Ginzelnummer 10 Menvige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
ezugspreis:
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algem Crſchelnen vom 4. Aprul
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Reichemark und 22 Pfennig.
Huden kt taßErl eholt 225 Reichemarl, durch die
bsmart ſrel Haus. Poſſbezugspreis
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nonaliſch 2.us Relchemark.
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wid nſcht übermommen. Nicht=
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tummern infolge höherer Gewalt
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ſeher nicht zur Kürzung des
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Nungen und Abbeſiellungen dur
ndſchteilt für uns. Poſtſcheckkonio
Seüchen
kfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUlnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 114
Freitag, den 25. April 1930.
193. Jahrgang
A mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspig.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Relamezele (92 mm
breit)l2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3,00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufräge und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällif jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Lil Ng
eſchawat bei der Verhafkung von Freiwilligen. — Panzerwagen mit Pekroleum übergoſſen und
Brand geſteckk. — Einſah von Truppen zur Unkerdrückung weikerer Ausſchreikungen.
Maſchinengewehrfeuer gegen die Aufſktändiſchen.
Beginn des Belgrader Kroaken=
Prozeſſes.
Der Krogkenführer Dr. Makſchek auf der Anklagebank
EP. Belgrad, 24. April.
In einer Armoſphäre fieberhafter Spannung wurde heute
uhen in Peſchawar bildete die Verhaftung meh= Morgen der Prozeß gegen den früheren Präſidenten der
Kroati=
ſchen Bauern=Partei, Dr. Matſchek, eröffnet. Dieſer Prozeß wird
t und Anyſſein ger, die ſich Verſtöße gegen das Salzgeſetz zu in den Akten als Prozeß „Bernarditſch und Genoſſen” geführt,
k—ten ließen. Als die Polizei die Verhafteten auf da der Privatbeamte Bernarditſch und der Rechtsanwalt Hadſchja
gſt- vagen abtransportieren wollte, wurde ſie von die Führer der terroriſtiſchen Organiſation der jugendlichen
Bereits in den frühen Morgenſtunden war das Gebäude des
ſe ſaren, aber Anweiſung hatten, nicht zu ſchießen, Finanzminiſteriums, das jetzt als Sitz des Gerichtshofes zum
da der Menge mit Petroleum übergoſ= Schutze des Staates dient, von einer großen Menſchenmenge
um=
lagert, doch wurde der Eintritt nur Inhabern beſonderer
Ein=
trittskarten geſtattet. Als erſte betraten die 26 Verteidiger das
Gebäude, dann folgten die 24 Angeklagten, die in zwei Autobuſſen
ſyeungriff aufdie Polizeiwache und das vorgefahren waren. Als letzter entſtieg Dr. Matſchek, der zwar
aynamt unternommen hatte, wurden zur bleich ausſah, aber eine gefaßte Miene zeigte, dem Autobus.
Skürmiſche Aufkrikke im Gerichtsſaal.
Im Verhandlungsſaal kam es noch vor
Er=
t noch nicht feſt, dürfte aber recht erheblich ſein, öffnung des Prozeſſes zu erregten Szenen. Als
die Angeklagten den Agenten des
Innenmini=
len Angaben ſollen 20 Perfonen getötet ſteriums, Grauer erblickten, der ſich anläßlich der
anzerwagen durchziehen die Straßen von Peſcha= Ueberwachung Stephan Raditſch’ in London und Wien beſonders
mißliebig gemacht hatte, verlangten ſie ſtürmiſch die
Entfernung Grauers aus dem Gerichtsſaal, der
dann auch den Saal verlies. Dr. Matſchek proteſtierte ſodann
laut dagegen, daß die Angeklagten in den Gerichtsſaal geführt
worden ſeien, bevor ſich das Gericht verſammelt hatte. Auch
en im ſüdlichen Gelände von Chittagong erſchoſ= zwiſchen den Angeklagten und den Gendarmen
Aufſtändiſche wurden ſchwer verletzt. Die Re= kam es zu einem erregten Wortwechſel. Als der
kom=
en Truppen umzingelt worden waren, verteidig= mandierende Gendarmerie=Offizier die Angeklagten zur Ruhe
tnäckigſte. Unter den engliſchen Truppen ſollen mahnte, ſchrien dieſe: „Erſchießen Sie uns doch lieber gleich!“
verzeichnen ſein. In Chittagong wurden im Schließlich kam es zwiſchen dem Vorſitzenden, dem Präſidenten
mit den kürzlichen Unruhen weitere 14 Verhaf= des Kaſſationshofes, Subotitſch, und den Angeklagten zu
ſtür=
men, doch befindet ſich die Mehrzahl der betei= miſchen Kontroverſen wegen der Ausſchließung einer Anzahl von
Verteidigern. Die anweſenden Verteidiger forderten, daß die
Verhandlungen in einen größeren Saal verlegt würden, wo alle
Verteidiger Platz finden könnten. Der Agramer Rechtsanwalt
ücht hin, daß der nationaliſtiſche Bürgermeiſter / Petſchak verlangte die Zulaſſung aller
pta, und der Kongreßführer Boſi ſchwer erkrankt
ſen, hatte ſich vor dem Gefängnis von Kalkutta
158 Verkeidiger.
chenmenge angeſammelt, die unter ungeheurem
t die Gefangenen oder ihre Leichen zu ſehen ver= die ſichzurVerteidigunggemeldet hatten, und
nötigen=
geheure Menſchenanſammlung vor dem Gefäng= falls die Verlegung des Prozeſſes nach Agram, wo große Räume
Verkehr in dieſem Stadtteil völlig zum Still= zur Verfügung ſtänden. Als dieſem Wunſche nicht entſprochen
zlich Polizei eingriff, konnte die wütende Volks= wurde, legte Petſchak die Verteidigung nieder und verließ den Saal.
berden. Von der Gefängnisverwaltung wurde
Das Gericht ließ dann noch ſechs weitere Verteidiger zu,
dar=
runigus veröffentlicht, in dem die Gerüchte als unter auch den früheren föderaliſtiſchen Abgeordneten Sanitſch,
der wegen ſeiner Stentorſtimme bekannt iſt und der vor kurzem
gründet bezeichnet werden.
wegen beleidigender Ausfälle gegen die Regierung eine
neun=
monatige Kerkerhaft verbüßt hat.
EI ſels, des Präſidenken des indiſchen
Dr. Matſchek verlangte nun, daß der urſprüngliche
Hauptver=
teidiger Drljewitſch zugelaſſen werde, der gegenwärtig in einer
Parlamenks.
oſtſerbiſchen Stadt interniert iſt. Als der Vorſitzende mitteilte,
EP. New Delhi, 24. April. daß Drliewitſch ordnungsgemäß zur Verhandlung geladen worden
P
ſei, forderte Matſchek an ſeiner Stelle die Zulaſſung des früheren
t der Indiſchen Geſetzgebenden Verſammlung, Führers der Serbiſchen Agrar=Partei, Jowan Jowanowitſch (
Ge=
heute bekannt wird, in einem Schreiben dem ſandter Serbiens in Wien bei Kriegsausbruch) zur Verteidigung.
ndien von ſeinem Rücktritt als Präſi= Der Vorſitzende lehnte dieſen Antrag mit der Begründung ab, daß
ſchen Parlaments Mitteilung gemacht. Jowanowitſch kein Anwalt ſei,
Poſten angeblich als Proteſt gegen die
Oberſtaatsanwalt Uzowitſch verlas dann die 56 Seiten lange
Indien im Kampf.
„Lichien UFA
Wor. 94 B 1e Toke bei den Zuſammenſtößen in
ert Aukzuf/
Peſchawar und Chikkagong.
EP. Bombay, 24. April.
minin Indien haben nunmehr auch auf Peſchawar,
TaNSNäABgr x tadt in Nordweſtindien, übergegriffen. Den
An=
ilig
ßel lenſchenmenge mit Steinwürfen angegriffen. Kroaten waren.
Fcrwagen, die der Polizei zum Schutze beige=
Brand geſteckt. Die beiden Führer der
gahnd dabei ums Leben gekommen. Nachdem die
r ngweiterer Ausſchreitungen
Trup=
jS ten. Erſt nachdem das Maſchinengewehrfeuer
u— konnte die Ruhe einigermaßen wieder hergeſtellt
enaue Zahl der Todesopfer dieſer neuen
Zu=
nruhen im Keime zu erſticken.
*
ebellen, die an dem Ueberfall in der Stadt
Chit=
imen hatten, ſind während eines Kampfes mit
och in Freiheit.
indiſcher politiſcher Gefangener
Tierung niedergelegt haben.
ern iſt vorübergehend der Eintritt nach
Peſcha=
rden. Von dieſer Verordnung, die ausſchließ=
Smaßnahme gegen weitere Unruhen in
Peſcha=
nur ſolche Europäer ausgenommen, die
dienſt=
zu tun haben.
Bericht aus Allahabad ſoll Gandhi den
das Salzmonopol der Regierung
ſiich aufgegeben und ſein
Haupt=
den Boykott von Trinkſtuben ge=
Die Aenderung ſeiner Pläne in dem Kampf
Regierung ſoll bei ſeinen Begleitern auf
heftig=
eſtoßen ſein.
M Mohammedaner gegen Gandhi.
Bombay, 24. April.
den Verſammlung von Mohammedanern ſprach,
Neutermeldung zufolge, der mohammedaniſche
*2 Ali, der bei dem erſten Feldzuge Gandhis
BEweſen war, entſchieden gegen Gandhis „
ver=
die Vorherrſchaft der vom Kaſtengeiſt
be=
w- ber die Mohammedaner zu ſichern‟. Die
Ver=
ine Entſchließung an, in der die Mohammedaner
in, ſich der Bewegung des bürgerlichen Ungehor=
Aließen.
Anklageſchrift,
was den größten Teil des Verhandlungstages in Anſpruch nahm.
Danach werden die in Haft befindlichen 24 Angeklagten in fünf
Gruppen, denen mehr oder weniger ſchwere Verbrechen vorgeworfen
werden, eingeteilt. Die 19 Angeklagten der erſten Gruppe werden
beſchuldigt, Mitglieder von zwei Terror=Organiſationen zu ſein,
die unter unmittelbarer Leitung zweier noch beſonders genannter
Hauptangeklagten ſtehen. Dieſe Gruppe ſoll Terror=Aktionen zum
Teil durchgeführt, zum Teil erſt vorbereitet haben, um „die
Auf=
merkſamkeit des Auslandes auf die Unzufriedenheit der Kroaten
mit dem beſtehenden Regime zu lenken und die illegale Arbeit der
kroatiſchen Emigranten zu unterſtützen‟. Der zweiten und dritten
Gruppe wird in der Hauptſache die Aufbewahrung und Weitergabe
von Waffen und Munition und Anſtiftung zur Bildung von
Ter=
ror=Organiſationen vorgeworfen. In der vierten Gruppe wird
Rechtsanwalt Dr. Vladimir Matſchek, der 51jährige Präſident der
Kroatiſchen Nationalverſammlung, genannt. Er wird beſchuldigt,
insgeſamt 15 000 Dinar den Angeklagten der dritten Gruppe in
drei Raten übergeben zu haben, obwohl er wußte, daß dieſes Geld
dazu diente, um „die politiſche Ordnung in Südſlawien
umzu=
ſtürzen und die Tätigkeit der kroatiſchen Emigranten zu
unter=
ſtützen”. In der fünften Gruppe wird ſchließlich ein Rechtsanwalt
beſchuldigt, als angebliches Mitglied einer anderen Terror=
Organi=
ſation von der Aktion der erſten Gruppe gegen die Agramer
Eiſen=
bahnbrücke gewußt und dies den Behörden nicht zur Anzeige
ge=
bracht zu haben.
* Jugoflawien oder Großſerbien?
Der Belgrader Prozeß gegen den Krogkenführer
Dr. Makſchek.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
H. Belgrad, Ende April 1930.
Wir Deutſchen haben ſchon allzu oft den Fehler begangen,
Wunſchbilder als politiſche Faktoren anzuſehen; wir haben auf
den Zerfall des polniſchen „Saiſon”=Staates gehofft, wir haben
der Tſchechoſlowakei keine lange Lebensdauer gegeben und
viel=
leicht gibt es im Reiche auch Politiker, die die großen und
viel=
ſeitigen Schwierigkeiten des jugoſlawiſchen Staates überſchätzen
und an grundlegende Wandlungen glauben. Sollte es nicht
rich=
tiger ſein, die Dinge nüchtern zu beobachten, um vor bitteren
Enttäuſchungen bewahrt zu bleiben?
Niemand leugnet in Jugoſlawien, daß es eine kroatiſche
Frage gibt, iſt es doch allzu natürlich, daß zwiſchen den Teilen
eines Staates, die jahrhundertelang ganz verſchiedenen
Kultur=
kreiſen und Staaten angehört haben, die ſich zu verſchiedenen
Religionen bekennen, Schwierigkeiten auftreten. In der Tat:
es beſteht eine kroatiſche Unzufriedenheit, und
es laſſen ſich ohne viel Mühe eine große Menge Aeußerungen
kroatiſcher Politiker und Zeitungen anführen, die dieſer
Unzu=
friedenheit in harten Worten Ausdruck verleihen. Sieht man aber
näher zu, ſo wird man an den elſäſſiſchen Spottvers vom „Hans
im Schnakenloch” erinnert: „Und was er hat, das will er
nicht, und was er will, das hat er nicht — der Hans im
Schnaken=
loch, der weiß nicht, was er will‟. Die kroatiſche Frage iſt, wenn
man als unvoreingenommener Beobachter eine Formel ſucht, im
pſychologiſchen Sinne eine Vertrauensfrage, im praktiſch=
politi=
ſchen Sinn eine Frage der Methoden.
Serben und Kroaten mißtrauen einander; die Kroaten
glau=
ben, und manches ſpricht dafür, daß auch das Wort „Jugoſlawien”
nur ein Deckmantel für den „Serbianismus” iſt, für die
Tendenz, das ganze Land zu ſerbiſieren, aus dem Staat der
Ser=
ben, Kroaten und Slowenen ein Großſerbien zu machen. Die
Serben dagegen, die fünf Jahrhunderte lang einen Kampf gegen
die Türken geführt haben, in dem Verſchlogenheit und Hinterliſt
die einzigen Waffen waren, die auch die Staatsgründung als ihr
ureigenſtes Verdienſt in Anſpruch nehmen, leiten daraus das
Recht ab, zu beſtimmen, wer und was „national” iſt; und ſie ſind
nicht immer geneigt, den Kroaten dieſes Prädikat zuzuerkennen,
wobei ſie ſich auf manchen Zug der kroatiſchen Politik zum Beweis
ihres Mißtrauens berufen können. Punika Ratſchitſch, der
Mör=
der des kroatiſchen Bauernführers Stephan Raditſch. und Anton
Pawelitſch, der ſich in Sofia offen mit der mazedoniſchen Imro
verbrüderte, ſind die Exponenten der Extreme beider Richtungen;
aber zwiſchen ihnen ſteht die große, die überwiegende Maſſe der
Bevölkerung und auch der Intelligenz, die wirklich ein „
Jugo=
ſlawien” will. Freilich, dieſes Jugoſlawien iſt
vor=
läufig ein Begriff, der ſich in allen Köpfen
ver=
ſchieden malt, deſſen einzige Realität die
Krone, der König iſt, denn auch das jugoſlawiſche Volk
zerfällt in der Wirklichkeit in Stämme.
Die Ueberführung dieſes Begriffes Jugoſlawien in die
poli=
tiſche Wirkſamkeit, das iſt die „Methodenfrage”, von der oben
ge=
ſprochen wurde. Und da gehen die Meinungen allerdings weir
auseinander. Auch Raditſch hat ein Nebeneinander der Stämme
erſtrebt, aus dem ſich ſpäter ein Miteinander entwickeln ſollte;
heute aber iſt Trumbitſch, der Vorkämpfer der
jugoſla=
wiſchen Idee noch unter dem Szepter der
Habs=
burger, der 1917 als Oeſterreicher mit Paſchitſch, dem
Ser=
ben, auf Korfu den berühmten Vertrag abſchloß, mit der von
Belgrad verſuchten Realiſierung dieſer Idee nicht
einver=
ſtanden. Der Ausdruck „Pretſchani” iſt von ſerbiſcher Seite
ge=
prägt worden, das Wort „Pretſchanſki Front” ſtammt aber von
Pribitſchewitſch, der als Führer der „Unabhängigen Demokraten”
ſich mit den Raditſchinnern zur bäuerlichen Koalition
zuſammen=
ſchloß, und, wie man ſagt, den Ausſpruch getan haben ſoll, die
Serben in den einſt öſterreichiſchen Gebieten hätten mit den
Kroaten mehr Gemeinſamkeiten als mit den Serben des
Alt=
reiches.
Man braucht kein grundſätzlicher Anhänger der Diktatur zu
ſein, um zugeben zu können, daß der Parlamentarismus, wie er
ſich im S.H. S.=Staat entwickelt hatte, ein Krebsſchaden des
Lan=
des war; es gehört ein gut Teil Harmloſigkeit dazu, um die
Re=
gierungsform vor dem 6. Januar 1929 als eine „Demokratie” zu
bezeichnen. König Alexander erklärte in ſeinem Manifeſt, das
den Beginn der Königsdiktatur einleitete, u. a.: „Statt die
natio=
nale und ſtaatliche Einheit zu entwickeln und zu ſtärken, beginnt
der Parlamentarismus, wie er heute beſteht, zum geiſtigen
Ver=
fall und zu nationaler Entzweiung zu führen. Es iſt meine
hei=
lige Pflicht, mit allen Mitteln die ſtaatliche und nationale
Ein=
heit zu wahren, und ich bin entſchloſſen, dieſe Pflicht ohne
Schwanken bis zum Letzten zu erfüllen”. Auch der Kroate
Ra=
ditſch hatte die Parole ausgegeben: „König und Volk”, und ohne
Zweifel hat in Kroatien die Aufhebung der Verfaſſung vom
Vidovdan 1921, die man als eine Verletzung des Vertrages von
Korfu anſah, Genugtuung ausgelöſt. Wüßte man, nicht, daß
hierzulande eine ſehr ſcharfe Preſſezenſur beſteht, ſo müßte man
den Zeitungen entnehmen, daß dieſe Genugtuung anhält und ſich
ſogar noch verſtärkt hat. Man ſollte aber auch hier verſuchen,
die Extreme nicht unbeſehen hinzunehmen. Der kroatiſche
Emi=
grant Dr. Krnjewitſch hat jüngſt dem Völkerbund einen
Appell übergeben, der eine flammende Anklage gegen das
„abſolutiſtiſche Regime” iſt, das die Kroaten ihrer Menſchenrechte
beraube und ihre Freiheit mit Füßen trete. Auf der anderen
Seite ſtehen die Huldigungsdeputationen, die ſeit
einigen Monaten aus Kroatien in Belgrad eintreffen. Sie ſind
von der Polizei befohlen, ſagt Dr. Krnjewitſch. Sie ſind es
ge=
wiß in vielen Fällen; während des Krieges ſind auch kroatiſche
Deputationen nach Wien gefahren. Aber es würde wieder eine
Selbſttäuſchung ſein, anzunehmen, daß der Polizeiknüppel und
die Freifahrkarte die einzigen Triebkräfte dieſer Deputationen
ſind. Emigranten ſind gewiß nicht immer eine beſonders zuver=
läſſige Quelle politiſcher Informationen; ſieht man die Dinge
ganz nüchtern, ſo liegen ſie doch wohl ſo, daß Kroaten und
Ser=
ben ſich ſtreiten, heftig ſtreiten, wie ihr gemeinſames Haus
ein=
zurichten ſei, daß ſie aber über die Gemeinſamkeit dieſes Hauſes
zumeiſt einig ſind.
Die Kroaten ſind unzufrieden mit der Belgrader
Beamten=
politik; die Kroaten beklagen ſich, daß von den neun im Vorjahre
geſchaffenen Banaten ſechs dank einer ſehr geſchickten
Ethno=
geometrie eine ſerbiſche Mehrheit haben; die Kroaten haben in
der ſchärfſten Weiſe opponiert, als ſie den Eindruck gewannen,
daß man ſich in Belgrad mit der katholiſchen Kirche anlegen
wollte. Es iſt ſchon bedeutend ſchwieriger zu
ſagen, was die Kroaten denn nun poſitiv
wol=
len. Die weiteſte Formel, die darum auch die Stimmung des
größten Teiles trifft, iſt: Dezentraliſation des Staates,
Gleich=
berechtigung in allen Aemtern und im Heer. Da nun keineswegs
alle Serben „Jugoſlawen” ſind, entſpringt hieraus der Kampf,
und man muß zugeben, daß die Serben, daß Belgrad viele und
ſchwere Fehler begangen hat. Man hat den Namen Kroatien
ausgelöſcht durch ein Dekret, das auch die hiſtoriſchen Fahnen und
Wappen beſeitigte, man iſt mit den kroatiſchen Führern nicht eben
glimpflich verfahren: und in dieſem Sinne wird der
Pro=
zeß gegen den letzten kroatiſchen Führer, gegen
Dr. Matſchek, den Nachfolger Stephan Raditſchs,
von entſcheidender Bedeutung ſein.
Eine Anklageſchrift von 61 Seiten wirft Dr. Matſchek vor,
er habe durch einen Aufſatz, der als Symbol eine Dornenkrone
trug, „den Haß unter den Stämmen des Landes genährt”, wie es
im Geſetz zum Schutze des Staates heißt. Ferner ſoll er den
terroriſtiſchen Gruppe, deren Exiſtenz damit zum erſten Male offen
zugegeben wird, Geld zur Beſchaffung von Waffen übengeben
haben. Es iſt ein höchſt intereſfantes Faktum, daß ſich 150
kroa=
tiſche Rechtsanwälte zur Verteidigung Matſcheks erboten haben,
darunter Trumbitſch; eigenartig berührt es auch, daß der
Haupt=
verteidiger, Sekula Drigewitſch, ein montenegriniſcher Föderaliſt,
kurz vor dem Prozeß verhaftet worden iſt. Matſchek ſelbſt leugnet
jede Schuld; er beſtreitet nicht, Geld gegeben zu haben — es
handelt ſich um eine Summe von etwas über 1000 RM. —, doch
ſei dieſes Geld von ihm lediglich zur Unterſtützung kroatiſcher
Nationaliſten beſtimmt geweſen, die durch Belgrader
Verfol=
gungen in Not geraten ſeien; falls dieſes Geld, ſagt Dr. Matſchek,
zu anderen Zwecken verwandt wurde, ſo iſt dies ohne und gegen
meinen Willen geſchehen. Matſchek genießt den Ruf eines
über=
aus vorſichtigen Politikers, ſo daß ſeine Behauptungen
vollkom=
ien glaubwürdig ſind; auch iſt er viel zu klug, um ſich zu
terro=
riſtiſchen Methoden hinreißen zu laſſen, deren Mißerfolg einem
Manne wie Matſchek nicht zweifelhaft ſein konnte.
Man rechnet mit einer Prozeßdauer von mindeſtens zehn
Tagen; denn mit Matſchek teilen 23 andere den Platz auf der
Anklagebank. Der Ausgang des Prozeſſes iſt durchaus ungewiß;
manche Leute rechnen mit einer ſchweren Strafe, die ein
aus=
gezeichnetes Argument für Dr. Krnjewitſch ſein würde; andere
dagegen glauben an einen Freiſpruch. Wer die Freiheit der
Teile als notwendiges Erfordernis der Freiheit des Ganzen
an=
ſieht, wird ſie auch in Jugoſlawien für richtig halten.
Graf Weſtarp an Hugenberg.
Berlin, 24. April. (Priv.=Tel.)
Am Vorabend des Zuſammentrittes des deutſchnationalen
Parteiausſchuſſes veröffentlicht Graf Weſtarp den Wortlaut des
Schreibens, das er im Namen von 23 deutſchnationalen
Abgeord=
neten an den Parteivorſitzenden Hugenberg gerichtet hat. Der
eigentliche Zweck war, wie wir bereits mitgeteilt haben, einſeitige
Darſtellungen, die vom Generalſekretariat der Partei
herausge=
geben worden waren, richtig zu ſtellen und die Haltung der Ja=
Sager zu rechtfertigen. Intereſſant iſt in dem Schreiben noch die
Darſtellung der Vorgänge, die ſich kurz vor der Reichstagsſitzung
vom 3. April abgeſpielt haben. Abends zuvor hatte die
Fraktions=
mehrheit beſchloſſen, für die Mißtrauensvoten zu ſtimmen. Am
nächſten Morgen 9 Uhr habe dann der Fraktionsvorſitzende die
überraſchende Mitteilung gemacht, daß er jetzt die einmütige
Ab=
lehnung des ſozialdemokratiſchen Mißtrauensantrages vorſchlage
und daß der Parteiführer bereit ſei, die Haltung der Fraktion zu
begründen. Kurz vor 11 Uhr habe dann Herr Hugenberg in der
Fraktion die Erklärung verleſen, die er abgeben wolle. Eine
Diskuſſion über dieſe Erklärunge war zeitlich unmöglich, iſt aber
auch vom Fraktionsvorſitzenden ausdrücklich abgelehnt worden,
woraus Graf Weſtarp die Folgerung zieht, daß die Fraktion
ledig=
lich den politiſchen Entſchluß als Ganzes gebilligt habe, ſich aber
nicht auf alle Einzelheiten der Formulierung feſtlegte, insbeſondere
nicht auf die ſpätere Ablehnung der Steuervorlagen. Der ganze
Brief vermeidet jede unnötige Polemik, und es verſtärkt ſich auch
aus den übrigen Vorgängen der Eindruck, daß hinter den Kuliſſen
eifrig verhandelt wird, um am Freitag eine Einigungsformel zu
finden, verbunden mit einer Vertrauenskundgebung für den
Par=
teiführer, die ein Auseinanderbrechen der Fraktion vorläufig
ver=
hindert.
Vom Tage.
Im Zuſammenhang mit der Erhöhung der deutſchen Agrarzölle
hat nunmehr auch der litauiſche Geſandte in Berlin, Sidzikauskas, einen
Schritt bei der deutſchen Regierung unternommen, mit dem Hinweis,
daß die Anwendung der neuen deutſchen Zölle die litauiſche Wirtſchaft
ſchwer belaſte und daß deren Beibehaltung ſich auf die gegenſeitigen
Beziehungen ungünſtig auswirken könne.
Der ungariſche Unterrichtsminiſter Graf
Klebels=
berg, iſt am Donnerstag in Berlin eingetroffen, wo er ſich zwei
Tage aufhalten wird.
Am Mittwoch überflog ein polniſcher
Doppel=
decker mit ſichtbaren polniſchen Hoheitszeichen die Stadt Deutſch=
Eylau. Das Flugzeug zog eine Schleife über dem Bahnhof und den
Gebäuden der Yorck=Kaſerne und flog in Richtung Jamelnik davon.
Die franzöſiſche Kammer hat in der früh um 6.50 Uhr
zu Ende gegangenen Nachtſitzung die Sozialverſicherungsvorlage mit 547
gegen 29 Stimmen verabſchiedet. Da gewiſſe Aenderungen an der vom
Senat angenommenen Faſſung vorgenommen worden ſind, muß die
Vorlage noch einmal an den Senat gehen.
In Paris iſt geſtern unter Vorſitz von Arbeitsminiſter Laval die
48. Tagung des Internationalen Arbeitsamts
er=
öffnet worden.
Der ſpaniſche Außenminiſter Herzog von Alba,
dementiert die Nachricht, daß die Diktatur die Abſicht gehabt habe,
mit Italien einen politiſchen Vertrag abzuſchließen
Dagegen ſeien gegenwärtig Verhandlungen über den Abſchluß von
Han=
delsverträgen mit Griechenland, Rumänien und Bulgarien im Gange
Heſſiſche Polikik
Der Geſetzgebungsausſchuß des Heſſ. Landkags
behandelte in ſeiner geſtrigen Sitzung den Geſetzentwurf über die
Finanzreform der Verſicherungsanſtalt für gemeind
liche Beamte. Den Inhalt der Geſetzesvorlage haben wir
be=
reits in ſeinen weſentlichen Zügen wiedergegeben. In der
Aus=
ſchußſitzung, die nur der Generalausſprache diente, wurde
von Regierungsſeite zunächſt noch einmal auf die Notwendigkeit
der vorgeſchlagenen Reform hingewieſen. Von volksparteilicher
Seite wurde angeregt, zu erwägen, ob es möglich iſt, ohne die
wohlerworbenen Rechte der verſicherten Gemeindebeamten zu
ſchädigen, eine Senkung der hohen Umlagen und Beiträge zur=
Verſicherungsanſtalt durch Anlehnung oder
Verſchmel=
zungder Kaſſe mit einer anderen
Verſicherungs=
anſtalt zu ermöglichen. — In der Begründung wurde erklärt,
daß die Umlagen und Beitrage der Gemeinden und der
Gemeindebeamten zur Verſicherungsanſtalt für gemeindliche
Be=
amte in keinem Verhaltnis zu den Leiſtungen der
Anſtalt ſtehen. Es ſoll damit kein Angriff gegen die Kaſſe
erhoben werden, ſondern nur eine Tatſache feſtgeſtellt werden.
Die Urſache des unbefriedigenden Zuſtandes liegt eben in den
geringen Riſiko der Verſicherten. Auf der anderen Seite muß
feſtgeſtellt werden, daß z. B. die Angeſtelltenverſicherung bei
gleichen Leiſtungen nur ein Drittel der Beiträge
for=
dert wie die Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamte,
wo=
bei zu bedenken iſt, daß die Gemeinden verpflichtet ſind, ein
Zehn=
tel der Penſionslaſten zu übernehmen. Es liegt deshalb in dem
wohlerworbenen Intereſſe ſowohl der Beamten wie der
Gemein=
den wenn nichts unverſucht bleibt, um eine Entlaſtung der
Be=
teiligten ohne Abbau der Verſicherungsleiſtungen zu ermöglichen. —
Auch aus dem Kreiſe der Regierungsparteien wurde angeregt, die
Sonderanſtalt für die heſſiſchen Kommunalbeamten überhaupt
eingehen zu laſſen, keine Neuaufnahmen, mehr vorzunehmen
und die laufenden Verſicherungen in einem eventuell abgeänderten
Rahmen durchzuführen Neue Gemeindebeamten ſollten künftig
dann in der Reichsverſicherungsanſtalt, die billigere und beſſere
Tarife aufweiſe, Aufnahme finden. Da von der Regierung
gegenteilige Gründe ins Feld geführt wurden, erſuchte der
Aus=
ſchuß um Vergleichsmaterial. Ueber dieſe Berechnungen
verſicherungstechniſcher Art wollen dann die Fraktionen noch
ein=
mal beraten. Der Ausſchuß wird dann dieſe Frage weiterberaten
Einſtimmig abgelehnt wurden geſtern bereits kommuniſtiſche
An=
träge, in denen die Weiterzahlung des ſeitherigen Staatszuſchuſſes
und keinerlei weitere Belaſtung der Anſtellungskörperſchaften,
keine Verminderung der Verſicherungsleiſtungen und =Beiträge
bei Einzelmitgliedern mit einem Jahreseinkommen unter 400
Reichsmark gefordert wurden. — In ſeiner heutigen Sitzung wird
der Ausſchuß ſich insbeſondere mit Eingaben befaſſen.
Die Sihung des Finanzausſchuſſes,
die für Donnerstag vorgeſehen war, iſt auf Dienstag der kommen
den Woche vertagt worden. Der Hauptgrund für die
Ver=
tagung dürfte wohl darin zu ſuchen ſein, daß nach
Zentrums=
mitteilung „zahlreiche Neuanträge zur zweiten
Le=
ſung des Hauptvoranſchlages vorbereitet
wer=
den, die teilweiſe von entſcheidender Bedeutung
ſein dürften” In den letzten Tagen haben bereits die
Frak=
tionen der verſchiedenen Parteien geſeſſen. Auch der
Interfraktio=
nelle Ausſchuß der Regierungsparteien ſetzte die bereits
vor Oſtern eingeleiteten Beſprechungen namentlich über eine
Er=
weiterung der Koalition durch Aufnahme des
Landbundes fort. An dieſem verſpäteten Oſterei wird aber
noch gebrütet, und man wird mit Recht geſpannt ſein dürfen, was
hier das Licht der Welt erblicken wird.
*
Paris und die Londoner KKeu
Der Kampf um die Macht geht For
Von unſerem A=Korreſpon.
zaufde
1i8
Ac M
Drei Monate nach der feierlichen Eröff.
Londoner Konferenz mit einer viel beſcheidene Feiell
ſchloſſen. Die Ergebniſſe und Errungenſchaft
Füſh=
der großen Kraftentfaltung, die man von al Soito
Konferenz verſchwendete; aber ganz unbeder g in
N
nicht.
W
Eine Reihe von mehr oder weniger wichtie Berol
ſind für alle fünf Teilnehmer gültig. In d erſte
Vereinbarungen verzichten die Mächte unter rſchtedeu
P
ſchränkungen auf den Bau von Linienſchiffen No=
Uebertreibung behaupten, daß nach dieſer Rich r hin
rüſten eingedämmt iſt. Skeptiker, beſonders Frou
P
den vielleicht hinzufügen, daß der Bau der gun 8.
ein techniſch überwundener Standpunkt iſt. n tſo
Frankreich ſich in der letzten Periode ſeiner Rirasta
wenig aus den großen Schlachtſchiffen machte. Stéde
A r
iſt dieſer Teil des Abkommens wichtig, denn
Tech
o große Fortſchritte, daß das, was heute a nberhelle M M0h9
ſcheint, morgen in einer anderen Form wieder Fleben”,
Die Fixierung der Größe der Unterſeebe iſto
tiger. Hier iſt dem Fortſchritt ein Riegel vor Hoheu
in dem zweiten Teil der Vereinbarungen ent ſen
Teil fixiert das Kräfteverhältnis zwiſchen En
Japan. Die Optimiſten bemerken dazu, daß d
len in Wirklichkeit nicht ſo groß ſeien, daß An
dere mit der rechtmäßigen Parität mit Engle
werde und die tatſächliche Parität nicht zu er=
Peſſimiſten weiſen dagegen auf die Sicherun
eine Erhöhung der franzöſiſchen Flotte könnte
men umwerfen. Der vierte Teil ſetzt das i ſim
für die Unterſeeboote feſt. Wie man über die kran
Unterſeebootskrieges deukt, iſt Sache des T xon
fünfte Teil der Vereinbarungen fixiert endl
dauer des Vertrages. Der Vertrag wird dure fre
Völkerbund ergänzt.
Auf dem Papier hängt alſo alles davon
Frankreich nicht durch ein Wettrüſten das DG
ſtoßen werden. In Wirklichkeit ſehen ſich di fr
anders an. Die Londoner Konferenz war nie
Kampf um die Mächtſphären. Er Fauch
fortdauern; die Mächte werden ohne Ausnal FFür M4M
Erfüllung ihrer Wünſche weiter kämpfen. Un ſarnd ad
auf dem Wege des Wettrüſtens, ſondern auf F z0
matiſchen Wege. Den angelſächſiſche Fäg
in London nicht gelungen, die fraß
italieniſche Flotte nach Wunſch
Aber ſie verzichten nicht darauf. Wir komme
moraliſchen, finanziellen und diplomatiſchen 2
und England abwechſelnd gegen Italien und
Linie aber gegen Frankreich, ausüben werden
eic
S.)
kreit
Treviranus über die polikiſch a9
Deßt
In einer vom hieſigen Arbeitsausſchuß fAu
tiven Vereinigung veranſtalteten, ſtark beſue
ſprach Mittwoch abend Reichsminiſter Trevire
tiſche Lage. Er führte u. a. aus, die Parteie
im deutſchen Volk an Anſehen verloren.
ſei eingezogen, und zwar nicht in die ſchlechte
Vaterlandes, die Hoffnung nämlich, daß ei Me
da iſt, die den Willen hat, die Ve
die ihr gebührt, zu tragen, d. h. a
zu regieren. Wir haben, ſo ſagte etwa der
ſem neuen Kabinett einen ſtarken
Frontſoldaten, nicht, weil wir glaubter
ſtehen, als die anderen, ſondern weil wir ung
ſchworen hatten, daß wir die Front
auf die Volksgemeinſchaft übert
Wir wollen den anderen gelten kaſſen, ganz
kommt, und wir vollen nicht politiſche
Ausei=
perſönlicher Polemik verbinden. Wir glaube
einer echten Frontkameradſchaft in unſerem
durchſetzen muß, wenn wir überhaupt noch
ei=
len. Der Miniſter betonte, daß nur durch feſte
aller Volkskreiſe ein Ausweg aus den unge
Zeit möglich ſei.
* Hiule und Verfant von Sptet und Sport
M MGrircemand.
Von Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Die neuzeitliche Wiederbelebung der Olympiſchen Spiele
be=
zeugt allerſichtlich den Einfluß, den das alte Griechenland auch
über die moderne Welt noch ausübt. Mögen zwiſchen dem
Wett=
kämpfen, die ſeit dem Jahre 776 v. Chr. im geheiligten Bezirke
der peloponneſiſchen Landſchaft Elis alle vier Jahr ſtattfanden
und denen, die ſeit 1896 auf den Schauplätzen moderner Weltſtädte
ausgetragen wurden, mancherlei Aehnlichkeiten beſtehen, ein
Unterſchied bleibt entſcheidend für Anlaß und Sinn, Zweck und
Erfolg der beiden Unternehmungen: die dem Zeus geweihten
Spiele zu Olympia waren in ihrer beſten Zeit ein panhelleniſches
Nationalfeſt, von dem nicht nur alle Nichtgriechen, ſondern auch
Frauen ausgeſchloſſen waren; die Olympiſchen Spiele von heute
dagegen ſind internationale ſportliche Wettkämpfe, die für die
Freundſchaft der Völker nicht ſo wirken, wie die altgriechiſchen
für die Einigung der tauſendfach zerſplitterten helleniſchen
Stämme und Staaten einſt gewirkt haben. In Alt=Hellas kam
es bei den Wettkämpfen, in Olympia ſowohl wie bei den anderen
National= und Lokalfeſten, auf die Schönheit und Würde, auf die
Form und maßvolle Kraft der Leiſtung an, nicht auf
rekord=
mäßiges Ueberbieten durch einſeitige Ausbildung einzelner kör
perlicher Fähigkeiten und Kräfte. Mögen andere Nationen der
körperlichen Ertüchtigung der Jugend die größte Aufmerkſamkeit
zuwenden, mögen ſie durch ſportliche Uebung größere perſönliche
Leiſtungen als einſt die Griechen erzielen, nirgends aber in der
ganzen Geſchichte der Menſchheit findet ſich ein Volk, das es gleich
ihnen verſtanden hätte, gymnaſtiſche Uebungen ganz in den Dienſt
der Geſamterziehung zu ſtellen. Leib oder Seele, Körper oder
Geiſt? — Dieſe Frageſtellung hat es für das Volk der Hellenen
nicht gegeben, wenigſtens ſolange, als ihm Spiel und Sport ein
weſentlicher Beſtandteil des Bildungsideals waren. Die
harmo=
niſche Ausbildung aller Teile, Kräfte und Anlagen des Körpers
ſollte mit der geiſtigen, das ſchöne Gleichgewicht der inneren
Triebe bezweckenden Bildung Hand in Hand gehen, die phyſiſche
Ertüchtigung die Grundlage der Geiſtes= und Willensbetätigung
ſein. Der Urſprung dieſer Auffaſſung iſt ſchon in der grauen
Vorzeit zu finden: Cheiron ſchon, eine mythiſche
Kentauren=
geſtalt, unterrichtete die Götter= und Heldenſöhne in Gymnaſtik
Muſil und anderen geiſtigen Dingen. So finden wir uns bei
Homer bereits in einer Atmoſphäre von Spiel und Sport, von
feſtlichen Wettkämpfen zur Ehre der Götter und zum Andenken
der Abgeſchiedenen, den Anfängen der religiöſem Kult
entſprun=
genen Nationalfeiern. Waren die homeriſchen Spiele und
Leibes=
ubungen noch völlig ariſtokratiſcher Natur, freiwillige Leiſtungen
der Edlen, ſo wurden ſie ſpäter, entſprechend dem griechiſchen
Sinne für Form und Maß, von den Geſetzgebern geregelt und
als ſyſtematiſcher und methodiſcher Teil der geiſtigen
Jugend=
erziehung zu einer Sache des geſamten Volkes gemacht. Daher
wurden, meiſt von Staats wegen, beſondere Uebungsplätze (
Gym=
naſien und Paläſtren) angelegt, die außer den eigentlichen
Uebungs= und Spielplätzen zahlreiche Räumlichkeiten zum Baden
Spazierengehen, für geiſtige Unterhaltungen, zum Aus= und
An=
ziehen u. dgl. aufwieſen. Die Uebungsarten waren, gemeſſen an
unſeren turneriſchen Uebungsſtoffen, außerordentlich einfach.
Turngeräte hatte man nicht. Die Hauptübungen, denen man mit
nacktem Körper oblag, waren Laufen, Ringen, Springen, Speer=
und Diskuswerfen, der Fauſtkampf und das Pankration, eine
Verſchmelzung von Boxen und Ringen, wobei auch das Stoßen
mit den Füßen erlaubt war. Beim Tanz, beſonders bei kultiſchen
Reigentänzen, wirkten Knoben und Mädchen zuſammen; aber
auch andere Uebungen, z. B. Ringen, Wettrennen, Speerwerfen,
waren beiden Geſchlechtern gemeinſchaftlich. Selbſtverſtändlich
gab es auch Leiter und Lehrer der Uebungen, die ſowohl die
Theorie wie die Praxis der Gymnaſtik beherrſchen mußten.
Was die männliche Jugend im Knaben= und Jünlingsalter
gelernt hatte, konnte ſie in den Wettkämpfen, die an den
verſchie=
denen Feſten zu Ehren der Götter ſtattfanden, vor der
Oeffent=
lichkeit zeigen. Da gab es außer den bedeutendſten
National=
feſten zu Olympia, Nemea, Korinth und Delphi die Spiele beim
Apollotempel auf Delos, die Panathenäen, die Eleuſinien und
andere atheniſcheattiſche Feſte, zahlreiche Feiern au ſonſtigen
hel=
leniſchen Stätten daheim oder in den Kolonien, wo die Kämpfer
Ehre gewinnen konnten. Alle dieſe Wettſpiele ſtanden, weil ſie
zum Götterkultus gehörten, unter ſtaatlicher Aufſicht. Zu den
genannten Kampfarten trat hier meiſt noch das Wagenrennen
hinzu, bei dem nicht etwa Wagenlenker oder Reiter, ſondern,
wie heute, die Pferde und die Beſitzer ſiegten. Am Tage der
Sieger wurden die Preiſe verteilt, in den älteſten Zeiten
Wert=
preiſe, ſpäter Kränze als ſymboliſche Siegerpreiſe; in Olympia
war es ein mit goldenem Meſſer vom heiligen Oelbaum
geſchnit=
tener, zum Gewinde gebogener Zweig. Herolde verkündeten die
Namen der Sieger, ihrer Väter und Heimatorte. Feſtliche Chöre
ſangen Preislieder, Opfer ſtiegen zum Himmel empor, bis ein
Feſtmahl die glücklichen Preisträger vereinte. Große Ehren
er=
warteten den Sieger in der Heimat: feierliche Einholung und
feſtlicher Einzug, Speiſung auf Staatskoſten, und nicht ſelten ſich
jährlich wiederholende Feſtlichkeiten, Benenn
nach dem Sieger und ſonſtiger Ruhm.
Kein Wunder, daß auch Dichter, Philoſot
nach den Wohltaten und Ehren der Gymnaſt
poetiſchen und plaſtiſchen Künſte ſich an der
Schönſten und Beſten beteiligten. Als die H.
Kultur hat man immer die Zeit von den Pe
Peloponneſiſchen Kriege betrachtet; dieſe Pe
höchſte und reinſte Entfaltung der helleniſch
Wettkampffreude, zugleich aber auch die in
zwiſchen athletiſcher und darſtellenden Kunſt
ner wetteiferten in der Verherrlichung der S
von deren geiſtigekörperlicher Erſcheinung die
rationen. Vor Simonides von Keos und
Pin=
nur zum Preiſe der Götter und Heroen erſch
hoben dieſe Sänger die Athleten als „Herre
Göttern”; umgekehrt nahmen ſich die Bildha.
bildeten Geſtalten von ſieghaften Wettkämpfe
lung von Gottheiten zum Modell. Solche
ruhmſüchtige Sportleute zu dem Beſtreben
andauernde, ſorgfältige Vorbereitung auf die
ſagt man auf engliſch=deutſch: training) die
Sieg möglichſt zu verbeſſern. So entwickelten
hältniſſe in Griechenland, genau wie in
unſe=
modernen Völkern: Spiel und Sport, urſpr
der Erholung, der Freude und Freiwilligkeit,
ſiertes Geſchäft, und zwar um ſo mehr, als die
ten nachträglich immer verſchwenderiſcher mit
ſchüttet wurden; aus begeiſterten Liebhaber!
gthleten, die ſich ein beſonderes Gebiet ausſ
dieſem Fache übten und kämpften. Die Sch
kämpfe wurden mehr und mehr von den beru
liſten beherrſcht, und dieſer Geſchäftsbetriel
Uebeln begleitet, die zum Verfall des altgriec.
Zerſtörung des gymnaſtiſchen Ideals führen m.
artung fand auch in der Kunſt ihren
Ausd=
des Farneſiſchen Herkules in Neapel mit
ihre=
ausbauchenden Muskeln iſt ein Typ jener P.
den ebenmäßigen Stärken des 5. Jahrhunde
ſremd, aber bezeichnend iſt für die Berufsat!
Zeit. Je mehr dieſe Athletik zunahm, um ſo 1g
licher ließen ſich Stimmen vernehmen, die die
llagten. Schon zu Beginn des 5. Jahrhundel
ſoph Xenophanes, der Begründer der eleatiſch
Gefahr wachſender Athletenvergötetrung gewe
dürfe nicht mehr gelten als Weisheit und Ge‟
Jahrzehnte ſpäter waren zwei erbitterte Fel
ei
[ ← ][ ][ → ]
Freitag, den 25. April 1930.
Seite 3
je Leitung der Reparationsbank
FGeneraldirekkor der B.3.3.
das deutſche Bokum.
rwaltungsrat der Bank für internationalen
Zahlungs=
gt. wie bereits gemeldet, den bisherigen Direktor der
Frankreich, Pierre Quesnay, zum Generaldirektor ge=
zwar gegen die drei deutſchen Stimmen. Dieſer
Vor=
icht unerwartet; die deutſchen Cinwendungen gegen
ung eines Franzoſen zum Generaldirektor mit dem
hierfür vorgeſehenen weitgehenden Befugniſſen ſind
r Zeit bekannt und in der Oeffentlichkeit erörtert
ſiriert
trag wird
o alles daben
ttrüſten dus
eit ſehen ſit
onferenz war
hären. G
ſten ſich nicht gegen die Perſönlichkeit des erſt
Sechs=
ihrigen, aber durch ſeine große Autorität in
Finanz=
ſi— aftsfragen, durch ſeine Mitwirkung an dem
Zuſtande=
s Young=Plans, durch ſeine frühere Tätigkeit in
„ ind Ungarn bei der Stabiliſierung der dortigen
Wäh=
ſ—. durch ſeine Arbeit im Völkerbund beſtens bekannten
on den deutſchen Fachleuten hochgeſchätzten neuen
wohlbedachte Abſicht der Sachverſtändigen geweſen, daß z. B. der
Sonderausſchuß, der für den Notfall Deutſchlands wirtſchaftliche
Lage im Zuſammenhang mit dem Reparationsplan, zu prüfen
hat, kein Organ der Bank iſt, ſondern nur durch ſie
zuſammen=
berufen wird. Es iſt auch völliger Unſinn, wenn ein franzöſiſches
Blatt behauptet, Dr. Schacht habe einem deutſchen Journaliſten
erklärt, Quesnay werde ein unparteiiſcher Schiedsrichter der in
Frage ſtehenden Intereſſen ſein und ſie im Geiſte ſtrenger
Ge=
rechtigkeit verwalten; es werde alſo nicht möglich ſein, ihn
anzu=
greifen oder ſeine loyale Geſchäftsführung zu verdächtigen; alſo
ſei er ganz beſonders gefährlich für Deutſchland.
Weder Dr. Schacht, noch ſein Amtsnachfolger, noch irgendeine
andere deutſche Stelle hat die Frage je aus ſolchen oder ähnlichen
perſönlichen Geſichtspunkten heraus beurteilt, und ebenſowenig
iſt jemals dieſe Frage vom Preſtigeſtandpunkt, aus behandelt
worden, unter dem man anſcheinend verſucht hat, durch die Wahl
eines deutſchen Vize=Präſidenten eine Art rein äußerlichen, aber
praktiſch wirkungsloſen Aequivalenten für die Uebertragung der
tatſächlichen Bankleitung an einen Franzoſen zu ſchaffen. Es
handelt ſich für uns ausſchließlich um die großen Möglichkeiten
und Zukunftsaufgaben der Bank, die eine völlige, nicht nur mora=
echt
Flotte Gin
in ohne Ausn
r kämpfen.
dern au
Tſächſiſche
die
ni9
R
m
W. Mac Garrah,
Pierre Quesnay (Frankreich),
dent der B.J.3.
Generaldirektor.
ors. Sie bedeuten vielmehr, wie das Reichsbank=
Luther in ſeiner Erklärung zu der deutſchen
Stimm=
betont hat, eine Stellungnahme gegen die
Verſchie=
planten Charakters des künftigen Baſeler
Finanz=
durch eine einſeitige Vorherrſchaft des
chen Einfluſſes und der franzöſiſchen Stimme
ig der Bank evident zum Ausdruck käme.
Deutſch=
nals ſeinerſeits einen Anſpruch auf einen ſolchen
ent=
influß erhoben und von vornherein den Standpunkt
z die ganze Entſtehungsgeſchichte und Zielſetzung der
garantierte Neutralität gegenüber den beiden Haupt=
und überhaupt gegen alle Schuldner= und
Gläubiger=
endig mache. Um ſo mehr gilt das aber gegenüber
fen Vertretung der Intereſſen des
Hauptgläubiger=
ie auch bei ſubiektiv beſtem Willen kaum
vermeid=
ein bisheriger Funktionär der franzöſiſchen
Staats=
rieller, mindeſtens aber in pſychologiſcher
Abhängig=
ſentralſtelle des Gläubigerintereſſes die entſcheidende
erhalb des Organismus verſieht.
inzlich abwegig, wenn einzelne franzöſiſche Blätter
i in dieſer klaren deutſchen Stellungnahme eine
Un=
eine zweckloſe Halsſtarrigkeit oder gar ein Mangel
in bezug auf das künftige Zuſammenarbeiten zu
d es bildet eine Verdrehung der Tatſachen, wenn
als natürlich hinſtellt, daß Frankreich die Leitung
alte, weil es an der Reparationsregelung und an
verationen in erſter Linie intereſſant ſei. Das
ge=
il iſt der Fall. In der Vorſchlägen des
Sachver=
ſchuſſes war der Zweck der Bank bereits dahin
„zuſätzliche Möglichkeiten für den
in=
alen Kapitalverkehr und ein
brauch=
kzeug zur Förderung der
internatio=
anziellen Beziehungen, zu ſchaffen”
eiter Stelle wird die
Treuhänderauf=
ie Gläubigerländer erwähnt, und es iſt
Carl Melchior (Deutſchland),
Charles Addis (England),
Vizepräſident.
Vizepräſident.
liſch begründete, ſondern auch tatſächlich=juriſtiſche
Unabhängig=
keit von irgendwelchen vorwiegenden Parteiintereſſen zur
Vor=
ausſetzung haben. Aus dieſem Grunde, und nur aus dieſem
Grunde, iſt das deutſche Votum erfolgt und bleiben
die Bedenken und Einwendungen trotz aller
perſön=
lichen Anerkennung für den gewählten Generaldirektor voll
aufrechterhalten.
Reichsbankdirekkor Huelſe.
Der in der Mittwochs=Sitzung des Verwaltungsrats der
B. J.3. zum Stellvertreter der Generaldirektion gewählte
Reichs=
bankdirektor Ernſt Huelſe, geboren 1881, ſteht ſeit 1906 im Dienſte
der Reichsbank. Nach längerer Tätigkeit im Provinzdienſt kam
er 1918 in die Statiſtiſche Abteilung der Reichsbank. Er wurde
1925 von hier nach Hamburg verſetzt als zweiter
Vorſtandsbeam=
ter der Reichsbankhauptſtelle daſelbſt und 1926 nach Berlin an die
Stelle eines Referenten beim Reichsbankdirektorium
zurückberu=
fen. Er hat hier insbeſondere die Reichsbank in der
Beratungs=
ſtelle für Auslandskredite beim Reichsfinanzminiſterium
vertre=
ten, allgemeine kreditpolitiſche Fragen bearbeitet und an der
Pflege der Zuſammenarbeit der Zentralnotenbanken größeren
Anteil genommen. In Baden=Baden und im Haag hat er an den
vorbereitenden Verhandlungen für die B.J.3. teilgenommen.
Die Akkienausgabe der B.J.3.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates der B. J.3. haben am
Mittwoch abend und Donnerstag früh Baſel wieder verlaſſen.
Ueber die Aktienausgabe verlautet noch im einzelnen, daß die
Unterbringung der 200 000 Aktien im Nennwert von je 2500
Fran=
ken in drei Abſchnitten erfolgen ſoll. Die den ſieben
Haupt=
emiſſionsbanken zur Verfügung ſtehenden 112 000 Stück werden,
wie bereits gemeldet, acht Tage nach der Ratifikation des Young=
Planes begeben werden. Die nächſten 12 000 Stück werden unter
die Notenbanken der Schweiz, der Niederlande und Schweden
aufgeteilt, die reſtlichen 76 000 Stück werden ſpäter an diejenigen
Notenbanken begeben werden, die ſich darum bewerben. Die
hier=
für vorliegenden Angebote werden vom Präſidenten der Bank,
Garrah, geprüft werden.
Die Mobiliſierung der Reparationsobligationen liegt einem
beſonderen Ausſchuß ob, der aus dem Präſidenten Mac Garrah
und dem Generaldirektor Quesnay beſteht und dem noch die
Ver=
waltungsratsmitglieder Reichsbankpräſident Dr. Luther, Montagu
Norman, Franqui und Brincard angehören. Der Ausſchuß wird
bis zur endgültigen Beſchlußfaſſung die ganze Angelegenheit in
Verbindung mit verſchiedenen Bankengruppen prüfen.
Die am Mittwoch in Baſel ernannten Direktoren und
Abtei=
lungsleiter ſollen in der nächſten Woche in Paris
zuſammen=
treten, um weitere Perſonalfragen zu regeln. Vor allen Dingen
ſoll der Stab der höheren Beamten ausgewählt werden.
Die kommende Reparakionsanleihe.
Bei den Beratungen des Verwaltungsrates der BJZ. in
Baſel hat man ſich offenbar auch ſchon eingehende Gedanken über
die kommende Reparationsanleihe gemacht, die einen Betrag von
300 Millionen Dollar ausmachen ſoll, wovon Deutſchland ein
Viertel erhalten wird. Dieſes Weltgeſchäft muß natürlich ſehr
ſorgfältig vorbereitet werden. Vor allem iſt von
ausſchlaggeben=
dem Wert die Höhe des Ausgabekurſes und des Zinsfußes. Zur
eingehenden Prüfung iſt ein eigener Ausſchuß eingeſetzt worden,
der auch mit den Bankengruppen verhandeln ſoll. Man hat ſich
anſcheinend über die Möglichkeiten, die ſich ergeben, bereits
ein=
gehend ausgeſprochen, wobei die Mehrheit dafür geweſen iſt, die
Anleihe mit 97 Prozent aufzulegen und ihr eine Verzinſung von
6 Prozent zu geben. Das wäre für Deutſchland eine ſchmerzliche
Ueberraſchung. Von unſerer Seite iſt höchſtens an eine 5
½prozen=
tige Verzinſung gedacht worden, dann allerdings bei einem
nie=
drigeren Ausgabekurs. Schließlich ſind wir bei dieſer Ausſtattung
der Anleihe ja die erſten Leidtragenden, da anzunehmen iſt, daß
dann damit der Typ geſchaffen iſt, unter dem Deutſchland in
ab=
ſehbarer Zeit keine Gelder bekommt. Eine mit ſolchen Sicherheiten
ausgeſtattete Anleihe unter Berechnung des Ausgabekurſes hätte
eine effektive Verzinſung von ungefähr 6,2 Prozent und es wäre
dann kaum zu hoffen, billigeres Geld zu bekommen, und das in
einer Zeit ungewöhnlicher Flüſſigkeit des Kapitalmarktes. Wir
möchten deshalb hoffen, daß das letzte Wort in dieſer Frage noch
nicht geſprochen iſt und daß die Ankündigung, der Kurs der
An=
leihe ſollte im letzten Augenblick in Anpaſſung an die
Geldmarkt=
lage feſtgelegt werden, mehr iſt als eine Redensart.
Die Pariſer Oſtreparakionsverhandlungen
vor dem Abſchluß.
EP. Paris, 24. April.
Die Oſtreparationskonferenz hat am Donnerstag endlich
wie=
der eine Vollſitzung abgehalten, die von 11 bis 14 Uhr dauerte
und um 17 Uhr wieder aufgenommen wurde. Aus dieſer
Tat=
ſache kann man ſchließen, daß die Arbeiten der Konferenz einen
großen Schritt vorwärts gekommen ſind und kurz vor ihrem
Ab=
ſchluß ſtehen.
In gut unterrichteten Kreiſen hofft man, am Samstag die
Unterſchriften unter die endgültige Regelung der Oſtreparationen
ſetzen zu können. Der Vertrag wird aus vier Dokumenten
be=
ſtehen: Das erſte betrifft die ungariſchen Verpflichtungen aus
dem Friedensvertrag, das zweite eine allgemeine Einigung
zwi=
ſchen den Gläubigerſtaaten und Ungarn, das dritte die
Beſtim=
mungen über den Agrarfonds von 240 Millionen Goldkronen und
das vierte iſt ein Vertrag zwiſchen Frankreich, Großbritannien,
Italien, Rumänien, der Tſchechoſlowakei und Jugoſlawien
hin=
ſichtlich des ſogenannten Spezialfonds „B” von 100 Millionen
Goldkronen, der im Youngplan vorgeſehen iſt.
Konflikk in der Lufthanſa.
Berlin, 24. April. (Priv.=Tel.)
Ein Berliner Abendblatt bringt die ſenſationelle Mitteilung,
daß die Deutſche Lufthanſa 50 Prozent ihres Pilotenbeſtandes
ab=
bauen und die Gehälter der im Dienſt verbleibenden
Flugzeug=
führer um die Hälfte kürzen wolle. Von ſeiten der Lufthanſa wird
uns auf das beſtimmteſte verſichert, daß dieſe Behauptung
voll=
kommen aus der Luft gegriffen ſei. Der am 1. Mai in Kraft
tre=
tende Sommerfahrplan mache einen Verzicht auf Piloten
unmög=
lich. Dieſe Behauptungen über einen geplanten Abbau gehen nun
aber auf Mitteilungen zurück, die ſich auf einen Konflikt
zwiſchen der Flugzeugführerſchaft und der
Lei=
tung der Lufthanſa beziehen. Das
Reichsverkehrsminiſte=
rium hat von der Lufthanſa ſofort einen ausführlichen Bericht
an=
gefordert. Offenbar ſind aber die Veröffentlichungen auf
Eifer=
ſüchteleien zwiſchen dem alten Fliegerbeſtand
und dem jungen Nachwuchs zurückzuführen.
S, einig in der Verurteilung der athletiſchen
Aus=
hts iſt übler als Athletenleute”, meinte dieſer, ſie
von Kinnbacke und Bauch. Philoſophen, wie
Pla=
dteles, Feldherren, wie Epaminondes und
Alexan=
je Hippokrgtes und Galen, gingen gegen die Ueber=
Athleten an und betonten die Rechte des Geiſtes;
rſuchte noch einmal das Ziel der Erziehung in der
Ausbildung von Körper und Geiſt gegenüber den
ten Gipfelleiſtungen der Athleten klar
herauszuſtel=
nichts: das Verhängnis, dos mit der
profeſſionel=
g und Spezialiſierung in die griechiſche Gymnaſtik
r, nahm ſeinen Lauf.
naſtik wurde Selbſtzweck. So kam ihr Verfall und
Tod.
eſſiſches Landeskheaker.
es Haus. Donnerstag, den 24. April 1930.
Zumerſten Male.
Rivalen.
nerikaniſchen Kriegsſchauſpiel von Maxwell
Ander=
uee Stallings, das Carl Zuckmayer frei — etwas
arbeitet hat, fehlt jedes Verſtehenwollen des
Welt=
em innerſten Kern, fehlt dementſprechend auch alles
r etwelche „ſeeliſchen” Momente, die der Krieg doch
no irgendwie für jeden hatte, der an ſeinem
furcht=
keil haben durfte. Das grauenvoll=ſchickſalhafte
Ge=
eltkrieges in ſeinen Phaſen, da dieſes Volk=Ringen
Wahnſinn geworden, iſt den Autoren nur Um=
Eer Anläß (den ebenſogut jedes andere kriegeriſche Un=
Endwo in der Welt hätte haben können) zu dem
ner Bühnenhandlung, die in ihrer herzlichen
Un=
kaum zu übertreffen iſt:
Jiagg und Sergeant Quirt ſind alte Frontſchweine
I amerikaniſchen Armee, Landsknechtsnaturen, die
kes, denn um die Dollarlöhnung Krieg führten,
und die das Schickſal auch in den Weltkrieg warf.
langem eine Rechnung auszumachen um ein —
* Weltkrieg und eine kleine Franzöſin laſſen die
2 neue aufflammen. Einer betrügt den andern, einer
EEn mit Fauſt und Revolver ans Leder, aber keiner
EI etwas, und als ſchließlich nach furchtbaren Tagen
eles ſtatt der verſprochenen Ruhe die Trommel
Dorn” ruft, gehen beide Arm in Arm in den
Es iſt recht ſo, dieſes Schauſpiel ſpiegelt es ebenſo wieder, wie
manche Romane von drüben, der Amerikaner hatte kein inneres
Verhältnis zum Krieg. Sportbetätigung oder Dollarlöhnung
waren ſeine Triebkräfte. Nur ſo iſt die Frivolität zu verſtehen,
mit der hier Kriegsſchilderung, Kriegserleben gezeichnet wird.
(Wobei offen bleibt, welches Maß von Frivolität auf das Konto
des freien Bearbeiters zu ſetzen iſt.)
Nur ſo auch iſt das völlig verzerrte, ſicher auch in der
amerika=
niſchen Armee unmögliche Verhältnis militäriſcher Chargen
unter=
einander und zueinander zu verſtehen.
Das aber iſt ſicher: „Rivalen” ſind eine routinierte
Bühnen=
arbeit, wenn auch kein Kunſtwerk. Thenterwirkung ſiegt auf der
ganzen Linie. Und zu Zeiten, zwiſchen dem frivolen erſten und
komödienhaften letzten Akt liegt etwas, das wirklich „Krieg” iſt.
Sowohl in der Zeichnung des Kapitän Flagg und manches ſeiner
Mitkämpfer, wie in der Kampfſchilderung überhaupt, wobei
aller=
dings ein großer Erfolgsanteil der Inſzenierung gebührt. (Arthur
Maria Rabenalt.) Da iſt etwas, das packt, reißt mit, zeigt
Anſatz zu großem Zug. Aber — es bleibt beim Anſatz. Er bricht
plötzlich in ſich ſelbſt zuſammen, und die Tragödie der beiden
Ri=
valen, die eigentlich niemand zu intereſſieren braucht, beherrſcht
wieder direkt und indirekt die Szene.
*
Eine fabelhaft gute Leiſtung war das Schauſpieleriſch=
Dar=
ſtelleriſche der Darmſtädter Aufführung. Ein künſtleriſches
Niveau, das kaum übertroffen werden kann. Ueberragender
Träger dieſes Aufführungs=Niveaus Siegfried
Nürnber=
ger, der Kapitän Flagg. Eine meiſterhaft ſtudierte Wiedergabe
der fürtrefflichen Charakterzeichnung dieſes Front=
Truppenfüh=
vers, wie es deren viele gab. Frontſchweine, aber mit warmem
Herzen für den Kameraden, ganz gleich, was und wer er iſt, wenn
er nur Frontpflicht kannte. Siegfried Nürnberger ſpielte ohne
jegliche Effekthaſcherei, er wirkt ſympathiſch auch in den robuſteſten
Szenen. Das Gegenteil von dem Sergeanten Quirt, ſeinem
Rivalen, den Werner Hinz ſchauſpieleriſch gleich hervorragend
zu einer ſataniſchen Figur ſtempelte. Und zwiſchen beiden das
„Weibchen”, um das der Kampf geführt wird, Charmaine de la
Cognac — Beſſie Hoffart! Ueberflüſſig, zu konſtatieren, daß
dieſe hervorragende Schauſpielerin ihrer Rolle auch nur etwas
ſchuldig blieb. Die übrigen Rollen ſtellen an ihre Träger keine
erheblichen Anforderungen. Erwähnung heiſchen vielleicht noch
Franz Pfaudler (Doppelrolle) beſonders als Pete de la
Cognac, Kurt Schindler, Hugo Keßler, Paul Maletzki,
Hans Baumeiſter, Mario Gang, Rudi Wünzer, Hans
Ney Kurt Weſtermann, Heinz Wemper. — Reſtloſe
An=
erkennung dem ganz ausgezeichneten, verſtändnisvollen
Zuſam=
menſpiel. Walter Auerbachs Bühnenbild koniae voll befrie=
digen nur im 3. Akt, der Kampfſzene, doch waren auch die übrigen
Bilder immerhin Verſtändnis erleichternd. —
*
* Sinelaire Lewis „Sam Dodsworth‟. Ernſt Rowohlt Verlag, Berlin
1930; geheftet 8,50 Mk., in Leinen 10.— Mk.
Es iſt die Geſchichte eines amerikaniſchen Automobilfabrikanten aus
dem mittleren Weſten, der die erſten 50 Jahre ſeines Lebens damit
zu=
brachte, Geld zu verdienen. Als ſeine Fabrik von einer großen
Geſell=
ſchaft aufgekauft wird, gibt er dem Wunſche ſeiner Frau nach, aus dem
Beruf auszuſcheiden, um eine Reiſe nach Europa machen zu können. Es
iſt ihm recht ungewohnt, auf dem anderen Kontinent nicht die
feſtabge=
ſtempelte und wohlbekannte Geſtalt, ſondern ein unbekannter Jemand,
ein Amerikaner, zu ſein; es iſt ihm doppelt ungewohnt, allein mit ſich
zu ſein und über ſich nachdenken zu können. Erſt auf der Reiſe lernt
ſich das Ehepaar — aus der täglichen Umgebung losgelöſt — richtig
kennen, und zeigt ſich ihre Verſchiedenheit. Sam iſt eine gerade einfache
Natur, der ſein Amerika über alles liebt und mit Erſtaunen feſtſtellt,
daß Europa gar nicht ſo übel ſei. Seine Frau, gefallſüchtig und
ge=
wohnt, in jeder Geſellſchaft eine Rolle zu ſpielen, kapituliert leicht vor
der alten Kultur des anderen Kontinents und neigt dazu, ihre
Lands=
leute (auch ihren Mann) als roh, laut und ungebildet zu verſpotten,
um ſelbſt als Europäerin zu gelten, was ihr trotzdem nicht gelingt. An
dieſem Gegenſatz der Naturen und der Einſtellungen ſcheitert ſchließlich
die Ehe. Sam hat durch dieſes Auseinandergehen jeglichen Halt
ver=
loren und verſinkt in Grübelei über ſich ſelbſt, bis ſchließlich eine andere
Frau, auch eine Amerikanerin, ihm wieder ſeine Zuverſicht und einen
Halt zu geben vermag. — Es iſt intereſſant zu hören, wie der
Ameri=
kaner Europa auf ſeinen Reiſen durch Frankreich, Deutſchland, England
und Italien beurteilt. Lewis redet hier wie im „Babbit” und „Elmer
Gantry” mit wohltuender Offenheit ſowohl über ſeine Landsleute als
auch den Europäer, wie er der Amerikaner, ſie ſieht und verſteht. Es
iſt ein Buch, das uns dieſe Nation näher bringt und verſtehen lehrt
und in ſeiner lebhaften Schilderung nicht aus der Spannung kommen
läß
Dr. W.
Das Textbuch für die Oberammergauer Paſſionsſpiele 1930 iſt
ſo=
eben im Verlag Joſ. C. Huber, Dieſſen (vor München) erſchienen und
zum Preiſe von 1 Mark zu beziehen.
— Unter dem Leitwort „Nur aus Wolle” erſcheinen wiederum im
Vobach=Verlag zwei neue Hefte, die allen Frauen und Mädchen, welche
ihre freie Zeit der Handarbeit verſchrieben haben, neue Anregungen
ver=
mitteln. Vobachs Handarbeitshefte Nr. 141: „Nützlich ſtets — ſchnell
gehts”, mit einem großen Muſterbogen, Preis V5 Pfg., bringt Vorlagen
zum Nacharbeiten für Kannenhüllen, teils zum Häkeln und Sticken auf
Gitterflauſch, Eierwärmer und Eierkörbchen, Handtäſchchen mit
Reiß=
verſchluß, Blumenkunſt in Wolle, Glücks= und Schlenkerpuppen und viele
Kleinigkeiten mehr. — Vobachs Handarbeitshefte Nr. 142: „Für die
Kleinen bis zum 5. Jahre‟. Mit einem Schnittmuſterbogen. Preis 95
Pfg. Babykleidung und andere nützliche Kleinigkeiten für das
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kind, Geſchwiſterkleidung, Kleidung für die Straße, für das Haus und
für den Sport in leuchtenden Farben zum Stricken und Häkeln
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Kirchliche Trauung am Samstag, den 26. April, nachmittags
3 Uhr, in der Stadtkapelle, Darmſiadt.
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Zur gleichen Zeit begehen die Eheleute Adam
Glenz und ſeine Ehefrau Marie, geb. Heim, das
Feſi der
Silbernen Hochzeit.
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Statt Karten.
Für die vielen freundlichen Glückwünſche,
Geſchenke und Blumenſpenden anläßlich
unſerer Vermählung ſagen wir Allen
herzlichen Dank.
Ludwig Hirt und Frau
Barbara, geb. Squerwein.
*)
Am Sonntag, den 27. April feiern die
Eheleute Schreinermeiſter Friedrich
Wagner u. Frau Babette, geb. Holland,
Barkhausſtr. 10, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
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Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
ſage ich für die vielen Beweiſe liebevoller
Teilnahme bei dem Heimgang meiner lieben
Schweſter herzlichſien Oank.
Ottmar Steinhäuſer
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z. Zt. Eberſtadt, den 24. April 1930. (*
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Ang
Zeuerſchuß=Woche
vom 27. April bis 4. Mai 1930.
Arbeitsfolge.
„23. April, 10 Uhr, Schauübung der Freiw.
Sanitäts=
m Roten Kreuz, Darmſtadt, Ballonſchule. — Um 11
es Stadtorcheſters im Herrngarten.
m 98. April: Vortrag: Entſtehung von Bränden und
ng. (Branddirektor Winter.)
m 29. April: Vortrag: Verwendung des kleinen
Löſch=
ſtehungsbränden. (Branddirektor Winter.)
den 1. Mai: Vortrag: Hilfeleiſtung durch die techn.
uungsbaumeiſter Hilsdorf.)
g. Mai: Vortrag: Erſte Hilfeleiſtung bei
Brandver=
innenführer Kunz.
ge finden im Mozartſaal, Schulſtraße 8, abends
n 4. Mai, 10 Uhr: Sanitätsübung des Arbeiter=
Sama=
elben Hof, Alexanderſtraße Nr. 2.
ämtlicher Veranſtaltungen iſt frei für jedermann, und
höflichſt ein.
der Zreiwilligen Sanikäks=Haupkkolonne
vom Roten kreuz darmſtadk.
Deutſchen Feuerſchutzwoche, die in der Zeit vom 27.
jeßlich 4. Mai d. J. ſtattfindet, wird die Freiwillige
lone vom Roten Kreuz am Sonntag, dem N7. d. M.,
yr, eine Schauübung über die erſte Hilfe bei
Brand=
der folgender Plan zugrunde gelegt iſt:
am Ballonplatz iſt während des Unterrichts im Phyſik=
Exploſion entſtanden. Hierbei wurden der Lehrer
ſo=
verletzt. Nach Eintreffen der Feuerwehr wurden die
m brennenden Gebäude in den Hof befördert und von
ngetroffenen Sanitätswache in Empfang genommen.
je gleichfalls alarmierten Mitglieder der Kolonne auf
und beteiligen ſich bei den Hilfeleiſtungen. Während
dern gelang, unbeſchädigt ins Freie zu gelangen,
wur=
im Treppenhaus infolge Rauchvergiftung ohnmächtig.
urch die Feuerwehr ins Freie gebracht und ebenfalls
ölonne in Behandlung genommen und nach dem Kran=
— großer Saal im „Hanauer Hof”, Mauerſtraße)
den. Infolge größerer Ausdehnung des Feuers
nauer ein und begrub ſechs Feuerwehrleute. Dieſelben
Verletzungen, wurden durch ihre Kollegen befreit und
on Notverbänden ebenfalls nach dem Krankenhaus
den
ea und Uukrun) ſurden: am 15. April: der Lehrer Philipp Keil zu
eburg) zum Lehrer an der Volksſchule zu
Nieder=
urg) mit Wirkung vom 1. Juni 1930 ab; der Lehrer
Kailbach (Kreis Erbach) zum Lehrer an der
Volks=
i (Kreis Dieburg) mit Wirkung vom 6. April 1930 ab;
MMA—3 jie Studienräte Hermann Buß an der Realſchule in
kommiſſariſch an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium
in Friedberg, zum Studienrat an der Ernſt=
Lud=
alſchule) in Bad=Nauheim, Joſeph Grau an der
Offenbach zum Studienrat an der Oberrealſchule am
enbach, Karl Henkel an der Realſchule in
Wimp=
t an der Realſchule in Oppenheim, Wilhelm Kloos
ſdie
berrealſchule in Darmſtadt zum Studienrat an dem
Darmſtadt, Hans Krämer an der Aufbauſchule
rEi eit kommiſſariſch an der Schillerſchule (Lyzeum und
riedberg, zum Studienrat an dem Realgymnaſium in
Kreutzer an der Oberrealſchule in Bad=Nauheim
n der Schillerſchule (Lyzeum und Frauenſchule) in
öcharmann an der Realſchule in Ober=Ingelheim
an dem Realgymnaſium in Gießen, Philipp von
lufbauſchule in Alzey zum Studienrat an der
Han=
ainz, Dr. Otto Steiger an der Oberrealſchule in
n Studienrat an der Studienanſtalt in Gießen,
n der Realſchule in Vilbel zum Studienrat an der
Offenbach, Wilhelm Wiener an der Realſchule in
ſtudienrat an dem Realgymnaſium in Mainz. Dr.
ch an der Aufbauſchule in Bensheim zum
Studien=
aſchule (Studienanſtalt) in Darmſtadt, ſämtlich mit
April 1930 ab; Friedrich Ploch an der
Oberreal=
um Studienrat an der Oberrealſchule in Grünberg
Tage des Dienſtantritts ab; der Reallehrer Karl
ann an der Höheren Bürgerſchule in
Sprendlin=
zum Reallehrer an der Höheren Bürgerſchule in
ung vom 28. April 1930 ab; die Lehrerin Marie
=Auheim (Kreis Offenbach) zur Lehrerin an der
der=Saulheim (Kreis Oppenheim) mit Wirkung vom
am 19. April: der Lehrer Otto Philipp zu
s Schotten) zum Lehrer an der Volksſchule zu
Bel=
ßen) mit Wirkung vom 6. April 1930 ab.
beſtand verſetzt wurden: am 12. April die Lehrerin
zu Bürſtadt im Kreiſe Bensheim Eliſabeth Weyer
vom 1. Mai 1930 ab; am 14. April der Rektor an
Trebur im Kreiſe Groß=Gerau Konrad Acker auf
1. Mai 1930 ab; der Lehrer an der Volksſchule zu
eiſe Oppenheim Karl Kirn auf ſein Nachſuchen
b. — 12. April 1930: Auf Grund des §1 des
Ge=
rSgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
** Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg. Vermeſſungsſekretär Georg Michel zu
Fried=
ind mit Wirkung vom 1. Jun: 1930 an.
deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. Auf beſonderen
Lorſitzende der Darmſtädter Ortsgruppe des
Volks=
iegsgräberfürſorge, Nektor Germann in
Als=
mpertheim über die Aufgaben, die ſich der genannte
über die Arbeiten, die er ſeither in den fremden
Die Ausführungen, die überall tiefſten Eindruck
en durch 60 ſehr ſchöne Lichtbilder geſtützt. Der
Geſchäftsführer des Landesverbandes Heſſen des
che Kriegsgräberfürſorge, Verwaltungsinſpektor
gaben an allen genannten Plätzen vielen
Angehöri=
nen noch eingehend Auskunft in
Kriegsgräberange=
ſinden vorausſichtlich in den nächſten Wochen noch
Rſtaltungen in den verſchiedenſten Teilen unſeres
Berufsſchule II. Alle bei Beginn des Schuljahres
Herufsſchule II neu eintretenden Schüler und
armſtadt und Umgegend werden hiermit nochmals
lemacht, daß die Aufnahme, zu der das
Entlaſſungs=
beſuchten Schule mitzubringen iſt, am nächſten
rags 8 Uhr, im Schulhaus Karlſtraße 8 ſtattfindet.
Das Stadtorcheſter hat ſich in liebenswürdiger
dei der Eröffnung der Feuerſchutzwoche am Sonn=
J., vormittags von 11—12 Uhr, in dem
Herrn=
mir beſonders gewähltem Programm zu geben. Der
zert iſt frei für jedermann.
ſche Verein Darmſtadt macht ſeine Mitglieder noch=
I ſtattfindende Monatsverſammlung auf=
Abend wird Herr L. Hoff=Mannheim über die
Prechen. Herr Hoff hat es bis jetzt, unterſtützt
Tahrung, immer ausgezeichnet verſtanden, die ver=
Bebiete verſtändlich zu machen, ſo daß auch dies=
Eicher und anregender Abend zu erwarten iſt. Wir
ie Anzeige in der heutigen Nummer.
Darmſtädter Frühjahrs=Pferde= und Fohlenmarkt.
itadter Pferdemarkt am kommenden Montag,
20, wird wiederum eine ſehr große Beſchickung
eldungen ſehr zahlreich erfolgt ſind. Bedeutende
Son nah und fern werden mit ihrem Material
19 die Anmeldungen zur Prämiierung von Zucht=
„icher ausgefallen als in den Vorjahren. — Der
der bekannten Pferdemarkt=Lotterie hat ebenfalls
12 doch die Gewinnmöglichkeiten durch die
zahl=
iders gute. Der Hauptgewinn iſt ein Geſpann
1 Ein Pferd; ferner kommen mehrere Fohlen und
rrgegenſtände zur Verloſung. Die Loſe ſind in
Deſchäften und bei den Vertrauensmännern der
uer zu haben. — Zum Beſuch des Pferdemarktes
ingeladen.
Die neue Umſatzſteuer.
Von A. Freymuth, Senatspräſident am Kammergericht i. R.
(Nachdruck verboten.)
Durch verſchiedene Reichsgeſetze — alle vom 15. April 1930 — ſind
Aenderungen bei einer Reihe von Zöllen und Steuern eingeführt
wor=
den. Für die Allgemeinheit wohl am wichtigſten ſind die von dem
Geſetz angeordneten Abänderungen der Vorſchriften über die
Umſatzſteuer.
In einem Einzelpunkte iſt eine Ermäßigung der
Umſatz=
ſteuer eingetreten: Bisher waren Privatgelehrte, Künſtler,
Schrift=
ſteller, ferner Handlungsagenten und Makler von der Umſatzſteuer nur
inſofern befreit, als die ſteuerpflichtigen Umſätze im Jahr den Betrag
von 6000 RM. nicht überſtiegen. In Zukunft tritt die Umſatz”
er=
pflicht erſt dann ein, wenn der Umſatz 18000 RM. im Jahr überſteigt.
Dieſe Vergünſtigung trifft aber nur einen verhältnismäßig kleinen
Perſonenkreis. In allen übrigen Beziehungen iſt eine bedeutſame
Erhöhung der Umſatzſteuer eingetreten:
Zunächſt iſt, mit Wirkung vom 1. April 1930 ab, ganz allgemein
beſtimmt, daß die Umſatzſteuer, die bisher 0,75 v. H. betrug, auf 0,85
erhöht wird. Außerdem aber iſt eine Sonder=
Umſatzbeſteue=
rung für diejenigen Großbetriebe eingeführt worden —
eben=
falls bereits mit Wirkung vom 1. April 1930 ab —, die unmittelbar
an Selbſtverbraucher liefern. In dieſer Hinſicht beſtimmt das Geſetz
folgendes: Die Umſatzſteuer erhöht ſich auf 1,35 v. H. bei ſolchen
Unter=
nehmen, deren Geſamtumſatz einſchließlich des ſteuerfreien Umſatzes im
vorangegangenen Steuerabſchnitt eine Million RM. überſtiegen
hat. Man ſpricht hier vielfach von einer
Warenhausſteuer.
Dieſer Ausdruck iſt jedoch im Geſetz nicht enthalten. Auch trifft die
Steuer nicht lediglich die Warenhäuſer, ſondern alle
Großunterneh=
mungen, namentlich auch die großen Konſumgenoſſenſchaften.
Dieſer erhöhte Steuerſatz gilt bei ſolchen Unternehmen, die
über=
wiegend im Einzelhandel umſetzen, für den geſamten
ſteuer=
pflichtigen Umſatz; doch iſt vorgeſchrieben, daß der Umſatz der erſten
Million RM. lediglich der gewöhnlichen Umſatzſteuer (0,85) unterliegt,
ſo daß der erhöhte Satz (1,35) nur für den eine Million RM.
überſteigenden Teil des Geſamtumſatzes zu entrichten iſt. Bei
ſolchen Unternehmen, die nicht überwiegend im Einzelhandel umſetzen,
gilt der erhöhte Satz nur für die im Einzelhandel erfolgten
Um=
ſätze. Dieſe ſog. „kombinierten” Betriebe — die teilweiſe an
Wieder=
verkäufer, teilweiſe an unmittelbare Verbraucher abſetzen — haben alſo
für denjenigen Umſatz, der auf die Wiederverkäufer fällt, nur die
ge=
wöhnliche Umſatzſteuer von 0,85 v. H. zu entrichten, und nur für den
Umſatz im Einzelhandel die erhöhte Umſatzſteuer von 1,35 v. H.
Uebergangsvorſchriften. Die erhöhten Steuerſätze von
0,85 und 1,35 gelten wie erwähnt vom 1. April 1930 ab — jedoch nur
dann, wenn ſowohl die Vereinnahmung des Entgelts wie auch die
Leiſtung (alſo Umſatz und Kaufpreiszahlung) nach dem 31. März 1930
liegen. Iſt aus einem früher geſchloſſenen Vertrage nach
dem 31. März 1930 ſowohl zu leiſten wie auch das Entgelt zu
entrichten, ſo iſt — falls nicht Abweichendes vertraglich vereinbart iſt
der Leiſtungsempfänger verpflichtet, dem Vertragsgegner einen
Zu=
ſchlag zum Entgelt zu gewähren, der der Erhöhung der Umſatzſteuer
entſpricht. Der Preiszuſchlag bildet keinen Grund zur
Vertragsauf=
hebung.
Für den Ausfuhrhandel gilt der alte Satz (0,75) in gewiſſen Fällen
noch bis zum 30. Juni 1930.
Ueber den Begriff der
Einzelhandel=Umſätze
hat der Reichsfinanzminiſter auf Grund der im Geſetz ihm erteilten
Ermächtigung durch die Verordnung vom 15. April 1930 folgende
Vor=
ſchriften erlaſſen:
58. Tagung der Süddeutſchen Friſeur=Organiſakionen
am 15. bis 17. Juni 1930 in Darmſtadk.
Die in der Süddeutſchen Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſenen
Landesverbände von Bayern, Württemberg, Baden, Saar, Heſſen und
Naſſau halten im Rahmen der 600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt vom
15.—17. Juni ihre gemeinſame Tagung im Städtiſchen
Saal=
bau ab.
Mit dieſer Tagung ſind eine Reihe von Veranſtaltungen verbunden,
welche nicht nur allein das Intereſſe der Berufskreiſe, ſondern auch das
der Bevölkerung wachrufen dürften.
So findet am Sonntag, den 15. Juni, ein großes
Damenpreis=
friſieren ſtatt, an dem ſich hervorragende Berufskollegen aus ganz
Süddeutſchland beteiligen werden. Wertvolle Geld= und Ehrenpreiſe
winken den Siegern, ſo daß man mit Recht dieſem Wettbewerb eine
große Beachtung entgegenbringt.
Eine fachliche und eine gewerbliche Ausſtellung
werden die Leiſtungen des Friſeurhandwerks, ſowie der hierfür
arbei=
tenden Induſtrien zur Schau bringen, und damit zeigen, welchen großen
techniſchen Fortſchritten der Friſeurberuf in den letzten Jahren
unter=
worfen war.
Ferner finden am Sonntag die Generalverſammlungen
der Kranken=, Sterbe= und Altersverſorgungskaſſen, ſowie die
Fach=
lehrerkonferenz, verbunden mit fachlichen Vorträgen und
De=
monſtrationen, ſtatt, während am Montag, den 16. Juni, die Tagung
des Landesverbandes der Friſeure von Heſſen und Naſſau ſtattfindet,
und am Dienstag, den 17. Juni, die Süddeutſche Arbeitsgemeinſchaft
ihre Beratung abhält.
Die von der Friſeur=Innung zu Darmſtadt zu leiſtenden
Vorarbei=
ten ſind in vollem Gange, und iſt damit eine gute Gewähr für einen
erfolgreichen Verlauf dieſer Berufstagung gegeben.
Ein Vorverkauf von Eintrittskarten zu ermäßigtem Preiſe findet
ſchon in den nächſten Tagen ſtatt, ſo daß wohl mit einem zahlreichen
Beſuch, auch von auswärts, gerechnet werden kann.
Sdthien de
(5595a
unsere
8Schaufenster
Schiller-
Schulttis fäu0s platz 8
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Am Donnerstag ſtand ein 19jähriger Autoſchloſſergehilfe vor
dem Bezirksſchöffengericht. Er hatte am 10. März ein Motorrad aus
der Torhalle der Kaſerne in der Alexanderſtraße mitgenommen, und
war darauf ohne Führerſchein ſpäzierengefahren. Der Eigentümer des
Rades, ein Finanzamtsgehilfe, hat ihn einen Tag ſpäter in Seeheim
erwiſcht. Der Angeklagte iſt ſchon zweimal wegen Motorraddiebſtahls
vom Jugendgericht vorbeſtraft. Er erhielt Bewährungsfriſt bis 1932.
Der entſtandene Schaden iſt durch die Eltern des Angeklagten erſetzt
worden. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt vier Monate
Gefängnis; unzweifelhaft habe ſich der Angeklagte das Motorrad
rechtswidrig aneignen wollen. Das Gericht erkennt auf eine Strafe von
drei Monaten Gefängnis wegen Diebſtahls und wegen
Fah=
cens ohne Führerſchein. Der Diebſtahl wird im Verbrauch des Oeles
und Benzins geſehen.
Ein arbeitsloſer Taglöhner aus Viernheim war im November 1928
Beauftragter eines Vertreters eines Wochenblattes. Er ſammelte
Be=
ſtellungen ein und lieferte unter anderem eine mit der Unterſchrift eines
Kochgehilfen ab. Vier Mark Proviſion dafür hat er verbraucht. Der
Kochgehilfe beſtreitet, den Beſtellſchein unterſchrieben zu haben; er
habe dem Angeklagten auch nicht die Ermächtigung erteilt, für ihn zu
ſinterſchreiben. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung, in Tateinheit mit
Betrug, wird der Angeklagte zu zwei Wochen Gefängnis
ver=
urteilt.
— Volkshochſchule. Unſere nächſte Wanderung zur
Be=
obachtung der Vogelſtimmen findet am Sonntag, 27. April,
ſtatt. Treffpunkt 7 Uhr Woogstreppe, Darmſtraße. Teilnehmerkarten
zu 50 Pfg. in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule.
Umſatz im Einzelhandel liegt dann vor, wenn das
Unter=
nehmen an einen Abnehmer liefert, der die Gegenſtände weder zur
gewerblichen Veräußerung — ſei es bearbeitet oder nicht — noch zum
Verbrauch bei der gewerblichen Herſtellung anderer Gegenſtände oder
zur Bewirkung gewerblicher oder beruflicher Leiſtungen erwirbt: alſo
nur Umſätze an den „letzten Verbraucher” ſind „Einzelhandel=Umſätze‟.
Als Unternehmen, die überwiegend im Einzelhandel
umſetzen (vgl. oben), ſind ſolche anzuſehen, bei denen im vergangenen
Steuerabſchnitt mehr als 75 v. H. der Lieferungen Umſätze im
Einzelhandel umfaßt haben (alſo Umſätze nicht zum Wiederverkauf,
ſon=
dern an den „letzten Verbraucher”, vgl. das Vorſtehende).
Die der erhöhten Umſatzſteuer unterliegenden Unternehmen haben
in ihren geſetzlich vorgeſchriebenen Aufzeichnungen mit Wirkung vom
1. April 1930 ab die Entgelte nach den Umſätzen im Einzelhandel und
außerhalb des Einzelhandels zu trennen.
Vielfach iſt behauptet worden, daß die neue Großbetriebsſteuer eben
nur die großen, beſonders leiſtungsfähigen Betriebe treffe, dagegen für
den Mittelſtand und auch für die große Maſſe der Verbraucher nicht
von Erheblichkeit ſei, ja geradezu eine Steuer zu Gunſten des
Mittel=
ſtandes bedeute. Demgegenüber iſt aber namentlich auf die
Veröffent=
lichung hinzuweiſen, die kurz vor den entſcheidenden
Reichstagsver=
jandlungen durch den Reichsverband deutſcher
Konſum=
vereine in der Preſſe erfolgt iſt. Es heißt dort folgendermaßen:
„Rund drei Millionen im Reichsverband deutſcher Konſumvereine, Köln,
zuſammengeſchloſſene Verbraucher, Arbeiter, Angeſtellte und Beamte
und deren Angehörige, werden durch die beabſichtigte
Umſatzſteuer=
ſtaffelung in einem unerträglichen Maße um die Früchte ihres
genoſſen=
ſchaftlichen Zuſammenſchluſſes gebracht und zu einer nicht tragbaren
Verteuerung der Lebenshaltung verurteilt. Die Genoſſenſchaften der
Landwirtſchaft, und damit die Landwirte ſelbſt haben Millionenbeträge
vom Reiche erhalten. Die derzeitige Regierung iſt bereit, weitere
Millionen der Landwirtſchaft zu ſchenken; die Arbeitnehmerſchichten
da=
gegen ſollen zu einer Sonderſteuer herangezogen werden, die eine
einſeitige Belaſtung darſtellt und zu einer
Erdroffelung der Selbſthilfeeinrichtungen der Arbeitnehmerſchaft
führen muß. Gegen dieſes ſchreiende Unrecht, das als Verbrechen
am Volke bezeichnet werden muß, erheben wir allerſchärfſten Prokeſt.”
Ferner ſind in der Preſſe aus Kreiſen des mittleren und des
klei=
nen Einzelhandels Erklärungen veröffentlicht worden, in denen
fol=
gendes angeführt wird: Die Steuer treffe auch die große Anzahl von
Spezialgeſchäften, die mittleren Umfanges ſind und infolge ihrer
gan=
zen Einrichtung durchaus
Mittelſtands=Unternehmungen
zuzurechnen ſeien. Ein Umſatz von 1 oder 2 Millionen RM. ſtelle
durchaus nur den Umſatz mittlerer Einzelhandels=Firmen dar, alſo
zum großen Teil alteingeſeſſener Betriebe, die ſich in jahrzehntelanger
mühevoller Arbeit zu mittleren Unternehmungen aus ſich ſelbſt heraus
heraufgearbeitet haben; ſie ſeien — im Gegenſatz zu den Warenhaus=
Konzernen— nicht in der Lage, die neuen Laſten auf die Vorlieferanten
abzuwälzen. Da auch eine Erhöhung der Preiſe den Verbauchern
gegenüber nicht möglich ſei, bedeute dieſe Steuer eine gewaltige
Be=
laſtung der Einzelhandels=Betriebe, deren Unkoſten außerordentlich
ſteigen würden. Die Steuer, die, wie von ihren „Erfindern” immer
wieder geſagt werde, einen Schutz des Mittelſtandes darſtellen ſoll,
be=
deute tatſächlich eine
Steuer gegen ben Mittelſtand,
die kleineren und mittleren Spezialgeſchäfte. Die Neubelaſtung ſei
nicht erträglich, weitere Entlaſſungen von Angeſtellten, alſo
Ver=
mehrung der Arbeitsloſigkeit, würde unausbleibliche Folge ſein.
Berufung im Wormſer Unruhe=Prozeß.
Die wegen der Beteiligung an den Wormſer Januar=Unruhen
Ver=
urteilten haben durch ihre Verteidiger Berufung einlegen laſſen, ſo
daß alſo mit einer Verhandlung vor der Großen Strafkammer zu
rechnen iſt. Allerdings hoffen die Betroffenen, daß bis dahin die
er=
wartete große Amneſtie aus Anlaß der Befreiung des Rheinlandes
bereits in Kraft getreten ſein oder ſich bereits vorſorglich auswirken
wird. Von der Oberſtaatsanwaltſchaft iſt übrigens gegen
Rechts=
anwalt Steinſchneider=Frankfurt a. M. wegen ſeiner
wie=
derholten Behauptung, verſchiedene Wormſer Polizeibeamte hätten
Meineide geleiſtet, ein Offizialverfahren eingeleitet
wor=
den. Mit Ausnahme des Angeklagten Taraſchewski befinden ſich alle
Beſchuldigten auf freiem Fuße.
Heſſiſches Landeskheater.
25, April 19—22.30 Uhr
Der Roſenkavalier
2 21, T, Gr. 1, 2 u. 3
Preiſe 1.00—10.00 Mr. Keine Vorſtellung Samstag,
26. April 20—22.30 Uhr
Rivalen
L 23, R 13 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe1—
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 20—22.30 Uhr
Dreimal Offenbach
komiſche Opereiten von
Jaques Offenbach
K14 Zuſatzmiete XI
Bühnenvolksbund
Preiſe 1.50—7.50 Sonntag,
27. April 18—22 Uhr
Tannhäuſer
C 21
Preiſe 1.20—12.00 Mk. 14.30—17 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Heſſenlandmiete III 10
Preiſe 1.20—6 00 Mk.
19.30—22.30 Uhr
Die Kaſſette
Zuſatzmiete 1V 10
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Montag,
28. April 20—22 Uhr
3. Bolkskonzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 0.75—3.00 Mk. Keine Vorſtellung Dienstag,
29. April 19.30—22 Uhr
Rivalen
A 22
Preiſe 1—10 Mk. 19 30—22 Uihr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Operetten von
Jaques Offenbach,
K 14. Zuſatzmiete XII.
Bühnenvolksbund.
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Mittwoch,
30. April 19.30—22 Uhr
Die Bohéme
B 21
Preiſe 1.00—10,00 Mk. 20—22 Uhr
Einmaliges Gaſtſpiel
Eurt Götz mit Enſemble
Preiſe 1.20—7.20 Mk.
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Drittes
Volkskon=
zert im Landestheater. Unter Leitung von
Generalmuſik=
direktor Dr. Karl Böhm gelangt im dritten Volkskonzert am Montag,
den 28. April, im Großen Haus die Ouvertüre=Fantaſie „Romeo und
Julia” von Tſchaikowſki zur erſten Aufführung. Das Werk
ent=
ſtand mit den ſinfoniſchen Dichtungen „Sturm” und „Francesca da
Rimini” bereits in den Jahren 1867—1868. Es zeigt alle Vorzüge
ſei=
nes Schöpfers: blühend melodiſche Erfindungsgabe, den großen,
leiden=
ſchaftlichen Zug und eine blutvolle Rhythmik. Dvoraks herrliches
Bioloncello=Konzert, eines der ſchönſten Werke für dieſes Inſtrument,
vom Solovioloncelliſten des Landestheater=Orcheſters Hugo Andrege
geſpielt, und die H=Moll=Sinfonie von Borodin vervollſtändigen
die Vortragsfolge des letzten diesjährigen Volkskonzerts Borodins
zweite Sinfonie iſt neben den Werken der Klaſſiker und Romantiker
eine der am meiſten geſpielten Sinfonien.
Freitag, den 25. April 1930.
Seite 6
Die iehnenbe Kerstackl
Von Richard Böhlert, Deſſau.
*
In der Reihe der in Deutſchland gezüchteten Edelpelztiere nimmt
der Nerz eine ganz bedeutende Stellung ein.
Die große Bewegung für die Einführung der Edelpelztierzucht
fetzte vor knapp fünf Jahren mit der Zucht des Silberfuchſes ein. Zu
welcher Bedeutung dieſe Induſtrie in der kurzen Zeit ihres Beſtehens
gelangt iſt, erhellt daraus, daß die von deutſchen Farmern beſchickten
in= und ausländiſchen Ausſtellungen mit den denkbar beſten Erfolgen
abgeſchnitten haben, wodurch die deutſchen Farmer an die Spitze allen
europäiſchen Züchter getreten ſind. Die Silberfuchszucht ſtellt aber an
Ka=
pital und Gelände verhältnismäßig hohe Anforderungen, ſo daß es nur
wenigen Begüterten beſchieden iſt, ſich ihr zu widmen.
Bei der Suche nach einem Pelztier für die Allgemeinheit, reſp. für
die weniger Bemittelten, iſt man auf die Zucht des Nerzes, die keine
beſonderen Bedingungen an das Gelände ſtellt, gekommen. Die Zucht
iſt noch ganz jung, doch hat es deutſcher Züchterfleiß in relativ kurzer
Zeit auch hierin vermocht, ganz hervorragende Erfolge zu erzielen, ſo
daß zu hoffen iſt, daß dieſer neue Erwerbszweig recht bald weitere
Aus=
dehnung annimmt. Die deutſchen Stämme ſind ſchon derart gut
durch=
gezüchtet, daß auch das Ausland bereits ſeinen Bedarf in Deutſchland
deckt, ein Zeichen, daß die Zuchten auf geſunder Grundlage aufgebaut
And.
Die von Tag zu Tag ſich immer ſchwieriger geſtaltende
Wirtſchafts=
lage faſt aller deutſchen Induſtriezweige, die damit verbundene
Arbeits=
loſigkeit und die durch hohe Steuern und Reparationslaſten bedingte
Unmöglichkeit der Neubildung des durch die Inflation geſchwundenen
Kapitals zwingt uns in immer eindringlicherer Weiſe zur Erſchließung
neuer Erwerbsquellen. Hierzu eignet ſich in ganz hervorragendem Maße
die Edelpelztierzucht, und aus volkswirtſchaftlichen Gründen wie vom
Standpunkt der Exiſtenzmöglichkeit wäre es zu begrüßen, wenn mit
allen Mitteln an deren Einführung, beſonders der Nerztierzucht,
ge=
arbeitet würde. Da Deutſchland verhältnismäßig arm an
Edelpelz=
tieren iſt, iſt es auf beträchtliche Einfuhr von Edelpelzwerk angewieſen
Für Rauchwaren gehen jährlich viele Millionen ins Ausland, und dieſe
dem deutſchen Vaterlande in Zeiten ſchwerſter wirtſchaftlicher Not zu
erhalten, ſollte oberſtes Gebot ſein.
Beſondere Schwierigkeiten bietet die Nerzzucht keineswegs, ſie kann
auch nebenberuflich von Mitgliedern der Familie uſw. betrieben
wer=
den. Man hält den Nerz in kleinen Drahtgehegen, denen ſich an einer
Schmalſeite ein Niſtkaſten aus Holz anſchließt. Nerzfelle ſtehen recht hoch
im Preiſe, ſie werden je nach Qualität mit 80—120 Mk. und auch erheblich
höher gehandelt. Ein Nerzweibchen vermag bis zu 10 Junge zu werfen
durchſchnittlich etwa 5, ſo daß alſo mit einem ganz annehmbaren
Ver=
dienſt aus der Zucht gerechnet werden kann. Da aber nach
Zucht=
tieren ſtändige Nachfrage beſteht, wird für die nächſte Zeit ein Abſchlagen
zur Fellverwertung kaum in Frage kommen. Die anfallenden
Jung=
tiere können alſo anderen Intereſſenten als Zuchttiere verkauft werden
und erzielen auf dieſe Weiſe ein Mehrfaches des Fellerlöſes. In der
Gefangenſchaft erreicht der Nerz ein Alter von ungefähr 10 Jahren, und
bis zu dieſem Alter etwa ſind die Weibchen deckfähig, ſo daß alſo ein
Zuchtſtamm eine ganz beträchtliche Menge Nachwuchs zu produzieren
vermag.
Für gute Pflege und gute Behandlung dankt der Nerz oft durch
große Zutraulichkeit. Wer ſich mit Luſt und Liebe dieſem neuen
Er=
werbszweige widmet, ſei es haupt= oder nebenberuflich, kann unbedingt
mit lohnendem Gewinn rechnen. —
Weitere Auskunft erteilt der oben genannte Verfaſſer gerne.
Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen einen guten britiſchen Film, der viel ſpannende Momente in
ſeiner Handlung hat, wenngleich der Regie F. Richard Jones” ein
flot=
teres Tempo zu wünſchen wäre. In der Ruhe und Behabigkeit, in der
Bulldog Drummond ſeine Gruſeln machenden Abenteuer erlebt, prägt
ſich zwar England aus, aber die „Senſation” leidet darunter.
Umſo=
mehr, als die „Erläuterung” des Inhalts im Programm die
Span=
nungspointen vorher aufdeckt. Man weiß, wenn man das Programm
lieſt, wie die Sache ausgeht. Das iſt ein Fehler. Bei Filmen ähnlicher
Art ſollte die „Erläuterung” wegbleiben.
Gut in dieſer engliſchen Filmleiſtung iſt das gepflegte Spiel noch
mehr gepflegter Menſchen, in deren Mittelpunkt die ganz eigenartige
Schönheit Joan Bennetts ſteht, die die der Lilyan Daſhman
noch überſtrahlt, wenn beide auch ganz verſchiedene Schönheitstypen
verkörpern. Fabelhaft „echt engliſch” iſt Clauſe Alliſters Ben.
Auch die ſonſtigen Darſtellungsleiſtungen — Lawrence Grant,
Mon=
tagu Love uſw. — ſind ausgezeichnet, wenn auch überall, im
Gegen=
ſatz zu amerikaniſcher und ruſſiſcher Filmkunſt, der „Schauſpieler” ſich
immer verrät. Die Idee der Fabel iſt originell und wirkſam. —
Im Beiprogramm laufen gleich zwei Charlie Chaplins=
„Der Pilgrim” und „Feine Leute‟, Beides Filme Chaplins, die nicht
mehr ganz neu ſind, die aber in ihrer Art filmiſche Kulturdokumente
darſtellen. Beide zeigen neben der oft bewunderten, ganz eigenen
Komik Chaplins ſein einzig daſtehendes Talent mimiſchen und geſtiſchen
Ausdrucks. Wie er einen „Drink” mixt, dem Zuſchauer den Rücken
zuwendet und den Eindruck ſchüttelnden Schluchzens hervorruft, iſt
ebenſo fabelhaft wie ſeine ſtumme Erzählung von „David und Goliath”
— Und immer wieder muß man Chaplins originelle Ideen bewundern.
Er iſt unerſchöpflich in ſeinen Erfindungen und im Fabulieren. Zum
erſten Male tritt hier auch der elegant gekleidete, gepflegte Chaplin
auf.
*
Aufhebung der Gebühren auf der Hindenburgbrücke.
Die heſſen=naſſauiſchen und heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskam=
mern haben ſich erneut mit der Frage der Aufhebung der Gebühren
auf der Hindenburgbrücke befaßt und beſchloſſen, folgende
Erklä=
rung an die Reichsbahn und an die Regierungen Preußens und
Heſſens zu richten:
„Seit Jahren bemühen ſich die heſſen=naſſauiſchen und die heſſiſchen
Induſtrie= und Handelskammern um die Aufhebung der Gebühren auf
der Hindenburgbrücke. Seit Jahren ſind bereits Verhandlungen
zwi=
ſchen den beteiligten Regierungen Preußen und Heſſen und der
Reichs=
bahn im Gange, ohne daß bisher irgendwelche Fortſchritte erzielt
wor=
den wären. Neuerdings iſt bekannt geworden, daß die Reichsbahn ſich
mit der Abſicht trägt, den Eiſenbahnverkehr über die Hindenburgbrücke
durch Neueinlegung von Zügen zu verſtärken, wodurch praktiſch der
allgemeine Verkehr über die Hindenburgbrücke vollkommen lahmgelegt
würde. Es wäre unbedingt notwendig geweſen, wenn die Reichsbahn
durch vorherige Fühlungnahme mit den Intereſſenten verſucht hätte,
eine alle Kreiſe befriedigende Regelung des Verkehrs über die Brücke
herbeizuführen. Auch der Reichsbahn iſt hinlänglich bekannt, daß für
die Freigabe der Hindenburgbrücke für den allgemeinen Verkehr nicht
nur ein dringendes Bedürfnis der unmittelbar beteiligten Wirtſchafts
gebiete, ſondern darüber hinaus des geſamten Rheinlandes gegeben iſt.
Es mag noch einmal daran erinnert werden, daß bereits der
verſtor=
bene Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann die Gebührenerhebung für
die Benutzung der Hindenburgbrücke als einen unhaltbaren Zuſtand
bezeichnet hat und ſich perſönlich für die Aufhebung der Gebühren
ein=
ſetzen wollte.
Nunmehr, wo der Wegzug der Beſatzung bevorſteht und das
Rhein=
land erwarten kann, für die Opfer, die es im Geſamtintereſſe des
Reiches gebracht hat, eine Anerkennung zu erhalten, richten wir
noch=
mals den dringenden Appell an die beteiligten Regierungen wie an die
Reichsbahn, nunmehr endlich die bisherigen Schwierigkeiten zu
über=
winden und die Gebührenfreiheit für die Hindenburgbrücke herbeizu
führen, wie es von dem geſamten noch beſetzten Gebiete begrüßt würde.
— Petrusgemeinde. Männer=Vereinigung. Die nächſte
Monatsverſammlung am Donnerstag, dem 1. Mai, abends 8,15 Uhr,
im Gemeindehauſe, Eichwieſenſtraße 8, wird einen Vortrag des früheren
leitenden Arztes der Lungenheilſtätte in Winterkaſten, Herrn Dr. med.
Sell, bringen über das Thema: „Lehrreiches aus der
Erblichkeits=
wiſſenſchaft” (erläutert durch etwa 50 Lichtbilder). Wer die Veröffent
lichungen des Redners in den Tageszeitungen über geſundheitliche und
ärztliche Fragen geleſen hat, wird der Ueberzeugung ſein, daß er es
ver=
ſteht, auch ſchwierige wiſſenſchaftliche Angelegenheiten in
gemeinverſtänd=
licher Weiſe zu behandeln. Seine Ausführungen über einen
hochwer=
tigen, nicht bloß die wiſſenſchaftliche Welt, ſondern auch die
Allgemein=
heit angehenden Stoff werden deshalb für alle Zuhörer anregend und
wertvoll ſein. Außer den Mitgliedern der Männer=Vereinigung ſeien
alle erwachſenen Gemeindeglieder (Männer und Frauen) zu dieſem
Vor=
trag herzlich eingeladen. Auch Gäſte aus anderen Gemeinden ſind
will=
kommen. Jüngere Jugendliche ſind nicht eingeladen.
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Wir macſen
unſere Mitglieder noch einmal auf den heute abend in unſerem Heim,
Rheinſtraße 35, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Generalvertreters
Hohl über: „Die moderne Schreibmaſchine im modernen Bürobetrieb”
aufmerkſam. Dieſer Vortrag mit praktiſchen Vorführungen wird allen
Kollegen — unbeſchadet etwaiger Tätigkeit auf einem Spezialgebiet—
eine Menge Wiſſenswertes vermitteln. Wir erwarten einen zahlreichen
Beſuch.
— Die Welt der Gefangenen. Menſchen, die im Leben geſcheitert
ſind und ihr Leben hinter Gefängnismauern zubringen müſſen, ſollen
als nützliche Glieder der Menſchheit wieder der Freiheit zugeführt
wer=
den. Die Strafe ſoll heute etwas ganz anderes ſein als früher, denn
der Menſch ſoll nicht untergehen. Ueber dieſes hochwichtige Thema
wird der ausgezeichnete Juriſt Oberſtaatsanwalt Dr. May am 30. 4.
im oberen Saale der Krone ſprechen. Wer Herrn Dr. May kennt,
weiß, daß er etwas zu ſagen hat, was tiefen Wert beſitzt. Der Eintritt
zu dieſem Vortrag iſt frei. Alles Nähere wird noch in den Anzeigen
dieſer Zeitung bekanntgegeben.
— Unfall. In der Heinrichſtraße kam eine Frau auf der Treppe
zu Fall und brach das Bein. Sie wurde in das Krankenhaus verbracht:
Privakzimmer geſucht!
Vom 1. bis 10. Auguſt dieſes Jahres iſt Darmſtadt der Schauplatz
eines Weltereigniſſes. In dieſen Tagen finden die Weltmeiſterſchaften
der Studenten im Stadion der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Es werden
nach den zuletzt eingegangenen Meldungen ungefähr 7—800 ausländiſche
Studenten erwartet.
Die Augen der ganzen Welt ſind auf Darmſtadt gerichtet, beteiligen
ſich doch faſt alle Kulturſtaaten der Erde an dieſen Sportſpielen.
Nicht zuletzt hängt das Gelingen der Veranſtaltung davon ab, wie
die Teilnehmer unterkommen. Die Regelung iſt derart getroffen, daß
die der deutſchen Sprache nicht mächtigen Sportleute in Hotels und in
Privatpenſionen untergebracht werden, wobei zu berückſichtigen iſt, daß
die Bergſtraße bis Bensheim belegt wurde. Aber wohin mit den
deut=
ſchen Teilnehmern? Mit den „Schlachtenbummlern”? Mit den vielen,
vielen deutſchen Studenten, die Zeuge dieſer Wettkämpfe ſein wollen;
Die Beantwortung dieſer Frage kann nur
heißen: In Privatzimmer!
Auf die verſchiedenen Aufrufe, die an dieſer Stelle veröffentlicht
wurden, ſind eine ſehr große Anzahl von Privatzimmern
dankenswer=
terweiſe zur Verfügung geſtellt worden. Aber es reicht immer noch
nicht! Es werden noch mehr benötigt!
Die Bevölkerung Darmſtadts hat noch nie verſagt, wenn es galt,
eine wahrhaft große Sache ſelbſtlos zu unterſtützen. Deswegen ergeht
auch heute wieder die dringende Bitte an ſie, Privatzimmer für
Uebernachtungen zur Verfügung zu ſtellen. Es iſt keine Schande,
ſein Zimmer zur Verfügung zu ſtellen Alle Kreiſe der Bevölkerung
müſſen mithelfen, daß alle unſere Gäſte unterkommen können.
Die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt iſt auf Darmſtadt gerichtet!
Der Name Darmſtadts ſteht auf dem Spiel, wenn die Erwartungen
der Fremden enttäuſcht werden. Ob hoch, ob niedrig, jeder muß
mit=
helfen, damit das Unternehmen gut zu Ende geführt werden kann.
Gebt Privatzimmer! Es wird gewiß kein Luxus
ver=
langt, und unter dieſen außergewöhnlichen Umſtänden iſt auch ein
be=
ſcheidenes Zimmer genügend, wenn es bewohnbar und ſauber iſt.
Niemand darf ſich der dringenden Bitte verſchließen! Alle ſollen
mithelfen.
Sehr vielen Familien wird es außerdem angenehm ſein, wenn ſie
bei dieſer Gelegenheit eine willkommene Einnahme haben. Die Zimmer
werden, ſobald eine genaue Ueberſicht vorliegt, feſt gemietet, ſo daß der
Vermieter keinerlei Riſiko hat. Rechtzeitig wird ihm Nachricht gegeben,
wer und ob jemand kommt.
Selbſtverſtändlich werden auch Zimmer, die koſtenlos zur Verfügung
geſtellt werden, mit Dank angenommen, denn jeder Pfennig, der
ein=
geſpart werden kann, wird für andere, ſporttechniſche Dinge verwendet.
Aber es wäre unbillig, zu verlangen, daß in der heutigen ſchweren
Zeit von der Darmſtädter Bevölkerung ein Gaſt zehn Tage
unterge=
bracht wird, ohne daß man eine Vergütung zahlt.
Zum Schluß: Meldet Privatzimmer an! Es iſt dringen!
nötig! Alle, alle ſollen mithelfen, keiner darf zurückſtehen, damit es
nachher nicht draußen heißt: „Darmſtadt? Wir ſind nicht gut
unter=
gekommen! Da gehen wir nie wieder hin!” Ganz im Gegenteil müſſen
alle mit den beſten Eindrücken ſcheiden und ſich gerne der Darmſtädter
Tage als Freunde unſerer Stadt erinnern.
Meldet Privatzimmer an! Mit und ohne Telephon!
Täglich von 9—12½ Uhr im Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer 70.
Je Mondes Ihr Magr.
Amdg mötiget
(II.Dr.5070) A TAAVoTV .
— Promenaden=Konzert. Das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters W. Schlupp veranſtaltet am Freitag, den 25. April,
von 5—6 Uhr, ein Promenaden=Konzert am Theaterplatz.
Pro=
grammfolge: 1. Graf von Spee=Marſch von Kramer; 2. Ouvertüre zur
Oper „Das Nachtlager in Granada” von Kreutzer; 3. „Herbſtweiſen”
Walzer von Waldteufel; 4. Große Fantaſie aus der Oper „Carmen”
von Bizet; 5. Potpourri aus der Operette „Schwarzwaldmädel”, von
Jeſſel; 6. „Einig und ſtark”, Marſch von Friedemann.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche Sitzung
am Samstag, den 26. April, vorm. 9.15 Uhr: Klage gegen die
Stadt Worms wegen Erhebung einer Bierſteuer.
Tageskalender für Freitag, den 25. April 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, D 21, 19 Uhr: „Der
Roſenkavalier” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
— Or
pheum, 20,15 Uhr: „Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt”
Konzert
Schloßkeller, Theater=Reſtaurant. Spaniſche
Bodega.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia=
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 25. April: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min.
Samstag, den 26. April: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen.
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 8 Uhr 25 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 26. April: Vorabend 7 Uhr 00 Min — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang 8 Uhr 25 Min,
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 7 Uhr 15 Min.
Maariw mit Nacht.
Montag und Dienstag, den 28. und 29. April: Rauſch
Chau=
deſch Jjar.
Aus Heſſen.
Straßenbericht
für die Woche vom 27. April bis 3. M bs
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobi /B.
Hauptdurchgangsſtraßen in Fi.
Hiltersklingen nach der Marbach, Km. 56,8—5 h
geſperrt. Umleitung: Unteroſtern — Ober=Moſſau
Olfen.
Sonſtige Straßen in He
Hainſtadt—Seligenſtadt, Km. 18,0—22,64, vom
ſperrt. Umleitung: Tannenmühle—Froſchhauſen.
Lorſch—Kleinhauſen, Km. 0,7—2,7, vom 14. 4.
leitung: Forſthaus Jägersburg.
Frankfurt a. M.—Dietzenbach, zwiſchen Graven
von Km. 2,2—7,6 vom 18. 4. bis 7. 6. geſperrt.
Waldhof.
Arheilgen nach Schloß Kranichſtein vom Bah
bis zum Eckardtswieſenweg vom 14. 4. bis 8. 5. ſamd
it
Egu
über die Provinzialſtraße (genannt Dreiſchläger
mauer.
Ortsdurchfahrt Wahlheim vom 15. 4. bis 15. 6. her
Von und nach Freimersheim über die Pariſerſtraß
Badenheim-Pfaffenſchwabenheim wegen Neu
/He=
den Karlebach vom 22. 4. auf 6 Wochen geſperrt. Teih
Provinzialſtraße nach Genſingen.
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinze
Heuchelheim) vom 27. 2. bis auf weiteres geſper; ſand
heim a. Bieber.
Wieſeck—Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck)
weiteres geſperrt. Umleitung: innerhalb Wieſecks E
die Rabenauerſtraße.
Ortsdurchfahrt Vonhauſen vom 6. 3. bis auf Fre
leitung: Büdingen.
Ortsdurchfahrten Hitzkirchen in den Straßenzi
kirchen—Hettersroth-Birſtein—Illnhauſen bzw. KI
Neuenſchmitten vom 6. März bis auf weiteres
Nieder=Seemen-Bögeſäß—Höfen—Hettersroth —
ſchmitten und umgekehrt.
J. Griesheim, 24. April. Am Montag, 28. Ap / 3.
neue Schuljahr und auch der Unterricht für die Cexin)
der Pflicht=Fortbildungsſchule. Der Unterricht i 9 zme
ſchule findet im neuen Schuljahr wie folgt ſtatt: ſahns
Allgemeine Klaſſe. Dienstags: Klaſſe 1a. Die A gauk
3. Jahres, Klaſſe 2, alle gewerblichen Schüler de
wochs: Die Landwirte. Donnerstags: Klaſſe 1b: Ter,
und Schreiner des 3. Jahres, desgleichen Zimmerlei 45/
2. Jahres. Freitags Klaſſe 1e: Maurer des 2. Je
nicht genannten Berufe des 2. und 3. Jahres. 2.
Klaſſe 1a und 2a. Dienstags Klaſſe 1b und 3a, wo
Donnerstags Klaſſe 3b, Freitags Klaſſe 1c und 2c.
Knaben beginnt um 7 Uhr, der Mädchen um he
Montag beginnen die Mädchen um halb 10 Uhr. fe
gruppe des Odenwaldklubs unternimmt am näch
4. Wanderung nach Heppenheim—Starkenburg—
fahrt 7.17 Uhr mit der Straßenbahn. — Am Sam
abends 8,30 Uhr, findet im Gaſthaus „Zur Traube
Generalverſammlung der Volksbank ſtatt. — Die
führung der Muttertiere zum Sprung im Faſelſtall
meiſterei mit ſofortiger Wirkung wie folgt feſtgeſetz
von 7 bis 9 Uhr, nachmittags von 12 bis 2 Uhr
Der Faſelhalter hat Anweiſung erhalten, die feſtg
einzuhalten.
Aa. Eberſtadt, 24. April. Ueberreichun
briefe. Seitens des Geſellenprüfungsausſchuſſes
eins findet am kommenden Sonntag, den 27. Apri
im Saale des „Darmſtädter Hofes” die feierliche 1
ſellenbriefe ſtatt. — Die Evangeliſche Kirchengemein
Samstagabend in der Kirche eine wichtige Sitzung
Frage des Gemeindehauſes beraten werden ſoll.
— Nieder=Ramſtadt=Traiſa, 24. April. „Die (
im nationalen Leben unſeres Volk
Thema ſpricht am Donnerstag, den 8. Mai, abends
haus „Zum goldenen Löwen” zu Nieder=Ramſtadt
bach=Frankfurt a. M. vom Deutſchnationalen Handl
— Die Gewerkſchaften gewinnen in Deutſchland vor
gende Bedeutung; ihr Einfluß auf die politiſchen
ſchicke unſeres Volkes iſt größer als allgemein bekat
die verſchiedenen deutſchen Gewerkſchaften in ihrer
nicht einheitlich. Insbeſondere unterſcheiden ſich di
Gewerkſchaften weſentlich von den ſozialdemokra
freien Gewerkſchaften. Insbeſondere iſt die Stellun
zu der Frage der Kapitalbildung und zum inneren
als Folge der Youngplangeſetze ſeit Monaten die de
beherrſcht, von Bedeutung. — Der Redner wird zu
Fragen der Gewerkſchaftspolitik Stellung nehmen.
G. Ober=Ramſtadt, 24. April. Turnverei
tag, den 26. April, abends 8,30 Uhr, hält der Turnt
Gaſtwirt K. Diehl („Zum Adler”) eine Monatst
welcher nach Erledigung anderer geſchäftlicher An
Lehrer Adelberger hier einen Vortrag über die
Ramſtadts halten wird. Zahlreicher Beſuch der Mitg
gend erwünſcht.
f. Roßdorf, 24. April. Kriegsgräberfü
gebnis der Sammlung in unſerer Gemeinde betrug
als gut zu bezeichnen. — Obſt= und Garten
Freitag, den 25. d. M., abends 8½ Uhr, hält der
bauverein einen Lichtbildervortrag über die vorjäh
bauausſtellung „Die Gruga” in Eſſen im Saale Sch
außer Mitgliedern auch Gäſte freien Eintritt haben.
— Hirſchhorn, 24. April. Waſſerſtand d
23. April: 1,72 Meter; am 24. April: 1,63 Meter.
— Gernsheim, 24. April. Waſſerſtand
23. April: 1,47 Meter; am 24. April: 1,35 Meter.
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ſehr
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üichte
Aales
Durs
Rheinheſſen.
* Mainz, 24. April. Chronik. Der aus
Flugzeugführer Degner, der am 4. April bei dem
Idſtein im Taunus ſchwer verletzt worden war, iſt
Wiesbaden nach einer Heilanſtalt in Frankfurt a. M.
da er durch die Kopfverletzung geiſteskrank geworden
nach ärztlichen Gutachten Hoffnung auf Heilung. —
kuriſt aus Mainz machte am Mittwoch vormittag an
heimer Auſpitze ſeinem Leben durch einen Sprung
Ende. Eine Stunde ſpäter wurde die Leiche gelal
Friedhof gebracht. Wirtſchaftliche Schwierigkeiten ſ0
der Verzweiflungstat ſein. — Nachdem vor kurzem 9.
gen durch die Straßenbahn in Bonn durch Einführ
freien Stromabnehmern beſeitigt worden ſind, hak
Straßenbahnverwaltung in Mainz ihre Triebwaßel
verſehen und die früher verurſachten erheblichen Sit
funkempfanges ſind ſeitdem ſtark gemildert.
— Worms, 24. April. Mit dem Luftgew
ausgeſchoſſen. Ein Mädchen hatte Brot zu
bracht und befand ſich die Treppe hinab auf dem bel
jähriger Junge des Kunden ſpielte gerade mit einem
ab und die Kugel traf das Mädchen ins Auge. Troßz
Behandlung iſt die Sehkraft des Auges verloren.
Wafferſtands=Nachrichten vom 24. April. R.
1,68, Kehl 3,06, Maxau 4,96, Mannheim 4,14, Mainä
Caub 3,18, Köln 3,39 Meter. — Main; Schweinit!
2,15, Lohr 2,39, Steinheim 2,77, Frankfurt 2/44, R9
1,48; dito Waſſertiefe 3,54, Fahrtiefe 2,30 Meter.
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 24. April. Dr. Otto Liebma
tor der Univerſität Gießen. Der Heraus
ſchen Juriſtenzeitung”, Dr. jur. h. c. Otto Lielſn”
vo
Mainzer, wurde anläßlich ſeines 65. Geburtstages
ſchen Fakultät der heſſiſchen Landesuniverſität Gieß
h. c. ernannt.
„ſrebungen der Aegypter, ſtatt der ihrem Lande von den
ährten Scheinunabhängigkeit die tatſächliche Freiheit
r
Hen Joch zu erringen, laſſen einen Blick auf die Geſchichte
es im 19. Jahrhundert angezeigt erſcheinen, auf die
Ereig=
die Aegypten unter engliſche Herrſchaft kam. Ende des
nderts war Aegypten eine der Türkei tributpflichtige Pro=
Waſcha in ſtarker Abhängigkeit von den 14 Mameluckenbeis
von den Befehlshabern der Miliz, die zugleich Beſitzer der
eien waren. In erſte enge Berührung mit Weſteuropa
d. als General Bonaparte den Entſchluß faßte, von Aegyp=
Herrſchaft der Engländer in Indien zu erſchüttern. Im
rließ die franzöſiſche Flotte mit 20 000 Mann auf 300
fen Toulon, nahm unterwegs Malta ohne Schwertſtreich
m 1. Juli, nachdem es gelungen war, die engliſche Florte
or Alexandria. Die Truppen landeten und nahmen die
zem Kampf. Bonaparte trat nun den Marſch ins Innere
Mamelucken in der Schlacht bei den Pyramiden und zog
Obwohl der engliſche Admiral Nelſon inzwiſchen die
lotte bei Abukir angegriffen und vernichtet, das Heer ulſo
abgeſchnitten hatte, rückten Teile desſelben unter Gene=
Oberägypten vor und eroberten dieſes, während
Bona=
ifſtand in Kairo blutig niederſchlug. Sodann rückte er
19 den Türken entgegen, die ſich in Syrien ſammelten
in ihre Provinz, denn das war Aegypten doch, zu
wurde von den Franzoſen erſtürmt, aber die kleine
5t. Jean d’Acre (das alte Akkon) hält, unterſtützt durch
e unter Sidney Smith, den Angreifer volle zwei Monate
fſtand in Aegypten und die Landung türkiſcher Truppen
rng Bonaparte zur Umkehr. Er ſchlug die gelandeten
zukir und reiſte heimlich nach Frankreich ab. Den
Ober=
s Heer übernahm der Elſäſſer Kleber. Dieſer ſchlug den
ßweſir, wurde aber dann am 14. Juni 1800 ermordet.
er Menou, von gelandeten Engländern und den aus
r anrückenden Türken wiederholt geſchlagen, mußte
kapi=
franzöſiſche Heer räumte 1801 Aegypten und wurde
Schiffen nach Frankreich gebracht.
in folgenden Wirren gelang es Mehemed Ali, einem
khändler aus Kavala in Mazedonien, der als
Befehls=
egulären Arnauten= (d. h. Albaneſen=) Truppe nach
Aegyp=
war, die Herrſchaft an ſich zu reißen. 1805 beſtätigte ihn
Paſcha. Er ſtellte Ruhe und Ordnung im Lande her,
Mameluckenbeis, indem er ſie 1811 zu einem Gaſtmahl
zi mit ihrem über 500 Köpfe ſtarken Gefolge meuchlings
Sodann ſchritt er zur Schaffung eines nach europäiſchen
hauptſächlich durch franzöſiſche Offiziere ausgebildeten
ner ebenſolchen Flotte. Durch umfangreiche
Straßen=
nalbauten ſchuf er viel Gutes für das Land, aber trotz=
Herrſchaft für das Volk ungeheuer drückend. Abgeſehen
Slos durchgeführten Aushebung für das Heer laſtete auf
lahs ein maßloſer Steuerdruck. Die Bauern mußten
der Paſcha befahl, beſonders Baumwolle und Indigo,
Monopol der Regierung war. Immerhin vergrößerte
ingebauten Landes von 2½ auf 6½ Millionen Morgen.
aller Art wurden gegründet und unter Heranziehung
verſammlung 1829 die Verwaltung reformiert. Nach
je Macht Aegyptens bedeutend. 1811 mußte die Pforte
gegen die Wahabiten zu Hilfe rufen, die Mekka und
ten; alſo eine Lage, die der gegenwärtigen in manchem
ned Alis Stiefſohn, Ibrahim Paſcha, vertrieb die
Waha=
rte bis 1816 große Teile Weſtarabiens mit den heiligen
22 machte dann Ibrahim die Länder am oberen Nil,
und Kordofan, tributpflichtig, alſo einen großen Teil
n England und Aegypten ſtrittigen Gebiets, und
grün=
ſtadt des Sudan die Stadt Khartum. Im griechiſchen
das europäiſch geſchulte Aegypterheer (die Türkei beſaß
nſolches) zu Hilfe geholt. 1824 verheerten die Aegypter
dſeten ſie bei Navarino und eroberten vereint mit den
denmütig verteidigte Miſſolunghi, wobei auch der
be=
für Griechenlands Freiheit, Lord Byron, ſeinen Tod
ete Ibrahim Paſcha abermals auf der Halbinſel Morea
es), aber im Oktober 1827 wurde die mit der türkiſchen
tiſche Flotte bei Navarino von den vereinigten
Ge=
ngländer, Franzoſen und Ruſſen völlig vernichtet. Als
die Hilfe gegen die Griechen erhielt Mehemed Ali die
von Kreta. Er war aber damit nicht zufrieden und
keiten mit dem Paſcha von Syrien dazu, 1831 in dieſe
illen. Ibrahim Paſcha erobert ganz Syrien, dringt in
chlägt die Türken bei Konia und bedroht Konſtantinopel.
Mächte intervenierten nun, und Mehemed Ali mußte
von Kutahia 1833 mit dem erblichen Beſitz Aegyptens
länglichen Syriens begnügen. 1839 kam es zu einem
ſchen Aegypten und der Pforte. Ibrahim Paſcha ſiegte
tphrat, in welcher Schlacht übrigens auf türkiſcher Seite
ſche Generalſtabshauptmann Moltke mitfocht. Die tür=
0 zu den Aegyptern über: die Lage der Türkei ſchien
ſchloſſen England, Rußland, Preußen und Oeſterreich
upelallianz zugunſten des Sultans. Frankreich (
Mini=
ſte Mehemed Ali zu ſchützen, die Gefahr eines
euro=
war ſehr nahe, in Frankreich loderte hell der
Volks=
ie die Stimmung in Deutſchland war, erhellt am beſten
daß damals Nikolaus Becker ſein Lied ſang: „Sie
haben, den freien deutſchen Rhein”, daß damals
„Wacht am Rhein” entſtand, daß damals Herwegh
ed dichtete und Hoffman von Fallersleben ſein
Deutſch=
jetzige Nationalhymne. Eine engliſch=türkiſch=
öſter=
bombardierte die ſyriſchen Häfen und legte ſich vor
rs wurde eingeſchüchtert und ließ Mehemed Ali im
lußte auf Syrien und Kreta verzichten, behielt aber
Aegypten einſchließlich des Sudan als erbliches Lehen unter Oberhoheit
der Türkei, der er einen jährlichen Tribut zu entrichten hatte. In
ſeinen letzten Lebensjahren widmete ſich Mehemed Ali ganz dem
wirt=
ſchaftlichen Ausbau ſeines Landes, beſonders beſchäftigte er ſich auch
mit dem Gedanken eines Kanalbaues über die Landenge von Suez.
Schließlich zeigte Mehemed Ali Erſcheinungen von Geiſtesſtörungen,
o daß 1848 Ibrahim Paſcha die Regierung für ihn übernahm. Dieſer
ſtarb aber ſchon nach wenigen Monaten noch vor ſeinem Stiefvater,
der ihm erſt 1849 im Tode folgte. Sein Nachfolger Abbas Paſcha
führte weſentliche Milderungen in dem bisherigen Bedrückungsſyſtem
ein, indem er die Monopole abſchaffte und die Pächter vor den
will=
kürlichen Erpreſſungen der Grundherren ſchützte. Im Krimkrieg
unter=
ſtützte er ſeinen Lehnsherrn, den Sultan, wirkſam mit Truppen,
Schif=
fen und Getreidelieferungen. Nach ſeinem plötzlichen Tode folgte ihm
1854 Said Paſcha, der durch Freigabe des Baumwoll= und
Getreide=
handels und Verbot des Sklavenhandels ſich als edeldenkender Herrſcher
zeigte, aber durch grenzenloſe Bauluſt, koſtſpielige Europareiſen und
zu große Freigebigkeit die erſchütterten Finanzen noch mehr zerrüttete.
Das Suezkanalprojekt förderte er eifrig trotz Widerſtands ſeitens
Eng=
lands und der Türkei. 1854 wurde auch die erſte Eiſenbahn in
Aegyp=
ten gebaut.
Ihm folgte 1863 Jsmael Paſcha, ein Sohn Ibrahim Paſchas. Dieſer
rief in den Streitigkeiten mit der Pforte wegen des Suezkanals
Napo=
leon III. als Schiedsrichter an, der einerſeits den Forderungen der
Türkei gerecht wurde, andererſeits Aegypten gegen Uebergriffe der
Kanalgeſellſchaft ſchützte. Er ſicherte ſo den Fortgang des Kanalbaues,
belaſtete aber dabei das Land mit ungeheuren Geldopfern. Mit
weite=
ren großen Opfern erlangte Ismael 1867 von der Türkei eine
Rang=
erhöhung, indem er ſtatt des Titels Wali, d. h. Staathalter, nunmehr
den Titel Chedive, d. h. Vizekönig, annahm. Als er aber
Unabhängig=
keitsgelüſte zeigte, erzwang die Pforte von ihm Auslieferung der
Panzerſchiffe, Verminderung des Heeres auf 30000 Mann und das
Verſprechen, keine neuen Steuern ohne Genehmigung der Pforte
aus=
zuſchreiben ſowie keine ſelbſtändigen Vertretungen im Ausland zu
halten. Kurz darnach aber gelang es ihm, durch Geldopfer vom
Sul=
tan wieder erhebliche Freiheiten, wie Unabhängigkeit der Verwaltung,
das Recht der Vertretung im Ausland, des Abſchluſſes von Anleihen,
der Münzprägung uſw., zu erlangen. Im November 1869 wurde der
Suezkanal mit großem Gepränge feierlich eröffnet. 1872 wurde der
nördliche Teil von Abeſſinien erobert, 1874 die Beſitzungen im Sudan
durch Eroberung des Sultanats Darfur erweitert, darauf einige
Somali=
ſtädte und das Land Harrar beſetzt. 1875 gelang es auch, die
Konſular=
gerichtsbarkeit der europäiſchen Mächte durch Einführung gemiſchter
Gerichtshöfe für die Streitigkeiten zwiſchen Europäern und Aegyptern
zu erſetzen, ein Erfolg, deſſen ſich z. B. die Türkei erſt nach d—
Welt=
krieg erfreuen durfte. So ſah äußerlich alles ſehr glänzend aus, aber
die Kehrſeite der Sache war ein ungeheures Defizit in der
Finanzver=
waltung. England benutzte dieſe Lage ſehr geſchickt, indem es 1875
die im Beſitz des Chedive befindlichen Suezkanal=Aktien für 4 Millionen
Pfund Sterling an ſich brachte. Dazu kam noch eine fürchterliche
Niederlage in Abeſſinien, indem zwei gegen dieſes Land 1875
ent=
ſandte Expeditionskorps vernichtend geſchlagen und eine 1876 von
Maſſaua aufbrechende Entſatzarmee von 20000 Mann faſt völlig
auf=
gerieben wurde. Im ruſſiſch=türkiſchen Kriege 1877/78 ſchickte Ismael
Paſcha, ſeinen Vaſallenpflichten getreu, 6000 Mann unter ſeinem Sohne
Haſſan Paſcha der Türkei zu Hilfe, die aber nur wenig leiſteten. Die
Finanznot wuchs, die Steuern wurden doppelt erhoben, die Beamten
und Lieferanten nicht bezahlt, ein Engländer und ein Franzoſe ins
Miniſterium berufen, aber alles half nichts.
Schließlich wurde Jsmael 1879 auf Betreiben der Weſtmächte vom
Sultan abgeſetzt und ſein Sohn Mehemed Tewfik Paſcha zum
Nach=
folger ernannt. Ein franzöſiſcher und ein engliſcher Finanzkommiſſar
wurden zur Regelung der Finanzen beſtellt. Da zu ihren Maßregeln
auch die Entlaſſung vieler Offiziere ohne Auszahlung ihres
rückſtän=
digen Soldes gehörte, gelang es dem Führer der Militärpartei, Arab=
Paſcha, einen Aufſtand anzuzetteln mit dem Ziel der Abſchaffung der
Finanzkontrolle und der Beſeitigung der europäiſchen Beamten. In
Alexandria kam es zu blutigen Exzeſſen des Pöbels gegen die
Frem=
den. Darauf bombardierte am 11. Juli 1882 eine engliſche Flotte dieſe
Stadt und beſetzte die Forts. Die erbitterte Bevölkerung richtete ein
furchtbares Blutbad unter den Europäern an und ſteckte ihre Häuſer
in Brand. England ſchickte nun ein Landheer unter Lord Wolſeley
nach Aegypten, das zunächſt Alexandria beſetzte und dann Arabi Paſchas
Truppen am 13. November 1882 bei Tell el Kebir vollkommen
vernich=
tete. Die Empörer wurden verbannt, der Chedive wieder eingeſetzt,
aber die engliſchen Truppen haben ſeitdem das Land nicht wieder
ge=
räumt, engliſche Beamte übernahmen die wichtigſten Stellen der
Ver=
waltung, das ägyptiſche Heer wurde in der Weiſe reorganiſiert, daß alle
Offiziere vom Stabsoffizier aufwärts Engländer waren.
Im Sudan hatten die Aegypter ihre Herrſchaft nilaufwärts bis
zum Albertſee ausgedehnt. Die Bevölkerung wurde von den ägyptiſchen
Beamten in wüſter Weiſe ausgeſogen. Als nun das Verbot des
Sklavenhandels eine ergiebige Einnahmequelle der einflußreichen
Händ=
ler bedrohte, ſtieg die Unzufriedenheit aufs höchſte. 1881 entfaltete
Mehemed Achmed die Fahne des Aufruhrs. Er gab ſich für den Mahdi
(d. h. den wiedererſchienenen Propheten) aus, predigte eine Art
Kom=
munismus und ſammelte eine immer größere Zahl Anhänger um
ſich. Kleinere Truppenteile, die gegen ihn geſchickt wurden, wurden
gefchlagen vder gingen zu ihm über. Im November 1883 wurde eine
große Truppenmacht unter dem Engländer Hicks Paſcha bei Kaſchail in
Kordofan vollſtändig aufgerieben. 1884 eroberte der Mahdi dann
Darfur, deſſen Gouverneur, der Oeſterrei er Slatin Paſcha, gefangen
wurde, dann Bahr el Gaſhal und ſchritt ſodann zur Belagerung
Khar=
tums. Ein engliſches Hilfsheer unter Wolſeley, das zum Entſatz
heranrückte, kam zu ſpät. Im Januar 1885 fiel Khartum, und der
engliſche General Gordon, der zur Wiederherſtellung der Ordnung
dorthin entſandt worden war, wurde ermordet. Das Gebiet bis zum
Roten Meere wurde von den Mahdiſten genommen, nur in der Hafen=
ſtadt Suakin hielten ſich die Anglo=Aegypter, teilweiſe unter ſehr
har=
ten Kämpfen, wie beſonders im Jahre 1888. Am Nil drangen die
wil=
den Horden bis gegen Wadi Halfa vor. Nur im äußerſten Süden des
Sudan, in der Aequatorialprovinz, hielt ſich der Deutſche Emin Paſcha
noch, mußte aber auch den größten Teil ſeiner Provinz räumen und
war ſchließlich nicht mehr imſtande, den Aufſtandsgelüſten ſeiner
eigenen Offiziere wirkſam Halt zu gebieten. 1889 räumte er dann den
Reſt ſeiner Provinz und marſchierte mit Stanley, der ihm angeblich
Hilfe bringen wollte, nach Oſtafrika ab. So waren alle Eroberungen
im Sudan wieder verlorengegangen und ein gewaltiges Gebiet der
Barbarei überliefert und jedem Einfluß der Ziviliſation verſchloſſen.
Erſt über 10 Jahre nach dem Fall Khartums ſchritt man zur
Wieder=
eroberung des Sudan. 1896 wurde die Provinz Dongola wieder
ge=
nommen, und 1898 konnte die engliſch=ägyptiſche Armee unter General
Kitchener nach peinlich genauen, jahrelangen Vorbereitungen, wie
um=
fangreichen Eiſenbahnbauten, den Hauptſchlag führen. In der Schlacht
an der Atbara am 8. Mai 1898 wurde der Nachfolger des Mahdi, der
Chalifa Abdullahi, geſchlagen, darauf bis gegen die Hauptſtadt des
Mah=
diſtenreiches, Omm Derman (Khartum gegenüber), vorgerückt und dort
in furchtbar blutiger Entſcheidungsſchlacht das Heer des Kalifen am
2. September 1898 völlig vernichtet.
So war der Sudan wieder erobert, dem Namen nach für Aegpbten,
in der Tat natürlich für England. Englands Einfluß in Aegypten
nahm auch immer mehr zu, der engliſche Oberkommiſſar war der
tat=
ſächliche Herrſcher des Landes, die ganze Wirtſchaft wurde lediglich
auf Baumwollbau eingeſtellt, das reiche Aegypten, im Altertum die
Kornkammer Roms, muß noch Getreide einführen, und die Bevölkerung
muß in Wahrheit nur für Englands Gewinn fronen. Auch daß im
Verlauf ſeiner Weltkriegspolitik England das Land unabhängig von
der Türkei machte und ihm angeblich Selbſtändigkeit gab, änderte an
dieſen Tatſachen nichts und wird auch vorausſichtlich trotz Völkerbund
und Freiheit der kleinen Nationen und trotz der ſchönen Geſte, die die
jetzige engliſche Regierung den Aegyptern machte, nichts ändern, ſolange
England die Baumwolle von Aegypten und vom Sudan für ſeine
Textilinduſtrie und den Suezkanal als Seeweg nach Indien braucht.
Geſchäftliches.
Die Friſur bildet die Umrahmung des Geſichts. Im Gegenſatz zu
den Zeiten unſerer Großmütter iſt es heute leicht für die Dame, den
Reiz ihres Geſichts durch den Rahmen der Friſur zu erhöhen, denn die
Friſur von heute eignet ſich dazu beſonders gut. Wenn aber das Haar
ſchön ausſehen und ſich jeder gewollten Form anſchmiegen ſoll, iſt vor
allen Dingen die regelmäßige Kopfwäſche notwendig: Flüſſiges
Pixavon oder Pixavon=Shampoon iſt dafür beſonders zu empfehlen.
undf
Hanefunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 25. April. 16: Kurhaus Bad Homburg: Konzert.
Eilenberg: Freiheitsklänge. — Benoit: Ouv. zu „Phocea‟
Nicklaß=Kemperer: Zigeunerſehnſucht. — Thomas:: Fantaſie aus
Mignon” — Lindſay=Theimer: Vineta=Glocken. — Lehar:
Melo=
dien aus „Das Land des Lächelns”,
— Sodann Neue Tanzmuſik.
18.05: Buch und Film. O 18.35: Stuttgart: Aerztevortrag:
Ueber Trichinoſe. o 19.05: Mannheim: Prof. Dr. Naumann:
Der moderne europäiſche Roman. O 19.30: Stuttgart: Muſik der
Straße. Eine muſikhiſtoriſche Hörfolge von Dr. Rudolf Lothar
Berlin. O 20.30: Stuttgart: Das Meer: Muſik und Rezitationen.
Vorſpruch: Der deutſche Spielmann.
— Mendelsſohn:
Meeres=
ſtille und glückliche Fahrt. — Verlaine: Warum. — Gerrit En=
— Mügge:
Der Schlickläufer. — Ernſt: Nis Randers. — Gade: Nachklänge
an Oſſian. — Ernſt: Jan Bofe. — Goldſchlag: Di
Europa. —
Reger: Spiel der Wellen aus der „Böcklin=Suite‟
Heine:
Frage. — Storm: Meeresſtrand. — Debuſſy: Aus „La mer” 6 22:
Stuttgart: Alte Klavierſtücke.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 25. April. 9.30: M. Grühl und
Prof. Dr. Lampe: Abeſſinien und ſeine geopolitiſche Bedeutung.
14.30: Kinderſtunde. 8 15: London: Der Kampf um den Davis=
Pokal England—Deutſchland. O 16.30: Leipzig: Konzert. S 17.30:
Hildegard. Schwab: Vom Schickſal der Waiſenkinder. 17.55:
Ober=Reg.=Rat Dr. Lautenbach: Wirtſchaftskriſe und Kapitalmarkt.
2 18.20. Max Valier: Der gegenwärtige Stand der
Raketenfor=
ſchung. O 18.40: Engliſch für Fortgeſchr. 19.05: Dipl.=Ing. Dr
Trautwetter: Verkehr und Verkehrsbewältigung in den Großſtädten.
5 19.30: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Tierärzte. O 20:
Volks=
tümliche Lieder. O 20.30: H. von Zwehl: Streifzüge durch
Ber=
hin. O 21: Klingler=Quartett. Mozart: Streichquartett D=dur.
Brahms: Streichquartett A=moll. Anſchl.: Zeit. Wetter. O 22.30:
Kartenſpiele.
Wekterbericht.
Die Störungstätigkeit im Weſten macht ſich auch ſchon auf dem
Kontinent bemerkbar. In der letzten Nacht kam es in unſerem Bezirk
bereits zu Niederſchlägen. Im Bereich tiefen Druckes erhalten wir
zu=
nächſt noch Zufuhr warmer Luft, ſo daß die Temperaturen noch ziemlich
hohe Werte behalten. Wenn ſpäter die Winde mehr nach Weſten
um=
drehen und kühle ozeaniſche Luft vordringt, wird geringer
Temperatur=
rückgang einſetzen. Dabei wird der Himmel vielfach bewölkt ſein, auch
werden vereinzelte Niederſchläge auftreten.
Ausſichten für Freitag, den 25. April: Meiſt wolkig und zunächſt noch
warm, vereinzelte Niederſchläge, ſpäter leichte Abkühlung.
Ausſichten für Samstag, den 26. April: Teils wolkig, teils heiter,
ge=
ringen Temperaturrückgang.
2Re
heißt in unseren
Cigaretten,fabriken
OVA-MADCHEN
denn ihre Cigarette ist die
REEMTSMA CIGARETE
(1 Br.49
[ ← ][ ][ → ]in
Die Leichen der Opfer des Kirchenbrandes werden aufgebahrt.
Zwei überlebende Frauen, die unter einem Berg von Leig
geborgen werden konnten,
In ganz Rumänien hält das Entſetzen über die Brandkataſtrophe von Coſtesci an, wo während des Karfreitagsgottesdienſtes 110 M
darunter viele Kinder, in den Flammen umkamen.
Rieſenſpeicherbrand in der Roſtocker Altſtadl.
Das völlig ausgebrannte Speicherhaus.
Durch ein Großfeuer wurde ein in der Roſtocker Altſtadt gelegenes fünfſtöckiges Speicherhaus für
Futtermittel und Stroh völlig eingeäſchert. Das Gebäude ſtammte aus dem Jahre 1775.
Rekardflug des Ehepaars Lindbergh auer durch Amerika.
100 Verletzte bei dem Pariſer Unter
Unglück.
Paris. Ueber das Untergrundba
das ſich am Mittwoch vormittag auf
Nordſüdbahn ereignete, werden nunr
Einzelheiten bekannt, die ein klares
die ganze Auswirkung der Kataſtrop
Die Zahl der Verletzten, die urſprün
angegeben wurde, beträgt in Wirk
100, von denen 15 zwiſchen Leben und
ben. Durch den Zuſammenſtoß, der
Kurve eines Tunnels ereignete, wu
ſondere die erſten beiden Wagen de=
und die letzten beiden des haltenden
troffen, die faſt vollſtändig zertrümm
Der Führer des fahrenden Zuges er
er ſehr wohl die Schlußlampe der v.
tenden Wagenreihe geſehen habe, 1
aber nicht mehr möglich geweſen ſei
zu bremſen. Der Zuſammenſtoß erfole
Geſchwindigkeit von etwa 30 Kilomet
letzte, die durch Glas= und Holzſt
wundet wurden oder Quetſchung
haben, konnten nach der Anlegung 1
bänden in ihre Wohnungen entlaſſ
Der Pariſer Polizeipräſident, ſowie d
direktor der Untergrundbahn und ein
derer amtlicher Perſönlichkeiten b
ſofort nach Bekanntwerden der Kat
die Unglücksſtelle, wo ſie gemeinſat
Unterſuchungsrichter die erſten Tatb
nahmen. Der Grund des Unglücks ſch
Verſagen der Lichtſignale zu liegen,
fahrenden Zug auf der letzten St
Strecke gegeben worden war. Der
dem von dem Unglück betroffenen
Strecke konnte noch geſtern nachmi,
aufgenommen werden.
Exploſion in einem Stickſtoff=
Brüſſel. In den Stickſtoffwer
bei Lüttich explodierte ein Behälte
primiertem Ammoniak. Ein Arbe
auf der Stelle getötet und vier erlitte
Vergiftungen, daß ſie kurze Zeit
ſtarben. 100 Arbeiter mußten mit ſc
giftungserſcheinungen ins Kranken!
liefert werden. Die Exploſion wo
daß die beiden Teile des Behälter
Meter hoch geſchleudert wurden.
Eine 64jährige Herzogin als
fliegerin.
Fauft ie
uglende v.
HaW in.
a ſienen.
Zir ime 5.
e aft hew
RN
it Mit.
neiu inuten blech
17
Uin
ſit
Fur
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Seite 8
Reich und Ausland.
Dr. Eckener in England.
Erklärungen über den Zweck ſeiner Amerikareiſe.
Ein Probeflug mit „R 100‟.
London. Der Kommandant des „Graf
Zeppelin”, Dr. Eckener, iſt von Amerika
kom=
mend hier zu einer Beſichtigung der beiden
eng=
liſchen Luftſchiffe „R 100” und „R 101”
einge=
troffen. Dr. Eckener hatte von der engliſchen
Regierung eine Einladung zu dieſem Beſuch
er=
halten. Freitag abend findet zu Ehren Dr.
Ecke=
ners ein vom Luftfahrtminiſter Thomſon
gege=
benes Bankett im Hotel Ritz ſtatt. Es iſt
mög=
lich, daß Dr. Eckener an einem Flug des „R 100‟
teilnimmt, da das Luftſchiff Donnerstag bei
günſtiger Witterung nach Cardington gebracht
werden ſoll. In einem Interview, das Dr.
Eckener bei ſeiner Ankunft in Southampton an
Bord des Dampfers „Reliance” gewährte,
er=
klärte der deutſche Luftſchiffkommandant, daß in
den Vereinigten Staaten eine Geſellſchaft
ge=
gründet worden ſei, die das Problem von
Trans=
atlantikflügen mit Luftſchiffen eingehend
ſtu=
dieren ſoll. Dr. Eckener äußerte ſich ſehr
opti=
miiſtſch über die Einrichtung eines regelmäßigen
transatlantiſchen Luftſchiffverkehrs, und fügte
hinzu, daß ſein Beſuch in England zum Teil auch
Beſprechungen mit den engliſchen Behörden über
dieſes Projekt gelte. Dr. Eckener beabſichtigt, mit
dem „Graf Zeppelin”, der für Samstag in
Car=
dington erwartet wird, die Rückreiſe nach
Deutſchland anzutreten.
Weitere Verbrechen des Frankfurter
Poliziſtenmörders?
Frankfurt a. M. Aus Wermelskirchen
wird uns gemeldet: Im Dezember vergangenen
Jahres wurde aus der hieſigen Sparkaſſe ein
Be=
trag von 40 000 Mark geraubt. Wie ſich jetzt
her=
ausgeſtellt hat, war an dieſem Einbruch der
Schloſſer Hermann Hoyer hervorragend beteiligt,
der bekanntlich den Frankfurter
Polizeiober=
wachtmeiſter Kern erſchoſſen hat. Hoyer ſoll
fer=
ner auch an der Ermordung der Frau Emma
Meyer aus Remſcheid mitgewirkt haben.
Zuſammenſtoß der „Bremen” mit einem
engliſchen Dampfer.
Bremen. Der engliſche Dampfer „Britiſh
Grenadier” kollidierte am Donnerstag vormittag
10,22 Uhr mit dem Dampfer „Bremen” des
Nord=
deutſchen Lloyd viereinhalb Seemeilen von
Dun=
geneß im dichten Nebel. Der Dampfer „Britiſh
Grenadier” lehnte jede Hilfeleiſtung ab. Der
Dampfer „Bremen” blieb bis auf einige leichte
Plattenbeulungen unbeſchädigt und ſetzte die
Reiſe fort. — Wie der Norddeutſche Lloyd zum
Zuſammenſtoß der „Bremen” mitteilt, iſt der
Dampfer praktiſch unbeſchädigt, da er nur eine
leichte Klappenbeulung erlitten hat. Die „
Bre=
men” hat ihre Reiſe fortgeſetzt.
Feſtnahme eines Gymnaſiaſten in der
Telephonzelle.
Berlin. Ein 17jähriger Berliner
Gym=
naſiaſt wurde in einer Telephonzelle, deren
Geld=
apparat er erbrochen hatte, verhaftet. Da die
Poſt ſeit längerer Zeit über derartige Einbrüche
zu klagen hat, hatte ſie eine Anzahl der in
Glas=
häuschen, Säulen uſw. untergebrachten
Telephon=
automaten mit geheimen Alarmvorrichtungen
verſehen. Als das Telephon an der Ecke der
Steglitzer= und Potsdamer=Straße nun mit dieſer
Geheimvorrichtung in Funktion trat, gelang es,
den Gymnaſiaſten zu verhaften. Er ſieht einer
ſchweren Beſtrafung entgegen.
Eine weitere Verhaftung in der Mordſache
Weſſel.
Berlin. In der Vorunterſuchung wegen
Ermordung des nationalſozialiſtiſchen
Studen=
ten Weſſel hat Donnerstag der
Unterſuchungs=
richter die ehemalige Wirtin Weſſels, Frau
Salm, vernommen und Haftbefehl gegen ſie
er=
laſſen. Frau Salm, die zu Beginn der
Ermitt=
lungen vorübergehend von der Polizei
feſtge=
nommen worden war, iſt verdächtig, die Täter
Höhler, Kandulski und Rückert herbeigeholt zu
haben. Erwin Rückert iſt vor einigen Tagen in
Spandau feſtgenommen und in
Unterſuchungs=
haft geführt worden. Die Nachforſchungen nach
weiteren Beteiligten werden fortgeſetzt.
Zwei Mädchenhändler feſtgenommen.
Wien. Der „Tag” meldet aus Budapeſt: Der
Budapeſter Polizei iſt es gelungen, zwei
Mäd=
chenhändler feſtzunehmen, die junge Mädchen aus
Ungarn nach Deutſchland brachten, um ſie von
dort nach Ueberſee zu verſchleppen. In einem
Eiſenbahnzug wurden 18 Mädchen im Alter von
15 bis 19 Jahren angehalten, die von zwei
Män=
nern begleitet waren. Die Mädchen erklärten,
daß ihnen die beiden Männer Poſten in Dresden,
München und Darmſtadt zugeſichert hätten. Die
Männer namens Dornfeld und Spöhr wurden in
Haft genommen. Es ſoll bereits feſtgeſtellt
wor=
den ſein, daß es ſich um zwei berüchtigte
inter=
nationale Mädchenhändler handelt.
Der goldene Füllfederhalter von Locarno
verſchwunden.
Paris. Der goldene Füllfederhalter, mit
dem ſeinerzeit die Unterzeichnung des
Locarno=
vertrages vollzogen wurde, iſt ſpurlos
verſchwun=
den. Der Halter, der die Form einer Gänſefeder
hatte, blieb in Verwahrung der
Stadtverwal=
tung von Locarno. Er wurde jedoch gelegentlich
der Friedensausſtellung im Haag im Februar
d. J. der Ausſtellungsleitung geliehen und kehrt
ſeither nie wieder in den Beſitz der Stadt
Lo=
carno zurück. Die holländiſche Polizei hat bereits
bei allen Goldwarenhädnlern Amſterdams und
in den übrigen Großſtädten Nachforſchungen
ein=
geleitet, die aber bisher ohne Ergebnis verliefen.
Man nimmt an, daß der hiſtoriſche Halter
ent=
weder geſtohlen wurde, oder aber beim
Auf=
packen der zahlreichen von Frankreich geliehenen
Ausſtellungsgegenſtände abhanden gekommen iſt.
Neue Brandſtiftung im Gefängnis von Columbus
Im Staatsgefängnis von Columbus (Ohio)
wurde, nach einer Meldung Berliner Blätter aus
Truppenaufgebot umſtellt.
Oberſt Lindbergh und ſeine junge Gattin vor ihrem Rekordflugzeug.
New York, eine neue Brandlegung verſucht. Man. Oberſt Charles Lindbergh, der erſte Ozeanbezwinger, flog mit ſeiner Frau von Los Angeles nach
befürchtet neue Unruhen und hat aus dieſem New York (4300 Kilometer) in 14 Stunden 45 Minuten mit einer einzigen Zwiſchenlandung in
Grunde die Strafanſtalt mit einem großen Kanſas. Er flog mit ſeinem beſonders für dieſen Rekordflug konſtruierten Lockhead=Tiefdecker meiſt
in 5000 Meter Höhe und erreichte eine Stundengeſchwindigkeit von 280 Kilometern.
Die Ankunft der 64jährigen Herzoß!
ford auf dem Flugplatz von Cro9
nach ihrem 200=Stunden=Flug Lonoe=
„London.
Numme
Freitag, den 25. April 1930.
Trauer um die Token von Coſkesci.
[ ← ][ ][ → ]Seite 9
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8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. — Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf in
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringen.
Freitag
25
R
April.
1930
der Luſchreckenkrieg.
ha recken überrennen die
Proſt dem deutſchen Bier!
Ak der Menſchen.
de aus reichen Meldungen bekannt iſt,
den um ire Heuſchreckenſchwärme
Palä=
ten. Den Heuſchrecken iſt ein
ſchter ¼ erklärt. Zweihundert
Flam=
eiche Luftfahrzeuge der
engli=
fer,
huftflo nit beſonderen Giftgaſen
ver=
die ge yn Garniſonen des Landes und
vocl iegsfreiwilligen beteiligen ſich
r an vielen Stellen blieben
rec) ieger. Trotz aller
Abwehrmaß=
die Linie Jaffa—Jeruſalem
abe
iſt es nicht gelungen, ſie
ten,
„Ka1 anzuhalten, und ungeheure
ſim Ober= und Niederägypten ein=
SÜ die Hauptſtadt Kairo wurde
nübss en, und im Laufe von wenigen
ſurch lühende Gärten in eine Wüſte
kann ſich kaum einen Begriff
ſchen- welcher Schnelligkeit ſich die
pühren. Jedes Weibchen iſt
im=
ndem er zu legen, und ſo iſt denn
barll itimetertief mit Eiern bedeckt.
Oa tmeter allein wurden 75 000
geie ezählt. Sobald man eine
tritt— tert und knackt es unter den
bahnſchienen ſind bald von
ſerdrückten Leiber fetten das
di Zug iſt nicht mehr imſtande,
nen. Wenn die
Heuſchrecken=
a leinen für die Menſchen eine
Derg M4harſt— Jlagen ſind, ſo bedeuten ſie
ſtem gel, und namenttic für die
und4
Ken großer Feſte. Hinter jedem
ge hntauſende von Störchen, die
ſie das unter gewöhnlichen
tun können. Uebrigens
ver=
mraber eine Heuſchreckenſpeiſe
ſtel e mit bewundernswürdiger
r die Leiber über dem Feuer
eim ikaſſee daraus und verſüßen
ſchon die Bibel erzählt, mit
Eine Gruppe von engliſchen Brauereibeſitzern
befindet ſich auf einer Studienreiſe durch Deutſchland, wo ſie die Einrichtungen der deutſchen
Brauereien kennen lernen wollen. Unſer Bild zeigt die Herren beim Begrüßungstrunk in der
Berliner Kindl=Brauerei.
i bauen blecherne Schutz=
Schützengräben gegen den
chreckenſchwärme. In den
Flammenwerfer,
Paraphin=
it Gaſen uſw. aufgeſtellt, die
die anſtürmenden
Heu=
en. Tauſende,
Hunderttau=
fallen und füllen bald die
gruben. Flammen züngeln
iderlicher Qualm erfüllt die
les zu einer breiigen Maſſe
mmer neue Heuſchrecken=
ſchwärme ſtürmen an, die Luft erdröhnt von
einem dumpfen Brauſen und die menſchlichen
Kämpfer überkommt bald ein Gefühl von Angſt.
Die Störche ſchießen, ſobald die Flammenwerfer
zu arbeiten aufgehört haben, aus der Luft
her=
nieder und verſchlingen ſoviel verkohlte Leiber,
als ihnen möglich zu ſchlucken iſt. Der bisher
in Paläſtina und in Transjordanien angerichtete
Schaden wird auf mehr als eine Million Pfund
Sterling geſchätzt. Furchtbar aber muß die
Ka=
taſtrophe Aegypten berühren, wenn es nicht
ge=
lingt, dem Vordringen der Heuſchrecken Einhalt
zu gebieten. Der Generalinſpektor Spinks Paſcha
hat ſich auf die Sinai=Halbinſel begeben, um
perſönlich die Operationen der Truppen zu
lei=
ten. Die Kampffront hat ungefähr 100
Kilo=
meter Breite. Es iſt ſehr lange her, daß
Palä=
ſtina und Aegypten von einer ähnlichen
Kata=
ſtrophe bedroht waren. Da aber immer mehr und
mehr Kräfte einſetzen, ſo hofft man doch, bald
der Heuſchreckenplage Herr zu werden.
17 Todesopfer einer Exploſion auf einem
italieniſchen Dampfer.
London. Das 1300 Tonnen große
italie=
niſche Motorſchiff „El Carlo” iſt infolge einer
Exploſion der aus Schwefel beſtehenden Ladung
zwiſchen Kephalonia und Zante geſunken.
Sieb=
zehn Mann ſind durch Erſticken ums Leben
ge=
kommen. Nur drei konnten lebend gerettet
werden.
Der Regenſchirm als Fallſchirm.
Paris. Mit dem Tode mußte in Ittenheim
bei Straßburg ein zehnjähriger Knabe den
toll=
kühnen Verſuch bezahlen, einen Regenſchirm als
Fallſchirm zu benutzen. Von den waghalſigen
Fallſchirmabſprüngen der verſchiedenen
Akro=
baten begeiſtert, begab ſich der Junge auf das
Dach des Hauſes und ſprang mit geöffnetem
Regenſchirm auf die Straße, wo er mit
zerſchmet=
terten Gliedmaßen tot liegen blieb.
Flugzeugabſtürze in den Vereinigken
Skaaken.
New York. Ein Eindecker, der von Detroit
nach New York unterwegs war, ſtieß im ſchweren
Schneeſturm bei Attica (Staat New York) gegen
einen Hügel. Die drei Inſaſſen des Flugzeuges
erlitten dabei den Tod. Unter ihnen befand ſich
auch Hauptmann Woolſen, der äronautiſche
In=
genieur der Packard Motors Co. in Detroit und
Erfinder des Packard=Dieſel=Flugzeugmotors. —
Bei weiteren drei Flugzeugabſtürzen, die ſich
am Dienstag in Pennſylvanien, Virginien und
Kanada ereigneten, kamen ſechs Perſonen ums
Leben.
Ein neuer Planet entdeckt?
New York. Das Dominikaniſche
Obſerva=
torium in Ottawa (Kanada) glaubt, den zehnten
transneptuniſchen Planeten entdeckt zu haben, der
eine andere Poſition aufweiſt, als der kürzlich
entdeckte.
Ein neues Fliegerdenkmal für Berlin.
Vor der evangeliſchen Garniſonkirche, in
unmit=
telbarer Nähe des Berliner Flughafens, wird in
nächſter Zeit ein neues Fliegerdenkmal
Aufſtel=
lung finden, das von Profeſſor Seiffert=Berlin
geſchaffen wurde.
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Fußball.
In Süddeutſchland ſollen am Sonntag die Endſpiele abgeſchloſſen
werden. Angeſichts der augenblicklichen Situation iſt es aber noch ſehr
fraglich, ob es wirklich ſchon zum Abſchluß kommen kann; es ſieht viel
eher danach aus, als ſollten noch einige Entſcheidungsſpiele notwendig
werden. In der Runde der Meiſter bewerben ſich noch drei
Mann=
ſchaften um den zweiten Platz: Bayern München, F.K. Pirmaſens und
Sp. Vgg. Fürth. Die Spiele des Sonntags ſind: Eintracht Frankfurt—
Bayern München, Sp.Vgg. Fürth—S. V. Waldhof und VfB. Stu‟aart
gegen FK. Pirmaſens. Die beſten Chancen dürften mithin die Fürther
Kleeblättler haben. Während in der Troſtrunde Südoſt die
Entſchei=
dung bereits gefallen iſt, und die für dieſen Sonntag noch ausſtehenden
Spiele keine Bedeutung mehr haben, kämpfen in der Troſtrunde
Nord=
weſt noch drei Mannſchaften um den Abteilungsſieg: Phönix
Ludwigs=
hafen, Fußball=Sportverein Frankfurt und SV. Wiesbaden. Die Spiele
des Sonntags ſind hier: Phönis Ludwigshafen und Fußballſportverein
Frankfurt, Rot=Weiß Frankfurt—Sportverein Wie haden. In der
Abteilung Südoſt ſpielen noch: 1. FC. Nürnberg—Jahn Regensburg,
Union Böckingen-Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV.—VfR.
Heil=
bronn. — Aufſtiegsfpiele gibt es am Sonntag in den folgenden
Grup=
pen: Main: Hanau 60/94—Viktoria Aſchaffenburg; Saar: Gersweiler—
St. Ingbert, Kreuznach-Dillingen; Baden: Rheinfelden-Konſtanz;
Nordbayern: Würzburger Kickers—FC. Fürth; Südbayern: SSV.
Ulm—VfB. Ingolſtadt/Ringſee, F.C. Straubing—SpV. Augsburg.
Auch an intereſſanten Privatfpielen mangelt es nicht. München 1860
beſucht Sparta Prag, Wacker München fährt zum FC. Mülhauſen und
Boruſſia Neunkirchen empfängt Guts Muths Dresden. — Von den
anderen Landesverbänden des DFB. gibt es kaum einen, der nicht ein
untſcheidendes Spiel auf der Karte hätte. In Berlin tragen Hertha=
BSC. und Tennis=Boruſſia das erſte Endſpiel um die Berliner
Mei=
ſterſchaft aus; Weſtdeutſchland ſieht in Gladbeck Schalke 04 und VfL.
Benrath im entſcheidenden Kampf um das „grünweiße Band”;
Mittel=
deutſchlands Pokalendſpiel wird von V.f.B. und Wacker Leipzig
aus=
getragen; in Nordweſtdeutſchland treffen die beiden ewigen Endſpiel=
Rivalen: HSV. und Holſtein aufeinander; VfB. und Titania Stettin
tragen das entſcheidende Spiel um die zweite Vertreterſtelle des
Bal=
tenverbandes aus, und in Südoſtdeutſchland ſpielen Sportfreunde
Bres=
lau und STC. Görlitz noch einmal um den zweiten Platz.
Hockey.
Seit dem olympiſchen Hockey=Turnier 1928 in Amſterdam, wo uns
Holland den zweiten Platz nahm, iſt der Hockey=Länderkampf
Deutſch=
land—Holland das bedeutendſte Ereignis im kontinentalen Hockeyſport
geworden. Die letzte Begegnung beim Turnier in Barcelona endete
mit einer kräftigen Revanche Deutſchlands für die Niederlage bei den
Olympiſchen Spielen. Auch der am Sonntag in Amſterdam
ſtattfin=
dende Länderkampf müßte normalerweiſe wieder einen deutſchen Sieg
bringen, denn die Spielſtärke der Holländer hat in der letzten Zeit
nachgelaſſen.
Tennis.
Nicht entfernt ſo günſtige Chancen wie unſere Hockeyſpieler haben
unſere Tennisrepräſentativen im Davispokalkampf Deutſchland —
Eng=
land, der am Samstag in London abgeſchloſſen wird. Man muß ſich
auf eine Niederlage unſerer Mannſchaft, die durch den Tod von Hans
Moldenhauer und die Erkrankung von D. Prenn erheblich geſchwächt
wurde, gefaßt machen. — Mannheim iſt am Wochenende der Schauplatz
eines Städtekampfes Mannheim-Bremen, bei dem auf beiden Seiten
ſtarke Vertretungen im Kampf ſtehen.
Hanbball.
Die Vorrunde um die Deutſche Handball=Meiſter=
OSB. bringt die bereits mitgeteilten Mannſchaften
zu=
ſchaft der 2
ſammen. — Die Vorrunde um die DT.=Meiſterſchaft iſt für den
4. Mai angeſetzt, jedoch kommt ſchon an dieſem Sonntage zwiſchen
Poli=
zei Frankfurt und TV. Krefeld=Oppum zur Durchführung.
Rugby.
In München tragen Bayern und Baden einen Rugby=
Repräſentativkampf aus. Im übrigen gibt es diesmal, eine
Wock=
vor dem Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft, nur noch
Privat=
ſpiele.
Leichtathletik.
Sowohl die Turnerſchaft, wie auch die Deutſche Sportbehörde
tragen am 27. April ihre Deutſchen
Waldlaufmeiſterſchaf=
ten aus. Die Turnermeiſterſchaft findet bei ſehr ſtarker Beteiligung
in Wiesbaden ſtatt. Die Sportler verſammeln ſich in Erfurt. Hier iſt
die Teilnahme quantitativ nicht beſonders, qualitativ aber ſehr
be=
friedigend ausgefallen.
Schwimmen.
Die Hallenſaiſon im Schwimmen geht zu Ende, die Eröffnung der
Freiluftſaiſon wird noch einige Wochen auf ſich warten laſſen. Vor
Abſchluß der Hallenſaiſon tragen 1. FC. Nürnberg und Bayern
07 Nürnberg in ihrer Heimatſtadt noch einen Clubkampf aus.
Pſerdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Frankfurt a. M.,
Ham=
burg=Horn, Berlin=Grunewald, Dortmund und Paris.
Boxſport.
In Budapeſt findet ein Vierländerturnier für
Ama=
keurboxer ſtatt, an dem auch einige erſtklaſſige bayriſche
Amateur=
boxer beteiligt ſind.
Am kommenden Sonntag, nachm. 3 Uhr, hat die Polizei Phönix
Kaiſerslautern auf ihrem Platz als Gaſt zu einem Freundſchaftsſpiel.
Die Gäſte ſind ſehr ſpielſtark und verfügen über einen ſehr flinken und
wendigen Sturm. Auch die Läuferreihe mit Verteidigung und
Tor=
mann ſind zuverläſſig und verſtehen ihre Aufgabe ganz gut. Bei dem
Polizeiſportverein will man ſich ſcheinbar für das am nächſten Sonntag
in Wiesbaden angeſetzte Entſcheidungsſpiel gegen Schwanheim
vorbe=
reiten. Es iſt unbedingt notwendig, daß die Mannſchaft am Sonntag
wieder ihren gewohnten Handball ſpielt, damit man auf den ſchweren
Gang nach Wiesbaden gefaßt und gerüſtet iſt. Es wird alſo mit einem
ſchönen Kampf zu rechnen ſein, zu dem ein Beſuch ſich lohnen wird.
Die 2. Mannſchaft iſt ſpielfrei; 1. Jugend Polizeiſportv. — Groß=
Gerau, 11 Uhr, hier.
Am kommenden Sonntag empfängt Rot=Weiß die Ligamannſchaft
von Hakoah Wiesbaden. Hakoah ſtellt eine ſehr ſpielſtarke Mannſchaft,
die in der Verbandsſpielrunde hinter Mainz 05 und Polizei Worms an
dritter Stelle der Tabelle ſteht. Rot=Weiß mußte im Vorſpiel dieſe
Spielſtärke ſchon verſpüren und mit einer 6:1 Niederlage nach Darmſtadt
zurückkehren. Am Sonntag gilt es nun, dieſe Scharte wieder wett zu
machen. Rot=Weiß wird mit einer weſentlich ſtärkeren Mannſchaft als
damals dem Wiesbadener Gaſt gegenüberſtehen.
Tgſ. Koblenz — Tgf. Ober=Ramſtadt 3:4.
Wie vorauszuſehen, verlief das Oſterſpiel in jeder Hinſicht
zu=
friedenſtellend. Vor Beginn wurde von jedem Verein ein Bild
über=
reicht. Der Kampf war von Anfang bis Ende ſehr ſpannend.
Blitz=
ſchnell wechſelten die Momente. Ober=Ramſtadt konnte infolge beſſerer
Stürmerleiſtung einen verdienten Sieg erringen. Die Gäſte waren in
Technik und Zuſpiel etwas beſſer, doch die Ober=Ramſtädter glichen dies
durch Eifer und beſſere Durchſchlagskraft ihres Sturmes aus.
Schieds=
richter Naumen=Reichsbahn Darmſtadt ſehr gut.
Ein Fußball=Lehrſpiel in Darmſtadt
am Samstag, 17,30 Uhr, auf dem Stadion am Böllenfalltor.
Am Samstag nachmittag wird man Gelegenheit haben, in Darmſtadt
wieder einmal ein erſtklaſſiges Fußballſpiel zu ſehen. Um den
Fußball=
port in Darmſtadt zu fördern, haben ſich die maßgebenden Spitzen ent
ſchloſſen, ein „Lehrſpiel” in Darmſtadt ſteigen zu laſſen, das den Zweck
hat, neue Talente für ſchwere Länderkämpfe zu entdecken. Es ſpielen
dabei zwei Mannſchaften, die ſich aus Spielern des Sportvereins 98 und
des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland zuſammenſetzen
wer=
den. Bei freiem Eintrittspreiſe (ſehr volkstümlich) kann der Beſuch des
Spieles nur dringend empfohlen werden.
Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind:
Röhl*
Sportverein 98
Kugel*
Hergo
Eiſenmenger
Stein
Lehr
Peth Merkel*
Koop Ruppel Richter
Schmuck
Ritzert Berges”
Jockel
Bert
Federlin?
Ebert
Leyerzapf
Knte
Fuhrländer
Jung=Deutſchland
repräſentative Spieler, teils für Süddeutſchland, Darmſtadt,
Beſ=
ſungen und Eberſtadt.
Reichsbahn=T.= u. Spv. — SV. Höchft i. O.
Nach längerer Pauſe ſpielt die Fußballmannſchaft wieder einmal auf
ihrem eigenen Platze am Dornheimerweg. Als Gaſt empfängt ſie am
kommenden Sonntag den SV. Höchſt i. O. Da das Vorſpiel in Höchſt
nur ganz knapp mit 4:3 Toren gewonnen wurde, ſteht ein ſpannender
Kampf in Ausſicht, deſſen Beſuch jedem Anhänger des Fußballſportes
nur empfohlen werden kann, zumal der Eintrittspreis ſehr niedrig
be=
meſſen iſt. Beginn des Spieles 15 Uhr.
Sportklub 1928 Ober=Ramſtadt.
Der Sportklub bot der Ober=Ramſtädter Fußballgemeinde ein
reich=
haltiges Oſterprogramm. Am 1. Feiertag empfing er die Liga=Reſerve
des Sportvereins Münſter zu einem Freundſchaftsſpiel, das Ober=
Ram=
ſtadt mit 4:0 Toren gewinnen konnte. Für den 2. Feiertag hatte man die
Spielvereinigung Durlach als Gaſt. Etwa 600 Zuſchauer ſahen einen
ſehr ſchnellen, ſpannenden Kampf, den die Gäſte dank ihrer größeren
Durchſchlagskraft mit 3:1 für ſich entſcheiden konnten. — Nächſten
Sonntag empfängt der Sportklub die erſte Elf des Sportvereins
Weiterſtadt zu einem Privatſpiel. Da Ober=Ramſtadt in ſtärkſter
Auf=
ſtellung antritt, iſt mit einem ſpannenden Spiel zu rechnen.
Das für den 27. April angeſetzte 100 Km.=Einzelfahren um das
Krite=
rium der Afſe in Mailand, an dem deutſcherſeits Stübecke, Fricke und
Mandelkow teilnehmen, iſt auf den 11. Mai verlegt worden.
Schwab (SC. Charlottenburg) wurde bei einem 5000 Meter=Gehen
in Genua Zweiter in 23:38,6 hinter dem italieniſchen Meiſter Valente.
London, 24.!
Am Mittwochabend gab der Deutſche Botſchafte
mer, der deutſchen Davispokalmannſchaft im Carltor
fang, bei dem zur Genugtuung der deutſchen Kolo
erſchien. Prenn erklärte, daß er trotz ſeiner ſchwverer
leicht gebeſſert habe, ſpielen werde. Dieſe Erklärun
Hoffnungen wieder ein wenig aufleben. Es blieb
ab=
kranke Prenn nicht nur ein halber Prenn ſein würd
Pünktlich zur angeſetzten Stunde nahm dann am
auf den Hartplätzen des Queens=Club London das
den beiden erſten Einzelkämpfen ſeinen Beginn. Tro
tribüne errichtet hatte, mußten zahlreiche Schauluſt
den und die Kämpfe konnten ſich nur vor etwa 3.
abwickeln. Das Wetter war zunächſt ſchön. In den
gehenden erſten Einzel bewölkte ſich aber der Himm
der letzten Stunde des Kampfes Dr. Landmann—An
Dr. Landmann ſchlägk Auf
Dr. Landmann und Auſtin eröffneten kurz ne
erſten Einzel den Kampf. Es war ein wirklicher ge
nend, dramatiſch in ſeinem Endverlauf und
Ausga=
ſicht an das unvergleichliche Treffen Prenn—Auſtin
fes Deutſchland—England 1929 erinnernd. Genau
erbittert um jeden Ball gekämpft, bis ſchließlich —
1929 — eine Erſchöpfung des Engländers, die ſich o
krämpfen äußerte, das Ende und den Sieg des Der
Der erſte Satz fiel leicht 6:3 an Dr. Landmann.
A=
rere Doppelfehler des Deutſchen zum Gewinn der
wurde aber Dr. Landmann zuſehends ſicherer und
glaubt hatte, brachte er den erſten Sieg an ſich. W
zweiten Satz gekämpft. Auſtin ging 1:0 in Führu
aus, — ſo wiederholte ſich das nervenerregende Spi
Landmann davon und ſicherte ſich mit 8:6 auch der
Deutſche hatte ſich indeſſen etwas verausgabt, und
ein heftiger Regen einſetzte, ließen auch ſeine Nert
konnte ſich die beiden nächſten Sätze 7:5, 6:4 holen.
Satz lag Auſtin 4:2 in Führung, als ihn ſeine Kré
noch ernſthaften Widerſtand zu finden, brachte Dr.
ſten vier Spiele an ſich und gewann damit 6:4, 8 Punkt für Deutſchland. Die Siegesfreude
notwendigerweiſe durch den dramatiſchen Abſchluß
gedämpft werden, trotzdem bleibt die Tatfache, daß
ganz große Leiſtung geboten hat, die ehrlichen Bei
V
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Sorg, 74
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Aumzr 18 4
Fi
mi.
mnächernd
Zum zweiten Match ſtellten ſich gegen 5.30 1
Prenn war natürlich nicht in ſeiner beſten Verf
doch durch ſein kluges Spiel den erſten Satz 6:4
Satz wurde erbittert und wechſelvoll um die Fü
ſchließlich mit 9:7 bei dem Engländer blieb. Der
Deutſchen in einer überraſchend guten Verfaſſung
war auf dem beſten Wege zum Sieg, als der Kam
6:4, 7:9, 6:3 für Prenn wegen Dunkelheit abgebr=
Bei der Fortſetzung am Freitag dürfte Prenn die b
den zweiten Punkt für Deutſchland zu ſichern.
Deutſchland nach den beiden erſten Einzelſpielen 2:0
ein Ergebnis, das unſere ſtärkſten Optimiſten kaum
uns die beſten Ausſichten auf einen deutſchen End
pokal=Vorrunde eröffnet.
Am 5. Internationalen Coneours Hippique in
Mai werden ſich auch die deutſchen Turnierreiter C
nant Oſtermeier, Graf Hohenau und Hans Koerfer
Ernſt Piſtulla, wurde jetzt von der Ibu als
italieniſchen Europameiſters Bonaglia offiziell
Zu dem am 4. Mai in Heidelberg ſtattfinden
kampf Süddeutſchland — Frankreich hat der franz
mehr folgende Mannſchaft nominiert:
Gantner; Finat, Saler, Gerault, Lepothier; A
rintes, Bobo, Katz; Couture, Lamothe; Arzul, Caz
Auf Lebenszeit disqualifiziert hat der ſüdoſtdeut
den Torwächter der erſten Mannſchaft des Breslaue
wegen eines tätlichen Angriffs auf den Schiedsrichter
ßen Zaborze. Wegen rohen Spiels wurde außerdet
Zaborze auf 2 Jahre disqualifiziert.
Im Tennisländerkampf zwiſchen Oeſterreich und
ausgetragen wurde, blieben die Japaner mit 6:2 P
Primo Carnera wurde zuſammen mit Leon C
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*,
Rih.
ER1.
Oite
Nir
9
er
114
Freitag, den 25. Aprfl
fiſche Girozenkrale Darmſtadt.
jſche Girozentrale, welche ſich bekanntlich
930 mit der Kommunalen Landesbank zu einer
ank unter der Firma Landeskommunalbank=
Giro=
eſſen vereinigt hat, berichtet letztmals über das
zwar wie in den Vorjahren wieder gemeinſam
Siſchen Sparkaſſen= und Giroverband.
andsbericht ſtiegen die Spareinlagen bei den
ſir ſerK hen = lichen Sparkaſſen zwar weiter um 38,2 Millionen
Lnduan, lmar-3 eben damit aber hinter dem Zuwachs im Jahre
onen Reichsmark) nicht unbeträchtlich zurück. Der
Hüe
ein, als die Reparationsverhandlungen im Früh=
D i Aag
i IAu
Uzu lange hinzogen und mehrfach dem Scheitern
Fröſteien hy hanss Die Rückzahlungen wuchſen auf 88,1 Millionen
ein mit
nar-A 1928 nur 64 Millionen Reichsmark) an, und wenn
erlauf u
bSylungen mit 126,4 Millionen Reichsmark gegen=
Den
2 Millionen) ebenfalls ein Anſteigen zeigten, ſo
nnernd.
8 ſche4, ba y 1s Mehr an Abhebungen nicht ausgeglichen
wer=
ders ui ſie nde 1929 ausgewieſene Geſamtſumme der
Spar=
za dbe) heſſiſchen öffentlichen Sparkaſſen von 204
Millio=
ha entſpricht (abgeſehen von dem Unterſchied im
ge rt) rund der Hälfte des Vorkriegsbeſtandes,
ge=
ktable Sparleiſtung innerhalb 6 Jahren. Auf
n.lt Heſſen entfällt wieder ein Sparbuch bei einer
im. rkaſſe. Mit der Geſamtzahl der Ende 1929 be=
1 (272000) ſind wieder nicht weniger als 83 Pro=
½egsziffer erreicht. Im Aktivgeſchäft ſtehen
z— ſen an erſter Stelle: Die Hypothekdarlehen mit
e Gemeindedarlehen mit 26/42 Prozent der Spar=
Sen Wohnungsbau haben die Sparkaſſen bis
weniger als 44 Millionen Reichsmark zur Ver=
Girozentrale war in ihrer Betätigung durch die
m iſtigen Verhältniſſe auf dem Kapital= und
Geld=
mmt. Immerhin konnte ſie den Gemeinden,
emeindeverbänden an kurz=, mittel= und
lang=
n annähernd 7 Millionen Reichsmark neu
be=
die Geſamtſumme dieſer Darlehen auf rund 57
mark ſtieg.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
mmlung der Heag, Darmſtadt. Die 19. ordent=
immlung der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktien=
Geſell=
findet Freitag, den 9. Mai, vormittags 12 Uhr,
Darmſtadt ſtatt.
ierfabrik Carl P. Fues A. G., Hanau. Die Stillegung
ge eingetretener Schwierigkeiten dieſer mit 700 000
arbeitenden Geſellſchaft erfolgte bekanntlich bereits
Sie erſtrebt nunmehr ein Arrangement mit ihren
Paſſiven werden auf über 1,1 Mill. Reichsmark
be=
ber Aktiven fehlen, da ein genauer Status noch nicht
vierigkeit ſei in letzter Zeit hauptſächlich auch durch
g der Marktlage infolge Auflöſung des
Pergament=
rückzuführen.
ng im Mai. Der Reichsverband für Herren= und
lt am 13. und 14. Mai ſeine
Jahreshauptverſamm=
ter a. Rh. ab. Mit Rückſicht auf die überaus
ſchwie=
n Verhältniſſe, unter denen die Textil= und
Beklei=
leiden hat, iſt davon Abſtand genommen worden, der
jederverſammlung ein beſonders repräſentatives
Ge=
je Tagesordnung ſteht auch im Zeichen der Beratun=
Gemeinſchaftsarbeit die Geſamtlage zu beſſern ſei.
Linie über die Gemeinſchaftswerbung für
Fertig=
ſerden, und zwar über die bisherigen Maßnahmen,
waige Fortſetzung und Finanzierung der
Gemein=
em tags zuvor ſich verſammelnden Großen Ausſchuß
ehörigkeit von kaufmänniſchen Betrieben zu
hand=
tionen neben den umfangreichen Regularien,
außer=
ung der Arbeitskräfte für Aenderungsarbeiten ge=
Großes Intereſſe wird dem Thema: „Einführung
Eigentumsvorbehalts in die Lieferungs= und
Zah=
entgegengebracht werden.
Mekallnokierungen.
Frand
1.
Metallnotierungen vom 24. April ſtellten ſich
r 133,25 RM., Original Hüttenaluminium 190
194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Re=
Feinſilber 58,50—60,50 RM.
Metalltermine vom 24. April ſtellten ſich für
tr. Februar, März 102,75 (102,75), April 104
03,50), Juni 102,75 (103,25), Juli 103 (103,25),
102,75 (103), Oktober, November. Dezember
Tendenz: ſchwach. Für Blei: Januar 35,50
März 35,75 (36), April 35 (36,25), Mai 34,50
35), Juli 34,75 (35,25), Auguſt 35 (35,25), Sep=
), Oktober 35,25 (35,75), November, Dezember
idenz: ſtetig. Für Zink: Januar, Februar,
April 32,50 (35,50), Mai 33 (35), Juni 33
(35), Auguſt 33,50 (35,50), September 34 (36),
November 34,50 (36,50), Dezember 34,75
luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
Brief.
W
ZSi
6d
M.
erte
tach Meldungen aus Chicago am 24. April:
en, Mai 1033, Juli 106, Sept. 109½, Dez. 114:
Suli 83½, Sept. 84¾, Dez. 78½; Hafer, Mai
44½; Roggen, Mai 62½, Juli 68, Sept. 723.
10.275, Juli 10,525, Sept. 10,725.
ne 9,50—10,15, ſchwere Schweine 9,40—9,95;
Thicago 22 000, im Weſten 83000.
wolle: Mai 15,89, Juli 15,85.
ach Meldungen aus NewYork am 24. April:
ia Weſtern 11; Talg, extra loſe 6½.
ſen, Rotwinter n. Ernte 120½, Hartwinter n.
91½; Mehl 5,71—5,75; Getreidefracht nach
1, nach dem Kontinent 7—8 C.
6 ſtetig, Umſätze 137, Loco 8½; April 8.12,
Juli 8.44, Sept. 8.73, Okt. 8.80, Dez. 8.82.
Produkkenberichke.
ouktenbericht vom 24. April. Die neuerdings be=
½e und die geſteigerten Forderungen des Auslands
De Preisſteigerung. Der Konſum iſt aber zu den
jahaltend. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man
AM. pro 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim:
—19,50,
ausländ. 32,50—34,50, Roggen inländ. 1
2,/5, Braugerſte aus hieſiger Gegend 22,25—24,
ludd. Weizenmehl Spezial Null 43,25,
ſüddeut=
mehl 47,25, ſüdd. Weizenbrotmehl 28,25, ſüdd.
3. Ausmahlung 28,50—33, Weizenkleie 9—9,25,
Eenbericht vom 24. April. An der Produktenbörſe
19 heute nicht ganz einheitlich. Am Lieferungs=
Toſtſichten für Brotgetreide angeſichts der günſtig
ſichten gedrückt, dagegen konnten die vorderen
üo beſſern. Für Weizen machen ſich die Auswir=
Ei Vermahlungszwanges immer ſtärker fühlbar.
Angebot liegt nur aus einzelnen Gegenden vor, während andere
Pro=
duktionsgebiete Ware hinzukaufen müſſen. Infolge der anhaltenden
Disparität gegenüber Auslandsweizen waren im Promptgeſchäft etwa
2—3 Mark höhere Preiſe zu erzielen. Roggen bleibt hingegen von den
Mühlen etwas vernachläſſigt. Die Preiſe waren lediglich gut behauptet.
Das Roggenmehlgeſchäft iſt nach wie vor wenig befriedigend.
Weizen=
mehl wird zu 25 Pfg. höheren Preiſen für den laufenden Bedarf
ge=
kauft. Hafer lag bei mäßigem Angebot feſter, da der Konſum beſſere
Aufnahmeneigung bekundet. Gerſte ruhig.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt am Main, 24. April.
Nachdem im vorbörslichen Verkehr die Stimmung eher etwas
freundlicher war, machte ſich zu Beginn der offiziellen Börſe wieder
verſtärkte Luſtloſigkeit und Zurückhaltung bemerkbar. Der ſtarke
Order=
mangel und die allgemeine Geſchäftsſtille drückten auf die Stimmung, ſo
daß die erſten Kurſe gegen die bereits etwas abgeſchwächte Abendbörſe
überwiegend erneut etwas niedriger lagen. Die zum Schluß unſichere
New Yorker Börſe konnte der Tendenz keine Stütze bieten; die
anhal=
tende Geldflüſſigkeit blieb heute ohne Einfluß. Einige Abgaben waren
am Farben= und Elektromarkt zu beobachten. J.G. Farben eröffneten
1,5 Prozent gedrückt, während A. E. G., Licht u. Kraft, Elektr.
Lieferun=
gen, Geffürel, Schuckert und Siemens bis 3 Prozent nachgaben.
Lah=
meher blieben behauptet. Am Kunſtſeidemarkt gaben Aku gegen den
ſchwachen Abendbörſenkurs weiter etwas nach. Am Montanmarkt war
die Umſatztätigkeit minimal; Mannesmann lagen 2 Prozent niedriger.
Bis zirka 1 Prozent ſchwächer eröffneten noch Dresdener Bank und
Nordd. Lloyd. Für Karſtadt und Reichsbahnvorzüge machte ſich
da=
gegen einiges Intereſſe geltend. Im übrigen traten nun geringfügige
Kursveränderungen ein. Auch im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft
nicht beleben. Deutſche Anleihen neigten eher zur Schwäche, ausländiſche
Renten gut behauptet. Bosnier anhaltend feſt. Im weiteren Verlauf
waren meiſt neue kleine Kursrückgänge zu verzeichnen. Das Geſchäft
kam faſt zum völligen Stillſtand. J.G. Farben verloren erneut zirka
1 Prozent. Scheideanſtalt und Deutſche Linoleum lagen ebenfalls je
1 Prozent niedriger. Der Schluß der Börſe war leicht erholt und J. G.
Farben und Siemens ſchloſſen etwa auf Anfangsniveau. Der
Geld=
markt war unveränderr leicht. Tagesgeld 3,5 Prozent. Am
Deviſen=
markt konnte die Mark international anziehen, während der franzöſiſche
Franc ſeinen hohen Kurs nicht behaupten konnte. Mark gegen Dollar
4.1875, gegen Pfunde 20.36¾, London-Kabel 4.8636, —Paris 123.96,
—Mailand 92.78, —Madrid 39.05, —Schweiz 25.08½, —Holland 12.0830.
An der Abendbörſe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben,
und die Umſatztätigkeit blieb minimal. Da vereinzelt neue kleine
Ab=
gaben vorgenommen wurden, gingen die Kurserholungen des
Mittags=
ſchlußverkehrs teilweiſe wieder verloren. J.G. Farben, Deutſche Erdöl
und Hapag gaben um Bruchteile eines Prozentes nach. Andererſeits
lagen Danatbank 1 Prozent feſter. Sonſt ergaben ſich keine
Kursver=
änderungen von Belang. Im Verlaufe herrſchte weiter Geſchäftsſtille.
Nenten ebenfalls ohne Geſchäft. Neubeſitzanleihe 10.72½, Schutzgebiete
3.25, Barmer Bank 127. Danatbank 229, Reichsbank 292.5, Buderus
71.5, Aſchersleben 223.5, Mannesmann 105.25, Rhein. Braunkohlen 229,
Aku 110.5, AEG. 172.5, Chade 369, Deutſche Erdöl 991/g, Licht u. Kraft
170.5, J. G. Farben 176, Geſfürel 177, Holzmann 108, Rütgerswerke 70.5,
Siemens 247.5, Reichsbahnvorzug 955/s, Hapag und Norddeutſche Lloyd
je 110.
Berlin, 24. April.
Im heutigen Vormittagsverkehr war man geneigt, günſtigen
Mo=
menten, wie der Wahl des Reichsbankdirektors Dr. Hülſe zum
ſtellver=
tretenden Generaldirektor der B.J.3., den Abſchlußhoffnungen bei
Farben, den internationalen Stickſtoffverhandlungen in Paris, den
Kohlenverhandlungen in England und endlich der Diskontſenkung in
Italien, ſtärkere Beachtung zu ſchenken, und die Stimmung war aus
dieſem Grunde recht zuverſichtlich zu nennen. An der Vorbörſe
kün=
digte ſich aber eine Aenderung der Tendenz an. Ungünſtia Meldungen
wurden lebhafter diskutiert. Der Abſchluß bei Spenska fand nach
Be=
kanntwerden der Zahlen eine kritiſchere Beurteilung, und die
Ankündi=
gung neuer Arbeiterentlaſſungen im Ruhrbergbau, beim Stahlverein
und bei Mannesmann wirkte retardierend. Verſtärkt wurden dieſe
Momente durch eine gewiſſe Schiebungsmüdigkeit, die an den einzelnen
Märkten doch noch etwas mehr Material herauskommen ließ. Die
Ver=
luſte betrugen im allgemeinen etwa 1—2 Prozent. Nach den erſten
Kur=
ſen konnte ſich das Geſchäft nicht beleben, es traten weitere
Abbröckelun=
gen ein, die jedoch in der Regel nicht mehr als 1 Prozent betrugen.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 24. April. Aufgetrieben waren:
5 Ochſen, 2 Rinder, 129 Kälber, 3 Schafe, 3 Ziegen. Die Preiſe ſtellten
ſich für Kälber auf a) 72—78, b) 65—71, c) 58—64 Pfg. pro Pfund.
Marktverlauf: ſchleppend, Ueberſtand.
Mannheimer Viehmarkt vom 24. April. Dem Kleinviehmarkte
waren zugefahren: 39 Kälber, 11 Schafe, 61 Schweine, 693 Ferkel und
Läufer. Bezahlt wurden für Ferkel bis vier Wochen 32—38, über vier
Wochen 42—48, Läufer 52—62, Kälber, Schafe und Schweine keine Notiz.
Marktverlauf: Mit Ferkeln und Läufern lebhaft.
Frankfurter Viehmarkt vom 24. April. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 31 Rindern, 845 Kälbern, 46 Schafen und
608 Schweinen. Verglichen mit dem Auftriebe des vergangenen
Neben=
marktes waren 88 Rinder, 339 Kälber und 23 Schafe weniger
angetrie=
ben, während 489 Schweine mehr zum Verkauf ſtanden.
Marktver=
lauf: Kälber anfangs lebhaft, zum Schluß ſtark abflauend, geräumt.
Schweine ruhig, nahezu ausverkauft. Schafe wurden wegen des
gerin=
gen Auftriebes nicht notiert. Bezahlt wurden pro Zentner
Lebend=
gewicht in Mark: Kälber: b) 80—85, c) 74—79; d) 62—73. Kälber lagen
im Vergleich mit den Preiſen des Hauptmarktes vom Dienstag etwa
1 Mark niedriger. Fleiſchgroßmarkt: Beſchickung: 585 Viertel
Rind=
fleiſch, 124 ganze Kälber, 13 ganze Schafe, 367 Hälften Schweine. Preis
für 1 Zentner friſches Fleiſch in Mark: Ochſen= und Rindfleiſch 1. 90
bis 100, 2. 80—90, Bullenfleiſch 88—92, Kuhfleiſch 2. 70—80, 3. 58—70,
Kalbfleiſch 2. 95—115, Schaffleiſch nicht notiert. Schweinefleiſch 90—98.
Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 58, Hinterviertel 65 Mk. zollfrei,
) *
Rleine wirtichaftsnächrichten.
Die Siemens=Halske A.=G., Berlin, hat mit dem Zentralverband
der Deutſchen Uhrmacher, Halle, der Alpina, Deutſche Uhrmacher
Ge=
noſſenſchaft e. G. m. b. H., Berlin, der Ankra, Einkaufsgarantiering
deutſcher Uhrmacher G. m. b. H., Leipzig, dem Markenuhr=Verein
(Zentra) Köln, und der Tellus=Uhr=Gemeinſchaft, Frankfurt a. M., ab
1. Mai ein Vertriebsabkommen auf vorläufig 6 Monate abgeſchloſſen.
Als Folge der am 18. April in Kraft tretenden Zollerhöhung für
Treibſtoffe werden die führenden Betriebsſtoffirmen, wie wir hören,
mit Wirkung vom 25. April ab, ihre Zapfſtellenpreiſe für Benzin und
Benzin=Benzol=Gemiſch um 5 Pfg. pro Liter heraufſetzen. Der
Benzol=
preis wird demnächſt um 2 Pfg. pro Liter erhöht.
Die Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank A.=G.,
Stutt=
gart=Berlin, berichtet: Im Monat März ſind 9800 neue
Lebensverſiche=
rungen über 48 Mill. RM. beantragt worden, davon 5900 über 43 Mill
RM. in der Groß=Lebensverſicherung und 3900 über 5 Mill. RM. in der
Spar= und Verſorgungsverſicherung mit monatlicher Beitragszahlung.
Wieder ſieht ein altes Siegerländer Werk dem Toresſchluß entgegen.
Das Feinblechwalzwerk in Weidenau, Beſitzer Firma Bonzel, ſoll auf
Grund der ſtattgefundenen Stillegungsverhandlungen am 30. April
ſtill=
gelegt werden.
Die Kolonie Cuadelope erteilte der Brown, Boveri u. Cie. A.=G.,
Mannheim, Auftrag auf die Elektrifizierung der Inſel Cuadelope. Der
Auftrag umfaßt die Erſtellung einer vollſtändigen Dampf=Zentrale mit
drei Dampfturbinen von 5000=Kilowatt=Leiſtung ſowie den Ausbau eines
Hochſpannungsverteilungsnetzes für 30 Kilowatt mit mehreren
Umſpann=
werken.
Die Pfälziſche Wirtſchaftsbank A.=G., Ludwigshafen, nimmt
rück=
wirkend ab 1. April 1930 für die von ihr an die pfälziſche Wirtſchaft
übermittelten Kredite eine Zinserhöhung auf 9,25 Prozent vor.
Die Auguſt Riedinger Ballonfabrik A.=G., Augsburg, weiſt für 1920
einſchl. 9380 RM. Vortrag einen Reingewinn von 11 900 RM. aus, der
vorgetragen werden ſoll. (J. V. wurden aus 73 678 RM. Gewinn acht
Prozent Dividende verteilt.)
Die Staatsgruben in der Limburger Gegend ſehen ſich infolge
Ab=
ſatzſchwierigkeiten genötigt, Betriebseinſchränkungen vorzunehmen. Die
Belegſchaften werden teilweiſe mit Unterhaltungsarbeiten beſchäftigt.
Man will vermeiden, daß zu große Kohlenvorräte aufgeſtapelt werden.
Nach einem im italieniſchen Amtsblatt veröffentlichten Dekret wird
der Diskontſatz in Italien vom geſtrigen Tage ab von 6,5 auf 6 Prozent
ermäßigt.
Sir Henry Deterding hat für die Rohal Dutch Oil Co. mit der
Standard Oil ein Abkommen geſchloſſen, durch das der koſtſpielige
Oel=
preiskrieg in Oſt=Indien und im Orient beendet wird. Das Abkommen
bedeutet eine Preiserhöhung um 100 v. H.
Berliner Kursbericht
vom 24. April 1930
Oeviſenmarkt
vom 24. April 1930
Me
Danatbank
Deutſche Bank u. 7
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
ergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
Vee
228.—
149.25
144.875
110.25
160.—
110.—
171.50
88.—
142.50
186.50
65.871
180.
168.
99.25
Me e
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Naſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Ve
175.62
138.75
176.25
124.7.
108.—
18.25
101.-
105.125
104.7
50.—
92.—
109
77.—
Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Ferein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lin=
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
pohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
V
0.25
391.-
152.—
151
96.5
2=
*
75.5C
35.50
66.25
111.
81.
187.50
16.875
66.—
54.25
100 finn. Mk. Wrt
10.53 Brief
10.I Schweiz Währung
00 Franken
100 Peſetas 7e
81.0 Brief
81. Wien 100 Schilline 158.9: 59.09 Spanien 52.10 Prag 100 Tſch.Kr 12.* 12.41 Danzig 100 Gulden 1.* 31.49 Budapeſt 100 Pengo 3. 1 73. 24 n.
Fapa Yen 2. 2.( Sofia 100 Leva 3.037 3.0431 Rio de Janeir= 1 Milreis 0.49 0.495 Holland 100 Gulden 168.34 168.68 Jugoſlawien 100 Dinar 7.40 7.44 Oslo 100 Kronen 112.01 2.2 Portugal 100 Escudos 18.78 18.82 Kopenhagen 100 Kroner 112.01 2.23 Ather 1100 Drachm. 5.42 5.435 Stockholm 100 Kronen 12.4: 112.64 Konſtantinopel 1 türk. 2 London 1 L=Stg. 20.34 20.38 Kairo 1ägypt. 20.36 20.90 Buenos=Aires 1 Pap. Pe 1.620 1. 624 Lanada 1canad. Doll. g. 181 4. 18 New York Dollar 4. 1825 4. 1905 Urnguay 1 Goldpeſo 3. 846 3.85 Belgien 100 Belga 58.38 58.50 fsland 100 eſtl. Kr. 92.11 Italien
Paris 100 Lire 21.925 21.965 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 111.53 1.7. 100 Franes 16.395/ 16.435 Riga 100 La= 80.65
Frankfurter Kursbericht vom 24. April 1930.
726Dtſch Reichsanl
6%
60 Baden.. .. . .
80 Baher.. . . . .
% Heſſen v. 28
v. 29
Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . . . .
% Sachſen ....."
.....
720 Thüringen ..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
lblöſungsanl
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. ."
80 Baden=Baden
60 Berlin .. ..."
Darmſtadt v. 2
v. 28
Frankf. a. M.
ainz. . . . . . .
*9
tannheim. .
8% Nürnberg. . .
8% Heſſ. Landesbk
Goldpfb=
Ar
bl.
8%
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . . . ..
% Preuß. Ld
pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . .."
Boldobl.
ſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
Kaſſeler Land. Goldpfbr..
101
87.
79.2
99
79.2:
91.5
9311,
R
83.5
55.55
10.725
3.3
90.5
78.5
90.5
20
86.25
G
92.5
97.25
92.75
35
94
96.5
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ..."
4½% „ Obl.
dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
„Ausl. Ser.
„ Ser. I
Dr. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
80 Berl. Hyp.=Bk.
4½%„Liqu.=Pfbr.
Frkf. Hyp.=Bk.,
30 „ Lig.Pfbr
Pfbr.=Bk.
„Lig. Pfbr.
Mein. Hyp.=Bk.
„ Lia. Pfbr.
30 Pfälz. Hyp.=Bk.
Lig. Pfk
Wg
uß.
Boden=
ed.=Bank . . .
6 „ Lig. Pfbr.
O Preuß. Centrl.
fodencr.=Bank".
„ Lig. Pfbr.
Rhein. Hyp. Bk.
2%0 „ Lig. Pfbr.,
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit . ..
Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
Lig. Pfbr.
8% Bürt.Hhp.=B.
6% Daimler=Benz
3%6 Dt. Linol. Werke
8% Klöckner=Wer
% Mainkraftwer
Mitteld. Stahl
werke" .
2 Salzmann u. Co
%Ver. Stahlwerke
8%0 VoigtcHäffner
97.5
81.75
53.5
72
16
98
3
98
84.3
86
98
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149
206
103
70.1
171
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246
193
350.5
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DER RILGRIA
Charlie in würdevollem Priesterrock zieht gegen die
Frömmigkeit-Heuchelei zu Felde.
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Tage ſpäter trafen Kate und ihre Mutter in Palace
Jedermann in Miami beſprach die Möglichkeit einer
nur Charlie ſelbſt bewahrte tiefes Schweigen
„fdirekte Fragen ſeiner Freunde gab er ausweichende
„twor!
mr) var noch wenig beſucht, und es fügte ſich daher, daß
ſie Aſte mit den Drews und deren Geſellſchaft öfters zu=
„eisl n. Er ſelbſt hielt ſich jedoch ſolchen Gelegenheiten
ſein Geſundheitszuſtand einen genügenden Vor=
R
cpar verzweifelt über dieſes Verhalten, hinter dem
ſger an Stolz, aber auch geheime Sehnſucht nach Kate
zuts Sie ſah jedoch keine Möglichkeit, die Mauer, die
Kate trennte, abzutragen. Alle Pläne, auf die ſie
Rrlie
arf ſie als unmöglich. Sie war jedoch überzeugt,
gar arlie noch immer liebte, und daß es nur eines
ver=
ge „ortes ſeitens des jungen Mannes bedurfte, um das
re I iltnis wieder herzuſtellen.
ſah/ m ihr der Gedanke, daß ſie dieſe Worte vielleicht
i zum mindeſten aber einleiten konnte. Mehrmals
ſio in Anlauf dazu, aber die anſcheinend
unüberbrück=
uw altung Kates hielt ſie immer wieder davon ab
ſie jedoch Kate in einer Stimmung, die ihr Mut
ge iß Drew hatte Peggy zu einer Spazierfahrt durch
dir= Wälder, die den Strand einfaßten, eingeladen, an
h=oy ſonnigen Tage, ganz dazu angetan, die Herzen
emu, zu weiten. Peggy beſchloß, den Namen Charlie
im Geſpräch einzuſchmuggeln. Daß es vielleicht
takt=
rte ſie nicht. In Dingen von Wichtigkeit ſtanden
—aktes bei Peggy ſtets an zweiter Stelle.
t ſagt, daß Charlie morgen ſchon ausgehen darf”,
Er wird ſich ſicherlich freuen, Sie wiederzuſehen.”
S zige Antwort war, daß ſie einem vorausfahrenden
r Hupe ein Warnungsſignal gab.
ſich bisher zu Tode gelangweilt, der arme Kerl”.
hne ſich abſchrecken zu laſſen, fort. „Ewig im Hauſe
uch —."
iy, ich möchte Sie bitten, Mr. Barkers Namen in
wart nicht mehr auszuſprechen” ſagte Kate Drew
luch davog ließ Peggy, da ſie einmal im Zuge war,
eſes Verſteckſpiel, Miß Drew?” erwiderte ſie. „Ich
ang der ganzen Sache ziemlich genau und kann mir
daß Sie und Charlie in ſo kurzer Zeit einander
worden ſeien. Von Charlie weiß ich es beſtimmt,
ine zu gute Meinung von Ihnen, um nicht
anzu=
ür Sie das gleiche gilt. Es ſollte doch nicht ſchwer
ißverſtändnis zu klären.”
den Kopf zurück und ſah geradeaus vor ſich hin.
licht den geringſten Wunſch, es zu klären”, ſagte ſie.
„Aber Sie waren doch bis vor kurzem noch mit ihm verlobt”,
wandte Peggy ein.
„Es täte mir leid, wenn meine Beziehungen zu Mr. Barker
dieſen Cindruck hervorgerufen haben ſollten”, entgegnete Miß
Drew. „Er hat zwar um meine Hand gebeten, aber ich habe ihm
nichts verſprochen. Nur durch ſeine Beharrlichkeit brachte er
mich dahin, ihn nicht ſofort abzuweiſen. Ich muß geſtehen, daß
ich ihn ganz gern hatte, aber das hat ſich geändert, ſeit ich ſeinen
wahren Charakter erkannt habe.”
Dieſe Worte riefen Peggys Streitbarkeit wach.
„Wie meinen Sie das?” fuhr ſie auf. „Was hat er getan?”
„Was er getan hat? Er hat in wenigen Monaten faſt die
Hälfte ſeiner Erbſchaft ſinnlos vergeudet, wie ich aus zuverläſſiger
Quelle weiß”, erwiderte Kate Orew in ihrer gedehnten kühlen
Sprechweiſe. „Und das will etwas heißen.”
Selbſt Peggy in ihrer Lohalität mußte zugeben, daß dieſe
Kritik nicht unberechtigt war. Sie ließ jedoch Charlies Fahne
nicht ſinken.
„Freigebigkeit gilt wohl in Ihren Augen nicht?” fragte ſie
kalt.
„Freigebigkeit nennen Sie das?” rief Kate mit ätzender
Schärfe. „Ich nenne es das Geld zum Fenſter hinauswerfen.
Haben Sie nicht gehört, was man von ihm ſagt? Man hält
ihn allgemein für einen hoffnungslofen Verſchwender, und in
den Clubs laufen Wetten, daß er in einem halben Jahr am
Bettelſtab iſt.”
„Wozu ihm die betreffenden Ehrenmänner bereitwilligſt
helfen”, erwiderte Peggy in gleichem Tone. „Er gilt jedoch
ge=
wiſſen Müttern heiratsfähiger Töchter noch immer als eine gute
Partie.‟ Die letzten Worte waren nicht ohne eine deutliche Spitze.
„Er galt” verbeſſerte Kate Drew, „jetzt iſt das nicht mehr
der Fall. Jedenfalls nicht bei ſolchen Müttern, denen das Wohl
ihrer Kinder am Herzen liegt. Ich kann mir nicht vorſtellen,
daß ein Mädchen von einigermaßen klarem Verſtand einen Mann
heiraten würde, der todſicher dem Ruin entgegenſteuert.”
„Unzweifelhaft”, murmelte Peggy, aber Gedanken ganz
an=
derer Art zuckten durch ihr Gehirn.
„Sie müſſen mir doch Recht geben”, fuhr Miß Drew fort,
„Mr. Barker iſt ein Verſchwender und hat vermutlich auch
Nei=
gungen bedenklicher Natur. Wenigſtens iſt Mr. Hampton, der
Herr, der mit uns hierhergekommen iſt, dieſer Meinung.”
„Schade, daß Mr. Barker noch Rekonvaleſzent iſt” erwiderte
Peggy leiſe aber ſcharf, „ſonſt würde er ſich zweifellos mit Mr.
Hampton in gebührender Weiſe darüber auseinanderſetzen. Bitte,
bringen Sie mich nach Hauſe, Miß Drew.”
16. Kapitel.
Abſchied.
Charlie kehrte gut erholt und gekräftigt nach New York
zurück. Sein erſter Gang war zu den Rechtsanwälten Grant u.
Ripley, wo er zu erfahren hoffte, was Jones über ſein
Ver=
halten dachte. Die Anwälte konnten ihm nur ſagen, daß ihnen
noch keine Klage aus Montana zugegangen ſei. Sie ermutigten
ihn, wie bisher fortzufahren, Jones werde beſtimmt nicht
un=
vernünftig ſein.
Ein Telegrammaustauſch mit Jones flößte jedoch Charlie
aufs neue Furcht vor ſeinem abſonderlichen Mentor ein.
Jonathan Jones, Butte/Montana.
Was dächten Sie darüber, wenn ich mein Leben ver=
Charles Barker.
ſicherte, bitte Drahtantwort.
Charles Barker, New York.
Dadurch würde es einen Wert bekommen. Können Sie es
Jonathan Jones.
bis zum 23. September los werden?
Jonathan Jones, Butte/Montana.
Nicht mein Leben würde Wert bekommen ſondern mein
Tob. Mir allerdings iſt mein Leben ſchon vorher etwas
wert.
Charles Barker.
Charles Barker, New York.
In dieſem Falle empfehle ich Ihnen eine Verſicherung
auf hundert Dollar.
Jonathan Jones.
Jonathan Jones, Butte) Montana.
Würden hundert Dollar die Begräbniskoſten decken?
Charles Barker.
Charles Barker, New York.
Was kann Ihnen das ſchon ausmachen — nach Ihrem
Tode!
Jonathan Jones.
Die Vorbereitungen zu Charlies Ball waren faſt beendet,
als er in New York anlangte. Er war nicht verwundert, bei
ſeinen Freunden vielfach ein verändertes Weſen ihm gegenüber zu
bemerken. Einige beſchworen ihn, in ſich zu gehen, noch ſei es nicht
zu ſpät dazu, und ein ſolides Leben zu beginnen; andere wieder
zeigten ihre Mißbilligung durch verminderte Herzlichkeit, ja ſogar
Kälte. Charlie fragte ſich grimmig, wieviele wohl bis zum Schluß
bei ihm aushalten würden, und öfter als bisher benötigte er
die unwandelbare Treue Peggys, um ihn aufzurichten, wenn
er verzagen wollte. Er wurde ein häufiger Gaſt in ihrem kleinen
Wohnzimmer.
An den herannahenden Ball konnte er nur mit Widerwillen
denken, aber er brauchte ihn dringend zur Ordnung ſeiner
finan=
ziellen Verhältniſſe. Das engliſche Jazz=Orcheſter tauchte in
New York auf, geführt von Gardner, (der zu einem Schatten
ſeines früheren Selbſts geworden war) eben noch zur rechten Zeit,
um ſich auf Charlies Ball in Harmonie zu verabſchieden. Eiſie
genaue Aufſtellung ergab, daß die Tournee ein Füllhorn des
Segens für Charlie geweſen war. Der Verluſt betrug über
56 000 Dollar. Als dies in New York bekannt wurde, gab es
allgemeines Gelächter, aber es fehlte auch nicht an ätzendem Spott,
und Garnder hätte faſt geweint, als er Charlie das Fiasko
ſchil=
derte. Selbſt die gutlaunigen Troſtworte Charlies konnten ihn
nicht beruhigen.
Von außen geſehen, war der Ball ein voller Erfolg. Die
Zeitungen brachten ſpaltenlange Berichte darüber, und ſelbſt
die ſchärfſte Kritik mußte vor der Tatſache verſtummen, daß unter
den Gäſten eine ausgezeichnete Stimmung herrſchte. Charlie
wurde mit Glückwünſchen überhäuft, aber in allen glaubte er
einen Unterton von Fronie wahrzunehmen, der ihm verriet,
wie ſehr man ſich hinter ſeinem Rücken über ihn luſtig machte.
Es tat ihm weh, weit mehr ais er geglaubt hatte." „Ich hätte
gute Luſt, meine Erbſchaft zum Teufel gehen zu laſſen und mich
mit dem Reſt meiner Million auf eine Farm zurückzuziehen”
ſagte er ſich öfters, aber der Drang ſich vor der Welt zu
reha=
bilitieren, beſeitigte ſolche Schwächeanfälle. Die Menſchen, die
jetzt ſo geringſchätzig über ihn dachten, ſollten eines Beſſeren
be=
lehrt werden. Er nahm ſich vor, ſie es fühlen zu laſſen. (Fortſ. f.)
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am 13. 1. 1930 wie folgt:
„Soeben habe ich mir das dritte Glas
„Neo-Kruschen-Salz”” gekauft und bin
der Heinung, daß ich, seit ich Kruschen
nehme, viel angenehmer, leichter und
besser gestimmt bin. Gerade dieses
Wohlbefnden ist bei mir, der
Haupt=
erfolg. . . .
gez. Unterschrift.
(Originalschreiben liegt vor u. kann eingesehen werden.)
In Kruschen haben Sie ein weltbekanntes, von
arsten Autoritäten anerkanntes Stoffwechselsalz, das
Ihr Inneres zu energischer Arbeit anregt, das Ihrem
ganzen Organismus förderlich ist, das die Verdauung
und die Ausscheidung der Massen aus Ihren Därmen
in Ordnung hält. Auch Sie müssen die Tätigkeit
Ihres inneren Systems in irgendeiner Weise
unter-
stützen! Denken Sie an die vielen Menschen, die
alljährlich in Bäder und Kurorte reisen und sich dort
erholen, so daß sie als Frisch gekräftigte Menschen
zurückkehren, die neuen, größeren Aufgaben leichter
gewachsen aind. Was tun Sie für Ihre Gesundheit?
Etwa gar nichts? Reisen können Sie vielleicht nicht,
da es Ihre Vermögensverhältnisse nicht zulassen oder
Sie beruflich nicht abkommen können — gut, aber
dann sollen Sie wenigstens das für sich tun, was
Ihrer Gesundheit bei beauemer Handhabung daheim
inmitten Ihrer Familie dienlich ist. Beginnen Sie
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