Darmstädter Tagblatt 1930


03. April 1930

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 93
Donnerstag, den 3. April 1930.
193. Jahrgang

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Die Ausſprache über die Regierungserklärung

jas Schickſal des Kabinekts hängk an wenigen Skimmen. Die deutſchnakionalen Skimmen geben den
Ausſchlag. Starke Gegenſähe zwiſchen Hugenberg und Weſtarp. Der agrariſche Flügel für Schiele.
Die Gefahr einer Reichskagsauflöſung.
ſtaatspolitiſch gelte aber das in Mannheim vom Führer der Deutſchen
Volksparkei geſprochene Wort, daß ſich auf die Dauer nicht ohne und
Das Radinent Brauing iin Mreusfeurr. gegen die Sozialdemokratie regieren laſſe. Der Zentrumspartei müſſe
man vorwerfen, daß ſie den Weg verlaſſen habe, den kurz zuvor ihr Füh=
rer
Dr. Brüning in Köln der Volkspartei gegenüber mit großem Nach=
Die Enkſcheidung auf Donnerskag verkagk.

Die Ausſprache über die Regierungserklärung im Reichstag
at Senſationen eigentlich nicht gebracht. Man haute ſich auf
nen geiſtigen Kampf eingeſtellt, aber wegen der eigenartigen
olitiſchen Konſtellation haben alle Fraktionen, die irgend=
ſie
in engerer Verbindung ſtehen, auflangatmige Reden
nd Auseinanderſetzungen verzichtet und ſich
it kurzen Erklärungen begnügt, die mit mehr
der minder ſtarken Vorbehalten eine politiſche
nterſtützung des Kabinetts in Ausſicht ſtellten.
Eine Attacke ritt eigentlich nur der Sozialdemokrat
r. Breitſcheid, ber ſich nun von den Hemmungen befreit
hlt, denen er bißher als Führer der größten Regierungspartei
nterworfen war, der ſich aber trotzdem noch beſtimmte Reſerven
iferlegte, weil er die Fäden, die früher oder ſpäter wieder zur
roßen Koalition führen können, nicht abreißen laſſen will.
Die andere Senſaiion blieb aus, weil die Deutſchnatio=
alen
um Vertagung baten, weil ſie mit ihrer Stellung=
ahme
zum Kabinett noch nicht fertig geworden
id. Die Fortſetzung der Beratung wurde daher auf
onnerstag mittag vertagt. In den Nachmit=
igsſtunden
ſoll dann die Entſcheidung fallen.
Die Deutſchnationalen, die bisher eifrig betont
itten, daß ſie in ihrer Stellungnahme gegen das
abinett durchaus einig ſeien, können heute
ichtmehr verhehlen, daß ſie ſich in einer ſchweren Kriſe
finden, die ſich ſoweit zugeſpitzt hat, daß der Bruchinner=
alb
der Fraktion kaum mehr zu vermeiden iſt.
Das iſt ſo gekommen, wie wir es ſagten: Hugenberg
ill mit dieſem Kabinett nichts zu tun haben
nd. will es ſtürzen. Dagegen verlangt der
grariſch eingeſtellte Flügel, daß zum mindeſten
s Hilfsprogramm für die Landwirtſchaft einmal durchgeführt
erden ſoll und man daher dem Kabinett eine Be=
ährungsfriſt
von einigen Monaten geben müſſe. Der
undſätzliche Gegenſatz zwiſchen Hugenberg und
eſtarp tritt jetzt in neuer Form wieder auf. Die Deutſch=
itionalen
haben verſucht, durch einen taktiſchen Schachzug dieſe
uft zu überbrücken, indem ſie dem Kanzler vorſchlagen ließen,
e Abſtimmung über die Vertrauensanträge um etwa 14 Tage
vertagen, damit inzwiſchen das Kabinett ſein Agrarprogramm
twickeln könne. Der Kanzler hat das mit Recht abgelehnt. Die
eutſchnationalen mußten alſo Farbe bekennen. Das ſie zu einer
theitlichen Stellungnahme kommen, iſt kaum mehr zu erwarten,
mal der Reichslandbund, ſich mit ſtarker Betonung
inter Herrn Schiele geſtellt und deſſen Eintritt in das
binett ausdrücklich gebilligt hat.
Wenn alſo Herr Hugenberg die Fraktionsmehrheit hin=
r
ſich bringen und einen Fraktionszwang ausüben
Ute, dann wäre damit zu rechnen, daß ein Teil der Frak=
on
hinter der geiſtigen Führung von Graf
eſtarp, Hergt und Wallraf ſich dieſem Zwang
licht fügt und durch eine Ablehnung der Miß=
auensanträge
dem Kabinett zu einer Mehr=
it
zu verhelfen ſucht. Dieſe Unterſtützung würde ver=
utlich
ſtark genug ſein, um die Mißtrauensvoten abzulehnen,
nn der Reſt der deutſchnationalen Fraktion ſich der Stimme
thielte. Die Meinung geht aber dahin, daß, falls Graf Weſtarp
rklich gegen die Mißtrauensanträge ſtimmt, dann der andere
il der Fraktion dafür ſtimmt, ſo daß die Mehrheitsverhältniſſe
Ukommen verſchoben würden. Die Deutſchnationalen haben am
enstag beraten, ſie haben am Mittwoch die Beratungen fort=
ſetzt
, über das Ergebnis wird aber ſtrengſte Vertraulichkeit be=
ahrt
, obwohl eine namentliche Abſtimmung vorgenommen
arde, iſt zuletzt die Fraktion auf Donnerstag vormittag, 10
r, vertagt worden.
Das Schickſal des Kabinetts hängt jedenfalls
wenigen Stimmen. Jede Vorausſage über
n Ausgang der Abſtimmung iſt nach wie vor
imöglich. Es kann ebenſo gut ſein, daß die Mißtrauens=
träge
mit knapper Mehrheit angenommen, oder daß ſie ebenſo
upp abgelehnt werden. Die Zuverſicht in Regierungskreiſen
denn auch etwas gelitten. Allerdings wird von dem Ausgang
iglich der Reichstag unmittelbar betroffen, deſſen Auflöſung
dieſem Falle feſtſteht und vielleicht ſchon am Donnerstag er=
gen
würde.
Die Sozialdemokraken ſprechen der Regierung
ihr Mißkrauen aus.
,Berlin, 2. April.
Die große Ausſprache über die am Dienstag von der neuen Reichs=
ierung
abgegebene Erklärung in der Mittwoch=Sitzung des Deutſchen
ichstages verlief im weſentlichen ſehr ruhig. Bis auf die Deutſch=
jonalen
und Nationalſozialiſten kamen alle Parteien zu Worte.
Den Reigen der Debatte eröffnete der ſozialdemokratiſche
g. Dr. Breitſcheid mit Worten der Anerkennung für den ab=
retenen
Reichskanzler Müller. Die Sozialdemokratie als größte Par=
des
Reichstages werde immer bereit ſein, eine Mitverantwortung
übernehmen, ſolange es mit den von ihr verfochtenen Ideen und mit
von ihr vertretenen Schichten des Volkes vereinbar ſei. Partei=
itiſch
ſei die Oppoſitionsſtellung immer ausgezeichnet bekommen,

druck als den Weg des Zentrums bezeichnet hatte. Die Sozialdemokra=
ten
ſeien bereit geweſen, der Regierungsvorlage über die Sanierung
der Arbeitsloſenverſicherung zuzuſtimmen, allerdings konnten ſie den
offen zugegebenen Leiſtungsabbau nicht mitmachen. Nach Rücktritt des
alten Kabinetts warteten andere Leute bereits auf den Augenblick, wo
ſie die Macht antreten konnten. Im Sinne dieſer Leute habe ein ſehr
hoher Herr eingegriffen, womit der Verfaſſung eine Auslegung gegeben
worden ſei, die nicht dem Sinn und dem Wortlaut der Verfaſſung ent=
ſpreche
. Das jetzige Kabinett dakomentiere nach außen, nichts mit der
Hugenbeng=Fraktion zu tun zu haben, und ein feſter Regierungsmann
könne keinen Hugenberger leiden, doch ſeine Stimme nehme er gern.
(Heiterkeit.) Man könne von einem Kabinett der Grünen Frontkämpfer
ſprechen. Das Agitationsprogramm der Grünen Front werde die
Staatsfinanzen und die ganze Wirtſchaft in den Abgrund reißen. Drei
Gegner der Ratifizierung des Youngplaves, Treviranus, Bredt und
Schiele, ſäßen jetzt in der Regierung, und Herr Schiele habe das Volks=
begehren
mit dem Zuchthausparagraphen unterſchrieben jetzt ſitze er
neben Zuchthauskandidaten, (Heiterkeit.) Reichskanzler Dr. Brüning
drohe immer mit dem Artikel 48 zur Verwirklichung ſeiner Pläne. Dazu
liege keine Berechtigung vor, und werde Artikel 48 angewandt, ſo wäre
das ein Verſaſſungsbruch. Die Sozialdemokraten ſprächen der Regierung
in voller Kenntnis der Konſequenzen ihr Mißtrauen aus.
Das Zenkrum billigk die Regierungserklärung.
Die Erklärung des Zentrumsabgeordneten Eſſer
billigte die in der Regierungserklärung enthaltenen Grundſätze und hieß
die beabſichtigten Maßnahmen gut. Seine Partei erwarte die Löſung
in vollem Einverſtändnis mit dem Reichskanzler auf dem Wege der
parlamentariſchen Geſetzgebung. Die gegenwärtige Lage erfordere ent=
ſchloſſenes
Handeln, weshalb die Zentrumsfraktion ſich bereit erklärt
habe, einig und entſchloſſen dem Rufe ihres Führers zu folgen. Breit=
ſcheids
Vorwürfe gegen das Zentrum ſeien unberechtigt, denn die Sozial=
demokraten
hätten ſelbſt die Regierungsvorlage zur Arbeitsloſenver=
ſicherung
abgelehnt und ſich erſt in letzter Stunde zu ihr zurückgefunden.
Die Deukſche Volksparkei ſtellt der Regierung
kakkräftige Mikarbeit in Ausſicht.
Abg. Dr. Scholz von der Deutſchen Volkspartei erklärte die
Rede Breitſcheids als ein einziges Liebeswerben um die Deutſche Volks=
partei
. Zu begrüßen ſei an der Regierungserklärung, daß die Außen=
politik
in den bisherigen Bahnen fortgeführt werden ſolle. Die Deutſche
Volkspartei billige die Vorlegung eines umfaſſenden Sanierungs=
programms
und das Bekenntnis zur rückſichtsloſen Sparſamkeit. Die
Geſundung der Finanzen und der Wirtſchaft werde das beſte Fun=
dament
der Sozialgeſetzgebung und ihrer Weiterentwicklung bilden
müſſen. Die Deutſche Volkspartei werde an allen Maßnahmen zur För=
derung
der Landwirtſchaft mitwirken. In der Fürſorge für den Oſten
ſehe ſie eine der wichtigſten ſtaatspolitiſchen Aufgaben. Auch die Frage
der Reichsreform müſſe in den Rahmen der Sparaktion einbezogen
werden. Die Regierung dürfe bei der Durchführung ihres Geſamt=
programms
auf die tatkräftige Mitarbeit der Deutſchen Volkspartei ver=
trauen
.
Die anſchließenden Ausführungen des Kommuniſten Pick
waren eine Kampfanſage an die neue Ausbeuterregierung‟. Die Kom=
muniſten
würden eine außerparlamentariſche Auseinanderſetzung nicht
fürchten und ſie würden alles tun, um die Reichsregierung zur Auf=
löſung
zu zwingen und das Volk gegen die neue Regierung aufzurufen.
Bedingke Zuſtimmung der Wirkſchaftsparkei.
Demokraken. Volkskonſervakiven und Bayeriſchen
Volksparkei.
Der Abg. Drewitz (W.4.) erklärte dann, es ſei in erſter Linie
das Vertrauen zum Reichspräſidenten die Veranlaſſung geweſen, einen
Miniſter für das Hindenburg=Kabinett zu ſtellen, und wenn die Regie=
rung
zeige, daß es ihr nicht ernſt um die Verwirklichung des Artikels
164 der Reichsverfaſſung ſei, dann könne ſie auf Unterſtützung der Wirt=
ſchaftspartei
rechnen, obwohl gegen einzelne Punkte Bedenken da ſeien.
Der demokratiſche Abg. Meyer=Berlin bet nte die Bedenken der
Demokraten gegenüber dem neuen Kabinett. Man werde nur, um eine
Staatskriſe zu vermeiden, der Regierung zuſtimmen, jedoch unter der
Bedingung, daß die Regierung ſich in den verfaſſungsmäßigen Grenzen
halte. Auch die Streſemannſche Außenpolitik müſſe gewahrt werden,
und innenpolitiſch wünſche man einen gradlinigen republikaniſchen
Kurs, namentlich in der Behandlung des Konflikts mit Thüringen.
Abg. Hülſer gab dann für die Volkskonſervative Vereinigung
und den Chriſtlich=ſozialen Volksdienſt eine Erklärung ab, die die Ab=
lehnung
der koalitionsmäßigen Gebundenheit der neuen Regierung
begrüßt. Für die Oſthilfe fordert der Redner Einheit des organiſchen
Aufbaues und der organiſchen Durchführung. Vorausſetzung eines
Wiederaufſtieges ſei, daß ſich das deutſche Volk auf die unvergänglichen
Lebensquellen des chriſtlichen Glaubens beſinne.
Abg. Dr Leicht (B.V.P.) begrüßte vor allem die baldige Be=
freiung
der Rheinlande und beſonders die der ſchwergeprüften Rhein=
pfalz
. Man erwarte vor allem von der neuen Regierung den Schutz
der deutſchen Minderheiten und Einſetzen für die allgemeine Abrüſtung.
Man hoffe, daß die neue Regierung die Beſtrebungen des päpſtlichen
Stuhles in der Frage der Chriſtenverfolgung in Rußland unterſtütze.
In den landwirtſchaftlichen Forderungen werde die Bayeriſche Volks=
partei
die Regierung in jeder Richtung unterſtützen und die Partei
werde die Mißtrauensanträge ablehnen.
Abg. Schlange (Chr.Nat.Bauernp.) begrüßte die zu ergreifen=
den
Maßnahmen für den Oſten und erklärte, wer Schiele an ſeinen
Arbeiten hindere, ſei ein Schädling der Landwirtſchaft.
Nachdem noch die Abg. Dr. Fehr (Dt.Bauernp.), Abg. Alpers
(Dt. Hannoveraner) und Dr. Beſt (Volksrechtpartei) Erklärungen ab=
gegeben
hatten, vertagte das Haus die Weiterberatung auf Donnerstag
11 Uhr. Sofort nach Schluß der Sitzung traten verſchiedene Fraktiynen
wieder zuſammen, u. a. auch die deutſchnationale, um über den Wort=
laut
der Erklärung zu beraten, die in der morgigen Sitzung abgegeben
werden ſoll und deren Wortlaut zurzeit noch nicht feſtſteht.

* Das Gukachken des Reichs=
ſparkemmiffarts
.
III.*)
Hat ſich das Gutachten in ſeinem allgemeinen Teil mit dem
heſſiſchen Miniſterien unter ſtaatspolitiſchen Geſichts=
punkten
befaßt, ſo kommt es auf ſie in ſeinem beſonderen Teil zu
ſprechen zur Erörterung ihrer Stellung im Syſtem der Verwal=
tungsorganiſation
. Das heſſiſche Verwaltungsſyſtem, das eine
Organiſation in nur zwei Stufen darſtellt, entſpricht nach Auf=
faſſung
des Reichsſparkommiſſars den Bedürfniſſen der kleinen
Sſtaaten und wird vom Standpunkte der geſamtdeutſchen Re=
form
als durchaus notwendig anerkannt. Dieſes Syſtem bringt
es mit ſich, daß die Miniſterien zugleich Mittel= und Zentral=
behörden
ſind. Daraus ergeben ſich für die Organiſation und für
die Arbeit gewiſſe Gefahren, namentlich beim Innenminiſterium.
Die Referenten beſorgen die Geſchäfte beider Inſtanzen. Daher
werden leicht Aufgaben in das Miniſterium herangezogen, die
einer Bearbeitung in der Zentralinſtanz gar nicht bedürfen. In
dieſer Beziehung empfiehlt das Gutachten eine eingehende
Spezialunterſuchung darüber, was von der weniger bedeut=
ſamen
Arbeit den nachgeordneten Behörden ohne Schädigung
berechtigter Intereſſen überlaſſen werden kann; es macht ſelbſt
eine Reihe von Vorſchlägen für das Innenminiſterium. Mit
Beſeitigung der beſtehenden Aufgabenhäufung könne auch die Be=
amtenzahl
herabgeſetzt werden. Der Sparkommiſſar fordert die
Trennung der beiden in den Miniſterien vereinigten Inſtanzen
mit der Folge, daß das eigentliche Miniſterium nur mit weniger
Beamten beſetzt zu werden braucht, weil ihm nur die Grund=
ſatz
= und Aufſichtstätigkeit zufällt; für die Mittelinſtanz wären
Miniſterialabteilungen zu ſchaffen, wie ſie zum Teil früher be=
ſtanden
. Die Einſtufung der Beamten nach den gehobenen
Sätzen der Zentralinſtanz iſt nur in den eigentlichen Miniſterien,
nicht aber in den Abteilungen berechtigt, die im allgemeinen nur
Beamte bis zum Obervegierungsrat zu umfaſſen hätten. Die
gegenwärtige Einſtufung wird in einer Reihe von Fällen bei
den verſchiedenen Miniſterien zu hoch befunden.
Entſprechend der Auffaſſung, daß Mittelbehörden in kleinen
Staaten unzweckmäßig ſind, hält das Gutachten die Einteilung
des Landes in drei Provinzen nicht mehr für nötig. Die
Straßenverwaltung ſollte zweckmäßig einheitlich erfolgen. Die
Provinzialpflegeanſtalten würden beſſer gemeinſam von einer
Stelle aus verwaltet. Der Provinzialausſchuß als Verwaltungs=
gericht
könne entbehrt werden, da zwei Inſtanzen ( Kreisaus=
ſchuß
und Verwaltungsgerichtshof) genügten. Die ſtaatlichen
Aufgaben des Provinzialausſchuſſes könne das Miniſterium
übernehmen. Das Gutachten regt die Schaffung eines Landes=
zweckverbandes
an, dem alle Kreiſe angehören ſollten und dem
die Straßenverwaltung und die Wohlfahrtspflege ( Landesfür=
ſorgeverband
) obliegen, dem auch die Siechen= ſowie die Heil=
und Pflegeanſtalten unterſtellt werden könnten.
Die derzeitige Kreiseinteilung in Heſſen iſt nach
Anſicht des Sparkommiſſars verbeſſerungsbedürftig. Zum Zwecke
der Heranbildung leitender Perſönlichkeiten, zur Verſelbſtändi=
gung
des mittleren Dienſtes und aus Erſparnisgründen wird
eine Vergrößerung der Kreiſe für notwendig gehalten, die mit
Rückſicht auf die guten Wegeverbindungen und Verkehrsmittel
für tragbar gehalten wird. Der Plan für dieſe Vergrößerung,
bei der die 18 derzeitigen Kreiſe in 11 zuſammengelegt werden,
iſt nicht veröffentlicht, ſondern nur der heſſiſchen Regierung mit=
geteilt
worden, welche ſich vom Finanzausſchuß ſchon die Er=
mächtigung
zur ſelbſtändigen Durchführung des Planes hat
geben laſſen. Den neuen Kreisämtern ſollen außer den Kreis=
ſchulämtern
in Zukunft auch die Geſundheits= und Veterinär=
ämter
angegliedert werden, vielleicht auch wieder die Baupolizei
wie früher. Die Vergrößerung der Kreiſe ſoll der Entwicklung
der Selbſtverwaltung dienen. Die Einbeziehung von Gemein=
den
verſchiedenartiger Typs und verſchiedener Steuerkraft ſolle
einen Laſtenausgleich ermöglichen.
Die Polizei ſoll nach dem Gutachten eine Erweiterung
ihrer Zuſtändigkeit erfahren, und zwar ſowohl dem Miniſterium
wie den Kreisämtern und den Gerichten gegenüber; namentlich
ſollen die Strafmandate bei Uebertretungen von den Amtsgerich=
ten
auf die Polizei übergehen. Der achtſtündige Dienſt der
Polizeibeamten wird nicht als vollwertige Dienſtleiſtung ange=
ſehen
, wie dies auch in anderen Staaten anerkannt ſei. Die
Notwendigkeit eines eigenen Landeskriminalamtes für Heſſen
wird bezweifelt. Stärkere Heranziehung der Gemeinden zu den
Polizeikoſten wird befürwortet, da auch in anderen Staaten die
Gemeinden mit höheren Beiträgen belaſtet ſeien. Das Gutachten
beantragt keine Herabſetzung des Beſtandes der Polizei, ſondern
will Erſparniſſe an Material und durch Vereinheitlichung der
drei Polizeikörper erzielen.
Die Gendarmerie ſoll durch Abgabe von Zuſtändig=
keiten
an die Gemeinden, durch Motoriſierung und durch Ver=
ringerung
der Zahl der Kommiſſare verbilligt werden.
Das Arbeitshaus in Dieburg, ein Zufrußbetrieb, ſoll
durch Vereinbarung mit anderen Staaten wirtſchaftlicher geſtal=
tet
werden. (Hereinnahme außerheſſiſcher Sträflinge.)
Bei den Heil= und Pflegeanſtalten wird darauf
hingewieſen, daß es beamtenpolitiſch und finanzwirtſchaftlich be=
denklich
war, im Jahre 1927 das Pflegeperſonal nach 10jähriger
Dienſtzeit in das Beamtenverhältnis zu übernehmen. Da die
Pflege für einen Kranken täglich 3,45 Mark koſte, müſſe auf Ver=
billigung
des Betriebes Bedacht genommen werden: ein Wärter
auf 6 Kranke müſſe ausreichen, während jetzt 3,5 bis 4 Kranke
auf einen Wärter entſielen. Da die öffentliche Fürſorge zu viel
in Anſpruch genommen werde, ſo werde es ſich vielfach als prak=
tiſch
erweiſen, den Angehörigen einen Pflegezuſchuß etwa von
1 RM. täglich zu gewähren, wenn ſie einen nichtarbeitsfähigen
Verwandten bei ſich zu Hauſe behielten.
Im Schulweſen wird anerkannt, daß die Schulverwal=
tung
zweckmäßig angeordnet ſei. In 98 Förder= und 53
Hilfsklaſſen ſei jedoch dieſe Schubgattung zu ſtark berück=

Vergl. die beiden erſten Aufſätze in Nr. 91 und 92 des Darm=
ſtädter
Tagblatts.

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Seite 2

Donnerstag, den 3. April 1930

Nummer 93

ſichtigt. Abbau dieſer Schulklaſſen oder doch ſtarke Einſchränkung
müſſe erfolgen, mindeſtens ſei die Klaſſenſtärke von 20 auf 25 zu
erhöhen. Auch die Beibehaltung aller Klaſſen mit erweiterten
Lehrzielen, jetzt 95 an der Zahl, könne nicht empfohlen werden.
Die allgemeine Klaſſenſtärke ſei von 38 auf 4550 zu erhöhen.
Im höheren Schulweſen herrſche ein ungeſunder Zudrang. Die
Aufhebung der Aufbauſchulen in Darmſtadt und Friedberg werde
empfohlen. Von den Gewerbeſchulen könnten 7 abgebaut werden
(Darmſtadt, Friedberg, Michelſtadt, Alsfeld, Büdingen, Nidda
und Alzey); die drei verbleibenden (Bensheim, Gießen, Worms)
könnten mit der Zeit an die Berufsſchulen angeſchloſſen werden.
Die 3 höheren Bauſchulen (Darmſtadt, Bingen und Offenbach)
ſeien einzuſchränken. Die Zahl der Maſchinenbauſchulen ſei zu
hoch; die eine in Offenbach genüge. Von den höheren Lehr=
anſtalten
ſollten aufgehoben werden: das Gymnaſium in Offen=
bach
und die höheren Bürgerſchulen in Beerfelden, Hungen und
Sprendlingen (Rheinheſſen); der Ausbau der Schulen zu Ober=
Ingelheim, Schlitz und Vilbel in Realſchulen ſolle unterbleiben;
das Ludwigs=Gymnaſium in Gießen und die höheren Schulen
in Dieburg, Bingen, Butzbach, Neu=Iſenburg, Wimpfen, Schot=
ten
und Alsfeld ſollten umgewandelt werden. Im höheren
Schulweſen könnten 123141 Lehrkräfte erſpart werden, an den
Volksſchulen 19 Rektoren und 333 Lehrkräfte. In allen Schul=
gattungen
ſeien zu viel gehobene Stellen und zu hohe Einſtufun=
gen
geſchaffen. Das Sofortprogramm der Regierung bleibt
alſo hinter dieſen Anforderungen weſentlich zurück.
Von den beiden Hochſchulen des Landes hält der Spar=
kommiſſar
die Univerſität in Gießen als Forſchungs= und Lehr=
ſtätte
nicht für unbedingt nötig. Nach der Zahl der Studieren=
den
beſteht das heſſiſche Intereſſe nur in einem Umfange von
5060 v. H.; 30 v. H. der Studierenden ſind Preußen. Jeder
Student koſtet den Staat jährlich 1789 Mark; die größten Zu=
ſchüſſe
erfordern die land= und forſtwirtſchaftliche und die theolo=
giſche
Fakultät. Erſparniſſe könnten erzielt werden durch Wegfall
einiger Perſonalkräfte, Erhöhung von Verköſtigungs= und Ver=
pflegungsſätzen
, Aufgabe des Tierzuchtbetriebs im kleinen Hardt=
hof
, Fortfall der Lehrſtühle für das Indogermaniſche und Orien=
taliſche
Seminar, Fortfall des Archäologiſchen Inſtituts und Auf=
hebung
der land= und forſtwirtſchaftlichen Fakultäten. Zuſam=
menlegung
mit der Marburger Univerſität könnte allein große
Erſparniſſe bringen. Die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt
erfordert, trotzdem ihre Einnahme aus Studiengeldern nur den
dritten Teil derjenigen der Landesuniverſität betragen, aus dem
Grunde weniger Staatszuſchuß, weil ihr aus induſtriellen Krei=
ſen
große Zuwendungen anfallen. Allerdings ſind die Staats=
zuſchüſſe
ſeit 1914 auf das dreifache geſtiegen, und gerade die
Zuwendungen an Maſchinen und Apparaturen erfordern oft
erhebliche Mehrausgaben, namentlich an Perſonal, die für den
Staat bedenklich werden können. Beſtimmte Inſtitute, die Son=
derzwecken
dienen (Zelluloſe=Chemie, Gastechnik, Photogvaphie
u. ä.), ſollten durch Vereinbarung under den Ländern nur an be=
ſtimmten
Hochſchulen ausgebaut werden.
Die Landwirtſchaftsſchulen ſollen von 19 auf 11
herabgemindert und können der Landwirtſchaftskammer angeglie=
dert
werden, was ſich in Preußen bewährt habe. Aufhebung der
Landwirtſchaftsämter wird zwar zurzeit nicht empfohlen, ſpäter
aber für zweckmäßig gehalten. Von den vier Kulturbau=
ämtern
ſollen zwei nach Durchführung der Meliorationen im
Ried aufgehoben werden. Das Landgeſtüt ſoll der Landwirt=
ſchaftskammer
übertrogen werden. Die geſamte Landwirtſchafts=
pflege
könne bei der Landwirtſchaftskammer vereinigt werden,
wodurch Perſonal= und Sachkoſten erſpart und die Staatsfinan=
zen
entlaſtet würden, ohne vermehrte Belaſtung der bäuerlichen
Bevölkerung.
Die Organiſation der heſſiſchen Wohlfahrtspflege
weiſt nach dem Gutachten erhebliche Mängel auf, deren Ver=
beſſerung
im Sinne eine Verviefung der Individualfürſorge er=
folgen
müßte. Heſſen ſteht mit einem Kopfbetrage von 18,27
Mark an reinem Finanzaufwand in der öffentlichen Fürforge
an der Spitze der Länder. Die Verteilung der Aufgaben des
Landesfürſorgeverbandes auf die beiden Miniſterien des Innern
und für Arbeit und Wirtſchaft ſchließt ein einheitliches Vorgehen
aus, wie das ſtaatliche Zuſchußſyſtem die Anpaſſung an die be=
ſonderen
Verhältniſſe und Bedürfniſſe der einzelnen Bezirksfür=
ſorgeverbände
verhindert. Es wäre ein Landesfürſorgeverband
auf kommunaler Grundlage zu errichten und mit Umlagerecht
auszuſtatten.
Für die Gewerbeaufſicht ſollen drei Aufſichtsbezirke
(ſtatt bisher 5) gebildet werden. Dem Referat für Gewerbe=
aufſicht
im Mimiſterium ſoll die Aufſicht über das Landeseich=
weſen
mit übertragen werden. Das Gewerbemuſeum ſoll dem

Die Reparationskommiſſion hat ſeit Dienstag praktiſch zu beſtehen
aufgehört. In etwa zehn Tagen hält ſie ihre letzte Sitzung ab, in der
die Inkraftſetzung des Youngplanes beſtätigt wird. Das Anerkennungs=
ſchreiben
der deutſchen Reparationsſchulden wird dann der B.J.3. über=
geben
werden.
Vor dem Induſtrieklub in Düfſeldorf hielt der Generaldirektor der
Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, eine längere Rede, in der er zum Ausdruck
brachte, daß ſich die Reichsbahn gezwungen geſehen habe, am
8. Februar erneut eine Tariferhöhung zu beantragen,
die der Reichsbahn 150 Millionen Mehreinnahmen ſichern ſoll.
Das Plenum des Preußiſchen Staatsrates hat am
Mittwoch mit 38 gegen 29 Stimmen bei 8 Enthaltungen beſchloſſen,
keinen Einſpruch gegen die Einbeziehung der freien
Berufe in die Gewerbeſteuerpflicht zu erheben. Mit
dieſem Beſchluß iſt die Gewerbeſteuerpflicht für die freien Berufe rechts=
wirkſam
geworden.
An Stelle des zum Reichsgerichtsrat ernannten volkspartei=
lichen
Abgeordneten Wunderlich iſt der Geſchäftsführer des
Handelsverbandes Otto Keynath in den Reichstag ein=
getreten
, der ſchon ſeit 1912 Mitglied des Reichsparlaments war,
aber 1928 auf der Reichsliſte nicht gewählt wurde.
Der Bundesrat hat den mit Deutſchland abgeſchloſſenen
Rheinvegulierungsvertrag ratifiziert nachdem die
Friſt zu einem Referendum gegen dieſen Abſchluß unbenutzt abgelaufen
iſt. Die Ratifizierungsurkunde wird der Reichsregierung in den näch=
ſten
Tagen zugeſtellt werden. Mit den Regulierungsarbeiten ſoll be=
reits
im kommenden Herbſt begonnen werden.
In Budapeſt fanden geſtern Arbeitsloſenkund=
gebungen
ſtatt, die zu heftigen Zuſammenſtößen mit
der Polizei führten.
Das griechiſche Parlament hat mit großer Mehrheit die
Haager Abkommen ratifiziert.
Der belgiſche Senat hat den Geſetzentwurf über
die Flamiſierung der Univerſität Gent mit 111 gegen
14 Stimmen angenommen. 17 Senatoren enthielten ſich der
Stimme. Der Geſetzentwurf iſt von der Kammer bereits angenommen.
Die Finanzkommiſſion und die Außenpolitiſche
Kommiſſion des franzöſiſchen Senats erörterten geſtern
den bereits von der Kammer angenommenen Geſetzentwurf über die
Ratifizierung der Haager Abkommen.
Der Erzbiſchof von Canterbury geißelte im engliſchen Oberhaus die
Religionsverfolgungen in Rußland.

Landesmuſeum, ſeine Bibliothek der Landesbibliothek einverleibt
werden
In der Juſtizverwaltung können Erſparwiſſe nur
durch Vergrößerung der Amtsgerichtsbezirke erzielt werden, die
den Verkehrsmöglichkeiten nicht widerſpricht und der Juſtiz zum
Vorteil gereicht. Es tverden folgende Aenderungen vorgeſchlagen:
Vereinigung der beiden Amtsgerichte in Darmſtadt, Hirſchhorn
mit Wimpfen, Höchſt mit Michelſtadt, Laubach mit Hungen, Lich
mit Gießen, Nauheim mit Friedberg, Nieder=Olm mit Mainz,
Ober=Ingelheim mit Mainz und Bingen, Pfeddersheim mit
Worms und Alzey, Reichelsheim mit Reinheim und Fürth,
Zwingenberg mit Bensheim und Darmſtadt, Dieburg mit Darm=
ſtadt
, Reinheim und Eroß=Umſtadt. Die Amtsgerichte in Schlitz,
Herbſtein und Ulrichſtein, ſollen wegen der ſchlechten Verkehrs=
verhältniſſe
vorläufig beſtehen bleiben. Die Vereinigung der
Strafanſtalten in Butzbach und Marienſchloß ſoll für ſpäter ins
Auge gefaßt werden.
Der heſſiſche Wetterdienſt ſoll der Wetterdienſtſtelle in
Frankfurt a. M. übertragen, die Landesanſtalt für Gewäſſer=
kunde
mit einer außerheſſiſchen vereinigt werden.
In einem Schlußwort erklärt der Sparkommiſſar, daß die
Sanierung der heſſiſchen Fimanzen auf dem von ihm gewieſenen
Wege durchaus möglich ſei, daß aber mit unbedeutenden Teil=
maßnahmen
der bedrohlichen Finanzlage nicht abzuhelfen ſei. Bei
Durchführung der Vorſchläge des Gutachtens werden im Dauer=
zuſtande
Erſparniſſe in Höhe von 7,86 Millionen berechmet, davon
an Perſonalkoſten 3,59 Millionen. Es wird ausdrücklich betont,
daß die Rettung des Landes aus ſeiner Finanznot nicht in erſter
Linie durch Veränderung ſeiner ſtaatsrechtlichen Verhältniſſe,
ſondern nur durch Vereinfachungs= und Verbilligungsmaßnahmen
im eigenen Land gewährleiſtet werde.
Abſchließend darf unſererſeits hervorgehoben werden, daß das
Gutachten wohl nicht allen berechtigten Eigentümlichkeiten der
heſſiſchen Bevölkerung gerecht wird, daß es namentlich in kul=
tureller
Beziehung Zumutungen ſtellt, die kaum reſtlos zu er=
füllen
ſind, daß es aber Auſgabe der heſſiſchen Regierung und
Volksvertretung ſein muß, auf dieſer Grundlage unverzüglich die
Reform der Staatsverwaltung und die Sanierung der Finanzen
in Angriff zu nehmen.
Speotator.

der beutſchen Beiſe
ſo ſtrahlt es abendlich in großen Leuchtbuchſtaben aus der weißen
Faſſade des ruhig vornehmen Hauſes Tiergartenſtraße 16, das
der Reichsverband Deutſche Preſſe erſtanden hat, womit er der
deutſchen Preſſe in der Reichshauptſtadt ein eigenes Heim ſchuf
und damit einen Samelpunkt geſellſchaftlichen und geiſtigen
Lebens, das allen, die zu führen berufen: Parlamentariern,
Reichs= und Staatsbeamten, Vertretern der Kunſt, der Wiſſen=
ſchaft
und des Schrifttums, zur Verfügung ſteht. Ein Haus, in
dem jeder Angehörige des deutſchen Schrifttums, beſonders jeder
deutſche Redakteur, aber auch die Redakteure des Auslandes, ſo=
bald
ſie die Reichshauptſtadt aufſuchen, zu jeder Zeit mit führen=
den
Geiſtern in Verbindung treten können.
Das eigene Heim der Deutſchen Preſſe! Ein ſichtbares ſtolzes
Zeichen einmütigen, kameradſchaftlichen Zuſammenſtehens in
allen Fragen, die den deutſchen Tagesſchriftſteller bewegen. Der
vorläufige ſtolze Abſchluß einer Bewegung, die mit der Grün=
dung
des Reichsberbandes Deutſche Preſſe begann, die nach
Jahren des Kampfes um Dinge des Berufs zur Gründung
der Reichsarbeitsgemeinſchaft und zu der damit verbundenen
Verſorgungsanſtalt führte, die dem deutſchen Redakteur eine Ver=
ſicherung
iſt gegen harte Nöte des Alltags und der Invaliditär,
die beide aber der wirkſame Ausdruck geſchloſſenen Zuſammen=
arbeitens
zwiſchen Redakteur und Verleger darſtellen, damit den
Grundſtein bildend zu dem großen Bau, der die deutſche Tages=
preſſe
ſowohl in ihrer wirtſchaftlichen wie geiſtigen Auswirkung
zu einer Einheit zuſammenſchließt.
Jahre waren das, die nunmehr ausklingen können und
müſſen in der Feſtigung und Hebung des Standes. Iſt ſo
das Heim der Deutſchen Preſſe ein Abſchluß geweſen, der erſten
Epoche des Aufbaues, deſſen Größe vor einem Jahrzehnt noch
baum jemand erhoffte, ſo iſt es gleichzeitig Ausgangspunkt neuen
Aufbaues, deſſen letztliche Auswirkung in ſehr erheblichem Maße
Aufbau und Arbeit am Volk und am Reich bedeutet, in einem
Maße bedeutet, das voll umfänglich einſtweilen vielleicht nur
geahnt werden kann.
Das Haus der Deutſchen Preſſe ſoll gemeinnützigen Zwecken
dienen und ſich insbeſondere in den Dienſt aller Beſtrebungen
ſtellen, die auf geiſtige und kulturelle Förderung der Preſſe, auf
Pflege des Verſtändniſſes und des guten Einvernehmens zwi=
ſchen
Preſſe, Staat und Volk, auf Vertiefung und Verbreitung
des Wiſſens über Weſen, Aufgaben und Stellung der Deutſchen
Preſſe ſowie darauf gerichtet ſind, die Preſſe in immer weiterem
Umfange zur Vorkämpferin und Hüterin der Allgemeinintereſſen
der Nation zu mochen. Der höchſte Zweck des Hauſes der Deut=
ſchen
Preſſe wird ſich erfüllen, wenn es in ihm gelingt:
Die Geiſter zu lehren,
Der Zwietracht zu wehren,
Die Eintracht zu mehren,

Deutſchland zu ehren.

Dieſe Worte gab Guſtaf Richter, der Direktor und ge=
ſchäftsführende
Vorſitzende des Reichsverbands der Deutſchen
Preſſe, dem Haus, deſſen Erwerb und deſſen wundervolle Aus=
ſtattung
im weſentlichen ſeiner Energie und ſeiner Tatkraft zu
danken iſt, zum Geleitwort, Worte, die am Abend der Ein=
weihung
, da das ganze geiſtige Berlin in dieſen Räumen ver=
ſammelt
war, lebhaften Widerhall fanden, Worte auch, die Grund=
lage
gaben, Richter ſelbſt, der am Tage der Eröffnung 10 Jahre
dem Reichsberband ſeine ganze ſtarke Schaffenskraft widmete,
ſo zu ehren, wie Kollegen einem Mann, der in ihrem Dienſt ſich
aufreibt, den glühende Liebe zum ſchönen, aber ſchweren und
undankbaren Beruf des Schriftleiters erfüllt, zu donken wiſſen.
Profeſſor Georg Bernhard war es, der Guſtaf Richters her=
vorragende
Verdienſte um den Reichsverband mit ſo offenen und
ehrlichen Worten feierte, daß aus ihnen auch die menſchlichen Un=
zulänglichkeiten
herausklangen, von denen niemand frei iſt, die
ober gerade bei Guſtaf Richſter überſtrahlt werden ton einer ſel=
tenen
Treue und Berufsfreudigkeit, die letzten Endes doch immer
das Gute erreicht, weil in ihrem Streben das Beſte gerade gut
genug für die Sache des Journalismus ſcheint.
Worte auch, die wiederklangen in vielfacher Deutung, aber
doch unterſtreichend in den Reden, die bei der Eröffnung des
Hauſes mach der Begrüßung durch Direktor Richter und den
2. Vorſitzenden des Reichsverbandes, Chefredakteur Acker=
mann
, gehalten wurden. Von Vertretern der Reichsregierung,
des Parlaments und vom Bürgermeiſter der Reichshauptſtadt,
die ihren beſonde en Niederſchlag fanden in der großen und be=
deutſamen
Umſchreibung der Aufgaben der Dagespreſſe durch
den Biſchof von Berlin mit den Begriffen Wahrheit, Gerechtig=
keit
und Menſchenliebe‟. Zwar, wie mit Recht geſagt wurde, ſind
Wahrheit und Gerechtigkeit nach Pilatus relative Begriffe, die
Menſchlichkeit aber ſoll nach dem guten engliſchen Sprichwort
Charity beginis at home im Sinne der Kollegialität ohne
Unterſchied der jeweiligen politiſchen Einſtellung weiterwirken.
Daß das möglich iſt, etwa, daß dieſes Auswirken geſichert iſt,
beweiſt die Vergangenheit des Reichsverbands Deutſche Preſſe.
Noch vor knopp 20 Jahren gab es ſehr viele Zweifler am Ziele:
Zuſammenfäſſung aller Redakteure trotz der beruflichen Zer=
ſplitterung
als notwendige Folge der aus ſtarkem Indivi=
dualismus
, geborenen journaliſtiſchen Arbeit‟. Der Aufbau des
Reichsverbands, beſonders aber die ſchon erwähnte Gründung
der Reichsarbeitsgemeinſchaft und Verſorgungsanſtalt haben be=
wieſen
, DHaß dieſe Zweifel unberechtigt waren und beweiſen, daß
gleich urberechtigt ſein werden die Zweifel, die in Zweck und
Zukunftsbeſtimmung dieſes Heims der Deutſchen Preſſe gehegt
werden: Sind dieſem Haus doch die gleichen Ziele geſetzt, die
den Reichsverband, der Deutſchen Preſſe aus zunächſt befürch=
teter
1Anmöglichkeit zum heutigen ſtarken Machtgebilde erwachſen
ließen. Die Geſchichte des Reichsverbandes hat bewieſen, ſo heißt
es im der Feſtſchrift, daß auch die Perſönlichkeiten ſich beruflich
auf gleichem Boden finden können, die ſonſt im Kampf der Mei=
nungen
gegeneinander ſtehen, wem es gilt, über das bloße Stan=
desinſtereſſe
hinaus die der Preſſe in ihrer Geſamtheit übertragenen

im Falle einer Reichskagsauflöſung.
* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Die Gefahr einer Auflöſung des Reichstags
iſt angeſichts des Durcheinanders bei den Deutſch
nationalen wieder in greifbare Nähe gerückt. Kein Wun
der deshalb, wenn in aller Heimlichkeit bereits Vorberei
tungen, für den kommenden Wahlkampf geführ
werden. Eine beſondere Rolle wird dabei vermutlich den
Reichslandbund zufallen. Durch die Haltung der Deutſchnatio
nalen iſt derjenige Teil der Landwirte, der bisher ſeine berufen
Vertretung bei den Deutſchnationalen ſah, politiſch heimatlo=
geworden
. Es beſteht alſo die Gefahr, daß alle dieſe Kreiſe be
den nächſten Wahlen entweder zu Hauſe bleiben oder nach link=
hinüberwechſeln
. Um dem entgegenzuwirken, wird ſehr wahr
ſcheinlich unter Führung des Reichslandbunde
die Grüne Front mobiliſiert in der Form, da
eigene Wahlliſten der Grünen Front in allen
agrariſchen Kreiſen aufgeſtellt werden. Dadurch wir)
einmal die landwirtſchaftliche Intereſſenvertretung dem politi
ſchen Wahlkampf entzogen. Es ſoll aber außerdem erreicht wer
den, daß die Landwirte, wenn ſie in dieſen Liſten ihre. Ver
trauensmänner aufgeſtellt ſehen, bis zum letzten Mann an di
Urne kommen. Allerdings wollen die Väter dieſe
Planes, zu denen wir in erſter Linie den jetziger
Reichsernährungsminiſter Schiele rechnen, vor
vornherein verhindern daß aus dieſen Wahl
liſten die Anſätze einer eigenen agrariſcher
Partei werden. Herr Schiele hat den Standpunkt vertre
ten, daß die Landwirte nicht unglücklicher operieren könnten, al=
wenn
ſie ſich einkapſeln und mit eigenen politiſchen Kandida
turen auftreten, weil ſie dadurch das Intereſſe der anderen Par
teien an landwirtſchaftlichen Dingen lahmlegen. Die Kandi
daten auf dieſen grünen Liſten ſollen ſich des
halb auch darauf verpflichten, daß ſie im Fall
ihrer Wahl nicht etwa eine eigene agrariſch
Fraktion bilden, ſondern ſich denjenigen
Fraktionen anſchließen, denen ſie weltanſchau
lich am nächſten ſtehen. Das würde zur Folge haben
daß dieſe Grünen Abgeordneten zum Teil bei den Deutſch
nationalen, zum Teil bei der Deutſchen Volkspartei, dem Zen
trum, den Demokraten oder den Nationalſozialiſten Aufnahm
finden würden. Der Gedanke hat an ſich ſehr viel Beſtechende=
weil
er der Gefahr einer weiteren Verwirtſchaftlichung unſere=
ganzen
politiſchen Lebens entgegenwirkt. Er würde vermutlic
früher oder ſpäter das Ende der Bauernparteien bedeuten, di ſder Rei
von dieſen Liſten über den Haufen gerannt werden und unte
dieſen Umſtänden kaum Fraktionsſtärke erreichen können, di
außerdem ſich ebenfalls größeren Fraktionen anſchließen müß
ten, wenn ſie ſich zur Geltung bringen wollten. Es läßt ſid
denken, daß, analog durchgeführt, durch ein ſolches Vorgeher
auch der Wirtſchaftspartei erheblicher Abbruch getan werdet
kann. Allerdings, wenn man den Gedanken zu Ende denkt
würde er dahin führen, daß jede Intereſſentengruppe mi
eigenen Kandidatenliſten aufrückt und dadurch das Durcheinan
der des Wahlkampfes ſelbſt noch vergrößern würde, wenn aud
dieſer Möglichkeit durch die Konſtruktion des Wahlrechts gewifſe ſgan
Schranken geſetzt ſind.
Der Reichs=Landbund für Schiele.
Der Bundesvorſtand des Reichslandbundes hat heute nach
mittag folgende Entſchließung gefaßt: Der Bundesvorſtand des
Reichslandbundes ſpricht ſeinem Präſidenten, Miniſter Schiele
einmütig den Dank für ſein mannhaftes Handeln aus, gelob
ihm die Unterſtützung des deutſchen Landvolkes mit allen Mit
teln in ſeinem ſchweren Kampf für die Rettung der deutſcher
Landwirtſchaft und erwartet demgemäß, im Gegenſatz zu der We.
Abſichten der Sozialdemokratie, das Kabinett zu ſtürzen, vor ſEi
allen parlamentariſchen Vertretern des Landvolkes eine Hal
tung, die dem Kabinett BrüningSchiele die Möglichkeit zu=
Durchführung des Agrarprogramms gibt.

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daß
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öfſentlichen Aufgaben zu ſichern und durchzuſetzen. Daraus i
eine weitere Erkenntnis gewachſen. Die innere Unab
hängigkeit der Preſſe und die Sorge für die beruflich
Ehre und Ehrlichkeit derer, die in ihr kämpfen, iſt dann gan
beſonders gewährleiſtet, wenn all die ſich in Gemeinſchaftsarbei
finden, die ſonſt durch die Klüfte der Parteimeinung voneinande
getrennt ſind. Auch in der wachſenden Gliederung der jour
naliſtiſchen Arbeitsformen dürfen ſie ſich daher nicht weiter von
einander entfernen. Durch einen unſagbar ſchweren organiſato
riſchen Anfang, durch harte Kriegs= und ſchlimme Nachkriegs
jahre hindurch und gegenüber einem aus der Natur der Zeitun!"
heraus notwendig auch von ſtarken Wirtſchaftskräften vorwärts
Fei
getriebenen Zeitungsweſen hat der Reichsverband der Deutſchei
Preſſe dieſe allgemeinen Ziele hochgehalten.
8
So wird denn dieſes Haus einigend belebend und belehren! drei
wirken. Es wird beweiſen, daß die kämpferiſche Aufgabe der /Siaat
Preſſe nicht der Tatſache entgegenſteht, daß die Männer, die in /Do
dieſem Kampf ſtehen, nicht für ſich, ſondern für die Volksgemein und
ſchaft, für die Volkskultur ſich auf dem neutralen Boden dieſes von
Hauſes, deſſen Wohnkultur, farbige und formliche Harmoni ſliche,
zwingende Wirkung ausſtrahlen, zuſammenfindem und ſich di Herzia
Hand reichen können, auch wenn der rauhe Tag die Geiſter wie /Ab=
der
im Kampf aufeinanderprallen läßt. Darüber hinaus abe ſwur
wird dieſes Haus, da Politik und Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirt /Uhr
ſchaft in ihren führenden Köpfen ſich hier mit den Männern tref, fim
fen werden, die dem Führertum den breiten Boden ſchaffen und
ebnen, auf dem ſie fruchtend wirken können, eben eine große füh
rende Aufgabe zu löſen imſtande ſein! Und es wird erzieheriſe
wirken!

Soll ob dieſer ehrlichen Vorausſage kleinlicher Nörgelſuch
Gehör gegeben werden, dahin etwa, daß dieſes Haus prunken!
ſei? Das iſt es nicht. Die raumkünſtleriſche und innenarchitel
toniſche Ausſtattung iſt wohl gediegen, und der Beſtimmung des
Hauſes entſprechend repräſentativ. Aber die Künſtler habei
weiteſtgehend ihrer ſelbſtverſtändlichen Aufgabe Rechnung getra
gen, ihrem künſtleriſchen, vor allem raumkünſtleriſchen Wirker
den Ausdruck unſerer Zeit zu geben. In einer der ſchönſten und
vornehmſten Straßen Berlins liegt das Heim der Deutſchei
Preſſe, erſtanden aus einem alten Berliner Bau, vor dem End
des 20. Jahrhunderts, alſo noch vor der Zeit der Gründerjahre
Von vornherein nicht als eine Villa, ſondern in erſter Linie
großer Geſelligkeit dienendes Haus war die Raumanordnung ſo
daß ſie ziemlich beibehalten werden konnte in der heutigen Un=
geſtaltung
, mit der die Architekten, Regierungsboumeiſter Huge
Virchow und Hans Groſſe, Vorbildliches ſchufen, das ihnen
ſelbſt, gleich wie dem Reichsverband, beſte Beſuchskarte bedeutel
Der Zweck dieſes Auffatzes iſt nicht, eine Beſchreibung zu geben
von der Innenarchitektur. Es ſei aber geſagt, daß ſelten eine /4
unaufdringliche, künſtleriſch vornehme Harmonie in Form und
Farbe erreicht wurde als in dieſen Klubräumen, repräſentativen
Hallen, Sitzungs= und Leſezimmern, Feſtſälen uſw. Städte, dar=

t

[ ][  ][ ]

Nummer 93

Donnerstag, den 3. April 1930

Seite 3

Neue emgmngminegichtenen i Sonvon.
Berhandlungen zwiſchen Henderſon und Briand. Engliſche Zugeſtändniſſe an Frankreich. Engliſche
Garankie gegen etwaige ikalieniſche Angriffe im Mikkelmeer?

Doch noch ein Fünf=Mächte=Pakk?
Eine Sicherheitsformel im Rahmen des Völkerbunds=
pakkes
.
EP. London, 2. April.
Als Grund für die geſtern von der engliſchen Delegation
immer noch an den Tag gelegte optimiſtiſche Haltung ſtellt ſich
heute heraus, daß man zu einer Sicherheitsformel
im Rahmen des Völkerbundspakts gekommen
iſt. Als Ergebnis der Unterredung zwiſchen Briand und Hen=
derſon
iſt von der franzöſiſchen Delegation ein von den beiden
Miniſtern ausgearbeiteter Entwurf einer Sicher=
beitsformel
nach Paris übermittelt worden, der ſo=
wohl
dem engliſchen Standpunkt, wie der
franzöſiſchen Sicherheiusforderung gerecht
wird. Eine weitere Zuſammenkunft zwiſchen Briand und
Henderſon, der man angeſichts der letzten Entwicklung der Dinge
große Bedeutung beimißt, iſt für heute vormittag angeſetzt.
Dem diplomatiſchen Korreſpondenten der Morning Poſt
zufolge, ſoll ſich die gefundene Sicherheitsformel hauptſächlich
auf den Anhang B des Locarnopakts ſtützen, der die Aus=
legung
des Artikels 16 der Völkerbundsſatzung durch England,
Frankreich, Belgien, Polen, die Tſchechoſlowakei und Deutſch=
land
darſtellt. Der entſcheidende Paſſus des Anhanges E des
Locarnovertrages lautet: Jeder Mitgliedſtaat des Völkerbunds
iſt verpflichtet, loyal und wirkſam in Durchführung des Völker=
bundsſtatutes
zuſammenzuarbeiten und jede Art von Angriff
zurückzuweiſen in Uebereinſtimmng mit ſeiner militäriſchen
Lage und unter Berückſichtigung der geographiſchen Ver=
hältniſſe
.
Dieſe Feſtſtellung wurde ſeinerzeit in Locarno getroffen, um
die beſondere Lage Deutſchlands feſtzuſtellen. Die Locarnomächte
hatten damals bei dieſer Erklärung lediglich ihre perſönliche
Auffaſſung gegenüber dem deutſchen Erſuchen auf Feſtlegung
der Sonderſtellung Deutſchlands dargelegt, jedoch keinerlei Ver=
ſuch
gemacht, das Völkerbundsſtatut amtlich aufzulegen. Der
nun von engliſcher Seite gemachte Vorſchlag läuft, wie der
diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph in Ueber=
einſtimmung
ausdrücklich feſtſtellt, auf eine vollkommene Ver=
änderung
der Lage hinaus. Was Briand durch die neue
Formel anſtrebe, ſei tatſächlich nichts anderes, als eine
Garantie gegen etwaige italieniſche Angriffe
im Mittelmeer. Die neue Formel möge noch ſo unver=
bindlich
gefaßt ſein, ſie laufe jedoch auf nichts anderes hinaus,
als auf eine Wiederbelebung des Genfer Proto=
kolls
und ſtelle eine vollkommene Abkehr von der
bisherigen Haltung der britiſchen Politik dar.
In der übrigen engliſchen Preſſe wird die Lage weniger
deutlich herausgearbeitet, in Uebereinſtimmung mit dieſen Feſt=
ſtellungen
aber gleichfalls angedeutet, daß die engliſche
Formel Zugeſtändniſſe an Frankreich dar=
ſtelle
, um auf dieſem Wege eine Herabſetzung der fran=
zöſiſchen
Tonnagezahlen und damit ein Fünf=Mächte=
Abkommen zu ermöglichen. Die italieniſche Ablehnung
wird als ziemlich ſicher hingeſtellt.
Die Henderſon=Briandſche Sicherheilsformel.
Die in den Verhandlungen zwiſchen Henderſon
und Briand zuſtande gekommene proviſoriſche Sicher=
heitsformel
ſoll, wie in Londoner politiſchen Kreiſen ver=
lautet
, den Gegenſtand einer Kabinettsſitzung gebildet haben.
Ueber die Haltung des Kabinetts zu der Henderſon=Briandſchen
Sicherheitsformel iſt bisher nichts bekannt geworden. Was die
Stellungnahme Tardieus zu der betreffenden Formel anlangt,
ſoll der franzöſiſche Premierminiſter auf Grund eines ausführ=
lichen
Gedankenaustauſches mit Briand angeblich ſeine Zuſtim=
mung
dazu erteilt haben. Die Verhandlungen zwiſchen Briand
und Henderſon über dieſe Formel ſollen fortgeſetzt werden. Auf

der heute nachmittag abgehaltenen Beſprechung der Delega=
tionsführer
, wurde, wie in Konferenzkreiſen verlautet, be=
ſchloſſen
, die für Freitag angeſetzte Vollſitzung
der Konferenz zu vertagen.
Snowden über Arlikel 16 des Völkerbundspakkes.
Im engliſchen Unterhaus wurden am Mittwoch mehrere An=
fragen
an Schatzkanzler Snowden, der Premierminiſter Macdo=
nald
vertrat, über die zwiſchen Henderſon und Briand verein=
barte
Sicherheitsformel gerichtet. Snowden ließ im allgemeinen
die Anfragen mehr oder weniger unbeantwortet, erklärte aber,
daß der Artikel 16 des Völkerbundspaktes in den
Verhandlungen zwiſchen Henderſon und Briand
erörtert worden ſei. Ein Vorſchlag, dieſen Artikel durch Zu=
ſatzbeſtimuungen
zu erweitern, ſei nach Snowdens Erklärungen
von keiner Seite gemacht worden. Im weiteren Verlauf der
Sitzung nahm das Unterhaus die dritte Leſung der Kohlenbill
wieder auf.
Keine definikive Ankwork der japaniſchen Regierung
auf die engliſch=amerikaniſchen Abrüſtungsvorſchläge
Eine nicht unbeträchtliche Ueberraſchung hat heute auf der
Konferenz eine offizielle japaniſche Erklärung her=
vorgerufen
, in der es heißt, daß die Antwort der japa=
niſchen
Regierung nur Inſtruktionen an die
japaniſche Delegation enthält, die Verhandlungen
mit den Amerikanern und Engländern fortzuſetzen. Von einer
definitiven Antwort der japaniſchen Regierung auf die engliſch=
amerikaniſchen
Abrüſtungsvorſchläge könne nicht geſprochen
werden.
Auf engliſcher wie auf amerikaniſcher Seite iſt man bereit,
es den Japanern zu überlaſſen, ob ſie die vier Vorbehalte, die
nicht mehr als eine Erläuterung der japaniſchen Auslaſſungen
darſtellen, einem Drei=Mächte=Abkommen als eine beſondere Er=
läuterung
anfügen oder den japaniſchen Standpunkt in irgend=
einer
anderen Form geltend machen wollen. Die vier Punkte
betreffen: 1. Den Bau von 10000 Tonnen=Kreuzern nach 1935,
2. den früheren Erſatz von veralteten U.=Booten, 3. Begrenzung
des im Ausſicht genommenem Drei=Mächte=Abkommens auf fünf
Jahre, 4. Großlampfſchiffe. Die Japan in den einzelnen Klaſſen
zufallende Tonnage ergibt eiwen Durchſchnitt vom faſt genau 70
Prozent für alle Schiffsklaſſen von 8=Zoll=Kreuzern abwärts, und
zwar erhält das britiſche Weltreich 541 700 Tonnen, die Vereinig=
ten
Staaten 526 200, Japan 367 050 Tonnen. Die prozentuale
Verteilung des japaniſchen Kompromiſſes iſt ſo, daß Japan 60
Prozent der amerikaniſchen Tonnage an ſchweren Kreuzern, 70
Prozent an leichten Kreuzern, 70 Prozent an Zerſtörern und 100
Prozent an U.=Booten erhält.
Mißhelligkeiken im japaniſchen Kabinekt.
Der Flokkenchef beim Mikado.
EP. Tokio, 2. April.
Beträchtliches Aufſehen hat heute in politiſchen Kreiſen das
Bekanntwerden der Tatſachen hervovgerufen daß der japaniſche
Flottenchef Admiral Kato vom Kaiſer in Audienz empfangen
wworden iſt. In ſeiner Unterredung mit dem Mikado ſoll der
Admiral den Kabinettsbeſchluß ſcharf kritſiert haben, wonach ſich
Japan bereit erklärt, die engliſch=amerikaniſchen Abrüſtungsvor=
ſchläge
unter gewiſſen Vorbehalten anzunehmen. Dieſe Vor=
ſchläge
ſollen nach Katos Anſicht eine ernſte Gefahr für die
Sicherheit Japans darſtellen.
Das Vorgehen des japaniſchen Flottenchefs iſt umſo uner=
klärlicher
, als die Regierung erſt nach langen Verhandlungen mit
Kato ihren Beſchluß gefaßt hatte und glaubte, deſſen Widerſtand
gebrochen zu haben. Dem Heeres= und Marinechef ſtehr in
Japan das Recht zu, ſich in Fällen ernſter Gefahr über die Regie=
rung
hinweg direkt an den Kaiſer zu wenden.

Fine Saar-Noke an die Reichsregierung.

ſie Regierungskommiſſion des Saargebiekes ver=

und drohl im Weigerungsfalle mit Grenzſperre.

* Berlin, 2. April. (Priv.=Tel.)
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat
3 für richtig gehalten, von ſich aus in die deutſch=franzöſiſchen
jaarverhandlungen hineinzufunten. Sie hat das in Form
iner Note am die Reichsregierung geton, in der ſie
ufdie finanzielle Unterſtützung der ſogenann=
en
Saargänger aufmerkſam macht. An dieſer
nterſtützungder deutſchen, aber im Saargebiet
eſchäftigten Arbeiter nimmt ſie Anſtoß. Sie
erlangt deren Streichung, andernfalls ſie für
ieſe deutſchen Arbeiter die Grenze ſperren
ürde. Es liegt auf der Hand, daß durch dieſe Note ein Streit
it der Reichsregierung heraufbeſchworen werden ſoll, um die
ufmerkſamkeit von den zögernden und ſchleppenden Saarver=
andlungen
abzulenken. Die Note iſt wohl auch ausſchließlich
af das Betreiben des franzöſiſchen Mitgliedes der Saarkom=
iſſion
und deſſen alliierten Freunde zurückzuführen. Zurzeit
ird die Note in Paris geprüft. Die Drohung mit der
renzſperrung iſt aber im diplomatiſchen Verkehr eine
inz ungewöhnliche Maßnahme. Seit Jahren wird daran ge=
beitet
, den in den Grenzzonen wohnenden Arbeitern das Her=
ber
= und Hinüberwechſeln, möglichſt zu erleichtern. So z. B.
irfen täglich viele Zehntauſende deutſcher Arbeiter die polniſche
renze überſchreiten. Aehnlich iſt es an der belgiſchen und au
r deutſch=franzöſiſchen Grenze. Auch ſgarländiſche Arbeiter
hen in die franzöſiſchen Gruben in Lothringen ihr Brot ver=
enen
. Um ſo unverſtändlicher und ungewöhnlicher iſt die
rohung, der deutſchen Grenzbevölkerung die weitere Betätigung
* Saargebiet zu verbieten. Da die Saarkommiſſion vom Völ=
rbundsrat
eingeſetzt iſt, würde es ſich empfehlen, in Genf ſelbſt
nen geharniſchten Proteſt gegen dieſes unerhörte Verhalten der
egierungskommiſſion vom Stapel zu laſſen.
Deukſchnakionale Hugenberg=Mehrheit?
Der Börſen=Courier teilt mit: Die Deutſchnationalen
ben über ihre Haltung abgeſtimmt. Dabei ergaben ſich
7 Stimmen für das Mißtrauensvotum, 18
agegen, 8 Abgeordnete haben ſich der Stimme
ithalten. Man macht ſich in Regierungskreiſen darauf
faßt, daß morgen das Mißtrauensvotum angenommen und
r Reichstag aufgelöſt wird. In dieſem Fall wird Reichskanzler
rüning eine Erklärung abgeben, daß der Artikel 48 nur auf
rfaſſungsmäßiger Grundlage angewendet werden würde, und
ß bei allen Verordnungen und Erlaſſen auf Grund dieſes
tikels vorher die verfaſſungsmäßige Zuläſſigkeit geprüft
erde.
Die Nolverordnungen ferkiggeftell.
Berlin, 2. April.
Wie verlautet, ſind die Notverordnungen im großen und
nzen fertiggeſtellt. Sollte der Reichstag das Mißtrauensvotum
gen die Reichsregierung annehmen, ſo ſind bereits alle Maß=
hmen
getroffen, um gemäß dem Artikel 48 der Reichsverfaſ=
ng
die Notverordnungen ergehen zu laſſen.
Die Bekriebsrakswahlen im Ruhrgebiel.

Bochum, 2. April.
Von 194 Schachtanlagen (es fehlen noch acht kleinere) liegt
ſt das Ergebnis zur Wahl der Betriebsvertretungen vor. Es
dielten: Bergarbeiterverband 126 394 Stimmen (890 Mandate),
riſtliche Gewerkſchaft 75 905 Stimmen (509 Mandate), Hirſch=
incker
3433 Stimmen (7 Mandate), Polen 294 Stimmen (2
andate) K.P.D. 65 863 Stimmen (402 Mandate), Syndika=
en
4730 Stimmen (28 Mandate), Gelbe Gewerkſchaften 8855
immen (28 Mandate), ſonſtige 2041 Stimmen (7 Mandate).

iter auch Darmſtadt, ſtifteten Bilder zur Ausſchmückung der
äume, die durchweg deren Bedeutung würdig ſind. Ueber dem
nſtleriſch ſtärkſten Schmck, dem Kamin im großem Klubſalon,
ngt das Bild Hindenburgs, darunter ſteht die Büſte des erſten
eichspräſidenten.
Der Abend der Einweihung war für jeden Teilnehmer in=
reſſant
, beſonders allerdings für die Nichtberliner. Ich traf
n heſſiſchen Geſandten Dr. Nuß, der den Landsmann herzlichſt
grüßte und der vor allem die Liebenswürdigkeit hatte, ſeine
ſche Sach= und Perſonenkenntnis ihm zu vermitteln. Es waren
chienen die Mehrzahl der Männer der neuen Reichsregierung,
2 Armee hatte General von Stülpnagel, die Marine, die
ei großen Konfeſſionen, Univerſitäten und Hochſchulen, weitere
gats= und Stadtbehörden ihre leitenden Vertreter entſandt.
rzwiſchen waren vertreten Vertreter des Schrifttums des In=
d
Auslandes, der Kunſt uſw. Alſo Köpfe, Reichspräſident
w Hindenburg hatte aus begreiflichen Gründen perſön=
hes
Erſcheinen abgeſogt, aber einen ſehr klugen, ſehr warm=
rzigen
Brief und Glückwunſch geſchrieben. So wurde dieſer
end mehr als eine Einweihung mit Rede und Gegenrede, er
irde beſonders in den Stunden nach dem offiziellen Akt der
rigens nicht nur durch Radio verbreitet, ſondern auch im Ton=
m
feſtgehalten wurde! zu ſolchen regen, feſſelnden und be=
ichtenden
Gedankenaustauſches, die lange nachklingen werden.
Max Streeſe.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. Mittwoch, den 2. April.
Die Südpol=Expedikion des Kapikän Scokk.
Ein Spiel von Reinhard Goering.
Handeln können, iſt älles läßt Reinhard Goe=
ing
den Helden ſeines Erſtlingsdramas Der Erſte ſagen.
Handeln können, war auch der Grundton in Goerings
rkſtem Drama Seeſchlacht, das Guſtav von Wangen=
m
im letzten Jahre des Krieges in der Literariſch= Künſt=
iſchen
Geſellſchaft las. Fritz von Unruhs Geſchlecht und
erings Seeſchlacht waren die bedeutendſten dramatiſchen
htungen, die aus dem Kriege über den Krieg geboren wurden.
dem Dröhnen der Seeſchlacht fallen alle Masken ab. Letzte
nſchliche Dinge ſind herrſchend. Aus innerem Zwang ver=
ſten
die Männer ihre Taten, nicht als eine Pflicht, ſondern
eine Selbſtverſtändlichkeit. Und doch klingt ein leiſer Zwei=
der
chaotiſchen Zeit darüber durch, was wohl die rechte Tat
re: gut ſchießen in der Schlacht, oder gut meutern: aber das
dießen lag uns wohl näher, Handeln auf jeden Fall!
Scapa Flow folgte 1919; ein pathetiſcher Trauergeſang
den Untergang der deutſchen Flotte, aber doch wieder das
ge Lied der Tat!

Die anderen Dramen Goerings, die um die gleiche Zeit er=
ſchienen
Der Erſte‟, Der Zweite und das tragiſche Spiel
Die Retter traten wenig hervor. Dann blieb es faſt ein
Jahrzehnt ſtill um Goering, bis jetzt ſein neueſtes Werk erſchien:
Die Südpol=Expedition des Kapitän Scott.
Eine Linie führt von der Seeſchlacht zu der Südpol=
Expedition. Auch dieſes Spiel iſt auf die Tat geſtellt; den
Kampf um die Bezwingung des Poles.
Durch Schnee und Nebel ſtreben Kapitän Scott und ſeine
Gefährten ſeit Januar 1911 dem Pol entgegen. Sie kämpfen
nicht nur um die Erreichung des Poles, ſondern ſie kämpfen
gleichzeitig um den Ruhm Englands, den Pol als erſte vor
Amundſen, dem Norweger, zu erreichen. Unter furchtbaren
Entbehrungen gelangen ſie an das Ziel, doch ſchon weht Amund=
ſens
Flagge auf König Haakons Land: Der Norweger hat dem
Engländer den Sieg entriſſen, und der Chor gibt der Stimmung
Ausdruck, die zugleich den Grundton der ganzen Dichtung
widerſpiegelt:
Gewaltiges Schickſal! Wilder Menſchenwille!
Millionen Jahre in ewigem Eis der Pol.
Geſchaut nie, nie berührt von Menſchen.
Geheimer Weltort.
In einer Spanne von vier Wochen,
In einem Mondumlauf zweimal entdeckt,
Der ſeit ewigen Zeiten Ungekannte.
Amundſen und ſeine Begleiter ſteigen hinauf,
Steigen in den höchſten Triumph,
Aber Scott und ſeine vier Männer
Sinken hinab in Enttäuſchung und bitteren Tod,
Weithin ſichtbar.
Ueber die äußere Handlung hinaus will Goering, wie die
Theater=Blätter bemerken, den geiſtigen Beſund, das
menſchliche Reſultat dieſes Menſchenuntergangs mitteilen. An=
knüpfend
an die griechiſche Tragödie, bedient ſich Goering in
ſchmalem Umfang des Chores, der teils die Erzählung der
Handlung ergänzt, teils ihre ſchickſalhafte Bedeutung erläutert.
Der Wille iſt gut, der Verſuch intereſſant, aber die Ausfüh=
rung
ſchwach.
Zumal in der hieſigen Aufführung, die von Günter Haenel
und Wilhelm Reinking inſzeviert wurde, trat der geiſtige
Befund ſtark zurück. Die Aufführung gab im weſentlichen eine
Darſtellung des tatſächlichen Verlaufes. Sie bediente ſich hierzu
des Lichtbildes und manigfacher Beleuchtungskünſte, aber ſie blieb
allzuſehr am Stofflichen hängen. Nicht nur hängen, ſondern ſie
dehnte überdies den qualvollen Untergang der Expedivion Scott
in niederdrückender Weiſe. Die Bühne verlangt dramatiſche
Wirkung, und dieſe blieb aus.
Die Aufführung war ſo ſehr mechaniſiert, daß man an den
Sprechfilm erinnert wurde. Ich mußte an den Bau eines
Tunnels denken, bei dem von zwei entgegengeſetzten Seiten nach
demſelben Ziel gearbeitet wird: auf der einen Seite von dem

immer lebendiger ſprechnden Film, auf der anderen Seite von
dem immer mehr mechaniſierten Schauſpiel im Stile der geſtrigen
Inſzenierung.
Dieſem Stile entſprach es, daß die Darſteller im weſentlichen
nur Sprecher ihrer Rollen ohne ſtärkere ſeeliſche Erſchütterung
waren.
Kapitän Scott wurde von Siegfried Nürnberger ge=
ſprochen
, ohne daß man von ihm den Eindruck des Führers, des
überragenden Geiſtes, gewinnen konnte. Der Geologe Wilſon,
mit dem Scott die denkwürdige Rettung Shakletons vollbrachte,
war von Hermann Gallinger, der Deckofizier Evans, der
auf dem Rückwege als erſter das Leben laſſen mußte, von Heinz
Wemper und Leutnant Bowers, das ſeltſame Vögelchen
Birdy, von Werner Hinz vertreten.
Töne des Gefühles gab nur Bernhard Minetti in der
Geſtalt des weichen und doch heldenhaften Oates, des ehemaligen
Dragoner=Rittmeiſters; aus Minettis Spiel erwuchs eine plaſtiſche
Individualität.
Amundſen, den vom Glück begünſtigten Nebenbuhler, gab
ſehr friſch Kurt Weſtermann; die Klagen der Lady Scott
ſprach Inge Conradi.
Dem gutgeſchulten Sprechchor gehörten Kurt Schindler,
Mario Gang, Rudi Wünzer, Sonja Karzau und Mela
Wigandt an. Die nicht minder wichtige Kunſt der Beleuchtung
lag be: Adolf Weil in gewohnt ſicheren Händen.
Der Beifall blieb ſchwach: eine Anerkennung der Bemühun=
gen
aller Beteiligten.
* Johanneskirche.
Geſtern abend fand dort eine kirchenmuſikaliſch=liturgiſche Paſſions=
andacht
ſtatt, die ſtimmungsvoll verlief und den zahlreich Erſchienenen
eine Stunde der Andacht und Erbauung gab. Orgel, Violine und Solo=
geſang
wechſelten mit Gemeindegeſang und geſprochenen Worten aus
Petrusbrief 1 und 2, aus dem Evangelium Johannes und dem
Korintherbrief. Den Abſchluß bildete Gebet, Vaterunſer und Segen,
und unter den Klängen der B=Moll=Fuge von Bach verließ man die
Kirche. Die Vortragsfolge war faſt ganz Joh. Seb. Bach gewidmet;
außer ihm kamen noch zu Gehör zwei geiſtliche Lieder für Tenor
Gethſemane von J. W. Franck (16141688) und Paſſionslied von
Ph. E. Bach (17141788), die von Herrn Hch. Moebus mit gutklingender
weicher Tenorſtimme geſungen wurden. Herr Moebus bewährte ſich auch
ſpäter im Vortrag zweier Joh.=Seb.=Bach=Lieder So gibſt du nun und
Erwürgtes Lamm ebenſo als geſchmackvoller Sänger wie in einer Arie
für Tenor mit obligater Violine von Joh. Seb. Bach Seht, was die Liebe
tut. Hier zeigte ſich Frau Marie Pfuhl=Flöring als ausgezeichnete
Geigerin, deren Spiel durch tadelloſe Reinheit und ſtarken, gefühls=
warmen
Ton beſticht; ſchon vorher hatte mit gleichem Gelingen die
Geigerin ein Grave von Friedemann Bach und das Adagio aus dem
E=Moll=Konzert von Joh. Seb. Bach gebracht. Der oft bewährte Orga=
niſt
der Johanneskirche, Herr Niebergall, ſpendete F=Moll=Präludium
von Bach Vorſpiel, zu O. Lamm Gottes und An Waſſerflüſſen
Babylons und zum Schluß Fuge in F=Moll, gleichfalls von Joh. Seb.
Bach, in gewohnt vorzüglicher Wiedergabe und begleitete Geige und
Stimme in diskreter und feiner Anpaſſung.
o."

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 3. April 1930

Nummer 93

Die Aufhebung
beſſ. Wirkſchafts=
Mialſterlams aogelehmt.

Ausſprache über die keure Feldbereinigung.

* Im heſſiſchen Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages
wurde heute in Fortgang der Beratung des Staatsvoranſchlags
zunächſt die Abſtimmung über Kapitel 75, Miniſterium für Arbeit
und Wirtſchaft nachgeholt. Dabei wurde der Antrag der Deut=
ſchen
Volkspartei, das Miniſterium für Arbeit und Wirt=
ſchaft
aufzuheben und dem Inmenminiſterium anzugliedern
mit Ausnahme der Abteilungen Bodenverbeſſerung und Waſſer=
verſongung
, die dem Finanzminiſterium zugeteilt werden ſollen,
mit den Stimmen der Regierungsparteien und des Landbundes
gegen Volkspartei und Volksrechtpartei abgelehnt. Das
gleiche Schickſal erlitten ein volksparteilicher Eventualantrag, eine
größere Zahl von Miniſterialſtellen auf den Inhaber zu bewilli=
gen
und die neugeſchaffene Oberrechnungsratsſtelle nicht zu ge=
nehmigen
, und die Anträge des Landbundes, eine Reihe von
Miniſterialſtellen auf den Inhaber zu ſetzen. Unter Ablehnung
der dazu geſtellten kommuniſtiſchen Anträge werden genehmigt
die Kapitel 75 (Miniſterium), 76 Stellvertretungs=
und Aushilfskoſten (62000 RM. Ausgaben), 77 Poſtgebüh=
ren
(20 000 RM. Ausgaben), 78 Hochbauweſen (36825 RM.
Ausgaben), 79 Geologiſche Landesanſtalt (1000 RM.
Einnahmen, 73 966 RM. Ausgaben), 80 Pachteinigungs=
ämter
(1000 RM. Einnahmen, 1000 RM. Ausgaben), 81 Zu=
wendungen
des Reiches für landwirtſchaftliche uſw.

Zwecke. Da im voraus die Art und Höhe der Beträge noch
nicht feſtſteht, iſt eine Veranſchlagung nicht erfolgt. Zu Kapitel 82
Landwirtſchaftliches Unterrichts= und Verſuchs=
weſen
, ſowie Landwirtſchaftspflege mit 166 680 RM. Einnah=
men
und 686 833 RM. Ausgaben haben die Kommuniſten mehrere
Anträge eingebracht, die aber ſämtlich abgelehnt werden. Das
Kapitel ſelbſt wird einſtimmig genehmigt. Bei der Aufhebung
von 2 Landwirtſchafts=Aemtern ſollen 2 Stellen für Aſſeſſoren
geſtrichen werden.

Ueber das Kapitel 83 Bodenverbeſſerung und
Waſſerverſorgung mit 1581 500 RM. Einnahmen und
2 111 287 RM. Ausgaben entſpinnt ſich eine eingehende ſachliche
Ausſprache, an der ſich alle Parteien beteiligen. Wegen vor=
gerückter
Zeit wird die Beratung heute zu Ende geführt. Allge=
mein
waren ſich die Vertreter der Parteien darüber einig, daß
die Feldbereinigungen, deren hoher volkswirtſchaftlicher
Wert nicht verkannt werden dürfe, durch den hohen Zins=
fuß
ganz erheblich erſchwert werden, daß alſo durch
Vereinfachung der Organiſation und Ermäßi=
gung
der Koſten der Vermeſſung und der kulturtechniſchen
Koſten erhebliche Erſparniſſe erreicht werden müßten. Von ſeiten
der Regierung nahmen mehrere Vertreter eingehend Stellung.
Man erhielt den Eindruck, daß eine Vereinfachung gerade auf dem
Gebiete des Vermeſſungsweſens nicht durchführbar iſt,
ſolange dieſes auf zwei Miniſterien aufgeteilt iſt.

Die der Regierung vom Ausſchuß vor einiger Zeit erteilte
Genehmigung, Bauarbeiten zur Belebung des Arbeits=
marktes
ſofort in Angriff zu nehmen, wird ein=
ſtimmig
dahin erweitert, daß ſie auch für die noch nicht bera=
tenen
Kapitel des Staatsvoranſchlages gilt, mit Ausnahme der

Vorſehung für das Chemiſche Inſtitut in Gießen. Hier will
der Ausſchuß am kommenden Montag erſt eine Beſich=
tigung
vornehmen. Gegen den Plan des Ausſchußvorſitzenden,
auch in der Karwoche zu tagen, wurde Widerſpruch er=
hoben
. Doch will der Ausſchuß, um möglichſt vor Oſtern fertig
zu werden, auch Samstags und evtl. Montags beraten.

Bekriebsrätewahlen bei der Reichsbahn.

Uns wird geſchrieben:
Am 11. und 12. Mai d. J. finden im Geſamtbereich der Reichs=
bahngeſellſchaft
die Betriebsrätewahlen ſtatt. Es iſt damit zu
rechnen, daß das Einſchränkungsprogramm des Verwaltungsrats
und die bereits getroffenen Stillegungs= und Kurzſchichtenmaß=
nahmen
den Wahlkampf ſehr erbittert geſtalten werden. Während
ſich aus dieſem Anlaß bei den freigewerkſchaftlichen Eiſenbahnern
ein heftiger Kampf zwiſchen der Amſterdamer und der kommu=
niſtiſchen
Richtung vollzieht, hat der parteipolitiſch und religiös
ſtreng neutrale Allgemeine Eiſenbahner=Verband
als Wahlparole ausgegeben, daß die Rückkehr der Reichsbahn in
unmittelbaren Reichsbeſitz angeſtrebt und die ungerechte und ein=
ſeitige
politiſche Belaſtung der Reichsbahngeſellſchaft, wenn nicht
ganz beſeitigt, ſo doch erheblich herabgemindert werden müſſe. Der
A. E.V. wendet ſich mit dieſem Programm auch an weitere Kreiſe
der Oeffentlichkeit, weil die wirtſchaftliche Entwicklung der Reichs=
bahn
ein Gradmeſſer für die allgemeine wirtſchaftliche Entwick,
lung Deutſchlands iſt. Die Oeffentlichkeit hat nach Meinung dieſes
Verbandes ein viel größeres Intereſſe an der gerechtfertigten
Entlaſtung der Reichsbahn als an einer erneuten Belaſtung
der Wirtſchaft durch die Reichsbahn, wie ſie mit der jetzigen Taktik
des Verwaltungsrats der Reichsbahngeſellſchaft beabſichtigt zu ſein
ſcheint.

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[ ][  ][ ]

immer 93.

Donnerstag, den 3. April 1930

Seite 5

4ti
f1
bstt d
Wel
Milt

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, den 3. April.
Wellmeiſterſchaften der Studenken.
Auch Lettland meldet!
rotzdem der Meldeſchluß für die Weltmeiſterſchaften der
nten, die vom 1.10. Auguſt 1930 in Darmſtadt ſtattfinden,
n 1. Juni feſtgeſetzt wurde, mehren ſich die Zuſagen der
tiſchen Nationalverbände. Nachdem Italien, England,
n und Frankreich ihre feſte Meldung abgegeben haben,
er lettiſche Studentenverband am 2. April 1930 mit, daß
e Mannſchaft zu den Weltmeiſterſchaften nach Darmſtadt
den wird. Der lettiſche Verband wird ſich mit 7 Leicht=
n
. 1 Schwimmer, 1 Fechter und 2 Tennisſpielern an den
eiſterſchaften beteiligen.

In zwölfter Stunde.

Grnannt wurde: Am 28. März: der Studienrat an der Oberreal=
und dem Progmynaſium in Alzey Johannes Brunner zum
nrat an der Aufbauſchule in Alzey, mit Wirkung vom 16. April
Durch Entſchließung des heſſiſchen Miniſters für Kultus
ldungsweſen wurden die Studienreferendare Hermann Michell
ßen und Dr. Thilo Vogel zu Friedberg zu Studienaſſeſſoren
In den Ruheſtand verſetzt wurden: Am 28. März: der Lehrer an
Iksſchule zu Sprendlingen im Kreis Offenbach Georg Lorey
* Lehrer an der Volksſchule zu Lauterbach Wilhelm Meyer,
uf ihr Nachſuchen vom 1. Mai 1930 ab.
In den Ruheſtand tritt auf ihr Nachſuchen die Chriſtiane De=
Bankaſſiſtentin bei der Heſſiſchen Landesbank Staatsbank
adt, vom 1. Juni 1930 an.
Reichsfinanzverwaltung Landesfimanzaut Darmſtadt. Der Ge=
ſeſſor
Dr. Friedrich Reuning bei der Abteilung für Beſitz=
erkehrsſteuern
des Landesfinanzamts Darmſtadt wurde unter
ung zum Finanzamt Mainz I zum Regierungsaſſeſſor ernannt.
Arbeitsjubiläum. Am geſtrigen Tage fand in den Räumen der
chen Betriebe eine kurze, ſchlichte Feier zu Ehren des Herrn
h Wilhelm Dietz, Grafenſtraße 27, ſtatt, welcher ſein 25jähriges
jubiläum bei der Stadt begehen konnte. Von den zahlreich ihm
jewordenen Ehrungen iſt beſonders hervorzuheben, ein Glück=
chreiben
der Stodtverwaltung, welches in deren Auftrag Herr
r Nuß dem Jubilar überreichte und gleichzeitig ihn perſönlich
vünſchte, ebenſo auch Herr Direktor Kreider. Der Vorſtand des
soriums, Herr Diplon=Ingenieur Baurat Göbel, verſtand es, im
der Angeſtellten der Abteilung in einer kurzen, zu Herzen gehen=
ſprache
die Verdienſte des Jubilars zu würdigen. Unter den
tbilar überreichten Geſchenken ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß
rch die Stadt Darmſtadt ein Sparkaſſenbuch mit einem nam=
Betrag überreicht wurde. Ebenſo überreichten ihm die Mitglieder
terſtützungskaſſe der Städtiſchen Betriebe ein Diplom mit einem
rag. Den Tag beſchloß der Jubilar mit einer kleinen ſchlichten
n Kreiſe ſeiner Familie und einigen Freunden, die ihn beglück=
en
und ſeine Verdienſte hervorhoben, die er ſich beſonders auch
ſie Bewegung der kinderreichen Familien erworben hat.
1. April 1910 trat Fräulein Dorothee Keil aus
= Bieberau in die Reſtauration Preuſch Mutter
Karlſtraße) in Stellung, ſo daß ſie nun ihr 2jähriges Arbeits=
n
begehen kann. Gewiß ein ſchönes Zeichen ſeltener Pflicht=
nd
Arbeitswillens, ſowie guten Verhältniſſes zwiſchen Arbeit=
nd
Arbeitnehmer.
Aenderung der Beſuchszeiten des Heſſiſchen Landesmuſeums. Die
hen Beſuchsſtunden des Heſſiſchen Landesmuſeums ſind vom
UI 1930 ab auf Sonntag von 10 bis 1 Uhr, Dienstag, Donners=
eitag
und Samstag von 11 bis 1 Uhr und außerdem auf Mitt=
chmittag
von 3 bis 5 Uhr (in der Zeit vom 1. Oktober des einen
e März des nächſten Jahres vom 2 bis 4 Uhr) feſtgeſetzt worden.
n der ſeitherigen Einrichtung wird von dem obengenannten
kt ab an den öffentlichen Beſuchsſtunden ein Eintritts=
icht
mehr erhoben. Es iſt ſomit jedermann Gelegenheit
das Heſſiſche Landesmuſeum täglich außer Montags
z zu beſichtigen. Außerhalb der öffentlichen Beſuchsſtunden
s Landesmuſeum wie ſeither auf Nachſuchen gegen Ent=
eines
Eintrittsgeldes von 3 RM. für die Perſon beſichtigt wer=
er
Sonntag=Nachmittag iſt hierbei ausgeſchloſſen.
Wichtige Gerichtsurteile, für Geſangvereine. Die Vorſchriften
Feierabendſtunde gelten nicht für einen Verein, der in einem
Sängerheim mit Reſtaurationsbetrieb tagt, wenn fremde Gäſte
ierabend keinen Zutritt mehr haben. So wurden die wegen
tung der Feierabendſtunde angezeigten Mitglieder des Lieder=
Lieder=Saulheim, welche in ihrer Sängerhalle nach Ablauf der
endſtunde im Anſchluß an eine Generalverſammlung noch Ge=
u
ſich nahmen, freigeſprochen, weil die Wirtſchaft nur von Ver=
liedern
(Hausherrn) beſucht war, und Wein, der dem Verein
zum Ausſchank kam. Ein gleiches Urteil konnte der Männer=
erein
Harmonie Mainz=Koſtheim bezüglich der Wirtſchaft in
Vereinshauſe erzielen. Das Urteil iſt vom Oberlandesgericht
worden. Die Verteidigung der Angeklagten hatte in beiden
der zweite Bundesvorſitzende, Rechtsanwalt Dr. Reen=Mainz,
amen.
Schlechte Streiche der Straße. Der Kriminalpolizei iſt es gelun=
Täter zu ermitteln, die ſeit geraumer Zeit auf der Straße auf=
Kraftfahrzeuge wegnehmen und damit willkürliche, meiſt meh=
adert
Kilometer weite Fahrten unternehmen, um dann ſchließlich
urzeug beſchädigt, oder weil der Brennſtof ausgegangen, ſtehen
n. Die Diebe, die weder Führerſchein beſitzen, noch im Führen
raftfahrzeuges ausgebildet ſind, bildeten eine erhebliche Gefahr
Verkehrsſicherheit. Am 30. März 1930, abends gegen 10 Uhr,
ſie von einem Polizeibeamten dabei betroffen, wie ſie in der
ſtraße aus einem Hofe ein Motorrad ſtahlen. Der Beamte
pfort die Verfolgung auf, konnte aber die Täter ihres großen
ſ ngs wegen nicht mehr ſtellen. Auf der Flucht warfen ſie ein
jewehr weg, das ſie, wie ſie bei ihrer Vernehmung angaben,
nutzen wollten, um auf evtl. Verfolger zu ſchießen. Sofort auf=
ene
Ermittelungen führten zur Feſtnahme des Ajährigen
egers H. W. aus Arheilgen. Sein Komplize, ein Handlungs=
12. B., 1911 in Arheilgen geboren, der ebenfalls flüchtig ging,
zurzeit noch verborgen.
Diebſtahl. Einem Händler aus einem Orte an der Bergſtraße
a der Nacht vom 27. zum 28. März 1930 ſeine ganze Barſchaft in
n etwa 1000 RM. geſtohlen. Er hatte ſich mit einem größeren
ag in fragwürdige Geſellſchaften begeben, die ihn nach reich=
Zenuſſe von Alkohol in Darmſtadt und Frankfurt gelegentlich
utofahrt, während der der Spender eingeſchlafen war, beſtahl.
* Diebe, die in Darmſtadt wohnen, konnten alsbald von der
dter Kriminalpolizei feſtgenommen und bei dieſen noch ein Teil
des geſichert werden. Der dritte Täter, der ſich in Frankfurt
n der Geſellſchaft angeſchloſſen hatte und im Beſitze eines größe=
rages
des geſtohlenen Geldes iſt, konnte noch nicht ergriffen
Einbruchsdiebſtähle. In der Nacht vom 31. März auf 1. April
rde abermals in einem hieſigen Uhren= und Goldwarengeſchäft
bruchsdiebſtahl verübt. Die Täter erbeuteten Uhren und ſon=
hmuckgegenſtände
von erheblichem Wert. Umfangreiche Ermit=
ſind
ſofort eingeleitet worden. Der vor 2 Monaten in das
ſchäft erfolgte Einbruchsdiebſtahl iſt bereits aufgeklärt. Eine
damals geſtohlener Gegenſtände wurde bei einem Hehler in Köln
rahmt und dem Geſchädigten wieder ausgehändigt.

In den nächſten Wochen kommt im Finanzausſchuß des Heſſiſchen
Landtags die Vorlage über das Gewerbemuſeum zur Verhandlung.
Nach zwei Richtungen ſoll ſie Erſparniſſe bringen ohne ideellen Verluſt:
durch Verbindung der Beſtände mit dem Landesmuſeum bezüglich der
Landesbibliothek wird die Verwaltung vereinfacht, und durch die Mäu=
mung
des Gebäudes wird dies für andere Zwecke verfügbar. Es iſt auf
den erſten Blick einleuchtend, daß hier die Möglichkeit vorliegt,
Erſparniſſe zu machen. Aber dieſer günſtige Anſchein enthebt nicht der
Verpflichtung zu genauerer Prüfung. Es hat ſchon mancher Erbe die
Annahme einer ſcheinbar verlockenden Erbſchaft verweigert, weil die
Belaſtung größer war als der Gewinn. Auch in dieſem Fall könnte ſich
herausſtellen, daß die Auflöſung des Gewerbemuſeums kein ſo glänzen=
des
Geſchäft iſt.
Das Haus Neckarſtraße 3 iſt in weſentlichen Teilen als Muſeum
und als Bibliothek gebaut. Als Bürogebäude iſt es in der jetzigen
Form auch beim beſten Willen nicht zu verwenden. Nicht nur das Erd=
geſchoß
, das eigentliche Muſeum, ſondern auch die Leſe= und Hörſäle
und vor allem die Bücherräume ſind ohne völligen Umbau für
keinen denkbaren Zweck einer anderen Behörde zu verwenden. Mit bil=
ligen
Maßnahmen, Einziehen von Gipswänden u. dal. iſt da nichts zu
machen. Jede Prüfung der Räume zeigt, daß hier eine Erneuerung
von Grund aus unvermeidlich iſt. Darmſtadt hat aber doch wohl
ſchon einige Erfahrung, was es mit ſolchen Umbauten auf ſich hat. Bil=
liger
als ein völliger Neubau wird dieſer Umbau kaum. Was iſt
dann aber geſpart? Die Näumung des Gewerbemuſeums zwingt
ſofort zu einer größeren Ausgabe. Bei einem völligen Neubau unter
Belaſſung des Gewerbemuſeums hätte man aber für etwa dasſelbe Geld
zwei Gebäude, für das man bei dem Umbau nur eins bekommt.
Dieſe Wirklichkeit ſieht ſehr anders aus als die Vorſtellung, daß bei
Auflöſung des Gewerbemuſeums irgendeine Behörde koſtenlos Platz
erhält.
Einſeitig iſt auch die Auffaſſung, als könnte durch die Verſchmel=
zung
des Gewerbemufeums mit dem Landesmuſeum und der Landes=
bibliothek
beträchtlich geſpart werden. Offiziell wurde, mehrfach die
Meinung vertreten, das Gewerbemuſeum ſolle auch nach dieſer Maß=
nahme
in ſeiner Wirkung erhalten bleiben; nur die Verwaltung
werde vereinfacht. Das bedeutet doch wohl ſachlich, daß mindeſtens der
Etat der Gewerbebibliothek erhalten werden ſoll. Da es ſich

Landwirtſchaftliche Schule.
Die diesjährige Schlußprüfung, fand dieſer Tage im Fürſten=
ſaal
ſtatt, da für die immer zahlreich erſcheinenden Gäſte die Schul=
räume
in der Regel zu klein waren, und anſchließend noch ein gemüt=
liches
Beiſammenſein ſtattfinden ſollte. Als Bertreter der vorgeſetzten
Behörde waren die Herren Miniſterialdirektor Profeſſor Dr. Rößler
und Miniſterialrat Bauer erſchienen. Ferner wohnten der Feier bei
als Vertreter des Kreisamts Darmſtadt Herr Oberregierungsrat Haber=
korn
, zugleich als Vorſitzender des Wirtſchaftsausſchuſſes der Landwirt=
ſchaftlichen
Schule, Herr Bergrat Profeſſor Dr. Diehl von der Geo=
logiſchen
Landesanſtalt und Herr Landwirtſchaftslehrer Frech als Ver=
treter
des Genoſſenſchaftsverbandes. Außerdem waren auch viele Ehe=
malige
, ſowie zahlreiche Eltern der Schüler der Einladung gefolgt.
Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache durch Herrn Direktor
Seeger wurde zuerſt die Oberklaſſe durch Herrn Landwirtſchafts=
aſſeſſor
Schönheit in Chemie geprüft. Danach hielt der Schüler der
oberen Abteilung Hennemann=Bickenbach einen Vorttag über das
Thema: Was muß der Landwirt von den neueren ſtickſtoffhaltigen
Düngemitteln wiſſen? Anſchließend gab die Unter=Abteilung von
Herrn Oberbauinſpektor Koch eine Probe in landwirtſchaftlicher Bau=
kunde
. Sodann ſprach der Schüler Dreieicher=Gundernhauſen über
das Thema: Welche Maßnahmen ſind zur Förderung des heimiſchen
Obſtbaues dringend erforderlich? Hierauf wurde die obere Abteilung
noch in Tierzucht, über Aufzucht= und Fütterungsfragen durch Herrn
Landwirtſchaftsrat Dr. Schmaldt geprüft. Anſchließend fanden noch
zwei Vorträge ſtatt, und zwar ſprachen Schüler Fey=Pfungſtadt über
das Thema: Von welchen Vorgängen bei der Geburt unſerer land=
wirtſchaftlichen
Haustiere muß der Landwirt genaueſtens unterrichtet
ſein, um von unnötigen Verluſten bewahrt zu bleiben? und Schüler
Schönfeld=Darmſtadt über: Die Entwicklung des deutſchen
Bauernſtandes im Laufe der Jahrhunderte‟.
Nach beendeter Prüfung ergriff Herr Miniſterialdirektor Profeſſor
Dr. Rößler, das Wort. Er ermahnte die Schüler, ihren Lehrern
ſtets dankbar zu ſein, und auch nach dem Verlaſſen der Schule mit dieſen
in enger Fühlung zu bleiben, da nur durch ein ſtetes Zuſammenarbeiten
von Theorie und Praxis die Landwirtſchaft einen Erfolg erringen
könne. Er forderte ſie ferner auf, trotz der Schwere der Zeit nicht zu
verzagen, ſondern mit Fleiß und Gottvertrauen der Zukunft entgegen=
zugehen
.
Hierauf erfolgte die Schlußanſprache des Schulleiters, die Ueber=
gabe
der Schulzeugniſſe und die Entlaſſung der Schüler.
Ein gemütliches Beiſammenſein vereinte alle Teilnehmer noch einige
Stunden.

Das Gesund-
heitswasser
!

V170

Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
* Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Zwei Rüſſelsheimer Schutzleute hatten ſich am Mittwoch vor
dem Bezirksſchöffengericht wegen Körperverletzung im Amt und wegen
Beleidigung zu verantworten. In der Nacht vom 2.30. September
vorigen Jahres wollten ſie einen jungen Mann feſtnehmen, der über=
gekneipt
hatte, und der ſich vor der Feſtſtellung ſeiner Perſonalien zu
drücken beabſichtigte. Er wurde mit auf die Wache genommen und er=
hielt
dort drei Schläge mit dem Gummiknüppel, weil er ſich mit einem
photographiſchen Stativ, das er bei ſich trug, derart benahm, als ob
er damit die Schutzleute angreifen wollte. Außerdem beleidigte ihn
einer der Angeklagten durch Ausdrücke wie: Lausbub uſw. Der erſte
Angeklagte wurde wegen Körperverletzung im Amt zu einer Gelöſtrafe
von 40 Mark, der zweite wegen desſelben Vergehens zu 30 Mark und
wegen Beleidigung zu 20 Mark verurteilt. Es wurden ihnen mildernde
Umſtände zugebilligt, da es der Verhaftete offenbar darauf angelegt
hatte, ſie zu reizen.
Zeugen geſucht. Am 16. März 1930, gegen 19 Uhr, ereignete ſich
auf der Landſtraße Bickenbach-Eberſtadt bei Kilometerſtein 11,6 ein
Autounfall. Es ſollen hierbei zwei Perſonen leicht verletzt und der
Wagen Marke Opel ſchwer beſchädigt worden ſein. Nach den An=
gaben
von Zeugen ſoll der beſchädigte Wagen nach Darmſtadt abge=
ſchleppt
worden ſein. Die beiden verletzten Perſonen ſollen ſich in ärzt=
liche
Behandlung begeben haben. Perſonen, insbeſondere Aerzte und
Beſitzer von Autoreparaturwerkſtätten, die in dieſem Zuſammenhang in
der Lage ſind, Angaben zu machen, werden gebeten, bei dem Polizei=
amt
Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Kriminglabteilung, Zimmer 5, vor=
zuſprechen
.

bei den Anſchaffungen für dieſe größtenteils um recht koſtſpielige Bücher,
techniſche Drucke und Tafelwerke handelt, bilden die Ausgaben für dieſe
Abteilung den größten Poſten im Etat des Muſeums. Ihre Vereinigung
mit der Landesbibliothek macht alſo wohl Umzugskoſten, erſchwert die
Verwaltung und verſchlechtert die Bedingungen für die Benutzer. Aber
ſachliche Erſparniſſe werden dadurch nicht gemacht.
Es ſei denn, daß man auf die Fortführung dieſer Bibliothek verzichtet
und das wäre doch mißlich in einer Stadt, in der ſich die Techniſche
Hochſchule befindet.
Die Verbindung des Gewerbemuſeums mit dem Landesmuſeum
würde zweifellos eine Erſparnis bedeuten. Die Erweiterung der Samm=
lungen
würde ſich dort ſchon aus räumlichen Gründen von ſelbſt ver=
bieten
und der Etat des eigentlichen Gewerbemuſeums mit jährlich bis=
her
6660 RM. würde geſpart. Aber dem ſteht gegenüber, daß auch im
beſten Fall unter entſprechender Einbuße der jetzigen Beſtände des Lan=
desmuſeums
dort doch nur ein Teil des Gewerbemuſeums Aufnahme
finden kann. Gut die Hälfte des jetzigen Gewerbemuſeums würde vor=
ausſichtlich
ohne angemeſſene Unterkunft auf Speichern und in Kellern
ſich herumſtoßen und zu Grunde gehen. Bei Licht beſehen kann man
dieſe Erſparnis von 6660 RM. aber doch auch machen, wenn man das
Muſeum in ſeinem jetzigen Hausläßt und nur den be=
treffenden
Poſten im Etat ſtreicht.
Als einzige ſolide Erſparnis würde alſo die Ausſicht bleiben, daß
nach Ausſcheiden der jetzigen Inhaber, die Beamtenſtellen am
Gewerbemuſeum geſtrichen werden können. Aber auch das
hat einen Haken. Die Landesbibliothek kann gewiß nicht die Gewerbe=
bibliothek
und ihre Aufgaben übernehmen, ohne zugleich neue Be=
amte
einzuſtellen. In dem konzentrierten Betrieb des Gewerbe=
muſeums
iſt die gleiche Arbeit aber gewiß mit geringeren Kräften zu
leiſten als in dem ausgedehnten Zuſammenhang der Landesbibliother.
Und dazu noch eins. Bis, die jetzigen Beamten des Gewerbemuſeums
penſionsreif ſind oder mit Tode abgehen, wird bereits der Schaden offen=
kundig
ſein, der mit der Auflöſung des Muſeums unvermeidlich ver=
bunden
iſt. Die Erſparnis tritt alſo erſt ein, wenn man vielleicht froh
wäre, hätte man nicht am falſchen Platz geſpart. Die Koſten für den
Umbau des Gewerbemuſeums, für die Auflöſung und den Umzug ſeiner
Beſtände ſind dann aber geleiſtet.
Haupt.

OperettenMatinee Sitta Müller=Wiſchin Hans Sylveſter Bunſel
(Sonntag vormittag 11,15 Uhr im Kleinen Haus). Der Operetten= und
Schlager=Abend, der am erſten Abend voll ausverkauft war, ſogar der
Orcheſterraum war beſetzt, wird wiederholt. Das Jazz=Orcheſter, das
beim Publikum ſtarken Anklang fand, wird einige neue Stücke vortragen.
Der Vorverkauf hat bereits begonnen; es empfiehlt ſich, beizeiten die
Plätze zu ſichern.
Heſſiſches Landesthegler.

Mriſe Haach Kleines Haus Donnerstag,
3. April 19.3022 Uhr
Schwanda
der Dudelſackpfeifer
E 20. T. Gr. 7 u. 8 2022 Uhr
Zweiter Konzert=Abend
der Geſangsſchule
Maria Franke.
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4. Aptil 19.3022.30 Uhr
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K 13 (Bühnenvolksbund)
Preiſe 1.0010.00 Mk 2022 uhr
4. Kammermuſikabend des
Schnurrbuſch=Quartetts
Preiſe 1, 2, 3 Mk. Samstag,
5. April 14.3017 Uhr
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Tiefland
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Die Südpolexpedition des
Kapitän Seott
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Dreimal Offenbach
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Jaques Offenbach.
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Miete V haben.
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6. April 19.30 22.15
Der Tronbadour
Preiſe 10010.00 Mk. 11.1513 Uhr
Matinee.
Müller=Wiſchin/Bunſel
Preiſe 1.002.50 Mk.
1517 Uhr
Der Poſtillon v. Lonjumeau
D 19, T.Gruppe 6 U 3 Darmſt.Bolksb. Gr. I-1V
Preiſe 1.206.00 Mk.
2022 Uhr
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W6 X6. Gr. 1 u. 2
Darmſtädter Volksbühne
Preiſe 1.206.00 Mk. Montag,
7. April 2021.45 Uhr
7. Sinfonie=Konzert des
Landestheater=Orcheſters
Preiſe 1.0010.00 Mk. 232 Uhr
Die andere Seite
W6 X6. Gr. 3u. 4
(Darmſtädter Volksbühne)
Preiſe 1 206. 00 Mk. Dienstag,
8. April 193022 Uhr
Die Bohéme
A 20
Preiſe 110 Mk. 2022.15 Uhr
Lumbeabend
Heſſ. Spielgemeinſchaft
Preiſe 1, 2, 3 Mark

Heſſiſches Landestheater. Dreimal Offenbach, drei
komiſche Operetten von Jaques Offenbach, Die kleine Zauberflöte,
Die Inſel Tulipatan, Die Verlobung bei der Laterne gelangen in
neuer Textbearbeitung von Renato Mordo Samstag, den 5. April, im
Kleinen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger zum
erſten Male zur Aufführung. Inſzenierung: Renato Mordo, Bühnen=
bilder
: Lothar Schenck von Trapp.
Die andere Seite, die ergreifende Kriegsdichtung des Eng=
länders
R. C. Sherriff, die in Darmſtadt einen ungewöhnlich nachhalti=
gen
Publikumserfolg erzielen konnte, gelangt Sonntag, den 6., und
Montag, den 7. April, zur Wiederaufführung. (Die Sonntagsvorſtel=
lung
iſt der Darmſtädter Volksbühne, Gemeinde W und 4, Gruppe I
und 2, die Montagsvorſtellung ebenfalls der Darmſtädter Volksbühne,
Gemeinde W und 4, Gruppe III und IV, zugeteilt.)
Siebentes Sinfoniekonzert im Landestheater.
Im 7. Sinfoniekonzert, das am Montag, dem 7. April, unter
Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm ſtattfindet, kommen
zwei zeitgenöſſiſche Werke zur Aufführung: das Klavierkonzert von
Toch und die Bs=Dur=Sinfonie von Hans Simon, die bei ihrer Urauf=
führung
am 4. Oktober 1928 außerordentlichen Erfolg hatte. Als Soli=
ſtin
wurde Elſe C. Kraus gewonnen, die das Klavierkonzert von Toch
ſpielen wird.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bereitet für Dienstag, den 8. April,
eine Neueinſtudierung des Lumbeabend von Dr. Georg
Büchner und Robert Schneider vor.

AA UT MA eieTMdd Mir Ae
KENNZEICHEN: Der Name MAGGl- die gelb-roten Etiketten• die typische Form der Flaschen

(V. 699

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 3. April 1930

Nummer 93

Neuzeilliche Mekhoden der Berufsausbildung.
Man ſchreibt uns: An den Kaufmann werden heute außerordent=
lich
hohe Anforderungen geſtellt, Technik und kaufmänniſche Organiſa=
tion
haben ſich derart entwickelt, daß der Kaufmann von geſtern nicht
mehr mitkommt. Das neue Wirtſchaftstempo erfordert eine ſchnellere
Entſchlußfähigkeit, und auf einzelnen Gebieten haben ſich Wiſſenſchaften
herausgebildet, denken wir nur an die wiſſenſchaftliche Betriebsfüh=
rung
, mit denen ſich der Kaufmann von heute auseinanderzuſetzen
hat.
Dieſen erhöhten Anforderungen müßte auch eine beſſere Ausbildung
des kaufmänniſchen Nachwuchſes gegenüberſtehen. Dem iſt leider nicht
ſo. Die ſchulmäßige Ausbildung hat einigermaßen mit der Zeit Schritt
gehalten. Dagegen bleibt die praktiſche Lehre vielfach zurück; eine
Folge der Nationaliſierung der Wirtſchaft und der damit verbundenen
Arbeitsteilung und Schematiſierung der Arbeitsvorgänge. Die praktiſche
Ausbildung iſt die Grundlage für alle Berufsbildung. Nur theoretiſch
ausgebildete junge Kaufleute werden ſich zweifellos ſehr gut für ver=
waltungstechniſche
Arbeiten eines Konzernbureaus eignen; ſie werden
aber niemals zu der Kategorie von Kaufleuten gehören, die zur Wie=
dergewinnung
unſeres verlorenen Feldes in der Weltwirtſchaft notwen=
dig
ſind.
Als wertvolle Stätten zur Ergänzung der Berufsausbildung haben
ſich die Scheinfirmen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen= Verban=
des
D.H.V.) erwieſen, deren erſten Anfänge jetzt über 10 Jahre zurück=
liegen
. Dieſe Uebungskontore der Jugendgruppen des D. H.V. werden
von berufserfahrenen Kaufmannsgehilfen geleitet. Sie ſtehen unter=
einander
in vielſeitigem Geſchäftsverkehr. Durch die organiſatoriſche
Zuſammenfaſſung der über 400 Scheinfirmen im D.H.V. iſt die Ent=
wicklung
eines eigenen Wirtſchaftslebens mit all den in einem ſolchen
aufkommenden Situationen möglich geworden. So vereinen dieſe
Uebungskontore in kaum zu übertreffender Form theoretiſche Belehrung
und praktiſche Arbeit. Der Leiter der hieſigen Scheinfirma im DHV.
iſt der zweite Vertrauensmann der Ortsgruppe, Herr Karl Eckert, der
zu Auskünften gerne zur Verfügung ſteht. Die Uebungsabende dieſer
Firma finden jeden Freitag, abends 2.30 Uhr, im Heim der Kauf=
mannsgebilfen
, Rheinſtraße 35,I, ſtatt.
Am Mittwoch, den 9. April, veranſtaltet die hieſige Gruppe des
Bundes der Kaufmannsjugend im DHV. im großen Saale des Perkeo
ihren diesjährigen Elternabend, der auch Aufſchluß über die viel=
ſeitigen
Berufsbildungsmöglichkeiten dieſer Organiſation gibt.

Betriebsratswahlen bei der Firma Merck. Man ſchreibt uns:
In der Ausgabe dieſer Zeitung vom 2. April 1930 wurde über das Er=
gebnis
dieſer Wahl berichtet. In dieſem Bericht ſind Unrichtigkeiten
enthalten. Es wird nämlich geſagt, daß die Liſte 1 vom GDA., ZdA.
und Werkmeiſterverband aufgeſtellt wurde, während die Liſte 2 vom
Gedag (Bund angeſtellter Akademiker, Verband der weiblichen Handels=
und Bureauangeſtellten und Deutſchnationalen Handlungsgehilfen= Ver=
band
) aufgeſtellt worden ſei. Dieſe Angabe iſt falſch, denn die Liſte 1
iſt niemals vom GDA., 3dA. und Werkmeiſterverband als eigene Liſte
anerkannt worden; ſie konnte es ja auch gar nicht, weil an der Spitze
dieſer Liſte 1 ein Mitglied des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
verbandes
ſtand. An der Spitze der Liſte 1 und Liſte 2 ſtanden je ein
Mitglied des DHV., ſo daß hier DHV.=Mitglieder gegen DHV.= Mit=
glieder
aufgeſtellt waren. Der GDA. ZdA. und Werkmeiſterverband
hatten keine eigenen Liſten aus ganz beſtimmten Gründen aufgeſtellt.
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband. Heute Donners=
tag
, 3. April, abends 8.30 Uhr, findet im Heim der Kaufmannsgehilfen
(Rheinſtraße 35, 1) der fünfte Vortrag aus der Vortragsreihe: Die
deutſche Geſchichte als Grundlage der Gegenwartspolitik ſtatt. Herr
Dr. Klein=Buchſchlag, deſſen bisherigen Vorträge bei allen Kollegen
ſehr großen Beifall fanden, ſpricht über das Thema: Deutſche Außen=
politik
nach Bismarcks Abgang bis zum Weltkrieg‟. Auch zu dieſem
Vortrag erwarten wir einen zahlreichen Beſuch unſerer Mitglieder.
Volkshochſchule. In der Fortſetzung der Vorträge über Weſen
und Ziele der politiſchen Parteien, ſpricht am Donnerstag, den 3. 4.,
Herr Kreisſchulrat Storck über die Sozialdemokratiſche Partei. Der
Vortrag beginnt 20.15 Uhr im Feſtſaale des Realgymnaſiums, Kirch=
ſtraße
22. Der Lichtbildervortrag Eine Reiſe durch die Schweis,
veranſtaltet vom Verband der Verſicherungsangeſtellten, findet am Don=
nerstag
, den 3. April, im Saale der Eintracht ſtatt. Unſere Mit=
glieder
erhalten zum Konzert des Schnurrbuſch=Quartetts
am Freitag im Kleinen Haus des Landestheaters ermäßigte Kau=
ten
in unſerer Geſchäftsſtelle.
Neue Grabſtätte. Eine wertvolle Bereicherung des alten Fried=
hofes
an der Nieder=Ramſtädter Straße bildet, das kürzlich vollendete
Grabmal der Familien Köhler=Rummel, Darmſtadt,
das nach dem Geſamtentwurf der Architekten Markwort und Seibert
von Herrn Bildhauer Hermann Scholl (Inhaber der Firma Karl Scholl
u. Sohn) hergeſtellt wurde. Das gemeinſame Denkmal der beiden
Familien das an der Südmauer der Abteilung IV liegt bildet
einen kleinen Ehrenhof von 6 Meter Breite, der durch ſtrenge Mauern
abgeſchloſſen, rechts und links durch je einen Pfeiler wirkſam betont
wird, von denen jeder ein einfaches Bronzekreuz trägt. Die 2,60
Meter hohe Rückwand iſt mit rechteckigen Muſchelkalkplatten verkleidet.
Aus dieſer ernſten und ſtrengen Wandfläche ſpringen zwei 90 Zennti=
meter
breite Stellen hervor, die als einzigen blaſtiſchen Schmuck je ein
Nelief tragen. Hier hat es Scholls feinſinnige Künſtlerhand verſtan=
den
, in ſparſamſter Bewegung den Gedanken der Ueberwindung des
Todes, der Auferſtehung zum Licht, in den Geſtalten eines Mannes und
einer Frau zu bilden, die ſich der Geſamtform des Entwurfes willig
unterordnen und doch eigentlich erſt Blite und Krönung der Geſamt=
anlage
bilden. Es iſt ſo ein Denkmal aus einem Guß geworden, vor=
nehm
und feierlich aufrufend zu ernſter Beſinnung, und tröſtend hin=
aufweiſend
zum Licht. Eine Zierde für unſeren alten Friedhof.

D Dele Wiche iom Hoſcht e eu elag rerl.
in dem Bach=Konzert in der epangeliſchen Martimskirche zwei Violin=
wverke
Bachs zum Vortrag bringen wird, ſchreibt die Mainzer Preſſe
anläßlich eines vor kurzem ſtattgefundenen Konzertes: . . Sonate für
Violine und Orgel. für die Maxi Jagſchitz bei beſter Dispoſition ihre
ausgezeichnete muſikaliſche Begabung einſetzte. Mit Leichtigkeit und
Eleganz führte ſie den Bogen über die Saiten und vermittelte durch
innige Beſeeltheit ihres Spiels eimen reinen und edlen Genuß. In einer
anderen Beſprechung heißt es: Bemerkenswert die Auffaſſungsgabe, die
Frl. Jagſchitz gerade in formaler Hinſicht erkennen ließ. Verſtändnis=
volle
Phraſierung, Sinn für echoartige Klangſtufung, zügiges Spiel
waren des Geſamteindrucks günſtige Stützen.
Der tolle Hund, Aufführung des Rot=Weiß, V.f.R. Der
Verein für Leibesübungen Rot=Weiß, V.f.R. veranſtaltet
am kommenden Sonntag, dem 6. April, im Konkordia=
ſaal
einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangt. Der tolle
Hund von Ernſt Eligs Niebergall. Der Reinertrag kommt reſtlos
dem Ausbau des Bootshauſes und Landheims am Altrhein zugute.
Es wäre deshalb wünſchenswert, wenn der Theaterabend einen guten
Beſuch aufzuweiſen hätte. Zum Eintritt berechtigen Bauſteine im
Preiſe von 100 und 0.75 Mk. Die Aufführung wird von Mitgliedern
des Vereins beſtritten, die ſich ſchon durch ähnliche Veranſtaltungem einen
guten Namen gemacht haben. Erinnert ſei nur an die gelungene Auf=
führung
Der Weihnachtsbraten von Rüthlein anläßlich des Weih=
nachtsfeſtes
. Auch in bezug auf Dekoration und Ausſtattung hat der
Verein keine Koſten geſcheut, um den Beſuchern des Abends etwas Gutes
zu bieten. Außerdem iſt jedem Anweſenden Gelegenheit gegeben, durch
Kauf von Bauſteinen einen L.F.B.=Faltbootzweiſitzer im Werte von 340
Mark zu gewinnen, der in anerkennenswerter Weiſe vom Sporthaus
Adelmann zugunſten des Bootshauſes geſtiftet wurde. (Siehe auch be=
ſondere
Anzeige in dieſem Blatte.)
Deutſcher Liebertag. Der Deutſche Sängerbund hat für den 30.
Juni, 11 Uhr vormittags, einen Deutſchen Liedertag vorgeſehen. An
dieſem Tage ſollen auf allen öffentlichen Plätzen im Reich Volkslieder
oder vollstümliche Lieder zum Vortrag gebracht werden. Eine kleine
Anſprache ſoll auf die Bedeutung des Tages hinweiſen. Der Heſſiſche
Sängerbund hat ſeine Bundesvereine auf dieſen Tag hingewieſen und
ſtellt es den Vereinen anheim, eine kleine Feier in obigem Sinne zu
veranſtalten. Die vom Bund herausgegebenen Maſſenchöre Freiheit,
die ich meine und Wo ſolch ein Feuer noch gedeiht, werden an die
Beſteller ab 1. April verausgabt.
Im Städtiſchen Leihamt, Kirchſtraße 9, findet am Mittwoch, dem
9., und Donnerstag, dem 10. April, vormittags 8.3012 Uhr, Verſtei=
gerung
verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutiges Inſerat.)
Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. ( Aen=
derungen
ohne vorherige Anzeige vorbehalten.!) Nach NewYork ab
Bremen=Bremerhaven: D. Bremen 2. 4., D. Stuttgart 3. 4., D. Berlin
10. 4., D. Guropa 15. 4., D. Dresden 17. 4., D. Karlsruhe 24. 4., D.
Bremen B. 4., D. Stuttgart 1. 5., D. Europa 6. 5., D. Berlin 8. 5.,
D. Bremen 13. 5., D. Dresden 15. 5., D. Europa 22 5. D. Columbus
23. 5., D. Stuttgart 29. 5., D. Karlsruhe 30,. 5., D. Bremen 31. 5,
D. Berlin 5. 6., D. Guropa 7. 6., D. Dresden 12. 6., D. Columbus 13.
6., D. York 18. 6., D. Bremen 19. 6. Nach New York ab Bre=
men
(Frachtdampfer) D. Tübingen 5. 4., D. Hannover 12. 4., D. Weſt=
falen
19. 4. Nach New Yorkvia Halifax ab Bremen= Bremer=
haden
: D. Stuttgart 3. 4., D. Berlin 10. 4. Nach Canada ( Hali=
fax
): D. Stuttgart 3. 4., D. Berlin 10. 4. Nach Canada ( Mon=
treal
): D. Crefeld ab Bremen 6. 5. D. Köln ab Bremen 27. 5. Nach
Philadelphia ſvia. New York, Frachtdampfer) ab Bremen: D.
Hannover 12. 4., D. Berengar 3. 5. ViaNewYorknach Balti=
more
=Norfolk=Savannah ab. Bremen: D. Tübingen 5. 4.,
D. Weſtfalen g19. 4. Nach Nord=Amerika=Weſtküſte ah
Bremen: MS. Saale 5. 4., D. Donau 26. 4. Nach Havanna=
Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: D. Yorck 15. 4. Nach
Cuba=New Orleans ab Bremen: D. Raimund 19. 4. Nach
Mittelbraſilien und dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab
Bzemerhaven: D. Madrid 7. 4., D. Sierra Morena 21. 4., D. Werra
98. 4. Nach Mittelbrafilien (Frachtdampfer) ab Bremen:
D. Attika B. 4. Nach dem La Plata (Frachtdampfer) ab Bre=
men
: O. Turvin 12. 4. Nach Nordbraſilien: D. Abana ab Bremen
12. 4. Nach Südamerika (Weſtküſte) durch den Panama=
kanal
ab Bremen: D. Targis 19. 4., D. Wido 3. 5. durch die Magellan=
Straße: D. Ludwigshafen 29. 4. Nach Weſtküſte, Zentral=
und Mittelamerika und Mexiko: Ein Dampfer ab Bremen
19. 4. Fruchtfahrt Canar. Infeln ab Bremen: D. Orotava
12. 4. D. Arueas 25. 4., D. Drotaba 10. 5., D. Aruegs 24. 5. Nach
Oſtafien: D. Alſter ab Bremen 5. 4., ab Hamburg 9. 4., D. Coblenz
ab Bremen 12. 4., ab Hamburg 16. 4., D. Witram ab Bremen 19. 4.,
ab Hamburg 23. 4., D. Franken ab Bremen 26. 4. ab Hamburg 30. 4,
D. Witell ab Bremen 3. 5., ab Hamburg 7. 5. Nach Auſtralien:
D. Neckar ab Hamburg 17. 4., ab Bremen 19. 4., D. Moſel ab Hamburg
14. 5., ab Bremen 17. 5. Nach der Levante ab Bremen zirka
8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab Bremen 8tägiger
Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen Abfahrten
alle 810 Tage. Nach Leningrad ab Bremen; je nach Bedarf.
Nach England ab Bremen-London 34 Abfahrten in der
Woche, BremenHull 2 Abfahrten in der Woche. Bremen Middles=
borough
Newcaſtle 10tägig. BremenHamburgFrankreich. Abfahr=
ten
Montags von Bremen, Freitags von Hamburg. Afrika=
Linien: Hauptlinie nach Süd=Afrika; D. Adolph Woermann ab
Bremerhaven 5. 4., Hauptlinie nach Oſtafrika: D. Uſſukuma ab Ham=
burg
19. 4. Geſellſchaftsreiſen: 2. Orientfahrt: D. Lützow
ab Venedia 9. 4., Mittelmeerfahrt: D. Lützow ab Genua 24. 5. 1. Nord=
kapfahrt
: D. Lützow ab Bremerhaben 3. 7. Polarfahrt D. Sierra Cor=
doba
ab Bremerhaben 12. 7. 2. Nordkapfahrt: D. Lützow ab Bremer=
haben
22. 7., 3. Nordkapfahrt: D. Sierra Cordoba ab Bremerhaven 8. 8.

Schnurrbuſch=Quartett Aufführung von Wolf=Ferraris Kamm
ſinfonie Op. 8 im vierten Abend am Freitag, dem 4. Appil, im Kleit
Haus). Ermanno Wolff=Ferrari offenbart ſeine deutſch=italieni
Nationalität nicht nur allein im Namen, ſondern auch in ſeinem char
teriſtiſchen Schaffen. Italieniſche Melodie neben fein veräſtelter kont
punktiſcher Arbeit ſind die weſentlichſten Züge ſeiner Kunſt. Hier
Darmſtadt iſt die Aufführung ſeiner beſtem Opern: Suſannens Gehe
nis Die neugierigen Frauen, Die vier Grobiane und vor all
der Oper Sly in beſter Erinnerung. Der Wiedergabe der Kamm
ſinfonie, einem vierſätzigen Werk großen Stils, dürfte man mit allſe
gem Intereſſe entgegenſehen. Das Schnurrbuſch=Quartett wird in
Ausführung des Werkes durch Kapellmeiſter Zwißler und die Her=
Kammermuſiker Geißler, Heynau, Schäfer, Wiſchert, Sawitzky und Fr
unterſtützt.
Konzert. Auf das heute abend 20 Uhr im Kleinen Haus
Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindende zweite Schülerkonze
der Geſangsſchule Maria, Franke wird hiermit nochm
hingewieſen. Das Programm des erſten Teiles des Abends enth
Lieder von Hugo Wolf, Reger, Franz, Beethoven, Marx, Ramra
Bungert und Alabieff, der zweite Teil beſteht aus Opernarien 1
ſchließt mit einem Duett aus Martha‟. Eintrittskarten ſind bei 4.
zert=Arnold und an der Kaſſe des Kleinen Hauſes zu haben.
Sängerleben im Vild. Der Aufruf des Geſchäftsführers
Heſſiſchen Sängerbundes Roth=Darmſtadt um Ueberſendung von P.
tos und Bildern aus dem Sängerleben zur Zuſammenſtellung ei
Lichtbildervortrags, iſt bereits auf guten Boden gefallen. Eine gre
Anzahl von Photos ſind aus den verſchiedenſten Gegenden eingegang
Aber es bedarf noch Materials beſonders aus den entfernteren Bund
gebieten. Es ſoll ein möglichſt vollſtändiger Ueberblick über das Sch
fen in den einzelnen, ſelbſt in den kleinſten Landvereinen gegel
werden. Der Bundesgeſchäftsführer bittet daher erneut um Ueb
laſſung von Bildern aus dem Sängerleben, gleich welcher Art. A
Bilder von Sängerveteranen ſind ſehr erwünſcht. Den Bildern
möglichſt ein kurzer erläuternder Text beigegeben ſein.
Stenographen=Vereinigung. Unſer langjähriger bewährter,
len Mitgliedern beſtens bekannter Unterrichtsleiter. Herr Hilfsbetrie
aſſiſtent, Wilh. Seipel, hat ſich vor dem Prüfungsausſchuß
Neichsverbandes der Eiſenbahnkurzſchriftvereine in Berlin das Ze=
nis
eines Reichsbahnkurzſchriftlehrers erworben, und dieſe Prüf=
mit
der Note gut beſtanden. Er dürfte ſomit einer der wenigen
HeſſenNaſſauiſchen Kurzſchriftverband ſein, die ſich bis jetzt dieſer P
fung unterzogen haben.
Der Verein der Freundinnen junger Mädchen rät allen jun
Mädchen, ſich vor Annahme einer unbekannten Stelle im In= oder A
land an ſeine Auskunftsſtellen: Sandſtraße 24, oder Bahnhofsmifſi
zwecks Erkundigungen zu wenden.
Maſchinenſchreiben und Stenographie. Wie aus dem Anzeig
teil erſichtlich iſt, eröffnet die Stenographen=Vereinigung. Gabelsherg
Handwerkerſchule. Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädter Stre
am Freitag neue Kurſe ſowie Fortbildungskurſe in Reichskurzſchr
Der Maſchinenſchreibunterricht Karlſtraße 23, Erdgeſchoß, iſt
lich geöffnet.
Sonntagnachmittagseinbrecher bei der Arbeit. Am Sonn
nachmittag, 30. März 1930, wurden an drei verſchiedenen Stellen
Südoſtviertel der Stadt Wohnungseinbrüche verübt. Es wurde
Bargeld geſtohlen, während andere Wertgegenſtände unberührt bliek
Einzelheiten über die Ausführung der Tat können mit Rückſicht
die eingeleiteten Ermittelungen nicht bekannt gegeben werden.

Kunſtnokizen.

leber Werte, Künſiler oder künſfleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähn
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Klavier=Abend. Zu dem am Samstag, den 5. Ap=
abends
8 Uhr, im Muſikvereinsſaal Wilhelm=Gläſſing=Straße 24
ſtattfindenden Klavierabend. Lina Becker enthält das P
gramm eine Reihe intereſſanter Werke von J. S. Bach, Schuma
Neger und Liſzt. Einige Kritikauszüge bereits gegebener Konzerte z
gen von den hervorragenden Leiſtungen der jungen Künſtlerin
ſchreibt das Darmſt. Tagblatt: Als Ganzes war der Abend ein bed
tender perſönlicher Erfolg. Darmſt, Zeitung: Die junge Künſtle
erſpielte ſich einen vollen Erfolg. Darmſt Volsfreund: Sie zei
ſich hiermit als ein beachtenswertes pianiſtiſches Talent. Prograr
und Künſtlerin verſprechen einen intereſſanten Abend. Karten
Klavier=Arnold, Eliſabethenſtraße 28, und Abendkaſſe.

Lokale Veranſtallungen.

Die hierunter erſcheinenden Noizen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzeigen zu betracht
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſ.
Naturheilverein. Atem iſt Leben! Der Vokalat
kurſus nimmt unter der tüchtigen Leitung von Frau Maria Gerwig
ſtets zunehmender Teilnehmerzahl einen recht erfreulichen Verlauf.
Freitag iſt der Schlußabend und können immer noch neue Teilneht
denſelben beſuchen. Heute abend findet um 8 Uhr im Phhſikſaal
Realgymnaſiums der Vortrag der Frau Gerwig über, Rohroſt=31
ſtatt mit praktiſcher Vorführung und Koſtproben.

Tageskalender für Donnerstag, den 3. April 1930.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, 19.30 Uhr, E 20: Schwan
der Dudelſackpfeifer. Kleines Haus, 20 Uhr: Zweiter Konz
ahend der Geſangſchule Maria Franke. Orpheum, 20½ 11
Der Mann, der ſeinen Namen änderte‟. Konzerte: Schl
kller, Theater=Reſtaurant, Reſtaurant Hottes. Sbaniſche Bode
Zum Tropfſtein. Woogsturnhalle, 20 Uhr: Liederkra
Konzert. Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helig=4i
ſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.

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[ ][  ][ ]

Nummer 93

Donnerstag, den 3. April 1930

Seite 7

us Heſſen.

Die landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaften
im Monak März 1930.
Nach der Statiſtik des Reichsverbands der deutſchen landwirtſchaft=
ichen
Genoſſenſchaften Raiffeiſen waren am 1. April 1930 vor=
ganden
.
124 Zentralgenoſſenſchaften,
20 356 Spar= und Darlehnskaſſen,
4570 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
4688 Molkereigenoſſenſchaften,
11185 Sonſtige Genoſſenſchaften.

uſammen: 40 873 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Der Monat März zeigt für die Bewegung im landwirtſchaftlichen
Bonoſſenſchaftsweſen hinſichtlich des Geſamtergebniſſes zum erſten Male
ach mehreren Jahren einen Rückgang: 69 Neugründungen ſtehen 75 Ab=
ſängen
gegenüber. Dieſer Rückgang iſt in der Hauptſache darauf zurück=
uführen
, daß die Neugründungen in der Gruppe der Sonſtigen Genpſ=
enſchaften
im März die im Verhältnis zu den früheren Monaten ge=
ſnge
Zahl von 38 (im Februar 68) aufweiſen, alſo bei 34 Abgängen
ur einen effektiven Zuwachs von 4 verzeichnen können. Im übrigen
ürften ſich damit wohl auch die Auswirkungen der im Gange befind=
ichen
Rationaliſierungsmaßnahmen anzudeuten beginnen. Sonſt ergibt
ich das übliche Bild. Spar= und Darlehnskaſſen ſind mit 16 und
Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften mit 11 effektiven Abgängen weiter
ückgängig, während die Molkereigenoſſenſchaften einen effektiven Zu=
ang
von 17 Genoſſenſchaften aufweiſen. Bei der Gruppe der Zentral=
enoſſenſchaften
gab es keine Veränderung.

Arheilgen, 2. April. Richard=Trunk=Konzert. Unter
Nitwirkung des Komponiſten Prof. Rich, Trunk, Direktor der Rhein.
jochſchule f. Muſik, Köln (am Flügel) und ſeiner Gattin, Konzert=
ingerin
Maria Trunk (Sopran) veranſtaltet der Geſangverein Sänger=
uſt
, Arheilgen, am 6. April, nachmittags, im Gaſthaus Zum weißen
zchwanen obiges Konzert. Richard Trunks Lieder, Chor= und Or=
jeſterwerke
ſind weitbekannt, und dürfte es ſich erübrigen, über den
enialen Tondichter näheres anzuführen. Maria Trunk, die in allen
rößeren Städten gefeierte Sängerin, ſingt Kinder= und andere Lieder,
on ihrem Gatten komponiert. Der Chor des Vereins, welcher ſeit
inem Jahre unter der Leitung von Herrn Chormeiſter H. J. Staudt,
frankfurt a. M., ſteht ſingt folgende Trunkſche Chöre: Flamme
mpor, Ins Feld Die Herzen empor Heimat Hainbuchen=
aum
, Jägers Leid, Frech und froh und Der Kakadu‟. Der
steinwah=Flügel wurde von der Firma KlavierArnold. Darmſtadt,
liſabethenſtraße 28. freundlichſt zur Verfügung geſtellt.
E. Wixhauſen, 2. April. Theaterabend. Das Hollandmädel,
ieſes bekannte Stück, führte am Sonntag abend der Geſangverein Lie=
erkranz
im Saale Zur Traube (Phil. Bitter) auf. Der Aufführung
johnte ein überaus zahlreich erſchienenes Publikum bei. Der Fluß der
andlung ve riet gutes Studium und Intereſſe aller Beteiligten. Ganz
eſonders tat ſich das Hollandmädel hervor. Die Beſetzung der Rol=
in
war aufs beſte geglückt. Dank der guten Leiſtungen aller Darſteller
eſtaltete ſich dieſer Abend zu einem vollen Erfolg des Vereins.
I. Griesheim, 2. April. Gegen die Wahl des Herrn Beigeordneten
eldmann zum Bürgermeiſter iſt von ſeiten der Gegenpartei Einſpruch
hoben worden. Da Erinnerungen gegen den Umlegungsplan, betr.
aulandumlegung zwiſchen der Neuen Darmſtädterſtraße und Heinrich=
raße
, nicht erhoben worden ſind und der der Umlegung zugrunde lie=
nde
Bebauungsplan genehmigt iſt, hat der Vorſitzende des Umlegungs=
Isſchuſſes den Umlegungsplan für vollziehbar erklärt. Als Tag der
usführung gilt der 3. April 1930. Die Ueberweiſung der neuen Grund=
ücke
erfolgt an dieſem Tage nachmittags 3,30 Uhr an Ort und Stelle.
ie den Beteiligten überwieſenen Grundſtücke und die an Stelle der ein=
worfenen
Stücke tretenden Entſchädigungsanſprüche treten mit dieſem
eitpunkt in Anſehung aller rechtlichen Beziehungen, insbeſondere hin=
htlich
des Eigentums aller übertragbaren dinglichen Rechte und aller
erfügungs= und ſonſtigen Eigentumsbeſchränkungen, an die Stelle der
urch ſie erſetzten Grundſtücke.
Cp. Pfungſtadt, 1. Abril. Die offizielle Einweihung des
etriebes der Milchverwertungsgenoſſenſchaft wurde in Gegenwart
eler geladener Gäſte vorgenommen. Bürgermeiſter Schwinn konnte
bei die Glüchwünſche der Stadwverwaltung überbringen. Vom Heſſi=
zen
Landwirtſchaftsamt Wbar Direktor Seiger erſchienen. Namens der
undwirtſchaftlichen Zentralgenoſſenſchaft ſprach Herr Thoma. Letzterer
ib den Anweſenden einen Ueberblick über die modernen Grundſätze der
tilchbehandlung, wobei er gleichzeitig die einzelnen Maſchinen und
pparate erklärte. Für die Genoſſenſchaft gab deren Vorſitzender, Rich.
unz, die nötigen Erläuterungen und begrüßte alle Gäſte aufs herz=
bſte
. Im Anfchluß an die offizielle Eröffnung fand im Rheiniſchen
of eine kleine Nachfeier ſtatt, bei der Vorſitzender Kunz die Hoffnung
sſprach, daß die Genoſſenſchaft blühen und wachſen wöge. Am kom=
enden
Sonntag ſind die Betriebsräume zur Beſichtigung des Publikums
eigegeben.

k. Roßdorf 2. April. Ab geſtern iſt die Probinzialſtraße zwiſchen
Roßdorf und Spachbrücken inſolge Straßenbauarbeiten geſperrt. Für
die Dauer der Sperre wird der Omnibusverkehr zwiſchen Roßdorf und
Habitzheim eingeſtellt. Eine Umleitung des Omnibusverkehrs läßt ſich
aus betriebstechniſchen Gründen nicht ermöglichen. Am Mittwoch,
den 9, und Donnerstag, den 10. Abril, nimmt ein Beamter der Landes=
veuſicherungsanſtalt
eine Nachprüfung der Quittungskarten der inbaliden=
verſicherten
Perſonen in bezug auf ordnungsmäßige Beitragsentrichtung
vor. Die Arbeitgeber ſind verpflichtet, die Quittungskarten der von
ihnen beſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge, Dienſtboten
uſw. an den genannten Tagen auf dem Rathauſe perſönlich vorzulegen
oder durch einen Beauftragten, der Auskunft geben kann, vorlegen zu
laſſen. Auch Hausgewerbetreibende (Hausſchneider uſſp.) ſowie unſtändige
Apbeiter (Taglöhner, Putzfrauen, Wäſcherinnen uſw.), ferner die Ar=
beitsloſen
und die freiwillig Verſicherten haben ihre Quittungskarte
vorzulegen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Angelegenheit empfiehlt
ſich dringend deren Beachtung.
Aa. Eberſtadt, 1. April. Hohes Alter. Am Mittwoch konnte
eine der älteſten hieſigen Einwohnerinnen, Frau Hill in der Alten
Darmſtädterſtraße, ihren 80. Geburtstag begehen.
C. Ober=Ramſtadt, 2. April. Im abgelaufenen Monat März wur=
den
beim hieſigen Standesamt 8 Geburten, 1 Eheſchließung und 5
Sterbefälle beurkundet. Die Zahl der Beurkundungen im 1. Kalender=
vierteljahr
beträgt ſomit: 19 Geburten, 6 Cheſchließungen und 14 Sterbe=
fälle
.
Ca. Lorſch, 2. April. Lorſch im Kampfe um ſein Amts=
gericht
. Im Gaſthaus Zum Lagerhaus fand eine überaus zahlreich
beſuchte Proteſtverſammlung gegen die Abſichten der Regierung, das
hieſige Amtsgericht aufzuteilen, ſtatt. Außer den beteiligten Körper=
ſchaften
von Lorſch, wie Bezirksſparkaſſe, Volksbank, Ortsgewverbe, Par=
teien
und Gemeindekollegium waren von den Bezirksgemeinden vertre=
ten
: Klein= und Groß=Hauſen, Erbach und Sonderbach. Entſchuldigt
hatten ſich Bobſtadt, Bürſtadt und Hofheim, Heppenheim hatte ſein
Fernbleiben durch ein herzliches Sympathie=Telegramm gutgemacht.
Herr Bürgermeiſter Huba zerlegte in längeren Ausführungen das Für
und Wider der Sparmaßnahmen. In klarer Rede legte er dar, daß
eine Aufteilung des Amtsgerichts Lorſch einesteils gar keine Erſparun=
gen
bringe, andererſeits aber die Exiſtenz einer Gemeinde auf das aller=
ſchwerſte
gefährde. Auch zahlreiche Diskuſſionsredner ſchloſſen ſich ſei=
nem
feierlichen Proteſt an. Man wählte eine Kommiſſion, die die
weiter erforderlichen Schritte bei Regierung und Landtag unternehmen
ſoll. Die Verſammlung beſchließt die Abſendung folgender Reſolution:
Die heute im Saalbau Zum Lagerhaus in Lorſch ſtattgefundene Pro=
teſtverſammlung
, in der auch faſt reſtlos die Vertreter der zum Dienſt=
bezirk
des Amtsgerichts Lorſch gehörigen Gemeinden anweſend waren,
legen gegen die Abſicht der Regierung, das Amtsgericht Lorſch aufzu=
teilen
, feierlichſt flammenden Proteſt ein. Die Verſammlung erblickt in
den geplanten Maßnahmen keine Erſparungen, ſie konſtatiert nur, daß
der ländlichen Bebölkerung alles genommen werden ſoll, ohne Rückſicht
auf deren Exiſtenzmöglichkeit, in der Abſicht, die wirtſchaftlichen Ver=
hältniſſe
der Städte zu heben. Auf die ländlichen Belange ſcheint man
längſt keine Rückſicht mehr nehmen zu wollen, im Gegenteil, man ſucht
natürlich gewachſene Gebilde rigoros zu zerſtören. Die Beachtung ideel=
ler
Geſichtspunkte ſcheint dabei ganz in Vergeſſenheit geraten zu ſein.
Soll durch die Wegnahme der Behörden aus ländlichen Bezirken die
Kluft zwiſchen Stadt und Land noch vergrößert werden. Deshalb er=
heben
wir laut und feierlichſt unſere Stimme und fordern die unge=
ſchmälerte
Erhaltung des Amtsgerichtsbeſtandes.
2. Offenbach, 2. April. Im Stadtteil Bürgel brachte man den im Alter
von mehr als 60 Jahren verſtorbenen Lehrer Joh. Klenzer zur letzten
Ruhe. In Neu=Iſenburg geboren, war er bis zum Juni 1898 in Bullau
und in Erbach i. Odw. verwendet. Seine muſikaliſchen Fähigkeiten ſtellte
er als Organiſt und als Leiter von Chören bereitwilligſt in den Dienſt
der evangeliſchen Kirche und des Männergeſanges. Obwohl er ſchon vor
faſt Jahresfriſt angeordnet hatte, in aller Stille feuerbeſtattet zu werden,
ließen es ſich der Kirchengeſangverein Bürgel und das Germania= Quar=
tett
nicht nehmen, ihren verblichenen Chormeiſter nach Sängerweiſe zu
ehren. Da ſich der Verewigte auch jeden Nachruf an der Bahre ver=
beten
hatte, hatte ſeine vorgeſetzte Behörde keine Gelegenheit, ſeiner
Erfolge und ſeiner Treue in ſeinem Lebensberufe zu gedenken. Lehrer
Klenzer ſtarb als Witwer, da auch ſeine zweite Gattin ihm in die
Gwigkeit vorausgegangen war.

Aberheſſen.

r. Bab Nauheim, 1. April. 25. Jahre Ernſt=Ludwig=

Wechen e elceiche eie e er e e
feier der ehemaligen Lehrer und Schüler am Samstag abend folgte am
Sonntag vormittag ein würdiger Feſtakt, in deſſen Verlauf der in
hohem Anſehen ſtehenden Anſtalt zahlreiche Glückwünſche dargebracht
wurden. Es ſprachen u. a. Bürgermeiſter Dr. Ahl für die Stadt=
verwaltung
. Vertreter der drei Religionsgemeinſchaften, der Volks= und
Berufsſchule, der Aerzteſchaft, ferner Studienrat Freitag (Gießen) für
den Heſſiſchen Philologenverein, Oberſtudiendirektor Altendorf (Gießen)
für den Reichsbund der höheren Beamten, Oberſtudiendirektor Dr. Bin=
zel
für die Meidig=Oberealſchule Butzbach. Die Glückwünſche des Kultus=

miniſteriums hatte Staatsrat Block in einem herzlichen Schreiben über=
mittelt
, in dem der opferbereiten Stadtverwaltung und Bürgerſchaft,
der früheren und jetzigen Leitung der Schule hohe Anerkennung ausge=
ſprochen
wird. Auch Miniſterialrat i. R. Dr. Dorfeld hatte ſchriftlichen
Gruß geſandt. In einer tiefangelegten Feſtrede gab Oberſtudiendirektor
Dr. Molz, der jetzige Leiter der Schule, einen Ueberblick über den
Werdegang der Anſtalt, die ſich von der höheren Bürgerſchule zur Real=
ſchule
und dann zur Vollanſtalt in verhältnismäßig kurzer Zeit ent=
wickeln
konnte. In trefflichen Gedankengängen ſprach Dr. Molz von
den hohen Aufgaben der höheren Schule im neuen Staate und von den
Zielen der neuzeitlichen Schulreform. Schülerchor und Schülerorcheſter
verſchönten die eindrucksvolle Feier. Der Nachmittag brachte auf der
Schulbühne der Anſtalt eine recht treffliche Wiedergabe des vieraktigen
Schauſpiels Fräulein von Seiglére von Jules Sandeau.
Gießen, 1. April. Oberheſſiſcher Provinzialtag.
Am Samstag, den 12. April, wird der Provinzialtag der Prooinz
Oberheſſen zu ſeiner diesjährigen ordentlichen Tagung in Gießen zu=
ſammentreten
. Im Mittelpunkt der Beratungen ſteht der Voranſchlag
für 1930. Daneben wird noch über eine Reihe weiterer Vorlagen zu
entſcheiden ſein.
Gernsheim, 2. April. Waſſerſtand des Rheins am
1. April 0,40 Meter, am 2. April 0,46 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Hirſchorn, 2. April. Waſſerſtand des Neckars am
1. April 0,75 Meter, am 2. April 0,78 Meter, morgens 5.30 Uhr.
Wafferſtandsnachrichten vom 2. April. Rhein: Hüningen 0,73,
Kehl 191, Maxau 3,70, Mannheim 2,48, Mainz 0.29, Bingen 1,46, Köln
1.61 Meter. Main: Schweinfurt 0,84, Würzburg 0,84, Lohr 126,
Steinheim 233, Frankfurt 2,45, Koſtheim Staatspegel minus 0,6, do.
Waſſertiefe 192, do. Fahrtiefe 1,62 Meter.

Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugégulttung beizufügen. Anonhme Anfragen werden
nſcht beaniwortet. Dſe Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlſchkelt.
Langjähriger Abonnent hier. Nach 8 1578 BGB. hat der allein für
ſchuldig erlärte Mann der geſchiedenen Frau den ſtandesmäßigen
Unterhalt inſoweit zu gewähren, als ſie ihn nicht aus den Einkünften
ihres Vermögens und, ſofern nach den Verhältniſſen, in denen die Ehe=
gatten
gelebt haben. Erwerb durch Arbeit der Frau üblich iſt, aus dem
Ertrag ihrer Arbeit beſtreiten kann. Dieſer Anſpruch iſt der Verjäh=
rung
, weil familienrechtlicher Natur, nicht unterworfen. Dieſe Unter=
haltspflicht
iſt mit dem Tode des unterhaltspflichtigen Ehegatten nicht
erloſchen; ſie iſt ſeitens des Erben nicht davon abhängig, daß dieſer
leiſtungsfähig im Sinne des 8 1579 iſt, aber der Erbe iſt ohne Rückſicht
auf dieſe berechtigt, die Rente (der Unterhalt iſt in einer Geldrente zu
leiſten, die für drei Monate vorauszahlbar iſt) bis auf die Hälfte der
vom Erblaſſer (dem geſchiedenen Ehegatten) zur Zeit ſeines Todes aus
ſeinem Vermögen bezogenen Einkünfte herabzuſetzen. Auch dieſer An=
ſpruch
iſt der Verjährung nicht unterworfen. Wegen der Entſchei=
dung
der Verſicherungsanſtalt wäre zur Nachprüfung der Ihnen zu=
gegangene
Beſcheid einzuſenden.
W., hier. 1. Wenden Sie ſich mit der bezüglichen Beſchwerde an
das dritte Polizeirevier, 2. Vielleicht kann durch Benehmen mit der
Heag unter den geſchilderten Verhältniſſen raſch den von ihnen geſchil=
derten
Beſchwerden abgeholfen werden.
G., hier. 1. Der Nachlaß iſt gemeinſchaftliches Vermögen
der Erben geworden, da mehrere Erben in Frage ſtehen. Es wären
deshalb bei dem Nachlaßgericht (Amtsgericht des Wohnſitzes des ver=
ſtorbenen
Vaters) Schritte einzuleiten, um einen gemeinſchaftlichen
Erbſchein für die in Betracht kommenden Erben (Teſtaments= oder
geſetzliche Erben) zu erwirken. Auf Grund dieſes Erbſcheins müßte
alsdann die Ueberſchreibung auf die Erben im Grundbuche erfolgen.
Die Auseinanderſetzung unter den Miterben erfolgt, wenn ein Teſta=
mentsvollſtrecker
nicht ernannt iſt, ohne Zuziehung eines Richters oder
Notars, de ja die Kinder ſämtlich volljährig ſind. Der Auseinander=
ſetzungsvertrag
ſelbſt kann formlos abgeſchloſſen werden. Soweit aber
eine Uebertragung von Eigentum oder Erbteilsübertragung erfolgt,
müſſen, die hierfür beſtehenden Formporſchriften beobachtet werden.
Hier wird gerichtliche oder notarielle Beurkundung unerläßlich.
2. Eine Grunderwerbſteuer wird nicht erhoben: beim Erwerb von
Todeswegen; ſie wird ferner nicht erhoben beim Erwerb auf Grund
von Verträgen, die zwiſchen Miterben zum Zwecke der Teilung der
zum Nachlaß gehörenden Gegenſtände abgeſchloſſen werden. 3. Wenn
der Vater kurze Zeit nach Beendigung des Krieges ſtarb, ſo iſt zu be=
merken
, daß das Erbſchaftsſteuergeſetz vom 10. September 1919 mit
1. September 1919 in Kraft getreten iſt. Liegt der Todes= und Erbfall
bor dem 1. September 1919, ſo wäre, da damals noch das Erbſchafts=
ſteuergeſetz
vom 3. Juni 1906 in Geltung war, eine Erbſchaftsſteuer=
bflicht
für Ehegatten und Abkömmlinge nicht gegeben.
N. hier. Ueber die Frage der Waſſerzinsverteilung verweiſen wir
auf unſere Nummer 359 vom 28. Dezember 1929, Seite 5. aus welcher
Sie alles entnehmen können. Im Streifalle hat das Mieteinigungs=
amt
zu entſcheiden.
E. G., hier. Wenden Sie ſich an das Reichswehrminiſterium in
Berlin oder an eines der großen Dampſſchiffahrtsunternehmen.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Kein Zwangsekak in Frankfurk.
Frankfurt. Die Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
verabſchiedete am Mittwoch nach=
mittag
den Haushaltsplan für 1930. Zur Deckung
des Fehlbetrages aus Rechnung 1929 in Höhe
von 4.8 Millionen RM. und zum Ausgleich des
neuen Etats wurden neben einigen Tarif=
erhöhungen
für 1930 die Gewerbeertragsſteuer
um 50 Prozent auf 450 Prozent, die Grundver=,
mögensſteuer um 25 Prozent auf 225 Prozei4;
erhöht. Die Gewerbelohnſummenſteuer wurde au/
1500 Prozent belaſſen. Die Annahme dieſer
Steuerſätze erfolgte gegen die Stimmen der Kom=
muniſten
und Nationalſozialiſten mit allen
Stimmen der Deutſchnationalen. Deutſchen
Volkspartei, Wirtſchaftspartei, Zentrum Demo=
kraten
und Sozialdemokraten. Mit dieſem Be=
ſchluß
, den Fehlbetrag zu decken, hat die über=
wiegende
Mehrheit der Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
die Gefahr einer zwangsmäßigen Er=
höhung
der Realſteuern durch die Aufſichts=
behorde
gebannt und bewieſen, daß ſie zur Wah=
rung
der Selbſtverwaltung und zur verantwor=
tungsbewußten
Kommunalarbeit bereit iſt.
Photomarder an der Arbeit.
Frankfurt a. M. In der Nacht zum 1. April
wurde die Schaufenſterſcheibe einer Drogen= und
Photohandlung mit einem großen Sandſtein ein=
geworfen
. Aus der ſo entſtandenen Oeffnung wur=
den
acht der wertvollſten Photoapparate aus dem
Schaufenſter geſtohlen.
Tödlicher Sprung von der Straßenbahn.
Kaſſel. Vorgeſtern abend ſprang der 59 Jahre
alte Schneider Auguſt Lingnau in der Wilhelms=
höher
Allee von der fahrenden Straßenbahn ab. Er
ſehlug mit ſolcher Heftigkeit auf das Straßenpflaſter,
daß er eine gefährliche Kopfverletzung davontrug.
Er wurde ins Landeskrankenhaus gebracht, wo er
bald nach der Einlieferung geſtorben iſt.
Eine Schmugglerbande gefaßt.
Köln. Der Polizei iſt es gelungen, einer
Schmugglerbande auf die Spur zu kommen und
mehrere ihrer Mitglieder zu verhaften. Am letzten
Samstag fiel einem Poliziſten ein betrunkener
Chauffeur auf, der mit ſeinem Wagen den Verkehr
zum Stocken gebracht hatte. Der Fahrer wurde mit=
ſamt
dem Wagen der Polizeiwache zugeführt, da er
keine Ausweispapiere bei ſich hatte. Bei der Unter=
ſuchung
des Wagens entdeckte die Polizei, daß das
Auto offenbar zum Schmuggeln verwendet wurde.
Der Wagen war allein im Monat März elfmal bei
der Autoverleihanſtalt ausgeliehen worden. Die wei=
teren
Ermittlungen führten zur Entdeckung von zwei
Lagern, die Tauſende von belgiſchen Zigaretten ent=
hielten
. Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß man es
bei dieſem Zigarettenſchmuggel mit einer mehrköp=
figen
Bande zu tun hatte. Vier ihrer Mitglieder
ſind bereits verhaftet worden. Die Feſtnahme eines
fünften ſteht bevor. Es handelt ſich durchweg um
ſchwer vorbeſtrafte Berufsſchmuggler, die, ſoweit
feſtgeſtellt werden konnte, bei jeder Fahrt 100 000
Zigaretten über die Grenze gebracht hatten. Die
überaus ſchlechte Ware iſt von Mittelsperſonen der
Schmuggler abgeſetzt worden, und zwar faſt aus=
ſchließlich
an Arbeitsnachweisſtellen. Doch iſt das
Schmuggelgut auch in anderen Städten, z. B. in
Frankfurt a. M., vertrieben worden.
Kohlenſtaubexploſion bei der Halleſchen
Pfännerſchaft.
Berlin. Bei der Halleſchen Pfännerſchaft,
Abteilung Brikett und Braunkohlen, hat ſich in der
Nacht zum Dienstag eine Kohlenſtaubexploſion er=
eignet
. Vier Arbeiter wurden leicht verletzt. Der
angerichtete Materialſchaden wird auf etwa 250 000
Mark geſchätzt, die aber durch Verſicherung voll ge=
deckt
ſind. Vorausſichtlich muß der Betrieb der Bri=
kettfabrik
und auch der Braunkohlenanlage einige
Zeit eingeſchränkt werden. Man hofft aber, ihn zum
weſentlichen Teil in den nächſten Tagen wieder auf=
nehmen
zu können.
Ein Aprilſcherz ohnegleichen:
höllenmaſchine im Berliner Rakhaus.

Der Fund der Bombe auf der Rathaustreppe.
Ein toller Aprilſcherz hat Berlin in größte Be=
ſtürzung
verſetzt. Auf die Meldung Höllen=
maſchine
im Rathaus wurden Feuerwehr, Schutz=
und Kriminalpolizei ſowie Magiſtratsvertreter
auf die Beine gebracht. In weitem Umfang
wurde das Rathaus abgeſperrt und ſchließlich die
Bombe ſorgfältig unterſucht, die ſtatt des er=
warteten
Dynamits nur einfache Blumenerde
enthielt.

Donnerstag, den 3. April 1930

Nummer 93

Drehſcheibe für Aukos in engen Skraßen.

Eine elektriſch betriebene Auto=Drehſcheibe in einer engen Pariſer Straße

ermöglicht den Autos ein ſchnelles und gefahrloſes Wenden. Die neue Einrichtung hat ſich als ſo
praktiſch erwieſen, daß man ſie in allen engen Pariſer Straßen zur Erleichterung des Verkehrs
einführen will.

Jakubowſki=Prozeß.
Neuſtrelitz. Im Jakubowſki=Prozeß ſagte
am Mittwoch Oberlandjäger Michael aus, Auguſt
Nogens habe das ſogenannte Vergiftungsgeſpräch
mit Jakubowſki zugegeben, dann aber nachdrücklichſt
beſchworen, daß Jakubowſki zu ihm nichts von einer
Beſeitigung der Kinder geſagt hätte. Der Vorſitzende
m erſten Jakubowſki=Prozeß, Landgerichtspräſident
Dr. von Buchcka, bekundete, es ſei nicht wahr, daß
man damals dem Angeklagten Jakubowſki einen
Dolmetſcher verweigert habe. Er habe ſich ſehr gut
mit ihm, Jakubowſki, verſtändigen können. Als der
Nebenkläger, Rechtsanwalt Dr. Brandt=Berlin, den
Zeugen nach den Beratungen der Begnadigungs=
inſtanz
fragt, verweigert der Zeuge hierüber die
Auskunft, da es nicht angehe, auf dieſe Weiſe an
der richterlichen Unabhängigkeit zu rühren. Staats=
miniſter
Dr. Huſtaedt ſchildert eingehend die Gründe,
die das Staatsminiſterium veranlaßten, vom Recht
der Begnadigung keinen Gebrauch zu machen. Als
nächſter Zeuge wird dann, obwohl Oberſtaatsanwalt
Dr. Weber zunächſt verzichtet hatte, der frühere
deutſchnationale Staatsminiſter Dr. Schwabe ver=
nommen
, der bisher noch in keinem der Jakubowſki=
Prozeſſe aufgetreten war. Er bekundet, daß auch er
Jakubowſki für den Mörder hielt und ſich nicht für
eine Begnadigung des Verurteilten eingeſetzt habe.

Eine Bombenexploſion im Hamburger Waren=
haus
Hermann Tietz.
Hamburg. Im Warenhaus Hermann Tietz
am Jungfernſtieg ereignete ſich am Mittwoch um
17.30 Uhr eine Exploſion, die ſich durch einen
dumpfen Knall im ganzen Haus bemerkbar
machte. Neben dem Erfriſchungsraum befindet
ſich ein Lichtſchacht, deſſen Fenſter zerſprangen.
Einige Schränke ſtürzten um. Unter dem Publi=
kum
und dem Perſonal entſtand zunächſt eine
panikartige Stimmung, doch trat bald Beruhi=
gung
ein, als die Geſchäftsleitung zur Ruhe und
zum Verlaſſen der gefährdeten Stellen auffor=
derte
. Die Feuerwehr nahm eine gründliche
Unterſuchung vor, konnte aber zunächſt nicht feſt=
ſtellen
, welcher Art die Exploſion war. Es ergab
ſich die Annahme, daß es ſich um einen Unfug
handele. Im Publikum entſtand ſofort die Mei=
nung
, daß eine Bombe gelegt worden ſei, wozu
wahrſcheinlich die Vorfälle, im Juwelierhaus
Wempe beigetragen haben. Die Unterſuchung iſt
im Gange.
Wieder ein Eiſenbahnanſchlag.
Bamberg. Die Reichsbahndirektion Nürn=
berg
teilt mit: In der Nacht vom 31. März auf
den 1. April wurde am Halteplatz Buſendorf der
ſebenbahn Breitengüßbach-Dietersdorf ein verbre=
heriſcher
Anſchlag auf einen Nebenbahnzug durch
Auflegen von Schwellen auf das Gleis zu verüben
verſucht. Die Schwellen konnten vor Ankunft des
Zuges noch rechtzeitig beſeitigt werden. Die Unter=
ſuchung
iſt im Gange.

Das Opfer Tetzners noch nicht feſtgeſtellt.
Regensburg. Die Regensburger Unter=
ſuchungsbehörde
im Falle Tetzner iſt der Ueberzeu=
gung
, daß der vermißte Bergarbeiter Erich Gonſala
aus Schrobenhauſen in keine Beziehung zu dem
Opfer Tetzners gebracht werden kann. Abgeſehen da=
von
, daß der von Tetzner Ermordete nach der Aus=
ſage
Tetzners keine Eltern mehr beſeſſen hat, ſtimmt
die von Tetzner gegebene Perſonalbeſchreibung mit
jener des vermißten Bergarbeiters Gonſala in keinem
Punkte überein.

Das zehnte Todesopfer der Trichinoſe.
Sturtgart. Am Dienstag abend iſt der
Inhaber des Reſtaurants Königshof in Stuttgart,
Albert Seeger, an den Folgen der Trichinoſe ge=
ſtorben
. Es iſt dies der zehnte Todesfall, der ſeine
Urſache in dem Genuß des trichinöſen Bärenfleiſches
hat. In dem von Seeger geleiteten Königshof iſt
das trichinöſe Bärenfleiſch verabreicht worden.

Zum Falle Hanau.
Paris. Die 11. Strafkamme hat ſich damit
einverſtanden erklärt, den ehemaligen Gatten der
Frau Hanau, Lazard Bloch, gegen eine Bürgſchaft
von 100 000 Franken aus der Unterſuchungshaft zu
entlaſſen. In der Wohnung der Frau Hanau, im
Pariſer Vorort Boulogne, wird fieberhaft an der
Inſtandſetzung gearbeitet, da man dort ebenfalls mit
der Freilaſſung in den nächſten Tagen rechnet. Frau
Hanau muß ſich langſam wieder an das übliche Eſſen
geſvöhnen, nachdem ſie ſich ſolange der Hungerkur
ausgeſetzt chatte. Eine zu reichliche Mahlzeit hatte
in den letzten Tagen eine Rückkehr des Fiebers zur
Folge. Frau Hanau wird noch bis Samstag in Haft
bleiben. Bis dahin wird ihre Mutter 300 000 Fran=
ken
der Kaution vorgeſtreckt haben, während die
übrigen 500 000 Franken / bekanntlich von ihren
früheren Kunden aufgebracht werden. Die franzö=
ſiſche
Preſſe bezeichnet dieſes Opfer als auffallend.

Eine Sokol=Feſt in Eger.

Aus Eger wird uns berichtet: Der größte
tſchechiſche Turnerverband, der Sokol plant im
Laufe des heurigen Sommers in der alten, ehemals
reichsfreien Staufenſtadt Eger, unmittelbar an der
bayeriſch=ſächſiſchen Grenze, eine Schau des tſchechi=
ſchen
Turnweſens zu veranſtalten. Die Meldung der
tſchechiſchen Preſſe über dieſe beabſichtigte Provo=
zierung
der Bevölkerung einer rein deutſchen Stadt,
begegnete vorerſt ernſtem Zweifel, aber ſie erfährt
nunmehr eine Beſtätigung dadurch, daß dieſer Tage
die Vertreter der kleinen tſchechiſchen Minderheit
von Eger (beſtehend aus hierher verſetzten Staats=
angeſtellten
) in einer Verſammlung insbeſondere
über den Platz beraten haben, auf welchem die
Manifeſtation vor ſich gehen ſoll. Obwohl über das
Ergebnis der Beratung nichts verlautbart wurde,
iſt anzunehmen, daß die Demonſtration ihren Höhe=
punkt
auf dem hiſtoriſchen alten Marktplatz erreichen
wird. Zu dieſer Kundgebung des tſchechiſchen So=
kol
in einer in unmittelbarer Nähe der deutſchen
Grenze gelegenen und von rund 30 000 Deutſchen
bevölkerten Stadt wird ſtarker Zuzug aus allen Ge=
genden
der Tſchechoflowakei zu erwarten ſein. Ange=
ſichts
des Umſtandes, daß beiſpielsweiſe die deutſchen
Studenten in Eger, Reichenberg uſw., alſo in reichs=
deutſchen
Städten nicht einmal Farben tragen dür=
fen
, daß bei jeder Vereinsveranſtaltung eine hochnot=
peinliche
Unterſuchung darüber veranſtaltet wird, ob
ſie nicht geeignet ſein könnte, die ſtaatsbürgerlichen
Gefühle der tſchechiſchen Minderheit zu verletzen,
muß dieſer demonſtrative Ausflug der tſchechiſchen
Turnerſchaft ins Egerland als eine nicht mehr zu
überbietende Provokation angeſehen werden. Es
wäre grotesk, ſich vorſtellen zu wollen, wie es etwa
einem Turnverein aus dem deutſchen Teil des tſche=
chiſchen
Staates ergehen würde, wenn er mit ſeinen
Fahnen und unter Abſingen deutſcher Lieder durch
die Straßen Prags marſchieren würde! . ..

Exploſion in einer polniſchen Fabrik.
Warſchau. In Tomaſchow bei Lodz explo=
dierte
vorgeſtern früh in einer Fabrik ein Poſten
Schießbaumwolle. Ein Arbeiter wurde getötet, zwei
wurden verletzt. Die Gewalt der Exploſion war ſo
ſtark, daß das Dach der Fabrik vollſtändig abgehoben
wurde.

Unterſchlagungen bei einer Bank in Finnland.
Stockholm. Wie aus Helſingfors gemeldet
wird, ſind am Dienstag bei der Filiale der Unions=
bank
in Borga (Südfinnland) Unterſchlagungen in
Höhe von über einer Million Mark entdeckt wor=
den
. Die Unterſchlagungen werden dem Bankdirektor
Linderos zur Laſt gelegt, der vor einigen Tagen
geſtorben iſt. Nach Bekanntwerden der Veruntreu=
ungen
nimmt man an, daß der Bankdirektor nicht
wie man zuerſt geglaubt hatte einem Unglücks=
fall
zum Opfer gefallen iſt, ſondern Selbſtmord ver=
übt
hat.

Ein engliſcher Schiffskapitän vermacht deutſchen
Kriegsinvaliden 200 000 Reichsmark.

London. Daily Expreß meldet aus Whit=
ſtable
: Der kürzlich im Alter von 84 Jahren ver=
ſtorbene
Handelsſchiffskapitän Otway Robinſon hat
in ſeinem Teſtament beſtimmt, daß über 10 000 Pfd.
Sterling, d. h. der größte Teil ſeines Vermögens,
der deutſchen Regierung zur Verfügung geſtellt wer=
den
, die das Geld deutſchen Kriegsinvaliden zugute
kommen laſſen ſoll.

Ein Flugzeug ohne Beſatzung aufgeſtiegen
und abgeſtürzt.
Rom. Auf einem Militärflugfeld in der Nähe
von Rom iſt am Montag ein Flugzeug ohne Be=
ſatzung
aufgeſtiegen und nach kurzem Flug abge=
ſtürzt
. Dieſer nicht alltägliche Vorfall ſpielte ſich
wie folgt ab: Der Mechaniker, der das zum Auf=
ſtieg
bereitſtehende Flugzeug noch einmal prüfen
ſollte, hatte beim Verlaſſen des Flugzeugs unab=
ſichtlich
den Gashebel geſtreift, wodurch der Motor
ſofort die Zahl der Umdrehungen erhöhte und das
Flugzeug auf dem Felde abrollte. Vergeblich lief
der Mechaniker hinter dem Ausreißer her. Er
konnte ihn nicht einholen. Nach etwa 100 Metern
ſtieg das Flugzeug, das gegen den Wind gerichtet
war, plötzlich auf. Es überflog die Dächer der Ka=
ſerne
, beſchrieb einen weiten Bogen und ſtürzte dann
aus etwa 200 Metern ab, wobei es in Fkammen auf=
ging
. Auf dem Flugfeld entſtand zunächſt große Be=
ſtürzung
, da natürlich niemand annehmen konnte,
daß das Flugzeug ohne Beſatzung aufgeſtiegen war.
Es ſei ausdrücklich bemerkt, daß dieſer Vorfall ſich
tatſächlich ereignet hat.

Tſchechiſche Ungeduld
wegen des Egerer Bahnhofes.

Aus Eger wird uns geſchrieben: Mit dem Pr=
blem
der Uebernahme des reichsdeutſchen Egere
Bahnhofes in den Beſitz des tſchechoſlowakiſche
Staates beſchäftigt ſich die letzte Folge des Orgar
der tſchechiſchen Minderheit von Eger. Das Bla
bezeichnet alle in dieſer Frage bisher veröffentlie
ten Zeitungsmeldungen, als Redaktionskombinationer
die nur zum Teile zutreffend ſeien, denn die Ve
handlungen zwiſchen der Tſchechoſlowakei und der
Reich über die Regelung der Beſitzverhältniſſe au
dem Egerer Bahnhof ſeien durchaus vertraulich
führt worden. Sicher ſei, ſo behauptet das Blat
daß beſtimmte Veränderungen in der Betriebsfü=
rung
des Egerer Bahnhofs vorgenommen werde
würden, aber heute ließe ſich noch nicht ſagen, wan
dies geſchehen würde und in welchem Umfange. Nac
der Anſicht des Blattes ſind beide intereſſierten Stae
ten, der tſchechiſche ſowohl als der reichsdeutſche, be
ſtrebt, die Bahn geſchäftsmäßig auszunützen; we
mehr in das Unternehmen inveſtiert, habe alſo meh
Rechte. Immerhin, ſo meint das tſchechiſche Organ
erſcheine es ſchon hoch an der Zeit, daß dieſer ver
wickelte Knoten gelöſt werde, damit ſich die Verhand
lungen um den Egerer Bahnhof nicht ins Unend
liche hinauszögen. Aus dieſen Auslaſſungen läßt ſic
unſchwer die Ungeduld herausleſen, mit der man i
Prag aus gewiſſen Gründen die Erledigung der ſei
Jahren zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Deutſch
land wegen des Egerer Bahnhofs (der bekanntlid
Grenzſtation iſt) ſchwebenden Verhandlungen wünſcht

Erdſtöße auf Sizilien.
Rom. In Syrakus auf Sizilien wurde an
Dienstag mittag 12 Uhr ein heftiges Erdbeben von
ſechs Sekunden Dauer verſpürt. Die Erdſtöße ver
urſachten unter der Bevölkerung eine große Panik,
doch wurde glücklicherweiſe kein nennenswerter Scha=
den
angerichtet.

Be
fimnenta
Genius lo

Ein holländiſches Schiff weſtlich der Azoren
in Seenot.

Überwun
morphe
Heichi

Notterdam. Der Dampfer Binnedyk ſoch verſctk
treibt infolge einiger ſchwerer Stürme, die er in ſein, die ſi
den letzten Tagen durchgemacht hat, und die ihn Vielfältig
ſchwer beſchädigten, 700 Meilen weſtlich der Azoren 2
ſteuerlos umher. Die HollandAmerika=Linie, der
das 6900 Tonnen große Schiff gehört, teilt mit, daß Deutſcher
von den Azoren und von Queenstown aus zwei
holländiſche Schnelldampfer dem in Seenot befind=
lichen
Schiff zu Hilfe eilen. Der Dampfer hatte
am 9. Januar Rotterdam mit der Beſtimmung nach
Boſton verlaſſen.

Die Heuſchreckenplage in Paläſtina.
Jeruſalem. Die ungeheuren Heuſchrecken=
ſchwärme
, die bereits ſeit Monaten auf der Sinai=
Halsinſel ſyſtematiſch bekämpft werden, drohen trotz
der energiſchſten Abwehrmaßnahmen in Paläſtina
einzufallen. Im Jordantal verſucht man, das Vor=
dringen
der Schwärme mit Feuer zu verhindern. In
Transjordanien ſtellt die diesjährige Heuſchrecken=
plage
alle früheren Plagen in den Schatten.

Der Bermudasflieger am Ziel.
New York. Der Transatlantikflieger Yan=
cey
, der von Long Island zu einem Nonſtop
Flug nach den Bermudas=Inſeln aufgeſtiegen
war, aber ungefähr 60 Meilen nördlich von
ſeinem Ziel in der Dunkelheit auf dem Mee=
niedergehen
mußte, hat geſtern, morgen ſeinen
Flug wieder aufgenommen und iſt inzwiſchen
an der Küſte der Bermudas=Inſeln gelandet.
Wenn dem Flieger auch ſeine urſprüngliche Ab=
ſicht
eines ununterbrochenen Fluges Long Island
Bermudas ſomit nicht geglückt iſt, iſt es ihm
doch gelungen, ohne Hilfeleiſtung ſich und ſeinen
Apparat in Sicherheit zu bringen.

Der brennende Bohrturm in Oklahoma=City.
New York. Die Feuersbrunſt, die am letzten
Freitag in einem der größten Bohrtürme in Okla=
homa
=City ausbrach, dauert mit unverminderter
Heftigkeit an. Eine Menge von 2000 Fäſſern Petro=
leum
ſtrömt pro Stunde aus dem Schacht hervor
und verbreitet ſich brennend in der nächſten Umge
bung des Bohrturmes. Am Dienstag befürchtet
man, daß das Feuer auch auf die erſten Häuſer von
Oklahoma übergreifen könnte, und man ſetzte die
Bevölkerung der Vorſtadt von der Gefahr in Kennt=
nis
. Hunderte von Feuerwehrleuten, von den Ein=
wohnern
unterſtützt, ſuchen des Brandes Herr /
werden. Der in Flammen ſtehende Bohrturm iſt
einer der ergiebigſten der Gegend. Man ſchätzt die
Menge des verloren gegangen Oeles auf etwa
200 000 Fäſſer.

Die erſte deutſche Schule auf griechiſchem Boden
wurde anläßlich der Hundertjahrfeier der Unab=
hängigkeit
Griechenlands feierlich in Athen eine
geweiht.

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Nummer 93

Domerstag, den 3. April 1930

Seite 9

Me une deutſce Maet.
Eine ſich nur auf Deutſchland beſchränkende ſtädtebauliche
bliographie dürfte als Druckwerk bereits ein ſtattliches Heft
Uen. Aber nach Büchern, welche dieſes Gebiet rein nach
nſtgeſchichtlicher Methodik behandeln, ſieht man ſich vergeblich
. So zu leſen in dem weit ausgreifenden, 1928 bei A. Schroll=
ien
erſchienenen Buch J. Gantner, Grundformen der euro=
iſchen
Stadt: die erſte den begrifflichen Apparat bereit ſtel=
ide
Propädeutik einer kunſtgeſchichtlichen Genealogie abend=
idiſcher
Stadtbaukunſt von der Frühzeit der griechiſchen Antike
z zum gemeineuropäiſchen Klaſſizismus. Stellt Gantner in
zem Durchleuchten der bewußt künſtleriſchen Planung der
ropäiſchen Städte auf weite Diſtanz zunächſt Plantypen auf
3 die planimetriſche Abſtraktion der an ſich plaſtiſchen Stadt=
vilde
, ſo iſt das Buch A. Griſebach, die alte deutſche Stadt
grenzt durch einen auf die heimatliche Nähe eingeſtellten
ickwinkel. Doch aus der anſchwellenden Flut ſtädtebaulicher
teratur ragt es enpor als erſte ſtilkritiſch vergleichende Be=
ſchtung
der rein künſtleriſchen Formcharaktere unſerer deutſchen
ädte. Daß A. Griſebach, ſchon im Jahre 1905 mit dem Her=
inn
=Grimm=Preis der Berliner Univerſität für ſeine Arbeit
as deutſche Rathaus der Renaiſſance ausgezeichnet, uns dieſes
ich ſchenkte, ſchenkte im wörtlichen Sinn einer unſer deutſches
hrifttum um einen notwendigen Bauſtein bereichernden Gabe,
vor ein anderer auf den gleichen Einfall kam, ein ſolches im
italter des Verkehrs ja in der Luft liegende Buch auf den
arkt zu bringen, dürfen wir als ſeltene Fügung einer walten=
i
literariſchen Gerechtigkeit buchen. So iſt das unter einem
icklichen Stern ſtehende Buch von Griſebach über unſere deut=
en
Städte als Repräſentanten orts= und ſtammestümlicher
ſonderheit konkurrenzlos und dürfte es auch bleiben.
In einer Einleitung ſtellt Griſebach ſeine in der Schule
ölfflins gereifte Prinzipienlehre auf, auf die ſich ſeine unſen=
ientale
, um ſo eindringlichere Betrachtung des künſtleriſchen
nius loei deutſcher Städte gründet. Die von den franzöſiſchen
ifklärern in die Kulturgeſchichte eingeführte, immer noch nicht
erwundene Milieu=Theorie, der zufolge ſich die Völker wie
orphe Maſſen in einen geographiſchen Raum einfügen und
ſichſam deſſen Galvano ſind, wird auf jeder Seite des Griſe=
hſchen
Buches widerlegt. Grundſätzlich gilt: von der Natur
ſebene gleiche Lebensräume mit gleichen phyſikaliſchen und
rphologiſchen Eigenſchaften wirken ſich von Land zu Land
h verſchieden aus. Es können nur ethnologiſche Anlagen
1, die ſich bei gleichen Natur gegebenheiten in phyſiognomiſcher
elfältigkeit äußern. Ausſchließliche Verwendung des Backſteins,

*) A. Griſebach: Die alte deutſche Stadt in ihrer Stammeseigenart.
utſcher Kunſtverlag. Berlin 1930.

gleiche Lage in der Ebene verbinden norddeutſck, Städte mit
ſolchen der ſchwäbiſchen und bayeriſchen Hochebene. Und doch
kein architektoniſcher Gleichklang! Dort in der norddeutſchen
Tiefebene, beſonders in den Küſtenſtädten, ſtraff aufgerichtete,
unverputzte Hauskörper mit wandbündiger, von der Diele bis
zum Speicher in ſchlankem Zuſchnitt durchgehender, geradezu
feſtlich reicher Durchfenſterung, hier im Backſteingebiet Süd=
deutſchlands
verputzte, breit gelagerte, ſchwere Hauskörper mit
ſparſamer, eingeſchnittener Durchfenſterung.
Griſebach anerkennt mit Gantner den Grundriß der Städte
als die monumentalſte Urkunde ihrer Geſchichte, doch erſt Auf=
bau
, Körper und Durchbildung der Häuſer ſtempeln eine Stadt
zum Gewächs einer beſtimmten geographiſchen Zone, zur Schöp=
fung
eines beſtimmten Volksſchlags. Von der bis jetzt im
Vordergrund ſtehenden, von Gantner zum erſtenmal mit zu=
reichender
wiſſenſchaftlicher Exaktheit durchgeführten Ermittlung
von Plantypen, die ſich jedoch ebenſowenig wie Dorf= und Flur=
formen
auf eine geographiſche Zone oder Stammesart feſtlegen
laſſen Haufen=, Straßen= Reihendörfer waren ebenſo wie
reguläre und irreguläre Städte über ganz Deutſchland ver=
breitet
, ſchreitet Griſebach zum erſtenmal vor zu einer aus=
geſprochen
kunſtmorphologiſchen Betrachtung des Aufriſſes der
Straßenbilder. In der Tat ermöglicht nur die Einbeziehung des
Aufriſſes, vom Tatbeſtand der architektoniſchen Merkmale aus
die beſonderen Charaktere des deutſchen Städtebaues aufzuzeigen,
zu erweiſen, wie ſich Stammesart im Bereich der Stadtmauern
im Wandel der Zeiten immer wieder verkörperte.
Das Buch von Griſebach ſteht auf der feſten Grundlage einer
klaven Prinzipienlehre, ihrer Durchführung in ſtrenger Methodik
und objektiven Schauens. So iſt es frei von quälender, hinein=
gedeuteter
Problematik. Einige Proben mögen überzeugen von
der ſicheren Charakteriſtik der landſchaftlichen Sonderformen
unſerer deutſchen Städte:
Franken: Aus der Grundrißprojektion einer fränkiſchen
Sſtadt kann man ſchwerlich ihre Zugehörigkeit zu dieſer Region
entnehmen. Denn im Grundriß ſteckt keine für Franken ver=
bindliche
Form. Erft der Aufbau des Stadtkörpers prägt das
eigentümlich gelöſte, an munteren Akzenden reiche, vielfältige
Bild fränkiſcher Straßen und Plätze. Die beſondere Figur und
Durchgliederung (im Fachwerk freiheitliche, kurvenreiche Bewe=
gung
der Hölzer) der fränkiſchen Häuſer ſchafft Straßen= und
Platzwände, die als lockere, gleichſam biegſame Flanken dem
ſich erweiternden oder verengenden Raum zu ſeiner eigentüm=
lichen
Lebendigkeit verhelfen, einer Beweglichkeit, die aus den
gefeſtigteren Häuſerblöcken anderer ſüddeutſcher Bezirke auch bei
ähnlichen Grundrißanlagen ſich nicht zu entfalten vermag. Mehr
als die dreidimenſionale Kraft gebundener Maſſen gibt die
lineare Gliederung den fränkiſchen Häuſern ihren eigentüm=
lichen
Reiz.
Schwaben: Das ſchwäbiſche Haus hat in der Regel eine

breitere, ftämmigere Figur als das fränkiſche. Daher kommt
es, daß auch unregelmäßig umſäumte Straßen und Plätze mit
eingerückten Einzelhäuſern, krumm einmündenden Gaſſen in
Schwaben Bindung behalten, wohingegen der Franke
auf gleichartigem Grundriß eher räumliche Auflockerung
erzielt.
Die Schweiz: Das markanteſte Merkmal der Schweizer Bür=
gerhäufer
iſt das Dach. Der Giebel, in Schwaben ein weſent=
licher
Faktor im Stadtbild, wendet ſich ein Sendling des
Nordens in der Schweiz nur in geringer Zahl zur Straße.
Zur formenreichen Bewegtheit ſüddeutſcher Renaiſſancegiebel
kommt es nirgends. In der Regel greifen doxt, wo der Dachfirſt
ſenkrecht zur O. nt liegt, die Dachflächen weit über die Faſ=
ſadenflucht
vor. Der beträchtliche Vorſprung der holzverſchalten
Giebel geht überein mit der Bildung der Traufdächer. Sie geben
der Schweizer Stadt ihre charakteriſtiſche Note.
Der Niederrhein: Die ſtille Erſcheinung der Straßen und
Plätze dieſer Region beruht auf der Reſerviertheit des Faſſaden=
reliefs
und der geordneten Durchfenſterung. Am ſüddeutſchen
Haus pflegen die Fenſter aſymmetriſch gruppiert zu ſein. An der
niederdeutſchen Front ſitzen die Fenſter in gleichen Abſtänden
und ſteigen in axſialer Folge von Stockwerk zu Stockwerk bis
in den Giebel hinauf.
Zur Vervollkommnung des Buches von A. Griſebach möchte
man ſich in einer ſicher zu erwartenden Neuauflage nur noch
eine den Text überſichtlich zuſamenfaſſende Karte wünſchen, an=
gelegt
nach der immer mehr Platz greifenden Methode ſach=
geogtaphiſcher
Kartographie.
Die Arbeit Griſebachs über die nach Landſchaften und
Stämmen ſich äußernde künſtleriſche Vielfältigkeit deutſcher
Städtebilder macht eindringendere Vertiefung keineswegs über=
flüſſig
. Sie fordert geradezu heraus zur weiteren, engmaſchäger
angelegten heimatkundlichen Forſchung. Noch immer fehlt eine
auf gleicher Grundlage wie das Griſebachſche Buch aufgebaute
Bearbeitung unſerer deutſchen Fachwerkbauten. Eine ſtattliche
Folge reich illuſtrierter Hefte über einzelne deutſche Städte und
Landſchaften iſt ebenfalls im Deutſchen Kunſtverlag, Berlin
erſchienen: Pommern, Mechlenburg, Anhalt, Kärnten, Braun=
ſchweig
, Celle=Winhauſen, Danzig, Erfurt Güſtrow, Hildesheim,
Magdeburg, Mainz, Potsdam, Stettin, Stralſund, Wismar.
Kunſtgeſchichtliche Literatur dieſer Art hat über ihr wiſſen=
ſchaftliches
Ziel hinaus ihre Daſeinsberechtigung auch als wer=
bendes
Schrifttum für deutſches Land und ſeine Kultur. Doch
das Beſte, was eine vergleichende Betrachtung der künſtleriſchen
Struktur unſerer deutſchen Städte zu ſagen vermag, iſt die Ein=
ſicht
, daß ebenſowenig wie in der Natur die geometriſchen
Figuren das letzte Ziel der Schöpfung ſind, ſo auch über das
künſtleriſche Weſen eines Stadtkörpers nicht die Addition von
Baublöcken entſcheidet, ſondern ein kollektiver menſchlicher Wil=
lensakt
, der gebunden iſt an Zeit, Ort und Blut. E. Z.

Als Verlobte grüßen
Lini Hechler
Adoff Sunther

Alsbach a. d. B.

Mettenheim (Rheinh.)

15491)

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme
an dem ſo ſchweren Verluſie unſerer Mutter,
ſowie für die überaus große Kranzſpende ſei
allen Verwandten und Bekannten an dieſer
Stelle inniger Dank geſagt.
Karl Maſer und Kinder.
Darmſtadt, den 2. April 1930.

Am 29 März ds Js. entſchlief ſanft im
76. Lebensjahr mein lieber Mann, unſer
guter Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager und Onkel
Beintic Lanz
Lehrer i. R.
In tiefer Trauer:
Frau Berta Lanz, geb. Roih
Emmp Seibert, geb. Lanz
Otti Lenhard geb. Lanz
Otto Seibert, Oberſieuerinſpektor
Wilhelm Lenhard, Bankdirektor.
Darmſiadt, Bad Soden a. T., Gera.
Seekatzſir. 10.
(65536
Die Einäſcherung fand auf Wunſch des Verſtorbenen
in aller Stille ſiatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
unſerer lieben Schweſter
Fräulein Emma Stumpp
ſagen wir Allen unſeren innigen Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte
am Grabe und den Schweſtern der Station III A. des
Städt. Krankenhauſes für die liebevolle, aufopfernde Pflege.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 2. April 1930.
Kaupſtraße 26.

Michgel Herge, Gaſiwirt und ſeine Ehe=
frau
Eliſabethe, geb. Zimmermann zu
Schneppenhauſen feiern am 5. April
das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen! (5538

Dankſagung.

Für alle die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme, die uns anläßlich
des Heimgangs unſeres lieben Ent=
ſchlafenen
in ſo reichem Maße zuteil
wurden, ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. Ganz
beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weiß für die troſtreichen Worte am
Grabe.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Karoline Würthele Wwe.
geb. Greiling. (B. 5519

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Seite 10

Donnerstag, den 5. April 4

Nummer B3

Spoll Ohtt und Tarnent.

Sportfreunde Bremen 1885 Jung=Deutſchland.

Jugendklubkampf am Freitag, 19.30 Uhr, im Hallenſchwimmbad.

Seit langer Zeit wird man am Freitag abend wieder einmal eine
ſchwimmſportliche Veranſtaltung miterleben können. Die Jugendmann=
ſchaft
der Sportfreunde Bremen 1885, die ſich auf einer Süddeutſchland=
fahrt
befindet, wird an dieſem Abend der Jugendmannſchaft des Darm=
ſtädter
Schwimmklubs Jung=Deutſchland zu einem Klubwettkampf
gegenübertreten. Dabei wird ein intereſſanter Vergleich zwiſchen nord=
und ſüddeutſchen Jugendſchwimmern möglich ſein. Zum Austrag ge=
langen
folgende Wettkämpfe: Jugend: Freiſtilſtaffel 4X100 Meter,
Lagenſtaffel 3X100 Meter, Bruſtſtaffel 3X100 Meter und Waſſerball.
Knaben: Freiſtilſtaffel 3X50 Meter, Lagenſtaffel 3X50 Meter und
Bruſtſchwimmen 100 Mcter. Umrahmt werden die Wettkämpfe durch
interne Rennen der Wettkampfmannſchaft Jung=Deutſchland von
denen ein 400=Meter=Schwimmen zwiſchen Berges und Wolf allge=
meinem
Intereſſe begegnen dürfte. Bei einem ſehr niedrig gehaltenen
Eintrittspreis dürfte ſich ein Beſuch des Abend ſehr lohnen.

Sp. B. 98 Darmſtadi Kickers

Man hat der Fußball=Ligamannſchaft des Sportvereins Darmſtadt
1898 nach dem auffälligen Verſagen im Spiel gegen Germania Bieber
mit voller Abſicht eine längere Ruhepauſe eingeräumt, da die meiſten
Spieler der Elf ſich als vollkommen überſpielt erwieſen hatten. Am
kommenden Sonntag tritt nun die Mannſchaft wieder auf den Plan,
und zwar empfängt ſie auf dem Platze am Böllenfalltor die 1. Mann=
ſchaft
von Kickers Offenbach, alſo einen ſehr kampftüchtigen und ſpiel=
ſtarken
Vertreter der Gruppe Main. Es iſt zu hoffen, daß die 98er
mit einer beſſeren Leiſtung aufwarten, als in den Vorſpielen, wobei
allerdings auch vom Publikum erwartet werden darf, von verletzender
Kritik einzelnen Spielern gegenüber abzuſehen. Der Spiel=
beginn
iſt auf ½4 Uhr feſtgeſetzt, damit alsbald nach Spielbeendi=
gung
das Reſultat des Endſpieles der Süddeutſchen
Handballmeiſterſchaft bekanntgegeben werden kann.
Auch die Ligaerſatzmannſchaft wie auch die Alt=Herrenmannſchaften
treten gegen entſprechende Mannſchaften von Kickers Offenbach an. Von
den übrigen unteren Mannſchaften iſt noch die Juniorenelf tätig, und
zwar in einem Spiel gegen die 2. Mannſchaft von Viktoria Griesheim.

Freie Turnerſchaft Darmſtadt Sp.Bg. Mörfelden.

Frühjahrswaldlauf des Odenwald=Gaues 9. T.

Als erſte der diesjährigen Meiſterſchaftsveranſtaltungen des Oden=
waldgaues
fanden am Sonntag bei herrlichem Vorfrühlingswetter die
Waldläufe in den ſchönen Wäldern weſtlich der Straße Groß=Bieberau
Werſau, unter zahlreicher Beteiligung aller Gau=Bezirke ſtatt. Vier=
undſechzig
Läufer und Läuferinnen ſtellten ſich um 3 Uhr nachmittags
dem Starter, Gau=Sportwart Diehl=Erbach am Kriegerehrenmal auf
dem Haßlochberg, ſüdlich von Groß=Bieberau. Alle Vorbereitungen
waren muſtergültig getroffen, ſo daß pünktlich der erſte Startſchuß fiel,
der die Oberſtufe auf ihre 7000 Meter lange Reiſe ſchickte. Die Lauf=
ſtrecke
, die durchweg durch Hochwald auf ausgefahrenen Waldwegen mit
erheblichen Höhenunterſchieden entlang führte, ſtellte an die Läufer
große Anforderungen und endete ſchließlich auf dem Spielplatz des
Turnvereins Werſau, einem grünen Anger, mitten im Walde gelegen.
Die Unterſtufe hatte dieſelbe Strecke zurückzulegen, während der Start
der Jugend mit 3000 Meter Laufſtrecke und der der Turnerinnen mit
1000 Meter entſprechend näher an das Ziel herangelegt waren. Dem
Turnberein Werſau, der zum erſten Male einen Waldlauf übernommen
hatte, kann nur Lob für ſeine gute und umſichtige Organiſation gezollt
werden.
Sieger.
1. Maunſchaftsläufe: Oberſtufe: 1. Dv. Groß=Umſtadt. Ju=
gend
: 1. Tv. Unter=Moſſau, 2. Tb. Werſau, 3. Tv. König.
2. Einzelläufe: Oberſtufe: 1. Gg. Berger, Groß=Umſtadt, 2. Zim=
mer
, Groß=Umſtadt, 3. Gg. Weber, Waldamorbach, 4. Göckel,
Spachbrücken, 5. Kiehl, Hetzbach, 6. Jacob Fauſt, Habitzheim.
Unterſtufe: 1. Otto Kunkel, Michelſtadt, 2. Peter Bangert,
Erbach, 3. Hch. Weber, Waldamorbach, 4. Alfred Schum, König,
und Karl Waſſum König, 5. Gg. Bundſchuh, Heubach.
8. Jugend: 1. Gg. Marquardt, Sandbach, 2. Vernh. Rößler, Neuſtadt,
3. Fr. Jox, Alltheim, 4. Karl Brunner, Schaafheim, 5. Adam
Zink, Ernsbach. 6. Hch. Höreth, Schlierbach, 7. Hch. Weihert, Alt=
heim
. 8. Hch. Roßler, Neuſtadr, 9. Ludwig Neff, 10. Friedrich
Neff, Unter=Moſſau, 11. Guſtav Betz, Neuſtadt, 12. Albrecht Ihrig,
Unter=Moſſau.
4. Turnerinnen: 1. Käthe Hardt Groß=Umſtadt, 2. Sofi= Dietrich,
Groß=Zimmern, 3. Elly Diehl, Groß=Zimmern, 4. Marie Rein=
hard
, Groß=Zimmern.

Tagung der inkernakionalen Spoekverbände.

Im bunten Reigen der Privatſpiele wartet am kommenden Sonn=
tag
die 1. Fußballmannſchaft mit einer äußerſt intereſſanten Begegnung
auf: Sie empfängt auf eigenem Platze die gleiche Mannſchaft der Sport=
vereinigung
Mörfelden, den vorjährigen Kreisweiſter und Tabellen=
zweiten
bei der Süddeutſchen Meiſterſchaft. Auch dieſes Jahr konnte
die Mannſchaft ihre außerordentliche Erfolgsſerie fortſetzen, indem ſie
wiederum in ihrer Gruppe die Meiſterſchaft errang. Zur Kreismeiſter=
ſchaft
reichte es allerdings diesmal nicht, eine vorübergehende Schwäche=
periode
brachte die Mannſchaft um den Enderfolg. Heute präſentiert
ſich der ſonntägige Gaſt der Freien Turngemeinde wieder in einer Ver=
faſſung
, die ihm von Erfolg zu Erfolg verhilft.

Turn= u. Sp.V. Mefſel e. V.

Kommenden Sonntag, 3.30 Uhr, empfängt Meſſels 1. Elf die gleiche
von Dahlmanie Frankfurt a. M. zum fälligen Rückſpiel. Das Vorſpiel
endete in Frankfurt voriges Jahr 2:3 (2:1). Um 2 Uhr ſpielen die
beiden zweiten Mannſchaften. Meſſels Jugendmannſchaft2. Jgdm.
Union in Darmſtadt; Meſſels Schülerm.2. Schülerm. Sportvereini=
gung
04 in Arheilgen.

Der Weltmeiſterſchaftskampf SchmelingSharkey wurde am Diens=
tag
von der New Yorker Boxkommiſſion genehmigt und kommt am
12. Juni im Yankee=Stadion in New York zum Austrag. Schmeling
wird bereits Mitte April nach Amerikg abreiſen.
Seine Rekordverſuche aufgegeben hat der engliſche Rennfahrer Kaye
Don, der ſich bisher an der Küſte von Florida vergeblich bemühte, mit
ſeinem Wagen Silberkugel den Weltrekord Segraves zu brechen.
Huddersfield Town, der engliſche Pokal=Finaliſt, ſchlug in einem
nachgeholten Verbandsſpiel am Dienstag Burnley mit 3:1 Toren.
Erwin Zinndorf, der Wiesbadener Leichtgewichtler, ſchlug in Paris
den Franzoſen Laforie in der erſten Runde k.o.
Das Repräſentativſpiel Süddeutſchland gegen Nürnberg=Fürth, das
aus Anlaß des Nerzkurſus in Nürnberg am Mittwoch ausgetragen
wurde, war von 7000 Zuſchauern beſucht und endete mit einem knappen
3:2=Siege Nürnbergs, während Süddeutſchland bei Halbzeit 2:0 ge=
führt
hatte.
Nach ſeinem Abſchied von der Wormatäa Worms iſt der alte
Juternationale Philipp zu ſeinem früheren Verein, dem ehemaligen
Nürnberger F.V. und jetzigen A.S.V. Nürnberg zurückge=
kehrt
. Philipp wird ſich allerdings nicht mehr als Spieler, ſondern
als Trainer betätigen. Ein Amt, zu dem Philipp gewiß die beſte Eig=
nung
mitbringt.

Das vermanente Bureau der internationalen Sportverbände ver=
ſchickt
ſoeben die Einladung zum 6. Kongreß der internationalen Sport=
verbände
am 24. Mai 1930 in Berlin. Die Geſchäftsordnung ſieht eine
Reihe bedeutender Fragen vor. Zuerſt wird Bericht erſtattet über die
Frage der allgemeinen Kalenderreform. Dann ſchlägt die Union Cycliſte
Internationale ein beſonderes Vorgehen in bezug auf die Amateur=
frage
vor. Dem Olympiſchen Kongreß ſoll folgender Beſchluß unter=
breitet
werden: Der Olympiſche Kongreß erkennt an, daß die Quali=
fikation
von Amateuren den internationalen Sportverbänden zuſteht.
Er beſchließt demzufolge, daß alle von den internationalen Sportver=
bänden
anerkannten Amateure zu den Olympiſchen Spielen zugelaſſen
werden. Die auf der Tagesordnung ſtehenden Fragen bezüglich
Amateurismus werden daher nicht diskutiert. Der internationale
Schützen=Bund ſchlägt die Wiederaufnahme des Schießens in das
Olympiſche Programm vor. Der internationale Schwerathletik= Ver=
band
will ſeinerſeits, daß das Gewichtheben definitiv dem olym=
piſchen
Programm einverleibt wird, und zwar für Wettbewerbe in
allen fünf Gewichtsklaſſen. Am Schluß der Verhandlungen ſoll noch
eine Liſte der internationalen Sportverbände aufgeſtellt werden, die ſich
als allein zuſtändig für den von ihnen beaufſichtigten Sport anerken=
nen
, und zwar nur ein Verband pro Land.

Die Frauenmeiſterſchaften der DSB. am 2./3. Auguſt in Remſcheid.
Die Durchführung der leichtathletiſchen Frauenmeiſterſchaften der
Deutſchen Sportbehörde wurde dem VfL. 07 Lennep übertragen, der ſie
nun am 2. und 3. Auguſt in Nemſcheid zur Austragung bringt. Die
von der DSB. geforderten finaniziellen Garantien wurden bereits ge=
ſtellt
, doch ſind die endgültigen Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen.
Das urſprünglich in Köln geplante Bundesfeſt 1930 des Bundes
Deutſcher Radfahrer wird in Halle durchgeführt werden, und zwar in
der Zeit vom 1.5. Auguſt. Der Bau der neuen Radrennbahn in Halle
ſoll bis zum 1. Juli fertiggeſtellt ſein, ſo daß alle Meiſterſchaften des
B. D.R. im Rahmen des Bundesfeſtes durchgeführt werden können.
Der deutſche Weltmeiſter im Freiſtilringen, Richard Schickat, konnte
in Naſhville erneut ſein großes Können unter Beweis ſtellen.
Es gelang ihm, den ehemaligen Ringkampflehrer der Havard= Uni=
verſität
, Judſon, zu beſiegen, der nach 53 Minuten Kampfdauer er=
ſchöpft
aufgab.

Geſchäftliches.

Jederzeit und mit kleinſtem Aufwand iſt es möglich, ſich eine friſche
Bouillon zu bereiten, wenn man Maggi’s Fleiſchbrühwürfel im Haus=
halt
hat. Man löſt den Würfel einfach in ¼ Liter kochendem Waſſer
auf, und die Bouillon iſt fertig. Sie läßt ſich zu Trink= und Kochzwecken
genau ſo verbrauchen, wie die in üblicher Art hergeſtellte Fleiſchbrühe.
Der Name Maggi bürgt für Qualität.
(IIIa

Hanomag jetzt mit 800 ccm Gubraum und Nek=
ſon
=Bohnglite=Kolben. Die bekannten Hanomag=Wagen

werden jetzt mit Zylinder=Hubraum von 800 cem geliefert. Dadurch
wird die volle Steuergrenze ausgenutzt. Es iſt alſo keine höhere Steuer
zu zahlen; die Kraftreſerve wird vergrößert, das Anzugsvermögen und
die Bergſteigfähigkeit bedeutend erhöht. Der Nelſon=Bohnalite=Kolben
mit dem Invarſtahlſtreifen iſt der verbreitetſte Kolben auf dem Erd=
ball
. 50 Millionen dieſer Kolben ſind im Gebrauch. Man wird jetzt
mit dem Hanomag=Wagen noch ſchneller fahren, noch ſſchaltungsfreier
ſteigen und noch beſchleunigter aus der Menge haltender Wagen her=
auskommen
. Dieſe beiden Vervollkommnungen zeigen, daß dem Käufer
eines Hanomag=Wagens alle bewährten Neuerungen fortſchrittlicher
Techmik ohne jeden Mehrpreis zugänglich gemacht werden.

Sobald der erſte Frühlingsſtrahl
Hinein durchs Fenſter zieht,
Hat auch die Hausfrau ihre Qual,
Wenn ſie die Dielen ſieht.
Glanzlos und ſtriemig ſind ſie meiſt,
Weil’s Bohnerwachs ſich ſchlecht erweiſt.
Doch ſinnt ſie lang nicht, greift zur Kaſſe,
Schickt nach Wichsmädel=Bohnermaffe,
Und ſehet, wie mit einem Schlage
Geſchwunden iſt die Bohnerplage.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.
Donnerstag, 3. April. 15: Jugendſtunde. o 16: Stuttgart:
Konzert. Haloorſen: Einzugsmarſch der Bojaren. Lortzing: Ouv.
zu Zar und Zimmermann Joh. Strauß: Heſperusbahnen.
Fetras: Erinnerung an Meyerbeers Afrikanerin. Heykens:
Holländiſche Mühle. Profes: Der Soldat hat einen Säbel.
Rubinſtein: Romanze Die Nacht Verdi=Tarau: Melodien
aus Rigoletto. Roſen: In der Heinzelmännchenbar. Fucik:
Schneidtg vor! Geſangseinlagen. O 18.05: Zeitfragen. O 18.35:
Leo Lania lieſt aus eigenen Werken. 19.05: Franzöſiſch. O 19.30:
Opernkonzert. Beethoven: Ouv. zu Fidelio Gluck: Rezitativ
und Arie aus Iphigenie auf Tauris; Vier Sätze aus dem Ballett
Don Juan Mozart: Ouv. zu Der Schauſpieldirektor;
Arie aus Coſi fan tutte‟; Ballettmuſik zu Idomeneo‟. Auber:
Ouv. zu Die Krondiamanten Flotow: Gebet aus Stradella,
Roſſini=Reſpight: Ballettſuite La boutique phantasque‟
Roſſint: Ouv. zu Wilhelm Tell. o 21: Stuttgart: Walter
von Molo lieſt aus eigenen Werken. O 21.30: Freiburg: Konzert
des Freiburger Mandolinen= und Gitarrenvereins. Bizet: Marſch
nach Carmen. Köhler: Deutſche Weiſen. Conradi: Ouv.
Berlin, wie es weint und lacht. Merkling: Zwei elſäſſiſche

Bauerntänze. Strauß: Fant. aus Die Fledermaus Köhler:
Eine Partie aufs Land. Schrammel: Wien bleibt Wien. O 22.45:
Stuttgart: Tanzmuſik.

Königswuſterhauſen.

Deutſche Welle. Donnerstag, 3. April. 9: Alte Berliner Kin=
derſpiele
. o 9.30: Dr. med. dent. Haber: Aus der Geſchichte
der Zahnheilkunde und Zahnpflege. o 10: Dr. Effenberger: Das
Leben in deutſchen Binnengewäſſern. O 10.35: Mitteil. des Verb.
der Preuß. Landgemeinden. o 14.30: Kinderſtunde. e 15: Dr.
Wiedwald: Schriften zur beruflichen Autklärung der Jugend. O 15.45:
Dr. Gerda Simons: Frauenbildniſſe. S 16: Dr. Roeſeler und
Dr. Zechlin: Quellenkunde im Geſchichtsunterricht. O 16.30: Leipzig:
Konzert. O 17.30: Kurt Geucke lieſt aus eigenen Werken. 0 17.55:
Dr. Boehm: Formen und Ziele des Sprachenkampfes. O 18.20:
Frhr. von Autenried: Plantagenleben des Europäers auf Nieder=
ländiſch
=Indien. O 18.40: Spaniſch für Fortgeſchr. O 19.05: Dr.
Hepner: Kriſis der ruſſiſchen Jugend. O 19.30: Dr. Schlittenbauer:
Die Bedeutung des Meliorationsweſens für die deutſche Landwirt=
ſchaft
. O 20: Wovon man ſpricht. O 20.30: Schallplatten. O 21.35:
Eva Liebenberg (Alt) ſingt Lieder von Schubert und Brahms.
O Anſchl.: Zeit. Wetter. O Danach: Tanzmuſik.

Wekterberichl.

Die Verſchiebung der Luftdruckgegenſätze ſchreitet nur langſam von
wärts. Das Hoch lagert weiter im Nordoſten, im Weſten und Nord=
weſten
tiefer Druck. An der Südſeite des Tiefs greifen Bewölkung und
Niederſchläge auf das Feſtland vor. Unſer Gebiet dürfte davon geſtreift
werden, ſo daß mit zeitweiſe ſtärkerer Bewölkung und vereinzelten
Niederſchlägen zu rechnen iſt. Die Temperaturen erfahren vorläufig
noch keine weſentliche Aenderung.
Ausſichten für Donnerstag, den 3. April: Bewölkt mit Aufheiterung.
vereinzelte Niederſchläge, mild.
Ausſichten für Freitag, den 4. April: Temperaturen noch wenig ver=
ändert
, wolkig, auch dunſtig und aufheiternd, meiſt trocken.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Poliiik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Biid und Wort: Dr. Herbert Nette:
ſür den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: L. C. Wittich jämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

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[ ][  ][ ]

Zei weurſche Haeioffeimnättt im Marz.
Am 15. Februar zeigten die deutſchen Kartoffelmengen noch einen
orrat von 17 393 000 To. (Vorjahr 19 438 000 To.). Vom 15. Januar
s 15. Februar waren insgeſamt 2 886 000 (Vorjahr 3 012000) To, ver=
raucht
und 882000 (1032 000) To. auf die Märkte gebrächt worden.
ie zum Verkauf verfügbaren Mengen machten noch 4929000 ( Vor=
hr
6809 000) To. aus. Wenn demnach der Verwertungsſtand der
rnte 1929 um gegen 2 Millionen To. voraus iſt, ſo beweiſen die Zah=
n
doch, daß Verwertung und Abſatz in dieſem Winter und Frühjahr
ngſamer und zögernder vor ſich gehen. Der Monat März hat nun
eſes Bild im großen und ganzen beibehalten. Der verſchiedentlich
icht gebeſſerte Monatsanfang fiel bald in ſeine, kleinen Umſätze zu=
ick
, und der geringe Verbrauch zeichnete die Entwicklung vor. Das
inächſt noch kleine Angebot wurde nach Oeffnen der Mieten um die
konatsmitte größer, ohne jedoch, mit Ausnahme von Oſtdeutſchland,
kecklenburg, Schleſien und eine Zeitlang auch Süddeutſchland, eine
ößere Abgabefreudigkeit zu entwickeln. Kartoffelſchwemmen ſind in=
s
nirgendwo aufgetreten, obwohl der Großumſchlagsplatz Berlin, der
7 15. März 282 verkaufsverfügbare und 191 ſtandgeldpflichtige Wag=
ins
aufzuweiſen hatte, ſich Mühe geben mußte, in ordnungsgemäße
id normale Verhältniſſe zu kommen, die jedoch bereits am 21. März
it 172 bzw. 109 Waggons erreicht waren. In den Erzeugergebieten
kitteldeutſchlands kam das Geſchäft nicht vorwärts, zumal der Abfatz
in hier nach dem Weſten durch das anhaltende Unterbieten des aus=
ndiſchen
Wettbewerbs faſt völlig abgeſchnitten blieb. In Nordweſt=
utſchland
dagegen beſtand gute Nachfrage nach hellen gelbfleiſchigen
nduſtrie, die auf Preiſe hielten. Süddeutſchland mußte ſeine Abſatz=
mühungen
nach dem Weſten und nach Mitteldeutſchland ſehr bald
nſtellen, zumal auch die Beſchaffenheiten nicht genügten. Die deut=
ſe
Landwirtſchaft hat vielfach eine Verwertungszuflucht zur Verfütte=
ng
genommen und ſomit den Speiſekartoffelmarkt vor einer Kata=
ophe
bewahrt. Im Weſten führten die Anſtrengungen Hollands und
elgiens innerhalb kurzer Zeit dazu, den Markt durchaus in ihre Hand
bekommen. Zahlreiche Schiffsladungen gingen den Rhein herauf
id weit bis ins Ruhrgebiet und nach Weſtfalen hinein. In den
eiſten Fällen handelte es ſich um Konſignationsware und vielfach auch
n Ladungen mit Sorten zweiter Güte, wie Borgers, Triumph, Eigen=
imer
uſw., die bis zu 2,10 Mark frachtfrei der Zentner verkauft wur=
n
. Die Verordnung zur Verhütung der Einſchleppung des Kartoffel=
ebſes
, die am 15. März in Kraft trat, wurde dann für die Entwick=
ng
von entſcheidendem Einfluß, indem vor dieſem Zeitpunkt große
engen auf Laſtkähnen von Holland herangeführt wurden, da nach
* neuen Verordnung dieſe Beförderungsart nicht mehr geſtattet war.
eſe großen, nur ſchwer zu verkaufenden Mengen nahmen den auf
m Markt liegenden Druck keineswegs fort, ſondern verſchärften ihn
rart, daß weitere Preisrückgänge nicht nur im Weſten, ſondern auch
ganzen übrigen Deutſchland unvermeidlich blieben. Später heraus=
kommene
Uebergangsbeſtimmungen ſehen dann die Möglichkeit wei=
er
Schiffsverladungen bis zum 10. April vor, ſo daß die Entwick=
ng
des Marktes im Weſten hierdurch feſtgelegt iſt. Von deutſchen
rkünften kamen im Weſten nur Speiſekartoffeln aus der Koblenzer
egend und Futterkartoffeln aus der Eifel an, nachdem die Preiſe ſich
tigermaßen angeglichen hatten. Die Entwicklung, die nun der deut=
e
Kartoffelmarkt im Monat März genommen hat, wurde durch die
10. März vom Einheitsverband des deutſchen Kartoffelhandels in
rlin abgehaltene Börſe vorgezeichnet. Die Umſätze in Speiſekartof=
n
auf dieſer Baſis blieben klein, während das Saatkartoffelgeſchäft
rch zu hohe Forderungen der Verkäufer behindert wurde. Während
3 Speiſekartoffelgeſchäft demgemäß durchaus nicht die Erwartungen
üllt hat, ging das Saatkartoffelgeſchäft in den beiden letzten März=
chen
aus ſich heraus und hatte immerhin befriedigende Umſätze, be=
rders
in anerkannten geibfleiſchigen Sorten zu verzeichnen, wie der
tbau in dieſem Jahre überhaupt den Markterforderniſſen mehr ent=
genzukommen
ſcheint. Der Fabrikkartoffelmarkt wie auch das Aus=
urgeſchäft
lagen faſt umſatzlos, während der Futterkartoffelmarkt
lige größere Poſten unterbringen konnte. Die Zufuhr in erſten
ühkartoffeln aus Tripolis, Tunis, Algier und Malta war anhaltend
chlich. Dagegen ließ die Nachfrage zu wünſchen übrig, ohne daß die
eiſe dadurch beeinflußt worden wären. Die in Ausſicht ſtehende Er=
hung
des Zolles für dieſe Kartoffeln hat wegen der kleinen in Frage
nmenden Mengen mehr beruhigende, als tatſächliche Bedeutung.
an bezahlte gegen Monatsende je 50 Kilo loſe ab Station: im Oſten
eiße 2,052,15 RM., Induſtrie 2,402,50 RM.; in Mitteldeutſchland
eiße 1,702,80 RM., Induſtrie 2,402,55 RM.; im Weſten Induſtrie
52,90 RM., belgiſche und holländiſche Induſtrie 2,502,80 RM., in
hern, Württemberg und Baden: Weiße 22,15 RM., Rote 2,20
5 RM., Gelbe 2,65 RM.; Rheinheſſiſche Induſtrie 2,652,70 RM.
gier=, Tripolis= und Malta=Frühkartoffeln 1618 RM. je Zentner
chtfrei deutſche Station.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Frankfurter Handelsbank A.=G. vorm. Frankfurter Viehmarktsbank.
e Generalverſammlung, in der 26 Aktionäre 397 740 RM. Stamm=
d
12500 RM. Vorzugsaktien vertraten, genehmigte den Abſchluß
1929 mit 10 Prozent Dividende auf die Stamm= und 15 Prozent auf
Vorzugsaktien und wählte an Stelle des ausſcheidenden Herrn
am Leber Herrn Otto Mithiae in den Aufſichtsrat. Nach Mitteilung
Verwaltung nahmen die erſten drei Monate des Jahres 1930 einen
rmalen Verlauf. Wenn ſich auch Vorausſagen nicht machen ließen,
barte man doch wieder ein zufriedenſtellendes Ergebnis. Ein Aktio=
erachtete
auf die mit 474 000 RM. in der Bilanz bewerteten Im=
bilien
Abſchreibungen für notwendig. Von der Verwaltung wurde
zu erklärt, daß ſie in Anbetracht des Mieterträgniſſes der vier Häuſer
Geſellſchaft dieſen Immobilienſatz als eine erhebliche ſtille Reſerve
rachte, alſo nicht zu hoch bewertet habe.
8 Prozent Gold=Kommunal=Schuldverſchreibungen der Landesbank
Rheinprovinz. Auch der zweite Abſchnitt von 5 000 000 RM.
Prozent Gold=Kommunal=Schuldverſchreibungen der Landesbank der
einprovinz, 4. Ausgabe, iſt binnen weniger Tage völlig unterge=
icht
. Das Inſtitut ſtellt daher laut Anzeige weitere 5000 000 RM.
ſer Anleihe zum Kurſe von 96 Prozent, ſolange der Vorrat reicht,
n Verkauf. Wie die Bank mitteilt, wird die Begebung nach Unter=
ngung
dieſes Abſchnittes einſtweilen eingeſtellt. (Vgl. Anzeige.)
Süddeutſche Induſtrie= und Handelsbörſe, Stuttgart. Baumwoll=
ne
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2,77 RM., Nr. 30 dito 7577 cs. 3,153,23 RM., Nr. 36 dito
79 cs. 3,233,32 RM., Nr. 42 Pinccops 8082 cs. 3,36 bis
RM. je Kilo. Baumwollgewebe, echte ſüddeutſche Qualität:
cm. Cretonnes 16/16 pr. ¼ franz. Zoll aus 20/20 11.4011,60 cs.
47,948,7 Pfg. 88 em. Renforce 18/18 pr. ¾ franz. Zoll aus 30/30
½10,8 cs. 44,145,40 Pfg. 92 em. glatt Kattune oder Croiſes
18 pr. ¼ franz. Zoll aus 36/42er 8,99,1 cs. 37,438,2 Pfg. je
Nächſte Börſe 16. April.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. April. Weizen (Heſſen und
vvinz Heſſen=Naſſau), Durchſchnittsqualität, Hektolitergewicht von
Kilo, gut, geſund, trocken per Tonne 280285 Roggen (Heſſen und
ovinz Heſſen=Naſſau und Unterfranken), Durchſchnittsqualität, Hekto=
rgewicht
von 72 Kilo, gut, geſund, trocken per Tonne 185, Sommer=
ſte
für Brauzwecke per Tonne 180190, Hafer inländ, per Tonne
50175, Mais nicht notiert; Weizenmehl, ſüdd. 40,7541,25,
drrhein. 40,5041,25, Roggenmehl 26,5027,50, Weizenkleie 8,50 bis
), Roggenkleie 9,259,50.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. April:
Getreide. Weizen: Mai 111½, Juli 11058, September 112¾4;
is: Mai 85½, Juli 87½, September 87½: Hafer: Mai 4434,
li 44½, September 43½; Roggen: Mai 67½, Juli 73½, Sep=
iber
77.
Schmalz: Mai 10,52½, Juli 10,75, September 10.95.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 2. April:
Schmalz: Prima Weſtern 10,15; Talg, etra, loſe 688.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 127½, Hartwinter
Ernte 113½: Mais: 94½: Mehl 5,505,90; Getreidefracht:
1h England 1,6 bis 2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis
Tents.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. April.
Im Anſchluß an die feſte geſtrige Abendbörſe war auch ſchon im
heutigen Vormittagsverkehr eine weitgehende Freundlichkeit zu erken=
nen
. Zu Beginn des offiziellen Marktes gewann die Zuverſicht, auch
hinſichtlich des neuen Kabinetts, weiter an Boden, und der Kreis der
Spezialaktien konnte ſich erheblich vergrößern. Aufträge waren in
größerem Umfange eingetroffen, ſo daß die Spekulation kein Zögern
mehr zeigte, zu Deckungs= und Meinungskäufen zu ſchreiten. Die ſehr
feſte geſtrige New Yorker Börſe und das Fortſchreiten der internatio=
nalen
Geldmarkterleichterung gaben der Börſe eine kräftige Unter=
ſtützung
, und auf faſt allen Marktgebieten war das Geſchäft ſehr leb=
haft
. Hinzu kamen noch Wirtſchaftsberichte, die zwar immer noch von
den üblichen Klagen nicht ablaſſen, aber trotzdem wird auch von dieſer
Seite eine Beſſerung der Zukunft vorausgeſagt. Am Kunſtſeidemarkt
war eine Beruhigung durch das Nachlaſſen des Angebots zu verzeich=
nen
. Bemberg lagen 1 Prozent feſter, Aku gut beb uptet. Im Vor=
dergrunde
ſtanden Elektrowerte, von denen Siemens mit plus 5 Pro=
zent
und Chadeaktien mit plus 4 Mark führend waren. A. E. G., Licht
u. Kraft, Gesfürel und Schuckert gewannen bis zu 3 Prozent. Leb=
haftes
Intereſſe beſtand ſonſt noch für Chemieaktien, die unter Füh=
rung
von J. G. Farben bis zu 3 Prozent höher eröffneten. Renten
hatten geringes Geſchäft.
Im Verlaufe war das Geſchäft ſtiller, da erneute Aufträge nicht
hereingekommen waren. Die Kuliſſe ſchritt in einigen Werten zu
Gewinnmitnahmen, und die Kursgeſtaltung war gegen Anfang nicht
ganz einheitlich. Die Abbröckelungen blieben ſehr gering. Anderer=
ſeits
konnten verſchiedene Papiere weiter etwas anziehen. Gegen
Schluß der Börſe war die Haltung wieder ausgeſprochen feſt, und unter
Führung von J. G. Farben ergaben ſich weitere Gewinne.
Die Abendbörſe eröffnete in etwas ſchwächerer Haltung. Hin=
ſichtlich
der innerpolitiſchen Lage war die Spekulation zurückhaltend
und ſchritt im Zuſammenhang mit Gewinnſicherungen an einzelnen
Märkten zu Abgaben, ſo daß gegenüber den Berliner Schlußkurſen
Abſchwächungen bis zu 2½ Prozent eintraten. J. G. Farben eröffneten
1½ Prozent ſchwächer. Offizielle Notierungen kamen nur wenig zu=
ſtande
, da das Geſchäft gering blieb.
Berlin, 2. April.
Schon die im heutigen Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe ge=
nannten
Kurſe bewegten ſich etwa auf Baſis des um 12 Prozent gegen
den geſtrigen Schluß erhöhten Frankfurter Abendniveaus, ohne daß
allerdings wirtſchaftliche Momente zur Begründung der Bewegung vor=
lagen
. Der Handelskammerbericht für März ließ eine Beſſerung der
Wirtſchaftslage noch nicht erkennen, und die Konkursziffern des letzten
Monats hatten ſich ſogar etwas erhöht. Allerdings meldeten die Aus=
landsbörſen
feſtere Tendenz, doch konzentrierte ſich auch heute wieder das
Hauptintereſſe der Börſe auf die politiſchen Vovgänge. Man erwardet
eine baldige Klärung der Lage und erhofft von der neuen Regierung
Vorteile für die Wirtſchaft. Der offizielle Verkehr eröffnete in feſter
Haltung, die ſich kursmäßig in mehrprozentigen Gewinnen auswirkte,
Einige Spezialwerte erfreuten ſich in= und ausländiſchen Inteveſſes, das
Geſchäft hatte zugenommen, doch war von einer ſtürmiſchen Hauſſe nicht
die Rede, wenn ſich auch infolge der leeren Märkte erhebliche Beſſerun=
gen
ergaben. Nach den erſten Kurſen erfuhr das Geſchäft eine weitere
Belebung, Werte wie Siemens, Aku, Schubert und Salzer, R.W.E.,
Oſtwerke und Bemberg beſſerten ſich unter Schwankungen um zirka
2 Prozent. Später ließ das Geſchäft allgemein etwas nach und es kam,
beſonders am Montanmarkt, zu leichten Abbröckelungen.
Meiallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 2. April 1930 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar (133.25), Februar 133 (133.25), März 133
(133.25) Aprik 134.50 (135.50), Mai 134 (135), Juni 134 (134.25), Juli
133.50 (133.25), Auguſt, September und Oktober 133.25 (133.25), Novem=
ber
133.25 (133.50), Dezember 133.25 (133.25). Tendenz: ruhig. Für
Blei: Januar, Februar und März 37.75 (38), April und Mai 37.75
(38,.25), Juni und Juli 37.75 (38), Auguſt 37.50 (38), September, Okto=
ber
, November und Dezember 37.75 (38). Tendenz; ruhig. Für
Zink: Januar und Februar 38.25 (38.75), März 38.25 (39), April
35.50 (36.50), Mai 35.50 (37), Juni 36 (37.50), Juli 37 (37.75), Auguſt
37 (38), September und Oktober 37.75 (38.50), Nobember 38 (38.75),
Dezember 38.25 (38,75). Tendenz: Luſtlos. Die erſten Zahlen bedeu=
R
ten Geld, die in Klammern Brief,

Wirkſchaftsopkimismus der Verwaltung der Opelwerke
Der Generaldirektor der Adam Opel A. G., Rüſſelsheim, Keith Wood,
äußerte ſich bei einer Beſichtigung der Opelwerke durch die Frankfurter
Preſſe ſehr optimiſtiſch über die Ausſichten des Automobilgeſchäfts in
Deutſchland. Er ſei davon überzeugt, daß die in Deutſchland erreichten
Fortſchritte geſunder ſeien als die irgendeines anderen Landes. Bei dem
Ausbau des Produktionsapparates und der Durchführung moderner
Arbeitsmethoden ſei im Auslande vielfach Ueberexpanſion und Ueber=
produktion
eingetreten. Dieſe Gefahr habe man in Deutſchland vermie=
den
, was der deutſchen Wirtſchaft einen dauernden Vorſprung vor den
ausländiſchen Wettbewerben ſichere. Das deutſche Produktionsvolumen
ſteige und die Produktionskoſten pro Podukteinheit ſänben, während die
ausländiſchen Konkurrenten ſinkende Produktmengen mit ſteigenden
Koſten erzeugten. Nach der Meinung Mr. Woods ſollre die finanzielle
Beteiligung des Auslandes an deutſchen Unternehmungen mit Freude
betrachtet werden. Es ſei eine unbeſtreitbare Tatſache, daß Deutſchland
während ſeiner Wiederaufbauperiode mehr Kapital brauche, als die
deutſche Volkswirtſchaft ſelbſt bilden könne. Das Intereſſe des Aus=
landes
an dem Bezug der Zinſen aus dem in Deutſchland inveſtierten
Kapital werde die Vorteile einer weſentlich erhöhten Produktion für
den Abſatz der Güter in den an der deutſchen Induſtrie finanziell inter=
eſſierten
Ländern ſichern. Mr. Wood iſt ferner davon überzeugt, daß
die deutſche Ausfuhr die aufwärts gerichtete Entwickelung beibehalten
und einen noch ſchwelleren Aufſchwung nehmen werde. Dahin werde das
finanzielle Intereſſe der großen ausländiſchen Konzerne wirken. Dem In=
landsabſatz
könne eine ſtarke Förderung durch engere Zuſammenarbeit
der Produzenten zuteil werden. Es müſſe ein ſtärkerer Austauſch der
Geſchäftsmethoden und Ideen eintreten, wenn auch das geſundeſte Prin=
zip
des Wirtſchaftslebens, der Wettbewerb, aufrecht erhalten bleiben
müſſe. Die Verbeſſerung der Herſtellungsmethoden werde zur Senkung
der Produktionskoſten führen und in die Lage verſetzen, höhere Löhne
zu zahlen, die eine größere Kaufkraft für die Erzeugniſſe ſchaffen würden.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Schleſiſche Portland Cement Induſtrie A.=G., Oppeln, hat ein
Aktienpaket von rund nom. 1,9 Mill. RM. Aktien der A.=G. für Ver=
kehrsweſen
etwa zum Durchſchnittskurs der letzten Wochen an einen
ausländiſchen Intereſſenten verkauft, und zwar im Einvernehmen mit
der A.=G. für Verkehrsweſen.
In der Aufſichtsratsſitzung der Conti=Gummi, Hannover, wurde
beſchloſſen, der Generalverſammlung vorzuſchlagen, von dem nach Vor=
nahme
reichlicher Abſchreibungen und Rückſtellungen verbleibenden
Reingewinn von 4,044 (3,073) Mill. RM. eine Dividende von 9 (7) Pro=
zent
zu verteilen und 0,439 (0,458) Mill. RM. vorzutragen.
Die Filiale Stuttgart der Deutſchen Bank und Disconto=Geſellſchaft
übernimmt am 1. Juli die ſeit 1721 beſtehende Bankfirma Doertenbach
u. Cie., Stuttgart, die in Liquidation tritt.
Ueber das Ergebnis der bisherigen Zuſammenſchlußverhandlungen
in der rheiniſchen Bimsinduſtrie beſprach ſich in Neuwied eine zahl=
reich
beſuchte Verſammlung der Fabrikanten. Sämtliche Anweſenden
verpflichteten ſich für den Zuſammenſchluß und Beitritt. Es beſteht die
begründete Hoffnung, die noch beſtehenden Schwierigkeiten zu über=
winden
.
Der Diskont der ſchwediſchen Reichsbank wird mit Wirkung vom
3. April von 4 auf 3½ Prozent herabgeſetzt.
Die franzöſiſche Aluminiumgeſellſchaft Pechiney ſchlägt eine Divi=
dende
von 16 (18) Prozent auf das von 208 Mill. auf 262,5 Mill. Fran=
ken
erhöhte Aktienkapital vor.
Der Finanzkorreſpondent der Daily Mail erfährt, daß der Plan
hinſichtlich der Bildung einer Geſellſchaft zur Finanzierung der briti=
ſchen
Induſtrie gute Fortſchritte macht. Die Geſellſchaft, die unter
Führung der Bank von England gebildet wird, ſoll ein Kapital von
6 Millionen Pfund Sterling haben und den Namen Bankers Induſtrial
Development Company führen.
Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen hat eine beträchtliche Zunahme
erfahren. Nach den Veröffentlichungen des Arbeitsamtes betrug die
Zahl der Erwerbsloſen in England am 24. März 1638800, was ein
Anwachſen der Arbeitsloſenziffer um 17 042 gegenüber der Vorwoche
und um 505 944 gegenüber dem Vorjahre bedeutet.
Von den geſtern in London zur Verſteigerung gelangten 959 000
Pfund Sterling ſüdafrikaniſchen Goldes erwarben Indien und der
Handel 39 000 Pfund Sterling. Für deutſche Rechnung wurden 920000
Pfund Sterling angekauft. Der erzielte Preis belief ſich auf 84/10½
pro Unze Feingold.

Berliner Kursbericht
vom 2. April 1930

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vom 2. April 1930

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Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppel

Re
142.50
183.62*
130.
112.
107.
220.
1C6.25
109.375
1C8.75
51.
93.
107.375
78.50

Mee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ka
Leonh. Tietz
Verein. Elanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Arnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Int
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werle
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke

Mfe
81.
102.
155.-
151
98.625
223.
76.25
35.
65.50
114.
91.
183.75
18.
67.25
45.

Helſingfor=
Wien
Prag
Budape!
*
Sofia
Holland
*
Lslo
Kopenhage:
Stockholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
1
Italien

Paris

Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
00 Kronen
100 Kronen
1 S.=Stg.
Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belge I.
100 Lire
100 Franes

Geld
10.52.
56.98
12.393
73.04
3.037
168.0
112.01
112.0
112.4
20.358
1.609
4.1845
58.385!
21.53
16.375

Rie
10.545
59.10
12.413
73. 18
3.043/
168.3
112.2:
112.28/
112.6
20.394
1.613
4. 192
8.505l.
21.97
6.415

Schweiz
I.
Spanien

Danzig

Japan
Rio de Janeiroſ=
Jugoſlawien
Portuga! 100 Escudos
Athen
Konſtantinopell1 türk. 2
Kairo
Kanada
Uruguay


Sland
Tallinn (Eſtl.) /100 eſtl. Kr.
Riga

jährung
100 Franken
00 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
Milreis
100 Dinar
1100 Drachm
1ägypt. 2
tcanad. Doll.
Goldpeſo
100 eſtl. Kr.
1100 Lats

Ri
81.02
52.28
81.395
2.06
0.492
7.39
19.78
5.42
20.87
1.183
3.776
92.12
111.51
80.67

zrief
31.18
52.38
81.555
2.072
0.494
7.413
18.82
5.435
20.915
4. 191
3.784
92.30
11.73
80.83

Frankfurter Kursbericht vom 2. April 1930.

7RDtſch. Reichsanl.
6

6% Baden ......
8% Bayern ...."

82 Heſſen v. 2
v. 2
68 Preuß. Staats=
anl
. . . . . . . .....
8% Sachſen ......
...
72 Thüringen

Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Ttſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.. .

den=Bader
lin. . . . .
mſtadt v. 2
v. 28
ikf. a. M

unheim.
berg

Heſſ. Landesbk.
oldpfbr. . . . . .
Goldobl.
Heſſ. Lds.,
hp.=Bk.-Liquid.
fbr. . . . . . . . . . .
Preuß. Lds.
br.=Anſt. Gold=
Pfbr. .. . . . . . ..
Goldobl
Darmſt. Komm.
indesbk. Goldobl.
KaſſelerLandes=
1redi: Goldpfbr..

9875
87
38.5
98.75
59
g7eI.
92
92.75
98,
78
79.5

55
9.9
3.025

89.5
77.5
89.5
89.5
84.5

96.5
92

81¾

97
94.5

94
96.5

8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
Veieo Sk
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

18% Berl. Hyp.=Bk
½%0 Liqu.=Pfbr
18% Frkf. Hyp. Bk.
½% Lig=Pfbr
Pfbr. Bk.
4½% Lig.Pfbr.
8%Mein. Hyp. B1.
½% Lig. Pfbr.
% Pfälz. Hyp.Bk
4½% Lig.Pfbr
8% Preuß. Boden
cred.=Bank ..
4½% Lia. Pfbr
8% Preuß. Centrl.
Bodener.=Bk.. ..
4½% Lia. Pfbr
* Rhein. Hyp.B
% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .....
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank. . . . .
½% Lig. Pfbr
8% Württ, Hyp.=2

% Daimler Benz
18½ Dt. Linol. Werk=
½ Klöckner=Werke
% Mainkraftwerk
% Mitteld. Stahl=
werke
..
2 Salzmann u. Cr
7% Ver. Stahlwerke
8% VoigtckHäffner

96.5
82

53.5
71

16

98
83
97.5
84
97.5
84,
97.5
84.8
98
85.1
97.5
84.5
98
81:
98
84.75
98
98
82.5
98

70.5
97.5
96
86.75
90.5
89
892/=
95.75

J. G. FarbenBonds /109
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
4½% Oſt. Schatz=
anw
. . . . . . . . . . . / 46.5
4% Oſt. Goldrente
5‟overeinh. Rumän./ 10.15
4½%
4% Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl.
4½% Ungarn 1913
19141 27.75
2
Goldr.
1910/ 22
Aktien

Alg. Kunſtziide Unte
AEG. Stamm
AndreaeNoris Bahn
Baſt Nürnberg. . . .
Bemberg J. P....
Bergmann. . .
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Ciſen ..."
Cemen: Seidelberg
Karlſtadt
J. G.Chemie, Baſe
Chem. Werte Albert
Chade ..........!
Contin. Gummitv.
Linoleum
Daimler=BenzA.
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ........
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk.
Dhckerhoff u. Wid=
mann

Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.

8.35
A
171.5
111
190
146
129
82.25
131.25
141.2
190
56
357
171
260
42.9
118
74
105.5
154

1100
155
177

Eſchw. Bergwerk.!
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnere
J. G. Farbeninduſtr!
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
Hof

Geiling & Cie...."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Unter=
nehmungen
.. . .
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
ilpert Armaturfbr
Hinderichs=Auffern
Hirſch Kupfer.. .. .
Hochtief Eſſen".
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghans Stamm

AaliChemie. . . . ..
Aſchersleben
Salzbetfurth.
Weſteregeln .
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. .....
Klein, Schanzlin ..
Klödnerwerk
Lahmeher & Co...
Lech, Augsburg. ..
Lbwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Eebr. Darmſ
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .

10
35
210
1781,
95
110
55
30
142.75
184
71.5
39.5
194

159
107
82
113
95.5
106.25
250
135
38.5
143
219
371
222.5
106
138
117

171.25
264
59.25
11
106
172.5

Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren Darmſtadt
Deutz
Oberurſe!
Nicolay, Hofbr.
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf..
Otavi Minen ...."
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb.. .
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke . . .
Riebeck Montan".
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte ...
Sachtleben A. G. ..
Salzw. Heilbronn.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elettr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel=
Strohſto f. Ver...
Südd. Immobilien)
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei
Unterfranlen
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind
Laurahütte..
Stahlwerke"
Ultramarin. .. .
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.

Ve
110.5
55.75
49
70.5
117

885
113
148
119
103
81.9
172
211
262
92.5
30
196.5
134.5
260.5
197.5
43
159.75
109
106

80.5
51
98.5
142
11
218

Wayß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Meme!.. .
Waldho.
Allg. Tt. Creditar / 1117
Badiſche Ban 1 1146
Bank f. Brauinduſtr. /151
BarmerBankverei,
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekenbk.
Comm. u. Privatb. 1160.5
Darmſt. u. Nt..Bt..
Dt. Ban lund Disk./150.5
Deutſche Effekten
und Wechſelbank/112.5
Dresdener Bant .."
Frankf. Ban:
Shp. Ban!
Pfdbr.=B1.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Shp.=Ban1.
Oſt.Creditanſtalt / 29.8
Pfälz. Hyp.=Ban: 135.5
Reichsbank ..
Rhein Shp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk. /136.25
Wiener Bankvereit
Württb. Notenbank
A.=G.f. Verkehrsw.
Allg. Lo lalb. Kraftn
20 Dt. Reichsba.
Lorz‟
Kapag.
Nordd. Lloht
Schan tung=Eiſen
Südd. Ciſer
Ullianz. u. Stuttg
Verſicherung . . .
Verein. Verſ...
Frkft. Allg. Verſ.=G
Rückverſic
Fran lona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .1441
Tannh.,Verſich. .O

93.75
104
157.9
142
213.5
134
198
2a0
153.25
1103.5
139
149
122
143
289
148.5
117.
150
126.5
170

111
106

113

232
201.5

u

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 3. April 1930

Nummer 93

AlLOLRIAIIA

Montag, 14. April, 20 Uhr, Grodes Haus
Hessisches Landestheater
Bruno Stürmer
Johannes Brahms
Vorverkauf. Musikalienhdlg. Hess, Elisa-
bethenstraße
, Klavier-Arnold, Elisabethen-
straße
n. Christian Arnold am meißen Turm

Ab heute:

Nur noch heute u

Der Film, der allen Ansprüchen
gerecht wird.

GRETA GARBO

in ihrem grölten und schönsten
FiImwerk:

Finss
Monena

4oPfg

Tempo Spannung
Zensation
Humor
Die tragikomischen Erlebnisse
einer Reisegesellschatt in der
Sahara, die von Räubern übertallen
wird. Die Abenteuer einer reichen
Amerikanerin in Marokko ihre
Sucht nach Romantik und deren
Ende durch Ehefesseln
Regie: Gennaro Righelli
Glaire Rommer, eine junge Dame
von Welt.
Wladlmir Gaidarow, der talsche
Scheich.
Dolly Davis, Ch. Charlia, A. Wartan
Beiprogramm

Kiosk Roßkopf
abends beleuchtet!
(Eids)

Metzger, Hotels, Gutshöfe, Konditor
Kühlanlage, 2 Jahrin Betrieb,abzug. dch
H. Wollenberg, Bensheim, Hauptſtr. 3 (*d.

nach dem gleichnamigen Roman
von Lud wig Wolft
Regie: Fred Niblo
In der männlichen Hauptrolle:
Conrad Nagel
Kaeß 3aaſße
Glanzleistungen der Szenen-
tührung‟
Ein einziger un-
getrübter
Genuß‟ Greta
Garbo ist taszinierend‟
In der Rolle einer Spionin ent-
wickelt
sie ihre große viel-
seitigeKunst
zu bewunderungs-
werter
Vollendung‟
Niemand entzieht sich der
Wirkung dieser seltenen Per-
sönlichkeit‟

täglich von 1721 Uhr unter bewährter Leitung
in unserer Fachschule
Karlsstrasse 23, Erdgeschoss
Auskunft und Anmeldung daselbst.

Milieu und Handlung dieses Films haben die Stimmung
des Thomas Mann’schen Zauberbergs. Das Leben und
Treiben in dem Winter-Kurort ist in prächtigen Bildern
festgehalten und die geschickte Gegenüberstellung der
gesunden, sportbegeisterten Jugend u. der resignierend.
oder hoffenden Kranken von sehr starker Wirkung.
Neben Wilhelm Dieterle, dem Regisseur u. Haupt-
darsteller
, spielt die weibl. Hauptrolle Lien Deyer’s,
die als Seelchen in Die Heilige und ihr Narr durch
die sympathische Einfachheit ihres Spiels und die Zart-
heit
ihrer Verkörperung eine packende Wirkung er-
zielte
u. seitdem zu den erst. Filmschauspielerinnen zählt.
(V.5505
Anfang 31

Stenographie

Neue Kurse in Reichskurzschrift sowie Fort-
bildungskurse
beginnen am Dienstag, 1. u. Frei-
tag
, 4, April, abends 7 u. 8 Uhr in der
Handwerkerschule
Ecke Karls- u. Nieder-Ramstädter Str. (5329a

Anfang 3½ Uhr.

Anfang 3½ U

Stenographen-Vereinigung

Kommen Sie zur Matinee
Mäller-Wischin / Bunsel
Sonntag, vormittag 11.15 Uhr, im Kleinen Haus
(5550
Preise 1.00 bis 2.50 Mark.

Der Vorverkauf
hat besonnen!

Das Publikum verlangte stürmisch Wiederholung

Beiladung
nach Frankfurt, Gießen,
Erbach i. 9., Bensheim
und zurück nimmt an
Joh. Kugler
Liebfrauenſtr. 33
Telephon 1011.

Heute sowie jeden Donnerstag

Oper von Jaromir Weinberger.
Preise 110 Mk.

Damenkrängohen 4 Kaffeetag
Gedeck Mk. 1. mit Zugabe
t
Es ladet ergebenst ein
WALDESRUH BEI TRAISAO
Sebobgeeeooeboooeo

der Lonſſenlſchungen der Nece
aus den einschlägigen Ge-
bieten
, wie Internationale Po-
litik
, Politik des deutschen
Reiches, der Länder und Ge-
meinden, Parteipolitik,
Rechtspflege, Kuliurpolitik,
Frauenbewegung, Handel,
Industrie, Handwerk und
Gewerbe, Bodenpolitik,
Finanzwesen, Verkehrswes.,
Zollwesen, Sozialpolitik, Ver-
sicherungswesen
usw. erteilt
das

Zweiter Konzert-Abend der
Gesangsschule Maria Franke
Preise 1, 2 und 3 Mk

oooeo eeoooeeeoe

Alexanderstraße 5
Vorzüglicher Mittagstisch
von 0.901.80 Mk.
Im Abonnement bei Auswahlzwischen
den 3 Essen von 0.901.20 Mk.
Kein vur Kein
Trinkzwang ! 0.80 Trinkzwang!
Während der Tischzeit kleines
Schollbier V/. inkl. Bedienung 20 Pfg.

Täglich abends 8½ Uhr
Der sensationelle
Erfolg!
Rdgar Wallage
Spannendstes Kriminalstück.

5 EckeKasino- und Friedrichstraße
2 Die gemütliche Weinklause (2sia
* Täglich Unterhaltungs-Musik
3
oooeoeeeoooooeooooeooooo

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Pfg. Walther
Ecke Roßdörfer= u.
Wienerſtraße.

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Taſchenuhren,
mod. Zimmer=
uhren
,
Küchenuhren
und Wecker
in allen Preis=
lagen
mit Garan=
tie
, auch auf Teil=
zahlung
. (5114a
P. Grünfeld
Uhrmacher
Große Ochſengaſſe 30

Saub., lieb. Kätzchen
in gute Hände zu ver=
ſchenk
. Steuerwald,
Rhönring 52, pt.

K
Butterabſchlag!
Ia Bogelsberger Höhenkräuter=
Laudbutter, ½ Pfd. 80
Ia Bogelsberger Höhenkräuter=
Süßrahmtafelbutter, ½ Pfd 85 J
Friedrich Ewsld
mittlere Eliſabethenſtraße 46

0,8 Rheinländer,
1 doppelwand. zer=
legbar
. Stall, 30
Hühner faſſ., z. vk.
Weinbergſtr. 33,
Seitenbau
Hübſche
Teckelhündin,
ſchwarzbraun, in gt.
Hände zu verſchen=
ken
Berger,
Jahnſtraße 67.

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Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen,
Metall=, Holz= u. Kinderbettſtellen.
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Neuanfertigen u. Aufarbeiten aller
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Tapeziermeiſter, Beſſunzerſtraße 55.

Telephon 33430
(285a

Namen

Im Interesse weiterer Be-
sucher
wird gebeten über
die Lösung des Stückes
stillschweigen zu beobachten.

und Liuskun

gut überwintert, m.
allem Zubehör auch
einzeln weg. Sterbe=
fall
billigſt abzu=
geben
.
Krämer,
Traiſa. Ludwig=
ſtraße
1b, I.

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Frontgitter
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Darmſtadt, Holzſtr.
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Wallace nicht gefesselt zu sein!

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Einladung
Alle Mitglieder und Freunde werden
hiermit zu unſerem am
Sonntag, den 6. April, abends 8 Uhr
im Konkordiaſaal
ſtattf, Theaterabend eingeladen.
Zur Aufführung kommt
Der kolle Hund
von Ernſt Elias Niebergall
Luſtſpiel in 4 Aufzügen (5 Bilder;
Außerdem iſt jedem Beſucher Gelegen=
heit
gegeben 1 L. F. B. Faltboot=
zweiſitzer
im Werte von Mk. 340.
(Stiftung der Firma Sporthaus
Adelmann) zu gewinnen.
Zum Eintritt berechtigen Bauſteine zum
Preiſe v. Mk. 1. fürnumerierte Plätze
u. Mr. 0.75 für unnumerierte Plätze
(Der Reinertrag wird reſtlos zum Ausbau des
Bootshauſes u. Landheimes verwandt). ( 518

Der Erfols
soll entscheiden!

Sie sagen: Papier ist geduldig, mich kann nur der
Erfolg allein überzeugen! Geben Sie uns bitte recht
bald Gelegenheit, Ihnen den Beweis der Werbewirksam-
keit
des Darmstädter Tagblatts zu er-
bringen
. Versuchen Sie es mit einer mehrmaligen
Insertion. Vorbedingung für den Erfolg ist aller-
dings
die Ausgestaltung Ihrer Anzeigen; nach dieser
Richtung hin steht Ihnen unsere Werbeabteilung
gerne kostenlos und unverbindlich zur Verfügung.

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[ ][  ][ ]

Nummer 93

Donnerstag, den 3. April 1930

Seite 13

Narfer alß dnr Tor.

Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.

Faſt tonlos gingen ihre letzten Worte aus und rührten doch
ie ein unſichtbarer Flügelſchlag an die Herzen der tief er=
iffenen
Hörer.
In ſeiner ganzen Schwere lag das Leid zutage, das jene
iden Menſchen durchſchnitten hatten, und darüber leuchtete das
under einer Liebe, die ſtärker geweſen war als alle Macht der
elt, die in ihrer ſchrankenloſen Hingabe ſelbſt das eigene Leben
r nichts geachtet hatte.
Wir wollen zu Ende kommen!
Der Vorſitzende hatte ſich von ſeinem Sitze erhoben und
ind in ſchwarzer Feierlichkeit hinter dem Richtertiſch.
Herr Staatsanwalt, ſagte er, haben Sie nach dem Erleb=
s
dieſer letzten Stunde Ihrem Plädoyer noch etwas hinzu=
fügen
?"
Der Staatsanwalt bewegte bejahend den mächtigen Kopf.
Mit einer abſchließenden Bewegung faltete er ſeine Papiere
ſammen und legte ſeine Hand darauf.
Ich beantrage, Freiſpruch für beide Angeklagte, ſagte er
nd beglückwünſche ſie zu dieſer unerwarteten Wendung ihres
hickſals.
Ein ungeheurer Beifallsſturm brauſte auf.
Von allen Seiten drängten die Menſchen heran, hundert
inde ſtreckten ſich gleichzeitig glückwünſchend über die Anklage=
nk
.
Evelyn hatte ſich halb in ihrem Sitz emporgerichtet.
Ihr Blick ſuchte Kurts Geſicht.
Sie wollte ſprechen, ihm danken, doch ſie vermochte es nicht.
Der Uebergang von der tiefſten Verzweiflung zu höchſtem
ück war zu überwältigend geweſen.
Ein ſeltſames Singen und Klingen war plötzlich in ihren
yren, die Decke des Saales ſchien ſich ihr zu weiten und eine
ahlende Helle auf die Stätte des Gerichts herabfließen.
Und dann auf einmal war auch ihr letzter Halt dahin.
In einer tiefen Seligkeit ſank ſie Kurt ohnmächtig in die
me.
XIK.
Lore ſtand an dem offenen Fenſter ihres Siebeneichener
hlafzimmers und ließ ſich den friſchen Hauch der Morgenluft in
nem wohligen Erſchauern über die runden Schultern rieſeln.

Die Sonne lag in einer breiten, blendenden Bahn auf den
blankgeſcheuerten Dielen, und die weißen Mullgardinen blähten
ſich in dem luftigen Sommerwind. .0
9 soer TAHlUE
Miss es TÖT
ein. Tacte Eeie * deltebk
Malzkaf ger
Se! Uer Onladt maid 8
d

Ein Tag voll Glanz und Glut war über Siebeneichem auf=
gegangen
.
Unwillkürlich breitete Lore weit die Arme aus.
Ein Neues, Köſtliches war in ihrem Blut, daß ihr das Herz
faſt ſchmerzte in dunkler, ahnungsloſer Spannung.

Eine halbe Stunde ſpäter kam ſie mit ihrem Badeanzug zur
Diele herab.
Im ganzen Hauſe regte ſich noch niemand.
Nur der alte Gärtner Heinrich mit den gewaltigen Zahn=
ſtummeln
und dem verknitterten roten Genick, in dem ſie gleich
bei ihrer erſten Bekanntſchaft dos Stromnetz des Miſſiſſippi ent=
deckt
hatte, ſtelzte bereits um die Terraſſe herum und harkte den
Vorplatz.
Er hatte zur Feier des Tages ſeine grauen Haarſträhnen ge=
waltig
einpomadiſiert und verbreitete einen ſüßen Duft um ſich,
daß ihn die blauen Brummer wie eine Blume unabläſſig und
begehrlich umſchwärmten.
Lore drückte ihm ein Päckchen Pfeifentabak in die gefurchte
Rechte und ging dann weiter durch den erwachenden Tag.
Ein großer Schwalbenſchwanz, ſchwarz=gelb geſtreift wie ein
päpſtlicher Landsknecht, flog ihr gleichſam als Wegweiſer vorauf,
bis er auf einmal in jähem Fall in einer Blumeninſel der be=
tauten
Parkwieſen ertrank.
Dann ſaß ſie auf der kleinen Birkenbank am Badeſtrand und
ſchaute auf die lachende Frühſommerſchönheit des Sees hinaus.
Seltſame Vogelſtimmen ſchnarrten und ſchnatterten aus dem
hohen Röhricht, und zierliche Libellen ſchoſſen im blitzſchnellen
Zickzackfluge über das ſeichte Uferwaſſer, in dem ſich eine ganze
Herde von Fiſchchen angeſammelt hatte, alle Köpfe mit den
ſchönen großen Augen zum Goldglanz des Himmels gerichtet.
Lore hatte die Stirn in die Hand geſtützt und lauſchte auf die
leiſe Rätſelmuſik der Einſamkeit, die in einem einzigen lang=
gedehnten
Ton über den ſtillen Waſſern ſchwang.
Wie ein Märchen war der geſtrige Tag zu Ende gegangen,
der mit all’ ſeinem Leid und Schrecken in der Dämmerung eines
grauen Meeres allmählich immer tiefer hinter ihr zu verſiken
ſchien.
Der Freiſpruch in Moabit unter den jubelnden Huldigungen
des Publikums.
Die Fahrt nach Wannſee und dann weiter zur Mutter nach
Zehlendorf.
Und endlich die ſchnell improviſierte kleine Feier im Garten=
ſaal
von Siebeneichen, bei der Walter ſo liebe, herzbewegende
Worte für Kurt und Evelyn gefunden und das Land der Zu=
kunft
geprieſen hatte, das jetzt glückverheißend, einem leuchten=
den
Hafen gleich, nach all den ſchweren Schickſalsprüfungen vor
ihnen lag.
Erſt gegen Mitternacht hatte ſie ſich mit der Schweſter zurück=
gezogen
und dann noch lange an dem Fenſter ihres Giebelſtüb=
chens
geſeſſen und die mondbeglänzte große Stille dieſer heim=
lichen
Stunde genoſſen, deren ſehnſüchtige Traumverlorenheit
ſie noch nicht ſchlafen laſſen wollte.
(Schluß folgt.)

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und Wallerſtädten 655 Hektar Wie=
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und Ackerland;
gdbezirk II, Gemarkungen Dornheim,
2eeheim und Wolfskehlen. Wald der
Forſt 30 Hektar, Wieſen u. Acker=
and
384 Hektar:
gdbezirk V Gemarkung Erfelden: Der
ſeſamte Staatswald Knoblochsaue, ſo=
vie
das Plattengut in ſeiner ganzen
lusdehnung, ferner die Waſſerjagd
auf dem Altrhein und Hauptrhein
rechte Waſſerhälfte) in der Gemar=
ung
Erfelden. Geſamtfläche: 403 Hek=
ar
Wald, 513 Hektar Feld, Wieſen=
und Waſſerfläche, zuſammen rund 916
Dektar.
Die Jagdbezirke I und II werden zu=
hſt
für ſich, und dann anſchließend,
ſie eine zuſammenhänge Fläche bil=
zuſammen
ausgeboten.
Irtikel 2 der Pachtbedingungen: Es
rden nur geſchäftsfähige phyſiſche
rſonen als Jagdpächter angenommen,
r denen zu erwarten ſteht, daß ſie die
gd weidmänniſch und den beſtehenden
rſchriften gemäß ausüben. (5495
Dornberg (Poſt Groß=Gerau),
den 1. April 1930.
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