ezugspreis:
ſallgem Erſcheinen vom 1. April
8 Reſchemaft und 22 Pfennts.
eholt 225 Reichsmar”, durch die
bsmart ſrei Haus. Poſſbezugspreis
ellgeld monatlich 2.25 Reichsmarf.
fr Aufahme von Anzeigen an
wird nſcht übernommen. Nicht=
Nummern infolge höherer Gewalt
ſeher nſcht zur Kürzung des
Ulungen und Abbeſiellungen durch
ndſchkelt für uns. Poſiſchecklonio
ffurf a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 119
Mittwoch, den 30. April 1930.
193. Jahrgang
Einzelnummer 10 Pfennige
Anzeigenpreis:
2 mm breite Zelle im Kreſſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
zeſe 200 Reſchemart. Alle Preſe in Reſchemar
(4 Dollar — 420 Markt. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erilſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leſſung von Schadenerſatz. Bel
Konfurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banklonto Deuiſche Banl und
Darm=
ſtädter und Naiſonalbank.
Drbereitungen für den 1. Mai.
s Befehl. — K.P.). gegen 5.P.9. — Demonſtrakionen im Berliner Luſtgarken. — Einſah
kommuniſtiſcher Störungskrupps.
ſoll, woraus ſich wieder einmal ſchlagend erweiſt, daß das
Reichs=
banner eine rein ſozialdemokratiſche Kampftruppe iſt. Auch die
ig, ein Warnungszeichen.
ein Demonſtrakionsverbok für Berlin.
* Berlin, 29. April. (Priv.=Tel.)
t kürzlich von Moskau aus Anweiſungen für die
1Di an die Proletarier aller Länder gegeben worden
uch die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands mit
fruf an die Offentlichkeit getreten. „Der Front für
nd Diktatur”, ſo heißt es in der „Roten Fahne‟,
ſoll „die proletariſche Einheitsfront des Klaſſen=
Siebenſtundentag, führ höhere Löhne, für beſſere
1 gen, für die Verteidigung der Sowjetunion und
mpf des deutſchen Proletariats” entgegengeſtellt
die alten, immer wieder benutzten Schlagworte,
ie Maſſen auf die Straße zu locken ſucht. Hetzar=
Ueberſchrift „Hindenburg rüſtet zur Diktatur”
halten, um die Maſſen gegen das Kabinett
Brü=
c n. Mit beſonderem Nachdruck wird von den
Kom=
ganiſierung der Maikundgebung im Luſtgarten
en Zügen ſollen nicht nur die Belegſchaften der
ie und die Erwerbsloſen, ſondern auch Frauen
keilnehmen. Die Kundgebung wird um 10.30 Uhr
uſtgarten ſtattfinden, worauf die Demonſtranten
Uich den Arbeitervierteln im Wedding und
Neu=
den ſollen.
ihrigen 1. Mai auch die Sozialdemokraten große
ge und öffentliche Kundgebungen planen, iſt es
n, daß es zu Zuſammenſtößen zwiſchen den beiden
Das Feld hierfür wird von den Kommuniſten
end vorbereitet. In dem Aufruf der „Roten
ſirdch in erinnert, daß es gerade die Sozialdemokratie
e peſen ſeien, die „den blutigen Ueberfall der
bür=
ſtal ewalt auf die Maidemonſtration des Berliner
1. Mai des vergangenen Jahres organiſiert
1: wird der Sozialdemokratie vorgeworfen, daß
gru tung dafür trage, daß die Regierung Brüning
o=) nen ſei. Daß es nicht ohne Reibungen zwiſchen
pe aten und Kommuniſten abgehen wird, ergibt
—as Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei
Tundſchreiben an ſeine Bezirksleitungen verſandt
*planmäßigen Störung ſozialdemokratiſcher und
er Maifeiern ausführliche Anweiſungen
gege=
ſozialdemokratiſcher Seite iſt man entſchloſſen,
Dal niſten Gewalt anzuwenden, falls es dem ſozial=
Eiu dnungsdienſt notwendig erſcheint. Die Gefahr
en iſt um ſo größer, als auch die
Sozialdemo=
al ten, wenn auch zu einem ſpäteren Zeitpunkt,
en.
demonſtrationen im vergangenen Jahr hat es
und Verwundeter — nach der „Roten Fahne‟,
1d 300 bis 400 Verwundete gezählt — gegeben.
es bei den geſpannten Beziehungen, die
zwi=
nokratie und den Kommuniſten herrſchen, trotz
bereitungen auch in dieſem Jahre nicht leicht
ammenſtöße zu verhindern. Zu einem Verbot
was im Hinblick auf die Möglichkeit von
Zu=
vor allem auch auf die blutigen Vorgänge in
liegende wäre, hat man ſich aber bis jetzt nicht
Die Sozialdemokratie legt in dieſem Jahre
Gründen außerordentlich großen Wert auf
dungen. Sie glaubt, nachdem ſie nicht mehr in
2 iſt, gleich den Kommuniſten auf die Agitation
erzichten zu können. Unter dieſen Umſtänden
hloſſen, daß der 1. Mai 1929 in dieſem Jahre
rholung findet.
er Polizeipräfident die Lage beurkeilt
Polizeipräſident beurteilt, trotz der blutigen
ten Sonntags in Leipzig und der maßloſen
Fahne”, die Lage durchaus optimiſtiſch und
monſtrationen im Luſtgarten ruhig verlaufen
karſch der Kommuniſten wird, von der Schupo
m ½11 Uhr beendet ſein. Für die Dauer der
7 ſind nur 25 Minuten vorgeſehen, ſo daß der
mäßig um ½12 Uhr beendet ſein müßte. Da
2. erſt um 1 Uhr angeſetzt iſt, ſind alſo
Reibun=
kaum zu erwarten. Sollten, wie erwartet
der K.P.D. an den Sammelplätzen der S.P.D,
berſuchen, ſo wird ſchärfſtens durchgegriffen
13 ſo ſorgenfrei beurteilt der Polizeipräſident
* Märſche in die ſogenannten „Barrikaden=
und Wedding. Um allen Gefahrenmomenten
die Polizei in dieſen Vierteln beſonders
zahl=
treten. „Es müßten nicht erſt drei oder vier
ein, ehe die Polizei eingreift”, ſagt Zörgiebel.
lizei muß ſo ſtark wie nur möglich auftreten,
lbeugen. Ich tue dies auch auf die Gefahr
das als eine Provokation durch die Polizei
Auftakk zum 1. Mai.
An des Reiches kommen Meldungen über
kom=
akte, die natürlich mit dem bevorſtehenden
Zuſammenhang ſtehen. Dieſe Ueberfälle auf
kende ſind eine Probe auf die Pläne für den
nderſetzung mit der Polizei. Von den Sozial=
Alich bereits das Reichsbanner mobil gemacht
Mai die ſozialdemokratiſchen Feiern ſchützen
Polizei rüſtet in allen Großſtädten, um Zuſammenſtöße und
Blutvergießen möglichſt zu vermeiden. Das wird wohl nicht
überall gleich gelingen. Die Kommuniſten haben ſelbſt die
Parole ausgegeben, daß die Polizei zu entwaffnen
ſei. Man wird aber nur an ſie herankommen können, wenn man
ſelbſt bewaffnete Sturmtrupps einſetzt. Dabei iſt es bezeichnend,
daß ſich die Einbrüche und Plünderungen von
Waffengeſchäften mehren, wobei wertvolle Gegenſtände
liegen blieben, während Handfeuerwaffen und Munition bis auf
den letzten Reſt verſchwanden.
Im Zeichen der Gärung.
Kämpfe um Ekak und Oſthilfe unausbleiblich.
Berlin, 29. April. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett wird am Donnerstag zu einer Sitzung
zuſammentreten und bei der Gelegenheit gemütlich auch das
Oſt=
programm durchſprechen. Der Reichskanzler ſelbſt hat ſich auf
die Geſtaltung der Einzelheiten entſcheidenden Einfluß
vorbe=
halten. Die Regierung hat ſich darauf feſtgelegt, daß die von ihr
geforderten Mittel ſich im Rahmen des Etats halten
werden, daß alſo beſondere Steuerhöhungen nicht
erforderlich ſind. Das Kabinett Brüning hat in den erſten
Wochen ſeiner Tätigkeit hinreichend zu tun gehabt, ſich überhaupt
am Ruder zu halten. Die Kursſchwenkung ſelbſt iſt ja deurlich
zum Ausdruck gekommen, nicht nur durch das Asſcheiden der
Sozialdemokraten, ſondern auch in der Art, wie mit der
An=
nahme der Steuergeſetze und der Agrarreform die
Regie=
rungsautorität wiederhergeſtellt wurde. Aber die
Pa=
role des Kabinettes wird auch weiterhin „Kampf”
bleiben.
Schon den Etat durchzubringen, iſt nicht ganz einfach. Die
hinter dem Habinett ſtehenden Parteien verfügen im Ausſchuß
über 15 Stimmen, die Oppoſition über die gleiche Zahl, ſo daß
die Entſcheidung bei den Deutſchnationalen liegt. Dieſe ſehen
ſich alſo dagtäglich vor Situotionen geſtellt, die genau dieſelbe
Konſtellation erzwingen wie am 12. April. Die „Krenzzeitung”
hat deshalb recht, wenn ſie die Lage als ernſt und
ver=
antwortlich bezeichnet und es ablehnt, ſich an den Orakeleien
zu beteiligen, die namentlich in der Linkspreſſe über die
Ergeb=
niſſe der Donnerstagbeſprechung der Weſtarp=Gruppe angeſtellt
werden. Graf Weſtarp ſelbſt läßt erklären, er habe
nicht die Abſicht, aus dem politiſchen Leben
aus=
zuſcheiden, ſondern ſei entſchloſſen, auf ſeinem
Poſten auszuharren, ſo lange es ihm möglich, im
Sinne einer Politik zu wirken, die ſeiner
Auffaſ=
ſung entſpreche. Daß das bei der Hugenberg=Politik nicht
der Fall iſt, liegt jetzt wohl aktenmäßig feſt. Man könnte auch
daraus hervorleſen, daß Graf Weſtarp entſchloſſen iſt, den
Kampf um die Herrſchaft zum mindeſten in der
deutſchnationalen Fraktion mit allen Mitteln
aufzunehmen. Seine letzte Entſcheidung wird er aber wohl
da=
von abhängig machen, wieweit es gelingt, die Mehrheit der Ja=
Sager, die ja aus verſchiedenen Gründen poſitiv abſtimmten, zu
einer einheitlichen Willensmaſſe zuſammenzufaſſen.
Aber auch auf der anderen Flanke gärt es. Die ganze
demokratiſche Front, iſt plötzlich in Bewegung
geraten. Die Mandatsniederlegung des Oldenburgers Tantzen
iſt Symptom für die innere Unruhe im demokratiſchen Lager.
Die Weſtfalen verlangen den Austritt aus der
Regierung. Die heſſiſchen Demokraten fordern
die Ablehnung des Panzerkreuzers B im Reichstag.
Auch die Berliner Ortsgruppen regen ſich, die ziemlich radikal
eingeſtellt ſind. Der demokratiſche Parteivorſtand
iſt deshalb einberufen worden und wird, vermutlich den
Parteiausſchuß für den 24. Mai nach Berlin
zu=
ſammenberufen, um zu der Forderung nach
Einbe=
rufung eines außerordentlichen Parteitages
Stellung zu nehmen. Die innere Umſchichtung, die durch das
Kabinett Brüning herbeigeführt worden iſt, kann alſo auch hier
zu Erſchütterungen führen, und wenn die Parteileitung nicht
ſehr geſchickt operiert, das Auseinanderbrechen der Partei im
Gefolge haben. Trotzdem glauben wir nicht, daß der „
Jung=
deutſche” recht unterrichtet iſt, wenn er behauptet, die
Sozial=
demokratiſche Partei habe bereits einigen demokratiſchen
Abge=
ordneten Angebote gemacht, um ihnen ihre Mandate für den Fall
ihres Uebertrittes zur Sozialdemokratie zu ſichern. Die
Sozial=
demokraten werden in einem kommenden Wahlkampf ſelbſt genug
zu tun haben, ihre eigenen Kandidaten durchzubringen, als daß
ſie noch für „Offiziere ohne Soldaten” viel Verwendung hätten.
Wiederzuſammenkritt der Parlamenke.
Nach der Oſterpauſe tritt der Reichstag am Freitag dieſer
Woche, 15 Uhr, wieder zuſammen, um den Haushalt für 1930 in
erſter Leſung zu erledigen. Die Bevatung beginnt mit einer
großen Rede des Reichsfinanzminiſters Dr. Moldenhauer. Nach
Beendigung der Ausſprache ſoll dann am Samstog der
Haus=
halt dem Haushaltsausſchuß überwieſen werden, der am
Mon=
tag ſeine Arbeiten beginnt. Das Reichstagsplenum wird ſich
am Samstag, um dem Ausſchuß Zeit für ſeine Arbeit zu laſſen,
nochmals für eine Woche vertagen. Bereits am Donnerstag hält
der Reichsrat eine Sitzung ab. Neben kleineren Vorlagen ſoll
der Geſetzentwurf über die Ermächtigung zur Ergreifung von
ſteuerlichen Maßnahmen zum Zwecke der Erleichterung und
Ver=
billigung der Kreditverſorgung der deutſchen Wirtſchaf
verab=
ſchiedet werden
Oſtprogramm und Reichshaushalt.
Von einem gelegentlichen Mitarbeiter wird uns
ge=
ſchrieben:
In den letzten Tagen ſind verſchiedene Einzelheiten des „
Oſt=
programms” veröffentlicht worden, die angeblich das Ergebnis
der zwiſchen einer Anzahl von Reichsreſſorts geführten
Beratun=
gen darſtellen. Wie wir hierzu feſtſtellen können, iſt das
urſprüng=
liche Programm in weſentlichen Teilen abgeändert worden. Es
wird jedenfalls dem Reichskabinett, das morgen zuſammentreten
dürfte, in erheblich anderer Form vorgelegt werden, als die
bis=
herigen Veröffentlichungen erwarten laſſen. Wie es dann aus
der Kabinettsſitzung herauskommen wird, läßt ſich im Einzelnen
auch noch nicht annähernd überſehen. Feſt ſteht jedoch, daß die
Beratungen des Oſtprogramms und des Reichshaushaltsplans
für das Jahr 1930 gleichzeitig vonſtatten gehen werden.
Ueber die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Oſthilfe
kann es keinen Zweifel geben. Auch darüber dürften die
Mei=
nungen nicht auseinander gehen, daß das Mehrfache des
vor=
läufig im Reichshaushaltsplan 1930 für die Oſthilfe vorgeſehenen
Betrages (22 Millionen Mark) erforderlich ſein wird, und daß ſich
das Hilfswerk in einem Jahre nicht im nötigen Maße auswitken
kann. Das Reichsernährungsminiſterium hält einen Betrag von
220 Millionen Mark jährlich für das Mindeſte und empfiehlt die
fünfmalige Wiederholung ſolcher jährlicher Aufwendungen. Wenn
es die Aufgabe der beteiligten Reichsminiſterien, der Reichsbank
und der Rentenbank=Kreditanſtalt war, die techniſchen
Einzel=
heiten auszuarbeiten, ſo wird es die Aufgabe der Regierung
ſo=
wie des Reichstages und des Reichsrats ſein, die einzelnen
Maß=
nahmen gegeneinander abzuſtimmen, dem Gedanken der
Selbſt=
hilfe genügend Raum zu verſchaffen, die Finanzierung in die
Wege zu leiten und für die Durchführung des Programms zu
ſorgen Die Vorſchläge liegen auf folgenden Gebieten:
a) Schaffung eines Gremiums, das eine ſtrenge und gerechte
Prüfung jedes Einzelfalles daraufhin gewährleiſtet, daß die
Oſt=
hilfe nur „ſanierungsfähigen” Unternehmungen zuteil wird,
b) Zinsverbilligung und Umſchuldung in einem Maße, das die
betreffenden Betriebe, vor dem wirtſchaftlichen Ruin bewahrt,
c) eine Entlaſtung in der Weiſe, daß überhohe ſteuerliche Laſten
entweder niedergeſchlagen oder geſtundet werden, — wobei das
Reich bis zum gewiſſen Grad die auf den Steuereingang
ange=
wieſenen öffentlichen Organe (Gemeinden) ſchadlos halten könnte,
d) Verbeſſerung der Verbindungswege und der Verkehrsmittel
in den Oſtgebieten. — Der Zweck der Oſthilfe wird erreicht ſein,
wenn die wirtſchaftlichen Zuſammenbrüche der Zahl nach
be=
trächtlich abnehmen und wenn die Abwanderung aus den öſtlichen
Grenzgcbieten nachläßt.
Die Regierungserklärung des Reichskanzlers Dr. Brüning
enthält die Zuſicherung, daß das Oſtprogramm ohne Erhöhung
der ſteuerlichen Belaſtung der Geſamtheit verwirklicht werden
ſoll. Die bisher in Ausſicht genommenen Mittel zerfallen ihrem
Weſen nach in zwei Gruppen: 1. die regelmäßig jährlich
wieder=
kehrenden Beträge und 2. die nur einmalig vorhandenen und
daher nicht wiederkehrenden Summen. Zur erſten Gruppe
ge=
hören zwei Fonds — die aus laufenden Reichseinnahmen dotiert
werden, die aber ihrem Weſen nach aus dem Erlös von Anleihen
geſpeiſt werden könnten. Solche Fonds ſind die Reichszuſchüſſe
zur produktiven Erwerbsloſenfürſorge und der jetzt ſchon im
fünften Jahr mit je 50 Millionen Mark ausgeſtattete
Reichs=
ſiedlungsfonds. Aus dieſen beiden Beträgen, die durch
Anleihe=
aufnahme frei würden, ließe ſich die reichliche Hälfte der
insge=
ſamt benötigten 220 Millionen Mark des erſten Jahres gewinnen.
— Zur zweiten Gruppe gehören — ſo war es wenigſtens in den
vorbereitenden interreſſortlichen Verhandlungen in Ausſicht
ge=
uommen — die (nach den im ordentlichen Reichshaushalt für das
Jahr 1930 verfügten Summen) noch verbleibenden etwa 30
Millionen Mark aus dem Reſerfefonds der Bank für deutſche
Induſtrieobligationen und ein Betrag, der durch Verkauf oder
Beleihung des in Weſtdeutſchland belegenen Reichsgrundbeſitzes
gewonnen werden könnte. Zuſammen würde auf dieſe Weiſe
ſür das erſte Jahr der für notwendig gehaltene Betrag von 220
Millzonen Mark aufgebracht werden. Dazu käme dann noch ein
Darlehen, das der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft von
Reichs=
wegen gewährt werden müßte, damit die dringend erforderlichen
neuen Eiſenbahn=Verbindungen ohne Zeitverluſt gebaut werden.
Daß die Reichsbahn=Geſellſchaft aus eigenen Mitteln hierzu nicht
imſtande iſt, hat ſich erſt Ende der vergangenen Woche wieder in
der Sitzung des Aufſichtsrats der Geſellſchaft ergeben.
Die Regierung Brüning wird ſich — wie die Dinge heute
be=
urteilt werden müſſen — für die Bewilligung der einzelnen
Haushaltspoſitionen die Mehrheit von Fall zu Fall ſuchen müſſen.
Wie dann aber für die Schlußabſtimmung über den
Reichshaus=
haltsplan eine Mehrheit zuſtandekommen ſoll, iſt nicht zu
er=
kennen. Stimmen die unbedingten Oppoſitionsparteien (
Sozial=
demokraten, Kommuniſten und Nationalſozialiſten) gegen den
Reichshaushaltsplan, ſo iſt die Regierung Brüning (wie bereits
bei den Abſtimmungen über die Agrarreform und die
Deckungs=
geſetze am 12. und 14. April) darauf angewieſen, daß die
Mehr=
heit der Deutſchnationalen mit den Regierungsparteien ſtimmt.
Damals wurden die Deutſchnationalen in ihrer Mehrheit dadurch
für die Deckungsgeſetze gewonnen, daß die Vorlage mit der für
die Deutſchnationalen ſehr erwünſchten Agrarreform verkoppelt
ſpurde. Wie wir an unterrichteter Stelle erfahren, zieht man in
Betracht, auch aus dem Haushaltsgeſetz und dem Oſtprogramm
ein „Junctim” zu machen und dadurch die Parteien des
Reichs=
tages zu zwingen, entweder für beide oder aber gegen beide
Vor=
lagen zu ſtimmen. Dies Junctim, das aus parlamentstaktiſchen
Gründen notwendig werden dürfte, würde einen weiteren, nicht
gering zu veranſchlagenden Vorteil in ſich ſchließen: die für die
Schlußabſtimmung aufeinander angewieſenen Parteien würden
ſich bei den Einzelberatungen des Haushaltsgeſetzes ſcheuen,
Aus=
gabeerhöhungen vorzunehmen, durch die die Durchführung des
Oſtprogramms erheblich erſchwert oder ganz unmöglich gemacht
werden könnte. Die Verkoppelung des Reichshaushaltsplans
1930 mit dem Oſtprogramm ſteigert alſo die Ausſicht daß der
Haushaltsplau ſchnell und ohne weſentliche Verſchlechterungen
verabſchiedet wird. erheblich.
Dieſe Feſtſtellungen ſind aber im Grunde tief beſchäniend.
Ein Parlament, das unfähig iſt,
n für o u. gegen
Mittwoch, den 30. April 1930
Seite 2
einzelne Geſetzesvorſchläge aufzubringen, iſt kein wirklicher
Fak=
tor in der Führung der politiſchen Geſchicke eines Volkes. Würde
die Verkoppelung von Geſetzesvorlagen ein feſter Beſtand der
deutſchen politiſchen Praxis, ſo wären die jeweiligen Regierungen
genötigt, eine Anzahl von „Anreizvorlagen” vorrätig zu halten,
um ſich für weniger populäre Geſetze eine Mehrheit zu ſichern.
Wenn es unter dem Minderheitskabinett Brüning nur mit
be=
denklichen Mitteln möglich iſt, das ſtaatspolitiſch Notwendige
rechtzeitig ſicherzuſtellen, ſo muß doch das Streben aller ernſten
Reformer darauf gerichtet ſein, ſolche unwürdige Mätzchen
künf=
tig entbehrlich zu machen.
Die Luftverhindung des Völkerhandes
in Kriſenzeiten.
Deufſche Einwände gegen die Schaffung einer
Kändigen Bölkerbundsluftflokte.
Genf, 29. April.
Die Sicherſtellung der Flugverbindungen des Völkerbundes in
Kriſenzeiten gab heute im Sicherheitskomitee Anlaß zu einer
kur=
zen, aber intereſſanten Ausſprache über die Frage, ob der
Völker=
bund eines Tages eine eigene Luftflotte haben ſoll. In dem
Ent=
ſchließungsentwurf, der dem Sicherheitskomitee zur Frage der
Sicherſtellung der Flugverbindung des Völkerbundes in
Kriſen=
zeiten vom Verkehrsausſchuß vorgelegt worden iſt, ſind Wendungen
enthalten, in denen der Fall berückſichtigt wird, daß der
Völker=
bund eine ſtändige eigene Luftflotte hat. Dieſe Flugzeuge ſollen
von jeder Kontrolle und jedem Landungszwang befreit werden,
müſſen aber in einer beſonderen Liſte beim Sekretariat des
Völ=
kerbundes eingetragen werden. Dabei ſollen alle Staaten jedoch
das Recht haben, ſich der Ueberfliegung ihres Gebietes durch ſolche
Flugzeuge zu widerſetzen, die einem Staat gehören, mit dem ſie ſich
im Streit befinden. In dieſem Falle müſſen die Staaten jedoch
alle anderen Maßnahmen ergreifen, um die ſchnelle Durchführung
der Völkerbundstransporte auf andere Weiſe zu ſichern.
Für Deutſchland iſt dieſe Frage inſofern von beſonderer
Wich=
tigkeit, als ſeine eigene Luftfahrt heute immer noch den
weit=
gehenden Beſchränkungen des Pariſer Zivilabkommens unterliegt,
das z. B. ſämtlichen Reichswehrangehörigen (außer 36) das
Flie=
gen, d. h. die Benutzung des Flugzeuges als Verkehrsmittel
voll=
kommen unterſagt. Da es außerdem auf Grund des Verſailler
Ver=
trages auch keine Militär= oder Polizeifliegertruppe unterhalten
darf, hätte es im Kriſenfall kein Mittel, ſich gegen einen
Miß=
brauch der Völkerbundsflugzeuge zu ſchützen, was unter Umſtänden
ſeine im Jahre 1926 gemachten Vorbehalte zu dem Artikel 16 der
Völkerbundsſatzung berühren würde.
Dieſe beſondere Lage Deutſchlands gab dem deutſchen
Vertre=
ter Dr. Göppert gleich zu Beginn der Beratungen Anlaß, zu
be=
tonen, daß Staaten, die, wie Deutſchland, Beſchränkungen der
Luftfahrt unterlägen, Gelegenheit gegeben werden müſſe, in
ſtär=
kerem Maße von den Ausnahmen Gebrauch zu machen. Dr.
Göp=
pert wandte ſich auch dagegen, daß der Völkerbund eigene
Flug=
zeuge beſitze. Der gleiche Zweck werde ohne weiteres durch
Ver=
träge zwiſchen dem Generalſekretariat und den verſchiedenen
Flug=
verkehrsgeſellſchaften ſich erreichen laſſen.
Der polniſche Vertreter Sokal wollte jedoch aus dem Ausdruck
„dem Völkerbund gehörige Flugzeuge” die Verpflichtung für den
Völkerbund herausleſen, ſich ſelbſt eine Luftflotte anzulegen. Dieſe
Auffaſſung wurde aber von Lord Cecil und beſonders von dem
bel=
giſchen Vertreter Rollin Jacquemine mit lebhafter Schärfe
zurück=
gewieſen, der erklärte, ſeine Regierung denke nicht daran, auf
die=
ſem Wege dem Völkerbund die Verpflichtung aufzwingen zu
laſ=
ſen, ſelbſt eine Luftflotte zu unterhalten.
Der franzöſiſche Vertreter Maſſigli machte ſchließlich einen
vermittelnden Vorſchlag, in dem Abkommen vorzuſehen, daß jeder
Staat nur von Völkerbundsflugzeugen überflogen werden kann, die
von Beſatzungen aus ſeinen eigenen Staatsangehörigen geführt
werden, daß Schweizer Gebiet alſo nur von Schweizer Piloten,
Deutſchland nur von deutſchen Piloten durch
Völkerbundsflug=
zeuge überflogen werden kann. Im Sinne dieſes Antrages wird
das Abkommen in einem Redaktionsausſchuß umgearbeitet.
Der Ausſchuß vertagte ſich dann nach der Entgegennahme der
engliſchen Anträge auf Mittwoch vormittag 10.30 Uhr. Die
eng=
liſchen Anträge, in denen Lord Cecil ausdrücklich betont, daß ſeine
Regierung noch nicht zu einer endgültigen Anſicht gekommen ſei,
enthalten im weſentlichen den Vorſchlag, das Abkommen über die
vorbeugenden Maßnahmen zur Kriegsverhinderung aus einem
Teilabkommen zu einem allgemeinen Völkerbundsabkommen
um=
zugeſtalten und es insgeſamt durch Aenderungen im Wortlaut
for=
mal an den Kelloggpakt anzupaſſen.
Der vom Oberpräſidenten von Oſtpreußen eingeforderte Bericht
üiber die letzten wiederholten Grenzverletzungen durch
Polniſche Militärflugzeuge iſt geſtern dem Auswärtigen
Amt zugegangen. Wenn die noch ausſtehenden Recherchen abgeſchloſſen
ſind, wird Geſandter Rauſcher in Warſchau erneut
Sorſtellig werden.
Der Thüringer Landtag nahm am Dienstag nach kurzer
Ausſprache das neue Sparkaſſengeſetz in der Form der
Re=
gierungsvorlage unverändert an. Das Geſetz ſieht
Einſchrän=
kungen für die Gemeindeſparkaſſen zugunſten des Landes und der
Thüringer Staatsbank vor.
Die anhaltiſche Staatsregierung hat in allen anhaltiſchen
Schulen Unterricht in Verkehrsfragen als Pflicht
fach eingeführt.
Bei den Gemeindewahlen in Polniſch=Oberſchle
ſien haben von 176 verteilten Mandaten bisher die Polen 122, die
Deutſchen 34 erhalten, was für die Deutſchen einen Verluſt vor
32 Mandaten bedeutet.
Der Metropolit der orthodoxen Kirche in Polen
Dyoniſius hat an den Pabſt ein Schreiben gerichtet, in dem
er im Namen der orthodoxen Bevölkerung in Sowjetrußland ſeinen
wärmſten Dank für ſein Eintreten zugunſten der verfolgten Religion
ausſprach.
In gut unterrichteten Genfer Kreiſen beſteht jetzt übereinſtimmend
die Auffaſſung, daß die urſprünglich für Mitte Juni vorgeſehene
ab=
ſchließende Tagung des Abrüſtungsausſchuſſes des
Völkerbundes vorläufig auf November oder Dezember
verſchoben werden wird.
Zum Nachfolger des vor einigen Monaten zurückgetretenen
deutſchen Mitgliedes der Informationsabteilung des
Völkerbundsſekre=
tariats Dr. Max Beer iſt Dr. Egon Wertheimer, der
Lon=
doner Korreſpondent des „Vorwärts” ernannt worden.
Der jugoſlawiſche Finanzminiſter iſt in Paris eingetroffen, um die
letzten Einzelheiten der jugoſlawiſchen Anleihe in Frank
reich, die ſich bekanntlich auf eine Milliarde Franken
belau=
fen wird und deren Grundzüge bereits ausgearbeitet ſind, zu regeln.
Die B.J.Z. hat auf den 1. Mai einen Bankiertag nach Brüfſel
ein=
berufen, um über die Bedingungen für die Youngplananleihe in Höhe
von 300 Millionen Dollar zu beraten. Auf dieſer Zuſammenkunft
wer=
den auch die Anteile der einzelnen Länder an dieſer Anleihe geregelt
werden.
Dr 6. Band der engliſchen Dokumente über die Urfachen des
Welt=
krieges, in dem die Periode von 1907 bis 1912 behandelt wird, iſt geſtern
veröffentlicht worden. Der Band erbringt den Beweis dafür, daß
England ſich ſchon vor 1914 bereit erklärt hatte,
zuſam=
men mit Frankreich gegen Deutſchland zu kämpfen.
Das engliſche Parlament iſt nach den Oſterferien geſtern
vieder zuſammengetreten.
Infolge des Ausbleibens eines Kuriers aus Kairo wurde die
bri=
iſch=ägyptiſche Konferenz auf den 5. Mai vertagt.
Ein öſterreichiſcher Schrikt beim Völketbund.
EP. Genf, 29. April.
Zu den Wiener Meldungen, denen zufolge der Völkerbund
eine Note über die Durchführung der inneren Abrüſtung an die
öſterreichiſche Regierung gerichtet habe, erfährt man beim
Völ=
berbundsſekretariat, daß dieſer Schritt von der öſterreichiſchen
Regierung ſelbſt ausgegangen ſei. Die Regierung in Wien habe
am 13. März ein Schreiben an den Völkerbund gerichtet, in
wel=
chem ſie unter Bezugnahme auf die Ausführung der
Ent=
waffnungsbeſtimmungen des Vertrages von St. Germain
er=
klärte, daß ſie es für angebracht halte, dem Völkerbundsſekretariat
von Zeit zu Zeit Kenntnis der von ihr ergriffenen weiteren
Abrüſtungsmaßnahmen zu geben. So habe die öſterreichiſche
Re=
gierung ein Geſetz ausgearbeitet, das ſcharfe Maßnahmen gegen
den privaten Waffenbeſitz vorſehe und das demnächſt dem
öſter=
reichiſchen Parlament zur Annahme vorgelegt werde. Die
öſter=
reichiſche Regierung habe Wert darauf gelegt, daß dieſe Note
vor=
läufig nicht zur Veröffentlichung gelange, ſondern erſt in der
Mai=Ausgabe des Völkerbunds=Amtsblattes erſcheine. Das
Völ=
kerbundsſekretariat ſeinerſeits habe an die öſterreichiſche
Regie=
rung nicht eine Note derartigen Inhalts gerichtet, ſondern ſich
lediglich darauf beſchränkt, nach Wien eine Empfangsbeſtätigung
der öſterreichiſchen Note zu ſenden. Beim Völkerbundsſekretariat
will man in dem öſterreichiſchen Schritt einen innerpolitiſchen
Schachzug erblicken, der durch die Bewegung der verſchiedenen
Wehren hervorgerufen iſt, zum anderen auch eine
Beruhigungs=
maßnahme den kapitaliſtiſchen Kreiſen gegenüber, an die ſich
Oeſterreich demnächſt bei Auflegung einer neuen Anleihe wenden
will. Die öſterreichiſche Note wird in den nächſten Tagen zur
Veröffentlichung gelangen.
Von Wilhelm Michel.
Werbekünſtler — das bedeutete früher einen Künſtler, der die
Kunſt in den Dienſt der wirtſchaftlichen Werbung, der Reklame,
ſtellte. Der Schwerpunkt lag urſprünglich auf dem
Wortbeſtand=
teil „Kunſt‟. Das war von zwei Seiten her berechtigt: Die
Werbe=
graphik iſt als ein Zweig der Kunſt ins Leben getreten, und in
den Anfangszeiten der modernen Reklame war tatſächlich die
künſtleriſche Qualität des Plakats, der Packung, des Inſerats der
wichtigſte Werbefaktor. Denken wir an die erſten Plakate eines
Bruno Paul, eines Th. Th. Heine, eines Ernſt Neumann,
Stein=
len, Nicholſen zurück: Die ſchlagenden Formen, die geordneten
Farben, die treffende Pſychologie des Vortrags gaben dieſen
Blättern ein Gewicht, das dem Werbezweck ungeſchmälert
zu=
ſtatten kam.
Die heutige Zeit iſt nun längſt zum Begriff des
Werbe=
fachmannes weitergegangen, eines Mannes, deſſen
weſent=
liches Merkmal darin liegt, daß er nicht mehr der Mann eines
engen „Faches” iſt, ſondern eine breite, ausgedehnte Funktion
erfüllt, die mit allen Einzelheiten des Produzierens und
Ver=
kaufens zu tun hat. Jede große induſtrielle Firma hat heute ihren
Reklamechef, der über einen ganzen Stab von Mitarbeitern
ver=
fügt. Die amerikaniſche Praxis kennt ausgeſprochene
Spezial=
unternehmen für Werbung; und deren Tätigkeit beſchränkt ſich
keineswegs auf das, was man Reklame nennt, ſondern ſie nehmen
Einfluß auf die Produktion, ſie unterſuchen und ſanieren die ganze
Geſchäftsgebarung, und erſt, wenn dies alles in Ordnung gebracht
iſt, leiten ſie die Werbemaßnahmen im engeren Sinne ein.
Man ſieht hier jenen modernen Sinn für die
Zuſam=
menhänge wirkſam, der das Tätigkeitsfeld jedes Menſchen von
heute beeinflußt, vor allem erweitert. Der moderne Philoſoph kann
ſich nicht mehr damit begnügen, zeitloſe Erkenntniſſe in den
luft=
leeren Raum zu ſtellen; er muß zeigen, wie ſich ſeine
Wahr=
heiten zu den Lebensbedingungen des heutigen Menſchen fügen
und ſich in ihnen bewähren. Der Arzt kann ſich nicht mehr auf das
Abſtraktum „Körper”, der Prieſter kann ſich nicht mehr auf das
Abſtraktum „Seele” beſchränken. Im lebendigen Menſchen hängen
alle Kräfte und Leidenſchaften, alle Lebensſeiten zuſammen. So
hat auch die moderne Reklame den Ort, an dem ſie ſteht, genau
erkundet, und ſie hat ſich da in engem Zuſammenhang geſehen mit
der Ware, für die ſie einzutreten hat, mit ihrer Qualität und
Brauchbarkeit, dann mit den Produktionsbedingungen dieſer
Ware, mit Rohſtoffbeſchaffung und Wirtſchaftspolitik, mit der
ge=
ſchäftlichen Manier des betreffenden Hauſes — und ſchließlich mit
dem Käufer, was bedeutet: Soziologie, Pſychologie,
Wirtſchafts=
lage, Völkerkunde, Marktpolitik, Konjunkturkunde und vieles
andere mehr. Im modernen Werbefachmann gibt ſich der
Wiſſen=
ſchaftler mit dem Strategen, der nüchterne Rechner mit dem
Aben=
teurer ein Stelldichein; nicht zuletzt auch der Tatſachenmenſch mit
dem geſtaltenden, findenden und erfindenden Künſtler. Wobei
jedoch aus dem Begriff „Künſtler” alles Individualiſtiſche,
Unge=
meine oder Sonderbare wegzudenken iſt, denn eine innere Fühlung
mit dem Denken der Maſſe bleibt bei aller Werbung die
unentbehrliche Grundlage. Ein amerikaniſcher Werbefachmann
faßte das in die Worte: Mir ſind als Helfer die am liebſten, die
einfache Menſchen ſind und von ſich aus die Triebe kennen, die
den einfachen Menſchen beherrſchen; denn der bildet die Ueberzahl.
Es iſt ein ungeheures Stück Leben, was die moderne Reklame
in ſich faßt, intereſſant nicht nur durch die Menge und Buntheit
des Materials, ſondern vor allem durch die kühne, geiſtig vertiefte
Methodik, mit der ſie dieſes Material bearbeitet. Wie z. B. der
große amerikaniſche Grundſatz „Erſt Vertrauen zum Käufer, dann
Vertrauen des Käufers zu uns” ausgebildet wurde; wie die
kali=
forniſchen Farmer den Roſinenfeldzug und den Orangenfeldzug
geführt haben; wie der Werbeſpezialiſt Claude Hopkins die
abge=
lagerten Teppichkehrer ſeiner halb bankerotten Firma an den
Mann brachte; wie in den Vereinigten Staaten das
Regiſtrier=
kaſſenbewußtſein und das Obſtbewußtſein geſchaffen wurde
nämlich das Bewußtſein, daß man eine Regiſtrierkaſſe beſitzen und
Obſt eſſen müſſe, um ein anſtändiger Menſch zu ſein — das hört
ſich für uns genau ſo ſpannend und abenteuerlich an, wie ſich nur
je die Geſchichte vom Störtebeker, vom Robinſon angehört hat.
Eine Welt liegt zwiſchen der Zeit dieſer „Feldzüge” und jener
nahen Vergangenheit, die die Reklame noch als einen Ausfluß
unſchicklicher Gewinngier betrachtete. Die grundſätzlich neue und
höhere Würdigung, die die moderne Reklame erfährt, beruht auf
der inzwiſchen durchgedrungenen Einſicht, daß die Reklame im
Lebensraum des heutigen Menſchen als Vermittlungsſyſtem
un=
entbehrlich iſt. Denn dieſer Lebensraum iſt unanſchaulich weit
ge=
worden. Blick und Wort reichen gerade noch für die nächſten
Be=
ziehungen aus. Aber die meiſten Dinge und Menſchen, die
auf=
einander angewieſen ſind, nehmen einander nicht mehr
unmittel=
bar wahr, und ſie müſſen daher durch den hochentwickelten
mo=
dernen Apparat der Zuſammenſchaltung zueinander gebracht
wer=
den. Die moderne Ware rechnet von vornherein mit einem
Ab=
nehmerkreis, den ſie niemals direkt erreichen kann. Lang ehe ſie
auf den Markt kommt, trägt ſie ſchon die Forderung nach der
Ver=
mittlungsfunktion der Reklame in ſich. Dieſe erſt gibt ihr das
Feld, das ſie erfüllen muß und das ihrer Kalkulation entſpricht.
Moderne Produktion und Reklame ſtehen zueinander in einem
Er=
gänzungsverhältnis, das gar nicht inniger gedacht werden kann.
Bundeskanzler Schober ſtattete heute vorm
ſchen Außenminiſter Briand einen offiziellen Bo ab
fand im feſtlich geſchmückten Uhrenſaal im Qugi
ſtück ſtatt, an dem außer den beiden Staatsy—
nahmen: der hieſige öſterreichiſche Geſandte
D=
öſterreichiſche Protokollchef Junkar, die Hauptbe —
hiſchen Geſandtſchaft, die Botſchafter von De
Polen, Italien und der Vereinigten Staaten, nwe
Schweiz, der Tſchechoſlowakei, Jugoſlawiens fIIn=
Präſidenten des Senats und der Kammer ſor Bi=
Reynaud, Budgetminiſter Germain=M
delsminiſter Flandin. — Beſonders die Gpvor
letztgenannten franzöſiſchen Miniſter beſtätigt. ch
Aufenthalt in Paris vor allem dazu benutzen 1.
und finanzielle Fragen mit den zuſtändigen f. Feſi
eingehend zu beſprechen.
Bundeskanzler Schober hat dem „Petit P
klärungen abgegeben, in denen es u. a. heißt: —D.
halten darauf, daß angeſichtsdes große irt
programms, das wir vorbereiten, 4 Muslon
Abſichten in objektiver Weiſe beurteilt, und daſ malle
Ueberzeugung gewinnt, welch ungeheures Inte für
den in Mitteleuropa die Konſolidierun eſte,
hat. Hauptziel unſerer wirtſchaftlichen Anſtren wen;
ſachen auszumerzen, die bei uns hauptſächlich dUlgen
erſchweren.
Im ganzen befaßt ſich heute nur die Plwre
Reiſe des Bundeskanzlers, ohne jedoch ein ne ENm
bisher ſchon erſchienenen Kommentare zu b —n
Worten ausgedrückt, kann man die Kritik / SPart
folgendermaßen zuſammenfaſſen: Frankr
Oeſterreich eine Anleihe zu gewä
große Anleihe, aber nur einem Oeſter
ſchloſſen iſt, ſeine
Unabhängigk=
ren und zu verteidigen. Die Beding
iſt die Aufrechterhaltung der völligen Unabh Steit
reichiſchen Republik und der Wille ihrer Regi A.lo
ſem Sinne zu wirken.
Die Unkerredung Briand-SCe.
Bei der heutigen Unterredung des öſter Xſchen
kanzlers Schober mit Außenminiſter Briand / Slich”
ſtücks im Quai d Orſay nahm Bundeskanzl/ chober
legenheit wahr, dem franzöſiſchen Außenmin; die
tiſche Lage Oeſterreichs, ſowie deſſen wirtſch Ehe und
zielle Lage eingehend darzulegen. Er betont Sei die
phiſchen Verhältniſſe in Zentraleuropa, die Seſter
Pflicht machten, mit ſeinen Nachbarn in gut Sezi
leben. Oeſterreich ſei dadurch zu einem der fm 7
torem in Mitteleuropa geworden.
Schober über Oeſterreichs Anf
Bundeskanzler Schober hau einem Vert
ein Interview gewährt, in dem die Außer
den weitaus größten Raum einnimmt.
„Der Hauptzweck unſerer Außenbölitik —
iſt der Reſpekt vor den Verträgen und das
P=
tät, die ihre Urſache in unſerer geographiſchen
Liebe zum Frieden haben. Wir ſind in k
Gruppen eingetreten, die ſich nach 1918 gebild
waren überzeugt, indem wir ſo handelten, 7
großen Friedensdienſt zu leiſten.‟ Dann ka
Beziehungen zu Deutſchland zu ſprechen.
Aufrichtigkeit den ſehr natürlichen Standpunk
im europäiſchen Rahmen unſerer Außenpoli
beſonders herzlichen Beziehungen mit dem D0
vieren müſſen, mit deſſen Bevölkerung wir du
liche Sprache und Ziviliſation, aber auch viel
ſchaftliche Schickſal verbunden ſind. Kann n
richtigkeit übel nehmen? Ich glaube ſogar,
anderer Weiſe betragen hätten, hätte man
uns zu mißtrauen. Ich habe in der Tat n
in Rom mich nach Berlin begeben können, ol
verſtanden zu werden, und man hat übriger
wußt, daß eines der Hauptziele meiner Reiſe
der deutſch=öſterreichiſchen Handelsvertragsve
Sehen wir uns nun einmal an, wie die n
den Menſchen herankommt, wie ſie zu jenen pa
und Bildmarken gelangt, die in ihrer Arbeit
ſpielen. Kein Zweifel: dieſe Wortmarken u
immer „Funde”, geſtalteriſche Leiſtungen. Daf
halten, wußten in dem erwähnten Roſinenfeld
derjenige, der im Plakat ſeine Mitbürger be
haſt du dein tägliches Eiſen ſchon genommen!
verhalt auf die erregende Form. Er „fand”
Wie kommt es zu ſolchen Funden? Sin!
Früchte glücklicher Stunden? Oder läßt ſich et:
ihre Entſtehung und ihr Weſen ſagen?
Eine wichtige Beſtimmung iſt von vorn
klame nicht lügen darf. Ihr Amt iſt, den K
führen. Aber den Käufer bei der Ware erhalt
Ware ſelbſt. Folglich muß ſie etwas taugen.
Haus formulierte den Reklamegrundſatz „W
(Truth well told). Was alſo bedeutet: Reklat
auf günſtige, den Beſitzwillen weckende Art
iſt ſogar mit dem brutalen Herausſagen un
heit erſprießlich gearbeitet worden. Ein amel
inſerat lautet: „Wir bieten 1200 Regenmänte
ware, faſt wertlos, aber immerhin noch ſoviel
verlangen. Kommen Sie und ſehen Sie ſich d
den Sie, daß ſie ſoviel wert ſind, wie wir
kaufen ſie.‟ Dieſes Inſerat wollte, wie me
phantaſtiſche Vorſtellungen über die Billigkeik
zugleich ſuggerierte es aber auch eine
beträch=
ſie ihren Preis wert ſein würde. Der Erfolg
mäntel reißend abgingen.
Wie kommt es nun zu jenem guten S0
Es gibt darauf eine Reihe von Antworten, d.
thode der guten und zweckentſprechenden Au
dieſer Antworten liegt in der bekannten Ane
dem ein Pferd entlaufen war, fand es wider
zem Suchen wieder. Auf die Frage, wie er
antwortete er: „Ich habe darüber nachgedach,
würde, wenn ich ein Pferd wäre.‟ Das bede
Prägung: Einfühlung in die Marktlage, in
in den Käufer; genaues Durchdenken, ja „M
Umſtände, die für den Werbeakt maßgebend ſi!
paganda iſt in dieſer methodiſchen Frage aul
Verfahren zurückgekommen, die in Indien 1:
kannt ſind.
Neben der methodiſchen Belehrung gibt
Antworten von ſachlichem Inhalt. Dahin ger
in ſoziologiſcher und ſinnesphyſiologiſcher Di.
Fait
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 30. April 1930
Mabes geſſterakkoulanſciägs 1.90
jial gldungskürzungen abgelehnt. — Die Sozialdemokraken für Beförderungsſperre bis 1931.
Die Beratungen gehen heute weiter bei der Frage der
mſtrikkenen Kinderzuſchläge
Kinderzuſchläge für Kinder vom 16.—21. Lebensjahr.
eutke vor dem Finanzausſchuß.
ruzausſchuß des Heſſiſchen Landtages hat geſtern ſeine
Het und mit der zweiten Leſung des Staatshaushaltes
Er hörte zunächſt die kommuniſtiſchen Abge=
3 Antragſteller zu ihren etwa 40 neu
eingebrach=
en, die ſich auf alle möglichen Reſſorts erſtrecken und
Be Forderungen enthalten, deren Schickſal aber ebenſo
vorgus feſtſteht. Der Ausſchuß behandelte dann noch
d die vorliegenden Anträge des Landbundes und der
* auf
eamtengehalte und Aenderung der Beſoldungsordnung.
Hekanntlich ein Unterausſchuß die Materie durchgeſpro=
Ttte ergab geſtern nichts weſentlich Neues mehr. Der
andbundes hielt unentwegt an ſeiner Anſicht feſt,
auch nur teilweiſe Durchführung ſeiner Anträge
t unmöglich ſei. Die Vertreter der
Sozial=
erkannten dagegen die rechtliche Unmöglichkeit der
eer Anträge jetzt an, glaubten aber, daß die allgemeine
Deutſchland auch trotz aller juriſtiſchen Bedenken eine
Beamtenbeſoldungen erzwingen werde. Die
Regie=
daß es rechtlich unmöglich ſei, den bereits im Amt
be=
m eine Kürzung des Gehaltes aufzuerlegen. Aus poli=
5 könne man für neu einzuſtellende Beamte
angsordnung nicht einführen, denn dadurch würde faſt
Auflöſung des Staates herbeigeführt. Die Anträge
wurden dann gegen die Antragſteller abgelehnt. Der
ag der gleichen Fraktion wurde der Regierung als
ſen:
ng wird erſucht, dem Landtag alsbald ein neues
reſetz für die heſſiſchen Beamten und Angeſtellten
dem Geſetz ſoll an Stelle des Aufrückungs=
Beförderungsſyſtem treten. Der
Woh=
ſchuß iſt in das Grrundgehalt einzuarbeiten. Die
zu rLedigen ſind um 10 v. H. gegenüber den
Ver=
äirzen. Ein Anſpruch auf die Gewährung von
zulagen, die dem Beamten und Angeſtellten nach
eſoldungsordnung zuſtanden, kann in der neuen
Be=
inſoweit unberückſichtigt bleiben, als die Zulagem bis
7. noch nicht gewährt worden ſind. Das
Beſoldungs=
ahrung vorſtehender Grundſätze ſo zu geſtalten, daß
hand eine Erſparnis von etwa 8 v. H. der
en des heſſiſchen Staates, gemeſſen an dem Stand
r Zahl der Beamten und Angeſtellten vom 1. April
okratiſches Verlangen, die Reichsbeſoldungs=
Virkung vom Rechnungsjahre 1931 ab einer Revi=
K
hen mit dem Ziel einer Senkung insbeſondere der
nd der Verpflichtung der Länder und Gemeinden auf
ſowie deſſen wirt
ngsordnung wurde mit 10:3 Stimmen angenommen.
ulegen. Er
beum=
hme fand der ſozialdemokratiſche Antrag, die Regie=
Zentraleurohg N
m 1. April 1931 prüfen, inwieweit es möglich
Arg der Verſonalausgaben, herbeizuführen
74 entſprechende Vorlagen unterbreiten.
antrag,
„der Wohnungsgeldzuſchuß
des Ortsklaſſeniyſtems allen Beamten in Stadt und
den ſonſtigen Einkommensbezügen des Beamten an=
Michmäßig zu gewähren”, wird für erledigt erklärt.
einen
recht dramatiſchen Zwiſchenakt,
der fozialdemokratiſchen Fraktion den Antrag
ein=
förderungen, bei denen es ſich nur um Auf=
„len handelt, ſind zunächſt bis zum 30. März
unterlafſen”.
atiſche Vertreter geriet hierüber in
Er=
ſeinen Koalitionsfreunden gröbliche Außer=
er Beamtenrechte vor. Er kritiſierte
er Regierung, gegenüber dieſem von einer
Re=
ebrachten Antrag, da ſie ſich nicht genügend vor die
enſchaft ſtelle. Der häusliche Streit zwiſchen den
wurde zunächſt dadurch beigelegt, daß von der
Re=
für die Auswirkungen dieſes Antrages verlangt
1Sſchuß möglichſt bald unterbreitet werden ſollen.
hloſſen wurde darauf:
richtet an die Regierung das Erſuchen, entſprechend
gebenen Erklärungen des Finanzminiſters alle
Maß=
r, die geeignet ſind, möglichſt ſchon den Staats=
31 in Einnahmen und Ausgaben aus=
Hier iſt anſcheinend unter den Koalitionsparteien eine Einigung
nicht zuſtande gekommen, jedenfalls haben geſtern die
So=
zialdemokraten einen neuen Antrag eingebracht, „80 000 RM.
(zu den bereits vorgeſehenen 80 000 RM.) in Kap. 15 Soziale Fürſorge
einzuſtellen. Dieſer Betrag kann den Beamten bis zu einem
Grundgehalt von 4000 RM., deren Kinder ſich nachweislich in
der Berufsausbildung befinden, als Kinderzuſchlag gewährt
wer=
den. Die Regierung iſt ermächtigt, in beſonderen
Ausnahmefäl=
len auch Beamten mit einem höheren Grundgehalt Kinderzuſchläge zu
gewähren, ſoweit der hierfür eingeſetzte Betrag es ermöglicht”. Nach
den Darlegungen von ſozialdemokratiſchen, demokratiſchen und
Zentrums=
vertretern bei den Proteſtverſammlungen der heſſiſchen Beamtenſchaft
darf man auf ihre Stellungnahme bei dieſer Frage beſonders geſpannt
ſein.
Am Donnerstag (1. Mai) fallen die Beratungen aus, dafür ſoll am
Freitag und Samstag die 2. Leſung zu Ende gebracht werden. Das
Plenum wird dann, wie geplant, am 13. Mai zuſammentreten, um
zu=
nächſt zwei Tage lang ſich mit „kleineren Vorlagen” zu befaſſen,
wäh=
rend man dann am 15. Mai in die Etatberatung und die damit in
Zu=
ſammenhang ſtehenden Sparaktionen hineinſteigen will.
Warum die Koalikionsverhandlungen
ſcheiferten.
Der Landbund forderke den Zinanzminiſterpoſten.
* Wir haben geſtern mitgeteilt, daß die Verhandlungen
zwiſchen den Koalitionsparteien und dem Landbund, um deſſen
Aufnahme in die Regierung „auf unbeſtimmte Zeit vertagt”
wurden. Die Fraktion des Heſſ. Landbundes teilt uns dazu mit:
„Zwiſchen den Koalitionsparteien des Heſſiſchen Landtags
und dem Heſſiſchen Landbund haben in der letzten Zeit
Verhand=
lungen ſtattgefunden. Sie bezweckten, durch den Eintritt des
Landbundes in die Regierung eine Verbreiterung der Koalition
herbeizuführen. Der Landbund wäre bereit geweſen und er
hat dieſe Bereitwilligkeit auch ausgeſprochen, einen Vertreter in
die heſſiſche Regierung zu entſenden, wenn man ihm das
Finanzminiſterium zugebilligt hätte. Dabei war ſich
der Landbund der Verantwortung voll bewußt, die er mit
die=
ſem Schritte auf ſich zu nehmen hatte. Er glaubte aber, dieſe
Verantwortung im Intereſſe des Landvolkes übernehmen zu
müſſen, wenn ihm durch Uebernahme des
Finanz=
miniſteriums oder auf anderem Wege in
Verbin=
durg mit der Erfüllung einer Reihe ſachlicher
Bedin=
gungen maßgeblicher Einfluß zugeſtanden worden wäre. Da
die Regierungsparteien auf dieſe Forderungen nicht eingehen
zu können glaubten, ſind die Verhandlungen zwiſchen den
Koali=
tionsparteien und dem Landbund nunmehr abgebrochen worden.”
Trotz dieſer Erklärung ſollen die Fäden zwiſchen der
Koali=
tion und dem Landbund nicht abgeriſſen ſein. Es iſt bereits
durchgeſickert, daß Herr Dr. Leuchtgens bereit war, alle „
Be=
kenner”=Wünſche der Koalition in grundſätzlichen politiſchen
Fragen zu erfüllen, beſonders wertvoll, da er wegen ſeiner
Ein=
ſtellung zu dieſem Staat u. W. aus dem Dienſt ausſchied. Im
übrigen ſcheint auch uns ein Miniſterium ohne Portefeuille und
ohne Gehalt doch reichlich wenig. Dazu leſen wir noch in der
dem Zentrum naheſtehenden „Rhein=Mainiſchen Volkszeitung”
folgende Notiz:
„Man hat den Eindruck, daß die bisherigen
Regierungspar=
teien den Anregungen, die Regierungsbaſis zu erweitern,
aufrich=
tig entgegenkommen wollten. Die Hereinnahme des einſtigen
Gegners ſollte das Beſtreben dokumentieren, die Landespolitik
noch ſtärker ſachlich zu orientieren und von perſönlicher und
überſpitzt parteipolitiſcher Taktik loszulöſen. Zu dieſem
Stand=
punkt ſcheint ſich aber der Landbund noch nicht
durch=
gerungen zu haben. Schließlich dürften die
Verhandlun=
gen nicht an den ſachlichen Gegenſätzlichkeiten geſcheitert ſein.
Indes wird die in vollem Gange befindliche Erſtarkung der
heſſiſchen Finanzwirtſchaft, die wohl dem Landbund
als günſtigſter Zeitpunkt für ſeinen Eintritt erſcheint, auch ohne
ihn durchgeführt werden.”
Die ſozialdemokratiſche Preſſe enthält ſich noch jeden
Kom=
mentars. Die Hoffnungen auf Koalitionszuwachs ſind alſo
wohl noch nicht endgültig begraben. Vielleicht kommt man ſich
bis Pfingſten näher, als dies bis Oſtern der Fall ſein
konnte.
—5—
kte, daß die Werbung ſich nicht nur an das Auge,
öhantaſie, Gemüt und Leidenſchaft wenden muß,
in jedem Menſchen fortlebt, an den
Erwerbs=
tungsbedürfnis (zu deuſch Eitelkeit), an den
an den Sinn für Humor — kurz, an alle die
ſprechbarkeiten, die wir an uns kennen.
Ne Mittel bei der Wort= oder Bildwerdung eines
iſt das Hinarbeiten auf die Ueberraſchungs=
Seln dem angeführten Beiſpiel Roſine und Eiſen
ſo wirkt das überrumpelnd: es werden einige
Del erſprungen; es iſt wie ein Kurzſchluß des
Den=
ſchluß iſt für die Symbolik der Reklame ſehr
eitet gänzlich anders als die Erläuterung oder
Erläuterung fügt die Dinge in geläufige
t, wogegen dieſes Kurzſchlußverfahren den
Ge=
feſſelnde Weiſe entfremden will. Oft ge=
Weinen blitzſchnellen Uebergang vom Abſtrakten
ge oder in einem Anpacken des Gegenſtandes
N tkreten Einzelheit her. Upton Sinclair erzählt
—er unwiderſtehlichen propagandiſtiſchen Sym=
—en kann. Ein Redner ſprach über Proſtitution.
Ausnützung der Gefallenen durch Polizeiorgane,
B Männer an der Kaſſe des verrufenen Hauſes
2ne Meſſingmarke erhalten — und plötzlich zog
ingmarke aus der Taſche. „Seht her,” rief er,
res Weibes Schande!‟ Dieſer Uebergang von
2ung zum blechernen und doch ſo viel bedeuten=
Hörer förmlich um und riß ſie in Raſerei.
* moderner Propaganda=Weisheit erblicke ich
Werbefachmann dazu erzieht, ſich innerlich mit
* entifizieren, den Nebenmenſchen und ſeine
Be=
ſ F49 rnſt zu nehmen und ſich womöglich mit einem
EIn für ihn zu erfüllen. Denn mit Skepſis, mit
, ſpöttiſchen Haltung, die ſich nicht einſetzt, wird
De echtes getan. Wie ſollen wir hoffen, das Ohr
eN en zu erreichen, wenn wir nicht mit einem
e4A uuf ſie eingehen? Reklame, die ſich gewiſſenlos
W A Lindige Ware einſetzt, Reklame, die den Käufer
. „pel betrachtet, der auch gegen ſein faktiſches
hergeben muß — das iſt keine moderne
Re=
ick he Propaganda hat das zuerſt begriffen; ſie
eI folge mit der Geſinnung erzielt, dem
Neben=
ne2r wollen. Auf dieſem Weg iſt ihr heute alle
ne 2. Welt gefolgt.
neldet ſich für den Werbefachmann folgerichtig
S2’2s an, das hoch über dem der alten Neklame
Lr hos, das den Werbefachmann und ſeine Helfer
beit unter ſittliche Maßſtäbe zu ſtellen und nur
für das Brauchbare einzutreten. Ein engliſcher Spezialiſt gab
dem vor kurzem Ausdruck. Ein neuer Stand, ſagte er, iſt im
Ent=
ſtehen: der Stand des ſeine Arbeit ethiſch wertenden
Werbefach=
mannes und Werbekünſtlers. Dieſe fühlen ſich nicht mehr als
willige Handlanger des Fabrikanten, ſondern in erſter Linie als
Vertreter des Künſtlers und des Volksganzen.
Uraufführang in Baſel.
Im Baſeler Stadttheater war am Sonntag, 27. April, zu einer
Morgenfeier die ganze geiſtige Geſellſchaft der an Köpfen reichen
Kul=
turſtadt am Oberrhein mit einer gewaltigen Schar von
Bühnen=
freunden aus der ſchweizeriſchen und deutſchen Umgebung hausfüllend
vereinigt, um einem einzigartigen Schauſpiel beizuwohnen: der
Ur=
aufführung von Hermann Burtes neuem, einaktigem Drama
„Kriſt vor Gericht‟. Der alemanniſche Dichter hatte einſt mit
drei wenig beachteten Einaktern ſeinen Lauf begonnen, dann mit
ſeinem Nationalepos „Wiltfeber, der ewige Deutſche” ſich die deutſche
Welt und zugleich den Kleiſtpreis erobert, vorher und nachher mit
zwei machtvollen Sonettenbänden („Patricia” und „Die
Flügel=
ſpielerin”) ſeinen Ruhm als plaſtiſcher Lyriker begründet, weiterhin
mit einer Reihe von Dramen, darunter „Katte” und „Simſon”, ſich
der Bühne bemächtigt und abermals in ebenſo gehaltreichen wie
form=
vollendeten lyriſchen Sammlungen (der alemanniſchen „Madlee” und
der hochdeutſchen „Urſula”) eine Welt von Geſichten und Erlebniſſen
klar geſtaltet dargeboten. Für die Bretter aber, die die Welt bedeuten,
ſchien er trotz Ehrendoktor, Schillerpreis und Heidelberger
Aufmun=
terung verſtummt: ſeit der Freiburger Uraufführung der dramatiſchen
Dichtung „Apollon und Kaſſandra” im Sommer 1926 iſt von Burte
kein neues Drama mehr erſchienen. Und nun: „Kriſt vor Gericht”
ſchon der Titel dieſes zur Uraufführung angekündigten Dramas mußte
alle, die des Dichters ketzeriſche Stellung zum Zeitgeiſt und insbeſondere
zu gewiſſen heutigen Formen des Chriſtentums — ſeit ſeinem
„Wiltfeber” — kennen, in ſtärkſte Spannung verſetzen. Man war auf
allerlei kühn einſeitige Anſchauungen gefaßt, mancher in engherziger
Frömmigkeit Befangene wohl auch auf Abwehr gerüſtet. Und man
erlebte, einerlei welcher Weltanſchauung oder welcher kirchlichen
Rich=
tung zugehörig, ein durch die Macht ſeiner Darſtellung, durch ſeinen
inneren, mit künſtleriſcher Notwendigkeit geſtalteten Wahrheitsgehalt
bezwingendes ja erſchütterndes Schauſpiel. Welchen Empfang würde
die heutige Welt mit der rationaliſtiſchen Zuſpitzung ihres
Wiſſen=
ſchafts= und Rechtsbetriebes dem Nazarener bereiten, wenn er mit allen
ſeinen Anſprüchen als Erlöſer, Gottesſohn und Wundertäter mitten in
unſerer konventionellen Geſellſchaft erſchiene? Einer Anklage wegen
allerlei Verſtößen, Vergehen und Verbrechen gegen die Geſetze könnte
er nicht entgehen, — das iſt die im Stücke wohlbegründete
Voraus=
ſetzung, — und ſo iſt die Szene ein moderner Gerichtsſaal mit dem
ganzen Apparat eines ordentlichen Rechtsverfahrens. Die
Grund=
idee: Der Kampf zwiſchen dem ſeiner ſelbſt gewiſſen Aufkläricht und
gottſelig=gläubigem Vertrauen auf eine höhere Welt, zwiſchen rein
ver=
ſtandesmäßiger Auffaſſung auch des Heiligen, Metaphyſiſchen, Göttlichen
und ekſtatiſcher Hingeriſſenheit aller vom Wunder Ergriffenen. Mögen
Seite 3
Die Tarifſchraube.
Bedenken der Wirtſchaft gegen die geplanke
Güterkarif-Erhöhung der Reichsbahn.
Düſſeldorf, 29. Mai.
Der Verein zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen
Intereſſen im Rheinland und Weſtfalen hat zuſammen mit der
Vereinigung von Induſtrie= und Handelskammern im
niederrhein=
weſtfäliſchen Induſtriegebiet, der nordweſtlichen Gruppe des
Ver=
eins deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller, dem Rheiniſch=
Weſt=
fäliſchen Kohlenſyndikat in Eſſen, dem Rheiniſchen
Braunkohlen=
ſyndikat in Köln, dem Stahlwerksverband A.=G. in Düſſeldorf,
dem Verein deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller in Berlin
ſo=
wie mit dem Verein für die werkbaulichen Intereſſen in Eſſen, in
einer Eingabe an den Reichsverkehrsminiſter nochmals ſeine
Be=
denken gegen ein neues, allgemeines Anziehen
der Tarifſchraube zum Ausdruck gebracht, weil nach der in
den nächſten Tagen ſtattfindenden Sitzung des
Reichseiſenbahn=
rats, der gutachtlich zur Tariferhöhung Stellung nimmt,
voraus=
ſichtlich auch bald die Entſcheidung der Reichsregierung über die
beantragten Tarifmaßnahmen der Reichsbahn fallen wird.
In den Ausführungen heißt es u. a., daß jede allgemeine
Gütertariferhöhung bei dem gegenwärtigen Tiefſtand unſerer
Wirtſchaftslage unerträglich ſei. Eine Erhöhung der
Wagenla=
dungsfrachten erſcheine als durchaus untaugliches Mittel, der
Ge=
ſellſchaft auf die Dauer die gewünſchten Mehreinnahmen zu
ver=
ſchaffen, da durch Verkehrsverluſte und Verkehrsabwanderungen
die Reichsbahn durch eigene Maßnahme ihr Verkehrsvolumen
er=
heblich verringern würde. — Im Hinblick auf den gewaltigen
Fehlbetrag des Stückgutverkehrs und auf die tatſächlich bedrohliche
Finanzlage der Reichsbahn erſcheine eine zweckmäßige Neuordnung
der Stückguttarife im Sinne einer Rationaliſierung dieſer
Ver=
kehrsart notwendig. Gegen die Erhöhung und Neuordnung der
Normalwagen=Ladungsklaſſen, müſſen dagegen die ſtärkſten
Be=
denken erhoben werden. Die Gründe, die die Reichsbahn
für dieſe Tarifmaßnahmen anführt, ſind nicht
ſtichhaltig.
Wie jede allgemeine Gütertariferhöhung, würde auch eine
alleinige Frachtverteuerung bei minderwertigen Gütern ihre
preisſteigernden Auswirkungen in allen Stufen der
Weiterver=
arbeitung bis zur Fertigware zeitigen und daher nichts anderes,
als eine erneute ſchwere Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft auf
der ganzen Linie darſtellen.
Im Hinblick auf den gekennzeichneten, geringen
Wirkungs=
grad und die wirtſchaftliche Unerträglichkeit einer Erhöhung der
Wagenladungsfrachten muß die Reichsbahn andere
Mög=
lichkeiten von Ausgabenerſparniſſen und
Ein=
nahme=Steigerungen in Betracht ziehen. Verwieſen
wird auf dringend notwendige Vereinfachungen
und Zuſammenlegungen im
Verwaltungsappa=
rat des Unternehmens auf die nötige Verringerung, bzw.
Beſei=
tigung der Unventabilität von Nebenſtrecken, auf eine angemeſſene
Abgeltung der Reichsbahnleiſtungen für die Poſt= und
Zollver=
waltung, auf die tunlichſt bald zu verwirklichenden Beteiligungen
der Reichsbahn an den finanziellen Erleichter n des „neuen
Planes” und ſchließlich auf die geſunde Regelung des
Wettbewerbsverhältniſſes zwiſchen
Eiſen=
bahn und Kraftwagen.
Danzigs Erſuchen um Einkrikk in das Inkernakionale
Arbeitsamk.
Genf, 29. April.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamtes Thomas hat
den Antrag der Freien Stadt Danzig um Aufnahme in das
Inter=
nationale Arbeitsamt an den Generalſekretär des Völkerbundes
weitergeleitet und entſprechend einem Beſchluß des
Verwaltungs=
rates des Arbeitsamtes den Völkerbundsrat gebeten, beim
Stän=
digen Internationalen Gerichtshof im Haag ein Gutachten über
die Frage einholen zu laſſen, ob das Rechtsſtatut der Freien Stadt
Danzig ihr ermöglicht, Mitglied der internationalen
Arbeitsorga=
niſation zu werden. Der Generalſekretär des Völkerbundes hat
dieſen Antrag auch bereits auf die Tagesordnung der nächſten, am
12. Mai beginnenden Ratstagung geſetzt.
die Herren vom Gericht in dem „Meiſter” nur einen Ueberheblichen,
einen Landſtreicher, einen ſich prophetiſch gebärdenden Schlauen ſehen,
mögen Wirt und Schweinezüchter und Geldwechſler gegen ihn zeugen,
die anderen, Mühſelige und Beladene und bußfertige Sünder, haben
die Macht ſeiner Worte und Werke innerlich erlebt, und wir ſehen,
wie ſie unter ſeiner Wirkung ſich wandeln. Nur einer, Judas, bleibt
unberührt von beiden Welten: er kennt nur ſich und ſeinen Vorteil.
Kriſt ſelber erſcheint nie auf der Bühne, er bleibt, der Ladung
ge=
wärtig, im Vorxaum. Und doch wirkt er mit als die Hauptperſon,
um die ſich alles dreht; wirkt er durch die Art, wie er den verſchiedenen
Menſchen erſchienen iſt, wie ſie Zeugnis ablegen und ſein Weſen
be=
werten; wirkt er vor allem durch ſeinen in lebendige Handlung
um=
geſetzten Einfluß, den „magiſchen Zauber” ſeiner Perſönlichkeit auf
die, welche an ihn glauben. In unausgeſetzter dramatiſcher
Stei=
gerung ſchreitet die Verhandlung vorwärts; dem dramatiſchen Schritt
entſpricht die ſchlagende, bündige, jeden einzelnen charakteriſierende
Sprache, der echt dramatiſchen Sprache in ihrer Knappheit und
Ge=
drungenheit die ganze Ausdrucksbewegung und die ſtraffe, zielbewußte
Kompoſition. Wenn am Schluſſe die Gerichtsdiener, die den
Ange=
klagten dem Gerichte vorführen ſollen, zurückkommen mit der
Mel=
dung, dieſer ſei verſchwunden, auf wunderbare Weiſe über ſie
hinweg=
gegangen, dann empfindet das der Zuſchauer als die erſchütternde
Krönung der Wirkungen, die der dem bloßen Verſtande unfaßbare
Göttliche je und je ausgeübt. Das ergriffene Haus dankte den
Dar=
ſtellern, rief den Dichter mit nicht endenwollendem Beifall.
Dr. Karl Berger.
Hermine Hanel: Die Geſchichte meiner Jugend. Ein Frauenleben um
die Jahrhundertwende. 287Text= und 16Abbildungsſeiten.
Ganzleinen=
band 8 Mark. Koehler u. Amelang, Verlag, Leipzig.
Die Erinnerungen dieſer ſonnigen, tapferen Frau dürfen in unſerer
Zeit auf ſtärkſte Anteilnahme rechnen. Die heute Fünfzigjährige hat
als Künſtlerin Bedeutendes geleiſtet und bringt ihrer Aufgabe als
Frau und Mutter ebenſo warmes Verſtändnis entgegen. Schon auf den
erſten Seiten des Buches tritt ihre ſtarke dichteriſche Geſtaltungskraft
zutage, die mit wenigen Strichen das alte Prag, in dem ihre Wiege
ſtand, im Märchenglanz erſtehen läßt. Hermine Hanel wird nach dem
frühen Tode der Mutter gemeinſam mit den zahlreichen, nur wenig
älteren „Tanten” im Hauſe der Großeltern erzogen, das den Namen
das „Zehn=Töchter=Haus” führt Schon frühzeitig wendet ſich ihr
Selbſtbewußtſein gegen die Bevormundung durch ihre Erzieherinnen.
Um die größere Freiheit der verheirateten Frau zu erringen, geht ſie,
ohne zu wiſſen was ſie tut, eine Scheinehe mit einem ungeliebten Mann
ein, die erſt nach hartnäckigem Kampfe, an dem die Prager Geſellſchaft
lebhaften Anteil nimmt, gelöſt werden kann. Die offenherzigen
Selbſt=
bekenntniſſe dieſer ſchönen und klugen Frau, die in ſich zwei Raſſen,
heißes Blut und vornehme Zurückhaltung, romantiſches Fühlen und
zielbewußte Klarheit vereinigt, gewinnen das Herz des Leſers. Sie
ſchildern die Jugend einer Frau um die Jahrhundertwende, die
moder=
ner Auffaſſung den Weg bahnt und die trotz aller Eigenwilligkeit
Seelenregungen und innere Erlebniſſe widergibt, die in jeder Frau in
ähnlicher Weiſe anklingen.
Linder. osche.
Net
Kasben Schlsth.
L
Ne
Ee elet et
Kindelklegthe.
Eet
H6Schen
Kretonne,
Aal ee
09
a mit Kappe
e e
Hete
Hn ne
Hes e e
Huns ne
v aI. UodeHatbe.
Handtüche
Knaben=
jy. iP
Trach
Ha e
Kind
2aWe
Damen-P.
Krefonue.
Damen-Pr
Ees e
Frottiel‟
neis mit
eech
Aaao ne
in Macce
rosteh. !
A e e
Seite 4
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. April.
Die franzöſiſche Kammer hat nun Ferien bis zum 3. Juni. Der
Abſchluß der Sitzungsperiode war ein unzweifelhafter Erfolg für
die Regierung. Tardieu gelang es unter beſonders ſchwierigen
Umſtänden, eine Einigung zwiſchen Regierung, Kammer und
Se=
nat herbeizuführen. So wurde eine außerordentlich überladene
und ſchwierige Sitzungsperiode überraſchend glatt abgeſchloſſen.
Die Ratifizierung des Young=Planes, die Votierung der
ſozia=
len Verſicherungen und die Steuerherabſetzungen haben von der
Kammer ſehr viel ſachliche Arbeit gefordert. Rechnet man noch
dazu, daß viele Mitglieder des Kabinetts durch die Londoner
Konferenz gezwungen waren, oft von Paris fernzubleiben, und
daß die Lage der Regierung niemals ſicher war, ſo kann man die
Zufriedenheit in den Regierungskreiſen vollauf verſtehen.
Trotz=
dem gibt es keine Entſpannung in der
Innenpoli=
ſchon ſehr viele Perſönlichkeiten der Politik vor Oſtern ab —
übermüdet, aber nicht zufrieden.
Der Süden iſt verſtimmt wegen der Feſtlichkeiten um die Jahr= war, ſeiebenfalls nicht zu erwarten. Poincaré würde,
hundertfeier in Algier. Viele Deputierte aus dem Süden nehmen
an den Feſtlichkeiten in Algier nicht teil, da die wirtſchaftliche
Entwicklung Algeriens dem franzöſiſchen Süden immer ein Dorn
im Auge war. Die Weinbauern wiſſen davon viel zu erzählen. Und
licherweiſe leicht erregbar und die von äußerſt links kommende
der übrigens wirklich großzügigen Hilfe iſt man unzufrieden, man
gierung dieſen Forderungen zu ſehr nachgeben würde, ſo würden
im Wiederaufbaugebiet ſah.
ſicherung und der Steuerherabſetzungen werden lebhaft kritiſiert.
bigkeit gegenüber der Kammer vor. Die Oppoſition weiſt auch
gegen die Börſe wetterten, beweiſen jetzt haarſcharf, daß das Wirt= e
Mittwoch, den 30. April 1930
ſchaftsleben ohne Börſe verdorren muß. Bei all dem iſt aber die
Verantwortlichkeit und auch der Einfluß der Regierung kleiner,
als man annimmt, ebenſo wie die offizielle Finanzpolitik nicht
allein an der übertriebenen Verbilligung der Zinsſätze und an
der daraus entſtandenen Unzufriedenheit bei den Rentnern ſchuld
trägt.
Wer wird nächſter Präſidenk der franzöſiſchen
Reulf.
EP. Paris, 29. April.
Der Kampf um die Präſidentſchaft der franzöſiſchen Repu= der größten Energie fort. In den Wohnungen y
blik — am 13. Mai 1931, alſo in einem Jahr, geht die
Amtszeit Gaſton Doumergues zu Ende — hat in der
franzöſiſchen Preſſe heute begonnen. Marcel Hutin, der Vertraute
vieler Miniſterpräſidenten, hat im „Echo de Paris” die erſte Karte
für das Rennen um den Sitz im Elyſée=Palaſt aufgedeckt. Hutin
erklärt, und ſeinen Angaben dürften wohl gute Informationen Zaleſki die Befriedigung über die glückliche Ve gung de
zu Grunde liegen, daß Präſident Doumergue auf tates aus.
keinen Fall eine Neuwahl annehmen würde. Die
Frage ſtelle ſich nicht einmal. Doumergue werde ſich ganz vom
tik. Die politiſche Welt verläßt Paris — in Wirklichkeit reiſten politiſchen Leben zurückziehen und nicht einmal einen
Abgeord=
neten= oder Senatorenſitz annehmen, ſondern in der Provinz ein
ſtilles Privatleben führen. — Die Kandidatur Poinca= anſchlag auf die Sowjetgeſandtſchaft in „Warſ
Im Süden Frankreichs gibt es eine politiſche Verſtimmung. T Ss, der von 1913 bis 1920 ſchon einmal Präſident der Republik
falls man ihn wählen ſollte, ſofort zurücktreten. Sein Enſchluß ſei anſchlag auf die Sowjetgeſandtſchaft in Warſe
unwiderruflich.
Nachdem alſo dieſe beiden hervorragenden Perſönlichkeiten der letzten Zeit verſtärkten ſowjetfeindlichen ſtiglen
nach Anſicht Hutins nicht in Frage kommen, nennt er einige
Na=
die Folgen der Ueberſchwemmungskataſtrophe zeigen ſich auch in men, die jetzt ſchon in den politiſchen Kreiſen des Landes häufig Teiles der polniſchen Preſſe entſtanden ſeie SSieſ
der Politik. Nach einem ſolchen Unglück ſind die Gemüter verſtänd= genannt werden. Die meiſten Ausſichten hätten danach habe zum Ziel, eine Lage zu ſchaffen, in de — A.
die Präſidenten des Senats und der Kammer, Doumer und Beziehungen zwiſchen Polen nud der Sowjet Hau
Agitation verſteht das geſchickt auszunützen. Mit der Verteilung der Sozialiſt Fernand Bouiſſon. An Senatoren wür= daraus ergebenden Folgen unvermeidlich wär Sieſe
den noch genannt der Vizepräſident Lebrun, der Präſident die zweifellos auch mit der Aktion gewiſſer i. ſrgtio
würde Bargeld der materiellen Hilfe vorziehen. Wenn die Re= der Finanz=Kommiſſion, Clémentel, der jetzige Juſtizminiſter toren im Zuſammenhang ſtehe, ſtelle nicht in i
Raoul Péret und der ehemalige Finanzminiſter Chéron. Oft ziehungen zwiſchen Sowjetunion und Polen frden
ſich mit Gewißheit dieſelben Erſcheinungen wiederholen, die man hört man auch den Namen Briand. Dieſer habe zwar bei mancher= den Weltfrieden die größte Gefahr dar. Der Klugnl
lei Gelegenheit ſeinen nicht allzu großen Enthuſiasmus für das riſtiſche Akt bedeute eine drohende Mahnung . veu
Die Haltung der Regierung in der Frage der ſozialen Ver= Elyſée geäußert; man könne jedoch nie wiſſen! Auch Bouil= Sowjetregicrung, nochmals auf die außerord ſche
loux=Laffont, der Vizepräſident der Kammer, käme in Frage. Lage aufmerkſam zu machen. Die Sowjetreg nr.
Man wirft Tardieu unter anderem auch eine allzugroße Nachgie= Außerdem würden noch etliche fünfzehn Parlamentarier von der ner veranlaßt, der polniſchen Regierung die „nty
Präſidentſchaft der Republik träumen. — In Wirklichkeit iſt es die Ergreifung wirkſamer Maßnahmen zur gitu
darauf hin, daß es der Regierung nicht gelang, die Börſe wieder, natürlich heute noch zu früh, vorausſagen zu wollen, wer am gefährlichen Lage in Polen aufzuerlegen, die anr
zu beleben. Dieſelben Leute, die vor drei Jahren auf das ſchärfſte 13. Mai 1931 das Rennen gewinnen wird. Aber die Debatte iſt. Angriſſen gegen die Sowjetunion und probt eyden
eröffnet.
Eine rufſiſche Noke an
EP. War
Die Behörden ſetzen die Unterſuchungen in
des Bombenanſchlags auf die Warſchauer Sow Fonſt
den ruſſiſchen Emigranten wurden geſtern He
halten, die jedoch kein poſitives Ergebnis hat
des diplomatiſchen Protokolls, Romer, begab ſi nrte zn
ruſſiſchen Geſandten und ſprach ihm im Namen
Der Sowjetgeſandte in War g=
Owſſeienko, übergab am Montag imAuf
jetregierung dem polniſchen
Zaleſkieine Note im Zuſammenhang m.
lenkt die Sowjetregierung die Aufmerkſamk Der
der polniſchen Republik auf den Umſtand, de er ch
nur unter Bedingungen erfolgen konnte, die
Kreiſe in Polen und eines mit ihnen in Ve Bung
führe.
herut
Der 7
Alußem
geder
enn
meh
dom 4
Grund
Gegen Gicht, Stein= und Stoffwechſelleiden! — Ermäßigte Pauſchalk.: Die erſten 3 Wochen (Mindeſid.): Pauſchalpr. Mk. 199.50, 4 Woche Mk. 59 50. Bewilligur
Im Kurhaus: Wochenpauſchalpreis Mk. 84.—; im Badehof: Wochenpauſchale Mk. 105.—. Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltu
Hauptniederlage für Bonifaziusbrunnen: Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Telephon 45.
Garten= /Berufst. Frl. ſucht
möbel in
eiſe.
Holz und
Eiſ abLag.
u laufend.
Herſtellg
Günſtigſte
Darmſtadt,
Mollerſtr. 5. 7093b
Wer gibt Motorrad
(gebr.) gegen
Aus=
führung v.
Weiß=
binderarbeiten?
Ang 1. A. 57 Gſch.
Aferlie
Ehe=
longue 15.0. Ang. u.
A 86 a. d. Geſchſt. /*
Beſchlagnahmefreie
6 Zimmer=Bohn.
in guter, ſonn. Lage,
geg. Abſtand z. miet.
geſ. Angeb., u. 4 77
Geſchiftsſtelle.
Möbl. Zimmer zu
mieten geſucht.
An=
gebote m. Preis u.
A.53 a. d. Gſchſt.
Suche b. einz. Dame
ein Heim geg.
Füh=
rung d. Haushalts.
Angeb. unter A. 60
an die Geſchäftsſt. *
Jg. Ehepaar ſucht
1 Zim. mit Küche 600 cm, mit elekt.
ſof. zu mieten. Ang. Licht, preiswert zu
m. Pr. u. A. 64 Gſch.* verkauf. Zahlungs=
Nur elegant möbl.
ungeſtört, nettmöbl.
Manſardenzimmer
mögl, bald zu mieten
Angeb. u. 4 91 an
die Geſchäftsſtelle. (*
Student ſ. gut möbl.
ſep. Zim. Ang. m.
Be=
ſchreibg, u. Preisang.
u. 4 76 Gſchſt.
4/16 PS
Ovel Aimaufine
wert z. verk. ((im
Moosbergſtraße 24
Limouſine
auch a. Abzahlung
abzugeben. (7020b
Donges & Wieſt.
Me Ie.
„nur / 50 —
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43/45.
(022b)
Hrn.-u. Schlafz.
mögl. mit Bad und
Telefon, v. gebild,
ſehr ruh., akuratem
Ehepaar auf einige
Monate zu mieten
geſucht. Angeb. m.
Preis u A.65 Gſch.*
Kinderl. beſſ.
Ehe=
paar ſucht ſof 1—2
ſchön möbl. Zimm.
m. Küche ev. Küch.=
Benutzung. Angeb.
unter A. 49 an die
Geſchäftsſtelle.
Norweg. Student
ſucht gut möbliertes
Zimmer. Ang unt.
A. 58 a. d. Gſchſt * Maiotrau
Anſtänd.
tichtiges Ehepadk zu verkauf (7021b
m. jähr. Jung ſucht Donges &. Wieſt.
erleichterung.
Alexanderſtraße 6.
(703äim)
Beſichigen Sie
unbedingt die
750 ccm. Zweizyl.
Triumph, kompl.
mit Boſch.
Arma=
turenbrett auf d.
Tank. Verchrom..
ℳ 1550— ab W.
Grafenſtr. 22.
PAiche denmnt
auchbausverwaltung
in Villi. Angeb. u.
4 75 Geſchäftsſt. *
Geb. ält. magenkr.
Dame ſucht z. 1. 6.
für dauernd möbl.
Zim. m. Bedien. u.
Mittagst. (Diätk.),
fr. Lage gt. Haus.
Ang. u. A. 48 Gſch. * Kahlertſtraße 12
tadellos, zu 750
D=Rad weg Anſch.
ein. Wag ſof bill.
zu verk. Karlſtr. 84,
1. St. Tel. 4057 (*
2 Standard=
Motor=
räder, Sp.= u. Tour=
Mod. bill. zu verk.
Kahlertſtraße 12. (
pogen bille vber
ESnah
weſen
Si.
mnſeten g
ſuicht. Offerten unter 4 85 an die
Ge=
ſchäftsſtelle dieſes Blattes,
(708b
(Klavier und Violi=
Off. u. M. S. 740.
Hote Operkauſe
Kahlertſtraße 12.0
Verkaufe
2ſitzer Wanderer
ſehr gut erhalten
Schulſtr. 10, Stb.
Matur
Prima=, Sek.=Reife,
durch erfahr. Lehrer.
Angebote erb. unter
A 82 Geſchäftsſt.
Klavier= u. Violin=
Unterr, ert. Georg
Göbel,
Eliſabethen=
ſtraße 35. r. II (kim
Elſe Hochſtätter
Schulſtraße 15, II.
Konzertpianiſtin.
Mitgl. d. Tonkünſtl.=
Verbandes Berlin,
Künſtl. Ausbildg. i.
Klavierſpiel (auch
Anfänger), Theorie.
Hon mäßig (45594
Wittmann=
Matur ſtraße 30 1
B424)
Grdl. Klavlerunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, II.
Gediegene Ausbild,
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u.
Voran=
geſchrittene u.
Uebe=
gelegenheit. Honor
(369a
mäßig.
Zeichen= und
Maunelicf
erteilt M.
Steg=
mayer. Malerin,
Atelier: Ernſt=
Lud=
wigshaus r.
Ma=
thildenhöhe
Sprech=
ſtunde 10.½1. Emf
An- und
Verkaut von BT.
Gold- Antiken Silber!
Kurtz=Wulf=
Bienen
garantiert naturreill”
loie gewogen und iut
Mee
en nud
unvern
Aktio
ſtehe, ſte
etunion und
Gefahr da
drohende I
auf die au
i. Die Sol
gen Regierung
Maßnahn
n aufzuerleg(
etunion und
10
fs
Haufe Horl
altung von Werbewochen und =Tage, die große allgemein
n in ſich bergen, ſtammt aus dem Lande der unbegrenzten
Amerika. Durchaus braucht man nicht alles, was über
mt. urteilslos als vorbildlich hinzunehmen, doch im
all=
man den Zweck der Aufklärung, die ſolche Wochen brin=
„kennen müſſen, da meiſt großer Erfolg damit erzielt
rfolge dieſes Gedankens ſind in Deutſchland bereits
ver=
wochen veranſtaltet worden, z. B. die Reichsgeſundheits=
Reichs=Unfallverhütungswoche 1929, die bewieſen, daß
ſchland ſehr wohl verſteht, die damit verknüpften
Gedan=
züirfniſſe der Bevölkerung zu übernehmen. Ein voller
Erfolg, der ſich noch lange zum Segen und Beſten der
„Swirken dürfte, war beiden Unternehmungen beſchieden.
jeſer Tatſachen haben die zuſammengeſchloſſenen
Spitzen=
uerwehren Deutſchlands die Veranſtaltung einer
Feuer=
yloſſen, die in der Zeit vom N7. April bis 4. Mai 1930
Der Feuerſchutzwoche liegt der Gedanke zu Grunde, Auf=
„rbütung von Bränden in Stadt und Land, im
Haus=
riken, in die breiteſten Kreiſe hineinzutragen, und zwar
gwort „Schützt Leben und Sachwerte!”
nkenntnis und Fahrläſſigkeit entſtehenden Feuerſchäden
zn Jahr zu Jahr und verurſachen den Verluſt koſtbarer
ind ungeheurer Sachwerte. 1400 Menſchen verlieren
chland durch Brände ihr Leben, faſt eine halbe
Milli=
wird jährlich an Sachwerten vernichtet, d. h. etwa 1,5
gehen täglich in Rauch und Flammen auf. 25 000 Wohn=
00 ſtattliche Bauernhöfe könnten für dieſe
Schaden=
erden. 200 000 Deutſche könnten allein von der
zerſtör=
leben. Wodurch entſtehen die meiſten
grch Unkenntnis und durch
Fahrläſſig=
r mit Feuer und Licht. Durch leichtſinniges Spiel mit
n Kinder in 10 Jahren allein 46 500 Brände.
atzwoche ſoll nun dazu dienen, durch Wort und Bild,
d Belehrung die beſonders zu dieſem Zweck bearbeitete
rhütung”, die durch Feuerwehrleute in dieſen Tagen
geringes Entgelt angeboten wird, möglichſt in
jeder=
bringen, damit der Gedanke der Feuerverhütung in
s deutſchen Volkes hineingetragen wird und ihr Nutzen
le Zeiten eingehämmert wird. So haben die
Feuer=
enen Vertreter der Brandbekämpfung, es als ihre
vor=
kannt, Feuerſchutz und Feuerverhütung in den Bereich
nzubeziehen. Eindringlich aber wendetz ſich die
Feuer=
breite Maſſe, bei der es bisher an der notwendigen
iſe mangelte, mit der Mahnung:
„Helft Feuer verhüten!“
zwoche 1930. Bei größeren Bränden, Unfällen und
ſich eine Gemeinſchaft zum Wohle der Gefamtheit, die
2, ein. Ueber deren Organiſation, ſowie Hilfeleiſtung
Anläſſen, ſpricht, im Rahmen der Feuerſchutzwoche,
I. Mai, abends 8 Uhr, im Mozartſaal, Schulſtraße 8,
ſaumeiſter Hilsdorf. — Den letzten Vortrag zur
vird, der Kolonnenführer vom Roten Kreuz, Herr
gen=Buchſchlag, über „Hilfeleiſtungen bei Brandver=
, den 2. Mai, abends 8 Uhr, gleichfalls im Mozart=
8, halten. Beide Vorträge ſollen jeweils zur
Auf=
edenen Anläſſen dienen und dürften für die
Allgemein=
em Intereſſe ſein. Der Zutritt zu den Vorträgen
Samariterbund Darmſtadt wird anläßlich der
Feuer=
intag, dem 4. Mai d. J., vormittags 10 Uhr, im gelben
ße Nr. 20, Vorführungen von Maßnahmen zur erſten
ſrande verunglückter Perſonen zeigen, dem folgender
zingebäude des Landestheaters (Kleines Haus) iſt bei
/Sarbeiten von Dekorationsſtücken während der
Brand ausgebrochen. Das Perſonal, das zunächſt
nd zu löſchen, erlitt durch herabfallende
Dekorations=
teils ſchwere Brandwunden. Einige hatten auch
ſie ſich beim Herabſpringen von den Arbeitsgalerien
weil ihnen die Treppe durch Rauch verſperrt war.
ſie inzwiſchen eingetroffene Feuerwehr aus dem
bren=
rettet und dem alsbald ankommenden Sanitätsperſo=
Behandlung übergeben. Nach Anlegung der Notver=
Abtransport der Verunglückten nach dem Stadt=
Gerätehalle: Mühlſtraße 4.)
Eche. Der Verein ehemaliger Militärmuſiker hat ſich
rſchutzwoche in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt,
4. Mai d. J., vormittags 11 Uhr, auf dem
Parade=
geben. Der Zutritt zu dieſem Konzert iſt für jeder=
DSl es Beamtenjubiläum. Der in weiten Kreiſen be=
21N KY: beliebte Bürovorſteher bei der Heag, Herr Fritz
W1 1. Mai auf eine 50jährige Beamtentätigkeit zurück=
Verwendung fand Herr Weber von 1880—1883 bei
rſſe, dann war er bis 1886 als Gehilfe bei der Gas=
Aalie weitere Etappe führte ihn von 1886 bis 1893 als
Vaſſerwerksverwaltung. Von hier aus kam Herr
el er zur Elektrizitätswerksverwaltung, wo er ſeit 1912
Mr) fürovorſtehers bekleidet. In nimmermüdem Dienſt,
Nillung ging er ſeinen Weg und darf heute, allſeitig
—n öhe des Lebens auf eine reich geſegnete und
frucht=
ſckſchau halten. Mögen dem Jubilar auch weiterhin,
1 noch viele frohe Jahre beſchieden ſein!
Am 1. Mai feiert, Herr Obergärtner Heinrich
Gartenbaubetrieb Roſenhöhe ſein 25jähriges Dienſt=
*rlad. Bei anhaltender ſchöner Witterung wird das
Woog ab Donnerstag, den 1. Mai 1930, während
M 10,30 bis 17 Uhr für das Publikum offengehalten.
(Eiſenbahn und Kraftwagen.
Bedeukungsvolle Stellungnahme der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt.
Nach einem Referat über die Frage „Eiſenbahn und
Kraft=
wagen”, das ſich hauptſächlich auf die Denkſchrift der
Haupt=
verwaltung der Deutſchen Reichsbahn „Reichsbahn und
Kraft=
wagenverkehr” ſowie auf die Denkſchrift des beim Deutſchen
Induſtrie= und Handelstag gebildeten Studienausſchuſſes
„Eiſenbahn und Kraftwagen” ſtützt, gelangte die Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt in ihrer
Vollver=
ſammlung vom 29. April 1930 einſtimmig zu nachſtehender
Stellungnahme:
„Die Tatſache, daß ſowohl die Reichsbahn wie ein zu dieſem
Zweck beim Deutſchen Induſtrie= und Handelstog eingeſetzter
Sonderausſchuß in eingehenden Darlegungen das Problem
„Eiſenbahn und Kraftwagen” zur öffentlichen Erörterung geſtellt
haben, wird im Intereſſe einer Klärung der Sachlage lebhaft
be=
grüßt. Mit dem Vorwort zum Gutachten des Studienausſchuſſes
iſt die Kammer der Auffaſſung, daß ſich in der Tat „ein
unbe=
dingt abſchließendes Urteil noch nicht finden”
läßt. Die Zweckmäßigkeit der in der Denkſchrift des
Studienausſchuſſes angeregten Genehmigungspflicht
für den Kraftgüterverkehr auf weitere
Entfer=
nungen muß fraglich erſcheinen, weil hierdurch mit Mitteln
des Zwanges Entwicklungen verbaut werden könnten,
die im wohlverſtandenen Intereſſe der Volkswirtſchaft liegen.
So ſehr die deutſche Geſamtwirtſchaft ein Intereſſe an
nachhal=
tig leiſtungsfähigen Eiſenbahnen beſitzt, ſo müßte es doch in einer
Uebergangszeit wie der unſerigen bedenklich erſcheinen, wenn
gegenüber dem freien Spiel der Kräfte auf dem
Gebiet der Verkehrswirtſchaft noch weitergehende geſetzliche und
verwaltungsmäßige Schranken aufgerichtet würden. Die
bisherige Entwicklung des Wettbewerbs zwiſchen Eiſenbahn und
Kraftwagen hat jedenfalls den Beweis erbracht, daß die
Eiſen=
bahn, durch den Wettbewerber angeſpornt, ihrerſeits
viel=
fältige und weſentliche Verkehrsverbeſſerungen durchgeführt hat,
die, wie auch die Denkſchrift des Studienausſchuſſes feſtſtellt,
„ohne den Kraftwagenwettbewerb nicht in gleichem Maße
einge=
treten wären”. Bei einem Wegfall des geſunden Wettbewerbs
wäre nach den bisherigen Erfahrungen die Gefahr einer
Er=
ſtarrung des deutſchen Verkehrsweſens zum Schaden der
Volkswirtſchaft nicht von der Hand zu weiſen.
Bevor eine endgültige Entſcheidung, über die
Frage möglich iſt, ob und bejahendenfalls in welchem Umfange
es vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus verantwortet werden
kann, den Eiſenbahnen unter Hintanſetzung der in
gleicher Weiſe berückſichtigenswerten Intereſſen des
Kraft=
wagenverkehrs, durch geſetzgeberiſche Maßnahmen
ein=
ſeitig Hilfſtellung zu leiſten, müſſen noch
ein=
gehende weitere Erhebungen getroffen werden
insbeſondere in der Richtung, daß der in der Denkſchrift der
Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn behauptete und
von anderer Seite beſtrittene Einnahmeausfall nach
Grund und Höhe anhanddes bisher der Oeffentlichkeit noch
nicht zugänglich gemachten Materials einer
unpartei=
iſchen Nachprüfung unterzogen wird; dies
umſo=
mehr, als dem Studienausſchuß beim Deutſchen Induſtrie= und
Handelstag die wichtigen Unterlagen der von der
Reichs=
bahn errechneten Ausfallziffern bedauerlicherweiſe nicht zur
Verfügung geſtanden haben."
— Volksbühne. Am 1. Mai wird auf Veranlaſſung der freien
Ge=
werkſchaften im Kleinen Haus des Landestheaters „Die
Dreigroſchen=
oper” als geſchloſſene Vorſtellung gegeben. Die Mitglieder der
Volks=
bühne erhalten zu dieſer Aufführung Gutſcheine zu 1 Mk. in der
Ge=
ſchäftsſtelle der Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter). — Zu
dem Freitag, dem 2. Mai, im Kleinen Haus ſtattfindenden Konzertabend
Johannes Biſchoff ſtehen den Mitgliedern ebenfalls Karten zum
Vor=
zugspreis von 1 Mark in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne zur
Ver=
fügung.
Heute
Kinder-Mittwoch
im
(5595a
Schiller-
Schahhaus lacob platzs
— Volkshochſchule. Unſere Wanderungen zur Beobachtung der
Vogelſtimmen ſollen am Samstag nachmittag und Sonntag nach dem
Kühkopf führen. Es iſt aber notwendig, daß die Beteiligung in
die=
ſem Falle bis Freitag der Geſchäftsſtelle gemeldet wird. Die Rückfahrt
am Samstag abend und Sonntag iſt freigeſtellt. — Die übrigen
Lehr=
gänge beginnen am Montag, dem 5. Mai. Unter anderem wird auch der
Lehrgang in Handarbeiten den Sommer über durchgeführt. Die
An=
meldungen erfolgen in der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
— „Das Geheimnis des Geiſtes” iſt das Thema, über das Herr
Studienrat W. Knöpp in der Männerbibelſtunde heute abend 8,30
Uhr im Heim des Chriſtlichen Vereins junger Männer, Aleanderſtr. 22
(Inf.=Kaſerne) ſprechen wird. Durch freie Ausſprache iſt Gelegenheit
geboten, ſich über Zweifelsfragen und Unklarheiten auszuſprechen. Gäſte
ſind willkommen.
Stets
Prassel-Kaffee kisch geröstet SShulstr. 10 8
— Kinder, Vorſicht beim Paſſieren der Straße! Immer wieder
kann man beobachten, daß Kinder ohne die nötige Aufmerkſamkeit auf
den Straßenverkehr die Fahrbahn überqueren und ſich und die Fahrer
in Gefahr bringen. Wiederholte Belehrung der Kinder iſt daher
drin=
gend geboten. Geſtern ereignete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Ecke
Beck= und Roßdörfer Straße lief ein 10jähriges Kind in das Auto einer
hieſigen Brauerei. Das Kind wurde an beiden Beinen erheblich verletzt.
Paſſanten brachten es in die nahe elterliche Wohnung. Wie uns
mit=
geteilt wurde, ſoll den Fahrer keine Schuld treffen.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus Kleines Haus Mittwoch,30. April 19.30—22 Uhr
Die Boheme
B 21
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel
Eurt Götz mit Enſemble
Preiſe 1.20—7.20 Mr. Donnerstag,
1. Mai 19.30—22 Uhr
Ein Walzertraum
Geſchloſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf 19.45—32 Uhr
Die Dreigroſchenoper
Geſchloſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf Freitag,
2. Mai 20—22.30 Uhr
Tosca
D 22
Preiſe 1.00—10.00 Mr. 20—22 Uhr
Konzert=Abend
Johannes Biſchoff
Preiſe 1, 2, 3 Mk. Samstag,
3. Mai 19—22 Uhr
Don Giovanni
C92, T, Gruppe 4, 5 u. 6
Preife 1.00—10,00 Mk. 15—17 Uhr
Lady Fanny und die
Dienſt botenfrage
Heſſenlandmiete 1 11
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
20—22 Uhr
Volksvorſtellung
Die andere Seite
Preiſe 1.00—3.00 Mk. 4. Mai
19—28.15 Uhr
Othello
Sonntag, Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.20—12 Mr.
Tauſchgutſcheine nur von
Sonntagsopern gültig 19.30—22.00
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete V 11
T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Montag,
5. Mai 20—82 Uhr
8. Sinfonie=Konzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 1—10 Mk. Keine Borſtellung
— Abſchiedskonzert Roſe Landwehr. Von der geſamten
Darm=
ſtädter Kritik wurde mit Bedauern davon Kenntnis genommen, daß
Roſe Landwehr, die drei Jahre dem Heſſiſchen Landestheater als
Mit=
glied angehörte, nun unſere Stadt verläßt, um einem ehrenvollen Ruf
nach Düſſeldorf zu folgen. Welche Bedeutung die Künſtlerin für eine
Bühne hat, geht ſchon daraus hervor, daß bis jetzt ein vollwertiger
Erſatz für ſie trotz mehrerer Gaſtſpiele nicht gefunden werden konnte.
Roſe Landwehr, die an unſerer Bühne das Charakterfach vertrat, iſt
eine Künſtlerin von ſelten großem Format. Ihre künſtleriſche
Viel=
ſeitigkeit bezeugt die Spannweite ihrer Begabung. Alle Freunde des
Landestheaters empfinden die Lücke, die Roſe Landwehr bei ihrem
Weg=
gang hinterläßt. Auch im Konzertſaal hat die Künſtlerin große Erfolge
errungen. Die letzte und einzige Möglichkeit, ſie noch einmal in einem
eigenen Konzert zu hören, iſt am 9. Mai 1930. Der Vorverkauf der
Karten zu dieſem Konzert hat an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes
bereits begonnen. Da die Nachfrage ſehr groß iſt, empfehlen wir, ſchon
jetzt ſich Eintrittskarten zu beſorgen.
Puccinis Oper „Die Bohéme” gelangt heute Mittwoch im
Gro=
ßen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger mit Kienzl,
Walter, Hoefflin a. G., Gerlach, Herrmann und Wünzer in den
Haupt=
rollen zur Aufführung.
Sdlgmander brindt wieder
ZUM FRUHTAHR
Sihe Auslese der schönsten Domen-
Und Herrenschuhe in Vielseltige
Ausführung in den bekannt gufen
Gualltäten und Preislogen
Seite 6
Mittwoch, den 30. April 1930
Nochmals Beleuchtung der Kraftwagen.
Segelfliegerſchule und Flugz
Der Artikel über „Beleuchtung der Kraftwagen auf der Landſtraße‟
in Nr. 102 dieſes Blattes vom 12. 4. 30 hat ſtarken Widerhall gefunden.
Beſonders reichlich gingen Zuſchriften ein von Konſtrukteuren, die den
Gedanken aufgenommen haben, an der Beleuchtung Vorrichtungen
anzu=
bringen, mittelſt deren man einem Gegenfährer kund tun kann, daß an
ſeinem Wagen etwas nicht in Ordnung iſt.
Aber auch noch neue Wünſche treten auf, die im genannten Artikel
noch nicht berückſichtigt ſind. Es iſt dies auch die Verwendung der
hinte=
ren Beleuchtung zu Signalzwecken bzw. die Anbringung von
Signal=
zeigern auch an der Rückſeite der Wagen. Hier müßte erſtens
obligato=
riſch ſein ein Zeichen, das mit den Weiſern an der Vorderſeite
zu=
ſammengeſchaltet, einem folgenden Fahrzeug anzeigt, wenn ein Fahrer
nach der Seite ausbiegen will. Zweitens wäre es ſehr praktiſch, wenn
ein Signal an der Rückſeite des Wagens den folgenden ſofort meldet,
wenn man gezwungen iſt, plötzlich zu halten oder langſam zu fahren.
Auf manchen Landſtraßen, z. B. auf der Strecke Frankfurt—Darmſtadt—
Heidelberg, iſt, zumal Sonntags, ein ſo ſtarker Verkehr, daß die Autos
tatſächlich öfter in Kolonne hintereinander fahren. Jeder plötzliche Stopp
eines Fahrzeugs bringt hier unzweifelhaft eine Gefahr für die folgenden
Fahrer. Das Signal. das dieſen Stopp andeuten ſoll, müßte am beſten
automatiſch mit der Bremsvorrichtung wirken, denn man ſoll dem
Fah=
rer nicht noch mehr Tätigkeit aufbürden im Falle einer Gefahr oder der
plötzlichen Notwendigkeit, zu handeln.
Es wäre nun wohl in erſter Linie Sache der großen Autoklubs, ihre
Mitglieder und die Kraftfahrzeuginduſtrie für dieſe Dinge zu
intereſ=
ſieren. Denn nur, wenn aus den beteiligten Kreiſen bezüigliche
Wünſche auftreten, wird die Induſtrie Luſt zeigen, entſprechende Kon=
— Evangeliſche Markusgemeinde. Recht zeitgemäß, dem Frühling
angepaßt, geſtaltete ſich unſer Gemeindeabend, und die reichen
Gaben freundlicher Darbietung boten für Geiſt und Gemüt
mannigfal=
tige Anregung. Der Vortrag des Herrn Prof. Dr. Miſchlich über
afrikaniſche Sprachenforſchung brachte weit mehr als nur Aufſchluß über
ein wichtiges Gebiet moderner Wiſſenſchaft; der erfahrene deutſche
Afri=
kaner der Vorkriegszeit gab wertvolle Mitteilungen über Aufgaben.
Wir=
ken und Ziele fortſchreitender, junger Sprachwiſſenſchaft im Dienſte der
Kultur der Gegenwart. Bei Nennung all der deutſchen Gelehrten und
Miſſionare, die ſich mit deutſcher Gründlichkeit auf dem genannten
Ge=
biete betätigen, vergaß der Vortragende in ſeiner Beſcheidenheit ſeiner
eigenen Mitwirkung, und als jüngſtes Ergebnis derſelben ſeines feinen
Buches, der „Afrikaniſchen Märchen”, das im Verlag Voigtländer=
Leip=
zig kürzlich erſchien. Als vorausgehend dem Vortrag und ihm folgend
Frau Horn=Stoll und Fräulein Stumpf, begleitet von Frau
Prof. Kleinen, die Anweſenden mit mehreren munteren Frühlings=,
Wald= und Wanderliedern erfreuten, und ihre friſche, belebte Stimme
uns gefangen nahm; in „Von der Tiefe, wo die Perlen ruhen”, mußten
wir zurückdenken an das im Vortrag gehörte, das auch gleichſam eine
Perlentiefe fremder Welt uns ſchauen ließ. Herr Pfarrer Vogel gab
wieder in erfreulicher Friſche und mit feinem Humor nach der
Tee=
pauſe nicht nur dem Dank an die Vortragenden, ſondern auch — wie
im=
mer mitten im Leben ſtehend — dem Gedenken an den jetzigen
Schul=
anfang und die damit gegebenen Aufgaben für unſere Kinder und Eltern
vortrefflichen Ausdruck. — Am Montag, 12. Mai, iſt ein
Beſpre=
chungsabend über das Abendmahl in Urſprung und Gegenwart, das
gerade in den Wochen zwiſchen Oſtern und Pfingſten ſo manche
Zeit=
fragen aufruft.
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Es ſei nochmals
hinge=
wieſen auf die in der Freitagsnummer dieſes Blattes näher bezeichnete
Monatsverſammlung am Donnerstag, dem 1. Mai, abends 8,15 Uhr,
im Gemeindehauſe, Eichwieſenſtraße 8, in welcher Herr Dr. med. Sell
ſprechen wird über „Lehrreiches aus der Erblichkeitswiſſenſchaft” (mit
Lichtbildern). Außerdem beabſichtigt der Vorſitzende bei genügender Zeit,
an Hand von Lichtbildern einiges über Bad=Nauheim mitzuteilen als
Vorbereitung auf den Beſuch der Jahresverſammlung des
Landesver=
bandes evang. Männervereinigungen am 18. Mai.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Als erſte
Familienwande=
rung im Wanderjahre 1930 findet am kommenden Sonntag, dem 4. Mai,
eine ſolche von Heidelberg nach Neckargemünd ſtatt. Mit dem Eilzug,
hier ab 6,49 Uhr, treffen wir um 8 Uhr im ſagenumwobenen
Heidel=
berg ein. Am Neckar entlang bis zur Karl=Theodoy=Brücke über den
Kornmarkt nach dem berühmten Schloß; dort findet ein Aufenthalt von
einer Stunde ſtatt, um allen Teilnehmern, die noch keine Gelegenheit
hatten, das Schloß zu beſichtigen, dies zu ermöglichen. An der
Molken=
kur vorbei gehts dann zum Königsſtuhl, wo die Frühſtückspaufe
vor=
geſehen iſt. Bei ſchönem Wetter herrliche Ausblicke von dem
Ausſichts=
turm dort. In Neckargemünd endigt die eigentliche Wanderung nach
einem gemütlichen Zuſammenſein mit den Klubgenoſſen der dortigen
Ortsgruppe. Die Rückfahrt erfolgt wieder über Heidelberg.
Sonntags=
karte Darmſtadt—Heidelberg — 3,10 Mk. im Verkehrsbüro von
Sams=
tag mittag um 12 Uhr ab. (Siehe heutige Anzeige.)
— Bezirksverein Darmſtadt des Reichsverbandes Deutſcher Poſt=
und Telegraphenbeamten. Am 3. und 4. Mai findet in Butzbach (Heſſen)
im „Hotel Deutſches Haus” der Bezirkstag des Reichsverbandes
Deut=
ſcher Poſt= und Telegraphenbeamten, Bezirksverein Darmſtadt, ſtatt.
Annähernd hundert Vertreter aus ganz Heſſen, ſowie Gäſte aus
Ber=
lin, Kaſſel, Koblenz, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Stuttgart, Saargebiet,
Würzburg uſw. werden an der Tagung teilnehmen. Der Tagung
voraus geht eine gemeinſame Beſichtigung der Zellenſtrafanſtalt
Butz=
bach. Die Tagung wird ſich neben Standesfragen eingehend mit Fragen
ſtaatspolitiſcher und volkswirtſchaftlicher Art beſchäftigen. Am
Sonn=
tag, dem 4. Mai, nachmitags 3 Uhr, findet eine öffentliche
Verſamm=
lung ſtatt, wobei der Schriftleiter der „Deutſchen Poſt”, Herr Kollege
Bittner aus Berlin, einen Vortrag über Gegenwarts= und
Zukunfts=
fragen der Beamtenſchaft halten wird. Die Bevölkerung Butzbachs
nimmt regen Anteil an dem Bezirkstag. Sie hat nahezu hundert
Frei=
quartiere für die Teilnehmer zur Verfügung geſtellt und wird weiter
durch Teilnahme an dem Begrüßungsabend in enge Fühlung mit einem
Zweige des im Dienſte von Staat und Volk ſtehenden Beamtenkörpers
treten.
— Naturgemäße Leibesübungen — das beſte Mittel zur
Körperkräf=
tigung. Man ſchreibt uns: Allgemein iſt die Anſicht verbreitet, daß
Leibesübungen ſtets eine Verminderung des Körpergewichts zur Folge
haben. Viele Eltern hüten darum auch ängſtlich ihre Kinder vor dem
Herumtollen und ſehen es nur ungern, wenn Burſche oder Mädel zum
Turn= oder Sportplatz gehen. Nun iſt es richtig, daß durch körperliche
Anſtrengungen ein ſtarker Kräfteverbrauch eintritt, und daß, vor allem
bei Menſchen mit ſtarkem Fettanſatz, der Körper an Gewicht verliert.
Niemand aber wird behaupten, daß Menſchen mit entſprechender
Körper=
fülle immer geſund und kräftig ſind. Das Gegenteil iſt meiſt der Fall,
und es iſt dem Körper nur zuträglich, „wenn derartige ungeſunde
An=
ſchwemmungen verſchwinden. Durch ſyſtematiſche u,d geregelte
Leibes=
übungen wird der Körper zu erhöhter Leiſtungsfühigkeit angeſpornt.
Durch den einſetzenden erhöhten Kräfteverbrauch wird der junge Menſch
zu ſtärkerem Appetit angeregt, ſo daß dem Körper über den
augenblick=
lichen Kräfteverbrauch hinaus neue Aufbauſtoffe zugeführt werden. Auf
dieſen Erkenntniſſen beruht auch die Kurweiſe der vom
Deutſchnationa=
len Handlungsgehilfenverband auf ſeiner Jugendburg Lobeda bei Jena
errichteten Heilſtätte für die deutſche Kaufmannsjugend. Leibesübungen
entſprechend den Schwächen des einzelnen, kräftige Koſt und ausreichende
Ruhe, das ſind die Kurmittel, die in den dreiwöchigen Kurgängen
ge=
boten werden. Da durch Zuſchüſſe des D.H.V. der Preis für einen
Kur=
gang 35. RM. für Lehrlinge beträgt, iſt damit die Grundlage für eine
wahre Volksheilſtätte geſchaffen. Die jetzt über 4 Jahre beſtehende
Jugendheilſtätte führt vom 15. Juni bis 5. Juli einen beſonderen
Kur=
gang für das rhein=mainiſche Wirtſchaftsgebiet durch. Wer Näheres
über dieſe Heilſtätte wiſſen will, wende ſich an die hieſige Geſchäftsſtelle
des D.H. V., Rheinſtraße 35.
— Außerordentliche Mitglieder=Verſammlung der Deutſchen Bau=
Gemeinſchaft e. G. m. b. H., Leipzig, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
an=
läßlich der Werbewoche vom 19. bis einſchließlich 27. d. M. im
Oden=
waldzimmer der „Krone” ſtattgefundene Mitgliederverſammlung nahm
bei zahlreichem Beſuch einen äußerſt intereſſanten Verlauf. Eine
grö=
ßere Anzahl neuer Mitgliederzugänge legte Zeugnis ab von der rührigen
Werbetätigkeit innerhalb der Ortsgruppe und insbeſondere des
Vor=
ſtandes. Die vom erſten Vorſitzenden, Herrn Frahnert, gegebenen
intereſſanten Aufſchlüſſe über Zweck, Ziel und innere Organiſation der
D.B. G. Leipzig gipfelten in der Mahnung, weiterhin für die
Gemein=
ſchaft zu dienen und zu ſchaffen und ſo dem genoſſenſchaftlichen
Grund=
ſatz „Einer für Alle, Alle für Einen”, zum Siege zu verhelfen. Die im
Anſchluß hieran erfolgten Vertreterwahlen brachten, das rege Intereſſe
der Mitglieder an dem Gedeihen der Genoſſenſchaft beſonders zum
Aus=
druck.
— Taubſtummengottesdienſt. Sonntag. 4. Mai, nachmittags,
2.30 Uhr. iſt im Gemeindehaus der Kiesſtraße
Taubſtummen=
gottesdienſt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an Pfarrer
Heß. Hügelſtraße 6.
Das Verſorgungsamt Darmſtadt iſt von jetzt ab an das
Fern=
ſprechamt unter Nr. 4743 und 4744 angeſchloſſen.
ſtruktionen in Auftrag zu geben und an ihren Wagen anzubringen. Die
Verteuerung der Geſtehungskoſten dürfte im Verhältnis zum
Geſamt=
preis eines Kraftwagens ſicher nicht zu ſehr in Betracht kommen.
Erſt wenn die Sachen ſchon teilweiſe eingeführt ſind, wäre es Sache
der Behörden, anzuordnen: 1. Signalmöglichkeit für Gegenfahrer;
2. Zeiger am Rücken des Wagens für Abſicht des ſeitlichen Abbiegens;
3. Zeiger am Wagenrücken für plötzliches Halten oder Langſamfahren.
Hierbei ſei noch bemerkt, daß auch mit den vorderen Weiſern ſich ein
Zeichen herausgebildet hat, das noch in keinem behördlichen Kodex ſteht
und infolgedeſſen von vielen Verkehrsbeamten nicht gekannt, auch von
manchen Autofahrern noch nicht genügend beachtet wird. Nämlich, wenn
ein Fahrzeug auf gerader Strecke an der linken Seite der Fahrbahn
halten will, ſo hat es den Weiſer nach links zu ſtellen, ebenſo als wenn
es in eine linke Seitenſtraße einbiegen will. Nach Anbringung des oben
geforderten Rückenſignals käme hierzu das Zeichen: ich will ſtoppen.
Gänz=
lich abwegig iſt es dagegen, wenn, wie es vor kurzem vor Gericht geſchah,
verlangt wird, daß beim Ueberholen der Weiſer auf Links geſtellt wird.
Ueberholen darf man eben nur, wenn man ſich überzeugt hat, daß kein
Gegenfahrer in gefährlicher Nähe iſt, aber hat man freie Bahn, dann
ſind Signale auch unnötig und können höchſtens irreführen. Zu
beach=
ten iſt allerdings ſtrengſtens, daß der Begegnende vor dem Ueberholenden
unter allen Umſränden das Vorfahrtsrecht hat, und daß es nichts
ge=
fährlicheres und auch unſportlicheres, ja, geradezu unanſtändigeres für
einen Fahrer gibt, als noch zu überholen, wenn er dadurch nur im
ge=
ringſten einen Gegenfahrer ſtören kann.
Schröder, Polizeioberſt a. D.
Schulbücher
bei Buchhändler Ludwig Saeng
7025b
Kirchstraße 20
— Bühnenvolksbund. Um unſeren Mitgliedern die Kehrſeite der
amerikaniſchen Kriegsauffaſſung zu zeigen und ſie zugleich in die
Zuck=
mayerſche Gedankenwelt einzuführen, haben wir in Miete K am
kom=
menden Dienstag, den 6. Mai 1930, „Die Rivalen” angeſetzt.
Diefeni=
gen Mitglieder, welche das Stück nicht beſuchen wollen, müſſen bis
Sams=
tag, den 4. Mai, ihre Karten in der Geſchäftsſtelle abgegeben haben. Sie
erhalten bei der Rückgabe der Karten ab 8. Mai in der Geſchäftsſtelle
eine Tauſchkarte zum Beſuch eines anderen Schauſpiels. Keinesfalls
ſollen Jugendliche die Aufführung der Rivalen beſuchen. Wir glauben
aber im übrigen, an den modernen Stücken nicht achtlos vorbeigehen zu
dürfen und halten es für unſere Pflicht, unſere Mitglieder auch damit
bekannt zu machen. — Ab 1. Mai ſind für die Mieten H und K die
zweiten Tauſchkarten aufgerufen und können bei der Tageskaſſe eingelöſt
werden. Die letzte Vorſtellung der Miete II iſt zurückgeſtellt, weil eine
große Oper den Spielplan beſchließen ſoll. Als nächſte Vorſtellung der
Miete K nach den Rivalen iſt „Tannhäuſer” vorgemerkt.
— „Sterbekaſſeverein Ruhe” (gegründet 1880).
Generalver=
ſammlung. Um 9 Uhr eröffnete der erſte Vorſitzende die
Verſamm=
ung und dankte den Anweſenden für ihr Erſcheinen. Den 16 im Jahre
1929 verſtorbenen Mitgliedern gedachte der erſte Vorſitzende in warmen
Worten, und zum Zeichen der Trauer erhoben ſich die Anweſenden von
ihren Plätzen. Der Verein, der ſich aus allen Ständen und
Berufs=
kreiſen zuſammenſetzt, und bereits über tauſend Mitglieder zählt, kann
in dieſem Jahre auf ſein 50jähriges Beſtehen zurückblicken. Nach
Ent=
gegennahme des Jahresberichtes erſtattete der ſtellvertretende Rechner
Herr Schey den Kaſſenbericht, woraus zu entnehmen war, daß die Kaſſe
ſowie die Bücher ſich in beſter Ordnung befinden. Es wurde dies auch
von den Kontrolleuren bezeugt, ſo daß dem Rechner ſowie dem
Geſamt=
vorſtand hierin Entlaſtung erteilt werden konnte. Bei der Neuwahl des
Vorſtandes ſind keine weſentlichen Aenderungen zu verzeichnen. Für
den verſtorbenen Rechner, Herrn Merkel, und den aus Altersrückſichten
zurückgetretenen Herrn Karl Zöller wurden die Herren Kräll und
Mer=
kel jun. in den Vorſtand gewählt. Ein Antrag des Vorſtandes, neue
Mitglieder beiderlei Geſchlechts im Alter von 17—55 Jahren
aufzuneh=
men, wurde nach kurzer Debatte gutgeheißen. Es iſt hierdurch noch
manchem die Möglichkeit geboten, für ein mäßiges Eintrittsgeld das
Verſäumte nachzuholen, zumal der Verein zurzeit 500 Mark Sterbegeld
ohne jeglichen Abzug an die Hinterbliebenen der Verſtorbenen zahlt.
Im Jahre 1929 wurden im ganzen 8000 Mark und ſeit Beſtehen des
Vereins 237 770 Mark Sterberente ausbezahlt. Nähere Auskunft, ſowie
Anmeldungen bei dem erſten Vorſitzenden, Herrn Aug. Weber,
Rhön=
ring Nr. 59.
bei den Heſſen=Jungflieg
Trotz anfänglich ſchlechten Wetters wurde wä
lehrganges auf dem Forſtberge, Gemarkung Ueber
(Odenwald), vom 18.—27. April insgeſamt 141 p.
ſondere Erfolge des Kurſus ſind 3 A=Prüfungen
Jungfliegern Ingenieur Walter Carnier,
ſchüler Paul Brummer, Langen, und B—
Schönberger jun, Groß=Bieberau, abgelegt iDdon
Die Taufe des neueſten Flugzeuges, das glei
s=
fliegern erbaut wurde und ſich bereits im vorerw
vorragend bewährte, wurde am 27. April unter 1 I Ant0
Bevölkerung vorgenommen. Herr Gewerberat g n.
der des Heſſenflieger=Vereins, hielt die Taufrede rm
lu=
den Worten veranſchaulichte er u. a. den Werde,
ſchule, dankte der Leitung und allen Jungflieg vn .
lichung des ſeit Ikarus: Zeiten beſtehenden Menſ t.=
sraun=
zu können, jederzeit ſo tatkräftig mitgeholfen z. Wen
unvergeßlichen Nehring, anderen toten und noch
den
Lüfte, betrachtet auch der Heſſenflieger=Verein 1
fSleit=
fliegerei als ausgezeichnete Vorſchule für den Mo pu
In dankbarer Anerkennung ſeiner Verdienſ mn
ſi=
wicklung der Segelfliegerſchule ſoll das Flugzeug SNamen
Brauereibeſitzers Georg Schönberger ſen., Groß=2 wrau
Hüllen fielen. Der Name „Georg Schönberger‟ Se
zu=
ten des Gleiters ſichtbar. Herr Gewerberat Kre= zerſo
Fliegerbrauche gemäß, die Flaſche Sekt am F wpige
Wünſchen für die Zukunft des Täuflings und 1 Sbem 3
„Glück ab!” ſchloß er ſeine eindrucksvolle Rede.
zogen. Einige Minuten herrſchte feierliche Stil iFe
Rieſeln des edlen Naſſes unterbrochen wurde. Min.
die dem Flugzeug und jedem ſeiner Führer von
Schwurgerichk.
Aw. Vor dem Schwurgericht hatte ſich am Dienstag ein 43jähriger
Werkmeiſter aus Offenbach wegen. Totſchlags zu verantworten. Er hat
am 7. Januar im Büro ſeines Arbeitgebers Sl. zwei Schüſſe auf dieſen
abgegeben, von denen der erſte fehlging, der zweite jedoch Herz und
Lunge durchbohrte und den alsbaldigen Tod des Getroffenen
hervor=
rief. Der Angeklagte hatte früher einen kleinen Fabrikationsbetrieb,
in dem er Raſierapparate und ähnliche Gebrauchsartikel herſtellte.
Die=
ſen Betrieb hatte ihm der Getötete abgekauft und ihn ſelbſt als
Werk=
meiſter angeſtellt. Der neue Prinzipal blieb aber mit ſeinen
Zahlun=
gen im Rückſtand, auch ſein Gehalt konnte der Angeklagte nicht
bekom=
men, und außerdem wurde ihm plötzlich gekündigt. Es kam darauf im
Dezember des Vorjahres zu einem Streit zwiſchen beiden, bei dem der
Getötete den Angeklagten mit einem Totſchläger bedrohte. Seither
mahnte der Angeklagte nicht mehr ſelber, ſondern ſandte ſeine Frau.
Als dieſe am 7. Januar, einem Tag, an dem ſie unbedingt Geld
brauch=
ten, bei Sl. nichts erreichte, nahm ſie ihren Mann mit nach dem Büro.
Dieſer hatte ohne ihr Wiſſen einen Browning zu ſich geſteckt. Im Büro
kam es wiederum zu Streitigkeiten. Sl. forderte die beiden auf, den
Raum zu verlaſſen, griff dabei gleichzeitig in ſeine Manteltaſche und
holte etwas heraus, was der Angeklagte für den Totſchläger hielt, ſeine
Frau für einen Revolver. Als die Frau auf eine Bewegung des Sl.
hin ausrief: „Er ſchießt!” zog der Angeklagte ſeinen Browning und
gab zwei Schüſſe ab. Ohne ſich um das Ergebnis zu kümmern, lief er
gleich zur Polizei, gab den Revolver ab und ſagte: „Ich habe geſchoſſen”,
Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragte wegen Totſchlags
unter Zubilligung mildernder Umſtände drei Jahre Gefängnis. Der
Verteidiger hielt Freiſprechung und ſofortige Haftentlaſſung auf Grund
des Notwehrparagraphen für angebracht. Das Gericht verurteilte den
Angeklagten unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen Totſchlags
zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. Acht Wochen
Unterſuchungs=
haft kommen in Anrechnung. As kann nicht als erwieſen angeſehen
werden, daß der Getötete handgreiflich gegen den Angeklagten vorgehen
wollte. Sl. war keine aggreſſive Natur. Darum kommt vermeintliche
Notwehr nicht in Frage. Mildernde Umſtände ſind durch die Erxegung
und die Notlage des Angeklagten gerechtfertigt. Der Antrag auf
Auf=
hebung des Haftbefehls wird indeſſen abgelehnt.
Für die
Gesundheit!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Bevorzugte Abfertigung von Schwerkriegsbeſchädigten. Die
Kriegerkameradſchaft Haſſia, Verband der Kriegsbeſchädigten u.
Krieger=
hinterbliebenen, Darmſtadt, Ahaſtr. 5, Telephon Nr. 3574, teilt uns
nach=
ſtehendes mit: Bekanntlich werden an Schwerkriegsbeſchädigte zur
be=
vorzugten Abfertigung bei perſönlicher Erledigung eigener
Angelegen=
heiten von Amtsſtellen Ausweiſe erteilt. Auch die
Schwerunfall=
verletzten und Schwerſatzungsbeſchädigten können
ſolche Ausweiſe erhalten. Nunmehr hat der Arbeitsminiſter empfohlen,
auch den Schwerbeſchädigten, die nach dem Altrentner=, dem
Wehrmachts=
verſorgungs= und Kriegsperſonenſchädengeſetz verſorgt werden, durch die
nachgeordneten Dienſtſtellen dieſe Ausweiſe zuzubilligen, da ſie nach
§ 3 des Schwerbeſchädigtengeſetzes unter denſelben Perſonenkreis wie die
vorhin genannten Schwerbeſchädigten fallen. Die Ausweisvergünſtigung
für Friedensblinde und andere Schwererwerbsbeſchränkte, die nach § 8
des Schwerbeſchädigtengeſetzes geſchützt ſind, bleibt auch weiterhin in
Geltung.
mit auf den Weg gegeben wurden, erfüllen!
Daß die Schulung auch in dieſem Oſterferie 2S eine
war und die Schüler ſelbſt Tüchtiges gelernt ha hem
mittelbar an die Taufe ſich anſchließende ſchöne
des ben
Schönberger jun. und die darauf folgenden we wi R
ſchiedenſten Jungflieger.
Schlechtwettertage werden mit dem Bau ein —uten 00
gefüllt. Mitte Mai iſt mit ſeiner Fertigſtellung Schnen
An den kommenden Kurſen können ſich nr x nig
Herren beteiligen. Anmeldung wird erbeten bei xlehre
Groß=Bieberau (Odenwald), Gaſthaus „Zum Aewal
Mercedes=Benz, Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34
— Curt=Götz=Gaſtſpiel im Kleinen Haus. FI Mitnd
Curt Götz mit ſeinem Berliner Enſemble im „Ten 6u
mödie „Der Lügner und die Nonne”, falig
rung. Das Werk hat in dieſer Spielzeit in Be 150 A0
erlebt und konnte auf der durch alle maßgeblichen Sſchen
führenden Curt=Götz=Tournee, zuletzt in Frankf a. M.
ſterte Anerkennung des Publikums und der Kr Fir
der bekannte Kunſtkritiker Kaplan Fahſel dem „er C
ſönlich ſeine rückhaltloſe Zuſtimmung zu dem g Slen
zum Ausdruck gebracht.
— Volksvorſtellung „Die andere Seite‟. Sam den
auf vielfaches Verlangen einmalig im Kleinen Ha rie Poll
des bereits zwanzigmal mit ſtärkſtem Erfolg. Senen
„Die andere Seite” von R. C. Sherriff ſt Morg
tag Beginn des Vorverkaufs.
— Sondergaſtſpiel im Orpheum. Wie bere —itgeie
die bekannten Schallplattenſänger „Comedia Ernol
nannt die „Deutſchen Revellers”, für wenige je
Freitag, 2. Mai, im Orpheum. Eine bei we
Vorſtellung durch die Mitwirkung der durch ihre Erdfun
plattentätigkeit ſehr bekannten Berliner Künſt!
ger und den glänzenden Conferencier Kurt FFolon
ſches Theater, Berlin). Die künſtleriſch hochinte erien
die ſich an den kultivierten Geſchmack wenden, Ben
Beifall. Trotz hoher Koſten ſind die Preiſe n eihd
ſorge ſich baldigſt Karten im Vorverkauf bei de C,
Verkehrsbüro. (Beachte heutiges Inſerat!)
— Maiſingen. Die beiden Männergeſangve
„Liedertafel” ſetzen das im vorigen Jahre mit auſſ
Erfolg begonnene Maiſingen unter Leitung il Chan0
Grim am 5. Mai, abends 8,30 Uhr, am Alice= Emſl
ſtraße) fort. Eine Wiederholung in einem ander Stalt
Zeit und Ort wird noch bekannt gegeben. Ma 2r,
Wanderlieder (alle im Volkston gehalten) und Slied
150 Sängerkehlen erſchallen, dem Minnemonat z TSn
zur Ehre und um der Männerchorſache neue Fr E
— Volkshochſchule. Am Sonntag, den 4 —i,
heimatgeologiſche Wanderung unter Eund
ſtatt. Vorgeſehen ſind 6 Wanderungen in die 1
gebung von Darmſtadt. Der Treffpunkt für „ti0
bahnbrücke, Dieburgerſtraße, 9 Uhr. Die Wan 9‟
mittag in Eberſtadt. — Für den Konzertaben / wn
Biſchoff am Freitag im „Kleinen Haus” erh
ermäßigte Karten auf unſerer Geſchäftsſtell
— Beſuch ausländiſcher Wifſenſchaftler in T ſſſt.
einigen Tagen eine größere öſterreichiſche Studie TIſch
Fabrik beſichtigt hatte, weilte geſtern eine eben Faul
reiſe befindliche größere Anzahl von Dozenten
Univerſität Kopenhagen in unſerer Stadt, um
Merck kennen zu lernen. Unter Führung von Fe
gaard=Rasmuſſen trafen die Reiſeteilnehmer vor 194
und begaben ſich ſofort zur Fabrik, wo ſie dure =
Direktor Löw begrüßt wurden. Es ſchloß ſich e El
gang durch eine Reihe von Laboratorien, Bet K.
Magazinanlagen an. Unter den ausgedehnten
tungen der Fabrik fanden die in der Entſtehmr
ſchon eingerichteten Neubauten des wiſſenſchaftlie
beſondere Beachtung. Nach einem Mittagsmahl
eine kurze Fahrt durch die Stadt, die mit einer Eiu
Hauſes endete. Die fremden Gäſte reiſten kurz
weiter.
— Auf ben heute abend ſtattfindenden Licht
Oberſtaatsanwalts Dr. May über „Die Welt
nochmals aufmerkſam gemacht. Der Vortrag
und beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt iſt frei.
— Hunde=Ausſtellung. Wie bereits mitgete
1930 in der Orangerie eine große Ausſtellung b 40
ſtatt. Die Meldungen ſind ſehr zahlreich eing
Hunde zur Ausſtellung und Prämiierung. Na
von Brieftauben und Vorführung von Polizei
daß in dieſem Jahre ein ganz vorzügliches Ma g
zwar aus allen Teilen Deutſchlands ſowie aus
amerika.
— Stenographie und Maſchinenſchreiben.
heutige Anzeige macht die Stenographen=Verei
Handwerkerſchule, Ecke Karls= und Ni
darauf aufmerkſam, daß die neuen
Kurſ=
ſchrift am Freitag, dem 2. Mai, in den ve
räumen unter fachmänniſcher Leitung beginne!
erſten Stunde. Der Beginn des Maſchine
richts Karlſtraße 23, Erdgeſchoß, kann t
nen die Stunden nach Wunſch belegt werden. AI
daſelbſt.
— Vereinigung für Vogelſchutz und =liebhab
gebung. Die nächſte Monatsverſammlung fin
2. Mai, 20 Uhr, im Hotel Prinz Carl ſtatt. An
einsmitglied Herr A. Hirzmann über das
Sümpfen ſprechen. Die am 8. Februar d.
hat das Beſtreben, alle Vogelliebhaber Darmſtadt
menzuſchließen und ſchließt ſich an den Lande
ſchung, =ſchutz und =liebhaberei Heſſen und an
Es finden monatliche Zuſammenkünfte ſtatt, we
ſuches erfreuen und in denen Gäſte ſtets willko.
Erfahrungen ausgetauſcht und belehrende Vol
nicht nur für die gekäfigten Tiere ſoll geſorgt, I.
Vogelſchutz in der Natur muß zu ſeinem Recht
ſames Anlegen von Futterplätzen und Niſtgelee
gemeine Aufklärung in Vogelſchutzfragen läßt
Auch ſind jährliche Ausſtellungen geplant, welche
freunden begrüßt werden. Zu wirklicher Arbe
es jedoch nur kommen, wenn ſich möglichſt diele
derten Welt dieſer Vereinigung angliedern. A
alle Vogelliebhaber Darmſtadts und Umgebun
gung anzuſchließen. Anmeldungen wolle man
Dipl.=Ing. F. Scriba, Darmſtadt, Herdweg
Trinkt mehr Milch!
Kandwirtſchaftskammer für Heſſen wird uns geſchrieben:
breszeit naht heran, in der der menſchliche Körper weniger
eugen braucht, dafür aber das Durſtgefühl ſtärker iſt,
be=
beißen Somniertagen. Unſere Landwirte werden es
dank=
wenn der Milchverbrauch wieder zunimmt. Sie werden
ſteigern, wenn ſie die Milch abſetzen können, ohne daß
en Angebots, der an ſich ſchon niedere Erzeugerpreis
„bt. Bekommt doch der Landwirt vielfach nur 15—16 Pfg.
„ weniger als vor dem Kriege, obwohl man damals für
te mehr kaufen konnte als heute. Dabei iſt die Milch eines
ten und hochwertigſten Nahrungsmittel. In gekühltem
Ht und ernährt ſie in Verbindung mit anderen Speiſen,
eln oder Bratkartoffeln und ſtellt eine preiswerte
Abend=
rührt dem Körper mehr Fett und Eiweis zu, als in der
Szeit erforderlich iſt. Auch hat ſie keinerlei durſterregende
Gleich gut ſind Joghurt= und Kefir=Milch, desgleichen
lfo billig und gut ernähren will, der trinke mehr Milch
einen ſtärkeren Verbrauch.
Faßſergeld. Der Mieterverein (Sitz Stiftsſtr.) ſchreibt
När 1930 iſt die Friſt für Erhebung von Waſſergeld für
=laufen. Es braucht kein Mieter noch Zuſchläge zu zahlen.
dabei, daß im April erſt die Waſſerrechnung für März
die den Teil noch enthält, der für März zu zahlen iſt.
inſchen, daß bei der Verteilung keine Unannehmlichkeiten
Aus den Parkeien.
che Volkspartei. Wie aus dem heutigen Inſerat
eranſtaltet die Deutſche Volkspartei am kommenden
rühlingsfeſt. Nach allen Vorbereitungen darf man
auch dieſe Veranſtaltung ſo hervorragend verlaufen wird
zrjahr veranſtaltete große Wohltätigkeitsfeſt der D.V.P.
al ſoll ein etwaiger Reinertrag wohltätigen Zwecken zu=
Die Eintrittspreiſe ſind mit 2 Mark für Mitglieder
ſe und 3 Mark für Nichtmitglieder denkbar billig
ange=
iſt Steuer und Tanzgeld enthalten. Es wird in zwei
ein kurzes, aber auserleſenes künſtleriſches Programm
7 6 eröffnen und ihm den heiteren Auftakt geben.
Tom=
bude, Schießſtand und Sekt= und Bowlenſtand, ein
Kaba=
des Gartenſaales uſw uſw. werden Abwechſelung bieten.
eingeladen! Karten ſind im Verkehrsbüro am Schloß,
2, und im Büro der Deutſchen Volkspartei, Zimmerſtr. 1,
40 und 1304, erhältlich. Alles weitere möge man aus
ehen.
che Volkspartei, Jugendgruppe. Heute
os 8 Uhr: Gruppenabend im Reſtaurant Gutenberg,
m vom Reichsparteitag der Nationalſozialiſten 1929 in
am Sonntag, dem 4. Mai, vormittags 11 Uhr, im
Union=
im Vorverkauf auf der Geſchäftsſtelle. (Siehe heutige
kalender für Mittwoch, den 30. April 1930.
stheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, B 21: „Die
Kleines Haus, 20 Uhr: Einmaliges Gaſtſpiel Kurt
ſiy ſemble. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Spaniſche Bodega, Alter Ratskeller. —
Herrn=
ffee. 16 Uhr: Konzert. — G. D. A., 20 Uhr, im
„Zur Krone‟: Oeffentl. Lichtbilder=Vortrag „Die
fangenen”. — Kinovorſtellungen:
Union=
ia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Mittwoch, den 30. April 1930
Aus Heſſen.
— Arheilgen, 29. April. Zur Einleitung der Feuerſchutzwoche
veranſtaltete die Feuerwehr unter Vorantritt ihres Muſikkorps einen
größeren Fackelzug durch unſere Ortsſtraßen, wobei ſelbſtgefertigte
Transparente wirkungsvoll hervortraten. Am Sonntag vormittag
muſizierte die Kapelle an verſchiedenen Stellen des Ortes. Viele
Ein=
wohner hatten ſich zu dieſen Veranſtaltungen eingefunden. Nachmittags
fand eine größere Schau= und Angriffsübung ſtatt, an der ſich auch die
hieſige Arbeiter=Samariterkolonne beteiligte. Erſchienen waren die
Ge=
meindevertretung, Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger, Herr
In=
ſpektor Herborn von der Firma E. Merck, Darmſtadt. Letztere hielten
nach Schluß der Uebung Aufklärungsvorträge über Feuerſchutz und
Feuerverhütung. Herr Dr. Ritzert, der die Arbeiter=Samariterkolonne
inſpizierte, ſprach ſich in anerkennenswerter Weiſe über dieſe aus. Nach
Abſchluß des ſehr ſchön verlaufenen Tages fand ein Umzug mit dem
ganzen Gerätepark ſtatt.
J. Griesheim, 29. April. Theaterabend. Der von der
Sän=
gervereinigung „Germania”, veranſtaltete Theaterabend nahm einen
würdigen Verlauf. Nachdem zwei Chöre, „Rheinbefreiung” von K. Kern
und „Lieb Mütterlein” von A. Simmermacher, wirkungsvoll zu Gehör
gebracht waren, begrüßte der Vorſitzende des Vereins, Herr Heinrich
Rotenberger, die überaus zahlreichen Beſucher. Dann ging das
Schau=
ſpiel in 3 Akten „Der Jugend Schuld geſühnt”, von Karl Siber, über
die Bretter. Meiſterhaft verſtand es der Autor, auch hier wieder ein
Bild ſo recht aus dem Leben zu zeichnen, welches die Zuſchauer von
An=
fang bis zu Ende in atemloſer Spannung hielt. Das Stück ſpricht
durch ſeinen ſittlichen Ernſt, durch ſeine prachtvoll gezeichneten, kernigen
Figuren, vor allem durch den außerordentlich ſtimmungsvollen Schluß,
ſehr zum Herzen des Publikums, welches der brauſende Beifall am
Schluß des 3. Aktes bewies. Alle ſpielten mit großer Begeiſterung und
Hingabe, wie man es von Dilettanten höchſt ſelten zu ſehen bekommt.
Die „Germania” kann ſtolz ſein auf ſeine Spieler, denn alle, die dieſen
Theaterabend beſucht haben, waren voll des Lobes. Zu wünſchen wäre,
daß dieſes prachtvolle Schauſpiel wiederholt würde.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders empfehlenswert. Nehmen Sie dreimal täglich 2— 3
Toluba=Kerne, die fettzehrende Stoffe enthalten. Die echten Toluba=
Kerne erhalten Sie in Apotheken.
(l. K6.1835
Aa. Eberſtadt, B. April. Die Turngeſellſchaft E. V. hat
ihren Uebungsbetrieb auf dem Turnplatz in der Schloßſtraße wieder
auf=
genommen. Die Turnſtunden finden für alle Abteilungen Dienstags
und Freitags ſtatt. Der Turnplatz iſt neu eingekieſt worden und gibt
eine ſchöne Uebungsſtätte ab. Am Samstag findet wegen Beratung der
Satzungsänderungen eine außerordentliche Hauptverſammlung ſtatt. —
Hohes Alter. Einer der älteſten hieſigen Einwohner, der frühere
Nachtſchutzmann Georg Gärtner, kann Mitte der Woche ſeinen 89.
Ge=
burtstag begehen.
Cp. Pfungſtadt, 29. April. Konfirmation. Am Sonntag
fand durch Pfarrer Zinn die Konfirmation der Konfirmanden des
Süd=
weſtbezirkes ſtatt. Die erhobene Kollekte iſt für die Anſchaffung einer
neuen Altardecke beſtimmt. — Die Hahner Kinder (14 an der Zahl)
wur=
den am Sonntag durch Pfarrer Dr. Dreſcher=Eſchollbrücken konfirmiert.
— Die Gemeinde Pfungſtadt beabſichtigt, einen Bauplatz (früheres
Neff=
ſches Anweſen) zu veräußern.
Cp. Pfungſtadt, 29. April. Die Ortsviehkaſſe Pfungſtadt
hält ihre diesjährige Generalverſammlung am Sonntag nachmittag im
„Rheiniſchen Hof” ab. Es iſt u. a. eine Ergänzungswahl des
Vorſtan=
des vorzunehmen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. April. Obſt= und
Gartenbau=
verein. Am Sonntag, den 11. Mai I. J., nachmittags 2,30 Uhr,
fin=
det unter Führung des Herrn Obſtbauinſpektors Behne=Darmſtadt
ein Gemarkungsrundgang ſtatt zum Zwecke der Beſichtigung der unge=
pfropften Obſtbäume und deren Nachbehandlung. An dieſen Rundgang
wird ſich um 5 Uhr im Vereinslokal eine allgemeine Ausſprache
anſchlie=
ßen, wobei allen Wünſchen der Obſtbaumbeſitzer Rechnung getragen
wird. Soweit beſondere Beſichtigung einer Obſtbaumanlage gewünſcht
wird, wolle man dies dem Vorſitzenden des Vereins, Herrn
Bürger=
meiſtereiſekretär Steuernagel, melden. — Der Reichsverband des
deutſchen Gartenbaues hält in der Zeit vom 17. bis 20. Mai I. Js. im
Mainz ſeinen diesjährigen deutſchen Gemüſebautag ab. Neben
be=
lehrenden Vorträgen finden noch Sonderlehrgänge und
Beſichtigungs=
fahrten ſtatt. Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt zu empfehlen.
Einzel=
heiten über die Ausführung des Programms ſind durch den
Vorſitzen=
den des hieſigen Vereins zu erfahren. — Dieſer Tage kommen die
Ge=
bühren für das diesjährige Beſpritzen der Obſtbäume zur Einhebung.
Sie berechnen ſich wie folgt: a) für einen großen Baum auf 25 Pfg.,
b) für einen mittelgroßen Baum auf 20 Pfg., c) für einen kleineren
Baum auf 15 Pfg. In dieſen Beträgen ſind alle Auslagen einbegriffen,
Nacherhebungen finden nicht ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 28. April. An Stelle der aus dem hieſigen
Lehr=
körper ausſcheidenden Herren Lehrer Kraußmüller und Wehrauch
wur=
den als Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Ramſtadt ernannt die Herren
Wilhelm Göttmann zu Unter=Sensbach und Friedrich Obmann zu
Ar=
heilgen. — Schädlingsbekämpfung. Wie feſtgeſtellt wurde,
iſt die Herbſtzeitloſe in dieſem Jahre wieder in ſtärkerem Maße
auf=
getreten. Die Wieſenbeſitzer wurden ſeitens der Bürgermeiſterei
aufge=
fordert, die Pflanzen mit der ſich nun bildenden Samenkapſel
auszu=
ziehen, um eine weitere Vermehrung zu verhindern. Die Nichtbefolgung
dieſer Anordnung iſt ſtrafbar.
— Reinheim, 29. April. Der Artillerieverein des vorderen
Oden=
waldes unternimmt am kommenden Sonntag, den 4. Mai, ſeinen
Jah=
resausflug nach Nonrod zu Kamerad Friedhof. Zuſammenkunft
um 1.30 Uhr nachmittags am Gefallenendenkmal zu Groß=Bieberau,
woſelbſt eine kleine Feier zu Ehren der gefallenen Kameraden ſtattfindet.
Anſchließend Spaziergang durch den Wald nach Nonrod. Kameraden
oder deren Angehörigen, die den Spaziergang nicht mitzumachen
beab=
ſichtigen, haben Gelegenheit, von 2 Uhr nachmittags ab vom Kameraden
Heinrich Reinheimer in Groß=Bieberau per Auto nach Nonrod zu
ge=
langen.
Ce. Seeheim, 29. April. Eröffnung des
Spargelmaxk=
tes. Die hieſige Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft eröffnete
am Sonntag mittag 2.30 Uhr in der Markthalle ſeinen diesjährigen
Großmarkt. Es wurden, nachdem ſchon einige Tage zuvor kleinere
Men=
gen an hieſige Händler abgegeben worden waren, über 12 Zentner
Spar=
gel auf den Markt gebracht, für die die Erzeuger 82—84 Pfennig löſten.
Am Montag kamen wiederum 11 Zentner zuſammen, für die jedoch nur
56—62 Pfennig geboten wurden. Die 2. Sorte brachte die Hälfte. Da
in den letzten Monaten in unſerer Gemarkung eine große Menge
Spar=
gelanlagen geſchaffen wurden, wird in einigen Jahren die Zufuhr das
ſeitherige Angebot weit übertreffen. — Der Sonntagsverkehr
war dank des ſonnigen Frühlingstages überaus rege. Die Autobuſſe
hatten von früh bis ſpät in die Nacht hinein Hochbetrieb. Trotz des
ſtarken Beſuches entledigten ſich die hieſigen Gaſthäuſer ihrer geſteigerten
Aufgaben aufs beſte.
Schönberg, 29. April. Dem Erbprinzenpaare zu Erbach=
Schön=
berg wurde heute auf Schloß Schönberg eine geſunde Tochter geboren.
A. Ellenbach, B8. April. Jubiläumsfeſt. Der hieſige
Krieger=
verein feiert am 24., 25. und 26. Mai ſein, 25jähriges Jubiläumsfeſt,
mit dem gleichzeitig der Frühjahrsbezirkstag des Haſſiabezirkes
Bens=
heim verbunden iſt. Da ſchon ſeit 20 Jahren kein größeres Feſt hier
mehr gefeiert wurde, darf man damit rechnen, daß das Jubiläumsfeſt
recht große Anteilnahme findet.
— Gernsheim, 29. April. Waſſerſtand des Rheins am
28. April 1,02 Meter, am 29. April 0,90 Meter.
Bab=Nauheim, 29. April. Aus 12 Meter Höhe abgeſtürzt.
Montag vormittag ſtürzte in der Hauptſtraße ein an einem Dache
arbei=
tender Spenglergeſelle aus Ober=Rosbach aus etwa 12 Meter Höhe ab.
Mit ſchweren Verletzungen wurde er in das hieſige Krankenhaus
ein=
geliefert. Er hat inzwiſchen das Bewußtſein wiedererlangt, doch gilt
ſein Zuſtand noch als lebensgefährlich.
kennzeichnet alle SHELL-Pumpen,
die neben dem hochwertigen, auf der
ganzen Welt geschatzten Betriebsstoft
D
das SHELL-Spezialgemisch für be-
Sonders hochkomprimierene
Aoforen
abgeben. Dieser Treibstof ist ge-
Schaffen zur restlosen Ausnufzung
auch des böchstverdichtenden Motors
Seite 8
Mittwoch, den 30. April 1930
O
O
Ludwig Hein
Rosine Hein, geb. Stoll
Vermählte
Roßdorf
Schwanenstr. 18
Darmstadt
Feldbergstr. 69
Kirchliche Trauung Sonntag, den
4. Mai in Roßdorf.
Für die treundlichen Glückwünſche, Blu=
Reelle Heiraten und
Einheir, ſtets durch
das beſtempf. Büro
Frau G. Schuchmann
Darmſt., Stiftſtr. 46,
I2 Ref., ſtr. Diskr.
Frl., 32 J., geſchäfts
tät, w. Bekanntſchk
mit ält. Herrn zw
ſp. Heirat. Angeb
unt. A 90 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl.
Witwer, Handwerk.,
58 J., kath., ſucht
Witwe od. Fräulein
dhne Anh. v. 40 bis
50 J. zwecks ſpäterer
Heirat kennen zu
lernen. Zuſchr. erb.
1. A 87 Gſchſt.
Tabletten „Coro=
men und Geſchente gnläßlich unſerer /1 Ehlfeltangs=
Silbernen Hochzeit ſagen wir auf dieſem / nova” mit Marien=
Wege unſeren herzlichſten Dank. Be= bader Salz in allen
ſonderen Dank dem Geſangverein Froh= //Apotheken. (1549a
ſinn Braunshardt.
ſiHerrenhemder
nach Maß. (3359a
Weichenwärter Peter Göttmann
Frau E. Zeitz,
und Frau.
Firma: K. Roeſe,
Schuchardſtr. 13
Todes=Anzeige.
Werbe-Verkauf
erstklassiger
Herrenstoffe
gieStoheaham
Lndertdem fertig und nac
Kinderkleider
Kinderschürzen
Basthüte
Während dieser Veranstaltung
doppelte Anstrengungen
Neben ganz außergewöhnlich billigen
Unterpreisposten
10% Sonder-Rabatt
Fenster- und Aute
Her
empliehlt Drogerie Zachmann, Bleichstra
Mein Spezialgeschäft bietet absolute Gewähr
zu niedrigen Preisen die allerbesten
Oualitäten zu erwerben
Einf
ilienhaus
in ſchönem Villenviert
Darmſtadts.
6 Zim., Bad, Küche u. Mädchenzimmer.
alleinſtehend, mit ſchön angelegt. Gart.
Wilh. Conrad
baldigſt beziehbar, bei größerer Anzahl
verkäuflich. Näheres nur durch (*md
Ferdinand Braun, Immob.=Verwertung
Karlsſtraße 66.
Fernruf 517.
Heute früh entſchlief ſanft mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater und
Groß=
vater
eri Aeiet Meit I.
Spezialgeschäft feiner Herrenstoffe
Darmstadt, Schulstr. 6
Großer Garten
A
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Marie Melk, geb. Huck.
WElBLICH
Wixhauſen, Wirtſchaft zur Krone,
den 29. April 1930.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 1. Mai,
14.30 Uhr ſtatt.
Friſeuſe
zur dauernd.
Aus=
hilfe für Freitags
u. Samstags, evtl
nur Samstags, ſof.
geſucht. Gute
Bezah=
lung. Angeb. unter
A. 73 a. d. Gſchſt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie für
die zahlreichen Blumenſpenden beim Heimgang unſeres
teuren Entſchlafenen
Herrn Ludwig Müller
Bühneninſpektor i. R.
ſprechen wir hiermit unſeren innigſten Dank aus.
Be=
ſondern Dank noch für die Kranzniederlegung des
Krieger=
vereins und des Heſſ. Landestheaters.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Müller.
Darmſtadt, den 29. April 1930.
Karlsſtr. 49,
Elegante HÜte
jap Kimonos und Damen-Wäsche
in allen Preislagen
Johanna Becker
1857a)
Elisabethenstraße 12
Zurückgekehrt!
1a 1.
Dre
Alicestr. 19½,
*in
Ihre Wäſche wird tadellos in der
Haushallungswäscherei, Reſorm
Nied.=Ramſtädterſtr. 5 Fernruf 138 (1424a
TAPEIEN
WOLEUM
(3734
Ludwigs-
Jungmann Nf. platz 6
DODBAD TOLZ
in den baperischen Alpen
gegen Bluthochdruck,
Adernver-
kalkung, Frauenleiden;
landschaft-
lich und klimatisch bevorzugte Lage.
Prospekte durch Kurverein.
TMch.5756)
Servierfräulein
Haupſiege ſucht Stelle. Ang. u.
A. 69 a. d. Gſchſt.
Fr. Harkmann
appr. Heilgehilfe,
Grafenſtr. 20, II. Iks
Telefon 1454. (278e
A
WElIBLICH
Frau, w. im
Mar=
tinsviertel wohnt,
ſucht ſtundenw.
Be=
ſchäft, vor= od. nchm.
Ang. u. A. 56 Gſch.
Ehrl., flinke, zuverl.
junge Frau ſ.
Be=
ſchäftig. (Büro od.
dgl.), ev. auch vorm.
. 8—12 Uhr. Näh.
Geſchäftsſtelle.
Suche zum 15. Mai
anſtänd. ſaub. ſelbſt.
Mädchen, in allen
Hausarb. bew., m.
gt. Zeugn. Waſchfr.
vorh. Kl. Familie.
Heidenreichſtr. 37, II.
Vorzuſtell. nur
vor=
mittags od. abends
nach 7 Uhr.
O
ſchaftlich. Haus ein
älter, erſtes
Haus=
mädchen, langjähr
Zeugn. erforderlich,
Servieren verlangt,
ferner Alleinmädch.
welch. ſelbſt. kochen
kann, Köchin u.
Bei=
köchin für Reſtaur.
Gew. Stellenbüro
Frau M.
Dingel=
dein,
Eliſabethen=
ſtraße 5. Tel.3365.
Beſtempfohl., ält.
Hausmädchen
bei hohem Lohn
ge=
ſucht. Perfekt im
Servieren. Nähen,
Bügeln etc Näh. in
der Geſchäftsſtelle.*
200% Verdienſt
Wiederverkäufer für Maſſenartikel
(Neuheit) geſucht. In kurzer Zeit
nach=
weislich über 90000 Stück verkauft.
Adolf Röll, Metallwaren
Hainſtadt, Kr. Offenbach a. M. (VI.305
im Herbſt zu verpachten nur an Garten.
liebhaber, die ſaubere Arbeiten tun und
pünkt=
lich zahlen, den Garten in Stand halten.
150 tragbare Obſtbäume (Edelobſi), 600
Beerenſträucher, ein großes Stück Land für
Erdbeeranlage (Waſſer, Hütten), paſſend für
3 —4 Beamte oder Penſionäre, welche ſich
teilen. Dieburgerſtraße. (Sommeraufenthalt.
Angebote unter A 62 an die Geſchäftsſt. (
Fkagenhaus
Tüchüger Bubikopischneider
und Herrenfriſeur, event, auch Onduleur,
bei höchſtem Gehalt für Hildburghauſen
in Thüringen für 1. Juni geſucht.
Selbi=
ger muß in genannten Fächern vollſtändig
perfekt ſein. Angebote an
Willi Krämer
z. Zt. Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 177
bei Herrn Prokuriſt Link.
3X5 Zim. u. Zub
in gutem Zuſtand
Friedrichſtr., alsb.
verkäuflich. Preis
26 000 ℳ, Anzahlg.
ca. 8000 ℳ.
Ver=
kaufsverhandlungen
leitet Ferd, Braun,
Immobil.=
Verwer=
tung, Karlſtraße 6(
Fernruf Nr. 517.
Bauplatz
gute Lage, preiswert
zu verk. Angeb. u.
A. 88 an d. Geſchſt. (
In enormer Auswah
Strickkleider
Pullover
Westen
mit und ohne Arm.
Strümpfe
Unterzeuge
Handschuhe
Hodewaren
Elite-Strümpfe
sind
unübertrefflich
erstklassige Oualitäten,
geschmackvoll u. doch
staunend billig.
Kindergärtnerir
ſucht 3 X wöchentlich
mittags Stellung zu
Kindern. Angeb. u
A 79 Geſchäftsſt. (*
Junges Mädchen
ſucht Stelle f tags
über od. z. Kindern.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Stundenw. Putzen
geht Frau
Berg=
träßer, Soderſtr. 7
Hinterhaus part.
Tücht. Schneiderin
ſucht Kundſchaft für
in und außer dem
Hauſe.
NeueNieder=
ſtraße 21, III. lks.*
MANMLICH
Buchhalkung
ſtundenweiſe, durd
erfahr. Kaufmann
bei billig. Be
rechnung
Ang. unter W. 29
a. d. Geſchſt. (*dgm
STRUMPFHAUS
Seife
CHULSTR:
(7690
Verkrauenswürdiger Herr
find. angenehme, ſelbſtänd. Poſition (ev.
i. Nebenberuf) mit feſten monatl.
Ein=
nahm. Haupttätigk. ſonntägl. Telefon
dienſt. Sportfreund bevorz. Nur Refl.
mit Ia Referenz. u. nachweisb. ca. 150
RM. Betriebs= u. Garantiekapital, woll
Eilofferten unter A. 68 an d.
Geſchäfts=
ſtelle d.Bl. richten.
(TF. 7051
Wer Hyp., Baugelde
Darlehn ſucht, wende
ſich an Schweitzer E
Orth, Zeughausſtr. 7,
II. Rückporto erbet.
Auskunft koſtenl. (*
Kaſſenſchrank.
2 Eisſchränke,
Waſch=
kommode m. Marm.,
kompl. Betten, Büfet
Kredenz, Vertiko,
Trumeau 38 ℳ, 1=u.
2tür. Kleiderſchränke,
Vorratsſchrank, zwei
egale. Nachtſchränke
zu verk.
Mathilden=
platz Nr. 1. (709
4=Zim.=Etagenhaus
Viktoriaſtr in beſt.
Zuſtand, Vor= und
Hintergarten. Gas,
el. L. etc.,
verkäuf=
lich. Preis 28000 ℳ
Anzahl. ca. 8000 ℳ.
Aufſchluß üb.
Ver=
kaufsbedingungen
nur dch. Ferdinand
Braun. Immobil.=
Verwertung,
Karl=
traße 66. Fernruf
Nr. 517.
Gutgeh. Lebensm.
u. Feinkoſt=Geſchäft
Nähe Darmſtadts
ſofort zu verkaufen.
Angeb. unt. A. 4 an
die Geſchſt
Privat=,
Geſchäfts=
u. Landhäuſer,
be=
ziehb. Wohnung.
Wirtſchaften hier u.
ausw. Zigarren=u
Lebensmittelgeſch.,
Läden, Büros,
La=
ger= u. Fabrikräume
dch. Dingeldein ſen.
nur
Landwehr=
tr. 39. Tel. 2067.
(7095)
Büglerinnen
für Kleider und Weißwäsche werden
eingestellt.
Färberei u. Dampfwaschanst. Reingold
Kranichsteinerstraße 28/30.
Tüchtiges
Alleinmädchen
perfekt im Kochen
in beſſ. Haushalt p.
15. Mai geſucht. (*
Mathilde Meyer,
Ludwigsplatz 3.
Mädchen .
tagsüber geſucht.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Braves, ehrliches
Mädchen f.
Sonn=
tags zur Aushilfe
geſucht. Vorzuſtell.
am 1. Mai v. 6—
nachm. i. d.
Schloß=
bierhalle a Markt.
(7087b)
Stellenvermittlung.
Tüchtige, leiſtungsfähige Stenotypiſtinnen
Selbſtänd. Schneide= und Stenotypiſten ſowie ſonſtiges
Büro=
rin ſucht Wirkungs= perſonal vermittelt koſtenlos der
Gabelsber=
kreis i. Schneiderei! ger Stenographen=Verein 1861, Verein für
Einheits=
oder Konfektion. (* kurzſchrift E. V., Fachſchule für Stenographie und
Geſuchk!
Ang. u. A. 72 Gſch.! Maſchinenſchreiben, Geſchäftsſtelle: Ballonplatz 7.
Perfekte Büglerin
für alle vier
Wochk=
ein paar Tage i. d
Nähe Darmſtadts
Näh.
Heidelberger=
ſtraße 3, pt. (7100
Suche eine jüngere
tüchtige Köchin, ev
Beiköchin, d.
nach=
weisb. einem
Sai=
ſonbetrieb vorſtehen
kann u. die bürgerl.
wie die feine Küche
verſteht. Angeb. m.
Lohnanſprüchen an
Frau Clara
Ham=
mer, Hotel 4
Jah=
reszeiten,Weinheim
a. d. Bergſtr. (7054
MANMLICH
Nieder=Ramſtadt.
Alt. Kaufmann od.
Beamter z. Erricht.
eines
Zweiggeſchäf=
tes geſucht. Ang. u.
A. 61 a. d. Gſchſt.
Schloſſer=Lehrl.
geſucht. Näh.
Lud=
wigshöhſtr. 31.
19. Hausburſche
geſucht.
Ahaſtraße 8.
Schulentl. Junge
als Hausburſche
ge=
ſucht: Hübner
Mathildenpl. 10. (
Wir ſuchen zum Vertrieb unſerer
altbe=
währten rundfunkſtörungsfreien
Hochfre=
quenz=Apparate „Phönix” für den dortigen
Bezirk tüchtigen
Generalvertreter
In Frage kommen nur ganz einwandfreie
Perſönlichkeiten, die fähig ſind, eine
groß=
zügige Organiſation nach gegebenen
Richt=
linien aufzubauen.
(7078
Paul Kätſch G.m. b H., Sömmerda/Thür
Angelg. Berkkelel
Einf.=Haus
(7 Zimmer) gegen
Barzahlung zu kauf,
geſucht
(bis zu 16000 R.=M.)
Nieder=Ramſtadt od.
Traiſa bevorzugt.
Angeb. unt. K. N. 640
an die Geſchſt. (7099
Selbſtreflektant ſucht
kl., ſchön. Haus
Bedingung 1 Wohn.
muß ſofort beziehbar
ſein. Näh. u. A 78
an die Geſchſt.
Selbstkäufer
ſucht
4 oder 5 Zim.=Haus
mit freiwerdender
Wohnung bei größ
Anzahlung. Auf gute
Lage lege ich
be=
ſonderen Wert.
An=
gebote nur von
Haus=
beſitzern erwünſcht u.
A 81 an die Geſchſt.
ds. Bl.
*md
Wirtſchaft
in Griesheim.
Tücht., kautionsfäh.
Wirtsleute geſucht.
Angeb. unter A. 27
an die Geſchſt. (Ein
für den Bezirk Darmſtadt geſucht für
neue, geſetzl. geſch. Reklame.
Sofort hoher Verdienſt.
Angeb. unter A. 74 a. d. Geſchſt.
Unsere
Generalvertretung
(Zigarettenfabrik)
für Hessen, einige süddeutsche
und rhein. Bezirke ist noch frei.
Herren oder Eirmen
tatkräftig und bei der
infrage-
kommenden Kundschaft gut
eingeführt, die sich getrauen,
auch ohne grosse Reklame mit
Oualität u. anspr. Packung gute
Erfolge zu erzielen. fnden
an-
genehme Position. Genaue Mitt.
u. D. W. 806 befördert Rudolf
Mosse, Dresden. (1. Dr. 7084
Gutes Friſeurgeſch.
für 3000 ℳ zu
ver=
kaufen. Ang. unter
A. 63 a. d. Gſchſt.
Darlehen
in Beamte u. Feſt
beſoldete völl.
vor=
ſchußfrei. Anfragen
unter A. 55 an die
Geſchäftsſtelle.
Souo Mar
auf 1 Jahr nur vor
Selbſtgeber ſofort
geſucht. Mehrfache
Sicherheit wird
ge=
leiſtet. Angeb. unt.
A. 51 a. d. Gſchſt.
Pol vollſt. tadel. Bett
tadl. Vorratsſchrank,
2 tür. Kleiderſchrank,
Chaiſelongue, Bett=
Chaiſelongue, Divan
mit Umbau (Delft.)
Figuren,
Bieder=
neier=Sofa, japan.
Wandteller, eich.
ge=
ſchnitz. Büfett mit gr.
Ausziehtiſch frz.
Bettſtelle Mahag.),
alles ſehr preiswert
zu verkaufen (*
Herdweg 95, Gartenh.
Biedermeier
Büfett. Nußbaum,
zu verkaufen
Heidelbergerſtr. 28
Eine
Spitzen=
leiſtung!
Speiſezimmer
Eiche m. Nußb.,
1Büfett, 160brt.
2 Silberhäſten,
Marmorſchieber,
innen Mahagoni
poliert,
1Kredenz, 1 Zugtiſch,
4 Polſterſtühle,
Leder oder Stoff
nach Wunſch.
Nur (355a
Mk. 580.-
Möbel=
Müller
Karlstr. 47-49
AreRig"
Verkauſte m.
Schraub=
ſtock u. Werkzeuge (*
Riedlingerſtr. 41, pt.
Sehr gut erh. Waſch=
tiſch zu verk. Näheres
Geſchäftsſtelle.
Klabsofa
Leder, zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt.
2tür, Kleiderſchrank,
gut erh., für 30
zu verkaufen.
ſat
Be x
ab
tr.
N
de
M
zu
(B
we
Fe
Gr
we
zu
Gt
und
riu
beſ
abe
514
Ballonplatz 10, pt
1 guterhalt.
Tafel=
klavier (Arnold) zu
70 ℳ. u. 1 Radio,
gr. Gerat, billig zu
verkaufen. Ang.
A. 67 a. d. Gſchſt
2 ſeid. Kolter und
1 woll. Kinderkolte=
und vieles ander
zu verkaufen.
Martinſtraße 30.
Mehrere Millionen
ür 1. Hypoth. u. für Neubauten zu eil.
Zinsſatz von 7½% aufw. bei Auszähl,
auf Landwirtſchaften, Wohn= u. Geſch”
Häuſer in Summen von 3000.— RM. an
in wenigen Tagen vorſchußlos.
Neubau=
ſelder nur für Objekte aus Städten
i=
mind. 20 000 Einw. Meine Bank weil
ca. 1000 Ausz. in ganz Deutſchl. nach.
Karl Dienſt. Eliſabetbenſtr. 28. T. 470
Lau
ſe
N
Ar
J.
ſtra
Mittwoch, den 30. April 1930
Seite 9
Riadar•Klatang
in ssicher Onswaßt!
ſeife
Sit zau tik u Pf.
Bet
mN
ten,
Mer ren
ein=
ihlt
17a
dr Madofen
N Mauen
Spiel-Kittel
aus verschiedenfarbig gestreitten
Stocken, mit Tasche, 1.—, 085, GC
Spiel-Höschen
aus unifarbig. u. gestreiften Stoffen,
nette Ausführung . .125, 095, O0
Wasch-Kleidchen
25
in schönen Dessins und reicher
Auswahl . . . . . . . 2.95, 1.95,
Kinder-Kleidchen
in wundervollen, karierten Dessins
5.95, 4.95, S
Kinder-Mäntelchen
aus apart gemustert. Stoffen, moderne
Ausführung .
7.95, 6.95,
Tiroler-Hosen
in guten Ausführungen,
unverwüst-
liche Oualitäten . . . . 4.25, 3.50,
Tiroler-acken
aus blauem Leinen, in verschiedenen
Ausführungen . . . . . 3.75, 3.00,
Wasch-Anzüge
aus gestreiftem und weißem Drell
7.75, 6.25
Tiroler-Anzüge
die beliebte Trachten-Kleidung in
kompletter Ausrüstung 13.50, 10.50.
Knaben-Anzüge
aus mod. gemust., strapazierfähig.
Stoffen, m. weiß Krag. 13.25, 12.75,
Möbel
die Ihrem Heim
einen schönen
Rah-
men geben und
schmissige Formen
haben, sollten Sie
sich anschaffen.
Ratenzahlung
ist gerne gestattet.
Hdam Karn & Co.
Bleichstraße 51
am alten Bahnhof.
(7043)
Im führenden Kaufhaus
jeht
telle
verka
95, Garte
rmeie
7065
AELOTAAAA
DARMSTADT-MARKT‟ UND „ERNST-LUDWIGS -BLATZ
Buſchroſen
in den ſchönſten
Farben u. Sorten:
25 Stück 6.— ℳ.
extra ſtarke 9 — ℳ
per Nachnahme.
Verpackung frei.
Ph. Kalbfleiſch,
Steinfurth
bei Bad=Nauheim.
(4953a)
Fahrraddecken
Schläuche
Zubehörkeile
am billigſten bei
Gükking
Schuchardſtraße 10.
(5780a)
HRONEN
jeder Art, in Kristall und echter Bronc
nach Original- Modellen, in billigster Preislag
9. MOHZ
Wilhelminenstrasse 10
Telefon 387
Trgel
vAbschluß
ſtochen, ungewäſſert,
vorzüglicher Glite.
ger Preis:
Pfund 85
Pfund 60 ₰
vei Bündel 209
Beilage:
en Schinken (Kulm=
1 85 9, roher weſt=
Lachsſchinken, gek.
igen und Schinken in
ücksſpeck. Fabrikat
in, Kulmbach,
„ Pfund 90.3
Jurken. Stück 95 %
Stück 20—25 J
fehlen:
(7060
RffR33
OESCHAE
Mäifz
imouſine
ßig, ſechsfach bereift,
tadellos in Lack und
Uig abzugeben. (6974
er. Rheinſtraße 39.
zu den
u. / bill. Preisen
1. gr. Auswahl
Optiker(339a
Piersdort
IPtpost
Luisenplatz 4
Che
Dualitäten
Wlief. ohne Apzablung
Win 12 Monatsralen
Teppichhaus Orient
Frankfurt d. M., Zeil 25.
Erbitten Sie
unver-
bindl. Vertreterbes
(T 70501
337a
Die praktiſchſten
Konfirmakions=
geſchenke
in Uhren= u.
Gold=
varen aller Art
er=
halten Sie bei
Jakob Eckſtein,
Uhrmachermeiſter,
Gr. Ochſengaſſe 1.
(5161a)
Koffer=
ARNOLD
nur (6925a
Grafenſtraße 23.
Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtraße 9.
Teleph. 1912, (319a
Käuf. od Teilhaber
für Ia Patentideen
geſucht. Herren aus
der elektr. Branche
bevorzugt. Ang. u.
3. 66 a. d. Gſchſt.
Maumanw
Ec6.
Weidgenoſſen!
Es wird Zeit, an die Inſtandſetzung
der Jagdgewehre zu denken. Warten
Sie nicht bis auf den letzten Tag!
Anfertigen und Wiederladen von
Metallpatronen.
(7058a
Alle Reparaturen der Branche.
en Büchſenmacher=Meiſter
Robert Hühnet Darmſtodt Eernſt eudwigkt.1
Bubikopf-Pflege
Dauer-Wellen
Wasser-Wellen
Damen-Salon Schreiber
Kiesstraße 35
(zwischen Hoch- und Karlstraße)
2.50
B.5
Damen=Sohlen u. Abſ. Herren=Sohlen u. Abſ.
Jos. Kimmel, Schuhmacherei
5857a
Heidelbergerſtr. 47.
U. T. 8 neue
Modelle
Bneue
redu-
zierte
Preise
Ernst-Mag
Rudge Witlworth
Vertreter:
I. Schnelder, Mauerstr. 6
Transporke
Umzüge
Beiladungen
werden mit Schnell=Laſtwagen prompt
und billigſt ausgeführt durch
Peker Klein, Beldbergſtr. 67.
Telephon 4729.
EIS-BEzUG 1930
Aufträge zur täglichen Lieferung von
Kunst-Eis aus Trinkwassen
werden entgegengenommen durch
B. M. Hachenburger Aug. Orlemann Friedr. Stumpf
Beckſtr. 54
Wilhelminenſtr. 31
Frankfurterſtr. 85
Fernſpr. 9
Fernſpr. 957
Fernſpr. 869
Großabnehmer Vorzugspreiſe.
(7028a
Neu
Wrn
Erſtklaſſiges Erzeugnis Ergebnis
jahrelanger Verſuche. Aus la
gehär=
tetem Original ſchwediſchem
Sand=
vikſtahl. Jede Klinge haargenau
ge=
prüft u. 4fach kontrolliert.
Wunder=
voller ſanfter Schnitt. Volle
Garan=
tie für ſtets gleichbleibende Oualität
und doch 10 Stück nur Mk. 1.70
FRANK
ELISABETHENSTRASSE 9
Aus den Amtsverkündigungen
des Kreisamts Darmſtadt und den
Bekanntmachungen des Polizeiamts
Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldenes
Kettenarm=
band. 1 Herrenuhr mit Lederarmband
1 Füllbleiſtift, 1 ſilb. Herrenuhr ohne
Kette, 1 Herrenfahrrad. 1 Obſtmeſſer,
1 Gummimantel 1 Monatsfahrkarte
Friedberg—Darmſtadt 1 Paar
Nappa=
handſchuhe, 2. Paar Damenhandſchuhe,
1 Paar wildlederne Herrenhandſchuhe,
1. Kindermäntelchen, 3 Herrenhüte,
1 Kompaß, 1 Ehrenkreuz Haſſia, 1
Ver=
dienſtkreuz für 30 Jahre, 1 Zwicker mit
Futteral, 1 Brieftaſche. 1 Portemonnaie
mit Inhalt 1 Bund Schlüſſel. —
Zuge=
laufen: 1 brauner Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
In=
tereſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer 1
beſichtigen.
2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fleck
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei
Wagner
jetzt (5819
Alexanderſtraße 10.
Masikn
Inſtrumente
und Saiten billig
bei Gerbig,
Neckar=
ſtr. 24, Hth. I. (1883e
Vervielkältigungen
Ahschriften
S. Guttmann
8 Wilhelminenstr. 8
(304a)
Einfriedig.-Pfoſken
aller Holzarten ſowie jeder Länge
und Stärke billigſt ab Lager
(4044a
Oſtbahnhof.
Joſef Gentil, Holzhandlung
Tel. 3199. Darmſtadt. Hermannſtr. 49.
Streichfertige Olfarben
la Fußboden=Glanzlacke
Pinſel in großer Auswahl billigſt bei
Fr. Beckenhaub
Drogerie; Schulſtraße (69247
Am Donnerstag, den 1. Mai
1930, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal
Lu=
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(7089
1 Fahrrad, 1 Schreibmaſchine, 2
Eis=
ſchränke, 1 Opelwagen, 3 emaillierte
Gasherde, 3 elektriſche Lüſter, 1
Radio=
apparat, 1 Motorrad, 1 Büfett, eine
Nähmaſchine, 1 Piano, 1 Sprechapparat,
1 Warenſchrank, 1 Ladentheke, 1
Glas=
ſchrank, 1 Vitrine, 1 Sofa mit Umbau,
1 Kaſſenſchrank ſowie Möbel aller Art.
Um 4 Uhr verſteigere ich
Heidel=
bergerſtraße 179:
1 Samenreinigungsmaſchine.
Darmſtadt den 29 April 1930
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Wanzen
Käfer, Ratten,
Mäuſe vertilgt
unter Garantie.
Komme, auch
auswärts. *
Ludw. Tiſcher
Kammerjäger,
Woogſtraße 5.
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Adolf Kienzle
334a) Telephon 1426
Elekkrofachmann (Meiſter) geſ.
der vollkommen vertraut ſein muß mit
der Ueberwachung, Unterhaltung und
Erweiterung von elektr. Ortsnetzen. mit
der Einrichtung und Bedienung, von
Hoch= u. Niederſpannungsſchaltſtationen,
mit dem Freileitungsbau, mit der
Her=
ſtellung von elektr. Hausanſchlüſſen und
Inſtallationen von Licht= und
Kraft=
anlagen jeglicher Art, mit dem
Aus=
arbeiten von Koſtenanſchlägen, mit der
Prüfung und Abnahme von elektr.
An=
lagen nach den V.D. E.=Vorſchriften und
Prüfung von Zählern. — Der Meiſter
muß ferner Büropraxis beſitzen, die ihn
zur Führung des Anmeldeweſens und
der erforderlichen Kartotheken für
Privatinſtallationen und dergl.
befä=
higt. Er muß ſelbſt mitarbeiten.
Anſtellung erfolgt zunächſt auf
Privat=
dienſtvertrag, ein Jahr Probedienſtzeit.
Beſoldung nach Gruppe 7 des für die
Beamten der Heſſ. Landgemeinden
gel=
tenden Beſoldungsplans.
Anſtellungs=
körperſchaft: „Gemeinde Eberſtadt” (ca.
9000 Einwohner).
(7079
Bewerbungen unter Beifügung von
eigenhändig geſchriebenem Lebenslauf
und etwaiger Zeugnisabſchriften, aus
denen der Befähigungsnachweis
erſicht=
lich iſt, werden bis ſpäteſtens zum
20. Mai d. J. an die Heſſ.
Bürger=
meiſterei Eberſtadt a. d. B. erbeten.
Eberſtadt, den 28. April 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt a. d. B.
Der Bürgermeiſter: Dr. Uecker.
Zwangsverſteigerung.
Termin: 26. Auguſt 1930, nachmittags ½4 Uhr, im
Sitzungsſaal 219, Neues Gerichtsgebäude in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 2, Blatt 550,
Fl. II. Nr. 1297, 465 qm. Schätzung 28000 RM.
Eigentümer: a) Sophie Döll, geb. Hohe, Witwe erſter
Ehe des Schloſſers Martin Hoffmann, Ehefrau zweiter Ehe
des Schuhmachers Karl Döll; b) Marie Hoffmann,
ledig; e) Wilhelm Hoffmann; 4) Georg Hoffmann;
e) Martin Hoffmann. — Geſamtgut der beendigten
Er=
rungenſchaftsgemeinſchaft vor der Auseinanderſetzung und
Geſamtgut der Erbengemeinſchaf
Darmſtadt, den 11. April 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
(7077c
„Graf Zeppelins” Englandreiſe.
Das belgiſche Königspaar eröffnel die Ankwerpener We
Ueber London:
Ueber dem Wembley=Stadion während des Endſpieles um den engliſchen Fußballpokal.
König und Königin von Belgien betreten in Begleitung des Feſtkomitees das
Zum erſten Male ſeit dem Kriege erſchien ein Zeppelin über den Hauptſtädten der ehemaligen
Feindſtaaten Frankreich und England. Einſt ein furchtbarer Schrecken des Krieges wurde der
Zeppelin jetzt von Tauſenden umjubelt als ein Bote des Friedens und als ein Triumph des
menſchlichen Geiſtes.
Die Antwerpener Weltausſtellung 1930 wurde im Beiſein einer ungeheuren
dem belgiſchen Königspaar eröffnet. Antwerpen, das jetzt ſeine Deutſchenfe
begraben zu haben ſcheint und in den letzten Jahren gewaltige Bauaufträge
ſeines Welthafens nach Deutſchland gab birgt auf ſeiner Ausſtellung auch eine
Abteilung, die im Sommer das Ziel vieler Tauſender deutſcher Reiſende
Ftellu
Vorſicht mit Spirituskochern!
Heidelberg. Im Akademiſchen
Kranken=
haus ſtarb am Montag morgen das 19jährige
Dienſtmädchen Lender, das in Doſſenheim bei der
Exploſion eines Spiritusbrenners ſchwere
Ver=
brennungen erlitten hatte. Das Mädchen hatte
ſich die Haare brennen wollen und hierbei war
der Spiritusbrenner plötzlich explodiert.
Der „Falke‟=Prozeß.
In der Nachmittagsſitzung wandte ſich
der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Alsberg, in
Fortführung ſeines Plaidoyers u. a. auch der
Auswertung der verſchiedenen Rechtsgutachten
zu. Die Staatsanwaltſchaft könne nicht von dem
ausgehen, was geſchehen wäre, wenn ſich die
„Falke”=Beſatzung gegen Delgados Leute und ihr
Treiben aufgelehnt hätte, ſondern von dem, was
wirklich geſchehen ſei. Dr. Alsberg wird ſeine
Verteidigungsrede am Mittwoch fortſetzen.
Berliner Unterwelt überfällt eine Gaſtwirtſchaft.
Berlin. Ein übler Wildweſtſtreich ſpielte
ſich am Montag abend in Neukölln ab. Eine
Autodroſchke mit ſechs Perſonen fuhr, Berliner
Blättern zufolge, gegen 7 Uhr vor einer
Gaſt=
wirtſchaft in der Kirchhofſtraße 13 vor und die
ſechs Inſaſſen ſtürzten mit geſchwungenen
Gum=
miknüppeln in das Lokal. Einer von ihnen hielt
auch eine Piſtole in der Hand. Tiſche, Stühle
und Gläſer wurden zertrümmert. Der hinter
dem Schanktiſch ſtehende Vertreter des Wirtes
wurde niedergeſchlagen und durch Hiebe mit
Schlagringen ſchwer verletzt. Als die
Angehö=
rigen des Wirtes das Ueberfallkommando
alar=
mieren wollten, wurden ſie mit der Piſtole
be=
droht. Nachdem die Banditen alles zertrümmert
hatten, liefen ſie zur Droſchke zurück und
ent=
kamen. Der Ueberfall ſtellt einen Racheakt dar.
Nach den Ermittlungen der Polizei gehören die
Burſchen einem Verein an, der ähnlich wie die
„Immertreu”=Leute eine Organiſation von
Mit=
gliedern der Berliner Unterwelt iſt. Der Wirt
des Lokals hatte vor einigen Tagen mit
Mit=
gliedern des Vereins Auseinanderſetzungen
ge=
habt.
Der zweite Raubüberfall im gleichen Hamburger
Juweliergeſchäft.
Inhaber und Räuber erſchoſſen.
Hamburg. Am Dienstag nachmittag kurz
vor 4 Uhr betrat ein Mann das in der Großen
Theatergaſſe 22 gelegene Juweliergeſchäft von
Teller & Co. Er verlangte die Vorlegung eines
wertvollen Ringes und zog gleich darauf einen
Revolver, aus dem er drei Schüſſe abgab. Der
Inhaber, der 32jährige Kaufmann Erwin Teller,
wurde durch einen Kopfſchuß getötet. Der Täter
flüchtete unter Mitnahme eines wertvollen
Brillantringes, verfolgt von der im Laden
an=
weſenden Frau Tellers. Ordnungspolizeibeamte
eilten dem Täter nach, der in das Haus
Büſch=
ſtraße 2 flüchtete. Auf dem Boden verſuchte der
Verbrecher aus ſeinem Trommelrevolver noch
zwei Schüſſe abzugeben, doch verſagte die Waffe.
In höchſter Notwehr gab die Polizei mehrere
Schüſſe ab, wodurch der Räuber ſo ſchwer
ver=
letzt wurde, daß er bald nach ſeiner Einlieferung
ins Krankenhaus ſtarb. Es handelt ſich um den
am 9. April 1902 in Hamburg geborenen ledigen
Steward Ernſt Kappelhoff. Der von ihm
be=
nutzte Revolver war mit fünf Patronen geladen.
— Im gleichen Juweliergeſchäft wurde bereits
am 8. März d. J. ein Raubüberfall verübt,
wo=
bei der damalige Inhaber Neuner erſchoſſen
worden war. Auf der Flucht hatte ſich der
Räu=
ber, als er ſah, daß ein Entkommen unmöglich
war, dann ſelbſt durch einen Schuß in den Kopf
getötet.
Folgenſchwere Verkehrsunfälle in Paris
und Marſeille.
Paris. In der Rue de Rennes ſtieß ein
vollbeſetzter Autobus mit einem in übermäßigem
Tempo fahrenden Lieferwagen zuſammen.
Drei=
zehn Fahrgäſte wurden verletzt, einer davon
liegt im Sterben. — In Marſeille wurden bei
zwei Autozuſammenſtößen eine Perſon getötet
und fünf ſchwer verbext.
Amerikaniſcher Ozeandampfer rammt bei Hamburg engliſches Kohlenſchiff.
Meßelei in einer chit
Das Räuberunweſen in Chi
getötet.
Der nach
ſtieß vor
ſammen.
Der ſchwer beſchädigte Bug des „Preſident Harding”.
Hamburg einlaufende amerikaniſche Paſſagierdampfer „Preſident Harding” (17 000 To.)
der Elbmündung im dichten Nebel mit dem engliſchen Kohlendampfer „Kirkwood” zu=
Während der „Preſident Harding” einen Riß am Bug davontrug, ſank die „Kirkwood”
ſofort. Ein Matroſe fand dabei den Tod.
Schwerer Anfall eines Berliner Ausflüglerzuges.
Die aus den Gleiſen geſchleuderten Wagen bei Berlin=Baßdorf.
Infolge falſcher Weichenſtellung entgleiſte der mit Berliner Ausflüglern vollbeſetzte Zug
Reinicken=
dorf—Wandlitzſee bei der Station Baßdorf. Fünfzehn Menſchen wurden verletzt, davon fünf
Per=
ſonen ſchwer.
Mädchenhändler und Boxſport=Schiedsrichter.
Paris. In Villefranche=ſur=Mer ſind von
der Kriminalpolizei drei Individuen und zwei
Frauen verhaftet worden, die Spezialiſten des
Mädchenhandels ſind. Sie waren im Begriff, ſich
nach Buenos Aires einzuſchiffen. Der Fall
er=
weckt deshalb ganz beſonderes Intereſſe, weil
zwei der Verhafteten in den franzöſiſchen
Box=
kreiſen eine große Rolle ſpielen. Der eine, Neury
di Nicola, der in ſeinem Koffer für 350000
Franken Wertſachen mit ſich führte, iſt
offiziel=
ler Schiedsrichter der franzöſiſchen Boxſportbe=
hörde, und der zweite, mit Namen Pascal, iſt
Boxmanager und Trainer des bekannten
franzö=
ſiſchen Boxmeiſters Kid Francis.
Der Kinobrand von Pgisley vor Gericht.
London. Zu dem am Dienstag in Pais=
ley begonnenen Prozeß gegen den Leiter des
Lichtſpieltheaters, in dem durch einen Brand in
der Neujakrsxak
ls 190 Kinder ums
Lehen lamen. ſind 221 Jeugen aufgeboten
wor=
den. Der größte Teii der Zeugen ſind
minder=
jährige Kinder,
Schanghai. Ueber
alle Beamte der Stadt Kin
der Provinz Kiangſu, ſind
fenen Nachrichten von einer
Räuberbande niedergemetzelt
ſiſchen Banditen plünderter
Samstag die Stadt und ſteckt
in Brand. Die Bande erſchie
gang in der Stadt, ermordet
meiſter und die Beamten u
etwa 20 Maſchinengewehrer
und Kinder erbarmungslos
Bewohner ſollen die Räube
fortgeſchleppt haben, um fü
Löſegeld zu erpreſſen. — Ein
etwa 30 Kilometer von Kiu
Eiſenbahnbrücken in Brand 4
bahnwächter entwaffnet habe
von 6000 Mann gut ausgeri
Kienli, eine Stadt von 77
etwa 300 Kilometer ober
drohen. Die Miſſionare der
geflüchtet ſein. — In Sietao
haben Räuber, zwei kathol
führt, für deren Freilaſſung
geld fordern.
Den
giM
Brand in einem Mosk
Kowno. Wie aus
Mo=
brach nach Schluß der Vorſte
tiſchen Theater” ein Brand
Dekorationen zum Opfer fiel
ſind nicht zu beklagen.
Eröffnung der größten Se
Amſterdam. In Ymu
von Amſterdam, wurde geſter
Königin, die feierliche Erl
großen Nordſeeſchleuſe vor
Schleuſe ſtellt die zurzeit gri
Während die ſeit dem Jah
bisherige neue Schleuſe Dir
mal 10 Metern aufweiſt, be
ſungen der jetzigen neueſter
Länge 400 Meter, in der Br.
im Tiefgang 15 Meter. Durc
werden die größten Schiffe de
erreichen können. Weil in der
kein Trockendock von ausrei
handen iſt, wurden die drei
Schleuſe als Docks ausgebilde
belaufen ſich auf rund 19,5
diſche Gulden.
Untergang eines Flußdamt
280 Paſſagiere e
Kalkutta. Bei dem Un
fers „Condor”, der Indiſchei
fahrtsgeſellſchaft während ein
Bengalen ſollen nach hier ei
dungen 280 Perſonen ertrun
bisher mit Sicherheit feſtgeſte
ſind nur 20 Perſonen von *
Paſſagieren gerettet worden
Dampfers iſt ebenfalls verlo!
Kataſtrophe hat ſich auf dem 2
180 Kilometer von Kalkutta el
des Landes zugetragen. Der
ſchiedenen Stellen mehrere K
mündet bei Allahabad in den C
rungsbeamter iſt ſofort nach 2
Nachricht von dem Untergang
die Unglücksſtelle gereiſt, um
einzuleiten.
Hünefeld=Gedenkfeier in
New York. In der Hall
tral=Station fand unter de
„Bremen”, in Gegenwart e
ſchenmenge eine eindrucksvo‟,
dächtnis von Hünefeld und "
Fitzmaurice, der ſichtlich ergr!
Herzen gehende Worte des L
toten Fliegerkameraden. Die 2.
von Vorträgen der deutſchen
und eines Bläſerchors. Am *
orbeerkranz niedergelegt.
För oen brätſcher Horen
Reiſterſchaften.
Jurner= und Sporkfechker in Mainz.
und Tarnen.
ſche Fechterbund bringt in dieſer Woche in Mainz die
ſterſchaften im Florettfechten, und zwar in den Mann=
Finzelkämpfen, zur Durchführung. Bereits am Freitag
Vorgefechte, die am Samstag fortgeſetzt werden, um dann
mit den Schlußkämpfen die diesjährigen Florettmeiſter
Dieſe Veranſtaltung hat für den deutſchen Fechtſport eine
Bedeutung, da ſie die Fechter aus beiden Lagern
ver=
iſt der Deutſche Fechterbund der Veranſtalter, aber auf
Abkommens zwiſchen D.F.B. und D.T. ſind auch die
berechtigt, ſich an dieſen Meiſterſchaftskämpfen zu
be=
jier den Titel eines deutſchen Meiſters, ſei es nun im
Mannſchaftskampf, ſich zu erringen. Dadurch hat ſich
ſchaftskampf die wirkliche Berechtigung geſichert, den
zutſchen Meiſters” zu vergeben, denn ohne Rückſicht auf
örigkeit ſind bei ihm alle deutſchen Fechter von Bedeu=
It. Er gibt in ſeinem Verlauf ein wirkliches Bild über
iche Können des deutſchen Florettfechtens. Daß unter
Ffetzungen das Meldeergebnis für dieſe Meiſterſchaften
Quantität, vor allem aber auch qualitativ, ganz
aus=
jel, war zu erwarten. Vom D.F.B. ſind es allein
r. die zuſammen mit den 2 Teams der Turnerfechter den
„of beſtreiten. Dazu kommen dann noch die Meldungen
impfen der Damen und Herren. Bei den Damen liegen
Sportfechter 2 und von ſeiten der Turner 30 Meldungen
erren werden ſich 40 Sportfechter und 30 Turnerfechter
Meiſters ſtreitig machen. Die Namen der Teilnehmer
ſeutſche Klaſſe.
Darmſtädter Fechtklub iſt wiederum durch
r Fräulein M. Niebel, K. Jordan und V.
den deutſchen Meiſterkämpfen vertreten, ferner
die Turngemeinde 1846 durch Frau Seib und
deutſcher
hien beim Darmſtädker Fechk=Clunb.
Kampf der Herren.
in einet 4
Oſtern ausgetragenen Kämpfen der Damen folgten
bend die Schlußkämpfe der Fechter um die
Herold=
enfalls zahlreich erſchienenem Mitgliederkreis, der
dem Ausgang der Gefechte folgte. Handelte es ſich
es dem vorjährigen Sieger und Juniorenmeiſter
ngen würde, ſeinen Sieg gegen den diesjährigen
r mit Erfolg zu wiederholen. Die Kämpfe wurden
temperamentvoll und mit viel Angriffsgeiſt der
kürzlich in den Mannſchaftskämpfen des Verbands
r Fechtklubs ihre Feuerprobe beſtanden,
durchge=
ſeten mit einem überzeugenden Sieg (3:5 Treffer)
gegen ſeinen ſchärfſten Gegner, womit der ſchöne
eimaligem Sieg hintereinander in ſeinen Beſitz
Rangfolge lautet: 1. Dr. Hans Roth 8:15 Treffer,
2:15 Tr., 3. Fritz Melcher 12:12 Tr., 4. Rud. Schaaf
51
1
ſer!
bie1
Hm
ing Darmſtadt und Umgebung. — 200=Kugelkampf.
wurden am Samstag und Sonntag fortgeſetzt und bis
ihmen beendet. Die ſeither höchſte Holzzahl von 1074
und 1083 erreicht. Im allgemeinen wurden gute
Re=
s erzielten bei den letzten Starten: 1. Thümmel 1083,
9, 3. Dahlem 1056, 4. Gebhardt 1049, 5. Rößler 1035,
7. Schimpf=Eberſtadt 1013, 8. Eigenbrodt 1011. Die
e3e liegen unter dem Durchſchnitt. Nach den
bis=
niſſen kommen 5 Höchſtleiſtungen für die Ehrung in
dies: 1. Thümmel, D.K. 1911, 1083 Holz: 2. Hübner,
; 3. Pohlmann, Haſſia, 1069 Holz; 4. Dahlem, Ein=
5. Gebhardt, D.K. B, 1049 Holz. Letzterer erreichte
ehnerſerie mit 71 Holz.
Schießſpork.
Schießſportklub „Windmühle‟ 1924.
en Sonntag, den 4. Mai, beginnt das dem Verein
Iffizielle Schießen der Odenwälder Schützenvereinigung.
das Mannſchaftsſchießen um die „Wander=
Ehren=
urg” ſtatt. Der Verein hat das Schießprogramm ſo
ein jeder Schütze um den Sieg mitkonkurrierew kann.
Wettſtreite ſind die Schützen aus allen Verbänden.
die deutſche Meiſterin im Bruſtſchwimmen, iſt jetzt von
Berlin übergeſiedelt, wo ſie die Hochſchule für
Leibes=
wird.
Handball im Odenwald=Gau 2. T.
Der 27. April 1930 brachte folgende Ergebniſſe: Erbach 1. —
Büttel=
born 1. 6:8, Lengfeld 1. — Langſtadt 1. 14:3, König 1. — Groß=
Vieberau 1. 4:5, König 2. — M.=Grumbach 1. 7:2, Hergershauſen 1.
— Richen 1. 3:3, Hergershauſen 2. — Richen 2, 5:0, L.=Wiebelsbach 1.
— Wenig=Umſtadt 1. 10:2, L.=Wiebelsbach 2. — Wenig=Umſtadt 2. 5:1,
Steinbuch 2. — K.=Brombach 2. 3:1, Kl.=Zimmern 1. — Reinheim 1.
2:0, Heubach 1. — Hainſtadt 1. 3:7, Schaafheim 2. — Kl.=Umſtadt 2.
1:4.
Ein Tag der Ueberraſchungen! In Erbach kommt ein äußerſt
leb=
haftes Spiel zuſtande. Beim Seitenwechſel liegt Erbach mit 4:2 in
Führung und behält dieſelbe bis kurz vor Schluß. Da holt Büttelborn
auf und legt 2 Tore vor. Obwohl nun Erbach im Endſpurt ſtärker im
Angriff liegt als ſeine Gegner, kommt es zu keinem Torerfolg mehr,
weil Büttelborn mit 8—9 Mann verteidigt. Bei einem
Freundſchafts=
ſpiel ſollte man auf ſolche Taktik verzichten! Königs 1. kann am
Sonn=
tag gar nicht gefallen. Ihr Spiel iſt zerfahren, auch iſt der Fang und
die Ballbehandlung lang nicht ſo wie fonſt. Die Gäſte=Elf iſt eifrig,
flink und gut im Stellungsſpiel und hat verdient gewonnen. Bei
Königs 2. gibt es ſchöne Einzelleiſtungen zu ſehen, und manche Spieler
verſtehen ſich im Zuſpiel recht gut. M.=Grumbach hätte mehr Tempo
aufbringen müſſen. Unerwartet hoch muß Langſtadt eine Niederlage
hinnehmen. Erſatz und mangelhaftes Können des Torwarts tragen
hieran ein redlich Teil Schuld. Hergershauſen — Richen führen ein
echtes Freundſchaftsſpiel vor. Recht ſo! Der gute Sturm von Wenig=
Umſtadt und die ſchwache Hintermannſchaft von Lützel=Wiebelsbach
ſtören ſich gegenſeitig wenig, ſo daß das hohe Torverhältnis erzielt
werden kann. Das Tempo ſelbſt war flott. In Klein=Zimmern ſtehen
ſich zwei gleichwertige Mannſchaften gegenüber, die
durchſchlagskräf=
tigere bringt den Sieg an ſich. Heubach ſollte ſich merken, daß mit
Schreien kein Spiel gewonnen wird, ſondern immer noch ſpieleriſches
und turneriſches Können den Ausſchlag gibt."
Am Sonntag treten an: Groß=Umſtadt 1. — T. u. Fechtkl. Hanau 1.
um 3.15 Uhr, König 1. — Spv. Griesheim Elek. 1. um 2.30 Uhr, König
Jgd. — N.=Klingen Jgd. um 1.30 Uhr, Lengfeld 1. — Kl.=Umſtadt 1.
um 3.15 Uhr, Lengfeld 2. — Kl.=Umſtadt 2. um 2.15 Uhr, Zell 1. —
Heubach 1. um 2.30 Uhr, Steinbach 1. — Zell 2. um 3 Uhr, Momart 1.
— Gr.=Bieberau 1. um 2 Uhr, Momart 2. — Gr.=Bieberau 2. um
3 Uhr, K.=Brombach 1. — Habitzheim 1. um 3 Uhr, K.=Brombach 2.
— Habitzheim 2. um 2 Uhr, Schaafheim 1. — Richen 1. um 1.30 Uhr,
Schaafheim 2. — Richen 2. um 2.30 Uhr, Hergershauſen 1. — Tg.
Darmſtadt 2. um 3.30 Uhr, M.=Grumbach — Höchſt um 1.30 Uhr,
L.=Wiebelsbach — König 2. um 2.30 Uhr.
Wir begrüßen den Neuling Steinbach in unſeren Spielerreiben.
Gleichzeitig verweiſen wir auf den Schiedsrichterlehrgang am 4. Mai,
der vormittags um 9.30 Uhr beginnt. Nachmittags finden Uebungs=
und Prüfungsſpiele ſtatt, und zwar: Michelſtadt 2. — Schiri=Anwärter
um 1.30 Uhr, Michelſtadt 1. — Erbach 2. um 3 Uhr.
Germania 03 Pfungſtadt — Sportabteilung Merck Darmſtadt 4:6.
Das am Sonntag in Pfungſtadt durchgeführte Freundſchaftsſpiel
vorſtehender Vereine konnte der Darmſtädter Handballneuling für ſich
entſcheiden. Bereits bei Halbzeit lag Merck mit 3:1 in Front, in der
zweiten Spielhälfte errangen beide Parteien 3 weitere Treffer. Das
faire Treffen wurde durch Schiri Schocke=Pol. S.V. gut geleitet. Der
Merck=Tormann konnte beſonders gefallen, da er eine Anzahl ſcharfer
Bälle glatt meiſterte.
Sunsan.
Rol=Weiß, V. ſ. R. — Sportv. Roßdorf 5:3.
Das erſte Privatfpiel gegen den A=Klaſſenvertreter konnte Rot=
Weiß=VfR. mit obigem Reſultat für ſich entſcheiden. Der Sieg ſtand
trotz mehrerer Erſatzleute und trotz heftiger Gegenwehr der Gäſte nie
in Frage und hätte bei etwas mehr Schußvermögen der Hieſigen weit
höher ausfallen müſſen. Als Schiedsrichter leitete Herr Feig=Sportv,
98 einwandfrei.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die Liga ſowie Reſerve
nach Heppenheim um gegen die dortige Starkenburgia anzutreten.
Es wird beide Mannſchaften ſchon etwas Anſtrengungen koſten,
einiger=
maßen ehrenvoll zu beſtehen, denn von den Heppenheimern weiß man
zur Genüge, welchen gefährlichen Gegner ſie auf ihrem Platz am Galgen
abgeben.
F.=C. Eintracht.
Vom F.=C. Eintracht wird uns geſchrieben: Das am Samstag
angeſetzte Fußballſpiel Rot=Weiß, V. f. R. — Eintracht mußte
lei=
der durch die Abſage von Rot=Weiß, V. f. R., ausfallen. Der
Grund der Abſage iſt dem F.=C. Eintracht bis heute noch nicht
mit=
geteilt worden.
Am Sonntag hatte Eintracht den Sportverein 1919 Lengfeld
als Gaſt. Eintracht mußte das Spiel mit zwei Erſatzleuten
be=
ſtreiten, die ſich jedoch ſehr gut bewährten. Eintracht konnte für
die Niederlage in Lengfeld recht kräftig Revanche nehmen und
ſiegte mit 6:2 Toren. Das Reſultat entſpricht vollauf dem
Spiel=
verlauf. Schiedsrichter Bock=Arheilgen hatte ein leichtes Amt, da
das Spiel ſehr anſtändig durchgeführt wurde. Die zweiten
Mann=
chaften beider Vereine trennten ſich nach ſchönem Spiel 2:2.
Schiedsrichter Ruckelshauſen, Spv. 98, leitete zur vollſten
Zufrie=
denheit beider Parteien. Die erſte Jugendmannſchaft verlor in
Sprendlingen 7:1, allerdings hatte hier der Schiedsrichter einen
großen Anteil an dieſem Siege.
Die Handballmannſchaft verlor überraſchend hoch in
Brauns=
hardt 7:2.
Weiterſtadt 1. — Traiſa 1. 7:2.
Dieſes Spiel konnte Weiterſtadt mit obigem Reſultat für ſich
entſcheiden, wenn es auch dem Spielverlauf nicht ganz entſpricht. Wenn
man bedenkt, daß Traiſa gleich am Anfang des Spieles nur mit
9 Mann, zeitweiſe ſogar mit 7 und 8 Mann und trotzdem dauernd
überlegen ſpielte, ſo hat auf der einen Seite viel Glück, auf der
an=
deren Seite großes Pech das Spiel entſcheiden helfen. Das Talent
des Schiedsrichters aus Arheilgen iſt beſonders hervorzuheben. Die
Jugendmannſchaften beider Vereine ſpielten 3:0 für Weiterſtadt.
Ausdeutſchen Bädern.
Am 1. Mai eröffnet Bad Salzſchlirf wiederum ſeine Kurzeit.
Rühmlichſt bekannt durch ſeinen Bonifaziusbrunnen, der ſich bei allen
Arten von Gelenk= und Muskelerkrankungen, insbeſondere Gicht und
Rheuma, bei Stein= und Stoffwechſelleiden außerordentlich heilkräftig
erwieſen hat, bietet Bad Salzſchlirf außerdem für alle einen Badeort
unerläßlichen Vorzüge: landſchaftlich reizvolle Lage, kultivierte
Park=
anlagen, zeitgemäße Badeeinrichtungen. Daneben iſt für Unterhaltung
geſorgt: durch das auf eine 25jährige Tradition zurückblickende
Kur=
theater mit erſtklaſſigem Enſemble regelmäßige Konzerte des
Kur=
orcheſters, Bunte Abende und Raſenbühne, Illuminationen und
Réunions. Ein liebevoll gepflegtes Luft= und Schwimmbad bietet die
Möglichkeit zur Freiluft=Körperkultur und =Gymnaſtik. —
Tennis=
ſpieler, Jäger und Angler kommen ebenfalls auf ihre Koſten.
So wird Bad Salzſchlirf auch in dieſem Jahre wieder das Ziel
vieler Heilung= und Erholung=Suchender werden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Nittwoch, 30. April. 11.15: Kaſſel: Schulfunk. 16:
Schall=
platte
O 16.30: Leipzig: Konzert des ehemaligen Deutſchmeiſter=
Inf.=Reg. Wien. Jurek: Deutſchmeiſter=Marſch. — Zaytz: Die Here
von Boiſſy.
Ziehrer: Wiener Bürger. — Kliment: Wiener
Volksmuſik. — Stolz: Im Prater blüh’n wieder die Bäume. —
Komzak: Badner Madeln. — Fahrbach: Kahlenbergerdörfel. —
Joh. Strauß. — Radetzkymarſch. O 18.05: H. Ramm: Der
Lebens=
mittelhändler. O 18.35: Stuttgart: Oberbaurat Belling:
Brand=
ſchadenverhütung iſt beſſer als Brandſchadenvergütung. O 19.06:
Stuttgart: H. Lamberts: Rom. 19.30: Konzert anläßlich des
60
Mozart. Reger: Aus der Ballettmuſik. — Haas: Lieder. — Rich.
Strauß: Aus der Muſik „Bürger als Edelmann” — Schreker:
Wiegenlied aus „Schatzgräber” — Schönberg: Kleine
Klavier=
ſtücke. — Strawinsky: Japaniſche Geſänge. — Ravel: Auf das
Grab Couperins. — Delius: Beim erſten Kuckucksruf im
Früh=
ling. — Fall: Walzer aus „Der liebe Auguſtin” — Gilbert: Marſch
aus „Die keuſche Suſanne” — Kollo: Lied aus „Die tolle
Komteß:, Ausf.: Philharmoniſches Orcheſter Stuttgar”
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 30. April. 9.30: Prof. Dr.
Schö=
nichen: Der Umgang mit Mutter Grün. 10: H. Kyſer: Die
Fahrt nach dem Weſten. O 10.35: Mitteilungen des
Reichsſtädte=
bundes. O 14.45: Kindertheater. O 15.45: Elli Heeſe: Vom
Wochenmarkt zur Genoſſenſchaft. O 16: Dir. Würtz: Neue Wege
der Krüppelpädagogik aus der Praxis des Oscar=Helene=Heims.
O 16.30: Hamburg: Konzert. O 17.30: Dr. Landshoff: Partitur
und Klavierauszug. O 17.55: H. Zimmermann:
Gegenwartspro=
bleme des privaten Verſicherungsweſens. O 18.20: Architekt
Hoff=
mann: Was muß jedermann wiſſen, wenn er ein Haus bauen will?
O 18.40: Spaniſch für Anf. O 19.05: Dipl.=Ing. Dr.
Traut=
vetter: Verkehr und Verkehrsbewältigung in den Großſtädten.
O 19.30: Dr. Schmitz: Die Beamtenräte bei der Reichsbahn —
Vorbildung oder Warnung? O 20: Dr. Fleſch: Rückblick auf
Platten. O 20.30: Schumann: Trio, Dmoll. O 21:
Unterhal=
tungsmuſik. O 22.30: Hamburg: Vom Hexentanzplatz und der
Roßtrappe im Harz: „Die Walpurgisnacht”.
Wekierbericht.
Mit der Oſtwärtsbewegung der Biskayaſtörung hat auch über
Deutſchland Barometerfall eingeſetzt. An der Nordſeite der
Stö=
rung kommt es in Verbindung mit den aus dem Nordmeerhoch
ausfließenden Luftmaſſen über Deutſchland zu nordöſtlichen
Win=
den. Sie werden eine allmähliche Abkühlung verurſachen, wobei
das Wetter etwas unbeſtändig bleibt.
Ausſichten für Mittwoch, den 30. April 1930.
Wechſelnde Bewölkung mit Aufheiterung, etwas kühler,
ein=
zelne Niederſchläge, teilweiſe noch gewitterhafter Art.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. Mai 1930.
Wenig Aenderung der Wetterlage.
Hauptſchritttiettung. Rudolf Mauve
Verontwortich für Pollikk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe: für Fenilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann)
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;für
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Rette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willv Kuble:
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
Ra
DorTOts
Der traditionelle Name
unserer Mitarbeiterinnen ist
OVA-MADCHEN
denn ihre Cigarette heißt
REEMTSNA
Zeit vor
an-
hunderten, als
Tabakarbei-
n in Sevilla
erzen eroberte,
r Cigaretten-
Zie
Geschick-
ühliger
Mäd-
te große Rolle.
Prüfung des
Stempelaufdruckes
Sefte 12
Mittwoch, den 30. April 1930
Trinkt das gute
Calldanl Bier
Zu haben bei
Heinrich Lohr, Darmstadt
Flaschenbiergroßhandlung
Nieder-Ramstädterstraße 20 Teleton 1782
7045b
Erholungsbeim „Gltick auf” Traisa
Telephon 1353, neben Kaffee Waldesruh.
Bequemer Tages=u. Wochenendeaufenthal
für abgearbeitete Städter, müde Hausfrauen
Wohnungstauſch!
Geboten: 3 Zimm.
Küche, Bad un
Kammer, gegenüb
dem Herrngarten
Geſucht: 4—5=
Zim=
mer=Wohng.,
mög=
lichſt Zentrum.
Ang. u. A. 50 Gſch.
4 Büroräume
zum 1. Juli zu
ver=
mieten. Anfragen u
8. 44 a. d. Geſchſt.
(5455a)
Wohnungstauſch!
Geboten: Landhaus
in Seeheim mit 7
Z., Küche, Balkon,
Ver., Gart. u.
Zu=
beh. Miete 72 ℳ
Geſucht: 5—6 Z. in
Darmſt ztr. Lage
Felix Hoffmann,
Seeheim. *
Sbere Rheinſtr.
5—6 Zimm., f. jed.
beſſ. Geſchäft, evtl.
Büro m. Wohnung
Näh. Geſch. (7090a
4 gr. grade Zimmer
mit Küche und eig.
Vorpl, teilw. möbl.
bald zu vermieten
Aliceſtr. 23, 1II., Louvre
Näh. II. Etg.
2 ſchöne, leere, für
ſich abgeſchl. Zim.
mit Keller in ruh.
ſchoner Lage in gut
Hauſe an ruh.
Mie=
ter zu vermieten.
Göbel, Stadtallee
Nr. 10 (frühere
Scheppe Allee).
2. Zimmer, teilw.
möbl.. und 1 leeres
Manſ.=Zimmer zu
vermieten. Zu erfr
Beſſungerſtr. 39,
Reſtauration.
(B.7081)
2 leere Zimmer
zu vermieten.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Schön, gr. leeres Z.
bis 1. Mai zu vm.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Große
Verkaufsräume
Ludwigsplatz
i. Entreſole, ſind per
1. Juni zu vermiet
Näh. bei Arnheiter,
(6531:
3. Stock.
Waldſtraße 30
Gewerberäume
für jeden Zweck,
Hof. Einfahrt,
La=
den mit
Nebenrau=
men, gr. Magazin,
Garage uſw., ev. m
4=Zim.=Wohng. per
1. Juli zu vermiet
Zu erfrag.:
Vorder=
haus parterre. (*ms
Für
Pianofortelager
ſehr geeignete
Aus=
ſtellungsräume, im
Zentr. d Stadt gel.
z. vm. Näh. Gſchſt.
Karlſtraße 20
großes Lokal.
per ſofort zu
ver=
mieten. L. Netz,
Karlſtraße 20.*
Garage
z. vermieten. (*mfe
Nd.=Ramſt.=Str. 29.
Garage frei!
Waldſtr. 30. (*m=
Garage frei!
Land=
wehrſtr. 21 /23. (Emdi
Auto=Garage (ſehr
groß) und Motorrad=
Garage zu vermieten.
Schäfer
Dieburgerſtraße 13, I
Mühlſtraße 52, I.
(Woogsplatz) 2 gut
möbl. 3. (Wohn=u.
Schlafz.) m. Bed. a.
1 od. 2 ſol. H. ſof.
od. 1. Mai z. v. (Eim
Ludwigſtr. 17 II.,
mbl. Wohn=u. Schlaf
zimmer (m. el, Licht
u. Schreibtiſch) per
1. Mai zu vm. (7012b
Mathildenſtr. 10, I.,
gut möbl. Wohn= u
Schlafz., 1 Schlf abz
Com)
Neckarſtr. 19, 2. St.
nöbl., eventl. teilw.
möbl. 2—4 Zimmer=
Wohn, mit Kochgel
zu vermieten. (*im=
Heinrichſtr. 144, II.,
gut möbl. Zimmer
zu vermieten.
Saalbauſtr. 78,
Gar=
tenhaus, bei Becker,
einfach möbl. Zim
ſofort zu verm.
Kiesbergſtr. 46, pt.
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. m. el. Licht,
Schreibt, a. Wunſch
m. Klavier evtl auch
m. 2 Betten u.
Küchen=
enutzung zu verm.
Einzuſehen vorm. bis
10 Uhr, abends von
6—8 Uhr.
Mauerſtr. 14 Horn
rdl. möbl. Zim ar
berufst. H. oder D
ſofort zu verm. (*
Waldſtr. 22, II.
ſchön mbl. Zim ſep.
b. 1. Mai zu verm (*
Heinrichſtr. 65, II.
mbl. Wohn=u. Schlaf
zim. (2=bettig) z. v. (*
Friedrichſtr. 18, II.
möbl. Zimmer mi
Penſion.
Ludwigſtr. 12, Heß.
gut möbl. Zim.,elektr
Licht, ſep.
Karlſtraße 28, I.,
möbl. Zimmer mnit
2Betten, auch einzeln
zu vermieten.
Mauerſtr. 6, II., ſep.
Zimm., el. Licht,
ſo=
fort zu vermiet.
Grafenſtr. 27, III., E.,
großes, helles
Zim=
mer m. elektr. Licht,
Kachelofen, evtl. auch
Herrenzimm.,
preis=
wert zu vermiet (*
Bleichſtr. 19, I., Iks.,
möbl. Zimmer per
1. Mai zu verm.
Heinheimerſtr. 61,
3. St., 2 ſchön möbl.
Zimmer, Wohn= und
Schlafz., mit 1 oder
2 Betten, in g. Hauſe
billig zu vermiet. *
Atelier=Raum
5X9 m groß, zu vm.
Anzuſ. v. 10—12 Uhr
*) Alexandraweg 8.
Heinrichſtr. 40, pt.
Schlafz. ev. m
Wohn=
zimmer, el, Licht, ſoſ
zu verm. Telephot
vorhanden.
Grafenſtr. 31, II.
ſep., einf mbl. Zim.
zu verm.
N
Geraumiger, Ca. Lo0 Am großer
Pagerkägi
möbl. Zim. mit el.
Licht ſof. zu vm. an
berufst. Hrn. (Eimd Aliceſtr. 8, I., mbl.
Zim. m. Penſ. (Eimd Wittmannſtr. 25 II.,
2—3 möbl. Zimmer,
m. Krichenbenutzung
zu vermieten. (Fſiud Liebigſtr. 55, II.
ſch. mbl. Z. ab 1.5
a. Hrn. z. v. (kimd Gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. z. verm., ev.
an kinderl.oſ Ehep.
mit etwas Küchenb.
Eliſabethenſtr. 52, I
(5935a) Vornehm möblierte
Zilmer
lof. beziehb. Hügel=
ſtr. 15 Laden. Tag=
lich ab 11—19 Uhr
(317a) Heinrichsſtr. 71, I.,
gut möbl. Wohn= u.
Schlafzim. z. v. (*ſm Hügelſtraße 63, III.
trdl. möbl. Z., ruh.
Lage, ſch. Ausſicht,
a. berufst. Hrn. zu
vm., ev. an Schüler
oder Schulerin mit
guter Penſion. Pankratiusſtr. 5, II.
rechts, möbl. Zim.,
Nähe Hochſchule, ſo=
fort zu vermieten.* Soderſtr. 10, I., am
Kapellplatz, ſch.mbl.
Zim. zu verm. Ein=
zuſ. nach 12 Uhr. Saalbauſtr. 61, II.
gut möbl. Zimmer
ſofort zu verm. Schleiermacherſtr.
Nr. 18, I., gut möbl.
Zim. ſof. zu vm. Inſelſtr. 20, II. fein
m. W.= u. Schlz. m.
1 o. 2 B., el. L. u.
Balk. u. einz. Z. z. v.
(*md)
Erbacherſtr. 15, pt.
helesfrödl Zin.
mit elektriſch. Licht
und Telephon im
Hauſe ſofort zu ver=
mieten. Nähe der
Techn. Hochſchule. Bleichſtr. 36, II., bei
Löffler, möbl. Zim.
m. el. Licht z. vm.* Soderſtraße 65, II.
klein. möbl. Zim. a.
berufst. Fr. z. vm.* N.=Ramſt.=Str. 57b,
II., ſehr ſchön., gut
mobl. Z. zu vm. (* Liebigſtraße 8, I.
ſchön möbl. Zim. p.
ſofort an nur beſſ
Herrn zu verm. Soderſtraße 75, pt.
möbl. Zimmer mit
Elektr. zu verm. Eichbergſtr. 15, I.
gut möbl. Wohn=
zim. u. Schlafz.,
ev. f. 2 Perſ., ſo=
wie ein Einzel=
zim. zu verm. ( Vornehm möbl. Z.
in beſſ. Hauſe an
ält. Hrn od. Dame
ev. m. Penſ. z. vm.
Näh. Geſchäftsſt. ( Mbl. W.= u. Schlaf=
zim. (el. L.) Küche
u. Kell. an kinderl.
Ehepaar zu verm.
Näh. Gſchſt. (7011b Kiesſtr. 5, II., bei
Helfmann, möbl. 2
zu vermieten. Arheilgerſtr. 10, p. I.
frdl. möbl. Zimmer
mit elektr. Licht in
nächſt. Nähe d. Hoch=
ſchule zu verm. Pankratiusſtr. 5, p.
ſchön möbl. Zim.
1. oder 15. Mai. Ernſt=Ludwigsſtr. 7,
Htb., möbl. Zim.
Uhr Frühlingshut
mit Büro und evtl. Autogarag
in Zentrum der Stadt pe
evtl. früher, zu vermieter
agen unt. A 59 Geſchſt. (7044b
Künſtlerkolonie ſind
2 gut möbl. Manſ.=
Zimmer (Wohn= u.
Schlafz. m. 2
Bet=
ten) mit kl. Küche
zum 1. Juni oder
früh. zu vermieten.
el. 2271. Näheres
in der Geſchäftsſt.
kann Ihrer ganzen Toilette eine besonders
persön-
liche Note geben. Lassen Sie sich zwanglos in
unserer großen Damenhut-Abteilung beraten.
Erste fachkundige Kräfte werden Ihnen Vorschläge
machen die Ihren vollen Beifall tinden.
Modernstes eigenes Atelier versetzt uns in die
Lage äußerst preiswert zu sein und trotzdem
jedem einzelnen Hut eine eigene Note zu geben.
Tuipeinn 1e Srz
Tausassafte
**
Oilel Käsdlle
alle Größen und Weiten in jeder Preislage
Für Herren Herren-Hemden
Herren-Unterhosen
Herren-Kniehosen
Herren-Hemdhosen
Für Bamen Damen-Schlupfhosen
Damen-Hemden
Damen-Hemdhosen
Für Kinder Kinder-Schlupfhosen
Mädch.-Hemdhosen
Kinder-Hemdhosen
Hachenburger
Das Haus für Trikotagen, Strümpfe und Striekmaren
Rheinstrasse 1.
amaums Hande Kassicklang
des Vereins der Hundefreunde von Darmstedt und Umg.
am 4. Mai 1930
im Orangeriegarten. 0 Vormittags 9 Uhr: Beginn der
Prämiierung der einzelnen Rassen. O Nachmittags 3 Uhr:
Prä-
miierung der Zuchtgruppen. 0 Anschließend Massenauflass von
Brieftauben. 4 Uhr: Vorführung von Poligeihunden.
Eintritt 1.— Mk., Kinder in Begleitung der Eltern frei!
Georgenſtraße 3, I.
gut möbl. Z. an be=
Rheinſtraße 75
gut möbl. Zim. m.
voll. Penſ. zu verm.
(7046b)
Mathildenplatz 10,
2. Stock Schlafzim.
mit 2 Betten und
Herrenzim. mit el
Licht zu vermiet.
An- und Verkäufe, Stellenangebote,
Stellen-
gesuche, Vermietungen, Mietgesuche vermittelt
erfolgreich die kleine Anzeige im Darmstädter
Tagblatt! Die kleine Anzeige im Darmstädter
Tagblatt ist die ideale Ankündigungsform der
Privatwirtschaft, sie in den Dienst des
Haus-
halts stellen, heißt Zeit und Geld sparen.
Denken Sie bitte daran!
Karlſtr. 38, III, ein
2Bettzim. zu vm. (
Frankfurterſtr. 6, II.
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. z. v. (*md
Kiesſtr. 64, I. vorn.
mbl. Zim. m. Schr.=
Tiſch u. Bücherſchr.
ev. m. Penſ. z. v. C*
Nähe Stadtzentrum
(Nd.=Ramſt.=Str.)
gut möbl. Zim. ev.
mit Penſion ſofort
abzugeben. Ang. u.
A. 66 a. d. Gſchſt.
Ohlyſtraße 69, II.
ſehr gut möb. Zim.
(Schreibt., el. Licht)
zu vermieten.
Schön. möbl. 3.
zu vermieten.
Schäfer, Martin=
ſtraße 14. EEmfg
rufst. Dame od. H
zu vermieten.
Kiesſtraße 31, II.
möbl. Zim. z. vm.
Wendelſtadtſtr. 38,p.
ſchön möbl. Zim. m.
Schreibt. zu vm. (*
Schloßgaſſe 12. bei
Kilburg, möbl. Z.
ſof. zu vermieten.
Eliſabethenſtr. 25½,
II. r., gr., g. mbl. 3.,
1—2 Betten, z. v.
lexanderſtraße 11,
Metzgerei Landau,
Mosr. „Nin.
mit 2 Betten mit
oder ohne Penſion
zu vermieten.
Waldſtraße 17, I.
zut möbl. Zimmer
ſofort zu verm.
Heinrichſtr. 95, pt.
ut möbl. Zim. m.
Schreibt. u. elektr.
Licht zum 1. Mai
zu vermieten.
1 Glucke m. 20 Kück.,
Zentrifuge m.
But=
termaſchine
abzuge=
ſen. —
Frankfurter=
ſtraße Nr. 115.
Einkagskücken
weiße amerikaniſche
Leghorn
la Leiſtungszucht.
Brateier.
Geflügelhof Haag=
Kaſtanienallee 71.
(4659a)
Schönes Kätzchen,
4 Mon. alt, ſauber
in ſehr gute Hände
z. verſchenken. Ang.
unt. A. 70 Gſchſt. (*
Eintags=Kücken
weiße amerik. Leg
horn, zu verkaufen.
Hütten.
Ruthsſtr. 20, II. (
M.
vo1
Fle
minder, Der vom Statiſtiſchen Reichsamt errechnete Aktien=
— 100) ſtellt ſich für die Woche vom 21.—26. April 1930
müber 122,8 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe
Schwerinduſtrie auf 120,0 (121,3), in der Gruppe
verar=
trie auf 110,9 (112,1) und in der Gruppe Handel und Ver=
(142,8)
anz A.=G., Mainz. Wie wir hören, kann für 1929 eine
verteilt werden, nachdem noch 1927 und 1928 je 10
Pro=
verteilt wurden. Die ungünſtigen wirtſchaftlichen
Ver=
denen die Firma ſowohl 1929, noch mehr aber in den
naten des Jahres 1930 zu leiden hatte, haben ſich
beſon=
andel mit Luxuswaren ausgewirkt, ſo daß der ſchon 1929
b zurückgegangene Umſatz 1930 eine weitere größere
Ver=
hren hat. Die Aktien der Geſellſchaft ſind in der letzten
Berkehr an der Frankfurter Börſe bis auf 15 Prozent ge=
Pfandbriefbank. Am 12. Mai nimmt das Inſtitut eine
7 von Liquidationspfandbriefen in Höhe von 2,5 Mill.
Der Geſamtumlauf beträgt jetzt 60,2 Mill. RM., von
—68 Millionen. Die letzte Verloſung fand Ende Novem=
Million RM. verloſt wurden.
u. Braun A.G., Frankfurt a. M. Das Unternehmen
Apparate, Meßinſtrumente uſw.) verzeichnet 1929
berſchuß nach Abzug aller Unkoſten von 596 987 (499 277)
ich Abſchreibungen von 396 699 (283 660) RM. ein Rein=
988 (215 617) RM. verbleibt, woraus wieder 10 Prozent
ilt werden. Die Beſchäftigung war befriedigend, wenn
egehende Arbeitszeitkürzungen, auch ſchon angeſichts der
der Fabrikation, nicht ganz vermeiden ließen. Durch
niſatoriſche und techniſche 9. 5nahmen konnte der
Um=
werden. Der anwachſende Wettbewerb, beſonders auch
„rhindere jedoch die Steigerung der Betriebsmöglichkeit.
sführungen wird über die unpfleglich= Behandlung der
utſchland, geklagt und beſonders auf die von der
öffent=
egten Abgaben verwieſen. Die privaten Firmen
müß=
den öffentlichen Gewalten die Einſicht in die
Notwen=
rtſchaft fehlt, es als ihre dringlichſte Aufgabe anſehen,
Fähigkeiten ſelbſt zu ſtärken. Deswegen haben auch
en höher bemeſſen werden müſſen, als ſie nach den
bis=
en der Finanzämter unverſteuert gelaſſen wurden.
* (alles in Mill. RM.): A.K. unverändert 1,936, An=
„Hypotheken 0,297, Rücklagen 0,27 Unterſtützungskaſſe
nkverbindlichkeiten 0,81 (0,94), Buchſchulden 1,99 (1,88):
örikgrundſtücke und Gebäude 1,382 (1,385), Betriebsein=
0,50), Kaſſe, Wechſel und Wertpapiere 0,532 (0,637),
616 (0), Rohſtoffe, Halb= und Ganzfabrikate 2,397
forderungen 1,858 (2,125). In das neue Jahr hat man
den Auftragsbeſtand herübergenommen.
und verarbeitende Induſtrie. Die im Zentralverband
etallwalzwerke= und Hütteninduſtrie e. V. vereinigten
hielten ſoeben in Frankfurt a. M. eine Verſammlung
rch die Kupferpreisherabſetzung geſchaffenen Lage
Stel=
önnen. Die Verſammelten verpflichteten ſich einmütig,
auf Grund der früheren Kupferpreiſe getätigten
Ab=
gäge zu beſtehen und keinerlei Ausnahmen zuzulaſſen.
3. April wurde der Grundpreis für Tombak=
Metallrot=
rd.=Stangen um 10 RM. pro 100 Kg. auf 195 RM. im
ßigt, desgleichen für Neuſilber=Bleche, =Drähte und
KM. auf 320 RM. und für Schlaglot um 15 RM. auf
ſt der Gebrüder Sulzner A. G., Ludwigshafen a. Rh.
ſtergeſellſchaft des ſchweizeriſchen Sulzner=Konzerns
Heſchäftsjahr 1929 ihr Betriebsergebnis auf 1 210 676
eigern, andererſeits erhöhten ſich jedoch auch die Gene=
3 697 (678 078) RM., und wurden die Abſchreibungen
90½ RM. geſteigert, ſo daß der Verlüſtvortrag von
22 RM. nur eine kleine Ermäßigung auf 1259 185
Der Geſchäftsbericht führt aus, daß auf den Ausbau
m laufenden Jahre erhebliche Mittel verwendet
wur=
e wurde für die Kleingießerei eine neue Kernmacherei
ge fertiggeſtellt. Der Geſamtumſatz des Werkes ließ
n deutſchen Wirtfchaftslage zu wünſchen übrig. Die
eine Erhöhung der Immobilien und Anlagen auf
RM., der Warenvorräte, auf 6,0 (4,88) Mill. RM.,
Nittel ſich auf 0,96 (1,38) Mill. RM. und Schuldner
iII. RM. verminderten. Auf der Paſſivſeite erhöhte
ehen auf 5,91 (5,88) Mill. RM., und erfuhren die
eigerung auf 5,60 (5,33) Mill. RM. Hierunter befin=
Mill. RM. Anzahlungen.
ſe der Neckar A.=G., Stuttgart. Die Neckar A.=G.
Aiteren Finanzierung der Fortſetzung der Neckarkana=
Aſelberg hinaus eine 6prozentige Anleihe in Höhe von
en mit einer Laufzeit von 40 Jahren abgeſchloſſen.
iſt Rückzahlung zu 102 Prozent, von 1940 ab zu pari
eihe iſt von einem holländiſchen Bankenkonſortium
T oird demnächſt zu einem Kurs von etwa über 90 Pro=
Eyr Zeichnung aufgelegt werden.
* Proſpekt. Auf Grund eines Proſpektes ſind 33,85
er Umwandlung von Vorzugsaktien herrührende
2 2,4 Mill. RM. neue Stammaktien der Allgemeinen
chaft, Berlin, zum Handel an der Berliner Börſe
eI der Umwandlung von Vorzugs= in Stammaktien
von rund 28 Mill. RM. wird abzüglich der Koſten
rbe zugeführt. Ebenſo wird der bei der Verwertung
neuen Stammaktien über den Nennwert hinaus er=
Abzug der Koſten, ebenfalls der geſetzlichen Reſerve
2 roſpekt liegt die letzte Bilanz per 30. Sept. 1929
zu=
ärz 1930 wurden bei der Geſellſchaft 18 559 Beamte
beſchäftigt. Die Entwicklung des Geſchäfts wird im
er Geſtaltung der außenpolitiſchen und innerwirt=
In Deutſchlands beſtimmt werden. Die Geſellſchaft
4ufende Geſchäftsjahr auf ein befriedigendes Ergebnis
Dividende).
eſchäftigung als im Vorjahr. Der
Beſchäftigungs=
rbes iſt während der letzten Monate merklich zurück=
Senkung der Beſchäftigungsziffer dürften jedoch
nahe=
onmäßige Tendenzen zum Ausdruck kommen, denn die
Kalenderjahres ſind ſtets als eine ſtille Geſchäftszeit
dem Stand vom 1. April waren 69,3 Prozent der
arbeiter als voll beſchäftigt gemeldet, gegenüber 76,4
* und gegenüber 86,3 Prozent am 1. Dezember 1929.
ſen erſten Monaten des Jahres 1929 liegt das dies=
Aigsniveau des Tabakgewerbes ſogar noch um rund
Auch war der Rückgang der Vollbeſchäftigtenziffer
Abril 1928/29 erheblich größer als in der entſprechen=
130. Die Kurzarbeit hat im Laufe des März leicht
25,6 Prozent Kurzarbeitern am 1. März waren am
rozent gemeldet. Im Vergleich mit den vorjährigen
Eine, wenn auch geringe Beſſerung feſtzuſtellen. Nach
rage der Dinge läßt ſich noch kaum überſehen, wie
hrend der nächſten Monate entwickeln wird, im all=
Eein jahreszeitlich bereits, mit einer gewiſſen Ge=
Schnen. Im Hinblick auf die geringe Kaufkraft des
Ine Heraufſetzung der Preiſe trotz der drohenden
enken. Auch die Kreditanforderungen des Handels
=Markthericht vom 29. Avril. Auftrieb: 28 Ochſen
* oder Färſen, 195 Kälber, 17 Ziegen und 923
auf: Großvieh kleiner Ueberſtand, Schweine ruhig.
9. Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt:
1 Bullen 40—48, Kühe 44—45. 32—39, 26—31. 18
* Kälber 68—78, 60—68, Schweine 66—70, 62—72.
iche Produktennotierungen vom 29. April 1930.
13, Juli 305—303½, September 272—270½
Juli 191½—189, September 193—190½,
176, Juli 192—189½.
Berliner Produktenbericht vom 29. April. Der Markt zeigte heute
wiederum ein feſtes Ausſehen, was insbeſonder auf die
Aufrechterhal=
tung des Vermahlungszwanges für Inlandsweizen bei nur ſehr
kſiap=
pem Angebot zurückzuführen war. Namentlich bekunden die
Probinz=
mühlen ſehr rege Nachfrage nach Weizen. Das Preisnievau für
Effektiv=
ware und für die Sichten der alten Ernte lag um etwa 4—4½ Mark
höher als geſtern. Roggen iſt mehr oder weniger von der
Aufwärts=
bewegung der Weizenpreiſe mitgezogen, bei ziemlich ſpärlichem
An=
gebot von Waggonware und etwas reichlicherem Offertenmaterial für
kahnverladenen Roggen lagen hier die Preiſe etwa 2 Mark höher. Die
Herbſtſichten von Weizen und Roggen ſind infolge des weiterhin
außer=
ordentlich günſtigen Wetters und der vorzüglichen Entwicklung der
Felder weniger feſt veranlagt. Am Mehlmarkte will ſich trotz der
Brot=
getreidehauſſe keine nennenswerte Belebung zeigen; die Mühlen
ver=
ſuchen für Weizenmehle 25 Pfg. höhere Forderungen durchzufetzen, was
jedoch nur vereinzelt gelingt, Roggenmehle ſind im Preiſe unverändert.
Hafer in Erwartung einer höheren Bewertung des Einfuhrſcheines
gleichfalls feſter, namentlich in Küſtenware. Gerſte ruhig.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. April.
Auch an der heutigen Börſe beſtand hauptſächlich Intereſſe für
feſt=
verzinsliche Werte, während das Geſchäft an den Aktienmärkten noch
weiter zurückging. Verſchiedentlich waren Tauſchoperationen von Aktien
in Anleihen zu beobachten, was zur Folge hatte, daß die Aktienkurſe
trotz freundlicher Grundſtimmung überwiegend nur knapp behauptet
waren. Die trotz des Ultimos anhaltende Flüſſigkeit am Geldmarkt trug
zu der etwas zuverſichtlicheren Stimmung bei. Bei einigen Werten
waren Sonderbewegungen zu verzeichnen. So konnten am Markte der
Kaliaktien Salzdetfurth infolge ſtarker Nachfrage und nur geringem
An=
gebot 8 Prozent höher eröffnen. Außerdem erhielt ſich das Intereſſe
für Dickerhoff u. Widmann, die in Erwartung einer Dividendenerhöhung
erneut 2 Prozent anzogen. Andererſeits waren Felten u. Guillaume
auf die Enttäuſchung über die unveränderte Dividende angeboten und
1½ Prozent ſchwächer. Einige Abgaben wurden ferner in Dt.
Lino=
leum vorgenommen, die 4½ Prozent verloren. Am Bankenmarkt gaben
Commerzbank 1½ Prozent nach, während D.D.=Bank und Reichsbank
1—2 Prozent anziehen konnten. Chemie=, Schiffahrts=, Montan= und
Elektrowerte eröffneten knapp gehalten, Zellſtoffwerte vollkommen
un=
verändert. Am Anleihemarkt zogen Neubeſitzanleihe bei lebhafter
Nach=
frage weiter bis 11,65 Prozent an, Altbeſitz auf Gewinnmitnahmen
zu=
nächſt 0,45 Prozent ſchwächer, ſpäter aber wieder feſter.
Im Verlaufe machte ſich eine gewiſſe Luſtloſigkeit bemerkbar, und
die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf ein Minimum. Die
Kursverände=
rungen waren meiſt gering. Lediglich am Anleihemarkt war das
Ge=
ſchäft weiter im Gang. Auch Pfandbriefe blieben geſucht. Die Börſe
ſchloß widerſtandsfähig. Im Zuſammenhang mit den bevorſtehenden
Zahltag war Tagesgeld, zu 5 Prozent geſuchter. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Döllar 4,1882, gegen Pfunde 20,36¼. London=
Kabel 4,8620 —Paris 123,94, —Schweiz 25,08, —Holland 12,08.
An der Abendbörſe herrſchte wieder faſt vollkommene
Geſchäfts=
koſigkeit, und Umſätze kamen nur vereinzelt zuſtande. Auch am
Anleihe=
markt war die Umſatztätigkeit gering. Die Kurſe waren gegen den
Berliner Schluß meiſt behauptet.
Berlin, 29. April.
Für die heutige Börſe lagen beſondere Anregungen nicht vor. Die
Aktienmärkte blieben weiter vernachläſſigt und die erſten offiziellen
Notierungen waren im Vergleich zu den feſteren Kurstaxen des
Vor=
mittagsverkehrs etwas enttäuſcht. Bei am allgemeinen wieder äußerſt
ſtillem Geſchäft hielt ſich die Spekulation ſichtlich zurück, da einerſeits
die Schwäche der Auslandsbörſen und andererſeits innerpolitiſche
Mo=
mente (beſonders der bevorſtehende 1. Mäi) zur Vorſicht zu mahnen
ſchienen. Selbſt die Rentenmärkte eröffneten nicht ganz ſo feſt wie
er=
wartet und die Umſatztätigkeit hat im Verhältnis zu den Vortragen
etwas nachgelaſſen. Man hörte verſchiedentlich die Anſicht, daß die
Nen=
tenbewegung auf die Aktienmärkte übergreifen können, wobei die
Pa=
viere, die durch konſtante Dividendenpolitik beinahe feſtverzinslichen
Charakter erlangt hätten, beſonders profitieren müßten. Heute waren
die Kursveränderungen im allgemeinen aber nicht bedeutend. Im
Ver=
laufe wurde die Tendenz unregelmäßig und eher ſchwächer, eine gewiſſe
Stütze ging von der Feſtigkeit einiger Spezialwerte aus. Salzdetfurth
überſchritten zeitweiſe die 400=Grenze, auch einige Maſchinenwerte (
Ber=
liner Maſchinen und Maſchinenbau=Unternehmungen) fanden etwas mehr
Beachtung. Anleihen auch im Verlaufe freundlich.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. April 1930 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 133.25 RM.,
Originalhüttenalumi=
nium 190, desgl. 194, Reinnickel 350, Antimon Regulus 61 bis 63,
Feinſilber 58.25 bis 60.25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 29. April 1930 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar, Februar und März 99.50 (99.75), April
99 (104), Mai 99 (101), Juni 99 (99.25), Juli 99 (99.50), Auguſt
99.25 (99.50), September 99.50 (99.50), Oktober, November und
Dezember 99.50 (99.75). Tendenz: ſchwach. — Für Blei; Januar
und Februar 34.75 (35), März 34.75 (35.25), April 34 (35.50),
Mai und Juni 34 (34.50), Juli 34.25 (34.50), Auguſt 34.25 (34.75),
September, Oktober, November und Dezember 34.50 (35).
Ten=
denz: ſchwacher. — Für Zink: Januar 35.25 (35.25), Februar
35.25 (35.50), März 35 (35.75), April 33 (36), Mai 32.50 (34),
Juni 33 (34), Juli 33.25 (34), Auguſt 33.50 (34), September 34
(35), Oktober 34.75 (35), November und Dezember 34.25 (35.25).
Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klam=
mern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. April;
Getreide. Weizen: Mai 102½, Juli 105½, September 108¾,
Dezember 113½: Mais: Mai 80½, Juli 82½, September 84½,
Dezember 77½4; Hafer: Mai 40½, Juli 41½, September 41½,
De=
zember 44½; Roggen: Mai 60, Juli 65½, September 70,
Dezem=
ber 74½.
Schmalz: Mai 10,77½, Juli 10,40, September 10,60.
Speck, loko 13,75.
Schweine, leichte 10,25, ſchwere 9,50—10,50; Schweinezufuhrens
Chicago 25 000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: Mai 15,65, Juli 15,85.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 29. Aprik:
Schmalz: Prima Weſtern 10,90; Talg, extra, loſe 6½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 121½, Hartwinter 108;
Mais 98½, Mehl 5,60—5,85; Getreidefracht: nach England 1,6
bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—8 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 126; Loko: 8½; Mai
8,28, Juni 8,40, Juli 8,55, September 8,84, Oktober 8,93,
Dezem=
ber 8,83.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei einſchkießlich
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich im März 1930 auf 109838 To. gegen
9791 To. im Februar 1930.
Das Geſchäft in der Induſtrie des Volmetales hat ſich trotz des
Frühjahrs nicht belebt. Die meiſten Branchen klagen übev geringen
Auftragseingang. In den Fabriken für elektriſche Metallwaren hielt
das in den Wintermonaten noch gute Geſchäft weiter an. Die Saiſon iſt
aber zu Ende, ſo daß in kurzer Zeit der Auftragseingang zurückgehen
wird.
Am Montag iſt die Erklärungsfriſt für den in der rechtsrheiniſchen
Textilinduſtrie gefällten Schiedsſpruch abgelaufen. Die Wuppertaler
Textilgewerkſchaften haben ſich gemeinſam für die Ablehnung des
Schiedsſpruchs ausgeſprochen.
Der Aufſichtsrat der A.G. für Zellſtoff= und Papierfabrikation
Memel beſchloß, der am 4. Juni in Memel ſtattfindenden G.V. die
Ver=
teilung einer Dividende von 10 Prozent (wie im Vorjahre)
vorzu=
ſchlagen.
Die Unterſuchungsbehörde hat das Vorunterſuchungsverfahren
gegen Generaldirektor Adolf Mädje, den leitenden Direktor der Ver.
Berliniſchen und Preußiſchen Lebensverſicherungs=A. G. in Berlin,
er=
öffnet, und zwar wegen Verdachts der Beihilfe zu den Delikten der
Vorſtandsmitglieder der Favag.
Die G.V. der Maſchinenfabrik Turner A. G., Frankfurt a. M.,
ge=
nehmigte ohne Erörterung den bekannten Abſchluß mit 6 Prozent
Divi=
dende auf 1,6 Mill. RM. A.K. Die turnusmäßig ausſcheidenden A. R.=
Mitglieder wurden wiedergewählt.
Berliner Kursbericht
vom 29. April 1930
Oeviſenmarkt
vom 29.April 1930
Me e
Danatbank
1.
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bant
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Jaf
227.—
149.50
143.—
108.50
159.—
109.375
170.—
85.50
144.75
186.—
65.
180.—
169.—
101.25
Mie
Mie
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Vff
176.625
138.75
177.—
25.—
108.50
109.50
227.—
100.50
106.—
105.125
51.375
86.-
108.—
78.—
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
R
2625
396.—
153.—
96.—
231.875
78.—
35.—
67.25
112.—
182.—
16.25
65.—
52.75
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk. / 10.533
100 Schilling
100 Tſch. Kr
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
1 Pap. Peſvl 1.616
1 Dollar
100 Belga
100 Lire
00 Francs
Geld
58.995
12.399/
73.15
3.036
168.41
111. 98
112.01
112.441
20.343
4. 184
58. 405
21.92
16.41
Brief
59.11
3.04
58.525
16.45 MRiga
10.553/ Schweiz
Spanien
2.419/Danzig
3.29 Japan
168. 75 Jugoſlawien 1100 Dinar
112.20Portugal
12.23/Athen
112.66/Konſtantinopellt türk. 2
20.383/Kairo
1. 620/Kanada
1.192 üruguag 1 Goldpeſo
Jsland
1.96 (Tallinn (Eſtl. //100 eſtl. Kr.
Mharbant, Kommändſtgefrafce
Frankfurter Kursbericht vom 29. April 1930.
7Dtſch. Reichsanl.,
60 Baden.. . . . .
80 Bahern.. . ..
...."
8% Heſſen v. 28
v. 29
8
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . .."
89 Sachſen ....
„.-
72 Thüringen.
101.5
791,
99.75
79.5
91.25
93
93.5
98.75
78.5
83
aſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .
4½½ „ „ Ob
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser. I
Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Reubeſitz)
97.5
82
R.
73.5
J. G. Farben Bonds /108.75 Eſchw. Bergwerk. 1210
EßlingenMaſchinen
O Bosn. L.E.B. / 33.25 Ettlingen Spinnereil 210
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche
utzg
bietsanleihe.
Baden=Bade
Berlin
88 Darmſtadt v. 26
Franff. a. M.
30 Mainz.. . . . .
80 Mannheim.
8% Nürnberg. . .
8% Heſſ. Landesbt.
Goldpfbr.
„ Goldobl
Heſſ. Lds
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. .....
6% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . .
„ Goldobl
Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8½Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
58.8
11.45
3.2
91
78.5
97.25
S2.75
82.5
Berl. Hyp.=Bk.
20 „Liqu.=Pfbr
% Frkf. Hyp.=Bk.
4½% „ Lig. Pfb.
Pfbr.=B.
„Lig. Pfbr.
3½ Mein. Hyp.=Bk.
Lig. Pfbr..
Pfälz. Hyp.=Bk
„ Lig. Pfb=
20 Preuß.
Boden=
cred.=Bank ..
*½% „Lig.Pfbr.
Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
„ Lia. Pfbr.
0 Rhein. Hyp.Bk.
O „ Lig. Pfbr
D Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . .
Südd. Bod.
Gred.=Bank.
2o „ Lig. Pfbr
20 Württ. Hhp.=T
Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werke
Klöckner=Werke
Mainkraftwerl
Mitteld. Stahl
verke ...."
Salzmann u. Cr
Ver. Stahlwerfe
18% VoigtcHäffner
16
84
98
85.25
98
87.45
98
86.8
98
85.25
98
S8.5
84.3
98
86
98.5
98
84.75
98
73.5
100
93.3
95
89.75
90.75
88.5
90.25
95.75
L.Inveſt.
½%0 Oſt.
Schatz=
unch.
O Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
2io
490 Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
„ Bollanl.
% Ungarn 1913
„ 1914
„ Goldr.
1910
Aktien
HAlg. Kunſtziide Unie 113.5
AEG. Stamm.. . . 170.5
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg
Bemberg J. P.... 1145
Bergm. El.=Werke.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn".
Buderus Eiſen...
Eement Heidelberg
Karlſtadt /*
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
CChade ..........""
Kontin. Gummiw.
„ Linoleum /
Saimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .......
Gold= u. Silb
ſcheide=Anſtalt. 11
Linoleumwerk /2
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .........
(Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft 1
Liefer=Geſ.
43.25
26.5
10.2
16"
8.2
24.25
20.5
123.5
G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum
Frkft. Gas .......
Hof...."
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk/138
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen .. ."
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger. / 196
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfbr. 107.5
Hinderichs=Auffermſ 86.5
Hirſch Kupfer.... . 112
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
3lſe Bergb. Stamml22?
Genüſſel 121
Junghans Stamm
Kali Chemie. . . . . . 156
„ Aſchersleben 1227.
Salzdetfurth / 397
„ Weſteregeln . / 232
Kammgarnſpinn. / 102
Karſtadt, R.. . . .
Klein, Schanzlin ./116.*
Klöcknerwerke ..
Lahmeher & Co. . ./ 170.5
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch. 253
Lüdenſcheid Metalll 58.
Lutz Gebr. Darmſt
Miag, Mühlenbau. A
132.75 A MontecatiniMaild. 54.25 Motoren Darmſtadt 50 124.5 Deutz 7 110
50.5 „ Oberurſel 115 Nicolay, Hofbr. Nürnberger Brauh. Oberbedarf .. Otavi Minen . 51.75 69 Phönix Bergbau .. 38.25 Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen 113 „ Elektr. Stamm 147 Stahlwerke. Riebeck Montan.. Roeder Gb. Darmſt. 104.5 Rütgerswerke .. 70.75
96.75
109.5
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Aft.=Br. . . .
178
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei..
nnterfranken .. .."
Veithwerke ......
Ver. f. Chem. Ind.
„ Laurahütte ..
„ Stahlwerke ...
Ultramarin . . .
„ Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
171
207
264
84.5
131
189
Ate
160
346
108.5
101.5
139
103.2
18
80.25
70
Wahß & Freyztag. .
Wegelin Rußfabrikl
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel.. .!
Waldhof..
Allg. Dt. Erebitanſt.
Badiſche Bank ..
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypothenbk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hhp.=Bank ...
„ Pfdbr.=Bk. . 4.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank.
Reichsbank.
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrsw. /128
Allg. Lokalb. Kraftw/168
% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag
Nordd. Llohd
Schantung=Ei
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung
Verein. Verf. . . . /205
Frkft. Allg. Ver
Rückverſic
Frankona Rück= u
Mitv. . . . . . . . . .
Mannh. Verſich. . .
W
144.5
134
183
115.5
151.5
156
126.5
173.76
205
150.75
227
149.9
10
143.5
104
140
141.5
120
138.5
29.8
137
297.5
150.5
139.5
10.8
93:
108.5
110
73.75
114
83
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 30. April 1930
Sektion Starkenburg
des Deutſch. u. Oeſterr.
Alpenvereins.
Sonntag, 4. Mai:
Wanderung
Kreuznach=
Ebern=
burg=Münſter
am Stein.
Näh. Geſchſt. (70
10 Prozenk
Rabaif
auf ſämtl.
Taſehen=
u. Armbanduhreen.
Schuchardſtraße 10.
(5782a)
Mur noch heute u. morgen
Der Groß-Film
Brinzessin
Olala
Heute letzter Tag
Drahtgeflechte
Drahtzäune
Frontgitter
Karl Brückner
Darmſtadt. Holzſtr.
nuge
Gut eingeſp. Duett
(Klavier u. Geige)
ſucht Beſchäftigung,
auch auswärts.
Angebote unt. A. 71
an die Geſchäftsſt.
Gelegh. Kauf!
1 Brillantring mit
2 gr., 15 kl. Brill.,
1 Paar Ohrgehänge
mit 22 Brill., 2
Sa=
phiren, aus
Privat=
hand zu vk. (7047a
Kunſt im Handwerk,
Ludwigsplatz 8½
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Mittwoch
30. April 1930
nach der gleichnamigen weltbekannten
Operette von Gilbert, unter der Regie
von Robert Land.
Paris und Biaritz sind die
Schauplätze der an
über-
mütigen Situationen reichen
Handlung, die in der sogen.
großen Welt spielt.
In der Titelrolle die charmante
Carmen Boni,
ihre Gegenspielerin die populäre
Marlene Dietrich
Ferner wirken mit:
Georg Alexander, Walter Rilla u. a.
Im Beiprogramm
TOAMV ALS
RILASTAR
Ein parodistisches Lustspiel in 2 Akten
und der Natur-Film:
DAS HLZTAZ
Der Film der die Welt eroberte!
Al lolson
der Niggersänger der Brodway-Bühnen, einer
der volkstämlichsten Namen in den Vereinigten
Staaten, in dem Welterfolgs-Tonfllm;
The Singing Fool
(Der singende Narr)
Nur noch heute u. morgen
Der soziale Sittenfilm:
Madame
Die Frau für diskrete Beratung.
Die ernste Seite dieses Films
steht mit aktuellen
Sitten-
problemen (8 218) eng im
Zusammenhang. — In die
Spielhandlung
hineinver-
woben, ist die tragikomische
Geschichte einer Mutter, die
nicht davor zurückschreckt,
sich solcher Handlungen
verdächtig zu machen, die
sie im Andenken an ihre
unglückliche Tochter
be-
kämpft, um dadurch andere
vor Ausbeuterei u. Schaden
an Leib u. Seele zu bewahren
Alter R
Ober
Heute Mitt
A
Ku
fürAnfänger une
Beginn jederzeit!
Tages- oder Ab
Auskunft u. Ann
Geschäftsst. Schl m
(Ecke Wiesenstr.
Haufm. Steno
Tehreibm :ch
gebraucht, verscl
vn B0
ferner fast stt
Continent
Mercedes
Urania, u
usw., gebraucht, zu
Zahlungs-Erleichter
Hu
Nad
Eöven
erng
enteu
BR
mit dem größten Schlager
Sonny Bo!
Im Beiprogramm
Der entzückende Kurz-Tonfllm
K. Cugat u. seine „Gigolos”
Im aktuellen und bunten
Beiprogramm.
Liebe u. Radsport
Lustspiel in 2 Ikten
und dem Naturfilm
In der Ramsau
Carl Am
Darmstadt (351a Iheind
Telepho 5
Mainz, Gr. Bleic 23
Beginn 3½ Uhr
Jugendliche zugelassen.
Beginn 3½ Uhr.
Beginn 3½ Uhr (V.7053
nur bei B. Oritſ=
19.30—22 Uhr
F21
Kleines Haus 20—22 Uhr
Die Bohéme
Oper in 4 Bildern.
Preise 1—10 Mk.
Der Lügner und die Wonne
Theaterstück von Curt Goetz
Preise 1.20—7.20 Mk.
Bau Erergnls aes Taguße
Freitag, 2. Mai erstmalig
sowle Samstag u. Sonntag, 3. u. 4. Mai abds.
2.
im Orpheum
Sonder-Gastspiel der
Comedian Harmonists genannt
Die
deutschen
Relenels
mit Blandine Ebinger
und Kurt v. Wolewskg
v. d. Rheinhardt-Bühnen, Berlin
drgen Sie sich Karten!
Ein Programm für hohe Ansprüche
Eine Darbielung des aulen Geschmacks.
AAA
Preise nicht erhöht: Karten: Verk.-Büro und de Waal,
Mk. 1.00 bis 3.00 Rheinstraße 14.
(7091
Kigete
(F.-V.)
5. Wanderung
Familſen=
Wanderung
Sonntag, 4. Mai:
Heidelberg, Schloß=
Molkenkur=
Königs=
ſtuhl Neckargemünd
Heidelberg.
Führer:
Phil. Dang und
Karl Seibel.
Alles Nähere und
Tiſchkarten bei Robert
Bergmann,
Wilhel=
minenſtr. 19, und am
Freitag, 2. Mai 30,
abends, im
Klub=
lokal. Die
Einzeich=
nungsliſten für das
in Neckargemünd
ge=
meinſam
ſtattfin=
dende Mittageſſen
werden am Freitag
auf dem Klubabend
geſchloſſen, eine
ſpä=
tere Abgabe von
Karten erfolgt nicht
(7061
mehr.
Schloßkeller / Alekanderstt
Heute Mittwoch, den 30. Aprll
Donnerstag, 4
Grosser Abscbieds-Abend
Die grosse 41
der Kapelle Banitz-Sandory (noss
Tyroler Trachtenkapelle D. 8
Schloßkellen 1 Alexanderstt
Samstag, den 2
ab 8 Uhr, in ſämtlichen Räun
Städtiſchen Saalk
das große
der DVP.
Es wirken mit:
Frau Regina Harre
vor
Frl. Käthe Walter
Herr Sylveſter Bunſel / Lar
Kapellmeiſter Geiger
die DVP=Tanzgruppe unter
Ballettmeiſterin Frl. Roberti
eIl
Bowlenſtand • Kaffeebetrieb • Ka.
Der Reinertrag wird für wohltätige Zwechke vel
Eintrittskarten zu Mk. 2.— für Mitglieder „Tanz im großen und bar
u. Studenten. Mk. 3.— für Nichtmitglieder Kabarettvorführungen iſt
im Verkehrsbüro am Schloß, Fernſpr. 582, Tombola, — Angelbude. — 2
und auf dem Parteibüro, Zimmerſtr. 1,
Fernſprecher 3540 und 1304,
dei Aulnserginm Tuu
(Ein Film vom erwachenden Deutſchland)
läuft am Sonntag, den 4. Mai, vormittags 11 Uhr
— im UNION-THEATER, Rheinſtraße —
Karten nur im Vorverkauf zu 0,60 bis 1.50 auf der Geſchäftsſtelle,
Soderſtraße 27, und im Reſtaurant „Perkeo””, Alexanderſtraße.
Für Jugendliche
Nat.=Soz. Deutſche Arbeiterpartei
zugelaſſeu.
(Hitlerbewegung) Ortsgruppe Darmſtadt.
Uitnoch. Käfe- und Kuchentag
Eafé Haldesruß
bei Traisa
Hente, 7 sowie jeden
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1.— Mark
Kinderfest, Ueberraschungen, Tierschau.
Im Ausschank: Hallerender.
Das Nährgetränk für jung und alt.
erwaldhaus
Garten-
Konzert
Eintritt frei!
(TV.7083
Korbmsbel
achmann
Reparaturen nur bein
Franz Weinſchenk, Schuſtergaſſe 10. (6769a
Dee
G. B. Ott & Co.
Inh.: Rob. Behmann
Vernruf 3117
Rügelstraße, Scke (0ilhelm Slässigstr. 2/
Gmpfehle unsere bekannte Opezualität:
Pralinen
A Pfund —.50 —75 1.— 1.25
Molkabrödchen . Veutel —.50 u. 1.—
Nougat de Montelimar Beutel 1.—
Rahmkaramellen . . . . Veutel —3C
Ales nur eigene Rerstelſing, Stets frisch
Ofenlack
geruchlos, Doſe 30, an empf, drog. Secher
(B5307
Nachfolger Ludwigshöhſtr. 1
vem. Elfaß=Lokhringer
Regimentsangehörige aller Truppenteile
Zufammenkunft.
Sonntag, den 4. Mai 1930, nachm.
3 Uhr, Gaſthaus goldene Krone,
Jagd=
zimmer, Darmſtadt (Schuſtergaſſe).
insiedel
geöffnet.
Telefon M. 9 Hessel. Frau Liebert.
Stenograpf
Neue Kurse in Reichskurzschrift 80
bildungskurse beginnen am DiensteF;
und Freitag, 2. Mai, abends 7 und 82
Handwerkerschule
Ecke Karls- und Nieder-Ramstädte
rIst
Gute Geige
für 25 ℳ zu verk.
Ken
Kittlerſtraße 38, I.
D
Luftkurort
Ludwigshöhe
Tekeph. 531 (7041
Heute nachmittag 4 Uhr
Kenzert
ausgeführt vom tadtercheſter
Eintritt frei.
tion zu
Zeſſungerſtroß
Donner?R
Schlacf
Hese e
Schweinepfeffer
Cs lndet höfl. eit
Mittwoch, den 30. April 1930.
Seite 15
And sinn Milliannn.
Romau von Richard Gracves.
Feuilleton=Verlag, H. O. Herzog, Berlin=Halenſee.
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
endete mit einem Feuerwerk und einem Ball im
gennzeichnung der herrſchenden Stimmung möge
beitsgemäß anzuführen, daß eine größere Anzahl
geſt der Nacht in Polizeigewahrſam beſchloß. Auch
jarlies Gäſten teilten dieſes Schickſal, darunter
vool, der noch in Policinello=Koſtüm von Charlie
vormittags ausgelöſt und heimgebracht wurde.
par vollkommen zerſchunden und legte Zeugnis
inden Begebniſſen, die ſeiner Verhaftung
voran=
mußten, über die jedoch Reggy keine Auskunft
billigung zu bekunden, deu Spieltiſch verließ. Die anderen
Freunde ſchloſſen ſich ihm an.
Charlie ſchob ſein Bündel Banknoten auf das rote Feld,
ohne recht zu wiſſen, was er tat, und ſah ſtirnrunzelnd ſeinen
ab=
ziehenden Freunden nach. Seine Aufmerkſamkeit galt
ausſchließ=
lich den letzten der Abtrünnigen, Peggy Gray und Gilbert, die in
eifrigem Geſpräch, geſondert von den Uebrigen, auf die Terraſſe
hinaustraten.
Es war Charlie nicht entgangen, daß Gilbert Peggy viel
Beachtung ſchenkte und ſich ſtändig in ihrer Nähe aufhielt; auch
nicht, daß Peggy ſich dies anſcheinend ſehr gern gefallen ließ.
Charlie hatte ſich ſchon des öfteren recht unerfreuliche Gedanken
über die offenkundige Vertraulichkeit zwiſchen den Beiden gemacht,
und dieſe Gedanken ſtürmten in verſtärktem Maße auf ihn ein,
während er das Paar mit ſeinen Blicken verfolgte. Darüber
verſank er in ein finſteres Grübeln. Das Spiel war vergeſſen,
Sonlin
Herceig
Uranig
VoR, gedr
den Abend führte Charlie ſeine Gäſte in einer
Autos nach Monte Carlo. Er wollte ſein Glück
ſerſuchen, um ſich für die Tage auf See zu
ent=
r wenig Gelegenheit zum Geldausgeben gehabt
ai Jones würde ihm ein kleines Spielchen nicht
inte er, aber ſeine Einſätze wurden immer größer,
tit welch tödlicher Sicherheit der Croupier=Rechen
nwegfegte. Peggy Gray, die hinter ihm ſtand;
fternd, aufzuhören, aber zu ihrem Kummer achtete
Flehen. Das „Glück” war mit ihm, und er konnte
jrechen.
e jedoch Fortung, verblüfft über dieſe Umkehrung
Verhältniſſe, ihm den Rücken zu, und der
anſtatt abzuziehen, häufte Banknoten über
hm auf. Nun war es ihm erſt recht nicht mög=
entfernt auf elektrolytisch.
Wege,dauernd u. narbenfrei
(Haltestelle Linie 7, 9 u. 12)
Spezialistin Adele Wagner
Frankfurt/M. (IT 7052
Eckenheimerlandstr. 141
übrige Freunde waren überglücklich, ſie wunderten ſich nur, dag
er ſo garnicht fröhlich ausſah.
„Ich freue mich ſo, daß du nicht aufgehört haſt, als ich dich
darum bat”, ſagte Peggy zu ihm, „obwohl ich noch immer
über=
zeugt bin, daß Spielen gleich nach Stehlen kommt.”
„Ich wünſchte nur, ich hätte deinen Rat befolgt”, erwiderte
Charlie düſter.
„Was!” rief ſie. „Nachdem du ein Vermögen gewonnen
haſt?”
Er ſah ſie eine Weile nachdenklich an.
„Ja”, antwortete er, „aber ich fürchte, ich habe deine Achtung
verloren.”
20. Kapitel.
Der Scheich.
Mehr als drei Monate waren verſtrichen, ſeit die „
Argo=
nauten” durch das Tor des Atlas in das blaue Mittelmeer ein=
de der Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes.
ſetzen mochte, jede Drehung des Rades brachte
inn. Er ſaß neben einer engliſchen Herzogin,
es war, Teile der Gewinne ihrer weniger
er=
irn in Beſitz zu nehmen. Charlie ſah es mit
vollte ſeinen ganzen Stoß Geld auf ihre Seite
Mille hinderte ihn daran und wachte im weiteren
zusaugen über die aufgeſtapelten Schätze ſeines
jetzt auf”, ſagte er nach einer Weile zur Charlie,
bwechſlung zwei Coups hintereinander verlor,
ſich gewendet.”
te jedoch die fünftauſend Dollar, die vor ihm
und blieb feſt, worauf de Mille, um ſeine Miß=
er hörte nicht auf das, was um ihn her vorging, und ſtarrte
nur vor ſich hin ins Leere. Einige Male rief der Croupier ihm
etwas zu, das Charlie nicht verſtand. Seine Antwort, als die
einfachſte, war ein kurzes mechaniſches Kopfnicken.
Eine Viertelſtunde ſelbſtvergeſſenen Träumens mochte ſo
verfloſſen ſein, als Charlie durch eine Bewegung am Spieltiſch
aufgerüttelt wurde. Aller Augen hingen mit fieberhafter
Span=
nung an der ſchnurrenden Kugel im Glücksrade, ſodann
ver=
kündete der Spielleiter etwas mit lauter Stimme, worauf ſich
alle, die an dem Tiſche ſaßen, erhoben und mit den Zuſehern
hinter ihnen dem Ausgang zuſtrebten. Nur Charlie blieb ſitzen,
im Unklaren darüber, was ſich egeben hatte.
Ein Angeſtellter des Spielſaales trat auf ihn zu und berührte
ihn leicht am Arm.
„Das Spiel iſt für eine halbe Stunde unterbrochen, Monſieur”,
ſagte er. „Haben Sie nicht verſtanden? Der Geldvorrat der
Bank iſt erſchöpft, und es muß erſt neuer herangebracht werden.”
Erſt jetzt blickte Charlie vor ſich hin auf den Tiſch. Was
er dort ſah, bereitete ihm einen tödlichen Schrecken. Vor ihm
lag ein Berg von Banknoten und Chips. Danach erfuhr er,
was geſchehen war. Eine Serie von Rot war gekommen, und
er hatte ſeinen Einſatz darauf ftehen laſſen. Ohne daß er es
wußte, hatte er die Bank geſprengt!
de Mille, der hereintrat, als die Kunde von dem großen
Ereignis, die ſich mit Blitzesſchnelle in den Spielſälen verbreitet
hatte, ihn erreichte, umarmte Charlie begeiſtert, ſodann ergriff
er deſſen Gewinſt und zählte 40000 Dollar. Auch Charlies
fuhren und Charlie Barker auf dem Boden der alten Welt
ſeinen Vernichtungsfeldzug gegen den Reſt ſeines Vermögens
begann. Und nun war der Bug der Jacht wieder weſtwärtg
gerichtet.
Den Tag, an dem Chaulie dem Kapitän ſchweren Herzens
Auftrag dazu gab, verbrachte er in ſeiner Kabine, tief über
end=
loſe Reihen von Zahlen gebeugt, die das Ergebnis ſeiner
Kreuz=
fahrt darſtellten.
Die auf dem Spieltiſch von Monte Carlo erlittene „Schlappe‟
hatte eine verzweifelte Lage für ihn heraufbeſchworen. Sein
Gewinſt hatte die Geſamtausgaben an der Riviera mehr als
aufgezehrt. Anſtatt abzunehmen, hatten ſeine irdiſchen Güter
einen Zuwachs erfahren, der alle ſeine Berechnungen über den
Haufen warf.
Angewidert und entmutigt zugleich hatte er ſeiner Geſellſchaft
die Anweiſung gegeben, ihre Zelte abzubrechen und ſich zu einer
Fortſetzung der Kreuzfahrt bereit zu machen. Nochmals ſein
„Glück” auf dem grünen Tiſch zu verſuchen, hatte er nicht gewagt.
„Als die Reiſenden die Jacht wieder betraten, wußte keiner,
wohim die Fahrt ging, auch Charlie nicht. Er wollte ſich von
den Umſtänden leiten laſſen. Der Baedecker, den er eifrig ſtudierte,
gewährte ihm keine Hilfe. Charlie fand darin nur Ratſchläge
zum Sparen, aber keinen, der für ſeine beſonderen Zwecke
ge=
eignet geweſen wäre. Nur eines war ihm klar: daß er ſeine
Freunde größten Teils über Land werde führen müſſen, und
die Jacht nur für kurze Verbindungsfahrten verwenden dürfe.
Was folgte, war eine Jagd in atemloſer Haſt durch die
Mittel=
meer=Länder, die in Italien, dieſem Paradies der
Vergnügungs=
reiſenden beginnend, durch Griechenland über die Türkei nach
Kleinaſien führte und in Aegypten ihren Abſchluß fand.
(Fortſetzung folgt.)
das grohe
ſe Spangenschuhe und
der 99)
ſar
NDS
imna Harre ſch 4
Walter
So
beſter Bunſel
und
ſter Geiger
zgruppe
n!
hübschen aparten
Aus-
schon von .
e Spangenschuhe und
s weichem Kalbleder in
enen Modellen von .. .1U
ngenled.-Kombinationen
ind Spangenschuhen von 1 Z
eau-Spangenschuhe und
den verschiedenen
lodefarben von . .
UsW. USw.
erren-Halbschuhe,
vor-
delle"
... . . 12.90
10
rren-Halbschuhe, feines
ahmenarbeit . . . 15.50
Frren-Halbschuhe. Beste
Wertarbeit, Original-
Welt. Unsere Spezial-”
Sger ..... . .. .. . !O
usw. UsW.
Frühjahrsfarben
Verkaufsstelle
Sonrad Tack s Cie G.m. b.H. Darmstadt, Ludwigstr. 17, Fernr. 2137
Sie sich
Bahrräden
OA
nes Fahrrades, mehr
s als auf die Qualität
rden das bald bereuen.
Ftrauen
Ihr Leben und
sundheit an!
bekannte und beliebte
Narke
T ZNER
e ſichere Gewähr für
Zwertiges Fabrikat in
Vollendung.
lion im Gebrauch!
mp., Grafenſtr. 20/22
werden wie neu aufgearbeitet,
ver-
nickelt, emailliert, zuverlässig
repariert vom Fachmann. (7056a
Fahrrad-
Gg. Hahn, Schlossermeister
Früher Ochsengasse (letzt
Schwanenstr. 20, Ecke
Schloß-
gartenplatz) Tel. 4097. Kein Laden.
Fein Ia gelbfl.
R IIndustrie und
Blaue)
Irtoffeln
Tagespreis.
frei Haus.
Seite 16
Mittwoch, den 30. April 1930
Canmlite
Kf
K
Heute ist wieder
Kinder-Mittwoch
Jedes Kind in Begleitung
Erwachsener erhält einen
Luftballon gratis!
In der heutigen Zeit ist Ihnen der niedrige Tie
Preis ein guter Helfer gegen die Teuerung.R
hilft Ihnen, Ihren Bedarf so vorteilhaft wie etnt
möglich eindecken, sodaß Sie mit Ihrem Ge2
viel weiter reichen, als Sie es je gedacht hatt/.
Me Wasensterr Bäiser
Beginnt!
Wir sind gerüstet, wie nie zuue!
Eine riesige Auswahl in
Waschstoffen
Wollmusselinen
Seide und Kunstseide
Aparte Fantasie-, Tupfen- und Tweed-Muster in mann
facher Kombination, sowie duftige Kunstseiden-U
Voll-Voiles, klein gemustert und mit großen Blun
in neuen, frischen ganz modernen Mustern erwarten
Bei dieser Auswahl
au diesen Breisen
ist es eine wahre Freude, Ihren Sonmerbedarf bei uns zu