Darmstädter Tagblatt 1930


23. April 1930

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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aligem Erſcheinen vom 1. Aprſt
Reichsmark und 22 Pfennie.
eholt 2.25 Reiſchsmark, durch die
ismart ſrel Haus. Poſbezugspreis
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 112
193. Jahrgang
Mittwoch, den 23. April 1930.

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Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reliamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
zeile
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(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällit ſeder
Nabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

Mp vei Sonooner HionensKonſereng.

kenfrieden bis zum Jahre 1936. Unkerzeichnung des Verkrags vom Jahre 1930.
Die nächſte Blokkenkonſerenz im Jahre 1935.
Schwierigkeiten zu überwinden. Sie könne nicht
daran glauben, daß zwei große befreundete Nationen nicht in der
Ae Tag der Blokkenkonferenz.
Lage ſeien, ein freundſchaftliches Abkommen zu treffen.
a pelegierken beglickwünſchen ſich
Der ikalieniſche Delegierke Sirianni
zu ihrem Erfolg.
erklärte, die fasciſtiſche Auffaſſung des Problems habe ſtets die

London, 22. April.
itz zur Eröffnung der Konferenz vor drei Mona=
hteſten
Londoner Nebel erfolgte, ſtrömte heute
mus hein durch die Fenſter des berühmten Queen=
m
St. James=Palaſt. Die Schlußſitzung machte
ichen Eindruck. Alle Delegierten erſchienen im
unS linder. Als erſter traf Macdonald ein. Wohl
e in ihrer Geſchichte ſahen die Staatsgemächer
ar Palaſtes Vorkehrungen zur Aufnahme von Licht=
drd
rechfilmen. Pünktlich um 10.30 Uhr erhob ſich

Macdonald.

daß die nächſte Flottenkonferenz im
794 tattfinden werde, außer, wenn beſonders glück=
gr
eintreten, die ſie nicht notwendig machen. Er
weis Die Delegationshäupter haben erwogen, welches
dſs tel ſein könnte, unter dem die Konferenz bekannt
nache den Vorſchlag, daß ſie bekannt ſein ſoll
en Londoner Flottenkonferenz und
1e mJahre 1930. Die Konferenz ſtimmte dem
a ſagte weiter: Wir ſind ſo weit gegangen, wie
1) gehen konnten, und wir ſind zuſammengekom=
Punkte, in denen wir Uebereinſtimmung erzielt
1izuſtellen und ſie in einem Vertrag niederzu=
chenmit
Waſhingtonoder Genf, ſind
geſchritten, verglichen mit unſeren
ndwir noch im Rückſtand. Dies iſt nur
e, und die Arbeit wird fortgeſetzt werden müſſen.
Frobleme in Angriff nehmen, die ſich bisher nicht
r müſſen uns jedoch zu dem Erreichten beglück=
Simer und immer wieder irgendein falſches Wort
rzeugen können, die nicht leicht zu beſchwichtigen
uns heute in einem Geiſte aktiven Wohlwollens,
le Mittel benutzen, um einen Fünfmächtevertrag
A1machen. Nach Macdonald ergriff
en verikaniſche Delegierke Skimſon
17. zu erklären: Der Vertrag ſetzt unſere Flotten=
em
Britiſchen Reich auf gerechter, dauerhafter
id ſtellt mit unſeren japaniſchen Nachbarn Be=
eine
wachſende Freundſchaft mit dieſem großen
ls einen Faktor der Ruhe und des Fortſchritts
S)ten, verbürgt. Erfreulicherweiſe ſetzten Frank=
ihre
Verhandlungen fort in der Hoffnung, ein
nen über die Einſchränkung der Flottenrüſtun=
SAmerikaglaubt, daß die Rüſtungs=
durch
gegenſeitige Vereinbarung
Die Methode iſt, um das Vertrauen
auf den gegenſeitigen Friedens=
rken
. Die Flottenbeſchränkung iſt
Sdmeſſer des Glaubens der Welt an
iteiner Regelung der internatio=
durch
friedliche Mittel. Hierauf er=

lärte u. a.: Als die franzöſiſche Delegation die
eilnahme an der Konferenz annahm, verſtand
wierigkeit des Verſuches, der einen Schritt vor=
iſierung
des Weltfriedens bedeutete. Die ge=
nkreichs
iſt eine unaufhörliche Anſtrengung in
s Ziel. Wegen dieſes Umſtandes iſt Frankreich
geweſen, die Bedingungen zu wiederholen, die
um eine Löſung ſolcher großen Probleme zu
Organiſation der internationalen Sicherheit.
eiter, Frankreich ſei den Ideen treu geblieben,
lichen Handlungen geleitet hätten, insbeſondere
Lung der Arbeit der Konferenz und derjenigen
reitenden Kommiſſion, die von neuem den
enſeitigen Abhängigkeit der Rüſtungen hervor=
des
zeitweiligen Rückſchlages in Genf in der
ation der Sicherheit und ſeiner ſchweren mili=
Oktlichkeiten in verſchiedenen Ueberſeegebieten
Gt gezögert, vor dem Abſchluß einer allgemei=
ine
Rüſtungen ſoweit zu vermindern, als es
leiner eigenen Sicherheit und den Notwendig=
Aionalen Verpflichtungen erachtete. Die fran=
habe
den eifrigen Wunſch gezeigt, mittels
erbeſſerung der internationalen Sicherheit jede
bernünftigen Vereinbarung zur allgemeinen
Flottenrüſtungen zu finden. Briand fuhr fort:
beilige Schwierigkeiten geſtoßen, die uns nicht
ine ſo große Löſung zu erzielen, als wir viel=
kten
. Aber wenigſtens haben wir loyal in den
Nichtung einer teilweiſen Regelung zuſammen=
unterſchätzt
werden darf. Briand ſprach ſein
darüber aus, daß der Dreimächte=
Crößere Ausdehnung gefunden
Izöſiſche Regierung werde jedoch
geu unternehmen, um die letzten

Herabſetzung der Rüſtungen auf den niedrigſt möglichen Stand
befürwortet. Italien wolle nur rein definitive Rüſtungen. Italien
ſehe mit Vergnügen dem Augenblick entgegen, an dem die Ver=
handlungen
mit dem befreundeten Nachbarland mit dem feſten
Willen zum Erfolg wieder aufgenommen werden, um zu einem
den Dreimächtepakt ergänzenden Abkommen zu führen.
Um 12.40 Uhr wurde der Vertrag von den Delegierten unter=
zeichnet
.
Der Inhalt des Londoner Verkrages.
Der Londoner Fünfmächtevertrag, deſſen Wortlaut ſoeben ver=
öffentlicht
worden iſt, beſteht aus einer Einleitung und
fünf Teilen. Teil III wird vorläufig nur von den Vertre=
tern
Amerikas, Englands und Japans unterzeichnet werden.
Teil I (Artikel 1 bis 5) betrifft den Verzicht auf den
Erſatz der Panzerſchiffe während der Jahre 1931
bis 1936 mit der Sonderbeſtimmung, daß Frankreich und Italien
die Erſatzbauten vornehmen dürfen, zu denen ſie nach dem
Waſhingtoner Vertrag in den Jahren 1927 und 1929 berechtigt
waren.
Teil II (Artikel 6 bis 13) bezieht ſich auf die Regeln der
Feſtſetzung der Standard=Waſſerverdrängung
und verzeichnet die bereits bekannte Einſchränkung der
Tonnage undder Ausrüſtungvon U=Booten ( Höchſt=
grenze
2000 Tonnen, höchſtes Geſchützkaliber 13 Zentimeter), mit
der Ausnahmebeſtimmung, daß jede Macht drei U=Boote bis 2800
Tonnen mit einem Geſchützkaliber von höchſtens 15½ Zentimeter
haben darf. Dieſer Teil hat drei Anhänge, von denen der erſte
die Regeln für den Erſatz und der zweite die Regeln für die Un=
brauchbarkeit
von Kriegsſchiffen enthält. Der dritte Anhang zählt
die Spezialſchiffe auf.
Teil III (Artikel 14 bis 21) enthält die nur von dendrei
Mächten Amerika, England und Japan zu unterzeich=
nende
Vereinbarung, die ſich auf die Begrenzung der
Kreuzer, Zerſtörer und U=Boote bezieht und in allen
weſentlichen Einzelheiten bekannt iſt. Dieſer an techniſchen Einzel=
heiten
reiche Teil wird abgeſchloſſen durch Artikel 21 (die ſoge=
nannte
Sicherheitsklauſel).
Teil IV. (Artikel 22) umfaßt die neue völkerrecht=
liche
Regelung der Behandlung von Kauffahr=
teiſchiffen
durch U=Boote und auch durch andere Kriegs=
ſchiffe
und ſchließt mit den Worten: Die hohen vertragſchließen=
den
Teile laden alle anderen Mächte ein, ihre Zuſtimmung zu den
oben angeführten Regeln zum Ausdruck zu bringen.
Teil V (Artikel 23 bis 26) beſagt u. a., daß der Vertrag
bis zum 31. Dezember 1936 in Kraft bleiben ſoll außer
Teil IN, der auf unbegrenzte Zeit gültig bleibt. Weiter heißt es:
Wenn die hohen vertragſchließenden Teile ſich nicht auf Grund
eines allgemeinen Abkommens über Begrenzung der Seerüſtungen,
dem ſie alle beitreten, anders entſcheiden, werden ſie im Jahre
1935 eine Konferenz abhalten, um einen neuen Vertrag zu
entwerfen, der den gegenwärtigen Vertrag erſetzen und ſeine Ziele
ausführen ſoll. Artikel 25 beſtimmt, daß nach Niederlegung der
Ratifikationen die britiſche Regierung allen außerhalb des Ver=
trages
ſtehenden Mächten den Teil IV bekanntgeben und ſie ein=
laden
ſoll, ihre Zuſtimmung dazu auf unbegrenzte Zeit zu erklären.
Abreiſe der delegationen aus London.
Alle Delegierten der Seeabrüſtungskonferenz in London ſind
zurzeit eifrig mit Kofferpacken beſchäftigt oder bereits abgereiſt.
Die franzöſiſchen Hauptdelegierten: Außenminiſter Briand,
Marineminiſter Dumesnil und Kolonialminiſter Piétri, haben
bereits heute nachmittag London verlaſſen. Die amerikaniſchen
Delegierten kehren nach dreimonatigem Aufenthalt London heute
abend den Rücken. Sie verlaſſen morgen früh England an Bord
des Leviathan, deſſen Abfahrt von Southampton um 24 Stun=
den
verſchoben wurde, um die amerikaniſchen Delegierten an
Bord nehmen zu können. Die Verbindung mit London wollen
die amerikaniſchen Delegierten nötigenfalls durch Schiffstelepho=
nie
aufrecht erhalten. Die Japaner ſind ebenfalls damit beſchäf=
tigt
, ihr Hauptquartier in London abzubrechen. Wakatſuki hat
London heute verlaſſen, zwar nicht um ſofort nach Japan zurück=
zukehren
, ſondern um eine Reiſe durch Schottland und England
anzutreten.
In allen Delegationskreiſen zeigt man große Genugtuung
darüber, daß die Konferenz nunmehr nach monatelangen ange=
ſtrengten
Verhandlungen zu Ende gegangen iſt.
Die Unterzeichnung des Londoner Flottenabkommens wird
nach Anſicht Sauerweins das Ende der Seeherrſchaft
Englands ſanktionieren. Zum erſten Mal in der Geſchichte
habe England auf den Zweimächte=Standard verzichtet und den
Vereinigten Staaten die Gleichberechtigung eingeräumt, aller=
dings
in der ſtillen Hoffnung, daß Amerika die 400 000 Tonnen,
die zur praktiſchen Durchführung dieſer Parität notwendig wären.
in den nächſten ſechs Jahren nicht bauen werde. Der Matin
hebt hervor, daß die im Londoner Abkommen zuſammengeſchloſſe=
nen
drei Mächte alle moraliſchen Druckmittel erſchöpft hätten, um
Frankreich und Italien von einer Erhöhung ihrer Seerüſtungen
abzuhalten. Frankreich werde ſich aber allein nach der Haltung
Italiens richten und zunächſt einmal das italieniſche Flottenbau=
programm
im Juni abwarten.

Zwiſchen Tſad und Tana.

Vor Jahr und Tag wurde bereits darauf hingewieſen, welche
Probleme und Konfliktsſtoffe zwiſchen Italien, Frankreich und
auch England (als Mentor Aegyptens) in dem Raume angehäuft
liegen, der in feinen ſüdlichſten Endpunkten durch die beiden
Waſſerbecken des Tſadſees am weſtlichen Rande der Sahara und
des Tanaſees in der Nordweſtecke Abeſſiniens gekennzeichnet
wird. Vorkommniſſe der allerletzten Zeit verlangen, daß man
auf dieſe Probleme zurückkommt. Hier ſei heute nur ein kurzer
Hinweis gegeben, eine ausführlichere Beſprechung darf einem
ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten werden.
Der Tanaſee Abeſſiniens, in deſſen e der blaue Nil ent=
ſpringt
und den dieſer Nilarm durchfließt, iſt von beſonderer
Wichtigkeit für die Waſſerhaltung des Nils ſelbſt, und damit für
das Wohl und Wehe der ſudaneſiichen und ägyptiſchen Baum=
wolle
. Denn der Tanaſee bildet ein natürliches Staubecken für
den Nil und iſt geeignet, die großen Schwankungen im Waſſer=
ſtand
des Nils bei richtiger Benutzung auszugleichen. Deshalb
hat ſich um den Beſitz oder die Benutzung dieſes Tanaſees auch
bereits ein Wettkampf herausgebildet, der Italien gegen Ame=
rika
und beide wieder gegen England im Felde ſieht. Denn es
liegt im größten Intereſſe der Engländer, daß ihre ſudaneſiſche
Baumwolle, die ſie für ihre heimatliche Baumwollinduſtrie un=
bedingt
notwendig haben, nicht von einer Bewäſſerung abhängig
wwird, die in der Hand der Amerikaner oder Italiener liegt. Wer
dem Sudan die Waſſer des Nils beſchneiden kann, vermag in ab=
ſehbarer
Zeit das engliſche Baumtvollgeſchäft lahmzulegen. Die
Amerikaner haben ein ſehr erhebliches Intereſſe daran, daß ihre
amerikaniſche Baumwolle nicht von dieſer Sudanbaumwolle aus
dem Felde geſchlagen wird, und es mag ſich wohl lohnen, die Ge=
rechtſame
am Tanaſee zu erwerben, bloß um zu verhindern, daß
die Waſſerbauten für die Nilregulierung ſchon bald erfolgen.
Die Italiener aber ihrerſeits wollen den Tanaſee beherr=
ſchen
, weil ſie außer anderem damit England gegenüber ein
Tauſchobjekt hätten, mit dem ſie bei ihren innerafrikaniſchen
Plänen gegen Frankreich ſich Vorteile verſchaffen könnten. Des=
halb
iſt es für Italien von beſonderer Wichtigkeit geweſen, daß
in dieſen Tagen in Abeſſinien ein Thronwechſel erfolgt iſt. Der
Nas Tafari iſt nach dem plötzlichen Tode der Mitkaiſerin Judith
jetzt alleiniger Herr und Kaiſer von Abeſſinien geworden. Der
Tod der Kaiferin trat prompt ein, als ein aufſtändiſcher Ras,
der einmal ihr dritter Gatte geweſen war, von Ras Tafari end=
gültig
beſiegt wurde. Ein Herzſchlag ſetzte dem Leben der
Kaiſerin ein Ziel. Der Kaiſer Tafari aber wird von italieniſcher
Seite als ein Freund von Muſſolinis Reich eingeſchätzt, und
man glaubt nun, ſich durch dieſen Wechſel in Abeſſinien Vor=
teile
in Wirtſchaft und Politik verſprechen zu können.
Man ſah dies ganz klar in einem Kommentar, den der Cor=
riere
della Sera anläßlich des Regierungswechſels in Abeſſi=
nien
veröffentlichte: Er ſchrieb nämlich, daß es bisher haupt=
ſächlich
wegen der fremdenfeindlichen Haltung der Abeſſinier
nicht möglich geweſen ſei, die italieniſchen Beziehungen, beſonders
den Handel mit Abeſſinien, reger zu geſtalten. In Zukunft werde
aber der nun endgültig zur Macht gelangte Negus dieſer ſtillen,
aber hartnäckigen Gegnerſchaft weniger Rechnung tragen müſſen;
er werde imſtande ſein, dem friedlichen Vordringen Italiens
Vorſchub zu leiſten, um dadurch nicht nur Italien, ſondern auch
der wirtſchaftlichen Entwicklung, dem Fortſchritt und dem inter=
nationalen
Anſehen Abeſſiniens zu nützen.
Es wird nicht unwichtig ſein, die weitere Entwicklung des
Kampfes um den Einfluß in Abeſſinien und den Beſitz des
Tanaſees genau zu verfolgen, denn dieſer Streit gilt letzten
Endes nicht nur der ſudaneſiſchen Baumwolle, ſondern im wei=
teren
Verlauf auch der Rivalität zwiſchen Italien und Frank=
reich
im Gebiet der Sahara und damit zugleich all den Konflikts=
punkten
, die im Hinterland von Tripolis und der Zyrenaika
liegen. Denn dieſe Gefahren kommen näher und näher. Da
Italien ſeine Eroberung des Hinterlandes weiterhin fortſetzt,
und ſeine Uebermacht über die ſchlecht bewaffneten Beduinen in
abſehbarer Zeit zu einem Vordringen bis weit hinein in die
Sahara genügen wird, ſo muß der Augenblick eintreten, in dem
italieniſche Truppen hinter den weichenden Eingeborenen bis in
jene Gebiete kommen werden, die als ſtrittig gelten. Dann wird
franzöſiſches Intereſſengebiet von Italien beſetzt werden und
der Krach da ſein. Man kann gar nicht anders folgern, wenn
der augenblickliche Vormarſch der Italiener beibehalten wird
und nicht in der Zwiſchenzeit, durch ein Abkommen zwiſchen
Rom und Paris die Gefahr eines Zuſammenſtoßes mitten in
Afrika auf ſtrittigem Gebiet behoben wird. So tritt zum Kon=
flikt
um den Tanaſee dann der Streit um das Hinterland der
Sahara, der Streit um das Gebiet, deſſen Eckpfeiler der Tſadſee
iſt. Es harren alſo allerlei Konfliktsſtoffe unter der heißen
Sonne Afrikas.
Aber noch ein Thema, das auf dem religiöſen Gebiet des
Vatikans liegt, iſt durch die Thronbeſteigung des Tafari angeb=
lich
angeſchnitten worden. Die Abeſſinier ſind kopthiſche Chriſten.
Sie leiten ihre Dynaſtie von König Salomo und der Königin
von Saba ab. Bisher hatte der Heilige Stuhl noch keine offi=
ziellen
direkten Beziehungen zu dieſem alten kopthiſchen Chriſten=
ſtaat
. Deshalb iſt es intereſſant zu hören, was derſelbe Cor=
riere
della Sera darüber zu ſagen hat. Er ließ ſich nämlich aus
dem Vatikan von einer katholikenfreundlichen Einſtellung des
Kaiſers Tafari berichten, die der Herrſcher vielleicht aus Klug=
heitsgründen
in der erſten Zeit nicht ſtark hervorkehren werde.
In Abeſſinien gibt es keinen amtlichen Vertreter des Heiligen
Stuhls, aber ein päpſtlicher Geſchäftsträger, deſſen Name nicht
an die große Glocke gehängt werde, wirke dort insgeheim und
verbreite den Katholizismus auch in den Hofkreiſen. Vielleicht
dürfe man nun hoffen, daß dieſe Arbeit im Verborgenen wie in
China und Japan durch die öffentliche Wirkſamkeit eines päpſt=
lichen
Delegaten erſetzt werde.
Es iſt gut, daß durch die
Frieden und
Freundſchaft zwiſchen dem päpſt
königlichen Nom
herrſcht.

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Seite 2

Mittwoch, den 23. April 1930

Numm

Nachklänge
Zum Leipziger kommunttentreffen.
Deulſchnakionale und volksparkeiliche
Inkerpellakionen.

Vom Tage.

Wie verlautet, wird die Uebernahme der kommunalen
Polizei durch den Staat in einer Anzahl thüringi=

ſcher Städte bereits am 1. Juli erfolgen. Die Verſtaatlichung der
Polizei iſt eine im Rahmen des Ermächtigungsgeſetzes von der thürin=

giſchen Regierung durchzuführende Maßnahme und muß mit dem Ab=
lauf
des Ermächtigungsgeſetzes am 30. September erledigt ſein.

Leipzig, 22. April.

Für die Ermittlung der Täter, die die beiden Polizeibeamten
Im Verlaufe der Kundgebung der kommuniſtiſchen Jugend in
Leipzig getötet haben, haben die Staatsanwaltſchaft und das
Polizeipräſidium von Leipzig die Belohnungen von je 500 RM.,
zuſammen alſo 1000 RM., unter Ausſchluß des Rechtsweges
ausgeſetzt.
Inzwiſchen hat General a. D. Kallen, der deutſchnationale
Landtagsabgeordnete für Leipzig, im Sächſiſchen Landtag wegen
der Vorfälle am Oſterſonntag interpelliert und in einer Kleinen
Aufrage die Abberufungdes ſozialdemokratiſchen
Leipziger Polizeipräſidenten Fleißner gefor=
dert
. Die Anordnungen Fleißners ſeien vollkommen unzuläng=
lich
und der Schutz für die Einwohnerſchaft wie auch die Sicher=
heit
der Polizeibeamten im Straßendienſt nicht genügend gewähr=
leiſtet
geweſen. Im Stadtverordnetenkollegium hat ferner der
Deutſchnationale Börner, die Entfernung Fleißners gefordert.
Zu den Vorkommniſſen teilt das Polizeipräſidium u. a. mit:
Der Vorwurf, es ſei während des kommuniſtiſchen Jugendtages
zu wenig Polizei aufgeboten und nicht ſcharf genug zugegriffen
worden, ſei durchaus unbegründet. Das Polizeipräſidium habe
ſämtliche ihm zur Verfügung ſtehenden Bereitſchaften aufgeboten
und zum Einſatz bereitgeſtellt. Ferner hätte das Miniſterium
des Innern auf Erſuchen des Leipziger Polizeipräſidiums noch
in zwei auswärtigen Standorten, nämlich Chemnitz und Zwickau,
für Leipzig Kräfte bereitgehalten. Nach einmütiger Auffaſſung
der leitenden Offiziere der Schutzpolizei hätten dieſe Kräfte
vollkommen genügt. Es ſei den Offizieren nicht einmal nötig er=
ſchienen
, die auswärtigen Verſtärkungen anzufordern.
Wie wir erfahren, hat auch der volksparteiliche Abgeordnete
Winkler=Leipzig im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen während
der Oſterfeiertage in Leipzig eine Anfrage im Sächſiſchen Landtag
an die Regierung gerichtet, in der die Regierung gefragt wird,
was ſie zu tun gedenke, um eine Wiederholung ſolcher Vorkomm=
niſſe
, durch die die Sicherheit und das Leben der Einwohnerſchaft,
vor allem aber auch der dienſttuenden Polizeibeamten, in Gefahr
kommen, unter allen Umſtänden zu unterbinden,

Aus Anlaß des Wiederauflebens des Bürgerkrieges in China hat
die Reichsregierung, die am Handel und an der Schiffahrt nach
China intereſſierten Kreiſe erneut davor gewarnt, ſich an
Lieferung und Transport von Kriegswaffen und
Kriegsmunition nach China zu beteiligen.

In der Angelegenheit der Bombenattentate von Oldes=
loe
und Neumünſter iſt gegen die am Oſterſamstag dem Amts=
gericht
Altona zugeführten weiteren Beſchuldigten ebenfalls richterlicher
Haftbefehl erlaſſen worden, ſo daß jetzt ge gen insgeſamt ſieben
Perſonen richterliche Haftbefehle vorliegen.

Um Staalsnokwendigkeiten
Die Deukſchnakionalen am Scheideweg

Berlin, 22. April. (P

Der bisherige Präſident der Unabhängigen eng=
liſchen
Arbeiterpartei, James Maxton, iſt zum ſechſten
Male wiedergewählt worden. Während des bisherigen Verlaufs
der Tagung wurde eine Reihe von Beſchlüſſen gefaßt, durch die auch
die Revolte der Unabhängigen im Unterhaus gutgeheißen wurde.

Der amerikaniſche Bankier Roy iſt am Montag von
dem in Uebereinſtimmung mit den amerikaniſchen Wünſchen reformier=
ten
Staatsrat von Haiti zum Präſidenten von Haiti ge=
wählt
worden. Er löſt den bisherigen Präſidenten Borno ab, deſſen
Regierungstätigkeit ſo unpopulär war, daß Haiti ſeinen Rücktritt in
Waſhington verlangte.

Durch Senatsbeſchluß iſt die bisher beſtehende Einwande=
rungsguote
nach den Vereinigten Staaten um ein
Fünftel verringert worden. Dieſe Verringerung kommt aber
den Deutſchen und den Skandinaviern zugute, da die Einwandererzahl
dieſer Länder prozentual geſteigert wird.

Roms Feft der Arbeik.

Einſehzung des Korporakionsrakes.

Rom, 22. April.

Verſamealuggs- und Amzugsverbok in Leipzig.

Leipzig, 22. April.

Auf Grund des Artikels 123 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung ſind
von heute ab bis auf weiteres alle Verſammlungen und Umzüge
unter freiem Himmel für das Stadtgebiet Leipzig verboten.
Im Befinden des an ſchweren Rückgratverletzungen im Kran=
kenhaus
darniederliegenden Polizeioberwachtmeiſters Kolbe iſt
eine Aenderung nicht eingetreten. Die Perſonalien des am Sonn=
tag
erſchoſſenen Demonſtranten konnten immer noch nicht feſt=
geſtellt
werden. Er hat einen Bruſtſchuß erhalten, der ſeinen
ſofortigen Tod herbeiführte. Man nimmt an, daß es ſich um einen
auswärtigen Teilnehmer am Kommuniſtiſchen Jugendtag handelt.
Nach dem Sektionsbefund haben Polizeihauptmann Galle und
Polizeioberwachtmeiſter Karte neben ſchweren Kopfverletzungen
auch durch ein Dolchmeſſer Stiche in den Rücken erhalten, die den
Tod herbeiführten.

Eine Berhaftung in München im Zuſammenhang
mit den Leipziger Zwiſchenfällen.

München, 22. April.

Ganz Italien beging am Montag den Geburtstag Roms, der mit
dem Feſt der Arbeit zuſammenfiel. Dieſer Feiertag ſtand auch
diesmal im Zeichen der Einweihung zahlreicher neuer öffentlicher
Bauten und geſtaltete ſich beſonders feſtlich, da nach wochenlangem
Regen die ſüdliche Sonne wieder zu ihrem Recht kam. Im
Mittelpunkt des Tages ſtand die Einſetzung des nationalen
Rates der Korporationen, die Muſſolini als Präſident des Rates
auf dem Kapitol nach der Vereidigung der einzelnen Mitglieder
in Gegenwart der Spitzen der italieniſchen Behörden und des
diplomatiſchen Korps mit einer längeren Anſprache perſönlich
vornahm. Der Korporationsrat, der in gewiſſer Beziehung dem
Deutſchen Reichswirtſchaftsrat vergleichbar iſt, iſt eine erweiterte
Spitzenorganiſation der berufsſtändiſchen Arbeitgeber= und Arbeit=
nehmerverbände
. Seine Bildung bedeutet ſo den erſten
Schritt zur Verwirklichung des angeſtrebten
Kollektivgedankens, in dem nicht mehr Arbeitgeber und
Arbeitnehmer getrennt organiſiert, ſondern nach einzelnen Pro=
duktionszweigen
zuſammengefaßt werden ſollen. Der nationale
Korporationsrat hat beratende Funktionen, daneben aber auch
das Recht, ſozialpolitiſche und arbeitsrechtliche verbindliche Nor=
men
zu erlaſſen. Er reiht ſich ſo an die bereits beſtehenden ver=
faſſungsmäßigen
Organe des italieniſchen Staates an. Zu be=
achten
iſt hierbei freilich, daß der Miniſterpräſident de jure
Präſident des Korporationsrates iſt und daß der Rat gegen ſei=
nen
Willen keine verbindlichen Beſtimmungen erlaſſen kann. Der
nationale Korporationsrat beſteht aus etwa 150 Perſonen, und
zwar aus den von den Arbeitgeber= und Arbeitnehmer= Organiſa=
tionen
vorgeſchlagenen und durch königliches Dekret beſtätigten
Vertretern ſowie den Mitgliedern der zuſtändigen Miniſterien
und einer Gruppe beſonderer Sachverſtändiger, die ebenfalls er=
nannt
werden.

Am kommenden Freitag tritt der Parteiausſchuß
nationalen zur Beſprechung der letzten Vorgänge in d
zuſammen. Wie der Ausgang ſein wird, vermag im
niemand mit Beſtimmtheit zu ſagen. Unverkennbar
Hugenberg= und der Weſtarp=Gruppe das Beſtre
handen, einen Bruch zu vermeiden und
Baſis zu finden, die ein Beiſammenbleiben ermöglicht. F:
ob die Vorausſetzungen dafür ſich überhaupt ſchaffen I
retiſch wäre die Löſung am leichteſten, wenn der bishe=
führer
Hugenberg ſich zum Rücktritt entſchließen wi.
wäre die Einigkeit vermutlich raſch wiederhergeſtell
anderen Seite aber iſt Herr Hugenberg in der Orgar
mit der Organiſation ſo ſtark verbunden, daß darüh
der Parteiapparat auseinanderbrechen würde. Ein A
32 Abgeordneten, die im Reichstag für die Regieru=
haben
, kann kaum ernſt genommen werden, weil dan
agrariſche Flügel der Deutſchnationalen abmarſchie
Unter den Abgeſplitterten aber auszuſondern, die
ſtoßen, die andere dagegen in der Partei zu behalter
eine Unmöglichkeit. Der alte Oldenburg=Januſchau, de
dem äußerſten rechten Flügel der Konſervativen ſte
kaiſerlichen Deutſchland als ſchwärzeſter Reaktionär pe
veröffentlicht nun in der Kreuzzeitung einen Artik
die Weſtarp=Gruppe verteidigt und kein Hehl darau
nach ſeiner Ueberzeugung die Deutſchnationalen ihre
beſchloſſen hätten, wenn ſie im Gefolge der Sozialde
Regierung ſtürzten. Trotzdem kommt er zu dem E
eine neue Spaltung für die Partei nicht mehr tragba
für den Grafen Weſtarp eine wertvolle Hilfsſtellung
würde der Bruch ſelbſt nur für den Augenblick vert
die neuen Aufgaben, vor denen der Reichstag ſteh=
führung
der Agrargeſetze und die Oſtvorlagen, werd
oder lang die Deutſchnationalen doch wieder vor die
ſtellen, wenn ſie bis dahin nicht irgendeinen Weg fi
jahung der Staatsnotwendigkeiten auch in der Opp=

Zweckgemeinſchaft Staaksbürgerpat

* Berlin, 22. April.

Anläßlich der Zuſammenſtöße in Leipzig wurden die auf einem
Laſtkraftwagen zurückkehrenden Münchener Teilnehmer an dem
5. Reichsjugendtag des kommuniſtiſchen Jugendverbandes heute
früh ½3 Uhr in Freimann vor München geſtellt und zur Polizei=
direktion
gebracht. Dort wurden die 20 Feſtgenommenen einer
Durchſuchung nach Waffen und einer eingehenden Vernehmung
unterzogen. Bei einem Feſtgenommenen wurde ein Dolch und ein
blutbeflecktes Taſchentuch gefunden. Er wird unter dem Verdacht
der Teilnahme an dem Aufruhr in Leipzig dem Amtsgericht Mün=
chen
übergeben werden. Die übrigen Fahrtteilnehmer wurden
nach ihrem Verhör wieder entlaſſen. Unter den Feſtgenommenen
befanden ſich zwei Schüler der achten Volksſchulklaſſe Münchener
Schulen, ferner zwei Fortbildungsſchüler, ſowie vier weitere
Jugendliche. Ein anderer Wagen mit Münchener Teilnehmern war
ſchon in Nürnberg geſtellt und unterſucht worden.

Muſſolini verglich den notionalen Korporatonsrat in ſeiner
Anſprache mit dem Generalſtab der Armee. Dieſer Vergleich ſei
um ſo mehr am Platze, als die italieniſche Wirtſchaft einem un=
unterbrochenen
Kampf zu kämpfen habe. Jetzt ſeien die ſyndi=
kale
und kollektive Verfaſſung miteinander verbunden. Von der
Einſetzung des Korporotionsrates erwarte man kein Wunder.
Auf die zukünftige italieniſche Politik eingehend, erklärte Muſſo=
lini
, daß auch die Abſchaffung der ſtädtſchen Zollſchranken, die
Abſchaffung der Zwangsmieten und ſchließlich der Höchſtpreiſe
folgen werde. Die Maßnahme aber, die alles krönen ſolle, ſei
der Beginn der tatſächlichen Bezahlung der konſolidierten öffeni=
lichen
Schuld. Ein Viertel der geſamten Staatseinnahmen werde
bisher auf den Zinſendienſt verwendet. Noch ſchlimmer aber ſei
die Lage der Schuldmittelinhaber, da ſie ſie nicht veräußern
dürften".

Die Sozialdemokraten ſtellen ſich lebhaft beunrt
das Geſpenſt einer neuen Partei herau
die unter Zuſammenſchluß der Volksp
Demokraten, der Wirtſchaftspartei
Volkskonſervativen Vereinigung zue
ſchen Staatsbürgerpartei gegründet wert
Abg. Dittmann ſchreibt auch einen reichlich aufger
im Vorwärts, und zur Unterſtützung dieſer Auffe
auch Sätze aus einem Aufſatz des volksparteilichen 7
herausgezogen, in dem er von der Notwendigkeit ein
faſſung der aktiven bürgerlichen Kräfte bei einer ki
ſpricht. Das iſt eine etwas überflüſſige Panik.
nicht, daß aus ernſthaften politiſchen Kreiſen heraus
dung dieſer ſagenhaften neuen Partei gedacht wire
allerdings, daß in den letzten Wochen beſtimmte V
für die damals drohenden Wahlen getroffen wurden
Fühlungnahme unter den bürgerlichen Parteien
aber zum Zwecke eines parteipolitiſchen Zuſamme
dern nur mit dem Ziel, den Wahlkampf gegenſeiti
und eine Art Block der hinter der Regierung ſtehe
herbeizuführen. Das würde praktiſch ein Wiede
Kartellgedankens bedeuten, der ſich 1887 ſehr gut
der auch diesmal nur eine Zweckgemeinſchaft beder
das Reich über die Notjahre hinwegzubringen, de
ſeiner Entwicklung einmal zu einer engeren Verbi
hätte. Der Krebsſchaden unſeres politiſchen Lebe
Zerſplitterung des Bürgertums. Das Bürgertum
gegenüber Sozialdemokraten und Kommuniſten n
wenn es nicht in kleinen Gruppen von 20 und 30M0
tag ſitzt, ſondern als geſchloſſener Block, der den So
mindeſtens ebenſo ſtarker Machtfaktor ſein kann,
Reichstagsauflöſung iſt zunächſt vermieden worden,
danke, der damals geſpielt hat, geht weiter. Die
keit ſpricht doch dafür, daß die Sozialdemokraten
Machtprobe ankommen laſſen wollen, und alle politt
täten gut daran, ſich darauf einzuſtellen. Je weite=
bereitungen
bringen, deſto geringer wird die Neigu
demokraten ſein, aus der Drohung eines Appells (
Ernſt zu machen. Ihre ganze Einſtellung zu dieſer
ja, daß ſie ſelbſt eine Entwicklungslinie auf der bür
ſehen, die das ſozialdemokratiſche Uebergewicht gef

Am Grabe von Goethes lehzker Liebe.

Von Dr. Adalbert Schmidt.
An der vielbefahrenen Verkehrsſtraße, die durch das Böh=
miſche
Mittelgebirge ins Elbtal bei Trebnitz und Leitmeritz
führt, liegt die Granatenſchenke, benannt nach den ehemals be=
rühmten
böhmiſchen Grangten, die ſich einſt in Menge in der
umliegenden Gegend fanden. Von hier abzweigend führt ein
Weg in ein= flache Talſenke, in der das Dorf Triblitz liegt, das
manchem vom Hörenſagen bekannt iſt als der Ort, an dem
Goethes letzte Liebe den ewigen Schlaf ſchläft.
Das kleine unſcheinbare Dorf iſt heute zum Teile tſchechiſch.
An einer längeren Häuſerreihe vorbei gelangt man zum Schloß,
dem Wohnſitz Ulrikens in den ſpäteren und letzten Jahren ihres
Lebens. Sie ſelbſt ſtammte nicht von hier, ſie war eine gebürtige
Leipzigerin. Ihre frühverwitwete Mutter verheiratete ſich in
zweiter Ehe mit einem Grafen Klebelsberg, der das Gut Triblitz
innehatte, das nach dem Tod der Anverwandten an Ulrike fiel.
Hier lebte ſie bis zu ihrem im November des Jahres 1899 er=
folgten
Tod. Auf dem kleinen Balkon ihres Schlößchens, das
eigentlich mehr einem ſtattlichen Wohnhaus als einem Schloß
gleicht, zeigte ſie ſich manchmal den Fremden, die in andächtiger
Scheu nach dem Ort gepilgert waren. Manche der heute Leben=
den
, die erſt in mittleren Jahren ſtehen, haben das alte Frei=
fräulein
mit ihrem feinen Geſichtchen noch geſehen. Jetzt iſt das
unſcheinbare Schlößchen Eigentum der Brüxer Stadtgemeinde,
die während des Sommers erholungsbedürftige Kinder in ſeinen
Näumen unterbringt. Die Einrichtung von Ulrikens Sterbe=
zimmer
befindet ſich in Weimar.
Dem Schloß ſchräg gegenüber liegt auf einer kleinen Anhöhe
die Kirche, die auf einer Seite vom Friedhof umſchloſſen wird.
Dieſer zieht ſich einen mählich anſteigenden Hang hinan. Kleine
ſchmuckloſe Kreuze, ſtehen dicht aneinandergereiht, wiedriges
Buſchwerk zieht ſich über die Gräber hin. Den ſchmalen Fußweg
aufwärtsſchreitend gelangt man zur Familiengruft der Grafen
Klebelsberg. Ein wenig weiter erhebt ſich das Grabmal Ulrikens.
Es gleicht ganz dem Klebelsbergſchen in ſeiner vornehmen
Schlichtheit. Es trägt nur Ulrikens Namen und die Daten ihrer
Geburt und ihres Todes. Nichts erinnert an Goethe, und doch
fühlt man ſich hier von ſeinem Hauch umweht. Unwillkürlich er=
innert
man ſich ſeiner Verſe aus der Maxienbader Elegie, die
Ulrikens Namen unſterblich machte:
Und in dem Anſchau’n dieſes einzig Schönen
Verſiegte gleich der Quell ſehnſüchtiger Tränen.

Man denkt an dieſer Stätte an den Menſchen Goethe, der in
ſeiner Trilogie der Leidenſchaft ſein glühendes Empfinden
dichteriſch verklärte, wie ja das Menſchliche und Künſtleriſche in
ihm ſich wechſelſeitig durchdrang und ergänzte. Goethes frühere
Leidenſchaften, ſeine Liebe zu Friederike, der Schmerz, den er um
Lotten trug und den er ſich im Werther von der Seele ſchrieb,
haben nicht das überwältigend Ergreifende ſeiner letzten Liebe,
Ihm bedeutete ja die Loslöſung von Ulrike nicht nur die Tren=
nung
von etwas ſchmerzlich Geliebtem, ihm war das Scheiden
von ihr zugleich der endgültge Abſchied von Jugend und Leben:
Scheiden endlich Scheiden iſt der Tod! Als er im Jahre
1821 die Heilquellen Marienbads aufſuchte, zählte Ulrike, die
mit ihrer Mutter und ihren beiden Schweſtern hier zur Kur
weilte, erſt ſiebzehn Jahre. Das Wohlgefallen des greiſen Dich=
ters
an dem holden Mädchen ſteigerte ſich, als er auch in den
beiden folgenden Jahren den Sommer gemeinſam mit der
Levetzowſchen Familie in Marienbad verbrachte, zur glühenden
Leidenſchaft. Der Schatten Werthers tauchte wieder vor ihm
auf, und mit ſchmerzvollem Mund richtete Goethe die Worte an
ihn:
Zum Bleiben ich, zum Scheiden du erkoren,
Gingſt du voran und haſt nicht viel verloren..

In ſolcher ſeeliſcher Vexfaſſung verließ Goethe 1823 Marien=
bad
. Den weiſen Dichter, der ſchon von der Höhe des Betrach=
ters
auf das Leben geblickt hatte, erſchütterte noch ein letztes Mal
die ganze Macht der Liebe, die volle Gewalt ihres Schmerzes.
Was bedeutete ihm nun das All, was bedeutete ihm die Natur,
an der er ſo oft ſich wieder aufgerichtet, gegenüber der grauſamen
Härte des Verluſtes. Mir iſt das All, ich bin mir ſelbſt verloren
klingt es faſt troſtlos aus der Elegie. Und doch, auch diesmal
wieder rang ſich Goethe zu ſich ſelbſt empor. UInd in dem Augen=
blick
, da er ſein Leid in Verſe ſtrömen ließ, hatte der wildeſte
Schmerz in ihm ſich ſchon gelöſt. Er ließ der Marienbader
Elegie, die mit Recht das Wunder der deutſchen Lyrik heißt, die
Ausſöhnung folgen, die die Trilogie der Leidenſchaft harmoniſch
ausklingen läßt.

Goethe hat Ulrike nicht wiedergeſehen. Wohl wurden noch
Briefe zwiſchen ihm und der Familie Levetzow gewechſelt, doch
folgte er der Einladung, im nächſten Sommer nach Dresden
zu kommen, nicht. Ulrike iſt zeitlebens unvermählt geblieben.
Keine Blume ſchmückt ihre ſteinerne Gruft, doch ihr blühen die
unverwelklichen Blumen der Ewigkeit.

Durch die Friedhofspforte gelangt man wieder in den Ort.
Ein ſchwerbeladener Düngerwagen ächzt durch die Stille, ein

dralles tſchechiſches Bauernmädchen füttert Hühn
Hoftor. Dann iſt man auf der Landſtraße. Auto
räder rattern vorbei und ziehen dichte Staubſchwai
die Fahnen des alltäglichen Lebens.

Merkur, Venus. Jupiter.
Bemerkenswerte Begegnungen.

Bis Mitte nächſten Monats werden abends
merung über dem Weſthorizont in den Sternbilder!
und des Stiers einige bemerkenswerte Planeten
Beobachtung anregen. Vor allem bietet ſich von ſe
Anfang Mai hinaus außerordentlich günſtige Gel
mal des Planeten Merkur anſichtig
Copernikus ſoll es noch kurz vor ſeinem Tode auf
bette beklagt haben, daß es ihm niemals gelunge
wahrzunehmen. Irgendeiner der Tage in den
Wochen wird doch wohl einen dunſt= und wolken!
für einen erfolgreichen Ausblick vergönnen. Man
zunächſt nordweſtlich von der glänzenden Venus
mehr nördlich von ihr erkennen können. Er übel
hellſten Stern des Stiers, den gelblichen Aldebara.
um das 5fache, am 22. April um das 3fache, am 20.
am 3. Mai wird er gleich hell ſein. Am 22. A.
Venus, wobei er etwa 5 Monddurchmeſſer über !9
Tagesſchritte werden aber immer kürzer und au
ſeinerſeits wieder von Venus überholt; er eike
Tage auch ſeinen größten öſtlichen Sonnenahſte
Grad. Am 30. April zeigt ſich das Konſtellations!

die erſt 2 Tage alte, alſo recht ſchmale Mond)

Venus und Merkur am Morgen überholt worde.
belebt. Am Abend des 1. Mai ſteht die Mond!
Jupiter, der mit der 11fachen Lichtfülle des Ad
während Venus gar die 55fache Lichtfülle uns
Merkur, von dem ſich Venus nunmehr raſch gebe
entfernt, noch ausfindig zu machen, wird ſchon
zur Hand zu nehmen ſein: am 9. Mai wird er.!
Aldebaran rückläufig, er ſchreitet der Sonne ens
ſchwindet in deren Strahlen. Die beiden hellſten
men die Aufmerkſamkeit ganz in Anſpruch, Vel
Jupiter immer näher und holt ihn am 17. Mal
wobei ſie ſich 1.35 Grad über ihm befinden wird.
noch, daß am 28. April der Neumond die Sonle.

welche Erſcheinung aber bei uns nicht ſichtbar 19
trale Kurve verläuft durch Nordamerika.

[ ][  ][ ]

nd und Briands Pan=Europa=Plan.
* Berlin, 22. April. (Priv.=Tel.)
foche kehren Reichskanzler und die übrigen noch
ndlichen Miniſter wieder nach Berlin zurück, ſo
m kommenden Montag die erſte Kabinettsſitzung
en ermögli hut
haunt ſthl Ferm ) finden wird, die ſicherlich ſehr ausgedehnt ver=
u
janze Reihe von aktuellen politiſchen Fragen zur
t. Den breiteſten Raum wird das Oſtpro=
Smen, das Oſtpreußen und der Grenz=
fprochene
Hilfe bringen ſoll. Dann
Hvortung der polniſchen Zoll=Note
bhes n Inhalt der wahrſcheinlichen Antwort hat ſich
FreAng bereits ausgelaſſen. Vermutlich wird darin
briu mmen, daß bei den Zollerhöhungen keine feind=
ſegenüber
Polen maßgebend war, ſondern im
=Klauſel der Genfer Zollabmachungen lediglich
or Lage unſerer heimiſchen Landwirtſchaft. Dann
arverhandlungen das Kabinett beſchäf=
I he Delegation iſt über Oſtern nach Berlin zu=
yder Führer, Staatsſekretär v. Simſon, hat das
und das Reichswirtſchaftsminiſterium bereits

mnay imal Vortrag halten. Da die Richtlinien unſe=
bli
ſtliegen, iſt mit irgendwelchen Beſchlüſſen wohl
ſeck Schließlich iſt noch Briand mit ſeinem
gm=Plan hervorgetreten. Er wird wahrſchein=
r
Woche den Regierungen ſeinen Fragebogen
ſſer; das Reichskabinett wird ſich alſo bereits in der
O=damit beſchäftigen können. Herr Briand
ſe virklichung ſeiner Abſichten ſo, daß durch wirt=
ſer
tungen die Schaffung eines vereinigten Euro=
eit
ird. Was er aber im Hintergrunde bezweckt,
eu ſon zutage: er will insbeſondere Deutſch=
te
Grenzen, nach dem Verſailler
fo’gen und ſoauch ein Oſtlocarno für
teuern. Die Fallen und Fußangeln ſeines
ſten auf deutſcher Seite ausgiebige Beratungen
bis die Reichsregierung Herrn Briand eine
ſeine verkleideten Fragen geben kann, die nichts
ollen, als ſeine den Friedensbedürfniſſen ent=
k
auf der Londoner Konferenz zu verſchleiern.
tei

wird im kommenden Kabinettsrat ſämtlichen

uu i1 y der polniſchen Angriffe gegen die

He kalion des Polenverkrages.
Ariye Preſſe führt ſeit einigen Tagen
ßigen Feldzug gegen die Ratifi=
lenvertrags
unter ausdrücklicher
hrtuf die vor einigen Tagen erfolgte Er=
dwirtſchaftlichen
Zölle in Deutſch=
Sabei ſogar ſoweit, zu behaupten, daß auch die
ſes n durch dieſe Zollerhöhungen für Polen hilf=
falls
könne Polen die Vorausſetzungen, unter
ſes erſchrift zu den Genfer Abmachungen gegeben
ehr als vorhanden anſehen.
on zuſtändiger Stelle erklärt, daß auf der
usdrücklich den Konventionsſtaaten die Mög=
en
worden iſt, ihre autonomen Zölle zu er=
bie
pringenden Fällen vorgeſehen, daß die übrigen
ſar davon vorher nicht benachrichtigt zu werden
ſerhandlungen über dieſe Zölle nicht erforder=
5enfer Konferenz war ferner bekannt, daß in
vie rigens auch in anderen europäiſchen Ländern,
ſta mit Rückſicht auf die ſchwere Kriſe der Land=
htr
) indwirtſchaftliche Zölle zu ändern. Polen war
ſte in Deutſchland Zollerhöhungen auf land=
iete
erfolgen würden, und hat daher keinen
ſitc er die erfolgten Zolländerungen zu beklagen.
S=polniſche Wirtſchaftsabkommen angeht, ſo iſt
en:
in ſem Wirtſchaftsabkommen lediglich die Meiſt=
n
;dagegen iſt irgendwelche Zollbindung, nicht
Polens ſelber, nicht feſtgelegt worden. Im
Polen trotz der Zollerhöhungen für agrariſche
2e aus dem Wirtſchaftsabkommen ſo groß, daß
aben dürfte, das Abkommen nicht zu rati=
ine

iſt erkennbar, daß die Zollerhöhungen ſich
len richten. Im Gegenteil bedeutet z. B. die
rierfleiſchkontingents gewiſſe Vorteile für die
ihr. An den Grundlagen für die Bemeſſung

der Schweinezölle hat ſich durch die Neuregelung nichts geändert;
es iſt lediglich eine notdürftige Anpaſſung der Lebendviehzölle
an die ſchon beſtehenden Fleiſchzölle erfolgt.
Völlig unbegründet ſind die in der polniſchen Preſſe er=
hobenen
Vorwürfe wegen der Zollerhöhungen für Speck und
Schmalz; denn dieſe Zölle ſind überhaupt nicht erhöht worden.
Eine Reihe weiterer Zollerhöhungen, die an ſich für Polen von
Bedeutung ſein könnten, iſt dadurch zum mindeſten für die nächſte
Zeit für Polen ohne Intereſſe, weil dieſe Zölle in anderen
Handelsverträgen gebunden ſind und Polen die Meiſtbegünſtigung
genießt, während es bis zur Ratifikation des Abkommens die zum
Teil weſentlich höheren Kampfzölle zu tragen hat. Aus alledem
ergibt ſich, daß der Kampf der polniſchen Preſſe gegen die deut=
ſchen
Zollerhöhungen auf landwirtſchaftlichem Gebiete durchaus
unberechtigt iſt.

Anſchlag auf den würkkembergiſchen Juſtizminiſter.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Der württembergiſche
Juſtizminiſter Dr. Beyerle wurde heute nachmittag zwiſchen 17
und 18 Uhr in ſeinem Arbeitszimmer von dem 45 Jahre alten
verheirateten Händler Karl Stängler aus Stuttgart, den er wegen
eines Gnadengeſuches für die in der Strafanſtalt befindliche Frau
Stängler empfangen hatte, mit einem Stiletmeſſer angefallen und
bei der Abwehr an der linken Hand verletzt. Nach den bisherigen
Feſtſtellungen iſt die Verletzung glücklicherweiſe nicht gefährlich.
Der Miniſter wird ſich aber vorausſichtlich einige Zeit Schonung
auferlegen müſſen. Auch der zu Hilfe eilende Miniſterialhaus=
inſpektor
Hägele wurde an der Hand leicht verletzt. Der Täter
konnte entkommen. Die Polizei hat ſofort die notwendigen
Schritte zur Ergreifung des Täters eingeleitet.

Baſel, 22. April.
Der konſtituierenden Sitzung des Verwaltungsrates der Bank
für internationalen Zahlungsausgleich ging eine Fühlung=
nahme
unter den Delegationen der verſchiedenen
Länder voraus. Die meiſten Delegationen ſind bereits am
Oſtermontag in Baſel eingetroffen, ſo die deutſche Delega=
tion
unter Führung des Präſidenten der Reichs=
bank
Dr. Luther. Der Delegation gehören weiter an Dr. Karl
Melchior vom Bankhaus Warburg, Generaldirektor Dr. Reuſch
und Kommerzienrat Geheimrat Wilhelm Focke von der Reichsbank
Berlin. Die franzöſiſche Delegation beſteht aus dem
Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, dem erſten ſtell=
vertretenden
Gouverneur der Bank von Frankreich, Moret, dem
Präſidenten des Crédit Lyonnais, Baron Brincard, dem Präſi=
denten
der Suez=Kanalgeſellſchaft ſowie Direktor Pierre Quesnay,
dem Kandidaten für den Poſten des Generaldirektors. Die Ver=
einigten
Staaten ſind vertreten durch Mac Garrah, der in
der heutigen Sitzung zum Präſidenten des Verwaltungsrates er=
nannt
wird, ſowie Leo Fraſer, der Stellvertreter von Mac Garrah
ſein und vorausſichtlich ſeinen Wohnſitz in Baſel nehmen wird.
Die engliſche Delegation beſteht aus dem Gouverneur
der Bank von England, Montagu Norman, Sir Charles Addis,
dem engliſchen Finanzmann, der das Referat über die Organi=
ſationsfragen
in der heutigen Gründungsſitzung halten wird,
weiter H. Siepman von der Bank von England, der als Stell=
vertreter
von Montagu Norman zuſammen mit van Zeeland
(Belgien) bis jetzt die Gründungsaktion vorbereitet hat, ſowie
A. P. Fachiri, ebenfalls von der Bank von England, und Colenutt,
der früher engliſches Mitglied der Reparationskommiſſion geweſen
iſt. Die belgiſche Delegation ſetzt ſich aus Louis Franck,
dem Gouverneur der Belgiſchen Nationalbank, Emile Francqui
und Paul van Zeeland, dem Direktor der Belgiſchen National=
bank
, zuſammen. Die japaniſche Delegation beſteht aus
vier Teilnehmern, nämlich Totſuſaburo, Tanaka, Soito und So=
nada
. Da Italien das Youngabkommen noch nicht ratifiziert
hat, läßt es ſich heute nur offiziös vertreten. Der Gou=
verneur
der italieniſchen Nationalbank, Stringher, iſt vertreten
durch Profeſſor Dr. Alberto Beneduce. Der italieniſchen Delega=
tion
gehören weiter an V. Azzolini und Mario Pennacchio aus
Zürich. Im Laufe des Tages trafen noch Vertreter aus Holland
und Schweden ein, ſowie als Vertreter der Schweizeriſchen Na=
tionalbank
Profeſſor Bachmann.

mige Wahl von Mac Garrah zum Präſidenten
des Verwaltungsrats. Der Verwaltungsrat trat ſodann
in eine Ausſprache über die Wahl des General=
direktors
des neuen Inſtituts ein, wobei Reichs=
bankpräſident
Dr. Luther eine motivierte Erklä=
rung
abgab, in der die deutſche Delegation ſich
gegen die Wahl eines Franzoſen zum General=
direktor
ausſprach. Dr. Luther betonte, daß dieſe Stel=
lungnahme
eine prinzipielle ſei und ſich nicht gegen die Perſom
des Direktors Pierre Quesnay von der Bank von Frankreich
richte. Die Sitzung wurde dann nach kurzer Beſprechung weiterer
Organiſationsfragen abgebrochen. Um 15 Uhr wurde die Sitzung
wieder eröffnet. Kurz vor 16 Uhr wurde Direktor Quesney ins
Sitzungszimmer des Verwaltungsrates gerufen, wo ihm mit=
geteilt
wurde, daß er zum Generaldirektor ernannt ſei. Die
Wahl Quesnays zum Generaldirektor erfolgte mit
allen gegen eine Stimme.
Die Erklärung Dr. Lukhers zur Bahl des

Nach der vorbereitenden Fühlungnahme trat der Verwal=
tungsrat
der Bank für internationale Zahlungen kurz nach
11.30 Uhr zu einer erſten Sitzung zuſammen, die bis wenige
Minuten vor 14 Uhr dauerte. Der Vizepräſident des Organi=
ſationskomitees
, der engliſche Delegierte Sir Charles Addis, er=
ſtattete
den Bericht über die bis jetzt vollzogenen Organiſations=
arbeiten
, die ſoweit gediehen ſind, daß die Bank nunmehr ihre
Tätigkeit aufnehmen kann. Der Bericht wurde dem Verwal=
tungsrat
einſtimmig genehmigt. Sodann erfolgte die einſtim=

Die motivierte Erklärung, die Reichsbankpräſident Dr.
Luther in der heutigen Sitzung des Verwaltungsrats der B.J.3.
bei der Ausſprache über die Wahl des Generaldirektors des neuen
Inſtituts abgab, hatte, wie uns von der Reichsbank mitgeteilt
wird, folgenden Wortlaut:
Nachdem der Präſident der neuen Bank, Herr Mac Garrah,
einen Vorſchlag für die Wahl des Generaldirektors der Bank ge=
macht
hat, würde es der aufrichtige Wunſch der deutſchen Mit=
glieder
des Verwaltungsrates ſein, dem Vorſchlag des Präſi=
denten
zu folgen. Wir wünſchen alles für uns mögliche zu tun.
um den Präſidenten in der Führung der Bank zu unterſtützen,
Wir würden es auch begrüßen, wenn der Generaldirektor ein=
ſtimmig
gewählt werden könnte. Es handelt ſich indeſſen für uns
um die grundſätzliche Frage des Charakters der Bank, womit die
Stellung Deutſchlands innerhalb der Bank unlöslich verbun=
den
iſt.
Auf dem Wege, der zur Entſtehung der Bank geführt hat, iſt
der Grundſatz der Parität zwiſchen Deutſchland als dem einzigen
Schuldnerland und Frankreich als dem hauptſächlichen Gläu=
bigerland
zum deutlichen Ausdruck gekommen. Beiden Ländern
weiſen der Young=Plan und die Statuten der Bank eine bevor=
zugte
, aber gleichberechtigte Stellung in der Bank zu. Gerade
auch auf dieſem Grundſatz der Parität hat das deutſche Volk in
ſeiner dem Young=Plan zuſtimmenden Mehrheit die Erwartung
gegründer, daß die neue Bank ein nutzbringendes Inſtrument
nicht nur der Weltwirtſchaft im allgemeinen, ſondern namentlich
auch der Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland
ſein würde.
Wir drei deutſchen Mitglieder des Verwaltungsrates geben
unter keinen Umſtänden unſere Bemühungen auf, die neue Bank
in dem ſoeben genannten Sinne zu entwickeln. Im Einklang
mit der Anſchauung des deutſchen Volkes müſſen wir jedoch
unſere Auffaſſung ausſprechen dahin, daß die Wahl des Herrm
Pierre Quesnay zum Generaldirektor dem vorerwähnten Grund=
ſatz
der Parität nicht entſprechen würde. Wir ſehen uns daher
zu unſerem Bedauern aus ernſten und grundſätzlichen Erwä=
gungen
gezwungen, gegen die Wahl des Herrn Pierre Quesnay
zum Generaldirektor zu ſtimmen.

aufführung des Belfazar von Händel.
inerzeit von Göttingen ausgegangenen Intention,
nit der Szene in Verbindung zu bringen, hat der
eur Dr. Graf den Händelſchen Belſazar ins
Eer Belſazar iſt ein Oratorium, und auch bei
igiöſe Moment vor. Die Chöre, insbeſondere der
Ses zur Genüge. Es widerſpricht nun keineswegs
tigen religiöſen Kunſtwerkes, daß nicht eigentlich
in behandelt werden. Dies trifft ſogar bei dem
Maße zu. Dies gibt aber niemanden das Recht,
eater zu machen, auch nicht, wenn man die zwei=
e
Begabung Händels anführt und darauf hin=
den
Belſazar das Shakeſpeareſche Drama Hän=
tiſche
Begabung braucht ſich nicht die Bühne zur
ann auch in der Symphonie und in dem Ora=
Und dann: auf der Bühne ſteht das ſoliſtiſche
* im Oratorium iſt der Chor dieſem mindeſtens
* nicht an, daß man griechiſche Kultbegriffe auf
=agt. Für die Griechen war die, ihrer Einſtellung
cende und auf der Bühne ſich abſpielende Schick=
mum
in unſerem Sinne. Noch ſo gelehrte und
ermögen die Richtigkeit dieſer Ausführungen nicht
shalb iſt und bleibt die ſzeniſche Aufführung des
uder das Blut. Sie mag durch das Taſten und
den, das den heutigen Regiſſeuren eigen iſt und
Erklärung findet. Sie mag ſchließlich durch das
berden, durch Beteiligung weiter Kreiſe der Be=
en
Intereſſe an der Oper zu erwecken.
Seite der Angelegenheit hat die praktiſche nichts
rragende Aufführung war von ſtarkem Eindruck,
reifen künſtleriſchen Leiſtung des Oberregiſſeurs
Die Bühnenbilder waren einfach gehalten, die
wie im Orpheus gegliedert, die Bewegungs=
Dwohl gerade ſie am wenigſten in ein Oratorium
Zender Wirkung. Jegliche Anerkennung verdient
keils recht komplizierten Geſänge, durch Kavell=
Enſo die ſtraffe, einheitliche Stabführung des
nn. Soliſtiſch ſtellte man ſich unſchwer auf den
77 Ausdruck Händels ein: der darſtelleriſch er=
Dr. Völkers, die tiefinnerliche Mutter Frau
aſtoſe Cyrus M. Spiegels und der ſeherhafte
2 konnte man faſt ſagen, der Erfolg habe der
* zugleich die ſtiliſtiſche iſt, Unrecht gegeben. Dem
liß, wie wenn ein großer Darſteller einem der
Wert zum Siege verhilft.
liche, anſtrengende künſtleriſche Arbeit, die dieſer
ben iſt, verdient unter allen Umſtänden den
4h auch die ſubjektiven Gründe des Herrn

Dr. Graf für dieſe ſzeniſche Aufführung ſollen in aller Achtung vor
dem zu Grunde liegenden künſtleriſchen Willen zur Tat geachtet werden.
Dr. W. Kn.

In der Philoſophie deutſche wiſſenſchaftliche Bezeichnungen zu
wählen, ſcheint gar vielen undenkbar, und doch ſind die Verſuche und
Anſätze dazu nicht ſelten. Es iſt erfreulich, bei den Namen der Suchen=
den
auch ſolche mit gutem Klang und anerkahnter Bedeutung zu fin=
den
. Ich nenne nur Leopold Ziegler, der eine Fülle deutſcher Aus=
drücke
mit wahrhaft dichteriſcher Sprachkraft geſchaffen hat, und Hans
Drieſch, der z. B. eine Ordnungslehre und eine Wirklichkeitslehre‟
geſchrieben hat, der Sittenlehre ſtatt Ethik gebraucht, der Tatt
Phänomenologie Selbſtbeſinnungslehre ſagt, der die Totalität
durch Ganzheit erſetzt, das unausſprechliche Individuum Einzel=
weſen
nennt und auch logiſch gut mit denkhaft und ſtrukturell
jedem verſtändlich mit gefühlsmäßig verdeutſcht und vieles mehr.
Zur Förderung ſolcher Beſtrebungen, insbeſondere aber als Vor=
arbeit
zu einem (ach ſo nötigen!) Verdeutſchungswörterbuch für Philo=
ſophie
iſt jetzt ein Preisausſchreiben ergangen mit folgender Aufgabe:
Es ſoll eine Geſchichte der Bemübungen um eine deutſche philo=
ſophiſche
Fachſprache gegeben und dabei geprüft werden, welche ihrer
Ergebnifſe noch heute fruchtbar ſind.
Preisrichter ſind die Herren Profeſſor Dr. Max Wundt in Tübin=
gen
, Profeſſor Dr. Alfred Götze in Gießen und Dr. Walter Linden in
Dölau bei Halle a. S. Es ſind vorgeſehen ein erſter Preis von 2500
RM. und ein zweiter von 1000 RM., die u. U. auch als Geſamtpreis
von 3500 RM. einer Arbeit zugeſprochen werden können. Preis=
arbeiten
ſind, mit einem Kennwort verſehen, aber ohne Angabe des
Verfaſſers, bis zum 1. Oktober 1932 an den Deutſchen
Sprachverein E. V. in Berlin W 30, Nollendorfſtraße 13/14,
einzuſenden mit einem Briefumſchlag, der außen das Kennwort und
innen die Anſchrift des Verfaſſers enthält.

Ap. Walther von Hollander: Frühling in Duderſtedt (Verlag Inter=
nationale
Bibliothek, Berlin). Die Erzählung beginnt vielverſprechend
humoriſtiſch. Zwiſchen den Ortſchaften Duderſtedt und Himmelang
ſoll eine Chauſſee gebaut werden. Darüber entſtehen Meinungsver=
ſchiedenheiten
und Feindſchaften zwiſchen den tonangebenden Männern,
die teils für, teils gegen die Neuerung ſind, Stammtiſchzerſplitterungen,
Neugrupbierungen und Kriſe im Bürgerklub. Nachdem die Voxarbeiten
beendet ſind, beſchließt man, eine Dampfwalze kommen zu laſſen, die nach
Oſtern eintrifft und das lebhafteſte Intereſſe von jung und alt erweckt.

die zur Dirne herabgeſur
s verdrehten alten Arztes
Gradenow und die Standes= und
fühl verleugnende Baroneſſe
Gva von Camhangen, die Tochter
ch entgleiſten Mutter, wer=
fen
ſich dem Führer der Dampfwalze, dem Maſchiniſten Mallon, über=

dies einer minderwertigen Perſönlichkeit, an den Hals. Spannend
wird die Erzählung zum Schluſſe, als Stella des Nachts im Kampfe
mit einem Liebhaber mit ihm ins Waſſer fällt und ertrinkt. Da anſchei=
nend
Mord vorliegt, wird Mallon, mit dem ſie zuletzt geſehen worden
iſt, wegen Mordverdachts verhaftet, aber wieder freigelaſſen, nachdem
die Baroneſſe zu Protokoll gegeben hat, daß er in der Nacht, als die
Tat geſchah, bei ihr geweſen ſei. Die ſaubere Mutter nimmt dies wie
etwas Selbſtverſtändliches ruhig hin. Nachdem die Dampfwalze ihre Ar=
beit
getan hat, verläßt Mallon den Ort. Damit ſchließt die Erzählung,
bei der manches unklar bleibt. Eine typiſche Beſdeutung können wir
dieſem Sittenbild nicht zuerkennen; denn ſchließlich wird es doch in
Duderſtedt und Himmelangen auch noch anſtändige Mädchen und Frauen
geben.
Verringerung der Arbeitsloſigkeit iſt das Hauptproblem unſerer
Zeit. Es muß darauf geſonnen werden, Arbeit zu ſchaffen, die aber
auch wieder nicht die Betriebe übermäßig belaſten darf. Ein Weg zur
Erreichung dieſes Zieles liegt in der rationellen Einteilung von Bau=
aufträgen
, die Betriebe ja immer erteilen müffen, deren guter Geſchäfts=
gang
mehr Raum oder andere Raumaufteilung erfordert. In Heft 7
des 4. Jahrgangs der Zeitſchrift Der Werksleiter, Halbmonatsſchrift
für neuzeitliche Fabrikanlage, Betriebsführung und Organiſation
(Schriftleitung Dr.=Ing. Richard Koch und Dr.=Ing. Otto Kienzle, Ber=
lin
, Verlag: Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart), findet ſich ein ſehr
inſtruktiver Artikel des Oberingenieurs E. Heideck, Berlin, Organiſation
von Erweiterungs= und Umbauten von Werkanlagen, der eine Fort=
ſetzung
früherer Ausführungen, die behördlichen Beſtimmungen betref=
fend
, bedeutet. In dieſem Heft werden alle Fragen betriebstechniſchen
Charakters erläutert und Beiſpiele prakdiſch durchgeführter Erweite=
rungs
= und Umbauten in Wort und Bild ſowie in Aufriſſen gebracht.
Ueber das intereſſante Thema der Selbſttätigen Feuerung im Keſſel=
betrieb
ſpricht Dipl.=Ing. Heinz Rabe, Berlin=Wilmersdorf, indem er
auf die Aufgabe der ſelbſttätigen Feuerungsregelung näher eingeht und
einige typiſche Arten derſelben beſchreibt und abbildet. Die zweckmäßige
Beleuchtung der Näume iſt Gegenſtand einer kurzen Darlegung: Wie
ann der Werksleiter die zweckmäßige Beleuchtung ſeiner Räume be=
timmen
? Eine Rechentafel iſt zur Erläuterung beigegeben. Es ſchlie=
ßen
ſich Artikel an: Sack=Förderanlagen von Dr.=Ing. Paul Schrö=
der
, Berlin, Mehr und mehr elektriſche Glasreinigung von Dr. F.
Blaß, Frankfurt=Höchſt a. M., die äußerſt lehrreiche Anleitung Ver=
packen
von Glasſchränken mit beſonders vielen Bildern, Verrechnung
des Abfallwertes von Zivilingenieur H. Reininger, Leipzig, und der
betriebstechniſch überaus weſentliche Aufſatz Wie man einen kunden=
werblichen
Arbeitsplan im Tagesdienſt nutzen kann von Werbwart
Weidenmüller, Berlin. Die wirtſchaftliche Umſchau ſchließt das reich=
haltige
Heft ab, das wieder eine Fülle von Anregungen und Belehrungen
in ſehr glückliche Form zu kleiden weiß. Von der ausgezeichnet geleiteten
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bindlichkeiten iſt bei de
Geſchäfts durch die
Funk und Wilhelm Wöl

Abteilung B: Am 12.
ſichtlich der Firma: Alt
Kunſtgewerbehaus, Geſe
ſchränkter Haftung, Da
Beſchluß der Geſellſchaf
vom 17. März 1930
ändert in: Alters M
Geſellſchaft mit beſchre
Am 17. April 1930
Firma: Heinrich Lönho
ſellſchaft mit beſchrä
Hauptniederlaſſung Fr
Zweigniederlaſſung Dar
ſellſchafterverſammlung
1929 hat beſchloſſen, da
um 44 000. Reichsmar
Durch Beſchluß der
ſammlung vom 17. Ser
der Geſellſchaftsvertra,
Die Geſchäftsfuhrer Dr
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ſind als ſolche
Direktor Karl Meiſenh
furt am Main, iſt zur
ſchaftsführer beſtellt m=
daß
er gemeinſam mit
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Mittwoch, den 23. April 1930

Seite 5

farbige
SALAMANDER.
verren. die Wert auf

Vorzugliche Passform. beste

us der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 23. April.

Ar Geſelſchaft für Pilzkunde in Darmſtadt
vom 23. bls 25. April.
der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde iſt mit zwei
rbunden, die dem Studium der Frühlings=Pilzflora die=
Sandgebiet und Rhein=Auenwälder). Gleichzeitig findet
iche Ausſtellung im Botaniſchen Inſtitut
ben Hochſchule ſtatt, die am Donnerstag von 8 bis
twerden kann. Das ausgeſtellte Material iſt eine kleine
der großen Sammlung des verſtorbenen Geh. Hofrats
inrich Schenck und aus dem privaten mykologiſchen
hriftleiters der Zeitſchrift für Pilzkunde, F. Kallen=
unnerstag
abend 8 Uhr (Fürſtenſaal) findet im Verlauf
Ruryn ebenfalls der Allgemeinheit zugänglicher Licht=
rag
über Das Leben unſerer Pilze ſtatt.
g findet eine rege Beteiligung aus den verſchiedenſten

Die Olympiade der Studenten.
Vom 1. bis 10. Auguſi 1930.

ſchlands und auch aus dem Auslande. (Siehe Anzeige.)

ſiſcher Jagdklub e. V. Darmſtadt.
rige Jugendſuche des Klubs am Gründonnerstag,
der Gaugruppe Süd des Vereins der Pudelpoitner=
nen
derartigen Erfolg, wie nur wenige gleiche Veran=
tſchland
, von ähnlichem Ausmaß zuſtande kommen

em Boden im heſſiſchen Ried bei Biebesheim a. Rh.
nſt die Pioniere der modernen deutſchen Hundezucht
Is, Baron de Gingins, Major Ilgner und andere
eynologiſchen Himmel, ſpielte ſich die Veranſtaltung ab.
iſt heute wieder in den Händen eines weidgerechten
brikanten Wilhelm Böttiger=Biebesheim, der es fertig=
alte
Höhe des Beſtandes an Wild, ſo wie in den beſten
jehen. Sonſt wäre die Durchführung der Prüfung, zu
Zahl von 45 Hunden gemeldet war, an einem Tage
eit geweſen, denn zu allem Ueberfluß hatte zwei Tage
ſchlechtes Wetter eingeſetzt und hielt auch über den
s an. Der Regen rann, rann, rann; aber mit un=
tte
waren Führer und Richter an der Arbeit, und die
ze (Profeſſor Zimmer) hatte es leicht, die ſtrenge Durch=
üfungsprogramms
zu gewährleiſten.
meldeten 45 Hunden waren erſchienen 44, darunter 15
Deutſchkurzhaar, 7 Deutſchdrahthaar, 6 Griffons und
r. Durchgeprüft wurden 42, in die Preiſe kamen 41,
delvointer 13 Deutſchkurzhaar, 4 Deutſchdrahthaar,
3 Deutſchlanghaar.
rde in drei Gruppen mit je vier Richtern. Es konnten
: B erſte Preiſe, 9 zweite Preiſe, 9 dritte Preiſe.
vurden insgeſamt über 1000 Mark verteilt. Freunde
ieine Ehrenpreistafel gedeckt, wie ſie ſelten zu einer
tung zuſammengebracht werden dürfte. Jeder Führer
ußer einem Barpreis auch noch eine Ehrengabe mit
en.
ten Züchtern waren vertreten: Gutspächter Peter
übenbruch, mit 7 Deutſchkurzhaar aus ſeinem Zwinger
von denen drei mit dem 1. Preis, zwei mit 2. Preis
Preis ausgezeichnet wurden. Von dem Griffonzwinger
9ö
er Fabrikdirektor Otto Rexroth, Erbach i. Odw.)
ſe zur Stelle, von denen zwei den 1. Preis und einer
SI. Drei 1. Preiſe und zwei 3. Preiſe kamen an Prüf=
ine
1 Emn
m Pudelpointer=Zwinger vom Rehberg (Beſitzer Re=
fahrad
11n
r=Biblis), ſtammten.
Notorrad 74
Landesmuſeum. Die Sonderausſtellung , Bild=
iſteskranken
im Kupferſtichkabinett iſt nur noch
ffnet. Der letzte Ausſtellungstag iſt der kommende

Landestheater. Erſtaufführung Die geſ=
ternheims
Komödie Die Kaſſette gelangt heute
inen Hauſe zum erſten Male zur Aufführung. In=
er
Haenel und Wilhelm Reinking. Die Erſtauffüh=
ette
bedeutet eine weſentliche Ergänzung der in
bekannten Bühnenwerke von Carl Sternheim, der
(z Guſtav Hartungs am Heſſiſchen Landestheater mit
der Snob Der Herr von Seignalt, 1913, Der
r Schippel Die Marquiſe von Areis und Die
gekommen iſt. Das Heſſiſche Landestheater darf auf
uſtav Hartung geſchaffenen Tradition den Ruf für ſich
en, von allen deutſchen Bühnen bisher am konſeguen=
Parl Sternheims gepflegt zu haben.
hrung Rivalen. Carl Zuckmayers Bearbei=
niſchen
Schauſpiels Rivalen von Anderſon und
ſic orgen Donnerstag im Großen Haus zum erſten Male
In den Hauptrollen: Nürnberger, Hinz, Hoffart,
i, Keßler, Weſtermann. Baumeiſter. Inſzenierung:
arß abenalt; Bühnenbild: Walter Auerbach.
Volkskonzert im Landestheater. Die
S dritten Volkskonzertes am Montag, den B. April,
G3: Haus unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
AVerke flawiſcher Meiſter: die hier noch nicht
Qrtüre=Fantaſie Romeo und Julia von Tſchai=
Eonzert für Violoncello von Dvorak (Soliſt: Hugo
mS hier vor einigen Jahren unter Generalmuſikdirektor
ſE=Arſtmals geſpielte zweite Sinfonie von Borodin.
üche 2 e Alfred Bodenheimer. Trio=Abend Roſen=
ArEichhorn. Es ſei hiermit noch einmal beſonders
ngera n, daß der Kartenvorverkauf in der Bücherſtube und
O) Cageskaſſe) ſtattfindet. Nach Beendigung der Aus=
r
K00 Ro ed eröffnet die Bücherſtube am Donnerstag, 24. 4.,
Ntelltu 1: Der Oldenburger Maler Ludwig Nießmann
4 ſehr intereſſanter Bühnenbild=Entwürfe; der hie=
dipl
.=Ing. Ludwig Bauer, ſtellt Fotos aus.
Imen, beſonders aus Ascona (Lago Maggiore), Pflan=
7d Köpfe. Es wird verſucht, die Architektonik des
Bildkompoſition zu überſetzen, die geſtaltenden Wir=
s
feſtzuhalten und die eigentümlichen Qualitäten der
iſtellen.

HF. In Darmſtadt finden in der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 1930
die Internationalen Meiſterſchaften der Studenten ſtatt, die in fol=
genden
Uebungsarten ausgetragen werden: Leichtathletik, Fußball,
Schwimmen, Rugby, Fechten, Rudern und Tennis.
Bevor wir auf das Ereignis näher eingehen, ſei in kurzen Zügen
die Entwicklung dieſer Meiſterſchaften geſchildert: Die Conféderation
Internationale des Etudiants iſt heute eine Zuſammenfaſſung von
900 000 Studierenden der ganzen Welt, die ſich in erſter Linie mit dem
gegenſeitigen Näherbringen der Akademiker der verſchiedenen Nationen
befaßt. Innerhalb der C.J.E. hat ſich die 6. Kommiſſion hauptſäch=
lich
mit der Geſtaltung der Sportfragen beſchäftigt und im Laufe einer
ganz kurzen Zeit bereits eine Entwicklung geſchaffen, die ſich alle zwei
Jahre in den Internationalen Meiſterſchaften der Studenten mani=
feſtiert
.
Nachdem in Warſchau, Rom und Paris bereits dieſe Spiele aus=
getragen
wurden, die jeweils von einem großen Erfolg begleitet waren,
hat man für das Jahr 1930 an Deutſchland die Durchführung der
Meiſterſchaften übertragen.
Der Grund, weswegen man dieſe Weltmeiſterſchaften nun nach
Darmſtadt legte und ſie nicht, wie in den vergangenen Jahren, in der
Hauptſtadt des betreffenden Landes veranſtaltet, iſt vornehmlich darin
zu ſuchen, daß die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt nach vollendetem
Ausbau ihres Stadions am Flugplatz eine der modernſten eigenen
Sportplatzanlagen beſitzt, die eine Hochſchule bzw. Univerſität in
Deutſchland zurzeit hat. Man ging von der Erwägung aus, daß die
Weltmeiſterſchaften der Studenten in erſter Linie zur Förderung des
Hochſchulſportes in ſeiner ausgedehnteſten Beziehung herangezogen
werden müßten.
Der offizielle Meldeſchluß für die Beteiligung der einzelnen Natio=
nen
iſt für den 1. Juni feſtgeſetzt. Aber man kann bereits heute, ſchon
ſagen, daß das Intereſſe an der Darmſtädter Veranſtaltung bei den
ſtudentiſchen Nationalverbänden aller Kulturſtaaten ein außerordent=
lich
reges iſt und daß man mit Sicherheit den Start der hauptſächlichſten
Sportnationen erwarten kann. Es iſt hier nicht der Ort, um auf die

Neue Höhenflüge der Akademiſchen Fliegergruppe.
Wie erinnerlich, hatte Johannes Nehring am 1. April auf
dem Kleinflugzeug D 18 der Akademiſchen Fliegergruppe Darm=
ſtadt
eine Höhe von über 8000 Meter erreicht. Bei weiteren Ver=
ſuchtsflügen
erreichte die D 18 mit Woldemar Voigt am Steuer
und Gaulé als Begleiter eine Höhe von über 7000 Metern.
Dies dürfte für doppelbeſetzte Kleinflugzeuge ein neuer
Höhenrekord ſein.
Geſtern flog Voigt die Maſchine allein und kam in eine
Höhe von etwa 8000 Metern. Die Höhe läßt ſich nicht genau feſt=
ſtellen
, da in 7700 Meter Höhe der Höhenmeſſer des Piloten
eingefroren iſt. Die genauen Zahlenergebniſſe können erſt
nach Auswertung der Barogramme durch den deutſchen Luftrat
veröffentlicht werden.

Modern, bequem, hauswaschbar. Uberall erhältlich.
Frühjahrskonferenz des Starkenburger Hilfsvereins für die Baſ=
ler
Miffion. Kommenden Donnerstag, den 24. April, wird, wie alljähr=
lich
, die Frühjahrskonferenz des Starkenburger Hilfsvereins für die
Baſeler Miſſion in der Anſtalt für Epileptiſche in Nieder=Ramſtadt
ſtattfinden. Am Vormittag um halb 10 Uhr kommen die Mitglieder,
des Vorſtandes und des Vereins zu allerhand Beſprechungen zuſam=
men
. Am Nachmittag um halb 3 Uhr beginnt die allgemeine Miſſions=
konferenz
, bei der nach einer Andacht des Vorſitzenden Herrn Pfarrer
Sehrt von Ober=Klingen Herr Miſſionar Müller von Wiesbaden
einen Vortrag mit dem Thema: Das Ningen um die chineſiſchen Kir=
chen
halten wird. Der Anſtaltschor wird gewiß wieder mit ſeinen
Liedern erfreuen. Jeder Freund evangeliſcher Miſſionsarbeit iſt herz=
lich
willkommen.
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PTassel-Kaftee risch geröstet BOhulstr. 10
Eine Poſtkarte 20 Jahre unterwegs. Geſtern wurde uns
eine Poſtkarte vorgelegt, abgeſtempelt 1912 St. Louis, die durch
die Reichspoſt geſtern zugeſtellt wurde. Der längſt verſtorbenen
Adreſſatin in Darmſtadt zeigt die Abſenderin der Poſtkarte ihre
Ankunft in Amerika an!
Der Chriſtliche Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., ladet
zu ſeiner Männerbibelſtunde heute abend, in welcher Herr
Studienrat Knöpp ſprechen wird, ein. Die Bibelſtunde findet wie
immer um 8.30 Uhr im Heim, Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne, Hof
links) ſtatt. Gäſte ſind willkommen.
Die Deutſche Baugemeinſchaft im eigenen Heim, e. G. m. b. H.,
Leipzig, die am 30. Juni 1928 gegründet wurde und heute über 7100
Mitglieder zählt, hat ſich zum Ziele geſetzt, jedem Deutſchen ein ſchul=
denfreies
Eigenheim auf freiem Grund und Boden zu ſchaffen. (Es
wird auf die heutige Anzeige verwieſen.)

evtl. ſtartenden Nationen hinzuweiſen, dies ſoll erſt nach erfolgter An=
meldung
geſchehen.
Die Kräfte, die von einem ſo großen Ereignis ausſtrahlen ſind
mannigfaltige und nicht zuletzt im Hinblick auf unſere Fremdenverkehrs=
politik
von Intereſſe. Denn die Tatſache daß man 600700 auslän=
diſche
Studenten, ungerechnet die Anzahl Schlachtenbummler, in Deutſch=
land
geſchloſſen bei einer Veranſtaltung hat, legte den maßgebenden
Stellen den Gedanken nahe, dieſe jungen aufnahmefähigen Menſchen
in der Form von Studienreiſen Deutſchland näherzubringen.
Man will ihnen die Möglichkeit geben, daß ſie Land und Leute ſtudie=
ren
. Dieſe Tatſache iſt von einer großen kulturpolitiſchen Tragweite,
da wir es hier mit Menſchen zu tun haben, die früher oder ſpäter
führende Poſitionen in dem öffentlichen Leben ihrer Heimat einnehmen
wverden. Dieſe Studienreiſen ſind ein feſter Programmpunkt, und ſie
werden allen ſtudentiſchen Nationalverbänden nochmals geſondert mit=
geteilt
, damit der Erfolg auch den aufgewandten Mühen entſpricht.
Es iſt Selbſtverſtändlichkeit, daß jeder der Teilnehmer, voll des
Geſchauten und Gehörten, zu Hauſe, im Kreiſe ſeiner Kommilitonen,
ſeiner Freunde, ſeiner Familie berichten wird. Jeder dieſer jungen
Leute bildet für uns die Möglichkeit, einen Berg von Vorurteilen und
befangener Beurteilung aus dem Weg zu räumen.
Weit über die rein ſportliche Bedeutung der Internationalen
Meiſterſchaften der Studenten hinaus, die allerdings gar nicht hoch
genug eingeſchätzt werden kann, da ſich die Welthöchſtleiſtungen bis zu
einem gewiſſen Teil in den Händen von Akademikern befinden, iſt jedoch
die vorher geſchilderte Tatſache zu werten, daß man rechtzeitig er=
kannte
, welchen Vorteil es für unſere ganze Nation bedeutet, wenn 700
zukünftige Führer des Kultur= und Wirtſchaftslebens großer und mäch=
tiger
Staaten Deutſchland und ſeine innere Struktur eingehend kennen
lernen. Sie mit den richtigen Eindrücken von Deutſchland wieder als
Freunde und Verſtehende in ihre Heimat zu entlaſſen, iſt nicht zuletzt
eine der wichtigſten Aufgaben der Internationalen Meiſterſchaften der
Studenten.

Ausſtellung Makhildenhöhe 1930.
Die geplante Ausſtellung Zwei Jahrhunderte Heſſen=
Darmſtädter Kunſt wird gleichzeitig eine Jubiläums=
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler
ſein, die auf ihr 30jähriges Beſtehen zurückblickt. Sie will daher auch
ausgeſuchte Werke möglichſt aller ihrer verſtorbenen Mitglieder bringen,
die zum großen Teil ſich im Privatbeſitz befinden. Wir richten an alle
Beſitzer von Bildern nachgenannter Künſtler die Bitte, ſie uns als Leih=
gabe
für 3 Monate zur Verfügung zu ſtellen. Her= und Rücktransport
beſorgt die Ausſtellung. Transport und Aufenthalt wird verſichert.
Freundliche Anmeldungen ſind zu richten an die Ausſtellungsleitung,
Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer 20. Es handelt ſich um Werke folgen=
der
Künſtler: Wilhelm Altheim, Wilhelm Bader, Peter Halm, Albert
Hartmann, H. Kopp, L. v. Löfftz, L. Meckel, H. Otto, Reiske, Rippert,
W. Thielmann, K. Thylmann, Auguſt Wondra. Um Mißverſtändniſſe
zu beſeitigen, wird mitgeteilt, daß die Beſchickung offen iſt für alle heſſi=
ſchen
oder in Heſſen wohnenden Künſtler, an die auch, ſoweit ſie Ver=
bänden
angehören, Einladungen und Aufforderungen bereits verſchickt
worden ſind.
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Heſſiſches Landestheaker.

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23. April Keine Vorſtellung 19.3022 Uhr
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DAS ERZEUGNIS DER GROSSTEN DEUTSCHEN SCHUHFABRIK.
DARMSTADT
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[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 23. April 1930

Das Erweiterte Schöffengericht in Darmſtadt verkündete am
Dienstag vormittag das Urteil gegen die 20 Angeklagten bei
den Unruhen in Worms am 10.14. Januar dieſes Jahres.
Der Hauptangeklagte und Führer, der kommuniſtiſche Land=
tagsabgeordnete
Oskar Müller wurde wegen Aufreizung
und wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt zu einem Jahr
drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ebenſo wurde gegen den
Angeklagten Taraſchewſki auf eine Gefängnisſtrafe von
einem Jahr erkannt. Taraſchewſki befand ſich als einziger noch
in Unterſuchungshaft. Der Angeklagte Haas erhielt, wegen
Aufreizung zum Widerſtand neun Monate Gefängnis.
Zu einer Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten wurden auf
Grund des Artikels 115 Abſ. 2 (Widerſtand gegen die Staats=
gewalt
) die Angeklagten Bayerbach, Fay und Lenz ver=
urteilt
.
Der Angeklagte Leinhaas erhielt ſechs Monate Ge=
fängnis
.
Wegen Beteiligung an der Zuſammenrottung erkannte das
Gericht je nach der Schwere des Vergehens bei den Angeklagten
Dehoff auf ſieben Monate, bei dem Angeklagten Schneider
auf ſechs Monate, dem Angeklagten Wilhelm Wihler auf neun=
Monate, Jeck und Myll auf je ſechs Monate Gefängnis.
Der Angeklagte Neubauer erhielt drei Wochen Gefängnis
wegen Widerſtandes.
Mangels Beweiſes wurden freigeſprochen die Angeklagten
Fries, Gräf, Roſſi, Zimmermann und Haber=
mehl
, ebenſo der Angeklagte Bernhard Wihler, in deſſen
Zurechnungsfähigkeit erhebliche Zweifel zu ſetzen ſind.
Die Anklage gegen den jugendlichen Kayſer wurde nach=
träglich
dem Jugendgericht überwieſen.
Allen Angeklagten wurden mildernde Umſtände zugebilligt
und die verbüßte Unterſuchungshaft in voller Höhe angerechnet.

Die Urkeilsbegründung

hebt unter anderem hervor, Polizeidirektor Klapproth habe das
Recht, bei Störungen der öffentlichen Ordnung ſofort einzuſchrei=
ten
. Nach dem Zeugnis der Polizeibeamten Kreihe, Jennewein
und Klapproth habe der Zug am 10. Januar eine drohende Hal=
tung
angenommen. Die rechtliche Vorausſetzung zu ſeiner Auf=
löſung
iſt im 8 29 b der Städteordnung gegeben. Auch am
13. Januar und an den folgenden Tagen ſeien die polizeilichen
Maßnahmen im Rahmen der geſetzlichen Zuſtändigkeit geblieben.
Die Ueberzeugung des Gerichts ſtütze ſich nicht ausſchließlich auf
Ausſagen von Polizeibeamten, wenn man auch bei Beurteilung
einzelner Straftaten auf Polizeiausſagen angewieſen war. Wenn
auch das Gericht die Gefahren von Polizeiausſagen bedenke, ſo
ſei doch nicht nachgewieſen, daß Klapproth ſeinen Untergebenen
Anweiſungen für ihre Ausſagen gegeben habe. Zur Frage der
Demonſtration befindet ſich das Gericht in keinem Zweifel, daß
Klapproth micht nur einen Umzug, ſondern auch eine öffentliche
Verſammlung unter freiem Himmel verbieten wollte. Haas und
Müller mußten den behördlichen Sprachgebrauch des Wortes
Demonſtration kennen. Man wußte alſo um das Verbot. So
mußte das Gericht ſein Urteil auf die rechtliche Vorausſetzung,
die gegeben war, beſchränken und Klapproth und Jennewein
glauben, daß die Lage bedrohlich wurde. Man hat im allgemeinen
bei der Strafzumeſſung die geſetzliche Mindeſtſtrafe in Anbetracht
mildernder Umſtände walten laſſen.

Muttertag. Wie aljährlich, ſo findet auch in dieſem Jahre im.
geſamten Deutſchen Reiche am zweiten Sonntag im Mai der Muttertag
ſtatt. Aus dieſem Anlaß hat ſich in der letzten Woche ein Arbeitsaus=
ſchuß
gebildet, welcher hier in Darmſtadt die Vorbereitungen anläßlich
der Feier des Muttertages durchführen wird. In der üblichen Weiſe
wie in den letzten Jahren, ſo werden auch in dieſem Jahre die Muſik=
und Geſangvereine bei der Feier mitwirken. Anläßlich dieſes Tages
wurde auch ſeitens des Miniſteriums des Innern eine Straßenſamm=
lung
durch Verkauf von Blumen und Poſtkarten genehmigt, deren Er=
trag
zugunſten würdiger und bedürftiger Mütter Verwendung findet.
Die große öffentliche Feier wird am 11. Mai, nachmittags 3 Uhr, im
Städtiſchen Saalbau ſtattfinden. Der Ausſchuß erwartet auch, daß ſich
die noch zur Seite ſtehenden Organiſationen und beſonders die Jugend=
Gruppen und =Bünde reſtlos an der Ausſchmückung einer würdigen
Feier der deutſchen Mutter beteiligen. Anfragen ſind zu richten an den
Ausſchuß zur Feier des Muttertages, Lauteſchlägerſtraße 6.

Der Verein ehem. Angehöriger des Großh. Artilleriekorps hielt
ſeine Jahreshauptverſammlung im Vereinslokal Zur Kanone ab. Die
rege Anteilnahme bewies den ſtarken Zuſammenhalt des Vereins. Der
1 Vorſitzende, Kamerad Poſtinſpektor Schweitzer, begrüßte mit herzlichen
Worten des Dankes aller erſchienenen Kameraden und ganz beſonders die
auswärtigen. Die umfangreiche Tagesordnung wurde in vollſter Har=
monie
erledigt. Der Verein kann mit Stolz auf das abgelaufene Ver=
einsjahr
zurückblicken, da Vorſitz, Schriftführung und Kaſſe ſich in be=
währten
Händen befinden, die unermüdlich mit den Beiſitzern ihre
Tätigkeit ehrenamtlich ausüben. Aus dem Jahresbericht des 1. Schrift=
führers
geht hervor, daß der Verein nicht nur auf ſeiner Mitgliederzahl
beſtehen blieb, ſondern, daß dieſelbe ſich im Laufe des Jahres ganz be=
deutend
erhöht hat. Die ſtattgefundenen Veranſtaltungen im Laufe des
Jahres waren ebenfalls äußerſt ſtark beſucht. Alsdann erſtattete der
1. Rechner ſeinen Kaſſenbericht. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer
wurden Kaſſe und Belege in muſtergültiger Ordnung befunden und hier=
für
dem 1. Rechner ſeitens der Kaſſenprüfung ganz beſonderer Dank
ausgeſprochen. Nach dem Bericht des Schießwarts läßt die Teilnahme
an dem Kleinkaliberſchießen noch viel gegen das Vorjahr zu wünſchen
übrig. Die Hauptſchuld daran dürfte jedoch nur in dem angeblich zu
weiten Weg der Beſſunger Kameraden nach dem neuen Schießlokal zu
ſuchen ſein. Hoffen wir, daß die Beſſunger ſich etwas mehr auf ihre
Pflicht beſinnen und genau ſo ſtark wie früher erſcheinen, wenn der
Weg auch etwas weiter iſt. Anträge waren keine geſtellt, weshalb man
gleich zum nächſten Punkt, Erſatzwahl der ausgeſchiedenen Vorſtands=
mitglieder
, überging. Sämtliche ausgeſchiedenen Vorſtandsmitglieder
wurden einſtimmig wiedergewählt. Nach Feſtlegung der Jahresveran=
ſtaltungen
werden zwei Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt, und
die höchſte Auszeichnung des Vereins, die Ehrennadel, 22 Kameraden
verliehen, die regelmäßig an den Verſammlungen teilgenommen haben,
bzw. wegen ganz beſonderer Verdienſte um den Verein.

Konzert der Befſunger Turnerſingmannſchaft am Samstag, dem
26. April. Wenn Kapellmeiſter Friedel Fiſcher im Liederkranzkonzert
neuzeitliche Chormuſik bot, ſo hat er die Vortragsfolge für ſeinen
Turnerchor volkstümlich geſtaltet. Vom einfachen Kunſtgeſang
gehen die Darbietungen über volkstümliche und Scherzlieder, ſowie
Volksweiſen bis zum klaſſiſchen Wiener Walzer, A Capella= und be=
gleitete
Chöre wvechſeln in reicher Folge. Aus dem Strauß bedeutender
Schöpfer ſei beſonders unſer einheimiſcher Komponiſt Paul Otten=
cheimer
genannt. Als Soliſt betätigt ſich der Solohorniſt des Heſſi=
ſchen
Landestheaters Max Zimolong. Ein größeres Werk für
Klavier zu vier Händen, Abendmuſik von Jenſen (Ausführende: Friedel
Fiſcher und Karl Geiß) dürfte dem Programm eine willkommene, ſelten
gebotene Abwechſelung ſein.

Markusgemeinde. Ein Familienabend ſoll Sonntag,
27. April, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, abge=
halten
werden. Herr Profeſſor Regierungsrat Miſchlich, der lange
Jahre in verantwortungsvoller Stellung in Afrika gewirkt hat, wird
aus ſeinen reichen Erfahrungen erzählen und darlegen, wie ſchwierig
und wie verdienſtvoll die Ueberſetzung der Bibel in die zahlreichen afri=
kaniſchen
Sprachen iſt, und welchen Anteil gerade die deutſche Wiſſen=
ſchaft
daran hat. Frau S. Horn=Stoll, die hochgeſchätzte Lieder=
ſängerin
, wird eine Reihe ausgewählter Lieder zum Vortrag bringen.
So ſteht ein genußreicher Abend bevor, der hoffentlich recht viele Ge=
meindeglieder
vereinigen wird. Es iſt Teebewirtung vorgeſehen.
Teekarten zu 30 Pf. ſind im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, bei dem
Hausverwalter Göriſch zu haben. Es wird gut ſein, ſich rechtzeitig da=
mit
zu verſehen.

Auf dem Stadtgut Gehaborner Hof war geſtern vormittag um
8 Uhr unter der Rauchkammer das Deckengebälk in Brand geraten.
Die herbeigerufene Berufsfeuerwehr legte den Brandherd frei und
löſchte das Feuer. Nachmittags gegen 4 Uhr war in der Kirſchen=
allee
ein Kaminbrand entſtanden, der alsbald ohne weſentlichen
Schaden abgelöſcht wurde.

Im Wundergarten Gottes
Eine Frühlingsfahrt ins Unker=Frankenland. Das Dreieck Darmſtadk-Heidelberg-mice
RDV. Frankenland! Wer denkt beim Klang dieſes Wortes Beſtehen feiern. Vom 1.10. Auguſt werden die

nicht unwillkürlich an den großen Dichter=Wanderer Joſef Victor
von Scheffel, der das Land der Franken in unzähligen Liedern
beſungen hat, der es durchſtreifte von Nord nach Süd, von Oſt
nach Weſt, um immer wieder neue Eigenarten der Landſchaft,
der Städte und des Volkes zu entdecken! Wir woll’n zur ſchönen
Sommerzeit ins Land der Franken fahren! heißt es in einem
ſeiner ſchönſten Lieder. Doch es muß ja nicht der Sommer ſein;
auch im Frühling iſt Franken ein ſchönes, lohnendes Reiſeziel.
Um dieſe Zeit iſt es namentlich der weſtliche Teil um den
Odenwald, das untere Frankenland, das dem Wanderer wunder=
volle
Landſchafts= und Städtebilder bietet. Die heſſiſch=badiſche
Bergſtraße lenkt das Intereſſe zwar am meiſten auf ſich, aber
ſie iſt nur eine, die weſtliche Seite des verheißungsvollen Drei=
ecks
DarmſtadtHeidelbergMiltenberg. Dies
Dreieck umſchließt den geſchichtlich wie kulturell bedeutſamen

Der Marktplatz in Miltenberg am Main.

Teil des großen Rhein=Main=Neckar=Kulturkreiſes, den Wunder=
garten
Gottes, wie der Maler Trübner ihn genannt hat. Ueber=
all
ſtößt man hier auf Zeugen früherer Zeiten, in denen dieſes
Gebiet in der deutſchen Geſchichte des Mittelalters eine gewichtige
Rolle ſpielte.
Zugegeben, daß die Zahl der Touriſten, die beſonders vom
Neckar, von Heidelberg her, dieſen Teil Unterfrankens beſuchen,
von Jahr zu Jahr größer wird. Aber ſie iſt noch klein, viel zu
klein angeſichts der Genüſſe, die den Beſucher hier auf Schritt
und Tritt erwarten. Den meiſten iſt Unter=Franken noch ein
ziemlich unbekanntes Land, und man möchte ihnen in Abwand=
lung
der Scheffelſchen Verſe zurufen: Laßt uns zur ſchönen
Frühlingszeit nach Unter=Franken reiſen . . .
Nordweſtliches, verkehrstechniſch günſtig gelegenes Einfalls=
tor
ins Unterfränkiſche iſt Darmſtadt. Schon hier in der
Hquptſtadt Heſſen=Darmſtadts, in der Wiege der modernen Bau=
kunſt
wo Hofmann und Meſſel und viele andere Künſtler vor
dem Weltkriege neue Kunſtformen ſchufen, die in dem bekannten
Hochzeitsturm ihren ragenden Ausdruck fanden, bietet ſich
manches Sehenswerte. Muſeen und Bibliotheken bergen reiche
Schätze. Vom 14.15. Juni wird Darmſtadt ſein 600jähriges

* Aus den Darmſtädker Lichtſpielkheakern.
Palaſt=Lichtſpiele.
Die Frau, nach der man ſich ſehnt iſt eine ganz
ausgezeichnete Romanverfilmung (nach Max Brods Roman),
das heißt, es iſt auch in der Bildſchilderung der Handlung
Roman geblieben, wirklichkeitsfremd. Das Problem, das Max
Brod in dieſem Roman aufrollt und zur Diskuſſion
ſtellt, iſt ebenſowenig wirklichkeitsnahe, wie die Art, in der er
es in dem Ablauf der Handlung zu löſen verſucht. Es
kann ſelbſtverſtändlich Männer geben, die ſich in eine ſchöne
Verbrecherin verlieben und darüber ihre eigene Frau ver=
geſſen
, aber es braucht das nicht der Fall zu ſein und iſt
keineswegs wohl die Regel. Die Frau, nach der man ſich ſehnt,
iſt alſo, ſo wie ſie Roman und Film ſchildern, eine Ausnahme.
Dieſe Ausnahme aber iſt ein intereſſanter Typ und wird vor
allen Dingen durch die faſzinierend ſchöne Marlene Dietrich
ausgezeichnet verkörpert, wenngleich von dieſem Spiel oft Kälte
ausgeht. Und Fritz Kortner ſpielt den Mörder und Genoſſen
der ſchönen Verbrecherin mit der ganzen großen Eindringlichkeit
ſeiner reichen Darſtellungskunſt. Schlicht, gut und wirkungsvoll
ſpielt Uno Henning den Henry Leblane, den Hauptträger
der Handlung. Ein ſelten gut geſpielter Film.
Im Beiprogramm läuft neben einer Groteske ein inter=
eſſanter
Film, der zeigt, welch ungeheure Kräfte in dem kleinen
Maulwurf ſchlummern.

Die weltberühmten Pfarrer
KNEIPP-PILLEN
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Rheun, Sapo ſe 2, Cal. 3, Junip. 1, Aloe 4.
In alten Apotheken Mk. 1.
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koſtenfrei durch Kneipp=Haus=Genirale Würzburg.

Tageskalender für Mittwoch, den 23. April 1930.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus 19,30 Uhr, E 21: Die Kaſſette‟. Or=
pheum
, 20.15 Uhr: Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt
Konzerte: Schloßkeller, Theater=Reſtaurant, Spaniſche
Bodega, Sportplatz=Reſtaurant, Alter Ratskeller. Ober=
waldhaus
, 15 Uhr: Konzert. Ludwigshöhe,
16 Uhr: Konzert. Ludwig=Georgs=Gymnaſium,
20 Uhr: Oeffentlicher Vortrag mit Lichtbildern Wer ſind die
Roſenkreuzer. Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

Meiſterſchaften der Studenten in dem ſchönen.
ſtadion ausgetragen.
Zunächſt geht es von Darmſtadt aus durch
nach Reinheim mit mahnenden Ruinen aus
Kriege, der auch in den blühenden Fluren, Wäld
chen dieſer anmutigen Berglandſchaft arg gewü
folgt Höchſt, eine Stadt. deren Siedlung bis o
zurückgeht, mit Hügelgräbern und Reſten röm
anlagen. In der Nähe erheben ſich zwei prä=
berge
, Otzberg und Breuberg. Weithin ſchweif
hier über die bewaldeten Kuppen des Odenwald
der Mümling führt der Weg über das Stahlb,
einem maleriſch gelegenen Schloß der Grafen t
Michelſtadt, dem Michlinſtat Einharts.
ſchreibers Karls des Großen, der hier ein Kloſte
der elfhundertjährigen Kirche, der ſogenannten
ſind noch das Mittelſchiff mit der Apſis, Teile

und die Krypta erhalten. Die alte Bibliothek in
Kirche enthält ſeltene Druckwerke der Frühzeit.
merkwürdige Rathaus, ein Fachwerkbau, der
zu ſtehen ſcheint, denn das Erdgeſchoß iſt offen.
unter dem Rathaus hindurchgehen. Merkwürdi ah
Rathaus die Statue des zu einer Juſtitia um
engels Michael.
Von dieſem Hauptort des Odenwaldes wen) n
Erbach mit dem Jagdſchloß Eulbach, de
Schloßpark intereſſante Reſte zweier Römerka
gebaut haben. Hinter Eulbach geht der bishe
helle Buchen= und Miſchwald in feierlichen, d
wald über. Dieſer Gegenſatz im Nebeneinande m

Dunkel iſt der große Reiz des Odenwaldes, ir Ei
düſtere Hagen den lichten Siegfried hinterrücks kxo
ermordet hat. Hört man nicht noch heute den H

des Hifthorns durch die Stille dieſer Wälder ſche
Harzduft umweht die ſtillen Wanderwege durckſ.
Gebirge, das ſich zum Tal des Mulbach hinal
Rieſenſpielzeug liegt ins Tal gebettet die F
Leininger Fürſten, Amorbach. Die ehemali /
abtei dient jetzt der fürſtlichen Verwaltung als ſ.
be einen ſchönen Bibliothekſaal, einen ſtimmu ſo=
gang
und eine Kirche mit prächtiger Innenaus Fu
kokoſtil. Die Güntherſchen Deckengemälde haben ſ
Jahrhunderten ihres Daſeins an Farbenſchönhei /a3
Unerſchöpflich iſt um Amorbach herum der Reicht Faſt
Plätzchen inmitten meilenweiter Wald= und Ber
wenigſtens einiges davon kennen zu lernen, mi n
laſſen. Da iſt z. B. vom 305 Meter hohen S. Eh
die einzigartige Fernſicht in ſieben
Täler hinein, da iſt im Otterbachtal der St E
mit zierlicher Kapelle von 1521, und weiter de E
leiningen mit ſeinem großen Wildpark. In an ſa
Wanderung iſt von hier auch eine der ſchönſten ur
niſchen Ruinen des Odenwaldes zu erreichen, Tau
ſtandene Wildenburg.
Und nun das Mudbachtal abwärts, hin
Miltenberg! Behaglich zieht ſich das alte I=
chen
mit ſeinen weißbraun leuchtenden Fach
Schutze der hoch darüber aufragenden Burg, am
entlang. Im Sommer wimmelt es von Touri
in den freundlich=ſauberen Straßen. Ueberall t
buch=bewehrte Jäger, auf Motive pürſchend
ſchwenderiſcher Fülle darbieten. Jetzt im Frühlit
ruhig in Miltenberg. Ungeſtört darf man die
fränkiſchen Städtebildes genießen, an den hübſe
herumſtehen und in Muße das Hotel Zum R
das älteſte Gaſthaus Deutſchlands,
als Fürſtenherberge genannt wird.
Miltenberg hat bereits zur Römerzeit eine
ſpielt, davon zeugen die teilweiſe erhaltenen
Die Römer beuteten auch die in der Nähe Milte
Rotſandſteinbrüche aus. Noch mahnen die Hail
eines ſolchen römiſchen Steinbruches, an die Ver
licher Macht . .. Wer genügend Zeit hat, mög
drießen laſſen, zu der einſt kurmainziſchen Burg
und damit den köſtlichen Blick auf Miltenberg u.
erobern, der in ſpitzem Bogen an dem Städtchen
in entſchiedener Wendung nach Norden Aſchaffe

Ausflug=Sonderzug nach Rothenbutg 0

Am Samstag, den 10. Mai d. Js., wird die
Mainz einen Verwaltungsſonderzug nach Nothenbu
fahren, der am Sonntag, 11. Mai, abends zurückkeh
Ausſicht genommene Zug wird für alle Beteiligten ei
nis ſein. Die Vorzüge Rothenburgs, dieſes Klein
Vergangenheit, ſind oft gerühmt, keine Schilderung
in jedem Beſucher klingen nicht einzelne Noten,
Akkorde an, wenn er in die Bannmeile der alten
Wird es ſchon bei der Hinfahrt für viele Teilnehmer
Erinnerungen wecken, nach einer Fahrt durch den Sl
Würzburg liegen zu ſehen, einen Gruß von der M.
wvinken zu können zu dem Florenz am deutſchen Ma
Erwartungen mit dem Eintreffen in Rothenburg ihre
Unter anderem wird auch der Sonderzugsteilnehmer
am Samstagabend den Hans=Sachs=Spielen beizuwoh
werden alle Reiſeteilnehmer tiefe Eindrücke von der
mit ihrer ſchönen Umgebung mitnehmen; zwingt
genug der Zauber der mittelalterlichen Stadt in ſe
weitere Ueberraſchung wird allen Teilnehmern am
die Aufführung des von Rothenburger Schäfern und
geführten hiſtoriſchen Schäfertanzes auf dem
Für wenig Geld ſchafft ſich der Teilnehmer die n
ſetzungen für einen unvergeßlich ſchönen Tag. Nähe
iſt aus den auf den Bahnhöfen, Reiſe= und Verkehrs
genen Aushängen zu erſehen. Für dieſe Fahrt iſt
in Rothenburg ob der Tauber vorgeſehen, um hie=
mern
Gelegenheit zu geben, ausgeruht und in aller
würdigkeiten beſichtigen zu können, die Rothenburt

Reichsverband ambul. Gewerbetreibender (
gruppe Darmſtadt). Wie ſchon durch die Preſſe beia.
in dieſem Jahre die 600jährige Wiederkehr der Darn
Der Feſtausſchuß hat beſchloſſen, am Sonntag, dem
tags 11 Uhr, einen hiſtoriſchen Feſtzug paſt.
dieſem ſind bereits 22 Feſtwagen angemeldet. We
an die Geſchäftsſtelle, Telephon 616, zu richten. Anl
dieſer Woche ſchriftliche Offerten zur Verteilung.
auf Veranlaſſung unſerer Organiſation zur 600i0
der Frankfurter Meſſe ein großer hiſtoriſcher Feſtzugl.
an dieſem Tag ein reger Verkehr und die Geſchäft
ihre Rechnung. Um Darmſtadt den fremden Zuzue
ſichern, findet der Feſtzug an einem Sonntag ſtati.

Lokale Beranſtalkungen

Wer ſind die Roſenkreuzer?
arbeitete der Orden der Rofenkreuzer im geheimer
Noſenkreuzer=Gemeinſchaft die öffentliche Vertreterin
ſich für die Lehren der Roſenkreuzer intereſſiert, ſe.
heute abend (8 Uhr) im Ludwig=Georgs=Gymnaſiu,
macht. (Siehe geſtrige Anzeige.)

[ ][  ][ ]

ffiſche Schachmeiſterſchaft für 1930 wurde an Oſtern in Offen=
den
beſten Spielern von Heſſen ausgetragen. Die Offenbacher
iſchaft hat das Meiſterſchaftsturnier mit einem Haupt= und

e Geie elcheieh en eietetſe ie
vanMainz (4½). Die Jubiläumstagung nahm mit einer
eier ihren Abſchluß wobei die Preisträger der drei Turniere
Freiſe erhielten und jedem Turnierteilnehmer eine ſchöne
rrreicht wurde.
jeilgen, 22. April. Feuerſchutzwoche. Aus Anlaß der
oche vom 27. April bis 4. Mai d. J. wird die hieſige Frei=
rwehr
am Montag, den 27. d. M., vormittags von 111
Oberen Dieburger Straße ein Platzkonzert durch ihre Ka=
talten
. Nachmittags um 3 Uhr wird eine größere Uebung
und im Anſchluß hieran im Gaſthaus Zur Sonne einige
der Feuerverhütung gehalten werden. Umrahmt wird die
ig von Muſikvorträgen der Kapelle, auch werden die Arbei=
bei
dieſer Gelegenheit ihr Können im Sanitätsdienſte,
Behandlung Verunglückter, vorführen. Außerdem werden
jährend dieſer Woche eine Propagandaſchrift zum Verkaufe
d iſt zu hoffen, daß dieſes aufklärende Werkchen recht viele
ndet.
heim, 22. April. Gewerbe und Handwerk. Nach=
etzlich
vorgeſchriebene Lehrzeit einerſeits und ebenſo die
lusbildung in der Berufsſchule andererſeits mit dem Schluß
res ihren Abſchluß erreichte, konnten auch in dieſem Früh=
ellenprüfungen
in den einzelnen Berufszweigen vorgenom=
Zu dieſem Zwecke hatte der Vorſitzende des Geſellenprü=
ſes
, Herr Zimmermeiſter Schick, rechtzeitig die entſprechen=
ten
eingeleitet, und ſind die Prüfungen für das Jahr 1930
imhgeführt, daß erſtens die theoretiſchen Prüfungen für ſämt=
und zweitens die praktiſche Prüfung der im Frühjahr aus=
ſte
gen Handwerker ihren Abſchluß erreicht hat. Zur theoreti=
Wf angemeldet hatten ſich 6 Weißbinder, 2 Lackierer, 3 Bäcker,
ſurst e, 5 Formſtecher, 11 Maurer, 5 Schreiner, 4 Bauſchloſſer,
ſtirs onteur, 1 Karoſſerieſpengler, 1 Fahrzeugſchloſſer. Die
rüfung fand am 2. und 3. April in der hieſigen Berufs=
nd
zwar in Anweſenheit der Prüfungsmeiſter und einer
ingsgeſellen. Gegliedert war die Prüfung in einen ſchrift=
u
nen mündlichen Teil, wie dies nach den Vorſchriften der
Ga ekskammer zu erfolgen hat. Die Feſtſetzung der Noten war
S ien Berufsgruppen den Meiſtern und Geſellen überlaſſen,
ur die ſchriftlichen Arbeiten auch von dieſen Stellen durchge=
den
Vorſitzendem weitergeleitet. Für die praktiſche Prü=
n
Frühjahr kommen beſonders die Bauhandwerker in Be=
u
Uſar beteiligen ſich hier 6 Maurer, 3 Zimmerleute, 5 Weiß=
ierer 2 Formſtecher, 1 Maſchinenſchloſſer, außerdem wur=
ſrei
Bäckerinnung geprüft 2 Bäcker. Von den jungen Hand=

n1. zunächſt eine Anzahl erſt im Herbſt bzw. im kommenden
0 Lehrzeit beendet. Begründet wird die längere Zeitdauer
S., daß für beſtimmte Berufe eine 3½zjährige bzw. 4jährige
eit 3 =ſchrieben iſt und weiter nicht alle aus der Schule Ent=
m
1. eine Lehrſtelle finden können. Außerdem wurden einige
ſngn, den praktiſchen Teil nach Darmſtadt überwieſen. Nach er=
ſitzung
darf wohl ſchon jetzt geſagt werden, daß ſämtliche
ſug! Prüfung beſtanden haben. Außerdem erfolgt die Austei=
ſer
n Taſchengeſellenbriefe in der Weiſe, daß die jungen Hand=
ſeendigter Lehrzeit rechtzeitig im Beſitze des Ausweiſes
ſor) r feierlichen Ueberreichung der Diplome im Frühjahr iſt
erimen und ſoll dieſe im Herbſt nach Erledigung der Herbſt=
b
gemeinſam erfolgen. Ueber den Verlauf der Prüfungs=
ſa
durz erwähnt, daß Prüfungsmeiſter und Prüfungsgeſellen
genen Pflichten mit größter Liebe und Gewiſſenhaftigkeit
, konnte der Vorſitzende mit Worten des Dankes die Prü=
iſ
And =geſellen entlaſſen. Erwähnt ſei auch noch, daß Heru
als Leiter der Berufsſchule der theoretiſchen Prüfung
he beiwohnte. Außerdem ſei hiermit an dieſer Stelle der
ſits eſonders gedankt, und zwar dafür, daß zur Abhaltung
en Sitzungen der Zeichenſaal der Berufsſchule zur Ver=
Awar. Treten nun wieder eine Anzahl junger Handwerker
äre es zunächſt zu begrüßen, daß die wirtſchaftlichen Ver=
geſtalten
, daß reichlich Gelegenheit zur Beſchäftigung ge=
jun
gerade die aus dem Lehrverhältnis tretenden jungen
iterbildung in erſter Linie bedürfen, ſo ſei an die Herren
Bitte gerichtet, eine Weiterbeſchäftigung in der ehemali=
itt
zu ermöglichen, denn wie die geſetzlich vorgeſchriebene
t iſt, fängt der junge Handwerker erſt an zu lernen. Mit
in der beſonders ſchweren Zeit wäre gewiß zunächſt den
1oße Sorge abgenommen und außerdem für den jungen
legenheit geboten, ſich in ſeinem Berufe zu vervollkomm=
iter
ein gutes Glied der Allgemeinheit zu werden. Sind
ige zurzeit nicht allzu reichlich, wird es doch bei gutem
chen ſein, daß ein Junggeſelle beſchäftigt werden kann.
sſchule wird jederzeit gerne bereit ſein, zur theoretiſchen
eizutragen, und wurden die Junggeſellen durch den Vor=
Schick, dahingehend ermahnt, die Verbindung mit der
zubrechen, ſondern ſich in allen Fällen an die Herren
en, denn wer in der Jugend ſäet, kann im Alter ernten.
ſt, 22. April. Von den Feiertagen. Im ſehr
Vormittags=Gottesdienſt am 1. Oſterfeiertag predigte
rber über 2. Kor. 5, 17: Darum, iſt jemand in Chriſto,
eue Kreatur; das Alte iſt vergangen, ſiehe, es iſt alles
Der Kirchenchor ſang unter der Leitung ſeines Diri=
zu
Beginn des Gottesdienſtes die beiden Oſterchöre:
nden von der Marter Banden und Frühmorgens,
aufgeht zum Schluß des Gottesdienſtes den Jubel=
Herz, ſchicke Dich. Am zweiten Oſterfeiertag wurden
Knaben konfirmiert. Nachmittags fand die Vorſtellung
tt. Die erhobenen Kollekten kommen an die Epileptiſche
Krüppelheim in Nieder=Namſtadt zur Ablieferung. Der
* zwar verhältnismäßig rege, beſonders am 1. Oſter=
es
wenigſtens trocken blieb, er blieb aber hinter den
tungen weit zurück. Der zweite Feiertag eröffnete am
heiterem Himmel und warmem Sonnenſchein zunächſt
erausſichten, doch zeigten ſich ſchon in den erſten Nach=
Bewölkungen. Um 4 Uhr entlud ſich dann unerwartet
markung ein tiefſchwarzes Gewitter, das einen kräftigen

ute und für dieſes Jahr die erſten Hagelkörner ſandte.
inger wurden von dem Gewitter überraſcht und mehr

äftig gewaſchen. Das Gewitter hat der hieſigen Ge=

geſchadet, denn der Fremdenverkehr blieb natürlich aus
wvegen der Fortdauer des Negens auch in den Abend=
ehr
erholen.
2t, 22. April. Beerdigung. Unter großer Teil=
er
Georg Rückert 2. aus der Alten Darmſtädter Straße
Zen. Kränze legten u. a. an ſeinem Grabe der Weiß=
er
Turnverein und der Obſt= und Gartenbauverein nie=
nahme
der Schulpflichtigen in die Volks=
Montag, den 28. April. Die Aufnahme findet vor=
in
der Cleonorenſchule ſtatt. Der Unterricht für die
beginnt um 8 Uhr. Todesfall. Der in Pfung=
von
hier ſtammende Hch. Hermann Meher, iſt im 42.
den Folgen ſeines im Weltkriege ſich zugezogenen Lei=
Er wurde am zweiten Feiertag in Pfungſtadt beerdigt.
r. 2. April. Todesfälle, Friedhofsgärtner Andr.
angerem Leiden geſtorben. Im 84. Lebensjahr ſtarb die
te Weber, geb. Kartſcher. Der Buchenwald
Ludwigshöhe hat der Buchenwald zu grünen begonnen.
tdt. 2. April. Todesfall. Der bekannte Althänd=
2. iſt im Alter von 66 Jahren geſtorben.
adt, 22. April, Kirchliches. An den beiden Oſter=
iten

e Gottesdienſte eines guten Beſuches. Am
e M Gottesdienſt der Kirchengeſang erein mit. Auch
Weiſen ertönen. Am 2. Fe ertag fand die
er Konfirmanden des Nord=Oſtbezirks durch Pfarrer
n Predigt in die Mahnung an die Konfirmanden aus=
leue
Menſchen! Im benachbarten Hahn werden
Sonntag 14 Kinder konfirmiert.

Der erſte Fahrplanentwurf der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M.
hatte, wie hier ſeinerzeit mitgeteilt wurde, den Wegfall des derzei=
tigen
einzigen D=Zug=Halts in Butzbach vorgeſehen.
Auf Grund der dringenden Vorſtellungen der beteiligten Stellen hat
nunmehr, wie der Heſſiſche Verkehrsverband (Darmſtadt)
mitteilt, die Reichsbahndirektion Frankfurt ſich offenbar davon über=
zeugt
, daß die beabſichtigte Deklaſſierung einer ſo wichtigen Stadt wie
Butzbach praktiſch unmöglich iſt. Der endgültige Entwurf des neuen
Fahrplans ſieht denn auch, allerdings bei einem anderen als dem ſeit=
her
in Butzbach haltenden D 275, einen Halt in Butzbach vor, und zwar
bei D 82, der aus München=Gladbach über das rheiniſch=weſtfäliſche
Induſtriegebiet HagenSiegenGießen kommend, in Butzbach um 22.21
Uhr anhalten wird. Dieſer Zug hat in der Hauptreiſezeit die weitere
wichtige Aufgabe, durch unmittelbare Kurswagen NorddeichEmden
Frankfurt den Verkehr zwiſchen den ſtark beſuchten Nordſeebädern Nor=
derney
, Borkum und Juiſt und dem Rhein=Main=Gebiet zu vermitteln.
Es wird in weiteſten Kreiſen mit Genugtuung begrüßt werden, daß es
gelungen iſt, die der Stadt Butzbach drohende ſchwere Schä=
digung
in letzter Minute hintanzuhalten,

Ak. Nieder=Ramſtadt, 22. April. Elektriſche Straßen=
bahn
. Die Pläne über die Verlängerung der Straßenbahnlinie 2 von
Darmſtadt-Böllenfalltor nach Ober=Namſtadt liegen in der Zeit vom
22. bis einſchl. 29. April I. J. während der Dienſtſtunden auf dem Rat=
haus
zu Nieder=Ramſtadt offen. Für die Einwohner der Gemeinde
Traiſa geſchieht die Einſichtnahme der Pläne ebenfalls auf dem hieſigen
Rathaus. Nach den Plänen iſt die Verwirklichung des urſprünglichen
Projekts in Ausſicht genommen, und zwar von Darmſtadt- Böllenfall=
tor
, die Hauptſtraße entlang, bis zum Betrieb der Odenwälder Hartſtein=
induſtrie
, von da ab, in die Traiſaer Hohl einbiegend, nach Nieder= Ram=
ſtadt
, die Kilianſtraße entlang nach Ober=Ramſtadt. Es iſt erfreulich, daß
dieſes Projekt den Vorzug erhalten hat, werden doch hierdurch ganz
enorme Baukoſten für den Bahnkörper erſpart und darüber hinaus der
Gemeinde Nieder=Ramſtadt hinſichtlich des Geländeerwerbs manche Un=
annehmlichkeit
. Damit iſt man im ganzen einen beträchtlichen Schritt
weitergekommen. Hoffentlich hat mittlerweile die Einſicht Platz gegrif=
fen
, daß bei einem derartigen Projekt kleinliche Lokal= und Privatinter=
eſſen
zurückgeſtellt werden müſſen. Aber ſelbſt für den Fall, daß Ein=
ſprüche
gegen das vorliegende Projekt erhoben werden, womit nach Lage
der Sache immerhin zu rechnen iſt, kann eine Aenderung nicht mehr
ſtattfinden. Die Aufſichtsbehörde dürfte ſich kaum mehr auf ſolche ein=
laſſen
. Letzten Endes kann nur ein entſcheidendes Machtwort den Streit
beenden und damit dazu beitragen, daß endlich einmal mit der Verwirk=
lichung
des Projektes der Anfang gemacht wird. Das ſchlechte Wetter
während der beiden Oſterfeiertage brachte den hieſigen Gaſtwirtſchaften
nicht das gewünſchte und ſonſt übliche Feiertagsgeſchäft. Allerdings
zwang das in den Nachmittagsſtunden einſetzende Gewitter, das von
einem recht beträchtlichen Hagelſchlag begleitet war, manchen Spazier=
gänger
zum Einkehren und Haltmachen. Aber in den meiſt uaſſen
Kleidungsſtücken fühlte man ſich doch nicht wohl, und ſo wurde gar bald
der Heimweg angetreten.

Sonderveranſtalkungen in Bad=Nauheim.
Im Rahmen ſeines Unterhaltungsprogramms bietet Bad= Nau=
heim
auch in dieſem Jahre wieder eine Reihe ausgewählter künſt=
leriſcher
, geſellſchaftlicher und ſportlicher Sonderveranſtaltungen. Das
muſikaliſche Programm findet ſeinen Höhepunkt in den Deutſchen
Meiſterſpielen, bei denen Mozarts Don Juan (19. Juni), ein
Nichard=Strauß=Konzert (22. Juni) und Richard Wagners Die Meiſter=
ſinger
von Nürnberg (26. Juni) unter Heranziehung hervorragender
Gäſte zur Aufführung gelangen. An Opernaufführungen ſind
außerdem im Laufe der Kurzeit vorgeſehen: Verdis Othello (22. Mai),
Puccinis Madame Butterfly (24. Juli), Roſſinis Der Barbier von
Sebilla (28. Auguſt) und Lortzings Der Wildſchütz (11. September).
Auch das Genre der Operette iſt mit einer Anzahl von Aufführungen
in den Monaten Juni, Juli und Auguſt vertreten. Die fünf Sin=
foniekonzerte
(8. Mai, 5. Juni, 10. Juli, 7. Auguſt, 4. September)
bringen Werke von Beethoven, Brahms, Bruckner, Haas, Haydn, Ko=
daly
, Mozart, Neger, Seriabine, Richard Strauß, Strawinsky, Tſchai=
kowsky
.
Ein Nationales Tanzturnier um die Weſtdeutſche Mei=
ſterſchaft
findet am 20. September ſtatt. Außerdem ſtehen Verhandlun=
gen
über eine Veranſtaltung Internationale Tanzwoche=
Welttanzturnier (10. bis 15. Juni) vor dem Abſchluß.
Die Pflege des Sportes findet ihren Ausdruck vor allem in zwei
Internationalen Wurftauben=Schießen. Das vom Sport=Schießklub Bad=
Nauheim und dem Internationalen Schießklub Hamburg=Altona veran=
ſtaltete
Emile Jürgens=Memorial, findet vom 25. bis 27. Mai ſtatt.
Ein Herbſtſchießen wird Ende Auguſt abgehalten.
Zu dieſen Veranſtaltungen geſellen ſich Illuminationen (10. Mai,
29. Mai, 10. Juni, 23. Auguſt, 6. September), Parkbeleuchtungen (17.
Juni, 22. Juli) und Feuerwerke (24. Mai, 5. Juli, 11. Auguſt), eine
große Roſen=Sonderſchau mit Roſenfeſt und Ball (19. Juli), große
Sommernachtsfeſte (28. Juni, 2. Auguſt) und ein Winzerfeſt (30. Auguſt).
Aenderungen bleiben vorbehalten.

Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel.45

r. Babenhauſen, 22. April. Die außerordentliche Ver=
ſammlung
von Mitgliedern der Obſt= und Gemüſe=
gebung
, die am Donnerstag abend im kleinen Saale des Gaſthauſes richtung der Jugendherberge auf die Eingabe des Verkehrsausſchüſſes
Deutſcher Hof ſtattfand, war ſehr ſtark von Landwirten und Spargel= hin genehmigt. Das in Submiſſion ausgeſchriebene Kiefernſchnitt=
ſchäftsführer
, Herr Fritz Willand, die Zukunftsausſichten im Spar= das Sensbacher Tal blieb der Gemeinderat auf ſeinem Beſchluß ſtehen,
gelbau. In folgenden Leitſätzen bewegten ſich ſeine Ausführungen: zu derſelben nur dann Opfer zu bringen, wenn ſie von Beerfelden
Durch den milden Winter war wenig Abſatz von Spargelkonſerven, vom nur bis Gaimühle durchgeführt wird. Für die Finanzierung der
Ausland dagegen erhöhte Einfuhr von Frühgemüſe. Die wirtſchaftlich gegenwärtig in der Ausführung begriffenen Kanaliſation iſt die Auf=
ungünſtige
Lage beeinflußt die Kaufkraft der Geſamtbevölkerung. Die nahme einer Anleihe nötig, es wurde dem zugeſtimmt, daß ſie bei der
Anbauflächen von Spargeln ſind größer geworden, der Spargel iſt auf Bezirksſparkaſſe Erbach getätigt werden kann.
dem Marſche, ein Volksgemüſe zu werden. Die Preiſe müſſen ſich
dadurch niedriger geſtalten. Eingehend auf geſchäftliche Fragen, empfiehlt. Anläßlich der zehnjährigen Gründungsfeier der Ortsgruppe Weinheim
ſtadt. Dieſe iſt bereit, die Geſamternte der Babenhäuſer Genoſſenſchaft
abzunehmen und ſie nach deutſchen und ausländiſchen Großmärkten zu Beiſein der Vertreter der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und Schulbehörden ſowie
verkaufen. Zwecks Lieferung von nur guter Ware im friſchen Zuſtand befreundeter Wandervereine durch den Obmann Schenck in der Turn=
befürwortet
Herr Willand die Anſchaffung von etwa 100 Kübeln, in halle der Volksſchule in der Schulſtraße in Weinheim die Ausſtellung
denen die geſtochenen Spargel nach ſorgfältiger Sortierung gewäſſert beimat und Wandern eröffnet. Die Ausſtellung, die in den Oſter=
und mit Eis gekühlt werden ſollen. Zentrale ſoll Babenhauſen werden, tagen einen ſtarken Beſuch aufwies, zeigt in der Abteilung Botanik
Nach Ausſprache ſtimmte die Verſammlung einem Abſchluß mit der Zen= alle 140 Arten Laub= und Nadelhölzer, die an der Bergſtraße und im

Ag. Lindenfels, 22. April. Oſterverkehr. Die kalte und ver=
regnete
Karwoche hat den ſonſt gewohnten Fremdenverkehr nicht auf=
kommen
laſſen. Als am Gründonnerstag noch Schneegeſtöber in der
Frühe aufkam, war es mit den Hoffnungen auf eine beſſere Wetterlage
für die kommenden Tage vorbei. Der Karf=eitag brachte Regen und
Kälte und die Poſt brachte nur noch Abſagen von bereits beſtellten
Fremdenzimmern; mit Karten, Briefen, Telegrammen und Fernge=
ſprächen
aus allen Richtungen kamen Abſagen. Ein ſchwarzer Freitag
für die Lindenfelſer Börſe! Der Paſſantenverkehr verſagte vollſtändig,
daß Straßenbild glich einem ſchweren Novembertage und die gekom=
menen
Kurgäſte ſchimpften noch über die ſchlechten Bürgerſteige, die
ja nicht mehr gangbar waren. Am Karſamstag ſchien ſich die Wetter=
lage
zu beſſern. Die Sonne durchbrach frühmorgens die höher ge=
gangenen
Wolkenſchichten und ließ wenigſtens für die Stammgäſte, die
alljährlich ſchon an Oſtern die Perle des Odenwaldes beſuchen, das
Signal zur Abreiſe geben. Langſam kamen denn nun auch die Oſter=
gäſte
an, allerdings in ſehr verminderter Zahl als im Vorjahre. Eine
wahre Oſterfreude kam aber nicht auf. Die Sonne ließ ſich nicht blicken,
und erneuter Schauerregen kam herab. Die Natur verlangte nach
Sonne, die verrauſchte Blütenpracht an der benachbarten Bergſtraße
konnte hier noch nicht erſetzt werden. Wir ſtehen hier unmittelhar vor
der Blüte, wenngleich vereinzelt das Steinobſt mit den weißen Blüten
zur Entfaltung gekommen iſt. Der Paſſantenverkehr am 1. Oſterfeiertag
verſagte; die Autos, welche Lindenfels beſuchten, waren in der Minder=
zahl
gegenüber an einem gewöhnlichen Sonntage. Trotzdem haben ſich
im Laufe des Tages nochmals Oſtergäſte eingefunden, die noch einige
Tage hier bleiben wollen, wenn das Wetter beſſer wird. Der zweite
Feiertag endlich brachte ſchon in aller Frühe warme Sonnenſtrahlen
und gegen Mittag kam nun auch endlich ein Fremdenverkehr auf. Die
anweſenden Kurgäſte konnten Spaziergänge auf den ſchön gepflegren
Waldwegen, der Burg, dem Schwimmbad uſw. unternehmen. Der
Kraftwagenverkehr verſtärkte ſich am Nachmittag in der üblichen Weiſe
und brachte noch eine Anzahl Oſtergäſte mit. Die Jungwanderer haben
in der überfüllten Jugendherberge Schneckehaifl und in einigen
Scheuern Aufnahme gefunden. Die Frage der Eröffnung einer Groß=
Jugendherberge iſt noch nicht gelöſt; wir wollen jedoch hoffen, daß dieſe
Angelegenheit auch hier bald zur allſeitigen Zufriedenheit gelöſt wird.
m. Beerfelden, 22. April. Ausdem Gemeinderat. In der
Abfatzgenoſſenſchaft von Babenhauſen und Um= letzten Gemeinderatsſitzung wurde der Zuſchuß von 150 Mark zur Er=
züchtern
beſucht. Nach kurzen Begrüßungsworten des Herrn Bürgermei= holz erhielt die Firma Gebr. Weber, das Fichtenſtammholz J. A. Veit 2.
ſters Krapp=Sickenhofen, des Vorſtandsvorſitzenden, beſprach der Ge= Betreffs der Zeichnung einer Garantieſumme für die Autolinie durch
1. Von der Bergſtraße, 22. April. Heimat und Wandern.
der Geſchäftsführer einen Abſchluß mit der Zentralgenoſſenſchaft Daru= des Touriſtenvereins Die Naturfreunde, wurde am Oſterſamstag im

tralgenoſſenſchaft Darmſtadt zu. Ein Vertreter von dort, Herr Ott=
mann
=Darmſtadt, feſſelte ſodann ſeine aufmerkſamen Zuhörer mit
höchſt lehrreichen Ausführungen, deren Inhalt, kurz zuſammengefaßt, etwa
folgender war: Die Geſamtſpargelernte hat ſich in den letzten drei Jah=
ren
vervierfacht. Die Spargelproduktion und ihr Preis ſind ſehr ab=
hängig
vom Wetter. Durch das milde Winterwetter kamen Salat und
Blumenkohl haufenweiſe aus Italien und Frankreich zu uns herein.
Der Nedner forderte ebenfalls eine Kühlung des Spargels in Kübeln
mit deutlichen Hinweiſen auf die Einfuhr ausländiſchen Obſtes in Kühl=
Wagen. Er erklärte, daß ein Fortſchritt in der Spargelinduſtrie nur
durch eine Qualitätsinflation zu erzielen ſei. Der Spargel werde den
Schickſalsweg von Banane und Orange gehen, die noch vor 1015 Jah=
ren
ein Luxusprodukt, jetzt aber ein Volkskonſumprodukt geworden ſeien.
Die Landwirte hätten bei Einſetzung ihrer vollen Arbeitskraft zwei
Probleme zu löſen: Produktionsförderung und Konſumvermehrung.
Die Aufgabe der Genoſſenſchaft ſei, den Handel in ſeine Schranken zu
weiſen und die Spanne zwiſchen Erzeugerpreis und Ladenverkaufspreis
ſo niedrig wie nur möglich zu geſtalten. Reicher Beifall lohnte die vor=
trefflichen
, auf reicher Erfahrung fußenden Worte des Redners. Die
lebhafte Ausſprache, an der ſich Spargelzüchter aus Altheim, Sicken=
hofen
, Kleeſtadt, Langſtadt und Babenhauſen beteiligten bewegte ſich
hauptſächlich um die Transportkoſtendeckungsfrage. Nach Feſtſetzung der
Abnahmeſtellen in den Nachbarorten ſchloß der Verſammlungsleiter,
Herr Bürgermeiſter Krapp=Sickenhofen, die für alle Spargelzüchter
ſo anregend verlaufene Tagung mit dem Wunſche, daß der Arbeit eine
gute Ernte und eine angemeſſene Bezahlung 1930 beſchieden ſein möge.

Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders empfehlenswert. Nehmen Sie dreimal täglich 23 To=
luba
=Kerne, die fettzehrende Stoffe enthalten. Die echten Toluba=
(T K5 1835
Kerne erhalten Sie in Apotheken.

Ee. Mümling=Grumbach, 22. April. Die diesjährigen Oſterfeiertage
brachten unſerem Dorf einen ſehr ſtarken Fremdenverkehr. Zwar hatten
ſich die aus Frankfurt angeſagten Kurgäſte durch das ſchlechte Wetter von
ihrem Beſuch abhalten laſſen. Dafür trafen aber an den beiden Feier=
tagen
zahlreiche Fremde ein, ſo daß ſich in dem Dorf ein lebhafter Ver=
kehr
entwickelte. Der Fußball= und Handballverein hatten ſich auswär=
tige
Mannſchaften aus Rüſſelsheim und Darmſtadt zu Freundſchafts=
ſpielen
verpflichtet. Die auswärtigen Gäſte, die mit zahlreichem Anhang
eintrafen und zum Teil hier übernachteten, bewieſen durch ihre hohen
Siege ihre überlegene Spielſtärke und ſtellten damit erneut unter Be=
weis
, daß die ſportlichen Leiſtungen der kleinen Landvereine noch ſehr
der Entwicklung bedürfen. Der Arbeiterfußballklub mußte gegen Rüſſels=
heim
eine 5:2 Niederlage einſtecken, während die Handballmannſchaft des
Deutſchen Turnvereins in ſeinem Spiel gegen die Handballelf des
Reichsbahn=Turn= und Sportvereins Darmſtadt mit 15:3 Toren eine
kataſtrophale Abfuhr hinnehmen mußte.
w. Airlenbach i. O., 22. April. Goldene Hochzeit. Das ſel=
tene
Feſt der Goldenen Hochzeit konnten am Oſterdienstag begehen
Herr G. V. Schäfer von hier und ſeine Ehefrau E. Katharine geb
Siefert. Der Jubilar iſt hier und in der ganzen Gegend als Kon=
radsbauer
eine beliebte, bekannte und angeſehene Perſönlichkeit, das
geht aus dem Umſtand hervor, daß derſelbe nunmehr bald 30 Jahre
Beigeordneter der Gemeinde und ſchon lange Zeit im Kirchenvorſtand
des großen Kirchſpiels Beerfelden iſt.

Odenwalde vorkommen, durch Längs= und Querſchnitte ſowie durch
Zweig und Frucht veranſchaulicht. Gaubildungsleiter Leppert aus
Ettlingen ſtellt die ſehr intereſſante geologiſche Abteilung aus, darunter
ein Stück Meeresboden des Muſchelkalkmeeres mit pflanzlichen Verſtei=
nerungen
, Werkzeuge aus der Steinzeit, ein keltiſches Gebirgshaus mit
Ziegelbedeckung, ein germaniſches Haus aus der La=Tene=Zeit mit einer
Erdbank im Innern. das Modell eines Pfahlbaudorfes mit Hausgeräten
uſw. Auf Kartenſkizzen, Modellen und Photos ſind die 25 Natur=
freundehäuſer
der 98 Ortsgruppen, des Gaues Baden veranſchaulicht.
Die Arbeitsgemeinſchaft für Himmelskunde der Ortsgruppe Darm=
ſtadt
hat das Planetenſyſtem bildlich dargeſtellt. Prof. Fehringer von
der Vogelwarte Nappenwörth bei Karlsruhe veranſchaulicht auf drei
huntfarbigen Tafeln ſämtliche Vogelarten der Heimat. Das geologiſche
Inſtitut der Univerſität Heidelberg bringt ein Profil durch die Heidel=
berger
Thermalbohrung und geologiſche Spezialkarten, die geologiſche
Anſtalt Darmſtadt, eine geologiſche Ueberſichtskarte des Odenwaldes
uſw. zur Schau. Naturfreund Zimmermann=Pirmaſens hat eine reich=
haltige
Sammlung gepreßter Pflanzen, darunter 100 Arten Mooſe, aus=
geſtellt
. Durch das Material der Naturſchutzſtellen war die Ausſtellung
vervollſtändigt.
* Hähnlein, 22. April. Unglücksfall. Landwirt Ludwig
Reitz fiel heute, als das Pferd ſcheute, von ſeinem Jauchewagen,
Er geriet unter das Gefährt und mußte mit ſchweren inneren Verletzun=
gen
, Rippen= und Armbrüchen in das Darmſtädter Krankenhaus ver=
bracht
werden.
4a. Wimpfen, 22. April. Der Kurgarten von Wimpfen iſt
nach einer Polizeiverordnung, die am 1. Mai in Kraft tritt, von April
bis September von vormittags 6 Uhr an (während der anderen Monate
des Jahres von 8 Uhr an) bis zum Eintritt der Dunkelheit geöffnet.
Zum Eintritt und Aufenthalt in den Kurgarten ſind, ſofern keine be=
ſonderen
Veranſtaltungen im Kurgarten ſtattfinden, nur Kurgäſte,
Badegäſte des Kurmittelhauſes und Perſonen, die dienſtlich darin zu
tun haben, berechtigt. Die neue Polizeiverordnung regelt ferner das
Mitnehmen von Kindern und Hunden, den Verkehr mit Kraftfahr=
zeugen
uſw.
Gk. Groß=Gerau, 2. April. Realſchul=Vereinigung.
Am Mittwoch, den 23. April, abends 8,30 Uhr, findet im Stadtkaffee
Menne eine Zuſammenkunft des Vereins von Freunden und ehemaligen
Schülern der Realſchule Groß=Gerau ſtatt. Insbeſondere ſoll auch in
dieſer Zuſammenkunft über die Frage des weiteren Ausbaues
der Realſchule geſprochen werden. In Elternkreiſen wird ſehr lebhaft
der Gedanke diskutiert, ſich an das heſſiſche Kultusminiſterium zu wen=
den
, um die Möglichkeit des Lateinunterrichtes wieder einzuführen. Lei=
der
hat bisher das Miniſterium noch nichts in der Richtung der Verein=
fachung
des Uebergangs nach dem Einjährigen auf die Darmſtädter
höheren Schulen getan.
Waſſerſtands=Nachrichten vom 22. April. Rhein: Hüningen
1.73, Kehl 3,05, Maxau 4,99, Mannheim 4,33, Mainz 1,95, Bingen 2,98,
Caub 3,50, Köln 3,76 Meter. Main: Schweinfurt 2,56, Würzburg
2,95, Lohr 3,03. Steinheim 2,96, Frankfurt 2,68, Koſtheim Staatspegel
1,73, dito Waſſertiefe 3,80, dito Fahrtiefe 2,80 Meter.
Hirſchhorn, 22. Abril. Waſſerſtand des Neckars am
1. April: 2,16 Meter, am 22. April: 1,93 Meter.
Gernsheim, 22. April. Waſſerſtand des Rheins am
21. April: 1,85 Meter; am 22. April: 1,59 Meter.

[ ][  ][ ]

OM

Die Geburt eines kräftigen Jungen
zeigen in dankbarer Freude an
Ludwig Wenner und Frau
Irmgard, geb. Vogel

Nierſtein a. Rhein

Darmſiadt
Riedeſelſtr. 52
Klinik Dr. Wolff=Hoffmann, Darmſtadt.

6688

Die glückliche Geburt einer
gesunden Tochter zeigen
hocherfreut an
Dr. med. Daniel Enoch
und Frau Hanna, geb. Zwas.
Bad Nauheim, den 16. April 1930
Hauptstr. 3.

Statt Karten.

Gerta Oppenheimer
Karl Kahn
Verlobte

Fränklsch-Crumbach
(Odw.)
Ostern

1930.

Worfelden
(Gr.-Gerau)

Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Karl Itzel
Magdalena Itzel, geb. Jäger

Lengfeld, den 24. April 1930.

Todes=Anzeige.
Am 2. Oſieriag, abends 6½ Uhr, iſt unſer lieber Vater,
Schwiegervater, Bruder, Großvater, Schwager und
Onkel
Herf ulolg Mägel
Bühneninſpektor i. R.
nach kurzem Krankenlager im 79. Lebensjahr ſanft ent=
ſchlafen
.
Zm Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Müller.

Kräftiger Stammhalter
angekommen.
Lehrer Anguſt Sprenger u. Frau
Hedwig, geb. Hahn

z. Zi. Privatklinik Dr. Wolff und
Dr. Hoffmann.

Statt Karten.

Gretel Bertſch-Hedderich
Adalbert Hielſcher
Verlobte
Darmſtadt, Bleichſtr. 25.

Karl Auracher
Elsa, geb. Deng
grüßen als Vermählte.

Buffalo

Wienerstr. 59

Für die mir anläßlich meines
25 jährigen Dienſt=Jubiläums
überſandten Glückwünſche, Blu=
menſpenden
und Geſchenke ſage
ich Allen, die mich damit be=
dachten
, meinen herzlichſten Dank.
Heinrich Herling.

Darmſtadt, Kranichſieinerſtr. 37.

Darmſiadt, den 22. April 1930.
Karlsſtraße 49.

(6658

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 24. April 1930,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſiatt.

Dienstag nacht verſchied nach langem, ſchwerem
Leiden, aber doch plötzlich und unerwartet, meine
liebe Frau und herzensgute Mutter
Hau Sohanna Frante
geb. Luther
im 44. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Guſtav Franke
und Tochter Anng.
Die Beerdigung fand auf beſonderen Wunſch der
Verſtorbenen am Samstag, den 19. April 1930 auf
dem Waldfriedhof in aller Stille ſtatt.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel, Herrn

Gärtnerei=Beſitzer
nach einem arbeitsreichen Leben und kurzem
ſchweren Leiden im Alter von 66 Jahren zu ſich
zu rufen.
In tiefer Trauer:
Familie Ph. Krebs, Lebensmittel Geſchäft
Herm. Breitwieſer und Angehörige.
Ober=Ramſtadt, den 22. April 1930.
Die Beerdigung findet Donnerstag, 24. April,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Darm=
ſtädterſtraße
70, aus ſtatt.

Ihre Wäſche wird tadellos in der 1 leicht. Bregk
vk. J. Heymann
Haushaltungsnäscherel, Reiorm2=Beſſungerſtr. 55.
(B.6662)
Nied.=Ramſtädterſtr, 5 Fernruf 138 (1424a

Nachruf.
Am 16. ds. Mts, verſchied nach
langem ſchweren Leiden, doch
unerwartet, unſer langjähriger
treuer Mitarbeiter, Herr
Jakob Grimm
Dachdeckergeſelle
Der Verſtorbene ſtand ſeit
20 Jahren ununterbrochen in un=
ſeren
Dienſten und hat ſich in
dieſer Zeit unſer vollſtes Ver=
trauen
erworben. Ein Mann von
ſtillem, beſcheidenem Weſen, ein
fleißiger, pflichtgetreuer und ver=
antwortungsfreudiger
Arbeiter,
iſt dahingegangen. Wir werden
ſeiner allzeit in dankbarer An=
erkennung
gedenken.
(6677
Heinr. Weiler, Dachdeckermſtr.
Yipl. Ing. Heinrich Weiler.

Dankſagung.

Allen, die uns im Leid und beim Heim=
gang
unſeres teueren Entſchlafenen
Jakob Grimm
Dachdechker
treu zur Seite ſtanden und ihm die
letzte Ehre erwieſen, unſeren herzlichſten
Dank. Beſonderen Dank den Herz=
Jeſu=Brüdern, für ihre aufopfernde,
liebevolle Pfiege und Herrn Pfarrer
Kleberger für ſeine troſtſpendenden
Worte bei der Einſegnung. Ferner
danken wir der Firma Weiler, der Dach=
decker
=Filiale Darmſtadt, ſowie ſeinen
Kollegen für Nachruf und Kranznieder=
legungen
.
Familie Grimm.
Darmſtadt, den 21. April 1930.
(6643
Nieder=Ramſtädterſtr. 9.

Die Verlobung ihrer Nichte
Valln Oprean
mit dem Heſſ. Forſimeiſter
Herrn Georg Eckert
in Bingenheim (Oberheſſen)
beehren ſich anzuzeigen
Geſandſchaftskanzleirat i. R.
Otto Hirſch und Frau.
Meran / Oſiern 1930

Meine Verlobung mit Fräulein
Pally Oprean
beehre ich mich anzuzeigen.
Gg. Eckert
Heſſ. Forſtmeiſter.

(6683

in groß
in mod
u. For
ligſten
Sie in

Todes=Anzeige.
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit, im blühenden
Alter von 15 Jahren, nahm der liebe Gott heute
Mittag unſere liebe
Johanna
zu ſich in ſein himmliſches Reich.
Familie Jakob Mehzer
Städt. und Gräfl. Baumeiſter
(6660
Michelſiadt, 21. April 1930.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 23. d8. Mts., nachm. 1½ Uhr ſiatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme, die mir,
meinen Kindern und der ganzen Familie beim Heimgange
meines lieben Gatten, unſeres teuren Vaters und Bruders
Heiln erolg Schnnt
Inhaber der Firma J. Carl Schmidt
entgegengebracht wurden, wie auch für die hierbei zum
Ausdruck gebrachte große Wertſchätzung des ſo früh Ver=
ſchiedenen
ſagen wir herzlichſten Dank
Für die Hinterbliebenen:
Katharina Schmidt, geb. Heß.
Darmſtadt, April 1930

Statt Karten!
Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und
Bekannten ſagen wir für die wohl=
tuenden
Beweiſe herzlicher Teilnah=
me
bei dem Heimgange unſeres lie=
ben
Kindes Paulchen innigen Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Fernges für ſeine überaus
tröſtenden Worte am Grabe, der
Schule und dem hieſigen Lehrer=
kollegium
für die ihm bewieſene
letzte Ehre. Herrn Dr. Dauernheim
und der Schweſter Maria danken
wir herzlich, für ihre aufopfernde,
liebevolle Pflege. Weiterhin danken
wir für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden, ſowie allen denen.
die ihm die letzte Ehre erwieſen haben.
In tiefer Trauer:
g686) Familie phil. Greim II.
Frankiſch=Crumbach, den 22. 4. 1930.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange un=
ſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir
allen unſeren innigſten Dank. Ins=
beſondere
danken wir Herrn Pfarrer
Beringer für die Troſtesworte am
Grabe, ſowie den Schweſtern der
Martinsgemeinde und des Alice= Hoſ=
pitals
für die liebevolle, aufopfernde
Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Fiedler
Reich bahnoberſekretär.

Oſterhas=Dank!
Dem ungenannten Reiter ſagen
die Barmherzigen Schweſtern und
die Kinder der Kleinkinderſchule
Beſſungerſtraße 115 (6691
ein recht herzliches Vergelts Gott

Zruchleidende

verwenden mit beſtem
Erfolg Fleiſcher’eKugel=
gelenk
=Bruchband‟. D. R.=
Patent ohne Feder,
ohne Gummi, ohne
Schenkelriemen ſelbſt
bei ſchwerſten Brüchen. Verſtellbar in allen
Teilen, daher bequemſter u. zweckmäßigſter
Sitz garantiert!Durch mein Band wird die
natürliche Heilung (666 gefördert. Nur Maßanfertigung.
Vollkommen konkurrenzlos. Aerztlich be=
utachtet
. Viele Dankſchreiben, Koſten
loſe Vorführung des neueſten
Modells (auch die Herren Aerzte ſind
höfl. eingeladen) durch meinen General=
Vertreter Herrn Inlius Schreiber in
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Freitag, 25. April, 101 und 25 Uhr.
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[ ][  ][ ]

wendigkeit und Richtung einer grundlegenden
Hiotmt vei deutſchen Kramtenderſcherang.

Dr. W. Luley, (Volkswirt R. D. V.).

E1 gewährenden Leiſtungen eine erhebliche Aus=
fen und weiſt in finanzieller Hinſicht die weitaus
ung des Verſicherungsaufwands auf. Beſonders 1928
außerordentlich raſch und hoch geſtiegen. Dieſe
he u1ndere Erſcheinungen, die bei der praktiſchen Hand=
ryſich in den letzten Jahren im Lager aller an der 1924 13,03 5,32 6,70 16,94 RM.
ſeru eteiligten (Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Kran= 1928
Im z lerzte, ſelbſtverſtändlich auch in den Verwaltungs=
ſicherung, ihrer Handhabung und Bewährung und
letzten Zeit bekanntgewordenen Reformvorſchläge
gen werden.
TeEntwicklung der Krankenverſicherung.
W
Aonenkreis der Krankenverſicherung umfaßte
Scckt ng des Krankenverſicherungsgeſetzes zunächſt nur
ſuſt zeiter. Im Jahr 1885, dem erſten vollſtändigen
FSlenverſicherung, wurden etwa 4,3 Millionen Mit=
gez
= Planmäßig wurde der Kreis der Verſicherten
und nach wurden alle Handarbeiter, ferner An=
ur
in Handel, Gewerbe und Induſtrie, ſondern
rufen der Erziehung, des Unterrichts, der Für=
ken
= und Wohlfahrtspflege, die Seeleute ſowie
etreibenden in die Verſicherung mit einbezogen.
nehrfache Erhöhungen der Verſicherungspflicht=
inen Seite, die Einſchränkung der Verſicherungs=
eitigung
des Erlöſchens der Verſicherungsberech=
ia
- verſchreiten einer beſtimmten Verdienſtgrenze auf
ger ) ite. Neben dieſer geſetzlichen Ausdehnung des
er 1rſicherten bewirkten das Anwachſen der Bevöl=
m
neinen die ſoziale Umſchichtung, die ſich mit der
dc iduſtriealiſierung innerhalb der Bevölkerung voll= und Leben der Menſchen vom biologiſchen Geſetz Kampf ums
ßer= ung, daß die Zahl der Verſicherten ſtändig ſtieg, und ſeine Entwicklung, wie auch die geſamte menſchliche Kultur,
ſähr ian etwa 16,9 Millionen, 1928/29 rund 22 Mil= iſt dem Einfluſſe des wirtſchaftlichen Faktors allein unterworfen.
Ontbevölkerung unmittelbar von der Kranken= und nochmals die Oekonomik; weder Religion, noch Sittlich=
ſud
aßt. Hinzu kommt die Zahl der mittelbar Ver= keit, noch Moral ſpielen hier eine Rolle‟. Dementſprechend leb=
VrMöglichkeit der Gewährung von Verſicherungs= ten die Menſchen urſprünglich gleich Affen, paarweiſe, in
Fer1 e etwa weitere 16 Millionen Menſchen oder faſt jede Frau jedem Manne gehörte; und das war die erſte, die

ertel der Geſamtbevölkerung an den Leiſtungen
cherung teil. Insgeſamt werden zur Zeit rund
enſchen, d. h. faſt zwei Drittel des deut=
on
der ſtaatlichen Krankenverſicherung betreut.
der Hand, daß die Erweiterung des Verſicherten=
hat
ſich nach dem Vorgeſagten die Zahl der
ſicherten um 25 Prozent, die Geſamtzahl derer,
zugute kommen, um 55 Prozent erhöht) natur=
iner
Steigerung des Verſicherungsaufwands be=

tatſächliche Steigerung des Verſicherungsauf=
hr
viel größer. Der Eingang an Beiträgen der
*Arbeitnehmer macht heute faſt das Dreifache
ine: 1913 aus. Unter Berückſichtigung der Reichs=
zur
3 milienwochenhilfe beliefen ſich die Geſamtein=
EE 582 Millionen Mk. 874,2 Millionen heutigen
auf 1079,5 Millionen, 1925 auf 1 403,8 Mil=
Meb 1 560,8 Millionen, 1927 auf 1806,8 Millionen,
201 Nillionen, 1929 ſchätzungsweiſe auf 2250 Mil=
ein
gegenüber 1924 iſt eine Verdoppelung des
reten. Hierzu hat gerade in den letzten 56
Ausbilduine ihe von Erſcheinungen beigetragen, die einer=
der
eſetzgeber unmittelbar und mittelbar, anderer=
Gardel die litik der Krankenkaſſen, in Sonderheit aber auf
SAnzurückzuführen ſind. Leiſtungsſteigerungen zogen
Eliſ/ 2S ſeiträge mit ſich und umgekehrt. Beide Vor=
aße
7 ſtändiger Wechſelwirkung einen zwar verſtänd=
A Swegs zu billigenden Anreiz auf weite Kreiſe
4yer1 aus, als Gegenleiſtung für die zunehmenden
zlichſt viel aus der Verſicherung herauszuholen.
Fa0 Deit) ſatz pro Kopf des Verſicherten hat ſich ſeit der
yr als verdoppelt. 1913/14 entfiel auf das Mit=
Dur mmitsjahresbeitrag von 32,05 Mk. 48,70 RM.
Aits. 1924 waren es ſchon 56,50, 1925 69,60,
2½ 82,50, 1928 92,60 RM. Im Jahr 1929
Zchſchnittsjahresbeitrag pro Kopf des Verſicherten
elaufen. Wie kam das? Als Berechnungsgrund=
ngen
und Beiträge dient der ſogenannte Grund=
Undlohnhöchſtſatz beträgt ſeſt 1. Oktober 1927
den Kalendertag. Früher war er 6. RM.
Stag. Der Grundlohn iſt demnach von 36.
Auuf 70. Mk. pro Woche erhöht worden. Das
2 belief ſich früher auf 27. Mk. in der Woche,
N 3250 Mk. An Beiträgen erhoben die geſetz=
en
vor dem Krieg im Reichsdurchſchnitt weniger
s Grundlohnes. Nur 1,7 Prozent aller Kaſſen
agsſatz von 4,55 Prozent auf. Heute iſt der

Zeitragsſatz etwa 6,57 Prozent des erhöhten
mnntlich beträgt der Beitragsſatz der Allgemeinen
Darmſtadt Stadt ſeit April 1928 7,5 Prozent,
Ainen Ortskrankenkaſſe für die Landgemeinden
mſtadt ſeit dem gleichen Zeitpunkt 7 Prozent.
)at die Erhöhung der Beiträge neben der Her=
rundlohnniveaus
inſofern erleichtert, als er den
eine Erhöhung des Beitrags durch einfachen
3 der Ausſchüſſe zuläſſig war, ebenfalls her=
ag
dieſe Grenze in der Vorkriegszeit bei 4,5
ſie heute bei 7,5 Prozent. Wie außerordentlich
eitragserhöhung auf den geſamten Kranken=
finanziell
auswirkt, geht daraus hervor, daß
2öhung von 1 Prozent bei allen Kaſſen einer
bon 300 Millionen RM. gleichkommt. Im
en Beitragseinnahmen ſind die Ausgaben für
ſtärker geſtiegen. Der Beitragseingang bei den
Krankenkaſſen ohne Erſatzkaſſen ſtellte ſich im
0271 Millionen, im Jahre 1928 auf 1907 Mil=
Steigerung betrug demnach 86 Prozent. Die
1Zerſicherungsleiſtungen waren in den gleichen
b. 1757 Millionen RM., was einer Steigerung
Kleichkommt. Von den Ausgabenſteigerungen
wendungen für Arznei, Heil= und Stärkungs=

m der deutſchen Sozialverſicherung nimmt die mittel mit 112 Prozent und Krankengeld mit 110 Prozent am
zrung zweifellos die wichtigſte und bedeutungs= ſtärkſten betroffen. Bei den reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen ohne
ein. Sie hat im Lauf der Jahrzehnte durch Er= Erſatzkaſſen wurden für Krankenhilfe ausgegeben:
z Verſichertenkreiſes und durch Erhöhung des Jahr Arztl.Beh. Arznei Krankenhpfl. Krankengeld
1924
258,6 96,6 124,5 321,3 Millionen RM.
463,7 212,4 262,4 676,4 Millionen RM.
aach gszeit ſind Einnahmen und Ausgaben in der Kran= Von den vorſtehend aufgeführten Leiſtungen entfällt auf den
Kopf des Mitglieds eine durchſchnittliche Jahresausgabe von
dst rſicherung beobachtet wurden, ſind die Gründe da= Jahr ArztlBeh. Arznei Krankenhpfl. Krankengeld
22,26 10,29 12,16 30,93 RM.
Die ſtarke Erhöhung der Ausgaben iſt zum Teil darauf zurück=
n
die Aufſicht über dieſen älteſten Sozialverſiche= zuführen, daß die Krankenkaſſen über die geſetzlichen Pflicht=
wei
ertragen iſt) recht ernſthaft mit dem Gedanken leiſtungen hinaus ſogenannte Mehrleiſtungen gewähren. So
befon befaßt hat. Die Propagierung dieſes Gedankens haben z. B. 1927 84 Prozent aller Kaſſen die Wartezeit zum
bre Oeffentlichkeit iſt angeſichts der Bedeutung der Bezug des Krankengelds verkürzt; teilweiſe iſt die Dauer der
aſbe g rung und der Beurteilung, die ſie in ſozialer, Krankenhilfe verlängert worden (1926 gewährten 12,4 Prozent
finanzieller Bedeutung verdient, notwendig. In aller Kaſſen Krankenhilfe für 2639 Wochen und 3,9 Prozent
chſte en Ausführungen ſoll daher auf die Entwicklung über 39 Wochen). Auch iſt der Krankengeldſatz verſchiedentlich

erhöht worden (1928 zahlten 56 Prozent aller Kaſſen erhöhtes
Krankengeld); die Einführung der Familienkrankenhilfe iſt ſchon
erwähnt.
Zur Vermehrung der Ausgaben hat aber noch eine weitere
recht bedenkliche Erſcheinung beigetragen. Es handelt ſich hierbei
um die merkwürdige Tatſache, daß trotz günſtigerer Geſtaltung
des allgemeinen Geſundheitszuſtandes der deutſchen Bevölkerung,
auf den die Denkſchrift des Reichsminiſters d. Innern vom
14. März 1929 hinweiſt, die Zahl der Krankheitsfälle und die
Erkrankungsdauer pro Mitglied und Fall im Steigen begriffen
iſt. Nach amtlichen Angaben kamen auf 100 Mitglieder im
Durchſchnitt der Jahre 18851913 37,8 Krankheitsfälle und
685,2 Krankheitstage. Im Durchſchnitt der Jahre 19241928 da=
gegen
52,2 Krankheitsfälle und 1243 Krankheitstage. Ein Krank=
heitsfall
dauerte im Durchſchnitt der Jahre 18851913 18,1
Tage, im Durchſchnitt der Jahre 192428 24,7 Tage. Nach
Angabe der hieſigen Ortskrankenkaſſe kommen in den Jahren
191428 auf 100 Mitglieder im Durchſchnitt folgende mit Arbeits=
unfähigkeit
verbundene Krankheitsfälle: 1914 38,8 Fälle, 1924
40,9 Fälle, 1925 54,7 Fälle, 1926 51,9 Fälle, 1927
54,2 Fälle, 1928 62,0 Fälle.
Die Entwicklung der Krankenverſicherung, wie ſie vor=
ſtehend
in kurzen Zügen unter Bezugnahme auf amtliches Ma=
terial
aufgezeichnet wurde, hat heute einen Stand erreicht, der
zweifellos eine Nachprüfung notwendig macht, ob der ſeither
eingeſchlagene Weg richtig iſt. Immer lauter werden die Stim=
men
, die von einer Ueberſpannung der Sozialverſicherung, be=
ſonders
auch der Krankenverſicherung ſprechen. Andererſeits wer=
den
Forderungen erhoben, die ſtaatliche Krankenverſicherung auf
weitere Kreiſe der Bevölkerung auszudehnen und die Leiſtungen
noch mehr zu erhöhen. Hierauf wird in einer weiteren Ab=
handlung
einzugehen ſein.

Die Seimmtonng dei daninte nn escſerSint.

Von Univ.=Prof. Jwan Iljin, früher Moskau.

Ein Notbuch der ruſſiſchen Chriſtenheit erſcheint in den
mit 12 Bildern; Preis: karton. 6,20 Mk., in Leinen 7.20 Mk.).
Eine Reihe namhafter Rußlandkenner ergreifen darin das
Wort, um das Geſchehen in Rußland in ſeinen geiſtigen
Hintergründen zu durchleuchten und mit aller Eindringlichkeit
vor die Seele des europäiſchen Menſchen und der chriſtlichen
Welt zu ſtellen. Der nachfolgende Abſchnitt, den wir mit Er=
Aufſatz des früheren Moskauer Univerſitätsprofeſſors Iwan
im Sowjet=Staat.
Die Schriftl.
Nach der kommuniſtiſchen Soziologie iſt das ganze Weſen
d rukturellen Veränderungen innerhalb der werk= Daſein beherrſcht; und das ganze Familienweſen, ſeine Form
e. Gegenwärtig iſt alſo mehr als ein Drit= Hier herrſcht und beſtimmt alles die Oekonomik, die Oekonomik
amilienangehörige haben 1927 91 Prozent aller einer vollſtändigen Freiheit der ſexuellen Beziehungen, indem
frozent aller Mitglieder Gebrauch gemacht. Da= ſie ſich nur für die Periode der Kinderzeugung vereinigten und
kommuniſtiſche Form der Familie‟. Die ganze nachfolgende
Entwicklung der Ehe und der Familie iſt dadurch bezeichnet, daß
bei den Menſchen das Privateigentum entſtanden iſt, und daß
im engſten Zuſammenhange mit der Evolution des Privateigen=
tums
ſich auch die Form der Ehe und des Familienweſens immer
weiter änderte, eventuell immer weiter degradierte. So kam es
nach und nach zu den abſcheulichen Verhältniſſen und ekelhaf=
ten
Traditionen der bürgerlichen Familie, wo
alles nur auf religiöſen Vorurteilen ruht und in Wirklichkeit
nur Lüge, Heuchelei, Ungerechtigkeit und Schmutz herrſchen. Die
menſchliche Perſönlichkeit und ganz beſonders die Frau iſt ver=
ſklavt
; ſie wird überall in Banden gehalten und ganz beſonders
von der Geiſtlichkeit geknechtet und ausgebeutet. Die bürgerliche
Ehe iſt einem Käfig oder einem Gefängnis gleich; ſie bringt die
Menſchen in eine Art gegenſeitiger Leibeigenſchaft und iſt grund=
ſätzlich
abzuſchaffen. Damit ſtellt ſich die kommuniſtiſche Revo=
lution
als erſte Aufgabe die ſtockenden Traditionen der Ver=
gangenheit
, dieſen ganzen Schlamm, Schimmel und Schmutz des
ehemaligen bourgeoiſen Lebens und der bürgerlichen Familie‟
auszurotten.
Demzufolge gelten alle Bemühungen der Kommuniſten der
Zerſtörung, der Auflöſung der bürgerlichen Familie und dem
Abſchaffen der diesbezüglichen Sitten und des bürgerlichen Fa=
miliengewohnheitsrechtes
. Wohl läßt ſich augenblicklich doch nicht
alles mechen: die vererbten bürgerlichen Vorurteile, ſind noch
zu ſtark; die wirtſchaftliche Sozialiſierung iſt noch nicht ganz durch=
geführt
: die Bauern (über 81 Prozent der geſamten Bevölkerung
in Sowjetrußland) hängen noch immer leidenſchaftlich an ihrem
Privateigentum und an ihrer Privatwirtſchaft und ſind erſt jetzt
(19291930) ernſt und hart in Angriff genommen. Der Augen=
bereitung
entſchloſſen in Angriff genommen werden.
Vor allem gilt es, das Proletariat ſo weit zu bringen, daß
den Himmel den Pfaffen und den bourgeoiſen Heuchlern überlaſſe
und ſich ein beſſeres Leben auf Erden erkämpfe‟. Dies iſt das
Leitmotiv. Dann gilt es auch, aus dem Käfig und aus dem
Gefängwis der bürgerlichen Ehe einen Ausgang zu ſchaffen, alle
überflüſſigen Bande fortzuräumen und die Ehe wie es ein
führender kommuniſtiſcher Ideologe Goichbarg ausdrückt in
eine echt kameradſchaftliche, freiwillige Vereinigung zweier Men=
ſchen
verſchiedenen Geſchlechts zu verwandeln, mt freiem, auch
einſeitig gewünſchtem, Austritt Mit dieſen Ausführungen
Goichbargs ſtimmt auch der zweite kommuniſtiſche Ideologe auf
gebend zitiert er einen franzöſiſchen Sozialiſten, Alfred Naquet, der Ehe und der Familie iſt in Sowjetrußland eine eigen=
bei
dem es heißt: In der kommuniſtiſchen Geſellſchaft werden artige ſoziale Schicht der verwahrloſten Kinder entſtan=
Regiſtrierung, noch auch den leiſeſten moraliſchen Druck auf das
und verſchwinden; die gezeugten Kinder werden dann Stehlen und Rauben; Knaben und Mädchen im Alter von
einfach in öffentlichen Kinderheimen und Anſtälten erzogen wer=
dahin
kommen werden.
Die vorläufige Aufgabe aber wäre folgendermaßen zu for=
mulieren
: die Ehe und die Familie müſſen möglichſt gelockert
werden; die Ehe darf nur prekär, d. h. nur auf beliebigen Wider=
ruf
gelten; die religiöſen Rückſichten und Hemmungen ſind als
Wunſche, ſich nur kurzfriſtig, aber mehrfach zu binden, muß ent=
gegengekommen
und gehuldigt werden; es muß möglichſt mehr
geſtattet und möglichſt weniger verboten werden; und ganz be=
Geweihten, des Sakramentalen aus dem Weſen der Ehe und
der Familie ausgemerzt werden. Und ſo wird die Freiheit Kinder ſind tragiſche Ueberreſte der umgekommenen und der
zum Werkzeug der Zermürbung und der Zerſtörung.
1

Andererſeits zermürben die Verhältniſſe ihrerſeits das Leben
nächſten Tagen im Eckart=Verlag, Berlin=Steglitz (248 Seiten im Lande: die Not; die ewigen Verhaftungen, Verbannungen
und Hinrichtungen (das Syſtem des Terrors); die Arbeitsloſig=
keit
bei der intelligenten Schicht; die Abhängigkeit von der mono=
poliſtiſch
und parteimäßig eingeſtellten Staatsmacht. Insbeſon=
dere
die Wohnungsverhältniſſe erſchweren die ungeheure Laſt
des Lebens. Von Anfang an, ab 1918, arbeitete die Sowjet=
laubnis
des Verlages veröffentlichen, iſt entnommen einem regierung daran, eine Wohnungsverdichtung herbeizuführen,
indem ſie die ärmeren Schichten der Bevölkerung in die Woh=
Iliin über das Thema Die Zermürbung des Familienlebens nungen der wohlhabenden Schſicht ſyſtemauiſch verſetzte und die
reicheren Familien oft ohne weiteres auf die Straße ſetzte. Schon
im Jahre 1926 ſtand die tatſächliche Norm der Wohnungsfläche
auf 5,9 Quadratmeter pro Kopf im Durchſchnitt; in einzelnen
Städten iſt ſie auf 4 und 3 Quadratmeter zurückgegangen. Der
Wohnungsneubau bleibt ganz unbefriedigend: die Bevölkerung
in den Städten nimmt immer zu. So hat man in den größeren
Städten mindeſtens eine Familie pro Zimmer zu verzeichnen.
Oft ſieht man auch zwei Familien in einem Zimmer wohnen:
hat man billige Textilware, ſo macht man einen Vorhang; hat
man ſie nicht ſo legt man ein langes Stück Holz quer oder zieht
einen Strick, um den Wohnraum des Zimmers zu teilen. Oft
ſieht man 45 Familien eine einzige Küche benutzen und 1518
Menſchen auf eine einzige Toilette angewieſen.
Dieſe Zwangseinquartierung in fremde Wohnungen und
auch in fremde, ſchon bewohnte Zimmer macht ein geordnetes
und gepflegtes Familienleben ganz unmöglich; wie in einem
Kerker zuſammen= und durcheinandergeworfen,
hört man ſelbſt alles und wird in ſeinem Leben unwillkürlich
oder auch abſichtlich belauſcht. Man wird gezwungen, mit frem=
den
, groben, unzüchtigen Menſchen zuſammenzuwohnen; man lebt
wie auf der Straße. Es heißt, man lebe noch privat; aber in
Wirklichkeit geht es allen ſchon ſo, wie in den Kommunen. Schwer
iſt es, in ſo einer Kommune zu arbeiten: Enge und Gedränge,
Lärm, es ſummt von allen Seiten; überall Unordnung. Schmutz,
Aerger und Feindſchaft, und Klatſch, und politiſche Beſpitzelung.
Es kommt auch ſo weit, daß, wie die kommuniſtiſchen Blätter
ſchildern, fünf bis ſechs Hausfrauen, an einem einzigen Herde
kochend, aus Neid und Bosheit einander in die Töpfe ſpucken
und, um ſich davor zu bewahren, nie einen offenen Topf auf
dem Herde laſſen, ſondern ihn immer verdecken und verbinden.
Unter ſolchen Bedingungen wird das ganze Leben zu einem
böſen Traum. Das Familienleben aber wird einfach unmög=
lich
. Man zermürbt ſich im Kampf für eine halbe Stunde Ruhe;
man ſieht ſeine Kleinen fortlaufend häßlichen Beiſpielen und
verführenden Einflüſſen ausgeſetzt; man kann ſeine Frau vor
beläſtigenden Anreden nicht ſchützen. Das Heiligtum der Ehe
und der Familie wird belauſcht, bedrängt, angegriffen, entehrt.
Dieſe Zermürbung der Familie wird noch durch die Be=
arbeitung
der Kinderſeelen vervollſtändigt. Jubelnd
erzählt Bucharin in einer Sitzung des XIII. Kommuniſtiſchen
Kongreſſes, wie es gelingt, die Kinder, die an den kommuni=
ſtiſchen
Pionierorganiſationen teilnehmen, gegen ihre Eltern
blick iſt alſo noch nicht gekommen. Dafür muß aber die Vor= aufzuhetzen. Dies iſt ja überaus wichtig, erklärt er, denn
das Zentrum des neuen Kampfes liegt in der Familie, in der
gegenwärtigen Struktur der Familie; und die Kinder, berichtet
es die religiöſen Vorurteile mit Verachtung von ſich abſchüttele, er, bemühen ſich mit ihren ſchwachen Händchen . dieſe aller=
konſervativſte
Burg aller Scheußlichkeiten der alten Lebens=
ordnung
langſam zu untergraben . . " Die Kinder laufen
ihren Eltern fort, gehen nicht in die Kirche; ſie beſpitzeln ihre
Eltern, denunzieren ſie und zwingen ſie, in die kommuniſtiſche
Partei einzutreten . Welche Erfindſamkeit brauchen die klei=
nen
Burſchen um das alles auszurichten! Dieſe Pioniere
verſprechen eine mächtige und höchſt revolutionäre Generation zu
werden! Bis 75 Prozent ihrer ſtehen ſchon unter dem Einfluß
des kommuniſtiſchen Jugendbundes.
Aus Enteignung, aus Verelendung, aus dem Bürgerkriege,
dieſem Gebiete, Genoſſe Brandenburgſky, überein. Als maß= aus Hunger, Epidemie und ganz beſonders auf der Zermürbung
die Menſchen weder das Eingreifen der Geſellſchaft in die ge= den. Einige Millionen dieſer unglücklichen kleinen Märtyrer
ſchlechtlichen Beziehungen, ſei es auch in der Form einer einfachen irren im Lande herum, jahraus, jahrein. Elternlos, wohnungs=
los
, kaum bekleidet, ſchmutzig, verlauſt; proſtituiert, in Syphilis,
Individuum bräuchen. Die Familie wird ſich auflöſen ſich mit Kokain betäubend. Sie ernähren ſich durch Betteln,
618 Jahren. Die Sowjetregierung verſteht mit ihnen nichts
den, und die Möglichkeit einer ganz freien Liebe, einer ungehin= anzufangen. 7580 Prozent dieſer Kinder entſtammen dem
derten Paarung wird ohne weiteres gegeben ſein. Es beſteht /Bauernſtande und der Arbeiterklaſſe; in Not und Elend ſterben
kein Zweifel, fügt Brandenburgſky hinzu, daß wir eben ſie aus; jedoch werden ihre Reihen ſtets ausgefüllt durch immer
wieder verſtoßene Kinder. Ihre Anzahl bezeichnet Bucharin als
rieſig‟. Ein geringer Teil dieſer Kinder wird in kommuniſti=
ſchen
Kinderaſylen, den Glücksſtätten der künftigen kommu=
niſtiſchen
Erziehung, untergebracht. Ueber dieſe Kinderaſyle be=
richtet
der führende Ideologe folgendes: Hättet ihr nur einmal
geleſen, in welchem Zuſtande ſich bei uns dieſe Erziehungs=
ſchädliches
Vorurteil lahmzulegen; dem Menſchen muß das Recht heime für Kinder befinden, in denen die verwahrloſten Kider
auf eine ephemäre ſeruelle Beziehung anheingeſtellt werden; dem untergebracht werden, ſo wären euch die Haare zu Berge
geſtanden . . ." Alſo nur vom Leſen; und vom Anblick?
Dieſe Kindertragödie, dieſes lebendige Symptom der kom=
ſonders
muß das geſunde und tiefe Gefühl des Heiligen, des muniſtiſchen Familienzermürbung, dieſe Unſchuld, die da leidet
für die Gottloſigkeit der Führer ſpricht für ſich ſelbſt. Dieſe
zermürbten Famlien.

[ ][  ][ ]

Aufſtieg des Graf Zeppelin zur Fahrt nach
Bonn. Glatte Fahrt und Landung mit un=
geheurem
Jubel in Bonn. Die Rückfahrt.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin iſt Dienstag
vormittag 7,55 Uhr bei herrlichem Wetter zu
ſeiner Fahrt nach Bonn unter Führung von Ka=
pitän
Lehmann aufgeſtiegen. An Bord befanden
ſich 16 Gäſte. Das Luftſchiff ſchlug die Richtung
nach Stuttgart ein.
Graf Zeppelin überflog um 9,35 Uhr die
Stadt Karlsruhe und nahm Richtung auf die
Pfalz.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin erſchien am
Dienstag vormittag 10,40 Uhr über Saarbrücken.
zog über der ganzen Stadt in langſamer Fahrt
eine Schleife und verſchwand um 10,50 Uhr in
nördlicher Richtung.

Bonn. Bereits in den frühen Morgenſtunden
ſtrömten viele Tauſende von Menſchen bei herr=
lichem
Sonnenſchein zu dem Flugplatz Hangelar
hinaus. Die Polizei hatte umfangreiche Abſperr=
maßnahmen
getroffen. Auf dem Flugplatz er=
ſchienen
gegen mittag Oberpräſident Fuchs und
Gräfin Brandenſtein. Graf Zeppelin traf
kurz vor 13 Uhr in Bonn ein und warf die
Haltetaue ab. Zwanzig Minuten ſpäter ergriffen
die Haltemannſchaften die Haltetaue und zogen
das Luftſchiff, nachdem es wiederholt über dem
Flughafen gekreuzt hatte, auf das Feld nieder.
Die Menge, etwa 150 000 Perſonen, brach in un=
geheurem
Jubel aus und ſtimmte das Deutſch=
landlied
an. Oberpräſident Fuchs begrüßte den
Luftſchifführer, Kapitän Lehmann, und ſprach
ſeine Freude über die glücklich erfolgte Landung
im Rheinland aus.
Kurz nach 15 Uhr ſtieg das Luftſchiff Graf
Zeppelin zur Rückfahrt auf. Das Schiff wird
zunächſt nach Siegburg=Troisdorf und von dort
über Bingen nach Friedrichshafen fahren.

Graf Zeppelin gelandet.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin iſt nach guter
Vollendung der Rheinfahrt am Dienstag abend
um 19.45 Uhr glatt in Friedrichshafen gelandet.

Der Zeppelinbeſuch in England.

London. Die für Samstag angekündigte
erſte Landung eines Zeppelin=Luftſchiffes in
England ſeit dem Kriege findet in der geſamten
Preſſe viel Beachtung. Die Blätter heben hervor,
daß der Beſuch auf Einladung des Britiſchen
Luftfahrtminiſteriums erfolgt. Daily Expreß
unterſtreicht die friedliche Miſſion des bevor=
ſtehenden
Zeppelinbeſuchs.

Das 600jährige Cronberg im Taunus.

Am 25. April 1330, alſo genau vor 600 Jahren,
wurde der Stadt Cronberg von Kaiſer Ludwig
dem Bayer das Stadtrecht verliehen. Damals
beſtand der Ort ſchon hundert Jahre, Cronberg
iſt heute alſo 700 Jahre alt. Seit 1230 ſteht auch
das Wahrzeichen Cronbergs, die alte Burg, die
ſich jetzt im Beſitze der Landgräfin von Heſſen,
geborenen Prinzeſſin von Preußen, befindet.
Cronberg will wie die Stadtverwaltung mit=
teilt
im Spätſommer d. J. durch eine einfache
Feier jenes Tages gedenken, an dem vor 600
Jahren dem Orte das Stadtrecht verliehen
wurde. Das kleine, idylliſch gelegene Cronberg
iſt mit Recht einer der beliebteſten klimatiſchen
Erholungsorte des Taunus: Am Südabhange
des 800 Meter hohen Altkönigs gelegen, iſt
Cronberg von Nordwinden geſchützt und bietet
alle Annehmlichkeiten eines echten Taunusortes.
So friſche weiche Gebirgsluft, die ſchönen Spa=
ziergänge
in den Parkanlagen und auf die Gipfel
der Taunuskette, von wo aus ein weiter Rund=
blick
das ganze Mittelrheingebiet umfaßt.

Zwei Frankfurter Faltbootfahrer ertrunken.

Aſchaffenburg. Am Nachmittag des
Oſtermontag ereignete ſich an der Obernauer
Mainſchleuſe ein ſchweres Faltbootunglück, dem
zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Falt=
boot
, das mit dem 27jährigen Bankbeamten
Adolf Moos aus Frankfurt a. M. und einem
Fräulein Lotte Damm, ebenfalls aus Frankfurt
a. M., beſetzt war, fuhr auf die Schleuſe zu, die
den Inſaſſen anſcheinend nicht bekannt war. Das
Boot kippte plötzlich um, und die beiden Leute
ertranken trotz verzweifelter Anſtrengungen.
Eine ganze Reihe von Paſſanten ſchaute hilflos
zu, wie die beiden Menſchen mit dem Tode
rangen. Das Boot wurde aufgefunden, die Lei=
chen
konnten noch nicht geborgen werden.

Der Präſident der inkernakionalen

Graf de la Vauex,

der als Präſident der Federation Aeronautique
Internationale Bedeutendes für die Organiſation
des internationalen Luftſportes leiſtete, ſtürzte
bei Jerſey City (1l. S. A.) mit einem Paſſagier=
flugzeug
tödlich ab.

Frühling, Frühling überall!

Burg Cochem an der Moſel im erſten Frühlingsſchmuck.

Start der Flugzeuge in Heſton (England),
Ueber die Oeſterfeiertage ſind zwanzig engliſche Flugzeuge zu einem Europa=Rundflug geſtartet.
Der Flug führt über Calais, Brüſſel, Köln, Wien, Prag, Berlin, Amſterdam, zurück nach London.
Einige Flugzeuge werden von weiblichen Piloten geführt.

Tragiſcher Unglücksfall.

Freudenberg a. M. Am Karſamstag er=
eignete
ſich hier ein tragiſcher Unglücksfall. Ein
13jähriger Junge war in den zurzeit hochgehen=
den
Main gefallen. Ein in der Nähe befindlicher
20jähriger Schmiedegeſelle namens Alois Blank
rettete unter eigener Lebensgefahr den Jungen.
Auf dem Nachhauſeweg aber wurde der Retter
wenige Minuten nach ſeiner Rettungstat ſelbſt
das Opfer eines Autounglücks. In der Haupt=
ſtraße
hatte ſich der Anhänger eines daherkom=
menden
Laſtwagens gelöſt. Er fuhr in eine
Gruppe Menſchen hinein, wobei Blank einen
ſchweren Schädelbruch erlitt, der ſeinen ſofor=
tigen
Tod zur Folge hatte. Außerdem erlitten
drei andere junge Leute ſchwere Verletzungen.

Der Falke‟ Prozeß.

Zwei Todesopfer bei einem Straßenbahnunglück.

Stuttgart. Am Samstag fuhr der Führer
eines Straßenbahnwagens der Linie Feuerbach
Cannſtatt infolge falſcher Weichenſtellung gegen
die Wagenhalle am Pragwirtshaus, vor der ſich
auch eine Halteſtelle befindet. Der Straßenbahn=
wagen
überfuhr mit unverminderter Geſchwin=
digkeit
ein Ehepaar, das getötet wurde. Die
Tochter des Ehepaars konnte ſich noch retten und
mußte den tödlichen Unfall der Eltern mit an=
ſehen
. Die Schuld trifft den Führer des Straßen=
banhwagens
, weil er die falſche Weichenſtellung
unbeachtet ließ und außerdem ſeine Geſchwindig=
keit
nicht vermindert hat.

Raubüberfall auf ein Pfarrhaus.

Eſſen. Drei Räuber drangen in den frühen
Morgenſtunden des 1. Oſterfeiertages in das ka=
tholiſche
Pfarrhaus in Altendorf an der Ruhr
ein. Der Pfarrer, der von dem Geräuſch geweckt
worden war, wurde von den Räubern mit
Piſtolen empfangen. Als der Pfarrer verſuchte,
ins Freie zu flüchten, entſpann ſich zwiſchen ihm
und einem der Räuber ein Kampf, bei dem der
Pfarrer am Kopf und rechten Arm erheblich ver=
letzt
wurde. Dann feſſelten die Räuber den
Pfarrer mit einer Kette und forderten ihn auf,
den Geldſchrank zu öffnen. Erſt nachdem ihm
verſprochen wurde, die darin befindlichen kirch=
lichen
Geräte unberührt zu laſſen, ſchloß der
Pfarrer den Schrank auf. Den Räubern fielen
außer einigen Wertgegenſtänden 115 Mark Bar=
geld
in die Hände. Nach dem Raubüberfall wur=
den
der Pfarrer und ſeine Haushälterin gefeſſelt
in den Keller geſperrt. Durch ein Kellerfenſter
verſtändigten ſie einen Paſſanten, der ſie aus
ihrem Kerker befreite. Auf die Ergreifung der
Täter, die 25 bis 30 Jahre alt ſein ſollen, hat der
Regierungspräſident eine Belohnung von 500
Mark ausgeſetzt.

Im Falke‟=Prozeß wurde am Dienstag die
Hauptverhandlung fortgeſetzt. Zunächſt wurde
der Bootsmann Dietz nochmals vernommen. Der
Zeuge bejahte auf Fragen ausdrücklich, daß
Leute vom Kapitän zu den Landungsmanövern
vor Cumana gezwungen worden ſeien. Er be=
jahte
auch, daß der Kapitän bewaffnet war. Ka=
pitän
Zipplitt beſtritt dies nach wie vor. Weiter
bekundete der Zeuge, daß Zipplitt den Leuten,
die nicht mitmachen wollten, geſagt habe: Ihr
ſeid Schafsköpfe, Ihr könntet doch ſchönes Geld
verdienen. Das Kommando habe Zipplitt an
Bord nicht geführt. Delgado habe Anweiſungen
gegeben und Zipplitt habe ſie als Befehle an die
Mannſchaft weiter geleitet.
Im weiteren Verlauf der Vernehmung des
Zeugen Dietz kam es zu heftigen Zuſam=
menſtößen
zwiſchen Rechtsanwalt Dr. Als=
berg
und der Staatsanwaltſchaft. Der Vorſitzende
erklärte, Dr. Alsberg habe den Streit durch ſeine
häßliche und verletzende Art provoziert.
Nach kurzer Beratung verkündete der Vor=
ſitzende
dann den Beſchluß, der Rechtsanwalt Dr.
Alsberg einen ſcharfen Tadel für ſein Verhalten.
ausſpricht, da die Art und Weiſe, wie er die
Staatsanwälte angegriffen habe, außerordentlich
verletzend ſein. Darauf wurde eine Pauſe ein=
gelegt
.
Nach der Pauſe verzögerte ſich der Wieder=
beginn
der Verhandlung, weil die Verteidigung
noch Beſprechungen über die Zwiſchenfälle vom
Vormittag hatte. Rechtsanwalt Dr. Alsberg
weigerte ſich, weiter vor dem Gericht aufzutreten.
Schließlich wird auf Antrag der Staatsanwalt=
ſchaft
die Verhandlung auf morgen (Mittwoch)
vertagt.
Nach der Verhandlung gab Rechtsanwalt Dr.
Alsberg der Preſſe eine Erklärung ab, wonach
ihm der Generalſtaatsanwalt ſein Bedauern
über die Vorgänge ausgeſprochen habe. Dr. Als=
berg
erklärte anſchließend, er werde die Verteidi=
gung
nicht weiter führen, wenn das Gericht die
an ſeinem Verhalten geübte Kritik nicht ab=
ändere
. Auch die übrigen Verteidiger werden
eine ähnliche Erklärung abgeben.

Bisher 305 Tote gebor
Columbus (Ohio). Ueb
ſtrophe im Staatsgefüngnis v
folgende Einzelheiten bekannt:
ſtand im Weſtflügel des Gefän=
zu
einem unbeſchreiblichen Dur
Türen wurden ſchließlich aufgeri
fähr 500 Menſchen waren imſtan
zu flüchten; die Gefangenen ſt.
Zellen nach den Ausgängen. Do
dem Hof der Rauch ſehr dicht. Hr
pflegerinnen wurden angeforder
letzten und Sterbenden Beiſtand
nicht alle im Krankenhauſe unter
konnten. In den Korridoren de
bäude häuften ſich die Opfer.
machten im allgemeinen nicht d
durch den Brand entſtandene
Flucht zu benutzen. Die meiſter
Wächtern und Feuerwehrleuten
kämpfung der Flammen Beiſtan.
ſich, die Toten und Sterbenden
noch im Innern des Gefängniſſe
von den Opfern ſind erſtickt. Ze
wurden mit Seilen aus den F
Um 8,45 Uhr abends amerikaniſ
305 Leichen im Hofe des Gefäng
Das Feuer war noch immer nicht
Nach ſpäteren Schätzungen b
der Toten 400, die der Verletzten
Das Gefängnis, das nur für
vorgeſehen iſt, hatte nahezu 500/
Feuer brach um 18 Uhr zur Ze
ßung der Sträflinge in ihre Zel
ſchiedenen Stellen gleichzeitig aus
bei ſtarkem Weſtwind raſch aus,
linge der oberen Zellenſtockwerk
gefangen waren. Während ein
linge Heroiſches zur Rettung der
vollbrachte, zerſchnitten andere d
hinderten die Löſcharbeiten. Um
fanden ſich etwa 2000 Mann Mil
an der Brandſtelle. Etwa 1500
den wieder in ihre Zellen zurüc
1000 trieben ſich jedoch im G
und verſuchten neue Brände zu
für die erſten Brände in den
wird Brandſtiftung nunmehr a
geſehen, da an mehreren Ste
Lumpen gefunden wurden. Die 9
Gefängnis am Morgen wieder
Brand ſtellt die folgenſchwerſte 7
die die Vereinigten Staaten in
zehnten erlebt haben.

Der Brand im Gefängnis von C.
New York. Der Brand in
Columbus konnte geſtern gelöſe
Truppen ſind Herr der Lage. De=
Gefangener, durch Sprengung e
und Zerſtörung der Waſſerrohre
hervorzurufen, konnte gewaltſan
werden. Das Ausmaß der Kata
ringer geweſen, wenn die
Alarm eines Schwerverbrecher=
Ausſtreuung falſcher Feuergerü
ſoll, Glauben geſchenkt hätten.
Unterſuchung hat ergeben, da
vorliegt.
Eiſenbahnunglück in Rr
Bukareſt. Zwiſchen Bukare
iſt bei Medgidia ein Perſonenzu
gierlokomotive zuſamengeſtoßen.
motiven und zwei Wagen des
und wurden ſtark beſchädigt. Ei
getötet, 16 verletzt, darunter =
Wolfsjagd auf dem Bo
Paris. Ein Wolf wurde
einem Pariſer Boulevard zur
Das Tier fiel einen Polizeibean
letzte ihn durch Biſſe. Darauf
einem anderen Poliziſten nied
Unterſuchung ergab, daß der 2
Wanderzirkus ausgebrochen wa
Schweres Bootsunglück au
28 Perſonen ertr
Kairo. Einen ſehr tragiſcher
ein Bootsausflug auf dem Nil,
ſchaft von 28 Perſonen von Kair
hatte. Als ſich das Boot in
Stromes befand, ſchlug es, wahr
Ueberlaſtung, plötzlich um und
Inſaſſen kamen bei dem Ungl
Eine große Menſchenmenge, 1
Zeuge der Kataſtrophe war, kon
lichen keine Hilfe bringen.

Zu dem furchkbaren Ki

Die Beiſetzung der in England verunglückten
deutſchen Flieger.
Berlin. Die kürzlich in England verun=
glückten
deutſchen Flieger, der Flugzeugführer
Weſſel und der Bordfunker Gonnert, deren Lei=
chen
nach erfolgter Freigabe durch die engliſchen
Behörden auf dem Seewege nach Hamburg über=
geführt
worden waren, ſind dort Dienstag vor=
mittag
auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigeſetzt
worden.

Lagekarte des rumäniſchen Sta
in dem am Karfreitag ein Ki=
brach
, dem 150 Tote und 40 Sch
Opfer fielen.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 23. April 1930

Seite 11

Cpotl Spier und Tarnent.

de dem Maine Rhein Gau der 2.T.
techniſchen Vorarbeiten zum Gaufrauenturnen.

zjelſichere Arbeit iſt bereits im Fachausſchuß für das
n innerhalb des Main=Rhein=Gaues der D.T. zur Durch=
11. Gaufrauenturnens am B. und 29. Juni in Sprendlin=
worden
. Unter dieſem Zeichen ſtand die in den letzten
rmſtadt ſtattgefundene Tagung der Vereins=Abteilungsleiter
urnen, die dazu berufen ſind, beſonders den Feſtſamstag
irnens auszugeſtalten. Gaufachwart Klenk=Bensheim
ngangs der Tagung die eigens zu dem Feſte aufgeſtellte

e im ganzen Umfange nicht nur die Vielgeſtaltigkeit, ſon=
Entwickelung des Frauenturnens in gedrängter Kürze
ingen dürfte. Es ſoll die Feſtvorführung unter dem Geſichts=
nſchau
in die Vergangenheit und die Gegenwart unſeres

ten Arbeitstagung der Turnerjugend ruft diesmal Gau=
Hotz=Rüſſelsheim bereits zum 4. Mai nach Zwingenberg

auenturnens ſtehen. In zwei Hauptabſchnitte: a) Aus

zen Frauenturnen; b) Das Turnen unſerer Tage, iſt die
ge geteilt, an deren Durchführung die Vereine Turn=
6. Beſſungen=Darmſtadt 1865, Turngeſellſchaft 1875 Darm=
im
, Jugenheim, Egelsbach, Sprendlingen, Griesheim und
ilnehmen. Die techniſchen Vorarbeiten haben jetzt mit der
Arbeit an die vorgenannten Vereine begonnen, und es
n vorauszuſehen, daß in Sprendlingen der Feſtvorabend
enturnen am 28. Juni eine glänzende Werbeveranſtaltung
Frauenturnen werden wird, die im Rahmen der Geſamt=
gleichſam
den Höhepunkt des Feſtes bilden dürfte.
Die Turnerjugend wird aufgerufen!

traße auf. (Eine Beſetzung der Jugendherberge macht es
nOd eſe Tagung vom 11. Mai auf den 4. Mai vorzuverlegen.)
nkt der Jugendarbeit ſteht Turnen und Tanz. Von der
yſt nachſtehende Arbeitsfolge feſtgelegt worden: 910 Uhr
und Körperſchule, 1012 Uhr gemeinſames Turnen ( Spie=
zen
. Nach der Mittagspauſe Ausſprache über die weitere
im Turnerjugendbewegung im Gau. 25 Uhr Turnen, Tanz
z Um 5 Uhr beendet eine kurze Schlußfeier die Jugend=
Samstag abend, den 3. Mai, iſt Tieabend in der Jugend=
Zwingenberg vorgeſehen, woſelbſt auch Gelegenheit zur
geboten iſt. Im übrigen ändert ſich an der Ausſchrei=
Gauorgan erfolgt iſt, nichts. Alle Freunde der Turner=
ng
und ſolche, die noch abſeits der Jugendarbeit ſtehen,
den Lebensformen der Jugend vertraut machen wollen,
it zur Teilnahme aufgefordert. Aber vor allem gilt es
ui Turnerjugend im Main=Rhein=Gau, du wirſt zur Arbeit
wis n 3. und 4. Mai nach Zwingenberg.
Arbeitstag am 27. April.
n Sonntag ſieht das Arbeitsprogramm im Gau insgeſamt
j,tunden der verſchiedenen Zweige der Leibesübungen vor,
d 4 Uebungstag das Gepräge eines Groß=Arbeitstages trägt.
wſtid es die Altersturner, die ſich zur erſten Gaulehr=
ſif
nerheim der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, Dieburger=
B6.1 a. 9 Uhr, verſammeln. Die Uebungsfolge, von Gau= Ober=
hr
erbert=Darmſtadt zuſammengeſtellt, ſieht Bewegungsſchule,
mnr) tübungen zum Gau= und Kreisturnfeſt, Gemeinturnen an
ſemi ren und Turnſpiele vor. Die Lehrſtunde iſt eine Neu=
SMhur: Gau, die ſicherlich ſich bewähren dürfte.
der Brun r. 1t im Gewande der Freude geſtaltet ſich jedesmal die Zu=
mk
3 ſer Turnerinnen zur Gaulehrſtunde, unter Leitung
ſaru art Klenk=Bensheim, die im Turnhauſe der Turngemeinde
Lact, Woogsplatz, vorm. 8,30 Uhr, ſtattfindet. Der Arbeits=
de
reichhaltig für dieſen Tag ausgeſtaltet iſt, bringt neben
ſeix) reiübungen, Geräteturnen und Spiel am Gerät, die ver=
inte
gewül her men des Keulenſchwingens in Schwung und Sprung, ſo=
gen Ausklang des Frauenturnens im Tanz.
Iſ0/5 Augenmerk wird dem Turnen der Kinder ge=
o hat die Gauleitung zur Ausbildung von Leitern und
m=In Kinderabteilungen für kommenden Sonntag eine Gau=
Pe eſetzt. Der Uebungsort iſt gleichfalls die Turnhalle der
mei 1846 Darmſtadt, der Beginn auf nachm. 2,30 Uhr, ange=
ſi
ttelpunkte des Arbeitsgebietes ſtehen die Vorbereitungen
diesjährigen Gau=Kinderturntreffen in Büttelborn und
n neu einzuführendes Wertungsverfahren für Wettübun=
weiteren
Stoff dieſer Lehrſtunde. In Langen treffen
Sturner auf dem Sportplatze des Turnvereins Vor=
9 Uhr, zur zweiten diesjährigen Gauübungsſtunde. Sie
zur Vorbereitung zum nächſten Gauwettkampf, dem Gau=
Juni in Darmſtadt (Tgſ. 1875), ſich geſtalten. Hoch= und
ugelſtoßen, Lauf, Speer= und Diskuswerfen ſollen hier
ndelt und erlernt werden.
S alle der Turngemeinde Beſſungen, Heidelbergerſtraße, iſt
mlungsort der Handball= Schiedsrichter=
die
ſich zu ihrem ſpäteren, nicht allzu leichten, Amte als
in einem beſonders zur Vorbereitung hierfür angeſetzten
bereiten, beſtimmt worden. Der Beginn der Lehrſtunde
vorausgeangenen, auf 9,15 Uhr feſtgeſetzt.
auch auf anderen Gebieten in der Turnerſchaft etwas ge=
kann
, und zwar im Geſang, will die Turngemeinde
inem volkstümlichen Chor=Konzert am Samstag, den
ds 8,30 Uhr, unter Beweis ſtellen. Vom einfachen Kunſt=
die
Darbietungen über volkstümliche und Scherzlieder,
ſen, bis zum klaſſiſchen Wiener Walzer a capella und be=
n
gehen und eine ſelten gebotene Abwechſelung bringen.
fte noch von Wichtigkeit die vom Mittelrheinkreis einbe=
derſammlung
der Vereins=Geſangswarte am 27. April in
Turnhalle werden. In der D. T. wird die Entſcheidung
aufmeiſterſchaft am gleichen Tage in Wiesbaden fallen.
ker werden hier um den höchſten Titel ſtreiten, aber auch
te werden hier zum Ablauf ſich ſtellen. Dem Endergebnis
voller Erwartung entgegen.

Hantbogrl.
R Darmſtadt Germania Babenhauſen
5:8 (4:5).
n Oſterfeiertag weilte eine kombinierte Mannſchaft von
el dem Sportverein Germania Babenhauſen
le Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Durch die auf=
eines
jeden Spielers, geſtärkt durch die Anfeuerung der
ſcauer, hat Babenhauſen verdient gewonnen. Während
der erſten Halbzeit noch ein gleichwertiges Spiel lieferte,
Er zweiten Halbzeit nicht in Fahrt kommen. Hier machte
Daß die einzelnen Mannſchaftsteile nicht zuſammen ein=
Herr Harth hatte bei der fairen Spielweiſe beider
als Schiedsrichter keinen ſchweren Stand.

Fußball.
Rol-Weiß, V. f.R. Jugend.
Wie erwartet, verlief das Oſterprogramm der Jugend=Abteilung
in jeder Hinſicht zufriedenſtellend. Die Gäſte aus Heilbronn wur=
den
zwei Tage aufs beſte untergebracht und unterhalten; ſie ſchieden
nur ungern von Darmſtadt, doch mit dem Bewußtfein, auf der Oſter=
reiſe
ſchöne Stunden in unſerer Stadt verlebt zu haben. Auf dem
Spielfelde ſelbſt ſchoſſen die Rotweißen Jungen den Vogel ab, indem
der Heilbronner Jugendmeiſter mit nicht weniger als 8:2 Toren
beſiegt wurde. Es iſt unbedingt ein Erfolg der erſten Jugend,
gegen einen derart ſpielſtarken Gegner ein ſolches Reſultat herauszu=
ſpielen
. Techniſch waren die Gäſte etwas beſſer, jedoch bei Rot=Weiß
entſchied das Spiel die größere Durchſchlagskraft der Stürmerreihe.
Am zweiten Feiertage konnte dieſelbe Mannſchaft gegen die 1. Jugend
des Sportvereins Roßdorf nur ein 1:1 erzielen. Hier iſt allerdings
zu berückſichtigen, daß die Mannſchaft mit Erſatz antreten mußte und
ziemlich ermüdet war von dem ſchweren Spiel am Vortage. Die
zweite Jugend ſpielt am erſten Feiertage in Wixhauſen gegen die
dortige erſte Jugend und verlor, nachdem einer der Jungen wegen Ver=
letzung
ausſcheiden mußte, knapp mit 2:1 Toren. Am zweiten Feier=
tage
ſpielte die erſte Mannſchaft (hier) gegen die erſte Jugend des
Sportvereins Leeheim und verlor trotz beſſeren Spiels und
Ueberlegenheit unverdient 1:0. Bei allen Spielen überraſchte ein guter
Beſuch. Von den Aktiven ſpielte nur die zweite Mannſchaft in
Ober=Ramſtadt und gewann 5: 2.
FC. EintrachtRumpenheim 1:2 (0:0).
Eintracht verlor in Rumpenheim mit obigem Reſultat. Das Spiel
ſtand gleich von Anfang unter einem ungünſtigen Stern. Bis Halb=
zeit
ſtand das Spiel 0:0. Gleich nach Anfang der zweiten Hälfte ver=
ſchuldete
der Mittelläufer ein Eigentor, doch Eintracht gleicht poſt=
wendend
aus. Jetzt nahm das Spiel etwas an Härte zu; ſo mußte ein
Spieler auf kurze Zeit, da verletzt, den Platz verlaſſen. Dann ſtellte der
Schiedsrichter (ein Herr von Kickers Offenbach) durch Verwechſlung der
Spieler den Eintracht=Halblinken vom Spielfeld. Torwächter Langebach
von Eintracht hielt durch ſeine ausgezeichneten Leiſtungen die Zuſchauer
ſtets im Bann; er bildete den Turm der Schlacht. Die zweite Mann=
ſchaft
verlor in Pfungſtadt 5:0. Die erſte Jugendmannſchaft ſpielte
gegen die körperlich ſtärkere Jugend von B.S.C. Oberrad 2:2.
* Fußball im Kreis Südheſſen.
Reger Spielbetrieb an Oſtern, trotz des ſchlechten Wetters.
Zahlreich waren die Freundſchaftsſpiele über Oſtern; recht be=
achtenswerte
Erfolge wurden erzielt. Aber auch die beiden Verbands=
ſpiele
waren für das ſüdheſſiſche Fußballpublikum von gewiſſem Inter=
eſſe
und brachten inſofern eine Senſation, als die Horchheimer auf dem
Galgen zwei Punkte holen konnten. Die Begegnung in Bürſtadt
endete, wie vorhergeſagt, zugunſten der Einheimiſchen. Zunächſt die
einzelnen Reſultate:
Oſterſonntag: VfR. BürſtadtFV. Hofheim 3:0; Starkb. Hep=
penheim
Spv. Horchheim 1:2; FV. SeligenſtadtOlympia Worms
1:2; Olympia LorſchFC. Oppau 3:2; Olympia Lampertheim
Germania Enkheim 2:24; VfL. LampertheimFV. Speyer 5:1
Sportverein AbenheimFV. Biblis 1:2; Concordia Gernsheim
VfL. Sachſenhauſen 1:2.
Oſtermontag: FC. ZellhauſenOlympia Worms 4:3; FV. Speyer
gegen Olympia Lorſch 2:0; FV. Klein=HauſenFV. Biblis, komb.
4:1; VfR. BürſtadtVfL. Sachſenhauſen 3:0; Concordia Gerns=
heim
Germania Enkheim 0:1; FV. HofheimSandhofen ( Erſatz=
liga
) 4:0.
Bei dem Verbandsſpiel in Bürſtadt blieb der Schiedsrichter aus.
Man einigte ſich auf ein Freundſchaftsſpiel, das alles andere, nur nicht
ſchön war. Das Spiel kann in der Tabelle vorerſt noch nicht gewertet
werden. Am Oſtermontag zeigte der Tabellenletzte weit größeres Kön=
nen
. Recht temperamentvoll ging es am Galgen zu. Die Berg=
ſträßer
konnten ſich diesmal nicht zu der ſeither gezeigten Leiſtung
emporſchwingen und mußten ſo der Gäſtemannſchaft zwei Punkte ab=
treten
, mit denen ſie Spitzenführer der Mittelgruppe geweſen wären.
Bei den Freundſchaftsſpielen kam Olympia Worms nach ſchönem
Spiel in Seligenſtadt zu einem knappen Sieg, verlor jedoch am nächſten
Tag bei nicht weniger ſchlechten Leiſtungen in Zellhauſen. Aehnlich
erging es dem Tabellenzweiten Lorſch. Gegen Oppau wurde bei pracht=
vollem
Spiel ein Sieg erzielt; dagegen konnte in Speher gegen den
Meiſter der Vorderpfalz, der tagszuvor bei V.f.L. Lampertheim ſo
kräftig hineingelegt wurde, nicht einmal ein Remis erzielt werden.
Olympia Lampertheim mußte ſich den ſpielſtarken Enkheimern beugen.
Die Oſtern=Glanzleiſtung ſchuf der Lampertheimer V.f.L. durch ſeinen
ſenſationellen Sieg über Speyer. Die V.f.L.=Leute waren, wie immer
gegen einen großen Gegner, mit Herz und Hand bei der Sache
alles klappte wie am Schnürchen. Die Bibliſer konnten bei der Platz=
einweihung
des Abenheimer Platzes gegen den feſtgebenden Verein nur
mit großer Mühe gewinnen; eine ſchwache komb. Mannſchaft verlor am
nächſten Tage in Klein=Hauſen ziemlich deutlich. Der Kreisligaanwär=
ter
, Konkordia Gernsheim, konnte keines der beiden Oſterſpiele ge=
winnen
, was ja auch vorauszuſehen war. Trotzdem haben die Gerns=
heimer
erneut bewieſen, daß ſie kreisligafähigen Fußball ſpielen.
Zum Schluß die Tabelle, die jetzt ſo ausſieht:
Spiele gew. un. verl. Punkte

Olympia Worms . . . 22 17 35 Olympia Lorſch . . .. R 14 32 Sportverein Horchheim 22 12 25 V. f. R. Bürſtadt 21 11 2. 8 24 Olympia Lampertheim 21 10 9 22 F. V. Biblis. 22 21 V. f. L. Lampertheim . 22 3 10 21 Starkenburgia Heppenheim 21 4 20 Sportverein Hochheim . 22 12 18 Normania Pfiffligheim . 22 12 16 Sportverein Herrnsheim". 22 12 14 F. V. Hofheim . . 21 13 12 V.f. R. Heilbronn (Ligareſerve) V.f. R. Erbach 1. 3:2 (2:0).

Die genannten Mannſchaften gaben ſich am zweiten Feiertage im
ſtädtiſchen Sport= und Erholungspark ein Treffen, das als wahres Pro=
pagandaſpiel
gewertet werden darf. Heilbronn, techniſch etwas überlegen,
fand in Erbachs eifriger Elf einen Gegner, der zu ſchaffen machte. Heil=
bronn
lag in der Pauſe 2:0 in Führung. Zu Beginn der zweiten Halb=
zeit
wird Erbach gefährlich, bald holt es zwei Tore zum Ausgleich auf.
Kurz vor Schluß fällt für die Gäſte der Führungstreffer. Bedauerlicher=
weiſe
erlitt der Rechtsaußen der Gegner durch eine Muskelzerrung,
wegen der er vom Platze getragen wurde, eine Verletzung, die die Stim=
mung
etwas beeinträchtigte. Die Gäſte waren mit den Gaſtgebern in echt
ſportlicher Art noch lange Stunden gemütlich zuſammen. Einen ſchwe=
ren
Strauß hatte Erbachs Jugend, die ſich als Partner die Jugend der
Union Niederrad verſchrieben hatte, zu beſtehen.

Ofterſpiele der Sporkvereinigung Arheilgen.

Fußball:

Die Ligamannſchaft war einer Einladung für den erſten Oſtertag
nach Bad=Nauheim gefolgt, um dorten gegen die mittelmäßige Kreis=
liga
nach ſchönem Spiel einen 2:1=Sieg mit nach Hauſe zu bringen.
Der ſchlechte Platz beeinflußte ſehr die Leiſtungen beider Mannſchaften.
Die Liga=Reſerve abſolvierte ein Propagandaſpiel in Roßdorf. Nach
einem recht feſſelnden Kampf mußte ſie ſich, die ſiegesgewohnte Mann=
ſchaft
, mit 5:3 Toren geſchlagen bekennen. Am zweiten Feiertage
nachmittags ſtand die 2. Jugend gegen eine kombinierte Jugend des
Sportvereins Darmſtadt. Der nicht beſondere Eindruck, den dieſes Spiel
hinterließ, wurde durch das anſchließende Treffen bei den zahlreich er=
ſchienenen
Zuſchauern vollſtändig verwiſcht: Düſſeldorf-Arheilgen 1:1.
Man hielt herzliche Anſprachen, überreichte Blumengebinde und dann
begann ein Spiel, wie am Arheilger Mühlchen von Jugendmann: en
ſelten geſehen. Blitzſchnell wechſelten die Situationen. Erfolge werden
immer wieder durch die vorzüglich ſpielenden Torwächter verhütet, da=
bei
große Ruhe, kein Ton fällt; nur zwei Strafſtöße wurden verbangt.
Das plötzlich eintretende Unwetter machte ein weiteres Verweilen auf
dem Platze unmöglich. Die ſympathiſchen Rheinländer ſchieden mit dem
Wunſche auf baldiges Wiederſehen in Düſſeldorf.
Handball:
Die Damen traten am Oſterſamstag ihre erſte große Reiſe, be=
gleitet
mit vielen Wünſchen zum guten Erfolg, nach Nürnberg an. Wie
nicht anders zu erwarten war, haben ſie die in ſie geſetzten Hoffnungen
voll und ganz erfüllt. Am erſten Oſtertage holten ſie nach prächtigem
Spiel einen 5:1=Sieg über den A. S. V. Nürnberg. Am
2. Tag ſpielten ſich gegen den 1. F. C. Nürnberg, dieſelben Damen,
die im Schlußſpiel um die Süddeutſche Damenhandball=Meiſterſchaft
ſtanden. Konnten die Arheilger Damen nur ein Unentſchieden
erringen, ſo iſt doch dies auch ein voller Erfolg zu nennen. Wir gra=
tulieren
auch an dieſer Stelle den Arheilger Damen zu ihrem Erfolg in
Bayern.

Geſchäftliches.

Bruchleidende, ſowie die Herren Aerzte werden auf die
Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach (Pfalz),
in der heutigen Nummer aufmerkſam gemacht.
Nunzeln= und Faltenbeſeitigung nach einer neuen
Methode.
Runzeln und Falten ſind nicht allein Erſcheinungen des Alters, ſon=
dern
auch in vielen Fällen ein Beweis für mangelhafte Hautpflege. In
dem Büchlein Die Wiedergeburt der Schönheit iſt das Problem der
Hautpflege eingehend behandelt. Sie lernen darin die Methode kennen,
die zur Beſeitigung der Hautſchäden führt. Vor allem macht Sie auch
dieſes intereſſante Büchlein mit dem neuen Mittel Hortiflor=Cxeme‟
(etwas anderes als die ſonſt üblichen Cremes) bekannt. Von medizini=
ſcher
Seite iſt dieſes ideale Hautpflegemittel infolge ſeiner eigenartigen
Wirkung und Anwendungsweiſe direkt als Verjüngungsmittel ange=
ſprochen
und empfohlen worden. Eine Gratisprobe Hortiflor=Creme
ſowie das oben erwähnte Büchlein erhalten Sie koſtenlos und portofrei.
Schreiben Sie noch heute eine Karte an den Hortiflor=Vertrieb. G. m.
IV/6507
b. H., Berlin SW 68, Alexandrinenſtr. 25/26.
Das Lieblings=Haarwaſchmittel der Bubiköpfe
iſt nun das milde Helipon geworden, und zwar wegen ſeiner bequemen
Einteilung der Waſchportionen. Jede Bubikopf=Packung enthält 3 abge=
teilte
Waſchungen. (Die andere Packung Für langes Haar enthält
2 Vollwaſchungen.) Wenn man dazu die wunderbar verſchönernde Wir=
kung
des Helipons beobachtet, ſo begreift man, wenn viele Verbraucher
ganz offen ihre Meinung zum Ausdruck bringen mit den Worten:
Helivon ſagt mir am meiſten zu!"
Rundfunk-Brogramwe.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 23. April. 11.15: Schulfunk. 15: Jugendſtunde.
O 16: Stuttgart: Konzert. Korngold: Serenade aus Der Schnee=
mann
. Rich. Strauß: Fant. aus Ariadne auf Naxos
Seyfarth: Lieder. Foerſter: Abendmuſik. Suppé: Ouv. zu
Flotte Burſche‟. Joh. Strauß: Marſchpolka und Geſangs=
walzer
aus Der luſtige Krieg‟. Morena; Hallo, hier Wien.
Kalman: Mariza=Walzer. Blankenburg: Helden=Ehrung.
17.55: Berlin: Dir. Korthaus: Bedeutung der genoſſenſchaft=
lichen
Geldwirtſchaft. O 18.20: Poſtrat Piepenbrink: Die Zu=
kunft
des Landpoſtweſens. O 18.35: Eſperanto. O 19.05: E. Wache:
Auf Tierfang für Hagenbeck in Senegambien. o 19.30: Stutt=
gart
: Ständchen und Serenaden (Schallplatten). 20: Stutt=
gart
: Gläubiger. Tragikomödie von Strindberg. O 21,15: Violin=
konzert
Marianne Theiner.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 23. April. 10: Ferienfunk. O 10.35:
Nitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 14.30: Kinderbaſtelſtunde.
O 15: Jungmädchenſtunde: Was leſen wir? O 15.45: Eva Förſter:
Einrichtung einer neuzeitlichen Waſchküche. 16: A. Tſchentſcher:
Bilder aus der praktiſchen Arbeit des Volksſchullehrers. e 16.30:
Hamburg: Konzert. 17.30: Dr. Landshoff: Partitur und Kla=
vierauszug
. O 17.55: Dir. Korthaus: Bedeutung der genoſſen=
ſchaftlichen
Geldwirtſchaft. O 18.20: Prof. Dr. Dietrich: Beſinn=
liche
Viertelſtunde. O 18.40: Spaniſch für Anf. O 19.05: Dipl.=Ing.
Dr. Trautwetter: Verkehr und Verkehrsbewältigung in den Groß=
ſtädten
. 19.30: Min.=Rat a. D. Falkenberg: Beamtenräte und
=ausſchüſſe in der parlamentariſchen Demokratie. 20: Aktuelle
Abteilung. O 20.30: Breslau: Wie es uns gefällt, Kabarett=
folge
von Theobald. 21.30: Luſtige Muſik. Beckerath: Eine
luſtige Muſik für kleines Orcheſter. Preis: Rhapſodie für
Streichorcheſter und Jazz=Inſtrumente. . Anſchl.: Zeit, Wetter.
O 22.30: Kartenſpiele. Danach: Deutſche Tänze und Märſche.

Wetterbericht.

Ausſichten für Mittwoch, den 23. April: Bewölkt mit Aufheiterung,
ohne weſentliche Temperaturänderung, keine oder nur vereinzelte
Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 24. April: Wärmer, ſonſt wenig Aende=
rung
der Wetterlage.

Hauptſchriftientung. Rudolf Mauve-
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport:=Karl=Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den SSchlußdienſt: Andreas‟Bauer 7 für)

Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
fürden Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle,
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſkrſpte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten

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[ ][  ][ ]

Gebeſſerke Arbeitsmarkklage in Heſſen und
Heſſen=Naſſau.
Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und Heſſen=Naſſau wird be=
richtet
: Die Beſſerung der Arbeitsmarktlage hat ſich in der erſten April=
hälfte
fortgeſetzt, das Tempo der Aufwärtsbewegung iſt jedoch langſamer
geworden. Die Zahl der Arbeitſuchenden ging von 206 207 auf 191 210,
das iſt um 14 997 oder 7,3 Prozent zurück; in der zweiten Märzhälfte
verringerte ſie ſich um 20 293 oder 9 Prozent. Die Hauptunterſtützungs=
empfänger
in der Arbeitsloſenberſicherung gingen von 127 410 auf 112595,
alſo um 14 814 oder 11,6 Prozent zurück (in der Zeit vom 13. bis 31.
März um 15 007 oder 10,5 Prozent). Die Zahl der Hauptunterſtützungs=
empfänger
in der Kriſenunterſtützung ſtieg während der Berichtszeit um
453 von 17 886 auf 18 329. Die Arbeitſuchendenzahl überſtieg in dieſem
Frühjahr die des Vorjahres am 31. März um rund 36 500, am 15. April
aber um rund 44 100. Die zu Ungunſten der diesjährigen Zahlen be=
ſtehende
Spanne hat ſich alſo erheblich vergrößert. Das gleiche ungün=
ſtige
Bild zeigen die Zahlen der Hauptunterſtützungsempfänger in
Arbeitsloſen= und Kriſenunterſtützung. Bei ihnen betrug die Erhöhung
am 31. März rund 17 800, am 15. April 30 600. Auch in dieſer Be=
richtszeit
ging die Belebung des Arbeitsmarktes wie ſeither ſchon vor=
wiegend
von den Außenberufen aus. Daß ſie nicht ſo ſtark war, als
im Vorjahre, hat ſeine Urſache in der geringeren Aufnahmefähigkeit der
Landwirtſchaft und in dem Kapitalmangel, der beſonders die Bautätig=
keit
hemmt. Andererſeits erfuhr die Lage eine gewiſſe Abſchwächung
durch rückläufige Tendenz im Spinnſtoffgewerbe, in der Portefeuille=
und Tabakinduſtrie und in den Angeſtelltenberufen; letztere weiſen eine
Zunahme an Arbeitſuchenden um rund 900 auf. Ferner drücken auf den
Arbeitsmarkt die vielfach erfolgten Entlaſſungen von Neuausgelernten
aus allen Berufsgruppen, beſonders aus dem Metallgewerbe. Im Be=
kleidungsgewerbe
iſt ein erfreulicher Saiſonaufſchwung feſtzuſtellen, der
aber nur die Schneiderberufe entlaſtet und im allgemeinen auch ſchwächer
iſt als im Vorjahre. In der Schuhinduſtrie blieb die Lage unverändert
ungünſtig.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Monatsausweis der Deutſchen Rentenbank vom März 1930. Nach
Genehmigung der Bilanz von 1929 durch die Generalverſammlung vom
26. März ds. Js. iſt der Reingewinn aus 1929 von 2 761 018,69 RM.
mit der Gewinnreſerve aus 1924/27 vereinigt worden. Dem Tilgungs=
fonds
bei der Reichsbank ſind gemäß § 7a des Liquidations=Geſetzes aus
Zinseinnahmen von den Grundſchuldverpflichteten weitere 2 042 035,62
Rentenmark zugeführt worden, um die ſich das Darlehen an das Reich
und der Umlauf an Rentenbankſcheinen verringerten. Seit dem In=
krafttreten
des Liquidationsgeſetzes ſind ſomit Rentenbankſcheine im
Betrage von zuſammen 1 628 589 816,39 Rentenmark getilgt worden.
Der Aktienindex vom 14. bis 19. April 1930. Der vom Statiſtiſchen
Reichsamt errechnete Aktienindex (192426 gleich 100) ſtellt ſich für die
Woche vom 14. bis 19. April 1930 auf 122,8 gegenüber 122,5 in der
Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf
121,3 (121,1), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 112,1 (111,6) und
Gruppe Handel und Verkehr auf 142,8 (142,4).
Aus der Offenbacher Lederwareninduſtrie. Die Lederwarenfabrik
Stern, Matthias u. Co., G.m.b.H., hat die Zahlungen eingeſtellt bei
Paſſiven von rund 210 000 RM. Den Gläubigern ſoll eine Quote von
30 Prozent verſchafft werden. Damit in Zuſammenhang iſt auch die
Lederwarenfabrik Auguſt Bergmann inſolvent geworden. Die Leder=
warenfabrik
H. Levi u. Co. in Offenbach ſieht ſich anläßlich der an=
haltend
ſchlechten Geſchäftslage veranlaßt, freiwillig zu liquidieren. Der
Betrieb ſoll bis Jahresende noch aufrecht erhalten werden. Irgend eine
Gefahr für die Gläubiger ich nicht zu befürchten.
Ford in Oeſterreich. Verbindung mit den Steyr=Werken? Zu der
bevorſtehenden Ankunft Henry Fords in Wien meldet eine Korreſpon=
denz
, daß es ſich um Beſprechungen mit der Creditanſtalt wegen einer
etwaigen Heranziehung der Stehr=Werke für die Fabrikation gewiſſer
Autoteile handle. Bereits vor einigen Wochen ſei der Generalbevoll=
mächtigte
Fords in Wien geweſen und habe damals Beſprechungen ge=
führt
, die bis zu einem gewiſſen Abſchluß gediehen ſeien. Die endgültige
Entſcheidung ſtehe nun bei Ford ſelbſt.
Bankfuſionen. In Prag fanden die Generalverſammlungen der Anglo=
tſchechoflowakiſchen
Bank, der Prager Kreditbank und der Böhmiſchen
Kommerzialbank ſtatt, in denen die Verſchmelzung der drei Inſtitute be=
ſchloſſen
wurde. Die Zuſammenlegung der drei Banken erfolgt in der
Weiſe, daß die Anglo=iſchechoflowakiſche Bank, die künftig Anglo= tſchecho=
ſlowakiſche
und Prager Kreditbank heißen wird, die Prager Kredit= und
die Böhmiſche Kommerzialbank mit allen Rechten und Verbindlichkeiten
nach dem Stande vom 1. Januar 1919 aufnimmt, ihr Kapital von 120
Millionen auf 235 Mill. Tſchechenkronen erhöht und von den neuen Ak=
tien
100 Mill. nom. zum Umtauſch gegen 100 Mill. nom. der Prager
Kredithank und die reſtlichen 15 Mill. nom. zum Umtauſch gegen 75 Mill.
nom. der Böhmiſchen Kommerzialbank abgibt.

Produkkenberichke.

Berliner Produktenbericht vom 22. April. Wie gewöhnlich nach einer
mehrtägigen Verkehrsunterbrechung kam das Geſchäft am Produkten=
markt
heute nur ſehr ſchwerfällig in Gang. Weizen iſt auf Grund der
mit Wirkung vom 25. April 1930 durch Verordnung erfolgten Zoll=
erhöhung
um 30 Mark je Tonne nur ſehr knapp angeboten, Forderungen
lauten im allgemeinen 10 Mark höher als am letzten Börſentage, es
waren fedoch nur etwa 6 bis 7 Mark höhere Preiſe zu erzielen. Der
Roggenmaukt liegt bei kaum veränderten Preiſen ziemlich ruhig. Am
Lieferungsmarkt entſprachen die Preisſteigerungen für Weizen denen des
Effektiogeſchäftes, die Roggenpreiſe neigten eher zur Schwäche, nament=
lich
die Herbſtſicht im Hinblick auf den vorzüglichen Saatenſtand und das
für die weitere Entwicklung außerordentlich günſtige Wetter. Für
Weizenmehle wurden etwa eine Mark höhere Preiſe gefordert. Das
Geſchäft am Mehlmarkte beſchränkte ſich auf kleine Bedarfskäufe. Hafer
und Gerſte ſind verhältnismäßig reichlich angeboten, es machte ſich einige
Enttäuſchung darüber geltend, daß noch keine Entſcheidung hinſichtlich
einer Erhöhung des Wertes der Einfuhrſcheine für Hafer ergangen iſt;
die Preiſe für beide Futtergetreidearten werden unverändert genannt.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. April:
Getreide: Weizen, Mai 103½, Juli 105½, September 108½,
Dezember 112½4; Mais, Mai 81¾, Juli 83½, September 84, De=
zember
78½; Hafer, Mai 42, Juli 42¾, September 41½4; Roggen,
Mai 60¾, Juli 67, September 71½.
Schmalz: Mai 10,20, Juli 10,45, Sept. 10,65.
Speck, loco 13,75.
Leichte Schweine 9,7510,30, ſchwere Schweine 9,5010,15;
Schweinezufuhren Chicago 25 000, im Weſten 96 000.
Chicagoer Baumwolle: Mai 15,40, Juli 15,57.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 22. April:
Schmalz: Prima Weſtern 10,90; Talg, extra loſe 6½.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 120½, Hartwinter n.
Ernte 107½; Mais 91½; Mehl 5,715,75; Getreidefracht nach
England 1,62,3 sh, nach dem Kontinent 89 C.
Kakao: Tendenz feſt, Umſätze 115, Loco 8½; April 8.07, Mai
8.20, Juni 8.25, Juli 8.42, Sept. 8.72, Okt. 8,78, Dez. 8.77.
Mekallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 22. April ſtellten ſich
für Elektrolytkupfer 133,25 RM., Original Hüttenaluminium 190
RM., desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Re=
gulus
6062 RM., Feinſilber 58,2560,25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 22. April ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 106,25 (107), Februar 106 (107), März 106,25
(107), April 110 (112), Mai 106,50 (108,50), Juni 107 (108,50),
Juli. Auguſt 107 (109) September 106,25 (106,75) Oktober, No=
vember
, Dezember 106,25 (107). Tendenz: ſtill. Für Blei: Ja=
nuar
, Februar, März 35,50 (36), April 35,50 (36,50) Mai 35
(35,50), Juni 35 (35,25), Juli 35 (35,50), Auguſt, September
35.25 (35.50), Oktober, November 35,25 (35,75), Dezember 35,50
(35,75). Tendenz: abgeſchwacht. Für Zink: Januar 35 (36,50),

Februar, März 35,25 (36,75), April 33,50 (35,50), Mai 33,50
(35,50), Juni 33,50 (36), Juli 34 (36), Auguſt, September 34
(36,50), Oktober, November 34,50 (36,50), Dezember 35 (36,50).
Tendenz: ſchwach. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. April.
Die Börſe eröffnete ſchwach. Orders lagen nach der viertägigen
Oſterunterbrechung kaum vor. Das Kuliſſengeſchäft war ſehr zurückhal=
tend
, und durch verſchiedene ungünſtige Momente gehemmt. Hier ſpielten
noch notwendige Arbeiterentlaſſungen in der Großinduſtrie, wie bei Sie=
mens
, J. G. Farben und Mannsfeld eine Rolle. Die kommuniſtiſchen
Ausſchreitungen zeigten eine gewiſſe politiſche Beunruhigung, ſo daß
man auch in dieſem Zuſammenhange auf noch zu erwartende ſcharfe
innerpolitiſche Kämpfe im Reichstag verweiſt. Ausſchlaggebend für die
ſchwache Haltung waren jedoch in erſter Linie vereinzelte ſtärkere Kurs=
verluſte
. Vor allem waren Mannsfeld auf die ungünſtige Entwicklung
des Kupferpreiſes über 10 Prozent ſchwächer. Metallgeſellſchaft da=
gegen
gut behauptet, da dieſe von der Preisentwicklung des Rohproduk=
tes
kaum berührt wird. Daneben verſtimmte der Kursdruck am Kunſt=
ſeidemarkt
auf die Störung in den internationalen Konventionsverhand=
lungen
und die Verluſtabſchlüſſe der amerikaniſchen Tochtergeſellſchaften
von Glanzſtoff. Bemberg und Aku verloren beide je 5 Prozent. Fauben=
induſtrie
gab bis 4 Prozent nach. Elektroaktien etwas widerſtands=
fähiger
, Geffürel ſogar um 1,5 Prozent, Chade um 3 RM. höher, AEG.
um 1, Siemens um 3,5 ſchwächer. Montanwerte bröckelten um 11,5
Prozent ab. Schiffahrtswerte gaben durchweg 2 Prozent nach. Am
Zellſtoffmarkt verloren Waldhoff 3, Aſchaffenburg 1 Prozent. Sehr
ruhig lag der variable Markt bei leicht abbröckelnden Kurſen. Am
Nentenmarkt lagen Türken und Serben etwas ſchwächer. Die amtliche
Notiz für 09er Serben wird ab heute eingeſtellt, da Schwierigkeit in
lieferbaren Stücken beſteht. Neubeſitz unverändert 11 Prozent. Im Ver=
lauf
blieb das Geſchäft ſehr zurückhaltend. Die Kurſe bei weiterhin un=
ſicherer
Grundſtimmung auf den ermäßigten Anfangsſtand behauptet.
Am Geldmarkt iſt Tagesgeld, etwas leichter bei 4,5 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man RM.Pfunde 20,37½, gegen Dollar 4,1905,
LondonNew York 4,8615.
Die Abendbörſe zeigte auf der ganzen Linie wieder ſchwächere
Kurſe. Die neuen Kursabſchwächungen an den amerikaniſchen Börſen
und die Nachrichten über größere Arbeiterentlaſſungen verſtimmten.
Auch die erneute Baiſſe an den Metallmärkten wirkte ungünſtig auf
die Werte des Metallbergbaues. Farben zu Beginn 4/8 Prozent abge=
ſchwächt
, Bankaktien ungefähr behauptet. Am Elektromarkt Siemens=
werte
ſchärfer gedrückt, Chade und elektriſche Lieferungen dagegen
freundlicher. Am Montanmarkt waren Otavi weiter 0,25 Proz. niedri=
ger
. Kaliwerte behauptet, Kunſtſeidewerte auf ſtärkeren Angriff der
Baiſſe=Partei 23 Prozent niedriger. Auch Schiffahrtswerte nach=
gebend
. Im Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft ſehr klein, die Kurſe
eher nachgebend. Renten unverändert. An der Nachbörſe nannte man
Farben mit 174. Deutſche Bank 149, Danat 228,5, Dresdener 145, Har=
pener
125, Buderus 71.5, Gelſenkirchen 140,25, Mansfeld 84, Otavi 51,75,
Phönix 104, Aſchersleben 227, Weſteregeln 231, Hapag 111,5. AEG.
173,25, Licht u. Kraft 171,5, Lieferungen 162, Felten 127,5, Siemens
247, Dyckerhoff 109,75, Holzmann 108,25, Aku 108,5, Bemberg 140.
Berlin, 22. April.
Schon vormittags und an der Vorbörſe bewirkten die aus der Indu=
ſtrie
vielfach vorliegenden ungünſtigen Nachrichten eine ſchwächere Stim=
mung
. Publikumsorders lagen kaum vor, ſo daß die Spekulation heute
faſt ganz unter ſich war. Neben den Arbeiterentlaſſungen im Leunawerk
der J. G. Farbeninduſtrie, bei Mansfeld wegen der Vorgänge am Kupfer=
markt
, beim Stahlverein uſw., waren es vor allem die Meldungen vom
vorläufigen Scheitern des italieniſchen Kunſtſeidenpaktes und von den
Verluſtabſchlüſſen bei den amerikaniſchen Kunſtſeidegeſellſchaften, die die=
ſen
Markt und damit auch die übrige Börſe ſtärker nach unten beeinfluß=
ten
. Auch der ſchwache Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe und die
außergewöhnlich großen Ruhrkohlenhalden blieben nicht ohne Einfluß
auf die Tendenz. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs ergaben ſich für
die Hauptwerte häufig Abſchläge bis zu 3 Prozent. Im Verlaufe hielt
die ſchwächere Stimmung an den Effektenmärkten an. In Kaliwerten
kam es ſpäter zu einer Aufwärtsbewegung; es ſetzten ſich Beſſerungen
von 2 bis 3 Prozent durch, ohne daß die übrigen Märkte jedoch hiervon
profitieren konnten.

Groß=Gerau, 22. April. Ferkelmarkt. Nack
bot des Ferkelmarktes aufgehoben iſt, findet der nächſte
woch, den 23. April 1930, wieder ſtatt.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 22. April. Auftr.
5 Bullen, 418 Kühe oder Färſen, 302 Kälber, 11 Schafe
Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Schweine mit
verkauft. Es wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht folge
Reichsmark bezahlt: Ochſen 5760, 4552, Bullen 4048
3239; 2631; 1823; Färſen 5059; Kälber 7082. 68
6670, 6972.
Frankfurter Viehmarkt vom 22. April. Dem Frankfu
markt waren zugeführt: ſeit dem letzten Markt 53 Rinde
280 Ochſen, 55 Bullen, 419 Kühe, 220 Färſen, 239 Käll
3048 Schweine. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendge
al) 5760, a2) 5556, b1) 4852, Bullen: a) 5558, b)
a) 4851, b) 4447, c) 3843, d) 3037, Färſen: a) 58
() 5053, Kälber: b) 8086, c) 7479, d) 6073; Schaft
Schweine: b) 7072, c) 7375, d) 7375, e) 7073. Dei
war mit Rindern ruhig, nahezu ausverkauft, mit Schweit
Schluß abflauend, geringer Ueberſtand, mit Fettſchwein
käuflich. Kälber ruhig geräumt. Fleiſchgroßhandelspreif
1. 90100; dito 2. 8090; Bullenfleiſch 8892; Kuhfleiſch
3. 5565; Kalbfleiſch 1. 110115, dito 2. 100110, Schw
bis 98. Gefrierfleiſch Vorderviertel 58, Hinterviertel 65.
ſchleppend.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Abteilung Waggonbau der Norddeutſchen Wagg.
Bremen ſoll, da die Waggonquote im Zuſammenhang mi
tätserwerb auf die Linke=Hoffmann=Buſch=Werke A.=G.,
gegangen iſt, ſtillgelegt werden. Die Geſellſchaft hat St
geſtellt.
Die Lage in der ſüdweſtfäliſchen Metallinduſtrie hat E
weiter verſchlechtert. Die Kaltwalzwerke leiden unter ſe
renz und den dadurch verurſachten unzulänglichen Preiſe
ziehereien klagen über nachlaſſenden Auftragseingang.
werke, Draht= und Rohrziehereien berichten über nachlaſſe
eingang.
Die Diamantſchleifinduſtrie von Idar hat in der let
den außerordentlichen Schwierigkeiten des internationalen
tes ſchwer gelitten. Die Arbeitseinſchränkungen auf der
und Antwerpener Markt ſowie die Arbeitszeitverkürzunge
trieben haben auf die Idarer Schleifinduſtrie, insbeſonder
ſchleifinduſtrie, ſtark zurückgewirkt.
Das Oſtergeſchäft in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie
Woche vor Oſtern ſeinen Höhepunkt. Abſchließend kann
daß das Geſchäft im allgemeinen zufriedenſtellend war.
von Betrieben bleibt auch für Oſtern hinaus ſehr gut beſ
meiſten Firmen flaut das Geſchäft jedoch bereits wieder
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat il
Wirkung ab geſtern um 2,5 Prozent ermäßigt.
Die Zulaſſung der RM. 2000 000 auf den Inhaber
der Bayeriſchen Aktienbrauerei Aſchaffenburg in Aſchaffe
tierung im Amtlichen Börſen=Kursblatt der Maklerkan
a. M. wurde genehmigt.
Das der Stadt Frankfurt gehörige Baſaltwerk Diete
kauft werden. Zu dieſem Zweck ſchweben zurzeit Verhand
Gemeinde Dietesheim, die das Baſaltwerk unter Stun
kaufspreiſes mit entſprechender Verzinſung übernehmen
Innerhalb der am 21. d. M. abgelaufenen Friſt hat
keine Anfechtungsklage gegen die G.=V.=Beſchlüſſe der
März erhoben. Dagegen werden von der Gruppe Dr. E
furt a. M. vorausſichtlich ſchon in abſehbarer Zeit Sonk
einzelne Mitglieder des Aufſichtsrates unternommen.
Ueber die Lage bei der Zentrale der Landwirtſche
häufer A.=G. Tauberbiſchofsheim berichtete Generalkonſu
berg, daß eine Quote von 40 Prozent mindeſtens erreicht
auch wenn die Kleingläubiger mit Forderungen bis 100 9
digt würden. Auch Generaldirektor Hopf bezeichnete als
erreichbare Quote 40 Prozent.

Berliner Kursbericht
vom 22. April 1930

M He
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd

A. E. G.
Bahr. Motoxenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Ve
229.
149.50
145.50
112.625
160.75
112.50
173.75
89.
142.
188.
67.
179.75
171.75
00.25

Dei
vom 22

e
Mee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen

Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgi
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppell

16
174.125
140.
180.125
125.125
112.50
109.
226.50
101.75
109.
107.25
48.125
92.50
108.
77.50

Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerk=
Weſteregeln. Alkalt
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

V
71.75
395.
152.50
155.
87.25
233.
75.
Z5.
66.50
112.-
83.
188.875
16.75
66.50
55.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
Neiv York
Belgien
Italien
Paris

Währung
100 finn. Mk.
00 Schillingl
100 Tſch.Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E=Stg.
1 Pap. Peſo
Dollar
100 Belga
00 Lire
100 Francs

Frankfurter Kursbericht vom 22. Ppril 1930.

7% Dtſch. Reichsanl.
6% Baden.... ..
8% Bayern.... ..
....
8% Heſſen v. 28
v. 29
68 Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . . . ."
8% Sachſen ...."
...."
7% Thüringen ..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
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6% Berlin
89 Daruſtadt v. 26
Frankf. a. M
% Mainz.
80 Mannheim. . .
8% Nürnberg. ..

8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . ."
Goldobl
4½%, Heſſ. Ods.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . ."
Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr.
Goldobl.
82 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldohl.
8½Kaſſeler Land
kredit Goldpfb=

101
87.1
78.25
99
179.2
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93
98
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83.25

56
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3.25

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85.5
90

97.25
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81.5

98
95

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Tc.*

Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
4½% Obl

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusl. Ser.
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07 Liqu.=Pfbr.
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Pfbr.=Bk
%⁄₈ Lig. Pfbr.
Mein. Hyp.=Bl
½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
O Lig.Pfbr.
% Preuß. Boden=
cred
.=Banl..
%a Lig. Pfbr.
Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bank
%0 Lig. Pfbr
% Rhein. Hyp.Bk.
% Lig. Pfbr
30 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.....
O Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
½% Lig. Pfbr
2o Württ. Hyp.=B
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% Dt. Linol. Werke
Klöckuer=Werke
Mainkraftwer
% Mitteld. Stahl=
werke
.. ."
Salzmannu. Co.
Ver. Stahlwerk
Boigtck Häffne

805

53.5
72
16

98
83
98
84.75
98
86,
98
86.25
98

9
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98.5
821
9
85.75
28.5
98
84
38

73
98.5
92.75
88
90
89
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16.5
8.25

6.95

24.8

174.25
125
190
144
130
70.75

141.5
191
356
178
K
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213
34
210
174
96.5
110
5C.25
36

33
190

107.5
113

109.75
83
231
123
39
156
227
395
230
104
136.5
116.5

171
108
255
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158
357
108.5
102.5
100
20

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Cannh

[ ][  ][ ]

Seite 13

Zweig.
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hergestellt und dafür ein Weg-
weiser
geschatten. o Es ist Gargoyle
Mobiloel, das richtige Oel für Ihren
Wagen. Millionen Fahrer verwen-
den
es ständig, weil es zuverlässige
Leistung und sicheren Betrieb verbürgt.

G
.
M

TV999

[ ][  ][ ]

Seite 14

Mittwoch, den 23. April 1930

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Die Stunde, in der eine Frau sich für ihre
Liebe und ihr Vaterland opfert, das ist
Die Stunde der Entscheidung‟
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In einer Statistenrolle, die eine besondere
Eigenart erfordert: Charlle Chaplin.
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Beginn 3½ Uhr.

PalasteLichtspiele

Der Croßfilm

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Im Beiprogramm:

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mFrau Liebert

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RegiesGenaro Righelll. In den Hauptrollen:
Marlene Dietrich, Fritz Kortner

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Von einem Wundertierchen u. seinen Künsten
Neuartige Tierexperimente von Robert Neu8

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V.6645

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ſchrift für Pilzlunde im
Donnerstag. den 24.
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Wir danken der Deutschen Bau-Gemeinschaft
e. G. m. b. H., Leipzig N 22, Kaiser-Friedrichstr. 3a und ihrer Ver-
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Mittwoch, den 23. April 1930.

Seite 15

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Roman von Richard Graeves.
hurch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
zrſtehe ich unterbrach ſie ihm heftig. Du pochſt
zu für Vater getan haſt.
fah ſie erſtaunt an. Er glaubte nicht recht gehört
inſt du das? fragte er.

ifelhaft deinen Scheck in Fetzen geriſſen haben, wenn
tte, daß du damit ſeine Tochter kaufen wollteſt.
Aort weiter, Miß Drew, ſagte er in einem Tonfall,
nie an ihm gehört hatte. Sie brauchen nicht zu
ich Sie nochmals behelligen werde.

14. Kapitel.
Am Tor der Schatten vorbei.

Charlie Barkers Herzensgeheimniſſe kanraen, und
n die meiſten ſeiner Freunde, waren nicht wenig
er den Bruch zwiſchen ihm und Kate Drew, der
fenkundig geworden war, ohne daß ſich, klar und
06. Brund herausgeſtellt hätte. Charlie verkehrte nicht
ſur wſchen Hauſe, er und Kate gingen ſich aus dem
ſhur an lud ſie nicht mehr zuſammen ein ein untrüg=
dafür, daß die Geſellſchaft den Fall als hoffnungs=

Geſellſchaftsblätter brachten Bemerkungen darüber.
brachte die Nachricht von dem ſenſationellen Ball,

rund lagk
dter dentl

ker, wie man anzunehmen berechtigt ſei, aus An=
lobung
mit Miß Drew zu geben beabſichtige, wider=
ein
paar Tage darauf mit der Mitteilung, der
ß ſei inzwiſchen weggefallen, und fügte ſpitz hinzu,
derde zuwerſichtlich bis zum Tage des Feſtes einen
gefunden haben. Man könne ihm in dieſer Hin=
Ne ertrauen entgegenbringen.
e te über dieſe ſarkaſtiſche Randbemerkung, ſchaden=
eer
gelaunt, je nachdem, nur Charlie nicht. Er lachte
ſpr wenig in jenen Tagen.
mmer dasſelbe, erklärte der philoſophiſche Allan.
7enſch ſein Herz verliert, ſo geht auch ſein Sinn
he1erloren. Sonſt würden ſich Verlobte nicht fort=
en
.
ſie nur wegen der Verſöhnung, bemerkte Har=
rlie
ſagte zwar, er denke an keine mehr, die Sache
ſis aus, aber das glaube ich nicht, denn warum ſonſt
ilche Mühe geben, ſeinen vertrakten Ball noch groß=
ß
talten? Er will Kate beſtrafen, das iſt klar.
In ſaßen mit Gilbert in Konferenz über die Vor=
ſa
: dem Ball. Weitere Bemerkungen wurden durch
ha Charlies unterbrochen.
lie ihnen den ganzen Umfang ſeiner Pläne für
Awickelte, trat Beſtürzung in die Mienen ſeiner
E-
/ wohl nicht bei Troſt! rief Harriſen. Was du
iter 100 000 Dollar nicht zu machen.
del men allein koſten 13 000, bemerkte Gilbert.
si liſche Jazzorcheſter bekommt 22 000 Dollar und iſt
h ieden damit, rief Allan.

Und die zwei Sänger teilen 20000 unter ſich. In Europa
würden ſie einen halben Monat dafür ſingen, erklärte Harriſon.
Sodann 600 Gäſte zu füttern zu 700 Dollar das Gedeck!
ſtieß Allan grimmig hervor. Außerdem das Bällett und die
Ballſpende. Ich glaube, Charlie würde, wenn wir ihm ſeinen
Willen ließen, Automobile und Perlenkolliers verteilen.
Ihr zerbrecht euch über eine Menge Dinge den Kopf, die
euch nichts angehen fertigte Charlie die Vorwürfe ſeiner
Freunde ab. Alles, was Ihr zu tun habt, iſt, meine Anweiſungen
auszuführen und auf dem Ball ſo wenig gelangweilt auszuſehen
wie möglich. Was mich anbelangt, ſo würde ich lieber mit euch
einen gemütlichen Abendſchoppen abhalten, aber .
Aber was? fragte Harriſon. Eben das wollten, wir von
dir erfahren.
Aber ich habe einmal A geſagt und muß nun auch B ſagen,
fuhr Charlie fort zur Enttäuſchung ſeiner Freunde, die ein ande=
res
Geſtändnis von ihm erwartet hatten. Wenn ich ein Feſt
gebe, ſoll es ein Feſt ſein.
Weniger entſchieden im Begegnen von Vorwürfen war
Charlie, wenn er Peggy Gray gegenüberſtand. Er wagte nicht,
ihr das Ausmaß ſeiner Verſchwendung zu geſtehen, und erklärte
nur immer wieder, alle dahingehenden Gerüchte ſeien gröblich
übertrieben. Er bemühte ſich ſolange, ſie zu beruhigen, bis der
bange Blick ihrer Augen verſchwand.
Sie muß mich für wahnſinnig halten, ſtöhnte er, als er
Peggys Haus verließ. Aber was wird ſie erſt am Ende des
Jahres von mir denken, wenn ich mein Letztes weggegeen

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habe? Er fühlte ſich mehrmals verſucht, zu Peggy zu gehen
und ihr die Geſchichte ſeiner tollen Jagd nach Armut zu erzählen,
und es koſtete ihn die größte Ueberwindung, ſtandhaft zu bleiben.
Die Vorbereitungen zu dem Ball ſchritten rüſtig vor. Weite
Kreiſe beſchäftigten ſich damit, und ihre Bemerkungen darüber
waren meiſtens alles andere als ſchmeichelhaft für den Veran=
ſtalter
. Trotzdem lag auch in der abfälligen Kritik eine gewiſſe
Bewunderung für die Großzügigkeit, mit der Charlie ſeie Geld=
vergeudung
betrieb. Man ſah ſeinen baldigen Sturz aus ſtolzer
Höhe voraus, war aber entſchloſſen, bis zum Rande des Ab=
grundes
mitzugehen. Wahre Sorge bekundeten nur ſeine engeren
Freunde, aber ſie gaben mit der Zeit ihre Einwendungen als nutz=
los
auf.
Zuweilen regten ſich in dem Kreis der Männer, die Charlie
umgaben, ernſte Zweifel über ſeine Zurechnungsfähigkeiten, und
ſie erwogen, ob es nicht ihre Pflicht wäre, eine Kuratel über
ihn zu beantragen.
Ich befürchte beginnende Gehirnſchwäche, ſagte Allah eines
Tages zu Harriſon. Sein Vergnügungstaumel iſt anormal, er
zehrt an ſeinen Nerven. Aber auch ſonſt gefällt mir Charlie
nicht recht.
Tatſächlich war es um Charlies früher ſo robuſte Geſund=
heit
nicht gut beſtellt. Mangel an Schlaf uno geheime Sorgen
machten ſich allmählich in ſeinem Körperzuſtand fühlbar. Seine
Geſichtsfarbe wurde fahl, ſeine Augen verloren ihren Glanz, er
war ausgeſprochen fahrig und zerſtreut. Zuweilen ſtellte ſich
bei ihm Fieber ein, und er mußte, wenn befragt, zugeben, daß
er ſich nicht wohl fühlte.
Irgendetwas iſt irgendwo in mir nicht in Ordnung, ſagte
er trübſelig. Mein Gehirn weigert ſich manchmal zu arbeiten,
und mein Körper ſcheint in Sympathieſtreik treten zu wollen.
Im weiteren Verlauf dieſer Entwicklung geſchah es, daß die
Vorbereitungen zu dem Ball plötzlich abgebrochen wurden. Zwei
Tage vor dem feſtgeſetzten Datum bemächtigte ſich Charlies
Freunde eine tiefe Beſtürzung. Charlie war ernſtlich erkrankt.

Eine weit vorgeſchrittene Blinddarm=Entzündung lautete
der Befund der Aerzte. Eine ſofortige Operation iſt unver=
meidlich
.
Gott ſei Dank, daß es eine Modekrankheit iſt, murmelte
Charlie, matt lächelnd. Wie ſchrecklich, wenn es gehießen hätte,
Mr. Charles Barker könne wegen Ziegenpeter oder Keuchhuſten
an ſeinem Ball nicht teilnehmen.
Nicht teilnehmen? rief Harriſon beunruhigt. Der Ball
wird doch ſelbſtverſtändlich abgeſagt?
Keineswegs, mein Sohn erwiderte Charlie. Einen Ball
zu geben und ſelbſt nicht dabei ſein zu müſſen, iſt ein Vergnügen,
das ich mir nichſt entgehen laſſen kann.
Die Armen Söhne hielten ſofort Kriegsrat ab und be=
ſchloſſen
, auf eigene Fauſt zu handeln. Wenn Charlie wieder
wohl war, würde man ihm ſagen, der Fall ſei nur verſchoben
worden, aber der Abbruch der Vorbereitungen war endgültig.
Harriſon, Gardner und Allan, obgleich ſie für Charlies Leben
zitterten, vollbrachten Wunder an Geſchäftstüchtigkeit in ihrem
Bemühen, die bereits eingegangenen Verpflichtungen mit den
geringſtmöglichen Verluſten zu löſen. Nur das engliſche Jazz=
Orcheſter bereitete Schwierigkeiten. Gardner kam auf den Ge=
danken
, es auf eine Konzert=Toumee zu ſchicken, um dadurch die
Unkoſten zu decken, vielleicht ſogar einen Gewinn zu erzielen. Er
ſelbſt nahm die Leitung der Tournee in die Hand.
Inzwiſchen rang Charlie, unbewußt, was um ihn vorging,
mit den Schatten des Todes. Wie allen Menſchen bei ſchweren
Prüfungen war auch in Charlie, als ſeine Krankheit ernſt zu
werden drohte, die Sehnſucht nach dem Heim aufgeſtiegen, als
das er noch immer ſeine zwei kleinen Zimmer bei Mrs. Gray be=
trachtete
. Auf ſein Verlangen wurde er dahin gebracht, und er
hatte auch darauf beſtanden, daß dort die Operation ausgeführt
werde.
Unter Leitung ſeines Freundes Dr. Lotleß, einer der Armen
Söhne, wurde im Grayſchen Hauſe ein Operationsraum einge=
richtet
. Zu der Operation berief man die drei bedeutendſten
Chirurgen der Stadt. Charlie, der Möglichkeit, Geld auszugeben,
beraubt, wollte wenigſtens ſeine Krankheit ſokoſtſpielig wie mög=
lich
geſtalten.
Die Operation war ſchwer, denn es ſtellten ſich allerlei Kom=
plikationen
heraus, verlief jedoch glücklich.
Die Geſundung nachher wollte ſich jedoch nicht ſo raſch ein=
ſtellen
, wie die Aerzte erwartet hatten. Beſonders das ſeeliſche
Befinden des Patienten, der meiſtens teilnahmslos dalag und
kein Intereſſe an ſeiner Geneſung zu nehmen ſchien, bereitete
Dr. Lotleß und den Pflegerinnen ernſte Sorge. Sie kamen zu
der Ueberzeugung, daß ſtärkere Anregungsmittel als Arznei not=
wendig
ſeien, um den Kranken aus ſeiner Apathie zu reißen. Als
ſie bemerkten, daß die kurzen Beſuche Peggys eine günſtige Wir=
kung
auf den Patienten ausübten, glaubten ſie in ihr ein ſolches
Anregungsmittel gefunden zu haben, und trafen die entſprechen=
den
Maßnahmen.
So geſchah es, daß Peggy danach täglich viele Stunden an
dem Krankenbett verbrachte. Der erwartete Erfoly ſtellte ſich
tatſächlich ein. Der Zuſtand des Patienten wurde von Tag zu
Tag beſſer.
Kind, ſagte Charlie einmal zu Peggy, während ſie ihm aus
einem Buche vorlas, weißt du, das Leben iſt eigentlich doch ganz
ſchön. Während ich hier ſo lag, kam es mir manchmal recht ver=
quert
und zwecklos vor. Glaubſt du, daß es in der Welt ingend=
wo
für mich einen Platz gibt? Ich meine einen, auf dem ich
etwas Nützliches vollbringen könnte?"
Peggy, obgleich tief berührt von dem bei Charlie ſo unge=
wohnten
Weltſchmerz, ließ ihn nicht weiterſprechen. Sie be=
ruhigte
und ermutigte ihn, ſtrich ihm mit ihren kühlen Händen
über die Stirn, überließ ihn jedoch ſonſt ſeinen Gedanken und
Grübeleien.
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