Darmstädter Tagblatt 1930


28. April 1930

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

maligem Erſcheinen vom 1. April
248 Reſchsmart und 22 Pfennit.
bgeholt 225 Reichsmark, durch die
ſchsmark ſrei Haus. Poſibezugspreis
eſtellgeld monatlich 2.45 Reichemarl.
für Aufnahme von Anzeigen an
n wird nſcht übernommen. Nicht=
Nummern infolge höherer Gewalt
ezieher nicht zur Kürzung des
ſtellungen und Abbeſtellungen durch
erbindlſchkelt für uns. Poſtiſcheckonio
ranfſurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * berſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 112
Montag, den 28. April 1930.
193. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
zeile
3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
4 Dollar 420 Mark. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Vank und Darm
ſtädter und Nationalbant.

ereikelkes Bombenakkenkak
arſchauer Sorviekgeſandtſchaft.
Höllenmaſchine hängt im Schornſtein.

EP. Warſchau, 27. April.

nen Zufall gelang es der Warſchauer Polizei geſtern
bereitetes Bombenattentat auf die hieſige ſowjet=
andtſchaft
zu verhindern. Der Verwalter eines der
zotſchaft benachbarten Gebäudes benachrichtigte die Po=
an
der Seitenmauer ſeines Hauſes ein geheimnis=
entdeckt
habe. Die ſofort angeſtellte Unterſuchung er=
s
Kabel auf der einen Seite mit dem Städtiſchen
werk, auf der anderen mit einem in einer Dachkrüm=
genen
Uhrmechanismus verbunden war, von dem ein
el auf das Dach der Geſandtſchaft führte. Nachdem
Außenminiſterium die Zuſtimmung der Sowjet=
zur
Weiterführung der Nachforſchungen auf ihrem
n Gebiet eingeholt hatte, wurde feſtgeſtellt, daß das
em Schornſtein der Geſandtſchaft mündete. Als man
ſac ſmen wollte, ſtürzte ein an ihm befeſtigtes, etwa
nges und 8 Zentimeter breites etwa 30 Kilo=
ſhweres Eiſenrohr in den Schornſteinſchacht
di näherer Unterſuchung als eine mit elektriſcher
verſehene Höllenmaſchine erkannt wurde, deren
0 dung ſo ſtark war, daß eine Exploſion nicht nur
ſandtſchaftsgebäude, ſondern auch für die
den Häuſer verheerende Folgen gehabt
ſind die Nachforſchungen nach den Attentätern ergeb=
ben
, trotzdem zahlreiche Hausſuchungen vorgenommen

Erregung in Moskau.

er Meldung der amtlichen ſowjetruſſiſchen Telegra=
hat
die Nachricht von dem Bombenfund in Moskau
ung hervorgerufen. Man hält es dort für unzwei=
zuf
das Leben des Warſchauer Geſandten ein An=
zverden
ſollte. Mit beſonderem Nachdruck wird be=
Höllenmaſchine, durch den Rauchſang aus dem
rus berabgelaſſen worden ſei, in dem ſich der Sitz
aſchen Monarchiſtenklubs befindet. Fs=
ien
, in dem Anſchlag ſei ein Verfuch polniſcher
u erblicken, eine ſowjetruſſiſche Kriegs=
an
Polen herauszufordern.
ſ hat ſofort dem Rat der Volkskommiſſare Bericht
Aufklärung dieſer Angelegenheit ſollen dem Volks=
9auswärtige Angelegenheiten weitere Vollmachten
KUg geſtellt werden. Am Sonntag hat der Moskauer
Tindte Patek Litwinow Einzelheiten über die Auf=
Höllenmaſchine mitgeteilt. Es wird erwartet, daß
Regierung, vorausſichtlich aber erſt nach Abſchluß
Aung, an die polniſche Regierung eine Note richten
der Hoffnung Ausdruck gegeben werden ſoll, daß
Regierung alle Maßnahmen zur Verhaftung der
BlMI fen die ruſſiſchen Emigranten in Polen ergreife, die
Mord an dem ruſſiſchen Geſandten in Warſchau
der Note dürfte die ruſſiſche Regierung weiter auf
sen die ruſſiſche diplomatiſche Vertretung in War=
Balen Anſchläge aufmerkſam machen und beſondere
um Schutz der ruſſiſchen diplomatiſchen Vertretung
ungen.

zrrichtie
nd Hleit

2 Tau und die Borgänge in Indien.
* Kowno, 27. April. (Eigene Meldung.)
Moskau gemeldet wird, verfolgt die ſowjetruſſiſche
ſ mit großem Intereſſe die Vorgänge in Indien. Die
fille Ne ſt Internationale wollte einen Aufruf an
Arbeitermaſſen erlaſſen, ſie hat aber davon Ab=
I ten unter dem Druck von gewiſſen politiſchen Grup=
neuen
Konflikt zwiſchen England und der Sow=
rmeiden. Die kommuniſtiſche Internationale hat
Oſſen, keine öffentliche Aktion in Indien zu unter=
ne
abwartende Haltung gegenüber Gandhi einzu=
intereſſant feſtzuſtellen, daß es in der letzten Zeit
hen Diplomatie gelungen iſt, die kommuni=
kionale
von einer offiziellen Bekanntgabe
iſſeüber England und die Kolonien ab=
* und damit einen neuen Konflikt zwiſchen England
zu vermeiden. Die ſowjetruſſiſche Oeffentlichkeit
uns Gandhis an und erklärt, daß Gandhi die
indiſchen nationalen Bewegung vielleicht in der
ie Ar. Serlieren werde, wenn er nicht weitere Maßnahmen
28 0 iderſtandes gegen England ergreifen werde.
Ahpkiſche Einigung in der Sndanfrage?
EP. Kairo, 27. April.
Slichſten Tagen werden die engliſch=ägyptiſchen Ver=
e
infolge der Oſterferien eine Unterbrechung er=
UHENr1 zwiſchen den Vertretern der engliſchen Regierung
Igland weilenden ägyptiſchen Abordnung wieder
aI werden. Inzwiſchen hat dem ägyptiſchen Kabinett
Londoner Abordnung zur Beratung vorgelegen,
ine Eutſcheidung getroffen werden konnte. Heute
* Kurier des Miniſterpräſidenten Nahas Paſcha
2 ieug berlaſſen, um die Entſcheidung des ägyptiſchen
Sondoner Delegation zu überbringen. Die hieſige
151Nokatam erklärt hierzu, daß die En cheidung
Einer beftiedigenden Löſung der Sudaufrage keine
zE14, mehr in den Weg lege.
blomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph
die Vettragsverhandlungen zwiſchen Henderſon
a rſcha am kommenden Dienstag wieder aufrenom=
Ser Korreſpondent ſetzt dieſe Tatſache mit der An=
Berſten Angebote Henderſons in der Sudanfrage
Lliche Delegation in London gleich.

Vom Tage.
Der Reichsſparkommiſſar wird mit ſeinen Unterſuchungen
bei der Reichsfinanzverwaltung demnächſt bei dem Lan=
desfinanzamt
Brandenburg als Muſter der Nachprüfung der
Steuererhebung und =veranlagung beginnen.
Der demokratiſche Reichstagsabgeordnete Staatsminiſter a. D.
Tantzen=Oldenburg hat ſeinen Austritt aus der Partei erklärt.
Ein Eiſenbahnunglück ereignete ſich am Sonntag vormit=
tag
9 Uhr auf der HeiligenbergLiebenwalder Eiſenbahn, unmittelbar
hinter dem Bahnhof Basdorf. Infolge falſcher Weichenſtellung ent=
gleiſten
mehrere Wagen des von Berlin kommenden überfüllten Zuges.
Zwei Wagen kippten dabei um. Es wurden elf Perſonen verletzt, davon
vier ſchwer.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin traf Sonntag früh um 4.40
Uhr über Friedrichshafen ein und kreuzte dann ungefähr zwei
Stunden über dem Bodenſeegebiet. Es landete bei leichtem Nebel um
6.42 Uhr auf dem Werftgelände. Die Südamerikafahrt iſt end=
gültig
auf den 18. Mai feſtgelegt.
Kammer und Senat haben ſich kurz vor Mitternacht endgültig über
die Steuerſenkungs= und Sozialverſicherungsvor=
lage
geeinigt. Dieſe ſind damit endgültig verabſchiedet. Das fran=
zöſiſche
Parlament iſt bis zum 3. Juni in die Ferien ge=
gangen
.
Die Erregung der öffentlichen Meinung Frankreichs über die völlig
ungenügende Verwaltung und Verteilung der 60=Millionen=
Spende für die Hochwaſſergeſchädigten von Süd=
frankreich
durch das Rote Kreuz hat das Zentralkomitee der Volks=
ſpende
veranlaßt, dem Roten Kreuz die Verteilung der Gelder zu ent=
ziehen
und dem Miniſterpräſident Tardieu die Gelder zu überweiſen,
ſo daß der Chef der Regierung ſelbſt ihre Verteilung vorneh=
men
wird.

Der Achkſtundenkag vor dem Inkernakionalen
Arbeitsamk.
WTB. Paris, 27. April.
Ueber die Debatte, die innerhalb des Verwaltungsrats des
Juternationalen Arbeitsamts über die Möglichkeit der Reviſion
des Waſhingtoner Abkommens über den Achtſtundentag ſtatt=
gefunden
hat, verlautet: Der Antrag des ſchwediſchen Regie=
rungsvertreters
auf Reviſion des Waſhingtoner. Abkommens
wurde von dem Vertreter Englands Wolfe dahin abgeändert, der
Verwaltungsrat möge dieſe Frage der Reviſion auf eine ſpätere
Sitzung, etwa bis zum Oktober, vertagen. Im übrigen werde,
ſo erklärte Wolfe, Miß Bondfield nach ihrem Eintreffen in
Paris am Montag Angaben über die Möglichkeit neuer Ratifi=
zierungspläne
der engliſchen Regierung machen können. Der
ſchwediſche Arbeitnehmervertreter erklärte ſich für die Aufrecht=
erhaltung
des Abkommens über den Achtſtundentag und kriti=
ſierte
den Vorſchlag des ſchwediſchen Regierungsvertreters, der
dazu führen könne, daß man Zeit verliere. Der Vertreter der
belgiſchen Arbeitnehmer ſprach ſich gegen jede Reviſion des Acht=
ſtundentag
=Abkommens aus. Der Vertreter der ruſſiſchen Ar=
beitnehmer
erklärte, er würde eine Reviſion dieſes Abkommens
nur dann zulaſſen, wenn ſie eine Verminderung der Arbeitszeit
herbeiführe. Der Vertreter der däniſchen Arbeitgeber war für
die Vertagung der Diskuſſion, wie der Engländer Wolfe. Der
ſchwediſche Regierungsvertreter nahm daraufhin nochmals das
Wort und betonte, ſein Vorſchlag bezwecke keinesfalls eine Be=
einträchtigung
des Grundſatzes des Achtſtundentages, er wolle
nur eine elaſtiſchere Auslegung. Der Direktor des
Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, machte dann den
Vorſchlag, die Diskuſſion über die Reviſion des Waſhingtoner
Achtſtundentag=Abkommens auf die Juni=Tagung zu verſchieben,
was angenommen wurde. Der deutſche Regierungsvertreter,
Regierungspräſident Weigert, erklärte ſich mit einer Vertagung
der Diskuſſion des Abkommens über die Aufhebung der
entgeltlichen Stellenvermittlungsbüros ein=
verſtanden
, betonte jedoch die Bedeutung dieſer Frage. Als
Vertreter der deutſchen Arbeitnehmer hat Reichstagsabgeordne=
ter
Müller ſich gleichfalls für die Vertagung der Diskuſſion der
vorliegenden Anträge auf Juni einverſtanden erklärt.
Borbereikungen zum 1. Mai in Rußland.
EP. Warſchau, 27. Aprik.
Kurjer Warzawſki berichtet aus Moskau über umfaſſende
Vorbereitungen für die Maifeiern in dieſem Jahre in Sowjet=
rußland
, die einen beſonders feierlichen Charakter tragen ſollen.
So ſoll der Rote Platz vor dem Kreml die Erſtarkung der Wehr=
macht
illuſtrieren; auf anderen Plätzen ſoll das Anwachſen der
kommuniſtiſchen Bewegung in den kapitaliſtiſchen Ländern und
deren Kolonien verſinnbildlicht werden. In den Moskauer
Theatern werden Aufführungen des bolſchewiſtiſchen Schauſpiels
Induſtricaliſierung ſtattfinden. Die Moskauer Prawda‟
veröffentlicht einige Loſungen für die Feiern des 1. Mai Meh=
rere
Loſungen ſind gegen den Papſt gerichtet, andere
rufen zur ſozialen Rebolution in China und In=
dien
auf, wieder andere verlangen eine Stärkung der ſowjet=
ruſſiſchen
Armee und Flotte, ſowie eine Vermehrung der Zahl
der Tanks und Flugzeuge.
Skapellauf von fünf ikalieniſchen Kriegsſchiffen.
EP. Rom, 27. April.
Um das Intereſſe, für die italieniſche Flotte zu betonen,
wurde der Uebergang von 110000 Balilla (Kindergruppen)
zu den Abantgardiſten und die Aufnahme von 90000 Avant=
gardiſten
in die Fosciſtiſche Partei und die Miliz heute mit
dem Stapellauf von fünf Kriegsſchiffen verbunden, dem in
Spezia, Trieſt, Genua und Neapel die königlichen Prinzen, die
Behörden und gewaltige Volismengen beiwohnten. Die beiden
neuen Kreuzer Zara und Fiume haben eine Waſſerver=
drängung
von 10 160 Tonnen und eine Geſchwindigkeit von 32
Knoten, während die gleichzeitig vom Stapel gelaſſenen kleineren
Kreuzer eine Geſchwindigkeit von 40 Meilen erhalten ſollen.

*
Hanarpropäganen in Batgärin.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W.E. B. Sofia, Ende April 1930.
Deutſch und franzöſiſch ſind die Fremdſprachen, die in Bul=
garien
am meiſten geſprochen und gelernt werden. In den In=
flationsjahren
beſuchten Tauſende junger Bulgaren deutſche Bil=
dungsanſtalten
und wurden ſo für deutſche Kultur und Sprache
gewonnen. Leider hat ſich in den letzten Jahren dieſes erfreuliche
Bild zu unſeren Ungunſten verſchoben. Die Mehrheit der Bul=
garen
beginnt das Hochſchulſtudium in Frankreich vor=
zuziehen
, weil es angeblich billiger iſt, und weil, was wohl der
Hauptgrund iſt, franzöſiſche Stellen in Bulgarien eine ausgezeich=
nete
Kulturpropaganda betreiben, keine Mittel ſcheuen und da=
durch
ſteigenden Erfolg buchen können.
Während die Alliance Francaiſe und das Fran=
zöſiſche
Inſtitut in Sofia, unverhüllt durch das amtliche
Frankreich unterſtützt, ſich bemühen, die Jugend Bulgariens dem
franzöſiſchen Kulturkreis zuzuführen, wird leider von deutſcher
Seite in dieſer Richtung ſehr wenig getan. Es beſteht zwar in
Sofia ſeit einigen Jahren ein Verein für deutſch=bulgariſche Kul=
turannäherung
, der bei größerer Energieentfaltung berufener
deutſcher Stellen ſehr wohl ein Propagandazentrum werden
könnte.
Vorläufig jedoch friſtet der Verein ſein Daſein im Verbor=
genen
. Er verfügt über ausgedehnte, hervorragend eingerichtete
Räumlichkeiten, eine gute Bibliothek und zahlreiches Zeitungs= und
Zeitſchriftenmaterial. Von ſeinen 260 Mitgliedern, die monatlich
nur 30 Pfennig Mitgliedsbeitrag zu zahlen haben, beſuchen aber
nur im Durchſchnitt 810 täglich die Leſeſäle, und die veranſtalteten
Vorträge vermögen durch ihre Einſeitigkeit nur einen kleinen
Kreis zu feſſeln. Das geſellſchaftliche Element, das bei derartigen
Dingen in der durch engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen
Wettkampf verwöhnten bulgariſchen Hauptſtadt ſehr wichtig iſt,
fehlt völlig.
Neben dieſer Vernachläſſigung des deutſchen Propaganda=
werks
durch veranwortliche deutſche Stellen und durch deutſch=
freundliche
bulgariſche Kreiſe fällt auch die Unluſt oder das Un=
vermögen
ins Gewicht, dem ſehr aufnahmefähigen bulgariſchen
Publikum deutſche Kunſtgenüſſe zugänglich zu machen.
Franzöſiſche Künſtler verfehlen es nie, in regelmäßigen Abſtänden
in Sofia aufzutreten, und ſelbſt ein Gaſtſpiel der Comédie Fran=
caiſe
, deſſen künſtleriſche Unzulänglichkeit ſogar von der franko=
philen
Preſſe Sofias gekennzeichnet wurde, hatte einen Rieſen=
erfolg
und wird darum in nächſter Zeit wiederholt werden. Aller=
dings
ſetzen ſich die maßgebenden franzöſiſchen Kreiſe, an der
Spitze der Geſandte ſelbſt, für dieſe Propaganda der Kunſt in ganz
anderer Weiſe ein, als es in den an ſich äußerſt ſeltenen Fällen
von deutſcher Seite getan wird.
Die vielen Tauſende von Bulgaren, die deutſche Schüler ſind,
erheben immer wieder den Vorwurf, daß zwar Deutſch=
land
in der bulgariſchen Handelsbilanz an
erſter Stelle ſtehe, daß Deutſchland aber zu=
ſehends
vergeſſe, die engen geiſtigen Beziehun=
gen
aufrecht zuerhalten, die während derKriegs=
und Nachkriegsjahre geſchaffen wurden. Es iſt
dringend erforderlich, daß Darbietungen deutſcher Künſtler eben=
ſo
regelmäßig ſtattfinden, wie die zahlreichen Gaſtſpiele der künſt=
leriſchen
Sendboten anderer Nationen, vorab derer Frankreichs.
Deutſchlands kultureller Einfluß könnte, bei genügender Be=
rückſichtigung
der aufgezeigten Mängel und etwas mehr Mut der
deutſchen Amtsſtellen in Bulgarien, leicht wieder das Verſäumte
aufholen. Die Grundbedingungen ſind gegeben. Dafür ſprechen
nicht zuletzt die ſtatiſtiſchen Angaben über die Einfuhr fremder
Bücher und Muſiknoten nach Bulgarien. Die deutſche
Einfuhr, die etwa die Hälfte der Geſamteinfuhr ausmacht, ſteigt
von Jahr zu Jahr: 1929 wurden für 4,4 Mill. Lewa deutſche
Bücher eingeführt gegen 1,46 Mill. Lewa franzöſiſche Bücher. Da=
zu
kommt noch die Einfuhr deutſcher Bücher aus Oeſterreich mit
1,21 Mill. Lewa. 1926 betrug Frankreichs Bucheinfuhr noch 2,15
Mill. Lewa, ſie iſt aber, trotz des gerühmten billigen Preiſes des
franzöſiſchen Buches, raſcher geſunken, als die deutſche Einfuhr
zugenommen hat. Dieſes Bild der Verbreitung deutſcher Schrift
in Bulgarien wird durch die Feſtſtellung ergänzt, daß die Einfuhr
deutſcher Zeitungen an Wert monatlich die der franzöſiſchen um
mehr als das Doppelte überſteigt.
Durch die ſelbſtverſchuldete Entwöhnung der kunſtfreundlichen
Bulgaren iſt es heute in Sofia ſo weit gekommen, daß die zeit=
weilige
Berufung eines deutſchen Dirigenten für
die bulgariſche Staatsoper Gegenſtand heftiger innerer und äuße=
rer
Angriffe geworden iſt. Um den Spielplan der Oper, die bis=
her
nur franzöſiſche, italieniſche und ruſſiſche Opern brachte, mit
der Einſtudierug einiger deutſcher Opernwerke zu bereichern,
wurde der Generalmuſikdirektor H. Stange aus Kiel nach Sofia
berufen. Als der Plan der Operndirektion, deutſche Opern durch
einen deutſchen Dirigenten einſtudieren zu laſſen, bekannt wurde,
ſetzte ein Generalangriff der Franzoſen, Italic=
ner
und Polen ein, der ſo ernſt geführt wurde, als handle
es ſich um die Abwehr eines wichtigen politiſchen Vorganges.
Polen ging ſo weit, vorzuſchlagen, die Koſten für das Gaſtſpiel
eines polniſchen Dirigenten ſelbſt zu tragen und ſandte, ſozuſagen
zur Anſicht, bereits einen Kandidaten, der im Nebenberuf
Seim=Abgeordneter iſt. Als dann die Berufung Stanges trotz
aller Beſchwörungen der fremden Diplomaten doch Tatſache
wurde, da wurde ein Teil der bulgariſchen Preſſe gegen den
Deutſchen mobil gemacht. Dies konnte nicht hindern, daß
die Erſtaufführung von Mozarts Don Juan in Sofia unter
deutſcher Leitung für die bulgariſche Kunſtwelt ein Ereignis
wurde, genau ſo wie die von Stange dirigierten Symphonie=
konzerte
und onderer deutſcher Opern. Heute ſteht die Leitung
der bulgariſchen Staatsoper nicht an, zu erklären, daß die Be=
rufung
eines deutſchen Dirigenten für die Staatsoper und
ihren Betrieb geradezu eine Umwälzung bedeutet habe.

[ ][  ][ ]

Seite 2=

Montag, den 28. April 1930

Darmſtadt, den 28. April.

Die Feuerſchuhwoche.

Die Reichsfeuerſchutzwoche dient in erſter Linie mit dazu, die brei=
tere
Oeffentlichkeit auf die Leute aufmerkſam zu machen, die ſich in ſelbſt=
loſer
Weiſe in den Dienſt des Nächſten ſtellen, gewiſſermaßen für den
Nächſten durchs Feuer gehen und mit dazu beitragen, das Volksver=
mögen
vor Vernichtung durch Feuer zu ſchützen.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Feuerwehr in Tätig=
keit
treten muß. Aber nicht allein das Löſchen der Brände ſoll in die=
ſer
Woche Gegenſtand der allgemeinen Aufmerkſamkeit ſein, ſo wichtig
wie das Löſchen iſt auch das Verhüten von Bränden und auch die Ret=
tung
von bedrohten Menſchen aus Feuersgefahr.
Im Walde wird ein Zigarrenſtummel achtlos beiſeite geworfen
es entſteht ein Waldbrand. In einem Holzkaſten wird glühende Aſche
aufbewahrt, eine Unſitte, die ſchon ſo oft die Urſache eines Großfeuers
war. Auf alle dieſe Unachtſamkeiten, die die Urſache von Bränden bil=
den
können, ſoll die Feuerſchutzwoche verhütend hinweiſen,
In Darmſtadt fand als Auftakt für die Feuerſchutzwoche eine große

Rettungsübung der Freiwilligen Sanitätshauptkolonne

vom Roten Kreuz ſtatt. Man nahm an, daß im Phyſikſaal der Ballon=
ſchule
Feuer ausgebrochen ſei. Mehrere Kinder ſind verletzt worden,
ſie werden von Sanitätern geborgen, verbunden und in ein Notkranken=
haus
zur erſten Behandlung verbracht. Zu allem Unglück ſtürzt auch
noch die Giebelwand des Schulhauſes ein, wodurch weitere 8 Feuerwehr=
leute
verſchüttet und verletzt werden. Sie werden von ihren Kameraden
geborgen und den Sanitätern übergeben, die ſie verbinden und abtrans=
portiren
.
Dieſe Uebung, die ſehr viele Zuſchauer angelockt hatte, ſo vor allem
faſt die geſamte Freiw. Feuerwehr, die in Uniform erſchienen war, ſtand
unter der Leitung von Hauptmann a. D. Lotheißen. Um 10,55
Uhr erfolgte die Alarmierung der Kolonne, die ſich auf verſchiedenen
Alarmplätzen eingefunden hatte, durch Radſahrer. Um 11 Uhr waren
die Sanitätsmannſchaften bereits an der Unfallſtelle, und unter ſicherer
und zielbewußter Leitung gingen die Retungsmaßnahmen ſehr exakt
und ſachgemäß vor ſich. Um 11.20 Uhr waren bereits alle 22 Verletzten
verbunden, und um 11,40 Uhr auch die letzten Verunglückten bereits
nach dem Krankenhaus abtransportiert.
Der Kolonnenarzt Dr. med. Hein konnte in ſeiner Kritik feſt=
ſtellen
, daß ſeitens der Kolonne ſehr ſachgemäß und muſtergültig ge=
arbeitet
wurde. Unter den Gäſten, die der Uebung beiwohnten, be=
merkte
man als Vertreter der Landesbrandkammer Präſident v. Hahn,
als Vorſitzenden des Ortsausſchuſſes der Feuerſchutzwoche Branddirektor
Winter=Darmſtadt.
Gezeigt wurden bei der Uebung alle bei derartigen Unglücksſällen
vorkommenden Rettungsmaßnahmen, künſtliche Atmung mit und ohne
Apparat, Verbinden und Behandlung von Knochenbrüchen, Schlagader=
verletzungen
, Brandwunden ſowie Rauchvergiftungen.
Zweifellos gehören Sanitäter und Feuerwehrleute eng zuſammen,
beſonders wenn es gilt, zu helfen, zu retten, zu verhüten.
Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger und Branddirektor Her=
born
waren in den Nachbargemeinden im Sinne der Feuerſchutz= und
verhütungswoche tätig. Ihre Vorträge über Entſtehung von Bränden,
die Verhütung von Bränden, das Verhalten bei Bränden und Gewit=
tern
, Selbſtentzündung als Brandurſache, Kino= und Theaterbrände
ſowie die richtige Benutzung von Handfeuerlöſchern fanden allſeits
großes Intereſſe.
In Darmſtadt fand anläßlich des Anfangs der Feuerſchutzwoche ein
Platzkonzert durch die Stadtkapelle ſtatt, und in den einzelnen Kreis=
gemeinden
fanden größere Feuerwehrübungen und Umzüge der
Feuerwehren mit Muſik ſtatt. Im Laufe der Woche werden verſchiedene
aufklärende Vorträge gehalten, und den Abſchluß der Woche wird wieder
eine Uebung von Sanitätsmannſchaften bilden, die der Arbeiter= Sama=
riterdienſt
ausführt.

Entſtehung von Bränden und deren Vorbeugung iſt das Vor=
tragsthema
zum heutigen Vortrag, den Branddirektor Winter, im
Mozartſaale abends 8 Uhr aus Anlaß der Reichs=Feuerſchutz=Woche
halten wird. Der Beſuch iſt für jedermann frei.

Erledigt iſt die Förſterei Falltorhaus des Forſtamts Groß=Gerau.
Meldefriſt: 17. Mai 1930.

10. Akademie=Konzert. Die Akademie=Konzerte dieſes Winters
erhalten einen würdigen Abſchluß durch den Sonaten=Abend von Prof.
Adolf Buſch und Rudolf Serkin, Dienstag, den 6. Mai, um
20 Uhr im großen Saal des Städtiſchen Saalbaues. Iſt allein ſchon das
Auftreten dieſer beiden Künſtler ein muſikaliſches Ereignis, ſo übt auch
das Programm eine beſondere Anziehungskraft aus. Neben einer
Sonate von Reger und Mozart die Kreutzer=Sonate von Beethoven
von Buſch und Serkin hören zu können, verſpricht einen Kunſtgenuß
erleſenſter Art. Wie groß die Anziehungskraft dieſes Abends iſt, be=
weiſt
die große Nachfrage nach Karten; es empfiehlt ſich deshalb, ſich
möglichſt umgehend Plätze im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (Fernſprecher 3500) zu ſichern.

Orpheum. Vom Montag bis einſchließlich Mittwoch, 30. April,
finden keine Vorſtellungen ſtatt. Am 1. Mai beginnt ein Sonder=
Gaſtſpiel. Weitere Mitteilungen hierüber folgen.

Landesbibliothek. Neue Erwerbungen AAuswahl) vom 28. April
1930 an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht aufgeſtellt: Altenberg,
Peter: Nachleſe. Wien 1930; Arbeit Nationale. Das Zentrum
und ſein Wirken in der deutſchen Republik. Hrsg. v. Karl Anton Schulte.
Berlin 1929; Benrubi, I.: Philoſophiſche Strömungen d. Gegen=
wart
in Frankreich. Leipzig 1928; Gierke, Jul. v.: Handelsrecht u.
Schiffahrtsrecht. 3. Aufl. Berlin 1929; Gumppenberg, Hans v.:
Lebenserinnerungen. Aus d. Nachlaß d. Dichters. Berlin 1929; Klaſ=
ſiker
der Kunſt. Bd. 35: Pieter de Hooch. Des Meiſters Gemälde in
180 Abb. Berlin: 1929; Kunſtdenkmäler. Die, der Rheinprovinz.
Bd. 7, Abt. 2: Die Kunſtdenkmäler der Stadt Köln. Bd. 2, Abt. 2: Die
kirchlichen Denkmäler der Stadt Köln. Düſſeldorf 1929; Lundmarck,
Knut: Das Leben auf anderen Sternen. Leipzig 1930; Mehlis, Gg.:
Der Staat Muſſolinis. Leipzig 1929; Molo, Walter v.: Zwiſchen Tag
und Traum. Geſ. Reden u. Aufſätze. Berlin 1930; Napoleon an
Joſephine. Briefe der Liebe. Freiburg 1930; Schück H. u. R. Sohl=
man
: Nobel. Dynamit, Petroleum, Pazifismus. Leipzig 1928; Schüß=
ler
, Wilh.: Bismarcks Kampf um Süddeutſchland 1867. Berlin 1929;
Shotwell James T.: Der Krieg als Mittel nationaler Politik.
Stuttgart 1930; Soergel Alb.: Kriſtall der Zeit. Eine Ausleſe aus
d. deutſchen Lyrik der letzten 50 Jahre. Leipzig 1929; Steiner, Rud.:
Die Philoſophie der Freiheit. Grundzüge einer modernen Weltanſchau=
ung
. Dornach 1929; Sydow Eckart von: Handbuch der afrikaniſchen
Plaſtik. Bd. 1: Die Weſtafrikaniſche Plaſtik. Berlin 1930; Wehner,
Joſeph Magnus: Das Land ohne Schatten. Tagebuch einer griechiſchen
Reiſe. München: 1930; Wehrli Leo: Marokko von Marrakech bis
Fes. Zürich, Leipzig: 1930; Weſen und Wege der Schulreform.
Husg. von Adolf Grimme. Berlin 1930; Weſtphal, Otto: Feinde
Bismarcks. Geiſtige Grundlagen der deutſchen Oppoſition 18481918.
München 1930; Ziemke Kurt: Die neue Türkei: Politiſche Ent=
wicklung
19141929. Berlin 1930. Außerdem die neueſten gebundenen
Zeitſchriftenbände. Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenom=
men
. Vom 12. Mai an verleihbar.
Stenographie und Maſchinenſchreiben. Wie aus dem Anzeigen=
teil
erſichtlich iſt, beginnen die neuen Kurſe in Reichskurzſchrift am
Dienstag, den 29. April, und Freitag, den 2. Mai, in den Unterrichts=
räumen
der Stenographen=Vereinigung Gabelsberger, Handwer=
kerſchule
Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, unter Leitung
ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. Allen ins Berufsleben
tretenden Perſonen kann die Erlernung der Kurzſchrift in obigen Kur=
ſen
nur empfohlen werden. Der Maſchinenſchreib= Unter=
richt
Karlſtraße 23, Erdgeſchoß, in dem unter bewährter Lei=
tung
die heute überall verlangte Zehnfinger=Blindſchreib=Methode ge=
lehrt
wird, kann täglich begonnen werden. Die Belegung der Stunden
kenn nach Wunſch erfolgen. Für beide Fächer wird in Anbetracht der
heutigen Zeitverhältniſſe Ratenzahlung des geringen Unterrichtsgeldes
gerne geſtattet.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchufſes am 3. Mai
1930, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des Preußiſchen Bezirksfürſorgever=
bandes
Marburg=Land gegen den Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverband Er=
bach
wegen Erſtattung von Fürſorgeaufwand für die Familie Ludwig
Krohne. 2. Klage des Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Darm=
ſtadt
gegen den Heſſiſchen Bezirksfürſorgeverband Bensheim wegen Er=
ſtattung
von Fürſorgekoſten für Ernſt Lenz. 3. Geſuch des Friedrich
Bolle zu Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer
Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Hambachertal 1
zu Heppenheim a. d. B. 4. Geſuch des Ferdinand Eberhart zu Offen=
bach
a. M. um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schank=
virtſchaft
mit Branntweinausſchank im Hauſe Bismarckſtraße 102.
5. Klage des Jakob Meſſing zu Darmſtadt, Sandſtraße 40, gegen den
Beſcheid des Kreisamts Darmſtadt vom 31. Januar 1930 wegen Nicht=
erteilung
eines Wandergewerbeſcheins. 6. Klage des Karl Kühn zu
Darmſtadt, Eſchollbrücker Straße 44, gegen den Beſcheid des Kreisamts
Darmſtadt vom 10. März 1930 wegen Nichterteilung eines Wander=
gewerbeſcheins
.

Frühlingsblütenpracht im Frankfurter Zoo. Der Hauptreiz des
Frühjahrs im Zoo liegt nicht nur in der großen Anzahl munterer Jung=
tiere
, die viele der Gehege anmutig beleben, ſondern auch in der in
allen Teilen der Anlagen prangenden Blütenpracht. Der reiche, über alle
Raſenflächen verteilte Flor von mehrfarbigen Krokus iſt von dem der
gelben Narziſſen und Taketten abgelöſt worden. Vor dem Geſellſchafts=
haus
bilden flammende Feuertulpen einen wirkungsvollen Gegenſatz zu
einem Untergrund von paſtellblauen Stiefmütterchen. Die Mehrzahl
der Blütenbäume prangt in weißem, roſa oder rotem Blütenſchmuck.
Ein beſonders farbenſchönes Bild bietet der gegenüber dem Aquariums=
eingang
ſich hinziehende, vor zwei Jahren neu angelegte Stein=
garten
, der zurzeit ein wahres Blütenmeer von größter Farben=
ſchönheit
darſtellt. Eine neue Schmuckanlage auf der Wieſe zwiſchen
dem Geſellſchaftshaus und dem Vogelſchutzgehölz iſt ein farbenfreudig
gehaltener Taubenſchlag, beſetzt mit einer großen Zahl prachtvoller
weißer Pfautauben, darunter ein Beſtand, der von Frau Dr. Horn=
Eckenheim als Geſchenk überwieſen wurde.

Tageskalender für Montag, den 28. April 1930.

Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr: 3. Volkskonzert
des Landestheaterorcheſters. Kl. Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum; Keine Vorſtellung. Konzerte: Schloß=
keller
, Spaniſche Bodega. Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia=Lichtſpiele.

IIDr.5070

Das ideale

EiR Abführ-Konfekk

Seculſche Nanoſcan.

Von Dr. Hellmut Thomaſius.

Das Auto ſcheint jetzt eine Art von zweiter Jugend zu er=
leben
. Wenigſtens tauchen Fragen wieder auf, die man nach ſeiner
erſten Jugend für abgetan, für vollkommen erledigt hielt. Als
es erſchien, wußte man nicht ſo recht, wie man es eigentlich bauen
ſollte. War es günſtiger die Vorderräder niedriger und die
Hinterräder höher zu machen oder ſollten alle vier Räder gleich
groß ſein? Sollte der Motor vorne oder ſollte er hinten ſitzen,
ſollte er alſo ziehen oder ſchieben? Derartiger Fragen gab es
eine Unzahl. Es vergingen Jahre, bis ſie gelöſt waren und bis
ſich das Auto von heute herausbildete, das in der ganzen Welt
die gleichen Züge aufweiſt. Es hat vier gleich hohe Räder.
Motor und Kühler ſitzen vorne. Die Kraft des Motors wird auf
die Hinterräder übertragen, ſo daß trotz des vorne angebrachten
Motors eine ſchiebende Wirkung zuſtande kommt. Die Unter=
ſchiede
der einzelnen Autos beziehen ſich auf allerlei Einzelheiten
und vielfach nur auf Kleinigkeiten. Die großen Linien der Ban=
art
ſtehen feſt. Es ſchien, als wollte man auch für alle Zukunft
an ihnen feſthalten.
Plötzlich aber gewinnt es den Anſchein, als ob nunmehr
eine zweite Jugend beginnen ſollte. Alte, längſt vergeſſene
Dinge gewinnen von neuem Bedeutung. Vielleicht war die end=
gültige
Geſtalt dieſes ſo beliebten Verkehrsmittels überhaupt noch
nicht gefunden. Vielleicht wurden dieſe Fragen durch den Krieg
und durch die nach ihm einſetzende Rationaliſierung der Arbeit
nur in den Hintergrund gedrängt. Vielleicht ſtellt die erneute Er=
örterung
der alten Fragen nur eine vorübergehende Erſcheinung
dar. Vielleicht aber bahnt ſich eine neue Enſtwicklung an. Das
vermag im gegenwärtigen Augenblick wohl niemand vorauszu=
ſehen
. Es läßt ſich nichts ſicheres ſagen. Aber jedenfalls iſt das,
was ſich abſpielt, bemerkenswert genug, um in einem Ueberblick
zuſammengefaßt zu werden.
Wiederum handelt es ſich, wie ſchon vor Jahrzehnten, um
den alten Streitpunkt, ob der bisherige Hinterradantrieb beſtehen
bleiben oder ob er durch den Vorderradantrieb erſetzt werden
ſoll. Es iſt neuerdings wieder der Vorderradantrieb aufgetaucht,
für den verſchiedene Gründe geltend gemacht werden. Die Er=
bauer
derartiger Wagen behaupten, daß der Hinterradantrieb
jeder Logik entbehre. Auch das Pferd ziehe vorne und ſchiebe
nicht hinten. Es ſei doch das Natürlichſte, daß der Motor, der
vorne ſitzt, nicht auf die Hinterräder arbeite. Bis zu dieſen iſt
es eine weite Strecke, und man benötigt deshalb ziemlich weit=
läufige
Einrichtungen, um die Kraft nach hinten zu übertragen.
Das einfachſte ſei es doch, ihn auf die Vorderräder wirken zu
laſſen, die ſich unmittelbar unter ihm befinden. Dadurch werde

eine Vereinheitlichung des Antriebs geſchaffen, der auf den eng=
ſten
Raum zuſammengedrängt ſei. Beim Vorderradantrieb wäre
es auch möglich, den Schwerpunkt tiefer zu legen und dadurch die
Standfeſtigkeit des Wagens zu erhöhen. Es trete eine Gewichts=
erſparnis
ein, da die Uebertrogungsorgane wegfallen. Die Her=
ſtellung
der für den Antrieb eingerichteten Vorderachſe ſei ein=
facher
als die der verhältnismäßig umſtändlich gebauten Hinter=
achſe
. Die durch den langen Uebertragungsweg hervorgebrach=
ten
Erſchütterungen fielen weg. Das Kurvenfahren werde er=
leichtert
. Der Bau des Rahmens vereinfache ſich. Infolge der
niedrigen Lage des Wagens werde mehr Platz für den Aufbau
gewonnen. Das käme den darin Sitzenden zugute, die es be=
quemer
hätten.
Kein einziger dieſer Gründe, gegen den nicht die Vertreter
des alten Hinterradantriebes etwas zu ſagen hätten. Für ſie iſt
das alles unrichtig, für ſie gibt es eben nur die Uebertragung
der Kraft des vorne ſitzenden Motors auf die Hinterachſe. Alſo
ganz das alte Bild, wie in der erſten Jugend des Autos. Hier
heißt es wirklich Grau, Freund, iſt alle Theorie‟. Mit Worten,
mit denen ſich ſo trefflich ſtreiten läßt, dann eine derartige Frage
nicht erledigt werden. Deshalb iſt es ſchon vom Standpunkt der
Klärung dieſer für die weitere Entwicklung ſo wichtigen Ange=
legenheit
ſehr erfreulich, daß in Amerika mit friſchem Wagemut
bereits eine Anzahl von Wagen gebaut wurde, die mit Vorder=
radantrieb
ausgeſtattet ſind. Jetzt ſollen ſie ſich weiter vermeh=
ren
. Sie ſollen ein paar Jahre laufen, damit man Erfahrungen
ſammeln kann. Erſt dann wird man ſich ein Urteil bilden können.
Wer aber vermöchte ſchon zu ſagen, ob dieſer Streit über=
haupt
jemals zum endgültigen Austrag kommt und ob der
Schwerpunkt der ganzen Frage nicht ganz wo anders liegt? Wir
befinden uns wieder in der Jugendzeit des Autos. Wir wiſſen
immer noch nicht, was werden ſoll. Muß denn der Motor über=
haupt
vorne ſitzen? Ebenſogut wie er vorne ſitzt und die Vorder=
achſe
antreibt, kann er doch auch hinten ſitzen und die Hinterachſe
autreiben. Daß ſich der Kühler am beſten an der Stirnſeite des
Wagens befindet, wo die Luft am bequemſten Zutritt hat, iſt eine
Sache für ſich. Er kann ruhig dort bleiben. Deswegen kann
man den Motor doch hinten anbringen. Eine lange Kühlwaſſer=
leitung
hat auch ihre Vorteile. In ihr kühlt ſich das Waſſer ſchon
auf dem Wege zum Kühler ab. Beut alſo Amerika ſeine Wagen
mit Vorderantrieb, ſo iſt man in England zum hinten ſitzenden
Motor übergegangen. Er befindet ſich da, wo wir bisher den
aufgeſchnallten Koffer zu ſehen gewohnt waren. Hier liegt er in
einem Kaſten, der von hinten und von oben geöffnet werden
kann, ſo daß er leicht zu ängig iſt. Bei dieſer Bauart allerdings
hat man auch den Kühler an dieſem Kaſten angebracht, und zwar
oben in einem Ausſchnitt des Deckels. Die hauptſächlichſten Vor=
teile
dieſer Art von Antrieb ſollen in der Einfachheit der Kraft=
übertragung
und vor allem in weſentlichen Gewichtserſparniſſen
liegen. Auch hier wäre es verfehlt, aus theoretiſchen Erwägun=

Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte uns

Num

Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend 8,30 ub
Eintrachtſaal, Eliſabethenſtraße 12. Vortragsaßen E=
ein
heſſiſcher Kulturpionier und Vorkämpfer des Deutſcht, S8
Herr Regierungsrat Profeſſor A. Miſchlich, langjär
leiter von Deutſch=Togo, über: Volkskunde und Volksh=
unter
beſonderer Berückſichtigung der Sprachforſchungen

Ländern‟. Der Redner wird anſchließend an ſeinen V=
und Sagen, die er den Hauſſa=Negern abgelauſcht und
vorleſen.
Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 26. April (t
Stück in Pfg.): Gemüſe: Spargeln, 1. Sorte 1001 60, Kohlrabi 2030, Erdkohlraben 810, Gelbe Rüh
Rüben 1012, Schwarzwurzeln 3040, Spinat 1019
25, Weißkraut 1520, Grünkohl 1520, Zwiebeln 819 e
K
Tomaten 7080, Lattich 4060, Kopfſalat 2030, Sala

Blumenkohl 50100, Meerrettich 4070, Kartoffeln 58
äpfel 2035, Wirtſchaftsäpfel 1215, Apfelſinen 1015
Bananen 5070; Eßwaren: Süßrahmbutter 1701
160180, Weichkäſe 3035, Handkäſe 510, Eier, friſche
und Geflügel: Hühner 120140, Tauben 8090
7080; Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch.
Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 130.
180, Wurſt 80160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſer

Montag,
28. April

Dienstag,
29. April

Mittwoch,
30. April

Großes Haus

2022 Uhr
3. Volkskonzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 0.753.00 Mk.

19.3022 Uhr
Rivalen
A 22
Preiſe 110 Mk.

Klein

Keine

19.3022 Uhr
Die Bohéme
B 21
Preiſe 1.0010.00 Mk.

Donnerstag,
1. Mai

Freitag,
2. Mai

Samstag,
3. Mai

Sonntag,
4. Mai

19.3022 Uhr
Ein Walzertraum
Geſch’oſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf

1930
Dreima
3 komiſche Zet
Jagues yen
K 14. Zu fäel
Bühne, 8h
Preiſe 1. E5
Einmali= SSaſt

Eurt Götz /eEn
Preiſ

19.45
Die Drei her
Geſchloſſe
Kein K

2022 Uhr
Schwanda
der Dudelſackpfeifer
D 22
Preiſe 1.0010.00 Mk.

Konz Lbe
Fohant &4 jch
Preiſe

1922 Uhr
Don Giovanni
C22, T, Gruppe 4, 5 u. 6
Preiſe 1.0010.00 Mk.

15
Lady F
Dienſt ſeit
Heſſenla E
Preiſe 1
20- E
Volks Fellun
Die a ei
Preiſe 1 E3

1922.15 Uhr
Othello
Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.2012 Mk.
Tauſchgutſcheine nur von
Sonntagsopern gültig

19: R
Der Kaiſe Fill
Zuſa
T, Gru
Preiſe

Drittes Volkskonzert des Landestheater=Orcheſte
dritte (letzte) Volkskonzert bringt drei Werke ſlawiſch

Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm zu
kowſkis Ouvertüren=Fantaſie Romeo und Julia, Ovc

Violoncello und Borodins H=Moll=Sinfonie.
Curt Götz=Gaſtſpiel im Kleinen Haus des Lau E
Mittwoch, den 30. April, findet im Kleinen Haus ein
führung der Komödie Der Lügner und die N
Goetz ſtatt. Als Darſteller wirken Curt Götz und Val /o
ſowie eine Reihe prominenter Berliner Schauſpielkräft
pflegt in ſeinem neuen Bühnenwerk, wie bereits im"
Linie des liebenswürdigſten und geiſtvollſten Humon ?*
Wilde und Bernard Shaw geſchult erſcheint und ſie
ſchnittlich deutſchen Luſtſpielproduktion vorteilhaft u.

gen heraus ein Urteil abgeben zu wollen. Dieſes
erſt dann möglich ſein, wenn derartige Wagen ja ſ
ſind und man über genügende Betriebserfahru!
Die Jugend, die goldene Jugend, ſie iſt bek
Ueberraſchungen. Deshalb darf es uns nicht wi
nunmehr bereits beim 16=Zylinder=Motor angeld

Aufſehen erregte es doch, als die Zylinderzahl
ſechs geſteigert wurde! Bald kam der Achtzylin?

zylinder tauchte auf und ſchon iſt der Sechz
Natürlich an einem amerikaniſchen Wagen, abe
einem Rennwagen. Der Motor ſoll vielmehr in
für hochwertige Perſonenwagen hergeſtellt werd
bemerkt, daß das neueſte Wunder an Schnelligl
kugel, der Rennwagen von Kay Done nur
Motoren beſitzt. Allerdings zwei. Der Sechzeh
iſt beſtimmt, eine möglichſt große Ruhe und Sa
zu gewährleiſten. Die ſechzehn Zylinder ſind
net und haben eine beſondere Ventileinrichtung,
heiten in der Arbeit der einzelnen Ventile ſelbſtt
werden.

Auch der Laſtkraftwagen von heute hat vie
eine endgültige Geſtalt erholten. Wir müſſen
Augen halten, daß ſeine Leiſtung von vornhere
tand der für Pferdefuhrwerke gebauten St
wurde. Seine Tragfähigkeit und ſeine Geſchſ
geſteigert werden, ſobald die alten Landſtraßel
umgewandelt ſind. Mit welchen Steigerungen m
nen haben wird, geht daraus hervor, daß man
Fünftonner im allgemeinen kaum hinausgegang

Belaſtungen hätten die Straßen meiſt nicht
aber neuzeitlich ausgeſtattete Autoſtraßen zur
da ſind die Tore zu einer neuen Entwicklung ge
rika iſt man beim Bau des erſten Hunderttd
Das iſt ein Wagen mit ſtarkem eiſernen Rah
Plattform, der auf zwei ſtarken Achſen ruht.
acht Räder, zuſammen alſo ſechzehn Räder. Di
niedrig und ſehr breit. Sie ſind als Vollräder
angefertigt, nochmals durch radial verlaufende
ſteift und mit Luftreifen ausgeſtattet. Je zwei

ſich beſonders verbunden. Das Hunderttonne
alſo einem niedrigen vielrädrigen Karren vo!
Ausmaßen, deſſen Plattform wegen ihrer Lage
und zu entladen iſt. Ein weiterer Laſtwagel
wagen ausgebildet iſt, zeigt, wohin die Entwie
Motor ſetzt eine Kühleinrichtung in Tätigkeit,
des Aufbaues ſtändig auf niederer Temperatur el
ſem Wagen leicht verderbliche Nahrungsmittel
befördert werden können. Der Wettbewerb zb
und Laſtkraftwagen wird, wie auch dieſes Beiſt
ein immer ſchärferer,

[ ][  ][ ]

Moutag, den 28. April 1930

Seite 3

Aus Heſſen.
Mukkerkag.

Der warme, helle Klang dieſes Wortes läßt uns
jaſten und Treiben des Alltags, der unſere ganze Kraft er=
Augenblick aufhorchen! Muttertag Tag der Mutter!
inderland tut ſich vor uns auf mit ſeiner Sorgloſigkeit und
Freuden und Leiden und darüber ſteht das Bild der
eren Walten unſer Leben behütet dahinging, und deren un=
Sorgen wir damals noch nicht verſtanden!
Menſchen haben in ihrem ſpäteren Leben die Fürſorge
mtbehven müſſen wie viele auch haben ihren eigenen Weg
ohne die Mutter, die Eltern daran teilnehmen zu laſſen.
enſchen haben ihre Mutter verloren und fühlen nun erſt
oße Verlaſſenheit, die das Fehlen der Mutterliebe auslöſt!
Nen ſoll der Muttertag ein Tag der Erinnerung werden,
Gedenkens in Liebe und Dankbarkeit an die eigene Mutter
pußtwerdens der Bedeutung der Muter für Familie und

ten Sonntag im Mai in der Zeit des erſten Grünens
und der großen Freude an der wiedererwachenden Natur
Feſttag in ganz Deutſchland begangen. Er hat ſich mit
überall durchgeführt und in allen Kreiſen des Volkes
und Mitarbeiter gefunden.
cht nur ein Muttertag, es iſt ebenſo auch ein Eltern= und
und nicht zuletzt ein Kinderfreudentag geworden! Man
gen, daß die Kinder heute ſchon die Träger des Gedankens
Aufforderung der Regierungen und der Schulbehörden
die Lehrerſchaft weithin den Gedanken des Muttertages
interricht aufgenommen. Schon Wochen vorher werden Ge=
Mutter gelernt, Handarbeiten gefertigt, kleine Aufführun=
. und den Kindern wird die Größe und Opferbereitſchaft
on den Erziehern in der für das Kind leicht faßlichen und
ungenden Art nahegebracht. Und wie geht der Same im
aufl Welches Kinderauge leuchtet nicht auf bei dem Gedan=
er
an dieſem Tage zu überraſchen! Da wird ein Bildchen
Vers immer wieder vor ſich hingeſagt, der die Mutter
Slumen und Zweiglein werden geſucht! Vor allem aber
ter an dieſem Tage alle Arbeit abgenommen hilft doch
er bei allen häuslichen Verrichtungen, damit die Mutter
jen kann.
des Muttertages für das Kind liegt aber nicht allein in
feiernden Feſttag, darüber hinaus werden dieſe Kin=
* Muttertag eine innere Bereicherung wird, ein Gefühl
Verbundenheit mit dem Elternhaus in ihr ſpäteres Leben
. und damit erfüllt der Muttertag ſeine Aufgabe als
im Wiederaufbau des Familienlebens, das in den letzten
gefährdet iſt. Wir ſehen auf allen Gebieten des ſozialen
Lebens Kräfte am Werk, die das deutſche Familienleben
ſen Kräfte in unſerer Jugend zu zerſtören geeignet ſind.
ſoll ein Band der Familie werden, das ſich immer feſter
die ſittlichen Grundlagen in unſerem Volke wieder feſti=
ertag
will aber auch der Mutter ſelbſt die Aufgabe und
g zeigen, die ſie ihrer Familie gegenüber hat. Die Er=
Familie hat ſich weitgehend gelockert, die Kinder finden
nicht immer das Beiſpiel und den feſten Halt, der ihnen
ickelung zu einer gefeſtigten und geſchloſſenen Perſönlich=
iſt
. Die Mutter muß ſich der Verantwortung ſtets be=
ihr
mit der Mutterſchaft gegeben iſt, nicht nur für das
hl der Kinder zu ſorgen, ſondern ihnen auch ſeeliſch und
Verbundenheit die Quelle zu ſein, aus der ſie ihre Kraft
Einſtellung zu den diefſten Fragen des Lebens ſchöpfen
r Hinſicht bedeutet der Mutvertag immer wieder einen
m Ausbau der Fürſorge für Mutter und Kind, für die
Alten, Siechen und Kranken, für eine Beſſerung der
ältniſſe! Nur in einem Heim, das für die körperliche und
ckelung des Kindes ausreichend Raum und Licht bietet,
ilienleben auf geſunder Grundlage gedeihen, kann die
und Hindesliebe erwachſen.
am Muttertag hat in unſerem Volke Wurzel geſchlagen
die in der heutigen ſeelenloſeren Zeit verſchüttet zu wer=
Nd wieder gepflegt im Sinne Jean Pauls:
utterliebe iſt die beſte Liebe
ttesliebe iſt die höchſte Liebe!
Trude Grünthal.

den b. Gr.=Gerau, 25. April. 50 Jahre Geſangver=
nn
. Der Geſangverein Frohſinn zu Worfelden bei Gr. Jahre auf ein 50jähriges Beſtehen zurückblicken.
feierlichkeiten ſollen vom 12. bis zum 14. Juli d. J. ſtatt=
den
mit ihnen wird ein Geſangswettſtreit des Jubiläums=
im
b. Michelſtadt, 26. April. Durch die Heſſiſche Brand=
amer
, Darmſtadt, erfolgt zurzeit die Reviſion der Ge=
der
Gemarkung Stockheim. Im Anſchluß daran er=
Häuſer neue Nummern, und zwar nach den betreffenden
Bezeichnung in der letzten Gemeinderatsſitzung feſtgelegt
Beamten der Brandverſicherungskammer iſt der Zutritt
n zu geſtatten.
en, 26. April. Verſchiedenes. Nachdem Herr A. S.
r aus New York in ſein Heimatſtädtchen zurückgekehrt
handlungen mit der Gemeinde betreffend der ſeinerzeit
Stelle mitgeteilten Stiftung von 200 000 Mark wieder
Das erſte Projekt würde auch der Gemeinde nicht unbe=
auferlegen
, weshalb neue Pläne für die geplante Bade=
age
ausgearbeitet werden. Nach dem ſeitherigen Stand
gen iſt zu hoffen, daß die großzügigen Pläne des Herrn
irklicht werden. Beſitzwechſel. Das Gaſthaus
ſeitheriger Beſitzer Herr G. F. Ihrig, ging geſtern in
ber. Den Hauptbau erwarb für 18000 Mark Herr Fr.
des Kaufhauſes K. H. Ihrig Nachfolger; der Saal mit
in den Beſitz von Herrn Friſeur Eifert für 8000 Mark
Sbach, 26. April. Von unſerer Jugendher=
uch
der wetterwendige April uns ſchlechtes Oſterwetter
doch deſſen ungeachtet in der Herberge ein guter Beſuch
Neben den aus Mannheim und Darmſtadt eingetroffe=
n
noch Wanderer aus Darmſtadt erſchienen, ſo daß alles
hne Ausnahme waren alle Beſucher zufrieden und
inung wurde unſerem romantiſchen Tal mit ſeinem
eil.
Bergſtraße, 26. April. Ein neues Raſthaus. Die
elſachſen des Odenwaldklubs hat mit Unterſtützung der
tung auf den Waldhöhen bei Lützelſachſen neben dem
kuſelsberg durch den Zimmermeiſter Ad. Schmitt ein
usmaß von 4 : 4 errichten laſſen. Das aus Naturholz
ſt mit Liſch und Bänken ausgeſtattet. An der Südfront
tit Sitzbank angebracht, von der aus man einen ſchönen
Für die Einweihung iſt der Juni in Ausſicht ge=
n
a. Rh., 25. April. Die an der hieſigen Realſchule tätig
I Studienräte Herbert und Dr. Jäger wurden mit Ab=
Schuljahres verſetzt, und zwar der Erſtgenannte an die
uterbach in Oberheſſen und der letztere an die Oberreal=
Die beiden vakant gewordenen Studienratsſtellen der
le gehen auf Grund der Sparmaßnahmen der Heſſiſchen
Ob zum Segen und Vorteil der Schule, insbeſondere
or der Zukunft überlaſſen. Wie man hört, beabſichtigt
enberein Gabelsberger Unterricht in franzöſiſcher und
* einzuführen. Der aushilfsweiſe hier tätig geweſene
de in gleicher Eigenſchaft in die katholiſche Pfarrei Die=
An Stelle des an die Volksſchule Mörfelden verſetzten
Kropp wurde an die hieſige evangeliſche Volksſchule als
in auswärtiger Herr berufen. Bei der Arbeitsamts=
Sheim beträgt die Zahl der Erwerbsloſen von Gerns=
* und Klein=Rohrheim über 300. Das diesjährige An=
bereins
mußte infolge plötzlich eingetretenen Unwetters
ſen.
n a. Rh., 26. April. Vereinigung der Rund=
Dernsheims. Am Donnerstag fand eine gut be=
ung
der Gernsheimer Rundfunkhörer ſtatt. Die Not=
von
der Oberpoſtdirektion und dem Südweſtdeutſchen
Soten Funkhilfe wurde einſtimmig bejaht. In dieſer
urde auch ein allg=meiner Zuſammenſchluß der Nund=
2 begrüßt. Zweck dieſer Vereinigung iſt in erſter Linie
S Verſtändniſſes für die Wirkungsweiſe der drahtloſen ſ
j

* Die Einweihung
des negelbauten Karmtenhäufes m Sau Binpfen.

Wimpfen, 27. April.
tiſch gelegene tauſendjährige Stadt, die die Beſucher immer wieder an=
vollen
mittelalterlichen Baudenlmäler entzückt, feierte geſtern mit der
Eröffnung des Städtiſchen Kurmittelhauſes zugleich viel und großes geleiſtet und ſich in den Dienſt der leidenden Menſchen
die Hundertjahrfeier als Solbad, mit deſſen Bau vor 100 Jahren be=
gonnen
wurde. Herrlicher, ſtrahlender Sonnenglanz lag über dem nung Bad beizulegen, er habe in der Kabinettsſitzung einen dahin=
Städtchen, das reich in Reichs=, Landes= und Stadtfarben geflaggt hatte, gehenden Antrag geſtellt und könne zu ſeiner Freude mitteilen, daß
Feſtakt im Kurgarten
verſammelt hatten. Man bemerkte u. a. den heſſiſchen Innenminiſter
Leuſchner, Präſident Dr. Neumann, den Vertreter des Reichsarbeits=
miniſteriums
, den Kreisdirektor von Heppenheim, Vertreter der be=
nachbarten
Städte und Kreiſe, der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels= Teilnehmern an dem Feſtakte mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Bür=
kammer
Darmſtadt, der Handwerkskammer Darmſtadt, die Bürger=
meiſter
der Nachbargemeinden u. a. Die Stadtkapelle leitete den Feſt=
akt
mit Das iſt der Tag des Herrn ein. Fräulein Rappold trug

einen ſinnigen Prolog vor, in dem die Aufgabe des Bades, zu heilen,
beſonders betont war und alles Glück und aller Segen für das neue
Kurmittelhaus gewünſcht wurde. Nachdem der Männergeſangverein
Concordia die Sonntagsfeier vorgetragen hatte, hielt Bürgermeiſter
Sailer eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der er beſonders den
heſſiſchen Innenminiſter, den Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums,
Dr. Flammer, Präſident Dr. Neumann, Ehrenbürger Kreisdirektor
Pfeiffer und die verſchiedenen behördlichen Vertreter willkommen hieß.
Darin gab er in kurzen Zügen einen geſchichtlichen Rückblick über die
Entwicklung der Stadt Wimpfen, die vor 1100 Jahren zum erſten Male
urkundlich erwähnt wurde, immer weiter aufblühte, durch die Ent=
deckung
der Salzquellen 1752 einen neuen bedeutenden Aufſtieg nahm.
Die Saline wurde zur bedeutungsvollſten Wimpfener Induſtrie und
Markſtein in der Entwicklung der Stadt. Vor 100 Jahren wurde der
Bau des Solbades begonnen, das Mathildenbad entſtand, in dieſem
ſowie in anderen Gaſtſtätten Wimpfens wurden Solbäder im eigenen
Hauſe verabfolgt. Verſuche, in Wimpfen ein eigenes großes Bad zu
ſchaffen, ſcheiterten zunächſt an der Ungunſt der Zeiten, die dahingehen=
den
Beſtrebungen und der ſtarke Beſuch Wimpfens als Kurſtadt für
Fremde führten ſchließlich doch zur Schaffung eines neuen Badehotels,
das man heute einweihte. Die Geſamtkoſten betrugen 222 000 Mk.,
wovon die Stadt ca. 190 000 Mk. trage, ein Beweis, welcher Opferſinn
und welche Tatkraft den Bürgern Wimpfens innewohnen. Ihnen allen
danke er von ganzem Herzen, ſeinen warmen Dank ſpreche er der heſſi=
ſchen
Staatsregierung, dem Reichsarbeitsminiſterium, dem Herrn Prä=
ſidenten
Dr. Neumann und allen hochherzigen Stiftern aus. Möge das
Haus der leidenden Menſchheit zum Segen gereichen, das walte Gott.
Innenminiſter Leuſchner überbrachte, namens der heſſiſchen

Staatsregierung die Glückwünſche zur Eröffnung des Kurmittelhauſes.
Bad Wimpfen hatte geſtern einen doppelten Feſttag. Die roman= Das herrliche, prächtige Wimpfen mit ſeiner tauſendjährigen Geſchichte
und ſeiner fabelhaft ſchönen Lage werde von der Heſſiſchen Regierung
lockt und immer von neuem durch ihre herrliche Lage und ihre reiz= beſonders betreut und ihm werde beſondere Sorge zuteil. Die Stadt
mit ihrem rührigen Bürgermeiſter und Gemeinderat habe zweifellos
geſtellt. Verſtändlich ſei der Wunſch, dem Namen der Stadt die Bezeich=
als
ſich die zahlreichen heimiſchen und auswärtigen Gäſte zu einem dieſer Antrag einſtimmig angenommen wurde, ſo daß ab heute Wimpfen
den Namen
Bad Wimpfen
führen werde. Er wünſche dem heſſiſchen Bad Wimpfen beſten Erfolg
und Glückauf für die Zukunft.
Die Mitteilung des Herrn Innenminiſters wurde von den vielen
germeiſter Sailer gab dem Dank in warmen Worten Ausdruck. Es
folgte nun mit aufrichtigſten Glückwünſchen die
Uebergabe des Baues
durch die Architekten Mößinger und Heil, Heilbronn=Stuttgart,
an die Stadt. Bürgermeiſter Sailer übergab die Verwaltung des
Kurmittelhauſes an den Kurmittelhausarzt Dr. Engel, der die Ver=
waltung
übernahm mit der Hoffnung, daß erreicht werde, was man
wünſche und erſtrebe, nämlich Geſundung aller hier Heilung ſuchender
Kranken und Kurbedürftigen.
Im Vorraum des neuen Baues wurde nun die
Enthüllung der Gedenktafel
vorgenommen, auf der in Dankbarkeit die Namen der Stifter und För=
derer
des Baues feſtgehalten ſind, und zwar der Stifterin Fräulein
A. Oſterberg, des Staatsſekretärs Dr. Geib vom Reichsarbeitsmini=
ſterium
, des Präſidenten Dr. Neumann vom Landesverſicherungsamt, des
Kreisdirektors Pfeiffer und des Bürgermeiſters Sailer. Die Enthüllung
nahm Gemeinderatsmitglied Pfeiffer vor, der allen Helfern an dem
idealen Werk den tiefgefühlten Dank des Gemeinderats und der Stadt
ausſprach. Präſident Dr. Neumann dankte namens der Geehrten.
In ſchwerer Zeit habe man es unternommen, einen Bau zu errichten,
der zur körperlichen und geiſtigen Geſundung und Kräftigung Kranker
dienen ſoll. Alles Sinnen und Trachten gehe dahin, unſerem Volke in
jeder Weiſe die Freude am Leben wiederzugeben. Auch dieſes Haus
diene der Allgemeinheit, möge über ihm Friede und Eintracht ſchweben,
möge es ſeine heilſame Wirkung ausüben, dann werde es zum Segen
der Menſchen gereichen. Ein Geſangsvortrag des Männergeſangvereins
Cornelia Waldharfen beſchloß die Feier. Während die Stadtkapelle
im Kurgarten konzertierte, fanden durch den leitenden Arzt Dr. Engel
und Bürgermeiſter Sailer
Führungen durch das Haus und die Kureinrichtungen
ſtatt. Ueber eine breite Freitreppe gelangt man durch den Windfang
in die Schalterhalle, die durch ein eigenartiges Leuchtband an der Decke,
durch eine bequeme Sitzniſche und ein Blumenbecken in der Mitte dem
Badegaſt ein freundliches Willkommen entbietet. Der anſchließende
Kaſſenraum iſt mit allen modernen Apparaturen ausgeſtattet, die ihn
zum Mittelpunkt des Verkehrs innerhalb des Hauſes machen. An die
Halle ſchließen ſich im Erdgeſchoß die Wannenbäder an. 4 vornehm
ausgeſtattete Bäder 1. Klaſſe und 4 ſolche 2. Klaſſe mit 10 Ruheräumen
dienen als eigentliche Solbäder, mit Ergänzung durch Kohlenſäure,
Luftperlbäder und die verſchiedenſten Zuſätze von Medikamenten. Die
pneumatiſche Kammer, für 6 Perſonen bemeſſen, mit allen mode n
Einrichtungen verſehen, wird von den Aſthmaleidenden beſonders be=
grüßt
werden, die hier, unter erhöhtem Luftdruck ſitzend, weſentliche
Linderung ihres Leidens erfahren. Die Kammer iſt aus Schmiede=
eiſen
hergeſtellt und mit einem Vorraum, einer ſogenannten Schleuſe,
verſehen, die dem Ausgleich des Luftdruckes dient. Eine ausgedehnte
Maſchinenanlage im Untera= verſorgt dieſen Raum mit komri=
mierter
Luft. Im erſten Stock befindet ſich eine mit allen Schikanen
eingerichtete Hydrotherapie (Kaltwaſſerbehandlung). Ferner ſind 4
Einzel=Rauminhalationen vorhanden, die durch zerſtäubte Sole mit
medikamentöſen Zuſätzen vernebelt werden. Außerdem gibt es 4 Appa=
rate
=Inbalationen und 1 pneumatiſchen Inhalationsapparat, wo imn
zur Heilung der Luftwege die zerſtäubte Sole durch Mundſtücke ein=
atmet
. Ein Raum für Mäntel, welche in den Rauminhalationen über=
geworfen
werden, und ein Raum für Badewäſche ergänzen dieſe Ein=
richtungen
. Ein mit aller Bequemlichkeit ausgeſtattetes Leſezimmer
ſorgt für Unterhaltung der Badegäſte. Eine dieſem Zimmer vor=
gelagerte
Terraſſe bietet wunderbare Ausblicke in das Tal und auf
Alt=Wimpfen. Der Kurarzt. dem die Leitung des Bades unterſteht,
hat daneben ſein Sprechzimmer. Das Untergeſchoß entbält 2 Moor=
bäder
, die ebenfalls mit den neueſten Einrichtungen und mit Ruhe=
täumen
verſehen ſind. Auch Fangopackungen werden hier verebreicht.
In einer Moorküche wird das Moor vorbereitet, durch ein beſonderes
Werk gerührt und erwärmt. Hier befindet ſich eine mechaniſche
Wäſcherei, das Bügelzimmer und die Hausmeiſterwohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche und Keller. Das Kellergeſchoß enthält die Hei=
zung
und den Boilerraum für Warmwaſſer und Sole, die durch Pum=
pen
in das Haus verteilt wird. Die Verſorgung mit Kaltwaſſer unter
gleichbleibendem Druck gewährleiſten die Kaltwaſſer=Vorratsbehälter,
welche in den Dachraum eingebaut ſind.
Eine neueſte Lautſprecheranlage der Firma Siemens u. Halske ſorgt
mit Radio und Schallplatten für muſikaliſche Unterhaltungen im
Park.
Auf dem Parkgelände befindet ſich weiter die frühere Villa Oſter=
berg
, die vollſtändig umgebaut und zu einer Penſion mit 12. Betten
eingerichtet wurde. Hier ſollen vor allem ſchwere kliniſche
handelt werden.
Bei einem
Feſteſſen
im Kurhotel Mathildenbad nahm Bürgermeiſter Sailer noch=
mals
Gelegenheit, die Gäſte herzlich zu begrüßen. Er verlas verſchiedene
Glückwunſchſchreiben, u. a. von Herrn Staatspräſidenten Dr. Adelung,
von den Miniſtern Kirnberger und Korell. Miniſter Leuſchner über=
reichte
dem Bürgermeiſter die Urkunde über die neue Stadtbezeichnung
und betonte die enge Verbundenheit Wimpfens mit Heſſen, deſſen Regie=
rung
ſich ſeines Lieblingskindes mit beſonderer Sorgfalt annehme. Er
brachte ein dreifaches Hoch auf die Stadt Wimpfen aus, in das be=
geiſtert
eingeſtimmt wurde.
Ehrenurkunden wurden u. a durch Bürgermeiſter Sailer an den
Herrn Innenminiſter, an Frl. Oſterberg, Herrn Präſidenten Dr. Neu=
mann
, den Herrn Kreisdirektor überreicht. Es wurden zahlreiche Glück=
wunſchanſprachen
, ſo von dem Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums
Dr. Flammer, von Kreisdirektor Pfeifer=Heppenheim, von Direktor
Kramer und Vertretern der Nachbarländer und Nachbarſtädte gehalten.
Nach dem Eſſen waren Führungen durch Wimpfen, die Pfalz und
die Klöſter, um 20 Uhr ein bunter Abend mit Tanz im Kurhotel
Mathildenbad.
**

Die bewährten Schuheiniagen mit Fußgelenkstütze
Paar Mk. 1.50.
Sämtlichen Schuhbedarf und Schuhpfiegemittel
billigst in den Spezialgeschäften
(3493a
Lederhandlungen
Christian Rohe
Jakob Hugenschütz
Alexanderstraße 17
nur Langgasse 51

Bm. Hofheim (Ried), 25. April. Aus dem Gemeinderat.
Die Ausbildung einer zweiten Hebamme auf Koſten der Gemeinde lehnte
der Gemeinderat ab. Bezüglich der Beſetzung der beiden Feldſchützen=
ſtellen
lag ein Schreiben des Heſſ. Miniſteriums vor, in welchem es das=
ſelbe
nicht für möglich hält, daß die beiden Stellen von Perſonen im
Arbeitsverhältnis bekleidet werden können. Sollte der Gemeinderat da=
gegen
anderer Meinung ſein, ſo iſt zu einer Beſetzung durch Leute im
Arbeiterverhältnis eine Genehmigung der vorgeſetzten Behörde einzu=
holen
. Der Gemeinderat iſt der Anſicht, daß die beiden Hilfsfeldſchützen
ihren Dienſt ſeither im Arbeiterverhältnis zur Zufriedenheit ausgeführt
haben, was auch weiterhin geſchehen ſoll. Im Caniſiushaus veran=
ſtaltete
der katholiſche Kirchengeſangverein einen Theaterabend, der in
jeder Hinſicht ein voller Erfolg war. Zur Aufführung gelangten zwei

rein kirchliche Stücke, wovon das erſtere die Zeit der erſten Chriſten be=
handelte
, das zweite dagegen der jüngeren Zeit (Chriſtenverfolgung in
Mexiko) entſtammte. Ohne Ausnahme zeigten die Darſteller gutes Spiel.
Am Schluſſe der Stücke zeigte der Verein je ein lebendes Bild, begleitet
von paſſenden Liedern mit Harmoniumbegleitung.
I. Dreieichenhain, 25. April. Kommunale Angelegenhei=
ten
. Mit dem vom Bürgermeiſter vorgelegten Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1930/31 befaßte ſich der Gemeinderat in der Sitzung am
22. April 1930 und wurde derſelbe vom Gemeinderat genehmigt. Eine
Erhöhung der Gemeindeſteuern findet nicht ſtatt. Dieſe wird nach den
Grundſätzen vom Rechnungsjahr 1929 erhoben.
Bh. Dudenhofen, 26. April. Der Gemeinderat faßte vor kurzem
einen Beſchluß, den Ortsbürgernutzen aus den Gemeindewaldungen vom
Rechnungsjahr 1930/31 ab zu kürzen. Jeder Ortsbürger erhält an Los=
holz
aus dem Gemeindewald 2 Raummeter Kiefernſcheitholz, 1 Rm.
Stockholz und 50 Stück Wellen. Im ganzew kommen etwa 550 Loſe zur
Verteilung. Schon lange wurden Stimmen laut, die eine Aufhebung
oder Kürzung dieſer Losholzberechtigung verlangten. Die finanziellen
Verhältniſſe unſerer Gemeinde haben ſich derart entwickelt, daß ſich ein
ſolch koſtſpieliges Geſchenk an die Einwohnerſchaft nicht mehr verant=
worten
läßt. In der Gemeinderatsſitzung wurde mit 8 gegen 4 Stim=
men
beſchloſſen, in Zukunft das Losholz um 1 Rm. Scheitholz zu kür=
zen
. Die dadurch gewonnene Menge von etwa 550 Rm. Holz ſoll als
Gruben= oder Stammholz verkauft werden.

[ ][  ][ ]

Seite *

Montag, den 28. Ayril/330

Die Jago i Mat.

Der Mai iſt ein ausgeſprochener Hegemonat. Ruhe iſt die erſte
Bürgerpflicht im Revier, aber nicht in dem Sinne, daß der Weidmann
nun im Bau ſitzen und das Revier ſich ſelbſt überlaſſen ſoll. Das wäre
grundfalſch! Denn das Revier wie die ganze Natur iſt zu einer großen
Kinderſtube geworden, und überall muß der Jäger nach dem Rechten
ſehen, um ſeine Schutzbefohlenen gegen die vielen Gefahren zu be=
ſchützen
.
Vor allen Dingen ſind in den Nieder=Jagdrevieren die Rebhühner
bei ihren Gelegen vor dem herumſtreifenden Raubzeug zu ſchützen, dem
vierbeinigen und dem geflügelten! Hält doch Frau Ermelyne, Reineckes
Gemahlin, ihr Wochenbett in Burg Marlepartus! Da wandert manche
brütende Rebhenne in die Küche der Räuberburg bzw. in den Magen
der ſtets hungrigen Fähe, die ihren jungen Nachwuchs zu verſorgen hat.
Neun Wochen, 60 bis 63 Tage nach der Begattung, alſo Ende April,
Anfang Mai, wölft die Füchſin. Die Zahl ihrer Jungen ſchwankt zwiſchen
drei und zwölf, meiſt trifft man etwa em halbes Dutzend der poſſier=
lichen
Geſellen vor den Bauen. Frau Ermelyne iſt eine zärtliche Mutter,
die ihre Kinder in den erſten Tagen ihres Lebens gar nicht verläßt.
Später verſchwindet die Fähe, um Nahrung zu holen, nur auf kurze Zeit
in tiefer Dämmerung, und iſt ſtets ängſtlich beſtrebt, den Aufenthalt
ihrer Nachkommenſchaft zu verbergen. Auch Herr Reinecke ſelbſt iſt ein
ſehr ſorglicher Familienvater, der Mutter und Kinder reichlich mit
Nahrung verſorgt.
Spielende Jungfüchſe vor dem Bau zu beobachten, iſt äußerſt be=
luſtigend
. Meiſt aber dauert dieſes Vergnügen nicht lange. Wenn das
vorſichtige Elternpaar wittert oder merkt, daß menſchlicher Beſuch
in der Nähe des Baues geweilt hat oder gar in Begleitung ſeines Herrn
ein Jagdhund, dann iſt es vorbei mit dem kindlichen Spiel‟. Die ganze
Familie zieht plötzlich um. Oft verläßt im Juli eine ganze Familie
ohne jede weitere Veranlaſſung ihren Bau und verzieht unbekannt
wohin. Meiſt iſt das Ziel das große, zuſammenhängende Getreidefeld,
in dem die ganze Geſellſchaft vorzügliche Deckung findet. Hier ſchwel=
gen
ſie dann in Ueberfluß. Wehe dem kleinen Haar= und Federwild,
das ihnen im Felde faſt ſchutzlos ausgeliefert iſt! Das Getreide gewährt
der ganzen Geſellſchaft die beſte Deckung gegen Sicht, den größten Schutz
gegen unliebſame Ueberraſchungen bis zur Ernte, wo die Felder wieder
frei werden.
Gewiß, Reinecke iſt ſchädlich! Aber doch auch nützlich! Seine Jagd
gilt allem Getier, von dem jungen Reh bis zum Käfer herab, vorzüglich
aber den Mäuſen, die ſeine Hauptnahrung bilden! Er ſchont weder
jung noch alt, verfolgt die Haſen und Kaninchen aufs eifrigſte, beſchleicht
häufig ein Rehkitz, ja ſogar an Hirſchkälbchen wagt er ſich heran! Er
plündert nicht allein die Neſter aller auf dem Boden brütenden Vögel,
indem er Eier und Junge verzehrt, ſondern verſucht auch die flugbegab=
ten
alten Vögel zu überliſten, und kommt nicht ſelten zum Ziel. Er
ſchwimmt und waret durch Sumpf und Moor, um den auf dem Waſſer
brütenden Vögeln beizukommen: es ſind Fälle bekannt, daß er brütende
Schwäne erwürgt hat! An dem Bache lungert er, um eine ſchöne Forelle
oder einen dummen Krebs zu überraſchen!
Daß ein Fuchs in gut beſetzten Nieder=Jagden großen Schaden an=
richtet
, vor allen Dingen, daß er in Faſanen=Revieren nicht geduldet
werden kann, liegt auf der Hand. Aber auf Hochwild=Reviere, auf aus=
geſprochene
Reh=Revieve, ſollte man dieſen für Niederjagden richtigen
Gedanken nicht übertragen. Der Einwand, daß man eine ganze Anzahl
von Rehläufen auf dem Fuchsbau gefunden habe, beſagt gar nichts! Wer
weiß denn, ob die Rehe nicht ſchon eingegangen waren, als der Fuchs
ſie fand? Wer kann ſagen, ob die Rehe von der Rachen= oder Haut=
bremſe
nicht ſo weit heruntergebracht waren, daß der würgende Fuchs
als Erlöſer von langen Qualen erſchien? Und dann: Iſt es denn ein
Fehler, wenn der Fuchs ſchlechte Nachzucht an Rehen, widerſtandsunfä=
higes
Zeug nach hartem Winter fortnimmt? Gewiß, er veißt auch ein
gut veranlagtes, friſch geſetztes Kitz, aber die meiſten kriegt er nicht!
Ich habe die Erfahrung in meinen vorzüglich beſetzten Reh=Revieren
gemacht, daß der Fuchs geradezu der Sanitätsrat unſeres Wildes iſt.
Vor dreißig Jahren war die ganze jagdliche Literatur erfüllt von einem
gewaltigen Geſchrei über die ungeheure Schädlichkeit des Fuchſes. Prä=
mien
wurden gezahlt und alles aufgeboten, um ihn auszurotten. Die
Folge kam: Wildkrankheiten, Wildſeuchen, die das Rehwild nahezu zum
Ausſterben brachten. Da ſagte mir ein befreundeter alter Oberförſter:
Schonen Sie die Füchſe einmal, damit nur die geſunden, kräftigen Stücke
bleiben das kümmerliche Zeug muß weg. Und dieſes Rezept hat beſten
Exfolg gehabt! Ich habe die Füchſe geſchont bis zum Hubertus=Tage.
Von da ab haben ſie das Bild mancher kleinen Drückjagd belebt, und
ich habe ſie dann wieder ſchießen laſſen bis zur Ranzzeit, dann gabs
Schonung. Will man Füchſe ſchießen laſſen, dann tut man das auf der
Treibjagd! Viele Jäger ſchießen die alte Fähe mit dem ganzen Geheck
auf dem Anſitz ab; es wäre der Roheit Gipfel, wenn man die Alte zu=
erſt
ſchießen und dann die Jungen verhungern laſſen wollte!

Ruhe im Revier iſt, wie ich eingangs ſagte, die erſte Pflicht. Des=
halb
vermeide man auch, etwa im Patrouillenſchritt die Pirſchpfade

abzulaufen, um möglichſt viel Wild zu beobachten und zu beſtätigen.
Das nimmt das Wild hölliſch übel! Will man beobachten, ſo ſetze man
ſich auf einen Hochſitz oder auf einen anderen guten Anſitzpoſten, von
dem aus man Waldwieſen oder Schneiſen überſehen kann. Lautlos hin
und lautlos weg: dann weiß man bald mehr, als bei der ganzen Lau=
ferei
herauskommt!
Auch die gefiederten Räuber, Elſtern, Krähen uſw. verdienen ſchärfſte
Aufmerkſamkeit! Das Ausſchießen der Horſte mimmt man am beſten
in einer Zeit vor, da die Gelege bereits vollzählig und bebrütet ſind.
Der Brutvogel hält den heranpürſchenden Jäger in den meiſten Fällen
gut aus und kann durch das Gezweige des Neſtes vom Horſt herabge=
ſchoſſen
werden. Bei geduldigem Ausharren in guter Deckung wird
es leicht ſein, das Männchen, das ſich auf kurze Zeit beim Horſt einſtellt,
zu erlegen. Ein Zerſtören des Horſtes iſt nicht erforderlich, da meiſtens
durch den Schuß für die laufende Brutzeit ein weiteres Beziehen unter=
bunden
iſt. Die neue Tier= und Pflanzenſchutz=Verordnung hat für den
Abſchuß freigelaſſen: Fiſchreiher, Hühnerhabicht, Sperber, Elſtern,
Eichelhäher und Krähen. Gerade der Hühnerhabicht, die Sperber,
Elſtern und Krähen ſind die größten Feinde des Flugwildes, ſowie un=
ſerer
gefiederten Sänger und der ganzen Niederjagd!
Viel gibt es auch ſonſt im Monat Mai draußen im Revier zu beob=
achten
. An den Seen: erſcheint Ende April, Anfang Mai der große
Brachvogel, die Doppelſchnepfe, die nach der neuen Verordnung nur
noch in der Zeit vom 1. September bis 28. Februar erlegt werden darf;
denſelben Schutz genießen die Strand= und Waſſerläufer, ſowie die
Turtel=, Hohl= und Ringeltauben. Die Doppelſchnepfe kehrt ſchon Ende
Juli zurück. Auch die Kampfhähne oder Kampfläufer kann man im Mai
in den Waſſerjagd=Revieren des nördlichen Deutſchland beobachten. Es
ſind köſtliche Geſellen! Zur Paarungszeit kämpfen die Männchen um
nichtige Urſachen; geziert ſind ſie mit dem Kampfkragen den ſie im
Frühjahr tragen. Sie fahren wie die richtigen Kampfhähne aufeinander
los, bis ſie ermüden. Nach kurzer Erholung geht das Turnier von
neuem an. Als Waffe dient ihnen ihr weicher Schnabel, mit dem ſie
ſich niemals ernſtlich verletzen können. Bereits im Juli und Auguſt
fangen ſie an, wieder herumzuſtreifen, d. h., ſich auf die Wanderſchaft
zu begeben. Mitte September verſchwindet der ſchöne Vogel.
Noch einen anderen Vertveter der Vogelwelt, der faſt ganz aus un=
ſeren
Waldungen verſchwunden iſt, habe ich früher bei meinen Revier=
gängen
im Mai oft beobachten können: den Wiedehopf. Auch er weilt
nur kurze Zeit bei uns. In den letzten Märztagen kommt er bei uns an,
Ende Auguſt oder Anfang September reiſt er familienweiſe wieder
langſam nach Süden. Es war mir immer eine große Freude, dieſen
eigentümlichen Vogel, der die verkörperte Vorſicht iſt, zu beobachten.
In einem beſtimmten Walddiſtrikt war die Familie Wiedehopf immer
zu treffen, da tönte bis in den Juli hinein immer das hup, hup der
Männchen. Allmählich verſchwanden die hohlen Bäume, und mit ihnen
der Wiedehopf! Immer in Erinnerung bleibt mir der buntbefiederte
Vogel, dieſe Rokoko=Figur der Vogelwelt, deſſen ſchöne Erſcheinung
in direktem Gegenſatz ſteht zu der Bezeichnung, die ihm der Volksmund
gegeben hat: Dreck=Krämer oder Kot=Vogel.
Da wir Jäger nicht nur des Jagens wegen ins Revier gehen, ſon=
dern
auch, um die Natur zu beobachten, ſo geben dieſe Zeilen vielleicht
dem einen oder andeven Weidgeſellen Veranlaſſung, zu vermelden, ob
und wo er dieſen immer ſeltener werdenden Vogel beobachtet hat!
Ende Mai geht in vielen preußiſchen Revieren die Jagd auf den
Rehbock auf! Laßt, liebe Weidgeſellen, die guten Böcke am Leben, bis
ſie für kräftigen Nachwuchs geſorgt haben: bis zum Ende der Brunft!
Schießt die Kapitalen nicht vor dem 4. Auguſt, dann werdet ihr an
eurem Rehſtande Freude haben!
Endlich iſt ja auch das Ziel erreicht, für das wir ein Menſchenalter
gekämpft haben: der Schrotſchuß auf unſer edles Schalenwild iſt ver=
boten
! Nur die weidgerechte Kugel gilt! Allen Hegern für den Hege=
monat
Mai ein kräftiges Weidmannsheil! Dr. Ludwig Röth.

Wetkerbericht.

Der hohe Druck im Norden breitet ſich immer weiter füdwärts aus.
Somit iſt für die nächſten Tage eine ziemlich ſtabile Wetterlage zu er=
warten
. Neben vorübergehenden Gewitterſtörungen wird ſich das Wet=
ter
meiſt heiter geſtalten. Die Temperaturen gehen zwar etwas zurück,
behalten aber immer noch ziemlich hohe Werte.
Ausſichten für Montag, den 28. April: Vielfach heiter, vorübergehend
auch wolkig, warm, jedoch etwas kühler.
Ausſichten für Dienstag, den 29. April: Meiſt heiteres und trockenes
Wetter.

Lebensgefährliche Akrobakik am 71
Hundertmark zu Tode geſchleift.

Auf dem Flugplatz Düſſeldorf=Lohauſen er=
Sonntag nachmittag bei einem von Tauſenden vo=
ſuchten
akrobatiſchen Schauflugtag ein furchtbar=
Faſt zum Schluß der Veranſtaltung, nachdem der
künſtler Hundertmark ſchon glänzende Akrobatik ge=
die
Hauptnummer des Programms, das Umſteige
Hundertmark ſtieg mit einem Flugzeug der Flieger
von dem Chefpiloten Peſchke, auf, um in ein über
Flugzeug, aus dem eine Stricleiter herabgelaſſer
ſteigen. Beim zweiten Verſuch gelang das halshre
ſtück. Hundertmark hatte die Strickleiter am unter
Das Umſteigen war gelungen. Aus einem unerkl.
gelang es ihm nicht, die erſte Sproſſe der Strickle
und er baumelte feſtgekoppelt am unteren Ende
Ein Verſuch des zweiten Inſaſſen des Flugzeuges.
mit einem Erſatzſtrick hochzuziehen, mißglückte.
fand ſich in furchtbarer Lage, da er nicht hochkl
Flugzeug nicht landen konnte, ohne ihn dabei zu 2
Polizei breitete ein Fangtuch aus. Das Flugzeug
faſt 20 Minuten große Kreiſe über dem Platz h.
langſamer Fahrt auf das Fangtuch zu. Hundertm
doch gelang es nicht, im gleichen Augenblick die
durchſchneiden. Das Flugzeug verſuchte nun, de
erreichen, wobei der Führer wohl annahm, daß
gelingen würde, ſich loszukkoppeln. Er hatte aber
Kräfte dazu, und ſo wurde er zum Entſetzen der 9
Strecke über den Boden geſchleift. Das Flugzeug /
und noch immer hing Hundertmark, bereits ſchwe=
Luft. Man ſah nun ein, daß eine Rettung unm
die Polizeibeamten zogen das Fangtuch wieder zu
Stunden währte das entſetzliche Schauſpiel. Schl
der Flugzeugführer ein Herz und ging mit der
Entſetzt ſchrie die Menge auf. Der Flugzeugführe
lichſtes, den Apparat ganz behutſam auf den
Sanitäter waren ſofort zur Stelle. Sie ſchafften
loſen ins Krankenauto, das ſofort in raſender Fe
klinik Golzheim fuhr. Dort iſt gegen 21 Uhr Hunde
Verletzungen erlegen.

Thati
Z
ie
de,
Nüiche
runde
4en
Sie
Sttie

*I
m.
83u

eb
Der
Trickle

Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.

Montag, 28. April. 16: Kurhaus Wiesbaden:
ſenet: Marſch aus Der Cid d’Albert: Vo
Rubin. Grieg: Peer=Gynt=Suite Nr. 2. Tſche
aus Eugen Onegin. Scaſſola: Menuett. Wa
aus Die Walküre‟ Wagner: Einzug der Gäſte
burg, aus Tannhäuſer o 18.05: C. Broßwitz
das Chorwerk: Kreuzzug der Maſchine. o 18.35
Geſchichten .O 19.05: Engliſch. 19.30: Leonti
Fräulein Elſe von A. Schnitzler. O 20: Konzert
der Tanzſuite von Couperin. Strauß: Kampf
Berg: Drei Bruchſtücke aus der Oper Wozzeck,
Orcheſter. Schönberg: Begleitungsmuſik zu eine
21.15: Köln: Ein Mikrophonbeſuch im Kölner Dor
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 28. April. 10: D
Hollander: Warum wir dichten? o 12: Engli
O 14.30: Kinderſtunde. o 15: Elſa Paulſen: 2
ſein der Frau. Anregungen zur Mädchenerziel
Dr. Gerda Simons: Soziale Frauenbildniſſe. o 16
Unterrichtsbeiſpiel. O 16.30: Berlin: Konzert. O
Lebede: Das Opernbuch. o 17.55: Han
unſichtbare Welt. 6 18.20: H. Schomburgk: 2
Elefanten, Pelz= und Felltieren in Afrika. o 18
Anf. O 19.05: Charlotte Victoria lieſt aus eig
O 19.30: Prof. Dr. Bünger: Wie kommt es,
Weideauftrieb der Fettgehalt der Milch oft ſte
wie läßt ſich das verhüten? o 20: Werke von
Arie aus Die Macht des Geſchickes
Kerkerſzene aus Der Troubadour o 20.2
1:e Zeitſtrömungen Geſpräch zwiſchen Willy
Kurt Kerſten. O 20.50: Köln: Nächtlicher Beſuch
O Ca. 22.10: Politiſche Zeitungsſchau. O. Danae
S Anſchl.: Tanzmuſik.

K
it


.
A

Staatsbeamter

Statt Karten!

Für die Glückwünſche und Ge=
ſchenke
anläßlich unſerer Ver=
lobung
ſagen wir Allen herz=
(6975
lichen Dank

Gretel Bertſch=Hedderich
Adalbert Hielſcher

(kinderloſes Ehepaar)
ſucht ſofort beſchlag=
nahmefreie

durch Sabol-Spezial-Shampoon für blondes u. dunkles Haar,
wt Haarglanzpul. 1Pak. f. 2 Wasch. 30., Beachten Sie uns. Wettbewerb.

Angebote mit Preis
unter Z. 96 an die
Geſchäftsſt.

Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3 5

Streichfertige Olfarben
1a Fußboden=Glanzlacke
Pinſel in großer Auswahl billigſt bei
Fr. Beckenhauß

Drogerie; Schulſtraße (6924a

per ſofort zu mieten
geſucht. Angebote
mit Preisangabe u.
3. 34 an die Ge=
ſchäftsſt
. d. Bl. (*so

Kürnberger Bürger=Zeitung
Verlagsgeſellſchaft Mittelſtand m. b. H.
Lürnberg, Kühnertsgaſſe 33
fernſprecher 24130

ANDER

10 /, Rahaft
auf
KinderWagen
Allergrödte Auswahl

nur bei B. Orio, Karlstr. 14/16
Er6zal

Beſichkigen Sie
unbedingt die
750 ccm. Zweizyl.
Triumph, kompl.
mit Boſch, Arma=
turenbrett
auf d.
Tank. Verchrom.,
1550. ab W.
Grafenſtr. 22,
(6919a
Hof.

Die Nürnberger Bürgerzeitung iſt das Sprachrohr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des Gaſt=

wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und

Gewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.

Draussen wohnt man billig
und schöner. Mit einem

Von der Reiſe

Opel=Limouſine

Dr. A.
Weißenbruch
Zahnarzt.
Rheinſtraße 41, I.
Sgo)

12/50 PS., ſechsſitzig, ſechsfach bereift,
vorzüglich laufend, tadellos in Lack und
Polſterung, ſehr billig abzugeben. (6974
Müller & Ober, Rheinſtraße 39

Guterhaltenes

Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung, Fränk. Gaſtwirte=Zeitung
und Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die Nürnberger Bürger=8eitung zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.

NSU-Wanderer

Damen
Hüte

in großer Auswahl
in modern. Farbei
u. Formen zu bil=
ligſten
Preiſen find.
Sie in der (6341a
Hutzentrale
Auguſte Wenze
Darmſtadt
Saalbauſtr. Nr. 23.
Fernruf 4130.
Eigene Fabrikation

mit el. Licht, Tacho=
meter
, Boſchhorn u.
Soziusſitz preiswert
abzugeben.
Luiſenſtr. 8, part.
Anzuſehen zwiſcher
15 und 17 Uhr.

Luiſenplatz 1
per 1. Juli
zu vermieten.
Näheres (6896b

Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von auf=
fallend
guten Erfolgen begleitet ſind. 2469
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern u. Preis=
angebot
, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne zu Dienſten.

spielt die Entfernung keine
Rolle. Auch mittags wird
daheim gegessen. Nach
Feierabend gibts kein Warten
mehr auf den Zug.
Lassen Sie sich vom Vertreter
die günstigen Bedingungen
sagen.
Verkaufsgemeinschatt NSU-Wanderer:

Cheprolef=

L. Wagner
Viktoriaplatz 9

Nachweis

Liefer=Auto.
134 Tonnen, neu.
preiswert. (6973
Müller &. Ober,
Rheinſtraße 39.

Rheinſtraße 75
gut möbl. Zim. m
voll. Penſ. z. verm.
(6701b)

möbl. Zimm. u. möbl.
Wohnungen u. Pen=
ſionen
in d. Geſchäfts
ſtelle des Hausfrauen-
bundes
, Rheinſtr. 7 II.
Tel. 4114. Sprechſt. v
10-12½, auß. Samstag.
(291a)

Vertretung: Benz 6

Große, helle Räumt

M. 5. U.
Grafenstraße 2O/2e

zu gewerblichen und Geſchäftszwecken
(4080a
geeinnet, zu vermieten.
Anfragen unter Z 116 an die Geſchäftsſt.

Mathildenſtr. 10, I
gut möbl. Wohn=
Schlafz., 1 Schlf ab=
Fom)

Liebigſtr. 6, I., mbl.
Zimm. zu verm.

Ludwigſtr. 17, II.,
mbl. Wohn=n. Schlaf=
zim
. an berufstätig
Herrn p. 1 Maiz. vm
(*so) Inſelſtr. 20, II., fein
uröbl W.= u. Schlz m.
1 od. 2 B., el. L. u.
Balk. u. einz. Z. 5=
(*o1 [ ][  ][ ]

Montag, den 28. April 1930

Seite 5

nunde zur OSB=Handballeeiſterſchaft.

lachen 11:6 geſchlagen. Doch noch eine Chance für den füddeutſchen Meiſter? Ein Tag
der Ueberraſchungen.
Sp. Bgg. Zürkh für den Süden im Rennen.
er Kampf in Aachen.
Die mit großer Spannung erwartete Vorrunde zur Hand=
ballmeiſterſchaft
der D.S.B. iſt vorüber. Sie endete zum Teil
98er gegen Alemannia unkerlagen.
mit den erwarteten, zum anderen Teil aber auch mit überraſchen=

ſtadt 1898 mußte in der geſtrigen Vorrunde um
ſterſchaft eine verdiente Niederlage hinnehmen;
armſtädter von dem weiteren Wettbewerb. um
e der D.S.B. ausgeſchaltet. Dieſe zweifellos
wird höchſtens dadurch gemildert, daß die Nie=
beſteht
, wenn ſie vielleicht auch der Höhe nach
zu deutlich und dem Spielverlauf nicht ganz

iel. Alemannia Aachen bot eine weitaus abge=
g
als die Darmſtädter, die trotz aller Anſtren=
ihrem
ſonſtigen Können aufliefen. In der
ſze aren es beſonders Schwächen im Stürmerſpiel,
ſer! teſultat verhinderten, während nach der Pauſe,
rech en Spielſchluß hin, in der Deckung allgemeine
ſt e Deckungsfehler zeitigte.
as auf dem ſehr gut beſuchten Tivoliſportplatz
ſchauern ſtattfand, hatte in Vogel (Hamburg)
gezeichneten Leiter, der völlig objektiv
Altete. Als die Mannſchaften ſich zum Kampfe
ie 98er dieſelbe Aufſtellung wie beim
yinberg auf. Aachen ſtand komplett mit:
Pelzer
Achten 2.
Ernſt
en 1. Roufoſſe Bender
nkaul Jakobi Ortmanns Mertens.

uter Anwurf wird ſchon durch die Läuferreihe
83 erbunden. Sofort ſetzen die Temporufe des
e1, daß die Elf des Platzvereins ſofort ſtark aus
ſer? Das Spiel hat von Anbeginn ein ſehr ſchnelles
ſe 2 mſtädter Stürmer ſetzen ſich wiederholt durch,
i den Fehler, nicht ganz an den Wurfkreis
Snu daß der gute Schlußmann der Alemannen die
ſer yr meiſtern kann. Der Sturm von Aachen zeigt
m Ier beſten Seite, beſonders gut iſt das Innen=
Sräußerſt geſchickt zu täuſchen verſtehen. Die=
2növern iſt die Darmſtädter Deckung oft nicht
Der 7. Minute hat Ortmanns ſich frei geſpielt
A riertem Wurf Aachen in Führung gebracht.
eI dunhaus ausgeglichen. Ein Doppelhänder
da wird gerade noch gehalten, ein Weitwurf von
der Torlatte ins Feld zurück. Die harte und
arbeit der Alemannendeckung flößt den Darm=
Aoffenſichtlich Reſpekt ein. In der 15. Minute
N-1. Einen Wurf von Fuchs kann zwar Pelzer
ſſe den Nachwurf von Feick nützt jedoch ſeine
S. Aachen ſteigert das Tempo und ſpielt in
Ninuten ganz groß. Innerhalb 8 Miuten
er als 4 Tore gegen Darmſtadt: In der 17.
rtmanns drei Gegner und verwandelt dann
19. Minute nützt Voſſenkaul geſchickt ein Miß=
waI
. Verteidigung zum 3. Treffer für Aachen aus.
Wan ſpäter fällt durch Strafwurf, von Jakobi
pieler iſt dann auch noch in der 24. Minute
k=lombination erfolgreich. Kurz vor dem Halb=
doch
endlich die 98er noch zu einem Treffer,
V Zeitwurf von Fuchs.
das Halbzeitergebnis von 5:2
Me tern noch eine kleine Chance. Wird ſie aus=
M zuerſt ſchien es ſo. Delp, der mit Henß und
Spieler auf ſeiten der 98er und die einzigen
EIer Form aufliefen, wirft immer wieder den
eltädter zum Angriff vor; Darmſtadt hat auch
e1yr vom Spiel. Faſt ſchien die Wendung zu
* nur faſt. In der 3. Minute nach Wieder=
IId mit einer weiten Vorlage auf und davon
* Durchbruch mit einem Torwurf, der das Re=
Es heißt dann auch gleich 5:4, als Feick aus
aus wirft und Pelzer, dem die Sicht ver=
läßt
. Aachen erkennt die Gefährlichkeit des
verſtärkt vorübergehend die Abwehr. Die
V2 pas zu offenſiv, ſo daß Aachens beſter Stürmer
cht und wunderbar ſchön zum meiſtbejubelten
C geben die 98er den Kampf nicht verloren.
nlinie aus glückt Fuchs der 5. Treffer. Noch=
ie
Lilienträger auf 6:5 aufgeholt. Der Aus=
* Spielphaſe durchaus im Bereich der Mög=
bech
verhinderte ihn. Der Gegner iſt weit
kam ein gegneriſcher Halbſtürmer, dieſes

Cung fält montentan ganz auseinander. Der
Beſchickt durch Fcrcierung des Tempos zum
S für den ſüddeutſchen Meiſter, doch noch
De Deutſche Meiſterſchaft bleiben zu können,
Laß in der Aachenter Mannſchaft zwei nicht=
E zwei Holländer, mitſpielten, was gegen
verſtößt. Von dem= unterlegenen Gegner iſt
2 nicht zum Anlaß eines Proteſtes genom=
dem
anweſenden Sepielwart der D. S. B. be=
Entſcheidung erfoordern wird. Trotzdem
Durch ſeine abgezrundete Leiſtung verdient

den Ergebniſſen. Die größte Ueberraſchung iſt zweifellos die
Niederlage des ſüddeutſchen Meiſters, Sportverein 1898 Darm=
ſtadt
, der in Aachen gegen die dortige Alemannia mit 5:11 ver=
lor
. Die zweite ſüddeutſche Niederlage kam erwartet, indem man
den Damen der Frankfurter Eintracht gegen Hamburg keine gro=
ßen
Chancen eingeräumt hatte. Mit 4:5 zogen ſich dabei die
Süddeutſchen noch recht anſtändig aus der Affäre. Die Ehre
Süddeutſchlands wurde durch die Sppg. Fürth gerettet, die zu
Hauſe gegen Polizei Leipzig mit 9:4 gewann und damit als ein=
ziger
ſüddeutſcher Vertreter im Rennen blieb.
Während die beiden weſtdeutſchen Vertreter ihre Vorrun=
denſpiele
zu überlegenen Siegen geſtalten konnten, ſchied Mittel=
deutſchland
ganz aus dem Wettbewerb aus. Auch ein Berliner
Vertreter ſchied aus dem Rennen, ſo daß ſich in der Zwiſchen=
runde
noch zwei weſtdeutſche und je eine ſüddeutſche, nord=
deutſche
, ſüdoſtdeutſche und Berliner Mannſchaft gegenüberſtehen.
Während Mitteldeutſchlands Zweiter in Fürth hoch geſchlagen
wurde, unterlag der Meiſter der Sachſen auf eigenem Gelände
mit 8:9 den Hamburger Poliziſten, die man in dieſem Jahre
für ſchwächer gehalten hatte. Der weſtdeutſche Meiſter machte mit
dem norddeutſchen Zweiten, der Polizei von Hannover, wenig
Federleſens und ſchickte ſie mit 8:2 nach Houſe. Klar war der
Sieg des deutſchen Meiſters, der in Danzig gegen ſeine dortigen
Kollegen 12:5 ſiegte. Dafür flog aber der zweite Berliner Ver=
treter
, der Altmeiſter NHC., in Breslau gegem Carlowitz mit
4:10 aus dem Rennen. Auch im Vorjahre errangen die Schleſier
einen überraſchenden Sieg in der Vorrunde. Damals mußte
ſich Mitteldeutſchlands Meiſter Freital 7:8 beugen.
Bei den Damen ſiegte der deutſche Meiſter Charlottenburg
in Breslau über den dortigen SC. Schleſien mit 8:2 und ber=
teidigte
damit ſeine Favoritenſtellung in der Vorrunde. Fortung
Leipzig ſchied gegen Asco Königsberg durch eine knappe 0:1= Nie=
derlage
aus, ſo daß ſich neben Viktoria Hamburg noch SC. Char=
lottenburg
und Asco Königsberg für die Zwiſchenrunde quali=
fizierten
.
Die Ergebniſſe:
9:4
Sp.Vg. Fürth Polizei Leipzig ..
11:6
Alemannia Aachen Sp.V. 98 Darmſtadt.
8:9
Polizei Deſſau Polizei Hamburg
Sportfreunde Siegen Polizei Hannover.
8:2
5:12
Polizei Danzig Polizei Berlin
10:4
Boruſſia Carlowitz D.H.C. Berlin . . .
Frauen: Eintracht Frankfurt Viktoria Hamburg .
4:5
Fortuna Leipzig Asco Königsberg.
0:1
Schleſien Breslau S.C. Charlottenburg . . . . 2:8
Vorrunde zur D. T.=Meiſterſchaft:
Polizei Frankfurt T.V. Krefeld=Oppum (n. Verl.) 6:5
Geſellſchaftsſpiele:
Rot=Weiß Frankfurt Reichsbahn Wiesbaden 8: 4. Poſt
Frankfurt V. f. R. Schwanheim 3:4. V. f. L. Sachſenhauſen
Wormatia Worms 8:5. Pfalz Ludwigshafen F.S.V. Frank=
furt
5:7. S.V. Wiesbaden Sp.Vg. Arheilgen 15:2. Polizei
Wiesbaden Poſt Wiesbaden 6 2. Siegfried Wiesbaden
F. S.V. Mainz 05 1:5. A. S.V. München Jahn München 3:3.
Frauen; V. f. L. Sachſenhauſen Wormatia Worms 0:4.
Poſt Frankfurt V. f. R. Schwanheim 5:3.
Sp. Pgg. Fürih Polizei Leipzig 9:4 (3:1).
Einen ſchönen Sieg errang der ſüddeutſche Zweite in ſeinem
erſten Treffem um die deutſche Meiſterſchaft. Der mitteldeutſche
Zweite, der keineswegs eine ſchlechte Leiſtung hot, konnte dem
Elan der Einheimiſchen nicht widerſtehen und mußte ſich mit 9:4
geſchlagen geben. Im Feldſpiel war die Ueberlegenheit der
Bayern nicht ſo groß, dafür um ſo mehr vor dem Tore. Beide
Mannſchaften ſpielten, reichlich nervös. Bereits in den erſten
Spielminuten hatten die Fürther mehr vom Spiel, kamen aber
durch Pech zu keinen zählbaren Erfolgen. Nach 10 Minuten er=
zielte
Goldſtein auf einen von Zacherl zugeſpielten Freiwurf den
erſten Treffer, dem Zacherl ſelbſt nach fünf Minuten das zweite
Tor folgen ließ. Die Sachſen waren inzwiſchen nicht untätig
und kamen auch mehrfach vor das Fürther Tor, wo aber Ver=
teidigung
und Hüter ſicher ihres Amtes walteten. Den erſten
Gegentreffer von Schneider konnten aber auch ſie in der 17. Mi=
nute
nicht verhindern. In der 22. Minute ſtellte Zacherl das
Halbzeitergebnis, von 3:1 her. Nach dem Wechſel waren die
Fürther weiterhin überlegen, und kamen durch Zacherl, Seidl
und wieder Zacherl zum Stande von 6:1. Leipzig ſetzte nun zu
einem gewaltigen Endſpurt an, der im Nu drei Tore zeitigte
und das Spiel auf 6:4 ſtellte. Fürth wurde ſich dann des Ernſtes
der Laze bewußt und erzielte ebenfalls drei Tore, die das End=
ergebnis
auf 9:4 ſtellten.
Damen: Eintracht Frankfurt Viktoria Hamburg 4:5 (1:3),
Im Frankfurter Stadion kam vor dem Fußballſpiele Ein=
tracht
=Bayern München zwiſchen obigen Gegnern das Vorſpiel
um die deutſche Damenmeiſterſchaft der D.S.B. zum Austrag.
Eintracht Frankfurt, der ſüddeutſche Meiſter, verfügt noch nicht
über die genügende Spielerfahrung, um derartige Treffen gegen
routinierte Gegner erfolgreich zu beſtehen. Die Norddeutſchen
fingen beſſer, ſpielten beſſer ab, und zu und waren auch in der

Geſamtleiſtung leicht überlegen. Frankfurt glich viele dieſer Vor=
teile
durch größeren Eifer und Kampfgeiſt aus. Das allein hätte
auch in der zweiten Halbzeit, als das Spiel ſchon 5:2 für Ham=
burg
ſtand, bald zu einer Wendung geführt. Hamburg ging zuerſt
in Führung, die Frankfurt ausglich. Die Norddeutſchen erhöhten
bis zur Pauſe auf 3:1 und nach der Pauſe auf 4:1 und ſetzten
auch einem zweiten Frankfurter Tore ihren fünften und letzten
Treffer entgegen. Frankfurt kam dann ſtark auf und holte bis
auf 4:5 auf. Der Ausgleich lag noch eine Sekunde vor Schluß
in der Luft. Es kam ober nicht dazu, und die Norddeutſchen lan=
deten
einen knappen und auf Grund ihrer beſſeren Gſamtleiſtung
auch verdienten Sieg.
Rol-Weiß Darmſtadt-Hakoah wiesbaden 15:4 19:1)
Am Sonntag hatte Rot=Weiß den S. C. Hakoah Wiesbaden zu
Gaſt. Mit einem ungeheuer raſchen Tempo ſetzte das Spiel ein.
Rot=Weiß kämpfte in ſelten geſehener Form. Der Sturm ſchoß
aus allen Lagen, die Hintermannſchaft war wie immer gut, doch
gegen Ende etwas hart. Meyer im Tor war Klaſſe für ſich. So
kam es denn, daß Rot=Weiß Hakoah ſchon zu Beginn förmlich
überfuhr, was zunächſt einige Verwirrung in dem Sturm der
Wiesbadener hervorrief, und dann auch auf die Hintermannſchaft
übergriff. Durch die Schußlaune des Rot=Weiß=Sturmes fielen in
regelmäßigen Abſtänden neun Tore, denen Wiesbaden nur eins
in der 30. Minute entgegenſetzen konnte. Nach dem Wechſel flaute
das Spiel etwas ab. Obwohl Hakoah in der zweiten Halbzeit für
einen verletzten Läufer Erſatz einſtellte, hatte es zunächſt mehr von
dem Spiel als die Platzbeſitzer. Der Rot=Weiß=Sturm ließ in dieſer
Zeit im Angriff und im Spielaufbau merklich nach, ſo daß eine
Ueberlaſtung der Hintermannſchaft entſtand. Wiesbaden nutzte
dieſe Gelegenheit vorteilhaft aus und ſchoß in kurzen Abſtänden
drei Tore. Dann kam der Rot=Weiß=Sturm wieder in Fahrt und
erhöhte die Zahl der Tore auf 15. Das Spiel wurde im großen
und ganzen fair durchgeführt. Erſt gegen Schluß, als Hakoah den
Stand des Spieles für ſich verbeſſern wollte und Rot=Weiß dieſes
Vorhaben zu verhindern ſuchte, kam es zu einigen unnötigen Här=
ten
, die aber auf die Geſamtdurchführung des Spieles wenig Ein=
fluß
hatten. Herr Krummeck=Königſtätten hatte als Unpar=
teiiſcher
einen leichten Stand.
Polizei Darmſt. Phönie Kaiſerskaukern 19:5 (11:3)
Es war ein wirkliches Freundſchaftsſpiel. Nur ſchade, daß
nicht mehr Zuſchauer dem ſchönen Kampf mit zuſahen. Gleich
zu Anfang des Spiels zeigt der Polizeiſportv., trotzdem er mit
2 Erſatzleuten antrat, eine merkliche Ueberlegenheit. In gleichen
Abſtänden fallen bis zur Halbzeit 11 wunderbar geſchoſſene Tore.
Beim Gegner, übrigens eine äußerſt ſympatiſche Mannſchaft,
beſteht kein Verſtändnis. Tormann iſt mittelmäßig, Verteidigung
und Läufer erfaſſen nicht die Situationen beim Gegner. Jeder
einzelne Spieler verfügt über ſolides Können; aber das Zuſam=
menſpiel
vermißt man ganz. Im Sturm ſind alle Leute fabel=
haft
flink und überlegt, jedoch konnten ſie bis zum Wechſel bei
der guten und aufmerkſamen Polizeiverteidigung nur 3 Tore
werfen. Dieſe Tore ſind aber auch alle auf Leichtſinnsfehler zu=
rückzuführen
. Man muß auch bei Privatſpielen mit dem nötigen
Ernſt bei der Sache ſein. Herr Eſchenfelder als Schiedsrichter
hatte ein leichtes Amt und war gut. Nach der Pauſe decken die
Gäſte weſentlich beſſer, können aber nicht verhindern, daß noch
8 Tore geſchoſſen werden, denen ſie noch 2 entgegenſetzen konnten.
Fußball: 1. Schüler 1. Schüler Wixhauſen 6:0.
Handball in der 2. T.
Main=Rhein=Gau.
Pfungſtadt Worfelden 6:5 (1:3)!,
2. Mannſchaften 2:3 (2:1),
Pfungſtadt Jgd. Gernsheim Jgd. 4:1 (2:1),
Auerbach Heppenheim 5:2 (4:0)I,
2. Mannſchaften 2:3 (0:1),
Jgd.=Mannſchaften 5:1 (2:0),
Crumſtadt Wallerſtädten 4:9 (1:6),
Reichsbahn Groß=Gerau 5:3 (2:2),
Groß=Geraut 2. Reichsbahn 2. 3:3 (0:1),
Groß=Gerau Jgd. Biebesheim 1. 6:9 (1:5),
Wolfskehlen Guſtavsburg 8:3 (6:1)!,
Tgde. 1846 Darmſtadt 1. Gr.=Zimmern 1. 5:4 (3:3),
2. Mannſchaften 9:3 (4:2),
Arheilgen Seeheim 14:2 (6:2).
Bis zur Pauſe konnte ſich Pfungſtadts erſatzgeſchwächte Elf
ſchlecht zuſommenfinden und unterlag 1:3. Umſtellung im Sturm
brachte dann 5:3, 6:4 und gegen Schluß drückte Worfelden. Jedoch
blieb der Ausgleich verſagt. Auerbach lieferte eine überlegene
Partie gegen Heppenheim. Auffallend waren die vielen Schüſſe
übers Tor der Gäſte. Die Elf der Reichsbahn iſt eben in guter
Verfaſſung und ſchwer zu ſchlagen. Groß=Gerau brachte auch
noch zwei Erſatzleute mit, ſo daß das Ergebnis mit 5:3 dem
Spielverlauf entſpricht. Wolfskehlen erzielte gegen Guſtavsburg,
das auch Meiſterklaſſe ſpielt, einen hohen 8:3=Sieg, der die 7:8=
Niederlage gehörig berichtigt. Beim Platzverein, klappte es
überall. 6:1 hieß es bei der Pauſe. Dann flaute das Spiel ab,
beide Parteien, kamen noch zu je 2 Toren. Die Darmſtädter
Tgde, 46 ſchlug den Odenwald=Gaumeiſter 5:4. Bei der Pauſe
ſtand die Partie 3:3. Der Hüter war aus der zweiten Mann=
ſchaft
heraufgenommen und hielt ſich tapfer. Da Bickenbach ein
Aufſtiegsſpiel austrug, konnte Arheilgen in letzter Minute die
Seeheimer noch gewinnen. Die Gäſte verfügten wohl über ſchöne
Einzelleiſtungen, die in der A=Klaſſe auch zu Erfolgen führen.
Schließlich war der Klaſſenunterſchied doch zu groß, ſo daß Ar=
heilgen
verdient, durch den ſchwachen Gäſtehüter aber zu hoch
gewann.
Um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe:
in Eroß=Umſtadt: Bickenbach Obernburg 4:0 (3:0)
Vor 800 Zuſchauern lieferten ſich beide Parteien einen regel=
rechten
Punktekampf, der von Emmerich=Groß=Umſtadt ſicher ge=
leitet
wurde. Bickenbach zeigte die größere Spielerfahrung und

[ ][  ][ ]

Seite 6

Montag, den 28. April 1930

ſchoß die Tore aus 20 Meter Entfernung. Die beiden erſten
Bälle waren haltbor und brachten dadurch Obernburg in Auf=
regung
. Eine Glanzleiſtung war das dritte Tor. Alſo ſpielt
Bickenbach jetzt Kreisklaſſe!
Aus dem Odenwald-Gau.
Erbach 1. Büttelborn 1. 6:8 (4:2)!
Bei überlegener Spielweiſe lag Erbach dauernd in Führung.
Der Endſpurt brachte die Gäſte zum Unentſchieden, darauf ver=
teidigten
ſie ſtark. Erbach rückte auf. Zwei Durchbrüche verhalfen
den Gäſten zum Siege.
Tgde. 48-Tu. Gr.=Zimmern (Gaumeiſter) 5:4 (3:3).
Die Aufgabe, die ſich die Darmſtädter mit dieſem Spiel ge=
ſtellt
hatten, ſchien manchem unlösbar. Nach der ſchlechten Form,
die die 46er in der letzten Zeit hatten, glaubte Groß=Zimmern
einen leichten Gang zu haben. Was die ſtärkſten Optimiſten nicht
zu glauben wagten, trat jedoch ein. Klarer als das Reſultat es
ausdrückt, wurde der ſchwere Gegner beſiegt. Ein ſeltener Sieges=
wille
, Eifer bis zur letzten Minute und vor allen Dingen taktiſch
richtiges Verhalten durch ſchnelles Flügelſpiel gaben dem Platz=
verein
die Uebermacht, über den Gaumeiſter. Die kräftigen, tech=
niſch
ebenfalls hervorragenden Uffwerfer nutzten das Lampen=
fieber
der Darmſtädter Hintermannſchaft durch ſchnellen Schuß aus,
und nach knapp zehn Minuten führten ſie 3:0 (!). Da ſetzte der
Gegenſtoß ein, und bis zur Halbzeit konnten die Gäſte nur noch
vereinzelt durchkommen. Unter anſteigender Form war bis zur
Halbzeit ein Remis erzielt. Nach der Halbzeit lagen zu=
nächſt
die Heiner zehn Minuten klar im Angriff. Der Gegner=
torwart
hat alle Hände voll zu tun und kann es nicht verhindern,
daß Darmſtadt, noch zweimal ſcharf placiert, den Sieg ſicherſtellt.
Nun rafft ſich Groß=Zimmern noch einmal auf, zeigt wahre
Meiſterform, und es gelingt der Elf, durch den ſchönſten Schuß
des Tages auf 5:4 heraufzukommen. All der Eifer ihrer präch=
tigen
Läuferreihe führt aber nun zu keinen Erfolgen mehr, denn
Darmſtadts Hintermannſchaft erinnert an ihre beſten Zeiten.
Darmſtadt hat in ſelten ſchönem Stil gewonnen und dürfte in
dieſer Form augenblicklich Darmſtadts beſte Turner=Elf ſein. Gr.=
Zimmern ſpielte einen ſchönen Handball, verlor aber durch zu viel
Innenkombination.
Die zweiten Mannſchaften beider Vereine trennten ſich mit
9:3 für Darmſtadt.
Freie Turngemeinde Arheilgen Neu=Iſenburg 8:5 (4:3).
Arheilgen iſt gleich von Anfang überraſchend im Angriff und
kann Iſenburg die erſte Viertelſtunde überrumpeln. Beim Stande Wochen ſicher. Seinem Spiel gegen Jahn Regensburg, dus der
von 3:0 für Arheilgen beſinnt ſich der Gaſt und geht beſſer ins Club nur knapp mit 2:1 (1:1) gewann, kam alſo keinerlei Be=
Zeug. Trotzdem kann Arheilgen die Halbzeit 4:3 für ſich ſtellen.
Nach Halbzeit iſt es wieder Arheilgen, das überraſchende und er=
folgreiche
Angriffe vorträgt, wodurch Iſenburg überraſchend hoch
abgefertigt wird. Man ſah durchweg flinkes, ſchönes Spiel, bis die beiden am Samstag und Sonntag ausgetragenen Spiele noch
auf die letzte Viertelſtunde. Da waren die Iſenburger, welche ſich
den konnten, nicht ganz gefällig.
Vorher ſpielte Arheilgen Jgd. Griesheim Jgd. 3:3 (1:3);
Arheilgen 2. Ober=Ramſtadt 2. 8:1 (5:0). Ober=Ramſtadt, als
Neuling im Handball, ſpielte ſein erſtes Spiel.
Freie Turner Griesheim Langen 4:6.
Trotz Erſatz beider Mannſchaften konnte man ein flüſſiges
Spiel ſehen. Sehr viel Torgelegenheiten wurden von Griesheim tern den Troſtrundenſieg der Nordweſtgruppe doch nicht ſtreitig
verpaßt, trotzdem machte man dem Gaſt den Sieg nicht leicht. Der machen.
Sieg der Langener Elf ſtand nie in Frage. Ihre Wurfkanonen
geben auch in brenzlichen Situationen wie immer die Entſcheidung.
Hocken.
7:0-Sieg der deufſchen Hockeymannſchaft

gegen Holland.
Die deutſchen Hockeyſpieler bewieſen am Sonntag erneut, daß
ſie in dieſem Jahre unbedingt führend im europäiſchen Hockey ſind.
Einzig die Engländer konnten unſeren Leuten Gleichwertiges ent= einzelne Mannſchaftsteile ſehr gut, es aber aber auch einige
gegenſtellen. Die 5000 Zuſchauer im Amſterdamer Olympiſchen Schwächen, die den ſonſt ausgezeichneten Geſamteindruck ſchwächten.
Stadion kamen aus dem Staunen über die hervorragenden Lei= Die Eintracht ging mit einem kräftigen Start ſchon nach fünf Mi=
ſtungen
der deutſchen Mannſchaft nicht heraus und konnten trotz
der bekannten lärmenden Anfeuerungen ihre Mannſchaft nicht vor
der Niederlage bewahren. Das Spiel war zunächſt verteilt. Hol=
deutſchen
Stürmer zunächſt viele Angriffe, und verſchiedene Tor=
der
deutſche Innenſturm gefunden, und nun folgt Angriff auf
Angriff. Ganz hervorragend ſind die Flankenläufe des Rechts= über den Sieg der Einheimiſchen.
außen Mehlitz. Eine gute Flanke von Mehlitz nimmt Weiß auf,
ſein ſcharfer Schuß wird aber von Hardebeck gehalten, doch Weiß biſſen um den Sieg, ohne indeſſen die Linie eines fairen Kampfes
führt zum erſten Erfolg. Schon eine Minute ſpäter war es wieder der Weg zum Tor kürzer, aber doch waren auch Schwächen zu
Weiß, der eine von Mehlitz geſchoſſene Ecke mit ſcharfem Schuß ſehen. Das Zuſpiel war nicht immer ſehr genau. Der Mittelläufer
zum zweiten Tor verwandelt. Dann wird der Kampf etwas offe= Goldammer hatte einen ſchwächeren Tag, und auch Trumpp im
ner. Die wenigen Angriffe des ſchlecht zuſammenſpielenden hol=
ländiſchen
Sturmes konnte die deutſche Hintermannſchaft leicht ab= Schußvermögen. Auch die übrigen Stürmer hätten mehr ſchießen
wehren. Unter den betäubenden Anfeuerungen des holländiſchen
Publikums eröffnen die Einheimiſchen nach dem Wiederanpfiff das
Spiel mit einem Angriff auf das deutſche Tor, doch ohne Erfolg. läufer Magtel und Gramlich, ſowie der linke Flügel Kellerhoff
Nach vier Minuten kommt der ſchnelle deutſche Sturm durch Müller
aus einem Gedränge zum dritten Treffer. Obwohl Wollner am
Bein und Scherbarth am Kopf verletzt waren, blieb der deutſche die beiden Außenläufer Heidkamp und Nagelſchmitz, ſowie die
Sturm unter der blendenden Regie von Theo Haag ſtets vor dem Stürmer Pöttinger und Bergmaier. Die beiden genannten Stür=
Abſeits nicht gegeben. In der 10. Minute hatte ſich Scherbarth
in glänzender Manier durchgeſpielt und vorbildlich ſcharf an Weiß
abgegeben, der mühelos verwandelte. Schon nach einer halben
Minute ſchoß Müller überraſchend das fünfte Tor. Die Holländer
warfen ſich nun mit ganzer Kraft auf den Angriff, kamen unter
dem Geſchrei ihrer Landsleute auch zu einigen Durchbrüchen,
doch Brunner zeigte ſich den wenigen Schüſſen gewachſen. Weiß war gut, wenn es auch an das der Fürther nicht heranreichte.
verſtand es dann, durch gutes Verteilen der Bälle und ſtändiges
Flankenwechſeln den deutſchen Sturm wieder vorwärts zu bringen. Sturm lange Zeit einen energiſchen und auch erfolgreichen Wider=
Er war es auch, der in der 18. Minute eine Flanke zum 6. Male
verwandelte. Zehn Minuten vor Schluß ging Scherbarth durch, Angriff betätigte, war recht gut. Bei den Fürthern fiel keiner
ſiebente und letzte Tor. Die reſtlichen Minuten verliefen ohne annehmbaren Durchſchnittsleiſtung. Es wurde flüſſig kombiniert
beſondere Ereigniſſe, und mit 7:0 verließ die deutſche Mannſchaft und auch geſchoſſen. Frank tat ſich ſeit langer Zeit wieder ein=
als
verdienter Sieger den Platz.
Odin=Hanuover wieder Deulicher Rugbymeiſter.
R.G. Heidelberg 13:0 (0:0) geſchlagen.
Im Stadion zu Hannover ſtanden ſich am Sonntag vor 8000
Zuſchauern der norddeutſche Meiſter Odin=Hannover und der ſüd=
Rugbymeiſterſchaft gegenüber. Nach hartem, aber jederzeit fairem
Verlauf des Kampfes blieb Odin=Hannover erwartungsgemäß
mit 13:0 (0:0) ſiegreich und errang ſomit zum dritten Male die
Meiſterwürde.
Der Kunſtturn=Städtekampf BerlinHamburg-Leipzig kam im harten Spiel der Gäſte aus, ſo daß ſich dieſe zunächſt nur an dem
Berliner Großen Schauſpielhaus vor recht gutem Befuch zu 28. Male
zum Austrag. Während in den letzten Jahren meiſt der Veran
ſiegreich blieb, kam diesmal Leipzig durch die hervorragenden Kai‟
der beiden Einzelturner Kleine und Beckermann zu einem ver=
dienten
Sieg mit 2433 Punkten vor Berlin mit 2352 und Hamburg mit terhältigkeiten und Fouls, die im Fußballſpiel angewendet wer=
2342 Punkten.

Die ſüddeutſchen Zußball=Endſt
Einkrachk ſchlägk Bayern. Fürkh wird Zweiter. Zußballſporlverein Fraukfurk 71.

Für den drikten Plakz 1. 3. C. Nürnberg
oder 5.5p.P. Frankfurk?
Programmäßig haben am letzten Aprilſonntag die ſüddeutſchen
Fußball=Endkämpfe ihren Abſchluß gefunden. Lediglich in den bei=
den
Troſtrunden gibt es noch einige wenige Nachzügler, die in=
deſſen
ohne jede Bedeutung ſein werden. Sodann folgt am
4. Mai noch das Entſcheidungsſpiel um die dritte
ſüddeutſche Vertreterſtelle zwiſchen den beiden Troſtrundenſiegern
1. F.=C. Nürnberg und Fußballſportverein Frankfurt. Damit
wäre dann der letzte Punkt unter die ereignisreichen ſüddeutſchen
Endkämpfe dieſer Saiſon geſetzt.
In der Runde der Meiſter
gab am Sonntag im Frankfurter Stadion die Eintracht Frankfurt
die Beſtätigung dafür ab, daß ſie verdient ſüddeutſcher Meiſter ge=
worden
iſt. In einem prächtigen, techniſch auf hoher Stufe ſtehen=
den
Kampf wurden die Bayern München vor 25 000 Zuſchauern
mit 3:2 (1:1) Treffern geſchlagen. Man ſah auf beiden Seiten
hochwertige Leiſtungen. Die für die nächſten Länderſpiele genann=
ten
Internationalen Schütz, Stubb, Mantel, Heidkampf, Berg=
maier
und Pöttinger befanden ſich ſämtlich in allerbeſter Ver=
faſſung
. Wie die Münchener Bayern, ſo mußte auch der F.=K.
Pirmaſens ſeine Ausſichten auf den zweiten Platz begraben. Die
Pfälzer wurden in einem harten, ſehr unſchönen Kampf in Stutt=
gart
vom V. f. B. glatt mit 3:0 (Halbzeit 3:0) Treffern beſiegt.
Den Profit aus den Niederlagen der Bayern und des F.=K. Pir=
maſens
hatte die Sppg. Fürth, die dadurch und durch ihren eigenen
5:1=(1:0=)Sieg über den S.=V. Waldhof endgültig auf die zweite
Tabellenſtelle kam und mithin zweiter ſüddeutſcher Vertreter für
die Bundesendſpiele iſt. Bayern und Pirmaſens müſſen ſich, nur
einen Punkt zurückliegend, mit dem dritten Platz beſcheiden. Der
Vorſprung der Frankfurter Eintracht vor Sppg. Fürth beträgt
ſieken Punkte.
In den Troſtrunden
ſind die Kämpfe nun ebenfalls abgeſchloſſen. In der Abteilung
Südoſt hatte der 1. F.=C. Nürnberg den Sieg ſchon ſeit einigen
deutung zu. Der Karlsruher F.=V. ließ ſich in ſeinem letzten Spiel
auſ eigenem Platz vom V. f. R. Heilbronn überraſchend mit 1:3
(0:2) Toren ſchlagen. In der Abteilung Nordweſt hatten
eine ſtarke Bedeutung. Zunächſt verlor am Samstag der S.=V.
mit einer Niederlage durch einen Bezirksverein nicht recht abfin= Wiesbaden die Ausſicht, Troſtrundenſieger zu werden. Wiesbaden
wurde in Frankfurt von Rot=Weiß verdient mit 2:1 Treffern ge=
ſchlagen
. Für die erſte Tabellenſtelle blieben alſo nur noch F. S.V.
Frankfurt und Phönix Ludwigshafen über, die ſich am Sonntag
in Ludwigshafen vor 8000 Zuſchauern einen ſehr harten Kampf
lieſerten. Der techniſch reifere Fußballſportverein ſiegte 2:1 (1:1).
Phönix verſuchte leider, die Niederlage durch einen allzu ſtarken
Einſatz der Körperkraft zu vermeiden, konnte aber den Frankfur=
Eiukracht Bayern 3:2 (1:1).
Das war der erſte Sieg, den die Frankfurter Eintracht in
ihren ſämtlichen bisherigen Spielen gegen die Münchener
Bayern erzielen konnte. Es war allerdings auch ein notwen=
diger
Sieg, denn die 1:5=Schlappe, die die Frankfurter im Vor=
ſpiel
zu München als einzige Niederlage in den ſüddeutſchen End=
ſpielen
erlitt, verlangte ein Gegengewicht. Allerdings war der
Sieg der Mainiſchen nicht einmal beſonders überzeugend. Man
muß zugeben, daß die Münchener eine vollkommen ebenbürtige
Mannſchaft ſtellten, die ſogar im Zuſammenſpiel und auch im Stel=
lungsſpiel
ein gewiſſes Plus hatten. Bei den Frankfurtern waren
nuten durch Ehmer in Führung. In der 22. Minute glichen die
Rothoſen durch Bergmaier aus. Haringer beſorgte den Bayern
Mitte der zweiten Halbzeit die Führung, und man glaubte ſchon
lands Verteidigung überwindet durch geſchicktes Abſeitsſtellen der an einen Sieg der Bayern, als es der Eintracht in einem energi=
ſchen
Endſpurt noch gelang, Ausgleich und Siegtreffer zu er=
ſchüſſe
kann Hardebeck gut meiſtern. Nach zehn Minuten hat ſich zwingen. Die 25 000 Zuſchauer, die im allgemeinen recht objektiv
waren, hatten natürlich in ihrer Mehrzahl eine ehrliche Freude
Beide Mannſchaften waren in guter Form und kämpften ver=
iſt
zur Stelle, und ſein Nachſchuß aus zwei Meter Entfernung zu überſchreiten. Das Spiel der Frankfurter war zweckmäßiger,
Tor war etwas unſicher. Dem Halbrechten Trumpler fehlt das
müſſen. Ganz ausgezeichnet war die Verteidigung SchützStubb,
beſonders Stubb. Ihnen reihten ſich würdig die beiden Außen=
Dietrich cn. Gefallen konnten auch noch Ehmer und mit Abſtand
Schaller. Bei den Bayern überragten der Verteidiger Kutterer,
holländiſchen Tor. Ein ſcharfer Torſchuß von Weiß wurde wegen mer hatten durchaus internationales Format. Der Schiedsrichter,
Schmidt=Offenburg, gefiel.
Sp. Bgg. Bürkh 5.B. Waldhof 5:1 (1:0).
Die Waldhöfer gaben in Fürth vor 6000 Zuſchauern einen
durchaus ſympathiſchen Gegner ab. Ihr techniſches Können
Ausgezeichnetes leiſtete die Verteidigung, die dem Fürther
ſtand leiſtete. Auch Brückl, der ſich in der Läuferreihe und im
überſpielte die holländiſche Deckung, und ſein Schuß ergab das der Spieler aus dem Rahmen. Alle verſtanden ſich zu einer recht
mal durch ſeinen alten Torſchuß hervor, er erzielte allein vier
Treffer. Im übrigen brauchten die Fürther gar nicht völlig
aus ſich herauszugehen, um den Sieg über den durchaus fair
ſpielnden Gegner ſicherzuſtellen.
V. ſ. B. Skuklgart 3.K. Pirmaſens 3:0 (3:0).
In zweifacher Hinſicht war dieſes letzte Meiſterſchaftsſpiel
deutſche Meiſter R.G. Heidelberg im Endkampf um die Deutſche in Stuttgart eine Enttäuſchung: einmal brachte es nur
ſehr mäßige Leiſtungen, und zum andern war es keineswegs
geeignet, für den Fußballſport werbend zu wirken; daran war
das Verhalten der Pirmaſenſer Spieler ſchuld, die ſich beim
Stande von 3:0 für den VfB. ſehr rüde und undiſzipliniert be=
nahmen
. Der VfB., im Gefühle des ſicheren Sieges, wich dem
Schiedsrichter ſchadlos hielten. Die Folge war, daß Kolb und
Weilhammer wegen Schiedsrichterbeleidigung in ſchneller Folge
vom Platze mußten (bald nach Seitenwechſel). Das Spiel der
Pirmaſenſer nahm dann immer gröbere Formen an. Alle Hin=

VfB.=Spieler ſchonten ihre Knochen, und ſ hyu
der zweiten Halbzeit zur Farce. Dennock ſttt,
maſenſer Fuhrmann wegen niedriger Tätl
einem Spieler (Becker), der noch nicht ei
Balles war, vom Felde. Auch dann noch b
im Felde, weitere grobe Fouls waren aber
In den Zuſchauerrängen, wo Pirmaſens
war, mußte wiederholt die Polizei eingre
Stadelmann und Seibold ſtellten den Sie Bon
ſicher. Schiedsrichter Müller=Griesheim Kr=
Perſönlichkeit. Seine Platzverweiſe war gerech
ſeine ſonſtigen Entſcheidungen waren ein ndfr=
F. Sp. V.Phönix Ludwigshafe
Der Fußballſportverein, Frankfurt he ſich
Jahre wieder ſeinen traditionellen Sieg (Oen
kämpfen der Troſtrunde Nordweſt gehol ſZu
war allerdings im letzten Spiel noch ein were=
Phönix Ludwigshafen notwendig. Die älze
Frankfurtern techniſch und taktiſch nicht wack
ruhig und flach ſpielenden Frankfurter h mei
das auch ihren 2:1 (1:1)=Sieg als gerecht kigt
Phönix hatte nur vorübergehend gute Monte.
aber war die Mannſchaft viel zu nervös 1 / ließ
hinreißen, die dem Kampf einen mehr al (riſch
gaben. Leider war der Schiedsrichter ſer=g
energiſch genug, um rechtzeitig mit der ſtwen
einzugreifen. Erſt als es faſt zu ſpät wa tellte
zwei von Phönix und einen vom F. S.V om

Karlsruher F.V.V.f. R. Heilbr// 13
Vor 2000 Zuſchauern lieferten ſich 1/Ma
außerordentlich faires Treffen, in dem di Bäſte
Spiel vorführten. Heilbronn errang ſich mi ſieſem
den dritten Platz in der Tabelle der Grup Süd
ſchart war dem K.F.V. in allen Reihen / / übe
im Zuſpiel als auch in der Kombination 5 in
gen Geſtaltung des Spielverlaufs. Karl iher
lieferte ein außerordentlich ſchwaches Spie
1. F.C. NürnbergJahn Regensi g 2.
Vor etwa 3000 Zuſchauern trugen be
ſetzte Troſtrundenſpiel aus, das aber zug ch e
teſten Spiele war, die man in Nürnber; geſeh
Club trat mit zahlreichem Erſatz an u ſtellte

völlig um. Beide Mannſchaften zeigten nu Leiſtu
Kreisliga, die die Zuſchauer keineswegs b iſtern!
Teil ſpielten die Jahnleute auch ſehr hart, ſie duf
richter, Fritz=Oggersheim, der in dieſem Cſel nich
konnte, eingriff. Bei Nürnberg war nur d /Sch
maßen gut, Läuferreihe und Sturm fiele Ddagen
Regensburg ſpielte mit weit größerem E/ un
ſtörungsſviel zufriedenſtellend. Der beſte Nann
war Jakob im Tor; er ſtand ſeinem Geg fber
nach.
Aufſtiegsſpiele in Süddeut and.
F. V. Zuffenhauſen F.V. Nürtingen 8: Sp!
Viktoria Aſchaffenburg 2:6. Gersweile
Kreuznach V. f. B. Dillingen 1:4. F.( Rhei
Konſtanz 3:3. Würzburger Kickers F. FFürl
Ulm V. f. B. Ingolſtadt=Ringſee 4:5. 7) Stral
Augsburg 7:2.
S.C. 03 Kaſſel V. f. L. Neu=Iſenbu /03.

Schalke 94 weſtdeutſcher Fußb kreiſte
Wie im Vorjahre, ſo konnte, auch in eſemn
Schalke 04 die weſtdeutſche Fußball=Meiſte Kft a.
Die letzte Entſcheidung fiel am Sonntag /Glad0d
vor 35 000 Zuſchauern. Die Gelſenkirchener Eſtädd
V. f. L. Benrath in einem hartnäckigen Kpf ind
ſchlagen und haben damit ihre ganze Veundsſp
ſchlagen beendet. Das entſcheidende Tor ide m
durch Kuzorra erzielt. Die unterlegene A tnſchaſt
Benrath, wird als zweiter W. S. V.=Vertre / an
Schlußſpielen teilnehmen. Der dritte Vert ir des
hingegen noch nicht feſt. Zwar hat Sülz
ſchönen 5:1=(3:0=)Sieg über den Homberger pielne
ten Tabellenplatz der Meiſterrunde beſet aber
Mannſchaft muß noch ein Entſcheidungsſpiel /* demt
gewinner Preußen Krefeld um die dritte Ve eterſe
Um die Berliner Fußball=Mei /ſchaſtl
Seit einer Reihe von Jahren, treten un
Hertha/B.S.C. und Tennis=Boruſſia als eilun)
Endſpiel um die Berliner Fußball=Meiſterſ 4 an=
wohnten
dem erſten Entſcheidungsſpiel im Itſche
25 000 Zuſchauer bei. Beide Mannſck en
Verfaſſung, ſie zeigten ein ſchönes Flachſpie rit9
ſtungen vor den Toren und im Feld. Der 1=Sie0
B. S. C. war berechtigt, jedoch fiel er ein wei ſu

V. f. B. Leipzig mitteldeutſcher Pokalmei
D. S. C. Mitteldeutſchlands 9 Freie

Zwiſchen dem vorjährigen Pokalmeiſte Wacl
dem V. f. B. Leipzig wurde das Endſpiel 1ſoeſ
Fußballpokal ausgetragen. Das Spiel hat /50
ſich gezogen. Der Kampf war arm an guten Fiſti
Mannſchaft übernahm in der 37. Minute dikL
20 Minuten vor Schluß auf 2:0 erhöhen. AFei
Strafſtoß zum Ehrentreffer. Die Teilnahr des
Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft iſt fr
des Dresdener S.=C. durch den Pokalſie ſe
geſichert.
Holſtein Kiel norddeutſcher Afel.
In Kiel ging vor 8000 Zuſchauern das
die norddeutſche Fußballmeiſterſchaft zwiſ
Rivalen H. S.V. und Holſtein Kiel vor ſich.
hätte gewinnen müſſen um noch Ausſichten
machen zu können. H.S.V. gelang aber nu
daß der Titel diesmal in Kiel blieb. Der
muß mit Arminia Hannover, die ſich im P.
Altona mit einem 3:2=(1:1=)Sieg noch einm 4.
Endſpiele qualifizierte, ein Ausſcheidungsſpif
deutſche Vertreterſtelle austragen.
Die Zweiten von Südoſtdeutſchland und
Neben dem Meiſter V. f. B. Königsbere
verband noch Titania Stettin als 2
ſpielen um die Deutſche Fußball=Meiſterſe
Entſcheidungsſpiel um die zweite Vertret
Sportverbandes konnte Titania den Lokalr F
ſicher mit 4:0 (3:0) Treffern ſchlagen.
Vertreter ſind diie Sportfreunde Br.
gegen den Tkoſtrundenſiegr S. T. C. Görlitz
aber das erſte Entſcheidurgsſpiel gegen. 00
reits mit 2:1 Treffern gewonnen hatten,

den können, traten auf ſeiten Pirmaſens in Erſcheinung. Die entſchieden aus dem zweiten Spiel genügte=

[ ][  ][ ]

Seite 7

Montag, den 28. April 1930

9.
7M
M

zifdal iu Keis Siakenbug.
irgebniſſe vom Sonntag, den 27. April.
ra 03 Pfungſtadt Germania Oberroden 1:0 (0:0).
2 zu Neu=Iſenburg Haſſia Dieburg 2:2 (1:0).
3 sten Verbandsſpiel der Starkenburger Kreisliga
pettern mit 1.0. Damit wurde letzten Endes nur die
Ergebniſſes des ſeinerzeit abgebrochenen Spieles
ver Tabelle hat ſich nicht viel geändert. Das letzte
Folizei Darmſtadt. Nach deſſen Erledigung wer=
ndſtand
der Tabelle veröffentlichen.
Tufſtieg zur Kreisliga kämpften in Neu=
vortige
S.=V. 1911 und Haſſia Dieburg. Die Die=
bereits
den Aufſtieg geſichert haben, kämpften ver=
aber
auch rechtes Pech. An Stelle eines verdienten
m ſie mit 2:2 ein Unentſchieden. Das kommt den
rgute, die Iſenburg am nächſten Sonntag daheim
n Sieg Eberſtadts (der wohl zu erwarten iſt) ſichert
fſtieg. Die Tabelle der Auftiegſpiele wird in=
Spiele gew. un. verl. Tore Punkze
12:4
jeburg.
4:8
ſenburg
3 1 2 0:4
eſtadt
Heſellſchaftsſpiele von Kreisvereinen.
Sindlingen S.=V. Stockſtadt 4:4,
um urms=Horchheim Union Darmſtadt 0:4,
Oberrad F.=V. Sprendlingen 1:2.
y Frankfurt Sportverein Mörfelden 1:1.
in 98 Jung=Deutſchland 4:1 (2:1).
ndigte Lehrſpiel zwiſchen zwei Mannſchaften des
3 und des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=
(t das, was man ſich in hieſigen Sportkreiſen von
hatte. Eine große Zuſchauermenge, unter der man
te bemerkte, umſäumte ſchon lange vor Beginn des
vzielfeld, um Zeuge eines von Anfang bis Ende
intereſſanten Kampfes zu ſein. Man merkte bald,
vom Großen Woog auch ganz gut mit dem Leder
Raſen umzugehen verſtehen, denn den ungeſtümen
imu zportvereinler entledigte ſich die Hintermannſchaft
mit gutem Geſchick und auch mit vielem Glück,
Dingen immer unerläßlich iſt. Hans Förſter ent=
i
als Tormann vom Format eines Stuhlfaut und
nach ſeinen großen Leiſtungen bald zu größeren
en werden. Es dauerte ſchon geraume Zeit, bis
ortverein durch unhaltbaren Schuß in Führung
en Schwimmern gelang es aber bald darauf, durch
ing unter frenetiſchem Beifallsgeheul der Maſſen
erzielen. Hin und her wogte der Kampf, der den
che Gelegenheit zum kräftigen Lachen gab. Kurz
nnte der Sportverein wiederum die Führung an
h der Pauſe, die zur Erholung einiger Schwimmer
z geweſen ſein ſoll, wurde mit der gleichen Erbit=
kämpft
. Berges entwickelte dabei leider nicht die
rrein geſchehen geweſen. Zwei totſichere Sachen
ng=Deutſchland ausgelaſſen, aber Göttin Fortung
em Schwimmklubtor manchmal um ſo beſſer. Doch
zerhindert werden, daß der Sportverein noch zwei=
war
und ſo das Spiel mit 4:1 endete, ein Ergeb=
tg
=Deutſchland ſehr ſchmeichelhaft iſt.
Amt und fand die einmütige Zuſtimmung aller
G i ſehr ſelten vorkommen ſoll.
Kampf, der Spieler wie Zuſchauer reſtlos befrie=
ine
Wiederholung finden wird. Als Revancheſpiel
aſſerballſpiel ſtattfinden, für das allerdings, wie
Leute vom Sportverein noch Schwimmen lernen
wird noch bekannt gegeben.
hochheim 1. 5.C. Union 0:4 (0:0).
tark gehandicapt war, ſetzte ſie ſich doch allmählig
ſchönem Zuſammenſpiel zu ihren Toren kommen.
dar trotz Erſatzes in allen Teilen gut beſetzt, ein
Mannſchaft nicht verließ.
korrekt.
füler Griesheim, hier, 2:1,
gend Groß=Zimmern, dort, 3:1.
Samstag ſteigt auf der Rennbahn das letzte
gen Polizei Darmſtadt.
ungſtadt Germ. Oberroden 1:0 (0:0).
ſchaften lieferten ein ſchnelles und hartes Spiel,
inuten vor Schluß durch einen Strafſtoß Cröß=
n
wurde. Spieleriſch hielten ſich beide Gegner die Verner: Latina, Maroni, Sans Atout.
erſetzt. Sehr gut arbeitete die Verteidigung, auch
Zefiel. Der Sturm ließ viele Wünſche offen und
reichlich unentſchloſſen. Schiedsrichter Schneider,
amtierte ausgezeichnet.
den -Fr. Tade. Darmſtadt 7:3.
Erſatz mußten geſtern die Darmſtädter die Fahrt
intreten. Die Gaſtgeber auf eigenem Platz, einer
n ſchönes Spiel zuſtande. Die hohe Niederlage
adt nicht verdient, trotzdem fand man ſich damit
der 2. Mannſch, wurde vorzeitig abgebrochen, da
it einer Niederlage von 4:1 abfinden.
25 Kickers Offenbach 3:3 (1:2).
ie Offenbacher Kickers vor zirka 800 Zuſchauern. raſchungen wurden ſehr beifällig aufgenommen.
ken ſpielten mit zwei Erſatzleuten. Das Ergebnis
Ker iſt als ſchmeichelhaft zu bezeichnen. Lediglich
Bei Mainz war der Innenſturm zeitweiſe recht
auch vorübergehend ſehr ſchwache Momente. Für unentſchiedenen Ergebnis von 6:6.
T hütete Lautner erſtmalig wieder das Tor, er
5 unſicher. Die Gäſte gingen bereits in der 16.

Minute durch Düncker in Führung. Dem Führungstreffer folgte
aber ſchon in der 17. Minute durch Boſſelmann der Ausgleich.
Dümont, der Halbrechte der Gäſte war es, der in der 20. Minute
abermals die Führung errang. Dieſen Vorſprung hielt Offenbach
bis zur 79. Minute, als der Mainzer Mittelſtürmer abermals aus=
gleichen
konnte. Derſelbe Spieler erhöhte in der 81. Minute auf Syring und Turngemeinde Wittenberg verteidigen ihre Titel.
3:2, aber die Gäſte konnten in der 89. Minute durch Grebe wie=
Lrungſtädter Germanen am Sonntag ihre Oberro= derum ausgleichen und das Reſultat bis zum Schluß halten.
Schiedsrichter Schrader=Bürſtadt konnte genügen.
ſteigt nun am kommenden Sonntag zwiſchen Dus Greignls im engliſchen Fußoalt.
Im Pokalfinale ſchlagen Woolwich Arſenal vor faſt 100000
Zuſchauern Huddersſield Town 2:0 (1:0.
Fußbal=Pokal in England geweilt hat, der kann ſich ſchlecht eine Vor= ſprung von 10 Metern. Bei 1000 Meter ſetzte ſich Syring der
ſtellung von der ungeheuren Anteilnahme machen, mit der ganz Eng=
land
dieſes ſportliche Ereignis verfolgt. Gäbe es einen Platz von grö=
ßeren
Ausmaßen, wie ſie das Wembley=Stadion hat, ſo würde auch
dieſer Platz beſtimmt ſchon Wochen vor dem Spiel ausverkauft ſein.
Auch in dieſem Jahre waren die 93 000 Karten, die für das Pokal=
finale
in Wembley ausgegeben werden, ſchon ſeit langem vergriffen.
Hunderttauſende mußten ſich damit begnügen, entweder am Radio oder mit 30 Meter Abſtand von Krake und weiteren 40 Metern von
vor den großen Zeitungshäuſern Ausſchnitte aus dem Kampfe zu er=
leben
. Selbſt das größte ſportliche Ereignis vermag es nicht leicht,
einer Nieſenſtadt von ſieben Millionen ſeinen Stempel aufzudrücken,
aber den Zeichen des Pokalendſpieles begegnete man am Samnstag in dehnte ſeinen Vorſprung auf 120 Meter aus und lief mit dieſem
London vom frühen Morgen an. Es war ein ſchöner Frühlingstag.
Er hatte zwar einen meiſt bedeckten Himmel, aber eine angenehme Tem=
peratur
, und blieb auch trocken. Ueberall waren die Roſettenträger
zu ſehen, die blau=weißen Farben von Huddersfield waren ſichtlich
ſtärker vertreten, obwohl doch in Arſenal ſeit 1921 zum erſten Male
wieder eine Londoner Mannſchaft im Pokalendſpiel vertreten war. Aber
von auswärts waren rieſige Menſchenmengen in die Stadt gekommen. 94:22, 3. Gebhardt=Mitteldorf 24:36, 4. Krake=Apolda 24:42, 5.
Das Stadion von Wembley füllte ſich ſchon frühzeitig, und als kurz
vor 3 Uhr zur allgemeinen Ueberraſchung der König von Eng=
land
in der Loge erſchien, begrüßte ihn der ſtürmiſche Beifall der
93 000. In der Begleitung des Königs befand ſich der Herzog von
York, der ebenſo wie der König die Spieler der beiden Mannſchaften
mit Handſchlag begrüßte. Dann nahm unter einer nicht zu beſchreiben=
den
Spannung der Kampf ſeinen Beginn. Huddersfield galt als Fatorit,
aber die tapfere Mannſchaft von Arſenal warf alle Berechnungen um;
ſie erkämpfte ſich mit 2:0 (Halbzeit 1:0) einen klaren Sieg und kam da=
mit
zumerſtenmal in den Beſitz des Pokals. Davies führte
für Huddersfield Town den Anſtoß aus. Arſenal fing gleich ab und
ſetzte ſofort mit energiſchen Angriffen ein. Huddersfield kam nicht zur
Entwicklung. Nach einer Viertelſtunde wurde der Linksaußen von
Arſenal, Baſtin, bei einem Angriff behindert. Es gab einen Strafſtoß,
den James zu Baſtin trat. Baſtin ſpielte ſchnell zu Davies ab, der un=
haltbar
für den Huddersfield=Tormann Turner zum Führungs=
treffer
einſchoß. Kurz darauf verpaßten Hulme und Lambert gün=
ſtige
Chancen für Arſenal. Die Londoner blieben überlegen. Sie grif=
fen
immer wieder energiſch an, trieben den Sturm mit weiten Vor=
lagen
an die Flügel vor und beſchäftigten ſo ſtändig die Hintermann=
ſchaft
des Gegners, der zum Aufbau eigener Angriffe nur wenig Ge=
legenheit
erhielt. Nur vereinzelt konnten die großen Stürmer von
Huddersfield, der berühmte Jackſon und der Linksaußen Smith, der
ſehr ſtabilen Hintermannſchaft von Arſenal gefährlich werden. So
endete die erſte Halbzeit. Nach der Pauſe ſetzte Huddersfield mit groß
angelegten Angriffen ein. Nach einer Ecke kam der Läufer Campbell
in günſtiger Poſition zum Torſchuß, aber er verfehlte das Ziel.
Kurz nach 4 Uhr erſchien, von den Maſſen ſtürmiſch begrüßt, das
Luftſchiff Graf Zeppelin über dem Stadion und kreuzte
einmal ſehr tief über der Arena. Unten ging indeſſen der Kampf
weiter. Huddersfield ſetzte alles auf eine Karte, verzweifelt kämpfte
r Sturm wie beim Waſſerballſpielen, ſonſt wäre es ſich der Linksaußen Smith immer wieder durch, aber die Anſtrengungen
blieben vergebens. Sieben Minuten vor Schluß fiel die endgültige
Entſcheidung. Der rechte Arſenal=Läufer Haynes paßte zum Mittel=
ſtürmer
Lambert, der umſpielte die Huddersfield=Verteidigung und ſchoß
zum zweiten Tor ein. Kurz vorher war der rechte Verteidiger Goodall
von Huddersfield verletzt ausgeſchieden. Nach einigen letzten Anſtren=
gungen
von Huddersfield, wenigſtens das Ehrentor zu erzielen, kam
der Schlußpfiff. Unter dem nicht endenwollenden Jubel der Hundert=
richter
, ein Herr Schmidt aus Darmſtadt, hatte ein tauſend konnte der engliſche König an Arſenal den Pokal und an beide
Mannſchaften die Erinnerungsmedaillen überreichen.
Die Frankfurker Frühjahrsrennen.
Der Tag der Herrenreiter.
Bei prätztigem Frühlingswetter hatte die Bahn in Niederrad
guten Beſuch. Die Flachrennen konnten bei dem glänzenden Hindernis= 32:25,1, 4. Schönfelder (MSV. Wünzdorf) 32:31,2, 5. Schaum=
programm
dennoch gefallen, da es ſtets ſehr harte Kämpfe bis ins
Marjahall, brachte nur fünf Starter an den 2000=Meterpfoſten, aber Hamburg 33:25, 8. Kraft (MSV. Wünzdorf) 33:24 2, 9. Brauch
dieſe fünf Pferde gingen mit nur zwei Längen Abſtand vom erſten bis
vertrat die Ligaelf der Beſſunger aufs beſte den zum letzten Pferde durchs Ziel. Den Preis führte ſchließlich noch Koral
zu ball bei dem ſtarken Südheſſen=Ligaverein und heim, der lange eingeſchloſſen war und erſt in der Diſtanz innen Durch= ſchaft) 16 P., 3. SC. Charlottenburg 17 P., 4. TSV. 78 Hau=
ren
Sieg mit nach Hauſe. Trotzdem die Elf durch ſchlupf fand. Für gute Fahrt hatte Trainer Wortmann auf Nemrod
g ’s guten Mittelläufers Noller 1, der ſich durch un= geſorgt, der aber bei aller guter Form zum Schluß nicht mehr ganz
ſeiten des Gegners eine klaffende Kopfwunde zu= mit konnte. Mignoma lief das erwartete Rennen, beſſer als am erſten
Tage liefen Südwind und Hilf Dir ſelbſt. Sie zeigten, daß ſie noch
s Zuſpiel durch. Ein in der erſten Halbzeit von ſtarke Beachtung verdienen. Das erſte Flachrennen hatte Stall Hof
Häuſel mit Dido gegen Karlin gewonnen. Gleich darauf feierte Trainer
Kurwurde wegen angeblichen Abſeits nicht gegeben. Maetzig ſeinen zweiten Sieg am Tag mit Mühelos, die im Ziel die
dalbzeit beherrſchte die Union dann ſtark das Feld durchweg weitaus führende Feuermal noch abfing. Johannisfeuer ver=
lor
durch zwei Fehler ihre Chancen. Mäander kam im Ferro= Gürden=
rerzielte
der gut aufgelegte Boos, während für rennen ohne Fehler über die Bahn und ſiegte denn auch ſicher gegen ſchaft. Weinheim trat in ſtärkſter Aufſtellung an. Darmſtadt
antwortlich zeichnet; das 3. Tor war ein Selbſt= den ſich mit ſeinem Reiter aufreibenden Ludvik. Unter größter Span= mußte mit Erſatz antreten, was ſich in obigem Reſultat aus=
rvorragend
ſpielenden Hochheimer Verteidigung, nung zog das ſtarke Feld des Laland=Jagdrennens um die Bahn. Zu= wirkte. Dazu kam noch ein leichter Unfall des Leichtmittel=
erſt
führte Montezuma das geſchloſſene Feld, bis er am Wäldchen aus= gewichtlers, ſo daß auch in dieſer Klaſſe der Sieg verloren ging.
brach. Hier nahm Patriotin das Kommando und kam als erſte über
nt der Mittelläufer, der trotz ſeiner ſchmerzhaften, den Berg, wo ihr Trapper und Countryſide an den Kopf gingen. Sie
behauptete aber die Spitze bis in den letzten Bogen. Countryſide
ichter, ein Herr aus Bürſtadt, war in ſeinen Ent= wurde dann ſchnell von Turned up abgelöſt, der leicht gewann. Hinter Eger.
ihm kamen Trapper, Montagne Nuſſe und Cupido nochmals angeflogen.
Faſt hätte Cupido den Sieger, der angehalten durch Ziel kam, noch
erreicht. Der Abſchluß brachte mit dem Preis von Mannheim noch
einen Favoriten in Front, denn Pedrillo, der zu Beginn der Geraden
die führende Gaffel ablöſte, gewann gegen Dollar und den ebenfalls
nur langſam auf die Reiſe gekommenen Markſtein.
1. Ferro=Hürbenrennen: 2300 Mark, 2800 Meter: 1. Wagners durch Unfall von Neidig.
Mäander (v. Götz), 2. Ludvik, 3. Heilige Johanna. Toto: 32. Platz:
17, 21. 3½3 Lg. Ferner: Florimel, Agrippine II, Jſonzo.
2. Kairos=Preis: 2300 Mark. 1400 Meter: 1. Häuſels Dido ( An=
derle
), 2. Karlin 3. Tarzan. Toto: 33. Platz: 20, 13. 1½3 Lg.
3. Verkaufs=Jagdrennen: 2300 Mark, 3600 Meter: 1. Mätzigs Mühe=
n
hatte Pfungſtadt die beſſeren Torgelegenheiten, los (Lt. Merk), 2. Feuermal, 3. Johannisfeuer, Toto: 39 Platz: 15,
erwertet wurden. Bei Pfungſtadt war Petri durch 16 15. Kopf5 Lg. Ferner: Juf Errant, Ruiſſeau dOr, Durbano,
Gerold.
11½ Lg. Ferner: Nemrod. Hilf Dir ſelbſt.
Turned up (Volkmann), 2. Cupido, 3. Montagne Ruſſe. Toto: 29. dith mit einer Bahnlänge Vorſprung den erſten Platz.
Platz: 17, 15. 27. 1½1½ Lg. Ferner: Montezuma, Original, Trap=
per
, Thermidor, Contryſide, Patriotin.
6. Preis von Mannheim: 2300 Mark. 1400 Meter: 1. Röſſelbergs
wüſte, hatten von vornherein genügend Vorteile. hals½ Lg. Ferner: Ariobiſt, Wellgunde, Markſtein, Patrella,
Kybelee.
Rennbeginn in Berlin=Grunewald.
Die Berliner Grunewaldbahn eröffnete am Sonntag bei ſchönſtem
Schiedsrichter nicht genügte. Die 3. Mannſch. Wetter und gutem Beſuch ihre Pforten. Von den beiden neu impor=
Farben des Stalles Weinberg zweimal mit Maechiavell und Fenelon
erfolgreich, während der Auſtralier Munro weniger glücklich operierte
und im Hauptereignis mit Savonarola und in dem abſchließenden
Match mit Walzertraum von Normanne geſchlagen wurde. Die Ren=
Freundſchaftstreffen lieferten ſich der F.S.V. nen brachten durchweg ſpannende Kämpfe, und die zahlreichen Ueber=

In der erſten Runde der Tennis=Medenbezirksſpiele ſiegten der
Torwächter hat die Gäſtemannſchaft das Unent= Tenniselub Forſthausſtraße Frankfurt gegen den Tennis= und Eislauf=
anken
. Außer dem Torwächter konnte noch der Verein Cronberg mit 7:2 Punkten, während der TC. Schwarz=Weiß
4. der Mittelläufer Stein und der Halblinke Frankfurt über den TC. Oberurſel mit 8:1 Punkten ſiegreich blieb.
Der Tennis=Städtekampf MannheimBremen endete mit dem
Im Schwimm=Clubkampf zu Nürnberg trug der 1. FC. Nürnberg
einen überraſchenden 7:2=Sieg über Bayern 07 Nürnberg davon.

Deutſche Waldlauf=Meiſkerſchaften.
Die 9. T. in Wiesbaden.
In Wiesbaden brachte die Deutſche Turnerſchaft ihre dies=
jährigen
Waldlaufmeiſterſchaften zur Durchführung. Der Ju=
gendlauf
über 3500 Meter, bildet den Auftakt zu dem großen
Laufe, zu dem ſich aus 14 Turnkreiſen 84 Teilnehmer eingefunden
hatten. Groß war auch das Intereſſe der Bevölkerung, die zu
Tauſenden die ſchöne Strecke belagerten. Bis 500 Meter blieb
das Feld zuſammen, dann ſicherten ſich Stark=Dortmund, Michel=
Düren, Shring=Wittenberg, Henning=Orsden, Krake=Apolda
Wer nicht einmal ſelbſt am Tage des Endſpieles um den engliſchen und Prowatke=Frankfurt/O, vor dem übrigen Felde einen Vor=
vorjährige
Sieger und Verteidiger der Meiſterſchaft, mit 30 Meter
Vorſprung vor Krake und Prowatke an die Spitze. Beim 3000.
Meter dehnte Syring ſeinen Vorſprung vor dem auf 500 Meter
auseinandergezogenen Felde auf 100 Meter aus. Nach 6 Kilo=
metern
kam Köhler=Grüng dem Wittenberger auf 80 Meter nahe,
der zweiten Gruppe gefolgt. Dieſe wurde von Klus=Eſſen, Diet=
rich
=Leipzig, Krüger=Jüterbog und Fornoff=Darmſtadt angeführt.
Auf den letzten 1500 Metern ſetzte Shring zum Endſpurt an,
Abſtand vor dem erſt gegen Ende des Laufes nach vor gekom=
menen
Köhler=Grüng und Gebhardt=Mitteldorf. Im Manu=
ſchaftslauf
brachte die Tgm. Wittenberg ebenfalls den Meiſter=
titel
wieder an ſich. Ergebniſſe: Meiſterſchafts=Einzellauf (7500
Meter): 1. Syring=Tom. Wittenberg 24:12, 2. Köhler=Grüng
Ziegelſcheck=Hamborn 24:51, 6. Böhme=Wittenberg 24:51, 7. Klus=
Eſſen 25:01, 8, Schons=Völklingen 25:05, 9. Krüger=Jüterbog
25:08, 10. Küppers=Düſſeldorf/Grafenberg 25:10. Vereins=
Mannſchaftslauf: 1. Tgm. Wittenberg 14 P., 2. TSV. Frieſen
Berlin 26 P., 3. Tgſ. Koblenz 28 P., 4. Turnerbund Wiesbaden
29 P. Kreismannſchaftslauf: 1. Sächſiſche Turnerſchaft 12 P.,
2. Rheinland 17, 3. Mittelrhein 29, 4 Brandenburg 40. Fritz=
Engel=Gedächtnislauf für Jugendliche (3500 Meter): 1. Runkel=
TV. Appenheim, 2. Grieſinger=TV. Sachſenhauſen, 3. Hanſtein=
TV. Nieder=Ramſtadt: Mannſchaftsſieger: Turnverein Sachſen=
hauſen
.
Helber 1.-Slutkgart 2.5. B.-Waldlaufmeiſter.
Polizei Hamburg wieder Mannſchaftsmeiſter.
Auf der 10 Kilometer langen Rennſtrecke im Erfurter Stei=
gerwald
wurde am Sonntag bei geradezu ideglem Wetter die
diesjährige Waldlaufmeiſterſchaft der D. S. B. in Verbindung mit
der mitteldeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft ausgetragen. Der An=
drang
des Publikums war außerordentlich ſtark. Trotz beſter
Abſperrmaßnahmen ging es zeitweiſe nicht ohne Behinderung
der Läufer ab. Durch den in den letzten Tagen niedergegangenen
Regen waren die Waldwege teilweiſe recht ſchlüpfrig; trotzdem
wurden bemerkenswert gute Zeiten erzielt. Insgeſamt waren
40 Konkurrenten am Start erſchienen. Den Titel des Deutſchen
Waldlaufmeiſters für 1930 errang Helber 1.=Stuttgart in 32:23,0
Min, vor Kohn=Berlin, der 32:24,/4 Min, benötigte. An der erſten
Wende bei 2,6 Km. lag das Feld noch in dichtem Rudel zuſam=
men
. Schaumburg (Polizei Oberhauſen), der einzige weſtdeutſche
Teilnehmer, führte vor Helber 1., Holthuis (SV. Weener) und
Schönfelder (MSV. Wünzfeld). Schönfelder ſetzte ſich dann an
die Spitze und führte in vorbildlichem Stil:, doch zum Schluß
machte ſich die längere Lauferfahrung der beiden Waldlaufſpezig=
liſten
Helber 1. und Kohn bemerkbar. Im Ziel lag der vorjäh=
rige
deutſche Meiſter nur 10 Meter zurück.
Die gleichzeitia zum Austrag gebrachte Mitteldeutſche Wald=
laufmeiſterſchaft
ſicherte ſich Hartmann=Zwickau in 32:55 Min.
vor Kirſten (Dresdener SV.) Den Mannſchaftslauf gewann
Marathon=Erfurt. Ergebniſſe: Einzellauf: 1. Helber 1=Stutt.
gart 32.,33, 2. Kohn (SCC.) 32:24 4, 3. Holthuis (SV. Weener)
Ziel gab. Die wichtigſte Prüfung auf der Flachen, der Preis von burg=Oberhauſen 32:50,1 6, Huſen=Hamburg 33:03, 7. Dreckmaun=
(SCC.) 33.:30, 10. Schlemmer=Hamburg 33:38. Mannſchafts=
lauf
: 1. Polizei Hamburg 15 P., 2. MSV. Wünzdorf (1. Mann=
nover
31 P.
Schwerakhlelik.
DarmſtadtWeinheim 6:8.
Am Samstag trafen ſich die Mannſchaften des Fr. Athletik=
Sportvereins 1891 Darmſtadt und der Fr. Athl.=Vereinigung
von Weinheim zum fälligen Serienkampf um die Kreismeiſter=
Die einzelnen Klaſſen rangen wie folgt:
Fliegengewicht: Göckel=DarmſtadtEger=Weinheim. Sieger=
Bantamgewicht: Schnauber=D.Ihrig=W. Unentſchieden.
Federgewicht: Scharf=D.Ihrig=W. Sieger: Scharf.
Leichtgewicht: Pulch=D.Krämer=W. Unentſchieden.
Leichtmittelgewicht: Neidig=D.Randol=W. Sieger: Randol
Schwermittelgewicht: Holtenreuter=D.Brokhard=W. Sieger:
Brokhard.
Schwergewicht: Zulauf=D.Hannemann=W. Sieger: Zulauf.
Radrennen in Michelſtadt i. 9.
Das Stadion in Michelſtadt eröffnete am Sonntag bei herr=
4. Preis von Mariahall: 3500 Mark. 2000 Meter: 1. Buchmanns lichem Wetter und gutem Beſuch die diesjährige Saiſon. Das
Koral Bollinger), 2. Mignoma 3. Südwind. Toto: 33. Platz 15, 13. Hauptfahren holte ſich der Frankfurter Glein. Man kam leider
um einen ſpannenden Endkampf, da Sauerzapf ſtürzte. Im
5. Laland=Jagdrennen: 3500 Mark, 4000 Meter: 1. Kirchhoffers Mannſchaftsrennen belegte das Frankfurter Paar GöttmannJu=
Hauptfahren, Endlauf: 1. Gleim (Quartett Frankfurt), 2. Sauer=
zapf
=Mainz (geſtürzt).
Pedrillo (Matz), 2. Dollar, 3. Gaffel, Toto: 17. Platz: 11. 13, 27. Endlauf der Zweiten: 1. Judith (Quartett Frankfurt), 2. Mohr
(Quartett Frankfurt), 1 Länge.
Ausſcheidungsfahren: 1. Göttmann (Vel.=Cl. Frankfurt), 2. Rogler
(Germania Frankfurt), 1 Länge, 3. Lipecki (R.=V. Nied),
2 Längen.
tierten ausländiſchen Jockehs war der Engländer W. Türtle in den 30=Kilometer=Mannſchaftsrennen: 1. GöttmannJudith, Frank=
furt
, 50 :48, 21 Punkte. Eine Runde zurück: 2. GleimFranke,
Frankfurt, 18 Punkte; 3. GleiſerBrey, Frankfurt, 15 P.;
4. RoglerHandſchien, Frankfurt, 7 P.; 5. StahlSauerzapf,
BerlinFrankfurt, 4 Punkte.

t Mce
Veranzwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feutlleion. Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmanns
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch: für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; füe
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Heebert Neite:
für den Inſeratentel und geſchäftlſche Mitteilungen: Willy Kuble.
Druck und Verlag: C.C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkeivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 28. April 1930

Kappel

Heute letzter Tag:

Bis auf weiteres:

beste deutsche
Schreibmaschine
Garl Winkel
Darmstadt
Rheinstr. 28, Tel. 4205
Mainz (351a
Gr. Bleiche 23 Tel.5554
Teppich=
Reinigung
Entſtauben, Klopfen
uſw. Ibel & Lotz,
Telefon 461. (5461a

Der Film der die Weit eroberte!
Al lolson
der Niggersänger der Brodway-Bühnen, einer
in seinem neuen Großfilm: der Volkstümlichsten Namen in den Vereinigten
Staaten, in dem Welterfolgs-Tonfilm:
The Singing Fool
Menschen

HARRN
BIEL

Heuke leizter Tan:
Ein Abenteuer u. Sensations-Film
von besonderer Art:

Paßbilder
in einer Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9.
Teleph. 1912. (319a

F4
337al
Koffer-
ARNOLD
nur (6925a
Grafenſtraße 23.

im Feuer

HARRY PIEL, der Held so
vieler Sensationsfilme als Feuer-
wehrmann
einer feuerumbro-
delten
, spannenden Handlung, setzt
humoristische und ernste Szenen
hart nebeneinander. Alle Er-
wartungen
werden erfüllt, jeder-
mann
ist gefesselt von Harry Piel,
dem findigen Regisseur und dem
liebenswürdig-draufgängerischen
Darsteller.
In weiteren Hauptrollen:
Lotte Lorring,
Mico Turoff

(Der singende Marr)

a g er
mit, de m g

Dazu das aktuelle
und bunte
Beiprogramm
Beginn 3½ Uhr

Sonny Boß
Im Beiprogramm

6

mit
Ronald Colman
Dieses Abenteuer rollt sich voll
Spannung, Tempo und Humor ab
und sieht sich so gefährlich an=
daß
zarten Gemütern das Gruseln
ankommt. Desto befreiender
wirkt dann die überraschende
Lösung.


Holzer Su

Darmstadt, ſ. Vraßle

Dazu zwei Charlie
Chaplin-Sehlager
DER PLGRIM
Charlie in würdevollem Priester-
rock
zieht gegen die Frömmigkeits-
Heuchelei zu Felde.

Der entzückende Kurz-Fonfilm
K. Cugat und seine Gigolos
Jugendliche zugelassen. Beginn der ersten Vorstellung 5 Uhr

FEINE LEUTE
mit Charlie in der
Doppelrolle als
Feiner Mann und
Strolch‟
Beginn 3½ Uhr (V.6904

Stenographie

Neue Kurse in Reichskurzschrift sowie Fort-
bildungskurse
beginnen am Dienstag, 29. April
und Freitag, 2. Mai, abends 7 und 8 Uhr, in der
Handwerkerschule
Ecke Karls- und Nieder-Ramstädter Straße
Miaschienschreit- Underichf
f
in unserer Fachschule
Karlstraße 23, Erdgeschoß
Auskunft und Anmeldung daselbst (6947a
Stenographen-Vereinigung

Großes Haus
Hessisches
Landestheater

Ne
3. Volkskonzert
des Landestheater-Orchesters
Preise 0.753.00 Mk.

Anzüge

Mäntel, Kleider
entstauben,
igeln
dämp

Lo0

egenüber der
1057a
Blitz . Ballonplatz 6 Schulel.

Bei Kauf von CNöbel
besichtigen dlie doch auch bitte die so
ausgedehnten Ausstellungs=Räume
der Firma
Möbel-Industrie Feidel
Fügelstraße 15, 15 und 17

Auch Sie leiden..
an Hühneraugen, Warzen, Hornhaut Schmerz laß nach
Preis 50 H, das millionenfach bewährte Hühneraugenmittel
in der Tube, Kein Pflaſter, Kein Verband, Kein Meſfer.
Generalvertrieb: Seifenhaus am Schillerplatz
Inh. Hans Knos. Fernruf 2073.
622a)

Ihr Eigenbeim auf Ratenzablung!
Tausende geben Sie nutzlos
für Miete aus, während Sie
von unserer Genossenschaft
ein Eigenheim gegen monat-
HA Lmmmmmmmmnid liche Raten haben können.
Wir erstellen Ihnen dieses Eigenheim an jedem
Platze innerhalb des Deutschen Reiches. Sie er-
halten
zinstreie Darlehen nach kurzer Wartezeit.
Ausführl. Druckschritt geg. 0.15 in Briefmarken.
Deutsche Eigenheim-Gesellschaft, Frankfurt/M.
Generalvertreter für Hessen-Darmstadt
Heinrich Lorenz, Architekt (TV.4733
Seeheim/Bergstraße, Eberstädterstraße 53.

Von dem Gedanken ausgehend, rationell auch in der Wirtschaft der
Hausfrau, habe ich eine Universal Hochglanz-Politur unter der Ab-
kürzung
P 105 hergestellt. P 105 ist eine Universal Hochglanz-Politur
für alle erdenklichen Zwecke: Fußböden, Linoleum, Treppen, Treppen-
geländer
, Holzbekleidungen, Möbel usw., kurz: aus einer Flasche ist alles
(6909
heu herzurichten!
Trocknet in 5 Minuten Hochglanz u. ohne Machpolieren!
Die Politur ist farblos, kann aber in einer halben Minnte in jeden
gewünschten Farbton verwandelt werden.
Ob nun obige Angaben stimmen, darüber soll die Hausfrau als Ver-
braucher
selbst entscheiden: Bis 15. Mai erhält jeder Einsender seines
Urteils einen halben Liter P 105 gratis.
Preise: Probeflasche 35 Pfg., /a Orig.-Fl. 1.65 Mk., /, Orig.-Fl. 2.95 Mk.
Farben-Krauth, Eschollbrückerstr. 3

2.50 Mark
Dam.=Sohl. u. Fled
3.50 Mark
Herr.=Sohl. u. Fleck
Schuhfärberei.
Wagner
jetzt (5819a
Alexanderſtraße 10.

Einige zurückgeſetzte
Hähmaschinen
bedeut, unter Fabrik=
preis
abzugeb. (5781b
Güttins
Schuchardſtr. 10.

Beiladung
Umzüge
Frankfurt, Offenbach,
Gießen, Mainz, Wies=
baden
, Worms a. Rk
Pforzheim, Beerfel=
den
werden ange=
nommen
. Umzüge
rompt ausgeführt.
Herzog
Steinackerſtraße 18
Telefon 4165. (5266a

Größeren Anteil
einer gutbeſetzten
Forellen-
fiſcherei

im vorderen Oden=
wald
, Nähe Rein=
heim
abzugeb. Off.
u. W. 79 Geſchſt.
(6750b)

bedienen sich mit Vorliebe der kleinen Anzeige im
Darmstädter Tagblatt, die immer erfolgreich zwischen
Angebot und Nachfrage vermittelt. Gleich bewährt
hat sich die kleine Anzeige im Darmstädter Tagblatt
bei Stellengesuchen, Stellenangeboten, An- und Ver-
käufen
, Tauschgeschäften usw.
Die kleine Anzeige kostet wenig, sie leistet viel!

DIE VORZUGLICHEN
VENETIANISCHEN
SCHONHEITS-PRAPARATE
oÜxake wiee
IM ALLEINVERKAUF BEI
PARFUMERIE ERANK
ELISABETHENSTR. O

1405a)

in allen Tönen
R0STSCHDTBFIHBE emptiehlt (5542a
Drogerie Zachmann, Bleichstraße 47

Deckenbürſten, Pinſe=
in
Rieſenauswahl empfiehlt Drogerie
Secker Nachf., Ludwigshöhſtr. 1 (B.5307

Tiere
und Vögel präpariert
E. Achen
Tierausſtopferei
Kaſinvſtr. 26. (6965a

Herrenrad Opel
, Herrenrad Opel
35 . Damenrad,
wie neu, 55 zu
verk. Karlſtraße 14.
6955b
Laden.

Wer erteilt ( Ein=
zel
=) Tanz= Unter=
richt
? Ang. unter
Z. 82 Geſchſt. (6886

Korbmöbel-
Reparaturen nur beim Fachmann
Franz Weinſchenk, Schuſtergaſie 10. (67692

Anzüge
reinigt.
Färberei
BRAUBACHeEISCHER
Wilhelminenstrasse 19
Telephon 1894 (1V 4955

6956b

nurbei

B.Ort

Größtes Fahrradhe

Autobaisr
laden nur Mk
Autolich
Luisenstr. 34
Zele
Für Hausbeſitzer 19
Weißbinder-, Maler-
Arbeiten, Herstelle mu fan
rell u. preiswert.
Anton Horst. Biit
Beſſungerſtr. 18 Gegr. 1004 E

Nähmaſchinen
Otto Urschel, Schulſt.

Darmſtädte

(Jahrgang 1915, 2.
zu kaufen
Angebote mit Preis
die Geſchäftsſtelle 2

7.

KRAGEN-W
KORBUS

Photographie
Sples
geschmackvolle, bill
Franz Lau
Karlstrasse 25, EelI
Größtes Spezialgeschät

trümpfe
auch engl. 8
gut im Spang
können, Füße
chmidt

Btung!
Kaufe getr. Kleider,
Wäſche und Schuhe.
H. Zwern
Langgaſſe 33.
Poſtkarte genügt.

Guterh. gebrauchte
Schreibmaſchine
kaufen geſucht.
Offert. mit Angabe
des Fabrikats unt.
W. 73 Geſchſt. (*fo

A

WElgtich

Friseuse
ſucht Stelle z. 1 Mai!
in Darmſtadt od. Um=
gebung
. Zuſchriften!
ſind zu richten unter
R. S. 555 an die Ge=
chäftsſtelle
. 697

9.

Gute Ell
bietet ſich einem ſireb
Uebernahme einer am
leiſtungsfähigem Fab:
errichtenden
Versand-M.
Das Geſchäft kann von
betrieben werden und
Vorkenntniſſe, da die
folgt Zur Uebernall
hundert Mark, flürſige
D. G. 2927 an Ann.