Darmstädter Tagblatt 1930


14. April 1930

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Pöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 104
Montag, den 14. April 1930.
193. Jahrgang

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Rahatl weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

lai= Tagung des Völkerbundsrakes.
EP. Genf, 13. April.
Generalſekretariat des Völkerbundes, gibt die Tages=
der
Maitagung des Völkerbundsrates bekannt. Die
Frage, die der Maitagung ihre Bedeutung verleiht,
ührung der Abrüſtungsvorbereitungen, ſteht
cht auf der Tagesordnung, wird aber die Mächte in
r ſehr eingehend beſchäftigen. Man rechnet damit, daß
reitende Abrüſtungsausſchuß nach Beſprechung mit den
Iten im Mai ſchon für Mitte Juni nach Genf ein=
erden
wird, um die auf der Londoner Flottenkonferenz
Teilergebniſſe mit der geſamten Abrüſtungspolitik des
des in Einklang zu bringen, wie dies von der Vollver=
im
September 1929 vorgeſehen wurde. Zu gleicher
der Rat über die Verhandlungen im Sicherheits=
ß
zu befinden haben, der am 28. April in Genf die
n über die deutſchen Vorſchläge zur Kriegs=
und das Abkommen über die finanzielle Unterſtützung
ger Staaten fortſetzt. Außerdem obliegt dem Rat die
ſſung über einen engliſchen Antrag auf Einberufung
rnationalen Konferenz zur Inkraftſetzung des Abkom=
den
Waffenhandel. Die übrigen Fragen der
ming erſtrecken ſich neben den gewöhnlichen Verwal=
n
auf die Neuwahlen zum dem 16gliedrigen Geſund=
, die Neuordnung der geiſtigen Zuſammenarbeit,
erung des Opiumausſchuſſes, die Berufng eines Nach=
für
Geheimrat Kaſtl in den Mandatsaus=
r
welchen Poſten der frühere deutſcho Botſchafter in
Solf, in Frage kommt, und auf die Einberufung
haftsausſchuſſes und des Wirtſchaftsrates des Völker=
Juni. Von Minderheitenfragen findet der Rat nur
richleſiſche Beſchwerden vor, darunter den
n 32 deutſchen Kaſſenärzten, die vom polniſchen Knapp=
in
ihrer Stellungen enthoben worden ſind.
nd zur Kodifizierung des inkernakionalen
Rechls.
EP. Den Haag, 13. April.
Inferenz zur Kodifizierung des internationalen Rechts
ihre Schlußſitzung abgehalten. Sämtliche an=
44 Staaten haben das Schlußprotokoll unterzeichnet,
e Reſolutionen, insbeſondere der Nationali=
nmiſſion
ſowie der Kommiſſion für die territo=
däſſer
, feſtgelegt ſind. Weitere vier Protokolle wur=
ſelegationen
zur Unterzeichnung vorgelegt, nämlich
ntion über gewiſſe Fragen bei Konflikten über die
itengeſetze, die von 30 Delegationen unterzeichnet
Protokoll über die Verpflichtung zum Militär=
Falle doppelter Nationalität, das 20 Unterſchriften

ein Protokoll im Falle von Staatenloſigkeit,
egationen unterzeichneten, und ein weiteres Spezial=
oll
ſer Staatenloſigkeit, das von 16 Delegationen unter=
Furde.
i uriſten=Ausſchuß der Blokkenkonferenz

keine Forkſchritke.
TU. London, 13. April.
nntag hielten der Juriſtenausſchuß und der Sach=
ausſchuß
der Flottenkonferenz Sitzungen ab. In
Yhungen der Juriſten iſt, wie zuverläſſig verlautet,
ritt erzielt worden. Der italieniſche Vertreter Roſſo
ufnahme der Klauſel. die die Methode der Rüſtungs=
feſtlegt
, in dem Vertrag ab und verlangte, daß dieſe
an den Völkerbund zurückverwieſen werde. Er er=
r
in dieſem Punkte beſtimmte Weiſungen aus Rom

iniſter Grandhi iſt wegen ſeiner Erkältung noch
as Zimmer gebunden. Er hofft aber, an der Voll=
Nontag teilnehmen zu könne. Von engliſcher Seite
B auch die Formulierung der ſogenannten Schutz=
die
den drei Flottenhauptmächten das Recht gibt,
gramm zu ergänzen, wenn zuſätzliche franzöſiſche
ſche Neubauten das erfordern ſollten, gleichfalls auf
chwierigkeiten ſtoße. Die Abfaſſung der Präambel
ils außerordentlich verwickelt, da der folgende Ver=
ſeinen
erſten beiden Teilen von allen fünf Mächten
wird, während der dritte Teil auf die drei Flotten=
beſchränkt
bleibt.

Eue rufſiſch=franzöſiſche Spannung.
Die Ruſſen ſollen zahlen.
TU. Kowno, 13. April.
Moskau amtlich gemeldet wird, hat das Außenkom=
Telegramm aus Paris erhalten, wonach das fran=
Isgericht die ruſſiſche Handelsvertretung
ng von 61 Millionen Franken an den In=
itwinowwechſel
und an die ſpaniſche Bank
irteilt hat, die die Sowjetregierung wegen Nicht=
S Vertrages durch das ruſſiſche Petroleumſyn=
Millionen Franken verklagt hatte. Da ſich die Pa=
Handelsvertretung geweigert hat, die Beträge zu
as franzöſiſche Gericht ſämtliche Guthaben der Han=
2 in Frankreich beſchlagnahmt. Das Außenkommiſ=
uf
dem Standpunkt, daß ſich das Urteil des franzö=
gegen
die Sowjetunion richte und nicht rechtmäßig
ſei. Durch dieſen Gerichtsbeſchluß ſind die ruſſiſch=
Seziehungen in eine neue Kriſe geraten,

Vom Tage.

In der Nacht zum Sonntag wurden drei Portale des
Reichstages mit der roten Inſchrift: Tod dem Young! und
Hakenkreuzen beſchmiert. Die Täter ſind unerkannt entkommen.
In Groß=Stöckigt bei Greiffenberg (Schlefien) brach in der Scheune
des Stellenbeſitzers Walter Feuer aus, das die Scheune, das Wohnhaus
und Stallungen einäſcherte. Der 71jährige Vater, der Schwager
und der 10jährige Sohn des Beſitzers erſtickten im Qualm und
verbrannten.
Das Gerücht, daß die lothringiſche Bergwerksgeſellſchaft Saare
et Moſelle die Abſicht hat, von der Saarregierungskommiſſion einen
Teil des deutſchen Warndt=Waldes zu pachten, ſcheint ſich zu
beſtätigen. Die Erregung der Bevölkerung über die geplante Verpach=
tung
, die einer Zerſtörung gleichkommt, iſt ſehr groß.
Die erſte Sängerin am Straßburger Stadttheater, Dewinſky,
wurde am Samstag abend von ihrem Gatten, gegen den ſie die Schei=
dungsklage
angeſtrengt hatte, mit Vitriol übergoſſen. Sie
dürfte wahrſcheinlich erblinden.
Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen verließ am
Sonntag Rom wieder nach dreitägigem Aufenthalt. Auch am Sonntag
vormittag hatte er eine Reihe von Unterredungen mit italieniſchen Per=
ſönlichkeiten
, hauptſächlich über wirtſchaftliche Fragen.
In Glasgow ereignete ſich geſtern ein ſchweres Straßenbahn=
unglück
. Ein dichtbeſetzter Straßenbahnwagen ſprang in voller Fahrt
aus den Schienen, fuhr in ein Schaufenſter und überſchlug ſich. Die
60 Fahrgäſte wurden alle verletzt, viele davon ſchwer. Ein
Mann iſt ſeinen Verletzungen erlegen.
Auf einer der Pacific=Coaſt=Coal=Compagnie gehörenden Grube in
der Nähe Cardonados im Staate Waſhington ereignete ſich eine ſchwere
Exploſion, durch die ein Teil eines Schachtes zum Einſturz gebracht
wurde. 22 Bergarbeiter wurden verſchüttet. Bisher konn=
ten
17 Leichen geborgen werden. Es beſteht keine Hoffnung
mehr, die reſtlichen fünf Verſchütteten lebend zu bergen.
Im Gegenſatz zu den bisherigen Berichten aus Addis Abeba, ver=
lautet
, daß ernſte Schwierigkeiten zu verzeichnen ſeien. Einer
der mächtigſten Fürſten habe ſich zum Gegenkaiſer ausrufen
laſſen und Kaiſer Tafari den Kampf angeſagt.

Der Inhall des deutſch=öferreichiſchen Händels=

Berlin, 13. April.
In dem unterzeichneten deutſch=öſterreichiſchen Handelsvertrag
iſt, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, der weſentliche In=
halt
des deutſch=öſtereichiſchen Wirtſchaftsabkommens ſowie der
hierzu in den Jahren 1924 und 1925 geſchloſſenen Zuſatzverträge
aufrecht erhalten worden. Der Textteil des Vertrages baut ſich
auf den Grundſätzen der Meiſtbegünſtigung auf. Er ent=
hält
die üblichen Beſtimmungen über die Behandlung der beider=
ſeitigen
Staatsangehörigen und juriſtiſchen Perſonen, über den
Warenverkehr, die Zollförmlichkeiten ſowie eingehende Abreden
über den Eiſenbahnverkehr. In den Tarifanlagen iſt deutſcher=
ſeits
eine Ermäßigung des Zolles für Schnittholz aus Tanne,
Fichte und Lärche gewährt worden, überdies noch eine weitere
Ermäßigung zugunſten einer Anzahl im öſterreichiſchen Grenz=
bezirk
gelegenen Sägewerke, die durch ihre geographiſche Lage von
dem öſterreichiſchen Hinterlande abgeſchnitten ſind. Was die Ein=
fuhr
öſterreichiſcher Induſtrieerzeugniſſe nach
Deutſchland betrifft, ſo ſind Erleichterungen insbeſondere
geſchaffen worden für Wirkwaren, Kleider und Mäntel. Dagegen
hat Oeſterreich auf die Bindung des deutſchen Zolles für Glüh=
lampen
verzichtet. Hinſichtlich der Ausfuhr deutſcher Waren nach
Oeſterreich bleibt es für Meſſerſchmiedeware und Bleiſtifte bei den
bisherigen von Oeſterreich gewährten Zollermäßigungen. Das
Gleiche gilt auf dem Textilgebiet, wo überdies eine Anzahl von
Erleichterungen vereinbart worden ſind. Die Einfuhr von deutſchen
Maſchinen nach Oeſterreich wird in Zukunft dadurch erleichtert
werden, daß auf Grund einer bei den Verhandlungen vereinbarten
Freiliſte eine große Anzahl deutſcher Spezialma=
ſchinen
künftig zollfrei nach Oeſterreich eingeführt wer=
den
können, während dies bisher nur im Einzelfalle auf Grund
eines beſonderen Anſuchens möglich war. Für andere Arten von
Maſchinen ſind die bisherigen autonomen öſterreichiſchen Zölle
teils herabgeſetzt, teils auf einem etwas erhöhten Niveau gebun=
den
worden. Weitere Vorteile ergaben ſich für die deutſche Land=
wirtſchaft
aus Zollabreden über die Einfuhr deutſcher Fleiſchwaren
ſowie von Erzeugniſſen des Gartenbaues und der Molkerei. Für
eine Reihe von chemiſchen Erzeugniſſen ſind beiderſeits Zollermäßi=
gungen
gewährt worden. Gleichzeitig mit dem Handelsvertrag
wurden zwei Ergänzungsabkommen unterzeichnet.

Tardieus in der Kammer.

EP. Paris, 13. April.
Tardieu hat heute abend in der Kammer eine neue, weit
ſchwerere Niederlage erlitten, als vor zwei Tagen. Mit 367 gegen
205 Stimmen nahm die Kammer anläßlich der Beratung des vom
Senat zurückerhaltenen Budgets den urſprünglich von der Kam=
mer
angenommenen und vom Senat dann geſtrichenen Geſetzent=
wurf
an, wonach die Beamtenpenſionen bei einer etwa=
igen
allgemeinen Gehaltserhöhung dieſer angepaßt werden ſollen.
Der Budgetminiſter Germain Martin ſowie Miniſterpräſident
Tardieu bekämpften dieſen von dem Radikalen Bouyſſou einge=
brachten
Antrag auf Wiedereinſetzung des vom Senat geſtrichenen
Textes mit der Begründung, dadurch würde das Gleichgewicht des
Budgets bedroht werden. Tardieu ſtellte jedoch nicht die Ver=
trauensfrage
, wie dies in der letzten Zeit üblich geworden iſt, ſeit
jener überraſchenden Niederlage des Finanzminiſters Chéron, die
den Sturz der erſten Regierung Tardieu hervorgerufen hatte. Tar=
dieu
kündigte jedoch an, er werde die Vertrauensfrage ſtellen,
wenn das Budget zum zweiten Male vor der Kammer erſcheinen
werde, denn es iſt nicht zweifelhaft, daß der Senat erneut die
Streichung des Textes vornehmen wird. Man darf geſpannt ſein,
ob ſich morgen oder übermorgen die 162 Abgeordneten eines an=
deren
beſinnen werden eine Rechnung, deren Richtigkeit in den
Wandelgängen der Kammer ſtark angezweifelt wird, denn eine
ſolch ſchwere Niederlage hat die Regierung Tardieu noch nie er=
litten
.

Die große Komödie.
Bie es zum Kabinekt Slawek kan.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. AI. Warſchau, 10. April 1930.
Seit dem denkwürdigen Umſturzjahre 1926 iſt Polen ein
Staat, von dem man mit geringfügiger Uebertreibung ſagem
kann, daß er vier Monate im Jahr parlamenta=
riſch
=demokratiſch und die übrigen acht Monate
diktatoriſch regiert wird. Das viermonatliche Zwi=
ſchenſpiel
iſt notwendig, um dem Lande einen geſetzmäßigen
Haushalt zu geben, während man in der übrigen Zeit gern auf
die Mitwirkung des Parlaments verzichtet. Um dieſen, gewiſſer=
maßen
ordentlichen Regierungs= und Kurswechſel programm=
mäßig
zu ermöglichen, werden drei politiſche Faktoxen jeweils
mit Geſchick gegeneinander ausgeſpielt; nämlich die diktatoriſche
Oberſtengruppe, der allerdings etwas problematiſche Seim=
freund
Bartel und die Oppoſition. Als außerordentlich geſchick=
tem
Taktiker gelingt es dem Marſchall Pilſudſki ſtets, die regie=
rungsfeindlichen
Parteien im gegebenen Augenblick zu einer Ak=
tion
herauszufordern, die ihm die eigene ſichtbare Initiative
erſpart.
Wenn die Haushaltsjagung ſich ihrem Ende nähert, beginnt
der extreme Flügel des Regierungsblocks mit der Pünktlichkeit
einer Uhr, große parlamentariſche Reizbarkeit zu zeigen. Mit
der gleichen ſtereotypen Pünktlichkeit drängt der in der Oppo=
ſition
angeſammelte Sprengſtoff zur Entladung. Bei der äußerft
geſpannten Stimmung iſt ein Anlaß zum Konflikt leicht gefunden
und dann entwickeln ſich die Ereigniſſe wie in einem gut einge=
ſpielten
Theaterſtück. Iſt erſt die Entſcheidung gefallen und die
Krife da, dann pflegt Marfchall Pilfudſki ſchriftlich oder münd=
lich
zu erklären, daß das Parlament wieder einmal ſeine völlige
Unfähigkeit bewieſen habe, und daß man die Nachſicht eigentlich
ſchon zu weit treibe, wenn man einen letzten Verſuch mache, die
Oppoſition zur Vernunft zu bringen. Dem Seim wird ſein Sün=
denregiſter
vorgehalten und mehr oder weniger deutlich zu ver=
ſtehen
gegeben, daß er ſich nur nech durch Nachgiebigkeit und Ent=
gegenkommen
am Leben erhalten könne. Bisher hat dieſe Ein=
ſchüchterungsmethode
ihre Wirkung noch nie ganz verfehlt, um
ſo mehr, als ſich innerhalb der Oppoſition ſtets Gruppen fanden,
die es nicht zum äußerſten kommen laſſen wollten. Damit ſoll
keineswegs geſagt ſein, daß der Schrei nach der Liquidation des
Syſtems verſtummt. Er derliert nur, beſonders bei den Links=
parteien
und dem Zentrum, um ſo mehr an Tonfülle, je deut=
licher
ſich die führenden Parlamentarier ihrer realen Macht=
loſigkeit
bewußt werden. Pilſudſki weiß genau, daß ſeine
Gegner vorläufig gar nicht in der Lage ſind, die politiſche Ver=
antwortung
zu übernehmen, und wenn man hinter die Kuliſſen
blickt, zeigt es ſich, daß auch die Oppoſition (etwa mit Ausnahme
der Nationaldemokraten) eigentlich recht kroh wäre, wenn ihr
ſchwerwiegende Entſchlüſſe erſpart blieben.
Im vorliegenden Falle ließen ſich die regierungsfeindlichen
Parteien man möchte faſt ſagen dazu hinreißen, die ſcharfe
Senatsrede Profeſſor Bartels mit einem Mißtrauensvotum
gegen den Wohlfahrtsminiſter Oberſt Pryſtor zu beantworten.
Die Regierung trat in corpore zurück und Mar=
ſchall
Pilſudſki verkündete in ſeinem Namenstags=Artikel, daß
er, trotz der Unbotmäßigkeit des Seim, einen allerletzten Ver=
ſuch
zur Verſtändigung unternehmen wolle. Zur größten Ueber=
raſchung
der politiſchen Oeffentlichkeit wurde der äußerſt wohl=
meinende
, aber unbedeutende Senatsmarſchall Profeſſor Szy=
manſki
mit der Kabinettsbildung betraut. Es begannen end=
loſe
Verhandlungen mit den Fraktionsführern, von denen im
Grunde jedermann wußte, daß ſie nichts anderes als ein Ver=
ſchleppungsmanöver
darſtellen konnten. Die maßgebenden Per=
ſönlichkeiten
hatten das größte Intereſſe daran, Zeit zu gewin=
nen
, das heißt ſich bis zum Abſchluß der ordentlichen Haushalts=
tagung
nicht in die Karten ſchauen zu laſſen. Man hat allen
Grund zu der Annahme, daß die Oppoſition die Verhandlungs=
komödie
von Anfang an klar durchſchaute, doch mußte ſie ſich
wider Willen dazu hergeben, wenn ſie ihren eigenen parlamen=
tariſchen
Grundſätzen nicht untreu werden wollte. Profeſſor
Szymanſki ſchien überdies ſeine Miſſion wirklich ernſt zu neh=
men
und legte ſie erſt enttäuſcht nieder, als Marſchall Pilſudſki
mit ſeinen für die Seimmehrheit völlig unannehmbaren, ulti=
mativen
Forderungen hervortrat. Gut unterrichtete Kreiſe wollen
wiſſen, daß ſich der alte Senatsmarſchall tatſächlich der Illuſion
hingegeben habe, ein Verſtändigungskabinett bilden zu können.
Sein Mißerfolg habe ihn zu Tränen erſchüttert und ihm das
Geſtändnis abgepreßt, daß die Wege Marſchall Pil=
ſudſkis
gewöhnlichen Sterblichen manchmal
recht unverſtändlich ſchienen. Als treuer Diener ſei=
nes
Herrn ſügte er allerdings ſofort hinzu, daß Pilſudſki ſicher
genau wiſſe, was er tut, und daß die Zukunft alle ſeine Maß=
nahmen
wenn vielleicht auch erſt nach 30 Jahren rechtfer=
tigen
werde.
Da bis zur Verabſchiedung des Haushalts noch eine Zeit=
ſpanne
von wenigen Tagen auszufüllen war, mußte bis zur end=
gültigen
Löſung der Kriſe noch ein zweiter Zwiſchenakt
eingeſchoben werden. Zu dieſem Zweck wählte Pilſudſki ſeinen,
als ehrlichen Mann und hervorragenden Juriſten auch bei der
Oppoſition geachteten Bruder Johann. Johann Pilſudſki
ließ ſich, ganz gegen ſeine Gewohnheit, mehrfach interviewen und
betonte immer wieder, daß er ein Feind diltatoriſcher Maßnah=
men
ſei und nur geſetzliche Wege beſchreiten wolle. Für den Fall,
daß er bei der Seimmehrheit keine Einſicht und kein Entgegen=

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Seite 2

Montag, den 14. April 1930

kommen finden ſollte, werde er ſich allerdings veranlaßt ſehen,
dem Staatspräſidenten den Auftrag zurüczugeben und den
Dingen ihren unvermeidlichen Lauf zu laſſen. Es leuchtet ohne
weiteres ein, daß der Abgeordnete Pilſudſki in erſter Linie die
Aufgabe hatte, die Oppoſition ins Unrecht zu ſetzen und ein Ka=
binett
der ſtarken Hand, als bedauerliche ultima ratio, not=
wendig
erſcheinen zu laſſen.
Am Tage der letzten Plenarſitzung des Seim, am 29. März,
hieß es in den Morgenſtunden, daß Johann Pilſudſki ſeine Mi=
niſterliſte
bereits zuſammengeſtellt habe, und daß die Beſtätigung
ſeines Kabinetts durch den Staatspräſidenten unmittelbar be=
vorſtehe
. Wenige Stunden ſpäter, und zwar gleichzeitig mit
dem Abſchluß der Sitzung erſchien die amtliche Mitteilung,
daß die Regierungsbildung geſcheitert ſei. Trotz aller Bemühun=
gen
von ſeiten des deſignierten Miniſterpräſidenten habe die
Oppoſition die Schaffung einer tragfähigen Grundlage vereitelt.
Wiederum 6 Stunden ſpäter war das diktato=
riſche
Kabinett des Oberſten Slawek mühelos
gebildet, beſtätigt und vereidigt. Inſofern völlig
mühelos, als man ſich der Notwendigkeit enthoben ſah, das Spiel
der Verhandlungen mit den Parteiführern zum drittenmal durch=
zuführen
. Wenn es jetzt nachträglich heißt, daß das Kabinett
Slawek, von vornherein bei Marſchall Pilſudſki beſchloſſene
Sache geweſen ſei, ſo gehört wahrlich nicht viel Kombinations=
gabe
dazu, um dieſem Gerücht reſtlos Glauben zu ſchenken.
In der Perſon Oberſt Slaweks, ſchickt Marſchall Pilſudſki
ſeinen beſten und getreueſten Mann an die Front. Den Mann,
der zur Zeit der Legionärkämpfe ſein Unterführer war, die wich=
tige
Nachrichtenabteilung des Legionärkommandos leitete und
nach dem Mai=Umſturz den Regierungsblock organiſierte. Die
Oppoſition hebt hervor, daß es ſich bei dieſer Mobiliſierung
um die letzte Reſerve des Pilſudſkismus handele. Und ſie
hat damit ſicherlich nicht ganz Unrecht. Der Name Slawek be=
deutet
ein Programm, und zwar das der rückſichtsloſen
Unnachgiebigkeit. Soweit man in der polniſchen Politik
logiſch folgern darf, hat die Zeit der Kompromiſſe ihr Ende ge=
funden
und es beginnt die Durchführung der Ideen, mit denen
der Regierungsblock in ſeiner erſten Wahlſchlacht an die Oeffent=
lichkeit
trat. Das bedeutet: Abänderung der Verfaſſung und ge=
ſetzliche
Legaliſierung der bisher verſchleierten Pilſudſki= Dik=
tatur
. In gewiſſen politiſchen Kreiſen wird ſogar das Gerücht
kolportiert, daß es ſich nicht nur um ein innerpolitiſches Kampf=
kabinett
, ſondern um ein Kriegskabinett handele. Mar=
ſchall
Pilſudſki ſei entſchloſſen, ſeine auf den Oſten gerichteten
Pläne mit machtpolitiſchen Mitteln in die Tat umzuſetzen. Es
wäre voreilig, dieſen Gerüchten ohne weiteres Glauben zu ſchen=
ken
, doch tut man vielleicht gut daran, ſie doch nicht ganz zu
überhören. Vorläufig ſpricht Oberſt Slawek von der Notwendig=
keit
, den Seim baldmöglichſt aufzulöſen und Neuwahlen auszu=
ſchreiben
. Daß dieſe Neuwahlen nur dann im Intereſſe des Re=
gierungslagers
liegen können, wenn ſie auf Grund des neuen
Wahlgeſetzentwurfes durchgeführt werden, iſt eine Tatſache, mit 15. April an täglich von 7.3012.30 Uhr und von 36 Uhr geöffnet,
der Oberſt Slawek ſicher rechnet. Als erprobter Wahlfachmann,
beſitzt er auf dieſem Gebiet Erfahrung genug, um einerſeits
weder die Stellung des Regierungsblocks zu gefährden, noch
andererſeits einen allzu offenkundigen Terror ausüben zu laſſen.
Die Oppoſition aller Schattierungen fordert natürlich unbeein=
Miniſterpräſidenten als Menſch und Politiker. Ebenſo dieſer Zeit die Ausſtellung der Näh= und Haushaltungsſchule beſich=
wie
Marſchall Pilſudſki, ſoll er einem alten polniſchen Adels= tigten, die ganz vorzügliche Leiſtungen auf allen Gebieten der Näh=,
gelegt hat und ſich heute Slawek nennt, weiß nur Pilſudſki, mit tüchtigen und brauchbaren Mitgliedern der menſchlichen Geſellſchaft
dem er ſchon in jungen Jahren in die radikal=revolutionäre Rich= heranzubilden. Man wußte nicht, was man mehr bewundern ſollte,
tung abſchwenkte. Von ſeiner perſönlichen Beteiligung an anti=
ruſſiſchen
Terrorakten zeugen noch heute die die untere Hälfte
ſeines Geſichts entſtellenden Narben, deren Herkunft auf die war Rechnung getragen. Ebenbürtig war die im Nebenraum aufge=
tborzeitige
Exploſion einer Bombe oder Höllen=

maſchine zurückgeführt wird. Im Verkehr mit ſeinen Freun=
den
iſt er ſtets außerordentlich liebenswürdig und von gutmütiger
ſeines Weſens: den vor keinem Mittel zurückſchreckenden poli= jeden Beſucher in reichſtem Maße. Zugleich mit der Ausſtellung
tiſchen Fanatismus. Obgleich von Natur weder unſelbſtändig war die jährliche Abſchlußfeier des diesjährigen Winterkurſus
noch urteilslos, gilt für ihn der Wille Pilſudſkis als oberſtes, der Haushaltungsſchule verbunden. Auch dieſe verlief in herkömmlich
bis ins Kleinſte unverletzliches Geſetz. Man braucht nur einmal harmoniſcher Weiſe bei Kaffee und Kuchen, umrahmt von netten
beobachtet zu haben, wie er mit weit vorgebeugtem Körper und Tage ſchöne Früchte reifen, indem wieder viele Mütter ihre Töchter
glänzenden Augen einer Rede des Marſchalls folgt, um zu den Schweſtern zur Ausbildung zuführen.
wiſſen, welch leidenſchaftlicher Hingebung an die Perſon des
vergötterten Führers dieſer, in unausgeſetzten Kämpfen ergraute
Mann fähig iſt.
Ob es Oberſt Slawek gelingen wird, den im Jahre 1926 auf
halbem Wege ſtecken gebliebenen Umſturz zu Ende zu führen,
iſt eine Frage, um die ſich heute die politiſchen Köpfe in Polen
erhitzen.

Pafſions=Aufführung
des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins für die Stadtkirche.
In Fortſetzung der Paſſionsmuſiken in unſeren Kirchen, die
gekrönt werden durch die Bachſche Matthäuspaſſion am Karfreitag,
erklang am Palmſonntag in der Stadtkirche, gleichſam als ein
Vorläufer und intereſſantes Vergleichsſtück, die Lukaspaſ=
ſion
von Heinrich Schütz in der Bearbeitung von Arnold
Mendelsſohn. Bach und Schütz dulden aber keinen Vergleich.
Grundverſchiedene Stile, kirchlich und zeitlich anders bedingte An=
forderungen
, ſtarke perſönliche Eigenheiten trennen ihr beiderſeits
bedeutendes, ſtofflich ähnliches Schaffen. Schützens Paſſion iſt klein
im Format, hat wenige Hauptperſonen, wenige und kurze
4-eapella-Chöre, ſparſame Orgelverwendung, kein Orcheſter und
keine weibliche Soloſtimme. Hauptſtücke des Werkes ſind die Dia=
loge
, vor allem der Evangeliſtenbericht.
Mit der Orgeleinleitung von Arnold Mendelsſohn, ohne ſonſt
wohl übliche Choraleinlagen, und da Arien völlig fehlen, geht von
dieſem ſchlichten, wenn auch ſehr herben Werk ein außerordentlich
geſchloſſener Eindruck aus, der tiefgreifende Wirkung zur Folge
hat.
Wenn dies heute in eindringlicher Weiſe erreicht wurde, ſo
war es das befriedigende Verdienſt einer von Studienrat Born=
gäſſer
trefflich geleiteten Aufführung. In die Anerkennung
teilen ſich der Chor des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins,
deſſen geiſtige und muſikaliſche Kultur bewunderswert iſt, und die
Soliſten, die mit reifen, ſtilkundigen Leiſtungen erfreuten: Johan=
nes
Biſchoff,, unſer hochgeſchätzter Meiſterſänger in der Partie
des Jeſus, Dr. Anton Stiefenhofer als ſicherer, unermüd=
licher
Evangeliſt, Dr. Heinrich Kreickemeier als Pilatus,
ſowie andere nicht namentlich aufgeführte Vereinsmitglieder. An
der Orgel ſaß mit feinem Verſtändnis Ludwig Borngäſſer.
v. HI.

Paſſionsfeier
des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins der Johannesgemeinde.
Ein gutes, von Guſtav Adam mit gewohnter Umſicht
geleitetes Konzert in der Johanneskirche. Von kurzer Dauer
Länge gefährdet jede Kirchenmuſik; vielſeitig Orgelvortrag,
Chöre a Sapella, Frauen= und Männerſoli, ein Orcheſter; ein=
heitlich
faſt nur auf zwei Komponiſten geſtellt; mit Liebe vor=
bereitet
, mit Begeiſterung ausgeführt.
Herr Auguſt Niebergall eröffnete den Abend auf der
Orgel mit einer virtuos geſpielten Bachſchen C=Moll=Fantaſie
und Fuge. Es folgten Arien für Tenor und Alt aus Bachſchen
Kantaten, Paſſionschöre von Bach, Crüger, Arnold Mendels=

Aus der Landeshauptſtadl.
Darmſtadt, den 14. April.
Oſterblumen und pflanzen.
Das natürliche ſtarke Bedürfnis unſeres Volkes nach Blumen und
Pflanzen, das in den langen Wintermonaten oft nicht in vollem Um=
fange
befriedigt wurde, läßt ſich mit dem Eintritt in die Oſterzeit nicht
länger zurückhalten. Spät, aber immerhin noch zur rechten Zeit, er=
kannte
auch die Frau von heute, in welch hohem Maße die Blume in
geſchmackvoll gewählter Vaſe berufen iſt, die Stimmung an Feſttagen zu
ſteigern. Nicht umſonſt hat die Natur zur Oſterzeit Hyazinthen, Tul=
pen
, Krokus, Narziſſen, Tazetten, Jonquillen, und wie ſie alle heißen
mögen, aufblühen laſſen, und wo ihre eigene Kraft und Wärme nicht
ausreichte, da half die Kunſt des Gärtners, damit ſie überall dort, wo
Geſchmack, Kultur und Frohſinn die Familienangehörigen vereinen,
dieſe köſtlichſten aller Güter in den Oſterblumen kundtun können.
Jung und alt ſammeln nach alter Sitte Birkenzweige, die zum Schmuck
der Wohnung ins Waſſer geſtellt werden, desgleichen als Erſatz für
morgenländiſche Palmen haben ſich die vielbeliebten Weidenkätzchen
eingebürgert, die bereits in der Paſſionszeit ſinnig auf das kommende
Oſterfeſt hinweiſen. Hier und da werden die Oſterkuchen mit Blumen=
kränzen
umwunden; die Körbchen der Oſtereier erhalten einen Schmuck
von Anemonen oder Narziſſen. Die Mädchen winden ſich Kränze der
Frühblüher ins Haar uſw.
Ob Stadt, ob Land, überall werden Blumen ins Haus getragen.
Mit ihnen werden Beſuche gemacht, denn ſie darf man in alle Kreiſe
tragen, ſeine Dankesſchuld abtragen und Aufmerkſamkeiten erweiſen.
Man kann Blumen auch mit ſchönen, paſſenden Vaſen verſchenken.
Sehr freudig werden ſie von der Frauenwelt entgegengenommen, dies
um ſo lieber, wenn die Vaſen in diskreten Farben oder in zartem
Weiß gehalten ſind, weil ſie ſich dann leichter jedem Milieu einfügen.
Faſt jede Blume verlangt eine beſondere Form der Vaſe oder des Ge=
fäßes
, ſofern man der Eigenart der unterſchiedlichen Kinder Floras
gerecht werden will. Liegt in einem Strauß aus Blütenzweigen nicht
der Frühling ſelbſt, das lachende Erwachen der Natur, das wir mit
dem Oſterfeſt feiern. Aber auch ein beſcheidenes Vergißmeinnichtſträuß=
chen
, ein Topf, bepflanzt mit Hyazinthen, Tulpen, Krokus, ein Kränz=
chen
aus Anemonen, Veilchen, und die als Oſterglocken allgemein be=
kannten
gelben Narziſſen laſſen uns aufjubeln und ſtärken unſer Sehnen
nach noch mehr Schönheiten.
Bei der Liebe der weiteſten Schichten unſeres Volkes zu den Blu=
men
iſt es erklärlich, daß auch die Altäre und die Gräber der Friedhöfe
mit Frühlingsblumen und Pflanzen geſchmückt werden. Zu den bereits
genannten ſeien noch das liebliche Bellis Maßliebchen und das in
allen Farben gezüchtete Stiefmütterchen genannt. Beide bilden ſie den
ſchönſten und dauerhafteſten Grabſchmuck für das Oſterfeſt.
Deutſche Frauen, laßt es Euch nicht nehmen, klagt nicht über die
Not der Zeit, holt Euch den Frühling herein, ſchmückt Euer Heim
zum Oſterfeſt mit Blumen. Euch iſt es vorbehalten, im Verein mit den
mannigfaltigſten oſterlichen Blumen die Heimgeſtaltung in der liebens=
würdigſten
Weiſe zu vollbringen. Wetteifert um den ſchönſten Tiſch,
den wahrhaft feſtlich zu geſtalten Euch durch unſere Blumen möglich iſt!

Gewerbemuſeum. Der Leſeſaal des Gewerbemuſeums iſt vom
Am Samstag nachmittag und am Sonntag iſt die Bibliothek geſchloſſen.
Das Muſeum iſt an den Wochentagen von 1112.30 Uhr, Sonntags von
111 Uhr unentgeltlich geöffnet.
Ausſtellung der Näh= und Haushaltungsſchule der Barmherzigen
flußte Wahlen und erhofft ſich davon einen numeriſchen Sieg. Schweſtern Nieder=Ramſtädter Straße 30. In den Tagen des 5., 6.
und 7. April herrſchte im Hauſe der Barmherzigen Schweſtern reges
Zuletzt noch einige Worte zur Charakteriſierung des neuen Leben. Es mögen an tauſend Menſchen geweſen ſein, die während
geſchlecht, und zwar angeblich dem Hauſe der Fürſten Czetwer= Handarbeits=, Back= und Kochkunſt aufwies. Was man hier ſah, legte
tynſti, entſtammen. Warum er ſeinen urſprünglichen Namen ab= beredtes Zeugnis ab von den Mühen und Opfern, denen ſich die Schwe=
ſtern
gerne unterziehen, um die ihnen anvertraute Jugend zu berufs=
die
geſchmackvollen Kleider und prachtvollen Weißzeugnähereien oder
die feinen Handarbeiten und Stickereien. Auch dem feinſten Geſchmack
ſtellte Ausſtellung von Koch= und Backwaren, in kunſtfertiger Auf=
machung
, denen die Beſucher ihre volle Anerkennung und Bewunde=
rung
zollten. Man ſah hier neben ſehr ſchönen, in fachmänniſch ſau=
berer
Ausführung verzierten Torten und Kleingebäck, geſchmackvoll
Heiterkeit. Seine Gegner fürchten jedoch mit Recht die Kehrſeite hergerichtete Platten. Alles in allem befriedigte die geſamte Ausſtellung
Theaterſtückchen und ſchönen Liedern und Gedichten. Mögen dieſe

paSHLLEN
(Acridiniumderivat)

170

Zum Schutz gegen
Grippe
Erbältungsbrank-
heiten
, Mandel-u.
Halsentzündungen

ſohn. Zum Schluß Das Leiden des Herrn für Chor, Alt=,
Tenor=, Baß=Soli, Orcheſter, Orgel, von Arnold Mendelsſohn.
Gute, bewährte Soliſten waren in Agathe Zeh (Alt),
Heinrich Landzettel (Tenor), Emil Sulzmann
(Baß) gewonnen, die ihren zum Teil nicht einfachen Aufgaben
in hohem Grade gewachſen waren. Die kleine, von Muſik=
freunden
und Mitgliedern des Stadtorcheſters
gebildete Kapelle beſtand in Ehren. Der ſchönſtimmige, intelli=
gent
ſingende Kirchenchor zeigte ſich in beſter Verfaſſung.
Der Höhepunkt der Leiſtung lag in der ergreifenden Wieder=
gabe
des Mendelsſohnſchen Stückes. Dem, der wie ich ſeiner
Uraufführung vor über 30 Jahren beigewohnt, und damals
ſeine erſte Kritik geſchrieben hat, iſt es nicht erſtaunlich, daß die=
ſes
mit einfachſten Mitteln gearbeitete Werk noch heute ſeine
erſchütternde Kraft behalten hat.
V. HI.

* Die Nachfahren Ciceros.
Komödie in drei Akten von Julius Maria Becker.
(Uraufführung an dem Stadttheater Hanau=Aſchaffenburg.)
Faſt unmittelbar nach dem innig tiefſinnigen Brückengeiſt brachte
Julius Maria Becker nun dieſe laute, lärmende, zornig lachende Ko=
mödie
auf die Bretter, die Komödie der öffentlichen Schwatzſucht um
jeden Preis. Ueberraſchung iſt wohl der erſte Eindruck, den man bekommt!
Denn noch liegt einem der wundervolle Klang jenes Liedes vom ſeligen
Sterben im Ohr. Und es gab damals viele, die meinten: Jetzt iſt be=
wieſen
, daß dieſer J.M.B. eben doch nur Lyriker iſt. Und es iſt nur
zu hoffen, daß ſie ſich bald von ihrer Ueberraſchung erholen, um deutlich
zu erkennen, dieſer Becker war damals und iſt erſt recht heute ein Dra=
matiker
von Kern und Wuchs, die volles Lebensrecht haben. Auf der
deutſchen Bühne nämlich! Denn die Theaterwirkung iſt unbeſtreitbar,
aber nicht als handwerklicher Bluff, ſondern als dramatiſcher Vorgang.
Oder iſt das etwa kein echt dramatiſcher Stoff, wie ihn eine Zeitungs=
notiz
dem Dichter in die Hand gab: Ein Witzbold das Stück ſpielt
in Frankreich lädt eine Reihe Pariſer Größen Deputierte Ge=
lehrte
, Journaliſten, ein, als Feſtredner bei der feierlichen Enthüllung
eines Denkmals für den großen Bahnbrecher der Humanität Hege=
ſippus
Simon, zu glänzen. Freilich keiner der ehrenvoll Bedachten
weiß, wer dieſer Große denn eigentlich war, wann und wo er gelebt hat.
Kein Lexikon, kein Archiv gibt Auskunft über ihn. Aber ſie nehmen an,
ſie machen ſich auf in das obſkure Landneſt, aus dem ihnen der Auftrag
geworden, und ſie leiſten das Meiſterſtück, ihren Hegeſippus Simon zu
erdichten, noch mehr der eignen Erfindung zu glauben, ſeinen Mythos
in ſchmetternden Reden dem Volke ſichtbar zu machen, bis plötzlich der
wirkliche Hegeſivpus vor ihnen auftaucht, ein vollkommener Alkoholiker,
deſſen einzige Leiſtung eine neue Likörmixtur war, die er hochtrabend
Humanität geheißen.
So trocken berichtet, mag die Fabel faſt an groben Ulk grenzen. Und
es ſoll auch nicht geleugnet werden, daß dieſer Komödie manch derber
Zug ſchwankartigen Charakters eigen iſt. Es iſt aber gleich anzufügen,
daß dieſe Züge notwendig gegeben und dramatiſch köſtlich ausgedeutet

Nummer

Landesbibliolhel.
Neue Erwerbungen (Auswaho
vom 14. April an auf 14 Tage im Leſeſaal zur Anſicht au

Bauer, Wilhelm: Die öffentliche Meinung in der Welta.
Wildpark=Potsdam 1930; Coppée, Fr.: Chois de Posſies
1929; Deſſau, Hermann: Geſchichte der römiſchen Kaiſerzeit
Die Kaiſer Tiberius bis Vitellius. Berlin 1926; Floeric=
Wiſent und Elch. Stuttgart 1930; Herre, Paul: Weltgeſcht
Mittelmeer. Wildpark=Potsdam 1930; Horn, Jakob: Parti=
ferentialgleichungen
. Berlin 1929; Jahrbuch der Luthergef
Jahrg. 11. München 1929; Kleinſchmidt, Beda: Die
Anna. Ihre Verehrung in Geſchichte, Kunſt und Volkstum.
dorf 1930; Koetſchau, Karl: Alfred Rethels Kunſt.
1929; Lawrence, David Herbert: Spiel des Unbewußten. 9
1929; Lenin, W. J., ſämtliche Werke, Bd. 25: Das Jahr 199
tegie und Taktik der proletariſchen Revolution. Wien=Berli
Lewinſohn, Sam A.: Neue Führerprobleme in der 9
Berlin 1929; Lope de Vega: Komödien: Der Tribut der
Jungfrauen. Die Witwe von Valencia. Wien und Leivzi

Menſchen, Völker, Zeiten, Bd. 5: Montgelas, A. Abraham
Wien und Leipzig 1925; Pacelli, Eugenio: Geſammelte Rede

gewählt von Ludwig Kaas. Berlin 1930 Paläſtinajah
Jahrg. 25. Berlin 1930; Prätzel, Oswald: Die Wirtſe
Macht und Leiſtung. Braunſchweig 1930; Problem, das,
beitsloſigkeit in internationaler Betrachtung 19201928. Ge
Nenner, Karl: Die Rechtsinſtitute des Privatrechts und ihr
Funktion. Tübingen 1929; Ring, Viktor und Herbert Scha
Praxis der Aktiengeſellſchaft. Berlin und Leipzig 1929;
waldt, Gerhart: Archäologiſches Inſtitut des Deutſchen Rei
bis 1929. Berlin 1929; Rychnovsky, Ernſt: Maſarhk. Pr.
Scheler, Max: Philoſophiſche Weltanſchauung. Bon 1929,
hen, Kuo und Karl Hinkel: 4600 Jahre China. Seine v
wirtſchaftlichen und kulturellen Verhältniſſe. Göttingen 1930;
mann, Ferdinand: Johann Heinrich Ramberg. Münche
Tänzler, Fritz: Die deutſchen Arbeitgeberverbände 19041
lin 1929; Wilamowitz=Bibliographie. 18681929. B
Wiſſell, Rudolf: Des alten Handwerks Recht und Gewohnh
lin 1929.

Außerdem die neueſten gebundenen Zeitſchriftenbä=
Vormerkungen werden im Leſeſaal entgegengenommen. Vom
an verleihbar.

40jähriges Geſchäfts=Jubiläum. Am Dienstag, den 15. Ap
feiern Herr Friſeurmeiſter Jakob Einsfeld und Frau, Große
gaſſe B8, in geiſtiger und friſcher Geſundheit das Feſt ihres 40
Geſchäftsjubiläums. Zugleich iſt. Herr J. Einsfeld am ſelbe
50 Jahre Friſeur.

Volksbühne. Donnerstag, den 24. April, im Kleinet
Trioabend Roſenſtock, Weyns, Eichhorn. Die Mitglieder der
bühne erhalten in der Bücherſtube Alfred Bodenheimer gegen 2
ihrer Mitgliedskarte 20 Prozent Ermäßigung ab 2,50 Mk.
Das auf den 4. April angeſetzte Konzert Roſe Landwehr m
folge Erkrankung der Künſtlerin auf den 9. Mai verlegt werd
reits gekaufte Karten werden umgetauſcht. Der Verkauf hat b
Die Mitglieder der Volksbühne erhalten zum Vorzugspreiſe vo

und 1,50 Mk. Karten in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne, Eli
ſtraße 34 (Haus Alter).

Hausfrauenbund Darmſtadt. Die ſtark beſuchte April=,
Generalverſammlung, brachte zuerſt die Vorführung eines nei
weckverfahrens der Haſenwerke Erfurt, das durch ſeine Einfachh
raſchte und intereſſierte. Hierauf erſtattete die Vorſitzende den
bericht und die Rechnungsablage. Eine Sammlung für die al
Spende der deutſchen Hausfrauenvereine zu Hedwig. Hehls ge
Geburtstag begleitete die Vorſitzende mit einem kurzen Lebens
Jubilarin. Die Verſammlung wählte Frau E. Weiße zur dritt
ſitzenden und Frl. Heß, Frl. Pfaff, Frl. Schütz zu Vorſtandsmit
Nun erhielt Frau Kleinkorſt=Offenbach das Wort zu einem eb
haltsreichen wie hochintereſſanten Vortrag über Die Vorbild
Meiſterin der Hauswirtſchaft, der, wie wir hoffen dürfen, a
an anderer Stelle gehalten und weiteren Kreiſen der Darmſtädt
frauen zugänglich gemacht wird. Denn wir können hier der
aktuellen, überreichen Inhalt nur in kurzen Sätzen und Schle
andeuten. Nach ſchwierigſten Vorarbeiten ſeitens des Hausfre
des Offenbach und der dortigen Fortbildungsſchule kam 193
Meiſterinnenkurſus mit 12 Teilnehmerinnen zuſtande. Er
anderthalb Jahre und umfaßte Hausarbeit, Krankenpflege, S0
pflege, Hygiene, Buchführung, Handarbeit aller Art, Ernährut
Kochen, Backen, Djätküche, Erziehungslehre, Gefetzeskunde
das Recht der Frau und des Kindes ſowie die ſoziale Frage
Alle dieſe Fächer, nach neueſter Erfahrung und geprüftem, aner
Verfahren gelehrt, brachten unglaublich viel Neues und Unbe
das beſonders die älteren Hausfrauen zu völliger Umſtellung ih
ſchauungen und Arbeitsweiſe zwang. Keine der Meiſterinnen !
heu geahnt, wie viel ſie zu lernen habe und lernen müſſe, um
und Familie eine den heutigen Verhältniſſen angepaßte aut
Stellung zu behaupten und richtig auszufüllen. Nach langen
lungen mit den Reichs= und Landesbehörden gelang es dem Hau
bund, beim Heſſiſchen Miniſterium die Genehmigung zur Prüft
die Veranlaſſung einer ſolchen, der erſten in Heſſen, zu erreich
Reſultat war gut, alle Teilnehmerinnen erhielten den Titel M
ein neuer Kurſus mit 19 Teilnehmerinnen iſt bereits im Ganl
Rednerin, mit großem Intereſſe angehört und mit warmem B
lohnt, ſchloß mit dem Wunſche für beſtes Gelingen gleichet
Darmſtadt.

werden, eben im Sinne reſtloſer Selbſtentlarvung gewiſſen
berei. Wobei aber ſofort zu bemerken iſt, daß es ſich bei aller
Kraft der Kampfanſage nicht um eine böſe Perſiflage handelt
auch, und beſonders darin um ein Dichtwerk, daß keine dieſe
herzlos gezeichnet iſt, daß jede bedeutſam, in ſich lebendig, ja
erſcheint, daß alſo nicht nur Satire geſtaltete, ſondern mehr 10
der Humor. Und bei allem Scherz die tiefere Bedeutung deut
Freilich noch etwas belaſtet mit Gleichnisſtoff, der nicht ohn
faßbar iſt und die zweite Hälfte des zweiten Aktes um jen
ſchmälert, die der erſte und der dritte Akt ohne weiteres ausloſt,
lefreienden Lachens. Aber da reichen ein paar Striche, das
Die Darſtellung durch das Hanauer Enſemble war bedeut
riert. In Summa: Es war ein ſtarker Erfolg, der ſich äußerli
durch dokumentierte, daß die Stadt Aſchaffenburg es ſich nie
ließ, ihren Dichter durch einen Lorbeerkranz mit den Stadtſe,
eine ſchlichte Feier zu ehren.

*

Neue Schallplakken.

Immer weiter ſchreitet die techniſche Entwicklung de
herſtellung fort. Und mit dem Fortſchritt der Technit wird
chem Maße der vollendeten Kunſt näher gebracht. Seit
platten=Induſtrie vom Rundfunk die Raumtonaufnahſ
und übernahm, hat ſie trotz ſchwerſter Konkurrenz gewalt
ſchwung genommen. Rcumtonaufnahmen ſind ſolche, die
Konzertſaal, Theater, Kirche uſw., nicht im engen Aufnahme.
genommen werden, in denen die Stimmen der Sänger z
Töne der Inſtrumente nie das gleiche Volumen erreichen.
die der direkten Wiedergabe durch Sänger oder Inſtrumente
nahe kommen. Faſt alle deutſchen Firmen ſtellen jetzt
nahmen nach neueſten elektriſchen Verfahren her.
Elektrola, legt eine Reihe ganz ausgezeichneter
vor. Ruſtern Eden ſingt (zu Klavier, Banio und Schla
einſchmeichelnden Couplets, die ebenſo natürlich klingen

ſangsquintett, das G’ſchichten aus dem Wiener Wald uſſt

ebenſo wie Friedr. Schorrs, des bekannten Berliner B0//

Mitgliedern der Staatsoper geſungenen Wahnmonolog,
klingen auch die Mundharmonikaſoli von Luciano (Tange
und Ruſſiſche Zigeunerweiſen) und das Mandolinenore
Celebre Minuetto und Petite Serenade ganz meiſterhaft
das ſind ganz ausgezeichnete Platten, ebenſo empfehlenshe
immer wieder neuen großen Orcheſter= und Chorplatten,
Bemerkenswert tief und voll im Ton ſind auch die P
niſſe der in koloſſalem Aufſchwung befindlichen Homo
liche Stunden mit beſtem Kunſtgenuß vermitteln die Platte)
chener Schrammel=Trios und die Glarner Ländler=Kapelle,
es ſich auch trefflich tanzen läßt. Von ſeltener Schönhelt
Spiel ſind auch die Platten des Hawaiian Guitarre=Due
allem die ſchlichten innigen alten Volkslieder Wenn ich
frage‟, Elterngrab, Fideler Kupferſchmied u. v. a
gezeichnet geſungen werden. Homocord bringt auch
neuer Tänze heraus, geſpielt, von den vorzüglichen D7
Marchaſi, Emil Roosz uſw. Wundervoll ſind die große.
Mailänder Sinfonie=Orcheſters, und endlich die Accordeon9

Herbſtroſe und Morgenſtändchen der Vögel.

[ ][  ][ ]

tuter 104
kachtrng zur Tagesordnung für die Sitzung des Stabtrates am
1930, 132. Beteiligung der Stadt an der öffentlichen Bau=
des
Volksſtgates Heſſen. (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied
jzh. Einrichtung eines Seminars für Sprecherziehung bei der
2. Atademie für Tonkunſt. 13e. Ergänzung von Schulvor=
)der Volksſchulen; b) des Kuratoriums der ſtädtiſchen Han=
un
: e) des Beirars für Kleinkinderſchulen, Horte und Krippen.
zilligung einer Beihilfe zu dem von dem Landespferdezucht=
dere
zr Heſſen veranſtalteten Pferdemarkt am 28. April 1930.
er Zentralverband der Angeſtellten, Ortsgruppe. Darmſtadt,
ättes ſchreibt man uns, ſeine Mitglieder ſowie Gäſte zu einem Vor=
die
Arbeitsmarktpolitik für Angeſtellte eingeladen. Als Re=
n
der Präſident des Landesarbeitsamts, Herr Dr. Engler=

Montag, den 14. April 1330

Seite 3

. a. M., erſchienen. In der außerordentlich ſtark beſuchten
To lung konnte der Vorſitzende zunächſt den Herrn Miniſter für
id Wirtſchaft Korell, Herrn Staatsrat Karcher ſowie den Vor=
igzen
; des Arbeitsamts, Herrn Oberregierungsrat Jöckel, begrüßen.
ragende wies darauf hin, daß das Jahr 1926 das erſte gute
ſcky ungsjahr nach der Stabiliſierung der Währung geweſen ſei.
fe Produktivität hätte auch das Jahr 1928 aufzuweiſen. Die
gen Jahren durchgeführte Berufszählung hat ergeben, daß ſich
der beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten ſtark erhöht hat.
erhöhten Produktivität der letzten Jahre war ein weſentlicher
ſücken des Erwerbsloſenheeres nicht zu verzeichnen. Redner führt
die Auswirkungen der Rationaliſierung zurück. Die Meinun=
viel
Erwerbstätige dadurch aus dem Arbeitsprozeß hinaus=
wurden
, gehen auseinander. Immerhin werden es zirka 3
Menſchen ſein. Durch den Krieg und nach dieſer Zeit iſt eine
der Angeſtelltenzahl feſtzuſtellen. Der Andrang zu den ein=
rufen
iſt heute ſehr ſtark. Als kürzlich die heſſiſche Polizei
rter ſuchte, gingen ihre daraufhin 2600 Bewerbungen zu. Die
iſten Beſtimmungen, die man wohl als Kündigungsſchutz be=
mau
ann, haben nicht vermocht, die älteren Angeſtellten in den Be=
'halten. Der Redner weiſt darauf hin, daß ihm täglich Ver=
geif
9 briefe zugehen. Wie kann dem Zuſtand abgeholfen werden?
ſ7. chon verſchiedene Vorſchläge gemacht worden: Arbeitszeitver=
Verlängerung des Schulbeſuches, Penſionierungen uſw. Man
ehmen, daß 10 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung er=
ſind
. Eine Herabſetzung der Arbeitszeit bei demſelben Lohn
dole Erwerbsloſe wieder in Arbeit bringen. Damit würde jedoch
hung der Produktionskoſten eintreten. Referent iſt der Auf=
dadurch die Konkurrenzfähigkeit nicht aufrecht erhalten wer=
da
die Preiſe heute ſchon ziemlich hoch liegen. Im Jahre
die Produktionsziffern weiter geſtiegen. Es fehlt an der rich=
teilungsorganiſation
. Berückſichtigen wir doch, daß wir für
ſe, Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützte jährlich 2 200 000 000
* ausgeben. Durch eine Sonderabgabe aller Arbeitenden in
dere Kaſſe könnte hier bei planvoller Verteilung manche Beſſe=
It werden. Verhängung der Lehrlingsſperre hält der Refe=
verkehrt
. Die Lehrlingszahl muß zu der Gehilfenzahl in ein
Verhältnis gebracht werden. Wie können wir die Arbeits=
heben
? Die Landwirtſchaft bildet in unſerer Volkswirtſchaft
tigen Faktor. Dänemark gibt uns ein gutes Beiſpiel. Das
haftliche Genoſſenſchaftsweſen iſt dort ſehr gut ausgebaut und
als Vorbild dienen. Durch Umorganiſation würde eine merk=
haftliche
Hebung eintreten und der Verdienſt erheblich größer
In dieſem Zweig der Volkswirtſchaft könnte und müßte manche
rgebracht werden. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. In
eßenden Diskuſſion wurden die Ausführungen des Refeventen
unterſtrichen, zum Teil waren die Anſichten geteilt.
Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
ranſtaltung Donnerstag, abends 8,30 Uhr, im Eintrachtſaal,
iſtraße 12. Volkskundlicher Vortrag von Herrn Philipp
iber: Volksgebräuche und Sitten in den Monaten März und
zu Oſtern.
kageskalender für Montag, den 14. April 1930.
indestheater, Großes Haus, 20 Uhr: Konzert der
tafel. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Kon=
Schloßkeller, Theater=Reſtaurant, Spaniſche Bodega,
ädt. Akademie f. Tonkunſt, 20.15 Uhr: Licht=
vortrag
Die Welt der Katakomben und der Geiſt des
ſtentums Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
(2652
Vofteilhafte

Sonderfahrken der Reichsbahndirekkion Mainz.
Im kommenden Monat wird die Reichsbahndirektion Mainz drei
Sonderfahrten unternehmen, deren Ziele beſonders verlockend
ſind. Die erſte von ihnen führt am Sonntag, 4. Mai, nach Baden=
Baden, Deutſchlands ſchönſtem, vornehmſtem Badeort, der von je=
her
eine ſtarke Anziehungskraft auf die Sonderzugsgemeinde auszu=
üben
pflegte. Man darf wohl erwarten, daß auch diesmal wieder viele
die willkommene Gelegenheit wahrnehmen, einen Maienſonntag in dem
lieblichen Schwarzwaldidyll zu verleben.
Die zweite Sonderfahrt iſt Rothenburg v. T. gewidmet. Um
jede Ueberhaſtung und Ueberanſtrengung zu vermeiden, wird die Fahrt
diesmal bereits am Samstag, den 10. Mai, nachmittags angetreten,
und einmal in Rothenburg o. d. Tauber übernachtet. Hierdurch
können die Teilnehmer in aller Ruhe und Bequemlichkeit die vielgeſtal=
tigen
Sehenswürdigkeiten Rothenburgs, wo uns jeder Schritt an längſt
verrauſchte Jahrhunderte erinnert, kennen lernen, oder alte, liebe Er=
innerungen
an frühere Fahrten auffriſchen. Sie haben außerdem auch
die Möglichkeit, den weitberühmten Hans=SachsSpielen bei=
zuwohnen
, die am Samstag abend in Szene gehen. Für gute und
preiswerte Unterkunft ihrer Fahrgäſte wird die Reichsbahndirektion
Mainz ſorgen.
Für den Himmelfahrtstag den 29. Mai lautet die ausge=
gebene
Parole:
Aufnach Schwetzingen und Heidelberg.
Auch dieſe Fahrt dürfte wieder einen beſonderen Anreiz ausüben.
Denn gibt, es wohl Schöneres, als im rauſchenden Park von Schwet=
zingen
den jungen Frühling zu grüßen und an einem blühenden Lenz=
tag
in Alt=Heidelberg, der liedumklungenen Muſenſtadt am Neckar, im
Bannkreis der deutſchen Romantik, zu wandeln?
Baden=Baden, Rothenburg v. d. Tauber, Schwetzingen und Heidel=
berg
, dieſe vier Städte umſchwebt ein beſonderer Zauber, dem wir alle
von Kindheit an verfallen ſind.
Er wird ſich auch diesmal wieder ſieghaft erweiſen, wenn wir dem
Ruf der Reichsbahndirektion folgen und wir uns ihrer Führung an=
vertrauen
.
Die einzelnen Fahrten werden gut vorbereitet und durch Aus=
hänge
auf den Bahnhöfen, ſowie durch amtliche Nachrichten in der
Preſſe bekanntgegeben.

RoMranke bai Taa
DARMSTADT, Ernst Ludwigstrasse 20
Jetzt die größte Auswahl von RM 85. an

Wochenmarkt=Kleinhandelspreife vom 12. April (pro Pfd. bzw.
Stück in Pfg.): Gemüſe: Erdkohlraben 810, Gelbe Rüben 810,
Note Rüben 1012, Schwarzwurzeln 3040, Spinat 1015, Rotkraut
2025, Weißkraut 1215, Wirſing 3035, Grünkohl 1520, Roſen=
kohl
3045, Zwiebeln 812, Knoblauch 80, Tomaten 80100, Feld=
ſalat
80100, Endivienſalat 1025, Kopfſalat 2030, Blumenkohl 40
bis 120, Meerrettich 4070, Kartoffeln 56; Obſt: Tafeläpfel 29.
35, Wirtſchaftsäpfel 1215, Apfelſinen 1015, Zitronen 810, Bc=
nanen
5060; Eßwaren: Süßrahmbutter 180200, Landbutter 160
bis 180, Weichkäſe 3035, Handkäſe 510, Eier, friſche 1013; Wild
und Geflügel: Hühner 120140, Tauben 8090, Haſen 120130,
Ziegenlämmer 7080; Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch,
friſch 90100, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 130
bis 150, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80160, Wurſtfett 60, Schmalz, aus=
gelaſſen
120.

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nur, Langgasse 51
Alexanderstraße 17

Was bebeutet der Muttertag für unſere Kinder?. Seit Jahren
wird der deutſche Muttertag am 2. Sonntag im Mai in den ver=
ſchiedenſten
Teilen Deutſchlands von den Kindern zu einem echten
Familienfeſt ausgeſtaltet. Auf Anregung der Provinzial=Schulkollegien
hat ſich die deutſche Lehrerſchaft mit beſonderer Wärme des Gedankens
angenommen und bereitet die Kinder ſchon einige Wochen vorher auf
eine ſinnvolle Ausgeſtaltung der häuslichen Feier vor. Beſondere
Freude macht es den Kindern, am Muttertag der Mutter alle Arbeit
abzunehmen und in ihr arbeitſames Leben einen Ruhetag einzu=
legen
. In den meiſten Schulen findet am Samstag vor dem Mutter=
tag
eine Schul= oder Klaſſenfeier ſtatt. Weitere Auskunft über die
Ausgeſtaltung von Feiern und Werbematerial erteilt der Ausſchuß
Muttertag, Berlin W. 30, Motzſtraße 22.
Ohne Umſchlag verſandte, gedruckte einfache Oſterkarten, die hin=
ſichtlich
der Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmungen für Poſt=
karten
entſprechen müſſen, koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabe=
ortes
als auch im Fernverkehr 3 Rpf. Es dürfen in dieſen Karten außer
den ſogenannten Abſenderangaben (Abſendungstag, Name, Stand und
Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere 5 Wörter, die
mit dem gedruckten Wortlaut im Zuſammenhang, ſtehen müſſen, hand=
ſchriftlich
hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gel=
ten
z. B. die üblichen Zuſätze ſendet, Ihre‟, Dein Freund ſen=
det
Dir, ſendet mit beſten Grüßen Ihre uſw. Werden ſolche Karten
im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich
des Aufgabeorts als auch nach außerhalb 5 Rpf.
Liederabend Johannes Biſchoff. Freitag, den 2. Mai, findet im
Kleinen Haus ein einmaliger Liederabend von Johannes Biſchoff
ſtatt. Der Künſtler bringt u. a. die Magelone=Lieder von Brahms,
ſowie Liederkompoſitionen des Darmſtädter Komponiſten Peterſen zu
Gehör.
Im Orpheum finden heute und folgende Tage bis einſchließlich
Samstag, 19. April, keine Vorſtellungen ſtatt. Ueber den
Oſter=Spielplan, beginend am 20. April, erfolgt Näheres morgen an
dieſer Stelle.

Montag,
14. April

Dienstag,
15. April

Mittwoch,
16. April

Donnerstag,
17. April

Freitag,
18. April

Samstag,
19. April

Sonntag,
20. April

Großes Haus

2022 Uhr
Konzert der Liedertafel

2122 Uhr
Die Südpolexpedition des
Kapitän Seott
A 21
Preiſe 1.0010.00 Mk.

2022 Uhr
4. Kammermuſikabend des
Drummn=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mark

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

1.22 Uhr
Tannhäuſer
L. 22
Preiſe 1.2012 Mk.

Kleines Haus

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

Keine Vorſtellung

19.3021.30
Die andere Seite
F 10, S10. Gruppe 3 u. 4
Darmſtädter Volksbühne
Preiſe 1.208.00 Mk.

Montag,
21. April

1922 Uhr
Figaros Hochzeit
B 20
Preiſe 110 Mk.

19 3022 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Heſſenlandmiete 11 10
Preiſe 1.206.00 Mk.

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Seite 4

Montag, den 14. April 1930

Unſere Milane.

Von Waldvogel.
Immer bereitet es mir große Freude, wenn an ſonnigen Tagen des
Abril unſere Milane ihre Flugkünſte zeigen und ihre Horſte ausbauen.
Leider ſind dieſe prächtigen Vögel ſchon ziemlich ſelten geworden
in unſerem Vaterlande; aber ich kenne noch ein mit urwüchſigen Bäu=
men
, Tümpeln und Schilf bedecktes Stück Heimaterde, wo die beiden
Milane, der gabelſchwänzige rote und der ſchwarzbraune, noch in grö=
ßerer
Zahl vertreten ſind, und genußreiche Stunden durfte und darf
ich dort alljährlich zubringen.
Bis vor etwa 30 Jahren waren die Milane regelmäßige Brutvögel
in vielen Wäldern Mitteldeutſchlands. Jetzt ſind ſie ſchon ſelten gewor=
den
und finden ſich nur noch an gewiſſen, ihnen zuſagenden Gegenden.
Beide Vögel ſind Zugvögel, die im März zurückkehren und uns im Okto=
ber
wieder verlaſſen. Der rote Milan, auch Gabelweihe genannt, hat
ein roſtfarbiges Gefieder mit weißlichem Kopf und bewohnt große Wäl=
der
, und zwar mehr der Ebene als des Gebirges. Sein Schwanzende
iſt tief gegabelt. Der Horſt dieſes Vogels ſteht nahe am Stamm von
ſtarken Bäumen in meiſt beträchtlicher Höhe. Er iſt aus Zweigen und
Stengeln errichtet, und die flache Mulde iſt mit Gras, trockenem Dün=
ger
, Lumpen und Papierfetzen, die häufig über den Rand hinaushängen,
ausgepolſtert.
Das Gelege beſteht meiſt aus 3 Eiern, die von weißer oder grünlich=
weißer
Farbe und mit Kritzeln von lehm= oder rotbrauner Färbung be=
deckt
ſind. Prachtvoll iſt der Anblick, wenn im Frühjahr das Paar ſich
über ſeinem Horſte ſcheinbar ohne Flügelbewegung zu großer. Höhe
emporſchraubt und hoch in der Luft ſeine wundervollen Kreiſe zieht.
Sein lauter Ruf hjäh hihi hiäh klingt nicht unangenehm. Der
rote Milan lebt von allerlei Geflügel und wird beſonders jungem Feder=
wild
gefährlich; auch frißt er kleinere Tiere, Amphibien und auch Fiſche,
ſofern er ſie an der Oberfläche erhaſchen kann.
Einen ähnlichen Horſt wie der rote Milan baut auch der ſchwarz=
braune
, der ein braunſchwarzes Gefieder mit weißgrauem Kopf hat. Er
ſiedelt ſich gerne in Wäldern mit angrenzenden fiſchreichen Gewäſſern
an, weshalb man dieſen Vogel auch oft in der Nähe von Reiherkolonien
findet
Auch dieſer Milan iſt ein großer Flugkünſtler und vermag ſehr lange
zu ſchweben.
Beſonders zur Paarungszeit zieht er hoch in den Lüften ſchöne
Kreiſe am liebſten über einer Waſſerfläche. Auch läßt er ſich bei dieſen
Balzflügen aus bedeutender Höhe plötzlich bis dicht über den Waſſer=
ſpiegel
herabſtürzen. Dann fliegt er hin und her, rüttelt dazwiſchen und
ſchraubt ſich wieder mühelos in die Höhe, von wo aus das Spiel von
neuem beginnt. Schade, daß dieſe prächtigen Vögel immer ſeltener
werden, weshalb an alle Kreiſe die Bitte ergeht, im Intereſſe des Natur=
ſchutzes
all die ſelten werdenden Vögel unſerer Heimat als Naturdenk=
mäler
zu ſchonen und zu ſchützen.

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei Ver=
antwortung
; ſeir ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfenge
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Omnibusverkehr Völlenfalltor-Nieder=Ramſtadt=
Traiſa.
In der in Nummer 102 veröffentlichten Einſendung zu dieſem
Gegenſtand iſt leider inſofern ein Irrtum unterlaufen, als nicht die
Linie 1, ſondern die Linie 2 viertelſtündlich nach dem Böllenfalltor
verkehrt und dort zu den angegebenen Zeiten Anſchluß hat,)

* Franzöſiſches Milikärpolizeigericht Mainz.
16 Perſonen aus Darmſtadt und Griesheim angeklagt.
Wegen unerlaubten Betretens von Militärgelände und verbotenem
Kugelſammeln hatten ſich am Samstag der 25jährige Schloſſer Jak.
Weber und der 27jährige Inſtallateur Wilh. Schug, beide aus
Kreuznach, weil ſie am 29., März auf dem dortigen Garniſonsſchießſtand
Kugeln geſammelt hatten, zu verantworten. Außerdem waren ange=
klagt
die Arbeiter, W. Hahl, Walter Gerling, Val. Trumpfheller, Wilh.
Hönig und Nik. Fadh aus Darmſtadt, ſeit 27. März in Unterſuchungs=
haft
, ſowie die auf freiem Fuß befindlichen Arbeiter und Arbeiterinnen
Eliſabeth Spechhard, Eliſabeth Becker, Marg, und Hch. Zöller, Hch.
Krauter und die beiden Jugendlichen Helene und Kätha Bär, ſowie
deren Eltern, Jak. und Eliſabeth Bär, ſämtlich in Griesheim bei Darm=
ſtadt
wohnhaft. Die letztgenannten Angeklagten aus Darmſtadt und
Griesheim haben laut der Anklage gemeinſchaftlich, teils mit Werk=
zeugen
in den Griesheimer Schießſtänden am 27. März 1930 eine nicht
erhebliche Menge Kugeln geſammelt; wurden dabei von der franzö=
ſiſchen
Gendarmerie und einigen Soldaten umſtellt und feſtgenommen.
Während die Angeklagten, welche in Griesheim wohnen, auf freiem
Fuße blieben, wurden die 5 in Darmſtadt wohnenden Beſchuldigten mit
Rückſicht auf Fluchtverdacht in Unterſuchungshaft genommen.
Die Angeklagten waren geſtändig, ſie wollen durch Arbeitsloſigkeit
in Not gehandelt haben. Außerdem hätten ſie geglaubt, das Sammeln
von Bleikugeln ſei jetzt erlaubt. Das Gericht verurteilte die 5, ſeit
27. März in Unterſuchungshaft befindlichen Darmſtädter, wegen uner=
laubten
Betretens von Militärgelände und verbotenem Kugelſammeln
zu je 5 Tagen Gefängnis, welche mit der Unterſuchungshaft für ver=
büßt
erklärt wurden. Der Vater Bär wurde, weil er ſeine ganze
Familie zu der Tat verführt haben ſoll, zu 45 Mk. Geldſtrafe verur=
teilt
, während die übrigen Angeklagten im Rahmen von 1020 Mark
Geldſtrafen erhielten. Die jugendliche Kätha Bär wurde, da ſie nach
Anſicht des Gerichts nicht mit der erforderlichen Einſicht gehandelt
hatte, freigeſprochen.
J. Griesheim, 12. April. Bekämpfung der Obſtbaum=
ſchädlinge
. Die Bekanntmachung der hieſigen Bürgermeiſterei vom
21. Februar d. J. hat nicht diejenige Beachtung gefunden, die ſie ſchon
im eigenen Intereſſe der einzelnen Baumbeſitzer ſelbſt verdient hätte.
Nach Feſtſtellung des Feldſchutzperſonals iſt noch eine größere Anzahl
von Baumbeſitzern mit dem Ausputzen der Bäume, ſowie mit der Ent=
fernung
der Raupenneſter, dürren Aeſte und der im Herbſt 1929 ange=
legten
Klebringe im Rückſtande. Die Bürgermeiſterei hat nunmehr zur
Nachholung des Verſäumten eine letzte Friſt bis 15. d. M. geſetzt. Nach
Ablauf dieſer Friſt erfolgt unweigerlich die Vornahme der erforderlichen
Maßnahmen durch Beauftragte der Gemeinde auf Koſten der Säumigen.
Außerdem haben die Säumigen dann Strafverfolgung gemäß § 4 der
Polizeiverordnung für die Gemeinde Griesheim vom 20. Januar 1930,
die Geldſtrafen bis zu 150 Mark vorſieht, zu gewärtigen. Der Weiter=
ſtädterweg
öſtlich des Frankfurter Weges iſt von Montag, den 14. April
ab bis auf weiteres geſperrt. Die Umleitung erfolgt durch die Hof=
mannſtraße
.
Stockheim, 12. April. Der erſte Bezirk des Odenwaldgaues der
D.T. veranſtaltet am 26. April 1930 einen Mannſchaftskampf im Ge=
räteturnen
. Die Vorführungen finden ſtatt im Anker zu Stockheim.
Die Leitung dieſes Abends liegt in den Händen des im Gau bekannten
Bezirksturnwartes Federlin=Beerfelden. Da die beſten Oberſtufen=
mannſchaften
des erſten Bezirks ihre Teilnahme zugeſagt haben, iſt ein
genußreicher Abend zu erwarten.

Nummer 1

WSN. Mainz. Etns 3 Kilometer oberhalb der Gemeind=
heim
ereignete ſich am Sonntag abend kurz vor 7 Uhr ein
Autounfall. Ein aus Nichtung Mainz kommender Perſonenn=
dem
die ſechsköpfige Familie Veit aus Budenheim bei Mai=
Ehepaar, drei Söhne und die etwa 16 Jahre alte Tochter) 9
nommen hatte, überſchlug ſich während der Fahrt, ſo daß alle feon
ſonen unter das Auto zu liegen kamen. Wie ſich der Unfall zug
hat, iſt noch nicht einwandfrei aufgeklärt, da die Verletzten ni=
nehmungsfähig
und ſonſtige Zeugen des Unfalls noch nicht e.
ſind. Es wird angenoimen, daß der Wagenlenker einem kur=
die
Stelle paſſierenden Motorradfahrer ausweichen wollte. Hier
er mit ſeinem Auto zu weit rechts, ſtreifte die Randſteine
Unglück war geſchehen. Den Paſſanten bot ſich ein grauenbaft=
Alle Inſaſſen waren ſchwer verletzt und größtenteils bewußtlos
war noch große Gefahr für die Verletzten vorhanden; in dem
muß ſich ein Sack Kupfervitriol befunden haben, das
Unfall ausgeſtreut wurde. Da Kupfervitriol, wenn es auf Verle
kommt, Vergiftung hervorruft, ſo war bei der Bergung der Ver
ten größte Vorſicht zu üben. Sie kamen in das Binger Kran=
Die Verletzungen ſollen größtenteils ſehr ſchwerer Natur ſo
einem der Verunglückten beſteht Lebensgefahr.
Hekoga und oberheſſiſcher Provinziallandig
Gießen, 12. April. Anläßlich ſeiner ordentlichen
beſchäftigte ſich der Provinzialtag von Oberheſſen am
mit den teilweiſe neugeſtalteten Gasfernverſorgungsverträgen
koga mit der Ruhr und der Saar. Der Provinzialtag beſchloß
revidierten Verträgen in ihrer vorliegenden Form zuzuſtimmen
Zuſtimmung gilt aber nur für den Fall, daß das Vertragsw
Ganzes und die beſonderen Verhandlungen zwiſchen Ruhr
Stadt Mainz über die Pachtung des Mainzer Gaswerkes z
kommen. Sollten ſich im Laufe der Verhandlungen noch Aende
nicht grundſätzlicher Art als notwendig oder zweckmäßig herau
ſo iſt der Provinzialausſchuß ermächtigt, die Genehmigung zu
Paddelboolunglück auf dem Main.
WSN. Frankfurt a. M. Am Samstag gegen 16 Uhr keme
dem Main in der Nähe des Bootshauſes Friede ein mit zwei
Poliziſten beſetztes Paddelboot. Die beiden Inſaſſen fielen ins
Während es dem einen gelang, das Ufer ſchwimmend zu erreich
Hilfe herbeizuholen, hielt ſich der andere, der 28 Jahre alte
wachtmeiſter Rolf Uhlenhaut, am Boot feſt. Er erlitt jedo
kurzer Zeit einen Herzſchlag und verſank in den Fluten,
Leiche konnte nach kurzer Zeit geborgen werden.

Cm. Kreidach, 12. April. Geſtern veranſtaltete der Geſan
Liederkranz, der am 13. Juli I. J. ſein 25jähriges Jubiläumsfeſt
wird, einen Wiederſehensabend mit Herrn Lehrer Krug aus Rau
dem Mitbegründer und erſten Dirigenten des Vereins. Nach in
vorgetragenen Chor, unter der Leitung des Dirigenten Rießing
grüßte der 1. Vorſitzende des Vereins, Michael Golz, Herrn Kru
gab der Freude Ausdruck, den Mitbegründer und ehemaligen Diri
in Kreidach begrüßen zu dürfen. Der Vorſitzende teilte weite
Beſchluß der letzten Mitgliederverſammlung mit, wonach Herr
zum Ehrendirigenten des Vereins ernannt wurde. Herr Krg
ſeinen Dank für die ihm zuteil gewordene Ehrung aus und ern
die lobenswerte Entwicklung des Vereins in den verfloſſen
Jahren. Hieran ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein.

ü.
M
bo
tei
it Au
deal
Jant

LH
A

Mehrere wenig geſp.

Heute nacht entſchlief ſanft unſere gute, treu=
ſorgende
Mutter, unſere liebe Großmutter,
Schwiegermutter und Tante
Aliit eienel
geb. Spieß
im 82. Lebensjahr.
Lina Jenſen, geb. Reuter
Franz Reuter
Mimi Pfannmüller, geb Reuter
Emma Weber Pwe., geb. Reuter
Elſe Reuter
Theſh Dreſcher, geb. Reuter
Arnold Jenſen, Generaldirektor
Georg Pfannmüller.
Guſiab Dreſcher, Oberſiudiendirektor

Darmſiadt, den 13. April 1930.
Inſelſiraße 34

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Die Einäſcherung findet Mittwoch um 11 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſiatt.

Wir bitten von Beileidsbeſuchen abſehen zu wollen.

Nach kurzer, ſchwerer Krankheit
verſchied heute unerwartet mein
lieber Gatte, unſer guter Vater,
Großvater, Bruder, Schwager,
Schwiegerſohn u. Schwiegervater
Philipp Opper
Lokomotivführer
im Alter von 54 Jahren.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Opper, geb. Maher
und Kinder.
Darmſtadt, den 13. Aprit 1930.
Blumenthalſtr. 50.
Die Beerdigung findet Mittwoch
den 16. Apri, nachmittags 3 Uhr,
von der Kapelle des Waldfried=
hofs
aus ſtatt

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- und Hortnerinnen-Seminar.
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Montag, den 14. April 1930

Seite 5

ner 104

Modrnſchen Tapmafmenterſcäften.
je Kipfe im 98er Skadion. Helber 1. bleibt Meiſter. Sfutigart Mannſchaftsmeiſter, die 98er
an zweiter Stelle.
Klaſſe I Mannſchaftslauf.
1. Reichsbahn=Sportverein Stuttgart mit Helber I, Helber II
mſtadks Läufer in guker Form.
Fritz, Achſtetter, 14 Punkte. 2. Sportverein Darmſtadt 1898 (Lind=

Die üddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften ſind wieder ein=
al
ent eden. Diesmal hatten wir hier in Darmſtadt infolge
Ini tive des Sportvereins 1898 den Vorzug, die beſten
ungläu Süddeutſchlands im Kampf um die Meiſterſchaft des
ähriges zu undes jandes zu ſehen. Die Erwartungen haben ſich reſt=
Lehrer gu,8 erfü und da die Veranſtaltung ſehr gut beſucht war,
ine fffen 11, daß auch die Darmſtädter Sportgemeinde reſtlos mit
eimm Gel enen zufrieden war, damit endlich der ſchönen Leicht=
gletik
Darmſtadt mehr Anhänger zur gegebenen Stunde

datt wir ſchon in den Vorberichten hervorgehoben, daß
Voy eitungen die der Sportverein 1898 getroffen
utte ine einwandfreie Abwickelung garantierten, ſo darf
tgeſtell verden, daß noch nie anläßlich einer Süddeutſchen
Beiſanmaldlau eiſterſchaft die Organiſation ſo hervorragend war.
ſetzury ind Markierung der Laufſtrecke war ſehr gut. Von
den b’ hiedenen Stellen einer Fernſprechleitung wurde der
uf der dauptklaſſe und auch der Schluß der beiden anderen
Naſſen 1 folgt, kontrolliert und den Zuſchauern bekannt gege=
O/l. dieſe Möglichkeit iſt der Süddeutſche Verband, dem
blondesurſtänd’ ollen Entgegenkommen der heſſiſchen Schutzpolizei
etten Se 0 Dank erpflichtet, die ſich unter Leitung von Oberleutnant
ber u) des techniſchen Leiters Roßmann mit acht Beamten
eigeny ig in den Dienſt der Sache geſtellt hatte. Da nicht
ſetzt D Laufſtrecken, insbeſondere die der Hauptklaſſe, ge=
ſezu
il waren und bei den Aktiven begeiſtertes Lob fan=
lte doch auch Polizeimajor Freyer durch Aufſtellung
Ver rsbeamten für ein glattes Durchlaufen an den zwei
Diel raßen) izungen geſorgt , war ein erſtklaſſiger Verlauf
zert.
Die) gebniſſe entſprachen faſt ausnahmslos den Er=
urtung
? Nach dem Damenhandballſpiel ſtarteten zunächſt die
fänger ſenen in kurzen Abſtänden die Alten Herren über
ſelberl eecke folgten. Ihnen folgten dann die Meiſterklaſſe
die / Kilometer lange Reiſe. In der Klaſſe der Alten
rremzeigte der 41jährige Haas=Kork eine ſehr gute Lei=
der
ils Zweiter Pfeil=98 folgte, beide von lebhaftem Bei=
emps
gen.
Nach n erſten 1000 Metern war das Feld der Meiſterklaſſe
ſehr ht zuſammen, allerdings lagen die beſſeren Leute be=
an
)= Spitze. Nach zwei Kilometern hatte ſich klar die
Bengry ſe herausgebildet, beſtehend, aus Helber I und II,
pp= en, Schilgen=Darmſtadt, Kolz=Illingen, Stadler=Frei=
, Hal) und Lindner=1898 Darmſtadt, die zunächſt alle zu=
menbl
en. Erſt nach 4000 Metern machte ſich das recht hef=
Tem bemerkbar: Helber I ging in Führung und verſuchte
aller acht, ſeine Konkurrenten abzuſchütteln. Es gelang ihm
nich ofort; allerdings blieb Schilgen, der ſcheinbar mehr
ſeine egner als auf ſeine Atmung geachtet hatte, auf der
ecke, ah die anderen ließen zunächſt nicht locker. Die ſchwerſte
gung r der Hauptkontrolle auf dem Lindenberg kam Hel=
dan
u Hilfe: nur Kapp=München konnte ihm noch folgen,
ander fielen allmählich ab. Auf dem Gefälle der Strecke
dem altersteich ſetzten dann nochmals die Poſitionskämpfe
die ben Plätze ein: Helber I ging Kapp allmählich davon,
r Ay an Stadler=Freiburg und Habich=Darmſtadt vorbei,
rerſ4; den Saarmeiſter Kolz=Illingen abſchütteln konnten.
way ereits der harte Kampf um die Süddeutſchen Wald=
ſeiſtel
ſaften 1930 entſchieden, denn auf dem letzten Teil der
cte koy e niemand mehr in den Kampf um die erſten Plätze
ſen! Wie vorausgeſagt, konnte Helber I=Stuttgart, dies=
ur
Bhsbahnſportverein, ſeinen Titel mit Erfolg vor Kapp=
rteidigen
. Helber II wurde Dritter, vor Lindner=
berer
Darmſtadt 1898, der nicht nur verantwortlicher Orga=
lor
de Veranſtaltung war, ſondern ſich diesmal auch noch
ü ſehrl iten vierten Platz vor Stadtler, dem badiſchen Mei=
und iem Klubkameraden Habich erkämpfte. Der Mann=
Tslauf el nachdem die Starterlaubnis von Helber II für
9sbahy ſtuttgart in Ordnung ging und Fritz ſich als recht
Orit! Mann erwies mit nur fünf Punkten ebenfalls an
gart. Der heimiſche Meiſter Sportverein Darmſtadt 1898
hin mit Lindner, Habich, Gellweiler und Bernſee
Vrm unter Beweis und wurde vor München, Saar=
51 kfurt und Rot=Weiß Darmſtadt ſicherer Zweiter!
amrh aren die Süddeutſchen Waldlauf=Meiſterſchaften 1930
Nedem Sie waren aber auch in jeder Hinſicht ein voller Er=
tſache
, die der Leichtathletik=Vorſitzende Ritzen=Ulm
prache bei der Preisverteilung vor der Tribüne be=
rheben
mußte! Der Sportverein Darmſtadt 1898
4 ifellos mit der Durchführung dieſer Veranſtaltung
gut! Namen Ehre gemacht.
Die Ergebniſſe.
laſſe I 10=Kilometer=Einzellauf.

Sich utſcher Waldlaufmeiſter 1930 Helber I=Reichsbahn
zart g 45,5 Min. 2. Kapp. Eiſenbahn München 35:07 Min.
Stuttgart 35:31 Min. 4. Lindner, Sp.V. Darm=
4:47 Min. 5. Stadler, Freiburger F. C., 36:12,5 Min.
abich,14 V. Darmſtadt 1898, 36:20,5 Min. 7. Garſt, Worms=
ſent
: 6:29 Min. 8. Zeilnhofer, München, 36:41 Min.
Sp. V. Darmſtadt 1898, 36:54 Min. 10. Fritz, Stutt=
Min. 11. Kolz, V. f. R. Illingen=Saar, 37:09 Min.
Saar 05 Saarbrücken, 37,12 Min. 13. Kaufmann,
kfurt, 37:27 Min. 14. Jäckel, Saarbrücken, 38:02
ſſer, Rot=Weiß Darmſtadt.

ner, Habich, Gellweiler, Bernſee) 19 P. 3. Eiſenbahn München
30 P. 4. S.C. Saar 05, Saarbrücken, 43 P. 5. D. J. K. Frank=
furt
72 P. 6. Rot=Weiß, V. f. R. Darmſtadt 73 P.
Klaſſe II Anfänger 4,2 Km.=Einzellauf.
1. Stepp, A. S. C. Darmſtadt, 15:13 Min. 2. Wöll, 03 Fechen=
heim
, 15:38 Min. 3. Luley, A. S.C. Darmſtadt, 15:39 Min. 4.
Schwab, Sp.V. Schwetzingen, 15:41 Min. 5. Martinaglia, A. S. C.
Darmſtadt, 15:46 Min. 6. Hauk, A. S.C. Darmſtadt, 15:51 Min.
7. Sommer, S.C. Wiesbaden. 8. Pfannenbecker, B.S.C. Offen=
bach
. 9. Gg. Hild, 10. Drach, 11. Mott (ſämtl. V. f. L. Frankfurt).
12. Hertweck, M. T. G. Mannheim.
Klaſſe II Anfänger Mannſchaftslauf.
1. A. S. C. Darmſtadt (Stepp, Luley, Martinaglia, Hauk) 9 P.
2. V. f. L. Frankfurt, 1. Mannſchaft (Hild, Drach, Mott) 30 P.
3. M. T. G. Mannheim 50 P. 4. Sp.V Darmſtadt 1898 (Leiſz,
Gönner, Dörſam, Krauth) 54 P. 5. Pol. Sp. V. Darmſtadt (Kaſpar,
Weber, Thermann) 60 P. 6. V. f. L. Frankfurt, 2. Mannſchaft,
63 P. 7. Schwimm=Club Wiesbaden 73 P.
Klaſſe III Alte Herren 4,2 Km.=Einzellauf.
1. Haas, V. f. R. Kork, 18:01 Min. 2. Pfeil, Sp.V. Darm=
ſtadt
, 19:45 Min. 3. Bertſch, V. f. L. Frankfurt, 20:00 Min. 4.
Krichel, Sp.V. 1898 Darmſtadt, 20:08 Min. 5. Ceynowa, Hota
Frankfurt 20:20 Min. 6. Vorwitt, 21:07 Min., 7. Wetzel, 21:15
Min., 8. Meurer, 21:19 Min., 9. Deißler (ſämtlich M. T. G. Mann=
heim
) 22:07 Min.
Klaſſe III Alte Herren Mannſchaftslauf.
1. M.T.G. Mannheim (keine Gegner) 6 Punkte.
Um die ſüddeutſche Damen Handbalt=
Meiſterſchaft.
Einkracht Frankfurk 1. 3.C. Nürnberg 3:1 (2:1).
Als Herr Förſter (Sportverein Darmſtadt 1898) das Zeichen
zum Spielbeginn gab, mögen gut 2000 Perſonen das Oval des
Platzes am Böllenfalltor ausgefüllt haben. Die erſten zehn Minu=
ten
war der Kampf durchaus verteilt. Die Nürnberger Damen
warteten in dieſer Spielzeit ſogar mit einem ganz netten Stel=
lungsſpiel
auf, das ihr Angriffsſpiel eine Nuance gefährlicher
erſcheinen ließ als das des Gegners. Als jedoch Eintracht Frank=
furt
durch ihren Linksaußen, Frl. Lorenz, in Führung gegangen
war, wurde die Eintracht=Elf von Minute zu Minute beſſer. Wohl
glich Nürnberg durch direkte Verwandlung eines Strafwurfes aus,
doch dann wurde der Gegner überlegen und ging noch vor der
Pauſe in Führung, als die Nürnberger Hüterin bei einer an ſich
leichten Abwehr den Ball ins eigene Netz ſchlug.
Nach der Pauſe dominierte Eintracht ausſchließlich. Die Frank=
furter
Elf ſtellte dann auch ſchließlich den Sieg ſicher, als die
Mittelſtürmerin, die bekannte Diskuswerferin Frl. Fleiſcher, durch
gut placierten Weitwurf zum dritten Male für ihre Farben er=
folgreich
war.
Es kann kein Zweifel beſtehen, daß der Sieg der Frankfurter
Eintracht, die damit ſüddeutſcher Damen=Handballmeiſter
wurde, durchaus verdient war. Bei weniger hartem Spiel
hätten ſich die Kämpferinnen vielleicht ſtärkere Sympathien bei
den Zuſchauern erringen können.
Skädte-Handball Darmſtadt Frankfurk 4:5.
Eine kleine Ueberraſchung! Was Frankfurter Vereinsmann=
ſchaften
ſchon lange nicht mehr fertig gebracht haben, gelang der
Frankfurter Städte=Mannſchaft: Ein Sieg über Darmſtadt und
dazu noch in Darmſtadt. Nachdem die Sportvereins=Elf am letz=
ten
Sonntag durch den Sieg gegen die Spielvereinigung Fürth
die Darmſtädter Handballhochburg ſo glänzend vertreten hat, war
man auf dieſe Niederlage nicht vorbereitet. Man darf die Preſtige=
einbuße
, die der Darmſtädter Handballhochburg durch dieſe Nieder=
lage
widerfuhr, nicht verkennen; man darf ſie aber auch nicht
allzu tragiſch nehmen. Die Darmſtädter Elf, mit Meyer (Rot=
Weiß); Reuter, Rothenburger (98); Jäger (Pol.), Delp (98), Otto
(Pol.); Freund, Feick, Hennemann (alle 98), Huber, Bohl (Pol.)
war nicht allzu geſchickt zuſammengeſtellt. Dies wirkte ſich im
Spielverlauf in erſchreckendem Maße aus. Was nützte die reſtloſe
Aufopferung des Darmſtädter Mittelläufers Delp, wenn die
Sturmlinie ſich nie zu einer Einheit finden konnte? Da Fuchs
nicht ſpielfähig war, hatte man Hennemann auf den Mittelläufer=
poſten
geſtellt. So gut Hennemann als Halbſtürmer iſt, ſo wenig
konnte er als Mittelſtürmer genügen. Dazu kam, daß der rechte
Flügel HuberBohl (Polizei=Sportverein) keinen Zuſammenhang
mit ſeinen Nebenleuten finden konnte, ſo daß eine fließende Kom=
bination
in keiner Phaſe des Spieles zuſtande kam. Die Hinter=
mannſchaft
genügt zuerſt durchaus; als aber Meyer im Tor
vielleicht als Folge einer bei einer tollkühnen Abwehr davon=
getragenen
Prellung ſchwere Fehler machte, gab es auch in der
Hintermannſchaft ſonſt nicht gewohnte Fehler. Man kann auch
nicht gerade ſagen, daß die Darmſtädter Elf mit allzu großer Auf=
opferung
und Luſt ſpielte. Anders der Gegner. Spieleriſch lei=
ſtete
die Frankfurter Elf nur Durchſchnittliches. Da ſie aber eifrig
ſpielte, gut abdeckte und dazu noch das Glück hatte, in Irion einen
ſehr gut aufgelegten Torhüter zu haben, war der Sieg noch nicht
einmal unverdient.
Unter der kleinlichen, aber korrekten Leitung von Müller
(Wiesbaden) ging Darmſtadt durch Feick in Führung. Frankfuxt
holt durch ſeinen Linksaußen auf. Feick und Huber ſtellen dan

auf 3:1 für Darmſtadt, durch Strafwurf verbeſſert Frankfurt auf
3:2. Huber gelingt ein ſehr ſchöner weiterer Treffer für Darm=
ſtadt
. Bei dem Stand von 4:2 ſchien der Sieg der Einheimiſchen
nicht gefährdet. Erſt in den letzten zehn Minuten kam die Wen=
dung
des Spieles. Bei der Abwehr eines hohen Balles boxte der
Darmſtädter Hüter den Ball unglücklich ins eigene Netz. Zwei
Durchbrüche der Gäſte ergaben dann vollends den Ausgleichs= und
Siegestreffer.
4. Jgd. Sp.V. 98 Darmſtadt 1. Jgd. Mainz 05 4:4.
Pol. Sp. B. Pokalſieger im Frankfurker Hallenkurniet.
Der Sieg des Polizeiſportvereins iſt ſehr eindrucksvoll, wenn
man berückſichtigt, daß 10 namhafte Mannſchaften am Start
waren. Im Vorſpiel mußte Polizeiſportverein gegen Fußball=
ſportverein
Frankfurt antreten und konnte das Spiel nach Ver=
längerung
3:1 gewinnen. In der Zwiſchenrunde mußte die Poſt
Frankfurt eine 4:2=Niederlage hinnehmen. In der Vorſchluß=
runde
zog dann die Polizei Freilos und kam mit Turnverein
Niederrad in das Endſpiel. Das Spiel war das ſchönſte des
Abends. Die Turner ſtellten eine ausgezeichnete und flinke
Mannſchaft; beſonders der Tormann war in der Halle eine Klaſſe
für ſich. Der Polizeiſportverein konnte das Spiel überzeugend
mit 6:2 Toren gewinnen und wurde dadurch Turnierſieger. Der
Mannſchaft wurden ſehr wertvolle Plaketten überreicht. Die
Fauſtballkämpfe wurden abgeſagt.
Bol. Sp.B. Darmſtadt Spielg. Mannhein 91
13:5 (8:3).
Die Mannſchaft des Polizeiſportvereins beſtritt dieſes Pri=
vatſpieb
mit vier Erſatzleuten. Trotzdem konnte man mit der
Leiſtung der Mannſchaft zufrieden ſein. Nur der Tormann zeigte
etwas Unluſt zu Anfang des Spiels; ſonſt hätte er die beiden
erſten Tore unbedingt gehalten. Mannheim ſtellt eine gleich=
mäßige
Mannſchaft ins Feld. Ihre Spielſtärke gleicht in un=
ſerem
Bezirk einer mittleren Mannſchaft. Ein beſonderes Lob
verdient die Mannſchaft für ihre faire und anſtändige Spielweiſe.
Der Schiedsrichter hatte ein leichtes Amt, war aber gut.
2. Jugend 1. Jugend Braunshardt 9:5.
Damen: Polizei D. Sp.V. Wiesbaden 2:3 (1:2).

Sporkabt. Morck Biktoria

1411:3).

Auch im Rüchſpiel konnte die Merck=Mannſchaft einen ein=
drucksvollen
Sieg landen. Griesheim ſand ſich gleich zuſammen
und konnte mit 2:0 in Führung gehen; auch bei Halbzeit ſtand
es noch 3:1 für Griesheim. Nach der Pauſe war jedoch der
Sturm der Merck=Elf nicht mehr zu halten, welcher dem ſonſt gut
haltenden Volkmann im Tor der Griesheimer ſiebenmal das
Nachſehen gab. Die Mannſchaft zeigte heute bei weitem ein
beſſeres Spiel als am Vorſonntag gegen Arheilgen, und man
darf mit Recht auf das weitere Abſchneiden geſpannt ſein.
Schiedsrichter Müller ſehr korrekt, wenn auch das Herausſtellen
zweier Spieler zu hart erſchien.
Fk. Tgde. Darmſtadt Erzhguſen 6:1 (3:0).
Das vorletzte Serienſpiel konnte Darmſtadt zu ſeinen Gun=
ſten
entſcheiden und damit ſeine Ausſichten auf den Bezirks=
meiſtertitel
weiterhin befeſtigen. Das Spiel ſelbſt konnte nicht
immer befriedigen. Beiderſeits mußte man erhebliche Mängel
in den Geſamtleiſtungen feſtſtellen. Bei Darmſtadt war be=
ſonders
das eigenſinnige Spiel des Sturmes unbefriedigend.
Naturgemäß mußte die Geſamtleiſtung darunter leiden. Bei
einem ſtärkeren Gegner hätte ſich dieſer Fehler vielleicht bitter
gerächt. Nur zeitweiſe ſah man ſchöne Angriffe, welche auch
immer von Erfolg waren. Das Freiſtellen war bei der ganzen
Mannſchaft mangekhaft. Von Erzhauſen hatte man auf Grund
ſeiner letzten Leiſtungem mehr erwartet. Nur einzelne Spieler
ſind hier die treibenden Kräfte.
Der Sieg Darmſtadts ſtand nie in Frage. Das Ehrentor z
des Gaſtes reſultierte lediglich aus einem vom Tormann als
Aus berechneten Ball, der gemütlich ins Tor rollte.
1. Jugend Sprendlingen 1:6.
Darmſtadt 2. Ueberau 1. 4:1.
Handball=Meiſterſchaft der 9.5.B.
Am Sonntag, 27. April, beginnt die Vorrunde um die Hand=
ballmeiſterſchaft
der D. S.B. Folgende Verbandsmeiſter werden
ſich gegenüberſtehen:
In Deſſau: Polizei Deſſau-Polizei Hamburg.
In Fürht: Sp.Vgg. FürthGuts Muts Dresden oder
Polizei Leipzig.
In Aachen: Alemannia AachenS.V. 98 Darmſtadt.
In Siegen: Sportfreunde Siegen-Polizei Hannover.
In Danzig: Schupo Danzig-Polizei Berlin.
In Breslau: Boruſſia KarlowitzD.H.C. Berlin.
Bei den Frauen:
In Frankfurt a. M.: Eintracht Frankfurt-Victoria
Hamburg.
In Leipzig: Sportfreunde LeipzigAsco Königsberg.
In Breslau: Schleſien BreslauS.C. Charlottenburg.
Handball=Ergebniſſe.
Pokal=Endſpiel in Bayern: 1. F.C. Nürnb. A. S. V. Münch. 14:1.
Geſellſchaftsſpiele: Rot=Weiß Frankfurt M.T. G. Mannheim
3:8. Poſt Frankfurt T. S. V. Langen 5:9. Reichsbahn Wies=
baden
T. S.V. Raunheim 4:2.
Die bayeriſche Handball=Pokalmeiſterſchaft fiel an den 1. FC. Nürn=
eig
, der gegen ASV. Nürnberg mit 14:1 Treffern ſiegte.

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Seite 6

Montag, den 14. April 1930

Nummer 10

die ſaodentſcent Hapoag eigromtſfe.

Ein magerer Sonnkag.
Die Reiſterſchafis-Endkämpfe.
In der Runde der Meiſter fand diesmal nur ein Spiel ſtatt,
das zudem keinerlei Bedeutung mehr hatte. Freiburger FC. und
Wormatia Worms trafen ſich in Freivurg und ſchloſſen mit die=
ſem
Treffen ihre Endkämpfe ab. Freiburg kam zu einem 4:2=
Erfolg und hat damit in den 14 Endſpielen wenigſtens noch einen
zweiten Sieg errungen. Je drei Spiele gab es in den beiden.
Troſtrunden. In der Abteilung Nordweſt liegen nach den Ergeb=
niſſen
des Sonntags die drei Monniſchaften FSV. Frankfurt,
Phönix Ludwigshafen und SV. Wiesbaden punktgleich an der
Tabellenſpitze. FSV. Frankfurt fertigte den wieder ſehr hart
ſpielenden VfL. Neckarau ſicher 3:1 (3:0) ab, Phönix Ludwigs=;
hafen kam in Saarbrücken gegen die ſtark nachlaſſenden, diesmal
völlig enttäuſchenden Sportfreunde zu einem 5:1- (2:1) Erfolg
und die wieder beſſer werdende Mannſchaft von Rot=Weiß Frank=
furt
ſchlug Iſenburg 1:0 (1:0). Die drei Tabellenführer haben
noch je ein Spiel auszutragen. Es ſieht ganz danach aus, als
ſollten noch ein oder zwei Entſcheidungsſpiele notwendig, wer=
den
. Die letzten Spiele der Favoriten ſind: Phönix Ludwigs=
hafen
gegen Fußballſportverein Frankfurt und Rot=Weiß Frauk=
furt
gegen SV. Wiesbaden.
Die drei Spiele in der Abteilung Südoſt hatten keine beſon=
dere
Bedeutung mehr, da ja im 1. FC. Nürnberg bereits der Ab=
teilungsſieger
feſtſteht. München 1860 konnte zuhauſe gegen die
ſtark verbeſſerte Union Böckingen nur 2:0 gewinnen, Jahn Re=
gensburg
, unterlag auf eigenem Platz überraſchend gegen Phönix
Karlsruhe 1:3 (1:1) und eine weitere Ueberraſchung gab es in
Nürnberg, wo ſich der ASV. vom Karlsruher FV. 0:4 (0:3) ab=
fertigen
ließ.
Von den diesmal ſehr zahlreich ausgetragenen Privatſpielen
intereſſiert beſonders der 3:0=Sieg, den die Augsburger Schwa=
ben
über die Profimannſchaft der 33er Budapeſt erzielten. Im
Kampf um den Frankfurter Fußballpokal haben ſich Fußball=
ſportverein
und Eintracht, die man im Endſpiel ls Portner er=
wartet
, für die Vorſchlußrunde qualifiziert.
Freihurger 3. C. Wormakia Worms 4:2 (3:1).
Das einzige Meiſterſchaftsſpiel des Tages ging in Freiburg
vor ſich. Die 1500 Zuſchauer kamen dabei voll auf ihre Koſten,
denn das Treffen brachte gute Leiſtungen und einen recht inter=
eſſauiten
Verlauf. Die Wormſer mußten eine überraſchende, aber
völlig verdiente Niederlage einſtecken, denn die Freiburger waren,
obwohl erſatzgeſchwächt, recht gut in Fahrt. Wohl konnten die
Wormaten das Führungstor durch Winkler erringen, aber dann
koinen die Einheimiſchen bis zur Pauſe dreimal zu Torehren,
und zwar durch den Halblinken Klenz, ein Eigenior des Wormſer
rechten Verteidigers Müller und durch einen von Würz verwan=
delten
Elfmeter. In der zweiten Halbzeit ſtrengten ſich die
Wormſer ſtark an und griffen mitunter auch zu unfairen Mit=
teln
. Das Geſchick konnten ſie aber nicht mehr wenden, j:d. Par=
tei
war noch einmal erfolreich, ſo daß die Freiburger mi 4:2 das
beſſere Ende für ſich behielten. Der Schiedsrichter Göckel= Kai=
ſerslautern
, traf mit ſeinen Entſcheidungen, nicht immer das
Richtige.
Die Wormſer wieſen keine eigentliche Lücke in ihrer Mann=
ſchaft
auf. In der erſten Halbzeit fehlte der Elf der nötige Eifer,
auch machte ſie einen überſpielten Eindruck. Der beſte Mann=
ſchaftsteil
war zweifellos das Schlußtrio. Die Läuferreihe bot
gute Leiſtungen, der rechte Läufer Kiefer fiel durch ſein zu kör=
verliches
Spiel unangenehm auf. Die Stürmerreihe hatte gegen
die ſehr gute Freiburger Verteidigung einen ſehr ſchweren
Stand, in der lediglich der Erſatztorwart Villinger etwas zurück=
fiel
. Freiburg brachte eine neu zuſammengeſtellte Läuferreihe
auf den Raſen, die ſich gut hielt. Auch im Sturm ſah man einige
neue Geſichter, die ſich ſamt und ſonders gut einführten.
F. S. V. FrankfurtV.f.L. Neckarau 3:1 (3:0).
Der Rheinbezirks=Zweite hat ſich auch diesmal in Frankfurt
wenig Sympathien erworben. Verſchiedene ſeiner Spieler mach=
ten
von ihren Körperkräften allzu reichlich Gebrauch, und Maul=
Nürnberg hatte als Spielleiter Mühe, die Mannſchaft zur Ver=
nunft
zu bringen. Das gelang ihm allerdings erſt, nachdem er
in der 15. Minute den Verteidiger Dern vom Platz geſtellt und
mit einer Serie von Strafſtößen eingegriffen hatte. Vom Kön=
nen
der Mannſchaft ſah man icht viel. Die Frankfurter waren
weſentlich beſſer. Sie zeigten in der erſten Halbzeit eine präch=
tige
Leiſtung und kamen auch durch Brück, Sadtler und Gerth
zu drei Treffern. Nach der Pauſe flaute das Spiel ab. F. S.V.
blieb zwar noch überlegen, während aber ſein Sturm jetzt leer
ausging, konnte Neckarau durch ſeinen Halbrechten noch das
Ehrentor erzielen.
Sportfreunde SaarbrückenPhönix Ludwigshafen 1:5 (1:2).
Vor 3000 Zuſchauern erlitten die Sportfreunde Saarbrücken
im Troſtrundenſpiel gegen Phönix Ludwigshafen auf eigenem
Gelände eine überraſchend hohe Niederlage. Die Platzherren
ſpielten vollkommen unter ihrer ſonſtigen Form, auffallend
ſchwach war ihre Deckung. Hingegen zeigten die Pfälzer eine
ſehr gute Leiſtung, die auch den Sieg in dieſer Höhe vollkom=
men
verdient machte. Gußner ſchoß in der 12. Minute den
Führungstreffer. Zwei Minuten ſpäter kamen die Sportfreunde
durch Verwandlung eines Handelfmeters zum Ausgleich. Ob=
wvohl
Phönix ſtändig leicht überlegen ſpielte, kam die Mann=
ſchaft
erſt kurz vor der Pauſe durch den Rechtsaußen erneut in
Führung. Nach der Pauſe wurden die Gäſte noch deutlicher
überlegen. Gußner erhöhte in der 5. Minute auf 3:1, und in
der 13. und 30. Minute ſtellte Hörnle durch zwei prächtige
Einzelleiſtungen auf 5:1.
A. S. V. NürnbergKarlsruher F.V. 0:4 (0:3).
Bei leichtem Regen ging dieſes Treffen vor knapp 1000 Zu=
ſchauern
vor ſich. Die Karlsruher Gäſte konnten dabei einen
ſehr verdienten, für ihre Spielſtärke dennoch ſchmeichelhaften
und überraſchend hohen Sieg erringen. Wenn auch in Karls=
ruhes
Reihen zwei Erſatzleute mitwirkten, ſo pAßten dieſe doch
ſehr gut in den Rahmen, während ſich bei Nürnberg das Fehlen
der beiden beſten Leute Appis und Scherm nur allzu ſtark be=
ierkbär
machte. Wenn trotzdem die Nürnberger Elf eine offene
Partie lieferte, ſo war die hohe Niederlage in erſter Linie dem
nicht auszunutzen vermochte. Schon bei der Pauſe lagen die
Gäſte mit 3:0 Toren klar in Front und ſtellten nach dem Wechſel
mit einem vierten Erfolg den Sieg endgültig ſicher. Als Un=
parteiiſcher
fungierte Herr Bohn=Mannheim, der ſich ſeines
Amtes in beſter Weiſe entledigte.
1860 MünchenUnion Böckingen 2:0 (1:0).
Vor etwa 3000 Zuſchauern wurde in München das urſprüng=
lich
für Böckingen angeſetzte Troſtrundenſpiel zum Austrag ge=
bracht
. Der Kampf war zwar lebhaft und temperamentvoll,
man von ihm erwartet

erſter Halbzeit ausgeglichen geſtalten, mußte aber nach der Pauſe
den Einheimiſchen das Kommando überlaſſen. Der Sturm ließ
zahlreiche Chancen ungenützt. Die beſten Leute von Böckingen
waren der Torwart Schübel, der Verteidiger Schneider und der
Mittelläufer Scholl. Schiedsrichter Hannewald=Frankfurt lei=
tete
korrekt.
Jahn Regensburg=Phönix Karlsruhe 1:3 (1:1).
Nach den in dieſem Spiel von ſeiten der Jahnelf gezeigten
Leiſtungen läßt ſich die hohe Niederlage in Böckingen wohl ver=
ſtehen
. Die Regensburger ſpielten völlig unter ihrer gewohnten
Form. Nur drei Spieler der Einheimiſchen genügten: Wein=
zierl
, Eichhammer und Fuchs. Auch Jakob im Tor enttäuſchte.
Die Mannſchaft konnte nicht einmal die Chance eines Elfmeters
ausnutzen. Die Karlsruher errangen den Sieg verdient, ob=
tvohl
ſie mit 4 Erſatzleuten den Kampf aufnehmen mußten. Die
größere Entſchloſſenheit und die ſolidere Abwehrarbeit ent=
ſchieden
das Treffen zu ihren Gunſten. Schiedsrichter Uhrig=
Bürgel leitete einwandfrei.
Geſellſchaftsſpiele.
Union Niederrad Kickers Offenbach (Sa.) 1:2. Kickers
Offenbach S.V. Fechenheim 03 3:2. Alemannia Worms
S.V. Horchheim (Sa.) 2:2. F.C. Hanau 93 1. F.C. Langen 1:2.
S.V. Wiesbaden Germania Wiesbaden 2:0. Haſſia Bingen
Opel Rüſſelsheim 1:5. F. C. Mannheim 08 Alemannia Worms
3:2. Sp.Vg. Mundenheim Sp. Vg. Griesheim 02 3:3. Kickers
Stuttgart F. V. 94 Ulm 4:2. Saar Saarbrücken F.C. Pforz=
heim
3:1. Schwaben Augsburg 33er Budapeſt 3:0.
Die deutſche Fußballmeiſterſchaft.
Nach den Endſpielen des 13. April ſtehen nunmehr von den
16 Mannſchaften, die am 18. Mai mit der Vorrunde den Kampf
um die deutſche Fußballmeiſterſchaft aufnehmen ſollen, neun feſt.
Es ſind das: Süddeutſchland: Eintracht Frankfurt; Weſtdeutſch=
land
: Schalke 04 und V. f. L. Benrath; Brandenburg: Tennis=
Boruſſia und Hertha/B.S.C.; Südoſtdeutſchland: Beuthen 09,
Sportfreunde Breslau; Baltenverband: V. f. B. Königsberg,
V. f. B. Stettin. Es fehlen noch die Vertreter Mitteldeutſch=
lands
, die beiden Vertreter des Norddeutſchen Sportverbands, der
weſtdeutſche Dritte, ſowie der Zweite und Dritte aus Süddeutſch=
land
.
Fußball in den D.F.B.=Landesverbänden.
Die Endſpiele um die norddeutſche Fußballmeiſterſchaft wur=
den
mit einem Spiel in Hanover fortgeſetzt. Hier holte ſich Hol=
ſtein
=Kiel vor 10 000 Zuſchauern im Kampf gegen den H.S.V.=
Beſieger Hannover 96 mit einem hohen 6:1=(1:0=)Sieg die erſten
Punkte.
Im entſcheidenden Spiel um die zweite Vertreterſtelle des
Baltiſchen Sportverbandes ſchlug der V. f. B. Stettin ſeinen
Lokalrivalen Titania mit 3:1 Treffern.
Zwiſchen dem Troſtrundenſieger S. T.C. Görlitz und dem Ta=
bellenzweiten
der Meiſterrunde, Sportfreunde Breslau, kam das
Entſcheidungsſpiel um die zweite ſüdoſtdeutſche Vertreter=
ſtelle
zum Austrag. Die Breslauer hatten ſchwer zu kämpfen, um
Görlitz knapp mit 2:1 Treffern zu ſchlagen.
Die weſtdeutſchen Endkämpfe.
Bei den weſtdeutſchen Endſpielen war am Sonntag das völ=
lige
Verſagen von Köln=Sülz 07 die Ueberraſchung des Tages. Die
Kölner wurden vom V. f. L. Benrath mit nicht weniger als 5:0
(2:0) Treffern geſchlagen. Benrath hat ſich durch dieſen neuen Er=
folg
zumindeſt den zweiten Platz geſichert, während die Teilnahme
von Köln=Sülz an den Endſpielen um die Deutſche Fußballmeiſter=
ſchaft
fraglich geworden iſt. Selbſt wenn die Sülzer ihr letztes
Spiel gegen Homberg gewinnen ſollten, ſo müßten ſie noch mit dem
Gewinner der Troſtrunde ein Entſcheidungsſpiel um die dritte Ver=
treterſtelle
des Weſtens ausgetragen. Benrath und Schalke
können ſchon heute als weſtdeutſche Vertreter gelten. Zwiſchen die=
ſen
beiden Mannſchaften fällt auch bei ihrem Zuſammentreffen am
27. April die Entſcheidung im Kampf um den Meiſtertitel.
Fußball=Länderſpiele.
Während Frankreich mit ſeiner erſten Garnitur gegen
Belgien eine ſchwere 1:6=(1:5=)Niederlage erlitt, konte ſeine
B=Mannſchaft gegen Luxemburg mit 2:0 (1:0) ſiegreich blei=
ben
. In Belgrad lieferten ſich Jugoſlawien und Ru=
mänien
einen Länderkampf, der von den Südſlaven hoch mit
6:1 (Halbzeit 2:1) Treffern gewonnen wurde. In Raab ſpielten
die Amateurmannſchaften von Weſtungarn und Nieder=
öſterreich
. Die Magyaren ſiegten mit 3:1 Toren.
V. f. B. Kurheſſen Marburg Sp.V. 98 Darmſtadt
3:2 (1:2).
Vor 1000 Zuſchauern kam es zwiſchen dem V.f. B. Marburg
und den Gäſten aus Darmſtadt zu einem ſchnellen und fairen
Spiel, in dem das beſſere Zuſammenſpiel der Gäſte und auch die
beſſere techniſche Leiſtung derſelben angenehm auffiel. Dieſen Vor=
zügen
hatten die Einheimiſchen nur größeren Eifer entgegenzu=
ſetzen
. Das Reſultat entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf. Ein
Unentſchieden wäre das gerechte Ergebnis geweſen. Die Gäſte
gingen in der 15. Minute durch den Mittelſtürmer in Führung,
aber fünf Minuten ſpäter konnte Fiſcher den Ausgleich erzielen.
Kurz vor der Pauſe kamen die Gäſte abermals durch den Rechts=
außen
in Führung, mußten aber in der zweiten Halbzeit zwei
weitere Treffer der Einheimiſchen durch Berndt und Böttner hin=
nehmen
.
Sp.V. 1898 (Jugend).
1. Jgd.1. Jgd. Neu=Iſenburg, hier, 2:1,
3. Jgd.1. Jgd. Roßdorf, dort, 0:1,
1. Schüler1. Schüler Eintracht Frankfurt, dort, 0:3 (0:0).
R. 5p. 3. Germania Pfungſtadt Bikkoria Walldorf

Vor knapp 1000 Zuſchauern gewann Walldorf ſein letztes
Spiel in Pfungſtadt mit dem knappſten aller Reſultate, und hat
nun Punktgleichheit mit Urberach erzielt. Der Sieg der Gäſte
war recht glücklich und kam lediglich durch eine Fehlentſcheidung
Verſagen des Sturmes zuzuſchreiben, der zahlreiche Chancen des wenig überzeugend amtierenden Schiedsrichters Weſp=
Frankfurt a. M. zuſtande, der bei einer Abwehr von Petry Tor
gab, obwohl der Ball die Torlinie nicht überſchritten hatte. Wall=
dorfs
ſpieleriſche Leiſtung blieb weit hinter den Erwartungen
zurück. Vor der Pauſe ſah es ſehr bedenklich aus, beſonders,
da der erſatzgeſchwächte Sturm verſagte. Nach der Pauſe wurde
es kaum beſſer. Die Hintermannſchaft hielt wacker ſtand und
hat den Hauptanteil am Erfolg. Pfungſtadt entäuſchte ange=
nehm
und hätte bei beſſerem Schußvermögen der Stürmer min=
deſtens
ein Unentſchieden, das den beiderſeitigen Leiſtungen
eher entſprochen hätte, erzielen können. Sehr gut gefiel die
Hintermannſchaft durch entſchloſſenes Eingreifen und ſchönes
Das ſpannende Spiel war meiſt ausgeglichen, nur

Süddeutſchland - Riederöſterreich
9:3 00:1).
Vor faſt 50 000 Zuſchauern wird Süddeutſchland auf der
Warthe 3:0 (1:0) geſchlagen. Ein fanatiſches Publiku
Das Repräſentativtreffen zwiſchen Süddeutſchland und .
deröſterreich fand in Wien ein Intereſſe wie ein großer 97
kampf. Die Wiener rechneten mit einem glatten Sieg de
ſtark aufgeſtellten öſterreichiſchen Mannſchaft, und in dieſer In=
ſicht
iſt man auch nicht betrogen worden. Während die ſüdd
Mannſchaft eine Reihe von recht ſchwachen Punkten und vor mu
im Innenſturm einen völligen Verſager hatte, zeigten die
reicher zwar nicht ihr beſtes, aber doch ein gutes Spiel. Sie=
faſt
immer mehr vom Spiel, arbeiteten beſſer zuſammen.
taktiſch klüger und ſchoſſen beſſer. Man kann auch nicht in
ihren 3:0= (Halbzeit 1:0) Sieg als verdient zu bezeichnen. D me
ſchoſſen Weſſelik, Horvath und Weſſely (Handelfmeter). A mi
Minuten vor dem Spielabſchluß der Sieg für die Oeſte ſor
ganz ſicher ſtand, begannen die 50 000 Zuſchauer Beifall ſa=
ſchen
, und dieſer Beifall währte, den ganzen Spielreſt u Sit
lange nach Spielſchluß über an. So freuten ſich die Wien ſa
dieſen Sieg.
Bereits um 2.30 Uhr waren 30 000 Menſchen auf der
Sie ſahen ein Fußballſpiel der Polizeimannſchaften von W
Berlin, das mit einem Unentſchieden von 2:2 endete. In ſee
hatte ſich die Zuſchauermenge auf faſt 50 000 erhöht. E
Logen ſah man den Bundeskanzler Schober, den deutſ ce
ſandten Grafen v. Lerchenfeld, den Berliner Polizeikom ½
Oberſt Heimannsberg und viele Vertreter anderer hoherſ,
den. Das Spiel zwiſchen den deutſchen Brüdern erw
Publikum Leidenſchaften, wie ſie ſich in dieſer Form
ſelten bei einem ſportlichen Kampf geäußert haben.
Die 90 Spielminuten.

Die Mannſchaften ſtanden wie angekündigt.
Die Oeſterreicher ſetzten ſofort einen gefährlichen B=

Stubb nahm aber Geſchweidl den Ball vom Fuß. Von
Minute an lief die Kombination der Wiener wie ſelbſtve
Der Kampf nahm aber auch gleich Härten an. Ii der
prallten Hagen und Horvath zuſammen. Hagen hinkte er
lang. Der ſüddeutſche Angriff konnte kaum einen Ball k
der 9. Minute verſchuldete Hagen unnötig einen Eckball E
klärte. Die Oeſterreicher drängten anhaltend, hatten
Wind für ſich. In der ſüddeutſchen Elf verſtanden ſich §
Schäfer nicht. In der 25. Minute ſchoß Weſſely unhalt!
obere linke Torecke. Süddeutſchland kam jetzt für kurze
Huber und Kellerhoff konnten je einen Eckball erzwing /
waren wieder die Oeſterreicher im Angriff. In der 4 I
verfehlte Horvath vor dem Tor eine Vorlage von Hofn
auch Stuhlfauth erreichte den Ball nicht, der zum Glück
Tor ins Aus rollte. Zu einer ſehr gefährlichen Situat 7
kurz vor der Pauſe noch ein Eckball für Wien, Hagen k
Nach der Pauſe nahm das Spiel noch an Härte zu. E
blikum wurde in ſeiner Stellungnahme immer einſei
pfiff wiederholt auch den Schiedsrichter Birlem=Berli
wohl ſich dieſer der größten Korrektheit befleißigte. E
nach Wiederanſtoß griffen die Oeſterreicher erneut an,
ſihlecht, Weſſelik konnte freilaufen, aber Stubb lenkte
Ecke. In der ſechſten Minute hatte Süddeutſchland ſeine
chance. Kellerhoff flankte präziſe, Scherm nahm den Ba
ſpielte einen Verteidiger, ſchoß dann aber neben das To
unangenehmen Situation; kam es in der 10. Minut
ſprang hinter dem ſperrenden Mantel hoch, prallte

ſammen und blieb am Boden liegen. Ein Photograpl
Spielfeld ein; nun wandte ſich auch das Publikum gege
dringling, ſchlug aber ſofort in ſeiner Parteinahme um
fauth mit einer Tätlichkeit gegen den Photographen d
Photograph wurde ſchließlich von Ordnungsleuten ab *
der 15. Minute verpaßte Weſſelik bei einem Strafſt=
ſichere
Chance. Dafür fiel aber zwei Minuten ſpäter
Treffer, für Wien. Horvath und Weſſelik ſpielten
durch, drei Meter vor dem Tor erhielt Horvath den B
an Stuhlfauth vorbei ein. Ein Pfeifkonzert gab es
völlig regulär Geſchweidl den Ball vom Fuß nahm. T
Stuhlfauth mit einer ſehr feinen Abwehr. In der 30.
es zu einer Konzeſſion an das Publikum. Stubb hatt
wiederum einwandfrei den Ball abgenommen. Geſchwe
zu Boden und Birlem gab einen Elfmeter, den Weſſel
verwandelte. Süddeutſchland drehte jetzt auf, blieb al
folg. Dann begann das Publikum ſchon fünf Minute
mit ſeiner Beifallsdemonſtration.
Kritik.
Die ſüddeutſche Elf wurde verdient geſchlagen.
zahlreiche Verſager. Am beſten hielten ſich noch die j
während gerade die Standard=Repräſentativen ver
Innenſturm fiel vollkommen aus. Im übrigen wurd
ſchnellen Außenſtürmer viel zu wenig bedient. Das 1

großen Teil Schuld von Hergert, der nur in der 3
fallen konnte. Der beſte Mann in der Läuferreihe
Schäfer war nervös und verſtand ſich auch mit Hage
Hintermannſchaft war der beſte Teil der Elf. Stubl
ganz große Partie, er übertraf ſogar den raffinierte
und muß als beſter Mann der Elf bezeichnet werder pl.
war an den drei Treffern ſchuldlos. Der ganzen Elf
Zuſammenhang und das Gefühl für Taktik. Takt
Oeſterreicher um eine Klaſſe beſſer. Techniſch hat
falls ein Plus. Sie waren nicht in beſter Verfaſſu
noch zeigten ſie oft beſte Wiener Schule. Im Stur /
Horvath und Weſſely, in der Läuferreihe bot Hofme
große Leiſtung. Die beiden Verteidiger Rainer und
ſehr ſicher und kräftig, Hiden im Wiener Tor ha
einen ſchweren Schuß zu halten.
Es war vielleicht ein Fehler, daß man zu dieſe
deutſchen Schiedsrichter nahm. Aber Birlem=Berlin
rekt und hatte die Pfeifkonzerte des Publikums nich
Bikkorig Griesheim Pol. Sp.B. 1:*
Auch ihr vorletztes Spiel konnte die Polizei au
den gewinnen. Der lobenswerte Eifer der geſamt

Uifeteſche enſe enle er ie

für einen ausgebliebenen Spieler einſprang, die

mit 10 Mann beſtreiten, wodurch ſie von vornhe
handicapt war. Mit verdoppeltem Eifer ging die
den Kampf und konnte durch aufopferndes Spiel
Ergebnis herſtellen. Mit nur vier Stürmern ſpiele
die Mannſchaft, Torgelegenheiten herauszuarbeiten
Mittelſtürmer durch gute Vorlagen von ſeinen Neb
mal erfolgreich ſein konnte.
Die zweite Halbzeit ſtand faſt ſtändig im Zeie
überlegenheit von Griesheim. Jedoch hatte auch
ſich taktiſch richtig einſtellte, noch klare Torchancen
uneigennützigem Spiel im Sturm hätten verw

können. Griesheim zeigte während der Drangperi

unſicherheit im Sturm, die faſt unglaublich erſcheit!
der nötigen Ueberlegung und Ruhe. Das Ehrent
ten nach regulärer Spielzeit durch Elfmeter. Den

allgemeinen eine recht gute Figur abga

[ ][  ][ ]

ummer 104

Montag, den 14. April 1930

Seite 7

AModan in der geaticen Autnerſchäft.

Main=Rhein=Gau.

Die Ergebniſſe des Sonntags:

A
m1
hi5.
ar-
ſpet

Ian1
2
ha

angen 1. Tgſ. Sachſenhauſen 1. 5:4 (1:2); 2. Mſchftn.
:2): 2. Jgd. 1. Jgd. 4:0 (2:0). Beſſungen 1.
racht Frankfurt 1. 2:7 (1:3); 2. Mſchftn. 3:3. Wolfskeh=
Bürſtadt 1. 7:3 (2:1)!: 2. Mſchftn. 8:3 (4:2). Groß=
1. Mainz 1860 1. 7:1 (4:1)1; 2. Mſchftn. 3:4 (3:3).
nheim 1. Auerbach 1. 3:4 (2:3) 1: 2. Mſchftn. 10:2; Jgd.. 4:1. Crumſtadt 2. Biebesheim 2. 7:0 (3:0). Bie=
m
1. Ober=Ramſtadt 1. 2:4 (2:1). Nieder=Ramſtadt 1.
einbuch 1. 8:1 (2:1). Tgde. 1846 Darmſtadt 1.
heim 1. 2:6 1: 2. Mſchftn. 7:4.; Jgd.=Mſchft. 2:0.
auſtball: Pfungſtadt 1. Beſſungen 1. 30:24.
je erwartet, konnten die Gauvereine nur teilweiſe ſiegreich
Gaunachbarn abſchneiden. Langen ſpielte gegen Sachſen=
bis
zur Pauſe ſehr luſtlos und hatte große Mühe, den
nden Linksaußen der Gäſte zu bewachen. Wenn das Tor,
angen ſchoß, auch eine gute Leiſtung war, ſo ſah man mit
yten Gefühlen der zweiten Halbzeit entgegen. Jedoch wie
vechſelt benahm ſich jetzt der Platzverein. Bei überlegener
veiſe wurden 4 Tore geſchoſſen. Die beiden Erfolge der
waren Schnitzer des Langener Hüters. Die Zweite der
urter war klar überlegen. Dagegen hielt ſich Langens
d ſehr tapfer. Die Begegnung Wolfskehlen gegen Bür=
purde
von Keilig=Biebesheim muſtergültig geleitet. Das
war ſtets offen, techniſch waren ſich die Parteien eben=
doch
der Wolfskehler Sturm befand ſich in glänzender
ſung und kaum zu halten. Dieſe Durchſchlagskraft ließen
ſte vermiſſen. Faſt dasſelbe Bild boten die zweiten Mann=
. Groß=Gerau ſchoß mit ſeiner Erſten den Vogel ab. Nicht
r als 7:1 mußte ſich der rheinheſſiſche Gaumeiſter Mainz
eſchlagen bekennen. Sein faires und flinkes Spiel er=
an
frühere Glanzzeit. Sehr hoch iſt der Auerbacher Sieg
openheim zu bewerten auf dem bebannten kurzen Platze.
vorbildlichen Eifer verdanken die Gäſte den Sieg. Gegen
drückte Heppenheim ſtark, doch konnte Auerbach ſtets noch
Biebesheim cheint noch nicht zu begreifen, daß Unfairnes
eſſerwiſſen bei einem Schiri wie Nickolai=Wolfskehlen nie=
zu
Erfolgen führen kann. Dabei ſpielte die Mannſchaft
inmal ſchlecht, ſo daß bei richtiger Spielauffaſſung ganz
Leiſtungen zu erzielen wären. Eines ſehr lebhaften Zu=
s
erfreute ſich Nieder=Ramſtadt gegen Steinbuch. Dazu
uch der Sieg mit 8:1, der ſehr beifällig aufgenommen

ndballmeiſter in der Kreisgruppe Süddeutſchland der
irde der TSV. Eßlingen, während in der Kreisgruppe Mittel=
berweſer
der Pol.SV. Frankfurt den Titel an ſich brachte.

Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Die Kunſtturner bei der Arbeit.

geſtrigen Tage war unter Leitung von Gau= Oberturn=
ſai
offerbert=Darmſtadt ein Teil namhafter Kunſtturner
esues in der Turnhalle der Turngemeinde 1846 Darmſtadt
uu ten gemeinſamen Uebungsſtunde verſammelt. Dient dieſe
tr) richtung, welche die Gauleitung mit der Einführung be=
ror
Lehrſtunden für geübtere Geräteturner getroffen hat,
erderung des Kunſtturnens einerſeits, ſo ſind andererſeits
ſ5d en als Ausſcheidungsturnen für den im Herbſt ſtattfin=
Sl Heſſen=Kunſtturnwettkampf in Darmſtadt gedacht. Mit
Einden Freiübungen, die beſonders für die Vereinsturn=
Sle einen umfaſſenden Lehrſtoff abgaben, wurde die erſte
N Zuſammenkünfte für 1930 eröffnet. Bei dem folgenden
2 urnen an den drei Hauptgeräten Reck, Barren, Pferd ſo=
EI. den Ringem lagen die Wettkampfübungen zum Kreis=
Mauturnfeſt für 12= und 10=Kampf (Kreisklaſſe und Ober=
Al ugrunde. Wie notwendig dieſe Treffen der Kunſtturner
E ht ſchon daraus hervor, daß man in der Auffaſſung und
* rung dieſer Uebungen teilweiſe noch unklar war, was
elirch das Zuſammenarbeiten der Spitzenkönner bald be=
burde
, ſo daß auch auf dieſe Weiſe die Uebungsſtunde als

Es wird zum Gaufrauenturnen gerüſtet.

die Reihenfolge, der diesjährigen Gauveranſtaltungen
A, wie alljährlich, als Höhepunkt das Gaufrauenturnen in
hmen, der turneriſchen Ereigniſſe ein. Zum 11. Gau=
irnen
hat die Turngemeinde Sprendlingen die
eiten übernommen, und führt es am 28. und 29. Juni
P Lachdem der Gauvorſtand in der letzten Woche wirtſchaft=
agen
mit dem Feſtverein zum Abſchluß brachte, ſieht man
(bungsloſem Durchführung dieſer einzigen Wettkampfver=
ng
im Frauenturnen für 1930 mit voller Zuverſicht ent=
Ous Frauenturnen verlongt aber insbeſondere die Rege=
techniſchen
Fragen und Vorbereitungen. War dem vor=
Frauenturnen ein beſonderer Gedanke zugrunde gelegt,

men zweckerfüllend bewieſen wurde.

Arbeitsbetrieb des Frauenturnens in verſchiedenen Ab=

Zeichnete, ſo ſoll das diesjährige Feſt im Rahmen der
clung des Turnens der Frau ſtehen. Zum
der geſamten Feſtfolge für den Empfangsabend ſowie
Eilung der Wettkampffolge am Haupttage ſollen die Füh=
eler
Turnerinnenabteilungen der Gauvereine Stellung
Dle Gauleitung beruft dieſerhalb die Vertretungen der
ſahigſten Gauvereine zum Mittwoch, den 16.April,
30 Uhr in die Turnhalle der Turngemeinde 1846 Darm=
Von deren Beſchlüſſen dürfte das Gelingem des Feſtes
Linie abhängig ſein.
Mikkelrheinkreis=Waldlauf.
Wiesbaden wurde am Sonntag die Waldlaufmeiſter=
2 Mittelrheinkreiſes ausgetragen. 200 Teilnehmer aus
len gingen über eine Strecke, die zum Teil ſehr hohe
üügen an die Bewerber ſtellte. Die Läufe gingen unter
ſeilnahme der Bevölkerung vor ſich, die zu Tauſen=
Scufſtrecke belagerte. In der Meiſterklaſſe, die über 7500
Akke, gab es eine Ueberraſchung. Der Favorit, Schnei=
4ar führte das Feld über 6000 Meter an, dann konnte
ns=Völ

(500 Meter), Einzellauf: 1. Schons=T.V. Völk=
D4 Min, 2. Schneider=T. V. 1817 Mainz 23:17,2 Min.
Bernfeld 23:20,4 Min., 4. Reuter=T. G. Frankfurt=
4cen 23:21,4 Min, 5. Braubach=Tgſ. Koblenz 23:22,6

nſchaftslauf: 1. Tgf. Koblenz 17 Punkte, 2 Tgſ. Darm=
Punkte, 3. Turnerbund Wiesbaden.
2 (3500 Meter), Einzellauf: 1. Luley=Tgſ. Darm=
426 Min, 2. Grieſinger=T.V. Sachſenhauſen 11:24

*
P. 22 führte im Grunewald die Brandenburgiſche Wald=
Saſt durch. In der Hauptklaſſe über 10 Km. konnte der

Deger Kohn (SCC.) ſeinen Titel erfolgreich verteidigen.
u 2:32 Min. von Wieſe (Komet) und ſeinem Klubkame=

ü2 Bei den Frauen ſicherten ſich die Potsdamer Sport=
eN
den Einzellauf durch Frl. Selle in 7:51,6 Min. für die

L As auch den Mannſchaftswettbewerb. In Hannover
D Kilometer langen Strecke Hobus (Hannover 78) in
Ein.
Iu Merſeburg benötigte Henning=Halle für die
LWdan A34 Min. Die füdoſtdeutſche Meiſterſchaft wurde von
Deſcberg in 35:15,5 Min. für die 10 Kilometer lange
Lauſchen. In Gotha ſiel die Meiſterſchaft von Thüringen
Lilometer an

Der füddeukſche Oſterfußball.
Die kommende Feſtwoche bringt dem ſüddeutſchen Fußball
einen Spielbetrieb, der an Quantität und Qualität kaum zu
überbieten iſt. Zahlreiche Mannſchaften des In= und Auslan=
des
, darunter verſchiedene ven hohem Rang, weilen bei ſüd=
deutſchen
Vereinen zu Gaſt. Andererſeits erweiſt ſich die große
Anziehungskraft der ſüddeutſchen Mannſchaften wieder in zahl=
reichen
Verpflichtungen nach auswärts. Wir bringen nach=
ſtehend
eine Zuſammenſtellung der ſüddeutſchen Oſterſpiele, die
allerdings zur Stunde noch keinen Anſpruch auf Vollſtändigkeit
machen kann, da zahlreiche Spielabſchlüſſe noch nicht endgültig
bzw. noch nicht bekannt gegeben ſind.
Karfreitag: Wormatia WormsS. C. 03 Kaſſel; V.f.B.
DillingenV.f.L. Neckarau; Saar 05 SaarbrückenOld Boys
Baſel; Boruſſia Neunkirchen-Bohemians Prag; Bayern Hof
Brühl St. Gallen.
Erſter Oſtertag: Stuttgarter KickersStade Rennais
Rennes; V.f.R. HeilbronnF.C. Bern; Phönix Karlsruhe
Kreuzer Karlsruhe; Bayern Hof33er Budapeſt; Saar 05
F.V. Saarbrücken komb.Grafſchaft Middlesex; Stadtmann=
ſchaft
TrierBohemians Prag.
Zweiter Oſtertag: München 1860Stade Rennais
Rennes; 1. F.C. PforzheimF.C. Bern; Sp.Vg. Feuerbach
Racing Straßburg; Stadtmannſchaft Mannheim ( Notgemein=
ſchaft
)S.C. Kladno; Phönix Karlsruhe33er Budapeſt;
F. V. 04 WürzburgViktoria Ziskow Prag.

Enkſcheidungsſpiel im Kreis Starkenburg nolwendig.
* Die am Sonntag ausgetragenen Punktſpiele der Starken=
burg
=Kreisliga brachten folgende Ergebniſſe:
Germania Pfungſtadt Viktoria Walldorf 0:1 (0:0).
Rot=Weiß Darmſtadt Germania Oberroden 0:3 (0:1),
Viktoria Griesheim Polizei Darmſtadt 1:3 (0:3).
Um den Aufſtieg.
Haſſia Dieburg Germania Eberſtadt 3:0 (2:0).
Durch den knappen Sieg Walldorfs in Pfungſtadt iſt Walldorf
mit Urberach punktgleich geworden, ſo daß ein Entſcheidungsſpiel
um die Meiſterſchaft auf neutralem Platze notwendig iſt.
Dieburg hat ſich durch ſeinen Sieg endgültig den Aufſtieg in
die Kreisliga geſichert.
Schwimmen.
Darmſtädter in Offenbach erfolgreich.
Die kreisoffenen Schwimmwettkämpfe des Offenbacher
S. V. 1896 hatten trotz Schwimmfeſtmüdigkeit vieler Vereine eine
hervorragende Beſetzung gefunden. Der S.C. Jung=
Deutſchland und Rot=Weiß, V.f.R. waren durch ilei=
nere
Mannſchaften vertreten. Wolf (Jung=Deutſchland) ge=
wann
das 2. Seniorfreiſtil 100 Meter ſicher vor guter ſüddeut=
ſcher
Klaſſe, mußte ſich aber im 1. Freiſtil von Maus (Moenus
Offenbach) geſchlagen bekennen. In der Jugendbruſtſtaffel
3mal 100 Meter kam Jung=Deutſchland durch Diſtanzierung von
Neptun Karlsruhe auf den 2. Platz. Vogel (Rot=Weiß) kam im
Jugendfreiſtil 100 Meter unter 16 Teilnehmern nur auf den
4. Platz, wurde dafür aber über 200 Meter guter Dritter. In
der Juniorfreiſtilſtaffel 3mal 100 Meter ſiegte Rot=Weiß in ſei=
nem
Lauf weit überlegen, konnte aber gegenüber dem beſſeren
erſten Lauf nur Dritter werden.
Nachſtehend die wichtigſten Ergebniſſe, Bahnlänge 14
Meter:
Jugendfreiſtil, 8 Bahnen: 1. Lorenz (Offenbach 96) 1,12
Minuten, 2. Ott (Wiesbaden 11) 1,16,4 Min., 3. Steeb ( Pforz=
heim
) 1,16,9 Min., 4. Vogel (Rot=Weiß) 1,18,4 Min.
1. Freiſtil, 8 Bahnen: 1. Maus (Moenus Offenbach) 1.07
Minuten, 2. Wolf (Jung=Deutſchland) 1,11,8 Min.
2. Seniorfreiſtil, 8 Bahnen: 1. Wolf. (Jung=Deutſchland)
1,11 Min., 2. Grützner (Moenus Offenbach) 1,11,2 Min., 3. Frank
(Nikar Heidelberg) 1,12,2 Min.
Jugendfreiſtil, 14 Bahnen: 1. Lorenz (Offenbach 96) 2,26,8
Minuten, 2. Ott (Wiesbaden 11) 2,29 Min., 3. Vogel (Rot=
Weiß) 2,33,2 Min.
Junior=Freiſtilſtaffel, 3mal 8 Bahnen: 1. Heilbronn 98 4,40,2
Min., 2. Jung=Deutſchland 4,50 Min.
Junior=Freiſtilſtafel 3mal 8 Bahnen: 1. Neptun Karlsruhe
3,52 Min., 2. Moenus Offenbach 3,55 Min., 3. Rot=Weiß
3,56,2 Minuten.
Kegeln.
Keglervereinigung Darmſtadt und Umgebung.
200=Kugelkampf.
Beſonderes Intereſſe wurde dieſem Kegeln entgegengebracht,
dem ausgeprägter ſportlicher Charakter zugrunde liegt. 200 Ku=
geln
ſind in ununterbrochener Folge abzuwerfen, was eine Stunde
Zeit erfordert. Am vergangenen Samstag und Sonntag fanden
ſich 21 Kegelbrüder zum Start ein. Die Ergebniſſe ſind folgende:
1. Hübner, Haſſia, 1074, 2. Grün, L. L., 1048; 3. Kramer, L. L.,
1039; 4. Bangert, Kranz, 1034; 5. Küchler, L. L., 1034; 6. Er=
bes
, L. L., 1025; 7. Belz, Konkordia, 1022; 8. Schäfer, Kranz,
1019: 9. Bender, Sportkegler, 1019: 10. Kern, Konkordia, 1017;
11. Mund, Gaſtwirtekl., 1002; 12. Reichert, Zwölfer, 994; 13. Lenz,
L. L., 991; 14. Wenner, L. L. 987: 15. Schild, Konkordia, 974;
16. Dörr, Kranz, 954; 17. Maier, Konkordia 936: 18. Brunner,
Kranz 917: 19. Roth, Konkordia, 907: 20. Döll, Konkordia, 836;
21. Klein, Konkordia, 826.

Schwerakhlekik.
Darmſtadt Bornheim 9:5.
Schwerathletik: Bornheim ſtellte im Kampf um die Kreismei=
ſterſchaft
eine junge, aber flinke Mannſchaft. Obwohl Born=
heim
alles daran ſetzte, den Sieg zu erringen und ſeinen Tabellen=
ſtand
zu verbeſſern, konnte Darmſtadt für ſich den Sieg ſicherſtellen.
Das zahlreich erſchienene Publikum kam vollauf auf ſeine Koſten,
denn es wurde durchweg ſchöner Sport gezeigt.
Die einzelnen Kämpfe verliefen wie folgt:
Bantam: Balmot=Darmſtadt Mauthe=Bornheim: Darm=
ſtadt
4.24; Schnauber=Darmſtadt kampflos Sieger. Feder: K.
Scharf=Darmſtadt Neſſel=Bornheim: Sieger Darmſtadt 1:14.
Leicht: Bulſch=Darmſtadt Schumann=Bornheim: un=
entſchieden
. Leichtmittel: Zapf=Darmſtadt Link=Bornheim,
Sieger, 7 Min. Schwermittel: Kratz=Darmſt. Neſſel=Bornheim:
Sieger Darmſtadt 6.48. Schwergewicht: Zulauf=Darmſtadt
Bach=Bornheim: Sieger Bornheim 5.18.
Die Darmſtädter Mannſchaft muß am 1. Feiertag in Wei=
lenau
antreten und muß ſich dort anſtrengen, wenn ſie ihre Nie=
derlage
vom Vorkampf wettmachen will.
Ende der Sechs-Tage=Fahrt der Mokorräder.
24 Maſchinen ſtrafpunktfrei.
Die 144=Stundenfahrt für Motorräder auf dem Nürburg=
ring
wurde am Sonntag beendet. Von den 43 geſtarteten Ma=
ſchinen
bewältigten nur 32, davon 24 ſtrafpunktfrei, das ſchwere
Rennen. Von den Teams blieben nur drei, Zündapp, D.K.W.
und F.N., ſtrafpunktfrei. Bei den Einzelfahrern erhielten drei
N. S.U., je zwei D.=Victoria und Zündapp und je ein D.K.W.,
Peugeot, Standard und Thornax keinen Strafpunkt. Insgeſamt
wurden 215 674 Kilometer zurückgelegt. Der geſamte Betriebs=
ſtoffverbrauch
betrug 10 800 Lite

Frankſurker Frühjahrs=Pferderennen.
Der Frankſurter Rennklub hat ſein diesjähriges Frühjahrs=
Meeting auf die Oſtertage verlegt. Die drei Renntage findem
am erſten und zweiten Feiertage und Sonntag nach Oſtern ſtatt.
Werktage für Renmen heranzuziehen, mußte ſeitens des Renn=
klubs
aufgegeben werden, da in den letzten Jahren ſtets große
Opfer gebracht werden mußten und die Einnahmen an ſolchen
Tagen in keinem Verhältnis zu den Ausgaben ſtanden. Für alle
Tage iſt ein gemiſchtes Programm vorgeſehen und kommen je
drei Hindernis= und drei Flechrennen zum Austrag. Die Hin=
dernis
=Rennen des letzten Tages ſind einer Tradition folgend
den Herrenreitern vorbehalten. Der Oſtermontag bringt außer=
dem
ein Verloſungsrennen, deſſen Sieger oder an deſſen Stelle
1200 Mark in bar verloſt werden. Jeder Rennbahnbeſucher
nimmt mit dem ohne weiteres zur Eintrittskarte gehörenden
Freilos teil. Für die drei Renntage ſind 316 Nenungen abge=
geben
worden, die ſich auf die ſüddeutſchen Ställe, ſowie eine
außergewöhnliche zahlreiche Beteiligung weſtdeutſcher, Berliner
und hannoveraniſcher Pferde verteilt. Der milde Winter hat die
Pferde ſchon weit gefördert, ſo daß in allen Konkurrenzen mit
ſcharfen Kämpfen zu rechnen iſt.
Um bei beſonders großen Feldern dem Wetter eine beſſere
Gewinnchance zu geben, werden fortan bei mehr als 12 Pferden
vier Platzgelder vom Totaliſator ausgezahlt werden, d. h.,
daß für das als viertes placierte Pferd eine Platzquote bezahlt
wird.

Am Sonntag morgen gelangte zwiſchen dem Frankfurter Stadion
und Darmſtadt die Straßenmeiſterſchaft des Bezirks Frankfurt im BDR.
zum Austrag, an der ſich 92 Junioren und 10 Altersfahrer beteiligten.
Bei den Junioren erwies ſich Oeſtreich, Adler=Frankfurt, dem Felde
überlegen und ſiegte klar vor Zaun, Vel. Cl.=Frankfurt. Bei den alten
Herren erwies ſich Moeſer (Wanderluſt Bockenheim) als weitaus Beſter.
Bei dem Motorradrennen in Frankfurt holte ſich Soenius=Köln
vor ſeinem Landsmann Frentzen den Oſterpreis.
Bei der Radfernfahrt Rund um Flandern ſiegte der Belgier Bon=
duel
vor ſeinem Landsmann Dosſche. Die teilnehmenden deutſchen
Berufsfahrer konnten keine Rolle ſpielen.
Das Automobilrennen um die 1000 Meilen von Brescia wurde
von Nuvolari/Giudotti auf Alfa Romeo gewonnen. Carrgciola/Werner
auf Mercedes=Benz belegten nur den ſechſten Platz.
Geſtern wurde in Budapeſt das internationale Motorradrennen
um den Großen Preis des Budapeſter Sportvereins ausgetragen. Im
Rennen mit Motorrädern ohne Beiwagen ſiegte der Deutſche Karl
Stegmann mit einer BMW. von 500 cem. mit einer Durchſchnitts=
geſchwindigkeit
von 116 Km. in der Stunde; im Beiwagenrennen der
Ungar Farkas mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 79,7 Km. pro
Stunde auf Sunbeam.
Beim Pariſer Sechstagerennen iſt die Mannſchaft Buſchenhagen)
Richli durch Aufgabe von Richli geſprengt worden.
Die deutſche Davispokal=Mannſchaft für das Spiel
gegen England iſt mit Prenn, Dr. Landmann, Dr. Kleinfchroth und
Dr. Deſſart beſetzt worden. Prenn und Landmann beſtreiten die
Einzelſpiele.
Für das Endſpiel um die Deutſche Rugbymeiſterſchaft haben ſich
R.=Geſ. Heidelberg und Odin Hannover qualifiziert. In
der Zwiſchenrunde ſchlug Heidelberg den ASC. Leipzig 11:3, während
Odin über den vorjährigen Deutſchen Meiſter Viktoria Hannover 6:3
ſiegte.
Helene Mayer beſiegte in Amſterdam die holländiſche Meiſter=
fechterin
Frau de Boers mit 10:2 Treffern.
Bei den Prüfungsſchwimmkämpfen des Berliner Schwimmbundes
unterbot Frl. Strubel vom Berliner SC. über 100 Meter Rücken
mit 1:28,2 Min. die alte Beſtleiſtung von Frl. Saſſerath=Rheydt um
drei Zehntelſekunden.
Die Weſtdeutſche Waldlaufmeiſterſchaft wurde in Düſſei=
dorf
unter Beteiligung von 200 Läufern entſchieden. In der
Hauptklaſſe über 9,5 Kilometer ſiegte Schaumburg= Ober=
hauſen
in 33:21 Minuten leicht vor Siegert=Düren 33:45 Minu=
ten
und Paul=Siegen.
Deutſches Schulturnen heißt die neue ämtliche Zeitſchrift des
Deutſchen Turnlehrervereins, die mit der 2. Nummer wieder einen ſehr
guten Eindruck macht. Als lebendiges Verbindungsorgan innerhalb
des Mitgliederkreiſes des Deutſchen Turnlehrervereins bringt ſie ſehr
intereſſante Aufſätze und Berichte, nimmt Stellung zu ernſten Fragen
des Fachgebietes, bietet Schulleitungen praktiſchen Uebungsſtoff und
neue Anregungen. (Verlag Wilhelm Limpert, Dresden. Beſtellungen
beim Poſtamt. Bezugspreis vierteljährlich Mk. 0,75.)

Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 14. April. 16: Kurhaus Wiesbaden: Konzert. Liſzt:
Huldigungsmarſch. Kücken: Waldleben. Spendſen: Zorahayde.
Grieg: Herzwunden; Letzter Frühling. Dvorak: Slawiſche
Tänze Nr. 3 und 4. Mendelsſohn: Ouv. zu Ruy Blas
Anrooiy: Piet Hein. Blon: Mit Eichenlaub und Schwertern.
18.05: H. Monzel: Lehrer und Schüler von heute. o 18.35:
Marta Marquardt: Die Fliege als Krankheitsübertragerin. O 19.05:
Engliſch. O 19.30: Saalbau Frankfurt: Konzert. Zwei Sinfonien
von Beethoven. O 21: Zeitberich: Schweizeriſche Parlamentsſorgen.
21.40: Auseinanderſetzung über den Sprechchor von heute. Geſpräch
zwiſchen A. Auerbach Dr. Buch und Lektor Roedemeyer.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 14. April. 10: Ella Roſenthal: Steg=
reifgeſchichten
für Kinder von 12 bis 14 Jahren. 6 14.30: Kinder=
ſtunde
. o 15: Min.=Rat Prof. Woldt: Beruf und Wirtſchaft.
O 15.45: Elſe Frobenius: Wandern als Frauenſport. o 16: Min.=
Rar Becker: Probleme der Schulbildung, geſehen vom Standpunkt
der Erwachſenenbildung. o 16.30: Berlin: Konzert. 17.30:
E. von Gudenberg und Mitw.: Der Choral. O 17.55: Dr. Mayer:
Die Chemie einiger Arzneimittel. o 18.20: Prof. Dr. Dietrich:
Beſinnliche Viertelſtunde. o 18.40: Engliſch für Anf. o 19.05:
Erna Feld: Briefſtil in alter und neuer Zeit. O 19.30: Oberförſter
Kluge: Wie erſpart ſich der Forſtwirt Aerger und Geld bei ſeinen
Waldkulturen? e 20: Prof. Saitſchick: Franz von Aſſiſi und unſere
Zeit. O 20.30: Glocken Hörfolge von Geno Ohliſchlaeger.
Muſikzuſammenſtellung von Walter Gronoſtay. 21.30: Diverti=
mento
für Bläſer. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O Danach: Konzert.
Tſchaikowſky: Internationale Suite. Raff: Cavatine. Beet=
hoven
=Kreisler: Rondino. Laſſen: Crescendo. Grieg: Lyriſche
Stücke. Brahms: Zigeunerlieder. Santa Lucia. Neapolita=
niſches
Lied. Pergoleſi: Nina. Brüll: Sechſe, ſieben oder
acht. Graener: Der alte Herr. Niemann: Alt=China.
Ovorak: Aus dem Böhmerwald. Chopin: Polonaiſe A=dur.

Weiterbericht.
Die Nordmeerſtörung hat ihren Einfluß bereits geltend gemacht
und in ganz Deutſchland zu Bewölkung, ſtellenweiſe auch zu Nieder=
ſchlägen
geführt? Da wir an der Südſeite des Tiefs weiterhin von
Weſten her ozeaniſche Luftzufuhr erhalten, ſo bleibt das Wetter zunächſt
unbeſtändig und einzelne Schauer dürften zu erwarten ſein. Die ſpäter
an der Nückſeite zufließenden kühleren Luftmaſſen werden die Tempe=
raturen
zurückgehen laſſen und vorübergehend wieder Aufheiterung
bringen.
Ausſichten für Montag, den 14. April 1930. Unbeſtändiges Wetter,
wechſelnde Bewölkung, vorübergehend auch aufheiternd, kühler, ver=
einzelte
Schauer, weſtliche Winde.
Ausſichten für Dienstag, den 15. April 1930. Wetterlage immer
noch unbeſtändig.

Hauptſchriftieitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
ür den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neite:
für den Inſeratenteil und geſchäftiſche Mitteſlungen: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittiſch ſämtiſch in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

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e kutige Muu

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 14. April 1930.

Dem Gedenken der deutschen Flotte:

Der deutschen Flotte letzte Tat
Ein Film von unerhörter Wucht, der den Unter-
gang
der deutschen Flotte am Abend des 21. Juni
1919 zeigt, wo unter den Augen der englischen
Wachtmannschaft eine kleine Schar dentscher
Seelente den Stolz des deutschen Volkes die
deutsche Kriegsflotte versenkte, um der Aus-
lieferung
an die Feindesstaaten zu entgehen.
Als Kapitän Klockow steht
OTTO GEBÜHR
im Mittelpunkt der Spielhandlung
Dazu das Beiprogramm.

Re

Dieser Film ist ein Erlebnis, er ist das Hohelied
auf die erhabene Natur. Er gibt Bilder von
unerreichter Schönheit und zeigt die Herrlichkeit
und Furchtbarkeit der Berge und ist umso er-
greifender
, als dem Manuskript von Dr. Fanck
reine Tatsachen zu Grunde liegen.

Ein südpolarer Großfilm von ungeahnter
Schönheit, der zum erstenmal im lebenden
Bilde das unerreichbare Land und seine
fremde, eigenartige Tierwelt weiten Kreisen
zugänglich macht.
Der Höhepunkt des Films ist die Stadt der
Menschen mit den Vogelköpfen, von welchem
Sindbad, der Seefahrer, in 1001 Nacht erzählt
Dazu:
ZinnuSoldaten
Ein Märchenfilm in 2 Akten.

Jugendliche zugelassen
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Landestheater
Montag
14. April 1930

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