uigem Erſcheinen vom 1. April
Reſchemart und 22 Pfennie.
jolt 225 Reichsmari, durch die
mart ſrei Haus. Poſibezugspreie
geſd monatlich 2.25 Reichsmarl.
Aufnahme von Anzeigen an
ſird nſcht übernommen.
Nicht=
immern infolge höherer Gewalt
her nſcht zur Kürzung des
ungen und Abbeſtellungen durch
zichteil für uns. Poſiſcheckonto
urt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 111
193. Jahrgang
Dienstag, den 22. April 1930.
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelle 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchsmark
(41 Dollar — 420 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichiung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Auftdte Jam 1. MAl.
muniſtiſche Jugendkag in Leipzig.
Bisher 3 Toke.
Ftur
Leipzig, 21. April.
agung der kommuniſtiſchen Jugend hat bisher
pfer und mehrere Schwerverletzte
ge=
inntag abend kam es im Stadtinnern zu
vobei zwei Polizeibeamte getötet wurden. Sieben
wurden verletzt.
das Polizeipräſidium u. a. mit: „An dem
Reichs=
gten ſich rund 15 000 Perſonen. Die Züge
wur=
iche Plakate, Fahnen und Transparente
unter=
gen Fällen ſind Plakate mit aufreizenden
Auf=
nahmt worden. Während es bei den Umzügen
geordnet zuging, kam es bei der Kundgebung
isplatz zu ſchweren Ausſchreitungen. Im
Grim=
eg hatten Kundgeber verſucht, ein Auto
aufzu=
türzen. Während es den einſchreitenden
Polizei=
dem Auto die Durchfahrt zu ermöglichen,
wur=
den Nachdrängenden angegriffen und mit Latten
en geſchlagen. Die Beamten ſuchten mit ihren
Gummiknüppeln ſich der Angreifer zu erwehren.
ylizeihauptmann Gall ſo durch Schläge
t, daß er tot zuſammenbrach. Der Polizei=
Kappe iſt einige Stunden nach dem Vorfall
ieb= und Stichverletzungen erlegen.
Beamter ſchwebt noch in Todesgefahr.
rden zum Teil erheblich verletzt. In ſchwerſter
ige Schüſſe von den Beamten abgegeben worden.
heſtifter hat einen tödlichen Schuß
er=
ere ſind verletzt worden. Beim Abmarſch iſt es
ſchenfällen nicht mehr gekommen. Der Polizei=
Rückſicht auf dieſe Vorkommniſſe die für Montag
etzten Veranſtaltungen auf öffentlichen Plätzen
ſoten."
wird dieſes Vorkommnis noch ein Nachſpiel im
ghaben, wo insbeſondere die Frage des Syſtems
Polizeibereitſchaft”, das bisher in Leipzig
be=
ſar, geklärt werden ſoll.
ermontag iſt trotz des Verbotes der geplanten
cht ruhig verlaufen. Die Polizeibeamten, die in
Iſtermontag kaum zur Ruhe gekommen waren,
: Teilen der Stadt ein über das andere Mal
Uhr ſind Beamte von kommuniſtiſcher Jugend
ſo daß mehrere Zwangsgeſtellungen nötig waren.
mmenen Jungkommuniſten riß aus und flüchtete
Als ein Beamter ihm dorthin folgte, ging der
gen den Beamten tätlich vor, ſo daß dieſer von
ſebrauch machen mußte. Der Kommuniſt wurde
verletzt.
ie Warnung aus Leipzig.
* Berlin, 21. April. (Priv.=Tel.)
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aus Leipzig haben in Berliner politiſchen Krei=
Mungſtar Eindruck hinterlaſſen. Man iſt allgemein der
ſorfälle in der ſächſiſchen Handelsmetropole den
uren Maifeiern im ganzen Reich darſtellen. In=
Ri A iotwendig, daß die Reichsregierung unverzüglich
ngen auffordere, für die erſten Maitage
ationsverbot zu verhängen, um von
vorn=
ßen zu vermeiden, mit dem ſonſt zweifellos
ge=
ſerder auß, wenn am 1. Mai Kundgebungen unter
ſtattet ſind. Die kommuniſtiſchen Agitatoren ſind
zielbewußt am Werke, um am 1. Mai in allen
eiad! — durch den neuen preußiſchen Innenminiſter
bel itlich das allgemeine Demonſtrationsverbot auf=
Demonſtrationen auf die Beine zu bringen.
ſür ſen Tag auch die Sozialdemokraten und das
Uedingt ihre Anhänger auf die Straße rufen
wol=
intenſiv arbeiten in dieſer Hinſicht die
ſozial=
verkſchaften —, erſcheint es doch mehr als
frag=
ſozialdemokratiſcher Leitung ſtehende preußiſche
vtl. Aufforderungen der Reichsregierung, durch
Sverbot für dieſe Tage die Sicherheit im vor=
7. Rechnung tragen wird.
AI
iihers vom Borſitz des
Erneuerungs=
bundes.
des Bundes zur Erneuerung des Reiches hat
e Sitzung von der Niederlegung des Vorſitzes
Reichsbankpräſidenten ernannten Reichskanzler
uther Kenntnis genommen. Er konnte ſich den
rrn Dr. Luther zur Niederlegung veranlaßt
lließen, richtete jedoch an Herrn Dr. Luther die
den Ehrenvorſitz des Vorſtandes zu
überneh=
hlag des ſtellvertretenden Vorſitzenden,
Frei=
wſty, wurde zum Vorſitzenden des
Vor=
aufende Jahr Graf von Roedern=Ham=
Nahmen für den deukſchen Oſten.
mitgeteilt: Die Vororbeiten für die in der
ing gemäß der Oſtbotſchaft des
Reichspräſiden=
ſtellte Oſtvorlage ſind ſoweit gediehen, daß das
bald nach Oſtern über die notwendigen
clußfaſſen wird. Im Vordergrund
wer=
zur Erleichterung der Kreditbe=
Die Oſtgebiete ſtehen, insbeſondere für die
Um=
riſchatflicher Betriebe. Ferner werden
Maß=
kenſenkung zur Sicherung der Erhaltung
* Betriebe und zur Erleichterung und Ver=
Tkehrsverhältniſſe im Oſten vorgeſehen
Vom Tage.
Aus Friedrichshafen wird gemeldet: Der Zeppelinſtart
zur Blütenfahrt an den Rhein iſt nun endgültig auf den
Dienstag ſieben Uhr vormittags feſtgeſetzt. Das Luftſchiff
wird vorausſichtlich bei gutem Wetter in Bonn auf dem
Flug=
platz Hangalar zur Ausſetzung von Paſſagieren und Poſt eine
kurze Zwiſchenlandung vornehmen. Eine genaue Fahrtlinie läßt
ſich infolge des unbeſtändigen Wetters nicht feſtlegen.
Eine franzöſiſche Offiziersfamilie hatte in den Waldungen der
Um=
gegend von Mainz Pilze geſammelt. Nach dem Genuß der Pilze
ſtellten ſich ſchwere Vergiftungserſcheinungen ein. Ein
Kind iſt bereits geſtorben, zwei Kinder und die Frau des Stabsarztes
liegen ſchwer krank darnieder. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt.
Durch eine am 25. April in Kraft tretende Verordnung wird der
Zollſatz für Weizen und Braugerſte von 12 auf 15 RM.
je Doppelzentner erhöht. Der Zollſatz für Gerſte zur Viehfütterung
bleibt wie bisher 10 RM., wenn die Gerſte unter Zollſicherung
abge=
fertigt wird.
Es kann als feſtſtehend angenommen werden, daß der
tſchecho=
ſlowakiſche Vertreter in der B. J. Z., der bekannte
Finanz=
politiker Dr. Baſch, Vorſtandsmitglied der Tſchechiſchen Nationalbank,
ſein wird. Die Perſönlichkeit Dr. Baſchs läßt darauf ſchließen, daß
Frankreich ſich einen ſeiner Getreuen in die Reparationsbank berief.
110 Opfer der furchtbaren Brandkataſtrophe von
Coſteſti ſind geſtern in 40 Gemeinſchaftsgräbern beigeſetzt
wor=
den. Die Angehörigen jeder Familie wurden in gemeinſchaftliche
Grä=
ber gebettet. Ueber 10 000 Perſonen wohnten in tiefer Erariffenheit
der Feier bei. Bisher wurden 108 Leichen identifiziert. 20 Frauen
aus Coſteſti und zahlreiche Schüler aus den benachbarten
Dör=
fern werden noch vermißt.
Das Abkommen über die Rückgabe Weihaiweis an
China wurde von den britiſchen und den chineſiſchen Vertretern
unterzeichnet.
Am Montag wurde der japaniſche Reichstag eröffnet, der
zü einer dreiwöchigen Tagung zuſammengetreten iſt. Es werden
ſtür=
miſche Ausſprachen über den Londoner Vertrag und die japaniſche
Wirtſchaftslage erwartet, die jedoch ohne politiſche Folgen bleiben
dürf=
ten, da die Regierungspartei Minſoito eine ſtarke Mehrheit im
Parla=
ment beſitzt.
Wie aus Manila (Philippinen) gemeldet wird, wurde die
Inſel Leyte von einem ſchweren Taifun heimgeſucht,
wo=
durch Tauſende von Perſonen obdachlos wurden. Die Zahl der Toten
und Verletzten konnte noch nicht ermittelt werden. Insgeſamt wurden
14 Ortſchaften, darunter die beiden an der Oſtküſte gelegenen
Städte Dulag und Toloſa, vollſtändig zerſtört.
Brandkgkaſtrophe im Zuchkhaus.
253 Gefangene bei lebendigem Leibe verbrannk.
TU. New York, 22. April. (Funkſpruch.)
Im Zuchthaus in Columbus (Ohio) brach am Montag ein
Rieſenbrand aus. Nach den bisherigen amtlichen
Feſtſtel=
lungen ſind 253 Todesopfer zu verzeichnen. Nach amtlich
noch nicht beſtätigten Nachrichten ſollen es ſchon über 300 Tote
ſein. Zu dem Löſchen des Feuers waren ſämtliche Feuerwehren
der Umgebung herangezogen, Polizei und Militär wurden in
ganzen Zügen eingeſetzt. Die Gefangenen wurden mit
Maſchinen=
gewehren in Schach gehalten. Die umliegenden Straßen wurden
abgeſperrt. Andauernd fahren Krankenwagen mit Verletzten und
Laſtkraftwagen mit den verkohlten Leichen ab. Die Hoſpitäler
ſind bereits überfüllt. Gegen 9 Uhr abends (amerik. Zeit)
war das Rieſenfeuer noch nicht gelöſcht. Angeblich
liegt Brandſtiftung unzufriedener Häftlinge vor, die die
Wollweberei in Brand ſetzten. Zwiſchen den Gefangenen und den
Wärtern und Polizeibeamten iſt es bereits wiederholt zu
Zu=
ſammſtößen gekommen.
Gandhis Feldzug gehl weiter.
Bisher neun Todesopfer in Chittagong.
London, 21. April.
Einzelheiten über die Krawalle in Chittagong beſtätigen,
daß der Aufſtand genau vorbereitet war. Die Aufſtändiſchen
waren in Uniformen verkleidet, chloroformierten die Beamten
des Telephonamtes und brannten darauf das Gebäude nieder.
Hierauf wurden alle telegraphiſchen Verbindungen unterbrochen
und die Drähte an drei verſchiedenen Stellen durchſchnitten.
Vom Telegraphenamt begaben ſich die Aufrührer nach dem
Eiſenbahnwachdepot, wo ein als Offizier verkleideter
Aufſtän=
diſcher auf die Wache losging. Die Poſten ſalutierten, und bevor
ſie ihren Irrtum erkannten, wurden ſie von dem Inder
nieder=
geſchoſſen. Die Aufſtändiſchen erſchoſſen hierauf den
wachthaben=
den Sergeanten des Depots und begaben ſich von dort nach dem
Polizeiwachtdepot, das in ähnlicher Weiſe überfallen und
aus=
geplündert wurde. Wie nunmehr feſtſteht, haben bei dem
Ueber=
fall insgeſamt neun Männer, darunter zwei Europäer, ihr Leben
verloren. Die Wendung der Vorgänge in Indien wird in
Eng=
land mit großer Sorge verfolgt. In Lahure hat die Polizei des
Pendſchab=Gebietes ein ganzes Bombenlager entdeckt. Mehrere
verdächtige Perſonen wurden verhaftet.
Gandhi äußerte ſich auf Befragen über die Vorgänge in
Chit=
tagong, daß ſie als eine ernſte Angelegenheit zu betrachten ſeien,
wenn ſie nicht, wie die Unruhen in Kalkutta und Karachi, einen
Einzelakt darſtellten. Wenn die Lage aber auch durchaus ernſt
ſei, ſo werde ihn das von der Fortſetzung eines Feldzuges nicht
abhalten. Solange das britiſche Volk entſchloſſen ſei, dem
in=
diſchen Volke eine unerwünſchte Herrſchaft aufzuzwingen, ſolange
ſei dieſe britiſche Herrſchaft tatſächlich rechtlos.
Die Führer des Kongreſſes von Bengalen haben, für den
Fall der Verhaftung Gandhis bereits den
General=
ſtreik beſchloſſen. Zwei Mitgliedern des
Kongreßaus=
ſchuſſes in Surat und der Präſident des Kongreß=Ausſchuſſes
von Sint wurden zu Gefängnisſtrafen von ein bis zwei Jahren
verurteilt. Auch in mehreren ander n Fällen ſind von den
Ge=
richten ſtrenge Strafen verhängt worden. Gandhis Frau hat mit
50 anderen Frauen aus Jalalpur mit dem Feldzug zur
Be=
kämpfung des Alkoholverbrauches begonnen. Von den bei den
kürzlichen Unruhen in Karachi verletzten Perſonen iſt geſtern ein
Inder im Krankenhaus geſtorben.
Die Tragödie Tuka.
Verrak an dem Führer der fſlowakiſchen Ankonomiſten
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, im April.
Als im Jahre 1929 der Abgeordnete der ſlowakiſchen
Volks=
partei Tuka, einer der führenden Köpfe in der ſlowakiſchen
Autonomiſtenbewegung, von tſchechiſchen Geheimpoliziſten
ver=
haftet und unter Anklage des Hochverrats geſtellt wurde, da
wendete ſich das Intereſſe Europas ihm in einem Ausmaße zu,
daß der Prozeß gegen ihn eine politiſche Senſation erſten Ranges
zu verſprechen ſchien. Da auch die ſlowakiſche Volkspartei durch
ihre Führerſchaft erklärt hatte, daß ſie ſich wie eine Mauer hinter
den Verhafteten ſtellen und ihn unter keinen Umſtänden fallen
laſſen würde, kam denn auch dem Prozeß gegen Tuka eine
außer=
ordentliche politiſche Bedeutung zu, denn mit dieſer Erklärung
ſtellte ſich die ſlowakiſche Volkspartei, die größte und mächtigſte
ſlowakiſche Gruppe, gegen die Prager Regierung, in der ihre
Vertreter bisher geſeſſen hatten. Die damals herrſchenden
inner=
politiſchen Verwicklungen gaben der ſlowakiſchen Volkspartei
ent=
ſcheidende Trümpfe in die Hand, und in der Tat flog die bisherige
Regierungskoalition auf, als die Slowaken mit Rückſicht auf den
gegen Tuka geführten Prozeß aus ihr austraten. Tuka wurde
verurteilt, von den Slowaken aber bei den durch den Rücktritt
der Regierung notwendig gewordenen Neuwahlen neuerlich als
Kandidat für das Abgeordnetenhaus aufgeſtellt. Mit dieſer
Kandidatur ſollte das Urteil gewiſſermaßen durch einen
Volks=
entſcheid korrigiert und damit der Regierung dargetan
wer=
den, daß neben den Führern der ſlowakiſchen Volkspartei auch der
weitaus größte Teil des ſlowakiſchen Volkes hinter dem
Ver=
urteilten ſtünde.
Wer die Auslaſſungen der volksparteilichen ſlowakiſchen
Preſſe zu jener Zeit geleſen hat, der mußte glauben, daß alle
Vorbedingungen für den Erfolg der Tukaſchen Kandidatur
ge=
geben waren, daß ſeine Kerkerhaft nur noch nach Wochen zählen
könnte.
Es iſt aber, wie man weiß, anders gekommen, es hat ſich
er=
wieſen, daß der Anhang Tukas geringer war, als man in den
Kreiſen der ſlowakiſchen Volkspartei angenommen zu haben
ſcheint. Im erſten Wahlgang ohne Mandat geblieben, verzichtete
Tuka auf ſeine Kandidatur bei der Stimmenzählung, und über
den zweiten Akt der Tragödie eines Mannes von großem
poli=
tiſchen Format rauſchte der Vorhang nieder.
Der dritte Akt des Dramas iſt dieſer Tage zu Ende
gegan=
gen: Tuka, um den es ſeither ſtill geworden, der ſeinem Schickſal
überlaſſen worden iſt, weiß heute, daß auch der von ihm, bezw.
von ſeinen Freunden eingebrachte Rekurs gegen das Urteil vom
Preßburger Berufungsgericht abgelehnt worden iſt, daß auch
dieſe (Preßburger) Inſtanz ihn der gleichen Delikte ſchuldgg
ge=
ſprochen hat wie das Erſtgericht. Das Strafausmaß gegen ihn
und ſeine Mitangeklagten bleibt unberührt, und nur die
Begrün=
dung des Urteilsſpruches iſt der früheren gegenüber etwas
aus=
führlicher gehalten worden. Wer indeſſen geglaubt hatte, daß
dieſe Berufungsverhandlung vor dem Preßburger Obergericht
jene Aufmerkſamkeit und Spannung in der Oeffentlichkeit
her=
vorgerufen hätte, die mit Rückſicht auf die Perſönlichkeit Tukas
eigentlich zu erwarten geweſen wäre, der ſieht ſich heute weſentlich
enttäuſcht. Denn faſt unbemerkt und von der Preſſe nur in den
gröbſten Umriſſen wiedergegeben, haben ſich die Beratungen bei
der Preßburger Gerichtsbehörde abgeſpielt, und beſonders
auf=
fällig iſt die Zurückhaltung, deren ſich die Tufa früher ſo energiſch
verteidigende Preſſe der ſlowakiſchen Volkspartei befleißigt. Noch
wird ſich die letzte Inſtanz, der oberſte Gerichtshof in Brünn, mit
dem Urteil beſchäftigen müſſen, aber es iſt ſo gut wie ſicher, daß
auch dieſe Stelle zu den gleichen Schlüſſen wie das Preßburger
Gericht kommen wird. Und damit nähert ſich die Tragödie eines
Volkshelden, eines Mannes, zu dem einſt Hunderttauſende
auf=
geblickt haben, auf deren Treue er gebaut hat und für die er,
um ihren nationalen Wünſchen Erfüllung zu bringen, das Odium
des Hochverrats auf ſich genommen hat, ihrem Ende. Der
Vor=
hang will ſich ſenken über den dritten Akt dieſes Dramas von
dem Manne und Führer Tuka, in deſſen Zelle nicht der empörte
Schrei des Volkes dringt, des gleichen Volkes, deſſen Freiheit
ihm ſo viel gegolten hatte, daß er ſie mit der eigenen bezahlt
hat.
Für die ſlowakiſche Volkspartei, die ſeit der Verhaftung
Tukas eine politiſche Linie verfolgt, die ſich in der Praxis kraß
von der Theorie unterſcheidet, iſt der „Fall Tuka” alles andere
denn ein Ruhmesblatt. Ihr oberſter Führer, der bekannte
Noſenberger Pfarrer Hlinka, auch „Hlinka, der Sturmvogel”
ge=
nannt, früher ein leidenſchaftlicher Kämpfer um die ſlowakiſche
Autonomie, ein Mann, der gerade in den Tagen des Tuka=
Pro=
zeſſes ſich in den ſchärfſten Drohungen gegen Prag und ſeinen
Zentralismus ergangen hat, iſt inzwiſchen ſo ſtill geworden, daß
es nicht wundernimmt, wenn auch das Volk ſich mit Tatſachen
abfindet, die ihm als unverrückbar feſtſtehend erſcheinen. Und
daraus ergibt ſich eine ebenſo, empfindliche wie bedauerliche
Schlappe für die Autonomiebeſtrebungen in der Tſchechoflowakei,
die nicht bloß ſlowakiſche Intereſſen berühren, ſondern auch
andere Völker des tſchechiſchen Staates erheblich angehen
Seite 2
Darmſtadt, den 22. April.
Hiſtoriſcher Berein für Heſſen.
— Der Hiſtoriſche Verein beging ſeine diesjährige
Hauptver=
ſammlung am 7. April im Feſtſaale des Realgymnaſiums, den die
Direktion nun ſchon ſeit Jahren in dankenswerter Weiſe zur Verfügung
ſtellt. Im Mittelpunkt ſtand diesmal der Vortrag von Herrn Nikolaus
Schwarzkopf, Verfaſſer des jüngſt erſchienenen Grünewaldromans „Der
Barbar”, über das Thema: „Math. Grünewald im Lichte
der neueſten Forſchung‟. Die in recht ſtattlicher Zahl
an=
weſenden Zuhörer lauſchten den Ausführungen des Vortragenden, die
auf eingehenden literariſchen Studien und eingehenden Forſchungen
beruhten, mit Intereſſe, und dankten mit herzlichem Beifall.
Das „Grünewaldproblem”, d. h. die Frage nach ſeiner Herkunft,
Jugend und künſtleriſchen Abſtammung, iſt heute heiß umſtritten;
hiſtoriſche und kunſtgeſchichtliche Unterſuchungen haben das Dunkel, das
Grünewald ſeit Jahrhunderten umgibt, bis auf den heutigen Tag nur
unvollkommen zu zerſtreuen vermocht. Auffallend, daß dies in einem
geſchichtlich gut durchforſchten Abſchnitt unſerer deutſchen Geſchichte,
wie ihn die erſten Jahrzehnte des Reformationsjahrhunderts immerhin
darſtellen, eintreten konnte; erklärlich auch wieder durch Perſönlichkeit
und Leben des Meiſters, welcher, unſtät und von vulkaniſcher Natur,
ein problembelaſteter Menſch, wie Schwarzkopf ſagt, in Mittel= und
Süd=
deutſchland bald hier, bald dort auftaucht, erkennbar faſt nur an ſeinen
Werken. Bezeichnend iſt es, daß erſt die Arbeiten Zülchs ſeinen wahren
Namen: Mathis Gothart genannt Nithart, zutage förderten, daß in der
Literatur jener Jahrzehnte nur Melanchthon den Tod des Malers
Mathis erwähnt, und ſchon 1675 Joachim Sandrart in ſeiner „Teutſchen
Academie der edlen Bau= Bild= und Malereykünſte” ihm den
erdichte=
ten Namen Grünewald beilegen und eine Miſchung von wahren und
falſchen Nachrichten über ihn bringen konnte, obgleich ihm eine Baſler
Chronik und mündliche Ueberlieferungen zur Verfügung ſtanden. Die
Zuhörer werden dem Vortragenden für die Verleſung der ihnen meiſt
wohl unbekannten Angaben Sandrarts beſonderen Dank wiſſen; ſie ſind
der Ausgangspunkt der modernen geſchichtlichen Nachprüfung und
Kritik geworden. Hieran anſchließend gab der Vortragende eine
Ueber=
ſicht über die dem Meiſter mit Sicherheit zuzuſchreibenden Werke und
über die neuerdings beſonders durch Zülchs Forſchungen bekannt
ge=
wordenen archivaliſchen Zeugniſſe, aus denen ein Eintrag in den
Main=
zer Domkapitelsprotokollen von 1516, der den wahren Namen feſtſtellt,
und das Inventar ſeines Nachlaſſes von 1528 genannt ſeien. Im
be=
ſonderen befaßt ſich der Vortragende mit den Hypotheſen von H. H.
Naumann, der ein angeblich mit 1475 datiertes Bildnis eines jungen
deutſchen Künſtlers als ein Selbſtbildnis Grünewalds anſprechen und
ihn ſelbſt für einen Schüler Schongauers halten möchte. Die Lücke von
1475 bis 1503, in welches Jahr das erſte ſichere Werk Grünewalds, der
Lindenbarter Altar, zu ſetzen iſt, füllt Naumann durch die unbewieſene
Zuweiſung berſchiedener umſtrittener Werke aus, zu denen er auch die
Bilder des Meiſters der Dominikuslegende im hieſigen Landesmuſeum
zählt; eine Hypotheſe, die nach Schwarzkopfs Urteil nicht zu recht
be=
ſteht. An einer Anzahl Lichtbilder erläuterte der Vortragende
Nau=
manns Forſchungsmethode, die auf gewiſſen verſpektiviſchen
Grund=
ſätzen, die Grünewald bei Schongauer erlernt haben ſoll, aufgebaut iſt,
die aber der Wirklichkeit und der Eigenart Grünewalds wohl nicht
ge=
recht wird. — Das Ergebnis der im Gange befindlichen Arbeiten Zülchs
wird man nun mit Spannung erwarten.
An den Vortrag ſchloß ſich die Hauptverſammlung an. Der
Vor=
ſitzende, Archivdirektor i. R. Profeſſor Dr. Dieterich, erſtattete den
Jahresbericht über die Entwicklung des Vereins, über die ſtattgehabten
Mitteilungen über die Vereinspublikationen des Berichtsjahres, aus Mehrausgaben gehören, wie der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten uſw.
zieherzahl der wiſſenſchaftlichen Zeitſchrift des Vereins des „Archivs
ßend wurden über den Stand der in gutem Fortſchreiten ſtehenden ſam zu helfen, ſo haben die Verſorgungsbehörden die Möglichkeit,
aus=
großen Arbeiten des Vereins, nämlich Knetſchs Genealogie des Hauſes
Landesgeſchichte, Aufſchluß erteilt und beſonders auf die zum 600.
Jubi=
läum der Stadt Darmſtadt geplante Veröffentlichung von 10 Bildern
aus D. von der Künſtlerhand Vala Lambergers mit der Bitte um
Unterſtützung ſeitens der Mitglieder (vgl. das Aprilheft von „Volk und
Scholle”) hingewieſen. Erwähnt ſei ferner noch die Ernennung zweier
Bonin.
G.
— 10. Akademie=Konzert. Der für den 13. Februar d. Js. in
Aus=
ſicht genommene Sonatenabend von Profeſſor Adolf Buſch und
Nudolf Serkin, der wegen Erkrankung des Herrn Prof. Buſch
verlegt werden mußte, findet nunmehr als letztes dieswinterliches
Aka=
demiekonzert am Dienstag, den 6. Mai, 20 Uhr, im Großen Saal des
Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Für dieſen Abend macht ſich ſchon heute
ein großes Intereſſe geltend, das noch durch die Programmgeſtaltung
erhöht wird. Die beiden Künſtler werden die Sonate Pis=Moll Op. 84
von Reger, Mozarts Es=Dur=Sonate (Köchel=Verzeichnis 481) und auf
vielſeitigen Wunſch hin Beethovens Kreutzer=Sonate zum Vortrag
brin=
gen. Karten im Sekretariat der Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße 36 (Fernſprecher 3500).
* Ein Autounglück, ereignete ſich geſtern abend zwiſchen Eberſtadt
und Bickenbach. Der Perſonenwagen des Kaufmanns Wilhelm
Mö=
ſinger aus Mannheim, in dem ſich auch deſſen Ehefrau und Tochter
befanden, fuhr, anſcheinend infolge Verſagens der Steuerung, über die
Böſchung und überſchlug ſich. Die Inſaſſen wurden in das
Kranken=
haus Darmſtadt transportiert.
Dienstag, den 22. April 1930
„Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt.”
Revue im Orpheum.
Eine bunte Bühnenſchau in 21 Bildern, heißt die Revue, die
der Direktion Fink an den Oſterfeſttagen einige ausverkaufte
Häu=
ſer und damit den Zeſuchern ein paar köſtliche
Unterhaltungs=
ſtunden brachte. Eine Revue iſt das, die nicht mit Maſſenaufgebot
und mit Maſſenwirkung in der Aufmachung prunkt, in der aber
alles — ohne Ausnahmne — Qualität iſt. Von den
Revue=
girls an — es ſind nur ein Dutzend, aber alle nett, appetitlich
und ſympathiſch, und faſt alle ſind Spitzentänzerinnen bis zu dem
techniſch fabelhaften artiſtiſchen Tänzerpaar, deſſen Namen das
Programm nicht verzeichnet, und damit auch alles
Dazwiſchen=
liegende an Humor, Geſang und Szenenaufführung, alles wird
gut gegeben. Es iſt nicht nur ein Ranken um ein paar Spitzen=
Hermann Burckhard, der die künſtleriſche Leitung hat, und
Willy Heinz ſind auch die Leiter und Träger der loſen
Hand=
lung (ſoweit von ſolcher in einer Revue geſprochen werden kann),
die die Bilder zuſammenhält und mit verbindendem Text, der
ge=
ſprochen oder geſungen wird, verſtändlich macht. Dieſer als Vater
der entzückenden Tochter, die durchaus einen Kinoſchauſpieler (von
Fred Fredy flott dargeſtellt) heuern will, und jener als falſcher
Detektiv, der das Liebespaar durch alle Bilder betzt und ſchließlich
das Gegenteil erreicht von dem, was der Vater will. Beide aber
dazu als Sketch=Sprecher, Sänger, Tänzer und Schauſpieler die
Bilder wirkſam belebend. Und Witze erzählend! Sogar neue!
Zum Beiſpiel: Was gibt das zuſammen?: 4 Schupo, 5
Raſier=
klingen, 3 Kommuniſten 1 Zahnarzt und 1 Vegetarianer? — Man
wird ſtaunen über die Löſung! —
Das humoriſtiſch=komiſche Element verkörpert ganz köſtlich die
bildhübſche junge Komikerin und vielſeitige Humoriſtin Irmgard
Schallermann, eine ganz ſcharmante Künſtlerin, die ſo
ſym=
pathiſch zu wirken verſteht, weil ſie ſich von jeglicher Uebertreibung
fern hält. Und der Dolly Falbe, etwas herber zwar, aber gleich
vielſeitig und luſtig, trefflich zur Seite ſteht. Unterſtützt noch von
der dritten im Bunde, Lilly Graetz, die beſonders nach der
tanzkünſtleriſchen Seite das Dreiblatt beſtens ergänzt. Gertrud
Baatz, Helga Raabe, Gerda Iden wirken dann noch ſoliſtiſch
in Geſang und Tanz, aber wie geſagt, ſämtliche Revuegirls ſind
Soliſtinnen, die auch in mehreren Tanzbildern ſolo wirken. —
Auch die Ausſtattung iſt gut. Was aber dieſer Revue den
Erfolg garantiert, iſt die flotte Folge der einzelnen durchweg
ſchönen und wirkſamſt geſpielten Bilder, die viel Originelles
brin=
gen, deren Schlagerfülle vom Orcheſter unter Harry Waldaus
temperamentvoller Leitung ganz ausgezeichnet geſpielt und be=
.
gleitet wird.
— Johannes Biſchoff veranſtaltet Freitag, den 2. Mai, im Kleinen
Haus einen eigenen Konzertabend, bei dem er unter anderem
die Magelone=Lieder von Brahms, ſowie Liederkompoſitionen des
Darmſtädter Komponiſten Peterſen ſingen wird.
— Wäſche= und Kleiderverſchleiß Schwerbeſchädigter. Nach § 23
Abſ. 4 RGr. vom 4. Dezember 1924 ſoll die öffentliche Fürſorge Mehr=
Sommerausflüge und Wintervorträge und anderes mehr. Dem Vor= ausgaben, die einem Schwerbeſchädigten infolge ſeiner Beſchädigung
er=
trag der Vereinsrechnung nebſt Entlaſtung des Rechners folgten u. a. wachſen, bei der Hilfegewährung angemeſſen berückſichtigen. Zu dieſen
denen das Werk von G. Schumacher: „Aus Odenwald und Franken= mitteilt, insbeſondere auch Aufwendungen für den durch das
Dienſt=
land”, beſonders genannt ſei. Mit Recht wurde über die niedrige Be= beſchädigungsleiden verurſachten verſtärkten Wäſche= und
Kleiderver=
ſchleiß. Sollten die Fürſorgeſtellen im Einzelfalle, z. B. wegen
Häu=
für Heſſiſche Geſchichte und Altertumskunde‟, Klage geführt. Anſchlie= fung oder außerordentlicher Höhe der Koſten, nicht imſtande ſein,
wirk=
nahmsweiſe im Unterſtützungswege ergänzend einzutreten. Gemäß
Brabant und der Neubearbeitung von Seribas Regeſten zur Heſſiſchen Erlaß des RAM. vom 23. Januar 1930 iſt den Fürſorgebehörden
an=
heimgegeben, ſich nötigenfalls mit den Verſorgungsbehörden in
Ver=
bindung zu ſetzen.
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 19. April. 1. Gemüſe:
Kohlrabi (Stück) 30 Pfg., Erdkohlraben (Pfund) 8—10, Gelbe Rüben
langjähriger, wiſſenſchaftlich bewährter Mitglieder des Vereins zu deſſen 8—10, Rote Rüben 10—12, Schwarzwurzeln 35—40, Spinat 12—15. Rot=
Ehrenmitgliedern: der Herren Geh. Rat Dr. Back und Profeſſor Dr. kraut 20—25, Weißkraut 15—20, Wirſing 35, Grünkohl 15—20,
Roſen=
kohl 35—50, Zwiebeln 8—12, Knoblauch 80, Tomaten 80—90,
Feld=
ſalat, Lattich 80—100, Endivienſalat (Stück) 10—25, Kopfſalat 20—25,
Salatgurken 70—80, Blumenkohl 60—80, Meerrettich 40—70 Pfg.
2. Kartoffeln: Spätkartoffel (Pfund) 5—6 Pfg. 3. Obſt:
Tafel=
äpfel (Pfund) 20—35 Pfg., Wirtſchaftsäpfel 12—15, Apfelſinen (Stück)
10—15, Zitronen 8—10, Bananen (Pfund) 50—60 Pfg. 4. Eßwaren:
Süßrahmbutter (Pfund) 180—200 Pfg. Landbutter 170—180, Weichkäſe
30—40, Handkäſe (Stück) 5—10, friſche Eier 10—13 Pfg. 5. Wild und
Geflügel: Hühner (Pfund) 120—140 Pfg., Tauben (Stück) 80—90,
Ziegenlämmer, (Pfund) 70—80 Pfg. 6. Fleiſch= und
Wurſt=
waren: Rindfleiſch, friſch (Pfund) 90—100 Pfg., Kalbfleiſch 120,
Ham=
melfleiſch 100, Schweinefleiſch 130—150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80—160,
Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 120 Pfg.
IIDr.5070
führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und
AbtleDu bist im Bilde
Großes Haus. — Sonntag, den 20. April.
Tannhäuſer.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
Das Oſterfeſt brachte uns die Neuaufführung des „
Tann=
häuſer”, der ſeit 1926 geruht hatte. Man gab das Werk in der
mehrfach geänderten endlichen Dresdener, nicht in der
ſo=
genannten Pariſer Faſſung. Es gibt gute Gründe dafür und
dagegen. Vom muſikdramatiſchen Standpunkt geſehen, der Wagner
neben lokalen Pariſer Forderungen (Ballett) letzten Endes zur
Umarbeitung veranlaßte, die auch in Bayreuth geſpielt wird, liegt
der Hauptgewinn im Ausbau der Venusrolle des erſten Bildes,
wodurch dieſe erſt zum gleichwertigen Widerpart Eliſabeths ſich
ausgeſtaltet. Die gekürzte Form des Sängerſtreites iſt daneben
nicht entſcheidend. Dieſer Gewinn wird aber erkauft durch eine
nachträglich komponierte Muſik, die, aus der Triſtanzeit ſtammend,
in die urſprüngliche Partitur ein Stilelement hineinträgt, das die
muſikaliſche Einheit des Werkes zu zerreißen droht. Die erſte
Faſſung wirkt befriedigender und hat dies auch heute bewieſen. —
Die Inſzenierung fügte den Wagner=Erneuerungen der letzten
Jahre eine weitere gut gelungene hinzu. Mit von Stufe zu Stufe
verſtärktem Einfühlungsvermögen ſind hier zuerſt die
Meiſter=
ſinger durchaus zweckmäßig, alsdann „Lohengrin” im ganzen
glück=
lich, der „Fliegende Holländer” mit überzeugender Bildkraft von
Renato Mordo und Schenck von Trapp neu inſzeniert
worden, im Sinne des Werks, im Geiſt der Gegenwart. Der
„Tannhäuſer” ſtellte die ſchwerere Aufgabe. Denn er iſt noch ſtark
mit den Gewohnheiten und Forderungen der alten Oper auch mit
ſentimentalen und frömmelnden Einſchlägen behaftet und ſcheint
ſomit an die Naturaliſtik des Kuliſſenſtils mehr gebunden zu ſein
als jene.
Es iſt geglückt, ihn ganz davon zu befreien. Mit denkbar
ein=
fachſten Mitteln der Beleuchtungskunſt unſeres genialen Meiſters
Weil wird der Venusberg im wahrſten Sinne vorgezaubert, um
lediglich durch Hinwegziehen weniger Hüllen die Waldlandſchaft
des zweiten Bildes freizugeben, die trotz Verzichts auf das
Wart=
burgbild der Romantik nicht entbehrt und durch „lange Wege‟
vielſeitig brauchbare Spiel=Räume gibt. Die Einrichtung des
2. Aktes lehnt ſich an die hiſtoriſche Stätte in warmer, feſtlicher,
obwohl etwas enger Architektur und teilt durch Emporen und
Ga=
lerien den Raum vertikal in günſtige Gruppen, wobei alle
Be=
teiligten nach vorne ins Publikum ſingen können, der Chor
zu=
ſammengefaßt wird, die Höhepunkte des Dramas in neu geprägter
Schärfe hervortreten. Das dritte Aktbild iſt das erſte in anderer
Färbung und Beleuchtung von eigentümlich myſtiſcher Stimmung.
Der zielbewußten Regie iſt es gelungen, mit altem
Opernſchlen=
drian endlich aufzuräumen. Nicht mehr erſcheint die peinliche
Chaiſelongue in der erſten Szene, nicht mehr muß der Einzug der
Gäſte im zweiten Akt dem Fluch der Lächerlichkeit verfallen, nicht
mehr erſcheint am Schluß eine kümmerliche Ballettgruppe als
Venusberg. Nur der 2. Akt iſt neu, alles andere aus vorhandenem
Beſtand verwendet. Die Koſtüme ſind mit hervorragendem
Ge=
ſchmack in die Umgebungen eingepaßt. Sie machen ſelbſtverſtändlich
nicht den abwegigen Anſpruch darauf, ſtilecht oder hiſtoriſch zu
ſein, ſondern lediglich künſtleriſch. Auch ſie ſind nur für die
Haupt=
perſonen neu angefertigt. Wieder einmal eine vorbildlich=ſparſame,
phantaſiewolle Zweckarbeit als Ergebnis künſtleriſchen
Zuſammen=
wirkens Mordo —v. Schenck, die übrigens hiermit innerhalb
zweier Monate ihre fünfte wohlgelungene Arbeit ablieferten.
Es wäre nun aber eine Ueberſchätzung — und das iſt eine
grundſätzliche Frage —, wollte man der Inſzenierung, wie dies
häufig geſchieht, den ausſchlaggebenden Wert für den Erfolg
zu=
ſprechen. Den Erfolg einer Oper machen immer die ſingenden
Kräfte, das Orcheſter, die muſikaliſche Leitung. Sind ſie ſchlecht,
rettet die beſte Inſzenierung die Oper nicht; ſind ſie gut, wird
durch ſie auch eine ſchlechte Inſzenierung gerettet.
Wohl uns, daß ſie bei uns gut waren, ja z. T. vortrefflich.
An erſter Stelle muß des muſikaliſchen Leiters mit höchſter
Be=
wunderung gedacht werden. Man wird weit gehen müſſen, bis
man einen jungen Dirigenten wie Dr. Böhm findet, dem trotz
ſeinem oft bewieſenen Einſatz für die Muſik der Gegenwart
Wag=
ner in ſo männlicher Unmittelbarkeit aus dem Herzen ſtrömt, eine
Begabung und Einſtellung, in der bekanntlich gerade unſere heute
in höchſten Stellen befindlichen Dirigenten verſagen. Der
Orcheſter=
klang, die Erweiterung und Gewalt der Orcheſterſprache iſt ein
Hauptmerkmal des „Tannhäuſer”; ſie waren ſeinerzeit neben
der Ausgeſtaltung der dramatiſchen Deklamation der Singſtimmen
und der Kunſt der Uebergänge unbedingtes muſikaliſches Neuland.
Böhm, mit hinreißendem Temperament und umſichtigem
Ver=
ſtand über der Partitur ſtehend, und unſer von ihm begeiſtertes
herrliches Orcheſter vermittelten den großen Eindruck dieſer
heute noch wie damals unverminderten Wirkung. Auch die
wich=
tigen Chöre, von Emil Kaſelitz einſtudiert, verdienen
be=
ſondere Anerkennung. Mit der Tanzgruppe dagegen bin ich
nicht einverſtanden. Das Bacchanal hinterließ mit Ausnahme
weniger konventioneller Gruppen den Eindruck ungeordneter
Will=
kür. Die Thematik ſeiner Muſik hatte keine tänzeriſche
Aus=
deutung gefunden. Im Opernballett verſagt die Erfindung und
das Intereſſe Cläre Eckſteins. Die Hauptperſonen hatten
glänzende Vertreter gefunden. Hans Grahl iſt ein überragend
— Hefſiſches Landestheater. „Dreimal Offe
folgreiche Operettenabend des Kleinen Hauſes wird n
brechung infolge der Karwoche heute Dienstag wieder
gelangen.
Erſtaufführung „Die Kaſſette‟.
Komödie in fünf Akten „Die Kaſſette” wird mor f
Kleinen Haus in der Inſzenierung von Günter Hae
Reinking zum erſten Male zur Aufführung gebracht.
rollen: Minetti, Gothe, Mosbacher, Gallinger, Knot.
Erſtaufführung „Rivalen‟. Das in 9
am Main und anderen deutſchen Städten bereits mi.
geſpielte Schauſpiel „Rivalen” von Anderſon un
in freier Bearbeitung von Carl Zuckmaher Donnerste
im Großen Haus zum erſten Male in Szene gehen
Arthur Maria Rabenalt (Bühnenbild: Walter Auer
„Der Roſenkavalier” von Richard Strauß
den 25. April, unter muſikaliſcher Leitung von Dr.
Großen Haus zur Aufführung.
Die erſte Wiederholung des „Tannhäuſer”
den 27. April, im Großen Haus ſtatt.
Tageskalender für Dienstag, den 22. Ap=
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 1
Weißen Rößl”. — Kleines Haus, 19.30 Uhr,
Offenbach” — Orpheum, 20.15 Uhr: „Wenn
Herz verſchenkſt” — Konzerte: Schloßkeller,
rant, Spaniſche Bodega. — Kinovorſtellu
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
guter, in Erſcheinung und Geſtaltung packenl
Welche Charakteriſierungskunſt in der Sprache, vo
verloren geht! Welche bis zuletzt ungeſchwächte
dieſer unerhört ſchwer ſingbaren Rolle, die d
dauernd auf der Bühne hält! Seltenſter Genuß,
ſchön geſungen zu hören, nicht nur deklamiert oder
Grahl ſingt ſie m. W. zum erſtenmal; er wird
ſteigern wiſſen, wenn er die Gegenſätze — ſin
ſeeliſche Zerknirſchung — noch temperamentvoller
Eine Eliſabeth von keuſcheſter Erſcheinung
Beteiligung ſtand in Anna v. Stoſch bildhaf
deren ſtimmliches Vermögen trotz des kleineren F
Wärme und Tragkraft, vor allem wie immer dur
kunſtvoller Verwendung hohen Anforderungen en
hochliegende klippenreiche Venuspartie brachte
das großzügige dramatiſche Format und den G
terials. Ihre Charakteriſtik würde gewinnen, wol
bewußten und den dämoniſchen Weſenszug di
Liebesgöttin verſtärken und auf die Ausſprache
legen. Der Landgraf, vielleicht im ganzen zu alt
in Theo Herrmann einen würdigen, ſtimm.
ſteller. Den Wolfram gab Carl Stralendo
und Geſang, von romantiſcher Schwärmerei erſ.
weilen ſchon etwas weich. Die große Sicherhei
Art ſeiner Leiſtung, erfreute in hohem Grade. 2
maier und Ernſt Overlack waren als 9
Vogelweide und Biterolf gut am Platz. Hans
Rudi Wünzer ergänzten das Sänger=Enſembl
äußerlich nicht ſehr günſtig. Den Hirten ſang R
klang= und geſchmackvoll. Maria Kienzl, Gr
Chriſtel Toubarts, Ines Loewen v
Pagen.
Die ſchwungvolle Aufführung hatte ſtarken
der erſte Tonfilm, den wir in Darmſtadt
hören bekommen, hat dem U. T. zu mehrmals
au=
ſern verholfen. Kaum ein Beſucher dürfte die 2
friedigt verlaſſen haben. Die Verbeſſerung de
anlage, die in der erſten (Sonder=)Vorſtellung no‟
frei war, hat, wie wir uns überzeugen konnten,
So wie Sprache und Geräuſche jetzt herauskomme
dringliche Wirkſamkeit des Films doch ganz erh
Reſtloſes Verſtehen des geſprochenen Wortes gel
die gewaltige Schlußſzene mit dem Vaterunſer
zweifelten Todgeweihten zu tiefſter Eindringlicht”
immer 111
Dienstag, den 22. Aprik 1930
Seite 3
Was kann uns das Gas bieten?
Von Dr. Ing. Segelken.
ION
be
mau
1
körn
an
ür=
II. (Schluß).
hrend uns bisher die für den Vergleich der
Brennſtoff=
von Kohle= und Gasöfen maßgebenden Verſchiedenheiten
tigt haben, wollen wir uns jetzt einmal die
Bedienungskoſten
Syſteme betrachten!
bei braucht es ſich bei Bedienungskoſten nicht immer um
ſeldausgaben zu handeln. Dieſe treten natürlich nur dort
Erſcheinung, wo eine bezahlte Kraft im Haushalt tätig iſt.
heute in Deutſchland infolge der allgemeinen Verarmung
tlich ſeltener der Fall als vor dem Kriege.
er gerade auch da, wo die Hausfrau ihre Arbeit allein
ſollte man ſich hüten, die durch häusliche Mehrbelaſtung
nden Nachteile außer Anſatz zu laſſen. 36 Milliarden
ehen jährlich durch die Hand der deutſchen
frau! Je mehr ihre Kraft geſchont wird, um ſo mehr
e auf ſparſame Verwendung dieſer Mittel bedacht ſein
im Kohlenofen iſt ſchon das Anheizen eine recht
um=
ze Sache gegenüber dem einfachen Handgriff, der einen
in Betrieb ſetzt.
nn die Wartung! Auf der einen Seite dauernde ſorg=
Ueberwachung, um Verſchwendung zu vermeiden, auf der
Seite automatiſche Regulierung bei ſparſamſtem
Ver=
läſtigſten: die Staub=, Rauch= und Ruß=Plage
ten)), das Fortſchaffen der Aſche, vor allem das
Koh=
leppen.
s Kohlenſchleppen vom Keller in höhere Stockwerke
be=
ür viele Frauen geradezu eine ſchwere Geſundheitsſchädi=
Es iſt vielleicht die ungeſündeſte der vielen Anſtrengungen,
Haushalt für die Hausfrau mit ſich bringt:
Schleimbeutel=
ungen an den Knien, Senkfuß, Spreizfuß, Unterleibsleiden
gleichen können die verderblichen Folgen dauernder
unge=
örperlicher Anſtrengungen im Haushalt ſein. (Dr.
Schult=
eimtechnik”.)
s für die Wohnräume gilt, trifft natürlich auch für die
u; der Kohlenherd hat zudem den Nachteil, in den
Mit=
den zu einer ungeſunden Ueberheizung der
1 führen.
allen Fällen bedeutet der Gasofen eine weſentliche
Er=
erung der Bedienung, ein Vorteil, deſſen finan=
Auswirkung nur bei ſehr kurzſichtiger Einſtellung
n werden kann.
gt man ſich nun weiter, weshalb bei ſolchen Vorzügen die
ung noch keine allgemeinere Verbreitung gefunden hat, ſo
inneben der Preisfrage, , auf die wir noch
aus=
zu ſprechen kommen, hier und da auf gewiſſe
Gefühlsmomente
Man denkt daran, daß die Gasheizkörper älteren Syſtems
r Beziehung zu wünſchen übrig ließen. Die Oberfläche
iſt zu heiß, der Staub verſchwelte, wodurch ein unange=
Geruch entſtand (vielfach als Gasgeruch bezeichnet, obwohl
be bekannte Erſcheinung iſt, die man bei überheizten
izungen hat), die Abgaſe wurden gar nicht oder
mangel=
jeführt, wodurch vor allem empfindliche Blumen und
oflanzen litten, und ſchließlich fehlte vielfach die
gemüt=
d künſtleriſch befriedigende Form, die wir an unſeren
endern ſchätzen.
viſchen hat aber die Technik gelernt. — Eine Beſeitigung
aſe iſt bei jedem Heizgasofen zur Selbſtverſtändlichkeit
, die Oberflächentemperaturen wurden erniedrigt und
ßere der Oefen nähert ſich mehr und mehr dem, was man
n Heim gerne ſieht.
Auch der Architekt ſelbſt gewinnt daher mehr und mehr
Intereſſe für dieſe modernſte Art der Heizung, was z. B. in einem
überſichtlichen kleinen Büchlein, dem „Gasweiſer”) für
Ar=
chitekten, zum Ausdrucke kommt. Dies Büchlein — ein
Kabinett=
ſtück an Klarheit und Ueberſichtlichkeit — ſei jedem Baufachmann
wärmſtens empfohlen!
Verbeſſerte Brennſtoffausnutzung,
Sauber=
keit, Erſparnis an Bedienungskoſten, Schonung
der Hausfrau und gefälliges Aeußere, das ſind
alſo die Haupt=Faktoren, die bei der Gaspreisberechnung
zu=
gunſten der Raumheizung in die Wagſchale zu werfen ſind. Wie
ſchwer ſie wiegen, iſt natürlich von Fall zu Fall verſchieden.
Dar=
aus ergibt ſich, daß der wirtſchaftlich zuläſſige Gaspreis nicht an
einer beſtimmten Grenze, ſondern in einer gewiſſen
Ueber=
gangszone liegt:
je ungleichmäßiger die Wärmeanſprüche,
je häufiger angeheizt werden muß,
je höher die Bedienungskoſten,
um ſo ungünſtiger der Betrieb mit Kohlenöfen, um ſo höher kann
der Gaspreis für Heizzwecke ſein.
So können Kirchen, Säle, Verſammlungsräume
und dergleichen, die nur vorübergehend benutzt werden, Büros
und Ladengeſchäfte, bei denen außer der gegenüber
Wohnräumen kürzeren Benutzungsdauer auch die
Bedienungs=
koſten eine erhebliche Rolle ſpielen, Küchen, in denen der
Gas=
ofen nur den zuſätzlichen Wärmebedarf während der Kochzeit zu
decken braucht (insbeſondere gerade auch die Küchen der
einfachſten, kleineren Wohnungen), ſchon bei relativ
hohen Easpreiſen wirtſchaftlich auf Gas eingeſtellt werden,
wäh=
rend dauernd benutzte Wohnräume nur einen etwas niedrigeren
Gaspreis vertragen.
Ganz allgemein kann man ſagen:
Je niedriger der Gaspreis, um ſo größer die Zahl derjenigen
Fälle, die mit wirtſchaftlichem Vorteil auf Gasheizung eingeſtellt
werden können, und zwar wächſt die Zahl der für Gasheizung
erreichbaren Fälle ganz beträchtlich mit ſinkendem
Gaspreiſe.
Deutlicher noch als vorſtehende Betrachtungen werden dieſe
Zuſammenhänge durch einige Zahlenbeiſpiele.
III.
Beſſer als alle theoretiſchen Erörterungen es vermögen, hat
die Praxis gezeigt, daß die Vorbedingungen für einen Uebergang
von den Kohlenöfen zu den Gasöfen oft ſchon bei mittelhohen
Gaspreiſen gegegben ſind.
In Wien ſind bei einem Gaspreis von 0,19 Schilling —
11,5 Pfg./chm über 45 000 Gasöfen zur Aufſtellung gelangt. Eine
ähnliche Entwicklung hat ſich in Amſterdam vollzogen, wobei
der Gaspreis für Heizzwecke allerdings auf 6,8 Pfg. geſenkt wurde.
Nach dem bereits zitierten „Gasweiſer” ſind die Koſten
der Gasvollheizung (=Dauerheizung) in Wohnräumen gleich denen
für Kohlenheizung bei 6,5 bis 7 Pfg. Gaspreis pro cbm, in Läden
und Büros bei 9 bis 10 Pfg. Gaspreis.
In den Uebergangsmonaten — wo alſo die Oefen nur
vor=
übergehend in Betrieb genommen werden, Kohlenöfen alſo
be=
ſonders unvorteilhaft arbeiten — iſt der Gasofen nach der gleichen
Quelle noch bei 12 Pfg./cbm mit dem Kohlenofen konkurrenzfähig.
Nach den von Dr. L. Schultheiß in dem bereits erwähnten
in=
tereſſanten Büchlein „Heimtechnik” gegebenen Vergleichszahlen
für ein geſchützt liegendes Zimmer von 60 cbm Rauminhalt
1) Gasweiſer für Architekten, Bauherren, Gasfachleute.
Zu=
ſammengeſtellt von Baurat Bauſer und Architekt B. D. A.
Zim=
mermann, Stuttgart. Herausgegeben vom Gasverbrauch G.m.b. H.,
Berlin W 35.
würde die Preisgleichheit zwiſchen Kohlen= und Gasheizung bei
einem internen Heizwert des Gaſes von 4000 WE eintretent
für Dauerzeihung bei einem Gaspreis von 7,05 Pfg.,
für zeitweiſe Heizung bei einem Gaspreis von 7.40 Pfg.
Schon aus vorſtehenden Beiſpielen, deren Zahl ſich beliebig
vermehren ließe, ergibt ſich, daß die erwähnte Preiszone,
inner=
halb deren der Uebergang zur Gasraumheizung möglich iſt,
zwi=
ſchen 6 und 10 Pfg. liegt.
Man ſieht alſo, daß der Gas=Einzelofen bei Preiſen
zwi=
ſchen 6 und 7 Pfg. in der Lage iſt, den Kohlenofen in den
weitaus meiſten Fällen zu verdrängen und damit das
Gashei=
zungsproblem gerade bei der großen Zahl der minderbemittelten
Wohnungsinhaber zu löſen. Gerade denjenigen Kreiſen der
Be=
völkerung, denen ſonſtige techniſche Fortſchritte nicht erreichbar
ſind, iſt hier die Möglichkeit geboten, ohne wirtſchaftliche Opfer in
den Genuß eines gewaltigen techniſchen Fortſchrittes zu gelangen.
Allerdings muß der Gaslieferant bei der Beſchaffung des
Heizgerätes und der Inſtallation finanziell helfen, wozu er im
all=
gemeinen wohl in der Lage iſt.
*
Es wäre nun aber verkehrt, anzunehmen, daß ſich die
Wirt=
ſchaftlichkeit der Gasraumheizung auf den Erſatz von
Einzel=
öfen für feſte Brennſtoffe durch ſolche für Gasheizung beſchränkt.
Im Gegenteil hat ſich in den letzten Jahren vielfach auch die
Gas=Etagenheizung*) durchgeſetzt, d. h. die Heizung einer
ganzen Etage durch einen oder mehrere in der Küche oder auf
dem Flur ſtehende, gasbeheizte Keſſel.
In ſolchen Fällen muß man allerdings einen Wärmeträger,
das Waſſer, zwiſchen die Gasfeuerung und die Wärmeabgabe
ein=
ſchalten. Durch dieſen Wärmeträger bringt man eine gewiſſe
Trägheit in das Heizſyſtem und verzichtet damit auf einen Teil
der außerordentlichen Anpaſſungsfähigkeit an das
Wärmebedürf=
nis, die wir als einen weſentlichen Vorzug der Gasheizung mit
Einzelöfen kennen gelernt haben.
Immerhin iſt dieſer Nachteil bei Etagenheizungen nicht ſo
empfindlich, da die innerhalb derſelben zirkulierende Waſſermenge
nicht ſo groß iſt, daß ſie nicht immer noch relativ raſch an den
je=
weiligen Wärmebedarf angepaßt werden könnte.
Auch bietet die Verwendung des Warmwaſſers als
Wärme=
träger manche Annehmlichkeiten, die oft gerne mit einer etwas
geringeren Wirtſchaftlichkeit bezahlt werden.
So kommt es, daß ſich die Gasfeuerung ſogar bei
Zentral=
heizungen eingeführt hat, obwohl hier die Anpaſſung der
Hei=
zung an den Wärmebedarf noch träger iſt als bei
Etagenhei=
zungen.
Ganz braucht man ja auch hier nicht auf dieſen Vorteil der
Gasheizung zu verzichten, da auch in ſolchen Fällen automatiſche
Wärmeregulierung möglich iſt.
Der Fortfall der Brennſtofflagerung, damit alſo
auch des Zinsverluſtes, der mit der Anhäufung von
Koks=
vorräten verbunden iſt, die vereinfachte Bedienung, die
ſaubere, rauch= ruß= und ſtaubfreie Verbrennung,
in Verbindung mit der automatiſchen
Regulierbar=
keit ſind auch hier Vorzüge, die hier und dort den Uebergang
von der Koks= auf Gasheizung trotz oft höherer Brennſtoffkoſten
rechtfertigen werden.
Auf weitere Einzelheiten, wie z. B. die Frage der
wirtſchaft=
lichen Heizungsart für große öffentliche Gebäude, auf die
Frage der Kuppelung der Gasheizung mit
an=
deren Heizungsarten u. a. mehr ſoll hier nicht weiter
eingegangen werden.
Schon vorſtehende Ausführungen dürften mit genügender
Klarheit erwieſen haben, daß es nur eines energiſchen
Ent=
ſchluſſes in der Preispolitik bedarf, um die vor der
Gasraumheizung errichtete Barriere zu ſprengen und damit
un=
ſerem wertvollen Gas den Weg zu der Raumheizung in
voller Breite zu eröffnen.
Ueber die Verwendung des Gaſes auf ſonſtigen Gebieten,
insbeſondere auch in Gewerbe und Induſtrie, ſoll ſpäter berichtet
werden.
*) z. B. Mithilfe des „Dariator”, Nuß, Darmſtadt.
Die leisten sich selbst den besten Dienst!
Wem sollte es nicht Freude machen, das tägliche
Geschirrabwaschen und die Reinigung allder vielen
Hausgeräteaufeine ganz neue Art wielschneller und
besser erledigt zu sehen? 0, die rascheste
Küchen=
hilfe, die jefürSieerdacht wurde, bringt eine
Arbeits=
erleichterung ohnegleichen!0 zaubert Sauberkeit,
lachende, blitzende FrischelIn o-gespülten Sachen
können Sie sich spiegeln! Kein Oel=und Fetthauch
bleibt zurück. WasSonnenglanz im Lebenverschönt,
macht obeilhren Geschirren! Reinigen Sie ales mit
O, alle Sachen, sie verlangen nach0, sie wollen neu
sein
durch
1 Eßlöffel O auf 10 Liter heißes Wasser
— ein Eimer, so ergiebig und sparsam!
Seite 4
Union-Theater
Darmstadt
Sonntag, den 27. April / Montag, den 28. April
vormittags 17½ Uhr nachmittags 3½ Uhr
Einlaß 10.30 Ende 1 Uhr / Einlaß 2.45 Ende 5 Uhr
Nur zwei Vorführungen des an Großartigkeit
unüber-
trefflichen Ufa-Kulturälms
Die Alpen
Das Paradies Europas.
Ein Kulturflm vom Schweizer Volk u. seinen Bergen
in 4 Akten u. einem Vorspiel über Sage u. Geschichte
mit besonderer Musikbearbeitung für den Film
unter Mitwirkung des vollen Orchesters
Darsteller des Vorspiels:
Der Abl . . W Haiser- Heyt / Reding .. . Hermann Leffler
erzogin Hadwig Dorä Bergner Arnold Winkelried 0.Kronhurger
raxedis . . . Maria Parker
Bearbeitung: Dr. Walter Zürn.
Ekkehard Ch. W. Kaiser / Zwingli . . Otto Gebühr
Basel-Zürich -Luzein -Bern -Genf- Lausanne
Montreux - Lugano
Rheinfall bei Schaffhausen -Züricher See -
Vierwald-
städter See-Rigi -Pilatus - Axenstraße-Thuner und
Brienzer See-Genfer See -Lago Magiore.
Im Berner Oberland
Meiringen-Die Aare-Schlucht-Interlaken-Wetterhorn
Jungfrau Mönch Eiger
4166 m ü, d. M. 4105 m ü. d. M. 3975 m ü. d. M.
Die Jungfraubahr
Grindelwald.
Scheidegg.
Eiger-
jgletscher, Eismeer
Lauterbrunnen,
Jungfrauſoch
3467md.M.-Die
höchste Bahnsta
tion Europas.
Aletschhorn
4162mGr. Aletsch
gletscher
Rhone-
gletscherGrimsel-
Hospiz, Furkapaß
Finsteraahorn
4275 m ü. d. H.
höchst. Berg der
Berner Alpen
Der St. Gotbard
Oberalpstraße
Andermatt
Die Si. Go thard-
Murmeltiere und
Gemsen
Dermaler Eisriesen
Das Mate horn !
4405 m ü d.M. Der
Lyskmm 4533m
ü d. M. Der Ronte-
Rosa 4638 m ü. d
M. höchster Berg
d. Schweiz,
Weiß=
horn, Breithorn
Die Rhätische
und
Ahula-Bahr
Die „Via mala
mit der alten
Splügenpost
Arosa Davos
Die Lötschberg-
Simplon-Bahn
Das Saaser-Tal
im Kanton Wallis
Simplon-Hospiz
2010mü d.M. Der
Simplon 3368 m
Die
Gornergrat-
bahn
aDas Engadin
Das schönste Hochtal Europas
Piz Pali
Piz-Rosegg
Piz-Bernina
052 m. H. d-M 13912 m. f.-d.-M 13942 m i. d.M.
Boral Hütte Diavollezza Hütte/ Tschierva Hütte
Tätigkeit der riesenhaften Schneeschlendern bei 5 Meter
Neuschnee und Lawinenbrüchen.
Der Rosegg- und Morteratsch-Gletscher.
Wintersport in St. Moritz
Das große Derby auf dem St. Moritzer See. —
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r hefſiſchen Sängerbund=Bewegung.
Sängerehrungen.
m Sängerbund wurden mit der Goldenen
Ehren=
nährige aktive Sangestätigkeit ausgezeichnet: Heinrich
rvereinigung Kirch=Brombach; Wilhelm Eimer,
Lieder=
im (Wetterau); Ludwig Sauer 2. Männergeſangverein
nbeſſen). Die Jubilare erhielten auch den Sängerbrief
Jängerbundes. — Für 40jährige aktive Sangestätigkeit
fſiſchen Sängerbund mit der Silbernen
Ehren=
eichnet: Fritz Clement, Germania Offenbach a. M.. Frohſinn Nieder=Kinzig; Hch. Brand, Liederkranz
gonrad Rühl, Sängerkranz Merlau; Auguſt Weber,
erchor Lich; Herm. Schimpf 2., Germania Oſtheim
Schäfer 2, Harmonie Gambach; Adolf Weitz,
Lieder=
im (Wetterau); Georg Bär, Liederkranz Hofheim
ſchwarz, Kr.=Geſangverein St. Johann; Hch. Ott 2.,
shauſen; Adam Barbig, Männergeſangverein
Mauchen=
gkob Müller, Männergeſangverein Mauchenheim (Pf.);
Wilh. Schnabel, Harmonie Bodenheim; Johannes
bund Stockſtadt a. Rh.
s Gau Darmſtadt=Stadt im Heſſiſchen Sängerbund.
irmſtadt=Stadt veranſtaltet am 3. Mai, abends 8 Uhr,
z ſchen Feſthalle ſeinen diesjährigen Gau=
Lie=
zeteiligen ſich von 2 Vereinen 27. Es wird in drei
ngen, und zwar: 1. Kunſtchöre, 2, volkstümliche Chöre,
Bei dem Kunſtchor „Auf Roſſes Rücken” wirken Prof.
(Flügel) und Max Zimolong (Solohorniſt des
zrheaters) mit. Bei dem Volkslied „Es blies ein Jäger
rn” wirkt ebenfalls Max Zimolong mit. Der
Karten=
ereits überall begonnen. Vorverkaufsſtellen ſind
bei=
udwigſtraße 5, Muſikalienhandlung Heß,
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gskiosk Skurnik (Poſtamt), Zigarrengeſchäft Kadel, an
aviergeſchäft Lina Paul, Wendelſtadtſtraße, Huta=ſchäft.
abethenſtraße, Paviergeſchäft H. Lautz, Rheinſtraße,
Wißmann, Ecke Soder= und Mühlſtraße, und G. F.
Str. 41. Die Eintrittspreiſe betragen 50 Pfg. bis
Pfg.=Plätze ſind nicht numeriert. (Näheres ſiehe ſpä=
h, den 30. April, abends 8.30 Uhr, findet in der Krone
mer eine Vollverſammlung des Gaues
att. Bei dieſer Gelegenheit wird die Abrechnung mit
e den Liedertag und die Einteilung der Kaſſen= und
für den Liedertag erfolgen. Zu dieſer Verſammlung
rwünſcht, daß alle Vertreter der Darmſtädter
Geſang=
ſind.
zeichnungen des Heſſiſchen Sängerbundes.
imtbundesvorſtandsſitzung des Heſſiſchen Sängerbundes
Beſchluß gefaßt: Das ſeitherige Ehrenzeichen in
Fein=
dienſt” und „Ehrenchormeiſter” bleibt beſtehen. Der
Nark durch die Vereine iſt bei der Antragſtellung gleich
Die Ehrenzeichen können jetzt wieder bei der
Geſchäfts=
beantragt werden. Anträge, denen der Betrag nicht
den nicht bearbeitet.
Maffenchöre zur Rheinlandbefreiung.
igen auf die Maſſenchöre für die Rheinlandbefreiung
zahlreich eingegangen. Die Vereine, die Beſtellungen
an die Bundesgeſchäftsſtelle gerichtet haben, werden
gehend zu tun und zwar unter Benutzung der der
gefügten Beſtellkarte.
nbserhebung des Hefſiſchen Sängerbundes.
ſerhebung des Heſſiſchen Sängerbundes für 1930 iſt
ngabe des Gaues Worms reſtlos durchgeführt. Einige
z mehrfacher Mahnung die Beſtandsblätter nicht
ab=
werden letztmals vom D.S.B. aufgefordert und bei
der Liſte geſtrichen.
t, 19. April. Kirchliches. Am Gründonnerstag,
ind hier eine liturgiſche Abendmahlsfeier ſtatt. Der
am Karfreitag wurde durch Mitwirkung des
Kirchen=
ſchönt und ſchloß ſich auch hieran eine Feier des
heili=
zn. Gleichzeitig wurde für das ſyriſche Waiſenhaus in
Lollekte erhoben. Auch der Todesſtunde Jeſu (nachm.
man in einer würdigen liturgiſchen Karfreitagsfeier.
n, 21. April. Gemeinderatsbericht Für
on Goſſen in der Bahnſtraße werden ca. 20 Waggon
ötigt. Das Ausladen und Anfahren wurde dem
ertragen. — Die Inſtandſetzung der Fuhrwerks= und
der Firma Welb u. Söhne, Offenbach, zugewieſen.
8 Gemeinderechners Trautmann betr. Gehaltserhöhung
iherer Sitzung ſchon den Gemeinderat und wurde
da=
riebs= und Finanzkommiſſion verwieſen. Es kam zu
nanderſetzungen. Das Ergebnis der Abſtimmung war
mithin abgelehnt. — Ueber drei weitere Anträge
dieſelben in nichtöffentlicher Sitzung zu beraten. —
er Vergnügungsſteuer wurde abgelehnt. — Für die
Haftpflichtverſicherung wurde eine abwartende Haltung
Am 27. April wird eine Feuerſchutzwoche veranſtaltet.
kanntmachung — Verkauf eines Faſels zu 989 Mark
ſels zu 725 Mark. — Eine Einladung des Heſſiſchen
dau Darmſtadt) zum Wertungsſingen am 18. Mai
genommen.
19. April. Gemeinderatsbericht. Das
7dt hat mit Verfügung vom 5. März d. J.
Abände=
ür die Friedhofsordnung gemacht. Der Gemeinderat
aß die in dieſen Abänderungsvorſchlägen vorgeſehene
iſtandslos iſt, da ſich dieſe mit der beſtehenden Fried=
1. April 1903 deckt. Im übrigen iſt in dem
kreisamt=
ein ſolcher für die Erbbegräbniſſe nicht berückſichtigt,
ch die Verordnung betr. Beiſetzung von Aſchenreſten.
mit dem Kreisamt weitere, die Angelegenheit klärende
pflogen werden. Die Heſſiſche Eiſenbahn=Aktien=
Geſell=
dt iſt um Genehmigung zur Legung eines
Hochſpan=
den Anweſen der Firma Gebrüder Müller und der
Diefenbach hier eingekommen. Das Geſuch wurde
aformation zurückgeſtellt, insbeſondere über die Frage
Griesheim laut Vertrag mit der Gas= und Elektrigi=
Bremen zuſtehenden Verdienſtanteils. — Die „Neue
rſicherungsaktiengeſelſchaft, iſt wegen Erhöhung der
die bereits ſeit Jahren beſtehende
Haftpflichtverſiche=
einde herangetreten. Die Geſellſchaft begründet ihren
derem auch mit der entgegenkommenden Regulierung
Ue, die einen erheblichen finanziellen Aufwand
erfor=
gehender Prüfung der Angelegenheit und nach
Ent=
aufklärenden Vortrages durch einen Beamten der
Ge=
r Gemeinderat den Antrag auf Prämienerhöhung ab,
ge Verpflichtung für eine derartige Erhöhung nicht
be=
ei rechten Seitenſtraßen der Hofmannſtraße zwiſchen
Niedbahn wurden folgende Namen beigelegt: Straße
ihn „Am Nordend”. Straße B, hinter dem Friedhof
raße C, direkt auf den Friedhof ziehend „Karl Lieb=
April. Aufnahme der ſchulpflichtigen
tag, den 28. April 1930, werden in der
Eleonoren=
ſchulpflichtigen Kinder aufgenommen.
Schulyflich=
die am 1. Mai das ſechſte Lebensjahr vollendet
uch ſolche geiſtig und leiblich gut entwickelte Kinder
die noch bis zum 30. September 6 Jahre alt
ſchein iſt vorzulegen. Der Unterricht beginnt für
um 8 Uhr.
Dienstag, den 22. April 1930
Bau eines modernen Krüppelheims in Heſſen.
Am 1. Juni d. Js. wird in Gießen mit dem Bau einer orthopädiſchen
Univerſitätsklinik und eines Krüppelheims begonnen. Bauherr iſt der
Heſſ. Fürſorgeverein für Krüppel e. V., Sitz Darmſtadt, dem es in
mehr=
jähriger Sammlungsarbeit und durch den Ertrag einer Lotterie gelungen
iſt, den größten Teil der Bauſumme aufzubringen. Mit der Errichtung
von Klinik und Heim wird auch in Heſſen die Ausbildung der Aerzte in
der orthopädiſchen Wiſſenſchaft gefördert, ſodaß die Tat des
Fürſorge=
vereins durchaus geeignet iſt, das Krüppelelend zu mildern und die neue
Einrichtung nicht nur dem ganzen Land zugute kommt, ſondern darüber
hinaus Segen bringen wird. Die Lätigkeit des Fürſorgevereins auf dem
Gebiete der Heilfürſorge und der Erwerbsfähigmachung Verkrüppelter iſt
im ganzen Lande bekannt. Wie ſeine Arbeit auf dieſen Gebieten
gewür=
digt wird, wird man ihm auch ſicher Förderung bei der neuen
Einrich=
tung zuteil werden laſſen. An der Bauſumme fehlen noch rund 150 000
Mark. Wenn jede Familie Heſſens eine Kleinigkeit gibt, dürfte es leicht
ſein, dieſes Geld noch aufzubringen. Der Herr Miniſter des Innern hat
eine Hausſammlung zu dieſem Zweck genehmigt und die Landesfachgruppe
Erheber im der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten hat beſchloffen,
ſich in den Dienſt der Wohltätigkeit zu ſtellen und zu helfen, die
Samm=
lung durchzuführen. Auf dem Lande wollen in gleicher Weiſe die
Strom=
gelderheber tätig werden. Sie führen die amtlichen Sammelliſten zur
Einzeichnung der Gabe „Verſäume niemand, ſein Scherflein
beizutra=
gen, damit die neue Klinik wirklich aus Mitteln des ganzen Volkes erbaut
wird. Wenn durchſchnittlich jede Familie eine Reichsmark ſpendet, muß
das Werk geliangen.
G. Ober=Ramſtadt, 21. April. Feuerſchutzwoche. Zur
Mit=
arbeit an der von der Arbeits= und Intereſſengemeinſchaft Deutſcher
Feuerwehren in der Zeit vom 27. April bis 4. Mai d8. Js. im ganzen
Reichsgebiet zu veranſtaltenden Feuerſchutzwoche, die in den Dienſt der
Aufklärungsarbeit 30 000 Feuerwehren ſtellt, hat ſich auch unſere
Feuer=
wehr entſchloſſen und für dieſe Zeit ein Programm zuſammengeſtellt,
das in ſeinen Einzelheiten zeigen wird, daß die Feuerwehr nicht nur
Retter in der Not, ſondern Beſchützer und Erzieher des Volkes iſt und
daß ſie ihre edelſte Aufgabe nicht in der Bekämpfung, ſondern in der
Verhütung des Feuers erblickt. Und darauf kommt es in erſter Linie
an. Wenn man bedenkt, daß alljährlich in Deutſchland rund 1400
Men=
ſchen durch Brände ihr Leben verlieren und alljährlich faſt 500
Millio=
nen oder täglich etwa 1½ Millionen oder ſtündlich über 50 000
Reichs=
mark an Sachwerten durch Brände vernichtet werden und daß nahezu
drei Viertel aller Brände durch Unachtſamkeit entſtehen, tritt der Zweck
und die volkswirtſchaftliche Bedeutung dieſer Feuerſchutzwoche klar
hervor. Dem Programm unſerer Feuerwehr für die Feuerſchutzwoche
entnehmen wir folgendes: Am, Sonntag, den 27. April, nachmittags
2 Uhr: Antreten der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr am neuen
Rat=
haus. Daſelbſt Verpflichtung und Einteilung der neu eintretenden
Pflichtfeuerwehrmannſchaften. Anſchließend hieran zwei größere
Schau=
übungen an verſchiedenen Stellen des Orts Vertrieb von Werbematerial
und Aufklärungsſchriften, insbeſondere „Feuerverhütung, das Büchlein
für alle‟. Hiernach Umzug durch die Ortsſtraßen mit Muſik. Weitere
Veranſtaltungen im Laufe der Woche ſind in Ausſicht genommen. Auch
in den Schulen wird eine Unterrichtsſtunde der Aufklärungsarbeit für
die Feuerverhütung gewidmet werden. Möge eingedenk der Tatſache,
daß Brände verhüten beſſer iſt, als ſolche zu bekämpfen, das bei den
Veranſtaltungen zu vertreibende Werbematerial, zur Feuerſchutzwoche
recht zahlreiche Abnehmer und intereſſierte Leſer finden zum Wohle
des Einzelnen und der Allgemeinheit.
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* Unter=Sensbach, 19. April. Lehrerwechſel. Herr Lehrer
Wilhelm Göttmann, aus Brensbach i. Odw. gebürtig, wird uns
dem=
nächſt verlaſſen, um mit ſeiner Familie nach Ober=Ramſtadt überzuſiedeln.
Herr Göttmann, der den Weltkrieg im Leibgarde=Infanterieregiment
mitmachte, wurde 1914 verwundet und trat 1915 ſeinen Dienſt an der
hieſigen Schule an. Nach dem Tode des Herrn Lehrer Bernhard
über=
nahm er 1923 die Oberklaſſe. Während des Krieges unterrichtete er
auch vertretungsweiſe in Hebſtahl, wo er den Geſangverein Eintracht
bis zum Jahre 1922 leitete. Der Geſangverein Liederkranz Unter=
Sens=
bach verliert in ihm einen begabten Dirigenten, die Spar= und
Dar=
lehnskaſſe e. G. m b. H. einen gewiſſenhaften Rechner. Die beſten
Wünſche der Bevölkerung begleiten Herrn Göttmann, der allgemein
be=
liebt war, an ſeinen neuen Wirkungsort.
* Hammelbach i. Odw., 19. April. Im Auftrag des
Volksbildungs=
vereins hielt Pfarrer Lohfink einen Lichtbildervortrag über
Friedhofs=
kunſt. Herr Bürgermeiſter Röth ſprach die Begrüßungsworte. Die
Aus=
führungen des Vortragenden über die Geſtaltung und Bepflanzung des
Friedhofs und der Gräber ſowie über Grabmäler aus Holz,
Schniede=
eiſen und Stein fanden großen Beifall. An zahlreichen Bildern zeigte
er durch Gegenüberſtellung von guten und ſchlechten Beiſpielen, was
ſchön und paſſend und was häßlich und geſchmacklos iſt. Beſonderes
Intereſſe, weckten die Darlegungen über die Pläne zur Neugeſtaltung
des Hammelbacher Friedhofs. Dieſe Pläne ſind von der
Friedhofskom=
miſſion genehmigt und werden zurzeit ausgeführt. Bei Grabarbeiten
wurden an der alten Kirchenruine intereſſante Funde gemacht. — Der
Vortragsabend wurde verſchönt durch mehrere Lieder des Kinderchors,
den Lehrer Schwinn leitete, ſowie durch gemeinſam geſungene ernſte
Volkslieder.
Bn. Hirſchhorn, 21. April. Vom Katholiſchen
Männer=
berein. Im großen Saale des Gaſthofes. Zum Naturaliſten” dahier
fand am vorletzten Sonntag nachmittag eine Verſammlung des hieſigen
Katholiſchen Männervereins ſtatt, bei der Herr Stadtpfarrer Steier
aus Eberbach a. N. einen ſehr intereſſanten Vortrag über „
Bolſchewis=
mus” hielt. Er charakteriſierte denſelben als organiſierten Unglauben
und Gotteshaß. Opfer dieſer Gewaltherrſchaft wurde zunächſt die
Jugend und dann die Familie. Zum oberſten Geſetz iſt Gottloſigkeit
und Sittenloſigkeit erhoben worden. Den Arbeitern und Bauern hat
er in keiner Hinſicht irgendwelche Vorteile gebracht. Das verſprochene
Paradies blieb aus. Auch in Deutſchland ſucht ſich der Kommunismus
das Feld zu erobern und feſten Fuß zu faſſen. Der Redner knüpfte
hieran die Parole, „alle Lauheit und Feigheit abzuſtreifen und
prak=
tiſches Chriſtentum zu üben”. Mit einem diesbezüglichem Appell an die
katholiſchen Männer Hirſchhorns ſchloß der Redner ſeinen intereFfanten
Vortrag.
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— Auerbach, 21. April. Ihr 90. Lebensjahr vollendete am
18. April die Frau Baronin von Derſchau, Darmſtädter Straße 83
wohnhaft. Die hochbetagte Greiſin iſt noch verhältnismäßig rüſtig und
geſund und auch geiſtig noch recht regſam.
Bb. Bensheim, 19. April. Infolge der Oſteranſagungen ſeitens
aus=
wärtiger Gäſte ſind hier, wie auch in Auerbach, die Hotels ſowie faſt
alle Privathäuſer voll beſetzt, wenn auch die ungünſtige Witterung
manchen davon abhalten wird, einen größeren Feiertagsausflug zu
unternehmen. Der diesjährige Karfreitagsverkehr litt natürlich
eben=
falls unter der Ungunſt der Witterung, jedoch erwies ſich beſonders der
Durchgangsverkehr erheblich. Der Regen iſt der Baumblüte nicht
be=
ſonders zuträglich, die gerade an den Oſtertagen zur vollſten Entwicklung
gelangt wäre, wenn der Wetterumſchlag nicht eingetreten wäre.
U. Hepbenheim a. b. B, 19. April. Volksbank. Im
Starken=
burger Hof fand die diesjährige Generalverſammlung der Volksbank
ſtatt. Aus dem Geſchäftsbericht 1929 war zu entnehmen, daß ſich die
Mitgliederzahl um 32 auf 192 mit 216 Geſchäftsanteilen geſteigert hat.
Die fälligen Geſchäftsanteile waren mit 90 Prozent eingezahlt; die
Spar=
einlagen haben ſich um 50 Prozent geſteigert. Den Mitgliedern waren
am 31. 12. 1929 190 000 RM. Kredit eingeräumt. Der
Geſamtkaſſen=
umſatz belief ſich auf 6 150 000 RM. Die Jahresbilanz 1929 ſchließt mit
einem Reingewinn von 3 178,55 RM. ab. Hiervon wurden auf die
Ge=
ſchäftsanteile per 31. 12. 28 7 Prozent Dividende ausgeſchüttet und der
Neſt wurde je zur Hälfte dem Reſervefonds und Betriebsrücklage
über=
wieſen. Bm erſten Vierteljahr 1930 beträgt der Umſatz bereits 2225000
RM. oder das Doppelte gegenüber dem gleichen Zeitraum in 1929;
auch ſonſtige Umſtände laſſen eine recht günſtige Entwicklung des jungen
Inſtituts erkennen. Der Vorſtand wurde erweitert; neu hinzugewählt
wurden Bürgermeiſter Schröder von Laudenbach und Güterberwalter
Eberhard. Der Aufſichtsrat wurde durch Neuwahl des Kaufmanns Gmil
Zöller erweitert. — Kriegsbeſchädigte. Die diesjährige
Generalverſammlung der Ortsgruppe Heppenheim des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädigten fand im „Heſſiſchen Hof” ſtatt. Vor Eintritt in die
Tagesordnung wies der Vorſitzende auf das 10jährige Beſtehen der
Ortsgruppe hin und gedachte in warmen Worten der im laufenden
Ge=
ſchäftsjahre verſtorbenen Kameraden und Kameradinnen. Anſchließend
an den Tätigkeitsbericht gab der Rechner den Kaſſenbericht; der
Kaſſen=
beſtand iſt als gut zu bezeichnen. Der ſeitherige Vorſtand wurde
ein=
ſtimmig wiedergewählt. Zum Bundestag, der am 25. Mai in Mainz
ſtattfindet, wurde der Vorſitzende Oberlandmeſſer Kautzmann zum
Dele=
gierten gewählt. — Hohes Alter. Am 17. d. M. feierte eine der
älteſten Mitbürgerinnen Heppenheims, Frau Katharina Rodenheber, geb.
Knapp, ihren 87. Geburtstag.
Bm. Hofheim (Ried), 21. April. Perſonalabbau. Die
neuer=
dings bei der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft eingeſetzte
Perſonal=
einſparung hat ſich nun auf dem hieſigen Bahnhof ſchon bemerkbar
ge=
macht. Vorausſichtlich wird ein Stationsbeamter überzählig und
ver=
ſetzt, wodurch ſich die Dienſtobliegenheiten ſelbſtverſtändlich ändern.
Während ſeither immer bei den hier verkehrenden Perſonenzügen der
Fahrdienſtleiter bzw. Aufſichtsbeamte auf dem Bahnſteig anweſend war
und die Züge zur gegebenen Zeit abfahren ließ, iſt derſelbe nun nicht
mehr zu ſehen, da dieſe Dienſtverrichtung dem Zugführer des
betreffen=
den Zuges übertragen iſt. Dies zu wiſſen, iſt für das reiſende
Publi=
kum ſchließlich nicht unwichtig, denn viele richteten ſich bei dem
Ein=
ſteigen uſw. nach dem Mann mit der roten Mütze, was nunmehr der
Vergangenheit angehören muß. — Vom Standesamt. Im
erſten Vierteljahr des laufenden Jahres wurden im hieſigen
Standes=
amtsregiſter beurkundet: 9 Geburten, 3 Eheſchließungen und 7
Sterbe=
fälle. — Beſuch der Gefallenenfriedhöfe. Von hier
bzw. Nordheim wird Anfangs Juni ein Autobus nach den
Schlacht=
feldern bei Servon und Umgegend abfahren und am ſelben Tage noch
dort ankommen. Sonntags können alsdann die Gefallenenfriedhöfe
uſw. beſichtigt werden und erfolgt alsdann Montags die Rückfahrt.
Der Fahrpreis wird ſich auf etwa B Mark, pro Perfon ſtellen. —
Straßenerneuerung. Nun wurde auch der hintere Teil unſerer
Bahnhofſtraße in Angriff genommen. Durch die Neuherſtellung (
Rand=
ſteine und Fußſteig) wird die eigentliche Fahrſtraße etwas breiter und
wird dieſelbe zum Schutz gegen den Staub gewalzt und geteert werden,
Nach Fertigſtellung wäre dann die Straße der Neuzeit entſprechend
ziemlich verkehrstüchtig.
— Stockſtadt, 19. April. Generalberſammlung der Spar=
und Darlehnskaſſe. Die ordentliche Generalverſammlung der
hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe war von den Mitgliedern in ſtattlicher
Anzahl beſucht und gab eine Ueberſicht über das beendete 44.
Geſchäfts=
jahr. Der Vorſitzende des Aufſichtsrates, Herr Lehrer Mauer, gab
ſei=
ner Genugtuung Ausdruck über das lebhafte Intereſſe der Mitglieder
an der Kaſſe und dehnte ſeine Begrüßung aus auf Herrn Bürgermeiſter
Nückeis, als Vertreter der Gemeinde. Im Auftrag des Vorſtandes gab
der Direktor, Herr Kaufmann Graulich, Bericht über das abgelaufene
Geſchäftsjahr. Hieraus konnte man entnehmen, daß ſich die Kaſſe im
dergangenen Jahre trotz der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe
innerlich weiter feſtigen und vorwärts entwickeln konnte. Die Zahl der
Mitglieder hat ſich um 15 auf 105 erhöht. Der Geſamtumſatz betrug
rund 2 Millionen Reichsmark. Wie ſehr die Kaſſe beſtrebt iſt, bei den
herrſchenden Wirtſchaftsnöten ihre Mitglieder wirtſchaftlich zu ſtützen
und zu fördern, zeigt die Tatſache, daß der Kundſchaft unter ſtrengſter
Beobachtung der vorgeſchriebenen Sicherheitsleiſtung nahezu 20 000 RM.
an Krediten und Darlehen zur Verfügung geſtellt werden konnten, und
daß ferner Warenwechſel im Betrag von zirka 42 000 RM. diskontiert
wurden. Wie groß das Vertrauen der Sparer zur Kaſſe iſt, erſieht man
aus der Steigerung der Einlagen um 12000 RM. auf 108 000 RM. Die
Einrichtung des Sparkartenverkehrs hat ſich wiederum aufs beſte
be=
währt, und brachte einen Zugang von 17000 RM. Dieſe wenigen und
doch bedeutungsvollen Zahlen, zeigen, daß die Spar= und Darlehnskaſſe
der ſich geſtellten Aufgaben: an der Geſunderhaltung und Stärkung der
einheimiſchen Wirtſchaftskreiſe. Gewerbetreibenden und Landwirte,
tat=
kräftig mitzuarbeiten, aufs ſchönſte gerecht wird. Rechner Merz gab
anſchließend Erläuterungen zur Jahresrechnung und Bilanz, die
ein=
ſtimmig genehmigt wurde. Ebenſo genehmigte die Generalverſammlung
einſtimmig die Entlaſtung des Vorſtandes. Gemäß des Vorſchlages des
Aufſichtsrates werden von dem Reingewinn an die Mitglieder 10
Pro=
zent Dividende ausbezahlt, und der Reſt dem Reſerbefonds und der
Be=
triebsrücklage überwieſen. Der ſtatutengemäß aus dem Vorſtand
aus=
ſcheidende ſtellv. Direktor Herr Adam Grünig wurde einſtimmig durch
Zuruf wiedergewählt. Ebenſo wurden die aus dem Aufſichtsrat
aus=
ſcheidenden Herren Valentin Wener und Jonas Vetter durch Zuruf
ein=
ſtimmig wiedergewählt. Der Erhöhung der Paſſivkreditgrenze wurde gemäß
dem Vorſchlag des Vorſtandes einſtimmig zugeſtimmt. Der ganze
Ver=
lauf der Verſammlung gab Zeugnis von dem Vertrauen der Mitglieder
zur Kaſſe, und damit iſt die Grundlage vorhanden zu weiterem
harmo=
niſchen und erfolgreichen Zuſammenarbeiten aller in Betracht
kommen=
den Faktoren.
Ck. Groß=Gerau, 19. April. Der Groß=Gerauer
Wochen=
markt ſoll wieder zum Leben erweckt werden. Nachdem kürzlich die
Vereinigung des Groß=Gerauer Einzelhandels die Wiedereröffnung des
Marktes befürwortete, hat nun auch der Gemeinderat dem zugeſtimmt.
Die Finanzkommiſſion des Gemeinderats ſoll über den Zeitpunkt der
Wiedereröffnung beſchließen. Als Marktplatz iſt der Sandböhl, der
Platz an der Volksbank, die Schwenk oder auch der Marktplatz gedacht.
— 80. Geburtstag. Frau Katharina Müller Witwe, geb. Wolf,
wohnhaft in der Ludwigſtraße Nr. 9. zu Groß=Gerau, konnte dieſer
Tage in voller Rüſtigkeit ihren 80. Geburtstag feiern.
a. Offenbach, 19. April. Freie Wirtſchaft oder
Sozialis=
mus? Im Auftrage von fünf hieſigen Wirtſchaftsverbänden ſprach
Uni=
verſitätsprofeſſor Dr. Horneffer=Gießen in drei Doppelvorträgen über:
1. Privatwirtſchaft oder Sozialismus; 2. Wahre und falſche
Sozial=
politik und 3. Diktatur oder Parlamentsherrſchaft. Es iſt nicht möglich,
hier auf den reichen Inhalt der Vorträge ausführlich einzugehen. Nur
ganz kurz ſei angeführt, daß der Redner die Führung der Wirtſchaft
nur Perſönlichkeiten und erfahrenen Wirtſchaftsführern anvertraut
haben will. Im zweiten Vortrage kam er zu dem Schluſſe, daß an die
Stelle der bisherigen Sozialpolitik die Sparpflicht zu treten hätte, und
am letzten Abend entſchied er ſich für eine Volksvertretung, zu der der
Wähler mindeſtens 25 Jahre alt ſein müſſe. Die Reichsregierung müſſe
vom Reichstage auf mindeſtens vier Jahre gewählt werden und der
Be=
ſtätigung des Reichspräſidenten unterliegen. Die Zahl der Beſucher der
Vorträge ſteigerte ſich von Abend zu Abend, und am letzten Abetd war
der Saal von mindeſtens 800 Hörern beſetzt, eine Zahl, wie man ſie hier
bei ähnlichen Vorträgen noch nie erlebte. Jedermann hatte den
Ein=
druck, daß dem Redner die Not des Reiches und des Volkes ans Herz
griff.
WSN. Nierſtein, 2. April. Beurlaubung des
Nier=
ſteiner Bürgermeiſters. Bürgermeiſter Dr. Wollmer hat
beim Kreisamt Oppenheim um ſeine Beurlaubung nachgeſucht. Dem
Erſuchen wurde ſtattgegeben und Beigeordneter Edmund Sander mit
der Führung der Bürgermeiſtereigeſchäfte beauftragt. Der Grund zu
dieſem Schritt des Bürgermeiſters liegt in Bekundungen einer
Ange=
ſtellten, die den Bürgermeiſter Dr. Wollmer ſchwer belaſten. Ueber die
Angelegenheit laufen in Nierſtein ſeit einigen Tagen verſchiedene
Ge=
rüchte um. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet, deren Ergebnis abgewartet
werden muß. Dr. Wollmer iſt eine in heſſiſchen Weinbaukreiſen
be=
kannte Perſönlichkeit; er hat häufig ſachkundige Aufſätze über
Weinbau=
fragen veröffentlicht.
wirkt abstoßend. Häßlich gefärbte Zähne entstellen das schönste Antlitz. Beide
Schönheitsfehler werden oft schon durch einmaliges Putzen mit der herrlich
er-
frischenden Zahnpaste Chlorodont beseitigt. Die Zähne erhalten schon nach
* AIIOLeTHelL kurzem Gebrauch einen wundervollen Elfenbeinglanz auch an den Seitenflächen,
bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens konstruierten Chlorodont-
Zahn-
bürste mit gezahntem Borstenschnitt. Faulende Speisereste in den Zahnzwischen-
Ursache des üblen Uundgeruchs iverden gründlich damit beseitigt. — Chlorodont: Lahnpaste, Uundwasser, Lahnbürsten Einheitspreis 1 Mark bei höchster
Zu haben in allen Ehlorodont-Verkaufsstellen. Man verlange nur echt Chlorodont in blau-weiß-grüner Originalpackung und weise jeden Ersats dafür zurich.
Seite 6
Dienstag, den 22. April 1930
Numn
Sfarlin unt minn Millannn.
Roman von Richard Graeves.
(Cophright durch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
14)
„Aber das iſt doch nicht möglich, wenn du es früher ehrlich
mit mir gemeint und kein Spiel getrieben haſt. Du ſelbſt haſt
mir Hoffnungen gemacht, daß wir eines Tages — zwar geſchah
es nicht ausdrücklich in Worten, aber
„Sehr richtig,” ſagte ſie, als er ſtockte, „es geſchah nicht in
Worten, und das iſt entſcheidend. Du ſcheinſt zu glauben, daß
du nur den Mund aufzutunbrauchſt, damit ich tue, was du
willſt.*
„Sei doch nicht ſo kaltherzig, Kate” begann er von Neuem,
aber ſie unterbrach ihn abermals.
„Es tut mir leid, Charlie, aber du wirſt mich jetzt
entſchul=
digen müſſen. Ich war im Begriff auszugehen, als du kamſt.”
Charlie ſtand ſofort auf und verbeugte ſich ſteif.
„Ich bedauere, geſtört zu haben,” ſagte er. „Vielleicht habe
ich noch einmal das Vergnügen, dich wiederzuſehen.”
Als er in gedrückteſter Stimmung die Treppe hinabſchritt,
begegnete ihm der Oberſt. Irgendetwas in Charlies Benehmen
verviet ihm, daß etwas im Winde lag.
„Wollen Sie nicht zum Abendeſſen bleiben?” fragte er, in
der Hoffnung, daß ſein Verdacht vielleicht doch unbegründet ſei.
„Beſten Dank, Herr Oberſt, aber heute geht es leider nicht”
erwiderte Charlie und war fort, bevor der Oberſt ein weiteres
Wort ſprechen konnte.
Oberſt Drew fand ſeine Tochter in Tränen aufgelöſt, aber
dieſe verſchwanden, als er ihr Vorwürfe machte; Zorn trat an
ihre Stelle.
„Das verſtehſt du nicht, Vater”, erklärte ſie mit Nachdruck.
„Bitte, nimm zur Kenntnis, daß ich für Herrn Charlie Barker
nicht mehr zu ſprechen ſein werde.”
Auch der Oberſt geriet nun in Harniſch, und ſeine Antwort
klang ungewöhnlich ſcharf.
„Wenn dem ſo iſt”, ſagte er, „muß ich dir auch meinen
Standtunkt klarmachen.‟ Danach berichtete er ihr in kurzen,
aber eindringlichen Worten — das Charlie gegebene Verſprechen
war im Augenblick vergeſſen — was dieſer zur Rettung der Bank
getan hatte. „Du ſiehſt alſo”, ſchloß er, „daß, wenn Barker uns
nicht in großherziger Weiſe geholfen hätte, du jetzt anſtatt
Abend=
geſellſchaft wahrſcheinlich Klavierunterricht geben würdeſt.
Bar=
ker wird in meinem Hauſe ſtets ein willkommener Gaſt ſein,
verſtanden?”
„Vollkommen” erwiderte Kate trotzig. „Und da er dein
Freund iſt, werde ich mein Möglichſtes tun, ihn höflich zu
be=
handeln.”
Es war jedoch nicht Trotz, was ſie empfand, nachdem ihr
Vater ſie verlaſſen hatte. Die Erzählung ihres Vaters hatte ſie
diefer berührt, als ſie ſich ſelbſt zuzugeſtehen wagte. Es galt
ihr etwas, zu wiſſen, wozu Charlie ihr zuliebe fähig geweſen war.
Sie befand ſich daher in einer weit verſöhnlicheren Stimmung,
als ſie ſich einige Tage ſpäter zu Frau de Mille begab, wohin ſie
zum Diner eingeladen worden war, und wo ſie, wie ſie wußte,
Charlie treffen würde. Als ſie ihn bei ihrem Eintritt am
an=
deren Ende des Zimmers ſtehen ſah, pochte ihr Herz heftig. Sie
verbarg jedoch ihre Erregung ſo geſchickt, daß Charlie nicht das
Geringſte davon merkte.
Auch für ihn kam bald danach der Augenblick, da ſein Herz
raſcher ſchlug, nämlich als ein Diener ihm eine Karte in die
Hand drückte, die beſagte, daß er die Ehre haben werde, Miß
Drew zu Tiſch zu führen. Er begab ſich ſofort zur Hausfrau
und nahm ſie beiſeite.
„Hoffentlich mißverſtehen Sie mich nicht, Louiſe”, ſagte er
„aber können Sie mir nicht einen anderen Platz zuweiſen?”
„Nicht, ohne die ganze Tiſchordnung umzuſtoßen, lieber
Charlie”, erwiderte ſie, „und dazu iſt es leider zu ſpät . . . Das
Eſſen muß jeden Augenblick aufgetragen werden.”
Tatſächlich kam die entſprechende Ankündigung, bevor Charlie
ein weiteres Wort ſprechen konnte. Es blieb ihm nichts anderes
übrig, als gute Miene zum böſen Spiel zu machen
Das Diner war für beide jungen Leute eine Peiu
lag das Verhältnis zwiſchen ihnen umgekehrt. Ko
die in der Abſicht gekommen war, alles wieder
während Charlie den Gekränkten ſpielte. Hätte er et
würfigkeit gezeigt, ſo würde er ſie zugänglich gefun
aber Charlie war von zu einfacher Denkungsart,
erfaſfen.
Keiner wußte recht, was zu ſagen, und da ſie e
geberin ſchuldig waren, wenigſtens den Anſchein e
haltung aufrecht zu erhalten, redete ſie über allerlei
Dinge, die einer dem anderen übelnahm. Wenn ſie
der anderen Gäſte auf ſich ruhen fühlten, lächelten
zu, aber ſo gekünſtelt, daß ihr wechſelſeitiger Groll in
wurde.
Endlich faßte er ſich ein Herz und ging dem P.
ihn bewegte, an den Leib.
„Wie lächerlich dieſes Verſteckenſpiel iſt, Kate‟
weiß zwar wicht, was ich dir getan habe, aber ich b=
Verzeihung. Wollen wir nicht wieder gute Freund
Dieſe Wort, früher geſprochen, hätten vermutlic
kung auf Kate nicht verfehlt, Charlies Verhängn
daß ſie zu ſpät kamen. Kate war bereits ſo
verärger=
mehr ſie umſtimmen konnte. Auch war ſie ſich wohl
ihre Kälte gegenüber Charlie allſeitig bemerkt worde
ſie wollte den Beobachtern nicht das Schauſpiel eine
Geſinnungsumſchwunges gewähren.
„Wozu?” antwortete ſie. „Wir würden uns doch
Tage wieder zanken.”
„Das glaube ich nicht” wandte er ein. „Jd
überzeugt, daß wir dereinſt über unſeren Zank
lache=
ſpäter, wenn wir verheiratet ſind."
„Du ſcheinſt zu vergeſſen, daß dazu meine
notwendig iſt”, erwiderte ſie ſcharf.
„Darüber mache ich mir keine Sorge, Kate.
werde ich dir Verſchiedenes erzählen, was du noch nie
(Fortſetzung folgt.)
In dankbarer Freude
zeigen wir die Geburt
eines Sohnes an
Statt Karten.
Or. jur. Fritz Schlick
und Frau Lotte, geb. Preß
Rechnungsrat Ernst Geisler
Margel Geisler, geb. Winter
Frankfurt a. M., 19. April 1930.
z. Zt. Städt. Krankenhaus
Priv.=Abt. Geh. Rat Seitz
(6627
geben ihre Vermählung
bekannt.
Lucie Jürgenſon
Dr. med. Wladimir Bobrow
Verlobte
Lettland
Riga
z Zt. Darmſiadt.
Dieburg. Markt 7.
Darmstadt, Hochstr. 551,
den 22. April 1930.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Schmerzerfüllt geben wir Kenntnis von dem
leider erfolgten Ableben unſeres guten Vaters,
Schwiegervaters, Großvaters, Bruders,
Schwagers und Onkels, Herrn
Für die mir zu meinem 80.
Geburtstag überſandten
Glück=
wünſche, Blumen und Geſchenke /
danke ich auf dieſem Wege
herz=
lichſt.
Ludwig Berg
Darmſtadt
Im Wingert 5
Miulge Ltueue
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten teile ich mit, daß
es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meine
treubeſorgte, liebe Schweſter
Fräulein Auguſte Steinhäuſer
von ihren vielen Leiden durch einen ſanften Tod
am 1. Oſtertag zu erlöſen.
In tiefer Trauer
Ottmar Steinhäuſer, Gewerberat i. R.
Hannover, z. Zt. Eberſtadt, den 21. 4. 30.
in gro
in mor
u. For
ligſten
Sie in
Hu
Augu
Da
Saalbe
Fer
Eigene
(5258a
1 St. la Raſierſeife
nur 15 Pf.
1 echter Gilette=
Apparat nur 50 Pf.
10 St. Bayern=
Klingen nur 95 Pf.
Laldſtr. 9. Tel. 215.
Sedanſtr. 39 Heidelbergerſtr. 74
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 23. 4.,
nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhauſe, Heidel=
6629
bergerſtraße 74, aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meine liebe gute Frau und Mutter (B8630
Darmſtadt, Regensburg,
Frankfurt, Mannheim, Kaſſel.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Alfred Meger
Regensburg, Weiße Hahnengaſſe 1.
z. Zt. Darmſtadt, Zeughausſtraße 3.
Die Beerdigung findet Dienstag, 22 April,
nachmittags 3 Uhr, vom Städt. Krankenhaus
aus ſtatt.
Von Blumenſpenden bitten wir abzuſehen.
(6636
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren herzensguten
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel
veiet Hiffer kin
Althändler
nach kurzen, ſchweren Teiden im Alter von
66 Jahren zu ſich abzurufen.
In tiefer Trauer:
Frau Marie Fiſſel Witwe
und Angehörige.
Pfungſtadt, den 19 April 1930.
Die Beerdigung findet. Dienstag, 22. April
1930, nachmittags 2½ Uhr, vom
Trauer=
hauſe, Sandſiraße 64, aus ſtatt
(6626
geb. Burck
nach ſchwerem, mit Geduld getragenem
Lei=
den, im 44. Lebensjahr zu ſich zu vehmen.
In tiefer Trauer:
Rudolf Grünewald u.
Sohn Rudi.
Darmſiadt, den 20. April 1930.
Heidelbergerſtr. 106.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 23. April,
nachmittags 14 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Zur Frühjahrskur
nur das den Geſamtorganismus kräftigende
und auffriſchende
warzbier
K6)
mit
Schl
(I.Mgd.77
Geh. Medizinalrat
Di. Pappei
Sandſtraße 18
haf ſeine Täligkeit wieder
(*dsi
aufgenommen.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß am 1. Oſterfeiertag, nachmittags
1¾4 Uhr, mein innigſtgeliebter guter Mann, unſer
treuſorgender Vater, Schwiegervater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr Johannes Neff
im 66. Lebensjahr infolge eines Schlaganfalls von
uns geriſſen wurde.
In tiefer Trauer
Charlotte Neff, geb. Günther
Elifabetp Würz. geb. Neff
Margarethe Schäfer, geb. Neff
Anton Würz und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, Frankfurterſtr. 74, 20. April 1930.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 23. April,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof an
(6628
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
In Gutachten aus der ärztl. Praxis wird
die verlüffende Heilkraft u. die vielſeitige
Anwendungsmöglicheit der Dunpräpar
rühmend hervorgehoben.
St
NMk. 1.75
zeitigt glänzende Erfolge bei
Rheuma, Gicht
Fſchias, Hexensſchuß, Bruſt= u. Rückenſchm.,
Bronchit., Krampfad., Beinwd., Wunden u
itrige Eutzdg. jo0 Art Brandw., Flecht. uſw.
Buet
444.
bewähren ſich ausgezeichnet bei
Nervosit., nervös.
Kopfſchmerz. Frauenld., Stuhlverſtopfung,
ſchlaf= u. Appetitloſigkeit, Magen= u.
Ver=
hauungsleid., Blaſen=, Nieren=,
Gallenſtein=
u Loberleinen Rickel-
A4
dei Haemorrhoiden, helfen Ihnen ſicher.
Beſt. D. S. 25% cer. fl., 24.5¾, cet., 15‟
ol. jec. 32 mel., 6,5) balſ. can., 200.
bova, 4, ſeb. ov., 22 adeps., D P. —
D. S. + 20 rad. lig., D. 3. — D. S. *
252 vl. cac. (V.3967
In allen Apoth. erhältl. od. d. uns
Ver=
mittlg. Genius, Handlsg. m.b. H. Darmſtadt.
Mitt
von 50
veget
Fleiſch.
Refort
Alexa=
ptpost
Kinderwagen=?
werden tadellos neu bezoget
Karl Möser,
Trauergarde
werden in einigen Stunden
Rein9
Kranichſteinerſtr. 28
(Huthaus Titze
Telephon 736
Marktpaſſage
Bitte genau auf Firma und S
K
GEGEN
Aaln
Bfe
ÜBERRASCHEND
SCANELIE WRKUNG
ONNE AERZKIODrEN-OINS REEI
— 1W PUtUEk-Uno OSLAfEN
Dienst
22. April 1930
Seite 7
klich eine Hochflut, was uns die Oſtertage 1930
brachten. Troß der ſchlechten Witterung wurde
etrieb erreicht, wie man ihn an Feſttagen
bis=
ſenigſtens ſehr ſelten gehabt hat. In
Süd=
die meiſten bekannten Spitzenmannſchaften
verbände oder ſogar ins Ausland gefahren.
ilb des ſüddeutſchen Verbandsgebietes gab es
Anzahl von bemerkenswerten Spielen. Von
Bäſten intereſſierten beſonders die Profis vom
t, ferner die Stadtmannſchaft von Stockholm,
de Rennais und SC. Kladno. Die ſchwediſche
interlag gegen München 1860, Stade Rennais
tuttgarter Kickers und den Münchener Löwen
agen. Die Budapeſter Profis konnten gegen
nierte Mannſchaft von Bayern Hof 5:1
gewin=
i aber von Phönix Karlsruhe 2:0 geſchlagen.
erlitt in Würzburg durch FV. 04 eine 3:5 aber gegen die uneingeſpielte
Mann=
einſchaft Mannheim 4:2 gewinnen. Von den
haften wurde der FC. Bern durch VfR.
Heil=
irch den FC. Pforzheim 2:0 geſchlagen. Old
nach der ſchweren Schlappe am Karfreitag in
den Kreisligiſt FV. Völkingen mit 6:4 eine
e. Schwer geſchlagen, wurden auch die
eng=
annſchaften. Die Middleſex Wanderers
ver=
ombinierte Mannſchaft von FV. und Saar 05
nd die Wycombe Wanderers wurden vom SV.
ſungen. Die einzige auswärtige Mannſchaft,
and zwei Spiele gewinnen konnte, war Guts
Die Sachſen ſchlugen Schwaben Augsburg 3:0
ſer FC. 4:2. Immerhin eine beachtenswerte
ſtärker als bei den heimiſchen Spielen zeigte
egenheit der ſüddeutſchen
Spiel=
den ſtärkſten Vertretern der anderen
Länder=
uswärtigen Spielen. Der Süddeutſche Meiſter
t beſiegte Köln=Sülz 07 4:2 und eine
Stadt=
ochum 5:2. Bayern München fertigte nach
den Dresdener SC. auch den Berliner Meiſter
mit 3:0 ab. Der 1. FC. Nürnberg beſiegte
ern den Weſtdeutſchen Meiſter Schalke 04 3:1,
m nächſten Spiel gegen Fortuna Düſſeldorf
geworden und verlor überraſchend mit 1:2
ßballſportverein Frankfurt kanterte den VfB.
nieder, ſchlug Arminia Hannover 4:3 und
Ste Spiel gegen Holſtein Kiel knapp 1:2, dazu
r1 Schöne Erfolge meldeten von ihren Reiſen
5ün Wormatia Worms und Haſſia Bingen. Im
ſteuh Rot=Weiß Frankfurt und Phönix
Ludwigs=
der ſchweiz Achtungserfolge, der Karlsruher FV.
AIn Lorbeeren und der VfB. Stuttgart meldete
ege. Die Schwaben gewannen u. a. in Bor=
* Bordelaiſe mit nicht weniger als 12:1
Oſterſonntag.
irt — Stade Univerſitaire Rennes 5:2. VfR.
Bern 3:2. 1. FC. Pforzheim — Racing
Straß=
den Augsburg — Guts Muts Dresden 1:3.
— FA. Kreuzer Karlsruhe 3:2. Bayern Hof
peſt 1:5. FV. / Saa: 05 Saarbrücken kom.
Drs 6:1. Trier 05 — Wormatia Worms 2:3.
— SV. Mörs 0:2. München 1860 — Stadt=
1. FC. Langen — Sp.Vgg. Pirmaſens 2:1.
Old Boys Baſel 6:4. FV. 04 Würzburg —
Viktoria Aſchaffenburg — ASV. Nürnberg 0:1.
ihl St. Gallen 1:0. SV. Waldhof — Wycomte
fſtiegsſpiele der Gruppe Saar.
FC. Kreuznach 02 5:0. Kaiſerslautern —
Oſtermontag.
— Stade Univerſitaire Rennes 5:2. 1. FC.
Bern 2:0. Stadtelf Mannheim — SC. Klado
Karlsruhe — 33er FC. Budapeſt 2:0.
Frei=
t5 Muts Dresden 2:4. Kickers Offenbach —
en 4:0. Kickers Aſchaffenburg — Red Star
fſtiegsſpiel der Gruppe Main.
heim 03 — FSV. Heuſenſtamm 3:1.
ddeutſche Vereine auf Reiſen.
gegen Sp.Vgg. Köln=Sülz 07 4:2, gegen TSV.
en Werder Bremen 2:2, gegen FvB. Altona
gen VfB. Braunſchweig 10:3, gegen Arminia
gegen Holſtein Kiel 1:2.
Preußen Eſſen 4:2, gegen Weſtfalia Herne 2:3.
n Städtemannſchaft Chemnitz 4:3, gegen Poli=
SC. Rot=Weiß Frankfurt gegen FC. Biel 0:1, gegen Urania
Etoile Carouge Genf 1:1.
Phönix Ludwigshafen gegen FC. Grenchen 2:0, gegen Cantonal
Neuenburg 1:0.
VfR. Mannheim gegen FC. Hieres 3:1, gegen Olympique
Mar=
ſeille 2:5, gegen AS. Nizza 4:2.
VfB. Stuttgart gegen AS. Metz 2:0. gegen Stade Bordelaiſe
Bordeaux 12:1.
SC. Freiburg gegen Racing Colmar 3:5, geg. SC. Schlettſtadt 1:1.
Karlsruher FV. gegen Haagſche Football=Geſ. 3:2.
Fußball im Reich.
Turu Düſſeldorf — Vienna Wien 5:3. BV. Wald — Phönix
Mannheim 1:6. Germ. Marburg — Wycombe Wanderers 2:6.
Kurheſſen Marburg — Vienna Wien 1:4. Germania Fulda—
Wycombe Wanderers 0:7. Chemnitzer BC. — Sparta Prag 1:6.
SC./VfL. Zwickau — FC. Brühl St. Gallen 3:1. SuBC. Plauen
— Brühl St. Gallen 4:3. Preußen Ratibor — Ottakring Wien
1:3. VfB. Gleiwitz — Ottakring Wien 2:3. Weißenſee 00 —
Union Zizkov 2:2. 1. FC. Neukölln — Deutſchland Forſt 4:2.
BV. Luckenwalde — Preußen Zaborze 0:4. SV. Werder Bremen
— FC. 93 Hanau 2:2.
Aufſtiegsſpiele in Süddeutſchland.
Während es der Gruppe Saar vorbehalten blieb, bereits am
Oſterſonntag den Reigen der Aufſtiegsſpiele zur ſüddeutſchen
Be=
zirksliga zu eröffnen und gleich mit zwei ſenſationellen
Ergeb=
niſſen — St. Ingbert — F. C. Kreuznach 02 5:0, Kaiſerslautern —
Gersweiler 5:1 — aufzuwarten, ſetzte die Gruppe Main die Reihe
der erbitterten Kämpfe am Oſtermontag fort. Hier ſtanden ſich
die Meiſter vom Nordmain= und Südmainkreis in dem Treffen
Sp.=Vg. Fechenheim 03 — Heuſenſtamm 3:1 (1:1)
gegenüber. Die Fechenheimer, alte Bekannte aus der erſten Liga,
errangen in dieſem außerordentlich harten Kampfe einen
ver=
dienten Sieg. Der gute Unparteiiſche, Keller=Karlsruhe, ſorgte
dafür, daß das Spiel nicht die Grenzen des Erlaubten überſchritt.
In der 3. Minute erzielte Sohl das Führungstor für Fechenheim.
Noch vor der Pauſe bekam Heuſenſtamm einen Strafſtoß zugebilligt,
den der Rechtsaußen gut aufs Tor gab. In dem entſtandenen
Ge=
dränge wurde der Ball über die Torlinie gebracht. Ein Elfmeter
in der 20. Minute nach der Pauſe ergab durch Wörner den
zwei=
ten Treffer für die Platzherren. 10 Minuten vor Schluß ſtellte
Pinther mit einem dritten Tore den Sieg ſicher.
Mainz 05 in Weſtfalen.
Ben Arminia Hannover 6:1, gegen Schalke 04
Sung Düſſeldorf 2:1.
Egen Dresdener SC. 4:2, gegen Hertha/BSC.
gen Viktoria Aſchaffenburg 1:0.
Stadtelf Recklinghauſen 3:0, gegen Sp.Vgg.
gegen Trier 05 3:2, gegen Kölner BC. 7:4.
Der F. S.V. 05 Mainz ſtieß bei ſeinen Oſterſpielen in
Weſt=
falen auf unerwartet widerſtandsfähige Gegner. Am Sonntag
mußten die Heſſen durch den Tabellenzweiten des Bezirks
Weſt=
fallen Boruſſia Rheine, nach ziemlich gleichwertigem Spiel, bei
dem die Weſtfalen im Angriff ſehr durchſchlagskräftig waren, eine
3:6=Niederlage hinnehmen. Am nächſten Tag ſpielte dann Mainz
gegen eine Stadtmannſchaft von Ahlen. Hier waren die Gäſte
zwar die techniſch beſſere Mannſchaft, die aber nicht einheitlich
genug ſpielte und ſich ſchließlich mit einem Unentſchieden von 2:2
(Halbzeit 1:1) beſcheiden mußte.
Sporkv. Darmſtadk 1898 — Boruſſia Fulda 1:4 (0:1).
Die Fußball=Ligiſten der 98er mußten in dem Kampf gegen
Boruſſia Fulda eine weitere Niederlage hinnehmen, die dem
ge=
ſamten Spielverlauf nach nur dahin gewürdigt werden kann, daß
zurzeit es im Sportvereinsſturm noch jeder Durchſchlagskraft
er=
mangelt. Denn der Zahl der herausgeſpielten Torchaucen
ent=
ſprechend, hätte das Endergebnis genau ſo gut umgekehrt
lau=
ten können. Im Feldſpiel hatten die Einheimiſchen gewiſſe
Vor=
teile durch flottes und genaueres Zuſpiel. Dieſe leichte
Ueber=
legenheit wurde jedoch nicht ausgewertet, da die Stürmer im
ge=
gebenen Augenblick es nicht verſtanden, ſich vollends durchzuſetzen.
Hier wird Townley bei dem jetzt beginnenden Tagestraining im
erſter Linie einſetzen müſſen.
Die Gäſte=Elf erwies ſich als eine ausgeglichene Mannſchaft,
die über einen ſehr guten Torwächter verfügt und im übrigen
einen ganz einfach und primitiven Fußball ſpielt, ſich dabei aber
körperlich mit ganzer Kraft einſetzt und im richtigen Augenblick
zu ſchießen verſteht. Gut waren insbeſondere Mittelläufer und
Flügelſtürmer. Der verhältnismäßig hohe Sieg der Gäſte kam
dadurch zuſtande, daß die Darmſtädter Deckung gegen Spielende
grobe Deckungsfehler machte und ſo den Boruſſenſtürmern gute
Entwicklungsmöglichkeiten verſchaffte. Dieſes Nachlaſſen der
ein=
heimiſchen Hintermannſchaft gegen Spielende hin konnte in den
ſämtlichen letzten Spielen beobachtet werden; es hat offenſichtlich
in der Erfolgloſigkeit des Stürmerſpiels ſeinen inneren Grund.
Schon in den erſten Minuten kommen die Gäſte durch
man=
gelndes Verſtändnis zwiſchen Darmſtädter Torwächter und den
Verteidigern zum Führungstreffer. Die 98er ſpielen zeitweiſe
ſehr nett zuſammen, vor dem Tore iſt jedoch alle Kunſt zu Ende.
In der zweiten Hälfte vergrößert Fulda durch flochen Schuß
ſei=
nes Linksaußen den Vorſprung. Laumann holt durch
Verwand=
lung eines Elfmeters ein Tor auf. Nachdem beiderſeits dieſelbe
Chance eines Elfmeters vergeben war, kommen gegen
Spiel=
ſchluß hin die Gäſte zu zwei weiteren Torerfolgen, die jedoch
bei genügender Aufmerkſamkeit zu vermeiden waren.
1. 5. C. Union —Opel Rüſſelsheim 3:0
wegen Gewitter abgebrochen.
Das Spiel der Ligamannſchaft mußte leider kurz vor
Halb=
zeit wegen eintretendem Unwetter abgebrochen werden. Bis
da=
hin zeigten beide Mannſchaften ein flottes, faires Spiel, bei dem
Unions techniſch beſſere Leiſtungen mit 3 Toren belohnt wurden,
während Unions Hintermannſchaft keine Erfolge des Gegners
zuließ. Zum Spiel ſelbſt: Vor Beginn beglückwünſchte der Vor=
ſitzende Unions die Rüſſelsheimer zur Meiſterſchaſt und
über=
reichte ihrem Spielführer ein Blumengebinde. Der Anſtoß bringt
Union ſofort vor des Gegners Tor, wo zur Ecke gewehrt wird.
Der Eaball bringt nichts ein. In der 7. Minute geht der
Links=
außen mit einer ſchönen Vorlage durch und ſchießt über den
ver=
geblich ſpringenden Hüter zum erſten Tor ein. In der 15. Min.
erhöht der Mittelſtürmer auf 2:0, turz nachdem Zeck auf
Rechts=
außen mit einem tadelloſen Schuß Pech hätte. Der Ball prallte
von der Innenlatte ins Feld zurück. Ruſſelsheim blieb auch nicht
untätig, doch klärt die Hintermannſchaft Umions, in der Noller 2.
und Rückert ſtanden, im Verein mit dem Torwart alles. In der
26. Minute iſt es wieder der Mittelſtürmer, der einen vom
Tormonn abgewehrten Ball zum dritten Tor für Union einſchießt.
Arnold muß, bei einem Zuſammenprall verletzt, einige Zeit
aus=
ſcheiden, doch auch mit 10 Mann hat Union das Spiel für ſich
und hätte ſicher auch noch Tore erzielt, wenn nicht durch das
her=
einbrechende Unwetter das ſchöne Spiel vorzeitig beendet
wor=
den wäre. Als Schiedsrichter amtierte an Stelle des dienſtlich
verhinderten Herrn Selzam, Herr Müller=Heidelberg gonz
vor=
züglich.
Nach dem Geſehenen kann wan annehmen, daß der Kreis
Rhein=Main nicht ſo ſpielſtark iſt wie der Kreis Starkenburg,
doch gab Union heute auch einen beachtenswerten Gegner ab.
— Unions Schüler ſchlugen ihre Gäſte aus Würzburg 3:1.
Die Junioren gewannen in Beerfelden gegen die erſte
Mannſchaft 5:0. Die Jugend ſiegte in Lorſch 2:1 und die
2. Schüler erzwangen in Roßdorf ein 1:1. Die anderen Spiele
fielen dem Regen zum Opfer.
1—
5:5 11:3).
Am 1. Oſterfeiertag verpflichteten ſich die Darmſtädter
Egels=
bach hier zu Gaſt. Sie hatten keinen ſchlechten Griff getan, denn
die Gäſte zeigten einen ſchönen Fußball. Techniſch waren ſie dem
Gaſtgeber auch über und konnten bis Halbzeit das Reſultat für
ſich geſtalten. Nach der Pauſe ſtellte Darmſtadt um und hatte
damit auch mehr Glück. Bei Egelsbach ſah man ſchönes Zuſpiel
und hervorragende Kombinationen. Man merkte den Gäſten an,
daß ſie eine Klaſſe höher geſpielt haben. Obwohl die
Einheimi=
ſchen mit Erſatz ſpielten, ſo zeigten ſie in der zweiten Halbzeit
mehr flüſſiges Spiel und brachten teilweiſe ſchöne Durchbrüche
und Kombinationen an. Etwas fehlte in der Hintermannſchaft.
Auch der Torhüter fand ſich nicht recht. Sehr gut konnte die linke
Seite gefallen. Die rechte Seite war diesmal auch nicht ſo wie
man es ſonſt gewohnt war. Leider ließ der Beſuch zu wünſchen
übrig.
Die 1b=Mannſchaften beider Vereine ſpielten vorher
Hier=
bei waren die Darmſtädter mit 2:1 (1:1) die Sieger. Das Spiel
war ausgeglichen, doch von Darmſtadt verdient gewonnen.
Die 1. Jugend ſpielte am 1. Feiertag in Vilbel und konnte
dort 2:0 gewinnen; ebenſo am 2. Feiertag in Egelsbach mit 3:2
erfolgreich bleiben.
Viktoria Griesheim b. D. — Red Star Zürich 2:1.
Die Einheimiſchen der Kreisliga ſtellten die beſſere Elf ins
Feld, die auch zu einem knappen Siege kam. Eine höhere
Nieder=
lage verhütete die gute Abwehr der Eidgenoſſen.
Die deutſche Elf gegen die Schweiz.
Die beherrſchenden Ereigniſſe im deutſchen Fußball der
näch=
ſten Monate ſind neben den Endſpielen um die Deutſche
Fullball=
meiſterſchaft die beiden Länderkämpfe gegen die Schweiz am
4. Mai in Zürich und gegen England am 10. Mai in Berlin.
Dieſe beiden Repräſentativkämpfe nehmen ein, um ſo ſtärkeres
Intereſſe in Anſpruch, weil der deutſche Fußball nach den
Schlap=
pen in den letzten internationalen Kämpfen unbedingt darauf
ſehen muß, durch ein möglichſt günſtiges Abſchneiden ſein etwas
lädiertes Anſehen wieder aufzufriſchen. Die Mannſchaft gegen
die Schweiz iſt jetzt vom Spielausſchuß des Deutſchen Fußball=
Bundes wie folgt geſtellt worden:
Kreß
(Rot=Weiß Frankfurt)
Schütz
Stubb
(beide Eintracht Frankfurt)
Hergert
Leinberger
Heidkamp
(FK. Pirmaſens) (Sp.Vgg. Fürth) (Bayern München)
Huber Pöttinger Kuzorra Hofmann. Hoffmann
(Raſtatt) (Bay. München) (Schalke) (Dresden) (Bay. München)
Erſatzleute: Wenz (ASV. Nürnberg), Brunke (TB.
Ber=
lin), Münzenberg (Aachen), Hörnle (Ludwigshafen), Schäfer
(München 1860)
In dieſer Mannſchaft iſt das Abwehrtrio ſehr glücklich geſtellt,
der Sturm bildet in dieſer Zuſammenſtellung ein intereſſantes
Experiment, das man gutheißen kann. Dagegen ſind wir mit der
Läuferreihe,, das heißt mit den beiden Außenläufern, gar nicht
einverſtanden. Für das Spiel gegen die Schweiz mögen ſie
ge=
nügen (obwohl man das Spiel gegen die Eidgenoſſen nicht
unter=
ſchätzen ſoll), für das eine Woche ſpäter gegen England
ſtatt=
findende Spiel wird man aber doch wohl notwendig zu einer
Umbeſetzung der Läuferreihe kommen müſſen.
Englands Mannſchaft.
Zu ſeinen Länderſpielen auf dem Feſtland am 10. Mai gegen
Deutſchland in Berlin und am 14. Mai gegen Oeſterreich in Wien
wird der engliſche Fußballbund die gleiche Mannſchaft entſenden,
die am 5. April im Wembleyſtadion im Endſpiel um die
inter=
nationale Meiſterſchaft von Großbritannien Schottland mit 5:2
Treffern ſchlug:
Hibbs
(Birmingham)
Goodall
Blenkinſop
(Huddersfield Town) (Sheffield Wednesday)
Strange
Webſter
Marsden
(Wednesday) (Middlesbrough) (Wednesday)
Crooks Jack Watſon
Bradford Rimmer
(Derby County) (Arſenal) (Weſth. Unit.) (Birmingh.) (Wednesd.)
Seite 8
Handball.
Sp. V. Darmſtadk 1898 — V. f.R. Mannheim 5:3 (2:3).
Das Spiel der 98er gegen den Meiſter der Gruppe Rhein hielt
in keiner Weiſe das, was man von einem Freundſchaftstreffen
zweier techniſch guter Mannſchaften erwarten durfte. Anſtatt
einem flüſſigen ſchnellen Spiel bekam man einen hartnäckigen,
verbiſſenen Kampf zu ſehen, der mit einer Härte durchgeführt
wurde, wie man dieſe nicht einmal bei den Verbandsſpielen zur
Anwendung bringt. So war der Geſamteindruck keineswegs
be=
friedigend. Man bemerkte von Anbeginn, daß die Gäſte auf jeden
Fall gegen die Elf des Süddeutſchen Meiſters ein günſtiges
Re=
ſultat herausholen wollten und daß ihnen zur Erreichung dieſes
Zieles nahezu jedes Mittel recht war. Sobald die einheimiſchen
Stürmer in die Nähe des gegneriſchen Strafraumes gelangten,
wurden ſie feſtgehalten, umklammert, niedergeriſſen oder „gelegt”,
ſo daß ſie bald die Freude am Spiel verloren und ihr einziges
Bemühen darauf einſtellten, nicht mit dem Gegner in Berührung
zu kommen. Anſtatt nun mit Rückſicht auf die bevorſtehenden
Spiele um die deutſche Meiſterſchaft die Zurückhaltung während
des geſamten Spielverlaufes beizubehalten, ſelbſt auf die Gefahr
einer Niederlage hin, ließen ſich die 98er in der 2. Hälfte dazu
hinreißen, den Kampf mit den Mitteln des Gegners aufzunehmen.
Der letzte Reſt an Schönheit ging dabei verloren; bedauerlich, daß
dabei Darmſtadts Halbrechter Platzverweis erwirkte.
Und dabei hätte es, wenn ſich die Gäſteelf in dieſem Sinne
bemüht hätte, zu einem ſpannenden Spiel kommen können. Denn
darüber kann kein Zweifel beſtehen, daß die Elf der Mannheimer
Raſenſpieler über ein grundſolides Können verfügt. Die
verhält=
nismäßig kleinen Spieler der Gäſteelf waren ſchnell, wendig und
ballſicher, ſie verſtanden ſich freizuſtellen und verfügten teilweiſe
auch über ein gutes Wurfvermögen. Dieſe Vorzüge hätten
aus=
gereicht, um gegen die ſüddeutſche Meiſterelf auch bei fairer
Spieldurchführung ein ehrenvolles Ergebnis zuſtandezubringen.
So wurde der günſtige ſpieleriſche Eindruck vollſtändig verwiſcht
durch ein miſerables ſportliches Benehmen. Der Elf des
Platz=
vereins hat es niemand in den Zuſchauerreihen verargt, daß ſie
nach Erkennung der gegneriſchen „Taktik” die Konſequenz einer
weiſen Zurückhaltung zog. Nur hätte man auch gegen Spielende
die Nerven behalten müſſen und nicht teilweiſe die gegneriſche
Methode ſich aneignen dürfen.
Der Spielverlauf verdient nicht eingehend geſchildert zu
wer=
den.. Nur in den erſten Minuten ſah man ein einwandfreies
Spiel. Dabei erkämpfte auch Darmſtadt durch Wehr und
Henne=
mann eine 2:0=Führung, die jedoch bis zur Halbzeit ſich in einen
Vorſprung von 3:2 für die Gäſte umwandelte. Gleich nach
Wieder=
beginn glich Freund aus; Feick und Werner ſtellten dann den Sieg
für die 98er ſicher.
Herrn Eſchenfelder (Rot=Weiß Darmſtadt) ſahen wir
ſchon beſſer. Er hätte allerdings dieſe Härte und Unſportlichkeiten
ſofort unterbinden müſſen. Im allgemeinen amtierte er, wenn
auch oft reichlich langſam, korrekt, was ihm nicht leicht gemacht
wurde.
Die Handballiugend des Sporkvereins 98
war zu Oſtern in Privatſpielen von namhaften Gegnern
ver=
pflichtet. Im Vordergrund ſteht die Reiſe der 2. (1b) Jugend zu
den württembergiſchen Meiſtern Tübingen und Ulm. Am 1.
Feier=
tag trat ſie gegen die Mannſchaft der Spielvereinigung 03 in
Tübingen an, die aus Ligaſpielern und Jugendlichen beſtand, und
verlor dort nach ſehr offenem Spiel 4:11. In Ulm dagegen, wo ſie
am 2. Feiertag gegen die 1. Jugend (Meiſter) des Schwimm= und
Sportvereins Ulm ſpielte, konnte ſie dank vorzüglicher
Kom=
bination und taktiſch richtigen Spiels mit 7:4 gewinnen. Die
Auf=
nahme in Tübingen und Ulm war überaus herzlich und zeugte
von echter Spoxtkameradſchaft.
Die 1. Jugend hatte am 1. Feiertag die ſehr ſtarke Jugend des
Schwimmklubs Wiesbaden zu Gaſte und konnte das Spiel mit 4:3
Toren für ſich entſcheiden. Am 2. Feiertag dagegen war ſie zu
Gaſt beim Sportverein Wiesbaden, der eine ſehr ſpielſtarke
Hand=
balljugend beſitzt. Nach ſehr ſchönem Spiel konnten die
Darm=
ſtädter das erſte Mal ſeit 4 Jahren in Wiesbaden mit 12:7 (6:3)
Toren gewinnen. Die Wiesbadener 2. Jugend dagegen mußte
ſich mit 9:1 Toren gegen eine kombinierte 3. und 4. Jugend der
98er beugen. Die Reiſen, die von den Jugendlichen ſeit Monaten
durch eifriges Sparen finanziert wurden, werden ihnen eine ſchöne
Erinnerung bleiben.
Sporkfr. Siegen — Pol. Sp. B. Darmſtadt 6:4 (3:3).
Vor 4500 Zuſchauern mußte die Polizei eine Niederlage
hin=
nehmen. Selbſtverſtändlich ſpielen die äußeren unliebſamen
Umſtände eine nicht untergeordnete Rolle; aber trotzdem muß
geſagt werden, daß der ſonſt gute Sturm vollſtändig verſagte.
Kein Angriff konnte vorgetragen, noch richtig ausgenutzt werden.
Die Niederlage hätte noch vermieden werden können, wenn nicht
auch der Tormann verſagte. Die einfachſten Bälle, die er ſonſt
ſpielend meiſtert, ließ er ohne Anſtrengung paſſieren. Dazu
ſpielte Siegen keinen Freundſchaftskampf, ſondern einen
Re=
vanchekampf für die vorjährige Niederlage in Darmſtadt. Unter
den für Siegen günſtigen und für die Polizei ungünſtigen
Um=
ſtänden iſt es ihnen durch großen Energieaufwand und Härte
auch gelungen. Auffallend war auch die Regelauslegung des
Schiedsrichters. Feſthalten am Schußkreis oder Umwerfen eines
Spielers oder Doppelfang und langes Ballhalten wurden kaum
oder gar nicht gepfiffen. Den größten Nachteil für
Polizeiſport=
verein war, daß die Situation beim Gegner nicht erfaßt wurde
und man ſich nicht danach einſtellte.
Wenn man auch bisher überwiegend der Anſicht war, daß
das Schwergewicht des Handballs in Süddeutſchland liegt, ſo iſt
doch die Tatſache nicht zu verkennen, daß Weſtdeutſchland über
äußerſt ſpielſtarke Mannſchaften verfügt. Wohl eine der ſtärkſten
iſt Tura Barmen. Barmen gelang es ſchon zweimal, den
Deut=
ſchen Meiſter überzeugend zu ſchlagen. Tura ſtellt eine ſehr gute
und ausgeglichene Mannſchaft zum Kampf. Jeder Poſten iſt mit
einem talentierten und leiſtungsfähigen Spieler beſetzt. Ganz
hervorragend iſt die linke Sturmſeite, die wiederholt den Gegner
in Aufregung brachte. Bewunderungswürdig war das
Verhal=
ten der Spieler während des Spieles. Von Anfang bis zum
Schluß wurde fair und ſchön geſpielt. Herr Pötmann von
Bar=
men hatte ein wirklich leichtes Amt und leitete in der gewohnt
korrekten Weiſe. Auch hier waren 5000 Zuſchauer, die das Spiel
mit wechſelnder Begeiſterung verfolgten. Bei der Polizeiſport=
Mannſchaft wurden auch am zweiten Tag von der
Hintermann=
fchaft, einſchließlich Tormann, Fehler gemacht, die eigentlich nicht
mehr vorkommen dürften. Bei der Hintermannſchaft mußten
verſchiedene Umſtellungen vorgenommen werden, wodurch dieſe
Mängel entſtanden ſind. Aber der Tormann machte wieder
Leichtſinnsfehler. Als erfahrener Torhüter dürften ſolche
Schwä=
chen auf keinen Fall vorkommen. Sonſt war das Spiel ſchön
und hat ſicher ſeinen Zweck erfüllt. Lobend ſei noch die herzliche
Aufnahme in Barmen erwähnt. In muſtergültiger Weiſe und
Sportkameradſchaft wurden die Gäſte betreut.
Polizeiſportv. 1. Jugend—Schwarz=Weiß Barmen 1. Jug. 5:1.
Ueberau i. 9. 1. — Freie Tade. Darmſtadk 2. 2:6.
Das Rückſpiel in Ueberau konnte Darmſtadi wiederum für
ſich eniſcheiden. Ucberau, eine ſchöne ſtramme Mannſchaſt, fehlt
noch die Balltechnis und das Herausarbeiten von
Torgilegen=
heiten. Trotzdem iſt ſie ſehr eifrig.
Dienstag, den 22. April 1930
Speyer — Freie Tgde. Darmſtadt e. V. 6:5 (3:3).
Am erſten Feiertag weilte die Fr. Tgde. Darmſtadt im 10.
Kreis bei den Turnern in Speyer und mußte eine Niederlage
ein=
ſtecken. Die umſtändliche Bahnfahrt und das kalte Aprilwetter
dürften der Darmſtädter Mannſchaft auch zugeſetzt haben. Die
Speyerer Turner ſtellten eine außerordentlich flinke und
ball=
ſichere Mannſchaft ins Feld. Reichliche Torgelegenheiten von
ſeiten Darmſtadts wurden ſehr wenig ausgenützt, trotzdem verlief
das Spiel bis zur Pquſe ziemlich ausgeglichen Nach der Pauſe
ſah man bei Darmſtadt Müdigkeit Platz greifen. Die Speyerer
Mannſchaft nutzte dies aus. Es ſah eine zeitlang für die
Darm=
ſtädter nicht gut aus, erſt in der letzten Viertelſtunde rafften ſie
ſich auf und konnten auch gleichziehen. Das Siegestor konnte
Speher kurz vor Schlußpfiff noch anbringen. Durchweg ſah man
ſchöne Leiſtungen, und verlor dies Freundſchaftstreffen nie den
Charakter eines Werbeſpiels. Vorher ſpielten die
Jugendmann=
ſchaften beider Vereine und konnte die Jugend von Darmſtadt
die glücklichere ſein, und einen überlegenen Sieg von 14:1 mit
nach Hauſe nehmen.
1. FC. Idar — FSV. Frankfurt 7:14. VfR. Mannheim —
Alemannia Aachen 2:4. VfR. Schwanheim — 1. FC. Kreuznach 02
2:0. Damen Saar Saarlouis — FSV. Frankfurt 1:4. Ulmer
FV. 94 — Pfalz Ludwigshafen 12:5. Pfalz Ludwigshafen — TV.
Frieſenheim 3:5. Kickers Offenbach — FC Kreuznach 3:1.
Poſt=
ſportv. Frankfurt — Poſtſportv. Düſſeldorf 9:2. TSG. Höchſt 01
— VfR. Schwanheim 2:6. VfB. Dillingen — FSV. Frankf. 6:9.
Ulmer FV. 94 — Kickers Stuttgart 1:5.
Alemannia Aachen — Rol=Weiß Frankfurk 7:3 (4:2).
Alemannia Aachen, gegen die am kommenden Sonntag der
ſüddeutſche Meiſter Sp.V. 98 in Aachen im Kampf um die
„Deutſche” antreten muß, konnte mit Erſatz für die beiden
Außen=
ſtürmer die Gaſtgeber glatt 7:3 ſchlagen. Aachen ging durch
Strafwurf des bekannten Repräſentativen Voſſenkaul in
Füh=
rung. Schäfer=Frankfurt zog dann ebenfalls durch Strafwurf
gleich, worauf die Gäſte durch Jakobi und Ortmanns auf 3:1
er=
höhten. Hertſch erzielte für Frankfurt das zweite Tor, während
Voſſenkaul das vierte für Alemannia buchte. Nach der Pauſe
er=
zielte Ortmanns zwei weitere Tore, während Roufoſſe 1. das
Torverhältnis auf 7:3 ſtellte, da Frankfurt nur noch einmal durch
Hertſch erfolgreich ſein konnte.
Aachen hatte ſeine beſten Leute in der Hintermannſchaft. Der
Torwächter war ſehr gut, während die Verteidigung gegen den
allerdings ziemlich ſchwachen Frankfurter Sturm genügte. Auch
die Läuferreihe der Gäſte war paſſabel, beſonders der bekannte
Läufer Roufoſſe 2. Der Sturm, beſonders der Innenſturm, iſt
ziemlich ſchußkräftig, während die beiden Außen als Erſatzleute
mitgingen. Die Mannſchaft ſchießt ſehr gut, iſt auch fangtechniſch
auf der Höhe. Ob ſie allerdings mehr kann, als ſie in Frankfurt
gegen die wittelmäßigen Rot=Weißen zeigte wird abzuwarten
ſein.
VfR. Mannheim — Alemannia Aachen 2:4 (2:2).
Weſtdeutſchlands zweiter Vertreter um die Deutſche
Hand=
ballmeifterſchaft zeigte in Mannheim ſehr gute Leiſtungen. Nach
gleichwertigem Können in der erſten Halbzeit (2:2) wurden die
Gäſte überlegen und konnten einen verdienten Sieg erringen.
Leider wurde der Kampf gegen Schluß — vor allem von ſeiten
der Platzherren — etwas allzu hart durchgeführt. Hervorragend
der Schlußwann der Gäſte und Halblinks. bei Manheim
Halb=
rechts und der unnötig hart ſpielende linke Verteidiger.
Sprendlingen — Koblenz=Güls 12:4 (5:2).
Sprendlingen Jgd. — Koblenz=Hackenheim Jgd. 3:10.
Bickenbach — Griesheim Elektron 8:5 (3:3).
Bickenbach 2. — Stockſtadt a. M. 2. 6:3.
Bickenbach Jgd. — Stockſtadt a. M. Jgd. 2:11.
Seeheim — Völklingen (Saar) 2:9 (2:4).
Groß=Gerau — Wartburg=V. Ffm. 5:4 (3:2).
Worfelden — Wartburg=V. Ffm. 5:2 (5:2).
Wolfskehlen — Tv. Worms 1910 4:3 (2:2).
Erfelden — Tv. Worms 1910 3:4 (3:4).
Zwingenberg 1. — Tv. Neu=Iſenburg 3:3 (3:1).
Zwingenberg 2. — Tv. Neu=Iſenburg 1:6 (1:2).
Hahn — Eberſtadt komb. 3:1.
Hüttenfeld 1. — Crumſtadt 1. 1:9 (0:8).
Hüttenfeld 2. — Stockſtadt 2. 2:3 (0:2).
Erfelden Jgd. — Griesheim Jgd. 6:1 (2:1).
Wolfskehlen 2. — Arheilgen 3. 1:6.
Nauheim 1. — Groß=Gerau 1. 4:1.
Handſchuhsheim — Nieder=Ramſtadt 1:2!
Handſchuhsheim Jgd. — Nieder=Ramſtadt Jgd. 3:9.
Wolfskehlen — Kriftel 5:1 (5:1).
Büttelborn — Tv. Nied 8:3 (6:2)!
Büttelborn Jgd. — Tv. Nied Jgd. 2:2.
Trotz des ungünſtigen Wetters konnten die Spiele am erſten
Oſterfeiertag reſtlos durchgeführt werden. Dagegen mußten faſt
alle Spiele des zweiten Feiertages infolge des Gewitterregens
abgebrochen werden. Bei einem kurzen Ueberblick der Ergebniſſe
gelangt man zu der Feſtſtellung, daß unſere Gauvereine glänzend
abgeſchmitten haben, wodurch eine allgemeine gute Durchbildung
im Handballſpiel bewieſen iſt. So mußten Vereine der
Kreis=
klaſſe ſich vor unſerer Gau=Meiſterklaſſe beugen und die unteren
Vereine ſtehen ebenfalls nicht zurück. Sprendlingen ließ ſich
0:2 überraſchen, kam aber dann ſehr gut auf. Als ſein Sieg
zwei=
ſtellig wurde, flaute das Spiel ab. Bickenbach gegen Griesheim
Elektron brachte ein hervorragendes Spiel mit techniſchen
Fein=
heiten und ausgeglichenen Leiſtungen zum Stande 5:5. Der
End=
ſpurt brachte Bickenbach mit drei weiteren Toren einen
eindrucks=
vollen Sieg. Seeheims Niederloge hat zwei Urſachen. Einmal
war ſein Hüter ſehr ſchwach. Die Bälle rutſchten ihm durch die
Finger, 5 haltbare Bälle paſſierten. Im Sturm verdarb Spalt
durch ſeine Eigenſinnigkeit faſt jeden Angriff. Der Wartburg=V.
Fſm. konnte in Groß=Gerau noch einigermaßen ſtandhalten.
Da=
gegen führte Worfelden bei Halbzeit 5:2, und der Regen
verhin=
derte eine größere Niederlage. Wolfskehlen verzeichnet einen
großen Erfolg gegen Worms. Fehlerfrei ſpielte die Verteidigung
und ebenſo der Sturm. Schußpech brachte das knappe Ergebnis.
Erfelden ſpielte zuerſt aufgeregt und drehte beim Stande von
0:3 kräftig auf, ſo daß bald der Ausgleich geſchafft war. Ein
Strafwurf brachte Worms in Führung und der Regen beendete
frühzeitig das Spiel. Erſatzgeſchwächt verlor Groß=Gerau in
Nauheim 4:1. Hervorzuheben iſt die neu hergerichtete Platzanlage
in Nauheim. Bensheim weilte beim Handball=Turnier in Klein=
Auheim und konnte trotz der Gegner aus der Kreisklaſſe ſich bis
zum Endſpiel durchringen, das ebenfalls 3:2 gewonnen wurde.
Damit kommt eine wertvolle Plabette in ſeinen Beſitz. Auffallend
ſchwach war der Sturm, ſo daß der Erfolg der aufmerkſamen
Verteidigung zufällt. Die Gegaer waren: Bensheim, Nieder=
Roden, Griesheim a. M. und Hainhauſen. Der Gaumeiſter vom
Taunus, Tv. Kriftel, konnte in Wolfskehlen nicht überzeugen.
Wolfskehlen lag bei der Pauſe 5:1 durch vorzügliche
Stürmer=
leiſtungen in Führung. Die zweite Hälfte fiel dem Regen
eben=
falls zum Opfer.
Erbach 1. — Tv. 1860 Mainz 1. 5:0!
Erbach 1. — Seckbach 1. (ehem. D. T.=Meiſter
Erbach 2. — Seckbach 2. 4:3.
König — Tv. 1860 Mainz 2:1!
Tu. Sp.V. Braunshardt 1. — V.f.B. Höchſt a. M
Siegfried Wiesbaden 1. — Z.u. Sp.V. Braunsb
Braunshardt erſte Mannſchaft verpflichtete
monatlicher Pauſe zwei Gegner aus dem Bezirr 9
mußte in beiden Spielen Niederlagen einſtecken
lichere, durch Höchſt am erſten Feiertag, ſogar auf
In beiden Spielen war der Gegner keinesfalls
hardt konnte ſich aber vor dem Tore infolge der
weiſe der erſteren nicht immer erfolgreich durch
Schußpech und eine ausgezeichnete Torwächterſei
ließen kein günſtigeres Reſultat bei dem erſten
kommen. In dem Wiesbadener Spiel am zweite
die Leiſtung eine weſentlich beſſere, wenn aud
erſcheinungen infolge der langem Ruhepauſe uu
am Tag zuvor, nicht zu verkennen waren. Mit
der Schiedsrichter in beiden Spielen konnte man
Braunshardt 1. Jgd. — Sp.Vgg. Arheilger
Das Uhlenhorſter Hockeyturnier wurde am
mit nur einem Herrentreffen zu Ende geführt.
des Veranſtalters errang einen knappen Sieg
müden Berliner „Brandenburg”=Spieler vu
Flottbeeks Junioren konnten die Eal
School im Rückſpiel glatt mit 4:1 (3:1) ſchla
engliſchen Schüler bis auf ein Unentſchieden ſä
burg ausgetragenen Kämpfe verloren.
Bei Harveſtehude ſtellten die Northa
Damen erneut ihr überragendes Können unte
am erſten Feiertag gegen Harveſtehude ſchlugen d
nen am Montag die Damen des Düſſeldorf
(2:0). Das Ergebnis entſpricht vollkommen der
der der ſchönſte, im ganzen Turnier war.
Stadtmannſchaft hatte ſich doch etwas zu
hintereinander vier Spiele auszutragen. Außer
am Montag noch zwei Spielerinnen wegen Verle
die der Uhlenhorſter Mannſchaft entnommen n
Harveſtehudes Damen blieben hoch mit 7:
Schweizerinnen ſiegreich. — Rahlſtedt ſchlug
HC. Wiesbaden überlegen mit 6:1 (3:1).
Nach drei eindrucksvollen Siegen beim Han
konnten die engliſchen Hockeyſpieler des Anglo J
aus in England lebenden Indern beſtehende
Montag in Bremen auch gegen den Club zur
(0:1) erfolgreich durchſetzen.
Im Kölner Turnier kam der HC. Heidelber/
zweite engliſche Mannſchaft, gegen den HC. Bre
2:1=Sieg; Harveſtehude ſpielte gegen die Oxfor
3:3, während der Bonner THV. gegen Graß
1:3 unterlag.
Zahlreiche Begegnungen gab es in Kreuzna
meinen die weſtdeutſchen Vereine gegen die mei
ſüddeutſchen erfolgreich blieben.
In Frankfurt trennten ſich DHC. Hannober
don nach torloſem Kampf unentſchieden, wäh
Rugbyſpiel zweier engliſcher Mannſchaften den
hounds einen hohen Sieg von 32:11 gegen die
brachte.
iD
V!
RM
Der Lauf „Rund um Dahlwitz=Hoppegarte
jährigen Sieger Brauch nicht am Start. Fat
München, der Sieger von 1928, der bereits ne
Runde der viermal zu durchlaufenden Strecke vor
Für Behmke war die Strecke zu lang, er fiel we
ſiegte ſchließlich ganz überlegen vor dem SCC
dem Münchner Zeilnhofer. München gewann &
ſchaftslauf vor SCC. und Bewag.
Die ſportlichen Reformen. — Einigung mi
Der Verbandstag des Deutſchen Schwimmb
am Sonntag mit einem glanzvollen Feſtakt im
Landestheater eröffnet. Der Vorſitzende Dr. G
eindrucksvolle Begrüßungsrede. Am Nachmittag
die eigentlichen Verhandlungen. Zunächſt wuri
berichte verleſen. Dr. Geiſow hatte ſeinen Berick
ideellen Seite entwickelt, dagegen befaßten ſich
Fachwarte Binner=Breslau und Hebecker=Berlin
lichen Ausleſe des letzten Jahres. Die ſportli
zeigte eine aufſteigende Linie. Der Finanzberie
dieſer Hinſicht ſehr gute Lage des Schwimmve
allgemeiner Spannung wurde dann in die Berat.
eingetreten. In erſter Linie intereſſierte der
vertrag zwiſchen der D.T. und dem D.S.
raſchend kurzer Debatte wurde dieſer Einigun
ſtimmig angenommen mit dem Zuſatz,
des D. S. V. als Fachverband ſichergeſtellt werden
Im Gegenſatz zum erſten Verhandlungstag !
tag lange Beſprechungen über die ſportlichen Rei
bandes. Die Leiſtungsprüfung wurde ohne
derung gutgeheißen. Dagegen wurde die
die Kampfſpiele weſentlich anders eingeteilt.
Leiſtungsklaſſen konnte der urſprüngliche Vorſch
Einſchränkung durchgehen, daß der Verbands)
das Recht auf jederzeitige Aenderung haben
Raum in den Debatten nahmen naturgemäß
kampftabellen ein. Bei den einzelnen Strecken!
ſelkämpfe die 50=Meter=Strecke wieder zut
Richtlinien für die Wettkämpfe der Vereinskla
Vorſchlag angenommen. Auch der ſogenannte ,C
wettkampf” die neue Deutſche Vereinsmeiſterie
nach vielfachem Widerſpruch in die neuen Beſi
genommen werden. Die Reformen der Sprung
den dagegen ſofortige Annahme. Damit war de
ſamtreform als Ganzes erledigt.
Die Neuwahlen, zum Hauptvorſtand bra
Wiederwahl. Die Stelle des 1. Vorſitzenden n.
ſow=Frankfurt a. M. mit 1128 gegen 8
ein. Zweiter Vorſitzender iſt Hax=Berlin, Schaß!
Berlin und Verbandsſchwimmwart Binnel=
Jugend= und Werbewart wurd. Direktor Rieme
der 1. Vorſitzende von Hellas=Magdeburg, gewa.
weiterten Geſamtvorſtand wurde erſtmalig als
Frauenbeirates Frau Moeder=Erfurt gewähll.
Aus der weiteren Ausſprache iſt noch
weſentlich: Die Frage der Neueinteilung der Ke
des ganzen Verbandsgebietes wurde dadurch ½e
Kommiſſion die Vorarbeiten durchführen ſoll.
Die letzte große Ausſprache brachten die 2
ſchaften. Dieſe wurden auf zwei Tage beſchraſt
auf einige Wettkämpfe ſo daß das Programil
17 Konkurrenzen umfaßt.
Der nächſte Verbandstag findet 1931 in 2
und die Deutfchen Meiſterſchaften für 1931 ſind
berg gelegt worden.
Dienstag, den 22. Aprik 1930
Seite 9
utſchen Boxmeiſterſchaften
Endkampf um die Deutſchen
Amateurboxmeiſter=
öln, hatten ſich 2000 Zuſchauer eingefunden. Im
micht kam Ausböck=München über
Puttkammer=
m Punktſieg und damit zum dritten Mal zur
Deut=
ſchaft. Die Meiſterſchaft im Bantamgewicht
„teHrweſtdeutſche Prahl 1, der den Münchener Hoff=
ſander erſten Runde k.o. ſchlug. Im Federgewicht
uchs=Berlin ſeinen Titel durch einen Punktſieg
landsmann Möhl. Auch im Leichtgewicht konnte
verteidiger Bächler=Berlin durch einen Punkt=
Berliner Malz durchſetzen. Deutſcher Meiſter im
ſicht wurde Beſſelmann=Köln, der Muyſers=
cherm er 2. Runde k.o. ſchlug. Im Mittelgewicht ſiegte
„ns öln über Seelig=Berlin nach Punkten. Figge=
„fels albſchwergewicht) ſiegte über Leitmann=
Mün=
nack nkten während Hitzmann=Berlin den Titel im
mexicht durch einen Punktſieg über Lücker=Hannover
ſei r Boxmeiſterſchaften des D.A. S.V. am Oſterſamstag
itag in Stuttgart traten folgende neue Meiſter au
Bla! Fliegengewicht: Rieder=Freiburg; Bantam:
we=Stuttgart; „Federgewicht: Lutz=Mannheim;
geiu Leitner=Stuttgart; Weltergewicht:
Glöck=
ob tſen; Mittelgewicht: Balſchun=Eſſen;
Halb=
zem Neiſter=Königſee; Schwergewicht:
Stein=
innheim.
Tagung der Amakeurboxer.
des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen
ceitag in Köln durch eine Sitzung des techniſchen
Aus=
et. Für die Europameiſterſchaften der
Ama=
in München Ausſcheidungskämpfe der 16
Nach einem Rückblick auf die ſportliche Tätigkeit im
—u yre wurde das Programm für das neue Verbandsjahr
Simen drei Länderkämpfe gegen Frankreich, Spanien und
alle auf deutſchem Boden zum Austrag. Anläßlich des
ſens des Reichsverbandes ſoll in Berlin ein dreitägiges
he Turnier ausgerichtet werden.
— uß an die Techniſche Ausſchußſitzung des
Deut=
ſicch bandes für Amateurboxer erfolgte die Eröffnung
Der Kölner Bürgermeiſter Rillſtein begrüßte die
legierten von 344 Vereinen im Namen der Stadt.
Akuſtik in dem Saale der Rheinlandhalle ſehr zu
ſo daß von den vielen Reden und Diskuſſionem
Zi verſtehen war. Der Vorſtand des Verbandes
ſiahr unweſentlich, da der bisherige Vorſitzende
Bur=
dazu bereit finden ließ, das Amt weiter zu führen,
ber=Krefeld zum zweiten Vorſitzenden,
Biſchoff=
m ſtellvertr. Vorſitzenden, Mandlar=Berlin zum
rſtmann=Berlin zum Schriftführer und
Sperber=
ſſierer wiedergewählt wurden. Beiſitzer ſind
Ader=
ſchander=Ratibor und Genz=Zelle. Eine
ausge=
verurſachte der Haushaltsplan, da wegen der
ziellen Lage des Reichsberbandes die Abgaben
girit verdoppelt werden mußten.
7 Radſpork am Oſterſonnkag.
Im Straßenrennbetrieb
intag recht lebhaft zu. Rund 300 Fahrer
beteilig=
pzig—Berlin (151 Kilometer). Im Endſpurt
Berlin) in 4:10.45 Std. vor ſeinen Landsleuten
d Hoffmann, dem Sieger von Berlin—Kottbus—
er 110 Kilometer führte „Rund um Eiſenach”. In
ſing der Eiſenacher Kürſchner vor Huhdeller
Is Sieger durchs Ziel. Eine weitere Straßenfern=
Thüringen mit dem Großen Opel=Preis
ter, der nach dem neuen Vorgabeſyſtem der Union
de. Lay (Fulda) verwies im Endſpurt Schramm
:01.25 Std. auf den zweiten Platz. Als
Mann=
er 50 Kilometer wurde der Erich=Aberger=
S bei Spandau ausgefahren. Der R.V. Opel
1:23.48,6 Std. vor Fedia Berlin.
Die Bahnrennen
verall durchgeführt werden. So fielen die
vor=
n in Elberfeld und Krefeld dem Regen
ollen am 11. Mai bzw. 23. April nachgeholt
wer=
erliner Rütt=Arena holten ſich die
Spe=
n=Wiſſel die „145 Minuten” mit
Rundenvor=
zurückgelegten Strecke von 103,100 Kilometer vor
inda=Kroſchel und den Franzoſen Peyrode=Blan=
Eſtwar bei den Eröffnungsrennen Cap, der zwei
der erfolgreichſte Mann vor Damerow, während
wamuro ſtark enttäuſchte und Schindler durch
lusſichten kam. Der Stettiner Lokalmatador
Car=
rſten Rennen auf der Stettin— Weſtender
gehen und ſiegte im Geſamtergebnis vor Bauer
er Gilgen. — Die Pariſer Buffalo=Bahn
niere mit dem Großen Oſter=Preis auf und hatte
5 13 Steher verpflichtet. Weltmeiſter Paillard
er ſeine Ueberlegenheit auf offenen Bahnen und
inen Vorläufen auch den Endlauf über 50 Kilo=
* vor Lacquehay, Wynsdau und Urago.
all, Matador auf der Olympiabahn.
Olympiabahn war am Oſtermontag
ausgezeich=
ſieden. Wieder einmal zeigte ſich Walter Sawall
Olympiabahn. Von den übrigen Fahrern zeigte
ner Manera große Kampfesluſt. Dagegen war
der eine große Enttäuſchung. Eine gute Vor=
9 der Leipziger Nachwuchsfahrer Lohoff. Um=
Steherrennen von Amateurwettbewerben.
Eröffnungsrennen in Düſſeldorf.
ingsrennen der Bahn in Düſſeldorf=Oberkaſſel
19 bei trockenem, aber etwas kühlem Wetter mit
einen guten Beſuch aufzuweiſen. Die von
Ama=
umrahmten Steherrennen wurden flott be=
I den Hannoveraner Möller in ausgezeichneter
n gewann bei den Eröffnungsrennen der Leip=
In am Oſterſonntag auch den zweiten
Wertungs=
en Fliegermeiſterſchaft.
lkennen in Zürich ſiegte am Oſtermontag Bréau
Nern, während Weltmeiſter Michard bei den
ich war.
ſrennen Paris—Roubaix über 255,7 Kilometer
(nag der Belgier Verwaeke in 8:11,14 Std.
Ifa Romea gewann das traditionelle italieniſche
ikennen „Rund um Aleſſandria”, über
T 2:21,42 Std.
inderkampf Wales—Frankreich ſiegten am Oſter=
2 Ddr 50 000 Zuſchauern die Briten mit 11:0.
Die Frankfurker Oſterrennen.
Trotz weſentlich wärmerem Wetter hatte der Regen am
Vor=
mittag und der trübe Himmel in dem Mittagsſtunden viele vom
Beſuch der Niederräder Bahn abgehalten. Nach dem dritten
Rennen kam die Sonne zum Durchbruch und machte den
Aufent=
halt draußen zur Freude. Die ſechs Rennen, die gelaufen
wur=
den, brachten ſämtlich ſpannende Momente. Faſt ſtets wurden
anſehnliche Quoten gezahlt. Einige Aufregung folgte der
wich=
tigſten Prüfung, dem Preis von Wiesbaden, den Helgoländer
ſehr ſicher gegen Sergius und Immertreu gewann, aber wegen
Kreuzens dann disqualifiziert wurde und erſt das dritte Geld
erhielt. Inzwiſchen waren am Totaliſator die Siegwetten auf
Helgoländer ausgezahlt worden. Es gab alſo den ſeltenen Fall,
daß die Wetter nicht mit dem Preis gingen.
Es iſt ſchade, daß Stock den Landſtürmerſohn Helgoländer
nicht gerade halten konnte. Der Hengſt wäre von keinem ſeiner
Gegner gefaßt worden. Der Opelſche Sergius hatte ſich an der
Spitze mit ſeinem enormen Gewicht zuviel zugemutet.
Immer=
treu war ſtets mit im Vordertreffen. Das Rodenſtein=
Jagdren=
nen holte ſich Turned up, der zu Anfang Dutzende von Längen
hinter dem Felde lag, noch ganz überlegen gegen Cupido und
Trapper. Ein ſpannendes Finiſh ſah man im Preis von der
Gerbermühle, den der Schweizer Koral knapp gegen das
Leicht=
gewicht Countryſide gewann, der eine hölliſche Fahrt vorgelegt
hatte und damit dem ſchwerbelaſteten Hilf=Dir=ſelbſt von Anfang
an die Chancen nahm. Das erſte Rennem des Jahres holte ſich
die in Niederrad trainierte Heilige Johanna, nachdem der
Favo=
rit Iſonzo noch rückſtändig war. Im Verkaufsrennen, dem 10
Starter viel Intereſſe verſchafften, ſiegte der Spezialiſt Heruler
gegen Bertram, da Oberon 2. die eigene Face nicht durchhielt.
Auch der Sieg im Feldberg=Jagdrennen fiel an den weſtdeutſchen
Troiner Bauer, deſſen Flügelmann überlegen gegen Gerold
gewann.
Stadion=Hürdenrennen. 1. Mätzigs Heilige Johanna
(Schulze); 2. Roſario; 3. Zup. Ferner: Jſonzo. Tot.: 64. Platz;
30, 23. ½—1½ Lg.
Preis von Reifenberg: 1. Indens Hernler (Matz); 2.
Ber=
tram; 3. Karlin. Toto: 54. Platz: 18, 14, 20. 1½—34. Ferner:
Oberon 2., Agrippine 2., Dollar, Albana, Latina, Gaffel,
Markſtein.
3. Feldberg=Jagdrennen: 1. Horſtkottes Flügelmann (
Heit=
ner); 2. Gerold; 3. Feuermal. Toto: 22. Platz: 15, 15. 6—1½
Lg. Ferner: Hexenprinz, Dalibor.
4. Preis von Wiesbaden: 1. Heß' Helgoländer (Storck); 2
Sergius; 3. Immertreu. Toto: 44. Platz: 16, 14. 1—7/4 Lg.
Ferner: Arioviſt, Fortunatus.
5. Rodenſtein=Jagdrennen: 1. Kärchhoffers Turned up (
Re=
gier): 2. Cupido; 3. Trapper. Toto: 20. Platz: 11, 11. Ferner:
Thermidor.
6. Preis von der Gerbermühle: 1. Buchmanns Koral (Göbel);
2 Countryſide; 3. Tite Live. Toto: 42. Platz: 17, 14. 34—2 Lg.
Ferner Hilf Dir ſelbſt, Südwind.
Bei weſentlich beſſerem Beſuch wurde der Oſtermontag
durch den ſtarken Regen, der nach dem dritten Rennen einſetzte,
arg betroffen. Die ſportlichen Leiſtungen fanden jedoch Gefallen.
Wiederum zahlte der Toto ſehr anſtändige Quoten, der offene
Charakter der Frankfurter Rennen blieb demnach gewahrt.
Frei=
lich trug der tiefe Boden nach dem Gewitterregen erheblich dazu
bei, daß nicht alles nach der Papierform abgewickelt wurde.
Trai=
ner M. Bauer war der Held dieſer Oſterrennen, denn mit drei
Pferden gewann er nicht weniger wie fünf Rennen, darunter mit
Heruler den wertvollen Aurelius=Preis am Montag, den damit
alſo der Sieger des Verkaufsrennens vom Sonntag ſich ſicherte.
Dabei waren allerdings die Favoriten des Rennens Delifee und
Polaſchin durch eine vow Eiſenbraut verurſachte Rempelei arg
benachteiligt geweſen. Der Stall v. Opel mußte ſich mit dem
Dreijährigen=Rennen begnügen, wo allerdings Garbe Klaſſe für
ſich war. Zwei Pferde in Front hatte Trainer St. Bencze im
Verloſungs=Jagdrennen mit Juif Errant und Florimel. Die
Inhaberin des Loſes, eine Dame aus Rüſſelsheim,
zeigte mehr Intereſſe für die blanken zwölf Hundertmarkſcheine.
Die Jagdrennen waren durchweg ſehr ſpannend. Der
beſchlie=
ßende Augias=Ausgleich wurde in ſo mächtiger Pace gelaufen,
daß Pferde wie Negus, Sans Atout und Flüela gleich am Start
zurückblieben und erſt in der Geraden ſich allein Flüela nach
vorne ſchaffen konnte. Freilich war der Boden „knietief”
ge=
worden.
1. Reinheimer=Jagdrennen: 2300 Mark, 3200 Meter. 1.
Höve=
lers Comteſſa Iſola (Heitner); 2. Dalibor; 3. Mühelos. Toto:
35. Platz: 17, 21. 5—4 Lg. Ferner: Hexenprinz.
2. Graf=Ferry=Preis. Für Dreijährige. 2300 Mark, 1200
Meter: 1. v. Opels Garbe (Ludwig); 2. Raugräfin; 3. Vorbote,
Toto: 13. Platz: 10, 11. 2—6 Lg. Ferner: Vazzeda, My Mady.
3. Verloſungs=Jagdrennen, 3500 Mark, 3200 Meter. 1.
Kirch=
hoffers Juif Errant (Regier); 2. Florimel; 3. Bones. Toto: 28.
Platz: 21, 28. ½—½ Lg. Ferner: Rambla, Cannbiere, Ruiſſeau
d’Or.
4. Aurelius=Preis: 3500 Mark, 1800 Meter: 1. Indens
Heru=
ler (Stock); 2. Delifee, 3. Mignoma. Toto: 54. Platz: 30, 15, 16.
4—½ Lg. Ferner: Damon, Polaſchin, Dido, Eiſenbraut, Perfekt.
5. Palmengarten=Jagdrennen. 3000 Mark, 3600 Meter. 1.
Bodmers Keſch (Günther); 2. Fähnrich; 3. Original. Toto: 72.
Platz: 23, 14. 3—10 Lg. Ferner: Patriotin, Neck.
6. Augias=Preis: 2300 Mark, 1400 Meter: 1. Horſtkottes
Flügelmann (Stock); 2. Flüela; 3. Arlette. Toto: 37. Platz: 17,
15, 17. ½—Hals. Ferner: Negus, Wellgunde, Patrella, Sans
Atout.
Karlshorſter Oſterpreis.
Der Karlshorſter Oſterpreis hatte am Oſtermontag wieder
rieſige Menſchenmaſſen nach der Bahn in der Wuhlheide gelockt.
Nach intereſſantem Verlauf blieb „Mannestreue”” mit der Hauſer
erſt am drittletzten Sprung das Rennen aufgenommen hatte, leicht
Siegerin über Lago und Lakai. In dem Feld von 16 Pferden gab
es verſchiedene Stürze, die bis auf den von Almeido glimpflich
verliefen; Almeido brach ein Vorderbein und mußte getötet
werden.
der deutſche Eislaufverband kagke.
P. G. Hoffmann neuer Vorſitzender.
Bei der in Berlin abgehaltenen Jahreshauptverſammlung des
Deut=
ſchen Eislauf=Verbandes wurde anſtelle des freiwillig zurückgetretenen
erſten Vorſitzenden Regierungsrat Schönig neu P. G. Hoffmann gewählt.
Von 105 abgegebenen Stimmen erhielt Hoffmann allein 70. Von den
Beſchlüſſen und Anträgen intereſſiert in erſter Linie der Beſchluß,
wo=
nach in Zukunft der Verbandstag nur noch alle zwei Jahre ſtattfinden
ſoll. Ein Antrag der Schnelläufer, der auf Einführung des Rudelſtarts
hinzielte, wurde abgelehnt. Es bleibt beim Start zu Zweien. Die
Wettlaufbeſtimmungen ſollen im Laufe des Jahres durchgearbeitet und
nach Möglichkeit den entſprechenden internationalen Beſtimmungen
an=
gepaßt werden.
Oſterſkiſpringen auf der Zugſpitze.
Unter dem Protektorat der öſterreichiſchen Zugſpitzbahn
ver=
anſtaltete der Tiroler Landesverband am Oſterſonntag auf dem
Zugſpitzplack bei ganz ausgezeichneten Schneeverhältniſſen Sprung=
und Langläufe, an denen ſich eine Anzahl der beſten Läufer aus
dem Reich und aus Tirol beteiligten. Im Sprunglauf belegte
Walter Glaß=Klingenthal mit geſtandenen Sprüngen von
43, 48, 48 Meter und der Note 342 den erſten Platz. Den
Lang=
lauf gewann der Münchener Ernſt Krebs in 12.44 Min. In
der Kombination belegte bei einer höchſterreichbaren Note von
720 Walter Glaß den erſten Platz mit Note 682,66 vor Hauswitzki=
Innsbruck Note 633,70 und E. Krebs=München, Note 610,20.
Tennis.
Tennisklubkämpfe in Frankfurt.
Der TC. 1914 Frankfurt ſpielte an den Oſtertagen gegen
TC. Darmſtadt und konnte, obwohl Erſatz eingeſtellt war, die
ſpielſtarken Darmſtädter glatt mit 8:4 Punkten ſchlagen. Von
den Einzelreſultaten intereſſieren beſonders der 7:5=, 6:4=Sieg
von Goſewich über Blecher und der 7.5= 6:4=Erfolg von
Goſe=
wich=Erwen im Herrendoppel über Kleinlogel=Glaß. Die zweite
Mannſchaft von TC. 1914 fertigte die erſte Mannſchaft von
Grün=
weiß Stadion hoch mit 10:0 Punkten ab.
Davis=Pokal=Kampf Griechenland-Britiſch=Indien 2:2.
Die Davis=Pokal=Spiele wurden an den Oſtertagen in Athen
mit dem Vorrundentreffen zwiſchen Griechenland und Britiſch=
Indien begonnen. Nach den erſten drei Spieltagen ſteht die
Be=
gegnung jetzt 2:2, und das letzte Einzelſpiel, das am Dienstag
ausgetragen ſird, entſcheidet damit den Kampf.
Molorſporktagung in Rom.
Der Internationale Motorradſport=Verband hielt in Rom eine
Sitzung ab. der deutſcherſeits Vizepräſident Ewald Kroth (
Ber=
lin), Otto Schwabe (Hamburg) ſowie Richard Dörnke (
Han=
nover) beiwohnten. Es wurden eine Reihe von Fragen diskutiert,
die auf das internationale Reglement Bezug haben. Nachdem
be=
reits bei früheren Gelegenheiten eingehend darüber geſprochen
worden war, ob es zweckmäßig iſt, das Auswechſeln von
Rädern bei Motorradrennen zu geſtatten, wurde jetzt
beſchloſſen, eine ſolche Beſtimmung in das internationale
Regle=
ment aufzunehmen. Vom Jahre 1931 ab können alſo Räder am
Erſatzteillager ausgewechſelt werden. Dem deutſchen Antrag, die
Zahl der internationalen Zeitnehmer für jedes Land zu erhöhen,
wurde ſtattgegeben und die Zahl der Zeitnehmer von 4 auf 6 pro
Land erhöht. Sehr begrüßenswert war der Antrag, zur Ver=
konnte, wurde die Angelegenheit bis zur Herbſttagung
zurück=
geſtellt, die am 10. und 11. November in London ſtattfindet.
Targa Blorio der Mokorräder.
Auf der klaſſiſchen Madozi=Rundſtrecke bei Palermo auf
Sizilien kam am Oſterſonntag erneut das Targa Florio=Rennen
für Motorräder zum Austrag, das ſeit dem Jahre 1926 je
zwei=
mal von den deutſchen Fahrern Köppen und Henne auf BMW.
gewonnen worden war. Diesmal ging das Rennen ohne deutſche
Beteiligung von ſtatten. Sieger blieb der Italiener Mario
Colombé auf einer engliſchen 500 Kubikzentimeter Sunbeam,
der die 196 Kilometer lange Strecke in 2.29:49 Std. mit einem
Stundendurchſchnitt von 78,595 Kilometer zurücklegte.
Waſſer=Wanderführer des 2.K.B.
Der Verlag des Deutſchen Kanuverbandes in Stuttgart=
Untertürk=
heim hat ſoeben, noch rechtzeitig vor Beginn der diesjährigen Waſſer=
Wanderzeit, in einer Stromheil=Serie drei neue Führer erſcheinen
laſſen, die von allen Waſferfahrern begrüßt werden dürften. Band 8
und 9 behandeln den uns beſonders naheliegenden Rhein. Berthold
Goldſchagg=Freiburg hat den Rhein von Stein-Kehl—Straßburg, Fritz
Emig=Ludwigshafen von Kehl—Mainz in kurzer, aber prägnanter
Weiſe dargeſtellt. Die Karten ſind im Verein mit dem Text
außer=
ordentlich klar und lesbar. Auch die in den Text eingeſtreuten Bilder
ſind ganz nett geſehen. Die Führer koſten Band 8 (Stein—Kehl) 3 RM.,
Band 9 (Kehl-Mainz) 2 RM.
Band 7, Gewäſſer des europäiſchen Auslandes (4 RM.),
von P. Walther, hält von allen europäiſchen Gewäſſern, deren
Befah=
rung bisher bekannt und beſchrieben worden iſt, einen kurzen
Geſamt=
eindruck feſt und weiſt, geſtaffelt nach Gefahrenklaſſen, den Neulingen
auf den betreffenden Gewäſſern in anſchaulicher Weiſe die beſtehenden
Schwierigkeiten. Auf eine Wiedergabe aller Sehenswürdigkeiten im
Text iſt verzichtet, dagegen iſt das ſpeziell und ausſchließlich den
Boots=
wanderer Intereſſierende vermerkt. Mit dieſem brauchbaren Führer
und einer guten Landkarte iſt es möglich, herrliche Fahrten auf den
europäiſchen Gewäſſern, von Italien bis zum hohen Norden, von
Spa=
nien und Frankreich bis zur Donaumündung, zuſammenzuſtellen.
Genannt ſei außerdem noch das Wanderbuch des D.K.V. 1930/31,
das insbeſondere die Stützpunkte für deutſches Waſſerwandern auf einer
Reichskarte bietet. Dieſe Ueberſichtskarte gibt einen Begriff von
der ungeheuren und außerordentlichen Arbeit und Opferbereitſchaft der
deutſcher Waſſerwanderer und ihrer Verbände.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 22. März. 13.30: Schallplatten. O 16: Hausfrauen=
Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenvereins. Kochtante:
Vege=
tariſche Woche. — Olly Ritter: Was einer Hausfrau im
All=
tag auffiel. O 17: Stuttgart: Konzert. Lincke: Ouv. zu einer
Ko=
mödie — Volksliederduette. — Weber: Schützelputzhäuſel. —
Jeſ=
ſel: Fahrt ins Glück. — Ziehrer: Hereinſpaziert. — Souſa:
Der Kapitän. O 18.05: Kaſſel: Abſatzfragen der Produktion der
heimiſchen Landwirtſchaft. Geſpräch Dr. Cordes mit einer Hausfrau.
O 18.35: Stuttgart: Dr. Johannſen: Zur Frage des
Heimdeutſch=
tums in Nord=Schleswig. O 19.05: Stuttgart: Stanhope:
Re=
porter im Feuer. O 19.30: Stuttgart: Zum 50. Geburtstag von
Paul Enderling. O 21: Klavierkonzert Michael Zadora. o 21.40:
Zu Björnſtierne Björnſons zwanzigſtem Todestag: Eine Bauern=
Novelle. O 22: Vortrag mit praktiſchen Vorführungen über einen
von Roll Schröder konſtruierten Violinbogen für das mehrſtimmige
Spiel.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 22. April. 9: Ferienfunk. O 10:
Ferienfunk. O 14.30: Jugendſtunde. O 15: Dr. Günther: Das
Luſt=
ſpiel von Moliere bis zur Gegenwart. O 15.45: Künſtleriſche
Hand=
arbeiten: Das Weben. o 16.30: Leipzig: Konzert. O 17.30: H.
Kyſer: Die unſichtbare Welt. O 17.55: Dr. Kayſenbrecht: Das
Ver=
hältnis von Stadt und Land einſt und jetzt. 18.20: Dr.
Luniat=
ſchek: Lücken im Gebiß. O 18.40: Franzöſiſch für Anfänger. O 19.05:
Priv.=Doz. Dr. Krüger: Philoſophie und Leben. O 19.30: Prof. Dr.
Rießer: Prüfung, Nutzen und Mißbrauch der Heilmittel. O 20:
Wovon man ſpricht. O 20.30: Unterhaltungsmuſik. — Als Einlage:
Aus Hamburg: Liebe auf den letzten Blick” oder „Lampenfieber
des Lebens”, Hörſzene von A. Halbert. O. Anſchl.; Politiſche
Zeitungsſchau. O Danach: Zeit, Wetter.
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Wekkerbericht.
Von der Bretagne her dringt ein neues Tiefdruckgebiet vor. Bei
ſeinem Herannahen werden die Wnde bei uns über Oſten nach Süden
hin umdrehen und zunächſt Erwärmung und vorübergehend auch
Auf=
heiterung bringen. Mit dem Weiterzug der Störung dringt jedoch
feuchte Ozeanluft vor, wodurch wieder ſtärkere Bewölkung aufkommt,
die ſtellenweiſe auch zu Niederſchlägen führen dürfte. Die Temperaturen
gehen dann wieder etwas zurück.
Ausſichten für Dienstag, den 22. April: Wechſelnde Bewölkung und
wieder geringer Temperaturrückgang.
Hauptſchriftienung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer ;
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und WVort: Dr. Herbert Neite;
für den Inſeratentel und geſchäftliche Mittelungen: Willv Kuble
Druck und Verlas: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Gerantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die ſeutige Nummer hat 10 Seiten.
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bearbeitet nach dem in der
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erschienenen Roman von
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Olga Tschechowa, Ernst Stahl Nachbaur, Elsa Temary,
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ſtädtiſche Waſſerrohrnetz geſ.
läßt ſich eine Trübung d.
waſſers nicht vermeiden; a
Waſſerlieferung von 22 Uhr
unterbrochen werden. Der
nehmern wird, deshalb em
rechtzeitig mit Waſſer zu ve
Bei den Druckrohrſpülun
Waſſerlieferung nur verring
Straßenverzeichniſſe mit g
nung der einzelnen Spi
können an den nachverzeie
hangſtellen des Herrn Oberbi
eingeſehen werden.
Aushangſtellen ſind:
1. Heſſ. Polizeiamt, Hügelt
2. 1. Polizeirevier, Kirdk P1
3. II.
Alex
4. III.
Lage 8
5. IV.
Wal=
6. V.
Beſſt F
7. VI.
Hein
8. VII.
Schn /
9. Wohlfahrtsamt, Morne: m
10. Fernſprechzentrale, Rhe
11. Stadthaus, Rheinſtr. 10
12. Stadtkaſſe, Grafenſtr. 2
13. Stadt büro, Grafenſtr.
14. Verkehrsbüro, Ernſt=Lu Soill
15. Städt. Betriebe, Pförtn fpranl
furterſtraße 100
16. Schlachthof, Pförtner, 7
ſtraße 69.
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Hauptdruckrohr I Samstag
Abteilung 4 Montag,
B Mittwoch
b Freitag,
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C Samstag
c Montag,
D Mittwoch
d Freitag,
E Samstag
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Darmſtadt, den 15. April
Direktion der ſtädt.
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im Kleinen Haus des Landestheaters
am Donnerstag,den 24. 4., abds. 8 Uhr
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Intern. Rosenkreuzer Gemeinschaft
Am Mittwoch, den 23. April, 20 Uhr in der
Aula des Ludwig-Georg-Gymnasiums (Karlstr. 2)
Offentlicher Vortrag
mit Lichtbildern.
Thema:
Wer sind die Rosenkreuzer?
Referent: Herr Ortwin Schaumburg, Kalifornien,
Eintritt frei!
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Hessisches
Landestheater
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„Wenn Du einmal Dein
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Termin: 29. April 1930, nachmittags
Sitzungsſaal 219, Neues Gerich
Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk
Fl. 29 Nr. 69, 145 qm., Schätzt
Fl. 29 Nr. 70, 160 gm. Schätz=
Fl. 29 Nr. 71, 1726 qm, Schätzun
bezüglich des dem Peter Arn
ideellen Viertels.
Eigentümer: Wilhelm Arnold, Steinmetz,
beth Arnold, geb. Müller, zu
nold, Steinmetz, zu ½.:
Mar=
geb. Nicklas, deſſen Ehefrau, z1
Darmſtadt, den 5. Februar 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Zwangsverſkeigerun
Termin: 6. Mai 1930, nachmittags 3½ Uhr
ſaal des Neuen Gerichtsgebäudes
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Blatt
Flur XXI. Nr. 164, 420 qm. Schätzt
XXI. „ 165, 680 „
„ XXI. „ 166, 361 „
XXI. „ 167, 362 „
Eigentümer: Major a. D. Moritz Freiherr 1
Darmſtadt, Frankenſteinſtraße 4
Darmſtadt, den 7. Februar 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
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