Ginzelnummer 10 Pfennige
Hentlſch 2maligem Erſcheinen vom 1. April
Abril, 2.48 Reichsmart und 22 Pfennte.
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T ohme Beſtellgeld monatlich 2.45 Reſchemari.
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Frankfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 98
193. Jahrgang
Dienstag, den 8. April 1930.
2 mm breite Zele im Kreiſe Darmffadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Reilamezelle (92 mm
breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeiſe 3.00 Reſchsmart. Alle preſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Manzprogramm mit oder ohne Reichstag?
Am Dienskag erſte Leſung der Finanzreform im Reichskag. — Schickſalsſtunden für den Reichskag.
Zeichstegierung ſcheut die letzten Konſeggenzen nichk. — Die Berankworkung für evenkuelle
Reichstags=
auflöſung kragen die Parkeien.
Aufftieg eder Niedergang?
1 deuhauers Programnl. — Die Reichsregierung
Pierung enkſchloſſen. — Eine letzte Warnung
an die Parkeien.
Magdeburg, 7. April.
n einer Verſammlung des Wahlkreiſes Magdeburg=Anhalt
eutſchen Volkspartei ſprach geſtern hier
Reichsfinanz=
rler Profeſſor Dr. Moldenhauer. Er betonte die enge
undenheit der Finanzreform mit den zwei
en Aufgaben der Gegenwart, der Hilfe für die
dwirtſchaft und dem großen Hilfswerk für den Oſten.
einem Ueberblick über die Geſchichte des Youngplanes
er=
der Miniſter, er habe in den Tagen der Verhandlungen
den Youngplan eingeſehen, daß es unmöglich ſei, mit
Yordneten Finanzen eine gute
Außen=
tik zu führen und daß es auch auf die Dauer nicht
Ah ſei, eine unabhängige Innenpolitik zu führen,
der Finanzminiſter an den Ultimotagen das Geld ſich von
anken borgen müſſe.
as Thema der Finanzreform teile der Miniſter in die zwei
1: Gebiete Ausgabenſenkung und Neueinnahmen. Er
er=
daß er mit den Vorbereitungen für ein
Ausgaben=
ungsgeſetz im Rohen fertig geworden ſei. Der Ent=
11 verde dem Kabinett noch vor Oſtern vorgelegt werden. In
Entwurf werde man nicht an den Gemeinden
vor=
hen können. Zwei Dinge ſchienen wichtig: einmal müſſe
emeindebürger für die Geldwirtſchaft ſeiner Stadt mehr
ſſiert werden. Das Kabinett wolle jenen, in anderen Län=
* ſchon verwirklichten Gedanken einer Bürgerabgabe
agen. Weiter ſei es eine berechtigte Forderung, von den
uden beſonders von den größeren Städten, die oft Etols
1, die größer ſeien, als die mancher Länder, zu verlangen,
1e ihre Ausgabenwirtſchaft ebenſo wie Reich und
r durch eine unabhängige Stelle nachprüfen
etwa durch den Oberſten Rechnungshof. Es falle ihm
Tein, an der Selbſtverwaltung der Gemeinden zu
7: er wölle ſie nur weiter entwickeln zu einer wirklichen
ſtverantwörtlichkeit.
ann beſprach der Mimiſter das Problem der
Arbeits=
iberſicherung. Wenn ein Finanzminiſter vor der
i Aufgabe ſtehe, die Finanzen in Ordnung zu bringen,
er zunächſt dafür ſorgen, daß die Arbeitsloſenverſicherung
vie früher alle Berechnungen über den Haufen werfe. Jetzt
on durch die Vorfinanzierung der Kreuger=Anleihe Ruhe
Areten und der Ultimo vorübergegangen, ohne daß die
itlichkeit beunruhigt wurde. Eben deshalb dürfe die
Sloſenverſicherung nicht wieder das mühſam Aufgebaute
en. Nach ſeiner Anſicht, der auch der Reichsarbeitsminiſter
rwald beiſtimme, habe die Arbeitsloſenverſicherung viele
ſtruktionsfehler. Er glaube, daß auf dem Gebiete
A rbeitsloſen= und der Krankenverſicherung vieles zweckmäßi=
Ah geſtalten ließe, wenn man das Ganze einmal unter die
nehme: nicht um die Arbeitsloſenverſicherung abzubauen,
n ſie einmal zu rationaliſieren, ihren Wirkungsgrad zu
und gleichzeitig die Koſten zu ſenken. Ich bin mit dem
miniſter Stegerwald darüber einig, daß wir noch in den
iertagen an dieſe Frage ernſtlich herangehen müſſen. Trotz
n bleibe ein Fehlbetrag von rund 300 Millionen
Reichs=
übrig. Eine Deckung dieſes Fehlbetrages ſei ohne
Bier=
rhöhung nicht denkbar, wenn man nicht den ganz gefähr=
Weg gehen wolle, die Umſatzſteuer ſtark zu erhöhen, denn
iier Erhöhung auf 1. v. H. könne bei weitem nicht der
Fehl=
ſendern höchſtens 180 Millionen Reichsmark gedeckt wer=
Er habe im Steuerausſchuß erklärt, wenn die neuen
iern in Höhe von 300 Millionen Reichsmark bewilligt
en, und zwar bis vor Oſtern, dann könne er auch die Ga=
Lafür übernehmen, daß wir nicht nur die nächſten
ſondern das ganze Jahr hindurch über die
chwierigkeiten hinwegkämen.
man die Dinge, ſo wie bisher, weiterlaufen
wenn übertriebene Anſprüche an dem Etat erhoben
ſo bürde er von ſeinem Poſten zurücktreten und
hen Volke Rechenſchaft geben. Wir müßten über die
eiten des Jahres 1930 zur Entlaſtung der Wirtſchaft
Zur ſpäteren Senkung der Real=, Grundvermögens=, Ge=
und Einkommenſteuer kommen. Eine wichtige Bedingung
r ſei die Belebung des Baumarktes. Ohne Bewilligung
euen Steuern ſei die Durchführung des Agrarprogramms
glich. Die Regierung werde an den Reichstag appellieren,
den Mut habe, einer Regierung die Gefolgſchaft zu
ver=
rn, die die Finanzen ſanieren und der Landwirtſchaft helfen
Die Entſcheidung müſſe ſchon in den nächſten Tagen fallen,
jedoch engherzige parteipplitiſche Voreingenommenheit
führen, daß man nicht zur Einigung gelange, dann werde
eichsregierung auch ohne den Reichstag weiterregieren und
rs deutſche Volk appellieren.
Begzin= und Benzolzölle vor dem Steverausſchuß.
huß des Reichstages begann am Montag die
eckungsvorlagen. Er beriet zunächſt den
Ge=
ollerhöhungen für Benzin und Benzol. Der
ums bezifferte den Mehrertrag auf
65 Millionen, von denen 40 Millionen an die Länder überwieſen
werden ſollen, die verpflichtet ſind, die Beträge für die
Wegeunter=
haltung zu verwenden. Der Ausgleichsſteuerſatz für die innere
Erzeugung ſoll nach den Vorſchlägen der Regierung 4,80 Mark
be=
tragen. Die Regierungsvorlage wurde angenommen. Ein
ſozial=
demokratiſcher Antrag, wonach Petroleum von der Zollerhöhung
freigelaſſen wird, wurde gleichfalls angenommen. Zuſtimmung
fanden auch die Anträge der Regierungsparteien, wonach die
Regierung zu der Anordnung ermächtigt wird, daß diejenigen, die
Treibſtoffe aus dem Ausland einführen oder im Inlande
herſtel=
len, einen entſprechenden Anteil Spiritus zur Verwendung als
Treibſtoff beziehen müſſen. Die Ausgleichsſteuer für die
inlän=
diſche Produktion wurde auf Antrag der Regierungsparteien auf
3,80 Mark feſtgeſetzt. Die Regierung wurde ermächtigt, den
Steuer=
ſatz zu erhöhen oder zu ermäßigen, wenn wirtſchaftliche Belange es
erfordern. Der Zuſchlag zur Kraftfahrzeugſteuer ſoll für 1930 auf
10 v. H. herabgeſetzt werden. Für Kraftdroſchken wird überhaupt
kein Zuſchlag erhoben. Die Ausgleichsſteuer ſoll am 1. Mai in
Kraft treten, die übrigen Beſtimmungen am 15 April. Der
Aus=
ſchuß begann dann noch die Beratung der Novelle zum Tabak= und
Zuckerſteuergeſetz. Die Beratungen werden am Dienstag fortgeſetzt.
Der Kampf um die Arbeitsloſenverſicherung
enlbrennk von neuem.
* Berlin, 7. April. (Priv.=Tel.)
Der Reichstagspräſident Loebe hat auf die Tagesordnung der
Dienstagſitzung die erſte Leſung der inzwiſchen
ein=
gegangenen Entwürfe zur Vorbereitung der
Finanz=
reform und zur Uebergangsregelung des
Finanzaus=
gleiches geſetzt. Darin ſind die Beſtimmungen über
die Steuerſenkungen und die
Ausgabenerſpar=
niſſe, ſowie die Arbeitsloſenverſicherung enthalten,
allerdings, wie der Finanzminiſter angekündigt hat, noch in der
urſprünglichen Form mit der Beitragserhöhung auf 4 Prozent.
Unmittelbar vor dem Sturz der Regierung Müller hatte ein
Kompromißvorſchlag zur Debatte geſtanden, der die
Verſicherungs=
beiträge auf 3½ Prozent feſtlegen wollte, was auch von den
bür=
gerlichen Parteien angenommen wurde, wobei die Volkspartei den
Vorbehalt machte, daß alle Regierungsparteien zuſtimmen,
wäh=
rend die Sozialdemokraten ablehnten, worauf das Kabinett
zer=
brach. Es ergibt ſich alſo die etwas eigenartige Lage, daß das
Kabinett Brüning eine Vorlage einbringt, die ſich mit den
Wün=
ſchen der bürgerlichen Regierungsparteien nicht mehr deckt,
wäh=
rend die oppoſitionelle Sozialdemokratie nunmehr dem Entwurf
hundertprozentig zuſtimmt. Die Sozialdemokraten werden daraus
natürlich Kapital zu ſchlagen ſuchen Die Regierungsparteien
haben es aber in der Hand, durch Initiativanträge im
Einver=
ſtändnis mit dem Finanzminiſter Abänderungen herbeizuführen.
Die Vorlagen werden, falls ſie am Dienstag nach der
Verab=
ſchiedung des Gaſtſtättengeſetzes zur Beratung kommen, vom
Reichsfinanzminiſter eingebracht, während der Kanzler ſich
vor=
behält, am Mittwoch bei Beginn der zweiten Leſung der
Steuer=
geſetze im Plenum das Wort zu nehmen und darauf hinzuweiſen,
daß dem Reichstag nur noch wenige Tage zur
Ver=
fügungſtehen, wenn er ſich nicht ſelbſt ausſchalten will. Ueber
den kommenden Mittwoch iſt mit Rückſicht auf die Oſterpauſe die
Tagung des Reichstages nicht auszudehnen. Finanzprogramm und
Agrarreform müßten alſo jetzt Schlag auf Schlag durchberaten
und verabſchiedet werden — oder ſie werden ohne den Reichstag
gemacht.
Die leßte Konſequenz.
Der Reichskanzler hat in ſeiner erſten Rede ausgeführt, daß
die Regierung von Fall zu Fall ſich die Anwendungdes
Ar=
tikels 48 der Reichsverfaſſung genau überlegen werde, falls der
Reichstag es dazu kommen laſſen wolle. Die Sozialdemokraten
ſind daher ſofort mit ihrem Urteil bei der Hand und ſprechen
ſchon von Verfaſſungswidrigkeit, ohne ſich zu überlegen, wie ſtark
doch gerade ſie im Glashaus ſitzen. Die „Germania” rechnet ihnen
daher auch vor, daß bisher 145mal von dieſem
omi=
nöſen Artikel Gebrauch gemacht worden iſt, davon
ganze 138mal von dem erſten Reichspräſidenten
Ebert, der ja doch Sozialdemokrat geweſen iſt, und nur 7mal
vom Reichspräſidenten v. Hindenburg, obwohl die
Verordnungen des gegenwärtigen Reichspräſidenten ſich lediglich
auf die Aufhebung beſtehender Verfügungen beſchränkten. Wie
wir bereits kürzlich ſagten, iſt wie ſo viele andere verſprochene
Geſetze der Verfaſſung auch das Ausführungsgeſetz zu Artikel 48
noch nicht geſchaffen. Es kann aber kein Zweifel darüber
be=
ſtehen, daß unter die „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und
Ordnung” auch die Nichtermöglichung einer ſoliden Finanz= und
Kaſſenwirtſchaft des Reiches fällt, falls etwa die parlamentariſche
Maſchine verſagen ſollte. Dazu liegen außerdem Präzedenzfälle
aus der Zeit des Reichspräſidenten Ebert vor. Was damals bei
dem Kabinett Luther unter der Präſidentſchaft Friedrich Eberts
angängig war, kann jetzt beim Kabinett Brüning nicht falſch ſein.
Umſo weniger, als inzwiſchen der Staatsgerichtshof in
einer Klage gegen Preußen ausdrücklich davon
geſprochen hat, daß die Sicherung einer
geord=
neten Finanzlage ſchon einen ungewöhnlichen
Notſtand bedeutet, was damals von den
Sozialdemo=
kraten als durchaus berechtigt anerkannt und ausgenutzt wurde.
Wie die Anwendung im gegebenen Fall allerdings erfolgen ſoll,
darüber hat ſich das Kabinett noch nicht entſchieden. Das wird
zum größten Teil von dem augenblicklichen Stand der politiſchen
Verhältniſſe abhängen. Immerhin beſteht ja noch die Hoffnung,
daß der Reichstag ſich fügt, wenn er ſieht, daß die Regierung
ener=
giſch bleibt und im Rahmen der Verfaſſung zum Aeußerſten
ent=
ſchloſſen iſt.
Der „Neue Bund” zwiſchen England
und Aegypken.
Zu den gegenwärkigen Londoner Verhandlungen.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, den 6. April.
Die engliſche Arbeiterregierung, vom Wunſche getrieben,
wenigſtens auf dem Gebiete der Außenpolitik jene Scharten
aus=
zuwetzen, die ſie in der inneren Wirtſchaft eine nach der anderen
erleidet, hat ſich mit der Seeabrüſtungskonferenz nicht begnügt
und nach London noch eine zweite, ſpeziell den engliſch=
ägyp=
tiſchen Beziehungen gewidmete Konferenz einberufen. Dieſe
anglo=ägyptiſche Konferenz — die ſechſte dieſer Art nach
Kriegs=
ende — iſt am 31. März im „Locarno=Saal” des Foreign Office
eröffnet worden. Ihr Zweck iſt, dem Vertragsentwurf, der im
Herbſt vorigen Jahres zwiſchen Henderſon und dem damaligen
ägyptiſchen Diktator Mahmud Paſcha ausgearbeitet, aber nicht
verwirklicht wurde, nun einer Neuprüfung zu unterziehen und
überhaupt das geſamte anglo=ägyptiſche Problem nach
Möglich=
keit endgültig zu regeln.
Die Vorbedingungen hierfür werden zurzeit als überaus
günſtig beurteilt. Seit dem Dezember vorigen Jahres haben ſich
die Dinge in Aegypten ſtark verändert. Der Diktator Mahmud
Paſcha iſt gegangen. Die gegenwärtige ägyptiſche
Regierung Nahas Paſchas aber ſtützt ſich im Parlament
auf eine ſtarke wafdiſtiſche Mehrheit und — obgleich im Grunde
jedermann genau weiß, daß bei einer Bevölkerungsbeſchaffenheit,
wvie derjenigen Aegyptens, ſelbſt bei einem wafdiſtiſchen Regime
von einer wahren Aeußerung des „Volkswillens” nicht die Rede
ſein kann — ergeht ſich nun die geſamte engliſche Preſſe, die
kon=
ſervative inbegriffen, in der Brhauptung, daß die Regierung
Rahas Paſchas wirklich „das ägyptiſche Volk” vertrete und daher
eine Einigung, die jetzt erzielt werden ſollte, ſicher eine
freund=
ſchaftliche und dauerhafte ſein werde. Wie überhaupt die
Kon=
ſervativen recht froh darüber ſind, daß die Arbeiterregierung es
auf ſich genommen hat, dieſe undankbare Aufgabe zu behandeln
und beizulegen.
Dem Außenſtehenden mögen Zweifel darüber geſtattet ſein,
inwieweit „das ägyptiſche Volk” an den zurzeit in London
ſtatt=
ſindenden Verhandlungen als beteiligt zu betrachten iſt. Für
ihn handelt es ſich hier vor allem um eine endgültige
Abgren=
zung des engliſchen Einfluſſes im Nachkriegs=
Aegypten, d. h. um ein Ziel, auf das England bereits ſeit
mehr als 10 Jahren, unter allen Regierungen und ſtets unter
ſtrenger Wahrung der bekannten Kontinuität der britiſchen
Außenpolitik, zugeſteuert iſt und das, mit Labour und Wafd oder
ohne dieſe beiden, eines Tages ohnedies zu Ende geführt werden
mußte. Zumal da es ſich bei der gegenwärtigen Regelung der
Beziehungen zwiſchen Aegypten und England bloß mehr um
vier Hauptfragen handelt, die während der ſrüheren
Ver=
handlungen abſichtlich offen gelaſſen und für dieſe, ſchon lange
in Ausſicht genommene Konferenz aufgeſpart worden waren.
Dieſe vier Fragen ſind: 1. Die Sicherheit der Verkehrswege des
Britiſchen Reiches (des Suez=Kanals); 2. die Außenpolitik und
die Verteidigung Aegyptens gegen fremde Angriffe; 3. die
Wah=
rung der Intereſſen der in Aegypten wohnhaften Ausländer und
nationalen Minderheiten und 4. die Regelung der Souveränität
des Sudan=Gebietes. Eine ganze Reihe von weiteren, im
Zu=
ſammenhang mit dem anglo=ägyptſchen Fragenkomplex oft
er=
wähnten Angelegenheiten ſtellen im Grunde nur Teile dieſer
ge=
nannten vier Hauptfragen dar, ſo — die Frage des Aufhövens
der militäriſchen Beſetzung Aegyptens, der Eintritt Aegyptens
in den Völkerbund, der Abſchluß einer „anglo=ägyptiſchen
Al=
lianz”, die Koordinierung der ägyptiſchen Außenpolitik mit
der=
jenigen des Britiſchen Reiches, der Austauſch von diplomatiſchen
Vertretungen, die Art der Ausbildung der national=ägyptiſchen
Armee und andere mehr.
In ihrem Verhalten gegenüber all dieſen Fragen geht die
Labour=Regierung ohne Zweifel etwas weiter
als ihre konſervative Vorgängerin im Amte. Doch das Maß
die=
ſes „Weitergehens” iſt ein ſehr relatives und ein, vom
berühm=
ten „britiſchen Weltintereſſe” recht eng begrenztes. Der in
Eng=
land vielbeachtete „New Statesman”, der ſich in bezug auf die
Intentionen der Labour=Regierung ſtets als gut informiert
ge=
zeigt hat, prozhezeite am Tage der Ankunft der ägyptiſchen
Dele=
gation in einer ſehr präziſen Weiſe das wahrſcheinliche Ausſehen
jenes neuen Bundes zwiſchen England und Aegypten, der als
Ergebnis der ſoeben zuſammengetretenen Konferenz
abgeſchloſ=
ſen werden ſoll. Vor allem, meinte das genannte Blatt, iſt der
gegenwärtige Außenminiſter Mr. Arthur Henderſon, ſich darin
mit ſeinem Vorgänger, Sir Auſten Chamberlain, eines Sinnes,
daß „die Verteidigungdes Suez=Kanals Crallen
Umſtänden voll und ganz in britiſcher Hand bleiben . ‟. Die
alte und viel Verbitterung vorurſachende Verſtimmung der
Aegypter über die militäriſche Beſetzung Aegyptens ſoll dadurch
gemildert werden, daß die britiſche Garniſon aus Kairo und
Alexandrien fortgenommen und nach den Ufem des Suez=Kanals
verlegt werden wird. Die am neuen Standort nötigen Kaſernen,
Waſſeranlagen und ſonſtigen Einrichtungen werden „natürlich
auf Koſten des ägyptiſchen Volkes errichtet werden”. Auch wird
Aegypten ſich verpflichten müſſen, im Falle eines Krieges die
britiſche Heeresmacht und Flotte mit allem Nötigen zu
verſor=
gen und für die britiſchen Truppen ſowie für die britiſchen
Schiffe und Flugzeuge „alle Gebiete, Häfen, Eiſenbahnen,
Aero=
drome uſw. offen zu halten”. Aegyptens eigene nationale Armee
muß in „Anpaſſung an die britiſche Armee” organiſiert werden
und diejenigen ägyptiſchen Offiziere, die ausländiſche Schulung
erhalten wollen, haben „nur in England und nirgendwo anders
ausgebildet zu werden”. Aegypten wird, nach Abſchluß der
Lon=
doner Verhandlungen, mit Hilfe Englands zum völlig
gleichbe=
berechtigten und unabhängigen Mitgliede des Völkerbundes
wer=
den. Allein in allen Fragen der Außenpolitik hat es „mit
Eng=
land in gleichem Schritt zu marſchieren‟. Den Schutz der in
Aegypten wohnhaften Ausländer und nationalen Minderheiten
iſt England bereit, Aegypten ſelbſt zu überlaſſen, England iſt be=
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Dienstag, den 8. April 1930
Nummer 98
reit, für ſeine Staatsangehörigen auf all jene Sonderrechte zu
berzichten, auf die es vertragsmäßig heute noch Anſpruch hat,
und übernimmt es, andere Staaten dazu zu überreden, das gleiche
zu tun. Endlich, was den Sudan anbelangt, ſo beſteht England
auf Aufrechterhaltung der Abmachungen vom Jahre 1899. Die
Befürchtung Aegyptens, daß England eines Tages die
Vorteile ſeiner Poſition am Oberen Nil
aus=
nutzen und Aegypten die Waſſerverſorgung unterbinden könnte,
ſei, Henderſons Anſicht nach, „bar jeglicher realen Begründung”
und werde mit Herſtellung wirklicher freundſchaftlicher
Beziehun=
gen bald verſchwinden. Außerdem iſt es „nicht ausgeſchloſſen,
daß England wit der Zeit im Sudan ein Bataillon
national=
ägyptiſcher Truppen zulaſſen werde‟. Die ganze engliſch=ägyptiſche
Verſtändigung, bemerkt abſchließend der „New Statesman”, ſoll
möglichſt ſo geregelt werden, daß Aegyptens ſtaatliche
Son=
veränität voll anerkannt wird und ihm, zur Befriedigung ſeines
nationalen Selbſtbewußtſeins, eine Reihe von neuen
Zugeſtänd=
niſſen gemacht werden, daß England aber in dieſem „
Geſchäfts=
bunde” nach wie vor der „ältere Partner und der Partner mit
der entſcheidenden Stimme” bleiben wird.
Lieſt man dieſe Darſtellung der engliſch=ägyptiſchen
Be=
ziehungen nicht mit engliſchen und auch nicht mit ägyptiſchen
Augen, ſondern mit denjenigen eines unparteiiſchen Dritten, ſo
läßt ſich der weitere Verlauf und der wahrſcheinliche
Ausgang der gegenwärtig in London
ſtattfin=
denden Konferenz, in der Tat mit ziemlicher Sicherheit
vorausahnen. Von den vier vorliegenden Fragen — der
Siche=
rung des Suez=Kanals, der politiſchen und militäriſchen
Vertei=
digung Aegyptens, der Lage der Ausländer und Minderheiten
in Aegypten und der Souveränität des Sudan=Gebietes — iſt die
Letztgenannte bereits durch die Deklaration Großbritanniens im
November 1924 (nach der Ermordung des Sirdars, Sir Lee
Stack) einſeitig geregelt worden und wird ſelbſt von einer
eng=
liſchen Arbeiterregierung kaum mehr ernſtlich modifiziert werden.
Desgleichen kann in der Frage der Sicherung des Suez=Kanals
keine engliſche Regierung, einerlei wie ſie auch geartet ſein mag,
nur um einen Zoll von der „traditionellen” britiſchen Poſition
abweichen. Und in bezug auf die Frage der Verteidigung
Aegyp=
tens gegen fremde Angriffe und ſeine auswärtigen
Angelegen=
heiten hat der Außenminiſter der Labour=Regierung, Mr. Arthur
Henderſon, gleichfalls ſchon im Auguſt vorigen Jahres anläßlich
ſeiner Verhandlungen mit Mahmud Paſcha klar und deutlich er
klärt, daß ſeine diesbezüglichen Vorſchläge „die äußerſte Grenze
darſtellen, bis zu welcher er der Regierung Seiner Majeſtät zu
gehen anempfehlen könne .."
Es verbleibt demmach — ſofern man von der Regelung
zweit=
klaſſiger Angelegenheiten abſieht — lediglich die vierte Frage,
die Frage des Schutzes fremder Staatsbürger
und der in Aegypten wohnhaften nationalen Minderheiten übrig.
Dieſe iſt England bereit — Aegypten zu eigener Entſcheidung
zu überlaſſen. Es iſt dieſes ein Zugeſtändnis, das England
ſei=
nem „Geſchäftspartner” Aegypten mit durchaus ruhigem
Gewiſ=
ſen einräumen kann. Mittel und Wege, um im Notfalle ſeine
eigenen Staatsangehörigen gegen Ausſchreitungen der
Einge=
borenen ſchützen zu können, behält England ſelbſt im „ſouveränen
Aegypten” noch übergenug in ſeiner mächtigen Hand. Um die
Sicherheit der übrigen Ausländer aber können ſich deren eigene
Stagten kümmern. Während der Schutz der nationalen
Minder=
heiten zu den Obliegenheiten des Völkerbundes gehört, dem von
nun an auch „das ägyptiſche Volk” als völlig gleichberechtigtes
Mitglied angehören wird.
Das Ganze iſt durchaus im Geiſte der traditionellen
briti=
ſchen Weltpolitik ausgeklügelt. Und ſollte, als Ergebnis der
Lon=
domer Verhandlungen, das anglo=ägyptiſche Verhältnis letzten
Endes annähernd gemäß den vorgezeichneten Richtlinien geregelt
werden, ſo hätte Mr. Arthur Henderſon in der Tat ein volles
Recht — dieſe neue Uebereinkunft Englands mit Aegypten ſeiner
Wählerſchaft als einen weiteren außenpolitiſchen Erfolg der
Labourregierung vorzulegen.
Das Agrarprogramm des Reichsernährungs=
miniſters.
Berlin, 7. April.
Das Agrarprogramm des Reichsernährungsminiſters Dr.
Sitzung beſchäftigte, ſieht zunächſt, wie wir erfahren, die
Beibe=
haltung der Jahresdurchſchnittspreiſe für
Weizen und Roggen von 260 bzw. 230 vor, mit der Maß=
Roggen, Gerſte, Hafer und Erbſen die Vollmacht erhalten, teien ſtoßen.
Bom Tage.
Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte geſtern eine
Unterredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand. Dabei
kamen verſchiedene Fragen, die ſich aus der nunmehr erfolgten
parla=
mentariſchen Erledigung der Haager Abkommen in Deutſchland und in
Frankreich ergeben, zur Erörterung.
Im Reichsinnenminiſterium wird zur Zeit auf Veranlaſſung des
neuen Innenminiſters Dr. Wirth das ganze Material über den Streit
zwiſchen dem Reich und dem Lande Thüringen geprüfr
und zu einer Denkſchrift zuſammengefaßt, die in den nächſten
Ta=
gen dem Reichskabinett zugeleitet werden dürfte.
Die deutſch=litauiſchen Verhandlungen haben
bisher in der Frage der Memeler Beamten und der Zweiſprachigteit
zukeinem Ergebnis geführt.
Der 77. Rheiniſche Provinziallandtag wurde geſtern
mittag mit einer Anſprache des Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Dr.
e. h. Fuchs, eröffnet.
Die griechiſche Regierung hat als dreizehnter Staat das
am 24. März beim Völkerbund abgeſchloſſene Abkommen über die
Verlängerung der Handelsverträge unterzeichnet.
In Frankreich fanden am Sonntag vier Kammer=
Erſatzwahlen ſtatt. Davon endeten drei unentſchieden.
Bei der vierten Wahl verloren die Radikalen wieder einen
Sitz an die Sozialiſten, da im Wahlkreiſe Sete der Sozialiſt
Salette an Stelle des verſtorbenen Radikalen Merl gewählt wurde.
In Spanien macht ſich gegenwärtig eine große politiſche
Reg=
ſamkeit bemerkbar. Das Direktionskomitee der Patriotiſchen
Union iſt der Nationalen monarchiſtiſchen Union
bei=
getreten, die bekanntlich von den ehemaligen Miniſtern der Diktatur
gegründet wurde.
Der ſpaniſche Miniſterpräſident General Berenguer erklärte geſtern,
daß das ſpaniſche Parlament innerhalb der nächſten
ſechs Monate zuſammentreten werde.
Die Reviſion der ſchweizeriſchen
Alkoholgefetz=
gebung wurde bei der Volksabſtimmung mit 482000 gegen 317000
Stimmen und mit 17 gegen 5 Kantonsſtimmen angenommen. Die
Stimmbeteiligung war ſehr ſtark, ſie belief ſich durchſchnittlich auf achtzig
Prozent.
Der ſerbiſche Patriarch Dimitrije iſt geſtern im Alter
von 85 Jahren geſtorben.
Wie aus Waſhington berichtet wird, hat die Waſhingtoner „Air
Terminals Corporation”, zwei Quadratmeilen Gekände
nahe der Stadt Alexandria im Staate Virginia der Zeppelin=
Gefellſchaft als Flughafen auf dem amerikaniſchen Kontinent
koſtenlos zur Verfügung geſtellt.
Die Geſamtausgaben der Vereinigten Staaten
im Veltkrieg beliefen, ſich auf 51,4 Milliarden Dollar wie das
Schatzamt anläßlich des 13. Jahrestages des Eintritts Amerikas in den
Weltkrieg mitteilte. Die Kriegskoſten und die laufenden Ausgaben für
die Rüſtungen machten 66 Prozent des geſamten Budgets der
Vereinig=
ten Staaten aus.
Wie aus Peking gemeldet wird, hat General Yen Hſi=ſchan amtlich
bekanntgegeben, daß ſämtliche Nordprovinzen Chinas ihre Beziehungen
zur Nankag=Regierung abgebrochen und ſich ſeiner Regieuung in vollem
Umfange unterworfen haben.
Die Nankingregierung hat als Antwort auf Yen Hſi=ſchans
Drohun=
gen gegen Dſchiang=Kai=ſchek beſchloſſen, eine Strafexpedition gegen den
Muſtergouverneur von Schanſit zu unternehmen.
ſoll, die Zölle herauf= oder herunterſetzen zu
kön=
nen, wenn ſich dies aus der Entwicklung der
Wirtſchaftslage als notwendig erweiſt. Der neue
Zollvorſchlag iſt zunächſt für drei Monate befriſtet und ſoll dann
erneut geprüft werden. Dagegen iſt die Veränderlichkeit für
Gerſte, Hafer und Erbſen nach den Vorſchlägen des
Reichsernäh=
rungsminiſters vollkommen ihm überlaſſen. Was die
Wieder=
einführung der Einfuhrſcheine betrifft, ſo ſollen ſie
nach dem Schieleſchen Vorſchlag auch für Rindvieh und
Rind=
fleiſch, Schafe und Schaffleiſch ſowie Erzeugniſſe aus der
Kar=
toffel in Frage kommen. Eine Wertfeſtſetzung für Einfuhrſcheine
iſt dem Vernehmen nach im Geſetz nicht vorgeſehen. Des
weite=
ren enthält der Schieleſche Vorſchlag die Einführung des
Beimahlungszwanges, wobei anſcheinend keine
Firie=
rung eines feſten Beimahlungsverhältniſſes vorgeſehen iſt. Für
Speck, Schmalz, Palmin, Talg, Eier, Milch, Graupen, Gries,
Stärke und Sago ſind weiterhin Zollerhöhungen vorgeſehen
worden, die allerdings inſofern auf gewiſſe Schwierigkeiten
ſtoßen dürften, als die bisherigen Zollſätze in den Handelsver=
Schiele, mit dem ſich das Reichskabinett in ſeiner heutigen trägen gebunden ſind. Der Reichsernährungsminiſter fordert
ſchließlich in ſeinem Agrarprogramm die Einſtellung der
zollfreien Einfuhr von Gefrierfleiſch vom 1. Juli
d. J. ab, doch dürfte er hierbei, wie bei ſeinen übrigen
Vor=
gabe, daß der Reichsernährungsminiſter für Weizen, ſchlägen, zum Teil auf heftigen Widerſtand bei den übrigen Par=
Bevorſtehendes diplornakiſches
Reviremenl.
Neubeſehung der Londoner deutſchen Botſchaft
und anderer deutſchen Auslandspoſten.
* Berlin, 7. April. (Priv.=Tel)
Das ſchon ſeit längerer Zeit fällige große politiſche Revire,
ment ſoll nun, wie es ſcheint, noch vor den Oſtertagen durchge
führt werden. Es iſt bisher hinausgeſchoben worden, weil die
Regierung ihre Vertreter an den wichtigſten Plätzen vor der
Verabſchiedung des Youngplanes nicht wechſeln wollte. Der Bot
ſchafter in London, Sthamer, hat aber bereits wiederholt erklärt
daß er ſich zurückziehen möchte. Er hat ſchließlich den 10. Fe
bruar, an dem er 10 Jahre in London tätig war, als letzten Ter
min genannt. Die Neubeſetzung Londons wird alſo de
Ausgangspunkt aller Verſchiebungen ſein. A
Kandidaten fehlt es nicht. Staatsſekretär v. Schuber
war dafür in Ausſicht genommen. Die frühere konſervative eng
liſche Regierung hat aber aus perſönlichen Gründen das Agreemen
verweigert. Möglich, daß man bei der Regierung Macdonald
den Verſuch wiederholt. Aber auch der deutſche Vertre
ter im Völkerbund, Dufour, der lange Botſchaftsro
in London war und ſich in Genf nicht wohl fühlt, wird ernſt
haft genannt. Für ihn würde dann wahrſcheinlich der
bi=
herige Reichspreſſechef Dr. Zechlin nach Genf gehen. Eine ander
Strömung geht dahin, den Pariſer Botſchafter nach London z
verſetzen und dafür Herrn v. Schubert nach Paris zu bringer
Aber auch der Name des römiſchen Botſchafters v. Neurath wir
genannt, hauptſächlich deswegen, weil der Botſchafter in Ango=
Nadolny, den Ehrgeiz hat, nach Rom zu kommen, wofür dan
Nadolny wieder durch Dr. Rauſcher aus Warſchau erſetzt werde
würde. Nadolny kommt allerdings auch für das Staatsſekretari
des Auswärtigen Amtes in Frage. Daß der Volkskonſervatit
v. Lindeiner=Wildau jemals den Ehrgeiz gehabt haben ſollte, Bo
ſchafter in London zu werden, halten wir nicht für richtig. 9
Volkskonſervativen haben allerdings, als ſie in die Regieru ma
eintraten, den Wunſch geäußert, daß eine ſo ſtarke Kraft w ſyitd
v. Lindeiner=Wildau nicht brach liegen dürfe, und haben wo
auch die Zuſage erhalten, daß er im diplomatiſchen Dienſt Ve
wendung finden ſoll. Freilich machen ſich hier ſtarke Schwieri h.
keiten bemerkbar, weil Herr v. Lindeiner Gegner des Youngplan h.
war. Infolgedeſſen haben nicht nur die Engländer, ſondern au
die Tſchechen in ihrem Regierungsorgan abgewinkt. Dageg
wäre es denkbar, daß er nach Bern oder Wien ginge, weil hi
vielleicht auch Verſchiebungen vorgenommen werden. Endlich
noch der Dirigent in der Oſtabteilung des Auswärtigen Amte
die durch die Ernennung des Herrn v. Richthofen zum Geſandt
in Kopenhagen freigeworden iſt, neu zu beſetzen. Hier gilt a
erſter Anwärter der derzeitige Geſandte in Abeſſinien, Prüfer,
An Anwärtern fehlt es alſo, da der Nachſchub von unten komn
nicht. Der frühere Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hatte ei
ſcheidendes Gewicht darauf gelegt, daß das Vorſchlagsrecht f
dieſe Ernennungen ſeine Reſſortangelegenheit ſei, alſo nur i
und den Reichspräſidenten angehe. Da es ſich aber diesmal um
erhebliche Veränderungen handelt, und da auch die Neubeſetzu
des wichtigſten Staatsſekretariats in Frage kommt, wird v
mutlich doch der Weg über das Kabinett gewählt, um eine g1
Zuſammenarbeit mit den künftigen Auslandsvertretern ſicher
ſtellen.
Frankreich und die Räumungsfrage.
Paris, 7. Abrie
In einem anſcheinend von höherer Stelle inſpirierten Arti
gibt das „Journal” einen Ueberblick über die Frage der Inkra
ſetzung des Youngplans und der damit verbundenen Rheinlaf It
räumung. Das Blatt ſchreibt u. a., nach dem auf der erſten H0
ger Konferenz getroffenen Abkommen ſei die Rheinlandräumu /e
der Inkraftſetzung des Youngplanes untergeordnet. Sie mi
in einem Zeitraum von neun Monaten vor ſich gehen der
keinen Fall den 30. Jum 1930 überſchreiten dürfe. Jedenfa
ſteht ſchon jetzt feſt, daß alle noch zu behandelnden Fragen
Laufe des Monats Mai vollkommen in Ordnung gingen.
Rheinlandräumung werde alſo am 30. Juni beendet ſein, wen
nicht unvorhengeſehene Umſtände dazwiſchen kämen, die dinr
Räumung verzögerten.
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451
2. Lehrkagung der Schule der Weisheil
Nach am Sonntag vorausgegangenen Begrüßungsabend
im Hotel „Zur Traube”, begann geſtern vormittag im Hörſaal 330
der Techniſchen Hochſchule die zweite Lehrtagung der Schule der
Weisheit, zu der wiederum zahlreiche Teilnehmer vom In= und
Auslande erſchienen waren.
Graf von Hardenberg eröffnete die Tagung mit
herz=
licher Begrüßung der Anweſenden, beſonders auch des
Groß=
herzogspaares, dem der Redner herzlichſten Dank ausſprach
für den Schutz und die Hilfe, die Se. Kgl. Hoheit der Schule auch
in ſchwerſten Zeiten angedeihen ließ. Er begrüßte ferner den aus
Südamerika zurückgekehrten Grafen Hermann Keyſerling,
der wiederum den Ruf Darmſtadts als Mittelpunkt geiſtiger
Be=
ſtrebungen in ferne Welten getragen und aus dieſen mit einer
Fülle von Eindrücken zurückgekehrt ſei, die Darmſtadt wieder
zu=
gute kommen ſollen. (Beifall.)
„Vom Geiſt der Erde‟
war das erſte und gleichzeitig Richtung gebende Thema der
Ta=
gung, das Graf Keyſerling ſelbſt übernommen hatte. Der
Begriff „Erde” ſei ihm, ſo führte der Graf aus, erſt recht zum
Bewußtſein gekommen bei ſeiner erſten Südamerikareiſe vor zwei
Jahren. Stark ausgeprägt ſind die Gegenſätze zwiſchen den
Süd=
amerikanern und den Vereinigten Staaten. Wie kaum ein anderes
Volk der Erde überhaupt bekennt der Südamerikaner ſich zur Erde,
die er überſchwenglich liebt. Das bedingt der Einfluß Spaniens,
was leichtlich ſchon aus der Sprache zu erweiſen iſt. Die
Natur=
ſchilderungen und Beſchreibungen der Spanier aus der Zeit ihrer
Herrſchaft zeigen ein Verſtändnis für den Sinn der Erde, das
ſeinesgleichen ſucht. Dieſer Einfluß hat ſich den Südamerikanern
eindringlichſt mitgeteilt. Wie ſehr die Erde bei der Völkerbildung
von Einfluß iſt, kann man nirgends ſo wie in Südamerika
feſt=
ſtellen. Die Verſchiedenheit der einzelnen Völker (Argentinien,
Chile, Uruguay) iſt allein bedingt durch die Erde, auf der ſie
wohnen. Graf Keyſerling folgert hieraus: Die Nationen
ſind immer Erzeugniſſe der Erde, auf der ſie
leben, nie der Raſſe! Das beweiſt auch die Tatſache, wie
ſehr der Spanier anders geworden iſt auf ſüdamerikaniſchem
Bo=
den. Die ſtarken Gegenſätze im Volkscharakter der Vorvölker
(Inkas, Azteken uſw.), in dem ausgeprägte Süßigkeit neben
blu=
tigſter Grauſamkeit wohnt, ſind in gewiſſem Grade heute noch
vor=
handen. Das ſpaniſche Pathos hingegen iſt ſehr verſchieden von
dem der Südamerikaner. Während der letztere in jeder Beziehung
ſchüchtern, verneinend iſt, iſt der Impuls der erſteren taten=, faſt
angriffsluſtig. Trotzdem ſind hier immer große Führer vorhanden,
gibt es fortgeſetzt Diktatoren. Eine Freiheit des Geiſtes, wie wir
ſie kennen, gibt es dort nicht. Es herrſcht eine Art Zaubermacht,
der alle unterworfen ſind. Im Uebrigen geſtaltet und formt aus=
ſchließlich die Erdgebundenheit den Menſchen in phyſiſcher und
geiſtiger Beziehung. Das begreifliche Sinnbild aller Religionen
der ſüdamerikaniſchen Völker iſt die gefiederte Schlange,
das rein Irdiſche, Erdgebundene, mit dem Streben, ſich loszulöſen
zum Fluge in die Höhen. Keine Zwiſchenſtufen. Schlange und
Schildkröte als Urbild der Erdhaftigkeit kehren in allem wieder,
begrifflich und pſychiſch. — Soweit die negative Seite.
Auf der poſitiven Seite dieſer Betrachtungen ſind zu buchen:
eine beiſpielloſe Fruchtbarkeit, Familien unter 20 Köpfen ſind
eine Seltenheit, ein Familienzuſammenhang, der ſelten wohl zu
finden iſt, eine herzliche, freie Gaſtfreundſchaft und Freundſchaft
überhaupt. Auch das iſt in Spanien ähnlich und iſt dort wie hier
auf den Geiſt der Erde zurückzuführen, der allerdings auf die
ver=
ſchiedenen Völker verſchieden wirkt. Wie Nordamerika erdfern
geblieben, bleibt Südamerika erdnah. Wenn Nordamerika
einſt=
mals ſeine Erdferne überwunden hat, wird es zu einer Kultur
kommen. Nordamerika wird aller Wahrſcheinlichkeit nach
Süd=
amerika aufkaufen. Dann aber wird ſich Südamerika ſeines
Wer=
tes bewußt ſein, den es aus der Erdgebundenheit ſchöpft, und dann
wird ſein Einfluß auf den Nordamerikaner ſich bemerkbar machen.
Graf Kuno von Hardenberg ſprach am Nachmittag über
Geiſt und Seele.
In ſeiner Jugend — führte der Redner mit dem ihm eigenen
feinen Humor aus — ſei ihm das Problem „Geiſt und Seele‟
zum erſten Male bewußt geworden, als er ſich noch ausſchließlich
der Malerei widmete und eines Tages ganz unbewußt ein Bild
„Zug der Seelen” malte, in dem nur Frauen= und
Kindergeſtal=
ten, kein männliches Weſen war. Das war unbewußt, aber
tref=
fend. Wären Männer in dem Zug geweſen, hätte es „
Geiſter=
zug” heißen müſſen. Den aber zu malen ſei unmöglich. Uralt
iſt der Glaube an die „zwei Seelen”, die in des Menſchen Bruſt
wohnen. Ebenſo alt aber auch iſt die Unklarheit über den
Be=
griff „Geiſt” und „Seele”. Meinungsverſchiedenheiten überall,
bei allen großen Geiſtern, wie auch bei der breiten Maſſe, in der
Religion, wie in der Dichtung und Weltanſchauung. Ethnologiſch
iſt Geiſt faſt überall das Unſichtbare, Unfaßbare, Luft, Dunſt.
Seele iſt in der Ethnologie ein ſehr dunkles Wort. Aus allem
aber ergibt ſich, daß Geiſt und Seele in engem Zuſammenhang
mit den Funktionen des Atmens ſtehen. In der heiligen
Schrift wird allerdings ſehr ſtreng unterſchieden zwiſchen Geiſt
und Seele. Der Geiſt iſt heilig, iſt immer und überall aktiv. Die
Seele iſt paſſiv, ſie bedarf immer des Schutzes. Das menſchliche
Symbol der Seele iſt die Braut, während der Geiſt als
Bräu=
tigam bezeichnet wird. In der Technik finden wir den Begriff
Seele immer als etwas Gedachtes in einem Hohlraum. (Gewehr=
und Geſchützlauf!) Geiſtes,kraft” und Seelen,ſtärke” ſind
be=
tonte Begriffsunterſchiede. Die Seele „ſcheidet ſich vom Leib”,
der Geiſt wird „aufgegeben”.
Die Seele alſo bietet das genaue Abbild des weiblichen
We=
ſens, der Geiſt, das des männlichen. Klages nimmt für ſich in
Anſpruch, das Gegenſätzliche von Geiſt und Seele entdeckt
haben, während Chriſtianſen nachweiſt, daß dieſe Erkenut
Jahrhunderte alt iſt. Er widerſpricht Klages inſofern, als er
ſtreitet, daß der Geiſt der Widerſacher der Seele iſt und vert
den Standpunkt, daß beide gleichwert ſind und miteinander g
Ehe eingehen. Das Myſterium Geiſt und Seele wird jedem
werden, der ſich immer über dieſe kurz ſkizzierten Unterſchi
zwiſchen beiden klar iſt und der dieſe Erkenntnis ſtets mit
Dingen wirklichen Geſchehens in Beziehungen bringt.
Die hiſtoriſche Entwicklung der Begriffe Geiſt und Seele
durch alle Jahrtauſende das Zünglein der Waage ſich auf
Seite des Geiſtes neigen. Aber die Seele will ihr Recht
ſie hat ein göttliches Anrecht auf ihre Exiſtenz. Wenn alſo
ruſſiſche Kommunismus die Seele und ihre Funktionen vo
ausſchalten will, ſo wird das ein Experiment ſein. Kun
werte, denen die Seele fehlt, bleiben ni
lebensfähig. Ja, ſie ermangeln meiſtens auch des Geil
dem allein ſie dienen wollen. Es iſt ſehr zweifelhaft, daß un
moderne, ganz auf Intellekt eingeſtellte Kunſt ſich halten m
Sie kann heute ſchon nur der einſeitig intellektuell eingeſtel
Jugend etwas geben. Die deutſche Seele wird ſich niemals
nichten, erdrücken laſſen vom Geiſt. Ich glaube ſogar—
Graf Hardenberg — daß heute ſchon die deutſche Seele am W
iſt, eine gleichberechtigte Ehe, mit dem deutſchen Geiſt eil
gehen. Dieſe aber wird ſich dem Amerikanismus, ſoweit er
lenlos materiell iſt, wirkſam entgegenſtellen. (Lebh. Beifall
Oſt und Weſt im Kampf um die Wirklichkeit
war das Thema, über das Mr. J. J. van der Leeuw=Syl
ſprach, der eines der älteſten Mitglieder der Keyſerling=Se
iſt. Wer das Leben Indiens wirklich kennen lernen will,
das nur in Benares. Hier am Geſtade des heiligen Gal
kann man in der Jogi das wahre Indertum kennen lernen.
Menſchen, der ſich ganz auf ſein Innenleben einſtellt, der
Erdendaſein nur ſo auffaßt, daß es ein Weg zum beſſeren,
nen Jenſeits iſt. Der Gegenſatz dazu iſt New York, etwo
ſeiner Börſe. Hier iſt der Kampf um den Beſitz, um die M
des Geldes Wirklichkeit, während im Oſten der Menſch Wirl
keit iſt, der gar nichts beſitzt, der nicht ſpricht, der ſchweigend
ſein Scheiden aus dem Diesſeits wartet, um das Jenſeits zu
ſitzen. So verſchieden aber dieſe beiden Menſchentypen ſind
leiden an der gleichen Krankheit, der Weltentzweiung. Gs
bei dem Jogi und bei dem amerikaniſchen Multimillionär
Erſcheinungformen der gleichen Krankheit.
Wie iſt das methaphyſiſch zu erklären? Jeder Menſch
ſeine Welt, oder auch die Welt, in ſeinem eigenen Bewußt
Dieſe eigene Bewußtſeinswelt aber iſt doch ingendwie da, ſie
in unſer Bewußtſein hineingetragen. In jedem Bewuß
aber wird ein anderes Weltbild hervorgerufen, obwohl die 2
lichkeit bleibt. Das macht wohl, daß jeder das, was er ſieht
andere auch ſehen), vom anderen Standpunkt aus ſieht
darum das Weltbild irgendwie anders empfindet. Es wir”
rüt.
[ ← ][ ][ → ]nmer 98
Dienstag, den 8. April 1930
Seite 3
Indiens Freiheitskampf.
hme der illegalen Salzgewinnung. — Die Polizei beſchlagnahmk ungeſehlich gewonnenes Salz.
Maſſenverhafkungen von Indern. — Auch Gandhis Sohn verhafket.
Boykokk des Salzmonopols.
Pläne Gandhis gegen die indiſche Regierung.
EP. Bombay, 7. April.
ihrend Gandhi und ſeine Begleiter bei der
Auf=
y der illegalen Salzgewinnung in der Nähe des Dorfes
urn von den Behörden völlig unbehelligt gelaſſen wurden,
verſchiedenen Teilen Indiens eine Reihe
r Anhänger verhaftet worden. Unter den
ifteten Indern, die ſich Verſtöße gegen die
Salz=
zu ſchulden haben kommen laſſen, befindet ſich auch
his Sohn, Ram Das Gandhi, und einer der
Stellver=
te Handhis, Manilal Kothari. Insgeſamt ſind 69 Perſonen
In Verletzung des Salzmonopols verhaftet
r1. Die Mehrzahl der Verhaftungen wurde in den
Be=
ke von Achmedabad, Kalkutta und Bombay vorgenommen.
ſetzlich gewonnenes Salz oder geſchmuggeltes
urde von der Polizei in zahlreichen Fällen be=
UInahmt.
Dandi hatten ſich ungefähr 2000—3000 Anhänger Gandhis
nden, die Augenzeugen der Aufnahme der ungeſetzlichen
vinnung durch Gandhi und ſeine Begleiter ſein wollten.
Dandi zuſammengeſtrömten Inder hatten mit Beſtimmt=
Eingreifen der Behörden und die Verhaftung Gandhis
2t. Die Haltung der indiſchen Regierung, deren Politik es
ſcheint, ſo wenig wie möglich zu Gegenmaßnahmen zu
ſoll Gandhi ſelbſt nicht wenig überraſcht haben. Wie
ärte, will er andere Pläne gegen die
Regie=
durchführen, falls es ihm nicht gelinge, mit dem
lott des Salzmonopols Eindruck auf die
Re=
ng zu machen. Welcher Art dieſe neuen Pläne ſind,
ndhi nicht bekanntgegeben. — Nach der Eröffnung des
wes gegen die Salzgeſetze hat Gandhi an alle Inder eine
Auf=
ſro ng ergehen laſſen, wo immer nur möglich, die Salzgeſetze
gierung zu brechen.
* Kampf der indiſchen Regierung gegen die
ungeſekliche Salzgewinnung.
e indiſche Regierung hat ihre Gegenmaßnahmen gegen die
liche Salzgewinnung heute mit einer Reihe von Ver=
(ft gen fortgeſetzt. In dem Bezirk von Achmedabad, wo An=
Gandhis ungeſetzlich gewonnenes Salz verkauften, wurden
h* erſonen feſtgenommen. An anderen Orten wurden
eben=
verſchiedene Verhaftungen vorgenommen. Drei der
1 ſten Mitarbeiter Gandhis ſind in dem Orte
zu je zwei Jahren Gefängnis wegen
Ver=
ig der Salzgeſetze verurteilt worden. Andere
llige, die in Achmedabad verhaftet wurden, erhielten je
Nonate Gefängnis. Neue Verletzungen des Salzmonopols
O der Nähe von Bombay von mehreren Freiwilligen unter
ühig prominenter Swarajiſten erfolgt. Obwohl ein größeres
I aufgebot ſich in der Nähe des Ortes aufhielt, wo die An=
Gandhis Seewaſſer ſiedeten, griff die Polizei nicht ein.
egen kam es heute zum erſtenmal in Dandi zu einem
Kon=
zwiſchen Gandhis Begleitern und der
Po=
die das ungeſetzlich hergeſtellte Salz beſchlagnahmen
II. Gandhis Gefährten weigerten ſich hartnäckig, daß von
ſne gewonnene Salz herauszugeben, worauf es zu einem Hand=
„Aſe kam. Verhaftungen wurden aber nicht vorgenommen.
ndhi beabſichtigt, morgen ſelbſt zuſammen mit ſeinen Be=
: Salz aus dem Meere zu gewinnen, um damit die Polizei
u ingreifen und zu ſeiner Verhaftung herauszufordern. In
ie heutigen Erklärung brachte Gandhi ſeine Genugtuung
ie Verhaftung einiger ſeiner Mitarbeiter zum Ausdruck
drderte weiter alle Studenten an den Regie=
1suniverſitäten auf, als
Sympathiekund=
hng mit der Gehorſamsverweigerung in den
ik zu treten.
Uid oft geſagt, Raum und Zeit ſei Illuſion, Materie ſei
yn. Das ſind natürlich Banalitäten, die jederzeit leicht zu
gen ſind. Dennoch aber iſt das Weltbild, ſo wie wir es
nicht Wirklichkeit, weil der Menſch ſich bewußt oder
unbe=
ſvon der Wirklichkeit ſcheidet und ſich ein eigenes Welt=
Haut. Oder umgekehrt. Es gibt alſo nur eine Welt der
1 hkeit, die aber vom Menſchen „entzweit” wird. Daraus
ſt)en die ungezählten und — unlösbaren Probleme, mit
A die Philoſophie vergeblich ſich abmüht. Baut der Menſch
n ſein Weltbild gegenſtändlich ſo entſtehen die erwähnten
heits”zuſtände, entweder der weltentrückte Idealismus
er weltenfreſſende Materialismus. Haſt und Liebe, Be=
und Furcht ſind die Dinge, die des Menſchen Handlungen
nen. Dazwiſchen gibt es nichts. Wr glaubt, die Dnge der
verachten zu können, der irrt. Er liebt entweder und will
, oder er haßt und will vernichten, weil er Beſitz oder
eſitz fürchtet. Die Buddha ebenſo wie Abraham nachge=
* Größe ihres Geiſtes und der Seele, da ſie Weib und Kind
den, iſt keine Größe. Aus dieſer Entſagung ſpricht
Welten=
ſpricht die Krankheit der Weltentzweiung. Dieſe Entſagung
ner ſteril, möge ſie auch für einen beſtimmten Zweck vor=
Shend von Vorteil ſein. Es iſt alſo der weltentrückte
Smus, der gleichen Krankheit entſprungen, wie der
welt=
de Materialismus. Der Asket und der Lebemann ſind ſich
ſie ſind nur polarverſchieden. Wenn man plötzlich einem
gegenüberſteht, das das Leben bedroht, kann man fliehen
inn das Tier auch töten. Beide Handlungen aber
ent=
en der gleichen Urſache, der Furcht!
ind alſo beide Erſcheinungen — Idealismus und
Mate=
aus — Krankheiten, was bleibt dann dem Menſchen übrig?
bleibt der Menſch ſelbſt. Der Menſch, der als
Brenn=
im Weltbild ſteht und der in ſich beide Pole trägt. Der
y, der das Weltbild veräußerlicht, gerät in den Zwie=
Oder Krankheitserſcheinungen. Der Weg zur Wirklichkeit iſt
Ain Weg der Befreiung. Kein Weg der Entſagung.
kann beſitzen und doch frei ſein. Gefahr iſt nie in unſerem
ild. Gefahr iſt nur in uns ſelbſt. Befreiung des Den=
Hund intellektuelle Befreiung" führen zur Geſundung, zur
n Unabhängigkeit. Vielleicht hat es nur einen Augenblick
An in der Menſchheitsgeſchichte, da der Menſch dieſe
Be=
ng hätte erreichen können. Das war im Höhepunkt der
ſchen Kultur. Noch nicht vollendet, denn dann wäre es
untergegangen, aber der Vollendung nahe. Es gibt nur
Phafe zum Ewigen. Das iſt der Augenblick, in dem wir
In dieſem Augenblck liegt der Weg zur Befreiung.
Tat=
hes und Ewiges gleichzeitig ſehen können, öffnet die Pforte
Swigen, die der Menſch ſelbſt iſt. Uinterſchätzung des
Ver=
ichen führt zur Ueberſchätzung des Ewigen. Freude und
können nur vergänglich ſein. Freude, die ewig iſt, iſt
Freude. (Lebh. Beifall.)
U. St.
Skreikunruhen auf indiſchen Eiſenbahnen.
Zwiſchen ſtreikenden Arbeitern der Great Indian
Penin=
ſular=Eiſenbahn und Polizei iſt es zu neuen
Zuſammen=
ſtößen gekommen, bei denen ſieben Eſenbahnarbeiter ſchwer
verletzt wurden. Die ausſtändigen Arbeiter ſuchten
den Verkehr auf der Eiſenbahn, der von Freiwilligen
aufrecht erhalten wird, dadurch zum Stillſtand
zubrin=
gen, daß ſie ſich in großer Zahl auf die Schienen
der Strecken legten. Schließlich ſah ſich die Polizei
ge=
zwungen, auf die Ausſtändigen zu feuern, die darauf in wilder
Flucht auseinanderſtürzten. Bei den Zuſammenſtößen wurden
25 Polizeibeamte und 30 Eiſenbahner leicht verletzt, 19
ausſtän=
dige Eiſenbahner wurden verhaftet, und ſechs bereits zu drei
Wochen Gefängnis verurteilt. Der Präſident der Eiſenbahner=
Gewerkſchaft, Ruikar, ſowie ein anderer Arbeiterführer ſind
gleich=
falls verhaftet worden, da ſie entgegen dem Polizeiverbot
Ver=
ſammlungen abgehalten und Reden an die Ausſtändigen
gehal=
ten haben.
Appell Gandhis an die amerikaniſ che Oeffenklichkeit.
EP. New York, 7. April.
Judiſche Journaliſten haben eine Kundgebung Gandhis, die
an die amerikaniſchen Zeitungen gerichtet iſt, veröffentlicht, in
der Gandhi die amerikaniſche Oeffentlichkeit auffordert, ſich klar
zugunſten der Unabhängigkeit Indiens auszuſprechen.
Sym=
pathie allein für die indiſche Freiheitsbewegung genüge nicht.
Konſervaliver Vorſtoß gegen die engliſch=franzöfiſche
Sicherheitsformel.
London, 7. April.
Auf die während der Montagsſitzung des Unterhauſes an die
Regierung gerichteten zehn Fragen, die durchweg von
konſerva=
tiver Seite ſtammten, erwiderte Henderſon zuſammenfaſſend, daß
Macdonald in naher Zukunft in der Lage zu ſein hoffe, eine
um=
fangreiche Erklärung über die politiſchen Verhandlungen zwiſchen
England und Frankreich abgeben zu können. In der Zwiſchenzeit
hoffe er, daß das Haus noch eine kurze Weile die Zurückhaltung
bewahren werde, die es bisher gezeigt hat.
Dieſe Auffaſſung der Regierung drang jedoch nicht durch, da
das Haus auf Antrag des konſervativen Abgeordneten Locker
Lampſon beſchloß, Montag abend um 19,30 Uhr in eine
Aus=
ſprache über die Frage der Auslegung des Artikels 16 des
Völker=
bundsſtatuts einzutreten. Der konſervative Vorſtoß hat im
gegen=
wärtigen Augenblick beſondere Bedeutung, da zurzeit des
Unter=
hausbeſchluſſes bereits der Bericht über die Haltung der
franzö=
ſiſchen Regierung auf Grund der Berichterſtattung Briands
be=
kannt war. Der Nachdruck, mit dem darin die Feſtigkeit Briands. Demgegenüber iſt aber darauf hinzuweiſen, daß mit der
Bot=
heit zu erhalten, wieder verſchärft. Die Möglichkeit, daß eine
poli=
tiſche Formel mit irgendeiner weitergehenden Bedeutung
ge=
funden werden könnte, die für England und Frankreich annehm=
Die Verſuche der Einigung gehen nun in der Richtung, daß
man in loſer Form eine Gewähr für die ſpätere Zuſammenarbeit
in Genf zu finden ſucht, ohne daß jedoch England eine franzöſiſche
Interpellation des Artikels 16 im Sinne beſtimmter
Sanktions=
verpflichtungen eingehen würde. Dieſe unverbindliche Formel,
zu=
ſammen mit der Vereinbarung in einigen techniſchen Punkten
würde nach außen hin genügen, einen Erfolg der Fünf=
Mächtebe=
ſprechungen feſtſtellen zu können.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Montag, den 7. April 1930.
* 7. Hinfoniekonzerk.
Den erſten Teil des Abends beſtritt das Konzert für Klavier
bau, charaktervoller Prägung und unbeſtreitbarer Bedeutung, ſtung von einer Objektivität und Selbſtverſtändlichkeit, wie ſie ſich
Die Tonalität iſt aufgehoben, wenm auch die Thematik tonal
ge=
dacht iſt und in ihrer ſchlichten Prägnanz und Leichtfaßlichkeit
faſt an klaſſiſche Vorbilder erinnert. Alſo faſt Beethovens
Grund=
ſatz, klare, gut zu behaltende Themen, die das Verfolgen der
gegen entweder durch ganz ſelbſtändige Stimmführung über
harmoniſchen Zuſammenklang hinausgehoben, oder an
akkordi=
leicht rein negativwirken, wenn ſie aus neutöneriſcher
Manieriert=
heit ohne ſachlichen Hintergrund betont werden, bei Toch jedoch
herrſchte der Eindruck zwingender Notwendigkeit und völliger
Beherrſchung der Mittel zum Muſizieren. Denn kein
roman=
tiſcher Empfindungsgehalt wird in den drei Sätzen des Konzerts
So iſt auch die Lyrik unbeſchwert von Inhalts= und
Empfin=
vom Klavier vorgetragene, einem basso ostinato gleichende
Hauptthema ſcharf ein, es herrſcht ebenſo in der Mitte des
Satzes, vom Orcheſter aufgenommen, wie es am Ende anklingt.
Und nun entwickelt ſich reicher Wechſel von Orcheſter und Solo=
Teilen mit Lyrik oder beckmeſſerhaftem burlesken Humor. Das
Melodik, bald kontrapunktiſche Gegenſtimme, dann wieder
vir=
das Aufquellen innerer Wärme. Beſonders reizvoll iſt das
Zu=
inſtrumente. Herrlich iſt der dunkelfarbige Schluß, in deſſen
thema von Beethovens erſtem Klavierkonzert iſt gar kein ſehr
werden durch getragene Seitenſätze getrennt, deren Melodie
von ſo überzeugender innerer Wahrheit.
Was will Tardien?
2as franzöſiſche Verlangen nach Schleifung
deukſcher Feſtungswerke.
* Berlin, 7. April. (Priv.=Tel.)
Auch am Montag wußte man im Berliner Auswärtigen Amt
noch nicht, welcher Natur die Wünſche ſind, die Tardieu in Form
einer Entwaffnungsnote kleiden will. Nur ſoviel iſt inzwiſchen
bekannt geworden, daß Tardieu offenbar ſelbſt überraſcht war
über die Aufnahme ſeiner Worte in Deutſchland. Eine
tele=
phoniſche Rückfrage bei der zuſtändigen deutſchen Stelle in Paris
hat ergeben, daß die Aeußerungen Tardieus in der Hitze der
Aus=
ſprache auf drängende Anfragen verſchiedener Senatsmitglieder
gefallen ſind. Aus dem Verlauf der Ausſprache in der Kammer
habe man nicht den Eindruck gewinnen können, als ob eine neue
Entwaffnungsaktion gegen Deutſchland geplant ſei. Vielmehr
handele es ſich bei den Feſtſtellungen Tardieus lediglich um eine
weniger wichtige Angelegenheit, die in Berlin längſt bekannt ſei
und der nur formale Bedeutung zukomme. Tardieu habe eine
Be=
ſchleunigung der Arbeiten bei der Schleifung von Feſtungsanlagen
und Beſeitigung von Verladerampen gefordert und mitgeteilt, daß
in den nächſten Tagen eine entſprechende Note an die
Reichsregie=
rung abgehen werde.
Tardieu hat inzwiſchen zu verſtehen gegeben, daß es nicht ſeine
Abſicht ſei, einen Notenkrieg mit uns zu eröffnen. Es könne
höch=
ſtens von einer mehr „freundſchaftlichen Auseinanderſetzung” über
noch von Deutſchland zu erfüllende Abrüſtungsverpflichtungen die
Rede ſein. Wir werden abzuwarten haben, wie ſich Tardieu
dieſe Auseinanderſetzung denkt, ob er tatſächlich uns eine
Ab=
rüſtungsnote zugehen laſſen und damit die Rheinlandräumung in
Verbindung bringen will, oder ob er lediglich unſeren Botſchafter
im Laufe einer Unterhaltung daran erinnern will, daß
Deutſchland im Weſten noch einige militäriſche
Anlagen zu zerſtören hat. Aber auch eine derartige
Er=
innerung iſt unſeres Erachtens vollkommen überflüſſig. Alle
mit der Botſchafterkonferenz und der Kontrollkommiſſion bzw.
deren zurückgelaſſenen Sachverſtändigen getroffenen
Verein=
barungen ſind erfüllt worden. Zurzeit werden die
Ent=
feſtigungsarbeiten in Kehl durchgeführt, nachdem vor
zwei Monaten die Franzoſen die betreffenden Einrichtungen noch
benutzt haben. Ferner handelt es ſich noch um Kaſematten
in der Nähe von Mainz, die in einem Zeitraum von etwa
drei Monaten niederzulegen ſind. Um vier
Munitions=
depote, von denen ein Teil nach der noch nicht erfolgten
Frei=
gabe zerſtört werden muß. Bei einem anderen Teil dieſer
Muni=
tionsdepots ſoll von deutſcher Seite verſucht werden, ſie privaten
Zwecken zuzuführen, ſowie um die ſeinerzeit bereits aufgeworfene
Frage der Unbrauchbarmachung des Flugplatzes bei
Griesheim. Bekanntlich ſoll auch hier zunächſt der Verſuch
gemacht werden, die Flugplatzanlagen privaten Zwecken dienbar
zu machen, widrigenfalls innerhalb von drei Jahren die
Zer=
ſtörung durchzuführen iſt.
Was alſo Frankreich verlangt, iſt vollkommen unklar. Man
könnte vielleicht annehmen, daß der Reichswehretat, der einige
Mittel für Feſtungsbauten anfordert, den Anlaß gegeben hat,
hervorgehoben und ſeine Haltung ausdrücklich gebilligt wurde, ſchafterkonferenz vor kurzem ein Abkommen getroffen wurde,
hat die Ungeduld des Parlamentes, über die Beſprechungen Klar= wonach die Gebiete öſtlich der 50=Km.Grenze am Rhein, weſtlich
der Oder und von beſtimmten Punkten im Süden ab für den
Feſtungsbau vollkommen frei ſind. Die Anforderungen im
Wehretat beziehen ſich aber nur auf einige kleine Bauten in
die=
ſem freigegebenen Raum. Frankreich wird alſo gut daran tun,
bar iſt, ohne eine Neuorientierung der italieniſchen Politik her= alsbald Klärung zu ſchaffen, damit nicht wieder eine neue
feind=
vorzurufen, die von England zu vermeiden geſucht wird, iſt gering, liche Stimmung zwiſchen beiden Staaten entſteht, für die, wie ſo
oft in der Vergangenheit, lediglich Frankreich die Schuld trug.
Was die Darlegungen Tardieus zur Frage der
Räumungs=
friſten angeht, ſo wird an zuſtändiger Stelle in Berlin darauf
hingewieſen, daß an dem Endtermin des 1. Juli unter keinen
Umſtänden zu rütteln ſei, und daß aus dem in Berlin
vorliegen=
den amtlichen Wortlaut eine franzöſiſche Abſicht, an dieſen
Ver=
einbarungen nicht feſtzuhalten, nicht hervorgehe.
Die Aufführung des Konzertes ſtand auf beſonders hoher
Stufe. Elſe C. Kraus ſpielte den unheimlich ſchwierigen
Solo=
part. Es braucht bei dieſer Künſtlerin kaum erwähnt werden,
daß ſie das Techniſche völlig beherrſchte und ihr Inſtrument
ſo=
wohl zum Künder wohllautender Melodik als auch zum ſchrillen
Schlagzeug zu benutzen verſtand. Für Werke ſolch neuen Stils
iſt ſie wie faſt kein anderer prädeſtiniert. Scharfer, klarer, ſtets
beherrſchender Verſtand zeichnet ſie aus, Sentimentalitäten ſind
und Orcheſter op. 38 von Ernſt Toch, ein Werk von klarem Auf= ausgeſchloſſen, und ſo entſpringt dieſen Eigenſchaften eine Lei=
Toch nicht beſſer wünſchen könnte. Ohne jegliche Aufdringlichkeit
und Effekthaſcherei betont ſie dabei das Artiſtiſche genau in dem
gleichen Maße wie die Komponiſten dieſes Stils das
Handwverk=
liche im Sinne der Muſik älterer Zeiten merklich betonen. Und
Durchführungstechnik ſtark erleichtern. Der Kompoſitionsſtil da= dieſer hervorragenden ſoliſtiſchen Leiſtung entſprechend leitete
Dr. Karl Böhm das Orcheſter in prachtvoller Straffheit und
Ueberlegenheit. So traten die ſcharfen Linien der Eckſätze in
ſchen Stellen durch Vorliebe für Sekunden= und Quartenklänge, größter Exaktheit hervor, ja die Leiſtung des Orcheſters war ſo
den Dreiklang vermeidend. Solche Satzeigenſchaften können ausgezeichnet, daß die Wirkung des Werkes weit größer war, als
dies nach der Auffaſſung einiger Spieler möglich ſchien.
Mit gleicher Vollendung wurde nach der Pauſe die Es=Dur=
Sinfonie op. 6 unſeres Hans Simon geſpielt, die aus einer ganz
anderem Welt muſikaliſcher Geſtaltungsmöglichkeit ſtammit.
vorgetragen, ſondern es waltet die muſikantiſche Luſt an Thema, Simon iſt Romantiker, der auf den Schultern von Bruckner,
Melodie, Formgeſtaltung und Geſtaltung eines großen Ablaufs. Mahler, Rich. Strauß und anderen ſteht, ihm iſt die Muſik
Aus=
druck ſeiner Empfindungen, das Muſizieren und Formen alſo
dungsbelaſtung. Im erſten Satz prägt ſich das gleich bei Beginn, nicht eigentlich Selbſtzweck. Er füllt alſo die Form der großen
4ſätzigen Sinfonie Bruckners mit eigenen Gedanken, und bringt
dies in einer Weiſe fertig, die ſchon vor eineinhalb Jahren bei der
Uraufführung der Sinfonie anläßlich des Tonkünſtlerfeſtes dem
Werk zu großem Erfolg verhalf. Wie wir hören, hat der
Kom=
inſtrument, Wechſel von wild geſteigerten, temperamentvollen poniſt einige Kürzungen vorgenommen, die wohl zumeiſt die
Wirkung der ſehr ausgedehnten Sinfonie erhöhten. Am Schluß
Klavier iſt dabei bald Träger der Thematik in bedeutſamer des erſten Satzes ſchien uns allerdings ein Sprung etwas den
Zuſammenhang zu ſtören. Wie bei Bruckner liegt der Höhepunkt
tuoſes Soloinſtrument und ſchließlich grell wirkendes Schlagzeug, im letzten Satz, der die leidenſchaftliche Sprache des erſten noch
Im langſamen Satz herrſcht ruhige Melodieführung vor, ein überſteigert. Im erſten iſt von beſonderer Schönheit die
Um=
ganz eigenartiger Wohlklang atonaler Art wirkt zuweilen wie wandlung des lyriſchen Themas, das in der Expoſition faſt
roſen=
kavaliermäßig ſilbern auftritt und gegen Schluß ganz dunkel
ge=
ſammenwirken des Klavieres mit einer Anzahl anderer Solo= färbt wiederkehrt. Das altkirchlich wirkende Choralthema des
letzten veranlaßt Simon, nach den großen thematiſchen Steige=
Verklingen der übermäßige Dreiklang wie ein beſonderer Wohl= rungen und fugierten Durchführungen, es als Orgelſolo etwas
laut wirkt. Und dann kommt der geiſtvolle Schlußſatz. Zwiſchen umgeſtaltet, wieder zu bringen, worauf dann der grandioſe
ſeinem vom Klavier gehämmerten Hauptthema und dem Rondo= Schluß folgt. Die bedeutende Geſtaltungskraft des jungen
Kom=
poniſten, ſein außergewöhnliches Können bieten die Gewähr, daß
großer Stilunterſchied. Seine verſchiedenen Durchführungen gewiſſe Weitſchweifigkeiten, die der Sinfonie innewohnen, in
ſpäteren Werken nicht wiederkehren werden. Dr. Böhm brachte
hauptſächlich in den Streichern liegt. Nach dem tollſten Höhe= durch ſene bewundernswerte Einfühlung, durch die glänzende
punkt dann eine Generalpauſe, und danach höchſt amüſante Beherrſchung der ſchwierigen Partitur, und durch die Lebendig=
Eulenſpiegeleien, die zu dem brillanten Schluß führen. Ich kenne keit der Darſtellung dem ſchönen Werk und ſeinem Schöpfer
wie=
wenige Werke ähnlichen Stils von ſolcher Geſtaltungskraft und der einen ſtarken Erfolg, für den Hans Simon mehrmals danken
durfte.
F. M.
Seite *
Dienstag, den 8. April 1930
Das Märchen von der deutſchen
Kriegsſchuld.
Bedeutſame Zeugniſſe von Engländern. — Clemenceau ſchon im
Jahre 1910 für Neutralitätsverletzung Belgiens. — „Im Kriege
gelten keine Verträge.” — Die Schuld von Grey und French am
Ausbruch des Weltkrieges.
In der engliſchen Preſſe, beſonders aber im „Daily Herald”,
finden ſich augenblicklich im Zuſammenhang mit der
Veröffent=
lichung der Erinnerungen von Nicolſon Mitteilungen, die von
höchſter Bedeutung ſind. Wird doch in ihnen ganz klar mitgeteilt,
wer die eigentlichen Urheber des Weltkrieges waren, ſo daß
nun=
mehr auch von engliſcher Seite das Märchen des Verſailler
Frie=
densvertrages von der Schuld Deutſchlands am Kriege ins rechte
Licht gerückt wird. Die deutſchen Proteſte gegen die ungeheuerliche
Unterſtellung des Verſailler Friedensvertrages wurden in der
Oeffentlichkeit naturgemäß nicht in dem erforderlichen Maße
be=
achtet, da Deutſchland Partei zu ſein ſchien. Aber den engliſchen
Stimmen gegenüber wird die Welt wohl nicht ſo harthörig ſein
können, und es ſcheint, als ob auch in dieſer Beziehung
allmäh=
lich die Wahrheit heraufdämmert.
Im „Daily Herald” wird nämlich nicht nur die Schuld Frenchs,
Greys und Clemenceaus am Weltkriege nachgewieſen, ſondern die
engliſche Schriftſtellerin Lady Warwick teilt auch mit, daß
Clemen=
ceau bereits im Jahre 1910 in einer Unterredung mit Lord French,
der Lady Warwick als Dolmetſcherin beigewohnt hat, für einen
Durchmarſch der engliſchen Truppen durch Belgien mit größter
Energie eingetreten iſt. Als Deutſchland, durch genaueſte
Mittei=
lungen von Kundſchaftern darauf hingewieſen, daß Frankreich die
Neutralität Belgiens ſofort bei Ausbruch des Krieges verletzen
werde, dem Feinde im Jahre 1914 zuvorkam und in Belgien
ein=
marſchierte, war beſonders England über die Nichtachtung der
Verträge empört, oder tat wenigſtens ſo. Dieſe Verletzung der
Neutralität Belgiens wurde ſogar als ein Grund für die
Betei=
ligung Englands am Kriege angegeben. In der Welt wird darum
die Nachricht wie ein Donnerſchlag wirken, daß Clemenceau
be=
reits im Jahre 1910 dem Lord French den Vorſchlag gemacht hatte,
daß die engliſchen Truppen in Dünkirchen landen und durch
Belgien in Deutſchland einmarſchieren ſollten, während die Fran=
zöſen auf dem rechten Flügel der Front durch Lothringen hindurch
angreifen würden. Als French gegen dieſen Plan einige Bedenken
äußerte, erwiderte Clemenceau: „Im Kriege gelten keine
Neutralitätsverträge!” Und Lord French wußte
dar=
aufhin nichts zu erwidern, ſondern erklärte, daß England im Falle
eines Krieges mit Deutſchland dem franzöſiſchen Heere 400 000
Mann zur Verfügung ſtellen könne. Clemenceau aber forderte
eine Million Soldaten. Jedenfalls iſt damals nicht ein einziges
Wort des energiſchen Proteſtes von ſeiten Frenchs gegen die
Ab=
ſicht Clemenceaus gefallen, den Neutralitätsvertrag mit Belgien
zu verletzen. Aus dieſer Vorgeſchichte des Krieges ergibt ſich zur
Genüge, daß Frankreich tatſächlich die Abſicht hatte, durch Belgien
einzumarſchieren, und daß die Meldungen, die in Berlin im Juli
1914 darüber vorlagen, durchaus der Wahrheit entſprachen. Lord
French war übrigens nicht der einzige Engländer, der ſchon lange
vor dem Kriege für den Ausbruch der Weltkataſtrophe gewirkt hat.
Sir Arthur Nicolſon, der lange Jahre Unterſtaatsſekretär im
Auswärtigen Amt und einer der bedeutendſten Mitarbeiter von
Sir Edward Grey war, hat in ſeinen jüngſt veröffentlichten
Er=
innerungen, als beſter Kenner der Vorkriegspolitik Englands, auch
über das Zuſammenwirken zwiſchen England und Frankreich zum
Kriege höchſt bedeutſame Mitteilungen gemacht, aus denen ſich mit
völliger Klarheit die Schuld Englands und Frankreichs am Kriege
ergiht. Nicolſon berichtet, datz Grey ſchon mehrere Wochen vor
der Beſetzung Belgiens durch Deutſchland die engliſche Flotte dem
franzöſiſchen Freunde zur Verfügung geſtellt habe, falls der Krieg
ausbrechen ſollte. Als Botſchafter Cambon ihn einige Wochen
vor Ausbruch des Krieges im Anfang Juli fragte, wie ſich
Eng=
land dazu ſtellen werde, wich Grey zuerſt aus. Als aber Cambon
energiſcher wurde, erklärte Grey, daß Frankreich die Unterſtützung
Englands haben werde. Grey war ſich dabei, wie Nicolſon
be=
merkt, deſſen genau bewußt, daß dieſe Zuſage den Krieg bedeute,
denn er habe nachher in der größten Erregung mit der Fauſt auf
den Tiſch geſchlagen und geſchrien: „Dabei haſſe ich den Krieg!”
Nach den Ausführungen Nicolſons war es hauptſächlich dieſe
Zu=
ſage Sir Edvard Greys, die den Diplomaten in Paris und
Peters=
burg den Rücken ſtärkte und ſie veranlaßte, den verzweifelten
Friedensbemühungen des deutſchen Kaiſers größten Widerſtand zu
leiſten. Aus dieſer Fülle von Mitteilungen ſchälen ſich alſo zwei
bedeutſame Tatſachen heraus:
1. Clemenceau hat alle Maßnahmen getroffen, um bei Ausbruch
des Krieges die Neutralität Belgiens zu verletzen, da „
Ver=
träge im Kriege nichts gelten."
Nummer 98
2. Die Engländer haben ſchon wochenlang vor Beſetzung 92.
giens ihre Unterſtützung im Falle eines Krieges verſprochen
und dadurch den Krieg herbeigeführt.
Rufſiſche Berkragskreue.
* Berlin, 7. April. (Priv=Tel
Zwiſchen den Regierungen in Berlin und Mosbau iſt
ho=
kurzem ein Vertrag über die Eröffnung des
Telephonverfehr=
zwiſchen Deutſchland und Rußland abgeſchloſſen worden und zu
1. April in Kraft getreten. Es beſteht alſo die Möglichkeit dar
zwiſchen den beiden Hauptſtädten telephoniert werden kann.
No=
ruſſiſcher Seite iſt in dieſen Tagen nur ein einziges Mal daho=
Gebrauch gemacht worden. Auf deutſcher Seite dagegen ſim
zohlreiche Geſpräche geführt worden. Nun hat ſich aber die mert fe0
würdige Tatſache ergeben, daß die ruſſiſche Regierung der deut laut
ſchen Preſſe die denkbar größten Schwierigkeiten in der
B=
nutzung der Fernſprechleitungen macht. Zahlreiche deutſch
Zeitungen haben verſucht, mit ihrem Korreſpondenten in Ver
bindung zu kommen. Sie haben wohl auch das Moskauer Fern ſer.
ſprechamt erreicht, doch iſt ihnen dort erklärt worden, daß ein in
Verbindung mit dem Gewünſchten nicht hergeſtellt werde
könne, weil dadurch Beſtimmungen über die ruſſiſche Zenfur ver kau
letzt würden. Der ganze Vertrag iſt alſo entwertet. Im Augen
blick ſchweben gerade Verhanſdlungen zwiſchem den beiden Sta
ten über die Auslegung älterer Verträge und die Beſeitigun
von aufgetauchten Schwierigkeiten.
Polen und die deutſchen Pazifiſten.
Auf unſere kürzliche Notiz, wonach auf Anfvage des Ab
Dombſki im polniſchen Seim bei Beratung des polniſchen Hauf
haltsetats derſelbe fragte, ob aus dem Fonds für Studienreiſe hre
auswärtiger Politiker auch die Reiſen der deutſchen Pazifiſte
Helmuth von Gerlach, Großmann und von Schoenaich ng
Polen im vorigen Jahre finanziert worden ſeien, bittet un
Herr K. Großmann mitzuteilen, daß weder er noch Herr v. Ge ſchen
lach im vorigen Jahre zu Vorträgen in Polen waren. Gener ſt
v. Schoeneich war im Auftrage der Deutſchen Liga für Menſche für
rechte mit einem anderen Reichstagsabgeordneten bei ein
deutſch=polniſchen Verſtändigungstournee auch im Polen. Die
Reiſe iſt vom der Deutſchen Liga für Menſchenrechte finanzie
worden.
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Darmſtadt, den 8. April.
Iſtern treten wieder zehntauſende junger Menſchen in den
nsberuf. Und alle, die nun mit frohen Erwartungen und
Zie=
us Berufsleben treten, hoffen, ihr Berufs= und Lebensglück
finden. Für die Eltern tritt damit eine der wichtigſten
Fra=
e heran, die entſcheidend für die Zukunft ihres Sohnes iſt. In
fund iſt der Zuſtrom zum kaufmänniſchen Beruf alljährlich ſehr
roß iſt auch hier die Not, und manche Eltern werden ſich die
rlegen, ob der kaufmänniſche Beruf heute überhaupt noch
euf iſt. Für den jungen Menſchen mit ſchlechter Schulbildung
11 ſamer Auffaſſungsgabe iſt er es nicht. Deshalb muß ſich ein
eſt reiflich prüfen, ob er die nötigen perſönlichen Eigenſchaften
und körperlicher Art mitbringt, um das Ziel, das er ſich ſtecken
dr zu erreichen und nicht auf der Strecke liegen zu bleiben. Der
nsberuf erfordert den ganzen Menſchen, darüber, muß
3. der ihn ergreift, klar ſein. Aber der junge Menſch muß auch
gewiſſen Optimismus an dieſe Entſcheidung herangehen, ohne
ungünſtigen Punkte außer acht zu laſſen. Gerade im Beruf
9 mannsgehilfen bietet ſich dem jungen Menſchen mit mindeſtens
lksſchulbildung in ganz beſonderer Weiſe „freie Bahn, dem
denn hier iſt er nicht wie beim Beamtentum des Staates,
ſpäteren Entwickelung, an gewiſſe Vowbildungsſtufen
gebun=
hat größere Möglichkeiten zur Entfaltung ſeiner
Perſönlich=
r in jungen Jahren klar ſieht, was der Kaufmannsberuf von
ert, danach handelt und dieſes Handeln eines Tages nicht
ver=
wird ſein Leben meiſtern. Wir brauchen in unſerem Stande
Nenſchen, die eine ſtarke Willenskraft haben und ſich nicht leicht
Jand drücken laſſen, ſondern ſich im Wettbewerb mit anderen
behaupten. Solche Menſchen, die dann Praxis und Freizeit
berufliche Ertüchtigung verwenden und auch Sinn für
All=
dung und Geſelligkeit haben, kommen im Kaufmannsberuf
vor=
d finden gute Stellungen. Der Kaufmannsberuf iſt uralt und
in Zukunft beſtehen bleiben, weil er für die menſchliche
Geſell=
wendig iſt. Wenn ſeine Anhänger die Kaufmannsarbeit in
amtheit kennen und Meiſter in einigen Teilgebieten ſind,
wer=
ch immer mehr behaupten können.
B die Eltern der Kaufmannslehrlinge ergibt ſich aus dieſer
Dar=
uch noch eine andere wichtige Frage, nämlich die, wo verbringt
nge nun ſeine Freizeit, denn die Entwickelung, die der junge
zährend dieſer Jahre durchmacht, iſt entſcheidend für ſein
gan=
i. Dieſer Aufgabe will der „Bund der Kaufmannsiugend im
gerecht werden. Er bietet ſeinen Mitgliedern eine Fülle von
g eiten zur geiſtigen und körperlichen Ertüchtigung und
Ver=
nung. Der „Bund der Kaufmannsjugend im D.HV.” hat
ge Einrichtungen geſchaffen, die dem jungen Kaufmanslehrling
m Weg ins Leben helfend zur Seite ſtehen wollen. Auch in
uſtädter Gruppe, die in der Rheinſtraße 35 ein fehr ſchönes
tzt, herrſcht ein friſch=fröhliches Leben. Daß auch dieſe Gruppe
mit ihren Aufgaben nimmt, davon ſoll der „Eltern= und
abend”, der am Mittwoch, dem 9. April, abends 8.15 Uhr, im
3 Perkeo Alexanderſtraße, ſtatfindet, Zeugnis geben. Alle
Kauf=
linge ſowie deren Eltern ſind zu dieſer Veranſtaltung, die Auf=
1über die Aufgaben und Ziele des „Bundes der Kaufmanns=
7 D.H.V.” geben wird, herzlich eingeladen. Der Eintritt iſt frei!
298. Veranſtallung.
ruannt wurde am 12. März der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter
Landeszuchthaus Marienſchloß Joſef, Fehrenbach zum
altsoberwachtmeiſter bei dem Amtsgerichtsgefängnis in Offen=
Main.
er Hefſiſche Sängerbund beteiligt ſich an der Befreiungsfeier.
iſche Sängerbund hielt am Samstag hier eine erweiterte
Vor=
ung ab, die ſich mit der Frage der Beteiligung an der
Befrei=
in Mainz beſchäftigte. Man kam darüber überein, daß
ndere Befreiungsfeier des Heſſiſchen Sängerbundes nicht ver=
1werden ſoll. Es iſt vielmehr eine Beteiligung an der allge=
Befreiungsfeier in Ausſicht genommen, und zwar an dem Tag,
Reichspräſident von Hindenburg in Mainz weilt. Der Bund
mit drei Maſſenchören an der Feier beteiligen. Den einzelnen
wird die Beteiligung freigeſtellt, doch erwartet der
Bundes=
daß die Sänger in großer Zahl an der Feier teilnehmen. Die
tion iſt dem Gau Mainz=Stadt übertragen worden.
tsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Unſere
er und deren Angehörige, ſowie ſonſtige Freunde von Hand=
1 . Gewerbe treffen ſich am kommenden Donnerstag, 10. April,
m. „Gelben Saal” bei Sitte zum Vortrag von Herrn Land=
Ait Raab über das Thema: „Das Teſtament”.
deutſcher Sprachforſchung in Afrika” vermittelte ein Vortrag
n Profeſſors Regierungsrat Dr. Miſchlich
tag abend in der ſchönen Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
mete und bemerkenswerte Kenntniſſe. In unſerer Stadt tech=
Liſſenſchaften mit ihrer Hochſchule war es äußerſt intereſſant.
nDarmſtädter Mitbürger einiges aus dem Gebiet wiſſenſchaftlicher
cnik lebender Sprachen zu erfahren, welche hervorragenden
deut=
ſönlichkeiten daran beteiligt ſind und welche weitreichenden Be=
. von den meiſten nicht gekannt, aus ihrer Tätigkeit hervor=
Venn man hört, daß in Afrika über 600 Sprachen gezählt ſind,
er in größere und kleinere Sprachgruppen bei den Völker=
und einzelnen Stämmen ſich teilen, ſo vermag man erſt die
Aiftliche Kühnheit und unter Umſtänden auch Aufopferung
unſe=
r Sprachforſcher voll zu würdigen, die in dieſen Sprach=Urwald
cken eingedrungen ſind. Die literariſche und grammatikaliſche
g der Urvölker= und Miſchraſſen=Sprachen erſcheint bei
nähe=
hen als ein ſo bedeutendes Werk, daß ſelbſt Weltkrieg und
Nebo=
nicht vermocht haben, den Wert dieſes deutſchen
Geiſteseigen=
unterdrücken. Die Leitung der internationalen, in London
nig erſcheinenden Vierteljahrs=Forſchungsſchrift „4krioa” iſt von
iligten Wiſſenſchaftlern aller Kulturvölker einem Deutſchen
eſtermann) übertragen, während ein anderer Deutſcher Prof.
in Hamburg, unbeſtritten an der Spitze aller lebenden
Sprach=
ſteht. Der Herr Vortragende, früher an leitender Stelle in
4: Kolonialdienſt, gab vortreffliche Einzelheiten aus dem
gan=
en Gebiet der Sprachforſchung und ihrem innigen
Zuſammen=
t der Miſſionstätigkeit, über die Schwierigkeiten der
Ueber=
von Teilen der Heiligen Schrift aus den hebräiſchen und grie=
Urtexten des Alten und Neuen Teſtaments in die Idiome der
9 chen Völker, die in ihren Stämmen nach vielen Millionen
zäh=
her etwa insgeſamt 53 Sprachen=Uebertragungen. Ergänzt
ie ſprachtechniſche Darſtellung, bei der der Herr Vortragende die
Kenntniſſe in vornehmer, ſympathiſcher Weiſe faſt ganz
zurück=
urch Vortrag von einigen Märchen aus der afrikaniſchen
ur=
hen „Kultur”=Welt, das feine ſittliche und religiöſe Empfinden
uns ſogenannten. Wilden” leuchtete durch die urwüchſige Form
Rf
ndlung überall hindurch.
Eutlafſungsfeier der Dieſterwegſchule — Knabenabteilung. Zu
ntlaſſungsfeier bot die Dieſterwegſchule — Knabenabteilung —
ern der Schüler und den Freunden der Anſtalt im Saalbau
enußreiche Stunden. Ein gut ſpielendes Schülerorcheſter (
ein=
von Herrn Hackemer), eröffnete mit frohem Klang die Veran=
Freundliche Worte des Abſchieds richtete Herr Rektor Link
u entlaſſenden Schüler und Schülerinnen — Prämienverteilung.
folgenden Pauſe ſang Herr Koopeinige Lieder, die ihm reichen
eintrugen. Die Klavierbegleitung hatte in letzter Stunde Herr
Klingler mit beſtem Gelingen übernommen. Es folgte ein
iſpiel: Das klingende Haar”; viele Schüler und Schülerinnen
n dem Stück zu einem ehrlichen Erfolge. Prachtvoll in ihrer
wirkung war die Maſſenſzene im vierten Bild; eine ganz groß=
Angelegte, des Erfolges ſichere Darbietung, die an die Schlußſzene
ſe) der „Meiſterſinger” Wagners erinnerte. Um die
Einſtudie=
es Stückes machte ſich Fräulein K. Leeder verdient, die in
rnder Weiſe die vielen Proben geleitet hatte. Ihr zur Seite
Fräulein Hahn und Baum, ſowie die Herren Bernauer
*) und Hackemer. Wohlberdienter Beifall belohnte die junge
ar. Herr Rektor Link dankte den Damen und Herren, die zur
nerung des Abends durch das Spiel beigetragen hatten.
Zur Eröffnung des Abends gedachte der Vorſitzende Herr Philipp
Weber des heimgegangenen Heimatfreundes Herrn Stadtbibliothekar
Karl Noack, mit dem er durch 27jährige gemeinſame Arbeit
ver=
ſönlich verbunden war, und der ein treuer Freund und Förderer der
Alt=Darmſtadt=Vereinigung geweſen iſt. Er gedachte des
Heimgegan=
genen als eines unermüdlichen Hegers und Pflegers der Orts=, Familien=
und Heimatgeſchichte, dem der Tod nunmehr die Feder aus der Hand
genommen hat, der in nimmermüdem Heimatdienſt den Heimatgedanken
gefördert und wachgehalten hat, und deſſen Gedächtnis für alle Zeiten
mit Alt=Darmſtadt” und ſeiner Vereinsgeſchichte auf das innigſte
ver=
knüpft bleibt. Zum ſtillen Gedenken an den entſchlafenen Freund erhob
ſich die Verſammlung von den Sitzen.
Als Redner des Abends ſprach der in weiten Kreiſen durch ſeine
heimatgeſchichtliche Veröffentlichungen bekannte Schriftleiter der
Heimat=
zeitſchrift „Volk und Scholle‟, Herr Wilhelm Müller, über: „Die
älteren Darmſtädter Kirchenbücher”. In einem groß angelegten
Vor=
trag führte der geſchätzte Redner etwa folgendes aus: Die ebangeliſchen
Kirchenbücher ſind aus dem Geiſte der Reformation geboren.
Oberfläch=
lich betrachtet, bieten dieſe Tauſende und Abertauſende von Einträgen
nichts als ebenſoviel Atome, die nur die Gleichzeitigkeit oder die
zeit=
liche Aufeinanderfolge zu verbinden ſcheint. Was die Kirchenbücher
be=
richten, iſt in den meiſten Fällen nicht mehr. als was ſich auf die
For=
mel: „Er wurde geboren, nahm ſich ein Weib und ſtarb”
ſammen=
faſſen läßt. Menſchen, die im Leben als Sterne erſter Größe gegolten
haben, werden hier nicht höher geachtet als der unbekannte Findling.
Hier lieſt man nichts von dem Ruhm eines Rouge dela Foſſe als
glänzendem Baumeiſter der Stadt, nichts von der mephiſtopheliſchen
Bedeutung eines Johann Heinrich Merck, oder der
ſhakeſpeare=
ſchen Größe Ernſt Elias Niebergalls. Die hiſtoriſche
Gerech=
tigkeit, die hier allen Menſchen gegenüber gewahrt wird, erreicht in
den Kirchenbüchern den höchſten Grad der Vollkommenheit, wie man ſie
ſonſt in der Welt nicht findet. In ſechs Hauptabteilungen, von ihrem
Anfang 1575, bis etwa 1750, behandelte der Redner weiter den
gewal=
tigen Stoff, den er in vier Rubriken: die Getauften, Konfirmierten,
Getrauten und kirchlich Begrabenen, zergliederte, dem noch zwei
wei=
tere Abteilungen, die Poenitenten und Malefikanten, folgten.
Die Taufregiſter bilden numeriſch die Mehrzahl. Nur
ein=
mal, im Peſtjahr 1635, werden ſie von den Sterbeeinträgen überboten.
In den älteſten Taufeinträgen fehlt der Name der Mutter, der Beruf
des Vaters und der Tag der Geburt; da aber das Kind der Sitte gemäß
raſcheſtens getauft wurde, ſo liegen gewöhnlich nur drei Tage
dazwi=
ſchen. Nach alter Darmſtädter Sitte bekam der Täufling nur den Namen
ſeines Paten. Die Quellen, aus denen man im 16. und 17. Jahrhundert
die Vornamen mit Vorliebe entnahm, waren die Bibel, ſo ſind Namen
wvie Abraham, Benjamin. Caleb, Eſaiias, Jeremias, Daniel, Hiob,
Zacha=
rias, Tbomas, oder die Namen der drei Weiſen: Caſpar, Melchior und
Balthaſar; ferner bei den Frauen: Eda, Sara, Rebecea, Eſther, Judith,
Abigail uſw. ſehr ſtark vertreten. Von humaniſtiſchen Namen finden
wir z. B. Cornelius, Hektor, Veſpaſian, Markus, Antonius, Lukretia,
Euphroſine, Sibylla. Oft vertreten iſt der Vorname Joſt,
wahrſchein=
lich infolge der hier befindlichen Joſtkapelle; ferner: Ewald, Wolfgang,
Magnus, Bonifatius, Pankratius; bei Mädchen: Apollonia, Veronika,
Waldurgis. — Weiter wurden die Patenſchaften, die für die
Familienforſchung wertvolle Aufſchlüſſe bieten, behandelt. Mit der Zeit
bildete ſich die Sitte heraus, die Paten zu vermehren. So ſind drei
Paten keine Seltenheit, ja man trifft zuweilen 5. 7 und 10 Paten
ver=
zeichnet. Der bekannte Kanzler Kameitzky von Elſtibor gab ſeinen
Kindern zehn und mehr Paten. 1658, bei der Taufe einer Tochter des
Jägermeiſters Heinr. Ludwig von Bobenhauſen, finden wir 17. Paten
verzeichnet. Eine Höchſtleiſtung iſt bei dem Miniſter Freiherrn von
Dalwvigk zu Lichtenfels zu verzeichnen; als deſſen erſter Sohn Reinhard
Wilhelm Eugen getauft wurde, fungierten als Paten vier adelige
Ver=
wandten, der Bürgermeiſter Fuchs von Darmſtadt und nicht weniger als
45 rheinheſſiſche Bürgermeiſter. Auch die Judentaufen ſpielen eine
be=
ſondere Rolle im 16. und 17. Jahrhundert. So vertraten z. B. bei der
Taufe eines jüdiſchen Mädchens namens Blümel 1692 neun vornehme
Perſonen der Stadt das — Patenamt: der Landgraf und ſeine
Gemah=
lin, die Fürſtin von Oettingen, die Prinzeſſin von Vöhl, der
Bürger=
meiſter, der Oberhof= und Hofprediger, und der ältere und jüngere
Stadtprediger. Ebenſo zablreich ſind die Türkentaufen in jener Zeit in
unſerer Stadt geweſen. So wurden von Neuhäuſel von Morea drei
Türkenkinder nach Darmſtadt verpflanzt, die hier im Alter von 9, u0
und 13 Jahren die chriſtliche Taufe erhielten. Hierzu folgender
Tauf=
eintrag: „Am 25. Juni 1690 nach der Mittagspredigt wurde ein
türki=
ſcher Knabe, welchen Herr von Griesheim in der mit Sturm
über=
gangenen Feſtung Neuhäuſel verſchonet und anhero gebracht, namens
Joſeph, ungefähr von 13 Jahren, getauft und Chriſtian Ludwig
ge=
nannt.”
Ein größeres Kapitel bildeten die Konfirmationsregiſter
und die Religionsübertritte, die wertvolle Beiträge zur
Ortsgeſchichte boten. Das gleiche gilt von dem Abſchnitt „
Trau=
regiſter‟. Der älteſte Traueintrag lautet: „Anno 1575 den 13. Januar
hat Michael Daum Hochzeit gehabt.‟ Der Name der Braut wird hier
nicht genannt. Als Beiſpiel wurde auch angeführt, daß nicht erſt der
Weltkrieg, ſondern auch ſchon der 30jährige Krieg Kriegstrauungen
auf=
zuweiſen hat. Einer der beachtenswerteſten Trauungseinträge in
unſeren Kirchenbüchern iſt ſicher der von der Trauung Herders. Der
Eintrag lautet: „den 2. Mai Dominiea Jubilate, iſt Herr Johann
Gott=
fried Herder, Hochgräflich Schaumburgiſcher Conſiſtorialrat und Paſtor
zu Bückeburg, und Jungfer Marie Karoline. Herrn Joh. Friedrich
Flachslands, Hochfürſtlich Württembergiſchen Amtsſchaffner zu
Reichen=
weher eheliche Tochter, prieſterlich copuliert und in den Eheſtand
ein=
geſegnet worden.” Kein Geringerer als Goethe war als Trauzeuge
zu=
gegen.
Ein Abſchnitt über Poenitanten und Malefikanten gab
einen Einblick in die Kulturgeſchichte der Vergangenheit. Ein Ludwvig
Balthaſar von Weitolshauſen, genannt Schrautenbach, und eine Beate
Küchlerin, Kammermagd bei Hof, befinden ſich unter den erſteren.
Begräbnisregiſter, Leichenpredigten. Peſt und ihre Begleiterſcheinungen
wurden beleuchtet. Den Abſchluß bildete das Herkunftsweſen der alten
Darmſtädter. Ausländernamen, Spitznamen uſw. boten wertbolle
ge=
ſchichtliche Beiträge.
Wenn ſich am 23. Juli d. Js. der Geburtstag unſerer Stadt zum
600 Male jährt, ſo hat ſie unter den Zeugniſſen ihres langen
Werde=
gangs nur wenige Denkmäler aufzuweiſen, die ſo monumental wirken
wie die Kirchenbücher. 1575 begonnen, erſchließen ſie in dieſem Jahre
einen Zeitraum von mehr als drei und einem halben Jahrhundert, alſo
mehr als die Hälfte der Zeit, in der es eine Stadtgemeinde gegeben
hat. So darf man von den Kirchenbüchern ſagen, daß ſie als die
ehr=
würdigſten Rebräſentanten und die wertvollſten Geiſtesdokumente zur
Geſchichte unſerer Stadt gelten dürfen.
Reicher Beifall lohnte den Redner des Abends, dem ſich herzliche
Dankesworte des Vorſitzenden anſchloſſen. — Nächſte Veranſtaltung am
17. April. Thema wird noch bekanntgegeben.
— Hohes Alter. Am 10. April begeht der am früheren Hoftheater
tätige Malergehilfe i. R. Jeremias Rühl, Liebfrauenſtraße 113, in
ſelten geiſtiger Friſche ſeinen 85. Geburtstag.
— Orpheum. Heute Dienstag, morgen Mittwoch, abends 8.15 Uhr,
finden unwiderruflich die beiden letzten Aufführungen des
Kriminal=
ſtückes „Der Mann, der ſeinen Namen änderte”, von
Ed=
gar Wallaee ſtatt. — In Vorbereitung iſt der überaus luſtige Schwank
„Sie muß heute noch raus” von Otto Härting in drei Akten.
— Volkshochſchule. In weiterer Folge der Vorträge über „Weſen
und Ziele der politiſchen Parteien” ſpricht am Dienstag, 8. April, Herr
Dipl.=Ing. Kopp für die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiterpartei und am Donnerstag, den 10. April, Herr
Gene=
ralſekretär E. Welkow für die Deutſche Volkspartei. Die
Vorträge beginnen 20.15 Uhr im Feſtſaal des Realgymnaſiums,
Kirch=
ſtraße 22. — Für den „Lumbeawend” am Diensrag im Kleinen
Haus und „Die Fledermaus” am Samstag im Großen Haus des
Landestheaters erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Karten auf
unſerer Geſchäftsſtelle.
— Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Bau= und
Siedlungsgemein=
ſchaft (D.B.S.). Unſere Freunde und Mitglieder machen wir auf die
Anzeige in der heutigen Nummer aufmerkſam und verweiſen
insbeſon=
dere auf den Vortrag über, Bimsſtahlbauweiſe‟
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Wie aus dem Anzeigenteil zu
erſehen iſt, wird die nächſte Monatsverſammlung beſonders
intereſſant werden. Herr Studienrat Profeſſor D. Spilger
behan=
delt nämlich an der Hand von Lichtbildern die Frage: „Wie entſtehen
neue Raſſen von Gartenpflanzen?” Ferner wird er mittelſt beſonderer
Apbarate kleine Waſſertiere, die dem unbewaffneten Auge unſichtbar
bleiben, in lebendem Zuſtande und äußerſt ſtark vergrößert als
Lichtbilder an die Wand projizieren und näher beſprechen.
Da mit einem ſtarken Beſuch zu rechnen iſt, können diesmal Gäſte nur
in beſchränktem Maße eingeführt werden.
— Erziehungsbeihilfen bis zum 24. Lebensjahr. Die
Erziehungs=
beihilfe für Kriegerwaiſen kann in beſonderen Fällen mit Genehmigung
des Reichsarbeitsminiſters abweichend von den allgemeinen Richtlinien
feſtgeſetzt werden. Von dieſer Möglichkeit wird insbeſondere dann
Gebrauch gemacht, wenn bedürftige Waiſen nach Vollendung des
21. Lebensjahres und Wegfall der Waiſenrente noch eine Hoch= und
Fachſchule beſuchen. Zur Vereinfachung des Geſchäftsverkehrs hat der
Reichsarbeitsminiſter mit Erlaß vom 5. Februar 1930 nunmehr die
Hauptverſorgungsämter ermächtigt, in derartigen Fällen auf Vorſchlag
der Hauptfürſorgeſtelle Erziehungsbeihilfen bis zu 50 RM. monatlich
unter Anrechnung der Hinterbliebenenbezüge aus anderen Quellen in
eigener Zuſtändigkeit zu bewilligen, längſtens aber bis zur Vollendung
des 24. Lebensjahres. Nähere Auskunft hierüber erteilen die
Vor=
ſtände des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten.
— Große Fahrpreisermäßigung für italieniſche Badeorte? Das
hie=
ſige Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigs=Platz (Vertretung des
Mittelenro=
päiſchen Reiſebüros G. m. b. H.) iſt in der Lage, auf Grund einer
ſo=
eben eingegangenen Verfügung des italieniſchen Verkehrsminiſteriums
auf die vielen vom Publikum geſtellten Fragen über
Fahrpreisermäßi=
gungen nach ſitalieniſchen Badeorten folgende Auskunft erteilen zu
können: Vom 1. Mai bis 31. Oktober 1930 wird für eine Reiſe nach den
italieniſchen Badeorten an der oberen Adria bei einem
Mindeſtaufent=
halt ſchon von ſechs Tagen an und bei Fahrt über einen der
Grenz=
übergänge zwiſchen Brenner und Fiume auf italieniſchen
Staatsbahn=
ſtrecken eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent für Hin= und
Rück=
fahrt gewährt, wobei jeweils verſchiedene dieſer Grenzübergänge
ge=
wählt werden können; die Fahrkarten (60 Tage gültig, gegen 10 Prozent
des bezahlten Betrages in Italien um weitere 30 Tage zu verlängern)
für die Rückfahrt müſſen ſchon bei Antritt der Reiſe gelöſt werden.
Straßenkanäle. In letzter Zeit iſt es vorgekommen, daß Sand
und Bauſchutt in die Floßrinne abgelagert wurde, wodurch bei ſtarken
Regenfällen der Waſſerabfluß geſtört und die betreffenden
Straßen=
ſtrecken teilweiſe überſchwemmt wurden. Eine weitere Folge war häufig,
daß eine Verſchlammnug der Kanäle eintrat. Zuwiderhandlungen
wer=
den nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen zur Anzeige gebracht.
E Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat März 15 glarmiert, und zwar zu einem Großfeuer, einem Mittelfeuer, drei
Kleinfeuern, drei Schornſteinbränden einem Waldbrand, einem
Betriebs=
unfall, einem Autounfall, einem Waſſerrohrbruch und drei ſonſtigen
Fällen. — Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 121 Transporte.
Die hierfür zurückgelegte Fahrtſtrecke betrug 1451 Klm. Auf der Wache,
Kirchſtraße 13 (Fernſprecher 600 und 3500) wurde in 12 Fällen erſte
Hilfe geleiſtet.
— Der tolle Hund” — Aufführung des Rot=Weiß, V.f. R. Das
ſchöne Frühlingswetter hatte der Veranſtaltung des Rot=Weiß, V.f.R.,
am letzten Sonntag ſtarken Abbruch getan. So war es nicht gerade zu
verwundern, daß nur zirka 250 Perſonen in den Konkordiaſaal kamen.
Dieſe Beſucher hatten ihr Kommen jedoch nicht zu bereuen. Die
Spiel=
gruppe, die ſich reſtlos aus Mitgliedern der Paddelabteilung
zuſammen=
ſetzte bot eine ſehr gute Leiſtung, daß man von einem vollen Erfolg
ſprechen kann. Der ſtarke Beifall bewies, daß auch die Beſucher mit der
Darbietung zufrieden waren. Die Rollenverteilung hätte auch keine
beſſere Beſetzung finden können, als in den Damen E. Hechler (Frau
Knippelius), L. Gunder deren Tochter). A. Zimbrich (Frau
Put=
tel). E. Schwarz (deren Tochter), K. Wenzel (Magd), und in den
Herren F. Zimbrich (Herr Knippelius), L. Penk und F. Staudt
(deſſen Söhne), E. Herzig (Herr Puttel), W. Trumpfheller
Nachtſchatten) F. Rottmann (Valentin), 9. H. Schmalbach und
V. Reſch (Polizeidiener). Die Regie der Aufführung lag bei Herrn
Georg Reubold in den beſtbewährten Händen. An dem Erfolg hat
er mit den größten Anteil. Durch den ſchlechten Beſuch iſt der
Rein=
ertrag, den zugunſten des Bootshauſes und Landheimes verwandt wird,
leider nicht ſehr groß ausgefallen. Das von der Firma Adelmann
ge=
ſtiftete L.F.B.=Faltboot fand in Herrn Otto Umbreit einen glücklichen
Beſitzer.
8. April S
Die Boheme
4 20. T. Gr. 2 u. 3
Preiſe 1—10 Mk. 20—22,15 Uhr
Lumbeabend
Heſſ. Spielgemeinſchaft
Preiſe 1 2, 3 Mark Mittwoch,
9. April 20—22 Uhr
Im weißen Röß!
B19
Preiſe 1.00—10.00 Mk. Keine Vorſtellung 10. April 20—22 Uhr
Donnerstag, Die Südpolexpedition des
Kapitän Seott
C 19
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 19.30—22 Uhr
Dreimal Offenbach
3 komiſche Opern von
Jagles Offenbach.
I. 21
Preiſe 1.50—7.50 Mk. Freitag,
11. April 19.30—22,15 Uhr
Don Giovanni
D 20, T, Gr. 1, 7 u. 8
Preiſe 1.00—10.00 Mk. 30—23 uhr
Tanzgaſtſpiel"
Niddy Impekoven
Preiſe 1.00 — 5.00 Mk. Samstag,
12. April 19.30—22.30 Uhr
Die Fledermaus
Volksvorſtellung.
Preiſe 0.60—6.00 Mk. zeSch umr
Der Kaiſer von Amerika
R12 (Darmſtädter Volks=
bühne) Gruppe 1—4.
Preiſe 1.20—6.00 Mk. Sonntag,
13. April 18—22 Uhr
Lohengrin
H 11 (Bühnenvolksbund)
Preiſe 1.20—12.,00 Mk. Deierirlm
Die andere Seite
F 10, 8 10 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe1 u. 2,
Preiſe 1 20— 6.00 Mk.
— Gaſtſpiel des Heſſiſchen Landestheaters. Das Schauſpiel=Enſemble
des Heſſiſchen Landestheaters bringt heute Dienstag in Bad=Nauheim
Bernard Shaws Komödie „Der Kaiſer von Amerika” zur
Auf=
führung. — Das Opern=Enſemble gaſtiert morgen Mittwoch in Worms
mit Verdis „Troubadour”. — Niddy Impekoven tanzt an
ihrem Freitag, den 11. April, im Kleinen Haus ſtattfindenden
einmali=
gen Tanzabend u. a. nach Muſik von Bach, Mozart. Chopin,
Tſchai=
kowſkh, Couperin. — Heute Dienstag Beginn des Kartenverkaufs.
machen jedes Antlitz ansprechend und schön. Oft schon durch einmaliges Putzen mit der herrlich erfrischend
schmeckenden Chlorodont-Zahnpaste erzielen Sie einen wundervollen Elfenbeinglanz der Zähne, auch an
MOIIe LolIIe den Seitenflächen, bei gleichzeitiger Benutzung der dafür eigens konstruierten Chlorodont-Zahnbürste
g mit gezahntem Borstenschnitt. Faulende Speisereste in den Zahnzwischenräumen als Ursache des üblen
Mundgeruchs werden gründlich damit beseitigt. — Chlorodont: Zahnpaste, Mundwasser, Zahnbürsteng
eitspreis 1 Mark bei höchster Qualität. — Man verlange nur echt Chlorodont in blau-weiß-grüner Originalpackung und weise jeden Ersatz dafür zurück.
Seite 6
Dienstag, den 8. April 1930
Nummer
98
Verbands=Berkrekerverſammlung
des Heſſiſch=Naſſauiſchen Kurzſchrift=Verbandes.
F. Im Rahmen der 600=Jahrfeier der Stadt Darmſtadt fand am
Sonntag, vormittags 10 Uhr, im Rummelbräu die Frühjahrs=
Vertreterverſammlung des Heſſiſch=Naſſauiſchen Kurzſchrift=
Verbandes ſtatt, zu der etwa 200 Vertreter der Kurzſchriftvereine aus
dem Verbandsgebiet erſchienen waren.
Der Verbandsvorſitzende, Lehrer Schöpp=Mainz, eröffnete die
Verſammlung mit warmen Worten der Begrüßung und gedachte in
einem Nachruf der verſtorbenen, verdienſtvollen Vorſitzenden der
Kurz=
ſchriftvereine Mainz=Mombach und Alzey, Bullacher und Frank, ſowie
einer Reihe weiterer der ſtenographiſchen Bewegung durch den Tod
ent=
viſſener Kunſtgenoſſen. Er erſtattete ſodann einen ausführlichen
Be=
richt über die ſtenographiſche Lage, dabei auf die Tatſache hinweiſend,
daß die Einheitskurzſchrift am 7. Oktober 1929 auf ein 5jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken konnte. Dem Eintreten der Behörden nach einer
ein=
heitlichen, überall gelehrten und anerkannten Form der Kurzſchrift, vor
allem aber ſeinem inneren Wert verdanke es das Syſtem, daß es ſchon
jetzt die unbedingte Herrſchaft erlangt und ſich im Unterricht durchaus
bewährt habe. Mit 2100 Vereinen und 170 000 Mitgliedern ſtehe heute
ſchon der Deutſche Stenographenbund an der Spitze der
ſtenographi=
ſchen Organiſationen der Welt. Einen wichtigen Faktor in der
Ent=
wickelung bildeten die Geſchäftsſtenographen=Prüfungen, die an den
Han=
delskammern abgehalten werden. Die Zahl der Prüflinge ſei in
ſteti=
gem Wachſen begriffen. Die Einrichtung dieſer Prüfungen bezeichnete
Redner als eine ſehr geeignete Grundlage für die Heranbildung
tüch=
tiger Geſchäftsſtenographen. Die ſeit eimiger Zeit angegliederte
Vor=
prüfung in 120 Silben habe ſich als empfehlenswert und praktiſch
er=
wieſen. Wünſche aus der Verſammlung liefen darauf hinaus, dieſe
Prü=
fungen durch geeignetere Diktatſtoffe zu erleichtern. Eine einheitliche
Regelung der Stoffbeſchaffungsfrage wird als unerläßlich bezeichnet.
Einen breiteren Raum in den Verhandlungen nahm der im Auguſt
dieſes Jahres in Berlin ſtattfindende Bundestag des Deutſchen
Steno=
graphenbundes ein, über den zunächſt allgemein Herr Puſch=Mainz
referierte. Fragen des damit verbundenen Bundeswettſchreibens
be=
handelte Herr Buſch=Höchſt. Nach dem auf dem Bundesvertretertag
in Goslar abgeänderten Entwurf der Bundeswettſchreibordnung beträgt
die Diktatdauer für alle Abteilungen — mit 120 Silben beginnend —
5 Mmuten. Die Fehlergrenze iſt verſchärft worden, doch wird bei der
Wertung der Arbeiten inſofern großzügiger verfahren werden, als
Un=
genauigkeiten dann nicht gewertet werden ſollen, wenn ſie nicht
ſinn=
ſtörender Natur ſind. Wie bei früheren Bundeswettſchreiben, wird auch
in Berlin nach Landsmannſchaften geſchrieben werden. Als
Wettſchreib=
leiter des Heſſiſch=Naſſauiſchen Verbandes und des Verbandes Waldeck
wurde Martin=Höchſt einſtimmig gewählt.
Ueber die Frage des anläßlich des Bundestages verkehrenden
Son=
derzüge berichtete der Geſchäftsführer des Verbandes, Herr Koch=
Mainz. Nach Mitteilungen aus Berlin, von wo aus die
Sonderzugs=
frage für das ganze Reich geregelt wird, ſind für das Verbandsgebiet
zwei Sonderzüge vorgeſehen, einer von Mainz und einer von Gießen
abgehend. Im ganzen werden etwa 20 Sonderzüge verkehren. Der
Fahrpreis iſt um etwa 50 Prozent ermäßigt; er beträgt von Mainz aus
für die einfache Fahrt 14,30 RM. Als Verbandsvertreter, die zum
Bundestag abzuordnen ſind, wurden gewählt: Puſch und Koch=
Mainz, Weinsheimer=Offenbach und Werner=Darmſtadt.
Zur Tagesordnung ſtand noch die Wahl eines
Verbandsjugend=
obmanns. Hierzu ſowie über die Frage der Jugendpflege erſtattete
Oberſtudiendirektor Pfaff=Darmſtadt Bericht. Da die Satzung der
Reichsjugendleitung des Deutſchen Stenographenbundes einer
Umarbei=
tung bedarf, um den Anforderungen zu genügen, die zur Aufnahme
der ſtenographiſchen Jugendorganiſationen in den Reichsausſchuß der
deutſchen Jugendverbände erforderlich ſind, wird die Wahl zunächſt
zurückgeſtellt.
Der Heſſiſch=Naſſauiſche Kurzſchriftverband beſteht in dieſem Jahre
50 Jahre. Da wegen des Bundestags in Berlin ein Verbandstag 1930
nicht abgehalten wird, ſoll das goldene Jubiläum des Verbandes am
4. und 5. Oktober 1930 in dem bis dahin von der Beſatzung befreiten
Mainz gefeiert werden. Vorgeſehen hierfür iſt: Am 4. Oktober: eine
Jubiläumsvertreterverſammlung mit einer ſich am Abend
anſchließen=
den großen Feier in Form eines Rheiniſchen Abends; am 5. Oktober:
eine Jubelfeier im Akademieſaal des kurfürſtlichen Schloſſes.
Nach einem gemeinſamen Mittageſſen im Rummelbräu ſchloß ſich
am Nachmittag für die auswärtigen Gäſte eine Beſichtigung der
Sehens=
würdigkeiten Darmſtadts unter Führung des Rechnungsdirektors
Wer=
ner an.
Der Feſtzug der 600=Jahr=Feier der Frankfurker
Frühjahrsmeſſe.
Trotz mancher Schwierigkeiten darf der Feſtzug zum 600jährigen
Jubiläum der Frankfurter Frühjahrsmeſſe jetzt als geſichert gelten.
Be=
reits ſind 60 Wagen zur Teilnahme gemeldet. Wie in alter Zeit wird
ein Beritt Frankfurter Geleitsreiter unter Kommando des Leutnants
Theobald die Meßfremden einholen. Auch das Regiment der Frank=
furter Weißbüfche wird durch ſein Muſikkorps in Paradeuniform
ver=
treten ſein. Ebenſo wird der „Dicke Fritz” mit ſeiner verſtärkten
Berg=
knappenkapelle nach langer Zeit wieder zur Frankfurter Meſſe erſcheinen
und den Zug begleiten. Der Zug wird am Mittwoch, 9. April
pünktlich um 11 Uhr, vom Güterplatz an der Mainzer Landſtraße ſich
in Bewegung ſetzen und über die Hohenzollernſtraße, den
Bahnhofs=
platz, die Kaiſerſtraße, den Schillerplatz und die Neue Kräme zum
Rö=
merberg ziehen und in der Altſtadt um 12 Uhr durch das althiſtoriſche
Meſſegeläute eingeläutet werden. Vor dem Nömer wird ein kurzer
Empfang durch die Stadtverwaltung ſtattfinden.
1
Perbandstag des Landesverbandes Heſſen
im Reichsbund der Bivildienſtberechtigten.
v. Bad=Nauheim, 6. April.
Der Landesverband Heſſen im über 125 000 Mitglieder zählenden
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten (früher Bund deutſcher
Militär=
anwärter) hielt geſtern und heute im Sprudel=Hotel ſeinen diesjährigen
Verbandstag, der aus ganz Heſſen ſehr zahlreich mit Delegierten
be=
ſchickt war, ab. In der geſtrigen öffentlichen Verſammlung konnte der
Vorſitzende des Landesverbandes, Miniſterialreviſor Dörr (Darmſtadt)
als Gäſte zahlreiche Vertreter der Regierung, der Behörden, der Preſſe
und der Nachbarverbände begrüßen, u. a. Staatsrat von Eiff,
Ober=
regierungsrat Knoll, Direktor Metzger von der heſſiſchen Regierung,
ferner den Fürſorgeoffizier Hauptmann Lehrer im Miniſterium des
Innern. In herzlichen Erwiderungen dankten die Behördenvertreter
für die Einladungen nud gaben überzeugend ihre Sympathie für die
aus der Schule des alten Heeres, der Reichswehr und der Schutzpolizei
hervorgegangenen pflichtbewußten Beamten kund. Es beglückwünſchten
den Verbandstag mit der Verſicherung, die berechtigten Forderungen der
Zivildienſtanwärter jederzeit zu vertreten, u. a.: Staatsrat von Eiff für
die heſſiſche Regierung; Kreisdirektor Rechthien für das Kreisamt
Friedberg; Beigeordneter Kiſſel für die Stadt Bad=Nauheim und im
beſonderen Auftrage von Oberbürgermeiſter Keller=Gießen für den
heſſiſchen Städtetag; Stadtrat Dickler für die Stadt Friedberg,
Sani=
tätsrat Dr. Hahn für die Vereinigung der Bad=Nauheimer Aerzte;
Poſt=
inſpektor Kreuder (Frankfurt a. M.) für die ſüddeutſchen
Landesver=
bände des Reichsbundes Oberſteuerſekretär Stromberger (Darmſtadt)
für den Bund deutſcher Reichsſteuerbeamten, Poſtſekretär Schäfer
(Darmſtadt) für Beamtenbund und Landeskartell Heſſen,
Oberpoſt=
ſekretär Krämer (Darmſtadt) für die Poſtgewerkſchaft.
Nach der Wahl von Steuerinſpektor Plaag (Bad=Nauheim) zum
Ver=
handlungsleiter der Tagung erſtattete der Vorſitzende Dörr (
Darm=
ſtadt) den ſehr beifällig aufgenommenen Jahresbericht, nach dem das
abgelaufene Jahr in organiſatoriſcher Hinſicht ein Jahr des Aufſtiegs
geweſen iſt. Die Zahl der Mitglieder des Landesverbandes habe
die 2000 nahezu erreicht. Die Feſtigung der Organiſation ſei aber
ein Zeichen dafür, daß die Kriſe der Zivilverſorgung immer ſtärker in
Erſcheinung trete. Eingehend behandelte der Redner die Lage der
Zivil=
dienſtverſorgung in Heſſen, wobei das Verhalten der Regierung der
Zivilverſorgung gegenüber Anerkennung fand. Bundesdirektor
Krü=
ger (Berlin) erſtattete ein umfaſſendes Referat über die Kriſe der
Zivildienſtverſorgung im Reiche. An beide Referate ſchloß ſich eine
aus=
gedehnte Ausſprache.
Die Abſchluß des erſten Verhandlungstages bildete ein vom Verein
Friedberg=Bad=Nauheim veranſtalteter Begrüßungsabend.
Die Verhandlungen des Sonntags waren inneren Organiſations=
und Standesfragen gewidmet. Der Geſamtvorſtand wurde
wieder=
gewählt. Der nächſtjährige Verbandstag findet vorausſichtlich in
Darmſtadt ſtatt.
Eine Enkſchließung der heſſiſchen Berufsſchullehrer.
Die am Sonntag, den 6. April, in Frankfurt a. M. tagende
Berufs=
ſchullehrerſchaft Heſſens faßte nach eingehender Ausſprache folgende
Entſchließung:
I. Ausbildung der Lehrkräfte an Berufsſchulen:
1. Es wird ein einheitlich ausgebildeter Lehrerſtand gefordert.
2. Die Zulaſſung zu dem Lehramt der Berufs= und Gewerbeſchulen
darf nur nach dreijährigem Studium an dem berufspädagogiſchen
Semi=
nar einer Univerſität erfolgen. Das Studium muß mit der Diplom=
Gewerbelehrerprüfung abſchließen.
3. Die Anſtellung wird abhängig gemacht von dem Beſtehen einer
praktiſch=pädagogiſchen Prüfung, die nach einer 2jährigen Anwärterzeit
abgelegt werden kann.
II. Sparmaßnahmen des Heſſiſchen Staates.
1. Die Vertreterverſammlung des Reichsvereines der hauptamtlichen
Lehrerſchaft deutſcher Berufsſchulen, Landesverein Heſſen, bedauert, daß
im Hinblick auf den ſeitherigen Stillſtand im Ausbau des heſſiſchen
Berufsſchulweſens eine Verminderung der Ausgaben im Berufsſchuletat
wiederum vorgeſehen iſt.
2. Das Ziel der Berufsſchule, der über 90 Prozent des geſamten
Nachwuchſes unferes Volkes anvertraut werden, kann nur erreicht
wer=
den, wenn der noch nicht vollendete Ausbau erfolgt. Zur Wahrung der
veruflichen Ausbildung und ſtaatsbürgerlichen Erziehung unferer
werk=
tätigen Jugend erwarten wir vom Heſſiſchen Landtag die Ablehnung
der vorgeſehenen Abſtriche.
3. Die Berufsſchullehrerſchaft Heſſens bedauert, daß bis jetzt im
Landtage noch kein Weg gefunden iſt, den ungeheuerlichen, kaum
erträg=
lichen Eingriff in die heſſiſche Volksſchule zu unterbiden, zumal
der=
artige Maßnahmen, von nicht zu unterſchätzendem Nachteile für die
Berufsſchule ſein müſſen.
4. Die unſozialen Beſchlüſſe des Finanzausſchuſſes, Entziehung der
Kinderzulage der über 16 Jahre alten, möge der Heſſiſche Landtag die
Zuſtimmung verſagen.
Das Ergebnis der Verhandlungen war die folgende
Entſchließung.
die angenommem wurde:
„Die 26. Hauptverſammlung des Landesverbandes Heſſen
Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten ſtellt mit Beſorgnis feſt, daß
Durchführung einer geordneten Zivilverſorgung immer mehr gefäß
wird. Unter Zivilverſorgung kann nur die lebenslängliche Anſtellung
aus dem Wehr= und Ordnungsdienſt ausſcheidenden Staatsdienere
einer Beamtenſtelle des öffentlichen Dienſtes verſtanden werden,
Der immer ſchärfer werdende Kampf gegen das Berufsbeamten
und der Abbau ſchädigen daher auch die Zivilverſorgung aufs ſchwe
36 000 Verſorgungsankwärter, alſo Staatsbürger mit einem verbür
Recht auf Uebernahme in den zivilen Staatsdienſt, warten noch
Anſtellung. Zu dieſem Reſtbeſtande aus früheren Jahrgängen treten
den nächſten Jahrgängen jährlich Tauſende Verſorgungsanwärter
der Wehrmacht und den Schutzpolizeien der Länder hinzu. Nach
Denkſchrift des Reichsminiſteriums des Innern wurden in den be
letzten Jahren aber nur durchſchnittlich 12 500 Verſorgungsanwärte
Beamtenſtellem übernommen, ſo daß die Zahl der Zivildienſtberechti
die auf Einberufung warten, vorausſichtlich um 5000 wächſt, demnat
Jahre 1933 65 000 betragen wird.
Die Gefährdung der Zivilverſorgung muß ſich verhängnisvoll
fuſn=
den Aufbau und die Erhaltung der Wehrmacht und der Schutzpoli ſa.
und in zwingender Folge auf Ruhe und Ordnung im Staate
wirken.
Der Verbandstag hält es für ſeine Pflicht, darauf hinzuweiſen, 5
diejenigen Anſtellungsbehörden, die an der Durchführung der 7
Kaſ=
verſorgung nicht oder nur mangelhaft mitwirken, die Reichs= ud ſun
deshaushalte finanziell ſchwer belaſten, weil an die auf Anſtellung m
tenden Verſorgungsanwärter über etwa 80 Millionen M au
Uebergangsgebührniſſe jährlich gezahlt werden und ſich in jedem 2
erhöhen.
Mit Bedauern ſtellt der Verbandstag ferner feſt, daß es noch ai
viele Behörden und beſonders Behörden der Selbſtverwaltung gib
der Zivilverſorgung unfreundlich, ja zum Teil feindlich gegen
ſtehen. Im einfachen und gehobenen mittleren Dienſt bei den Kor
nalverwaltungen ſind nur wenige Stellen mit Verſorgungsanwärter R0
ſetzt, obwohl dieſe Stellen mindeſtens zur Hälfte den Verſorgun ſen
wärtern vorbehalten ſind. Bei den auf Privatdienſtvertrag zu bei
kuf=
den Stellen des Staats= und Kommunaldienſtes liegen die Verhäl hg
im allgemeinen noch weſentlich ungünſtiger.
Der Verbandstag richtet daher die dringende Bitte an alle daz
rufenen Stellen, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, die ge
ſind, eine Beſſerung der Lage der Zivilverſorgung herbeizuführei
Aus dem Gerichksſaal.
Aus den Parkeien.
Hausfrauenbund. Unſere Hauptverſammlung iſt heute
Dienstag, 16 Uhr, in der Loge, Sandſtraße 10. Wir bitten um
zahl=
reiches Erſcheinen.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Bund Königin Luiſe, Darmſtadt. Wir verweiſen
auf unſere Anzeige vom Sonntag und erwarten zahlreiche Gäſte am
Mittwochabend im Saalbau — Muſikſaal — bei uns.
— Die Hauptverſammlung des Bezirksvereins
Innen= und Altſtadt findet nicht Montag, den 7., ſondern
heute Dienstag, abends 8.30 Uhr, im Reſtaurant „Prinz Karl”
ſtatt.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Frau
Kloos wird bei dem geſelligen Beiſammenſein am Mittwoch, 9. April,
nachmittags 4.30 Uhr, auf dem Heiligen Kreuz über „Jugend und
Par=
tei” ſprechen. Ein Thema, das auch bei dem Reichsparteitag in
Mann=
heim großes Intereſſe erweckte. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn ſich
auch die Mitglieder der Jugendgruppe recht zahlreich beteiligen wollten.
Die weltberühmten Pfarrer
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Aw. Zwiſchen Baherseich und Egelsbach wurde am 27. Auguf
Jahres ein neunjähriger Schüler von einem Auto getötet.
Lehrerin kam mit ihrer Schulklaſſe vom Baden. Ein paar Schüler
ben zurück und machten ſich an Apfelbäumen zu ſchaffen. Ein
rollte auf die Fahrbahn und der Bub holte ihn. Als er wieder al
Fußweg ſprang, ſah er vor ſich einen Radfahrer. Um dieſem
weichen, ſprang er wieder zurück auf die Fahrbahn, direkt in eit
Frankfurt kommendes Auto. Die Türklinke zertrümmerte ihm den
del, ſo daß er ſofort tot war. Der Autofahrer, ein Dipl.=Ing
Darmſtadt, und der Radfahrer, ein Bäckergehilfe aus Egelsbach,
ſich nun vor dem Bezirksſchöffengericht wegen fahrläſſiger Tötu
verantworten. Der erſte erhielt anſtelle von zwei Monaten Gef”
eine Geldſtrafe von 400 Mark; der zweite anſtelle von einem 2
Gefängnis eine Geldſtrafe von 150 Mark.
An der Kreuzung Karlſtraße—Heinrichſtraße ſtießen am 11. 2
vorigen Jahres ein Auto und ein Motordreirad zuſat
Das Motorrad, das von einem Milchhändler gelenkt wurde, fuhr
Heinrichſtraße in öſtlicher Richtung, das Auto in der Karlſtraße
Richtung nach Beſſungen. Das Motorrad wurde von dem Aute
links gedrückt, überſchlug ſich zweimal und blieb liegen. Die
Fahrer wurden heruntergeſchleudert und verletzt; der Soziusfahre
Schmied, ſo ſchwer, daß er eine Schädelfraktur erlitt und den
wechſeln mußte. Beide Parteien ſind wegen fahrläſſiger Kört
letzung angeklagt. Es ſtellte ſich heraus, daß beide an der beſ.
gefährlichen Straßenkreuzung zu ſchnell gefahren ſind, beſonder
Milchhändler. Dieſer wird zu einer Geldſtrafe von 150 Mar
Chauffeur des Autos zu einer ſolchen von 100 Mark verurteilt.
Zwiſchen Zell und Michelſtadt iſt am 18. Auguſt 1929 ein Aß
bus mit dem Geſangverein aus Mittelbuchen umgekippt.
reiche Mitfahrende wurden verletzt. Der Lenker des Autobuſſee
Kraftwagenführer aus Wagenbuchen, hatte ſich daher wegen fahrl
Körperverletzung zu verantworten. Auf der ganz neu hergeri
Straße kamen ihm zwei Motorradfahrer entgegen, die ſich gegenſe
überholen ſuchten. Er achtete dabei auf die beiden 8 orräder
daß er mit dem rechten Vorderrad ſeines Wagens auf den weichen
aufgeſchütteten Fußſteig geriet, wodurch das Auto kippte. Das
war der Anſicht, daß das hätte vermieden werden können und ver
den Angeklagten zu 2 Mark Geldſtrafe.
Tageskalender für Dienstag, den 8. April 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr,
„Die Boheme‟. — Kleines Haus, 20 Uhr: „Lumbeaben
Orpheum, 20.15 Uhr: „Der Mann, der ſeinen
änderte‟, — Konzerte: Schloßkeller, Theater=Reſte
Spaniſche Bodega, Zum Tropfſtein. — Städt. Saal
20 Uhr, Mozart=Verein: „Stimmen der Völker in Lie
Fürſtenſaal, 15,30 und 20 Uhr, Frauenvortrag: „A.
du, Weib”. — Reſtaurant Prinz Karl, 20.30
Hauptverſammlung des Bezirksvereins Innen= und A
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helig
ſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
9
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gan-
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SICHER
[ ← ][ ][ → ]ummer 98
Dienstag, den 8. April 1930
Seite 7
Arheilgen, 7. April. Bundestagung. Die Ortsgruppe
Ar=
n des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinterblie=
fordert ihre Mitglieder zu zahlreicher Teilnahme an der
gelegent=
es Reichsbundestages am 25. Mai er. in Mainz ſtattfindenden
1gebung auf. Die Wahl der Delegierten zum Bundestag findet am
z M., nachmittags von 2—5 Uhr, im Gaſthaus „Zur Sonne” ſtatt.
Fu ämtliche Mitglieder wird die Beteiligung an der Wahl zur
drin=
geln Pflicht gemacht.
Griesheim, 7. April. Landw. Konſumverein. Die ordent=
Beneralverſammlung des Landw. Konſumvereins fand im Gaſt=
„Zum Rebſtock” ſtatt. Der Aufſichtsrats=Vorſitzende, Herr Landau,
=sete die Verſammlung und begrüßte die erſchienenen Mitglieder;
auerte den ſchlechten Beſuch, der in Anbetracht der Wichtigkeit und
röße der Genoſſenſchaft beſſer hätte ſein müſſen. Hierauf erſtattete
lechner, Herr Nothnagel, einen ausführlichen Bericht über das
ſſene Geſchäftsjahr und erläuterte die Bilanz. Die Mitglieder=
1 ieg von 963 zu Anfang des Jahres auf 1093 am Ende des Jahres,
(5 in Zuwachs von 130 Mitgliedern. Aus den Bilanz= und Umſatz=
I. konnte ebenfalls eine enorme Steigerung feſtgeſtellt werden. Der
nmäßige Umſatz betrug rund 139 000 Zentner gegen 118000
er im Vorjahre, ein Mehr von 21 000 Zentner. Der
Reinge=
beträgt rund 3000 Mk. Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte
edner, daß ein altes Sprichwort ſagt: „Zahlen beweiſen”, was auch
zr Genoſſenſchaft zutrifft. Die Genoſſenſchaft, die ſich aus allen
und Schichten der Bevölkerung zuſammenſetzt, iſt heute der
preis=
lagende Faktor in ſämtlichen landwirtſchaftlichen Bedarfsſtellen
Gemeinde. Er ſprach den zuverſichtlichen Wunſch aus, daß das
uuen der Mitglieder zur Geſchäftsführung auch weiter beſtehen
und gab die Verſicherung ab, daß es die erſte und vornehmſte
be der Verwaltung ſei, das in ſie geſetzte Vertrauen hoch zu
zum Nutzen eines jeden Einzelnen. Direktor Hoppſtock gab
f die Sitzungen des Vorſtandes bekannt und konnte feſtſtellen, daß
ſen immer vollzählig beſucht waren, was ihn veranlaßte, dem
ſtand ſeinen Dank auszuſprechen. Hierauf erſtattete der
den Bericht des Aufſichtsrats. Er gab die einzelnen
Revi=
im laufenden Geſchäftsjahre ſtattfanden, bekannt und ſtellte
luſſe ſeiner Ausführungen feſt, daß Beanſtandungen in der Buch=
Laſſenführung, ſowie im Lager nicht zu verzeichnen waren und
dem Vorſtand für die gewiſſenhafte Geſchäftsführung ſeinen Dank
Er ſtellte den Antrag an die Verſammlung, dem Vorſtand
Ent=
g zu erteilen, welcher einſtimmig angenommen wurde. Die Bilanz
ebenfalls in der vorgetragenen Weiſe einſtimmig genehmigt. Die
lung des Reingewinns wurde nach dem Vorſchlag der
Verwal=
vie folgt vorgenvmmen: 2000 Mk. werden dem Reſervefonds, der
von 1102 Mk. der Betriebsrücklage überwieſen, 1000 Mk. wurden
kückſtellungskonto für eine ſpäter auszuzahlende Dividende aus dem
den Geſchäft überwieſen. Der Reſervefonds und die
Betriebsrück=
eträgt jetzt rund 20 000 Mk. Bei den nun folgenden Wahlen zum
ind und Aufſichtsrat wurden die ausſcheidenden Herren vom Vor=
Peter Göbel 3., vom Aufſichtsrat Wilhelm Maus. Georg Funk 1.
fohannes Mönch 1. einſtimmig wiedergewählt. Mit Worten des
3 und Ermahnung an die Mitglieder, auch weiterhin der
Ge=
ſchaft die Treue zu bewahren, ſchloß der Vorſitzende die
Ver=
ung.
Eberſtadt, 7. April. Familienabend des Geſangver=
„Frohſinn” 1842. Am letzten Samstag vereinigten ſich im
Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) die Mitglieder des Geſang=
S ferlied” und „Müllers Abſchied”, die wohl zu den Lieblingschören, ſtandes neu verpachtet.
ereins zählen und geeignet waren, die Plattform für die bald
auf=
hSimene frohe Stimmung zu bieten. Der Abend wurde dazu benutzt,
* Anzahl Sänger, die im verfloſſenen Jahre die Singſtunden regel= diesjährige Abſchiedsfeier der Schule war anders arrangiert als ſonſt.
De Brückners um den Verein würdigte. Davon, daß der Verein Feier fand, mußte ſie noch einmal wiederholt werden.
1über gut geſchulte Solokräfte verfügt, legten die Sänger Dächert,
on ihnen beſchrittenen Weg. Ihnen wurde verdienter Beifall zu= aktige Theaterſtück „Das Burgfräulein von Auf Windeck” verfaßt von
muß man können” und „Der Propeller=Auguſt” waren Ergüſſe, vogtes Gotthardt, hatte ihr Herz dem Schloßknappen Gottlieb
zuge=
f der ſchöne Abend, wie man erhofft hatte, in beſter Weiſe.
führung gelangen. Dabei werden zu den vorausgehenden Ab= hat der Burgvogt in einem Anfall von Jähzorn den Schloßknappen
ungen die einzelnen Grundeigentümer hinzugezogen werden.
gen, iſt das Waſſer der Modau vom Pfungſtädter Wehr ab gegen= Bühne und beſtimmt den Burgvogt dazu. in die Vermählung Giſelindes
es im Diſtrikt Klingsackertanne werden gegenwärtig durch aus= erwies. Aber auch die anderen beiden Akte mit ihren Volksſzenen aus
neueröffneten Betrieb der Milchverwertungsgenoſſen= wurden am Schluſſe lebhafte Ovationen zuteil. Unter dem Beifall der
ſſenſchaftsmitglieder zur Anlieferung, ein durchaus begrüßenswer= Verfaſſern mit einer ehrenden Anſprache je einen prachtvollen Blumen=
Infang. — Im benachbarten Hahn wurden am Sonntag vor= korb.
ig die Konfirmanden vorgeſtellt. — Schule und Kirche in
er aufgenommen. Aus der Schule kamen 45 Knaben und 39
Mäd=
ze Volksſchule von 887 Kindern, und zwar von 413 Mädchen und aller Wucht gegen einen Baum. Der Fahrer ſelbſt wurde nur wenig
en. Drei Klaſſen waren für Bauhandwerker und zwei Klaſſen für, dert und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er in das Krankenhaus verbracht
Ullarbeiter. Außerdem gab es je eine Klaſſe für Landwirte, Bäcker, werden mußte. Der Wagen ſelbſt wurde ebenfalls ſtark demoliert und
1S Gebirge, 15 an die See und 83 erhielten Solbäder. An den im Beſſerung und wird in zirka 14 Tagen entlaſſen werden.
im und Frier
Von Kaſimir Edſchmid.
* Sanft neigt ſich der obere Teil Nauheims vorbereitend
hinab, ein Korſo ſtaut den Abfall, Terraſſen führen nieder, die
Gegend wird glatt, königlich ſchäumt ein Sprudel aus einer
Schale, fällt zurück, ſchießt weiß hoch gegen den blau dahinter
gewölbten Himmel . . . und nun wie ein Kriſtall wächſt die
An=
lage der ganzen Stadt um dieſen inneren Mittelpunkt. In
Vier=
ecken bauen ſich darum die Badehäuſer, jedes in ſich einen
Schmuck=
raum, alle aber zu einer Galerie gebunden, eine gewaltige, weite
Anlage, groß gegliedert manchmal leider den Jugendſtil ſtreifend,
aber im Gedanklichen nach ſtarken Maßſtäben empfunden.
Da=
hinter hebt ſich wieder die Barriere der Anlagen und jener köſtliche,
ſchöne Park, engliſch dunkel, alt und wieder voll ſeidigem Raſen,
voll Feuchtigkeit und voll Sonne, gepflegt mit Bäumen,
zwang=
los, eine wunderbare Natur, die ganz oben von der Terraſſe des
Kurhauſes mit leichten Linien abfällt. Vor den Badeanlagen ſtaut
ſich der wartende Menſchenſtrom Rheumatiker und Herzleidende,
die Karten werden verteilt, der Bademeiſter öffnet einen Ring,
weiße derlende Lauge ſchießt in das vertiefte Holzbecken, kettet
ſich weiß an die Seiten, das Waſſer quirlt und ziſcht, der Körper
bedeckt ſich mit einem ſilbernen Flaum heller Blaſen. Eine Reihe
Kolonnaden zieht noch im Schatten des Parks. Auf einer Seite,
aufſteigend, ſteht ihm eine Straße gegenüber mit jenem Wirbel
von Balkonen, Erkern, Gardinen und Farben, die dieſe
karuſſell=
haft ſchwelgeriſch bunte Fülle ausſprühen. Dann zieht ſich der
Park zurück in die Landſchaft und ſchließt ſich um einen See, den
Ruderer beleben. Ueber der ganzen Stadt liegt eine Luftſchicht
von Ruhe und Vornehmheit, die auch der großen Bewegtheit der
Mittage und Abende auf den Terraſſen etwas Großzügiges gibt.
Der Park dämpft als Hintergrund alles zu einer ſeltſamen
Har=
monie äußeren Glücksgefühls. Harmoniſch ſchließt ſich ihm an
die in ruhiger Schönheit laufende Rhythmik der Straßen, die
dieſer ganzen Landſchaft den Charakter eines Parkes nie nehmen,
es ſei denn, ſie fügten ihm den Zauber zurückhaltender Stille und
verſchleiert ſchöner Fronten hinzu.
Mit odyſſeiſchen Gefühlen betritt derjenige Friedberg,
dieſe kleine ſchöne Stadt, deſſen erſte Lebensjahre monatelange
Beziehungen zu ihr haben, deſſen ausgelaſſene Knabenjahre ſich
an all die Winkel und Gärten verſtrickten, in deſſen Blut
unbe=
wußt noch jede Ecke, jede Biegung der Straße ſich erhielt, der
nun erſt aber das Ganze, Schemenhafte zu einem großen
Blick=
feld vereinigt. Hier wächſt nun alles Stückwerk zuſammen zu
plötzlich geformter Stimenung. Die breiter als die Zeil, wie ein
ſchlauchhafter Platz, mit Bäumen flankiert, hinlaufende Kaiſer=
1s. Frohſinn, (1842) zu einer internen Familienfeier, die zu einem September zur Durchführung gelangten Reichsjugendwettkämpfen
be=
ionellen Beſtandteil der Vereinsarbeit geworden iſt. Ihr Zweck teiligten ſich 121 Kinder. Von den aus der Schule entlaſſenen Kindern
Familien der Mitglieder im engeren Rahmen des Vereins gegen= wurden am Sonntag vormittag bereits die Konfirmanden des
Südweſt=
näher zu bringen und die Geſelligkeit unter ihnen zu pflegen. bezirks durch Pfarrer Zinn vorgeſtellt. Außerdem fand am Sonntag
rechend war das Programm des Abends ganz auf „Häuslichkeit”, abend in der Kirche ein Paſſionskonzert unter Mitwirkung auswärtiger
tellt und ſchuf ſo die Grundlage zu einigen Stunden ungezwun= Kräfte ſtatt. Die Jugendbünde beteiligten ſich am Sonntag an der Ein=
und gemütlicher Unterhaltung. Eine Kapelle (mit Violine, Trom= weihung der Zwingenberger Jugendherberge. Der Schlußabend der
zwei Bandonien, Baßgeige und Schlagzeug beſetzt) lieferte neu= Mütterabende (Winterſchlußabend) findet am Dienstag ſtatt. Dabei iſt
ganz vorzüigliche Muſik und ſpielte fleißig zum Tanze auf. ein Vortrag von Frl. Vierordt aus Offenbach vorgeſehen. Im
Männer=
tverſtändlich kam in den Pauſen der Chor des Vereins im Liede verein ſpricht am Freitag abend Wohlfahrtspfleger Schott=Darmſtadt
1jort und drückte dem Abend eine eigene Note auf. Denn, wenn über die Aufgaben der evangeliſchen Wohlfahrtspflege. Außerdem ſoll
er ſich verſammeln, klingt deutſches Lied! Mächtig brauſte der dabei eine Beſprechung über das Jugendfeſt ſtattfinden. 27 der
evan=
ergruß durch den Saal. Kraftvoll, innig und herzerfreuend ſtiegen geliſchen Kirchengemeinde Pfungſtadt gehörende Aecker werden am
Don=
srute Chöre, ſo der „Rabenauer Jägersmann”, „Heimliche Liebe”, nerstag, den 10. April, auf weitere 9 Jahre ſeitens des Kirchenvor=
1A. Ellenbach, 7. April. Abſchlußfeier der Schule. Die
9 beſucht haben, auszuzeichnen. Der Präſident des Vereins, Lud= Herr Lehrer Sattler hatte ſein Radio in dem Schulſaal aufgeſtellt, das
Brückner, der auf eine 40jährige aktive Sangestätigkeit zurückblicken zur Unterhaltung der zahlreich Erſchienenen beitrug. Die Schulkinder
wurde durch Ueberreichung eines künſtleriſchen Diploms geehrt, ſangen ſchöne Volkslieder. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Vor=
1 der zweite Vereinsvorſitzende, Chriſtian Hofmann, die großen Ver= führung ſchöner Lichtbilder. Wegen des großen Intereſſes, das die
i. Von der Bergſtraße, 7. April. Uraufführung des Stücks
Schäfer und Pfeiffer Zeugnis ab. Das, was ſie dem Publikum DasBurgfräuleinaufWindeck”, Anläßlich ſeines 4.
Wein=
konnte ſich hören laſſen und berechtigt zu guten Hoffnungen für heimer Heimatabends brachte der Verein „Alt=Weinheim” das drei=
Herr Hebermehl beglückte das Haus mit der Gabe ſeiner angebore= den beiden Heimatſchriftſtellern Juſtizinſpektor Ph. Randoll und Schrift=
Vortragskunſt. Die ſtark humordurchwürzten Schlager: „Reden, ſetzer Karl Zöller, zur Uraufführung. Giſelinde, die Tochter des
Burg=
hſter Art. Beifallsſtürme folgten dem Genuß der Vorträge. So wandt und hielt treu zu ihm, der ihr Jugendgeſpiele und ein wackerer
junger Mann, wenn auch armer Leute Kind, war. Der Burgvogt
da=
p. Pfungſtadt, 7. April. Kataſtervermeſſungen. In gegen wollte mit ſeinem Töchterchen höher hinaus und erſah ſich den
ächſten Zeit werden die noch rückſtändigen Kataſterneuvermeſſungs= Zentgrafenſohn Gunther von Schriesheim, einen einfältigen Gecken,
ten durch das Vermeſſungsperſonal und Feldgeſchworene zur von dem Giſelinde nichts wiſſen wollte, zum Eidam. Der Sage nach
Gottlieb erſtochen, worauf ſeine Tochter an gebrochenem Herzen ſtarb.
eitung der Modau. Infolge Waſſerleitungsarbeiten bei In dem Stücke der beiden Weinheimer Autoren tritt, als deus er
Sheim, die durch das Bachbett der Modau beſondere Maßnahmen mgchina der Kurfürſt aus Heidelberg, Pfalzgraf bei Rhein, auf die
g in die Sandbach und den Hintergraben abgeleitet. — Not= mit dem Schloßknappen Gottlieb einzuwilligen. Aus einer Tragödie iſt
dsarbeiten. Die vom Kiefernſpanner befallenen Teile des alſo ein Schauſpiel geſtaltet, deſſen Schlußakt ſich als beſonders wirkſam
ierte Erwerbsloſe abgeholzt. Ein Teil des anfallenden Holzes, dem Weinheim des 17. Jahrhunderts und lieblichen Kinderſpielen fan=
Atals Grubenholz Verwendung. Andere Erwerbsloſe ſind mit Rod= den großes Intereſſe, zumal auch auf Bühnenausſtattung und ſtilechte
(1ten und mit dem Aufarbeiten von Moosſtreu beſchäftigt. — Bei Koſtümierung große Mittel aufgewendet waren. Den beiden Autoren
ft kommen bereits täglich 1600 Liter Milch durch die einzelnen Beſucher überreichte der Vorſitzende des Vereins „Alt=Weinheim” den
Ca. Lorſch, 7. April. Auf der Kreisſtraße Lorſch-Bensheim
ereig=
ugſtadt. Das alte Schuljahr iſt zu Ende. Die Oſterferien, nete ſich geſtern abend ein ſchweres Autounglück. Ein von Worms
kom=
en bis zum 27. April. Der Unterricht ſelbſt wird am 28. April, mendes Auto wollte einem Bauernwagen, der unvermutet von einem
zuſammen alſo 84 Kinder. Im abgelaufenen Schuljahre war die Feldweg auf die Straße fahren wollte, ausweichen und rannte dabei mit
Knaben, beſucht. Die Knabenfortbildungsſchule beſtand aus acht verletzt, während der hinter ihm ſitzende Herr durch die Scheibe
geſchleu=
leute, Bekleidungshandwerker uſw. Die Geſamtzahl der Schüler, mußte abgeſchleppt werden. — Auch bei einem Auto=Zuſammenſtoß im
Anabenfortbildungsſchule betrug 167. In die Mädchenfortbildungs= benachbarten Groß=Hauſen wurde ein Mann ſehr ſchwer verletzt, daß
e gingen 21 Schülerinnen. Aus der Fortbildungsſchule entlaſſen, ſeine Ueberführung in das Heidelberger Krankenhaus notwendig wurde.
den insgeſamt 58 Knaben und 69 Mädchen. Ergänzend ſei mit= — Der vor einigen Tagen beim Verladen von Stückgut in Mannheim
It, daß an den Schulſpeiſungen rund 140 Kinder teilnahmen. An verunglückte G. Hollmann von hier, der ebenfalls in das Krankenhaus
und Erholungskuren nahmen 155 Kinder teil. Von ihnen kamen, nach Mannheim verbracht werden mußte, befindet ſich auf dem Wege der
ſtraße, eine Straße, um rieſige Herden darüber zu wälzen,
manch=
mal mit ſcheuem Gras bewachſen, erhält ſtärkeres Daſein. Hinter
ihr ſtehen Häuſer beiderſeits, die ſich alt und wohnhaft alle zu
ſpitzen Giebeln verdichten. Und plötzlich biegt ſie breit aus, ſie
ſtößt gegen die Burg: ein kleines Rothenburg mit Toren, Türmen
und Graben. Das Renaiſſanceſchloß, ein herrlicher, breiter Platz,
der einen barocken St. Georgen in ſeiner Mitte trägt, und um
den alte büngerliche Gebäude herumwachſen, ein wenig ſcheu,
ſeine weite Größe nicht zu bedrängen, Gärten davor von dem
märchenhaften Zauber dicht verwachſener, ehrwürdiger Büſche,
Türme, um die ſchlanke Dohlen ſchwärmen, eine Kirche, Mattroſa
mit Weiß: ein kleines napoleoniſches Schloß mit zufällig
auf=
geſetztem Turm. Rings um dieſe Burg, die eine kleine Stadt iſt,
führen auf Fels gebaute Mauern mit ſtarken Abſtürzen, dicht
verwachſen, etwas Unwahrſcheinliches, Verſchleiertes liegt über
der Stille dieſes Ortes. Es iſt ein ſeltſames Gefühl, das dieſe
Verzauberung noch verdichtet, auf einer großen Streife hier einen
Abend vorbeizuſchlendern, alles zu kennen, alles zu wiſſen, aber
dem Bewußtſein aller Menſchen, die müd aus den Gärten und
Fenſtern nach einem Gewitter ſchauen, fremd und unbekannt zu
ſein. Durch die abendliche Burg ſchwellen in dicken Wogen
Jasmin= und Holundergerüche. Aus den Vorflügeln, gegen die
Mauer gelehnt, löſen ſich weichſchwirrend Fledermäuſe. Der
Abend iſt gut für das Ghetto, die alte Judengaſſe ſteht ſchon unter
Schatten. Die Welt dieſer Straße begrenzte ſich
jahrhunderte=
lang mit zwei Toren. So zog ſich im kleinen das Leben heftiger
und zäher zuſammen. Das Gefühl des Verbundenſeins ſtieg
ge=
waltig. Der Ritus, der ſie zuſammenſchweißte, wurde Geſetz,
Antrieb und Gewalt. Ihm ganz unterworfen, wuchs ihr Daſein
an Zähigkeit. In der Notwendigkeit, ein Bad für ihre Frauen
zu ritueller Waſchung zu haben, gruben ſie den Boden ihrer
Straße an. Der Boden war Stein. Sie gruben dennoch. Sie
gruben in den Felſen, bis ſie auf Grundwaſſer ſtießen, gruben
in breiter Wölbung große eingelaſſene Treppen, gruben an dreißig
Meter. Es war erreicht. Wahrlich dies einzige und fabelhafte
Bauwerk iſt heute (nach ſiebenhundert Jahren) ein reines und
deutliches Sinnbild dieſer Kraft, dieſer Anſpannung der Seele
des berufenen Volkes. Aufſteigend aus der kalten Tiefe, in der
die Waſſer am Geſtein herunterklatſchen, fällt ein ſpukhaftes
Bild in das Geſicht: Geneigt aus ſchmalem Fenſter der engen
Gaſſe eine ſchlanke Jüdin, Ghettoblüte, in der Schönheit
blau=
ſchwarzen Haares, lackdunkler Augen und bronzegelben Teints.
Ein wenig lachend wirft ſie einen Blick in die leere Gaſſe, den
ein anderer Blick heftig faßt.
Ck. Groß=Gerau, 7. April. Anſteckende
Tierkrankhei=
ten im Kreis Groß=Gerau. Unter den Pferdebeſtänden des
Georg Becker in Geinsheim, Treburer Straße, und den des Jakob
Ger=
hardt 8., in Wallerſtädten, war die anſteckende Blutarmut ausgebrochen,
die jetzt erloſchen iſt. Ein neuer Fall von anſteckender Blutarmut iſt
unter dem Pferdebeſtand des Johann Debus 1. in Königſtädten,
Hinter=
gaſſe 8, feſtgeſtellt worden. Die häufig auftretende Blutarmut der
Pferde hat das Kreisamt Groß=Gerau veranlaßt, die Bürgermeiſtereien
des Kreiſes anzuweiſen, ſich vor dem Auftrieb der Fohlen mit dem
Kreisveterinäramt in Verbindung zu ſetzen. Der Auftrieb der
Weide=
tiere auf die Ortsweiden ſoll ſtrenger als bisher vom Kreisveterinäramt
überwacht werden. Neben der anſteckenden Blutarmut unter den
Pfer=
den ſind im Kreiſe Groß=Gerau Fälle von Maul= und Klauenſeuche zu
verzeichnen. Auch aus der Umgebung werden ſolche gemeldet. Mit
Nückſicht auf die Gefahr der Weiterverbreitung der Maul= und
Klauen=
ſeuche wurde auf Anordnung des heſſiſchen Miniſters des Innern die
Abhaltung des Ferkelmarktes zu Groß=Gerau am Mittwoch, den 9. April,
unterſagt. — Ueber die Arbeiten in Bäckereien am
Kar=
freitag hat das Kreisamt Groß=Gerau eine Verordnung erlaſſen,
nach der Geſellen, Gehilfen und Lehrlinge behufs Herſtellung von Bäcker=
und Konditorwaren am Karfreitag nur auf beſonderen Antrag hin für
die Zeit von 6 Uhr nachmittags an beſchäftigt werden dürfen. — Zur
Verhütung von Waldbränden wurde vom Kreisamt Groß=
Gerau eine Verordnung erlaſſen, die mit Wirkung vom 5. April für die
nächſten vier Wochen das Rauchen im Walde und in deſſen Nähe im
Umkreis von 20 Metern vom Waldrande und das Feueranzünden
außer=
halb von Gebäuden im Wald und im Umkreiſe von 20 Metern vom
Waldrand verbietet.
a. Offenbach, 7. April. Vom Abbau im Schulweſen. Durch
den Abbau im Volksſchulweſen wird hier nun beſtimmt mit dem
Ein=
gehen von 32 Klaſſen gerechnet, ſo daß die Zahl der Lehrkräfte von 319
im Jahre 1914 auf heute 210 ſinkt. Es wird dabei auch die Verſetzung
von 26 Lehrkräften nach auswärts erforderlich. Die Schule im
Fran=
zöſiſchen Gäßchen wird als ſelbſtändige Gruppe vorausſichtlich ganz
auf=
gehoben: Ihr bisheriger Rektor übernimmt die Fachleitung und
Fach=
unterricht im Turnen, Schwimmen und Sport. Die Mädchenſchule in
der Bahnhofſtraße, ehemals Mädchenmittelſchule, wird nach der
Ber=
nardſchule verlegt, die dadurch eine Knaben= und Mädchenabteilung
unter einem Rektor und einer Rektorin erhält. Durch den Abbau
wer=
den zwei Schulhäuſer frei, ſo daß Raum für die Unterbringung der
Berufsſchule für Knaben und Mädchen gewonnen wird. Die
gewerb=
liche Fortbildungsſchule findet jedenfalls ihr feſtes Heim in der
ehe=
maligen Kunſtgewerbeſchule am Mathildenplatz oder auch in dem
gegen=
wärtigen Gebäude der Techniſchen Lehranſtalten, deren Schickſal ja auch
noch umſtritten iſt.
Bg. Vilbel, 7. April. Am Freitag fand unter ſtarker Beteiligung
der Elternſchaft die Schlußfeier der hieſigen Berufsſchule ſtatt.
Gedichte, Reigen, Lieder und Theateraufführungen wechſelten
miteinan=
der ab. Torten und Kuchen zeigten vom Können der Mädchen. Im
Namen der Schulleitung ſprach Herr Rektor Burk ernſte Worte der
Mahnung an die Jugend. Herr Lehrer Preuſchen hielt die
Entlaſſungs=
rede. Für die Stadtverwaltung ſprach Herr Karlein. Die Feier bildete
ſo einen ſchönen Abſchluß der Gemeinſchaft in der Berufsſchule.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 7. April. Rhein: Hüningen
1,42, Kehl 2,72, Maxau 4,60, Mannheim 3,60. Mainz 0,75; Bingen 1,775,
Caub 1,86, Köln 1,55 Meter. — Main: Schweinfurt 1,70, Würzburg
1.14, Lohr 1,40, Steinheim 2,40, Frankfurt 2,37; Koſtheim Staatspegel
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— Hirſchhorn, 7. April. Waſſerſtand des Neckars am
5. April: 1,02 Mtr., am 6. April: 1,33 Mtr., am 7. April: 1,42 Mtr.
— Gernsheim, 7. April. Waſſerſtand des Rheins am
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O. L. Müller.
Darmſtadt, den 6. April 1930.
Karlsſfraße 49.
Für die überaus zahlreichen Glückwünſche
und Geſchenke anläßlich unſererGoldenen
Hochzeit ſagen wir Allen auf dieſem
Wege unſeren herzlichen Dank.
Ludwig Sommer und Frau
Margarete, geb. Bernhard.
Darmſtadt, Biumenthalſtr. 101.
Statt Korten.
Die glückliche Geburt zueier kräftiger
Sonntagsjungen zeigen an
Dr. Ing. Hugo Burkhardt
und Frau Käte, geb Wigge.
Wiesdorf-Leverkusen, den 6. April 1930.
Carf Leverkussttaße 53.
Geſtern früh entſchlief ſanft
unſer lieber Vater, Bruder,
Schwiegervater, Schwager und
Onkel.
Herr
Heinrich Blegz
Oberaſſiſient.
Die tieftrauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. April 1930.
Beerdigung: Mittwoch, den 9.
April 1930, 150 Uhr, Wald=
(5893
friedhof.
Todes=Anzeige.
Unſere liebe Großmutter und
Schwiegermutter.
Frau
Katharine Fink
iſt heute ſanft entſchlafen.
Die trauernd. Hinterbliebenen
Darmſtadt, den 6. April 1930,
Neue Niederſtr. 5.
Die Beerdigung findet am
Dienstag, den 8. April 1930,
nachmittags 3 Uhr, vom Portal
des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme, die vielen
Kranz=
ſpenden anläßlich des Hinſcheidens
meines innigſtgeliebten Mannes,
unſeres lieben Vaters und
Schwie=
gervaters
Herrn
Heinrich Lanz
Lehrer i. R.
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen
der trauernden Sinterbllebenen:
Frau Berta Lanz, Witwe.
Darmſtadt, im April 1930. (586:
Statt Karten!
Am 4 April verſchied nach langem, mit großer
Geduld ertragenen Leiden unſere
innigſige=
liebte Mutter
Bertha Helena
Hoogenſteiin=Kruhdenberg
im Alter von 50 Jahren. Sie ging ruhig und
wohlverſehen mit den heiligen
Sterbeſakra=
menten in die Ewigkeit
Heemſiede=Holland, 4 April 1930.
Jan Hoogenſtein
und Kinder.
geol
Die Beerdigung fand Montag, den 7. April auf dem
Friedhof der St. Bavo=Pfarrei, Heemſtede, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Mann, unſeren treubeſorgten Vater, Sohn,
Schwieger=
ſohn, Bruder, Schwager und Onkel.
Willi Stock.
Reichsbankbeamter
nach langem, ſich im Kriege zugezogenen Leiden im
Alter von 39 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Naman der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Lisbeth Stock, geb. Bäcker und
Kinder Willi, Helmut, Hanna.
Triberg, Meſſel und Lützen, den 5. April 1930.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. April,
nach=
mittags 2½ Uhr, in Meſſel ſtatt.
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hati es gefallen,
unſere liebe, treubeſorgte Schweſter
Eliſabeth Strauch
zu ſich in die ewige Heimat zu nehmen.
In tiefer Trauer:
Friedrich, Karoline Strauch.
Darmſtadt, den 8. April 1930.
Schwanenſtr 26,pt.
Die Beerdigung fand im Sinne der Verſtorbenen in
aller Stille ſtatt.
Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.
Am Sonntag verſchied unſer
lang=
jähriges und treues Mitglied
Kamerad
Georg Weber
ehemal. Regiments=Schneidermeiſter
i. A. im Teibg=Inſ.Regt. Ar. 115.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, den 9. April 1930, nachm.
3 Uhr, auf dem alten Friedhof
Nieder=Ramſtädterſtraße, ſtatt.
Wir bitten die Kameraden um
vollzählige Beteiligung. (5ac
Der Vorſtand,
Trauergarderobt
werden in einigen Stunden ſchwarz ge
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Kranichſteinerſtr. 34
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Mein geliebter Mann
Dr. Gotfried Hauſtaedt
Amtsgerichtsdirektor i. R.
iſt nach kurzer, ſchwerer Krankheit ſanft verſchieden.
In tieter Trauer:
Eliſabeth Hauſigedt.
Darmſiadt, den 6. April 1930.
Heinrichſtraße 152.
Die Einäſcherung ſindet am Dienstag, den 8. April um 3½ Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeien.
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wegen. Platzmangel
billig abzugeben.
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Für die uns beim Dahinſcheiden unſerer teueren
Frau Amalie Schack
in ſo liebevoller Weiſe erwieſene Anteilnahme
danken wir herzlichſt.
Babenhauſen, Darmſtadt, den T. April 1930.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Nathan Schack.
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Am Sonntag Nachmittag nahm Gott der Herr meinen lieben
Gatten, unſeren lieben Vater, Schwiegervater, Großvater,
Schwager und Onkel.
Herrn Georg Weber
ehemal. Regimentsſchneidermeiſter im Leibg.=Inf.=Regt Nr. 115
zu ſich in ſein himmliſches Reich.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Fritz Weber.
Darmſtadt, den 8. Aprik 1930.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. April 1930,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
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gleider,Federbetten,
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schstz
Darmſtadt. (2869
Tel, 1924, Schloßg 23.
Der berühmte Kopf der Königin Nephr
(etwa 1380 v. Chr.) eines der ſchönſten
der Tel el Amarna=Sammlung in Berlin !
nach jahrelangem Streit zwiſchen ägyptiſch
deutſchen Muſeen nun als Aaustauſchobie
Muſeum von Kairo überlaſſen werden. T
land bekommt dafür zwei wertvolle Statu
einer Kunſtepoche, die hier noch ſo gut u
nicht vertreten iſt.
Oberſtleutnant von Hindenburg,
der Sohn und Adjutant des Reichspräſidenten,
erlitt einen ſchweren Reitunfall, bei dem er einen
Schlüſſelbeinbruch und mehrere
Rippen=
quetſchungen davontrug.
Dienskag, den 8. Aprfl 1930
hoſſen.
Aklankik Zeppel
Nummer 98
42. Kongreß der Deutſchen Geſelſch.
für innere Medizin.
Wiesbaden. Der am Montag durch 9
feſſor, Dr. Volhard=Frankfurt a. M. eröffn
42. Kongreß der Deutſchen Geſellſchaft für inn
Medizin hat eine ſtattliche Beſucherzahl au
weiſen. Ungefähr 1000 bis 1200 deutſche
ausländiſche Aerzte ſind in dieſen Tagen
Wiesbaden verſammelt. Profeſſor Dr. Volh fa
gab einen Rückblick über die in den vergange nodM
30 Jahren von der Naturwiſſenſchaft auf ſen !0
Gebiete der Heilkunde erzielten Erfolge, Foſl
erſte Tag iſt den Referaten und der Auspr R00h,,de
über „Hypophyſe und hypophyſiſche Krankheit Föle
vorbehalten. Von beſonderem Intereſſe auch neidt
das Laienpublikum iſt die von 135 Firmen fie
ſchickte mediziniſch=techniſche Ausſtellung.
Schweres Autounglück bei Wetzlar.
Ein Toter, fünf Schwerverletzt
Wetzlar. In den Morgenſtunden des So
tags ereignete ſich bei Wetzlar ein ſchweres A
unglück. Eine mit ſechs Perſonen beſetzte
vrolet=Limouſine rannte in voller Fahrt g
einen Baum und wurde völlig zertrümn
Sämtliche Inſaſſen wurden ſchwer verletzt.
50 Jahre alte Bauunternehmer Schäufler
Wetzlar erlitt einen Schädelbruch und war
fort tot.
Eiſenbahn und Omnibus zuſammengeſtoße
Sechs Tote.
Auckland. Ein ſchweres Eiſenbahnune prcdn!”
das ſechs Menſchen das Leben koſtete, hat ſid /izhinab z
dem Ort Whangarei in der Nähe von Auck ſezfeuerl
ereignet. Ein Sonderzug, der mit Rennb eihn Qazu
beſuchern beſetzt war, ſtieß bei einer Kreu Rome im mitt
mit einem Omnibus zuſammen, der zertrüm rmüt 7
wurde. Dabei wurden ſechs Perſonen gei „hioderer
ſieben wurden ſchwer verletzt und verſchie
andere trugen leichtere Verletzungen davon, eüln Some
Ein Laſtkraftwagen ſauſt in ein Haus, ſefün e4
elde Ne
Dülmen. Am Samstag fuhr ein in
Münſter kommender Laſtkraftwagen mit
hänger gegen die Faſſade des Geſellenha
drückte die Wand völlig ein und kam er
Zimmer zum Stillſtand. Die zufällig vor
gehende 29jährige Haustochter Balzuweit
Dülmen wurde gegen die Wand gedrückt
buchſtäblich zermalmt. Zwei Begleiteri
wurden lebensgefährlich verletzt. Der aus eimt 904 1
ſtammende Führer, der keinen ordnungsmä d ud I4
Führerſchein beſaß, iſt verhaftet worden. Kei
Poſtflugzeug Croydon—Berlin abgeſtür,
London. Das Poſtflugzeug nach De
land, das in der Nacht zum Montag um 3,50 Frm ſes ne
Croydon verlaſſen hatte, iſt um 4,15 Uh Fül ie Obf
Broomlands Farm (Gemeinde Limpsf Ae0 Traub
Grafſchaft Surrey, abgeſtürzt. Der Flug ki ſt Chrim
führer und der Mechaniker, die einzigen In ichlmen nen
der Maſchine, ſind tot.
Ein ſchwarzer Tag für die amerikaniſch ſ!
Fliegerei.
New York. Bei vier Flugzeugunfäll
verſchiedenen Landesteilen der Vereinigten
ten verbrannten drei Perſonen, ſechs w
ſchwer verletzt.
Wüſte Szenen bei einer Verſammlung
New York. Als ein Beamter der
wanderungskommiſſion in einer gegen den
cismus gerichteten Verſammlung von etwa
Italienern einen Italiener verhaften wollt
keine Aufenthaltsberechtigung beſaß, entſtar
wüſter Tumult. Der Einwanderungsbeamt
ein Polizeidetektiv wurden von den Itali
angegriffen. Letzterer ſchoß auf die
Ang=
tötete einen und verwundete einen anderen
beigerufene Polizeibeamte ſtellten die Ruhe
der her und verhafteten fünf Perſonen.
Exploſion auf einem amerikaniſchen Dam
Lakeport (Kalifornien). Auf einem
gnügungsdampfer ereignete ſich eine Expl
bei der zehn Perſonen ſchwer verletzt w.
Außerdem erlitten andere Fahrgäſte, die
Waſſer geſprungen waren und ſich, da ſie
ſchwimmen konnten, an das brennende Schi
klammerten, ſchwere Brandwunden.
Königin Nephrekeke kommt wiel
nach Aegypten.
Seite 10
Aus dem großen Kinderumzug: Das Märchen vom ſtandhaften Zinnſoldaten.
Mit großer Pracht wurde der 125. Geburtstag des großen däniſchen Märchendichters Hans Chriſtian
Anderſen in Kopenhagen gefeiert. Schulkinder zogen in den Koſtümen der Märchengeſtalten von
Anderſen durch die Straßen, die von unermeßlichen Menſchenſcharen bevölkert waren. Auf unſerem
Bilde ganz rechts die berühmte Tänzerin Anna Pawlowa, die an dem Umzug teilnahm.
Rieſendiebſtahl in Pelzen.
Berlin. Bei der Firma Louis Friedländer
u. Co. in der Wallſtraße im Zentrum Berlins
ſind Pelzmäntel und Felle im Werte von 80000
bis 100 000 RM. geſtohlen worden.
Zugunfall im Innsbrucker Hauptbahnhof.
Innsbruck. Bei der Ausfahrt des
Bren=
ner=Schnellzuges D 261 aus dem hieſigen
Haupt=
bahnhof riß die Kupplung des deutſchen Wagens.
Der abgetrennte Zugteil fuhr auf den vorderen
Teil des Zuges auf, wobei acht Reiſende leicht
verletzt wurden. Mit einſtündiger Verſpätung
ſetzte der Schnellzug die Fahrt fort.
Schweres Eiſenbahnunglück in Japan.
London. Bei Kyuſhu ereignete ſich am
Samstag ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bei dem
17 Paſſagiere getötet wurden. Während der
Uebernahme von Kohlenvorräten für den
Loko=
motivtender eines Perſonenzuges kam infolge
eines Irrtums eine größere Menge Dynamit
unter die Kohlen. Als ſpäter derjenige Teil der
Kohle verfeuert wurde, unter dem ſich das
Dyna=
mit befand, erfolgte eine gewaltige Exploſion,
wobei nicht nur die Lokomotive, ſondern auch
der größte Teil des Zuges in die Luft flog.
Strafanträge im Jakubowſki=Prozeß.
Schwerin. Die Verhandlung im
Jaku=
bowſki=Prozeß wurde am Montag nachmittag
fortgeſetzt. Die Beweisaufnahme wurde
geſchloſ=
ſen. Hierauf hielt Oberſtaatsanwalt Dr. Weber
ſein etwa 3½ſtündiges Plaidoyer, nach deſſen
Beendigung er folgende Strafanträge ſtellte:
Gegen den Angeklagten Auguſt Nogens
Todesſtrafe und Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Gegen Fritz Nogens unter Anwendung
des Paragraphen 9 des Jugendgeſetzes wegen
Mordbeihilfe 4 Jahre Gefängnis und wegen
Meineides 4 Jahre 1 Monat Gefängnis.
Hier=
bei iſt zu berückſichtigen, daß dem Angeklagten
ebenſo wie im vorigen Prozeß bei Bewährung in
anderthalb Jahren Strafausſetzung gewahrt wird.
Gegen Frau Kähler eine Zuchthausſtrafe
von 6 Jahren und wegen Meineides eine
Zucht=
hausſtrafe von 2 Jahren, zuſammengezogen auf
7 Jahre, und Ehrverluſt auf die Dauer von
10 Jahren.
Der Mörder der Gertrud Hübner gefaßt.”
Glogau. Der mutmaßliche Mörder der
16jährigen Tochter Gertrud des
Gemeindevor=
ſtehers Hübner aus Wühleiſen iſt am Montag
vormittag verhaftet worden. Der Verhaftete
befand ſich in dem Beſitze des Fahrrades des
Mädchens.
Die Trümmer von D 422,
das auf der Strecke Frankfurt— Köln im Taunus unweit Idſtein verunglückte.
einzige Paſſagierin wurden erheblich verletzt.
Reich und Ausland.
Lebhaftes Intereſſe für Dr. Eckeners Pläne.
Waſhington. Der ſtellvertretende
Gene=
ralvoſtmeiſter Glover erklärte am Sonntag, daß
Poſt=Departement ſei ſehr intereſſiert an der
Verwirklichung des von Dr. Eckener projektierten
nordatlantiſchen Luftſchiffdienſtes. Es werde
dieſe Pläne ſowie die Einrichtungen neuer
amerikaniſcher Luftſchifflinien nach Kräften
unterſtützen. Das Departement werde zu dieſem
Zwecke mit den Luftſchiffverkehrsgeſellſchaften,
ſowie ſie endgültig gegründet ſeien,
Poſtbeför=
derungsverträge abſchließen.
„Graf Zeppelin” über Zürich.
Zürich. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
er=
ſchien auf der erſten Schweizer Fahrt dieſes
Jahres wenige Minuten nach 9 Uhr über dem
Zürichberg, fuhr dann ſeewärts und machte
kehrt, um die Stadt Zürich nochmals zu
über=
fliegen. 20 Minuten nach 9 Uhr verſchwand das
Luftſchiff wieder in öſtlicher Richtung.
Landung des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. „Graf Zeppelin” iſt
nach Durchführung ſeiner zweiten Probefahrt,
die das Luftſchiff in die Schweiz führte, nach
ſchwierigen Landungsmanövern, die infolge der
ungünſtigen Windverhältniſſe ungewöhnlich lange
dauerten, um 3.05 Uhr nachm. glatt gelandet.
Ein Raubüberfall und ſeine Aufklärung.
Frankfurt a. M. Ein 19jähriger Arbeiter
aus dem Vorort Hauſen erſtattete bei der
Poli=
zei Anzeige, daß er am 31. März gegen 23 Uhr
auf der Hauſener Landſtraße von zwei
unbe=
kannten Männern überfallen worden ſei. Einer
der Täter ſoll dem Ueberfallenen mit einem
langen Meſſer Stiche in die Bruſt beigebracht
haben. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen ſeien
die Täter geflüchtet. Zur Glaubhaftmachung
ſeiner Angaben konnte der Ueberfallene ſeinen
zerſtochenen Gummimantel, Rock, Weſte und
Hemd vorzeigen, außerdem hatte er auf der
Bruſt fünf zirka 2—5 Zentimeter lange Ritzer.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei haben
nun ergeben, daß der Ueberfall überhaupt nicht
ſtattgefunden hat und der Anzeiger, weil er
einen neuen Mantel haben wollte, ſich die
Klei=
der ſelbſt zerſchnitten und ſich mit einer
Steck=
nadel die Verletzungen beigebracht hat. Der
junge Mann wird ſich nun wegen wiſſentlich
fal=
ſcher Anzeige zu verantworten haben.
Verſuchter Raubüberfall.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Sonntag gegen 3 Uhr verſuchte an der
Stalburg=
ſtraße ein Mann einem jungen Mädchen die
Handtaſche zu entreißen. Auf die Hilferufe des
Mädchens eilte ihr Begleiter hinzu, erhielt aber
von dem Mann einen ſchweren Meſſerſtich in das
Geſicht, der ihm die Naſe ſpaltete. Der Täter iſt
entkommen.
Raubüberfall auf einen Tankſtellenwärter.
Düſſeldorf. Am Montag früh gegen 5 Uhr
wurde der Wärter einer Tankſtelle bei Benrath
ſchwer verletzt und beſinnungslos aufgefunden.
Er muß durch einen Schlag mit einem ſchweren
Gegenſtand auf den Kopf niedergeſtreckt worden
ſein. Das in ſeiner Geldtaſche befindliche
Papier=
geld wurde von den Tätern geraubt, wogegen
das Hartgeld ſich noch in der Taſche befand.
Ueber die mutmaßlichen Täter fehlt noch jeder
Anhaltspunkt.
Banditenſtreich an der Werra.
Berlin. In Wommen an der Werra
dran=
gen am Sonntag nachmittag zwei Räuber in das
Bahnhofsgebäude ein, in dem ſich nur der
Sta=
tionsbeamte befand. Während der eine dem
Beamten einen Revolver vorhielt und ihn zwang,
ſich ruhig zu verhalten, raubte der andere, der
gleichfalls eine Waffe mit ſich führte, die
Sta=
tionskaſſe aus. Den Verbrechern ſind aber nur
etwa 30 Mark in die Hände gefallen. Die
Lan=
deskriminalpolizei in Kaſſel hat die Verfolgung
der beiden Räuber aufgenommen.
Haftbefehl gegen den Hausbeſitzer Story.
Berlin. Gegen den flüchtigen Hausbeſitzer
Story, der beſchuldigt wird, durch betrügeriſche
Handlungen eine Ermäßigung der
Hauszins=
ſteuer um etwa 500 000 RM. herbeigeführt zu
haben, iſt vom Unterſuchungsrichter des
Land=
gerichtes I in Berlin Haftbefehl erlaſſen worden.
Unbekanntes Mozart=Ballett gefunden?
Berlin. Bei einer neuen Inventur im
Archiv des Konſervatoriums des
Steiermärki=
ſchen Muſikvereins wurde, wie die „
Montags=
poſt” aus Wien berichtet, von Kapellmeiſter Seitz
ein unbekanntes Ballett von Mozart, das aus
dem Jahre 1791 ſtammt, aufgefunden.
Reitunfall des Sohnes des
Reichspräſidenken.
Dr. Eckener (links) beſpricht mit dem Chef der amerikaniſchen Luftflotte Erneſt Jahnke die
Einzel=
heiten der großzügigen Luftſchifflinie Deutſchland—Sevilla—U. S.A., deren Zuſtandekommen durch
Vertrag zwiſchen Luftſchiffbau Friedrichshafen und der amerikaniſchen Good Year Zeppeline Co, jetzt
endgültig geſichert wurde. Die Linie ſoll durch „Graf Zeppelin” und weitere drei Luftſchiffe
be=
fahren werden, die in Friedrichshafen und Akron (U. S.A.) gebaut werden.
die
[ ← ][ ][ → ]ummer 98
Dienstag, den 8. April 1930
Seite 11
Chile -ein zweikes Kalifornien.
Oberbayern in Chile.
Von unſerem Berichterſtatter.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
E. Sa. Santiago, März 1930.
die große Wirtſchaftskriſe, die durch die ganze Welt geht,
ſan Südamerika ganz beſondere Schärfe angenommen. Sind
odie ſüdamerikaniſchen Länder alle auf ihren Export
angewie=
ei ind müſſen durch den ſtarken Preisrückgang in allen
Roh=
ſton empfindlich getroffen werden. In Braſilien iſt es der
gie, in Argentinien der Weizen, in Bolivien das Zinn, in
EI iſt es der Salpeter und das Kupfer. In den großen Minen
oo en die Arbeiter entlaſſen, die Werke ſtillgelegt, aber auch
i= jandwirtſchaft im Süden leidet unter den ſchlechten
Welt=
mi preiſen. Da iſt es verſtändlich, daß ſich alle Augen auf eine
re Exportmöglichkeit richten, die ſich durch die ganz
ederen Bedingungen Chiles engeben, nämlich die Früchte=
1fuhr.
Erſt die Eröffnung des Panamakanals hat die
Voraus=
ei gen dafür geſchaffen, daß Chile einmal ein großer
Frucht=
anfür die Welt werden wird. Denn ſolange die Früchte durch
ie Tagelhaensſtraße verſchifft werden mußten und ſomit Wochen
en wegs waren, bis ſie nach Deutſchland oder England, den
n Abnehmerzentralen, kamen, ſolange war ja an eine
groß=
z1 e Obſtkultur nicht zu denken. Heute fahren die großen
D)pfer in ſechzehn Tagen von Valparaiſo nach New York, wo
1 Pbſt ein unbegrenzter Markt ſich eröffnet.
Kun iſt Chile durch die Natur in ungewöhnlichem Maße
be=
üigt, ſo daß man faſt von einem beſonderen Fruchtgarten
ſen kann. Die Ausdehnung des Landes von den Tropen
1 hinab zum kalten und feuchten Nebelgebiet
Feuerlandes laſſen in ihm faſt jede Art von Obſt
ge=
n. Dazu kommt die wunderbare Sonne, die mehr als acht
Mate im mittleren Längstal vom blauen Himmel herab
leuch=
nd alle Früchte, vor allem aber den Wein und die Pfirſiche,
u1 ſonderer Süße heranreifen läßt.
damit aber das Waſſer nicht fehle, ſchmilzt under dieſer
: Sonne oben im Hochgebirge der in den Wintermonaten
ene Schnee und bewäſſert in unzähligen Kanälen die
Obſt=
der Täler. Bis dieſe Eis= und Schneevorräte geſchmolzen
erſchöpft ſind, iſt der lange und heiße Somwer herum, und
Slt von neuem oben in den Anden der Schnee. Und während
n Tälern der Winter die großen Regengüſſe bringt,
verhin=
grdurch ſeine Kälte in den Bergen das Schmelzen und damit
di ufuhr von Sochgebirgswaſſer.
lber noch etwas anderes läßt Chiles Lage unvergleichlich
—inen. Zunächſt einmal die Möglichkeit, von jeder Stelle aus
ſt das Meer zu erreichen, eben beil das Land ſo
i und langgeſtreckt iſt. Viel wichtiger iſt aber die Lage auf
Südlichen Halbkugel, die es bewirkt, daß der Winter auf
Monate Juni bis Auguſt fällt, alſo gerade
um=
gert wie daheim in Deutſchland.
5o kommen dann im Oktober die Erdbeeren als die erſten
ſte des neuen Erntejahres, und dann kommt in unendlicher
eine Obſtart nach der anderen, Feigen, Pfirſiche, Kirſchen,
DI, Trauben, aber auch ganz unbekannte, köſtliche Früchte
— die Chirimoyas, die Paltas, die Niſperos; aber was ſoll
— amen nennen, bei denen dem Kenner wohl das Waſſer im
Ude zuſammenläuft, die aber dem Fremdling eben nur Namen
Ile dieſe Früchte können nun in New York ausgezeichnet
ner Zeit friſch auf den Markt gebracht werden, wo dort
er herrſcht, wo der Nordamerikaner ſelbſt kein friſches Obſt
rhalb des Treibhauſes ziehen kann, wo auch das warme
ifornien kein friſches Obſt liefert. Das iſt na=
türlich ein Vorteil, der gar nicht hoch genug eingeſchätzt
wer=
den kann.
Die chileniſche Regierung, die ja mit großer Umſicht alle
wirt=
ſchaftlichen Möglichkeiten ihres Landes zu entwickeln beſtrebt ift,
hat ihr ganz beſonderes Augenmerk auf den Ausbau der
Obſt=
kultur gerichtet. Sie will im großen mittleren Längstal eine
eifrige Siedlungspolitik treiben und aus den großen,
meiſt extenſiv und wenig produktiv bewirtſchafteten
Großgrund=
beſitzen Bauernland ſchaffen, aufdem
europäiſcheSied=
ler die Gartenkultur einführen ſollen.
Beſon=
ders erfreulich iſt es, daß Chile dabei vor allem an deutſche
Einwanderer denkt und dieſe, wenn irgend möglich,
bevor=
zugt. Anfang Februar kamen die erſten deutſchen
Koloniſten=
familien an, die in der Nähe der Hauptſtadt Santiago auf
be=
ſonders für ſie bereitgeſtelltem Gebiete angeſiedelt wurden. Es
ſind Oberbayern, die in der Nähe von München zu Hauſe
waren, aber bei den Preiſen, die ſie in Deutſchland für ihre
Kartoffeln und ihr Gemüſe bekommen haben, ſagen ſie, konnten
ſie nicht mehr auskommen. Jetzt haben ſie wieder Hoffnung und
Mut und hoffen, daß es wieder Zweck hat, zu arbeiten und ſich
zu mühen.
Von Seiten der Chilenen werden ihnen alle Erleichterungen
zuteil, was ſie gerne anerkennen. Sie mußten 2000,— RM.
an=
zahlen, und jetzt fehlt es ihnen zum Anfang an Gerät und an
Vieh. Aber die Regierung ſtreckt ihnen Geld vor und iſt ihnen
beim Erwerb von allem behilflich. Will ſie doch, daß dieſen erſten
Familien bald mehr folgen und ſo die ungeheuren Möglichkeiten
des wundervollen Landes entwickeln. Was Chile von deutſchen
Einwanderern erhoffen darf, weiß es aus dem Beiſpiel der
deut=
ſchen Einwanderung im Süden, in Valdivia, Oſorno, Puerto
Montt in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Wo
dort früher Urwälder und bodenloſe Moräſte ſich dehnten, dort
blüht heute die landwirtſchaftlich reichſte Provinz der ganzen
Republik.
Von den neuen Ankömmlingen wird keine ſo harte
Pionier=
arbeit verlangt wie damals von den deutſchen Einwanderern.
Sie ſollen heute nicht Breſche ſchlagen in die Urwälder eines
uner=
forſchten und unbeſiedelten Gebiete, ſie ſollen aus einem viel zu
wenig ausgenützten Boden in der unmittelbaren Nähe der
Haupt=
ſtadt des Landes das ſchaffen, was dieſem geſegneten Gebiet die
Natur eigentlich zugedacht hatte zu werden; ein kleines
Paradies der Früchte.
Bei der Pyramide des Ceſtius.
— Rom, Anfang April 1930.
An der Porta S. Paolo erhebt ſich, in die aureligniſche Mauer
einbezogen, das Dreieck der Pyramide des Ceſtius. Dieſer Herr
war ein Mann in angenehmen Würden zu Zeiten des Kaiſers
Auguſtus. Denn er war einer jener vornehmen Prieſter, die
feierliche Opferſchmäuſe zu veranftalten hatten. Ein erfreulicher
Beruf, ſtatt durch Beten und Faſten den Herrn durch einen im
Backofen gebackenen Hammelbraten und einen Fiasco Frascati
zu loben. Für ſolch ein Schlemmerdaſein iſt eigentlich die graue
ſtrenge Pyramide, wie ſie ſein Sohn mit einem Freigelaſſenen
der Erinnerung des Vaters erbaut hat, ein recht wenig paſſendes,
ein ziemlich ſchweres, drohendes, allzu ernſtes Wahrzeichen. Für
einen Prieſter des Schmauſes hätte man ein heiteres und
epi=
kuräiſches Wahrzeichen ſeines Lebensweges ſich ausdenken ſollen.
Vielleicht aber hat der Sohn beim Bau der ſtrengen
Pyra=
mide bereits geahnt, daß viele Jahrhunderte ſpäter einmal
die=
ſes Grabdenkmal als Hüter über einem Friedhof ſtehen würde.
Denn an dieſe Pyramide lehnt ſich der alte ſtille Friedhof der
Proteſtanten an. Als er, kaum geduldet, eingerichtet wurde, gab
es in Rom Proteſtanten eigentlich nur unter den Fremden. Denn
der Gottesacker entſtand unter der päpſtlichen Herrſchaft am
Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts. Aber erſt als bei Beginn
des neunzehnten Jahrhunderts immer mehr Nordländer,
Deutſche, Engländer, Norweger und Schweden in Rom Fuß
faß=
ten, und damit die Zahl der Proteſtanten wuchs, wurde der
kleine Zipfel Boden direkt unter der Ceſtiuspyramide vergrößert
und dann der eigentliche proteſtantiſche Friedhof in Rom im
Jahre 1825 offiziell gegründet.
Er ſtreckt ſich als langes, ſchmales Band von der Pyramide
aus längs der aurelianiſchen Mauer in der Richtung nach dem
berühmten Monte Teſtaccio, dem Scherbenberg, nach dem er oft
auch einfach genannt wird. Faſt hundert Jahre ſpäter, im Jahre
1918, iſt dieſer Friedhof zum „Monumento Internazionale”
er=
klärt und damit vor irgendwelchen Eingriffen der Zukunft
ſicher=
geſtellt worden. Und dieſer ſtille und köſtliche Erdenwinkel
ver=
dient wirklich, daß er heilig gehalten werde. Er war der
Frie=
den und die Ruhe ſelbſt. In leicht anſteigendem Gelände mit
Anlehnung an die alte Mauer Roms erhebt ſich dieſer Streifen
Landes an einer ſtillen Nebenſtraße, die unmittelbar vor der
Porta S. Paolo nach dem Monte Teſtaccio abzweigt. Zypreſſen
über Zypreſſen, rieſenhoch, überſchatten dieſen Friedhof, ein
wah=
rer Zypreſſenwald mit der feierlichen und wehmutvollen
Stim=
mung dieſes ſtillen Baumes. Dazwiſchen und darunter
ein=
zelne Laubbäume, einige violett blühende Judaskirſchen und
ein kleiner Hain von Kamelien in rot und weiß, die jetzt im
vollſten Flor prunken. Als vor wenigen Wochen ein deutſcher
Journaliſt hier auf dieſem Ruheplatz begraben wurde, leuchtete
die Erde dort in Blau, Veilchen neben Veilchen, als ſie im
übri=
gen Rom noch zu den Seltenheiten gehörten.
Es gibt wirklich kaum einen Ort des Friedens nach des
Daſeins Mühen, der köſtlicher iſt. Nur noch der weltberühmte
Friedhof in Ejub am Goldenen Horn mit ſeinem Blick über
Konſtantinopel und den Bosporus kann mit dieſem feierlichen
Garten Roms wetteifern, auf dem Goethes Sohn ruht, in dem
der unlängſt gefeierte ſchwäbiſche Dichter Waiblinger begraben
liegt, wo Shelleys Herz beigeſetzt wurde und andere gute Namen
aus der deutſchen und angelſächſiſchen Welt von den Grabſteinen
glänzen. Ein Ort der Ruhe und des Friedens, ein Platz der
Beſinnung unter den Zypreſſen war dieſer Friedhof, und er iſt es
auch heute noch an den Tagen der Woche, — an denen der
belieb=
teſte Sport unſerer Zit nicht ausgeübt wird.
Denn gerade gegenüber vom Friedhof, nur durch die
Straßen=
breite getrennt, hat man einen rieſigen Fußballplatz mit hohen
Tribünen angelegt. Zwar iſt der Friedhof in ſeinem Beſtand
durch die obenerwähnte Beſtimmung als „Monumento
Inter=
nazionale” geſchützt, micht aber der karge Raum um den Friedhof,
den jeder derartige Ort braucht, um eben zu einem Hofe des
Friedens zu werden.
Als man unlängſt den deutſchen Journaliſten begrub, da
tönte in die warmen Worte, die an ſeinem Grabe erklangen, das
Schreien der Fußballſpieler, das Pfeifen und Johlen der
Zu=
ſchauer vom benachbarten Sportplatz herein, und aus dem
Fried=
hof wurde ein lärmender Vorplatz für Sport und
temperament=
volle Römer. Selbſt die Zypreſſen ſchüttelten traurig ihre
ſchlanken Wipfel.
Geſchäftliches.
Die Pflege des Fußbodens und der Möbel wird immer
leichter. Wie einfach iſt heute das Bohnern mit Kwak Bohnerwachs,
hergeſtellt von der Erdalfabrik. Und dabei billig! Wir verweiſen auf
das beiliegende Werbeblatt. Kwak hilft ſparen und macht Freude! Beim
Einkauf verlange man die beliebte Erdal=Kwak=Serienbilder. Das
Sammeln derſelben wird prämiiert. Prämienverzeichnis und
Bücher=
liſte gratis durch Werner & Mertz A.=G., Mainz, Abt. Serienbilder.
(TI.4391
Frühjahrs=Kleiderſchau. Am Sonntag, den 13. April,
vor=
mittags 11 Uhr, findet im Dürerhaus. Eliſabethenſtraße 25,
eine Kleiderſchau ſtatt. Es werden eine große Zahl neuer Modelle
der Kleiderwerkſtätte des Dürerhauſes ſowie neue Baſthüte
vorgeführt. Die bekannte Künſtlerin Frau Mombex=Manecke
hat ſich liebenswürdigerweiſe bereit erklärt, Lieder zur Laute
vor=
zutragen. Da der Eintritt zu der Veranſtaltung frei iſt, iſt es
weiteſten Kreiſen ermöglicht, ſich über die neueſten
Frühjahrs=
ſchöpfungen des Dürerhauſes zu orientieren.
UZ
Erleichtern Sie
sich den Frühjahrse
durch Vim
Alles ist bereit: Teppiche aufgerollt, Bilder von der Wand,
Schränke geleert, Bettstellen auseinandergenommen. Das
große Reinemachen kann beginnen: Erleichtern Sie sich
die Arbeit durch Vim!
Für den Hausputz brauchen Sie ein besonders kräftiges
Putzmittel. Das seifenhaltige Vim reinigt Fußböden, Trepper,
Schränke, Türen und Wände rasch und gründlich. Vim ist ein
feinkörniges Pulver, das nicht kratzt und Ihre Hände nicht
angreitt. Es enthält reichlich schmutzlösende Bestandteile,
und dazu ist es so ausgiebig und sparsam: Ein wenig Vim
auf feuchtem Lappen schattt mühelos erstaunlich viel!
u
u
TOrETAER
NoRMAlDosE N Dpra ooppEtposE
PFS.
SUNLICHT GESELLSCHAFT A-G. MANNHEIM-BERLIN
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Dienstag, den 8. April 1930
3. Deutſche Kampfſpiele in Breslau.
In der Zeit vom 26. bis
29. Juni treffen ſich in
Pie
Breslau, der Hauptſtadt
Schleſiens, die Beſten aller
Sportarten bei den 3.
Deut=
ſchen Kampfſpielen, dem
deut=
ſchen Olympia. Die Meldun=
99.
gen der auslandsdeut=
Eie
ſchen Vereine zu dieſem
für den deutſchen Gedanken
SeE
beſonders im bedrohten Oſten
a
werbenden Treffen ſind
außer=
ordentlich zahlreich.
Reichs=
präſident v. Hindenburg
hat die
Ehrenſchirm=
herrſchaft für die
Veran=
ſtaltung übernommen. Die den
Siegern winkende Kampf=
P
ſpiel=Plakette iſt das
Werk von Prof. v. Goſen=
Breslau.
Ein Großkampftag
am kommenden Sonnkag.
Die Verbandsmeiſterſchafken im Skadion.
Auf dem Platze des Sportvereins Darmſtadt 1898 gelangt am
kom=
menden Sonntag eine Veranſtaltung des Süddeutſchen Fußball= und
Leichtathletik=Verbandes zur Durchfihrung, die ein äußerſt reichhaltiges
Programm bringen wird. Die Veranſtaltung beginnt mit dem
End=
ſpiel um die
Süddeutſche Damen=Handballmeiſterſchaft
das um 2 Uhr ſeinen Anfang nimmt. Als Endſpielpaar ſtehen ſich die
erſten Damenmannſchaften des
1. FC. Nürnberg und Eintracht Frankfurt
gegenüber. Beide Mannſchaften haben ſich in ihren Gruppen mit
Vor=
ſprung die Meiſterſchaft geſichert und ſind zweifellos die zurzeit beſten
Vertretdrinnen des Damenhandballſportes.
Anſchließend ſtarten Süddeutſchlands beſte Waldläufer zur
Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft.
Hier iſt die Waldlaufmannſchaft von VfL. Stuttgart, die auch in
dieſem Jahre gute Ausſichten auf ein erfolgreiches Abſchneiden hat,
Litel=
verteidiger. Die erſte Waldlaufmannſchaft des Sportvereins Darmſtadt
1898, mit Bernſee, Gellweiler, Habich und Lindner, wird ſich an der
Konkurrenz ebenfalls beteiligen.
Der Abſchluß der Veranſtaltung wird durch ein
Skädkehandballſpiel Frankfurk- Darmſtadt
gebildet. Frankfurt plant, ſeine ſtärkſte Mannſchaft für dieſes Spiel zu
ſtellen, um auf jeden Fall ein erfolgreiches Abſchneiden zu erreichen. Die
Darmſtädter Elf wird aus einer Kombination des
Sport=
vereins 1898 und des hieſigen Polizeiſportvereins beſtehen.
Auf Einzelheiten der Veranſtaltung kommen wir zurück.
Es iſt alſo allen ſportintereſſierten Darmſtädtern die günſtige
Ge=
legenheit geboten, Süddeutſchlands beſte
Langſtrecken=
läufer im Kampf um die höchſte Ehre des Verbandes im Einzel= und
im Mannſchaftslauf zu ſehen! Das Meldeergebnis iſt auch hinſichtlich
der Rahmenkämpfe ſehr gut ausgefallen. Was dieſe Veranſtaltung
wei=
ter kennzeichnet, iſt die gerade für unſere Aktiven des Langlaufes ſo
wertvolle Tatſache, daß in dieſem Jahr die ſüddeutſche
Waldlaufmeiſter=
ſchaft infolge der wunderſchönen, waldreichen Umgebung des Stadions
am Böllenfalltor, auch tatſächlich zu einer wirklichen
Waldlauf=
meiſterſchaft wird, ein Umſtand, der dem Namen der Veranſtaltung
ent=
ſprechend eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte, der aher in
den vergangenen Jahren nicht immer gegeben war. Die
Laufſtrek=
ken ſind — wenn man davon abſieht, daß die Hauptrecke zweimal die
Fahrſtraße Darmſtadt—Nieder=Ramſtadt ſchneidet — für Waldläufe als
geradezu i deal anzuſprechen, ſo daß in dieſem Jahre auch die Aktiven
zufrieden ſein wverden. Die Leitung der Waldläufe unterſteht dem
Gau=
ſportwart H. Lindner.
Flugſpork.
Jungfliegergruppe der Heffenflieger.
Der 6. April galt in erſter Linie der Ausbildung neuer Flugſchüler,
unter denen ſich einige ganz beſonders fliegeriſch Begabte befinden.
Ins=
geſamt wurden 22 Starte getätigt, die teils ſehr ſchöne, teils
humoriſti=
ſche Flüge darſtellten.
Vom 13. April ab wird der Schulbetrieb wieder mit zwei Maſchinen
aufgezogen. — Am Oſterferienkurs können ſich noch einige Damen
und Heren beteiligen.
Deutfchlands Davispokalmannſchaft für den Vorrundenkampf gegen
England beſteht aus den Spielern Prenn, Dr. Landmann, Dr. Deſſart
und Dr. Kleinſchroth.
Oeſterreich hat ſich nun doch bereit erklärt, die Europa=Schwimm=
Meiſterſchaften in Wien auszutragen, die in den Tagen vom 26. bis 31.
Auguſt ſtattfinden werden.
Berlins Eishockeymeiſterſchaft fiel an den Berliner Schlittſchuhelub,
der mit 5:0 gegen Brandenburg im Endſpiel ſiegte.
Handball.
Sp. Bag. Arheilgen 2. — Merck=Spork 1. 1:1 (0:0).
In einem Freundſchaftstreffen ſtanden ſich beide Mannſchaften am
„Arheilger Mühlchen” gegenüber. Allerdings hatte das Spiel
manch=
mal Aehnlichkeit mit einem Punktekampf, hervorgerufen jedenfalls durch
den übergroßen Eifer, den beide Parteien an den Tag legten. Von
An=
fang bis Ende wurde das Spiel in ſchnellem Tempo durchgeführt, aber
immer ausgeglichen, wie auch das Torverhältnis ſchon ſagt. In der
Arheilger zweiten Elf ſtanden recht gute Kräfte, die zur erſten
Mann=
ſchaft zu gebrauchen ſind. Die erſte Elf der Sportabteilung Merk, die
übrigens einen guten Eindruck hinterließ, iſt eine kräftige Mannſchaft
und verſteht zu kämpfen, nur im Zuſpiel mangelt es noch. Wird dies
beſſer, dann wird die Elf in den kommenden Verbansdſpielen einen
guten Tabellenplatz erreichen. Der Schiedsrichter hatte Mühe, dem
ſchnellen Spiel zu folgen, ſonſt war er gut.
Sp.V. 98 Jugenb.
Wie bereits gemeldet, ſchlug die 1. Jugend — Pol.=Sp.V. 1. Jgd.
8:6 (4:3). Die 2. Jgd, konnte die 2. Jgd. Polizei im Verbandsſpiel 17:0
überfahren, während die 3. Handballjugend der Ber gegen die 1. Jgd.
von Braunshardt mit 7:4 gewann.
Der Schüler=Sportkurſus des Rot=Weiß=P.f.R.
wurde am Samstag bei zahlreicher Beteiligung eröffnet. Es war eine
Freude, die Schüler vom kleinen 9jährigen bis zum 15jährigen auf der
Laufbahn und auf dem Raſen tummeln zu ſehen. Der erſte
Schwimm=
abend des Kurſus findet heute, Dienstag, abends, von halb 8 bis halb 9
Uhr in der großen Halle des Städt. Schwimmbades ſtatt. Der
Ein=
tritt iſt ſelbſtverſtändlich frei. Alle, die ſich durch die kalte Witterung
am Samstag abhalten ließen, werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
auch heute abend im Schwimmbad ſowie auch am zweiten
Uebungstag des Kurſus am Mittwoch, nachmittags von 3—5
Uhr, auf dem Sportplatz an der Rheinallee noch Anmeldungen
entgegen=
genommen werden, worauf die Eltern nachmals aufmerkſam gemacht
werden.
Schießſporl.
Hefſiſcher Schützenbund, Sitz Darmſtadt — Gau Obenwald.
Am Sonntag wurde zum erſtenmal das fällige, auf neuer Baſis
aus=
gearbeitete Gaumeiſterſchaftsſchießen des Gaues Odenwald, verbunden
mit einem Werbeſchießen auf dem Stand der Schützengeſellſchaft „Ciche‟
Darmſtadt ausgetragen. Durch die neuen Maßnahmen des
Schützen=
bundes war eine einwandfreie und glatte Abwicklung gewährleiſtet. Die
Beteiligung war ſehr rege durch das vollzählige Erſcheinen der Gau=
Vereine Weidmannsheil Noßdorf, Tell Ober=Ramſtadt, Freiſchütz Nieder=
Ramſtadt. Jägerluſt Nauſes und Eiche Darmſtadt. Trotz der langen
Paufe wurden im allgemeinen ſehr gute Reſultate erzielt, ein Beweis,
daß die Schützen auch in den Wintermonaten das Ueben nicht
vernach=
läſſigt haben. Das Schießen fand unter Aufſicht des Gau=Vorſitzenden
Hofmann=Ober=Ramſtadt ſtatt. Das endgiltige Abſchlußſchießen zur
Er=
mittelung des Gaumeiſters findet am 11. Mai in Ober=Nauſes ſtatt. Die
drei erſten Anwärter der Gaumeiſterſchaft ſind: 1. Weidmannsheil
Roß=
dorf 148 N., 2. Tell Ober=Ramſtadt 145; 3. Freiſchütz Nieder=Ramſtadt
124 Ninge. — Im Werbeſchießen konnten ſich folgende Schützen
placie=
ren: 1. H. Junck=Gubertus Darmſtadt, 36 Ringe, 2. S. Schmidt ſen=
Hubertus Da., 35, 3. Büchner=Ober=Ramſtadt, 35, 4. Rau=Hammelstrift,
35. 5. Handſchuch=Da., 35, 6. M. Schmidt=Hubertus Da, 34, 7. Kloß=
Roßdorf, 34, 8. GuthmannNieder=Ramſtadt, 34 Ringe.
Die Mokorrad=Sechskagefahrk auf dem Rürburgring.
Die internationale ADAC.=144 Stundenfahrt für Motorräder mit
und ohne Beiwagen nahm am Montag nachmittag 3 Uhr ihren Beginn.
Nachdem alle Vorbereitungen bis ins Kleinſte ſorgfältig getroffen waren,
wurden nachmittags 3 Uhr die teilnehmenden Maſchinen, insgeſamt 43,
alles Serienſtücke, zum erſten Male, auf die Fahrt geſchickt, und zwar
in Abſtänden von je zwei Minuten, ſodaß um 3.30 Uhr alle Maſchinen
abgelaſſen waren. In den erſten Stunden ereignete ſich nichts von
Be=
deutung und die Räder ſauſten in gleichmäßiger Fahrt an den Tribünen
vorbei.
Aubal mn Kels Sübeſel.
Erneute Niederlage des Südhefſenmeiſters.
Das einzige Verbandsſpiel des letzten Spielſonntags brachte emno4
den Beweis, daß es mit der Mannſchaft des Meiſters zurzeit nicht v.
ſonders gut beſtellt iſt. Seither war man geneigt, anzunehmen
Meiſterelf wolle ſich für die ſchweren Aufſtiegsſpiele ſchonen; das
in Heppenheim zeitigte jedoch andere Mängel. Von den didet
Freundſchaftsſpielen ſind zwei Begegnungen ganz ausgefallen, ein weite
res Spiel wurde nach viertelſtündiger Dauer am Samstag abend we
Regens abgebrochen. Zwei weitere Freundſchaftsſpiele nahmen
ſehr ſchönen Verlauf. Dies ſind die Reſultate:
Starkenburgia Heppenheim — Olympia Worms 3:1, Aleman
Worms komb. — Sportv. Horchheim 0:0; Olympia Lorſch
Mannheim 2. 2:1; FV. Hofheim — VfR. Mannheim Kreß=Mannſch
4:4; Viktoria Neuhauſen — FV. Biblis (ausgefallen); Normapit
Pfiffligheim — Concordia Gernsheim (ausgefallen).
Die Bergſträßer verſtanden es, auch aus dieſem Heimſbiel zeel f
Punkte zu ergattern, und ſich fo in die Mittelgruppe der Tabelle
zuſchieben. Das Spiel wurde recht temperamentvoll durchgeführt. Vohl
zeigte der Kreismeiſter beſſeres Können als die Einheimiſchen, doch de
harmoniſche Zuſammenhang, einſt die Stärke der „Kleeblätter”, fehlt
faſt ganz. Die Heppenheimer waren eifrig und holten aus der in de
Halbzeit 1:0 verlorenen Partie einen wohlverdienten Sieg und ſond
unerwartet zwei Punkte. Das Samstagſviel zwiſchen Alem. Wormt
und Horchheim mußte wegen wolkenbruchartigem Regen abgebroche,
werden. Beide Parteien waren noch nicht erfolgreich geweſen; die Gäſt
ſchlugen ſich tapfer. In Lorſch ging ein ſchönes Freundſchaftsſpiel hon
Stapel. Auch die Begegnung in Hofheim, wo ſich alte Bekannte trafen
war eine angenehme Sache. Die Spiele mit den beiden 4=Meſtet
fielen aus, der Spielbeginn wurde jeweils der einen Partei zu ſpät ge
meldet. Die Tabelle ſieht nun ſo aus:
Spiele gew. u.
Olympia Worms
21
17
Olympia Lorſch
13
21
Bf.N. Bürſtadt ..... .. !
11
Sportv. Horchheim
11
Olympia Lampertheim
10
FV. Biblis
V.f.L. Lampertheim
r. 2
Starkenburgia Heppenheim
19
Sportv. Hochheim
Normannia Pfiffligheim „
Sportv. Herrnsheim
FV. Hofheim.
21.
verl.
nmdinf praummne.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 8. April. 16: Hausfrauen=Nachmittag des
Franffu=
ter Hausfrauenvereins. Von der Kochtante: Vorſchläge für
Kon=
firmationsfeiern. — Handarbeitsunterricht: Renate Wolf:
Duch=
brochene Verbindungsnähte, O 17: Stuttgart: Konzert. Mragei,
Drei Stücke in Tanzform. — Zemlinsky: Walzerzwiſchenſpiel aus
„Kleider machen Leute‟. — Schmidt: Waldruf. — Schillings:
Schleierintermezo aus „Mona Liſa”. — Fucik: Frühlingskinder,
— Lincke: Frauenreuther Porzellanpüppchen. — Joh. Strauß: Poty
aus „Der luſtige Krieg” — Jeſſel: Andaluſiſches Ständchen,.
0 17.55: Oberinſp. Schorch: Plauderet aus dem Gebiet des neie
zeitlichen Telegraphenweſens. 8 18.05: Erich Ebermayer lieſt aus
ſeinem Roman „Kampf um Odilienberg”. 2 18.35: Stuttgart:
Dr. Krey: Hans Watzlik, ein ſudetendeutſches Dichterleben. O 1905:
R. Hülſenheck: Chineſiſche Städte. 8 19.30: Overettenmuſik. Kaper:
Melodien, 2. D. Saabricken. Von deſcher Seſe. gafzue Ki Arc
Sol, gemiſchten Chor, Orgel und großes Orcheſter von Hans em
Pfitzner, 21.30: Verklungene Wellen. Ein Frankfurter Rundfuk
programm aus dem Jahre 1807. 0 B: Schallplatten.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 8. April. 9: Großſtadtmärchen von
Brunv Schönlank. o 10: Liſa Tetzner: Indianermärchen. 12:
Franzöſiſch. 15: Jugend=Schach. O 15.45: Urſula, Scherz und
William Wauer: Der Bau des Webrahmens. 0 16.30: Leipzi9
Konzert. O 17.30: Dr. Herzog: Literatur=Revolutionen. o 1820
Dr. Holzlöhner: Ueber Riechen und Schmecken. O 18.40: Fran
zöſiſch für Anf. O 19.05: Prof. Dr. Mersmann: Schöpferiſche
Muſikerkennen. O 19.30: Miniſterialrat Peters: Das Baugewerbe
0 20: Unterhaltungsmuſik. Lehar: Ouv. „Eine Viſion”. — Tſchaf
kowsſky: Suite aus „Pique Dame‟ — Caſadeſus: Song.
Fauchez: Morgenpoeſie. — Brahms: Ungariſche Tänze Nr. 1.4
17. 21. 0 21: Richard Rößler ſpielt Präludien und Fugen aus den
„Wohltemperierten Klavier” von Joh. Seh. Bach. O 21.30: Franl
turt: Verklungene Wellen. O 23: Zeit, Wetter.
Muimer
ica Mi
Aiti
Mau Bih
Beiterbericht.
Die über dem Nordſeeküſtengebiet lagernde Störung füllt ſich
ſo daß ſie keinen weſentlichen Einfluß mehr auf die Wetterlage herſ
rufen dürfte. Vielmehr wird der anſteigende Luftdruck zunchſt zu b0
heiterndem und vorwiegend trockenem Wetter führen. Die Beſſer
ſcheint aber nur für kurze Zeit zu ſein, denn im Nordweſten rückt
neue Störung vom Atlantiſchen Ozean heran.
Ausſichten für Dienstag, den 8. April: Wolkiges, auch dunſtiges We
mit Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. April: Aufheiternd, dann beint
wärmer.
Deranwornich für polit und Wirſchaſt. Rudolf Maupes, fNr Feugeten, Neich
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport, Karl Böhm
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch:3 für den Schlußdienſt: Andreas Bauer”
„Dſe Gegenwart” Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette
für den Inſeratentel und geſchäftlſche Mittellungen: Wiliy Kuhle=
Druck und Verlag: L.C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 16 Seiten
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[ ← ][ ][ → ]mer 98
Dienstag, den 8. April
Arbeitsmarkklage im Bereich des
Landes=
arbeitsankes Heſſen.
akfurt a. M., Ueber die Arbeitsmarktlage in Heſſen und
ſſau berichtet das Landesarbeitsamt Frankfurt
in: Die Lage hat ſich in der Berichtszeit merklich gebeſſert.
9 5ß däzu gab der Wiederbeginn der Arbeiten in ber
Landwirt=
der Induſtrie der Steiſte und Erden, im Baugewerbe und in
irbeit wechſelnder Art. Auf dieſe Berufsgruppen allein
ent=
den insgeſamt rund 20 300 Abgängen 15 600. Die Metall=
und das Golzgeſberbe, die zum Teil von der Beſchäftigungs=
Baugewerbe abhängig ſind, verzeichneten 1270 und 930
Ab=
ine leichte Saiſonbewegung wies auch das Bekleidungsgewerbe
inge) und das Verkehrsgewerbe (580) auf. In den anderen
pben war die aufwärts gerichtete Entwicklung nur unbedeu=
Bergbäu, das. Nahrungs= und Genußmittelgewerbe und die
mberufe hatten ſogar noch geringe Zugänge zu verzeichnen.
t wurden am 31. März gezählt 206 207 Arbeitſuchende dar=
8 weihliche, gegenüber 226 500 (31 272 weibliche) am 15. März.
ſtützung befanden ſich zur gleichen Zeit 145 296 Perſonen —
eſtiktzungsempfänger —, davon erhiekten 17 886
Kriſenunter=
egenüber 160 254 (17 837. in Kriſenunterſtützung) am 15. März.
ſtützungszahl in der Arbeitsloſenverſicherung iſt alſo um 15 307
n der Kriſenunterſtützung um 49 geſtiegen.
snachrichten des Oberlandesgerichtsbezirks Darmſtadt. Neue
ren: Hymberg: Händler Wilhelm Metz in Elpenrod. Af.
. 20. 5. Worms: Fa. M. Muth, Eier= Butter=, Käſehand=
Erich Herpich. Af. 26. 4., GfV. 16. 4., Prft. 6. 5. — Neue
ichsverfahren. Friedberg: Fa. A. Ballin=Oppenheimer,
ter: Jakob Ballin=Oppenheimer, Moritz Ballin=Oppenheimer,
6-Aprik.
Zadiſche Affekuranz A. G. Mannheim, halbiert die Dividende
uf 7.50 RM. pro Aktie gegen 15,00 RM. i. V. Die zur ſelben
gehörende Schiffahrts=Aſſekuranz AG.
Mann=
mmt ebenfalls eine Dividendenhalbierung auf 1 (2) bzw. 5
9 pro= Attie (GB. B6. April):
verung des Stickſtoff=Syndikats. Die Verträge zur Erneuerung
toff=Shndikats ſind geſtern in Berlin unterzeichnet worden.
Syndikat, welches am 1. Juli d. Js. beginnt, iſt für die
n lieben Jahren in Ausſicht genommen; es. kann. jedoch zum
fünften. Vertragsjahres gekündigt. werden. In dem neuen
werden 98 Prozent der geſamten deutſchen Stickſtofferzeugung
ſein. Der Verkauf aller ſtickſtoffhaltigen Düngemittel im IIn=
U unde iſt grundſätzlich dem Syndikat vorbehalten; das gilt auch
der Stickſtofferzeugniſſe für technifche Verwendungszwecke.
1ſch=Weſtbhäliſches Kohlenſyndikat. In der
Zechembeſitzerver=
fand eine Ausſprache über den einzuſchhagenden Weg jzur
ng der Erneuerungsverhandlungen ſtatt. Es wurde eine
n eingeſetzt, die die weitere Behandlung der Umlagefrage mit
der Herbeiführung einer Einigung zwiſchen Hütten und
chen vornehmen ſoll. Die Verkaufsbereine bleiben mit ſanz
Abänderüngen bis zUm Abläuf des Monäts in Kraft. Auch
gen Ausſchitſſe bleiben in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung
genannten Zeitpunkt beſtehen.
Produkkenberichke.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. April.
Zum Wochenbeginn lagen die Kurfe auf allen Märkten ſchwächer.
Man iſt angeſichts der finanzpolitiſchen Gegenſätze innerhalb der
Regie=
rung zurüchhaltend. Aufträge aus Publikumskreiſen lagen nur in ſehr
geringem Umfange vor. Das Börſengeſchäft blieb ſehr klein. Die
günſtige Verfaſſung, der Geldmärkte konnte nicht ſondenlich anregen.
Außerordentlich verſtimmend wirkte der weitere ſtarke Kursrückgang der
Waldhof=Aktie, die auf die Nachricht von einer Dividendenermäßigung
571s Prozent nachgaben. Auch Aſchaffenburger Zellſtoff 2,75 Prozent
niedriger. Farben zum amtlichen Beginn 9. Prozent niedriger, im
Verlaufe bis 175. Prozent gedrückt. Am Elektromarkt lagen Siemens
bis 5 Prozent niedriger, Schuckert 3.5 Prozent. AEG. nach den letzten.
Kurserhöhungen 2 Prozent gedrückt; „Montanwerte ruhiger, doch
gleichfalls ſchwächer. Buderus 2, Gelſenkirken 3.75, Mannesmann 2.5,
Stahlverein 0.5, Prozent niedriger. Bankaktien durchſchnittlich 0.5
Pro=
zont ſchwächer. Kaliwerte ſtärker bis auf 3,5 Pxozent gedrückt auf
Nach=
richt über ſchwächeren Abſatz im Monat März; Kunſtſeideaktien gehal=
„ten; A.G. für Verkehrsweſen 1.25 Prozent niedriger, Schiffahrtswerte
im Vexlauf 0.25 Proz. gebeſſert. Von Einzelwerten verloren Zement
Heidelherg 125, Holzmann 1, Wahß u. Frehtag 0.5 Prozent niedriger.
Reichsbankanteile bei etwa Nachfrage 0,25 Prozent höher. Im Verlauf
der Börſe blieb das Geſchäft klein, Farben etwas erholt. Der
Renten=
markt zeigte bei lebhaftem /Geſchäft für Altbeſitz und Neubeſitz feſtere
Kurſe. Auch Schutzgebietsanleihe 0,3 Prozent feſter,
An der Abendbörfe war wieder eine verſtärkte Zurückhaltung
zur erkennen und das Geſchäft bewegte ſich infolge des herrſchenden
Ordermangels in engſten Grenzen, doch blieben die Kürſe auf dem etwas
erholten Schlußniveau der Mittagsbörſe meiſt gut behauptet. Nordd.
„Lloyd konnten geringfügig anziehen. Auch im Verlaufe herrſchte
Ge=
ſchäftsſtille. Neubeſitzanleihe lagen etwas höher (11,25). Adca 117,75,
Gommerzbank. 162, Daxathank. 240, 75, Deutſche—Diskonto 151,
Dresde=
ner Bank 155.25, Reichsbank 294, Buderus 81.50, Gelfenkirchen 143.5,
Afchersleben 218, Weſteregeln 221 Mansfeld Bergbau 109.5. Phönix 105,
Stahlbexein 101, Aku 114, AEG. 174.5, Bemberg 152, Conti Gummi
183.75 Scheideanſtalk 155.25, Deutſche Linoleum 254.5, Licht u. Kraft
179. J.G. Farben 176, Felten 132,5, Geffürel 186, Holzmann, 108, Me=
Maellgeſellſchaft 110.5, Rheig 450 Rüttgerswerke 79, Schuckert 194,
Sie=
mens 263.5, Wayß u. Freytag 93.5, Zellſtoff Aſchaffenburg 152.5,
Wald=
lauf 195.5, Hapag 109.5, Lloyd 109/s.
Berlin, 7. April.
Nachdem der Vormittagsberkehr keine ausgeſprochene Tendenz
er=
kennen kieß, negte die Feſtigkeit einiger Spezialwerte, wie Spritaktien,
Negbeſitzanleihe uſtw, vörbörslich etwas an. Ordermangel und
Glatt=
ſtellungen der Spekulation bewirkten zu den erſten Kurſen aber ein
Nachgeben des Niveaus, zumal einige ungünſtige Mömente borlagen.
Die Note Tardieus und die Ausſichten einer baldigen
Rheinlandräu=
mung) dasd Finanzprögrämm” Moldenhauers, der die Regierung zur
Entſcheidung drängt, wurden diskutiert. Der allgemein lebhaft bedauerte
Tod des Berliner Bankirs Martin Schiff löſte am Polybhonmärkt eine
gewiſſe Unſicherheit aus, und die gemeldete Höhe der
Ruhrkohlenbe=
ſtände von 4,2 Millionen Tonnen überraſchte. Nach den erſten Kurſen
kam es vorübergehend zu leichten Erholungen; bevorzugt waren wieder
Spritaktien und Conti=Gummi. Bald jeboch wurde es allgemein wieder
„ſchwächer; es ergaben ſich gegen den Anfang Verluſte von zirta 1
Pro=
zent. Darüber hinaus ſchwächten ſich Waldhof auf die vorausſichtlich
12prozentige Bruttodidivende um 4 Prozent, Reichsbank, Polyphon.
A. E. G., Siemens und Ver. Stahlwerke bis zu 2 Prozent ab.
Dom Holzmarkk
W iheimer Produktenbericht vom 7. April. Durch weſentlich
er=
evten wom In=snd/Aüsland verkehrte die Börſe in feſter
Hal=
n nichtaffiziellen, Vexkehr, gegen 12.30 Uhr nannte man in RM.
inländ, Noggen 19,50—20, inländ. Hafer 18—19, Brau=
Leinfäät 38,
1 gewicht von 78 Kilo gut, geſund und trocken, 287.,50—230, Roc=
75, Roggenkleie 10,25—10,50, Weizenkleie 9,15—9,35, Erbſen
inſen 35—80, Heu 8,75, Weizen= und Roggenſtroh 5——5,25,
925—13,75.
ner Probuktenbericht vom 7. April. Nachdem in den
Vormit=
en allgemein ein etwas feſtever Von lvorgeherrſcht hatte, und vom 7. April 1930
d der feſten Auslandsmeldungen, namentlich der heutigen feſten
er Eröffnung, ein beſentlich, feſterer Börſenbeginn erwariet Derl. Handels=Geſ.”
bar, geſtaltete ſich der Börſenverlauf bisher ziemlich enttäu= geutſche Banzu.
Peizen Iag bei ziemlich knappem Inlandsangebot und laufen= Hisconto=Geſ.
kage der Mühlen zwar im Effektiv= und im Lieferungsgeſchäft= gresdner Ban1.
Mauk höher; von Roggen liegr jedoch etwas mehr Offerten= Hapag
als in den letzten Tagen der Vorwoche vor, und am
Lieferungs=
nen berſchiedentlich Realiſationen zur Ausführung, ſo daß ſich
e kaum zu behaupten vermochten. Das Mehlgeſchäft iſt wieder „Bayy. Motorenw.
geringeren Umfang zurückgegangen; die Mühlen fordern
neinen gegenüber Samstag unveränderte Preiſe. Hafer iſt Bergmann Elekr.
etwas reichhaltiger öfferiert; der Konſum und der Exbort= PFrl. Maſch.=Bau
Tunden Zurückhaltung, Preiſe ſind infolgedeſſen knapp gehale „Conti gummi
eſte tett
ſche Nötierung für Speiſekartoffelt. Es notierten
Induſtrie=
n hieſiger Gegend 3.— bis 3,10 RM. je 50 Kg. Tendenz feſter.
—Die=Berliner Metall=Termine vom 7. April ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 131,25 (131,75), Februar 131,25 (131,50),
kilg waggonfrei Mannheim: Inländ, Weizen 2950, ausländ. März 131.25 (131,50), April 131,50 (131,75), Mai 131,75 (132),
hieſicher Begend R— 23, Futtergerſte 17—1750 Mais mit Sack Juni 131 (132,50), Juli, Auguſt 131 (132), September 131 (131,75),
ſüdd Weizenmehl Sbezial. Null 42,50, üdd. Weizenauszugs= Oktober, November, Dezember 431,25 (131,75), Tendenz; ſchwächer.
d. füdd. Weizenbrokmehl 28,50, ſüdd. Roggenmehl 70—6öpro= Fur Blei: Januar 36,25, (36 75), Februar, März 36,50 (36,75),
usmählüng 27,75—31,75, Kleie 9,50—9,75, Biertreber mit Sack April 37 (37,75), Mai 36 (36,75), Juni, Juli, Auguſt, September,
Oktober,; November 36 (36,50), Dezember 36,25 (36,50). Tendenz:
ſchwach. Für Zink: Januar, Februar, März 39 (39,50), April
ffurter Produktenbericht vom 7. April. Die Tendenz an der Nr (37), Mai 35,50 (37,50). Juni 36 (37,75), Juli 37,25 (37,75),
er Gereibehörſe war feſt. Gs notierten je 100 Kilo Weizen. ) / Auguſt 137,50 (38),=September 38 (38,50), Oktober 38,25 (38,75),
72 Rilo 495, Somtmergerſte 2061.205, Hafer 185—190, Wei= Novemher 38,50 (39) Dezember 38,75 (39), Tendenz: ſtetig. — Die
übbkutſches 41,75—42,/5, niedrthein, 41,50—42,50, Noggenmehl. erſten Zählen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Berbilligung des Geldes hat bisher
auf den Holzmarkt nicht den erhofften Einfluß gehabt: Das Geſchäft
iſt nach wie vor unbefriedigend, die Umſätze entfprechen keineswegs dem
Angebot, es herrſcht ein ſtarker Wettbewerb, der vielfach zu
Preisunter=
bietungen führt. Neuerdings hat ſich lediglich der Abſatz von
unbe=
ſäumter Stammkiefer etwas gehoben; die meiſten Platzholzhändler am
mittel= und oſtdeutſchen Holzmarkt haben Ergänzungskäufe in gutem
Stammholz für Tiſchlerwerkzeuge vorgenommen. Hierbei wurden die
Angebote aus den inzwifchen ſchon eingeſchnittenen Partien ruſſiſcher
Stammblöcke bevorzugt. Man zahlte ab Stationen Gegend Kreuz und
Schneidemühl etwa, 110 Mark je Kubikmeter bei einer Garantie von
70 v. H. 1. Klaſſe. Das Geſchäft in bayeriſcher Kiefer iſt dagegen ſehr
ſchlepbend. Das Oregon verdrängt häufig die Verwendung
einheimi=
fcher und polniſcher Nadelhölzer= Es hat in letzter Zeit auch in
Thürin=
gen Eingang gefunden. Die dortigen Möbelfabriken haben erhebliche
Mengen dieſes Materials zum Teil in Hamburg, zum Teil von anderen
Importeuren gekauft. Dagegen har ſich im Bautiſchlergewerbe das
Oregon=pine nicht recht einbürgemn können. Am Erlenmarkte lagen
einige Anfragen mach Bohlen vor, wogegen ſchwächere Blockware
ver=
nachläſſigt blieb. Sehr ungünſtig liegen die Verhältniſſe am
Bauholz=
markt. Die Bautätigkeit iſt völlig erlahmt, neue Bauten werden in
verhältnismäßig geringem Umfange begonnen. Die beſten Wochen ſind
verpaßt; eine weſentliche Veränderung der Zuſtände am Baumarkt iſt
nicht zu erwarten. Infölgedeſſen ſind gefägte Kiefernbalken, nach Liſten
einzuſchneiden, ſtark angeboten. Die wenigen Abſchlüſſe, die bekannt
wurden, brachten Preiſe von 64—66 Mark frei Berlin, und Kanthölzer
52—54 Mark. Schalbretter wurden zu 43—44 Mark angeboten. Auch
das Hobeldielengeſchäft bringt nur geringe Erfolge.
Kleine Wirtfchaftsnachrichken.
Der Privatdiskont iſt für beide Sichten um je — Prozent auf 4½
Prozent herabgefetzt worden.
Wie die B. N. N. melden, ſchließt die Breslauer Bank-e. G.mb.H.
ihre Schalter, da ſich ein Fehlbetrag von 750 000 Mark herausgeſtellt hat.
Wartin Schiff, der Inhaber der gleichnamigen Berliner Bankfirma,
iſt an den Folgen einer Oyeration plötzlich verſchieden. Seiutem Wunſch
gemäß wird das Geſchäft in unveränderter Weiſe weitergeführt.
Der Kommunallandtag des Bezirksverbandes=für den
Regierungs=
bezirk Kaſſel hat beſchloſſen eine Anleihe in Höhe von 3813 000 Mark
entweller im Inland oder im Ausſand für. Zwecke bon werbenden
An=
lagen und zur Durchführung des Ausbaues der Kräftlinienſtraße von
Hambarg nach Frankfurt a. M. und umgekehrt aufzunehmen.
In dem Konkurs über das Vermögen der Gewerbebank Hanau;
eG.m.b. H. ſoll eine Abſchlägszahlung, von 20 Prozent erfolgen. Zur
„Verfügung ſtehen 140 000 Mark; zu berückſichtigen ſind
nichtbevorrech=
tigte Forderungen im Geſamtbetrage von 4i9 670 RM.
Wie wir in Ergänzung rüherer Ankündigung erfahren, foll der
nächſten J.G. Farben=G.V. die Zuwahl von Oskan Waſſermann von
der D.D.=Bank und von Jakob Goldſchmidt von der Danathank in den
A. R. vorgeſchlagen werden. Ob gleichzeitig ein Vertreter der Dresdener
Bank ebenfalls in den Aufſichtsrat von J.G. Farben gewählt werden
ſoll, ſteht noch nicht feſt.
Der Aufſichtsrat der Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. hat
beſchloſſen, der für den 6. Mai einzuberufenen G.V. eine Dibidende von
7. Prozent éwie im Vorjahre) vörzuſchlagen. 21131.I44.
Die Firma J. ,Hochſtetter, Teppichhaus, G.m.h.H., Inhaber Paul
Soſtheim in Mannheim, ſtrebt einen außergerichtlichen Vergleich
an. Ein genauer Status liegt noch nicht vor. Man ſpricht
ſchätzungs=
weiſe von 250 000—300 000 Mark Verpflichtungen.
Zu den an der—Samstag=Börſe aufgetauchten. Dibidendengerüchten
bei der Zellſtoffabvik Waldhof, Mannheim=Waldhof, nimmt der Vorſtand
der Geſellſchaft dahin Stellung, daß er beabſichtigt, da die rüickgängige
Konjunktur und die Lage des Weltmarktes zur Vorſicht mahnen, dem
Aufſichtsrat die Verteilung einer Dividende von 12 (i. P. 131/) Proz.
für 1929 vorzuſchlagen.
Die G.V. der Württembergiſchen Notenbank, Stuttgart, unter dem
Vorſitz von Finanzminiſter Dr. Dehlinger, genehmigte den Abſchluß mit
wieder 7 Prozent Dividendé. Die Verwaltung bezeichnete, das Ergebnis
des Jahres 1929 als günſtig.
Die ſüddeutſche Mühlenvereinigung hat den Preis für Weizenmehl
Spezial 0 auf 42,50 RM. pro Dz. erhöht, nachdem er am vorigen
Frei=
tag auf 42 RM. feſtgeſetzt worden war.
Berliner Kursbericht
Deviſenmarkt
vom T. April 1930
Hanatbank.
1
anſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
I.
A. E. 16r.
J. P. Vemberg
L:Hentſche Cont. Eas
Deutſche Erdö
Vafä
240.—
150.75
154.75
107.75
157.56
178.50
172.75
89.—
1151.50
2c6.50
67.
181.—
174.—
104.50
Meie Meeche
J. G. Farben.
Gelſenk. Bergw.
Geſ f.elektr.Untern.
Karpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Thil. Kolzmann.
Kali Aſchersleben
Klödnerwerke
Köln=Neueſſ. Bom
Mannesm: Röhr.
Mäſch.=Bau=Untw.
Notdd. Wolle
Tberſchleſ, Kolsw.
Orenſtein & Koppell
175-
142.75
184.75
130.50
(7.75
216.125
H0Z.T0
113.50
469.875
50.125
96.—
110.625
80.5o
Mee
Mütgerswerke.
Salzbetfurth Ko
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtwff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Akkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werle
Aindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelear, Drah
Wonderer=Werke.
Rafre
79.50
373.—
159.—
186.—
101.—
218.50
37.50
C6.50
113,75
s6.*
188.—
18.—
66.50
47.—
Helſingfor=
Wien
Prag
Budape
Sofig.
—
Holland
Lslo
Kopenhage!
Stockholm.
London
Buenvs=Aires
New Yort.
Belgien.
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
Irm Pengs
100 Leba
100 Gulden=
100 Kronen
100 Krönen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap.=Peiv
1 Dollar
100 Belgo
100 Lirs.
100 Franes
fä1ü3
8.034 3.C30
168.00 16 8.34l
112.03/ 112.25
112,08 112.8
112.38/ 112.70/4
20.355/ 20.395/
1.850f 1.654/s
4:7g5 14.193 1
8.395158.515
21.345 21,985ſ9
16.375 16.415
Schweiz
Spgnien
Dnzig
Kapan.
Rio de Janeirt
Jugoflawien.
Portuga!
Athen
Konſtantinope
Kairo
Kanada
Uruguah
Ssland.
Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr.
Rigg
Frankfurter Kursbericht vom T. April 1930.
6 Schafe 44—46, Schweine 58—713 Ziegen nicht ndtiert. Markt=
Mit Großvieh ruhig, langfam geräumt; mit Kälbern lebhaft,
uft; mit Schweinen lebhaft; ausverkauft. — Der Pferde= und
markt findet am Dienstag, den 15. April. ſtatt.
ikfurter Piehmarkt vom 7. April. Dem Frankfurter
Großvieh=
aren zugeführt: Rinder 1517, ſeit dem Tetzten Markt 75. Ochſen
ten 90, Rühe 596, Färſen 424, Kälber 559, Schafe 69, Schweine
Ezahlt wöürden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: a) 1, 55—59,
4 2)47—49; Bullen: a) 53—56, h) 48—52;, Kühe: a) 465—50,
235—4,9.-88—34: Färſen: a).57—60 b), 54—56, ().50—53;
80—83, 6) 75—79, d) 68—74: Schafe nicht notiert. Schweine‟
70 ) und d) 70—71, el.67-,69. Der Märktberlauf war
mäßig jege, nahezu ausverkauft, mit Schweinen mittel=
und Schafen lebhaft, geräumt.
ausve
totierten nach Meldungen aus Chicago am 7. April:
eide: Weizen, Mai 115, Juli 116, Sept. 1184, Dez. 123½;
Mai 86½, Juli 88½, Sept. 89½, Dez. 83½; Hafer, Mai,
4, Sept. 44½; Roggen, Mai 68½, Juli 74½, Sept. 78½,
nalz: Mai 10,55, Juli 10,825, Sept. 11.
k: 13,75.
9te Schweine 10,00—10,70, ſchwere Schweine 9,85—10,40;
iezufuhren Chicago 35 000, im Weſten 106 000.
rago Baumwolle: Mai 16,26, Juli 16.32.
notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. April:
nalz: Prima Weſtern 11,20; Talg, extra loſe 6½.
reibe: Weizen, Rotwinter n. Ernte 131½, Hartwinter n.
118: Mais 96½; Mehl 5,75—5,90; Getreidefracht nach
.d 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
ao: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze 36, loco 9, April 8,56,
75, Juni 8,87, Inli 9,04, Sept. 9.,32, Oktober 9.40, Dez. 9.26.
7ROtſch. Reichsanl.
6%=Baden ......
88 Bahetn ......
690
....."
8% Heſſen b. 28
v. 29
6% Preuß.
Staätz=
anl. . . . . . .. . .."
8% Sachſen ......"
..."
720 Thüringen. .
tfahr Ank.
Auslo=
füungsſch. 4
DAblöſungsanl.
Tiſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.)
Teutſche Schutzge
bietsanleihe ....
Bäden=Baden
3 Berlin.......
%a Darmſtadtv.26
b.28
7BFrankf. 9. M.
8½ Mainz..... .
8%0 Mannheim. . .
8% Nürnberg..
„Feſt. Landesbk.
Kobbfbr. .
Goldobl
4½ % Heſſ. Lds.=
Khp.=Bk.= Liquid.
Pfhr., .. .. .. .
%. Preuß. Lbs.=
—Pfbr. Anſt. Goldst
Pfbr. . ......
. Goldobl
89 Käumſt. Komm.
Ländesbk. Goldobl.
8
%KaſſelerLandes=
kredi Goldpfbr.
99.8
8.
98.75
79.25
87eI.
93
98.25
78
79.5.
55.5.
11.25
3.45
80
77.25
35
B4s.
94
g6.5
0. Naſi. Landesbk.
C Goldobbr. ..
14½% „ Obl.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.Anl.
* Ausl. Ser: 1
„ Ser, II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk.
4½%—Ligu.=Pfbr
8% Frkf. Syp. Bk..
19% Lig.Pfbr.)
* Pfbr. Bk..
4½2 Lig.Pfbr.
89 Mein. Khp.Bt.
4½3 % Lig. Pfbt.
o Pfälz. Khp. Bk.
Lig.Pfbr
3 Prenß.
Boven=
ered.=Bank ....
„ Lig. Pfbr.
Preuß. Centrl.
Bodener. Bl..,
Lig.Pfbr.
Rhein. Hyp. Bk.
2a. n Lig. Pfbr.
Rhein.=Weſtf.=
Bb.Credit 7..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bant. .. ..
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Württ. bhp.=Bk.
— Daimler. Ren
82Mt. Lingl.Werke
½Ktbaner=Werle
72 Mainkraftwerke
3a Mitteld.
Stahl=
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B Solzmann u. Cd.
78 Ver, Stahlwerke
23 VoigtckHäffner!
97.I
81½ſ
R.s
16
98
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87.5
83.9
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85.5;
97.5
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87.5
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81
98
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98
98
98
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88
92
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86.75
90
88.5
89
9514
3.0.JarbenBonds 108.75
5% Bosn. L. E.B.
„ L.Inbeſt.
4½%. Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . ..
4%o Oſt. Goldrente
5‟overeinh. Rumän.
4½80f5
3o Türk. 2 dmin.
„ 1. Bagdad
„ Zollanl.
%0 ungarn 1913
1914
Coldr.
1910
Aktien
Ara,Kunſtzitde Untel=
Aic d- Stamm ..."
AndregeNoris Bahn
Baſt Nürnberg..
Bemberg J. P....
Bergmann. .
BromnYoverick Cie
Brüning & Sohn..
Buderus Ciſen ..
Eemen Tceibelbere
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſel
Them. Werke Albert
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Contin. Eummin
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Saimter-BenzA. 6
Dt. Atl. Telegt.: ..
Eiſenh. Berlin
Frdöl....
Gold= u. Silb.=
—reitde=Anſtalt:
Linpleumwert.
Otckerhoff u.
Aid=
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Eickbaum=Werger: 11
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Gei.
29.57
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113
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144
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Eßlingen Maſchimen
EttlingenSptnnerei/e210
7. G. Farbenmduſtrl174.5
Feinmech. Zetter).
Felt. & Gnuillegum.!
Frtft. Gas .......
Hof.
Geilmng & Cie...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehwungen ....
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Kammerſen....
Harpener, Vergbau
Senningkr, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!"
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phit...I.
Holzverk.,=Irkuſtrie
Zlie 2 ekgb. Sramm
Genüſſeli
Junghans Stamn
KaliChemie..
Aickl etkleben
Kahbetfzurth-
„ Aeſteregeln 14
Kammgarnſpinn. 11
Karſtadt, R. ....I.
Klein, Schanzlin..
Klödnerwerle ..
Sahmehet & Cp., 1174
Lech. Augsburg. .
Löwenbr. Wünich==
Lädenſcheid Metall
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Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallge). Frankf.:11
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motoren Darmſtab
Deutz
Oberurte
Nieblatz, Höfbr.
Nümberger Brauh.
2berbedarf. ..
Stabi Mmen
Phönix Bergba=
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen.
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Stahlwerke.
Riebed Montan
Roeber Gb. Därmſt.
Rütgerswerte
Sachtieben A. 6
Satzw. Keilbvonr
Schöfferhof=Bi
Schramm Lackfabr
aiftg, Stempel.
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Schwarz=Storchen.
SiemtGlastnduſtr.
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Lucker=A. G.)=
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Ber f. Ehem. Int
„ Laurahütte.
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Ultramarin. .
Bellſt. Berlin
Vogtlänb. Maſchin.
Boitzt & Hgeffmer:
110.75
132
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Wegelin. Rußfabr.,
Zellſtoff.-Aſchaffbg.,
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Babiſche Ban1.
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Berl,Handelsgeſ. I.I
Hhpothekenbk. ”
Comm.u. Privatb.
Darmſtu.Nt.=B.
Dt. Ban jund Disk.
Deutſche Effelten
und Bechſelbank
Dresdener Bank.
Frankf. Ban?
Syp= Bon
Pfdbr.81
Gotha. Crundhr=B.
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Oſt. Ereditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bänf
Reichsbank.
Rhein Eht
Südd. Bo
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Bürtb. Notenbänk
A.G.f,Verkehrsw.
Allg. So lalb. Kraftw
720 Dt. Reichsbahr
Torze‟..
Kapagr=
Nordd, Lloyd
Schan lung=Eiſenb.
Südd. Ciſetzb.=Ceſ.
Allianz. d2 Stuttg.
Verſicherung. . .
Verein. Verſ..
Frkſt. Alg. Verſ.=G
Rücverſich.
Fran lona Rück= u.
Mitb. .7n2a701
Mmnnb. Verſich. .
Z.
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112.5
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120
144
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135
294.5
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139
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127.5
93
108.25
106.75
113
233
201.5
141
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Dienstag, den 8. April 1930
D.B:8
Oetsgeuppe Darmſtaz
der Deutſchen Bau=u. Siedelungegemeinſchg
e.G. m. b. H., Darmſtadt
Melleſe und größie Douſbwrkoſſe Deuſſchlands auf undfreier Gomnilt
Monats=Verſammlun
am Mittwoch, den 9. April 1930, um 20½.
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18.
Tagesordnung im letzten D. B. S.=Nachrichtenbl. bekanntgegeß
Perfönliche A.fragen können eine Stunde vor Verſammlun
beginn mit dem Ortsgruppen=Vorſtand erledigt wer
Gäſte willkommen.
1171a)
Der Obmann der Ortsgrup
Poſtrat Wittich.
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Diner
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unter zwölf Werbemitteln aufteilen; so ist die
Einzel=
wirkung minimal. Wählen Sie aber wenige Werbemittel
aus, so wird sich die Werbung auch stärker auswirken.
Be-
vorzugen Sie stets die Anzeige im Darmstädter Tagblatt.
Tonntag, 13. April.
Ausflug
Weinheim-
Neckargemünd.
Abfahrt nach
Wein=
heim 6 Uhr 49 Min.
Hauptbhf.
(5885
Gartenbauverein
Darmſtadt e. V.
Monatsverſammlg
Donnerstag, 10.April
20 Uhr, im,,
Fürſten=
ſaal”
1. Geſchäftliches. 2
„Wie entſtehen neu
Raſſen von
Garten=
pflanzen?” (
Lichtbil=
dervortrag von Herrn
Prof. Dr. Spilger).
3. „Leben im
Waſ=
ſertropfen” (
Mikro=
projektionen), 4
Frei=
verloſung. (5891
Wäſche
z. Waſchen, Bügeln
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Dienstag, den 8. April 1930
Seite 15
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Nachdruck verboten.
Onkel beſaß Goldbeygwerke und Grundeigentum von
ert”, erklärte Grant weiter. „Mr. Jones hat uns kurz
chte ihres Verwandten mitgeteilt. Danach iſt Ihr Onkel
Jahren nach Auſtralien ausgewandert und kam mit
in recht anſehnlichen Vermögen zurück. Nach fünf
Jah=
r bereits Millionär und ſammelte danach immer weitere
r an. Er war ſparſam, unternehmungsluſtög und
mit der Geriſſenheit eines Börſenmannes. Das ſetzt
in Erſtaunen, Mr. Barker?” ſchloß der Anwalt in
luslegung von Charlies Geſichtsausdruck.
— und das alles hat er mir hinterlaſſen?” ſtammelte
aber unter einer Bedingung.”
die wäre?"
tt einer Antwort nahm Grant ein Schriftſtück aus
ſei=
eibtiſch und legte es vor ſich hin. Er ſchickte ſich an,
z ſen, heftete jedoch wieder ſeine Augen auf den jungen
id ſah ihn ſinnend an.
Bor wir darauf eingehen”, ſagte er, „muß ich einiges
sicken, ohne das Sie dieſen ſeltſamen letzten Willen
eben=
ai verſtehn würden, wie wir ihn verſtanden haben, bevor
d1 erklärenden Begleitbrief von Mr. Jones laſen. Ihr
rb unverheiratet. Er ſcheint ein Sonderling geweſen
in bwohl niemand in New York mehr von ſeiner Exiſtenz
ar er offenbar über Sie und die Erbſchaft, die Ihnen
ſin des Großvaters zufallen ſollte, genau unterrichtet.
nieſen hatte er einen tiefen Groll, wie einigermaßen ver=
Fü erſcheint, wenn man bedenkt, mit welcher Feindſchaft
(ßvater ſeine Schwiegertochter, Selwicks Schweſter, bis
Lebensende verfolgt hat. Selwick war ſtolz, und er
in Barker die unwürdige Behandlung ſeiner einzigen
nie verziehen. Dieſen Haß hat er, wie Sie gleich ſehen
eynit ins Grab genommen.”
lie verſuchte, ſich in dem Nebel, der in ſein Gehirn
igen zu ſein ſchien, zurechtzufinden.
leicht ſind Sie ſo gütg, mir das Teſtament vorzuleſen”
träuſperte ſich und begann in einem gemeſſenen
Ton=
lige Male ſah er ſeinen Zuhörer, der ein Bild größter
tigkeit darbot, forſchend an. Der Anwalt überlegte, ob
Poſe ſein könne.
zuſammengefaßt ſetzte das Teſtament Mr. Charles
vohnhaft New York, zum alleinigen Erben ein. Die
werde dem beſagten Charles Barker an ſeinem 26.
Ge=
übergeben werden, jedoch nur unter der Bedingung,
in dem genannten Tage weder Geld noch Geldeswert
Is aus dem Eigentum ſeines Großvaters ſtammte.
S veiteren wurde dieſe Bedingung eingehender beſchrieben.
e müſſe vollkomen mittellos ſein, und dürfe nichts ſein
iy nnen als die Kleider, die er zur Zeit des Erbſchafts=
—m Leibe trug.
iner Klauſel des Teſtaments wurden dem Erben genaue
ten über ſeine Lebensführung bis zu dem Tage gemacht,
die Erbſchaft zufallen ſollte.
Er dürfe nichts beiſeitebringen, keine Schenkungen machen,
außer höchſtens angemeſſene Gaben zu wohltätigen Zwecken,
keine Darlehen geben, die nach Ablauf des Jahres rückzahlbar
waren, und ſeine Ausgaben, ob groß ob klein, müßten dafür
zeugen, daß er den Kaufwert des Geldes zu ſchätzen wiſſe. Ein
mäßiges Ueber=die=Schnur=hauen ſei geſtattet, aber keine ſinnloſe
Verſchwendung.
„Was halten Sie davon?” fragte Grant, nachdem er mit
dem Vorleſen zu Ende gekommen war.
„Es muß ein ſchlechter Witz ſein”, hörte ſich Charlie wie aus
weiter Ferne ſagen.
„Keineswegs” erwiderte der Anwalt. „Hier iſt ein
Tele=
gramm des Gerichts von Selwicks Wohnort, das wir auf
An=
frage erhalten haben. Es beſtätigt die Richtigkeit der
Teſtaments=
abſchrift.”
„Immerhin iſt die Sache abſonderlich im höchſten Grade‟
bemerkte Charlie, während er ſich mit einer Hand über die Stirne
fuhr. Er begriff noch immer nicht recht.
„Stimmt”, antwortete Grant grimmig, „was wollen Sie
alſo tun?”
„Was ich tun will?” fragte Charlie, aus ſeinen nebelhaften
Gedanken aufgerüttelt, „ich werde das Geld natürlich nehmen.”
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„Das iſt aber nicht ganz einfach, mein Lieber”, erklärte der
Anwalt. „Erſtens müſſen Sie bis zum nächſten September
warten, und ſodann dürfen Sie nicht vergeſſen, daß Sie
glück=
licher Beſitzer einer Million ſind.”
„Dann muß dieſe Million eben verſchwinden”, ſagte Charlie
mit Nachdruck.
„Wie gedenken Sie das zu bewerkſtelligen?” fragte der
An=
walt trocken.
„Durch einen ganz einfachen Vorgang, Mr. Grant”, erwiderte
Charlie. „Haben Sie noch nie von einem Ding, das man
Geld=
ausgeben nennt, gehört? Auch eine Million mimmt ein Ende,
wenn man ſich tüchtig dranhält. Allerdings werde ich am 23.
Sep=
tember nächſten Jahres für einige Stunden ein Bettler ſein,
aber was liegt daran.”
Der alte Anwalt beugte ſich vor und warf Charlie einen
for=
ſchenden, zweifelnden Blick zu, der den Enthuſiasmus des jungen
Mannes beträchtlich abkühlte.
„Ich verſtehe, daß Sie eine lumpige Million gegen ſieben
austauſchen wollen”, ſagte er „aber ſie kleinzukriegen wird Ihnen
nach den Bedingungen des Teſtaments recht ſchwer fallen.
Ueber=
legen Sie ſich daher die Sache ganz genau.”
4. Kapitel.
Eine Nachricht aus Montana.
Charlie kannte bisher von dem großen Problem, das in dem
Wort Geld zuſammengeſaßt iſt, nur eine Seite: die
Schwierig=
keit, es zu verdienen. Daß auch das Ausgeben ſchwierig ſein
konnte, war ihm noch nicht in den Sinn gekommen. Dieſer
Gedanke war ihm ſo neu, daß ihm der Kopf davon ſchwirrte.
Er befand ſich in einer Art Traumzuſtand, als er das Büro
der Rechtsanwälte verließ, und dieſer Zuſtand hielt den ganzen
Tag über an. Seinen Freunden fiel ſeine Zerfahrenheit auf.
Mehr als einmal entging er mit knapper Not der Gefahr, unter
die Räder eines Autos zu kommen.
Sein Diner nahm er allein in einem kleinen Reſtaurant ein.
Der Kellner, der ihn bediente, war erſtaunt über die Mengen
Kaffee, die er vertilgte, während er die Leckerbiſſen, die er
ſich=
beſtellt hatte, unberührt ließ.
Der Tiſch in ſeinem kleinen Wohnzimmer füllte ſich während
der Nacht mit Blättern eines Abreißblockes, die eine verwirrende
Menge von Zahlen aufwieſen. Bis in die erſten
Morgen=
ſtunden rechnete und grübelte Charlie. Zum erſten Male kam
ihm zum Bewußtſein, welche Rieſenſumme eine Million Dollar
war. Am folgenden Morgen, dem erſten Oktober, mußte er mit
der herkuliſchen Aufgabe beginnen, faſt ein ganzes Jahr hindurch,
täglich 2801,12 Dollar ausgeben, wirklich ausgeben, wie Menſchen
tun, die mit Geld rechnen, und es nicht einfach zum Fenſter
hi=
auswerfen.
„Verdammt ſchwer!” ſagte er ſich ſeufzend. „Aber der Mühe
wert, denn für jeden Dollar bekommen ich ſieben zurück, verdiene
alſo ſechs daran. Das klingt beſtechend, ſehr ſogar. Allerdings
werden mich die Leute für verrückt halten, aber das muß ich
mit in Kauf nehmen.”
Am nächſten Morgen, nach einem erfriſchenden Bad, fühlte
ſich Charlie fähig, es mit jedem Problem aufzunehmen, auch dem
eines herzhaften Frühſtücks. Neben feinem Teller lag ein Brief
der Rechtsanwälte Grant u. Ripley, worin ſie ihn um ſeinen
Beſuch um 12 Uhr vormittags baten. Eine wichtige Nachricht
von Jones, dem Teſtamentsvollſtrecker, ſei eingelaufen.
Um ſich die Zeit bis 12 Uhr zu vertreiben, beſchloß Charlie
einen Spazierritt durch den Park zu machen. Als er den
Fahr=
weg überquerte, wäre er faſt mit einem ſchnellen zweiſitzigen
Auto zuſammengeraten, das von einer Dame gelenkt war.
„Verzeih!” rief ſie ihm zu. „Du biſt bereits der Dritte, mit
dem ich faſt karamboliert wäre. Du ſiehſt, ich hatte es nicht auf
dich beſonders abgeſehen.”
Charlie ſah ſich um und erkannte Kate Drew.
„Von dir überfahren zu werden, wäre mir ein Vergnügen”,
antwortete er, mehr höflich als wahrheitsgemäß.
„Na, na,” rief ſie zurück, „aber deine Galanterie verdient
eine Belohnung. Schick dein Pferd nach Hauſe und ſteig bei mir
ein.”
„Gerne”, erwiderte Charlie erfreut, „nur müßteſt du bis zum
Parkeingang mitkommen, wo der Stallburſche auf mich wartet.”
Charlie Barker war mit Kate Drew, einer hübſchen zierlich
ſchlanken Blondine, auf einer Geſellſchaft bekannt geworden, und
ſie hatte ſofort auf ihn Eindruck gemacht. Sie wurden gleich
anfangs gut Freund und fanden es nur zu natürlich, daß ihr
Umgang alsbald den Ton langjähriger Vertraulichkeit annahm.
In fröhlichem Geplauder verging die Zeit, von keinem
be=
achtet. Die Verabredung im Büro der Rechtsanwälte, ſelbſt
Onkel Selwicks Millionen, waren über dem Vergnügen des
Augenblicks vergeſſen.
Erſt als eine Turmuhr in der Nähe die zwölfte Stunde
ſchlug, kehrte Charlie in die Wirklichkeit zurück.
„Ich habe eine Beſprechung, von der Leben und Tod für mich
abhängt”, ſagte er. Würdeſt du mich zum nächſten Autoſtand
bringen, Kate — oder nein, laß mich fahren.”
Noch bevor Kate Drew recht wußte, wie ihr geſchah, hatte
Charlie mit ihr den Platz getauſcht und der Wagen glitt unter
ſeiner Führung mit verdoppelter Geſchwindigkeit die Straßen
entlang.
„Das iſt ja unerhört” rief ſie lachend. „Wällſt du mich
ent=
führen?"
Charlie gab keine Antwort. Grimmig vorausblickend,
ſchlängelte er den Wagen durch den Verkehr, an Schutzleuten
vorbei, die vergeblich Warnungsſignale gaben.
(Fortſetzung folgt.)
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