7 mallgem Erſchelnen vom 1. April
Snehederich
2a1 2.48 Reichsmarl und 22 Pfennit,
„bgeholt 225 Reichsmart, durch die
Leun irgege
eichsmarl ſrel Haus. Poſibezugspreis
Nerieie
wrſt. * ſeſtellgeld monatlſch 2.45 Reichemart.
Der Muiz.
anwor 1 für Aufnahme von Anzeigen an
wird nicht übernommen. Nicht=
Eeidia Hanfent
r Nummern infolge höherer Gewalt
Den it Eiten 2 Bezieher ncht
ur Kürzung de
2u Meit
uech eſtellungen und Abbeſtellungen du
rbindlichtelt für uns. Poſiſcheckonio
Deniche Remaf eScht
anffurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwarte, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 105
Dienstag, den 15. April 1930.
193. Jahrgang
Kinzelnummer 10 Pfennige
Anzeigenpreis:
27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 num
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmarl
Im Falle höherer
(4 Dollar — 4.20 Markl.
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäll feder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
und Agrarvorlagen.
zürg ung der lehken oppoſikionellen Reſerven. — Harknäckiger Endkampf um die Skeuergeſehe.
EIl von Hugenberg. — Vier Stimmen des Bayriſchen Bauernbundes geben den Ausſchlag.
einen anderen Kurs einſchlagen und mit Entſchloſſenheit führen
will, dann ſollte es ihm trotz gefährdeter Mehrheitsverhältniſſe
gierung behaupker das Feld.
Reichskagsferien bis 2. Mai.
t über den Bodenſee” iſt alſo dem Kabinett Brü=
Gefährlich genug ſah er allerdings bis zum letzten
ts. Eigentlich merkwürdig, wie ſich das Bild vom
nd verſchoben hatte. Damals nahm man allgemein
Kampf zu Ende ſei. Ueber Sonntag hat aber die
ſcnihre letzten Reſerven mobil gemacht
eoialdemokratie kündigte Kampf bis aufs
er Dagegen war von der Regierung aus ſchwer
zu chen. Die Oppoſition konnte faſt 30 Abgeordnete
ſtng erwarten, während die Regierungsparteien nur
S2zählen konnten. Rein zahlenmäßig war alſo die
für Regierung mehr als gefährdet. Gefühlsmäßig
aller=
wo niemand mehr an die Auflöſung des Reichstages
en — id das Gefühl hat recht behalten. Alles Knobeln,
Zähr der Hüte der Abgeordneten im Hauſe half nichts.
er gewiſſe Faktor blieben die
Deutſch=
n. Die Gruppe der 11 Unentſchloſſenen, die am
t wußten, ob ſie mit Ja oder Nein ſtimmen
woll=
ßu ie Entſcheidung bringen. Von ihr hing es ab, ob
eine knappe Mehrheit finden würde, oder nicht.
natiſ- ug ging es zu, bis die Entſcheidung fiel. Das Haus
huf
ungewöhnlichen Nerpoſität befallen. Eine völlig
flüfſis ebatte quälte ſich langſam fort, weil man mit
Rück=
hauf
Tachzügler mit den Abſtimmungen bis gegen 2 Uhr
Inzwiſchen verſchob ſich das Bild eigentlich von
A
Uinute: Als gegen 2 Uhr zu den Abſtimmungen der
erſchien und ihm mit einer gewiſſen Betonung
ſeierl, ſchwarze Mappe auf den Tiſch gelegt wurde, hatte
ihren Höhepunkt erreicht. Sie war ſo ſtark, daß die
en günſtigſten Augenblick verpaßte.
DIichwierigſte Teil der Entſcheidung
8 1a zum Benzolgeſetz mit dem
Junc=
in Agrar= und Finanzgeſetzen. Konnte
Srg hier ſeine Anhänger um ſich ſammeln, dann
rung bereits unterlegen, und dem Reichstag war
ſſr ſicher. Aber das Ueberraſchende geſchah, daß
nie=
er) wie dieſer Paragraph zur Abſtimmung geſtellt
45 ar noch nicht einmal namentliche Abſtimmung
be=
wu und daß in dieſer einfachen Abſtimmung ſogar
* Hugenberg für die Annahme ſtimmte,
viel ſpäter ihren Irrtum zu
bemer=
hatte ſie ſich bereits in dieſer Falle gefan=
und. Ißte nun für die weiteren Geſetze ſtimmen, ſo daß
die verhältnismäßig ſtattlich Mehrheit von 250
imen erzielte. Kritiſchwurde es dann doch
entlichen Steuergeſetzen. Hier ſpaltete
rech Flügel der Deutſchnationalen ab, und bei Ta=
20d ckerſteuer, die mit 230 :224 Stimmen ange=
Rwie, waren nur noch 6 Stimmen
Mehr=
borhiden.
HMft idung fiel endgüllig bei der Bierfteuer.
er Id bis zuletzt die Gruppe des bayeriſchen
Bauern=
nich itmachen wollen. Die 6 Mann wurden dann von
eeiter1, überreden verſucht, Vertreter der verſchiedenſten
9r ierten ſich um ſie, „um ſie im letzten Augenblick
Vee1 iſſen. Einige Bayern nahmen ſogar abwechſelnd
N2 2 Karten in die Hand, ſchließlich gaben ſie aber doch
DaKlnab. Darüber wäre es faſt zu einer Prügelei
und den Nationalſozialiſten gekommen, während
Henx parteien ſtürmiſch Beifall klatſchten. Nur mit
Stimmen des Bayeriſchen
Bauern=
n bei der Bierſteuer, eine Mehrheit
men zuſammen, die auch bei der
Mineral=
nſo knapp beiſammen blieb. So war
G4hr für den Reichskag überwunden, 177
gelingen, ſich auch bei den Etatberatungen durchzuſetzen.
Die Abſtimmungsliſten
dekannt, daß wegen der noch übrig bleibendeſi
Steu=
aAe Vorlagen des Steuerprogramms angenommen.
Br
988 hmen.
e.
1 in Fraktion künftig viel zu gering, als daß ſie zu buße für die Finanzen ſein.
eaA ionen noch fähig wäre. Eine ſolche Auflöſung
9ßek
Ine Hergt=Gruppe, die noch am Samstag
daß durchſchnittlich 35 Abgeordnete ſtungen vorbereitet.
n.
binett ſtimmten, während Herrn
wenig mehr als 20 Abgeordnete treu
un das Kabinett jetzt ernſthaft beweiſt, daß es
hat das Büro des Reichstages ſehr raſch herausgebracht. Das
Studium iſt nicht unintereſſant. Es ergibt ſich zunächſt die
merk=
würdige Tatſache, daß trotz aller Brandtelegramme der
Fraktio=
nen von den 491 Abgeordneten 37 gefehlt haben. Den größten
Prozentſatz davon ſtellte die Sozialdemokratie mit 10. Beim
Zentrum ſind die Abgeordneten Kaas und Ulitzka erkrankt, bei
den Demokraten die Abgeordneten Erkelenz und Dr. Haas=
Baden, währen: W. Meher=Berlin es vorgezogen hat, eine
Italienreiſe anzutreten. Der einzige fehlende volksparteiliche
Abgeordnete Kempkes war im letzten Augenblick eingetroffen,
nachdem er 2 Tage und 2 Nächte von Palermo aus im Eiltempo
zurückgefahren war. Von den Deutſchnationalen haben ſich 8
Abgeordnete zur endgültigen Klarheit noch nicht durchringen
können, ſie ſind zum Teil erkrankt, zum Teil der Entſcheidung
ferngeblieben. 35 haben mit der Regierung geſtmmt und nur
20, unter ihnen Dr. Bang. Dr. Everling, Freytag=Loringhoven,
Oberfohren, Quaatz und Spahn ſind dem Parteiführer treu
ge=
blieben.
Die dritke Leſung der Agrar= und Leckungsvorlagen.
Berlin, 14. April.
Der Präſident eröffnete die Montagsſitzung um 10 Uhr. Auf
der Tagesordnung ſtand die 3. Beratung der Deckungsvorlagen
und der Agrarreform. Abg. Hörnle (Komm.) proteſtierte
nochmals gegen die Zollerhöhungen.
Abg. Hepp (Chriſtlich=Nat. Bauernpartei)
be=
dauerte, daß am Samstag auch Mitglieder von bürgerlichen
Par=
teien gegen das mit dem Agrarprogramm verbundene
Deckungs=
programm geſtimmt haben. Der Redner bat insbeſondere die
Mit=
glieder des Bayeriſchen Bauernbundes, ihre an ſich vielleicht
be=
rechtigten Bedenken gegen die Bierſteuer zurückzuſtellen.
Abg. Dr. Hilferding (Soz.) erklärte, daß hinter dem
Agrarprogramm zwar die Mehrheit der Stimmen, nicht aber die
Mehrheit der Ueberzeugungen ſtehe. Dieſes Programm bedeute
eine außerordentlich große Gefahr nicht nur für die deutſche,
ſon=
dern für die geſamte europäiſche Wirtſchafts= und Handelspolitik.
75
Erklärungen des Reichsernährungsraintſters
zur Agrarreform.
Hierauf wandte ſich Reichsernährungsminiſter Schiele bei der
3. Beratung der Agrarreform gegen die Behauptung.
daß die Agrarvorlage neue Verteuerung und
neue Lohnforderungen zur Folge haben werde.
Für dieſe Annahme fehle jede Vorausſetzung. Der Miniſter wies
darauf hin, daß der Agrarinder Ende 1926 142
be=
trug, der Lohnindex 146.
Jetzt betrage der
Agrarindex 110 und der Lohnindex 180. (Hört,
hört!) Ebenſo habe ſich das Verhältnis zwiſchen Induſtrie und
Agrarindex zu Ungunſten der Landwirtſchaft verändert. Deshalb
ſei es notwendig, einen Ausgleich herbeizuführen, wofür auch die
anderen Berufsſtände gewiſſe Opfer bringen müßten. Die
Agrar=
vorlage liege auch durchaus nicht nur im Intereſſe des
Großgrund=
beſitzes. Der Miniſter wies weiter darauf hin, daß infolge der
Anſammlung ungeheurer Getreidemengen in überſeeiſchen
Län=
dern auch alle anderen europäiſchen Länder zu ähnlichen
Schutz=
maßnahmen wie Deutſchland gezwungen ſeien. Er gab dann die
Erklärung ab, daß die der Regierung zu gebende Ermächtigung
auch die Möglichkeit einſchließe, weiterhin den Zollſatz für Gerſte
zur Viehfütterung bei gleichzeitigem Bezug von eoſiniertem
Roggen auf 2 RM. herabzuſetzen. Bei den Einfuhrſcheinen ſei
nicht daran gedacht, dadurch die Reichskaſſe ſtärker in Anſpruch zu
nehmen. Zur Gefrierfleiſchfrage erklärte der Miniſter, er habe
nicht die Abſicht, der bedürftigen Bevölkerung den Genuß von
Fleiſch zu erſchwinglichen Preiſen unmöglich zu machen, er ſei
viel=
mehr entſchloſſen, der wirklich minderbemittelten Bevölkerung den
bisherigen Fleiſchverbrauch zu ermöglichen, allerdings auf einem
Wege, der auch den Bedürfniſſen der Landwirtſchaft gerecht werde.
Abg. Dr. Deſſauer (Z.) erkannte an, daß Deutſchland auf einen
Exportüberſchuß angewieſen iſt. Trotzdem mache ſeine Partei das
Agrarprogramm mit und ſehe darin keinen Bruch mit ihrem
weltwirt=
ſchaftlichen Programm, das ſich gegen den Protektionismus richte.
Man dürfe nicht vergeſſen, daß es ſich hier um einen akuten Notſtand
handelt, dem abgeholfen werden ſolle.
Damit war die Ausſprache über das Agrarprogramm erledigt.
die Regierung nicht auffliegen würde. Nach nicht Bei den Steuergeſetzen begründete Abg. Remmele (Soz.)
als namentlichen Abſtimmungen wurde der Reſt in einen Antrag, Konfumvereine und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, deren
A imung verabſchiedet. Nach 4ſtündiger Abſtim= Geſchäftsbetrieb ſich auf den Kreis der Mitglieder beſchränkt, von der
erhöhten Warenhausſteuer zu befreien.
Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer erſuchte
S appe verſchwand vom Platz des Reichskanzlers, namens der Reichsregierung um die Ablehnung des ſozialdemokratiſchen
ng konnte die Glückwünſche der Regierungspar= Antrages. (Rufe bei den Sozialdemokraten: Die reaktionärſte
Regie=
rung!) Es ſei durchaus nicht die Abſicht der Vorlage, irgendwie die
Reit ag hat ſich bis zum 2. Mai vertagt, um dann in Entwicklung der Konſumvereine zu ſchädigen oder eine Sonderſteuer
bera; gen hineinzuſteigen. Bei ſo knappen Mehrheiten gegen die Verbraucherſchaft einzuführen. Es handelt ſich nur darum,
für Regierung faſt unmöglich, auf die Dauer mit Betriebe mit einer beſtimmten Umſatzhöhe gleichmäßig ſteuerlich zu
er=
n Etatberatungen zu rechnen, wenn nicht auch faſſen, ohne Rückſicht darauf, ob der Betrieb genoſſenſchaftlich oder
privatwirtſchaftlich aufgebaut ſei. Der Konſumverein habe dabei noch
Verbindung mit dem Oſtprogramm den Vorzug gegenüber den gleichgroßen privatwirtſchaftlichken Betrie=
Qittel gegen die Deutſchnationalen ben, daß er nicht zur Körperſchaftsſteuer herangezogen werde. Eine
nutlich iſt aber auch der Zuſammenhalt in der Annahme des ſozialdemokratiſchen Antrages würde eine ſchwere Ein=
Abg. Dr. Hertz (Soz.) bekämpfte nochmals die
Umſatzſteuer=
irtei hat der Reichstog wohl noch ſelten erlebt. erhöhung. Damit ſchloß die Ausſprache über die Steuervorlagen,
Zum Finanzreformgeſetz, das die Regelung der
Arbeitsloſenverſicherung enthält, erklärte Abg.
Grote=
hat ſich auf ſeiten der Regierung wohl (Soz.), mit der Vorlage werde bewußt ein Abbau der Lei=
Abg. Pieck (Kom.) bezeichnete die Sozialdemokraten als „
Be=
trüger der Arbeiterklaſſe” und „Handlanger der Bourgeviſie”,
Dauit
ſchloß auch dieſe Ausſprache.
(Abſtimmung Seite 2.)
* Enkſpannung am Geldmarkk.
Amſchwung am Kapikalmarkk.
w Zu Ende des Vorjahres hatte ſich in der Lage an den
internationalen Geldmärkten ein Wandel vollzogen, der ſich bis
in die jüngſte Zeit in einer zunehmenden Erleichterung gezeigt
hat, und dabei war eine Intenſität in dem Grade dieſer
Erleich=
terung zu beobachten, wie man ſie ſelten erlebt hat. Dieſe
Wand=
lung nahm ihren Ausgang von dem Abbruch der New Yorker
Börſenhauſſe und von dem Einſetzen einer Wirtſchaftsdepreſſion
in den Vereinigten Staaten von Amerika, denn vorher hattem
die Proſperität der amerikaniſchen Wirtſchaft und der
außer=
ordentliche Umfang der New Yorker Börſenhauſſe nicht nur die
verfügbaren Gelder des eigenen Landes, ſondern auch erhebliche
ausländiſche Gelder in Anſpruch genommen, und diskontpolitiſche
Maßnahmen anderer Staaten, beſonders Englands,
Geldabwan=
derungen nach Amerika zu verhindern, nutzten nicht. Im
Gegen=
teil, mit aller Deutlichkeit zeigte ſich die diskontpolitiſche
Abhän=
gigkeit der Welt von den Vereinigten Staaten von Amerika, die
als eine Folge der durch den Krieg eingetretenen Neugeſtaltung
der Weltwirtſchaft anzuſehen iſt. Das einzige Land, welchem
es gelungen iſt, eine diskontpolitiſche Unabhängigkeit —
aller=
dings wie lange, weiß man nicht — wieder zu erwerben, iſt
Frankreich, und dieſes Land ſpielt daher heute in der Entwicklung
des internationalen Geldmarktes eine entſcheidende Rolle.
Die ſehr erhebliche Zinsreduktion an den internationalen
Geldmärkten hat die Notenbanken der einzelnen Länder vor recht
ſchwierige Aufgaben geſtellt, und darüber, ob es ihnen gelungen
iſt, dieſer Schwierigkeiten durch ihre Diskon=politik im Nahmen
der ihnen zukommenden Verantwortung für die konjunkturelle
Entwicklung der einzelnen Volkswirtſchaften Herr zu werden,
kann man ſehr im Zweifel ſein. Man muß nämlich davon
aus=
gehen, daß der allgemeine Rückgang der Weltkonjunktur, der alle
Länder ohue Ausnahme ergriffen hat, rieſige Geldkapitalien
frei=
geſetzt hat, die auf den Geldmärkten der Welt Beſchäftigung
ſuchen und ſomit in den Arbeitsprozeß der Weltwirtſchaft
wie=
der eingegliedert ſein wollen. Welche Anſtrengungen die
Noten=
banken gemacht haben, um dem Anſturm der enormen
Geld=
kapitalien ſtandzuhalten, beweiſt der ſeit Oktober v. J.
vorge=
nommene Abbau der Diskontſätze, welcher ein noch nie
dageweſe=
nes Maß und Tempo genommen hat. Die New Yorker
Bundes=
reſervebank hat ſeit Auguſt v. J. ihren Diskont um 2½ Prozent,
die Bank von England um 3 Prozent ermäßigt. Di= Deutſche
Reichsbank mußte ſich natürlich dem internationalen Vorgehen
anpaſſen, ſie hat ihren Diskont ſeit November v. J. nicht weniger
als 5 Mal geſenkt, und der Monat März d. J. hat zum erſten
Male in der Nachkriegszeit, ſogar zwei Diskontherabſetzungen
ge=
bracht. Ein Ueberblick über die Sätze des offenen Geldmarktes
in der Welt zeigt aber, daß die Notenbanken mit ihren ſtark
er=
mäßigten offiziellen Sätzen die Fühlungnahme zum offenen
Geldmarkt teilweiſe ſchon wieder verloren haben, alſo mit ihren
Diskontſätzen von der enormen Geldfülle und Geldverbilligung
ſchon wieder überholt ſind. Es iſt heute noch nicht zu überſehen,
wann die internationale Geldfülle ihr Ende findet, und es wäre
wohl auch verfehlt, wollte man in vorübergehenden
Verſteifungs=
tendenzen, wie ſie ſich gegenwärtig in leichtem Umfange in New
York als Folge einer bewußt gegen das Wiederaufleben der
Börſenſpekulation gerichteten Geldpolitik der Bundesreſervebank
bemerkbar machen, den Beginn eines allgemeinen Anziehens der
Zinsſätze in der Welt erblicken.
Cntſcheidend für die Dauer der internationalen
Geldflüſſig=
keit iſt die Weltkonjunktur, für deren Neubelebung bisher nur
wenig Anzeichen vorliegen. Auf die Dauer kann die
inter=
nationale Diskontbaiſſe auf die Preistendenz nichr ohne Einfluß
bleiben, denn die Urſachen des allgemeinen Preisrückgangs in
der Welt liegen neben beſonderen Gründen für einzelne Waren
vor allem auf monetärem Gebiete niedrige Geldſätze reizen zu
ſtärkerer Kreditnahme an, um die niedrigen Preiſe auszunutzen,
und ſo kann nach und nach ein langſames Anziehen der
Geld=
ſätze und eine Steigerung der Preiſe, damit eine
Richtungs=
änderung der rücklänfigen Weltkonjunktur eintreten. Mit
ande=
ren Worten, Erzeugung und Handel in der Welt werden ſich die
erleichterten Finanzierungsmöglichkeiten nutzbar machen, und von
dem Zeitpunkt und von der Stärke, mit der ſich die erhöhte
Unter=
nehmungsluſt wieder einſtellen wird, hängt die weitere
Geſtal=
tung des Zinsniveaus am Geldmarkte ab.
Es iſt bereits betont worden, daß ſich die Reichsbank in ihrer
Diskontpolitik umſomehr dem internationalen Vorgehen anpaſſen
konnte, als durch die erheblichen Goldzuflüſſe dieſes Jahres
währungspolitiſche Erſchwerungen nicht eintreten konnten.
Wäh=
rend in Deutſchland die unverkennbare Gelderleichterung im
weſentlichen auf kurzfriſtiges Angebot beſchränkt war, kann heute
erfreulicherweiſe feſtgeſtellt werden, daß ſich der von dem
kurz=
friſtigen Geldmarkt ausgehende Druck auch auf den Kapitalmarkt
zu übertragen beginnt, und wenn auch die Erleichterung auf dem
Kapitalmarkt nicht das ſonſt gewöhnte Maß erreicht hat, ſo iſt
doch die Tatſache von großer Bedeutung, daß endlich einmal die
Stagnation auf dem langfriſtigen Markt gewichen und das Eis
zum Schmelzen gebracht worden iſt. Weſentlich dazu beigetragen
hat allerdings mit die Entſpannung der deutſchen Kreditmärkte,
die auf die mit dem ſtark zurückgegangenen Tätigkeitsgrad der
Wirtſchaft in Zuſammenhang ſtehende geringere
Kredit=
inanſpruchnahme zurückzuführen iſt. Die Neubeanſpruchung von
Wechſelkrediten, die noch vor einem Jahre 4 bis 4,5 Milliarden
RM. menatlich betragen hatte, iſt nach Berechnungen des
In=
ſtituts für Konjunkturforſchung bereits im Februar des Jahres
auf 3,5 Milliarden RM. zurückgegangen. Der Wechfelumlauf
bewegt ſich auf einem ſeit Sommer 1927 nicht mehr erreichten
Dienstag, den 15. April 1930
Seite 2
Tiefſtand; er iſt gegenüber dem Maximum im April 1929 um
faſt 2 Milliarden RM. geſunken. Wenn auch im März eine
leichte ſaiſonmäßige Zunahme der Wechſelziehungen
wahrſchein=
lich iſt, ſo dürfte doch im ganzen die konjunkturelle Entſpannung
der Kreditlage weit rhin anhalten. Dafür ſpricht auch die hohe
Liquidität der Kreditbanken, die eine Umwandlung zahlreicher
Wechſelkredite in normale Kontokorrent=Kredite ermöglicht. Die
Entſpannung auf dem Kapitalmarkt hat in den letzten Wochen
erhebliche Fortſchritte gemacht, und beſondere Aufmerkſamkeit
verdient die kräftige Erholung, die ſich am Pfandbriefmarkt
durch=
geſetzt hat und die von ſymptomatiſcher Bedeutung für die
wei=
tere neue Entwicklung auf dem deutſchen Kapital= und
Emiſſions=
markt iſt. Während noch vor kurzem die Hypothekenbanken
be=
richteten, daß eine nachhaltige Entſpannung trotz einigem
Geld=
angebot nicht feſtzuſtellen ſei, kündigen jetzt eine größere Anzahl
von Pfandbriefinſtituten die Ausgabe neuer Emiſſionen an,
nach=
dem ſie im Monat März ihre alten Beſtände aus früheren
miß=
glückten Placierungen reſtlos abſtoßen konnten. Die
grund=
legende Wandlung des Realkreditmarktes, die mit der
Ermäßi=
gung des Diskontſatzes auf 5½ Prozent begonnen hat, kommt
auch in der Verbeſſerung der Konditionen für den
Realkredit=
nehmer zum Ausdruck, indem ſich die effektive Zinslaſt der
Dar=
lehen heute unter 10 Proz. ſtellt. Die Auszahlungen an den
Schuld=
ner haben ſich bis auf etwa 95 Prozent erhöht, und man wird
zumindeſt mit Aufrechterhaltung der neuen Auszahlungskurſe,
die für den Realkredit von weſentlicher Bedeutung ſind, rechnen
können. Erwähnenswert in dieſem Zuſammenhang iſt die
Ver=
ringerung der Proſiſionen, die auch dem Kreditnehmer zugute
kommt, und aus dieſem Grunde macht ſich das Fehlen eines
Bonifikations=Abkommens keineswegs ungünſtig bemerkbar,
zu=
mol ſich bei rationeller Zurückhaltung in der Aufnahme von
Hypotheken die Verbeſſerungen bei den Proviſionen
aufrechter=
halten laſſen werden. Ob allerdings die übertriebene
Zurückhal=
tung in Erwartung noch billigerer Zinſen, die ſogar einen
Hypo=
thekenmiangel hervorgerufen hat, richtig iſt, kann mit
Beſtimmt=
heit nicht bejaht werden, da nicht überſehen werden darf, daß
für die Neubaufinanzierung aus den vergangenen Monaten noch
erhebliche Kapitalmittel verfügbar zu machen ſind und beſonders
rund 5 Milliarden RM. Aufwertungshypotheken der Ablöſung
harren.
Für die nächſten Monate darf mit einer weiteren
Verflüſſi=
gung des Kapitalmarktes gerechnet werden, und es werden in
ab=
ſehbarer Zeit neue Emiſſionen in größerem Umfange und zu
gün=
ſtigeren Bedingungen für die Kreditnehmer untergebracht werden
können. Von erheblicher Bedeutung für die weitere Entwicklung iſt
die Tatſache, daß der Zuſtrom von Auslandskapital im erſten
Vier=
teljahr nicht unbeträchtlich zugenommen hat und weiter zunehmen
wwird. In den nächſten beiden Monaten ſind die 400 Millionen
RM. aus der Mobiliſierungs=Anleihe für die Reichsbahn und
die Reichspoſt ſowie der über 500 Millionen RM. betragende
Vorſchuß autf die bekannte Kreuger=Anleihe für das Reich zu
er=
warten. Da ſich auch die Ausſichten für den Auslandsabſatz
deut=
ſcher feſtverzinslicher Papiere weſentlich gebeſſert haben,
und auf Grund bereits jetzt von deutſchen
Induſtrieunterneh=
mungen und Städten geführter Verhandlungen mehrere
An=
leihe=Emiſſionen im Anſchluß an die Auflegung der Reparations=
Anleihe zur Ausführung gelangen werden, ſo ſind die Zuflüſſe
für den deutſchen Geld= und Kapitalmarkt in nächſter Zeit
be=
trächtlich. Insgeſamt iſt mit einer Summe von über 1 Milliarde
RM. zu rechnen, ein Betrag, der in ſeiner Bedeutung für die
deutſche Wirtſchaft und für den deutſchen Kapitalmarkt nur
beur=
teilt werden kann, wenn man berückſichtigt, daß bisher in dem
Zeitraum eines ganzen Jahres die ausländiſche Kapitalaufnahme
Deutſchlands den Betrag von 1,5 Milliarden RM. nicht
über=
ſchritten hat. Durch dieſe ſtarken Zuſchüſſe kann natürlich die
Wiedergeſundung des deutſchen Kapital= und Emiſſionsmarktes
weſentlich gefördert und beſchleunigt werden.
Die brennende Frage für die mit einer ſo ſchmalen
Kapital=
decke ausgeſtattete deutſche Wirtſchaft, ob die Erleichterung des
Geldmarktes auch zu der des Kapitalmarktes führen wird, läßt
ſich nach dem Geſchilderten heute mit Sicherheit bejahen. Man
muß ſich natürlich darüber klar ſein, daß es ſich zunächſt nur um
einen Anfang einer neuen Entwicklung, um ein „zardes Grün”
handelt, welches vorſichtig gepflegt werden muß, damit es weiter
ſprießt und ſich ausdehnen kann. Die Zeit für Neu=Emiſſionen
großen Stils iſt noch nicht gekommen, aber, wenn heute ein
Nuternehmer für ein ausſichtsreiches Projekt in vernünftigem
Maße Kapital aufnehmen und inveſtieren will, dann iſt dieſes
Kapital zu für unſere Verhältniſſe erträglichen Zinsſätzen
vorhan=
den, und die Ausführung des Projektes braucht nicht mehr am
Kapitalmangel zu ſcheitern. Dieſe Tatſache iſt u. E. ein ſehr
weſentliches Moment in einer Zeit der Wirtſchaftsdepreſſion und
eines falſchen Wirtſchaftspeſfimismus. Der volkswirtſchaftliche
Gewinn, der in dem Umſchwung des Kapitalmarktes liegt, ſollte
erhalten und für die Allgemeinheit fruchtbarer gemacht und
ver=
größert werden, indem jetzt auch ſobald wie möglich
finanz=
politiſche Maßnahmen zur Stärkung der eigenen Kapitalbildung
wirkſam werden.
Rom, den 10. April 1930.
Für die in Rom nach langem Leiden verſtorbene Königin
von Schweden, die eine deutſche, badiſche Fürſtentochter war,
hat in der deutſchen proteſtantiſchen Kirche in Rom eine
Trauer=
feier ſtattgefunden, die in ihrer Würde ergreifend war, aber
zu=
gleich auch eine kleine — faſt möchte man ſagen — pikante
Neben=
bedeutung hatte. Denn an dieſer Feier im deutſchen
proteſtan=
tiſchen Hauſe nahmen der König von Italien und die Königin
ſowie Muſſolini teil.
Die deutſche Kirche der proteſtantiſchen Gemeinde erhebt
ſich im Fremdenviertel, in den Quartieri alti, wo einſt die
Gärten der Ludoviſi ſich ausdehnten, mitten im Häuſergewirr
moderner Straßen und Hotelpaläſte, an der Ecke der Via Sicilia
und Via Toscana. Der Bau fällt aus ſeiner Umgebung ſchon
deshalb heraus, weil er aus der Fluchtlinie der Straße tritt
und ſeine Längsfront dadurch noch eigenartiger wirkt, als dieſer
helle Travertinbau ſowieſo ſchon inmitten der Kirchenkunſt Roms
ſchwer Staat machen kann. Den ſehr hohen, ſchlanken Turm
dieſer Kirche kann man mit ſeinem roten Ziegeldach an vielen
Ausſichtspunkten der Ewigen Stadt ſich als Orientierungszeichen
wählen, ohne daß dieſer überſchlanke Turm auf dem kalten Bau
ſonſt viel Eindruck macht. Dieſe Kirche iſt überhaupt etwas
merkſpürdig.
Sie wurde gerade vor Kriegsausbruch im Jahre 1914 fertig.
Schwechten hat ſie erbaut, und ſie iſt den Römern als ein
Ver=
mächtnis letzter Wilhelminifcher Kunſt verblieben. Eine Art
Kaiſer=Wilhelm=Gedächtnis=Kirche am Kurfürſtendamm in Berlin
in anderm Gewande und in wahrlich anderer Umgebung. Dieſe
Kirche iſt zunächſt einmal ſo undeutſch, wie man es ſich nur
aus=
denken konnte. Vor allem aber iſt ſie ſo unproteſtantiſch, wie es
überhaupt nur möglich war. In Rom, zwiſchen Ravenna und
Palermo, hat man als deutſche Kunſt eine vein romaniſche Kirche
hingeſetzt. Dem äußeren Bilde aber, das in nichts an
Deutſch=
land erinnert, hat man eine innere Ausſchmückung gegeben, die
ebenſo in nichts an den Proteſtantismus mahnt. Denn die
Kirche iſt mit koſtbaren Moſaiken ausgeſchmückt, die dem
Decken=
gewölbe die Pracht einer alten romaniſchen Baſilika geben.
Da=
durch wird dieſes deutſche proteſtantiſche Gotteshaus zu einer
vornehmen Kirche, auf deren Kanzel jeder Kardinal eine gute
Figür machen würde. Die Note jedoch, die der nordiſche
Prote=
ſtant in ſeiner Kirche inmitten des katholiſchen Zentrums von
Nom erwarten dürfte, die Seite, die das deutſche unüberſetzbare
Nach längeren Vorbereitungen iſt es der Polizei gelungen, die
Sprengſtoffanfchläge vom 15. März 1930 auf das Stadthaus von
Oldeslohe und das Finanzamt in Neumünſter aufzuklären. Es iſt
feſt=
geſtellt worden, daß Angehörige des Wehrwolf an der Herſtellung der
Sprengkörper und der Ausführung der Attentate beteiligt waren.
Polen und Schweden haben als 15. und 16. Staat das
Abkommen über die Verlängerung der beſtehenden
Handelsverträge unterzeichnet, das am 24. März beim
Völkerbund abgeſchloſſen worden iſt. Die polniſche Regierung hat ihre
Unterzeichnung mit dem Vorbehalt verſehen, daß ſie das Abkommen
nur dann ratifizieren und in Kraft ſetzen könne, wenn bis zum Tage
des Inkrafttretens des Abkommens die, am 1. April 1930 beſtehenden
Zölle durch die übrigen Staaten keine weſentlichen Aenderungen
er=
fahren, die für die polniſche Ausfuhr ungünſtig ſein würden.
Die däniſche Regierung iſt als vierter Staat der im
September 1928 durch die Vollverſammlung des Völkerbundes
abge=
ſchloſſenen Schiedsgerichts=Generalakte beigetreten.
Der Bericht der Simon=Kommifſion für eine Verfafſungsänderung
in Indien, der bereits Anfang dieſes Jahres fertiggeſtellt ſein ſollte,
iſt nunmehr dem engliſchen Kabinett zugeſtellt worden.
Dem Daily Herald” zufolge ſoll die Bildung einer
ruſſi=
ſchen „Weißen Armee” in Großbritannien geplant ſein.
Die Unterſuchungen über das Verſchwinden des
ruſſiſchen Generals Kutjepow aus Paris haben jetzt
er=
geben, daß der General aller Wahrſcheinlichkeit nach tatſächlich auf
einem Dampfer entführt worden iſt.
Die franzöſiſche Kammer hat in der vergangenen Nacht mit 472
gegen 118 Stimmen den vom Senat zurückerhaltenen Geſetzentmf des
Budgets für 1930 mit erheblichen Aenderungen angenommen. Der
Ueberſchuß des Budgets beträgt danach 54 Millionen Franken.
Bei den franzöſiſchen Kammererſatzwahlen
hat die Sozialiſtiſche Partei am Sonntag erneut einen Erfolg
erringen können.
Briand hat am Montag London verlaſſen, um erſt
wieder zur Unterzeichnung der Verträge in Englands Hauptſtadt
zurückzukehren.
Die Madrider Polizei hat am Sonntag eine geheime
Verſammlung von Republikanern überraſcht, die in einem
Keller regelmäßig Sitzungen abhielten. 40 Republikaner
wurden verhaftet, ſind jedoch gegen Kaution nach Feſtſtellung
ihrer Perſonalien wieder freigelaſſen worden.
Der ungariſche Miniſterpräſident Bethlen iſt
Sonntag wieder aus Rom abgereiſt.
ant
Die vor einigen Tagen erfolgte Verurteilung des
Dikta=
tors General Pangalos hat in griechiſchen Offizierskreiſen
ſtarken Unwillen hervorgerufen, der ſich in einer
wach=
ſenden Agitation in den Garniſonen des Landes äußert.
Der amerikaniſche Kommuniſtenführer Foſter
kündigt für den 5. Juli einen Marſch auf Waſhing=
ton an. 10000 Kommuniſten ſollen an dieſem Tage zum Zeichen des
Proteſtes gegen die Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten aus
allen Teilen des Landes nach Waſhington kommen.
Die Arbeiter=Regierung von Weſtauſtralien
hat bei den am Samstag durchgeführten
Parlaments=
wahlen von Weſtauſtralien eine Niederlage erlitten.
teiehe leiliet ltelsirlteBerlin, 14. April, (Priv.=Tel.)
Auf der erſten Hauptblattſeite des Sonntags=„Vorwärts” ruft
der Bezirksverband Berlin der S.P.D. die werktätige Bevölkerung
zur Maifeier auf. Das Berliner Proletariat ſoll am 1. Mai 1930
ſeinte Stimme erheben „gegen den ſozialreaktionären Kurs der
Reichsregierung Brüning, für ausreichenden Arbeiterſchutz und
Verkürzung der Arbeitszeit, für die Erhaltung und den Ausbau
der Arbeitsloſenverſicherung.
* Die Sozialdemokraten haben in den letzten 48 Stunden den
Kampf gegen das Kabinett Brüning mit einer Erbitterung und
Schärfe geführt, die kaum mehr zu überbieten waren. Sie haben
ſich ausgerechnet, daß ſie beim Wahlkampf keine ungünſtigen
Aus=
ichten haben würden und ließen deshalb alle Minen ſprengen, um
die Entſcheidung agitatoriſch gut vorzubereiten. Darüber iſt das
Zentrum doch eingeſchnappt, und die „Germania” bringt einen
eigenen Leitartikel mit dem Stichwort „Politiſcher Anſtand” der
ſich ausſchließlich gegen dieſe ſozialdemokratiſchen Methoden richtet.
Er enthält eine ſehr handgreifliche Warnung und gibt den
Sozial=
demokraten zu bedenken, ob es politiſch klug ſei, wenn ſie das
Tempo ſo weiter überſteigern unter Berückſichtigung der Koalition
in Preußen. Wir überſchätzen derartige Ermahnungen gewiß nicht,
wollen ſie aber doch des Intereſſes halber feſthalten.
Es folgten die Abſtimmungen. Der Geſetzer
Benzin= und Benzolzoll wurde angenommen, bei der
wurde das Junctim zwiſchen Finanz= und Agrargeſetzen
Abſtimmung nach den Beſchlüſſen der zweiten Lefung
beſt=
die Roggenpreisregelung wurde auf Antrag der
Kommuniſte=
abgeſtimmt. Von insgeſamt 491 waren 454 Abgeordnet
Mit 261 gegen 193 Stimmen wurde die entſprechende
Zolltarifs angenommen. Mit 260 gegen 193 Stimmen mu
Beſtimmung der Vorlage über den Weizen= und
Spelz=
erhalten.
Eine weitere namentliche Abſtimmung fand über de
ſtatt. Er wurde mit 260 gegen 194 Stimmen angenomme=
Ein kommuniſtiſcher Antrag, ein zollfreies Gefrierflei
von 140 000 Tonnen einzuführen, wurde mit 263 gegen
abgelehnt.
Nach Erledigung der übrigen Zollpoſitionen folgte di
abſtimmung über die Zollnovelle, die nunm
dem Benzin= und Benzolzoll die Agraure
die Beſtimmung umfaßt wonach Agrar=un
reform gleichzeitig in Kraft treten. Geger
ſtimmten nur die Kommuniſten, Sozialdemokraten ur
ſozialiſten, während die Deutſchnationalen ge
für das Geſetz eintraten. Die Vorlage wurde
gegen 204 Stimmen angenommen. Die Beſtimmur
lage, wonach das zollfreie Gefrierfleiſchkontingent ab 1. J.
gehoben wird, fand mit 261 gegen 193 Stimmen Annahm
Bei der Novelle zur Tabak= und Zuckerſt
die hierauf entſchieden wurde, ſtimmten die Deutſchnati,
getrennt. Die Novelle wurde mit 230 gegen 224 St
genommen. Es folgte
die
reforn
*
die Abſtimmung über die Bierſtene
Zunächſt wurde über den Steuertarif abgeſtimmt. —
regu
grof
alles von
Bayeriſchen
den Stimmen
Bauernbundes
der Mitglie
abhing. Die
dieſer Gruppe, die von zahlreichen Abgeordneten aller 9
ringt war, wurde mit größtem Intereſſe verfolgt.
ſchließlich für die Bierſteuererhöhung. Der Steuertarif
232 gegen 223 Stimmen angenommen. (Pfuirufe bei d
niſten.
Bei der Umfatzſteuer, die bekantlich als Aend
zur Bierſteuervorlage eingebracht iſt, wurde beſchloſſen, de
hörigen der Freien Berufe ſowie Handelsagenten und Ma
Steuer befreit ſind, wenn der ſteuerpflichtige Umſatz nich
18000 Mark jährlich beträgt. Bisher betrug die Grenze 60
Namentlich abgeſtimmt wurde über den ſozialdemok:
trag, Konſum= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften von der erhr
ſteuer frei zu laſſen. Der Antrag wurde mit 262 gegen
abgelehnt.
In der Schlußabſtimmung wurde dann die B
vorlage, die gleichzeitig die Umſatzſteuer und di
hausſteuer umfaßt, mit 228 gegen 224 Stimn
nommen.
Die Novelle zum Brantweinmonopolgeſetz über die C
der Branntweinerſatzſteuer wurde ange
ebenſo das Mineralwaſſer=Steuergefetz
224 Stimmen.
Bei dem Geſetz über die Induſtrieaufbringun
wurde ein neuer ſozialdemokratiſcher Antrag, die Umlage
prozentigen Zuſchlag zur Einkommenſteuer umzuwandeln
Die Vorlage ſelbſt wurde angen ommen.
Verabſchiedet wurde auch der Geſetzentwurf über die we
ſchiebung der Bindung der Länder und Gemeinden an
Reichsbewertungsgeſetz feſtgeſtellten Einheitswerte.
Bei dem Geſetzentwurf über die Vorbere
Finanzreform wurde über den Artikel 2, der die
Zollmittel für die Invalidenverſicherung betrifft, namentlie
Der Artikel wurde mit 249 gegen 204 Stimen angenom
wurde in einfacher Abſtimmung endgültig angeno
Ein kommuniſtiſcher Antrag, die Lohnſteuer aufzuheb
ſteuerfreie Exiſtenzminimum hinaufzuſetzen, wurde in nam
ſtimmung mit 388 gegen 62 Stimmen abgelehnt.
Eine deutſchnationale Entſchließung, die die Reichsr
ſucht, im Verhandlungswege ausreichende Ertragszollſätze
zeugniſſe des Weinbaues, des Garten=, Obſt= und Gemüſ
ſtreben, wurde angenommen.
Eine Entſchließung der Sozialdemokraten, wonach
Futtergerſte auf 2 Mark ermäßigt werden ſoll, wenn gl
nierter Roggen im Verhältnis wie 2:1 bezogen wird, wur
Linke abgelehnt, ebenſo eine weitere Entſchließung, den Fut
auf 2 Mark zu ermäßigen, wenn der Roggenpreis eine 4
Mark erreicht,
Damit waren die Abſtimmungen, von denen nicht we
namentlich waren, erledigt.
Darauf vertagte ſich das Haus bis Freitag, den 2. A.
Erſte Beratung des Reichshaushaltsplans für 1930. Schluß
Wort „Gemüt” ausdrückt, die wurde in der Prachtzeit vor dem
Kriege vergeſſen.
Es war der König von Schweden ſelbſt, der dem deutſchen
Botſchafter, dem Freiherrn von Neurath, mit dem er ſeit Jahren
befreundet iſt, den Wunſch ausgedrückt hat, daß die deutſche
evängeliſche Gemeinde, deren Patron der Botſchafter als
Ver=
treter des Reichs iſt, ihr Gotteshaus zu einer Trauerfeier für die
verſtorbene Königin zur Verfügung ſtellen möge. Dieſem Wunſche
turde natürlich gewillfahrt. So kam es denn, daß der
katho=
liſche italieniſche König im deutſchen proteſtantiſchen Hauſe als
Gaſt erſcheinen mußte.
Die Kirche war würdig und einfach geſchmückt, die Feier
ver=
lief reibungslos und ergreifend, vor allem da das berühmte
Streichorcheſter des „Auguſtäums”, eine der klangvollſten
Ka=
pellen, die Rede des Predigers mit Muſik umrahmte. Vielleicht
iſt das Largo von Händel noch niemals in ſolch ergreifender
und klangſchöner Weiſe geſpielt worden wie an jenem Tage.
Neben der Würde und Feierlichkeit aber konnte der
Beob=
achter einige Nebenſachen bemerken, die harmlos heiter und
politiſch nett waren. Als der König von Italien, der vom
deut=
ſchen Botſchafter als Hausherrn an der Kirchentür empfangen
uind zu ſeinem Platz geleitet wurde, vom entgegenkommenden
König von Schweden, der durch ſeine Größe berühmt iſt,
be=
grüßt wurde, erfolgte der übliche Monarchenkuß, wobei die Könige
ihre Wangen leicht aneinanderlegen, erſt einmal rechts, damn
einmal links. Nun iſt der italieniſche König ebenſo
abſonder=
lich klein wie der Schwede groß, und ſo ergab ſich das etwas
dröllige Bild, daß der König von Schweden ſich ganz tief wie
zu einem Kinde herunterneigen mußte, um überhaupt in die
Haupteshöhe des Italieners zu gelangen. Die gleiche Art der
Begrüßung vollzog ſich bei der großgewachſenen Königin von
Italien weſentlich unauffälliger.
Während der Trauerfeier ſaß der König von Schweden
zwiſchen dem italieniſchen Königspaar, ganz vorn vor dem Altar
der Kirche auf drei mit hohen Rückenlehnen verſehenen roden
Thronſeſſeln. Von hinren hatte man den Eindruck, daß nur
der Stuhl des Schweden und der der Köniain beſetzt ſeien, da
der unbedeckte Kopf des Königs von Italien nicht über die
Rückenlehne hinausreichte.
Nach Schluß der Feier verließen zunächſt die Fürſtlichkeiten,
wieder vom deutſchen Botſchafter geleitet, die Kirche, während
das diplomatiſche Korps und die Mitglieder der italieniſchen Re=
„ierung die Abfahrt der Könige zunächſt noch in der Kirche
ab=
warteten. Schon Sicherheitsgründe ließen dieſe Teilung
not=
wendig erſcheinen. Als dann der deutſche Botſchafter wieder
ei=
ſchien, um Muſſolini ebenfalls hinauszübegleiten, hatte man den
Eindruck, als ob der Botſchafter, der Muſſolini am Arm gefaßt
hatte, ihn ſo zu ſagen ſchützend zur Tür hinausgeleite
eigentlich mit ſeinem Leibe auf deutſchem Boden ſchu ſKno
Und noch eine kleine Beobachtung ſei erwähnt ſ.
König von Schweden ſich mit einem herzlichen Hänk E)m
einigen Worten beim deutſchen Botſchafter bedankte
zwei hoch gewachſene Herren als Mann zu Mann mH
ſprechen. Als der König ſich dann zum Duce wandte
Muſſolini tief auf die Hand des Königs — zweimal
ſo daß man faſt meinte, er wolle die Königshand II.
der Verkehr mit Königen will geübt werden.
*
„der weiße
Oper in drei Akten von Arthur Piechler.
Text von F. A. Beyerlein.
Münchener Uraufführung am 10. April 1930.
Der Komponiſt aus Landau a. d. Jſar, gegenwal
in Augsburg, hat ſchon durch zahlreiche Arbeiten, beſone
kannte „Surſum corda”, ſeine große muſikaliſche Begabu
Es glückte daher dem anerkannten Muſiker, für ſeine neue
zueiße Pfau” einen Librettiſten vom Range F. A. Behe=
Dichters des einſt ſo ſenſationellen Romans „Jena oder Oe
winnen. Die Handlung der Oper ſpielt in der Gegenwal
in einem Kabarett, dem „weißen Pfau”. — Hier führen fru.
eines Konſervatoriums, Alfred und Viola, das armſ
von Varietémuſikern. Alfred ſtrebt aus dem Frondienſt
aber von der Diva Corinna, einem Werkzeug des gel”
Direktors, nochmals umgarnen. Er komponiert ſogar für 2.
Circe einen „Schlager” und fordert durch den Erfolg 9
eines Nebenbuhlers, Victor, heraus. Im dritten
Premiere des neuen Schlagers kommt es zum Krach. Vitlh
Alfred und trifft — die ſich opfernde unſchuldige Violg.
grund dieſer Rührſzene bildet das aus ſeinem Vergnügel
Publikum des Kabaretts. — Die Handlung der Oper
ein ſehr heterogenes Konglomerat von Sentimentalital
Naturalismus dar, während die Vertonung, als Werk ei”
gen Muſikers viel Geſchmack, aber leider wenig Origina
A. Piechler iſt ein tüchtiger Kenner moderner Inſtrung
behandelt die Geſangspartien liebevoll. So ſind die 2e
erſten und das brillante Quartett des zweiten Aktes Ho9
melodiſchen Könnens. Leider fehlen dem Komponiſten 7
drucksformen der modernen Italiener, um beſonders
die faſt kinomäßig geſteigerten Bühneneffekte auch muſiech.
zu illuſtrieren. Man denkt unwillkürlich an ein Meiſteuhe
an den „Mantel”, der noch lange für Themen realiſte
maßgebend ſein dürfte. — Inſzenierung (Profeſſor Lil"
K. Barré), wie muſikaliſche Leitung unter P. Schm.?
Me.
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Du
ie
der
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*.
Baheriſchen Staatsbühne würdig. In der Darſtellung."
ten nur die Damen Jokl (Corinna) und Nezadal (2
Anſprüchen genügen. — Die Aufnahme des Werkes dul”
chener Publikum war nicht unfreundlich.
Lea
Dienstag, den 15. April 1930
Seite 3
Dn
nowdens Budget vor dem Anterhaug.
er Teil der Einkünfie für Rüſtungszwecke. — Erhöhung der Einkommens= und der Erbſchaftsſteuer
zur Deckung des Defiziks. — Einſekung eines Schuldenkilgungsfonds.
fuhr er fort; Mit Hilfe von 16 Millionen Pfund Sterling aus
dem Gemeindeſteuernachlaßfonds hoffe er das vorausſichtliche
jabe des Snowdenſchen Budgek=
Defizit auf 26 254 000 Pfund zu vermindern. Es ſei
unvermeid=
lich, neue Steuern aufzuerlegen. Er könne nicht die Politik der
geheimniſſes.
letzten Jahre, den „ſchlimmen Tag” hinausſchieben, annehmen.
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14 Milionen Oefizik für 1929-30.
EP. London, 14. April.
terhaus hatte heute einen großen Tag. Der
Sitzungs=
s auf den letzten Platz gefüllt und auch in den
Gän=
ſich zahlreiche Abgeordnete und Zuhörer eingefunden.
ng, die ſchon lange vor der Rede des Schatztanzlers
m Hauſe herrſchte, war außerordentlich groß. Alles
rhafter Spannung auf Bekanntgabe des Bud=
5i, das Snowden wie kein anderer Schatzkanzler
uig gehütet hatte. Nicht nur die engliſche
Oeffentlich=
ie Aumbſch : auch die Mitglieder der Regierung erfuhren heute
imt g ᛋher Nale, wie Snowden die Finanzen Englands im kom=
Men hu ſder Ealjahr zu geſtalten gedenkt. Der frühere Schatzkanz=
Zuzb= I wurde beim Betreten des Sitzungsſaales von den
ſſer; en mit großem Beifall empfangen; der Beifall, der
tteil wurde, war jedoch überwältigend.
nzler Snowden begann kurz nach Beendigung der
gez. ine Budgetrede. Eingangs wies er nochmals darauf
helſtedar s Finanzjahr 1929/30 entgegen einem
erwar=
en.berſchuß, wit einem Defizit von etwa 14
n Pfund abgeſchloſſen werden müſſe. Die Ein=
A) kym euer wäre um ungefähr zwei Millionen
inter dem Voranſchlag zurückgeblieben, die
he ahmen um drei Millionen Pfund und
haftsſteuer um eine Million. Die
ſchwe=
d. ſei um etwa 100 Millionen Pfund verringert
Surzie ſen rowden ſagte u. a.: Es wäre voreilig, anzunehmen,
ind am Beginn einer Periode billigen
e ände, jedoch gebe die gegenwärtige Lage Anlaß zu
hoffnungen. Snowden erklärte ferner:
die Ausgabe für die Wehrkraft
Zerminderung um 2 521 000 Pfund, d. h. die
Geſamt=
laufen ſich auf 110 089 000 Pfund: der Anſchlag für
ſt eine Abnahme um 4 126000 Pfund infolge der
der Schiffsbauprogramme durch die augenblickliche
uf, während die Voranſchläge" für das Flugweſen
te um 1652000 Pfund Sterling zeigen. Es iſt be=
6 12 Jahre nach Beendigung des „Krieges zur
Be=
n Kriegen” wir und die anderen Mächte einen ſo
unſerer Einkünfte für rieſige Rüſtungen und
Vor=
für einen neuen Krieg ausgeben, beſonders wenn
ionen feierlich auf den Krieg als Werkzeug
natio=
verzichtet und ſich verpflichtet haben, niemals zum
e Regelung internationaler Streitigkeiten zu greifen.
ndigte im Verlauf ſeiner Rede an, daß er einen
Zu=
dem Geſetz einbringen werde, der das
Budget=
dele. Mit dem Zuſatzantrag ſolle ein
Sonder=
rSchuldentilgung im kommenden Jahr
be=
erden. Nach den Erklärungen Snowdens ſei durch.
ſetz, das die Lokalbehörden betreffe, eine Erhöhung
ir den Zivildienſt um 30 Millionen Pfund
notwen=
n. Für Neuwahlen ſei in dem Budget des
Jahres kein Poſten eingeſetzt worden. Im
31 erwartet Snowden Mehreinnahmem an Bier=
Zuckerſteuern in Höhe von insgeſamt 3 200 000
Imleinnahmen für das kommende Jahr
en auf der Grundlage der jetzigen Beſteuerung auf
10 Pfund Sterling; mit den Reparationen
Einnahmen zuſammen dürften ſich die Geſamtein=
7 39 645 000 Pfund erhöhen. Die
veranſchlag=
ausgaben werden mit 781 909 000 Pfund
gs alſo einem Defizit von 42 264 000 Pfund
dieſem dramatiſchen Augenblick ergriff Snowden
Ruhe ein Glas Waſſer, um daraus einen Schluck
idem er ironiſch bemerkte, er wolle dem Hauſe Zeit
in dem Schock dieſer Ziffer zu erholen. — Dann
Seine Vorſchläge würden ſo geſtaltet ſein, daß, welche Einnahmen
ſie auch immer in dieſem Jahre brächten, ihre Erträgniſſe in
den kommenden Jahren größer werden würden.
Im weiteren Verlaufe ſeiner von den Konſervativen mit
leb=
haften Mißfallensäußerungen, auf den Regierungsbänken mit
Beifall aufgenommenen Rede kündigte Snowden
Maßnahmen zur ſchärferen Erfaſſung der
Steuer=
bekräge,
darunter ſolche gegen Umgehung der Einkommenſteuer auf dem
Wege der Lebensverſicherung, an. Am Schluſſe ſeiner großen
Etatsrede kündigte Snowden im einzelnen die Erhöhung der
Einkommenſteuer um 6 Pence auf sh 4/6 d, die Erhöhung der
Sondereinkommenſteuer um drei Pence auf ein Schilling und bei
Einkommen über 50 000 Pfund Sterling um einen Schilling ſechs
Pence auf ſieben Schilling ſechs Pence pro Pfund ſowie die
Erhöhung der Erbſchaftsſteuer an. Zuſammen mit der Erhöhung
einiger anderer Steuern würde ſich für das kommende Jahr ein
Uberſchuß von 2 236 000 Pfund ergeben, der für unvorhergeſehene
Ausgaben während des jetzigen Finanzjahres reſerviert werden
ſoll. — Im übernächſten Budget ſind nach Anſicht Snowdens
keine neuen Steuererhöhungen zu erwarten.
Der Schatzkanzler fügte hinzu: Die neuen Steuern würden
auf die Klaſſen fallen, für die ſie keine Beraubung der
Lebens=
notwendigkeiten bedeuten werden und nicht einmal die
Preis=
gabe gewiſſer Annehmlichkeiten. Die unmittelbare Sorge der
Regierung iſt, die großen Pläne der Sozialreform und des
natio=
nalen Aufbaues ſchließlich möglich zu machen aus den Einkünften
der neubelebten gedeihenden Induſtrie. Auf dieſes Ziel müſſen
zuerſt alle Bemühungen hinarbeiten. Obgleich er optimiſtiſch
für die Zukunft ſei, erwarte er keinen plötzlichen und unmittelbaren
Wechſel in der Wohlfahrt Großbritanniens, hoffe jedoch, daß er
nächſtes Jahr dem Hauſe eine ermutigendere Erklärung abgeben
könne.
Abſchluß der Blokkenkenferenz
erft nach Oftern.
Schwierigkeiten bei der Abfaſſung des
Berkrags=
werkes im Juriſtenausſchuß.
EP. London, 14. April.
Die vorletzte Vollſitzung der Londoner Konferenz wurde
heute mittag abgehalten. Es war dies ſeit längerer Zeit wieder
zum erſten Male, daß die Delegierten öffentlich zuſammentraten.
Zweck der heutigen Sitzung war vor allem, die Berichte des
Erſten Konferenzausſchuſſes entgegenzunehmen, der am Samstag
eine längere Sitzung abgehalten hat.
Die Londoner Flottenkonferenz wird aber erſt nach Oſtern
zu Ende gehen. Wie Macdonald auf der heutigen Vollſitzung
bekanntgab, iſt es ausgeſchloſſen, daß der Juriſtenausſchuß der
Konferenz die Abfaſſung des Vertragswerkes bis zum
kommen=
den Donnerstag bewältigen kann. Die nächſte Vollſitzung der
Konferenz wird vorausſichtlich am Oſterdienstag abgehalten
werden und mit der Unterzeichnung des Vertragswerkes die
Flottenkonferenz zum Abſchluß bringen.
Auf der heutigen Vollſitzung wurden fünf Ausſchußberichte
einſtimmig angenommen, die folgende Fragen behandeln: Die
von einer Beſchränkung ausgenommenen Schiffe, die
Unterſee=
boote, die Beſtimmungen für veraltete Schiffe, Schiffe, die durch
den Waſhingtoner Vertrag nicht erfaßt worden waren und
ſchließlich die geplante Baupauſe für Schlachtſchiffe. Ein ſechſter
Bericht, der die Global= und Kategorie=Abrüſtung behandelt,
konnte infolge der von einzelnen Delegationen gemachten
Vorbe=
halte noch nicht angenommen werden. — Ueber die Frage eines
Tonnagetransfers von Zerſtörern auf Unterſeeboote wurde
zwi=
ſchen Amerika und Japan ein Einverſtändnis erzielt, ſo daß die
von den Amerikanern in dieſem Punkt geforderte Reſervation
zurückgezogen wurde.
Der Juri ſtenausſchuß der Konferenz ſieht ſich in ſeiner
Arbeit der Vertragsaufſetzung hauptſächlich zwei
Schwierig=
keiten gegenüber: Der Abfaſſung der Präambel zum
Vertrag und der ſogenannten „Sicherheitsklauſel‟. Die
Abfaſſung der Praambel zu dem geplanten Vertrag iſt inſofern
ſchwierig, da ein Teil des Vertrages nur von drei Mächten
unterzeichnet wird, die Präambel aber für alle fünf Mächte
Gel=
tung haben ſoll. Eine weitere Schwierigleit liegt darin, daß
Eng=
lands und Amerikas einen Hinweis auf den Kelloggpakt in die
Präambel hineinbringen wollen, während Frankreich einen
Hin=
weis auf die Genfer Abrüſtungskonferenz in der Präambel
nie=
dergelegt ſehen will. — Was die „Sicherheitsklauſel”, anlangt,
ſo ſoll ſie den am Dreimächtepakt beteiligten Ländern das Recht
geben, falls ſie durch außerhalb des Abkommens ſtehende Mächte
dazu gezwungen werden, eine Reviſion ihres Abkommens
vor=
zunehmen. Dieſe „Sicherheitsklauſel”, richtet ſich ausſchließlich
gegen Frankreich, von dem man die Durchſührung eines großen
Flottenbauprogramms während der nächſten Jahre befürchtet.
23
K
Szzboliſche Beerdigung der Salzfkeuer.
EP. Bombay, 14. April.
Die „Nationale Woche”, auf die die indiſchen Nationaliſten
ſo große Hoffnungen geſetzt hatten, iſt ohne nennenswerte
Zwi=
ſchenfälle zu Ende gegegangen. Im Bombay wurde zum
Ab=
ſchluß der „Nationalen Woche” eine große Kundgebung gegem
das Salzmonopol der Regierung veranſtaltet. Die Kundgebung
erreichte ihren Höhepunkt, als in Gegenwart von etwa einer
hal=
ben Million Indern ein Abbild, das die Salzgeſetze
ſymboli=
ſierte, am Strande von Chaupatti unter ungeheurem Beifall ins
Mcer geſchleudert wurde. Den ganen Tag über war der Strand
von großen Menſchenmengen erfüllt, die mit Eimern und Kannen
Meerwaſſer zur ungeſetzlichen Salzbereitung nach Hauſe trugen.
Zu Ruheſtörungen, iſt es trotz der rieſigen Menſchenmenge in
Bombay nicht gekommen.
In Karachi dagegen wurde, von einer etwa 10 000köpfigen
Menge eine Prozeſſion veranſtaltet, die einen nicht ganz
rei=
bungsloſen Verlauf nahm. Mehrere Automobile und Wagen
wurden durch Steinwürfe der Demonſtranten beſchädigt und ihre
Führer verletzt.
In Djalglabad hat eine große Anzahl von
Frauen an einer von Gandhi einberufenen Verſammlung
teil=
genommen. Gandhi erklärte, daß die Frauen in weit höherem
Maße als die Männer zur Durchführung des Widerſtandes ohne
Gewalt geeignet ſeien, da ſie ſich ſchlogen ließen, ohne Widerſtand
zu leiſten, wogegen die Männer ehe zu Gewalttätigkeiten
neig=
ten. Um daher Zwiſchenfälle zu vermeiden, ſolle der Boykott der
ausländiſchen Waren den Frauen überlaſſen werden.
In Madras haben 45 Freiwillige, darunter drei Frauen,
unter der Führung eines ehemaligen Mitgliedes der
geſetz=
gebenden Verſammlung Umzüge veranſtaltet und patriotiſche
Lieder geſungen. Die Stahlwarenhändler von Wadwan haben
beſchloſſen, drei Monate lang keine britiſchen Stahlwaren
einzu=
führen. In Jalalpur wurden Mahanlal Pandia und ein anderer
Freiwilliger feſtgenommen, als ſie mit einer Muſikkapelle von der
Salzherſtellung zurückkamen. Gandhi hat für die beiden
Ver=
hafteten zwei andere Freiwillige geſondt. Die Freiwilligen
Gandhis betrachten den geſtrigen Tax als einen Faſttag und
nahmen nur einmal innerhalb 36 Stunden Nahrung zu ſich.
Aaflindiße
Der Präfidenk des Altgengen Kangrefſes zu ſechs
7N
Monaken Geſängaus verurkeill.
EP. Alahabad, 14. April.
Der Präſident des Allindiſchen Kongreſſes, Pundit
Ja=
waharlal Nehru, iſt heute wegen Verletzung des
Salzmonopols in dem Ort Cheoki, in der Nähe von
Alaha=
bad verhaftet worden. Nur wenige Stunden nach der
Ver=
haftung wurde er bereits vor einen Gerichtshof geſtellt und zu
ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die
Verhaf=
tung Nehrus hat in Bombay große Erregung
hervorge=
rufen, und bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden der
Ver=
haftung wurde an der Bombayer Waren= und Effektenbörſe das
Geſchäft als Proteſtmaßnahme gegen die Verhaftung eingeſtellt.
Von den Mitgliedern des Kongreß=Ausſchuſſes in Bombay wurde
ſofort ein Trauertag angeordnet. Dieſe Verfügung des Kongreß=
Ausſchuſſes wurde durch eine große Anzahl von Freiwilligen in
der Stadt verbreitet.
Der Bürgermeiſter von Kalkutta, Sen Gupta, der
vor wenigen Tagen bereits zum zweiten Male verhaftet wurde, iſt
zuſammen mit vier Studenten zu ſechs Monaten
Gefäng=
nis verurteilt worden, und zwar wegen Aufreizung
der Bevölkerung zum Ungehorſam.
Liederkaſel Darmſtadt.
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rtafel bot in ihrem, im Großen Haus des
Landes=
ſindenden Konzert ein ſelten wertvolles,
geſchloſ=
nm. Ein glücklicher Gedanke war es, die Darbie=
Cännerchors durch Frauenchöre der Vereinigung
Soliſtinnen zu unterbrechen. Der erſte Teil des
dem jungen Komponiſten Bruno Stürmer
ge=
ch in den letzten Jahren als Chor= und
Liederkom=
ſtärker durchſetzen konnte. Man hat ſich in der
land=
atur für Männerchor lange Zeit hindurch mit ſo
trbeiteten, im Gefühlsausdruck unechten
Kompoſi=
en müſſen, daß wirklich gute Werke auf dieſem
Ge=
ir denn je auf Anerkennung rechnen können. Vieles,
och hingehen mochte, hält heute bei unſerem durch
hindurchgegangenen Geſchlecht nicht mehr ſtand. So
dem falſchen Pathos, jeder Mache aus dem Wege
dre von Stürmer aufmerkſame, verſtändnisvolle
end ſtark unterſcheidet der Komponiſt Männer= und
der Anlage. Während er die Männerchöre einfacher,
räftiger faßt, zeichnen ſich die Chöre für
Frauen=
feiner differenzierte Harmonien, größere
Beweglich=
gliedrigkeit, größere Ausdehnung aus. Der
Dich=
rmer in äußerſt verſtändnisvoller Weiſe nach. So
r erſte Männerchor „An Leukon” von Gleim, die
ige”, unſentimentale Leichtigkeit der Worte — als
napp und vorüberhuſchend zum Einſingen und
Ein=
dne Gondellied, gemäßigt modern in der Harmonik,
gelang dem Chor beſonders gut in ſchmiegſamem
edler Tongebung. Gerne hätte man dieſe beiden
Chöre noch einmal gehört.
die zarte, innerliche Kompoſition des „Ring”, die
bran= und Altſtimmen geſchickt gegeneinander
aus=
h aufgelockerte Linienführung mit herben
Zuſam=
echſeln läßt und durch beide Mittel dem Frauen=
Onigkeit nimmt. Zwei Lieder mit darüberſchweben=
O, „Japaniſches Mädchenlied”, rhythmiſch zart be=
Ner, der inneren Stimmung gemäßer Tonmalerei,
cht”, im Stile alter Volkslieder behandelt, eine
be=
warme Kompoſition, zuletzt zwei Gedichte von
Wiegenlied mit dem ausgeſponnenen „leiſe, leiſe‟
Oſtändchen mit ruhenden Stimmen, dann
eindring=
inkeil und Schlußahrundung, zeigten des Kompo=
Begabung in ganzer Ausdehnung. Die Zehſche
Ver=
ſich mit großer Liebe und viel Verſtändnis in die
rke eingearbeitet. Leider fehlt — und das iſt
be=
bei ausgebildeten Stimmen, bei ſelbſtändigen
Individuen ſo oft der Fall — eine wirklich einheitliche, ruhige
Tongebung.
Mit der hymnenartig wuchtigen „Grabſchrift” harmoniſch
be=
ſonders ſchön und vornehm, und dem „Bekenntnis”, einem
pracht=
vollen Vaterlandschor von echtem Geiſt, ſchloß der erſte Teil des
Konzerts ab. Die Sauberkeit und edle Chorkultur, beſonders das
ſchöne, weiche Piano, der biegſame Ausdruck, machten das
Zu=
hören zum Genuß. Der anweſende Komponiſt wurde mit großem
Beifall begrüßt.
Und nun die ſeltene Gelegenheit, Brahmsſche Chöre in
größerer Anzahl zu hören. Zuerſt die herrlichen Frauenchöre
„O bone Jesu‟, „Adoramus te”, das im Ausdruck am ſchönſten
gelang, und das „Regina coeli”, ein Duett für Sopran und Alt,
mit edler, warmer Tongebung von Suſanne Horn=Stoll und
Aga Zeh=Landzettel vorgetragen, unterbrochen von den
Alleluja=Rufen des Chores. Dem Frauenchor fielen auch die ſelten
gehörten Chöre mit Harfen= und Waldhornbegleitung zu, Chöre,
die aller neuen Sachlichkeit zum Trotz für echte Romantik
begei=
ſtern müſſen. Unvergeßlich wird manchen Hörern die Aufführung
dieſer Kompoſitionen durch den Frauenchor von Gretchen Deſſoff
ſein. — Am beſten gelangen das „Komm herbei, Tod” und der
edle „Geſang auf Fingal‟. Doch ſei nicht verſchwiegen, daß auch
die Brahmsſchen Chöre gelegentlich litten unter der unruhigen
Tongebung, die die Vereinigung hoffentlich bald überwinden
lernt. Die Begleitung durch Harfe (Franziska Fiſcher) und
Hörner (Max Zimolong und Karl Lindner) ſchmiegte ſich
ſchön und in verſtändnisvoller Zurückhaltung den Sängern an.
Die fünf Chöre Opus 41 gaben der Liedertafel und ihrem
ver=
dienſtvollen Dirigenten Grim weitere Gelegenheit, ihr ſtarkes
Können zu zeigen. Brahms, als der große Kenner und Pfleger
des altdeutſchen Volksliedes, tritt uns entgegen in dem Chor „Ich
ſchwing mein Horn ins Jammertal”. Wohltuend ſchlicht und doch
ſtimmlich wie im Ausdruck allen Anforderungen gerecht, beſonders
ſchön im leiſen Ton, ſchwebend zart in den Schlußkadenzen, boten
die Sänger mit dieſem Chor gleich einen wirklich großen Eindruck.
Sparſam in den Harmonien, im Volksliedton, iſt das „Geleit”
ge=
halten, herb, ſchwer, anſpruchsvoll der Chor „Gebt acht”, den man
gerne öfter hören möchte. Auch dieſe beiden Chöre wurden ſehr
tonrein und edel vorgetragen. Das „Marſchieren”, ein
Soldaten=
lied mit luſtigem Refrain, zeigte beſonders eindrucksvoll, wie der
Dirigent auf ſeinem Chor zu ſpielen weiß, wie auf einem
Inſtru=
ment, und auch das Schlußlied „Freiwillige her”, mit ſeinem
rhythmiſch eigentümlich abgehobenen Ruf, bewies eine ſeltene
Chordiſziplin. Es war eine reine Freude, den ausgezeichneten
Chorleiſtungen zu folgen. Starker Beifall dankte Chören und
Dirigenten für den genußreichen Abend.
E. N.
7e
* Mannheimer Uraufführeng.
Ein ähnlich ſtauker Premierenerfolg iſt kaum erinnerbar, wie ihn
die Uraufführung des Bauerndramas „Der Usmüller” von
Fried=
rich Roth, die Erſtlingsarbeit eines jungen, in der Pfalz beheimateten
Lehrers, im Mannheimer Nationaltheater erzielte. Sei es, daß das
Pfälzer Idiom, der die Dialoge beherrſcht, die Hörer beſonders traf,
ſei es, daß die Realiſtik packte, mit der die bäuerlichen Geſtalten ſo
zeitnahe und typiſch geformt ſind, jedenfalls iſt die Rothſche Arbeit
ungemein wirkſam, immer erregend, immer ſpannend. Dabei ſoll nicht
geſagt ſein, daß „Der Usmüller” ein großes Kunſtwerk iſt. Aber das
neue Werk iſt ein gutes Volksſtück, mit allem Drum und Dran von
lyriſcher Schwärmerei, Zecher= und Spießertum, von Liebestrieb und
Liebesqual. Ein Menſch ſteht im Mittelpunkt, auf den der große
Schat=
ten Michael Kohlhaaſens fiel. Hartſchädelig und verbiſſen wie er als
einzelner gegen alle im Kampfe liegend um ſein Recht und Beſitztum,
bis der Schuß aus ſeiner Flinte den hinterhältigſten ſeiner Gegner
niederſtreckt. Voll feiner Beobachtung hat Roth die ländliche Umwelt,
gezeichnet, mit Zuckmayerſcher Lebendigkeit faſt, den Klatſch und
Tratſch im Wirtshaus, an dem das ganze Unheil ſich entzündet.
Zeit=
gemäße Bedeutung kommt dem Stück dadurch zu, daß der Verfaſſer
ſatiriſche Späne gegen Muckertum und profitliche Parteiwirtſchaft
auf=
wirbeln läßt. Dr. Gerhard Storz brachte eine ſehr gekürzte,
tempe=
ramentvolle Aufführung zu Stande, beſonders anerkennenswert, da er
eine große Zahl von Schauſpielkräften zu regieren hatte, unter denen
Godeck, Langheinz und Renkert auffielen. Der anweſende Dichter mußte
ſich wiederholt zeigen.
Dr. Konrad Ott.
Wilhelm Schäfers neuer biographiſcher Roman „Der Hauptmann
von Köpenick” erſchien bei Georg Müller in München. Es mag Wunder
nehmen, den Dichter der „Dreizehn Bücher der deutſchen Seele” und
des „Huldreich Zwingli” mit dieſer Figur beſchäftigt zu ſehen. Der vor
Zeiten ſo populäre Schuſter Wilhelm Voigt hat dem Autor einſt ſein
Leben erzählt. Die Ruhe des Berichts, der einfach die Schickſale des
Schuſters Wilhelm Voigt aus Tilſit vorträgt und ſich jeder Polemik
enthält, berührt den Leſer aufs ſtärkſte. Dieſe merkwürdigen
Erinne=
rungen geben Einblick in Juſtizpflege und Zeitumſtände eines halben
Jahrhunderts. Eine epiſche Lebensgeſtaltung im Sinne von Wilhelm
Schäfers „Peſtalozzi”, „Stauffer Bern” und „Huldreich Zwingli”
— „Heidelberg und ſein Ring‟. Die Karte iſt, Merianſcher Art
nach=
empfunden, eine kolorierte Federzeichnung und dürfte in ihrer Technik
ein Novum unter den Mitteln der modernen Verkehrswerbung
dar=
ſtellen. Der „Ring” umfaßt ein von Natur überaus
abwechſelungs=
reiches, an alten deutſchen Kulturſchätzen reiches Reiſegebiet rund um
Heidelberg, den auf der ganzen Welt bekannten und vielbeſungenem
internationalen Fremdenplatz. Der Zweck der Veröffentlichung iſt in
gemeinſamer Arbeit aller der aufgezeichneten Städte und Ortſchaften
erreicht: Plaſtiſch und klar ſoll dem Beſchauer gezeigt werden, daß nicht
nur Heidelberg ſelbſt beſuchenswert iſt, ſondern daß auch die Umgebung
im großen Umkreife von 50 Nilometern der Aufwendung einiger Tage,
ja einer ganzen Ferienzeit wohl wert iſt. Die Karte iſt herausgegeben
von der Werbegemeinſchaft „Heidelberg und ſein Ring”, Heidelberg,
Hauptſtraße 88, und von dort zum Preiſe von 1,20 Mk. (derſelbe Preis
die engliſche Ausgabe) zu erhalten.
Seite 4
5
Die Geburt einer Tochter
zeigen an
Frau Paula Bohlgemuth
geb. Kabeg
Albert Wohlgemnth
Alicehoſpital.
Unſere Helga=Marie
iſt angekommen.
12. April 1930.
Moosbergſtr. 74
Rechnungsrat B. Sang
und Frau Liſa
geb. Fiſcher.
(*
Die Verlobung mit Frau
Uth Groß, geb. Scharf,
Darmſiadt, habe ich am
5. April 1930 aufgelöſt.
Ing. Leo Kuhner,
Heerlen (Holl.). (*
Todes=Anzeige.
Plötzlich und unerwartet
ver=
ſchied am Sonntag mittag 2½
Uhr infolge eines Gehirnſchlags
mein lieber, unvergeßlicher
Mann unſer guter Vater,
Schwa=
ger und Onkel, Herr
Oberkellner
im Alter von 43 Jahren.
Frau Anna Undeutſch nebſt
Kinder und alle Verwandten.
Die Beerdigung findet
Mitt=
woch, 16. April, 2½ Uhr nachm.,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
sosc
Am Sonntag verſchied unſer lieber
Kamerad und treues Mitglied
Philipp Opper
Lokomotivführer.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 16, April, nachmittags
z Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Sammeln ¼ Uhr Bahnübergang
Rheinſtraße.
Kopfbedeckung: Mütze.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
und aufrichtiger Teilnahme bei
dem ſchweren Verluſte meines guten
Mannes, unſeres lieben Vaters,
Sohnes, Schwiegerſohnes, Bruders,
Schwagers und Onkels
Karl Täufer
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
aufrichtigſten Dank. Ganz
beſon=
ders danken wir Herrn Kaplan
Enßlinger für die tröſtenden Worte
am Grabe und allen denen, die ihn
zur letzten Ruheſtätte geleiteten.
Im Namen der trauernd.
Hinterbliebenen:
Elſe Täufer, geb. Uhrig u. Kind
Familie Georg Täufer
Familie Jakob Uhrig
(*
u. alle Angehörigen.
Miendtag, den 15. Amik 1930
Statt Karten.
Heute Nacht verſchied nach kurzer, ſchwerer Krankheit mein innigſigeliebter
Mann, mein treuſorgender, guter Vater, Schwager und Onkel
Otto Meger
Hauptſiaatskaſſier
im Alter von 64 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Meyer, geb. Schmidt
Lotti Meyer.
(*
Darmſiadt, den 14. April 1930.
Sandbergſtr. 69.
Die Beerdigung ſindet Mittwoch, den 16. April, nachmittags 3 Uhr, auf dem Beſſunger
Friedhof ſiatt.
Nu. —
Yund der Kotel. Reſtaurant u. Café- And Etor
u. G., Ortsgruppe Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Am 13. April 1930 ſtarb plötzlich und unerwo woſs
unſer langjähriges Bundesmitglied
Herr Reinhold Anderm.
Die Ortsgruppe Darmſtadt, verliert in T Wo
ſtorbenen eines ſeiner älteſten Mitglieder,
ſtetz
mit ſeiuen reichen Erfahrungen und Kenntn den
Bund mit Rat und Tat beiſtand.
Sein Andenken werden wir ſtets in Ehren im
Die Ortsgruppe Da1 mdt.
J. A.: M. Reder, Vorſi ger,
Darmſtadt, den 14. April 1930.
Die Beerdigung, findet am Mittwoch, den eAbo
1930, nachmittags um 2½ Uhr, auf dem Wa gBhn
ſtatt.
Um zahlreiche Beteiligung wird gebet Foyl
Darmſtadt, 15.
April 1930.
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
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Statt Karten.
Heute früh entſchlief nach längerem Leiden,
uner=
wartet, mein lieber Gatte, unſer herzensguter Vater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr Georg Schmidt
im 52. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Katharina Schmidt, geb. Heß
Carl Schmidt
Anna=Luiſe Schmidt
Johanna Schmidt.
Darmſiadi, Mathildenſtraße 42, 14. April 4930.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, den 17. April,
vormittags 94/. Uhr, in der Kapelle des alten Friedhofs
ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
nahme bei dem Heimgange unſerer
Entſchlafenen, Frau
geb. Rückeis
ſagen wir allen unſeren innigſten
Im Namen
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R
Für die herzliche Anteilnahme, die mir anläßlich
des Hinſcheidens meiner lieben, unvergeßlichen
Frau
Luiſe Bernhards
geb. Sator
von allen Seiten bezeigt worden iſt, bitte ich
auf dieſem Wege meinen tiefgefühlten Dank
ausſprechen zu dürfen.
Auguſt Bernhards
Oberſiaatsanwalt.
Mainz, den 14. April 1930.
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Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die
wohltuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege innigſten Dank, beſonders Herrn
Pfarrer Heß für die troſtreichen Worte, ſowie der
Gemeindeſchweſter und der Pflegerin für die
auf=
pfernde Pflege, ferner dem Vertreter der
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846, der Schornſteinfeger=
Innung und den Herren Kollegen, den Geſellen und
der Geſellenvereinigung für die letzte Ehre.
In tiefer Trauer:
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Dienstag, den 15. April 1930
Seite 5
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Aiy urr Eanveshaugintadt.
Darmſtadt, den 15. April.
4. handelsſchau 1930.
gteltor; Herr Oberbürgermeiſter Mueller=Darmſtadt.
geit vom 10. bis 15. Mai d. J. findet in der ſtädtiſchen
Feſt=
rmſtadt die 4. Handelsſchau ſtatt. Dieſelbe wird im
Rah=
gjährigen Stadtjubiläums unſerer Heimatſtadt veranſtaltet
rtereſſengemeinſchaft des Lebensmittel=Einzelhandels e. V.,
Sgeda. Die Vorarbeiten zu dieſer Veranſtaltung ſind
ange, und wir können heute ſchon mitteilen, daß die 4. Han=
3. Handelsſchau vom Jahre 1927 nicht nur würdig zur
werden kann, ſondern daß ſie dieſelbe noch übertreffen
die Vorbereitungen der Ausſteller laſſen darauf ſchließen,
g alles aufbieten, um den Beſuchern etwas ganz
Erſtklaſſi=
n und vor allem zu zeigen, wie auch in der Nahrungs= und
branche die Zeit nicht ſtille ſteht. So iſt die Ausſtellerzahl
reits überſchritten. Auch die Anmeldungen zur
Reklame=
ereits zahlreich eingegangen, ſo daß auch hier die Gewähr
intereſſantes und buntes Bild gegeben iſt. Die Eintritspreiſe
tverſtändlich genau wie in früheren Jahren ſo gehalten, daß
einem jeden ermöglicht wird, außerdem wird die
Ausſtel=
auch wieder einige namhafte Geſchenke unter die Beſucher
ng bringen.
gebeten, die kommenden Anzeigen und Bekanntmachungen
en Preſſe zu beachten.
ſtiubiläum. Der Reichsbahnoberinſpektor Wilhelm
n Maſchinenamt Darmſtadt blickt heute auf eine 40jährige
Reichsbahndienſtzeit zurück. Der Jubilar bekleidet auch ſeit
das Amt des erſten Vorſitzenden des Eiſenbahnervereins
jubiläum. Anfang April waren es 25 Jahre, daß Herr
Siedersleben die Leitung der Heſſiſchen Handels=
Darmſtadt übernahm, nachdem ihm ſchon ein halbes
Jahr=
ſſenſchaftliche Leitung übertragen war. 1898 war die erſte
chule in Leipzig eröffnet worden und 1905 gab es kaum 100
ute und etwa zwei Dutzend Diplomhandelslehrer in
Deutſch=
ein halbes Dutzend praktiſche Kaufleute hatten beide
Prü=
egt, unter denen ſich Herr Dr. S. befand. Um die
Jahr=
ſteckte das Handelsſchulweſen noch in den Kinderſchuhen;
elt gab es bereits öffentliche Handelsſchulen, wie in
Leip=
öffentliche Handels=Lehranſtalt bereits auf ihr 75jähriges
ückblicken konnte. Die meiſten Schulen begnügten ſich
da=
hiler in 3= oder 4monatigen Kurſen in die
Handelswiſſen=
iführen, um ſie dann auf die kaufmänniſche Praxis loszu=
Dr. Siedersleben hatte von Anfang an das Beſtreben,
Nißbrauch aufzuräumen und den Unterricht zu Halb= und
en auszubauen, um eine wirkliche Grundlage für die
prak=
u ſchaffen. Seine enge Verbundenheit mit der
kaufmänni=
ſein 19ſemeſtriges Hochſchulſtudium und ſeine
umfaſſen=
nntniſſe ließen die Schule bald zur Blüte kommen. Auf
aſſung entſtand bereits Ende 1905 das heſſiſche
Aufſichts=
die privaten techniſchen Unterrichtsanſtalten. 1910 wurde
dersleben vom Großh. Juſtizminiſterium für ſämtliche
Ge=
ichſachverſtändiger beeidigt und von der Handelskammer
eſtellt. Im Weltkriege richtete Herr Dr. Siedersleben an
t unentgeltliche Kurſe für Kriegsbeſchädigte ein, die ſtark
n. Nach Friedensſchluß arbeitete Herr Dr. S. als
Sach=
ür den Demobilmachungsausſchuß und für den
Reichswirt=
m Jahre 1918 ſiedelte die Schule in ihr eigenes Heim in
rraße 73 über und der Unterricht wurde durch Hinzunahme
rachen und Zweijahreskurſen weiter ausgebaut. Obwohl
ege allenthalben ſtädtiſche Schulen eingerichtet wurden, ar=
Dr. Siedersleben in ſtiller Pionierarbeit an dem Ausbau
weiter, um ſeine Zöglinge mit allen Errungenſchaften der
irotechnik vertraut zu machen. Heute befinden ſich von den
übs, Meanch ſie 00 Schülern der Anſtalt ein großer Teil in ſelbſtändigen
der als Prokuriſten größerer Betriebe in allen Teilen der
ſt. Herr Dr. Siedersleben aber kann mit Befriedigung
zurückblicken.
ſum. Herr Theodor Herrmann, genannt Nietzſche, iſt
1930 ſeit 25 Jahren im Reſtaurant Bender, früher Fink,
iges Jubiläum begeht heute in ſeltener Friſche Fräulein
t als Stütze bei Fräulein P. Berbenich.
eitagsmuſik in der Pauluskirche. Wie alljährlich, wird
m Karfreitag, und zwar nachmittags um 4.30 Uhr, eine
ſikaliſche Karfreitagsfeier veranſtaltet, auf
Leſer aufmerkſam machen wollen. Da auch die Gemeinde
rägt dieſe Feier nicht den Charakter eines Konzerts,
ſon=
ottesdienſtes. Im Mittelpunkt der Feier ſtehen zwei
grö=
ke, von denen jedes ſeine reizvolle Eigenart beſitzt. Das
Tom Leiden Chriſti” und ſtammt von Andreas
hmidt, der im 17. Jahrhundert gelebt hat, und deſſen
eder der Vergeſſenheit entriſſen werden. Nach einer
kur=
ſchen Einleitung ſetzen paarweiſe Stimmen ein, die ſich
zu der Bitte vereinigen: „Wend’ o Gott, unſre Not,
Blut, mach, alles gut!“ Dann folgt im leiſeſten Piano
d ſchöne Stelle: „An dem Holze ſtirbt das Leben”, die
ichinſtrumenten begleitet wird. Der Schluß geſtaltet ſich
Wirkung. Das zweite größere Chorwerk ſind „Die
rte Jeſu Chriſti am Kreuz” von Heinrich
einem Eingangs= und Schlußchor, die die Worte des
und die Kreuzesworte einrahmen. Als Soliſten wirken
* Fräulein Herber (Alt) und Herr Noldt (Bariton)
Mitglieder des Kirchenchors. Neben den vier Paſſionen
d ſeine „Sieben Worte” mit die bekannteſten und volks=
Vir ſehen ihn hier als gewaltigen Meiſter des oratori=
* deſſen dramatiſche Kraft ſchon auf Händel und Bach
litz iſt der größte deutſche Tonmeiſter des 17.
Jahrhun=
inn auch durch die italieniſche Schule vorgebildet ſeine
art ſich bewahrt hat. Außer dieſen genannten Werken
ine Reihe anderer Chöre geſungen, die von Paläſtrina
9. Jahrhundert reichen. Das mitwirkende
Streich=
von Herrn Karl Cauer zuſammengeſtellt. In Rück=
Natthäus=Paſſion in der Stadtkirche beginnt unſere
Ver=
eits um 4.30 Uhr. Der Eintritt iſt natürlich frei. Die
e koſten 20 Pfg. Zur Deckung der Unkoſten werden
frei=
in die Opferſtöcke erbeten.
terſpielplan des Orpheums beginnt am Sonntag, dem 20.
rtag), mit der Ausſtattungs=Revue=Operette in zwei Ab=
22 Bildern „Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt” von
Lext= und Liederdichter Harry Waldau, der die
auch perſönlich als Dirigent leiten wird.
n. Bei guter Beteiligung fand am Sonntag die 4.
Wan=
rngeſellſchaft Darmſtadt 1875 ſtatt. An die blühende
Berg=
e Wanderfahrt. Von Jugenheim, Seeheim ging es durchs
eiter ins Balkhäuſer Tal und hinauf nach dem Melibokus.
inen Stärkung ſchlug man den Weg zum Auerbacher
n dann beim Abſtieg wieder die Naturſchönheiten der
bewundern. Am Endziel war man noch etwas gemütlich
dann die Heimfahrt anzutreten. Dem Führer,
Wander=
gebührt Dank für die gut zuſammengeſtellte Wanderung.
Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft.
Am 24. Vortragsabend begrüßte ein beſonders zahlreiches
Auditorium den Ordinarius, für bürgerliches Recht und
Zivilprozeß=
recht an der Landesuniverſität Gießen, Herrn Profeſſor Dr. L.
Roſen=
berg, am Rednerpult. Er ſprach über: „Der öſterreichiſche
Zivilprozeß und die deutſche Prozeßreform”.
Die öſterreichiſchen Prozeßrechtsgeſetze ſeien ſeit der deutſchen
Pro=
zeßnovelle von 1909 von ſteigendem Einfluß auf die Entwicklung des
deutſchen Zivilprozeßrechts geweſen. Die im Gang befindliche Reform
des deutſchen Zivilprozeſſes werde aus den verſchiedenſten ſachlichen, ja
vielleicht auch politiſchen Gründen noch weitere Angleichung an den
öſterreichiſchen Zivilprozeß bringen müſſen. Der öſterreichiſche
Zivil=
prozeß zeichne ſich durch eine beſondere Energie und Beſchleunigung
des Verfahrens und der richterlichen Arbeit aus.
Der Redner gab zunächſt einen Ueberblick über die öſterreichiſche
Gerichtsorganiſation, die ähnlich der deutſchen vierſtufig ſei, wobei
Be=
zirksgericht, Kreisgericht oder Landesgericht, Oberlandesgericht und der
Oberſte Gerichtshof unterſchieden werden müßten. Die Zuſtändigkeit
des Bezirksgerichts reiche bis zu 1500 Schilling, die Zuſtändigkeit des
Einzelrichters am Landgericht bis zu 10000 Schilling. Darüber hinaus
werde das Kollegium tätig. Das Kollegium beſtehe aus drei, am
Ober=
ſten Gerichtshof aus fünf Richtern. Der öſterreichiſche Zibilprozeß kenne
einen Inſtanzenzug ähnlich dem deutſchen, wobei intereſſanterweiſe in
der Berufungsinſtanz es ſchlechtweg ausgeſchloſſen ſei, irgendwelche
neuen Tatſachen oder Beweismittel vorzubringen, auch ſolche Tatſachen
nicht, die erſt nach Abſchluß des erſtinſtanzlichen Verfahrens ſich
ereig=
net hätten. Dafür gebe es eine erweiterte Möglichkeit der
Wiederauf=
nahmeklage. Eine mündliche Verhandlung vor der Berufungsinſtanz
finde nur ſtatt, wenn eine Partei es beantrage oder das Gericht es für
unentbehrlich halte; eine mündliche Verhandlung vor dem
Reviſions=
gericht gebe es überhaupt nicht. Die Statiſtik für die Stadt Wien aus
dem Jahre 1910, die vorliege, zeige eine außerordentliche Beſchleunigung
des Verfahrens, ſo daß nur wenige Sachen länger als ſechs Monate
dauerten.
Der Redner wandte ſich alsdann der Begründung dafür zu,
wes=
halb der öſterreichiſche Prozeß ſo viel ſchneller arbeite wie der deutſche.
Das kommt einmal daher, daß bereits zum erſten Termin das Material
für den Prozeß geſchloſſen zur Stelle ſei. Alles, was an
Einforderun=
gen von Akten, Urkunden uſw. und Aufklärung durch den Richter
ge=
ſchehen könne, geſchehe. Bereits zu dieſem Termin würden, wenn irgend
möglich, die Zeugen geladen und vernommen. Vertagungen ſeien ſo
gut wie ausgeſchloſſen. Dahingehende Anträge würden von ſeiten des
Gerichts faſt immer abgelehnt. Die Mündlichkeit der Verhandlung in
erſter Inſtanz ſei in jeder Beziehung geſichert. Schriftſätze würden bei
weitem weniger gewechſelt wie in Deutſchland; nur bis zur
Anberau=
mung der ſtreitigen Verhandlung könnten noch Schriftſätze zu den Akten
gebracht werden. Der Prozeßſtoff werde in der Verhandlung durch
ein ausführliches ſogen. Reſuméprotokoll protokollariſch feſtgelegt, und
auf ſolche Weiſe bereits alle Beteiligten gezwungen, den Prozeßſtoff
genaueſtens durchzuarbeiten. Die Beweisaufnahme vor dem erſuchten
oder beauftragten Richter ſei die Ausnahme. Grundſätzlich würden alle
Zeugen vor dem Gericht ſelbſt vernommen. Die Ausſage der Parteien
werde weitgehendſt verwertet, das perſönliche Erſcheinen der Parteien
auch im Anwaltsprozeß faſt ſtets angeordnet. Einen Parteieid gebe es
nicht, nur die Möglichkeit der Parteivernehmung und den faſt nie
vor=
kommenden Fall der eidlichen Ausfage der Partei.
Die gleiche Schnelligkeit des Verfahrenns müſſe ſich auch im
deut=
ſchen Prozeß erreichen laſſen. Erziehung des deutſchen Richters und des
deutſchen Anwalts zu folcher Arbeit ſei dringend notwendig. Die
deut=
ſihe Zivilprozeßordnung gebe heute bereits in den verſchiedenſten
Be=
ſtimmungen die Möglichkeit zur Beſchleunigung; nur werde davon
meiſtens kein Gebrauch gemacht. Es ſei deshalb die Aufgabe der
Pro=
zeßrechtsreform, inſoweit noch energiſcher zuzugreifen. Es müſſe für
ſchnelle und ausgiebige Vorbereitung des Prozeſſes geſorgt werden. Dem
wiederholten Nachſchieben von Behauptungen und Beweismitteln mliſſe
geſteuert werden.
Zurückzuweiſen ſei der Einwand, daß der öſterreichiſche Prozeß viel
ſchneller, aber nicht gründlicher und beſſer arbeite. Die Judikatur der
öſterreichiſchen Gerichte halte inſoweit durchaus jeden Vergleich aus.
Die Ausführungen des Redners baſierten auf einer Studienreife,
die er im letzten Jahre nach Oeſterreich unternommen hatte, Sie durften
deshalb auch beſondere Ueberzeugungskraft für ſich in Anſpruch nehmen.
Die dem Redner eigene vollkommene Beherrſchung der Materie und die
offene und energiſche Stellungnahme gegenüber den zweifellos
vorhan=
denen Schäden und Mängeln unſeres Prozeſſes gaben dem Vortrag eine
beſondere Note und ließen ihn einen befonders ſtarken Beifall des
zahl=
reichen Auditoriums finden. Den Dank der Hörer durfte dementſprechend
der Leiter der Verſammlung, Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Mayer,
nach dem Abſchluß der Diskuſſion, an der ſich Rechtsanwalt Dr.
Oppen=
heimer und Landgerichtsrat Dr. Böckel mit förderlichen Ausführungen
beteiligten, in ſeinen Schlußwoxten noch beſonders unterſtreichen.
Elkern=Abend in der Ludwigs-Aberreglſchale.
Die Schüler der Ludwigs=Oberrealſchule haben ſich in dankenswerter
Weiſe wie jüngſt die Schülerinnen der Eleonorenſchule, in den Dienſt
des Vereins für das Deutſchtum im Ausland geſtellt
und ſich mit Erfolg bemüht, durch eigene Leiſtung eine Spende zum
50. Jahresfeſt dieſes großen Volksvereins aufzubringen. An dieſer
Jubiläums=Spende, die dem ſchwerbedrängten Oſten gilt, werden ſich
alle Gruppen des V.D.A. nach Kräften beteiligen. Die den Feſtſaal
der Schule füllende Zuhörerſchaft dankte dieſem Bemühen mit
herz=
lichem Beifall. Chor und Orcheſter, von Muſikoberlehrer Pfaff
muſtergültig geführt, leiſteten Vorzügliches in Einzeldarbietungen und
in gemeinſamem Wirken und offenbarten das Ergebnis ernſter,
ziel=
bewußter Arbeit. Stürmiſchen Beifall errang der Xylophon=Virtuoſe
G. Roßmann; nicht minder groß war der Erfolg eines früheren
Schülers, O. Scherkamp, der in der Opernſchule der Städtiſchen
Akademie für Tonkunſt ſich für die Bühnenlaufbahn vorbereitet. Seine
ſchmiegſame, warme Stimme und ſein vorzüglicher Vortrag zwangen
die Zuhörer in feinen Bann. Gedichte, begeiſtert vorgetragen, vom
Auslandsdeutſchtum kündend, fügten ſich in das vielgeſtaltige
Pro=
gramm. Von ſtärkſtem Eindruck war die Feſtrede des verdienten Leiters
der V.D.A.=Gruppe, des Oberſtudienrats Prof. Dr. Tempel. Er
gab Einblicke in das ſegensvolle Wirken des V. D.A., er warb für die
„Arbeit im Stillen”, die das deutſche Volk auf Erden zuſammenhält
und alle Gegenſätze überbrückt, und hämmerte den Anweſenden die
Verpflichtung ein, dieſe Volkstumsarbeit mit allen Kräften zu
unter=
ſtützen.
Bucherstube Alfred- Bodenheimer
Besuchen Sie uns
heute, am Mittwoch und Donnerstag
Sie finden eine Menge guter und billiger
Bücher, die sich als Geschenke eignen.
Samstag vor Ostern geschlossen. (6321
— Ausſtellung. Man ſchreibt uns: „Von einem Veilchen, das im
Verborgenen blüht”, könnte man reden, wenn man am Palmſonntag
die Ausſtellung in der Nähſchule des Kloſters der Franziskanerinnen in
der St. Fidelis=Pfarrei in der Feldbergſtraße ſah. Dort waren die
Ar=
beiten von den Schülerinnen der Schule, meiſt kaum ſchulentlaſſenen
Mädchen, ausgeſtellt. Wenn man bedenkt, daß es nur Arbeiten der
letz=
ten Wochen waren, die dort ausgeſtellt waren, ſo muß man nicht nur die
Herſteller loben, ſondern vor allen Dingen der Leiterin der Schule volle
Anerkennung zollen, daß ſie den Kindern in den meiſt nur ganz kurzen
Unterrichtszeiten überhaupt ſolche Fertigkeiten beibringen konnte. Ein
Beweis, daß es der Leiterin mit ihren Schülern ernſt iſt.
— Drumm=Quartett. Heute abend 20 Uhr findet im Kleinen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters der letzte Kammermuſikabend des Drumm=
Quartetts ſtatt. Die Quartett=Vereinigung beſchließt damit ihren Zyklus,
der vorwiegend der modernen Kammermuſikliteratur gewidmet war. Wie
aus den Voranzeigen und Plakaten erſichtlich, kommen heute die
Streich=
ſextette von Korngold und Schönberg zu Gehör. Frau von Stoſch ſingt
Hugo=Wolf=Lieder.
Die Sonntagsrückfahrkarten gelten zu Oſtern: Zur Hinfahrt:
am Gründonnerstag von 12 Uhr an, am Karfreitag, am Samstag, am
Oſterſonntag, am Oſtermontag; zur Rückfahrt: am Karfreitag, am
Samstag bis 9 Uhr vorm., am Oſterſonntag, am Oſtermontag, am
Dienstag bis 9 Uhr vormittags. Die Rückfahrt muß am Samstag und
am Dienstag auf dem Zielbahnhof der Fahrkarte ſpäteſtens um 9 Uhr,
von Unterwegsbahnhöfen ſpäteſtens mit dem Zug angetreten oder
fort=
geſetzt werden, der den Zielbahnhof um 9 Uhr verläßt. Die Rückfahrt
iſt nach 9 Uhr ohne Fahrtunterbrechung, bei Zugwechſel mit dem
näch=
ſten anſchließenden Eil= oder Perſonenzug zurückzulegen.
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Der Ablauf der
Er=
neuerungsfriſt der am 25. und 26. April ſtattfindenden erſten Klaſſe der
35. (261.) Lotterie, die planmäßig am 18. April erliſcht, verlängert ſich
durch den auf dieſen Tag fallenden Karfreitag um einen Tag, nämlich
bis zum Samstag, den 19. April, alſo einen Tag vor Oſtern. Wir
empfehlen aber allen Spielern, nicht dieſen äußerſten Termin
abzu=
warten, ſondern ſich ihre Loſe durch rechtzeitige vorherige
Erneue=
rung zu ſichern, zumal die Nachfrage nach Loſen dieſesmal ſehr ſtark
iſt, und die Einnehmer nicht verpflichtet ſind, die Loſe für bisherige
Spieler über den Erneuerungstermin hinaus aufzubewahren.
Straßenſperre. Wegen Auswechſlung des Kurvengleiſes wird
die Dieburger Straße zwiſchen Taunusſtraße und Kittlerſtraße
vom 15. April ab bis auf weiteres für Fahrzeuge aller Art
ge=
ſperrt. Die Umleitung erfolgt durch die Kittlerſtraße—Hohler Weg.
— Volkshochſchule. Die nächſte Wanderung zur Beobachtung der
Vogelſtimmen findet am Donnerstag, dem 17. April, ſtatt. Treffpunkt:
Woogstreppe (Darmſtraße), 16,30 Uhr. — Für den Kammermuſikabend
des Drumm=Quartetts am Dienstag, dem 15. April, erhalten unſere
Mit=
glieder ermäßigte Karten auf unſerer Geſchäftsſtelle. — Der acht Abende
umfaſſende Kurſus der Volkshochſchule über „Politiſche
Par=
teien” iſt zu Ende gegangen. Wie ſehr er einem Bedürfnis nach
Klar=
heit nachkam, bewies die beträchtliche Anzahl der Beſucher. Dem Sinne
der Volkshochſchule entſprach es, daß die Vorträge rein akademiſchen
Cha=
rakter hatten. Ebenſo war die Auswahl der Redner den Parteien ſelbſt
überlaſſen. So konnte der Suchende wirklich einmal ein objektides Bild
der Parteianſchaungen bekommen, ohne daß Begleitumſtände, die eine
politiſche Verſammlung als Kampf= und Werbemittel eben mit ſich
bringt, das Bild verwirrten. Weſentlich war auch, einmal zu hören,
was aus dem meiſt recht breiten Parteiprogramm dem Redner, der
Partei ſo wichtig ſchien, daß er es herausgriff. Gerade dies bot die
Möglichkeit des Einblicks in die von den Parteien genommene
Entwicke=
lung. Es wäre nur zu wünſchen, daß ein ſolcher Kurſus alljährlich
ſtattfände, beſonders in der Zeit, in der die große Zahl Jugendlicher
die Schulbank verläßt. Mag dann der Einzele ſpäter ſtehen, wie er will,
ein ſolcher Einblick in das Streben der Parteien kann auch dazu
bei=
tragen, in der Geſinnung des politiſchen Gegners den ringenden
Men=
ſchen zu achten.
— Zum letzten Male „Die Südpolexpedition des Kap täns Scott”.
Heute Dienstag findet im Großen Haus die letzte, Aufführung der
„Südpolexpedition” mit den Kräften der Erſtaufführung ſtat:.
er Dichter Reinhard Goering, der der Darmſtädter Inſzenierung
ſeines Schauſpiels beigelvohnt hat, ſchreibt über dieſelbe: „Ich bin
hoch=
befriedigt. Eure Inſzenierung iſt das Beſte, was ich geſehen habe, und
eine ganze Stufe über Berlin. Ich bitte, Herrn Profeſſor Ebert meinen
ganz beſonderen Dank auszuſprechen und ihm zu der Zuſammenarbeit
mit Künſtlern wie Haenel, Reinking, Minetti von mir aus Glück zu
wünſchen. Natürlich iſt die Geſamtleiſtung eben von allen getragen
wor=
den. Ich bin Eurem Theater, geſtern ſehr viel ſchuldig geworden,
Goering.”
— Der „Tannhäuſer”, große romantiſche Oper in drei Akten von
Richard Wagner, gelangt Oſterſonntag, den 20. April, in neuer
Juſze=
nierung von Renato Mordo (Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp)
unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm zur Aufführung. Die
Neuinſzenierung des „Tannhäuſer” bedeutet eine Fortführung der
Darmſtädter Wagner=Reform, die bisher bereits mit der Aufführung
des „Lohengrin” der „Meiſterſinger von Nürnberg” und des „
Fliegen=
den Holländer” in Angriff genommen wurde.
196
898
Zeitätstatsesterstet
Dienstag,
15. April
Mittwoch,
16. April
Donnerstag,
17. April
Großes Haus
21—22 Uhr
Die Südpolexpedition des
Kapitän Scott
A 21
Preiſe 1.00—10.00 Mk.
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Kleines Haus
20—22 Uhr
4. Kammermuſikabend des
Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mark
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Freitag,
18. April
Samstag,
19. April
Sonntag,
20. April
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
1.—8 Uhr
Tannhäuſer
L 22
Preiſe 1.20—12 Mk.
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
19.30—21.30
Die andere Seite
F10, S10. Gruppe 3 u. 4
Darmſtädter Volksbühn
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
Montag,
21. April
19—22 Uhr
Figaros Hochzeit
B 20
Preiſe 1—10 Mk.
19 30—22 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Heſſenlandmiete 11 10
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
eite 6
Dienstag, den 15. April 1930
Die Wormſer Unruhen vor Gericht.
Darmſtadt, 14. April.
Aw. Zu Beginn des 3. Verhandlungstages teilte Landgerichtsdirektor
Schmidt mit, daß die Beweisanträge der Verteidigung, der verlangte
Lokaltermin und die Erhebung der Diſziplinarakten Klapproth vom
Ge=
richt wegen Unerheblichkeit abgelehnt ſind. Dann wird mit der
Zeugen=
vernehmung fortgefahren. Die Polizeibeamten Schäfer und Braach
belaſten den bisher unbeſtraften älteren Angeklagten Myll, der
ar=
klärt, daß er ſich bei der Auflöſungsaktion der Marktverſammlung gegen
Schläge habe ſchützen wollen und darum die Arme erhoben habe. Die
Polizeibeamten Schneider und Galm ſchildern die Verhaftung
Neubauers, der allein war und Schneider geſtoßen haben ſoll, als der
bei der Verfolgung an ihn herankam. Ueber Einzelheiten der
verſchie=
denen Ausſagen zu dieſer Verhaftung ergeben ſich Auseinanderſetzungen
mit der Verteidigung. Galm erklärte u. a., daß die Sperre der
Straße, die Neubauer paſſieren wollte, um dieſe Zeit aufgehoben werden
ſollte. Die Polizeibeamten Volk, Blum, Kappes und
Eigen=
brod ſagen über Taraſchewſky aus. Er ſoll mit dem Ruf „Uff ſe” eine
Gruppe gegen die Polizei haben aufreizen wollen, und iſt verſchiedentlich
mit einem Stein geſehen worden. Zeugin Kaſchube, Buchhalterin
bei der Wormſer Volkswacht, bekundet, daß der Demonſtrationszug am
10. Januar am Volkshaus vorbeikam und daß in dieſem Augenblick
ge=
rufen wurde: „Stürmt das Volkshaus, heraus mit den Bonzen, ſchlagt
die Scheiben ein!” Heizer Höffgen, der mit Roſſi im ſelben Haus
wohnt, entlaſtet dieſen Angeklagten. Polizeibeamter Lehrbekundet Oskar
Müllers Rufe an die Menge auf dem Marktplatz. Zeuge Nikolaus
Orth ſagt aus, daß das Demonſtrationsverbot in der
Saalverſamm=
lung bei Schneider am 15. Januar verleſen wurde. Man habe darunter
nur einen Umzug verſtanden. Müller habe nicht geſagt, die
Arbeiter=
ſchaft laſſe ſich das Recht auf die Straße nicht nehmen. Orth gibt
aller=
dings auch an, er könne es überhört haben. Vereidigung erfolgt nicht,
weil objektiv der Tatbeſtand der Beteiligung gegeben iſt. Zeuge
Bier=
brauer erklärt weiter, die Leitung der Saalverſammlung habe trotz
mancher Rufe „Wir demonſtrieren doch” einen Umzug abgelehnt und nur
die öffentliche Kundgebung auf dem Markt angekündigt. Aus einer
Reihe von der Verteidigung benannter Zeugen, die nicht vereidigt
wur=
den, wird übereinſtimmend bekundet, daß weder Haas noch Müller in
der Saalverſammlung vom „Recht auf die Straße” ſprachen, daß Müller
auf dem Markt nur „Genoſſen, Genoſſinnen” habe ſagen können, und
daß dort mit Steinen geworfen wurde. Die Verteidigung will die
Zeu=
gen auch nach ihrer politiſchen Zugehörigkeit befragen laſſen, um zu
be=
weiſen, daß ſie nicht durch politiſchen Zuſammenhang mit der K.P.D.
in ihren Ausſagen beeinflußt ſind. Das Gericht ſteht auf dem
Stand=
punkt, daß der Antrag abgelehnt wird, weil ſonſt auch nicht nach
politi=
ſchen Bekenntniſſen gefragt worden iſt. Die Staatsanwaltſchaft kann
außerdem mitteilen, daß im Hauſe Kröher am Markt in Worms nichts
davon bekannt iſt, daß während der Vorgänge am 13. Januar
nachmit=
tags dort oder in der Nachbarſchaft Photoaufnahmen gemacht wurden.
Auf Vorhalt der Verteidigung, ob er trotz der letzten Zeugenausſagen
ſeine Behauptung aufrecht erhalte, daß die Polizei auf dem Markt mit
Steinen beworfen wurde, ſteht Hauptmann Jennewein zu ſeinen
be=
eidigten Angaben. Die Unterſtellung der Verteidigung, die
Polizei=
zeugen ſeien von ihm generell zum Prozeß inſtruiert worden, weiſt er
mit Entſchiedenheit zurück. Die Verteidigung benennt den ſchon
ver=
nommenen Gaſtwirt Schaub als Zeuge für ihre Behauptung, und die
Staatsanwaltſchaft iſt mit der Ladung des Zeugen einverſtanden.
Außerdem will die Verteidigung, daß ein Sachverſtändiger zur Klärung
des Begriffs „Demonſtration” geladen werde. Landgerichtsdirektor
Schmidt ſchlägt Oberſt Oldenburg=Frankfurt vor, aber es wird ſpäter
mitgeteilt, daß der Sachverſtändige erkrankt iſt.
Die Nachmittags=Sitzung beginnt mit nicht weniger als 18
Beweis=
anträgen der Verteidigung. Insbeſondere befaßt ſich nun Rechtsanwalt
Steinſchneider mit beeidigten Ausſagen Polizeidirektors
Klapp=
roth und ſtellt Fragen, durch die die mangelnde Glaubwürdigkeit des
Zeugen feſtgeſtellt werden ſoll. Dabei ergibt ſich, daß Klapproth bei der
Veruehmung zum Haftprüfungsverfahren unter Eid ausſagte, auf ſeine
und Jenneweins Aufforderung hin ſei die Menge nicht auseinander=
gegangen, während er in der Verhandlung beeidete, daß nur Jennewein
eine Aufforderung an die Menge gerichtet habe. Wilhelm Wihler ruft:
„Der ganze Prozeß iſt ein Schwindel!) und wird für die Dauer der
Sitzung ausgeſchloſſen.
Als in Fortgang der Verhandlung Bernhard Wihler wiederum
durch Zwiſchenrufe ſtört, faßt das Gericht den Beſchluß, ihn bis zur
Urteilsverkündigung in ſeine Haft zurückzubringen. Als er abgeführt
wird, ertönen aus den Reihen des Publikums Zwiſchenrufe. Die
Staats=
anwaltſchaft beantragt, die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der
Ge=
richtsautorität und damit der ſtaatlichen Sicherheit, mit Ausnahme der
Preſſe, auszuſchließen. Staatsanwalt Meuſezahl kann nicht zu
Ende ſprechen, denn die Sitzung löſt ſich in großer Bewegung auf, als
mehrere der Angeklagten, Lenz, Bayerbach, Roſſi und Zimmermann,
unter Anfällen zuſammenbrechen. Als die Verhandlung nach langer
Unterbrechung wieder aufgenommen wird, gibt das Gericht dem Antrag
der Verteidigung ſtatt, die Angeklagten Wihler, Leinhaas,
Zimmer=
mann, Lenz und Baherbach von der weiteren Verhandlung zu
dis=
penſieren.
Medizinalrat Dr. Heil als ärztlicher Sachverſtändiger gibt ein
Gutachten, nach dem unter den Angeklagten eine Anzahl geiſtiger
Ab=
normitäten ſind. So iſt Bernhard Wihler vom Vater her erblich
belaſtet, der wie ſeine Schweſter Epileptiker iſt. Schwachſinnigenſchule,
Zwangserziehung, Irrenhaus ſind für das Leben dieſes Menſchen
be=
zeichnend. Er hat im Gefängnis am 5. März einen ernſthaften
Selbſt=
mordverſucht gemacht. Dr. Heil erklärt, daß Wihler ſich bei der zur
Laſt gelegten Handlung im Zuſtande krankhafter Störung der geiſtigen
Tätigkeit befand. Fahs Vater ſei Trinker geweſen und habe lange Zeit
in der Heil= und Pflegeanſtalt zugebracht. Fay ſelbſt beſuchte nur eine
Hilfsſchule und könne kaum leſen und ſchreiben. Dr. Heil hält ihn für
gemindert zurechnungsfähig. Bayerbach beſuchte die Hilfsſchule und
leidet an epileptiſchen Anfällen. Leinhaas hat einen geiſteskranken
Vater und ſoll Krampfanfälle gehabt haben. Dr. Heil erklärt ihn für
einen ſchwachſinnigen Pſychopathen, der gemindert zurechnungsfähig iſt.
Taraſchewſky hält der Arzt zwar für ſchwer erziehbar, aber doch
für ſtrafrechtlich verantwortlich.
Nach dem Gutachten des Arztes teilt das Gericht mit, daß der
Antrag der Verteidigung, ihre Entlaſtungszeugen vom
vor=
mittag zu vereidigen, dahin beantwortet wird, daß nur die Ausſagen
über die Saalverſammlung am 13. Januar vereidigt werden ſollen.
Gerichtsvorſitzender Schmidt weiſt noch einmal darauf hin, daß vom
Polizeiamt Worms die Abſchrift einer am 13. Januar gefaßten
Reſolution vorliegt, die verleſen wird und in der vom „Recht auf
die Straße” die Rede iſt und erklärt wird, daß trotz des
Demon=
ſtrationsverbots der Kampf verſchärft weitergeführt werden ſoll.
Trotz=
dem beeiden die Zeugen in der Mehrheit beſtimmt, daß ſie von einer
ſolchen Reſolution am 13. Januar, die auch Angeklagter Haas
be=
ſtreitet, nichts wiſſen. Kriminalbeamter Fingerle hat dagegen unter
ſeinem Eid erklärt, daß in der Saalverſammlung am 13. Januar eine
Reſolution über die Wormſer Vorgänge am 10. Januar, in der das
Recht auf die Straße behauptet wird, gefaßt worden ſei.
Nach Vernehmung weiterer Zeugen beantragt der Staatsanwalt
die Haftentlaſſung Bernhard Wiehlers, bittet aber, Sorge
zu tragen, daß er der Kreisverwaltungsbehörde zugeführt werde, weil
er derwahrt werden muß. Ferner ſollen Leinhaas und
Bayer=
bach entlaſſen werden. Rechtsanwalt Dr. Steinſchneider
be=
merkt dazu, wenn Wihler der Kreisverwaltungsbehörde zugeführt werde,
ſei er dafür, daß Wihler in Haft bleibe. Er wolle zu ſeiner Frau, die
kurz vor der 8. Niederkunft ſteht. Wenn er jetzt in eine Heil= und
Pflegeanſtalt käme, müſſe man einen Selbſtmord befürchten.
Medi=
zinalrat Dr. Heil berichtigt, man ſolle Bernhard Wihler verwahren,
wenn er ſich weiteres zuſchulden kommen laſſe. Der dritte
Verhand=
lungstag ſchloß damit, daß das Gericht nach längerer Beratung die
Beweisanträge der Verteidigung als unerheblich ablehnte. Auf Antrag
der Verteidigung werden noch einige Zeugen geladen. Fortſetzung der
Verhandlung Dienstag vormittag 10 Uhr.
— Vortragsabend der Turngemeinde Beſſungen 1865. Am Samstag
abend ſprach stud, phil. Hans Stürtz über Darmſtädter Geſchichte in
alter und neuer Zeit im Kneipſaal der Beſſunger Turngemeinde. In
floter, flüfſiger Weiſe verſtand der Vortragende die Zuhörer in
ver=
gangene Zeiten Alt=Darmſtadts zu führen. Der Vortrag ging aus von
der älteſten Geſchichte der Siedlung, wobei auch die im Original leider
verlorene Urkunde der Stadtrechtsverleihung verleſen wurde. Die
bau=
liche Entwickelung der Stadt wurde näher beleuchtet, befonders die
Schöpfungen Mollers aus der klaſſiziſtiſchen Zeit und das Wirken der
Künſtlerkolonie in unſeren Tagen. Auch das geiſtige Leben der Stadt
wurde geſtreift; hier war es beſonders die Zeit der Empfindſamen, die
Goethe, Herder, Wieland, Klopſtock und Gleim um die große Landgräfin
und den Kriegsrat Merck verſammelt ſah. Sehr nett konnte der
Vor=
trag belebt werden durch zeitgenöſſiſche Schilderungen der Stadt, die
Beſchreibungen und Erinnerungen entnommen waren. Mit großem
Bei=
fall dankten die Anweſenden dem Vortragenden. Mit einem
gemein=
ſam geſungenen Lied konnte dieſer hübfch verlaufene Abend geſchloſſen
werden.
— Der Gärtnerverein Feronia hielt ſeine Monatsverſammlung ab.
Nach herzlicher Begrüßung eröffnete der Vorſitzende, Kollege Böhmann,
die Verſammlung. Nach den Mitteilungen und Verleſen des Protokolls
von Kollegen Schriftführer Möller begann Herr Inſpektor Pfeiffer
ſei=
nen Vortrag. Die Mitglieder hörten etwa zwei Stunden dauernde
Aus=
führungen über die Kulturen ſowie den Aufbau der Verſuchsanſtalt
Groß=Umſtadt, ferner über Gewächshausbau, über wirtſchaftliche Fragen
der Gärtner im In= und Ausland und über Obſtbau. Nach Schluß des
Vortrags wurden noch intereſſante fachwiſſenſchaftliche Fragen
beant=
wortet.
— Zwei Padöler aus Darmſtadt wollten ſich bei Oppenheim mit
ihrem Boot an einen Schleppkahn anhängen. Hierbei kippte der
Kahn=
um, und die beiden Paddler fielen ins Waſſer. Der Strom trieb ſie
ab. Man hörte Hilferufe, worauf ein Bootsbeſitzer herbeieilte und die
bereits völlig Erſchöpften retten konnte.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
Kunſtnokizen.
Ueber Werte, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Artel vor.
— Zum Johann Strauß=Jubiläums=Feſtkonzert am
Sonntag, 25. Mai — Feſthalle. Johann Strauß feiert momentan in
Italien Triumphe, wie ſie vor ſolch muſikaliſchem Publikum noch
ſel=
ten ein Dirigent erleben konnte. Kürzlich wurde er von einem
Ber=
liner Journaliſten gefragt, was er von der Renaiſſance des Walzers
halte. Freudeſtrahlend antwortete er: „Jawohl, der Wiener Walzer
iſt wieder im Anmarſch, wir kehren zur Romantik in der Muſik zurück.
Eine Beruhigung der Gemüter ſetzt langſam ein; ſtets war die Muſik
ein Spiegel der Zeit. Nach der Unruhe und Zerriſſenheit der Synkope,
nach der Ueberbetonung des Rhythmus, hebt wieder die Morgenröte
der melodiöſen Muſik an. In der Anmut der Melodie liegt das tiefſte
Geheimnis der ewigen Zugkraft des Walzers. In dieſen zärtlichen
Tönen treffen ſich die Seele des Tänzers und der Tänzerin, beſonders,
wenn ſich dieſe Melodie in der Coda des Walzers gleichſam jubelnd
erhebt, als freue ſich der Menſch einer ſeligen Stunde des Glücks. Ein
Zeichen, daß der Walzer den ihm aufgezwungenen Kampf ſiegreich
beſtanden hat, iſt das Zurückkehren der Jugend zu den Walzermelodien.
Immer mehr Jugend findet ſich bei meinen Konzerten ein, immer mehr
wird der Walzer wieder getanzt. Tränen der Rührung kamen mir in
die Augen, als ich zu Ehren der Schleſiſchen Preſſe zum erſten Male
wieder ſeit langer Zeit zum Ball dirigierte, kein Plätzchen war mehr
frei in dem großen Saale, als ich zum erſten Walzer einlud, ganz ſo
wie ehedem‟ . . . . ."
— Die Chriſtlich=Wiſſenſchaftliche Vereinigung,
Darmſtadt, veranſtaltet heute abend im großen Saale des Städtiſchen
Saalbaues einen eintrittfreien Vortrag in deutſcher Sprache über die
Chriſtliche Wiſſenſchaft (Chriſtian Science). Thema: „Gottes Regierung
des Menſchen, wie ſie durch die Chriſtliche Wiſſenſchaft geoffenbart
wird”. Vortragende iſt Miß Margaret Murneyz Glenn, C. S.B., aus
Boſton, Maſſ., U. S.A., Mitglied des Vortragsausſchuſſes der
Mutter=
kirche, der Erſten Kirche Chriſti, Wiſſenſchafter, in Boſton, Maſſachuſetts
(U. S. A.) — Siehe Anzeige in der Sonntags=Nummer.
K
Miee
Das ideale
PiR Abführ-Konfekt
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquitiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beaniworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit
Alter Abonnent. Es bieten ſich verſchiedene Wege: Zunächſt wäre
es wohl mit einer Anzeige beim Amtsanwalt I wegen ruheſtörenden
Lärms zu verſuchen. Daneben wird eine zivilrechtliche Klage nach
88 906, 907 BGB. auf Unterlaſſung der Störung gegen den
Eigen=
tümer des Nachbargrundſtücks wohl Ausſicht auf Erfolg haben.
Viel=
leicht ſchafft auch eine Anzeige an das Städtiſche Hochbauamt die
ge=
wünſchte Abhilfe.
Tageskalender für Dienstag, den 15. April 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, A 21: „Die
Südpolexpedition des Kapitän Scott.
Kleines, Haus,
20 Uhr: 4. Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts.
Orpheum: Geſchloſſen.
Stadtkapelle, 20 Uhr:
Kirchenkonzert „Der Tod Jeſu”
tädt. Saalbau,
20 Uhr: Vortrag über die chriſtliche Wiſſenſchaft. —
Kino=
vorſtellungen= Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=
Lichtſpiele.
Frühjahrskur für
Rerwenkranke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim
im Taunus bei Frankfurt am Main. — Prosp, duren
San.-Rat Dr. HI. Schulze- Hahleyss, Nervenarzt.
Aus Hefſen.
Mru
*P
Einweihung der nen eingerichkeken Jngenz
m. Beerfelden, Mpril.
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
außer ihrem Vorſtand und der Gemeindevertretung a
und Vertreter von Vereinen, die es mit der Juger
Pflege zu tun haben, eingeladen zur feierlichen
Erf=
neu eingerichteten Jugendherberge. Vorweg ſei fel Sſt*
dieſe Einrichtung nicht nur dem Odenwaldklub di
daß hier willkommen ſind alle Wanderer und Wa „iu
die dem Verband für deutſche Jugend=Herbergen
ſind bzw. angehören.
Herr K. Willenbücher, als Vorſitzender der
begrüßte die zahlreich Anweſenden und ging des Näl
den Wert des Wanderns ſpeziell für die Jugend un
tung des Neugewordenen in dieſer Beziehung, die w
Momente wurden geſtreift und betont, daß ein S
Beerfelden, deſſen Umgebung an Naturſchönheiten
ſchlechterdings nicht ohne Jugendherberge ſein k.
dankte dann allen, die zum Gelingen des Werkes m.
erſter Linie der Ortsgruppe Michelſtadt für Uebe
Ausſtattung, der Gemeindevertretung für eine
150 RM., einer Reihe von Handwerksmeiſtern,
koſtenlos ihre Arbeitskraft und ihr Können zur V
ſtellt hatten, den Klubmitgliedern und Damen, die
richtung mithalfen, und nicht zu vergeſſen Herrn S
Ueberlaſſung der Räume, denn dadurch erſt war die
der Herberge möglich. Redner bedauerte, daß die
Michelſtadt der an ſie ergangenen Einladung nicht
konnte, da eine Rückfahrtmöglichkeit nicht gegeben
Sala verlas deren Glückwünſche. Nun ſprach nam
meinde Herr Bürgermeiſter Löb und gab ſeiner
Genugtuung Ausdruck über das Gelingen des Werke
Opfer der Gemeinde; beſonderen Dank zollte Redne
waldklub und ſeinem unermüdlichen Vorſitzenden. He
lenbücher, der mit den anderen Herren vom Vorſ.
ſteckte Ziel mit nicht erlahmender Zähigkeit verfolgte
auch erreichte. In den Dank wurde auch eingeſchlo
Weber für Ueberlaſſung der Räume. Herr Hofm
jetzt die Widmung, die die Ortsgruppe einleitend
Buch vorangeſtellt hat, in das diejenigen ihre Namen
die hier übernachten.
Und nun die Herberge ſelbſt. Sie umfaßt dre
Zimmer. Man betritt zunächſt den Aufenthaltsra
überraſcht von dem freundlichen und wohnlichen Eind
und Decke ſind hell gehalten, an den Wänden ſchmüc
auf den Tiſchen Vaſen mit Tannengrün. Hier iſt die
ſtatt für den Führer, dort in der Ecke bietet ein anſe
Gelegenheit zum Kochen, das nötige Koch= und Wa
fert die vorhandene Waſſerſtelle. Tiſche und Bänk
übrigen Raum. —
Die zwei anſtoßenden Schlafri
denſelben anheimelnden Eindruck. Jeder derſelben
Bettſtellen, deren jede eine gut gearbeitete Matrat
blendend weißem Leintuch bedeckt; zwei gute Teppi
die einladende Lagerſtätte. Auch hier ſind zahlreiche
Im zweiten Raum ſteht ein Schreibtiſch. In jede
führt ein geſonderter Eingang, doch ſind auch beide
eine Tür verbunden. Alle Räume und der Ein
elektriſche Beleuchtung.
Für die Oſterwoche liegen ſchon zahlreiche Anme
und ſo iſt zu wunſchen, daß auch dieſe Einrichtung
ganzen Wanderzeit fleißig benützt wird und ſo bei
zur Förderung und Ausbreitung des Wandergedanke
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fjäüchnie ſehen.
ia Nede ſein.
Aie
MWce
Eel
Eil
An. Arheilgen, 14. April. Gemeinderatsberi
letzten Gemeinderatsſitzung wurde die Beigeordnetenwah.
Mai d. Js. feſtgeſetzt; eine etwa nötige Stichwahl ſoll de
ſtattfinden. Wie bei früheren Wahlen, wurden wieder vie
gebildet, und die Wahlvorſteher, Beiſitzer und Schriftführe.
Eine Löſchungsbewilligung und Wiedereintragung eines
kaufsrechts der Gemeinde wurde befürwortet. — Der E
Nenbauten, nach dem Vorſchlag der Hochbaukommiſſion
timmt. — Das Geſuch des Bernhard Wingefeld um Uebe
techniſchen Aufträgen wurde von der Verſammlung zur
nommen. — Die Beratung der Lichtverſorgung des Orts
ſtein wurde bis zur Rückäußerung der Eiſenbahndirektio
rückgeſtellt. — Betr. Teerung der Kranichſteiner Straße
die Anſicht der Provinzial=Straßenbauverwaltung abwarter
richtung eines Krankenhauſes im Eliſabethenſtift zu Dar
ein Beitrag von 150 Mark bewilligt. — Sodann wurde
gungsamt durch Wahl neuer Mitglieder ergänzt. —
Ko=
im vorigen Jahre wird auch diesmal am erſten Oſterfeie
ſangverein Liederzweig, der unter Leitung von Muſikdirek=
(Darmſtadt) ſteht, mit einem Konzert aufwarten. Chör
Valdamus, Koſchat u. a. mit Orcheſterbegleitung, fowie
Stadtorcheſters Offenbach, ferner Violinſolovorträge des
Traſer, begleitet von ſeinem Lehrer, Herrn Kammermt
Darmſtadt, werden die Vortragsfolge bilden. Die Verg
ginnt abends 8 Uhr und findet im Gaſthof „Zum weiße
ſtatt. — Beim Jubiläumskonzert aus Anlaß de
Beſtehens des evangeliſchen Kirchengeſangvereins am 4.
als Soliſten in dem Oratorium „Johann Hus” von Loe
Aßmuth (Sopran), Herr Landzettel (Tenor), Herr Seidle
Vegleitung hat die hieſige Orcheſtervereinigung übernom
Beratungsſtunde, welche für dieſen Dienstag von
und Säuglingsfürſorge angeſagt war, fällt umſtändehalber
14 Tage ſpäter, für den 29. April, feſtgeſetzt. — Infolge
Frühjahrswetters wurde mit dem Kahnfahren in
Schwimmbad (am Arheilger Mühlchen) begonnen.
J. Griesheim, 14. April. Familienabend de
tafel. Am Samstag hielt der Geſangverein Liedertaf
Vereinslokal „Zum Rebſtock” ſeinen Jahres=Familienab
Veranſtaltung erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches, ein
daß es vor allem allen Mitgliedern im Verein gut gefäll
gnügungsausſchuß hatte ganze Arbeit geleiſtet. Nach der
grüßung durch den erſten Vorſitzenden nahm das Programi
lauf, und es wurde dabei eine Fülle von Genüffen gebotet
hervorzuheben iſt das von Herrn Naumann und Frau und
und Braut aufgeführte Theaterſtück. Sehr ſtürmiſchen Be
gefanglichen und theatraliſchen Darbietungen ernteten fer
Eichel, Herr Adam Schaffner, Frl. Beſt und Herr Philipp
in allem darf man ſagen, daß es dem Vergnügungsausſe
ganz gelungen iſt, ſeiner Aufgabe gerecht zu werden, denn
mer gingen vergnügt auseinander und ſehen gerne der na
ſtaltung entgegen. — Oſterkonzert. Am erſten Fei
ſtaltet das Philharmoniſche Orcheſter im „Rheingauer H.
großes Inſtrumental=Konzert mit einer über 20 Mann ſtar
beſetzung, die noch durch Darmſtädter Künſtler verſtärkt wir”
erbauliche Stunden genießen will, beſuche dieſes Konzert
moniker, die, wie immer, ihr Beſtes zum Gelingen hergebe
F. Eberſtadt, 14. April. Oeffentlicher Vortral
tag abend ſpricht auf Veranlaffung der Deutſchen Demokrat
(Ortsgruppe Eberſtadt) im Saale „Zum Darmſtädter Hof.
Ing. Scheibel=Darmſtadt über: „Elektrizität,
ſchaftsfragen der Gemeinde Eberſtadt”
wird dieſe, die ganze Gemeinde intereſſierende kommunale
fachmänniſchen Geſichtspunkt aus beleuchten und zu den Und
der Gemeinde auf dem Gebiete der Elektrizitätsverſorgu
nehmen.
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105
Dienstag, den 15. April 1930
Seite 7
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Wie ſoll man die Oſterzenſur leſen?
Von Dr. Siegfried Mauermann.
je man das abſchließende Oſterzeugnis in Händen hält, ſoll man
E.: Auch im Betragen und in Aufmerkſamkeit?
darüber ſein, wie man es zu leſen hat. Weiß man es als
L.: Da zwar am eheſten; aber ich hatte doch eben geſagt, daß das
Mutter, Onkel, Tante nicht, ſo gehe man getroſt zu allen in Kind älter geworden, d. h. entweder in die Flegeljahre hinein oder aus
5t kommenden Damen und Herren der Schule, und man wird ihnen herausgekommen iſt. Dann ſind auch die Mitſchüler und
Mit=
b Teilhaber folgenden Zwiegeſprächs ſein:
ſchülerinnen andere geworden; es ſind manche abgegangen, manche
hin=
fe Lehrperſon: Vor allem eins, nicht drohen!
zugekommen Umgang iſt ungeheuer wichtig.
erErziehungsberechtigte und =verpflichtete:
E.: Worauf Sie alles achten!
FS
„che
Mharch
ie
*
einen Sie das?
ſe L.: Keinen Druck ausüben, daß das Zeugnis ſo und nicht
ausfallen dürfe. Den beamteten Lehrperſonen gegenüber wirkt
abe ſchlimmer als Mißtrauen; den Kindern gegenüber kann es
„ Schritten drängen, die beweint werden, wenn es zu ſpät ſein
Von vornherein das Oſterzeugnis als völlig organiſches
Ergeb=
ehen, das alles Bisherige nur beſtätigt. Wie ein Halm wachſt,
iht der Menſch. Und ob man auch drängt und drängt, länger
zigneter fürs Fruchtbringen wird er deshalb noch nicht. Haben
„malen die Höhe von einem Meter erreicht, müſſen alle, die
da=
zurückbleiben, warten, bis ihre Zeit gekommen iſt. So iſt hier
naniſche zu verſtehen. Und nun werden Sie mir auch zugeben,
c ſolchen Erwägungen alles Drohen zwecklos iſt.
rG.: Auch bei trägen Kindern?
e 2.: Auch da. Ermahnen, anfeuern, anregen iſt das beſte.
gehört auch das Trägeſein zu dem beſonderen Organismus,
n muß warten, ob von innen her dies alles einmal abgeſtoßen
Des Oſterzeugnis iſt nur das Feſtſtellen der vorhandenen
Vor=
d der vorhandenen Mängel.
Daß mein Paul verſetzt wird, glaube ich gern, aber mein
Verzeihung, ich würde da keinen Unterſchied machen; auch die
eines Verſetzten muß man genau leſen. Leider aber geht es
jie mit einer Klaſſenarbeit. Man lieſt nur die Unterſchrift und
Heft ungeſehen fort. Auch die Verſetzungszenſur gibt Auf=
Wir vergleichen immer mit den früheren Zeugniſſen.
Ganz recht; daran kann man die Fortſchritte, die
Schwankun=
die Rückſchritte ſehen. Von einem Gleichbleiben im eigentlichen
ein honss ann keine Rede ſein. Weil das Kind älter, der Stoff mehr
pe einle
ge—n iſt, die Lehrer andere geworden ſind.
L.: Wir ziehen alles Mitwirkende in Betracht. Darum iſt auch
unſer Wort zu verſtehen, daß zwar das Vergleichen der Zenſuren eines
und desſelben Schülers zweckmäßig ſei, nie aber das Vergleichen der
Zenſuren verſchiedener Schüler untereinander. Hier Rückſicht auf einen
Armen, dort Anſpornen eines Reichen, hier Rückſicht auf einen
Ueber=
alterten, dort das Ausreifenlaſſen eines zu Jungen. Wir können einen
Schematismus unmöglich als Gerechtigkeit hinſtellen, wohl aber das
feinſte Abwägen jedes Gramms für und wider die Beurteilung.
E.: Da möchte ich keine Zenſuren ſchreiben.
L.: Wahrlich, was wir in den Zeugniswochen an Nerven zuſetzen,
wvie ſtark da Herz und Gewiſſen neben dem Verſtand arbeiten, kann nur
einer ermeſſen, der den Beruf kennt. Und wenn wir nun bitten, auch
die Zeugniſſe der Verſetzten zu leſen, wird man uns unſere Bitte wohl
gern erfüllen.
E.: Ja. Aber nun unterrichten Sie mich noch, wie man das
Zeug=
nis eines Sitzengebliebenen leſen ſoll. Ich ſage ausdrücklich „man” und
nicht „ich”.
L.: Weil Sie für ſich an einen Mißerfolg eines Ihrer Sprößlinge
noch nicht glauben möchten. Seeliſch verſtändlich. Aber wenn er
ein=
tritt, iſt wettern und fluchen das falſcheſte, was man machen kann. Erſt
ſoll man ſich beruhigen. Man ſoll auch nicht viel von Schuld ſprechen.
Wer kann einem anderen Schuld vorwerfen? Es iſt organiſches
Wer=
den und organiſches Stocken, es iſt Schickſal.
E.: Was nützt aber dieſe Reſignation?
L.: Vor allem bringt ſie zuwege, was nicht leicht iſt; das Kind
ge=
ſteht ſelbſt, was ihm ſchwer fällt. Es weiſt tröſtend auf die guten
Er=
gebniſſe hin, und hier ſoll man beim Zeugnisleſen einſetzen. Das Gute
kann leicht geſteigert werden und dann beim nächſten Male als
Aus=
gleich dienen. Freilich muß man trotz allem doch noch Hauptfächer von
Nebenfächern unterſcheiden. Mit einem Gut im Turnen etwa ein
Mangelhaft im Deutſch ausgleichen wollen, hieße den Sinn mißverſtehen,
der Deutſch auf deutſchen Schulen als Kernfach bezeichnet.
E.: Ja, aber ein gutes Genügend in Phyſik oder in Engliſch zu
einem Gut fördern, ſo etwas meinen Sie doch?
L.: Ganz recht. Meiſtens aber leſen die Eltern das Oſterzeugnis
ſo: „Aha, dein: Mangelhaft in Latein und in Mathematik hat dich
geſtürzt. Da mußt du eben beſſer aufpaſſen und mehr arbeiten.‟ Dann
bleiben oft die anderen Fächer brach liegen, und übers Jahr zeigt ſich
das umgekehrte Bild. Nein, das Gute zum Sehr gut, das Mangelhafte
zum Genügend fördern, das iſt das rechte. Und das iſt beim
Wieder=
holen leicht möglich. Sprechen Geſundheitsrückſichten mit, kann man
das erſte Vierteljahr, aber auch nicht mehr, in der noch einmal
durch=
zumachenden Klaſſe zur Erholung verwenden. In dieſer Klaſſe ſoll
ſich der Sitzengebliebene übrigens wohlfühlen; darauf ſollen alle achten.
Darf ich annehmen, daß Sie in völliger Ruhe die Oſterzeugniſſe Ihrer
Kinder leſen werden?
E.: Nicht nur das, wir werden auch unſere Maßregeln für den
Verſetzten wie für den etwa Nichtverſetzten treffen. Noch eins. Hängt
die Nichtverſetzung nicht manchmal nur von einem Fache ab?
L.: Niemals. Wir ſehen uns den ganzen Menſchen an und
berück=
ſichtigen alles, was wir Zuverläſſiges über ihn und ſeine Umgebung
wiſſen. Das wird in einer Konferenz von fünf bis elf Lehrperſonen,
vereidigten Beamten, ſorgfältig beſprochen. Dabei kann nichts Schiefes
herauskommen. Bei einer Stimme mehr für die Nichtverſetzung dürfte
die Angelegenheit meiſtens als Sonderfall noch einmal überlegt
wer=
den. Wenn ich Sie noch nicht überzeugt haben ſollte, weiſe ich noch
darauf hin, daß der Lehrer X. ſagen könnte: „Warum ſprechen Sie
ge=
rade von meinem Fache? Ebenſo gut könnten Sie ja auch das Fach
des Herrn 9. beſſer beurteilt wiſſen wollen. Und was käme ſchließlich
bei einer ſolchen Reviſion heraus? Jeder nähme ſein Urteil zurück,
und der bisher immer zweifelhafte Schüler wäre ganz glatt.” Jedes
achtſame Haus iſt ja übrigens auf ein Verſagen vorbereitet. Von einem
Schreck der unangenehmen Ueberraſchung kann keine Rede ſein. Alſos
Vertrauen und Ruhe, nicht Vorurteil und Unruhe.
E.: Vertrauen, gut. Aber Ruhe? Bedenken Sie die Schande im
Hauſe und bei den Verwandten!
L.: In einer ſolchen Stimmung dürfen Sie das Oſterzeugnis vich
leſen. Nur Unverſtändige und Mißgünſtige können Ihnen aus dem
Verſagen Ihrer Kinder auf der Schule Unbehagliches bereiten. Und
liegt Ihnen am Umgang mit Unverſtändigen und Mißgünſtigen? Jeder
Einſichtige wird mit Ihnen fühlen und helfen. Nicht das trockene
Schulzeugnis, ſondern der ganze Kerl, das ganze liebe Mädel, das iſt
der Menſch.
E.: So wollen wir alle denken! Dann befreien wir uns von einen
großen ſeeliſchen Laſt.
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borene Rothſchild, in Darmſtadt iſt
zur Prokuriſtin beſtellt. — 2. Theodor
Schwab, Darmſtadt: Die Firma iſt
er=
loſchen. — Am 7. April 1930 hinſichtlich
der Firma; Edmund Zetzſche, Darmſtadt:
Heinrich Rinner, Darmſtadt: Heſchäft
ſamt Firma iſt auf Wilhelm Rinner,
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gegangen. — Am 11. April 1930
hin=
ſichtlich der Firma; Centxaldrogerie
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Philipp Heinrich Logel iſt am 12. März
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2ach 9
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de Uier
De AFliens
Leuk S
HlAE
ie Füchst
ind früh aufgeſtanden heute, und die Sonne iſt noch
nier Gewolt verborgen. „D 298” iſt ſchon von der
ins Waſſer hinuntergelgſſen worden; Pilot und
Bord=
urnen verwegen auf ihren Schvimmkörpern herum. In
während wir ſchliefen, iſt unſer Schiff in den
Bos=
gelaufen, und nun ſehen wir in der Morgenfrühe
ge=
mingrettgezackte Panorama Stambuls vor uns liegen.
iner der kielloſen, langen Gondeln, die hier Kaiks
hei=
m wir behutſam an die ſtählerne Rieſenlibelle heran,
er blauen Flut des Goldenen Horns ſchaufelt. Wir
die Kabine, Land und Waſſer rutſchen durch das
Kabi=
an unſern Augen vorüber. Wir gleiten, ſtoßen mit
immkufen aufs Waſſer wie auf holperiges Pflaſter.
ler vor uns iſt plötzlich nur noch eine dunne, raſende
ze.
ann ſchweben wir . . . Die Kaitſchik winken unter uns
=lgſſene Kinder, die ein unbekanntes Spielzeug von
rachten dürfen. Schon ſchnaufen Dampfer mühſelig
über die Waſſer, und wir beginnen uns über dieſe
Art der Fortbewegung zu mokieren.
Erdteile ſinken unter unſeren Flügeln hin, und Pgläſte
zu winzigen Schächtelchen. Märchen aus
Kinder=
n mir ein: von dem Manne, der mit ſeinem
fliegen=
über die glitzernden Städte und Bazare des
Mor=
ſchweben konnte. Und dann die Geſchichte von dem
de, auf dem ein Prinz bis nach Ehina flog.
ach China — — Zahlen und Berechnungen beleben
Spiel der Phantaſie: Wir haben jetzt die gerade
Rich=
as Schwarze Meer.
wir nun immer ſchnurgeradeaus flögen . . In drei
rüßten wir nach meiner Rechnung den Kaukaſus zur
vor uns auftürmen ſehen. Wir könnten in Odeſſa
r nach weiteren 6 Stunden in Moskau niedergehen.
1s 9 Stunden flögen wir unter der Mitternachtsſonne
ps.
nn wir jetzt nach rechts hielten? Drei Stunden dieſes
webens, und wir fähen Perſiens aalbe Klüfte unter
tunden weiter, und wir ſcheuchten den klafternden
der turkeſtaniſchen Steppe, hinter dem Hochland von
jach 25 Stunden fähen wir Teekarawanen durch die
i ſchwanken, und in 40 Stunden ſänken wir zwiſchen
en von Peking nieder ..
Spekulationen wollen wir nicht die Wirklichkeit
ver=
die ſpitzen Minarette erſcheinen mir wie Pfeile, die
die wir im dünnen Blau des Aethers ſchweben, von
geſchnellt werden ſollen. Zwiſchen den zierlichen
der Aja Sofia gewaltige Kuppel. Als die Tempel der
jelen, wurde dieſer Bau erſter Weſensausdruck
chriſt=
n. Als die Mutter Konſtantins ihn aufrichten ließ,
adt noch Byzanz, und er ſelbſt nannte die neue
Haupt=
iſtlichen Weltreiches Neu=Rom; als Konſtantinopel
der Mittelpunkt der oſtrömiſchen Welt. Griechiſche
haben vor zweieinhalb Jahrtauſenden dieſe
Riefen=
mir aufzurichten begonnenen.
öwen ſind weiße Papierſchnitzel über dem blaugrünen
m einen häßlichen Sowjetdampfer ſchaukeln bunte
Die Kaiks, die um den poſſierlich verkürzten Rumpf
ſa” ſchaukeln, ſind klein wie Käfer. Mit dem Glaſe
ſehe ich, wie der Kapitän der „Oceana” landfein vom Fallreep
tlettert.
Ganze Straßenviertel ſind Schutthaufen, mitten zwiſchen
hohen Haufern. Erdbeben, häufige Feuersbrünſte und die
tür=
tiſche Indolenz laſſen es zu, daß dieſe Ruinenviertel zwiſchen
vielgehügelten Gaſſen mit großen Moſcheehöfen und Bazaren
un=
befeitigt bleiben.
Wir ſind das Goldene Horn hinausgeflogen und drehen
ſchon um. Unter uns überwuchern die ſchönen ſchwarzgrünen
Zypreſſen den weitgedehnten Friedhof von Ejub. Ungeheuer
breitet ſich Stambul, die gſigtiſche, die Türkenſtadt bis faſt ans
Marmarameer.
Der ſchmale Strich über dem Goldenen Horn, das iſt die
berühmte Brüge zwiſchen Europa und Aſien, zwiſchen Perg und
Alt=Stambul, wo im Ablauf einer Stunde alle Nationen Europas
und Aſiens, wie man behauptet, den Brückenwächtern ihre Münze
in den Beutel werfen müſſen. —
Wir ſchweben zwiſchen zwei Kontinenten, zwiſchen
Mor=
genland und Abendland, zwiſchen Werdendem und Vergehendem,
zwiſchen dem klugen, entgötterten Europa und der
gottverbun=
denen Einfalt des Orients. Wir ſteigen im Ozeen der Luft wie
ein Luftbläschen im Meere, ſchweben über vergangenen
Kul=
turen und heraufdämmerndes Neues.
Niemals auf der Erde treffen an einem Orte wieder ſoviele
Völker zuſammen. Eine Stunde auf der Brücke unter uns, und
wir haben Türken, Armenier, Griechen, Italiener, Kurden,
Ruſſen, Juden, haben alle Raſſen der Welt geſehen.
Eine leichte Schwenkung, und wir ſind mit beiden Flügeln in
Aſien. In Aſien ! Wort von ſchickſalsträchtigem Erzklang.
Her mit der Karte, her mit dem Schlüſſel zum Wiſſen um
die Dinge unter unſeren Füßen! — Dort in Pera klettern ſchmale,
überhohe Häuſer ſteil den Wbhang hoch bis zum gewappneten
Rund des Galataturmes. Seit der vergangenen Zeit von Byzanz
haben hier Europäer gewohnt, und die Anſiedler des
Abend=
landes haben dieſe grauen Steinmauern gezogen. Genueſen haben
im 14. Jahrhundert den Turm gebaut; Gglata erinnert noch
heute an eine italieniſche Seeſtadt.
Während Stambul verfällt, entſtehen in Pera neue
Straßen=
züge.
Gegenüber von Gglata helle Fronten zwiſchen dunklen
Zypreffenhainen, das kann nur der Sergi ſein. Beiſpielhaft
deutlich erkennt man von hier oben aus, wie der Hafen, auf der
Landbrücke zwiſchen den beiden Erdteilen, den Schnittpunkt der
großen Völkerſtraßen bildet. Ohne Zutun von Menſchenhand
ſcheint dieſer Hafen nach allen vier Seiten ſicher zu ſein. Hinten
verſteckt ſich, ſtill wie ein Teich, das Marmarameer, von fanften
Küſten umhegt und mit flachen Eilanden freundlich geſchmückt.
Bkau und weißgelb der Horizont, und dahinter zuckerweiſe, wie an
den Himmel gehaucht, die kahlen Schneeſpitzen Thrakiens,
viel=
leicht der Bithyniſche Okymp.
Die Hafenbucht des Goldenen Horns ſtreckt ſich noch nicht
kilometerbreit eine deutſche Meile ins Land. In byzantiniſcher
Zeit ward an dieſer Stelle der Hafen ganz primitiv und
ſumma=
riſch mit einer langen eiſernen Kette geſperrt. Auch im
wind=
geſchützten Bosporus können in über 30 Kilometer Länge an
jeder Stelle Schiffe ungefährdet ankern.
Hinten ſehe ich roſtbraunes, totes Land, Zypreffen und
Häu=
ſer, wirr über Talmulden geſtreut, ohne Plan und Gefetz. Schiffe
Seite 9
ſehe ich die blaugrüne Straße des Bosporus zwiſchen bräunlichen
Hügeln hinauffahren wie einem Fluß. Wäre nicht alles wild,
kahl und verbrannt, könnte man ſich dort unten ein
Rhein=
landſchaft einbilden; ſelbſt die alten Burgen fehlen nicht. Man
blickt auf Zinnen herunter, auf ungeheure Mauern und
gedrun=
gene Türme von mittelalterlichen Kaſtellen.
Nach dem Marmararmeer zu läuft die alte Landmauer aus
der Zeit des Kaiſers Theodoſius in einem doppelten Ring
6 Kilometer in der Länge. Wo der Bosporus ſeine Ufer am
engſten gneinanderrückt, haben die im 15. Jahrhundert
einge=
drungenen Türken zwei Kaſtelle gebaut, die nicht minder maleriſch
als die alte Genueſenburg am Eingang des Pontus erſcheinen.
Skutari, der Sommeraufenthalt der vornehmen Türken, liegt
ſchon fern von uns. Ein Leuchtturm über Baſaltfelſen; die
Symplegaden, die ſich öffneten und ſchloſſen. Jaſon iſt auf der
Fahrt nach dem Goldenen Fließ glücklich zwiſchen ihren
ſchauer=
vollen Wänden durchgefahren, — wir aber ſchweben hoch über
ihnen, hoch über der Stelle, wo die göttliche Jo als Kuh von Aſien
nach Europa ſchwamm.
Eine dunkle Waſſerwand taucht hoch unter den Wolken
ſpiegelnd vor uns auf: das Schwarze Meer. Wir ſehen Schiffe
auf ſeinen Waſſern rauchen, liegen ſchräg in einer Wendung
uud laſſen uns umkehrend wieder über die ärmlich=grauen
Holz=
häufer der türkiſchen Viertel gleiten, blicken hernieder auf die
Höfe ſtolzer Sultanpgläſte, und unſere Augen nehmen ein
Land=
ſchaftsbild auf, das ſeinesgleichen auf der Welt nicht mehr hat.
Die grünenden Ufer des Bosporus, die auf den Hügeln
gelager=
ten Stadtviertel, Moſcheen wie erſtarrte Waſſerkünſte, auf den
Brücken eine ameiſenhafte Emſigkeit, Kaſernen mit exerzierenden
Soldgten, die oſtrömiſchen Mauern, die alttürkiſchen Kaſtelle...
Noch einmal faſſen meine Augen das unendliche Bild dieſer
Stadt, in der Kelten von Thrakien kommend, und Goten,
unge=
ſtüm über die Donau dringend, ſich feſtgefetzt hatten. Goten und
Hunnen ſollten die Mauern des Theodoſius wehren, deren Bild
ſich uns einprägte. Abaren und Perſer verbluteten vor den
Mauern wie die Araber, deren Gräber wir von hier oben
er=
kennen. Nach den Ruſſen kamen Kreuzritter, um ein lateiniſches
Kaiſertum über dem morſchen Throm der griechiſchen Kaiſer
auf=
zurichten. Mit Hilfe der Genueſen iſt man die fränkiſchen
Er=
oberer wieder losgeworden. 1453 kamen die Türken von
Klein=
aſien her, und die Antike, die hier völlig vergreiſt noch vegetierte
ging endlich zugrunde. Noch immer lebt der griechiſche Patriarch
als Haupt ſeiner Kirche in der Osmanenſtadt. So ſind viele
Völker, viele Kulturen hier zuſammengeſtoßen. Mit dem Wiſſen
um dieſe Dinge wächſt das Wunder dieſes Fluges zwiſchen zwei
Welten, und auch ich wachſe mit dieſem Wiſſen und Erleben, kann
in den bunten Teppich des Weltbildes, das ich in wir trage, neue
Fäden hineinweben, damit die Bilder auf dem dunkſen Grunde
ſich leuchtender abheben.
Erde und Waſſer kommen wieder auf uns zu. Unendliches
hat ſich mir zuſammengedrängt in dem kargen Zeitraum einer
Stunde. Bin ich nicht wie der morgenländiſche König, der auf
Geheiß eines Magiers ſeinen Kopf in eine Schüſſel tauchte und
ein langes Leben gelebt hatte, als er ihn wieder hervorzog?
Viele Könige, Eroberer und Krieger, Weiſe und
Fauſt=
gewaltige, haben in Jahrtauſenden Macht über dieſe Stadt
ge=
herrſcht und wohl davon geträumt, mit den Blicken des Adlers
zu ſchauen. Am Himmel dämmerte der Hellespont, wo Dädalus
und Ikarus unter der Glut der Sonne in die Tiefe ſtürzten.
Sie hätten Gold und Geſchmeide, gefüllte Schatzkammern,
Jahre ihres Lebens für das Wunder hingegeben, das zu erleben
ich mich beinahe ſchäme,
Fliegen, über Minaretten und Bazaren, über
Sultans=
paläſten und orientaliſchen Gaſſen, in denen verſchleierte Frauen
verwundert unſerm ſummenden Vogek nachblicken, iſt das nicht
wie das Wunder eines morgenländiſchen Märchens?
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Bis einschließlich Samstag „Kinder-Tage‟, ledes Kind erhäft einen Riesen-Ballon.
Geschäfts-
Darmstadt
Ladwigstr. 15
Seite 10
Dienstag, den 15. April 1930
Reich und Ausland.
Sigurd Ibſen †.
Freiburg. Der frühere norwegiſche
Miniſterpräſident Sigurd Ibſen, ein Sohn
Hen=
rik Ibſens, iſt im Alter von 71 Jahren geſtorben.
Der „Zeppelin”=Start für Montag abgeſagt.
Friedrichshafen. Der Start des
Luft=
ſchiffes „Graf Zeppelin” zur Spanienfahrt iſt
wegen der plötzlich eingetretenen ſchlechten
Wet=
terlage abgeſagt worden. Die Entſcheidung,
wann der Start erfolgen kann, fällt heute,
Dienstag, mittag.
Schweres Grubenunglück in Recklinghauſen.
Drei Tote, drei Schwerverletzte.
Recklinghauſen. Im unterirdiſchen
Be=
trieb der Zeche Recklinghauſen I/II in
Reckling=
hauſen gab beim Losgehen eines Sprengſchuſſes
im Flöz Sonnenſchein am Samstag abermals,
wie ſchon vor einiger Zeit, das Gebirge nach,
wobei drei Bergleute getötet und drei weitere
ſchwer verletzt wurden. Wie mitgeteilt wird,
handelt es ſich um eine exploſionsartige
Erſchei=
nung im Revier VII des Flözes Sonnenſchein,
in einem Streben, der mit acht Mann belegt
war. Durch die Exploſion wurden die Kohlen
herausgedrückt. Zwei Bergleute waren ſofort tot,
ein dritter ſtarb auf dem Wege zum
Kranken=
haus. Drei weitere wurden ſchwer und einer
leicht verletzt. Die Urſache des Unglücks iſt bis
jetzt völlig unbekannt. Eine Schlagwetter= oder
Kohlenſtaubexploſion dürfte nicht in Frage
kommen, da hierfür jegliche Anzeigen fehlen.
Man nimmt an, daß das Gebirge ſich abgeſetzt
hat. — Zwei weitere tödliche Unfälle ereigneten
ſich am Sonntag auf der Zeche Schlägel und
Eiſen in Langenbochum. Ein Bergmann geriet
unter herabfallende Geſteinsmaſſen, unter denen
er erſtickte. — Auf einem anderen Schacht
der=
ſelben Zeche kam während des Schichtwechſels
ein Bergmann dadurch zu Tode, daß er einem
Zuge ausweichen wollte und mit dem Kopf an
die Starkſtromleitung geriet.
Berlin organiſiert Kampf gegen Selbſtmord.
Berlin. Angeſichts der erſchreckenden Zahl
der Lebensmüden — am Samstag zählte man
in Berlin 16 Selbſtmörder! — iſt jetzt, wie die
„Montagspoſt” meldet, in Berlin eine Liga
ge=
gründet worden, die den Lebensmüden Hilfe
bringen will. Es iſt bereits eine Zentralſtelle
in der Ziethenerſtraße geſchaffen, wo die Namen
aller derer, die verſuchten, Selbſtmord zu üben,
geſammelt werden. Man will verſuchen, dieſen
Bedauernswerten zu helfen. Die leitenden
Per=
ſönlichkeiten der neu gegründeten Liga ſind Dr.
Schillkrug, vom Zentralausſchuß der inneren
Miſſion, Profeſſor Dr. Schneider, von der
Uni=
verſität Berlin, und Magiſtratsrat Knauth vom
Wohlfahrtsamt. Mit dem Polizeipräſidium, den
Bezirksämtern uſw. haben bereits Beſprechungen
ſtattgefunden. Auch die verſchiedenſten religiöſen
Organiſationen haben ihre Unterſtützung
zuge=
ſagt.
Großfeuer in Maſuren.
Maſuren. Auf dem Gut Gittau, im Kreis
Neidenburg in Maſuren, brach ein Feuer aus,
dem der Vieh= und Pferdeſtall des Gutsbeſitzers
Lux zum Opfer fielen. Mit den Gebäuden
ver=
brannten auch 32 Stück Vieh. Lux ſchoß ſich in
der Verzweiflung eine Kugel durch den Kopf.
Das Gut war eines der wenigen im Kreiſe
Nei=
denburg, das als Muſtergut galt und
ſchulden=
frei war. Auch iſt der Schaden durch
Verſiche=
rung gedeckt.
Köpenickiade falſcher Telephonarbeiter.
Bern. Eine richtige Köpenickiade leiſteten
ſich drei als ſtaatliche Telephonarbeiter
verklei=
dete Männer, indem ſie zwiſchen Melnigen und
Mägenwil an der Strecke Bern-Zürich mehrere
an den Bahngleiſen entlang führende
Telephon=
leitungen abmontierten. Die Kupferdrähte
ließen ſie durch Bauern abfahren und dann
durch die Schweizeriſchen Bundesbahnen nach torradfahrer war mit ſeiner Beiwagenmaſchine
verſchiedenen Teilen des Landes verſchicken.
Raubmord an einem Bergführer.
Die Täter verhaftet.
Gablonz. Am Sonntag wurde auf der
Landſtraße bei Böhmiſch=Aicha die
blutüber=
ſtrömte Leiche des 45 Jahre alten Bergführers
Joſef Lorenz aufgefunden. Es handelt ſich um
einen Raubmord. Die Täter, zwei jugendliche,
arbeitsloſe Fleiſchergehilſen Schamal und
Hau=
ſer ſind bereits feſtgenommen worden. Die
bei=
den hatten Lorenz, als er nach Mitternacht aus Saal ereignete ſich am Sonntag ein ſchwerer
niedergeſtochen und ihm 120 Kronen geraubt.
Die deutſche Pilokin Zusbahn fliegt
Polärflieger Byrd aus der Ankarkkis zurückgekehrt.
Margret Fusbahn
erreichte mit einem Klemm=Leichtflugzeug die
Höhe von 4900 Metern und brach damit um faſt
900 Meter den bisherigen Höhen=Weltrekord für
Leichtflugzeuge der Klaſſe C den der Pole
Zwirko inne hatte.
Byrds Ankunft im Hafen von Dumedin (Neuſeeland),
Nach Ueberfliegung des Südpols und erfolgreichen Forſchungen in der Antarktisiſt der Bezwinger
beider Pole nunmehr mit dem Forſchungsſchiff „City of New York” nach Neuſeeland zurückgekehrt,
wo er nach der Landung ſtürmiſch gefeiert wurde.
Die Heilige Mot
Ein ungewohnter Anblick:
Mönche, deren Kapuze das ganze Geſicht verdeckt, in der feierlichen Prozeſſion der „Heiligen Woche”,
die alljährlich zur Oſterzeit die Straßen Madrids durchzieht.
Schweres Motorradunglück in einem Wiener
Vorort.
Wien. In den ſüdlichen Vororten Wiens
hat ſich im Laufe des Sonntags eine Reihe
ſchwerer Verkehrsunfälle abgeſpielt. Das ſchwerſte
Unglück ereignete ſich bei Inzersdorf. Ein
Mo=
an einen Stein gefahren. In dieſem Augenblick
kam ein Privatwagen aus der gleichen Richtung,
konnte nicht mehr rechtzeitig bremſen und fuhr
mit einer Geſchwindigkeit von 90 Kilometern in
das Motorrad hinein. Die Inſaſſen des
Bei=
wagens, das Kind und die Frau des Fahrers,
wurden auf der Stelle getötet. Der Fahrer ſelbſt
blieb, da er abgeſtiegen war, unverletzt.
Ein ganzer Chor durchs Konzertpodium geſtürzt.
Warſchau. In dem Lodzer
Philharmonie=
einem Gaſthaus heimgehen wollte, überfallen, Unfall. Im Augenblick, als ein Chor die Bühne
betrat, ſtürzte plötzlich das ganze Podium unter
der Laſt der zahlreichen Chormitglieder
zuſam=
men und begrub unter den Trümmern faſt den
ganzen, größtenteils aus Frauen beſtehenden
Chor. Zwölf Perſonen erlitten hierbei teils
ſchwerere, teils leichtere Verletzungen. Die
Un=
terſuchung des Unglücksfalles hat ergeben, daß
die Holzbalken des Podiums bereits völlig
ver=
fault waren und die Laſt nicht mehr tragen
konnten.
Wachſendes Schuldkonto des Pariſer Zahnarztes
Laget.
Paris. Gegen den Zahnarzt Laget, der
bereits unter der Anklage ſteht, ſeine beiden
Frauen mit Arſenik vergiftet und einen
Gift=
mordverſuch an ſeiner eigenen Schweſter verübt
zu haben, werden immer neue Verdachtsmomente
zuſammengetragen, nachdem am Freitag auch die
Leiche der Tante des Arztes wieder
ausgegra=
ben wurde. Da man annimmt, daß auch ſie
eines unnatürlichen Todes ſtarb, verbreitete ſich
nunmehr das Gerücht, daß der Arzt auch an dem
Tod ſeines im Jahre 1928 verſtorbenen Vaters
nicht unſchuldig iſt. Es iſt bekannt, daß zwiſchen
Vater und Sohn ein ſehr geſpanntes Verhältnis
beſtand, wobei Geldfragen die Hauptrolle
ſpiel=
ten. Nach dem Tode des Vaters erbte der
Zahn=
arzt eine recht anſehnliche Summe, die er jedoch
bald wieder im Spielſaal verlor. Man nimmt
an, daß das Gericht nunmehr auch die Leiche des
Vaters wieder ausgraben laſſen wird, um die
genaue Todesurſache feſtzuſtellen. Das
Schuld=
konto Lagets würde ſich damit auf insgeſamt
vier Giftmorde und einen Giftmordverſuch
erhöhen.
250=Jahrfeier der Stadt Charleſton.
Teilnahme des deutſchen Kreuzers „Emden”
an den Feierlichkeiten.
Charleſton (Süd=Karolina). Die Stadt
Charleſton begeht die Feier ihres 250jährigen
Beſtehens. Den Höhepunkt der Feſtlichkeiten
bildete die große Truppenparade, die in
An=
weſenheit der Spitzen der Behörden und fremder
Vertreter ſtattfand. Unter den Gäſten befand ſich
auch der deutſche Botſchafter von Prittwitz und
Gaffron aus Waſhington. An der Truppenſchau
nahm die Beſatzung des zurzeit im hieſigen
Hafen liegenden deutſchen Kreuzers „Emden”
teil. Die vorzügliche Haltung der deutſchen
See=
leute fand allgemeine Anerkennung.
Der Kommandant des Kreuzers „Emden”
gab im Anſchluß an die Truppenparade, an der
die Beſatzung des Kreuzers teilnahm, ein
offi=
zielles Eſſen.
Zwei italieniſche Militärflugzeuge abgeſtürzt.
Rom. In der Nähe des Flughafens von
Ciniſello ſtießen bei einem Rundſlug zwei
Mili=
tärflugzeuge in der Luft zuſammen und ſtürzten
ab. Beide Flugzeugführer fanden den Tod.
Schweres Flugzeugunglück bei Stockholm.
Stockholm. Bei Dalarö in den
Stock=
holmer Schären ereignete ſich am Sonntag abend
ein ſchweres Flugzeugunglück. Ein mit fünf
Per=
ſonen beſetztes Flugzeug, das einen Kranken
ab=
geholt hatte, ſtürzte aus 30 Meter Höhe,
wahr=
ſcheinlich infolge Verſagens des Höhenſteuers,
ab. Die Maſchine überſchlug ſich auf dem Meer,
wobei die Inſaſſen herausgeſchleudert wurden.
Ein Fahrgaſt wurde getötet, die übrigen verletzt.
Vier Tote bei einem Flugzeugunglück.
New York. In Ypſilanti in Michigan
ver=
ſuchte ein Flugzeug mit drei Inſaſſen auf dem
Flugplatz zu landen. Beim Niedergehen geriet
es in die Hochſpannungsleitung und fing Feuer.
Die Inſaſſen wurden getötet. Zwei zufällige
Zuſchauer, der Kataſtrophe eilten herbei, um
Hilfe zu bringen. Von ihnen wurde einer durch
Berühren der herabhängenden
Hochſpannungs=
drähte getötet, der andere leicht verletzt.
Feuersbrunſt in einem amerikaniſchen Kinder=
Krankenhaus.
NewYork. Wie aus Irvington am
Hud=
ſonfluß berichtet wird, brach im dortigen Kinder=
Krankenhaus ein Brand aus, wodurch das ganze
Gebäude zerſtört wurde. Zwölf Pflegerinnen
gelang es, mit Hilfe von Militärmannſchaften
68 Kranke zu retten. Ein Anſtaltswärter ſtarb
infolge von erlittenen Brandwunden.
„Falke‟-Prozeß
Hamburg. Im „Falke‟=P
Montag der 2. Ingenieur Paß a
überraſcht geweſen, als ſich der
nach Danzig nach Gdingen wandte
fallend viel Kohle und Munit
nahm. Er wäre am liebſten
w=
gegangen, überlegte ſich die Sache
er vorher längere Zeit hindurch
gehabt hatte.
Allmählich erſchienen dem 3
Zuſtände an Bord des „Falke‟, d
Seiner Meinung nach hatte nur
den „Falke” zu beſtimmen und d
gegenüber alle Verpflichtungen d
tragen. — Der 3. Ingenieur K.
Gdingen wegen der Munition=
Verdacht und hielt die Geſamtlage
lich, daß er den „Falke” verließ.
Der zweite Offizier, Schneider
Vorhalt nochmals ausdrücklich, v.
lution etwas gewußt zu haben. (
keinen Fall an Kampfhandlun
wollen. Nur von Delgado gezwu
Land gegangen. Der dritte Offi
kundete gleichfalls, daß er von e
Revolution nichts gewußt habe.
Juli habe die ganze Beſatzung
Bewachung geſtanden. Ein Aufl
ſei ausſichtslos geweſen.
Delgado=
ten nach der Landung zwei Stu
toll geſchoſſen, ohne zu wiſſen,
nachdem ein Parlamentär der Re
verwundet worden ſei, habe die
Gegenfeuer eröffnet. Als Delgad.
geflüchtet. Der Angriff habe wie
ſcherz angemutet, weil kein Füh
ſei. Die Deutſchen in Venezuele
das „Falke”=Unternehmen die
nehmlichkeiten gehabt. Der Zeuge
lichkeit zu, daß ſich auch der Ka
gewiſſermaßen in der Gewalt D
den habe. Rechtsanwalt Dr. Als
Sie den Eindruck, daß Delgado,
ſprechungen nicht gehalten worde
walt angewendet hätte?" Zeuge
mit Geld geködert, aber wir hatter
daß es nicht, ratſam war, ſich
ſetzen.‟ Der Zeuge meint, daß d
des „Falke” vom Lande aus ſehr
Delgados Leuten ſelbſt hergerührt
Die Sitzung wurde dann auf Die
rn
Elddind
Sſtritt
Eher M
Ebe ſih
beteil
Uden
Er
*M Au
Kyppe
lang 10
„ 1
wen
häiſtsſt.
Eing i1 i
E nien MeMid Faud, zut
L0MRc i
WeElauf einige
isP Fälle ge
dad
Das Urteil im Nogens=
Neu=Strelitz. Nach langer
kündete geſtern abend um 20,15
ſitzende des Schwurgerichts im
Landgerichtsdirektor Hoff, unte
Spannung das folgende Urteil:
Es werden verurteilt: der Ang
Nogens wegen Mordes zum To
klagte Fritz Nogens wegen Beihi
unter Berückſichtigung des Jug
einer Gefängnisſtrafe von vier Je
geklagte Frau Kähler wegen Bei
Geſamtſtrafe von ſechs Jahren Zu
Aberkennung der bürgerlichen E
fünf Jahre. Die bisher verbüßte C
und Unterſuchungshaft wird, der
angerechnet. Dem Angeklagten 2
werden die bürgerlichen Ehrenrech
zeit aberkannt, Fritz Nogens wird,
Strafe bis auf einen Reſt von ein
büßt hat, eine Bewährungsfriſt vo
zugeſtanden.
ſgsid, Fr
ind
he fü
W
W
N
Die Schlagwetterkataſtrophe von
New York. Nachdem es
mannſchaften am Sonntag
gelun=
den bei der Schlagwetterkataſtrop
nados verſchütteten Bergleuten 17
Leichen zu bergen, konnten in de
Montag wiederum fünf getötete?
gefunden werden. Man befürchtet,
140 eingeſchloſſenen Bergarbeiter 1
kommen ſind.
Eine Stadt vom Feuer einge
New York. Die 8000 Einwo
Stadt Buchanan im Staate Virg
ſtäblich vom Feuer eingeſchloſſen.
Tagen brach in einer Entfernun
15 Meilen von Buchanan ein We
der bisher nicht nur nicht gelöſcht u.
ſondern an Ausdehnung ſtändig zu
Nacht zum Montag hat der Waldb:
einen ſolchen Umfang angenommei
nan rings von brennendem Wald
Mge
40.
Mnidch
Rartenl
98
Deis
Ehrenmitglied der
Ne
Wbere
Reig
2in
der Vorſitzende der Preſſekonferels
wärtigen Amt. Autor des wicht!
über den Sudan=Abenteurer Emil
derer der Polarforſchung, Organiſal
ſchen Oſtaſiatiſchen Preſſedienſtes I.
lich ſeines 80. Gelurtstages zuff,
der Deutſchen Geſellſchatt für „
ſchaften ernannt.
Dod
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AI,
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ualitäts=
in allen
lagen
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Der Zu ela gl. Land=
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Ständige Vorführ.
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Behrmann.
Schützenſtraße 10.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Dienstag, den 15. Bpril 1930
* Es galt zu beweiſen, wer die beſten Serienmaſchinen baut! Keine
gedopten, beſonders zugeſtutzten Spezialmaſchinen konnten diesmal an
den Start gebracht werden . . der A. D.A.C. hatte Neues, Originelles
geſchaffen: Fabriken oder Vertreter meldeten . , eine techniſche
Komiſ=
ſion des A.D. A.C. erſchien und wählte aus dem Fabrik= oder
Händler=
lager die Maſchinen aus ., ſie wurden plombiert und in plombierten
Verpackungen ins Nürburgring=Lager geliefert, dort erneut plombiert,
alle wichtigen Maſchinenteile, mit Geheimfarben verſehen, um
Auswech=
feln unmöglich zu machen, und dann begann die 144=Stunden=Prüfung
auf dem Nürburgring, der ſchwerſten
Kraftfahrzeugprü=
fungsſtrecke der Welt. — die für tatſächlichen Gebrauchswert der
Maſchinen größte und entſcheidenſte Prüfung, die es je gegeben hat.
Es gab mancherlei Zwiſchenfälle. Regen und Sonnenſchein,
Voll=
mondnächte und Nebelmorgen ließen die Fahrer über ſich ergehen. Zu
dreien löſten ſie ſich ab . , erſt in etwa ſiebenſtündigen Intervallen, dann
in kürzerer Zwiſchenzeit, manchmal ſchon Runde um Runde, und
ſport=
frohe Herrenfahrer waren es ebenſo wie Fabrik=Einfahrer und
Mon=
teure, die hier im Sattel ſaßen. Kontrolleure auf Motorrädern und auf
Kraftwagen der Fahrtleitung waren ununterbrochen auf der Strecke ..
aus 10 Kontrollſtellen rings um die Nürburg wurden der Fahrtleitung
am Start und Ziel alle Zwiſchenfälle gemeldet. Mogeln war
unmög=
lich, und als einmal ein Fahrer im Mitternachtsdunkel die Bahn zu
ver=
laſſen ſuchte, um zum Reſerdelager ſeines Fabrikats zu kommen — ſchon
war er erwiſcht und wurde ausgeſchloſſen.
Mit 25 Km. Stundendurchſchnitt fings an. Die funkelnagelneuen
Maſchinen, deren Motoren am Start erſtmalig in Gang geſetzt worden
waren (was bei allen 43 Maſchinen überraſchend ſchnell erfolgte) mußten
ja erſt eingefahren werden. Nach Ablauf der erſten 10 Stunden wurde
das Tempo auf 30 Km., nach 40=Stunden=Fahrt auf 40 Km Durchſchnitt
für die Maſchinen bis 350 cem, auf 50 Km. für die Maſchinen über
30 gem Zylinderinhalt erhöht. Innerhalb der 6 Fahrtage hatten die
kleinen Maſchinen 5342 Km., die großen Maſchinen 6274 Km.
zurückzu=
legen. Wer den Nürburgring kennt mit ſeiner raffiniert ſchwierigen
Straßenanlage, mit ſeinen ſteilen Steigungen und Gefällen und mit
ſei=
nen zahlloſen Kurven, weiß, was hier für Anforderungem an das
Fahr=
zeugmaterial geſtellt wurden.
Jede fünfte der 28,3 Km. langen Runden war Wertungsrunde.
Dann mußte das Zielrichterhaus zur feſtgeſetzten, jedem Fahrer
be=
kanntgegebenen Zeit paſſiert werden. Wenn er auf der Strecke
irgend=
eine kleine Panne mit bordeigenem Werkzeug reparieren wollte, ſo
mußte er die Zeitverſäumnis bis zur Wertungsrunde wieder aufholen.
Schäden, die nicht mit bordeigenem Werkzeug behoben werden konnten,
hatten Ausſcheiden zur Folge. Und wurden in den Erſatzteillagern vor,
den Augen der techniſchen Kommiſſare irgendwelche Schäden repariert
dann wurde die Reparaturzeit gewertet und dann gab es Zeitſtrafpunke
und Strafpunkte für das ausgewechſelte Erſatzteil.
43 Maſchinen, davon 30, die zu 10 Fabrik=Teams gemeldet guren,
begannen dieſen großen Wettbewerh. Das Ergebnis: drei
Fabrimann=
ſchaften beendeten die 14=Stundenfahrt ſtrafpunktfrei, und eEnſo
wei=
tere 15 Fahrer, die teils als Einzelfahrer geſtartet waren, eils zu
ge=
ſprengten Teams gehörten. Alle drei Siegermannſchaften fuhren
Ma=
ſchinen der kleineren Klaſſe. Und wenn je die deutſche
Motor=
radinduſtrie überzeugenden Beweis ihres
gön=
nenserbracht hat, wenn es noch eines Beweiſesbedurft hätte, daß
das Kraftrad von heute tadelfrei und zuverläſig ih — dieſe
Motorrad=
ſechstagefahrt für Serienmaſchinen hat’s erwieſen. Je eine Mannſchaft
von DKW. (300=com=Motoren) und von Zündpp (300=cem=Motoren)
war ſiegreich, und zu dieſen beiden deutſchen Kegermannſchaften geſellt
ſich noch das belgiſche F.N.=Team. Von 15 Frafpunktfreien
Einzelfah=
vern und Fahrern geſprengter Teams fuhrenl4 deutſche Maſchinen. Das
Ergebnis der Sechstageprüfung der Sermmaſchinen wird aber noch
günſtiger, wvenn man bedenkt, daß 4 Faßer Strafpunkte nur durch zu
ſchnelles Fahren erhielten, und der eins Zundapp=Fahrer ſeine 2
Straf=
punkte nur einem nächtlu m. Zzuſammeiſtoß mit einem Haſen zu ver=
Danken hat; der Fyrex ſtürzte und mußte reparieren. Ohne dieſen
Zwiiſchenfall. ſire auch das zweite Zündapp=Team ſtrafpunktfrei
ge=
weſen. Die Zündapp, DKW.=, D.=Rad=Mannſchaft, die Ardie=, die
bei=
den Triumph=Fahrer, die F.N.= und die NSU.=Mannſchaft . , ſie alle
fuhren mit vorbildlicher Regelmäßigkeit und paſſierten wieder und
immer wieder in Dreier=Stirnreihen die Zeitwertung. Intereſſant und
erfreulich zugleich war die Reifenbewährung. Daß der Nürburgring mit
ſeinen Kurven und Gefällen das Reifenmaterial ſtärkſtens beanſprucht,
iſt bekannt. Viele der Maſchinen haben die Sechstageprüfung ohne
Rei=
fenwechſel beendet. Auch hier war der Erfolg deutſcher Induſtrie groß,
denn von den Teams, die ſich dieſe Große Goldene A.D. A.C. =Medaille
als Höchſtauszeichnung verdienten, waren 9 Maſchinen mit Continental,
3 mit Excelſior bereift. Deutſches Benzolgemiſch fuhren beide deutſchen
Siegermannſchaften, und zwar die Zündapp Aral, die DKW. Shell mit
Benzolzuſatz.
Wenn es nun einige Ausfälle gab, ſo waren auch hierfür mitunter
nicht die Fabrikate oder Konſtrukteure verantwortlich, ſondern die
Fah=
rer. Vorbildlich gut hatten z. B. bis zum vierten Fahrtage die drei
Fahrer der kleinſten teilnehmenden Maſchinen, der drei DKW. mit 200=
Kom=Motoren das Tempo mithalten können. Jede DKW.=Maſchine wird
mit einer Plakette geliefert, die dem DKW.=Beſitzer Anweiſung gibt.
Autvöl oder Voltol zu gebrauchen. Die zwvei ausgeſchiedenen DKW.=
Fahrer ließen ſich überreden, anderes Oel zu benutzen , bei dem DKW.=
Zweitatter bildete ſich infolgedeſſen, beſonders ob des langſamen
An=
fangstemvos, harte Oelkohle, und dies Vorkommnis hatte ſpäteres
Aus=
ſcheiden der Maſchinen zur Folge. Das tadelfreie Durchkommen der
dritten kleinen DKW.=Maſchine des 200=Gem=Typs beweiſt, daß bei
Be=
folgen der Fabrikanweiſung auch dieſer Typ durchaus in der Lage war,
die Höchſtanforderungen zu erfüllen. Die eine der kleinen NSU.=
Ma=
ſchinen, des neuen ſteuerfreien Viertakters, iſt nur durch falſches
Schal=
ten „ſauer” geworden. Maſchinen, deren Oelung durch den Fahrer zu
erfolgen hat, litten unter Verölungen; es iſt alſo darauf hinzuſtrehen,
auch Krafträder mit automatiſcher Oelung (wie Automobile) zu verſehen.
Schwierigkeiten gab es bei den Scheinwerferanlagen, insbeſondere waren
für die Birnen der Schlußbeleuchtung die Erſchüitterungen zu groß. Die
Antriebsketen haben ſich ſehr bewährt und auch deutſche Ketten ihre
aus=
gezeichnete Zuverläſſigkeit erwieſen. Wider Erwarten gut bewährte ſich
auch die elektriſche Zündlichtanlage, insbeſondere von Boſch.
Reifen=
wechſel erfolgte in den meiſten Fällen nur aus Vorſicht, um durch neue
Reifen im Falle regennaſſer Straßen größere Griffigkeit zu erzielen.
Deutſchlands Motorradinduſtrie hätte keine beſſere
Propagandamög=
lichkeit wählen können, als dieſe 144=Stundenfahrt auf dem
Nürburg=
ring. In den Schnelligkeitsrennen auf dem Nürburgring geſchlagen, hat
ſie jetzt im ſchärfſten Alltagsgebrauch erwieſen, daß es zwar teurere
Motorräder geben mag, beſſere zuverläſſigere als
die deutſchen aber nicht. Und daß die beiden größten der
ſchen Motorradfabriken, die Zſchopauer Motorenwerke mit ihrer DKW.=
Mannſchaft und die Nürnberger Zündapp die größten Siegestrophäen
errungen haben, daß Triumph beide geſtarteten Maſchinen ſiegreich ans
Ziel brachte, das D.=Rad=Team tadellos durchkam, die Bietoria ſich
glän=
zend bewährten und auch die einzige teilnehmende Beiwagenmaſchine,
eine 600=Gcm=Victoria, uhrwerksmäßig vünktlich fuhr, ſei freudig
aner=
kannt! Organiſatoriſch hat der A.D. A. C. eine Großtat vollbracht!
Endergebnis:
Große Goldene A. D.A. C.=Medaillen für Teams mit nicht mehr als
40 Strafpunkten; eine Mannſchaft von DKW., zwei Zündapp=
Mann=
ſchaften, je eine Mannſchaft von F.N. und D.=Rad. Reſtlos
ſtrafpunkt=
frei je ein Team: DKW., Zündapp, F.N. — Kleine Goldene A.D. A. C.=
Medaillen für Einzelmaſchinen mit nicht mehr als 20 Punkten; ſechs
Zündapp, vier DKW., drei NSUl., drei D.=Rad, drei FN., je zwei
Triumph und Victoria, je eine Standard. Peugeot, Tornax, Horer und
Imperia. — Große Silberne A.D. A.C.=Medaille: zwei Ardie. — Kleine
Silberne A.D.A.C.=Medaille: eine Ardie.
Bronzene A. D. A. C.=
Me=
daille; eine NSu.
Siegfried Doerſchlag.
Die „Kleeblätter” werden jetzt ſogar überraſchend hoch geſchlagen!
Die beiden Verbandsſpiele des letzten Spielſonntags, nicht
zuletzt auch die verſchiedenen Freundſchaftsſpiele, brachten wieder
einmal die zur ſüdheſſiſchen Kreisliga gehörigen Senſatiönchen.
Hauptſächlich die erneute Niederlage des Meiſters, dazu auch noch
auf eigenem Platze kommt doch etwas unverhofft. Man trägt
ſich heute ſchon mit dem Gedanken, die Wormſer bei den
Aufſtieg=
ſpielen an letzte Stelle zu ſetzen, nachdem man noch vor wenigen
Wochen berechtigte Hoffnung zum Gelingen hatte. Heppenheim
holt in letzter Zeit Punkte auf Punkte und ſchraubt ſich immer
höher in der Tabelle. Die Freundſchaftsſpiele verliefen ſpannend,
aber ſehr fair; die Reſultate lauten:
Verbandsſpiele:
Olympia Worms — Olympia Lorſch 0
Starkb. Heppenheim — V. f. R. Bürſtadt 1:0.
Freundſchaftsſpiele.
F C. Bensheim — Olympia Worms 0:) (Samstag).
Sporto. Horchheim 2:2 (Sa.).
Alem. Worms (komb.)
— Concordia Gernsheim 3:2.
V. f. L., Lampertheim
Sn V. Roxheim — Sp.V. Horchheim 4:2.
F.V. Hockenheim — Olympia Lampertheim 1:3.
Die Wormſer haben in ihrem letzten Verbandsſpiel nicht
über=
zeugen können. Die Mannſchaft hat in letzter Zeit ſtark
nachge=
laſſen; die Ausſichten für eine gute Vertretung unſeres Kreiſes
ſind alles andere denn roſig. Der Tabellenzweite, Olympig Lo=”
iſt momentan beſſer in Fahrt. Trotzdem iſt fraglich, ob Jeſe=
Mannſchaft mit der fehlenden Routine der große Wurf Zelingen
um
durch=
würde. Natürlich ſind die Lorſcher, erfahren genug. am Galgen
ſchnittliche Kreisliga glatt zu übertreffen. Das Sy
war recht nett; die Einheimiſchen hatten Glück „d kamen ſo
er=
neut zu zwei Punkten. Den Bürſtädter Raſer; „elern ſchien an der
Sache nicht allzu viel gelegen zu ſein; übe anſtrengt haben ſie ſich
nicht. Das wiederholte Freundſchaftsſ el auf dem Wormſer
Ale=
mannia=Sportplatz endete bei gover Anſtrengung unſeres
Ver=
treters unentſchieden, nachdei die Horchheimer bei Halbzeit
be=
reits 2:0 in Führung I.zen. Das Abendſpiel der Wormſer in
Bensheim war, wie urhergeſagt, keine leichte Sache. Zwei der
D cheim Se Gidt ieh eu ineliein degen Huife
eine erſatzgeſch=uichte Mannſchaft der Horchheimer am Sonntag
unſeren Kr.s. nicht würdig vertreten. Olympia Lampertheim
konnte rich ſchönem Spiel in Hockenheim gegen die körperlich
ſtarke Aannſchaft gewinnen; die Kurve bei den Lampertheimern
geht 4lſo wieder aufwärts. Die Tabelle hat ſich wieder etwas
veundert und ſieht nun ſo aus:
Sy
giele gew. un. verl. Punkte
Olympia Worms .
Olympia Lorſch ...
R. Bürſtadt ..
V. f.
Sp.V. Horchheim
Qlympia Lampertheim
F.V. Biblis
V. f. L. Lampertheim,
Starkb. Heppenheim.
Sp.V. Hochheim
Norm. Pfiffligheim.
Sp.V. Herrnsheim ..
F.V. Hofheim . ."
Am Sonntag hatte ſich Lengfeld die 1. und 2. Mannſchaft des B=
Meiſters Ober=Ramſtadt verpflichtet. Die 2. Mannſchaft von Lengfeld
gewann verdient 4:2. Auf das Spiel der 1. Mannſchaften war man
ſehr geſpannt, da Ober=Ramſtadt in den nächſten Verbandsſpielen in der
4=Klaſſe ſpielt und in letzter Zeit gute Erfolge erzielte. Ober=Ramſtadt
zeigte ſich als eine äußerſt harte Mannſchaft. In der 1: Halbzeit hagelte
es Strafſtöße. L. konnte ſofort 1:0 in Fürhung gehen. Alle übrigen
Torſchüſſe wurden von dem ſehr guten Gäſtehüter abgewehrt. Im
An=
fang der 2. Halbzeit glich Ober=Ramſtadt aus und war bemüht, den Sieg
an ſich zu reißen. Das Spiel wurde immer härter; und zwei Spieler
Lengfelds mußten verletzt den Platz verlaſſen. Trotzdem erzielte L. noch
2. Tore und ſtellte ſo den Sieg 3:1 ſicher. Gegen Schluß gab es noch
einen Elfmeter, den L. verſchoß. Hätten die Gäſte nicht einen ſehr
guten Torwart, die Niederlage wäre noch höher ausgefallen. L. hatte
ſeine beſten Leute im rechten Läufer, Mittelſtürmer und Rechtsaußen,
während bei Ober=Ramſtadt Torwart und Mittelläufer beſonders
her=
vorragten.
Eintracht — Arheilgen Lig.Reſ. 1:5 (0:1).
Ein Spiel, das von Anfang bis Ende im Rahmen des Erlaubten
durchgeführt wurde. Arheilgen ſtellte eine ausgeglichene, gut eingeſpielte
Mannſchaft. Die Hauptſchuld an der Niederlage der Eintracht trug der
Mittelläufer, der durch ſein eigenſinniges Spiel auffiel. Bei Eintracht
vermißte man immer noch genaues Zuſpiel im Sturm. Der Torwächter
hätte zwei Tore halten müſſen. Das Spiel fand in Herrn Weſp einen
ſehr korrekten Leiter.
Saarturner in Seeheim!
Ueber die Oſterfeiertage beherbergt der Turnverein Seeheim die
erſte Handballmannſchaft des Turnvereins Völklingen 1878.
Den Druck der Fremdherrſchaft wollen wir unſeren Turnbrüdern aus
dem Weſtmark, wenn ſie über das Oſterfeſt, in unſerer Mitte weilen,
etwas erleichtern. Der Turnverein Völklingen gehört zu den älteſten
Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft und zugleich zu den erfolgreichſten
in allen Turnarten. Seine erſte Handballmannſchaft wurde in den
ver=
gangenen Meiſterſchaftsſpielen im Saar=Bliesgau Zweiter und ſteigt in
die höchſte Spielklaſſe der Deutſchen Turner auf. Es ſteht, da die erſte
Mannſchaft des T.V. Seeheim ſich wieder in guter Verfaſſung befindet,
ein ſchönes Handballſpiel in Ausſicht, wozu wir nochmals alle Freunde
unſeres ſchönen Handballſpiels herzlich einladen. Das Spiel findet am
erſten Oſterfeiertag, nachmittags um 3½ Uhr, ſtatt.
ßen
Am vergangenen Sonntag fand in Meſſel das Eröffnungsſchießen
des Nod=Gaues im Heſſ. Schützenbund ſtatt, das folgende Ergebniſſe
zeigte:
Gruppenſchießen: 1. Weidmannsheil Münſter 144 Ringe, 2. Niederroden land verbreitete Niederſchläge, wobei der gleichzeitige Zuſt
141; 3. Jägerluſt Urberach 137. Im Ehrenſchießen erzielten Luft Temperaturrückgang mit ſich brachte. Die Wetterlage
Tell Eppertshauſen und Jägerluſt Urberach je 166 Ringe. Im Stich= unter ſeiner Vorherrſchaft vorerſt unbeſtändig, Niederſchlät
kampf erreichte Jägerluſt Urberach 35 Ringe (1 Mann) und wurde / Form von Schauern auf und ferner bleibt es kühl. Es iſt
ſo 1. Sieger. Den Sondergruppenpreis errang unter nehmen, daß mit dem von Weſten einſetzenden Baromet
4 Mitbewerbern Tell Eppertshauſen mit 85 Ringen.
Klafſenſchießen: Altersklaſſe: 1. Schmitt=Urberach 59 R. 2. J. Hch. Ausſichten für Dienstag, den 15. April: Kühles, unbeſtänd
Laumann 2.=Meſſel 56, 3. Gg. Gichrich=Münſter 55;
Sonder=
klaſſe: 1. Haus=Münſter 62: 2. Scharf=Eppertshauſen 61: 3. Eder= Ausſichten für Mittwoch, den 16. April: Allmähliche Beſſe
Urberach 61. 1. Klaſſe: 1. Oeſtreicher=Münſter 65; 2. Rebell=Ober=
Oden 64; 3. Schlett=Münſter 59. 2. Klaſſe: 1. Lang=Urberach 63;
2. Neidert=Urberach 61; 3. Val. Müller=Eppertshauſen 60.
FN
Meg
Zugfork.
Hefſenflieger=Verein für Luſtfahrt e. V., Darmſt.
Am 13. April wurde von der Jungfliegergruppe aus
berg bei Groß=Bieberau (Odenwald) mit zwei Maſchinen.
altbewährten „Gewerberat” und einem ebenfalls von den
neu erbauten Flugzeug, Typ „Zögling”, das demnächſt ſei .
fährt. Es erfolgten 30 Starts. — An dem am 13. ds
nenden, etna 1täoigen Ferienkurs können einige Danen Hol
teilnehmen. Die Ausbildung im motorloſen Fluge durft Ii
tiſche Ferienzeitausfüllung ſein. Anmeldungen erbeten a.
Benz, Darmſtadt. Eliſabethenſtraße 34, oder Fluglehren
Groß=Bieberan (Odenwald), Gaſthaus „Zum Odenwald”, gfätn
koſten täglich nur 2.— Mk., Unterkunft u. U. umſonſt.
160 Oeſtertei
Der Oeſterreichiſche Hauptverband für Körperſport iſt 5
ſchen Kampfſpielen recht ſtark vertreten. Der eigens daft
Eiu
Kampfſpiel=Ausſchuß hat als erſte Arbeit feſtgeſtellt, n
reichiſche Sportsleute und Funktionäre nach Breslau zu ſot
ſpielen entſandt werden können. Von ſeiten der einzeln Sscht
wurden folgende Ziffern angegeben: Leichtathletit 18 Ait
tionär: Schwimmen 14 und 1: Rudern 17 und 1; Handb=
(eine He ren= und eine Damenmannſchaft); Hockeh 14 ur
ſport (Gewichtheben und Ringen) 21 und 4; Kanuſport 7
ten 5 und 3: Nadfahren 5: Schießen 5 und 1. Für 9
Reiten und Lennis lagen noch keine beſtimmten Zahlen vor eud
bisher gevonnenen Ueberblick wird ſich die öſterreichiſche E, .
rund 7 Perſonen belaufen.
„M.A.N. — muſterhaft — ausdauernd — nutzbringen
dieſem Wahlſpruch, verkauft die M. A.N. Maſchinenfabri wacht
Nürnberg ihre bewährten Laſtkraftwagen. Im Intereſſe de Fſch
von Heſſen, Heſſen=Naſſau und der Rheinprovinz unterh
auch in Frankfurt, Kaiſerſtraße 9, ein eigenes Verkaufsb I.
Neparaturwerkſtätte und reichhaltiges Erſatztteillager.
Die gewiſſenhafte Prüfung der vielen Automobil=Angel Fin
ſo überwältigend zahlreichen Fällen zur Wahl der Marke. S
dieſes Fahrzeug heute der meiſtbegehrte und meiſtgekauft El
140
Wagen iſt. Dieſe Bevorzugung der Citroen=Modelle durck
kum beweiſt beſſer als alles andere, welchen hervorral —
Citroen ſeinen Kunden bietet und in welch überlegenem 7e
Qualität und gediegene Vornehmheit, im Citroen verein Fr0 gict
dem zeitgemäßen Erfordernis geringen Anſchaffungspreiſes
ger Betriebskoſten.
Frühjahrsborbereitung für die Kraftfahrzeuge.
Der Winterbetrieb ſtellte an die Kraftfahrzeuge erb
derungen. Kraftfahrzeugbeſitzer und Motorradfahrer
größeren Fahrten im Frühjahr und Sommer richtigen Ge Ei
fen und Aerger, Verdruß und unnötige Geldausgaben
de=
len, treffen rechtzeitig Vorbereitungen für die Fahrſaiſon
Die wichtigſte Vorausſetzung für einen ſtörungsfreien
guten Zuſtand des Wagens und abſolute Sicherheit im Be
ſachgemäße Schmierung. Frühjahrs=Schmierdienſt iſt jet ſau
erforderlich.
Viele Fahrzeuge erfordern im Sommer auch ein and
im Winter, Zuverläſſigen Aufſchluß darüber gibt der Go
weiſer, der auch für Ihr Fahrzeug die richtige Marke Garg
angibt.
Aus deutſchen Bädern.
Wildbad im Schwarzwald.
Die diesjährigen Oſtergäſte werden eine für die früh
ungewohnte Zahl von Kurgäſten antreffen. Die Zahl
wächſt täglich. Es ſind dies in der Hauptſache Gäſte, die
leriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltungen der Hauptk
Wert legen und ſich gleichzeitig die billigeren Vorſaiſonpr
machen. Schon jetzt Mitte April werden täglich 300
abgegeben. Die Badverwaltung wird mit Rückſicht au
Beſuch in dieſem Jahr ſchon am 19. Abril den Leſeſaa
Kurtaxe wird vor 1. Mai nicht erhoben. Im Monat Mai
taxe ermäßigt. Die billigeren Frühjahrspreiſe für Thern
ten noch bis 15. Mai.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 15. April. 16: Hausfrauen=Nachmittag
Hausfrauenvereins. Das Oſterlamm in ſüßer und gew
bereitung. o 16.50: Hedi Knoll: Kampf dem Modediktat
Tanzmuſit e 18.05: Probleme der Rundfunlarbeit.
W. Feuerlein: Als deutſcher Werkſtudent in Nordamerika.
Prof. Weitz: Verſchollene Vorläufer. 8 19.30: Franffurt
dichtung: Napoleon in der Knallhitt. Ein beinahe lhiſtoriſche
von Dr. Geiſow. — Danach: Luſtig Gebabbel. 0 20.30:
päiſche Muſik ſeit Mozart. Schönberg: Verklärte Nacht.
Es war einmal: Silhouette. — Pfitzner: Qup. zu „K
Heilbronn”.
— Strauß: Roſenkavalierwalzer. — dAbe
mezo aus „Tiefland”
— Skriabin: Sonate. — Hegar: A
Lehar: Maxim=Marſch aus „Die luſtige Witwe‟
Dorſkinder=Walzer. — Jeſſel: Parade der Zinnſoldaten.
Qup. und Lied zu „Ein Walzertraum”. — Fucik: Florenti
O 22.20: Stuttgart: Am Brunnen vor dem Tore. (Schall
Uidte,
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 15. April. 9: Fahrt in
M
6 15: Jugend=Schach. O 15.45: Urſula Scherz
liam Wauer: Künſtleriſche Handarbeiten: Oſtereier als
köpfe. 0 16.30: Leipzig: Konzert. 2 17.30: Prof. D.
Oſtpreußens hiſtoriſche Sendung. O 17.55: Dr. Kayſenbl
Verhältnis von Stadt und Land einſt und jetzt. 6
Jacobſohn und Frau: Das große Reinemachen (eine ehelie
Dr. Kayſer: Hygiene des Schlafzimmers. 0 18.40:
für Anf. 8 1905: Dr. Zarek: Bücherſtunde. 6 19.30:
Rat Dr. Pgetſch: Verkehrsunfälle und ihre Verhitung
Unterhaltungsmuſik. 20.40: Brahms: Sonate C=dul
Leipzig: Konzert. — Prokofieft: Sufte aus „Die Liel
dre. Orangen” — Dreſſel: Sinfonie Nr. 2. — Krenei:
0 22.30: Politiſche Zeitungsſchau.
Gnf
7
43
Koo
Aia Mh
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Ue.
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Weie
Peie
Miielrang
RSi
Micht
Rnhe
Der Einfluß der oberitalieniſchen Störung verurſacht 1
Laufe der Woche eine Beſſerung eintritt.
mit Regenſchauern.
wolkig, teils aufheiternd, aber noch mäßig warm.
4
N
Ae
Den Fechtländerkampf in Warſchau zwiſchen der Tſchechoflowakei
und Polen geſpannen die Polen mit 2:0 Punkten.
Die ſükdeutſche Fußball=Meiſterſchaft der Arbeiterſportler gewann
mit 6:1. (1:1) Nüruberg gegen Neu=Iſenburg.
Die Deutſchland=Tournee des Mitropa=Cupſiegers Uipeſt (Budapeſt)
wurde jetzt abgeſagt, da die Ungarn zu hohe finanzielle Forderungen
ſtellten.
een
Veranworilich für Poltik und Wiriſchaft: Rudolt Mauve, für Fell”
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe” für Spor”e
Kal=
ſür den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andrea”,
„Die Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort. Dr. Herbell
für den Inſergienteil und geſchäftliche Miteilungen: Wilg K01 b
Druck und Verlag, C.C. Wilttich — ſämtlich im Darmſtad
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nicht ibe
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
und des Gesichts, Aufspringen der Haut, unschöne Haufar!
Teintfehler verwendet man am besten die Schneeig-weiße,
glyzerinhaltige Creme Leodor, welche den Händen und den
jene matte Weiße verleiht, die der vornehmen Dame so sehr el!
ist. Ein besonderer Vorteil liegt auch darin, daß diese uns!
Ar
matte Creme wundervoll kühlend wirkt bei Juckreiz der Haut und gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage für Puder ist. Der nachhaltige Duft gleicht einem /
gepflückten Frühlingsstrauß von Ueilchen, Maiglöckchen und Flieder ohne jenen berüchtigten Moschusgeruch, den die vornehme Welt verabscheut. —
Creme!
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Sitroaen in
ſchefüungsnr Foct
ns unſer Mitarbeiter: Die Sägewerksinduſtrie hat zwar in
rmgenen Wochen den Rohſtoff von den Waldbeſitzern und vom
ehlich billiger gekauft als im Vorjahre (man kann die
Preis=
aa auf durchſchnittlich 10 v. H. beziffern), aber die Konjunktur
en glatten Verkauf der Produktion unmöglich. Es fehlt an
„elrechten Geſchäft in Bauhölzern, vor allem ſtockt der Abſatz
und Kanthölzern, ohne deven Verkauf eine nutzbringende
aa von Bauholz in der Schneidemühleninduſtrie unmoglich
Wlatzholzhändler können ſich ſchon ſeit einigen Jahren
Balken=
zeren Umfangs, wie in der Vorkriegszeit, nicht mehr leiſten,
wegen der geldlichen Beengung, andererſeits wegen der
Ver=
tigkeit der Einzellängen, die durch die neuzeitlichen Bauarten
erden. Da kein rechter Abſatz für Balken vorhanden iſt, haben
n den letzten Tagen die Preiſe wieder geſenkt. Aehnlich liegen
ltniſſe für beſäumte Bohlen, für Treppenſtufen, für parallel
Blockware, für Rüſtbretter und auch für Hobeldielen. Dazu
s die ruſſiſchen Holzverkaufsopganiſationen ſeit kurzem
Ange=
wdeutſchen Holzmarkt in Bauware zu geradezu ruinöſen Prei=
Wenn die deutſche Sägewerksinduſtrie zu dieſen Preiſen
I, ſo iſt das billigſte Bauholz noch zu teuer. Die Forderungen
6 bis 10 v. H. unter den bisherigen Notierungen am Bau=
Ob die Mengen, die verkauft werden ſollen, erheblich ſind,
isher noch nicht feſtſtellen. Jedenfalls muß man der Einfuhr
and ernſte Beachtung ſchenken. Der Eichenmarkt liegt ruhig.
ſind lebhaft angeboten. Infolge veränderter Moden verliert
holz für die Luxus= und Gebrauchsmöbeltiſchlerei erheblich an
Nachfrage beſtand nach Erlen in Bohlenabmeſſungen.
war ſtark und meiſt vergeblich angeboten.
ziu
ſi
Mf42
verke vorm. Heinrich Kleyer A.G., Frankfurt a. M. (Die Ur=
Kursſteigerung.) An den beiden letzten Börſentagen erfuhren
der Adlerwerke im Freiverkehr eine ſtarke Kursſteigerung
ari. An der Börſe begründete man dieſe Kurserhöhung mit
lich von der Verwaltung geplanten baldigen Wiedereinfüh=
Kleyeraktien in den offiziellen Börſenverkehr. Gleichzeitig
von einer Intereſſennahme der Vereinigten Stahlwerke an
nehmen. Wie wir auf Anfrage erfahren, beaſichtigt die Ver
er Adlerwerke tatſächlich, die Wiedereinführung der Kleyer
zu beantragen. Bekanntlich iſt der Abſchluß für das Ge=
1928/29 noch zu erwarten. Die Bilanzarbeiten dürften
fortgeſchritten ſein, daß der Abſchluß in einigen Wochen der
eit vorgelegt werden kann. Die Beſchäftigung im
verfloſſe=
ftsjahr war recht gut. Zu Beginn des neuen Jahres iſt bei
nehmen eine weitere nicht unerhebliche Umſatzſteigerung zu
Zu den Gerüchten über eine Intereſſennahme des
Stahl=
mmt die Kleyerverwaltung keine Stellung. Die Vereinigten
erklären uns jedoch auf Anfrage, daß ſich an dem vor einigen
int gegebenen Verhältnis eines nur beratenden Einfluſſes
eveins auf die Adlerwerke bisher nichts geändert habe. Eine
ige Intereſſennahme habe der Stahlverein noch nicht vorge=
Elektrizitäts=A.=G., Frankfurt a. M. In der G.=V
rtreten 40 807 Stimmen. R.=A. Dr. Hanau=Frankfurt
te bei dem Poſten Unkoſten die nicht geſonderte Anwei=
Tantieme des A.=R. und des Vorſtandes. Seitens des
en wurde erklärt, daß die Tantieme des A.=R.
ſatzungs=
tgelegt iſt, und daß die Tantieme des Vorſtandes auf
in eingehenden Beratungen mit dem A.=R. feſtgeſetzt
ie genauen Zahlen könnten nicht bekannt gegeben
wer=
rzeit noch ein Prozeß ſchwebt, in dem die Tantieme des
Klagewege gefordert wird. Die Oppoſition gab ſich mit
ung nicht zufrieden und beantragte Vertagung der
Ver=
die gegen 4129 Stimmen abgelehnt wurde. Die
Ge=
der Bilanz und der Entlaſtung des A.=R. und des
z wurde gegen die Stimmen der Oppoſition erteilt. Zu
nkten wurde Proteſt zu Protokoll gegeben. Neu in den
ählt wurden: Oberbaurat Dr.=Ing. Wecken, Hannover
Dr. Brodenbreucker, Dresdener Bank, Frankfurt. Ueber
beſchäftsjahr teilte der Vorſitzende noch mit, daß die
Li=
herfreulich gebeſſert habe. Die Beſchäftigung der Firma
n die letzten Monate gut. Im neuen Jahr hoffe man
ſeiter fortſchreitenden Beſſerung des Geldmarktes ein
Ergebnis zu erzielen.
üſſe: Hamburger Hochbahn, A.=G., Hamburg: Unv.
auf A=, 5 Prozent auf B=, 2½ Prozent auf C=Aktien. —
in. Maſchinenleder= und Riemenfabrik von A.
Cahen=
u. Co., A.=G., Köln=Mülheim: Stammaktien wieder
los. — Hannoverſche Kaliwerke, A.=G., Oedeſſe: wieder
Adler=Kaliwerke, A.=G., Oberröblingen: 5 (2
Kaliwerke „Adolfs Glück”, A.=G., Lindwedel: 31 (
Gewerkſchaft Hope Gotha: 275 RM. Geſamtausbeute
Braunkohlenwerke Leonhardt, A.=G., Zipſendorf: wieder
Philipp Holzmann, A.=G., Frankfurt a. M.: 8 (7
Reichelt=Metallſchrauben. A.=G., Finſterwalde: 0 (6
Weſtdeutſche Kalkwerke, A.=G., Köln: 0 (10) Prozent.
eimer Produktenbericht vom 14. April. Auf ermäßigte
n des Auslandes hin verkehrte die Börſe in ruhiger
Hal=
nannte Weizen inländ. 29, ausländ. 30,25—33, Roggen
5—19, Hafer inländ. 18,50—19,25, Braugerſte, bad. und
21,50—23,50, Futtergerſte 17,50—18, Mais mit. Sack 22,
Spezial Null 42,25, ſüdd. Weizenauszugsmehl 46,25, ſüdd.
ſiehl 28,25, Roggenmehl (60—70 Prozent Ausmahlung)
nefeine 9—9,25, Biertreber mit Sack 12,50—13, Leinſaat 39.
10 Kilo waggonfrei Mannheim.
urter Produktenbericht vom 14. April. Die Tendenz
nkfurter Getreidebörſe war ruhig. Es wurden bezahlt
ktoliter, gew., gut, geſund und trocken 284,50: Roggen,
ilo, 185—190; Weizenmehl, ſüdd. 41,75—42,50, dite
1,50—42,25; Roggenmehl 27,25—28,50, Weizenkleie 9,25
oggenkleie 10—10,25 Erbſen 26—35, Linſen 38—8
8,75, Weizen= und Roggenſtroh 5—5,25, Treber 12,75
Notierung für Speiſekartoffel. Es notierten
Induſtrie=
ſiger Gegend 3,00—3,10 RM. Tendenz ruhig.
Produktenbericht vom 14. April. In Erwartung der
heu=
lmung im Parlament verhielt man ſich zu Beginn der
heu=
ſehr zurückhaltend. Das Inlandsangebot von Brotgetreide
andererſeits bekunden die Mühlen infolge des nach wie vor
baenden Mehlabſatzes nur geringe Aufnahmeneigung. Wei=
Prompt= und Lieferungsgeſchäft im Preiſe nahezu unver=
„ von Ueberſee ſchwächere Meldungen vorlagen. Roggen
Forderungen weſentlich erhöht und für prompte Waren bei
Preisbeſſerungen um 2 Mark zu verzeichnen. Der
Liefe=
tag ebenſo wie der für Hafer bereits am Wochenſchluß nach=
, die Preiſe ſetzten heute 4 bis 5 Mark höher ein.
re
ter Viehmarkt vom 14. April. Der Auftrieb des heutigen
Ues beſtand aus 6555 Schweinen. Verglichen mit dem Auf=
UUbrmarktes der vergangenen Woche waren 1398 Schweine
rieben. Marktverlauf: Anfangs rege, zum Schluß
ab=
verſtand. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
94—66, b) 66—68, c) 67—69, d) 67—69, e) 64—66. Gegen=
Nrierungen des letzten Hauptmarktes waren Schweine bis
diuiger. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1 94—98, 2 80—90,
85—90, Kuhfleiſch 2 65—75, 3 55—65, Kalbfleiſch 2 105
Aeinefleiſch 1 87—93, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vorder=
rei) 58 und Hinterviertel 65. — Am Dienstag, den
rd Rindermarkt abgehalten.
irker Schweinemarkt vom 14. April. Dem Schlachthof
ausſchließlich 6555 Schweine zugeführt. Bezahlt
wur=
ſirner Lebendgewicht: Schweinefleiſch a) 64—66, b) 66
nd d) 67—69, e) 64—66. Der Marktverlauf war
an=
zum Schluß abflauend, Ueberſtand. Fleiſchgroßhan=
Ochſenfleiſch 1: 94—98, dito 2: 80—90; Bullenfleiſch
ihfleiſch 2
65—75, dito 3: 55—65: Kalbfleiſch 2: 105
chweinefleiſch 1:
—93; Gefrierfleiſch: Vorderviertel
ertel 65; Geſchäftsgang: rege.
Frankfurt a. M., 14. April.
Nach vorbörslichen ſchwächeren Kurſen eröffnete die amtliche
Börſe weiter feſt. Man hoffte, daß die politiſchen Schwierigkeiten
überwunden werden, wenn auch eine Ueberraſchung nicht
ausge=
ſchloſſen erſcheint. Das Weſentlichſte für die Haltung der Börſe iſt
weiter ſehr leichte Verfaſſung des Geldmarktes, deſſen größere
Flüſſigkeit Veranlaſſung zu Erörterungen über neue
Diskontſen=
kungsmöglichkeit gibt. Auch international ſind die Möglichkeiten
zu weiteren Diskontſenkungen vorhanden. Das Hauptgeſchäft lag
am Elektromarkt, wo vor allem Siemens auf Schweizer Käufe
1½ Prozent anziehen konnten. Von den übrigen Elektrowerten
gewannen A. E.G. ½, Geſ. für. El. ½ Prozent. Der Farbenmarkt
war etwas ruhiger und doch gleichfalls 1 Prozent freundlicher
Rütgersaktien ½ Prozent gebeſſert. Der Montanmarkt liegt
wei=
ter ſehr ruhig, die Kurſe waren gut behauptet, Mannesmann
4 Prozent erhöht. Von Bankaktien gewannen Commerzbank ¼,
Dresdener 1 Prozent. Sehr lebhaft und ſtark befeſtigt lagen
Kunſtſeidenwerte, ſo gewannen Aku 2½, Bemberg 2½. Man
er=
wartet angeblich günſtigere internationale Verhandlungen. Auch
Kaliwerte ſtärker gebeſſert; man rechnet nach Annahme des
Agrar=
programms mit erhöhtem Düngeſalzabſatz. Lebhaft lagen wieder
Schiffahrtswerte aus den bekannten Grunden. Von Einzelwerten
gewannen Holzmann ½8, Deutſche Linoleum 3 Prozent, dagegen
Metallgeſellſchaft ½ Prozent niedriger. Im freien Verkehr nannte
nan Adler=Kleyer erhöht bei 99 Prozent. Im Verlauf der Börſe
blieb das Geſchäft zurückhaltend, doch weiter freundlich. Am
Geld=
markt iſt Tagesgeld weiter leicht bei 4 Prozent. Am
Deviſen=
markt nannte man Dollar—Mark 4,19,02, Pfund—Mark 20,38½,
London—New York 4,86,40.
An der Abendbörſe war die Haltung auf die Annahme der
Regierungsvorlagen im Reichstag etwas freundlicher, wenn auch eine
weitere gewiſſe Zurückhaltung unverkennbar blieb. Bei kleinem Umſat
ergaben ſich zumeiſt Kursbeſſerungen bis etwa 1 Prozent gegen den
Berliner Schluß. Intereſſe beſtand namentlich für J. G. Farben,
A. E. G. und Schiffahrtsaktien. Auch im Verlaufe trat eine
nennens=
werte Belebung des Geſchäftes nicht ein. Anleihen blieben etwa
be=
hauptet. Neubeſitzanleihe 11,40, Barmer Bank 135, Commerzbank
162½, Dresdner Bank 147½, Reichsbank 296¾.
Berlin, 14. April.
Die Unſicherheit der politiſchen Lage bewirkte vormittags und an der
Vorbörſe eine recht ſtarke Zurückhaltung, doch ließ ſich ſchon zu dieſer Zeit
eine beachtliche Widerſtandsfähigkeit erkennen. Die einzelnen aus der
Wirtſchaft vorliegenden Nachrichten lauteten nicht einheitlich, doch ſtanden
retardierenden Momenten, wie der Betriebseinſchränkung im
Ruhr=
bergbau und bei der Reichsbahn, Anregungen gegenüber, die ſich bei den
betroffenen Papieren auch ſtärber auswärkten. Im allgemeinen war das
Samstagſchlußniveau bei der Eröffnung gut behauptet, nur vereinzelt
bemerkte man kleinere Abſchwächungen. Die Stimmung wurde durch
einige Sonderbewegungen in günſtigem Sinne beeinflußt. Nach den
erſten Kurſen wurde es lebhafter und feſter, man ſah den
Abſtimmun=
gen im Reichstag ziemlich zuverſichtlich entgegen und glaubte nicht, daß
es zu einer Auflöſung kommen werde. Neben den ſchon anfangs
be=
vorzugten Werten, von denen Spritaktien und Deutſche Linoleum zirka
2 Prozent, Polyphon ſogar 4 Prozent anzogen, bemerkte man
ſtärke=
res Intereſſe für Kali= und Montanpapiere und einige Banken, die
zirka 1 bis 2 Prozent gewannen. Von Elektrowerten beſſerten ſich
R.W. E. um 2½ Prozent.
Die Berliner Metalltermine vom 14. April 1930 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar, Februar und März 130 (130.25), April
130 (133), Mai 130 (133.50), Juni und Juli 130 (130.25), Auguſt
und September 130 (130.50), Oktober 130.50 (130.50) November
und Dezember 130 (130.50). Tendenz: abgeſchwächt. — Für Blei
Januar und Februar 37.25 (37.50)
Marz 37.50 (37.75), April
36.50 (37.25), Mai und Juni 36.50 (37), Juli 36.75 (37), Auguſt
36.75 (37.25), September und Oktober 37 (37.25), November und
Dezember 37 (37.50). Tendenz: ruhig. —
Für Zink: Januar
37.75 (38.75), Februar 37.25 (38.75), März 38 (38.75), April 34.50
36), Mai 34.75 (36.50), Juni 3
(37), Juli 35.50 (37), Auguſt 36
(37.50), September 36.25 (37.75), Oktober 36.75 (38), November
37 (38.25), Dezember 37.50 (38.50). Tendenz: ruhig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. April:
Getreide. Weizen: Mai 107½, Juli 108½4, September 111½,
Dezember 115½; Mais: Mai 82, Juli 84½, September 85%,
De=
zember 80¾; Hafer: Mai 42½, Juli 43½, September 41½;
Rog=
gen: Mai 61½, Juli 68½, September 72.
Schmalz: Mai 10,27½, Juli 10,50, September 10,72½.
Fleiſch. Rippen —; Speck, loko 13,75; leichte Schweine 9,75
bis 10,50, ſchwere Schweine 9,65 bis 10,25; Schweinezufuhren:
Chicago 43 000, im Weſten 128 000.
Baumwolle: Mai 15,85, Juli 15,92.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. April:
Schmalz: Prima Weſtern 10,95; Talg, extra, loſe 65.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 124½, Hartwinter n.
Ernte 111½; Mais: 92; Mehl: 5,75—5,96: Getreidefracht: nach
England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Kakao, Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze: 44; Loko: 8½4; April
8,15, Mai 8,32, Juni 8,45, Juli 8,63, September 8,93, Oktober 9.
Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern hat ſich trotz der
wiederholten Senkung des Reichsbankdiskonts auf dem Lande im März
keine fühlbare Erleichterung der Geldbeſchaffung gezeigt.
Der Hauptverſammlung der Aachener und Münchener Feuer=
Ver=
ſicherungs=Geſellſchaft, Aachen, wird eine Dividende von wieder 20 RM.
je Aktie, die auf 300 RM. lautet und mit 30 Prozent eingezahlt iſt, vore
geſchlagen. Das Aktienkapital von 18 Mill. RM. ſoll auf 20 Mill. RM
erhöht werden. Die Aktien müſſen zu 30 Prozent eingezahlt werden.
Die Wirkerei und Strickerei A. G. Ferd. Dreyfuß u. Moritz,
Frank=
furt a. M. und Berlin, mit Einkaufsſtellen in Chemnitz und Apolda,
wird ihre Betriebe aus Gründen der Rationaliſierung und
Speſen=
erſparnis in Berlin konzentrieren und ihren Sitz dorthin verlegen. Zur
Bedienung der ſüddeutſchen Kundſchaft ſoll jedoch in Frankfurt a. M.
eine Filiale errichtet werden.
Im Gegenſatz zu der Meldung über eine Dividenden= und
Kapitals=
erhöhung bei der Deutſche Linoleumwerke A.G. erfahren wir auf
An=
frage bei der Verwaltung in Stuttgart, daß weder eine
Dividenden=
noch eine Kapitalserhöhung zu erwarten ſei. Vielmehr werden für das
günſtig verlaufene Geſchäftsjahr 1929 in der Ende April oder Anfang
Mai ſtattfindenden Bilanzſitzung unverändert 15 Prozent. Dividende
vorgeſchlagen.
Im Geſchäftsbericht der Gebrüder Körting A. G., Hannover=Linden,
die wieder 6 Prozent Dividende auf 5,82 Mill. RM. berechtigte
Stamm=
aktien verteilt, wird ausgeführt, daß durch vermehrten Export ein
Aus=
gleich für die Inlandsausfälle geſchaffen werden konnte.
Nachdem ſeit Wochen die Süddeutſche Mühlenvereinigung den Preis
für Weizenmehl, Spezial 0, ſtändig erhöht hat, zuletzt am 7. d. M. auf
42,50 RM.,, ſchreitet ſie jetzt erſtmals zu einer Ermäßigung, indem ſie
ab 14. d. M. den Preis mit 42,25 RM. feſtgeſetzt hat.
In der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie ſind einzelne Betriebe mit
Aufträgen überhäuft und arbeiten mit Ueberſtunden, jedoch dreht es ſich
hier ausſchließlich um kurzfriſtige Aufträge. Nach den Berichten des
Arbeitsamts ſind nunmehr in Pirmaſens annähernd 21 000
Schuhfabrik=
arbeiter beſchäftigt, eine Zahl, wie ſie in den letzten Jahren überhaupt
nicht mehr erreicht wurde.
Die Sächſiſche Maſchinenfabrik vorm. Rich. Hartmann A. G.,
Chem=
nitz, hat als Folge der G.V.=Beſchlüſſe den Bau von Ziegeleimaſchinen
aufgegeben und die Abteilung Nienburger Maſchinenfabrik, Keramik=
Maſchinenbau an die bekannte Spezialfabrik Richard Raupach Görlitz
G. m. b. H., Görlitz, verkauft.
Die am Freitag vom britiſchen Handelsminiſterium deröffentlichte
Handelsbilanz für März zeigt eine ſveitere erhebliche Verſchlechterung.
Die Einfuhr wird mit 93 420 482 Lſtr. gegenüber 98573 582 Lſtr. im
März 1929 ausgewieſen, während die Ausfuhr mit 61 606 160 Lftr.
gegenüber 68 609 820 Lſtr. im März 1929 bewertet wird.
Nach dem Entwurf über die neue türkiſche Staatsbank ſollen
ſo=
ſvohl türkiſche wie ausländiſche Banken und Geſchäftshäuſer verpflichtet
werden einen gewiſſen Anteil an der neuen Bank durch Uebernahme
von Aktien zu nehmen.
Berliner Kursbericht
vom 14. April 1930
Deviſenmarkt
vom 14.April 1930
Me
Danatbank
Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
D77.5
240.75
151.75
147.25
115.—
160.—
114.75
171.50
88.—
150.
199.-
G8.
182.50
174.
103.25
Mie ee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Cordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel
Vifi
178.—
141.25
182.50
126.—
113.—
110.—
222.—
105.50
110.75
109.75
49.25
94.—
109.5C
79.75
Ae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
onh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln. Alkal
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mrt
72.877
384.
155.
164.75
5s
.—
6.75
36.—
66.50
114.50
88.50
187
18.—
66.25
49.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
(o
Osl
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schillin
100 Tſch.6
100 Penge
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belga
100 Lir
100 Francs
Geld
10.539
58.985
2.40
3. 1:
3.034
168.14
2.07
112.1c
12.55
20.35‟
1.637
4. 1855
58.44
21.94
16.38:
Brief
.10
3.2
16.425 Riga
10.5591 Schweiz
Spanien
2.42 Danzic
Japan
3.040/Rio de Janeire
3.48/Jugoſlawien
112.29 Portugal
112.32ſAthen
12.77/Konſtantinopel
20. 398/Kairo
1. 641/Kanada
4. 1935/üruguat
58.56 1Jsland
1.98 Tallinn (Eſtl.
* t. 2
äg 20.27 20.213 1canad. Dol. 4.I 4. 1 Goldpeſo 3.916 3.924 100 eſtl. Kr. 92.14 92.32 100 eſtl. Kr. 11 111.71 1100 Lats 80.75 80.91
lonmisant, Kommänontgefehſchaft
Frankfurter Kursbericht vom 14. April 1930.
2o Dtſch. Reichsanl.
60
6% Baden......"
6 Bahern....."
....
% Heſſen v. 2
v. *
8‟
6 % Preuß. Staats
anl. . . . . . . . . . .
3 Sachſen ....."
.
720 Thüringen ..
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsfch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. . .
Baden=Baden
Berlin .. . .."
8% Darmſtadt v. 2
v. 28
rankf. a. M
Mainz. . . . . . .
Mannheim. .
8% Nürnberg. . ..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. ..
„Goldobl.
10 Geſſ. Ods.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. . . . . . ..
39 Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . .. ..
% „ „ Goldobl.
8½ Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8½Käſſeler Land.
kredit Goldpfbr..
Mif
87.1
98
79.2
90
93.25
98.5
78.5
80.5
55.75
11:,
3.15
90
77.5
88
85
Rn.
G.5
94
96.5
% Naſſ. Landesbk
Goldpfbr. .. . ..
4½% „ „ Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl
+Ausl.
Ser.
„I.
n.
Dt. Komm
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hhp.=Bk
½% „Liqu.=Pfbr.
% Frkf. Hyp.=Bk.
2o
Re e
r.=Bk.
z
41
„ Lig. Pfbr.
Mein.Hyp.=Bk.
O Lig. Pfbr.
82 Pfälz. Hhp.=Bk.
o Lig. Pfbr.
Preuß.
Boden=
cred.=Bank ...."
„ Lig. Pfbr.
82 Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bank
„ Lig. Pfb
*
Rhein. Hyp.Bk.
Lig
br.
41
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ....
O Südd. Bod.
Cred.=Bank ....
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Württ. Hyp.=B.
Daimler=Benz
% Dt. Linol. Werke
% Klöckner=Werl
ainkraftwerke
72 Mitteld.
Stahl=
wverke ......"
Salzmann u. Co.
%Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner
97.5
80.5
53.5
72
98
83.5
98
84.2
98
85.85
98
98
J. G. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B
L. Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . .
½ Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän
4½% „
4
4% Türk. Admin
„ 1. Bagdal
Zollanl.
%6 Ungarn 1913
1914
46
„ Goldr
1910
Aktien
A
86
98.5
81.4
85.1
98
32=
98
Alg. Kunſtziide Unie
85.75 IAEG. Stamm. . .
AndregeNoris Zahr
S5.0S Baſt Nürnberg ...
Bemberg J. P...
Bergm. El.=Werk
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen. ..
98 ſcement Heidelberg
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſe
98.5 Khem.Werke Albert
CChade ........"
KContin. C
nmiw
„ Linoleum
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atl. Telegr. .
iſenh. Berlin.
Erdöl ......"
99
Gold= u. Silb.=
92.25
ſcheide=Anſtalt.
96
Linoleumwerk
Dhckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . . . ..
Mec
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraf
95.5 „ Liefer=Geſ.
Marske
30
16.15
7.3
25
121
70.n5
151
129
133.75
143
191.5
355
182
124
103
154.95
108.5
163
Eſchw. Bergwerk..
ßlingenMaſchinen
Ettlingen Spinnerei
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Jetter
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
„ Hof ......."
Geiling & Cie. ..."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Unter
nehmungen .. .".
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Keme
HilpertArmaturfbr.
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . .
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil.
Holzverk. =Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Chemie. ....
Aſchersleben
„ Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R.. . . . ..
Klein, Schanzlin ,.
Klöcknerwerke .. ..
Lahmeher & Co. .
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Aft.Br....
R
34
210
177.75
98
110
50
36.5
140.75
181.75
72
41.75
192
108
84
1097
84
121.5
38.25
2e
385
135.25
117
106.1
R.
11
97.75
Mannesm.=Röhren
Mansfeld Bergb.
Retallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
„
Oberurſel
Nicolah, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf ....."
Otavi Minen .. ..
Phönix Bergbau ..).
Reiniger, Gebb. ..
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn..
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver.
Südd. Immobilt
Zucker=A.
Svenska Tändſtick=
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei.
Unterfranken ....
Veithwerke .. . . ."."
Ver. f. Chem. Ind
„ Laurahütte ..
Stahlwerke ..
„ Ultramarin .."
„ Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.
32
A.
50.25
115
104.25
114
147.5
102.*
72.5
85
84
132.5
136
16c
360
109
108.5
6.75
51.25
99
102
72.5
218
Wayß & Freytag. .
Wegelin Rußfabrik
Zellſtoff Aſchaffbg.
Memel ...
„ Waldhof..
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank .."
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBankverein
Berl. Handelsgef.
Hhpothenk
Comm. u. Prive
Darmſt. u. Nt.=Bk
Dt. Bank und Disc.
Deutſche Effekten
und Wechſelbank
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . .
„ Hyp.=Bank .."
Pfdbr.=Bk.. .
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp. Bank
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp. Bank ..
Reichsbank . . . . .
Rhein. Hyp.=Bankl
bd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Württb. Notenbank
A.=G. f. Verkehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
Dt. Reichsbahn
Vorzge. ......"
Hapag ..........
Nordd. Llohd. . . . .
Schantung=Eifen!
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Verein. Verſ. ..
Frkſt. Allg. VerſG
Rückverſich.
Frankona Rück= u
Mitv. . . . . . . . .
Mannh. Berſich...
W
153
138
194
116
154
158
2os
162
Kar77
150.75
114
162.75
140
29.n5
94.25
130
111,
127.5
93.5
15.5
5.5
112
201
[ ← ][ ][ → ]Dienstag.
E85- UNd
Kaffee-Servie
Hur nach heuie u morgen!
Heute und folgenge Tane!
Heute und folgende Tage!
Ein Großfilm von exotischer Pracht
und Seltenheit
Expeditionsleiter Dr. Ludwig Kohl-Larsen
Das gewaltigste Alpine-Filmwerk aller Zeiten:
Dem Gedenken der deutschen Flotte
Re
T0 Rädd
wm M insc R
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Ait
D
EkRtst
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*
Re
Kereet
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BIrst- EendEidrnt9
Der deutschen Flotte letzte Tat
Ein Film von unerhörter Wucht, der den
Unter-
gang der deutschen Flotte am Abend des 21. Juni
1919 zeigt, wo unter den Augen der englischen
Wachtmannschaft eine kleine Schar deutscher
Seelente den Stolz des deutschen Volkes — die
deutsche Kriegsflotte — versenkte, um der Aus-
Jieferung an die Feindesstaaten zu entgehen.
Als Kapitän Klockow steht
OTTO GEBüHR
im Mittelpunkt der Handlung.
Dazu das Beiprogramm.
Küchen-Magazin
Nietschman
10 Ludwigstraße 10
Ein südpolarer Großfilm von ungeahnter
Schönheit, der zum erstenmal im lebenden
Bilde das unerreichbare Land und seine
fremde, eigenartige Tierwelt weiten Kreisen
zugänglich macht.
Der Höhepunkt des Films ist die Stadt der
Menschen mit den Vogelköpfen, von welchem
Sindbad, der Seefahrer, in 1001 Nacht erzählt
ERAFT UNET
J
A H
Dieser Film ist ein Erlebnis, er ist das Hohelied
auf die erhabene Natur. — Er gibt Bilder von
unerreichter Schönheit u. zeigt die Herrlichkeit
und Furchtbarkeit der Berge und ist umso
er-
greifender, als dem Manuskript von Dr. Fanck
reine Tatsachen zu Grunde liegen.
Ein Märchenfilm in 2 Akten.
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Wir ur rechtzeitige Aufgabe von Bestellungen.
Brauerei Karl
Telefon
[ ← ][ ][ → ]105
Dienstag, den 15. April 1930
Seite 15
u md Hinn Millennn.
Roman von Richard Graeves.
hurch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
R
Nachdruck verboten.
e rnt durch die Bemerkung eines Bankdirektors, die
„ch hörte: Edwin Barker würde ſich im Grabe um=
„ er die Aufführung ſeines Neffen mit anſehen könnte
„rlie endlich der Entſchluß, ſich in den Augen ſeiner
zuwaſchen und ihr zu zeigen, daß er nicht der un=
Leichtfuß wer, für den man ihn hielt.
u Abſicht ſtürzte er ſich in das Getriebe der
Geſchäfts=
ſ daud es am dichteſten und gefährlichſten iſt. Er widmete
0n) kſamkeit der Börſe, las die Finanzblätter, beobachtete
* MMar1 nd forſchte ſeine Freunde aus.
gar kam er zu der Ueberzeugung, daß die Vereinigte
„ift das Papier war, in das er mit dem ſicherſten
Er=
mu ſpringen wagen konnte. Er ſchlug Jonathan Jones
„Il in den Wind und bereitete einen großen Börſencout
der) ſein einziger bleiben ſollte. Mit der Umſicht und
ſteaz es Generals legte er ſich einen Angriffsplan zurecht
— Garnder war ein Bild der Verzweiflung, als Charlie
der ſtrag gab, Vereinigte Holz in namhaften Mengen
uf
G— Gott, Charlie”, rief er, „du biſt von allen guten
erfoſſen! Die Vereinigten ſtehen jetzt weſentlich höher,
m. nen, und jeden Tag kann der Kurs zuſammenbrechen.
v nd laß die Finger davon.”
Ja, ß, was ich will” entgegnete Charlie ruhig und feſt.
en drückte ihn jedoch, als er die ſchmerzliche
Reſig=
m Geſicht ſeines Freundes ſah.
nicht, daß ich dich gewarnt habe, wenn der große
ſagte Gardner ſeufzend. Ein großer Streik in der
fo
ſteht unmittelbar bevor, dann kannſt du die Aktien
d—
ſ—lfen.
entſchluß iſt gefaßt”, erwiderte Charlie. „Willſt du
morgen ausführen oder nicht? Wir fangen zunächſt
as wird es mich koſten, 10 000 Stück mit 10 Prozent
ſunderttauſend Dollar ohne die Proviſion, die un=
Dollar ausmachen würde.”
„Nun gut, ich werde dir noch heute einen Scheck auf 120000
Dollar geben. Gehe zu einem ſoliden Makler und zahle das
Geld dort ein.”
Gardner konnte nicht anders als die erhaltene Anweiſung
auszuführen. Am nächſten Morgen ging er ans Werk. Er wußte
daß Charlie nur eine Möglichkeit des Erfolges hatte, nämlich
wenn er auf einen Hieb kaufte. Dies würde das Papier in die
Höhe bringen und vermutlich Mitläufer anlocken. Er teilte daher
den Kaufauftrag nicht auf, ſondern gab ihn einem einzigen
Makler, mit der ausdrücklichen Beſtimmung, den Kauf Zug um
Zug durchzuführen.
Dies war der Punkt, den Charlie in ſeinen ſonſt ſo klugen
Erwägungen überſehen hatte. Die Börſe war ſeit Wochen ſehr
ſtill geweſen und ſchon kleine Umſätze verſetzten ſie in Begeiſterung.
Man hatte ſchon ſeit einiger Zeit auf eine Anvegung gewarter,
und war überzeugt, daß ſie eines Tages kommen werde, aber daß
Efrisck den Mund
Halk ihn gesund
Oatn
Müt
MUNDWASSER-
KUGELN
dies durch die Vereinigte Holzgeſellſchaft geſchah, hätte miemand
gedacht. Als Gardners Makler zehntauſend Stück zu 108 kaufte,
riß die Börſe den Mund auf und rieb ſich die Augen. Auf die
Ueberraſchung folgte Bewegung, ſodann Unruhe und
ſchließ=
lich ein Anſturm.
Charlie, überzeugt, daß das Papier unmöglich ſteigen könne,
beſtellte ſein Pferd und machte einen Spazierritt durch den
ſchneebedeckten Park. Die Leute mochten ihn hinterher einen
Narren nennen, ſagte er ſich, aber ſie konnten nicht mehr ſagen,
daß er ein Müßiggänger ſei. Er tat etwas, gleichgültig wie es
auch auslief, und bei dieſem Gedanken weitete ſich ſeine Bruſt.
Auch ſeine Umgebung regte ihn an, die froſtige Luft, der glitzernde
Schnee, die raſche Bewegung ſeines Pferdes ließen ſein Blut
ſchneller wallen.
Kurz vor Mittag betrat er ſeinen Klub, wo er ſich mit Oberſt
Drew zum Frühſtück verabredet hatte. Im Leſezimmer bemerkte
er, daß die Leute ihn mit größerem Intereſſe als ſonſt
be=
trachteten. Einige von ihnen gingen ſogar ſo weit, ihn an=
zulächeln, und andere, die ihn ſonſt kaum beachtet hatten,
ſchüt=
telten ihm herzlichſt die Hand. Ein paar der jüngeren
Mit=
glieder blickten bewundernd zu ihm auf und der Portier war
beſonders dienſtbefliſſen. Es lag etwas Bedrückendes für Charlie
in dieſen ſtummen Huldigungen, deren Grund er nicht kannte.
Oberſt Drews Würde ſchmolz wie Schnee in der Sonne, als er
des jungen Mannes anſichtig wurde. Er kam ihm mit
aus=
geſtreckter Hand entgegen.
„Wie haben Sie das gemacht, mein Junge?” rief er. „Das
Papier iſt ſeit heute morgen um nahezu 10 Prozent geſtiegen
und das Ende iſt noch nicht abzuſehen. Die Sache iſt die größte
Senſation der letzten Jahre.”
Charlies Herz wurde bleiern, als er zum Ferndrucker lief.
Schon auf den erſten Blick erkannte er den Umfang der
Kata=
ſtrophe. Gardners Kauf war der Börſe in die Glieder gefahren,
und hatte ſie zu neuem Leben erweckt. Vereinigte
Holzgeſell=
ſchaften waren ſprungweiſe in die Höhe gegangen und ſtiegen
langſam noch weiter. Schon jetzt zählte Charlies „Verluſt” mehr
als hunderttauſend Dollar.
„Sie haben doch hoffentlich Auftrag gegeben, bei einem
an=
gemeſſenen Gewinn zu verkaufen?” fragte Oberſt Drew beſorgt.
„Nein”, erwiderte Charlie kleinlaut, „das habe ich leider
überſehen.”
„Dann würde ich es raſch tun”, ſchlug Drew vor, „bevor
die Baiſſe=Partei eingreift. Das wird zuverläſſig ſehr bald
ge=
ſchehen.
„Glauben Sie?” antwortete Charlie erleichtert.
Auch von anderen Seiten kam derſelbe Rat, aber Charlie
er=
klärte mit dem zuverſichtlichen Lächeln des Wiſſenden, er ſei noch
feſt. Man ſolle nur zuwarten und ſehen, was geſchehen werde.
„Es fällt ſchon,” rief jemand vom Ferndrucher her.
Charlie ließ ſeine Augen über den Papierſtreifen gleiten,
Tatſächlich war in ſeinen Aktien eine Abſchwächung eingetreten.
Noch war ſeine Sache nicht verloren. Eine Abwärtsbewegung,
einmal eingeleitet, mußte das bereits vorher überſchätzte,
künſt=
lich hochgetriebene Papier abgrundtief ſinken laſſen.
Charlie konnte kaum einen Freudenſchrei unterdrücken, als
er ſah, wie die Zahlen auf dem Ferndrucker immer kleiner
wurden.
Die Stimmung unter den Umſtehenden ſchlug bereits
be=
denklich um. Charlie hörte geringſchätzige Bemerkungen wie:
„Es war doch nur ein blinder Zufall, nichts weiter.” — „Die
Sache wird noch ein böſes Ende nehmen. Gott ſei Dank, daß ich
nicht eingeſtiegen bin” — uſw.
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