Einzelnummer 10 Pfennige
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Fanfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 102
193. Jahrgang
Samstag, den 12. April 1930.
Amm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Reflamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
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zeile 3,00 Reſchsmarl. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung ſällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonio Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Annahme oder Auflöſung
Die Regierung ſuchk die Enkſcheidung. — Schwere Kämpfe innerhalb der Deutſchnakionalen.
eabſimmung für die Skeuergeſehe. — Hugenberg drohk mit ſeinem Rückkrikk im Zalle der Zuſtimmung.
*
7
die scufalsftägt.
Der Reichskag vor der Entſcheidung.
ieder iſt ein ganzer Tag verloren gegangen, ohne daß die
regierung den Mut zum Entſchluß gefunden hätte. Sie
ber jetzt offiziell, ankündigen, daß ihr der Geduldsfaden
i iſt und ſie am Samstag unter allen
Umſtän=
die Entſcheidung ſuchen werde. Der Kanzler,
fenbar die Aufregungen der letzten Tage über den Kopf
ſen ſind, hat am Freitag einen ziemlichen
Zuſam=
ruch erlitten und hätte es vielleicht auch am liebſten
,wenn die parlamentariſche Mühle ſich vollkommen
leer=
n hätte und darüber Oſtern gekommen wäre. Im
Ka=
hat ſich aber am Freitag abend die Auffaſſung durchgeſetzt,
er den Samstag keine Zeit mehr verloren werden dürfe
m Samstag vormittag die Schickſalsfrage
Reichstag geſtellt werden müſſe.
nächſt freilich hat die Regierung noch etwas nachgegeben.
9t, um ſich die Stimmen der Bayern zu ſichern, einige
re Prozente bei der Bierſteuererhöhung
chen, ſo daß dieſe nun zwiſchen 40 und 50 Prozent
ge=
wird. Sie hat alſo erreicht, daß die Regierungsparteien
ſen hinter ihr ſtehen. Dagegen iſt ſie bei den
Deutſch=
len nicht ſehr viel weitergekommen. Die Kämpfe
halb der Deutſchnationalen Fraktion
bie=
geradezu groteskes Schauſpiel. Die einzelnen Gruppen
igegeneinander, genau wie am 3. April vor der
Abſtim=
über die Mißtrauensvoten. Auch diesmal wieder eine
ruppe, die ſich aus den bäuerlichen Vertretern und einigen
2 iellen zuſammenſetzt, die auch bereit ſind, die
Steuerpro=
billigen. Auf der Rechten die Gruppe Hugenberg,
ter allen Umſtänden ablehnen will, und
1i der Mitte eine Gruppe um den Fraktionsvorſitzenden
ren, die aber noch den Verſuch machen möchte, mit tak=
Manövern aus der Sackgaſſe herauszukommen. Nach
langen Fraktionsſitzungen iſt dann eine
Probeabſtim=
vorgenommen worden, die mit 27:25 Stimmen
INehrheit für die Zuſtimmung für die
Srvorlagen der Regierung ergab. Dr.
Hugen=
gllärte aber, daß er gezwungen ſein würde, den Vorſitz
nie=
zAſen, worauf ein Teil der Mittelgruppe ſchleunigſt wieder
GnfA und eine Mehrheit ſich für den ablehnenden Standpunkt
ſaxenfand, die um ſo größer war, als ein Teil der unter
er) mſtänden zur Zuſtimmung entſchloſſenen Fraktionsmit=
SOlſich inzwiſchen aus dem Beratungszimmer entfernt hatte.
die Mehrheits-Ausſichken der Regierung.
Lage bei den Deutſchnationalen iſt alſo nach wie vor un=
Sie werden vielleicht den Ausweg ſuchen, daß ſie den
len Inhalt der Steuergeſetze ablehnen, dagegen die Ein=
IaIund Ueberſchrift annehmen, um die Möglichkeit einer drit=
Ing im Plenum zu ſchaffen und dadurch Zeit zu gewinnen.
Spiel will aber die Regierung durchkreuzen. Dazu will
inett am Freitag abend noch einmal zuſammentreten. Es
ſc ann dahin ſchlüſſig geworden, daß ſchon die zweite
1g am Samstag — am Freitag wurde die zweite
Le=
gebrochen, um den Ausſchüſſen Zeit zu geben —, wenn
1xativ ausfällt, als endgültige angeſehen
n ſoll. Zu dem Zweck wird der Reichskanzler am Sams=
Erklärung abgeben, worin der Standpunkt der
rung noch einmal mit aller Klarheit herausgeſtellt wird,
ſie Parteien nicht darüber im Zweifel ſind, welche
Be=
ihre Abſtimmung hat. Den formellen Anlaß dazu wird
zang der Beratungen im Steuerausſchuß geben, der
ner Mehrheit von Deutſchnationalen und
Idemokraten die Warenhausſteuer ſoweit
Elten, daß Einzelgeſchäfte und Konſumgenoſſenſchaften
eiben, worauf die Wirtſchaftspartei ſofort
erklärte, daß ſie unter dieſen Umſtänden
ganzen Steuergeſetzen kein Intereſſe mehr
Das Kabinett hat ſich alſo entſchließen
müſ=
e urſprüngliche Vorlage wieder
herzuſtel=
wird ankündigen, daß mit der Ablehnung dieſer Anträge
imentariſchen Möglichkeiten ausgeſchöpft ſind.
ten alſo die Deutſchnationalen in irgend einer Form
ma=
it der Oppoſition ſtimmen und die Regierungindie
rheit verſetzen, dann würde von den
Regie=
barteien in einem Initiativantrag ein
Oytigungsgeſetz gefordert, das der
Regie=
zöllig freie Hand läßt, alles zum
Staats=
rforderliche nach eigenem Ermeſſen zu
r ein ſolches Geſetz iſt natürlich im Reichstag keine
Mehr=
inden. Es hat auch nur den Zweck, die Wahlparole
n, wenn es zur Auflöſung kommen ſollte, um dem Block
Aitte im Kampf um den Staat die Parole zu
Ob es über dieſes Geſetz dann ſchon am Samstag oder erſt
kag zum Bruch kommen würde, iſt eine Frage
untergeord=
deutung. Jedenfalls iſt die Regierung jetzt feſt entſchloſ=
Samstag die Entſcheidung ſo oder ſo herbeizuführen. Ob
Tußerſten kommen wird, iſt noch völlig ungewiß, weil nach
der Eindruck beſteht, daß die Deutſchnationalen im
ent=
en Augenblick doch umfallen und die Steuervorlagen
be=
einmal um den Bruch der Fraktion zu vermeiden, zum
iber auch die für den Wahlkampf ſehr unangenehme
Hir das Scheitern der Agrarvorlage von ſich abzuwälzen.
Wie die Klärung herbeigeführk werden ſoll.
Als Ergebwis der Beſprechungen der Regierung
mit den Parreiführern am ſpäten Freitag abend
iſt anzunehmen, daß der Gang der Verhandlungen am
Sams=
tag der ſein wird, daß die Regierungsparteien bei der
Benzin=
ſteuer, die gleichzeitig die Agrarvorlage enthalten ſoll, einen
8 1a einbringen, wonach dieſe Steuer, alſo auch die
Agrarvor=
lage erſt gleichzeitig mit den übrigen Steuervorlagen in Kraſt
tritt. Wird dieſer Paragraph abgelehnt, dann wird die
Regie=
rung erklären, daß die parlamentariſchen
Möglich=
keiten erſchöpft ſind, und daß die notwendigen
Geſetze auf Grund des Art. 48 in
Verbindung=
mit der Reichstagsauflöſung in Kraft treten.
Vieleicht wird ſich bis zum Samstag morgen noch einiges an
dieſem modus procedendi ändern. Die Stimmung in den
Regie=
rungsparteien geht aber dahin, den Gordiſchen Knoten am
Samstag zu durchhauen.
Das Bierſteuer=Kompromiß.
Das zwiſchen ſämtlichen Regierungsparteien heute
verein=
barte Kompromiß über die Bierſteuererhöhung liegt jetzt vor.
Nach dieſem neuen Kompromiß beträgt die Bierſteuer von den
2000 Hektolitern der Jahreserzeugung 9,50, von den folgenden
8000 Hektolitern 9,70 und von den folgenden 10 000 Hektolitern
9,90, von den folgenden 10 000 Hektolitern 10,20, von den
folgenden 30 000 Hektolitern 10,50, von den folgenden 30000
Hektolitern 10,80, von den folgenden 30 000. Hektolitern
11,40 und von dem Reſt 12 Mark. Gegenüber dem urſprünglichen
Kompromiß ſind ſämtliche Steuerſätze um 50 Pfg. geſenkt worden.
Für Brauereien, die innerhalb eines Rechnungsjahres aus
ſelbſt=
gewonnener Gerſte nicht mehr als/20 Hektoliter Bier erzeugen,
er=
mäßigt ſich der Steuerſatz auf 2 Mark für einen Hektoliter, ſofern
ſie bereits vor dem 1. April 1930 in Betrieb geweſen ſind. Für
Brauereien, die innerhalb eines Rechnungsjahres nicht mehr als
1000 Hektoliter erzeugen, ermäßigt ſich der Steuerſatz auf 9 Mark.
Die Vergünſtigungen erlöſchen mit Ablauf des neuen
Rechnungs=
jahres, in dem in der Brauerei mehr als 20 bzw. 10 000 Hektoliter
erzeugt werden.
Die zweite Leſung der Skeuergeſehe.
Zuſtimmung der Regierungsparkeien, mit Ausnahme
der Bayern, zum Deckungsprogramm.
Vow der Freitagsſitzung des Deutſchen Reichstages konnte
man nur einen ſchlechten Eindruck mitnehmen, nämlich den, daß
man nicht recht ein noch aus wußte. Die Sitzung war gleichſam
ein Hin= und Hergleiten im Bereiche der Geſchäftsordnung und
mehrere Vertagungsanträge mußten abgelehnt werden. Einmal
war ſogar der Saal derart ſchwach beſetzt, daß Präſident Loebe
zur letzten Rettung der Sitzung ſchritt und die Alarmſignale
er=
tönen ließ, worauf ſich der Saal ſoweit füllte, daß ein
ſozial=
demokratiſcher Vertagungsantrag zurückgezogen wurde. Neben
den Sozialdemokraten verſuchten vor allem die Kommuniſten
mehrmals, die Sitzung auffliegen zu laſſen.
Neben dieſem Hin und Her beſchäftigte man ſich mit der
zweiten Beratung der Deckungsvorlagen, bei der vor allem eine
Erklärung des Zentrumsabg. Föhr bedeutend war, daß die
hinter der Regierung ſtehenden Parteien,
aus=
genommen die Bayeriſche Volkspartei, trotz
Be=
denken, den Deckungsvörlagen zuſtimmen werden,
um die notwendige Sanierung der Reichskaſſe und die
Ent=
laſtung der Wirtſchaft zu ermöglichen. Dieſelben Parteien hätten
am Donnerstag den Initiativantrag zum Agrarhilfsprogramm
unterſchrieben und würden im Falle einer Ablehnung der
Deckungsvorlagen ihre Unterſchriften zurückziehen.
Die anſchließende Ausſprache über die Aenderung der Tabak=
und Zuckerſteuer war nur von kurzer Dauer. Man befaßte ſich
dann mit der Einzelberatung der Bierſteuer. Bezüglich der
Um=
ſatzſteueranträge einigte mon ſich auf Verweiſung an den
Steuer=
ausſchuß. Schließlich wurden noch die Agrarvorlagen dem
Handelspolitiſchen Ausſchuß überwieſen. Ohne Debatte fanden
in zweiter und dritter Leſung der deutſch=ſchweizeriſche
Rhein=
regulierungsvertrag, der deutſch=türkiſche und der deutſch=
bul=
gariſche Koſularvertrag und die Ausdehnung des deutſch=
eng=
liſchen Auslieferungsvertrages auf gewiſſe Mandatsgebiete
Bil=
ligung, worauf das Haus ſich gegen 17 Uhr auf Samstag,
12 Uhr, vertagte. Tagesordnung: Abſtimmungen über
die Deckungsvorlagen, zweite Beratung der
Vorlagen über vorläufigen Finanzausgleich
und Vorbereitung der Finanzreform.
Ein Brief Dr. Luthers an Moldenhauer.
Für die Entſcheidung des Reichskabinetts, nun endlich eine
Klärung herbeizuführen, ſcheint auch ein Schreiben beſtimmend
geweſen zu ſein, das der Reichsbankpräſident Dr. Luther an den
Finanzminiſter Dr. Moldenhauer gerichtet hat. In dieſem Brief
wird Larauf aufmerkſam gemacht, daß am 15. April ein
Zwiſchenkredit von 300 Millionen fällig wird, den
die Reichsbank zur Verfügung geſtellt hat. Dr.
Luther behauptet zwar, daß dieſer Brief rein geſchäftlichen
Charakter trage. Es iſt aber doch unverkennbar, daß zwiſchen
den Zeilen zum mindeſten angedeutet iſt, daß die
Verlänge=
rung des Kredites davon abhängig iſt, daß bis
zu dieſem Termin neue Steuerquellen
erſchloſ=
ſen ſind,
* Das Kräfkeverhälknis in der indiſchen
Nakionalbewegung.
Von
E. Murden.
„Es iſt ein offenes Geheimnis, daß hierzulande die Partei
der Gewaltanwendung an Boden gewinnt, ſo wenig organiſiert
und unbedeutend ſie im Augenblick auch erſcheinen mag. Ihre
Ziele ſind aber die gleichen wie die meinen. Allein ich bin von
der Ueberzeugung durchdrungen, daß ſie den ſtummen Millionen
die erſehnte Hilfe nicht bringen kann, und mehr als jemals bin
ich deſſen ſicher, daß nur die Politik reiner Gewaltloſigkeit die
organiſierte Gewaltanwendung der britiſchen Regierung beſiegen
kann. Meine Erfahrung, ſo begrenzt ſie zweifellos auch iſt, hat
bewieſen, daß Gewaltloſigkeit eine ſtarke aktive Kraft ſein kann.
Es iſt meine Abſicht, dieſe Kraft ſowohl gegen die Gewalt der
britiſchen Regierung als gegen die unorganiſierten Kräfte der
wachſenden Partei der Gewaltanwendung einzuſetzen. Die
Hände in den Schoß legen, würde bedeuten, dieſen beiden
Ge=
walten das Feld zu überlaſſen.”
In dieſen Sätzen, die Mahatma Gandhi kurz vor ſeinem
demonſtrativen, nunmehr beendeten Marſch ans Meer in einem
Briefe an den indiſchen Vizekönig Lord Irvin richtete, ſpiegelt
ſich das Kräfteverhältnis der indiſchen Nationalbewegung, deren
treibende Faktoren auf der einen Seite Gandhi ſamt ſeiner
An=
hängerſchaft, auf der anderen Seite der revolutionär=
kommuni=
ſtiſche Flügel der radikalen Elemente iſt, und denen auf dritter
Seite die britiſche Herrſchaft gegenüberſteht. In dieſen Sätzen
ſpiegelt ſich aber auch die Erkenntnis, daß die Methode der
Ge=
waltloſigkeit vielen Elementen in Indien bereits als eine
über=
lebte, ja im Grunde apolitiſche Methode erſcheint, und ſtellt ſich
im Lichte dieſer Erkenntnis der Demonſtrationszug Gandhis wie
ſein Schreiben an den Vizekönig, das er ja ſelbſt als eine Art
politiſchen Teſtaments empfindet, als der letzte Verſuch dar, dieſe
Methode zu rehabilitieren und ſie erneut in Wirkſamkeit zu ſetzen.
In der Tat iſt das Gefühl aller Gandhi=Gegner wohl
ver=
ſtändlich: denn ſeine „non violance”=Lehre in ihrem Weſen wie
in all ihren theoretiſchen und praküiſchen Konſequenzen iſt die
Denkfrucht eines der Vergangenheit angehörenden und nicht
ein=
mal indiſchem Boden entſtammenden Denkers, nämlich Tolſtois.
Gandhi war bereits zu der Zeit, als er ſich noch in Südafrika
als Rechtsanwalt betätigte, in Beziehungen zu Tolſtoi getreten
(aus dem Buche von Birjukow „Tolſtoi und der Orient” haben
wir ja überhaupt Tolſtois ausgedehnte Beziehungen zum Orient
erfahren), und dieſe Fühlungnahme, im Briefwechſel
aufrechter=
halten, hat auf Gandhi den nachhaltigſten, bis in die Gegenwart
hinein ſpürbaren Einfluß ausgeübt. Dieſe nachhaltige Wirkung
erklärt ſich freilich dadurch, daß Tolſtois Lehren eine eigenartige
Syntheſe mit dem Hinduismus eingingen, der das Weſen
Gandhis durchdringt und in dem auch die bezaubernde Wirkung
wurzelt, die er auf ſeine indiſchen und europäiſchen Jünger
aus=
übt. Dieſer zur Beſchaulichkeit neigende Hinduismus fand in
Tolſtois „Nicht=Widerſtand gegen das Böſe” das einzige, ihm
adäquate Mittel des politiſchen Kampfes. Angewandt auf
ſpe=
ziell indiſche Verhältniſſe, ergab ſich daraus die Methode der
„non-cooperation”, der Nicht=Zuſammenarbeit mit den
eng=
liſchen Behörden, die ja noch paſſiven Charakter trägt, ſowie die
Verweigerung des bürgerlichen Gehorſams, die aber — ſoweit
ſie ſich z. B. in der Steuerverweigerung äußert — bereits dicht
an die Grenze eines aktiven Kampfes herangeht, ohne freilich
in dieſen ganz überzugehen. Auch in den ſehr konkreten
Wirt=
ſchaftsfragen kann man denſelben Einfluß verfolgen: ſo in
Gandhis Propaganda der Rückkehr zum einheimiſchen
Hand=
werk (beſonders zur Spinnerei) und in dem damit
zuſammen=
hängenden Boykott engliſcher Textilwaren, die z. B. im Juni
vorigen Jahres auf einem rieſigen Scheiterhaufen in Kalkutta
von Anhängern Gandhis öffentlich verbrannt wurden — auch
hier übrigens eine nahe Berührung des paſſiven Kampfes mit
dem aktiven. So fanden ſich alſo auch Tolſtois und Gandhis
Ab=
neigung gegen ſtädtiſches Weſen und Induſtrialiſierung
wahl=
verwandtſchaftlich zuſammen; nur wurde das, was für den
ruſſi=
ſchen Derker vor allem ein ſeeliſches Reaktionsbedürfnis war,
für ſeinen indiſchen Jünger auch zu einer politiſch=ökonomiſchen
Abwehrbewegung gegen die britiſche Herrſchaft.
Bezeichnend für den nachhaltigen Einfluß dieſer Lehre iſt es,
daß Gandhi immer wieder auch in ſeinem Schreiben an Lord
Irvin die Vorzüge der „reinen Gewaltloſigkeit” verteidigt;
be=
zeichnend iſt es, daß er in ſeiner Polemik gegen alle
Gewalt=
anwender ſeine Gegner nicht nur in den britiſchen Machthabern,
ſondern auch in den indiſchen Revolutionskämpfern gegen
die=
ſelbe britiſche Herrſchaft erblickt.
Allein dieſen Revolutionskämpfern erſcheinen Gandhis
Kampfmethoden ſelbſt dann als veraltet und unzweckmäßig,
wenn ſie eine äußerſt radikale Geſtalt annehmen. So hat man
auf dem vorjährigen Altindiſchen Nationalkongreß, der, unter
dem Einfluß Gandhis, England das Ultimatum ſtellte, bis Ende
1929 (d. h. 10 Jahre nach den ſog. Chelmsford=Reformen) den
Dominion=Status für Indien zu proklamieren, es erlebt, daß die
Swarajiſten von den Radikalen als „Verräter” gebrandmarkt
wurden; ſo verließen revolutionäre indiſche Studenten, als
wiederum unter dem Einfluß Gandhis — auf dem diesjährigen
Nationalkongreß eine Reſolution gefaßt wurde, die das Attentat
auf den Vizekönig verurteilte, den Verhandlungsſaal, obwohl
der gleiche Kongreß ja auch den Beſchluß auf Beginn der
Ge=
horſamsverweigerung gegen Englond faßte; ſo kam es Ende
Januar d. J. in Bombay bei nationaliſtiſchen Demonſtrationen
zu Zufammenſtößen mit den indiſchen Kommuniſten, die die
in=
diſche Fahne durch die rote Fahne erſetzen wollten. Und ſo
wer=
den dieſe indiſchen „Gewaltanwender”, gegen die ſich Gandhi in
ſeinem Briefe wendet, auch den ganzen Demonſtrationszug des
Mahatma ans Meer als eine lächerliche Geſte empfinden, zumal
die britiſche Obrigkeit dieſer Geſte nicht einmal die Ehre
erwie=
ſen hat, ſie durch Verhaftung Gandhis zu einem irgendwie
wirk=
ſamen Kampfakt zu erheben.
Es iſt ein eigentümliches Spiel der Geſchichte, daß dieſe
rebolutionären Kämpfer Indiens vielfach kommuniſtiſch durch=
Seite 2
zamstag, den 12. April 1930
Nummer 1
ſetzt ſind, ſodaß wie in Gandhi der Einfluß Tolſtois, in ihnem
der Lenins zu ſpüren iſt. Dafür gibt es aber auch Gründe in
der geſchichtlichen Entwicklung Indiens ſelbſt. Jene
Induſtriali=
ſierung, die Gandhi durch die Propaganda des Spinnrocks zu
bannen ſucht, den er ſelbſt am Leibe trägt, (wie Tolſtoi die
Bauernbluſe trug), ſie läßt ſich durch dieſe Propaganda nicht
auf=
halten und machr Fortſchritte, wenn ſie auch nach europäiſchen
Begriffen erſt in den Anfängen ſteckt. Aber bereits ſind Streiks
an der Tagesordnung, deren größte — in der Textil= und in den
Petroleumwerken in Bombay mit ihren blutigen Folgen — wohl
in aller Erinnerung ſein dürften. Auch die Organiſation der
Arbeiterſchaft ſchreitet fort. Daß dieſe Entwicklung für
kommit=
niſtiſche Aktionen nicht ungünſtigen Boden darbietet, iſt klar.
Im Januar 1929 hat daher Lord Irvin, in die Geſetzgebende
Verſammlung zu Delhi eine antikommuniſtiſche Vorlage
einge=
bracht (ſie iſt inzwiſchen auf dem Verordnungswege
zum Geſetz geworden), unter gleichzeitiger Verſprechung der
Ein=
ſetzung eines Komitees zum Studium der Lebensbedingungen
der ſindiſchen Induſtriearbeiter (die aber bisher unſeres Wiſſens
nicht eingehalten wurde). Bereits auf der Londoner
Reichskolo=
nialkonferenz im Jahre 1926 klagte Lord Lytton, der Gouverneur
Bengalens, über zunehmenden kommuniſtiſchen Einfluß. Und
mag dieſer Einfluß auch ſowohl von Engländern wie von
Sow=
jetruſſen übertrieben ſein, er läßt ſich nicht beſtreiten und er
uimmt zuweilen auch äußerlich unverkennbare Formen an, ſo
bei dem Attentat im Geſetzgebenden Rat zu Delhi im April
vori=
gen Jahres in Gegenwart Lord Simons, des Führers der
Si=
mon=Kommiſſion, als der Verhandlungsſaal, von roten
Flug=
blättern überſät wurde, die am Kopfe den Aufdruck „
Hinduſta=
niſche ſozialiſtiſch=republikaniſche Armee” trugen.
Kein Zweifel; ſür die britziſche Herrſchaft iſt dieſe, wie Gandhi
ſelbſt ſagt, wachſende „Partei der Gewaltanwendung” bei
wei=
tem unangenehmer und taktiſch gefährlicher als die Swarajiſten=
Partei. Allein im Kampf gegen dieſe beiden Parteien vermag
ſich England auf vier Elemente zu ſtützen, die, bei allem inneren
Unterſchied ihrer Intereſſen und Richtungen, doch darin
ge=
meinſam ſind, daß ſie kein Intereſſe an der Loslöſung von
Eng=
land haben, die ſowohl die Swarajiſten als die Revolutionäre
— wiederum trotz ihrer ſonſtigen Unterſchiede — beide
anſtre=
ben. Dieſe vier Elemente ſind: die Häupter der Fürſtenhäuſer,
die vom Wegfall der britiſchen Herrſchaft den Verluſt ihrer
eigenen Herrſchaft befürchten; die liberalen Hindus, die zwar
die Unabhängigkeit Indiens anſtreben, aber doch in der
rela=
tiven Form der Stellung Indiens als Dominion innerhalb des
Britiſh Empire; die Mohammedaner, die von einer Herrſchaft
der Hindus die Schädigung ihrer eigenen Intereſſen befürchten;
und ſchließlich die indiſchen Parias, die lediglich an der
Ver=
beſſerung ihrer ſozialen Lage intereſſiert ſind, denen aber
gleich=
gültig iſt, wer an der oberen Spitze der ſozialen Stufenleiter
ſteht — eine indiſche oder eine britiſche Kaſte.
Einen entſcheidenden Krieg gegen die britiſche Herrſchaft
haben die Anhänger Gandhis den von ihnen eingeleiteten Kampf
genannt. Die Ereigniſſe erwieſen dieſe Kennzeichnung immer
noch als übertrieben. Sie beſtätigen vielmehr die Worte
Hel=
muths von Glaſenapp in ſeinem kürzlich erſchienenen Büchlein
über Britiſh=Indien: „Englands Herrſchaft ſteht nach innen
vorläufig unerſchüttert da. Durch rückſichtsloſes Vorgehen gegen
alle ihre Widerſacher, durch vollſtändige Entwaffnung des
ge=
ſamten Volkes, durch geſchickte Ausnutzung aller der zahlreichen
religiöſen, völkiſchen und parteilichen Differenzen innerhalb des
Indertums, haben es die Briten verſtanden, eine Wiederholung
der Ereigniſſe von 1857 (als Inder und Mohammedaner einen
letzten Freiheitskampf verſuchten) unmöglich zu machen.”
Vom Tage.
Wie aus Moskau amtlich berichtet wird, wurde das Todesurteil
des Moskauer Gouvernementsgerichts gegen den
deutſchſtäm=
migen Lehrer Schulz am Mittwoch in Moskau vollſtreckt.
Die Erſchießung erfolgte durch die Wachen der OGPU. Schulz, der
der Bildung einer ſowjetfeindlichen Truppe für den
Kampf gegen den Kommnnismus beſchuldigt wurde, hatte ein
Gnadengeſuch an Kalinin gerichtet, das jedoch abgelehnt wurde.
Der Zollſatz für Schweine iſt ab 14. April auf 27 Mark
für den Doppelzentner Lebendgewicht feſtgeſetzt worden.
Der Württembergiſche Landtag hat den Etat für
1930 in der Schlußabſtimmung gegen die Stimmen der
Sozialdemo=
kraten und Kommuniſten angenommen.
Dr. Seipel hat, wie jetzt mitgeteilt wird, den Vorſitz der
Chriſtlich=Nationalen Partei niedergelegt. In dem
Rücktrittsſchreiben vom 10. März verweiſt er auf ſeinen geſchwächten
Geſundheitszuſtand.
Die Belgiſche Kammer nahm mit 140 gegen eine Stimme endgültig
die Haager Abkommen an. Nenn flämiſche Abgeordnete haben ſich der
Stimme enthalten.
Der ſpaniſche Miniſterrat hat beſchloffen, daß die Neuwahlen im
letzten Vierteljahr dieſes Jahres ſtattfinden werden.
In Nizza bewarf eine Gruppe italieniſcher
Anti=
fasciſten das italieniſche Konſulat mit Steinen.
Nach Mekdungen aus Liſſabon hat die Polizei eine Anzahl
ehemaliger politiſcher Führer unter der
Beſchul=
digung, an einem Komplott zum Umſturz der
gegen=
wärtigen Regierung teilgenommen zu haben
ver=
haftet. Unter den Verhafteten befindet ſich der ehemalige
Miniſter=
präſident General Cardozo, mehrere ehemalige Abgeordnete und eine
Anzahl Journaliſten.
Die Regierung Tardieu hat geſtern abend in der franzöſiſchen
Kammer eine Niederlage erlitten, die nur deshalb keine Folgen haben
wirb, weil die Vertrauensfrage nicht geſtellt war. Der republ kaniſche
Antrag, die im Jahre 1928 aufgelöſte Kommifſion wiederherzuſtellen,
die alle Staatsgeſchäfte und =lieferungen nachzuprüfen und
Unregel=
mäßigkeiten aufzudecken hatte, wurde mit 308 gegen 260 Stimmen
an=
genommen.
Anhänger Gandhis am Strande von Chaupati in der Nähe von
Bombay beendet werden. Die allgemeine
Gehorſams=
verweigerung, die am vorigen Sonntag offiziell durch den
Kampf gegen das Salzmonopol der Regierung eingeleitet wurde,
hat in der erſten Woche keinen großen Widerhall
in Indien gefunden. In hohem Maße hat dazu die
Hal=
tung der indiſchen Regierung beigetragen, die zwar eine Reihe
von Unterführern Gandhis verhaften, ihn ſelbſt aber völlig
un=
behelligt ließ. Der Antrieb, den Gandhi durch ſeine Verhaftung
der Bewegung der Gehorſamsverweigerung zu geben hoffte, iſt
aus dieſem Grunde fortgefallen, und die ganze Aktion droht
lang=
ſam im Sande zu verlaufen.
Neue Zuſammenſtöße mit der Polizei in Bombay.
EP. Bombay, 11. April.
Das Hauptquartier des Nationaliſtiſchen Kongreſſes wurde
von 300 Poliziſten auf das ſchärfſte durchſucht; als Ergebnis der
Hausſüchung wurde der Sekretär des Kongreſſes, Abid Ali,
ver=
haftet. Da der Polizei von einer Anzahl Freiwilligen bei der
Durchſuchung des Gebäudes heftiger Widerſtand entgegengeſetzt
wurde, kam es zu ſtürmiſchen Szenen zwiſchen den
Be=
amten und den Freiwilligen.
Die Stadt Bombay, in der ſich in den letzten Tagen bereits
eine Reihe von Ausſchreitungen ereignete, iſt heute abermals der
Schauplatz ernſterer Unruhen geworden. Als zwei Inder, die bei
Durchſuchung des Hauptquartiers des Nationalkongreſſes in
Bom=
bay verhaftet worden waren, in einem Polizeiwagen nach dem
Gerichtsgebäude übergeführt wurden, griff eine zahlreiche
Men=
ſchenmenge die Poliziſten durch Steinwürfe an. Die Beamten
gingen mit Gummiknüppeln gegen die Menge vor, und es gelang
ſchließlich, die erregten Inder zu zerſtreuen. 22 Perſonen wurden
verletzt, darunter drei europäiſche Polizeioffiziere.
Die „nationale Woche”, die mit dem Eintreffen Gandhis in
Dandi ihren Anfang nahm, ſoll am kommenden Sonntag mit der
Aufnahme der ungeſetzlichen Salzgewinnung durch etwa 100 000
Aufſtellung einer Bermögensbilanz
der öffenklichen Hand.
Gründung einer Reichsliquidakionsgeſellſchaft zur
Beräußerung brachliegender Reichsvermögenskeile.
* Berlin, 11. April. (Priv.=Tel.)
Im der Vergangenheit iſt wiederholt der Verſuch gemacht
wvorden, das Vermögen der öffentlichen Hand nach
ſeinem Wert zu erfaſſen. All dieſe Bemühungen ſind aber
ziem=
lich negativ verlaufen. Man weiß eigentlich nur, welchen Wert
die werbenden Anlagen der Gemeinden beſitzen. Aber auch hier
gehen die Schätzungen weit auseinander, ſo daß jetzt von neuem
verſucht werden ſoll, eine Vermögensbilanz der
öf=
fentlichen Hand aufzuſtellen. Erfaßt werden
ſol=
len Reich, Länder und Gemeinden. Die Arbeiten
ſollen noch in dieſem Jahr begonnen und möglichſt durchgeführt
werden, und zwar, ſobald die Finanzämter mit ihren
Veran=
lagungen fertig ſind. Vermutlich werden dann eine Reihe von
Kräften eingeſtellt. Es iſt anzunehmen, daß die
Beſtandsauf=
nahme für das Reich beſchleunigt durchgeführt wird, und zwar
aus dem Grunde, weil Pläne erwogen werden, einen Teil
des Reichsvermögens an Reichsgebäuden
Kaſernen, Muſeen, Schießplätzen abzuſtoßen, um
auf dieſe Weiſe Geld für den bedrängten Oſten
zu bekommen. Man denkt an die Gründung einer
Reichsliquidationsgeſellſchaft, die die Aufgabe
haben wird, nacheinander Teile des Reichsvermögens, das brach
liegt, abzuſtoßen, ſelbſtverſtändlich unter Beachtung der Tatſache,
daß die Erlöſe nicht durch finanziellen Druck herabgemindert
werden. Ob es allerdings zu ſolchen Abſtoßungen kommen wird,
läßt ſich erſt nach Feſtſtellung der Vermögensmaſſe des Reiches
beurteilen.
Graf Beihlen in Rom.
Belonung der ungariſch=ikalieniſchen Freundſa
Rom. 11. A.
Bei ſeinem Eintreffen in Rom iſt Graf Bethlen am B.
von dem Unterſtaatsſekretär der Miniſterpräſidentſchaft, (
und dem Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Fani, ſowie vo
Präfekten des Gouverneurs von Rom und zahlreichen Be
des Miniſteriums des Aeußern empfangen worden. Auſ
hatten ſich die ungariſchen Geſandten beim Quirinal und
Vatikan mit ihrem Perſonal zur Begrüßung des ungariſche
niſterpräſidenten am Bahnhof eingefunden. Graf Bethlen iſt
nach ſeiner Ankunft in die ungariſche Geſandtſchaft gefahre
er während ſeines römiſchen Aufenthalts Wohnung nehmen
Unkerredungen mit dem König. Muſſolini ur
Unkerſtaatsſekrekär Fani.
Nachdem Graf Bethlen und ſeine Begleiter heute mitte
König empfangen worden waren, der zu Ehren des unge
Miniſterpräſidenten in engerem Kreiſe ein Frühſtück gab,
Graf Bethlen nachmittags 4 Uhr in den Palazzo
Vene=
erſten Unterredung mit Muſſolini begeben.
fuhr er nach dem Palazzo Chigi zu einer
Unterredun=
dem Unterſtaatsſekretär des Aeußern, Fan
den Beſuch ebenſo wie Muſſolini im Verlauf des Abends
ungariſchen Geſandtſchaft erwiderte. Um ½9 Uhr fand da
zielle Bankett ſtatt, das Muſſolini zu Ehren Bethlens im
Excelſior gab.
Ueber den Zweck ſeines Beſuches in Rom erklärt Graf ?
den Preſſevertretern u. a.: „Ich habe Muſſolini ſeit dem
1927 nicht mehr geſehen und hielt daher eine perſönliche F1
nahme mit dem Leiter der italieniſchen Regierung für
und durch die Freundſchaft der beiden Länder geboten.
Reiſe plante ich ſchon ſeit geraumer Zeit, mußte ſie aber
der Haager Konferenz und der Pariſer Oſtreparationsbeſp
gen immer wieder aufſchieben. Ich will mit dieſem Beſu(
nur die politiſchen Gefühle meiner Regierung ausdrücken,
vor allem die Freundſchaft der ungariſchen Ne
für Italien bezeugen. Die Beſprechungen mit Muſſolit
den mir auch Gelegenheit bieten, dem italieniſchen Miniſte
denten herzlich zu danken für die machtvolle und großmütige
ſtützung, die Italien Ungarn während der Haager und der
Konfernz zuteil werden ließ. Sie hat dem ungariſchen V.
Wert und die Wirkſamkeit der italieniſchen Freundſchaft be
Mein Beſuch hat keinen anderen Zweck, als den, die bish
folgten Richtlinien herzlicher Freundſchaft und aufrichtig
ſammenarbeit fortzuſetzen.
Natürlich werde ich in den Unterredungen mit
ſolini alle politiſchen Fragen Mitteleurſtſuus von Ulitz
prüfen, die Italien und Ungarn näher ang Aylns Gutacht
Die italieniſch=ungariſche Freundſchaft iſt ein wichtiger Fak ſa/n nügte jedoch
Friedens und der Beruhigung in Mitteleuropa. Andere Deu /=HüAuzenmininer
laſſen uns kalt.
Die Abſchlußarbeiten der Londoner Konfere
EP. London, 11. 2
Die Vorbereitungen zum Abſchluß der Londoner
konferenz ſind heute unverzüglich in Angriff genommen t
Allgemein beſteht der Wunſch, die Konferenz noch vor Oſte
ziell beendet zu ſehen. Wie weit das möglich ſein wird,
ausſchließlich davon ab, welche Fortſchritte die ſchwieri
komplizierte Arbeit der Anſſetzung des Vertragstextes
In einer Sitzung der Delegationsführer wurde beſchloſſen
Juriſtenausſchuß mit der Ausarbeitung
Abkommen zu betrauen, der ſeine Aufgabe bis zum 1
Donnerstag, an dem die letzte Vollſitzung der Konferen
finden wird, zu bewältigen ſuchen ſoll. Die Unter
nungszeremonie ſoll in dieſem Falle auf der Vol
am Donnerstag, die öffentlich ſein wird, ſtattſinden.
dies nicht möglich iſt, wird die Unterzeichnung aber uum
bar nach dem Oſterfeſt erfolgen.
Premierminiſter Mocdonald äußerte ſich heute vor der
in recht befriedigender Weiſe über das Konferenzergebnis
alle ſind ehr zufrieden” erklärte Macdonald. „Das Abke
das zurzeit aufgeſetzt wird, ſtellt einen erheblichen Fortſch
der Richtung dar, die wir angeſichts von Schwierigkeiten
haben, die zuweilen unüberwindlich erſchienen.”
Abſch=
brachte Macdonald ſeine Genugtuung über das Verhalt
Preſſe zum Ausdruck, die nach ſeinen Worten die Dele
nicht nur mit dem, was ſie ſagte, ſondern auch mit dem,
ungeſagt ließ, tatkräftig unterftützt habe.
*8 9
lautte
ichwerde des
iöteten Ulitz beichä
Mi den eigent
dnnte nari
Em nie
Karl Heinrich Graun.
Zum 175jährigen Jubiläum ſeines Oratoriums „Der Tod Jeſu”.
Graun iſt geboren am 7. Mai 1704 (nicht 1701) in
Wahren=
brück bei Torgau und geſtorben 1759 in Berlin. Er und ſein
jüngerer Bruder Johann Gottlieb, der berühmte Geiger und
zugleich auch Kirchenkomponiſt, waren die Häupter der „Berliner
Schule” im 18. Jahrhundert. Der Vater der Brüder war
Akziſe=
einnehmer und ſtammte aus einem alten ſächſiſchen
Pfarrer=
geſchlecht, an deſſen äußerſter Spitze der Plauener Organiſt
Wolf=
gang Graun um 1575 ſteht. Ihre Ausbildung erhielten die
bei=
den Genannten mit einem dritten Bruder, Auguſt Friedrich (
ſpä=
ter Dom= und Stadtkantor in Merſeburg), auf der Kreuzſchule in
Dresden. Hier empfingen ſie auch trefflichen Unterricht in
Ge=
ſang, Klavier= und Orgelſpiel. Ihr Lehrer im Geigenſpiel war
der berühmte Dresdener Geiger Piſendel. Karl Heinrich wurde
bald als Diskantiſt in der Ratskapelle angeſtellt. Während des
Stimmbruchs ſtudierte er eifnig unter ſeinem Kapellmeiſter
Schmidt Theorie und Kompoſition. Nach vollendetem
Schul=
ſtudium hielt er ſich zunächſt in Dresden auf und betätigte ſeine
große Begabung in fleißiger Kompoſition von Kirchenmuſik,
tvorunter ſich ſchon eine Paſſion befand. Daneben bildete er ſich
beſonders durch Beſuch der Dresdener Opernaufführungen und
wpurde, nachdem ſich ein wohlklingender Tenor bei ihm
einge=
ſtellt hatte, mit 21 Jahren als Opernſänger nach Braunſchweig
berufen. Er war dort der Nachfolger des berühmten Sängers
und Komponiſten Haſſe, der nach Dresden überſiedelte, dort der
deutſche Meiſter der ſitalieniſchen Oper wurde, und ſelbſt etwa
100 Opern komponierte.
Auch Graun entputpte ſich nun als Opernkomponiſt. Als
ſolchen lernte ihn bei einem Beſuch in Brauſchweig Friedrich
der Große, damals noch Kronprinz, kennen und erbat ſich ihn
vom Herzog als Dirigenten für ſeine Hofkapelle in Rheinsberg.
Das Opernkomponieren hörte dort vorläufig auf. Dagegen ſetzte
Graun eine größere Anzahl von Kantaten auf Texte des
kunſt=
ſinnigen Kronprinzen.
Nach der Thronbeſteigung ſeines Gönners 1740 wurde Graun
zum Kapellmeiſter in Berlin ernannt und erhielt die Aufgabe,
hier eine Oper, und zwar eine damals moderne, d. h. alſo eine
italieniſche einzurichten. Die Geſangskräfte, dafür mußte er aus
Italien holen, woher ja auch Haſſe ſeine Gemahlin Fauſtina, die
berühmte Sängerin, geholt hatte. Der königlichen Oper galt
nun=
mehr in erſter Linie Grauns Kompoſitionstätigkeit, die eine ſehr
fruchtbare war. Aber außer ſeinen otwa 30 Opern ſchrieb er auch
noch Kammermuſik, beſonders Flötenduos für ſeinen hohen
Gönner und deſſen Kammerflötiſten Quanz.
Graun und Haſſe waren lange Zeit faſt allein die Meiſter,
welche für die Berliner Oper ſchrieben. Für Grauns Oper
„Silla” lieferte der König den Text. Das Schäferſpiel „Galatea”
entſtand duich Zuſammenarbeiten Grauns mit dem König und
Quanz.
Aber ſo eng verwachſen Grauns äußere Lebensgeſchichte mit
der Oper iſt, ſo liegt doch der Schwerpunkt ſeiner Bedeutung als
Komponiſt, zum mindeſten für uns heute, in ſeinem für die Kirche
geſchriebenen Werken. Vor allem iſt es ſein Oratorium „Der
Tod Jeſu” 1755, das noch heute ſeinen Namen lebendig erhält,
daneben ein Tedeum, zwei Paſſionskantaten, viele andere
Kan=
taten, Motetten, Trauermuſiken uſw.
Am bekannteſten iſt Graun durch ſeine Weiſe zu Klopſtocks
„Auferſteh’n, ja auferſteh’n wirſt du‟. Dieſes Lied erklingt noch
heute, beſonders als Männerchor, über Gräbern. Für den
Ge=
meindegeſang iſt dieſe Weiſe wegen ihrer arienhaften Art nicht
geeignet.
„Der Tod Jeſu” iſt in der zweiten Hälfte des 18. und faſt
bis ins vierte Jahrzehut des 19. Jahrhundert für die
proteſtan=
tiſchen Karfreitagsmuſiken maßgebend geweſen. Goethe hat das
Oratorium auf ſeines Freundes Zelter Veranlaſſung mit ſo viel
Beifall gehört, daß er einen Liederzyklus dichtete, der in Ramlor=
Graun ausmündete: „Seele, Gottt ſei dein Geſang!” Grauns
Oratorium verdrängte Bachs Paſſionen, um dann doch wieder
deren majeſtätiſchen Klängen und erhabener Herrlichkeit in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu weichen. Noch Kaiſer
Wilhelm I. konnte ſich nicht in Bachs Matthäuspaſſion finden.
Er blieb bis an ſein Lebensende Graun treu und ordnete auch
für ſein Begräbnis an, daß dabei der Tod=Jeſu=Choral „Wie
herrlich iſt die neue Welt” geſungen würde, was die
Singaka=
demie auch getan hat.
Die Uraufführung des „Todes Jeſu” 1755, in Berlin war
ein mit Spannung erwartetes Ereignis. Die Königin war in der
Hauptprobe, der Hof, freilich ohne den König (der einer ſpäteren.
Wiedergabe beitpohnte), in der Aufführung. Breslau und
Ham=
burg brechten das Werk im folgenden Jahr, Breslau ſeitdem faſt
in jedem zweiten Jahr, und dann durch Stiftungen hundert
Jahre lang alljährlich bei freiem Eintritt, bis die Inflation auch
dieſe Stiftung verſchlang. Die Berliner Singakademie hat das
Werk bis 1891 72mal geſungen. Auch in Darmſtadt war „Der
Tod Jeſu” die jährliche Karfreitagsmuſik. Ein Verdienſt
Groß=
herzog Ludwigs I. war es, daß er durch ſeinen Kapellmeiſter
Wagner 1828 die Arien des Oratoriums kürzen ließ. Seitdem
wird das Werk faſt überall in dieſer Form aufgeführt.
Dem Geſchmack der damaligen Zeit entſprach auch de
des Werks. Er ſtammt von Ramlor, dem Aeſthetiker un
tiker in der „preußiſchen Dichterſchule” des 18. Jahrhu
Ramlor war peinlich korrekt in der Form, ſo daß ſelbſt
ihm ſeine Dichtungen zur Beurteilung und Durchfeilung
gab. Aber inhaltlich war er übertrieben pathetiſch, ſchl
rührſelig und in ſeinen weltlichen Dichtungen voll Allegori
der griechiſchen Mythologie. Trotzdem war ſein Text zun
Jeſu” zu ſeiner Zeit ſo geſchätzt, daß er außer von Grau
von mehreren anderen komponiert wurde. Aber neben
Kompoſition hat ſich keine der anderen Vertonungen halt
nen, ſelbſt nicht die von Talemana und von Ph. Em. B
Brund Skürmer.
Die Liedertafel hat in ihrem am Montag, den 14. d. Mts.
8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfi
Konzert einen Teil der Vortragsfolge Bruno Stürmers Schal
dem Chorgebi=t eingeräumt. Nachſtehendes dürfte deshalb von
Intereſſe ſein.
Wenn man Bruo Stürmers zahlreiche Werke zur Hand ue
tritt mit überzeugender Deutlichkeit das Bild eines Tonſetze
gegen, der mitz hohem Verantwortungsgefühl gegenüber der W
füllt iſt. Der muſikaliſche Ernſt, der den Komponiſten aus
dürfte ohne Zweifel das Spiegelbild eines reich bewegten, von
erfüllten Lebens ſein, das ihm und ſeinem Schaffen den 9 Kunſtauffaſſung verliehen hat. Bruno Stürmer, am
tember 1892 in Freiburg i. Br. geboren, ſtudierte in Heidelbe
München Muſikwiſſenſchaft, diente aber hauptſächlich der
Muſikausübung. Nach dem Kriege ſpielte ihm das Leben M
Hin= und hergeworfen vom Schickfalsſturm, betätigte er ſich als
als Pädagoge und ausübender Muſiker. Keine Tiefe des
Lebe=
ihm fremd, namentlich in der Inflationszeit rang er mühſam
tägliches Brot. Einen ſchweren Lebensweg hatte er zurückzulet
es ihm vergönnt war, als Leiter der Städtiſchen Muſikhoc
kreis, ſeinem wildbewegten Leben ein Ziel von bleibendem
zugeſvinnen.
Sicherlich fand aber Stürmer aus dem Bereich ſchweren
um die Exiſtenz die Kraft und die Reife, die für ſeinen künſt.
Werdegang notwendig erſchien. Und ſomit gewann die Kunſt,
das Leben verſagte. Stürmer iſt kein Unbekannter mehr, ſel
ein Erfolg nach dem anderen von Stufe zu Stufe auf ſeiner
lungsbahn trug. Sein letztes großes Werk iſt die „Meſſe des Mu
menſchen” Opus 48 für Baritonſolo, Männerchor und großes
nach eigenem Text, das beim erſten Mitteldeutſchen Sängeroe
in Kaſſel 1930 ſeine Uraufführrngf erleben wird. „Hilf deine
ſchen, v. Gott, und laß ſi nicht untergehen im raſenden
Maſchine!‟ Ein aus dem Innern lo=gelöſter Ruf, dem die
des geſauteß. Rikelends innewohnt. Hier ſucht und finder.
in „mnſtvollendeter Form voll eingepräägter Eigenheiten die
tmer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 3
iederaufleben des Alitz=Prozeſſes
Das Markyrium eines Deutſchenführers in Polen. — Das Opfer einer Sälſchang.
Der Prozeß eine polikiſche Akkion gegen die deutſche Minderheit.
Ir
in
erſönlit
ierung
der
Mie Bercſangsverhanstang.
Aliß ſucht ſein Rechl.
Kattowitz, 11. April.
r genau ſo großem Andrang von Publikum und Preſſe
enblicklich die Berufungsverhandlung im Prozeß gegen
er des Deutſchen Volksbundes in Kattowitz, Otto Ulitz,
r erſten Inſtanz am 26. Juli vorigen Jahres wegen Bei=
Entziehung vom Militärdienſt zu funf Monaten
Ge=
mit einer dreijährigen Bewährungsfriſt unter Anrech=
Unterſuchungshaft verurteilt worden war, in Kattowitz
Die Verhandlung ſteht unter der Leitung von Dr.
als Vorſitzenden mit den Beiſitzern Leſſer und
Gry=
ie Anklage wird, von dem Prokurator Lewandowſki
ver=
jährend der Angeklagte Rechtsanwalt Dr. Baj als
ſtand hat.
einziges Beweisdokument war, für die Anklage die
phie einer gefälſchten Beſcheinigung vorgelegt worden.
fälſchte Dotument, mit dem Ulitz angeblich einem
mili=
gen polniſchen Staatsbürger die Entziehung von ſeiner
icht durch Abwanderung nach Deutſchland ermöglicht
I. „at bereits dem Schleſiſchen Seim, dem Ulitz vor ſei=
5ſung angehört hat, vorgelegen. Eine Kommiſſion des
te den Auslieferungsantrag der Staatsanwaltſchaft zu
Nach überaus reiflichen Erwägungen und gründlichſter
kam der Seim zu der Schlußfolgrung, daß
egelegte Dokument gefälſcht ſei und hat die
ung des Abgeordneten Ulitz an die Gerichte verweigert.
der Auflöſung des Schleſiſchen Seim wurde Ulitz
ver=
d in Unterſuchungshaft genommen, nach mehrwöchiger
ung gegen Kaution auf freien Fuß geſetzt. Bei der
idlung konnten die Belaſtungszeugen
litiſchen Polizei den Beweis, für die
t der vorgelegten Photographie nicht
gen.
von der Verteidigung geſtellte Sachverſtändige
Profeſ=
ff von der Univerſität Lauſonne hat erklärt, daß auf
eſer Beweisphotographie ein gewiſſenhafter
Schriftſach=
er überhaupt kein Gutachten über die Echtheit der
ft des Bildes abgeben könne. Der polniſche
Sachver=
laubte jedoch, die für die Photographie wiedergegebene
ft als von Ulitz ſtammend bezeichnen zu können. Auf
eſes Gutachtens allein erfolgte ſeinerzeit die
Verurtei=
e erfolgte jedoch in der Hauptſache nur deshalb, weil
he Außenminiſter Zaleſki vor dem Völkerbund, der ſich
Beſchwerde des Volksbundes wegen der Verhaftung
rdneten Ulitz beſchäftigt hatte, erklärte, daß Ulitz ſchul=
Bei den eigentümlichen innerpolitiſchen Verhältniſſen
konnte natürlich das polniſche Gericht den polniſchen
ſter nicht desavouieren. Sowohl die Vorbereitungen
die Durchführung des Prozeſſes in der erſten Inſtanz
bewieſen, daß es ſich um eine politiſche Aktion gegen
e Minderheit handle, die man in der Perſon des
Ge=
ers der vom Völlerbund anerkannten Vertretung der
Minderheit in Oſtoberſchleſien, des Deutſchen
Volks=
effen wollte. Da man ſachlich gegen den Volksbund
hen konnte, hat man dieſen Weg gewählt, um ihn vor
erbund und der öffentlichen Meinung der Welt zu
en.
ſtreitet das ihm zur Laſt gelegke Bergehen.
teren Verlauf des erſten Verhandlungstages erklärte der
daß er die Beſcheinigung für Bialucha, die den Gegenſtand
bildet, niemals geſchrieben habe, ſich im übrigen aber auf
hrungen in der erſten Inſtanz beziehe. Auf Befragen des
gab der Angeklagte noch eine ausführliche Darſtellung
ingnahme zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in
en und betonte, daß in einem demokratiſchen Staat die
ſeiner Anſicht nach eine der Hauptaufgaben der männlichen
telle. Außerdem ſei er deshalb für die allgemeine
Wehr=
oberſchleſien eingetreten, damit die Minderheitenjugend von
ich an die allgemeinen Staatspflichten gewöhne.
veisverfahren hielt der Zeuge Kapitän Cychon im allge=
Ausſagen in der erſten Verhandlung aufrecht, führte aber
der Chauffeur Primus Korreſpondenzen, die an den Volks=
1: das deutſche Konſulat gerichtet waren, der Geheimpolizei
ſe, und zwar, indem er ſie vor Zuſtellung an die Adreſſaten
chinellem Zwang und göttlicher Freiheit. Und zugleich die
ſich ſelbſt nach einer Stilperiode, die ihn — zumal in der
— der Atonalität in die Arme geworfen hatte, bis es
ich von der Unfruchtbarkeit dieſes unehrlichen Zeitgeſpenſtes
* Lebensauffaſſung verbindet ſich mit dem Ernſt
künſt=
rzeugung. Selbſt ſeine heiteren Chorlieder, etiva „
Maien=
d” und „An Leukon”, atmen eine Lebensfreude, die nicht
Natur iſt, die nicht an Wendungen Genüge findet, denen
Ir als Selbſtzweck erſcheint. Dagegen ſind es in der über=
Tehrzahl neben ſeinen lyriſchen Aeußerungen düſter
ge=
biete, die ihn hauptſächlich anziehen. „Vom Tode”
berich=
tvoller Zyklus für Männerchor, das Lebensende dient als
er Ballade „Vom Zug des Todes” für Frauen= und
mit Schlagzeug. Daneben erzählen ſeine Chorwerke von
ind Kampfgedanken, teils der Gegenwart angepaßt, teils
ders glücklich gelungenen Landsknechtweiſen den Bildern
ngenheit nachſinnend. Das Problem der Arbeit, wohl in
Eſſen gewonnen, verleiht weiteren Liedern einen
charak=
ihalt. Die tiefſten Probleme der Menſchheit ziehen ihn in
gewillt, ſich ſeiner künſtleriſchen Formgebung zu
unter=
der Tat — man wird ſelten den Eindruck haben, daß
ner nicht berſtanden hat, für die dichteriſche Vorlage die
iſche Einkleidung zu finden. Sympathiſch erſcheint vor
liches Ringen um ſeine Ausdrucksformen, ſtets bemüht, der
in weitem Bogen auszuweichen. Wenn er hier und da in
verfällt, ſo entſchädigen dafür reichlich originale
Ge=
he und feſſelnde Wendungen, lohnend für
Aufführungs=
diſch reich geſtaltet, bietet jeder Chor einen Eigenwert.
iſe iſt kunſtvoll, nicht gekünſtelt. Eine vorzügliche Schulung
die Stimmen ſelbſtändig zu behandeln und frei zu führen
nis ſorgfältiger theoretiſcher Kenntniſſe. Echtes Gefühl
reizvollen lyriſchen Gebilde, unter denen Vertonungen
exte beſonders zu feſſeln vermögen. Mit einfacheren
Mit=
eich mit tieferem Empfinden iſt das „Nachtlied”
ſchlechter=
nuſikaliſch ausdeutbar. Stürmers Chorwerke verdienen
aft weiteſter Männerchorkreiſe. Denn hier ſpricht ein
er ſich aus ehrlichem Wollen heraus um die künſtleriſche
es Männerchorgeſangs verdient gemacht hat.
* Mainzer Thegker=Etak bewoilligk.
nen der Mainzer Etatberatung wurde geſtern abend
Stadttheaters im Betrage von 1,090 Mill. RM. mit
heit bewilligt. Der Zuſchußbedarf iſt gegenüber den
ren um 350 000 RM. auf 488 000 RM. herabgeſetzt
den Einnahmen erſcheinen 120 000 RM., in welcher
e des Reiches und Landes erwartet werden. In der
urde auch die Frage der Fuſionsmöglichkeit eingehend
der Abteilung 2 des polniſchen Polizeipräſidiums zur Verfügung ſtellte.
Hierbei ſeien auch des öfteren Briefe von dieſer Abteilung geöffnet
worden. Dafür, daß der Angeklagte die „Kattowitzer Zeitung”, in
ſtaatsfeindlichem Sinne beeinflußt hätte, vermag der Zeuge nichts
an=
zuführen.
Die weitere Berhandlung erbrachte gegenüber den
Berhandlungen der erſten Inſtanz neue Momenke.
Kapitän Lis machte vollkommen neue Ausſagen gegenüber denen der
erſten Inſtanz. Er behauptete auf das beſtimmteſte, das fragliche, der
Anklage zugrunde liegende Dokument im Original geſehen zu haben,
und gab der Vermutung Ausdruck, daß die vorliegende photographiſche
Platte die Originalaufnahme des Dokuments ſei. Hierauf wurde der
Schriftſachverſtändige Kwieezinski, Oberkontrolleur beim
Verkehrsmini=
ſterium in Warſchau, vernommen, der in der Richtigſtellung einer
fal=
ſchen Protokollierung ſeiner Ausſagen in der erſten Inanz ſich
außer=
ſtande erklärte, angeben zu können, ob die fragliche Unterſch=t von
Ulitz auf dem inkriminierten Dokument nachgemacht ſei, da auf Grund
des vorliegenden Materials eine Analyfe nicht mehr möglich ſei. Die
photographiſche Unterſchrift enthalte allerdings Fragmente der echten
Unterſchrift. Die Vernehmung des Zeugen Polizeiinſpektors Menzel=
Neiſſe ergab, daß tatſächlich bei den Akten Bialuchas kein Dokument
fehlt, wie dies in erſter Inſtanz auf Grund des oben genannten
Akten=
vermerks angenommen worden war.
Zweiſel an der Zuverläſſigkeit des
Schrift-
ſachverftändigen Krohl.
Der Schriftſachverſtändige Prof. Krohl, der ſich erſt nach ſeiner
Er=
nennung zum Schriftſachverſtändigen bei einem Kreisgericht im Jahre
1923 intenſiv mit dem Studium der Schriftenkunde befaßt hat, vermag
heute nicht mehr anzugeben, aufgrund welcher Photographie er ſein
erſtinſtanzliches Gutachten abgegeben hat. Er weiß nur noch, daß er das
betreffende Dokument mit ſeinem Zeichen verſehen habe. Der
Sachver=
ſtändige wurde daraufhin beauftragt, zu unterſuchen, ob die vorliegende
photographiſche Platte die Aufnahme des Originals der inkriminierten
Beſcheinigung darſtelle oder nur die Aufnahme der Photographie
der=
ſelben. Rechtsanwalt Dr. Baf ſtellte hierauf den Antrag, den
Schriftſach=
verſtändigen und den Sachverſtändigen für Photographie, Profeſſor
Biſchof aus Lauſanne, der bereits in Kattowitz weilt, in dieſer
Eigen=
ſchaft zuzulaſſen. Bemerkenswerterweiſe ſchloß ſich der Staatsanwalt
dieſem Antrag an, da er offenbar ſelbſt Zweifel an der Zuverläſſigkeit
des Sachverſtändigen Krohl hegte. Nach kurzer Beratung wurde
Pro=
feſſor Biſchof als Sachverſtändiger zugelaſſen.
Hierauf wurde, nochmals Kapitän Lis vernommen. Er erklärte
wiederum, das inkriminierte Dokument vom 15. Juni 1925 geleſen zu
haben, jedoch habe er der Unterſchrift keine Bedeutung beigemeſſen und
ihm keine Beachtung geſchenkt, obwohl er allerdings angibt, das
Doku=
ment ſei von Ulitz unterſchrieben geweſen. Er wurde hierauf nochmals
eingehend über die Praxis bei der photographiſchen Aufnahme der zur
Verfügung geſtellten Dokumente vernommen. Bei einer
Gegenüber=
ſtellung zwiſchen Kapitän Lis und Ulitz legte der Zeuge Lis ein
Schrei=
ben vor, das bei der Hausſuchung im Bücherſchrank des Angeklagten
gefunden wurde. Es handelte ſich um ein Schreiben einer deutſchen
Schulbehörde an einen Lehrer. Der Zeuge Lis erblickte in dieſem
Doku=
ment ein typiſches Geheimdokument und erklärte ſogar, ſeiner Anſicht
nach ſei Ulitz ein preußiſcher Staatsbürger. Gegen dieſe Behauptung
ſetzte ſich der Angeklagte ganz entſchieden zur Wehr. Nach dieſem
Zwiſchenfall kam der Sachverſtändige Krohl wieder zu Wort. Es ſtellte
ſich ſchließlich heraus, daß er die Meſſungen nicht an dem dafür
vor=
geſehenen Dokument vorgenommen hatte, ſondern an einer
Vergröße=
rung. Er hielt im übrigen ſein Gutachten aus der erſten Inſtanz
auf=
recht, insbeſondere, daß die fragliche Unterſchrift echt ſei.
Der Lauſanner Schriftſachverſtändige Biſchof
hält die Unkerſchrift nichk für echl.
Der Lauſanner Schriftſachverſtändige, Prof. Biſchof, der
dann vernommen wurde, erklärte, daß er, rein oberflächlich
be=
trachtet, die Unterſchrift nicht für echt halten könne,
da er nicht einſehen könne, warum ſie troß des vorhandenen
großen Raumes auf dem fraglichen Dekument ſo klein ausgeführt
worden ſei. Er hielt im übrigen ſein Gutachten aus der erſten
Inſtanz vollkommen aufrecht. Auf verſchiedene Fragen erklärte
der Sachverſtändige, daß eine mikroſkopiſche
Unter=
ſuchung nur auf einem Original, nicht aber bei
einer Photographie möglich ſei. Die
Aehnlich=
keit zweier Unterſchriften allein genüge auf
keinen Fall für die Feſtſtellung der Echtheit.
Prof. Krohls Hinweis, daß auf der inkriminierten Beſchreibung
der Zwiſchenraum zwiſchen dem „u” und dem „I” in der Unter=
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus — Freitag, 11. April.
* Don Giovanni.
Oper von W. A. Mozart.
Zivei Neubeſetzungen in Hauptrollen machten die heutige
Aufführung anregend.
Karl Stralendorf ſpielte die Titelrolle. Sein Don=
Giovanni, eine Rolle, die in jedes Künſtlers Hand ein ander
Geſicht hat, weil hier alles aus der Perſönlichkeit ſelbſt fließen
muß, zeigte die routinierte Spielgewandtheit, die Intelligenz,
die feine Charakterzeichnung des reifen Künſtlers. In der
äußeren Erſcheinung von glänzender Wirkung, im Belcanto=
Geſang von vielen Reizen, fehlt dem ausgezeichneten Künſtler
nur die Urſprünglichkeit des Temperaments, und der ſinnliche
Zauber der Stimme. Indes, einen idealen Don Giodanni gibt
es kaum. Die Anforderungen, die dieſe Rolle ſtellt, ſind zahllos,
im ganzen faſt undereinbar, und ſind auch alle Menſchenalter
nur immer von einem erfüllt worden.
Seien wir froh, hier zwei gute, durchaus perſönlich geformte
Vertreter zu beſitzen.
Den Ottavio ſang als Gaſt ein Herr Hans Brandt, der
außergewöhnlich zu feſſeln wußte. Der gute Kopf auf hoher,
ſchlanker Figur, lebhafte Mimik, ein lückenloſes, überall
betei=
ligtes, Pauſen belebendes Spiel nahmen für ihn ein. Sein edel
klingendes Material iſt baritonal gefärbt, feſt in der Hand,
ele=
gant geführt und rinnert an das eigentümliche Timbre Tibaldis.
Ein ſelbſtändiger, intelligenter, geſchmackvoller, Künſtler, der
Zukunft hat. So brachte er das Kunſtſtück fertig, ſeine als
lang=
weilig verſchriene Rolle tatſächlich intereſſant zu machen. Er
hatte den Erfolg, den er verdiente.
V. H.
* Tanzabend Nidds Jmpekogen
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
Wenn Niddy Impekoven nichts weiter getanzt hätte, als die
letzten drei Tänze ihres geſtrigen Programms, hätte der Abend
ſich mehr als gelohnt. Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß die 12
übrigen Tanzdarbietungen des Abends etwa weniger wertvoll
ge=
weſen ſeien. Im Gegenteil! Aber Humperdincks „Was Ihr wollt”,
Tſchaikowſkys Polka „Iſt die Puppe krank” und Englerts „
Mün=
chener Kaffeewärmer” (ſo nennt Niddy Impekoven dieſe Tänze)
ſchrift kleiner ſei als in dem Original, erklärte der
Sachverſtän=
dige damit, daß möglicherweiſe Ulitz ausnahmsweiſe dieſen
gro=
ßen Abſatz gemacht habe, oder aber der Fälſcher habe nach
einer derartigen Ausnahmevörlage die
Unter=
ſchrift nachgezogen.
Fräulein Naumann, die Sekretärin in der
Bezirksvereinigung war, die dann vernommen wurde,
erklärte, das ihr von Fräulein Wuzik, die polniſche Spitzeldienſte
tat, überbrachte Dokument hätte ſie ſelbſt geſtempelt, während es
von dem Vertreter ihres Vorgeſetzten unterzeichnet worden ſei.
Die der Anklage zugrunde liegende
Beſchei=
nigung habe ſie, wie ſie auf mehrmalige eindringliche
Fragen angibt, nicht ausgeſtellt.
Widerſprechende Ausſagen des Zeugen Pielawſki.
Der nächſte Zeuge Pielawſki führte im Gegenſatz zu
ſeinen frühern Bekundungen aus, daß er bei einem flüchtigen
Ueberblick der ihm von Fräulein Wuzik übergebenen Dokumente
auf einem den Namen Bialucha bemerkt habe, ebenſo die
Unter=
ſchrift des Angeklagten. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausſage
mußte er jedoch dieſe Bekundungen wieder dahingehend
ein=
ſchränken, daß dieſes Dokument, der ihm vorgelegten
Photo=
graphie, der fraglichen Beſcheinigung nur ähnlich geweſen ſei.
In der erſten Inſtanz hatte der Zeuge dagegen erklärt, daß er
das inkriminierte Dokument überhaupt nicht geſehen habe,
ſon=
dern nur eine photographiſche Aufnahme desſelben. Er
behaup=
tete ſodann weiter in der heutigen Vernehmung, daß er nach der
photographiſchen Aufnahme des Aktenſtückes dieſes gar nicht zu
Geſicht bekommen habe. Weiter bekundet er dann, daß er die
Ppotographie des fraglichen Dokumentes, nicht geſehen habe.
Seine heutigen und die erſtinſtanzlichen Ausſagen widerſprechen
ſich vollkommen.
Bromberg, 11. April.
Am Freitag vormittag begann der ſeit 7 Jahren
er=
wartete Prozeß gegen den im Jahre 1923
aufge=
löſten Deutſchtumsbund zur Wahrung der
Minderheitenrechte. Auf der Anklagebank nahmen zehn
Angeklagte Platz, die von den 40 Perſonen, die urſprünglich
unter Anklage geſtellt worden waren, übrig geblieben ſind. In
der Anklageſchrift iſt ausführlich von den einzelnen Punkten die
Rede, die den Hochverrat und den Verrat militäriſcher
Geheim=
niſſe, auf die die Anklage lautet, begründen ſollen. Eine
beſon=
dere Rolle ſpielt darin die Kyffhäuſer=Gedenkmünze, die den
Kriegsteilnehmern, die am Weltkrieg teilgenommen hatten,
ver=
liehen werden ſollte. Man ſieht im dieſer Verteilungsabſicht den
Beweis für eine militäriſcher Organiſation der Deutſchen in
Polen. Nach Verleſung der umfangreichen Anklageſchrift wird
zunächſt der Hauptangeklagte, Studienrat Heidelck, vernommen.
Der Deutſchtumsbund ſei aus den alten Volksräten
hervorgegan=
gen, die bei Beginn der Revolution gebildet worden ſind. Dieſe
Volksräte hätten keinen polenfeindlichen Charakter gehabt, wie
die polniſche Preſſe immer behauptet habe. Die Tätigkeit war
vor allem nur auf das eine Ziel gerichtet geweſen, das
durch die Minderheitenſchutzverträge
zuge=
ſicherte Recht der Deutſchen in Polen
ſicherzu=
ſtelen und zu erhalten.
Geweibe= und Wandergewerbeſteuer.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages ſetzte geſtern
die Ausſpreche über Kap. 10, Landesſteuern, fort. Hier ſind im
Sofort=Sparprogromm bekanntlich von dem Aufkommen der
Son=
dergebäudeſteuer 2 Millionen weniger ſür Wohnungsbauzuſchüſſe
eingeſetzt. Der Miniſter wandte ſich gegen den Vorwurf, daß
ein noch größerer Betrag dadurch der Wirtſchaft entzogen würde.
Die volksparteilichen Vertreter wieſen darauf hin, daß neben
den 2 Millionen ſtaatlichen Geldern auch die daran hängenden
Prvatgelder und Hypotheken — die man auf 9—12
Millio=
nen ſchätzen dürfte — der Wirtſchaft entzogen
wür=
den. Die Regierung wandte ſich auch gegen die Behauptung,
daß weniger als den geſetzlichen Beſtimmungen entſprechend
für den Wohnungsbau ausgegeben würde. Die Friedensmiete
betrage für Heſſen nicht 80 Millionen, ſondern nur 70 Millionen.
Die Mindeſtrate von 15 Prozent ſür den Wohnungsbau
ent=
ſpreche aber den im Etat eingeſtellten 9,9 Millionen RM. Der
Miniſter gab auch zu, daß heute ein Mangel an 1.
Hypo=
theken nicht mehr beſtehe. Bereits im nächſten Jahr
aber werde der Betrag von 9,9 Millionen völlig von
gaben der Künſtlerin Gelegenheit das zu geben, was ihre ureigene
Tanzkunſt ausmacht: liebenswürdiger Humor, feine Groteske,
Charme, Grazie und das gewiſſe Etwas, das aus all dem die
Tänzerin formt, die im Tanz ihr Lebenselement, die
Aus=
drucksmöglichkeit ihrer Lebensfreude ſieht.
Das war Niddy Impekoven! Und Mozarts Thema und
Va=
riationen, ſein Andante grazioſo, und vor allem Francois
Coupe=
rins „La fine Madelon” und „Das kleine Nichts”, dieſe
entzücken=
den graziöſen und figuren= und melodienreichen Tanzformen
fein=
ſter humoriſtiſcher Geſtaltung, das war auch Niddy Impekoven
(der man Jahre und Ehe nicht anmerkt, deren Körper knoſpend
mädchenhaft geblieben!), war es mit dem ganzen Charme ihrer
reizvollen Perſönlichkeit. Gleichwie in der puckhaften Polonaiſe
von Bach und dem faſt gleich getanzten „Dichter und Narr” von
Louis Couperin.
Die religiös=ekſtatiſch gefühlten Tanzausdrucksformen nach
Bachs Tränenſarabande und Lamente dalla Biancafaere eines
un=
bekannten Meiſters des 13. Jahrhunderts ſollte ſie Herbheit und
Strenge einer Mary Wigmann überlaſſen.
Magda Siemens war der Künſtlerin, der das gutbeſetzte
Haus herzlichſte Ovationen bereitete, verſtändnisſichere
Beglei=
terin. Sie gab auch in Solodarbietungen (Mozarts Fantaſie
C=Moll und Chopins Impromptu As=Dur) treffliche Beweiſe
ſouverän beherrſchter Technik, guten Ausdrucks.
M. St.
Von Ddeutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: In Berlin=Steglitz verſchied am 29. März der zweite
Direk=
tor des Geheimen Staatsarchivs von Berlin=Dahlem, Dr. Melle
Klin=
kenborg im Alter von 58 Jahren.
Kiel: Der ordentliche Profeſſor an der Philoſophiſchem Fakultät,
Geh. Regierungsrat Dr. phil. Paul Harzer, wurde unter dem 22.
März d. J. von der Münchener Akademie der Wiſſenſchaften zum
kor=
reſpondierenden Mitglied gewählt. — Der indiſche Profeſſor Benoy
Kumar Sarkar=Kalkutta hat eine Einlodung vom Inſtitut für
Welt=
wirtſchaft und Seeverkehr an der hieſigen Univerſität erhalten, der er
im Mai Folge leiſten wird.
Tübingen: Die a.v. Profeſſur für Botanik iſt dem Privatdozenten
Dr. Walter Zimmermann daſelbſt übertragen worden.
Erlangen: Der Profeſſor der Zahnheilkunde Dr. med dent. Dr.
dhil. Dr. med. e. h. Hans Chriſtian Greve beging am 25. März ſeinen
(5. Geburtstag.
Greifswald: Ernannt wurde der o. Profeſſor Dr. Burckhardt
Hel=
ferich vom 1. April an zum ordentlichen Profeſſor der Chemie an
der Univerſität Leipzig.
Aachen: Der ord. Profeſſor au der Techniſchen Hochſchule, Dr.
Hein=
rich Brandt, hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl der Mathematik an der
Univerſität Halle als Nachfole
ſaſſe erhalten.
Seite 4
Samstag, den 12. April 1930
Nummer 1
der Tilgung und Verzinſung der früher
aufge=
nommenen Anleihen für den Wohnungsbau der
Landgemeinden aufgezehrt. In manchen Städten
ſei das ja bereits heute ſchon der Fall. Der Vertreter des
Landbundes regte an, dann überhaupt keine
Mit=
tel mehr für den Neubau, ſondern verſtärkt, für die
Tilgung einzuſetzen. Von volksparteilicher Seite wurde auf
die folgenſchweren Wirkungen dieſer Abſicht in dem
gegenwär=
tigen Norjahr hingewieſen. Da die übrigen Parteien der
glei=
chen Meinung waren, zog der Landbund ſeine Anregung zurück.
Die Sozialdemokraten regten weiter an, die
Sonder=
gebäudeſteuer nach der wirklichen Rentabilität
des Hauſes zu berechnen. Die heutige Berechnung von
48 Prozent der Friedensmiete baſiert auf einer
Durchſchnitts=
ventabilität von 5 Prozent. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde
namentlich für die Städte eine dedeutend höhere Verzinſung
angegeben, weshalb das Mietkataſter eingeführt werden
ſolle. Von Regierungsſeite wurde erklärt, daß man ſich davon
früher erhebliche Gewinne verſprochen hätte. Erhebungen bei
einem Baublock in Mainz hätten eine Durchſchnittsverzinſung
von nur 5,6 Prozent ergeben, in Darmſtadt einen Durchſchnitt
von 5,2 Prozent. Dabei habe es ſich aber um Baublöcke in guter
Geſchäftslage gehandelt. Man bezweifle daher ſtark, ob ſich
be=
trächtliche Mehreinnahmen erzielen ließen. Dabei ſei außerdem
das flache Land mit Minderziffern zu beachten.
Ein volksparteilicher Antrag, die noch zur Verfügung
ſtehenden 900 000 RM. Baukoſtenzuſchuß aus dem
Rechnungsjahr 1929 ſofort zur Ausſchüttung zu bringen,
wurde durch die entgegenkommende Regierungsantwort ſür
er=
ledigt erklärt. Die entſprechenden Anordnuugen ſind nach
Maß=
gabe des zur Verfügung ſtehenden Geldes bereits erlaſſen.
Ein Zentrumsantrag, die Darlehen an die heſſiſchen
Siedler im Oſten nur mit 2 Prozent verzinſen und mit
1 Prozent tilgen zu müſſen, wurde der Regierung einſtimmig
zur Berückſichtigung überwieſen. Heſſen ſteht im Vergleich mit
den übrigen Ländern an der Spitze der Oſtſiedlung. In
dieſem Jahre ſind wieder bis zu 100 000 RM. Zuſchüſſe
vor=
geſehen.
Von volksparteilicher Seite wurde erneut eine ſchärfere
Erfaſſung der Wänderlager zur
Wandergewerbe=
ſteuer gefordert. Zurzeit fahren ganze Automobilkolonnen in
den Odenwald und Vogelsberg, um ſogar fertige Möbel an die
Bevölkerung abzuſetzen. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde
beantragt, die Wandergewerbeſteuer ganz den Gemeinden zu
überlaſſen, weil hier, eine beſſere Erfaſſung der
Steuerpſlich=
tigen möglich ſei.
Ein Landbundantrag, als
Steuerbemeſſungs=
grundlage den Ertragswert des Reichsbewertungsgeſetzes
vom 10. Auguſt 1925 feſtzuſetzen, wurde der Regierung als
Ma=
terial überwieſen.
Abgelehnt wurde der volksparteiliche Antrag, der den
Betrag von 7,250 Millionen überſteigende
Grundſteuer=
ertrag wird der Feldbereinigung überwieſen und zur
Zins=
verbilligung der Staatsvorlagen verwandt. Auch der
volkspar=
teiliche Antrag, die Gewerbeſteuer von 7,850 Mill. RM.
auf 7,2 Mill. RM. herabzuſetzen, unter Ermäßigung der
Steuerſätze bei der endgültigen Veranlagung von 63 auf 58 Pfg.
für das Kapital und von 2,70 RM. auf 2,50 RM. für den Ertrag
zu ermäßigen, wurden gegen die Antragſteller abgelehnt.
Alle Anträge zu dem Kapitel der Sondergebäudeſteuer bzw.
der Verwendung zu Baukoſtenzuſchüſſen werden zur
zweiten Leſung zurückgeſtellt, da man hofft, daß bis zum
Schluß der Etatberatung es möglich ſein werde, den geſtrichenen
Betrag von 2 Millionen für den Wohnungsbau ganz oder zum
Teil wieder einzuſtellen.
Das Kapitel ſelbſt wurde dann gegen 2 Stimmen
auge=
nommen.
Der Ausſchuß hörte dann die Antragſteller zu den noch
rück=
ſtändigen Anträgen. Heute kamen nicht weniger als 30
kommu=
niſtiſche Anträge tor, darunter allein 22 des produktiven Abg.
Hammann. Wären alle Abgeordneten in der Antragſtellung ſo
fleißig, dann hätte der Landtag ſtatt der jetzt vorliegenden 310
Anträge über 2000 Vorſtellungen zu erledigen. Von
ſozial=
demokratiſcher Seite wurde verlangt, die jetzt
gel=
tende Beſoldungsordnung einer Reviſion zu
un=
terziehen mit dem Ziele der Senkung der höheren
Beamtenge=
hälter, welchem Beiſpiel ſich dann auch die Gemeinden
an=
ſchließen ſollen. Wenn auch jetzt nicht ſofort, ſo müßte doch dieſe
Frage noch in dieſem Jahr geklärt werden. Die Regierung
brachte jedoch ihre ſtarken Zweifel zum Ausdruck, daß dies
für Heſſen möglich ſei. Maßgebend ſei hierfür allein das Reich.
Von deutſchnationaler Seite wurde verlangt, die
Staatsaus=
gaben um 10 Prozent zu ſenken, die Ausgaben für die
Geſandt=
ſchaft in Berlin zu ſtreichen und die Zuſchüſſe der Gemeinden
mit ſtaatlicher Polizei von 1200 auf 1800 RM. zu erhöhen.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen heute Samstag fort.
In der Karwoche unterbricht der Ausſchuß ſeine Arbeiten.
Die zweite Leſung beginnt dann erſt nach Oſtern. Das Ple=
num wird vorausſichtlich am 13. Mai
zuſam=
kommen.
Landtagspräſident Bürgermeiſter Delp liegt zurze
Krankenhaus an einer Blinddarmentzündung
glauben die Aerzte, daß eine Operation ſich umgehen
wird.
Zu den Zwiſchenfällen in Mick
brachten wir geſtern die amtliche Darſtellung. Von der N
nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterva
Ortsgruppe Darmſtadt, erhalten wir dazu
Mitteilung:
„Es iſt unwahr, daß im Januar oder überhaupt von ſei
Nationalſozialiſten der Entſchluß gefaßt wurde, „Rache” fü
her gehabte Zuſammenſtöße zu nehmen. Wahr iſt vielme
wir die Erledigung der damaligen Zuſammenſtöße den Ge
übertragen haben. Beweis: Das ſchwebende Verfahren
Landfriedensbruch gegen den roten Bürgermeiſter von Mig
und Genoſſen.
Es iſt unwahr, daß von ſeiten der Nationalſozialiſte
Marſchverbot nicht beachtet wurde und dieſelben trotz des V
durch Michelſtadt marſchierten. Wahr iſt, daß kein Durg
ſtattgefunden hat, ſondern daß Michelſtadt auf Laſtwagen
wurde.
Es iſt unwahr, daß in der Mitte des Ortes Halt gema
ohne jeglichen Grund ein Steinbombardement gegen beſ
Häuſer und Einwohner eröffnet wurde. Wahr iſt, daß
Leute vor der Wirtſchaft Neff ohne jeglichen Grund von
demokratiſchen Hetzern mit Steinen beworfen und mit Lat
mit Nägeln verſehen waren, geſchlagen wurden. Erſt dare
ließen einige unſerer Leute die Laſtwagen, um ſich zur
zu ſetzen.
Es iſt unwahr, daß durch die „beiſpielloſe Roheit” der
nalſozialiſten ein Kind verletzt wurde. Wahr iſt vielme
die Steinwerfer Sozialdemokraten waren. Für die beiſ
Roheit der ſozialdemokratiſchen Hetzer zeugt folgendes: 9
Vernehmung unſerer Leute drängten die roten Hetzer geg
ſelben vor und bedrohten ſie im Beiſein der Polizei m
ſchlagen und Halsabſchneiden, ohne von der Polizei desweg
geſtellt zu werden. Die Polizei hatte außerdem von
Stelle die Anweiſung, mit aller Schärfe gegen die Ne
ſozialiſten vorzugehen. Aus dieſen angeführten Tatſache
man ſich auch ein Bild von der Gefärbtheit des „auther
Polizeiberichtes machen.”
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Nummer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 12. April.
Zur Konfirmakion.
mPH. Fällt die Einſegnung unſerer jungen Chriſten nicht alle
tre wieder in den Frühling? Ja, iſt dieſer Tag nicht wie eine
velle in die blühende Frühlingszeit des Lebens?. Wir werden es
r jüngſten Jugend, die bald aus Kindern zu Jünglingen und
gfrauen werden wird, nicht verdenken, wenn ſie aller Hoffnungen
die Ehren= und Abſchlußfeier ihrer Kindheit begeht. Nur daß ſchon
nachher bekannt haben: die Zeit, da wir noch in die Schule gingen,
r unſere glücklichſte Zeit, nachher mehrten ſich die Pflichten und
s der Ernſt des Lebens von Jahr zu Jahr.
Die Eltern pflegen die Schwere der Zukunft bei dieſer Feſtfeier
ins Auge zu faſſen als die hoffende Jugend. Namentlich in unſe=
„Tagen, wo das irdiſche Fortkommen ſo in Frage geſtellt iſt. Wer
e die Wichtigkeit dieſer Frage und die Berechtigung dieſer Sorge
Annen?. Aber liegt es euch ebenſo ſchwer auf der Seele, wie eure
ger den Weg durchs Leben ins Himmelreich finden? Es beginnt
9für uns alle nach dieſer Lebenszeit unſere Ewigkeit. Und ſie wird
Intwort und Erfüllung unſeres Lebens werden je nach unſerem
ſten am erſten nach dem Reich Gottes. Ueber dem Ausſchauen nach
Zeichen und Zielen der Zeit will es uns vorkommen, als ob es
unſerer Jugend am allerwenigſten beſchieden ſei, durch
Roſen=
n zu wandeln, vielmehr iſt es, als ob ſich in nicht allzu fernen
n ein Abgrund eröffnen werde unter den Füßen des aufſteigenden
lechts. Werden ſie dann, dies unſer Fleiſch und Blut, die Maske
Fergnügtſeins ſich vors Geſicht drücken und in ihr über dem Ab=
I tanzen? Ueber dem ſich auftuenden Abgrund tanzen, das iſt
d je das Verhalten eines in den Untergang ſinkenden und
ſtür=
n Volkes und Geſchlechtes geweſen. Wir wollen doch bedenken,
die Konfirmation alle Jahre auch in die Paſſions= und Oſterzeit
in die Wochen, die uns auf die Höhepunkte des chriſtlichen
Glau=
führen. Unſere konfirmierte Jugend wird nur dann die Probe
debens beſtehen, wenn ſie in das Chriſtentum hineinwächſt, deſſen
ige ihr die Kirche mit Schweiß und Tränen in das Herz gebetet
wenn ſie Frömmigkeit, Sittlichkeit, Kirchen= und Glaubenstreue
die gefahrvolle und entſcheidende junge Zeit hindurchrettet. Und
Zäter, Mütter und Paten, helfet dazu, daß ihr einmal freudig
dürft: Hier bin ich und die Kinder, die du mir gegeben haſt!
Ernannt wurden: am 15. März der Verſorgungsanwärter Johs.
n aus Seeheim zum Meßgehilfen am Geodätiſchen Inſtitut der
iſchen Hochſchule in Darmſtadt mit Wirkung vom 1. März 1930 ab;
4. April der Lehrer Karl Löffler aus Engelrod (Kreis
Lau=
h), zurzeit kommiſſariſch an der Volksſchule zu Oſſenheim (Kreis
Zberg) zum Lehrer an dieſer Schule mit Wirkung vom 1. April
ab; — am 5. April der Diplomlehrer Ludwig Mager an der
änniſchen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Gießen zum
mlehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der Fortbildungsſchule
ainz vom B. April 1930 ab; — am 8. April der Privotdozent Dr.
In den Ruheſtanb verſetzt wurden: am 4. April die Lehrerin an
olksſchule zu Darmſtadt Luiſe Bitſch auf ihr Nachſuchen mit
ng vom 1. Mai 1930 ab, der Lehrer an der Volksſchule zu
Büttel=
im Kreiſe Groß=Gerau Johannes Feick auf ſein Nachſuchen vom
il 1930 ab, und die Lehrerin an der Volksſchule zu Darmſtadt
ine Ettenſperger auf ihr Nachſuchen vom 1. Mai 1930 ab;
7. April die Handarbeitslehrerin an der Volksſchule zu Mainz
ja Herke auf ihr Nachſuchen vom 16. April 1930 ab.
uf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des
s vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) treten am 1. Mai 1930
Ruheſtand: Amtsobergehilfe O. Bort an der Landesbibliothek zu
tadt, Rektor Wilhelm Seum an der Volksſchule zu Hofheim
Bensheim). — In den Ruheſtand tritt am 1. Mai 1930 der
erialamtsgehilfe Georg Daum zu Darmſtadt auf Grund des
—3 Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
9. Dezember 1923 in Verbindung mit Artikel 2 des Geſetzes über
nſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des
hen Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oktober 1925.
ſches Landeskheaker.
Stag,
ſpril
Sttag,
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tag,
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Itag,
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Großes Haus
19.30—22.30 Uhr
Die Fledermaus
Volksvorſtellung
Preiſe 0.60—6.00 Mk.
18—22 Uhr
Lohengtin
H 11 (Bühnenvolksb und)
Preiſe 1.20—12.00 Mr.
20—22 Uhr
Konzert der Liedertafel
21—22 Uhr
Die Südpolexpedition des
Kapitän Seott
A 21
Preiſe 1.00—10.00 Mk.
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
1e—22 Uhr
Tannhäuſer
L 22
Preiſe 1.20—12 Mk.
Kleines Haus
20—22.30 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
R12 Darmſtädter
Volks=
bühne) Gruppe 1—4.
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
20—22 Uhr
Die andere Seite
F 10, S 10 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe1 u. 2.
Preiſe 1 20—6 00 Mk.
Keine Vorſtellung
20—22 Uhr
4. Kammermuſikabend des
Drumm=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mark
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
Keine Vorſtellung
19.30—21.30
Die andere Seite
F10, S10. Gruppe 3 u. 4
Darmſtädter Volksbühne
Preiſe 1.20—6.00 Mk.
pril
19—22 Uhr
Figaros Hochzeit
B 20
Preiſe 1—10 Mk.
19 30—22 Uhr
Der Kaiſer von Amerika
Heſſenlandmiete 1I 10
Preiſe 1.20—6.00 Mr.
Seſſiſches Landestheater. „Die Fledermaus” von Johann
gelangt heute Samstag, vorausſichtlich zum letzten Male als
vorſtellung (halbe Preiſe) zur Aufführung. In den
Uen: Landwehr, Walter, Gothe, Bunſel, Stralendorf, Kuhn,
ter, Neh.
imaliges Gaſtſpiel des Curt Goetz=Enſembles.
ügner und die Nonne”, die neue, ſpannungsreiche
Ko=
on Curt Goetz, wird im Rahmen eines einmaligen Gaſtſpieles
liner Curt Goetz=Enſembles am 30. April im Kleinen Haus
zur Aufführung gelangen. Die außerordentliche Beliebtheit,
9 Curt Goetz auf Grund ſeiner vorjährigen Gaſtſpiele in
Darm=
reut, ſichert dieſer Veranſtaltung das ſtärkſte Intereſſe des
hublikums.
herhold kommt nachDarmſtadt. Der Generalinten=
2 Heſſiſchen Landestheaters iſt es gelungen, den berühmten
Regiſſeur Meyerhold, der ſoeben eine Europa=Tournee
an=
hat, für ein einmaliges Gaſtſpiel im Großen Haus des
Landes=
zu gewinnen. Meherhold wird in Darmſtadt eine ſeiner
inter=
n Aufführungen: „Brülle, China!” von Tretiakow, zeigen.
tſpiel findet in der zweiten Maiwoche ſtatt.
Beieuclung der Maſſwagen naf dei kaneſttäße.
Jeder Menſch, der einmal nachts im Auto gefahren iſt, weiß, daß
eines der wichtigſten Dinge für den Kraftfahrer bei Dunkelheit die
rich=
tige Benutzung der Scheinwerfer iſt. Und doch, wieviel wird hierbei
geſündigt, und welche Quelle von Aerger für den vernünftigen Fahrer
und von Gefahr für alle Wegebenutzer iſt die falſche Anwendung der
Kraftwagenbeleuchtung. Die geſetzlichen Beſtimmungen, die hier in
Betracht kommen, finden wir in der Verordnung für
Kraftfahrzeug=
verkehr, und zwar ſagt:
84 Ziffer 5. Jedes Fahrzeug muß verſehen ſein nach eingetretener
Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel mit mindeſtens zwei in gleicher Höhe
angebrachten, die ſeitliche Begrenzung des Fahrzeugs anzeigenden
hell=
brennenden Laternen mit farbloſem oder ſchwach gelblichem Glaſe, die
den Lichtſchein derart auf die Fahrbahn werfen, daß dieſe mindeſtens
20 Meter vor dem Fahrzeug von dem Führer überſehen werden kann.
Uebermäßig ſtark wirkende Scheinwerfer dürfen nicht verwendet werden.
8 17. Ziffer 3. Stark wirkende Scheinwerfer müſſen innerhalb
be=
leuchteter Ortsteile, ausgenommen bei ſtarkem Nebel, abgeblendet
wer=
den, ferner da, wo es die Sicherheit des Verkehrs erfordert,
insbeſon=
dere beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen.
Trotz dieſer klaren Vorſchriften findet man immer wieder Fahrer,
die rückſichtslos mit hellbrennenden Scheinwerfern drauflosfahren und
die Entgegenkommenden derart blenden, daß es ein Wunder iſt, wenn
nicht noch mehr Unglücksfälle vorkommen. Jedem Polizeibeamten, aber
auch ſonſt jedem Staatsbürger, der dazu im Stande iſt, erwächſt daraus
die Pflicht, ſolche rückſichtsloſen Fahrer zur Anzeige zu bringen und
dadurch zur Abſtellung dieſes lebensgefährlichen Unfugs beizutragen.
Andererſeits aber kann man auch des Guten zu viel tun. Zu
frühes Abblenden iſt auch ſchädlich, da es für zu lange Strecken die
not=
wendige und geſetzlich vorgeſchriebene helle Beleuchtung der Fahrbahn
ausſchaltet und ſo die Möglichkeit hervorruft, daß Fußgänger und
Rad=
fahrer überfahren werden oder Hinderniſſe überſehen werden, die dem
Auto Gefahr bringen. Eine beſtimmte Regel für den Beginn des
Elegante Oberhemden
in la Triko ine und Bemberg-Seide.
6170)
Aparte Muster. — das moderne — Blau.
Geiger & Güniher Nachf, nur
Ludwig-
straßei7
— Drumm=Quartett. Dienstag, den 15. April, veranſtaltet das
Drumm=Quartett ſeinen letzten Kammermuſikabend. Zur
Auf=
führung gelangen Streich=Sextette von E. Korngold und von A.
Schön=
berger: „Verklärte Nacht” für ſechs Streichinſtrumente. Zwiſchen
bei=
den Werken wird Frau A. v. Stoſch, von Kapellmeiſter Zwißler
begleitet, für Lieder von Hugo Wolf zu Gehör bringen.
— Literariſcher Verein. Der Literariſche Verein hielt ſeine
Haupt=
verſammlung im Ausgaberaum ſeiner Bibliothek (Alexanderſtraße 1) ab.
Aus dem von dem Vorſitzenden, Oberſtudienrat Kißner, erſtatteten
Jahresbericht geht hervor, daß die Mitgliederzahl auf gleicher Höhe
ge=
blieben iſt. Es iſt vielen nicht bekannt, welch ſegensreiche Tätigkeit der
im ſtillen wirkende Verein entfaltet, der ſich das hohe Ziel ſteckt, ſeine
Mitglieder mit den beſten Erzeugniſſen der ſchönen Literatur bekannt
zu machen. Ein Ausſchuß von Sachkennern überprüft die
Neuerſchei=
nungen, ſo daß Gewähr dafür geboten iſt, daß nur gute Bücher in die
Familien kommen. Für einen Jahresbeitrag von 8 Mk. ſteht jedem die
Benutzung der reichen, neuzeitlichen Bibliothek frei. Den
Bibliothekarin=
nen wurde der Dank des Vereins ausgeſprochen. Die Vereinsrechnung
war von Dekan Zimmermann geprüft, dem Rechner, Kaufmann
Dieſtelmann wurde Entlaſtung erteilt. Der Vorſtand wurde
wiedergewählt.
Stets
Prasser-Kaffee kisch geröstet 3Okulstr. 10 8
— Der diesjährige große Darmſtädter Frühjahrs=Pferdemarkt in
Darmſtadt, der wiederum mit einer Prämiierung von 2= und 3jährigen
Pferden verbunden iſt, findet am Montag, den 28. April, auf
dem Pferdemarkt, Holzhofallee, ſtatt. Die Anmeldungen zu der
Prä=
miierung, für die wieder gute Geldpreiſe zur Verfügung ſtehen, haben
bis zum 20. April auf beſonderen, von der Landwirtſchaftskammer
koſtenlos, zu beziehenden Formularen zu erfolgen. Da in dieſem Jahre
das „Jahr des Pferdes” propagiert wird, iſt eine rege
Beteili=
gung ſeitens der Landwirte durch Beſchickung der
Pferdeprämiierung ganz beſonders erwünſ t. — Die zur
Verloſung kommenden Pferde und Fohlen werden am Markttage von
einer beſonderen Kommiſſion angekauft. Da ſich in den vergangenen
Jahren der Darmſtädter Pferdemarkt eines außerordentlichen, großen
Erfolges erfreute, ſteht zu hoffen, daß es auch in dieſem Jahre ſo ſein
wird. Da die Beſchickung des Darmſtädter Pferdemarktes ſtets, auch in
qualitativer Hinſicht, eine bekannt gute iſt, verdien: dieſe Veranſtaltung
in weiten Kreiſen allergrößte Beachtung. — Der Ziehungstermin
zur Verloſung findet am Dienstag, den 29. April, im Gebäude
der Landwirtſchaftskammer ſtatt. Erſter Gewinn iſt wieder ein
Ge=
ſpann Pferde. Als zweiter Gewinn iſt ein Pferd vorgeſehen; ferner
kommen noch mehrere Fohlen und viele Wertgegenſtände zur Verloſung.
Loſe ſind allen Vertrauensleuten der Landwirtſchaftskammer
zuge=
gangen und von dieſen erhältlich. Außerdem ſind die Loſe in allen
einſchlägigen Geſchäften für 1 RM. zu haben. — Pferdebeſitzer, =züchter,
Pferdehändler und alle ſonſtigen Intereſſenten werden hiermit auf
den Darmſtädter Pferdemarkt aufmerkſam gemacht und zur Beſchickung
und zum Beſuch eingeladen.
Abblendens läßt ſich natürlich nicht geben, jedoch erſcheint der
Vor=
ſchlag beachtenswert, jedenfalls nicht früher abzublenden, bis man die
Scheinwerfer des Gegenfahrers deutlich als zwei in einem Abſtand
nebeneinanderſtehende Lichter erkennt.
Ein beſonders verwerflicher Unfug iſt es, wenn nur ein Licht
ab=
geblendet wird, was man auch leider noch finden kann.
Außerordent=
lich gefährlich iſt das Verſagen eines Lichtes. Verſagen beide Lichter,
ſo merkt es der Fahrer auch während der Fahrt, verſagt ein Licht, ſo
kann er es leicht überſehen. Gewiſſenhafte Fahrer müſſen ſich daher vor
Antritt der Fahrt und in jeder Fahrpauſe überzeugen, ob die
Beleuch=
tung ihres Wagens noch tadellos funktioniert. Verſagt das in der
Fahrtrichtung äußere Licht, ſo iſt es ja nicht allzu ſchlimm, brennt
aber das innere nicht, ſo muß jeder Gegenfahrer das Auto für einen
Kraftradfahrer halten, er weicht nicht genügend aus, da er ja die
Aus=
dehnung des Gegenfahrers nach der Mitte der Fahrbahn nicht erkennen
kann, und der Zuſammenſtoß iſt da. Es wäre vielleicht für Geſetzgeber
und Beleuchtungskonſtrukteure eine dankbare Aufgabe, Mittel und Wege
zu finden, daß man ſeinen Gegenfahrer durch Lichtſignal aufmerkſam
machen könnte: „Halt, an deinem Auto iſt etwas nicht in Ordnung”,
damit wenigſtens für die nachfolgenden Wagen die Gefahr behoben
wird, der man ſelbſt eben ausgeſetzt iſt.
Eine neue Beläſtigung der Kraftfahrer und damit auch eine neue
Gefahr iſt dadurch entſtanden, daß Radfahrer in letzter Zeit häufig
Scheinwerfer als Laternen benützen. Dies iſt nicht nötig bei der im
Verhältnis zum Auto und Kraftradfahrer geringen Geſchwindigkeit des
Radfahrers es iſt aber ungemein verkehrsſtörend. Fährt der
Rad=
fahrer in ſeiner Fahrtrichtung rechts des Fahrdammes, ſo iſt es
aller=
dings gleichgültig. Führt aber ein Radfahrweg an der linken Seite des
Fahrdamms, ſo muß jedes entgegenkommende Auto einen Radfahrer
mit zu heller Beleuchtung für einen auf der falſchen Seite fahrenden
Kraftradfahrer halten. Es erſcheint nötig, daß hier durch geſetzliche
Vorſchriften eine Begrenzung der Beleuchtungsſtärke feſtgeſetzt wird.
Schröder, Polizeioberſt a. D.
Ausſtellung Makhildenhöhe 1930.
Die große Jubiläums=Ausſtellung Heſſen=
Darm=
ſtädter Kunſt wird zuſammen mit der im Kunſtverein geplanten
Nüickſchau zwei Jahrhunderte umfaſſen. Hiervon entfällt die Zeit von
etwa 1850 bis 1930 auf die Räume der Mathildenhöhe. Ein großer
Teil der Werke altheſſiſcher Künſtler aus den Jahren 1850 bis etwa
1900 befindet ſich im Privatbeſitz. Es iſt aber von größter Wichtigkeit,
möglichſt viele mit charakteriſtiſchen Stücken zeigen zu können in einer
Schau, die ſich die Aufgabe geſtellt hat, ein zuſammenhängendes Bild
der Kunſtentwicklung in Heſſen zu geben.
Wir richten daher an alle Beſitzer von Bildern aus jener Zeit die
Bitte, ſie als Leihgabe für drei Monate zu geben. Her= und
Rücktransport beſorgt die Ausſtellung. Transport und Aufenthalt
wird verſichert. Freundliche Anmeldungen ſind zu richten an die
Ausſtellungsleitung: Stadthaus, Rheinſtraße, Zimmer 2. — Es handelt
ſich um folgende Künſtler: Gläſer, Schilbach, Lukas, Seeger, Hartmann
(Foſeph) Friſch, Canton (Mainz), Engel von der Rabenau, Scholl d. J.,
Becker (Auguſt), Noack, Paul Weber, Schweich, Heinrich Hofmann
(Architekturmaler), Heinrich Hofmann (Dresden), Rudolf Hofmann
(Gcleriedirektor), Karl Beyer, Rupp, Röth, Heinz Heim, Auguſt Fritz,
Stahl, Schlegel.
v. H.
— Kirchenmuſikaliſche Pafſionsfeier in der Johanneskirche. Der
Kirchenchor der Johannesgemeinde veranſtaltet am Palmſonntag, den
13. April, abends 8 Uhr, in der Johanneskirche eine größere
muſi=
kaliſche Aufführung unter Mitwirkung von Frau Agathe Zeh (Alt),
Herrn Heinrich Landzettel (Tenor), Herrn Emil Sulzmann
(Baß), Herrn Auguſt Niebergakl (Orgel). Das Orcheſter beſteht
aus Mitgliedern des Stadtorcheſters. Die Leitung liegt in den Händen
Herrn Kammermuſikers Guſt. Adam. Zur Aufführung kommt Arnold
Mendelsſohns Werk „Das Leiden des Herrn” für Soli, Chor, Orgel und
Orcheſter, das zu den eindrucksvollſten Schöpfungen unſeres Darmſtädter
Kirchenmuſik=Meiſters gehört und in ſeiner gewaltigen Steigerung des
Schlußchores: „Die Gräber öffneten die Tür, die Toten kamen all
her=
für” von packendſter Wirkung iſt. Außerdem ſingt der Kirchenchor eine
Reihe von Paſſionschören von Bach, Crüger und Mendelsſohn. Die
Soliſten tragen Lieder und Arien aus Bachſchen Kantaten vor. Der
Eintritt iſt für jedermann frei. Programme mit Text der Lieder ſind
am Eingang für 20 Pfg. zu haben.
Kein Marine-Ehrenmal am Rhein.
Der Marine=Verein Darmſtadt und Umgegend ſchreibt uns: In
verſchiedenen heſſiſchen Zeitungen erſchien vor einiger Zeit die
Nach=
richt, daß die „Vereinigung der ehemaligen Marineangehörgen in Heſſen”
die Errichtung eines Denkmals für die gefallenen heſſiſchen Angehörigen
der Marine plane. Das Denkmal, in Form eines Leuchtturms, ſoll
am Rhein erreichtet werden. Eine „Vereinigung der ehemaligen
Marine=
angehörigen in Heſſen” gibt es nicht. Die dem Bunde Deutſcher
Marine=
vereine angefchloſſenen Einzelvereine Heſſens ſtehen dem Gedanken eines
Sonderehrenmals für Heſſen völlig ablehnend gegenüber, und zwar
aus folgenden Gründen: Der Bund Deutſcher Marinevereine errichtet,
wie bekannt, am Ausgang der Kieler Bucht an der Stelle des nach dem
Verſailler Vertrag geſprengten Panzerturms Laboe ein Ehrenmal, das
aus einem hohen Turm und einer unterirdiſchen Ehrenhalle beſtehen ſoll.
Für die Ehrenhalle wird der Unterbau des geſchleiften Panzertuums
verwandt. Der Turm iſt fertig und dem Publikum bereits zugängig. Der
Weiterbau mußte einſtweilen eingeſtellt werden, weil die Mittel dazu
zurzeit fehlen. Dieſe werden durch laufende Beiträge der Kameraden und
durch freiwillige Spenden aller derer aufgebracht, die heute noch ein
Herz für die alte Marine und für ihre in allen Weltmeeren ruhenden
Toten haben. Der weit ins Meer ſchauende Turm ſoll all” den nach
Kiel und den Kaiſer=Wilhelm=Kanal ein= und auslaufenden deutſchen
Schiffen eine Mahnung ſein, der toten Kameraden zu gedenken, — er
ſoll aber auch den ein= und auslaufenden fremden Schiffen zeigen: „So
ehrt die alte deutſche Marine ihre gefallenen Helden!“
Wir alten Marineangehörigen wollen nur ein Gefallenenmal haben.
Darum bekämpfen wir alle Beſtrebungen, die auf Schaffung beſonderer
Ehrenmale hinzielen.
Der Marineverein Darmſtadt und Umgebung bittet, für eine
Samm=
lung zu unſerem großen Ehrenmal an der Oſtſee beizutragen. Der
Marineverein iſt gerne bereit, Spenden dafür entgegenzunehmen, die
am beſten an den 1. Vorſitzenden, Kapitän zur See a. D. Herzbruch,
oder auf deſſen Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. 65 054 einzuzahlen wären.
Dienſtjubiläum. Herr Polizeihauptwachtmeiſter Willy Schröder
iſt am 15. März 1905 bei der Schutzmannſchaft in Metz eingetretent und
hat ſonach am 15. März 1930 eine 25jährige Dienſtzeit bei der Polizei
zurückgelegt. Nach ſeiner Ausweiſung im Jahre 1919 trat er in die
Schutzmannſchaft Darmſtadt ein und wurde dem 5. Polizeibezirk zur
Dienſtleiſtung zugeteilt. Zurzeit befindet er ſich bei der Wache im
Miniſterialgebäude des Miniſteriums des Innern. Herr Schröder iſt
ein pflichttreuer und gegen jedermann zuvorkommender Beamter. Er
genießt ſowohl unter dem Publikum als auch bei ſeinen Vorgeſetzten und
Kameraden große Achtung, die ihm zum Jubiläum gratulieren und ihm
ferneres Wohlergehen wünſchen.
— Entlaſſung. Der Kanzliſt bei der Staatlichen
Betriebskranken=
kaſſe Ernſt Schmidt zu Bingen wurde auf ſein Nachſuchen vom
1. April 1930 ab aus dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen.
— Hohes Alter. Herr Ludwig Berg hier, Im Wingert 5,
be=
geht am 14. April in verhältnismäßiger Rüſtigkeit ſeinen achtzigſten
Geburtstag.
— Die Volkshochſchule veranſtaltet mit dem Kurſus für Wäſche
und Handarbeit heute von 2—16 Uhr und morgen von 10—17 Uhr im
Haus der Jugend, Stiftſtraße 45, eine Ausſtellung der im
Winter=
kurſus geleiſteten Arbeiten. Der Kurſus, der auch im Sommerſemeſter
ſtattfindet, ſteht unter Leitung der ſtaatlich geprüften
Handarbeitsleh=
rerin und =meiſterin Frl. Emmy Lorenz und gibt berufstätigen Damen
und Hausfrauen Gelegenheit, ſich im Wäſchenähen und allen
Hand=
arbeiten auszubilden. Die Ausſtellung iſt ſehr vielſeitig, der Beſuch
kann nur warm empfohlen werden.
Die Dienſtſtunden des Polizeiamts Darmſtadt ſind ab 15. April
1930 von 7—12½ Uhr und von 14—17 Uhr, Samstags von 7—12½ Uhr
feſtgeſetzt.
Wir sind Bruderlein
und Schwesterlein
haben eine liebe Mutti und einen guten
Vati. Wenn wir Besuch haben, werden wir
immer sofort vorgestellt. Jeder Onkel und
jede Tante streichelt uns das Köpfchen und
sagt: „Oh, was sind das für prachtvolle
und gut gewachsene Kinder!“
Tante Erna sagt dann stets zur Mutti: „Siehst
Du, das kommt nur daher, weil Du meinen
Rat befolgt und den Kindern rechtzeitig
NESTIE S KINDERMEHL gegeben hast.
NESTLE’S Kindermehl
enthält. außer bester Alpenmilch jetzt auch
die Vitamine des norwegischen Lebertrans
und schmeckt trotzdem so gut wie früher,
Verlangen Sie bitte Probedose und
Bro-
schüre „Ratschläge eines Arztes” kostenlos
durch die Deuische A. G. für NESTIE
Erzeugnisse, Berlin W57.
Seite 6
Samstag, den 12. April 1930
Nummer 102
Die Lukaspaſſion.
Von Heinrich Schütz (1585—1672),
ſoll am Sonntag, den 13. April, mittags 4 Uhr, in der Stadtkirche
zur Aufführung kommen. Sie ſtellt die Kompoſition des 22. und 23.
Kapitels des Lukas=Gvangeliums dar, derart, daß der Bericht und die
redend eingeführten Perſonen (Evangeliſt, Jeſus, Pilatus) von
Einzel=
ſtimmen vorgetragen wevden; Perſonengruppen dagegen (Volk, Jünger)
vom Chor. Dem Lukasbericht fehlen einige der herbſten Epiſoden im
Leiden Jeſu, zum Beiſpiel das Ende des Judas, die Schreie Jeſu am
Kreuz; dafür finden ſich die mehr ſanften Worte Jeſu (Kap. 23 Vers 34,
43 und 46), auch ſind die Reden Jeſu zahlreicher und ausgedehnter.
Den durch all das etwas milderen Charakter des Lukasberichts trifft
Schütz ſchon mit der Wahl der Tonarten aufs überraſchendſte. Für die
Chöre hat er Lydiſch, für die Evangeliſten Dur und für Jeſus Moll
verwendet. Das Lydiſche, dem Dur naheſtehend, nur inniger, aber auch
mit der überſteigerten Quarte (G=Dur mit eis) iſt im beſonderen
ge=
eignet, ſowohl die weiche Stimmung der Jünger während
derAbendmahls=
feier etwa, wie auch die außerordentlich erregte des Volkes und der
Hoheprieſter zum Ausdruck zu bringen. Dabei gelingt es Schützens
Genialität, trotz Feſthaltens an der Tonart, den einzelnen Situationen
entſprechend, in Chören und Soloſtellen den mannigfaltigſten Ausdruck
zu finden. „Herr, ſiehe” — kindlich hilfsbereit, „Herr, ſollen wir mit
dem Schwert” — kriegeriſch mutig, „Weisſage” — roh, mit einer
ge=
wiſſen Gutmütigkeit, „Biſt du Chriſtus” — begierig, eine Handhabe
gegen Jeſus zu gewinnen, „Was dürfen wir weiter Zeugnis” — heftig
ausbrechend, faſt beglückt, ihn jetzt an Pilatus ausliefern zu können,
„Dieſen finden wir” — gleichſam offiziell, ſchreibt Mendelsſohn, dabei
mild und fromm ſich gebärdend, könnte man hinzufügen, „Er hat das
Volk erreget” — ſchon gereizter; man beachte die unheimlich wirkende
Pauſe nach „erreget”, „hinweg” — der Gang zu Herodes war
vergeb=
lich, die Menge iſt noch erregter leidenſchaftlich dringt ſie auf Pilatus,
Barrabas loszugehen, um bald darauf mit „Kreuzige ihn” in ein
Wut=
geſchrei auszubrechen, wie es ſchauerlicher in einer anderen Paſſion nicht
wieder vorkommt. In parallelen Terzen ſteigen immer zwei Stimmen
auf die Silbe „kreu=” heulend auf und nieder, während die beiden
anderen abgeriſſen „kreuzige ihn” hineinſchreien. Diſſonanzen von
da=
mals gewiß unerhörter Schärfe kommen dabei zuſtande. Der Abſchluß
mit dem gehaltenen, hoch gelegenen H=Dur=Akkord wirkt grauenerregend.
Auch die beiden Chöre unterm Kreuz ſind von ſchärfſtem Ausdruck, der
erſte zeigt mehr gutmütigen Spott, während der zweite zu höhniſcher
Noheit geſteigert iſt.
Von vollendeter Schönheit ſind die beiden Chöre, die das Werk
ein=
rahmen. Man achte auf „beſchreibet” und die tiefe Ehrfurcht, faſt
An=
dacht bei „heilige Evangeliſte” und die Fülle und Kraft bei „Lukas”.
Der Schlußchor „Wer Gortes Marter in Ehren hat” iſt der etwas
ver=
änderte letzte Vers des Liedes „Da Jeſus an dem Kreuze ſtund”, der
auch Schützens „Sieben Worte” beſchließt.
Der Evangeliſt tritt in der Hauptſache als ruhig und objektiv
Er=
zählender auf, nimmt aber auch des öfteren wärmeren Anteil an dem,
was er berichtet. Von höchſt empfindungsvollem Ausdruck dagegen iſt
der Geſang Jeſu. Der Klang iſt feierlich=wehmütig, faſt
ſehnſuchts=
voll; es fehlt aber auch nicht an helleren Farben und ſtärkeren
dramati=
ſchen Akzenten. Die übrigen Perſonen treten weniger hervor; am
aus=
drucksvollſten redet der in der Baßlage ſingende Pilatus.
Arnold Mendelsſohn hat der Paſſion eine kurze Orgeleinleitung in
der lydiſchen Tonart hinzugefügt. Die Orgelbegleitung iſt im übrigen
„ſparſam, ſie dient meiſt nur dazu, die Intonation zu erleichtern‟. Der
Chor ſingt a capella, um die „Lebendigkeit des Schützſchen Chorfatzes
nicht zu hemmen”. Auch iſt von Choraleinlagen Abſtand genommen
worden. — Der Eintritt zu der Veranſtaltung iſt frei.
W. Borngäſſer.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Am
Donners=
tag hielt in dem überfüllten „Gelben Saal” des Reſtaurants Sitte—
Karlſtraße — in unſerer Gewerbevereinigung Herr Landgerichtsrat
Naab=Darmſtadt den angekündigten Vortrag über: „Das
Teſta=
ment‟ Der in den Kreiſen der Gewerbetreibenden und Handwerker
ſeit Jahren bekannte und geſchätzte Redner verſtand es, das ſchwierige
Thema in einem fünfviertelſtündigen, leicht verſtändlichen Vortrag
er=
ſchöpfend, feſſelnd und mit einem humoriſtiſchen Einſchlag zu behandeln.
Aus dem reichen Inhalt ſeiner Ausführungen ſei nachſtehend nur
eini=
ges beſonders Wichtige hervorgehoben: Es wurde zunächſt die Frage
erörtert, ob ein Teſtament notwendig ſei und ob jeder ein ſolches
er=
richten ſolle. Zur Klärung ſetzte der Redner die Grundſätze der
geſetz=
lichen Erbfolge auseinander, insbeſondere das Erbrecht des
überleben=
den Ehegatten. Er empfahl zur Beſeitigung von Härten der geſetzlichen
Erbfolge die Errichtung eines Teſtaments, jedoch nicht erſt auf dem
Totenbett, ſondern bei voller Geſundheit und nach reiflicher
Ueber=
legung unter Zuziehung eines Anwalts. Dann wurde das gerichtliche
und notarielle Teſtament beſprochen, deſſen Errichtung dem Erblaſſer
zwar Geld und Stempelgebühren koſtet, aber dafür auch ſichere Gewähr
für die eindeutige Niederlegung der letzten Wünſche bietet. Beſonders
wichtig iſt das eigenhändige Teſtament. Zunächſt wurde das einſeitige,
eigenhändige Teſtament ausführlich beſprochen und über deſſen
Errich=
tung Aufſchluß erteilt, wobei auch die Briefteſtamente erwähnt
wur=
den. Das gemeinſchaftliche, eigenhändige Teſtament der Ehegatten
wurde zergliedert und ſowohl über deſſen Form als deſſen Inhalt
Be=
lehrung erteilt. Dann wurden die wechſelſeitigen Bindungen ſolcher
Teſtamente mit ihren Folgen erörtert, ebenſo der Widerruf.
Hauptſäch=
lich wurde die Frage der Wiederverheiratung des überlebenden
Ehegat=
ten geſtreift und die Frage der Erſchwerung der Wiederverheiratung
beſonders beſprochen. Die Folgen des gemeinſchaftlichen Teſtamentes
nach dem Ableben eines Ehegatten und die Wiederverheiratung des
überlebenden Ehegatten wurden erläutert, ebenſo die Möglichkeit der
Anfechtung für dieſen Fall und die Stellung der Kinder erſter Ehe,
ſo=
wie die Erbverhältniſſe der Frau und Kinder zweiter Ehe. Vieles von
dem allgemein Vorgetragenen wurde an Beiſpielen klar gemacht und
am Schluß noch einmal das Muſter eines gemeinſchaftlichen Teſtaments
der Ehegatten durchgeſprochen, wobei jedoch vor Verallgemeinerung
gewarnt werden muß. — Reicher anhaltender Beifall der überaus
zahl=
reichen Zuhörerſchaft, unter der ſich beſonders viele Damen befanden,
bewies das Intereſſe, mit dem die Hörer den Darlegungen des
Red=
ners gefolgt waren. Der Leiter der Verſammlung, Herr Profeſſor Dr.
W. Sonne, ſowie der Vorſitzende der Gewerbevereinigung und der
Handwerkskammer, Herr J. O. Nohl, dankten namens des
Orts=
gewerbevereins und der Handwerkervereinigung Herrn Landgerichtsrat
Raab in herzlichen Worten für das Gebotene. — Dem Vortrag folgte
eine längere Ausſprache, an der ſich u. a. die Herren Finger,
Kemmer=
zehl, Dr. W. Sonne: Heinzerling und Schäfer beteiligten. Es wurde
noch darauf hingewieſen, daß mit dieſer Verſammlung die Reihe der
Wintervorträge für 1929/30 abgeſchloſſen ſei, und dem Wunſche für eine
gleich rege Beteiligung unſerer Mitglieder an den von dem Verein im
Winter 1930/31 zu veranſtaltenden Vortragsabenden Ausdruck gegeben.
Das Schloßmuſeum kann nunmehr an Werktagen auch
nach=
mittags beſichtigt werden. Es finden Führungen ſtatt: am
Sonntag, 13. April, um 11 und 11.30 Uhr vormittags, und vom 14.—17.
April, ſowie am 19. April um 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3.00
und 3.30 Uhr nachmittags. Am Karfreitag iſt das Muſeum geſchloſſen.
Die Verunreinigung von Gebäuden. Die hauptſächlich unter der
Schuljugend verbreitete Unſitte, Gebäude, Einfriedigungen uſw.
nament=
lich ſolche mit friſchem Anſtrich durch Beſchmieren mit Kreide, Schmutz
uſw. zu verunreinigen, hat in letzter Zeit wieder überhand genommen.
Das Polizeiamt ſieht ſich veranlaßt, vor ſolchen Ausſchreitungen erneut
eindringlich zu warnen ſowie an Lehrer, Eltern, Vormünder uſw. das
Erſuchen richten, die ihrer Obhut anterſtellten Kinder mit allen ihnen
zu Gebote ſtehenden Mitteln von derartigem Unfug abzuhalten. Gegen
Zuwiderhandelnde wird das Polizeiamt unnachſichtlich mit Strafanzeige
vorgehen."
— Muttertag und Kirche. Der ſchöne Gedanke des Muttertages, der
am zweiten Maiſonntag in allen Gauen des Reiches ſeit Jahren gefeiert
wird, iſt von den deutſchen Geiſtlichen des In= und Auslandes mit
be=
ſonderer Wärme aufgenommen worden. Dem Gottesdienſt wird vielfach
ein im Sinne des Tages liegender Text zugrunde gelegt, und auch die
Kindergottesdienſte werden von den Geiſtlichen aller Konfeſſionen auf
den Muttertag zugeſchnitten. Eine Muttertagspredigt von Profeſſor
D. Wilhelm Stählin (Preis 20 Pf.), ſowie Textworte, die in der
Schrift „Wie feiern wir den Muttertag?” (50 Pf.) zuſammengeſtellt ſind,
ſind durch den Ausſchuß Muttertag, Berlin W. 30,
Motz=
ſtraße 22, zu beziehen.
—Reiſen zu den Schlachtfeldern im Weſten. Das Mitteleuropäiſche
Reiſebüro veranſtaltet in dieſem Jahre Reiſen zu den Schlachtfeldern
bei Ypern, Arras und Verdun. Die Beförderung der Teilnehmer
ge=
ſchieht mit Bahn und Auto. Die Preiſe ſind möglichſt niedrig gehalten,
ſo koſtet z. B. eine viertägige Fahrt ab Frankfurt a. M. nach Verdun
einſchließlich Unterkunft, Verpflegung, Beſichtigungsfahrten, Führer
nebſt Steuern und Trinkgeld 107 RM. pro Perſon, eine ſechstägige Reiſe
von Köln nach Ypern 136 Mark pro Perſon. Einzel=Pauſchalrciſen zu
den Schlachtfeldern können zu jeder Zeit und von jedem beliebigen Punkt
Deutſchlands aus angetreten werden. Nähere Auskunft, unverbindliche
Ausarbeitung von Reiſen mit Preisangabe ſowie Proſpekte durch das
Verkehrsbüro, Ernſt=LuSwigs=Platz
Die Totiſei Anahen dor Gericft.
Aw. Darmſtadt, 11. April 1930.
Heute vormittag begann vor dem Erweiterten Schöffengericht
unter dem Vorſitz von Landgerich=sdirektor Schmidt die
Verhand=
lung gegen die wegen der Wormſer Unruhen ſiſtierten 20 Angeklagten,
von denen ſich acht in Unterſuchungshaft befinden. Die Anklage führen
Oberſtaatsanwalt Dr. May und Staatsanwalt Meuſezahl.
Ver=
teidiger ſind die Rechtsanwälte Mannheimer und
Steinſchnei=
der=Frankfurt. Der Vorſitzende verlas zunächſt die zahlreichen
Vor=
ſtrafen des größten Teils der Angeklagten und darauf die den
Ange=
klagten zur Laſt gelegten Vergehen, die darin beſtehen, daß ſie ſich
an den bekannten Zuſammenrottungen in Worms beteiligten und dabei
durch Gewalt und Bedrohung den Ordnung ſchaffenden Polizeibeamten
Widerſtand leiſteten. Insbeſondere iſt dabei der kommuniſtiſche
preußi=
ſche Landtagsabgeordnete Oskar Müller durch ſein die Menge
aufreizendes Verhalten hervorgetreten. Oskar Müller gab zur
Ver=
bandlung eine Erklärung ab, daß ſeine Immunität noch nicht aufgeboben
ſei, daß er aber aus politiſchen Gründen und zur Durchführung des
Prozeſſes dennoch erſchienen ſei. — Oberſtaatsanwalt Dr. May erklärte
dagegen, daß es im Falle einer bereits erfolgt geweſenen Verhaftung
nicht der Aufhebung der Immunität bedarf, das Verfahren gegen ihn
durchzuführen. Die Vernehmung begann mit dem am 15. Januar
ver=
hafteten Dehoff bei dem ein Stein gefunden wurde. Das Gericht
hält es für unwahrſcheinlich, daß er dieſen Stein, wie er angibt, aus
Gründen privater Streitigkeiten bei ſich hatte, umſomehr, als derſelbe
Einwand von anderen Angeklagten ebenfalls gemacht wurde. — Der
Angeklagte Fries erklärt, daß er unſchuldigerweiſe von der Polizei
am Oberſchenkel angeſchoſſen wurde, als er von einer Beſorgung wegen
ſeiner verſtorbenen Mutter heimkehren wollte. Er will ſeine Ausſage
durch einen Zeugen bekunden laſſen, der bei ihm geweſen ſei und
eben=
falls einen Schuß erhalten haben ſoll. — Angeklagter Gräf will
ebenſo unſchuldig in die Vorgänge verwickelt worden ſein. Er habe von
einem Demonſtrationsverbot nichts gewußt. Die Aufforderung an die
Demonſtranten, auf den Juxplatz zu gehen, will er nur gem haben,
um ſie vor Zuſammenſtößen mit der Polizei zu ſchützen. Er ſchildert,
daß er von der Polizei geſchlagen wurde, und nur dann die ihm zur
Laſt gelegte abfällige Aeußerung gegen die Polizei („gerade wie die
Zinnſoldaten”) gemacht habe. — Der ſchwer nervenleidende Angeklagte
Myll will, als er von der ausſchwärmenden Polizei geſchlagen wurde,
die Hände nur erhoben haben, um ſich zu ſchützen. — Der
nervenlei=
dende Noſſi will Zeugen ſtellen, zur fraglichen Zeit nicht im Revier
der Unruhen geweſen zu ſein. Er dankt dem Oberſtaatsanwalt in Mainz
und in Darmſtadt, die ihm im Gefängnis neuen Mut gegeben hätten.
Er habe vor Aufregung 29 Tage nicht eſſen können; aber gegen die
Behandlung durch die Beamten habe er nichts zu ſagen. Er wolle nur
aus der Unterſuchungshaft entlaſſen ſein. — Von den beiden Brüdern
Wihle iſt Bernhard Wihle, der ſchon einmal in einer Heil= und
Pflegeanſtalt untergebracht war, bei ſeiner Vernehmung derart erregt
und ausfällig, daß dieſe Vernehmung abgebrochen werden muß.
Wil=
helm Wihle leugnet, daß man die Abſicht hatte, Krawall zu
ſchla=
gen. Man ſei nur zuſammengekommen, die allgemeine Notlage der
Er=
werbsloſen zu beſprechen. Er ſchildert nun, wie er auf dem Jurplatz
von einem Schuß durch Hoſe und Rock eine Brandwunde am Arm
er=
hielt. Der Schuß habe einen Jungen in den Mund getroffen und
töd=
lich verwundet. Er habe keine Steine geworfen; ſeine Beteiligung an
den Vorgängen ſei völlig unparteiiſch geweſen, denn er gehöre nicht der
Kommuniſtiſchen Partei an. — Weiter lehnen Zimmermann und
Vayerbach jede Schuld ab. Der letztere will einen Engländer=
Schraubenſchlüſſel, den man bei ihm fand, nicht zu Angriffen benutzt
haben. Er habe ihn zu handwerklichen Zwecken bei ſich gehabt und
mit der Hand in der Taſche getragen. Ein Polizeibeamter ſei nur
da=
gegengerannt. — Nachdem nun Fay keine beſonderen Mitteilungen
zu machen weiß, gibt der kommuniſtiſche Stadtverordnete Haas eine
ausführliche Darſtellung der Wormſer Vorgänge. Nicht jede
Demon=
ſtration, ſondern nur ein Demonſtrationszug ſei verboten geweſen.
Da=
gegen betont der Gerichtsvorſitzende, Kriminalbeamter Fingerle habe
Haas ein Schreiben mit dem Verbot jeder Demonſtration überreicht.
Haas weiß nichts davon. Unter Demonſtration verſtehe man übrigens
in Worms nur einen Umzug mit Transparenten uſw., nicht aber eine
Kundgebung, wofür man immer der Polizei befondere Mitteilung
zu=
gehen laſſe. Die Polizei habe die Kundgebung auf dem Markt, ohne
etwas zu ſagen, mit Gummiknüppeln und blankem Säbel geſprengt.
Bei der großen Menſchenmenge laſſe ſich nicht feſtſtellen, wer „ſtehen
bleiben” gerufen habe. — Stadtv. Habermehl bemerkt dazu weiter,
die Urſache der Unruhen ſei, daß die Polizei den Demonſtrationszug
am 10. Januar, als er aus ſtraßentechniſchen Gründen zum zweitenmal
am Polizeiamt vorbeizog, angegriffen habe. Man ſei in Diſziplin und
Ruhe, nur mit Sprechchor=Rufen und dem Geſang der Internationale
marſchiert. Man werde die Gründe des Verhaltens der Polizei
wäh=
rend der Verhandlung noch klar herausſtellen. Man habe eben für den
15. Januar noch einmal eine Verſammlung einberufen, um auf das
ungerechtfertigte Vorgehen der Polizei noch einmal hinzuweiſen. Sehr
ſeltſam ſei es, daß das Schreiben mit dem Verbot nicht mehr vorliege.
Es habe gelautet: „Hiermit verbiete ich die im Anſchluß an die heutige
Verſammlung vorgeſehene Demonſtration”. Auch Haas betonte jetzt,
daß Demonſtration für die Arbeiterſchaft eine bewegte Maſſe, einen
Umzug, keine Verſammlung bedeute. Er fragt: Warum haben die in
der Verſammlung, in der die Kundgebung auf dem Marktplatz
verkün=
det wurde, anweſenden Poliziſten nichts dagegen erklärt, und warum
hat man nicht den Marktplatz rechtzeitig polizeilich abgeriegelt, wenn
man von der Kundgebung wußte? Die Verhaftung der Führer der
Arbeiterſchaft habe die Erregung der Menge geſteigert. Von Rufen:
„Nieder mit der ſozialdemokratiſchen Regierung!, nieder mit der
Poli=
zei!” weiß Haas nichts.
Es tritt eine kurze Pauſe in den Verhandlungen ein, während der
der ſchwer nervenleidende Roſſi verſchiedentlich Anfälle bekommt und
ſchreit: „Ich bin unſchuldig, ich habe nichts gemacht. Warum bin ich
hier?!
Nach verſchiedenen weiteren Vernehmungen kam Landtagsabgeordn.
Oskar Müller an die Reihe, der mitteilte, daß ihm Stadtv. Haas
nur von einem Demonſtrationsverbot geſprochen hatte. Die in der
be=
treffenden Verſammlung, am Montag, den 13. Januar, anweſenden
Kriminaliſten hätten ja den Verſammlungsleiter belehren können, daß
ſich das Verbot auch auf Verſammlungen unter freiem Himmel
er=
ſtreckt. Auch hätte Polizeidirektor Klapproth noch auf dem
Marktplatz die Möglichkeit gehabt, das Verbot auszuſprechen. Klapproth
habe die Poliziſten aber ohne Worte dreinſchlagen laſſen und ihn,
Mül=
ler, von der Treppe heruntergeriſſen, wo er ſprechen wollte.
Gerichts=
vorſitzender Schmidt weiſt nun darauf hin, daß die Polizei den
Standpunkt vertritt, auch die Marktverſammlung verboten zu haben.
Tarifgehaltsklage, Ueberſtundennachforderung uſw.
vor dem Arbeitsgericht.
Immer wieder treffen ſich Angeſtellte und Arbeiter nach aufgelöſtem
Dienſtverhältnis vor dem Arbeitsgericht. Klagegrund iſt in den meiſten
Fällen: Nachforderung von Tarifgehalt, Bezahlung von Ueberſtunden
uſw. Oft iſt der Grund darin zu ſuchen, daß bei Eingang des
Arbeits=
verhältniſſes keine klaren Abmachungen getroffen wurden, oder ſolche
nur mündlich anſtatt ſchriftlich niedergelegt wurden. Auch iſt mancher
Angeſtellte in Unkenntnis über die ihm zuſtehenden Rechte. Um ſeinen
Mitgliedern auch in dieſer Frage zu helfen, hat der Verband der
weib=
lichen Handels= und Bureauangeſtellten ein Flugblatt herausgebracht,
welches unter dem Titel: „Kennen Sie Ihr Recht?” koſtenloſen Rat
über Rechte und Pflichten im Beruf durch ſeine Rechtsabteilung
an=
bietet.
Wenden Sie ſich zwecks Rat und Auskunft an die Geſchäftsſtelle des
Verbandes, der weiblichen Handels= und
Bureau=
angeſtelten E. V., Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 19,I.
Ausklopfen, Ausſchütteln, Abkehren uſw. Das Polizeiamt bringt
in Erinnerung, daß das Ausklopfen, Ausſchütteln, Abkehren uſw. von
Bettwerk, Teppichen, Kleidungsſtücken, Staubtüchern und ähnlichen
Gegenſtänden nach Straßen, öffentlichen Plätzen und Vorgärten hin
gemäß § 366 Ziffer 8 des Reichsſtrafgeſetzbuches und Artikel 292 des
Polizeiſtrafgeſetzes unſtatthaft und mit Strafe bedroht iſt. Weiter macht
das Polizeiamt darauf aufmerkſam, daß das Klopfen von Teppichen,
Bettwerk, Möbeln und dergleichen ſowie ähnliche mit Geräuſch oder
Staubentwickelung verbundene Verrichtungen regelmäßig nur werktags
in den Vormittagsſtunden zwiſchen 9 und 11 Uhr vorgenommen werden
follten.
Briefkaſten.
J. H., hier. Zweifellos kann Betrug oder Betrugsverſuch vorliegen;
eine Urkundenfälſchung möchten wir nicht annehmen.
2. Wir bitten Nr. 359 vom 28. Dezember 1929 (Seite 5) nachzuleſen;
an das Mieteinigungsamt.
Müller beruft ſich auf den preußiſchen Innenminiſter und eine 9
fügung des Frankfurter Polizeipraſidenten, die im Dezember ausdri
lich nicht nur Umzüge, ſondern auch Verſammlungen und
Kundgeb=
gen unter freiem Himmel verboten habe. Klapproths Verbot ſei ni
ſb beſtimmt geweſen. — Oberſtaatsanwalt May berichtig
Schreiben Klapproths mit dem Verbot ſei nicht — wie fälſchlich
hauptet worden ſei — verſchwunden. Habermehl habe die
Unwahr=
geſagt und dem Verbot eine für ſich günſtige Wendung gegeben.
Schreiben habe mit Rückſicht auf wiederholt vorgekommene Ausfc
tungen jede Demonſtration verboten. Müller hätte
ſelbſt leicht bei den Polizeibeamten vergewiſſern können. Er habe a
nicht geſagt, daß Polizeihauptmann Jennewein vor dem Räumen
Marktplatzes zum Auseinandergehen aufgefordert habe, und daß
(Müller) mit den Worten: „Nieder mit der Polizei, alles ſtehen h.
ben!” Jennewein geantwortet habe. Die Menge habe danach die
zei angegriffen. — Müller bleibt bei ſeiner Behauptung,
durch Rufen noch durch ſchriftliches Zeugnis etwas von einem 9
der Anſammlung erfahren zu haben. — Angeklagter Neubau
erklärt bei ſeiner Vernehmung den Hergang ſeiner Verhaftung, und
dieſe von Klapproth ſelbſt ſchließlich als Mißgriff bezeichnet wo
ſei. Man habe ihm bei der Entlaſſung keine Strafverfolgung in
ſicht geſtellt. — Zur Vernehmung des erſt 16jährigen Kayſe
der Verteidiger den Antrag, die Verhandlung abzutrennen und
Ingendgericht zu überweiſen. — Staatsanwalt Meuſezahl ſt.
ſich aus praktiſchen Gründen für Ablehnung des Antrags aus, und
ſchloß ſich der Gerichtshof an. — Angeklagter Tareſchewſki
ſtritt ſchließlich ebenfalls, den Stein, den er bei ſich trug, zur Bete
gung an den Unruhen aufgegriffen zu haben. Mit dieſer letzten 2
nehmung ſchloß das Gericht die Vormittagsſitzung.
Die Nachmittagsſitzung brachte die Vernehmung der
gen, zunächſt des Leiters der Wormſer Kriminalpolizei, Oberinſpekt
Kreihe. Er behauptet, daß die kommuniſtiſche Preſſe
den Vorgängen ſchon eine große Erregung in die Wormſer Arbei
ſchaft gebracht habe. Demonſtrationen hätten Teile der Bevöl
rung beunruhigt. In der Geſchäftswelt ſeien Klagen über C
buße an den Tagen der Umzüge laut geworden. Verſchiedene Lä
hätten am 10. Januar ſchon die Rolläden heruntergelaſſen, weil
Ausſchreitungen befürchteten. Die Sprechchor= Drohungen hä
beim zweiten Vorbeimarſch am Polizeiamt am 10. Januar den Be
zur Auflöſung veranlaßt. — Nach längeren Auseinanderſetzungen
den Verteidigern der Angeklagten, die die Glaubwürdigkeit des Zeu
anzweifelten, ſchritt man zur Vereidigung. Die Verteidiger
ten u. a. zur Sprache gebracht, daß in dem Diſziplinarverfahren ge
Polizeidirektor Klapproth feſtgeſtellt worden ſei, Klapproth habe
ſagt, Beamte müßten unter Eid auch falſche Ausſagen machen könn
um Kollegen zu ſtützen. Die Verteidiger ſtellten darauf den Antrag,
Diſziplinarakten Klapproth zu erheben. Die Fragen, ob die Polizei
Sprengung der Demonſtration am 10. Januar tätlich angegriffen!
den ſei, ob ſich Geſchäftsleute über die Polizei beſchwert haben, ob 9
beim Einkauf mißhandelt worden ſeien, werden vom Zeuegen Kr
dahin beantwortet, daß ihm nichts bekannt ſei. Im übrigen glaubt
darauf hinweiſen zu müſſen, daß in den Unruhetagen die Fremden,
von durchſchnittlich 80—100 auf etwa 200 geſtiegen ſei.
Als zweiter Zeuge wurde Hauptmann Jennewein
nommen, der zunächſt erklärte, daß ſchon der Demonſtrationszug
10. Januar Rufe wie „Nieder mit der Regierung” uſw. erſchallen
Die drohende Bewegung des Zuges gab auch nach ſeiner Anſicht P
zeidirektor Klapproth den Anlaß, ihn mit zirka 50 Beamten die Dem
ſtration auflöſen zu laſſen, als ſchon ein Drittel des Zuges vorbein
ſchert war. Jennewein führte nun weiter aus, er hätte auch ohne
monſtrationsverbot im IIntereſſe der öffentlichen Sicherheit die
ſammlung am 13. Januar auf dem Marktplatz aufgelöſt, weil ſie
einen zu bedrohlichen Charakter annahm. Er habe zum Wegge
auffordern wollen, da habe Oskar Müller nach ſeinen er
Worten „Ich fordere Sie auf” ſchon gerufen: „Nieder mit der Poliz
und „Stehen bleiben!” Nun ſei die Menge gegen die Polizei vo
gangen und hätte die Polizeikette durchbrochen, wenn nicht eine Reſt
mit blankem Säbel gegen die Pflaſterſteine (Kleinpflaſter) werſe
Menge vorgegangen wäre. Es ſei ein Kampf Mann ge
Mann geweſen, wie er ihn ſelbſt im Kriege nicht erlebt habe. Eo
gebiſſen wurde. Nach Säuberung und Abriegelung erfolgte nach Jei
weins Ausſage ein zweiter Angriff auf die Polizei, und obwohl
von Demonſtranten geſchoſſen wurde, habe ſie ſelbſt noch keinen
brauch von der Schußwaffe gemacht. Gegen vordrängende Weiber
Kinder wurde nicht mit Gummiknüppel, ſondern mit Hydranten
gegangen. Ein dritter Angriff haben gegen 21 Uhr eingeſetzt,
an fünf Geſchäften Schaufenſter eingeſchlagen worden ſeien. Als H
am 14. Januar auf dem Polizeiamt nach dem Verbleiben Müllers f:4
ſei er ſtark angetrunken geweſen und habe ſich aufreizend benommen,
vohl als Märtyrer feſtgenommen zu werden. Die Darmſtädter Ber
ſchaftspolizei ſei am 14. Januar mit Johlen und Schreckſchüſſen enp
gen worden. Später ſeien Schüſſe aus Häuſern der Judengaſſe gefo
ſvorauf zwei Bereitſchaften das Feuer erwiderten. Man habe trotz
rechtigung dazu die Judengaſſe nicht geſtürmt, um Verluſte beider
zu vermeiden. In der Nacht vom 14. auf 15. Januar ſei es — was
den jetzigen Erfahrungen der Polizei nicht mehr geſchehen könnte
aus der Judengaſſe Schießenden gelungen, zu entkommen. Jennell
vermutet viele Fremde darunter. Von Ziviliſten, die von
Wormſer Polizei, wie die Angeklagten behaupten, als Spitzel be
tigt werden, iſt ihm nichts bekannt. Die Feſtnahme des 6e
ſei erfolgt, weil er ſich der Säuberung widerſetzt habe. — Die Zeu
ausſagen der Polizeibeamten Bauer und Hauptmann Janseißa
nichts weſentlich Neues. Jans, der die Darmſtädter Bereitſchaft füh
ſchildert ihren Einſatz in Worms. — Als letzter Zeuge der Nachmitte
Sitzung wird der Wormſer Kriminalbeamte Fingerle vernomn
der das oft verlangte Schriftſtück Klapproths mit dem Demonſtratig
verbot vorlegen kann. Darin heißt es, daß zur Vermeidung
Ausſchreitungen eine Demonſtration der Erwer
loſennachder Verſammlungverboten wird. Ueben
Auslegung des Schriftſtückes ſei mit ihm nicht geſprochen worden. 2
habe den Demonſtrationszug nach ſeiner Mitteilung des Verbotes
geblaſen und die Kundgebung auf dem Mart verkündet. Er habe
in der Verſammlung am 13. Januar nicht weiter äußern können,
ihn die auf die Straße ſtrömenden Erwerbsloſen dienſtlich in Anſpl
genommen hätten. Ueber die Auslegung des Verbots hätten ſich in
Verſammlung vermutlich Meinungsverſchiedenheiten ergeben. In
gemeinen verſtänden die Erwerbsloſen unter Demonſtration nur
züge. — Am Schluß der Nachmittagsſitzung konnte der Vorſitzende
die Haftentlaſſung des kranken Roſſi mitteilen.
— Ein Kamel=Baby im Frankfurter Zoo. Die im vorigen
angekaufte importierte aſiatiſche Kamelſtute hat am bergangenen
tag ihren Erſtling, ein äußerſt munteres weibliches Fohlen, gebo
Reiche Nachzuchten gab es überall in den Ziegen= und Schafbeſtal
Auch im Gehege der nordafrikaniſchen Mähnenſchafe iſt die erſte.
zucht zu verzeichnen.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion tettiellel.
antwortung; ſeir ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem 40hle.
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. 1600”
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden?
Omnibusverkehr Böllenfalltor-Nieder=Ramſtadt=Traiſa.
Die Heag hat, was den Benutzern dieſer Strecke, zum großen 2eſ
nicht bekannt ſein dürfte, den ſeitherigen in den frühen Vormittags
beſtehenden Viertelſtundenverkehr auch in den Mittagsſtunden
—14.30 und in den Abendſtunden von 16.30—19.30 Uhr, eingeführh”
ihr hier der Dank aller Beteiligten ausgeſprochen ſei. Alle Einnog
Nieder=Ramſtadts und Traiſas, die von dem Omnibusverkehr Geſe
machen, ſeien hierauf aufmerkſam gemacht und gebeten, im e
Intereſſe ſowohl wie zur Erleichterung des Betriebes möglichſt !
Wagen der Linie 1 zu benutzen, die um die oben angegebenen
um ¼ oder ¾ vor Ganz am Schloß abfahren, da dieſe nun auc
Anſchluß am Böllenfalltor haben und einer Ueberfüllung der
Ramſtädter Autos, wie ſie öfters beobachtet wurde, vermieden
Tageskalender für Samstag, den 12. April 1930.
Heſſ. Landestheater, Gr. Haus, 19,30 Uhr: „Die
maus”.
Kleines Haus, 20 Uhr, R 12: „Der Kaſſe.
Amerika”. — Orpheum, 20,15 Uhr: „Sie muß heute
raus”.
Konzerte: Schloßkeller, Theater=Reſic
Reichshof, Spaniſche Bodega, Zum Tropfſtein, zur 4
Krone, Brauerei Schul, Hotel zur Poſt, Weinſtube z.
Alter Ratskeller. — Kinovorſtellungen:
Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
E
ES
Ec
15
mer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 7
Irderung der geſehlichen Bekäubung der
Schlachkkiere?
Einſendung des eifrigen Schriftführers des Tierſchutzvereins für
*rn Oberrechnungsrats N. Kratz, beſchäftigt ſich in Nummer
er Forderung der Betäubung der Schlachttiere. Es kann das
ichnete Bild nicht in allen Punkten unwiderſprochen bleiben.
rage, ob ein Tier Schmerz empfindet, iſt eine rein
wiſſenſchaft=
b äußeren Bewegungen des Tieres zu urteilen, wäre verkehrt,
; ewegungen des Karpfens nach Entfernung des Kopfes zeigen.
5 ſeinbaren Schmerzensſchreie und =bewegungen des narkotiſierten
bei einer Operation lehren. Es haben nun erſte Wiſſenſchaft=
Länder (Nobelpreisträger, 17 Direktoren von phyſiologiſchen
an Hochſchulen u. a.) erſt in letzter Zeit wiederum in aus=
Gutachten ſich dahin ausgeſprochen, daß das jüdiſch=rituelle
„fahren (Schächten) das Bewußtſein des Tieres ſofort für
d erlöſchen läßt. Das Großhirn, der Sitz der Schmerz=
Skraßenbericht
wird durch einen ſolchen Blutverluſt, wie er im Augen=
Schächtens eintritt, völlig blutleer und damit empfindungslos.
n Urteil ſtellt der Schächtſchnitt, wenn, wie üblich, von
zu=
gewandter und überprüfter Seite vollzogen, ſelbſt geradezu
bung dar.
das Reichsgeſundheitsamt hat ſich erſt vor wenigen
den Standpunkt geſtellt, daß das Schächten eine Tierquälerei
telle. Es muß ſonach zu mindeſt zugeſtanden werden, daß
iete Grauſamkeit des Schächtens wiſſenſchaftlich durchaus nicht
Hrwieſen und ſehr umſtritten iſt.
lein wäre Grund genug, ein Vorgehen gegen eine
Religions=
die einer größeren Zahl von Staatsbürgern heilig iſt,
abzu=
s bedeutete ja ſchwerſte religiöſe Gewiſſensbedrückung der
Sider Religion, die als erſte der Menſchheit den Tier” utz
ᛋ, ihn in einer großen Zahl praktiſcher Anordnungen gewähr=
Ydie Ausübung eines von ihnen als göttlich und damit ewig
zinD anerkannten Gebotes zu unterbinden.
Dal e ſogenannte elektriſche Betäubung mit dem Religionsgeſetz
inb ei, trifft aber keineswegs zu. Das Urteil der rabbiniſchen
an= autet dem entgegenſprechend. Und nur eine Religion ſelbſt
ex eiden, was mit ihren Religionsvorſchriften in Einklang ſteht
nicht. Zudem wurden wiederholt auch bei den bisherigen
vohl innere Verletzungen der elektriſch betäubten Tiere
feſt=
mehren ſich ſchließlich die Stimmen der Wiſſenſchaftler, die
ß die elektriſche Betäubung lediglich eine völlige Lähmung
2mus bewirke, ohne die Schmerzempfindlichkeit auszuſchalten.
i unſerer Zeit hat leider der, der auch für das Tier Liebe
tigkeit fordert, noch auf hunderterlei Gebieten zu kämpfen.
die Einheitsfront aller Edeldenkenden in den
Tierſchutzver=
ſtellen. Ein Gebiet aber, das in die heiligſte Sphäre des
n ſein religiöſes Pflichtgefühl, in lebenswichtiger Frage
ein=
gar da, wo es vom Standpunkt des Tierſchützlers noch nicht
ſeutig nötig iſt, möge man verlaſſen!
imſonſt hat erſt vor kurzem der Strafrechtsausſchuß des
eichstages mit 23 Stimmen gegen 2 Stimmen bei 2 Stimm=
* Handlungen an Tieren von Strafen ausgenommen, die zur
der Gebräuche einer Relegionsgeſellſchaft des öffentlichen
oten ſind. Es iſt zu hoffen, daß auch der Heſſiſche Staat
des Wortlautes der Reichsverfaſſung und des lebendigen
Gerechtigkeitsgefühls, auf dem unſere Staatsweſen aufgebaut
durch die Annahme einer Forderung der Betäubung der
in die grundlegendſten Gewiſſensrechte von Staatsbürgern
vird. Er ſollte das jüdiſche Schlachtverfahren (Schächten)
olchen Zwangsmaßnahme ausnehmen.
Rabbiner Dr. Merzbach, Darmſtadt.
für die Woche vom 13. 19. April 1980.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Frankfurt a. M.—Dietzenbach zwiſchen Frankfurt a. M. und
Graven=
bruch, Km. 0,00—1,755, vom 31. 3. bis 14. 4. geſperrt. Umleitung: Neu=
Iſenburg.
Noßdorf—Spachbrücken zwiſchen Tannenbaum und Spachbrücken,
Km. 11,5—14,2, vom 31. 3. bis 25. 4. geſperrt. Umleitung:
Gundern=
hauſen—Groß=Zimmern.
Hainſtadt—Seligenſtadt, Km. 18,0—22,64, vom 31. 3. bis 10. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung: Tannenmühle—Froſchhauſen.
Ortsdurchfahrt Wahlheim vom 15. April bis 15. Juni geſperrt.
Umleitung: Von und nach Freimersheim über die Pariſer Straße.
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfahrt
Heuchelheim) vom 27. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Rod=
heim a. Bieber.
Wieſeck—Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) vom 10. 2. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung innerhalb Wieſecks; durch die Schul= und
die Rabenauerſtraße.
Ortsdurchfahrt Vonhauſen vom 6. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Büdingen.
Ortsdurchfahrten Hitzkirchen in den Straßenzügen Wennings—
Hitz=
kirchen—Hettersroth-Birſtein und Illnhauſen—Hitzkirchen-Helfersdorſ
—Neuenſchmitten vom 6. März für jeglichen Verkehr geſperrt.
Um=
leitung: Nieder=Seemen-Bösgeſäß—Höfen—Hettersroth bzw. Höfen—
Hettersroth—Helfersdorf-Neuenſchmitten und umgekehrt.
Geſchäftliches.
Modern, bequem, hauswaschbar. — Uberall erhältlich.
Aus deutſchen Bädern.
Bad Soden a. T.
Das bekannte Heilbad für Aſthma, Katarrhe und Herz
er=
öffnet ſein Kurhaus am 15, April dieſes Jahres. Auch die übrigen
bisher geſchloſſenen Häuſer werden vom 1. Mai an, an welchem
Termin die Hauptſaiſon beginnt, für die Aufnahme der Gäſte
be=
reit ſein. Auf der Kurhausterraſſe findet am Oſterſonntag
nach=
mittags und abends Unterhaltungskonzert ſowie am 2.
Oſter=
feiertag nachmittags und abends Unterhaltungskonzert und
Tanz ſtatt.
Die in Darmſtadt beſteingeführte Feinkoſt=Firma
Faßben=
der eröffnet heute, Samstag, in der Dieburgerſtr. 40, gegenüber
dem Alicehoſpital einen Früchtepavillon. Dieſer Pavillon iſt nach
amerikaniſchem Muſter aufgezogen und wird es dem Kunden nicht
nur möglich gemacht ſeine Einkäufe auf die bequemſte Art zu
tätigen, ſondern iſt ihm auch Gelegenheit geboten, an Ort und
Stelle Erfriſchungen einzunehmen.
Verwechſeln Sie nicht mager mit ſchlank! Magerkeit macht
eckig, unſchön. — Eckige Schultern, ſcharfes Kinn, ſpitze Ellenbogen
ſind in der Regel Kennzeichen eines zu geringen Körpergewichtes.
Dieſes wiederum deutet auf mangelhafte Verdauung und andere
Störungen, denen größte Beachtung zukommt. Sorgen Sie
recht=
zeitig für Abhilfe, trinken Sie von jetzt ab täglich „Köſtritzer
Schwarzbier”!
Das einzige wirkſame Mittel gegen Haarausfall und
Schup=
penbildung iſt der Schwefel. Nach langandauernden Verſuchen
ſind die großen Schwierigkeiten ſeiner Anwendung überwunden,
in einer bekannten Univerſitätsklinik iſt unter Verwendung von
Schwefel in einer ganz neuartigen Form ein Radikalmittel gegen
Haarausfall gefunden worden. „Papillantin” heißt das
Präparat, das
aus zwei verſchiedenen Löſungen beſteht,
die aus einer Doppelflaſche gleichzeitig auf das Haar geſpritzt
werden.
Die mit „Papillantin” erzielten Erfolge ſind eklatant. Unter
vielen anderen hat Herr Profeſſor Dr. Habermann in 106 Fällen
ſtärkſten Haarausfalles die abſolute Wirkſamkeit von Papillantin
bewieſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag. 12. April. 14: Jugendſtunde. O 16: Kurhaus Bad
Homburg: Konzert. Flotow: Ouv zu „Rübezahl” — Lacombe:
Frühlingsſtändchen — Puccini: Fantaſie aus „Madame Butterfln”
— Royle: Toreador. Walzer. — Strauß: Melodien aus „
Zi=
geunerbaron” — Fetras: Freikugeln. — Danach: Neue Tänze
O 18.05: A. Zacher: Iſt der Kaufmannsberuf noch Lebensberuf?
e 18.35: O. Quindt: Proletariſche Buchgemeinſchaft. 19.05:
Spaniſch 19.30: Stuttgart: Wiener Lieder und Chanſons.
D 20: Stuttgart: Eine Muſikergeneration. Die Familie Benda,
21: Köln; Bunter Abend. o 22.35: Baden=Baden; Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend. 12. April. 12: Künſtleriſche
Dar=
dietunger für die Schulen o 14.30: Kinderbaſtelſtunde O 15:
Miniſterialrat Leiſt Begabtenförderung und Hochſchule o 15.45:
Urbeitsgemeinſchaft für Funkpädagogik o 16.30: Hamburg:
Kon=
ert. O 17.30: K. W. Goldſchmidt: Friedrich Hebbel, der Dichter
und Menſch 17 55: Lehrjahre ſind keine Herrenjahre O 18.20:
Prof. Dr. Schmid: Von meinen Elſtern. 18 40: Franzöſiſch für
fortgeſchr 6 19.05: Proi, Dr. Saitſchick: Goethe und das
Chriſten=
um. 2 20: Köln: Luſtiger Abend O Anſchl.: Zeit. Wetter O
Da=
ach: Tanzmuſik
Lokale Beranſtalkungen
Hotel=Reſtaurant Poſt am Hauptbahnhof findet
der beliebte Geſellſchaftsabend mit Tanz ſtatt. Sonntag,
I, gibt die allſeits beliebte Hauskapelle einen Künſtlerabend.
heutige Anzeige.)
Wae
Orion
Oafé, Oabaret
und
Casino.
Frankfurt a. M.
Gastspiel
Leo Stoll
und das übrige Programm
Elntritt frei Eintritt frei
Samstags und Sonntags nachm.
Tanz-Tee (1.52
Größte Auswahl
Apie
B0SSler amAh.
Fachmännische
Ernst-Ludwigstr. 141
MoT4
Bedienung
(350a
Tel. 2140
Wetterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 12. April: Bewölkung, dunſtig mit
Auf=
heiterung, trocken, Temperaturen wenig verändert.
Ausſichten für Sonntag, den 13. April: Fortdauer der herrſchenden
Wetterlage,
Bee Ber teftuele Oeree
En wurde fade, leblos schmecken.
Ebenso schmeckt der edelste Tabak
In einer Jalm-Goldmundstück-Ciag.
IOne. Käucterr oib Oie UIS
NuP Ohné
K AH.
„k
DON
Wandstder hebeh eiher
Mundsfück-
ggrette und Sie werden über den
erstgunf sein.
Unterschied
ALA
Kb L
UrGATET
MUSL —S
Deutschlands meistgerduchte OPfd.
Ciagrette ohne Mundstück.
Ciggretterfabnik,Deltg Gmbl. Dresden-A.
Seite 8
Nummer
Aus Heſſen.
F. Eberſtadt, 11. April. Gemeinderatsfitzung. Die
Bera=
tung galt zunächſt der Vergebung von Lieferungen und
Unterhaltungs=
arbeiten für die Gemeinde im Rechnungsjahr 1930. Die auf Grund der
Ausſchreibung eingegangenen zahlreichen Offerten waren vom
Bauaus=
ſchuß bereits vorgeprüft. Das Plenum erklärte ſich mit den Beſchlüſſen
des Ausſchuſſes einverſtanden, bis auf das Fahren des Sprengwagens,
das dem Fuhrmann Jeck als dem Wenigſtnehmenden übertragen wurde,
und die Vergebung der allgemeinen Fuhrleiſtungen, in die ſich Ludw
Harniſchfeger 2. und Heinrich Neuſel teilen ſollen. Einige Baugeſuche
fanden Genehmigung. Die Arbeiten und Lieferungen für den Umbau
der Leichenhalle, mit dem bereits begonnen iſt, werden zugeſchlagen. Der
vom Bürgermeiſter im Entwurf vorgelegte Nachtrag zum Ortsbauſtatut
vom 12. Juli 1900, der Beſtimmungen trifft, nach denen einer
Verſchän=
delung des Ortsbildes entgegengewirkt werden kann, findet Annahme,
ebenſo eine im Entwurf vorgelegte Polizeiverordnung, die
Beſtimmun=
gen enthält, die einen Schutz des elektriſchen Ortsnetzes auf der einen
und einen Schutz für gewiſſe Gefahren für die Bevölkerung auf der
an=
deren Seite bieten. Die Firma A. Boſch A.G., Stuttgart, beabſichtigt,
an der Seeheimer Straße eine Merktafel für Kraftfahrzeuge
aufzu=
ſtellen. Dies wird gegen jederzeitigen Widerruf und unter der
Voraus=
fetzung, daß die Tafel in gutem Zuſtand erhalten wird, genehmigt.
Auf Anregung des Kreisamts ſoll für das durch Umlegung erſchloſſene,
zwiſchen der Alten und Neuen Darmſtädter Straße liegende Gebiet ein
neuer Entwurf eines Nachtrags zum Ortsbauſtatut durch das
Hoch=
bauamt ausgearbeitet werden. Die Intereſſengemeinſchaft Villenkolonie
wurde wegen pachtweiſer Ueberlaſſung von Gelände ſüdlich des Cafés
Samstag, den 12. April 1930
Henn, das zu einem Tennisplatz hergerichtet werden ſoll, vorſtellig. Der
Gemeinderat ſtimmte der Verpachtung gegen eine jährliche Pacht von
10 RM. auf die Dauer von 5 Jahren zu. Die Arbeiter=
Samariter=
kolonne beabſichtigt, zuſammen mit dem Roten Kreuz einen örtlichen
ärztlichen Sonntagsdienſt mit einer Unfallſtation einzurichten.
Hier=
gegen fand der Gemeinderat nichts zu erinnern und iſt mit der
Bereit=
ſtellung eines Raumes hierfür im Wachtlokal der Gemeinde
einverſtan=
den. Die Anſtellung eines Elektromeiſters, der in die
Beſoldungs=
gruppe 7 eingereiht werden ſoll, wird mit den Stimmen der
Sozial=
demokraten beſchloſſen. Ein Antrag der Rechten, damit zu warten, bis
ein Elektro=Ingenieur über die Beſchaffenheit des elektriſchen
Orts=
netzes und Fragen der Wirtſchaftlichkeit der Stromverſorgung
gutacht=
lich gehört worden iſt, was für notwendig gehalten und einſtimmig
beſchloſſen wurde, verfiel der Ablehnung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 10. April. Statiſtiſches. Im 1.
Ka=
lendervierteljahr 1930 wurden in den hieſigen Standesregiſtern
beur=
kundet: a) Geburten: 8, und zwar 4 männliche und 4 weibliche
b) Sterbefälle: 10, darunter 4 der Nieder=Ramſtädter Anſtalten, c)
Ehe=
ſchließungen: 9. Am 2. Oſterfeiertag findet die Konfirmation der
hieſi=
gen Konfirmanden ſtatt. Es ſind für die hieſige Gemeinde in dieſem
Jahre die ausnahmsweiſe geringe Zahl von nur 28, und zwar 14
Kna=
ben und 14 Mädchen. Im kommenden Jahre dürfte die Zahl noch
ge=
ringer ſein, weil es gegenwärtig die Kriegsjahrgänge ſind, die zur
Schul=
entlaſſung kommen. — Schweinerotlaufſeuche. Die hier
aus=
gebrochene Rotlaufſeuche unter den Schweinebeſtänden einiger Landwirte
iſt erloſchen. Die Sperrmaßregeln dürften in aller Kürze aufgehoben
werden. — Obſt= und Gartenbauverein. Die Mitglieder
ſeien einſtweilen darauf hingewieſen, daß der Verein auch in dieſem
Jahre weder den Bezug von Torfmull vermittelt. Die Beſtelliſte wird
demnächſt zirkulieven.
f. Roßdorf, 11. April. Im bibliſchen Alter. Am
feiert Friedrich Schmunk 3. Witwe, geb. Becker, Schreinerga
beſter Geſundheit ihren 90. Geburtstag. Aus der glücklichen
Geburtstagskindes gingen drei Söhne und eine Tochter be
ebenſo wie Frau Schmunk geachtete Leute ſind. Ferner freuer
Frau Schmunk auf den Geburtstag acht Enkel und zwei
Ur=
ihr; ſie iſt die älteſte Einwohnerin in unſerem Dorfe.
— Gernsheim, 11. April. Waſſerſtand des Rhe
10. April: 0,15 Meter; am 11. April: —0,03 Meter.
* Mainz, 11. April. Rheinheſſiſche Chronik.
bürgermeiſter der Stadt Mainz hat ſich an den Staatspräſid
wandt mit der Bitte, bei der Reichsregierung umgehend dahi
lig zu werden, daß das Kontingent der Gefrierfleiſcheinfuhr im
der Städte, die unter der Erwerbsloſigkeit beſonders leiden, n
in der bisherigen Höhe erhalten bleibe. — Ein 20jähriger
ſtürzte mit ſeinem Fahrrad beim Ueberfahren der Drehbrücke
hafen in voller Fahrt zu Boden. Er blieb mit einem ſchweren
bruch beſinnungslos liegen. — Das 37 000 Quadratmeter gro
dion in Mainz=Ginsheim wird am 18. Mai mit ein
ren Veranſtaltung eröffnet werden. Es enthält zwei Spielt
110:70 Meter bzw. 105: 60 Meter, eine 400 Meter lange und
breite Lauf= bzw. Radrennbahn, eine 100 Meter=Laufbahn u
Uebungsplatz für Kunſtfahrer. — Während faſt alle Gemeinden
ringen Wildbeſtand Klage führen, muß die Gemeinde Fürfe
Maßnahmen treffen, daß der Wildbeſtand in ihren Waldunger
erträgliches Maß herabgemindert wird. Zwiſchen dem Jagdpä
der Gemeinde iſt nämlich ein Streit ausgebrochen, der ſchon ſe
die Gerichte beſchäftigt. Das Jagdſchutzperſonal wurde jetzt ar
ſen Wildbeſtand auf ein normales Maß abzuſchießen.
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 4. April: Eliſabeth Strauch, ledig, 56 J.,
Schwa=
nenſtraße 26. Am 3. April: Heinrich Schäfer, Landwirt, 42 J.,
Fron=
hofen, Kreis Erbach, geſt. Eliſabethenſtift. Ludwig Förſter, 4 Mon.,
Königſtädten, geſt. Heinheimerſtraße 21. Emil Oskar Jacobi, 67 J.,
Reichsbeamter i. R., Soderſtraße 47. Am 4. April: Gertrude Stößel,
geb. Petri, Witwe des Landwirts, 84 J., Mathildenplatz 18. Am 6.
April: Gottfried Albert Hauſtaedt, Amtsgerichtsdirektor i. R., Doktor,
66 J., Heinrichſtraße 152. Katharina Fink, ledig, 72 J., Neue
Nieder=
ſtraße 5. Georg Weber, Schneidermeiſter, 76 J., Mollerſtr. 1. Am
7. April: Heinrich Bley, Oberaſſiſtent, 56 J., Helfmannſtr. 42. Am
5. April: Wolfgang Heinz Munkelt, 6 Mon., Taunusſtr. 45. Am 8.
April: Roſine Gröninger, geb. Wieder, Witwe des Möbeltransporteurs,
77 J., Löffelgaſſe 26. Am 9. April: Gertrude Hillgärtner, 1 J.,
Pfung=
ſtadt, geſt. Stadtkrankenhaus. Am 8. April: Karl Täufer,
Handlungs=
gehilfe, 22 J., Ballonplatz 4. Marie Katharina Möſer, geb. Korndörfer,
Witwe des Keſſelſchmieds, 72 J., Roßdorf bei Darmſtadt, geſt.
Stadt=
krankenhaus. Am 9. April: Anna Katharina Kraft, geb. Rückeis,
Ehe=
frau des Schreinermeiſters, 85 J., Heinheimerſtr. 9. Andreas Küſter,
1 J., in Werſau, hier Heinheimerſtr. 21. Anna Gehbauer, 1 Mon.,
Arheilgen, hier Heinheimerſtr. 21. Eliſabeth Rummel, geb. v. Maur,
72 J., Witwe des Ingenieurs, Heinrichſtr. 21.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Palmarum (13. April).
Landeskirchlicher Buß= und Bettag.
Kollekte in allen Kirchen für hilfsbedürftige evangeliſche Gemeinden in
Heſſen an Orten mit überwiegender katholiſcher Bevölkerung.
Vorgeſchriebene Predigttexte.
1. Für den Vormittag: Markus 10, 42—45. Jeſus rief ihnen und
ſprach zu ihnen: Ihr wiſſet, die weltlichen Fürſten herrſchen und die
Mächtigen unter ihnen haben Gewalt. Aber alſo ſoll es unter euch
nicht ſein, ſondern welcher will groß werden unter euch, der ſoll
euer Diener ſein; und welcher unter euch will der vornehmſte
wer=
den, der ſoll aller Knecht ſein. Denn auch des Menſchen Sohn iſt
nicht gekommen, daß er ihm dienen laſſe, ſondern daß er diene und
gebe ſein Leben zur Bezahlung für viele.
2. Für den Nachmittag: Römer 8, 9b: Der Chriſti Geiſt nicht hat, der
iſt nicht ſein.
Stadtkirche. Samstag, 12. April, abends 8,30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 13. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Superintendent Dr. Müller. — Nachm. 4 Uhr:
Kirchenkonzert des Kirchenchors der Stadtkirche: Lukaspaſſion von H.
Schütz. Eintritt frei. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Dienstag, 15. April, abends 8 Uhr: Kirchenkonzert des Kirchenchors der
Stadtkapelle und Schloßkirche: „Der Tod Jeſu”, Oratorium von Graun.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér. —
Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzelkelch. Dekan
Zimmermann.
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Mittwoch,
16. April, abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 15. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde.
Kindergarten der Lukasgemeinde, Kiesſtr. 50. Sonntag, 13. April,
nachm. 3 Uhr: Oſterfeier.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 13. April, vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche und Stadtkapelle.
Pfarver Kleberger. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde. — Montag, 14. April, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, 15. April, abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mittwoch, 16. April, nachm. 4 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (älteve Abteilung).
Karfreitag, 18. April, vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Stadt=
gemeinde. Pfarrer Heß.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 10 Uhr vorm.: Gottesdienſt,
Pfr. Müller=Darmſtadt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Ev. Wohlfahrtsdenſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr und nachm. (außer
Samstags) von 5—6 Uhr. Fernſprecher 4584. Jugendfürſorge,
Jugend=
gerichtsh Ife, Soziale Gerihtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch für Steuer=
und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Wohnungsangelegen=
heiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenen=
fürſorge.
Gemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12
Uhr und nachm. von 3—6 Uhr, Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Zimmer 4. Zahltage: Montag, M ttwoch und Donnerstag
vorm von 10—12 Uhr und Donnerstag nachm. von 4—7 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51)
Nechtsauskunftsſtelle. Spreihſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. (Kollekte für heſſiſche Diaſporagemeinden.) Vorm.
8 Uhr: Chriſtenlehre für die Konfirmierten der Martinsgemeinde Oſt,
2. Abteilung, in der Kirche. Pfarrer Köhler; der Martinsgemeinde
Weſt, 2. Abteilung, im Gemeindehaus. Pfarrer Bergér. — Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Landes=
kirchenrat D. Waitz. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. —
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfar=
rer Köhler. — Abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Beringer. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der
Sakriſtei.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde. (Kirchliche Veranſtaltungen.) Dienstag, den 15.
April, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl mit Vorbereitung. Pfarrer Marx. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Nachm. 5 Uhr: Predigtgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarrer Goethe. — Abends 8 Uhr: Paſſionskonzert des
Kirchenchors. (Eintritt frei.)
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Teier des heiligen Abendmahls.
Pfarr=
aſſiſtent Georgi. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Krche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung eine halbe Stunde
rher in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,30 Uhr:
Kinder=
gotesdienſt. Pfarrer Weiß. — Abends 8 Uhr: Abendgottesdienſt mit
Feix des heiligen Abendmahls. Anmeldung eine halbe Stunde vorher
in dir Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Wollweber. — (Morgens und abends
Kollefte für heſſ. Diaſpora.)
Veranſtaltungen: Sonntag, 13. April, abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung.
Pauluskirche. (Kollekte für die Guſtav=Adolf=Stiftung.) Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heiligen
Abend=
mahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Sakri=
ſtei. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Müller, Feier des heiligen Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Veranſtaltungen: Montag, 14. April, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 15. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Stiftskirche. Samstag, den 12. April, abends 8 Uhr:
Paſſionsbet=
ſtunde. — Sonntag, den 13. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Hickel. — Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. — Ev.
Sonntags=
verein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Montag, den 14. April,
nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht. — Dienstag, den 15. April, nachm.
3 Uhr: Paſſionsandacht. — Mittwoch, den 16. April, nachm. 3 Uhr:
Paſſionsandacht mit Beichte.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am Sonntag
Palmarum, 13. April, im „Feierabend”, Stiftſtraße 51, 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt. Pfarrverwalter Lucius.
Gründonnerstag (17. April).
Stadtkirche. Nachm. 4 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit
Einzel=
kelch. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 7 Uhr: Hauptprobe zur
Matthäuspaſſion von J. S. Bach.
Stadtkapelle. Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Martinskirche: Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von 7,30 Uhr an in der
Sakriſtei.
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer
Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends
8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 7,30 Uhr:
Wbendmahls=
gottesdienſt. Anmeldung eine halbe Stunde vorher in der Sakriſtei.
Pfarrer Weiß.
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Abendmahlsfeier mit
Einzel=
kelch. Pfarrer Müller. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei.
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte. — Abends
7.30 Uhr: Beichte. — Abends 8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl.
Karfreitag (18. April).
Stadtkirche. (Kollekte für den Kindergarten der Lukasgemeinde.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Kleberger. — Nachm. 3 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. — Abends 7 Uhr: Matthäuspaſſion von J. S. Bach, aufgeführt
durch den Muſikverein.
Stadtkapelle. (Kollekte für die Kinderſchule.) Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
hei=
ligen Abendmahls. Dekan Zimmermann. (Kollekte für die Schloß=
Kinderſchule.)
Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Nachm. 3
Uhr: 8. Paſſionsandacht mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lautenſchläger. Die Beichte iſt 2,30 Uhr.
Martinskirche. (Kollekte für die Schweſternſtationen.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Berin=
ger. Anmeldung von 9,15 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm. 2 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat
D. Waitz. — Nachm. 5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Paſſionsfeier. Die
Madrigalvereinigung unter Leitung von Profeſſor Dr. Noack. — Abends
8 Uhr: Karfreitagsgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls,
Pfarrer Bergér. Anmeldung von 7.15 Uhr an in der Sakriſtei.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier.
Pfarrer Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. — Nachm. 5 Uhr:
Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls und
Vor=
bereitung. Pfarraſſiſtent Georgi.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung eine halbe
Stunde vorher in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. — Nachm. 2 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wollweber. — Nachm. 5 Uhr:
Litur=
giſcher Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Pfarraſſiſtent
Wollweber. (Morgens und abends Kollekte für den Kircheneubaufonds
der Petrusgemeinde.)
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30
Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm. 4,30 Uhr: Kirchenmuſikaliſche
Kar=
freitagsfeier. (Die 7 Worte am Kreuz von H. Schütz, Das Leiden des
Herrn von A. Hammerſchmidt u. a.)
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abend=
mahl. Pfarrer Waldeck. — Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Karſamstag (19. April).
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Abends 8 Uhr: 9. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Martinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitung zum
hei=
ligen Abendmahl. Landeskirchenrat D. Waitz.
Johanneskirche. Nachm. 5 Uhr: Beichte und
Vorbereitungsgottes=
dienſt zum heiligen Abendmahl.
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibelſtunde Prediger Semmel. — Dienstag, abends 8,30 Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Gem. Chor. — Karfreitag, nachm. 3,30 Uhr: Stille Feier. (Karfreitags=
Kantate: Chor und Orcheſter.) — Samstag, abends 6—7 Uhr:
Eiſen=
bahner=Vereinigung. — Abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30
Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr:
Bibel=
beſprechſtunde für junge Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8,15
Uhr: Freundeskreis für funge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. — Am 2. Oſtertag: Tagesausflug mit
Laſtautos: Neunkircher Höhe, Winterkaſten, Lindenfels, Fürth i. O.,
Bergſtraße zurück.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 13. April. Abends 8 Uhr:
Oſter=
betrachtung. — Montag, 14. April, abends 8,30 Uhr:
Familienbibel=
ſtunde. — Mittwoch, 16. April, abends 8,30 Uhr: Männerbibelſtunde.
— Oſtern, 20./21. April: Zweitagesfahrt. (Näh. am ſchw. Brett.)
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſerne.
Hof links). Samstag, 12. Abril: K.=B. wie immer. — Mittwoch, 16.
April: Geländeſpiele. Treffen: 9 Uhr Böllenfalltor.
Ruckſackverpfle=
gung. Beitrag 50 Pf. — Samstaa, 19. April, nachm. 4—5 Uhr: Spielen
und Singen; anſchließend gem. Andacht. — Dienstag, 22. April:
Als=
bacher Schloß. Beitrag 1 Mk. Anmeldung am Samstag im Heim.
Treffen: Haubtbahnhof 7.45 Uhr bünktlich.
Gotenfähnlein Darmſtadt. Jeden Samstag und Sonntag: Treffen.
— Samstag nachmittag 3 Uhr: Nolkerſtunde im Heim. — Sonntag,
nach=
mittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum Gang. — Sonntag, abends
8 Uhr: Aelterenkreis.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße. Palmſonntag, 13. April, 10 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung.
Sonſtige Gemeinſchaften
Juternationale Bibelforſchervereinigung (Ortsgruppe D
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag abend 8 Uh
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlich willkommen.
vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Mone
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vo
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung.
tvoch, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 2
Wortbetrachtung. — Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Daumſtadt (Mollerſtraße 40). Son
13. April, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3,30 Uhr: Ju
ſtunde. — Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Jederm
lich eingeladen.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadt
Sonntag, den 13. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; ab
Uhr: Predigt über das 5. Wort Jeſu am Kreuze: „Mein E
Gott, warum haſt du mich verlaſſen?” Prediger E. Bültge. — K
18. April, abends 7.30 Uhr: Predigt über das 6. Wort Jeſu ar
„Es iſt vollbracht”. Prediger E. Bültge. Zu allen Verſamml
jedermann herzlich eingeladen.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8 Uhr:
ſtunde. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11,30 Uhr: Kindergo
Nachm. 3 Uhr: Wegweiſerunterricht. 5 Uhr: Kinderverſ=
Abends 8 Uhr: Oeffentliche Heilsverſammlung für jedermann.
tag, abends 7 Uhr: Jugendliga. 8 Uhr: Heimbund. — Diensta
8 Uhr: Mitgliederverfammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr
Verſammlung, geleitet von Majorin Gilbriche. — Donnersta.
8 Uhr: Muſikübung. — Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungs
lung. Jedermann iſt willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauer
Sonntag, den 13. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. (Prediger We
Abends 8,15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 16. Apri
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jederman
lichſt eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Die Montags=Bibelſtunde
Nächſte Bibelſtunde Montag, den 28. April.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Schulſtraße 9). Sonntag (Pa
9.30 Uhr vorm.: Entlaſſungsfeier; 11 Uhr: Sonntagsſchule
8 Uhr: Paſſionsfeier. — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendue
ſchönem Wetter Spaziergang, andernfalls Fragekaſten)
abends 8.30 Uhr: Singſtunde. — Karfreitag, vorm. 10 Uh
abends 8 Uhr: Predigt. — Jedermann iſt freundlich eingelad
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehef
Sonntag, den 13. April, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
den 18. April, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſt
Sonntag, den 13. April, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
den 18. April, vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag Palmarum (Bußtag)
Gottesdienſt. Kollekte. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großer
Kindergottesdienſt der Kleinen. 8 Uhr abends: Paſſionsgottesl
Karfreitag, 10 Uhr: Gottesdienſt mit heiligem Abendmah
abends: desgleichen.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag (Lan
und Bettag), vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Kollekte
bedürftige Gemeinde); abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. —
Kirchenchor. — Karfreitag, vormittags halb 10 Uhr: Hauptgot
Mitwirkung des Kirchenchors. Im Anſchluß an den Hauptgo=
Feier des heil. Abendmahls. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Ka1
feier, Mitwirkung der Herren Lehrer Körner und Wilhelm
und des Poſaunenchors der evangeliſchen Gemeinſchaft.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 13. April (
Buß=
tag), 10 Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte.) 11 Uhr: Kinderg
8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag: Jugendverein. —
Bücherausgabe fällt aus. — Mittwoch: Kirchenchor. — Gri
tag, abends 8 Uhr: Beichte und heiliges Abendmahl. — Karfre
Uhr: Gottesdienſt, Beichte und heiliges Abendmahl. (Kollekte)
Paſſionsandacht.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag Palmarum, 13. Ap.
und Bettag), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kollekte für hu
tige heſſiſche Gemeinden. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
3 Uhr: Schlußfeier (Oſterfeier) der Kleinkinderſchule. Abends
Paſſionsgottesdienſt. — Dienstag: Kirchengeſangverein und 8
chor.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Palmſonntag (
Landesbuß=
tag), Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. (Kollekte für bedürſ
ſiſche Gemeinden.) — Montag: Kirchenchor. — Dienstag,
Abend für unſere Konfirmanden und ihre Eltern im Gemeinde
Donnerstag: Bibelſtunde für die beiden Jugendgruppen.
freitag vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Feier des
Abendmahls.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſ
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den 2.
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt, Weingartenſtraße
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſt
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraß,
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Dieburger Straße
Sonntag, den 13. April, nachm. 4 Uhr, und Freitag, den
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44), Samstag, um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von
Gelegenheit zur heiligen Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſl,
teilung der heiligen Kommunion vor und in der heiſſe
Um 8 Uhr heilige Meſſe. Vor dem Hochamt Palm
Palmprozeſſion. Um 9,30 Uhr heilige Meſſe. Vorher Aus'
hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr Chriſtenlehre und um
Andacht. Um 20 Uhr Faſtenpredigt des hochw. Herrn
Laufer. Werktags hl. Meſſe um 6,30 Uhr. — Mittwoch,
andacht, darauf Gelegenheit zur hl. Beichte. — Gründon
April, um 7 Uhr: Hochamt mit Austeilung der hl. Kommt
Uhr Andacht. — Karfreitag, 18. April, um 8 Uhr:
Um 15 Uhr: Predigt und Andacht. — Karſamstag,
6 Uhr: Beginn der hl. Weihen. Gegen 7 Uhr Hochamt.
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte.
mmer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 9
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[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 12. April 1930
Seite 11.
ummer 102
Reiu anfd Anstand.
Eine Rheinfahrt des „Graf Zeppelin”.
je uns die Hamburg—Amerika=Linie
mit=
ze wird das Luftſchiff „Graf Zeppelin” außer
des ſon bekanntgegebenen Mittelmeerfahrt am
i, der Nordſeefahrt am 25. oder 26. April
uey in Reiſen nach der Schweiz, Spanien,
Nord=
ury üdamerika, am 22. oder 23. April eine
Fch nach dem Mittelrhein bis Bonn
unter=
ne. n. Dort iſt bei günſtiger Witterung eine
Zwy enlandung vorgeſehen. Dieſe Fahrt
er=
hä, nen beſonderen Reiz dadurch, daß ſie zur
Ze er Baumblüte in der Rheinebene
ausge=
füAvird.
rien an der Bernſteinküſte der Oſtſee,
ver den mit 2iſtündiger Seereiſe (50—75 Pro=
„urmäßigung), Beſuch der maſuriſchen Seen
1 Jälder, Tannenbergdenkmal, Vogelwarte
n. Elchhirſche der kuriſchen Nehrung,
iburg u. a. Denkmäler deutſcher Geſchichte,
in= und Seefiſcherei, Segelflug, Dünen,
gid Nehrung uſw. ſind im maleriſchen
Oſt=
beſonders billig. Auch entwicklungsbe=
Kinder und junge Mädchen bringt man
ſaft in den ſchönſten Seebädern der
Sam=
e in Jugendheimen, Schulpädagogien und
en unter, ſie geſunden wunderbar in
und Seeluft bei guter kräftigender Koſt
treuung. In der Schule zurückgebliebene,
ſetzte werden gefördert, verlieren kein
hr. Darum berückſichtigt den bedrängten
Auskünfte gegen Rückporto durch gemein=
Auskunftsſtelle Dir. Abigt im Oſtſeebad
n.
ſernde Hunde in den Taunuswäldern.
nberg. Von Wanderern, die dieſer
Taunuswäldern betroffen wurden und
nde von der Leine gelaſſen hatten, wird
daß im Laufe dieſer Woche im Cron=
Kevier von Hunden zwei ſtarke
Sechſer=
lange gehetzt wurden, bis ſie mit
ge=
n Läufen und zertrümmerten Schädeln
An blieben. Auf Grund deſſen haben die
mten ſcharfe Weiſung erhalten, jeden
i i Walde umherlaufenden,
nichtangelein=
d, ſelbſt wenn er ſich in unmittelbarer
nes Herrn befindet, auf der Stelle
nie=
eßen und ſeinen Beſitzer unnachſichtlich
ige zu bringen.
Zwei Schiffe geſunken.
lin. Auf der Nordſee und dem Atlantik
in den letzten Tagen ſtarke Stürme.
wie Berliner Blätter aus London
be=
ſer isländiſche Fiſchdampfer „Baldur”
t. Vier Mann der Beſatzung ertranken.
ank der engliſche Dampfer „Sunniwa”,
Shetland=Inſeln. Paſſagiere und
Be=
uurden von einem anderen Schiff ge=
reiche Erkundungsflüge des deutſchen
Flugbootes D 1647.
in Das Dornier=Walflugboot D1647
ſchen Lufthanſa, welches zurzeit einen
gsflug entlang der weſtafrikaniſchen
Urchführt (Beſatzung Bertram=Kießner)
nnerstag nach einer Flugzeit von vier
fünf Minuten wohlbehalten wieder im
fen Gando bei Las Palmas auf den
en Inſeln gelandet, nachdem es von
aniſchen Hafen aus während dreier
Erkundung nach Villa Visneros und
ig Kap Blanco unternommen hatte.
Palmas wird der Flug nordwärts in
Cadiz in den nächſten Tagen fortgeſetzt
ung des Hindenburg=Pokals durch den
Reichspräſidenten.
n. Der Herr Reichspräſident empfing
Siner des Hindenburg=Pokals für das
I veſen im Jahre 1929, Diplomingenieur
Wirth, und überreichte ihm unter
herz=
ckwünſchen für ſeine hervorragenden
n Leiſtungen, insbeſondere die bei
r Wetterlage durchgeführte
Alpen=
ig und den Englandflug nach Isle of
Hindenburg=Pokal.
Sprüfungstermin für Sauerbrey.
e Juſtizpreſſeſtelle mitteilt, iſt am
ir den in der Favag=Affäre in Unter=
4Sit befindlichen ehemaligen Direktor
Siü eſtdeutſchen Bank, Sauerbrey,
Haft=
ung rmin angeſetzt.
eines deutſchen Ingenieurs
en Bereinigken Skaaken.
Profeſſor Matſchoß,
de des Vereins Deutſcher Ingenieure,
deutender techniſcher Schriften, er=
50. Jubiläumstagung der Amerika=
Anieur=Vereinigung die Fünfzigjahr=
Medaille der Geſellſchaft.
Angoras Theaker wird mit deutſchen Kräfken eröffnel.
Das erſte Theater Angoras
iſt unter Mitwirkung deutſcher Künſtler, die als erſte ausländiſche Kräfte verpflichtet wurden
er=
öffnet worden. Der impoſante Bau iſt ein neues Wahrzeichen der in ſtändigem Wachstum
befind=
lichen neuen türkiſchen Hauptſtadt.
Künftliche Ozeaninſeln.
Die erſte künſtliche Inſel,
die jetzt 500 Kilometer öſtlich von New York im Meer errichtet werden ſoll, um Ozeanfliegern eine
Zwiſchenlandungsmöglichkeit zu ſchaffen. Die Pläne zu dieſer Inſel, die 25 Meter über das Meer
hervorragen wird und einen Koſtenaufwand von rund 7 Millionen erfordert, wurden von dem
Kon=
ſtrukteur Armſtrong (oben rechts) nicht am 1. April erſonnen, ſondern gehen auf ein
Preisaus=
ſchreiben der amerikaniſchen Induſtrie zurück. Sollte ſich die Probeinſeln bewähren, will man mit
dem Bau von ſieben weiteren Inſeln beginnen.
Die Millionenſchädigung Berlins
durch den Kauf des Gukes Düppel.
Berlin. In der Freitag=Verhandlung des
Landtagsausſchuſſes zur Prüfung der
Mißwirt=
ſchaft in der Berliner Stadtverwaltung, der in
ſeiner Donnerstag=Sitzung ſenſationelle
Feſt=
ſtellungen über die Millionenſchäden für Berlin
beim Ankauf des Gutes Düppel machte,
bekun=
dete Stadtſyndikus Lange, ein Berliner
Rechts=
anwalt habe dem Magiſtrat gegen Zahlung von
25 000 Mark Material angeboten, aus dem
her=
vorgehen ſollte, daß Berlin beim Kauf des Gutes
Düppel um zwei Millionen Mark geſchädigt
wurde. Der Magiſtrat habe dieſes Material
aber abgelehnt. Auch Oberbürgermeiſter Böß
wurde noch einmal vernommen. Er ſollte
er=
klären, wieſo es trotz Warnungen möglich
ge=
weſen ſei, das ſich Hiller bei dem Kauf von
Düp=
pel als Vermittler habe einſchieben und etwa
eineinhab Millionen Mark verdienen können.
Böß fand dafür keine Erklärung. Der
Berichter=
ſtatter wies darauf hin, daß Böß bei dem Ankauf
von Düppel von Hiller 30000 Mark für den
Feſtſpielfonds erhalten habe. Auch hier habe
Hil=
ler ausgeſagt, er habe das Geld keineswegs
frei=
willig bezahlt, ſondern Buſch habe es verlangt,
zuerſt ſogar 50 000 Mark. Oberbürgermeiſter Böß
erwiderte, er habe allerdings Buſch nahegelegt,
dahin zu wirken, daß für den Kunſtfonds etwas
gezahlt werde. Abgeordneter Hilger (dn.) ſtellte
feſt, die Oeffentlichkeit werde niemals begreifen,
daß der Oberbürgermeiſter nicht perſönlich
ein=
greife, wenn die übrigen Magiſtratsmitglieder
verſagten, zumal er viermal gewarnt worden ſei.
Der Oberbürgermeiſter hätte die
Eigenmächtig=
keiten des Stadtrats Buſch verhindern müſſen.
Als Antwort auf dieſe Anſchuldigungen wies
Oberbürgermeiſter Böß immer wieder darauf
hin, daß alle Einzelheiten des Düppeler
Geſchäf=
tes im Ausſchuß geprüft ſeien.
Höhenweltrekord einer deutſchen Fliegerin.
Böblingen. Der deutſchen Fliegerin Frau
Margrit Fusbahn gelang es Freitag vormittag,
mik einem Klemm=Leichtflugzeug den
internatio=
nalen Höhenrekord für Leichtflugzeuge in der
Klaſſe C zu brechen. Die Fliegerin erreichte eine
Höhe von ungefähr 4900 Metern. Damit iſt der
bisherige Höhenrekord vorbehaltlich der
Aner=
kennung durch den Deutſchen Luftrat und durch
die Internationale Sportkommiſſion in Paris
um zirka 900 Meter geſchlagen. Der letzte
Re=
kordinhaber, der polniſche Flieger Zwirko,
er=
reichte eine Höhe von 4004 Metern.
Einbrecherjagd in Melſungen.
Melſungen. Hier wurde nachts gegen
11 Uhr ein gutgekleideter Mann beobachtet, der
in der Rotenburgerſtraße, ausgerüſtet mit
Ruck=
ſack, Koffer und Aktentaſche, mittels
Nach=
ſchlüſſels in einen Laden eingedrungen war. Die
vorübergehende Nachtwache umſtellte mit Hilfe
von einigen jungen Leuten das Haus. Beim
Eindringen in den Laden war der Einbrecher
bereits wieder durch ein Fenſter entkommen.
Nun begann eine wilde Jagd nach dem
Flücht=
ling, der ſeinen Koffer, den Ruckſack und die
Aktentaſche bereits mit den beſten
Kammgarn=
ſtoffen gefüllt hatte. Der Flüchtling, ein aus
Hersfeld ſtammender Mann, der ſeine Verfolger
mit Erſchießen drohte, wurde, nachdem er mehrere
Zäune überſprungen hatte, von den ihn
verfol=
genden jungen Leuten gefaßt und der Polizei
übergeben.
Ehrenerklärung für Prinz Windiſchgrätz.
Budapeſt. Das vom Prinzen Ludwig von
Windiſchgrätz angerufene Ehrengericht zur
Ent=
ſcheidung darüber, ob der Prinz durch ſein
Ver=
halten in der Frankenfälſchungsaffäre gegen die
Ehrbegriffe ſeines Standes und der Geſellſchaft
verſtoßen habe, trotz Donnerstag zuſammen. Das
Ehrengericht beſtand aus fünf
Feldmarſchall=
leutnants, die dem Maria=Thereſien=Orden
an=
gehören. Nach mehrſtündiger Beratung erging
das Urteil, daß der Prinz durch ſeine Teilnahme
an der ſogenannten Frankenfälſchungsaffäre in
keiner Weiſe gegen die Standesehre des
Offi=
ziers und ſeine perſönliche Ehre verſtoßen habe.
Die Haltung des Prinzen ſei von
uneigen=
nütziger Vaterlandsliebe und Aufopferung
ge=
kennzeichnet und der Prinz ſtets bemüht geweſen,
alle für ſein Vaterland ſchädlichen Folgen
abzu=
wälzen und alle Folgerungen auf ſich zu
neh=
men. Unter dieſen Umſtänden müſſe anerkannt
werden, daß der Prinz moraliſch intakt und
duell=
fähig ſei.
Hauseinſturz in Tunis. — Acht Tote.
Paris. Wie aus Tunis gemeldet wird,
ſtürzte in dem ſüdtuneſiſchen Dorfe Thala ein
von einer eingeborenen Familie bewohntes
Haus ein. Eine Frau und ihre ſieben Kinder
wurden getötet.
Die Bank als Spielhölle.
Warſchau. In Krakau hat die
Sicherheits=
polizei in den Räumen einer Bankgenoſſenſchaft
eine Spielhölle aufgedeckt, an der hervorragende
Vertreter der Krakauer Bank und Geſchäftswelt
maßgeblich beteiligt waren. 60 Perſonen ſtehen
unter dem Verdacht, ſeit längerer Zeit dieſer
Spielhölle angehört zu haben.
Enkgleiſung eines franzöſiſchen
Milikärkransporkzuges.
Bisher 10 Tote, 38 Verletzte.
Paris. Auf dem Bahnhof Laiſſey, der auf
der Strecke Beſangon—Montbéliard liegt, iſt
geſtern mittag ein vollbeſetzter
Militärtransport=
zug entgleiſt. Nach den beim Kriegsminiſterium
eingegangenen Nachrichten ſind ſechs Soldaten
getötet und 38 verletzt worden, Meldungen aus
anderer Quelle ſprechen von zehn und mehr
Toten. Der Zug war von Reſerviſten des 152.
Infanterie=Regiments und des 4.
Jägerbatail=
lons zu Fuß beſetzt. Der Kriegsminiſter hat
ſo=
fort eine eingehende Unterſuchung angeordnet.
Von bahnamtlicher Seite konnte die Urſache der
Kataſtrophe noch nicht feſtgeſtellt werden. Das
Unglück iſt umſo bedauerlicher, als die
Reſer=
viſten ihre Uebung beendet hatten und zu ihren
Familien zurückkehren wollten. Es handelt ſich
faſt ausſchließlich um verheiratete Männer, die
Frauen und Kinder zurücklaſſen.
Die Urſache des Eiſenbahnunglücks bei Beſangon.
Wie zu dem ſchweren Eiſenbahnunglück bei
Beſangon ergänzend gemeldet wird, befinden ſich
unter den 38 Schwerverletzten eine ganze Reihe,
die kaum mit dem Leben davonkommen werden.
An der Unglücksſtelle wird immer noch fieberhaft
gearbeitet, da man weitere Tote und Verletzte
unter den Trümmern vermutet. Das Unglück
er=
eignete ſich bei der Ausfahrt aus einem kleinen
Tunnel. Die Eiſenbahnlinie führt an dieſer Stelle
zwiſchen zwei hohen Felswänden hindurch, ſo daß
der Zug, als er entgleiſte, auf dem Bahndamm
blieb. Die Folgen des Unglücks wären noch
ſchwerer geweſen, wenn die Wagen auf offener
Strecke den hohen Damm in den Fluß
hinunter=
geſtürzt wären. Die Urſache des Unglücks iſt in
Bauarbeiten zu ſuchen, die auf dieſem Teil der
Strecke ausgeführt werden.
Unverſtändlicher=
weiſe war die Bauſtelle nur durch eine kleine
rote Fahne bezeichnet, ſo daß der Zug mit voller
Geſchwindigkeit darüber hinwegfuhr.
Schwerer Bauunfall in einem Dresdener Vorort.
Dresden. Am Freitag nachmittag
ereig=
nete ſich bei den Bauarbeiten am Waſſer=
Hoch=
behälter in der Vorſtadt Räcknitz ein ſchwerer
Unfall, bei dem ein Arbeiter getötet und vier
ſchwer verletzt wurden. 15 Arbeiter waren dort
an einem Transportbande, durch das Erdmaſſen
bewegt wurden, beſchäftigt. Dieſes Band wird
durch einen Motor getrieben, in dem
wahrſchein=
lich Kurzſchluß entſtand. Die am Bande tätigen
Arbeiter wurden vom Strom getroffen. Einer
war ſofort tot, während vier Arbeiter ſchwere
Verletzungen erlitten. Die übrigen zehn
Arbei=
ter erholten ſich bald wieder.
Zwei Bergarbeiter verſchüttet.
Senftenberg. Bei Abbauarbeiten im
Tiefbau der Grube Marianne Glück bei Welzow
(Karſcher=Werk) trat eine unvorhergeſehene
Be=
wegung der Erdmaſſen ein, die den 56jährigen
Bruchſchläger Schneider ſen, und den 56jährigen
Häuer Brandrig unter ſich begruben. Die ſofort
aufgenommenen Bergungsarbeiten waren leider
von keinem Erfolg begleitet. Erſt im Laufe des
Freitag vormittag gelang es, die Verſchütteten
als Leichen zu bergen. Brandrig hinterläßt eine
Witwe mit drei unverſorgten Kindern.
Wieder ein Flugzeugabſturz in England.
London. In Eaſtchurch iſt Donnerstag
nach=
mittag ein Militärflugzeug, das dritte in dieſer
Woche, abgeſtürzt. Die beiden Inſaſſen wurden
getötet. Der Abſturz ereignete ſich hinter einer
Schule, nur wenige Meter von einer großen
Schar ſpielender Kinder entfernt.
15 Tote und 11 Verletzte bei einem
Autobus=
unglück in Amerika.
Albuquerque (Neumexiko). In der Nähe
der Ortſchaft Isleta wurde auf einem
Bahn=
übergang ein vollbeſetzter Automobilomnibus
von einem Schnellzug der Santa Fé=Bahn
über=
rannt. Nach den vorliegenden Berichten ſind
dabei 15 Perſonen getötet und 11 mehr oder
minder ſchwer verletzt worden.
Schweres Bootsunglück auf Korea.
Tokio. Auf dem Jalufluß in Korea ſtürzte
im Sturm ein Ausflüglerboot um, auf dem ſich
20 Schüler und ein Lehrer befanden. 14 Kinder
und der Lehrer ertranken. Die übrigen konnten
gerettet werden.
Der Sohn des ehemaligen franzöſiſchen
Kriegsminiſters ſpricht in Berlin.
Jean Painlevé,
der Sohn des früheren franzöſiſchen
Kriegs=
miniſters, iſt in Berlin eingetroffen, um einen
Vortrag über „Wiſſenſchaftliche Filme” zu halten.
Seite 12
Samstag, den 12. April 1930
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auf=
merkſam, daß auch noch
Fundgegen=
ſtände vorhanden ſind, die in früheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
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während der Büroſtunden auf Zimmer 1
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daß ab Montag, den 14. April ds.
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kehr von vormittags 8 Uhr
durch=
gehend bis 1 Uhr geöffnet iſt.
Nachmittags ſind die Kaſſenräume
für den Verkehr geſchloſſen.
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am 28. April 1930.
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II Frankfurter Pfandbrief-Bank Aktiengesellschaf
Frankfurt a. M.,
III Leipziger Hypothekenbank in Leipzig,
1V Mecklenburgische Hppotheken- und Wechselbar
Schwerin,
V Norddeutsche Grund-Credit-Bank in Weimar,
VI Preußische Boden-Credit-Actien-Bank in Berlin
VII Schiesische Boden-Credit-Actien-Bank in Breß
VIII Westdeutsche Bodenkreditanstalt in Köln.
In den Generalversammlungen wurde beschlossen, für /m6ht
Geschäftsjahr 1929 eine Dividente von 10% zu vert Firia
deren Auszahlung gegen Rückgabe der Dividentenscheine.
Abzug der 10%igen Kapitalertragssteuer, an den Kassel // ſoltiteuges
Gemeinschaftsbanken sta tfindet. Die Dividentenscheine la Fum Mt
Prenzla=
soweit sie zu enemaligen Papiermark-Aktien gehören, im
auf das Geschäftsjahr 1929; soweit sie zu neuen Reichst
Aktien gehören, tragen sie bei T ie Nr. 23, bei II die NIm
bei Nr. III die Nr. 7, bei IV die Nr. 8, bei V die Nr. 62 A
VI die Nr. 57, bei VII die Nr. 7 und bei WIII die Nr 36
Wir machen bei dieser Gelegenheit darauf aufmerl
daß jeder Aktionär, der die entsprechende Anzahl von 4
über RM 20.— RM 100.—, RM 500.— oder RM 600 Gemeinschaftsbank einreicht, verlanzen kann, dal
diese Aktien gegen größere Stücke bis zu RM 1000.— in
chem Gesamtnennbetrage umgelauccht werden; Spitze
gleich bere twilligst.
Die Aktien über RM 60.— und RM 120.— und die 41
anteilscheine über RM 3.—, RM. 5 — und RM 10.— ein
kraftlos erklärt. Gegen Einreichung dieser Urkunden wir
V rkaufserlös aus den auf diese entfallenden neuen 4
ausgezahlt.
Meiningen, Frankfurt a. M., Leipzig, Schwerin,
Weimar, Berlin, Breslau, Köln, den 11. April 1930.
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ummer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 13
Der Hamburger Menſchenraub=Prozeß.
ehenerregende Falke”=Prozeß in Hamburg begann mit der Vernehmung des Schiffseigentümers Prenzlau. Prenzlau verſuchte nachzuweiſen,
kaufte er den „Falke” ſchließlich für 4720 Pfund. Lichtern dem Hafen von Cumana zugewandt.
ich bei dem Waffentransport nach Venezuela um eine „friedliche”, Fracht gehandelt habe, mußte jedoch zugeben, daß der Putſchgeneral del Gado
Aung der Fahrt innehatte. — Unſer Bild links zeigt auf der Anklagebank (im Hintergrund); Kapitän Zipplit (links) und Reeder
Kramarſki (rechts). — Bild rechts: Der Gerichtshof.
e Verhandlungen im
„Zalke‟- Prozeß.
Hamburg, 11. April.
Nom am zweiten Tag beſonders nur die
aff= ferungsgeſchäfte nach China behandelt
prds varen, ſchilderte Kapitän Zipplitt
des „Falke‟. Er beſtreitet entſchieden,
Blsgewalt des Generals del Gado
unter=
eſen zu ſein. Nach Zipplitt wurde als
uge Kapitän Freyer vernommen, der
rſiez er des Verbandes deutſcher Kapitäne
S fsoffiziere der Handelsmarine iſt und
W klagten ſeit 20 Jahren kennt. Er hält
pl5 ür einen tüchtigen und zuverläſſigen
geſtrigen Verhandlung des „
Falke‟=
ſagte der Schiffsmakler Ludwig Mül=
Firma Leth u. Co. den An= und
Ver=
v Schiffen betreibt, unter Eid aus, daß
Pr lau ſeinerzeit mit ihm wegen
Beſchaf=
e; Fahrzeuges in Verbindung geſetzt
Uer bot Prenzlau den ihm gehörenden,
erliner Handelsbank für 64 500 Mark
uf4 Dampfer „Falke” zum Kauf an.
Prenz=
w dieſes Schiff zu klein und auch nicht
ug. Da er jedoch nichts anderes fand,
Sterling. Der Dampfer wurde übergeben.
Ver=
einbart wurde, daß Müller den Dampfer zunächſt
zurückkaufen könne. Müller nennt den „Falke‟
ein gutes Handelsſchiff für Schnellfrachten, das
auch als Hilfskreuzer dienen könne, unter keinen
Umſtänden aber als Kriegsſchiff.
Eine Beantwortung ſeiner Frage über Zweck
und Ziel der Fahrt habe Prenzlau kurz
abge=
lehnt. Nur gelegentlich einmal habe er von
Süd=
amerika und auch von China geſprochen, jedoch
ſtets nur in dunklen Andeutungen.
Die weitere Verhandlung brachte die
Ver=
nehmung des Heizers Jäger, der ausſagte, es ſei
an Bord zunächſt nur allgemein von
Filmauf=
nahmen geſprochen worden. In Gdingen ſeien
auffallend viele Kiſten, darunter auch
Muni=
tionskiſten, geladen worden. Nach der Durchfahrt
durch den Kanal habe militäriſches Leben an
Bord begonnen. Es ſei mit Karabinern geſchoſſen
worden. Er habe darauf das Anlaufen eines
Hafens verlangt, in dem ſich ein deutſcher Konſul
befinde. Zipplitt habe aber den Leuten gut
zu=
geredet und Jäger eine Heuer als Oberheizer
und einhundert Dollar Zulage verſprochen. Der
Zeuge iſt aber darauf nicht eingegangen. Später
hätte Boote 500 Mann an Bord gebracht, die
ſich Waffen und Ausrüſtung geholt hätten. 150
von ihnen ſeien an Bord des „Falke” geblieben.
Dann habe ſich das Schiff mit abgeblendeten
Zipplitt habe ein Maſchinengewehr aufſtellen
laſſen. Heizer und Matroſen ſollten die
Revo=
lutionäre an Land rudern, wofür hohe
Ver=
ſprechungen gemacht worden ſeien. Noch ehe die
Boote aber das Ufer erreicht hätten, ſei von
Land aus mehrere Stunden lang heftig
ge=
ſchoſſen worden. Die „Falke”=Mannſchaft habe
nunmehr auf ſchleunigſte Abfahrt nach einem
engliſchen Hafen gedrängt. Die Führung habe
der Erſte Offizier übernommen.
Bei der weiteren Befragung des Zeugen
Jäger durch den Staatsanwalt kam es zu recht
erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen Gericht
und Verteidigung, nachdem der Verteidiger Dr.
Alsberg die Einwendung gemacht hatte, es ſeien
Suggeſtivfragen geſtellt worden. Der dann
ver=
nommene Büchſenmacher Zucal, der früher bei
der Polizei in Wandsbek angeſtellt war, gab an,
ſich auf Vorſchlag eines gewiſſen Hofmeiſter
be=
reiterklärt zu haben, für ein halbes Jahr nach
Südamerika zu gehen. Es ſollte ſich um Bolivien
handeln und um die techniſche Ausbildung neu
aufzuſtellender Truppen. Daraufhin ſei er von
Prenzlau ohne Vertrag engagiert, nach Gdingen
geſchickt und im letzten Augenblick noch an Bord
genommen worden. Er hätte die Aufgabe
ge=
habt, Waffenunterricht zu geben: die Ausbildung
ſei zumeiſt im Salon erfolgt. Der Zeuge ſagte
weiter aus, daß er bei Port of Paine blieb und
am 30. September zurückehrte. Er hat 1500 Mk.
erhalten und klagt wegen des Reſtes noch. Der
Zeuge nimmt auf ſeinen Eid, daß er von der
ge=
planten Revolution nichts gewußt habe. Auch
ſeinem Bericht zufolge iſt del Gado, ausgerüſtet
mit Piſtole, Reitpeitſche und einer Fahne, zu
ſeiner angeblichen Proklamation vorangegangen.
Bei der Landung habe niemand mehr daran
ge=
zweifelt, daß es ſich nicht um eine einfache
Pro=
klamation handele, ſondern daß man in ein nicht
ganz harmloſes Abenteuer hereingeraten war.
Aber der gebotene hohe Gewinn habe doch noch
gelockt. — Die Weiterverhandlung wurde dann
auf Samstag vertagt.
Der Fluch des Tutenchamons und der Lohn
der Aegypter.
Der ägyptiſche Finanzminiſter hat von der
Abgeordnetenkammer die Ermächtigung
nachge=
ſucht, den Erben des Lord Carnarvon einen
Be=
trag von 34 000 Pfund als Entſchädigung für die
Ausgrabung des Tutenchamon=Grabes und als
Gegenleiſtung für die erheblichen Vorteile, die
Aegypten dadurch erwachſen, zu vergüten. Lord
Carnarvon hatte im Jahre 1922 von der
ägyp=
tiſchen Regierung die Ermächtigung zu ſeinen
Ausgrabungen in den Königsgräbern von Luxor
nach deren Entdeckung durch Howard Carter
er=
halten. Die beſonders in dem Tutenchamon=
Grabe gefundenen Schätze ſtellen einen enormen
Wert dar, der in erſter Linie der ägyptiſchen
Re=
gierung zugute kommt, ſo daß dieſe ſich nunmehr
zu ihrer Zahlung an die Erben des Lord
Car=
narvon moraliſch verpflichtet fühlt. Bekannt iſt,
daß der „Fluch des Tutenchamon” faſt für
ſämt=
liche Teilnehmer an der Expedition des Lord
Carnarvon zu verhängnisvollen Schickſalen
ge=
führt hat. Lord Carnarvon ſelbſt ſtarb im
glei=
chen Jahre, in dem er mit den Ausgrabungen
begann, und faſt alle übrigen Teilnehmer an der
Expedition ſind eines unnatürlichen Todes
ge=
ſtorben. Unter dieſen Umſtänden hat die von der
ägyptiſchen Regierung jetzt ins Auge gefaßte
große Entſchädigung einen etwas bitteren
Bei=
geſchmack.
Große Hitze in Amerika.
Chicago. Eine von Kanſas hereinbrechende
Hitzewelle ließ die Temperatur innerhalb
weni=
ger Stunden von 10 Grad Celſius auf 32 Grad
Celſius ſteigen. Es war der heißeſte Tag, den
Chicago je zu dieſer Jahreszeit zu verzeichnen
hatte. Aus Milwaukee und anderen Städten des
Staates Wisconſin wurde ebenfalls eine
Tem=
peratur von 32 Grad und aus Cedar Rapids
(Jowa) eine ſolche von 40 Grad Celſius gemeldet.
Eine amerikaniſcher Pilot für den
Trans=
ozeanflug des „Do. K‟?
New York. Wie die Abendzeitung „The
Sun” von maßgebender Seite erfahren haben
will, ſoll der amerikaniſche Marineleutnant
Clarence Schildhauer, einer der tüchtigſten
Ma=
rineflieger, als Pilot für den geplanten
Trans=
ozeanflug des „Do. K” in Ausſicht genommen
ſein.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
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Die Einäſcherung findet am Montag, um
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe autrichtiger Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Enſſchlafenen
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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und glücklicher Mensch!‟ Landwirt Fr. St. schreibt u. a.: „lch
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Appetit aus. Wie köstlich ist da zum
Frühstück ein Brot mit der „frischen Resi”
bestrichen oder frische Eier mit „Resi”
ge-
backen. Auch der Osterkuchen und der
Oster-
braten mit „Resi” hergestellt, regen schon durch
den lieblichen, frischen Buttergeschmack allen
Appetitsgeister an. Kein Wunder, denn das
wundervolle Aroma der „Resi” rührt ja von der
Verbutterung edelster Fette mit frischer Allgäuer
Alpenmilch her. Auch deshalb ist „Resi”, die
bayerische Tafelmargarine, so appetitlich, weil
sie sauber und hygienisch hergestellt und A
verpackt wird. „Resi” hilft sparen.
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VMW
Mürnßerg
Samstag, den 12. April 1930
Seite 16
Sport, Spiel und Turnen.
Der Spork des Sonnkags.
Wieder zahlreiche Meiſterſchaftskämpfe.
Die bewegten Wochen, die Hochflut der Meiſterſchaftskämpfe, halten
an. Auch am 13. April kämpft man wieder in faſt allen
Landesver=
bänden des Deutſchen Fußballbundes um die Verbandsmeiſterſchaften;
im Handball fallen Entſcheidungen, im Rugby ſteigt gar ſchon die
Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſterſchaft, und auch in anderen
Sportarten fehlt es nicht an Titelkämpfen. So kommen u. a. auch die
Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften zur Durchführung. — Im
Fußball.
ſteht für uns das Länderſpiel Nieder=Oeſterreich gegen Süddeutſchland
in Wien im Vordergrund. Die Wiener Mannſchaft iſt genau ſo
ſtark wie die öſterreichiſche Nationalmannſchaft. Das ſagt eigentlich
genug. Die weſentlich verjüngte ſüddeutſche Mannſchaft wird in
die=
ſem ſchweren Kampf keinen leichten Stand haben, zumal die
Oeſter=
reicher alles daranſetzen wollen, ſich für die ſchwere 0:5=Niederlage, die
fie im Januar vorigen Jahres in Nürnberg erlitten, zu revanchieren.
— Bei uns werden zur gleichen Zeit die ſüddeutſchen Endſpiele in
beſchränktem Ausmaße fortgeſetzt. Spiele von Bedeutung gibt es
aller=
dings nicht. Angeſetzt ſind: in der Meiſterrunde: Freiburger FC.
Wormatia Worms; Troſtrunde Nordweſt: Rot=Weiß Frankfukt—VfL.
Neu=Iſenburg, Fußballſportverein Frankfurt—VfL. Neckarau;
Troſt=
runde Südoſt: ASV. Nürnberg—Karlsruher FV.; Unjon Böckingen—
München 60; Jahn Negensburg-Phönix Karlsruhe. / Auch in einigen
anderen Landesverbänden gibt es Endſpiele: In Weſtdeutſchland
ſpie=
len: Schalke 04—VfL. Benrath; Homberger SpV. —Köln=Sülz 07.
Hannover 96 und Holſtein Kiel tragen ein Endſpiel um die
norddeut=
ſche Meiſterſchaft aus Einige intereſſanre Begegnungen finden im
Auslande ſtatt. Die Schweiz tritt in Baſel gegen Ungarn an und in
Paris ſteigt der Länderkampf Frankreich-Belgien.
Hambball.
Die Kämpfe um die Verbandsmeiſterſchaften der Herren ſind in faſt
allen Landesverbänden entſchieden. Dagegen fehlen noch einige
Frauen=
meiſter. Das Entſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche Damen=
Handball=
meiſterſchaft findet in Verbindung mit einem Städteſpiel Darmſtadt—
Frankfurt der Herren am Sonntag in Darmſtadt zwiſchen den
Grup=
penſiegern Eintracht Frankfurt und 1. FC. Nürnberg ſtatt. ASV.
München und 1. FC. Nürnberg tragen das Endſpiel um die bayeriſche
Pokalmeiſterſchaft aus.
Rugby.
Die Zwiſchenrunde um die Deutſche Rugbymeiſterſchaft führt am
Sonntag in Heidelberg den ſüddeutſchen Meiſter, R.Geſ. Heidelberg,
mit dem Titelhalter von Mitteldeutſchland=Brandenburg, ASC. Leipzig,
zuſammen. In Hannover liefern ſich der norddeutſche Meiſter Odin
Hannoßer und der vorjährige Deutſche Meiſter, Viktoria Hannover, ein
Ausſcheidungsſpiel.
Leichtathletik.
/ Unter ſtarker Beteiligung aus allen ſüddeutſchen Gruppen wird am
3. April in Darmſtadt die Süddeutſche
Waldlauf=
mmeiſterſchaft durchgeführt. Auch andere Verbände haben ihre
Waldlaufmeiſterſchaft auf der Tagesordnung.
Radſport.
Bei den Radrennen in Dresden kommt der erſte Lauf zur
Deutſchen Fliegermeiſterſchaft zur Abwicklung. In den Dauerrennnen
gehen die ſechs Steher Lewanow, Hille, Alfred Schmidt, Schindler,
Thollembeck und Snock an den Start.
Motorſport.
Sehr umfangreich iſt das motorſportliche Programm des Sonntags.
Auf dem Nürburgring wird die Sechstagefahrt der Motorräder
abgeſchloſſen. Eine ſehr ſtarke Beſetzung haben die Automobilrennen
um den „Großen Preis von Marokko” und die „1000 Meilen von
Bres=
cia” gefunden. An dem Rennen in Brescia beteiligen ſich auch
nam=
hafte deutſche Fahrer, ſo u. a. die Mercedesfahrer Chr. Werner und
Carraciola. — Im Reich kommt es zu gut beſetzten Motorrad=
Bahn=
rennen in Frankfurt a. M., zur 5. Brandenburgiſchen
Dauerprüfungs=
fahrt und zum Rennen um den Bremer Senatspreis.
Tagungen.
Eine ſehr bedeutungsvolle Tagung findet am Sonntag in Berlin
mit der Hauptausſchußſitzung der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt. Hier
ſoll die Entſcheidung über den Einigungsvertrag fallen, den die D.T.
zuſammen mit den Sportverbänden vorbereitet hat. Im Intereſſe der
deutſchen Leibesübungen wäre zu wünſchen, daß auf der Berliner
Sit=
zung nicht jene Kreiſe Oberhand behalten, die wie der Kreis Sachſen
von Kurzſichtigkeit geſchlagen ſind.
Schwimmen.
Unter ſtarker ſüddeutſcher Beteiligung veranſtaltet am Sonntag der
S.V. 96 Offenbach kreisoffene Wettkämpfe. — Im Magdeburger
Wil=
helmsbad findet ein weiteres Uebungsſpiel der deutſchen Wafſerball=
Mannſchaft ſtatt. — Im Mittelpunkte des Schwimmfeſtes, das die
Waſſerfreunde Hannover abhalten, ſteht der Start des ungariſchen
Rekordſchwimmers Dr. Barany.
Pferdeſport.
Die junge Galopprenn=Saiſon bietet am Sonntag in Deutſchland
bereits vier Veranſtaltungen, nämlich in Karlshorſt, München, Horſt=
Emſcher und Hannover. In Frankreich veranſtaltet die Pariſer Bahn
Galopprennen.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Freundſchaftsſpiele im Main=Rhein=Gau.
Wiederum haben ſich etliche Vereine Gegner aus benachbarten Gauen
verpflichtet. Es ſtehen ſich gegenüber: Langen gegen Tgſ.
Sachſen=
hauſen, Beſſungen gegen Eintracht Frankfurt, Eberſtadt gegen Groß=
Umſtadt Groß=Gerau gegen Mainz 1860 und Wolfskehlen gegen
Bür=
ſtadt. Teilweiſe verfügen die Gäſte über eine ſolche Spielſtärke, daß es
unſeren Gauvereinen ſchwer fallen wird, den Sieg zu erringen. Unter
den übrigen Begegnungen intereſſieren ganz beſonders: Tgde. 1846
Darmſtadt gegen Griesheim, Wallerſtädten gegen Hähnlein und
Heppen=
heim gegen Auerbach. Ober=Ramſtadt fährt mit der Erſten nach
Biebes=
heim und der Zweiten nach Erzhauſen. Zwingenberg erwartet die
flin=
ken Erfelder.
Flugſpork.
Neue Höhenhöchſtleiſtung für Leichtflugzeuge.
Magret Fusbahn=Stuttgart als Pilotin und Heinz
Fus=
bahn als Begleiter haben am Freitagmorgen mit einem Klemm=
Leicht=
flugzeug einen Angriff auf die internationale Höhenhöchſtleiſtung für
Leichtflugzeuge der Kategorie II ausgeführt. Die Flieger haben eine
Höhe von ungefähr 4 900 Metern erreicht, womit die ſeitherige
Höchſtleiſtung, vorbehaltlich der Anerkennung durch den Deutſchen
Luft=
rat und durch den Internationalen Sportausſchuß in Paris, um etwa
900) Meter geſchlagen wurde. — Unter Vorausſetzung der Anerkennung
hat Frau Fusbahn zugleich mit der Klaſſenhöchſtleiſtung auch die
Höhen=
höchſtleiſtung für Damen geſchlagen. Das verwendete Klemm=
Leichtflug=
zeug, Type I. 25 la, iſt ein normales Serienflugzeug mit einem 40 PS
Salmſon=Motor.
E
Spoeklicher Großkampftag
auf dem Sporiplaß am Böllenfallkor.
Die Veranſtaltung des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=
Verbandes, die morgen nachmittag auf dem Platze des Sportvereins
1898 ſtattfindet, weiſt ein Programm auf, das in ſolcher Reichhaltigkeit
nur ſelten geboten wird. Die Reihenfolge der ſportlichen Wettkämpfe
iſt wie folgt feſtgelegt:
Um 1,45 Uhr beginnt das
Endſpiel uen die ſüdd. Damenhandballmeiſterſchaft
zwiſchen Eintracht Frankfurt und 1. FC. Nürnberg. Nach
dieſem Spiel, das eine Zeitdauer von zweimal 20 Minuten in Anſpruch
nimmt, ſtarten um halb 3 Uhr Alt=Herren= und B=
Mannſchaf=
ten, während die Meiſterklaſſe kurz vor 3 Uhr zur
ſich auf die 10 Kilometer lange Reiſe begibt. Unmittelbar darauf treten
dann die Städtemannſchaften von
Frankfurk- Darmſtadt
zum Handballſpiel gegeneinander an. In der Pauſe dieſes Spieles
trifft die Meiſterklaſſe wieder auf dem Platze ein, um dort die letzte
Runde zu abſolvieren.
Die Mannigfaltigkeit der Darbietungen dürfte veranlaſſen, daß der
Platz am Böllenfalltor morgen wieder einmal Maſſenbeſuch erhält.
Am Sonntagabend verſammelt der Sportverein Darmſtadt 1898
ſeine Mitglieder und Gäſte im Fürſtenſaal (Grafenſtraße),
bei welcher Gelegenheit in beſcheidenem und anſpruchsloſem Rahmen
auch die Feier der Süddeutſchen Handballmeiſterſchaft vorgenommen I
wird.
Der Kampf um die füddeutſchen
Waldlaufmeiſterſchaften.
Der 13. April iſt Großkampftag! Das Stadion am Böllenfalltor
wird ſicher das Ziel der Darmſtädter Sportgemeinde ſein, denn die
beſten Langſtreckler Süddeutſchlands treffen ſich dort, um die höchſten
Ehren des Landesverbandes im Waldlauf zu erkämpfen! Und da auch
noch die Handballer mit den Leichtahtleten marſchieren, wird den
Be=
ſuchern ein ſportliches Programm von beſonderer Güte geboten!
Wenn man die Meldeliſten durchſieht, ſo iſt feſtzuſtellen, daß das
Meldeergebnis nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch qualitativ das der
Vorjahre übertrifft. Noch nie ſind bei einer ſüddeutſchen
Waldlauf=
meiſterſchaft insgeſamt ſo viele Leichtathleten an den Start gegangen,
wie gerade in dieſem Jahre in Darmſtadt!
Die Hauptklaſſel weiſt 33 Teilnehmer auf, die um die Einzel=
und Mannſchaftsmeiſterſchaft kämpfen.
Die Frage nach den Siegern
iſt keineswegs leicht zu beantworten. Aller Vorausſicht nach ſollte auch
in dieſem Jahre Hermann Helber 1., jetzt Reichsbahn Stuttgart, mit
Erfolg den Meiſtertitel im Einzellauf verteidigen, zumal er ſich erſt vor
kurzem wieder in Hamburg beim „Croß=Country” in beſter Form über
die lange Strecke vorgeſtellt hat. Schilgen=ASC. Darmſtadt und Kapp=
München ſind allerdings derart gut, daß uns der Sieg des einen oder
anderen keinesfalls eine Ueberraſchung bedeuten würde. Mit dieſen
Dreien iſt natürlich keineswegs die Zahl der beſten Langſtreckler
Süd=
deutſchlands erſchöpft. Da iſt weiterhin Fritz Helber 2., der jetzt erſt für
den Turnverein Gronau württembergiſcher Meiſter wurde und
ſelt=
ſamerweiſe nunmehr für den Reichbahnſportverein Stuttgart gemeldet
iſt, übrigens eine Tatſache, die nicht mit den Wettkampfbeſtimmungen
der D. S.B. in Einklang ſteht! Da iſt ferner der badiſche Meiſter
Stadler=Freiburg, der augenblicklich in beachtlicher Form ſein ſoll. Da
ſind ſchließlich Kolz=Illingen, Ronald und Philippi=Saarbrücken, dann
die Münchener Wölfl, Zeilnhofer und Berger, die bemerkenswerterweiſe
von 1860 München zu dem Eiſenbahnſportverein München übergetreten
ſind, und nicht zuletzt auch die bekannten Langſtreckler des Sportvereins
1898 Darmſtadt. Es iſt natürlich keineswegs ausgeſchloſſen, daß der eine
oder andere dieſer guten Langläufer die Entſcheidung bringen kann,
dann allerdings nur als „Ueberraſchung”!
Im Mannſchaftslauf der Hauptklaſſe den Sieger
voraus=
ſagen, ſcheint uns etwas gewagt, denn vier nahezu gleichwertige
Maun=
ſchaften kämpfen hier um den Sieg: nämlich Reichsbahn Stuttgart,
Eiſenbahn München, SC. „Saar 05=Saarbrücken und unſer heimiſcher
Meiſter, Sportverein Darmſtadt 1898! Dieſe Gleichwertigkeit wird nun
zwveifellos dazu beitragen, daß in dieſem Jahr der Kampf um die beſten
Plätze beſonders erbittert wird, denn je mehr beſſere Plätze, deſto größer
die Ausſichten auf Sieg! Eine dieſer Mannſchaften als unbedingten
Sieger anſprechen, hieße bei ihrer Gleichwertigkeit die anderen
zurück=
ſetzen. Sagen wir daher ruhig: Ausgang offen!
Die zahlenmäßig ſtärkſte Beſetzung hat die Klaſſe II=Anfänger,
Hand= und Fußballer, deren Strecke 4,2 Kilometer lang iſt. Auch in
dieſer Klaſſe ſind die Läufer, deren Leiſtungen uns bekannt ſind, recht
gleichwvertig. Garſt=Worms=Neuhauſen, Wöll=Fechenheim, Gg. Hild und
Mott=Frankfurt, Orth=Landau, Stepp und Martinaglia=ASC.
Darm=
ſtadt werden ſich wohl zum Schluß von ihren 40 Mitbewerbern trennen
und die erſten Plätze belegen. Der Mannſchaftslauf ſieht in
dieſer Klaſſe acht Mannſchaften im Wettbewerb, von denen uns die
Ver=
treter des ASC. Darmſtadt, des Vereins für Leichtathletik Frankfurt,
des Sportvereins Darmſtadt, des Schwimmklubs Wiesbaden und der
MTG. Mannheim die ausſichtsreichſten zu ſein ſcheinen. Auch der
Polizeiſportverein Darmſtadt iſt hier mit einer guten Mannſchaft
ver=
treten. Wie in der Hauptklaſſe, ſo wird wohl auch in dieſer Klaſſe die
Entſcheidung im Mannſchaftslauf nur mit verhältnismäßig knappem
Punktvorſprung errungen werden.
Die Altersklaſſe ſieht immerhin zehn „Alte Herren” am Start,
die keinesfalls nur aus der näheren Umgebung Darmſtadts kommen, eine
Tatſache, die hoffentlich von Vereinen und Behörden gebührend
gewür=
digt wird, damit unſerer Leichtathletik die verdienſtvollen Pioniere
er=
halten werden! Alt=Herren=Kämpfe ſind das beſte Mittel und ſicher in
den Kreiſen unſerer alten Sportkameraden ſehr begehrt. Man denke
bei Veranſtaltungen daran! — Unter dieſen zehn der Klaſſe III — die
ebenfalls 4,2 Kilometer laufen und übrigens faſt alle erheblich älter als
32 Jahre ſind — befindet ſich auch der bereits zu Zeiten unſeres Hanns
Braun (1912) ſchon als erſtklaſſig bekannte Haas=Mannheim, jetzt
Gruv=
penſportwart in Kork, der mit Freude die Gelegenheit ergreifen will,
um ſich wieder einmal mit alten Kameraden im edlen Wettkampf zu
meſſen! Pfeil, Krichel, Wöbke, Sportverein 1898, Bertſch=FfL. und
Ceynowa=Hota=Frankfurt und die Mannheimer Turnſportler Meurer,
Wetzel, Vorwitt und Deißler ſchließen ſich an. Wer von ihnen der Beſte
ſein wird? Wir kennen ihre heutigen Leiſtungen zu wenig, um den Sieger
vorausſagen zu können. Auch ſie werden jedenfalls ihr Beſtes geben,
um zu ſiegen. Den Mannſchaftslauf dieſer Klaſſe beſtreiten Sportverein
1898 und MTV. Mannheim.
Eines iſt ſicher in der Leichtathletik: der an dieſem Tage Beſte wird
jeweils Sieger werden! Tippen wir alſo auf die Beſten! Wir wünſchen
jedenfalls der Veranſtaltung und den Leichtathleten einen vollen Erfolg,
in jeder Hinſicht! Den hoffentlich zahlreichen Zuſchauern wollen wir
aber noch verraten, daß die Läufer der Hauptklaſſe weiße
Startnummern auf dem Rücken tragen, die der Klaſſe II
gelbe und die der Klaſſe III blaue, ſo daß jeder ſelbſt an Hand
des Programms Namen und Verein feſtſtellen kann.
Henddnns ter
Dukaaft
uln
U
10
Lahder den Sohrrad Mark,Miele.
U
Büro und Ausstellunngsraum Barmstadt
gegenüber dem Hauptbahnhof
Nummer 102
V.ſ.R.
Zum letzten Verbandsſpiel empfangen die Rot=Weißen am kommen.
den Sonntag Germania Ober=Roden. In dieſer Saiſon weiſt Ober
Roden eine reſpektable Spielſtärke auf und hat, nachdem die Mannſchaf
noch bis vor kurzem als ernſter Anwärter auf den Meiſtertitel galt
einen guten Platz in der Spitzengruppe errungen. Gerade in Darmſtad
verſteht es die Elf anſcheinend, mit den beſten Leiſtungen aufzutreten
denn bisher mußten die anderen hieſigen Vertreter, Union ſowie Vol;
zei, auf eigenem Platze Niederlagen einſtecken. Das Spiel iſt darun un
ſo intereſſanter, als anzunehmen iſt, daß Ober=Roden alles daran
ſetze=
wird, auch bei dieſem Treffen die Oberhand zu behalten, um in Darm
ſtadt vollſtändig ungeſchlagen zu ſein. — Rot=Weiß=VfR. hat ſein
Mannſchaft etwas umgeſtellt, indem der wieder zurückgekehrte Fiſche
für den verletzten Spieler Ganz den halblinken Stürmerpoſten verſieh
während in der Verteidigung neben Römer ein Verteidiger aus de
Jugendmannſchaft mitwirkt. Man darf alſo mit Recht geſpannt ſei
wie die Mannſchaft gegen dieſen bekannt ſtarken Gegner in ihrer neue
Aufſtellung abſchneidet. — Mit Rückſicht auf die Veranſtaltung
na=
mittags auf dem Stadion, findet das Spiel bereits vormittags 11 uk
auf dem Rot=Weiß=Platze ſtatt. — Das Spiel der beiden Liga=Erſat
mannſchaften findet anſchließend ſtatt.
Geengnig 03 Pfungſtadt — Vikkoria Wallderf.
Dieſer am kommenden Sonntag in Pfungſtadt ſtattfindende Kam
erweckt mit Recht großes Intereſſe. Gelingt Walldorf ein Sieg, ſo
Punktgleichheit mit Urberach erzwungen und ein Ausſcheidungskam
muß den Meiſter ermitteln. Walldorf hat hintereinander 4 Spiele,
von 3 auswärts, gewonnen, wobei beſonders auffällt, daß der jeweili
Gegner nicht einen einzigen Gegentreffer erzielen konnte. Die Man
ſchaft befindet ſich zur Zeit in ausgezeichneter Verfaſſung, ihr 4:0=Si
gegen Union in Darmſtadt beweiſt dies deutlich. Ihr letztes Spiel
Pfungſtadt wird ihr ſchwerſtes ſein. Die verjüngte Pfungſtädter (
befindet ſich in aufſteigender Form, das Unentſchieden in Münſter u
der Sieg in Arheilgen ſprechen hierfür. Bei der Bedeutung des Tr
fens und dem zu erwartenden ſtarken Beſuch hoffen wir, daß die T
hörde einen ihrer beſten Schiedsrichter beordert hat. Beginn 3 ul
Freie Turngemeinde Darmſtadt.
Anläßlich des Technikerkurſus für Fußballer auf dem Sportpl
„Müllersteich” ſind die aktiven Mannſchaften ſpielfrei. Die Spieler ſi
gehalten, ſich an dem Kurſus zu beteiligen. Nur die erſte Jugend fäl
nach Traiſa.
Sportverein 1922 Roßdorf e. V. 1. — Reichsbahn Darmſtadt 1. 4:1 (2.
Bei herrlichem Frühlingswetter trafen ſich die erſten Mannſchaf
obiger Vereine zum Freundſchaftsſpiel in Roßdorf, und war man d
von der Spielſtärke der in Roßdorf erſtmals auftretenden Reichsba.
mannſchaft nicht wenig überraſcht, indem man bei beiderſeits gu
Leiſtungen ein ſchönes und ſpannendes Spiel zu ſehen bekam.
Nachdem die Gäſte gleich bei Spielbeginn mächtig aus ſich hera
gingen, und durch gut eingeleitete Angriffe das Tor der Platzmannſch
des öfteren in Gefahr bringen, können ſich die Einheimiſchen vorerſt1
ſchlecht zuſammenfinden. Roßdorf wird bald durch beſſere Aufbauar
ſeiner Läuferreihe leicht überlegen, kann durch den Linksaußen il
raſchend in Führung gehen, und kurz vor Halbzeit durch ſchönen K.
ball des Mittelſtürmers auf 2:0 erhöhen. Nach Halbzeit laſſen die G
etwas nach, wodurch die Einheimiſchen bei weiterer leichter Feldül
legenheit noch zwei weitere Tore anreihen, welchen die Gäſte nur
Ehrentor entgegenſetzen können. Die etwas verjüngte Elf des St
Roßdorf ſpielte wieder einen ganz gefälligen Fußball, jedoch mü
einige Spieler das Kritiſieren auf dem Spielfelde unterlaſſen.
Mannſchaften 9:0 (3:0).
Traiſa — Michelſtadt.
Am Sonntag empfängt Traiſa die erſte und zweite Mannſchaft
Michelſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel. Michelſtadt war immer
ein guter Gegner, ſpielt einen ſchönen Fußball und kann ein heu
ragendes Kombinationsſpiel ſein Eigen nennen. Der Svielausgane
völlig offen. Traiſa ſpielt wieder komplett. Das Spiel der zue
Mannſchaft beginnt um 2,30 Uhr, anſchließend das Spiel der ei
Mannſchaft.
Einkracht Frankfurk-Turngemeinde Beffangen 18
Wie ſchon an dieſer Stelle berichtet, treffen ſich am Sonntag
13. April, 3 Uhr nachmittags, obenſtehende Vereine auf dem Sport
an der Heidelbergerſtraße. Gerade für den ſüdlich gelegenen Stal
iſt dieſes Spiel ſehr gelegen und dürfte ſeine Anziehungskraft nicht
fehlen. Die Eintrittspreiſe ſind der Zeit entſprechend gehalten,
es jedem nicht ſchwer fallen kann, das Spiel zu beſuchen. Beſſt
hat folgende Mannſchaft zur Stelle:
Kehmptzohw: Schmitt, Körner; Leichtweiß, Holletſcheck,
Dölp, Geher, Scharpfenecker, Kaltenbach, Müger.
Vorher ſpielen die zweiten Mannſchaften obenſtehender Vereine
Freie Turngemeinde Darmſtadt - Erzhauſen.
Im vorletzten Serienſpiel ſtehen ſich morgen, Sonntag, nachmit
3 Uhr, obengenannte Mannſchaften auf dem Sportplatz „Müllerst
gegenüber. Für Darmſtadt geht es um die weitere Tabellenführ
denn ſchon ein Unentſchieden bringt wieder Punktegleichheit mit
Tabellennächſten. Der Gaſt iſt gerade in der Nachrunde zu beacht
Form aufgelaufen, ſo daß die Darmſtädter Mannſchaft ſchon ale
giſter ihres Könnens ziehen muß, um die Oberhand zu behalten.
zweite Mannſchaft trifft vor dem Spiel der erſten Garnituren au
erſte Elf von Ueberau, während die erſte Jugend nach Sprend
fährt.
Sportabtlg. Merck Darmſtadt 1. — Viktoria Griesheim 1.
Am Sonntag empfängt Merck=Sport auf ihrem Platze an der 2
beer=Allee die erſte Handball=Elf von Viktoria Griesheim zum Rück
Das Vorſpiel in Griesheim konnte Merck=Sport gewinnen, d
Mannſchaft aber am Sonntag mit Erſatz antreten muß, iſt es offe
ſie auch das Rückſpiel zu ihren Gunſten entſcheiden kann. Da der
von Merck=Sport leicht erreichbar iſt (ab Halteſtelle Maulbeer=9!
Minuten) und die Eintrittspreiſe ſehr niedrig, gehalten ſind,
Beſuch des Spieles zu empfehlen. Ein faires Spiel beider Mannſch
iſt wohl zu erwarten.
Leichkathletik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag, den 13. April, finden die Waldlaufmeiſterſchaf
9. Mittelrheinkreiſes in Wiesbaden ſtatt. Zu dieſen meldete die
folgende Turner: Meiſterklaſſe: Hch. Fornoff, Karl Aßmuth,
und Peter Dorn; in der B=Klaſſe ſtarten: L. Fink und Hch. S
Abfahrt der Teilnehmer 10,15 Uhr ab Hauptbahnhof.
Hauptſchrittienlung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feutlleion,
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſei für Sport: Karl B610
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Ball”
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neilte.
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuble
Druck und Verlag, L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernonl
Die heutige Nummer hat 20 Seiten
V1518
A
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Konig,
gerſtraße
Kanarienhäht
Truffel, Bisnt”
(3450l
an die Ge
[ ← ][ ][ → ] die Lage der deukſchen Bleiſtiftinduſtrie.
dem Bericht des Vorſtandes der Bleiſtiftfabrik vorm. Johann
Iktiengeſellſchaft, Nürnberg, iſt folgendes zu entnehmen: Die
all=
schlechte Wirtſchaftslage hat im Geſchäftsjahr 1929 zu
Erſcheinun=
art, die Aehnlichkeit mit dem Kriſenjahr 1925 aufweiſen. Die
gas Bleiſtiftinduſtrie entſpricht der geſamten Wirtſchaftslage. Trotz
der b iſchen Ueberproduktion hat ſich die Einfuhr vom Auslande noch
far +. Sie betrug im Jahre 1928 638 Doppelzentner, im Jahre
Doppelzentner. Der Export der deutſchen Bleiſtiftinduſtrie
Hſorkriegsziffern wieder erreicht und beträgt ungefähr die 40fache
zem aber nur den 27fachen Wert der Einfuhr. Eine beſondere
ſchmn keit im Exportgeſchäft bedeutet die Entwicklung der
Zollgeſetz=
hu mr den verſchiedenen Ländern. Gerade im Berichtsjahre haben
D chwierigkeiten in dieſer Hinſicht ſehr vergrößert und uns
ver=
ſacs ns in Rumänien an der Gründung einer Bleiſtiftfabrik in
ſernu tadt=Sibiu zu beteiligen, deren Erzeugniſſe den Namen
ſoha= faber tragen. Der Abſatz im Berichtsjahre hat gegenüber dem
ſorich eine Steigerung erfahren. Im Laufe des Jahres konnte ein
veräußerlichten Beſitzes an Grundſtücken und Gebäuden
reali=
ſen. Der Nettogewinn von insgeſamt 769 645 RM. ſoll wie
eilt werden: Zuweiſung an die geſetzliche Reſerve 22 000 RM.,
Dividende auf die Vorzugsaktien und 10 Prozent auf die
ien, Vortrag auf neue Rechnung 346 085. Ueber das laufende
ahr läßt ſich im gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei beſtimmte
„ſe machen. In der Bilanz erſcheinen auf der Aktivſeite Grund=
Gebäude mit 1.5 Mill. RM.. Maſchinen mit 0,16 Mill. RM.,
Wechſel mit 0.27 Mill. RM., Rohſtoffe und Warenvorräte
Mill. RM., auf der Paſſivſeite Stammaktienkapital 4 Mill.
zugsaktienkapital 26 000 RM.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
ſetzung der Speſen im Börſenhandel. Wie verlautet, haben
der Bedingungsgemeinſchaft Beratungen ſtattgefunden über
ig der Börſenſpeſen zum Zwecke der Belebung der
Effekten=
a man annimmt, daß der Effekten=Umſatzſtempel etwa um
I reduziert werden wird, ſoll die Proviſion unter dieſen
ung um etwa ein Viertel ermäßigt werden. Als weitere
Vor=
für einen derartigen Entſchluß iſt eine weſentliche Herab=
Courtagen, deren Höhe bei Effektenumſätzen beſonders ſtark
wird.
ndert hohe Konkursziffer. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen
wurden im März d. J. durch den „Reichsanzeiger” 1142
irſe — ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge
Beröffnung — und 692 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt
die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellten ſich auf
576.
e Freigabebeurteilung bei Norölloyd. Wie wir von der
Ver=
fahren, beurteilt ſie den Stand der Freigabeverhandlungen
nſtig. Allerdings könne ſie noch keine Angaben machen, ob
hſter Zeit die Freigabe erfolgt. Infolgedeſſen ſind auch die
n der Ausſchüttung eines Freigabe=Bonus von 10 Prozent
)t.
ierung des Wohnungsbaues durch neue
Kommunal=
en=Ausgabe. Die Preußiſche Landespfandbriefanſtalt in
rundkapital und offene Reſerven über 31 Mill. RM.),
sgemäß Darlehen zur Herſtellung und Erhaltung von
Mittelwohnungen gewährt, zeigt in ihrer
Bekannt=
i heutigen Inſeratenteil an, daß ſie in der Zeit vom
April 1930 einen Teilbetrag von 4 Mill. Goldmark
entigen Goldmark=Kommunal=Obligationen, Reihe KX
gskurſe von 94,50 Prozent zur öffentlichen Zeichnung
ieſe Kommunal=Obligationen ſind reichsmündelſicher;
an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a. M., Köln,
und Eſſen vorausſichtlich mit 95 Prozent eingeführt
e Lombardfähigkeit bei der Reichsbank in Klaſſe A.
ichſt beantragt werden. Die Stücke ſind zu GM. 100.—
1000.— und 5000.— lieferbar, Zahlung kann bis
30 erfolgen. Alle durch den Verkauf der Papiere auf=
Beträge werden ausſchließlich für den Wohnungsbau
verden.
ter Pfandbriefbank A.=G., Frankfurt. Die G.=V. dieſes zur
gruppe Deutſcher Hypothekenbanken gehörenden Inſtituts
ieder 10 Prozent Dividende für 1929. Dem aus dem
Vor=
eidenden jetzigen Reichsbankpräſidenten Dr. Luther wurde
tigkeit bis zum 2. April 1930 unter Verzichtleiſtung auf
lage Entlaſtung erteilt. Vertreten waren zwölf Aktionäre
RM. A.=K. Ueber das laufende Jahr erklärte die Direk=
Pfandbriefabſatz um einige Millionen höher war im erſten
Jahres 1930 als der geſamte Verkauf von netto acht
Mil=
zen Jahre 1929. Die große Gedlflüſſigkeit, verurſacht durch
irtſchaftliche Konfunktur und das ſtarke Hereinſtrömen von
wirkten ſich in der Umwandlung von Bankkreditoren in
Anlagen und in der großen Nachfrage nach Pfandbriefen
ar teilweiſe ſo ſtürmiſch, daß man mit der Beſchaffung des
ials in Schwierigkeit geriet und ſchließlich den
Pfandbrief=
einſtellen mußte. Auch jetzt hält man mit dem Verkaufe
lick und glaubt damit der Auswirkung der Senkung des
beſten in die Hand arbeiten zu können. Zu den
Beſtre=
die Ermäßigung des Nominalzinsfußes für Pfandbriefe
daß das Inſtitut von ſich aus nicht allein die
Ermäßi=
en wolle, daß aber, ſobald ſich die Verhältniſſe am.
Kabital=
iert hätten, mit der allgemeinen Ermäßigung des
Nomi=
erechnet werden könne. Bezüglich des nicht mehr
beſtehen=
onsabkommens wurde geſagt, daß eine loſe Vereinbarung
der Bonifikaitonsſatz nicht höher als 2 Prozent ſei. Es
kaum mehr als 1—1,5 Prozent Bonifikation gewährt
bei der Südweſtdeutſchen Bank zuſtande gekommen. Der
um Fabagkonzern gehörenden Südweſtdeutſchen Bank A. G.
fuſtande gekommen, nachdem ſämtliche Gläubiger dem
hlag zugeſtimmt haben. Das bedeutet, daß die
Klein=
zu 3000 Mark und ſolche, die ihre Forderungen auf
die=
maßigten, ihre Forderungen zuzüglich Zinſen bis zum
voll ausgezahlt erhalten. Eine auf den 15. April
ein=
bigerverſammlung wird einen neuen Gläubigerausſchuß
der die Auszahlung der Quoten an Großgläubiger zu be=
Die Bank bringt zunächſt eine erſte Ausſchüttung von
Vorſchlag. Eine weiterhin einzuberufende
Generalver=
d über die Liquidation der Bank beſchließen.
der ſchweizeriſchen Textilinduſtrie. Die a. o. G.=V. der
eidenſtoffweberei A.=G. Bern genehmigte den
Fuſions=
den die Komm.=Geſ. Appenzeller, Wettſtein u. Co.,
erer Geſellſchaft übernommen wird. Ferner wurde die
rhöhung des Aktienkapitals von 1 Million auf 2,1 Mil=
Franken genehmigt. Die Geſellſchaft ändert ihren
„A.=G.” vorm. Seidenſtoffweberei Bern und Komm.=
Wettſtein u. Co.” und verlegt ihren Sitz von Bern
Metallnokierungen.
ter Metallnotierungen vom 11. April ſtellten ſich für
* 170,50 RM. Original Hüttenaluminium 190
ſen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Re=
RM., Feinſilber 58,25—60,25 RM..
ter Metall=Termine vom 11. April ſtellten ſich für
tnuar, Februar 130,50 (131), März 130,75 (13t),
134), Mai 131,75 (132,50), Juni 131,25 (132), Juli
„Auguſt, September 131 (131,50), Oktober 131
ſber, Dezember 130,75 (131). Tendenz abgeſchwächt.
Januar 37 (37,25), Februar, März 37,25 (37,50),
7,25), Mai 36,25 (37), Juni 36,75 (36,75), Juli,
27), September, Oktober, November, Dezember 37
3: ſtetig. Für Zink= Januar 38 (38,50), Februar
März 38,25 (38,75) April 34.50 (36,50), Mai 35
2,50 (37), Juli 36 (37) Auguſt 36,50 (37.50) Sep=
37,75), Oktober 37 (38), November 37,25 (38,25),
(38,50). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen
be=
e in Klammern beigefügten Brief.
Frankfurter und Berliner Effekkenbötſe.
Frankfurt a. M., 11. April.
Die Börſe eröffnete weiterhin in durchaus freundlicher und teilweiſe
feſter Haltung. Man ſieht die innerpolitiſche Situation etwas
optimiſti=
ſcher an und glaubt, daß die heutige Abſtimmung im Reichstag den
Be=
ſtand der Regierung ſichert. Von ſonſtigen Anregungen lagen feſtere
Auslandsbörſen, flüſſiger Geldmarkt und einige günſtige Abſchlüſſe ſowie
einige Spezialbewegungen vor. So gewannen. Farben 2½ Prozent.
Die übrigen Chemiewerte waren befeſtigt. Von Schiffahrtswerten
ge=
wannen Hapag und Nordlloyd je 1¾ Prozent auf Freigabe=Erwartung.
Kaliwerte in Realiſation, da die Börſe neben der unveränderten
Divi=
dende noch ein Bezugsrecht erwartet hat. Lediglich Salzdethfurt ſoll
bis ſpäter die Gewährung eines Bezugsrechtes beſchloſſen haben.
Weſter=
egeln 4¾4 Prozent ſchwächer, Aſchersleben und Salzdethfurt je 2 Prozent
niedriger. Von Elektrowerten gewannen Siemens 2½, Schuckert 1,
Geſfürel 2, AEG. 1 Prozent. Am Montanmarkt Gelſenkirchen 1 Proz.
ſchwächer. Banken ohne Veränderung. Kunſtſeidewerte behauptet,
Bemberg leicht befeſtigt, da ſich Gerüchte über Umtauſch von Aku=Aktien
nicht bewahrheitet haben. Von Einzelwerten Conti=Gummi 1 Prozent
höher, Zement Heidelberg ½ Prozent. Holzmann geſucht auf die
Nach=
richt von erhöhter Dividende. Am Rentenmarkt Neubeſitz mäßig
be=
feſtigt bei 11,2 Prozent. Der Geldmarkt war leicht bei 4 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man RM. — Dollar 4,1890, — Pfunde 20,38,
Lon=
don — New York 4,8660.
An der Abendbörſe herrſchte zwar in Erwartung der
Ent=
ſcheidung im Reichstag große Zurückhaltung und ziemlich weitgehende
Geſchäftsſtille; die Tendenz war im allgemeinen jedoch freundlich. J.G.
Farben konnten gegen den Berliner Schluß leicht anziehen. Am
Schiff=
fahrtsmarkt lagen Hapag etwas höher. Zellſtoff Waldhof blieben
da=
gegen nur knapp gehalten, ebenſo Aſchersleben auf Realiſationen leicht
gedrückt. Deutſche Anleihen waren gefragt und etwas feſter.
Neu=
beſitzanleihe 11.35, Altbeſitzanleihe 55.40, Barmer Bankverein 134,
Com=
merzbank 161.75, Danatbank 241.5, Dresdener Bank 155, Reichsbank
2955/g, Buderus 75.25, Gelſenkirchen 141.25, Aſchersleben 221,
Klöckner=
werke 106.5, Mannesmann 109,5, Stahlverein 100.5, Aku 117. ACG.
1737g, Zement Heidelberg 134, Daimler 41.5, Licht u. Kraft 175.5, J. G.
Farben 178½, Felten 130, Geffürel 184, Holzmann 109.75, Rheag 148,
Siemens 263, Spenska 363, Waldhof 190.5, Hapag 113.75.
Berlin, 11. April.
Während es vormittags recht ruhig, aber durchaus freundlich war,
ſprach man vorbörslich ziemlich feſte Kurſe. Das beſtehende kleine
Aus=
landsintereſſe für einige Spezialpapiere genügte, um die Spekulation zu
Deckungen und Rückkäufen zu veranlaſſen, ſodaß die Eröffnung trotz der
geringen Kaufneigung des Publikums überaſchend feſt lag. Die
Ein=
berufung des Reichsbahnrates zum 1. Mai, die geſtern gegen Schluß
etwas verſtimmte, fand heute ruhigere Beurteilung, da man nicht glaubt,
daß ein eventueller Tariferhöhungsantrag durchgehen würde. Eine
Er=
mäßigung der Zinsſätze bei der Seehandlung wurde als Beweis für die
Leichtigkeit des Geldmarktes angeſehen, während der
Beſchäftigungsrück=
gang in der Maſchinenbau=Induſtrie im März etwas tendenzhemmend
wirkte. Kaliwerte, bei denen die Abſchlüſſe des Salzdetfurthkonzern
etwas enttäuſchten, verloren bis zu 2½ Prozent. Die übrigen Märkte
zeigten freundliche Veranlagung, beſonders Reichsbank hatten lebhaftes
Geſchäft und gewannen ½ Prozent, wobei man von amerikaniſchen
Käufen ſprach. Nach den erſten Kurſen ließ das Geſchäft erheblich
nach. Zeitungsmeldungen über die ungewiſſe Situation im Reichstag
mahnten zur Zurückhaltung und es traten meiſt kleine Rückgänge ein.
Produkkenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 11. April. Im Berliner
Getreide=
geſchäft haben die fortdauernden Verhandlungen über das Programm
zur Stützung der Landwirtſchaft und die Beratungen der neuen
Finanz=
entſcheidungen bisher immer noch keine klare Ueberſicht bringen können,
ſo daß die auch heute wieder allgemein beobachtete Zurückhaltung
ver=
ſtändlich bleibt. Die mangelnde Unternehmungsluſt kam beſonders im
Roggengeſchäft zum Ausdruck, wo ſelbſt die Ungewißheit bezüglich der
Geſtaltung der Zollverhältniſſe und des Einfuhrſcheinweſens
verflauen=
den Einfluß nahm und die Preiſe bis 3 Mark herabdrückte. Im
Prompt=
handel war zwar Waggonware nicht viel angeboten, die Käufer konnten
aber bei Kahnladungen und Lagerbeſtänden günſtiger ankommen. Für
Weizen hat die luſtloſe Geldmarktlage und die Zurückhaltung der
heimi=
ſchen Mühlen Abſchwächungen verurſacht. Gerſte iſt im Vergleich zu
den Vortagen kaum verändert, während für Hafer die mangelnde Frage
des Konſums und die niedrigeren Gebote an der Küſte die
Lieferungs=
notierungen bis 3,50 Prozent ſchwächer einſetzen ließen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. April;
Getreide: Weizen, Mai 112½, Juli 114½, September 117½,
Dezember 121½; Mais Mai 84½, Juli 86¾, September 87½,
De=
zember 827: Hafer, Mai 4434, Juli 45½, September 43½; Roggen,
Mai 65¾, Juli 72, September 76¾.
Schmalz: Mai 10,425, Juli 10,675, September 10,85.
Speck: 13,75.
Leichte Schweine 10,00 —10,60, ſchwere Schweine 9,85—10,40;
Schweinezufuhren Chicago 15 000, im Weſten 70 000.
Chicago Baumwolle: Mai 16,12, Juli 16.20.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. April:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10, Talg, extra loſe 6¾.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 130¾, Hartwinter n.
Ernte 136½; Mais 94½: Mehl 5,75—5,90; Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze 73. Loco 8½: April 8.22, Mai
8.40, Juni 8.57, Juli 8.70, September 9, Oktober 9.06, Dez. 8.94.
Kleine wirtſchaftsngchrichken.
An der Berlmer Freitagsbörſe wurde der Privatdiskontfatz auf
Grund der anhaltend ſtarken Nachfrage erneut um ¼ v. H. auf nunmehr
4½8 v. H. ermäßigt.
Die Berliner Städtiſche Elektrizitätswerke A. G. (Bewag) hat mit
der New Yorker Bankfirma Dillon, Road u. Co. eine Anleihe in Höhe
von 15 Millionen Dollar abgeſchloſſen. Die Anleihe iſt ſechsprozentig
mit Zinsterminen am 1. April und 1. Oktober und hat eine Laufzeit
von 25 Jahren. Der Emiſſionskurs ſteht noch nicht ganz feſt.
Der Zollſatz für Schweine iſt mit Wirkung vom 14. April auf 27 Mk.
für den Doppelzentner Lebendgewicht erhöht worden.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 9. April
1930 auf 115,6 gegen 116,1 am 2. April (Durchſchnitt 1909/13 — 100), fiel
alſo um 0,4 Prozent.
In Berlin wurde die Arthur Wertheim A.G. Kaſſel mit 300 000
AK. gegründet, in welche das in Schwierigkeit geweſene 7 dekaufhaus
Arthur Wertheim=Kaſſel eingebracht wird. Beteiligt iſt an der nenen
Geſellſchaft die Mitteldeutſche Textilgeſellſchaft.
Der AR. der Philipp Holzmann AG., Frankfurt a. M., beſchloß, der
GV. am 5. Mai erwartungsgemäß eine erhöhte Dividende von 8 (7)
Prozent vorzuſchlagen. Der Abſchluß zeigt nach 1645 733 (1,41) Mill.
RM. Abſchreibungen einen Reingewinn von 1 907 630 (1,68) Mill. RM.
Die Maſchinenfabrik Turner A.G., Frankfurt a. M., erzielte 1929
nach 58 985 (54 064) RM. Abſchreibungen nur einen Reingewinn von
67 037 (i. V. 260 000) RM., der ſich um den Vortrag aus dem Vorjahre
von 191 017 (105 000) RM. erhöht. Es ſoll eine ermäßigte Dividende
von 6 (10) Prozent auf 1,60 Mill. RM. A.=K. verteilt werden.
In der Gläubiger=Ausſchußſitzung der Ludwig Grau,
Herrenkon=
fektion, Frankfurt a. M., wurde der Vergleichsvorſchlag auf 35 Prozent
herabgefetzt. Auf Veranlaſſung der Gläubiger foll das Warenlager neu
aufgenommen und ein neuer Status aufgeſtellt werden.
Der Commerzbank des Saarlandes A.G. Saarbrücken verbleibt 1929
ein Reingewinn von 0,09 Mill. Fr. (0,13 im V.), der auf neue Rechnung
vorzutragen iſt.
Die Betriebsergebniſſe der Kaliminen des Elfaß für 1928 ergeben
einen Einnahmeüberſchuß von 108,30 Mill. gegen 93,53 in 1927. Die
Einnahmen betrugen 341,76 Mill. (1927: 283,79), die Ausgaben 233,45
(190,25).
Die Verhandlungen zwiſchen der engliſchen Regierung und der
ruſſiſchen Botſchaft in London über den Abſchluß eines
Handelsvertra=
ges haben in den letzten Tagn gute Fortſchritte gemacht. Nach
Erklärun=
gen eines Beamten der ruſſiſchen Botſchaft dürfte mit der
Unterzeich=
nung eines vollſtändigen Abkommens bereits in aller Kürze zu rechnen
ſein.
Zwiſchen Griechenland und Polen iſt in Athen ein Handelsvertrag
unterzeichnet worden, der auf der Grundlage der Meiſtbegünſtigung
ausgearbeitet iſt.
Der Auftragsbeſtand des amerikaniſchen Stahltruſts hat im letzten
Monat eine weitere erhebliche Zunahme erfahren. Er bezifferte ſich am
1. April auf 4 571 000 gegen 4 480 000 Tonnen am 1. März dieſes Jahres
und 4 411000 Tonnen zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Berliner Kursbericht
vom 11. April 1930
Oeviſenmarkt
vom 11. April 1930
Ree He
Danatbank
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Hanſa Dampfſch
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdö)
Aäf
239.2*
150.50
154.75
112.50
156.—
112.25
171.625
87.71
147.25
198.—
66.—
183.125
172.—
102.125
Mee eee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen.
Phil. Holzmann .
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Mannesm. Röht.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell
Mens
141.—
183.625
125.—
113.75
108.50
220.—
05.—
110.25
110.—
49.25
93.-
1C9.25
n8.75
Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln, Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Kirſch Kupfei
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Pvege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Mffe
72.—
34 1.—
154.—
162.—
99.75
223.—
76.50
26.—
E7.—
118.50
*8.50
185.50
17.25
67.25
49.—
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Lslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aires
New Yor
Belgien
Italien
Paris
*
00 Pengö
100 Leva
00 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kroner
1 =Stg.
1 Pap. Pe
1 Dollar
00 Belg
100 Lire
100 Francs
100 Gulder 81.41 81.57 73.09 73. 23 Japan
1 Yen 2.068 2.07‟ 3.034 2.(4 Rio de Janeiroſ1 Milreis 0.488 0.420 168.09 168.43 Jugoſlawien 100 Dinar 7.403 7.41 112.05 1 12.2 Portugal 1100 Escudos 19.78 18.82 112.08 112.3/
Athen 100 Drachm 5.44 5.45 112.48 112.7 Konſtantinope 1 türk. 42 — 20.36 20.40 Kairo Hräghypt 4 26.675 20.91 1.652 1.656 Kanada 1canad. Doll= 4. 183 4. 191 14.185 1.192 Uruguay 1 Goldpeſo 3.916 3. 52 59.41 58.53 Jsland 100 eſtl. Kr. 92.131 92.31 121.345 2 1.985 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111.53 111-7 16.385 1.425 Riga
100 Lats 180.72 C0.98
Unaldunt, Komcahongefeafche
Frankfurter Kursbericht vom 11. April 1930.
7% Dtſch. Reichsanl.
6‟
8% Baden ......"
6% Bayer ......
..
89
826 Heſſen v. 2‟
v. 2‟
6‟
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . .. . . ..
8% Sachſen .....
..
72 Thüringen
Ttſche. Anl. Auslo
ſungsſch. *
Ablöſungsanl. . .
Ttſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.
Leutſche Schutzge
bietsan leihe
% Baden=Baden
6% Berlin. . . . ..
3% Darmſtadt v. 26
v. 28
Frankf. M
Mainz.. .."
Mannheim. .
82 Nümberg
% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
Goldobl.
½8 % Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.- Ligund.
Pfbr.
Preuß. 2bs.,
Pfbr.=Anſt. Gold
Pfbr.
Eoldobl
89 Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
9
KaſſelerLandes=
redit Goldpfbr.
100
87.1
72.9
87.5
93‟I.
93
98.25
78.5
79.75
55
11.2
3.2
90
77.5
85.5
92.25
97.5
92.25
79‟,
% Naſ:. Landesbk.
Goldpfbr.
Obl.
14½2o
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ger.
Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk
4½½ „Ligu.=Pfb=
8% Frkf. Khp. Bk..
4½% Lig.Pfbr
„Pfbr. Bk..
4½%o „ Lig. Pfbr.
8½ Mein.Eyp. B1.
½%0 „ Lig.Pfbr.
Pfälz. Ehp. Bk
4½%0 „ Lig.Pfbr
18% Preuß.
Boden=
cred.=Bank".
½ % „ Lig.Pfbr.
8% Preuß. Centrl.=
Bodener.,Bl.
1½% Lig.Pfbr
% Rhein. Kyp.B
4½% „ Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .....
8% Südd Bod.
Cred.=Bant..
4½% „ Lig. Pfbr.
% Württ. Ehp •Bk.
Daimler Benz
% Dt. Linol. Werke
Klöcner=Werte
Mainkraftwerl
% Mitteld
Stakl=
werke
Salzmann u. Cr
O Ver. Stahlwerfe
VoigtckHäffner
97.*
81
53.75
71.5
9
83.5
98
84.25
98
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98
85½
28
84.2:
98
86.5
T8.5
8111,
98
85.15
9e.5
98
98
9C.1
88
95.5
5% Bosn. L.E. B.
5%
„ L.Inveſt
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . ."
4¾ Oſt. Goldrente
5Lovereinh. Rumän.
4½%0
48 Türk. dmin,
„ 1. Bagdad
„ Bollanl.
1914
Goldr
1910
Aktien
Aig. Kunſtztide Unie
ACG. Stamm
AndreaeNoris Zahn/118
Taſt Nürnberg.
Bemberg J. P....
Beremann. .
Arenn BoverickCi
Brüning & Sohn.
Buderus Ciſen
Cemen; Keidelberg
Karlſtadt 1143.5
J. C.0kemie. Baſe
Chem. A erte Albert
Chade .... . .. .."
Contin Eummin 1172
Linoleum
Daimler-TenzA.
Dt. Atl. Telegr. . ..
Ciſenh. T erlin.
Erdöl .....
Gold= u. Silb. eide-Anſtalt.
Linoleumwer!
Lnckerhoff u. Aid
mann
Eickbaum=Werger /163
Elektr Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.*
Karpener Bergbau 171.5 Kenninger. Kempf Hilpert Armaturfk 108 Eindericks=Auffern 83.* 147.5 Hirſch KAupfer. 113 Kod tief Cſſen 97 129 Solzn ann, Phil. 109.74 Holzverk.=Induſri 84 Ilſe Tergk. Stamm 133.25 Genüſſe 120 Junghans Stamm
FattChemie. 37 191.25 153 355 Afd ersleber 220 Salzbetfurth 258 Veſteregeln Kammgarnſpinn 173 124 Karſtadt. R. 101.25 Klein. Eckanzlin . 15 Klöcnern erke Labmener & Co 153 Lech. Augsburg.
Löwenhr Wünch. 254 Lidenſcheid Meta E0 106 Lutz Gehr. Darmft. Mainkr.=W. Köchſt 91.5 Mainz. Aft.=Br.
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Metallgef, Frankf..
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Motoren Darmſtadt
Deutz
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Nicolan, Kofbr
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„Stahln erte
Riebed Montan ..
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132
53.25
50
115
103.5
113
147
116.5
106.5
1C2.5
72
171
215
266
84
152.5
135
50
160
356
1C9.5
108
100
Wat; 4 Frehtng
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150
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Badiſche Bank
Bank f. Brauinduſtr. /155
BarmerBankverein/133.5
Berl. Kandelsgeſ. 1173
Eypothekenbt /202
Comm. u. Privatl /161
Darmſt. u. Nt..Bk 1240
Dt. Ban und Dist /150‟/.
Deutſche Effelte:
und Aedſelbank/113.5
Dresdener Ban: 1154.25
Fran1f Bank 1C3.5
Chp. Ban1/140
Pftbr.=V1 1150.5
Eotba. Crunttr. 4 1120
Mein. Ehp.=Ban1 1144
Oſt. Creditanſtalt
29.8
Pſälz. Hhp.=Bank 136
Reichsban1
203.5
Rhein Khp.=Bank /150
Südd. Bod.=Cr. Bk. 139.5
Wiener Baniverein! 11‟,
Württb. Notenbanl
A.=G.f. Verlehrsw
Allg. Lotalb. Krafttr
Dt. Reid sbahn
Vorzge
Tapac
Nordd. Llohd
Schanurc=Eiſen
Südd ( iferl=
—
Illianz. u. Stuttg.
Verſicherung.
Verein. Verſ...
Frift, Allg. Verſ.=G
Rüdverſich.
Fran ona Rück= u.
Mitv. . . .
Lannh. Verſich.
128
170
931I,
113
12.8
76
112
Wee
141
[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Samstag, den 12. Hpru 1930
Nummer
Ab heute!
Ab heute:
Dem Gedenken der deutschen Flotte.
Das gewaltigste Alpine-Filmwerk aller Zeiten!
Die
Ab heute:
Ein Großfilm von exotischer Pracht u. Seltenhe
Expeditionsleiter Dr. Ludwig Kohl-Larsen
Deiße Hölle
Der deutschen Flotte letzte Tat
Ein Film von unerhörter Wucht, der den
Unter-
gang der dentschen Flotte am Abend des 21. Juni
1919 zeigt, wo unter den Augen der englischen
Wachtmannschaft eine kleine Schar deutscher
Seeleute den Stolz des dentschen Volkes — die
deutsche Kriegsflotte — versenkte, um der
Aus-
lieferung an die Feindesstaaten zu entgehen. —
Als Kapitän Klockow steht
OTTO GEBÜHR
im Mittelpunkt der Spielhandlung.
Vom Piapalä
Regie: Dr. Arnold Fanck und G. W. Pabst
In den Hauptrollen:
Gustau Diessl, Leni Riefenstahl, Ernst Petersen
und der bekannte deutsche Flieger
ERNST UDET
Dieser Film ist ein Erlebnis, er ist das Hohelied auf die
er-
habene Natur. — Er gibt Bilder von unerreichter Schönheit
und zeigt die Herrlichkeit und Furchtbarkeit der Berge und
ist um so ergreifender, als dem Manuskript von Dr. Fanck
reine Tatsachen zu Grunde liegen.
Shnei.
dar
SehnLuck
Ein südpolarer Großfilm von ungeahnter Schönh
der zum erstenmal im lebenden Bilde das uu
reichbare Land und seine fremde, eigenar
Tierwelt weiten Kreisen zugänglich macht.
Der Höhepunkt des Films ist die Stadt
Menschen mit den Vogelköpfen, von mele
Sindbad, der Seefahrer, in 1001 Nacht erzz
azu das Beiprogramm.
Jugendliche zugelassen.
(V.6146
Beginn 3½ Uhr.
Ehren- und Freikarten vorerst aufgehoben.
Jugendliche zugelassen.
Beginn 3½ Uhr.
Dazu:
Zinn-soldaten
Ein Märchenfilm in 2 Akten.
Jugendliche zngelassen.
Beginn 3½ Uhr.
Restaurant Reichshef
Rheinstraße 35
Samstag u. Sonntag abend
Allein-Ausschank
des weltberühmten
NOnBelL nur noch kurze Zeit
Reichhaltiger Mittag- und Abendtisch. — Mäßige Preise.
Salwator
Orpheum
Orpheum
Nur noch heute und morgen!
Gastspiel der Berliner, Sensations- und Lachbühne
Sie muß heute noch raus!
Schwank in 3 Akten von W. Burg und 0. Härting (6175
Lachen ohne Ende! Der Gipfel der Heiterkeit!
Kleinste Preise von 80Pfg an. — Karten: Verk-Biro u. de Waal
Sportplatz-Restaurant und Café
am Böllenfalltor
Heute
ſowie jeden Mittwoch und Samstag
Kaffee I. Kucbentag
(eigene Konditorei)
mit Konzert
Abends Tanz (6185
Weinſtuve Krauß
Inh.: J. Poths
empfiehlt gut bürgerlichen
Mittag= und Abendtiſch. —
Ober=
Alter Ratskeller, gaſſe,
Heute Samstag Abend
Tanz.
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Schanf
F. Spezialbier
Heute abend KONZERT
At
am Hauptbahnhof
Telephon 2463
Heute Samstag
Konzert mit Tanz
Sonntag, den 18. Aprll 1930
Großes Künstier-Konzert
der bellebten Hauskapelle (6151
Die bekannt gute, preiswerte Küche
3562a)
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ff. Marzipan.
Ket
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u
V
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Volks-
Hessisches
Landestheater
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12. April 1930
vorstellung
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Mendee
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Uhrmachermeiſter,
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Bestellungen werden
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Samstags bleibt das Café bis 3 Uhr nachts geöt
der
berwaldkaus
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Heute
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Achtung! Achtung!
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Balustunden von Prankfurt am Main Obeches9
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1
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Diathertte, Höhensonne, Sonnenbad Altbewährt bei Herzleiden, Arterienverkalkung, /
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Trinkt das gute Mainzer Aktien-Bier!
(W167
Vertretel
RARL RGSII
Darmstad‟
Elisabethenstr. 44 9
immer 102
Samstag, den 12. April 1930
Seite 19
ueiin unt sine Milliennn.
Roman von Richard Graeves.
„iaht durch Feuilleton=Verlag H. O. Herzog, Berlin=Halenſee,
Eiſenzahnſtraße 62.)
Nachdruck verboten.
im erſten Male in ſeinem Leben fühlte Charlie den
Gift=
wer Eiferſucht. Er nährte einen Groll im Herzen, der ſich
jedermann, im beſonderen aber gegen den verdammten
i der, Lord Billingsgate, richtete. Der kleine ſchwächliche
ſſic hatte zwar kaum ein Wort beim Eſſen geſprochen, aber
ass inte Charlie nicht verſöhnen. Er wußte, daß Kate ſich
vie=
ehrer rühmen konnte, hatte dieſe aber bisher ſämtlich der
ay g. „ferner liefen” zugereiht. Auch war er geneigt, ſich ſeit
ſchinn Treffen mit dem Schriftleiter des „Cenſor” als einen
— zu betrachten. Einige ſeiner Bekannten, die, in einem
Ae us ſitzend, vom „Cenſor” mit Steinwürfen bombardiert
vox, waren, aber nicht gewagt hatten, ſich dafür zu rächen,
atz Charlie als ſolchen gefeiert. Charlie war bisher
über=
eweſen, daß er nach dem Gegenſtand ſeiner Liebe nur die
uszuſtrecken brauchte, aber er war, ohne daß er es wußte,
gangenen Abend in dieſer Ueberzeugung wankend ge=
Kate nicht zu verlieren, mußte er ſich ohne Zweifel
frigeren Bewerbung befleißigen als bisher. Aber konnte er
Die letzten paar Tage, die er größtenteils in ihrer
Geſell=
erbracht hatte, waren für ihn ſehr „verluſtbringend” ge=
Kaum die Hälfte ſeines Tagespenſums hatte er
aus=
önnen, und bei längerer Dauer eines ſolchen Zuſtandes
ie Folgen nicht abzuſehen. Was ſollte er tun? Zu ihr
ſelnd ihr ſagen, bitte warte auf mich noch ein Jahr, damit
r iſchen mein Geld loswerden kann? Ausgeſchloſſen.
An=
s, was bedeuteten ihm die ſieben Millionen ſeines Onkels,
r nicht Kate hatte, um ihm zu helfen, ſich daran zu
ann kam ihm ein glänzender Gedanke. Er füllte ein
nmformular aus und klingelte ſo ſtürmiſch nach einem
daß der würdige Collins in eigener Perſon
herbei=
kam.
te, befördern Sie ſofort dieſe Depeſche”, ſagte er kurz.
Depeſche war an Jonathan Jones in Montana gerichtet
e folgenden Wortlaut:
Jarf ich heiraten und mein ganzes Vermögen meiner
überſchreiben? Drahtanwort.
Charles Barker.
elie beglückwünſchte ſich zu dieſem Einfall, der geeignet
mit einem Schlage aller ſeiner Sorgen zu entheben.
rmögensübertragung an die Ehefrau war weder eie
noch ein Darlehen, wohl aber eine Handlung, die von
vorſichtigen Geſchäftsleuten ſehr häufig befolgt wurde. Jones
konnte unmöglich dagegen etwas einzuwenden haben.
Sodann kamen ihm aber Bedenken. Jones war
Jung=
geſelle, vermutlich ſogar ein eingefleiſchter, und was ihm, Charlie,
als eine durchaus vernünftige Maßnahme erſchien, mochte jener
vielleicht, als eine Torheit ſondergleichen betrachten.
Wie immer, wenn Charlie von Sorgen bedrückt war, ſuchte
er Peggy Gray auf. Als Einleitung erzählte er ihr von ſeinem
nächſten Diner, zu dem auch ſie geladen war, und als die Sprache
auf die anderen Gäſte kam, tauchte auch der Name Kate Drew
auf.
„Sie ſoll bildhübſch ſein”, bemerkte das junge Mädchen
forſchend.
„Bildhübſch iſt noch zu wenig geſagt”, erklärte Charlie
be=
geiſtert. „Wundervoll! Fabelhaft!”
„Schade, daß ſie ſich für dieſen engliſchen Lord intereſſiert”
fuhr Peggy, ſich langſam vorwärtstaſtend, fort.
„Ein ekelhafter Kerl”, ſagte Charlie verächtlich.
„Aber er iſt immerhin ein Lord Billingsgate”, wandte Peggy
ein. „Ein Titel zieht bei uns ſtets.”
„Leider”, ſtimmte Charlie zu. „Albernheit und Snobismus
ſterben nie aus. . Peggy, du mußt mir helfen. Diesmal hat’s
mich, glaube ich, wirklich . Und wenn Kate wir durch die
Lappen geht, freut mich das ganze Leben nicht mehr.”
Peggy verſtand nicht, warum mit einem Male das Zimmer
ſo grau und kalt geworden war. Ein Gefühl unſäglicher Leere
erfaßte ſiet irgendetwas in ihrer Kehle ſchien ſie zu würgen. Er
bemerkte den gequälten Ausdruck ihrer Augen und das
gezwun=
gene Lächeln auf ihren Lippen, ſchrieb dieſe aber
Ueber=
raſchung zu.
Tatſächlich hatte Ueberraſchung etwas damit zu tun, denn
es war Peggy plötzlich offenbar geworden, daß Charlie ihr mehr
war als nur ein Bruder. Ein ſeltſames, neuartiges Gefühl hatte
ſich in ihr gemeldet, das nur eines bedeuten konnte: Liebe. Durch
den Tumult in ihrem Innern rangen ſich einige herzliche Worte
auf ihre Lippen.
„Du liebſt ſie, Charlie”, ſagte ſie mit einem ſonnigen Lächeln,
das ſie eine namenloſe Qual koſtete. „Das freut mich. Nimm ſie
und werde glücklich. Habt Ihr Euch ſchon ausgeſprochen?”
„Noch nicht in Worten”, erwiderte Charlie gepreßt, „aber
heute abend werde ich es tun.”
„Heute abend?” fragte ſie mechaniſch.
„Ja, ich will nicht länger warten. Du haſt mich aufgerichtet.
Peggy. Auch bin ich froh, daß du meine Wahl billigſt.
Hoffent=
lich geht die Sache gut ab”, ſchloß er ſeufzend.
Sie ſah ihm vom Fenſter aus nach, als er die Straße
ent=
langſchritt, und wartete darauf, daß er ihr, wie gewöhnlich, mit
der Hand zuwinken würde, aber er entſchwand ihren Blicken,
ohne ſich auch nur einmal umgedreht zu haben. Ihre Augen
brannten, als ſie endlich das Fenſter verließ.
In ſeinem Heim angelangt, fand Charlie eine Antwort auf
ſeine Depeſche an Jones vor.
Tun Sie es, Sie Idiot, aber nur, wenn Sie die
Ge=
wißheit haben, daß Ihre Zukünftige, bevor das Jahr um iſt,
Ihnen ſamt Ihrem Gelde durchbrennt.
Jonathan Jones.
8. Kapitel.
Liebe und ein Boxkampf.
Was Charlie ſagte, nachdem er das Telegramm von Jones
geleſen hatte, entzieht ſich der Widergabe. Er fühlt ſich jedoch
bedeutend erleichtert danach.
Als er die Zeitung durchblätterte, fiel ihm ein Bericht über
einen Boxkampf ins Auge, der am ſelben Abend in Chicago
ſtatt=
finden ſollte. Charlie wand ſich durch endloſe Beſchreibungen,
geſpickt mit Ausdrücken wie „linke Haken” „rechte Gerade” bis
zu der Feſtſtellung durch, daß über den Ausgang des Kampfes
kaum ein Zweifel beſtehe. Einer der Kämpfer ſei ein
ring=
erprobter Meiſterboxer, der andere ein junger Anfänger. In der
Annahme, daß Jones an einer kleinen Betätigung von
ſport=
lichem Intereſſe nichts einzuwenden haben würde, ließ Charlie
durch Harriſon 1000 Dollar auf den Außenſeiter anlegen mit
der Angabe, er habe Grund an dem Sieg des Favoriten zu
zweifeln. So überzeugt war er jedoch vom Gegenteil, daß er,
als Harriſon ihm den Abſchluß der Wette meldete, den Einſatz
ſofort als „Gewinn” in ſein Buch eintrug.
Nachdem dies geſchehen war, rief er Kate Drew an. Sie
ahnte ſehr wohl, was ſeine Frage, ob er ſie am Abend allein
ſprechen können, zu bedeuten habe. Charlie hatte in der letzten
Zeit ein ſeltſames Benehmen an den Tag gelegt, Nervoſität,
ge=
miſcht mit Weltſchmerz und ausgeſprochener Reizbarkeit. Jedes
Mädchen, das ſich das Studium des männlichen Charakters
an=
gelegen ſein läßt, kennt ſolche Symptome und verſteht ſie zu
be=
handeln. Kate war ſchon oft Männern begegnet, die damit
behaftet waren, und ihre Aufgeregtheit, mit der ſie Charlies
Beſuch entgegenſah, war bereits durch Erfahrung gedämpft.
Nichtsdeſto weniger erwartete ſie ihn wit Spannung, denn ſie
hatte ſoviel für Charlie übrig, daß ſein Seelenzuſtand ihr nicht
gleichgültig war.
Es wurde ſieben Uhr, bevor er kam. Kate, die gedacht hatte,
er würde es eiliger haben, war etwas ungehalten darüber. Er
entſchuldigte ſich mit einigen inhaltsloſen Worten, konnte jedoch
damit begreiflicherweiſe ihren Unmut nicht zerſtreuen. Daß ein
eiliger Telephonanruf ihn zu Grant u. Ripley entboten hatte,
die ihm eine Depeſche aus Montana vorzulegen wünſchten,
konnte er natürlich nicht ſagen.
Die Depeſche war kurz und wenig aufſchlußreich geweſen.
Mit dem, was Mr. Barkers Diner gekoſtet hat, könnte ich
den ganzen Staat Montana einen Tag lang füttern.
J. Jolles.
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