Darmstädter Tagblatt 1930


12. Mai 1930

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Einzelnummer 10 Pfennige

ezugspreis:

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 131
Montag, den 12. Mai 1930.
193. Jahrgang

Tmm breiie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.

zelle 300 Reſchemarl. Alle Preſe in Reſchemart
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

or eiwperos und Sietſchaftsgengfenſcaften.

Präfekkenſchub im Elſaß.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.

2. Haupkverſammlung
Verbandes in Groß=Gerau.
Groß=Gerau, 11. Mai.
hrige 62. Verbandstag des Verbandes der Er=
Prtſchaftsgenoſſenſchaften im Voksſtaat Heſſen e. V.,
ch die 6. Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der
tgenoſſenſchaften war, fand in Groß=Gerau, das
reichen Flaggenſchmuck trug, ſtatt. Die Tagung
itlich lebhaftes Jutereſſe, zahlreiche Behördenver=
h
eingefunden, auch die Anwaltſchaft des Deut=
chaftsverbandes
e. V., Berlin, hatte einen Ver=
Die gaſtgebende Genoſſenſchaft, die Groß= Ge=
k
, ließ es ſich auch diesmal wie bei der letzten
en Tagung im Sommer 1926 nicht nehmen,
genoſſenſchaftlichen Freunden dem Aufenthalt in
ſo angenehm als möglich zu geſtalten, ſo daß die
rgung einen in jeder Beziehung harmoniſchen
konnte.
erſammlung wurde geſtern im Hotel zur Krone‟
kamen zunächſt die Regularien zur Erledigung.
rWeiler=Darmſtadt begrüßte die anweſenden
ach endgültiger Feſtſetzung der Tagesordnung
ummlung den Prüfungsbericht über die Ver=
ür
1929/30 entgegen und erteilte dem Verbands=
mig
Entlaſtung. Der Voranſchlag 1930 (vom
dezember 1930 gültig) fand die Zuſtimmung der
tattete Verbandsreviſor Schneider=Darm=
Reviſionsbericht,
e bei Kredit= und Warengenoſſenſchaften gemach=
behandelte
. Er wies eingangs darauf hin, daß
h wie vor eines der erſten und beſtem Mittel ſei,
tliche Organiſation geſund zu erhalten. Es ſei
ſte Aufgabe des Verbandsreviſors wie der Ver=
bſt
, die perſönliche und fachliche Eignung der
der zu ihrem Amt gewiſſenhaft zu unterſuchen.
wo in der Perſon der leitenden Vorſtands=
fahr
für die Genoſſenſchaft zu liegen ſcheine, habe
ung einzuſchreiten, ehe bereits größerer Schaden
ieſe Aufgabe ſei ſchwierig, aber notwendig. Die
Aufſichtsrates bei der Kreditgewährung ſei im
wünſchenswerten Umfange erfolgt, jedoch müſſe
je weitere Vertiefung der Reviſionstätigkeit des
fordert werden. In organiſatoriſcher Beziehung
tgenoſſenſchaften dafür zu ſorgen, daß Buchfüh=
norganiſation
in fortſchrittlichem Geiſte einge=
I damit vor allen Dingen Zeit und Arbeit ge=
* Kreditpolitik ſtehe nach wie vor im Mittelpunkt
iſchaftlichen Arbeit. Eine Gliederung der Kre=
ihl
und Beträgen ergebe, daß etwa 70 Prozent
* in Beträgen bis zu 50 000 RM. hinausgegeben
elkrediten betrage der entſprechende Satz 80 Pro=
S der Genoſſenſchaften, der ja weitgehend vom
d den dabei beobachteten Grundſätzen beeinflußt
ter den heutigen Verhältniſſen in erſter Linie
ſein; d. h. 70 Prozent der täglich fälligen Ver=
ßten
durch flüſſige Mittel gedeckt ſein. Die Be=
Bankkredit als dauerndes Betriebskapital, die
enſchaften feſtzuſtellen geweſen ſei, könne nicht
en. Ein genaues Studium der Bilanzen führe
G, daß etwa 35 Prozent der Betriebsmittel in
6065 Prozent in Krediten anzulegen ſeien.
in faſt allen Fällen ſtets von einem geſunden
Onnen. Die Bildung eigenen Kapitals ſei nach
zu betreiben.
ſurden noch die Verhältniſſe bei den Waren=
dehandelt
. Als weiterer Punkt der Tagesord=
der
die Neufaſſung der Verbands=
Nen, die vollkommem gleichlautend mit derjeni=
derbände
Wiesbaden und Kaſſel iſt und die in
Narbeit mit dem Deutſchen Genoſſenſchaftsver=
T aufgeſtellt wurde. Die Neufaſſung ſieht zum
Sweichungen gegenüber der bisherigen Faſſung
re iſt die Möglichkeit geſchaffen, mit Nachbar=
Sbealberband zu gründen. Die Annahme der
folgte einſtimmig durch Zuruf. Im Anſchluß
aten über
Eines Zweckverbandes der Reviſions=
Darmſtadk, Kaſſel und Wiesbaden
Gbung dieſes Zweckverbandes. Aufgabe dieſes
2u esein erſter Linie ſein, einen Ausbau der
Ind eine Vertiefung der Verbandsreviſionen
49 in der Geſchäftsführung der drei Verbände
ahung eine weſentliche Vereinfachung zu er=
da
dieſes Verbandes ſoll lauten: Genoſſen=
ekhand
Heſſen=Mittelrhein, mit
Lecen. Der Vorſtand beſteht aus den drei bis=
SDretoren, die ihren Sitz in Darmſtadt, Kaſſel
Achen. Die Verſammlung ſtimmte der Grün=
Derhandes grundſätzlich zu und genehmigte die
2 Dorbehaltlich der Zuſtimmung der beiden an=
tJande
, die im Laufe des Monats Mai dar=

Lerbandsvorſtand wurde auf ein Jahr wie=
Dur Direktor Weiler=Darmſtadt zum Ver=
letn
Raiß=Groß=Gerau und Herr Juſtus
kadt
zu ſtellvertretenden Verbandsdirektoren,

An Stelle der Rechnungsprüfungskommiſſion wurde ein Ver=
bandsausſchuß
gewählt, der aus den drei vorgenanntem Herren
und zwei weiteren Vertretern der Genoſſenſchaften beſteht. Im
Hinblick auf den Zweckverband wurden auch die Reviſoren des
Mittelrheiniſchen Verbandes als Verbandsreviſoren des Darm=
ſtädter
Verbandes beſtimmt. Die Wahl des Ortes für den näch=
ſten
Verbandstag unterblieb, da hierin im Einvernehmen mit
Wiesbaden und Kaſſel die Wahl getroffen werden ſollte. In den
Ausſchuß der Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen Kreditgenoſſen=
ſchaften
wurden gewählt: die Verbandsdirektoren Weiler=
Darmſtadt, Letſchert=Kaſſel und Dr. Frankenbach=
Wiesbaden und als Vertreter der drei heſſiſchen Provinzen die
Direktoren Reins=Mainz, Lang=Offenbach und Haber=
mehl
=Bad=Nauheim.
Zum Schluß der Verſammlung am Samstag referierte Ver=
bandsdirektor
Weiler=Darmſtadt über die Stützungsgemein=
ſchaft
der Kreditgenoſſenſchaften des Deutſchen Genoſſenſchafts=
verbandes
. Der Deutſche Genoſſenſchaftsverband Berlin" hat
einen Satzungsentwurf ausgearbeitet, der zur Beſprechung ſteht.
Aufgabe der Stützungsgemeinſchaft ſoll ſein, Kreditgenoſſenſchaf=
ten
, die in Schwierigkeiten geraten ſind und ſich aus eigener Kraft
nicht helfen können, zu unterſtützen, und dadurch etwa ſchädigende
Wirkungen auf die Geſamtorganiſation zu verhindern. Die Un=
terſtützung
ſoll erfolgen in Form einer raſch einſetzenden Zwi=
ſchenhilfe
zur Vorbereitung und ruhigen Durchführung der Sa=
nierung
oder als Ergänzungshilfe bei endgültiger Sanierung.
Der Verbandsausſchuß wurde beauftragt, mit dem Zweckverband
in dieſer Frage Fühlung zu nehmen. Die Ausſprache bei ver=
ſchiedenen
Punkten der Tagesordnung verlief ergiebig und an=
regend
.
Abends fand im feſtlich und reich geſchmückten großen Saal
des Hotels Zum Adler ein
Begrüßungsabend
ſtatt, der einen ſehr ſchönen und gemütlichen Verlauf nahm. Die
Tagungsteilnehmer uind viele Vertveter der Groß=Gerauer Be=
hörden
und Wirtſchaftsverbände uſw. zuſammenführte. Fabri=
kant
H. Hirſch, der Vorſitzende des A.R. der Groß=Gerauer
Volksbank, hieß alle Anweſenden herzlich willkommen und dankte
beſonders all denen, die in uneigennütziger Weiſe zur Verſchöne=
rung
des Abends durch Darbietungen beitrugen. Es hatten ſich
zur Verfügung geſtellt: Frl. Metzger, die einen ſinnigen Pro=
log
ſehr wirkungsvoll vortrug, die gut eingeſpielte Muſikabteilung
des Turnvereins 1846 Groß=Gerau, die den muſikaliſchen Teil
des Abends beſtritt und ſpäter fleißig zum Tanze aufſpielte, Frl.
Alma Wambold, die Sopranſologeſänge bot, und die Tur=
nerinnen
des Turnvereins 1846 Groß=Gerau, die anmutige Tänze
vorführten. In angeregter Unterhaltung verbrachten die
Tagumgsteilnehmer und Gäſte des Abends einige vergnügte
Stunden.
Die Haupkverſammlung
wurde heute vormittag nach 10 Uhr von Verbandsdirektor Wei=
ler
eröffnet, der ſeiner beſonderen Freude Ausdruck gab, daß
er ein ſo großes Intereſſe feſtſtellen könne, das ſich in der un=
erwartet
ſtarken Beteiligung an der Tagung zeige. Beſondere
Begrüßungsworte widmete er außer den erſchienenen Verbands=
mitgliedern
dem perſönlich erſchienenen Miniſter für Arbeit und
Wirtſchaft Korell, Staatsrat Karcher, Kreisdirektor Dr. Merck,
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke, Groß=Gerau, Reichsbankdirektor Mül=
ler
, dem Vertreter des Landesfinanzamtes Regierungsrat Merz,
dem Verbandsdirektor Letſchert als Vertreter des Deutſchen Ge=
noſſenſchafts
=Verbandes in Verhinderung des Anwalts Prof.
Dr. Stein, dem Referenten Oberſtudiendirektor Rückert, den Ver=
tretern
der Dresdener Bank Direktor Malz und Prokuriſt Schnei=
der
, der Heſſ. Landesgewerbebank Direktor Paech, der Landes=
genoſſenſchaftsbank
Direktor Dr. Winckler=Krämer, der Landes=
bank
Direktor Faulſtich, der Heſſ. Beamtenbank. Direktor Heyder,
der Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland Direktor Büh=
ring
, die Vertreter des Mittelrheiniſchen Verbandes, der land=
wirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften, die Vertreter der Heſſ. Hand=
werkskammer
, deſſen Vorſitzender Ehrenſenator Nohl perſönlich
erſchienen war, Ehrenmeiſter Schmuck, die Vertreter der In=
duſtrie
= und Handelskammer, Direktor Kahlert, des Heſſiſchen
Einzelhandelsverbandes, Landtagsabg. Haury, Präſident Dr.
Neumann, Staatsrat Dr. Wagner, den Vertreter der Univerſität
Frankfurt a. M. und eine weitere Reihe namhafter Perſönlich=
keiten
. Den Dank für die Einladung ſprach zunächſt

Miniſter Korell
us, der folgendes ausführte: Namens der heſſiſchen Regierung
ind aller hier vertretenen Staatsbehörden, zu gleicher Zeit
n Auftrage des Herrn Präſidentem Dr. Neumann von der Lan=
esverſicherungsanſtalt
und des Herrn Staatsrats Dr. Wagner,
er früher in meinem Miniſterium das Amt für Handel und Ge=
erbe
verwaltet hat, danke ich Ihnen für die freundliche Ein=
adung
zu dem 62. Verbandstage und wünſche Ihren Verhand=
ungen
guten Verlauf. Ich perſönlich, als heſſiſcher Wirtſchafts=
iniſter
, habe, wie Sie wiſſen, ein beſonderes Intereſſe an den
rwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften. Als ich vor wenigen
agen in den Vogelsberg reiſte und an dem Stauweiher in Liß=
erg
vorbeifuhr, der nicht allein die Induſtrie Lißbergs, ſondern
uch darüber hinaus einen Teil des Vogelsbergs mit elektriſcher
traft verſorgt, fiel mir das Bild ein, das ich in meiner heutigen
jede anzuwenden habe. Die Erwerbs= und Wirt=
chaftsgenoſſenſchaften
ſind das Stauwerk für
en gewerblichen Mittelſtand und verſorgen ihn, ſo=
ſeit
das in der gegenwärtigen Zeit notwendig iſt, mit der finan=
iellen
motoriſchen Kraft, die insbeſondere der Mittelſtand und
as Gewerbe, nötig haben. Heſſen iſt das typiſche Land des
Nittel= und Kleinbetriebs. Mit Zahlen will ich Sie nicht lang=
eilen
, dieſe werden demnächſt in meiner Etatrede auftreten. Ein
lches typiſches Mittelſtandsland wie Heſſen in der bäuerlichen
Zirtſchaft, in der gewerblichen Wirtſchaft, iſt eine geſunde, iſt

Straßburg, Mai 1930.
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel iſt auf die beiden Prä=
fekten
des Unter= und Oberelſaß die Nachricht von ihrer Ab=
berufung
aus dem bisherigen Wirkungskreis niedergefahren. Sie
haben die Tatſache gleich jedem anderen Bürger aus der Zeitung,
und zwar aus dem Matin erfahren, bevor ſie noch die amtliche
Mitteilung erreichte. Vom oberelſäſſiſchen Präfekten weiß man
ſogar heute noch nicht ganz beſtimmt durch amtliche Beſtätigung,
ob er wirklich auch von der Abberufung betroffen wurde. Aber
auf den einen mehr oder weniger kommt es nicht ſo ſehr an wie
auf das Prinzipielle, politiſch Bedeutſame, das an der Sache iſt
und das ſich nicht ändert, wenn nur der Straßburger Präfekt
betroffen werden ſollte. Uebrigens rechnen auch Blätter wie die
Neue Zeitung des Abgeordneten Frey, die aus erſter Hand unter=
richtet
ſein können, mit der Abberufung des Colmarer Herrn
Suſini, und jedermann fragt: Syſtemwechſel? Kurs=
wechſel
?
Den bisherigen Kurs, den die Namen der beiden bisherigen
Präfekten verkörpern, braucht man nicht mehr zu ſchildern. Prä=
fekt
Borromée in Straßburg und Präfekt Suſini in Colmar ſind
untrennbar verknüpft mit der Autonomiſtenverfolgung und den
beiden großen Komplottprozeſſen. Sie ſind die abgeſtem=
pelten
Vertreter der Aſſimilation des Elſaß
an Frankreich durch die Gewalt.
Präſident Borromée war nach einem raſchen Aufſtieg, der eine
Entſchädigung für eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſein
ſollte, die ihm als dem Generalſekretär der Präfektur von Lille
die deutſche Beſatzungsbehörde 1915 auferlegt hatte, 1922 nach
Straßburg gekommen. Er war von jener Art von Diplomaten,
die die Entwicklung aus der Kuliſſe dirigiert und ſich ſelbſt nicht
gerade mit Begeiſterung exponiert. Er hat es trefflich verſtanden,
überall ſeine Hand ſpüren zu laſſen, ohne daß man ſie doch faſſen
konnte. Trotzdem hat er ſich nur deshalb acht Jahre halten
können, weil im Kampf gegen die Autonomiebewegung, der dieſe
acht Jahre ausfüllte, bald das Preſtige des Staates ſelbſt allzu
eng mit dem Stehen und Fallen des Präfekten verknüpft war.
Zum Abbau reif waren die Komplottprozeß=
präfekten
erſt, als die Niederlage nicht mehr
zu verheimlichen und die Anklage zuſammenge=
brochen
war durch den Freiſpruch der Geſchwo=
renen
von Beſancon. Suſini war mehr der Mann der
pathetiſchen Geſte im vollen Rampenlicht. Aber Wirkung und Erfolg
ſeines Wirkens waren dieſelben, wie bei ſeinem Straßburger Kol=
legen
, der übrigens ganz gewiß der Klügere von beiden war.
Jedenfalls hat die Abberufung gerade in den Kreiſen der fran=
zöſiſchen
Nationaliſten, mit denen zuſammen und in deren Geiſte
die bisherige Politik gemacht worden war, geradezu Beſtürzung
hervorgerufen. Es gibt zwar ein Geſetz, das zur Verjüngung des
Präfektenperſonals erlaubt, einen 55 Jahre alten Präfekten
unter vollem Gehalt zur Dispoſition zu ſtellen und auf den
Präfekten Borromée trifft die Vorausſetzung des Alters zu. Aber
zu ſeinem Nachfolger iſt ein Außenſeiter, der bisherige Leiter der
Pariſer Nationalbibliothek beſtimmt, ein Aufrücken innerhalb des
Präfektenperſonals findet alſo gar nicht ſtatt. Deshalb hat die
Neue Zeitung recht, wenn ſie die Berufung Tardieus hierauf als
unzutreffend zurückweiſt und hartnäckig fragt: Wem ſoll hier
zu Gefallen gehandelt werden? Tardieu wollte mit
der Verlautbarung, in der er ſich auf das eben erwähnte Geſetz
beruft, beruhigen. Aber es iſt ihm nicht gelungen. Von der
erſten Stunde an bis jetzt kehrt hartnäckig die Frage wieder: Iſt
das ein Syſtemwechſel? Ein Kurswechſel?
Es iſt ganz gewiß keiner in dem Sinn, daß nun mit der
Aſſimilationspolitik als Prinzip oder auch nur mit dem Gebrauch
der bisherigen Mittel zu ihrer Verwirklichung Schluß gemacht
werden ſollte. Das tut diefranzöſiſche Politik nicht!
Denn gewaltſame Aſſimilation iſt ihr Weſem ſelbſt. Nach dem
Zuſammenbruch der Poincaréſchen Gewaltpolitik hat Tardieu es
verſucht, durch Entgegenkommen in Fragen vierter Güte über
das fehlende und grundſätzlich verweigerte Entgegenkommen in
der Hauptſache, der Achtung vor dem Volkstum und ſeiner Eigen=
art
hinwegzutäuſchen. Dabei wird es ſein Bewenden haben,
auch wenn ein neuer Mann in Straßburg oder Colmar atmet.
Die Frage iſt nur, wie man die Oppoſition gegen dieſe Politik
klein kriegen, wie man die Einheitsfront der Heimatrechts= Par=
teien
wieder auseinanderbringen kann. Hierfür haben nun in
der letzten Zeit verſchiedene Stellen verſchiedene Methoden be=
folgt
. Die Präfekten verſuchten durch geeignete Mittelsperſonem
wie den Abgordneten Weydmann die Wiedervereini=
gung
der vor bald zwei Jahren in eine nationaliſtiſche und
eine heimatrechtliche Partei auseinandergefallenen klerikalen
Partei unter der franzöſiſch=nationalen Flagge.
In Paris, im Bereich der Generaldirektion für Elſaß= Lothrin=
gen
, hat man dagegen einen heftigen, wenn auch ſtillen Intrigen=
kampf
gegen die heimatrechtlichen klerikalen Führer geführt.
Beides hat jedermann ſehen können. Vielleicht iſt nun im
dieſer Beziehung ein Kurswechſel eingetreten oder wenigſtens
durch die Abberufung der Präfekten vorbereitet. Aber Genaues.
weiß niemand zu ſagen. Der Präfektenſchub kam zu überraſchend,
als daß ſich jemand hätte unterrichten können. Die Daſten der
neuen Männer werden für ſich ſelber ſprechen müſſen. Sicher iſt
nur: ſie werden auf alle Fälle und in allen Fäl
lenfranzöt
prechen.

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Seite 2

Montag, den 12. Mai 1930

eine ſozial und wirtſchaftlich geſunde Erſcheinung. In Zeiten Mark. Die Umſätze verringerten ſich um 11½ auf 1562,3 Mil=
normalen
Wirtſchaftsverlaufs, ſei es in Zeiten einer Hochkon=
iſt
ein derartigs Land von allen möglichen wirtſchaftlichen Ge=
fahren
bedroht, insbeſondere im Kredit ſeiner mittelſtändiſchen 70.1, gegen 672 Millionen RM. Ende 1928. Die Differenz von
wiſſen, mit velcher Energie ich im letzten Winter an Ihre Seite
getreten bin, als einmal ein Angriff auf die Heſſiſchen Erwerbs=
und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften oder auf einige Ihrer Mitglieder
erfolgte. Ich habe mit allen mir zu Gebote ſtehenden Mitteln
darauf hingewirkt, daß das Geld, das im Mittelſtand aufkommt, konto wuchs von 7,2 auf 8,2 Millionen RM., die offenen Reſerven
nicht irgendwohin fließt und wir dann keine Kontrolle mehr dar=
Bank des Mittelſtandes iſt die Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſ=
ſenſchaft
ſowohl nach der Anlageſeite wie nach der Hergabeſeite.
Das muß der Mittelſtand in Landwirtſchaft, Gewerbe und Han=
del
für ſich deutlich erkennen und darf nicht, wie bisher, klagen
und ſchimpfen, wenn er wo anders ſein Geld anlegt, dann aber
zur B=fruchtung ſeiner eigenen Betriebe kein Geld erhalten kann.
Es ſind in der letzten Zeit auf Tagungen mancherlei Angriffe
erfolgt, die Miniſter und Regierungen machten nur große Worte.
aber von Taten ſähe man nichts. Ich kann nur geſtehen, daß
die Worte, die fallen, oft auch von Segen ſind; denn ein ſo in der
Irre gehendes Volk, wie das unſrige, muß auch ein Wort der
Mahnung und des Troſtes in der Zeit der Verzweiflung finden.
Darum bitte ich nicht zu gering von den Worten der Miniſter zu
denken, es ſei denn, daß keine Taten folgten, ſondern ſie nur
wie klingendes, tönendes Erz wären. Es ſteht bei uns die Liebe
zur Tat dahinter. Immerhin, von Taten erfahren Sie wenig in
der Oeffentlichkeit. Sie erfahren z. B. darüber nichts und dürfen
nichts erfahren, wenn innerhalb einer Regierung Unſtimmigkei=
ten
über beſtimmte Fragen vorhanden ſind, wie ſie ſelbſtverſtänd=
lich
entſtehen können. Dann können Sie die Meinung des Wirt=
ſchaftsminiſters
und das, was er tut, in der Oeffentlichkeit oft
gar nicht erkennen. Im übrigen ſind den Ländern, Miniſterien
und Regierungen ganz beſtimmte Grenzen durch die Reichsgeſetz=
gebung
gezogen, gegen die ſich insbeſondere kleine Länder ſehr
ſchwer durchſetzen können. Was innerhalb der Kompetenz meines
Miniſteriums für Gewerbe und Handel zu tun iſt, das geſchieht;
punkt aus ſchwer in die Wagſchale fallen, dann ſind es doch Taten,
die in allen Fällen ausgeſchöpft werden, bis zu den Grenzen Art, Wenn die von der Arbeitsgemeinſchaft angebahnten Ver=
meiner
Kompetenz. Bei meinem Miniſterium frage ich auch nicht
nach der Parteipolitik, nicht bloß bei Unterſtützungen, ſondern
auch bei den geſetzlichen Forderungen der Berufe: In keiner Be=
licher
, ein ſozialiſtiſcher oder ein anderer iſt. Daraus ſind viele werden könnten. Die Bemühungen zu billigen Habenzinſen, und
Angriffe auf die Regierung erklärlich. Bei den heſſiſchen Er=
werbs
= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften weiß ich mich als bei
guten Freunden. Ich weiß, daß in Ihrem Kreiſe die Reden und
werden. Sie brauchen nicht dankbar zu ſein, das braucht kein
Stand. Sie wiſſen, daß ſowohl ich wie die Regierung für Sie ſtinmt, um damit eine Organiſation zu ſchaffen, die in der Lage
tun, was wir tun können. In dieſem Sinne wünſche ich Ihrem ſei, die mannigfaltigen und bedeutend gewachſenen Aufgaben der
Verhandlungen den beſten Verlauf.
Einladung die beſten Wünſche zur Tagung. Die Reichsbank laſſe Gründung dieſes Zweckverbandes zuſtimmten, ſo daß auch hier
den Genoſſenſchaften größte Fürſorge angedeihen. Er ſtreifte dann
in kurzen Zügen den deutſchen Geldmarkt und die Währungspoli=
tik
. Die Währung ſei durchaus ſtabil, wenn auch die Geldflüſſig= vorgehe. Man dürfe erwarten, daß durch eine derartige Arbeits=
kei
, ſtärker wäre, beſtehe doch noch eine gewiſſe Kapitalnot. Neben intenſiverung das Genoſſenſchaftsweſen im Intereſſe der ange=
dem
Kapital ſei aber vor allem Vertrauen nötig und ein treues, ſchloſſenen Mitglieder und der Geſamtheit weiter gefördert wer=
Feſthalten an dem genoſſenſchaftlichen Gedanken.
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke bot namens der Stadt den
Teilnehmern an der Tagung ein herzliches Willkommen.
Warme Glückwünſche übermittelte Direktor Letſchert,
der für die Dresdener Bank. Ehrenſenator Nohl für die Heſ=
ſiſche
Handwerkskammer, der zugleich die enge Verbundenheit des
Handwerks mit den Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften un=
terſtrich
und einige Wünſche zum Ausdruck brachte, u. a., daß für verantwortung ab, die ſtarke Perſönlichkeiten, eine Ausleſe von
Kredite der Zinsſatz geſenkt werden möge, ferner Direktor Kah=
lert
für die Induſtrie= und Handelskammer. Fabrikant Hirſch,
Groß=Gerau, richtete nochmals herzliche Begrüßungsworte an die
Tagungsteilnehmer. Anſchließend erſtattete Verbandsdirektor
Weiler einen ausführlichen
Jahresbericht,
in dem er zunächſt einen Rückblick auf die wirtſchaftliche Lage im
vergangenen Jahr gab und dann auf die Kreditgenoſſenſchaften werks in der Jetztzeit zeichnete. Oberſtudiendirektor Rückert=
im
beſonderen zu ſprechen kam.
Widerſtandskraft gezeigt, und auch die Kreditgenoſſenſchaften hät= werks und Gewerbes‟. Das Handwerk und Gewerbe, als ſolider
den. Gegen die Periode der Vertrauenskriſe habe es nur ein Mit=
tel
gegeben, einmal einwandfreie Geſchäftsführung und ſofortige kurrenz lebensfähig erhalte. Das gute Handwerk und Gewerbe

lionen, gegen ſchätzungsweiſe 740 Millionen Mark in 1913. Das
junktur wie in Zeiten tieſſter Depreſſion, wie wir ſie jetzt erleben, Kreditgeſchäft im Wechſel=, Lombard=, Vorſchuß= und Konto= Kor=
rent
=Geſchäft beanſpruchte einſchl. Giroverbindlichkeiten Ende 1929
Wirtſchaft. Hier liegt die Aufgabe Ihrer Genoſſenſchaften. Sie rund 3 Millionen RM. ſtelle aber nicht allein das Neukreditge=
ſchäft
dar, ſondern man müſſe berückſichtigen, daß nicht nur im
Wechſelgeſchäft, ſondern auch im Konto=Korrent= und Vorſchuß=
geſchäft
während des Jahres ſtarke Rückflüſſe zu verzeichnen ſeien,
die ebenfalls wieder neu angelegt würden. Das Geſchäftsanteil=
von
2,8 auf 3,4 Millionen RM. Die Spar= und Depoſiteneinlagen
über haben, wohin es fließt, um die Wirtſchaft zu befruchten. Die hätten den Betrag von 40,5 gegen 34,8 Millionen RM. im Vor=
jahre
erreicht. Die täglich fälligen Scheckgelder beliefen ſich auf
166 gegen 184 Millionen RM. Die Reingewinne ſeien geſtiegen
von 1,3: Millionen auf 1,4 Millionen RM. Sie hätten die Aus=
ſchüttung
eines durchſchnittlichen Dividendenſatzes von 9½ Proz.
ermöglicht. Der Höchſtſatz betrug 10 Proz, der niedrigſte 8 Proz.
Dieſe Sätze ſeien im Hinblick auf die Geldmarktlage durchaus ver=
tretbar
.
Die Zahlungsbereitſchaft, in Prozenten ausgedrückt, habe ſich
auf 50,1 Proz, gebeſſert. Das Verhältnis des eigenen zum frem=
den
Kapital betrage Ende 1929 1:5,5 gegen 1:5,8 zu Ende 1928,
die Höchſtziffer iſt 1:3, und die niedrigſte 1:15,8. Die Bankſchul=
den
einſchl. Akzepten betragen Ende 1929 3,61 gegen 3,28 Mil=
lionen
RM. Ende 1928. Die Giroverbindlichkeiten ſanken von
5,4 Millionen RM. auf 4,8 Millionen RM. Die Reingewinne
ſeien mit wenigen Ausnahmen als befriedigend zu bezeichnen.
Nach wie vor müßten ſie ſo beſchaffen ſein, daß nicht nur eine
zeitgemäße Dividende zur Ausſchüttung kommen könne, ſondern
mehr noch ſei es notwendig, die Reſerven zu ſtärken und evtl.
Abſchreibungen vor Feſtſtellung des endgültigen Ergebniſſes vor=
nehmen
zu können. Komme zu einer angeſpannten Situation
Unrentabilität und die Unmöglichkeit einer etwaigen Verluſt=
deckung
, ſo ſei das Schickſal einer Genoſſenſchaft beſiegelt. Er kam
dann im einzelnen auf die Warengenoſſenſchaften und am Schluß
auf die Beziehungen zu den befreundeten Organiſationen zu
ſprechen. Mit den Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern und
dem Heſſiſchen Hausbeſitzerverein würden gute Beziehungen un=
wenn
das auch keine Taten ſind, die vom parteipolitiſchen Stand= terhalten, ebenſo mit der Heſſ. Landesbank. Auch die Beziehungen gewählt worden. Gegen ſeine Wahl beſtan)
zum Heſſ. Sparkaſſen= und Giroverband ſeien durchaus korrekter
handlungen zwecks Reduzierung der Haben=Zinſen nicht den von
uns gewünſchten Erfolg gehabt hätten, ſo liege das ganz gewiß
nicht an mangelnder Einſicht der leitenden Perſönlichkeiten, ſon=
ziehung
frage ich danach, ob der betreffende Verband ein bürger= dern an Verhältniſſen, die nicht von heute auf morgen beſeitigt
damit verbilligten Krediten, müßten unabläſſig fortgeſetzt werden.
Auch mit den Organiſationen der Landwirtſchaft und der Heſſ.
Beamtenbank würden freundliche Beziehungen gepflegt. In der
Taten des Wirtſchaftsminiſteriums nicht geringſchätzig behandelt Vorverſammlung habe man die Gründung eines Zweckverbands
mit den beiden Nachbarverbänden Kaſſel und Wiesbaden zuge= Lage die Worte Grebes wiederholt hatte, ſa
Reviſionsverbände intenſiver als bisher durchzuführen. Es ſei zu
Reichsbankdirektor Müller verband mit dem Dank für die hoffen, daß auch die Verbände in Wiesbaden und Kaſſel der
der Darmſtädter Verband zuſammen mit den beiden Genannten
bahnbrechend innerhalb des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes
den würde.
Direktor Raiß dankte namens der Verſammlung für den
erſchöpfenden Bericht.
r
Verbandsdirektor Letſchert=Kaſſel hielt dann ein längeres in Preußen zu löſen. Ob Herr Braun, der
Kaſſel als Verbandsdirektor der Anwaltſchaft, Prokuriſt Schnei= Reſerat an Stelle des am Erſcheinen verhinderten Anwalts Prof, aus der Reichsregierung ſeinerzeit bekämpft
Dr. Stein über Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung der ner Stellungnahme ſich durchzuſetzen vermag u
Genoſſenſchaften und Verantwortung des Reviſionsverbandes, zu einer maßvellen Haltung wird veranlaſſen
Aus der Selbſthilfe leite ſich die Selbſtverwaltung und Selbſt= abzuwarten.
Führern und als Grundbedingung unbedingte und treueſte
Pflichterfüllung aller in Frage kommenden Organe fordere.
Anläßlich der Verbandstagung wird zur Feſtigung des gegen=
ſeitigen
Freundſchaftsverhältniſſes jeweils der Vertreter einer
Wirtſchaftsorganiſation, ein Referat übernehmen. In dieſem
Jahre behandelte ein Handwerksführer in außerordentlich lebhaf=
ter
und intereſſanter Weiſe ein Thema, das die Lage des Hand=
München, Leiter der Meiſterſchule für das deutſche Malerhand= großen Meſſe in Tunis geſchloſſen. Der nächſt kongr
Die Wirtſchaft habe im großen und ganzen eine erſtaunliche werk, referierte über Die Grundlagen eines neuzeitlichen Hand= Jahren findet in Dublin ſtatt.
ten das Jahr 1929 trotz der ungünſtigen Momente gut überſtan= Mittelſtand, müſſe unter allen Umſtänden dafür ſorgen, daß es
ſich eine ſtärkere Stoßkraft ſichere und neben der ſtarken Kon= Opfer des Erdbebens geborgen.
und reſtloſe Befriedigung aller berechtigten Abhebungen. Die habe in Deutſchland jahrhundertealte Tradition, es ſei nicht weg= iſt nach den bisherigen Meldungen im großen b o0.
Bilanzſummen ſeien geſtiegen von 68½ auf 74 Millionen Reichs= zudenken und müſſe mit allen Mitteln erreichen, daß es wieder die verlaufen. Verſchiedentlich wurden Anſchläge Floo4
mark. Im Frieden betrugen ſie ſchätzungsweiſe 8590 Millionen, gleiche ihm zukommende Beachtung finde wie früher und zu neuer zur Bewaffnung aufforderten.

Blüte komme. Dazu gehöre eine ſtraffe Durchf
prüfungen, Beſeitigung aller Zerſplitterungen
Ausmerzung gewiſſer, ſeines Erachtens nach
nungen, wie z. B. die Gründung von Meiſter
(die es in Heſſen nicht gibt) und die Sorge
Nachwuchs. Hier ſtreifte der Referent das Le
eine gewiſſe Rationaliſierung müſſe in Han erk y
durchgeführt werden, wodurch Qualitätsarbe
heitlichen Preiſen erreicht werde. Er betra
faſſung der Arbeitsteilung in einen Werkrin
Zukunftsaufgabe. Berufsidealismus ſei auch ſr
Gewerbe dringend notwendig, denn ohne dieſ
kein Stand etwas erreichen.
Sämtliche Referate wurden mit lebhafter Beiſ
men. Nach einer kurzen Ausſprache über das ſtzte
Verbandsdirektor Weiler mit herzlichem Da ſan g
mer die arbeitsreiche Tagung, die viele Anre ſigen
Gelegentlich des gemeinſamen Mittageſſens f.
tor Weiler der ſeit 62 Jahren geübten Trad
Anſprache auf das deutſche Vaterland, das ho
Frühling entgegenſehe. Der Rhein werde in
und ſo dürfe man auch an eine beſſere Zukunf
Sinne brachte er ein begeiſtert aufgenomme
auf das deutſche Vaterland aus. Anſchließen burde
Deutſchlandlied geſungen. Die Damenr
Korell. In angeregter Unterhaltung blim
gegenſeitigem Gedankenaustauſch noch geraun
lichen Groß=Gerau zuſammen.

* Berlin, 11. 9
Der Parteitag des Preußiſchen Zentrum
zuſehen war, Ueberraſchungen nicht gebracht.
iſt der Führer der Preußenfraktion, Dr. He
da er ſeit langem ja die tatſächliche Führu
Händen hat. Die Tagung ſtand ausſchließli
Kampfes der Sozialdemokratie gegen das Kak
man ſich mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen
Hand, nachdem eben erſt im Preußiſchen Lan
abgeordnete Grebe eine Aenderung der Haltu
kratie gefordert hatte, wenn Rückwirkungen
kabinett vermieden werden ſollten. Auf der
denn auch ſehr ſchwere Angriffe auf t
gegeben. Dr. Heß, der in ſeinem Referat
ſchweren Verärgerung bei allen Vertretern d
Schlußwork gezwungen, in dem er klar und
daß die Gutmütigkeit der Zentru
Grenzen habe, wenn es der ſozialdemokrat
gelinge, ihre Preſſe zu einer ſtaatspolitiſcher ſaltund i
bringen, wie man ſie von einer ſo großen O.
Recht verlangen könne. Im anderen Falle 1
nicht mehr mitmachen können. Das iſt alſo di ſtzte a
nung an die Adreſſe der Sozialdemokraten, err B1uz
ſozialdemokratiſche Miniſterpräſident in Preu
ſuchen müſſen, ſeine Leute dazu zu bringen,
was das Zentrum veranlaſſen könnte, die Reg

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Parteil.
* Soziallen
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ſpart.

Briand iſt in Begleitung des polniſch
Zaleſki nach Genf abgereiſt, wo am Sonn
deutſche Delegation unter Führung von Außen
tius eingetroffen iſt.
Der Euchariſtiſche Kongreß wurd ſtern

en Lei.,
Ritions!
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Sauf=
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Auße
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Fite 4

Bisher wurden in der Stadt. Aſerb /79
Der 73. Jahrestag des großen indiſch /Auff

Bmmmmnm
Köſer die Geſchichten aus dem Wiener Wald
Odenwald. Hermann Ormanns ließ ſei Kchtd
nes Organ ausſtrahlen in Liedern von Löwe, aIf.
(Kleiner Haushalt. Der Muſikant, Liebes 7ochel
zu.) Stürmiſcher Beifall lohnte die ausgez ſreten
ſtungen der Solotänzerin des Wiesbadener Ste khegte
Daehler. In der Gapotte von Goſſee, in Em 9i
Strauß und einem Marſch von Teike zeigte d ebreid
ſcheinung eine überraſchende Wandlungs= und ſoruce
Auch Meiſter des Landestheaterorcheſters ließe h.)
helm Fricke erhob ſeinen Kontrabaß manch .
klingenden Geige. Sein Konzert für Kontr
und ſeine Fantaſie über ein Lied von Abt
terließen ſtarken Eindruck. Ebenſo ſiegte die ho Küſſ.
Zimolong, der ein Konzert für Horn von 844:00
Die Begleitung am Flügel war bei den Verein F.
Brill, K. Dietrich, S. Man und Fr. 2
Händen. Welcher Verein hat ſo viele echte M. ie
Aufführungen ſchloß ſich fröhlicher Tanz, zu .
orcheſter ſchmiſſig aufpielte.

Großes Haus. Sonntag, den 11. Mai 1930.
Zu ebener Erde und im erſten Stock.
Volksſtück mit Geſang von J. Neſtroy.
Die Launen des Glücks, lautet der Untertitel; die
Launen des Spielplanes möchte man ſagen. Denn
größere Gegenſätze ſind nicht denkbar; geſtern das aufregende und
aufreizende ruſiſche Revolutionsdrama Brülle China! heute
das heitere Neſtroy=Stück aus Oeſterreichs vergangenen Zeiten!
Die Welt iſt rund, und muß ſich drehen; was oben iſt, muß
unten ſtehen‟. Der Millionär, der in der Beletage wohnt, hat
Verluſt auf Verluſt. Ueber den armen Schlucker im Erdgeſchoß
ſchüttelt Fortung ihr Glückshorn aus. An dem harmloſen, ach ſo
harmloſen Volksſtück haben unſere Väter und Großväter ſich ſchon
ergötzt. Warum ſollen nicht auch wir, wenn wir harm= und an=
ſpruchsloſen
Gemütes ſind, uns daran ergötzen?
Geſpielt wurde unter der Leitung von Renato Mordo nett
und friſch.
Die goldene Weſte des Millionärs trug Hans Baumei=
ſter
mit annaſträßlicher Würde. Seine in dieſem Falle liebrei=
zende
Tochter Elſe Knott amüſant in ihrem köſtlichen Mie=
nenſpiel
! wurde mit Recht von Erdgeſchoß und Beletage in
gleichem Maße zur Frau begehrt. Sie wandte ſich von dem ver=
armten
Monſieur Bonbon des Herrn Jürgas ab und erklär=
licherweiſe
dem neureichen Vertreter des Erdgeſchoſſes, Herrn
Nürnberger, zu.
Der böſe Kammerdiener Johann entſpricht dem Bild, das die
Literaturgeſchichten merkwürdigerweiſe von der Perſon Neſtroys
geben; Zynismus ſei der Hauptzug ſeines Charakters geweſen.
Wenn er an einer Roſe riecht, ſtinkt ſie, äußerte ſehr eindeutig
Hebbel, und Viſcher gibt die Aeußerung zuſtimmend wieder. Wer=
ner
Hinz ſtattete den ſchlimmen Kammerdiener mit der ihm
zuſtehenden gewiſſenloſen Flatterhaftigkeit aus und hatte ſchau=
ſpieleriſch
die ſtärkſten Momente.
Im Erdgeſchoß hauſt der arme Tandler Schlucker mit Weib
und vielen Kindern. Hugo Keßler, Mela Wigandt, Anna
Garbe und Irene Scheinpflug aßen das Brot des Erd=
geſchoſſes
mit gutem Appetit und gutem Humor, den Kuchen der
Beletage aber mit noch mehr Vergnüngen. Die weltweiſen Lehren
und Scherze des Schwagers Damian gab Franz Pfaudler
wirkungsvoll zum Beſten.
In einem weaneriſchen Couplet verſicherte Inge Conradi
ſehr ſcharmant, daß die Lieb’ a Rauſch iſt allemal bei die Män=

Bss Ie HN HN
herzig=ſchnippigen, amüſant geſpielten Erbraut des oben erwähn=
ten
böſen Kammerdieners.
Paul Maletzki ſpielte den dreifachen Hausbeſitzer Georg
Michael Zins mit all der Würde und Lebensluſt, wie ſie einem
von Sondergebäude= und Grundſteuer nicht belaſteten Hausherrn
ehemals lang, lang iſt’s her! zuſtand. Das Haus hatte
Lothar Schenck von Trapp in zwei Stockwerken luſtig auf=
gebaut
; eine Bühnen=Erfindung, die man hiernach ſchon 1835,
alſo lange vor den Verbrechern und anderen Zwiſchenſtücken
kannte!
Die geſchickt dem Spiel ſich anpaſſende Begleitmuſik leitete
Fritz Bohne ausgezeichnet. Freundlicher Beifall.
4.

* Auf allen Sproſſen.
Geſellſchaftsabend des Mozart=Vereins im Saalbau.
Mit ſeinem Sproſſen=Abend ſchloß der Mozart=Verein ſein
87. Vereinsjahr ab, das durch Fülle und Erfolg ſeiner abwechſ=
lungsreichen
Veranſtaltungen ausgezeichnet war. Es iſt ein ſchö=
ner
Brauch, einmal im Jahr aufſtrebenden Talenten in den
Reihen des Vereins die Möglichkeit zu geben, vor der großen
Mozart=Gemeinde aufzutreten. Weil ſich aber auch Künſtler von
Rang und Ruf bereitfinden, dieſen Wettſtreit der Werdenden zu
verſchönern, groß und klein alſo an der Leiter des Ruhmes klet=
tert
, heißt der Abend Auf allen Sproſſen‟. Diesmal
ſahen wir an der Leiter lauter neue Geſtalten, ein Beweis, wie=
viel
Könner beiderlei Geſchlechts dem Mozart=Verein zuſtrömen,
und es darf gleich geſagt werden, daß die unterſten Sproſſen leer
waren. Den Abend leitete das Mozart=Quartett ein
(A. Gruß, G. L. Künzel, K. Darmſtädter, Hch. Schmidt, W. Cle=
mens
, E. Roth. E. Kehmtzow, H. Wick), das ſich der Pflege des
Volksliedes in vorbildlicher Weiſe annimmt. Hier hörte man
gewiſſermaßen, die Garde des Mozartchors unter Leitung von
Rektor Wick. Der wunderbare Zuſammenklang der Stimmen ver=
rät
die ernſte Schule des Mozart=Dirigenten Rehbock. Dringen=
der
Beifall forderte Wiederholung. Grete Winter ſang mit
gutem Gelingen Heimkehr von R. Strauß und Japaniſches
Regenlied von Marr. Otto Krebs, Violin=Lehrer an der
Akademie für Tonkunſt, errang mit dem Adagio von Corelli=
Buſch und den Zigeunerweiſen von Saraſate einen vollen Er=
folg
. Der kraftvolle, wohlgepflegte Alt von Marianne
Langner=Jäger ſchenkte den Hörern das Ständchen von
R. Strauß und ein Lied aus Donizettis Lucrezia Borgia‟. Die
ſauberen flüſſigen Koloraturen der künſtleriſch rüſtig vorwärts
ſchreitenden Hertha von Hagen erregten berechtigte Bewun=
derung
. Sie trillerte J. Strauß, erſt die Frühlingsſtimmen,

Das Liebermaun=Buch von Hans Oſtwald.,
Bildern von Max Liebermann, eine größere A1
öffentlicht. In Ganzleinen gebd. 4,80 RM., karto.
Dieſes mit feinfühligem Verſtändnis zuſammeng
ausgeſtattete Buch gibt nicht nur in 270 guten Rep.
führendem Text einen vollen Ueberblick über den u.
bereich des Künſtlers Max Liebermann, der einſt al ſ
lichkeit verketzert wurde, weil er das arbeitende E
wirklich iſt. (Der einzige, der Menſchen macht, 1 Ehe
Menzel von ihm.) Es gibt, unterſtützt durch 3
humorvolle Anekdoten, perſönliche Erzählungen, 2
lungsbruchſtücke des Meiſters, auch ein feſſelndes Bil
Wirken eines vorbildlichen Menſchen. Auch eine Fit fo.
ſelbſt erzählter Anekdoten bringt das Buch, Unte ſeet,
Frank Wedekinds Debut in Liebermanns Salon, ſoet
den ſieben Bärten ſeinen Erdgeiſt in einem derna!
tragiſchen Ton vorlas, daß ſämtliche Zuhörer zum St
ſeln herabgerutſcht, ſich vor Lachen auf dem Fußhode
künſtleriſche Schaffen Liebermanns, deſſen Leitſtern
bendige in der Natur zum Bilde zu geſtalten, herkut
erübrigt ſich. Aus den Seiten des Liebermanncht
Verdegang von vorbildlicher Zielbewußtheit und 3a.
eiſerner Wille, dem einen großen Ziel alles andere 1.
um iſt dieſes Buch ein Vademekum für alle Strebend
biet auch immer. Talente und Gaben ſind ſo verſe.
Menſchen ſelbſt. Aber eines iſt ehernes Naturgeſetz f. t
ſten Erfolg: Treue gegen ſich felbſt, Unermüdlichteit
letzte erreichbare Vollendung.

[ ][  ][ ]

1
vie
R

Montag, den 12. Mai 1930

Seite 3

indeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 12 Mai.
ſtutertag Zeier im Saalbau.
Darmſtädter Muttertages 1930 veranſtaltete am
ittag der Arbeitsausſchuß für den
n großen Saale des Städt. Saalbaues eine Feier,
großer Veranſtaltungen und trotz launiſchen Wet=
reiſen
der Bevölkerung verhältnismäßig rege be=
den
Beſuchern waren natürlich recht viele Mütter
n und Kleinſten.
ren= und Arbeitsausſchuß ſprach Herr Chriſtian
iche Worte der Begrüßung, dankte allen bei der
den und ſprach einige einführende und tiefemp=
der
Bedeutung des Muttertages.
ſorſpruch, von einem jungen Mädchen recht innig
vorgetragen, begann die eigentliche Vortrags=
ranze
Reihe von ſehr beachtlichen muſikaliſchen
wies. Das ſtattliche und ſichtlich gut eingeſpielte
ſter des Bealgymnaſiums unter der
es Herrn A. F. Volz ſpielte eingangs den erſten
nphonie Nr. 2 D=Dur von Haydn recht ſchwung=
auch
im weiteren Verlauf der Feier noch mehr=
ch
hören. Ein Violin=, ein Klavier= und Flöten=
odram
bereicherten weiterhin die Vortragsfolge,
ia Schmidt, am Flügel von Herrn A. F. Volz
gleitet, ſang Lieder von Schumann, A. Mendels=
dinck
. Die Sängerin verfügt über einen fülligen.
phlabgerundeten Sopran, der in allen Lagen frei
ömt.
liſchen und anderen Darbietungen dankken die
aftem Beifall. Die Feſtanſprache hielt Herr
wir entnehmen ihr folgende Hauptſätze:
ag iſt eine neue Einrichtung, der wir zuerſt ab=
rſtanden
. In der ganzen Welt wird dieſer Tag
Skandinavien kam der Muttertag zu uns. Daß
daren, darf uns niemand übel nehmen, der die
erkennt. Die Menſchen leben heute mit einer
einander, uneinig, zerfahren und mit Haß ge=
erem
lieben Vaterland, in dem von einer Volks=
ich
nicht geſprochen werden kann. Auf religiöſem,
uf dem ſozialen Gebiet ſind wir zerriſſen und
los gegeneinander. Unter ſolchen Verhältniſſen
e unſeres Volkes nach Gelegenheiten, um etwas
inden. Und ſo kam auch zu uns der Muttertag.
ben ja eine Mutter, und der Gedanke an die
ch zu den innerlichſten und zarteſten Regungen
Anerkannt werden ſoll in der breiteſten Offent=
bedeutet
, Mutter zu ſein. Sind aber alle unſere
lich Mütter? Haben alle noch den Willen und
ſein zu wollen? Fünf Jahre lang hat im Welt=
Mann an der Front geſtanden, und deutſche
er Willen haben in den letzten Jahren Beweiſe
nd in Höchſtleiſtungen mancher Art erbracht.
iklich ſo ſein, daß der Wille zur Mutterſchaft in
ſetzt und zernagt wird? Lehrte uns die Natur
Geſetz in das auch die Menſchheit mit einge=
die
Bedeutung der Mutterſchaft überall? Auf
das Schickſal unſerer Jugend, unſeres ganzen
ſung von der Selbſtſucht, die Hingabe an etwas
z Größeres lehrt uns der Mutterbegriff, der ſich
zu den Idealen des modernen Menſchen. In
d mit den ewigen Geſetzen des Schöpfers und
nd, wird die Frau, die Prieſterin des Hauſes,
erfüllen. Der Muttertag ſoll ein Appell ſein
n Kultus der Mutter zu pflegen, der lieben=
und ſelbſtloſen Mutter.
iſt, von dem die ganze erhebende Veranſtaltung
von denen, die an ihr teilgenommen haben,
en werden in weiteſte Kreiſe.

chau. Die Ausſtellungsleitung macht darauf auf=
ie
Mitglieder der kaufmänniſchen An=
zaniſationen
Eintrittskarten zum ermäßig=
en
Geſchäftsſtellen der Verbände zu haben ſind.
folgende Prämien auf die Eintrittskarten:
Fahrrad; je 1 Jgeda=Gutſchein 4. 10 RM.
15 406, 2549, 15 374, 1659, 15 526, 1703, 15 403, 738,
861, 15 420 1214, 15 164; je * Jgeda= Gut=
auf
folgende Nr.: 1414, 15 019, 1122, 15 442, 2183,
B54, 15 418, 1741, 15 360.
ſen ihr Recht. Man ſchreibt uns: Es wird heute
Donnerstag, dem 15. Mai, im Grünen Zimmer
nſtraße 18, ſtattfindenden Vortrag von Frau
Anna Schultz=Frankfurt a. M. über: Frauen
veranſtaltet vom Verein der weiblichen Han=
geſtellten
E. V., Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 19 I,
Rednerin wird uns ſehr viel Intereſſantes und
den verſchiedenen Rechtskapiteln, wie Arbeits=
zu
ſagen haben, und dürfte der Vortrag nicht
fstätige Frau, ſondern für alle Frauen, gleich
ſehr viel Lehrreiches bieten. Zeigen doch die
igen, wie wenig die Frauen im allgemeinen über
chte im Bilde ſind. Gar manche Unannehmlich=
ſte
blieben erſpart, wenn man etwas mehr
*. Wir laden deshalb unſere Mitglieder ſowie
Mädchen zu obigem Vortrag herzlich ein; der
däſte ſind willkommen. Der Vortrag wird noch=
durch
Anzeige in dieſem Blatt bekannt gegeben.

Frühlingsfeſt des 2.H.5.

*t. Im Konkordia=Saal (Waldſtraße) hielten am Samstag abend
die Ortsgruppe Darmſtadt im Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verband und der Männerchor des D.H.V. ein wohlgelungenes Früh=
lingsfeſt
ab, das bei reger Beteiligung ſehr animiert verlief.
Die Vortragsfolge war kurz, ſehr gediegen und abwechſlungsreich.
Das Hausorcheſter unter der Leitung des Kollegen Herrn Ernſt Port
eröffnete den Abend mit einem flotten Muſitſtück und trug auch ſonſt
durch muſikaliſche Vorträge erheblich zur Bereicherung des Frühlings=
feſtes
und der Stimmung bei. Der erſte Vertrauensmann des D.H.V.,
Herr Herold, begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und
kennzeichnete das Frühlingsfeſt faſt gewiſſermaßen als den Dank und
den Lohn für alles in der nun abgeſchloſſenen Winterarbeit Geleiſtete.
Der Männerchor des D.H.V. und die Geſangsabtei=
lung
des Vogelsberger Höhenklubs (Dirigent Herr Gg.
Späth) ſangen, teils gemeinſam, teils einzeln, verſchiedene Chöre,
die zu ſehr klarem, präziſem und wuchtigem Vortrag kamen. Der dank=
bare
Beifall wurde mit gerne geſpendeten Zugaben belohnt. Der Donau=
wellen
=Walzer als Männerchor mit Klavierbegleitung (blendend vor=
getragen
vom D.H.V.=Chor) gefiel außerordentlich.
Frau Lilli Müller=Neudecker ſang einige Lieder von Hil=
bach
und anderen. Der zarte und doch tragfähige, wohlgebildete Sopran
der Sängerin, die am Klavier von Herrn Späth zweckentſprechend be=
gleitet
wurde, riß die Zuhörer zu ſtärkſtem Beifall hin, der ſicher nicht
zuletzt der ſympathiſchen Vortragsweiſe galt.
Auch die bekannte Mandolinengeſellſchaft 1906 Darm=
ſtadt
wirkte freundlicherweiſe mit, und die von ihr unter dem Diri=
genten
Herrn Gg. Kreß geſpielten Stücke, insbeſondere die Deutſchen
Volks= und Tanzweiſen von Th. Ritter, bewieſen wieder einmal, welche
frappanten, gar nicht eintönigen und fein abſchattierten Wirkungen von
einem tüchtigen und gut eingeſpielten Mandolinenorcheſter aus dieſem
Inſtrument herauszuholen ſind. Reicher Beifall folgte auch dieſen Dar=
bietungen
.
Den Abſchluß des natürlicher und einheitlicher Weiſe ganz auf das
Muſikaliſche abgeſtellten offiziellen Programms bildete ein Luſtſpiel
in Darmſtädter Mundart in einem Akt Iwwerrumpelt von
H. Hohmann, das mit Schmiß und luſtiger Laune heruntergeſpielt
wurde. Allen Mitwirkenden des luſtigen Stückes, die nicht genannt ſein
wollen, trugen dank einer ſichtlich liebevollen und exakten Einſtudierung
nicht wenig zum Erfolg des Einakters bei. Der ebenfalls ungenannt
bleibende Spielleiter verdient ein Sonderlob. Der Inhalt des Stückes
iſt reichlich mit Darmſtädter Lokalkolorit und mit aktuellen Anſpie=
lungen
geſpickt, ſo daß die Lachmuskeln kaum zur Ruhe kamen. Die
Darſtellerin des Luischens zeichnete ſich dur ein flottes, ſicheres
Spiel aus.
Als Abſchluß des Frühlingsfeſtes ſetzte dann der obligate Tanz ein,
dem alt und jung unermüdlich huldigten. Mochten draußen auch die
drohenden Eisheiligen die arme Menſchheit zu Wintermänteln zwingen,
drinnen im Konkordia=Saal beim Frühlingsfeſt des D.H.V. herrſchte die
frühlingshafte Stimmung, die einen harmoniſchen und ſchönen Ablauf
des Feſtes gewährleiſtete.

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Alexanderstraße 17
nur Langgasse 51

Bobbie Hind in Darmſtadl.
Das Orpheum bietet am nächſten Dienstag, Mittwoch und Don=
nerstag
wieder ein ſenſationelles Sonder=Gaſtſpiel.
War es bei den Comedian Harmoniſts Jazz=Geſang in höchſter
Vollendung, ſo iſt es bei dem kommenden Sonder=Gaſtſpiel Jazz=
Muſik in der vollendetſten Form. Es handelt ſich um die berühmte
Bobby Hind=London=Sonora=Band mit ihren 15 Syn=
copaters
. Das Bobby Hind=Orcheſter iſt augenblicklich als die beſte
Jazz=Band Europas anzuſprechen. Es beſteht aus 15 Soliſten, von
denen jeder einzelne ein Künſtler iſt. Sie war die diesjährige Haupt=
attraktion
der berühmteſten europäiſchen Varietés, dem Coliſeum
in London, dem Empire in Paris und der Skala in Ber=
lin
. Außerdem wirken noch mit: Frank Ivalla, Silberſopran,
Maud Janis, Lady dancer, und Jack Trevor, Excentric= Tän=
zer
. Die Sonora=Band iſt das Orcheſter, das dem engliſchen Kron=
prinzen
(Prince of Wales) bei beſonderen Feſtlichkeiten zur Verfügung
ſteht. Auch dieſes Gaſtſpiel apelliert an den guten Geſchmack und dürfte
daher in Darmſtadt beſonders ſtarkes Intereſſe finden, jedoch ſei dies=
mal
empfohlen, beizeiten ſich Karten zu beſorgen und ſich einen Abend
zu reſervieren, da viele Intereſſenten die Comedian Harmoniſts aus
dem Grunde nicht geſehen haben, weil ſie ſich über die Dauer des Gaſt=
ſpiels
nicht informiert haben, was aus den außerordentlich zahlreichen
telephoniſchen Anfragen am vergangenen Montag hervorgeht. Die Ein=
trittspreiſe
ſind nicht erhöht: der Kartenvorverkauf iſt ab heute im
Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe auch
heutige Anzeige.)

Zür Waſchen und Spannen von Gardinen
Uebervorhängen, Rollo’s etc. bringe ich mich in empfehlende
Erinnerung. Jahrzehntelange Erfahrung und älteres, beſtgeſchul=
tes
Perſonal, dazu die neueſte techniſche Einrichtung, ſichern
zufriedenſtellende Bedienung.
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Ludwig Hering, Großwäſcherei und Bügelanſtalt,
Jahnſtraße 4. Gegründet 1856. Telefon 3949.

Der Skarkenburger Aufomobilkelub
hatte ſeine letzte Clubtour mit einem Beſuch des ihm befreundeien
Weinheimer Automobilclubs verbunden. Gegen 4 Uhr traf
man in Weinheim ein, und gemeinſam mit den Weinheimer Cluh=
freunden
ging die Fahrt dann trotz ſtrömenden Regens genuß=
reich
nach Schwetzingen in die Fliederblüte und zum
Spargeleſſen! Vor den materiellen bzw. kulinariſchen Genüſſen,
die für den Abend vorgeſehen waren, wurden den Fahrtteilneh=
mern
aber ſeltene Genüſſe ideeller Art in einer Fülle und Schönheit
geboten, daß die Enttäuſchung über die bis dahin verregnete Fahrt
mehr als wettgemacht wurde.
Der Schwetzinger Schloßgarten, bekanntlich eine
der köſtlichſten Anlagen Deutſchlands, wurde beſichtigt. Immer
wieder und zu jeder Jahreszeit übt der Zauber dieſer jürſtlichen
Gartenanlagen und Bauten ſeinen einzigartigen Reiz aus. Be=
ſonders
reich und prangend iſt dieſe Schönheit im Frühling. Im
betäubenden ſüßen Fliederduft, in der Farbigkeit der Blumen und
Blüten. Und beſonders, wenn mit beginnender Dämmerung die
Nachtigallen zu ſchlagen beginnen, deren man 40 in dieſem Früh=
jahr
gezählt hat, die man, wenn man Glück hat, gar beobachten
kann, wenn ſie ihr ſchmelzend Liedlein ſingen. Die Stunden
im Schloßpark waren unvergeßlich.
Zum Spargelmahle traf man ſich dann im Hotel Adler. Hier
entbot Herr Dr. Helſen=Weinheim im Namen ſeines Clubs den
Sportkollegen aus Heſſen herzlichſten Willkommgruß, für den
Herr Miniſterialrat Dr. Siegert, der Präſident des St. A.C.,
herzlichſt Dank ſprach und zum Andenken an die Stunde des
erſten Beſuchs dem Weinheimer Bruderclub den Starkenburger
Clubwimpel überreichte. Herzliche Einladung an die Weinheimer
zum Gegenbeſuch im ſchönen Darmſtadt beſchloß die Anſprache.
Gemeinſame Lieder und Vorträge von Clubmitgliedern (Dr.
Jünger!) verſchönten den Abend, deſſen unterhaltenden Teil Herr
Oberregierungsrat Bernheim in einem ſchnell und launig im=
proviſierten
Ordensfeſt zuſammenfaſſend belohnte: beſonders
wurden ausgezeichnet die Herren Dr. Siegert. Wünſche.
Helſen und der bewährte Sportleiter, Herr Jacoby. Schnell,
für viele zu ſchnell, ſchwanden die Stunden, die einen ſchönen
Ausklang fanden in einer angenehmen Fahrtunterbrechung in
Heidelberg.
Kriegerverein. Mittwoch, den 14. Mai, abends 8.15 Uhr, im Reſtau=
rant
Heſſiſcher Hof (Mathildenplatz) Monatsverſammlung mit
Damen, wozu hiermit nochmals eingeladen wird.
Heſſiſches Landeskheaker.

Großes Haus Kleines Haus Montag,
12. Mai Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag,
13. Mai Keine Vorſtellung 2022.30 Uhr
Die Kaſſette
Zuſatzmiete I
Preiſe 1.507.50 Mk. Mittwoch,
14. Mai 2022.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
D 24
Preiſe 110 Mk. 2022.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
F11, Gruppe 1 u. 2
Darmſt. Volksb. T, Gr. 3
Breiſe 1.507.50 Mr. Donnerstag,
15. Mai 20.0022.30 Uhr
Tiefland
C 23, M5, Gruppe 1
(Darmſtädter Volksbühne)
Preiſe 1.0010.00 Mr. 2022.30 Uhr
Der Lumbeawend
oder Mann is Mann
Preiſe 0.502.*0 Mk. Freitag,
16. Mai 2022.30, Uhr
Rivalen
B 22
Preiſe 1.0010.00 Mk. 2022.30 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten von
Jaques Offenbach
G15 Darmſt. Volksb. Gr.1u. 2
T, Gruppe 4
Preiſe 1.507.50 Samstag,
17. Mai 19.3022 Uhr
Zu ebener Erde und im
erſten Stock
L 24, T, Gr. 1 u.
Preiſe 1.0010.00 Mk. 2022.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
G 15, Darmſt. Volksb.
Gruppe 3 u. 4 T, Gruppe5
Preiſe 1 507.50 Sonntag,
18. Mai 18.3022 Uhr
Tannhäuſer
E 24, T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.2012.00 2022.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete IV 11
T, Gr. 6
Preiſe 1.206.00 Mk.

Hefſiſches Landestheater. Shakeſpeares Hamlet wird als
nächſte Neueinſtudierung des Großen Hauſes vorbereitet. Inſzenierung:
Carl Ebert; Bühnenbild: Wilhelm Reinking. Die Titelrolle ſpielt
Bernhard Minetti.
Neſtrohs Volksſtück mit Geſang Zu ebener Erde und im
erſten Stock wird mit den Kräften der erfolgreichen Erſtaufführung
Mittwoch, den 14. Mai, im Großen Haus zum erſten Male wiederholt.
Am gleichen Tage findet im Kleinen Haus die erſte Wiederholung der
komiſchen Oper Die Pilger von Mekka von Gluck mit der
Premierenbeſetzung ſtatt.

AS RESULTATUNSE=
RER GUALITATSPOLTK.
Es ist interessant das Urteil neuer Raucher der
MAKEDON-Zigaretten zu hören. Alle, die unsere
hochwertigen Merken kennen gelernt haben, er-
klären
begeistert, so zufrieden damit zu sein, daß
es ihnen unmöglich erscheint, jemals auf eine
andere Marke zurückzukommen. Diese spontane
Feststellung der neuen Raucher unserer Zigaretten
ist die beste Empfehlung für unsere Marken:

MAKEDON CIGARETTENFABRIK G. M. B. H.. HAINZ A.RH,

VI 3466

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Seite 4

Montag, den 12. Mai 1930

* Fuchsjagd im H.A. C.
Ein Fuchs, der ſich nicht fangen läßt.

In einen der landſchaftlich ſchönſten Teile der heſſiſchen Hei=
mat
, den vorderen Odenwald, führte geſtern vormittag die Doppel=
fuchsjagd
, die der Heſſiſche Automobil=Club (A. v. D.)
für die Mitglieder des Bayeriſchen Automobil=Club E. V.
(A. v. D) Ortsgruppe Aſchaffenburg, Frankfurter Automobil=Club
E. V. (A. v. D.), Frankfurt a. M., Heſſiſchen Automobil=Club E. V.
(A. v. D.), Darmſtadt, Heſſiſchen Automobil=Club Rheinheſſen E. V.
(A. v. D.), Mainz, und Wiesbadener Automobil=Club E. V.
(A. v. D.), Wiesbaden, veranſtaltete. War das Wetter auch wenig
einladend, ſo zeigte ſich doch, daß einmal die A.v.D.=Autler ſoviel
Sportgeiſt beſitzen, daß ſie Regen und Sturm, Schlamm und
Schmutz nicht fürchten, daß zum anderen der ſchöne Odenwald be=
ſonders
im prangenden Frühling auch dann ſchön iſt, wenn Regen
ſeine Wege aufweichen und das Vorwärtskommen beſonders in
den Höhen= und Waldwegen ſehr erſchweren, und daß zum dritten
die Fuchsjagden des H.A.C. ſeit Jahren ſo beliebt ſind, daß auch
die Sportfreunde vom Ausland immer wieder gern daran teil=
nehmen
und zu fröhlichem Jagen und ſieghaften Halali in den
ſagenumwobenen Odenwald ziehen.
So ſtellten ſich über ein halbes Hundert Wagen mit über 200
Teilnehmern dem Starter, und 52 Jäger empfingen den roten
bzw. gelben Jagdſchein. Nach altem Brauch nämlich gab es in
Anbetracht der großen Zahl, der Jäger zwei Füchſe, einen roten
und einen gelben. (So benannt nach der Farbe der Spurenſtreu,
die die Füchſe die Herren Baron von Riedeſel und Dr.
Schäfer zu ſtreuen hatten, um den Jägern eine Fährte‟
zu geben und ſie ſo in die Irre zu führen, daß tatſächlich nur
zwei die rechte Spur fanden.) Herr Adam Ober hatte uns in
ſeinen nagelneuen Adler=Favorit geladen, der ſich wiederum auf
allen Wegen bewährte, wenngleich er den Sieg über den Fuchs
dem kleinſten Bruder Hanomag überlaſſen mußte, der aber eben=
falls
von einem Ober, nämlich dem Junior, geſteuert wurde,
So blieb das Jagdglück wenigſtens in der Familie, und wenn im
nächſten Jahre der Kleine ſich als Fuchs verſteckt, wird es für
die großen Wagen noch ſchwieriger werden, ihn zu finden. Nach
der Ausſchreibung nämlich muß der Jäger ſeinen Wagen unmittel=
bar
zu dem Fuchsbau fahren, wenn er ſich gefangen geben ſoll.
Dieſe Vorſchrift hatte den Jäger des zweiten Fuchſes, Herrn
Lennig=Aſchaffenburg, um den Jagdpreis gebracht. Es gelang
ihm nicht, ſeinen ſchweren Wagen auf dem aufgeweichten Wege
an den Fuchswagen Dr. Schäfers heranzubringen. Er rutſchte ab!
Jagdpech!
Das war nun allerdings etwas den Ereigniſſen vorgegriffen, denn
die Reſultate wurden erſt nach Beendigung der Jagd im Clubheim
bekannt. Die Mehrzahl der Jäger fuhr über Traiſa, weniger
über Eberſtadt in das Jagdgebiet hinein, das umgrenzt war
von Eberſtadt, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtadt, Nieder=Modau,
Ernſthofen, Hoxhohl, Schmal=Beerbach, Ober=Beerbach. Seeheim,
Eberſtadt. Geſchickt hatten die beiden Füchſe ihre Fährten geſtreut
und geſchickter noch ihre Baue geſucht. Bei Ober=Ramſtadt der eine
und jenſeits Frankenſtein der andere. Das war ein fröhliches
Jagen kreuz und quer, ein fröhlich=ſcherzhaftes Hinüber= und Her=
überfragen
bei Pfadkreuzungen und Begegnungen. Das gab aber
auch manch verzwickte Situation, wenn die Hinterräder in Straßen=
gräben
rollten oder der Wagen im Schlamm ſtecken blieb. Man
traf allerdings noch Genießer, die zu bald den Mut verloren hatten
und die Enttäuſchung über das Jagdpech bei einem luſtigen Picknick
verwanden.
Um 1 Uhr war Jagdſchluß Halali und alles fand ſich
bald darauf im Clubheim (Vereinigte Geſellſchaft) zuſammen, wo
nach gemeinſamem Mittageſſen der Präſident des H.A. C., Se. Erl.
Erbgraf Alexander zu Erbach=Erbach, den Jagdteil=
nehmern
den herzlichen Willkommgruck entbot. Inmitten der Tafel
ſtanden in ſinniger Fuchsbau=Dekoration, für die Herr Erich
Fiſcher drei wirkliche Füchſe zur Verfügung geſtellt hatte, die
Siegestrophäen und Erinnerungsbecher, die Ihre Erl. die Frau
Erbgräfin den Siegern (je einen großen goldenen Trinkbecher)
und ſämtlichen Jägern mit herzlichen Worten überreichte. Der
beſondere Gruß des Erbgrafen galt den auswärtigen Sports=
kollegen
, an der Spitze den Herren Petitjean=Wiesbaden,
Konſul Sauerwein=Mainz und Lennig=Aſchaffenburg. Der gefan=
gene
Fuchs erhielt einen Troſtpreis, ſilberne Erinnerungsbecher
auch die beiden Unparteiiſchen, die Herren Dr. Scherer und
Wanner. (Die geſchmackvollen Preiſe und Becher hatte Herr
Juwelier Ludwig Schmitt geliefert.)
Viele der Gäſte blieben bis zum Abend im gemütlichen Club=
heim
, alle aber wohl ſchieden mit dem Eindruck, wieder einmal
einer ſchönen Veranſtaltung im H.A.C beigewohnt zu haben.

In den nächſten Wochen wird die vom Stadtrat beſchloſſene teilweiſe
Umſtellung der Darmſtädter Müllabfuhr auf Automobilbetrieb durchge=
führt
werden. Der erſte der beiden beſtellten Motor=Müllwagen tEifft
in etwa 14 Tagen hier ein; der zweite Wagen wird vorausſichtlich Mitte
Juni d. J. geliefert werden. Die beiden Wagen übernehmen die Müll=
abfuhr
von etwa zwei Dritteln des Stadtgebietes, und zwar iſt hierfür
zunächſt die innere Stadt mit dem Hauptgeſchäftsviertel vorgeſehen. Für
die äußeren Stadtgebiete, wo auch die Entfernung nach den Abladeplätzen
geringer iſt, bleibt vorerſt noch die Abfuhr mittels Pferdefuhrwerken be=
ſtehen
.
Die neuen Motor=Müllwagen ſind mit einer Einſchüttvorrichtung
ausgerüſtet, die das Entwickeln von Staub beim Einfüllen des Mülls in
die Wagen verhindert. Zu dieſer Einſchüttvorrichtung gehören beſon=
dere
, mit einem einheitlichen Deckelverſchluß verſehene Müllgefäße, die je
nach Bedarf ein Faſſungsvermögen von 60, 90 oder 110 Litern haben.
Dieſe Normaltonnen, die von der Stadt beſchafft und den Benutzern un=
entgeltlich
zur Verfügung geſtellt werden, werden in den Höfen, Tor=
fahrten
oder an anderen geeigneten Plätzen der Grundſtücke aufgeſtellt:
je dienen dem gemeinſamen Gebrauch der Hausbewohner. Zum Ent=
leeren
werden ſie von der Abfuhrmannſchaft nach dem Müllwagen gebrach
leeren werden ſie von der Abfuhrmannſchaft nach dem Müllwagen ge=
bracht
und dann wieder an ihren urſprünglichen Platz zurückgeſtellt.
Wichtig für einen reibungsloſen und wirtſchaftlichen Betrieb der
neuen Abfuhr iſt es, die Normaltonnen ſo aufzuſtellen, daß das Heraus=
tragen
der Tonnen vom Aufſtellplatz nach dem Wagen und das Wieder=
verbringen
an den Aufſtellplatz möglichſt ſchnell und leicht geſchehen
kann. Andererſeits muß der Platz aber auch in hygieniſcher Hinſicht
einwandfrei ſein und ſoll auch berechtigten äſthetiſchen Anforderungen
genügen. Wie die in anderen Städten bei der Umſtellung der Müllabfuhr
gemachten Erfahrungen zeigen, iſt eine allen Geſichtspunkten gerecht wer=
dende
Aufſtellung der Mülltonnen faſt ausnahmslos möglich. Es bedarf
dabei natürlich der einſichtsvollen Mithilfe der Hausbeſitzer und Haus=
verwalter
.
Mit dem Verteilen der neuen Mülltonnen auf die in Betracht kom=
menden
Grundſtücke wird in den nächſten Tagen begonnen. Da aber die
Tonnen nicht in die Pferdemüllwagen entleert werden können, dürfen
ſie erſt benutzt werden, wenn dies in den Tageszeitungen bekanntgegeben
worden iſt.

Zur 600=Jahrfeier Darmſtadts. Die Preſſeſtelle der Stadt=
verwaltung
teilt mit: Anläßlich der 600=Jahrfeier gibt die Stadt=
verwaltung
folgende Druckſachen heraus: 1. ein Werbefaltblatt,
das in dieſen Tagen erſcheint; 2. die Stadtgeſchichte der Stadt
Darmſtadt, die zum Tage des Stadtjubiläums, 14.15. Juni 1930, er=
ſcheint
. Weitere Druckſachen ſind von der Stadtverwaltung nicht geplant,
infolgedeſſen iſt auch niemand offiziell oder halboffiziell beauftragt,
Inſerate für Feſtſchriften der Stadtverwaltung zu ſammeln. In einem
beſonderen Schreiben an die Induſtrie=, Wirtſchafts= und Handelsver=
einigungen
wurde dieſe Tatſache unterſtrichen. An die Darmſtädter
Geſchäftswelt werden in dieſem Jahre ſicherlich in dieſer Hinſicht bedeu=
tende
Anſprüche geſtellt; deswegen ſieht ſich die Stadtverwaltung zu der
obigen Erklärung veranlaßt. Sie ſteht auf dem Standpunkt, daß Werbe=
druckſachen
u. ä., ſobald ſie von einer offiziellen Seite kommen, ſich
eines Inſertionsteiles vollſtändig zu enthalten haben, um die Unpartei=
lichkeit
in jeder Richtung zu wahren
Zum Johann Strauß=Jubiläums=Feſtkonzert am 25. Mai. Der
Siegeszug des Wiener Walzersl. Nach den letzten Jah=
ren
der Jazz= und Negermuſikinvaſion iſt es nunmehr wieder der un=
ſterblich
ſchöne Wiener Walzer, der ſich die Herzen der älteren, aber auch
der jungen Generation erobert. Johann Strauß III., der letzte
Sproß der weltberühmten Familie Joh. Strauß, der wie kein Zweiter
dazu berufen iſt, dieſen ſchier unerſchöpflichen Reichtum an Melodie zu
verkünden und immer wieder zu verbreiten, feiert demgemäß mit ſeiner
Tonkünſtlerſchar überall große Triumphe in nahezu allen Staaten von
Europa, z. B. Oeſterreich, Tſchechoflowakei, Deutſchland, Schweiz, Frank=
reich
, Holland, Italien iſt es immer wieder Johann Strauß, der als
Wahrer und Beſchützer der Tradition befubelt wird. Geſtützt auf ein
außerordentliches Wiener Orcheſter, weiß Johann Strauß jedem Zu=
hörer
den wirklichen Zauber der Wiener Muſik zu offenbaren. Wo
Strauß und ſeine Tonkünſtler erſcheinen, gilt es, ein Feſt im Reiche der
Töne zu feiern. Zur Zeit auf einer großen Konzertreiſe durch Deutſch=
land
, wird der Meiſter bekanntlich am 25. Mai in der Feſthalle
hier gaſtieren. Kartenvorverkauf bei Chriſtian Arnold, nur am Weißen
Turm.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Aprik
17mal alarmiert, und zwar zu einem Mittelfeuer, 2 Kleinfeuern, 2 Ka=
minbränden
, 3 Autounfällen, 2 Waſſerrohrbrüchen, 4 Verkehrsſtörungen
und 3 ſonſtigen Hilfeleiſtungen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte
ſich auf 125 Kranken= und Unfalltransporte. Die hierbei zurückgelegte
Fahrtſtrecke betrug 1197 Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtr. 13
(Fernſprecher Nr. 600 und 3500), wurde in acht Fällen erſte Hilfe ge=
leiſtet
.

Heſſenfahrk nach Hamburg-Heig=

Eine Geſellſchaftsfahrt aus He
ſen=Naſſau wird auf Anregung der heſſi
mannſchaft in Hamburg vom 10. bis 14
den vorgenannten Zielen Hamburg und Hel
finden. Bei Abfahrt von Frankfurt a. M.=Haup /I
Juli, morgens 9 Uhr, und Ankunft in Hambure
für die Tage vom 11., 12. und 13. Juli ein umfaſſe
aufgeſtellt, das unter anderem den Beſuch des Ha=
parks
in Stellingen, einen Heſſenabend, veranſ
Landsmannſchaft der Heſſen zu Hamburg in d

Stadtpark, Stadt= und Hafenrundfahrt mit Beſie
ßen Ueberſeedampfers New York der Hambur
den Beſuch von Blankeneſe und Friedrichsruh, der
marcks, ſowie die Fahrt mit Seebäderdampfer K
nach Helgoland und zurück umfaßt.
Die Organiſation dieſer großen Heſſenfahrt i
ten Hände des Reiſebüros der Hamburg=Ameri
furt a. M., gelegt worden.
Einen beſonderen Reiz dieſer Fahrt bildet di
Hamburg nach Helgoland, die es auch ermöglich

nehmern ein Aufenthalt von etwa 12 Stunden au
bleibt. Für die Bahnfahrt ſind zwei Sonde=
da
man auf ſehr ſtarke Beteiligung rechnet.
einſchließlich Bahnfahrt, Verpflegung und Beſic
auf 75,50 RM.

* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein 42jähriger Schreiner aus Walldorf hat
Februar dieſes Jahres an einem geiſteskranken Mäde ſ

er geſtändig iſt, ſo ſoll die am Freitag unter Ausſchl
keit geführte Verhandlung nur Klärung ergeben, ol K.
ſtand des Mädchens unterrichtet war oder nicht. Nie
des Sachverſtändigen hätte der Angeklagte ohne weit en
wie es mit dem Mädchen ſtand. Er wird zu ſieben M x
abzüglich fünf Wochen Unterſuchungshaft, verurteil
Ein 20jähriger Schloſſer aus Rüſſelsheim iſt an
mit zwei Jugendlichen, deren Aufenthalt nicht ermit .
einen Einbruch in das Turnhaus des Arbeiter=Spor m.
eins in Rüſſelsheim verübt zu haben. Er gibt zu,
der Türe mit geholfen zu haben. Dann habe er
noſſen getrennt und ſei erſt wieder zu ihnen geſtoße
führt war. Er habe dann auch ſeinen Beuteanteil
1,50 Mark, Keks und Salzbrezeln beſtand. Dieſe
nicht widerlegt werden. Der Angeklagte wurde
ſchwerem Diebſtahl und Hehlerei zu insgeſamt zwei? te
verurteilt, auf die ein Monat der erlittenen Unterſ ᛋy
rechnung kommt.

Evangeliſche Mänervereinigung der Petrusg 5e
Teilnehmern an der Verbandstagung der Heſſ. Ev. /
Mai in Bad=Nauheim ſtattfindet, Gelegenheit zu ge
Wiſſenswerte zu informieren, beabſichtigt die Mär
Petrusgemeinde, zu einem Vortragsabend am Mitt
abends 8,30 Uhr, im Gemeindehaus Eichwieſenſtraß
dieſem Vortrag, verbunden mit Lichtbildern, ſoll ein
die kulturgeſchichtliche Vergangenheit Nauheims, ü. ki
Umgebung, über die geologiſche Beſchaffenheit, über K
Salzes in Volkswirtſchaft und Heilkunde uſw., ſowie
nung bekannt gegeben werden. Außer den Teilnehmer ſr
gemeinden Darmſtadts an der genannten Tagung au
alle Gemeindeglieder, die ein Intereſſe an dem VS
herzlich eingeladen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 10. M ſ
Stück in Pfg.): Gemüſe: Spargeln 1. Sorte 80
Kohlrabi 2030, Karotten 2530, Gelbe Rüben 8 W
bis 12, Schwarzwurzeln 3040, Spinat 812,
Rotkraut 2025, Weißkraut 1520, Grünkohl 15
Knoblauch 80, Rhabarber 1215, Tomaten 9010 ſ
Salatgurken 6080, Blumenkohl 5090, Rettich 10
bis 70; Kartoffeln 56: Obſt: Tafeläpfel 1240,
15; Apfelſinen 1015, Zitronen 810, Bananen 50
Süßrahmbutter 170190, Landbutter 160180. Wei
käſe 510, Eier, friſche 1013; Wild und Gefl
bis 140, Tauben 8090, Ziegenlämmer 7080; FI E
waren: Rindfleiſch, friſch 90100, Kalbfleiſch 120 F
Schweinefleiſch 130150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80
Schmalz, ausgelaſſen 120.

Tageskalender für Montag, den 12.!
Heſſ. Landestheater, Großes Haus:
Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Vorſtellung. Konzerte: Schloßkelle
Kinovorſtell
Spaniſche Bodega.
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele

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WeiSs, Sein geliebtes O
Oringt ihn m 5 Mintt

Ae
WEarneisve-FeuHa wei EFRIN

1
O
He
Aat

M. S. U. Vertreiung:
Grafens
NZeCO.,

[ ][  ][ ]

Seite 5

Sommerfahrpläne.
gleichzeitig mit dem Sommerfahrplan der Reichsbahn,
der elektriſchen Straßen= und Vorortbahnen, ſowie
in der Heſſiſchen Eiſenbahn=A. G. zur Einführung.
bei den Stadtlinien iſt, daß der 7½=Minutenbetrieb
Betriebsanfang ſofort, ohne vorherigen viertelſtünd=
nſetzt
und bis abends gegen 10 Uhr anhält. Auf den
n nach dem Hauptbahnhof iſt der 7½=Minutenbetrieb
ausgedehnt. Die ſeitherigen Spätwagen der einzelnen
ibehalten.
rtlinie 8 wurde, einem langen Bedürfnis und Wunſch
n und ein Spätwagen ab Eberſtadt=Wartehalle 11.55
dt=Luiſenplatz eingelegt, ſo daß der letzte Wagen ab
glatz nach Eberſtadt um 12.25 Uhr abfährt.
rtlinie 9 mußte bedauerlicherweiſe wegen zu geringer
z.47 Uhr ab Griesheim und 9.15 Uhr ab Darmſtadt
b eingerichtet werden, ausgenommen Samstags und

Alinie 1: BöllenfalltorOber=Ramſtadt, weiſt einen
abends 10.15 Uhr durchgehenden halbſtündlichen Be=
dem
iſt in den verkehrsreichen Zeiten früh morgens
ttags von 12.303 Uhr und nachmittags von 4.30 bis
rtelſtündlicher Betrieb bis Nieder=Ramſtadt ( Kilian=
rwagen
vorgeſehen.
Ringlinie mußte wegen mangelhafter Benutzung zwi=
raße
über Oſtbahnhof bis Ringſtraße eingeſtellt wer=
daher
dieſe Linie nur noch von Heidenreichſtraße über
atzRhönring bis Ringſtraße (Dieburger Straße).
über Anfang und Ende des Betriebes auf den ein=
in
dem in den nächſten Tage zur Ausgabe kommen=
dem
auch die Ankunfts= und Abfahrtszeiten der Züge
m Haupt= und Oſtbahnhof verzeichnet ſind, erſichtlich.
d zum Preiſe von 15 Pfg. von den Schaffnern und an
gerhältlich.

2.Idt im Sommer-Luftverkehr 1930.
ägliche Luftverkehrsverbindungen.

Darmſtadt Rück= Flug= Luft= ab flug
an preis
RM. fracht
p.kgRM. Amſterdam 12.20 15.40 Antwerpen 11.05 15.40 5. 475 Baden=Baden 10.45 12.10 23. 0.30 Baſel 10.10 12.10 40. 0.60 Berlin 11.30 15.40 69. 0.75 Borkum 10.30 15.40 78. 0.75 Bremen 9.10 15.40 59.- 0.70 Bremerhaven= 8.05 15.40 78. 0.90 Weſermünde
Breslau 8.15 15.40 104.- 1.05 Brüſſel 12.00 15.40 57. 0.75 Dortmund 13.50 15.40 31. 0.35 Düſſeldorf 13.40 15.40 35.50 0.35 Eſſen=Mülheim 13.25 15.40 35. 0.30 Flensburg 9.45 15.40 84. 0.95 Frankfurt/M. 15.25 15.40 15. 0.30 Freiburg 9.10 12.10 39.50 0.45 Genf 8.35 12.10 72. Hamburg 12.00 15.40 64. d70 Hannover 13.15 15.40 44. 0.50 Hildesheim 9.35 15.40 49.- 0.55 Karlsruhe 11.10 12.10 20. 0.30 Kiel 10.25 15.40 0.85 Köln 14.10 15.40 2 0.30 Konſtanz 9.20 12.10 41. 0.30 Kopenhagen 9.00 15.40 130. 1.40 Krefeld 12.55 15.40 43.50 0.40 Langeoog 7.05 15.40 89 0.95 London 9.15 15.40 137.- 1.40 Malmö 8.30 15.40 148. 1.50 Mannheim 11.50 12.10 15. 0.30 München 10.15 15.40 51. 0.60 Norderney 11.00 15.40 63. 0.80 Osnabrück 12.20 15.40 54. 0.40 Paris 10.10 15.40 99. 1.- Saarbrücken 10.55 15.40 34. 0.35 Stettin 9.20 15.40 88. 0.95 Villingen 10.00 12.10 31.- 0.30 Wangerooge 8.00 15.40 79. 0.85 Weſterland 9.05 15.40 98. 1.05 Wyk 8.40 15.40 103. 1.05 Zürich 8.15 15.40 64. 0.60 ib 5. Juli angeflogen.

glich, außer Sonntags.
i, wird geflogen.
nd Auskunft: Heſſiſche

An Feſttagen, die auf
lugbetriebs=A. G., Tele=
kehrsbüro
, Telephon 582: Hamburg=Amerika=

308: Lloyd=Reiſebüro, Telephon 186.
rdienſt: Je nach Bedarf und vorheriger Anmel=
büro
(Ernſt=Ludwigsplatz 5) 12.00 u. 15.20 Uhr.

0. Mai. Nach Mitteilung des Herrn Landeskommiſ=
heſſiſche
Gebiet werden die franzöſiſchen Beſatzungs=
t
ihnen beſetzten Teil der Provinz Starkenburg, hier
bungsplatz, keine Schieß= und Felddienſtübungen mehr
e Landwirte ihren Arbeiten ungeſtört nachgehen kön=
in
Beſatzungsbeſtimmungen, betreffend militäriſche
Bungsarmee, kommen in Wegfall. Gründung
nie=Orcheſters Griesheim. Die frühere
Philharmoniſchen Orcheſters, wohlbekennt durch ihre
ſigen von Platzkonzerten, unter Leitung des Herrn
rch beſondere Umſtände innerhalb des Philharmoni=
wungen
, ſich ſelbſtändig zu machen, um weiterhin in
iſe ſich dem Allgemeinwohl der Griesheimer Bevöl=
ung
zu ſtellen. Zu dieſem Zwecke erfolgte die Ein=
Mitglieder der Blasabteilung zwecks Gründung
erfolgte eine allgemeine Ausſprache der Anweſen=
immig
der Beſchluß gefaßt, einen Verein zu gründen,
Harmonie=Orcheſter Griesheim erhielt. Aufgabe
T. gute Muſik zu pflegen, die bekannten und beliebten
Sohle der Gemeinde beizubehalten und den Vereinen
ine gute Muſik zu bieten. Von einem Grundſtück
der Weichgaſſe wurden in einer der letzten Nächte
e bäupterſalat geſtohlen. Man vermutet, daß die
S kamen.
10. Mai. Wiederſehensfeier der Sechzig=
im
Jahre 1870 Geborenen und 1884 Konfirmierten
Belſtadt, gleich welcher Konfeſſion, feiern am erſten
En 60. Geburtstag. Zur Entgegennahme der Mel=
Benoſſen, die von hier verzogen ſind, hat ſich Herr
bereit erklärt. Wie die 60=Jährigen, ſo feiern
Eigen am Sonntag, den 1. Juni, ihren 50. Ge=
immt
die Meldungen Herr Aug. Gottwald in

Mai. Verſchiedenes. Der hieſige evange=
In ſieht für Samstag und Sonntag, den 24. und
der evangeliſchen Jugendvereine des Gaues Heſſen
ener diesjährigen Gautagung hierher eingeladen
mit einem Beſuch von zirka 200 Teilnehmern und
Fur die hieſigen Schulen wurde am Donnerstag
zur Burg Freienſtein der Film Ein Gang
Swirtſchaft und die Maggi=Werke in Singen am
N. Das lebhafte Jutereſſe des jugendlichen Publi=
daß
es ſich hier um einen Film handelt, welcher
* Unterhaltung bietet, ſondern dazu angetan iſt,
hinterlaſſen. Die ſich anſchließende Abgabe von
lichem Maße geſellte dem
leiblichen bei. An der geplanten Verkraf=
chweſens
im Kreiſe Erbach wird auch unſer
und vorausſichtlich eine Klein=Motorſpritze er=
ich
eine Neueinteilung der Brandhilfsbezirke er=
ſre
derſelben ſollen werden Beerfelden, Erbach,
ſtadt und Reichelsheim, und jeder der genannten
gebenen Weiſe ausgerüſtet werden.
ABe, 10. Mai. Die Niederſchläge der letzten Zeit
de der Obſtbäume begünſtigt, nachdem die Hoch=
2rockenheit gefallen war. Die Obſtausſichten ſind
2 bezeichnen. Man rechnet ſogar, wenn keine ab=
Norungen eintreten, mit einer Vollernte.

Montag, den 12. Mai 1930

Rekfor Auguſt Schgefer, König i. 9., F.
Am 10. Mai verſtarb im Krankenhaus zu Darmſtadt nach kurzem
Krankenlager Rektor Auguſt Schaefer zu König i. O. Mit ihm
iſt einer der führenden Männer des Mümlingtals dahingegangen. Viele
Jahre hat er als Schulmann in König gewirkt, und die meiſten Ein=
wohner
dieſes Städtchens haben als Schüler zu ſeinen Füßen geſeſſen.
Neben ſeiner beruflichen Tätigkeit galt die ganze Lebensarbeit des Man=
nes
der Hebung der Stadt ſeiner Wirkſamkeit. Mit aller Kraft arbeitete
Auguſt Schaefer, auch noch nachdem er in den Ruheſtand getreten war,
an der Hebung des Fremdenverkehrs im Mümlingtal. Das Auf=
blühen
Königs als Badeſtädtchen wird mit in erſter Linie ſeiner
Wirkſamkeit verdankt. Beſonders trauert um ihn der Odenwald=
klub
, zu deſſen Gründern Rektor Schaefer gehörte, deſſen Ortsgruppe
König er ſeit Jahren führte und in deſſen Hauptausſchuß er einer der
wertvollſten Mitarbeiter war. Auch zahlreiche andere Vereine durften
ſich der fördernden Mitarbeit des Nimmermüden erfreuen. Sein An=
denken
wird im Mümlingtal und Odenwaldklub in hohen Ehren ge=
halten
werden.
Gz.

Beigeordnetenwahl in Michelſtadl.
Niederlage der Sozialdemokraten.
Cd. Michelſtadt, 11. Mai. Die mit großer Spannung erwar=
teten
Beigeordnetenwahlen in Michelſtadt zeigten eine fieber=
hafte
Propagandatätigkeit, wie ſie noch nie zu beobachten war.
Trotz des ſtrömenden Regens war der Zuſtrom zur Wahlurne
ſehr groß, mehrere Autos hatten Schlepperdienſt übernommen.
Das ſehr bald bekannt gewordene Wahlergebnis bedeutete eine
große Ueberraſchung. Bei einer Walbeteiligung von 94 Prozent
erhielt der bürgerliche Kandidat Nord 1376 Stimmen, der ſozial=
demokratiſche
Kandidat Geiſt nur 789 Stimmen und der Kom=
muniſt
Weber 119 Stimmen. Nord iſt damit zum 2. Beigeord=
neten
gewählt, da der ſeitherige 2. Beigeordnete Künzel als Dienſt=
älteſter
zum 1. Beigeordneten aufrückt. Nord ſteht im 51. Lebens=
jahr
und gehört keiner Partei an. Ein Vergleich mit den letzten
Gemeindewahlen vom November vorigen Jahres iſt ſehr lehr=
reich
. Damals errangen die Sozialdemokraten 954 Stimmen, die
beiden bürgerlichen Liſten zuſammen 813 Stimmen und die Kom=
muniſten
193 Stimmen. Bei der Beigeordnetenwahl haben alſo
die Bürgerlichen 563 Stimmen gewonnen, wäh=
rend
die Sozialdemokraten 165 Stimmen ver=
loren
. In der Stimmenverſchiebung zeigt ſich doch wohl am
deutlichſten, welche Wirkungen das Verhalten der Sozialdemo=
kratie
bei den verſchiedenen politiſchen Zuſammenſtößen der letzten
Zeit auslöſen muß.

Cd. Steinbach, 11. Mai. Bei der heute hier ſtattgefundenen
Beigeordnetenwahl erhielt der bürgerliche Kan=
didat
und ſeitherige Beigeordnete Bär 396 Stimmen, der
Sozialdemokrat Wilhelm Hüfner nur 276 Stimmen. Bär gilt
ſomit als wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug
ca. 80 Prozent.
i. Aus dem Odenwald. 9. Mai. Altbürgermeiſter Peter Fath 7.
in Rippenweier, eine im Odenwalde allgemein bekannte und geſchätzte
Perſönlichkeit, iſt im Alter von 79 Jahren geſtorben. Fath war 40 Jahre
lang, nämlich in der Zeit von 18861926, Bürgermeiſter in Rippen=
weier
und hat ſich jederzeit als pflichttreuer, gewiſſenhafter und umſich=
tiger
Gemeindebeamter bewährt, ſo daß ihm die genannte Odenwald=
gemeinde
viel zu verdanken hat.

Blondes Haar:
1 AA WOr
als Shampoon
Beutel 30 8 IIDr. 5070

g. Gernsheim, 10. Mai. Generalverſammlungder Volks=
bank
. Die Generalverſammlung der Volksbank G. m. b. H. fand im
Saale des Darmſtädter Hofes ſtatt. Die Verſammlung war ziemlich
gut beſucht. Als Gaſt konnte der Vorſitzende Herrn Verbandsreviſor
Fendt begrüßen. Aus dem Geſchäftsbericht des Vorſtandes, den der Rech=
ner
Medieus erſtattete, iſt zu entnehmen, daß trotz der ſchlechten wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe das ſeitherige Tempo der Aufwärtsbewegung der
Genoſſenſchaft nur gehemmt wurde, alſo eine Fortentwicklung doch feſt=
zuſtellen
iſt. Um die Bank immer liquid, d. i. zahlungsfähig zu halten,
konnten neue Kredite nicht bewilligt werden. Weitere Fortſchritte machte
der Sparverkehr. Für die alten Sparguthaben findet eine Aufwertung
von 15 Prozent ſtatt. Die Volksbank Gernsheim zeigt damit ein aner=
kennungswertes
Entgegenkommen, da ſie geſetzlich zu einer Aufwertung
nicht verpflichtet iſt. Das Jahr 1929 war inſofern für die Volksbank von
beſonderer Bedeutung, als ſie am 15. Oktober 1929 in ihr eigenes Heim
überſiedelte. Das Jahr 1930 iſt für das Beſtehen der Genoſſenſchaft ein
Markſtein. Am 15. Auguſt, dem Maria Himmelfahrtstage, wurde vor
50 Jahren der Gernsheimer Spar= und Darlehenskaſſenverein gegrün=
det
. Später wurde der Name in Spar= und Darlehenskaſſe geändert und
ſeit 1922 nennt ſich die Genoſſenſchaft Volksbank G. m. b. H. zu Gerns=
heim
. Aus dem Bericht des Aufſichtsrats, vorgetragen durch ſeinen Vor=
ſitzenden
, Herrn Weißbindermeiſter Philipp Schneider 4., iſt zu entneh=
men
, daß Vorſtand und Aufſichtensrat 18 Sitzungen abgehalten haben,
und daß ſich der Aufſichtsrat mit den Vorſchlägen des Vorſtandes wegen
Verwendung des Reingewinnes einverſtanden erklärt. Die Mitglieder
erhalten 10 Prozent Dividende, 500 RM. kommen zum Sterbekaſſenfonds,
400 RM. zum Jubiläumsfonds, ſo daß derſelbe jetzt 800 RM. beträgt,
den Reſt von 4109 RM. erhalten Reſervefonds und Betriebsrücklage. Die
Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vorſtandes und Verwendung
des Reingewinns wurden einſtimmig angenommen. Das ausſcheidende
Vorſtandsmitglied W. Müller ſowie die ausſcheidenden Aufſichtsratsmit=
glieder
Weißbindermeiſter Philipp Schneider 4. und Drogeriebeſitzer
Joſef Albrecht wurden wiedergewählt. Aufſichtsrat Robert H. Scholl
hatte aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt niedergelegt. Der Vorſitzende
dankte ihm für ſeine der Volksbank geleiſteten Dienſte. An ſeine Stelle
wurde Herr Gaſtwirt Philipp Bopp gewählt. Herr Verbandsreviſor
Fendt hielt einen ſehr lehrreichen Vortrag über Geldverkehr uſw. Die
Paſſivkreditgrenzen wurden auf 1000 000 RM. und die Aktivkreditgren=
zen
für Mitglieder auf 200 000 RM. auf je 5000 RM. iſt ein Geſchäfts=
anteil
zu nehmen feſtgeſetzt. Nach Berufsarten verteilen ſich die Mit=
glieder
wie folgt: 43 Prozent Handwerker, Handel= und Gewerbetrei=
bende
, 23 Prozent Landwirte, 22 Prozent Arbeiter und Angeſtellte, 10
Prozent Beamte und 2 Prozent ohne Beruf.
Ca. Lorſch, 10. Mai. Sterbefälle. Nach längerem Leiden iſt
heute hier die älteſte Frau unſeres Ortes, Frau Hindenlang Witwe, ver=
ſtorben
. Sie hatte das hohe Alter von 86 Jahren erreicht. Im Alter
von 60 Jahren verſchied geſtern der Schutzmann Kaſpar Heinz 1. Auch
ihn erlöſte der Tod von einem langen und ſchweren Leiden, das ihn
ſchon vor Jahresfriſt gezwungen hatte, aus dem Dienſt der Gemeinde
zu ſcheiden. Feuerwehrübung. Auf dem Marktplatz herrſchte
geſtern abend reger Betrieb. Die Freiwillige Feuerwehr hielt ihre erſte
diesjährige Feuerwehrübung mit geſamter Hilfsmannſchaft ab. Von den
Hilfsmannſchaften wurde der Jahrgang 1908 entlaſſen und der Jahrgang
1909 in den Dienſt eingewieſen. Verſammlung. Im Rathaus=
ſaale
fand geſtern abend eine gut beſuchte Verſammlung der Tabak=
arbeiter
ſtatt. Ein auswärtiger Referent ſprach über die Lage im Tabak=
gewerbe
, die zurzeit alles, nur nicht roſig iſt,
a. Offenbach, 10. Mai. Ausdem Stadtrat. Die Hausangeſtell=
tenſteuer
wurde von jährlich 20 auf 25 Mark für jeden Hausangeſtellten
erhöht. Es kommen 1500 Haushaltungen mit einem, 85 mit zwei und
nur 25 mit drei Hausangeſtellten in Frage. Großabnehmer zahlen
künftig für die erſten 100 000 Kubikmeter Waſſer je 30 Pfennig, für jedes
Kubikmeter des Mehrverbrauchs nur 20 Pfg. Die koſtenloſe Benutzung
der Straßenbahn mit Netzkarten wurde kürzlich auf die Mitglieder der
Stadtverwaltung, des Stadtrats, auf Krankenpflegerinnen uſw. be=
ſchränkt
, um die Wirtſchaftlichkeit der Bahn zu heben. Den Straßen=
bahnern
, 196 an der Zahl, wurde geſtern das Freifahrtrecht auch wieder
zugeſtanden. Die Ausgabe dafür beträgt 54 000 Mark. Wohlfahrtspfleg=
linge
, die im Gehen behindert ſind, bleiben ebenfalls im Genuſſe der
Freifahrt. Noch von der Eingemeindung her wurde im Stadtteil Bür=
gel
bisher ein Standesamt und ein Ortsgericht unterhalten. Beide gehen
nach dem Beſchluſſe des Stadtrates nächſtens ein.

Fuhrverkehr über die Hindenhurgbrücke.
Auf Veranlaſſung der Induſtrie= und Handelskammer Wies=
baden
hat ſich der Verband der Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und
Handelskammern in ſeiner dieſer Tage ſtattgefundenen Sitzung
erneut mit der Frage der Benutzung der Hindenburgbrücke beſchäf=
tigt
und folgende Entſchließung gefaßt, der auch der Heſſiſche In=
duſtrie
= und Handelskammertag beigetreten iſt:
Der Verband der Heſſen=Raſſauiſchen Induſtrie= und Han=
delskammern
hat mit größtem Befremden davon Kenntnis ge=
nommen
, daß die Reichsbahngeſellſchaft ohne vorherige Fühlung=
nahme
mit den maßgebenden geſetzlichen Wirtſchaftsvertretungen
den Zugverkehr über die Hindenburgbrücke in einem Maße ver=
ſtärkt
hat, das eine nahezu völlige Sperrung der Brücke für den
Fuhrverkehr bedeutet. Noch im März d. J. anläßlich der Sitzung
des Landeseiſenbahnrats Frankfurt a. M. ließen die beteiligten
Reichsbahndirektionen die Vertreter der Wirtſchaft im Glauben,
es handele ſich lediglich um die Frage der Erhebung von Be=
nutzungsgebühren
für die Hindenburgbrücke, und erklärten ſich be=
reit
, die hierzu geſtellten Anträge der Hauptverwaltung der
Reichsbahngeſellſchaft vorzulegen.
Mittlerweile hatten die Verhandlungen über die Beſeitigung
der Benutzungsgebühren für die Hindenburgbrücke eine erfreuliche
Wendung genommen, ſo daß mit einer völligen Beſeitigung die=
ſer
Gebühren gerechnet werden durfte.
Um ſo weniger erklärlich iſt das Verhalten der Reichsbahn=
geſellſchaft
, zumal die in Betracht kommenden Plätze des noch be=
ſetzten
Gebiets ſich der feſten Hoffnung hingegeben hatten, daß
die Schwierigkeiten in der Benutzung der Hindenburgbrücke nun=
mehr
bei dem Wegzug der Beſatzung eine befriedigende Regelung
finden würden. Wenn dieſe Erwartung nicht erfüllt würde, ſo
müßte das noch beſetzte Gebiet eine neue ſchmerzliche Enttäuſchung
hierin erblicken.
Der Verband der Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und Handels=
kammern
verſchließt ſich keineswegs der Notwendigkeit eines ge=
regelten
Zugverkehrs über die Hindenburgbrücke, iſt aber der An=
ſicht
, daß dieſer Zugverkehr mit den Bedürfniſſen der beteiligten
Kreiſe in Einklang ſtehen muß. Der Nachweis hierfür erſcheint
bei der Hindenburgbrücke nicht erbracht, zumal die neu eingelegten
Züge ſeither meiſt eine außerordentlich ſchwache Beſetzung auf=
weiſen
. Die Gründe, die von der Reichsbahngeſellſchaft für die
verſtärkte Benutzung der Hindenburgbrücke ins Feld geführt wer=
den
, können infolgedeſſen nicht als ſtichhaltig anerkannt werden.
Es beſteht vielmehr die Vermutung, daß ſich die Reichsbahngeſell=
ſchaft
bei ihrem Vorgehen in ſtarkem Maße von dem Gedanken
der Abwehr des Kraftwagenverkehrs hat leiten laſſen. Der Kraft=
wagenverkehr
würde ſich aber auch bei völliger Sperrung der
Hindenburgbrücke niemals verdrängen laſſen, nur würde er an=
dere
Wege wählen müſſen, zum Schaden der betroffenen
Gebietsteile.
Die Benutzung der Hindenburgbrücke für den Fuhrverkehr
liegt im dringendſten Intereſſe des geſamten Rheinlandes, zumal
ſich die nächſte Rheinbrücke ſtromabwärts erſt, bei Koblenz be=
findet
. Die Reichsbahn muß ſich deshalb bewußt ſein, daß ſie als
öffentliches Verkehrsinſtitut allen berechtigten Verkehrswünſchen
Rechnung tragen muß und ihre Monopolſtellung nicht einſeitig
ihren Zwecken dienſtbar machen darf. Der Verband erwartet da=
her
mit Beſtimmtheit, daß eine Regelung gefunden wird, nach der
auch künftighin der Zugverkehr mit dem Fuhrverkehr auf der
Hindenburgbrücke eine den Erforderniſſen der Jetztzeit entſpre=
chende
Regelung erfährt. Selbſtredend muß auch die Gebühren=
erhebung
für die verbleibende Benutzung der Brücke in Wegfall
kommen.
Ferner wurde beſchloſſen, eine Beſprechung zwiſchen der Re=
gierung
, den beteiligten Handelskammern und Stadtverwaltun=
gen
demnächſt abzuhalten, um auf dieſem Wege nochmals die
Wünſche der Wirtſchaft vorbringen zu können.

Der Weſtausſchuß gegen Befreiungsfeiern.
Man ſchreibt uns: Die im Weſtausſchuß vereinigten lands=
mannſchaftlichen
Verbände, zu denen auch der Bund der Saar=
vereine
gehört, haben in ihrer Sitzung vom 1. April d. J. folgende
Entſchließung gefaßt:
Weſtausſchuß und Rheinlandräumung.
Die Räumung der dritten Zone von franzöſiſchen Truppen am
30. Juni d. J. iſt kein hinreichender Anlaß zu rauſchenden Kund=
gebungen
. Die Heimat, das Rheinland einſchließlich 50 Kilo=
meter
öſtlich des heiligen Stromes, bleibt infolge der Entmili=
tariſierung
, der Wirtſchaftskontrolle und der Sanktionsmöglich=
keiten
ein Gebiet minderen Rechts und minderen nationalen
Schutzes. Noch ſchmachtet das treudeutſche Saargebiet unter frem=
der
Herrſchaft, und ſein Schickſal bleibt auch nach der Rheinland=
räumung
unklar, wenn nicht gefährdet. Ferner harrt Eupen=
Malmedy trotz zehnjähriger Wartezeit noch vergeblich auf die zu=
geſicherte
gerechte und unbeeinflußte Abſtimmung,
Dieſen Gedankengängen folgend, werden im unbeſetzten Ge=
biet
unſere Ortsgruppen den Tag der Rheinlandräumung als
ernſte Gedenkſtunde begehen. Die rheiniſchen Landsmannſchaf=
ten
werden dabei wie bisher Fühlung und Mitarbeit mit den
übrigen heimattreuen landsmannſchaftlichen Verbänden, vor
allem des deutſchen Oſtens, ſuchen. Wie bei der unvergeßlichen
Jahrtauſendfeier von 1925 ſollen die ſchlichten Veranſtaltungen in
ein lautes Bekenntnis zur Geſchloſſenheit der deutſchen Nation
und zur Schickſalsverbundenheit aller ihrer Stämme ausklkingen.
Gerade die Rheinländer erſcheinen nach jahrzehntelangem tapfe=
ren
Ringen um ihre Freiheit beſonders berufen, getreu den Wor=
ten
des Herrn Reichspräſidenten, an der Linderung der Not des
deutſchen Oſtens und der übrigen Grenzgebiete mitzuarbeiten.
Auch in der Reichshauptſtadt wird der Weſtausſchuß eine ein=
drucksvolle
Gedenkfeier, vorausſichtlich im Reichstagsſaal, in Füh=
lung
mit den landsmannſchaftlichen Verbänden des Oſtens ab=
halten
.
Den Brüdern und Schweſtern am Rhein, insbeſondere der
mehr als 10 Jahre das ſchwere Leid der Beſetzung tragenden
3. Zone, den treuen Söhnen der Saar und Eupen=Malmedys.
gilt unſer Gruß an dieſem Tage. Unſerem dankbaren Empfinden
für den bewieſenen Heldenmut der Landsleute am Rhein beweg=
ten
Ausdruck zu geben, wird den zu den Befreiungsfeiern, am
Rhein erſcheinenden Mitgliedern unſere Vorſtände und Orts=
gruppen
eine beſonders liebe Pflicht ſein.
Für die geplanten Veranſtaltungen des Weſtausſchuſſes er=
bitten
wir die Unterſtützung der Reichs= und Staatsbehörden:
J. A.:
Präſident Kaufmann, Vorſitzender des Reichsverbandes der
Rheinländer.
Für Senatspräſident Andres Vorſitzenden des Bundes der
Saarvereine, Vogel, Verwaltungsdirektor.
Dr. Mehrmann, Geſchäftsführer.

L. Dreieichenhain, 10. Mai. Kommunale Angelegenhei=
ten
. Die Baugeſuche von Wilhelm Adolf Wenzel, Philipp Erb und
Friedrich Adolf Kiefer zur Errichtung je eines Wohnhauſes werden vom
Gemeinderat genehmigt. Für den in nächſter Zeit zu eröffnenden neuen
Waldfriedhof wird dem Gemeinderat von ſeiten des Bürgermeiſters eine
neue Friedhofsordnung vorgeſchlagen. Dieſelbe wird zur Bearbeitung
der Friedhofskommiſſion überwieſen. Für die Schuljugend ſoll in hie=
ſiger
Gemeinde die Schulzahnpflege eingeführt werden. Hierüber ſoll
der Bürgermeiſter mit den hieſigen Dentiſten und dem Herrn Dr.
Warncke verhandeln. Verſchiedene Geſuche uſw. wurden noch vom Ge=
meinderat
genehmigt.

Wetterbericht.

Unſere Wetterlage ſteht gegenwärtig unter dem Einfluß des übe
England liegenden Tiefdruckwirbels. Feuchte ozeaniſche Luftmaſſen habe
bereits zu verbreiteten Niederſchlägen geführt. Die Zufuhr maritime
Luft dauert fort und führt weiterhin zu unbeſtändigem Wetter mit
einzelnen Regenſchauern. Wieder etwas kühlere Luft an der Rückſeite
des Tiefs wird ſpäterhin auch vorübergehend Aufheiterung bringen
Ausſichten für Montag, den 12. Mai: Wechſelnde Bewölkung mi
vorübergehender Aufheiterung, mäßig warm, vereinzelte Schauer

Hauptſchriftlenung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft, Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer 7 für‟
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Montag, den 12. Mai 1930

Carlin unt simn Misliannn.

Roman von Richard Graeves.
(Cophright durch Feuilleton=Verlag, H. O. Herzog, Berlin=Halenſee.
Eiſenzahnſtraße 62.)
32)
Nachdruck verboten.

Charlies Finger zitterten, ohne daß er wußte warum, als er
den Umſchlag der Depeſche aufriß. Das lähmende Gefühl drohen=
den
Unheils bemächtigte ſich ſeiner. Er zog das Telegramm her=
aus
und entfaltete es umſtändlich. Seine Augen glitten darüber,
und ſein Geſicht erſtarrte. Er kam ſich vor, als leſe er ſein Todes=
urteil
. Die Depeſche ſtammte von Grant u. Ripley und war vor
zwei Stunden aufgegeben worden. Mit brennenden Augen und
einem eiſigen Gefühl im Herzen las er ſie immer wieder, bis die
Buchſtaben vor ſeinen Augen groteske Tänze aufführten.
Kommen Sie ſofort in unſer Büro. Wir warten
auf Sie, wenn nötig die ganze Nacht. Jones iſt
verſchwunden und unauffindbar.
Nichts in Charlies maskenhaft ſtarrem Geſicht verriet den
Aufruhr, in den die Depeſche ihn geſtürzt hatte. Die Anderen
wollten wiſſen, was in dem Telegramm ſtand, aber er hörte
ſie nicht und hätte auch nicht antworten können. Seine Zunge
war ſchwer und unbeweglich. Jeder ſeiner Sinne ſtand im
Banne der fünf Worte, in der nachläſſigen Handſchrift eines
Telegraphenbeamten hingeworfen:
Jones iſt verſchwunden und unauffindbar.

Erſt nach einer Weile filterte der Sinn der anderen
Worte in ſein Gehirn durch: Kommen Sie ſofort in unſer Büro,
wir warten auf Sie, wenn nötig die ganze Nacht. Charlie blieb
ruhig, weil ſein Nervenſyſtem nicht fähig war, auf ſeine ſeeliſchen
Erregungen zu reagieren. Wie es ihm nachher, als die Läh=
mung
allmählich wich, gelang, ſeine Selbſtbeherrſchung zu be=
wahren
, blieb ihm ein Rätſel. Irgend ein gütiger Geiſt ſchien
ihm Kraft dazu zu geben. Es kam ihm zum Bewußtſein, daß die
Anderen noch immer auf Antwort warteten. Als er endlich den
Mund öffnete, war er nicht ſicher, ob er einen Ton würde hervor=
bringen
können. Trotzdem klang ſeine Stimme gleichmäßig und
natürlich.

Es tut mir leid, aber ich kann Euch nicht mitteilen, was
das Telegramm enthält, ſagte er, außer daß es eine Geſchäfts=
angelegenheit
von allergrößter Wichtigkeit für mich iſt. Ihr müßt

mich jetzt für etwa eine Stunde entſchuldigen, morgen werde ich
Euch alles auseinanderſetzen. Laßt Euch nicht ſtören, ich werde

bald wieder zurück ſein.
Etwas Ernſtes? fragte de Mille.
Iſt etwas geſchenhen? kam es erſchrocken aus Peggys
Mund.
Es betrifft nur mich allein, antwortete Charlie, und iſt

rein geſchäftlich. Sorg dich nicht, Peggy, und unterhalte unter=
deſſen
unſere Gäſte. Leb wohl, Kind.
Bei ſeinem Kuß überlief Peggy ein eiſiger Schauer.

27. Kapitel.
Jones Flucht.
Alles erſchien Charlie wie im Traume, als er durch die Nacht
dem Büro der Rechtsanwälte Grant u. Ripley zuſtürmte. Er
wollte die Elektriſche beſteigen, und hatte bereits einen Fuß auf
dem Trittbrett, als er ſich erinnerte, daß er keinen Pfennig Geld
bei ſich hatte. Das Büro lag nur etwa zehn Minuten von Gilberts
Atelier ab, Charlie legte den Weg dahin in fünf Minuten zurück
Noch nie war ihm ein Fahrſtuhl ſo langſam vorgekommen
wie der, mit dem er pfeilſchnell zum 7. Stockwerk emporſchoß. In
Grants Büro brannte noch Licht. Charlie trat ein, ohne anzu=
klopfen
. Ripley ſaß mit gebeugtem Kopf an ſeinem Schreibtiſch,
Grant ging ruhelos im Zimmer auf und ab. Als er ſeinen
Beſucher erblickte, blieb er vor ihm ſtehen und ſah ihn beküm=
mert
an.
Iſt’s wahr? fragte Charlie heiſer, noch mit der Hand am
Türgriff.
Nehmen Sie Platz, Mr. Barker, antortete Ripley, und
faſſen Sie ſich.
Ich bin ganz gefaßt, erwiderte Charlie. Erzählen Sie mir,
was los iſt. Was haben Sie gehört?
Jones iſt verſchwunden antwortete Grant, wie ich Ihnen
bereits telegraphierte. Wir haben keine Erklärung dafür. Die
Sache iſt uns rätſelhaft. Setzen Sie ſich, und ich werde Ihnen
alles ſagen, was wir wiſſen.
Danke, ich ſtehe lieber. Bitte, ſchießen Sie los.
Die letzte Nachricht von Jones begann Grant, war vom
3. September datiert. Alle unſere ſpäteren Telegramme blieben
liegen, und wurden uns ſchließlich als unbeſtellbar zurückgeſandt.
Wir nahmen zuerſt an, Jones ſei bereits auf dem Wege hierher,
aber als er gar kein Lebenszeichen von ſich gab, wurden wir un=
ruhig
und ſtellten Nachforſchungen an. Ihr Ergebnis iſt ver=
nichtend
, Mr. Barker.

Warum haben Sie mir nicht ſchon vorher
geſagt? entgegnete Charlie. Dann hätte ie
dem Zuſammenbruch noch einiges retten können
immerhin genug, um über ein paar Wochen hi=
Wir hofften noch immer, daß ſich alles in W
löſen würde, erwiderte Grant, aber jetzt iſt
Jones und ſein Sekretär nicht nach New York, ſor
gefahren ſind. Er hat vorher alles, was Ihr
Geld gemacht und abgehoben. Ihr Erbteil iſt
Mr. Barker, es ſieht ganz ſo aus, als ob Jone
gebrannt wäre.
Charlie ſah ſtarr vor ſich hin. Er ſtand no
ſo da, wie bei ſeinem Eintritt.
Haben Sie etwas unternommen? fragte er
Die Polizei fahndet überall nach ihm, aber
Erdboden verſchwunden, ſamt ſeinem Sekretär.
untreuung glaubte man im Weſten anfangs nie
galt als ſchwerreich, aber draußen in den Bere
gehen Vermögen über Nacht ebenſo gut verloren,
werden. Unſere einzige Hoffnung beſteht darin,
ein ſehr exzentriſcher Menſch iſt, irgend etwa
unternommen hat, und doch noch auftaucht, a
ſchwach. Die Sache ſieht bös aus, wir können e
ſehr bös ſogar. Wollte Gott, wir könnten
helfen, mein Junge.
Ich mache Ihnen keine Vorwürfe, meine He
Charlie. Mein Pech nichts weiter. Irgendi
die ganze Zeit über gefühlt, daß die Geſchichte
nehmen würde. Ich fürchtete, Jones würde mi=
zum
Erbantritt erklären. Daß er ſich ſelbſt als
herausſtellen würde, iſt mir allerdings nicht in
konumen."
Ueber Ihre Unwürdigkeit hatten wir kei=
gegnete
Grant. Heute kanu ich es Ihnen ſe
uns gleich anfangs zu verſtehen gab, er würde
auf unſer Urteil über Sie verlaſſen. Darum
befugt, Ihnen zu raten, ruhig ſo fortzufahren,
fangen hatten. Während Sie auf See waren, h.
geſchrieben, und ſeine Briefe waren zwar ſtets
heiten, enthielten jedoch keine Kritik Ihres V
ſächlich ſchrieb er einmal, er würde gerne ein
Millionen opfern, wenm er dadurch Ihre Kr
zugeben, lernen könnte.
(For

nie

Statt beſonderer Anzeige.
Am Samstag abend entſchlief ſanft nach
langjährigem, mit großer Geduld ertragenem
Teiden unſere liebe Mutter, Schwiegermutter
und Großmutter
(7740
Frau

Nachruf!

Am 10. Mai 1930 verſtarb nach kurzem Krankenlager unſer lieber Freund

Heiter l.eit Kagaf. Schaefer

geb Jacobi
im 77. Jahre ihres Lebens.
Die trauernden Angehörigen:
Familie Fritz Hutzler
Emil Bieger
Gg. von der Schmitt

König i. Odenwald
1. Vorſitzender der Ortsgruppe König des O. W. K., Mitglied
des Hauptausſchuſſes, Ehrenmitglied des Geſamt=Odenwaldklubs.

Darmſtadt, Saarbrücken, den 12. Mai 1930.
Hochſtr. 26
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 31½, Uhr
von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſiatt.

Erfüllt von tiefer Liebe zu ſeiner Heimat, hat Auguſt Schaefer Zeit
ſeines Lebens für die Ziele des Odenwaldklubs in ſelbſtloſer, treuer
Arbeit gewirlt. Er gehörte zu den wenigen noch Lebenden, die dem
Klub ſeit ſeiner Gründung im Jahre 1882 angehörten. Die Ortsgruppe
König, um deſſen Aufblühen als Badeſtadt der Unermüdliche ſich
immer wieder mühte, ſtand ſeit Jahrzehnten unter ſeiner Führung.
Im Hauptausſchuß war ſeine Mitarbeit geſchätzt und erſprießlich.
Die höchſte Ehrung des Geſamtklubs, die Ehrenmitgliedſchaft, wurde
ihm mit Recht bereits vor Jahren zu teil. Das Andenken Auguſt
Schaefers wird im Odenwaldklub nie verlöſchen.
(7739
Darmſtadt, den 11. Mai 1930.

Der Hauptausſchuß des Odenwaldklubs

Mueller, Oberbürgermeiſier,
1. Vorſitzender

Dr. Götz,
Schriftführer

Unterfertigter betrauert den Tod ſeines lieben
inaktiven Bundesbruders
(7742

Wir verlieren in dem nach kurzer Krankheit
ganz unerwartet Verſiorbenen einen treuen
Bundesbruder, dem wir ein ehrendes An=
denken
bewahren werden.
Darmſtadt, den 11. Mai 1930.

Der Akademiſche Perein Darmſtadt
im W. P.
Teuter
Megn

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Montag, den 12. Mai 1930

Seite 7

M ve Deuſge Madbag Memſtelſchaft.
he Meiſter Sp. V. 98 Darmſtadk ſchaltet Pol.Sp.B. Hamburg 5:3 (3:1) aus. Bürkh ausgeſchieden.
Noch im Rennen bleiben Polizei Berlin, Sporkfreunde Siegen und der Sp. V. 98 Darmſtadt.

Von links nach rechts: Hennemann wirtt das 5. Tor für Darmſtadt Hamburgs 2 Tor. Das 3 Tor für Hamburg.

Photos Weißgärber=Darmſtadt

pf am Böllenfallkor.
von Aachen gukgemacht.
adt und die Herrſchaft der Eisheiligen
für den geſtrigen Sonntag im voraus be=
trüben
Zeiten wäre eine Ausnahme von
er Maihimmel, freudig begrüßt worden.
eiſterten ließen ſich durch den am Morgen
iedergehenden Regen nicht abſchrecken
c das Rund des Böllenfalltorſtadions, wo
im die Deutſche Meiſterſchaft die Meiſter=
398 gegen den Polizeiſportverein Hamburg
m in früheren Jahren das Geſchehen am
nal zuungunſten der Süddeutſchen aus=
esmal
die Glücksgöttin ein gnädiges Auge
orfen, und trotz der Niederlage in Aachen
thewerb bleiben. Ein Sprichwort kündet:
e! hoffen wir, daß es diesmal ſeine
S das einleitende Spiel der Jugend des
des hieſigen Polizeiſportvereins, das die
im erſten (5:1) Sieg über die blauen ge=
* war, hatten ſich beinahe 5000 Zuſchauer
büne überfüllt, die umliegenden Ränge
trotz des unbeſtändigen Wetters; doch
ten Parapluies nicht entſpannt zu werden.
Spannung auf den Ausgang des Spieles.
erkante ging ein guter Ruf voraus, hatte
1929 und auch in dieſem Jahre die nord=
ihre
Fahnen geheftet.
Als um 4 Uhr
* Düſſeldorf zum Antreten pfeift, ſtellt
erſcheinende Hamburger Polizei

rrius

Timmermann

Schmahl
Grudnick
der mit:
Delp.
ter Rothenburger

Oeverdick
Zorn

Riſius

Hennemann. Werner Fiedler
Wehr
Henß
die körperlich den Einheimiſchen weit
den kaum eine deutſche Mannſchaft geſehen.
nd große Geſtalten aufzuweiſen hat, wie
9. Ein Teil der 98er wirkte gegen die
nburger Verteidigung, des Mittelläufers
Deinahe wie Zwerge. Und leiſe ſchleicht
iwiſſe Bange um das Schickſal der Darm=
ten
ließen ſich durch die körperliche Ueber=
licht
einſchüchtern; vornehmlich in der
Hwahl, wählt mit der Sonne, während
* und nun rollt Angriff auf Angriff auf
ſich nur mit Aufbietung aller Kräfte die=
er
Darmſtädter erwehren können. Man
Aurm, der unter der geiſtigen Leitung von

* Aute und verſtändige Kombinationszüge, gelingt

Dafür iſt aber der Abſchluß der Aktionen, der Wurf aufs Tor,
weit ſchwächer als ſonſt, ſo daß die 98er nicht zur zahlenmäßigen
Auswertung ihrer Ueberlegenheit kommen. Der Hamburger
Sturm ſpielt dagegen anfangs ſehr zerriſſen, die Angriffe ſind
noch zu primitiv angelegt, um die gute Deckung der 98er ſchlagen
zu können. Die Läufer der Gäſte kommen bei den zahlreichen An=
griffen
der Darmſtädter vorerſt gar nicht dazu, ihren Sturm zu
unterſtützen. Endlich in der 15. Minute wird der Bann
gebrochen. Der ſehr ſichere Hamburger Torwächter hatte, eben
noch eine Bombe von Feick halten und kurz abſchlagen können, der
abgewehrte Ball wurde blitzſchnell von Werner aufgenommen
und wieder an Feick abgeſpielt, deſſen ſcharfer Ball unter toſen=
dem
Beifall im äußerſten Toreck zum
1. Erfolg der 98er
landet. Hamburg geht jetzt mehr aus ſich heraus. Die nord=
deutſchen
Stürmer verſuchen ſich jedoch zu ſehr in Weitwürfen,
die bei einem ſolch ſicheren Hüter wie Henß ergebnislos ſein
mußten. Auch einen halbhohen, beſtplacierten Strafwurf weiß
Henß vorzüglich unſchädlich zu machen. Die Darmſtädter ver=
ſtehen
dagegen die Chance eines Strafwurfs in der 22. Minute
beſſer auszunützen: Hennemann gibt dieſen an Feick, der den
Hamburger Hüter geſchickt täuſcht während dieſer ſich in die
linke Ecke wirft, findet der Ball die rechte Torſeite zur
2:0=Führung der Blauen.
Die Hamburger drehen jetzt offenſichtlich ganz auf. Ihr Mittel=
läuſer
, der weitaus Beſte der Elf, ſchickt ſeine. Innenſtürmer
immer wieder mit weiten Vorlagen zum Angriff. Aber die
Darmſtädter Deckung in ihrer Geſamtheit hat ihren guten Tag;
den Gäſten bieten ſich nur ſelten Erfolgsmöglichkeiten. Einmal
verhindert die Latte einen ſicheren Torerfolg der Gäſte, doch auch
ſie haben Glück, als Voß einen Doppelhänder von Hennemann
gerade noch in der Ecke abfangen kann. In der 25. Minute ſtellen
die Norddeutſchen
das Spiel 2:1.
Ihr Halbrechter hat ſich durch geſchickte Täuſchung völlig frei=
geſpielt
, gegen ſeinen placierten Wurf war kein Kraut gewach=
ſen
. Doch ſofort liegt Darmſtadt wieder in Front, um im Gegen=
angriff
nach
vorzüglicher Kombination
über Delp. Jicdler, Hennemann an Werner durch letzteren die
alte Differenz (3:1) wieder herzuſtellen. Die Hamburger haben
einen weiteren Wurf an die Latte bis Beendigung der erſten
Spielhäifte zu verzeichnen; an der Tatſache, daß die Darmſtädter
mit einer 3:1=Führung in die Pauſe gehen, iſt nicht zu rütteln.
In der 2. Halbzeit
ändert ſich das Spielbild grundlegend. Mit aller Wucht ver=
ſuchen
, die Hamburger, dem Spiel eine Wendung zu geben. Das
Syſtem ihrer Spielweiſe wird jetzt klarer erkennbar: Ein, höch=
ſtens
zwei Kombina=; z ge bis in den Strafraum des G.= g=
ners
, dann durch Einſatz des ganzen Körpers ein Verſuch des
einzelnen, ſich durchzuſetzen. Es geht heiß her im Darmſtädter
Strafraum. Das Spiel der Hamburger iſt forſch und hart, jedoch
durchaus fair. Die Darmſtädter Deckung muß alle ihr zur Ver=
fügung
ſtehende Härte und Aufopferung aufbringen. Immer
wieder ſteht Henß im Brennpunkt der Ereigniſſe. Kaum hat er
einen flachen Ball durch Robinſonade abgewehrt, als er ſchon
wieder einen Straſwurf aus der Ecke herunterholt. Einen Durch=
bruch
des Hamburger Mittelſtürmers kann Delp in letzter Sekunde
unterbinden. Als die 98er ſich frei machen, landet eine Bombe
Gloſſeneren Eindruck macht als in den letz= von Fiedler knapp neben der Latte im Aus. In der 40. Minute

Hamburg die Verwandlung eines Strafwurfs.
In der dann einſetzenden Drangperiode kann Henß zuerſt zwei
weitere Strafwürfe halten, um jedoch vor dem dritten zu kapitu=
lieren
. Das Spiel ſteht
3:3
und damit auf des Meſſers Schneide. Man hat zuerſt wenig
Hoffnung, daß die Darmſtädter ſich wieder durchſetzen können.
Ihr Spiel wirkte jetzt allzu zerfahren. Doch die Darmſtädter
reißen ſich im Endſpurt zuſammen. In der 54. Minute fällt die
Entſcheidung.
Ein Strafwurf von Freund markiert den 4. Treffer der 98er. Und
gleich darauf ſtellen die Darmſtädter unter heller Begeiſterung der
Maſſen den Sieg vollends ſicher; Hennemann läuft allein durch
die Deckung der Hamburger und vollkommen frei ſendet, dieſer
durch Doppelhänder zum
5:3
ein. Das Spiel iſt entſchieden. Als Offer, der ſich als geſchick=
ter
, objektiver und energiſcher Spielleiter erwies, abpfiff, hatte
Darmſtadt die Berechtigung zur Teilnahme an der Vorſchlußrunde
erſtritten.
Als Geſamteindruck des Spieles:
Der Kampf war intereſſant und fair trotz des Gewichtes, das
für jeden der Beteiligten an den Ausgang geknüpft war. Ein
Hindernis für beide Mannſchaften war die regennaſſe Glätte des
Raſens, ſo daß das Stehvermögen, die Schnelligkeit des Startens,
aber auch das Abbremſen zum placierten Schuß nicht leicht waren.
Wir haben ſchon Spiele geſehen, die von Anfang bis Schluß un=
geheuer
mitreißend waren, das mangelte geſtern manches Mal.
Man kann ſagen: in jeder Spielphaſe ſpielte nur eine Mann=
ſchaft
in Hochform, die Einheimiſchen in der erſten Hälfte und
gegen Schluß, die Gäſte in der zweiten Hälfte, wo ihr Stellungs=
und Zuſpiel glänzte. Die beſten Leute auf dem Felde waren die
beiden Torhüter Henß, in glänzender Form, übertraf ſich
ſelbſt , die beiden Mittelläufer, aber auch die übrigen 18 Mann
waren gut, und ein Verſager war auf keinem Poſten feſtzuſtellen.
Reuter wurde in der 45. Minute verletzt und mußte ausſcheiden,
ein Nachteil für die Heimiſchen. Nicht weil die Hamburger Gäſte
verloren, ſondern aus ehrlicher Ueberzeugung ſei betont, daß ſie
einen ſehr ſympathiſchen und fairen, wenn auch harten Gegner
darſtellen. Wir ſind geſpannt, ob es ihnen gelingen wird,
am Dienstag abend 6.30 Uhr
in einem Freundſchaftsſpiel für ihre Niederlage eine lin=
dernde
Revanche zu nehmen. Aber auch der Elf der 98er wird
dieſes Treffen zu gewiſſen Verbeſſerungen im Stürmerſpiel, ins=
beſondere
im Schießen placierter Bälle, ſicherlich dienlich ſein,
denn der nächſte Kampf wird beſtimmt auswärts auszutragen
ſein.

Die Ergebniſſe der Zwiſchenrunde.

Im Handball der D.S.B. wurde geſtern Sonntag die vorletzte
Etappe auf dem Wege zur Deutſchen Meiſterſchaft mit den Spie=
len
der Zwiſchenrunde überwunden. Fürth hatte in Hagen das
Pech, gegen Siegen 4:7 zu rerlieren, wobei aber zu berückſichtigen
iſt, daß die Fürther bereits in der erſten Halbzeit ihren Mittel=
läufer
wegen Verletzung verloren. Das dritte Spiel der Zwiſchen=
runde
ſah in Berlin den deutſchen Meiſter Polizei und Boruſſia
Carlowitz im Kampfe, den Berlin knapp 7:6 gewann. Nach die=
ſen
Spielen befinden ſich nun bei den Herren noch Sportverein
1898 Darmſtadt, Sportfreunde Siegen und Titelverteidiger Po=
lizei
Berlin im Rennen. Einer von ihnen wird in der Vorſchluß=
runde
ſpielfrei ſein und gegen den Sieger dieſer Runde das End=
ſpiel
beſtreiten.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Montag, den 12. Mai 1930

Sportfreunde SiegenSpielvgg. Fürth 7:4 (6:4).
In Hagen hielten ſich vor 7000 Zuſchauern die Fürther,
denen man keine großen Chancen gegeben hatte, wundervoll und
verloren keineswegs verdient. Sie hatten das Pech, bei 20 Minu=
ten
Spielzeit ihren ausgezeichneten Mittelläufer Gebhardt durch
Verletzung zu verlieren. Gebhardt erſchien während des ganzen
Spieles nicht mehr, ſo daß Fürth mit 10 Mann zu ſpielen ge=
zwungen
war. Auf dieſe Weiſe hatte es der ſehr, ſchußfreudige
Sturm der Weſtdeutſchen nicht allzu ſchwer, einen Sieg zu errin=
gen
, der allerdings durch die glänzende Abwehr der Fürther
Hintermannſchaft keinesfalls leicht gemacht wurde. Auf dem
vor, denen Fürth den Ausgleich entgegenſetzen konnte. Siegen
ging wieder in Führung, die Zacherl ausglich. Zacherl erhöhte wo die Gäſte lurz vor Schluß einen Spielabbruch verurſachten.
auch auf 4:3 zugunſten der Fürther. Nach erfolgtem Ausgleich
Siegens ſchied Fürths Mittelläufer Gebhardt wegen Verletzung ſtadt nicht entfalten. Man hatte auf Grund der ſonntäglichen
aus und Siegen erzielte bis zur Pauſe zwei weitere Tore. Nach
der Pauſe war der Kampf noch offen. Fürth gab ihn nicht ver= ſeinen Siegeszug auch gegen Auerbach 2. fort. Hahn ſiegte ſehr
der Weſtdeutſchen zu. Fürth hatte außer dem Ausfall Gebhardts heim wurde beiderſeits mit Erſatz beſtritten. Griesheim war
gegen Spielende noch die Hinausſtellung Denzers mit in Kauf
zu nehmen. Unter dieſen Umſtänden iſt der Sieg der Weſt=
deutſchen
keineswegs überzeugend.
Polizei Berlin-Boruſſia Carlowitz 7:6 (5:4).
5000 Zuſchauer hatten ſich auf dem SCC.=Platze eingefunden
und ſahen den ſüdoſtdeutſchen Meiſter in ſehr guter Form. Der nahme ſehr zahlreich und der Tag verlief deshalb ſehr anregend,
Titelverteidiger gewann den Kampf verdient. Er war in tech=
niſcher
Beziehung den allerdings ſehr eifrig ſpielenden Schle=
ſchen
Meiſters die beſten Leute. Die übrigen Spieler fielen nicht Spielgenehmigung dem Kreisſpielwart vorzulegen ſind. Dann
aus. Schwach war lediglich der Tormann. Die Schleſier hinter= folgte das Thema: Einſprüche und Schiedsgerichte mit nachfol=
ließen
einen guten Eindruck und hatten in ihrem Halblinken den
beſten Mann, der auch die meiſten Tore erzielte. Berlin legte beim Torabwurf wurde zur Beſprechung in der D.T.=Zeitung
in der erſten Halbzeit 3 Tore vor, denen die Schleſier zwei Tref=
fer
entgegenſetzten. Nach verteiltem Spielverlauf ging es mit ſeine 25jährige D.T.=Zugehörigkeit und achtjährige Mitgliedſchaft
5:4 in die Pauſe. Nach derſelben glichen die Schleſier aus, aber
Berlin erhöhte wieder auf 7:5. Bei dieſem Stande fiel der letzte
Treffer der Südoſtdeutſchen, die damit ehrenvoll einem großen
Gegner unterlagen.
S.C. CharlottenburgAsco Königsberg 3:1.
Im Vorſchlußſpiel um die Deutſche Damen= Handballmeiſter=
ſchaft
ſtanden ſich in Königsberg Asco Königsberg und S.C. legenheit den Ausſchlag gegeben haben.
Charlottenburg gegenüber. Entgegen den Erwartungen ſpielten
die Oſtpreußen diesmal keine ſo gute Rolle wie in den vorjähri=
gen
beiden Spielen. Mit 3:1 ſicherte ſich der Titelverteidiger
einen klaren und verdienten Sieg und kommt jetzt gegen Viktoria
Hamburg ins Endſpiel. Damit ſtehen ſich bei den Damen die
gleichen Finaliſten wie im Vorjahre gegenüber.
Um die Handballmeiſterſchaft der D.T.
In der Zwiſchenrunde um die Deutſche Handballmeiſterſchaft
der D.T. ſtehen ſich am 18. Mai in Frankfurt auf dem Vorwärts=
Platze am Parkweg Polizei Frankfurt und der deutſche
Meiſter T.V. Frieſenheim um 3.30 Uhr gegenüber. Mit die= Beachtung wird auch bei uns der 5:0=Sieg finden, den Italien
ſer Spielanſetzung dürfte die bekannte Proteſtangelegenheit Kre=
jeld/Oppum
contra Frankfurt wohl endgültig erledigt ſein.
Süddeutſchland.
bach 7:2. Poſt Wiesbaden Sp.Vg. Biſchofsheim 3:1.
Wegen des ſtrömenden Regens fielen, faſt alle Spiele im
Handball und Hockey aus.
Sporkabi. Meick-Germgnia 03 Pfungſtadt 5:3 (3:0). Leiſtung erwartet. In Brüſſel unterlag Belgien gegen Ir=
6:4=Niederlage zu renvanchieren und mußte ſich erneut dem Hand= die Elſäſſer im Vorjahre in Karlsruhe mit 3:2 Treffern ſiegreich
ballneuling beugen. Nach kaum 5 Minuten bringt Gimbel=Merck
1:0 in Führung, kurz darauf erhöht Riedel auf 2:0, und nahe (2:0)=Ergebnis ausgiebig Revanche nehmen.
vor Halbzeit erzielt dieſer das dritte Tor. Nach dem Wechſel
berſucht Pfungſtadt mit aller Macht, das Ergebnis zu verbeſſern,
und ſpielt die erſte Viertelſtunde ſtark überlegen, kamn aber gegen
die gut arbeitende Hintermannſchaft nur durch Strafwurf zu Zweiter norddeutſcher Vertreter wurde Armi=
einem
Gegentor aufholen. Gegen Spielende wird das Spiel nia Hanuover durch einen 3:1=Sieg über Hannover 96. Im
wieder ausgeglichener, und Gimbel erzielt das vierte, und, nach= Kampf um die dritte Vertreterſtelle des Weſtens blieb Köln=
ſtädter
, für Pfungſtadt einen Strafwurf zum dritten Tore zu
verwandeln. Schiedsrichter Förſter konnte gefallen.
Aufſtiegsſpiel zur Liga.
Was wohl niemand erwartet hatte, iſt eigetroffen. Der
favoriſierte Poſtſportverein verlor einwandfrei mit obigem
Reſultat. Man hatte wohl die Platzmannſchaft unterſchätzt.
Die Ueberraſchung war dann um ſo größer, als dieſe, nachdem 1. F.C. Nürnberg Bayern München mit nicht weniger als 5:0
ſich die erſte Aufregung gelegt hatte, mit einem ebenbürtigen
Spiel aufwartete. Der Poſt gelang es zwar ſchon in den erſten vier England=Spieler vollkommen ermüdet. Das Dresdener
Minuten, in Führung zu gehen, doch glich Braunshardt gleich Lokalderby zwiſchen D.S.C. und Guts Muths brachte wieder ein=
wieder
aus. Der Sturm der Einheimiſchen gab nach der Pauſe
3:1, und weitere Erfolge lagen wiederholt in der Luft. Nur
durch allzu hartes Spiel der Poſthintermannſchaft wurden dieſe
im letzten Moment immer wieder vereitelt. Auf der anderen
Seite war die Verteidigung ſehr auf dem Poſten, doch war kurz
vor Spielſchluß ein erfolgreicher Strafwurf für die Poſt nicht zu
verhindern. In der letzten Minute ging dieſe noch einmal zu
einem Generalangriff über, doch die Braunshardter Hintermann=
ſchaft
ſtand; ganz beſonders Torwart Heyd war auf dem Damm.
Trotzdem erreichte der Sieger ſeine letztſonntägliche Form nicht. Austrag kommende Vorrunde das folgende endgültige Ausſehen
Die Platzverhältniſſe dürften in erſter Linie mit ſchuld geweſen
ſein. Einen Beweis echter Sportkameradſchaft brachte der gute
Braunshardter Mittelſtürmer A. Berk, der trotz ſeines Hochzeits=
tages
ſeinen Sturm führte. Und er tat es gut.
Tgde. Beſſungen T.V. Pfungſtadt 6:5.
Das ſchön zuſammengeſtellte Sonntagsprogramm fiel leider
dem Wetter zum Opfer, von vier angeſetzten Spielen konnte nur
eins zum Austrag gelangen, und dieſes mußte noch beinahe voll=
ſtändig
bei ſtrömendem Regen abſolviert werden. Außerordent=
lich
viele Frei= und Strafwürfe waren bedingt durch den glatten
Boden. Spieleriſch iſt nicht viel zu berichten, die Partei, die am
meiſten ſchoß, mußte nougedrungen gewinnen; daß es diesmal
Beſſungen war, iſt erfreulich. Von den beiden Torleuten wurde
der naſſe, ſchwere Ball gleichmäßig ſchlecht gemeiſtert.
FC. Eintracht 1. Sp.Vgg. 04 Arheilgen 1:6.
Zu einem Freundſchaftsſpiel trafen ſich vorſtehende Gegner
in Arheilgen. Durch den anhaltenden Regen kam beiderſeits
kein flüſſiges Spiel zuſtande. Eintracht mußte das Spiel mit
10 Mann beſtreiten, was allerdings keine Entſchuldigung für die
harte Niederlage ſein ſoll. Arheilgen, verſtärkt durch einige Liga=
ſpieler
, legte ein wunderbares Spiel hin, dem die Eintrachtler
nicht gewachſen waren. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 1:0 für den
Platzverein. Durch das Verſagen des Sturms in der zweiten
Hälfte war die Hintermannſchaft der Eintracht überlaſtet, ſo daß
ſchließlich das Reſultat verſtändlich wird.
Fr. T. Arheilgen 2. Darmſtadt 2. 0:2.
Ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, wobei Darmſtadt der glück=
lichere
iſt. Das Spiel konnte gefallen.

Beſſungen Pfungſtadt.
6:5 (3:1)!
Wallerſtädten Reichsbahn
4:2 (2:1)!
Büttelborn Tgſ. Darmſtadt
6:3 (3:1);
2. Mannſchaften
6:4 (4:3);
Nieder=Ramſtadt Auerbach 2. . 4:2 (2:1);
Hahn Hergershauſen
5:1 (3:0)t
Groß=Gerau Griesheim
3:3 (2:2);
Jugendmannſchaften
2:3 (1:2).

Das ungünſtige Wetter ließ etliche Spiele ausfallen und be=
regennaſſen
Platze fand ſich Siegen zuerſt und legte zwei Tore einirächtigte viele Spiele, die zum Austrag kamen. Sehr über=
raſchend
kommt die Niedcrlage der Reichsbahn aus Wallerſtädten,
Büttelborn konnte ſich durch die eifrige Abwehr der Taſ. Darm=
Leiſtung ein anderes Ergebnis erwartet. Nieder=Ramſtadt ſetzte
loren und ließ erſt drei Minuten vor Schluß den letzten Treffer eindeutig. Das bedeutungsvolle Spiel Groß=Gerau gegen Gries=
wohl
techniſch etwas beſſer, doch bot der Groß=Gerquer Hüter
eine gute Leiſtung.
Schiedsrichter=Lehrgang in Beſſungen.
Zum Beſuche des Lehrganges waren, auch die geprüften
Schiedsrichter eingeladen. Trotz des Regenwetters war die Teil=
da
auch die Vorgänge auf dem Spielfeld beſprochen wurden, die
nicht in der Regel ſtehen. Obmann Müller=Griesheim beſprach
ſiern überlegen. Regehl und Bartel waren in der Elf des deut= eingangs das Verhältnis D.T. zu D. S. B., wonach Geſuche um
gender Ausſprache über Regelauslegung. Der Fall des Anpfiffes
weitergegeben. Der Obmann Müller=Griesheim feierte
des Gauſpielausſchuſſes.
Oberroden Fr. T. Darmſtadt 4:1.
Ein jederzeit werbendes Spiel, das ſich in den Rahmen des
Oberrodener Vereinsanturnens gut einfügte. Von Darmſtadt
ſah man gutes Fangvermögen und Zuſpiel. Oberroden ſpielte
das Spiel etwas überlegen und dürfte ſchon die körperliche Ueber=
Der Zußball des Sonntags.
Zahlreiche Repräſenkalivkämpfe.
Der Fußball des Sonntags ſtand ganz im Schatten des gro=
tzen
Länderſpiels, das uns am Samstag den ſchönen 3:3=Erfolg
gegen England gebracht hatte. Neben ihm verloren alle Ereig=
niſſe
des Sonntags an Bedeutung. Dennoch brachte er einige
Kämpfe, die ſehr wohl ein ſtärkeres Intereſſe verdienten. Große
in Budapeſt vor 40 000 Zuſchauern gegen Ungarn im entſchei=
denden
Spiel um den Europa=Pokal erzielte. Dieſe kataſtrophale
Niederlage der Magyaren iſt einfach unerklärlich. Italien, das
übrigens mit der gleichen Mannſchaft ſpielte, die im März gegen
Aufſtiegsſpiele: Eintracht Frankfurt S.C. Dietzen= Deutſchland 2:0 gewann, hat nun den Europa=Pokal an ſich ge=
bracht
. Mehr Glück hatten die Ungarn in einem Repräſentativ=
ſpiel
der Amateure gegen Polen, bei dem die Magyaren 3:1
in Front blieben. In Paris konnten die tſchechiſchen Profis
das Länderſpiel gegen Frankreich nur knapp mit 3:2 ( Halb=
zeit
2:2) gewinnen. Man hatte von den Tſchechen eine beſſere
land 1:3. Einen feinen Erfolg holte ſich die Vertretung von
Es gelang Pfungſtadt nicht, ſich für die im Vorſpiel erlittene Baden, im Kampf mit dem Elſaß in Straßburg. Nachdem
geblieben waren, konnten diesmal die Badener mit einem 5:0
Von den Spielen im Reich verdienten die Kämpfe in Han=
nover
und Köln zur Ermittelung der noch fehlenden Kandidaten
für die Deutſche Fußball=Meiſterſchaft beſonderes Intereſſe,
dem Pfungſtadt einen Gegentreffer verzeichnen konnte, aus ca. Sülz 07 über Fortung Düſſeldorf erſt nach Spielverlängerung
20 Meter das fünfte Tor. Mit dem Schlußpfiff gelingt es Darm= mit 4:2 Treffern ſiegreich. Damit iſt nun die Bewerberliſte für
die Deutſche vollſtändig, die Kämpfe nehmen auch ſchon am
18. Mai mit der Vorrunde ihren Beginn. In Frankfurt trug
der Fußballſportverein über Olympia Frankfurt einen 13:3=Erfolg
T. u. Spv. Braunshardt Poſt Frankfurt 3:2 (1:1). davon, wodurch er ſich für das Endſpiel um den Frankfurter Pokal
gegen die Sportgemeinde Höchſt qualifizierte. Bei den Spielen
um den Berliner Pokal überraſchte Minerva mit einem 2:1=Sieg
über Tennis=Boruſſia. Die Veilchen hatten allerdings für drei
ihrer Beſten Erſatz einſtellen müſſen. Einige Ueberraſchungen
gab es auch bei den Privatſpielen des Sonntags. So konnte der
Treffern abfertigen. Bei den Münchenern waren allerdings die
mal ein Unentſchieden. Mit Richard Hofmann hätte aber wohl
doch zu erkennen, daß er etwas kann, denn bald ſchon hieß es der D.S. C. zweifelsohne glatt gewonnen. Ueberraſchungen gab
es ſchließlich auch bei den ſüddeutſchen Aufſtiegsſpielen. In der
Gruppe Main wurden beiſpielsweiſe Viktoria Aſchaffenburg und
Heuſenſtamm unerwartet auf eigenen Plätzen von Fechenheim
bzw. Sportfreunde Frankfurt beſiegt.
Die Vorrunde um die Deutſche‟.
Nachdem am 11. Mai in Arminia Hannover und Köln=Sülz
07 die beiden letzten Vertreter für die Kämpfe um die Deutſche‟
ermittelt wurden, hat der Spielplan für die am 18. Mai zum
In Frankfurt: Eintracht FrankfurtV.f.L. Benrath;
In Nürnberg: Sp.Vg. FürthTennis=Boruſſia Berlin;
In Breslau: Sportfreunde Breslau1. F.C. Nürnberg;
In Berlin: Hertha/B. S. C.Beuthen 09;
In Bochum: Schalke 04Arminia Hannover;
In Halle: Dresdener S.C.V.f.B. Königsberg;
In Hamburg: Holſtein KielV.f.B. Leipzig;
In Stettin: Titania Stettin-Köln=Sülz 07.
Geſellſchaftsſpiele am Samstag.
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Karlsruhe F. S.V. Mainz 05 2:2. Germania Brötzingen
S.V. Waldhof 2:1. Sportfr. Saarbrücken V. f. R. Heilbronn
6:3. Sp.Vg. Schramberg Sp.Vg. Troſſingen 7:1.
Am Sonntag.
Rat=Popper=Gedächtnisſpiel Hanau=Stadt Land 5:2. Kick.
Offenbach Rot=Weiß Frankfurt 2:1. Union Niederrad V.f.L.
Neu=Iſenburg 3:3. Griesheim 02 Boruſſia Fulda 5:4. 1. F.C.
Langen Sp.Vg. Sandhofen 2:4. Alemannia Worms Kur=
heſſen
Marburg 4:2. Kick. Stuttgart V. f. B. Stuttgart 0:2.
Phönix Karlsruhe Phönix Ludwigshafen 2:4. F.C. Pforzheim
D.S.V München 4:2. 1. F.C. Nürnberg Bayern München
5:0. Völklingen V. f. R. Heilbronn 3:6. Wacker München
München 60 2:4.

Süddeutſche Vereine auf Reiſen.
Rapid Wien Schwaben Augsburg 5:4. Wacker Halle
Eintracht Frankfurt 074. F.S.P. Frankfurt Olympia Frank=

furt 13:3,

Die ſüdeufſchen Auff
Am Sonntag waren ſieben Gruppen d
zur ſüddeutſchen Bezirksliga auf dem
Gruppe Heſſen läßt noch immer auf
zige Aufſtiegsſpiel, das in der Gruppe;
heim und Viernheim angeſetzt war, fi
terung zum Opfer und mußte abgeblaſen we
Main gab es zwei Ueberraſchungen. Son
auch Aſchaffenburg mußten ſich auf eigenen
ſchlagen laſſen. In der Gruppe Südbayf
Ulm Straubing 0:4 (0:2) und Ingolſte
burg 7:4 (2:1). Die Gruppe Baden b=
Sieg des V.f. B. Karlsruhe mit 1:0 Toren
ſtanz, ſo daß die Karlsruher trotz des Siege
den in Kehl über die miſerabel ſpielender
wohl den Platz an der Sonne erkämpft he
Gruppe Württemberg gab es 2:1=Si
über Niefern und Eßlingens über Nürtinge
klar an der Spitze und wird ſich den er
nehmen laſſen. Auch in der Gruppe Nor
Entſcheidung gefallen ſein, da ſich 1. F.=C.
Kickers 1:1 (0:0) trennten und ſomit der
Führung liegt. In der Gruppe Saar ſe f
einem 2:1=Sieg über Kaiſerslautern an die
rang mit einem überraſchend hohen Sieg
7:1 Toren Sieg und Punkte.
Eintracht Frankfurt Wacker
Vor 9000 Zuſchauern zeigte am Sonnta
Frankfurt gegen Wacker Halle in Halle ein
von den Süddeutſchen verdient mit 4:0 (H
wurde. Die Eintracht trat ohne Stubb an,
England verletzt worden iſt. Die Mannſcha
Schütz, Pfeiffer; Gramlich, Goldammer, M
ler, Dietrich, Ehmer, Kron, Kellerhoff. Di
rung bewährte ſich ſehr gut, ſie iſt für die
verſprechend.
Urberach Meiſter im Kreis!
In dem geſtrigen zweiten Entſcheidung
ſchaft der Kreisliga Starkenburg konnte
durchſetzen und Viktoria Walldorf 2:1 (2:0
Sportverein 1898, Jugen

1. Jugend 1. Jugend Egelsbach, hie
3. Jugend 3. Jugend Germania W
Die übrigen Spiele fielen wegen der 2
Wixhauſen Arheilgen
Alte Herren Wixhauſen Ar.
Das Spiel ſtand auf beachtlicher Hök
zum Vorſonntag, ſah man Arheilgen von ſo
konnte mit der Spielweiſe beider Mann
Zeitweiſe ſah man Wixhauſen in ſchönen
es an der Hintermannſchaft und Gaſtto
ſpielte ſeither Kreisklaſſe und hat mehr E
ſollte es ſich für die kommenden Serienſr
Etwas mehr Eifer von ſeiten des Platzver
ders lauten können. Die anderen Reſulta
weiſen dies. Außerordentlich gefiel das E
und kamen hier die Zuſchauer auf ihre Ko
ſchaften trennten ſich 3:0, die Jugend 3:0.


ge
er
Sa

Kraftſpork.
Darmſtadt 1910 komb. Sp. Vgg. Mannh
Zu dieſem Treffen, das am Samstag frl
gelangte, konnten leider die Hieſigen inft
ſchiedener Angehöriger der Erſten TE
ſtädtern nur mit einer kombinierten Rine ſn
treten, die ſich aus 4 Ringern der erſten u
ten Mannſchaft zuſammenſetzte. Dieſe ben ſe
durch das Phlegma des Mittelgewichtlers Enei
Sieg. Was den Kampfverlauf anbetrifft
Gänge hart, aber mit ſeltener Fairneß er

ſungierte Herr Schrauder=Polizei Darmſt

tivität.
Einleitungskämpfe außer Konkurrenz
verliert durch prachtvollen. Armfallgriff
ger=S. Welter: Walter=D. ſiegt über
Standkampfe durch Eindrücken der Brück
Hauptkämpfe. Bantam: Borowſki=D.
beſter Verfaſſung, benötigt 5.30 Min., ur
gewinn. 3:0. Feder: Berlieb=D. verlier
erfahrenen Metz=S. in der 6. Min. du=

aber, daß er bei größerer Routine ſich gut B
gliedern wird. 3:3. Leicht: Heß=D. nin

aus der Brücke Wiegand=S. mit, dieſen Hau
beſiegend, 6:3. Welter: Truber=D. 4
rynd=S. echte Ringkunſt. Wäre er bei ſeit ſi
nik noch mehr taktiſch veranlagt, dann br /e
zu fürchten. Nach abwechſelndem Standke E
in die Bodenrunde. In tacktiſcher Erkenn
ſetzt H. Ueberſtürzer an, der ihm reſtlos g
Mittel: Keitel=D. gegen Schröder=S.
den erſtem 10 Min. eine ausgeglichene Pa.
muß K. für die erſte Bodenrunde nach
wuchtig an und ſiegt kurz vor dem Wech) .
Brücke. 6:9. Halbſchwer: Zapf=D. zi.
beginn Conde=S., der bedeutend ſtärker
temperamentvolle, Ringweiſe auf, doch
mühungen an ſeinem defenſiven Gegner.
runde kann er durch Eindrücken der Brü=
Conde triumphieren. 9:9. Schwer: Sch.
großen Gegner, Europameiſter Rupp=S‟
deres entgegenſetzen. Nach kurzem Wid *
Brücke, die R. eindrückt. 9:12.
Kraftſportverein 09 Fürth i. O. Deut
Mit einem ganz überlegenen Siege
am Sonntag vormittag in der Polizei
Entſcheidungskampf um die Gaumeiſter
Mannſchaftsringkampfe. Ueberraſchend
Punkten wurde der Tabellenerſte Deutſch
gen. Mit Ausnahme der Bantam= und
ben die Fürther in allen Klaſſen ſiegreich.
über die ganze Zeit gingen, zeigt, daß di
äußerſt zähe verteidigte. Mit Befriedig!
len, daß trotz harten Kampfes man ſich
zu ringen. Auch das zahlreich anweſende
an die Grenze des Erlaubten.

HeſſenHeſſen=Naſſau ſchlägt.
Bei ſtarkem Beſuch kam in Groß= 3 i=
ſentativkampf
zwiſchen dem Kreiſe 2 (6e
und 8 (Bayern) zum Austrag. Kreis 298
das ohne Leucht und Brendel Gbe=
mußte
, leiſtete den Einheimiſchen einel.
mußte ſich ſchließlich aber geſchlagen geb

keit der Kämpfe zeugt die Tatſach, daß
Punktſiege entſchieden wurden. Lediclk

Nüller=Kreuzuach konnte einen

[ ][  ][ ]

jend des Sp.V. Darmſtadt 1898.
abend vom Sportverein 98 aufgezogene Kampfabend
und ganzen die erwarteten gediegenen Kämpfe. Unter
gämpfern ſtarteten die Südweſtdeutſchen Meiſter im
ergewicht, Langmann (FSV. Frankfurt) bzw. Mitzel
ſowie die beiden DASV.=Meiſter: Kern (Sparta
jes (Mannheim 08); außerdem noch Boxer aus Wies=
nffurt und Mannheim. Sportverein 98 ſelbſt ſtellte
von denen aber die gewerteten durchweg auffallend
artien verloren. So mußte Rügner, nach Punkten
ge wiederholten Genickſchlags gegen Ende der zweiten
Die Meinung des Ringrichters Renneberg=Frankfurt,
ſenick geſchlagen habe, war offenſichtlich falſch. Beim
98). gegen Grübel (FSV. Frankfurt) verlor der
ich die Partie diktierte, durch ganz grobes Fehlurteil
Drott mußte im Mittel gegen den Zweiten bei der
Meiſterſchaft, nämlich Eckert=Mainz, in der ſiebenten
n Handverletzung vorzeitig aufgeben, nachdem er bis
ſeine Formperbeſſerung unter Beweis ſtellte. Die
(SV. 98) gegen Beiling (FSV. Frantfurt) wertete
nicht, da Schmidt noch Jugendlicher iſt. Immerhin

durchgeführte Schaukampf, daß der 98er im Ernſt=
hätte
ſein können. Im Einleitungs=Kampf zweier
te der weſentlich leichtere Warth gegen Schäfer, der
ining ſchien, einen ſchweren Stand, bei dem er ſich
aus der Affäre zog. Die außerdem geplante Partie
m Pauli=Mainz mußte ausfallen, da Heß die linke
Trumpfheller, der überraſchend nach Punkten gegen
08) den Kürzeren zog, war völlig indisponiert, denn
wirklich ausgezeichneten Debuts mußte er dieſen

gewinnen. Zu erwähnen bliebe noch, daß ſüdweſt=
rimmel
=Mainz, dem Trumpfheller in der Zwiſchen=
aach
Punkten unterlag, angeblich beruflich nicht ab=
deshalb
nicht ſtartete. Ringrichter Renneberg ſah
entlich beſſer entſcheiden.
Fliegen: Rügner 98Baum, FSV. Frankfurt
eder: Huber, Mannheim 08Debus, 1. Wiesbadener
. Bantam: Langmann, FSV. FrankfurtImhof,
unentſchieden. Schwer: Trumpfheller 98Thies,
ger Thies. Miſchgew.: Mitzel, 1. Mainzer B.C.,
Frankfurt; unentſchieden. Feder: Schmidt 98
ikfurt; ohne Wertung. Leicht: Zickler 98Grübel,
ieger Grübel. Mittel: Drott 98Eckert, 1. Main=
cert
.
Schießſpork.
anderpreisſchießen Windmühle.
errang Schießſportklub Windmühle zum dritten
ehrenſcheibe von Aſchaffenburg, welche ſomit
Beſitz übergeht.
ipf um die Wander=Ehrenſcheibe wurde von
itten, und hierbei gelang es dem Klub Wind=
In Male als Sieger hervorzugehen mit einem
gen. Auch die Einzelkonkurrenzen waren gut
n über 60 Schützen teil. Die Reſultate waren
ger in den einzelnen Konkurrenzen waren fol=

ießen auf die Wander=Ehrenſcheibe Aſchaffen=
rtklub
Windmühle, 238 Ringe; 2. Schützengeſ.
3. Schützengeſ. Roßdorf, 211: 4. Schützengeſ.
ffenburg, 210; 5. K. K. S. Aſchaffenburg
nd Freihand: 1. Bratengeier, Sprendlingen,
neider, Darmſtadt, 161: 3. Ehrig, Darmſtadt,
iſtadt, 158: 5. Gräf, Darmſtadt, 157: 6. Schmu=
155: 7. Held, Gundernhauſen, 155: 8. Preſtel,
Duvernell, Aſchaffenburg, 154: 10. Endres,
ge.
d Freihand: 1. Schmuker, Ober=Moſſau, 58
r, Darmſtadt, 58: 3. Ehrig, Darmſtadt, 57;
, 57: 5. Reuboldt, Michelſtadt, 56: 6. Rau,
7. Endres, Darmſtadt, 56; 8. Bratengeier,
9. Stahl, Darmſtadt, 56: 10. Kirſcher, Aſchaf=
hupp
, Darmſtadt, 55: 12. Preſtel, Darmſtadt,
dernhauſen, 55; 14. Held, Gundernhauſen, 55:
nburg, 54 Ringe.
att!): 1. Bauer, Michelſtadt, 2. Duvernell,
er, 5. Hauck, 6. Preſtel, 77. Ehrig, 8. Nöther,
imann, 11. Büttner, 12. Seibel, 13. Endres,
lbahnrennen in Rüſſelsheim.
löln fährt die beſte Zeit des Tages.
kener und ſich in gutem Zuſtand befindlicher
Sonntag in Rüſſelsheim vor 810 000 Zu=
ahnrennen
zum Austrag. Es wurde recht
t. die Rennen wickelten ſich glatt ab, und die
e wie am Schnürchen. Lediglich im Rennen 1
500 Kubikzentimeter) kam es zu einem böſen
rankfurter Schreiber und Sternberger. Wäh=
ichten
Verletzungen davonkam, mußte Stern=
letzungen
, Gehirnerſchütterung und mehreren

enhaus verbracht werden, befindet ſich aber
Recht ſchwach waren die Felder der Sport=
vo
Meyer (DKW.) dem Start fernblieb. Die
S erzielte der Kölner Zündorf in der Klaſſe
dtorräder über 500 Kubikzentimeter), der auf
ne 20 Runden (30 Kilometer) in 12:45,3 Mi=
nd
damit eine Stundengeſchwindigkeit von
rausholte.

chwimmen der 9.T. in Skutigark.
ingen. Neue Rekorde. Maſſenbeſuch.
SStag abend wurden die Kämpfe vor 1500 Zu=
nweſenheit
des 1. Vorſitzenden der D. T.,
Dominicus, eröffnet. Gleich am erſten Tage
eſtleiſtungen durch Erna Kunze (M. T.V.
Veter=Bruſtſchwimmen in 7:35,8 Min. und
Neu=Iſenburg, der über 1000 Meter Frei=
30 Minuten erreichte. Bei den Springern
Meiſter Stork=Frankfurt. Neben ihm leuch=
und Schönleber hervor. Am Sonntag war
kampfe die Halle überfüllt. 2000 Zuſchauer
Eihen neuen Rekord der Frankfurterin Frl.
Seter Freiſtil mit 3:13 Min. Auch im Hand=
51en überholte Frl. Weinig die ſeitherige Beſt=

16.14

Einige Ergebniſſe.
agen=Staffel für Turnerinnen: 1. M.T. V.
Meter Bruſt, Turnerinnen: 1. Erna Kunze

* Witthauer, Neu=Iſenburg, 1:6,8: 200 Me=
Ilek=Cannſtatt, 2:56,4; 100 Meter Seite:
üNhauſen (Th.) 1:19: 400 Meter beliebig:
109 Meter beliebig: 1. Witthauer 15:36
1d Meter H.ü. H.=Staffel: 1. Kölner SC.
Sogenſtaffel: 1. TG. Mühlhauſen 2:56,8
Aappler (TB., Stuttgart) 1:38,8 (Turne=
* Bruſt, Turner: 1. Kluge=Leipzig 1:23:
Vanner=Cannſtatt 1:16; 4X100 Meter
thauien 5:532; Hauptſpringen: 1. Stork=
1946 P.; Hauptſpringen für Turnerinnen:
Ser 75 P.; Freiſtilſtaffel: 1. Kölner SC.
Sügenſtaffel (Georgii=Wanderpreis): 1. T.=
A Meter Bruſtſtaffel (Pr. d. Staatspräſi=
ühlhauſen
(Thür.).

Montag, den 12. Mai 1930

Seite’9

Tenniskurnier in Wiesbaden.

4. Ekappe der Deutſchland=Rundfahrk

Das Internationale Wiesbadener Tennisturnier, iſt in die=
ſem
Jahre vom Wetterpech verfolgt. Auch am Sonntag regnete
es wieder bis 4 Uhr nachmittags ununterbrochen, ſo daß erſt zu
dieſer Stunde der Spielbetrieb einſetzen konnte. Im Vorfinale
des Herreneinzels ſiegte der Franzoſe Duplaix über Uthmöller,
der am Samstag noch mit 6:3, 4:6, 6:3 Zander ausgeſchaltet
hatte, mit 6:1, 6:2. Froitzheim rückte ohne Spiel in die Schluß=
runde
auf, da Landry abgereiſt war. Im Damen=Einzel beſtrei=
ten
die Damen Stöckel und Hammer, alſo das Engſpiel. Im
Herren=Doppel ſpielten verloren die Franzoſen Duplaix/Landry
gegen Froitzheim/Rahe 6:4, 6:0. Worm/Dr. Buß ſchalteten
Kupſch/Heine 6:2, 6:1 aus. Dieſe hatten vorher gegen Wolf/üth=
möller
in drei Sätzen ſiegreich beſtanden.
In der Vorſchlußrunde zum Herren=Doppel ſiegten Worm-
Dr. Buß mit 3:6, 6:3, 6:1 über die Berliner Remmert/Zander.
Es war das ſchönſte Spiel des Tages. Das Schlußſpiel gewan=
nen
Worm/Dr. Buß dann mit 6:2, 6:1 in einem ziemlich mäßigen
Treffen gegen Froitzheim/Rahe.
Oeſterreichiſche Tennismeiſterſchaften.
Die Internationalen öſterreichiſchen Tennismeiſterſchaften
wurden am Sonntag beendet und brachten der jungen Kölnerin
Cilly Außem drei Titel ein. Im Dameneinzel gab ſie
Frau Schomburgk 6:3, 6:4 das Nachſehen und ſchlug auch mit
ihrer Endſpielgegnerin die ungariſche Kombination Frau Schre=
der
Frl. Pakſy im Finale des Damendoppel überlegen 6:0,
6:1. Das Mixed gewann Cilly Außem mit ihrem ſtändigen Part=
ner
Tilden ebenfalls ſicher gegen das ungariſche Meiſterpaar Frau
Schredervon Kehrling 6:4, 6:3. Die Schlußrunde des Herren=
Einzel wurde von Tilden 6:3, 6:2, 8:6 gegen den öſterreichiſchen
Meiſter Mateika gewonnen.
Regeln.
Verbands=Klubmeiſterſchaftskämpfe.
Die Klubmeiſterſchaft im Verbande wird in dieſem Jahre in
Klaſſenkämpfen ausgetragen. Die Einteilung gründet ſich auf die
Reſultate der vorjährigen Ergebniſſe. Sie gliedert ſich in Liga=
Klaſſe, A=Klaſſe und B=Klaſſe. Die diesjährigen Kämpfe began=
nen
am Samstag und Sonntag. Sie beſtehen in Vor= und Rück=
kampf
einer Fünfermannſchaft, die 500 Kugeln abzuwerfen hat,
Es erzielten im Vorkampf; 1. Klub Haſſia 2616 Holz,
2. Klub D.K.K. 23 2481 Holz, 3. Klub Kranz 2436 Holz, 4. Klub
L.L. 08 2042 Holz (1 Mann hat noch achzuwerfen). Fortſetzung der
Kämpfe am 17. und 18. Mai.
Bezirksſportwoche.
Der 3. Bezirk, dem Darmſtadt angehört, hält ſeine dies=
jährige
Bezirksſportwoche in Hanau a. M. vom 25. Mai bis
1. Juni 1930 ab. Es iſt eine Veranſtaltung rein ſportlichen Cha=
rakters
, die ſich beſonderer Beachtung erfreut. Die Leitung hat
Bezirksſportwart Reichert=Darmſtadt. Die Kampffolge
umfaßt:
1. Standkämpfe 500 Kugeln , 10er=Mannſchaften. 3 Aus=
zeichnungen
.
2. Klubkämpfe 250 Kugeln , 5er=Mannſchaften, Silber=
ner
Wanderpokal und 4 weitere Auszeichnungen.
3 Ehrenbahn 10 Kugeln , 20 Ehrengaben.
4. Langſtreckenkampf 25 Kugeln , Auszeichnungen,
ſilberne Medaillen.
Eine zahlreiche Beteiligung darf von Darmſtadt aus er=
wartet
werden. Meldungen haben bis zum 15. Mai 1930 bei
Rudolf Royer in Hanau a. M. zu erfolgen.
Die Leichkakhleken bei den 3. Deukſchen Kampfſpielen.
Die ausgeſchriebenen Wettbewerbe.
Einer der ſtärkſten Vertreter des olympiſchen Sportgedankens iſt
die Leichtathletik, die die urſprünglichſten und lebenswichtigſten For=
men
körperlicher Bewegung in den Uebungen des Springens und Lau=
fens
, des Werfens und Stoßens erfaßt. Im Kampf mit der Natur
aus Selbſterhaltungstrieb ſind dieſe Uebungen, die heute durch die
Leichtathletik organiſch gegliedert und ſyſtematiſch im einzelnen ihrer
vollen Eigenart nach herausgehoben ſind, bei den erſten Menſchen ent=
ſtanden
. Im Mehrkampf ſind ſie zu einer geſchloſſenen Gruppe ver=
einigt
, die alle Glieder des menſchlichen Körpers umfaßt. Der beſon=
ders
hohe Wert der Leichtathletik liegt darin, daß nur geringe techniſche
und materielle Vorausſetzungen für die Durchführung erforderlich ſind,
ſo daß die Leichtathletik im beſten und wahrſten Sinne des Wortes der
Sport für Volk und Einzelweſen iſt. Selbſtverſtändlich wird dieſem
ſtark verbreiteten Sport in den 3. Deutſchen Kampfſpielen, die vom 26.
bis 29. Juni in Breslau ſtattfinden, ein breiter Raum gewährt wer=
den
. Die Wettkämpfe, die in der Schleſier=Kampfbahn des Breslauer
Stadions ausgetragen werden, werden nach den Beſtimmungen der
Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik durchgeführt. Es ſind fol=
gende
Wettbewerbe vorgeſehen:
Männer: 100=Meter=Laufen, 400=Meter=Laufen, 1500=Meter=Laufen,
5000-m=Laufen, Marathonlauf, 110=m=Hürdenlauefn, 4X100=m=Staffel
für Vereine, 4X400=Meter=Staffel für Verbände; Hochſprung, Weit=
ſprung
, Stabhochſprung, Speerwerfen, Diskuswerfen, Kugelſtoßen,
Zehnkampf.

Nach zwei Ruhetagen, an denen ſich die Teilnehmer der
Deutſchland=Rundfahrt von den erheblichen Anſtrengungen der
dritten Etappe nach Erfurt ausgiebig erholen konnten, wurde am
Sonntag früh um 6 Uhr in Erfurt die vierte Teilſtrecke geſtartet.
Nach notwendig gewordenen Umleitungen hatte ſich die Strecke auf
250 Kilometer verlängert, auf der die Fahrer noch größte Schwie=
rigkeiten
zu überwinden hatten. Es waren faſt andauernd außer=
ordentliche
Steigungen zu überwinden, die eine Länge von häufig
bis zu 10 Kilometern hatten. Die Straßen befanden ſich teilweiſe
in einem troſtloſen Zuſtande. Ueber 30 Kilometer mußten die 62
Fahrer über Schlaglöcher und vollkommen aufgeweichte Straßen.
Im Kampf um den erſten Platz ſiegte im Endſpurt in Schwein=
furt
der BerlinCottbus-Berlin=Sieger Siegel, der damit
ſeinen zweiten Erfolg als Straßenfahrer in dieſem Jahre erringen
konnte. Hinter ihm belegten Oskar Tietz, Stöpel, Schön
und Thierbach die nächſten Plätze. Aus der nun folgenden
drei Mann ſtarken zweiten Spitzengruppe ging Tomaſini vor
Manthey und Uſſat als Sieger hervor, während in der dritten
Spitzengruppe der Berliner Nitſchke die Oberhand über Buſe und
Koch behielt.
Geſamtergebnis: 1. Siegel=Breslau 9:00,00 Std. 2.
Tietz. 3. Stöpel. 4. Schön (ſämtlich Berlin). Dichtauf 5. Thier=
bach
=Dresden 9:00,05. 6. Tomaſini=Wiesbaden 9:02,00. 7. Man=
they
9:02,25. 8. Uſſat 9:08,55. 9. Nitſchke 9:09,00. 10. Buſſe ( ſämt=
lich
Berlin). 11. Koch=Frankfurt a. M. dichtauf . 12. Unger= Schön=
weide
9:16,25. 13. Sieronſki=Berlin 9:18,18. 14. Weyer=Berlin
9:20,00. 15. Olbötter=Stettin 9:20,40.
Tripkiks in der Türkei.
Der Allgemeine Deutſche Automobil=Club wird in den näch=
ten
Wochen in der Lage ſein, Triptiks für die Türkei auszu=
ſtellen
. Auf Betreiben der Alliance Internationale du Tourisme
und Nachdruck des A. D.A.C. hat der türkiſche Touring=Club in
der türkiſchen Kammer einen Beſchluß herbeigeführt, wonach Per=
ſonenkraftwagen
von der Zahlung oder Hinterlegung des Zoll=
betrags
enthoben ſind, wenn ein durch einen der A.J. T, ange=
hörigen
Club ausgeſtelltes Triptik vorgewieſen wird.
Es hat vieler Mühe bedurft, die Türkei zur Aufgabe ihrer
auf Grenzſchutz beruhenden Haltung zu bringen. Mit dem Erſten
dieſes Monats iſt nun auch die Türkei der Automobil=Touriſtik
eröffnet.

Huhn=Erfurt gewann das Straßenrennen Rund um
Frankfurt im Endſpurt vor Franke und Frank (beide Frank=
furt
).
Der deutſche Schwergewichtsmeiſter Ludwig Haymann iſt nur
noch ein Schatten ſeiner früheren Größe. Jetzt wurde er in New
York von Metoe Oſa in der zweiten Runde k. o. geſchlagen.

Auslandsaufträge für die deutſche Automo=
bilinduſtrie
. Erfreulicherweiſe iſt esden Hanſa=Lloyd=Werken,
Akt.=Geſ., in Bremen, gelungen, unter ſchwerſter ausländiſcher
Konkurrenz und nach vorangegangenen harten Dauerprüfungen
eine größere Anzahl Schnellaſtwagen für Danzig und Polen in
Auftrag zu erhalten. Dieſes Ergebnis iſt ein neuer Beweis für
die beſondere Leiſtungsfähigkeit und auch Preiswürdigkeit der
Hanſa=Lloyd=Fahrzeuge und zeigt wieder einmal, daß die erfolgte
Umſtellung des Werkes nach neuzeitlichen Grundſätzen ſowohl für
den Beſteller als auch für den Käufer von Nutzen iſt.

Nordlandfahrten des Norddeutſchen Lloyd.
Auch in dieſem Jahr veranſtaltet der Norddeutſche Lloyd in
Bremen mit ſeinen Doppelſchraubendampfern Lützow und
Sierra Cordoba wieder eine Reihe ſeiner beliebten Touriſten=
reiſen
nach dem hohen Norden. Nicht weniger als drei Nordkap=
fahrten
und eine Polarfahrt ſind im diesjährigen Reiſeplan des
Norddeutſchen Lloyd vorgeſehen. Bereits in den erſten Julitagen
nehmen die Reiſen ihren Anfang. Die Nordkapfahrten führen
durch die Wunderwelt der norwegiſchen Fjorde nach dem Nord=
kap
, der nördlichſten Spitze Europas, während im Rahmen der
Polarfahrt Schottland, Island und Spitzbergen beſucht und auf
der Rückreiſe gleichfalls die ſchönſten Punkte der norwegiſchen
Küſte berührt werden. Intereſſenten erhalten nähere Auskunft
bei ſämtlichen Vertretungen des Norddeutſchen Lloyd.

Ränder auf Marmorplatten verſchwinden
ſchnell. Wie hartnäckig oft Ränder von Arzneiflaſchen auf
den Nachttiſch= oder Waſchtiſchplatten kein können, hat wohl jede
Hausfrau ſchon erfahren. Viel Zeit und Geduld iſt erforderlich,
um den häßlichen Flecken zu Leibe zu gehen. Sogar die an und
für ſich harmloſen Waſſertropfen verurſachen Arbeit, ſobald ſie
auf der Marmorplatte angetrocknet ſind. Befeuchtet man dieſe
Stellen mit einem Lappen, den man in heißes iMi=Waſſer ge=
aucht
hat, ſo verſchwinden ſie ſchnell, ohne daß viel Reiben und
mühſames Bearbeiten nötig iſt. Aller Schmutz wird entfernt,
und obendrein erhält der Marmor einen ſchönen Glanz. Das
vielſeitige Aufwaſch= Spül= und Reinigungsmittel iMli greift
weder das Material noch die Hände an; durch ſeine intenſive
Reinigungskraft hilft es der Hausfrau, Zeit, Kraft und Geld zu
ſparen.

Aus deutſchen Bädern.

Frauen: 100=Meter=Laufen, 80=Meter=Hürdenlaufen, 4X100=Meterſtaffel
für Vereine, Diskuswerfen, Hochſprung.
Der vorbereitende Leichtathletikausſchuß hat bei der Deutſchen
Sportbehörde noch die Austragung einer 3X1000=Meter=Staffel bean=
tragt
, und wird auch nichts unverſucht laſſen, um die 10X400=Meter=
Städteſtaffel, die bereits einmal beantragt war, doch noch zur Durch=
führung
bringen zu können. Man verſpricht ſich gerade von dieſer
Städteſtaffel eine größere Bereitwilligkeit der Städte, für die einzelnen
Vertretungen Mittel bereitzuſtellen.

Ein Rieſen=Skaffellauf durch Deutſchland
Am Verfaſſungstage 1931.
Da die Beſchickung der Olympiſchen Spiele 1932 in Los Angeles
je Aufbringung erheblicher Mittel erfordert, von denen ein Teil nur
urch freiwillige Spenden zu erhalten iſt, will der Deutſche Reichsaus=
huß
für Leibesübungen die Aufmerkſamkeit der großen Oeffentlichkeit
weiteſtem Maße auf die olympiſche Idee und ihre Verkörperung
rch Turnen und Sport lenken. Um dies zu erreichen, beabſichtigt
Reichsausſchuß nach einem Vorſchlag des Generalſekretärs Dr. C.
ſiem, am Verfaſſungstage (11. Auguſt) 1931 einen großen
dtern=Staffellauf durch ganz Deutſchland zu orga=
ſieren
, der in ſechs Strahlen von den äußerſten Grenzen des geſchloſ=
nen
deutſchen Sprachgebietes bis zum Zentrum (Berlin) führen ſoll.
ſir die Ausgangspunkte der Staffeln ſoll, dieſem Gedanken entſpre=
nd
, auch Oeſterreich herangezogen werden, und zwar ſoll eine Staf=
I von Wien, eine zweite von Innsbruck abgehen. Für die rein deut=
gen
Staffeln ſind als Ausgangspunkte Kehl (elſäſſiſche Grenze), Aachen
nd Flensburg ſowie Königsberg in Ausſicht genommen. Eine Mann=
jaft
ſoll von den Sportverbänden, eine von der Turnerſchaft und
ge dritte von den übrigen Verbänden gebildet werden; evtl. iſt auch
ne Staffel der Radfahrer in Ausſicht genommen. Die Vertreter der
nderen Sportarten ſollen zur Organiſation und zum Ordnungsdienſt
ſes großen Werbelaufes herangezogen werden.
Dieſe Diemſche Idee würde zweifellos eine grandioſe Werbung für
Sportgedanken ſein, und ſo ſchwierig auch die Organiſation er=
eint
, braucht man über ihre Durchführung doch nicht ſkeptiſch zu den=
n
. Der Gedanke dieſes Staffellaufes wird in der am 17. Mai ſtatt=
denden
Mitgliederverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes
chgeſorochen und ſeine Ausführung was man im Intereſſe des
urn= und Sportgedankens wünſchen muß auch beſchloſſen werden.
Im Tennis=Clubkampf des Berliner Schlittſchuhklubs gegen
n Prager Lawn T. C. ſiegten die Tſchechen mit 6:4 Punkten.
Im Tennis=Städtekampf HamburgHelſingfors führten am
onntag die Norddeutſchen mit 4:0 Punkten.
Einen neuen deutſchen Rekord im 400=Meter=Bruſtſchwimmen
llte mit 6:04,8 Min. Künninger=Leipzig auf.

Neues vom Nordſeebad Wilhelmshaven. Die
Werbeſchrift für die Saiſon 1930 überraſcht durch entzückende
Bilder, die die Schönheit der grünen Stadt am Meer zur Dar=
ſtellung
bringen und durch neuartige Aufklärungen über die
Wirkung der Nordſeekurmittel. Gichtkranke, Rheumatiker, mit
entzündlichen Unterleibskrankheiten behaftete Frauen werden
namentlich das Kapitel über die Seeſchlammbäder mit beſon=
derem
Intereſſe leſen. Die Aufklärung über den hohen geſund=
heitlichen
Wert des Wattenlaufens ſcheint uns ungemein wich=
tig
. Schwimmer werden in Wilhelmshaven durch gefährliche
Brandung nicht behindert. Wilhelmshaven iſt ein Nordſeebad,
das hochgeſteigerten und auch beſcheidenen Anſprüchen gerecht
wird; obwohl alle Vorteile eines gut eingerichteten Kurortes ge=
boten
werden, wird Kurtaxe jedoch nicht erhoben. Als Stand=
ort
für Nordſeeausflüge hat Wilhelmshaven einen beſonderen
Ruf, am beliebteſten iſt der billige Tagesausflug nach Helgoland.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 12. Mai. 16: Kurhaus Bad Nauheim: Konzert.
Dvorak: In der Natur. R. Wagner: Preislied aus Die
Meiſterſinger von Nürnberg Weber: Aufforderung zum Tanz.
Liſzt: Zweite ungariſche Rhapſodie. Muſſorgsky: Fant. aus
Boris Godounow Godard: Berceuſe. Strauß: Geſchichten
aus dem Wiener Wald. O 18.05: Dr. Michel: Der geiſtige Stand=
ort
der neuen Volksbildung. 18.35: Nikolaus Schwarzkopf
erzählt, wie ſein Barbar entſtand und lieſt einige Kapitel aus
dieſem Werk. 19.05: Engliſch. O 19.30: Zum 700. Todestag
Walthers von der Vogelweide. 20: Der Oberſteiger. Operette
von Carl Zeller. O 22.20: Kaſſel: Quousque tandem. Heiterer
Fun, aus dem alten Rom von Otto Violan.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 12. Mai. 10: Geſchichten des Arbeiter=
dichters
Heinrich Lerſch. 14.30: Kinderſtunde. o 15: Deutſch
für Ausländer. 15.45: Frauenſtunde. Alice Müller=Neudorf:
Bulgariſche Stickereien. o 16: Dr. med. Ilſe Szagunn und Dr.
Lina Roſſius: Die Schulärztin an der Berufsſchule. o 16.30:
Berlin: Konzert. O 17.30: Dr. Balet: Moderne Flötenliteratur.
S 17.55: Dr. Schultze=Pfaelzer: Hindenburg fünf Jahre Reichs=
präſident
. o 18.20: Oberſchulrat Dr. Bohner, M.d.L.: Warum
wir Italien ſo liebten. 18.40: Engliſch für Anfänger. O 19.05:
Prof. Dr. Schmidt=Noerr lieſt aus eigenen Dichtungen. O 19.30:
Oek.=Rat Keiſer: Lehren der Berliner Maſtviehausſtellung für die
Erzeugung von Schlachtvieh. 20: Spaniſche Muſik. O 20.30:
Internationaler Programmaustauſch. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O. Da=
nach
: Tanzmuſik.

[ ][  ][ ]

Maantenn Ne Min Ke
Verk.-Büro u. de Waal, Rheinstraße 14

Orpheum
OZUhr
Dienstag den 13., Mittwoch, den 14.
und Donnerstag, den 15. Mai:
Wieder ein Sensationelles Sonder-Gastspiel!
Europas beste Jazz-Band
Die diesjährige Haupt-Attraktion
der berühmt europäischen Varietés
Coliseum-London,
Empire-Paris

Seite

Montag, den 12. Mai 1930

14
AR

Weute leizter Tag!

Eregden
Nach Frank Wedekind
Begie: Richard Oswald
Dieses ist die Tragödie des Moritz Stiefel
die klassische Jugendtragödie überhaupt, die
kein Geringerer als Frank Wedekind mit der
Feder des Menschenfreundes niederschrieb und
damit mit der Geste des Anklägers zum Forum
der Oeftentlichkeit trat.
In den Hauptrollen:
Tony van Euck, Rolf von Goth,
Ita Rina, Bernhard Goetzke,
Carl Balhaus, Fritz Rasp u. a.
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr V.7676

2
EA

Nur noch heute und morgen!

Der beste bisher gezeigte
deutsche Ton- und Sprechfilm:

1

Ein fröhliches Spiel, in dem zwei Herzen im Dreivierteltakt
tanzen. Und diese drei Viertel des Walzertaktes sind
Ein viertel Frühling, ein viertel Wein,
Ein viertel Liebe, verliebt muß man sein
In den Hauptrollen spielen, sprechen und singen: Gretl
Theimer, Irene Eisinger, Willi Forst, Walter Janssen,
Ssöke Szakall, Paul Hörbiger
Kompositionen von Rob. Stolz, mit den berühmten Schlagern
Zwei Herzen im F/-Takt‟ (Walzer)
-Auch Du wirst mich einst betrügen‟ Slow-Fox
In Wien, wo der Wein und der Walzer
blüht‟ (Wiener Lied)
In Deinen Augen liegt das Herz von
Wien‟ (Slon-Fox)
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm.
Beginn 3½ Uhr
Jugendliche zugelassen

Ab beute!
Ein Großfilm aus dem
Berliner Leben

HrFarz

MDER-ELZA TEMB
NacK.

Nach dem bekannten Roman von Alfred Schirokauer
Ein echtes Volksstück, in dem dar
pulsierende, jagende Tempo der
Weltstadt Berlin in einem bunten
Wirbel von Ereignissen geschildert
wird. Heitere Episoden u. drama-
tische
Erlebnisse aus der Autobus-
Perspektive.
In den Hauptrollen:
Fritz Kampers, Georg Alexander, Jacob
Tiedtke, Lee Parry und Elza Temary.
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm
Beginn 3½ Uhr

N

bewercke.

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in der Tube. Kein Pflaſter. KeinVerband. Kein Meſſer.
Generalvertrieb: Seifenhaus am Schillerplatz
Kuh. Hans Knos. Fernruf 2073.

Scala-Berlin

e

Sonora B

Die Kepelle, de dem Prinee of
Wales für besondere Festlichkeiten
zur Verfügung steht.
15 Syncopators
und Sonder-Einlagen (Tanz und
Gesang).
Als die London-Sonora-Band in derBerliner Scala
gastierte, schrieb der Schriftsteller Hans Siemsen
im 8-Uhr-Abendblatt:
Aber die beste Nummer des Programms ist doch
Bobbie Hind’s. London-Sonora-Band, lch glanbe
nicht, daß man augenblicklich irgendwo bessere
(497
Mnsik hören kann.
Den Rundfunkteilnehmein ist die Sonora-Band
dureh die Uebertragungen aus dem Savoy-Hotel
in London bekannt.
Dr Vrelse nicht erhöht!!!

Re

Hessisches
Landestheater
Montag
12. Mai 1930

Kleines Haus

Keine
Keine

Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3

O OM

2u Mrkeilhafteren
Lneiben
Micht denbbaß

Handſchuh=Hauptmann
Ludwigsplatz 2

Wafdelssclaft
Sodellt die
Ke
Städtische Festhalle, Exerzierpl
10.15. Mai 1930
deöffnet von 919 Uhr / Eintrittspreis einschl. Steuer 50 PI-
Heute kommen auf die Eintrittskarten zur Verlosund:
1Miele-Fahrrad / 5 Jgeda-Gulscheine im Herie von je MM. 10.- 2 10 Jgeda-Kulscheine im Werie von jie R. 5-
Die-Jgeda-Gutscheine werden in jedem Ugeda-Geschäft, welches das schwarz-weiß-blaue Jgedaschild im Schaufenstel
beim Einkauf zum vollen Betrag in Zahlung genommen

[ ][  ][ ]

Vom Holzmarkt

s unſer Mitarbeiter: Die Marktlage iſt nach wie vor äußerſt
tige, aber geringe Hoffnung ſetzt man auf die möglicherweiſe
ſteichspoſt und das Eiſenbahnzentralamt zu vergebenden Auf=
ſange
ſich nicht die Bautätigkeit, vor allen Dingen auch die
Bautätigkeit entwickeln wird, iſt mit einer nennenswerten
des Abſatzes in Schnittholz nicht zu rechnen. Wie fehlt z. B.
verksinduſtrie der Abſatz von Bohlen für Untergrundbahn=
roße
Mengen geringwertigen Holzes wurden von den Säge=
dieſe
Zwecke verarbeitet, und es iſt bedauerlich, daß auch der
ngwertiger Schnitthölzer, wie Kiſtenbretter, faſt unterbunden
un die Lage am Tiſchlerholzmarkt angeht, ſo iſt eine vollkom=
hichtung
der Verhältniſſe im Einkauf eingetreten. Es werden
Mengen von den Platzholzhändlern gekauft. Die großen Ein=
tionen
, die man im vorigen Jahr noch auf 1000 oder 1500
Stammware beziffern konnte, haben aufgehört. Der Ent=
Lagerhaltung zu verkleinern, hat in der Holzwirtſchaft feſte
ſchlagen. Freilich wird die Sägewerksinduſtrie, der die Lager=
gemutet
wird, auf die Dauer auch nicht imſtande ſein, größere
on Schnittholz zur jederzeitigen Verladung bereitzuhalten.
iſt das unmittelbare Angebot der oſtdeutſchen Sägewerks=
die
Verbraucher im Freiſtaat Sachſen, in Thüringen, Braun=
innover
und im Rheinland. Bemerkenswert iſt hierbei die
die Abnehmer im Verbrauch häufig genug die Angebote
ichen Preiſen erhalten wie der Holzhandel. Angebote in
e bei 60 Prozent 1 Klaſſe lagen frei mitteldeutſchen Stationen
von 125 bis 135 Mark je Kubikmeter vor. Die Holzwirtſchaft
letzter Zeit nicht von Inſolvenzen verſchont geblieben. Einige
Köbel=, Fenſter= und Türenfabriken wurden mit mit größeren
keiten zahlungsunfähig. Abgeſehen von den Verluſten, die
ſtehen, verengert ſich dauernd der Abnehmerkreis für die Holz=

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Fuſionsgerüchten über E. Ladenburg, Frankfurt a. M. Zu
letzten Tagen umlaufenden Gerüchten über die Uebernahme
uſes E. Ladenburg, Frankfurt, durch die D.D.=Bank wird fol=
geteilt
: Bekanntlich iſt nach der Verſchmelzung der Süddeut=
nto
=Geſellſchaft A.=G. mit der D.D.=Bank letztere an E. Laden=
beteiligt
. Herr Max Ladenburg gehört dem A.=R. der
und deren badiſch=pfälziſchem Landesausſchuß an. Es haben
chungen ſtattgefunden, wonach die Firma E. Ladenburg Teile
nden Geſchäfts der Filiale Frankfurt a. M. der D.D.=Bank
eſe Beſprechungen ſollen aber erſt Ende Juli ihren evtl. Ab=
n
. Jedenfalls entnehmen wir dieſer beſtätigten Mitteilung,
bekannte, über vertvolle Beziehungen verfügende Firma nicht
.=Bank aufgeht, ſondern fortbeſtehen bleibt.
denloſer Abſchluß Frankfurter Kreditanſtalt A.=G., Frank=
Nach 203 000 Rückſtellungen auf die Debitoren und 161000
M. Unkoſten ergibt ſich ein Verluſt von 14000 (i. V. 71000)
ſen der Vortrag aus 1927 ſich verminderte. Einſchließlich der
erbleibt ein Ueberſchuß von 29 000 (123 000) RM. Eine Divi=
das
A.=K. von 2 Mill. wird diesmal nicht verteilt, nachdem
trotz Heranziehung des Vortrages 4 Prozent Dividende be=
en
. Im Zuſammenhang mit der ungünſtigen Wirtſchaftsent=
ar
eine Rückſtellung von 203 000 RM. auf Debitoren nötig.
nbrüche 1929 hatten die ſtillen Reſerven ſtark ermäßigt. Der
tenbeſitz ſei mit 3,43 (3,93) Mill. unter den Kurſen von 1929
Die Bilanz zeigt A.=K. 2 Mill., Reſerve 0,60 fremde Gelder
gegenüber Debitoren von 2,63 (2,68) Mill. RM. (G.=V. 25.
es Eiſenerzmarktes im Lahn=Dillgebiet und in Oberheſſen im
ti. Die in den Vormonaten vorgenommenen Betriebsſtil=
ind
=einſchränkungen beginnen ſich auszuwirken. Sie ver=
Selbſtkoſten, ſo daß die wirtſchaftliche Lage der Gruben immer
wird. Es dürfte daher kaum möglich ſein, die Betriebe bei
* Lohnniveau auf die Dauer durchzuhalten. Bereits im
der Abſatz gegenüber dem Monat März 1930 um rund
nen zurückgegangen, was zur Folge hatte, daß die Mindeſt=
h
den Bedingungen über die Gewährung der Staatsbeihilfe
erreicht wurden. Zurzeit ſchweben Verhandlungen über die
der Bedingungen über die Gewährung der Staatsbeihilfe.
ärz 1930 war das erſte Jahr ab Gewährung der Staatsbei=
zufen
. Ob und in welcher Form dieſe dem Notſtandsgebiet
ährt wird, werden die zurzeit ſchwebenden Verhandlungen
Auch in dieſem Monat war eine Verwaltung genötigt, in=
nzureichenden
Abrufs ſeitens der Hütten eine Verringerung
haft vorzunehmen.
moratorium bewilligt. Der Verwaltungsrat der Ottomani=
Sſchuld hat beſchloſſen, dem Antrag der türkiſchen Regierung
, wonach für die Dauer der Unterſuchung über die Budget=
ingslage
in der Türkei, die der ſtellvertretende Gouverneur
on Frankreich, Riſt, führt, die in Artikel 16 des Abkommens
uni 1928 vorgeſehenen Transferierungen geſtundet und die
n Zahlungen an den Verwaltungsrat zu einem Drittel ge=
en
, während die reſtlichen zwei Drittel bis zum Abſchluß der
ig der Türkei als Vorſchüſſe belaſſen werden.
Produkkenberichte.
urter Produktenbericht vom 11. Juni. Der Frankfurter Pro=
berkehrte
weiter in ruhiger Haltung infolge der etwas
Auslandsnotierungen und des ziemlich reichlichen Angebots
Die Händler blieben zurückhaltend. Die Preiſe waren jedoch
inen gut behauptet, da erſtens für Roggen die Stützungskom=
terial
aufnahm und zweitens ſich ſpäter für Weizen neuer
ſe Nachfrage bemerkbar gemacht hatte. Hiervon ausgehend
Zenmehl bis zu einer viertel Mark anziehen. Roggenmehl
bei ſchleppendem Abſatz eine viertel Mark nach. Es notier=
325327,50, Roggen 171172,50, Sommergerſte 200, Hafer
N,50, Weizenmehl ſüdd. 45,5046,25, Weizenmehl niederrh.
Toggenmehl 2526, Weizenkleie 6,907, Roggenkleie 77,25.
* Produktenbericht vom 11. Juni. Angeſichts des weiterhin
den Wetters und der Lebloſigkeit des Mehlmarktes war der
ſarkt für beide Brotgetreidearten auf einen ſchwächeren Ton
In altem Weizen iſt das Geſchäft hier infolge Materialmangel
Iſe ganz ins Stocken gekommen, dahingegen entwickelt ſich
ſe Umſatztätigkeit in Weizen neuer Ernte, wobei für frühe
lefertermine Aufgelder gegenüber der Septemberſicht erzielt
ſen. Alter Roggen bleibt reichlich angeboten, die Stützungs=
weiter
nur einen Teil des vorhandenen Materials auf. In
kommen Abſchlüſſe kaum zuſtande, da zumeiſt die Forderun=
Sdre zu weit auseinandergehen. Am Lieferungsmarkt ergaben
* Brotgetreidearten Abſchläge von ½ bis 1½ Mark. Weizen=
umehl
bei unveränderten Preisforderungen in ſehr kleinem
haft. Für Hafer hält die Nachfrage des nur ſchwach verſorg=
S an. Gute Qualitäten, die beſonders gefragt ſind, und auch
let werden, ſind nur verhältnismäßig knapp angeboten. Heute
9e Abſchlüſſe in neuer Wintergerſte zuſtande, alterntiges
dagegen ziemlich vernachläfſigt.
Amerikaniſche Kabelngchrichten
Herten nach Meldungen aus Chicago am 11. Juni:
De. Weizen: Juli 104½, September 107½, Dezember
tar: Juli 80½, September 80¾, Dezember 75½; Hafer:
September 39.25. Dezember 42½; Roggen: Juli
tember 64, Dezember 69¾.
*3: Juli 10,05, September 10,22, Dezember 9,82½.
loko 14,25.
ine, leichte 9,7510,15, ſchwere 9,6510,10; Schweine=
Lhicago 19 000, im Weſten 90 000.
wolle: Juli 14,72, Oktober 13,88.
ierten nach Meldungen aus NewYork am 11. Juni:
: Prima Weſtern 10,70; Talg, extra, loſe 5½.
e. Weizen: Rotwinter n. Ernte 119. Hartwinter
Lals 91½; Mehl 5,505,75; Getreidefracht: nach Eng=
2,3 Schillins, nach dem Kontinent 7 bis 9 Cents.
Tendenz: willig; Umſätze: 61; Loko: 8½; Juni 7,61,
September 7,80, Oktober 8,08, Dezember 8.

Frankfurter und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Juni.
In Reaktion der geſtrigen ſtarken Abwärtsbewegung der Kurſe
machte ſich heute eine allgemeine Beſſerung bemerkbar. Die Spekulation
ſchritt in Spezialwerten, zumal vereinzelt noch Sonderanregungen vor=
handen
waren, in etwas ſtärkerem Ausmaße zu Rückdeckungen. Die
New Yorker Börſe war geſtern gegen Schluß wieder feſter. Auch konn=
ten
A.=G. für Verkehrswveſen ihren Kursſtand wieder beſſern, ſo daß im
Zuſammenhang mit der endgültigen Entſcheidung über die Höhe der
amerikaniſchen Entſchädigung, wovon in erſter Linie Hapag und Nordd.
Lloyd profitieren, die Sorgen und der Mißmut über das Notopfer in
den Hintergrund traten. Die Tendenz war freundlich, und z. T. ergaben
ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ganz erhebliche Kursavancen.
Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden Schiffahrtswerte. Aber nur
in Nordd. Lloyd kam bei lebhafter Nachfrage vorläufig eine Erſtnotiz
mit plus 4½ Prozent zuſtande. Sonſt war im allgemeinen das Ge=
ſchäft
verhältnismäßig klein, da der Ordermangel anhielt und jeder auf=
keimenden
Geſchäftsbelebung hemmend im Wege ſtand. A.=G. für Ver=
kehrsweſen
beſſerten ſich um 5½ Prozent. Am Montanmarkt war die
Umſatztätigkeit ſo gering, daß anfangs keine Notierungen zuſtande
kamen. Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben 1½ Prozent und
Deutſche Erdöl 1 Prozent feſter. Von Elektrowerten zogen A. E.G. 1½
Prozent und Felten 1 Prozent an. Auch Karſtadt konnten ſich nach der
geſtrigen Abſchwächung um 1½ Prozent erholen. Zellſtoff Aſchaffenburg
lagen weiter 1 Prozent feſter. Renten hatten ebenfalls kaum Geſchäft.
Altbeſitzanleihe war weiter etwas nachgebend.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft klein, unter dem Druck einiger Ab=
gaben
auf Gewinnmitnahmen traten gegen Anfang kleine Kursrückgänge
ein. Schiffahrtswerte verloren bis zu einem Prozent. Gegen Schluß
der Börſe verſtärkte ſich das Angebot, und die Hauptwerte verloren noch=
mals
bis zu 2 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 2½ Prozent
unverändert leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar
4,1910, gegen Pfunde 20,37 London=Kabel 4,8575, Paris 123,73, Mai=
land
92,77 Madrid 40,50, Schweiz 25,06½, Holland 12,082/s.
Die Abendbörſe verlief etwas erholt unter Bevorzugung von
J. G. Farben, die mit 170 (plus 12/8) anzogen. Die Beruhigung ent=
ſtand
durch die wieder eingetretene Befeſtigung an den internationalen
Börſenplätzen, welche die Spekulation zu Eindeckungen veranlaßte. Das
Geſchäft blieb jedoch ſehr klein. An der Nachbörſe nannte man J. G.
Farben 1697/8.
Berlin, 11. Juni.
Die Stimmung an den Effektenmärkten beſſerte ſich im Laufe des
Vormittags zuſehends, wozu der geſtern in New York eingetretene Ten=
denzumſchwung
beitrug. Geſtern abend wurden in Frankfurt recht rela=
tiv
ſchwache Kurſe genannt, und die A.=G. für Verkehrswefen erreichten
mit 84½ Prozent einen neuen Tiefſtand. Von Einfluß auf die freund=
lichere
Tendenz war die endgültige Entſcheidung über die Höhe der deut=
ſchen
Schiffsentſchädigung, die in Amerika getroffen worden iſt. Auf
Hamburger Käufe, zogen die Schiffahrtspapiere ſchon vormittags bis
zu 5 Prozent an und behaupteten zu Beginn des offiziellen Verkehrs
dieſe Gewinne faſt vollkommen. Daneben eröffneten Spritaktien bis zu
3 Prozent, Berger 4½ Prozent, Bemberg, bei denen man doch noch auf
eine Dividende hofft, 4½ Prozent, Kaliwerte bis zu 3½ Prozent und
eine größere Anzahl anderer Werte bis zu 2 Prozent höher. Recht feſt
lagen auch B.M.W. plus 2½ Prozent, bei denen eine 67prozentige
Dividende erwartet wird. Auch am Markt der A.=G. für Verkehrsweſen
war die Stimmung weſentlich beruhigter. Durch ſchwache Haltung fielen
Reichsbank minus 3½ Prozent, Bank für elektriſche Werte minus
3 Prozent, Sarotti minus 2½ Prozent und Eiſenbahnverkehr minus
1½4 Prozent auf. In Reichsbank ſollen angeblich Abgaben der Amſter=
damer
Arbitrage ſtattgefunden haben. Im Verlaufe blieb die Umſatz=
tätigkeit
klein, die Kurſe bröckelten meiſt leicht ab. Später wurde das
Angebot auf angebliche Auslandsverkäufe etwas größer.
*
Die New Yorker Börſe wieder erholt. Nach dem heftigen Kurs=
einbruch
der letzten Tage iſt geſtern an der Börſe eine namhafte Er=
holung
eingetreten. Viele Titel wurden geſtützt, und gegen Schluß
ſtiegen die führenden Werte um 3 bis 6 Dollar. Es wurden 4 765000
Aktien umgeſetzt. Beſonders feſt waren Staatstitel, was den Eindruck
beſtätigt, daß das Publikum ſich immer mehr den feſt verzinslichen An=
lagen
zuwendet, während das Vertrauen in den Aktienmarkt noch nicht
zurückgekehrt iſt. Die jüngſte Baiſſe wird auch mit den zahlreichen
Proteſten der Exportinduſtrie gegen die neue Zollvorlage in Zuſammen=
hang
gebracht.

Stand der Reben in Deukſchland Anfang Juni.
Bei den vorherrſchend günſtigen Witterungsverhältniſſen iſt der Aus=
trieb
der Rebſtöcke in dieſem Jahre im allgemeinen ſehr frühzeitig er=
folgt
. Der Anſatz der Geſcheine wird zumeiſt als recht gut beurteilt.
Das naßkalte Maiwetter hat allerdings die Weiterentwicklung etwas ge=
hemmt
und ſtellenweiſe das Auftreten von Rebſchädlingen begünſtigt. In
einigen Lagen ſind im erſten Maidrittel Fröſte aufgetreten, die einigen
Schaden verurſacht haben.
Für die wichtigſten Gebiete des deutſchen Weinbaues lautet die Be=
gutachtung
des Rebſtandes unter Zugrundelegung der Zahlennoten
2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering wie folgt: Preußiſches Rhein=
gaugebiet
2,0, Nahegebiet 2,1, Moſel=, Saar= und Ruwergebiet 2,5, Ahr=
gebiet
2,1, Badiſche Weinbaugebiete 2,4, Rheinheſſen 2,3. Rheinpfalz 2,3,
Unterfranken 1,9, Neckarkreis 2,3.
Meſallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. Juni ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) 124. RM. Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium. 98 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM. Reinnickel
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 5355 RM., Fein=
ſilber
(1 Kilogramm fein) 5052 RM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, ſind von der Reichsbank 50 Millionen RM. un=
verzinsliche
Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, die, wie bereits
gemeldet, am 15. Juni 1931 fällig ſind, voll untergebracht worden.
Die Fuſionsverſammlung, die über die Fuſion der Bamberger,
Leroi u. Co., Frankfurt a. M., Tritonwerke A.=G., Hamburg, entſchieden
hat, wird zum 2. Juli nach Hamburg einberufen. Gewährt werden gegen
2000 Bamberger, Leroi u. Co.=Aktien, 1000 Triton=Aktien, die in den
erſten zwei Jahren nur beſchränkt dividendenpflichtig ſind. Die Triton
A.=G. erhöht ihr A.=K. von 3,5 Mill. RM. um höchſtens 1 Mill. RM.
Der deutſche landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftstag findet in der Zeit=
vom
2. bis 5. Juli in Stuttgart ſtatt. Als Redner werden auftreten:
Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes, Regierungsrat Gennes, Bankdirektor
Feldmann, Geh. Rat Prof. Dr. Joſt, Direktor Landesökonomierat Bopp
und Direktor George.
Die Schuhfabrik Hermann Liebmann, G. m. b. H., Offenbach a. M.,
hat einen erhöhten Vergleichsvorſchlag von 45 (35) Prozent gemacht bei
ratenweiſer Zahlung bis 1932.
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung hat mit Wirkung ab
heute ihre Preiſe um 1½ Prozent ermäßigt, nachdem ſie am 5. d. M.
um 1½ Prozent erhöht worden waren.
Die Wollauktion in Ulm findet am 26. und 27. Juni ſtatt. Ausge=
boten
werden zirka 6000 Zentner Rückenwäſche und zirka 5000 Zentner
Schweißwolle. Beſichtigung der Wollen ab 23. Juni. (Geſamtes Ge=
fälle
1930.)
Die Baheriſche Spiegelglasfabriken Bechmann=Kupfer A.=G., Fürth,
ſchlägt die Verteilung einer von 7 auf 5 Prozent ermäßigten Dividende
auf 3 Mill. RM. A.=K. vor.
In London iſt im 74. Lebensjahre der Großinduſtrielle
Sir Friedrich Eckſtein geſtorben, der ſich beſonders um die
wirtſchaftliche Entwicklung Südafrikas und des Sudans große Verdienſte
erworben hat.
Die Bank von England empfing, vom Kap der Guten Hoffnung
500 000 Pfund Sterling Münzgold. Dem Vernehmen nach will die Bank
von England nur aus Einſchmelzung von Goldmünzen ſtammendes
Gold freigeben, welches einen Reingehalt von zirka 91,6 Prozent aufweiſt
gegen 99,5 Prozent Minimalgehalt des Barrengoldes.
Die Air Liquide, die im Patentaustauſch mit der deutſchen Frama=
Autogen ſteht, erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr nach Abſchreibun=
gen
in Höhe von 23,73 (i. V. 20) Mill. Franken einen Reingewinn von
48,31 (50,63) Mill. Franken, woraus, wie bereits gemeldet, wieder eine
Bruttodividende von 35 Franken auf ein von 66 auf 88 Mill. Franken
erhöhtes A.=K. verteilt wird.

Berliner Kursbericht
vom 11. Juni 1930

Deviſenmarkt
vom 11. Juni 1930

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

171.5
r
138.5
140.
112.125
148.
112.
161.
83.75
100.
183.75
67.5
175.
157.5
96.75

Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau

Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Ban
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppel

Veie
170.25
135.25
155.5
24.5
102.75
98.5
220.5
00.
99.75
101.375
49.50
87.
106.375
74.

Polyphonwerke
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Veeee
65.5
405.5
155.-
131.
91.875
220.
83.
34.75
69.875
73.
166.
18.50
88.75
50.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
00 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
L=Stg.
1 Pap. Peſ=
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes

Red
10.54:
59.09
12.425
73.21
3.035
168.34
112.05
112.42
20.343/
4. 188
58.42:
21.925

Briefſ
59.21
12.445
73.35
168.69
1 12.2:
112.06/ 112.281
112.64
1.578/ 1.584
g. 196
58.545
21.965
16.44 16.48 MRiga

10.563/c Speiz
Danzig
Japan
3.041/Rio de Janeir
Jugoflawien
Portugal
then
Fſtambul
20.383/Kairo
Kanada
Uruguay
Jsland
Callinn (Eſtl.)

Währung GelblBrief 1100 Franken st.15 81.31 Spanien 1100 Peſetas 50.15 50.25 1100 Gulden 8:.33 81.49 1 Yen 2.069 2.073 1 Milreis 0.490 0.482 100 Dinat 7.406 7.420 100 Escudos 18.80 18.84 1100 Drachm. 5.425 5.435 1 türk. 2 11ägypt. 2 Niie 20.205 1 canad. Doll. g. 185 4. 193 1 Goldpeſo 3.776 3.784 1100 eſtl. Kr. 91.91 92.09 100 eſtl. Kr. 111.37 111.59 1100 Lats 80.68 80.84

Frankfurter Kursbericht vom 11. Juni 1930.

7%Dtſch. Reichsanl.)
6% Baden.. . .. ..
80 Bayern ...."
.
8% Heſſen v. 28
v. 2
6% Preuß. Staats=
anl
. . . . . . .
8% Sachſen ...."
6 Sachſen ....
7% Thüringen ..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +:/= Ab=
löſungsanl
. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. .

0 Baden=Baden.
6% Berlin ....."
80 Darmſtadt v. 26
v. 28
Frankfurt a. M.
% Mainz.......
8% Mannheim ...
8% Nürnberg
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
Goldoblig.
4½% Heſ. 2d8.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . ..
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . .
28 Goldobl.
89 Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.,
kredit Goldpfbr..

Je
83
100.8
85
93
96
95,
100
83.5
85.5

57.9
10.175
3.6
94.5
93
93
89.5
92.75
94

99.5
Af

84.5
102
96.5
96.75
98.5

80 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ...
½% Obl
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser. I
Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

% Berl. Hyp.=Bk
½%Liqu.=Pfbr.
% Frkf. Hhp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk.
½2 % Lig. Pfrb.
% Mein.Hyp.=Bk
4½%m Lig. Pfbr.
0 Pfälz. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
3% Preuß. Boden=
cred
.=Bank..."
2% Lig. Pfbr.
8½ Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
½% Lig. Pfbr
Rhein. Hyp. Bk.
2%0 Lig.Pfbr.
% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit,
30 Südd. Bod.
Cred.=Bank ....
4½0 Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.

2 Daimler=Benz
Dt. Linol. Werke
85 Klöckner=Werke
Mainkrw. v. 26
26 Mitteld. Stahl=
werke
.. . . . . .."
Salzriann u. Co.
7%6 Ver. Stahlwerke
% VoigtckHäffnerl

100.25
85.25

75
16
101
101
87
101
88
100.5
87.5
101
88.5
100.5
91
101
86
100.5
89
103
101
101
75
94
97

20.5
90.5
90.80
84.75

J. G. Farben Bonds/110.10

50 Bosn. L. E.B
L. Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. ... . . ....
40 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½%
2 Türk. Admin.
1. Bagdadl
Zollanl.
0 Ungarn 1913
1914
29
Goldr.
1910
Aktien
Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm. .
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Baſt Nürnberg ...
Bemberg J. P..
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen...
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Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade ..........!
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Linoleum
Daimler=Benz ...
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin
Erdöl
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid=

mann ..
Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.

321
32
46.75
10
17.25
8.1.

21.5
27

191:
113
121
75
115.5
132
188
48
336
174.25

111
7
95.5
149.5
230.7!

188
149

Eſchw. Bergwerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ....."
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Goldſchmidt Th. ..
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Hirſch Kupfer. . ..
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Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans. Stamm
Kali Chemie..
Aſchersleben".
Salzdetfurth"
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . . .
Klein, Schanzlin".
Rlöcknerwerke
Lahmeher & Co.
Lech, Augsburg ..
öwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Rainz. Akt.=Br. .

217
47.5

170
80

110
51

59.75
36.5
178.5
125
124
86.5C
88.5
99.5
R.
117,
41:/,
157

101
Ar

Aze
97.9
253
56
131,
A
176

Mannesm.=Nöhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Frankf..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel
Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf".
Otavi Minen ....
Phönix Bergbau ..
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm.
Stahlwerke. .
Riebeck Montan.
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Rütgerswerke ..
Sachtleben A. G. ..
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Tucher=Brauerei.
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Ver. f. Chem. Ind.
Laurahütte ..
Stahlwerke",
Ultramarin .. .
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
ſoigt & Haeffner.

101.50
117
118.25
49
*
118

113
146.5
107.75
108
66.25
160
208
262
15
118.25
174.5
140.5

156.5
320
108
102
103

41.5
92
149

152

Wayß & Frehtag. .
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel .. . . . . .
Waldhof......

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank. . . .
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Berl. Handelsgeſ.
Hypothekbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Disz.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbanke
Dresdener Bank
Frankf. Bank.. . . .
Hyp.=Bank ..."
Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank.
Reichsbank . . .
Rhein. Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn

Hapag. .
Nordd. Lloyb.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. .
Verein Verſ.
Frkft. Allg. Verſ. G.
Rückverſich.
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . ..
Mannh. Verſich. . .!

84.5
103
135
106
165
14
151
154
125
170
218
149
22
38.5
111.25
140
100
149.25
148
120
147
27.8
142.5
285
156
142
10-h
145

112:1,

Da
209

30
123

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 12. Juni 1930

Numm

Mensch sei klug und hell Im Kor
Wer gut will kaufen
geh zu KMO

Für die uns anläßlich unſerer
goldenen Hochzeit in ſo reichem
Maße erwieſenen Aufmerkſam=
keiten
danken herzlichſt
Lehrer i. N. J. Krämer
und Frau.

Darmſtadt, den 11. Juni 1930.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es ge=
allen
, meine innigſigeliebte Gattin,
unſere liebe Schweſſer, Schwägerin
und Tante, Frau
Kätchen Benz
geb. Müller
heute vormittag 7½ Uhr nach lur=
zem
. mit großer Geduld getragenem
Leiden im vollendeten 60. Lebens=
jahre
zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Ludwig Benz I.
Arheilgen, den 11. Juni 1930.
Darmſtädterſtr. 33.
(9356
DieBeerdigung ſindet Freitag nach=
mitag
6 Uhr von der Leſchenhalle
aus ſiatt.

Todes-Anzeige.
Heute verſchied nach langem,
ſchwerem Leiden mein lieber
MannunſertreuſorgenderVater,
Schwiegervater,Bruder, Schwa=
ger
und Onkel, Herr

Aud Stencheig
im Alter von 56 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Steckenreuter Vwe.
Weiterſtadt, 11. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 145 Uhr ſtatt. (9355

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere innigſtgeliebte,
treuſorgende Mutter, unſere liebe, gute Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau Anna Frenah Wwe.
geb. Wailandt
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im 69. Lebens=
jahre
heute früh 3½ Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefem Schmerz:
Mathilde Frenag
Franz Frenat.
Darmſtadt, den 11. Juni 1930.
Riedlingerſtr. 35.
Die Beerdigung findet in aller Stille auf dem Mainzer Friedhof
ſtatt. Das Seelenamt wird Samstag, den 14. Juni, vor=
mittags
8.15 Uhr, in St. Ludwig gehalten.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen. (9304

Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach langem ſchweren Leiden
meine liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter, Schwie=
germutter
, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau Marie Lorz.
geb. Ruths
im Alter von 55 Jahren.
Im Namen der trauernden Hiuterbliebenen:
Johannes Lorz II., Schmiedemeiſter.
Ober=Modau, den 11. Juni 1930.
Die Beerdigung findet Freitag, den 13. d3. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt.

Meine liebe, treuſorgende Frau, meine herzens=
gute
Mutter wurde unerwartet von uns ge=
nommen
. Wir haben ſie in aller Stille zur
Ruhe gebracht und danken für die erwieſenen
Aufmerkſamkeiten.
Ludwig Nikolai
Kurt Nikolai.
Darmſiadt, den 11. Juni 1930.

CGaldiern N. A0ich
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bitte ſofort Brief ab=
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Für die vielen Beweiſe warmen Mitgefühls
und die zahlreichen Blumenſpenden bei dem
ſchmerzlichen Verluſt unſeres lieben, treuen
Mütterchens ſagen wir von Herzen Allen
innigſten Dank; insbeſondere danken wir Herrn
Oekan Zimmermann für ſeine troſivollen Worte,
unſeren Gemeindeſchweſtern für ihre treue Hilfe. A
Louiſe und Mathilde Engel.
= Darmſiadt, den 12. Juni 1930.
(UV.9334
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[ ][  ][ ]

mer 161

Seite 13

daß Parlaut=
dan
Maat.
griminalroman von Gebh. Schatzler=Peraſini.
Nachdruck verboten.
inn! dachte ſie gewaltſam. Sie holte ſich ein Glas und
ſo an den Tiſch, daß auch ſie den Schanktiſch im Auge
ſoſes Aron beſchäftigte ſich dort mit etwas Gleichgül=
ſer
hin und wieder ſah er doch nach der Niſche.
unerhaltung zwiſchen Nelly und dem Doktor war höchſt
grauen Augen mit dem ſeltſamen, gelblichen Schimmer
das Mädchen. Der Mann war ſicher nicht der, für den
usgab. Gleich nachher wollte Nelly mit Aron darüber
lich ſchnarrte die alte Kaſtenuhr. Wie ein heiſerer Ruf
Doktor Borngräber wendete halb den Kopf ebenſo
das Mädchen war leicht zuſammengezuckt, was der Dok=
t
bemerkte.
23 Aron lehnte hinter dem Büfett. Er ſah momentan
der Niſche hin, ſeine Aufmerkſamkeit war auf die Uhr
Figur der tanzenden Spanierin zitterte, wackeltee dann
ſie auf der Scheibe zurück, und aus dem Hilßergrund
ine zweite Figur ein Knochengerippe, weiß bemalt,
ſe und hochgehobenem Stundenglas.
eine Sekunde blieb die häßliche Erſcheinung an der
ſo ſich ſonſt die Tänzerin befand, dann glitt ſie wieder
lel und machte der luſtigen Tänzerin Platz.
hzeitig faſt ſchob ſich Aron unauffällig durch die kleine
verſchwand.
ohl Nelly wie der Doktor wendeten den Kopf. Sie
an, und es flackerte blitzartig in den Augen der beiden
* Doktor wußte, daß er erkannt war. Da hieß es raſch
Mädchen hatte die Farbe gewechſelt und wollte auf=
Die Hand des Doktors packte ſie ebenſo raſch, ohne
ch vom Sitz erhob. In ſeiner Miene war eiſerne Ent=
eit
getreten, nichts erinnerte mehr an den unbehilflichen
iben Sie ſitzen! ſtieß er drohend hervor. Ich habe
n zu reden!
will nicht! keuchte ſie. Sie ſind der Mann .. . der
der mich damals.
an ihr flog.
gut! Ich bin’s, ziſchte er.
wollen Sie bei mir? Ich habe mir nichts vorzuwerfen
ſervor. Aber Sie blieb doch unter ſeinem durchdringen=
ſitzen
.

Donnerstag, den 12. Juni 1930
Noch nicht, raunte er ihr zu.
Die folgenden Fragen und Antworten zuckten halblaut atem=
los
hin und her.
Sie wurden heute entlaſſen, Nelly Rothe! Es ſtehen Ihnen
zwei Wege offen entweder Sie haben den feſten Willen, ehrlich
zu werden, und dazu werde ich Ihnen verhelfen
Sie ..."
Ich! Oder Sie bleiben im Lager dieſes Hehlers Aron und
erſticken ſchließlich im Sumpf. Heraus kämen Sie auch mit dem
beſten Willen ohne meine Hilfe nicht mehr. Die Wahl ſollte
Ihnen nicht ſchwerfallen.

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Und wer bürgt mir, daß Sie mir Wort halten? Man hat
mich unter Polizeiaufſicht geſtellt man traut mir nicht.
Das laſſen Sie meine Sorge ſein. Sie ſollen darunter nicht
zu leiden haben. Entſcheiden Sie ſich!
Was müßte ich tun?
Nur meine Anordnungen befolgen, die Augen offen halten!
Moſes Aron verraten! Eine Polizeiſpionin werden?
Nennen Sie es, wie Sie wollen! Der alte Fuchs verdient
kein Mitleid. Er muß ſo oder ſo endlich einmal abgefangen
werden. Und das will ich unbedingt beſorgen. Beeilen Sie ſich!
Nelly Rothe krampfte die Hände zuſammen. Sie atmete
ſchwer. Als ſie aufblickte, lag wieder der graue durchdringende
Blick auf ihr, aber ſie erſchauerte nicht mehr.
Ich meine es nicht ſchlecht mit Ihnen, Nelly Rothe, ich
reiche Ihnen ſogar die Hand! Sie dürfen auf mich bauen, ſagte
der Doktor.
Da faßte ſie ſich an die Schläfen und murmelte: Ich will
mein Schickſal in Ihre Hände legen!

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Er lächelte. Gut! Danke! Nehmen Sie dieſes Papier mit
den Aufzeichnungen. Meine Adreſſe iſt darauf und einiges andere.
Aber verbrennen Sie es ſofort, wenn Sie ſich alles eingeprägt
haben. Sie ſind klug. Wenn Sie wollen, werden wir die beſten
Freunde.
Sie ließ haſtig das Papier verſchwinden, als befürchtete ſie,
durch die Wände beobachter zu werden.
Jetzt eine Antwort! Was hat Ihnen der alte Fuchs an=
vertrautt
?

Noch nicht viel, aber er glaubt an mich!
Um ſo beſſer! Was bedeutet das vortanzende Totengerippe
über der alten Uhr?
Eine gewiſſe Tür, die auf einen dunklen Hofraum führt
und nur eingeweihten Leuten bekannt iſt, wird geöffnet oder
geſchloſſen.
Aha! Da bekam der Alte vorhin ſomit heimlichen Beſuch?
Es wird wohl ſtimmen. Aber ich weiß davon noch nichts
Näheres!
Sie werden gerade darüber beſonders wachen und mir Be=
richt
geben. Auf welche Art das finden Sie in der Inſtruk=
tion
.
Nelly ſah unſicher auf.
Wie lange muß ich die Spionin ſpielen?
Das kommt auf die Ereigniſſe an. Darüber und was
ſpäter aus Ihnen wird, ſprechen wir ein andermal. Sie werden
zufrieden ſein.
Er reichte ihr die Hand, die das Mädchen haſtig ergriff.
Abgemacht, ſagte er.
Sie ſahen ſich an, diesmal ruhig und kalt.
Abgemacht erwiderte Nelly Rothe aufatmend, mit einem
plötzlichen Entſchluß in der Stimme.
Nun laſſen Sie mich allein, meinte er. Es iſt beſſer.
Sie erhob ſich und ging hinter das Büfett, machte ſich dort
an Gläſern und Flaſchen zu ſchaffen.
Wenige Minuten ſpäter ſchlüpfte Moſes Aron ins Zimmer.
Seine liſtigen Augen glitten von Nelly nach der Niſche, dann
rieb er ſich die Hände.
Ich hatte zu tun. Was macht der Doktor in der Niſche?
Sie zuckte die Schultern. Ein furchtbar langweiliger
Patron! lachte ſie.
Sucht den Titus Andronikus hähähä! krähte der Alte.
Er ſchob ſich um die Tiſchecke. Richtig, da lehnte der hölzerne
Gelehrte an der Wand, die Hände über dem mageren Bäuchlein
gefaltet und ſchlief, nickte mit dem herabfallenden Kopf.
Moſes Aron tippte ihm auf die Schulter.
Hehe Herr Doktor !"
Doktor Borngräber fuhr empor, machte verwunderte Augen,
lachte hölzern und entſchuldigte ſich. Der Wein das lange
Sitzen in der dumpfigen Lokalität er war alſo wirklich ein=
geſchlafen
?
Dann zahlte er, torkelte dabei ein wenig, fand das ſehr
komiſch, nickte dem netten Schenkmädchen hinterm Büfett zu und
ſtolperte die paar Stufen hinauf. Die Tür ſiel hinter ihm zu,
der Nebel nahm ihn auf.
Nelly Nothe ſah ihm von der Seite nach. Ein befreiender
Atemzug hob ihre Bruſt.
Aron hatte ſeine Macht über ſie verloren. Nahe daran, in
den alten Sumpf zu gleiten, riß ſie eine ſtarke Hand noch ein=
mal
in die Höhe.
Gute Nacht, Herr Titus Andronikus höhnve Aron dem
Detektiv nach. Dann ſetzte er ſich in eine Ecke und las die
Abendzeitungen.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 14

Donnerstag, den 12. Juni 1930

Nummer

Heute letzter Tag:

Ab beute:

Der neue deutsche
Groß-Tonfilm
Madg
6nlistan8

Heute letzter Tag!

Zwei besonders Fünstlerische Darbietungen

Evelyn Holt 4 1a0 Sym

Ein in Realistik und Wiedergabe über-
ragendes
Filmwerk:
Carlo Aldini

1ü
W5
In weiteren Hauptrollen:
Hans Stüwe
Walter Jankuhn
Carl Platen
Marion Conradi
Sophie Pagay
Ein Film, der seine Handlung aus
dem deutschen Gefühlsleben schöpft
und der die Berliner Tages- und
Fachpresse zu begeisternden Worten
der Anerkennung veranlaßte
Dazu
das bunte und aktuelle Beiprogramm!

Wolgamädehen
Eine Liebesromanze vom
Wolgastrand
Nach der Norelle von
ALEXANDER LAPINER

Es ist die traurig-zarte Liebesgeschichte eines arglos gläubigen Mädchen-
herzens
, in dem plötzlich die erste große Neigung erwacht. Einem
kurzen Glückstraum folgt ein Leben voll Oual und Demätigung, bis der
Geliebte sich endlich zu der Verlassenen wieder zurückfindet.
Dazu die Mitwirkung des weltberühmten dentsch-russischen
Solo-Quartetts Boris Baran

Abenteurer
G. m. b. H.

Inhab. Hans Tod Dieburge
Morgen
Freitag abend 8

uroher

der preisgekrönten Neu-Isen
Feuerwehr-Kapelle in I
Leitung: Der so beliebte
meister Göbel

dessen Gastspiele in den dentschen Großstädten Aufsehen
erregt und das zum ersten Male in Darmstadt auftritt.
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm.

Der an außergewöhnlichen Gescheh-
nissen
und nervenerregenden Sen-
sationen
überreiche Film gibt ein Bild
von dem Apachen-Milien des Londoner
Hafenviertels und zeigt das Treiben
der Banden fragwürdiger Existenzen,
die vor nichts zurückschrecken und
die in den Winkeln der Großstädte
unbesiegt und ungreifbar nisten.
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das bunte und aktuelle Beiprogramm

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Beginn 3½, Uhr

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Auswahlreiche Speisekarte.
Schönstgelegener Garten.
Oualitätsbiere, la offene und Flaschenweine.
Täg-
lich
: Unterhaltungsmasik.
Bei ungünstiger Witterung in den Lokalitäten. 7247a
Musikverein
Viertes Konzert
Montag, den 16. Juni,
20 Uhr, im Gr. Haus
des Landes-Theaters
Zur 600-Jahrfeier der Stadt Darmstadt
GroßeMegse
von MülhelmPeterlen
Uraufführung
Hauptprobe:
Sonntag, den 15. Juni, 11½/ Uhr
Karten-Verkauf bei
Konzert-Arnold,
Elisabethen-Straße.
(Konzert 1.50 bis 6.00 Mk., Hauptprobe 1.00 bis 4.00 Mk.)
8974b
Volkstümlicher Vortrag
MIT LICHTBILDERN UBER
Müde
schmerzende Füße
und ihr Einfluß
auf das
Allgemeinbehnden
URSAGE / VORBEUGLNG /ABEHFE
Cehalten von Schwester Herte von der Supinetor.
Schule Frankhut-M.
Donnerstag, 12. Jumi
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der Ludwig-Oberreal-Schule, Kapelst. 5
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den 13. Juni 1930, abends
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Eintritt frei!