Darmstädter Tagblatt 1930


26. April 1930

[  ][ ]

Ginzelnummer 10 Pfennige

74
A
*
*
A4
U
K
TaZ
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
7maligem Erſcheinen vom 1. Apri(

2.18 Reichsmark und 22 Pfennie.
abgeholt 2.25 Reichsmari, durch die
Keſchsmart ſre! Haus. Poſibezugspreis
Heſſelgeld monatich 2.25 Reichsmart.
ſt ſür Aufnahme von Anzeigen an
en wird nicht übernommen. Nichte=
er
Nummern infolge höherer Gewalt
Bezſeher nſcht zur Kürzung des
ſeſſellngen und Abbeſtellungen durch
erbindlichtelt für uns. Poſtſcheckkonio
Franfſüurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 115
Samstag, den 26. April 1930.
193. Jahrgang

Amm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breit)s Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Reklame=
zeile
3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(41 Dollar 420 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbank.

Mendatg ssahre keichskrafident.

ELispräſidenk von Hindenburg.
Zum 26. April 1925-1930.
n der ſchwerſten Zeit unſeres Vaterlandes nieder=
ſeb
niſtanden die folgenden Erinnerungsblätter, doch
ln em bitteren Druck der Hoffnungsloſigkeit. Mein
ind bleibt unerſchütterlich vorwärts
zuärts gerichtet‟. Dieſe Worte ſchrieb Hinden=
ember
des Jahres 1919 als Einführung zu ſeinem
ſary neinem Leben. Wir müſſen uns trotz und

er ſie getroffen, ſo ſteht er auch konſequent zu ihnen. Dieſe wahr=
haft
majeſtätiſche Ruhe und Schlichtheit haben ihm auch ſehr bald
die Achtung und das Vertrauen des Auslandes gewonnen. Man
erinnert ſich an die Abſchiedsworte etwa des Nuntius Pacelli
oder des Botſchafters Jacob Gould Shurmann. Der Heerführer
des Krieges, der als einziger auch nach dem Zuſammenbruch blieb
und das Heer in Ordnung nach der Heimat zurückführte, wurde
jetzt Exponent einer Friedenspolitik, die das in der Weltgeſchichte
neue Experiment wagte, unter Verzicht auf eine Revanche, die
früheren Gegner von der Notwendigkeit einer engen Zuſammen=
arbeit
zu überzeugen. Das hat nicht verhindert, daß Hindenburg
zu Zeiten ſehr deutlich ſeine Meinung auch dem Ausland gegen=

burgs in Berlin im Jahre 1925. Neben dem Reichspräſidenten der damalige
Reichskanzler Dr. Luther.

Reichspräſident von Hindenburg.

der Zeit auf uns ſelbſt beſinnen und
werden in dem Gedanken: Deutſch=
(les! So ſchließt das Manifeſt des Reichspräſi=
anläßlich
der Unterzeichnung der Young=Geſetze
fünf Jahren wurde Generalfeldmarſchall v. Hin=
räſidenten
des Deutſchen Reiches gewählt. Mit
Millionen Stimmen, die auf Marx entfielen. Der
der in den verfaſſungsmäßigen Formen, das heißt
I, ernannt wurde, war ausgerechnet der Erwählte
Regimes, ſo kommentiert der franzöſiſche Jour=
raud
in ſeinem Buch: Ce gue Jai vu à Berlin
ſer Wahl. Wir alle erinnern uns, mit welchen
gen Hindenburg gekämpft wurde. Wir alle erin=
2 aufs höchſte geſpannte Erwartung am Tag der
Bekanntwerden der Wahlergebniſſe: als bald
denburg ein Uebergewicht hatten. Bis ſchließlich
S das Ergebnis gemeldet wurde, das wir oben
die Erinnerung gerufen haben.
kter; ſo hatten es die Wahlplakate des
ndringlich jedem entgegengehalten. Er war
2f Jahre ſind ſeitdem vergangen.
ten ſich vieles geändert hat. Außen= wie
Ein halbes Jahr etwa war vergangen ſeit der
Lawes=Planes, als Hindenburg auf die höchſte
ſes berufen wurde. Noch waren die Franzoſen
arſch von der Ruhr. Die erſte Zone, die ver=
Januar 1925 geräumt werden müſſen, blieb be=
d
ſtand noch außerhalb des Völkerbundes. Erſt
orher hatte es handelspolitiſch ſeine Selbſtändig=
nen
. Die erſten Schritte auf dem Wege der Ver=
en
langſam und unter ſtändigem Kampf mit den
7 im eigenen Volk unternommen. Jetzt war er,
TSaires du regime‟, Reichspräſident geworden.
allem im Ausland erwartete man die ſtrikte Ab=
der
verſtändigungsbereiten Politik. Der neue
Rebräſentant der deutſchen Armee, Repräſentant
lchie, würde ſchon all ſeine verfaſſungsmäßige
nen perſönlichen Einfluß für eine ſolche Schwen=
Iik einſetzen. Es kam anders. Hindenburg wurde
dent eines verſtändigungsbereiten Volkes. Sein
lick unerſchütterlich vorwärts und auſwärts ge=
die
wahre Lage und die Möglichkeiten. So
irkſte moraliſche Stütze jener Außenpolitik, die
n konſequent geführt wurde. Die außenpoliti=
Iten ſind gar nicht hoch genug einzuſchätzen. Sie
Jahren noch weſentlich größer wie heute, wo ſich
y almählich die Vernunft durchſetzt. Aber nicht
n auch werden die ſtarken Antipathien, denen
9sbereite Regierung im eigenen Lande begegnet.
Und erleben es ja eigentlich immer wieder. Und
ldenburg die ſicherſte Stütze Streſemannſcher
ſcht etwa: als ſei er nur geſchickt benutzte Atrappe
9erade die heute hinſtellen wollen, die ihn einſt
Ingebrieſen haben. Hindenburg hat in hohem
Flugheit bewieſen. Nicht im Sinne einer diplo=
Elle, ſondern eher im Sinn eines nüchtern=prak=
Sense. Mit Ruhe und Sicherheit traf er, nach
Jruna ſeine Entſcheidungen. Und hatte und hat

über zum Ausdruck gebracht hat, wie etwa im Sommer 1927 an=
läßlich
der Einweihung des Tannenbergdenkmals oder 1928 bei
ſeiner Reiſe nach Oberſchleſien. Fünf Jahre deutſche Außen=
politik
: an ihrem Ende hat der greiſe Präſident dem noch jungen
Außenminiſter das letzte Geleit geben müſſen: Streſemanns Kraft
hat ſich im ſchweren Ringen um Deutſchlands Rehabilitierung
verzehrt. Und man glaubte ernſtlich, daß Hindenburg die Politik
des Verſtorbenen, die er fünf Jahre gutgeheißen, kurz nach deſſen
Tode desavouieren werde? . .."
Unter Ueberwindung des Trennenden und
GegenTätzlichen ſoll ſich die Nation zuſammen=
finden
zu gemeinſamem Wirken für unſere Zu=
kunft‟
Dies die ernſte Mahnung, die der Prä=
ſident
an ſein Volk gerichtet hat. Dieſem Ziel vor
allem hat er gedient und dient er noch heute: der inneren Eini=
gung
des deutſchen Volkes. Nicht die Form iſt ihm das Weſent=
liche
, ſondern der Inhalt. Er ſieht klar die Diskrepanz, die zwi=
ſchen
dem außenpolitiſchen Fortſchritt und der innenpolitiſchen
Zerrüttung beſteht. Und er weiß, daß ohne innere Geſchloſſen=
heit
eine gedeihliche Fortentwicklung der Außenpolitik nicht mög=
lich
iſt. Gerade die gegenſeitige perſönliche Achtung iſt es, die
Deutſchland in ſeinem politiſchen Leben not tut. Denn Ueber=
windung
des Trennenden bedeutet ja nicht: uniforme politiſche
Geſinnung: ſondern der Verſuch, und zwar der immer zu wieder=
holende
Verſuch, gemeinſam die politiſche Entwicklung zu fördern.
Was mag er (Bismarck) wohl denken von Paul von
Beneckendorf und Hindenburg, Feldmarſchall des Kaiſerreichs,
dem gewaltigſten Wahrzeichen des preußiſchen Militarismus, der
einwilligte, ſich in den Seſſel des Sattlers Ebert zu ſetzen? So
fragt Béraud in ſeinem Buch. Die Franzoſen werden ihm die
Antwort ſchuldig geblieben ſein. Hindenburg aber würde ihm
geantwortet haben: Maßgebend in meinem Leben
und Tunwar für mich nicht der Beifall der Welt,
ſondern die eigene Ueberzeugung, die Pflicht
und das Gewiſſen Gerade darin werden ſpätere Gene=
rationen
einmal das Große, Symboliſche ſehen, das in der Präſi=
dentſchaft
Hindenburgs liegt: daß er die Brücke ſchlug von jenem
erſten Präſidenten des dritten Reiches, deſſen Wahlſpruch es war:
des Vaterlandes Wohl iſt meiner Arbeit Ziel zum Begründer
des Reiches, der von ſich ſagte: Patriae inserviendo eon-
sumor

Fünf Jahre Präſidentſchaftszeit ſind verfloſſen, der größte
Teil der ſiebenjährigen Amtsperiode. Ein halbes Dezennium.
Das Fazit? Viele Anfeindungen hat Hindenburg erlebt, ehemals
von den Parteien der Linken, die im Wahlkampf und auch danach
nicht ſparten mit feindlichem Material, jetzt aber von denen, die
ihn einſt auf den Schild gehoben haben. Sicher mag ihn die
Trennung von manchen früheren Gefährten geſchmerzt haben.
Aber er iſt unbeirrt ſeinen Weg weitergegangen.
Im Sommer wird der Dreiundachtzigjährige auf ſeiner Fahrt
durchs dann befreite Rheinland all jene Städte berühren, durch
die vor zwölf Jahren die Armee zurückflutete. Wehmütige Er=
innerungen
werden ihm kommen an die Zeiten tiefſter Ernied=
rigung
des deutſchen Volkes.
Aber unerſchütterlich iſt der Blick des greiſen Präſidenten in
die Zukunft gerichtet: vorwärts und aufwärts.
Und das dankt ihm die überwältigende Mehrheit des deut=
ſchen
Volkes
W. Sch.

Ikalieniſche Agrarwirkſchaft.
Von unſerem F=Korreſpondenten.

Rom, Ende April 1930.
Jeder Staat will ſich unterrichten, was ein anderer Staat in
der Landwirtſchaft leiſtet, und dies um ſo mehr, wenn der andere
Staat einen erheblichen landwirtſchaftlichen Export betreibt.
Deutſchland erhält aus Italien an landwirtſchaftlichen Produkten
vorzugsweiſe Gemüſe, darunter Tomaten, und Obſt ſowie Wein.
Bei der Gemüſeeinfuhr aus Italien nach Deutſchland hat Italien
noch einen beſonderen Vorteil durch den ſogenannten Reexpedi=
tionsverkehr
. So nennt man das Abkommen zwiſchen den beiden
Ländern, durch das bei der Einfuhr der italieniſchen Produkte
über München oder Frankfurt am Main in den dortigen Güter=
bahnhöfen
eine Umladung und anſchließende ſtrahlenartige Weiter=
leitung
der eingeführten Waren gewährt wird, ohne daß deshalb
ein neuer Tarif bei der Umladung eintritt. Die italieniſchen Ge=
müſe
können infolgedeſſen trotz der Transportunterbrechung vom
Orte der Erzeugung bis zum Orte des Verbrauchs mit dem Durch=
gangstarif
billigere Frachtraten erhalten, als wenn von München
oder Frankfurt aus ein neuer Tarif in Kraft treten würde. Da
auch bei der Einfuhr von italieniſchem Wein ein bemerkbarer
Wettbewerb gegenüber dem deutſchen Erzeugnis vorliegt, legte der
preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Dr. Steiger Wert darauf, ſich
einmal an Ort und Stelle darüber zu informieren, in welcher
Weiſe ſich die Erzeugung der uns am meiſten intereſſierenden Pro=
dukte
der italieniſchen Landwirtſchaft abſpielt. Außerdem war es
ihm dabei zugleich möglich, ſich ein Bild von den jetzt vielfach be=
ſprochenen
Meliorationen zu machen, durch die Muſſolini brach
liegende Gebiete in Italien wieder dem landwirtſchaftlichen Er=
trag
nutzbar oder verödete und entwaldete Teile wieder der
Kultur zugänglich machen will.
Der Miniſter ſtellte in einer Unterredung mit unſerem Kor=
reſpondenten
feſt, daß die italieniſche Landwirtſchaft in weiten Ge=
bieten
auf beſonders großer Höhe ſtehe. Vor allem zeige ſich dies
im Gemüſebau, wo gerade in der Poebene nicht nur beim Gemüſe,
darunter als wichtiger Exportartikel die Tomate, ſondern auch
beim Obſt ein einheitlicher Stil in der Produktion zu finden ſei,
der ſehr der Beachtung bedürfe. Birnen zum Beiſpiel und Pfir=
ſiche
würden in einer vollkommen einheitlichen Form gezüchtet,
wobei man ſich auf wenige Arten beſchränke, ſo daß hier ein Pro=
dukt
gezüchtet werde, daß für den Export in ſeiner Normaliſierung
beſonders geeignet erſcheine. Dieſe Rückſicht auf die Ausfuhr werde
jetzt noch durch einen Neubau in Verona unterſtrichen, der es er=
mögliche
, neben der Einheitlichkeit der Produktion auch das Tempo
ihrer Ausfuhr zu regeln. Man baue in Verona eine große Halle,
für vier Millionen Lire, in der zwanzig Waggons gleichzeitig be=
laden
werden könnten. Dieſe Fruchthalle ſei kreisrund, und die
Eiſenbahngleiſe liefen radial nach dem Zentrum hinein. Zwiſchen
den Gleiſen bildeten ſich alſo Segmente, auf denen in Kühlhallen
das Obſt ſolange gelagert werden könne, bis der günſtige Augen=
blick
zur Verſchickung gekommen ſei. Dadurch laſſe ſich vermeiden,
daß der Markt durch erzwungene, überſtürzte Abſendung überlaſtet
und die Preiſe gedrückt werden könnten. Dabei ſei zu beachten, daß
dieſe Halle nur als Lagerraum, nicht aber als Verkaufshalle gedacht
ſei. Einem ähnlichen Prinzip der beſtmöglichen Verteilung diene
auf einem Obſtgut bei Verona eine Kühlanlage, in der das Obſt
ſolange eingelagert werden könne, bis der günſtigſte Verkaufs=
punkt
erreicht ſei. In dieſem Gut gebe es alſo grade jetzt zur Zeit
der Baumblüte noch Birnen, friſch und vorzüglich, die von der
vorigen Ernte ſtammten. Man pflanze dort nur eine Sorte Pfir=
ſiche
und zwei Sorten von Birnen, deren Gleichmäßigkeit aber er=
ſtaunlich
ſei.
Der Miniſter kam dann auf die Meliorationen zu ſprechen,
die er in Italien beſuchen konnte. Bei Faenza, wo er eines der
bekannten neuen Meliorationsgebiete beſichtigte, ſind Berge und
Hügel vollkommen entwaldet. Infolgedeſſen hat ſich dort eine Art
von Karſtlandſchaft herausgebildet, ſchroffe Bergflanken, zerriſſen
und zerklüftet, von denen aller Humusboden längſt weggeſchwemmt
wurde. Hier hat nun der Staat zunächſt 10 000 Hektar unter ſeine
Schutzarbeit genommen. Man hat an jeder Ecke, in jeder Falte des
Berges kleine Staudämme angelegt, ſo daß ſich hier der Schlamm
und Schutt, den Wetter und Wind herabführen, anſammeln können
und nach und nach eine Schutzſchicht mit Humus bilden. Zugleich
verſucht man, wo es geht, alſo auch an dieſen neuen Humusſtellen,
durch Aufforſtung dem Boden einen Halt zu geben, und hofft ſo
im Laufe von etwa zwanzig Jahren in dieſer Gegend eine neue
Waldecke zu entwickeln. Aehnlich ſoll dann in andern Gebieten ge=
arbeitet
werden. Es gehört allerdings Geduld und Geld dazu,
aber man darf annehmen, daß ſich dieſe Aufforſtungen bezahlt
mechen werden.
Weitere Meliorationen hat der Miniſter unweit Roms ge=
ſehen
, ſo vor allem die bekannte Neuſiedlung von Macareſe an der
Bahnſtrecke nach Civitavecchia, unweit des Meeres, in einem Teil
der römiſchen Campagna, die früher beſonders wegen ihrer Ma=
laria
verrufen war. In Macareſe hat man zugleich entwäſſert und
bewäſſert. Man hat mit der Entwäſſerung bewohnbaren Boden
geſchaffen, auf dem die Anophelesmücke immer weniger Platz für
ihre Brutſtätten findet, und hat mit der Bewäſſerung erreicht, daß
auf einem Gebiete von 4000 Hektar nach und nach Frucht und
Ernte reifen. Tauſend Hektar ſandigen Bodens hat man mit
Reben bepflanzt, deren Trauben nicht zum Weinkeltern benutzt,
ſondern als Frucht auf den römiſchen Markt gebracht werden
ſollen. Später ſollen dieſe Ländereien von Macareſe in Betriebe
von 80 Hektar geteilt werden, wenn man erſt einmal mit der Be=
kämpfung
der Malaria vollkommen fertig iſt.
Der Miniſter erklärte zum Schluß, daß gewaltige Fortſchritte
in der Landwirtſchaft Italiens feſtzuſtellen ſeien.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Seite 2

Deutſchnakionales Kompromiß.
Aufrechkerhaltung der Oppoſikion gegen das Kabinett.
Ablehnung jeder Berankworkung. Handlungs=
freiheit
für die Frakkion.
* Berlin, 25. April. (Priv.=Tel.)
Es iſt Hugenberg nicht leicht gefallen, den Bruch bei der
Sitzung des Parteivorſtandes der Deutſchnationalen Volkspartei
am Freitag in Berlin noch einmal zu verhindern, wie man nach
den vorhergehenden Bemühungen und nach der Stimmung der
verſöhnlich geſprochen, auch Graf Weſtarp hat ſich in ſeiner Er=
widerung
an das Sachliche gehalten in der Debatt e ſind
aber die Leidenſchaften ſo ſtark aufeinanderge=
der
Bruch mehr als einmal unmittelbar vor der
Tür ſtand. Ausgerechnet aus dem Wahlkreis des Grafen
Weſtarp der, wie wir ſchon ſagten, durch den Einfluß
Zugenbergs dort kaltgeſtellt werden ſoll lag ein An= der Balkanvölker abgehalten werden, der zum Ziele hat, die
trag vor, der dem Parteiführer bei wichtigen Entſcheidungen die
ausſchlaggebende Stimme auch gegen die Mehrheit der Fraktion
zubilligen wollte. Graf Weſtarp und ſeine Freunde
haben ſich gegen dieſe Proklamierung der Partei= geſetz an. Danach wird die Jahresquote der europäiſchen
führerdiktatur gewehrt und ihr die Erklärung entgegen=
geſetzt
, daß die Annahme dieſes Antrages ihren Austritt aus der
Partei bedeuten müßte. Sie brachten einen Gegenantrag ein,
worin ſie verlangten, daß der Parteivorſtand die Hand=
lungsfreiheit
der Fraktion ausdrücklich anerkennr. Poſtbeförderungsverträge mit den United States Line, die den
Schließlich unterbrach man die Sitzung, um einem Redaktionsaus= ſofortigen Bau von drei 45000 Tonuen=Dampfern
ſchuß das Feld zu überlaſſen. Er ſollte eine Entſchließung formu=
lieren
, mit der ſich beide Teile einverſtanden erklären konnten.
Dieſer Entwurf wurde nach kurzer Debatte mit ½ Mehrheit
angenommen, der aber doch nur einen taktiſchen Waffenſtillſtand
bedeutet. Dem Parteiführer und dem Fraktionsvorſitzenden wird
darin Dank und uneingeſchränktes Vertrauen ausgeſprochen, wäh=
rend
gleichzeitig bedauert wird, daß die Mehrheit der Reichstags=
fraktion
anders als die Führung geſtimmt hat, wenn ihr auch zu=
gebilligt
wird, daß ſie dazu durch die verſtändliche und berechtigte
Sorge um die Not der Landwirtſchaft veranlaßt war. Die Op= Frage zu richten, ob ſie damit einverſtanden ſind, daß das neue
poſition gegen das Kabinett wird unter Ab=
lehnung
mit der Mitverantwortung für ſeine
Politik ausdrücklich aufrechterhalten, eine Unter=
ſtützung
des Kabinettes ſowie die Mitübernahme der Verantwor= wahlen für die Richter beim internationalen Gerichtshof nach dem
tung ebenſo betont abgelehnt, allerdings mit dem entſchei= neuen oder dem alten Statut zu erfolgen haben. Für Deutſchland
denden Zuſatz: es bleibt den Entſchlüſſen der
Partei und Fraktionsmehrheit überlaſſen, in
beſonderen Ausnahmefällen eine abweichende in den Neuwahlen einen deutſchen Richter im Haag erhalten wird,
Stellungnahme zuzulaſſen.
Aus dieſer Entſchließung läßt ſich viel herausleſen. Sie trägt
aber alle Anzeichen eines mühſamen Kompromiſſes in ſich. Ob die richtshof endgültig auszuſprechen, bevor die ſämtlichen anderen
Fraktionsmehrheit, deren Vertreter unter dem überſtimmten Mitgliedsſtaaten des Gerichtshofes das Abkommen ratifiziect
Fünftel ſind, ſich damit abfindet, iſt noch vollkommen ungewiß. Der
Parteivorſtand iſt der grundſätzlichen Klärung aus dem Wege ge=
gangen
. Die Einigkeit der Fraktion iſt keineswegs gerettet. Jeden=
falls
zeigte ſich am Freitag abend innerhalb der Fraktionsmehr=
heit
eine ſtarke Unzufriedenheit, die, wenn auch nicht zu einem
allgemeinen Austritt, ſo doch zu neuen Abbröckelungen führen
kann, falls es nicht in den nächſten Tagen gelingen ſollte, durch
perſönliche Bearbeitung beſonders des Grafen Weſtarp auch über

dieſe Schwierigkeiten noch hinwegzukommen.


Amerikaniſcher Widerſtand gegen den Beikrikt
zum Hagger Gerichkshof.
Genf, 25. April. (Priv.=Tel.)
Die neu erwachte Bewegung in der amerikaniſchen Oeffentlich=
keit
gegen den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Ständigen der Hauptangeklagte, der 24jährige Privatbeamte Bernardie, vernom=
Internationalen Gerichtshof im Haag hat in den Genfer Völker= men, der der Anklage zufolge der Führer der terroriſtiſchen Organiſa=
bundskreiſen
einige Beſorgnis hervorgerufen. Die Aufſehen er=
regende
Niederlage Hoovers bei der Ernennung des neuen Richters
zum Bundesgerichtshof, die Hoover gleichzeitig im Juriſtenaus= nardie, der eine ſchwarze Fahne auf der Agramer Kathedrale hißte.
ſchuß des Senats erlitten hat, deutet man in Genf dahin aus, daß
Hoover in dieſem Ausſchuß möglicherweiſe auch mit dem von ihm
in der Hauptſache perſönlich betriebenen Beitritt Amerikas zum
Haager Gerichtshof nicht durchdringen wird, obwohl man vorläufig Perſönlichkeiten der Leitung der kroatiſchen Bauernpartei jemals ge=
die
Ausſichten des Beitritts im Senat noch nicht für ganz hoff=
nungslos
hält. Unter dieſen Umſtänden gewinnt die Tatſache an
Bedeutung, daß der Völkerbundsrat ſich in ſeiner Maitagung mit in dem Gaſthof des Angeklagten Kuntie vier Revolver in Empfang ge=
der
Frage der Ratifikation des Abkommens über die Zulaſſung
Amerikas zum Haager Gerichtshof und die dadurch notwendig übergab und den vierten für ſich behielt. Er fügte allerdings hinzu,
werdenden Statutenänderungen des Gerichtshofes befaſſen wird.
Bis jetzt iſt das Geſamtabkommen zwar von faſt ſämtlichen Völker=

ohon
* (1
Wiir sud las vei Krarnsteorn
Mindellontgs.
(Zum 26. April.)
Wie indenburg die Regierungsgeſchäfte führt. Die wachſende
Laſt der Arbeit. Mein Tag müßte 48 Stunden haben. Die
Einteilung des Tages.
In den fünf Jahren ſeiner Tätigkeit als Reichspräſident hat
Hindenburg noch niemals die wachſende Laſt ſeiner Arbeit von
ſich abgewälzt, ſondern er hat ſtets trotz ſeines hohen Alters mit
unerbittlicher Strenge gegen ſich ſelbſt die Pflichten erfüllt, die
ihm ſein hohes Amt auferlegt. Bei der ungeheuren Fülle der
verſchiedenſten Aufgaben, die täglich ſeiner harren, iſt eine ſtrenge
Einteilung ſeines Tages die Vorbedingung für die Durchfüh=
rung
der geſamten Regierungsaufgaben. Hindenburg hält ſein
Amt durchaus nicht nur für eine repräſentative Aufgabe, ſon=
dern
er iſt ſowohl als Reichspräſident, wie als oberſter Kriegs=
herr
ſtets, darauf bedacht, die wichtigen Entſcheidungen perſön=
lich
zu treffen. Die große Oeffentlichkeit erfährt nur hin und
wieder, wie z. B. vor einigen Wochen bei der Regierungskriſe,
mit welcher perſönlichen Anteilnahme Hindenburg nicht nur die
Regierungsgeſchäfte verfolgt, ſondern auch erledigt. Um ſchon
frühzeitig am Tage ſeine Arbeiten beginnen zu können, ſteht er
regelmäßig um 7 Uhr morgens auf. Bevor er ſich an den Früh=
ſtückstiſch
ſetzt, macht er erſt einen ausgedehnten Spaziergang in
dem zu ſeinem Palais gehörigen Park. Dieſer Spaziergang
dauert meiſt je nach dem Wetter ½ Stunde bis eine Stunde. Um
½9 Uhr ſitzt der Reichspräſident mit militäriſcher Pünktlichkeit
beim Frühſtück, das er in Geſellſchaft ſeiner Familie einnimmt.
Die erſte Mahlzeit wird nicht ſehr lange ausgedehnt, denn ſchon
vor neun Uhr betritt Hindenburg ſein Arbeitszimmer, wo ſich
auf ſeinem Schreibtiſch inzwiſchen eine beträchtliche Anzahl von
Schriftſtücken aller Art, teils amtlichen, teils privaten Charakters
angehäuft hat. Die privaten werden ſchnell erledigt, während die
Durcharbeitung der amtlichen bis zum Vortrag des Staats=
ſekretärs
Meißner aufgeſchoben wird. Um ½10 Uhr findet dieſer
ſtatt, und nun werden alle diejenigen Geſchäfte erledigt, die die
Kanzlei des Reichspräſidenten betreffen. Briefe von Parteifüh=
rern
und Parteien, Adreſſen Petitionen und ein umfangreicher
politiſcher Briefwechſel mit Vertretern von Regierungen, Städten
uſw. muß jetzt erledigt werden. Es folgen daraufhin die Vor=
träge
der beiden Referenten, die die innerpolitiſchen und aus=
wärtigen
Angelegenheiten im Büro des Reichspräſidenten zu be=

Vom Tage.

Aus Anlaß der fünfjährigen Amtstätigkeit des Reichspräſidenten
von Hindenburg wird durch die Preußiſche Staatsmünze nach dem
Entwurf des Bildhauers Oskar Gloeckler eine Medaille Reichspräſident
von Hindenburg, 1925 bis 1930, in Bronze, Silber und Gold geprägt,
die demnächſt zur Ausgabe gelangt.
Die öſterreichiſche Regierung hat mit dem franzöſiſchen Auswande=
rungskomitee
ein Abkommen getroffen, wonach 15 000 öſterreichiſche
Erdarbeiter in einem Zeitraum von drei Jahren nach Frankreich ver=
mittelt
werden ſollen. Für die Auswanderung kommen nur Männer
in Betracht, die Mitnahme von Frauen iſt ausgeſchlofſen.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat der Reichsminiſter für Er=
nährung
und Landwirtſchaft auf Grund der ihm im Geſetz über die
Vermahlung von Inlandsweizen vom 4. Juli 1929 (Reichsgeſetzblatt I
Gührer glauben konnte. Herr Hugenberg ſelbſt hat zwar ziemlich Seite 129) gegebenen Ermächtigung, den Vermahlungsſatz für
Inlandsweizen entſprechend der bisherigen Regelung auch für
den Monat Mai 1930 auf 50 v. H. feſtgeſetzt.
Im Prager Abgeordnetenhaus kam es bei der Be=
platzt
, daß im Laufe der zehnſtündigen Sitzung ſprechung der blutigen Zuſammenſtöße, die ſich am Oſterſonntag in
einigen Ortſchaften der Tſchechoflowakei zugetragen haben, zu hef=
tigen
Sturmſzenen.
Im Herbſt dieſes Jahres wird in Athen der erſte Kongreß
Politik der einzelnen Balkanſtaaten untereinander und dem Ausland
gegenüber möglichſt einheitlich zu geſtalten.
Mit 41 gegen 31 Stimmen nahm der amerikaniſche Senat
einen Zuſatzantrag des Senators Harris zu dem neuen Einwanderungs=
Einwanderer von 150 000 auf 81000 vermindert.
Der Prozentſatz der einzelnen Länder an dieſer Quote wird nicht
geändert.
Der amerikaniſche Generalpoſtmeiſter Brown unterzeichnete drei
vorſehen. Dieſe Schiffe, die eine Geſchwindigkeit von 28 Knoten ent=
wickeln
ſollen und 78 Millionen Dollar koſten werden, ſind
für den Verkehr zwiſchen New York und London bzw.
Hamburg in Ausſicht genommen.

bundsmitgliedern unterzeichnet, aber erſt von acht Staaten rati=
fiziert
worden. Der Völkerbundsrat hat deshalb die Abſicht, an
alle Mitgliederſtaaten des ſtändigen Gerichtshofes im Haag die
Statut noch vor der Vollverſammlung im September in Kraft
tritt, weil ſich ſonſt Unklarheiten darüber ergeben, ob die im Sep=
tember
von Rat und Vollverſammlung vorzunehmenden Neu=
iſt
die Entſcheidung darüber inſofern wichtig, als es bei der Er=
höhung
der Richter auf fünfzehn, wie ſie das neue Statut vorſieht,
den es bis jetzt noch nicht beſitzt. Man erwartet in Genf, daß die
Beratungen über dieſen Punkt für den amerikaniſchen Senat An=
laß
ſein werden, ſich über den Beitritt Amerikas zum Haager Ge=
haben
.
Der Belgrader Kroaken-Prozeß.
E.P. Belgrad, 25. April.
Nach Verleſung der Anklageſchrift im Prozeß Dr. Matſchek, die
mehr als zwei Stunden in Anſpruch nahm, beantragte der Hauptver=
teidiger
, der frühere Außenminiſter Dr. Trumbitſch, die Vertagung der
Verhandlung, da der Prozeß noch nicht verhandlungsreif ſei. Der
Verteidiger Coſtie beantragte die proviſoriſche Freilaſſung Matſcheks,
deſſen Geſundheit während ſeiner viermonatigen Unterſuchungshaft
ſchwer gelitten habe. Nach ſeiner Ueberzeugung ſei Dr. Matſchek un=
ſchuldig
; dafür ſpreche ſchon die Tatſache, daß er als Vorſitzender der
größten kroatiſchen Partei dieſe ſtets ruhig und beſonnen geführt habe,
ſo daß er unmöglich die ihm zur Laſt gelegte Tat begangen haben
könne. Auch eine Reihe anderer Verteidiger beantragte die Vertagung
der Verhandlung und forderte die probiſoriſche Freilaſſung ihrer weni=
ger
belaſteten Klienten.
Am zweiten Verhandlungstage des Terroriſten=Prozeſſes wurde
tion war, die Attentate gegen hochſtehende Perſönlichkeiten plante. Am
1. Dezember 1928, dem jugoſlawiſchen Nationalfeiertag, war es Ber=
In der heutigen Verhandlung zog Bernardie ſein in Agram bei der
Polizei und dann vor dem Belgrader Unterſuchungsrichter gemachtes
Geſtändnis zurück, da es ihm abgepreßt worden ſei, und nur das Ge=
ſtändnis
ſein Leben habe retten können. Er leugnete, irgendwelche
kannt zu haben, gab aber ſchließlich zu, daß er von dem ehemaligen
Major Begie, der ebenfalls angeklagt iſt, den Auftrag erhalten hatte,
nommen zu haben, von denen er drei Angeklagten je einen Nevolver
daß er nicht gewußt habe, um was es ſich bei der Waffe handelte.
Nach der Vernehmung des Hauptangeklagten wurde die Verhandlung
unterbrochen.

Zuſpihung der Lage in Ind
Gkößere Eingeborenen-Skreikkräffe gu
Bormarſch nach Peſchawar.
EP. Bombat
Die Meldungen aus Peſchawar lauten noch i
beunruhigend. Das Geſchäftsleben iſt in der Staz
Unruhen vollſtändig zum Stillſtand gekommen.
Polizei=Abteilungen durchziehen ununterbrochen
der Stadt, um neue Unruhen ſofort im Keime zu
Verſammlungen unter freiem Himmel ſowie das
Waffen iſt verboten. Nach amtlichen Angaben ſimn
ten Unruhen 20 Inder getötet und 19 verletzt won
8 lebensgefährlich.
Unbeſtätigten Meldungen aus Lahore zufolge
Grenzorten Kohgt und Charſadda zu neuen Unruh
Wie es heißt, ſollen ſich größere Streitkräfte von
auf dem Vormarſch nach Peſchawar befinden. Pan
Flugzeuge ſollen ihnen entgegen geſchickt worden ſe
graphendrähte auf der Straße nach Peſchawar ſind
ſtändiſchen durchſchnitten und die Brücken verbar
den. Die Wachen am Zugang zum Kohat=Paß
worden.
In Miſures mußte die Polizei auf ſtreikende 9
Kolar=Goldbergwerken das Feuer eröffnen, weil d
die Minen zu ſtürmen und die Streikbrecher gewa
Arbeit abzuhalten verſuchten. Dabei wurden 20
verletzt. In der Stadt Miſures patrouillieren eber
und es herrſcht eine Art Belagerungszuſtand.

EP. Rangoo
Im Zuſammenhang mit den Unruhen in Chitt a
bellen die Munitionsdepots in Brand ſetzten und F
ſonen erſchoſſen, ſind hier 18 Verhaftungen vorgens mun
Kurz nach Eintreffen des Dampfers Chakdara
Indiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft nahm die
gründliche Durchſuchung des Schiffes vor und ver ſie
dächtige Bengalen. Der Dampfer hatte Chittag
Ausbruch der Unruhen in der Stadt verlaſſen, ur Kru
daß ſich einige der Rebellen an Bord befanden.
In Peſchawar iſt die Ruhe einigermaßen w.
worden. Wie ernſt aber die Lage noch immer vor
betrachtet wird, geht aus der Tatſache hervor, di ſ
iſchen Frauen und Kinder aus Peſchawar evakuie
Ein Brief Macdogalds ag den völkerb 170

M

ge.
LP. Geri

Durch einen Brief des engliſchen Premiermi
nald an den Geueralſekretär des Völkerbundes i E
offizielle Verbindung zwiſchen den Londoner
handlungen und den Abrüſtungsarbeiten des
geſtellt. In ſeinem Schreiben erinnert Macdona
ſchließung der Vollverſammlung des Völkerbunde.
tember 1929, in der die Hoffnung ausgeſprochen
Londoner Verhandlungen, der Abrüſtungs=Vor 6
Völkerbundes die Möglichkeit gäbe, eine allgemein
mung über die Methoden zur Herabſetzung und
Seerüſtungen zu finden. Macdonald weiſt wei
daß die letzten Beratungen des Abrüſtungs=Vor
zum April 1927 und ſpäter ohne Ergebnis gebl
franzöſiſche und engliſche Vertretung in London
aber über die Annahme einer gemeinſamen Begr=
einig
werden können. Die Konferenz jedoch habe
ſchränkt, von dieſer Vereinbarung nur Kenntnis z
verſchiedene Delegationen dazu Vorbehalte gemac
Rüſtungsübereinkommen zwiſchen Amerika, Engl
beruhe bereits auf dieſer Methode, die in den Be
terausſchüſſe der Londoner Konferenz niedergele
Berichte, ebenſo wie der Vertragstext, und die
werden dem Völkerbund überſandt mit der Bitte
denten und den Mitgliedern des Abrüſtungs=Vo
Kenntnis zu bringen.
Der Brief Macdonalds ſchließt, mit der 2
Konferenz von London ſtellt einen Fortſchritt übe
hinaus dar, die bis jetzt auf dieſem Teilgebiet
ſind. Wir hegen die feſte Hoffnung, daß der 9
ausſchuß in dem Ergebnis unſerer Arbeiten eit
blickt, der eine Erleichterung ſeiner Aufgabe z1
wird.

arbeiten haben und meiſt meldet ſich auch der militäriſche Re=
ferent
des Reichswehrminiſteriums, um den oberſten Kriegs=
herrn
über neue und wichtige Angelegenheiten zu unter=
richten
. Dieſe Vorträge ziehen ſich oft bis 12 Uhr hin, da die
Fülle der Arbeiten oft einen gewaltigen Umſang annimmt. Auch
über die bedeutendſten Zeitungsnachrichten wird der Reichsprä=
ſident
durch einen kurz zuſammengefaßten Vortrag unterrichtet,
wie er auch früher in der Zeit der Monarchie bei den deutſchen
Kaiſern üblich war.
Damit iſt die Arbeit des Vormittags allerdings noch nicht
erſchöpft. Eine regelmäßige Rubrik in den Zeitungen bilden die
Mitteilungen, daß der Reichspräſident einen Botſchafter oder Ge=
ſandten
, einen Diplomaten oder Wiſſenſchaftler, einen Vertreter
fremder Regierungen oder politiſcher Parteien oder irgendeine
andere hervorragende Perſönlichteit des öffentlichen Lebens
empfangen hat. Es handelt ſich hier ſtets nur um die Wochentage,
die der Arbeit gewidmet ſind, während die beſonderen Empfänge
zu feſtlichen Angelegenheiten nicht erwähnt werden ſollen, da ſie
nicht in die Arbeitstage fallen. Punkt ½2 Uhr wird von Hinden=
burg
das Mittageſſen eingenommen, ſobald nicht außergewöhn=
liche
Ereigniſſe hinderlich ſind. Hindenburg legt Wert darauf,.
ſein Mahl im engſten Kreiſe der Familie einzunehmen. Bald
nach dem Eſſen zieht er ſich zurück, um eine Stunde der Ruhe zu
pflegen. Bevor er um 4 Uhr am Nachmittag den Tee einnimmt,
hat er ſchon die kurze Zeit dazu benutzt, neuerſchienene politiſche
oder militäriſche Schriften, die ihn beſonders intereſſieren, durch=
zuſehe
. Um ½5 Uhr beginnt die Arbeit des Nachmittags, die ent=
weder
in ſeinem Arbeitszimmer erledigt wird, oder bei ſchönem
Wetter im Park, wo Miniſter und hohe Beamte zu eingehenden
Beſprechungen der Lage empfangen und zu einem kurzen Spa=
ziergang
eingeladen werden. Dieſe Unterredungen dauern oft
bis um ſieben Uhr, wo Hindenburg ſein Abendbrot einnimmt.
Handelt es ſich um wichtige Angelegenheiten, dann lädt Hinden=
burg
ſeine Beſucher auch zum Eſſen ein, um zu einer Klärung
der ſchwierigen politiſchen Fragen zu gelangen. Daneben wird
die Arbeitszeit Hindenburgs noch von Einladungen aller Art in
Anſpruch genommen, denen er folgt, wie z. B. zur Eröffnung
von Ausſtellungen, politiſchen Feierlichkeiten, Einweihungen,
militäriſchen Veranſtaltungen uſw. Auch Künſtler, wie Bild=
hauer
, Maler, Photographen, denen er Sitzungen gewährt, neh=
men
einen Teil ſeiner Arbeitszeit in Anſpruch. Die Briefe, in
denen den Künſtlern die Einwilligung Hindenburgs mitgeteilt
wird, geben genau auf die Minute die Zeit an, wo ſie im Reichs=
präſidentenpalais
zur Arbeit erſcheinen müſſen, denn pünktlichſt
betritt Hindenburg den Raum, um zu einem neuen Kunſtwerk
Veranlaſſung zu geben. Hindenburgs Wort, daß ſein Tag 48
Stunden haben müßte, erſcheint danach durchaus berechtigt zu

ſein. Nach dem Abendbrot legt der Reichspräſide
entweder allein in ſeinem Arbeitszimmer zu le
Freundeskreis einige Stunden zu unterhalten,
ſchlägt. Dann iſt der gewöhnliche Arbeitstag zu
Reichspräſident begibt ſich zur Ruhe. Ein Tag
ſeitiger Tätigkeit iſt abgeſchloſſen.

Freiburg, Br.: Profeſſor Dr. Martin Herdeg!
auf den Lehrſtuhl der Philoſothie an der Univerſität
folger des Geheimrats Ernſt Troeltzſch erhalten.
Marburg: In der Philoſophiſchen Fakultät iſt
für deutſche Philologie Dr. Luiſe Berthold
a.o. Profeſſor ernannt worden.
Köln: Zur Wiederbeſetzung des erledigten Lehr
heilkunde (an Stelle von Prof. A. Pröbſting) iſt ein
Dr. Ernſt Engelking in Freiburg i. Br. ergan
das Ausſcheiden des Geh. Medizinalrates Prof. Friedr
Lehrſtuhl der inneren Medizin iſt dem Ordinarius 2
ger, Direktor der Medizimiſchen Klinik in Freiburg
den. Der durch die Emeritierung des Geh. Medizi
Tilmann erledigte Lehrſtuhl der Chirurgie iſt dem ord
Hofrat Dr. Hans von Haberger an der Medizin
Düſſeldorf angeboten worden.
Dresden: In der mathematiſch=naturwiſſenſch
der Techniſchen Hochſchule ſind die Privatdozenten Sta.
Erich Saupe, (mediziniſche Röntgenkunde und
Nöntgengbteilung am Johannſtädter Krankenhaus
zinalrat Dr. Franz Schob (Pſychopathologie des Ki
Abteilung für Nerven= und chroniſche Kranke der Heil
ebenda, zu nichtplanmäßigen a.o. Profeſſoren ernann
Jena: Ernannt wurde der Privatdozent Dr. 7
tingen vom 1. April 1930 ab zum ordentlichen Profefſ!
Petrographie und Kriſtallographie an der hieſigen U.
folger von Geh. Rat Prof. G. Linck. Als Nachfolg
Profeſſors der Kunſtgeſchichte Dr. Paul Weber iſ
Stirnemann zur Leiterin des Stadtmuſeums ert
Greifswald: Dem Privatdozenten Dr. Arthur
planmäßige a.o. Profeſſur für anorganiſche Struktur
verſität Leipzig angeboten worden.
Hamburg: Der Privatdozent für allgemeine Pa
logiſche Anatomie Dr. Paul Schürmann hat ei
ſektor an das Pathologiſche Inſtitut der Univerſitä,
folger von Prof. Julius Wätjen erhalten.
Kiel: Der Privatdozent der Mathematik Dr.
iſt zum nichtbeamteten a.o. Profeſſor in der phill
ernannt worden. Der Rektor der Kieler Univer
Hooer wurde in der Hauptverſammlung der Geſ
in Wien zum korreſpondierenden Mitglied ernannt.

[ ][  ][ ]

e Religionskampf in Sowjetrußland

glanr2 äntlicher Religionsgemeinſchaften. Einſchmelzung aller Glocken zur Ankerſtühung der
us1 igliſierung. Verſchrokkung mekallener Grabkreuze. Erſchießungen von Prieſtern.

elongteß der Gokkloſen.

eiſt 1 Propaganda in Stadk und Land.
EP. Warſchau, 25. April.
er Warzewſki aus Moskau berichtet, hat dort
ten Jahrestages des Beſtehens der Organi=
nacht
der Gottloſen eine feierlicher Kongreß
Vo=ſitzende des Gottloſenverbandes, Jaro=
lons
) ſeinem Bericht, daß der Verband gegenwärtig
hem glieder und 10 000 atheiſtiſche Zellen
and führe den Kampf gegen ſämtliche
einſchaf ten und beſitze eine antiortho=
aſoliſche
, eine antimohammedaniſche und eine
w. Die Geſamtauflage der Zeitſchriften für die
Urm inda betrage eine halbe Million. Zur Heran=
ſe
er Agitationskadres ſeien an den Sowjet=
ſtar
35 Lehrſtühle für Atheismus ge=
Foes Außerdem ſeien in früheren Klöſtern
he 4 antireligiöſe Muſeen eingerichtet
l3 wfkij erklärte weiter, daß die Unterdrückung
integrierenden Beſtandteil des Fünfjahres=
z
m entſprechend dieſem Plan die Mitglieder=
erbandes
auf 17 Millionen Erwachſene und 12
fus ſche und Kinder gebracht werden müſſe. Die
ias Fünfjahresplanes müſſe ſich gleichmäßig mit
uni Religion in Sowjetrußland entwickeln.

ma hi chrichten aus Sowjetrußland haben ergeben,
mp / ſen die religiöſen Gemeinſchaften mit größter
wird. Die chriſtlichen Kirchen und Sekten
bi! Kampf ebenſo zu leiden, wie die jüdiſchen und
hif Vereinigungen. Die Germania veröffent=
F nde Einzelheiten: Nachdem das Verbot des
Gi faſt in der ganzen Sowjetunion durchgeführt
hay nmehr der Petersbunger Sowjet der Regie=
ſor’
g gemacht, noch im Laufe des Jahres 1930
kS eſtlos zur Unterſtützung der Indu=
einzuſchmelzen. Die Rote Zeitung,
der Roten Armee, berichtet, daß auf dem
tärfriedhof die Grabkreuze aus Me=
ernund
verſchrottet wurden. Dieſelbe
Vorſchlag, dieſes Verfahren auf allen Fried=
NuF1 I. Nachdem die engliſche Kirche in Petersburg
ASl n geſchloſſen wurde, geſchah dasſelbe jetzt mit
ſtäl Predigerſeminar des Biſchofs Malmgreen.
wei beiteruniverſität wurde eine beſondere athe=
7 Leben gerufen, deren Aufgabe Agitation
a1 da in Stadt und Land ſein ſoll. Täg=
AAhrichten über Schließungen von Kirchen und
X deren Umwandlung in Klubs und Kollektive.
9 kommenden Erſchießungen von Prie=
ſtändig
mit gegenrevolutionärer Propaganda
)eſem Grunde wurde z. B. im Kreiſe Twer der
hul nd ſein Küſter Machutin ſowie fünf Bauern
topol der Prieſter Merkulin erſchoſſen, in
ſc Pladimir verhaftet und zu ſechs Monaten Ge=
in
Tula der Prieſter Michailow verhaftet
Schärfe wirkt ſich in den letzten Monaten die
rjüdiſchen Gemeinden aus. In Kiew
F3 iſche Wohlfahrtsgeſellſchaft geſchloſſen und ihr
znahmt. Der Vorſitzende, Profeſſor Lurje,
ſe geſtellt. Die großen Synagogen in Peters=
u
ſind geſchloſſen, die Kultgeräte wurden be=
I meinden aufgelöſt. Nach amtlichen Angaben
Revolution in der Sowjetunion
n geſchloſſen und beſchlagnahmt.
mit ſtarker jüdiſcher Bevölkerung, wie z. B.

in Smolenſk, gibt es keine offene Synagoge mehr. Die jüdiſchen
Kommuniſten ſtehen zum größten Teil ganz auf dem Standpunkt
ihrer Partei und beteiligen ſich an der Verfolgung der jüdiſchen
Religionsgemeinſchaften. Beſonders ſcharfe Maßnahmen werden
gegen die Zioniſten getroffen, von welchen allein im Gouverne=
ment
Odeſſa in letzter Zeit 400 verhaftet wurden. Die G.P.U.
behauptet, daß unter den Zioniſten und Rabbinern eine ſtarke
Organiſation gegen die Sowjetregierung beſteht und verfährt
entſprechend gegen dieſe Elemente. Die Sowjetongane gehen auch
mit Verwaltungsmaßregeln gegen die ihrem Glauben treuen
Juden vor. Die jüdiſchen landwirtſchaftlichen Kolonien werden
zwangsweiſe in Kollektivwirtſchaften verwandelt. Aus jüdiſchen
Privathäuſern werden ſilberne Leuchter und andere Wertſachen
beſchlagnahmt unter dem Vorwande, daß ſie Kultgegenſtände
ſind. Auch die mohammedaniſchen Kirchengemeinſchaften ſind von
der Verfolgung nicht ausgeſchloſſen. In der Baſchkiren=Republik
wurden 45 Moſcheen geſchloſſen.
Kommuniſtiſche Zeme.
Neue Verhafkungen im Falle Weſſel.
* Berlin, 25. April. (Priv.=Tel.)
Vor einigen Monaten wurde in Berlin ein nationalſozialiſti=
ſcher
Student namens Weſſel ermordet. Erſt nach langen Be=
mühungen
der Kriminalpolizei gelang es, feſtzuſtellen, daß die
Mörder Kommuniſten waren, die im Einverſtändnis mit der
Wirtin Weſſels gehandelt hatten. Die Wirtin war in das beſetzte
Gebiet geflüchtet, konnte aber doch verhaftet werden. Ihre Aus=
ſagen
haben, wenn auch offenbar auf Umwegen, die Polizei auf
die Spuren der richtigen Täter geführt. Am Freitag ſind in Ber=
lin
5 Perſonen verhaftet worden, darunter Max Jambowſki, der
Führer einer kommuniſtiſchen Sturmabteilung, deſſen beiden
Brüder, ein Arbeiter und eine Kontoriſtin, die gemeinſam mit der
Wirtin den Mordplan vorbereitet und durchgeführt hatten. Sie
ſind durch die Wirtin, die ſelbſt Kommuniſtin war und deren
Mann dem Roten Frontkämpferbund angehörte, aufgefordert
worden, ſich des Nationalſozialiſten in geeigneter Weiſe anzu=
nehmen
. Nicht weniger als 15 Kommuniſten hatten ſich bereit
erklärt, dem Rufe Folge zu leiſten.
Die Fünfzehn zogen nach der Frankfurter Allee, der Woh=
nung
Weſſels. Ilſe Kron, die Kontoriſtin, wurde hinaufgeſchickt,
um feſtzuſtellen, ob Weſſel zu Hauſe ſei. Sie ging wieder hinun=
ter
, ließ die Tür hinter ſich offen, und ſämtliche fünfzehn Per=
ſonen
zogen leiſe die Treppe hinauf. In der Küche wurde noch
einmal Kriegsrat gehalten, ſämtliche Attentäter entſicherten ihre
Revolver. Höhler, Rückert und Kalinſki drangen in Weſſels
Zimmer ein und ſchoſſen ihn nieder. Nach der Tat zogen ſich
ſämtliche Beteiligten in eine Gaſtwirtſchaft zurück und ſchwuren,
kein Wort verlauten zu laſſen. Jeder, der ein Wort ſpräche, ſolle
der Parteifeme verfallen und durch eine Kugel zum Schweigen
gebracht werden.
Schon bei früherer Gelegenheit iſt der Beweis erbracht wor=
den
, daß es in der Kommuniſtiſchen Partei ein geheimes Gericht
gibt, das auch ſchon ſeine Opfer gefordert hat. Daß bisher allzu=
viel
über die Beſeitigung von Kommuniſten durch eigene Partei=
freunde
nicht in die Oeffentlichkeit drang, iſt eben darauf zurück=
zuführen
, daß die Parteifeme außerordentlich gefürchtet iſt und
Kommuniſten, die die Parteigeheimniſſe kennen, auch wirklich den
Mund halten. Dieſe Parteifeme hat auch die am Mord Weſſels
Beteiligten abgehalten, zu Geſinnungsfreunden oder Bekannten
Andeutungen zu machen, und es dauerte Wochen lang, bis die
politiſche Kriminalpolizei genügend Material in Händen hatte,
um mit Erfolg zugreifen zu können.
Gleichzeitig ſind in Berlin einige weitere Verhaftungen wegen
des Vertriebes von hochverräteriſchen Schriften bei Reichswehr
und Schutzpolizei erfolgt.

Vor der Löſung der Oſkreparakionsfrage.

Es ſcheint, daß die langwierigen Pariſer Verhandlungen
über die endgültige Regelung der Oſtreparationen vor ihrem
Ende ſtehen. Die einſchlägigen Beſchlüſſe waren im Haag in den
letzten Tagen der Januar=Konferenz gefaßt worden, und zwar
in einer Rekordſitzung, die eine ganze Nacht andauerte und deren
Ergebnis ſelbſt den unmittelbar Beteiligten ziffernmäßig zunächſt
nicht ganz klar erſchien. Loucheur, der ſich um dieſe Verſtändigung
im Haag beſonders verdient gemacht hatte, ſollte die nachfolgen=
den
techniſchen Verhandlungen in Paris leiten und ihnen die
Form geben, die eine Verwirklichung des Geplanten geſtatten
würde.
Es war zweifellos keine leichte Arbeit, und ſie hat mit Unter=
brechungen
rund drei Monate gedauert. Wechſelſeitig warf man
ſich, beſonders aus dem ungariſchen und dem tſchechoſlowakiſchen
Lager, Sabotage vor, wobei es ſich vor allem um die Klauſel des
Artikels 250 des Trianon=Vertrages handelt, d. h. um das Recht
der Optanten, an das gemiſchte Schiedsgericht zu appellieren.
Wie die Löſung nunmehr gefunden worden iſt, iſt nicht be=
kannt
; in einem ſrüheren Stadium ſchien Ungarn bereit, in dieſer
Frage Konzeſſionen zu machen, wenn die Tſchechoſlowakei ihrer=
ſeits
das noch zu enteignende Gebiet von vornherein und ver=
träglich
begrenzen würde. In dieſen Auseinanderſetzungen
ſpielte offenbar auch die Frage der Endſumme eine große Rolle,
die bei der Unklarheit der Erſatzanſprüche enteigneter Optanten
in den verſchiedenen Nachfolgeſtaaten ſelbſt bei geeigneter For=
mulierung
ihrer Entſchädigungsforderungen nicht ohne weiteres
zu errechnen iſt. Weniger Schwierigkeiten ſcheint die Frage der
Finanzierung zu machen, da hierbei die Großmächte durch die
Bevorſchuſſung de von Ungarn nach 1943 zu leiſtenden jähr=
lichen
Betrages, der neben dem Anteil der größten Gläubiger=
mächte
an der ungariſchen Reparationsſchuld den Grundſtock des
erſten der beiden zu bildenden Pools darſtellt, und weiter durch
Bereitſtellung eines Vorſchuſſes von 100 Millionen Goldfranken
für den zweiten Pool die nötigen Mittel für Entſchädigung aller
Berechtigten ſchaffen.
Ueber die Einzelheiten des nunmehr getroffenen Abkommens
wird man erſt nach Vorliegen ſeines Wortlauts urteilen können.
Aber ſchon die Tatſache, daß eine Verſtändigung nach mehr als
10jährigen Kämpfen um die hier gelöſten Fragen und zwiſchen
den zum Teil in ſo ſtarken Gegenſätzen zueinander ſtehenden
Nachfolgeſtaaten überhaupt zuſtandegebracht wird, iſt erfreulich.
Beſonders aber zieht dieſe Verſtändigung ihr internationales
Gewicht aus der Tatſache, daß die allſeitige Ratifikation der
Haager Verträge von dieſen Sonderabmachungen abhängig iſt.
Wie bekannt, hat insbeſondere Italien ſeine Ratifikation zu die=
ſem
Abkommen in Beziehung geſetzt, da ihm andernfalls Laſten
entſtanden wären, denen nicht die entſprechenden Einnahmen
gegenüberſtünden. Auch für Ungarn wird man ſich dieſer Rege=
lung
beſonders freuen dürfen. Denn es iſt ihm im Haag die völ=
lige
Befreiung von fremden Pfandrechten und die Abgeltung
ſeiner Reparationsſchulden zugeſtanden worden, die mit dem
Jahre 1943 ablaufen, aber dieſe Regelung wäre unvollſtändig
geweſen, wenn es nicht zugleich ſichere Deckung für die Anſprüche
ſeiner Optanten gegenüber den übrigen Nachfolgeſtaaten erlangt
hätte.
Eines der trübeſten Kapitel der finanziellen und wirtſchafts=
politiſchen
Improviſationen aus den Pariſer Friedensverträgen
geht alſo jetzt ſeinem Abſchluß entgegen. Die erfreuliche Ini=
tiative
, die von der öſterreichiſchen Regierung ſeit der Beilegung
der öſterreichiſchen Reparationsfragen uſw. im Haag entfaltet
werden konnte, um der Volkswirtſchaft zu einem neuen Aufſtieg
zu verhelfen, zeigt, wie wichtig die formelle Entlaſtung der be=
teiligten
Mächte von derartigen Verpflichtungen und faſt noch
mehr als von der finanziellen Laſt, von der Sorge um Streit=
fragen
, iſt, die dauernd wertvolle Kräfte abſorbieren und den
Spannungszuſtand zwiſchen wirtſchaftlich aufeinander angewieſe=
nen
Nachbarn aufrecht erhalten. Auch in dieſem Sinne alſo wird
man die Beendigung des Streits um die Oſtreparationen als
einen großen Fortſchritt für die Völkergeſamtheit, als ein
Element der Ruhe und der Sanierung aufrichtig begrüßen
dürfen.
Die geſtrigen Vollſitzungen der Oſtreparations=Konferenz
haben nach Pariſer Morgenblättern gewiſſe Fortſchritte gezeitigt,
aber noch nicht zur endgültigen Einigung geführt. Ueber zwei
der vier abzuſchließenden Verträge iſt nahezu
völliges Einvernehmen herbeigeführt worden, nämlich
über das Abkommen betreffend die ungariſchen Reparationen und
über den Vertrag zwiſchen Frankreich, England, Italien, Rumä=
nien
, der Tſchechoſlowakei und Südſlawien über den B=Fonds.
Dagegen ſteht hinſichtlich der zwei Abkommen über die Bildung des
240 Millionen Goldkronen betragenden Agrar=Fonds, des ſoge=

G
Fa
8.
D
F
1
Ii
r

4-
Lri
UIE4
Hi
W1
W8A
i
F3:
7.

R
(e
Iel
i
Ri F-
1S
TO
ziu F41
5 Hi1
Wel
w Te,
R3
brd

Iſchen Badeärzke in Bad Elſter.

Sadeort Elſter bildete in dieſem Jahre den
wiſſenſchaftlichen Verhandlungen der deut=
Geſellſchaft. Den 45. Balneologen=Kongreß,
itz des Miniſterialdirektors Prof. Dr. Dietrich
ril ſtattfand, leitete ein Beſuch der ſchönen
anlagen der Univerſität Leipzig ein, wo die
chden Rektor der Univerſität und die Spitzen
Ißt wurden. Den Ehrenſchutz hatte der ſächſi=
Innern übernommen. Auch eine Reihe von
em Ausland, Oeſterreich, Ungarn, Tſchechoſlo=
tlien
waren erſchienen.
ugen des Kongreſſes ſtanden wiſſenſchaftlich
* Ind dürften dazu beitragen, das Anſehen der
ſteigern, das ſie an erſter Stelle dem wiſſen=
r
in ihnen herrſcht, verdanken.
ſäßte ſich mit drei Problemen, die im Vorder=
S ſtehen: mit der Wirkung des Eiſens in den
Wirkung der Moorbäder und mit der Kran=
Kurorten.
des Eiſens in den Heilquellen iſt jahrhun=
Die Unterſuchungen der letzten Jahre durch
Baudiſch über die Wirkung des Eiſens in
En Veranlaſſung gegeben, die Frage auch vom
ikt aus zu prüfen. Auf der Tagung berich=
ebnis
ihrer Unterſuchungen die Phyſiologen
2ale) und Privatdozent Lintzel (Berlin), der
nus (Wiesbaden) und viele andere.
lgen ergaben einſtimmig, daß das Eiſen,
Virkung man aus dem Gebiet der Arznei=
der
ärztlichen Praxis zu ſchätzen weiß, auch
Leſonders gut zur Geltung kommt und daß
ü9 Stahlquellen genannt, ihren alten Ruf
i7 war ſich auch darüber einig, daß das Eiſen
den zum Verſand gelangenden Wäſſern nicht
Sorausſetzung, daß die Füllung und der Ver=
techniſch
einwandfrei erfolgt.
und auf Grund der neueren Fortſchritte in
Demie auf Veranlaſſung der Zentralſtelle für
Eid nach allen Seiten hin erforſcht worden.
Oen feſtgeſtellt, daß ſie größere Wärmegrade
IId daß die Wärme tief in die Organe und
*S eindringt, ſo daß der Ruf der Moorbäder
De' Rheumatismus und Folgen von Entzün=
Dane durchaus berechtigt iſt.

Die Diätbehandlung wurde auf Grund der wiſſenſchaftlichen
Unterſuchungen eine bereits ſeit vielen Jahren unter dem Vorſitz
von Prof. Strauß (Berlin) tätigen beſonderen Diätkommiſſion der
balneologiſchen Geſellſchaft eingehend beſprochen und die prak=
tiſche
Durchführung der Kurdiät außerhalb der Sanatorien er=
örtert
.
In einer geſchäftlichen Sitzung wurde beſchloſſen, eine zweite
Auflage des vor 25 Jahren zum erſtenmal erſchienenen Deutſchen
Bädebuchs vorzubereiten.
Im Laufe der Tagung wurden die muſtergültigen modernen
Kur= und Badeeinrichtungen ſowie die vielſeitigen Sportanlagen
in Bad Elſter beſichtigt. Anſchließend wurden die aufſtrebenden
Kurorte Brambach und Oberſchlema ſowie die altbewährten
Lungenheilſtätten Reiboldsgrün und Carolagrün beſucht.

* Konzeri der Bücherſtube Bodenheimer.
Der fünfte Abend der Vortragsreihe 1929/30 der Bücherſtube
A. Bodenheimer hatte den erwarteten Erfolg; kein Wunder, es
gab ein Wiederſehen mit Kapellmeiſter Roſenſtock. Der war
über’n großen Teich gegangen, und was er dort erlebt hat,
macht ihm als Künſtler nur Ehre. Dieſe Empfindung hat ſicher
das geſamte Publikum geſtern geteilt; denn es empfing den
Künſtler mit demonſtrativem Beifall, und Roſenſtock mußte am
Schluß des Abends mit ſeinen verdienſtvollen Kollegen unge=
zählten
Hervorrufen Folge leiſten. Roſenſtock als Pianiſt iſt ein
Unicum unter den Kapellmeiſtern; er iſt ein Anſchlagskünſtler,
wie es wenig Pianiſten gibt, und Stilgefühl, Rhythmus, Ge=
ſtaltungskraft
, mit einem Wort, das Kapellmeiſterliche, iſt meiſter=
lich
ihm zu eigen. Das Schuberttrio Opus 90 muß zuerſt genannt
werden; hier geſellten ſich zu ihm ſeine Partner, Edmund Weyns
und Auguſt Eichhorn, beide vom Staatstheater Wiesbaden,
als ausgezeichnete Spieler zu einer Geſamtleiſtung, die mit Recht
bejubelt wurde; die Wiedergabe ſtrahlte die ganze ſonnige Schön=
heit
und Tiefe der Empfindung, die dieſes Werk durchtönt, wider.
Nicht ganz glückte in Zuſammenſpiel und Wirkung das H=Dur=
Trio Opus 8, das den Abend eröffnete; hier vermißten wir in
der Geige innere Wärme und ſeeliſche Beſchwingtheit. Schnell
ſchwand aber das im anmutigen Mozart=Trio, Köſchel Nr. 564,
von dem namentlich der letzte Satz in abgeklärter Schönheit des
Tons und in tadelloſem Zuſammenſpiel erklang; im Schubert=
Trio fanden ſich dann Spieler und Hörer im Genuſſe des Gebens
und Empfangens. Ein ſchöner Abend.
O.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der 1. Internationale Kongreß für pſychiſche
Hygiene findet vom 5.10. Mai in Waſhington ſtatt. Von dem
Programm=Komitee ſind zu Referaten oder zur Diskuſſion, zum Teil
zu beiden, aus Deutſchland folgende Mitglieder des Vorſtandes des
Deutſchen Verbandes für pſychiſche Hygiene aufgefordert: Sommer=
Gießen, Weygandt=Hamburg, Roemer=Illenau, Kolb=Erlangen, Simon=
Gütersloh; im übrigen u. W. Rüdin=München Birnbaum=Berlin,
Frede=Weimar. Mitglieder des Internationalen Organiſationskomitees
ſind die Herren Sommer, Weygandt und Römer, die auch vom Aus=
wärtigen
Amt im Einverſtändnis mit dem Reichsminiſterium des In=
nern
als deutſche Delegation unter Führung Sommers benannt ſind.
Letzterer gehört auch dem Europäiſchen Viererkomitee, zuſammen mit
Toulouſe und Genil=Perrin in Paris ſowie Ley in Brüſſel an. In
dem Organiſationskomitee des Kongreſſes ſind 30 Länder aus ſämtlichen
Erdteilen vertreten. Das Programm umfaßt 45 Referate aus dem Ge=
biet
der erweiterten Pſychiatrie und pſychiſchen Hygiene unter Berück=
ſichtigung
der Nachbargebiete (Erziehungs= und Gefängnisweſen uſw.).
Die vom Deutſchen Verband für pſychiſche Hygiene veranſtaltete
Studienfahrt mit der Hapag, die am 23. April in Hamburg beginnt
und am 26. Mai endet, iſt zuſtande gekommen. Es iſt alſo eine be=
trächtliche
Beteiligung von Deutſchland ſowohl bei den Referaten und
der Diskuſſion wie bei dem allgemeinen Beſuch des Kongreſſes gewähr=
leiſtet
.
* Vom 6.9. Mai dieſes Jahres werden bei C. G. Boerner in
Leipzig Dubletten der Kupferſtichſammlung ber Eremitage zu Lenin=
grad
und anderer ſtaatlicher Sammlungen der Sowjet=Union nebem
anderen Beiträgen aus in= und ausländiſchem Privatbeſitz aus dem
15.18. Jahrhundert verſteigert. Nach dem mir vorliegenden Katalog
handelt es ſich um eine außerordentlich intereſſante Zuſammenſtellung
von Kupferſtichen alter Meiſter in durchweg ſehr gutem Zuſtand, ferner
um eine große Anzahl Rembrandt=Dubletten aus ruſſiſchem Beſitz.
Von beſonderem Intereſſe dürften auch zahlreiche Holzſchnitte ſein,
zum Teil ſehr ſchöne Exemplare von Dürer; denn ſeit nahezu drei
Jahren wurde nur ſehr wenig Holzſchnittmaterial bei Verſteigerungen
angeboten. Unter den Stichen aus dem 18. Jahrhundert treten beſon=
ders
60 Farbendrucke hervor, die von unberührter Friſche ſind, da ſie
ſeit ihrem Entſtehen in Mappen geruht haben.
Am 9. und 10. Mai verſteigert Boerner eine Sammlung Hand=
zeichnungen
des 15.18. Jahrhunderts, die eine recht intereſſante Ge=
ſchichte
haben; ſie ſtammen aus der berühmten Handzeichnungen= Samm=
lung
Heinrich Campes, gingen dann zum Teil an die Familie Haſſe=
Hannover über, ehe ſie an Geh. Rat Ehlers, Göttingen, dem jetzigen
Beſitzer kamen, und treffen nun wieder mit den Teilen, die der Samm=
lung
Vieweg=Braunſchweig gehören, in Leipzig zuſammen. Es ſind
ſchweizeriſche, italieniſche, niederländiſche und franzöſiſche Blätter.
Ergänzt werden dieſe Beſtände noch durch die Handzeichnungen= Samm=
lung
des Mannheimer Sammlers Dr. Gaa, die faſt ausſchließlich hol=
ländiſche
Meiſter des 17. Jahrhunderts umfaßt.
Beide Kataloge ſind reich an Abbildungen in ausgezeichneter
Wiedergabe.
Dr. W.

[ ][  ][ ]

nannten Fonds 4, noch die Zuſtimmung Ungarns aus. Man er=
wartet
jedoch, daß die darauf bezüglichen Vorſchläge, die vom
Außenminiſter Walko der ungariſchen Regierung unterbreitet wor=
den
ſind, angenommen werden und daß die Unterzeichnung des
Abkommens ſpäteſtens am Samstag ſtattfinden kann. Im großen
und ganzen ſind die Verhandlungen beendet, und man wartet
lediglich auf die ungariſche Antwort, die, ſo hofft und wünſcht man,
zuſtimmend ausfallen möge.
Die Liquidakion der Reparakionskommiſſion.
Die Reparationskommiſſion hat heute begonnen, ihr eigenes
Grab zu graben. Die im Youngplan vorgeſehene Spezialkommiſſion
hat im Quai d’Orſay ihre erſte Sitzung abgehalten, der noch an=
dere
folgen werden, um den Organismus der Reparationskommiſ=
ſion
, ſoweit er von dem Neuen Plan übernommen wird, auf die
B.J.3. zu übertragen. Es handelt ſich dabei vor allem um die
Prüfung der deutſchen Reparationszahlungen in der Zwiſchen=
periode
vom 31. Auguſt 1929 bis 1. Mai 1930, um die Vernichtung
der alten deutſchen Schuldverſchreibungen (Bonds A, B. C uſw.)
ſowie um die Uebernahme der Vollmachten der Reparationskom=
miſſion
durch die B.J.3. Dieſe Arbeiten werden vorausſichtlich
zwei Wochen in Anſpruch nehmen.
* Mit der Ingangſetzung der Bank für Internationale Zah=
lungen
in Baſel werden ſämtliche Inſtitutionen überflüſſig, die
bisher mit dem Reparationsproblem befaßt waren, weil die
Baſeler Bank jetzt auf Grund des Youngplanes die deutſchen Zah=
lungen
erledigt. Infolgedeſſen rüſtet ſich Herr Parker Gil=
bert
, der Generalzahlungsagent in Berlin, bereits zur Abreiſe.
Vor ſeiner Abreiſe wird er allerdings den letzten Rechen=
ſchaftsbericht
ſeiner Tätigkeit noch vorlegen. In
Deutſchland wird es dann nur noch das Reichsfinanzminiſterium
als einzige Stelle geben, die für die Abwicklung der Reparationen
in Frage kommt. Das Zentralorgan der Gläubigerſtaaten war
bisher die Reparationskommiſſion in Paris, die hier mit der
Deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion zuſammen arbeitete. Die Kriegs=
laſtenkommiſſion
befindet ſich bereits in Auflöſung, während die
Reparationskommiſſion ſelbſt der Liquidation überantwortet wor=
den
iſt. Dieſe Repko, wie ſie kurz genannt wurde, war eine der
unerfreulichſten Einrichtungen, die uns das Verſailler Diktat be=
ſchert
hat. Sie ſtellte den Gerichtsvollzieher dar, der aus Deutſch=
land
die Reparationen herausholen ſollte. Aus Eigenem hat ſie
in den letzten zehn Jahren nichts geſchaffen. Auch die Zahlungs=
bonds
A, B und ( aus dem Londoner Abkommen vom Jahre 1921
werden jetzt abgelöſt und vorausſichtlich durch die Repko vernichtet
werden, wenn ſich nicht einige Muſeen für dieſe Dokumente inter=
eſſieren
ſollten. Seit der Herrſchaft des Dawesplanes war die
Repko immer mehr in den Hintergrund getreten, da ſie lediglich
die Berichte Parker Gilberts entgegennahm, die aber auch mit
der B. J.3. in Fortfall kommen.

Heſſiſche Polikik.
* Der Geſetgebungsausſchuß des Landkags
wurde in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der ihm vorliegenden
Tagesordnung fertig. Die Kommuniſten hatten beantragt, den
ehemaligen Polizeidirektor von Worms Klapp=
roth
, ohne Anſpruch auf Ruhegehalt ſofort aus dem Staatsdienſt
zu entlaſſen, jedoch überſehen, daß es ſich dabei um einen ſtädti=
ſchen
Beamten handelte. Der Ausſchuß erklärte ſich daher zur Be=
handlung
des Antrages als unzuſtändig.
Ein volksparteilicher Antrag aus dem Dezember vorigen
Jahres noch forderte eine unverzügliche Ausſchüttung
von Liquidations=Goldpfandbriefen und Gold=
Kommunalobligationen durch die Landeshypo=
thekenbank
. Er wurde für erledigt erklärt, da inzwiſchen von
der Landeshypothekenbank eine neue Ausſchüttung in die Wege
geleitet iſt und die Regierung zuſagte, ſich auch für weitere Aus=
ſchüttungen
einzuſetzen.
Der Haus= und Grundbeſitzerverein für Bingen und Um=
gebung
hatte eine
Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft
beantragt. Der Ausſchuß beſchloß mit 5 4 Stimmen bei einer
Enthaltung, die Eingabe durch die Regierungsantwort für er=
ledigt
zu erklaren. In dieſer Antwort wird erklärt, daß die Be=
hauptung
des Vereins, daß eine Wohnungsnot kaum mehr beſtehe
und die gleichen Lockerungsmaßnahmen wie in Preußen eintreten
könnten, jeder tatſächlichen Unterlage entbehre. Die Verhältniſſe
hätten ſich auch im Binger Bezirk gegen früher nicht weſentlich
geändert. Dazu würden die preußiſchen Erleichterungs=
maßnahmen
vielfach überſchätzt. Nur auf dem
flachen Lande könne allmählich die Tätigkeit der
Wohnungsämter ausgeſchaltet werden. Eine ſo=
fortige
und allgemeine Aufhebung der Wohnungszwangswirtſchaft
müſſe ſich aber heute noch zu Ungunſten der minderbemittelten und
der kinderreichen Familien auswirken.
Eine längere Ausſprache entſpann ſich über folgenden deutſch=
nationalen
Antrag: Der Kampf gegen eine religiös=ſittliche
Jugenderziehung, wie ſie in Artikel 1 des heſſiſchen Volksſchul=
geſetzes
garantiert wird, iſt ſtärker denn je entbrannt, was in der
zunehmenden Verbreitung des bolſchweiſtiſchen Atheismus mit
ſeinen relegions= und chriſtentumsfeindlichen Tendenzen ſcharf und
klar zutage tritt. Es iſt deshalb dringend notwendig, der
Verweltlichung unſerer Jugenderziehung in allen Schulen
entgegenzuwirken,

ſprache wurden einige Sonderfälle angeführt. Die ſchriftliche
Regierungsantwort wurde von einem Teil der Ausſchußmitglieder
als ungenügend beanſtandet. Daraufhin gab Staatspräſident Dr.
Adelung noch mündliche Präziſierungen. Er betonte, daß die
Regierung in allen Fällen, in denen Beſchwerden zur Kenntnis
gebracht werden, einſchreiten, und ſtreng darüber wachen werde,

daß die Ueberzeugung Andersdenkender nicht m
Religionsunterricht entſprechend Artikel 1 do=
erteilt
werde. Mit den Stimmen des Zentrums

dieſen Antrag ſtimmten nur die So=
ten
, während der demokratiſche Vertrete;
enthielt.
Eine Reihe von Eingaben aus dem G
verwaltung wurden, meiſt entſprechend der B.
abgelehnt oder für erledigt erklärt.
In der kommenden Woche wird, auch der
Landtages zu einer kurzen Sitzung zuſammentret
Tagung der Deutſchen Volksparkei
M.
Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volr
4. Juli in Mainz zuſammentreten. Man hofft.
Vorbereitungen ſo weit gediehen ſind, daß die
des Streſemann=Denkmals erfolgen kann. Mi
ſtandsſitzung iſt eine große öffentliche Befreiut
Mainz geplant. Die Liſte zum Erwerb von BI.
Streſemann=Ehrenmal in Mainz hat Geheim
Opel mit 3000 Mark eröffnet.
Wiederaufhebung des Stahlhelmp=
Rheinland und Weſtfalen
* Berlin, 25. Apr E=
Die Reichsregierung hat eine Anregung ne
laſſen, um über die Frage zu ſprechen, ob da.
für Rheinland und Weſtfalen noch weiter aufre
ſoll. Mehr kann das Reich, nicht tun, da das
Zuſtändigkeit Preußens gehört. Für den Auge
Intereſſe, wie die Anregung, ehe ſie überhauy
durch die vorzeitige Veröffentlichung einer ger
tiert werden ſollte. Die Germania, die de
Intrige gegen den Reichskanzler Brüning ver
auch ſehr deutlich und hält es für notwendig,
Zentrum ſich bei Zeiten um dieſe Dinge kümn E
Wir haben noch nicht vergeſſen, welche Schn
Vergangenheit von preußiſchen Amtsſtellen der
Marx gemacht worden ſind, und ſpricht dann e
die bei den geſpannten Beziehungen zwiſche
Koalitionsparteien zu denken geben könnte.

10 HHadar
auf alle 6810b
Kinderwagen
HaNfe
bei
Zetzsche
Ernſt=Ludwigſtr. 19.

A

Für
Pianofortelager
ſehr geeignete Aus=
ſtellungsräume
im
Zentr. d. Stadt gel.
z. vm. Näh. Geſch.*

für Perſonenwagen,
mogl. in der Nähe
d. Wittmannſtraße,
per ſofort zu mieten
geſucht. Angebote
mit Preisangabe u.
3. 34 an die Ge=
ſchäftsſt
. d. Bl. (*so

Suche f. m. Sohn z.
Mai möbl. Zim.
Nähe d. Techn. H.
Off. mit Preis an
A. Schmid Wwe.,
Offenbach a M..
Bismarckſtr 43, erb.
(TV. 6825)
Möbl. Zimmer
zu mieten geſucht.
Ang. mit Preis u
3. 21 a. d. Geſch. (*

Sep. möbl. Zimmer
von jungem Herrn
(Nähe Waldſtr.) z.
1. 5. zu mieten ge=
ſucht
. Angeb. unter
3. 23 a. d. Geſch. (

Kleiner Laden zu Jg. Fräul. ſucht gut
einer Bäckereifiliale möbl., ſaub. Zim.,
geſucht. Angeb. mit Nähe Luiſenplatz.
Preis u. 3. 35 Gſch.* Ang. u. 3. 27 Gſch.

Junges Ehep. ſucht
leer. Zimmer
mit Küche od. groß.
Zim. (beſchl.=fr.)
Ang. u. 3. 22 Geſch.

2 möbl. Zimmer in
einer Etage od. ein.
Hauſe z. 1. Mai ge=
ſucht
. Ang. u. 3. 38
an die Geſchäftsſt.

10. 2 möb. Zi.
mit Küche f. jung.
Ehepaar mit Kind
zu miet. geſ. Ang.
u. W. 123 Geſch. C

Beſchlagnahmefreie
1-2 leere Zim.
mit Küche zu miet.
geſucht. Angeb. u.
W. 125 a. d. Geſch.*

Student ſucht möbl.
Zimmer(Sonnenſeite)
Heinr. Sponheimer,
Frankfurt a.M., Zei=
ſelſtr
. 42 III. (Il6831

Suche 23 Zimmer=
Wohnung. Auch Neu=
bau
. Baukoſtenzuſch.
b. z. 2000 Mk. k. ge=
geb
. werd. Ang. unt.
3. 15 a. d. Gſt.

Beſchlagnahmefreie
D 4ölümer Boylängen
in Darmſtadt oder nähere Umgebung zu
mieten geſucht Abfindung, Umzugskoſten
oder Inſiandſetzungskoſten können über=
nommen
werden. Angebote mit Angabe der
Miete u. R68 an die Geſchäftsſtelle. 5675b

(II. BIn,94

o Sagt lächelnd Tankwart Carl.
in Ordnung
Mit dem beruhigenden Gefühl der Sicherheit
fährt die Dame weiter. Ihr Wagen ist mit
DAPOLIN und STANDARD MOTOR OIL. aus-
reichend
versorgt. Die Reifen sind vorschrifts-
mässig
aufgepumpt, und das Kühlwasser ist
ergänzt; dazu hat Tankwart Carl Auskunft
über den richtigen Weg gegeben. Den vorbild-
lichen
Dapolin-Dienst weiss auch die Dame am
Steuer zu schätzen, und sie kommt immer wieder.
Tanken Sie an der roten Dapolin-
Pumpe, hier finden Sie immer einen
zuvorkommenden Tankwart Carl.
Hervorragende Erzeugnisse Freundliche Bedienung
Das ist Dapolin-Dienst!
OMI OEITA
nach modernstem Verfahren hergestellt
V
ESSO. STANDARD MOTOR OIL
DEUTSCH-AMERIKANISCHE PETROLEUM-GESELLSCHART

Student ſucht gut
Kinderl. Ehep. ſucht Suche 12 leere Z., /Möbl. Zimmer od. Ruh
evtl. m. etw. Koch=/Manſ. Nahe Eſcholl= ſolides Ehepaak möbl. Zimmer im
Ver. ZIm. M. Rl. gelegh. auch Man= brückerſtr. v. berufs=lſucht 1 oder 2 Zim. Tintenviert. Zuſchr.

Angeb. unt W. 114ſſarde. Angeb. unter tät. Hrn. z. miet. geſ. mit Küche. Angeb, u. mit Preisangb. unt.
a. d. Geſchäftsſt. (* 3. 32 a. d. Gſchſt. 7I Ang. u. 3. 28 Gſch. * 2, 52 Geſchäftsſt. (* L. 97 a. d. Gſt.

Bettfe
Reint
(elektriſcher
Inletts, Drelle, Be
Metall=. Holz= u.
Spiralmatratzen i
Neuanfertigen u.
Beiten und 7
Jakob Heyt
Tapeziermeiſter, Beſſun e

SFRü
jeder Art werd
Auch in Halbſcht
Maschinenstricke
Schulzengaſſe

An- und
Verkaut von BI
Gold- Antiken Silber!
Kurtz- Wulf,

Student ſucht (
helles Zimmer.
Ang. u. 3. 26 Geſch.

Suche g. möbl. Zim.,
Stadtmitte, möglichſt
ſeparat. Angeb. mit
Pr. u. 3. 7 Gſt.

Nähmaſchine.
gut erh., z. vk. Näh.
Gr.=GerauerWeg 13
pt., Garteneing. (

Faſt neues, hell. gut.
Sommerkleid (Gr.48)
zu verkauf. Wiener=
ſtraße
80, I.

Billiges Aus=
nahme
-Angebot!
3 Herren=
Zimmer
Bücherſchrank 2 Im.
1,80 u. 1,70 m breit,
in Eiche mit pplierter
Türe, (6861
weit unter Preis
abzugeben
Gg. Mederle
Bleichſtraße 27.

Ou kaumft ahr shadenscn
U
Mhrltaren Fohrad MorhMie
Büro und Ausstellungsraum Darmsta
gegenüber dem Hauptbahnhof

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 26. April.

mnt wurden: am 2. April der Verſorgungsanwärter Karl
aus Wieſeck zum Amtsgehilfen am Chemiſchen Laborato=
ndesuniverſtät
Gießen mit Wirkung vom 1. April 1930 ab=
Nril; die Lehrer Karl Appenheimer, zu Mörfelden

=Gerau) zum Lehrer an der Volksſchule zu Unter=Sensbach
cl. Wilhelm Göttmann zu Unter=Sensbach (Kreis Er=
ehrer
an der Volksſchule zu Ober=Ramſtadt (Kreis Darm=

hech 73 Rettig zu Rohrbach (Kreis Erbach) zum Lehrer an der

zu Falken=Geſäß (Kreis Erbach), Friedrich Obmann zu
Kreis Darmſtadt) zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=
Urhile
bict treis Darmſtadt); am 16. April: die Lehrer Johannes
dornberg (Kreis Groß=Gerau) zum Lehrer an der Volks=
=Gerau, Valentin Gieg zu Nieder=Wieſen (Kreis Alzeh)
an der evangeliſchen Volksſchule zu Lampertheim (Kreis
Wilhelm Mendel, zu Angenrod (Kreis Alsfeld) zum
* Volksſchule zu Rainrod (Kreis Alsfeld), Georg Pfeifer
auſen (Kreis Gießen) zum Lehrer an der Volksſchule zu
(greis Bensheim), Wilhelm Schwarz, zu Schlierbach
heim) zum Lehrer an der Volksſchule zu NiederIngelheim
en). Joſef Winter zu Klein=Rohrheim (Kreis Groß=
Lehrer an der katholiſchen Fortbildungsſchule zu Gerns=
tien
Groß=Gerau); am 17. April: die Lehrer Jakob Gilch
n (Kreis Groß=Gerau) zum Lehrer an der Volksſchule zu
ilßu greis Groß=Gerau), Philipp Weil, zu Mörfelden (Kreis
* zum Lehrer an der Volksſchule zu Lindenfels (Kreis Bens=
n
2. April: die Lehrer Afred Koch zu Mörfelden (Kr.
zum Lehrer an der Volksſchule zu Homberg (Kreis Als=
Schmidt zu Stockſtadt (Kreis Groß=Gerau) zum Lehrer
ſchule zu Eichenrod (Kreis Lauterbach), ſämtlich mit Wir=
April 1930 ab; die techniſche Lehrerin Johanna Köh=
zheim
zur techniſchen Lehrerin an der Mädchenfortbildungs=
ezirk
Ober=Ingelheim (Kreis Bingen) mit Wirkung vom
0 ab.
gemeinde Beſſungen 1865 E. V. In der außerordentlichen
mlung, die am Mittwoch im Kneipſaal der Beſſunger Turn=
d
. wurde der Studienaſſeſſor Dr. Hans Kraft einſtimmig
cher gewählt. Die Leitung der Verſammlung lag in Hän=
enſprechers
, Studiendirektors Kiſſinger.
ereien zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten.
Bi5 hof ſollte geſtern abend eine Verſammlung der Kom=
ttfinden
, in der der frühere Nationalſozialiſt, jetzt
m Schmidt=Hamburg ſprechen wollte. Die National=
atten
ein ſtarkes Störungsaufgebot entſendet. Da
uentſtehen drohten, wurde die Verſammlung, in der
miſch herging, polizeilich aufgelöſt. Nach der Auf=
Verſammlung ſchienen Zwiſchenfälle auf der Straße
den Parteien unvermeidlich. Nach Einſetzung des
fa mandos wurden, die Demonſtranten in die Ernſt=
O Ludwigſtraße abgedrängt und zerſtreut. Dabei iſt
ue nbekannter Seite ein Schreckſchuß gefallen. Die
wurden zeitweiſe abgeriegelt. Zwei Schupobeamte
mt verletzt, der Täter ſiſtiert. Auf dem Ballonplatz
ere Anſammlungen ohne Zwiſchenfälle von der Poli=
Das Ueberfallkommando blieb den größten Teil
Nas ber in Alarmbereitſchaft.

Die neuen Hekoga=Verträge.

Vom Vorſtand, der Hekoga wird mitgeteilt:
Seit der Januar=Sitzung des Aufſichtsrates der Hekoga hat der
Vorſtand, entſprechend den damals aufgeſtellten Forderungen und ge=
äußerten
Bedenken, Verhandlungen zur Abänderung und Verbeſſerung
des Vertragswerkes geführt, die wichtige Aenderungen ergeben haben,
deren Inhalt nachſtehend mitgeteilt wird:
Unabhängig von den Verträgen iſt es gelungen, durchzuſetzen, daß
Ruhrgas und Saargas der Aufnahme von einigen
Vertretern der Hekoga in den Aufſichtsrat ihrer
Geſellſchaften zugeſtimmt haben. Mit dieſer Zuteilung von
Aufſichtsratsſitzen in den Produktionsgeſellſchaften, iſt eine bedeurſame
organiſche Verflechtung der Verbraucher= und Lieferanten=
Intereſſen in der deutſchen Gaswirtſchaft angebahnt.
Die Verträge ſelbſt zeigen in der neuen Faſſung folgende Ver=
beſſerungen
:
Im Gaslieferungsvertrag fällt der 2prozentige Verluſt=
zuſchlag
für Worms, Darmſtadt und Gießen, ebenſo wie für Mainz
fort (8 2). Die Qualitätsbeſtimmungen (8 3) wurden präziſer gefaßt
und die Berückſichtigung des Abnehmer=Intereſſes gewährleiſtet (8 4).
Die Tarif=Preiſe (8 6) wurden durch einen beſonderen Anhang Zah=
lenbeiſpiel
zu den Hekoga Ruhrgas=Saargas=Verträgen erläu=
tert
und damit auf die erwünſchte Klarheit gebracht. Die vielfach ge=
äußerte
Befürchtung, es werde eine Preisverteuerung durch Abgaben
der Lieferanten an Eiſenbahn und private Grundſtückseigentümer ein=
treten
(8 6II. 6) iſt durch die neue Schlußprotokollnotiz Nr. 7 beſeitigt
wonach dieſe Abgaben ebenſo wie bereits beſtehende Steuern ausdrücklich
von der Weiterberechnung an die Hekoga ausge=
ſchloſfen
werden.
Eine bedeutende Verbeſſerung erfuhren auch die für Fälle höhe=
rer
Gewalt vorgeſehenen Beſtimmungen (früher 8 7. Die bis=
herigen
Verpflichtungen, von Ruhr=Saar wurden zu zwei neuen
Paragraphen (8 7 und 8 8) erweitert und ſchärfer gefaßt, wobei die
Streik= und Ausſperrungsklauſel beſeitigt wor=
den
iſt.
Die Verpflichtung zur Vorhaltung von Behälterraum (8 1.5)
wurde durch die Ausſchaltung einzelner Tage mit beſonders hoher
Spitzenabgabe für die Hekoga weſentlich erleichtert (Schlußprotokoll
Nr. 1)
Zum Mantelvertrage wurden ebenfalls ſehr bedeutſame
neue Erklärungen in das Schlußbrotokoll eingefügt. Vor allem wurde
8 11, deſſen Sinn es iſt, die Abnehmer in den Genuß etwaiger umwäl=
zender
techniſcher Erfindungen zu bringen, der aber vielfach in einem
für die Abnehmer ungünſtigen Sinne ausgelegt worden iſt, dahin er=
läutert
, daß techniſche Umwälzungen und Erfindungen, wenn ſie die

Verwertbarkeit oder den Handelswert des Gaſes für
die Gaslieferanten erhöhen, nicht zu einer Preiserhöhung
berechtigen. Als Gasverſorgungsgebiet der Hekoga (8 1) gilt nach dem
derzeitigen Stande der Mitglieder das geſamte Gebiet des Landes
Heſſen.
Im Gemeinſchaftsvertrage der S.F.G. (Südie
Fernleitungsgeſellſchaft) wurde eine wichtige Aenderung des Stim=
menverhältniſſes
zugunſten der Hekoga vorgenommen. Der
Hekoga ſind nunmehr an der Fernleitungsgeſellſchaft 51 Prozent, d. h.
die abſolute Mehrheit, zugeſtanden. (8 2). Wichtig iſt ferner, daß das
geſamte Induſtriegas des Hekoga=Gebietes und der Nachbar=
gebiete
bei der S. F.G.=Rechnung in Anſatz gebracht wird (8 5).
Entſprechend dem Stimmenverhältnis wurde der Hekoga ferner im
Geſellſchaftsvertrage der Vorſitz des Aufſichtsrat=
zugeſtanden
. (8 8.)
Im Mainzer Pachtvertrage wurden die Beſtimmungen
verſchärft, die den tarifrechtlichen Schutz der Arbeiter
ſicherſtellen (8 9).
Von der größten Bedeutung für das ganze heſſiſche Gebiet iſt aber,
daß im Mainzer Pachtvertrage Ruhrgas jetzt keine Möglichkeit
mehr hat, den Betrieb nach 10 Jahren ſtillzulegen,
dielmehr zu deſſen Fortführung auf die geſamte Vertragsdauer ver=
pflichtet
iſt. (8 11). Hierdurch ſind auch die Bedenken wegen eines
Fortfalles der Gaskokserzeugung in Mainz nach zehn Jahren
beſeitigt. Ferner iſt das im Mainzer Werk liegende Sicherheits=
moment
für die ganze Vertragsdauer gewährleiſtet, das trotz der
äußerſten Sorgfalt, mit der neuerdings die Rohrverlegung erfolgt, an=
geſichts
der Neuartigkeit der Ferngasverſorgung doch noch nicht ohne
Bedeutung ſein dürfte.
Andererſeits hat die Hekoga ſelbſt jetzt das Recht auf Weiter=
führung
des Mainzer Werkes erhalten (8 11), wenn Ruhr=
gas
etwa nach zehn Jahren von ihrem Anſpruch auf Pachtermäßigung
Gebrauch machen ſollte.
Offen iſt nur noch die Frage, wie die Anrechnung der in das
Gebiet ſüdlich der Südgrenze Heſſens abgegebenen Mengen auf die
Tarifſtaffel und die SFG.=Nechnung erfolgt, ſobald die Saar, mit der
Lieferung beginnt. Es iſt aber zu hoffen, daß auch hierüber eine Eini=
gung
erfolgt. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen.
Durch die vorſtehenden, zum Teil einſchneidenden Verbeſſe=
rungen
und Abänderungen, ſowie durch die Zuſätze im
Schlußprotokoll, die ſämtlich in der Richtung der von der
Kritik hauptſächlich gegen das Vertragswerk vorgebrachten Bedenken
liegen, ſind die Verträge nunmehr in eine Form gebracht, von der an=
zunehmen
iſt, daß ſämtliche Teilhaber der Hekoga ihr zuſtimmen.

nlets, Dell /, *
Metall, 5uf 1
ralmatratze *
ſeuanferigen
Beiten u
ob5

s den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia,
ſehr ſympathiſchen und ſehr intereſſanten Harry= Piel=
ſchen
im Feuer. Der ausgezeichnete und vielſeitige,
ler wie als Artiſt gleich gute Filmkünſtler ſcheint ſich in
Rock des Feuerwehrmannes wohl zu fühlen. Es iſt ſchon
Feuerwehrfilm, der aber geſchloſſener iſt, ſowohl in der
in den Bildfolgen. Der die Handlung übrigens als neben=
nen
läßt und die Szenenumrahmung in den Vordergrund
Szenen laſſen einen feſſelnden Einblick tun in die Feuer=
en
Dienſt einer modernen Großſtadtfeuerwehr. Auch gran=
von
Rieſenbränden entrollen ſie, die ungemein wirkſam ge=
nd
die techniſchen Möglichkeiten des Films eklatant er=
hervorragende
Technik, die in erſter Linie auf ſenſationelle
gertchtet iſt, läßt auch hinwegſehen über auffallende Un=
Selbſt Harry Piel kann nicht mit bloßen Händen dauernd
ilken und glühende Eiſen anfaſſen und mitten in Flammen
ſelbſt Feuer zu fangen. Das iſt, wie geſagt, nicht ſehr
al Harrh Piel in anderer Beziehung ſchnell und reichlich
bei der hübſchen Kaſſiererin des Automatenreſtaurants
denn auch ſehr begreiflich erſcheint. Aber das bringt ihn
uchtskonflikte mit ſeinem Brandmeiſter, was dann die Fabel
det.
programm bringt neben einer tollen Groteske einen hüb=
Im aus Samland, dem Friſchen und Kuriſchen Haff und
Oſtſeeſtrand.

Aus dem Gerichksſaal.

en Betrugs im Rückfall hatte ſich ein 50jähriger Mann aus
r dem Bezirksſchöffengericht zu verantworten. Er iſt ein
hopath, der ſeine Straftaten alle im Alkoholrauſch begeht.
alb von früh auf oft in Anſtalten und Internaten und
ange gut, wie ihm der Alkohol entzogen war. Er war zu=
us
auf einer Geflügelfarm als Geflügelwärter angeſtellt.
Stellung aber im März, weil er in Freiburg i. Br. eine
re Stellung antreten wollte. Er kam mit ſeinem Gelde
Frankfurt, wo er es in Geſellſchaft bis auf den letzten
ank, und nun fing ſofort wieder ſeine ſtrafbare Tätigkeit an.
ir die Geflügelfarm, von der er kam, einen Brutapparat.
1 2 Mark Proviſion auszahlen. 2 Mark weitere Probiſion
einem Geflügelzüchter, bei dem er 1000 Eintagsküken be=
wei
weiteren Fällen bekam er nichts. Der Vertreter der
ſchaft wies darauf hin, daß es im neuen Strafgeſetz mög=
e
, ſolche Menſchen in Anſtalten zu internieren. Die Nei=
unkſucht
laſſe ſich bei dem Angeklagten durch Strafe nicht
das noch gültige Strafgeſetz die Internierung nicht zu=
rragte
er acht Monate Gefängnis. Das Gericht erkannte
bzüglich ſechs Wochen Unterſuchungshaft. Ein Teil der
erlaſſen werden, wenn der Verurteilte ſich freiwillig nach
zriger landwirtſchaftlicher Arbeiter aus Münſter (Kreis
bei einem Bauern in Heppenheim beſchäftigt. In der
auf 10. März verſchwand er, nachdem er in die Hofreite
ar und das Fahrrad des Bauern mitnahm. Er habe ſich
gen Lohn ſchadols halten wollen. Der Angeklagte iſt ſchon
her wegen Diebſtahls und Hehlerei vorbeſtraft und im
enfalls. Das Gericht verurteilte ihn zu vier Monaten Ge=
ſchweren
Diebſtahls abzüglich einen Monat Unter=

Meine Aukofahrk am Sonnkag?
Darmſtadt Ober=Ramſtadt
Hahn rechts ab am Ortsausgang nach Wembach, dann links
vor dem Ort Straßenkreuz
Waſſerwerk Groß=Bieberau
Brensbach im Ort links
Höllerbach Vorſicht, enge Durchfahrt!
Hummetroth hinter dem Ort erſten Abzweig rechts ſteil ab
Forſtel Mümling=Grumbach Michelſtadt
Erbach Marbach (Frühſtücksraſt) Hetzbach
Beerfelden
Hirſchhornerhöhe auf der Höhe links
Rothenberg im Ort Vorſicht!
Kortelshütte viele Kurven.
Hirſchhorn (Mittagsraſt, Schloßbeſichtigung)
83,0 Km.
Neckarſteinach (Schwalbenneſt)
Neckargemünd Menzers Griech. Weinſtube
Heidelberg Darmſtadt . .
78/4 Km.
.

Geſamtſtrecke 161,/4 Km.

DDormslaau

rsteinach

Metrrgntna

Mitgeteilt vom Starkenburger Autvmobil=C(ub.
Sitz Darmſtadt A. D.A.C. Fernſprecher 3177.
Meie
Prassel-Kaftee kisch geröstet Sohulstr. 10 8

Hefſſiſches Landestheater. Großes Haus Kleines Haus Samstag,
26. April 2022.30 Uhr
Rivalen
T 23, R 13 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe1
Preiſe 1.0010.00 Mk. Rr
Dreimal Offenbach
komiſche Operetten von
Jaques Offenbach
K 14 Zuſatzmiete XI
Bühnenvolksbund
Preiſe 1.507.50 Sonntag,
27. April 18.3022 Uhr
Tannhäuſer
C 21
Preiſe 1,2012.00 Mk. 14.3017 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Heſſenlandmiete III 10
Preiſe 1 206.00 Mk.
19.3022.30 Uhr
Die Kaſſette.
Zuſatzmiete IV 10
Preiſe 1.507.50 Mk. Montag,
28. April 3023 Uhr
3. Volkskonzert des
Landestheater=Opcheſters
Preiſe 0.753,00 Mk. Leine Vorſtellung Dienstag,
29. April 19.3022 Uhr
Rivalen
4 22
Preiſe 110 Mk. 19 3022 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten v.
Jagues Offenbach
K 14. Zuſatzmiete
Bühnenvolksbund
Preiſe 1.507.50 M: Mittwoch,
30. April 19.3029 Uhr
Die Bohéme
B21
Preiſe 1.0010 00 Mr. 2022 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel
Eurt Götz mit Enſembl
Breiſe 1.207.20 Mk. Donnerstag,
1. Mai 19.3022 Uhr
Ein Walzertraum
Geſch oſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf 194538 Uhr
Die Dreigroſchenoper
Geſchloſſene Vorſtellung
Kein Kartenverkauf Freitag,
2. Mai 2022 Uhr
Schwanda
der Dudelſackpfeifer
D 22
Preiſe 1.0010.00 Mk. 2022 Uhr
Konzert=Abend
Johannes Biſchoff
Preiſe 1, 2, 3 Mk. Samstag,
3. Mai 1922 Uhr
Don Giovanni
C22, T, Gruppe 4, 5 u. 6
Preiſe 1.0010.00 Mk. 1517 Uhr
Lady Fanny und die
Dienſtbotenfrage.
Heſſenlandmiete 1 11
Preiſe 1.206.00 Mk.
2022 Uhr
Volksvorſtellung
Die andere Seite
Preiſe 1.003 00 Mk. Sonntag,
4. Mai 1982.15 Uhr

Sthello
Heſſenlandmiete II, III 11
Preiſe 1.2012 Mk. 19.3022.,00
Der Kaiſer von Amerika
Zuſatzmiete V 11
T, Gruppe 7 und 8
Preiſe 1.206.00 Mk.

MODISCHE SACHLCHKET
TECHNISCHE VOLLKOMMENHEITR
AUNob-KlKOFFEIVE GUALNTAI !
ABEWAHRTE PREISWÜRDIGKEITF

ERZEUGNIS DER GRUSSIEN DEUTSCHEN SCHUHFABRIK
DARMSTAD
OWIGSTRASSE 13
LUDWIGSTRASSE 13

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 26. April 1930

Alk=Darmſtadk, Vereinigung für
Oeisgeſchichke und Heimakkunde.
299. Veranſtalkung.
Volksglauben, Sitten und Gebräuche im März, im April
und in der Oſterzeit.
Aus dem großen und weiten Gebiet der Volkskunde gab der
Vorſitzende des Vereins, Herr Philipp Weber, einen Ausſchnitt
über Volksglauben Sitten und Gebräuche in den Monaten März
und April und in der Oſterzeit‟. Der Redner führte u. a. aus:
Der März als der eigentliche Lenzmonat bildet die Zeit des
Kampfes zwiſchen der Macht des erſterbenden Winters und des
heraufſteigenden Frühlings. Kein anderer Monat iſt ſo reich an
Wetterregeln als dieſer. Der März greift dem Winter ans Herz.
ſo reimten unſere Alten. Der altgermaniſche Blitzgott entzündete
dem Glauben gemäß das Feuer der Frühlingsſonne, und nach dem
alten Volksglauben erwacht die winterſchlafende Tierwelt. Kuni=
gund
(3. März) macht warm von unt. Zu Gregor (12. März)
erwarteten unſere Ahnen Störche, Kraniche und Wildenten. St. Ger=
traud
(17 März) bezeichneten ſie als die erſte Sommerbraut,
und zwei Tage ſpäter, zu Joſephi blühen die erſten Märzveilchen.
Ganz beſonders wurde der 25. März, am Tag von Mariä Ver=
kündigung
, gefeiert, weil dann der Frühling den Winter über=
wunden
hatte. In vielen Gegenden trieb man an dieſem Tag das
Vieh zum erſten Male auf die Weide, auch wurde an dieſem Tag
die erſte Ackerfurche gezogen.
Der April als der Oſtermonat ſpielt im Volksleben ebenfalls eine
große Rolle. Eine weitverbreitete Volksſitte iſt am 1. April das
In=den=April=ſchicken‟. Der Volksmund reimt: Am 1. April
ſchickt man die Narren hin wo man will.. Daß man an dieſem
Tag ſeinen lieben Nächſten zum beſten hält, iſt altbekannt, ſo zum
Beiſpiel an dieſem Tag einen zur Apotheke ſchicken, um Krebsblut.
Mückenfett, oder beim Drogiſten roſagrüne Tinte, geſponnenen
Sand, Kieſelſteinöl oder gedörrten Schnee holen zu laſſen oder in
Bibliotheken ein Hieroglyphenverzeichnis, ſind altbekannte Sitten.
Auch die Sitte, jemanden unnütze Gänge machen zu laſſen, iſt
weitverbreitet, wovon der Ausdruck herſtammt, jemanden von
von Pontius zu Pilatus ſchicken.
Als erſter Feiertag im April gilt der Palmſonntag. Schon
in alten Zeiten war es an dieſem Tage Sitte, Palmzweige, als
Symbol des Sieges über den vernichteten Winter, zu tragen.
Mannigfach ſind die Gebräuche an dieſem Tage. In vielen Gegen=
den
iſt die Palmenweihe eine altverbreitete Sitte. Dieſe werden
vielfach unter den Dachſparren des Hauſes aufbewahrt, ſie ſollen
Schutz gegen Feuer und Blitzſchlag ſein. In vielen Gegenden
Heſſens wird, wenn eine Feuersbrunſt entſteht, ſofort auf dem
Herd ein Feuer angezündet und geweihte Zweige hineingeworfen
und ſo dem Feuer Einhalt geboten. Auch krankem Vieh gibt man
Waſſer zu trinken, in dem geweihte Palmzweige ſtecken.
Der auf den Palmſonntag folgende Mittwoch heißt im Volks=
mund
der krumme Mittwoch, weil an dieſem Tag der Richter
das Recht beugte und Chriſtus verurteilte. In manchen Gegenden
verſammelt man ſich an dieſem Tag mit Ratſchen, Hämmerchen
Knarren und anderen Lärmwerkzeugen,, die, wenn die Glocke
ſechs und zwölf ſchlägt, in Bewegung geſetzt werden. Man nennt
dies die Rumpel=Mette‟.
Auch der Gründonnerstag nimmt im Volksglauben, einen
breiten Raum ein. Im Mittelpunkt ſteht in vielen Gegenden
die Zeremonie des Fußwaſchens. Auch die Speiſen ſpielen eine
große Rolle an dieſem Tag, beſonders iſt es üblich, etwas Grünes
zu eſſen: grüne Pfannkuchen, Kräuterſuppen aus ſieben Kräutern,
Spinatkrapfen, auch Laubfröſche genannt uſw. An vielen Orten
backt man an dieſem Tag kein Brot, weil ſonſt der Regen ver=
brennt
, d. h. kein Regen kommt und die Gewitter am Ort vor=
überziehen
. Ein an dieſem Tag gelegtes Ei wird in manchen
Gegenden auf den Boden getragen; es ſoll gegen Blitzſchlag helfen.
Auch als Glückstag gilt dieſer Tag. Wer ſich an dieſem Tag vor
Sonnenaufgang ſtill in fließendem Waſſer wäſcht, bleibt von Un=
geziefer
bewahrt, und wer ein an dieſem Tag gelegtes Ei bei ſich
trägt, der kann am Kreuzweg die Hexen erkennen.
Auch die Karfreitagsgebräuche wurden beleuchtet, wie z. B.
das Wünſchelrutenſchneiden, das in manchen Gegenden noch Sitte
iſt. In der Frühe geht man ſtill hinaus und mit folgendem
Sprüchlein wird geſchnitten: Gott grüß dich, edles Reislein, im
Namen Gottes des Vaters ſchneid ich dich, im Namen Gottes des
Johnes fand ich dich, im Namen Gottes des heiligen Geiſtes ge=
rauch
ich dich. Solche Ruten heilen alle Krankheiten und helfen
chätze finden.
Einen breiten Raum nahmen die Sitten und Gebräuche und
r Volksglaube zu Oſtern ein, wie die altchriſtlichen Oſterſpiele, 7
ſchon im 14. Jahrhundert vorkommen; das Oſterwaſſer holen,
il es beilende Kraft hat und Schönheit verleiht; das Abbren=
der
Oſterfeuer; in der Frühe des Tages hinausgehen, um die
rſonne aufgehen zu ſehen, weil in ihr das Oſterlamm hüpft
man dann wahrnehmen kann. Ebenſo über das heute noch
vielen Gegenden verbreitete Oſterlachen wußte der Redner
erlei Heiteres zu berichten. Auch die Sitte des Oſtereier=
enkens
und der Oſterhaſe erwähnte der Vortragende. Der eier=
gende
Oſterhaſe galt im Mittelalter noch vielfach als feſt= 9
hende Tatſache. Ein eidesſtattlich beglaubigtes Protokoll eines 9
jörſters berichtet darüber wie folgt: Er habe einen Haſen, als er
nno 1752 mit ſeiner Frau, welche in Langenaltheim gebürtig, an
Bartholomä auf daſige Kirchweih gegangen, unterwegs an eyner
Eyche auf einer pfälziſchen Wildfuhr in der ſogenannten Haardt
gefangen und mit nach Hauſe getragen. Dieſer Haas, den er mit
Saemereien und Getreyd aufgezogen, ſey ſo groß als eine andre
Häſin der Wildniß geworden und hab das darauffolgende Frühjahr
im Monat März in einer alten hölzernen Truhe, in die er immer
geſperrt war, ein Ey geleget, anno 1754 im Märtz ein zweites und
im April ein drittes. Dann anno 1758 etzliche Wochen hinter=
einander
ein viertes und fünftes. Von dieſen Eyern habe der
Reichs=Erbmarſchall Graf von Pappenheim eins geöffnet, worinnen
nichts als weißes Waſſer geweſen ſey. Eines habe der Forſt= 6
meiſter von Drechſel zu Wendelſtein bekommen und die übrigen
drei habe er nebſt der Häſin, die ſie gelegt, nach Friesdorf ver=
bracht
. Aus dieſem Schriftſtück geht hervor, daß um die Mitte
des 18. Jahrhunderts der Glaube an den Oſterhaſen weit verbrei=
tet
war, ſonſt wäre dieſes Jägerlatein nicht in eine amtliche Ur=
kunde
aufgenommen worden. So wußte der Redner aus dem
reichen Satz der Volkskunde über Sitten und Gebräuche, Mytho=
logie
und Volksaberglauben manches Wertvolle und Heitere zu
berichten.
Redner des Abends für ſeine Darbietungen, und berichtete an=
ſchließend
über das zehnjährige Beſtehen der Vereinigung und die 3
Anfangsarbeiten und den Werdegang.
In Anſchluß gedachte noch Herr Philipp Weber des 125. Ge=
burtstages
von Hans Chriſtian Anderſen, deſſen Dichtungen und
Märchen bei uns und in der ganzen gebildeten Welt Volksgut ge=
worden
ſind. Er gab einen kurzen Lebensabriß dieſes Dichters,
woran anſchließend Herr Schauſpieler Eduard Göbel, der alle=

die 4o. Haugloerfammang oes Heſſtſchen Bynologen Bri

Die Hauptverſammlung nahm mit den Sitzungen der
Fachgruppen und der Arbeitsgemeinſchaften, der
kriegsbeſchädigten Philologen und der Studienaſſeſſoren
und Referendare ihren Anfang. Mit der Hauptverſammlung war auch
eine Tagung des Landesverbandes Heſſen des Deutſchen Altphilologen=
verbandes
verbunden. Wir werden über den reichen pädagogiſchen und
wiſſenſchaftlichen Ertrag der Hauptverſammlung noch beſonders be=
richten
.
Am heutigen Nachmittag fand die feierliche öffentliche Hauptver=
ſammlung
ſtatt, auf der der Vorſitzende des Vereins, Herr Studienrat
Monié=Darmſtadt, die Herren Staatsrat Block und Miniſterialrat
Glückert als Vertreter des Kultusminiſteriums, den Bürgermeiſter der
Stadt Bensheim, Dr. Angermeier, den Vertreter der Univerſität Gießen,
Profeſſor Herzog, den Vertreter des Deutſchen Philologenverbandes,
Geheimrat Mellmann=Berlin, den Vertreter des Landesverbandes Heſ=
ſen
des Reichsbundes der höheren Beamten, Oberbaurat Hauc= Darm=
ſtadt
, ſowie die Vertreter vieler weitenen Behörden und Organiſationen
begrüßen durfte.
Die Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden wies dann auf die
weſentlichen Punkte hin, die die Lage des höheren Schulweſens in Heſſen
heute bedingen, auf die erneute Belaſtung der höhenen Schulen durch
die jüngſten Sparmaßnahmen, auf die Gefahren, die darin lie=
gen
, daß der Staat in zunehmendem Maße die ihm obliegende Pflicht
der Unterhaltung der höheren Schulen, die im Intereſſe der Geſamtheit
des Volkes liege, abwälze auf die Kommunen (Koſtenregelung) und auf
die Eltern (Schulgelderhöhung). Er wandte ſich weiter gegen die jede
Erziehungsarbeit erſchwerende Ueberfüllung der Klaſſen (auf der Unter=
ſtufe
über 50, auf der Oberſtufe vielfach über 30, ja über 40 Schüler)
und zeigte wie groß heute der Abſtand ſei zwiſchen der Welt der theo=
retiſchen
Pädagogik und der praktiſchen pädagogiſchen Arbeit in der
Schule; dort iſt alles in Fluß und Bewegung. Pläne und Reformen be=
leben
die Theorie, alles zielt dort auf die beſte Erziehung ab; hier herr=
ſchen
aber als Folge der Sparmaßnahmen erſtickende Enge und Ein=
zwängung
in Verhältniſſe, die das Werk der Erziehung, um die die
Theorie ſich ſo eifrig bemühe, in der Wirklichkeit ſchwer hemmen.
Die Grüße des Kultusminiſteriums überbrachte Staatsrat Block,
der unter anderem ausführte:
Meine Herren, Sie wiſſen aus dem Munbe des Herrn Staats=
präfidenten
, daß nach ſeiner Ueberzeugung der Pbilologenverein
einen bedeutſamen Kulturfaktor im öffentlichen Leben darſtellt, und daß
er anerkennt, wie viel Kraft und Belehrung aus ihren Tagungen her=
vorgeht
, in denen Sie mit den großen Problemen der Zeit unabläſſig
und erfolgreich zum Wohle des ganzen Volkes ringen, und daß er gerade
deshalb den heſſiſchen Philologen und ihrer beruflichen Pflichterfüllung
volles Vertrauen entgegenbringt. Aus dieſer Einſtellung heraus hat
auch der Herr Staatspräfident, in den hinter uns liegenden
ſchweren Tagen ſich immer und immer wieder bemüht, die dem Lehrer=
ſtand
und der Schule aufzuerlegenden Opfer in gerade noch erträglichen
Grenzen zu halten, und er hat ſtets betont und die Hoffnung aus=
geſprochen
, daß dieſe Laſten und Sorgen dem Schul=
weſen
in abſehbarer Zeit wieder abgenommen wer=
den
möchten, damit Sie und wir befreit werden von hemmendem
Albdruck, der Zeit und Kraft mindert für die Erfüllung der inneren
Berufsarbeit. Wir haben ſelbſt die Gmpfindung, daß in dieſer Richtung

auch von uns im vergangenen Jahre nicht all das erfünt
Sie von uns erwarteten.
Ihnen all dies ſelbſt zu ſagen, war dem Herrn Sta
denten Bedürfnis; ich tue es in ſeinem Auftrag.
Meine ſehr verehrten Herren! Der Schulmann der Ge
vor ungeheuer ſchweven Aufgaben. Es liegt eine Tragil
dieſem Augenblick erhöhter Pflichten an den äußeren Fun
Schulbaues gerüttelt werden muß durch Verminderung d.
und durch ihre ſtarke Belaſtung, durch Erhöhung der
durch Beſchneidung der ſachlichen Aufwendungen, durch Ei
ruhige Tagesarbeit, die frei ſein ſollte von materiellen und
gen. Sie alle empfinden dieſes verhängnisvolle Zuſamn
höhter Anforderungen und finanzieller Enge. Und doch
noch leichter zu ertragen und zu überwinden, wenn ſich.
die Ueberzeugung aufdrängte, daß die hiermit verbunden
das Volksganze nicht immer von allen Schichten unſeres 9
wird. Vielfach wirddie Bedeutung derhöbe=
gegenüber
der Volksſchule als minder wf.
die Allgemeinheit angeſehen, mit der Wirk,
der bedrohten Volksſchule in kritiſchen Tagen Verteidie
Dieſe Liebe und dieſe Fürſorge für die Volksſchule iſt er
die Volksſchulbildung muß das Rückgrat unſerer Volk=
Auch der Philologenverein hat dies nie verkannt und gir
einig mit der Schulbehörde. Ich darf es daher aber auch
rechtigte Aufgabe des Philologenvereins bezeichn
laut und deutlich auszuſprechen, daß die höhere Sch.
einen ganz weſentlichen und ohne die ern
fahren für das Geſamtwohl nicht zu ver
genden Anteil der allgemeinen Volksbik
ſtellt, ſondern daß der Verein auch für die Verbreitu /
kenntnis arbeitet und ſich einſetzt. Die Volksbildung muß
ſie muß aber auch Angelegenheit ernſten Nachdenkens eine nn!
genoſſen ſein. Zum Volke gehören wir alle. Dem Vol
Schularten.
In einer anſchließenden perſönlichen Erklärung wies
rat Block darauf hin, daß er heute das letzte Mal als
Vertreter des Kultusminiſteriums zu einer Verſammlung
Philologenvereins ſpreche, dem er ſeit 42 Jahren angehör
teilnahme und beſten Wünſche begleiteten aber auch im
Kampf der Philologen um die Wahrung der Lebensbel
höheren Schule. Dieſe Abſchiedsworte eines verdienten.
Sache der höheren Schule und der Philologen nahm die
mit innerer Bewegung und beſonders herzlichem Beifall d/ E
der Anerkennung entgegen.
Nachdem Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier b
verſammlung im Namen der Stadt Bensheim begrüßt
Univerſitätsprofeſſor Dr. Bruno Bauch=Jena das W..
Feſtvortrag über die erzieheriſche Bedeutun E
turgüter. In tiefſchürfenden Ausführungen behan .
Grundfrage der höheren Bildung. Wir werden auf den
im Zuſammenhang unſeres Berichtes über die Tagung de poim
zurückkommen.
Den erſten Tag der Hauvtverſammlung beſchloß ein
abend, den der Gau Bergſtraße des Heſſiſchen Philologen
Gäſten bot.

Eth
S
Bei
E
frt
Ech.4
En
gaft
Eil

Si
peens
Eteit
S
Sint

Eit
Em

zeit gern Gehörte, in der ihm immer feinen eigenen Art einige
Märchen von Anderſen, wie z. B. Ein Liebespaar‟. Die Prin=
zeſſin
auf der Erbſe‟. Der ſtandhafte Zinnſoldat und. Die Stopf=
nadel
zu Gehör brachte, was mit reichem, dankbarem Beifall auf=
genommen
wurde. Mit herzlichen Dankesworten des Vorſitzenden
an den beliebten Rezitator ſchloß der reichhaltige Abend. Nächſte
Veranſtaltung am 1. Mai; Vortrag von Herrn Regierungsrat
Prof. Miſchlich über Volkspoeſie und Volkskunde aus Afrika.
Schloßmuſeum. Die für die Oſterzeit gewährte Ermäßigung des
Eintrittspreiſes Erwachſene auf 50 Pf. und Kinder auf 30 Pf. hat
zu den Führungen am Sonntag, dem R. d. M., letztmalig Gültigkeit.
Es ſind Führungen: Am Sonntag um 11 und 11.30 Uhr vormittags,
an den übrigen Tagen der kommenden Woche um 11 und 11.30 Uhr vor=
mittags
, ſowie um 3 und 3,30 Uhr nachmittags. Die Kaſſe iſt jeweils
von 10,45 Uhr bis 11.45 Uhr vormittags, bzw. bon 2.45 Uhr bis 3,45
Uhr nachmittags geöffnet. In dieſer Zeit kann die Madonna von H.
Holbein d. J. auch geſondert von den Führungen beſichtigt werden.
Orpheum. Heute Samstag und morgen Sonntag, abends 8.15
Uhr, finden die beiden letzten Aufführungen der entzückenden Operetten=
Revue Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt in 2
Bildern von Harrh Waldau ſtatt. (Siehe Anzeige.)

Der 15. deufſche Evangeliſche Gemein / 9
findet vom A. bis 29. April zu Pforzheim ſtatt. Am
tag, 17 Uhr, wird er durch einen Hauptfeſtgottesdienſt
kirche, um 20 Uhr durch einen Gemeindefeſtabend eröffr au
tag und Dienstag finden die Hauptverſammlungen im /.h
unter Leitung des Vorſitzenden, Generalſuperindenten D.
ſtatt. Vorträge werden halten: Profeſſor D. Klingen
über Neuere kirchliche Reformpläne und ihre Wirkung a
gemeinde‟ Kirchenrat D. Schulz über Der Gemeinde e
badiſchen Landeskirche, Pfarrer Page=Mainz=Weiſer fi
Geſtaltung der gemeindlichen Jugendpflege mit Rückſicht
gen der jüngſten Zeit Prälat D. Schoellüber Die p=
führung
des Gemeinſchaftsgedankens in der evangelit
gemeinde‟. Da Pforzheim von Heſſen aus in wenige
erreichen iſt, werden es ſich die evangeliſchen Gemeinden
laſſen, ihre Vertreter zu der bedeutungsvollen Tagung
Anmeldungen raſcheſtens an das Evangeliſche Gemei
heim, Untere Iſpringerſtraße 12.

Sie magern ab
an welcher Körperſtelle Sie wollen
ohne Körperbewegung, ohne Diät, ohne Chemikalien zu nehmen, ohne
Bäder, ohne Zeitverluſt. Rein äußerlicher Gebrauch. Sichtbares
Reſultat bereits am 6. Tage.
Schreiben Sie an Frau E. Schweitzer, Wiesbaden 20, Goeben=
ſtraße
19, welche Ihnen gerne und koſtenfrei das einfache und wirkſame
Mittel angibt, welches ſie ſelbſt mit großem Erfolg angewendet hat.
Jahrelang erprobt, daher tanſende Dankſchreiben. (TV6844

Aus den Parkeien.

Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Die
ordentliche Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe findet am Dienstag,
29. April, abends 8.30 Uhr, im Gelben Saal bei Sitte ſtatt. Herr Stadt=
rat
Schneider ſpricht über: Die heſſiſchen Staatsfinanzen und das
Gutachten des Reichsſparkommiſſars. Außerdem wird der Jahresbericht
und die Rechnungsablage für 1929 erſtattet. Auch werden die neuen
Satzungen beſprochen u. a.

Cokale Veranſtalkungen

Verein Freundinnen junger Mädchen. Der Aus=
flug
junger Mädchen findet bei jedem Wetter am Sonntag, R. April,
ſtatt. Abfahrt 2.55 Uhr Luiſenplatz (Linie 8) nach Frankenſtein; Auf=
Der zweite Vorſitzende Herr W. Kaminſky dankte dem ſtieg. Dann auf dem Herrnweg nach Seeheim in die blühende Berg=
ſtraße
. Zurück 6.55 Uhr. Um rege Beteiligung wird gebeten.
Wöchentliche Zuſammenkunft der ortsfremden jungen Mädchen jeden
Donnerstag abend 8.15 Uhr im Heim, Sandſtraße 24.
* Heute und morgen findet im Hotel=Reſtaurant Zur Poſt
am Hauptbahnhof Konzert mit Tanz mit der beliebten Hauskapelle ſtatt.
(Siehe heutige Anzeige.)
Im Hotel Prinz Heinrich heute Samstag und morgen
Sonntag abend Garteneröffnung mit Konzert und Tanz. (Siehe Anz.)

Enſemble=Gaſtſpiel Curt Götz im Kleinen Haus
Landestheaters. Mittwoch, den 30. April, bringt Curt G)
ragenden Berliner Schauſpielkräften (Valerie von Mar
Sagan, Olga Engl, Hans Zeſch=Ballot, Franz Schafheitl
mann, Ernſt Gronau) ſeine neue Komödie: Der Lügi
Nonne, zur Aufführung. Ueber das neue Bühnenwerk
ſchrieb anläßlich der Berliner Erſtaufführung die Deut
Eine Münchhauſeniade, wie ſie liebenswürdiger und biza
und wunderbarer ſelten auf einer deutſchen Bühne geſpie
iſt ein wunderbares Talent. Etwas ähnliches ſah die B
gem nicht. Morgen Sonntag Beginn des allgemeiner
Bierſteuer. Die kürzlich in Frankfurt a. M. ſtatte
beſuchte Verſammlung der Intereſſengemeinſchaft ſüdweſtd
reien beſchloß einſtimmig, gemäß den Vorſchriften des ne=
geſetzes
den Bierpreis um den im Geſetz vorgeſchrieben
3,85 Mark je Hektoliter ab 1. Mai d. J. zu erhöhen. D
erhöhung wirkt ſich im Ausſchank mit 2 Pf. je Glas aus.
Durch Vergaſerbrand war geſtern abend in der N
platzkaffes ein noch ziemlich neuer Perſonenwagen in 2
Die Verſuche der Inſaſſen, das Feuer durch Sand zu löſd
folglos, ſo daß die Berufsfeuerwehr zu Hilfe gezogen 1
lang ihr, den Brand abzulöſchen und den Wagen zum g
erhalten. Er wurde in eine Reparaturwerkſtatt abgeſchle
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
zwiſchen Beck= und Heidenreichſtraße bis auf weiteres
aller Art geſperrt.

Tageskalender für Samstag, den 26. Mai
Heſſ Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr
valen. Kleines Haus. 20 Uhr, K 14: Dreime
Orpheum. 20.15 Uhr: Wenn du einmal d
ſchenkſt Konzerte: Schloßkeller, Theate
Spaniſche Bodega. Brauerei Schul, Hotel zur
Prinz Heinrich, Sportplatz=Reſtaurant, Kaffee J
Beſſunger Turnhalle, 20.30 Uhr 4
Chorkonzert der Singmannſchaft der Tad. Beſſut
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Hel.
Palaſt=Lichtſpiele.

Redelmässider Gebrauch von Palmolivo-8e.
macht die Haut weich und jugendfrisch,
66 betont Frau KRUBER
Oiine 9e Aa Teien

Llchr als Seife
ein
Schönheitsmittel

40 Pt.

Schönheits-Spezialistin in BRESLAU
Hiten Sie sich vor Seifen, die aus minderwertigen Fetten hergestellt, die künstlich ge-
färbt
und parfümiert sind. Sie können auf die Dauer gefährlich für den Teint werden."
Palmolive-Seife ist aus reinen Palm- und Olivenölen gemacht. Sie hat die narürliche
grüne Farbe des Oliven-Oels und bedarf nicht der Beimischung starker Parfüms.
Waschen Sie zweimal täglich Ihre Haut mit dem linden Schaum der Palmolive-Seife.
Spülen Sie ihn zuerst warm, dann kälter, bis ganz
kalt ab. Ihre Haut bleibt weich und ist belebt.
M Loche. Vesiten

Breslau, Tauentzienplatz 3a

Frau Kruber
die erfahrene Lehönheits-Sberialiſtit

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.
fiſche Lehrgang für Geflügelzucht
nd halkung a1 Langen.

Erſter Tag.

Langen, 25. April.

e haben die beiden Landwirtſchaftskam=
Ht und Wiesbaden gemeinſam für alle geflü=
ſferten
Kreiſe einen Lehrkurſus für Ge=
d =haltung ausgeſchrieben. Es kann gleich
n. daß dieſe Idee äußerſt fruchtbar ſich erwieſen hat,
etwa 130 Teilnehmer und Teilnehmerinnen
fſens, von Stadt und Land, eingefunden, und in
ffant und vielſeitig zuſammengeſtellten Programms
Tag einen anregenden Verlauf. Immer wieder
tuell heute die Geflügelzucht iſt und mit welchem
in allen Volksſchichten, insbeſondere natürlich auf
jegrüßte Landwirtſchaftskammerpräſident Heuſel=
ichen
Worten die Erſchienenen, insbeſondere u. a.
egierung Min.=Rat Dr. Gadow=Darmſtadt, Ver=
ammer
Wiesbaden, vom Landesverband der Heſſi=
die
Herren Ackermann=Sprendlingen, Brohm=
reter
der Landwirtſchaftsämter, den Vorſitzenden
miſſion Bär=Langenbrombach, Göckel=Langen,
en und die Leiter der für den zweiten Tag zu
etriebe, J. D. Prinzeſſin Solms (Farm Walldorf)
(Farm Langen). Präſident Heuſel gab der Hoff=
der
Lehrkurfus dazu angetan ſein möge, die Ge=
ung
zu beſſern und in einträgliche Bahnen zu
gen die für den erſten Tag vorgeſehenen ſechs
tinſpektor Brummer. Landwirtſchaftskammer
(kswirtſchaftliche Bedeutung der Geflügelzucht in
Deutſchland.
delsunterbilanz (Produkteneinfuhr) beträgt etwa
davon entfallen allein ein Zehntel auf
kte (Fleiſch, Eier). Der Geſamtwert der Ge=
itſchland
beläuft ſich auf rund 928 Millionen Mk.
Dung), demgegenüber die Einfuhr von 390 Mill.
amternten an Weizen ſind 770 Millionen Mark,
Mk., Roheiſenerzeugung 740 Mill. Mk. Die
große volkswirtſchaftliche Bedeutung und künftig
ſen. Es iſt ein Erwerbszweig, der geringen Kapi=
und, wenn richtig angefaßt, auch eine Rente
n=Fechenheim und Baurat Thaler=Darmſtadt:
ind Stallbauten in der Geflügelzucht
ergänzten ſich; Farmbeſitzer Neumann erörterte
te, Baurat Thaler mehr das Techniſche.
alsgrundlage iſt wichtig; Ausläufe ſind
liege die Fenſterſeite nach SüdSüdoſt. Sonnige
erner im Stalle feſter Boden, Licht, friſche Luft
aber keine Zugluft. Nicht über 500 Tiere pro
allbaukoſten ſollten nicht höher ſein als 10 Mark
irtſchaftsbetriebe noch weniger. Den beiden
ine lebhafte Ausſprache an, woran ſich beſonders
=Griesheim, Frl. Macrander=Walldorf, Dr.
Bachmann=Jugenheim u. a.
gerander=Walldorf: Futtermittel, Futter=
lankauf
und Futtermiſchungen.
n und äußerſt beifällig aufgenommenen Aus=
Auffchluß über die für Geflügelfütterung
über Wert und Bedeutung des Eiweißes, über
ährſtoffverhältnis. Beim Futtermittelankauf iſt
Hier läßt ſich Geld gewinnen. Bei fertigen
am Platze.
eſitzer Hinkel=Oberſtedten: Die praktiſche
Geflügelfütterung.
den vorhergehenden Vortrag nach der praktiſchen
i war die Rede von Zuſammenſetzung bzw. Ver=
fütters
(5060 Gramm pro Tag), des Kraft=
futters
. Zur Erzielung guter Leiſtungen iſt
tſcht.

5. Vortrag: Dr. Lang=Gießen: Künſtliche Brut und Aufzucht.
Die mit viel Intereſſe hingenommenen Ausführungen beſchäftig=
ten
ſich eingehend mit den verſchiedenen künſtlichen Brut= und Aufzucht=
methoden
. Wie bei den anderen Vorträgen gab es hier beſonders
eine recht lebhafte Diskuſſion.
6. Vortrag: Dr. Schaaf, Tierſeucheninſtitut Gießen: Die bedeutend=
ſten
Geflügelkrankheiten, ihre Erkennung, Vorbeugung und Heilung.
Der ausführliche Vortrag wurde durch ſehr gute Lichtbilder beſon=
ders
gut ergänzt.
Abends wurde dann noch ein intereſſanter Geflügel=
film
vorgeführt.
An. Arheilgen, 24. April. Nähſchule. Die Nähſchule des evan=
geliſchen
Frauenvereins beginnt nächſten Montag ihre Sommerkurſe im
Kleidermachen und Weißzeugnähen. Das Kleidermachen liegt vormit=
tags
von 9 bis 12 Uhr, von Montag bis Freitag, im ganzen wöchentlich
15 Stunden, und beträgt das Schulgeld 1,50 Mark wöchentlich. Das
Weißzeugnähen findet nachmittags von 2 bis 5 Uhr ſtatt. Im übrigen
ſind Arbeitstage, Stundenzahl und Honorar wie beim Kleidermachen.
Bei beiden Kurſen wird für Maſchinenbenutzung eine Gebühr von zwei
Mark für das Semeſter erhoben. Die Nähſchule tritt mit Beginn dieſer
Kurſe in ihr ſechſtes Jahr und hofft der Frauenverein, daß wiederum
eine recht große Zahl Teilnehmerinnen ſich beim Vorſtande anmelden.
Todesfall. Hier verſtarb im Alter von 76 Jahren Herr Johs.
Benz 11., Spenglermeiſter. Derſelbe war lange Jahre Vorſtand des
Turnbereins 1876; außerdem bekleidete er noch eine größere Anzahl
Ehrenämter und war eine allgemein geachtete Perſönlichkeit.

Modern, bequem, hauswaschbar. Uberall erhältlich.

J. Griesheim, 25. April. Am Sonntag, 27. April d. J., nachmittags
5 Uhr, findet im Gaſthaus Zum grünen Laub hier die ordentliche
Generalverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Am Montag,
28. April d. J., abends 8 Uhr, wird auf dem Rathaus das Waldrodland
in den Diſtrikten. Dürrer Kopf und Beckerntanne zum zweijährigen
Kartoffelanbau öffentlich verpachtet. Nachdem bereits vor einigen
Tagen eine Beſichtigung der hieſigen Glashauskulturen durch eine aus=
wärtige
Korporation erfolgt iſt, ſollen dieſe Kulturen am nächſten Sonn=
tag
auch von dem Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe in
Darmſtadt einer Beſichtigung unterzogen werden.
Eberſtadt, 25. April. Feuerſchutzwoche vom 27. April bis
4. Mai 1930. Am Sonntag, den 27. April, beginnt die Feuerſchutzwoche
zur Feuerverhütung, woran 30 000 Berufs= und Freiwillige Feuerwehren
mitarbeiten. Jährlich verlieren 1400 Menſchen ihr Leben durch Brände,
etwa 500 Millionen Reichsmark werden an Sachwerten vernichtet. Um
dieſes zu verhüten, wurde die Feuerſchutzwoche geſchaffen, dieſe ſoll Auf=
klärung
geben, was zu tun iſt, um Bränden vorzubeugen und zu ver=
hüten
. Die Aufklärungsſchrift Das Büchlein für alle bringt alle An=
weiſungen
über die Mittel und das Verhalten zur Verhütung von
Bränden, denn die meiſten Brände, man kann ſagen zwei Drittel aller
Brände, entſtehen durch Unachtſamkeit und Selbſtverſchulden. Die Feuer=
wehren
haben es ſich daher zur Aufgabe gemacht, nicht allein die ent=
ſtandenen
Brände zu löſchen, ſondern an deren Verhütung teilzunehmen
und die Einwohnerſchaft aufzuklären, um der Heimat die großen Werte
zu erhalten. Auch unſere hieſige Freiwillige Feuerwehr nimmt an der
Feuerſchutzwoche regen Anteil. Sie hält am Samstag, den 26. April,
abends 8 Uhr, im Schulhofe in der Goetheſtraße eine Uebung ab, wobei
die Aufklärungsſchrift Das Büchlein für alle zum Preiſe von 15 Pfg.
abgegeben wird, und bitten wir die Einwohnerſchaft Eberſtadts, ſich
zahlreich daran zu beteiligen, zum Nutzen eines jeden und zum Wohle
der Allgemeinheit. Nach der Uebung findet ein Umzug durch verſchie=
dene
Straßen ſtatt.
4a. Eberſtadt, 25. April. Auszeichnung eines Lebens=
retters
. Der Miniſter des Innern hat dem hieſigen Gemeindebade=
wärter
Wilhelm Dieter 5. in Anerkennung zweier von ihm mit Mut
und Entſchloſſenheit bewirkten Rettungstaten eine Geldprämie gewährt.
Die Prämie wurde dieſer Tage im Auftrage des Kreisamtes durch Re=
gierungsrat
Blumers=Darmſtadt übergeben.

Op. Pfungſtadt, 25. April. Kleinkinderſchule. Die Auf=
nahme
der Kinder in die Kleinkinderſchule erfolgt am Montag, den 28.
April, vormittags von 911 Uhr und nachmittags von 24 Uhr. Wie
die Bürgermeiſterei mitteilt, werden Kinder aufgenommen, die bis zum
September d. J. das dritte Lebensjahr vollendet haben.
* Nieder=Beerbach, 25. April. Wer ſich an Naturgenüſſen erfreuen
will, beſuche unſer Beerbachtal und den Frankenſtein. Die herrlichen
Buchenwälder fangen an zu grünen und die Blüte der Obſtbäume wird
jeden Tag reicher. Als Ausflugsort ſteht der Frankenſtein in vorderſter
Reihe der Sehenswürdigkeiten des Odenwaldes und der Bergſtraße. Bei
klarem Himmel bietet ſich vom Frankenſtein ein wunderbarer Fernblick
nach der Rheinebene und den grüßenden Burgen der Pfalz und Rhein=
heſſens
. Dem Wanderer, dem weniger an der Würze des Auslandes
gelegen iſt, kann der Ausflug nach dem Frankenſtein und Nieder= Beer=
bach
empfohlen werden.
Nieder=Ramſtadt, 25. April. Die Frühjahrskonferenz des Starken=
burger
Hilfsvereins für die Baſler Miſſion fand im Betſaal der hieſigen
Anſtalt für Fallſüchtige und Krüppel ſtatt. Der Saal war ganz von
Miſſionsfreunden gefüllt. An Stelle des erkrankten Vorſitzenden leitete
Herr Pfarrer Thaer von Groß=Umſtadt die Konferenz; er begrüßte die
Verſammlung und lud gleich zum Miſſionsjahresfeſt ein, das am Sonn=
tag
, den 15. Juni, in Groß=Umſtadt gehalten werden ſoll; bei dieſem
Jahresfeſt wird der Ende Februar aus Kamerun zurückgekehrte heſſiſche
Miſſionar Ittmann neben anderen ſprechen. Mit einer bibliſchen An=
dacht
ſchloß der Leiter der Konferenz ſeine Begrüßungsworte. Dann
hielt Herr Miſſionar Müller von Wiesbaden einen längeren, fehr inſtruk=
tiven
Vortrag mit dem Thema Das Ringen um die chineſiſche Kirche‟.
Von ſeinen reichen Miſſionserfahrungen, die er in mehrjähriger Tätig=
keit
in China geſammelt hatte, ging er aus und zeigte, wie ſich evange=
liſche
Miſſionare darum abmühten, das ewige und das zeitliche Ziel ihrer
Arbeit zu erreichen; um des zeitlichen Zieles willen hieße es, auf die
Selbſtändigkeitsbeſtrebungen der Chineſen einzugehen und ihre berech=
tigten
Wünſche zu erfüllen; natürlich zeigten ſich bei ſolchen Beſtrebun=
gen
auch allerhand Uebertreibungen, die hohe Anforderungen an die Ge=
duld
der Miſſionare und Miſſionsleitungen ſtellten. Herrn Miſſionar
Müller wurde herzlich für ſeine Ausführungen zuletzt gedankt, wie auch
Herrn Pfarrer Schneider, dem Leiter der hieſigen Anſtalt, der die Kon=
ferenz
wieder ſo gaſtlich aufgenommen hatte. Der Anſtaltschor erfreute
durch mehrere Lieder. Zahlreiche Miſſionsſchriften wurden verkauft;
begehrt waren beſonders die Schriften, die über die Gefangenſchaft meh=
rerer
von Räubern fortgeſchleppter Baſler Miſſionare berichteten. Die
Kollekte ergab 40 RM.
Cg. Bickenbach, 25. April. Autounfall. Geſtern mittag ereignete
ſich wiederum am Ausgang von Bickenbach, am Waſſerwerk, ein folgen=
ſchweres
Autounglück. Ein Auto, das aus der Richtung von Zwingen=
berg
kam, wollte einem anderen Auto ausweichen, kam aber von dem
Pflaſter ab und geriet durch den angrenzenden Raſen ins Schleudern.
Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert, der Führer kam mit leichten
Hautabſchürfungen davon, wogegen eine Dame ſchwere innere Verletzun=
gen
davontrug, die andere einen Schlüffelbeinbruch erlitt, ſo daß beide
Damen dem Darmſtädter Krankenhaus zugeführt werden mußten. Das
Auto wurde von Satorius=Bickenbach abgeſchleppt.
Brensbach, 25. April. Grabſchändung. In der Oſterwoche
wurde ein durch den hieſigen Gärtner angelegtes Familiengrab ſeiner
Einfaſſung beraubt und dieſe geſtohlen. Hoffentlich gelingt es, den
Friedhofsmarder bald zu ermitteln, ſo daß er zur Anzeige gebracht
werden kann.
Aa. Wimpfen, 25. April. Das Kurmittelhaus. Bekanntlich
findet am Sonntag die Einweihung des neuen Kurmittelhauſes ſtatt.
Das Kurmittelhaus iſt mit allen modernen Einrichtungen verſehen und
enthält neben den allgemein üblichen Badeeinrichtungen Bäder für
Aſthma= und Rheuma=Behandlungen. Ferner beſitzt es kohlenſaure Sol=
bäder
, Lichtbäder, Moorbäder, ein Inhalatorium, Vorrichtungen für
pneumatiſche Heilverfahren aller Art und die dazu gehörigen Ruhe=
räume
. Im ſchönſten Frühlingsſchmuck ſteht am Einweihungstag der
das Kurmittelhaus umgebende Kurgarten, in dem rund tauſend Roſen=
ſtöcke
angepflanzt wurden. Die offizielle Feier der Eröffnung findet
vormittags ſtatt. Nachmittags von 3 Uhr ab ſind das Kurmittelhaus
und der Kurgarten zur allgemeinen Beſichtigung freigegeben. Das
Neckarfreibad ſoll übrigens bei günſtiger Witterung in Kürze eröffnet
werden.
Wafſerſtands=Nachrichten vom 25. April. Rhein: Hüningen
1,67. Kehl 3,01, Maxau 4,90, Mannheim 4,08, Mainz 1,63, Bingen 2,63,
Caub 3,03, Köln 3,19 Meter. Main: Schweinfurt 1,60, Würzburg
1,87, Lohr 2,17, Steinheim 2,66. Frankfurt 2,56, Koſtheim Staatspegel
1,40, dito Waſſertiefe 3,40, dito Fahrtiefe 2,30 Meter.
Gernsheim, 25. April. Waſſerſtand des Rheins am
24. April: 1,35 Meter; am 25. April: 1.30 Meter.
Hirſchhorn, 25. April. Waſſerſtand des Neckars am
24. April: 1,63 Meter; am 25. April: 1,52 Meter.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 26. April 1930

Jachichlen des Siandesanifs Darmfall.
Geſtorbene: Am 16. April: Stein Johannes, Ludwig, Kaufmann,
17. April: Lyncker, Rudolf Theodor Adalbert, Kaufmann, 73 J., Alice= und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher B79.
ſtraße 20½. Am 16. April: Grimm, Jakob, Dachdecker, 48 J., Nieder=
lehrerin
, ledig, 71 J., Frankfurter Straße 51; Dzink, Urfulg Charlotte von 919 Uhr, und Donnerstag, nachm. von 47 Uhr.
Klara 4 Mon., Karlsſtr. 36; Kögel, Johann, Milchhändler, 73 J.,
Auguſt Heinrich Walter. Major a. D., 53 J., Herderſtr. 10. Am 17. Nr. 2288.
April: Zimmermann, Karl Georg Gottfried, 60 J., Reichsbahnober=
wirt
, 2 J, Schwanheim, hier Erbacher Straße 25. Am 19. April: rat D. Waitz. Vorm 930 Uhr: Konfirmation der 1. Konfirmanden=
Sterzelmeier, Hildegard, 5 Mon, Sandſtr. B; Strudel. Crescentia, gruppe der Martinsgemeinde Oſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
geb. Haas, 81 J., Witwe des Schuhmachermeiſters. Kranichſteiner Pfanrer Beringer. (Kollekte für kirchliche Zwecke ) Nachm. 2 Uhr=
geb
. Burck, 43 J., Ehefrau des Malermeiſters, Heidelberger Str. 106; D. Waitz.
Meher, Mas Jonas, Kaufmann, 68 J., Zeughausſtr. 3; Schmidt Doro=
ohne
Beruf, ledig, Eherſtadt, Kreis Darmſtadt, hier, Grafenſtr. 9.
Am 22. April: Götz, Maria Margarete, geb. Götz, 26 J., Ehefrau des vereinigung Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, den 2. Mai,
Taglöhners. Am 20. April: Hanſtein, Anng Katharina, geb. Keller, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung ſältere Abteilung),
Witwe des Fabrikarbeiters, Arheilgen, hier, Eſchollbrückerſtr. 4½.
Am 21. April: Müller, Georg Franz Ludwig, Bühneninſpektor i. R., Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 28. April,
78 J., Karlſtr. 49. Am B. April: Hainebach, Emilie, geb. Köhler, abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend. Dienstag, 29. April,
66 J. Witwe des Oberlehrers i. R., Profeſſor, Grünerweg 26; Ganß, abends 8 Uhr: Werbeabend der Mädchenvereinigung des Nordbezirks.
Dorothea Eliſabeth, geb. Röder, 56 J., Witwe des Arztes, Dr., in
Traiſa, Kreis Darmſtadt, hier, Grafenſtraße 9: Gärtner, Eliſabeth, haus. Pfarrer Goethe.
geb. Völger, 70 J., Witwe des Taglöhners, in Arheilgen, hier Efcholl=
brücker
Straße 4½.

Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (26. Aprih.
Stadtkirche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitung zum hei=
ligen
Abendmahl. Pfarrer Beringer.
Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Sonntag Quaſimodogeniti (27. April).
Stadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukasgemeinde.
Pfarrer Kleberger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Köhler. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingana Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Vorm. 9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 29. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 30. April. und
Samstag, 3. Mai, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadt= gottesdienſt. Pfarrer Lucius.
gemeinde. Samstag, 3. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
die Markusgemeinde: vorm. 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen. Pfarrer
Vogel.
Abends 8 Uhr: Familienabend der Markusgemeinde. Jugendver=
einigung
der Stadtgemeinde. Montag, 18. April, abends 8 Uhr: bahner=Vereinigung. 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). Dienstag, 29.
Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr; Kirchenchor der Stadt= abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
kapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde ältere
Abteilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abteilung). Donnerstag, 1. Mai, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der Lukas=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Freitag 2. Mai, abends 8 Uhr: Ju=
gendbund
der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der
Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. April: Pfarrer Lauten=
ſchläger
; vom 1. Mai ab: Landeskirchenrat D. Waitz.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Digkonenheim, Hei=
delberger
Straße 21. Fernſprecher 3888.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr und nachm. (außer
Samstags) von 56 Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge, Jugend=

und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in Wohnungsangelegen= 1 woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, aben
heiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenen betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
fürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kies= Bibelſtunde und Diskuſſion jeden Dienstag abens
Soderſtr. 114; Klingelhöfer. Sigrid, 1 Mon, alt, Emilsſtr. 25. Am ſtraße 17. Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm, von 819 Uhr ſaal, Grafenſtraße 18.
Zahlſtelle für Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinter= ) vierung des Saales fallen die öffentlichen Verſammf
Ramſtädter Straße 9. Am 17. April; Hainbach, Marie, Privat= haus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag, vorm. teres aus.
Epangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiſtsſtraße 51):
Ober=Ramſtadt, hier, Erbacherſtr. 25. Am 18. April: Stieber, Robert Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſprecher Predigt über Koloſſer 3, 2: Trachtet nach dem, was
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, zugleich Chriſten= Gebetſtunde. Prediger E. Bültge. Freitag, 3 9
ſekretär i. R., Liebigſtr. 75. Am 18. April: Hofmeyer, Wilhem, Land= lehre für beide Abteilungen der Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchen= FrauenMiſſionsverein. Zu allen Verſammlungen
Straße 75. Am 20. April: Grünewald, Emma Dorothea Marig, Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat ſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſer.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag, den 29.
thea, geb. Chriſt, 82 J., Ehefrau des Bahnvorſtehers, Münſter Kreis April, abends 8 Uhr, im Martinsſtiſt: Kirchenchorz im Gemeindehaus: verſammlung. Mittwoch, nachm. 5 Uhr: Kinderpe
Dieburg, hier, Grafenſtr. 9. Am 19. April: Steinhäuſer, Auguſte, Lugendvereinigung. Donnerstag, den 1. Mai, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchen= Freitag, nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Mh
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Mittwoch, den 30. April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeinde=
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Montag, 28. April, abends 8 Uhr: Helferſitzung.
Donnerstag, 1. Mai, abends 8,15 Uhr: Aelterenkreis. 9,30 Uhr:
Führerrat.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm 9,30 Uhr: Konfirmation
der Konfirmanden des Oſtbezirks mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Weiß. Kollekte für den Kindergottesdienſt.
Veranſtaltungen: Sonntag, 2. April, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 28. April, abends 8,15 Uhr: Mädchen=
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre des Nordbezirks im bereinigung. Donnerstag, 1. Mai, abends 8.15 Uhr: Monatsverſamm= verein
lung der Männervereinigung. Freitag, 2. Mai, abends 8 Uhr=
Mädchenchor 8.15 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 3. Mai, abends
7.30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche, Vorm. 830 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk. von Herrn Dr. Georgi. Alle über 18 Jahre alten
Pfarrer Müller, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller, ner von Nieder=Ramſtadt ſind herzlich eingeladen.
Veranſtaltungen: Sonntag, N. April, abends 8 Uhr: Ju=
gendvereinigung
. Montag, 28. April, abends 8 Uhr: Jugendbund. Bottesdienſt. Montag: Jugendverein. Mittn
Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Donnerstag, 1. Mai, Donnerstag: Mütterabend. Poſaunenchor im Tu
abends 8 Uhr: Mütterabend. Samstag, 3. Mai, abends 8 Uhr: chung im Pfarrhaus. Freitag: Mädchenverein.
Jugendvereinigung (Turnen).
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Der Kindergottesdienſt fällt aus. Ev. Sonntagsverein: Nachm. 47 Hauptgottesdienſt mit Kindergotvesdienſt. Gottesdi ſ
Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, 1. Mai, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige ebang=luth. Kirche) an Quaſimodo= birchengeſangverein und Poſaunenchor. Domer
geniti, N. April, im Feierabend, Stiftsſtraße 51, 10 Uhr: Predigt=
Stadtmiſſion Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Nachm. 330 Uhr: Frauenſtunde. (330 Uhr: Brüdertag im Sonntag, den N. April, vorm. 9,30 Uhr, und Donr
Feierabend (Stiſtsſtraße 51.) Sonntag, 2. April: Chriſtenlehre für Nieder=Ramſtadt. Lehrtert: Joh. 21, 114.) Montag, nachm. 4 Uhr: abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch, abends 8,30 Sonntag, den 27. April, vorm. 9,30 Uhr, und Mitt
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag. N. April, vorm. 830 Uhr: Uhr: Gem. Chor. Donnerstag, abends 830 Uhr: Bibelſtunde. Pre= abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger, diger Semmel. Freitag, abends 830 Uhr: Bibelſtunde in der Kinder=
ſchule
, Beſſunger Straße 80. Samstag, abends 67 Uhr: Eiſen= Sonntag, den 27. April, nachm. 4 Uhr, und Mitt
Jugendbund für E. C. Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr
April, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendvereini= Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. Nachm. 4,45 Uhr: Bibele Sonntag, den 9. April, nachm. 4 Uhr, und Donn
gung der Stadtgemeinde ſältene Abteilung). Mädchenvereinigung der beſprechſtunde für junge Mädchen. Montaa, abends 830 Uhr: Ge= abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Reformationsgemeinde (üngere Abteilung). Mittwoch, 30. April, ſchäftsſtunde. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch,
nachm. 4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde (GuſtavAdolf=Kreis), abends 8.15 Uhr: Fpeundeskreis für junge Männer. Donnerstag, Sonntag, den 9. April, nachm. 4 Uhr, und Donn
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag: Treffen.
Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im Heim. Sonntag, Sonntag, den A. April, nachm. 4 Uhr, und Donn
nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum Gang. Sonntag, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
abends 8 Uhr: Aeltevenkreis.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße), Sonntag, P. April, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereimigung (Chriſtian Science Society), Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 8 Uhr
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, digt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Feier
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends der Kinder. Um 10 Uhr: Hl. Meſſe. Nachm. um 141
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11,15 Beichte. Vorher Eliſabethenverein. Freitag, 6,
gerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt= Meſſe.

Internatmoals Bibelforſcher=Bereinigung, Orto
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße
Methobiſtengemeinde (Evang. Freikirche),
Sonntag, N7. April. vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchu ?
ger E. Bültge Mittwoch, 30. April, abends s.
lich eingeladen.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, dorm
ſammlung. 10 Uhr: Heiligungsberſammlung. 13
Kinderheilsverſammlung. Abends 8 Uhr: Heilsverf.
tag, abends 8 Uhr: Heimbund. Dienstag abend
8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, abends
gungsverſammlung.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den B. 9
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt 1 Hindenbuu
Sonntag, den V. April, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4
den 30. April, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II.
Sonntag, den N. April, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4
den 30. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Babtiſte
Sonntag, den N. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdi
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt.
Jugendſtunde Mittwoch, den 30. April, abends
ſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann fre
Auswärtige Gemeinder
Evangel. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 10 Uhr
Kindergottesdienſt der Gr. Dienstag 830 Uhr
Mittwoch, 830 Uhr Bubengruppe. Donnerstag
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 7
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr:
Montag, abends 8 Uhr, in der Turnhalle: Ausſprack
chor und Jugendvereinigung. Mittwoch: Jungmi
Epang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, A.
verein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, R. Ap=
des
neuen Schuljahres. Vorm. 10.30 Uhr: Ghriſter
verein. Freitag: Jugendbund Wartburg.
Auswärtige Gemeinſchaft
Neugpoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Dar
Neugpoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburge
Neuapoſtol ſche Gemeinde Griesheim, Groß=Ger 1 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weinga
Neugpoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt Be
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Ba
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdien
St. Liebfrauen (Klappacherſtr. 44). Samstag,
Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm von
heit zur hl. Beichte. Um 6.30 Uhr: Frühmeſſe mit
Andacht. Werktags: Hl. Meſſe um 6,30 Uhr.

Herren-Artikel
gelhs.Dn
egesceice, io prochtde. e.
19. 14. 90
musterung
450
Tennis-Hemden
wit. Kupp-langsheteh, ve. A
Bepamna gute bnalit. e
A95
sooltehlem
wit frenſte 1, Jesktem Kugeeh. 8
La lodehendt. ich. Serl
195
Fopeline-Hemdel
Teid.M
Lelagsen. e e t ih Sihln
O80
sehlaf-Ahs
Net
Deterante e leiht et

IM Talltoon
V
vümp
Frikotagen
schül=
Damen-Strlcho
125
Einsatz-Henden
Damen=Schüle
58 Iokadalit, Srhis m
wskoartige Gualitzten, m.uebel.
250, 1.95,
Imperforn, zut oschete.
fehnarse, ſehlehreie Noe

A
Damen-Strümpie
Net
gehönen Varben
Damen-Strümpfe
De ei e e
farbig und schnars
Damen-Strümpte
tänstliehe Noscheide, in liecbet
modernen Farben ..
Damen-Strümpte
tanstliche Maschseide, herfe‟
vend gchine Gehlt.

Einsätgen:
HerrenUnterhosel
Det. t.
2.40, 1.75,
Gnalitäten
Damen-Schlupfhosen
in evorwer karben, Luslieh.
155. 08. 004

und bedruekten Stoffen
Beihtel Scehee
Janperkforn, 2ud Woert.
Nn
AASSh
Ee ne
aus gestreiſtem, streP‟
Schürzendruek ..
B=
ürd‟

Gummi-Schl
jcht
zie ente Hanshaltang
wit Oesen- Verstärkunß
95
rürt
schltl.=Sc
giften
für Uädehen, aus geßt.
mifsrbigem 1eK.

Auf Extra-Tischen im Parterre
EleganteUnterkleider
aus Ia Agfa-u. Glanzstoff-
Kunstseide, mit kleinen W90
Schönheirsfehlern, viele
Parben... ... ....

Menſche
Blegantellnt
aus 1a Kunstseide
hübscher Bogeu-
durchgarniert
, mitK
Schönheitsfehlern

1 Chaiſelongue
zu verkaufen.
Kiesbergſtraße 12.
Nadioapparat (2R.
mit 2 Kopfhörern =
15 Mk. zu verkaufen,
bei Finger, Roßdör=
ferſtraße
51, I.

Se zietimer
äuß, ſol. Verarbeit,
preiswert abzugeb.
Tempel.
Möbelwerkſtätte,
Gardiſtenſtr. 8. (*

Motorbandläge,
ſeleſtfahrbar, garant.
betriebsf günſtig ab=
zugeb
Heſſ. Handw.=
Zentralgenoſſen=
ſchaft
Darmſadt,
Luiſenſtr. 6. (6741 /,
Vertikopol. guterh.,
bill z. vk. Blumen=
thalſtr
. 41, II. lks.

W. Kinderbettſt.
billigſt abzugeb.
Kranichſt. Str. 4½1.
eg,erhKartath=gäſt. Gut erhalt. Paddel=
2 Nachttiſchlampen
mod., m. Birne und
Schirm, bill. abzug.
94 Uhr nachm.
Roßdörferſtr. 78 II. (* Heinrichsſtr. 65, II.

Damenſalon zu vm.
oder zu verkaufen.
Angeb. unt. 3. 9
a. d. Geſchſt.
hoot abz. O.= Ram=
ſtadt
. Neuweg 5. (*
Schwitzkabine,
220 V. wie neu. (* /

Sehr gut erh. Kin=
derwagen
u. Kind.=
Stuhl z. verk. Hotz,
Rhönring 139,III. *
Blühende Penſee,
Nelken, Maßliebchen f
(100 St 3 Mk.), zu anſchluß (Wechſelſt.)
bk. Griesheim b. D., z
N.=Darmſtädterſtr. 85.
gegüb. Heag=Bhf. (*

Gutes Herrenrad
fir 25 ℳN zu verk*
Wienerſtr. 95. Htb.

enal emſätrgerl=
für
Batter u Netz=
zu
verkaufen. (6823
Hahn b. Pfungſtadt
Kirchweg 3.

Zu verk.: Nähmaſch,
Gasherd, Junher=Ruh.
m. Bratof,Sparherd,
Näh. Geſchäftsſt.
Umzugshalb einige
einfache Möbelſtücke
hill. zu vk. Zu beſ.
Samstag v 3
Lichtenbergſtr. 26,I.

1 Knabenrad. 1 r0.1
Tiſch zu verkaufen,
Soderſtr. 4, part.
Bügelbrett mit Steg. Damenrad. GBren
nabor), ſ. gut erh,
billig zu verkazgen,
Kahlertſtraße 12.
2 Knabenräder 4
ℳN, 1. Damenrad 4
4, 1.Jachom. 3.
Mathildenplatz 1.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Seite 9

unserer Tochter Käthe
Dr. Ing. Walter Würnberger
hierdurch bekannt
Wintgens u. Frau
se. geb. Winstermann
den 26. April 1930

Meine Verlobung mit Fräulein Käthe
Wintgens beehre ich mich anzu-
zeigen

Dr-ing. WalterMürnberger

Darmstadt
Heinrichstraße 93

Statt Karten.

Ihre Verlobung geben bekannt
exandra Hermanns
Bl-Ing. Herbert Welker
Escholbrückerstr. 25 100 Gr. Pack. 2.


35
1Orthopädiſche
Schuhe
für Beinverkürzung.,
Klump= u. Spitzfüße
uſw., Reparaturen
A. KittI
Kiesſtraße 1. (333a

ermählung zeigen an!

ilhelm Ruths
10 Frau Marie
geb. Fleschhut.
erau i. Odw., den 26. April 1930.
(*)
Statt Karten.
Karl Keil
Reil, geb. Bartholme

Mutter!
Kaufe f. Dein Kind
gegen Hautjucken,
Flechten, Ausſchlag,
Kratze. Wundſein
das mild und ſicher
wirkend. Sprätin
Seit 15 J. i. Hand.
Drog. Beckenhaub,
Schulſtraße. (V5021.
Willi Seemann
Martha Seemann
geb. Fleiſchmann
Vermählte
Darmſtadi, den 26. April 1930.
Saalbauſtr. 7, II.
Für die freundlichen Glückwünſche, Blu=
men
und Geſchenke anläßlich unſerer
Vermählung ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen
Dank der Turn= und Singabteilung der
Turngeſellchaft 1875.
Ludwig Schäfer und Frau
Margaretbe, geb. Schen.

Vermählte
Könighein
(Baden)
Todes=Anzeige.
reunden und Bekannten die traurige Mit=
iſere
herzensgute, treuſorgende Mutter,

er, Großmutter, Schwägerin und Tante

geb. Oßmann
eitsreichen Leben von ihrem mit großer
RE nem Leiden im 76. Lebensjahre erlöſt
Die trauernden Hinterbliebenen:
1e Fried. Löchel nebſt Geſchwiſter.
Arheilgerſtraße 66.
findet Montag, den 28. April 1930,
Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

004 Unzeige.
be1 erer Anzeige.)
Wr 30 verſchied nach
ml eduld getragenen
teir be Gattin, unſere
)weſter, Schwäge=
ia
Steinicke
tunmüller

(faſt neu),
Hand modern.
billig zu verkaufen
Pianohandl. Fiſche
Bleichſtraße 39

Sabdt
un
S
JarGGohnerurachs
empfohlen durch den Reichsverband
Deutſcher Hausfrauenvereine ( St.e1
Vereinigte Wachswarenlabr iken H.-G.. Ditzingen‟
Von der Reiſe
Heirak!
Junge geſchiedene
zurück!
Frau, ev., ſtattliche
Dr. A.
Erſcheing., o. Anh.,
mit eigen. Geſchäft,
Weißenbruch
wünſcht Herrn nicht
Zahnarzt.
unter 30 J. in gut.
Rheinſtraße 41, I. Stellung kennen zu
*sgo)
lernen zwecks ſpät.
Heirat. Witwer m.
Pflegeſtelle, für 3 Kind nicht ausgeſch.
Wochen alt. Mädchen Zuſchriften (nicht
geſucht. Angb. unt. anonym) u. W. 124
Z. 16 a. d. Gſt.
a. d. Geſchſt. (6812

Jahren.

Schmerz:
Steiu Reichsbahn= Ober=
der
A a, Hugo u. Margot
Ver1 ſten.

25, April 1930.

findet am Mon=
ril
, nachmittags
im Waldfriedhof
tadt ſtatt
iſt am Dienstag,
orgens 7 Uhr, in
che in Darmſtadt.
Sbel

beim Fachmann
ichuſteraaſie 10. (67692

dlef
itze frei
Erfelden a. d. Fähre.
m4. Mai 1930.
otsplitze erbeten an
Darmstadt

h,I.

Interessengemeinschaft
Darmstädter Photographen
und
Hub n
Jonminign rode.

EOLA
Slafle

O
1
Setzt

neu eingetroffen

Hostafe, deikkieis
Die Auswahl
überraschend groß

Die Preise
bekannt niedrig

Beachten Sie unsere Schaufenster!

Darmstadt
Ludwig=
r
. 5

6813

Das einzige Spezlalhaus für Damen-Kleidung

Den neuen

FRÜHÜAHRS=
HUT
von
OTO TTZE
Elisabethenstraße 4

Dieses Zeichen bürgt für Qualitätsware
6856

Bad Schwalbach
Ftakl und Moetbad
Blutarmut Frauenleiden Herzkrankheiten

Sooesrsesetssessssssssssssssste
Privat=Schneider=Anterricht

Gründliche Ausbildung
an eigener Garderobe
Zuſchneiden, Kleider=, Mäntel=, Wäſchenähen
Meiſterin, Eliſabethen=
Pont HandU ſtraße 70, I. Telephon 4243

ossstssssttslsssssstssssssosete

aus eigener Fabrikalion
besonders preiswert
Langjährige Eriahrungen

Baukrernn

LEIHKNORA
B ür- Friedbergerlie 32
FranKIAFFLL-Duerbau, Souierain.
Tel. Hansa 236 20.

Damen
Hüte
in großer Auswahl
in modern. Farben
u. Formen zu bil=
ligſten
Preiſen find
Sie in der (6341a
Hutzentrale
Auguſte Wenzel
Darmſtadt
Saalbauſtr. Nr. 23.
Fernruf 4130.
Eigene Fabrikation

Täglich
friſch. Spargel
von ganz jungen
Kulturen
1. Sorte 80 Pfg
2. Sorte 65 Pfg
3. Sorte 45 Pfg.
ab Station Aligſe=
Hann. empfiehlt
H. Winkelmann,
Spargelplantagen.
Aligſe=Hann.

Hlavier-Hrnold
Elisahethenstr. 26

Happwagen
A.
auf Teilzahlung

oder mit

10½ Nabatt. 6u5b
Nur Modelle 1930.
D. Faix &Söhne.

Beiladung
geſucht nach Mainz,
Bingen. Wiesbad.,
Frankfurt a. M.
Aug. Stilling,
Hochſtraße Nr. 4.
Telephon 421.

Z

37a

Fahrbare.

mit Benzinmotor,
wenig gebraucht u.
in durchaus gutem
Zuſt., bill. zu verk
Standort Mainz)
Anfr. unter W. 40
a. d. Geſch. (6706b

Damen=Sohlen u. Fleck
2.40
Herren=Sohlen u. Fleck
3.40
Beſſunger
Schuhbeſohlung
Weinbergſtr. 17. (363a

Buſchroſen
in den ſchönſten
Farben u. Sorten
25 Stück 6.
xtra ſtarke 9.
per Nachnahme.
Verpackung frei.
Ph. Kalbfleiſch.
Steinfurth
bei Bad=Nauheim.
(4953a)

Reiſender ſucht
Zleinguko
mit Führer
tageweiſe für wei=
teren
Umkr. Daum=
ſtadts
. Offerten m.
Preisangabe unter
W. 122 a. d. Geſch.*

Kinderwaget
auf Teilzahlung
bei
2264a
B. Orio
arlsſtr.

Standard mit und
ohne Seitenwagen
billig zu verkaufen
Kahlertſtraße 12.

Erſtklaſſiges
Motorrad
00 ccm., weg. An=
auf
eines Wagens
reisw. zu verkauf.
bei Hans Hartung,
Metzg. i. Arheilgen
(6747b)

Geb. Molorrad
ſteuerfrei) zu kaufen
geſucht. Angeb. mit
Preis unt. W. 115
a. d. Geſchſt. (6806

b. M. W.
Nod. R. 42, 500ccm
in beſtem Zuſtand,
zugel verſteuert,
mit all. Schikanen,
Sozius Packtaſchen
uſw., für 950.
zu verkauf. Näh. (*
Mathildenſtr. 53, p.
Auko.
Vierſitzer Adler, g.
erhalt., ſehr preis=
wert
aus Privathd.
billig zu verkaufen.
Pfungſtadt. Eberſt.
Str. 31. Tel. 221.

Wanderer, 500 ccm,
neues Modell. bil=
lig
zu verkaufen.
Kahlertſtraße 12.
i
Ff

800 ccm A. J. S.
mit und ohne Sei=
tenwagen
zu verk.
Kahlertſtraße 12

Wanderer=Motorrad
3 Vent., m. el. Licht,
billig. abzugeben
Eberſtadt,
Obergaſſe

Moforräder
N. S.U. mit Zünd=
licht
, 6 PS.. 350
Royal Enfield 350
ccm, ohv. 350 .
N. S. H. 250 ccm,
Zündlicht, 280
F.N. 350 ccm, faſt
neu, billig. (6848b
J. Kempa, Sandſtr.
Nr. 44/48. F.N.= u.
Ariel=Vertretung.

D=Rad mit Seiten=
wagen
, prima im
Zuſtand, billig zu
verkaufen. Nieder=
Ramſtädterſtraße 28
(Laden)

Motorrad
250 ccm O.H.V.
ſehr günſtig zu verkf.
Kurt Schneider
Motor= und Fahrrad=
Reparaturen
Kaupſtraßie 45

[ ][  ][ ]

Seite 10.

Samstag, den 26. April 1930

Für die

Ranzen
2.50 4.50 6.30
3.50 10.50 12.00
Schulmäppchen
0.50 0.95 1.50

Schlefertafeln Federkasten
Ledermappen Frühstückstaschen

Wilh. Lehrbach
Schillerplatz 7

6842)

Achenbach-

Haragen

aus Wellblech, Stahl
od Beton, Schuppen
jeder Art, Fahrrad-
ständer
zerlegbar,
feuersicher, billiger
Bauweise. Angebote
m. Prospekt. kostenl.
Gedr. Achenbach G. m. b. A.
Eisen- und Wellblechwerke
Weidenau/Sieg, Postfach Nr. 167
Vertreter: W. Röper Darmstadt
Orangerie-Allee 6 Telephon 290.

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 3 Portemonnaies mit In=
halt
, 1 goldene Damenarmbanduhr, ein
goldener Trauring, 1 Zehnmark chein, eine
Nickel=Herrenuhr mit Lederarmband, eine
Schneeſchaufel und 1 Fahne, 2 goldene
Gliederarmbänder, 1 Gartenſtuhl und ein
Fußſchemel, 1 Damenhandtaſche mit In=
halt
, 1 Anhänger und Stoffreſte, 10 Kragen
und 1 Gummiband, Kindermütze, Auto=
luftpumpe
, Damenhandtäſchen. Damen=
ſchirm
, Brille, 1 Gartenſtuhl mit der Auf=
ſchrift
Wagnerbräu, 1 Orden aus dem
Jahre 1866, 1 Pfadfinderbeil, 1 Manikür,
1 Stück Vorhang und Schürzenſtoff, eine
Matroſenmütze, 1 Paar Herrenhandſchuhe,
1 Zierdeckchen, 2 einzelne Damenhand=
ſchuhe
. Zugeflogen: 1 Taube. Zu=
gelaufen
: 1 Wolfshund mit 1 Jungen, ein
Pinſcher, 1 Rehpinſcher, 1 Huhn.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.

Rechnungsergebnis

der Kaſſe der Viktoriaſchule ( Stu=
dienanſtalt
) und der Eleonorenſchule
(Lyzeum und Frauenſchule) für 1928.
Das obige Rechnungsergebnis nebſt
Urkunden liegen während einer Friſt von
einer Woche in den Räumen der Stadt=
kaſſe
zur Einſicht offen. Während dieſer
Zeit kann jeder Beteiligte von dem Rech=
nungsergebnis
Einſicht nehmen und ſchrift=
liche
Bemerkungen dazu einreichen.
Darmſtadt, den 25. April 1930. (st6837
Der Oberbürgermeiſter.

Bauplan=Offenlage.

Alleinſteh. Dame
möchte, da Wohnung
zu groß, 1 od. 2 möbl.,
frdl. Z. an ält. Herrn
bei voll. Penſ., guter
Verpfleg., abgeben.
Ang u. Z. 54 Gſchſt Ploenniesſtr. 18 gut
möbl. ſonniges Zim.
mit elektr. Licht per
ſofort zu verm. Liebigſtr. 35 ½ bei
Friedrichs möbliertes
Zimmer mit elektr.
Licht ſofort zu ver=
((867
mieten. Darmſraße 31
frdl. möbl. Zimmer
el. L., ſofort zu verm. Ludwigſtr. 17, II.,
mbl. Wohn=n. Schlaf=
zim
. an berufstätig
Herrn p. 1 Maiz. vm. Friedrichſtr. 18, pt.
gr. gut möbl. Zim.,
Schreibt., el. Licht,
mit od. ohne Pen=
ſion
zu verm. Schuchardſtr. 18, II.
gut möbl. Zimmer
zu vermieten. (Sg Sehr frdl. Zimmer
mit el. Licht i. fein.
Hauſe, el. Bahn v.
der Tür, billig zu
verm. Anzuſ. zw.11
u. 2 Uhr. Ludwigs=
höhſtraße
71. Ecke
Landskronſtraße. (* Heinrichsſtr. 65, II.
möbl. W.= u. Schlz., e
2bettig. zu verm. ( Sehr ſchön möbl. 2
Wohn= u. Schlafz.
mit 1 od. 2 Betten
an 12 Herr. auch 3
getrennt zu verm.
Im Zentr. d. Stadt
gel., nahe all. Beh.
u. Schulen. Anfrag.
u. 3. 41 a. d. Gſch. * 0
Ploenniesſtraße 22
gut möbl. Zim. m.
el. Licht zu vm. Magdalenenſtr. 21,
part möbl. Z. mit Geſucht: 34=Zim.. L., ſep. Eing. (* Wilhelm= Gläſſing=
ſtraße
3, 1. Stock, tauſch=Büro, Eliſa=
2 od. 3 ſchön möbl. bethenſtr. 34. (6870
Zimmer m. Küchen=
benutzung
oder mit
voller Penſion an
junge Mädchen zu
vermieten. Soderſtraße 78.
ſ. gut möbl. Zim. z. /Geſucht: 34=Zim.=
1. 5. a. ged. Miet. (* Wendelſtadtſtr. 31 III. Alters Wohnungs=
möbl
. Z. a. berufst. t
H. b. D. z. verm. E be Wienerſtr. 75, III. /9
Schlafſt. a. Arbeit.* Mannheim?

6815

Der vom Stadtrat gutgeheißene Plan
über die Fluchtlinien=Feſtlegung der Süd=
ſeite
der Straße BI (ſüdl. Parallelſtraße
zur Landskronſtraße) zwiſchen Freilig
rathſtraße und Ludwigshöhſtraße, ſowie
der Straßenanſätze an dieſer Straßen=
ſtrecke
iſt in der Zeit vom 28. April bis
einſchließl. 12. Mai 1930 beim Städt
Hochbauamt, Grafenſtraße 30, zur Ein=
ſicht
der Beteiligten offengelegt.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Meidung des Ausſchluſſes während
dieſer Friſt dort vorzubringen. (st6853
Darmſtadt, den 22. April 1930.
Der Oberbürgermeiſter.
Mueller.

Torhalle
zu vermieten, in w.
ſeith. ein Zeitungs=
ſtand
betrieben wd.
Näh. Mathildenpl.
Nr. 6. Laden.

Liebigſtr. 8, II., gut
möbl. Z. z. vm. (
Freundl., ruhiges
möbl. Zimmer, elekt.
Licht, heizbar, an be=
rufstätig
. Herrn zu
verm. bei Klingel=
höfer
, Georgenſtr. 9,
Zentrum. Nähe de
Rheinſtr.
Alub.

Mauerſtr. 19,b. Mül=
ler
, möbl. Zim. (*so

Waldſtr. 49, I.
gut möbl. Zimmer
ſofort zu vm. (*ds Möbl. Zim. m. voll.
Koſt zu vermieten.
Freund, Metzgerei,
Pankratiusſtr. 52. Prz.=Chriſt.=Weg 23
möbl. 3. z. vm. (*ms Wendelſtadtſtr. 34½,
1. St. behagl. möbl. 3.
mit el. L., Schreibt.
Emsg) vermieten.
Eids
Mathildenſtr. 10,
gut möbl. Wohn=u.
Schlz., 1 Schlz. abz.

Rheinſtraße 75
gut möbl. Zim. m
voll. Penſ. z. verm.
(6701b)

Am Erlenberg 11
gut möbl. Z. mit
Badezim., 1. St., p
ſofort z. verm. (*ms

Schlafſtelle z. verm
Gr. Kaplaneig. 2.
f5)

Brüner Weg 26,
fein möbliertes Zim
zu verm.

Liebigſtraße 8,
ſchön möbl. Zimm.
an nur beſſ. Herrn
zu vermieten.

Wieſenſtraße 9, I.
(Ecke Grafenſtraße.
gut möbl. Zimmer
ſofort zu vermiet.

Hueilstt
30

iſt das erſte
beſtehend aus
mit reichliche
Veranda, Gar=
Mei
alsbald zu

Zie
Nähere Ausk
Juſtizrat D=
Kaſinoſtraße 8

V

WMicmmntA

im Dachgeſchoß mi ſch
Nähe des Botan I.
ſofort zu v raiet
Angebote ſind unte
Geſchäftsſtelle ds.
(670

Ang. unt. 3. 3 a.
ie Geſchſt.

Wer tauſcht

Wohnungstauſch!
beboten: Schöne 5=
Zim.=Wohnung m.
Bad und Zubehör,
Nähe Ldgr.=Phil.=
Anlage. Miete ca.
115 heute mon.

Wohnung in ähn=
licher
Lage.
Alters Wohnungs=

Wohnungstauſch!

Wohnung m. Log=
gia
, Manſd. etc.,
ſtädt. Neubau im
Rhönring. Montl.
Miete 50 Mark.

Wohnung in ſchön.
Lage, ev. Beſſung.
auſch=Büro, Eliſa=

Geboten in Mann=

heim: Gute 4=3.=
Wohnung mit all.

Komfort. Miete
84 heute.
Geſucht in Darmſt.:
45=Z.=Wohnung
im Zentrum.
Wohnungstauſch=
büro
Alter, Eliſa=
bethenſtr
. 34. (6869

Eld

Hie

1Bein
E

Beſchlagnahmefreie
hübſche Wohnung,
34 Zim., alsbald
zu vermieten. Wo?

agt die Geſchſt. (*

Der Plan über die Herſtellung einer
vberirdiſchen Telegraphenlinie an der
Provinzialſtraße im Ort Höllerbach liegt
bei dem Poſtamt in Reinheim (Heſſen)
auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, den 25. April 1930. (6863
Telegraphenbauamt.

Geſ., tierärztl. unterſ
Abſatz=

Ferkel

berühmten ſchweren weſtfäliſchen,
ſowie hannoverſchen Raſſe, ſeuchenfrei,

Ein Faustpfand für den
geschäftlichen Erfolar

Die Anzeige im Darmstädter Tagblatt!

langgeſtreckt, m. Schlappohren, die beſten
zur Zucht und Maſt. Liefere hiervon
jeden Poſten reell unter Nachnahme.
Offeriere freibleibend:
6-8wöch. 2630, 8-10wöch. 3034ℳ/
10-12wöch. 3438ℳ/, 12-15wöch. 3848.
Größere nach Gewicht billigſt.
Garantie f. la Tiere, beſte Freſſer, ſow.
völlig geſunde Ankunft noch 8 Tage nach
Empfang. Es kommen nur allerbeſte,
direkt v. Züchter ſtammende Tiere zum
Verſand, daher widerſtandsfähig. Ver=
packung
wird wie berechnet zurückgenom=
men
. Genaue Bahnſtation angeben.
Langjährige Fachkenntniſſe.
Für die Reellität bürgt meine Beſitzung
Schloß=Holker Ferkelverſand
Heinrich Kleſener
Schloß=Holte, Weſtfalen, Tel. 22.

Wer denkt: Mein Geschäft verträgt die Insertionskosten nicht
ich werde inserieren, wenn meine Umsätze größer sind, denkt
falsch! Ihre Umsätze können sich nicht vergrößern, wenn Sie
nicht dauernd zu tausenden von Interessenten durch den Anzeigen-
teil
des Darmstädter Tagblatt sprechen. Nichtinserieren wird
immer teurer als inserieren sein.
Bleiben Sie nicht zurück. Inserieren Sie im Darmstädter Tagblatt.

Frei=
Schlachtyof bank.

Heute v. 711 u. v.
4 Uhr ab: Rind= u.
Schweinefleiſch (259a

zorellenbäche

im vorderen Odenw.
geſundh itshalber ab
zugeben. Ang. unt
W 14 Gſchſt. (6680

Aliceſtraße 8, I.
mobl. Zim. m. Pen
(6659b)

Eckhardtſtr. 21, I.
Zimmer mit oder
ohne Penſion. (*fsg

Am Hauptbahnhof
möbl. ſonn. Z., ſep.,
part., auch vorüber
gehend z. vm. Näh.
Geſchäftsſtelle.

Bismarckſtr. 58, II.
ſchön möbl. Zimm.,
Zentr., NäheHerrn=
gart
. u. Hochſchule
zu vermieten. (*sid

Heidelb. Str. 28, II.
möbl. Zimmer zu
vermieten.

Dieburgerſtr. 84, p.
frdl. möbl. Z. ſof
zu vermieten. (6852

Jg. anſt. Arbeit. k.
Schlafſt. erh. Eliſa=
bethenſtr
. 25, Hts, II.*

Steinackerſtr 18, p.
irdl. möbl. Zimmer
an berufstät. Herrn
zu vermieten.

Mühlſtr. 54, freundl.
möbl. Man).=Zim. a
berufstät. Fräul. od.
Frau bill. zu vm.

Wittmannſtr. 25 II.,
23 möbl. Zimmer,
m. Krichenbenutzung
zu vermieten. Eſiud

Heinheimerſtr. 12, p.
Zim. z. vm.

Gut möbl. Zimmer
(2 Betten) m. Bad
u. gr. leer. Wohnk.
an Ehep. f. 65
verm. Näh. Geſch. (*

Heinrichsſtr. 71, I.,
gut möbl. Wohn= u.
Schlafzim. z. v. EEſm

Hölgesſtr. 9 II., ge=
mütliches
, freundlich.
Zimmer m. el. Licht
an berufstät. Herrr
o. D. alsb. z. vm.

Am Herrnacker 13
1. St. r., gut möbl
Zimmer z. verm.(

Garage für Auto u.
Motorräder frei.
Kahlertſtraße 10. (*s.

Neckarſtr. 19, 2. St.
möbl., eventl. teilw
möbl. 24 Zimmer=
Wohn. mit Kochgel
zu vermieten. (*m

2 leere Zimmer
ofort zu vermieten.
Näh. Geſchaftsſt. (*

Stiftſtraße 23, II.
gr. leer, Z. 3. vm.

Leeres gr. Zimmer,
ev. mit Küchenben.
an beſſ. Dame o. H.
o. kinderl. Ehep. zu
verm. Näh. Geſch.*

Große
Verkaufsräume
Ludwigsplatz 2
Entreſole ſind per
1. Juni zu vermiet.
Näh. bei Arnheiter,
(65318
3. Stock.

4 gr. helle Büro=
räume
m. el. Licht,
Zentr.=Heiz. in ob.
Wilhelminenſtr.ev.
mit Garage, bill. z.
vermieten. Anfr. u.
W. 31 Geſch. (*dis

be

Selten günſtiges
Gutgebal
4Zim.=Etag.= Kauss
Mk., Mieteingang 3200
18

billigen Preis von

bis 10 000 Mk. Anzahlu
durch Makler=Büro
P. Helm
Waldſtraße 3

Günſtiges Kauf
Im Johannisviertel
zimmer=Haus für den
Mark bei 6300 Mark!
verkaufen. Laden mit ?
wird am 1. Juli frei. 9
mmobilien=Büro
Kahlertſtraße 41, Teſel

[ ][  ][ ]

Seite 11

Samstag, den 26. April 1930

ich und Ausland.
tag Stark zur Englandfahrt.
ichshafen. Wie aus einer Unter=
Kapitän Lehmann hervorgeht, wird
F Graf Zeppelin Samstag früh um
iner Englandfahrt aufſteigen. Sein
ber Baſel-Beſangon nach Paris, wo
orfen wird. Sodann fliegt es in
ſtung über den Kanal nach London,
ſen 15 und 16 Uhr erwartet wird.
Schleifen über der Stadt wird es den
ſchxt n Cardington anfliegen, der von
60 Kilometer entfernt iſt. Die Lan=
dington
dürfte zwiſchen 17 und 18
. Der Ankermaſt wird dabei nicht
tzt. en. Das Luftſchiff wird von der dor=
5.3 annſchaft während des Aufenthaltes,
zwei Stunden vorgeſehen ſind, feſt=
tem
den. Der Rückflug, für den bereits
wisl ergeben ſind, wird vor Eintritt der
ſeiE egen 20 Uhr angetreten werden und
) auf derſelben Strecke wie beim
ſtatten gehen. Die Landung in
en wird am Sonntag früh voraus=
ſo

ch ==en 7 und 8 Uhr vor ſich gehen.
ſeu ußiſche Beſtimmungen über die
Viviſektion.
er- Die bisher beſtehenden Schutzbe=
un
über wiſſenſchaftliche Verſuche am
demre wurden durch einen Erlaß der
Niniſter für Volkswohlfahrt, für
Kunſt und Volksbildung und für
t. Domänen und Forſten aufge=
ihre
Stelle neue Beſtimmungen in
Nach dieſen neuen Beſtimmungen
eam lebenden Tier nur zu ernſten
m Intereſſe der Verhütung und
hlicher und tieriſcher Erkrankungen
geſchulten Kräften vorgenommen
bei ſollen die Anforderungen der
t. 1ebührende Beachtung finden. In
und wiſſenſchaftlichen Vorträgen
e Tierverſuche ſtatthaft, die zum
dnis des Vorgetragenen notwendig
empfohlen, durch Filmaufnahmen
fha en zu vermeiden. Ferner dürfen
ſen fſuxt ur von Hochſchullehrern und An=
heute
mu ſites usgeführt werden, und es ſind nie=

0t: 3 zin ſer eren Tieren vorzuziehen, wenn ſie
ſohnung in 0 ſick Zweck erfüllen. Vor dem Verſuch
her Lage
diei re betäubt werden. Ausnahmen
ſers Wohn
ſch=Bürg, (ſt!ſ ir dann zuläſſig, wenn die Betäu=
henſtr
. 31. 0 ſenm eck des Verſuches widerſpricht.
fur Tierſchutzverein erklärt dazu: In

jtauch itzkd r wird dieſer Erlaß außerordent=
oten
: Lzu ſriäh ir ſtellt einen Erfolg langjähriger
un) der Tierſchützler dar. Die Haupt=
r
ſaß der Inhalt des Erlaſſes ſinn=
ir
ichsgeſetz verankert wird. Dieſes
öning.
gen, gilt die weitere Arbeit der
ete
uitz fe.
ſicht: 24
bhnung in ſau wi 3 liegenbein berichtet über den
amenſtoß der Bremen.
rs Whnutk
ſch=Büro, Eſte /t1 pton. Ueber den Zuſammenſtoß
ſenſtr. 31. 00 dA‟ Dampfers Bremen mit einem
dampfer machte Kapitän Ziegen=
r
zieht hile Ankunft in Southampton den Be=
annhein
Mx! ung von dem Unfall. Aus den Er=
ſoten
in 9 h Kapitäns geht hervor, daß im
msi hnlicher dichter Nebel herrſchte.
mfort. M E Nen nach dem Zuſammenſtoß war
hru ipfer nicht mehr zu ſehen. Zwei
ſicht in Danl Aol erſuchte die Bremen vergeblich,
be= nten Schiff funkentelegraphiſch in
=1 treten. Schließlich fing die
ungs
In Funkſpruch des beſchädigten
Ater, ſü brz onach dieſes keine Hilfe benötige
N71 allein fortſetzen könne. Nach ein=
29 ſuchungen im Hafen von Sout=
ſir
die bereits gemeldet, die Beſchä=
Ddr/ fremen nur geringfügig und das
hrl ie Weiterreiſe nach New York
ſe3 rte Verzögerung antreten.
roßfeuer in Nancy.
Nancy brannten Donnerstag
Warenlager einer Lebensmittel=
Sung nieder. Der Schaden wird
en Francs geſchätzt.

Dietrich in Amerika.

lich an Bord der Bremen.
Ipielerin Marlene Dietrich, die
Rolle im Jannings=Film Der
in die vorderſte Reihe der
traf dieſer Tage in New York
Etikaniſches Film=Engagement
anzutreten.

Zur Engle
rI des Graf Zeppelin.

Am 26. April ſtartet Graf Zeppelin zu ſeiner erſten Fahrt nach England, auf der er London überfliegen und auf dem Flugplatz Cardington landen
wird. Unſer Bild zeigt: Links; Blick auf das Zentrums Londons, die St. Pauls=Kathedrale von Fleet=Street aus geſehen. Rechts: Das
engliſche Rieſenluftſchiff R. 101 an dem 60 Meter hohen Luftſchiffmaſt auf dem Flugplatz Cardington.

Der Bremer Rakhauskeller wieder hergeſkellk.

Die Fresken von Prof. Max Slevogt
in dem wieder hergeſtellten hiſtoriſchen Rathauskeller von Bremen, der vor einiger Zeit durch
eine Feuersbrunſt zerſtört worden war.

Chineſiſche Tragödie.
Millionen ſterben Hungers.
* Schanghai, 25. April. (Priv.=Tel.)
Die eigenen Leiden verhindern die Europäer
oft daran, ſich um die furchtbaren Kataſtrophen
zu kümmern, die ſich im Fernen Oſten abſpielen.
In dem nun ſchon ſeit mehr als einem Jahrzehnt
von Bürgerkriegen durchwühlten China ſterben
Millionen von Menſchen an Hunger. In der
Provinz Schanſi allein mit einer Bevölkerung von
etwa ſechs Millionen ſind bereits zwei Millionen
dem Hunger erlegen. Sogar auf den Straßen der
Hauptſtadt liegen unzählige Tote, die nicht mehr
beerdigt werden können. Die Eltern verkaufen
ihre Töchter, die Männer ihre Frauen, nur, um
ſich die allernotwendigſten Lebensmittel beſchaf=
fen
zu können, aber auch die Lebensmittel begin=
nen
zu mangeln, da die Zufuhrſtraßen durch die
kriegführenden Parteien teils vernichtet, teils
von plündernden Soldaten beſetzt ſind. Die Be=
ſtellung
der Felder hängt in China zum großen
Teil von den Bewäſſerungsanlagen ab. Sollten
dieſe, wie es den Anſchein hat, verfallen, ſo iſt
bei der Geringfügigkeit des chineſiſchen Eiſen=
bahnnetzes
die Hungersnot in weiten Gebieten
nicht mehr zu vermeiden. Wenn die künſtliche
Bewäſſerung verſagt, ſo gibt es Mißernten, die
nicht mit den europäiſchen verglichen werden kön=
nen
, es wird auf Rieſenſtrecken gar nichts ge=
erntet
, die Folge ſind der Hungertod und das
Räuberweſen in einem Umfang, für das in
Europa jede Vorſtellung fehlt. China allein hat
eine Bevölkerung, die ungefähr der der Vereinig=
ten
Staaten von Nordamerika und Europas zu=
ſammengenommen
entſpricht. Es ſcheint, daß die
furchtbare Hungerkataſtrophe in Schanſi ſich bald
auch auf andere Gebiete ausdehnen wird. Wohl
flüchten Hunderttauſende von Chineſen nach dem
Norden, überſchwemmen die Mandſchurei und
ſuchen in den Hafenſtädten Arbeit und Nahrung.
aber auch die meiſten von den Flüchtlingen ver=
kommen
und ſterben unterwegs an Entkräftung.
Skelette liegen längs der Straßen. Die einzige
Rettung für China wäre eine Periode der Ruhe
und Sammlung. Aber es iſt unmöglich, die Ge=
genſätze
zwiſchen den Generälen des Nordens und

Tſchiangkaiſchek auszugleichen. Es iſt nicht zu
verwundern, daß unter dieſen Umſtänden die
kommuniſtiſche Propaganda in gewiſſen Bezirken
erfolgreich iſt und das herrſchende Chaos noch
mehr vertieft. Das chineſiſche Trauerſpiel iſt eins
der furchtbarſten unſerer Zeit

Kampf um eine Dorfſchönheit.
Warſchau. Der Kurjer Czerwonny be=
richtet
über eine regelrechte Schlacht zwiſchen den
Einwohnern zweier Dörfer in Pommerellen um
eine Dorfſchönheit. Zwiſchen zwei junge Bauern=
burſchen
aus zwei benachbarten Dörfern entſtand
ein Streit um ein Mädchen. Die Rauferei, an
der ſich zunächſt die Angehörigen der beiden Bur=
ſchen
beteiligten, artete ſchließlich in eine regel=
rechte
Schlacht aus, an der faſt ſämtliche Ein=
wohner
der beiden Dörfer zugunſten ihrer Kan=
didaten
teilnahmen. Der Kampf, der zwei Stun=
den
dauerte, wurde mit Meſſern, Spaten und
Heugabeln ausgetragen und konnte erſt durch das
Dazwiſchentreten eines ſtarken Polizeiaufgebots
beendet werden. Sechs Schwer= und ſechs Leicht=
verletzte
blieben auf dem Platze.
Ein Teil des großen Juwelenraubs
in Rom gefunden.
Rom. Da der größte Teil der Zwei= Mil=
lionen
=Beute der jüngſten römiſchen Köpenickiade
trotz der Verhaftung der beiden Urheber noch
verſteckt blieb, nahm die Polizei in der römiſchen
Verbrecherwelt neue Verhaftungen vor. Es ge=
lang
ihr ſo, weitere Hehler zu ermitteln und ein
Verſteck ausfindig zu machen, in dem für eine
halbe Million geſtohlene Juwelen aufbewahrt
wurden, die dem geſchädigten Juwelier jetzt zu=
rückgegeben
werden konnten.
Zu dem Schiffsunglück im Joniſchen Meer.
Rom. Der Schiffbruch des Dampfers Fe=
derico
Garola im Joniſchen Meer wurde nach
Ausſagen der Ueberlebenden durch Selbſtentzün=
dung
der Schwefelladung verurſacht, die dann zur
Keſſelexploſion führte. Alle unter Deck befind=
lichen
Mitglieder der Beſatzung erſtickten in dem
dichten Schwefelrauch. Die drei Ueberlebenden
hatten ſich ſofort nach der Exploſion ins Meer
geſtürzt und ſchwimmend die Küſte von Xante er=
reichen
können.

Späke Erkennknis.

Aus Preßburg ſchreibt man dem Deutſchen
Schulverein Südmark Wien: Im hieſigen Ver=
lag
der Rolnicka Slovenſka Jednota erſchien 1921
eine ſeither vergriffene Schrift von A. Sikorſky
(pſeudonym): Das Schulweſen in der Slowa=
kei
, eine pädagogiſch=ſtatiſtiſche Studie. Die
heute vom hiſtoriſchen Standpunkt dankenswerten
Angaben waren damals offiziöſer Natur und
vergaßen nicht hervorzuheben, welchen Anteil an
der Nationaliſierung des ehemaligen ungariſchen
Schulweſens im Gebiete der Slowakei die tſche=
chiſchen
Lehrer hatten. Dabei leſen wir: Man
muß auch das Einwirken der tſchechiſchen Lehrer
in nationaler Hinſicht hervorheben, denn die
tſchechiſche Lehrerſchaft hatte das Glück, in den
letzten 50 Jahren in rein böhmiſchen Anſtalten
erzogen zu werden, welche Anſtalten ihnen nicht
nur die gehörigen Fachkenntniſſe, aber auch eine
gute nationale Geſinnung boten. Sonſt wollte
man uns und der Welt doch immer glauben
machen, daß die Deutſchen im alten Oeſterreich
(in den letzten 50 Jahren) die Tſchechen im
Schulweſen unterdrückten und wollte mit dieſen
Erinnerungen die tſchechiſche Schulpolitik ſeit
1918 moraliſch begründen. Auch der Herr Finanz=
miniſter
der tſchecho=ſlowakiſchen Republik hat
kürzlich wieder von der ſchrecklichen Bedrückung
von anno dazumal geſprochen. Es ſcheint aber
nun doch nicht ſo ſchlimm geweſen zu ſein, und
man kann, vor allem wenn es die Propaganda
erfordert, auch einmal der Wahrheit die Ehre
geben.
Feuerwerksexploſion.
Karachi. Durch eine Exploſion in einem
Lager von Feuerwerkskörpern wurden ſieben
Perſonen getötet.
Heuſchreckeneinfall in Gibraltar.
Gibraltar. Ein großer Schwarm Heu=
ſchrecken
, der in Marokko Verheerungen ange=
richtet
hat, iſt über die Meerenge gekommen und
hat ſich in einem Teil von Gibraltar feſtgeſetzt.
Ein Hindenburg=Denkmal für
Bad Reinerz.

Das Hindenburg=Denkmal,
das den Reichspräſidenten, in der Rüſtung der
preußiſchen Ordensritter zeigt. Das Monument
iſt für Bad Reinerz beſtimmt. Links iſt der
Erſchaffer des Denkmals, Profeſſor Seiffert,
arbeitend ſichtbar.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Seite 12

Berlin Wernigerode Brocken.

*bg. Warme Tage und erſte Baumblüte an der Bergſtraße
ließen auf einen zweiten Frühling im Harz hoffen, ſo daß ſich eine
Reiſe über Göttingen, Halle und Berlin mit dem Endziel Wer=
nigerode
zu lohnen verſprach. Der Wunſch nach Bergen,
Wald und Sonne wäre wohl auch einem beſſeren Vergnügungs=
programm
, als es Berlin gerade bot, nicht erlegen. Nach Grock,
dieſer genialen Syntheſe von Clownerie und Muſikalität, mochte
ich den Amerikaner Toto in der Scala nicht recht riskieren. Läßt
man ſich aber dann von den 1000 Plakaten Otto Reutter er=
ſchlagen
, ſo folgt Katzenjammer auf dem Fuß, und man wundert
ſich nur, daß ſich noch Tauſende an dieſem aufgewärmten Humor
untergegangener Bierpaläſte unterhalten können.

Bei großen Preiſen, daß man ſich wundert, wer ſie wirk=
lich
bezahlt, gibt das Deutſche Künſtlertheater Frederick
Lonsdales Sex appeal, glänzend aufgezogene Cauſerie ungefähr=
licher
Anreizung, nicht Aufreizung des andern Geſchlechts;
wertvoll, weniger durch den Sieg einer klugen Frau über den
kühlſicheren Mann, als allein durch die Art, wie ſie ſpielen:
dieſe Baſſermann, Sandrock, Mady Chriſtians und Roſa Valetti,
verſtanden und beklatſcht, noch eh’ ſie ihre Sätze recht ausge=
ſprochen
haben.
Die verlängerte Rembrandt=Ausſtellung in der
Kunſtakademie, veranſtaltet von den Staatlichen Muſeen in Ber=
lin
mit der Preußiſchen Akademie der Künſte, ſah viel inter=
eſſierte
Beſucher vor faſt 400 Nummern von Radierungen, Zeich=
nungen
und Gemälden des Meiſters. Mit einer Vollſtändigkeit,
faſt ohnegleichen, unterrichten einige hundert Radierungen, der
Entſtehungszeit nach geordnet, über den Weg dieſer Kunſt bei
Rembrandt; techniſch: durch verſchiedene Zuſtände einzelner
Blätter, wie etwa des Blattes aus ſeiner Spätzeit: Chriſtus
wird dem Volk gezeigt oder des Hundertgulden=
blattes
(Chriſtus heilt die Kranken); und geiſtig: durch
die ſich ſteigernde Wucht ſeiner Erzählung, durch die immer inni=
ger
teilnehmende Beobachtung der Welt und ſeine Bibeldeutung,
deren ſtärkſte Kompoſition, eben das Hundertgulden=
blatt
von höchſter viſionärer Verklärtheit iſt. An Zeich=
nungen
war der ganze Beſitz des Berliner Kupferſtichkabinetts
zu ſehen, glücklich ergänzt durch die ausgezeichneten Blätter des
Herrn Franz Königs aus Haarlem: feine Proben Rembrandt=
ſchen
Selbſtgeſpräches. Mit einer gewiſſen Befriedigung ſtellte
man als Heſſe feſt, daß das Glanzſtück unter den Gemälden
aus Heſſen ſtammt: Jacobs Segen aus der Kaſſeler
Galerie; nicht minder ſtark feſſelte Rembrandts reife Schöpfung:
das Familienbild aus dem Braunſchweigiſchen Muſeum.
Schade, daß der gewöhnliche Sterbliche ohne den Katalog, der
in 6 Wochen zweimal aufgelegt wurde, rettungslos verloren war.
Da z. B. bei den Radierungen die verſchiedenen Zuſtände nicht
bezeichnet waren, wiederholte ſich immer wieder die Frage der
Beſucher, welches von zwei Blättern den früheren Zuſtand dar=
ſtelle
? Dieſes Rätſelraten um einen herum ſtört, ſo daß man
herzlich wünſcht, die Berliner möchten in Zukunft ihre von oben
geförderte Volksbildung auch auf muſeale und akademiſche
Ausſtellungen ausdehnen.

entfallen war, daß es ein Buch der Bücher gibt, das uns
immer antworten kann, wenn wir darin fragend leſen wollen.

Um Mitternacht langten wir in Wernigerode an, und
im Mondſchein ragte am Markt das alte Rathaus geſpenſtig
auf: die Holzfiguren an den Fenſtern, die holzgeſchnitzten bunten
Fratzen an den Geſimſen verſtärkten den mitternächtlichen Spuk.
Doch tags ſieht dieſer farbige Holzbau wie ſeine andern Zeit=
genoſſen
auf der Breiten=Straße ſolid=feierlich aus und weiß beim
ſtrömenden Regen nichts mehr vom Spiel der Nacht. Dieſe alte
Stadt beſitzt außer der günſtigen Lage am Nordeingang zum Harz
ein altes Schloß, das u. a. Wilhelm II. und König Fuad beher=

bergte, und als köſtliches Kleinod, das die Amerikaner faſt
beſſer kennen als wir, die Fürſtliche Bibliothek mit etwa

Man kann Berlin nicht verlaſſen, ohne in Potsdam ge=
weſen
zu ſein. Ein warmer Frühlingstag: im Park und die Ter=
raſſen
hinauf zum Schlößchen Menſchen, frühjahrsmäßig geklei=
det
ein buntbewegtes Auf und Ab. Der Führer in Sansſouci
rühmte begeiſtert die Watte=aus!! Friedrich der Große ahnte wohl
nicht, daß ſein Liebling einſt ſo eingedeutſcht werden
könnte? Und der gute Grock hätte bei der Führung ſein Nicht
möglich! beſtimmt gegen das Ganz wunderbar! einer Berliner
Korpulenz eingetauſcht!

130 000 Bänden. In ihren Anfängen aus dem 16. Jahrhundert
ſtammend, hat ſie den 30jährigen Krieg gut überſtanden und iſt
ſeit 1826 in der überſichtlich umgebauten Orangerie vorteilhaft
aufgeſtellt.
Ihre beſten Stücke, beſonders nach der religiöſen Seite hin,
verdankt ſie dem Grafen Chriſtian Ernſt, der 17101771
regierte und mit A. H. Francke und dem halliſchen Pietismus
aufs engſte verbunden war, ſo daß ihm die Quellen reiner evan=
geliſcher
Frömmigkeit: Lutherbibel und Kirchenlied wirklich Her=
zensſache
waren. Nicht weniger als 1500 evangeliſche Geſang=
bücher
und 2000 Bibeln aus aller Welt darunter 18 vor=
lutheriſche
hat er zuſammengebracht und damit eine für die
heutige Forſchung unerſetzliche Quelle geſchaffen. Glanz=
ſtücke
ſind die Ilſenheimer Bibel von 1120, die Loch=
heimer
Liederhandſchrift des 15. Jahrhunderts und das ein=
zige
Exemplar des erſten von Luther herausgegebenen Ge=
ſangbuchs
(1524) und ſeine mit Randbemerkungen verſehene
Handbibel. In Schaukäſten iſt im Sinne echter Volksbildung, die
den Reichtum der Bibliothek auch dem Laien erſchließen will, das
Wertvolle an Büchern, Handſchriften (darunter von Wallenſtein,
Tilly, Guſtav Adolf), kunſtvollen Einbänden, alten Stichen uſw.
ausgelegt und fein ſäuberlich durch beſondere Zettel mit Maſchi=
nenſchrift
genau bezeichnet.
Graf Chriſtian Ernſt hatte den Beſtand der Bibliothek, ſeit
1746 der Oeffentlichkeit zugänglich, in einer einzigartigen, kunſt=
voll
gebauten eiſernen Katalogmaſchine, die faſt 100 Jahre
im Gebrauch war, nutzbar gemacht. Auf ihren drehbaren Pult=
brettern
ruhen noch heute 64 Folianten des alphabetiſchen Kata=
logs
, aus einzelnen Zetteln beſtehend, aber er kam nicht
von der Buchform los! auf den einzelnen Blättern zwiſchen
zwei Reihen Schnur eingeſteckt! Heute geben verſchiedene Kata=
loge
jede Auskunft, wobei man ſich auf die liebenswürdige An=
leitung
und Führung des Direktors und ſeines Perſonals ver=
laſſen
darf und den Aufenthalt in dieſer in dem alten Park, ganz
als Stätte der Arbeit, gelegenen Bibliothek niemals vergeſſen
wird. Seit einem Jahr allerdings weiß die Bibliothek, die ſeit
Januar wieder geöffnet iſt, nicht, ob und wie ſie bei den finan=
ziellen
Anforderungen, die ihre Erhaltung an das Fürſtenhaus
ſtellt, weiterleben ſoll? Möge es dem preußiſchen Staat oder der
Provinz gelingen, den wertvollen Beſitz in irgendeiner Form
Deutſchland zu erhalten.

Nach 1½ Stunden Naſt wagen wik, getrocknet un
3 Uhr den Abſtieg nach Bad Harzburg, o,
ihren Zug erreichen muß. Wir verzichten auf 8
ſtündigen Weg über Torfhaus; durchnäßt hätten
eine Stunde Autobusfahrt auf uns nehmen m
ſchließen uns für den etwa 4 Stunden weiten I=
Hannoverſchen Stieg, Hirtenſtieg, For
fenſtein und Molkenhaus. Nebel treibt
der uns angeſtrengt, kaum einige Meter weit ſehe
taſten wir uns zurecht, ſtapfen, ſpringen, daß
ſpritzt, gleiten aus, brechen zwiſchen Geſtein d.
50 Zeutimeter hohen Schnee ein; aber weiter treibt
abenteuerlichen Fahrt, daß wir von Näſſe un
ſpüren. Klippen, phantaſtiſche Baumgruppen. B
ſtümpfe ragen in die Winterlandſchaft, von der
Meter weiter unten nichts ahut. Nebel gleiten
fällt leichter Schneeſtaub. Ein guter Geiſt ge
bei 800 Meter Höhe, nicht weit vom Forſthau
gelangen wir auf ſchneefreien Boden, und im 9
Zeit, bald durch Sprühregen, durch Nebel und n.
durch, erreichen wir um 6 Uhr die erſten Häuſer v.
burg ein Schuh hat dran glauben müſſen!
Auto zur Bahn. Raſch Kleiderwechſel; Koffer
der Bahn vorausgeſchickt, ſchnell fliegt noch ein F
letzter Harzgruß, ins Abteil; ein kurzer Händedr
Zug in der Ferne entſchwindet, winkt ein weiße
zurück.

EUlte

Ka
Eauf

mad
K
Enle
man

Das erſte Funkbild von dem Zuchth ſchu
in Columbus (9hio).

V
Krs he
Siih
E8
5

Es iſt eigenartig: ſelten vermitteln dieſe alten Schlöſſer etwas
von dem Geiſt ihrer großen Bewohner von einſt; Menzelſche Bil=
der
, ganz Ausdruck friderizianiſcher Größe, halfen nach, und ſo
erwachte in dem Park eine verklungene Welt. Nach den Anfein=
dungen
, die ſich die Kunſt, ſobald ſie den nackten Menſchen bil=
det
, gefallen laſſen muß, wundert man ſich, daß die Marmor=
ſtatuen
im Park, die einſt der fürſtliche Krückſtock befahl, noch nicht
einem puritaniſchen Beſen weichen mußten, obwohl ihn da und
dort ihre liebenswürdige Realiſtik entſetzt haben mag. Beim
Ausgang aus dem Park am Luiſenplatz halten Taxis und Privat=
autos
. Als ich vorbeiging, reichte gerade eine Dame nichts von
Heilsarmee in ihrem Weſen; wohl gerade vom Einkauf nach
Hauſe ſtrebend! einem der Fahrer, der ſich im Führerſitz mit
einem Magazin oder dem neueſten Wallace ſeine Zeit vertrieb,
einen Zettel: Ein Wort Gottes für Sie! Im Umdrehn ſah
ich, wie der Fahrer den Zettel aufmerkſam las; vielleicht hatte ihn
ein Wort getroffen, das ihm blitzartig Antwort oder Hilfe gab.
Vielleicht wußte er mit einem Mal, was ihm ſeit der Kindheit

Ich will Ihnen ſagen, daß meine Reiſe auf den Harz war
den Brocken zu beſteigen, ſchreibt Goethe im Dezember 1777
an Frau v. Stein und berichtet ihr, wie ſich der Förſter im Torf=
haus
zuerſt weigerte, ihn im Winter hinaufzuführen. Die
Berge waren im Nebel, man ſah nichts und ſo, ſagte er, iſt’s auch
jetzt droben, nicht drei Schritte vorwärts können Sie ſehen".
Ich war ſtill und bat die Götter, das Herz dieſes Menſchen zu
wenden und das Wetter, und war ſtill . . . und nun, Liebſte,
trete ich vor die Tür hinaus, da liegt der Brocken im hohen
herrlichen Mondſchein über den Fichten vor mir, und ich bin oben
geweſen, ganz natürlich, ob mirs ſchon ſeit 8 Tagen alle Menſchen
als unmöglich verſichern. Dieſe Worte Goethes klangen
wir im Ohr, als ich die junge Frau von der Waſſerkante, die zum
erſten Mal im Harz war, drängte, ſo nah dem Brocken nicht um=
zukehren
und trotz Regen und Neuſchnee einen Tag dranzugeben,
um hinaufzugelangen. Frühjahrsmäßig gekleidet, wie zu einem
Bummel, ſtiegen wir von Elend aus bequem in 2½ Stunden
über Schiercke und Eckerloch zur Höhe. Ueber 800 Meter
lag 1520 Zentimeter hoch Neuſchnee, ſchon angewäſſert, über
teilweiſe noch alter Schneedecke. Die Sonne brach dann und wann
durch und ließ impoſante Täler und den Kranz der fichtenbeſtan=
denen
Berge erkennen. Aber gegen 1 Uhr iſt ſie verſchwunden;
der Himmel zieht ſich grau=ſchwarz zu; wir ſchreiten in Wolken
und ziehen uns durch jagende Nebel zum Gipfel hinauf; ſinken
ein und waten uns durch Schneelöcher zum Brockenhaus (1140
Meter) durch.

Das Dach iſt herabgeſtürzt, nur die Seitenr
noch. Unter den Trümmern in der Mitt
Mehrzahl der 320 Opfer begrabe

Im Staatsgefängnis von Columbus, wo bei der
320 Sträflinge ums Leben kamen, herrſcht zu
geſpannte Lage. Die Gefangenen weigern ſich,
der Wärter Folge zu leiſten. Ein von den Stri
Verſuch, einen großen Gaſolintank in dem Gefä
zu ſprengen, konnte in letzter Minute vereitelt u
linge weigern ſich, vor der Unterſuchungskom
Brand irgendwelche Ausſagen zu machen. Sie
fängnisverwaltung ein Ultimatum gerichtet, in
daß die Gefängniswärter ſich außerhalb der
aufhalten ſollen, wenn man von ihnen, den E
und Ordnung erwarte. Soldaten ſind aus dem
Columbus entſandt worden, da man infolge de
Haltung der Sträflinge eine große Meuterei bef
Gefängnis ſind an verſchiedenen, wichtigen Pu
gewehre aufgeſtellt worden.

Di O

steht zur Verkügun

VOM 26. APRIL BIS 3. MAl.

Man hak von dem verbessertenOpel so viel gelesen und gesprochen. letzt heißt
es, durch Selbstfahren den Wagen prüfen. Den Tausenden, die noch keine
Gelegenheit hatten, sich ein eigenes Urteil über diesen Wagen zu bilden, wird
jetzt diese Möslichkeit geboten.. . Während der Allgemeinen Probefahrtwoche
vom 26. April bis 3. Mai können Sie selbst die Leistungen des verbesserten Opel
kontrollieren. Wir wünschen in erster Linie, das Urteil des gesamten auto-
Fahrenden Publikums zu erfahren. Wir sind sicher, daß es im ganzen Reich
Hauten wird: Der verbesserte Opel hat durch größeren Wert und niedrigen Preis
neue Begriſte von Preiswürdiskeit gescheſfen . . . leder Händler hat für die
MAllgemeine Probefahrtwoche Wagen zur Verfügung -4PS oder 8PS-je nach
WWunsch und zu jeder Zeit. Verabreden Sie rechtzeitig eine Probefahrt. Ruſen
Sie den Händler an oder senden Sie ihm eine Karte.

DIE NEUEN BILLIGEREN PREISE=
PSZWEISITZER RM 1990 8 PS LUX. LIMOUSINE RM 4800
APS VIERSITZER 2350 4PS LIEFERWAGEN 2400
APSCABRIOLET 2500 1½ To. CHASSIS 3700
APS LIMOUSINE 2700 1½ To. PRITSCHEN-
BPSLIMOUSINE 4300 WAGEN MIT PLANE 4550

atck pneise as weik

VERPAEH BEYEIFT,

[ ][  ][ ]

HUrM MPOMLUHOA TAeR

Nummer 4

DARMSTADTER TAGBLATT HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN

26. April 1930

indfliegen

m
ſer
nur
9
mreitlel
cüifder
ſch
Fl-
hin
-4
borl

ſichd !
UE

Von
1tereck, Zivil-Ingenieur, Leipzig.
ortſchreiten der Technik iſt es gelungen, die
ugverkehrs auf eine noch vor kurzem für kaum
tene Höhe zu ſteigern. Trotzdem kommen auch
v wieder Unfälle vor. Unterſucht man ihre Ur=
h
. daß ein großer Teil von ihnen in nahezu
verläuft: das Flugzeug gerät in Wolken oder
zerliert in der ihn von allen Seiten umgeben=
das
Gefühl für die Lage ſeiner Maſchine in
infolgedeſſen nach unten durchzuſtoßen, um
z zu gelangen, gerät dabei zu tief herunter und
g Aeſchen plötzlich vor ihm auftauchenden Hinder=
äuſer
, Bergkuppen und dgl.) zuſammen, da
en Geſchwindigkeit der modernen Verkehrs=
den
ſeltenſten Fällen genügend Zeit zum Aus=
rſpringen
bleibt. Auf dieſe Weiſe ſind erſt
nLondon=Großflugzeug und die Teneriffa=
e
der Deutſchen Luft=Hanſa verunglückt.
hier um eine eigentümliche Erſcheinung, die
eigener Erfahrung kennt und fürchtet. Wäh=
geſunder
Menſch auf dem feſten Boden auch
ſenl ugen ſich ſtets über ſeine Lage im Raum im
nd u anzugeben vermag, wo oben und unten iſt,
um ſeine Maſchine im richtigen Gleichgewicht
inen feſten äußeren Anhaltspunkt, als welcher
ſche oder, falls die durch Wolken verdeckt iſt,
ond oder irgendein Sternbild dienen kann.
Inhaltspunkt genommen, wie es beim Ein=
oder
Nebel der Fall iſt, ſo vermag er ſchon
ht mehr zu beurteilen, ob er ſteigt oder fällt,
er eine Kurve beſchreibt, ja nicht einmal,
htig in der Luft liegt oder ſchief auf einem
Urſache dieſer merkwürdigen Erſcheinung
Zentrifugalkraft, die ſich bei der geringſten
raden Kurs bemerkbar macht und den in den
n des inneren Ohrs untergebrachten menſch=
sſinn
zu den ſeltſamſten Trugſchlüſſen ver=
begreiflich
, wenn die meiſten Flieger einen
Cbſcheu vor längeren Wolken= oder Nebel=
ſie
doch befürchten, daß ihnen die Maſchine
nach irgendeiner Seite abrutſcht, wobei es
dem Führer gelingt, ſie noch rechtzeitig vor
em Boden wieder in ſeine Gewalt zu bekom=

zyrorector Kreisel-Steuerzeiger.
en Seite kann ſich jedoch im praktiſchen Luft=
Notwendigkeit ergeben, daß das Durch=
n
Wolken= oder Nebelbank einfach nicht zu
nbar nur einen Ausweg, nämlich den, einen
er dem Führer, unbeeinflußt durch die irre=
r
Zentrifugalkraft, jederzeit die wahre Lage
Luft anzeigt. Die Bemühungen zur Schaf=
Steuerzeigers reichen ſchon ſehr weit zurück,
1 t zu greifbaren Ergebniſſen geführt zu haben.
t, als man auf den Gedanken kam, dieſe
kreiſel=Prinzip aufzubauen. Ein raſch um=
gt
bekanntlich das Beſtreben, ſeine einmal
entgegen allen von außen auf ihn einwirken=
illen
Umſtänden beizubehalten, weshalb er
und Steuerzwecke jeder Art hervorragend
akiſche Auswertung der neuen Idee ergab
ich auf dieſe Weiſe ein brauchbarer Steuer=
z
, doch bedurfte es noch jahrelanger ange=
der
immer wieder auftauchenden Schwierig=
n
. Heute kann die Aufgabe im großen und
rachtet werden, wie ſchon aus der Tatſache
tliche modernen Großverkehrsflugzeuge mit
teuerzeigern ausgerüſtet ſind. In Bild 1
eines Kreiſel=Steuerzeigers dargeſtellt. Der
2 auf Kugellagern höchſter Präziſion lau=
innern
des runden Gehäuſes) macht etwa
der Sekunde 18000 Umdrehungen je
nit Recht fragen, wieſo es dann trotzdem zu
iten Unfällen hat kommen können. Darauf
es, wie die Praxis gerade in letzter Zeit
nit dem bloßen Einbau dieſer Steuerzeiger
ern daß man auch dafür ſorgen muß, daß
ben des Inſtruments in richtiger Weiſe für
1 3zeugs zu verwerten verſteht. Das iſt nicht,
möchte, eine Selbſtverſtändlichkeit, ſondern
nge Schulung und Uebung erlernen. Denn
führer gewohnt iſt, ſich beim Fliegen aus=
Gefühl zu verlaſſen, wird er einem In=
aben
dies Gefühl aus den oben angeführten
Ligen zu ſtrafen ſcheinen, anfangs ſtets
Mißtrauen gegenüberſtehen.
Derkehrs=Geſellſchaften, voran die Deutſche
halb, nicht zuletzt unter dem Eindruck der
Ferdings zur Einrichtung regelrechter Kurſe

übergegangen, denen ſich jeder Verkehrsflugzeugführer unter=
ziehen
muß, und in denen er im Fliegen nach Inſtrumenten
unterrichtet wird. Man geht dabei ſo vor, daß der Schüler zu=
nächſt
auf dem Boden in einer Attrappe Platz nimmt, die die Nach=
bildung
eines Flugzeugführerſitzes mit Steuerungsorganen, In=

Bild 2: Flugzeug- Attrappe zur Blindflug‟-Schulung am Boden.
ſtrumenten uſw. enthält. Hinter dem Schüler, ihm alſo unſicht=
bar
, ſitzt der Lehrer, der mittels einer beſonderen Apparatur die
vor dem Schüler befindlichen Inſtrumente, ſpeziell den Kreiſel=
ſteuerzeiger
, ſo beeinfluſſen kann, daß ihre Ausſchläge beſtimmten
Fluglagen (Steigen, Fallen, Kurven, Schrägliegen uſw.) ent=
ſprechen
(vgl. Bild 2). Aufgabe des Schülers iſt es nun, auf
die ſcheinbaren Bewegungen des Flugzeugs mit geeigneten
Steuerbewegungen zu antworten. Hat er das zur Genüge er=
lernt
, ſo werden die Uebungen im fliegenden Flugzeug fortgeſetzt.
Man hat für dieſen Zweck beſondere Schulmaſchinen mit zwei
nebeneinanderliegenden Führerſitzen, von denen jeder eine
komplette Steuerungsanlage mit allen erforderlichen Inſtrumen=
ten
emthält. Der eine Sitz iſt offen, der andere durch einen
darüber geſetzten Aufſatz gegen Sicht nach außen vollſtändig ab=
gedeckt
. Der Lehrer nimmt in dem offenen, der Schüler in dem
abgedeckten Führerſitz Platz, das Flugzeug ſtartet, ſteigt auf eine
gewiſſe Höhe, und nun muß der Schüler verſuchen, die Maſchine
allein nach den Angaben der Inſtrumente in richtiger Gleich=
gewichtslage
und in geradem Kurs zu halten, auch nach Anord=
nung
des Lehrers Wendungen. Gleitflüge und ähnliche Manöver
auszuführen. Macht er einen Fehler, ſo korrigiert ihn der Lehrer
durch einen Griff in ſein Steuer, außerdem iſt durch eine in die
Fliegerkappen eingebaute Lautſprecher=Telefonanlage die Mög=
lichkeit
zu gegenſeitiger mündlicher Verſtändigung gegeben.
Der bisherige Erfolg der Blindflug=Kurſe darf als außer=
ordentlich
befriedigend angeſprochen werden. Einzelne Führer
haben bereits ganz erſtaunliche Leiſtungen im reinen Inſtru=
mentenflug
zu verzeichnen. Man darf deshalb hoffen, daß der
Luftverkehr in Zukunft von Unfällen der eingangs geſchilderten
Art verſchont bleiben wird.

Daß der Dieſelmotor der Dampfmaſchine in der Rheinſchlepp=
fahrt
tatſächlich überlegen iſt, hat der Umbau des wegen Un=
wirtſchaftlichkeit
außer Dienſt geſtellten Radſchleppers Franz
Haniel I. von Dampf= auf Motorantrieb bewieſen. Der Umbau
iſt von der Walſum=Werft der Gute=Hoffnungs=Hütte vorgenom=
men
worden, und zwar arbeiten die mit ihrer Achſe quer im
Schiff ſtehenden, ſchnell laufenden Motoren (2X 500 PS) unter
Zwiſchenſchaltung eines kombinierten Kegel= und Stirnrad=
getriebes
ſowie entſprechender Kupplungen auf die langſam
laufende Radachſe. Der Umbau muß als voller Erfolg bezeichnet
werden, doch kommt für Neubauten ſelbſtverſtändlich nur
Schraubenantrieb (Gründe ſiehe vorher) in Frage.
Einer näheren Betrachtung der neuen Dieſelmotor= Rhein=
ſchlepper
ſeien die im vorigen Jahre von den Howaldtswerken
A.=6., Kiel, Werk Hamburg erbauten Schlepper, Montan 24
und Montan 25 zugrunde gelegt. Die Erfahrungen mit
einer Reihe kleinerer Fahrzeuge ähnlicher Bauart haben folgende
Abmeſſungen ergeben: Länge 30,20 Meter, Breite auf Spanten
6,30 Meter, Seitenhöhe 2,50 Meter und Tiefgang ohne Ruder=
hake
mit 20 Tonnen Oel 1,62 Meter. Die Fahrzeuge ſind äußerſt
kräftig gebaut und zur Erzielung eines zwangloſen Waſſerzu=
ſtromes
zum Propeller und zur Verminderung des Widerſtandes
mit einem Kreuzerheck verſehen. Der Propeller arbeitet in
einem nach neuen Geſichtspunkten von der Bauwerft entwickelten
Tunnel.
Der Antrieb erfolgt durch einen kompreſſorloſen Viertakt=
motor
der Firma Deutz, welcher in 6 Zylindern 575 P8 bei 250
minutlichen Umläufen leiſtet. Der Brennſtoffverbrauch beträgt
etwa 170 Gramm pro PS und Stunde.
Ein Hilfsaggregat mit Antrieb durch einen Deutz= Kleindieſel=
motor
von 25 PS bei 550 Umläufen dient zur Stromerzeugung
und zum Betrieb eines Kompreſſors (für Umſteuerluft) von 75
Kubikmeter ſtündlicher Leiſtung. Ferner iſt noch ein Notkompreſ=
ſor
, der durch einen Kleindieſelmotor von 6 PS Leiſtung ange=
trieben
wird vorhanden.
Die Leiſtungsfähigkeit der Schlepper wird durch den Troſſen=
zug
gekennzeichnet, der 8800 Kilogramm am Pfahl und 5600
Kilogramm in Fahrt beträgt, ſo daß zwei beladene Kähne von
je 1350 Tonnen Tragfähigkeit in etwa 17½ Stunden von Duis=
burg
nach Köln geſchleppt werden.
Zum Schluß ſei noch die Raumeinteilung erwähnt. Dieſelbe
geſtaltet ſich naturgemäß ſehr einfach; denn außer der Maſchine
iſt nur noch die Beſatzung unterzubringen. Da der Dieſelmotor
aber wenig Raum beanſprucht, ſind die Wohn= und Schlafräume

Diesel-Schleppfahrt
auf dem Rhein.
Von
Dipl.-Ing. Harms, Hannover.
Die Gebingsſtrecke des Rheins ſtellt ſehr hohe Anforderungen
an die dort beſchäftigten Schlepper, denen bis vor kurzem noch
nur die großen Dampf=Radſchlepper gewachſen waren. Von aus=
ſchlaggebender
Bedeutung iſt naturgemäß der Tiefgang der Fahr=
zeuge
, der dem niedrigſten Kleinwaſſer angepaßt ſein muß, und
beim Radſchlepper im Mittel 1,30 Meter beträgt. Die große
Länge und die gewaltige Breite (19 Meter über die Radſchaufeln)
aber, welche zu hohen Maſchinenleiſtungen (über 1000 PS) führen,
da ſchmalen Stellen im Fahrwaſſer nur in forcierter Fahrt zu
bewältigen ſind, ergeben außer hohen Baupreiſen vor allem auch

Montan 24
groß ausgefallen. Im Vorſchiff liegen die Räume des Kapitäns,
und zwar in dem Deckhaus die Küche, unter Deck ein Wohn=
und ein Schlafraum ſowie ein Kinderzimmer, während im
Hinterſchiff der Maſchiniſt (Wohn= und Schlafraum) und die
Mannſchaft untergebracht ſind

Maßdampf.

Dieselmotor-Seitenradschlepper Franz Haniel I."
Schrauben=Schlepper kommt als Erſatz nicht in Frage, da ſein Verdampfer tätig. Die oft ſehr bedeutenden Waſſermengen wer=
aber
iſt es gelungen, genügend ſtarke Dieſelmotor=Schrauben= Dampf liefert, für Kondenſat gehalten, zu deſſen Ableitung dann
können die Radſchlepper nicht nur erſetzen, ſondern ſie ſind dieſen Kondeustöpfe erforderlich ſind. Würde das Uebel an der Wurzel
weit überlegen; denn die kleinen Abmeſſungen ergeben geringen, beſeitigt und von vornherein das Mitreißen von Waſſer aus dem
Kapitalaufwand, die Leiſtung kann niedriger bemeſſen werden, Keſſel verhindert, ſo könnte in den meiſten Fällen ſchon ein ver=
geſtellt
.

Von
F. W. Landgraeber, Aubing.
In weiten Kreiſen iſt man ſich heute noch, nicht klar, was
eigentlich naſſer Dampf iſt. Mit der landläufigen Auffaſſung
von naſſem Dampf iſt bisher die Erſcheinung eines ganz be=
ſonders
großen und augenfälligen Waſſerüberſchuſſes im Dampf
verbunden, welcher Waſſerſchläge und ein Spritzen der Stopf=
büchſen
mit ſich bringt und dadurch empfindlichen Schaden an=
richtet
.
Der Dampf ſtrömt im Keſſel mit großer Geſchwindigkeit dem
Dampfentnahmeſtutzen zu und reißt hierbei den Waſſerſtaub mit
fort, welcher durch das Platzen der aus dem Waſſer aufſteigen=
den
Dampfblaſen unaufhörlich hochgeſchleudert wird. Beim Oeff=
nen
eines Dampfventles oder bei ſtark beanſpruchten Keſſeln
wird die Dampfgeſchwindigkeit ſo groß, daß ſelbige auf den
Waſſerſpiegel eine ſaugende Wirkung ausübt, wodurch Waſſer
direkt hochgezogen und oft in größeren Mengen mit in die Dampf=
leitung
geriſſen wird. Dieſes Mitreißen von Waſſerſtaub und
Ueberreißen von Waſſer erfolgt dauernd, in größerer Meuge bei
Waſſerrohr= und Steilrohrkeſſeln, aber auch ebenſo bei jedem
Flammrohr und Rauchrohrkeſſel uſw., beſonders wenn hoch ge=
ſpeiſt
wird. Da durch keins der Waſſerreinigungsverfahren ein
völlig reines oder laugenfreies Waſſer erzeugt werden kann, ſo
enthält das Keſſelwaſſer immer
Schlamm und ätzende Lauge, bei Ver=
wendung
chewiſcher Reinigungsan=
lagen
ſogar in erhöhtem Maße. Bei
jedem mitgeriſſenen Waſſerſtäubchen
führt der Dampftrom ſomit auch
Keſſelſchlamm und Lauge in ſämtliche
dampfführende Teile der Anlage.
Wie aus dem bisher Geſagten her=
vorgeht
, iſt alſo nicht daran zu zwei=
feln
, daß jeder Keſſel, einerlei ob mit
oder ohne Ueberhitzer, mehr oder
weniger naſſen und damit ſchlamm=
und laugenhaltigen Dampf liefert.
Welch große Schäden dadurch ent=
ſtehen
, ſoll nachſtehend gezeigt werden.
Das aus dem Keſſel mitgeriſſene
Waſſer enthält weniger Wärme als
der Dampf, es erfolgt alſo durch dieſes
Waſſer eine Abkühlung des Dampfes
hobe Brennſtoffkoſten, ſo daß die Wirtſchaftlichkeit der Gebirgs= und dadurch natürlich eine Minderung des Wirkungsgrades und
Schleppfahrt ernſtlich in Frage geſtellt war. Der Dampf= oft eine zu geringe Ueberhitzung. Der Ueberhitzer iſt zum Teil als
Tiefgang bei den erforderlichen Leiſtungen zu groß wird, wohl, den in der falſchen Annahme, daß ein Ueberhitzer nur trockenen
ſchlepper mit brauchbarem Tiefgang zu bauen. Dieſe Fahrzeuge vielfach mnehrere Waſſerabſcheider und eine größere Anzahl
es wird an Perſonal geſpart, und die Wirtſchaftlichkeit iſt ſicher= hältnismäßig kleiner Kondenstopf das wirklich in der Leitung
entſtehende Kondenſat abführen. Hierdurch würden nicht nur

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. Aprü 1930

Technik der Gegenwart

Abſcheider und Kondenstöpfe geſpart, die teuer in der Anſchaf=
fung
und infolge der dauernden meiſt erheblichen Dampfverluſte
und Unterhaltungskoſten noch teurer im Gebrauch ſind, ſondern
auch die Wärme, welche durch das aus dem Keſſel mitgeriſſene
Waſſer völlig verloren geht. Wenn dieſe Wärme bzw. dieſes
Waſſer im Keſſel zurüchkgehälten würde, ſo wären ſchon allein
hierdurch 520 Prozent Kohle erſpart. Naſſer Dampf bildet be=
kanntermaßen
auch eine große Gefahr für den Betrieb, da durch
denſelben Waſſerſchläge entſtehen können. Dampfmeſſer können
bei naſſem Dampf niemals richtig arbeiten, da dieſe auch das
mitgeriſſene Waſſer regiſtrieren oder anzeigen und hierdurch
ein falſches Bild geben. Der Schlamm, welcher ſich in dem mit=
geriſſenen
Waſſer befindet, verſchmutzt mehr oder weniger ſämt=
liche
dampfführende Teile, er ſetzt ſich, wenn er klebrig iſt, teils
ſchon im Ueberhitzer feſt, was ſchließlich ein Durchbrennen der
Rohre veranlaßt, iſt er nicht klebrig, ſo wird er als trockner
Staub weitergeblaſen, welcher, allmählich wieder feuchter wer=
dend
, ſich in Ventilen, Schiebern, Rohrbogen, Kondenstöpfen
uſw. feſtſetzt und dieſe verengt oder verſtopft. Im Zylinder der
Dampfmaſchine wirkt der Schlamm natürlich ſchwrgelnd, miſcht
ſich mit dem Zylinderöl, verdirbt die Schmierfähigkeit desſelben
und ſteigert den Verbrauch dieſes teuren Produktes ganz bedeu=
tend
. In der Turbine ſetzt ſich der Schlamm in die Schaufeln
oder, wenn er hier nicht anklebt, wirkt er ſchmirgelnd. In dem
aus dem Keſſel mitgeriſſenen Waſſer und in dem Schlamm be=
finden
ſich, wie geſagt, auch Lauge, wie Soda, Aetznatron uſw.
Durch das intenſive Streben nach Verbilligung und Ver=
beſſerung
des Dampfbetriebes beginnt ſich in letzter Zeit die Er=
kenntnis
bahnzubrechen, daß den durch naſſen und unreinen
Dampf entſtehenden Schäden unbedingt geſteuert werden muß,
und deshalb haben ſich verſchiedene Firmen bemüht, dieſes Pro=
blem
zu löſen. Ein Apparat, der ſich in der Praxis wirklich gut
bewährte, iſt der Wärmerückgewinner und Dampftrockner. Dieſer
Apparat wird im Keſſel direkt am Dampfentnahmeſtutzen ange=
bracht
, entweder im Dampfraum, im Dom oder im Dampfſamm=
ler
, je nach Keſſelkonſtrukton. Die Anbrigung iſt ſo einfach,
daß ſie in wenigen Stunden vom Keſſelperſonal vongenommen
werden kann, ohne Veränderung am Keſſel oder an der Rohr=
leitung
Durch dieſen Wärmerückgewinner und Dampftrockner
wird es von vornherein unmöglich gemacht, daß auch nur eine
Spur Waſſer, Schlamm oder Lauge durch den Dampf aus dem
Keſſel mitgeriſſen wird. Dieſer Erfolg wird durch eine eigen=
artige
Methode rreicht. Der Kampf wird vor dem Verlaſſen des
Keſſels in zwei Strahlen zerlegt und jeder dieſer Strahlen in
zweifachem ſpitzen Winkel derartig zum Aufprall gebracht, daß
Waſſer und Dampf ſich radikal voneinander trennen müſſen und
wicht wieder zuſammenkommen köinen. Der Dampf wird durch
dieſen Vorgang ſelbſt vom allerfeinſten Waſſerſtaub befreit und
damit alſo auch von den in dieſem befindlichen Unreinigkeiten
wie Schlamm und Lauge. Das durch den Wärmerüchgewinner
und Dampftrockner vom Dampf abgeſchiedene Waſſer fließt ſo=
fort
wieder in den Keſſel zurück, wodurch die in demſelben ent=
haltene
Wärme, welche früher infolge Ableitens durch Kon=
denstöpfe
verloren ging, voll erhalten bleibt. Hierdurch allein
rritt eine Kohlenerſparnis von 520 Prozent je nach den Ver=
hältniſſen
ein. In vielen Fällen konnte beobachtet werden, daß
durch dieſen Wärmerückgewinner die Ueberhitzung des Dampfes
um etwa 50 Prozent geſteigert wurde, weil der Ueberhitzer nur
noch trockenen Dampf bekam und nicht mehr als Verdampfer
wirken mußte.

Künstliches Wetter.

Von

Zivil-Ingenieur W. Heibel, Köln.

Bei den Naturvölkern ſpielten die Wettermacher von jeher
eine große Rolle. Je weiter aber die Kultur voranſchritt, um ſo
mehr ſank das Anſehen dieſer ſogenannten Wettermacher. Wenn
natürlich auch mit dem alten Hokuspokus kein Wetter zu machen
war, ſo iſt doch der früh erwachte Wunſch der Menſchen erſichrlich,
das Wetter zu beeinfluſſen. Heute ſind wir dank der hochent=
wickelten
Technik in der Lage, wenigſtens in geſchloſſenen Räu=
men
jedes beliebige Wetter zu fabrizieren.
Ein jeder kann in ſeiner Wohnung, Büro, Fabrik uſw. das=
jenige
Wetter herſtellen, welches er wünſcht. Unabhängig von
der Jahreszeit kann Temperatur und Feuchtigkeit der Luft genau
eingeſtellt werden. Man kann künſtlich Kälte, Wärme, Trocken=
heit
und Feuchtigkeit der Luft erzeugen.
Dies iſt für viele Induſtriezweige von allergrößter Wichtig=
keit
, z. B. Tabak= und Zigarrenfabriken, Druckereien, Gummi=
fabriken
, Feinleder=, Papier= und Textilfabriken, beſonders auch
Kunſtſeidefabriken, chemiſche Betriebe und dgl. Für Theater
und Kinos iſt gute Bewetterung eine Exiſtenzfrage; durch Schaf=
fung
von friſcher, kühler Luft wird der Aufenthalt darin auch im
Hochſommer, wenn draußen drückende, feuchtſchwüle Temperatur
herrſcht, zu einer wahren Erholung, und der Beſuch wird gerade
in denjenigen Monaten beſonders ſtark ſein, wo jetzt die Theater
und Kinos ohne Bewetterung allgemein über ſchlechten Geſchäſts=
gang
klagen. Zudem bleibt der menſchliche Geiſt bei richtiger
Bewetterung der Räume für die gebotenen Vorführungen friſch
und aufnahmefähig.
Aber auch in Büros, Warenhäuſern, Fabriken uſw. ſollte
ſtets für gute Bewetterung geſorgt werden, weil die Arbeits=
leiſtung
der darin beſchäftigten Perfonen bedeutend höher iſt
als in Räumen mit ſchlechter Luft, die Abſpanmung und Müdig=
keit
im Gefolge hat.
Wie wird nun heute ſolches Wetter künſtlich gemacht?
Für die Aufbereitung der Luft bedient man ſich vorteilhaft
der Wetterfertiger. (Bild 1.) Dieſe beſtehen in der Hauptſache
aus einem mit poröſen Füllkörpern angefüllten Behälter. Die
mittels Ventilator aus dem Freien angeſaugte Luft durchſtrömt
die mit Waſſer berieſelten Füllkörper und wird hierbei von allen
Unreinigkeiten und Krankheitskeimen vollkommen geſäubert, ge=
kühlt
und entfeuchtet oder erwärmt und befeuchtet. Die ge=
wünſchte
Temperatur und Feuchtigkeit iſt genau regelbar und
kann automatiſch eingeſtellt werden. Auf dieſe Weiſe kann mit
den Wetterfertigern jedes Wetter und jedes Klima erzeugt wer=
den
, daher der Name Wetterfertiger.
Ein ſolcher Wetterfertiger verlangt keine beſondere Wartung
und reinigt ſich dauernd ſelbſttätig.
Bei großen Räumlichkeiten müſſen ſehr große Luftmengen
eingeführt werden, um dauernd vollkommen einwandfreies Wet=
ter
zu erhalten. Dies verurſachte bisher die größten Schwierig=
keiten
, weil es nicht ohne erhebliche Zuglufterſcheinungen möglich
war. Durch die deutſche Erfindung des Anemoſtaten ( Wind=
ſtillers
) (Bild 2) iſt man heute in der Lage, beliebig große Luft=
mengen
vollkommen zugluftfrei in Räume einzuführen.
Ein ſolcher Anemoſtat beſteht aus einer Anzahl ineinander
geſchachtelter Trichter (vgl. Bild 3), die jeden Luftſtrom ſofort
auf den ganzen Raum expondieren und dadurch die Luftgeſchwin=
digkeit
auf ein Fünfzehntel bis ein Fünfundzwanzigſtel herabſetzen.
Die verblüffende Wirkung der Anemoſtate wird dadurch be=
wieſen
, daß ſogar bei einer Luftgeſchwindigkeit in den Rohr=
leitungen
bis zu 15 Meter je Sekunde ein in 10 bis 20 Zenti=
meter
Entfernung von dem Austritt gehaltenes brennendes
Streichholz nicht erliſcht. Zugluft iſt alſo bei Verwendung von
Anemoſtaten gänzlich ausgeſchloſſen.
Durch das Einblaſen der Luft wird in den Räumen ein ge=
wiſſer
Ueberdruck erzielt, der verhindert, daß von außen unge=

reinigte und nicht aufbereitete Luft eindringt und daß beim Oeff=
nen
von Türen und Fenſtern Zuglufterſcheinungen auftreten. Es
brauchen ſomit die nach dieſem Verfahren bewetterten Räume

Bild 1: Wettertertiger von 1500 cbm Leistung in der Stunde.

Bild 2: Anemostat in einem Fabrikraum.

Wetterfertiger ſowohl als Anemoſtate haben ſich in zahl=
reichen
Anlagen für die verſchiedenſten Zwecke glänzend bewährt.
11. a. ſind in einer der größten Gaſtſtätten Berlins, welche 5000
Perſonen faßt, Wetterfertigeranlagen eingebaut worden mit
einer Geſamtleiſtung von ſtündlich 210 000 Kubikmeter Luft. Dort
wird im exotiſchen Wintergarten zweierlei Klima in ein und
demſelben Raume erzeugt, und zwar rein tropiſches im inneren
Lichthof, wo Affen und Papageien ſich in den Palmen tummeln,
und gemäßigtes Klima auf den rundumlaufenden Galerien.

Bild 3: Anemostat für eine Windgeschwindigkeit bis 25 misec.

Die Möglichkeit, daß jeder ſich ſein Wetter ſelbſt machen kann,
iſt alſo gegeben. In den meiſten Fällen werden auch die Vorteile
einer Wetterfertigeranlage ſo groß ſein, daß ſich die darin in=
beſtierten
Gelder in mehr oder weniger kurzer Zeit vollauf be=
zahlt
machen. Wir haben alſo in Deutſchland den Vorſprung,
den andere Länder, vor allem Amerika, auf dem Gebiete der Be=
wetterung
und Belüftung hatten, längſt eingeholt und ſogar
durch die Erfindung der Anemoſtate übertroffen.

Leuchtrake
mit 100 km Sich

In der letzten Zeit ſind internationg
Gange, um das Rettungsweſen auf See i=
ſtalten
. Die meiſten Seeſchiffe ſind zwar jetz
graphie ausgerüſtet, wodurch es ihnen möe u
Hilfe herbeizurufen. Indeſſen verfügen
kleineren Typs, vor allem die kleinen Fiſ=
eine
Sende=Einrichtung für drahtloſe Teleie=
Notfalle deshalb auf Blinkfeuer und Leu=
mit
denen ſie die in der Nähe befindlichen 3
merkſam zu machen verſuchen. Aber aue
nüſſen ſtändig Leuchtraketen bei ſich führe
Fall eintreten, daß aus irgendeinem Grun
richtung nicht arbeiten kann, oder daß die S writ
ſende Schiff mit den Rettungsbooten verlat
Während die Leuchtkraft der bisheriger
über 12 Kilometer reichte, haben Verſuche
ſo genannt nach dem deutſchen Erfinder J.
Lichtſchein bei günſtigem Wetter ſogar n.
Entfernung ſichtbar iſt. Dieſe rieſenhafte 7
daß das Raketengeſchoß zirka 800 Meter h. fſo
faches höher als die bisherigen Raketen.

Iden=Rakete bietet noch den beſonderen Vr
abſolut zuverläſſig iſt, weil kein Seewaſſer i
Die neue Leuchtraketenart iſt wiederhol.
wobei ihre glänzende Leiſtungsfähigkeit
kannt wurde. Der Wurfapparat kann übr
Zwecke verwendet werden, z. B. für das Eſde
(hier wurde bei Verſuchen feſtgeſtellt, da
Meter weit geſchleudert werden können), au
auf dem Lande. Der Apparat wiegt nur
klein und deshalb leicht transportabel.

KURZE MITTEI

nicht beſonders luftdicht zu ſein, ſondern man kann jeden beliebi=
gen
Raum vollſtändig unabhängig von der Außenwitterung be=
wettern
.
In Krankenanſtalten brauchen z. B. keine koſtſpieligen pneu=
matiſchen
Kammern mehr gebaut zu werden, weil jedes Kranken=
immer
dauernd mit keimfreier Luft verſehen werden kann, ohne
daß Krankheitskeime von außen eindringen können.

* Beim Schmieden mit Geſenkhämmern, de
ſtiel haben, pflanzen ſich die Erſchütterungen
bei ungeſchickter Haltung des Arbeiters, bis
was zu Stauchungen führen kann. Zur Ver
fälle verwendet man jetzt elaſtiſche Stiele au=
Uebertragung der Prellſchläge auf die halten
macht wird. Für Schloſſerei= und Schmiedebetr
mer von großer Bedeutung.

* Hochleiſtungsſchalter ohne Oel. Die E
kannte für die Abſchaltung großer Leiſtungen
Löſchung eines entſtehenden Lichtbogens nur der
1903 wurde dieſer durch Brown eingeführt. S
lionen von Exemplaren gebaut. In einigen
moderner Hochleiſtungsölſchalter Leiſtungen
lion kſA unterbrechen. Trotz dieſer langen u
geht man jetzt wieder zu dem früher allgem
über, und zwar deshalb, weil das Oel beim Zuſe
Umſtände in Brand geraten und dadurch zu ſt
führen kann. Die neueſten Hochleiſtungsſchal
luft angetrieben, wobei gleichzeitig die Preßli
ſtehenden Lichtbogen auszublaſen. Bei ande
Lichtbogen durch einen plötzlich expandievend
löſchen gebracht. Eine in Amerika zuerſt entn
Hochleiſtungsluftſchalter beruht darauf, daß
Syſtem von Metallplatten geblaſen wird, durck
und dadurch zum Erlöſchen kommt. Die bis 1
ſammelten Erfahrungen waren ſo günſtig, daß
auch im praktiſchen Betrieb einführen will. D
es möglich iſt, in weniger als /₁oo Sekunde Lei
gefahrlos abzuſchalten. Ein ausführlicher A
Feder wird dieſe neueſte Errungenſchaft der T
ſten Nummern behandeln.


Ee

E
E
E
kzird
Eun
E

Neue deutſche Normen für Bauweſen und
folgenden Sachgebieten ſind vom Deutſchen
NW. 7, in den letzten Monaten zur Norm e
weſen: DJN. 1030 Gütevorſchriften für
Beſtimmungen für freiſtehende Schornſteine:
DJN. VDE. 10 BDE.=Prüfzeichen, DJN. V.
Stromſtärken bei Zählern. DJN. VDE. 29
VDE. 96519652 Faſſungen für Röhrenlan
VDE. 81008108 Komplette Iſolatoren, Umb
DJN. VDE. 450 Gewinde für Schutzgläſer;
DJN. FEN. 1106 Druckſchläuche, Abnahmebed
prüfungen: DIN. DVM. 21252127
DVM. 3210 Anſtrichfarben, Bezeichnung des
bis 1996 Prüfungen und Lieferungsvorſchriftet
Rohrleitungen: DJN. 2432 Gußeiſer
druck 10, DJN. 2437 Muffen, Nenndruck 10, D.
ſtahlrohre, Nenndruck 1100, DJN. 1629
Lieferbedingungen.

Neue deutſche Normen für das Verkehrswe
ſicht gibt einen ungefähren Aufſchluß über in
weſen vom Deutſchen Normenausſchuß, Berlin
Normen: Eiſenbahnwagenbau: 2
Eiſenbahnweſen: DJN. 15541557
15741577 Profile für Radreifen; Lokomo
55415545 Verſchiedene Schmiergehäuſe, DJ
für Handräder, DJN. LON. 71017103 B
32163219 Waſſerſtandsanzeiger, DJN. LON
hähne, DJN. LON. 31913192 Sicherheitsvent
LON. 8035 Pyrometer, Anſchlußmaſſe; Ele
DJN. VDE. 31753185 Walzenſtromabnehmer
900 Millimeter Spurweite, Einzelteile, D.
tionsrichtlinien für elektriſche Bahnen, DJN
rollen; Kraftfahrbau, DJN. KrV. 4
meſſungen, DJN. KrM. 313 Richtlinien für
KrW. 318 Sicherungspatronen, Anſchlußmaſſe,
räder, Konſtruktionen; Luftfahrt: DIN.
Litzen, DJN. L. 3 Kennfarben für Bediente
bezeichnung von Flugzeugteilen; Straß
DJN. VDV. 1 Bedingungen für Radſätze und
DJN. FAFA. 10 Wulſtreifen, DJN. FAFA
FAFA. 12 Schlauchreifen. DJN. FAFA. 1
maſſe, DJN. FAFA. 23 Pedalgummi, DJN
und Damentaſchen.

NEUE BÜCHER UND ZEI

* Geſchichte der Fotografie von Profeſſor Dr
reihe Deutſches Muſeum, Abhandlungen un
lin 1929, V. D. J.=Verlag G. m. b. H., DIN
Abbildungen und 5 Bildniſſen, broſchiert 1
Wer iſt heute nicht Lichtbildner und ſei es
beſcheidenen Kamera?. Wen würde es da nie
vor hundert Jahren die Grundlagen der Foll
wie ſie ſich entwickelten? Eine Fülle von vo9
wir in dem kleinen Heftchen, eine reiche Bele
der Foto=Technik.

PERBONLICHES AU8 P

Im 88. Lebensjahr verſtarb der bekannte
fachmann Clemens Herſchel.

Der Mitbegründer des Deutſchen Azethle!
Vogel verſtarb im 67. Lebensjahre in Ber

Geheimrat Prof. Dr.=Ing. e. h. Dr. phil
ſitzender des Vorſtandes der J. G. Farbenl!
Akademie der Wiſſenſchaften in Oslo zum M.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Seite 15

rul. Wood=
(dreiſeitig),
hr 1928.
berholt, in
m Zuſtand,
ſchaff. and.

itm. preis=
verkaufen
.
ter W. 41
ſch. (6706b

he fanen
T. 1013

durchſchn.
22/26 cm.

z lagernd)
Mengen
abzugeb.
er W. 39
ch. (6706b
ZLIEH

fin-
totypiſtin
,
II. Büro=
nöchte
ſich
) veränd.
u. W. 117
ſäftsſt.

Tochker
die Han=
verlaſſen

hr gutem
cht Stelle
gerin.
ter 3. 31
Heſchäfts=
lattes
.
äulein,
mit all.

it. vertr.,

u. Ref.,
Stellg, in
3 Uebern.
urb. Off.
ſ. Ober=
IId.) Ro=
j
. erbet.
3).

n. Ujähr.
a. Haus=
Behand=
r
iſchengeld
S 3. 16./

teine 17, die 2
beſſerem
ätig w.
Elsük) 5tellung.
fügeEl er 3.
ftsſt.
WFIAEI r., d. ſch.
ſtundw.
igb unt.

Grosser
DTANINIO
Torlädt A
Höchstleistungen in allen Abteilungen.
Bitte, bedienen Sie sich dieser günstigen Kautgelegenheit.

In Deutſchland weit verbreitetes
Unternehmen ſucht für Darmſtadt
eine Perſönlichkeit
welche bei vornehmer Tätigkeit
und voller Selbſtändigkeit eine

Eeiſtenz

Damen-Mäntel
aus modernen Frühjahrs-
stoffen
26., 18.50, 13.,

0.10

Damen-Mäntel
a. herrenstoffart. Oual., mit
halbem oder ganzem Futter
44., 33.,

14.10

Frauen-Mäntel
aus gutem Mantelrips, Hott
verarbeitet, 55.-, 42.-, 35.-,

90.00

Trenchcoat - Mäntel
Hotte, jugendl. Macharten,
mod. Parb., 28., 18., 12.75,

Damen-Kleider
reine Wolle mit mod. Garni-
turen
. 22., 15.50, 9.50,

9.10

Damen-Kleidert
aus Crépe marocaine oder
Velontine, 38.-, 29.-, 24.-,

10.00

Pullover
allerneueste Tweedmuster u.
mod. Parb., 8.75, 4.50, 2.95,

1.0d

Mousseline aparte Muster . .0.95, 0.75, 0.48
Zephir für Sporthemden. . . . 078, 058, 0.45
Wasch-Kunstseide md Mnst, 1.45, 0.95, 0,78
Zephir für feine Oberhemden 125, 0.95, 0.75
Toil-Faye Kunstseide gemustert .. . . 1.95
Trachtenstoffe indanthren 1.15, 078, 0.58
Dirndelkaroslicht-u.waschecht, 1.15,0,95, 0.75
moderne Muster
Woll-Housseline
325, 2.25, 1.45
Voll-Voile-Bordüren B. 1.g5, 1.45
Batist für elegante Wäsche, Ueter . . 125, 0.95
Kunstseid. Grépe 100 cm. breit, Ueter 1.90
Gröpe Harocain moderne Farben, Meter 5.00
Satin riche 100 cm. breit
Ueter 4.50
3 wolle mit Kunstseide
Grépe de cbine
Ueter 1.95
doppelbreit, viele Farben
Popeline
223, 1.95, 1.45
Schoften für FEinderkleidehen 1,65, 1.35, 0.95
Tweedstoffe aparte Uuster . . . . 195, 1.45

Jagendl. Hüte
aus Fantasielitzen, in vielen
Parben .. . . 6.50, 3.90,
Tweed-Hüte
mit zweifarbigen, Hotten
Bandgarnituren, 8.75, 6.50,
Grinolglocken-Hüte
mit sehr schicken Garni-
turen
. . . . . 9.75, 7.50,

Kinder-Bast-Hüte
sehr kleidsam, die große
Mode .. . . . 3.90, 2.50,

Basken-Mützen
in allen Größen und vielen
Farben . . . . . 2.45, 1.25,

findet. Verdienſt monatlich Mk.
800.
Erforderliches Kapital
Mk 1500.. Gefl. Zuſchr unter
F. S. W. 1241 durch Rudolf Moſſe.
Frankfurt a. M.
(.6757

Anzeigenn
Herber
für Lokglanzeigen in Darmſtadt ſofort
geſucht. Eilige Offerten an (6866
H. L. Brönner’s Druckerei
Frankfurt a. M., Blücherſtr. 20/22.

Nebenverdienst
monatl. 30 60 , gediegen, leicht,
auch f. d. Frau geeignet, ohne Rede=
gewandtheit
, Kapital u. dergl. wird
znverläſſigen Leuten geboten. Gut
bürgerlich! Ich bite. Ihre Anſchrift
mit den Zeichen W116 an die Ge=
ſchäftsſtelle
zu ſenden. Ich beſuche Sie
dann ſelbſt.

Damen-Kragen
f. Kleidergarnituren, Grepe de
Chinen. Kunstseide, 2.25, 0.95,

Ansteckblumen
die große Mode für Kleider
und Mäntel . . . 1.25, 0.75,

V.00

Suche Herten
die bezirksweiſe Verteilung v Geſchäfts=
briefen
übernehmen Vollbeſchäftig. Be=
dingung
: ſtreng gewiſſenhaft. flott. Nicht
unter 18 Jahre alt. Feſtgehalt pr. Woche
40 Mk. anfangs Zuſchr. mit rückadreſſ.
Freikuvert an: Matth. Wagner Fabrik.
v. Patent=Neuh. München 2, Schließf. 29,
(I. Mch. 6759)

4000 Mark
auf 1. Hypothek ge=
ſucht
. Angeb. unter
3. 13 a. d. Geſch. (*

Geflügelfarm
In d. Nähe Darm=
ſtadts
wird ei, ſtill.
od, tätig. Teilhaber
geſucht zur Vergrö=
ßerung
einer ſchon
beſtehenden Farm.
Angeb. unt W. 100
a. d. Geſchäftsſt.
Mk. 2500.
auf 1 Jahr von
Selbſtgeber zu leih.
geſucht geg. Sicher=
heit
(Kriegsrente),
Angeb. unter 3. 36
an die Geſchäftsſt.*

HEATER-RESTAURANf

i elternloſes Mädchen
brei ceſchule, perfekt im Nähen,
ſick Haushalt weiter auszubilden.
Kor ird weniger geſehen als auf
Aplung. Familienanſchluß er=
rgſtraße
oder vorderer Oden=
gt
. Angebote unter 2. 5 an
ſt. ds. Bl.
fades Metifäuen
brei Weſtf, ſucht Stellung, in
W trant oder Café. Gute Zeug=
en
. Angebote unter 2 30 an
ſt. ds. Bl.

Heute und
Abschieds-Konzert

Rohl. Geſß=
Häuſer und Land=
wirtſchaften
ſow. f.
zu errichtende Neu=
bauten
ab 5000
zu 7½8% Zinſen
u. höchſter Auszahl.
in wenigen Tagen
direkt von Groß=
banken
vorſchußlos.
Ueber 1000 Aus=
zahlungen
in ganz
Deutſchland, la Re=
ferenzen
. Vertreter
geſucht. (IV 6827
Bank=Komm.=Geſch.
Gebr. Ruſche,
O. H.,
Haßlinghauſen i. W.

(6872

morgen
der Hauskapelle,

difin
n vork.
r. ſucht
d. ſpät.
Ing. u.
1. (*st

MäANLIcK

Jung. Kaufm., 21 J.,
ſucht Stelle a. Büro,
Lager od. Reiſender,
Lohn n. Vereinb.
Ang. u. 3.6 Gſt.

Für brav. Jungen,
1a Zeugn fortbild.. wird Stelle
auf techn. Büro geſ.
Ang. u. Z. 42 Gſch. *

Jg. Mann, 40 J.
verh., ſucht Beſchäft.
Gefl. Ang. u. 3. 17
a. d. Geſchſt.

Junger Kellner;
22 J., gel. Kondit,
flinker u. ehrl. Ar=
beiter
, ſucht Stell.,
auch Saiſon. Ang.
an W. Kronenberg,
Frankfurt a. M.
Kaiſerſtr. 54, Penſ.
Helvetia. (6809

WElBLICH

Journalift

jedakteur, 25 J., an off.
eitſchr. tätig gew. ſucht
Zeitſchrift. Angeb. erb
70 a. d. Geſchſt. (6744b

Tüchtig, odentliches
Mädchen f. kinderl.
Haush. bis nach d.
Spülen geſucht per
Mai. Angeb. u.
W. 103 a d. Gſchſt.
GEisb.

Für Herrſchaftshaus=
halt
in Duisburg
Alleinmädchen geſucht
im Kochen u. allen
Hausarbeiten verfelt.
Vorzuſtell. Samstag
nachm. zw. 4 u. 7 U.
Aliceſtr. 17 I.

Gut empfohlenes
Mädchen
kinderlieb, ſof. geſ.
Hölgesſtr. 12, II. (

Jüngere tüchtige
Kontoristin
die flott Maſchine ſchreibt
per ſofort geſucht!
Angebote mit Lebenslauf, Zeugnis=
abſchriften
, Lichtbild erbeten unter
2 2 an die Geſchäftsſtele. (6821

Junges, braves /Fleißiges, ſauberes
Möchen.
in klein. Haushalt) lAuenbll
bis nach dem Spü= per 1. Mai geſucht
Mathildenſtr. 49, part.
len geſucht.
Kaupſtraße 13, pt.
E lick es, fleißiges

Für kleinen Haush.
tücht, zuverläſſiges
Mächen e
tagsüber für ſofort
geſ. Kochkenntniſſe
erford. Vorſtellung
Sonntag 111. (*
Fran Dr.
Staudinger,
Eſchollbrückerſtr. 61

Wegen Heirat geſ.
baldmögl. tüchtiges
erfahrenes
(*sg
Aueinmädchen
das kochen kann.
Vorſt. m. Zeugniſſ.
Wilhelmſtr. 17, pt.
1011 od. 23,30.

Lagmädchen
geſucht (2 Perſonen!
Martinſtraße 52, part.
Ecke Wittmannſtr.

Perfekte Haus=
ſchneiderin
ge=
ſucht
. Uhlich
Wilhelminenſtr. 13
. Stock.
(6871

Treues, fleißiges
Mädchen in gut bür=
gerliches
Haus ge=
ſucht
. Eberſtadt,
Mühltal Nr. 16.

Stundenfraugeſucht.
Näh. Geſchäftsſt. (*

Tüchtiges Mädchen
bis nach dem Spü=
len
geſ. Speſſart=
ring
18, I. rechts. *

Jüngeren, flotten
u. umſichtig. Radio=
Maiſſen
Umgegend geſucht.
Techniſch Vorgebild.
bevorzugt,
Offerten unt. 3. 20
d. Geſchſt. (6838b

Kopdten

1149

n

Gi8ßa

MäANLIcH

Tücht. Mädchen,
das zu Hauſe ſchla=
fen
kann, p. 1. Mai
geſucht.
Herrngarten=Café.

Sielan e
orts zuverl. Austrä=
ger
(in) g. feſte Ent=
lohnung
. Angb. unt.
P. R. 643 beförd. Ala
Haaſenſtein u. Voglet,
Hannover 71.
(IIHbg. 6894)

23 ehrl. Leute ge
Wochenv. 4050 Mk.
Angb. unt. 3. 18 c.
die Geſchſt.

Tüchtiger
Verteler
z. Beſuch von Auto=
kundſchaft
geſucht.
Höchſte Proviſionen.
Angebote unt 3. 44
an die Geſchäftsſt.*

Suche alsb. ein ält.
Kaufmann, der ſtun=
denweiſe
m. Bücher
führt. Ang. unt. 3. 8
a. d. Geſchſt.

Verkreter
bei Induſtrien. Ga=
für
Darmſtadt und rag., Betriebswerk=
ſtätten
beſtens ein=
geführt
. zur Mit=
nahme
eines lukra=
tiven
Artikels ge=
ſucht
. Hohe Ver=
dienſtmöglichkeit
. (*
Ang. u. W. 119 Gſch.
Werber geſucht
für Illuſtr. Wochen=
ſchrift
, günſtige Ver
ſicherung Angeb erb.
u. 2 46 Geſchſt. /6857b
Kauf.
männiſcher Lehrling
mit guter Schulbil=
dung
ſofort geſucht, d e Geſchäftsſt.
Trockenfutter=Werke
Darmſtadt,
Liebigſtr. 50/52. (6678b

Beteiſigung.
Junger tüchtiger Kaufmann
mit Buchführung ſowie ſämtlichen kaufm.
Arbeiten vertraut, ſucht ſich an rentablem
Unternehmen mit einigen Tauſend Mark
gegen Sicherheit) zu beteiligen. 1a Zeug=
niſſe
zur Verfügung. Angeb. unter 2. 1
an die Geſchäftsſt. ds. Bl.
(6820

Bar=Darlehen
a. Beamte u. Feſt=
beſoldete
prompt !
und diskret. An=
fragen
unt 3. 45
an die Geſchſt. (*

Schuljung
Austrag. geſucht.
Buchhandl. Schroth
Rheinſtraße 15.

Aelt. Beamt. ſ. 500,0
Angebote u. 2. 53 an

Elſe Hochſtäkket
Schulſtraße 15, II.
Konzertpianiſtin.
Mitgl. d. Tonkünſtl.=
Verbandes Berlin.
Künſtl. Ausbildg. i.
Klavierſpiel (auch
Anfänger), Theorie.
Hon. mäßig. (4559a

Unfereicht
in Math. u. Zeichn.
wird ert. Hon mäß.
Angeb. unt W. 121
a. d. Geſchſt. (*sg

Thefe, Regale
zu kauf. geſ
u. 3. 23 Geſchſt. (*

Mittag= und
Abendtiſch
von 59 bis 95 Pfg.,
vegetariſche und
Fleiſchküche. (237a
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4. I.

VERTRETER: BENZ & C0., DARMSTADT, GRAEENSTRASSS

[ ][  ][ ]

Samstag, den 26. April 1930

Numme

Mtg
Ai in
Tu!

Am die geulſche Handonn meiſterſchäft.
Sporkverein Darmſtadk 1898 in Aachen.

In der erſten Runde um die Deutſche Meiſterſchaft iſt, wie ja ſchon
bekannt, der Sportverein Darmſtadt 1898 mit dem Weſtdeutſchen Tabel=
lenzweiten
, Alemannia Aachen, gepaart. Wie im Endſpiel um die Süd=
deutſche
Meiſterſchaft haben die Darmſtädter auch in dem für Sonntag
bevorſtehenden Spiel den Nachteil mit in Kauf zu nehmen, auf frem=
dem
Geſände antreten zu müſſen, da das Treffen auf dem Platz des
Gegners ſtattfindet. Zweifellos wird Alemannia Aachen vor ſeinem
eigenen großen Anhang alles aufbieten, um die Süddeutſche Meiſter=
Elf aus dem Rennen zu werfen. Man hat bei dem Oſterſpiel von Ale=
mannia
Aachen in Frankfurt Gelegenheit gehabt, die Spielſtärke der
Weſtdeutſchen kennen zu lernen. Es hat ſich dabei gezeigt, daß Ale=
mannia
Aachen zweifellos über ein ſehr reſpektables Können verfügt.
Die Mannſchaft ſpielt ein ſehr intelligentes Spiel, das beſonders durch
eine flüſſige und durchdachte Kombination der Stürmer ſich auszeichnet.
Hier ſind die beiden Halbſtürmer, und dabei insbeſondere der repräſen=
tative
Halblinke Viſſenkaul die Hauptſtützen. Gegenüber dieſem wendi=
gen
und ſchnellen Spiel der Stürmer, die übrigens äußerſt placiert zu
werfen vermögen, wird die Deckung der 98er einen ſehr ſchweren Stand
haben. Ueber die Deckung der Weſtdeutſchen läßt ſich nach dem Spiel in
Frankfurt ein Urteil nicht fällen, weil der Sturm des dortigen Gegners
Rot=Weiß Frankfurt die Hintermannſchaft von Aachen vor keine
ſchwere Aufgabe ſtellte. Nur ſoviel war zu erſehen, daß Mittelläufer
und Torwächter Spieler von weit überdurchſchnittlichem Können ſind.
Man darf ſich daher der Meinung nicht verſchließen, daß die 98er
in Aachen ſehr ſchwer zu kämpfen haben werden, und
daß ein Sieg nur dann erreicht werden kann, wenn
die Elf zuihrer beſten Form aufläuft. Die Darmſtädter
ſind außer durch den Umſtand, auf fremdem Platz ſpielen zu müſſen,
noch dadurch benachteiligt, daß Werner nicht ſpielfähig iſt, und daß
es zweifelhaft iſt, ob Wehr, der plötzlich erkrankte zur Ver=
fügung
ſteht. Die Darmſtädter Elf, die ja bei dem Spiel in Nürnberg
die gleichen widrigen Umſtände zu überwinden verſtand, wird jedoch
dazu kennen wir ſie zu gut nicht von vornherein reſignieren, ſondern
ausdauernd und aufopfernd zu kämpfen verſtehen. Es wäre ein weiterer
großer Triumph für die Elf, und damit Darmſtadt, wenn ihr auch in
Aachen der Sieg glückte. Wir wünſchen der Elf beſtes Gelingen in dem
bevorſtehenden ſchweren Kampf.

Die Darmſtädter Mannſchaft fährt Samstag nachmittag um 1 Uhr
50 Min. vom Hauptbahnhof ab. Das Spiel in Aachen beginnt nach=
mittags
4 Uhr.

Rol=Weiß Hakoah Wiesbaden.

Wie wir ſchon berichteten, empfängt Rot=Weiß am Sonntag den
Tabellendritten der Gruppe B des Bezirks Main=Heſſen, S. C. Hakoah=
Wiesbaden. Dieſe Mannſchaft iſt wohl eine der beſten des Bezirks.
Rot=Weiß hat eine Umſtellung in ſeiner Mannſchaft vorgenommen
und wird in nachfolgender Aufſtellung antreten:
Meher*
Merz Lehr
Hotz Treſſer Dahmer
Rettig Michel Schäfer Arnold Roſenau.
Das Spiel findet nachmittags 3 Uhr auf dem Rot=Weiß=Platz an
der Rheinallee ſtatt.
Die zweite Mannſchaft fährt nach Biebesheim und trägt gegen die
dortige Olympia ein Freundſchaftsſpiel aus. Die erſte Ju
nn=
ſchaft
trägt ihr letztes Verbandsſpiel gegen T.u. Spv. Braunshardt in
Braunshardt vormittags 11 Uhr aus.

Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.

Main=Rhein=Gau.
Das größte Intereſſe beanſprucht das Ausſcheidungsſpiel Bicken=
bach
Obernburg in Groß=Umſtadt um den Aufſtieg zur
Kreisklaſſe. Wider Erwarten war die Aufſtiegsrunde zwiſchen Bicken=
bach
, Obernburg und Groß=Zimmern, den drei Gaumeiſtern, ergebnislos
verlaufen. Jeder Verein gewann die beiden Spiele auf eigenem Platze
und verlor die auswärtigen. Gemeſſen an der Spielſtärke in der Kreis=
klaſſe
gibt dieſer Umſtand Anlaß, den beiden aufſteigenden Mannſchaften
die Befeſtigung des eigenen Könnens ſehr ans Herz zu legen. In der
Kreisklaſſe iſt man gewöhnt, ſich der Eigenart fremder Plätze raſch anzu=
paſſen
, ſo daß dann auf nur Heim=Siege wenig Ausſicht beſteht.
Bickenbachs Sieg daheim war mit 6:0 ſo überzeugend, daß ein, wenn
auch knapperes Ergebnis, erwartet werden darf.
Unter den Freundſchaftsſpielen finden die Begegnungen
gegen auswärtige Gauvereine ebenfalls beſondere Beachtung. Es ſtehen
ſich gegenüber: LangenGroß=Umſtadt, WolfskehlenGuſtavsburg,
GriesheimAlsheim, Tgde. 1846 Darmſtadt Groß=Zimmern, Bens=
heim
Bretzenheim und Egelsbach Euckenheim. Unter den Gauver=
einen
ſind auch recht intereſſante Begegnungen zuſtande gekommen. So
erwartet Pfungſtadt Gäſte aus Worfelden zur Auffriſchung ſportlicher
Beziehungen, die noch in die Anfangszeit des Handballſpieles hinein=
reichen
. Die Groß=Gerauer Erſte ſpielt bei der Reichsbahn und muß
mit voller Beſetzung antreten, um der Reichsbahn ebenbürtig zu ſein.
An der Bergſtraße ſpielt Auerbach daheim gegen Heppenheim. Auf die=
ſes
Treffen iſt man allerſeits geſpannt. Dasſelbe gilt für das Spiel in
Roßdorf gegen Ober=Ramſtadt. Weiter ſind zu nennen: Hüttenfeld
Bensheim 2., Erzhauſen Zell, Crumſtadt Wallerſtädten und Stock=
ſtadt
Hahn.

Tgde. 1846 Tv. Groß=Zimmern (Gaumeiſter).

Die Turngemeinde 46 hat ſich für Sonntag einen ſtarken Gegner zum
Freundſchaftsſpiel geladen. Mit dem Kampf der erſten Mannſchaften
von Groß=Zimmern, das in dieſem Jahre eine beachtliche Spielſtärke
aufweiſt, wird der Darmſtädter Handballgemeinde ein ſportlich auf ſehr
hoher Stufe ſtehendes Spiel vorgeführt. Die Elf aus Groß=Zimmern
liegt in der Meiſterklaſſe an der Spitze, und die Handballer der Darm=
ſtädter
Turner müſſen ſchon ihre beſte Form aufweiſen, wenn ſie ehren=
voll
beſtehen wollen. Sie können es; das haben ſie in Privatſpielen
gegen ſchwere Gegner öfter bewieſen, aber flüſſiges, variantenreiches
Spiel mit ſchneller Ballabgabe iſt für einen nicht unmöglichen Erfolg
Vorbedingung. Der Erfolg gegen Tv. Gutach (10:4) an Oſtern iſt
hoffentlich das Ende des Formrückganges der letzten Wochen. Der Be=
ſuch
des Spieles iſt jedenfalls nur zu empfehlen. Es beginnt um 15 Uhr
auf dem neuen Turnerplatz am Oſtbahnhof. Vorher, um 13.45 Uhr,
ſpielen die zweiten Mannſchaften beider Vereine, während am Vormit=
tag
die erſte Jugendmannſchaft der Tgde. 46 gegen Reichsbahn=Turn=
und Sportverein antritt.

Turngemeinde Befſungen 1865 e. V.
Am Sonntag ſtehen ſich die erſte Mannſchaft des Turnvereins Als=
bach
und die 2. der Beſſunger im Rückſpiel gegenüber. Hier dürften ſich
die Einheimiſchen, die in Alsbach 10:1 gewinnen konnten, einen glatten
Sieg holen.
Reichsbahn I. Tv. Groß=Gerau I.
Am kommenden Sonntag, den 27. April, nachmittags 2 Uhr, treffen
ſich obige Mannſchaften zum erſtenmal zu einem Freundſchaftsſpiel auf
dem Reichsbahn=Sportplatz am Dornheimer Weg. Da ſich beide Mann=
ſchaften
nicht kennen, ſo iſt der Spielausgang offen. Groß=Gerau ſtellt
eine gute, ausgeglichene Mannſchaft ins Feld; von beſonderer Bedeu=
tung
iſt der Torwart. Die Reichsbahn ſpielt in ſtärkſter Aufſtellung.
Das Spiel iſt nur zu empfehlen.
Anſchließend tritt die 1. Fußballmannſchaft gegen Sportverein
Höchſt i. Odw. an.
Die zweite Handball=Mannſchaft tritt in Groß=Gerau gegen die
dortige zweite Mannſchaft des Turnvereins an.

Opelbahnrennen am 11. Mai.

Am 11. Mai findet auf der Opelbahn in Rüſſelsheim der
nächſte Renntag ſtatt. Außer Motorradwettbewerben werden auf der
Bahn auch wieder Automobilrennen veranſtaltet. Zur Durchführung
kommen an dieſem Tage zwei Auto= und acht Motorradrennen. Ver=
anſtalter
iſt der Gau 3a des A. D.A. C., und für die Motorradrennen der
Deutſche Motorradfahrer=Verband, vertreten durch den Frankfurter

Heutſchrans 2.4 in Haurang
beim Davispokalſpiel Deutſchland England.

Prenn ſchlägt Lee. Das Doppel verloren.
London, 25. April. (Drahtber.)
Während am Donnerstag die Dunkelheit den Spielen des Davis=
vokalkampfes
DeutſchlandEngland auf den Plätzen des Queens=Clubs
in London ein vorzeitiges Ende bereitete, war am Freitag das Pro=
gramm
bereits vor 4 Uhr abgeſchloſſen. Schnell hatte ſich D. Prenn
im Kampf gegen Lee mit 6:2 den entſcheidenden Satz geholt und im dann
folgenden Doppelſpiel zwiſchen der deutſchen Kombination Dr. Klein=
ſchroth
=Dr. Deſſart und dem engliſchen Paar Gregory=Collins, das eines
der beſten Herren=Doppelpaare der Welt iſt, dauerte es kaum 40 Minu=
ten
, bis die Engländer mit 6:2, 6:4, 6:3 den Sieg und den erſten Punkt
für England an ſich gebracht hatten. So ſchloß der zweite Tag mit einer
2:1 Führung für Deutſchland, die unſeren ſtärkſten Hoffnungen entſpricht.
Deutſchland hat die beſte Chance, am Samstag durch den Gewinn eines
weiteren Einzelſpieles den entſcheidenden Punkt an ſich zu bringen und
damit entgegen allen Erwartungen die Davispokal=Vorrunde ſiegreich zu
beenden.
Bei leicht beivölktem Himmel herrſchte am Freitagnachmittag in
London eine drückende Schwüle. Unter dem ungewohnten, feuchtheißen
Klima hatten naturgemäß die deutſchen Spieler mehr zu leiden, als die
Engländer, die an die klimatiſchen Beſonderheiten des Inſelreiches ge=
wöhnt
ſind. Es gab zunächſt die Fortſetzung des zweiten Einzelſpieles
zwiſchen
D. Prenn und Lee,

das am Donnerstagabend beim Stande von 6:4, 7:9, 6:3 für Prenn ab=
gebrochen
worden war. Prenn befand ſich in beſter Verfaſſung, er zeigte
ſeinen alten, guten Aufſchlag, ſein ſchnelles Erfaſſen der Situation
und ſein feines Laufvermögen. Lee konnte nur vorübergehend Wider=
ſtand
leiſten und ſchnell hatte Prenn den entſcheidenden Satz mit 6:2 an
ſich gebracht und ſomit das Match 6:4, 7:9, 6:3, 6:2 gewonnen.
Den erwarteten leichten Sieg im Doppel holten ſich dann die Eng=
länder

Gregory=Collins gegen Dr. Kleinſchroth=Dr. Defſart

mit 6:2, 6:4, 6:3. Im engliſchen Doppel war zunächſt Gregory der
überragende Mann. Gregory ließ aber ſchon im zweiten Satz ſchein=
bar
unter der drüickenden Schwüle ſtark nach und war im letzten Satz
zeitweiſe ſehr unſicher. Die Schwächen kamen aber bei der guten Har=
monie
zwiſchen den beiden Engländern nicht ſo ſtark zur Geltung wie die
im deutſchen Doppel, wo Kleinſchroth die gewohnte Leiſtung zeigte, wäh=
rend
Deſſart zwar recht tapfer, aber auch ſehr unſicher ſpielte und ſehr
viel verſchlug. Den härteſten Widerſtand leiſteten die Deutſchen im
zweiten Satz, wo ſie ſogar mit 4:2 in Führung lagen. Im dritten Satz
ſtand es bereits 5:0 für die Engländer, als dieſe in eine Schwächeperiode
gerieten und noch drei Spiele an die Deutſchen abgeben mußten. Das
Spiel war ſehr lebhaft.

Die erſte Enkſcheidung: Indien Griechenland 3:2.

Das erſte Davispokalſpiel der Eurovazone kam in Athen zwiſchen
Britiſch=Indien und Griechenland zum Austrag und ergab mit 3:2 den
knappen Sieg der indiſchen Vertreter Charangiva und Soni, die nun=
mehr
in der zweiten Runde gegen den Sieger des Spieles Ungarn
Japan in Budapeſt anzutreten haben.

Rot-Weiß, P. ſ. R. Sporkverein Roßdorf.

Zum erſten Privatſpiel auf eigenem Platze empfangen die Rot=
Weißen am kommenden Sonntag die erſte Mannſchaft des Sportvereins
Roßdorf. Für die Hieſigen gibt es in der leider ſo kurzen Privatſpiel=
ſaiſon
nur eine Aufgabe, zu der bekannt guten Hintermannſchaft einen
Sturm einzuſpielen, welcher nicht, wie ſeither, an Ueberkombination
leidet, ſondern vor allem auch ſchlagkräftig genug iſt, um Tore zu er=
zielen
. Der erſte Gegner iſt mit dem Sportverein Roßdorf eine Mann=
ſchaft
, welche zur Zeit zu den ſpielſtärkſten Vertretern der A=Klaſſe des
Gaues Bergſtraße zählt. Die Mannſchaft hat ſich unter dem im Vor=
jahre
gehabten Training des jetzigen Rot=Weiß=Trainers Bärenz außer=
ordentlich
ſchnell entwickelt und in einer ganzen Serie von Wochen
kein Spiel mehr verloren. Man darf alſo geſpannt ſein auf das erſte
Zuſammentreffen der beiden Mannſchaften, zumal die Stürmerreihe
der Rot=Weißen eine Umſtellung erfahren hat. Das Spiel findet vor=
mittags
11 Uhr ſtatt.
Die Ligareſerve tritt um dieſelbe Zeit in Pfungſtadt der Germania=
Reſerve gegenüber, während die erſte Jugend die gleiche von Pfungſtadt
erwartet.
F. C. Eintracht.

Heute Samstag, nachmittags 5.30 Uhr, ſpielt die 1. Elf
der Eintracht gegen die gleiche von Rot=Weiß V.f.R. Darmſtadt
auf dem Platz Rheinallee. Rot=Weiß, dieſes Jahr vom Pech verfolgt,
muß vielleicht in den ſauren Apfel beißen, und in die A=Klaſſe ab=
ſteigen
. Das Spiel wird ſeinen Reiz nicht verfehlen, da es doch zwei
alte Rivalen ſind, die ſchon ſeit Jahren in guten ſportlichen Be= iehun=
gen
ſtehen. Eintracht wird die beſte Garnitur auf die Beine bringen
müſſen, um dem Gegner nicht nachzuſtehen.
Am Sonntag ſpielen die 1. und 2. Mannſchaft ihre fälligen
Nückſpiele gegen Lengfeld. Im Vorſpiel konnte Lengfeld mit 1:0
die Oberhand behalten. Die Spiele finden nachmittags auf dem Sport=
platz
an der Schanz ſtatt. Auch hier iſt mit intereſſanten Spielen zu
rechnen.
Die 1. Handballer ſpielen in Braunshardt. Durch die Um=
ſtellung
der Mannſchaft iſt es möglich, daß Eintracht mit einem knap=
pen
Sieg von Braunshardt heimkehrt. Die erſte Jugendmannſchaft
begibt ſich nach Sprendlingen zur Jugend der Sportgemeinde.

* Zußball im Kreis Starkenburg.
Eine Oſter=Nachleſe. Was der kommende Sonntag bringt.

Der rege Spielverkehr unſerer Vereine an den Oſtertagen läßt es
angebracht erſcheinen, heute noch einmal auf den Oſterſpielbetrieb. zurück=
zukommen
, zumal ja eine ganze Reihe von Ergebniſſen bisher unbekannt
geblieben ſind. Es haben weit mehr Spiele ſtattgefunden, als angekün=
digt
, und ihre Ergebniſſe können im großen und ganzen zufriedenſtellen,
zumal in verſchiedenen Fällen die Erfolge der Gaſtmannſchaften nur mit
ſehr großem Glück errungen wurden. Das gilt in erſter Linie für das
Treffen Germania Pfungſtadt SC. 07 Heilbronn, das
die Gäſte mit 2:1 (1:1) gewannen. Tags darauf gewannen die Heil=
bronner
in Groß=Gerau mit 2:4, bei welchem Stande das Spiel
abgebrochen werden mußte. Gäſte aus Württemberg weilten auch in
Walldorf. Der FV. Stuttgart=Kornweſtheim gewann dort mit 2:0
(1:0). Viktoria Griesheim hatte in Red Star Zürich Beſuch
aus der Schweiz; Griesheim gewann mit 2:1 (2:0). Tags darauf unter=
lagen
die Züricher in Aſchaffenburg gegen Kickers gar mit 0:10. Aus
der Mannheim=Ludwigshafener Ecke ſtellte ſich der ASV. Ludwigshafen
vor, der in Mörfelden am 1. Feiertag mit 0:1 (0:0) verlor. Am
zweiten Tage traten die Ludwigshafener in Wixhauſen an. Union
Wixhauſen verlor bis zum Spielabbruch 0:3. Der FV. Sprendlin=
gen
hatte am 2. Feiertag Germania Friedrichsfeld als Gaſt. Beim
Stande 3:2 (1:1) für die Gäſte wurde das Spiel abgebrochen. Der
Sportverein Münſter weilte in Oberheſſen und ſchlug dort am
1. Feiertag den A=Meiſter, Germania Ortenberg, mit 4:3 (3:3), und
tags darauf den FV. Alemannia Gedern mit 5:1. Die Sportvgg. 04
Arheilgen brachte aus Bad=Nauheim einen knappen 2:1 (0:0) Sieg
heim. Sehr zu beachten iſt der 5:1 (0:1) Sieg, den der A=Meiſter
Haſſia Dieburg in Mainz gegen den VfR. Weiſenau erfocht.
Weniger glücklich waren dagegen die beiden anderen A=Meiſter. Ger=
mania
Eberſtadt unterlag am 1. Feiertag auf eigenem Platze
gegen Viktoria Urberach mit 0:6, und der SV. 1911 Neu=
Iſenburg mußte am 2. Feiertag gegen den SV. 05 Oberrad gar mit
3:9 (0:6) den Kürzeren ziehen. Weiter wurden bekannt: Germania
Oberroden SV. 05 Oberrad 1:1 (1:0); VfL. Michelſtadt
Teutonia Hauſen 2:6 (0:2); Union Darmſtadt SC. Opel Rüſ=
ſelsheim
3:0 (abgebrochen); Viktoria Rumpenheim Eintracht
Darmſtadt 2:1. Darf man das Ergebnis der Beſſunger als normal
werten, ſo eröffnen ſich für unſeren kommenden Kreismeiſter keine ſchlech=

ten Ausſichten für die Aufſtiegsſpiele. Zum bereits gemeld
nis der Darmſtädter Eintracht iſt nachzutragen, daß das an d
ſchon bekannt gegebene Reſultat der 2. Eintrachtelf nicht
15:0 für Pfungſtadt heißen muß. Bereits das Vorſpiel

gewonnen.
Wegen des Entſcheidungsſpieles um die
meiſterſchaft iſt amtlich noch nichts bekannt geworden
daß dasſelbe wegen des Weißen Sonntags, der in Urbera
gefeiert wird, erſt am 4. Mai ſtattfinden ſoll. Ganz verſtänd
Dispoſition nicht, da man trotz der Feierlichkeiten in Urber=
vatſpiel
austrägt.
Der Spielbetrieb des kommenden Sonntags

iſt in der Hauptſache dem freien Spielverkehr gewidmet,
mania Pfungſtadt Germania Oberroden
Pfungſtadt das Wiederholungsſpiel des ſeinerzeit abgehro

der A=Klaſſe. Ausgang ebenfalls offen.
Privatſpiele wurden bisher folgende bekannt:
Arheilgen Olympia Lampertheim; Viktoria Urberach
Erlenbach a. M.; Germania Niederrodenbach 1. FC. Lan
Aſchaffenburg Viktoria Griesheim; SV. 05 Oberrad
lingen.
Mokorſpork.
A. D. A. C.=Auslandstourenfahrt.
In einer Stärke von 94 Wagen mit 254 Teilnehme
Kolonne der nach Spanien fahrenden Auslandstourenfahr
A. C. in Freiburg aufgebrochen und erreichte bei teilweiſe
Wetter Lyon, das Ziel der erſten Etappe. Hier fand eine
durch den Vertreter des deutſchen Konſuls und durch den
des Motorklubs Lyon ſtatt. Die nächſte Etappe führt ne
und ſieht dort einen zweitägigen Aufenthalt vor.

A A

A

Zi
Fäd

Geſchäftliches.

Ein Rundgang durch die Schweizer=Stumpen=Fabri
Söhne. Daß auch in wirtſchaftlich ſchwierigen Zeiten zielbel ſa in
der kaufmänniſcher Geiſt den Erfolg zu erzwingen verme
die Entwicklung der Ziagrrenfabriken Villiger Söhne ein d E
weis. Das von Peffikon in der Schweiz ausgehende, berei=
(Amt Waldshut) mit einem Großbetrieb vertretene aufſtre
nehmen hat ſeit etwa drei Jahren auch in München eine veu
Fabrik eröffnet. Bei der immer ſteigenden Wertſchätzung,
Raucherkreiſen den Erzeugniſſen der Stumpenfabrikation
begegnet es auch allgemeinem Intereſſe, einmal zu erfahreſo
eigentlich der beliebte Stumpen entſteht. Ein gutes Bild rK
Gang durch die Münchner Fabrik Villiger Söhne, die mit her
lichen Einrichtungen modernſter Art ausgeſtattet iſt. In rie T
ten Ballen oder in mächtigen Fäſſern von mehreren Zent /=
ruht
das edle Kraut im Tranſitlager. Durch die Entripper
nerei wandern die Blätter zum eigentlichen Herſtellung ſx.
Stumpen wird in doppelter Länge hergeſtellt und nachhe
ſchnitten. Nur durch dieſe rationaliſierte Arbeitsweiſe, di Eu
viele techniſche Neuerungen unterſtützt wird, iſt es mögli ſn
10 Pfg. einen ganz ausgezeichneten Stumpen wie Villiger
Mocca=Spezial herauszubringen.

Ihrem Blick für reale Werte werden bei der Wahl ein
Vorzüge des Citroen=Wagens beſonders auffallen. In un F
Maße vereinigt dieſes Fahrzeug hohe Qualität und gediege F

heit mit niedrigem Preis und geringen Betriebskoſten.
des Citroen=Wagens wird allgemein als ſo beträchtlich ar

Citroen heute das meiſtbegehrte und meiſtgekaufte euro.
mobil iſt.

Aus deutſchen Bädern.
Die Inſel Juiſt
iſt für die neue Saiſon gerüſtet. Die Tennisplätze ſi

und werden in dieſem Jahre Turniere abgehalten. Die P
preiſe ſind ermäßigt und im neuen Proſpekt

Rundfunk-Programme.

Frankfurt a. M.
Samstag, 26. April. 14: Stuttgart: Jugendſtund
Stuttgart: Konzert. Strauß: Ouv. zu Eine Nacht in Ve
Schwäbiſcher Tanz. Bertuch: Ich war in Heidelberg E
Hanſchwann: Vater Rhein. Fall: Potpourri aus
Bauer
Straus: Niki=Marſch. o 17: Stuttgart
O 18.05: Prof. Sittig: Streifzüge durch die Gefilde u
miſchen Heimat. 18.35: Dr. med. Hirſch: Arbeit und
O 19.05: Spaniſch o 19.30: Stuttgart: Der ſchwarz
von Newyork. (Die Negerſtadt Haarlem.) Eine Hörfolge
Fliegel. O 20.30: Stuttgart: Bunter Abend. O 22.3
Baden: Tanzmuſik.

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 26. April. 12: Künſtle
bietungen für die Schule. o 14.15: London: Der Kam
Davis=Pokal EnglandDeutſchland. O 15.45: Arbeits
für Funkpädagogik O 16.30: Hamburg: Konzert. O
Kyſer: Die unſichtbare Welt. O 17.55: Dr. Mars: Arbei
rbeiterleben. 6 18.20: Hofrat Rehbein: Birkhahnbalz=
Framzöſiſch für Fortgeſchr 19.05: Priv.=Dozent Dr
Zickzackwege in der Entwicklung des menſchlichen Körpers
Dr. ern: Schöpferiſche Freundſchaften großer Männel
und Nietzſche 20: Köln: Luſtiger Abend. o An

Danach: Tanzmuſik

Größte Auswahl
B0SSer 1
Fachmännische Ernst-Lud5
Tel. 2140
PAOTO Bedenung

Wetterbericht.

Unter der weiteren Vorherrſchaft warmer Luft haben
veraturwerte gehalten und ſind noch angeſtiegen. Im nördl
land erreichten ſie heute morgen ſchon bis zu 16 Grad. Sog
mum lag während der verfloſſenen Nacht durchweg über 1
ſeitherige Luftdruckverteilung zeigt hinſichtlich der Lage
rung. Nur der Kern des Biskahatiefs hat ſich etwas nort
und mit dem über Irland lagernden vereinigt, dabei ab
Das Hoch über Skandinavien zeigt weitere Kräftigung.
wird ſich auch die Wetterlage wenig ändern. Die Temperal
ihre hohen Werte bei, und zeitweiſe wird Bewölkung 1.
überqueren. Jedoch nehmen die Niederſchläge ab und in
einzelt auf.
Ausſichten für Samstag, den 26. April: Bewölkt und
warm, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 27. April: Dunſtig und wo.
heiterung, leichte Abkühlung, meiſt trocken.

Hauptichritienung Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feüi
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Kal
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andre‟
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr. Hefk?
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Will9 %
Druck und Verlag L. C. Wittſch fämtlich in Darmſtadl
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich

Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

[ ][  ][ ]

er einen bevorſtehenden Zuſammenſchluß der beiden
Schiffahrtslinien, der Cunard=Line und der Withe

der Welkbewerb
em Aklankiſchen Ozean.

an 1 ſchlaß der engliſchen Cunard= und

white Star-Line.

uf dem Atlantiſchen Ozean. Die beiden engliſchen
hen im ſchärfſten Wettbewerb. zu den deutſchen
Zuſammenſchluß des Norddeutſchen Lloyd und der
itlicht wurden. Deutſchland hat mit ſeinen neuen
rova und Bremen große Erfolge im Paſſagier=
r
allem im Verkehr der Paſſagiere erſter Klaſſe, der
ſchiffahrtsgeſellſchaften ſtark zurückgegangen iſt und
klagt wurde. Nach dem Zuſammenſchluß der beiden

ch in deutſchen Schiffahrtskreiſen größte Beachtung
doch dieſer geplante Zuſammenſchluß gegen die

ſiffahrtslinien wird der deutſch=engliſche Wettbewerb
denn früher mußte die Cunard Line mit der
r Wettbewerb führen, ſodaß ſich die beiden Schiff=
haf
=c ntereinander das Leben ſchwer machten. Ebenſo
cherz ag und Lloyd. Jetzt hat das einheitliche deutſche
ntem en die Möglichkeit, ſeine ganze Kraft nach außen zu
der tbewerb mit England aufzunehmen. Aber ebenſo
die inigung der beiden engliſchen Schiffahrtslinien die
em en Schiffahrt auf dem Atlantik erhöhen, und letzten
verringerter Tonnage auf dem Ozean doch zu
ſchärferen Wettbewerb zwiſchen Deutſchland und
jeder die Cunard=Line noch Withe Star=Line waren
r zu bauen, die die Bremen oder die Europa‟
m Zuſammenſchluß ſoll ſofort ein großer und
ne 00 Tonnen=Dampfer Ozeanic gebaut werden, der
eBremen erheblich überflügeln ſoll. Die neue
wird ältere Schiffe aus dem Dienſt ziehen und
r ſein ſollen als die deutſchen. Das erſcheint in
iltniſſe bei den engliſchen Schiffahrtslinien auch
da die Engländer mit verhältnismäßig älteren und
fahren als Deutſchland. Uns wurden durch den
aſt alle größeren Schiffe genommen, ſodaß die
nls ie alles neu ſchaffen mußte. Mit ſcheelen Augen
n Seite des Kanals dieſe Entwicklung verfolgt, und
h== daraus die Folgerungen gezogen.
ſyy luß in der engliſchen Schiffahrt iſt auch aus rein
S ſen ebenſo notwendig geworden wie der zwiſchen
byxtie Verhältniſſe in der Weltſchiffahrt ſind überhaupt
2 achten liegen ſehr gedrückt und werden vorausſicht=
ſchſrn
eit noch weiter zurückgehen. Die Weltſchiffahrt
nſpt nter, daß immer weniger Rohſtoffe nach Europa
unen racht und von dort wieder zurück nach den Ueber=
ſöun
verden. Europa iſt eben nicht mehr die Arbeits=
ſt
. 2 mehr ſich die weltwirtſchaftlichen Verhältniſſe zu
entehr ſrox erſchlechtern, um ſo mehr leidet die engliſche und
fahrl ’s iſt in der Welt ein großes Ueberangebot an
Pvri den, und nur noch die beſten und ſchnellſten Schiffe
wſt= efolg. Eine internationale Verſtändigung in der
Piu d. Konvention zwiſchen England und Deutſchland,
figs), nicht in Frage. Aber die Zeiten werden auch in
chiffahrt immer ſchwieriger werden, ſodaß ſich auf
ale Verträge über die Schiffahrtsquoten der ein=

t vermeiden laſſen.
Eiſchaftliche Rundſchau.

V5!. Die auf den Stichtag des 15. April berechnete
Nexx' des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 126,7 gegen=
Noe/ 26,9) um 0,2 Prozent zurückgegangen. Von den
derſ ſſe Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,4 Prozent auf
i! Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und
a 5,3 (125,4) und diejenige für induſtrielle Fertig=
) nachgegeben.
ry m Ruhrgebiet. Die arbeitstägliche Kohlenförde=
2 eit vom 13. 4. bis 19. 4. 362 101 Tonnen gegen
dr ergangenen Woche. Die tägliche Kokserzeugung
79 765) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtel=
To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichts=
Fur iglich 33 368) Feierſchichten eingelegt gegen 239 526
Be he.

*ß gegen ihre Vorſtandsmitglieder. In der Favag=
uch
die Vorunterſuchung durch den Staatsanwalt

und Kirſchbaum auf die beiden ordentlichen Vor=
er und Schumacher ausgedehnt worden, weil der

Eei einer Kapitaltransaktion mit der Düſſeldorfer
EE haft eine Selbſtbereicherung der Direktoren ge=
Du Zwecken des Regreſſes hatte die Favag einen
en der beiden Direktoren in Höhe von je 500 000
vom Amtsgericht gegen Sicherheitsleiſtung der
RM) angeordnet wurde. Nachdem in der Ver=
M. gegen den Arreſt Einſpruch erhoben wurde,
e 9. Kammer für Handelsſachen, Frankfurt am
ngehend, daß der Arreſtbefehl weiterhin aufrecht

* vurde der Einſpruch der Favag gegen ihre Sicher=
NSwirkten Arreſten in Höhe von zuſammen 500 000

Mekallnokierungen.

etallnotierungen vom 25. April ſtellten ſich
133 RM. Original Hüttenaluminium 190
4 RM., Reinnickel 350 RM.. Antimon Re=
2) feinſilber 5860 RM.
etalltermine vom 25. April ſtellten ſich für
Februar 100,50 (101,50), März 100,75 (101),
Cai, Juni 100 (104), Juli, Auguſt 100,50
100 (101,50), Oktober 100,50 (101,50), No=
Dezember 100,50 (101,50). Tendenz: ſchwach.
Februar 35,50 (35,75), März 35,75 (36),
Juni 34,50 (35), Juli 34,75 (35,25), Auguſt,
2,50), Oktober, November, Dezember 35,50
2l. Für Zink: Januar, Februar 35 (36,75),
Ei1 32,50 (35 50), Mai, Juni 33 (35,50), Juli
34 (35,50), September 34,25 (35,75), Oktober
34,50 (36,25), Dezember 34,75 (36,50). Ten=
erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klam=

New Yorker Wertpapierbörſe hat geſtern zum
ſollar den Inhaber gewechſelt. Dieſer Preis

)öher als der zuletzt gezahlte.
We Caniſche Kabelnachrichten.

F13 Meldungen aus Chicago am 25. April:
. Mai 102½, Juli 104½, Sept. 107½, Dez.
½ Juli 82½, Sept. 84, Dez. 78: Hafer, Mai

41½, Dez. 44; Roggen, Mai 61½, Juli 66½

11225. Juli 10,45, Sept. 10,675.

26010,20, ſchwere Schweine 9,4010,10;
Tcago 13 000, im Weſten 70 000.
Tole: Mai 15,70. Juli 15,83.
11 Meldungen aus NewYork am 25. April:
3Weſtern 10,95, Talg, extra loſe 6½.
Sr Rotwinter n. Ernte 119½4, Hartwinter n.
Der, 1: Mehl 5,455,60, Getreidefracht nach Eng=
12 dem Kontinent 78 C=

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.

Frankfurt a. M., 25. April.
Am heutigen Prämienerklärungstage verſtärkte ſich die bereits die
ganze Woche anhaltende Zurückhaltung, und die Umſatztätigkeit ging
noch weiter zurück. Neue Orders und ſonſtige Anregungen fehlten.
Andererſeits erwartet man jedoch, daß der Ultimo keine größeren
Schwierigkeiten bereiten wird, da die noch beſtehenden Engagements nur
gering ſein dürften und die Geldmarktverhältniſſe weiter ſehr günſtig
ſind. Etwas Prämienware kam am Elektromarkt heraus, an dem AEG.,
Licht u. Kraft, Bergmann und Geffürel bis 1,25 Prozent niedriger er=
öffneten
. Sonſt war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich. In J. G.
Farben ſchien noch ein Decouvert zu beſtehen, und die Farbenaktie
konnte auf Deckungskäufe etwas anziehen. Auch am Siemensmarkte
nahm die Spekulation Rückkäufe vor, ſo daß der Kurs 1 Prozent höher
lag. Schiffahrtswerte waren dagegen wieder angeboten und bis ein
Prozent ſchwächer. Am Montanmarkt herrſchte wieder Geſchäftsloſigkeit;
Mannesmann gaben etwas nach. Im Verlaufe waren größere Verkäufe
in Zellſtoffaktien zu beobachten. Waldhof büßten infolgedeſſen 4 Pro=
zent
und Aſchaffenburger 3,5 Prozent ein. Ferner lagen Scheideanſtalt
(minus 2,25 Prozent) im Angebot, während ſich Bankaktien gut behaup=
ten
konnten. Am Anleihemarkt waren Neubeſitzanleihe etwas gedrückt,
Altbeſitz dagegen leicht anzieherd. Türken gut gehalten. Späterhin
kamen Umſätze nur noch vereinzelt zuſtande. Die Kursveränderungen
blieben gering. Die Stimmung war auf den befriedigenden Reichsbank=
ausweis
eher etwas freundlicher. Für Pfandbriefe erhielt ſich bei weiter
kleinem Angebot die Nachfrage. Tagesgeld war zu 4 Prozent etwas ge=
fragter
. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1873,
gegen Pfunde 20,3650, London-Kabel 4,8634, Paris 123,97, Mailand
92,79, Madrid 39,00, Schweiz 25,08, Holland 12,077/8.

Nach der heutigen Prämienerklärung verlief die Abendbörſe
vollkommen luſtlos. Die Stimmung war durch das weitere Nachgeben
der Kupferpreiſe beeinträchtigt. Der unſichere Verlauf der New Yorker
Börſe drückte gleichfalls. Vor allem lagen Aſchaffenburger Zellſtoff
auf die Nachricht von einer Dividendenkürzung ſehr ſtark unter Druck
und wurden im freien Verkehr 140 Prozent Brief genannt. Die übri=
gen
Märkte zeigten knapp behauptete Kurſe. Im Verlauf der Börſe
trat eine weſentliche Aenderung nicht ein. Auch Renten unverändert.
An der Nachbörſe nannte man Farben 177. Von den übrigen Kurſen
ſind zu nennen: Deutſche 149.75, Danat 228.75. Reichsbank 294, Har=
pener
124.5, Gelſenkirchen 139.5, Mannesmann 105.25, Siemens 248,
Geffürel 178, AEG. 173, Nordd. Lloyd 110.5, Hapag 110.5, Waldhof
186, Aku 109.25.

Berliner, 25. April.

In den heutigen Vormittagsſtunden war ſo gut wie gar kein Geſchäft
zu beobachten, da das in letzter Zeit ohnedies wieder erlahmte Intereſſe
für die Aktienmärkte zum heutigen Liquidationstag noch geringer als
ſonſt war. Der Ordereingang nach beiden Seiten blieb minimal, und ſo
konnte die Spekulation, je nach Auffaſſung der Lage, Kursveränderun=
gen
bewirken. Da ſich verſchiedene Gerüchte, die an der geſtrigen Börſe
kurſierten, als zumindeſt ſtark übertrieben herausſtellten, war die Grund=
ſtimmung
weſentlich beruhigter. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs
ſtellte ſich allerdings heraus, daß die Annahme, es werde zum Ultimo
nur noch unbedeutende Ware herauskommen, den Tatſachen nicht ent=
ſprach
. An einigen Märkten drückte doch noch Prämienware auf das
Kursniveau, ſo daß einige Werte bis zu 2,5 Prozent niedriger eröffneten.
Eine Reihe von Papieren hatte aber auch Gewinne von zirka 1 bis 1,5
Prozent zu verzeichnen, ſo daß die Tendenz als uneinheitlich bezeichnet
werden konnte. Bemerkenswert feſt eröffneten Thoerls Oel mit plus
2,75 Prozent. Nach den erſten Kurſen erfuhr das Geſchäft keine Be=
lebung
, doch wurde die Stimmung zuſehends freundlicher. Einerſeits
hatten die Großbanken allem Anſchein nach kein Intereſſe an niedrigen
Liquidationskurſen, und andererſeits nahm die Spekulation noch einige
Deckungen vor und bekundete für den Mai=Termin etwas Kaufneigung.
Einen guten Eindruck machte auch der Reichsbank=Ausweis.

Biehmärkke.

Der Ausweis der Reichsbank.

Weitere Entlaſtung um zirka 150 Millionen Reichsmark.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. April hat ſich in der
dritten Aprilwoche die geſamte Kapitalau lage der Bank in Wechſeln und
Schecks, Lombards und Effekten um 147,2 Millionen auf 1 779,0 Mil=
lionen
Reichsmark ermäßigt. Im einzelnen haben die Beſtände an
Handelswechſeln und Schecks um 135,2 Millionen auf 1630,5 Millionen
Reichsmark und die Lombardbeſtände um 12,0 Millionen auf 55,4 Mil=
lionen
Reichsmark abgenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind,
wie am Ende der Vorwoche, nicht vorhanden.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 215,4
Millionen Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 498,8 Millionen auf 4 109,9
Millionen Reichsmark, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 16,5 Mil=
lionen
auf 309,0 Millionen Reichsmark verringert. Unter Berückſich=
tigung
, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 1,3
Millionen Reichsmark getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtände der
Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 71,3 Millionen Reichsmark erhöht.
Die fremden Gelder zeigen mit 732,5 Millionen Reichsmark eine Zu=
nahme
um 94,1 Millionen Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
4,4 Millionen auf 2 911,9 Millionen Reichsmark erhöht. Im einzelnen
haben die Goldbeſtände um 6,9 Millionen auf 2 557,1 Millionen Reichs=
mark
zugenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 2,5 Mil=
lionen
auf 354,9 Millionen Reichsmark abgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 59,2 Pro=
zent
in der Vorwoche auf 62,2 Prozent, diefenige durch Gold und dek=
kungsfähige
Deviſen von 67,5 Prozent auf 70,9 Prozent.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Groß=Gerauer Ferkelmarkt vom 23. April. Auftrieb: 294 Stück.
Ferkel koſteten: 35 bis 45 RM. pro Stück. Der nächſte Ferkelmarkt fin=
der
am Mittwoch, den 7. Mai, vorm, von 8,30 Uhr ab, auf dem Markt=
platz
in Groß=Gerau ſtatt.

Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 23. April
auf 99,2 gegen 99,9 am 16 April (Durchſchnitt 190913: 100), fiel alſo
um 0,7 Prozent, nachdem ſie in der Vorwoche um 13,6 Prozent gefallen
war.
Der in unerwartetem und außerordentlichem Ausmaße eingetretene
Preisſturz am Kupfermarkt veranlaßt die Mansfeld A. G. für Bergban
und Hüttenbetrieb, Eisleben, den Abbau der ärmeren Feldesteile ſowie
den Verſuchsbetrieb auf dem Röhrig=Schacht ſtillzulegen und eine er=
hebliche
Herabſetzung der Löhne zu betreiben, da andernfalls bei dem
ausſchlaggebenden Anteil der Löhne an den Selbſtkoſten eine wirtſchaft=
liche
Weiterführung der Betriebe unmöglich iſt.
Auf Grund des § 40 des Börſengeſetzes ſind von Samstag, den
26. April 1930 ab: 5 Millionen GM. 8prozentige Goldhypothekenpfand=
briefe
Reihe IV der Württembergiſchen Wohnungskreditanſtalt, Stutt=
gart
, zum Handel und zur Notierung zugelaſſen.
Die Frankfurter Lokalbahn A.G., Frankfurt a. M., beantragt die
Verteilung einer Dividende von wieder 8 Prozent. Die Elektrizitäts=
werk
Homburg v. d. Höhe=A.G. ſchlägt wieder 5 Prozent vor.
Nachdem ſeitens zweier Banken Konkursantrag geſtellt worden iſt,
hat die Firma A. Mainz u. Co., Frankfurt a. M. am Freitag einen
Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens zur Ab=
wendung
dieſer Konkursanträge eingereicht.
Wie wir hören, hat das Bankgeſchäft Heinrich u. Co. in Au bei
Freiſing die Zahlungen eingeſtellt.
Die Ausſperrung in der Baumwollinduſtrie von Bradford hält in
unvermindertem Umfange weiter an. Zur Unterſtützung der ausgeſperr=
ten
Arbeiter hat der Generalrat des engliſchen Gewerkſchaftskongreſſes
in einer Sitzung einen Aufruf an die vier Millionen Mitglieder ergehen
laſſen, in dem um finanzielle Unterſtützung der 200 000 ausgeſperrten
Arbeiter erſucht wird.
Die Ermäßigung des italieniſchen Diskontſatzes auf 6 Prozent iſt
in der Induſtrie= und Handelswelt Italiens mit großer Befriedigung
aufgenommen worden und hat an der Effektenbörſe eine Hauſſe aus=
gelöſt
.
Die Zeitung A.B.C. veröffentlicht eine Erklärung des ſpaniſchen
Finanzminiſters, wonach die Regierung gegenwärtig die Frage einer
Vereinbarung mit den ausländiſchen Regierungen zwecks Zulaſſung der
ſpaniſchen Wertpapiere an den fremdländiſchen Börſen prüfe. Spanien
müſſe ſeine finanzielle Iſolierung aufgeben und verſuchen, ſeine Wert=
papiere
auszuführen, um eine Revaloriſation der Peſeta zu erreichen.

Berliner Kursbericht
vom 25. April 1930

Deurſche Sunr und Sibronts Gefeafchäft

Deviſenmarkt
vom 25. April 1930

Me H
Danatbank
Deutſche Bank u.

Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
9
Bayr. Motorenw.
F. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gasl
Deutſche Erdöl

Ve
Ri.-

148.75
143.50

109.25
159.
109.25
171.25
87.50
42.55
186.50
65.50
81.25
168.
98.50

Miete e
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.)
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppel

159.
Nr
139.
177.50
123.125

m36
222.50
100.75
105.
104.875
50.2
92.
109.75
78.75

Kae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
ſirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Ve
70.
388.50
151.25
50.
96.75
228.
75.50
36.
66.
14.
82.
185.75
16.75
66.
53.

Helſingfors
*
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
*
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien

Paris

Währung!
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.)
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 L=Stg.
1 Pap. Peſo
1 Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Francs

Geld
0.534
58.985
2.396
3.09
3.037
168.38
112.01
112.01
112.44
20.339
1.623/ 1. 6270=
4.183
58.395
21.925
Mine

Rei
10.552
19. 10*
12.416
73.23
3.043
168.72
112.2:
112.23
112.6
20.379
4. 191
58.515
21.965
16.445

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal
Athen

Konſtantinopell
Kairo
I
Kanada
Uruguay

Island
Tallinn (Eſtl. /100 eſtl. Kr.

Riga

Ra
1100 Franken
1100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
1100 Escudos
100 Drachm.
1 türk.
ägypt.
t canad. Doll.
1 Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
10 Lats

Geld
st.10
52.22
8i.10
2.067
0.493
7.405
18.78
5.435

20.86
4.176
3. 876
92.09
111.51
80.63

Zrief
81.26
52.32
81.26
2.071
0.485
7.419
18.82
5.445

20.90
4. 184
3.884
92.27
111.73
80.79

Frankfurter Kursbericht vom 25. April 1930.

72Dtſch Reichsanl.,

6% Baden.. .. ..
80 Bahern.. . . ..
..
8% Heſſen v. 2
v. 2
6% Preuß. Staats=
anl
..
8% Sachſen ..
...
72 Thüringen:

Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.

O Baden=Baden
60 Berlin ....."
8% Darmſtadt v. 2e
v. 28
Frankf. a. M.
Mainz.. . ..
8O Mannheim..
8% Nürnberg. ..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
8%0 Goldob
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. ... . . .
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . . .
Golbobl
320
8½ Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl
8½Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.

101
87.25
79.25
99
79.5
90I=
93

93.2
99
78.5
83.25

55.7
10.6

3.2

90.5
78.5
96
90
86.25
90
92.5

Re
92.5

98
95

% Naſſ.Landesbk.)
Goldpfbr.
4½% Ob

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
Ser. I.
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

O Berl. Hyp.=Bk.
1 2 Ligu.=Pfbr.
80 Frkf. Hyp.=Bk.
4½%o Lig. Pfbr.
Pfbr.=Bk
6 Lig. Pfbr.
0 Mein. Hyp.=Bk.
4½% Lig. Pfbr.
82 Pfälz. Hyp.=B1
4½0 Lig. Pfbr.
890 Preuß. Boden=
ered
.=Bank ..."
4½% Lig. Pfbr.
8% Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
4½% Lig. Pfbr
0 Rhein. Hyp. Bk
4½% Lig. Pfbr..
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.. ..
3½ Südd. Bod.=
Cred.=Bank
4½% Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.

60 Daimler=Ben;
8% Dt. Linol. Werl
D Klöckhner=Werk=
% Mainkraftwerk
2 Mitteld. Stahl=
werke
.. . . . ..."
2 Salzmann u. C.
% Ver. Stahlwerl
% Voigtck Häffne

MS.
81.25

53.4
72

16

98
83.5
98
84.3
98
86.5
98
86
98
85.1

15% Bosn. L.E.B
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
... . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän
4½%
4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
40 Zollanl.
4½ Ungarn 1913
4½8 1914
Goldr.
1910
2o
Aktien

A
86:I,

98.5
83.6
98

98.5
98
98

74.5
99
93.35
95
88

90
88
89.25
97

F.6. Farben Bonds 109.75

33
A

16.6
7.95

Alg. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm.
AndreaeNoris Bahn
Baſt Nürnberg
Bember
Bergm.
Merite
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen....
Eement Heidelber,
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werke Albert
Chade .........."
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. ..
Eiſenh. Berlin.

Erdöl ..
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid=
mann
.. . . . . . ..

Eichbaum=Werger.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Gef.

Rie
24.4
20.5

110
171.25
123.5

190
144

*

71

132
143.5
192.75

364.75
179.5
R
ARJ
123.5
5.5
100

150
252

113.5
167
169

Sſchw. Bergwerk.
EßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei

F. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......!
Hof......"

Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Unter=
nehmungen
...
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfinger.

Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie

flſe Bergb. Stamm
Genüſ
Junghans Stamm


Kali Chemie.
Aſchersleben".
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R..
Klein, Schanzlin ..
Klöcknerwerke

Lahmeher & Co.
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt

Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. . . .

H
210

176
92

110
50.25

36.5

38.5
190

123.5

Ne
m
111
96.75
107.75

229.5
119.5
41.5

156
223
390
227
103.5

116.5
101

N
253
59.25
11
92.1
177

Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb. .
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſel

Vee
Rre
107
132
54.25
50
119

Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.

Oberbedarf
Otavi Minen

Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke. . .
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ..
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver. . . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ...!
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei..
interfranken ..
Veithwerke ..
Ver. f. Chem. Ind
Laurahütte ...
Stahlwerke ...
Ultramarin .. .
Zellſt. Berlin . .
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.

*

113

146
111.5

103.5
71
171
206
64
84.5
31
189
136.5

248
194
54
159
349
108.5
102
140

19
80.5
51.25
95

147
100
A5

Wahß & Frehtag..
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel . . .
Waldhof..

91
101
47
135
84.5

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank ...
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankvereit
Berl. Handelsgeſ.
Hypothenbk.
Comm. u. Privatk
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten=
und Wechſelbank
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.
..
Hyp.=Bank ...
Pfdbr.=Bk... ..
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank ..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank..
Reichsbank ..
Rhein. Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankvereit
Württb. Notenbank

205
160.5
227
149

A.-G. f. Verkehrsw.
IIIg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag
Nordd. Llohz
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Verſ. ...
Frkft. Allg. VerſG.
Rückverſich.
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . .
Lannh. Verſich. . .

115.25
151.5
157
126.5

115.5
144.5
104
140
1a1
120
137
29.8
137

150.5
139.5
11:/.

126.5

96
109.25
109.25

114

202

130
m

[ ][  ][ ]

S
18

Samstag, den 26. Apri 1530

Heute
und folgende Tage:

Ab heute 3

HARRN
PIEL

Der Film der die Welt eroberte!
Al lolson
in dem Welterfolgs-Tonfilm:

Heute
und folgende Tage:

Ein Abenteuer u. Sensations-Film
von besonderer Art:

in seinem neuen Großfilm:

The Singing Fool

Menschen

im Feuer

Ronald Colman

HARRY PIEL, der Held so
vieler Sensationsfilme als Feuer-
wehrmann
einer feuerumbro-
delten
, spannenden Handlung, setzt
humoristische und ernste Szenen
hart nebeneinander. Alle Er-
wartungen
werden erfüllt, jeder-
mann
ist gefesselt von Harry Piel,
dem findigen Regisseur und dem
liebenswürdig-draufgängerischen
Darsteller.

Dieses Abentener rollt sich voll
Spannung, Tempo und Humor ab
und sieht sich so gefährlich an
daß zarten Gemütern das Gruseln
ankommt. Desto befreiender
wirkt dann die überraschende
Lösung.

In weiteren Hauptrollen:
Lotte Lorring,
Mico Turoff

Dazu zwei Charlie
Chaplin-Schlager

Inion-Ihe
Darmzt 2d:

Sonntag, den 21. April Manks eg
vormittags 11½ Uhr nachm
1.27 24
Einlaß 10.30 Ende 1 Uhr Einlaß 2

Nur zwei Vorführungen des an Gro/
Beit
trefflichen Ufa-Kultart
SAl

Das Paradies Eurc
Ein Kulturflm vom Schweizer Volk
in 4 Akten u. einem Vorspiel über
mit besonderer Musikbearbeitung
unter Mitwirkung des volle

Darsteller des Vors
Ekkehard . Ch. W. Kaiser / Zwinnlt
Der Abt . . W Haiser Heyt Reding.
Herzogin Hadwig Dora Bergner / Arnolawi
Praxedis .. . Maria Parker
Bearbeitung: Dr. Walter

Wte &
Heng
Hühn

PLLGRIM

Basel-Zürich - Luzein -Bern
Montreuk -Lugan
Rheinfall bei Schafthausen - Zürich
städter See-Rigi-Pilatus- Axenst.
Brienzer See-Genfer See-I
Im Berner Obe
Meiringen-Die Aare-Schlucht-Inter
Jungfrau Mönch
4165 m f. d. U. 4105 m 5.0, II.

Charlie in würdevollem Priester-
rock
zieht gegen die Frömmigkeits-
Heuchelei zu Felde.

Dazu das aktuelle
und bunte
Beiprogramm

mit de m

r5 Bten Bchlager

LEUTE

08
bonny Bog
Jngendliche zugelassen.
Beginn: Werktags 3.30, 5.45, 8.15 Uhr
Sonntags 2, 4 10, 6.20, 8.30 Uhr

Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr

Ehren- und Freikarten, sowie sonstige Vergünstigungen
(T.6833
vorerst aufgehoben.

mit Charlie in der
Doppelrolle als
Feiner Mann und
Strolch‟

Grindelwald.
Scheidegg, Eiger-
gletscher
, Eismeer
Lauterbrunnen,
Jungfraujoch
3467 m d. M. - Die
höchste Bahnsta-
tion
Europas.

Aletschhorn
4162wGr. Aletsch-
gletscher
Rhone-
gletscherGrimsel
-
Hospiz, Furkapaß
Finsteraahorn
4275 m ü. d. II.
höchst. Berg der
Berner Alpen

Beginn: Werktags 3½ Uhr
Sonntags 2 Uhr

Brauerei

Schloßgasse25

11

Sohut

Felsenkeller

Samstag, den 26. April
abends 8 Uhr

Konder!

Dieburgerstraße
Neu renoviert

Dermolter Eisriesen
Das Mate horn
4405 m ü d.M. Derl
KLysk :mm 4533m
. d.M. DeriMonte-
Rosa 4638 m ü. d.
M. höchster Berg
d. Schweiz, Weiß-
horn
, Breithorn

2
Hie
and
Ri

Die Rhätische
und
Ahula-Bahn

Die Via mala‟
mit der alten
Splägenpost
Arosa Davos

V

22.30 Uhr
Großes Haus

Hessisches
Landestheater

Samstag
26. April 1930

L23, R13
Gruppe 14

Rivalen
Ein Stück von Anderson und Stallings
Preise 110 Mk.

Das Enga
Das schönste Hochtal E

K 14
Zus.-Miete Xl

Kleines Haus 2022.30 Uhr

Dreimal Offenbach
3 kom. Operetten von J. Offenbach.
Preise 1.507.50 Mk.

4052 m ü. d. M. /3912 m ü. d. M. R

AN
2

eröffnet.

f. Bier.

(6843
Gute Küche

K

Hotel Prinz Heinrich

heute Samstag morgen Sonntag
Garteneröffnung

mit Konzert und Tanz
V Bei ungünstiger Witterung im Lokal. (*
OO

Achtung!
Achtung!
Rummelbräu=Feſtſaal
gegenüber der Feſthalle
Sonntag, den 27. April:
Großer moderner Tanz=Abend
des beliebten Kapellmeiſters Ludwig Geiß mit ſeinem
Jazz=Sinfonikom. Bekannt durch
Schloßkeller
Großes Orcheſter.
Eintritt frei. Anfang 7 Uhr.

Café Waldesruh
bei Traisa

Heute, sowie jeden
Samstag Kaffee- und Kuchentag
1 Kännchen Kaffee, 2 Stück Kuchen 1. Mark

MAAAaeeeggs

Restaurant
Reichshof

Rheinstraße 35
Samstag und Sonntag Abend

Konzert

Saluator

oeenenenoooeeneoeeeeee

Parkettböden
und Teppiche
werd. grdl. gereinigt.
Lohndiener Feld=
mann
, Karlsſtr. 73.

Piz-Bernina/ Piz Pali E
Boral Hütte Diavollezza Hätte
Tätigkeit der riesenhaften Schneesch zi
Neuschnee und Lawinen! Er
Der Rosegg- und Morteratsc E

Au
noch heute
I. morgen!

abds. 8½ Uhr

Die reizende Unterkaltungs-Revue:
Wenn Du einmal Dein
4
Herz verschenkst
22 Bilder von Harry Waldan (6850
Laune!
Froheinn!
Kurzwei!!

Wintersport ins

Preise! Karten Verk-Büro u. de Waal. Rheinstr. 14.

Baumkuchen
ff. Marzipan.

DARMSTADTE
HEINER

A

Das große Derby auf dem St. Moritz
konkurrenz. Bobrennen. Eisli
Ski-Jöring-Samaden. Pontresin=
2230 m. In sausender Skifahr
Preise der Plätze: Loge 3., Rang?
1. Parkett 1.80, 2. Parkett. 1.!
Vorverkauf ab 20. April: Verkehrshä
platz, an der Theaterkasse.
Schüler nur ſton ag nachml

At

Nur

am Hauptbahnhof
Telephon 2463

Heute Samstag, den 26. Apfil
und Sonntag, den 27. Aprll 1930

Gr. Konzert mit Tanz

der beliebten Hauskapelle
Im Aus schank das beliebte Dischinger Export

Die bekannt gute Küche (6840

Alter Ratskeller

Obergasse

Heute Samstag (6805

Tanzaß
A

Paßbilder

in einer Stunde
billig und gut

Thiele Nachſ.

nur Bleichſtraße 9.
Teleph. 1912. (319a

Geflügelzucht=
Verein
Darmſtadt, e. V.
Sonntag, 27. 4. 30:
Spaziergang
der Jugendgruppe
nach Dieburg.
Abmarſch 14 Uhr am
Oberwaldhaus.
8816/ Der Vorſtand.

Starke Erdbeer=
flanzen
gibt 100 z.
2,50 ab Wachs,
Hügelſtraße 77.
Hinterh. part. r.

Tau

23
Mausen

Scebad
Socchessen

2 Bahnstunden von Frankfurt am Main
1 Stunde Bahnfahrt von Gießen
(IV 46
Kohlensäurehaltige Solguellen, Lithium-, Stahl-, Schwefelquellen; Inhalatorium,
Diatherinte, Höhensonne Sonnenbad Altbewährt bei Herzleiden, Arterienverkalkung, Ischias,
Nervenleiden und Kinderkrankheiten Angenehmer, ruhiger und preiswerter Kuraufenthalt,
über 300 Morgen großer Kurpark.
Werbeschriften durch Hessische Badedirektion

Staatl Kurhaus, Ofto 8- Tel Nidda 99 Kurpens. Haus Hlunold, flies. Wass. Te
Fremdenheim Cermania, R.
mP Haus Charlotte Be- TD.

Die praktiſchſten
Konfirmakions=
geſchenke

in Uhren= u. Gold=
waren
aller Art er=
halten
Sie bei
Jakob Eckſtein,
Uhrmachermeiſter,
Gr. Ochſengaſſe 1.
(5161a)

NA

George

Heute u.

Künſtle

ErSles Reinheimer Lichtspiel

Samstag, den 26., Sonntag, d
läutt der große E1

Pat und Patackon al!
in 8 großen Akte

Pat und Patachons Erlebnisse 2.
der Mosel. Was dem tüchtiestenK
gelingt, erreichen die beiden 4
Namen gewährleisten zwei Stt
1Oser Heiterkeit

2. Schlager:
Einen Jux will er Sl

Has vornehme Familienhad

Schönster Strand sämtlien
Seebäder kostenlos, für nichl
Warmbäder halbe Preise. Tennls
turniere. Reitsport. Strandbilf!
Mäßige Pension
laut Prospeckt, der durch Rel‟
Badeverwaltung kosten!0

[ ][  ][ ]

vnut Minn Misliannn.

Roman von Richard Graeves.
rch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
Hoch nur zu begreiflich, daß er ſich danach ſehnte,
ſeinen geſchäftigen Zungen hinter ſich zu laſſen.
drängt er Harriſon, die Yacht zur Abfahrt bereit
er Argonaut war für vier Monate gechartert
Option, die Charter auf einen weiteren Monat
Da er lange Zeit müßig im Hafen gelegen hatte,
Hlich überholt werden. Blitzblank geſtrichen und
aber danach unſtreitig das eleganteſte Fahrzeug
Yachthafen. Die Mannſchaft beſtand aus fünfzig
Sorgfalt ausgewählten Matroſen unter dem
n Kapitän Perry. Als Oberſteward wurde ein
tye Ahotel engagiert, dem man wohl zutrauen
Küche und Keller in fürſtlichen Ausmaßen ver=
Die Kellervorräte gedachte man in Kanada ein=
nach
der Ausfahrt ein Abſtecher geplant war.
ollte die Yacht klar zur Abfahrt ſein.
tir wird ſchwach, wenn ich daran denke, ſagte
m. als er ihm dieſen Bericht erſtattete. Die
ein Vermögen koſten, wenn du ſie ſo ausführſt,
tigſt. Denkſt du denn nie an deine Zukunft?
ch die ganze Zeit, aber augenblicklich iſt mir die
tiger, erwiderte Charlie. Ich habe jedoch nichts
du an deine Zukunft denkſt und dir zu dieſem
eiſeitelegſt.
zu mir ſchon einmal geſagt, entgegnete Harriſon

wpährend er auf das Fenſter zuſchritt. Dort blieb
h auf die Straße hinaus. Plötzlich wandte er Fi,h

4162,
glets
uf=1
Hospia

Findenatu ber
14965 m 7 4M dist
höchst. Deg tzmuf 1
derner O CſchZ
urz
DSl
un
ſäh
Die Mt

war feſt zuſammengepreßt, und ſeine Augen ver=
ſchweren
Entſchluß.
ir müſſen uns trennen, ſagte er mit einer vor
nden Stimme.
raſch auf.
ſt du damit?
e erwiderte Harriſon. Daß ich meine Stellung
muß.
r Freund, du wirſt doch nicht das Schiff ſchon
nd es noch munter ſchwimmt? Ausgeſchloſſen!
s mit dir? Du biſt ja blaß wie der Tod?
Worten legte Charlie ſeinem Freunde beide
Schultern und ſah ihm forſchend ins Geſicht.
die Augen nieder.
ir geſtehen, Charlie, daß ich von deinem Gelde
kommen und es verloren habe. Ich habe dein
ich mißbraucht.
die Sache, ſagte Charlie ganz ruhig, ich ver=
ich
müßte für dich einen Notgroſchen beiſeite=
durch
Spekulation vermehren, antwortete Har=

riſon, aber die Aktien, die ich kaufte, gingen ſtändig bergab. Als
ich ſie endlich losſchlug, waren 60 000 Dollar weg.) Ich kann ſie
dir nicht erſetzen, aber, weiß Gott, ich wollte dich nicht berauben.
Das glaube ich dir gerne, Harriſon. Du wollteſt mir hel=
fen
. Mach dir nichts daraus, mein Junge, hin iſt hin. Wir
werden das Geld verſchmerzen.
Ich wußte, daß du ſo denken würdeſt, aber ich kann deine
Großmut nicht annehmen. Das Geld muß wieder herangeſchafft
werden, und ich werde nicht eher ruhen, bis ich es tun kann.
Charlie erhob Einwendungen und beſchwor Harriſon, bei
ihm, zu bleiben, aber dieſer beharrte auf ſe nem Entſchluß.
Schließlich gab Charlie weiteres Zureden als nutzlos auf und
erkundigte ſich nur noch, welche Pläne ſein Freund habe.
Ich gehe nach dem Weſten, antwortete Harriſon. Du
weißt, ich bin Bergingenieur, vielleicht ſtoße ich auf Gold. Ein
Fund ſolcher Art wäre die einzige Möglichkeit, wie ich dir dein
Geld zurückzahlen könnte.
Charlie dachte eine Weile nach, dann rief er freudig:
Ich hab’s! Du gehſt auf die Suche ſtach Gold oder der=
gleichen
, und ich übernehme die Koſten. Wenn du etwas fin=
deſt
, machen wir halbpart.
Schon am nächſten Tage ſchieden die beiden Freunde, und
Harriſon trat ſeine Reiſe quer durch den Kontinent an, ohne die
Schickſalsverkettung zu ahnen, die ihn wieder zu Charlie zurück=
führen
ſollte.
17. Kapitel.
Auf hoher See.
Harriſons Abreiſe bereitete Charlie neue Sorge. Er war
gezwungen, ſeine Geldangelegenheiten ſelbſt in die Hand zu
nehmen. Die Bilanz, unter die er eines Morgens um vier Uhr
nach zehn Stunden harter Arbeit den letzten Strich ſetzte, zeigte
das folgende Ergebnis. An Steuer hatte er 50 000 Dollar, für
ſeine Wohnung 23 000 Dollar vorausbezahlt. Seine Wohnungs=
einrichtung
abzüglich des vereinbarten Rückkaufpreiſes hatte
35 000 Döllar verſchlungen. Gehälter, Lohn für Dienſtperſonal,
Führung des Haushaltes, Unterhalt von Pferden und Auto=
mobilen
ſowie verſchiedene Anſchaffungen beliefen ſich auf
120 000 Dollar. Der Ball hatte ihn alles in allem 50 000 Dollar,
der Konkurs ſeiner Bank 115 000 Dollar gekoſtet. Für Diners
und ſonſtige Geſellſchaften waren 45 000 Dollars ausgegeben wor=
den
, der Verluſt aus Gardners Konzerttournee hatte 56 000
Dollar betragen. Seine Krankheit einſchließlich Aerztehonorar
und Erholungsaufenthalt in Miami war mit 19 000 Dollar ein=
geſetzt
, dazu kamen 40 000 Dollar als Anzahlung für die Jacht
und deren Verproviantierung, ſowie ſchließlich die 10 000 Dollar,
um die Bill ihn erleichtert hatte. Insgeſamt 563 000 Dollar.
Davon mußte er jedoch die 120 000 Dollar abrechnen, die er bei
ſeinem unglücklichen Börſencoup verdient hatte. Es verblieben
ihm daher noch immer über 500 000 Dollar, die innerhalb eines
halben Jahres ausgegeben werden mußten.
Das Ergebnis war an und für ſich nicht ſchlecht, meinte
Charlie, aber die Aufgabe, die ihm noch bevorſtand, war unver=
hältnismäßig
ſchwerer als die bisherige, denn er konnte nicht
mehr mit den hohen erſtmaligen Ausgaben rechnen, die ihm einen

gewiſſen Vorſprung geſichert hatten. Ohne dieſe ſowie Glücks=
zufälle
von der Art des Bankkonkurſes und Gardners Konzert=
unternehmen
wär er, das erkannte er llar, weit unter dem ihm
vorgeſchriebenen Etat geblieben. Er mußte alſo in Zukunft das
Tempo des Vernichtungsprozeſſes erheblich beſchleunigen, wenn
er ſein Ziel erreichen wollte. Dazu ſollte ihm die Vergnügungs=
fahrt
der Jacht dienen, auf die er nun ſeine ganze Aufmerkſam=
keit
lenkte.
Eine Abſchiedsbeſprechung mit Grant und Ripley verlief
befriedigend. Sie glaubten an ſeinen Sieg und ließen es nicht
an Worten der Ermutigung fehlen. Charlie verließ die Anwälte
in beſter Laune wie ein Schuljunge, der ſich auf eine langerſehnte
Ferienreiſe begibt.
Im Fahrſtuhl traf er mit Oberſt Drew zuſammen. Die
Begegnung war anfänglich nicht frei von Verlegenheit auf beiden
Seiten. Der Oberſt wußte von dem geſpannten Verhältnis
zwiſchen Barker und ſeiner Tochter, ohne es jedoch zu verſtehen.
Ihre Erklärungen waren ſo unbeſtimmt geweſen, daß er nicht
klug daraus wurde. Immerhin hatte er ihren Worten entnom=
men
, daß ſie von Charlie nichts mehr wiſſen wollte, und er war
zu ſehr ein moderner Vater, um ſich in die Herzensangelegenheiten
ſeiner Tochter einzumiſchen. Die Tatſache ſelbſt ſchmerzte ihn
jedoch, denn er hatte Charlie in ſeiner Art gern, und die Mei=
nungen
Kates galten ihm nicht ſehr viel.
Ich höre, Sie haben Ihr Konto bei mir aufgelöſt, begann
er. Waten Sie nicht zufrieden mit der Bedienung, Charlie?
Doch erwiderte Charlie etwas ſchuldbewußt, aber ich
brauche das Geld. In ein paar Tagen verreiſe ich auf eine
Kreuztour durchs Mittelmeer.
Davon habe ich ſchon gehört bemerkte der Oberſt trocken.
Sie hatten inzwiſchen das Erdgeſchoß erreicht und ſchritten dem
Ausgang zu. Nehmen Sie ſich nicht ein wenig zuviel vor,
Charlie? fuhr Drew fort. Sie wiſſen, ich meine es gut mit
Ihnen, verübeln Sie mir daher nicht, wenn ich Ihnen ſage, daß
mein alter Freund, Ihr Großvater, nicht angenehm berührt
wäre, wenn er ſehen könnte, wie Sie mit ſeinem Erbteil um=
ſpringen
.
In der Art, wie Oberſt Drew dieſem Vorwurf Ausdruck gab,
lag etwas, das ſeinen Worten den Stachel nahm, eine herzliche
Anteilnahme. Wie peinlich Charlie auch berührt war, von Kates
Vater getadelt zu werden, er konnte ihm darum nicht böſe ſein.
Wir leben in einer komiſchen Welt, Herr Oberſt erwiderte
er ausweichend. Und manchmal ſtellen ſich die törichteſten Hand=
lungen
hinterher als durchaus vernünftig heraus. Ich habe
mir gewiſſermaßen Urlaub genommen, den ich genießen will, be=
vor
ich wieder zu arbeiten anfange.
Ich fürchte, die Arbeit wird Ihnen danach verflucht ſchwer
fallen, Charlie, entgegnete der alte Herr. Ich an Ihrer Stelle
hätte mir das Leben anders eingerichtet.
Wahrſcheinlich hätten Sie auch Recht damit, antwortete
Charlie, aber ich habe mir vorgenommen, einmal das Leben,
gründlich zu genießen. Die Erinnerung daran kann mir nie=
mand
wegnehmen, was immer auch aus mir werden mag.

(Fortſetzung folgt.)

ASEngA

1
Pie Pall

3912 m 1
gauo
zuu

Bkeller
Iderstraße 50
er Mittagstisch
901.80 Mk. (5147a
beiAuswahl zwischen
von 0.901.20 Mk
nur Kein
80 - Trinkzwang!

Tischzeit kleines
kl Bedienung 20

Ptg

F-Honzer
nstag ab 8 Uhr abds. (2580
intags ab 4 Uhr nachm.

40.

1e urant Astoria
Vartenstr. 9½
nntag
aart
Ia Naturweine
tädter Bier
Rri sethe Bernhardt.
arakdar
te nachmittag.
3 bis 6 Uhr
NZERT

(TV. 6865

P

ofel
-Hufnagel
Telefon 1481
Sarl Behrens jr.
M Isplatz bei Darmstadt
von 12 2 Uhr.
ng Darmstadt- Traisa
1de, Pension. (2872
vooooooooooee
Ooo
DO

Eenstein!
gsort der Bergstrabe.
Ausblick
*einebene und den
enwald

P

Honshetrieb
sen und Getränke
ge Preise
C. Hechler
E stadt
du bindungen nach
ach, Sonntags ab
ehr stündl. Halte-
je
8 am Fuße des
kensteins.
8

Ielleoseeeseseese

Gute und preiswerte
DoelelerT
sind ein Spezialartikel meines Hauses, dem ich
stets die größte Aufmerksamkeit schenke

berwaldhaus

Heute
TANZ
Letzte Straßenbahn 23.30 Uhr
(1V. 6061

Gaſthaus zur Krone

Traisa

Sonntag ab 4 Uhr nachmittags

Es ladet freunblichſt ein
(6841
Karl Scheerer.

Möbelstoffe in Gobelin
solide Gewebe, in vielen neuen Mustern. ca. 130 brt,
Meter 8.50, 690, 4.75.
Möbelstoffe in Mokettplüsch
gediegene Oualitätsware, in den verschiedensten Muste-
rungen
, ca. 130 brt. . . . . Meter 16.75, 13.50, 10.75.

R
Seeheim

Möbelstoffe in Epingle- und
erstklassige Fabrikate in den
KamleplUSCN neuesten Farben, Ca. 130 brt,
Meter 2375 21.50, 19.75. T0ou
Beachten Sie die Sonder-Ausstellung
im großen Fenster Schuchardstraße
Auf sämtliche Preise 40o Barzahlungs-Rabatt
Gute Tapeziermeister werden stets nachgewiesen

Sonntag
den 27. April
a b 4 Uhr

Barlstädter Teoblelt
und Gardinen-Haus
Heinrich Wiever
6808 Darmstadt, Ernst-Ludwigstraße 15
GröBtes Spezialhaus Darmstadts

Beginn der Spargel=Saiſon

Wunderbar geſtärkt u. gekräft, werden
Ihre Nerven durch ein. Aufenthalt im
linden, warmen Vorſpeſſart Geeignet.
Erholungsaufenthalt bietet Ihnen hier=
zu
die herrlich zwiſchen Speſſartbergen
(IV.6828
und Maintal gelegene
Penſion Riedmann
mit ſonn. Fremdenz. Neuzeitl. umgeb.
u. erweitert. Bad i. Hauſe, Wald mit
bequem. Wegen in nächſter Nähe. Bek.
preisw. u. reichl. Verpfl. Penſ.=Pr. ein=
ſchl
. Nachm.=Kaffee (4 Mahlz.) u. Speſ.
4.50 Im Mai 4. Verl. Sie noch
heute Proſp Fremd.=Penſ. Gg. Riedmann,
Steinbach, Stat. Lohr a. M. T. 150 Lohr.

Spezialhaus
5259a
Milch- und Mülcherzeugnisse

Jetzt ist die beste Zeit zum
Eier einlegen
Nutzen Sie den billigen Sommerpreis
100 Trinkeier von Mk. 9.40 an
nur
1 Schachtel
Vogelsberger Camembert
vollfett, hochfeine Qualität 0.40
1 Rolle Handkäse
über 3 Pfund . netto Mk. 1.75
ff. würzige Bauernhandkäse
Sonntags geökkget von 111 Uhr
nur für Verkauf von Milch und Rahm

[ ][  ]

Seite 20

Samstag, den 26. April 1930

leicht, kleids
Dürerhau
DAtHALC Hsabethenstraße

(1, K6. 70

reisen beguem im neuen
CTROEN-SIEBENSITZER
Konkurrenzlos im Anschalfungspreis
Das billigste Beförderungsmittel, denn:
eine Reise von 100 km kostel pro Person: im Vierzylinder RM 2.16
im Sechszylinder RM 2.59
Gule Aufomobile werden irgendwelcher Vorzüge wegen gelobf-
der
Citroén-Wagen aberhal sie ALI.E

NNM
ANON
GeneralverTeitung: Willy Holzinger, Darmstadt, Rundeturmstr. 18

Die Kohlenrechnung
wird niedriger und trotzdem heizen
Sie Ihre Wohnung bequemer und
besser, wenn Sie einen Sieger-
Heizungsherd D. R. P. besitzen. Man
bedient nur eine Feuerstelle in
der Küche, erwärmt aber damit
nicht nur die ganze Wohnung,
sondern bereitet auch warmes
Wasser für Küche und Bad.
Jacob Nohl
Inh. 1. Otto Noh!
Fabrik tür Zentralheizungen
Martinstr. 24 (TV.6171) Fernruf 3871

Leinöl, Terpentinöl, Siccativ
empfiehlt Drogerie Secker Nchf.
Ludwv gshöhſtr. 1.
(B.530

Kolo Hiief

besonders gebrauchterFahrzeuge,
ist Vertrauenssache. Deshalb
kauten Sie bei der seit ca. 34
Jahren bestehenden Firma
Johann Häusler
Frankfurt a. M.
Mainzerlandstr. 151
wo Sie stets Gelegenheitskäufe in
Personen- u. Lieterwagen fnden
Vertretungen der Wanderer-Werke
Chemnitz, Willys Overland. Berlin
und Phänomen-Werke, Zittau.
(V16112

Gelegenheikskau
Jhiinser
ek
A.
Limuſine, 6fach bereift, wie neu, um=
ſtändehalber
zu verkaufen. Anzuſehen
Frankfurterſtraße 24, Garage Freund,
(6814
Sonntag 812 Uhr.

Darmſtädter Zeitung
(Jahrgang 1915, 2. Halbjahresband)
zu kaufen geſucht.
Angebote mit Preis unter Z 48 an
die Geſchäftsſtelle d8. Bl. (6854b

Empfehle als
besond. Spezialität
. . . Stück 1.00
Teekuchen
1.50
Natronkuchen
1.20
Bienenſtich, gefüllt . .
0.80
ungefüllt
Streußel=n. Zimmtkuchen St. 0.50 u. 100
Stück 0 60
Käſe= und Obſtkuchen
Stück 0.50 u. 0.80
Radanenkuchen
Stück 0.30
Mandelkranz
Stück 0.30 u. 0.60
Halbdicker Kuchen
Stück 0.04
Tee= und Kaffeegebäck
0.04
Apfeltaſchen
0.04
Wilz=Bretzeln
0.04
Nuß= und Butterhörnchen
.. . ½4 Pfd. 0.25
Butterzwieback
Stück 0.03
Teebrötchen.
Stück 0.03 u. 0.06
Waſſerbrötchen
Kümmel= u. Mohnbrötchen . Stück 0.03
0.05
Milch= und Mehlbrötchen . . ."

Täglich friſches Brot
Bauernbrot
Kaufen Sie bei
Bäckerei Wilz
Hügelstraße 29 Telephon 1910
Wiederverkäufer geſucht.
Automobil=Reparatur=Weriſtatt
mit ſämtl. Hilfsmaſchinen (elektr. Antrieb)
großem Werkzeug= und Erſatzteil=Beſtand,
alles in beſter Verfaſſung, mit nachzu=
veiſenden
großen Kundenkreis, iſt beſon=
derer
Umſtände halber ſofort zu verkaufen.
Schnellentſchloſſene Intereſſenten erhalten
nähere Adreſſenangabe bei der Geſchäfts=
(*ds
ſtelle dieſes Blattes.

Autobalsr
laden nur Mk
Autotion
Luisenstr. 34

Schul-Anfang
Schulranzen.
Büchertaschen
Akkenmappen
Schüler-Etuis
680
billigst bei
getzsche
Ernst-Ludwigstraße 19

1929 er
Edenkobene
Letten
Hammer

SN

Starkenburger 9 A.
Anbau= und Bia
Genoſſenſchaft 1 1
Groß=Gerau E

Ste

Unſere täglichen Verſte
am Montag, den 28
14½ Uhr.

Te

Flasche o. Gl. 0.40
Marfin Jahn.
Pallaswiesenstr: 30 ¼

Niedere.
Kofen


in verſchied. Sorten

10 Stück 3 Mark
liefert gegen Nachn.
Ludwig Walther 6.,
Roſenſchulen.
Steinfurth bei Bad=
Nauheim.Neugaſſe5
(6665b)

Zeitgemäße
AaflellMiNNCCt!
Wissen ist Macht! Geographisches Wissen ist Weltmacht!
Bausteine zu ihr:
TASCHENATLAS TASCHENATLAS
DER
VOM
DEUTSCHEN REICH GANZEN WELT
Herausgegeben
vom Darmstädter Tagblatt
Aus dem Taschenatlas vom Deutschen Reich‟
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 120 Seiten geographisch-statistische Nacheise
Flächeninhalt und Bevölkerung / Alphabetisches Ortsverzeichnis / Verkehrsangaben
Orts- und Stadtbevölkerung Abgetretene Gebiete Ehemalige Schutegebiete.
Lus dem Taschenatlas der ganzen Welt‟
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 96 Seiten geographisch-statistische Nachweise
über jeden Erdteil Größenzahlen der Erde / Fläche und Tiefe der Meere / Meer-
engen
Bevölkerung der Erde Währungen See- und Landverkehr.
Vorzugspreis je 3.50 Mark
Zu beziehen durch die Geschäftsstelle Rheinstraße 23, durch die Agen-
uren
des Darmstädter Tagblatt und durch alle Buchhandlungen.
5702a

Schleifen und
Repargturen
ſämtlicher Stahl=
waren
und
Maſchinenmeſſer
Verſand nach aus=
wärts
. (6500a
Hohlſchleiferei

Carl Ziegler
Inh. Fritz Ziegler
Rheinſtraße 51.

ſtets f.
und zu billigſten
Obſt= und Ge
H. Lauten
Br. Ochſe

Achtung Rad
Wer Radio
zuhauſe und
Seitüber 20J beſt. Spez
Lichtanſchlußfernempfär
gen Die Senſation vo
Lautſprech , Fernempf.
kein läſtiges Laden mehr
Ebenſo alle and. Appar.
uſw. Montage koſtenlos du
Befl. Off unter 2. 19 a.

Eit

ſen
ſäg
N

E

E

Bauſtangen
Weißbinderſtan!
Radiomaſten
Lichtmaſten
Leiterſtangen,
Kleinſtangen
liefert als Spezialität
Josef Genti
Tel 3199 Darmſtad!

Hecht blaue Ka1
Sommer-Anzugstoffe
großer Auswahl, zu 86
Tean Stichel, Wald

Schreib=
maſchine

ermieter
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28. (351a
Mainz
Große Bleiche 23

Transpar Gut und
bilig Gu4

Laef
Buschrosen
in den ſchönſt. Sort.
und Farben (6266b
10 Stück 3 Mk.
20
garantiert geſunde,
wüchſige Ware, ver=
ſendet
per Nachn.
Heinrich Arnoldi
Steinfurth b. BadNauheim

Nur für R0
Durch einfache Verb
Rekord=Wel
wird Ihr Apparat
fähig! Vollſtandige
Ortsſenders garant
Sie ausführliches
Poſtfach 47,

mit Einſatz zur Waren
bereift, in gutem Zuſtan
zu berk Freuſnd.2