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77
Ma4t 2ech
Erſcheinen vom 1. Mal
smarl und 22 Pfennig.
25 Reichemart, durch die
frei Haus. Poſibezugspreis
monatlich 2.25 Reichsmari.
nahme von Anzelgen an
ſicht übernommen. Nichte
m inſolge höherer Gewalt
nicht zur Kürzung des
und Abbeſtellungen durch
t für uns. Poſiſcheckonto
M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtiattet.
Nummer 128
Freitag, den 9. Mai 1930.
193. Jahrgang
Anzeigenpreis:
2 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanzalnzelgen 60 Reſchepſa. Bmm breſte
Rellame=
zeiſe 2.00 Reſchsmark. Alle preſe in Reſchsmark
44 Dollar 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſotz. Bei
Konhurs oder gerſchtlſcher Beltreibung fällit jeder
Rabatt weg. Banklonio Deutſche Bank ud
Darm=
ſtädter und Natonalbank.
zic raltekem Schiffsmakerial die erſte Rake für Panzerkreuzer B vom Ausſchuß mit 19: 13 Stim=
NeiA En
bgelehnk. — Reichswehrminiſter Groener ſtellk ein Marinebauprogramm
für 1931 in Ausſicht.
Nur um den Zeitpunkt des Baubeginns handelt
es ſich alſo, und die Entſcheidung hierüber bittet
Kreuzerkrieg.
die Reichsregierung dieſes Hohe Haus ſelbſt zu
Aus ken auf eine Biederherſtellung der
Joſikion im Plenum.
* Berlin, 8. Mai. (Priv.=Tel.)
aus ltsausſchuß des Reichstags hat
ſtag S erſte Rate für den Panzerkreuzer
immen bei 3 Enthaltungen ab=
Dasir kaum eine Ueberraſchung mehr, nachdem
Srum ſich in dem Streit neutraliſiert
grauf die Demokraten, wie auch ein Teil
rumcbgeſprungen war. Herr Groener ſelbſt hat
ra ſchwachen Verſuch unternommen, ſein Schiff
ärle ſich ſo vorſichtig, daß kaum herauszuleſen
eigalch für oder gegen den Kreuzer ſei. Er hat
voll grauf abgeſtellt gehabt, wenigſtens für das
ſich chern und eine Mehrheit vorzubereiten, die
Rß a tähriges Marinebauprogramm
rei iſches Bauprogramm ſind ja ſchon die ſozial=
Mer im Kabinett Müller geweſen, aber die
taten, 1 den trotzdem die Möglichkeit finden,
irgend=
bzuſpml in. Auf ihre Stimmen iſt offenbar bei einem
ni iu rechnen. Um ſo näher hätte es gelegen,
ſine 4 reits jetzt den Kampf aufnahm, zumal
nach=
hsz miniſter erklärt hatte, daß irgendwelche
Bedenken nicht vorlägen. Wie im
im Ausſchuß die widerſpruchsvolle Haltung
X geführt, daß alles durcheinander ging.
erhum in drei Teile zerfallen, zwei
*aten dagegen, einer enthielt ſich und einer
wE)id die Bayeriſche Volkspartei ſich
Und dieſen Umſtänden ſind die Ausſichten
Viyrherſtellung der Poſition im
ing.
ichkerſtakter forderk Skreichung der
jen siefür den Panzerkreuzer B.
M. o Ausſr e über den Marineetat im Haushaltsaus=
9g. Slen (Soz.) als Berichterſtatter darauf hin,
ut ſic enfalls in aufſteigender Linie befinde.
Auf=
ſdie O. Zahl der Abteilungsleiter, die als ſolche
tür, Kie
Zu 1 erhielten. Auch im ganz allgemeinen gebe
naß 2 ohen Stellen. Aus der Liſte der
Kriegs=
geſſchen ein Linienſchiff, zehn
Kreu=
rei 1orpedoboote. Die Kriegsmarine habe
Arer 1.5 Ingenieuroffiziere, 98 Sanitätsoffiziere, 514
30— nteroffiziere, 9383 Obergefreite und
Mann=
cherige Frage ſei die der
Reichs=
ie ſislafolge Mangels an Arbeit nicht
geſtar) können. Außerdem gebe es bei dieſen
Werf=
gehr‟ Zahl von Beamten, wie es bei einer pri=
MMein — der Unmöglichkeit ſei. In der Frage des
n) er als Berichterſtatter mit Rückſicht auf die
Mag / s Reiches die Streichung der eingeſetzten
e Santw i. Befremden errege die Art, wie der An=
AF5ün.Ueſer Rate zuſtande gekommen ſei.
he3wehrminiſter Groener
Ne 2 cheidung hierüber dem Ausſchuß.
Flär reichswehrminiſter Groener: Im
Einver=
n Reichskanzler möchte ich zur Frage des
nde Erklärung abgeben:
iedel es Reichstages wiſſen, daß ich durchaus
tſchwärmer bin, ſie wiſſen aber auch, daß
res gänzlich veralteten
Schiffs=
ur bedingt notwendig erachte. Dieſen
abe, auch bei der Beratung meines Etats im
Jabr”, vertreten und auf die Einſetzung einer
delJanzerſchiff B in Anbetracht der beſonders
S9t 1 tslage, alſo nur aus finanziellen Gründen,
Nack5, vom Reichskabinett einſtimmig, alfo auch
Punar vier ſozialdemokratiſchen Miniſter, in einer
Ncha ng feſtgelegt wurde daß mit dem Etat
9i bauerſatzplan, der auch den Erſatz
e Silten ſollte, vorgelegt würde. Bei dieſer
Jentlich ſelbſtverſtändlich, daß ich dem An=
Rens Reichsrat, der eine kleine erſte Rate für
—rſah, ohne die Endſumme des Marineetats
mba’ ch gegenüberſtand.
ASTierung wollte allerdings in dieſer
ſcheidenden Reichsratsſitzung Reichsfinanz=
(9Anuer namens der Reichsregierung ausdrück=
Sie hate aber auch keinen An!
D= Sbeſchluß für Einſetzung einer Baurate vor=
ASig eine Ooppelvorlage zu machen,
FRaA be durch den Beſchluß des Reichsrats nicht
Reichsregierung in Uebereinſtimmung mit
inett grundſätzlich der Meinung iſt, daß im
en Möglichkeiten für die Erneuerung
unſe=
den muß.
treffen. Ich nehme an, daß der Reichstag an
ſei=
ner früher gefaßten Entſchließung auf Vorlage
eines langfriſtigen Planes für Erſatzbauten
feſthält. Die Reichsregierung wird ihrerſeits
den Beſchluß der früheren Reichsregierung in
dieſer Frage aufrechterhalten. Im übrigen darf ich
mir vorbehalten, auf die vom Herrn Berichterſtatter ſonſt
ange=
ſchnittenen Frage ſpäter einzugehen.
Zür und wider den Panzerkrenzer.
Abg. Erſing (3.) hielt als Mitberichterſtatter die Zahl der
Beamten und Angeſtellten für viel zu hoch. Hier ließen ſich
Er=
ſparniſſe erzielen, ohne daß militäriſche Intereſſen verletzt werden.
Was geſchieht mit den Kriegsſchiffen, die aus der Liſte geſtrichen
worden ſind? Sind hier keine Rückeinnahmen zu verzeichnen? Bei
den Einſparungen für die erſte Rate des Panzerſchiffes B handele
es ſich um eine Verſchiebung im Bauplan.
Abg. Kuhnt (Soz.) ſprach ſich ſcharf gegen die Rate für das
Panzerſchiff B aus.
Abg. Frangois (Wirtſch.) erklärte, die Schiffe der
deut=
ſchen Kriegsmarine ſeien überaltert und erforderten
Reparatur=
koſten, die in die Millionen gingen. Daher ſei es ſchon aus
kauf=
männiſchen Gründen ratſam, die alten Schiffe durch neue zu
er=
ſetzen. Die Frage des Panzerſchiffes B dürfe nicht zum Spielball
innenpolitiſcher Parteikämpfe werden.
Abg. Brüninghaus (D. V.) führte aus: In der
Regie=
rungserklärung des Reichskanzlers Brüning ſei ganz zweifelsfrei
zum Ausdruck gekommen, daß das frühere Kabinett mit
Einſchluß der vier ſozialdemokratiſchen
Mini=
ſter entſchloſſen geweſen ſei, die Serie der
Pan=
zerſchiffe unter allen Umſtänden zu bauen.
Le=
diglich über den Zeitpunkt habe
Meinungsver=
ſchiedenheit geherrſcht. Der ſpringende Punkt ſei, wo die
Koſten für die erſte Rate geſpart werden; und hier greife man
nicht zu laufenden Mitteln, ſondern nehme von den für den Bau
des Kreuzers „Leipzig” bewilligten Mitteln 2,9 Millionen RM.,
um eine gewiſſe Stetigkeit in der Werftbeſchäftigung
herbeizu=
führen. Aus dieſem Grunde ſei es auch dringend erwünſcht,
daß dem Reichstag ein Plan vorgelegt werde, wie
ſich die Regierung in den nächſten Jahren den Weitergang der
Bauten denkt.
Bis zum Vorliegen dieſes Planes
bean=
trage er, die Abſtimmung über die erſte Rate für
das Panzer ſchiff Bauszuſetzen.
Abg. Graf Weſtarp (Dntl.) befürwortete die Bewilligung
der Rate damit, daß auch die Oſtſeeküſte eines Schutzes bedürfe.
Abg. Bernhard (D.) erklärte, die Demokraten ſähen die Frage
des Panzerſchiffbaues nicht politiſch, ſondern ſachlich an. Der
Antrag Brüninghaus, die Abſtimmung zu vertagen, führe nicht
zum Ziel. Nach Anſicht des Abg. von Lindeiner=Wildau
(Volkskonſervativ) müſſe man aus rein menſchlichen Erwägungen
der Baurate zuſtimmen; man könne den deutſchen
Marineange=
hörigen nicht zumuten, ſich auf 37 Jahre alten Panzerſchiffen
den größten Gefahren auszuſetzen.
Groeners Ankwork auf die Krikik am Marine-Ekak.
Gegen die Kritiken an einem zu hohen Beſtand an höheren
Beamten erklärte Miniſter Groener noch, daß er
nachdrück=
lichſt und rückſichtslos bei Entbehrlichkeit eines Poſtens
Einſpa=
rungen vornehme. Die Frühjahrsreiſen der Flotten ſeien zur
„Geſamtausbildung unbedingt erforderlich. Energiſch wandte ſich
der Miniſter gegen die Meinung, daß man auf die pſychologiſche
Wirkung des Panzerkreuzerbaues im Auslande Rückſicht nehmen
müſſe. Ein Volk, wie das deutſche, dürfe nur nach eigenem
Er=
meſſen handeln. Zu den kommuniſtiſchen Zerſetzungsverſuchen
in der Marine müſſe er erklären, daß es den Kommuniſten nie
gelingen werde, die Wehrmacht aus der Hand ihrer Vorgeſetzten
zu bekommen. Der Miniſter bat zum Schluſſe, ihn in ſeinen
Be=
ſtrebungen zu unterſtützen im Intereſſe des Vaterlandes.
Admiral Dr. Raeder unterſtützte die Ausführungen des
Miniſters durch einen Hinweis darauf, daß der Marine=Etat 1930
im Nutzeffekt erheblich niedriger ſei als der Normaletat von 1928.
Ebenſo wie bei der engliſchen Marine habe auch bei uns die
Zahl hoher Stellen zugenommen, die jedoch ſämtlich
vollbeſchäf=
tigt ſind. Bei den Marinewerften finde ein ſyſtematiſcher
Ab=
bau der Beamten ſtatt. Die Auslandsreiſen der Flotten ſeien
als Propagandafahrten für die deutſche Republik notwendig. Die
hohen Preiſe für Schiffe und Armierungen kämen daher, daß jetzt
nur Einzelbeſtellungen aufgegeben würden, wogegen früher
Serienpreiſe in Frage kamen.
Alle Poſikionen des Marine-Ekaks mit Ausnahme
des Panzerkreuzers vom Ausſchuß bewilligk.
Alle Etatpoſitionen der fortdauernden Ausgaben des
Marine=
etgts wurden ſodann unter Ablehnung aller ſozialdemokratiſchen
und kommuniſtiſchen Streichungsanträge gebilligt. Die erſte
Bau=
rate für das Panzerſchiff „B‟ (2,9 Millionen Mark) wurde mit
19. Stimmen der Kommuniften, Sozialdemokraten, Demokraten
und zweier Zentrumsabgeordneter gegen 13 Stimmen abgelehnt,
bei drei Stimmenthaltungen (ein Zentrumsabgeordneter und die
bayeriſchen Volksparteiler). Die übrigen Poſitionen des
Marine=Etats fanden die Billigung des Ausſchuſſes.
Wir und der Kreml.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
N. Moskau, Mai 1930.
In der amtlichen ſowjetruſſiſchen Oeffentlichkeit — und jede
ruſſiſche Oeffentlichkeit iſt heutzutage amtlich — beſteht in den
letzten Wochen und Monaten ein geradezu auffallendes Intereſſe
für den „politiſchen Weg Deutſchlands”. „Iſweſtija” „Prawda”,
und andere Blätter gefallen ſich immer wieder in Mahnungen,
Beſchwörungen und Warnungen, ja, in Drohungen am die
deutſche Adreſſe, deren Grundton ſtets auf der Formel liegt: die
Sowjets ſind bei der heutigen weltpolitiſchen Situation und in
der heutige politiſchen Lage Deutſchlands (!) die einzigen wahren
Freunde des Reiches. — Zweierlei fällt an dieſen Ausführungen
immer von neuem auf. Es iſt bekannt, daß die Sowjets Meiſter
der Phraſe und Meiſter der Propaganda ſind. Sie vermeiden es
gefliſſentlich, auf den Kern der deutſchen Vorwürfe wegen der
Entwertung der Rapallogrundlage einzugehen, ſie
geben ſich mit dieſen „Kleinigkeiten, die allein die Frage der
kon=
kreten Erfolgsausſichten der deutſch=ruſſiſchen Beziehungen
ent=
ſcheiden, garnicht erſt ab. Sie halten Deutſchland nur vor Augen,
welche ungeheuren Möglichkeiten „der Rückendeckung im Oſten”
als Gegengewicht gegen die Politik der Entente Deutſchland
ver=
loren zu gehen drohen. Sie drehen mit meiſterhafter
Gewiſſen=
loſigkeit den Spieß um und zeigen dem „böſen imperialiſtiſchen
Reich”, welche Langmut ſie, die Sowjets, aufbringen müſſen, um
allen deutſchen Provokationen zum Trotz im Invereſſe der guten
Freundſchaft Deutſchland noch immer den erſten Platz in ihrem
Außenhandel zu überlaſſen. Aber auch die Geduld des Kreml
habe ihre Grenzen. Es hieße nicht Totſchlag, ſondern Mord an
den deutſch=ruſſiſchen Beziehungen begehen, wenn man innere
Angelegenheiten mit außenpolitiſchen Fragen verknüpfen wollte.
(„Prawda” vom 24. April). Die Sowjetunion werde ſich nicht
einſchüchtern laſſen. Sie ſei mit einem mächtigeren Gegner als
Deutſchland, z. B. mit England, fertig geworden, ohne auch nur
die geringſte unehrenhafte Gegenverpflichtung übernommen zu
haben. Man irre ſich in Berlin, wen man annehme, daß der
Kreml ſich einem frerrden Willen beugen werde. („Iſweſtija” vom
25, April.)
Eine ſolche Sprache hat die bolſchewiſtiſche Preſſe gegenüber
Deutſchland ſeit den Tagen des Kriegskommnismus nicht
ge=
führt. Wollte man den Grad der Abkühlung demnach allein
ſtim=
mungsmäßig beurteilen, ſo würde man entſprechend den üblichen
diplomatiſchen Uſancen den Zuſtand als den der drohenden
Ab=
bruchsgefahr hinſtellen müſſen. Aber im Verkehr mit der
Sowjet=
union gelten Maßſtäbe der Vorkriegsdiplomatie nicht mehr. Die
Sowjets ſind nicht nur iſoliert, ſie wollen es auch ſein. Ihre
politiſchen Führer ſind ſich deſſen bewußt, daß ſie einen Staat
repräſentieren, beſſen Lage einzigartig iſt, der völlig aus dem
Rahmen des Gewohnten fällt, und die Figur Kalinins,
der in der Strickweſte den engliſchen
Botſchaf=
ter zur Ueberreichung des
Beglaubigungsſchrei=
bens empfängt, iſt gewiſſermaßen Symbol geworden für
die zur Schau getragene Mißachtung der Form. Da auch die
Preſſe in jedem Fall und unter allen Umſtänden die Feindſchaft
zu „den imperialiſtiſchen und kapitaliſtiſchen Bourgeoisſtaaten”
in den Vordergrund ſtellt, wird man ſich hier weniger an der
Schärfe des Tones ſtoßen dürfen. Immerhin bleibt aber
ſach=
lich für die wirklichen Freunde Rußlands in Deutſchland noch
Anlaß genug, die Zukunft der deutſch=ruſſiſchen Beziehungen grau
in grau zu zeichnen.
Die neue Entwicklung der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik ſteht
im Zeichen der Welle des ſchärfſten Kriegskommunismus. Die
neue ökonomiſche Politik, die von Lenin verkündete N.E.P., iſt
zu Ende, und Stalin ſteuert den radikalſten Kurs
im Innern, den die vielgeprüfte ruſſiſche
Wirt=
ſchaftje erlebthat. — Dies geſchieht trotz der vielbemerkten
Bremſe” Stalins bei der Kommunaliſierung der Landwirtſchaft.
Die Bekämpfung jeder, auch der geringſten privatwirtſchaftlichen
Initiative hat Ausmaße erreicht, wie ſie ſelbſt in der
Sowjet=
union einzig daſtehen. Jeder Privathandel iſt vernichtet, jeder
Beſitz wird verſtaatlicht. Daß der Kreml zu rückſichtsloſen
Ent=
eignungen ſchreitet, wenn er ſich wertvollen fremden Beſitz
an=
eignen will oder wenn er in der alleinigen Tatſache der
Aufrecht=
erhaltung eines fremden Betriebes eine Gefährdung der Idee
des Staatskapitalismus erblickt, dafür bilden die Vorgänge in
den deutſchen und fremden Konzeſſionen die ſprechendſten
Be=
weiſe. Ein Handelsrecht gibt es in der Sowjetunion nicht,
ver=
trogliche Abmachungen, die den Verſuch enthielten, einen
ſchwachen Erſatz dafür zu ſchaffen, ſind durch die inneren
Vor=
gänge längſt überholt. Dazu iſt die deutſche Vertretung noch in
den meiſten Fällen machtlos, weil private Abmachungen getroffen
werden, die zum Teil auf Unkenntnis der wahren Zuſtände
be=
ruhen, zum Teil ſogar unter bewußter Umgehung der Ratſchläge
der hierfür geſchaffenen deutſchen Organiſationen zuſtande
kom=
men. Die Folge iſt eine zunehmende Abwanderung der Deutſchen
aus Sowjetrußland. In dieſer Hinſicht iſt die Flucht der
deut=
ſchen Koloniſten nur ein Auftakt geweſen. Bis zu Beginn des
vergangenen Jahres lebten auf dem weiten Gebiet der
Sowjet=
union verſtreut etwa 20 000 Reichsdeutſche, die ſich durch
alle Sſtürme der ruſſiſchen Revolution hindurchgerettet hatten.
Seit etwa Jahresfriſt hat eine Abwanderung dieſer (nicht der
ſchlechteſten!) deutſchen Elemente nach der Heimat eingeſetzt, da
ihnen jede Wirtſchaftsexiſtenz genommen war.
Dies ſoll keineswegs eine Warnung vor jeder
Handelsbe=
tätigung in der Sowjetunion, ſondern lediglich ein Verſuch zur
Klarſtellung ſein.
Bei den Verhandlungen, die im März mit dem
Außen=
miniſter Curtius begonnen haben und demnächſt, wahrſcheinlich
nech im Mai, in Moskau ihre Fortſetzung finden werden, handelt
es ſich demnach um eine grundſätzliche Klärung des geſamten
Verhältniſſes zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion. Die
Vorgänge der letzten Jahre machen es jeder deutſchen Politik zur
Pflicht, das Ganze einer grundlegenden Umwertung zu
unter=
ziehen. Haben die Beziehungen, die politiſchen wie die
Wirt=
ſchaftsbeziehungen, noch den Wert, daß Deutſchland die
an=
dauernden ſchweren Demütigungen und inneren Gefahren durch
Seite 2
Freitag, den 9. Mai 1930
die kommuniſtiſche Propaganda um den Preis einez Steigerung
des Warenumſatzes in Kauf nehmen kann? Die erſte Frage wird
entſcheidend von den Bindungen abhängen, die Rußland
über=
nimmt, um ſich der kommuniſtiſchen Propaganda in Deutſchland
zu enthalten. Wer den Ehrungen beigewohnt hat,
die hier Max Hölz zuteil wurden, wird hierin
allein eine unfreundliche Handlung gegenüber
dem „befreundeten Deutſchland” erblicken
müſ=
ſen. Die Weiſungen an die Eiſenbahner in Hamburg, ſich
der=
geſtalt an den „ſozialen Wettbewerben” zu beteiligen, daß eine
Sammlung für die Anſchaffung von Traktoren für Räterußland
veranſtaltet, den „eigenen Kapitaliſten” aber der Kampf bis aufs gewicht bisher in Berlin lag.
Meſſer angeſagt wird; das Lob für die Oppelner Bergarbeiter,
die ſich „klaſſenbewußt” geſchlagen und „allen Provokationen zum
Trotz eine wahre ſozialiſtiſche Geſinnung gezeigt haben”; die
Unterſtützungen an deutſche Streikende, die offenen und geheimen
Weiſungen an die deutſche Sektion der Internationale — das
alles ſind Dinge, die ſich ein ſouveräner Staat auf die Dauer nicht
gefallen laſſen kann. Wenn die „Iſtweſtija” darauf hinweiſt, daß
der Kreml ſelbſt gegenüber England ſein Geſicht gewahrt habe, ſo
iſt das ein reichlich heuchleriſches Argument. Es iſt bekannt, daß
Henderſon in Moskau offen zu verſtehen gegeben hat, daß
Eng=
land einen Unterſchied zwiſchen der Internationale und der
Sow=
jetregierung nicht kenne, und die Folge iſt, daß Rußland ſich
außerordentlich vorſieht, der engliſchen Regierung Grund zur
Unzufriedenheit zu geben. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß
eine entſchiedenere Haltung Deutſchlands in Moskau auch den
entſprechenden Eindruck nicht verfehlen würde.
Iſt aber die erwähnte Steigerung des Handelsumſatzes, iſt
damit die Fortſetzung der Rapallo=Politik möglich? Es ſoll hier
nicht unterſucht werden, ob die Rapallo=Politik richtig war. Feſt
ſteht aber, daß ſie von den Sowjets mißbraucht wurde. Vielleicht
ſind die Möglichkeiten der Rapallo=Politik beiderſeits auch nicht
ausgeſchöpft worden. Wenn Rußland jetzt eine wahre
Rapallo=Politik mit unstreiben will, dann ſoll
esſiehaben. Aber esmuß denRuſſen ſehr deutlich gezeigt
werden, daß auch wir die Ausſichten nur noch
unter der Deviſe beurteilen: inſofern — als.
Denn dieſes „Inſofern — Als” ſpielt im Schlagwortſchatz
der bolſchewiſtiſchen Terminologie gegenwärtig eine überaus
große Rolle. Nur inſofern, als es den Sowjets genehm iſt,
wer=
den ausländiſche Spezialiſten, ausländiſche Kapitaliſten, Waren,
Inveſtierungen uſw. zugelaſſen, werden Beziehungen zu dem
Ausland aufrechterhalten, neue angeknüpft. Bedenken
vertrag=
licher Art beſtehen hierbei nicht, falls die innere Entwicklung
Maßnahmen als geeignet erſcheinen läßt, die im „Indereſſe der
Weltrevolution”, des alleinigen großen Zieles, liegen. —
Vor=
läufig ſteht Deutſchland, noch an erſter Stelle des ruſſiſchen
Außenhandels. Amerika iſt aber in den erſten drei Monaten
die=
ſes Jahres bedenklich nahe herangekommen und wird
Deutſch=
land im zweiten Quartal vorausſichtlich erreichen. Und
Amerika iſt Trumpf, Amerika iſt der große
Be=
günſtigte. Daß hier die Kreditfrage den Ausſchlag gibt, liegt
auf der Hand. Weſeutlich hinter Amerika folgt England, deſſen
übergroße Vorſicht bei der Aufnahme der Beziehungen und bei Sitzung abgehalten und damit ihre Vorbereitungsarbeiten been=
Uebereinſtimmung zwiſchen Sokolnikow und der engliſchen Ar= zuſammenhängenden Fragen zwiſchen den Delegierten der
Gläu=
beiterregierung endlich erzielt war, wurde vom Kreml für die
Preſſekommentare das Stichwort „Zu ſpät” ausgegeben. In Einvernehmen erzielt worden iſt. So iſt insbeſondere der Zins=
Schritt nur dann erzielt, wenn er noch under der konſervativen / 5½ Prozent ſeſtgeſetzt worden. Der Emiſſionskurs wird ſich um
Regierung unternommen worden wäre. Heute ſteht die geſamte / 95 % bewegen und die Tilgung wird in 35 Jahren erfolgen. Einige
und die Einigung mit England hat vorwiegend Preſtigewert. lung der Anleihe auf die einzelnen Märkte, die
Tilgungsmodali=
ſchlaggebend, daß ſelbſt der Konflikt mit Warſchau nur ein
Intereſſe und eine Auslegung findet, die geradezu wohltuend —
von den hitzigen Kommentaren über die deutſchen Fragen ab= Schatzamtsvertreter und der die Emiſſion vornehmenden Bankiers
ſticht. Man will keine außenpolitiſchen Verwicklungen, denn im
Innern ſtehen ganz große Dinge auf dem Spiel. Und man will
keinen Krieg, der unweigerlich innere Unruhen hervorrufen und
Folgen haben könnte, die Exiſtenzfragen für das Syſtem
herauf=
beſchwören würden. — Wenn Deutſchland in dieſer Situation
ſeine Verhandlungen mit Moskau aufnimmt, ſo wird es
einge=
denk ſein müſſen, daßwir der fordernde Teil ſind.
Der Geſehgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags
behandelte in ſeiner geſtrigen Sitzung den Geſetzentwurf über
die Verlängerung der Wahldauer des
gegenwär=
tigen Landtages um ein Jahr. Die Vorlage wurde
mit 9:4 Stimmen der Deutſchen Volkspartei und des
Land=
bundes angenommmen. — Auf volksparteilichen Antrag
wurde dann ein Unterausſchuß von 5 Mitgliedern eingeſetzt, der
das Material und die Anträge zur Reform des
Verſicherungs=
geſetzes für gemeindliche Beamten ſichten und Vorſchläge aus=
—5——
arbeiten ſoll.
Vom Tage.
Der deutſchen Delegation für die Ratstagung in
Genf werden, wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, u. a.
an=
gehören: Reichsminiſter Dr. Curtius, Geſandter Freytag
Miniſterial=
direktor Gaus, Portragender Legationsrat Freiherr von Weizäcker,
Vor=
tragender Legationsrat Frowein. Ein Staatsſekretär gehört der
Dele=
gation nicht an.
Botfchafter von Dirkſen, der zu dienſtlichen
Beſprechun=
gen in Berlin anweſend war, kehrte auf ſeinen Moskauer
Botſchafterpoſten zurück mit dem Auftrage zur
Weiterfüh=
rung der politiſchen Verhandlungen, deren Schwer=
Im Thüringiſchen Landtage wurden die
Steuer=
geſetze, alſo die Geſetze über die Warenhausſteuer,
Aufwertungs=
ſteuer, Berufsſteuer für freie Berufe, den Verwaltungskoſtenbeitrag
(Kopfſteuer) und das Geſetz über die Aenderung des Finanzausgleichs
in namentlicher Abſtimmung mit 27 Stimmen der Regierungsparteien
gegen 21 Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten und des
demo=
kratiſchen Abgeordneten angenommen.
Der Abrüſtungsausſchuß des Völkerbundes iſt jetzt
vom Präſidenten Loudon amtlich zum 3. November d. Js. nach
Genf einberufen worden.
Unter dem Datum des 5. Mai iſt die italieniſche Ratifizierung
des Haager Abkommens über den Young=Plan erfolgt.
In Spanien ſind Staatsſtreichpläne zweier Generäle aufgebeckt
worden, die beide verhaftet wurden.
Das 4. Bataillon des Mahratta=Infanterie=Regiments foll
ſich bei den Unruhen in Puna geweigert haben, einzugreifen.
Dieſe Gerüchte werden jedoch von den Behörden in Puna
nach=
drücklich dementiert.
Die indiſche Boykottbewegung hat bereits zur
Betriebsein=
ſtellung einer großen Anzahl engliſcher Baummollſpinnereien und
zu größeren Arbeiterentlaſſungen geführt. Auch die japaniſche
Textilinduſtrie iſt durch die Boykottbewegung betroffen worden.
Der engliſche Admiral Sir Hamilton Carden
iſt im Alter von 73 Jahren in London geſtorben. Der
Admiral iſt während des Krieges als Kommandant der alliierten
Geſchwader im September 1914 im öſtlichen Mittelmeer
hervor=
getreten.
Die Eröffnungsfeier des Euchariſtiſchen
Kon=
greſſes in Tunis, fand, am Mittwoch in Anweſenheit von
15—20 000 Perſonen ſtatt.
Abſchluß der Pariſer Anleihe=
Verhandlungen.
Die Borbereikangen für die Youngplan=Anleihe
noch nichk reſtlos erledigt.
EP. Paris, 8. Mai.
Die Finanzſachverſtändigen der an der Youngplan=Anleihe
intereſſierten Länder haben heute mittag noch eine einſtündige
dem Abſchluß des Vertrages die Ruſſen verſtimmt hat. Als die det. Es wurde feſtgeſtellt, daß in den meiſten mit der Emiſſion
bigerländer und den Vertretern des Deutſchen Reiches völliges
der Tat hätte Moskau einen vollen Erfolg von einem derartigen ſatz für die 300 Millionen Dollar betragende erſte Tranche auf
Moskauer Politik zu ſehr unter dem Zeichen der inneren Kriſe, Punkte mußten jedoch zurückgeſtellt werden, ſo z. B. die Vertei=
Dieſe innere Kriſe iſt für die geſamte Außenpolitik ſo aus= täten durch eventuellenRückkauf derTitel an derBörſe und dieFrage,
in welcher Währung Titel und Zinskoupons ausgefertigt
wer=
den ſollen. Darüber wird in einer ſpäteren Zuſammenkunft der
endgültig Beſchluß gefaßt werden. Zunächſt wird am Montag
der Verwaltungsrat der BJZ in Brüſſel
zuſammen=
treten, um die Vorſchläge der Bankiers und die Ergebniſſe der
Pariſer Vorarbeiten entgegenzunehmen.
Die Regierungsbildung in Sachſen.
Dresden, 8. Mai.
Die hinter dem Miniſterpräſidenten Schieck ſtehenden
Land=
tagsfraktionen hielten heute nachmittag eine Beſprechung ab, bei
der eine Einigung auf folgender Grundlage zuſtandekam: Das
Kabinett wird von vier Miniſtern gebildet. Die Verteilung der
Miniſterien geſchieht wie folgt: Schieck Mniſterpräſident und
Volksbildung, Richter Inneres, Arbeit und Wohlfahrt, Dr.
Mansfeld Juſtiz, Dr. Hedrich Finanzen und Wirtſchaft. Die
Nationalſozialiſten haben an den Beratungen nicht
teilgenom=
men. Ob ſie dem heutigen Beſchluß zuſtimmen werden, läßt ſich
noch; nicht überſehen.
* Walther von der Bogelweide.
Zur Siebenhundertjahrfeier ſeines Todes.
Von Profeſſor Dr. phil. h. e. Karl Berger.
Zwei Frühlingstage dieſes Jahres, der 10. und 11. Mai,
ſind von der Stadt Würzburg zu einem einzigartigem Feſte
aus=
erſehen: an der Stätte, wo vor ſiebenhundert Jahren Walther
von der Vogelweide, der fahrende Sänger, ſeine letzte Ruhe
fand, ſoll dem größten Lyriker des deutſchen Mittelalters
gehul=
digt werden. Wenn einer, ſo iſt er unter allen Vertretern jenes
erſten Blütenalters deutſcher Poeſie als Perſönlichkeit und als
Dichter auch für uns noch lebendig. Am urkundlichen Belegen
über ſein Erdenwallen beſitzen wir nur die Eintragung in die
Reiſerechnungen des Biſchofs Wolfger von Paſſau, wonach dieſer
am 12. November 1203 in Zeißelmquer an der Donau „Walthero
Cantori de Vogelweide” fünf Solidi zur Anſchaffung eines
Pelz=
rockes geſchenkt habe. Aber während ſonſt aus den Liedern der
Minneſänger bei ihrer höchſt unperſönlichen Weiſe für ihre
Le=
bensgeſchichte wewig Ausbeute zu holen iſt, offenbaren Walthers
Dichtungen ſeine ganze Perſönlichkeit und das Wichtigſte ſeines
Lebens.
Seine Heimat freilich und ſein Geburtsjahr ſind nicht
be=
ſtimmt auszumachen. Doch ward er wahrſcheinlich in Tirol um
1170, ſicher aus ritterbürtigem Geſchlechte geboren. Singen und
ſagen lernte er in Oeſterreich am Hofe der Babenberger unter
Anleitung Reinmars des Alten. Nach dem Tode ſeines
Gön=
ners, des Herzogs Friedrich des Katholiſchen, trieb Mißgunſt
den noch nicht Dreißigjährigen ins „Elend”: er ward als erſter
unter den ritterlichehöfiſchen Dichtern ein fahrender Spielmann,
ohne feſte Heimat von der „Milde” großer und kleiner Herren zu
leben genötigt. Ein wechſelreiches Wanderleben trieb ihn mehr
als zwanzig Jahre lang umher, durch alle Lande, wie er ſelber
ſagt, von der Seine bis zur Mur, vom Po bis zur Trave. Der
wandernde Spielmann, von Haus aus Liebesdichter und
höfi=
ſcher Sänger, ward, wie etwa fünfzig Jahre vorher der „
Erz=
poet” zum Rufer im national=patriotiſchen Kampfe gegen
römiſche Uebergriffe und kirchliche Mäßſtände; nur daß er ſeine
Stimme nicht wie jener Vagant in lateiniſchen Verſen, ſondern
in der weithin vernehmlichen Sprache des eigenem Volkes
er=
ſchallen ließ. Er ſang zuerſt für Philipp von Schwaben; dann
für Otto IV., den Braunſchweiger; zuletzt für den ſiziliſchen
Hohenſtaufen Friedrich II. Dazwiſchen kehrte der
Vielumher=
getriebene auch an anderen deutſchen Fürſtenhöfen ein: auf der
Wartburg bei dem Sängerfreunde Hermann von Thüringen,
wieder und wieder an dem trotz allem geliebten Hofe zu Wien,
beim Markgrafen von Meißen, beim Grafen von
Katzenellen=
bogen, in Tegernſee beim Herzog von Baiern, beim Erzbiſchof
Engelbert von Köln, an den Höfen von Kärnten und Aquileig
hat Walther mehr der weniger freundliche Aufnahme gefunden.
Aber bei allem Wechſel der Herren, blieb der zur Unſtäte
Ge=
zwungene ſich ſelber und ſeiner Geſinnung treu; auch im
Fürſten=
dienſt ward er nie zum Schmeichler der Großen; auch im Streite
wider den Papſt verleugnete der deutſche Mann nie ſein
fromm=
gläubiges Gemüt; bei aller Macht, die ſeine Dichtung in
Deutſch=
land ausübte, blieb der größte Sänger der Zeit ein armer
Vaga=
bund, dem der Winter die Zehen erfriert und den ein ungaſtlich
Haus wohl mit einem Trunk Waſſer entläßt. Keines Fürſten
Huld ging ſo weit, ihm eine feſte Stätte, zu ſchaffen. Kaiſer
Friedrich II. endlich erfüllte ſeine Sehnſucht: er gab ihm im
Jahre 1220 ein Gütchen, vermutlich bei Würzburg, ohne den
Dichter damit ganz der drängenden Sorgen zu entheben. Doch der
Arme dankte mit lautem Jubel: „Ich hab' ein Lehen, alle Welt,
ich hab' ein Lehen!” Nachdem Walther noch für den Kreuzzug
Friedrichs II. gewirkt und vielleicht in deſſen Gefolge (1228) daran
teilgenommen hatte, ſtarb er um 1230 und fand im Lorenzgarten
vor der Pforte des Neuen Münſters zu Würzburg ſeine
Grab=
ſtätte.
Schon die Zeitgenoſſen erkannten den hohen Wert ſeiner
Perſönlichkeit und ſeines Lebenswerkes. Wolfram von
Eſchen=
bach, mit Walther auf der Wartburg perſönlich bekannt
gewor=
den, nennt ihn an zwei Stellen mit hohen Ehren, Ulrich von
Singenberg, einer ſeiner Schüler, preiſt ihn in einem Nachruf
als „unſeres Sanges Meiſter”, Gottfried von Straßburg hält
nach dem Tode Reinmars nur Walther für würdig, „die liebe
Schar” der „deutſchen Nachtigallen” zu weiſen und zu leiten, und
noch die Meiſterſinger berufen ſich auf den von der Vogelweide
als einen der zwölf vorbildlichen Singemeiſter. Aber obwohl
noch um 1300, der dichtende Schulmeiſter Hugo von Trimberg
ausgerufen hatte: „Herr Walther von der Vogelweide — ſwer
des verggeze, der tget mir leide”, brachte das deutſche Schickſal
das Furchtbare mit ſich, daß der größte Liederdichter des 13.
Jahrhunderts mit allen Sangesgenoſſen jahrhundertelang in
Vergeſſenheit geriet. Erſt der Schweizer Bodmer verſuchte (1748)
auf wenig nachhaltige Weiſe, ihn wieder aus dem Dunkel zu
ziehen, Gleim erprobte (1779) ſein unebenbürtiges Talent in
ver=
ſtändnisloſen Nachahmungen Walthers, aber noch von allen
un=
ſeren Klaſſikern blieb der große Vorgänger völlig unbeachtet.
Der Ruhm, dieſen ſeinen alten Ehren zurückgegeben und zu
Ekalsbeſprechungen bein
50 Millionen für das Oſtprogramm.
ſenkungsgeſetz in Vorber=
* Berlin, 8
Der Reichskanzler hat am Donnerstag
einer Beſprechung in der Reichskanzlei em.
ihnen über die weitere Behandlungg
ſtändigen. Dazu war neben dem Reichsfin
Sparkommiſſar erſchienen. Zweck der Uebung
ſuchen, ob nicht noch bei Einzelpoſitionen des
nommen werden können. Es galt darüber hi
ſorge zu treffen, daß die Regierung
auseinanderbrechen, ſondern tunli
Block auftreten. Das iſt auch inſoweit gelut
ſprochen haben, über Streichungen
grundſätzlichen Charakters ei=
Einigunganzuſtreben. Der
Reich=
hat gleichzeitig in Ausſicht geſtellt,
benſenkungsgeſetz mit tunlichſter B
ſtellen werde. Ueber den wichtigſten Inhalt
Etatrede Mitteilung gemacht. Er denkt an
der Ausgaben nach oben, denkt abe
bau der Geſetze, die bisher immer a Fruly ggen und über
die zwangsläufigen Ausgaben dienten. Das
ngeſtellt.
Reform der Arbeitsloſenverſi/ſ
Gebiet der Kriegsfürſorge, das inse
im Etat ausmacht, ſoll einer Nachprüfung ur
Reichskanzler hat im übrigen, entgegen de anll ndurch d
dungen, nach keiner Richtung hin ein offizie / N. dr Palmen
dem Etat und dem Oſtprogramm hergeſtellt.
gramm ſind im Etat 50 Millionen ſahm Palmen
da die
je der 1n
ewonnen wir
MAlkoholb
Zenkrum und Sozialder Fr9, Dochs
Im Preußiſchen Landtag hat es am D.
politiſche Ausſprache gegeben, die mit der
des Miniſterpräſidenten gewohnheitsmäßig
Braun wiederholte, wos er ſchon im Aus
leider auch in ſeinen anfechtbaren Formuli
mindeſten überflüſſige Kritik de
tages, eine Ueberſpannung des Gede
ſouveränität, ſoweit ſie Gelegenheit bietet,
ihm nicht republikaniſch genug erſcheinen,
entfernen, ein überſteigerter
Part=
ſich nach berüchtigten bayeriſchen Vorbilde
der etwa aus der Zuſammenfaſſung der Re
Mainz=Wiesbaden mit dem Sitz in Main
des Reiches erblickt, dem Lande Heſſen
einem Sondervorteil zukommen zu laſſen.
Allgemeinere Bedeutung erhielt die Be
ſorgfältig abgekartetes und durch vor!
gegenſeitigen Erklärungen abgebogenes
Zentrum und Sozialdemokrater
am Sonntag ſeinen preußiſchen Parteitag u
Angriffe aus ſeinem rechten Flügel ſchütz
ſetzung des Zuſammenregierens mit den
geſichts der ſchroffen Oppoſition im Reich
haftigkeit erblicken. Deshalb ließ das Zen
Miniſterpräſidenten offiziell interpellieren
merkſam machen, daß durch die Sozialdem
weitere ſtaatspolitiſche Zuſammenarbeiten
werden könne.
Herr Braun zog daraufhin eine vor
klärung aus der Taſche, die darauf berechn
ſeine taktiſche Lage zu erleichtern. Er maſe
daß er mit ſeinen Genoſſen in der Reichsta
einſtimme, was für den Augenblick genüt
frieden zu ſtellen, das ſich damit ſeine
Poſi=
teien hin geſichert hat.
Preußiſche Steuerſorg
Auch der preußiſche Etat hat ein
Finanzminiſter auf 75 Millionen geſt
durch die Zuwendungen für die Grenzfon
Zahlungen zum Schullaſtenausgleich au
lionen anwächſt. Dafür müſſen neue
den. Die Regierungsparteien haben am Du
Finanzminiſter beraten, der vorſchlug, ent
mögensſteuer zu verdoppeln oder die Hausz
130 Prozent zu erhöhen. Gegen beide Vor
Bedenken geltend gemacht, ſo daß eine vollſte
erzielt werden konnte. Der Finanzminiſter
den Vorlagen ausarbeiten. Gleichzeitig
durch Abſtriche am Etat das Defizit z
neuem, tieferem Verſtändnis gebracht zu ha.
der Romantik geborenen deutſchen Forſchu
des 19. Jahrhunderts die Schätze altdeutſc
der hob. Nachdem Ludwig Uhland (1822)
Walther das erſte anſchauliche Bild geliefe?
Lachmann (1827) mit der erſten kritiſchen
lage für alle ſpäteren Ausgaben, Ueberſe F.
lungen.
Und ſo wiſſen wir heute Walthers S
ſchichte der deutſchen Lyrik genau zu beſt
Vertreter der ritterlich=höfiſchen Dichtung
ſpielmänniſcher Spruchweisheit, ernſter Gl
der volkstümlicher Weiſen, hat er alle RR
alterlichen Lyrik in ſeinem Werke vereinigt,
Gattung, die politiſche Dichtung, in großa, E,
bildet. In den Predigten des Franziskane
gensburg (geſt. 1272), in dem Streitſchrifte
ähnliche Töne wie in Walthers agitatoniſch
der deutſchen Poeſie ſind ſie bis zu Ernſt 9
lands= und Kriegsliedern nicht wieder
Walther gab damit ſeiner perſönlichen Meſ
Geſinnung weiter Kreiſe Ausdruck. So wie
und empfanden während der Kämpfe zwiſch
unzählige im deutſchen Volke, doch nur der
tige vermochte die Empörung der Volls
Uebergriffe und Doppelzüngigkeit, Herrſch).
leidenſchaftlich und beredt, ſo volkstümlich
lebendig und ſchlagend auszuſprechen. Die C
geharniſchten Sprüche wirkten, bezeugt uns
Gegners, des welſchen Domherrn Thomaſi
ſtellt Walther als einen Volksberführer hin,
Gedichte Tauſende betöre und ungehorſam 9
Papſtes Gebot mache. Doch Walthers Haß
nur aus der Liebe zu ſeinem Vaterlande!
als 600 Jahre vor Hoffmanm von Fallerslek
über alles” („Ihr ſollt ſprechen: Sei will
er die geprieſene Zucht und Sitte, höfiſche
ſchen Sang ſpäter verfallen ſah, wandte ſich
in Schmerz und Trauer gegen die Sünden
Seinem Volke tief innerlich verbunden, fin
der Liebeslyrik, ohne je den Edelmann zu ver
ſönliche, elementare Töne, wie ſie der Volls
ganzen konventionellen Minneſang aber. I
ſind. Durchweg feſſelt dieſer plaſtiſche Die
lichkeit, Leben, Bewegung; er gibt ſtatt Bel
zu
184.
mi
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 9. Mai 1930
Seite 3
Mlarmnachrichten aus Indien
in Sholgpur. — 25 Tote und 100 Berleßzte. — Skurm auf fämkliche Bolizeiſtakionen.
hen, das Polizeigericht und alle Schankſtuben niedergebrannk. — Milikär zur
Bieder=
herſtellung der Ruhe glarmierk.
derte die Entſendung von Truppen an. Das 2. Bataillon des in
Achmednagar, 180 Kilometer von Sholapur, ſtationierten
Regi=
jume die Arſache.
ments „Herzog von Wellington” befindet ſich unterwegs nach
Sho=
lapur. Inzwiſchen ſind aber bereits neue Truppen angefordert
Sſchreilungen durch die Anruhen worden, da man eine weitere Ausbreitung der Un=
eit in den Schakten geftellt.
EP. London, 8. Mai.
ngen aus Indien tragen einen ſehr
ern=
herigen Ausſchreitungen, die bereits eine
„yen und Verletzten gefordert haben,
wer=
n der Stadt Sholapur in der
Präſident=
en Schatten geſtellt. Die erſten zenſierten
25 Toten und über 100 Verletzten, doch
höher ſein, da die Kämpfe in Sholapur
rſache der Unruhen in Sholgpur,
uit etwa 70 000 Einwohnern, von denen
indus zuſammenſetzt, bildete das
Fäl=
men durch die Anhänger
Gan=
haft der Palmen der unter dem Namen
ſol gewonnen wird, betrachten die
Frei=
der Palmen als einen
weſent=
des Alkoholboykotts. — Als die
rem Vorhaben verhindern wollte, nahm
de Haltung ein. Wiederholte Aufforde=
7 Auseinandergehen blieben unbeachtet.
arauf das Feuer, was das Signal zu
Die ganze Stadt befindet ſich in einem
echs Polizeiwachen, das Poli=
Schankſtuben wurden nieder=
Polizeibeamte ſind ermordet
jrchkel weilere Ausbreikung
der Anruhen.
plapur erkannte bald, daß ſie der immer
ige gegenüber ohnmächtig war und for=
ruhen befürchtet. — Den letzten Berichten zufolge, wird die
Polizei von der Menge langſam zurückgetrieben.
Auch die Hilfstruppen ſind in Sholapur eingeſetzt worden.
Bor der Erftürmung des ſtaaklichen Salzdepols
in Dharſang.
Die übrigen Meldungen aus Indien lauten
nicht weniger beſorgniserregend. Der Führer der
Freiwilligen, die Gandhi an das Meer begleiteten, Abbas Tyabji,
hat heute angekündigt, daß er anſtelle von Gandhi die
Frei=
willigen nach Dharſana führen werde, um das
dor=
tige Salzdepot der Regierung zu ſtürmen. Dieſe
Ankündigung iſt umſo bedeutſamer, da ein Ueberfall auf
das Salzdepot nichts mehr mit Widerſtand ohne
Gewalt zu tun hat und Anlaß zu ſchweren Ausſchreitungen
geben kann. Da Gandhi ausſchließlich wegen dieſes Planes
ver=
haftet wurde, rechnet man auch mit der baldigen Verhaftung
Abbas Tyabjis. Wie es heißt, ſollen Gandhis Sohn Matilal und
Jugatram Dafe, ein führendes Kongreßmitglied, ſich von Surat
nach Dharſana begeben, um Vorbereitungen für die Erſtürmung
des dortigen Salzdepots zu treffen.
Der allindiſche Kongreß erwägt radikalere Mekhoden
für den Kampf gegen das Salzmonopol.
Patel, der frühere Sprecher der indiſchen Geſetzgebenden
Ver=
ſammlung und Befürworter eines ſcharfen Boykotts engliſcher
Waren entfaltet eine rege
Orgnaniſtationstätig=
keit. Patel verläßt heute abend Bombay, um morgen in
Gujirat mehrere Beſprechungen mit führenden Kongreßmitglie=
dern über die Durchführung des Kampfes gegen die indiſch=
Regierung abzuhalten. Am Montag findet in Allahabad die
be=
reits angekündigte Konferenz des Arbeitsausſchuſſes des
allindi=
ſchen Kongreſſes ſtatt, auf der über die Kongreßpläne für
die allgemeine Gehorſamsverweigerung beraten
wird. Der Arbeitsausſchuß dürfte aller Wahrſcheinlichkeit nach
radikalere Methoden für den Kampf gegeg das
Salzmonopol vorſchlagen und hauptſächlich den Boykott
engliſcher Waren in Indien befürworten.
Gandhi von Pung nach Putandhar überführk.
Gandhi
hute nach offizieller Ankündigung aus dem
Ge=
fängnis in Puna in das Militärſanatorium in
Purandhar, etwa 40 Kilometer von Puna entfernt,
über=
führt worden. In dem offiziellen Communiqué werden
keinerlei Gründe für die Ueberführung Gandhis nach
Purandhar angegeber. Man glaubt aber, daß dieſe
Maß=
nahme der Behörden hauptſächlich auf die Erregung der
Bevöl=
kerung in Puna zurückzuführen iſt, die durch Gandhis
Anweſen=
heit ausgelöſt wurde.
Zuſammenbruch der engliſchrägsptiſchen
Verhandlungen.
EP. London, 8. Mai.
Die engliſch=ägyptiſche Konferenz iſt
geſchei=
tert. Die verzweifelten Anſtrengungen auf engliſcher wie auf
ägyptiſcher Seite in den letzten Tagen, haben die Konferenz nicht
vor dieſem Schickſal bewahren können. Der Abbruch der
Verhand=
lungen kommt nicht überraſchend, da man auf Grund der ernſten
Kriſe in den letzten Tagen ein Fehlſchlagen der Konferenz
vor=
ausſah. Als Grund für das Scheitern der
Verhand=
lungen gab Außenminiſter Henderſon in einer Erklärung im
Un=
terhaus die Sudan=Frage an, in der die engliſche
Regie=
rung den ägyptiſchen Forderungen nach Erweiterung der
Kon=
trolle nicht habe nachkommen können. — Ein Weißbuch über die
Verhandlungen wird binnen kurzem veröffentlicht werden. Wie
Henderſon auf Anfragen mitteilte, bleibt infolge des
Zuſammen=
bruchs der Verhandlungen der status guo in Aegypten
beſtehen.
Von der ägyptiſchen Delegation wurde nach der
kurzen Schlußſitzung heute mittag eine Erklärung abgegeben, in
der die Abordnung ihr Bedauern über das Fehlſchlagen der
Kon=
ferenz zum Ausdruck bringt und erklärt, daß ſie ihr
mög=
lichſtes getan habe, aber nicht auf Aegyptens
Recht auf den Sudan verzichten wolle.
n Landſtriche innerhalb der indiſchen Grenze ſtehen unmittelbar
Lerwaltung (Provinzen), die ſchraffierten nur mittelbar, es ſind
Eingeborenenſtaaten.
Schwere Zuſammenſtöße in Girgaum zwiſchen Eingeborenen und Polizei, bei denen es ſich
wieder=
um um Uebertretung der Salzmonopolgeſetze handelte. In der Mitte ein ſchwerverletzter
Polizei=
offizier, der zu Boden geſchlagen wurde.
tiſche Handlung und kleidet ſeeliſche
Ver=
nungen der ſinnlichen Welt. Indem er
einen dichteriſch greifbaren Körper
ver=
dramatiſche Mittel zur Verſtärkung des
eicht ſeine lyriſche Kunſt eine Vollendung,
* ünther kein deutſcher Dichter wieder zeigt.
wie es die höfiſche Sitte forderte, um der
h der „hohen Minne”, d. h. einer
vor=
ſenden Frau, aber ſeine entzückendſten
n ihren Urſprung der „niederen Minne‟
die keine Rückſicht auf Rang und
Reich=
hönheit nimmt, ſondern der echten Weib=
1d Treue gilt. Lieder wie „Herzeliebes
Linde bei der Heide‟, „Nehmet, Fraue,
mir der Stunde, da ich ſie erkannte”, um
en, haben den eigenen Ton und das per=
Gelegenheitsdichtungen in Goetheſchem
undere bezaubern durch Naivität, Anmut
2r, durch die Echtheit und Stärke eines
Dechſelnden Stimmungen des Menſchen=
und Wehen, in innige Beziehungen zu.
außeren Welt zu ſetzen weiß.
Dichter wendet ſich mehr und mehr von
* Nmmliſchen. Mit ſittlichen Fragen von
* zu rechter Erziehung der Jugend, zur
A 2 Selbſtüberwindung ermahnt. Nun wird
19e zum religiöſen Dichter: er legt in
Olaubens= „Id Sündenbekenntnis ab, be=
Ingteit, die Jungfrau Maria und Chriſti
Einem kindlich=frommen Morgengebet den
T ſich herab und preiſt Gottes Huld und
Outer; er dichtet fromme Marſchlieder für
2 ſbricht in ſeinem Lobgeſang auf das Hei=
Aoſe Poeſie der Kreuzzüge aus. Mit der
Perbindet ſich eine religiös=weltſchmerz=
Den einſt ſo weltfrohen Sänger zur Ver=
Zeiten und zum Abſchied von der Welt
Neinen Sang in dem ſchwermutsvollen
Lungen läßt: „O weh, wohin verſchwunden
Die Klage über die Zeit hat ſich in die
ticeit des menſchlichen Lebens überhaupt
Sglther bis zuletzt in ſeinen lyriſchen
Be=
rgeſtellt, auch da, wo er die Stimme
A ſeinen ſpätherbſtlichen Schöpfungen
ioe zum Allgemein=Menſchlichen verklärt.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 8. Mai 1930.
* Die Pilgrime von Mekka.
Komiſche Oper.
Viele werden überraſcht, ja vielleicht enttäuſcht geweſen ſein,
daß Gluck die Muſik für dieſes Stückchen geſchrieben hat. Es iſt
nicht der Reformator der Oper, der Schöpfer des „Orpheus” und
der „Alkeſte”, der aus dieſer Kompoſition ſpricht. „Die Pilgrime
von Mekka”, oder, wie ihr urſprünglicher Titel lautet: „1a
rencontre imprévue”, gehört zu der Reihe von komiſchen Opern,
die, obwohl nach dem „Orpheus”, aber vor dem eigentlichen
Reformationswerk „Alkeſte” geſchaffen, ſich einerſeits von dieſen
beiden, andererſeits von ſeinen vorhergegangenen Opern
italieni=
ſchen Stiles grundſätzlich unterſcheiden.
Es iſt eines von den zehn gelegentlichen Repertoirſtücken, die
Gluck in den Jahren 1756—1764 für die Wiener Hofbühne auf
franzöſiſche Texte komponiert hat, von denen außerdem nur noch
„Der betrogene Kadi” hin und wieder auf den heutigen
Spiel=
plänen erſcheint.
Als Stoff dienen harmloſe Späße und drollige Einfälle aus
kleinbürgerlichem Leben, die, um ſie zu neutraliſieren, dem
Zeit=
geſchmack des Rokoko entſprechend, ins Morgenland verlegt ſind.
Die Bearbeitung durch Hagemann hat in die Figuren des
Kalen=
ders, des Osmin und beſonders des Malers Ueberſchwang moderne
Perſiflagen hineingetragen. Die Muſik zeigt den ſonſt auf hohem
Kothurn ſchreitenden Meiſter in einer Schreibweiſe, deren
leicht=
flüſſige Melodik und anmutige Geſtaltung überraſcht und
ent=
zückt. Erſtaunlich iſt die muſikaliſche Schlagkraft der Komik und
Parodie, die geiſtreiche Inſtrumentation. Es ſcheint unzweifelhaft,
daß Mozart dieſe Oper gekannt hat, als er ſeine Entführung
ſchrieb.
Der feinen Muſik gab die geſchickte und originelle
Inſzenie=
rung der Herren Rabenalt und Reinking einen ſehr
ein=
heitlichen Rahmen, aus dem ſie wirkſam hervortrat, vortrefflich
geleitet von K. M. Zwißler. Die von Cläre Eckſtein
ein=
ſtudierten Tänze der Damen Hagfors, Mlakar, Struck,
Korſchan, Aenne und Milly Reiß gefielen gut, obgleich
Exaktheit fehlte.
Die Rollen haben nur Dialog und Arien, keine Rezitative,
wenig Enſembles, ſind aber alle nicht leicht zu ſingen. Der Stil
war nicht immer ganz getroffen. Es iſt hoch anzuerkennen, wie
tapfer Sylveſtr Bunſel trotz plötzlich erlittener ſchmerz=
hafter Muskelzerrung ſeine Prinzenrolle durchführte. Carl
Stralendorf machte aus ſeinem Malergenie eine ſehr
amü=
ſante Charakterſtudie und Heinrich Kuhn holte aus dem
Kalender wirkſamſte Draſtik meiſterhaft heraus. Gut bei Stimme
und bei Laune, in kleidſamen Koſtümen das Damenquartett Käte
Walter, Regina Harre, Maria Kienzl, Martha
Liebel. Die Herren Vogt, Schuſter, Overlack waren
flott auf ihren Plätzen.
V. H.
— Hausbuch deutſcher Lyrik. Von Ferdinand Avenarius.
Erneuert von Hans Böhm. Mit Bildern deutſcher Maler.
Heraus=
gegeben vom Kunſtwart. München, Verlag Georg D. W.
Call=
wey, Ganzl. 7,50 RM.
Avenarius berühmtes „Hausbuch deutſcher Lyrik” liegt in
einer durchgreifenden Neubearbeitung vor. Hans Böhm, der in
den letzten Jahren ſchon das „Balladenbuch” und „Das Fröhliche
Buch”, ſo vielen zu Dank, erneuerte, hat, durch ſolche Bewährung,
ſeine engen perſönlichen und künſtleriſchen Beziehungen zum
ver=
ſtorbenen Kunſtwartherausgeber, dann durch eigene achtenswerte
dichteriſche Leiſtung doppelt und dreifach berufen, auch dieſe
Neu=
bearbeitung unternommen. So leuchtet nunmehr das vielen
vertraute ſchöne Dreigeſtirn dieſer bewährten Gedichtausleſen im
neuen, ſtrahlenden und wärmenden Glanze. Mag es ebenfalls
dem heutigen, jungen Geſchlechte zum wirklichen „Hausbuch”
werden, es hat alle Qualitäten dafür! Mag es vor allem auch
Un=
gezählten wieder die unvergänglichen Gemütswerte und die
ewige Schönheit deutſcher Dichtung nahe bringen und ein
Ver=
mittler werden zwiſchen dem Volk und ſeinen Dichtern!
„Führer durch Kaffel, Heſſen, Waldeck und Weſerbergland”
Heraus=
gegeben vom Verkehrsverband für Heſſen und Waldeck, Kaſſel,
Rat=
haus.
Einen Anſpruch auf beſondere Beachtung darf dieſer Führer, der ein
Ratgeber bei der Auswahl von Hotels, Sommerfriſchen,
Erholungs=
ſtätten und Uebernachtungsmöglichkeiten” ſein will, erheben. Ueber
tau=
ſend Unterkunftsbetriebe ſind in dem Werke aufgeführt. In einem
an=
ſprechenden Gewande mit über 100 prachtvollen Bildern — darunter auch
Luftbildaufnahmen — und einer Ueberſichtskarte ausgeſtattet, wirbt das
Büchlein für das Heſſenland, für Waldeck und das Oberweſergebiet.
— Paul Eipper, der Kenner und Dichter der Kinderſeele,
kommt zum Wort im Maiheft „Die neue Linie” mit einem
durch reizende Photos illuſtrierten Aufſatz: Kinder beſchäftigen
ſich ſelbſt”. Oſtpreußen, „das ſchwebende Land” bringt uns Paul
Fechter in einem gleichnamigen Artikel nahe „Außerdem enthält
das vorzüglich bebilderte Heft: Urteile verſchiedener Kritiker:
Der ſtärkſte Eindruck des Theaterwinters” eine Abhandlung über
„Waſſerbecken und Uferpflanzen” von Foerſter=Bornim und viele
andere, rein literariſche Beiträge. Der Modeteil bringt, was die
gut angezogene Dame für die Sommerreiſe braucht: Strand=,
Bade= und Reiſe=Garderobe. Hübſche Kinderkleidung und roderne
Handarbeiten vervollſtändigen das Heft. Für 1 Mark überall —
falls nicht, vom Verlag Otto Beyer, Leipzig, Weſtſtraße 72.
Es hat Gott gefallen, unſere liebe, treue Mutter,
Großmutter und Schwägerin
Frau Lune Schweisgut
eb. Zimmer
Witwe des Geh. Schulrat Dr. Theodor Schweisgut
von ſchwerer Krankheit durch einen ſanften Tod
zu erlöſen.
Elſe Cramer, geb. Schweisgut
Marie Feickert, geb. Schweisgut
Anna Berkes, geb. Schweisgut
Hermann Bußmann, Betriebsdirektor
Fritz Feickert, Studienrat
Hugo Berkes, Obering.
Emeline Schweisgut
Luiſe Schweisgut
Darmſtadt, Dieburg, Hüls, Eſſen, den 8. Mai 1930
Martinſtraße 10
Die Beerdigung findet Samstag, den 10. Mai,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bitten
wir Abſtand zu nehmen.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied ſanft meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Großmutter und
Schwieger=
mutter
Frau
Matgateig Jaſcher
geb. Rindfuß
im Alter von 68 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Adam Daſcher und Kinder.
Tützelbach i. O., den 8. Mai 1930. (7568
Die Beerdigung ſindet vom Trauerhauſe aus Samstag
nachmittag 2 Uhr ſiatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſt=
geliebte Gattin unſere treuſorgende Mutter,
Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin u. Tante
Frau
geb. Felmer
heute Nacht durch einen ſanften Tod von ihrem
Leiden zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtian Weingart
Paula Kath. Weingart
Dora Anna Weingart.
Darmſtadt, den 8. Mai 1930.
Riedeſelſtraße 46.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 10. d. Mts.,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
die überaus zahlreichen Blumenſpenden beim
Heim=
gang unſeres teuren Entſchlafenen
Herrn Otto Bott
ſagen wir Allen auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer Müller
für die troſtreichen Worte, ſowie den Beamten der
Landesbibliothek, dem Bürgergeſangverein Beſſungen,
dem Kriegerverein Darmſtadt und dem Hausmeiſter=
und Amtsgehilfenverband für den ehrenden Nachruf
und Kranzniederlegung.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. Mai 1930.
(B. 7569
Jahnſtraße 39.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
die überaus zahlreichen Blumenſpenden bei dem
Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen bitten wir alle
Verwandten, Freunden und Bekannten auf dieſem Wege
unſeren aufrichtigen Dank entgegenzunehmen. Weiter
danken wir Herrn Pfarrer Goethe für die troſtreichen
Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Klös.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach kurzem
Krankſein im Alter von 62 Jahren meine liebe
Frau, unſere treue Schweſter, Schwägerin und Tante
Chlniine Tueg
geb. Schneider
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Luley.
Darmſtadt, den 7. Mai 1930.
Bleichſtraße 34,
Die Beerdigung findet Samstag, 10. Mai 1930,
nachm. 3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Todes-Anzeige.
Heute früh verſchied nach
lan=
gem ſchweren, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden meine
liebe Tochter, unſere gute
Schwe=
ſter, Schwägerin, Tante u. Nichte
Fräulein
Kalna piger
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Frau Marg. Piker Wwe.
Darmſtadt, den 8. Mai 1930.
Riegerplatz 13, II.
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt. (7594
Wer den Pfennignichtehrt,
ist des Lalers nicht wert
Weil wir wissen, daß es
ge-
rade der Pfennigist, mit dem
jeder heute mehr denn je
rechnen muß, sinid unsere
Waren niedrigst kalkuliert.
So ermitteln wir auf den
Pfennig.genau die niedrigen
Tiefz-Preise, die Ihnen den
Einkaufder guten Tietz-
Qug-
litäten so sehr erleichtern. —
Schließlich hof der Pfennig
ja noch mehr ein Recht
dä-
rauf, gegen entsprechenden
Gegenuert eingetauscht zu
werden wie die Mark. —
Des-
halb geben wir dem Pfennig
was des Pfennigs ist. Wer
daran denkt, geht vor dem
Einkauf immer
kuerzt
DIAIA
Darmſtadt, den 8. Mai 1930.
Hand= u. Maſchinen=
Hahligum
Einkänteln v.
Spit=
ſen in Wäſche uſw.,
Kordieren v.
Stoff=
kant Knopflöchern.
Dehn, Kaſinoſtraße
Nr. 12, III. (7593
Schrotflinke
d. Drilling, gebr.,
zu kaufen geſucht
Angeb. unter D. 62
an die Geſchſt. (
Hag
ausgekämmte u. ab
geſchnittene, kauf
aufend G. Kanzler,
Friſeur Schulſtr. 12.
(298a)
Kondikor=
backofen
Kohl. z. kf. geſ.
Off.m. Pr. u. E.53Gſch
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Behagl. Heim
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Landhaus in Luft=
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Anläßlich des
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für die troſtr
den Schweſter.
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kurort a. d. Bergſtr. empfohlen durch
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Berlin-Glogau, 220 k
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Thrith Reiniging, Witeeseeite
Wihelminenstraße 19
Freitag, den 9. Mai 1930
Seite 5
der Landeshauptfkadk.
Darmſtadi, den 9. Mai.
röfnung der 4. Handelsſchau.
hen Feſthalle ſind die Vorbereitungen für die
delsſchau in vollem Gange. Die Türen ſind weit
ſtkraftwagen halten davor und entladen die
verſchie=
ungsutenſilien. Auch an den Standorten der
einzel=
erhafi gearbeitet. Die große Halle ſelbſt prangt be=
Flaggenſchmuck.
chau wird wie ihre Vorgängerinnen reich beſchickt.
Stände ſind belegt. Ein großer Teil der Ausſteller
her auch viele auswärtige Firmen, ſo aus Frankfurt,
göln, Kaſſel. München, Berlin, Hamburg, Bre=
Homburg, Düſſeldorf. Breslau, Bad=Nauheim,
Gie=
en. Schon jetzt läßt ſich erkennen, daß die einzelnen
irſamkeit, die die Not der Zeit lehrt, doch
wirkungs=
den und eine große Werbekraft haben dürften.
bekanntlich die Intereſſengemeinſchaft des Lebens=
E. V. Darmſtadt. Die Gemeinſchaft umfaßt nicht
fte in Darmſtadt, ſondern darüber hinaus auch in
. Eberſtadt. Friedberg. Griesheim. Groß=Gerau,
Zimmern, Jugenheim, Ober=Ramſtadt, Pfungſtadt,
rf. Seeheim, Traiſa und in einigen anderen
heſſi=
leitung liegt in den Händen der Herren Th. Stem=
It. Arthur Welz. Heinrich Roßmann, Adam Lulay,
Bilhelm Hartlaub.
werden, daß die diesjährige Handelsſchau im Jahre
zuſammen mit ihren ſonſtigen Veranſtaltungen
ung. Reklamefahrt uſw.) ſich großen Zuſpruches
er=
ck nicht verfehlt.
voll beſetzt, über 100 Ausſteller haben ihre Stände
lusſtellung ſelhſt iſt ab Samstag, den 10. Mai,
für das Publikum freigegeben. Wir bitten, die
in den Tageszeitungen zu beachten.
utſcher Mukkerkag 1930.
ſo findet auch dieſes Jahr am Sonntag, den 11.
en Landen zum Dank für die hingebungsvolle und
er Mutter für ihren Familienkreis der deutſche
ind will bei dieſer Ehrung der Mütter nicht
taten=
t doch der Muttertag hervorragend geeignet, den
1n zu pflegen oder aufs neue zu erwecken und zu
inen und Mitbürger ohne jeden Unterſchied des
oder des Bekenntniſſes werden ebenſo herzlich als
an den örtlichen Veranſtaltungen des Muttertages
durch ihr Intereſſe und ihr Verſtändnis für den
Nutter=Ehrung zum Ausdruck zu bringen.
ng findet ſtatt am Sonntag, den 11. Mai,
nach=
m Städtiſchen Saalbau.
des Innern hat anläßlich dieſes Tages eine Stra=
Verkauf von Blumen und Poſtkarten zum Beſten
iger Mütter genehmigt.
Der Ehrenausſchuß:
tt; Dr. Bienheim, Rabbiner; Geh. Rat D. Dr.
idendent; Haſſinger, Schulrat; Kleber=
„ Leuſchner, Miniſter des Innern; Löſch,
Iler, Oberbürgermeiſter; Prof. Roth, Rektor
Ritſert, Oberſchulrat; Urſtadt,
Mini=
de Weerth, für den Verband Darmſtädter
Frauenvereine.
Veranſtaltungen in Darmſtadt wird noch durch
kanntgegeben.
ewaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Ober=
dt vom Finanzamt Worms wurde als Vorſteher
fenbach=Land in Offenbach verſetzt.
chliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
Adolf Richtmann, zurzeit in Liverpool, die
e zu Alsheim (Dekanat Oppenheim) und dem
iß zu Gimbsheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu
iedberg) übertragen, und Stadtpfarrer Ferdinand
h auf ſein Nachſuchen aus dem Dienſt der
Heſſi=
laſſen.
Samstag, den 10. Mai, feiert Sophie
Bar=
ſtraße 100, in voller Rüſtigkeit ihren 85.
Geburts=
ſammlung des Bankhaufes Nauheim. Die
Gläu=
geratenen Bankhauſes Nauheim verſammelten ſich
tag 9.30 Uhr im Schwurgerichtsſaal. Der Kon=
Ueberſicht über die gegenwärtige Lage, die nichts
Für die Wertpapiere, die verkauft werden ſollen,
werte noch nicht feſtgelegt. Es muß damit
vor=
en, damit die Aktien nicht allzu ſehr ſinken. Im
forderungen feſtgeſtellt. Der nächſte Gläubigertag
n 26. Mai, vormittags 9.30 Uhr, ſtatt. Der
Kon=
ann etwas mehr über die Lage ſagen zu können.
eſtgenommen wurde der Kontoriſt Hans Höhne
*d von der Gerichtsbehörde in Chemnitz wegen
Zetrugs geſucht. Er wurde dem hieſigen Amts=
Auf Anordnung der Geſundheitsbehörde wurden
Iſtgenommen, weil ſie ſich dieſer Behörde nicht auf
— Ein Weißbinderlehrling von hier, der ſeine
bnis verlaſſen hatte, wurde in Meersburg i. L.,
ittellos war, in Schutzhaft genommen. Er wird
der zugeführt.
nem Hotelangeſtellten wurden aus ſeinem
Man=
errentaſchenuhr und ein Wecker
ent=
tahl. Am 28. April 1930 wurde in der Stadt,
raße, ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt. In einem
te kleine Standuhr gefunden. Perſonen, welche
*Standuhr geltend zu machen glauben oder
Ingaben machen können, wollen ſich bei dem
Poli=
dkeilung — Hügelſtraße 31/33, Zimmer Nr. 3,
Dezember 1929 wurden einem Reiſenden in der
Lenmarken in größeren Mengen geſtohlen.
Gt gelungen, den Täter zu ermitteln.
Möglicher=
ſen Marken im Verkehr als Zahlungsmittel
an=
deiche ſachdienliche Angaben machen können, wol=
Eiamnt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer Nr. 3, melden.
Bartenhütten. In der Nacht vom 5. auf 6. Mai
ingärten am Breitwieſenweg
meh=
iche berübt. Den Tätern fiel hierbei eine größere
* und Schuhe in die Hände. Perſonen, die be=
Zen über die Täter oder Verbleib der geſtohlenen
konnen, werden gebeten, auf der Kriminalabtei=
L. Zimmer 29, vorzuſprechen. Auf Wunſch
wer=
itteilungen ſtreng vertraulich behandelt.
kabalier. Am 8. Mai iſt in einer Wirtſchaft in
Uger aufgetreten, der ſich ein Mädchen von der
al nahm, Speiſen, Getränke und Zigaretten
be=
ier halben Stunde hat er ſich unter irgendeinem
tal entfernt, ohne ſeine Zeche zu bezahlen.
Me: Am 1. Mai 1930 aus dem Hofe Marienplatz
Krie Opel, Fabr.=Nr. 141 467; am 7. Mai aus
Derichtsgebäudes ein Herrenfahrrad Marke Kay=
2 mit roter Bereifung; am gleichen Tage aus
be 32 ein Herrenfahrrad Marke Chattia, mit
it blauem Stern.
V0yrrab. Am 8. Mai wurde ein Herrenfahrrad
Gabriknummer 13 663, aufgefunden.
Errichlung eines Befreiungsmales in Mainz.
Eine Stiftung der heſſiſchen Regierung.
Unter dieſer Ueberſchrift ging eine offizielle Mitteilung der
ſtädtiſchen Preſſeſtelle Mainz durch die Zeitungen, zu der bis
heute merkwürdigerweiſe noch von keiner Seite kritiſch Stellung
genommen wurde. Es heißt in der amtlichen Mitteilung u. a.:
„In einer früheren Bauausſchußſitzung hatte der Mainzer
Oberbürgermeiſter Dr. Külb bereits mitgeteilt, daß der
heſ=
ſiſche Miniſter des Innern, Herr Leuſchner, in der Lage ſei,
der Stadt Mainz ein Erinnerungszeichen an die Räumung zu
ſtiften. Der Entwurf für dieſes Denkmal wurde auf
Veran=
laſſung des Herrn Miniſters von dem freiſchaffenden Künſtler
B. Elkan in Frankfurt a. M. gefertigt.”
Alſo eine Stiftung der heſſiſchen Regierung für eine
heſſiſche Stadt, zu der ohne weiteres ein Frankfurter Künſtler
mit der Ausführung, auf Veraulaſſung des Herrn Miniſters des
Innern, Leuſchner, beauftragt wurde. Wir hätten an und für
ſich nicht zu der Meldung zu ſagen, wenngleich es auch
außer=
ordentlich befremdet, daß die Bekanntgabe der Stiftung der
heſſi=
ſchen Regierung erſt erfolgt, nachdem mit dem Künſtler nicht nur
Fühlung genommen, ſondern der Entwurf, und damit
zuſammen=
hängend auch wohl die Ausführung des Denkmals beſchloſſen
war. Wir haben ſelbſtverſtändlich auch nichts gegen den Künſtler
Benno Elkan, es ſcheint uns aber doch die Frage an den Herrn
Miniſter des Innern berechtigt: Iſt Herrn Miniſter Leuſchner
nicht bekannt, daß es auch in Heſſen Künſtler gibt, freiſchaffende
Künſtler, die dem heſſiſchen Staate ſeit Jahren ihre Steuern
zah=
len, und die es in künſtleriſcher Beziehung ſehr wohl mit
außer=
heſſiſchen aufnehmen können? Was die Tatſache beweiſt, daß
heſſiſche Künſtler, ſpeziell Darmſtädter, vielfach zu Wettbewerben
im Reich, beſonders auch von Berlin, direkt aufgefordert wurden.
Glaubt die heſſiſche Regierung oder glaubt der Herr Miniſter
des Innern, daß ihre moraliſchen und wirtſchaftlichen
Verpflich=
tungen gegen die Künſtler des eigenen Landes damit erſchöpft
ſind, daß alljährlich der gewiß nicht ſehr hoch dotierte
Büchner=
preis zur Verteilung gelangt?
Wäre es nicht zum mindeſten moraliſche Pflicht der
heſſi=
ſchen Regierung geweſen, wenigſtens den Verſuch zu machen, einen
brauchbaren Entwarf von einem heſſiſchen Künſtler für ein
Denk=
mal in einer heſſiſchen Stadt zu erlangen. Wenn ſchon ein
dotier=
tes Preisausſchreiben nicht erwünſcht war, wären ſicher heſſiſche
Künſtler auf Aufforderung hin bereit geweſen, Entwürfe für ein
Befreiungsdenkmal in Mainz zu liefern. Es ſollte der heſſiſchen
Regierung doch bekannt ſein, daß der Ruf Darmſtadts als
Kunſt=
ſtadt heute noch von dem zehrt, was die Künſtlerkolonie auf der
Mathildenhöhe ihm einſt gab. Man ſollte die heſſiſche Kunſt und
die heſſiſchen Künſtler doch nicht dadurch einfach an die Wand
drücken, daß man ſie bei der Errichtung eines Denkmals, das nicht
für vorübergehende Zwecke geſchaffen, ſondern Jahrhunderte
überdauern ſoll, übergeht und dadurch nach außen hin den
Ein=
druck erweckt, als habe Darmſtadt, als habe Heſſen, keine
Künſt=
ler, die in der Lage wären, ein würdiges Befreiungsmal zu
ent=
werfen.
Vielleicht iſt der Beſchluß des Herrn Miniſters des Innern
doch noch in dieſer Hinſicht zu revidieren.
* Forlbildungskurſus für die akademiſchen
Forſt=
beamken der heſiſchen Skaaksforſtverwalkung.
E Auf Veranlaſſung der Forſtabteilung des Heſſiſchen
Finanzminiſteriums fand ein ſehr gut beſuchter
Fortbildungs=
kurs für akademiſche Beamte und Anwärter der Heſſiſchen
Staatsforſtrerwaltung ſtatt. Zahlreiche Gäſte waren erſchienen.
U. a. wohnten auch Herr Miniſter Kirnberger, Herr
Miniſterial=
direktor Schäfer ſowie Herr Regierungsdirektor Erb, der
Vor=
ſitzende des Fortbildungsausſchuſſes des Deutſchen Forſtvereins,
und eine Reihe bayeriſcher Forſtbeamte aus der Pfalz der
Veran=
ſtaltung bei. Der Lehrgang brachte eine Reihe ausgezeichneter
Vorträge über aktuelle und für die berufliche Tätigkeit des
Forſt=
beamten wichtige Fragen, an die ſich jeweils lebhafte und äußerſt
anregend verlaufene Ausſprachen anſchloſſen. Mit der
Vor=
führung der Siemens’ſchen Motorfräſe und der Beſichtigung
eines rationaliſierten Muſterpflanzgartens im Darmſtädter
Stadtwald fand die lehrreiche und alle Teilnehmer
hochbefrie=
digende Veranſtaltung ihren Abſchluß.
Es geht etwas in der Welt vor!s
Ausflug=Sonderzug nach Rokhenburg ob der Tauber.
Wie nicht anders zu erwarten, erfreut ſich der Sonderzug der
Reichs=
bahndirektion Mainz nach Rothenburg ob der Tauber großen Zuſpruchs.
Der Sonderzug fährt am Samstag nachmittag nach Rothenburg und
kehrt am Sonntag abend zurück. Für bequeme Beförderung und gute
Unterbringung in Rothenburg iſt geſorgt. Es ſteht zu erwarten, daß
die Fahrkarten für die zur Verfügung ſtehenden Sitzplätze in dieſem
Sonderzug, der beſtimmt verkehren wird, am Freitag vergriffen ſind.
Wer alſo rechtzeitig die Fahrkarten löſt, wird an einer Fahrt teilnehmen,
von der er ſagen wird, ſie war ein Erlebnis, ſie war ein Feſt.
— Volksbühne. Die Mitglieder der Darmſtädter Volksbühne
erhal=
ten auf Grund eines Abkommens, das der Vorſtand mit der Gaſtſpiel=
Leitung getroffen hat, zum Gaſtſpiel des Moskauer Staatstheaters unter
Leitung von W. S. Meyerhold „Brülle, China!” im Großen Haus
des Landestheaters, Karten zu Vorzugspreiſen in der Geſchäftsſtelle,
vor=
mittags ab 10 Uhr (Eliſabethenſtr. 34, Haus Alter). Meyerhold, der
Schüler von Stanislawſki und Tairoff, gehört zu den hervorragenden
Repräſentanten der heutigen ruſſiſchen Bühne.
— Der Gabelsberger Stenographenverein gegr. 1861, Ballonſchule,
eröffnet am Freitag, den 9. Mai, weitere Anfängerkurſe in
Reichskurzſchrift in ſeinen Unterrichtsräumen in der
Ballon=
ſchule. Die Teilnehmergebühren ſind ſehr niedrig und werden auch bei
Ratenzahlungen nicht erhöht. Der
Maſchinenſchreibunter=
richt wird Ballonplatz 7 erteilt und kann jederzeit begonnen werden.
— Jugendbünde der Johannesgemeinde. Am kommenden Sonntag
findet vormittags um halb 8 Uhr in der Küchenmeiſterſchneiſe hinter
der Funkerkaſerne ein Maigottesdienſt ſtatt für die Jugend.
Vorher wird Herr Lehrer Vonderheit die Liebenswürdigkeit haben, im
gleichen Wald eine Führung zum Kennenlernen von Vogelſtimmen
zu halten. Treffpunkt 6.45 Uhr am Ende des Dornheimer Weges. Die
beiden Veranſtaltungen fallen bei ſrarkem Regen aus.
Sind die Feſte nah!
Freuen ſich Onkel und Papa!
Nein! Alles freut ſich und ſchmiedet Pläne, wie man ſich das
Leben am ſchönſten geſtaltet. Geſundheit und Frohſinn ſind die
größten Werte die der Menſch beſitzen kann. — Da ſollte ſich keine
Hausfrau die Lebensfreude durch einen Waſchtag trüben laſſen,
der immer ein Schreckenstag iſt. Ob Bettwäſche oder Leibwäſche,
ob Stärkewäſche oder Gardinen — am beſten und billigſt
be=
ſorgt dies alles die Großwäſcherei Ludwig Hering, Jahnſtr. 4,
älteſte Dampfwäſcherei Heſſens mit neuzeitlicher techniſcher Ein=
(7178a
richtung. (Telephon 3949.)
Welimeiſterſchaften der Skudenken.
126 Italiener am Start!
Am 7. Mai 1930 iſt die offizielle Meldung des italieniſchen
Natio=
nalverbandes für die Weltmeiſterſchaften der Studenten, die in der Zeit
vom 1.—10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, eingelaufen.
Italien entſendet eine außerordentlich ſtarke Nationalmannſchaft
nach Darmſtadt, und zwar werden ſich beteiligen: am Fußball 20, am
Schwimmen 20, in der Leichtathletik 25, am Fechten 16, am Tennis 10
und am Rudern 35 Mann. — Die Kleidung der Mannſchaft beſteht aus
ſchwarzem Hemd mit dem fasciſtiſchen Lictorenbündel und kurzer
ſchwarzer Hoſe.
Der italieniſche Nationalverband teilt mit, daß es ihn freue, eine
ſo zahlreiche und gut vorbereitete Sportmannſchaft nach Darmſtadt zu
entſenden, und ſie hofften, in Deutſchland mit der gleichen lebhaften
Sympathie aufgenommen zu werden, mit der ſie nach Deutſchland
kommmen.
Mit der Meldung der italieniſchen Nation in der Stärke von 126
Mann gewinnen die Meiſterſchaften der Studenten eine weitere
charak=
teriſtiſche Note, da gerade Italien beſonders im Fußball und im Fechten
über ein ganz außerordentliches Können verfügt und es dadurch in
bei=
den Sportarten mit Ungarn zu außerordentlich intereſſanten und
ſchar=
fen Kämpfen kommen wird, jedoch ſind auch für die anderen
Uebungs=
arten die Leute in beſonderen Kurſen zuſammengeſchloſſen und kommen
tatſächlich in allerbeſter Verfaſſung nach Darmſtadt.
„Graf Zeppelin” und die Welkmeiſterſchaften
der Sludenken in Darmſtadk.
Anläßlich der Weltmeiſterſchaften der Studenten, die vom 1.
bis 10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden, landet das
Luft=
ſchiff „Graf Zeppelin” am 2. Auguſt 1930 in Darmſtadt. Als
Landeplatz wurde der frühere Griesheimer Schießplatz, ungefähr
5 Kilometer weſtlich der Stadt, gewählt. Ein beſonderer
Anker=
maſt wird errichtet. — An dieſem Tag wird Darmſtadt einem
Heerlager gleichen, da nicht nur anläßlich der Weltmeiſterſchaften
viele Tauſende hier weilen, ſondern auch zum Beſuch des „Graf
Zeppelin” 60—80 000 Menſchen erwartet werden. Die
verkehrs=
techniſchen Vorausſetzungen zur Bewältigung des Verkehrs
wer=
den erfüllt.
Es iſt erfreulich, daß der „Graf Zeppelin” anläßlich der
Welt=
meiſterſchaften der Studenten in Darmſtadt landet und die
aus=
ländiſchen Studierenden werden ſicherlich freudig die Gelegenheit
ergreifen, dieſes bewundernswerte Werk deutſchen Geiſtes und
deutſcher Tatkraft kennen zu lernen.
— Heſſ. Spielgemeinſchaft. Am kommenden Sonntag, den 11. Mai,
7.30 Uhr, bringt die Heſſ. Spielgemeinſchaft, vielfachen Wünſchen
fol=
gend, Niebergalls Datterich im Kleinen Haus des Landestheaters
zur Aufführung, der damit ſeine dreißigſte Wiederholung in der
Spiel=
gemeinſchaft erlebt. Am Donnerstag, den 15. Mai, 8 Uhr, folgt dann,
als vorausſichtlich letzte Vorſtellung der Spielgemeinſchaft in der
laufen=
den Spielzeit, eine nochmalige Aufführung des Lumbeawend von
Dr. Gg. Büchner und Rob. Schneider, der auch diesmal wieder Stürme
der Heiterkeit entfeſſeln konnte und in ſeiner Wirkung auf das Publikum
ſeit dem vorigen Jahre nichts eingebüßt hat. Für beide Vorſtellungen
ſind, der allgemeinen Wirtſchaftslage Rechnung tragend, die
Eintritts=
preiſe auf 0,50—2,50 Mk. herabgeſetzt worden, um weiteſten Kreiſen den
Beſuch dieſer Vorſtellungen zu ermöglichen. Rechtzeitige Beſchaffung
der Eintrittskarten im Vorverkauf, der drei Tage vor der jeweiligen
Aufführung beginnt, iſt zu empfehlen.
— Servierkurſus. Auf den heute und morgen mittags um 3 Uhr
oder abends um 8 Uhr ſtattfindenden Tafeldeck= und Servierkurſus,
ver=
bunden mit Anſtandslehre, wird empfehlend hingewieſen.
Heſſiſches Landeskheaker.
9. Mai 19.30—23 Uhr
Rivalen
D 23
Preiſe 1.00—10 00 Mk. 20—22 Uhr
Konzert Roſe Landwehr
Preiſe 1.00—5.00 Mk. Samstag,
10. Mai 20—22 Uhr
Gaſtſpiel Meyerhold
Brülle China!
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22.30 Uhr
Dreimal Offenbach
komiſche Operetten von
Jaques Offenbach
R14 Darmſtädter Volks=
bühne) Gruppe 1—4,
T, Gruppe 1 u. 2.
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Sonntag,
11. Mai 14.30—17.30 Uhr
Der fliegende Holländer
Heſſenlandmiete 1 12
P 5 Därmſt. Volksb. Gr. 1-4
Preiſe 1 00—10.00 Mk.
20—22.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
E 23
Preiſe 1.00—10,00 Mk. 19.30—22.00
Der Datterich
Außer Miete
Preiſe 0.50—2.50 Montag,
12. Mai Keine Vorſtellung Keine Vorſtellung Dienstag,
13. Mai Keine Vorſtellung 20—22.30 Uhr
Die Kaſſette
Zuſatzmiete I
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Mittwoch,
14. Mai 20—22.30 Uhr
Zu ebener Erde und
im erſten Stock
D 24
Preiſe 1—10 Mk. 20—22.30 Uhr
Die Pilger von Mekka
P 11, Gruppe 1 u. 2
Darmſtädter Volksbühne
Preiſe 1.50—7.50 Mk.
— Heffiſches Landestheater. Zum Enſemble=Gaſtſpiel des
Moskauer Staatlichen Theaters wird uns vom
Theater=
bureau geſchrieben: Im Großen Haus findet morgen Samstag ein
ein=
maliges Geſamt=Gaſtſpiel des Moskauer Staatl. Meherhold=Theaters
mit dem Revolutionsſtück „Brülle, China!” von Tretiakow ſtatt.
Mit Meherhold kommt erſtmalig der markantere Vertreter der
modern=
ruſſiſchen Regiekunſt nach Deutſchland. Die ſtarke Perſönlichkeit
Meyer=
holds, die ganz neue Ideen zu verwirklichen verſtand, hat nicht nur
das ruſſiſche, ſondern auch das Theater ganz Europas befruchtet. In
Meherholds Truppe iſt die Elite der ruſſiſchen Schauſpielkräfte
ver=
einigt. Ueber das in Darmſtadt zur Aufführung gelangende Schauſpiel
Brülle, China!” äußerte ſich Meyerhold in einem Interview: Bei der
Beſprechung der Prinzipien, die der Inſzenierung von „Brülle, China!”
zu Grund liegen ſollten, ſchlug Regiſſeur W. F. Feodorow vor, die
Europäer=Szenen als Masken=Szenen ſpielen zu laſſen. Und ſo ſind die
Europäer in der Aufführung Automaten, die nach beſtimmten
Schablo=
nen, gültigen Allgemeinbegriffen handeln und Traditionen und
Kom=
mandoworten gehorchen. Das echte menſchliche Gefühl offenbart ſich
nur in den chineſiſchen Szenen, die durchaus realiſtiſch behandelt
wer=
den. Eindrücke des chineſiſchen Theaters werden nur nach Maßgabe
ihrer realiſtiſchen Wirkung und der ethnographiſchen Färbung
ver=
wertet. — Das Meherhold=Gaſtſpiel findet außer Miete zu
gewöhn=
lichen Preiſen ſtatt.
SPORTCREME MOUSON
RL Hie Herohr des de
eten oonnenlmanges
Seite 6
Freitag, den 9. Mai 1930
Pierte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt
am 29. April 1930.
Der Vorſitzende begrüßte die Verſammlung, die zum erſtenmal in
dem neuen Dienſtgebäude der Kammer, Wilhelminenſtraße Nr. 32, tagt.
Er wies darauf hin, daß mir Rückſicht auf den Ernſt der Zeit von einer
beſonderen Einweihungsfeier abgeſehen worden ſei und daß es Aufgabe
der Kammer ſein müſſe, ſofort zu nutzbringender ſachlicher Arbeit
über=
zugehen.
Sodann wurde der Geſchäftsführungsbericht für die Zeit ſeit der
letz=
ten Sitzung beſprochen. Hier verdient beſonders hervorgehoben zu
wer=
den, eine Ausſprache mit der Stadtverwaltung Darmſtadt über die
Ver=
hältniſſe der Gleisanſchlüſſe auf Bahnhof Darmſtadt=
Oſt. Die Reichsbahn hat den Betrieb auf dieſem Anſchlußgleis
bedauer=
licherweiſe eingeſtellt, weil es den betrieblichen Bedingungen nicht mehr
entſpräche. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß die von den Anſchlußinhabern
geforderten Gebühren unverhältnismäßig hoch ſind. Die Verhandlungen
werden fortgeführt werden. Des weiteren hatte die Erhöhung der
Wagengebühren für die Gleisanſchlußbeſitzer im Induſtrieviertel
Anlaß zu Verhandlungen gegeben. Die eine weitere zuſätzliche Belaſtung
der Betriebe darſtellende Erhöhung der Gebühren iſt nicht zuletzt auf den
zurückgegangenen Verkehr zurückzuführen. Mit der Reichsbahndirektion
Mainz iſt im Sinne einer Ermäßigung der in Rechnung geſtellten
Ver=
waltungsgehühren in Verbindung getreten worden.
Bei der Einweihung des neuerbauten ſtädtiſchen
Kurmittelhauſes in Bad Wimpfen war die Kammer
ver=
treten. — Ebenſo hat die Kammer an der 7.
Verwaltungsrats=
ſitzung der Hafraba in Baden=Baden teilgenommen. Im
Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand die Frage der Erhebung von
Be=
nutzungsgebühren für auf private Initiative erbaute Kraftwagenſtraßen.
Es ſteht zu hoffen, daß die Widerſtände, die ſich in dieſer Richtung noch
immer geltend machen, behoben werden, damit für eine ernſte
Durchfüh=
rung des großzügigen Gedankens freie Bahn geſchaffen werden kann.
Bericht erſtattet wurde weiterhin über die Aufſtellung von
Richtlinien für die Behandlung der Anträge auf
Er=
öffnung des Vergleichsverfahrens. In dankenswerter
Weiſe hatte es die Induſtrie= und Handelskammer Köln übernommen,
einen Entwurf für Richtlinien zur praktiſchen Handhabung des
Ver=
gleichsverfahrens auszuarbeiten. In eingehenden Verhandlungen der zu=
ſtändigen Kommiſſion der Kammer Darmſtadt war zu dieſen Vorſchlägen
Stellung genommen worden, worüber der Vollverſammlung Bericht
er=
ſtattet wurde. Die Richtlinien ſehen engſte Zuſammenarbeit von
Ge=
richten und Berufsvertretungen vor. In jedem Fall ſoll eine
weiteſt=
gehende Aufklärung der Verhältniſſe des Schuldners herbeigeführt
wer=
den. An die Würdigkeit eines das Vergleichsverfahren begehrenden
Schuldners iſt der ſtrengſte Maßſtab anzulegen. Ebenſo ſoll die
Ange=
meſſenheit der angebotenen Vergleichsquote einer ſtrengen Nachprüfung
unterzogen werden. Neben der beſonderen Sorgfalt, die bei der
Aus=
wahl der Vertrauensperſon Platz zu greifen hat, ſind die Beſtellung des
Gläubiger=Ausſchuſſes und ſeine Tätigkeit, die Verlängerung der
Ver=
fahrens=Friſten, die Sicherung der Durchführung des Vergleiches und
ſonſtige Geſichtspunkte in den Richtlinien behandelt. In jedem Fall ſoll
auch geprüft werden, ob das Unternehmen des Schuldners nach erfolgter
Sanierung noch Ausſicht auf Lebensfähigkeit hat und ob von dem großen
Geſichtspunkt der Bereinigung der Wirtſchaft aus betrachtet, ein
Inter=
eſſe der Allgemeinheit an ſeinem Fortbeſtand gegeben iſt. Die Richtlinien
werden im Kreiſe der Heſſiſchen und Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und
Handelskammern weiterzubehandeln ſein.
Ueber die Verhandlungen des Hauptausſchuſſes
und der Vollverſammlung des Deutſchen Induſtrie=
und Handelstages in Berlin, worüber in der Fach= und
Tagespreſſe bereits Näheres mitgeteilt worden iſt, wurde Bericht erſtattet.
Hierauf wurde noch eingehend verhandelt über die Frage „
Eiſen=
bahn und Kraftwagen”, wobei beſondere Berückſichtigung fanden
eine Denkſchrift der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn ſowie
eine Denkſchrift des beim Deutſchen Induſtrie= und Handelstag
gebilde=
ten Studienausſchuſſes „Eifenbahn und Kraftwagen‟. Die
Vollverſamm=
lung faßte nach eingehenden Erörterungen eine Entſchließung, die es
für notwendig erachtet, daß vor einer endgültigen Entſcheidung noch
eingehende Weitererhebungen gemacht werden müſſen, insbeſondere in
der Richtung, daß der in der Denkſchrift der Hauptverwaltung der
Deutſchen Reichsbahn behauptete, von anderer Seite aber beſtrittene
Einnahmen=Ausfall nach Grund und Höhe an Hand des bisher der
Oeffentlichkeit noch nicht zugänglich gemachten Materials einer
unpartei=
iſchen Nachprüfung unterzogen wird. Der Wortlaut der Entſchließung
iſt in Nummer 119 vom 30. April d. J. bereits veröffentlicht worden.
* Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein Fabrikdirektor aus Michelſtadt und ein bei ihm
beſchäftig=
ter Vorarbeiter aus Dorf=Erbach waren wegen fahrläſſiger
Körper=
verletzung am Donnerstag angeklagt. Auf einer dem Direktor
gehöri=
gen Ziegelei mit Lehmgrube waren am 30. Juli 1929 drei Arbeiter mit
Lehmabbau beſchäftigt, als der eine von ihnen durch herabfallende
Lehmmaſſen verſchüttet wurde. Er trug einen Beckenbruch und eine
Harnröhren= und Blaſenzerreißung, deren Folgen heute noch nicht
voll=
ſtändig behoben ſind, davon. Der Direktor hätte als verantwortlicher
Beſitzer dafür ſorgen müſſen, daß die Lehmböſchung nicht ſenkrecht,
ſon=
dern ſchräg abfiel. Auch der Vorarbeiter hätte die Arbeiter nicht allein
laſſen dürfen, ſo daß ſie ohne ſein Geheiß an einer beſonders
gefähr=
lichen Stelle abbauten. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den
Direk=
tor zu 100 Mark, den Vorarbeiter zu 50 Mark Geldſtrafe.
Ein 19jähriger Kaufmann aus Ober=Roden, der Sohn eines
Eiſen=
bahnbeamten, hatte als Arbeiter der Eiſenbahn im Dezember 1929 und
im Januar 1930 aus drei Expreßgutſendungen, die in Ober=Roden
an=
kamen, Schuhe, Zigarren und Zigaretten entwendet. Er ſchob die
Um=
ſchnürung der Pakete derart beiſeite, daß er ſie öffnen und an den
In=
halt gelangen konnte. Die Anklage lautet hier auf ſchweren Diebſtahl.
Während die Vorunterſuchung beim Gericht ſchon im Gange war, liefen
noch verſchiedene Anzeigen gegen den Angeklagten ein. So hatte er
bei der Turngemeinde Ober=Roden 15 Mark durch Anfertigung einer
falfchen Quittung erbeutet, die er auf Verlangen ſogar ein zweitesmal
anfertigte. Durch zwei Unterſchlagungen von je 10 Mark hatte er die
Turngemeinde und den Geſangverein in Ober=Roden geſchädigt. Er
er=
hielt wegen ſchweren Diebſtahls in drei Fällen und zweifacher ſchwerer
Urkundenfälſchung, einmal in Tateinheit mit Betrug, insgeſamt vier
Monate Gefängnis. Außerdem wegen Unterſchlagung in zwei Fällen
10 Mark und 30 Mark Geldſtrafe.
Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug hatte
ſich ein Hilfsarbeiter aus Groß=Zimmern zu verantworten. Auf ſeiner
Arbeiter=Wochenfahrkarte für die Strecke Groß=Zimmern-Frankfurt
war wohl ſeine Namensunterſchrift vorhanden, aber an derſelben
Stelle war vorher etwas ausradiert worden. Das hatte den Verdacht
erweckt, daß die Karte gefälſcht ſei wegen eines Vermögensvorteils von
2,70 Mark. Der Angeklagte gab glaubwürdig an, daß er die Karte
ſei=
nem Kind zum Spielen gegeben habe, und daß ſeine Frau, mit dem
Kind beſchäftigt, aus Verſehen ihren Namen darauf geſchrieben habe.
Er habe ihn ausradiert und ſeinen eigenen hingeſchrieben. Da dieſe
Schilderung nicht widerlegt werden konnte und durch Zeugen beſtätigt
wurde, erfolgte Freiſpruch des Angeklagten.
— Das Frühlingsfeſt des D.H.V., zu dem in der geſtrigen
An=
zeige eingeladen wurde, verſpricht, wie alle geſelligen
Veranſtal=
tungen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes,
wiederum allen Teilnehmern einige genußreiche Stunden. Eine
ausgezeichnete Vortragsfolge iſt zuſammengeſtellt worden. Die
Mitwirkenden, Frau Lilli Müller=Neudecker, die Geſangsabteilung
des V. H.C. und der Männerchor im D.HV., bürgen für gute
Dar=
bietungen. Es dürfte ſich empfehlen, ſich heute noch
Eintritts=
karten zum Preiſe von 1,25 RM. bei der Geſchäftsſtelle des D. H.V.,
Rheinſtraße 35 I, zu beſorgen.
Reichsunfallverſicherung. Im Hinblick auf die 600=Jahrfeier der
Stadt Darmſtadt hält die Sektion II. der Heſſen=Naſſauiſchen
Bau=
gewerks=Berufsgenoſſenſchaft ihre 45. ordentliche
Sektions=
verſammlung in Darmſtadt ab. Die Tagung findet am 14. Mai
d. J., vormittags 10 Uhr, im Reſtaurant Kaiſerſaal=Fürſtenſaal ſtatt.
Die Mitglieder der Sektion II werden gebeten, durch zahlreichen Beſuch
der Verſammlung ihr Intereſſe an der Sozialverſicherung zu bekunden.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
— Verein der Darmſtädter Handelsvertreter E. V. Der Verein
be=
zweckt die Vertretung der Berufsintereſſen der ihm angeſchloſſenen
Mit=
glieder ſowie deren wirtſchaftlichen Schutz durch Schaffung ſozialer
Ein=
richtungen. Der Organiſation der Handelsvertreter gelang es erſt
kürz=
lich, die derzeitige ſteuerlich überſpannte Belaſtung der
Handelsver=
treter, fühlbar herabzumindern. Die nächſte Mitgliederverſammlung
des Vereins findet am Montag, den 12. Mai, im Reſtaurant Sitte,
Karl=
ſtraße, ſtatt, zu der im heutigen Inſeratenteil eingeladen wird.
Eine Anſtecknadel des Reichsverbandes für Zucht
und Präfung deutſchen Warmblutes
iſt ſoeben ausgegeben worden. Anläßlich des Jubiläums ſeines 25
jähri=
gen Beſtehens, das als „Jahr des Pferdes” gefeiert wird, hat der
Reichs=
verband die Nadel anfertigen laſſen. Sie iſt in mattſilbernem Metall
ge=
halten und zeigt innerhalb eines Halbkranzes von Eichenlaub und der
Zahl 1930 ein galoppierendes edles Pferd. Die Nadel wird von allen
dem Reichsverband angeſchloſſenen Verbänden weitergegeben.
— Mozart=Verein. Aus der Fülle der Darbietungen des
Geſell=
ſchaftsabends „Auf allen Sproſſen” ſei hervorgehoben das
Gaſt=
ſpiel von Hedy Daehler, der Solotänzerin vom Staatstheater in
Wiesbaden, der der Ruf einer großen Künſtlerin vorausgeht. Der Abend
beginnt 8.30 Uhr. Die Plätze ſind nicht numeriert. Karten zu 1 Mk.
bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
— Promenaden=Konzert. Am Freitag, von 12—1 Uhr ſpielt
das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
am Woogsplatz nach folgendem Programm: 1. Regensburger
Trauermarſch von Kleiber. 2. Ouvertüre zur Oper „Fra Diavolo” von
Auber. 3. „Dorfſchwalben aus Oeſterreich”, Walzer von Strauß.
4. „Fanfare militär” von Aſcher. 5. Fantaſie aus der Oper „Rigoletto”
von Verdi. 6. „Frei weg”, Marſch von Latan.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 9. Mai: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 15 Min.
Samstag, den 10. Mai: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 8 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 8 Uhr 50 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 10. Mai: Vorabend 7 Uhr 20 Min — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 8 Uhr 50 Min,
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 7 Uhr 45 Min.
Freitag, den 16. Mai: Lag Beomer.
Tageskalender für Freitag, den 9. Mai 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr. D 23:
„Rivalen”. — Kleines Haus, 20 Uhr: Konzert Roſe Landwehr.
— Konzerte: Schloßkeller, Hotel Schmitz, Spaniſche
Bo=
dega. — Herrngartenkaffee, 16 Uhr: Konzert. —
Tech=
niſche Hochſchule, Hörſaal 326, 20 Uhr: Kulturfilm.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele,
Palaſt=Lichtſpiele.
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Aus Heſſen.
Der Griesheimer Schie
wird noch in dieſem Monal
Aa. Wie zuverläſſig verlautet, haben
heimer Schießplatz liegenden franzöſiſchen
ihrer vorgeſetzten Militärbehörde in
Main=
alle Vorbereitungen für den Abzug zu treffe
dem Vernehmen nach den Griesheimer Sd
ab verlaſſen; doch iſt noch nicht gewiß, r
genau eingehalten wird.
62. Verbandstag der Heſſiſchen
Wirkſchaftsgenofſenſchafken in
Ck. Groß=Gerau, 8. Mai. Am Samstag
Groß=Gerau der 62. Verbandstag der Heſſiſch
ſchaftsgenoſſenſchaften, verbunden mit der
gemeinſchaft der Heſſiſchen Kreditgenoſſenſch
Tagung der Arbeitsgemeinſchaft wird der Ver
über die Frage einer Stützungsgemeinſchaft de
des deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes e. V.
Debatte ſteht weiter die Gründung eines Zwe
nachbarten Reviſionsverbänden Kaſſel und Wi
bandstagung der Erwerbs= und Wirtſchaftsgen
ferat von Profeſſor Dr. Stein=Berlin, An
noſſenſchaftsverbandes e. V., über. Selbſtverwe
wortung der Genoſſenſchaften und Verantwortu
des vorgeſehen. Außerdem wird Ober=Stu
München, Leiter der Meiſterſchule für das
über die Grundlagen eines neuzeitlichen Ha
ſprechen.
Verkilgung der Blutle
Von der Provinzial= und Kreis
auf hingewieſen, daß alle Baumbeſitzer und Nu
ſind, bei jedem Vorkommen der Blutlaus die
zu reinigen und übermäßig behaftete Aeſte ur
Bei Zuwiderhandlung erfolgt Beſtrafung und
der Säumigen durch die zuſtändigen Ortsbehörd
* Arheilgen, 7. Mai. Aus Anlaß ſeines
brachte der hieſige Kirchengeſangverei
Orcheſterverein und ausgezeichnete Soliſt
Dirigenten Wilh. Weber, das Oratorium J
Loewe am letzten Sonntag in der hieſigen Kire
große, eine eigenartige Miſchung von Oratoy
gende Werk hinterließ auch diesmal wieder
hörern einen tiefen Eindruck. Der Chor ſang u
ſeines Dirigenten mit großer Begeiſterung u
Orcheſter unterzog ſich ſeiner nicht leichten Auf
Gelingen. Die zahlreichen, durchweg dankbaz
und Terzette wurden von den Darmſtädter Kür
Heinr. Landzettel und A. Seidel in w.
vollſtändiger Beherrſchung des Stils geſungen.
ein darf ſtolz ſein auf dieſe Tat. Glückauf z
O. Erzhauſen, 8. Mai. Die Kohlen
die 1896 gegründet wurde und deren Zweck ei
zum Geſtehungspreis Hausbrand zu verſchaff
verſammlung für das Rechnungsjahr 1929/30
ſtand der Verſammlung war: Rechnungsablag
floſſene Rechnungsjahr war zufriedenſtellend.
entlaſtet. Der ſeitherige Vorſtand wurde wieder
wurde durch den Vorſitzenden den Mitgliedern
brand möglichſt in den Sommermonaten zu
4a. Eberſtadt, 8. Mai. Zuſammenſtoß
bahn. Bekanntlich wird gegenwärtig zwiſcher
dem Beginn der Villenkolonie, entlang dem Se
bahn, ein Fußweg angelegt, wozu das Anfahr
notwendig iſt. Während nun ein Sandfuhrwe
Straßenbahn kreuzte kam plötzlich eine Straßen
wagen erfaßte den Wagen und zertrümmerte
mann wurden nicht verletzt.
Aa. Eberſtadt, 8. Mai. Werbeaben
Die Ortsgruppe Eberſtadt des Deutſchen Jugen
am Samstagabend im Schwanen=Saalbau
deutſche Wandern ſtatt. An der Veranſtalt:
Jugendgruppen ſämtlicher in Betracht komment
vereine. Reigen, Volkstänze, Deklamationen uſ
ab. Auch ein Hans=Sachs=Schwank wird zur 2
Nach den ſtandesamtlichen Nachrich
April hier 7 Geburten (4 Knaben und 3 Mäd
11 Eheſchließungen zu verzeichnen. — Der
hält am Samstagabend im Vereinslokal „Zur
gliederverſammlung ab.
Cp. Pfungſtadt, 8. Mai. Einbruch. In
brachen unbekannte Diebe in eine Bäckerei u
Metzgerei ein. Viel ſtehlen konnten ſie nicht.
gen ſie durch ein Fenſter in die Anweſen eir
der Polizei ſind noch im Gange. — Freitag, de
findet auf dem Rathaus eine Moos= und
ſteigerung ſtatt. Dabei werden über 3
Nadelſtreu zum Ausgebot gelangen. — Im
Standesamt 6 Todesfälle, 10 Geburten (5
ſowie 7 Eheſchließungen verzeichnet.
C. Ober=Ramſtadt, 8. Mai. Geme
Die Vergebung von Waſſerleitungsarbeiten
nach Mitteilung des Kulturbauamts Darm
ſichtsbehörde Bedenken gegen den Entwurf
werksanlage beſtehen würden und daß vorau
gung nicht erteilt werden könne. Mit we
wird die Kommiſſion beauftragt. — Nach!"
ten und Beratungen und ausgedehnter
Sitzung wurde ein Antrag auf Uebernahm
für ein hieſiges Induſtrieunternehmen dadu
bei der Abſtimmung Stimmengleichheit erg”.
— Gernsheim, 8. Mai. Waſſerſtand
7. Mai: 0,99 Meter; am 8. Mai: 0.92 Meter.
— Hirſchhorn, 8. Mai. Waſſerſtan
g9
DHenals!!
Hautreigung
sagt der berühmte Schönheits-Spezialist Frank in Wiesbaden
„S0lange Sie nur Palmolive-Seife gebrauchen:
„Jede Haut muß natürlich gründlich gewaschen werden, doch sein Sie vorsichtig in der Wahl
Ihrer Seife.” Warum experimentieren, wenn man weiß, daß Palmolive-Seife die Haut niemals
reizen wird? Millionen benutzen sie zum Bade genau so wie für das Gesicht. Die
seit Jahrtausenden der Schönheitspfege dienenden Palm- und Olivenöle reinigen
die Poren und erneuern immer wieder die Frische der Haut. „Massieren Sie Ihr
Gesicht zweimal täglich mit dem Schaum der Palmolive- Seife.
Spülen Sie zunächst warm, später kalt ab. ſetzt erst ist Ihre
d. Crdnd.
ge genügend vorbereitet.”
Haut für jede wei
Dichr als Seife — ein Schönheitsmittel
WIESBADEN, KRANZPLATZ 3.6
[ ← ][ ][ → ] rgen. — Erſolgreiche Selbſthilfe. — Die inneren
gennzeichnungszwang für Auslandsware.
gitſanierung. — Oſthilfe. — Teuerung?
ſetz zum Schutze der Landwirtſchaft,
Auswirtung der Regierungsneubildung mit
grungsminiſter, beginnt ſich in ſeiner Bedeutung
in großer Teil der Wirkung des Geſetzes in der
jele=Hauſſe ſchon vorweggenommen war,
„twickelung zunächſt nur langſam weiter in Gang
nWeizenmarkt ſind immerhin die
Verhält=
zur Stabilität gediehen. Bei den übrigen
ftlichen Erzeugniſſen insbeſondere
die Verhältniſſe erheblich ſchwieriger liegen,
mählich die ſichtbare Beſſerung einſetzen, nach=
Einfuhrſcheinregelungen durch
Ver=
ſind. Dann erſchöpfen ſich aber die
Wirkun=
ms noch längſt nicht.
nſollte den endlichen Erfolg der landwirtſchaft=
Ife ermöglichen. Es iſt ja kein
Subventions=
n ein Geſundungsprogramm. Dementſprechend
ewicht nunmehr auf den
innerwirtſchaft=
hmen, auf der Marktbereinigung der
ſation und der Förderung der
Qualitäts=
s iſt bereits bekannt, daß hier zunächſt für die
ft neue Wege beſchritten werden ſollen, deren
nem im allgemeinen gleichbleibenden, ſicheren
für die Milch zu führen. Dazu gehört
aller=
gültige Erledigung des Reichsmilchgeſetzes, das
Oſtprogramms zur Erledigung kommen ſoll.
ir andere Produktionszweige ſind teils in der
s liegen ſie bereits aus der Zeit der früheren
ür Weſtdeutſchland iſt dabei das Weingeſetz
beſonders wichtig. Wenn auch nicht alles auf einmal in Angriff
genommen werden kann, zumal zum Teil erſt noch
handelsver=
tragliche Vorausſetzungen zu ſchaffen ſind, ſo werden doch für
manche unſcheinbar nebenſächliche Gebiete noch beſondere
Maß=
nahmen ergriffen werden müſſen. Das gilt vor allem" für den
Gartenbau, der ſich gleich der Landwirtſchaft in „
Abſatz=
ſchwierigkeiten befindet und der Tatſache handelsvertraglicher
Bindungen gegenüberſteht. Einen Weg hat die Stadt Tübingen
gewieſen, die den Verkauf von Auslandsware im Straßenhandel
verboten hat. Als Vorbild kann auch der Reichstag angeſehen
werden, der für die Reichstagsgaſtwirtſchaft den Verkauf von
Weizenbrötchen und Apfelſinen verboten hat. Hier können alle
ſtaatlichen, ſtädtiſchen und ſonſtigen öffentlichen Stellen ſchnell und
wirkſam zugreifen. Bei Eiern iſt der Weg des Stempelzwanges
für Auslandseier in Ergänzung zu der Abſtempelung deutſcher
Qualitätseier beſchritten worden. Dieſer Zwang zur
Her=
kunftsbezeichnung für ausländiſche Ware, wäre,
wie bei vielen anderen Erzeugniſſen, gerade auch für die Produkte
des Gartenbaues ſehr nützlich.
Aber auch mit dieſen innerwirtſchaftlichen und marktmäßigen
Maßnahmen kann die Sanierung der Landwirtſchaft noch nicht
abgeſchloſſen ſein. Wer weiß, welche große Rolle bei den
Betriebs=
koſten der Agrarkredit ſpielt und welche Unſicherheitsfaktoren
er in die landwirtſchaftliche Rentabilitätsberechnung bringt, für
den ſteht es feſt, daß auch der Agrarkredit noch einen
Geſundungs=
prozeß nötig hat. Solange es Genoſſenſchaften gibt, die für ihre
Kredite Zinſen von 12—20 Prozent nehmen, kann die
Genoſſen=
ſchaftsrationaliſierung nicht als abgeſchloſſen gelten. Damit iſt
der Weg gewieſen, wo die Agrarſanierung anzuſetzen hat. Dieſe
Kreditverhältniſſe ſtehen im engſten Zuſammenhang damit, daß
ganze große Teile der Landwirtſchaft bereits in einer
ausgeſpro=
chenen Kataſtrophe verhaftet ſind. Solange dieſe
Kata=
ſtrophengebiete nicht geſundet ſind, muß ein
un=
erträglicher zuſätzlicher Druck auch auf der
übri=
gen Landwirtſchaft laſten. Das iſt das beſondere
Inter=
eſſe der geſamten Landwirtſchaft an der Oſthilfe, die nur dann
einen Sinn haben kann, wenn das Problem wirklich grundſätzlich
und gründlich und ohne jede Verzögerung angepackt wird. Es
iſt ſelbſtverſtändlich, daß hier mit Schematismus nichts zu
errei=
chen iſt, und daß es auch — z. B. an der Eifel — andere
landwirt=
ſchaftliche Gebiete gibt, die gleich dringend der Sanierung
be=
dürfen. Daraus ergibt ſich auch, daß es nach dem Brief des
Reichspräſidenten eine durchaus konſequente Entwickelung des
ur=
ſprünglich etwas unklaren Silverbergſchen Vorſchlags zur
Heran=
ziehung der Aufbringungsumlage für die Stützung der
Landwirt=
ſchaft iſt, wenn ſie nun zum weſentlichen Teil in die Oſthilfe
ein=
gebaut werden ſoll. Bei dieſer Lage der Dinge wird es aber auch
klar, wie insgeſamt alle Teile und Größenklaſſen der
Landwirtſchaft gegenſeitig aufeinander
ange=
wieſen ſind. Unter rein politiſchen Geſichtspunkten iſt die
un=
bewieſene und unbeweisbare Behauptung aufgeſtellt worden, daß
es ſich im Oſten lediglich um eine Teilkriſe des Großgrundbeſitzes
handele. Ginge es wirklich nur um einige überſchuldete
Groß=
betriebe, dann brauchten wir heute überhaupt keine Oſthilfe, dann
wäre die von der Preußenkaſſe verfolgte Politik des Treibens
zur Kataſtrophe richtig, dann brauchte man ja nur dieſe
Groß=
betriebe zu beſiedeln, um alles in ſchönſter Ordnung zu finden.
Die Geſundung und Förderung einer bäuerlichen Maſſenſiedlung
iſt ſelbſtverſtändlich der national wichtigſte Teil des
Oſt=
programms; aber das ſchließt eine Sanierung der geſunden
Groß=
betriebe nicht aus, und das hat vor allem eine allgemeine
Geſun=
dung des ganzen Gebietes zur Vorausſetzung.
Das Agrarprogramm iſt vielfach dazu benutzt worden, eine
allgemeine Teuerung an die Wand zu malen. Tatſächlich liegt
kein berechtigter Anlaß zu einer Teuerung vor,
Es handelt ſich lediglich um eine Annäherung der
landwirtſchaft=
lichen Erzeugerpreiſe an das übrige Preisniveau, und auch
ent=
fernt nicht etwa um ein Nachrücken an die weit darüber
befind=
lichen durchſchnittlichen Löhne. Wer heute unter Berufung auf das
Agrarprogramm mit großen Preisſteigerungen oder mit
Lohn=
forderungen kommt, dem muß offen erklärt werden daß er
Wucher treibt. Die Regierung wird es auch hoffentlich an der
nötigen Schärfe nicht fehlen laſſen, wenn derartige Verſuche in
größerem Umfange auftreten ſollten. Frithjof Melzer.
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uchmal von Ausländern das Bedauern
aus=
nas alte China verſchwunden ſei, ſo iſt dieſen
ſich einmal aus der Sphäre der „Offenen
verkehrsſtraßen in das eigentliche Innere zu
u überzeugen, daß dort ihre Wehmut
vor=
bracht iſt. Auch die Provinz Shanſi gehört
letzten Jahren erfolgten Erſchließung durch
n und den mannigfachen Reformen ihres
rs: Yen Hſi=ſhan dem Charakter ihrer
Be=
u dem alten China. Dieſe konſervative
Hal=
hanſi bereits früher, als die Dynaſtie noch
r. iſt ohne Zweifel ſtark in der geographiſchen
egründet, die einer bergumwallten, von allen
nglichen Feſtung gleicht. Vom Lande abge=
Städte dort beſte Gelegenheit, das chineſiſche
faſt gänzlichen Unberührtheit vom weſtlichen
lernen. Noch haben ſie alle einſchließlich
altersgrauen dicken Mauern bewahrt, und
ſich jeden Abend das Stadttor knarrend.
vie Pingyangfu hat noch keinerlei
Straßen=
itz des ſtarken Vertriebs der Petroleumkiſten
nd der Shell Compagnie, von dem man ſich
überzeugen kann, wird es noch lange dauern,
ipchen verdrängt iſt. In einem recht
wohl=
id ich ſowohl Petroleum als Oel zur Be=
Oellampe gab der Hausherr den Vorzug;
ſo viel angenehmer als der des Petroleums.
streichhölzer trotz ihrer maſſenhaften Einfuhr
neſiſchem Boden ſelbſt errichteten
Zündholz=
euerſtahl und Zunder noch keineswegs
ver=
n Tſiningchou (Shantung) ſteht eine ſolche
ren Betrieb wieder hat einſtellen müſſen,
Stadt die Produktion jener ſo nett
aus=
irzeuge blüht.
iſch iſt natürlich das Familienleben
ge=
r beſonders wertvoll, zweimal als Gaſt in
tilie verweilen zu können. Das erſte Mal
zuerngut. Beim Eintritt in den Hof fällt
einer Niſche der Wand befindliche „
Geiſter=
erehrung ausdrückt für „Die zehntauſend
iſter, die im Himmel, auf der Erde und in
chtungen ſind”. In den großen eiſernen
oird täglich für mehr als dreißig Perſonen
witwet) und das Häufchen der Enkel und
in drei zuſammenhängenden Höfen. In
erhalten an Lohn 3 Dollar mex. im Monat.
önnen ſie ſich nicht leiſten; das wurde von
hier der älteſte Sohn geboren, als der Bauer ſein eigen nenne.
ſar. Nun verlangte der unter dieſen
Um=
t ſeinem Schutz für dieſes in allen Be= bei Pfandhäuſern als die ſicherſten.
beſonders auch im Wirtſchaftlichen, war
ens 80 Prozent zu rechnen, ſo iſt er in
—
Links: Rathaus und Frauenkirche in München. — Oben: Flug über die Alpen. — Rechts: Der Dom von Mailand.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Sommerfahrplans der beiden deutſchen Flugverkehrsgeſellſchaften iſt auch die neue Linie München—
Mailand eröffnet worden, die dem Fahrgaſt unvergeßliche Eindrücke hinterläßt: Flugblicke auf das zinnenreiche Zentrum Münchens und
die farbenſatte Hochebene Oberbayerns, über die eisgekrönten Gipfel der Alpen, die Schluchten der Südabhänge, und die fruchtbare
Ebene des Po und ſchließlich über das filigranartig zarte Wundergebilde des Mailänder Doms.
zent der Ernte), und dieſer Prozeß der Umwandlung kleiner
Beſitzer zu Pächtern iſt in den letzten Jahren wachſend. In
und Großmutter, Söhne und Schwieger= Nordchina und beſonders in Shanſi iſt die Verpachtung das
ſeltenere. Auf ganz China geſehen rechnet man 40 Prozent
Pächter, 20 Prozent arme Bauern (d. h. mit weniger als 10 Mou)
s Knechte. Sie pflegen lebenslänglich dem bzw. Halbpächter, 9 Prozent Landarbeiter, 6 Prozent Land= und
Erwerbsloſe.
Der chineſiſche Bauer hat ſchwer um ſein nacktes Daſein,
in ihnen ſelbſt als eine Selbſtverſtändlichkeit um Nahrung und Kleidung zu kämpfen. Vön der
Beſcheiden=
undere Haus war das eines Kreisbeamten. heit ſeiner Lebensanfprüche, von dem Maß ſeiner Armut macht
erſten Mal auch mit an den Familientiſch man ſich bei uns ſchwer eine genügende Vorſtellung. Sun Yat=ſen
und der Kinder herangezogen. Aber in hat gewiß nicht Unrecht, wenn er meint, das, was in den
weſt=
ich zugleich einen Eindruck von dem Zu= lichen Ländern Armut genannt werde, bedeute immerhin noch
milientradition mit der neuen Zeit. In Ueberfluß gegenüber dem, was durchſchnittlich der chineſiſche
Für die Geldknappheit iſt das Beſtehen und Blühen der
gendliche Urgroßvater, daß jetzt auch der zahlreichen Pfandhäuſer ein augenfälliges Zeichen. Wohl keine
ſes verheiratet werde (uatürlich mit einem Stadt, und zwar durch ganz China hindurch, die nicht
min=
ausgeſuchten Mädchen); er zählte bereits, deſtens ein Pfandhaus beſäße; dieſes wiederum pflegt den
ſtatt=
noch ganz den Eindruck eines kindlichen lichſten Bau und das beſte Geſchäft am Orte darzuſtellen. Geht
rte etwas von der Verlegenheit, die der man durch die Magazine eines ſolchen Pfandhauſes hindurch,
prachte. Beſonders hielt der ältere Bruder, ſo kann man erleben, wie die meiſten bon ihnen bis zur Decke
hatte heiraten müſſen und bereits Witwer, angefüllt ſind mit den zuſammengerollten Packen von
Kleidungs=
ticht zurück, zugleich aber die Unmöglichkeit, ſtücken des täglichen Gebrauchs, die einen entſprechenden Geruch
die Autorität des Ahnen aufzulehnen. verbreiten. Sie verſetzt der einfache Mann im Sommer, wenn
1s nicht bei ſeinem Sohn im Yamen, ſon= er ſelbſt nicht viel anzuziehen braucht und weil er anderes nicht
m entfernt liegenden Kreiſe das Familien= zu verſetzen hat. Im Winter dagegen ſind es ſehr viel die
Acker=
dieſem Falle ſicher ſeinen Willen durch= geräte, die zum Pfandhaus wandern. Für die kleine Summe,
Ad inzwiſchen bereits verheiratet ſein. Aber die für dieſe Gegenſtände ausgezahlt wird, muß er 2½ Prozent
iter, der jetzige Kreisbeamte, wenn er ſelbſt Zinſen im Monat zahlen; löſt er nach 18 Monaten das Pfand
aufgeſtiegen ſein wird, noch dieſelbe For= nicht wieder ein, ſo geht es ihm völlig verloren. Die
Pfand=
lte Syſtem der Großfamilie, geregelt durch häuſer ihrerſeits zahlen durchſchnittlich 1½ Prozent monatlich für
itorität auf der einen, gehorſame Pietät das ihnen anvertraute Geld; ein für chineſiſche Verhältniſſe
2 mit ſeiner Bindung des Individuums, kleiner Zinsfuß. Dafür gelten aber auch die Kapitalanlagen
In früheren Zeiten floß der Provinz ein erheblicher Reichtum
r alten ſozialen Ordnung Chinas. Daß zu duich ſeine Bankiers. Die Shanſi=Banken waren die erſten
e bekommen hat, die je nach den einzelnen Geldinſtitute des Reiches und hatten in allen Provinzen ihre
Ver=
erer oder fernerer Beziehung zu auslän= tretungen. Heute haben ſie ihre durch Jahrhunderte hindurch
rſchieden weit klaffen, iſt wohl als das behauptete Stellung eingebüßt. Sie haben nicht vermocht, ſich
werten für das beginnende Verlaſſen der auf die Neuzeit einzuſtellen und ſind deshalb von den nach
weſt=
das chineſiſche Weſen verankert war und lichen Methoden arbeitenden Inſtituten überflügelt worden. Der
ſen Küſten, deren Umriſſe noch nicht deut= Altertumsmarkt nicht nur in Taiyuanfu, ſondern auch in Peking
wird ſehr weſentlich aus den Beſtänden geſpeiſt, die die ver=
China der Prozentſatz der ländlichen Be= armenden alten Bankiersfamilien abſtoßen mußten.
Millionen von Menſchen leben in den nordöſtlichen
Provin=
den Nachbarprovinzen Shantung, Honan, zen nicht in Häuſern, ſondern in Höhlen, die in die Lößwand
tlich höher. Dabei handelt es ſich weſent= hineingegraben ſind. Doch kann man dieſe Lößwohnungen an
Rkleinwirtſchaften. Hat eine Familie mehr ſich nicht als ein Zeichen der Armut anführen. Wenn ſie als
ewirtſchaften kann, d. h. mehr als etwa Lichtquelle auch nur die Tür und etwa ein kleines Fenſterchen
1 Morgen), ſo nimmt ſie Knechte oder daneben haben, ſo kann es doch im Inneren ganz behaglich ſein;
ten der brennenden Arbeit. Wer 300 Mou auf alle Fälle warm im Winter und kühl im Sommer. Ja, die
Großgrundbeſitzer. In Mittel= und Süd= Vorzüge dieſes Wohnens mag die Bevölkerung ſelbſt da nicht
lel mehr verpachtet, ebenfalls in kleinen entbehren, wo ſie in normalen Dörfern lebt. Da werden aus
Pachtzins (durchſchnittlich 50 bis 60 Pro= Lehm eigens ſolche Lößhöhlen gebaut, tonnenartige Gewölbe mit
einer Tür nach Süden zu. Man ſtellt gern 4—5 davon
neben=
einander und bedeckt ſie mit einem gemeinſamen flachen Dach.
Und dieſe „Neſter”, wie der chineſiſche Ausdruck dafür lautet,
pflegen auf großen Bauernhöfen gerade die vornehmſten Räume
darzuſtellen. Jedenfalls bietet die Wohnungsfrage in den
eigent=
lichen Lößgegenden noch die geringſten Schwierigkeiten. Für
jeden ſteht dort ſein Haus ſchon dar er braucht es nur
auszu=
höhlen, und die Tür kann im Notfall auch durch eine Matte
er=
ſetzt werden.
Einen großen Vorzug beſitzt Shanſi vor anderen Provinzen
Chinas; es hat keine Räuberplage; man reiſt dort ſo ſicher wie
zur Zeit wohl nirgends ſonſt. Es iſt nicht ſowohl der ſtarke
Arm Yen Hſi=ſhans, der ſie niederhält, denn auch die ehemaligen
Sonderbezirke (jetzt auch zum Rang von Provinzen erhoben)
Chahaörl und Suiyüan ſind Yen Hſi=ſhan unterſtellt, von ſeinen
Truppen beſetzt, und doch beſteht dort eine ſchlimme Räuberplage.
Aber es iſt Yen Hſi=ſhans Verdienſt, daß er ſeine Provinz,
be=
günſtigt durch deren geographiſche Lage, ſo lange hat frei halten
können von den Machtkämpfen der Generäle. Abgeſehen von den
Truppen Feng Yü=hſiang vor drei Jahren ſind keine fremden
Soldaten in die Provinz einmarſchiert und haben auf ihrem
Boden keine Kämpfe ſtattgefunden. Die Räuberplage ſteht aber
faſt überall in Zuſammenhang mit der Soldatenplage. Die erſtere
entſteht als ein Verzweiflungsakt des geplagten Volkes gegen
die letztere. Denn die Armeen in China erhalten ſich durchgängig
dadurch, daß ſie den Bauern einfach wegnehmen, was ſie
brau=
chen oder haben wollen. Man muß ſich unter ſolchen Umſtänden
weniger über die Menge der Räuber wundern als über die
Ge=
duld des Bauern, der trotzdem immer wieder das Feld beſtellt
in der Hoffnung, daß es im nächſten Jahre beſſer ſein werde.
Einmal zu Räubern geworden finden freilich viele den Weg in
das alte Leben nicht wieder zurück. Natürlich liegt in dem
wirt=
ſchaftlichen Elend der Landbevölkerung, dem Hunger, dem ſie bei
jeder ungenügenden Ernte ausgeſetzt ſind, für ſich ſelbſt ſchon
reichlicher, Anlaß, rebelliſche Elemente aufkommen zu laſſen.
Immerhin bedeutet es für den ſelbſtändigen Bauern, wie klein
ſein Beſitztum auch ſein mag, einen größeren Entſchluß, die Hacke
beiſeite zu werfen und unter die Räuber zu gehen, als für den
abhängigen Kleinpächter. Auch das ein Grund, nach dem über
die ländlichen Beſitzverhältniſſe in Shanſi Geſagten, warum
ge=
rade hier die Räuberplage ſich wenig entwickelt hat.
Friede im Inneren, Schutz vor der Willkür der Soldaten und
der Beamten und Verſtändnis für die Quellen ſozialer Not,
aus denen immer wieder die Kataſtrophen erwachſen, iſt das
nächſte und größte Anliegen für das von ſo mannigfachen Nöten
geplagte chineſiſche Volk. Welche Aufgabe dieſes Problem ſtellt
einem Lande von ſolchem Ausmaß der räumlichen Ausdehnung
und der Menſchenmenge und mit ſo zahlreichen Hemmungen
innerer und äußerer Art, ſollte man im Weſten nie ungeduldig
vergeſſen. Aber wenn erſt dieſes Problem ſeiner Löſung ſich
naht, wird man ſtaunen über die Entwicklungsmöglichkeiten und
die Entfaltungskraft, die in dem Rieſenreiche ſchlummern, das
ſein größtes Aktivum im Weltwettbewerb in der Vereinigung
von Arbeitſamkeit, Geſchicklichkeit und Genügſamkeit beſitzt, wie
ſie gerade die großen Maſſen ſeiner Bevölkerung auszeichnen.
Seite 10
Freitag, den 9. Mai 1930
Vollverſammlung des Deutſchen
Landwirt=
ſchaftsrates.
Die diesjährige 60. Vollverſammlung des
Deutſchen Landwirtſchaftsrates findet am 25.
und 26. Juni 1930 in Berlin ſtatt. An die
Ta=
gung werden ſich am 27. und 28. Juni auf
Ein=
ladung der Landwirtſchaftskammer für die
Pro=
vinz Brandenburg und für Berlin
Beſichti=
gungen wirtſchaftlicher Betriebe der Mark
Bran=
denburg anſchließen.
Philologentagung.
Vom 10. bis 14. Juni findet in Breslau, die
22. Tagung des Allgemeinen Deutſchen
Neuphi=
lologen=Verbandes ſtatt. Eine Ausſtellung bringt
die beſte Fachliteratur und die neueſten
Sprech=
maſchinen und Schallplatten; die Geſellſchaft für
deutſche Bildung, die Freunde des
neuſprach=
lichen Gymnaſiums, die ſpaniſche Sektion und
die neu zu begründende ſlawiſche Sektion, ſowie
die deutſch=franzöſiſche Geſellſchaft werden ihre
Sonderberatungen pflegen. Wiſſenſchaftliche
Fra=
gen werden von den Univerſitätsprofeſſoren Dr.
Aubin=Breslau, Dr. Wechßler=Berlin, Dr. Luick=
Wien, Dr. Geſemann=Prag, Dr. von Wartburg=
Leipzig, Dr. Schücking=Leipzig, Dr. Gamilſcheg=
Berlin, Dr. Haack=Hamburg behandelt. Prof.
Dr. Dibelius=Berlin und Studienrat Dr. Jul.
Schmidt=Jena werden Interpretationen
ausge=
wählter Texte bieten, pädagogiſche Probleme.
werden durch Oberſtudiendirektor Dr. Bolle=
Berlin, Oberſtudiendirektor Dr. Krüger=Hagen
und Studiendirektor Dr. Tauſendfreund=
Rathe=
now vorgetragen. Anmeldungen ſind an
Stu=
dienrat Dr. Adam, Breslau 18,
Kurfürſten=
ſtraße 35, zu richten.
Studiengenoſſenfeſt Aſchaffenburg.
Das Gymnaſium Aſchaffenburg kann in
die=
ſem Jahre auf ſein 310jähriges Beſtehen
zurück=
ſchauen. Nachdem unter dem Druck der Zeiten im
Jahre 1920 die Bedeutung des 300jährigen
Ju=
biläums zurücktreten mußte, wird es Aufgabe
dieſes Jahres und beſonders des
Studiengenoſ=
ſenfeſtes ſein, bei dieſer Wiederſehensfeier aller
früheren Mitſchüler der Anſtalt in
Aſchaffen=
burg, die am 19., 20. und 21. Juli 1930
ſtattfin=
der, dieſer Bedeutung auch rückblickend noch
ge=
recht zu werden. Weitere Teilnehmer am
Stu=
diengenoſſenfeſt, die noch nicht angemeldet ſind,
wollen die Anmeldung bis ſpäteſtens 1. Juni
1930 an Rechtsanwalt Bernhard Straus in
Aſchaffenburg, Roßmarkt 37, richten.
Tödlicher Unfall eines Frankfurters.
Frankfurt a. M. Im Quarzitwerk
Köp=
pern ereignete ſich am Mittwoch nachmittag ein
tödlicher Unfall. Ein Bauunternehmer aus
Griesheim ließ durch ſeine Leute auf einem
Laſt=
wagen mit Anhänger Steine dort abholen.
Hier=
bei hatte der Beifahrer des Anhänger Wilhelm
Noll aus Frankfurt a. M. den Anhänger
losge=
koppelt, als dieſer ſich plötzlich in Bewegung
ſetzte und Noll mit ſich riß. Er wurde zwiſchen
dem Laſtkraftwagen und dem Anhänger
einge=
klemmt. Er verſchied nach wenigen Minuten.
Noll war ledig und 30 Jahre alt.
Ein achtjähriger Junge im Streit getötet.
Heidelberg. Hier ſtarb ein achtjähriger
Knabe namens Domnick daran, daß ihm ein
gleichaltriger Junge bei einem Streit während
des Spiels einen Fußtritt in den Leib gegeben
hatte. Das Kind erlitt eine Darmzerreißung und
war auch durch eine Operation nicht mehr zu
retten.
Raubüberfall auf einen Kaſſenboten.
Düſſeldorf. Am Donnerstag vormittag
wurde der Kaſſenbote der Regierungskauptkaſſe
am Hofgartenweg, gegenüber dem Eiskeller
Berg, von einem unbekannten Täter mit einem
harten Gegenſtand niedergeſchlagen und beraubt.
Von dem Täter, der 8000 Reichsmark erbeutete,
fehlt jede Spur, da er unmittelbar nach dem
Ueberfall mit einem bereitſtehenden,
angekurbel=
tem Automobil, in dem noch zwei Perſonen
ſaßen, flüchtete.
Der Fall „Falke” vor dem Seeamt.
Hamburg. Die Seeamtsverhandlung in
der Angelegenheit des Dampfers „Falke” wird
vorausſichtlich am 20. Juni beginnen. Die
Ver=
handlung ſoll im Schwurgerichtsſaal des
Ham=
burger Strafjuſtizgebäudes ſtattfinden.
Ein langgeſuchter Bankbetrüger gefaßt.
Berlin. Der von der Polizei ſeit zehn
Jahren geſuchte Bankbetrüger Arthur Thurau
aus Inſterburg wurde am Mittwoch, wie
Ber=
liner Blätter berichten, in Charlottenburg
feſt=
genommen. Bei der Filiale einer Großbank in
Kattowitz, wo Thurau als Angeſtellter tätig war,
verübte er den erſten großen Betrug. Er leitete
Akkreditive nach Leipzig und Düſſeldorf weiter,
um einige Zeit ſpäter bei den dortigen Banken
insgeſamt 750 000 Goldmark zu erheben. Thurau
wurde bald von der Berliner Kriminalpolizei
feſtgenommen, die auch das Geld, das Thurau
bei Bekannten verſteckt hatte, wieder
herbei=
ſchaffte. Der Betrüger wurde bald danach aus
der Polizeihaft entlaſſen und verſchwand aus
Berlin. Mit Hilfe von Briefbogen, die Thurau
bei der Diskontogeſellſchaft in Gelſenkirchen
ent=
wendete, führte er bald darauf einen neuen
Akkreditivbetrug aus. Es gelang ihm, in Leipzig
und in Potsdam die Auszahlung von insgeſamt
1000 000 Mark zu erwirken. Seit dieſer Zeit
hat er ſich unter falſchem Namen in Polen und
zuletzt in Deutſchland aufgehalten. Auf Grund
eines verſuchten Akkreditivbetrugs bei einer
Zü=
richer Bank, iſt die Polizei auf ſeine Spur
ge=
kommen.
Die Heuſchreckenplage in Bulgarien.
Sofia. Die Heuſchreckenplage bedroht jetzt
nicht nur Südbulgarien, ſondern hat ſich auch
nach dem Norden des Landes, bis in die Nähe
der Ortſchaft Slatina ausgedehnt. Die
Heu=
ſchrecken halten ſich vorläufig noch in den
Wäl=
dern auf und haben die Felder bisher verſchont.
Die Behörden haben Maßnahmen zur
Bekämp=
fung der Plage getroffen.
Oskar von Miller und ſeine Gattin im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel.
Dem Gründer des Deutſchen Muſeums in München, dem hervorragenden Förderer der
Elektro=
technik Oskar von Miller wurden zu ſeinem 75. Geburtstag aus der ganzen Welt die höchſten
Ehrungen zuteil.
Prozeß Zeileis— Lazarus.
Berlin. Nach mehrmaliger
Ver=
tagung begann am Donnerstag vor der
Zivilkammer des Landgerichts III in
Berlin der Prozeß des Gallſpacher
Wunderdoktors Zeileis gegen den
Berliner Univerſitätsprofeſſor Dr.
La=
zarus. Nachdem Zeileis weſentliche
Teile der urſprünglichen Klageſchrift
fallen gelaſſen hat, geht es nun nur noch
um den Anſpruch, dem Beklagten die
Wiederholung der Behauptung zu
unter=
ſagen, daß er die Zeileismethode in
Gallſpach ſtudiert und in zwei
Münche=
ner Zeileis=Inſtituten eine Behandlung
durchgemacht habe, die zu falſchen
Dia=
gnoſen über ihn geführt hätte. Der
Andrang zu der Verhandlung iſt
außer=
ordentlich ſtark. Den Vorſitz führt
Land=
gerichtsdirektor Dr. Kohler. Profeſſor
Dr. Lazarus wohnt der Verhandlung
mit ſeinem Rechtsbeiſtand, Juſtizrat Dr.
Bernſtein, bei. Zu Beginn der
Verhand=
lung kam es zu einer Auseinanderſetzung
über die Ausdehnung des Verfahrens.
Der Vorſitzende betonte, daß es nicht
Sache des Gerichts ſei, mediziniſche
Fra=
gen zu klären. Man müſſe ſich hier ſtreng an die
Klage halten. Hierauf ſchilderte Rechtsanwalt
Bonnem, der Vertreter des Klägers, die
Vor=
geſchichte des Prozeſſes, die in
Veröffentlichun=
gen und Vorträgen des Prof. Dr. Lazarus
be=
ſteht. Gegenüber der Behauptung des Beklagten,
daß er in Gallſpach eingehende Studien
vor=
genommen habe, erklärte Dr. Bonnem, daß der
Aufenthalt des Beklagten in Gallſpach höchſtens
40 Minuten gedauert habe, und daß er während
dieſer Zeit lediglich eine Unterredung mit einem
im Laboratorium tätigen Ingenieur gehabt
habe. Er ſei weder in die Behandlungsräume,
noch an die Apparate gekommen. Dr. Bonnem
beſchäftigte ſich weiter mit der erfolgten
Klage=
einſchränkung, wobei er Prof. Lazarus vorwarf,
daß dieſer bereits den weſentlichſten Teil des
Gerichtsverfahrens, die Beweisaufnahme,
vor=
wegzunehmen verſucht habe. Eine gerichtliche
Nachprüfung der Zeileis=Methode habe der
Be=
klagte dadurch unmöglich gemacht. Nachdem er
die Oeffentlichkeit und die Fachmeinung derart
beeinflußt habe, würde jeder Arzt, der als
Sach=
verſtändiger hätte vernommen werden müſſen,
wahrſcheinlich ein Gegner der Methode geweſen
ſein. Deshalb habe man die Klage beſchränken
müſſen. Das ſei nicht eine Zurückziehung im
moraliſchen Sinne. Ueber das Zeileis=Verfahren
würde der Erfolg und die Geſchichte urteilen.
Rechtsanwalt Dr. Bonnem wandte ſich dann der
Behandlung, der ſich Prof. Lazarus in München
unterzogen hat, zu. Zum Schluiß erklärte der
Verteidiger, das Verhalten von Lazarus ſei üble
Nachrede in einer den guten Sitten
wider=
ſprechenden Weiſe.
Für Prof. Lazarus erklärte Juſtizrat Dr.
Bernſtein, es wäre Prof. Lazarus nicht möglich
geweſen, die ganze ärztliche Wiſſenſchaft auf
ſeine Seite zu ziehen, wenn ſeine Behauptungen
nicht der Wahrheit entſprochen hätten. Aus den
Gutachten gehe hervor, daß durch die
Anwen=
dung der Zeileisſchen Methoden auch nicht
Teil=
erfolge erzielt werden könnten. Prof. Lazarus
führte Gutachten an, wonach die Anſichten von
Zeileis einen ſo fundamentalen Unſinn
darſtell=
ten, daß es gar nicht möglich ſei, mit ihm zu
diskutieren. Wenn man 200 Patienten in 30
Minuten abfertige, wie ſollte da eine richtige
Diagnoſe mit der hohlen Glasröhre, dem
ſo=
genannten Zauberſtab geſtellt werden? Prof.
Lazarus ſchildert zahlreiche Beiſpiele von
Krankenbehandlung in Gallſpach und erklärte in
ſtarker Erregung, daß das, was er in Münchener
Kliniken durch Umfragen erfahren habe, ſo
ſchauderhaft ſei, daß er vor aller Welt Zeileis
der fahrläſſigen Tötung anklage. In höchſter
Erregung zerſchlägt Lazarus darauf den
Glas=
ſtab auf der Rampe des Gerichtstiſches, ſo daß
die Splitter weit herumfliegen. Prof. Lazarus
erklärte zuſammenfaſſend, daß er alle ſeine
Be=
hauptungen aufrecht erhalte. Er habe im ganzen
1263 Fälle geprüft, und zwar 94 ſchwerwiegende
und 61 Fälle von Tod und Schädigungen. Es
liege alſo ein großes öffentliches Intereſſe vor,
daß man dieſem Treiben Einhalt tue. Damit
war die Verhandlung beendet. Ein Termin zur
Verkündung einer Entſcheidung des Gerichts iſt
noch nicht bekannt gegeben.
Der Beleidigungsprozeß Zeileis gegen Prof.
Lazarus iſt auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.
Ein Gattenmörder freigeſprochen.
Paris. Ein Senſationsprozeß iſt am
Mitt=
woch ſpät in der Nacht mit dem Freiſpruch eines
jungen Gattenmörders zu Ende gegangen. Ein
Rumäne namens Friedmann hatte aus
Ver=
zweiflung über die Haltung ſeiner erſt
zwanzig=
jährigen Frau, die ihn nie geliebt, aber
trotz=
dem, um ihren wahren Geliebten eiferſüchtig zu
machen, geheiratet hatte, einen Monat nach der
Trauung getötet. Der Nebenbuhler und Geliebte
der jungen Frau, ein franzöſiſcher Flieger, hatte
durch ſein Verhalten viel zu dem Ausbruch des
Dramas beigetragen. Große Senſation erregten
die Ausſagen des Vaters des Opfers, der unter
großer Erregung erklärte, der Flieger habe
ſeit=
her mit ſeiner zweiten Tochter einen Flirt, der
die moraliſch erlaubte Grenze weit überſchreite.
Die Richter ſprachen in Erwägung, daß der
Ne=
benbuhler ebenſo ſchuldig ſei wie der Mörder,
letzteren frei.
440 000 Franes für ein Exemplar
der Apokalypſe.
Paris. Bei der vorgeſtrigen
Verſteige=
rung einer privaten Bücherſammlung hat ein
deutſcher Buchhändler für 440 000 Francs ein
Exemplar der Apokalypſe vom Jahre 1511 mit
Holzſchnitten von Albrecht Dürer geſteigert. Die
Schätzung lautete nur auf 150 000 Francs.
Schwere Unwetter auch über Frankreich.
Paris. Aus der Gegend von Montélimar
werden erneut ſchwere Unwetter gemeldet. Die
Flüſſe ſind über die Ufer getreten, einige Deiche
geborſten, ſo daß große Gebiete unter Waſſer
ge=
ſetzt wurden. Aehnliche Szenen wie bei der
Überſchwemmungskataſtrophe vor einigen Wochen
pielten ſich ab. Die Einwohner konnten jedoch
dank raſcheſter Hilfe aus ihrer bedrohten Lage
befreit werden. Indeſſen iſt viel Vieh in den
Fluten umgekommen.
Die franzöſiſche Bilderfälſchungsaffäre.
Paris. Die beiden Hauptbeteiligten der
Bilderfälſchungsaffäre, der Enkel des Malers
Millet und ein gewiſſer Cazot, ſind am Mittwoch
in Unterſuchungshaft genommen worden.
Die Hitzwelle in den Vereinigten Staaten
von Amerika.
New York. Die ungewöhnliche Hitze
dauert fort. Das Thermometer zeigt eine
Tem=
peratur von 31 Grad Celſius. Zahlreiche
Per=
ſonen ſind an Hitzſchlag erkrankt; vier Fälle von
Hitzſchlag ſind tödlich verlaufen. Andere Städte
im Oſten melden noch höhere Temperaturen, ſo
Boſton 33.9 Grad und Philadelphia 34.6 Grad
Celſius.
Bukareſt. In T’sva
Schuhfabrik Desfra niet ebra),
den beläuft ſich auf ſech Willio
vermutet Brandſtiftung.
Vier Perſonen im ruth e/
Bukareſt. Vier Hfleutl
Markte in Radautz nach /rnon
wollten, ſind in der Nä des
tödlich verunglückt. Als IWe
eine Brücke des Pruth f.
vier Kaufleute fanden dT
Dem Kutſcher gelang es.
Die Verwüſtungen des En
Tex
New York. Nach
troffenen Meldungen hat
Texas 86 Menſchenleben Hr
dert Perſonen wurden vo
beträgt nach vorſichtiger
Dollar. Der Tornado fes
300 Metern über das 4
ſchweren Orkan wurde a
San Antonio eine ganze
ſechs Köpfen, getötet.
Noch immer Gährung
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New York. Die G
fangenen des Staatsgefär
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Uittoriastrade 87
Bessungerstraße 1
Wenckstraße 37
1i.-Ramstädt Str. 24
Lrüner Weg 36
Saalhaustrabe 63½
Bleichstraße 45
Kantstrade 69
Schustergasse 16
M Heinrichstrade 113
Veckarstrade 28
trüner Heg 30 geöffnet.
hönring 121
Adwigshöhstraße 1
Warlstraße 50
obdörferstraße 52
arlstrade 102
IAloriastrade 52
olzstraße
Dei Lisaheihenstr. 14
johurgerstr. 52
Lianen 30
lenekstraße 60
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am 10. bis 15. Mai 1930, Reihe vor der Bühne
HirEenvenpoſever Keis Siehict
Arbeitsvergebung.
Für das Gruppenwaſſerwerk des
Krei=
ſes Dieburg ſollen nachſtehende Arbeiten
vergeben werden:
Los I: Fernleitung von der Pumpſtation
Hergershauſen bis Eppertshauſen
Abgang Münſter. Rohrgräben rd.
3500 m. Waſſerleitungsrohre vor
200 mm I. W. rd. 3500 m.
Los II: Fernleitung von Eppertshauſen,
Abgang Münſter, bis
Waſſermeſſer=
ſchacht Urberach. Rohrgräben rd.
6000 m. Waſſerleitungsrohre von
225 mm I. W. rd. 6000
Los III: Fernleitung von Ober=Roden,
Abgang Urberach, bis
Waſſermeſſer=
ſchacht Nieder=Roden. Rohrgräben
rd. 3400 m, Waſſerleitungsrohre von
175 mm I. W. rd 3400 n
Los I: Ortsnetz Ober=Roden.
Rohr=
gräben rd. 5400 m,
Waſſerleitungs=
rohre von 80—125 mm I. W. ſowie
Hauszuleitungen.
Los V: Ortsnetz Nieder=Roden.
Rohr=
gräben rd. 3600 m,
Waſſerleitungs=
rohre von 80—150 mm I. W. ſowie
Hauszuleitungen.
Los VI: Ortsnetz Urberach. Rohrgräben
rd. 5500 m, Waſſerleitungsrohre von
80—175 mm I. W. ſowie
Hauszulei=
tungen.
Eröffnung der Angebote Montag, den
19. Mai 1930, vormittags 10.30 Uhr,
beim Kulturbauamt Darmſtadt,
Bleich=
ſtraße 1. Angebotsvordrucke ſind, ſoweit
der Vorrat reicht, für je ein Los zum
Preiſe von 1,20 RM. bei der
unter=
zeichneten Behörde erhältlich, woſelbſt
auch die Pläne und die in Frage kom=
HoMddrerSirahe 21 /menden Vorſchriften und Beſtimmungen
zur Einſichtnahme offen liegen und
Aus=
kunft erteilt wird.
Freie Auswahl unter den Bietern
bleibt vorbehalten. Die Zuſchlagsfriſt
läuft am 16. Juni 1930 ab. (7546b
Darmſtadt den 7. Mai 1930.
Heſſiſches Kulturbauamt.
Jaunstraße 69 Betr. Waſſerverſorgung Mörfelden; hier
das Pumpwerk mit
Enteiſenungs=
anlage.
Arbeitsvergebung.
Für die Waſſerverſorgungsanlage
Schulstraße 4 der Gemeinde Mörfelden, Kreis Groß
Gerau, ſollen die Erd= Beton=, Eiſen=
LandRehrstraße 13 beton= Maurer= und Putzarbeiten zur
Herſtellung des Pumpwerks mit
Ent=
odkralensik. 15 ſeiſenungsanlage vergeben werden.
An=
gebote ſind bis Samstag, den 17. Mai
Paddirabe 19 1930, vormittags 104, Uhr, bei uns
Ioderstraße 102 Bleichſtraße 1, einzureichen und werden
in Gegenwart etwa erſchienener Anbieter
Angebotsformulare können, ſplange
Wnddhariensll. 43 der Vorrat reicht, bei der unterzeichneten
Hladt-Allee 22 Behörde gegen Bareinſendung von 1,50
RM. bezogen werden, woſelbſt auch die
A HzetStraße 29 Pläne und Bedingungen offen liegen.
Darmſtadt, den 7. Mai 1930. (759
Heſſiſches Kulturbauamt.
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Vergebung von Fuhrleiſtungen.
Die Fuhrleiſtungen für das Städt.
Tiefbauamt im Verwaltungsjahr 1930
ſollen auf Grund der
Reichsverdingungs=
ordnung vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Bedingun=
gen liegen bei dem Tiefbauamt,
Zim=
mer Nr. 6, während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen. Auch werden dort
die Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
15. Mai Ifd. Js., 10 Uhr, bei
unter=
zeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 7. Mai 1930.
(st7581
Tiefbauamt.
Am Samstag, den 10. Mai 1930,
vormittags 11 Uhr, verſteigere ich im
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Ideal), 1 Oelgemälde, 1 runde
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anzog, wenn er Steigungen schwer nahm oder wenn
verdäch-
tige Geräusche im Motor Sie beunruhigten. O Alle Besorgnisse
und Unbeguemlichkeiten können Sie so leicht vermeiden, denn
überall erhalfen Sie das Oel, mit dem Ihr Wagen
zuver-
lässig läuft — Gargoyle Mobiloel. Es hat sich unter
den schwierigsten Bedingungen immer bewährt. O Deshalb
wird es von Fahrzeugtabriken emptohlen, von Fliegern,
Renn-
fahrern und hunderttausenden Automobilisten unbedingt
bevor-
zugt. O Nach dem Gargoyle-Wegweiser wählen Sie das richtige
Oel für Ihren Wagen mit der Sicherheit eines Fachingenieurs-
Auf unverleizten Verschluß achten!
TV 2199
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Freitag, den 9. Mai 1930
Spott Optel und Tarnen.
Zwiſchenrunde um die Deutſche
guuronlt Meiſterſcäft.
Süddeukſcher Meiſter gegen Norddeukſcher Meiſter.
Es iſt bei der großen Beliebtheit, der ſich der Handballſport
gerade in Darmſtadt erfreut, verſtändlich und heute ſchon faſt
ſelbſtverſtändlich, daß das bevorſtehende Zwiſchenrundeſpiel um
die Deutſche Handballmeiſterſchaft zwiſchen.
Sp.=V. Darmſtadt 1898 — Pol.=Sp.=V. Hamburg
das größte Intereſſe finden und tauſende veranlaſſen wird, am
kommenden Sonntag ſich auf dem Sportplatz am Böllenfalltor
einzufinden. Dieſe Anteilnahme der Maſſe iſt begreiflich. Es
ſtehen ſich zwei Mannſchaften gegenüber, von denen jede die
Mei=
ſterſchaft ihres Landesverbandes in dieſem Jahre erſtritten hat.
Von der einen, der einheimiſchen Mannſchaft, weiß man zur
Ge=
nüge, daß ſie imſtande iſt, gute und, wenn der Tag beſonders
glück=
lich iſt. vorzügliche Leiſtungen zu zeigen. Und wenn man auch die
Mannſchaft der Gäſte hier in Darmſtadt ſelbſt noch nicht hat
ſpielen ſehen, ſo geht dieſen Hamburger Poliziſten, die Mitglieder
des weitaus größten deutſchen Polizeiſportvereins ſind, ein
der=
art glänzender Ruf voraus, daß man ſie zumindeſt als
ebenbür=
tigen, wenn nicht gar überlegenen Gegner anſehen muß. So wird
es zu einem grandioſen Ringen kommen, hängt doch von dem
Ausgang des Spiels ab, welche der beiden Mannſchaften in die
Vorſchlußrunde um die Deutſche Meiſterſchaft gelangt. Die
An=
teilnahme der Maſſe an den Geſchehniſſen auf dem Spielfeld wird
groß ſein, ein begreiflicher Umſtand, wenn man bedenkt, daß bei
aller Wertſchätzung des Gegners das Publikum weit mehr mit
der einheimiſchen Elf verbunden iſt. Gerade aus dieſem Grunde
ſei ein offenes Wort geſtattet: Der Spielausſchuß der Deutſchen
Sportbehörde hat die Leitung des Sportvereins 1898 wiſſen laſſen,
daß, falls Darmſtadt in die nähere Beratung zwecks Austragung
des Länderſpiels Oeſterreich gegen Deutſchland
gezogen ſein will, es Vorausſetzung iſt, daß das bevorſtehende
Treffen ſportlich vollkommen einwandfrei
ab=
gewickelt wird. Unbeſchadet aller Begeiſterung muß daher erwartet
werden, daß das Publikum jede Demonſtration unterläßt, auch
wenn die Auffaſſung aufkommen ſollte, daß mancher Umſtand
kritikbedürftig ſei. Die Vorgänge auf dem Spielfeld unterſtehen
ausſchließlich der Leitung des Schiedsrichters.
Zum Schiedsrichter wurde Herr Offer=Düſſeldorf
beſtimmt. Seine Leitung hat, wie ſie auch ausfallen mag, das
Publikum als gegebene unabänderliche Tatſache hinzunehmen.
Eine Demonſtration gegen die Gäſteelf verbieten ſchon die
Re=
geln der Gaſtfreundſchaft. Alſo, Publikum: Sieh dir das Spiel
an und unterlaſſe jede Demonſtration. Nur damit nützeſt du dem
Veranſtalter und dem Ruf Darmſtadts als Sportſtadt.
Wir weiſen nochmals auf die Vorverkaufsſtellen hin. Dieſe
ſind eingerichtet im Zeitungsverkauf Skurnik (im Schalterraum
der Reichspoſt) und im Zigarrenhaus Becher (Grafenſtraße).
Privakſpiel Sporkv. 1898 — Polizeiſporkv. Hamburg
am kommenden Dienstagabend.
Da die Elf des Polizeiſportvereins Hamburg mehrere Tage
in Darmſtadt ſich aufhält, haben die 98er für Dienstag, den
13. Mai, ein Privatſpiel mit dem Hamburger Polizeiſportverein
vereinbart, das der am Sonntag unterlegenen Mannſchaft
Gele=
genheit geben ſoll, wenigſtens in einem Freundſchaftstreffen die
Bitterkeit der Niederlage etwas abzuſchwächen.
Sp. Bag. Arheilgen — Sp. B. 05 Mainz (Damen).
Die Damen=Handballelf der Sportvereinigung ſpielt zum erſten
Male ſeit ihrer ſo glänzend, verlaufenen Nürnberger Oſterreiſe wieder
am Arheilger Mühlchen. In Nürnberg erhielten die Arheilger Damen
ganz hervorragende Kritiken. Man darf geſpannt ſein, wie ſie ſich am
Sonntag gegen Mainz ſchlagen. Das Spiel beginnt um 2 Uhr, vor dem
Spiel der Fußball=Jugend.
Der heulige Box=Abend des Sporkvereins 1898 e. B.
im Städtiſchen Saalbau verſpricht ein ſportliches Ereignis von Qualität
zu werden, ſind doch die Vorbedingungen hierfür, wie ſelten bei
derarti=
gen Veranſtaltungen, erfüllt. Man braucht nur die wirklich gediegene
Ausleſe der teilnehmenden Kämpfer zu beurteilen, dann ſieht man ſchon
auf den erſten Blick, daß ein Programm von beſonderer Güte abgewickelt
wird. Wir wieſen bereits darauf hin, daß nicht weniger als vier
Landes=
meiſter verſchiedener Gewichtsklaſſen kämpfen. Dazu ſogar noch als
be=
ſondere Würze ein Revanchekampf zwiſchen jahrelangen Gegnern,
und zwar in der Paarung Krimmel=Südweſtdeutſcher Meiſter 1930
gegen Trumpfheller (SV. 98)=Südweſtdeutſcher Meiſter 1929,
wo=
bei noch beachtenswert iſt, daß die beiden ſich in Darmſtadt noch nie
gegenüber ſtanden.
Ueber die anderen Kämpfer, alſo die Südweſtdeutſchen Meiſter
Langmann=Frankfurt, Mitzel=Mainz und Pauly=Mainz, ſowie deren
Gegner, iſt ſchon Näheres geſagt. Wahrſcheinlich kann Heß=SV. 98
nicht kämpfen, jedoch iſt dafür bereits geeigneter Erſatz zur Stelle, welcher
natürlich gegen Pauly=Mainz boxt.
Bleibt noch zu wünſchen, daß der Kampfabend durch guten
Publi=
kumszuſpruch den würdigen äußeren Rahmen erhält, den er ſich auf
Grund des wirklich ausgezeichneten Programms verdient. Billige
Eintrittspreiſe auf allen Plätzen ermöglichen jedem Intereſſenten
den Beſuch der Kämpfe.
Spaniens Meiſterin, Lily d’Alvarez, ſchlug im Finale des Damen=
Einzels bei den italieniſchen Tennis=Meiſterſchaften in Mailand die
Titelverteidigerin Frl. Valerio trotz herzhaften Widerſtandes 3:6, 8:6,
6:0. Im Mired ſiegte die Spanierin mit de Morpurgo als Partner in
der Schlußrunde über Frl. Valerio=Hughes 4:6, 6:4, 6:2.
Sporkabzeichenprifung.
Am kommenden Samstag, nachmittags 4 Uhr, findet auf
dem „Rot=Weiß”=Platz, an der Rheinallee, eine Prüfung der
leichtathletiſchen Uebungen für das Deutſche Turn=
und Sportabzeichen ſtatt. Die Meldungen werden unter Vorlage
der beglaubigten Urkunde=Hefte auf dem Sportplatz
entgegen=
genommen.
Groß=Ringkämpfe in Groß=Zimmern.
2. Kreis Heſſen=Nafſau—8. Kreis Bayern.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3.30 Uhr, treffen ſich in
Groß=Zimmern bei einem Groß=Ringkampf im
Bantamgew.: Poth, Kreism.—Brendel, 2. Europa= u. Deutſchmeiſter,
Federgewicht: Ohl, Deutſchmeiſter—Leucht, Weltmeiſter,
Leichtgewicht: Zehmer, Deutſchmeiſter—Wohlrab, Kreismeiſter,
Weltergewicht: Merkel, Kreismeiſter—Köſter, Jugenddeutſchmeiſter,
Mittelgewicht: Loch, Kreismeiſter—Hamber, Deutſchmeiſter,
Halbſchwergew.: Bräun, Europa= und Deutſchm.-Ziegler, Kreism.,
Schwergewicht: Müller, Deutſchmeiſter—Lämmermann, 2. Deutſchm.
Die Kämpfe finden bei günſtiger Witterung im Weiher (
Wald=
ſtraße), bei ungünſtiger Witterung im Kaiſerſaal (am Bahnhof) ſtatt.
Es iſt bei dieſen Paarungen alſo mit ſelten ſpannenden Kämpfen zu
rechnen, weshalb allen Anhängern des Ringſportes ein Beſuch
empfoh=
len ſei.
Jugendmannſchaftskampf Werſau 1920-Vorwärts Groß=Zimmern.
Nach den Gaumannſchaftskämpſen veranſtaltet am Samstag.
den 10. Mai, der Sportverein 1920 Werſau einen
Sport=
abend. Erfreulicherweiſe hat man diesmal eine Ausnahme gemacht
und hat anſtatt der Aktiven den Jugendlichen den Vortritt gela
Es iſt bekannt, daß Vorwärts Groß=Zimmern eine recht ſtattliche
Rin=
ger=Jugend hat, die unter zielbewußter Leitung ſchon Klaſſe darſtellt.
Andererſeits haben ſich auch bei der Werſauer Jugend einige Talente
herausgebildet, die zu großen Hoffnungen berechtigen. Neben
Gewicht=
heben kommt noch ein Herausforderungskampf im Ringen zwiſchen dem
3. Deutſchmeiſter 1929, Weider=Sachſenhaufen, und dem Gaumeiſter
Daum=Werſau zum Austrag. Es iſt ein hochintereſſanter Kampf zu
erwarten, über deſſen Ausgang ſchwer etwas vorher zu ſagen iſt.
Sp. V. Darmſtadk 1898 — Sporkklub Opel Rüſſelsheim.
Urſprünglich war für den bevorſtehenden Sonntag von den 98ern
Boruſſia Neunkirchen nach Darmſtadt verpflichtet. Nachdem aber ein
Zwiſchenrundenſpiel um die Deutſche Handball=Meiſterſchaft nach
Darm=
ſtadt angeſetzt war, mußte dieſes Spiel rückgängig gemacht werden.
Da=
für wurde nunmehr für Samstag abend, die Kreisligamannſchaft
Sportklub Opel Rüſſelsheim gewonnen. Die Gäſte, die Meiſter des
Rhein=Main=Kreiſes ſind und demnächſt mit den Aufſtiegsſpielen zur
Bezirksliga beginnen, verfügen zweifellos über ein reſpektables Können,
das den in der Trainingsumſtellung befindlichen Einheimiſchen wohl zu
ſchaffen machen wird. Der Spielbeginn iſt auf 6 Uhr feſtgeſetzt. Die
Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten.
Sporkvereinigung Arheilgen — Rol=Weiß Darmſtadt.
Alle bisher zwiſchen beiden obengenannten Vereinen ausgetragenen
Spiele hinterließen bei, dem Publikum, ſchon immer den beſten
Ein=
druck und ſtanden in ſpieleriſcher Hinſicht auf guter Stufe. Auch dieſes
Treffen, das am Samstag, nachmittags um 5.30 Uhr, am „
Ar=
heilger Mühlchen” zum Austrag kommt, verſpricht ein wahres
Freundſchaftsſpiel zu werden. Beide Vereine haben ihre 1. Elf durch
Neueinſtellung von Spielern bzw. Umſtellung ganz weſentlich verſtärkt.
Erſt das letztſonntägliche Spiel der Darmſtädter in Heppenheim, von
dem ſie mit einem 3:2=Reſultat nach Hauſe zurückkehrten, bewies dies.
Die Arheilger ſind wieder im Kommen, ihr früherer Eifer iſt, nach den
letzten Spielen zu urteilen, wieder da. Eine Vorausſage über den
Ausgang des Spieles iſt ſchwer. Wollen wir hoffen, daß ſich das Spiel
den anderen würdig anreiht und guter Sport geboten wird.
Die 1. Fußball=Jugend der Sportvereinigung ſpielt am Sonntag
um 4 Uhr nachmittags gegen die gleiche von Eintracht Frankfurt.
Kreisliga Südheſſen.
Letztes Verbandsſpiel — Freundſchaftsſpiele — Pokalſpiele.
Endlich findet nun das letzte Verbandsſpiel der Saiſon 1929/30 ſtatt.
Die Begegnung geht in Bürſtadt vom Stapel; es treffen ſich V.f. R.
Bürſtadt—F.V. Hofheim. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Hofheimer
gegen die zur Zeit recht ſpielſtarken Raſenſpieler auch nur einen Punkt
gewinnen. Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt das Spiel nicht,
ledig=
lich für Bürſtadt erſteht eine beſſere Placierungsmöglichkeit, und
natür=
lich kann im unvorhergeſehenen Falle Hofheim und Herrnsheim
punkt=
gleich kommen.
Für dieſen Sonntag ſind wieder zahlreiche Freundſchaftsſpiele
an=
geſetzt. Die einzelnen Begegnungen lauten: Olympia Lampertheim—
Sp.Vgg. Arheilgen, F.V. Weiſenau — F.V. Biblis, Spp. Horchheim—
Spp. Weinsheim, Norm. Pfiffligheim-Kickers Frankenthal, Spv.
Hoch=
heim—F.V. Biebrich, Cone. Gernsheim-Mainz 05 (
Liggerſatzmann=
ſchaft).
Der Privat=Pokalrunde bringt man allgemein größeres. Intereſſe
entgegen, als dies erwartet wurde. Ueber die Spiel”” der einzelnen
Mannſchaften iſt bis jetzt noch wenig bekannt; man darf geſt ſein,
wie die erſten Begegnungen verlaufen. Es treffen ſich bei den
Sonder=
mannſchaften: Wormatia Worms—Alem. Worms, Olympia Worms—
Bürſtadt, Hofheim—Leiſelheim. — Die Paarungen der erſten Spiele bei
den Alten Herren ſind: „Herrnsheim—Olympia Worms. Wormatig
Worms—Weinsheim, Abenheim—Alemannia Worms.
Der Deutſche Schwimm=Verband hat jetzt die am 13. April
in Berlin aufgeſtellte Höchſtleiſtung im 100 Meter Rücken=
Schwim=
men von Frl. Frieda Strubel (Berliner SC.) mit 1:28,2 Min.
offiziell beſtätigt.
Deufſchland Radrundft
Die dritte Etappe in Sturm un
Nachdem die beiden erſten Etappen derer
Rundfahrt bei ſchönſtem Maiwetter abſolv
war die dritte Etappe am Donnerstag von
über rund 245 Kilometer von Sturm und R
Ergebnis der dritten Etappe lau=
8:17 Std., 2. Remold 8:26.22 Std. 3. O. Tiet
auf, 5. Stöpel 8:29.41 Std., 6. Bulla 8:35.44
Std., 8. Koch 8:39.13 Std., 9. Nitzſchke, 10.
Weyer, alle dichtauf, 13. Thierbach 8:40,52
15. Siegel, beide dichtauf.
Geſchäftliches.
Die beliebte Mannheimer
terie erfreut ſich auch dieſes Jahr großer
doch Mk. 30 000.—, die unter die Spieler
Ziehung findet garantiert am 13. Mai ſtat
3 Mk. 1.— überall zu haben.
Wildbad im Schwarzwald. Zw
ſind ſoeben erſchienen, die jedem, der ſich
kannte Kur= und Badeſtadt, intereſſiert, wil
und von der ſtaatlichen Badverwaltung Wil.
unentgeltlich bezogen werden können.
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bergbahn und Innsbruck nach Oberammerga eleite
Rückreiſe erfolgt am 2. bzw. 3. Juni über Ga ſch—
Berührung der oben genannten Stationen, ir die
an der Sonderfahrt ſind für das Paſſions=H tſpie
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München veranſtaltet. Näheres iſt aus ill ſierten
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Freitag, 9. Mai. 16: Stuttgart: Konzer
„Tancred”. — Rubinſtein: Lichtertanz der
mors”. — Verdi: Cavatine aus „Troubador
Choral und Hugenottenlied aus „Hugenotten”
liche Suite. — Puccini: Fantaſie aus „A
Mantellied aus „La Boheme‟ — Halevn:
Jüdin‟. — Dvorak: Humoreske. — Fucik:
— Fétras: Mondnacht auf der Alſter; Erinn *
— O. Straus: Sei lieb zu mir, ſei nett zu r
Gana. O 18.05: Rezepte für Komödienſchreibe
W. Speyer und Dr. Benijamin. 18.35: Stt
Der Mythus des „Don Juan”. 0 19.05: Stu x
Der moderne europäiſche Roman: Frankreich. .
Aeltere Tanzmuſik. O 20: Liederhalle Stuttge
125. Todestag Friedrich Schillers. Beethoven:
„Schiller”. Gedicht von Martin Vollmer, für ,
und Orgel. — Feſtrede: Geheimrat Prof. 2B.
Buck: Morgenlied aus „Macbeth‟ — Das 4 Fol
mit dem Epilog von Goethe, vorgetragen von
ner. — Lindvaintner: Frühlingslied am Todest S
Stuttgart: Sechs Sender ſuchen ein Progran
plattenplauderei von Carl Struve. O 0.30: N1
konzert. Werke von L. v. Beethoven.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 9. März. 9.30:
Miſſionar Reißig: Chineſiſche Schüler und ih
o 14.30: Kinderſtunde. o 15: Jungmädchenſtu
Haber: Gefahren der Graphologie. 0 16: A.
über die Tagung der internationalen Lehrer
0 16.30: Leipzig: Konzert. 17.30: Dir. S
deutung des Rundfunks für das Anſtaltsweſen.
Dr. Wölz: Fragen der Baufinanzierung ,
Mareuſe: Die magnetiſchen Kräfte der Erde. o
Fortgeſchrittene. 0 19.05: Dr. Zucker: Wahre.
keit. O 19.30: Wiſſchenſchaftlicher Vortrag für
Breslau: W. Zerlett: Wie kann ich Rundfun
nutzbar machen? O 20.30: Stuttgart: Gedenkfei
tage Friedrich Schillers. o Anſchl.: Zeit, Wette
ſpiele. o Anſchl.: Internationales Marſchprogre
Wekkerbericht.
Ausſichten für Freitag, den 9. Mai: Noch kühles
Wetter, ſpäter mit Aufheiterung, vereinzelte
Ausſichten für Samstag, den 10. Mai: Etwas mel
immer noch unbeſtändiges Wetter.
Hauptſchriftlentung: Rudolf Maur
Verantwortlich für Poliſt und Wirtiſchaft: Rudolf Maube:
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für S
für den Handel: Dr. C. H. Que iſchick ſür den Schlußdent
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Bild und Wort: D.
für den Inſeratentell und geſchäftlſche Mittellungen
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämiſch in
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 9. Mai
2
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matkklage in Heſſen und Heſſen=Raſſau.
marktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau hat ſich in der
rte ſehr mäßig und faſt nur in den Außenberufen (
Land=
induſtrie, Baugewerbe, Verkehrsgewerbe und Lohnarbeit
ſowie im Gaſtwirtsgewerbe gebeſſert, während faſt alle
weige, insbeſondere die Metallinduſtrie, die Lederindu=
Nahrungsmittel= und Bekleidungsgewerbe, ſowie die
Zugänge an Arbeitſuchenden aufweiſen. Auch be=
Arbeitsmarkt kein einheitliches Bild. So nahm die
n 14 Bezirken zwiſchen 0,9 und 17 Prozent ab, während
Samtsbezirken Frankfurt (535 Zugänge), Hanau (mehr
mehr 459) und Worms (mehr 73) infolge von
Entlaſ=
ſetall= und Lederinduſtrie und im Bekleidungsgewerbe
jeg. Im ganzen iſt in der zweiten Aprilhälfte die Zahl
den von 191 210 auf 188 127, alſo um 3083 oder 1,6
Pro=
gen. Bei den Hauptunterſtützungsempfängern in der
herung beträgt die Abnahme 5906 oder 5,2 Prozent.
ruvtunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge iſt
Prozent geſtiegen. Es wurden am 30. April insgeſamt
erſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung
Kriſenunterſtützung, in beiden Unterfützungszweigen
Unterſtützte gezählt, das ſind 49 157 mehr als zur
glei=
rjahres (insgeſamt 76 801). Von der Geſamtzahl der
gsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung entfielen
t über 10 000 Einwohnern am 30. April 35,7 Prozent
tr Ende Februar. Die Belaſtung der Stadtbezirke iſt
r geworden, trotz der Abnahme überhaupt. An den
ſind die gleichen Städte mit 61,3 Prozent beteiligt,
Ende Februar.
Wirtſchaftliche Rundſchag.
ng im Ruhrgebiet. Die arbeitstägliche
Kohlenförde=
er Zeit vom 27. 4. bis 3. 5. 357 133 Tonnen gegen
der vorhergehenden Woche. Die tägliche
Kokserzeu=
f 75 170 Tonnen (8 213). Wegen Abſatzmangel wurden
che 174 014 (arbeitstäglich 29 002) Feierſchichten einge=
(29 399) in der Vorwoche.
ikfurter Börſe. Von Samstag, den 10. Mai
0000 GM. 8prozentige Goldmark=Pfandbriefe, Reihe
iſchen Landespfandbriefanſtalt,
Körper=
gen Rechts, Berlin, ſowie 5 000 000 GM. 8prozentige
tal=Obligationen, Reihe XX, zum Handel und zur
en.
ammlung der Bezirksſparkafſe Groß=Umſta?t. Die
roß=Umſtadt hielt dieſer Tage ihre diesjährige (96.)
lung unter dem Vorſitz des Veterinärrats a. D.
e Aufſichtsbehörde war durch Herrn Kreisdirektor
urg, der Heſſiſche Sparkaſſen= und Giroverband durch
Reh=Darmſtadt vertreten. Der Geſchäftsbericht für
gute Weiterentwicklung der Kaſſe. Der Geſamtum=
* beträgt 44 Millionen RM. Die Spareinlagen be=
J. auf 3 762 967 RM. und die Guthaben im
Konto=
agen 329 501 RM. Der Reingewinn iſt 14 987 RM.,
Rücklage zugeſchrieben wurde und dieſe ſich nunmehr
beläuft. Herr Juſtizrat Dr. Reh ſprach der Kaſſe
für die gute Aufwärtsbewegung aus. Der geringe
daß die Kaſſe mit einer recht beſcheidenen
Zins=
nicht auf hohe Gewinnerzielung eingeſtellt iſt. Herr
nerde ſprach ebenfalls der Kaſſe ſeine volle Aner=
Produkkenberichke.
roduktenbericht vom 8. Mai. Unter dem Druck der
n vom Auslande, und der von Berlin gemeldeten
ahm der hieſige Markt einen ruhigen Verlauf. Die
gemeinen etwas ermäßigt. Man nannte im
nicht=
gegen halb 1 Uhr in RM. pro 100 Kilo waggonfrei
t inländ. 30.75—31, ausländ. 31,25—34,25, Roggen
fer inländ. 18,25—19,50, Braugerſte aus hieſiger
uttergerſte 17,25—19,25, ſüdd. Weizenmehl. Spezial
enauszugsmehl 49, ſüdd. Brotmehl 31, ſüdd. Roggen=
—30, Kleie 8, Biertreber 11—11,50, Leinſaat 40.
ktenbericht vom 8. Mai. Die Produktenbörſe
eröff=
m Geſchäft in recht ſchwacher Haltung. Der
Mehl=
je vor unbefriedigend und, angeſichts der ſchwächeren
bekundeten die Mühlen auch für Inlandsweizen zur
nur vorſichtige Kaufluſt, ſo daß das Angebot
ſtär=
cat. Die erzielbaren Preiſe lagen etwa 2 bis 3 Mauk
Neuweizen iſt gleichfalls reichlicher offeriert, ohne
itwickeln kann. Der Lieferungsmarkt ſetzte bis 2,5
Roggen lag flau, von Stützungskäufen war weder
Lieferungsgeſchäft bisher etwas zu bemerken. Neben
t ſetzt auch wieder Waggonware reichlicher zum
An=
der Mühlen lauten erheblich niedriger als geſtern.
eröffnete mit Preisabſchlägen bis 6 Mark.
Weizen=
aben trotz entgegenkommender Mühlenforderungen
häft. Hafer wird vom Export nur in feinſten
Qua=
n Lieferung zu rückgängigen Preiſen vorſichtig
ſatz ſtockt faſt völlig. Gerſte gleichfalls abgeſchwächt.
Eikaniſche Kabelnachrichten.
nach Meldungen aus Chicago am 8. Mai:
den: Mai 1005, Juli 101½, September 103½,
Mais: Mai 71½, Juli 79½, September 80½,
afer: Mai 413, Juli 40½, September 393½4,
De=
zgen: Mai 57½, Juli 61½, September 65½,
10,25, Juli 10,37½, September 10.57½.
ſte 9,85—10,46, ſchwere 9,65—10,25; Schweine=
17 000, im Weſten 66 000.
Nai 16,26. Juli 16,14.
ach Meldungen aus New York am 8. Mai:
na Weſtern 10; Talg, extra, loſe 6.
zen: Rotwinter n. Ernte 120½, Hartwinter
Mehl 5,50—5,60; Getreidefracht: nach England
nach dem Kontinent 8 Cents.
ne Wirtſchaftsnachrichken.
Donnerstagsbörſe wurde der Privatdiskontſatz auf
en Nachfrage und Gelderleichterungen um 1/s v. H.
für beide Sichten feſtgeſetzt.
urdentlichen Generalverſammlung der zum Favag=
—üdweſtdeutſchen Bank A.=G., Frankfurt a. M., iſt
Oeſellſchaft beſchloſſen worden. Zu Liquidatoren
Laul Ausmus von Schack und Heinrich Becker
be=
lglieder des alten Aufſichtsrates haben ihr Amt
Die Zinkblechpreiſe um zirka 1,5 Prozent ermäßigt
r1Wddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Frankfurt,
Eine Preiserhöhung von zirka 1 Prozent eintreten.
aber u „Schleicher A.=G., Offenbach a. M., geneh=
Ig den Abſchluß für 1929 mit wieder 10 Prozent
oen Jahre ſei der Auftragseingang bisher unver=
42 geweſen. Vertreten waren 793 800 RM. Aktien
Syerle b. H.G., Bauanſtalt für Eiſenkonſtruktion,
De Zahlungen eingeſtellt. Die Schwierigkeiten ſol=
Inſolbenz der Baufirma F. X. Sichler in Freiburg,
rgleich kurz vor dem Abſchluß ſteht, zurückzu=
1929 der Allgemeinen Gold= und
Silberſcheide=
ießt mit einem Reingewinn von 122 105 (123 194)
Beſchluß der G.=V. eine unveränderte Dividende
** A.-K. von 1,2 Mill. RM. ausgeſchüttet werden.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Mai.
Veranlaßt durch die wieder flauen geſtrigen New Yorker
Börſen=
kurſe, eröffnete der heutige Markt in luſtloſer Haltung. Infolge des
Ausbleibens faſt jeglicher Aufträge kam die Umſatztätigkeit an den
Aktienmärkten faſt ins Stocken. Auch die Kuliſſe zeigte kaum Neigung,
Deckungen vorzunehmen, vielmehr wurden von dieſer Seite kleinere
Abgaben vorgenommen, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe bei
eher etwas ſchwächerer Tendenz zumeiſt kleine Abſchläge eintraten. Die
Börſe war auf dem ermäßigten Niveau recht widerſtandsfähig. Nur
für Schiffahrtswerte beſtand erneut einiges Intereſſe bei leicht gebeſſer
ten Kurſen. Stärker unter Kursdruck ſtanden Bemberg, die 3,5 Prozent
einbüßten. J.G. Farben eröffneten 1 Prozent ſchwächer. Der Elektro=
und der Montanmarkt eröffneten faſt umſatzlos bei meiſt etwas
nach=
gebenden Kurſen. Auch heute machte der Rentenmarkt wieder eine
Ausnahme. Das Geſchäft war in Schutzgebietsanleihen ſehr lebhaft bei
hauſſierenden Kurſen. Schutzgebiete erreichten eine Rekordnotiz von
zunächſt. 5 Prozent. Die übrigen deutſchen Renten ſtanden dagegen
etwas im Hintergrunde, konnten jedoch ebenfalls weiter leicht anziehen.
Im Verlaufe war die Kursgeſtaltung im allgemeinen nicht ganz
ein=
heitlich, doch wurde die Tendenz freundlicher und die meiſten Werte
lagen leicht gebeſſert. Nur Schiffahrtswerte gaben geringfügig nach.
Stärker in Erſcheinung traten von Bauunternehmungen Dyckerhoff u.
Widmann, die auf Dividendenerhöhung 2,5 Prozent anzogen. Weiter
ſehr lebhaft gehandelt waren Schutzgebiete, die einen Kurs von 5,80
Prozent erreichten, aber auf Gewinnmitnahmen wieder auf 5,50 Prozent
zurückgingen. Der Schluß der Börſe war meiſt gut behauptet. Nur in
Kunſtſeideaktien hielt das Angebot an und Bemberg und Aku lagen
1—3 Prozent niedriger. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 3,5 Prozent
ſehr leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.1900,
gegen Pfunde 20.3620, London-Kabel 4.8595, —Paris 123.88, etwas
ſchwächer, —Mailand 92,67, —Madrid 39,70, —Schweiz 25.08½ —
Hol=
land 12.07½.
An der Abendbörſe lag das Geſchäft an den Aktienmärkten
vollkommen darnieder. Kurſe wurden kaum genannt. Farben etwa
0,25 Prozent niedriger. Die übrigen Märkte zeigten eher nachgebende
Tendenz. Kunſtſeidewerte auf Baſis der Berliner Schlußkurſe knapp
behauptet. Etwas lebhaft war wieder der Markt für Schutzgebiets=
An=
leihe, die nach der Abſchwächung an der Nachbörſe heute mittag wieder
leicht erhöht waren, bei 5,25 Prozent. Von den ſonſtigen Renten
Neu=
beſitz eine Kleinigkeit höher. Im Verlaufe der Börſe änderte ſich nichts.
An der Nachbörſe nannte man Farben 181. Von Kurſen ſind zu
nen=
nen: Deutſche 142,25; Danat 227,75; Dresdner 143,5; Harpener 124,5
Gelſenkirchen 139,5; Mannesmann 104,75; Siemens 241, Geffürel 165,5;
AEG. 168; Nordlloyd 1121/g; Südzucker 161; Aku 106,5.
Berlin, 8. Mai.
Nach einer ſtärkeren Zurückhaltung im heutigen Vormittagsverkehr
eröffnete die Börſe ſelbſt ebenfalls ziemlich geſchäftslos. Es lagen zwar
von einigen Geſellſchaften (Dyckerhoff u. Widmann, Konrad Tack uſw.)
höhere Dividendenvorſchläge vor, die aber auf die Allgemeintendenz
kei=
nen Einfluß hatten. Seitens des Publikums beſtand wieder nur geringe
Unternehmungsluſt, und nur das Rheinland ſoll hier und da mit kleinen
Käufen am Markt geweſen ſein, die aber kursmäßig kaum zum Ausdruck
kamen. Im Gegenteil, die erſten Notierungen bröckelten überwiegend
um 1 bis 1,5 Prozent ab. Schultheiß notierten 3,25 Prozent niedriger
und Chadeaktien, die ſchon vorbörslich auf Grund der ſpaniſchen
Un=
ruhen ſchwächer taxiert worden waren, verloren zu ihrer erſten Notiz
4 Maxk. Schwachſtromwerte tendierten dagegen weiter feſt. Obwohl den
Verwaltungen von weiteren Zufammenſchlußbeſtrebungen in dieſer
In=
duſtrie angeblich nichts bekannt iſt, zogen Deutſche Telephon um 6
Pro=
zent, Deutſche Kabel erneut um 1,14 Prozent, Hackethal um 4,5 Prozent
und Vogel Telegraph um 4 Prozent an. Auch Sachſenwerk und Gebr.
Körting lagen je 2,5 Prozent höher bemerkenswert feſt. Feldmühle
ge=
wannen nach Berückſichtigung des Dividendenabſchluſſes ebenfalls zirka
2 Prozent. Für Schiffahrtsaktien ſtimmulierten Gerüchte, die ſchon von
einem feſten Termin für eine Freigabeausſchüttung wiſſen wollten.
Be=
ſonders im Verlaufe wurde an dieſem Markte das Geſchäft hierauf hin
lebhafter, aber auch Rheinſtahl fanden auf. Dividendenerwartungen
(Dividendenſcheine follen bereits mit 7,5 Prozent gehandelt worden
ſein) ſtärkere Beachtung. Die Tendenz des Verlaufes war uneinheitlich.
.
Am Anlagemarkt fanden immer noch größere Umſätze ſtatt.
Bom Holzmarkk
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Da die erwartete Belebung im
Bau=
geſchäft nicht eingetreten iſt, vielmehr verſchiedene Projekte infolge der
Unmöglichkeit, ſie zu finanzieren, geſcheitert ſind, iſt die Lage im
Bäu=
holzhandel noch ruhiger und noch ungünſtiger geworden, als ſie im erſten
Vierteljahr geweſen iſt. Dazu kommt, daß die Lieferungen an die
Reichsbahn einmal kleiner ſind als 1929 und dann, daß die Preiſe, die
von den Lieferanten der Reichsbahn für Werkſtättenhölzer gezahlt
wer=
den, irgendeinen Nutzen beim Einſchnitt nicht entſtehen laſſen. Was
ſollen alſo die Sägewerke, die noch rohes Bauholz auf ihren Plätzen
lagern haben, aus dem Bauholz einſchneiden? Vielfach werden
Lager=
balken und Lagerkanthölzer erzeugt, die aber auch keinen Abgang an den
Verbrauch finden. Eine Beſſerung der Verhältniſſe iſt in den nächſten
Monaten nicht zu erwarten, und es iſt auch in der
Holzbearbeitungs=
induſtrie die Arbeitsloſigkeit groß. Sehr viele Betriebe des
Möbeltiſch=
lerei=Gewerbes ruhen ganz, die anderen arbeiten nur mit wenigen
Leu=
ten. Trübe ſieht es in der Pianoforteinduſtrie aus. Nachdem eine ganze
Reihe von Betrieben durch Inſolvenz ausgeſchieden iſt, hätte man
an=
nehmen können, daß die übrigbleibenden Fabriken zu tun haben. Dieſe
Annahme iſt indeſſen irrig, ſelbſt die großen Fabriken, die früher viel zu
tun hatten, ſind nur wenig beſchäftigt und nicht imſtande, außer dem
allernotwendigſten, Schnittholz einzukaufen. Einige Betriebe, die darauf
eingeſtellt waren, mehrjährig abgelagertes Holz zu verarbeiten, ſetzen in
dieſem Jahre mit ihren Einkäufen ganz aus, weil ſie die Gewohnheit,
dreijährig getrocknetes Holz zu kaufen, angeſichts der ſchlechten
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe nicht mehr durchführen können. Amerikaniſche Kiefer
wurde in einigen Partien verkauft, dagegen war die Kaufluſt am Rhein
für oſtdeutſche und polniſche Stammware nur gering. Etwas Nachfrage
beſtand nach aſtreinen Seitenbrettern, die infolge ihres jetzt billigen
Preiſes wieder vielfach in der Küchenmöbelinduſtrie verarbeitet werden.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. Mai 1930 ſtellten ſich
für Elektrolytkupfer auf 119.25 RM., Originalhüttenaluminium
190, desgleichen 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 59—61,
Feinſilber 57.50—59.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 8. Mai 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 98.25 (98), Februar 98 (98.50) März 97.75
(98), April 97.75 (97.75), Mai 96.50 (99), Juni 96.50 (98.50),
Juli 97.75 (98), Auguſt 98 (98.50), September 98.25 (98.75)
Okto=
ber 98.50 (98.75), November 98.50 (99), Dezember 98.50 (98.75).
Tendenz: befeſtigt. — Für Blei: Januar 34.75 (35.25), Februar,
März und April 35 (35.50) Mai 34 (34.50), Juni 34 (34.75), Juli
34 (34.50), Auguſt 34.25 (35), September 34.50 (35), Oktober und
November 34.50 (35.25) Dezember 34.75 (35). Tendenz: feſter.
Für Zink: Januar 35 (36), Februar 35 (35.75), März 35.75
(36.25), April 36 (36.25) Mai 31 (32.50) Juni 32.50 (32.50), Juli
33.25 (35), Auguſt und September 34 (35), Oktober 34.75 (35.25),
November 34.75 (35.75), Dezember 35 (35.50) Tendenz: befeſtigt.
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Biehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 8. Mai. Dem heutigen
Kleinvieh=
markt waren zugefahren: 47 Kälber, 9 Schafe, 12 Schweine, 802 Ferkel
und Läufer, 2 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 64—84, Schafe 44
bis 46, Schweine nicht notiert; Ferkel bis vier Wochen 33—40, über vier
Wochen 43—48, Läufer 50—62. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel
geräumt; Mit Ferkeln und Läufern mittel.
Frankfurter Viehmarkt vom 8. Mai. Dem Frankfurter
Kleinvieh=
markt waren zugeführt: 138 Rinder, 960 Kälber, 94 Schafe, 459 Schweine.
Bezahlt wurden: Kälber: b) 82—85, c) 76—81, d) 70—75, Schafe und
Schweine nicht notiert. Der Marktverlauf war bei allen Viehgattungen
lebhaft ausverkauft. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 90—100,
dito 2. 80—90, Bullenfleiſch 88—92, Kuhfleiſch 2. 65—75, dito 3. 55—65;
Kalbfleiſch 1. 100—120; dito 2. 100—110; Schweinefleiſch 1. 80—90;
Ge=
frierfleiſch, Vorderviertel 58, Hinterviertel 65, Geſchäftsgang lebhaft.
Der nächſte Frankfurter Pferdemarkt findet auf dem Gelände des
Landwirtſchaftlichen Vereins am 12. Mai ſtatt. Nach den Meldungen zu
ſchließen, wird eine größere Zahl leichterer volljähriger Arbeitspferde
zum Verkauf kommen; auch bietet dieſer Markt gute Gelegenheit, ältere
Tiere zum Schlachten abzuſtoßen.
Berliner Kursbericht
vom 8. Mai 1930
Deviſenmarkt
vom 8. Mai 1930
M H
Danatbank
Deutſche Bank u
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban)
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Ree
Me
141.50
142.25
112.875
60.—
112.50
167.625
85.—
126.—
183.50
5o.—
168.—
65.—
101.—
Miee Weu
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Vag
180.375
138.—
166.—
123.50
100.—
224.50
99.75
104.—
103.25
51.75
86.—
110.25
80.25
Oae
kütgerswerke
Salzdetfurth Ka 1395.—
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. S6.—
Hirſch Kupfer
ſohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Drahtl 86.50
Wanderer=Werke
Mrre
71.—
150.—
148.—
97.—
228.50
79.50
34.50
126.50
74.75
166.25
18.25
50.—
00 Franken/81.085 B1.245
Wien 100 Schillin 59.03 59.15 Spanien 100 Peſetas 51.30 51.40
Prag 100 Tſch.Kr. 12.40! 12.425
Danzig 100 Gulden 81.78 81.82 .
Budapel 100 Pengo 73. 16 73.30 Japan 1 Yen 2.067 2.071
Sofia 00 Leva 3.036 3.04: Rio de Janerrol1 Milreis 0.498 0.500 Holland
100 Gulden 168.46 168.8 Jugoſlawien 1100 Dinar 7.403 7.417 Oslo
100 Kronen 111.98 12.20 Portuga) 100 Escudos 18.78 18.82 Kopenhagen 100 Kronen 111.98 112.20
Athen 100 Drachm. 5.435 5.445 Stockholm 100 Kronen 112.3 112.5 Konſtantinopell 1 türk. 2
London L=Stg. 20.34 20.381
Kairo 1 ägypt. 2 20.86 20.90 Buenos=Aires 1 Pap. Peſol 1.624 1. 628
Kanada 1 canad. Doll. 4.173 4.181 New York 1 Dollar 4. 186 4. 194 Urnguay 1 Goldpeſo 3.856 3.864 Belgien
100 Belga 58.39! 58.515 Island. 100 eſtl. Kr. / 92.03 92.21
Italien 100 Lire 21.95 21.99 Tallinn (Eſtl. //100 eſtl. Kr. 111.4 111.69 Paris
100 Franes 16.415 16.455
Riga 100 Lats 80.66 80.32
Frankfurter Kursbericht vom 8. Mai 1930.
77 Dtſch. Reichsanl.
60 Baden.. ... . .
80 Bahern.. . . . .
80 Heſſen v. 28
v. 2
68 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . .."
80 Sachſen .....
.
72 Thüringen...
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. *
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8½ Baden=Bader
6O Berlin ...."
8‟ Darmſtadt v. 26
v. 28
O. Frankf. a. M.
80 Mainz.. . .."
8% Mannheim..
8% Nürnberg. ..
8% Heſſ. Landesbt
Goldpfbr.
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412% Heſſ. Ods.
Hyp.=Bk.=Liquid
Pfbr. . . . . . . .
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Pfbr. . . . . . . . . .
Goldobl
88 Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
103.5
87.25
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1 00.5
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94.5
100.5
81.5
85.75
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93
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Goldpfbr. ..
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Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
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Ser. I
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=B1
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% Pfälz. Hyp.=Bk.
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Boden=
cred.=Bank ....
4½% „Lig. Pfbr.
O7 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr
80 Rhein.Hyp.B
4½% „ Lig. Pfbr.
30 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. . . .
30 Südd. Bod.
Cred.=Bank
4½% „ Lig. Pfbr
8% Württ. Hyp.=B.
% Daimler=Benz
3% Dt. Linol. Werke
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% Mainkraftwer,
26 Mitteld.
Stahl=
werke .. . . . . .
2 Salzmann u. Co
7% Ver. Stahlwert
8% VoigtcHäffner
100
R2
58.1
74
16
100.5
85.5
100.5
86
100.5
87.5
100.5
88
100.5
86.2
00
101
84
100.5
86
01
101
84.5
101
75.5
93.25
95
90-1,
90.4
30.25
91
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107
168
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192
127
135.5
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112
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394
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101
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Offentl. Fernſprech Ikle im9
Nach Frank Wedekind
Regie: Richard Oswald
Dieses ist die Tragödie des
Moritz Stiefel — die
klas-
sische Jugendtragödie
über-
haupt, die kein Geringerer
als Frank Wedekind mit
der Feder des
Menschen-
freundes niederschrieb und
damit mit der Geste des
Anklägers zum Forum der
Oeffentlichkeit trat —
In den Hauptrollen:
Tony van Eyck, Rolf von Goth,
Ita Rina, Bernhard Goetzke,
Carl Balhaus, Fritz Rasp u. a.
Dazu das bunte und aktuelle
Beiprogramm
Beginn 3½ Uhr
Ein fröhliches Spiel, in dem zwei Herzen im Dreivierteltakt
tanzen. — Und diese drei Viertel des Walzertaktes sind:
„ElN VIERTEL FRUMLING
EIN VIERTEL WEIM
ElN VIERTEL LIEBE,
verliebt muß man sein‟
IIn den Hauptrollen
spielen, sprechen und singen:
Grett Theimer, lrene Eisinger, Willi Forst, Walter
Janssen, Szöke Szakall, Paul Hörbiger
Kompositionen von Rob. Stolz mit den berühmten Schlagern
„Zwel Herzen im ³⁄.-Takt‟ (Walzer)
„Auch Du wirst mich einst betrügen‟ (Slow-Fox)
„In Wien, wo der Wein und der Walzer
blühs‟‟ (Wiener Lied)
„In Deinen Augen llegt das Herz von Wien‟
(Slow-Fox)
„Deutschmeister-Marsch‟ mit neuem Text
Dazu das bunte und aktuelle Beiprogramm
Beginn der Vorstellungen 3.30, 5.45, 8.15 Uhr.
Jugendliche zugelassen.
Dieser Film bringt:
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Jubiläums
MaiN Wiener Walser o Wlener Eleder
NEUES PROGRAMM
ſchaft, Sektion I1 Darmſtadt.
Einladung
zur
45. ordentlichen Sektionsverſammlung
am Mittwoch, den 14. Mai 1930,
vor=
mittags 10 Uhr, im Reſtaurant
Kaiſer=
ſaal — Fürſtenſaal — in Darmſtadt,
Grafenſtraße 18.
Tagesordnung:
1. Genehmigung der Verhandlungsſchrift
der vorjährigen Sektionsverſammlung.
2. Geſchäftsbericht 1929.
3. Rechenſchaftsbericht 1929
4, Feſtſtellung; des Voranſchlags für die
Verwaltungskoſten der Sektion für 1931
und Nachbewilligung für 1929.
5. Wahl der Rechnungsprüfer für 1930.
6. Beſprechung der Tagesordnung der
dies=
jährigen Genoſſenſchaftsverſammlung.
7. Beſtimmung des Ortes der
nächſtjähri=
gen Sektionsverſammlung.
8. Verſchiedenes.
Die Mitglieder werden gebeten, den
Mitgliedſchein als Ausweis vorzuzeigen.
Der Sektionsvorſtand:
Sames Vorſitzender. (7556
Franz Langheinz
Darmstadt, Karlstraße 25, Ecke Hölgesstraße
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Darmstädter Handelsvertreter
ladet alle Darmstädter Berufsgenossen zu
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VERSAAMLUNG
am Montag, den 12. Mai. 20½ Uhr,
im Restaurant Sitte Karlstraße
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Freitag, den 9. Mai 1930
Seite 15
henbe
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M hinn Miskianen
Roan von Richard Graebes.
eton=Verlag, H. O. Herzog, Berlin=Halenſee.
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
chnungen des Kapitäns war der „Argonaut”
emeilen aus ſeinem Kurs verſchlagen worden.
getgkelt, und man beſchloß, den Verſuch zu
raniſchen Inſeln anzulaufen, um dort die
not=
rgturen an der Maſchinenanlage zu
bewerk=
gerhängnis, das die Jacht betroffen hatte, war
nicht erſchöpft. Vollkommene Windſtille folgte
der „Argonaut” wankte durch eine träge
Dü=
zumachen. Man befand ſich bereits im An=
und der Tag der Abrechnung für Charlie war
Wochen entfernt. Ueber hunderttauſend Dollar
bleiben, nachdem alle Verbindlichkeiten gedeckt
ſefand ſich auf einem hilflos treibenden Schiff!
gelang, die Maſchinen der Jacht auf den
Ka=
wieder in Stand zu ſetzen, würden vierzehn Tage
nach New York erforderlich ſein. Wie ſehr er
zermarterte, er konnte keinen Ausweg aus der
ge ſehen. Einige weitere Tage vergingen, ohne
zu bringen. Charlie war allmählich überzeugt,
ember ihn noch immer auf hoher See finden
von hunderttauſend überflüſſiger Dollar.
von zehn Tagen hatte die Jacht etwa hundert
gt. und Charlie machte bereits Pläne, wie er
eapital von hunderttauſend Dollar eine neue
würde. Seine Hoffnungen auf die Erbſchaft
cen bereits auf den Nullpunkt geſunken, und er
ſein Schickſal ergeben, als eines Morgens ein
wurde. Charlie befahl einem der Matroſen
tſignal zu hiſſen. Der Matroſe war eben dabei,
uszuführen, als der Kapitän hinzukam und ihm
er Hand riß.
Anweiſung gegeben”, rief Charlie, aufgebracht
n des Kapitäns.
vielleicht noch hunderttauſend Dollar für dieſe
rief der Kapitän hitzig. „Wenn der Dampfer
uns in Schlepptau nimmt, verlangt er min=
Bergegeld.”
ich nicht” erwiderte Charlie anſcheinend
be=
ter jubelnden Hoffnung im Herzen. „
Immer=
ſchehen. Wir können nicht ewig herumtreiben.
Sie die Sache ſo billig wie möglich arran=
Weile, bis eine Verbindung mit dem Dampfer
rle hergeſtellt war. Schließlich kündigte der
Kapitän an, daß das fremde Schiff nach Southampton
unter=
wegs ſei und ſich bereit erklärt habe, die Jacht gegen eine Zahlung
von 40000 Dollar bis dorthin in Schlepptau zu nehmen.
Charlies Gehirn war fieberhaft tätig. Die langerſehnte
Mög=
lichkeit lag vor ihm.
„Es iſt ein Frachtdampfer ohne beſtimmte Route, nicht wahr,
Herr Kapitän?” fragte er dieſen. „Fragen Sie an, ob er bereit
wäre, uns gegen eine höhere Summe direkt nach New York zu
bringen.”
Einige Minuten vergingen im Wechſeln von Signalen.
„Bereit wäre er” berichtete danach Kapitän Perry, „aber
er verlangt 80 000 Dollar dafür, was natürlich Wahnſinn iſt.”
„Wie lange würde er dazu brauchen?” war Charlies nächſte
Frage.
Abermals flogen Signale auf dem Maſt der Jacht und auf
dem fremden Dampfer empor.
„Mit uns im Schlepptau mindeſtens 20 Tage”, erklärte der
Kapitän ſodann.
„Signaliſieren Sie ihm” rief Charlie, „daß ich ihm 100 000
Dollar bezahle, wenn er uns eine Woche vor dem 23. September
in New York landet.”
25. Kapitel.
Rückkehr.
Nach einem Zeitraum, der Charlie wie eine Ewigkeit vorkam,
ſichteten eines Morgens die Paſſagiere des „Argonaut” die
Frei=
heitsſtatue im Hafen von New York. Gedrückte Stimmung
herrſchte an Bord, als einige Stunden ſpäter die Paſſagiere ſich
voneinander trennten. Charlie allein war in fröhlichſter Laune.
Seine Berechnungen hatten ergeben, daß er, nachdem alle ſeine
Verbindlichkeiten zu Waſſer und Land geregelt waren, noch gerade
genug übrigbehalten würde, um in der verbleibenden Woche ſein
Leben mit Anſtand zu friſten. Sein großes Ziel war erreicht!
Im Gegenſatz zu ihm waren ſeine beiden Adjutanten,
Gard=
ner und Allan, ausgeſprochen melancholiſch, als ſie am Tage nach
der Rückkehr in Charlies Arbeitszimmer die Schlußabrechnungen
durchgingen und ſich einen Ueberblick über ſeine Vermögenslage
verſchafften.
Stöße von Zeitungen lagen im Zimmer herum. Jede
Num=
mer enthielt einen Artikel über die ſenſationelle Seereiſe des
„Argonaut” mit Bildern, Beſchreibungen und düſteren
Voraus=
ſagen. Charlie warf die Zeitungen verächtlich beiſeite. In einer
Woche würden ſie einen anderen Ton anſchlagen, ein Gedanke,
der ihn mit Triumph und Schadenfreude erfüllte.
„Soviel ich bis jetzt ſehe, Charlie,” ſtöhnte Gardner, „biſt
du ein Bettler. Ich habe zwar mein Möglichſtes getan, für
dich zu ſparen, aber die Koſten unſerer Seereiſe haben alles
ver=
ſchlungen, was du noch beſaßeſt. Deine Lage iſt einfach
kata=
ſtrophal.”
Charlie war zwar vom Gegenteil überzeugt, aber trotzdem
ſchnitten ihm die Vorwürfe ſeiner Freunde ins Herz. Auch ſonſt
hatte er allerlei zu erdulden. Frühere gute Freunde, unter denen
Frau Professor K.
ist 73. Wer die alte Dame näher kennt, weiß, daß ihr Lebensabend
wie eine Folge sonniger Herbsttage ist.
„Es ist — so schrieb sie einmel ihrem Sohn - ein Gebot der
Lebens-
klusheit, Genuß und Freude zu suchen, aber, um des bekannte Wort
des alten Buddenbrook zu benutzen, nur solche, die uns bei Nacht
ruhis schlafen lassen.‟
Nach diesem Grundsatz handelt sie auch, Seit Jahren trinkt sie
Kaſtee Hag. Er gewährt ihr alle Kaffeefreuden, aber enthält nichts, was
irgendwie schädlich oder störend wirken könnte. Kaffee Hag ist cof-
Feinfrei und vollkommen unschädlich, er rest an, aber nicht auf.
Keffee Has trinken ist Lebensklusheit!
IHbg. 65
ſich auch Kate Drew befand, ſchnitten ihn ganz offen. Damen
ſeiner Bekanntſchaft verletzten ihn durch Geringſchätzung. Peggy
Gray verzehrte ſich in Schmerz und Kumer, was Charlie ſehr
wohl erkannte. Bei einigen Beſuchen hatte er ſie in Tränen
nufgelöft gefunden. Die ganze Welt war für ihn in düſterſte
Farben getaucht. Zwar klammerte er ſich mit Zähigkeit an die
nahende Wendung aller Dinge, aber er war viel näher völliger
Verzagtheit, als er ſich ſelbft geftehen wollte.
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