Erſcheinen vom 1. Mal
mari und 22 Pfennig.
25 Reichsmarf, durch die
ſrei Haus. Poſibezugspreis
nonatſch 2.25 Reichemark.
ſahme von Anzelgen an
icht übernommen. Nichte
n infolge höherer Gewalt
iſcht zur Kürzung des
und Abbeſtellungen durch
t für uns. Poſiſcheckonte
M.130t.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 138
Montag, den 19. Mai 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
2 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mu breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmarl
(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällit ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darme=
ſtädter und Nationalbank.
Aunds Berliner Echo.
2ſchallung der amtlichen Skellen.
* Berlin, 18. Mai. (Priv.=Tel.)
no um Briands hat in den politiſchen Kreiſen
ſpr, zunächſt eine ſtark zurückhaltende Beurteilung
—rus dem ganz einfachen Grund, weil erſt ein
um der Vorſchläge des franzöſiſchen
Außen=
ßen Klarheit ſchaffen kann, wie unſer Land
eingegliedert werden würde, wenn Briands
h= werden ſollten.
ahme, die Briands Fragebogen in der
Ber=
unden hat, zeigt die ſtark kritiſche Einſtellung
ndſchen Plänen. In dem Zentrumsorgan, der
d zunächſt nur herausgearbeitet, daß der Ent=
Herausbildung einer Zentralabteilung des
in europäiſche Fragen zu ſein ſcheine. Wenn
E bisher auch keine Freude bereitet hat, ſo liegt
an einer derartigen Fraktionsbildung
inner=
es, die gegen alle nichteuropäiſchen
der gerichtet ſein muß und uns im
euro=
ts 4 einer Gruppe gegenüberſtellt, die ſich faſt
hrin Siegerſtaaten und deren Bundes=
Iri, Frankreichs Führung zuſammenſetzt.
ſgeih bei einem Paneuropa Briandſcher Prägung
Ile eht aus dem „Lokalanzeiger” hervor, der ſagt,
ſex Sabotage der Abrüſtung,
Eingliede=
zu en Sozialdemokratie und ihrer
Ge=
ſeu das Syſtem der franzöſiſchen
Europa=
ſs1 ten für die Erhaltung des Korridors und
gDeutſchlands, Ausſchaltung Englands
ſod Vorherrſchaft Frankreichs. — Wie ſehr
übri=
hry n Pläne auf die Unterſtützung der
Sozial=
hr können, geht jetzt ſchon aus dem „Vorwärts”,
Fel innert, daß die Vereinigten Staaten
a-M dem geiſtigen Vermögen der
ſozialdemokrati=
hel gehören. — Die „Deutſche Tageszeitung” be=
Iten Satz aus der Denkſchrift Briands
hervor=
loch ſer unbedingten Souveränität und völligen
E) gigkeit der europäiſchen Staaten ſpricht, das
ſe 1ſeitigung aller Beſchränkungen
rm itſchland durch den Verſailler Vertrag unter=
FÜt der Erfüllung dieſer von Briand ſelbſt an=
Au ng wird es aber abhängen, ob in ſeinen
Vor=
res enthalten iſt, als nur Worte. Wie wenig
1 geht ja ſchon daraus hervor, daß Briand ſelbſt
— ieter neue Zollgrenze erinnert, die der Ver=
A opa beſchert hat, aber die Schlußfolgerung
Dsi eſer und Deutſchlands Zukunfk.
Kiel, 18. Mai.
1er Deutſchen Demokratiſchen Partei, Reichs=
Koch=Weſer, ſprach in einer öffentlichen Ver=
D Thema „Deutſchlands Zukunft”. Ausgehend
räumung rechtfertigte der Redner die
Ver=
die zur Befreiung des Rheinlands geführt
n eines Paneuropa erklärte Koch=Weſer
inftsideal. Eine andere Frage ſei aber, ob
denkenlos mitmachen ſolle. Vor allem müſſe
Anſchluſſes Oeſterreichs an
Deutſch=
müßten weiter verlangen, daß unſere
Oſt=
biſion unterzogen werde. Auch die Lage
derheiten in Europa müßte ganz anders
Lir werden nicht von heute auf morgen zu
aber es müſſe alles geſchehen, was die Völker
tung führen könne. Der Pazifismus iſt eine
litiſche Methode. Man kann nur
ſopa=
wie es die Nachbarn wollen. Der
ferner die Gründe, die die Demokraten be=
* Regierung Brüning zu gehen. Er beleuchtete
Agrar= und Oſtprogramm. Zum Schluß
er=
in der Republik jetzt hinaus über die Zeit,
begnügen konnten, für die Verteidigung der
ind für die Erledigung der außenpolitiſchen
U Griedensverträgen herrührten, zu arbeiten.
beiten an Reformen. In der Frage des
ſtaat=
eutſchlands (Einheitsſtaat), auf dem Gebiete
ds Parlamentarismus und auch auf wirt=
E Halzlager von Wadala. — 400 Ber=
TU. London, 18. Mai.
Prohte Ueberfall auf die Salzlager von Wa=
B erfolgt und hat ſich zu einem Kmpf zwiſchen
Mügen entwickelt, der von Samstag nachmit=
„Drmittag andauerte und mit der Verhaftung
williger endete.
Dom Samstag zum Sonntag ſpielte ſich ein
Diel zwiſchen den Freiwilligen und der Poli=
„üDerſetzungen waren von gelegentlichen Ring=
SAlöſten und Freiwilligen begleitet. Da die
Siu Gelände von ſechs Quadratmeilen verteilt
4uulsſetzungen für einen Angriff der Freiwilli=
Drupben von Freiwilligen zu je 20 Mann ver=
Der uubewachte Punkte auzugreifen und wur=
Sen, bis nach zwei Stunden ein Waffenſtill=
Sutik der Polizei war nur darauf gerichtet,
Sech zu bermeiden. Die Freiwilligen dagegen
Lungen über die Aufnahmefähigkeit des nächſten
Vom Tage.
In Solingen ſind in den letzten Tagen zwölf Perſonen
an Paratyphus erkrankt. Die Aerzte ſind der Meinung,
daß die Erkrankungen auf den Genuß von verdorbenem
Hack=
fleiſch zurückzuführen ſind.
Eine geſtern in Honnef abgehaltene Verſammlung der
Na=
tionalſozialiſten wurde durch etwa 200 Kommuniſten
geſtört. Es kam zu Zuſammenſtößen, bei denen drei Kommuniſten,
ein Nationalſozialiſt und vier andere Perſonen durch Schuß= und
Hiebwunden verletzt wurden.
Nach kurzem Leiden verſchied der Berliner Marineattaché
Schwedens, Korvettenkapitän Arnberger.
In Anweſenheit des franzöſiſchen Delegierten bei der
Repa=
rationskommiſſion Chapſal, des Vorſitzenden der deutſchen
Kriegs=
laſtenkommiſſion Dr. Ruppel und des Geheimrats Hientzſch von
der Reichsſchuldenverwaltung ſind geſtern vormittag am Sitze der
Reparationskommiſſion verbrannt worden; die auf Grund des
Londoner Abkommens ausgeſtellten
Schuldverſchreibun=
gen der Serien A., B. und C. in Höhe von 1 32 Milliarden
ſowie die Schuldverſchreibungen der Reichsbahn in Höhe, von elf
Milliarden Goldmark.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die
Sowjetregie=
rung acht leitende Beamte der Handelsvertretung in
Paris aufgefordert, nach Moskau zu kommen, um dort
einen Bericht über ihre Tätigkeit zu erſtatten. Für den Fall, daß
ſie nicht innerhalb ſieben Tagen nach Moskau zurückkehren, ſind ſie
zum Tode verurteilt.
Nach einer Meldung aus Franzöſiſch=Indochina kam es in dem
Dorfe Tan Duong zu Unruhen. Etaw 1500 Manifeſtanten griffen
das Gebäude des franzöſiſchen Generalverwalters
der Provinz Sadec an und nahmen den Beamten gefangen.
Einer Gendarmerie=Abteilung gelang es aber, den
Generalver=
walter wieder zu befreien. Nach Eintreffen eines größeren
Polizei=
aufgebots konnte die Ruhe wiederhergeſtellt werden.
arzwingen, was ihnen auch gelang. Der
LDhaltongreſſes in Bombay betrachtet daher
Siuen bollen Sieg der Gandhiſten und einen
altloſigkeitsprinzips.
„Graf Zeppelin” zur Südamerikafahr
geſtarkel.
Gegen Mind und Regen.
Friedrichshafen, 18. Mai.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt 17.20 Uhr zur großen
Süd=
amerikafahrt geſtartet. Die 22 Paſſagiere hatten ſich mittags im
Kurgartenhotel verſammelt und beſtiegen 16.10 Uhr das Schiff.
16.50 Uhr erſchien Dr. Eckener in der Halle, worauf das Schiff
zum letzten Mal ausgewogen wurde. 17.13 Uhr erteilte Kapitän
Lehmann das Kommando: Luftſchiff marſch! Langſam bringen
die Mannſchaften das Luftſchiff durch das Weſttor aus der Halle.
Der Start zum Südamerikaflug erfolgte bei völliger Windſtille und
ſehr günſtigen Wetterausſichten. Das Luftſchiff, das bald nach
18 Uhr Waldshut am Oberrhein paſſiert hatte, erſchien um 19.50
Uhr bei ziemlich ſtarkem Weſtwind und etwas Regen in ca. 350
Meter Höhe über Baſel, von wo es Richtung auf die
bur=
gundiſche Pforte nahm. In einem um 21.30 Uhr aufgenommenen
Bordfunkſpruch heißt es: Wir ſind in ruhiger und angenehmer
Fahrt gegen ſtarken Gegenwind dicht vor Beſangon bei ſchönem
Sonnenuntergang.
Das Luftſchiff wird vorausſichtlich am Montag zwiſchen 16
und 17 Uhr in Sevilla landen und Dienstag vormittag
gegen 8 Uhr nach Pernambuco ſtarten. Die Flugdauer bis
Per=
nambuco iſt auf 45 bis 48 Stunden berechnet, bis Rio de Janeiro
auf weitere 24 Stunden. In jedem Fall iſt beabſichtigt, am 8.
oder 9. Juni in Friedrichshafen wieder einzutreffen, ſo daß die
ganze Fahrt 23 Tage beanſpruchen dürfte. — Das Luftſchiff
iſt mit 2,3 Millionen RM., die Beſatzung mit 1,5
Mil=
lionen RM. verſichert.
Südamerika in Erwaekung des Luftſchiffes.
TU. Pernambuco, 18. Mai.
Die Aufſtellung des Ankermaſtes für den Zeppelin iſt beendet
worden. Man hat den Gasgenerator mehrmals erprobt, ſo daß
die Gasverſorgung des Luftſchiffes glatt durchgeführk werden
kann. Auch der Landungsplatz iſt ſo hergerichtet worden, daß
bei dem zu erwartenden gewaltigen Menſchenandrang keine
Zwiſchenfälle entſtehen können. Alle dieſe Arbeiten ſind bei
ſtrö=
mendem Regen, der ſchon ſeit einigen Tagen herrſcht, durchgeführt
worden. Die Mannſchaften, die das Luftſchiff bei der Landung
halten ſollen, ſind eingeübt. In Pernambuco und in Rio
de Janeiro ſieht man dem Zeppelinbeſuch mit größter
Erwar=
tung entgegen. Die Blätter beſchäftigen ſich eingehend mit dem
Luftſchiff und dem bevorſtehenden Flug.
Die Rheinlandreiſe des Reichspräſidenken.
Reichspräſident von Hindenburg wird in der zweiten Hälfte
des Juli eine Reiſe in das Rheinland unternehmen. Er will
vor=
nehmlich der 2. und 3. Zone einen Beſuch abftatten. Das
Reiſe=
programm iſt im weſentlichen fertiggeſtellt, nennenswerte
Aende=
rungen dürften kaum noch erfolgen. Danach will der
Reichs=
präſident am 19. Juli an der Befreiungsfeier für die
Pfalz in Speyer teilnehmen, noch am gleichen Tage wird er
ver Auto nach Ludwigshafen und nach Mainz
weiter=
reiſen, die Weiterreiſe nach Mainz erfolgt allerdings per Schiff.
Der Dampfer wird in Mainz anlegen, hier wird der
Reichspräſi=
dent durch die Vertretung der Behörden und der Bevölkerung
empfangen. Am 20. Juli findet in der Mainzer
Stadt=
halle eine Befreiungsfeier ſtatt, nachmittags wird
der Reichspräſident einer gleichen Feier im Kurhauſe in
Wies=
baden beiwohnen und ſich dann auf die Beſitzung des
Reichs=
kommiſſars für die beſetzten Gebiete nach Eltville begeben. Für
den 21. Juli ſind keinerlei Veranſtaltungen vorgeſehen. Dagegen
wird der Reichspräſident am 22. Juli per Schiff nach
Kob=
lenz weiterreiſen und einer großen
Befreiungskund=
gebung auf der Feſtung Ehrenbreitſtein
teilneh=
men. Die Reiſe durch das Rheinland wird durch einen Beſuch
Triers und Achens abgeſchloſſen. Am 23. Juli fährt der
Reichspräſident nach Berlin zurück.
Die Möglichkeiten und Grenzen
des Hoherbangeg.
Von unſerem Berichterſtatter.
F. Genf, 16. Mai.
Bei jeder Ratstagung des Völkerbundes ſetzt eine Erörterung
darüber ein, was von den Verhandlungen auf Grund früherer
Erfahrungen für die Regelung weltpolitiſcher Streifragen zu
er=
warten iſt. Die Ausſprache vor der gegenwärtigen Tagung wies
aber ein neues, beachtenswertes Argument auf. In Deutſchland
wie in verſchiedenen andern Ländern iſt nicht mit Unrecht darauf
hingewieſen worden, daß nach der Haager Regelung der deutſchen
Reparationsverpflichtungen, der für den erſten Juli in Ausſicht
ſtehenden endgültigen Räumung des deutſchen Gebietes durch die
fremde Beſatzung, nach der Beilegung der engliſch=amerikaniſchen
Flottenribalität durch das Londoner Abkommen und der
Unter=
zeichnung des Kelloggpaktes eine wichtige Phaſe der
Nachkriegspolitik abgeſchloſſen worden iſt. Wenn
bis nach dem Ruhreinbruch eine Politik völliger Unterdrückung
und roher Gewalt durch die Alliierten befolgt wurde, ſo war von
1924 ab trotz der ſicherlich nicht ſehr entgegenkommenden Haltung
gegenüber berechtigten deutſchen Forderungen immerhin ein
ge=
wiſſer Wille zur Wahrung der friedlichen Form vorhanden, wenn
er auch oft genug nur bedingt war durch die Erkenntnis, daß
das eigene Intereſſe einen Ausgleich erforderte. 1930 ſoll den
Beginn für einen neuen Abſchnitt darſtellen, von dem wir noch
nicht wiſſen, zu welchen Ergebniſſen und weltpolitiſchen
Ver=
änderungen er führen wird. Daß er aber wichtige, vielleicht
ent=
ſcheidende Veränderungen bringt, iſt nicht nur möglich, ſondern
wahrſcheinlich, denn ſelbſt die Väter des Haager Abkommens
ge=
ben offen zu, daß die im Haag getroffene Regelung nur den
zeitlich begrenzten Wert eines Uebergangsſtadiums für eine
Kon=
ſolidierung der europäiſchen Verhältniſſe auf einer neuen
Grund=
lage haben kann.
Nach Abſchluß dieſer Phaſe, die in der zweiten Haager
Kon=
ferenz die angeblich letzte der Nachkriegskonferenzen
mit einem ausgeſprochenen und gewollten
Un=
terſchied zwiſchen Siegermächten und
Beſieg=
ten brachte, iſt es intereſſant, wo das Schwergewicht der
Aus=
gleichsbeſtrebungen liegen wird. Der Genfer Völkerbund wäre
an ſich die gegebene Organiſation hierfür. Nach den
Erfahrun=
gen der Vergangenheit iſt es jedoch in hohem Grade zweifelhaft,
daß das Schwergewicht der kommenden Entwicklung in Genf
liegt. Der ehemalige Staatsſ=kretär von Rheinbaben hat vor
einigen Tagen gelegentlich eines Londoner Beſuches durchaus
zu=
treffend feſtgeſtellt, daß die beiden einzigen wirklich bedeutenden
Fortſchritte auf dem Gebiete der Rüſtungsbeſchränkung
außer=
halb des Völkerbundes, nämlich in Waſhington 1921 und in
London 1930, erreicht wurden. Dieſe Feſtſtellung von deutſcher Seite
erſcheint um ſo nützlicher, als man ſich im Ausland kaum des
Eindrucks erwehren kann, daß Deutſchland als einzige
der Großmächte die Wirkungsmöglichkeiten des
Völkerbundes überſchätzt. In weiten deutſchen Kreiſen
glaubt man noch immer, daß die hohen moraliſchen Ideale der
eigenen Friedenspolitik ſchließlich durch die Genfer Organiſation
verwirklicht werden können. Gegen die Nützlichkeit des
Völker=
bundes ſoll hier nichts geſagt werden, aber es erſcheint dringend
notwendig, daß auch Deutſchland mit den anderen führenden
Mächten Europas ſich allmählich zu einer realpolitiſchen
Einſtel=
lung gegenüber Genf durchringt und langſam von der Auffaſſung
abkommt, als ob der Völkerbund der moraliſche Schiedsrichter der
Welt oder eine Organiſation für die Weltverbeſſerung wäre,
während er in Wirklichkeit nichts anderes iſt als eine
Plattform für die Vertretung höchſt nüchterner
und nicht immer gerade ſehr idealer politiſcher
Ziele der einzelnen Mächtegruppen.
Wie liegen denn die Dinge? Wenn nur die Hälfte der in
Genf gehaltenen Reden wahr wäre, dann würde ſich die Welt
heute bereits in einem idealen Zuſtand befinden. Daß ſie das
nicht iſt, hat niemand ſtärker erfahren als Deutſchland. Seit der
Gründung des Völkerbundes ſind in allen großen Fragen die
Entſcheidungen immer wieder verſchoben worden, ſobald ſich
herausſtellte, daß zwiſchen den führenden europäiſchen Mächten
keine Einigkeit beſtand. Auf den Abſchluß des Locarnovertrages,
der (gleichgültig, wie man zu ihm ſteht) immerhin ein ſehr
wich=
tiges Inſtrument der Nachkriegspolitik war, hatte der Völkerbund
keinen Einfluß. Die Räumung des deutſchen Bodens geht ohne
die Mitwirkung der Genfer Körperſchaft vor ſich, die
Flotten=
abrüſtungsverträge in Waſhington und London ſind unter der
völlig bedeutungsloſen Mitwirkung eines Völkerbundsbeobachters
zuſtande gekommen, die rein politiſchen Konflikte der letzten zehn
Jahre haben, ſobald es ſich um größere Mächte handelte, das
Genfer Gremium nicht beſchäftigt, weil die alliierten
Staats=
männer ſelbſt befürchteten, daß ſich die Belaſtung als zu ſchwer
erweiſen könnte. Die Regelung in Oberſchleſien auf der anderen
Seite iſt unter lebhafter Anteilnahme des Völkerbundes zuſtande
gekommen — gewiß kein Muſterbeiſpiel einer geſunden und
dauer=
haften Ausgleichspolitik. Zahlreiche Einzelfragen ließen ſich
an=
reihen, in denen der Völkerbund entweder der Entſcheidung aus
dem Wege ging oder ſie einſeitig und nach den Wünſchen einer
beſtimmten Mächtegruppe traf. Dem ſteht als Plus entgegen,
daß der Völkerbund ſeit ſeiner Exiſtenz eine Reihe ſehr nützlicher
Hilfswerke durchführte, an die man gerade beim Tode Fridtiof
Nanſens erinnern muß: die Flüchtlingshilfe in Armenien, die
zahlreichen Ausgleichmiſſionen auf dem Balkan, ſozialpolitiſche
und wirtſchaftliche Unterſuchungen und Empfehlungen, die auch
wenn ſie ſich nur zum Teil verwirklichten, wichtige Fortſchritte
brachten, oder wie in der Frage der Bekämpfung des
Opium=
handels, ſchwere Uebel verringerten und abſtellten. Das aber
ſtempelt den Völkerbund noch nicht zu dem, was er ja in erſter
Linie ſein will, nämlich das internationale
Ausgleichs=
forum auf politiſchem Gebiet. Selbſt die wärmſten
Befürworter des Völkerbundes wiſſen zu dieſem Punkt nichts
Beſſeres zu ſagen, als daß die Einrichtung des Völkerbundes den
führenden Staatsmännern der Welt Gelegenheit gibt, mehrere
Male im Jahr zu einem nützlichen Meinungsaustauſch
Seite 2—
Montag, den 19. Mai 1930
zuſammenzukommen. Wohl gemerkt zu einem
Meinungsaus=
tauſch außerhalb des Völkerbundes. Es iſt nicht recht einzuſehen,
wieſo die Staatsmänner der Welt ohne den Völkerbund nichr
ebenſo gut, wenn auch vielleicht nicht ſo häufig und nicht immer
an demſelben Ort, zuſammenkommen könnten. Im übrigen wird
auch dieſe Häufigkeit der Zuſammenkünfte nicht überall als
ſegens=
reich empfunden, und es iſt fraglich, ob die Genfer
Zuſammen=
künfte der Staatsmänner aus Liebe zum Völkerbund erfolgen.
Genf iſt für die Staatsmänner ein Platz mit einer doppelten
Miſſion. In der Vollverſammlung halten ſie gut klingende
Reben, in den Hotelzimmern drehen ſich die Beſprechungen um
die Schwierigkeiten, die in den Reden vor der Vollverſammlung
nicht erwähnt wurden.
Vor der diesmaligen Tagung hat der engliſche
Außen=
miniſter Henderſon ungewöhnlich lange in Paris verbracht.
In Paris und Genf hat Henderſohn verſucht, die
franzöſiſch=
italieniſch=engliſchen Verhandlungen für eine Einigung der drei
Mächte in der Flottenabrüſtungsfrage in Gang zu bringen.
Wiederum bezeichnend, daß auch dieſe für den europäiſchen
Frieden ſo wichtige Frage zwiſchen den Außenminiſtern unter vier
Augen behandelt wird. Nicht minder bedeutſam war ſchon
wäh=
rend der Londoner Konferenz die Taktik der Franzoſen, die
da=
rauf hinauslief, mit Hilfe einer zuverläſſigen Mehrheit im
Völ=
kerbund den franzöſiſchen Standpunkt gegen Engiand
durchzu=
ſetzen. Wenn es zu einer Einigung zwiſchen den drei Mächten
kominen ſollte, was im Augenblick zumindeſten nicht übermäßig
wahrſcheinlich iſt, dann hat der Völkerbund hieran wiederum
keinen Anteil. Kommt es nicht zu einer Einigung, ſo muß die
gegegenwärtig beſtehende Lage auf die zukünftige
Wirkungs=
möglichkeit des Völkerbundes von erheblicher Bedeutung ſein.
Durch den Londoner Flottenvertrag iſt, wie betont, die
engliſch=
amerikaniſche Flottenrivalität faſt völlig beſeitigt worden. Die
engliſche Politik neigt heute bereits ganz offenſichtlich ſtärker nach
Waſhington als nach Genf und wird, wenn nicht alles trügt, dieſe
Tendenzen in Zukunft verſtärken. Den Vereinigten Staaten als
Nicht=Völkerbundsmitglied ſteht das britiſche Weltreich zur Seite,
von dem Lord Cuſhendun einmal unter ſtärkſtem Beifall der
öf=
fentlichen Meinung Großbritaniens geſagt hat, daß es ſelbſt
einen Völkerbund darſtelle, der ihm und jedem Engländer viel
näher liege, als die Genfer Organiſation.
Weder die Vereinigten Staaten noch England ſind geneigt,
Genfer Entſcheidungen anzunehmen, ſoweit ſie ihnen nicht
gün=
ſtig ſind. Tatſächlich hat die Vergangenheit ja bewieſen, daß
der Völkerbund die Vereinigten Staaten mit Sammthandſchuhen
anfaſſen zu müſſen glaubte, und gegenüber England z. B. wurde
in der Mandatsfrage jede Entſcheidung peinlich vermieden,
ſo=
bald der engliſche Vertreter Einwände der Londoner Regierung
andeutete Weltpolitiſch geſehen iſt der Völkerbund
gegen die beiden angelſächſiſchen Mächte ohne
Einfluß. Für den übrigen Teil der Welt und namentlich in
der europäiſchen Politik iſt die Wirkungsmöglichkeit des
Völker=
bundes ſtark beſchränkt. Für die Franzoſen braucht man erſt gar
nicht den Nachweis zu führen, daß ſie den Völkerbund nur als
Redetribüne und mit Hilfe der Vaſallenſtaaten der Kleinen
Entente als politiſches Machtinſtrument benutzen. Die Italiener
haben, wie der Außenminiſter Grandi erſt unlängſt in einer
aus=
gezeichneten Rede darlegte, einen Ausgleichswillen, der ſich mit
den Zieln des Völkerbundes weitgehend deckt, deſſen
Verwirk=
lichung aber nur auf realpolitiſcher Grundlage, das heißt
Gleich=
berechtigung gegenüber Frankreich und Sicherung der italieniſchen
Lebensintereſſen in Europa wie auf kolonialem Gebiet möglich
iſt. So rundet ſich das Bild ab zuder Wahrheit, daß die
Kabinette von London Waſhington, Paris und
Rom alle nationale Realpolitik treiben und
den Völkerbund einſchalten, wo er ihren
In=
tereſſen dient oder zumindeſten internationale Intereſſen
fördert ohne ihren eigenen dabei zu nahe zu kommen. Auch
Berlin wird gut tun, ſich von der Genfer Phraſeologie etwas
frei zu machen und ſich nicht allzu ſehr von der Hoffnung leiten
zu laſſen, daß Deutſchland durch eine führende Rolle im
Völker=
bund am eheſten zu der Weltmachtſtellung zurückfinden kann,
die ihm gebührt.
Ausdehnung der Sparmaßnahmen auf die
Bolks=
verkretung?
* Berlin, 17. Mai. (Priv.=Tel.)
Wie in gut unterichteten politiſchen Kreiſen verlautet, liegt
in dem Referentenentwurf für Ausgabenſenkung, der
zu=
nächſt die Unterſtützung des Finanzminiſteriums gefunden hat,
jetzt der Vorſchlag vor, durch Verringerung der
Zahl der Reichstagsabgeordneten einen
wei=
teren Erſparnispoſten im Rahmen, des großen
Aus=
gabenſenkungsprogramms zu ſchaffen. Das Kabinett hat
noch keine Entſcheidung gefällt.
Duntne Wolten iin Beitalt.
Durch Abbildungen wohl bekannt ſind die zwei großartigen
Nebelflecke des Himmels, der Orionnebel und der
Andromeda=
nebel. Außer dieſen und zahlloſen lichtſchwächeren, die nur mehr
die photographiſche Platte ſieht, gibt es noch die genannten
Dun=
kelnebel oder Dunkelwolken, deren Name aber nicht gerade
glück=
lich gewählt iſt. Zuerſt hat man darunter nur jene dunklen
Streifen, Flecke und Löcher bezeichnet, die berühmte
Himmels=
photographen wie Barnard und Wolf in den Lichtſchleiern ihrer
Milchſtraßenbilder entdeckten. Es iſt feſtgeſtellt, daß es
inner=
halb der Milchſtraße Wolken lichtabſchirmenden,
ſchattenwerfen=
den Staubes gibt, der uns das Licht von Gasnebeln oder des
unauflösbaren Schimmers der ſchwächſten Milchſtraßenſterne
ab=
ſchwächen oder ganz auslöſchen kann. Während man vorher ſolche
dunklen Stellen einfach als den dunklen Himmelshintergrund
an=
ſah, den durch zufällig ſchwächer leuchtende Stellen heller Nebel
durchdrang, ſieht man ſie jetzt alſo umgekehrt als vor den
leuch=
tenden Stellen ſchwebende dunkle Maſſen an. Die Anerkennung
dieſer Auffaſſung fiel ſchwer, obwohl ſchon Beſſel erklärt hatte,
daß nichts dazu zwinge, das Leuchten als eine allgemeine
Eigen=
ſchaft des Stoffes im Weltraum anzunehmen. Zu dieſen
wirk=
lichen Dunkelwolken kamen — nur ihrer unglücklichen Bezeichnung
nach — in den letzten Jahren kosmiſche Nebel ganz anderer Art,
Der Senior der lebenden Aſtronomen, Pater Hagen, der
Direk=
tor der Sternwarte des Vatikans, wollte am ganzen Himmel, am
ſtärkſten an den Polen der Milchſtraße, außerordentlich ſchwach
leuchtende Nebel beobachtet haben. Er konnte als Zeugen für
ſeine Angaben einen ſo großen Beobachter wie den älteren
Her=
ſchel nennen, der ebenfalls an 52 Stellen des Himmels ganz
ſchwach leuchtende Nebel geſehen hatte. Nur ſechs von dieſen
52 Nebeln Herſchels konnten aber mit mächtigen Inſtrumenten
auch photographiert werden, bei den anderen und denen von
Hagen blieben die Verſuche von Roberts, Wolf und anderen
erfahrenen Himmelsphotographen erfolglos. So fand denn auch
Hagens wiederholtes Eintreten für das Daſein ſolcher „
Dunkel=
wolken” keinen Glauben bei den anderen Aſtronomen. Man
er=
klärte ſich vielmehr ſeine Beobachtungen durch eine
Augentäu=
ſchung. Dort, wo er ein ſchwaches Leuchten ſah, ſollten nur die
SSterne bis etwa zur 15. Größenklaſſe auffällig wenig dicht
ge=
ſtreut ſein, ſo daß der vereinte Schimmer der ſchwächeren Sterne
mehr zur Geltung komme und den Eindruck eines leuchtenden
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 19 Mai.
Alk=Darmſtadt,
Verein für Ortsgeſchichte und Heimakkunde.
301. Veranſtaltung.
Zur Eröffnung des Abends gedachte der Vorſitzende, Herr
Philipp Weber zweier Altmeiſter unter der Darmſtädter
Künſtlerſchaft, die beide auf den gleichen Tag geboren ſind und in
der letzten Woche ihren 89. Geburtstag gefeiert haben. Herr
Pro=
feſſor Hermann Müller, der Erbauer unſerer Kunſthalle, neben
vielem anderen, und der ſich durch die Veröffentlichung der „
Zünd=
nadeln” und der „Darmſtädter Bilderbogen”, die unvergängliche
Altdarmſtädter Kulturbilder ſind, ein unvergängliches Denkmal
geſetzt hat. Das gleiche gilt von Profeſſor Heinr. Kröh, der uns
mit einer reichen Anzahl wertvoller Heimatbilder beglückt hat,
und in alter Schaffenskraft noch immer den Pinſel führt, um die
Heimat im Bilde feſtzuhalten. Er wünſchte den beiden
Altdarm=
ſtädter Jubilaren weiterhin eine frohe und geſegnete Wegfahrt.
Als Redner des Abends ſprach Herr Prof. Dr. K. Eſſelborn
über den heſſiſchen Geſchichtsforſcher Georg Ludwig Kriegk. Der
Redner gab in großen Zügen einen Lebensabriß dieſes Mannes,
der am 28. Februar 1805 im Eckhaus der Pädagogſtraße und
Brandgaſſe (ehemals Litr. D 93) geboren iſt, und da ſein
elter=
liches Haus dem Pädagog gegenüberſtand, im „Schatten des
Pä=
dagogs”, wie er ſich auszudrücken pflegte, aufwuchs. Sein an
Jugenderinnerungen reiches Leben ſpielte ſich hier ab. Den erſten
Schulunterricht erhielt Kriegk in der Darmſtädter Stadtſchule,
kam dann von da in die Kandidatenſchule des Kandidaten
Sack=
reuter. Dieſe erſte Schulzeit, die in die Zeit der deutſchen
Be=
freiungskriege fiel, machte auf den Knaben, der dabei die
An=
kunft der erſten Koſaken in Darmſtadt erlebte, einen
unauslöſch=
lichen Eindruck. Von Oſtern 1814 bis Oſtern 1823 beſuchte er das
Darmſtädter Gymnaſium. Zu ſeinen Lehrern zählten die
Pro=
feſſoren Zimmermann Sartorius, Dilthey u. a.
Ger=
vinus und Liebig waren Schul= und Zeitgenoſſen von ihm. Am
19. März 1823 nahm er mit einem Vortrag: „Von dem
Wohl=
tätigen der Wiſſenſchaften” von der Schule Abſchied, ging dann
nach Heidelberg, wo er Philoſophie und Geſchichte ſtudierte. Hier
gewann hauptſächlich der bekannte Geſchichtsſchreiber Friedrich
Chriſtian Schloſſer, deſſen Weltgeſchichte in den Jahren
1844 bis 1856 in Kriegks Bearbeitung als Volksausgabe erſchien,
nachhaltigen Einfluß auf ihn. Das Sommerſemeſter verbrachte er
1825 in Gießen, nahm dann vorübergehend eine Hauslehrerſtelle
in Frankfurt a. M. an. Im Jahre 1834 erwarb er in Marburg
die philoſophiſche Doktorwürde und wirkte zunächſt als
Privat=
lehrer in Frankfurt, wo er geographiſche, geſchichtliche und
ethno=
logiſche Vorträge hielt. Im März 1848 wurde er als Profeſſor
der Geographie und Geſchichte an das Frankfurter Gymnaſium
berufen und vom 27. Januar 1863 ab wurde Kriegk Leiter des
Frankfurter Stadtarchivs. Hier hat er ſich durch ſeine Arbeiten
ein reiches Denkmal geſetzt. So veröffentlichte er u. a. ein Werk
über: „Frankfurter Bürgerzwiſte und Aufſtände im Mittelalter”.
„Die goldene Bulle der Stadt Frankfurt” (1867). „Die Brüder
Senckenberg nebſt einem Anhang über Goethes Jugendzeit” (1869).
„Deutſches Bürgertum im Mittelalter” (1868), uſw. Wegen
Krankheit trat er 1875 in den Ruheſtand. 1878 am 28. Mai ging
er zur Ruhe ein. In dankbarem Erinnern an ſein unermüdliches
Wirken hat die Stadt Frankfurt eine Straße nach ſeinem Namen
genannt und ſo den Namen an den Sohn unſerer Stadt für
nach=
kommende Geſchlechter feſtgehalten. Anſchließend gedachte der
Redner noch des Geſchichtsforſchers Georg Gottfried Gervinus,
deſſen Geburtstag am 20. Mai ſich zum 125. Male jährt, und deſſen
Gedächtnis durch die Gedenktafel an ſeinem Geburtshaus, der
„Bockshaut” in der Kirchſtraße, wo ſein Vater das ehrſame
Weiß=
gerberhandwerk und einen Weinausſchank betrieb, ebenſo durch
die Benennung einer Straße „Gervinusſtraße” für ſpätere Zeiten
in unſerer Stadt feſtgehalten iſt. Von hier aus ging der
Vor=
tragende in kurzem Gedenken auf den 100jährigen Todestag des
Großherzogs Ludwig I. über, der ſich neben der freien Verfaſſung,
die er ſeinem Volke gegeben hat, durch die Gründung des
Landes=
muſeums, der Landesbibliothek, des Heſſiſchen Landestheaters, ein
bleibendes Denkmal geſetzt hat. Der Vortrag war umrahmt von
einer Fülle von Einzelheiten, aus dem Leben dieſer drei Männer
und dem Leben im alten Darmſtadt, und bildete einen wertvollen
Beitrag zur Heimatsgeſchichte. Mit dankbarem Beifall nahm die
zahlreiche Zuhörerſchaft, dem ſich die Dankesworte des
Vorſitzen=
den anſchloſſen, die Ausführungen auf. Anſchließend gab Herr
Profeſſor Adolf Beyer noch einen kurzen Bericht über die im
Rahmen der 600=Jahrfeier ſtattfindenden Kunſtausſtellungen, und
forderte die Beſitzer von Bildern und dergleichen auf, dieſe
wert=
volle Ausſtellung zu unterſtützen. — Nächſte Veranſtaltung am
29. Mai (Himmelfahrtstag) Es findet unter Wilhelm
Ka=
minſkys Führung der übliche Waldrundgang ſtatt.
Die bewährten Schuheinlagen mit Fußgelenkstütze
Paar Mk. 1.50.
Sämtlichen Schuhbedarf und Schuhpfiegemittel
billigst in den Spezialgeschäften
Lederhandlungen
8493a
Christian Rohe
Jakob Hugenschütz
Alexanderstraße 17
nur Langgasse 51
Nebels mache. In jüngſter Zeit wies aber Hagen auf einen
Nebelfleck hin, deſſen Exiſtenz doch unmöglich mehr abzuleugnen
war, denn er war ſchon in den ſchwächſten Fernrohren der kleinen
Sternwarten mit dem Auge zu ſehen. Aber — ſelbſt einſtündige
Aufnahmen am zweitgrößten Spiegelteleſkop der Erde (Mt.
Wil=
ſon=Obſervatorium) und zwölfſtündige Belichtungen an anderen
großen Teleſkopen, brachten den merkwürdigen „Paxendall’ſchen
Nebel” nicht auf die photographiſche Platte! So blieb nichts anderes
übrig, als eine Prüfung der feſtgewurzelten Meinung von der
unbedingten Ueberlegenheit der Photographie über das Auge,
die entſtanden war durch die allbekannte Tatſache, daß
Himmels=
aufnahmen, z. B. des Andromeda= oder des Orion=Nebels
un=
vergleichlich mehr zeigen, als das Auge an den größten Teleſkopen
ahnen kann. Es gibt ja auch eine große Anzahl von Nebelflecken
die nur die photographiſche Platte und noch nie ein Auge geſehen
hat, wie etwa die Nebel um die Gruppe der Plejaden. Kürzlich
haben nun zwei deutſche Aſtronomen Erklärungen für eine
mög=
liche Ueberlegenheit des Auges in beſtimmten Fällen gegeben.
Oſthoff (Köln) weiſt auf die bisher nicht beachteten ſpärlichen
An=
gaben über die Farbe dieſer ſchwachleuchtenden „Dunkelwolken”
Hagens hin. Es wird dafür gelblich, bräunlich bis rötlich
an=
gegeben. Das würde allerdings ſofort das Mißlingen
photo=
graphiſcher Aufnahmen erklären, denn gerade die höchſt
empfind=
lichen Platten, die ja der Aſtronom verwendet, ſind für Rot faſt
unempfindlich und nicht viel beſſer iſt ihre Gelb=Empfindlichkeit.
Hopmann (Leipzia) gibt eine andere Erklärung, die ein Geſetz
über die Empfindlichkeitsſchwelle des Auges benutzt. Vielleicht
treffen beide Erklärungen gleichzeitig zu, denn außer ihrer
Licht=
ſchwäche und großen Ausdehnung, die Hopmanns Erklärung
ver=
wendet, können die Hagenſchen „Dunkelwolken” ja auch
außer=
dem noch wegen ihrer Farbe unphotographierbar ſein.
Hop=
mann verweiſt auf die Piperſche Regel, einen Satz aus der
Bhyſiologie des Anges. Sie beſagt: eine große ſchwachleuchtende
Fläche, die eben an der unteren Schwelle der Sichtbarkeit für das
Auge liegt, wird nicht etwa unſichtbar, wenn ihre Flächenhelliakeit
auf ein Zehntel z. B. fällt, wenn nur gleichzeitig ihre ſcheinbare
Größe für das Auge linear auf das Zehnfache ſteigt. Das
be=
gründet natürlich einen eigentümlichen Unterſchied des Auges
gegen die Platte bei der Erkennung der lichtſchwächſten Flächen.
Die Platte hat ja eine feſte untere Grenze für die „Empfindung”
von Flächenhelligkeiten, die ſelbſtverſtändlich unabhängig iſt von
der Größe der abgebildeten Fläche, weil ja der eine Teil der
Platte ſozuſagen nicht weiß, was der andere „empfindet”.
An=
ders beim Auge. Das Zuſammenwirken der ganzen gereizten
aus den verſchiedenen Organiſationen durch
jahrslandſchaft zu fahren. Bereits in der Aus
tag des „Darmſtädter Tagblatt” iſt dieſe F.
ſchrieben worden, ſodaß nur wiederholt zu n
ſie durch den Rodgau über Dieburg, Groß=Umſ
Michelſtadt, Steinbach, Spreng, Vierſtöck, du=
Wegſcheide nach Weſchnitz führte. Der Wetter
ſehen und ſandte die Sonnenſtrahlen nur mit
herrliches Genießen der jungen Natur einem
digten möglich wurde. Aus dem Rodgau boter
blicke auf die nördlichen Ausläufer des Odenwe
land ſelbſt wechſelten Höhen und Täler in bu
keit, immer neue Bilder voll maleriſcher Wirk
Höhepunkte der Fahrt ſeien das Rondell genat
Vierſtöcke und ſchließlich Weſchnitz ſelbſt, wo n
über Raſt machte.
Der Präſident des Starkenburger Aut=
Miniſterialrat Dr. Siegert, hieß die Gäſ
men und führte u. a. aus: Der Allgemeine.
Club mit mehr als 120 000 Mitgliedern, die
organiſation des europäiſchen Kontinents, u
ſchaftlichen und ſportlichen Zwecken dienen,
ſo=
gern in den Dienſt der Allgemeinheit. Für ;
dieſer große Verband mit allen ſeinen verfi
dem Staate freiwillig zu Dienſten, und alljähr
Uebungen veranſtaltet, um in Gemeinſchaft 1
hilfe und Rotem Kreuz für den Ernſtfall vor
chem Gefühl der Verpflichtung gegenüber der
auch die Kriegsbeſchädigtenfahrten entſtanden
empfinden tiefe Verehrung für die, die wä.
ſchwer geſchädigt wurden. Dieſem Gefühl de
der Dankbarkeit ſoll die Fahrt mit den Kri
ſchönſten Teile der Heimat Ausdruck verleihe=
Sie im Namen” des Starkenburger Autom
willkommen. Ich begrüße ferner den Herr /4=
Hammelbach, der es ſich auch in dieſem Jah E
nehmen laſſen, zu uns zu kommen.
Eine herrliche Fahrt liegt hinter uns.
wechſelnde Bild der Landſchaft, herzlich die
völkerung in all den berührten Orten, Blu
zugeworfen, alles Zeichen der Dankbarkeit fü
Vaterlande geleiſtet haben. Ja, Helden war
Sie Geſundheit und Blut opferten: Helden
heute noch, da Sie die geſundheitlichen Schät
Mut ertragen. Das iſt echter Soldatengeiſ=
Soldatengeiſt heraus, meine Kameraden. rufe
land jetzt und immerdar: Hoch! Brauſend
zweihundertköpfige Menge in den Ruf ein u
das Lied der Deutſchen.
Im Namen der Gemeinde Weſchnitz beg
liche die Teilnehmer der Kriegsbeſchädigtenfa
Redner ſchloß mit einem Hoch auf den veranſt
Für die teilnehmenden Kriegsbeſchädigten
ſationen durch ihre Vertreter mit herzlie
Kriegerkameradſchaft Haſſia, Zentralverban
Auch ihr Hoch galt dem St.A.C. Das im A
nierte Lied vom guten Kameraden wurde ſte
Der geſchäftsführende Vorſitzende, Herr A
der, ſtattete ſeinen Dank allen denen ab, die
Fahrzeuge, durch Spenden uſw. die Fahrt und
Anerkennung zollte der Redner den Organ
den Herren Generalmajor von Rettberg,
Schirrmacher. Unter den Spendern ſeie
Brauerei Hildebrandt in Pfungſtadt, die vo
ſtoff geſtiftet hatte, ſowie die Bäcker= und
endlich die Reichspoſt. die zur Beförderung de
ferinnen einen Omnibus zur Verfügung ſtel
Während draußen ſich ein Gewitter entlud
Klängen froher Muſik gemütlich beiſammen, b
ſchnell die Trennungsſtunde ſchlug. Das lieb!
verlaſſen und die Rückfahrt angetreten. Sie
herrliche Teile des Odenwaldes, über Lind
Brandau, Ernſthofen nach Darmſtadt. Eil
Wolkenhimmel graue Fetzen einher und ſe
Autokolonne Abſchiedsgrüße nach. Am Alte
Zug ſeine Auflöſung.
Wer eine ſolche Fahrt miterleben darf,
Stillen dem Fahrtleiter für die ſo reizvoll u
wählte Tour, die unermeßliche Kleinarbeit
während der Fahrt noch geleiſtet werden muß.
Eingeweihten anerkannt werden können!
— Orpheum. In der Zeit vom Montag
tag, 22. Mai einſchließlich, finden keine Vor
Am Freitag, 23. Mai, beginnt ein neuer Spie ſ
tere Mitteilungen folgen.
Fläche der Netzhaut zu einem Eindruck maß
findung ſchwächſter Flächenhelligkeiten der Ple
die leuchtende Fläche nur eine gewiſſe Gröf
konnte der ältere Herſchel in ſtockdunkler Na
uhr mit freiem Auge die Zeit natürlich nie
er bei genügender Vergrößerung durch eine
ſkope das Zifferblatt hell genug ſah, um den
zu erkennen. Verfolgt man die Auswirkung
gel rechneriſch, dann findet ſich die erſtaunlic
Auge gerade bei den lichtſchwächſten Nebein
nügend groß ſind) der photographiſchen Platke
klaſſen überlegen iſt — und damit iſt die wil
kosmiſchen Wolke mehr als wahrſcheinlich
ſammenwirken von Aſtronomie und Sinnesl
auch eine neue Ehrenrettung des viel un
menſchlichen Auges erbracht und gezeigt, da
und Objektiv gut iſt, getrennt zu marſchiel
ſchlagen.
Heſſiſches Landestheal
Großes Haus. — Sonntag, den 1
„Tannhäuſer”
Romantiſche Oper von Richard?
In der heutigen Wiederholung ſang 0r 7
Wolfram. Der Charakter der Rolle und dI
gabung liegen auseinander. Tibaldi iſt der 2
italieniſchen Oper und wird hierin ſeine 2c
zwar eine glänzende, wie ich glaube. Iſt dies
nenswerter, wie ſicher er den Wolfram zu
erſten Male und mit ſtarkem verdienten Erſ”
Klangfarbe ſeiner übrigens gewachſenen
he=
geſchmackvolle Stimmbehandlung, die Vo4
tretens ſind ſo gewinnend, daß begreifliche."
ſtaltung füglich zurücktreten dürfen. Wie ſch
begabter, ausſichtsvoller Sänger nicht erhalte
Am Pult ſtand K. M. Zwißler. Auck
ten großen Erfolg, Ueberlegen über der P0
er Orcheſter und Bühne begeiſternd zuſamite 7
Eingebungen belebten temperamentvoll die Lx0
Hans Grahl und Frau v. Stoſch, E
ſabeth, ſind ſichtlich gewachſen. Eine ausgeie.”
Montag, den 19. Mai 1930
Seite 3
iläum des Deutſchen Bank
ihen Morgenſtunden fand das Jubiläumsfeſt
amtenvereins Zweigverein Darmſtadt, das
Vereinigten Geſellſchaft abgehalten wurde,
nen ſchönen Abſchluß. Der Deutſche
Bank=
triſehr ſelten mit feſtlichen Veranſtaltungen
arn on arbeitet im Stillen zäh und unermüdlich
einen itglieder. Das Silberjubiläum wollte man
dan eine würdige Veranſtaltung feiern, der
Feſt=
darl ine reichhaltige, ſehr abwechſlungsreiche und
zolgy ſammengeſtellt.
nückte Saal war dicht beſetzt, zahlreiche
hienen. Den muſikaliſchen Teil des
Pro=
stadtorcheſter unter der perſönlichen Leitung
„ Schlupp, und eröffnete den Abend mit
aus der Oper „Die Folkunger” und mit der
„Der Barbier von Sevilla‟. Der 1.
Vor=
ut7. Bankbeamtenvereins Zweigverein
Darm=
win, hieß alle Anweſenden zur
Jubiläums=
ſHzen. Namentlich begrüßte er die Ehrengäſte.
9re betrachtete man es, daß die Herren Bank=
Kredel von der Darmſtädter und
National=
ekty rink gleichzeitig als Vertreter der Heſſiſchen
Slskammer, ſowie Herr Hofrat Sander, die
r Bochow und Benjamin von der Deutſchen
nueſellſchaft, die Herren Bankdirektoren Weiler
9Darmſtädter Volksbank zu dem Feſte
er=
begrüßte er herzlich den Mitbegründer des
a.dt. Herrn Bankdirektor Eiſele=Speyer, die
r Oberbeamtenvereinigung im Bankgewerbe
häftsführer Weinberg vom G.d.A., den
Ver=
rrn Schnell und die Herren Vertreter des
s im Bankgewerbe. Nicht zuletzt gelte ſein
Gauvorſteher und Mitglied des
Zentral=
er=Frankfurt a. M., ſowie allen Vertretern
Gaues Südweſtdeutſchland vom D.B.V. Der
einen kurzen Rückblick auf die geſchichtliche
igvereins Darmſtadt, der am 22. Mai vor
gerufen wurde. Von den damaligen
Grün=
roch ſieben Herren, die teilweiſe anweſend
ion an. Vor dem Kriege ſchon hatte der
ſt eine gute Entwicklung genommen. Leider
die darauffolgenden Nachkriegsjahre einen
degang des Zweigvereins. Erfreulicherweiſe
nicht allzulange, und könne man heute ſchon
Darmſtadts recht anſehnliche Mitgliederzahl
7 geht dahin, tatkräftig an dem
Wiederauf=
bens unſeres lieben Vaterlandes
mitzu=
e, daß auch dieſe Mitarbeit von Erfolg
ge=
iſſe dankte er allen nochmals für das
Er=
einen recht genußreichen Abend.
ink dankte als Vertreter der Darmſtädter
id der Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
ſtrie= und Handelskammer die Beſtrebungen
em Intereſſe verfolge und ihm eine
gedeih=
us n, die zwar etwas jünger an Jahren ſei,
ßen Bruder verbinde. Die Intereſſen beider
eichen, tatkräftig am Wiederaufbau unſeres
zuarbeiten. Wenn man manchmal nicht ganz
ſo ſei dadurch das gegenſeitige gute
Ein=
bt worden und habe das gemeinſam geſteckte
ugen gelaſſen. Die deutſche Wirtſchaft habe
gemacht, aber es ſei zu hoffen, daß man jetzt
wwicklung entgegengeht. Dem Jubelverein
ikunft glückliche Fahrt.
er der G.d.A., Weinberg, wünſchte zum
auch namens des Vorſitzenden herzlich Glück.
r ſtolz ſein, denn er habe in den verfloſſenen
turm erlebt, er habe ſich aber ſtets bewährt.
fe getroſt zurück und in die Zukunft blicken.
durch Höchſtleiſtungen die deutſche Wirtſchaft
kommen könne, und daher würden
Höchſt=
nd auch ausgeführt zum Segen des deutſchen
Ees. Möge es weiter aufwärts und vorwärts
mine wünſche er der Tagung guten Verlauf.
cker=Frankfurt a. M. beglückwünſchte den
Namen des am Erſcheinen leider
verhinder=
n des D.B.V., Herrn Wendel, und gab
ck, daß der Zweigverein Darmſtadt heute ſo
: Jubiläum feiern könne. 25 Jahre ſchließen
Auch in Zukunft müſſe man in Treue zur
und zum Erreichen der Hochziele weiterar=
—der Organiſation ſei Dienſt am Volke und
Erinnerung an das Silberjubiläum.
2 als Mitbegründer des Zweigvereins
Darm=
ter Glückwunſchanſprache vergangener Jahre
und der Arbeit in der Organiſation. Möge der Zweigverein
wei=
ter blühen und gedeihen. Er brachte ein dreifaches, begeiſtert
auf=
genommenes Hoch auf den Deutſchen Bankbeamtenverein aus,
Im Namen des Zweigvereins Darmſtadt dankte das
Vor=
ſtandsmitglied Schnell allen Rednern für ihre Glückwunſche.
Nach den Anſprachen wickelte ſich das vorzügliche Feſtprogramm
in raſcher Folge ab. Fräulein Tilly Amelung brachte mit ihrer
wohlgeſchulten, vollen und wundervoll klaren Stimme mehrere
Lieder zu Gehör, die ſo außerordentlich gut gefielen, daß ſie ſich
zu einer Zugabe verſtehen mußte. Am Flügel wurde ſie ſehr
an=
paſſend von Herrn Haas begleitet. Weitere ſehr gute
Geſangs=
darbietungen brachte Herr B. Seigel, der über ſehr gutes
Stimmaterial verfügt und deſſen feinſinnige Begleitung am
Flügel Herr M. Seigel übernommen hatte. Mit meiſterhafter
Virtuoſität bot das Duett, die Herren Kammermuſiker Haaſe
und Haas am Flügel, einige Muſikvorträge, von denen
beſon=
ders der 2. und 3. Satz aus dem Violinkonzert von Mendelsſohn
Bartholdy und die Zigeunerweiſen anſprachen. Robert
Schnei=
der war in Hochform und erntete mit ſeinen komiſchen
Dialekt=
vorträgen und eigenen Dichtungen ungeheuren Beifall. — Das
Stadtorcheſter beſchloß mit dem „Hoch Darmſtadt”=Marſch die
Vor=
tragsfolge. Man blieb in geſelliger Unterhaltung bei Muſik und
Tanz noch einige vergnügte Stunden zuſammen.
HELA
OORIE
werden von Püihrenden Qutomobil-und
Motorrad-ZJabrikon oMiziell emplohlen.
— Heſſiſches Landestheater. „Hamlet”, ein Trauerſpiel in
5 Aufzügen von Shakeſpeare, wird als nächſte Schauſpiel=
Neu=
einſtudierung des Großen Hauſes vorbereitet. Inſzenierung:
Carl Ebert; Bühnenbild: Wilhelm Reinking. Die Titelrolle
ſpielt Bernhard Minetti.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Der Bernhard=
Minetti=Abend in der Traube heute beginnt um 8.15 Uhr.
Eingang von der Rheinſtraße aus. Karten bei der Bücherſtube.
Vom Wochenmarkt. Wochenmarkts=Kleinhandelspreiſe vom
17. Mai für ein Pfund bzw. Stuck in Reichspf.: 1. Gemüſe
Spargeln 1. Sorte 70—90, 2. Sorte 40—50, Kohlrabi 20—25.
Karotten 25—30 gelbe Rüben 8—10, Schwarzwurzeln 35—40,
Spinat 6—10, Römiſchkohl 10—15, Rotkraut 20—25, Weißkraut
15—20, Wirſing 25—30, Erbſen 35, Zwiebeln 8—12, Knoblauch
ir die Einladung und beglückwünſchte den 80, Rhabarber 15, Tomaten 90—100 Kopfſalat 7—12. Salat=
)t zu ſeinem Jubiläum. Er könne verſichern, gurken 60—80, Blumenkohl 70—90, Rettich 8—12, Meerrettich 40
bis 70. — 2. Kartoffeln: Spätkartoffeln 5—6. — 3. Obſt:
Tafeläpfel 25—40 Wirtſchaftsäpfel 12—15, Apfelſinen 10—15,
gwünſche. Dieſem Wunſche ſchließe ſich die Zitronen 7—10, Bananen 50—70. — 4 Eßwaren:
Süßrahm=
butter 170—190, Landbutter 160—180, Weichkäſe 30—35, Handkäſe
ündet worden, die aber doch angenehme Be= 5—10, Eier, friſche 10—13. — 5 Wild und Geflügel:
Wurſt 80—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 120.
Dartäumnn Ein aint
noch heute die Sommerausgabe des
Darmstädter Fahrplanbuch zu kaufen.
Erhältlich zum Preise von 80 Pfennig
in allen Buchhandlungen, Bahnhofs-
Buchhandlungen, Kiosken Verkehrsbüro
Agenturen des- Darmstädter Tagblatts
und in der Geschäftsstelle, Rheinstr. 23.
— Polizeibericht. Selbſtmord. In ſeiner Wohnung in der
der Organiſation und raſtloſe Arbeit in ſich. Rundeturmſtraße machte ein, verheirateter Fahrkartenleger am
im Deutſchen Bankbeamtenverein entſpreche / Sonntagfrüh ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende. Das Motiv
des tſchen Volkes. Man wolle nie vergeſſen, daß zur Tat dürfte wohl in Liebeskummer zu ſuchen ſein —
Sittlich=
ter in mit dem Schickſal des deutſchen Volkes keitsverbrecher feſtgenommen. Ein 5Gjähriger Mann,
ank gebühre allen, die in der Organiſation der in letzter Zeit kleinen Kindern in unſittlicher Weiſe nachſtellte,
und mitarbeiten. In ehrenden Worten ge= wurde von der Polizei feſtgenommen und dem Amtsgericht zuge=
1en und Verſtorbenen. Herzlichen Dank ſpreche führt — Auch ein junger Mann, der ſeit längerer Zeit Frauen
der Darmſtadt für ſeine Treue und ſeine erfolg= und Mädchen unſittlich beläſtigte, konnte feſtgenommen werden.
Tageskalender für Montag, den 19. Mai 1930.
Ex rreichte dem Zweigverein eine ſchöne ſilberne Heſſ. Landestheater. Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum: Keine
Vor=
ſtellung. — Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Theater=
Reſtaurant, Spaniſche Bodega.
— Nieder=Ramſtadt, 17. Mai. Ortsgruppe für Deutſche
Jugendherbergen. Im Anſchluß an eine frühere Nachricht ſei
mitgeteilt, daß nunmehr die Geſchäftsführung Alfred Weber und das
Kaſſenamt Hermann Fornoff übernommen haben. Wegen der
eingetre=
tenen Verzögerung in der Verſendung der Zeitſchrift ſei um Nachſicht
gebeten. Die noch rückſtändigen Beiträge für das Jahr 1930 wolle man
baldmöglichſt an den Geſchäftsführer abliefern. Als Beiräte ſind
inzwi=
ſchen noch hinzugekommen: Bürgermeiſter Jährling, Kurt Jung und Dr.
Politſch. Für den 1. Juni iſt ein Sterntreffen auf der Feſte Otzberg
ge=
plant, wozu alle Mitglieder, Freunde und Gönner der Ortsgruppe
freundlichſt eingeladen ſind.
* Bad Wimpfen. 16. Mai. Aus Bad Wimpfen wird uns vom
Verkehrsausſchuß geſchrieben: Die Straßenverhältniſſe der
heſſi=
ſchen Exklave Wimpfen ſind ſeit längerer Zeit ſchon in einem
Zu=
ſtande, der dem Eigentümer nichts weniger als Ehre macht. Wenn
man auf den wohlgepflegten Straßen Württembergs oder Badens
dem Weichbilde Wimpfens ſich nähert, ſo bedürfte es wahrhaftig
keiner Grenzpfähle, um ſofort den Uebergang in ein anderes
Hoheitsgebiet deutlich werden zu laſſen. „Die Steine reden‟. Der
Eindruck, den der Fremde bei der Benützung der heſſiſchen
Stra=
ßen bekommt, iſt alſo nicht gerade erfreulich, und ſein Urteil über
die heſſiſchen Verhältniſſe nicht ſchmeichelhaft. Selbſtverſtändlich
leidet auch die einheimiſche Bevölkerung außerordentlich darunter.
Noch immer herrſcht bei der Unterhaltung der hieſigen
Provin=
zialſtraßen das gänzlich überlebte Verfahren, im Winter die
Straßen ſtellenweiſe mit Schotter einzudecken, der dann infolge
des ſtarken Autoverkehrs während des Jahres auf der ganzen
Straße umhergeſchleudert wird. Dabei wird die Staubplage bei
trockenem Wetter ſchier unerträglich. Kein Wunder, daß der
Be=
völkerung der heſſiſchen Gemeinden angeſichts ſolcher Zuſtände eine
gewiſſe Erbitterung ſich bemächtigt, umſomehr, als die Straßen
der Nachbarſtaaten in vorbildlichem Zuſtande ſich befinden und
Wimpfen als aufſtrebender Badeort für ſeine eigene
Weiterent=
wickelung große Opfer bringt. Man ſollte erwarten, daß von
ſeiten der heſſiſchen Provinzialverwaltung dieſes Streben nicht
dadurch gehemmt wurde, daß ſie bei der Straßenunterhaltung
Zuſtände einreißen läßt, die den Ruf und die Intereſſen Wimpfens
direkt ſchädigen.
A. Groß=Rohrheim, 17. Mai. Gemeinderatsbericht.
Die bei dem Wieſenrundgang feſtgeſtellten Mängel ſollen beſeitigt
werden, beſonders dringend erſcheint eine Reinigung des
Au=
grabens, die ſich nicht ſo lange verſchieben läßt, bis der erweiterte
Langengrabenverband ſeine Tätigkeit aufnimmt. Ebenſo ſollen an
den Allmendwieſen beiderſeits der Chauſſee mancherlei Mängel
beſeitigt werden, aber die Vornahme dieſer Arbeiten läßt ſich jetzt
wegen dem dabei entſtehenden Schaden am Wieſenfutter nicht
be=
werkſtelligen. Sie muß auf den Herbſt zurückgeſtellt werden. —
Emil Rothenſtein und Peter Löwenhaupt bitten um
Bereitſtel=
lung von Gelände in den Ruhwieſen zwecks Anlegung einer
Hüh=
nerfarm. Der Gemeinderat ſtimmt zu und ſetzt den Pachtpreis
auf 25 Mark feſt. Es ſoll ein Pachtvertrag auf 5 Jahre geſchloſſen
werden — Verpachtung. Heute wurden hier die
gemeinheit=
lichen Dohnlachäcker, die Grabgärten am Scheideweg, die
Klein=
gärten in den Saulacherlen, die Gaſſenſtücke und Schirlichäcker,
die Grundſtücke im Langen Rott und die früher zur erſten
Schul=
ſtelle gehörend, meiſtbietend verpachtet. Die Pachtpreiſe
erreich=
ten die hier üblichen Sätze zum größten Teil, jedoch machte ſich
die allgemeine Geldknappheit in den Angeboten geltend.
C Viernheim, 17. Mai. Gemeinderatsbericht. Die
Provinzialdirektion wünſcht die vermeſſungstechniſche
Regulie=
rung der Rathausſtraße zwecks Bereinigung des Kataſters Wegen
der hohen Koſten (ca. 2000 RM.) wird die Sache zurückgeſtellt.
Den Tabakbauern werden verſchiedene Hydranten an den
Orts=
ausgängen zur Entnahme von Waſſer für das Tabakſetzen zur
Ver=
fügung geſtellt. — Um die über hundert
Wohlfahrtsunterſtützungs=
empfänger weiterhin beſchäftigen zu können, wird ein weiterer
Kredit bewilligt. — Wegen zu frühem Arbeitsbeginn wurden
die=
ſer Tage ſämtliche Bäcker in der hieſigen Gemeinde von dem
Poli=
zeiamt angezeigt. Der Gemeinderat mißbilligt dieſe Maßnahme
und unterſtützt ein Geſuch der Bäcker um Genehmigung zur
Feſt=
legung des Arbeitsbeginns auf morgens 4 Uhr und Beginn des
Verkaufs um 6 Uhr, da bereits um 7 Uhr die Schule beginnt. —
Gleichfalls ſoll die Bewegung der hieſigen Landwirte gegen die
Einfuhr auswärtiger Milch nachdrücklichſt unterſtützt werden, da
hier ein großer Milchüberfluß vorhanden iſt. — Einer Gruppe
Viernheimer Maurer, die in Straßburg Arbeit gefunden haben,
wurde das erforderliche Fahrgeld uſw. bewilligt.
Heſſiſches Landeskheaker.
Montag,
19. Mai
Dienstag,
20. Mai
Mittwoch,
21. Mai
Donnerstag,
22. Mai
Freitag,
23. Mai
Samstag,
24. Mai.
Sonntag,
25. Mai
Großes Haus
Kleines Haus
Keine Vorſtellung
20—22.30 Uhr. (4 23)
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
Keine Vorſtellung
20—22.30 Uhr
G 16 Darmſt. Volksb. Gr. 1-4
Rivalen
Keine Vorſtellung
19—22,15 Uhr (l. 25)
Zum erſten Male
Das Leben des Dreſt
18.30—22.15 Uhr. Heſſland=
Miete II 12, III 12)
Tannhäuſer
Keine Vorſtellung
20—22.30 Uhr. (Bſ.=M. VI11
R 11, Dſt. Volksb. Gr. 3 u. 4)
Die Pilger von Mekka
20—22.30 Uhr. Zſ.=M. II 11)
Die Kaſſette
Keine Vorſtellung
30—22.30 Uhr. (Zuſ.=Miete
VIT 12)
Die Kaſſette
20—22.15 Uhr
(Volksvorſt., T Gr. 1 bis 5)
Der Kaiſer, von Amerika
20—22.30 Uhr
Zuſatzmiete 111 11
Die Kaſſette
Teite 2
Montag, den 19.=Maf 11830
10. Pertretertag der Gewerkſchaft Heſſiſcher
Gemeindebeamten.
. Die Zahl und Bedeutung der Tagungen, die anläßlich der
600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt in unſeren Mauern ſtattfinden,
mehren ſich erfreulicherweiſe. So hielt in dieſen Tagen die
Ge=
werkſchaft der Heſſiſchen Gemeindebeamten ihren 10. Vertretertag
hier ab. Die vorhergehenden Tage brachten Sitzungen der
Gewerk=
ſchaftsleitung und des Gewerkſchaftsvorſtandes; am
Samstagnach=
mittag wurden auf dem eigentlichen Vertretertag im Konkordia=
Saal interne Verbandsangelegenheiten verhandelt. Am Samstag
abend ging dann im feſtlich mit Grün und Fahnen geſchmückten
Städtiſchen Saalbau der Begrüßungsabend vor ſich, für
den die Ortsgruppe Darmſtadt eine reichhaltige und gediegene
Feſtfolge vorgeſehen hatte. Das Orcheſter des
Inſtrumen=
talvereins (Orcheſter der Städt. Akademie für
Tonkunſt) ergänzt durch Mitglieder des Stadtorcheſters,
unter der Leitung des Städt. Muſikdirektors W. Schmitt, ſpielte
prächtig und ſchwungvoll die Ouvertüre zu „Idomeneo” von
Mozart.
Für die Ortsgruppe Darmſtadt begrüßte Herr
Goſenhei=
mer die Ehrengäſte, insbeſondere den Herrn Oberbürgermeiſter,
die Vertreter der Bundesleitung und Württembergs und Herrn
Direktor Zſchech, den Vorſitzenden der Gewerkſchaftsleitung;
be=
grüßte ſchließlich alle, die herbeigeeilt waren, um nach 10jährigem
Beſtehen am Orte der Gründung der Gewerkſchaft Heſſ.
Gemeinde=
beamten den Gründungstag miteinander in Arbeit und
Feſtes=
freude zu begehen. — Herr Oberbürgermeiſter Mueller
be=
grüßte ſeinerſeits die ſtattliche Feſtverſammlung in ebenſo
herz=
lichen wie humorvollen und kurzen Worten und wünſchte dem
Be=
grüßungsabend einen zu 100 Prozent vergnügten und erfolgreichen
Verlauf. Auch Herr Zſchech fand zur Begrüßung ſehr
freund=
liche Sätze.
Wiederum mit Mozart, mit der Serenade Nr. 7. D=Dur, Satz 1
für Orcheſter, beſchloß das glänzend ſpielende Orcheſter, dem
ſtärk=
ſter Beifall dankte, den 1 Teil des Abends.
Der 2. Teil der Feſtfolge brachte in bunter Abwechſlung
muſi=
kaliſche Darbietungen, die nunmehr lediglich vom Stadtorcheſter
unter der Stabführung ſeines Kapellmeiſters Herrn W. Schlupp
ebenſo zündend wie erfolgreich beſtritten wurde, und Vorträge von
beliebten Mitgliedern des Heſſiſchen Landestheaters. Herr Ney
ließ bei verſchiedenen Geſangsvorträgen ſeine markige Stimme
er=
ſchallen und betätigte ſich auch als gewandter Anſager. Die Herren
Sulzmann und Krauskopf bereicherten das Programm
und ſpielten vierhändig ausgezeichnet am Flügel. Als bewährte
Stimmungskanone trat Käthe Gothe auf unübertrefflich in
ihrer Vortragsweiſe, und immer wieder bejubelt. Auch Herr
Kuhn mit glänzend geſungenen Landsknechtsliedern und Herr
Maletzki mit humoriſtiſchen Vorträgen wurden ſtürmiſch
be=
klatſcht. Frau Gothe und Herr Ney wurden von Herrn A.
Sulz=
mann, Herr Kuhn und Herr Maletzki von Herrn Heinrich
Kraus=
kopf am Flügel wirkſam unterſtützt.
Der inoffizielle 3. Teil des Begrüßungsabends ſpielte ſich in
allen Räumen des Saalbaues ab. Ein zwangloſer Bunter Abend
und ein ebenſo zwangloſes vorzügliches Kabarett unter
Mitwir=
kung der genannten Kräfte des Heſſiſchen Landestheaters, und der
Feſtball fanden bei den äußerſt zahlreichen Teilnehmern
lebhaf=
teſten Anklang, ſo daß die Abſchiedsſtunde mit Rückſicht auf den
an Arbeits= und ſonſtigen Veranſtaltungen reichen Sonntag viel
zu früh ſchlug.
*
Der geſtrige Sonntag, der letzte offizielle Verhandlungstag,
brachte am Vormittag im Feſtſaal des Städtiſchen Saalbaues die
Zehnjahrfeier, und eine Kundgebung, an der neben
zahlreichen Gäſten und Vertretern von Organiſationen und
Be=
hörden auch viele hundert Gemeindebeamte aus ganz Heſſen
teil=
nahmen.
Zunächſt ſpielte das Drumm=Quartett und führte ſo in
die feſtliche Tagung feſtlich ein. Dann ergriff der geſchäftsführende
Vorſitzende der Gewerkſchaft, Herr Direktor Zſchech=Offenbach,
das Wort und richtete an die Erſchienenen herzliche Worte der
Be=
grüßung. — Herr Staatsrat Schwamb vom Heſſiſchen
Innen=
miniſterium ſprach zugleich im Namen der Herren Miniſterialrat
Weber und Regierungsrat Knoll, und betonte das Intereſſe, das
der dienſtlich abweſende Herr Innenminiſter an der
Gemeinde=
beamtenbewegung immer gehabt habe. Der Redner erwähnte, daß
das Heſſiſche Gemeindebeamtenrecht kodifiziert ſei und daß es
nun=
mehr der gemeinſamen Arbeit von Beamtenſchaft, Parlament und
Regierung vorbehalten bleiben müſſe, dafür zu ſorgen, daß die
wohlerworbenen Rechte der Gemeindebeamten ungefährdet
erhal=
ten blieben. — Herr Oberbürgermeiſter Mueller betonte in ſei=
ner Begrüßungsanſprache, daß die Beamtenſchaft der Städte, ſo die
der Wohlfahrtsämter, auf einem beſonders exponierten Boden
ſtehe. — Aus dem Reigen der weiteren durchweg ſehr herzlich
ge=
haltenen Anſprachen ſeien noch erwähnt die Begrüßungsworte des
Landtagspräſidenten Delp, des Abgeordneten Kaul, des
Direk=
tors Rauſch vom Deutſchen Beamtenbund, eines Vertreters der
württembergiſchen Kommunalbeamten, des Heſſiſchen
Beamten=
bundes, des Landeskartells Heſſen und des Ortskartells Darmſtadt.
—Herr Direktor Zſchech dankte allen Rednern und feierte drei
Herren, die bei der Gründung der Gewerkſchaft vor zehn Jahren
mitgewirkt haben.
Den erſten der vorgeſehenen Vorträge hielt dann in längerem,
inhaltlich und formell ausgezeichnet aufgebautem Referat der
Per=
ſonaldezernent der Stadt Mainz, Herr Beigeordn. Dr. Kraus,
der über „den Organiſationsgedanken im neuen
Staat” ſprach, und auch die kürzlich gehaltene Etatsrede des
heſ=
ſiſchen Finanzminiſters ſtreifte. Der Redner wies darauf hin, daß
im demokratiſchen Deutſchland im Gegenſatz zu den weſtlichen
De=
mokratien die breite Maſſe der Träger des demokratiſchen
Gedan=
kens ſei, und betonte den ſtarken ſozialpolitiſchen Einſchlag unſerer
Reichsverfaſſung. Aus dieſem Boden iſt ein neues Beamtenrecht
erwachſen, und die Beamtenſchaft ſoll nie vergeſſen, was ſie hier
dem neuen Staat zu danken hat. Im neuen Staat iſt der Beamte
als politiſch freier Bürger berufen, mitzuarbeiten, und es müßte
eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß der Beamte in dem
neuen Staat auf dem Boden der Verfaſſung ſteht. Wirtſchaftler,
die an der deutſchen Beamtenſchaft Kritik üben, ſind meiſtens
finanziell viel beſſer daran als die Bamten. Auf der anderen
Seite aber darf die Beamtenpolitik für uns kein noli me tangere
ſein, und wir müſſen uns fragen, wo der Bogen etwa überſpannt
iſt. Bei aller Abwehr der bewußten Irreführung im Kampf gegen
die Beamtenſchaft muß man die pſychologiſchen Grundbegriffe und
Urſachen dieſer Bewegung erkennen und verſtehen, man muß an
die Arbeitsloſen denken, die ganz genau wiſſen, daß ſie nie mehr
in den geregelten Produktionsprozeß eingereiht werden können.
Aus dieſer Situation ſind die Konſequenzen zu ziehen. Der
Be=
amte muß ſich der großen Vorzüge, die er dank ſeiner
wohlerwor=
benen Rechte gegenüber Millionen anderer Volksgenoſſen beſitzt,
bewußt werden und danach ſeine Lebensführung einrichten. Die
Frage der Arbeitsloſenverſicherung iſt das Schickſalsproblem der
deutſchen Geſetzgebung der nächſten zehn Jahre; dieſe Frage iſt
zur Exiſtenzfrage des deutſchen Volkes geworden. In der
Verwal=
tungsreform müſſen wir uns alle zuſammenfinden, und es darf
nicht dahin kommen, daß jeder ſich auf Koſten des anderen ſanieren
will. Klar ſind die einzelnen Aufgaben zu verteilen, jeder
ſche=
matiſche Abbau iſt zu vermeiden. Iſt ein Abbau notwendig, dann
iſt ohne unnötige Härte zu verfahren. Die
Durcheinanderwirt=
ſchaft der Behörden muß endlich einmal aufhören, und der Beamte
hat auch hier das Recht und die Pflicht zur Mitarbeit. Von oben
nach unten iſt die Verwaltungsreform in Angriff zu nehmen, nicht
umgekehrt. Die Beamtenſchaft braucht
Verantwortungsbewußt=
ſein für das Ganze, das nicht von beſtimmten Beſoldungsgruppen
und ihren Gehaltsbezügen abhängt. Wenn die Beamtenſchaft und
ihre Organiſationen ihre Aufgaben, in dieſem Sinne auffaſſen,
dann braucht es uns um die Zukunft der Beamtenſchaft und
da=
mit des Staates und der Gemeinden nicht bange zu ſein.
Reicher Beifall folgte den Ausführungen des Redners. Mit
Rückſicht, auf die vorgeſchrittene Zeit kürzte der zweite Redner,
der das Korreferat hielt. Herr Geſchäftsführer Meurer=Berlin,
der über das Thema: „Die Beamtenſchäft und ihre
Or=
ganiſationen” ſprach, ſeinen Vortrag ab. Der Redner, deſſen
Worte öfters von lebhafter Zuſtimmung aus der Verſammlung
unterbrochen wurden, gab einen Ueberblick über die Geſchichte der
Organiſation der deutſchen Beamtenſchaft ſeit Kriegsende und
erwähnte, daß der Zuſammenſchluß nicht einer direkten Not
entſprungen ſei, ſondern der ſozialen Emanzipation des
deut=
deutſchen Berufsbeamtentums, das aus dem autoritären alten
Staat nun in die demokratiſche Republik gekommen ſei, eine
Um=
ſtellung, die freilich für den deutſchen Kommunalbeamten, der den
Begriff der Selbſtverwaltung ja ſchon lange kannte, nicht ſo
um=
wälzend geweſen ſei. Das heutige Berufsbeamtentum in den
deutſchen Gemeinden wird den Bedürfniſſen und den Nöten unſerer
Zeit vollauf gerecht. Ein ſchwerer Fehler war politiſch geſehen die
Verreichlichung der Arbeitsloſenverſicherung, insbeſondere die
hier=
bei gehandhabte Perſonalpolitik. Was das Notopfer anbelangt, ſo
iſt für uns eine Zuſtimmung zu der Form nicht möglich, in der der
Wachtmeiſter einer kleinen Gemeinde hierzu in demſelben Grade
beitragen muß wie der Prokuriſt einer Rieſenfirma. Auch wir
Beamte ſind Konſumenten und müſſen ein groß
ſammengehen mit den organiſierten Arbeitern
wir ſind aber durch unſere unparteiiſche Organ;
formt und müſſen auf der anderen Seite daher
ſichten verlangen und auf das Verſtändnis der vo
rechnen können. Die Deutſche Beamtenorganiſat
Zeit gegründet, hat ſich in ſchwerer Zeit bewäl
der Zukunft getroſt entgegen. Es iſt und bleibt
Unpopularität der Staatsautorität gegenüber de
ſchichten zu vertreten. Die zehn Jahre gewerl
im Verband der heſſiſchen Gemeindebeamten
Dezennium reichſter Organiſationsarbeit, y
darauf ſein!
Auch dieſem Redner folgte lebhafter Beifall
ſprach Herr Direktor Zſchech, der mit Stolz u
auf welch hoher Warte die Verhandlungen u
des 10. Vertretertages, der nun ſein offizielles
geſtanden hätten und den Willen zur Verſtä
Ausgleich in der Geſamtformung der Tagung
ſtrich. Ueber allem habe ein Geiſt und ein W.
der möge die Bewegung auch weiter führen
meinſchaft.
Gemeinſame Ausflüge in die engere und
gebung der Stadt gaben der Tagung eit
Ausklang.
Ga Lorſch, 17. Mai. Infolge des ungewöh
ſchneeloſen Winters iſt das Grundwaſſer ſo tiet
ſtellenweiſe in der Waſſerverſorgung Schwieri
machen. An den höher gelegenen Orten verſagt
was ſeit den heißen Sommern 1911 und 1917.
war. Wenn auch durch die in den letzten Tage
Witterung der Grundwaſſerſtand wieder etwas
er doch für die Jahreszeit ungewöhnlich niedri
kultur. In den letzten Jahren hat hier die
Umfang ſehr zugenommen, da man immer n
günſtig unſer Sandboden der Entwickelung die
jahrsgemüſes iſt. Auch die eifrige Werbetäti
Obſt= und Gartenbauvereins hat viel zum erwe
getragen. In den warmen Tagen des Maianfe
reich und gut, aber während des Regiments de
ten ſich nur wenig Spargelköpfe an das Tag
fürchtete Maikäferplage iſt nicht ſo ſchlimm au
zuerſt vermutete. Die braunen Geſellen warer
zu ſehen, jetzt ſind ſie merkwürdigerweiſe ganz
den. Unſerem herrlichen Walde, der ſein ſchö
angelegt hat, kommt dieſer Umſtand ſehr zuſt
42. Bad Wimpfen, 17 Mai.
Verkehr=
neugewählte Verkehrsausſchuß von Wimpfen
unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Sailer
Sitzung zuſammen. Es konnte feſtgeſtellt werde
Jahre 1929 4312 Gäſte mit 32 878 Uebernacht
hatte, was gegen das Vorjahr eine ſtarke St
Zur Hebung des Fremdenverkehrs ſollen trot
lage alle wichtigen Schritte unternommen we
Möglichkeit einer Wegmarkierung im Druck er
ein Adreßbuch herausgegeben werden. Am Bah
kierungs= und Reklametafel Aufſtellung find
hofft man, im Freien Theateraufführungen,
Stücke, abhalten zu können, um dadurch den
einen neuen Anreiz zu geben. Es iſt zu erm
meinde als ſolche die Beſtrebungen des Verke
finanzielle Zuwendungen nach wie vor nach s
* Bad=Nauheim, 16. Mai. Bis zum 15. 9
ſamtbeſuch des Bades 8980 Gäſte, darunter 1.
weſend am 15. Mai 3840 Gäſte.
v. Bad=Nauheim, 17. Mai. Vom Stadthau
partei hat beantragt, auch in unſerer Stadt an Stel
weiſungsverfahrens die Mietberechtigung
weiſe für Wohnungen von vier und mehr Zimme
Antrag wurde in der geſtrigen Stadtratsſi
zugeſtimmt mit dem Zuſatz, die Mietberechtigungs
Wohnungsſuchende auszugeben. Für Herſtellung
verſchiedenen Straßen wurden 9000 Mk. bewilligt.
Bad=Nauheim wurde ein Zuſchuß von 250 Mk., der
Arbeiterſamariterbundes eine Unterſtützung von 3.
den Geſamtausſchuß des neugegründeten Verkehrst
rat als Vertreter der Stadt ſatzungsgemäß vier e
entſenden. Es wurden beſtimmt die Stadträte Röß.
Dr. Baher.
— Aßmannshauſen, 15. Mai. Am 31. Mai un.
in Aßmannshauſen eine Zuſammenkunft der Ang
gen Reſerve=Eiſenbahn=Baukompagnie 26 ſtatt.
Frankfurt—Mainz—Hanauer Umgebung werden g
umgehend an Dipl.=Ingenieur L. Keſſel, Eſſe
zugeben, damit Einladung erfolgen kann.
Später aufsteher
und doch pünktlich sein durch
7
IAB!
O
M. 5. U. Vertretung:
Grafenstraße 404
G
BENZ 8 CO.,
(5020
Achtung!
Kaufe getr. Kleider,
Wäſche und Schuhe.
H. Zwern
Lan ggaſſe 33
Poſtkarte genügt.
Bel. 4094
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, ſow. Flaſchen
und Bodenkram.
Zahle die höchſt.
(2901a
Preiſe!
M. Winwizki
Langgaſſe 7.
Gul. Damenrad
Göricke 45 Mark
Herrenrad.—
wie neu —
Luxus=
modell — 55ℳ0 z. vk.
Karlſtr. 14 (Laden).
(8035b)
Sehr gt. erh. Piano,
ſow. Küchenanrichte
preisw. zu vk. Näh.
in der Geſchäftsſt. (*
Zirka 500
alte Briefmarken
Baden, Thurn= und Taxis
uſw. gz. bill. abzug Anfr.
unt. H 54 Geſchäftsſt. ( *
T
trag. Smokiug, ſchl.
Fig,, ſehr preisw. zu
verk. Näh. Hochſtr. 11.(*
umzugshalber ſofort
zu verkaufen:
Faſt neuer 3fl.
Gas=
herd mit Bratofen,
große Badewanne,
2tür. Kleiderſchrank,
Waſchtiſche mit
Mar=
morplatte Bettſtellen
mit Sprungrahmen.
Tiſch, eiektr.
Beleuch=
tungskörper.
Anzuſeh. 20. u. 21. Mai
Rheinſtr. 43, I (8108
Rü4t
Rrt
der Kaufmannschaft vertritt der Anz
werbestarken Darmstädter Tagblatt; au
ten Ankündigung, der kleinen Anzeige,
propagandistische Teil unseres Blattes z1
Alle, die einen Versuch gemacht haber
Kleine Anzeige, großer Erfolg! Besonder
sich die kleine Anzeige im „Darmstädt
bei Stellenangeboten, Stellengesuchen,
käufen, Tausch, Mietgesuchen, Vermie
Stühle
werden v. 1.ℳ an
ge=
flochten. Korbmöbel,
Körberepar. Arbeit
w. abgeh. Karte
ge=
nügt. Fr. M.Pfleger,
Fuhrmannſtr. 10, Hth.
1 St., links.
O
Abitur
auch Damen, und
abends. Anfragen u.
R 104 Geſchſt. (7762a
Auoh bie leiden..
an Hühneraugen, Warzen, Hornhaut „Ol
Preis 50 Z, das millionenfach bewährte
in der Tube, KeinPflaſter. KeinVerb
Generalvertrieb; Seifenhaus‟
Inh. Hans Kr
622a)
Ue
Fußleiden
heilt
Virkenſtocks=Fußbett
Koſtenloſ, Berat, u.
Auskunft i. Fach= u.
Schuhgeſchäft
Eide=
müller, Wienerſtr. 49
Ecke Soderſtr. ) 7074b
29.48
Reparature
Waffengeschä
Grafens
Großwäscherei
u. Bügelanstalt
HERITC
[ ← ][ ][ → ]5
ſtrrt
*
art zur Deutſchen Zußballmeiſterſchaft
iſchland mit allen Berkrekern fiegreich. — Auch ſonſt keine Ueberraſchungen.
knock ouk=Runde.
die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft iſt
ge=
dielen wurde die erſte Sichtung der
Kan=
estitel vorgenommen und dieſe erſte
Son=
artete Ergebnis, die Favoriten blieben auf
eich. Süddeutſchlands Meiſter Eintracht
im Frankfurter Stadion den ſehr unfair
ath 1:0 (0:0) ab. Es war das einzige
ei dem es zu Platzverweiſen kam. Zwei
mußten den Platz verlaſſen. Leichter als
die beiden anderen ſüddeutſchen Vertreter.
berg, kanterte in Breslau die dortigen
)) nieder, ohne ſich nur einigermaßen
an=
uch die Sp.Vg. Fürth war ihrem Gegner,
erlin mit 4:1 (3:0) klar überlegen.
Ueber=
der 3:2 (2:2)=Sieg des Berliner Meiſters
er den ſüdoſtdeutſchen Meiſter Beuthen 09
ſchauer, die zu dieſem Spiel ins Berliner
waren, wurden durch die ſchwachen
Lei=
s arg enttäuſcht. Recht knapp fiel mit 4:3
er Sieg des norddeutſchen Meiſters
Hol=
n VfB. Leipzig aus. Weit klarer waren
und Mitteldeutſchland in Front. Schalke
vor 28000 Zuſchauern Arminia Hannover
resdener SC. überrannte in Halle vor
Baltenmeiſter VfB. Königsberg 8:1 (
Halb=
wartete Köln=Sülz 07 mit einem 4:2
zweiten Baltenvertreter, Titania Stettin,
für die Zwiſchenrunde
drei ſüddeutſchen Vertreter Eintracht Frank=
und Sp.Vg. Fürth, ferner die Meiſter von
„ Norddeutſchland, Holſtein Kiel,
Mittel=
er SC., und Weſtdeutſchland, Schalke 04,
e Dritte, Köln=Sülz 07 qualifiziert.
Süd=
einmal der einzige Verband, der ſeine
ſämt=
eich durch die Vorrunde gebracht hat. Alle
ießen einen Vertreter auf der Strecke, der
Südoſtdeutſchland ſchieden ſogar ganz aus.
viſchenrunde dürften die Kämpfe durchweg
den als in der Vorrunde, bei der allgemein
en Mannſchaften gepaart waren.
Frankfurt—VfL. Benrath 1:0.
then 09 kämpfte mit dem größeren Elan und machte dadurch vieles
wieder wett. Hertha übernahm in der 5. Minute durch ein
Ueber=
raſchungstor von Kirſey die Führung. Schon bald kamen aber
die Südoſtdeutſchen zum Ausgleich. Durch Hahn ging Berlin
er=
neut in Führung. Beuthen ſetzte nun eine Serie von heftigen
Angriffen an, bei der Geelhaar ſeine ganze Kunſt zeigen mußte.
Dennoch wurde er in der 29. Minute durch einem Strafſtoß zum
zweitenmale geſchlagen. Nach der Pauſe flaute das Spiel ſtark
ab. Hertha lag jetzt durchweg im Angriff, während die
Ober=
ſchleſier nur noch zu gelegentlichen Durchbrüchen bamen. Die
Entſcheidung fiel in der 17. Minute durch einen Treffer von Ruch.
Fritz=Oggersheim leitete einwandfrei.
Holſtein Kiel — VfB. Leipzig 4:3 (3:0).
Vor 8000 Zuſchauern kam es in Hamburg zwiſchen Holſtein
Kiel und VfB. Leipzig zu einem erbitterten Kampf, den Holſtein
erſt wenige Minuten vor Schluß für ſich entſcheiden konnte. In
der erſten Halbzeit dominierten die Norddeutſchen atf Grund
ihrer beſſeren Stürmerleiſtungen. Schon in der 3. Minute ſchoß
Widmayer das Führungstor. Neun Minuten ſpäter erhielt Kiel
einen Handelfmeter zugeſprochen, den Ritter verwandelte. Kiel
kam erſt in der 41. Minute durch einen Linksſchuß von Eſſer zum
dritten Erfolg. Nach der Pauſe war die Leipziger Mannſchaft
nicht wiederzuerkennen. Sie hatte eine Umſtellung vorgenommen,
die ſich ſehr bewährte. Der alte Edy ſpielte Mittelſtürmer und
Groſſe bot als Mittelläufer eine ausgezeichnete Leiſtung.
Inner=
halb der erſten vier Minuten holten die Sachſen zwei Treffer auf
und als ſie in der 25. Minute einen Handelfmeter erhielten, den
Groſſe einſchoß, war der Ausgleich da. Vier Minuten vor
Ab=
pfiff konnte aber Widmaher mit einem Kopfball das ſiegbringende
Tor eindrücken.
Schalke 04 — Arminia Hannover 6:2 (3:1).
Zu einem leichten Sieg kam im Bochumer Stadion vor
28 000 Zuſchauern der weſtdeutſche Meiſter Schalke 04. Die
Knappen=Mannſchaft ſiegte über den zweiten Norddeutſchen nach
Gefallen. Kuzorra ſchoß nach vier Minuten Spiel den erſten
Treffer. Durch überraſchenden Durchbruch kam Hannover zum
Ausgleich, es dauerte aber nicht lange und Schalke war durch
Tore von Rothardt und Zibulſki erneut in Führung gegangen.
Nach der Pauſe wurde die Ueberlegenheit der Weſtdeutſchen noch
deutlicher. Czepan ſchoß das vierte Tor, dann reihte in der 22.
und 23. Minute der glänzend freigeſpielte Rothardt noch zwei
weitere Treffer an. Nur durch einen Elfmeter konnte Hannover
zu ſeinem zweiten Gegentor kommen.
Dresdener SC. — VfB. Königsberg 8:1 (5:0).
urſachte das Endſpiel um die Deutſche
Mei=
p.Vg. Fürth und Hertha/BSC. wegen der
m Spiel unterliefen, eine allgemeine und
ie Vorgänge aus dem Nürnberger Stadion
ag im Frankfurter Stadion vor 20 000
Zu=
n den Schatten geſtellt worden. Man kann
jemals eine Mannſchaft geſehen zu haben,
dſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft mit ſo
it einer derartigen ſchlechten ſportlichen
Er=
eſetzt hätte. Der Schiedsrichter Peters=
Ham=
einen recht gut war, griff leider viel zu ſpät
er ſich aber doch genötigt, zwei Mann von
u ſtellen. Die Frankfurter ſtellten die techniſch
ich beſſere Mannſchaft, die aber durch das
tel ihres Gegners aus dem Konzept gebracht
r 31. Minute der zweiten Halbzeit mit einem
die Entſcheidung erzwingen konnte. Wenig
diel wegen eines Wolkenbruchs für eine
zeit=
verden.
nberg — Sportfreunde Breslau 7:0.
piel um die Deutſche Meiſterſchaft im
Bres=
de bor 8000 Zuſchauern und bei ſtrahlendem
recht zahmen Angelegenheit. Trotz ihres
Lurden die Süddeutſchen nie gezwungen, ihr
ſawickeln, der Gegner war zu ſchwach. Aller=
Sportfreunde ſchon nach acht Minuten durch
Au mit dem ſchweren Kalb ihren Halbrechten
* mit ſeinem ganzen Gewicht auf den Bres=
Einen Arm brach und in die Klinik geſchafft
* Sbortfreunde=Mannſchaft war durch dieſen
Lebrimiert und ſpielte in der Folge ſehr luſt=
Ater Mißfallenskundgebungen der Zuſchauer
Mannſchaft blieb die Leiſtung der Schleſier
2 übernahm in der 12. Minute durch zwei
S9hmidt erzielte Treffer die Führung. Die
II hun mit ihrem Gegner „Katz und Maus”.
Tor war während des ganzen Spieles ohne
Minuten vor der Pauſe erhöhte Oehm auf
Ie ſtrengten ſich die Nürnberger kaum noch an
wie reife Früchte mühelos noch vier Treffer
Der 18. Minute aus 20 Meter Entfernung das
Son Minuten ſpäter fiel durch Schmidt Nr. 5
en auch einmal der alte Wieder als Torſchütze
2r ſchloß den Torſegen ab.
rtha=BSC. — Beuthen 09 3:2.
„Alter im Berliner Poſtſtadion ſahen nur ſehr
Delonders der Berliner Meiſter enttäuſchte,
Larm war die ſommerliche Wärme, die
Ngnnſchaften ſtark zuſetzte, allein auch keine
SSmiſch waren die Berliner beſſer, aber Beu=
Mit einem Bombenſieg über den Baltenmeiſter VfB.
Königs=
berg hatte der mitteldeutſche Meiſter, Dresdener SC., am
Sonn=
tag im Wacker=Stadion zu Halle vor 12 000 Zuſchauern einen
ausgezeichneten Start. Das Spiel ſtand im Zeichen einer
ein=
deutigen Ueberlegenheit der Sachſen. Einen Hauptanteil am
Siege hatte wieder der Internationale Richard Hofmann, der
allein vier von den acht Treffern ſchoß. Der Sieg wurde den
Sachſen dadurch erleichtert, daß Königsberg nur eine ſehr mäßige
Leiſtung bot. Erſt kurz vor Schluß, als Dresden nur noch mit
dem Ball tändelte, kamen die Oſtdeutſchen zum Ehrentor.
Köln=Sülz — Titania Stettin 4:2 (2:2).
Nur 3000 Zuſchauer kamen auf den SC.=Platz in Stettin.
Die Weſtdeutſchen holten ſich einen ſicheren und verdienten Sieg,
wem ſie auch die in ſie geſetzten Erwartungen nicht ganz erfüllen
konnten. Titania, deſſen Formrückgang in den letzten Wochen kein
Geheimnis mehr war, wurde durch das Fehlen des unzulänglich
erſetzten Mittelſtürmers Ehler ſtark gehandicapt. Bei den
Weſt=
deutſchen war der Mittelläufer Gcuſepohl der beſte Mann, Ferdl
Swatoſch führte den Sturm geſchickt und unauffällig.
Geſellſchaftsſpiele am Samstag: Alem. Worms — Union
Nieder=
rad 1:3. Griesheim 02 — Germ. 94 Frankfurt 2:3. F. C.
Pforzheim — Hamburger S.V. 2:1. V.f.R. Pirmaſens —
Phönix Karlsruhe 1:2. V.f.L. Neckarau — Phönix
Mann=
heim 4:1.
Geſellſchaftsſpiele am Sonntag: Germ. Bieber — Rot=Weiß
Frank=
furt 1:4. V.f.L. Neu=Iſenburg — Kickers Ofenbach 1:0.
Kickers Stuttgart — Hamburger S.V. 3:2. Karlsruher F.V.
— F.C. Freiburg 5:0. Spfr. Saarbrücken — Phönix
Karls=
ruhe 4:3. Freiburger S.C. — Union Böckingen 3:3. V.f.R.
Mannheim — S.V. Waldhof 3:2 abgebr. F.V./S.C. Saar 05
Saarbrücken — Stadtelf Trier 5:5.
Die Fußball=Länderſpiele des Sonntags endeten: In Paris
Frankreich — Schottland 2:0 und in Antwerpen:
Bel=
gien — Holland 3:1.
Die Aufſkiegſpiele in Süddeutſchland.
Von den acht Gruppen traten diesmal nur fünf auf den
Plan, da die Treffen FC. Fürth—Würzburger Kickers, in der
Gruppe Nordbayern und Kirchheim-Viernheim in der
Gruppe Rhein abgeblaſen wurden. Erſtmals griff in die
Auf=
ſtiegsſpiele die Gruppe Heſſen ein. Ueberraſchend mußte
Opel Rüſſelsheim auf eigenem Gelände eine 3:2=
Nie=
derlage von Urberach hinnehmen, das ſich damit
zwei wertvolle Punkte erkämpft hat. Bei den Opelleuten
ver=
ſagte der Sturm. In der Gruppe Main gab es zwei
Favoriten=
ſiege. Hanau 60/94 unterlag Fechenheim 1:3 (0:2).
Fechenheim liegt nun mit einem Punkt Vorſprung an der Spitze
vor Sportfreunde Frankfurt, die ſich in
Aſchaffen=
burg bei Viktoria mit 2:1 Sieg und Punkte holten. Die
Entſcheidung liegt jetzt in den beiden noch ausſtehenden Treffen
zwiſchen Fechenheim und Sportfreunde. In der Gruppe
Würt=
temberg gab es eine große Ueberraſchung. Der heiße Favorit,
FV. Zuffenhauſen, mußte auf eigenem Gelände eine 3:4=
Nieder=
lage von Spfr. Eßlingen hinnehmen. FV. Niefern beſiegte
Nür=
tingen mit 3:1. In der Gruppe Baden iſt die
Entſchei=
dung nunmehr gefallen. Der VfB. Karlsruhe holte ſich in
einem torloſen Treffen gegen den FC. Rheinfelden den
noch ausſtehenden Punkt. Das Treffen FC. Konſtanz—Kehl
8:0 (2:0) hatte nur noch untergeordnete Bedeutung. Auch in der
Gruppe Saar gab es Favoritenſiege. Das Ende liegt hier
zwiſchen Dillingen und Kaiſerslautern, wobei die erſtere Elf die
etwas beſſeren Chancen zu haben ſcheint. Diesmal mußte
Gers=
weiler dran glauben, das von Dillingen mit 7:1 (2:0)
überfahren wurde. In St. Ingbert holte ſich
Kaiſers=
lautern den erwarteten Sieg, der aber mit 5:1 (4:1) reichlich
hoch ausfiel.
Borufſia Zulda-Sp. B. Darmſtadk 1898 3:1 11:0).
Sportvereins 1898 erſte Fußballelf lieferte in Fulda ein
er=
freulich gutes Spiel, das nur durch Pech, mangelhaftes Schießen
und durch wirklich hahnebüchene Schiedsrichterentſcheidungen
ver=
loren wurde. Boruſſia Fulda ging bereits 5 Minuten nach
Spielbeginn infolge Zögerns der Verteidigung durch einen ſcharfen
Schuß des Halbrechten in Führung. Schußpech und Langſamkeit
der Stürmer verhinderten vor der Pauſe den Ausgleich. Dieſer
ließ nach Seitenwechſel nicht lange auf ſich warten. Eine
Rechts=
flanke wurde vom Mittelſtürmer prachtvoll eingeköpft. Die
Darm=
ſtädter beherrſchten von da ab in prachtvollem Feldſpiel das Feld,
aber vor dem Tore hinderten wiederum Pech und wieder Pech
weitere Torerfolge. Der außerordentlich ſchwache Schiedsrichter
gab wegen Handſpiels auf der Strafraumlinie einen völlig
un=
berechtigten Elfmeter, der ohne Abwehr verwandelt wurde. Zwei
Minuten vor Spielſchluß verhalf ein Eigentor den Gaſtgebern zu
einem weiteren Erfolg. Alles in allem zeigten die 98er im
gan=
zen eine deutliche Formverbeſſerung.
Sp. V. 1898 (Jugend)
1. Jgd.—1. Jgd. Kreuznach (Nahegaumeiſter) 9:1!
Ein großer Erfolg der Schule Townleys und der Vorarbeit
von Dipl.=Sportlehrer Mohr. Nur ſo weiter beim Training, und
die Erfolge werden nicht ausbleiben. —
2. Jgd.—1. Jgd. Olympia Frankfurt 0:5 (0:0).
Die drückende Hitze und das famoſe Spiel der ſympathiſchen
Frankfurter in der 2. Halbzeit entſcheiden das Spiel mit obigem
Reſultat.
3. Jgd.—3. Jgd. Kreuznach 6:2 (1:2).
D.=Jgd.—D.=Jgd. Fußballſportv. Frankfurt 1:2.
1. Schüler—1. Schüler Griesheim (dort) 5:0.
2. Schüler—1. Schüler Seeheim (dort) 1:2.
Rol=Weiß Darmſtadk-Einkracht Darmſtadk 4:0.
Zu dieſem Samstagsſpiel hatten ſich zirka 200 Zuſchauer
ein=
gefunden, welche ein gutes Spiel beider Mannſchaften zu ſehen
bekamen. Eintracht wehrte ſich tapfer, konnte aber die Niederlage
nicht aufhalten. Rot=Weiß=VfR. zeigte trotz einiger Erſatzleute
ein ganz gefälliges Spiel und gewann verdient, ohne ganz aus
ſich herausgehen zu müſſen. Als Schiedsrichter fungierte Herr
Enslinger von Sportv. 98 recht zufriedenſtellend.
Das Spiel der Liggerfatzmannſchaft gegen Viktoria
Gries=
heim wurde von Griesheim abgeſagt.
Am kommenden Samstag nun ſpielt die
Ligamann=
ſchaft abends um 5,30 Uhr (hier) gegen Sp.Vgg. Arheilgen,
worauf wir ſchon heute aufmerkſam machen möchten.
Reichsbahn Darmſtadt — Sp.V. Roßdorf 7:2.
Die beiden Mannſchaften der Reichsbahn hatten geſtern den
Sp.V. Roßdorf zu Gaſt und konnten durch ihre 1. Mannſchaft
recht eindrucksvoll für die im Vorſpiel erlittene 4:1 Niederlage
Revanche nehmen. Das Spiel der Reichsbahn zeigte wirklich
ſchöne Momente und wurde in dieſer Höhe vollkommen verdient
gewonnen. Roßdorf dagegen zeigte beſonders im Sturm ein
zu=
ſannmenhangloſes Spiel, das kaum zu Erfolgen führen konnte.
Der beſte Mann auf dem Felde war der Halblinke der
Reichs=
bahn. Aber auch alle anderen taten ihr Beſtes. Leider endete
das Spiel mit einem Mißton, da zwei Roßdörfer Spieler wegen
Unſportlichkeit herausgeſtellt wurden. Roßdorf war von Pech
verfolgt, denn gleich zu anfang verlor es ſchon ſeinen etatmäßigen
Torhüter durch unglücklichen Zuſammenprall, dem in der zweiten
Halbzeit der Rechtsaußen wegen einer wieder aufgetretenen alten
Verletzung folgen mußte. Für den Torwächter trat jedoch bald
ein Erſatzmann ein. — Schiedsrichter Gutjahr=Rot=Weiß
Darm=
ſtadt leitete im großen und ganzen zufriedenſtellend.
Das Spiel der zweiten Mannſchaften war jedoch wenig
reiz=
voll. Reichsbahn konnte aus dienſtlicher Verhinderung nur eine
10er Mannſchaft ſtellen, die ſich zum größten Teile aus Anfängern
zuſammenſetzte und 9:1 verlor.
Rugby.
In Dresden: Deutſchland — Spanien 5:0 (5:0).
Pokalſpiel in Hannover: Viktoria Linden — Elite Hannover
11:6 (6:0).
Hockey.
Geſellſchaftsſpiele: T.V. 1857 Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen —
Eintracht Frankfurt 6:0. Tv. Schwanheim — T.S.V. 1860
Marburg 1:0. 1860 München — D.S.V. München 3:0. Jahn
München — D. S.V. München 1:1.
Berliner Meiſterſchaft: 3. Entſcheidungsſpiel: B.S.V. 92 —
Ber=
liner H.C. 5:0.
Beim Hans=Braun=Gedächtnisſportfeſt in München gab es
eine Anzahl von Ueberraſchungen. Kulzer endete im Kugelſtoßen
vor Uebler, und im 100 Meter=Laufen blieb Jonath in 10,8 Sek.
vor Horchmeyer und Eldracher in Front.
Montag, den 19. Mai 1930
Seite 6
Heute Montag, 16 Uhr, findet auf dem Hochſchulſtadion
das Zwiſchenrundenſpiel zwiſchen Techn. Hochſchule Darmſtadt
gegen Univerſität Bonn ſtatt. — Bonn konnte in einem
ſchnellen Spiel die Techn. Hochſchule Hannover mit 8:5 geſtern
ausſchalten. Das Spiel Techn. Hochſchule Darmſtadt—Univerſität
Würzburg war wegen des ſtarken Regens kurz nach Beginn bei
Stand 1:0 abgebrochen worden. Da Würzburg auf Fortſetzung
verzichtete, kam Darmſtadt in die Zwiſchenrunde.
Sp. B. Darmſtadt 1898 (komb).-Jahn Weinheim
10:6 (6:2).
Die erſte Begegnung in Darmſtadt, in der ſich Turner und
Sportler gegenüberſtanden, geſtaltete ſich zu einem fairen Treffen,
das jedoch in ſpieltechniſcher Hinſicht nicht völlig befriedigen
konnte. Die Gäſteelf, die der beſten Klaſſe der Deutſchen
Turner=
ſchaft angehört, erwies ſich keineswegs ſo ſpielſtark, wie man ſie
eingeſchätzt hatte. Insbeſondere war das Spiel der
Hintermann=
ſchaft nicht von der Geſchloſſenheit, um tatſächlich mit Energie
durchgeführte Angriffe abwehren zu können. Im Sturm
kom=
binierte man zeitweiſe ganz nett, doch allzuſehr nach Schablone.
Die Mannſchaft der 98er, in der außer 4 Ligaſpielern nur Spieler
der unteren Mannſchaften und der 1. Jugendelf mitwirkten, hatte
keine allzugroße Mühe, zu einem einwandfreien Sieg zu kommen.
Als die Einheimiſchen merkten, daß die Spielſtärke des Gegners
nicht die erwartete war, gab man ſich nicht allzu ſtark aus, ein
Umſtand, der durch die ſchwüle Temperatur zum Teil begreiflich
war. — In einem Spiel der 2. Jugendmannſchaft der 98er gegen
die 1. Jugendmannſchaft von Weinheim kam die Ueberlegenheit
der Einheimiſchen in einem 12:2=Sieg klar zum Ausdruck.
Das Spiel der Vorſchlußrunde um die Deutſche
Handball=Meiſterſchaft findet am kommenden Sonntag in
Leipzig ſtatt. Der Süddeutſche Meiſter, Sp.V. 98 Darmſtadt,
wird wohl ohne den noch nicht hergeſtellten Verteidiger Reuter
ſpielen müſſen. Wir werden die gegen die Berliner Polizei
an=
tretende Elf noch mitteilen.
Alemannig Aachen-Pol. Sp. B. Darmſtadt 8:7 (5:5)
Sp. B. Düren-Pol. Sp.B. Darmſtadt 4:7 (3:4).
Vor etlichen tauſend Zuſchauern verlor in Aachen am
Sams=
tag abend die Ligqmannſchaft des Polizeiſportvereins mit obigem
Reſultat. Die Pol.=Sportvereinsmannſchaft beſtritt das Spiel
ohne ihren Tormann Bordt, für den Otto das Heiligtum
be=
wachte. Erſt in den letzten zwei Minuten gelang unter der
An=
feuerung des zahlreichen Publilums den Agchenern der
Sieges=
treffer. Das Reſultat iſt immerhin gegen den Bezwinger des
Süddeutſchen Meiſters als ſchmeichelhaft anzuſehen. In Düren
konnte die Mannſchaft mit obigem Ergebnis den Platz verlaſſen
und einen Beweis des in Darmſtadt geſpielten guten Handballs
liefern.
Aufſtiegſpiel zur Liga.
Sp. Cl. Dietzenbach 1. — T.=u. Sp.V. Braunshardt 1. 5:10 (3.5).
Das mit großer Spannung erwartete Treffen in Dietzenbach
konnte die Braunshardter Mannſchaft klar für ſich entſcheiden.
Sportklub war nicht in der Lage, die immer zügig aufgebauten
Angriffe des Siegers zu unterbinden; in regelmäßigen Abſtänden
fiel Tor auf Tor, alle durch Prachtwürfe. Bereits nach 5
Minu=
ten Spielzeit hieß es ſchon 3:0. Erſt langſam erkennt der
Gaſt=
geber die Gefahr; die Hintermannſchaft fuhr ſehr oft
außerordent=
lich hart dazwiſchen. Die Siegermannſchaft lieferte heute ein
weit beſſeres Spiel als am vergangenen Sonntag gegen Poſt
Frankfurt. Ganz beſonders der Sturm war in großer Fahrt.
Auch der übrige Mannſchaftsteil tat voll und ganz ſeine
Schuldig=
keit. Mit dieſer Form, falls ſie beſtändig bleibt, kann
Brauns=
hardt in aller Ruhe den weiteren Spielen entgegenſehen. Mit
Schiedsrichter Reitz=Friedberg konnte man voll zufrieden ſein.
Viktoria Griesheim 2. — Braunshardt 2. 1:7.
1. FC. Nürnberg—Polizei Berlin 9:8 (3:4).
Der Hayriſche Pokalmeiſter erfocht am Sonntag einen ſchönen
Erfolg. Die Berliner Meiſterelf des Polizeiſportvereins,
aller=
dings mit mehreren Erſatzleuten, die in München gegen die
Stadtmannſchaft 9:9 geſpielt hatte, mußte ſich in Nürnberg
geſchlagen geben. Nach dem Spielverlauf iſt der Sieg der Bayern
allerdings nicht ganz verdient, da die Berliner weit mehr
Tor=
chancen als ihre Gaſtgeber herausarbeiteten. Die Berliner
Hinter=
mannſchaft verſagte aber ſehr ſtark, während das Nürnberger
Schlußtrio in ganz großer Fahrt war. Trotz allem bleibt aber
dieſes Ergebnis ein ſehr ſchöner Erfolg für den ſüddeutſchen
Handball.
Geſellſchaftsſpiele: Stadtmannſchaft München — Pol. Berlin 9:9.
1. F. C. Nürnberg — Polizei Berlin 9:8. Bar=Kochbar
Nürn=
berg — A. S.V. Nürnberg 5:4. Pol. Wiesbaden — Wormatia
Worms 9:4. S.V. Wiesbaden — V.f.R. Schwanheim 8:4.
Aufſtiegſpiele: Poſt Frankfurt — Eintracht Frankfurt 2:3. S.C.
Dietzenbach — T. S.V. Braunshardt 5:10.
Zwiſchenrunde zur D. T.=Meiſterſchaft: In Frankfurt; Pol.
Frankfurt — T.V. Frieſenheim 4:4 abgebr. In Ulm;
Tur=
nerbund Ulm — T.V. 1817 Mainz (Damen) 1:1 nach Verl.
Turner=Sfadkelf-Turnerſchaft Griesheim 5:1.
Am Samstag abend fand obiges Treffen auf dem Sportplatz
der Tgde. 1846 am Oſtbahnhof ſtatt. Die dortigen
Platzverhält=
niſſe trugen in erſter Linie viel dazu bei, daß ſich beide
Mann=
ſchaften durch den unebenen und ſchlüpfrigen Boden nicht ganz
entfalten konnten. Trotz alledem gaben beide Mannſchaften ihr
Beſtes her und ſpielten auf Sieg, was ganz beſonders bei
Gries=
heim der Fall war. Der Darmſtädter Sturm fand ſich nie richtig
zuſammen, und der Tormann war ein Verſager, der in der zweiten
Halbzeit unbedingt zwei Bälle hätte halten müſſen. Es war
dieſes Jahr das erſtemal, daß eine Stadtelf der Turnerſchaft
Darm=
ſtadts vor die Oeffentlichkeit trat.
Die Laune des Zufalls wollte, daß beide Spiele keine
Ent=
ſcheidung erbrachten und am kommenden Sonntag wiederholt
werden müſſen. Das Spiel der Herren zwiſchen Polizei
Frankfurt und Turnverein Frieſenheim in
Frank=
furt ſtand bei regulärer Spielzeitbeendigung 3:3 (Halbzeit 1:3)
und wurde verlängert. Nach zweimal 10 Minuten ſtand das
Spiel 4:4, und die letzten 10 Minuten konnten nicht mehr
durch=
geführt werden, weil plötzlich ein wolkenbruchartiger Regen
ein=
ſetzte. Das Spiel wird am kommenden Sonntag (25. Mai) in
Mannheim wiederholt. Auch das Spiel der Damen zwiſchen
Turnerbund Ulm und Turnverein 1817 Mainz
ergab keine Entſcheidung. Nach torloſem Halbzeitſtand endete
das Treffen 1:1, an welchem Stande auch die Verlängerung nichts
zu ändern vermochte. Auch dieſes Treffen muß wiederholt
wer=
den. Ort und Termin ſtehen aber noch nicht feſt=
Arheilgen—Aſchaffenburg 3:2 (2:2)
Pfungſtadt—Mainz 1860 6:2 (3:1)
2. Maunſchaften 6:1 (3:0)
Gernsheim—Tgde. Worms 1910 2:3 (2:2)
Büttelborn—Hähnlein 8:3 (2:3!)
2. Mannſchaſten 6:1 (3:0).
Zur allgemeinen Ueberraſchung ging Aſchaffenburg in
Arheil=
gen mit 2:0 in Führung. Durch energiſche Gegenſtöße konnte
Ar=
heilgen bis zur Pauſe aufholen und dann den ſiegbringenden
Treffer erzielen. Die Gäſte entpuppten ſich als eine ſehr gut
eingeſpielte Elf. Das Ergebnis läßt aufhorchen. Arheilgen
hatte Erſatz für Repp einſtellen müſſen, der in der
Hochſchul=
mannſchaft ſpielte. — Pfungſtadt behielt gegen Mainz 1860 ſtets
die Oberhand. Der eindeutige Sieg der erſten Elf ſteht auf dem
Konto des Rechtsaußen Böttiger, der fünf Tore erzielte. Die
Pfungſtädter Abwehr ſtand den Angriffen der Gäſte ſtets
er=
folgreich gegenüber. Aus Leichtſinn wagte ſie ſich verſchiedentlich
zu weit ins Feld uind verhalf dem Gegner zu zwei billigen
Er=
folgen. — Aus Gernsheim kommt überraſchende Kunde. Die
Gäſte ſind in der rheinheſſiſchen Kreisklaſſe bekannt. Fünf
Minuten vor Schluß ſtand das Spiel noch 2:2. Dann fiel der
ſiegbringende Treffer für Worms. Die Gäſte zeigten das
tech=
niſch vollkommenere Spiel. Doch legte Gernsheim ſo großen
Eifer an den Tag, daß man bei guter Weiterentwicklung noch
Gutes hören wird. Beſonderes Lob verdienten ſich linker
Ver=
teidiger und Hüter des Platzvereins. — Büttelborn konnte ſich
zuerſt nicht zurechtfinden und taute erſt nach der Pauſe auf.
Hähnlein griff ſofort kräftig an und führte bei der Pauſe durch
anſprechende Leiſtungen 3:2. Es war fraglich, ob die Gäſte das
ſcharfe Tempo nach der Pauſe noch durchhalten würden. Es
ge=
lang ihnen richt. Dafür nahm dann der Platzverein das Heft in
die Hand. Die Gäſte hielten das Spiel offen und hätten bei
größerer Aufmerkſamkeit in der Abwehr den einen oder andern
Erfolg der Büttelborner verhüten können.
Aus dem Odenwaldgau.
Erbach-Langen 2:4 (1:2).
Der Odenwaldgau verfügt eben über eine anſehnliche
Spiel=
ſtärke, wie der knappe Sieg Langens deutlich zeigt. Die Gäſte
ſtehen im Main=Rhein=Gau in der Kreisklaſſe an zweiter Stelle.
Bis zur Pauſe war das Spiel ausgeglichen. Dann legte Erbach
ſolchen Eifer an den Tag, daß eine leichte Ueberlegenheit der
Odenwälder unverkennbar war. Schußpech und etliche Schnitzer
der Erbacher Stürmer verdarben ſchöne Torgelegenheiten, dazu
war das Langener Abwehrtrio vorzüglich.
Geräteweikkampf Arheilgen-Aſchaffenburg.
Tb. Aſchaffenburg 765, Tv. Arheilgen 752 Punkte.
Zu einem höchſt ſpannenden Gerätewettkampf trafen ſich am
Samstag abend in der Turnhalle zu Arheilgen die beiden obigen
Vereine. Nachdem die beiden Mannſchaften auf der Bühne
auf=
ma=ſchiert waren, begrüßte der erſte Vorſitzende des Tv.
Arheil=
gen, Lehrer Frank, die zahlreich erſchienene Spoetgemeinde.
Un=
ter der einwandfreien Beurteilung der Kampfrichter Ph.
Schnei=
der=Darmſtadt (Tgſ. 1875) und Brünner=Aſchaffenburg=Damm
be=
gaein der Punktkampf, der ſich von Anfang bis zu Ende zu einem
höchſt intereſſanten geſtaltete. Wenn auch in einem Falle das
Wertungsergebnis der Kampfrichter bei dem Publikum wit etwas
Erſtaunen aufgenommen wurde, ſo mußte es ſich doch von der
ge=
rechten Wertung, gemeſſen an den verſchiedenen Leiſtungen, ſehr
bald überzeugen laſſen. Die Aſchaffenburger hatten, dies beſagt
ſchon das knappe Ergebnis. rieſiges Elück, daß ſie als Sieger
her=
vorgehen konnten, denn Arheilgen, das muß unumwunden
ein=
geſtanden werden, war ein ſehr ſcharfer Gegner, der mit
Leiſtun=
gen aufzuwarten verſtacid, die man ſelbſt im eigenen Lager bisher
vielleicht unterſchätzte.
Die Ergebniſſe. Arheilgen: Turner: Hahn 67
Punkte: Lindenlaub 47. Schäfer 62, Volz 83, Brücher 90. Peter
Bauer 86. — Altersturner: Georg Bauer 24. Anthes 61. —
Turnerinnen: Becker 72, Hechler 79, Kätha Benz 81.
Aſchaffenburg: Turner: Münz 43 Punkte, Pommer
75, Rißler 77. Weiſſer 81. Merkl 80, Schorck 89. —
Alterstur=
ner: Freund 46, Reichenbach 67. — Turnerinnen:
Mio=
dowſky 46, Rodemich 80, Maier 81.
Beſtandserhebung der 9.T.
Nach der jetzt abgeſchloſſenen Beſiandserhebung vom 1. Januar
1930 verfügt die Deutſche Turnerſchaft über eine Geſamtzahl
von 1352760 Mitgliedern, von denen aber nur 1068 097
beitragspflichtig ſind. Dieſe mehr als 1 Million Mitglieder ſind
in 11567 Vereinen zuſammengeſchloſſen. Die Anzahl der Knaben
und Mädchen bis zum vollendeten 14. Lebensjahr beträgt 284 663,
vom 15. bis zum 21. Lebensjahr ſind 368860 Mitglieder
männ=
ichen und weiblichen Geſchlechts regiftriert worden, während
699 237 Mitglieder über 22 Jahre gezählt werden, davon 614 724
männliche und 84 513 weibliche. Ueber mehr als 100 000
Mit=
glieder verfügen vier von den achtzehn Turnkreiſen, nämlich
Mittelrhein (192 008), Bayern (149 899), Thüringen
(106 756) und Brandenburg (103 112).
In Mainz wurden am Sonntag die Ausſcheidungskämpfe
des Mittelrheinkreiſes für die Deutſchen Kampfſpiele in Breslau
zum Austrag gebracht. Von den 50 Teilnehmern, die ſich im
Zwölfkampf der Männer und im Siebenkampf der Frauen maßen,
konnten ſich jeweils nur die 5 erſten für die Kampfſpiele in
Bres=
lau qualiſizieren. Die Ergebniſſe: 12=Kampf der Männer:
1. Winter=Eintracht Frankfurt 225 Punkte; 2. Hollfelder=T. G.
Bornheim 201 Punkte; 3. Sinnwelle=Tv. Nauheim 200) Punkte;
4. Bund=TB. Wiesbaden 191 Punkte und 5. Genß=TG. Mainz=
Kaſtel 188 Punkte. 7=Kampf der Frauen: 1. Annie Fuchs=TG.
Sachſenhauſen 115 Punkte: 2. Annie Scheller=Eintracht Frankfurt
108 Punkte; 3. Konrad=Mainz 108 Punkte; 4. Haibel=Mainz 107
Punkte und 5. Mendel=Mainz 106 Punkte.
Klubmeiſterſchaftskämpfe der Keglervereinigung Darmſtadt und
Umgebung.
Im Bürger=Verein wurden die Vorkämpfe um die
Verbands=
klubmeiſterſchaft fortgeſetzt. Es erreichten: Ligaklaſſe:
1. L.L08. nachdem der fehlende Mann nachgeworfen hat. 2571
Holz, 2. D.K.K. 1911 BV. 2528, 3. Zwölfer Tgde. 46 2017. (ein
Mann hat nachzuwerfen). — A.=Klaſſe: 1. Gut Holz Eberſtadt
2484 Holz. 2. Sportkegler 2443. 3. Konkordia 2411, 4. Schuſter 2352
B=Klaſſe: Haſſia 1919, 2. Mannſchaft, 2311 Holz.
In der Ligaklaſſe führt bei den Vorkämpfen die 1.
Mann=
chaft von Klub Haſſia 1919 mit 116 Plus während in der
A=
laſſe der Klub Gut Holz Eberſtadt mit 2484 Holz an der Spitze
ſteht. In dieſer Klaſſe hat noch der Klub Keglerluſt nachzuwerfen.
Von der B=Kaſſe hatten bisher nur zwei Mannſchaften
ge=
ſtartet. — Die Kämpfe werden nächſten Samstag und Eonuta
fortgeſetzt.
Einen machtvollen Aufſchwung hat das Tu
den letzten Jahren genommen. Man geht nich
nahme, daß die D.T. über 300 000 Turnerſchwin
merinnen in ihren Reihen aufweiſt, die in S
Schwimmabteilungen der Turnvereine die be
Schwimmens und Waſſerſpringens pflegen. a f0
verwunderlich, daß das Schwimmen ein weſen
des deutſchen Turnens im zeitgenöſſiſchen Si
Schon von altersher iſt die Pflege des Schwi
Ueberlieferung. Friedrich Ludwig Jahn, de ie
ſchen Turnens, pflegte es, und ſuchte für die 29
mens Freude und Begeiſterung zu erwecken, g 9
und Vorbild des großen Erziehers Guts M.n=
Philanthropin in Schnepfental bei ſeinen Zögl mit
men einführte und ſie durch Halloren aus
damals im Rufe beſonderer Schwimmfertigke 0‟
richten ließ. Als die deutſchen Turnvereine im
hunderts dann zu feſtem Zuſammenſchluß kamer
auch das Schwimmen betreut, und je mehr
gebiete des Turnens, die in der deutſchen
Tu=
wurden, ſich Geltung zu verſchaffen verſtan
wurden ſie organiſatoriſch ausgebaut. So he mMOr
deſſen Pflege ſich ſchon lange vor dem Kriege ſi iſte
annahmen, immer mehr Boden gefaßt. Ach 1
Turnerſchwimmer fanden bereits in größerer
auf beſonderen Schwimmfeſten, ſondern auch
mit den Gau= und Kreisturnfeſten und den D
Als dann nach dem Weltkriege die D.T. orga
waltig ausgebaut wurde, ſorgte man aud
Schwimmen zielbewußt gepflegt und in den R
ſchen Betriebes eingefügt wurde. Man ſetzt
ausſchuß der D.T. ein, der die Belange de
regeln hat. Techniſcher Ausbau wurde durch L
kämpfe gefördert und ſorgte dafür, daß das S
gebührenden Platz in der D.T. erhielt. Der ſch.
Deutſchen Turnerſchaft vorgeſchriebene Aufb hiſſte
den 18 deutſchen Turnkreiſen und ihren Gauer
das Schwimmen nach beſten Kräften geförder fe
die D.T. zahlenmäßig als die größte Schwi in
ſation in Deutſchland betrachten kann. Hand 0
organiſatoriſchen Ausbau und dem zahlenm F
ging auch die techniſche Vervollkommnung de ohſ
und Turnerſchwimmerinnen. Die Leiſtungen V0 e
die Wettkämpfe geſördert, machen von Jahr 9000
Fortſchritte, und es dürfte nur eine Frage de FohM
den internationalen gleichkommen. Trotzden Feit.
der Pflege des Schwimmens nicht die Lei pcſeſd
gebend an, ſondern ihre Arbeit ſteht im Dier gemſ
jeder Turner, jede Turnerin ſoll ein Schwimme ſe e
merin ſein. Breitenarbeit, ſchwimmeriſche Er ſemm
volkstümliche Geſtaltung des Schwimmweſer 7 is
Geſichtspunkte, denen ſie bei ihren ſchwimmer Ent für
ſtrebt. Daß aber auch die Leiſtungsförderur Aeſt
Kämpfer und Kämpferinnen nicht vernachläſſi
gen die alljährlich ſtattfindenden Meiſterſchaft
dieſe Meiſterſchaftskämpfe zur Durchführung
die Darmſtädter Turnerſchaft zur Uebernahm
mal die Turner in der Reihe von Veranſte
ſeier der Stadt Darmſtadt nicht fehlen wollte
Fortſchritte, die gerade ſeit den letzten Meiſter 90 Meit
in Altona in der D.T. gemacht wurden, dü Ech
Großkampfſchau ganz beſonders widerſpiegel: 8).
daher in den Tagen des 22.—25. Auguſt d H
Großveranſtaltung der D.T. werden, wofür
Intereſſe in der Turnerſchaft vorhänden iſt.
Sportveranſtaltung entgegenbringt. Wurde
Jahre eine Reihe von Beſtleiſtungen in der
rechnet man bei den Meiſterſchaften mit gleiche Wäuf
Die Tatſache, daß zu den Meiſterſchaftskämp 0
aus den Turnkreiſen zugelaſſen werden, bür
erſtklaſſige Leiſtungen. Bildete ſchon das TE0;
vorigen Jahre mit 50 Mannſchaften und 4: UM
aus 114 Vereine gewaltige Höchſtleiſtungen,
nehmerzahl auch in dieſem Jahre der letzt)
ſtehen, ja man erwartet eine noch größere
Darmſtadt zentral gelegen und von Nord, Sü.
Reiches ſehr leicht erreichbar ſein wird.
Am Sonntag wurde die leichteſte Etappe
furt a. M. ausgetragen. Obwohl während d
mit einem 36=Kilometertempo gefahren wurt
Spitzengruppe am Ziel an. Kurz vor dem
dann ein Maſſenſturz. Schon bald zu Begin
es einen heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen der
und einigen Fahrern. Eine Spitzengruppe vo.
bei Bretten eine heruntergelaſſene Eiſenbah
Teil der Fahrer kletterte neben der Barriere
Die Leitung fuhr der neuen Spitze nach und
Halten, was nicht alle Fahrer befolgten. R. A‟
furt, Nitſchke=Berlin und Schorn=Köln wur
7. Etappe ausgeſchloſſen. Infolge des ſehr 10
die Spitze faſt eine gonze Stunde vor der
Ziele in Frankfurt a. M. an, wo ſich eine un
menge eingefunden hatte. Kilometerweit vo!
dann der Endkampf. Ungefähr 50 Meter bo
Bruno Wolke die Fahrtrichtung, was dann e!
geſichts des Zieles zur Folge hat. Eine UI
war zu erledigen. Man einigte ſich ſchlier
Etappenſieger feſtzuſtellen, ſondern die geſſ
Mann als gleichzeitig angekommen zu bezeic
wurde auf den letzten Platz geſetzt. Im Geſcl
keine Veränderung eingetreten. Hier fühl
Stöpel und Buſe.
Straßenweltmeiſter Ronſſe gab am Sonn!”
Könnens, indem er die klaſſiſche Straßenprüfu!
über 598 Kilometer in 19:26.17 Stunden vo.
ſpurt gewann. Der Favorit Bonduel wurde 9
angefahren und mußte aufgeben.
Landesverband Heſſen und Naſſau. —"
Geſtern hielt der Gau Darmſtadt ſein
jahrsſchießen ab. Bei allen Schützen machte )t
pauſe unangenehm bemerkbar. Nachfolgend.""
konnten als Sieger aus dem Kampf hervolt”
Mannſchaftsſchießen: A=Klaſſe: 1. K**
Verghöfer, Wilke, Schäfer (477 Ringe.) 2.2f
Ritſcher. Schaffnit, Hochmuth (450 Ringe)"
blatt mit Schütze W., Herrmann, Metz, Ne
2. Weidmannsheil mit Lotter, Henkelmal
(139 Ringe). — C=Klaſſe: 1. Wildſchatz mit
Winter, Morchel (425 Ringe). 2. Polizei=Sche
ſtadt mit Wagner, Herbſt, Berſt Schüßler 2
Einzelſchießen: 1. Preis: Grimm, 2
Heifelmann, 5. Ritſcher, 6. Schnaß,
9. Schäfer, 10. Horn.
Montag, den 19. Mai 1930
Seite 7
ſthletik= Klubkampf
M. A. Gl.-Sp. P. 98 Darmſtadk
geer winnen mit 61:58 Punkken.
mit Vorrundenſpielen um die Deutſche
Hoch=
im andball kam geſtern auf dem
Hochſchul=
jäh= Klubkampf zwiſchen dem Akademiſchen
der Sportverein 1898 Darmſtadt zum Austrag.
g.s., ehrte ſeine Gäſte durch eine über den
jahz hinausgehende Erinnerungsgabe: Herr
gerreig nach herzlichen Begrüßungsworten ein
ſch, de pirtverein übergab zur Erinnerung einen
dem =Meter=Lauf begann dann der Klubkampf,
btbetw der ſofort lebhafte Anteilnahme bei den
d. ilgen=A. S. C. ſiegte in der für die
augen=
inverh niſſe guten Zeit von 52,8 Sek. vor Gunſt=
Aenbahn gezogen hatte. Im Verlauf der
klurn er Kämpfe lagen dann beide Vereine
ab=
führy ſo daß Zuſchauer und nicht zuletzt die
t8 i spannung waren. Die Verbindung der
Ha' allſpielen bedingte teilweiſe eine etwas
ge=
llung e Organiſation als ſolche war allerdings
d eine einwandfreie Erledigung der
einzel=
intiert war. Nur die Hammerwerfer —
k5 — verließen bei dem gegen Schluß immer
ender egen fluchtartig das Hauptfeld und
ver=
ſez d' genaue Ausmeſſen ihrer übrigens recht
eiſturtg ... An beſonderen Leiſtungen ſind diesmal
egt
Speerrf von Söllinger und der Diskuswurf von
przuhen, wobei allerdings betont werden muß,
die Beſm htathli augenblicklich noch nicht ihre beſte Form
wurde mfdies t beſonders für den Kugelſtoß Söllingers,
gfür, daß hur‟ 13,64 Meter kam! Die anderen
Wett=
fſen, ar wenn die Leiſtungen nicht unbedingt
erſt=
doch t ausnahmslos ſchöne, beſonders auch für
Inteil hmenden Zuſchauer intereſſante Kämpfe,
ſamte ruck dieſes nunmehr glücklicherweiſe
tradi=
beiden befreundeten Vereine zweifelsohne
eichy rwar. Aus der Tatſache, daß der A. S.C.
tern mehr erſte Plätze belegte, als der
Her aber doch den Klubkampf gewann,
er=
ifben Seiten der Lilienträger wohl der beſſere
hr. Z rwähnen iſt noch die Wertung der Kämpfe,
under ipfe angepaßt war: Einzelkämpfe 4:3:2:1,
inter nt war die große Abſchlußſtaffel 20 mal ½
chwielnder Führung ſchließlich der A. S.C. mit
mg Aann. Im Verein mit den Leiſtungen
be=
ſähnt Zertung den knappen Ausgang des
Klub=
wieir in der Vorſchau angenommen hatten
war Diesmal behielt alſo der Sportverein 1898
reGe für ſich. — Ein geſellſchaftliches
Zuſam=
ſiden reine beſchloß die in beſter Harmonie
ver=
ſtalta Nachſtehend die Ergebniſſe:
Ergebniſſe:
Tyr (A. S.C.) 12,1 Sek., 2. Münz (Sp.V. 98)
), 4. Haux (A. S. C.)
inz (98) 24,7 Sek., 2. Eiſenhauer (98) 25
Hi(beide A. S.C.)
Slgen (A. S. C.) 52,8 Sek., 2. Gunſt (98) 53,6
S. Stepp (A.S.C.)
Qner (98) und Stepp (A. S.C.) totes Rennen
Baader (A.S.C.), 4. Pulg (98).
ilgen (A. S. C.) 16 Min. 51,4 Sek., 2. Habich
(S 4. Seitz (A. S. C.)
ete taffel: 1. Sp. V. 98 46 Sek. mit Eiſenhauer,
2 z. 2. A. S.C. 47 Sek. mit Schott, Heyl,
e Staffel: 1. A.S.C. in 18:28,4 Min. mit
ig Luley. 2. Sp.V. 98 in 19:0,53 Min. mit
Oner, Hebel.
N: Söllinger (A. S.C.) 54,38 Meter, 2. Ortel=
13. Krichel (98), 49,13 Meter, 4. Neff (A. S.C.)
ſen: Allwohn (98) 37,12 Meter, 2. Wehr (98)
eix (A. S. C.) 32,72 Meter, 4. Stadkloff (A. S. C.)
Völlinger (A.S.C.) 13,64 Meter, 2. Leuchs
e 3. Ortelbach (98) 11,62 Meter, 4. Allwohn
Kg.): 1. Wehr, 2. Krichel (beide 98),
r” (beide A. S.C.)
lland (A. S. C.) 1,60 Meter, 2. Schupp (98)
(A. S. C.) 1,50 Meter, 4. Hubmann (98)
Nun:1 Staffel: 1. A.S. C., 2. Sp. V. 98.
DF3 f in Frankfurt a. M. — Leo Diegel gegen
Honton Smith.
S (ai, wird der neue Platz des Frankfurter
Golf=
sſonders intereſſanten Golfkampfes ſein, den der
94 d zweimalige amerikaniſche Profimeiſter, dritter
941t Meiſterſchaft des letzten Jahres, Leo Diegel,
* ſieler Horton Smith, vorausſichtlich in Single=
ſtragen wird. Horton Smith gewann im letzten
rofimeiſterſchaft mit gutem Score vor bekannten
ner, Farell und Walter Hagen, und ſicherte ſich
fenen Meiſterſchaft von Deutſchland beim
Golf=
uen T ſamt 287 Schlägen hinter Pereh Allis und vor
II, Hagen, Dudley und Boomer.
2 terreichiſche Touriſt=Trophy.
Touriſt=Trophy auf der etwa 20 Kilometer
Wiener Wald nahm einen glänzenden
Ver=
ages war der Wiener Steinfellner, der in
en von Gall=München gehaltenen Strecken=
Kilometer lange Strecke unterbot und mit
S ſchnellſte Zeit des Tages fuhr. Die deutſchen
12 Klein, beide DKW., kamen nie recht in
1 ſich mit den nächſten Plätzen begnügen.
eis von Rom”, einem der bedeutendſten
ken die deutſchen Fahrer, die die Trophy
ihen konnten, vom Pech verfolgt. Nachdem
geſtürzt war, mußten die beiden BMW.=
Soenius in der 7. Runde wegen Motor=
Dieger blieb Bandini auf einer 500 ccm.
Rundfahrt von Caſerta kam der bekannte
A. der einzige deutſche Teilnehmer auf
ihem ſicheren Sieg. Er benötigte für die
Nrecke 2:55,19 Stunden und erreichte damit
Idigkeit von 104,700 Km.
TVergrennen fuhr Hans v. Stuck auf Auſtro
Min, einen neuen Streckenrekord (bisher
Renpreis vom Main (VORV.) ſah Kurt
Dr Ickes=Wiesbaden in Front.
LuP7 Deutſchland—Tſchechoflowakei in Prag
itrretung knapp mit 4:3 Punkten.
Aus dem Deukſchen Reichsausſchuß.
Sitzung des Kampfſpiel=Ausſchuſſes.
Unter dem Vorſitz von Staatsminiſter a. D. Dominicus
hielt der Kampfſpiel=Ausſchuß des D. R.A. in Berlin eine Sitzung
ab, der als Vertreter des Oeſterreichiſchen Hauptverbandes für
Köperſport auch deſſen Vizepräſident Kloſſy ſowie drei
Dele=
gierte der Stadt beiwohnten. Aus dem Bericht über die
bis=
herigen Vorarbeiten war zu entnehmen, daß alles in beſtem
Gange iſt. In der Quartierfrage ſind ſehr günſtige Abmachungen
erreicht worden, ſo z. B. ein Verpflegungspreis von 3,30 Mark
pro Tag. Geradezu glänzend ſind die Beteiligungsziffern, vor
allem, was die Auslandsdeutſchen anbetrifft. So werden aus
Wien 100, aus Danzig 200 Teilnehmer kommen, die
Sudeten=
deutſchen wollen 120, die Saardeutſchen ebenfalls eine größere
Anzahl von Teilnehmern entſenden. Unabhängig von den
Kampf=
ſpielen werden in Verbindung mit dieſer Veranſtaltung die Auto=
und Motorradverbände Sternfahrten nach Breslau
durch=
führen. Militär und Marine wird bei den Wettkämpfen ebenfalls
vertreten ſein. Aus dem Kampfſpielprogramm werden die
reiter=
lichen Wettkämpfe entfallen, da die Pferde durch andere Turniere
zu ſtark in Anſpruch genommen ſind. Nur der moderne
Fünf=
kampf wird als Vorbereitung für Los Angeles durchgeführt
wer=
den und beſonders von der Reichswehr ſtark beſchickt ſein. Am
Mittwoch, den 25. Juni. ſoll als Auftakt ein Fußballſviel zwiſchen
Saar= und Sudetendeutſchen zum Austrag kommen. Ferner wurde
über eine Erweiterung des Hockeyprogramms
be=
raten, da außer den beiden Mannſchaften, die der Hockeybund
ent=
ſenden will, Weſt= und Süddeutſchland, auch Oeſterreich und die
Sudetenmannſchaften je eine Mannſchaft meldeten und Danzig
eine ſolche Meldung in Ausſicht geſtellt hat. Der nachträglichen
Ausſchreibung einer 10 mal 250 Meter Städteſtaffel wurde
zuge=
ſtimmt, dagegen iſt die nachträgliche Ausſchreibung von Tontauben=
und Wildſcheibenſchießen abgelehnt worden. Für die Boxkämpfe
ſollen außer den drei Mannſchaften des Deutſchen Reichsverbandes
auch eine ſolche des DA.S.V. zugelaſſen werden, ſo daß.
uneinge=
rechnet der von den Auslandsdeutſchen einlaufenden Meldungen
in jeder Klaſſe vier Teilnehmer feſtſtehen.
In der Vorſtands= und Verwaltungsausſchuß=Sitzung
konnte Exzellenz Lewald bezüglich der Olympiſchen Spiele
1932 mitteilen, daß die Schiffahrts=Geſellſchaften den Teilnehmern
an den Spielen eine 20prozentige Ermäßigung auf die
Sommer=
fahrpreiſe zugeſtanden haben. Der Vorſtand war ſich darüber
einig. an die Sportverbände die Aufforderung zu richten, daß ſie
möglichſt raſch und zielbewußt an die Schaffung von
Olym=
piafonds herangehen ſollen, da es kaum möglich iſt, die für
eine ausreichende Beteiligung notwendige Summe aus Reichs=
und Privatmitteln aufzubringen. Dr. Diem berichtete, daß der
Reichstagsausſchuß für Leibesübungen beſchloſſen habe, die
Er=
fahrungen, die die deutſche Studienkommiſſion in Amerika und er
ſelbſt im Oſten gemacht haben, in einer Denkſchrift zu verarbeiten,
die ſämtlichen Reichstagsmitgliedern zugeſtellt werden ſoll.
Wei=
ter wurde die Verleihung der Adlerplakette an den
erfolgreichſten deutſchen Torhüter Heinrich Stuhlfauth an
Dr. Ulrich=Heidelberg, einem der Mitbegründer des Ruder=
und Rugbyverbandes, und an den Berliner Stadtoberturnwart
Zobel beſchloſſen.
Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß
behandelte in erſter Linie die Amateurfrage, um den
deut=
ſchen Vertretern beim Olympiſchen Kongreß Richtlinien mit au
den Weg zu geben. Nach Mitteilung von Exz. Lewald wird
Eng=
land nach wie vor auf ſeinem Standpunkt beharren, wonach
Lohn=
ausfall für die Teilnehmer an den Olympiſchen Spielen in Los
Angeles nicht gewährt werden darf. Die Verſammlung beſchloß,
den deutſchen Vertretern für den Olympiſchen Kongreß zu
emp=
fehlen, ebenfalls in dieſem Sinne die Verhandlungen zu führen,
allerdings mit der Einſchränkung, daß für Deutſchland das
Ver=
bot der Annahme von Lohnausfall nur für die Dauer der
Olym=
piſchen Spiele Geltung haben werde. Bezüglich des
Pro=
gramms für Los Angeles wurde mitgeteilt, daß Anträge
auf Erweiterung desſelben wenig Ausſicht auf Annahme beſitzen.
Dagegen iſt mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, daß die
Streichung der Frauenwettbewerbe bei den
Olym=
piſchen Spielen, die von Amerika und Finnland beantragt wird,
Ausſicht auf Annahme hat.
Der Frauen=Ausſchuß
tagte im Sportforum unter Vorſitz von Frau Oberſtudiendirektor
Dr. Matz. Nach einer allgemeinen Ausſprache wurde folgende
Entſchließung gefaßt:
„Der Frauenausſchuß des Deutſchen Reichsausſchuſſes für
Leibesübungen hält es auf Grund der Berichte der Frauen=
Be=
rufsverbände für eine dringende Aufgabe der
Berufs=
hygiene, einen Ausgleich gegen Berufsſchädem der einſeitigen
Sitz= und Steharbeit zu ſchaffen durch regelmäßige
Leibesübungen in Form von Pauſengymnaſtik während
der Arbeitszeit, Ausgleichsturnen und Freizeitſport unter
weib=
licher Leitung.”
Die Mitgliederverſammlung
bildete den Abſchluß. Dr. Lewald deutete die endlich erfolgte
Einigung zwiſchen Turnem und Sport, die ſtaatliche Anerkennung
der Hochſchule für Leibesübungen, den Lehrauftrag Dr. Diems
an der Berliner Univerſität als einen erfreulichen Ausblick für
die Zukunft. Bei der Amateurfrage gab Dr. Diem zur
Kenntnis, daß der eingeſetzte Ausſchuß zur Schaffung eines
ein=
heitlichen deutſchen Amateurgeſetzes — als einziges Ergebnis
ſei=
ner Vorarbeiten — zu der Auffaſſung gelangt ſei, daß ein ſolches
Geſetz durch die abweichenden Begriffsbeſtimmungen von
Ver=
band zu Verband noch nicht beſchloſſen wrden könne. Die
Ver=
bände ſollen aber darauf ſehen, daß in ihren Reihen die
beſtehen=
den Amateurbeſtimmungen gehalten und die Leibesübungen von
dem gleichen Geiſt getragen werden.
Pferdeſpork.
Großer Preis der Republik in Grunewald.
Wie die Traber, ſo haben nun auch die Galopper ihren Großen
Preis der Republik. Es handelt ſich dabei um ein neues
Monſtre=
rennen, das nach langwierigen Verhandlungen mit der Preußiſchen
Staatsregierung, die einen koſtbaren Ehrenpreis ſtiften wird,
geſchaf=
fen wurde. Der Große Preis der Republik wird vorausſichtlich an die
Stelle des Gladiatoren=Rennens treten und überhaupt
das reichſte Berliner Rennen werden, ſogar den Großen Preis von
Berlin noch übertreffen. Die Grunewaldbahn iſt wie keine zweite in
Berlin für die Abhaltung der neuen Prüfung geeignet. Im
Galopp=
rennſport und in der Vollblutzucht wird die tatkräftige Förderung des
Nennſports durch die Preußiſche Regierung natürlich außerordentlich
dankbar empfunden.
Bei dem Pferderennen in Hoppegarten ſiegte im Jubiläums=
Preis (Ehrenpreis und 21 500 Mark) über 2000 Meter M. J.
Oppenheimers Graf Jſölani (Narr), Zweiter Ladro und
Dritter Markgraf.
Bei dem Renen in Dresden gewann im Preis der
Dreijähri=
gen (Ehrenpreis, 20 000 Mark) v. Weinbergs Gregor (W. Turtle).
Zweiter Granit und Dritter Savonarola,
Einen neuen Schwimmrekord ſtellte in Dresden Dorle
Schönemann=Dresden über 500 Meter=Crawl mit 7:52,1 auf.
Sie unterbot damit die Höchſtleiſtung von Reni Erkens (8:15) um
faſt 23 Sekunden.
Tennis.
Tennis= u. Eisklub Jun.—Tennis=Cl. Pforzheim.
Die Badenſer zeigten eine ſchöne, ausgeglichene Form. Im
erſten Herreneinzel lieferte Müller gegen Ernſt ein überraſchend
zähes und hartnäckiges Spiel und bekannte ſich im entſcheidenden
Satz nur 8:6 geſchlagen. Von den weiteren Herreneinzeln fiel nur
das von Colin gegen Schoſer mit 1:6, 9:7, 6:2 an die
Einheimi=
ſchen. Im erſten Herrendoppel zeigten die Eisklub Junioren
noch zu wenig Routine und unterlagen nach ſchönem Start im
erſten Satz, doch 3:6, 6:0, 6:2, während das zweite Doppel leichter
an Pforzheim fiel.
Die Bezirks=Medenſpiele.
Vor etwa 300 Zuſchauern wurden am Samstag die
Vor=
kämpfe der Bezirks=Medenſpiele in Eſſen abgewickelt. Die
Be=
zirke Hamburg und Weſtfalen ſowie Heſſen=Heſſen=
Naſ=
ſau und Rheinland ſtanden ſich dabei gegenüber. Die Spiele
endeten mit klaren Siegen von Hamburg bzw. Rheinland. Bei
Heſſen fehlte Altmeiſter Froitzheim. Im großen und ganzen gab
es keine Ueberraſchungen. Kuhlmann traf Goſewich in allerbeſter
Form und vergab den Sieg durch die Auslaſſung von nicht
weni=
ger als ſechs Matchbällen. Nourney konnte ſich gegen Kreutzer
nur ſchwer in Führung bringen, ſiegte ſchließlich aber doch noch
ſicher dank ſeiner größeren Beweglichkeit. Den einzigen Punkt
für die Weſtfalen holte der Hagener Müller gegen Eberſtein=Hamr.
burg heraus, der ſeinen Gegner ſichtlich zu leicht eingeſchätzt hatte
und ihn ſpäter nicht mehr niederhalten konnte. Der Sieg der
Hamburger fiel mit 8:1 Punkten, 16:4 Sätzen und 117:87 Spielen
mehr als deutlich aus, aber auch der rheiniſche Sieg läßt mit 7:9
Punkten, 16:9 Sätzen und 140:116 Spielen nicht an Deutlichkeit
zu wünſchen übrig.
Wie auch im Vorjahre, ſo ſiegte Baden auch diesmal wieder
in der Zwiſchenrunde der Medenſpiele in Nürnberg 9:0 gegen
Thüringen. Die Thüringer, die eine entwicklungsfähige
Mannſchaft ſind, leiſteten ſpeziell in den Einzelſpielen
hartnacki=
gen Widerſtand.
Tenniskampf England—Frankreich in Paris.
Der Länder=Tenniskampf England—Frankreich wurde amm
Sonntag in Paris beendet. Der Kampf nahm
überraſchender=
weiſe einen unentſchiedenen Ausgang von 8:8. Die Senſation
war die zweite Niederlage der franzöſiſchen Doppels Cochet=
Brugnon durch die Engländer Gregory=Collins, die 4:6, 6:2, 7:5
ſiegreich blieben.
Davispokalſpiele der zweiten Runde: Japan—Britiſch=Indien
5:0, Holland—Finnland 4:1, Auſtralien—Irland 4:1, Spanien—
Jugoſlawien 3:0, Amerika-Kanada 5:0, Oeſterreich-Norwegen
5:0, Tſchechoſlowakei—Dänemark 3:2.
Vierländer=Hockey=Turnier in Brüſſel.
Am Samstag, dem vorletzten Tage des Hockeyturniers in
Brüſſel, wurden zwei Spiele ausgetragen. Im erſten Treffen
ſchlug Frankreich die Schweiz ſicher mit 3:0. Einen
überraſchen=
den Sieg trug Belgien mit 5:1 über Spſonien davon. Die Belgier
hatten bereits bis zur Pauſe mit 3:1 ihren Sieg ſichergeſtellt.
Am Sonntag wurde dann das Vierländerturnier zum
Ab=
ſchluß gebracht. Zuerſt ſiegte die Schweiz über Spanien mit 1:0.
Der einzige Treffer wurde bereits in der erſten Spielhälfte
er=
zielt. Im Schlußſpiel ſiegte Belgien über Spanien 2:0. Das
Endergebnis, des Turniers ſtellt ſich wie folgt: 1. Belgien,
2. Frankreich, 3. die Schweiz und 4. Spanien. — Die Schwäche
der ſpaniſchen Länderelf, die ſich bei dem Turnier in Barcelona
als ſtark erwieſen hatte, kam recht überraſchend.
Bei Stuhlverſtopfung
NÜR
APOTHEKER
RlCtt- BRANors Aawazosptlef
Frankfurt a. M.
Montag, 19. Mai. 16: Kurhaus Wiesbaden: Konzert.
Weiß=
heimer: Ouv. zu „Meiſter Martin und ſeine Geſellen”. — Händel:
Arie aus Rinaldo”. — Dvorak: Slaviſche Tänze Nr. 1 und 8. —
Wagner: Siegfried Rheinfahrt aus „Götterdämmerung” —
Men=
delsſohn: Meeresſtille und glückliche Fahrt. — Joh. Strauß:
Morgenblätter. — Leoncavallo: Fant. aus „Der Bajazzo”
Lißzt: Chromatiſcher Galopp. O 18.05: H. Guilbeaux: Meyerhold
und das ruſſiſche Theater. 18.35: Egon Du Mont: Gerichtshumor.
19.05: Engliſch. 19.30: Lieder zur Laute, geſungen von
Hermann Munck. O 20: Stuttgart: Internationaler
Programmaus=
tauſch mit London und Brüſſel. O 21: Dr. Gropp: Von ruſſiſcher
Seele. O 21.30: Zur Feier des 100. Geburtstages von Karl
Goldmark. O 23: Im Polizeirevier. Mikrophon=Reportage von
Dr. Laven und O. Schwerin.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 19. Mai. 9.30: Breslau, das
Boll=
vert des deutſchen Südoſtens. (Geſpräch eines Geographen mit
einem Hiſtoriker. O 12: Engliſch für Schüler. O 14.30: Kinderſtunde.
O 15: Deutſch für Ausländer. O 15.45: Dr. Elſe Hildebrandt:
Die Induſtriearbeiterin. 16: Dr. Günther: Rechtliche Grundlagen
der Lichtbild= und Filmarbeit in der Schule. o 16.30: Berlin:
Konzert. 17.30: Dr. Balet: Moderne Flötenmuſik. O 17.55:
Prof. Dr. Mildbraed: Die wichtigſten tropiſchen Kulturpflanzen.
O 18.20: R. Hackſtetter: Die ſiebenundzwanzigſtündige Schreckensfahrt
des Ballons „Plauen”. o 18.40: Engliſch für Anf. O 19.05:
Hans Franck lieſt aus ſeinem Roman. Ein Stück Erde‟. o 19.30:
Dr. Thismer: Feldpflege im Mai. Anſchl.: Bundeskanzler a. D.
Streeruwitz: Die kulturelle Miſſion der Oſtdeutſchen in Nord und
Süd. O 20.15: Soliſten=Konzert. Händel: Largo. — Geiſtliches Lied
aus dem 16. Jahrhundert, nach Corner. — Raff: Giga con
Varia=
zivni. — Pfitzner: Abendrot: Mailied. — Rubinſtein: O! Wenn
es doch immer ſo bliebe; Etude Op. 23. — Tſchaikowſky:
In=
mitten des Balles; Geſegnet ſei mir Wald und Au. — Rubinſtein:
Frühlingslied. O 21: Leipzig: Sinfonie=Konzert. Cherubimi: Ouv.
Anakreon” — Mozart: Klavierkonzert. — Joſ. Haas:
Varia=
tionen und Rondo über ein altdeutſches Volkslied. O Anſchl.:
Zeit. Wetter. O Danach: Tanzmuſik.
Bekkerbericht.
Ueber dem Nordmeer lagert die neue Störung, deren Südſeite
nach dem europäiſchen Feſtland vorgreift. Die mitgeführte
Warm=
luft, welche zur Zeit Deutſchland überflutet, läßt die
Temperatu=
ren kräftig anſteigen. Bereits in den heutigen Morgenſtunden
er=
reichten ſie ſtellenweiſe Werte bis zu 17 und 18 Grad. An der
Rück=
ſeite der Störung fließt kühle Luft abwärts, die ſich infolge des
erwärmten Feſtlandes in Form von Gewitterſtörungen auswirken
wird. Allgemeiner Temperaturrückgang iſt die Folge
Ausſichten für Montag, den 19. Mai: Gewitterſtörungen mit
nach=
folgender Abkühlung.
Ausſichten für Dienstag, den 20. Mai: Wechſelnde Bewölkung mit
Aufheiterung, kühler; einzelne gewitterartige Schauer.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polttik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Montag, den 19. Mai 1930
Verſteig
Wegen Zahlung
ſteigere ich im Auft
tag, den 22. Mai
vormittags uu
Frankfu
Koſtheimerſtr. 10 (g
ca. 400 Werkze
und
Dreh=, Mechaniker
Revolverbänke u.
Fräsmaſchinen (6.
und Plan=
Shaping= und Hok
Excenter=, Frikti
Spindelpreſſen
Gewindeſchneidem
Schleifmaſchinen v
Rund=, Abkant=
Tafel=, Kurbel= u
Amboſſe u. Richt
apparate ete. et
Simon Wol
Frantfurt a. M.,
Beſichtigung ab 8
Die Verſteigerung
gespiette Flügel
S zum halben
Neu-
prei=
und
gespielteKlaviere
vog M1k, 450 an
bei (7947b
A. W.
ZIMMERMANN
Grafenstraße 21
nächst Rheinstraße.
13X3 mm . . . . . Mtr. RM. 1.20
16X3½ mm . . . . Mtr. RM. 1.60
19X4 mm . . . . . Mtr. RM. 2.20
Verschraubungen, Verbindungsstücke
Strahlrohre. Rasensprenger
Schlauchwagen etc.
in großer Auswahl.
Armaturen-Röder, Eschollbrückerstr. 18 Jacob Mohl, Wilhelminenstr. 40
Georg Grundel, Luisenstr. 34
Jacob Scheid, Kirchstr. 6
Heinmüller’s Gummiwaren- und Franz Schulz, Karlstraße 104½
Sanitätshaus, Schulstr. 7
Gebrüder Vierheller, Schustergasse 14
Ludwig Holzmüller, Wendelstadtstr. 36 Hugo Zimmer, Schützenstr. 4—3 (e449b
einte Stunde
billig und gut.
Hide Hat
Tel. 1912. (7952a
V
Zu Frühja
Blutreinigend
Wacholder=Extrakt,
be Fr. Bechen
Schulſtraße
Koffer-
ARNOLD
nur (6925a
Grafenſtraße 23.
Großes Haus
DIE VORZUGLIC
VENETIANISC
SCHONHEITS
Kommen Sie mit über
Keine Vorstellung
Hessisches
Landestheater
Montag
19. Mai 1930
Hoskag
nach
Kalkatta
Nachweis
möbl. Zimm. u. möbl.
Wohnungen u.
Pen=
ſionen in d
Geſchäfts=
ſtelle des
Hausfrauen=
bundes, Rheinſtr. 7, II.
Tel. 4114. Sprechſt. b
10-12½, auß. Samstag.
(291a)
Schleifen und
Reparaturen
fämtlicher
Stahl=
waren und
Maſchinenmeſſer
Verſand nach
aus=
wärts. (6500a
Hohlſchleiferei
Carl Ziegler
Inh. Fritz Ziegler
Rheinſtraße 51.
Keine Vorstellung
Urteil 2:
Die von Ihnen bezogene Politur 105
hat ſich tadellos bewährt. Möbel glänzen
wie neu, Linoleum behält den Glanz viel
länger wie gewachſt. Bei Linoleum hat
P 105 den Vorteil, daß man keine
Fuß=
tritte (Gummiabſätze) ſieht, was bei Wachs
immer ſtörend empfunden wird. Ich kann
die Politur P 105 beſtens empfehlen,
8090) H. Flath, Lichtenbergſtr. 14
P 105 Probe 35%, ½ Fl. 1.65, 1/, Fl. 2 95,
Farben-Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
Photograpt
Ue
Zimmer
ſot beziehb.
Hügel=
ſtr. 15, Laden.
Täg=
lich ab 11—19 Uhr
(317a)
geschmackvolle, bi
Franz Li
Karlstrasse 25,
Größtes Spezialgeset
Faltboote
(7248
Zelte
Außenbord-Motore
zu Fabrikpreiſen
Ausrüstung u. Bekleidung
Sport-Adelmann, Darmstadt
Kommen Sie mit über
Kommen Sie mit über
*
Bei Kaut von (Möbel
besichtigen Oie doch auch bitte die so
ausgedehnten Ausstellungs-Räune
der Firma
Möbel-Industrie Feidel
Hügelstraße 15, 15 und 17
und Schläuche
am billigſten bei
B. Orio,
Kärl=
ſtr. 14/16. (2265a
KRAGEN-WÄSCHEREI
Waldstraße 20
AORBUS Fernspr 943 3440
Durch Großeinkauf
allerbilligſte Preiſe
Laufdecken
Mk. 2.50, 3.50, 4.50
Luftſchläuche
Mk. 1.20, 1.50, 2.—
Pedale PaarMk. 1.70
Ketten Mk. 1.70
Sättel, gelb, Mk. 3.50
Kleidernetze 70 Pfg.
Reparatur, ſchnell u. billig
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.
(7 41a)
Detektig-, Auskunftei- und
Inkasso-Institut Darmstadt
Telefen 4770
Sntnn
RRAAK
Karlſtraße 50 (7390a
Die ständige und vermehrte Inanspruchnahme
unserer Firma, die, wie wir wissen, aus dem
Ver-
trauen seitens unserer Kundschaft zu unserer
Arbeit hervorgegangen ist, hat uns gezwungen,
unsere Geschäftsräume zu vergrößern und nach
Elisabethenstraße 34
(Alters Bürohaus) zu verlegen.
8087
Telefon 4770
werden beduem gereinigt mit
Bodenfluid Nr. 7
Ltr. M. 1.25, bei 5 Ltr. M. 1.15
u. erhalt. prachtv. Hochglanz mit
Paradewachs
V.7261
per Kilo M. 2.25
Das führende
der Rheinpf
Schnell= Fer
A
und Beiladungen 1
Schuhfärberei
Wagner
Alexanderſtraße 10.
(5819a)
Adam Bauer, z
Sandbergſtraße 23.
Laden
mit Wohn. zu mieten
geſucht Ang. u. H69
a. d. Geſchäftsſt. (*
Unre Brille
wird sof. bestens
u. billigst
herge-
stellt od. repariert
Optiker7025a
Spaethe
Schuchardstr. 11
Lieferant aller
Krankenkassen.
zu gewerblichen und Geſchäftszwecken
4080a
geeiynet, zu vermieten.
Anfragen unter 2. 116 an die Geſchäftsſt.
per ſof. geſucht.
An=
gebote m. Lohnanſpr.
u. bisher. Tätigkeit
unter H. 71. an die
Geſchäftsſtelle.
Wegchere Iio
Arbeiten, Hers
rell u. preiswert. —
Anton Hor
Beſſungerſtr. 18 Gegr.
Achtung!
Für ält.
Beamten=
ehepaar ohne Kind
ſofort od. 1. Auguſt
3=Zim.=Wohn. geſ.
W.=A.=Genehmig. w.
erteilt. Ang. erb. u.
H. 25 Geſchſt. (*sgo
un maisten sog...
daß wir Mop-Gl
sbfällen!
Wir haben eine Tankstelle für Mop-
Ol eingerichtet. — Sie erhalten bei uns
dasselbe Qualitäts-Gl, wie in Flaschen.
lose und sparen SGeo
Seifenhaus amSchillerplatz
Inh.: Hans Knos
(8076b
Fernruf 2073.
Beiladung
Umzüge
Frankfurt, Offenbach,
Gießen, Mainz,
Wies=
baden, Worms a. Rh.
Pforzheim werden
angenommen.
Um=
züge prompt
aus=
geführt.
Herzog
Steinackerſtraße 18
Telefon 4165. (5266a
Wie ein Jungborn wirkt
das vollmundige, jung und alt bekömmliche,
blutbildende und nervenberuhigende
Köſtritzer Schwarzbier
N. S. U.=
Mokorrad
gut erhalten
Mk. 300.
Müller & Ober,
Rheinſtr. 39. (7980b
Maften
wirten !n
wr. 8 Dir
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
Jäntnr ginfan katan:
Nadtent Weafſinn antt
Nrinintng wiredt wit
s Lröinfziarint.
Mire fürban ind 44
Vin Mif drdriten u
Sürbarent
Limouſine
6 125 PS ſehr gut.
Qualitätswagen
ℳ 2200.
Müller &. Ober,
Rheinſtraße 39.
(7981b
Mäntel, Kleic
entstauben,
ANlZOHe Lampfen, büe
„Blitz , Ballonplatz 6
Statt Karten.
1,84
Schule). (1057a
Dr. phil. HANS SCHUCHMANN
u. EL. SE SCHÜCHMANN. geb. Göckel
Sehr gut erhaltene
sind dankbar und froh über die
glückliche Ankunft ihres VOLKER
Steinach (Thür Wald), den 18. Mai 1930.
(B8109
z. Zt. Sonneberg, Krankenhaus.
Drautag !
„Schelekaoger.
*
E. Achen
Tierausſtopferei
Kaſinoſtr. 26. (6965a
Villa, 1. St., 3-4 3.,
Küche, möbl. oder
teilw., an geb., ruh.
Mieter abzug. (*odo
Oſannſtraße 53.
Reinigung
Entſtauben, Klopfen
uſw. Ibel & Lotz,
Telefon 461. (5461a
Ohmmilh Briuntising, Witkurask
Wihelminenstraße 19
WV 4951
ſehr billig abzugeben.
Gütting
Schuchardſtr. 10.
(8023b)