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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 87
Freitag, den 28. März 1930.
193. Jahrgang
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Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Einzelnummer 10 Pfennige
Raulti der Reiasieglerang.
Ein lekzter Verſuch zur Rekkung der Finanzreform. — Verſtändigung unker den bürgerlichen
Regierungs=
arkeien über die Arbeitsloſenverſicherung. — Das Kompromiß ſcheikerk am Widerſtand der
Sozialdemo=
kraken. — Der lehte Ausweg verbauk. — 2as Geſamikabinekk demiſſionierk.
Die „Entſcheidung”
Parkeien und Regierung verſagen nach
wochen-
langen Verhandlungen.
Berlin, 27. März.
Das Reichskabinett hat angeſichts der parlamentariſchen Lage
um 19,15 Uhr ſeine Geſamtdemiſſion beſchloſſen. Nach der
Kabinettsſitzung, in der der Rücktritt der Reichsregierung be=
Ehloſſen wurde, begab ſich Reichskanzler Müller um 20 Uhr zum
Reichspräſidenten, um ihm den Geſamtrücktritt des Kabinetts zu
Überreichen. Der Reichspräſident hat den Geſamtrücktritt
ange=
romen, die ſeitherige Regierung aber mit der vorläufigen
Weiterführung der Regierungsgeſchäfte betraut.
* Nun iſt das Kabinett Hermann Müller doch
ge=
gegungsfreiheit nicht mehr vorhanden war und zuletzt nichts
uderes mehr übrigblieb, als die Folgerung aus der
Politik der Mißerfolge zu ziehen. An der nötigen
Fähigkeit hat es dem Kanzler in der letzten Woche nicht gefehlt,
nur übte er ſie am untauglichen Objekt aus, indem er durch
unmer neue Kompromißvorſchläge die Widerſtände in den
ein=
zelnen Fraktionen zu zermürben ſuchte, womit er ſchließlich
nur erreichte, daß den Unterhändlern die Nerven verſagten,
ihne daß praktiſch etwas gewonnen wurde.
Am Donnerstag hat man ſich noch einmal mit einem
Kom=
romißvorſchlag befaßt, der im Laufe der Nacht in ganz
einem Gremium entſtanden war. Er lief im weſentlichen darauf
inaus, die ganze Reform der Arbeitsloſenverſicherung auf den
erbſt zu vertagen, dafür in der Theorie aber die Zuſchußpflicht
des Reiches auf 150 Millionen zu beſchränken. Sollte dieſe
SSumme nicht reichen, dann wären drei Möglichkeiten gegeben:
mitweder eine Beitragserhöhung oder neue Steuerquellen für
die Arbeitsloſenverſicherung beſonders zu erſchließen oder
inner=
halb der Verſicherungsanſtalt Reformen durchzuführen, die
aller=
längs keine allgemeine Leiſtungseinſchränkung enthalten dürften.
ieſes letzte Kompromiß enthielt für die Volkspartei das
Zu=
weſtändnis, daß die Beitragserhöhung auf 334 Prozent oder gar
Prozent, wie das die Sozialdemokraten verlangt hatten, nicht
erfüllt war, daß außerdem wenigſtens im laufenden Etatjahr
der Etat durch unerwartete Zuſchüſſe zur Arbeitsloſenverſiche=
Uung nicht umgeſtoßen werden konnte. Allerdings wurden die
urforderlichen Reformen erneut verſchoben,
und ſo war das für die Geſundung der Finanzen
beichtigſte Problem ungelöſt gelaſſen. Trotzdem hat die
/raktion der Deutſchen Volkspartei mit knapper Mehrheit ſich
ſtir einen Verſuch in dieſer Richtung erklärt mit dem Vorbehalt,
haß auch die Sozialdemokraten zuſtimmten. In erſter Linie
Nohl ein taktiſcher Ausweg, weil eine gemeinſame Front=
Lildung der bürgerlichen Regierungsparteien
wenigſtens erzielt war. Die Sozialdemokraten haben
Abgelehnt. Allerdings ſcheint hier dem Kanzler die Leitung plötz=
Ech aus der Hand geriſſen worden zu ſein, dadurch, daß die
Bewerkſchaftsführer in die Fraktion kamen und eine Ablehnung
begen die eigentlichen Politiker erzwangen.
Damit war nun der letzte Ausweg verſperrt. Es
beſtand keine Möglichkeit mehr, die
Regierungs=
arteien unter einen Hut zu bringen und die
not=
wendige Folge war eigentlich ein ſofortiger Rücktritt des
Ka=
inettes. Die Sozialdemokraten wollten aber die Entſcheidung
ms Plenum verlegen. Das wollten aber die bürgerlichen Miniſter
licht, weil ſie darin eine Verzögerung ſahen, die finanziell für
ie Reichskaſſe nicht mehr zu tragen war. Das hat aber auch
Iffenbar der Reichspräſident nicht gewollt, der eine
ſo=
ortige Entſcheidung verlangte. Um ½8 Uhr wurde
ſhließlich dem Reichspräſidenten die Demiſſion übermittelt.
* Die Bilanz des Kabinekts Müller.
Das Kabinett Müller hat es nicht verſtanden, in Schönheit
u ſterben. Es iſt in ſich zuſammengebrochen, nachdem
S eigentlich ſchon längſt innerlich unterhöhlt war. Es hat unter
Einem günſtigen Stern geſtanden. Die ſchwere Erkrankung, die
en Reichskanzler Hermann Müller beinahe ein halbes Jahr aus
er politiſchen Arbeit fernhielt, die tödliche Krankheit, an der
Dr. Streſemann litt und die ihn unmittelbar vor dem Abſchluß
er Räumungsverhandlungen hinwegraffte, lähmte die
Ener=
ſen, die in der Mehrheit dieſer parteipolitiſchen Konſtellation
weifellos vorhanden waren, lähmten ſie um ſo mehr, als alle
kräfte in dem ſchweren außenpolitiſchen Ringen eingeſetzt
wer=
en mußten.
Nach langen Kämpfen gelang es dem Sozialdemokraten
Dermann Müller am 28. Juni 1928 eine Regierung zu bilden,
die aber vom Zentrum nur tolerierr wurde, indem es durch Herrn
2. Guérard einen Verbindungsmann hineinſchickte. Als aber
neue Koalitionsverhandlungen ſcheiterten, wurde Herr v.
Gué=
ard im Februar 1929 zurückberufen, trat jedoch mit zwei
an=
eren Zentrumsmännern am 13. April wieder in das
Kabi=
ett ein, das jetzt eine Art koalitionsmäßiger Bindung hatte,
ber in ſeinem Wirkungsbereich ausdrücklich
auf die Verabſchiedung des Etats beſchränkt
var. Dieſes Programm ließ ſich nicht einhalten, weil inzwiſchen
im September 1928 während Dr. Streſemann in Bühlerhöhe
h, der Kanzler ſich in Genf auf Räumungsverhandlungen
unter ungünſtigen Vorbedingungen einließ. Er hatte zwar das
Junctim zwiſchen Räumung und Reparationszahlungen
theore=
tiſch abgelehnt, ließ aber ſeine Politik durch die Franzoſen auf
einen Weg ſchieben, der tatſächlich doch die abgelehnte Bindung
enthielt und uns auf dem Weg über die Pariſer
Sachverſtän=
digen=Verhandlungen nach dem Haag brachte. Das bleibende
Ergebnis der Regierung Müller—Streſemann—Curtius bleibt
der Abſchluß der Verhandlungen über den Young=Plan und in
Verbindung damit die Räumung des noch beſetzten Rheinlandes,
ein Ergebnis, das, viel umſtritten, jedenfalls einen
außenpoliti=
ſchen Fortſchritt bedeutet. Es iſt kein Zufall, daß in dem
Augen=
blick, wo dieſer außenpolitiſche Zwang fortfällt, auch die
Stützen wegbrachen, die das Kabinett bisher getragen haben.
Innenpolitiſch war es ja recht unfruchtbar
ge=
blieben. An die Löſung der großen Probleme wagte man ſich
nicht heran, und dank dem Finanzminiſter Hilferding waren die
Reichsfinanzen im Dezember vorigen Jahres derartig erſchüttert,
daß nur eine gewaltige Anſtrengung überhaupt noch Geſundung
bringen konnte. Herr Hilferding und die Sozialdemokraten
haben ſich dieſem Zwang entziehen wollen, indem ſie der
Volks=
partei die Verantwortung für das Finanzminiſterium überließen.
Mit anerkennenswerter Energie und Geſchick hat ſich dann
Dr. Moldenhauer der ihm übertragenen Siſyphusarbeit
unter=
zogen, aber all ſeine Vorſchläge ſcheiterten an dem Widerſpruch
der Sozialdemokraten, trotzdem ſich die ſozialdemokratiſchen
Miniſter den gewichtigen Gründen nicht verſchließen
konn=
ten, die von ſeiten der bürgerlichen Parteien immer wieder ins
Feld geführt wurden. Zum zweitenmal erlebte es nun Hermann
Müller, daß ſeine beſſere Einſicht ſich ſeiner eigenen Partei
gegen=
über nicht durchzuſetzen vermochte und ſo iſt an den Folgen der
Hilferdingſchen Finanzpolitik das Kabinett Müller
ſchließlich geſcheitert, weil es nicht den Mut aufbrachte,
durch unpopuläre Maßnahmen die Wirkung
einer leichtſinnigen Ausgabenpolitik
wett=
zumachen.
Was nun?
Artikel 4 oder Auflöſung und Neuwahlen?
* Berlin, 27. März. (Priv.=Tel.)
P
Geſamtdemiſſion angenommen, aber die
Mi=
niſter gebeten, vorläufig die Geſchäfte weiter
zu führen. Entgegen der allgemeinen Erwartung iſt dagegen
die Berufung des Zentrumsführers Dr.
Brü=
ning am Abend nicht mehr erfolgt. Der Vorſitzende der
Zentrumsfraktion iſt vielmehr erſt für Freitag vormittag gebeten
worden. Soweit wir wiſſen, iſt er der einzige, den der
Reichs=
präſident zu ſich ruft. Man wird daraus ſchließen dürfen, daß
mit dieſer Beſprechung gleichzeitig auch die Beauftragung mit
der Regierungsbildung verbunden iſt.
Obwohl man eigentlich ſchon ſeit Tagen auf die Kriſe ſich
einſtellen konnte, iſt zunächſt überall eine gewiſſe
Rat=
loſigkeit zu bemerken. Zweifellos haben allerdings hinter
den Kuliſſen allerlei Verhandlungen vom Zentrum aus auch
nach rechts hin ſtattgefunden, die hauptſächlich in der Richtung
der Volkskonſervation Gruppe gingen, aber wohl auch bis auf
den Landbundführer Schiele ausgedehnt ſind, der bereit
ſein ſoll, das Reichsernährungsminiſterivm in
dem neuen Kabinett Brüning zu übernehmen.
Immerhin eine Möglichkeit. Wenn es Herrn Schiele
ge=
länge, etwa zwei Drittel der Deutſchnationalen
für ſich zu gewinnen, dann würde das neue
Ka=
binett eine, wenn auch knappe, Mehrheit haben,
die vielleicht für einen Start ausreicht, aber
ſicher nicht für eine längere Regierungszeit.
Das Kabinett würde ſich alſo nur durchſetzen
können, wenn es die Ermächtigung zur
Auf=
löſung in der Taſche hat. Sicher iſt wohl, daß Dr.
Brü=
ning ſich koalitionsmäßig nicht binden will, daß er ſich deshalb
auch auf Verhandlungen mit den Fraktionen nicht einläßt,
ſon=
dern — wie es eigentlich der Reichsverfaſſung entſpricht — ſich
ſeine Mitarbeiter ſucht und mit dem Kabinett dann vor den
Reichstag tritt.
Miniſterliſten werden heute abend ſchon zu Dutzenden
her=
umgereicht. Man ſpricht von dem Demokraten Hoepker=Aſchoff
als Reichsfinanzminiſter. Auch der Volkskonſervative Treviranus
wird vielfach genannt. Es hat aber wenig Sinn, dieſen
Kom=
binationen auf ihre Richtigkeit nachzugehen, ſolange man noch
nicht weiß, ab Dr. Brüning von vornherein entſchloſſen iſt, auf
die Mitarbeit der Sozialdemokraten zu verzichten. Es wäre
im=
merhin denkbar, daß er auch einen fraktionell nicht gebundenen
Sozialdemokraten um ſeine Mitarbeit erſucht, um dadurch dem
Kabinett den Eindruck einer Kampfſtellung gegen die
Sozial=
demokratie zu nehmen. Allgemein wird aber erwartet, daß der
neue Kanzler bereits am Freitag dem
Reichs=
präſidenten ſein Kabinett vorſtellt und bis
zum Samstag eine Entſcheidung des
Reichs=
tages über das Vertrauensvotum und die
Fi=
nanzreform erzwingt, wenn er es nicht vorziehen
ſollte — was verfaſſungsrechtlich mögliche wäre —
unmittel=
bar nach ſeiner Ernennung durch den
Reichs=
präſidenten mit Hilfe des Artikels 48 der
Reichs=
verfaſſung verſucht, die neuen Steuern in Gang
zuſetzen und es dann dem Reichstag zu überlaſſen, eine
Mehr=
heit für die Aufhebung dieſer Steuergeſetze zu bilden, was
na=
türlich die Auflöſung und Neuwahl bedeuten müßte. Im
Augenblick hat es aber keinen Sinn, ſich darüber den Kopf zu
zerbrechen. Das iſt zunächſt Aufgabe des neuen Kanzlers.
* Stalins Bremſe.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Ende März 1930.
Unvoreingenommen betrachtet, ſpielt ſich gegenwärtig in der
Union der Sowjetrepubliken das gewaltigſte Geſchehen der
Menſchheitsgeſchichte ab. Einem zu 90 v. H. agrariſchen Staat
wird von einer Minderheit eine fremde Idee aufgezwungen,
wird ein Programm auferlegt, daß die Induſtrialiſierung in
einem Tempo vorſieht, daß in fünf Jahren „die größten
Fort=
ſchritte der anderen Induſtrieländer eingeholt, ja überholt
wer=
den ſollen‟. Das rieſige ruſſiſche Reich wird in eine ſoziale
und in eine Agrarrevolution, ja in eine Revolution aller ſeit
Jahrhunderten überkommenen Einrichtungen geſtürzt, daß es bis
in ſeine Grundfeſten erbebt. Daß eine ſo unerhörte
Um=
ſchichtung aller Werte unter Exploſionen und weithin
hörbaren Detonationen vor ſich geht, iſt unvermeidlich. Man tut
in Europa aber im ureigenſten Intereſſe nicht gut daran, wenn
man jedes Wetterleuchten der ſowjetruſſiſchen Erſchütterungen,
das nach dem Weſten hinüberflammt, als ein Zeichen des
Unter=
ganges, als „den Anfang vom Ende” anſieht. Dieſer Anfang
iſt, wenn man will, erfolgt, als Lenin im plombierten Wagen
nach Rußland zurückkehrte. Aber das Ende? . . . Noch iſt der
Kommunismus an der Macht. Noch iſt ein Nachfolger für die
kommuniſtiſche Konkursmaſſe nicht zu ſehen. Und noch iſt Stalin
am Ruder, auch wenn ſeine perſönliche Stellung, wie man ſich
zuraunt, durch die neueſte „Schwenkung” leicht erſchüttert ſein
ſoll, durch eine Schwenkung, die, genau beſehen, nicht mehr und
nicht weniger als — die Rückkehr zum Fünfjahresplan iſt.
Was iſt geſchehen? Der Fünfjahresplan, der 1928 geſchaffen
wurde, iſt, wie betont, in der Hauptſache ein Induſtrieprogramnn
und teilt, ſoweit aktive Reformtätigkeit in Frage kommt, der
Landwirtſchaft nur einen beſcheidenen Platz zu. Man kannte den
bäuerlichen Widerſtand gegen den Kommunismus als Idee, als
Neligion, wie man ihn neuerdings predigt. Aber ein Exempel
ſollte an den widerſpenftigen Bauern ſtatuiert werden. Und man
glaubte in Moskau, zwei Fliegen mit einem Schlag zu bekommen,
wenn man in Erkenntnis der Notwendigkeit einer Hebung der
landwirtſchaftlichen Produktion Rieſengüter auf der
Grundlage der kollektiven
Landbewirtſchaf=
tung ſchuf, die in ihrer Anzahl etwa 25 v. H. ſämtlicher
Bauern=
wirtſchaften ausmachen ſollten. Stalin ging alſo daran, das
Pro=
gramm Trotzkis, ſeines verhaßten Feindes, in die Tat
umzu=
ſetzen. Auf der Einnahmenſeite des Fünfjahresplanes ſpielte der
Bauer nach wie vor eine hervorragende Rolle. Er hatte die
enor=
men Steuern aufzubringen, ſeine Wirtſchaftsmethoden zu
ratio=
ualiſieren, ſeine Anbauflächen zu erweitern und für
Export=
getreide zu ſorgen, alſo für das Hereinkommen der edlen Valuta,
die man zur Induſtrialiſierung brauchte. Aber der Bauer ſtreikte.
Er lehnte es ab, mit ſeinem Schweiß das Defizit zu decken, das
die ſozialiſtiſche Induſtrie, der Staats= und
Genoſſenſchaftshan=
del und der enorme Verwaltungsapparat alljährlich aufwieſen.
Er hatte das billige Brot durch über zehn Jahre für ſündhaſt
teuere, größterteils untaugliche Ware in Tauſch geben müſſen.
Seine Beduld war zu Ende. Und Stalin ſah ſein ganz=s
rie=
ſenhaftes Induſtrialiſierungsproſekt in nichts zerfallen, wenn der
Bruer weiter bei ſeinem Widerſtand beharrte. „Der Bauer
ſill nicht? Als Arbeiter wird er wollen müſſen,
wenn er Hunger haben wird!” Und gleichzeitig mit
der Veröffentlichung des Programms für die verſtaatlichte
Ju=
duſtrie wurde die Sozialiſierung von 25 v. H. der Bauernhöſe
verkündet, die ſchrittweiſe, langſame Sozialiſierung, die
gleich=
falls in fünf Jahren, alſo 1933, abgeſchloſſen ſein ſollte.
Man weiß, wie ſich die weitere Entwicklung vollzogen hat.
In dem Kulaken, dem Großbauern, erblickte man einen Gegner,
einen grundſätzlichen Gegner jeder, auch der ſchrittweiſen
Kollek=
tivierung Und ihm erklärte man den Kampf bis aufs Meſſer,
bis zur „phyſiſchen Vernichtung‟. Daneben ging das Anziehen
der Steuerſchraube gegenüber den freien Wirtſchaften (weil vian
GeTd für die Induſtrie brauchte), ſowie die Propaganda für den
„freiwvilligen” Beitritt zu den neu zu gründenden
Kollettiowirt=
ſchaften, denen man Steuerleichterungen, Klaſſenvorrechte und
andere Privilegien gewährte. Der bäuerliche Widerſtand
ver=
doppelte ſich — und damit der behördliche Gegendruck.
Jung=
kommuniſtiſche Stoßbrigaden wurden auf das wehrloſe Land
los=
gelaſſen, Widerſpenſtige wurden zu Tauſenden als „
Klaſſeu=
ſeinde” behandelt und hingemordet, und wehe dem, der
ſich bolſchewiſtiſcher Gewalt widerſetzte!
Sämt=
liche Faktoren wirkten in ihrer maßloſen Ueberſpitzung
zu=
ſammen. Der Bauer — ob zu dem Eintritt in die zu gründenden
Kollektivbetriebe aufgefordert oder unter die Steuerpreſſe
ge=
ſetzt — ſah ſich am kürzeren Hebel, ſah das Hungergeſpenſt mit
Nieſenſchritten auf ſich zukommen. Er unterſchied nicht die
Fineſſen des Fünfjahresplanes, für ihn handelte es ſich nicht
um den Sieg einer Idee, ſondern um die Rettung des nackten
Lebens. Und vor die Alternative geſtellt: verhundern oder (wie
er es auffaßte) in der Kollektivwirtſchaft verſorgt, ſtaatlich
ver=
ſorgt zu ſein — wählte er das letztere.
Dieſe Entwicklung hat ſich der Kreml ſelbſt zuzuſchreiben.
Als die Bauern in den Gemeinſchaftsbetrieben ihre Rettung zu
erblicken begannen und die Kollektivwoge über ihrem Kopf
zu=
ſammenzuſchlagen drohte, kam der Artikel Stalins und ſodann
der Beſchluß des Politbüros. Laut und vernehmlich wurde da
Halt! gerufen. Denn der Fünfjahresplan, das ganze grandioſe
Projekt der Induſtrialiſierung Rußlands, war in Gefahr. Man
ſah, daß die Landwirtſchaft nicht nur das zur
Inveſtierung in die Induſtrie nötige Kapital
nicht würde zur Verfügung ſtellen können ja,
daß ſie ſelbſt auf abſehbare Zeit
Zuſchußbe=
trieb zu werden drohte. Denn von allen beſtehenden
Kollektivwirtſchaften hat bisher — nur eine einzige Ueberſchuß
abgeworfen. Und nicht die „Schwenkung” Stalins iſt das
Weſentliche an der Bremſe, die er der ungeſtümen Kollektivierung
angelegt hat, ſondern die allerdings bange Frage, die ſich heute
Moskau vorlegt, ob es zur Umkehr, zur Beſinnung auf den
Plan noch nicht zu ſpät iſt. Der „Fortſchritt” der
Kollektivie=
rung hat ſich im Sinne des Fünfjahresplanes ſo unzweideutig
als Rückſchritt, ja als Bedrohung des ganzen Planes erwieſen,
Seite 2
Freitag, den 28. März. 1930
Nummer 87
daß auf den Taumel der hundertprozentigen Sozialiſierung eine
böſe Ernüchterung gefolgt iſt.
Was wird jetzt werden? Die Dekrete jagen einander. Und
in der Sowjetunion iſt heute der ſeltene Zuſtand eingetreten,
daß man das Urteilsvermögen und das Augenmaß für die
Vor=
gänge zu verlieren droht, weil die Ereigniſſe ſich in einer Haſt
überſtürzen, die nicht mehr beſchrieben werden kann. Was geſtern
noch neu war, iſt heute ſchon längſt überholt, und die
Zeit=
geſchichte Rußlands iſt in eine Periode eingetreten, daß jedem,
der nicht abſeits ſteht (und das iſt ſchier unmöglich, da man die
Entwicklung täglich am eigenen Leibe verſpürt) genan wie den
Leuten im Kreml der Atem vergeht. — Wo wird das Geld
herkommen? Wer ſoll Steuern zahlen? Wer ſoll die Laſten der
Verwaltung tragen? Was ſoll noch alles enteignet und „
ſozia=
liſiert” werden, wenn (wie es jetzt ſchon der Fall iſt) nicht nur
die Wohnungen, ſondern auch ſchon die Wohnungseinrichtungen
„verſtaatlicht” ſind? Was wird man noch alles beſchlagnahmen,
wenn (wie es heute ſchon geſchieht) durch die Straßen Moskaus
Mützen, Mäntel und ſelbſt — Hoſen ſpazieren geführt werden,
die den Kuckuck der Pfändungsbeamten tragen? Dieſe Fragen
intereſſieren den „Bürger” im gleichen Maße wie den
Prole=
tarier. Sie intereſſieren vor allem aber auch die Sowjetleute
und werden maßgebend ſein bei der Beurteiluſg der weiteren
Ausſichter des Funfjahresnlanes. Dahinter ſteht aber die größe
Schickſalsfrage: wwird es, auch wenn Stalin jetzt die
Notwendig=
keit einer Atempauſe zur „Untermauerung der beſtehenden
Kol=
lektive” anerkennt, möglich ſein, dieſe Mammutwirt= zu qualitativem, ökonomiſchem
Arbei=
sen zu erziehen, wird es gelingen, den Bauern
auch für die Kollektividee zu gewinnen?
Auch nach der Anlegung der Stalinſchen Bremſe bleibt alles
zweifelhaft „und ungewiß, während jedem „Klaſſenfeind” auch
wveiter als letztes Mittel der Karabiner der G.P.11.=Leute droht,
in dem die Kugel
Radikaliſierung des
eineren Wirtſchaftslebens wirkt ſich auch natürlich auf die
Wirt=
ſchaftsbeziehungen mit dem Ausland, mit England, Amerika
und vor allem mit Deutſchland aus. Ja, es ſind
be=
reits ſo unzweideutige Anzeichen dieſer zunehmenden
Radikali=
ſierung auch in dieſer Hinſicht vorhanden, daß für Deutſchland
die dringende Frage unmittelbar auf der Tagesordnung ſtehen
ſöllte, wie unter dieſen Umſtänden überhaupt an eine
Fort=
ſetzung der Wirtſchaftsbeziehungen zu denken iſt. Zurzeit iſt
eine Flucht Deutſcher aus der Sowjetunion im
Gange die von den deutſchen Koloniſten nur
eingeleitet wurde. 12000 bis 14000 deutſche
Reichs=
angehörige leben noch auf den weiten Flächen der Union
ver=
ſtreut, teils als Handwerker, als Gewerbetreibende, als Bauern
uſw. Gegen ſie geht man nicht weniger rigoros, als gegen die
eigenen Bürger vor. Die Steuerwillkür, die von den vertraglich
verbotenen Enteignungen beim beſten Willen nicht zu
unterſchei=
den iſt, die Dekrete und Verordnungen der verſchiedenſten
Be=
hörden, das Verbot, privaten Handel zu treiben und anderes
macht ihnen das Leben zur Hölle. Das 1921 abgeſchloſſene
Nie=
derlaſſungsabkommen, iſt bei dem Vertragsabſchluß
1925 nicht revidiert worden, inzwiſchen aber durch die
Verhält=
niſſe in einem Maße überholt, daß ſein Beſtehen heute nur
noch ein Hohn auf die wahre Lage iſt. Was will
Berlin tun, um die Deutſchen vor dem Terror übereifriger
Sta=
lin=Anhänger zu ſchützen? Die Isweſtija” berichtete vor kurzem,
daß die in Berlin zwiſchen Curtius und Kreſtinſki ſtattgefundene
Uinterredung — ſowfetiſtiſchen Beſchwerden gegolten habe. Wer
die hieſigen Verhältniſſe kennt, muß das als einen Schlag in
das Geſicht der hieſigen Deutſchen auffaſſen. Der Fall der
Kon=
zeſſion Druſag, der unter fadenſcheinigem Vorwand, überaroße
Strafen zudiktiert wurden und von deren bevorſtehenden
Aneig=
nung durch die Sowjetregierung man offen ſpricht, iſt ein
Be=
weis für ſowjetruſſiſche „Lohalität” Iſt die „Freundſchaft”
Deutſchlands für die Sowjets wirklich ſo groß, daß man dieſe
Sprache nicht verſteht? Auch in der neuen Aera Stalins wird
ſein Wort Geltung behalten: „Wir brauchen keine
aus=
ländiſchen Kapitaliſten!“
Lie Pariſer Sowjetbolſchaft unker verſkärkkem
EP. Paris, 27. März.
Die Pariſer Polizeipräfektur hat auf Erſuchen des hieſigen
ruſſiſchen Botſchafters die Wache vor dem ruſſiſchen
Botſchafts=
gebäude bedeutend verſtärken laſſen. Anſtelle von zwei oder drei
Poliziſten befinden ſich jetzt gegen 50 Beamte im Innern und in
der Umgebung der Botſchaft. Botſchafter Dowvaalewſki befürchtet,
daß die Drohungen verſchiedener nationaliſtiſcher Blätter
ver=
wirklicht werden könnten. Die Automobile, die in den Hof der
ruſſiſchen Botſchaft einfahren, werden von Paſſanten, die zum
gtößten Teil von der nationaliſtiſchen „Liberté” beſtellt ſind, mit
Pfui=Rufen empfangen.
Vom Tage.
Die Zollerhöhungen für Weizen, Hafer und Gerſte ſind in
der verfloſſenen Nacht um 24 Uhr in Kraft getreten. Die weiterhin
beſchloſſenen Zollerhöhungen für Kleie, Mehl, Malz, Kartoffeln und
Zucker treten in der Nacht zum 29. März in Kraft, das Maisgeſetz am
1. April.
Im Reichstag wurde am Donnerstag der Nachtragshaushalt in
dritter Leſung verabſchiebet.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurde der
Notetat bis zum 30. Juni 1930 bewilligt. Danach wird
die Regierung ermächtigt, für den Perſonalaufwand Beträge im
Rah=
nen eines Viertels der für 1929 bewilligten Mittel zur Verfügung zu
ſtellen.
Der Hauptvorſtand der Deutſchen
Demokrati=
ſchen Partei wird am Montag, 5. Maf, zu einer Sitzung in
Berlin zuſammentreten.
Die däniſche Regierung hat das von der Reichsregierung
nachgeſuchte Agrement für den vortragenden Legationsrat
Freiherrn von Richthofen, der bekänntlich als
Nachfol=
ger des den Belgrader Geſandtenpoſten übernehmenden Herun von
Haſſel beſtimmt iſt, nunmehr erteilt.
Reichsbankpräſident Dr. Luther hatte erneut eine
längeve Unterredung mit dem Gouverneur der Bank
von Frankreich, in der die Maßnahmen erörtert wurden, die
die J. 3.B. ſoſort nach der Ratifizierung des Youngplans durch die
intereſſierten Regierungen zu ergreifen haben wird.
In London iſt eine aus drei Kommuniſten beſtehende
Kom=
miſſion eingetroffen, die eine Säuberungsa ktion unter dem
Perſonal der Sowietbotſchaft vornimmt. Als erſter iſt
dieſer Kommiſſion der Agent Roiſemann zum Opfer gefallen, der noch
unlängſt ſelbſt in Paris eine ſolche Reinigungsaktion durchführte und
dabei zu der ſenſationellen Flucht des erſten Botſchaftsrats
Beſſe=
dowſki Anlaß gab.
Die engliſchen Kommuniſten beabſichtigen, einen
Hungermarſch als Proteſt gegen die Arbeitsloſigkeit nach
Lon=
don zu unternehmen.
Eine neue Vollſitzung der Flottenkonferenz wird am Freitag nächſter
Woche abgehalten werden. Auf dieſer Vollſitzung ſoll über den
Fort=
ſchritt in den Verhandlungen der letzten und kommenden Tage Bericht
erſtattet werden.
Der durch den jüngſten ſüidtiroler Erlaß Muſſolinis begnadigte
Ge=
meindearzt von Steinhauſen im Ahrntal. Dr.
Kie=
ner iſt von den Pontiniſchen Inſeln, wohin er
ſtrafweiſe verbannt worden war, mit ſeiner Gattin in
ſeine Heimat zurückgekehrt und hat ſeinen Poſten als
Ge=
meindearzt wieder angetreten.
Zum neuen Erzprieſter des Petersdomes und
Prä=
fekten der Kongregationen der Peterskirche hat der Papſt den
Kardinal und früheren apoſtoliſchen Nuntius in Berlin, Eugen
Pacelli ernannt.
In Sofia ſind zwei geheime kommuniſtiſche
Komi=
tees entdeckt und 30 Verhaftungen vorgenommen worden. Die
Archive und geheimen Chiffre=Schlüſſel der beiden Organiſationen
wur=
den beſchlagnahmt.
Der Geſetzentwurf, der den türkiſchen Frauen das
Stimm=
recht für die Gemeindewahlen einräumt, iſt von der
Natio=
nalverſammlung angenommen worden. — Der Innenminiſter
er=
klärte, daß die Frauen auch das Stimmrecht für die
Nationalverſamm=
lung erhalten würden.
München. 27. März.
Der Bayeriſche Kurier” meldet aus Berlin, daß ſich die
Sowjetregierung wegen der Beteiligung des bayeriſchen
Miniſter=
präſidenten Dr. Held an der Proteſtkundgebung der Münchener
Katholiken gegen die ruſſiſchen Religionsverfolgungen beim
Aus=
wärtigen Amt in Berlin amtlich beſchwert habe. Sie begründet
ihre Beſchwerde damit, daß Dr. Held gleichzeitig Staatsoberhaupt
ſei, und ſein Verhalten deshalb eine Einmiſchung in die innere
Politik eines mit Deutſchland diplomatiſch vertretenen Landes
darſtelle. Das Auswärtige Amt habe die Beſchwerde der ruſſiſchen
Regierung an die bayeriſche Regierung weitergeleitet und dem
hayeriſchen Miniſterpräſidenten nahegelegt, eine Erklärung des
Inhalts abzugeben, er habe an der Münchener Kundgebung nicht
in ſeiner amtlichen Eigenſchaft als Miniſterpräſident teilgenommen.
Zu dieſer Berliner Meldung bemerkt der „Bayeriſche Kurier”
u. a. Das Verhalten des Auswärtigen Amtes fordere zum
ſchärf=
ſten Widerſpruch heraus. Es offenbare eine erſtaunliche
Nach=
giebigkeit gegenüber der bolſchewiſtiſchen Regierung, die ſich Tag
für Tag auf dem Umweg über die Komintern und die deutſchen
Kommuniſten in der ſkandalöſeſten Weiſe in die innerpolitiſchen
Verhältniſſe Deutſchlands einmiſche. (Auch uns erſcheint die
Ein=
ſtellung des Auswärtigen Amtes in dieſem Falle nicht ganz
ver=
ſtändlich. Die Schriftl.)
Milter 4s.
In der letzten Zeit iſt über deu Artikel 48 der
Reichsver=
faſſung, den ſogenannten „Diktatuyparagraphen” ſoviel ge
ſprochen worden, daß es ſich lohnt, zunächſt einmal den genauer)
Wortlaut wiederzugeben, der heißt:
Wenn ein Land die ihm nach der Reichswrfafſung oder den Reichs
geſetzen obliegenden Pflichten nicht erfüllt, kann der Reichspräſident e
dazu mit Hilfe der bewaffneten Macht anhalten.
Der Reichspräſident kann, wenn im Deutſchen Reich die öffentlich
Sicherheit und Ordnung erheblich geſtört oder gefährdet wird, die zu
Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maß
nahmen treffen, erförderlichenfalls mit Hilfe der bewaffneten Macht ein
ſchreiten. Zu dieſem Zwecke darf er vorübesgehend die in den Artikel=
114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 feſtgeſetzten Grundrechte ganz ode
zum Teil außer Kraft ſetzen.
Von allen gemäß Abſ. 1 oder Abſ. 2 dieſes Artikels getroffenen Maß
nahmen hat der Reichspräſident unverzüglich dem Reichstag Kenntnis z.
geben. Die Maßnahmen ſind auf Verlangen des Reichstags außer Kraff
zu ſetzen.
Bei Gefahr im Verzuge kann die Landesregſierwag für ihr Gebie
einſtweilige Maßnahmen der in Abſ. 2 bezeichneten Art treffen. D5
Maßnahmen ſind auf Verlangen des Reichspräſidenten oder des Reichs
tags außer Kraft zu ſetzen.
Das Nähere beſtimmt ein Reichsgeſetz. Dieſes Reichsgeſetz fehln
Die erwähnten Artikel beziehen ſich auf Freiheit der Perſon, der Wok,
nung, des Briefgeheimniſſes uſw.
Es liegt auf der Hand, daß der Artikel in der Hauptſach
dazu beſtimmt iſt, bei inneren Unruhen Anwendung zu finder
Auch der ſozialdemokratiſche „Vorwärts” verſucht mun die Ding
ſo darzuſtellen, als ob im Zuſammenhang mit der Steuergeſetz
gebung vom Artikel 48 kein Gebrauch gemacht werden dürf=
Er zählt die verſchiedenen Fälle auf, in denen er jzur
Anwem=
dung kam. Im Jahre 1919 fünfmal, 1920 22mal, 1921 12ma=
1922 ſechsmal, 1923 38mal, 1924 18mal, und 1920 moch einma
Wir haben es hier mit ausgeſprochenen Unruhezeiten zu tur
Der „Vorwärts” meint, daß nach der Periode der Putſche, de=
Aufſtände und der Inflation der Artikel 48 ſein Recht verloren
habe. Er überſieht dabei aber, daß die öffentliche Sicher
heit und Ordnung aber ſchon geſtört wird, wens
der Etat nicht ausbalanciert wird und die not
wendigen Steuern nicht fließen können. Tatſäch
lich iſt auch im Jahre 1923 die erſte Steuernotverordmung mä.
Hilfe des Artikels 48 erledigt worden, allerdings unter Zuſtüm
mung des Reichstags. Später ſind nicht mehr erforderlich=
Steuern bei Abwefenheit des Reichstages auch durch Verord
nungen auf Grund dieſes Artikels wieder aufgehoben worder
Aus dieſem Vorgang geht klar hervor, daß auch jetzt de
Reichspräſiden t durchaus berechtigt iſt, mit
Ar=
tikel 48 zu arbeiten, wenn er es für erforderlic
hält. Daß ein derartiges Verfahren den Sozialdemokroten
wenig angenehm iſt, nachdem ſie wahrſcheinlich die Durchfühwn
nicht in Händen haben können, geht gerade aus dem Verſuch de
„Vorwärts” hervor, die Anwendbarkeit dieſes Artikels zu den
neinen und den Eindruck zu erwecken, als ob er tatſächlich m.
zur Bekämpfung von inneren Unruhen dienen dürfe.
Thüringen lehnt den Unkerſuchungskommiſſaxr ab.
* Weimar, 27. März. (Prip.=Tel.)
Das thüringiſche Geſamtkabinett beſchäftigte ſich am Mittwoch nach
mittag mit dem Streitfall zwiſchen dem Reichsinnenminiſter Severin.
und dem Land Thüringen. Im Vordergrund der Beratung, die ver
traulich war, ſtand der Brief des Reichsinnenminiſters vom 21.
Mär=
in dem Miniſterialdirektor Mentze vom Reichsinwenmimiſterium all
Beauftragter zur Mitwirkung in den Unterſuchungen zu Klärung de
Frage benannt wird, ob die Vorausſetzungen über die Gewährung eine=
Reichszuſchuſſes für Polizeizwecke von ſeiten des thüringiſchen Staats
miniſteriums noch vorliegen. Das Kabinett hat ſeine Amtwort a.
Reichsminiſter Severing feſtgelegt, deren Wortlaut am Donnerstag veu
öffentlicht werde. Danach lehnt die thüringiſche Regierun
die Entſendung des Reichskommiſſars ab, ſolang
der Reichsinnenminiſter nicht die Gründe angibt
die für die Entſendung maßgebend ſein ſollen. Di=
Regierung fordert alſo erſt Bekanntgabe des angeblich gegen die
thi=
ringiſche Polizei vorliegenden Materials.
Severings Ankwork: Der Reichszuſchuß für Thüringer
bleibt weiter geſperrk.
Auf das Schreiben der thüringiſchen Regierung hat der
Reichs=
miniſter des Innern geantvortet, daß er ſeinem früheren Schreiben
nichts hinzuzufügen habe und von ſeiner darin geäußerten Anſicht nich
abgehe. Die Lage iſt jetzt ſo, daß Miniſterialdireſtor Mentze, der di
Unterſuchung der thüringiſchen Polizeiverhältniſſe vornehmen ſollte
nicht weiter bemüht wird. Der Reichsminiſter des Innerx
wird an die thüringiſche Staatszegierung kein
Zahlungen mehr leiſten. Weitere Maßnahmen ſind nicht in
Erwägung gezogen und nicht Gegenſtand von Erörterungen geweſem
Es handelt ſich nicht um eine Reichsexekutive, ſondern um die Sper
rung der Fonds auf Grund nichtöffentlicher Abmachungen vom
1. April 1928, die von allen Ländern, alſo auch von Thüringen, aner
kannt worden ſind.
Frankfurker Theater.
Schwingen über Europa.
Seit anderthalb Jahren läßt das New Yorker Guild=Theater
„Schwingen über Europa”, Abend für Abend hören.
Das Frankfurter Schauſpielhaus brachte jetzt die
deutſche Uraufführung dieſer dramatiſchen Phantaſie von Robert
Nichols und Maurice Browne.
Die Phautaſie einer nahen Zukunft: 1940. Der Neffe des
engliſchen Premierminiſters hat den Weg gefunden, die Atome
zu zertrümmern und die Materie zu beherrſchen. Jeder kann
jeden von dem Erdboden wegfegen. Alſo ſind die Menſchen zur
gegenſeitigen Duldung und hiermit zum Glück gezwungen!
Der junge Erfinder und Schwärmer verlangt von dem
Miniſterium des engliſchen Weltreiches die glückbringende
An=
wendung ſeiner Erfindung: kein Krieg, kein Geld, kein Eigentum
mehr! Das Glück der ganzen Menſchheit!
Das Miniſterium, das die beſtehende Geſellſchaftsordnung
vertritt, lehnt ab. Nun müßten die Gegenſätze ideenhaft ſich
be=
kämpfen. Die intereſſanten und ſpannenden Anſätze aber laufen
in unklare Ränke mit Revolverſchüſſen und drohenden
Luft=
bomben aus. Nur die reinen Illuſioniſten konnten über der
Größe der angeſchlagenen Idee die Schwäche der dramatiſchen
Durchführung verkennen.
Die Handlung vollzieht ſich ausſchließlich in Sitzungen des
engliſchen Miniſteriums. Arthur Sackheim hatte als
Spiel=
leiter den erſten und ſtärkſten Aufzug ausgezeichnet
herausgear=
beitet; dann aber vermochte auch er die künſtleriſche Situation
nicht zu halten.
Paul Verhoeven, der ſich immer ſtärker als eine überaus
ſuggeſtive Kraft der Frankfurter Bühne entwickelt, gab dem
jungen Erfinder die Innigkeit des Glaubens und die
Beredſam=
keit der Ueberzeugung, und dies im Rahmen eines ganz
ſchmuck=
loſen, reinen Pathos.
Ausgezeichnet Robert Taube als Staatsſekretär des
Aeußeren in der Beherrſchtheit des klugen Engländers; neben
ihm traten im Kreiſe der engliſchen Miniſter Franz
Schnei=
der, Alexander Engels, Heinrich Heilinger, L.
Bi=
berti charakteriſtiſch hervor.
II.
Zwei Krawatten.
Mau kaun eine Pſhchologie der „Schlipſe ſchreiben. Ihre
Eigenart läßt mit Sichetheit auf das Weſen des Trägers
ſchkießen. „La cravate, dest 1homme”, meinte Balzac
Zum 60. Geburtstag des Heimatdichters Holzamer.
Wilhelm Holzamer,
ners. Der Kellner wird Gaſt. Er gewinnt in der Tombolg ein=
Luxuskabine zur Fahrt nach Amerika, mit der Kabine eine
Miß=
mit der Miß amerikaniſchen Ruhm. Das iſt die Grundlage für,
die zehn Bilder des Volksſtücks: Ballſaal, Apachenkeller, Luxus
dampfer, Hotelhalle in New York und ſo fort; harmloſe Bilder.
wie ſie ſchon in 1000 Volksſtücken waren, ſind und ſein werdem
Zwiſchendurch erfährt man, daß dieſes moderne Volksſtüc.
von Georg Kaiſer iſt. Zwiſchendurch ſpürt man manchmal.
aber ſelten, die ſcharfe Sprache Kaiſers, die in wenigen knapper
Worten Situation erhält. Aber ſonſt? Na, ja!
Die unentbehrliche Seele gibt dem Volksſtück die Muſik vor
Spolianſky. Wie Kaiſer kein Brecht, iſt Spolianſky keit
Weill. Immerhin hilft ſein milder Jazz über manche Sandbank Ve
hinweg.
Das Weſentliche iſt die Darſtellung. Unter der Leitung
Arthur Hellmers hatte ſie im Neuen Theater die behaße
liche Belebtheit des bürgerlichen Volksſtückes. Sehr fein Thel
Lingen als Kellner. Neben ihm Elſa Tiedemann, Marnk
Coſta, Hella Gantzert, die Girls und ihr amüſanter Führer, de-
T.
Grotesk=Tänzer Arthur Sprankel.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: In der Philoſophiſchen Fakultät ſind die Privatdozenfe?
Dr. Friedrich Schönemann und Dr. Karl Belar zu nichtbeamtete.
v. Profeſſoren ernannt worden. — Der Regierungsrat im Reichts=
Abbildung der Holzamer=Büſte von Bildhauer Heinz Müller,
Kunſtakademie München.
Das Volksſtück von den „Zwei Krawatten” geht au
dieſe Pſtchologie nur in der einfachſten Form ein; auf einem
Ball vertauſcht ein Gaſt, der unbemerkt zu verſchwinden wünſcht
ſeine weiße Frackkrawatte mit der ſchwarzen Krawatte des Kell=
tung des Phavmakologiſchen Inſtituts an der Roſtocker Univerſität al
Nachfolger von Prof. E. Frey am 1. April d. J. übernehmen.
Breslau: In der Fakultät für Bauweſen der Techniſchen
Hochl=
ſchule iſt der Privatdozent für Eiſenbetonbau, Dr.=Ing. Juli
Ratzersdorfer zum nichtbeamteten a. v. Profeſſor ernannt wordel.”
— Der Dozent am jüdiſch=theolvgiſchen Seminar Dr. Jſaak HeinF
mann, iſt zum Honorarprofeſſor in der Philoſophiſchen Fakultät de
Univerſität Breslau ernannt worden.
Düſſeldorf: An der Mediziniſchen Akademie iſt der Dozent für Hals
Naſen= und Ohrenheilkunde Dr. Heinz Dahmann zum nichtbean
teten a. o. Profeſſor ernannt worden.
Heidelberg: Der Geheime Rat Profeſſor Dr. med. Dr. theol. h.
Dr. phil. h. c. Ludolf von Krehl. Direktor der Mediziniſchen Klint.
iſt Kraft Geſetzes ſeiner Amtspflichten enthoben worden.
Königsberg: Der Ordinarius der ſemitiſchen und iraniſchen
Philn=
logie Dr. Hans Schaeder iſt auf ſeinen Antrag zum 31. März 19
von den amtlichen Verpflichtungen entbunden worden. Prof.
Schaede=
übernimmt zum bevorſtehenden Sommerſemeſter den Lehrſtuhl de
orientaliſchen Philologie an der Univerſität Leipzig als Nachfolger vo.
A. Fiſcher.
ſtmmer 87
Freitag, den 28. März 1930
sandpunkk Marins: Der Youngplan verletzt den Verſailler Verkrag und gefährder Frankreichs Sicher=
Als einzige Garankie bleibt nur noch das feierliche Berſprechen deutſchlands. — Mißbilligung der
Hankkionsformel und der Saarverhandlungen.
Die Kammer ſetzte am Nachmittag die Beratung des
Ge=
ſetzes zur Ratifizierung des Youngplones und der damit
ver=
umulkfzenen in der Kammer.
bundenen Abkommen fort. Die Sitzung, zu der
verhältnis=
mäßig ſehr wenige Abgeordnete erſchienen waren, geſtaltete ſich
Lebhafte Oppofikion gegen den Youngplan.
zunächſt äußerſt eintönig. Der Berichterſtatter Gignoux legte
EP. Paris, 27. März.
franzöſiſche Kammer begann am Donnerstag vormittag
ly Diskuſſion des Geſetzentwurfes über die Ratifizierung
ſt ſpaager, Abkommen, des Koblenzer Abkommens über die
ekie im beſetzten Gebiet und über die Schuldenabkommen,
eniſchen Frankreich, Rumänien, Jugoſlawien und
Griechen=
bgeſchloſſen ſind.
9e Debatte geſtaltete ſich für eine Vormittagsſitzung
unge=
ſäilEch lebhaft, und Miniſterpräſident Tardieu ſah ſich genötigt,
iFk holt die Vertauensfrage zu ſtellen, bevor das Haus in die
hice Ausſprache eingetreten war.
3 rnächſt ſtellte Louis Marin die Vorfrage, die er mit der
iteten Verteilung der Berichte begründete. Er behauptete,
urch den Youngplan und die vorzeitige
rnung des Rheinlandes Frankreichs
Garan=
ſi für ſeine Sicherheit und für die
Bezah=
hii der Reparationsſchulden durch Deutſch=
1 geſchwächt worden ſeien. Bei dieſer Gelegenheit
zwei=
r auch die Solidität der deutſchen Finanzlage an. Die
Gager Abkommen ſtellten eine Verletzung des
Bei giller Vertrages dar. Als einzige Garantie bliebe
och das feierliche Verſprechen Deutſchlands übrig. Marin
nöſligte es auch, daß die im Young=Plan vorgeſehenen
Sank=
cien, erſt nach einem Spruch des Haager Schiedsgerichts und
u1 außerordentlich erſchwerten Umſtänden in Kraft treten
lnfen Warum, ſo fragt er weiter, hat man eine Aufgabe des
K1pebietes in Ausſicht genommen?”
Eegen den Antrag Marins ſtellte Miniſterpräſident Tardieu
ext rauensfrage, tvorauf der Antrag nach längerer Ausſprache
M Sauſe abgelehnt wurde.
Verkagungsankräge. — Tardien ftellt die
Verkrauensfrage.
Abg. Guernut von der radikalen Linken und Abg. Meyer von
Radilalen Partei verlangten darauf Vertagung der Debatte.
Mer auf unbeſtimmte Zeit, letzterer bis nach der Rückkehr des
rnminiſters aus London. Die Anweſenheit Briands, ſo
er=
ti- Meyer, ſei für die Beratung unbedingt notwendig.
Da der Redner die Solidarität des Kabinetts auf
außen=
tit ſchem Gebiete anzweifelte, ergriff Tardieu das Wort, um in
chrücklichſter und energiſchſter Form zu erklären, daß weder
tichen ihm und dem Außenminiſter, noch zwiſchen irgend einem
oiren Mitglied des Kabinetts Meinungsverſchiedenheiten über
Beipolitiſche Fragen beſtünden. Tardieu teilte bei dieſer
Ge=
befheit mit, daß Briand an die Regierungen von Belgien,
Ita=
n nd England das Erſuchen gerichtet habe, den Youngplan
pem 5. April zu ratifizieren, damit der erſte Abſchnitt der
perations=Anleihe noch im Mai ausgegeben werden könne.
Da die Vertagungsanträge die Gefahr einer Verzögerung
Ratifizierung durch Frankreich mit ſich brächten, ſtelle er
da=
hen die Vertrauensfrage. Der Vertagungsantrag wird darauf
1319 gegen 262 Stimmen, alſo mit einer Mehrheit von 57
tyrmen, abgelehnt.
Herriok rufk einen hefligen Zwiſchenfall hervor.
WVorher ereignete ſich noch ein Zwiſchenfall von
ungewöhn=
er Heftigkeit. Herriot gebrauchte im Verlauf einer
klärung die Wendung, daß die Mehrheit, die jetzt
die Regierung ſtimmen werde, ſtets die
edenspolitik bekämpft habe. Er rief damit einen
eheuren Tumult auf den Bänken der Rechten
ud der Mitte hervor. Eine Zeitlang hatte es den Anſchein,
ob es zu Handgreiflichkeiten kommen werde. Der Präſident
terbrach die Sitzung, worauf ſich auf den Stufen der
Redner=
ihäne eine erregte Auseinanderſetzung zwiſchen Herriot und
hlreichen Abgeordneten der Rechten entſpann. Mehrere Saal=
Eheer ſtellten ſich ſchützend vor Herriot.
eingehend den Mechanismus des Youngplanes dar und ſetzte die
nationgsen und internationalen Gründe auseinonder, mit denen
die Finanzkommiſſion ihrem Antrag auf Annahme des
Geſetzent=
wurfes befürwortet.
Darauf wurde die Sitzung unterbrochen, um die Rückkehr des
Miniſterpräſidenten Tardieu aus dem Senat abzuwarten.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung ergriff der Berichterſtatter
der außenpolitiſchen Kommiſſion, Soulier, das Wort, um
die polikiſche Seite des Youngplans
zu beleuchten und gleichzeitig deſſen Annahme zu befürworten.
Er bemühte ſich beſonders, die gegen die Internationale
Zah=
lungsbank erhobenen Einwände zu widerlegen. Die Bank ſei
eine mächtige Hilfsorganiſation für die internationalen
Wirt=
ſchaftsintereſſen und für die Stabiliſierung der Weltwirtſchaft.
Die Räumung des Rheinlandes werde erſt nach vollendeter
Zer=
ſtörung der noch beſtehenden Befeſtgungswerke und militäriſchen
Anlagen erfolgen. Zur Frage der Sanktionen erklärte
Sou=
lier, Frankreich werde, wenn der Internationale Gerichtshof
einen Verſtoß Deutſchlands feſtſtelle, ſeine
Handlungs=
freiheit ohne Rückſicht auf ſeine früheren Alliierten und
deren auseinandergehende Intereſſen zurückerlangen. Wenn
dieſe Eventualität vom Ständigen Internationalen Gerichtshof
feſtgeſtellt werden ſollte, erkennen die Haager Abkommen den
Mächten das Recht zu, ihre volle Handlungsfreiheit
wiederzuer=
langen. Deutſchland habe von vornherein die Rechtsmäßigkeit
dieſer Handlungsfreiheit zugelaſſen. Es ſei klar, daß dieſe
Frei=
heit im Rahmen des Völkerbundsſtatuts und des Briand=
Kel=
logg=Paktes ſich auswirken könne. Als Sanktionen kämen
vor allem finanzielle, wirtſchaftliche und
kom=
merzielle Zwangsmaßnahmen in Frage. Soulier
ſchloß ſeine Rede mit einem flammenden Bekenntnis des
Vertrauens gegenüber dem deutſchen Volk, das
unter der republikaniſchen Regierungsform ſein Wort gegeben
habe. Die Ratifizierung des Youngplanes ſei ein Beweis des
Vertrauens in Deutſchland, in ſeinen Friedenswillen und in
ſeine republikaniſchen Tugenden.
Das Haus nahm dieſe Erklärung mit lautem Beifall auf
und vertagte ſich darauf auf morgen.
Berſuche zur Rekkung der Londoner
Konferenz.
Ein Konſulkakippakk-Borſchlag. — Amerika gegen jede
milikäriſche Garankie.
London, 27. März.
Die amerikaniſche Abordnung auf der Londoner
Flotten=
konferenz veröffentlicht eine Erklärung, in der den Gerüchten
widerſprochen wird, daß die amerikaniſche Abordnung bereit ſei,
zur Rettung der Flottenkonferenz Garantieverträge zu
unter=
zeichnen. Amerika lehne es ab, einem Vertrag
bei=
zutreten, der als ein Verſprechen auf
militä=
riſche Unterſtützung ausgelegt werden könnte.
Die Delegation teilte gleichzeitig mit, daß Amerika nichts
gegen einen Beitritt zu einem
Konſultativ=
pakt einzuwenden habe, es könne aber einem ſolchen
oder ähnlichen Vertrag nicht beitreten, wenn die Gefahr beſtehe,
daß die von ihm übernommene Verpflichtung fälſchlich dahin
ausgelegt werde, als ſchließe ſie das Verſprechen in ſich, einer
anderen Nation militäriſchen Beiſtand zu leiſten. Dieſe Gefahr
beſtehe in der gegenwärtigen Lage, wo Frankreich gegenſeitige
militäriſche Sicherheit als Bedingung für eine Verminderung
ſeiner Flottenſtreitkräfte verlange.
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier in der Stadtkirche.
Wilhelm Borngäſſer, eine ragende und tragende Säule
Darmſtädter Muſikleben, kann in dieſen Tagen auf 25 Jahre
ge 1Sreicher Tätigkeit als Organiſt der Stadtkirche zurückblicken.
ttrifft ſich eigenartig, daß dieſes Jubiläum zeitlich ungefähr
ſammenfällt mit der Beranſtaltung der 50. Abendmuſik in der
otkirche. Die Einrichtung der kirchenmuſikaliſchen Abendfeiern,
e auch in anderen Gemeinden eine dankbar zu begrüßende
Awahmung gefunden hat, iſt ein weſentliches Verdienſt
Born=
ers. Nach dem Orgelneubau im Jahre 1909 haben dieſe Feiern
nie * ſeiner Leitung in mehr oder minder regelmäßigen
Abſtän=
u reiche Schätze der deutſchen Kirchenmuſik von der
Reſor=
häon bis in unſere Tage zugänglich gemacht und damit ein
ſtäches Bildungsgut für Geiſt und Gemüt aufs fruchtbarſte
ſch loſſen.
Die diesmalige Jubiläums=Abendfeier ſtand eindeutig im
echen des Klaſſikers des muſikaliſchen Barock, des Altmeiſters
o ann Seb. Bach. Einführung und Abklang der Vortragsfolge
ASſten bedeutſamere Orgelkompoſitionen aus Bachs Leipziger
D. Weimarer Zeit, ein Präludium mit Fuge in H=Moll und
N Fantaſie mit Fuge in C=Moll. In prächtigem Fluß, pla=
Ser Geſtaltung und farbenreicher Regiſtrierung ließ
Born=
er die beiden Stücke Leben gewinnen. In mehr beſchaulicher
Amalung erſtand die Fantaſie über „O. Lamm Gottes, un=
Aadig” in ihren einzelnen Abſchnitten. Die allem Prunken ab=
Abe, durch Hingebung an die Sache ausgezeichnete Art der
2 dergabe legte erneut Zeugnis ab von der ſchlichten,
werk=
ſü Ulten Religioſität W. Borngäſſers.
Als Soliſt des Abends war Johannes Biſchoff
ge=
hanen, der ſchon bei ſo mancher Veranſtaltung in der
Stadt=
we mitgewirkt hat und die wünſchenswerte perſönliche Eig=
A8 für den Oratorienſtil mitbringt. Die Einfachheit von
Aich entzwei, mein armes Herze” und dem choralmäßigen
Ewigkeit, du Donnerwort” geſtaltete er ebenſo vollkommen
das mehr auf große Linie geſtellte „Gib dich zufrieden” von
Gerhard. Höchſte Anforderungen an des Soliſten
Leiſtungs=
ihägkeit ſtellte die Wiedergabe der Baß=Kantate „Ich will den
Clzſtab gerne tragen‟. Der barocke Schwung und die
mäch=
den Atemphraſen der erſten Arie, der bewegte Schreitrhythmus
zweiten, die ſtarke Gegenſätzlichkeit der beiden Rezitative nach
au mmung, Höhenlage und Kolorit können nur von einem ſo
uSgereiften Stilkünſtler wie Joh. Biſchoff zu künſtleriſcher
9äamtwirkung getragen werden, wenn auch manche Stelle in
efſer Kantate ſelbſt für einen ſolchen Sänger klippenreich iſt.
Wunderbar ließ Borngäſſer, in deſſen Händen die Begleitung der
Geſangsſtücke lag, die Kantate mit verhaltenen Stimmen
aus=
klingen in den Choral „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder”.
Innerlichſt berührt von dem Geheimnis der Paſſion verließ die
Gemeinde das Gotteshaus.
In einer kleinen Nachfeier auf der Orgelempore brachte der
Kirchenvorſtand der Stadtkirche dem Jubilar ſeine Glückwünſche
8 8
dar.
Schülerkonzerk.
Das Schülerorcheſter und der Schülerchor des Realgymnaſiums
ſpielten geſtern abend zugunſten ſeines Landheims. Das Landheim kann
mit dem Erfolg des Konzertes ebenſo zufrieden ſein, wie die zahlreichen
Zuhörer mit den Leiſtungen. Das Realgymnaſium verfügt über ein
klangſtarkes, gutbeſetztes Streichorcheſter, hat einige Holz= und
Blech=
bläſer, und Flügel und Harmonium füllen und beleben den Klang,
Damit läßt ſich was machen. Und der Leiter des Orcheſters, der ſich auf
dem Programm nicht nennen ließ, aber trotzdem Herr Singoberlehrer
Volz iſt, iſt auf dem beſten Wege, etwas daraus zu machen; er erzieht
die jungen Leute zu Präziſion und Rhythmus und zu möglichſter
Ton=
reinheit, und die bereits erzielten Erfolge ſind groß genug, um ſich ihrer
aufrichtig zu freuen. Einen großen Schritt nach vorwärts hedeutete
Haydns Londoner Symphonie Nr. 2 D=Dur, die eine Wiedergabe erfuhr,
die dem Dirigenten und den Spielevn zur Ehre gereicht. Dieſe Leiſtung
läßt für die Zukunft Erfreuliches erhoffen; nicht ganz ſo gut geriet ein
Walzer von Strauß „Wo die Zitronen blüh’n”, da hätte ein bißchen
mehr Temperament und Elan nicht geſchadet; ſchneidig war aber der
Schlußmarſch, ein preußiſcher Armeemarſch, der ſog. „Möllendorfer”,
geſpielt, deſſen Wiedergabe einſchlug. Ganz beſonderes Lob gebührt der
Einſtudierung und Wiedergabe dreier Volkslieder; es waren dies das
gefühlswarme „Es ſteht ein” Lind in jenem Tal”, „Wanderſchaft” und
Abwechllung boten wohlgelungene Soloborträge; ein begabter Flötiſt
iſt W. Hafenvefer; ein Satz aus einer Kuhlau=Sonate wurde tadellos
von ihm gebracht; auch G. Aßmuth bewies ſoliſtiſche Begabung im
Vor=
trag der Revevie von Vieuxtemps; die Klavierbegleitung der Beiden
durch J. Loreh fiel durch ihre Feinheit und techniſche Gewandtheit
wvohltuend auf und W. Gerſchlauer ſprach Schumanns Melodram „Der
Heidenknabe” in ungekünſtelter und darum wirkſamer Weiſe höchſt
ein=
dringlich; kurz: der Abend verlief ſo, daß man ſich auf den nächſten jetzt
O
ſchon freuen darf.
* Ueber Bildnerei von Geiſteskranken
hielt Prof. Dr. Gruhle=Heidelberg am Mittwochabend im
Landes=
muſeum einen Vortrag, den er als Führung durch die derzeitige
Ausſtellung betrachtet wiſſen wollte. Er erörterte zunächſt, ob
man von pathologiſcher Kunſt überhaupt ſprechen könne und ver=
Seite 3
Der Gedanke eines Konſultativ=Paktes, d. h. eines Vertraz
ges, wonach ſich die Mächte verpflichten, vor der Ergreifung
mili=
täriſcher Maßnahmen erſt alle friedlichen Mittel in gemeinſamer
Beratung (Konſultation) zu erſchöpfen, iſt alſo ſcheinbar ſtark in
den Vordergrund der Verhandlungen auf der Flottenkonferenz
gerückt. Ein derartiger Vertrag, der möglicherweiſe nichts
an=
deres ſein würde, als eine Ergänzung des Kellogg=Paktes,
würde jedenfalls von den Amerikanern nicht ohne weiteres
abge=
lehnt werden können und es den Franzoſen geſtatten, den
Anſchein aufrecht zu erhalten, als ob ſie
wenig=
ſtens einen Erſatz für die geforderten
militä=
riſchen Garantien erhalten hätten, ſo daß ſie
hier=
aufhin eine gewiſſe Rüſtungsbeſchränkung zugeſtehen könnten.
Die heutige Erklärung der amerikaniſchen Abordnung wird
da=
her in unterrichteten Kreiſen als ein Wendepunkt in den
Ver=
handlungen der letzten Tage angeſehen. Man nimmt an, daß hier
der Schlüſſel gefunden werden könnte, der möglicherweiſe der
Flottenkonferenz doch noch zu einem beſſeren Ende verhelfen
könnte. Insbeſondere ſcheint eine Rettung der Flottenkonferenz
möglick, wenn in den Beſtimmungen des Konſultativ=Paktes
alles vermieden wird, was die amerikaniſche Flotte oder die
ame=
rikaniſche Regierung zu aktiven Sicherheitsmaßnahmen zugunſten
einer anderen Macht verpflichtet. Es bleibt jedoch abzuwarten,
ob die amerikaniſche Erklärung ausreicht, um die
Flottenkonfe=
renz zu retten.
Doch ein Miktelmeerpakk unker Bekeiligung Englands?
Als neueſte Ueberraſchung auf der Londoner Konferenz
verlautet, daß die engliſche Regierung im Gegenſatz zu ihren
bis=
herigen Erklärungen nunmehr bereit iſt, ſich an einem
Mittel=
meerabkommen zu beteiligen und dabei die einzige Bedingung
ſtellt, daß auch die Vereinigten Staaten ſich einem „
Konſulta=
tivabkommen”, anſchließen. Das engliſche Kabinett ſoll, wie
das Blatt weiter zu melden weiß, einſtimmig die Beteiligung
Englands an einem Mittelmeerpakt gutgeheißen haben. Ein
an=
fänglicher hartnäckiger Widerſtand Snowdens ſoll im Verlaufe
mehrtägiger geheimer Verhandlungen gebrochen worden ſein.
Dazu liegt noch ein ähnlicher Vorſchlag des amerikaniſchen
Hauptdelegierten Morrow vor, der eine Löſung der
Schwierig=
keiten auf folgender Grundlage vorſieht: Amerika ſoll ſich an
einem Konſultativabkommen beteiligen, während England mit
Frankreich und Italien einen Vertrag eingehen ſoll, der ſich
lediglich auf das Mittelmeer beziehen würde und zu dem alle
Mittelmeermächte ſpäter zum Beitritt eingeladen werden
könn=
ten. Frankreich ſoll dann auf Grund eines ſolchen Paktes eine
Herabſetzung ſeiner Flottenforderungen in dem Maße
vor=
nehmen, daß eine weitere Herabſetzung der zwiſchen England
und Amerika bereits vereinbarten Ziffern möglich werde. Die
franzöſiſcheitalieniſche Kontroverſe in der Frage der
Flotten=
parität könnte auf dieſe Weiſe gleichfalls beſeitigt werden.
Die Enkſcheidung wieder Frankreich zugeſchoben.
Nach der Rückkehr Briands dürften die Verhandlungen auf
der Londoner Flottenkonferenz in das entſcheidende Stadium
eintreten. Im Laufe dieſer oder der nächſten Woche wird ſich
zeigen müſſen, ob und wie ein Ausweg aus der gegenwärtigen
Kriſe gefunden werden kann. Nach allgemeiner Anſicht ſteht feſt,
daß die bevorſtehenden Verhandlungen weit mehr auf politiſchem
als auf techniſchem Gebiet liegen werden. Sie werden ſich in der
Hauptſache darum drehen, in wie weit man die franzöſiſchen
Forderungen nach erhöhter Sicherheit befriedigen kann, um
da=
durch eine tatſächliche Rüſtungsherabſetzung zu ermöglichen. Im
Augenblick iſt die Frage die, ob Frankreich ſich mit einem
Kon=
ſultativabkommen begnügen wird. In Frankreich werden bereits
Stimmen laut, die ſich gegen die Unterzeichnung eines
Ver=
ſöhnungspaktes wenden, ſolange man noch nicht wiſſe, wie weit
dieſer Pakt gehen werde. Das amerikaniſche Manöver iſt nach
der Anſicht der Franzoſen vor allem dazu beſtimmt, die
Ver=
einigten Staaten von der Verantwortung für einen Fehlſchlag
der Konferenz zu befreien. Das Manöver ziele auf eine
Ver=
minderung der franzöſiſchen Ziffer ab, ſei aber in vielleicht noch
ſtärkerem Maße gegen die Engländer gerichtet, die veranlaßt
werden ſollten, ſich an einem Mittelmeerpakt zu beteiligen,
wäh=
rend die Amerikaner die Hand frei behalten wollten.
Nach Erklärungen des ſtellvertretenden amerikaniſchen
Unter=
ſtaatsſekretärs Cotton, der mit Präſident Hoover eine eingehende
Beſprechung über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen
auf der Londoner Flottenkonferenz hatte, iſt es wenig
wahr=
ſcheinlich daß ein Konſultativpakt Frankreich zu einer
nen=
nenswerten Verminderung ſeiner Tonnage veranlaſſen wird,
Die Erklärung Stimſons ſei lediglich als eine erneute Betonung
des amerikaniſchen Standpunktes aufzufaſſen, wonach die
Ver=
einigten Staaten ſich an keinem politiſchen Abkommen beteiligen
wollen, das als Gegenleiſtung für eine Tonnageverminderung
die Uebernahme irgendeiner militäriſchen Verpflichtung für die
Zukunft vorſehe.
neinte das, da ein gültiger Maßſtab fehle. Die
naturwiſſen=
ſchaftliche Norm ſei ſtatiſtiſch und wertfrei, die Wertungen der
Kulturwiſſenſchaften ſeien zeitbedingt und den wechſelnden
An=
ſchauungen der Zeit bis hinab zu den Moden unterworfen.
Richtiger alſo ſpreche man nach dem Vorgange Prinzhorns von
Bildnerei der Geiſteskranken, von der Kunſt der Abnormen, ſtatt
von pathologiſcher Kunſt. Hierbei dürfe aber nicht das Intereſſe
an der Perſönlichkeit des Künſtlers das Erſte ſein,
ausſchlag=
gebend ſei vielmehr das Werk ſelbſt. Das Thema des Vortrags
verlange nur, daß man den beſonderen Geiſt erfaſſe und
ver=
deutliche, der ſich in der Kunſt der abnormen Perſönlichkeiten
vorfände. Prof. Gruhle kennzeichnete dann kurz die beiden
ent=
gegengeſetzten Standpunkt, die die pathologiſche Biographie
bis=
her vorwiegend eingenommen hat. Die frühere
Betrachtungs=
weiſe, durch Moebius vertreten, verband mit geiſtiger Erkrankung
eines Künſtlers von vornherein eine Geringſchätzung ſeines
Werkes, während der George=Kreis, insbeſondere Hildebrand,
die Neigung habe, gerade der Erkrankung einen erhöhenden,
wertſteigernden Einfluß zuzuerkennen. Den Grund der Pſychoſe,
etwa des Bruchs im Leben Hölderlins oder van Goghs könne
der Biograph nie aus ſeeliſchen Vorgängen erklären, die einzige
Erklärung gebe der Arzt mit der Feſtſtellung einer Zerſtörung
im Gehirn. Dieſe Behauptung des Vortragenden möchten wir
mit einem Fragezeichen verſehen, da die ausſchließliche Erklärung
ſeeliſcher Erkrankungen aus Gehirnprozeſſen eine pſychiatriſche
Einſeitigkeit bedeutet. — Sehr ſchön waren die Ausführungen
über die produktive Kraft der Pſychoſe, die unter Erſcheinungen
einer äußerſten Unruhe die Kraft zur Schöpfung aus Urtümlichem
und Echtem verleiht. In ſolchem Maße, daß nach der Mitteilung
Prof. Gruhles namhafte Künſtler ihre Werke als ſchwach neben
dieſen Ausdrücken der Geiſteskranken empfanden. — Die zweite
Hälfte des Vortrags beſtand in der Vorführung von etwa 60
Lichtbildern, die Zeichnungen, Gemälde und einige Plaſtiken
Geiſteskranker zeigten. Die pſychoanalytiſche Symbolforſchung
geſtattet heute eine weitgehende Erklärung der ſeeliſchen und
triebhaften Vorgänge und Kräfte, die ſich in künſtleriſchen Werken
äußern und zumal hier beſonders ungehemmt zu Tage treten.
Da war es denn wohl eine kleine Enttäuſchung, daß der
Vor=
tragende zu keiner Ausſage in inhaltlicher Beziehung ſchritt. Auf
der anderen Seite ſtellte er manche formalen Eigentümlichkeiten
gut heraus und wies immer wieder mit großer Lebhaftigkeit
auf das eigentümlich Packende und Feſſelnde der Darſtellungen
hin. Dadurch brachte er gewiß auch die zahlreich erſchienenen
Zuhörer in jene mitſchwingende Erregung, die die erſte
Voraus=
ſetzung zu einer
rfaſſung dieſer ſeltſamen
Er=
zeugniſſe iſt.
Dr. N.
Seite 4
Freitag, den 28. März 1930
Shalk des Kulkusminiſteriums
verabſchiedel.
Univerſikäk Gießen. — Techn. Hochſchule Darmſtadt.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages beendete
geſtern die Beratung der reſtlichen Kapitel des
Haushaltsvor=
anſchlags des Kultusminiſteriums. In mehrſtündiger Ausſprache
wurden die einzelnen Kapitel der Landesuniverſität
und der Techniſchen Hochſchule durchgegangen, da der
Landbund erneut Abſtriche verlangte, Staatspräſident Dr.
Ade=
lung wies jedoch unter Zuſtimmung der übrigen
Ausſchußmit=
glieder darauf hin, daß nach den erfolgten weiteſtgehenden
Ein=
ſparungen neue Ausgabenherabſetzungen ohne Gefährdung der
Inſtitute nicht mehr möglich ſeien. Die Kapitel wurden dann in
der Faſſung des Staatsvoranſchlages einſtimmig
geneh=
migt. In den Vorbemerkungen wird dabei beſtimmt, daß die
an Profeſſoren und ſonſtige Beamte ſeither gezahlten beſonderen
Vergütungen für Lehraufträge uſw. auch für die Folge zu zahlen
ſind. Die planmäßigen Profeſſoren erhalten fünf Sechſtel der
Kolleggelder; ihnen werden außerdem die eingehenden
Prüfungs=
gebühren nach Abzug der Verwaltungskoſten gezahlt.
Der Etat der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt ſchließt in
Einnahmen mit 672 000 RM., in Ausgaben mit 2641 226 RM.
(308 932 RM. mehr als im Vorjahre), und zwar für perſönliche
Koſten 1946 495 RM., für ſachliche Koſten 523 780 RM. und für
die Pädagogiſchen Inſtitut 170951 RM.
Ohne weſentliche Aenderungen genehmigt werden die
Ka=
pitel 69: Landesbibliothek (110 RM. Einnahmen, 177 216
RM. Ausgaben), Kapitel 70: Landesmuſeum (2000 RM.
Einnahmen, 137 403 RM. Ausgaben), Kapitel 71: Förderung
der Landesgeſchichte mit 48 030 Ausgaben, „Kapitel 73:
Hochbauweſen des Kultusminiſteriums mit 425 020 RM.
Ausgaben (98 486 RM. weniger als im Vorjahre), Kapitel 74:
Denkmalpflege mit 210 RM. Einnahmen und 66 350 RM.
Ausgaben. Hier ſind für die Wiederherſtellungsarbeiten am
Wormſer Dom (3. Rate) 10000 RM., für gefährdete und
erhaltungsbedürftige Bau= und ſonſtige Denkmäler des Landes
(2. Rate) 25 000 RM. (10 000 RM. weniger als der Landtag
1929 beſchloſſen hat) vorgeſehen. Geſtrichen ſind die urſprünglich
beabſichtigten 10 000 RM. für die Nikolgikirche in Alzey und
3000 RM. für die Katharinenkirche in Oppenheim. Bei den
Vorſehungen für das Hochbauweſen ſind bei der Techniſchen
Höchſchule 69100 RM., für die ehemalige
Magdalenen=
kaſerne, hier, 12350 RM. (darunter für das Freimachen von
Wohnungen für Zwecke der Hochſchule 3350 RM.) vorgeſehen.
Am Landesmuſeum ſoll die ſüdliche Dachfront neuen
Kupferbelag erhalten, wofür eine erſte Rate mit 16000 RM.
er=
ſcheint. Für verſchiedene Erneuerungsbauten am
Landes=
theater ſind 18 000 RM. vorgeſehen.
Der Ausſchuß beſchloß, demnächſt mit Senat und Dekan der
Techniſchen Hochſchule und der Landesuniverſität an Ort und
Stelle eine Beſprechung über die erfolgten Einſparungen
abzu=
halten.
Schließlich wurde die noch ausſtehende Abſtimmung zu
Kapitel 51, Hochbauweſen, und 52, Straßenverwaltung, aus dem
Etat des Innenminiſteriums nachgeholt und die Kapitel
ein=
ſtimmig verabſchiedet.
Am Dienstag der kommenden Woche wird die Beſprechung
des Haushaltes des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft
be=
ginnen.
Die Zuſtände bei der Reichsbahn.
Iſt die Bekriebsſicherheit gefährdek? — Ein
begenk=
licher Erlaß der Altonger Reichsbahndirekkion.
* Berlin, 27. März. (Prin=Tel.)
Durch die beabſichtigten Einſchränkungen bei der Reichsbahn
iſt erneut das Thema der Betriebsſicherheit aufgerollt worden,
namentlich deshalb, weil die Reichsbahn ſeither ſtets den
Stand=
punkt vertrat, weitere Einſchränkungen ſeien einfach unmöglich,
weil darunter die Betriebsſicherheit leiden müßte. Auch von
ſeiten der Gewerkſchaften iſt auf dieſe Seite des Problems
hin=
gewieſen worden, und es ſind entſprechende Vorſtellungen bei
allen zuſtändigen Behörden erfolgt. Verſchiedene Vörſchläge
wur=
den unterbreitet, die ſich ſämtlich gegen ſolche Abbaugbſichten
wenden. Auch die Ueberlaſſurg einer beſtimmten Summe aus der
Verkehrsſteuer an die Reichsbahn wurde erwogen.
Jetzt wird durch den „Deutſchen” ein Runderkaß des
Präfidenten der Reichsbahn direktion Altona
veröffentlicht, der doch recht bedenklich klingt. Der Erlaß geht
von der angeordneten Nachprüfung des
Perſonalbe=
ſtandes aus, die ſich auch auf alle Zweige des planmäßigen
Dienſtes erſtrecken ſoll, durch Verkleinerung der
Rangier=
kolonnen, Vergrößerung der Rangier= und Aufſichtsbezirke,
Ver=
ringerung der Belegſchaften auf den Güterſchuppen, Güterabfer=
tigungen, Betriebs= und Betriebswagenwerken, Aendcr:
Arbeitsmethoden und Dienſteinteilung durch U7Serzun nu
Dienſtgeſchäften einzelner Bedienſteter auf das übrige vorhiu
dene Perſonal, durch Einführung von Geſchäftsvereinfachuns
evtl. Stillegung von Bahnhöfskeilen, Stellwerken und
ande-
geeigneten Maßnahmen. Dadurch ſoil der Perſonalbedarf
deckt werden, heißt es in dem Runderlaß. Hierbei werden le
tere B=denken zurückzuftellen ſein, um die unbedingt notwensd
Anpaſſung des Perſonalbeſtandes an den geringen
Gebrauch=
ermöglichen. So dürfen z. B. vereinzelt etwa zu befürchter )
kleine Schwierigkeiten im Betriebsdienſt, geräf
fügige Unregelmäßigkeiten in der Bedienu;
des Verkehrs, Bedenken in bezug auf den N
nigungszuſtand der Perſonenwagen, in de
Dienſträumen uſw. nicht dazu führen, eine
ſich, etwa mögliche Einſchränküng zu unterlaſſen.
Beim Leſen eines ſolchen Erlaſſes muß man ſich doch frast
ob ſih die Betriebsſicherheit der Reichsbahn angeſichts ſolae
Verhältniſſe noch weiterhin im bisherigen Umfange aufr .
erhälten läßt, zumal die Reichsbahn bisher ſtets erklärte, daß
Betrieb bis aufs letzte durchrationaliſiert ſei. Unter dieſen Ln
ſtänden erſcheint es in der Tat angebracht, daß möglichſt bakd
Finanzen der Reichsbahn ſaniert werden, weil ſich fonſt Zuſtä
herausbilden könnten, die zu einem konzentriſchen Angriff
die Bahn veranlaſſen könnten, was auch für die Betriebsen
nahmen nicht förderlich wäre
Das Berfahren gegen Böß.
Berlin, 27. Mär=
Oberbürgermeiſter Böß zugeſtelt erhalten. Als Vertreter
Anklage wird Oberregierungsrat Gädé vom Oberpräſidium funigl
ren, der vom Oberpräſidenten beſtellt worden iſt. Wann
Diſtiplinatprozeß gegen Oberbürgermeiſter Böß ſtattfindet, /6h
noch nicht feſt. Präſident Mooshake hat dem Angeſchuldigten en
vierzehntägige Einlaſſungsfriſt gewährt, die auf Antrag
Rechtsbeiſtandes des Oberbürgermeiſters, des Reichstagsabgec
neten Hermann Fiſcher, um weitere 14 Tage verlängert wor?
iſt. Wenn keine Beweisanträge von dem Verteidiger geſtellt w.
den, was ällerdings ſehr unwahrſcheinlich iſt, dürfte Präſidn
Mooshake in etwa drei bis vier Wochen den Verhandlungsten
anſetzen. Das Diſziplinarverfahren ſelbſt wird unter Ausſch
der Oeffentlichkeit geführt. Der Bezirksausſchuß wird in dige
Verhandlung mit drei ſtaatlichen Beamten und vier gewähl.
Beiſitzern beſetzt ſein.
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Nummer 87
Freitag, den 28. März 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, den 28. März.
Stadtbibliokhekar Karl Noack F.
Mit Karl Noack, Stadtbibliothekar im Ruheſtand, der am Mitt=
Loch gegen avend einem am Morgen erlittenen Gehirnſchlag erlag, iſt
ene Perſönlichkeit dahingegangen, die eng mit dem geiſtigen Leben
un=
rer Stadt jahrzehntelang verbunden war. Karl Noack hat zeit ſeines
gebens, zum mindeſten zeit ſeines Aufenthaltes in Darmſtadt, an dieſer,
iner zweiten Vaterſtadt, lebhaft tätigen Anteil genommen und iſt mit
dreſer Ankeilnahme durch zahlloſe Veröffentlichungen in Zeitſchriften und
deitungen, vor allem auch im „Darmſtädter Tagblatt”, in weiteſte Kreiſe
gsdrungen. Bis in die letzten Stunden ſeines Lebens hinein war Karl
oack ſchriftſtelleriſch tätig. Seine letzte Arbeit war die Würdigung des
jehrers Konrad Wenzel zu ſeinem 90. Geburtstag. Durch ſein
Hin=
ſcheiden gelangte dieſes letzte Manuſkript zu ſpät iu unſeren Beſitz, ſo
taaß der Abdruck leider unmöglich wurde. Kaum eine Woche verging,
„Ete daß unſere Leſeu irgend etwas aus der Feder Karl Noacks zu leſen
ſrartten. Seien es Berichte geweſen über Vorträge und Verhandlungen
im Hiſtöriſchen Verein, in der Familiengeſchichtlichen Vereinigung uſw.,
iDer Nachrichten über den Botaniſchen Garten, oder Gedenkaufſätze
ver=
ſchiedenſter Art über Daruſtädter Jubiläen und Perſönlichkeiten.
Karl Noack war in Fränkiſch=Crumbach geboren, und zwar im April
S59 als Sohn des Revierförſters Friedrich Noack. Er iſt alſo 71 Jahre
At geworden. 7 Jahre alt, kam er nach Darmſtadt. Er verließ ſeine
ſwveite Vaterſtadt nur zum Zwecke des Studiums an der Univerſität
Eeipzig. Im Jahre 1897 wurde Noack zum Biblivthekat der
Darm=
ädter Bücherhalle berufen. Bis zu ſeiner Verſetzung in den Ruheſtand
ak er die Stadtbibliothek geleitet, geordnet und erweitert. Seine eifrige
ſend emſige Tätigkeit für die ſtädtiſche Leſe= und Bücherhalle ließ ihm
loch noch Zeit zu reicher publiziſtiſcher Arbeit. Die „Heſſiſchen Blätter
ſir Volkskunde”, „Volk und Scholle”, wie oben bemerkt auch das „
Darm=
ſrädter Tagblatt” und die anderen Darmſtädter Tageszeitungen haben
ielfach Beiträge von Karl Noack abgedruckt. An der Herausgabe der
ſeſſiſchen Volksbücher, des Dorfkalenders uſw., war Noack ebenfalls
be=
teiligt. R. 1.p.
— In den Ruheſtand trikt am 1. Mai der Kanzleiſekretär Paul
Hinze bei der Heſiſchen Hauptſtaatskaſſe auf ſein Nachſuchen.
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Regie=
ungsrat Dr. Lauterer beim Finanzamt 1 in Mainz wurde zum
u. April d. J3. an die Abteilung für Beſitz= und Verkehrsſteuern des
Landesfinanzamts Darmſtadt in Darmſtadt verſetzt.
— Hohes Alter. Am 29. März wird Frau Margarete Delp
Wwe. geb. Mahr, Frankfurter Straße, 82 Jahre alt. Der Greiſin iſt
ſHas ſeltene Glück beſchieden, daß ſie ihren Geburtstag in voller Rüſtig=
Eeit feiern kann.
— Bücherſtube Alfred Bobenheimer. Für den nächſten im Rahmen
ehrer Veranſtaltungen ſtattfindenden Vortrag von Dr. Arthur
Feiler über „Sowjetrußland im 13. Jahr der Revo=
Fution” zeigt ſich ein beſonders ſtarkes Intereſſe. Anläßlich der
Beſprechung des Feilerſchen Buches. Das Esperiment des
Bolſche=
ſpismus” ſchreibt eine angeſehene Berliner Zeitſchrift: „Das
Experi=
ment des Bokſchewismus ſteht heute an einem entſcheidenden Punkte.
Viel Zeit iſt verſtrichen. Zwölf Jahre Revplution nach drei Jahren
Krieg: — in einer ſo gewaltſamen, pauſenloſen Anſpannung lebt ſeit
Dem Auguſt 1914 ein 150=Millionen=Volk. Eine von Grund aus
ver=
änderte neue Generation iſt im Heranwachſen. Die gigantiſche Aufgabe
Ddes Aufbaues aber gilt es, erſt noch zu unternehmen.” — Numerierte
„Karten in der Bücherſtube Bodenheimer für Mitglieder der
Volks=
bühne, der Volkshochſchitle, Studenten zu ermäßigten Preiſen. (Siehe
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2. April 20—22 Uhr
Die Südpolexpedition des
Kapitän Seott
B19
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Lebhafte Ausſprache im Stadtrat.
Ausbau des Oſtbehnhof=Baublocks. — Krediterweiterung für das Wohlfahrisamk um 299 000 Mark.
Neue Straßenbenennungen. — Um die Gehälter der Beamken. — Parkeipolikik im Rakhaus.
Die geſtrige Stadtratsſitzung verlief außerordennlich lebhaft und
zeitweiſe ſehr erregt. Es kam im Verlaufe zu verſchiedenen
Inten=
pellationen. Die Nationalſozialiſten griffen in beſonders ſcharfer
Weiſe die Sozialdemokratiſche Partei an. Bei Beratung der
Straßen=
bezeichnungen apoſtrophierte Stadtrat Haurh Herrn Stadttat Kollbach
wegen eintes allerdings zurückgezogenen Antrags, eine Straße nach
Bürgermeiſter Buxbaum zu benennen. Wir verweiſen im einzelnen
auf unſeren ausführlichen Bericht.
Der Sihangsverlauf.
Die geſtrige Stadtratsſitzung wurde um 6 Uhr 10 Min, durch
Oberbürgermeiſter Mueller eröffnet. Er widmete dem plötzlich
verſtorbenen Stadtbibliothekaß j. R. Karl Noack einen warmen
Nach=
ruf, in dem er ihn als aufrechten und um die Stadt Daumſtadt
hoch=
verdienten Mann ehrte. Die Stndtratsmitglieder erhoben ſich zum
Zeichen der Teilnahme von ihren Sitzen. — Dann trat man in die
Tagesordnung ein. Der
Voranſchlag der Städtiſchen Sparkaſſe für das
Kalender=
jahr 1930
wurde nach Berichterſtattung durch Stadtrat Geißner, gegen eine
Stimme (Komm.) genehmigt. — Auch die Bewilligung eines ſtädtiſchen
Garantiezuſchuſſes für die Ausſtellung der Neuen Heſſiſchen
Arbeits=
gemeinſchaft für bildende Kunſt, die Ausſtellung „200 Jahre heſſiſche
Malerei” im Sommer 1930 auf der Mathildenhöhe wurde ohne Debatte
gegen die Stimme des Kommuniſten genehmigt. Es handelt ſich hier
um folgendes:
Die Neue Heſſiſche Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt beabſichtigt,
im Jahre des 600jähnigen Stadtjubiläums und in Verbindung mit dem
Kunſtverein füir Heſſen zum Gedächtnis des 30jährigen Beſtehens der
Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler im Sommer 1930 eine
Kunſtausſtellung unter dem Titel „200 Jahre Heſſiſche Malerei”
zu veranſtalten. Für dieſen Zweck hatte der Stadtrat durch Beſchluß
vom 19. Sept. 1929 bereits einen Garantiezuſchuß von 9500 RM. unter
der Vorausſetzung bewilligt, daß der Heſſiſche Staat den gleichen
Be=
trag zur Verfügung ſtellt. Dieſe Bewilligung iſt aber hinfällig
gewor=
den, da ein Antrag der Hefſiſchen Regierung, die für den gleichen Zweck
nur 5000 RM. zur Verfügung ſtellen wollte, von dem Finanzausſchuß
des Landtags abgelehnt wurde, und es wahrſcheinlich iſt, daß das
Ple=
num eine andere Entſcheidung nicht twifft. Da es aber im Intereſſe der
Stadt liegt, daß das Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe im
Jubiläumsjahr und insbeſondere während der Austragung der 4.
Inter=
nationalen Meiſterſchaften der Studenten, die ſicher einen großen
Fremdenſtrom nach Darmſtadt bringt, nicht unbenutzt bleibt,
wird beantragt, der Neuen Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt einen
ſtädtiſchen Garantiezuſchuß von 5000 RM. zu bewälligen, unter
gleich=
zeitigem Verzicht auf die Klauſel, daß der Staat den gleichen Betrag
zur Verfügung ſtellt. An dieſem Betrag ſoll keine Gebäudemiete in
Abzug gebracht werden.
Ausbau des Städtiſchen Baublocks am Oſtbahnhof.
Der Baublock am Oſtbahnhof ſoll an der Erbacher Straße und an
der Straße gegenüber dem Oſtbahnhof ausgebaut werden. Die
Neu=
bauten ſollen vierſtöckig errichtet und davin 36 Zweizimmerwöhnungen,
25 Dreizimmerwohnungen und 3 Vierzimmerwohnungen, zuſammen 64
Wohnungen, geſchaffen werden. Die Baukoſten ſind zu 869 000 RM.
veranſchlagt. Es iſt vorgeſehen, die Ausführung der Wohnungsbau=
Aktiengeſellſchäft zu überlaſſen. Im Ginvernehmen mit dem
Bau=
ausſchuß wird grundſätzliche Genehmigung des Bauplans beantragt.
Stadtrat Aßmuth (Soz.) nimmt hierbei Gelegenheit, auf die
unhältbaren Zuſtände in den Straßenverhältniſſen am Beſſunger
Poli=
zeirevier hinzuweiſen und dringend um Abhilfe zu bitten.
Stadtrat Geyer (P.A.) unterſtützt dieſes Erſuchen.
Stadtrat Haury (D.V.P.) betont, daß der Beſchluß des
Stadt=
rats hierzu ja bereits vorliege, daß lediglich die finanzielle Not der
Ausführung im Wege ſtehe.
Oberbürgermeiſter Mueller, unterſtreicht, daß es ſich ja hier um
eine andere Angelegenheit, nämlich die grundſätzliche Genehmigung des
Bauplans handele.
Die Genehmigung wird gegen die Stimme des Kommuniſten erteilt.
Die Erhebung einer allgemeinen Wertzuwachsſteuer in Darmſtadt,
hier:
Feſtſetzung der Steuerſätze,
vird debattelos genehmigt. Beisdieſer Feſtſetzung handelt es ſich um
folgendes:
Der Entwurf einer Ortsſatzung über die Erhebung einer allgemeinen
Wertzuwächsſteuer wurde in der Sitzung des Stadtrats am 12.
Dezem=
ber 1929 mit der Maßgäbe genehmigt, daß die Verwaltung mit dem
Miniſter des Innern bezüglich der Höhe der Steuerſätze in
Verhand=
lungen treten foll, gemäß der dem Miniſter vorliegenden Eingabe des
Heſſiſchen Städtetages. Die Verhandlungen ſind nun zum Abſchluß
gekommen. Der Miniſter des Innern empſiehlt nachſtehenden
Steuer=
jarif:
8 2.
1. Die Steuer beträgt bei einer Eigentumsdauer bis zu 6 Monaten
50 b. H. des Wertzuwachſes, von mehr als 6 Monaten bis zu 1 Jahr
40 b. H. des Wertzuwachſes, von mehr als 1 Jahr bis zu 2 Jahren
30 v. H. des Wertzuwachſes, von mehr als 2 Jahren bis zu 3 Jahven
B b. H. des Wertzuwachſes, von mehr als 3 Jahren bis zu 4 Jahren
2 b. H. des Wertzuwachſes, von mehr als 4 Jahren bis zu 5 Jahren
15 v. H. des Wertzuwachſes. Bei längerer Eigentumsdauer vermindert
ſich der Steuerfatz für jedes angefangene weitere Jahr der Beſitzeit
um 1 v. H.; er beträgt jedoch mindeſtens 10 b. H.
2. Der Steuerbetrag nach Abf. 1 erhöht ſich bei einem Wertzuwachs
von mehr als 100—300 v. H. um 5. v. H., bei einem Wertzuwachs von
nehr als 200—300 v. H. um 10 v. H., bei einem Wertzuwachs von mehr
als 300—500 v. H. um 15 v. H., bei einem Wertzuwachs von mehr 500
bis 1000 b. H. um 20 b. H., bei einem Wertzuwachs um mehr als
als 1000 b. H. um 25 b. H.
3. Die Steuer nach Abfatz 1 und Abſatz 2 darf zuſammen in keinem
Falle mehr als 50 b. H. des Wertzuwachſes betragen.
4. Die Steuerbeträge werden auf bolle Reichsmark nach unten
ab=
gerundet.
5. Steuerbeträge, die im ganzen unter 10 RM. bleiben, werden
nicht erhoben.
Eine Krediterweiterung im Betrage von 299 000 Mark
wird genehmigt.
Die Voranſchlagskredite für das Wohlfahrtsamt reichen nicht aus.
Gs wird Krediterweiterung beanträgt: zu Rubrik 40 Pof. B Ze um
140 000 RM., zu Rubrik 40 Poſ. B 3f um 117 000 RM., zit Mubvik 46
Poſ. B 4h um 22 000 RM., zu Rubrik 40 Poſ. B 46 um 20 000 RM.,
zu=
ſammen 299 000 RMk.
Eine Debatte entſpinnt ſich zu dieſem Antrag, der eine Erweiterung
der Voranſchlagskredite vorſieht, nicht. Die Genehnigung erfolgt
ein=
ſtimmig. — Ueber
Straßenneubenennungen
erſtartet zunächſt Bürgermeiſter Ritzert Bericht. Es entſpinnt ſich
hielbei eine zeitweiſe ſehr lebhafte Debatte, namentlich zwiſchen den
Nationalſozialiſten und der Sozialdemokratie, wobei manche
pärla=
mentariſch nicht einwandfreie Redensarten gebraucht wurden, ſo daß
Oberbürgermeiſter Mueller zur Ordnung rufen mußte.
Die vom Bauausſchuß gutgeheißenen Vorſchläge der Verwaltung
zur Neubenennung der Straßen, deren Namen wir mdrgen
veröffent=
lichen werden, wurde genehmigt. Zu dieſen Benennungen lag ein
An=
trag des Stadtrats Wieſenecker vor, für die zwiſchen den Straßen
A.—D. vorgeſehene Anlage am Südbahnhof die Bezeichnung „Karl=
Legien=Anlage” anſtelle der vorgeſchlagenen Bezeichnung „Rheinheſſen=
Anlage” zu ſetzen.
Stadtrat Haury (D.V.P.) fragt, wieſveit die Abſicht beſtehe,
Blocks nach Namen bekannnr Politiker zu benennen. Es fei auch
bereits beſchloſſen, eine Streſemannſtraße in Darmſtadt zu benennent.
Stadtrat Abt (Nat.=Soz) wendet ſich ſehr ſcharf gegen den
ſozial=
demokratiſchen Antrag; er wolle nicht, daß die „Straßen Darmſtadts
durch ſozialdemokratiſche Straßennamen verunziert” würden. (
Leb=
hafte Proteſtrufe bei der ſozialdemokratiſchen Fraktion.)
Stadtrat Richter (Soz.) hebt die Bedeutung Legiens hervor;
auf dem Nibeau der Nationalſozialiſten wolle ſich ſeine Pautei nicht
bewegen.
Stadträtin Walz (Aw.P.) erſucht, die Parteien möchten davon
abſehen, nach Parteigröße Stuaßen nach bedeutenden Parteimitgliedern
zu benennen.
Stadtrat Schneider (Dn.) regt an, doch in der Hauptſache ſplche
Namen für Straßen zu wählen, deren Träger auch in engerer Beziehung
zu Darmſtadt ſtanden. Die Politik möge man möglichſt hierbei aus dem
Spiele laſſen.
Stadtrat Aßmuth (Soz.) wendet ſich beſonders gegen die
Aus=
führungen des Stadtrats Abt; er hoffe, daß auch Herr Abt noch mit
der Zeit „patriotiſch bekehrt” werde. Er müſſe betonen, daß die
Bedeu=
tung der Sozialdemokratie eine geſchichtliche ſei.
Die Gewerbe= und Handwerkervereinigung hatte einen Antrag
ein=
gebracht, folgende Straßenbezeichnungen einzuführen: „Schulze=Delitzſch=
Straße in Erinnerung an den „Bater des Genoſſenſchaftsweſens”, das
mit Darmſtadt beſonders eng verknüpft ſei, und eine Otto=Lilienthal=
Straße in Erinnerung an den bahnbrechenden Vorkämpfer der
Luft=
fahrt und Begründer des Segelflugs, der ſpäterhin von Darmſtadt aus
zu ſeinen weltbekannten Erfolgen geführt wurde. Den Antrag, auch
eine Auguſt=Bugbaumſtraße einzuführen, zog die Partet zurück.
Nachdem ſich Städtrat Fröb a (Komm.) gegen die „Legien” gewandt hatte unternimmt Stadtrat Abt (Nat=
Soz,) nochmals einen Angriff auf die Sozialdemokratiſche Partei, die er
bezichtigt, das deutſche Volk jahrzehntelang betrogen zu haben.
Stadtrat Friedrich (Soz.) entgegnet, ſolche Angriffe müſſe man
ſchon unter dem Geſichtspunkt der „Pathologie” behandeln.
Stadtrat Haury (D.V.P.) wendet ſich beſonders gegen den
zu=
rückgezogenen Antrag der Gewerbe= und Handwerkervereinigung. —
Der von der Handwerkervereinigung geſtellte Anträg, eine Straße nach
Bürgermeiſter Buxbaum zu benennen, werfe die Frage auf, welche
Motive dieſem Antrag zu Grunde liegen. Sollte die in dem Antrag
gegebene Begründung allein maßgebend geweſen ſein, ſo müſſe man
ſich fragen, ob Herr Dr. Köllbach in der Lage ſei, behaupten zu können,
daß er mit ſeiner Fraktion an der nicht erfolgten Wiederwahl des Heurn
Buxbaum ſchuldlos ſei; eine Frage, die er auf Grund der Tatſachen
verneinen müſſe. Er ſehe in dieſem Antrag, von dieſer Seite geſtellt,
eine direkte Verhöhnung des Herrn Bürgermeiſters Buxbaum.
Stadtrat Rudokph (P.A.) beantragte den Schluß dieſer
zeit=
raubenden Debatte; ein Antrag; dem allſeits zugeſtimmt wurde.
Stadträtin Wakz (Aw.P.) wünſcht ſtätt der beantragten Legien=
Anlage die Bezeichnung Schiller=Anlage.
Stadtrat Kollbach (H.1.,G.) verwahrt ſich gegen die „
verun=
glimpfenden” Bemerkungen des Stadtrats Haury; man werde darauf
zur gegebenen Zeit noch zurückommen.
Nach einem kurzen Schlußwort des Bürgermeiſters Ritzert ſchuitt
man zur Abſtimmung. Die Vorſchläge der Stadtverwaltung, werden
angenommen; der Antrag der Sozialdemokratie wird gegen 9 Stimmen
bei Stimmenthaltung der D.V.P. und P.A. angenommen. Für die
Benennungen der in dem Antrag der H.u.G.=Vereinigung vorgeſehenen
Namen ſind Straßen noch nicht vorhanden.
Der Punkt, die Vergnügungsſteuer betreffend, zu dem ein Antrag
des Stadtrats Kollbach vorliegt, die von der Stadt Darmſtadt zur
Ep=
hebung kommende Vergnügungsſteuer möge auf ſolche Vorträge, fowie
Handwerk und Gewerbe fördernde Veranſtaltungen keine Anwendung
finden, die lediglich dem Zwecke dienen, die Mitglieder der
Vereinigun=
gen oder Berufsorganiſationen weiterzubilden oder fördennd auf die
einzelnen Berufe zu wirken, findet Erledigung, und zwar in der Sinne
der Verwaltung, die dazu bemerkt: Die Stadt eyhebt
Vergnügungs=
ſteuer auf Grund einer beſonderen Ortsſatzung vom 18. Febr. 1926, die
den Reichsbeſtimmungen über die Vergnügungsſteuer vom 12. Juni 1926
entſpricht.
Ueber die Anträge der Nat.=Soz. D. Arbeiterpartei und der
Poſi=
tiven Arbeitsgemeinſchaft, betr.
Gehaltskürzung bei den ſtädtifchen Beamten,
entſpinnt ſich wiederum eine längere Ausſprache. Stadtrat
Akten=
dorf erſtattet hierzu Bericht. Der erſte Antrag lauket: „Die Not
des Volkes und die Finanmot der Stadtverwaltung zwingt zu
Ein=
ſparungen an der Beſoldung der Beamten, und zwar an folgenden
Gruppen und Sondergruppen: das Oberbürgermeiſtergehalt iſt um
40 Prozent zu kürzen, die Bürgermeiſtergehälter ſind um 45 Prozent
zu kürzen, die Gehälter der Beſoldungsgruppe 1 ſind um 30 Prozent,
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Seite 6
Freitag, den 28. März 1930
Nummer 87
der Beſ.=Gr. 2a um 30, der Beſ.=Gr. 2d um 25, der Beſ.=Gr. 2e um 23,
der Beſ.=Gr. 3 um 20, der Beſ.=Gr. 4a um 10 Prozent zu kürzen. —
2. Der Wohnungsgeldzuſchuß wird in ſeiner jetzigen Höhe nur ſoweit
gezahlt, als die Mieten der Beamten dieſe Höhe überſteigen. Für die
Mieten, die unter dieſer Grenze liegen, wird der Wohnungsgeldzuſchuß
nur in Höhe der tatſächlichen Mietaufwendungen gezahlt. — 3. Die
Dienſtaufwandsentſchädigung wird nur in Höhe der tatſächlich
ent=
ſtandenen und belegten Koſten gewährt in Grenzen der bisherigen
Sätze. — 4. Es ſind Beamte vorhanden, die für ihre Perſon die
Be=
züge der nächſthöheren Gruppe als der zuſtehenden beziehen. Es iſt
ungerechtfertigt, Beamte nach höheren Gruppen zu beſolden, deren
Arbeit ſie nicht leiſten. Dieſe Beamten ſind dem Stadtrat namhaft zu
machen und unverzüglich in die zuſtehenden Beſoldungsgruppen zu
überführen.”
Die Poſitive Arbeitsgemeinſchaft hat folgenden Antrag eingebracht:
„Der Stadtrat wolle beſchließen, den Finanzausſchuß unverzüglich
mit der Aufſtellung einer neuen Beſoldungsordnung zu beauftragen,
in der alle 5000 Mark überſteigenden Gehälter ſtädtiſcher Beamten
ſtaffelweiſe derart abgebaut werden, daß insbeſondere die hohen
Ge=
hälter eine erhebliche Ermäßigung erfahren.”
Stadtrat Abt (Nat.=Soz.) begründete ſeinen Antrag.
Stadtrat Schneider (Dn.) betont, das Ziel, Erſparniſſe zu
er=
reichen, ſei gut, aber hier werde ein falſcher Weg begangen. Nach der
Begründung des Rechtsausſchuſſes ſei es unmöglich, durch einen
Be=
ſchluß im Stadtrat eine zwangsweiſe Kürzung der Gehälter
vorzuneh=
men; allerdings könne man eine neue Beſoldungsordnung für künftige
Beamte aufſtellen.
Oberbürgermeiſter Mueller erklärt, im Rahmen des Etats
werde er auf dieſe Frage noch zurückkommen; er könne aber betonen,
daß die Gehaltsausgaben gering ſeien im Vergleich zu anderen Städten.
Man habe viele ausgefallenen Stellen nicht neu beſetzt.
Stadtrat Freudel (P.A.) erläutert den Antrag, der Poſitiven;
man habe ſehen wollen, ob der „gute Wille” da ſei. Zahlen habe man
abſichtlich keine eingeſetzt, aber die Zeiten ſeien ſo ſchwer, daß man
ſparen müſſe.
Stadtrat Fröba (Komm.) tritt für ſtarke Gehaltskürzung ein..
Stadtrat Friedrich (Soz.) weiſt auf die hohen
Penſionszahlun=
gen für Militärperſonen uſw. hin und bezeichnet die Vorſchläge der
Nationalſozialiſten als Agitationsanträge.
Stadtrat Kollbach ſtellt ſeinerſeits den Antrag, die Verwaltung
möge unverzüglich ein „Sparprogramm” vorlegen.
Nach einer weiteren kurzen Debatte, wobei die Ausführungen der
Stadträtin Walz infolge ihrer ungünſtigen Stellung zur Preſſe
un=
verſtändlich waren, ſchritt man zur Abſtimmung. Der Antrag wurde
gegen acht Stimmen (Nationalſozialiſten und P.=A.) abgelehnt. Die
Handel= und Gewerbe=Vereinigung enthielt ſich der Stimme.
Ein nationalſozialiſtiſcher Antrag auf Aenderung der Verteilung
der Tribüinenkarten findet nach einigen Ausführungen, die
unweſent=
lich waren, Ablehnung. Es bleibt alſo bei der ſeitherigen Verteilung
der Karten nach der Stärke der Fraktionen.
Ein Dringlichkeitsantrag der Natſoz. A. P., eine Landesſpende für
Erwerbsloſe uſw. in die Wege zu leiten, hatte der Herr Staatspräſident
dahin beantwortet, daß die Initiative in der angeregten
Unterſtützungs=
aktion den lokalen Inſtanzen zu überlaſſen ſei. Im Stadtrat wurde der
Aufruf zu einer Landesſpende abgelehnt, und zwar mit der Begründung,
die Erwerbsloſen und Kleinrentner wollten nicht auf Almoſen
ange=
wieſen ſein, ſie hätten einen Rechtsanſpruch auf Unterſtützung. Ein
ſozialdemokratiſcher Antrag auf Erhebung eines Notopfers wurde zur
geſchäftsmäßigen Behandlung genommen.
Die Ergänzung von Schulvorſtänden wurde debattelos genehmigt.
Ein Antrag zur Bekämpfung der Wohnungsnot wurde dem
Bau=
ausſchuß zur Prüfung überwieſen. Die D.V.P. ſtellte den Antrag, der
die Auflöſung ſämtlicher ſtädtiſcher Regiebetriebe zum Ziele hat.
Aus=
genommen werden hiervon die zur Verſorgung der Stadt wirklich
lebens=
notwendigen Betriebe wie Gas= und Waſſerwerk uſw. — Als beſonders
abbaureif erſcheine die ſtädtiſche Materialverwaltung, deren Auflöſung
mit ſofortiger Wirkung beantragt wurde. Die ſchwierige finanzielle
Lage der Stadt und die große wirtſchaftliche Not in allen Kreiſen des
hieſigen Unternehmertums laſſe einen Abbau der ſtadteigenen Betriebe
auf das Mindeſtmaß dringend notwendig erſcheinen, insbeſondere auch
darum, weil von der Antragſtellerin eine Wirtſchaftlichkeit der meiſten
ſtädtiſchen Betriebe beſtritten werde.
Auf eine Anfrage des Stadtrats Baßler (Soz.) zu dem
Gasver=
giftungsunfall in der Sauerkrautfabrik Korbus erklärt Bürgermeiſter
Nitzert, daß ihm gemeldet wurde, daß die Ausrüſtung der Feuerwehr
in Ordnung war, lediglich durch eine Verquickung von unvorhergeſehenen
Umſtänden ſtieß den Feuerwehrleuten der Unfall zu.
Zum Schluſſe entwickelte ſich noch eine recht erregte und unliebſame
Debatte wegen einer Veröffentlichung des Stadtrates Krug, in der dieſer
den Wahlakt bei der Bürgermeiſterwahl behandelt und die Namen der
Stadtratsfraktionen und Stadträte angeführt hatte, die gegen die
Wiederwahl Herrn Buxbaums geſtimmt hatten. Beſonders, Stadtrat
Kollbach trat dieſer Veröffentlichung ſcharf entgegen. Es wurde von
der Stadtverwaltung und Vertretern des Stadtrats erklärt, daß in allen
hieſigen Blättern Auslegungen über die Wiederwahl Bürgermeiſter
Bux=
baums ſtanden.
Schließlich fragte noch Stadtrat Fröba wegen der
Arbeitsverhält=
niſſe in den Städtiſchen Betrieben an. Bürgermeiſter Delp antwortete
in ähnlichem Sinne, wie ſeither, es ſei nicht beabſichtigt.
Arbeiterentlaſ=
ſungen vorzunehmen. — Stadtrat Altendorf (D. V. P.) richtet an
die Verwaltung eine Anfrage wegen angeblicher Geſchäfte, die
Gaswerks=
direktor Nuß mit Hilfe einer hieſigen Firma „Gasinduſtrie G. m. b. H.”,
deren Geſellſchafter Herr Nuß ſei, gemacht habe.
**
Die öffentliche Sitzung wurde um 9 Uhr geſchloſſen.
Oit Sunapftbang des Meistaruſeſtes.
Das größte Feſtunkernehmen ſeit Jahrzehnken.
„Drei Generationen treueſter Pflichterfüllung — 70jährige Tradition”.
Nicht oft kamn der Chroniſt ſo ſtolze Worte an die Spitze ſeines
Be=
richtes ſetzen, um alte hingebungsvolle Liebe zum Handwerk und
moder=
nen kaufmänniſchen Geiſt zu regiſtrieren. In unſerer Stadt lebt ein
Uhrmachergeſchlecht, das die Tugenden der alten deutſchen Meiſter bis
zum heutigen Tage hochgehalten hat. 70 Jahre beſteht die Firma Georg
Karp, welche 1860 von Herrn Georg Karp im Hauſe Schützenſtraße 2
gegründet wurde. Aus kleinſten Anfängen heraus envwickelte ſich das
Geſchäft von Jahr zu Jahr, und als 1888 der Gründer ſtarb, und ſein
Sohn Karl. der zur gleichen Zeit ſein 50jähriges Berufs=Jubiläum
feiert, die Führung übernahm, mußto eine Ueberſiedlung in die
Lud=
wigſtraße 20 vorgenommen werden, wo es auch heute noch iſt. Es
gelang Herrn Karl Karp, und neuerdings ſeinem Sohn Georg, der
gleichfalls im der Firma tätig iſt, dem Geſchäft eine Bedeutung zu
ver=
ſchaffen, die weit über den Rahmen unſerer Stadt hinaus beſonders
beachtliche Geltung hat. Kunden aller Bevölkerungsſchichten decken ſeit
vielen Jahren ihre Bedarf bei Georg Karp. Das 70jährige
Geſchäfts=
fubiläum hat Herr Karp benutzt durch beſonders hübſche und
ge=
ſchmachvolle Dekoration dem Publikum die Erzeugniſſe ſeines Geſchäfts
zu zeigen.
— Es iſt unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefeffelt zu ſein!
Dieſes bekannte Motto des berühmten Kriminal=Schriftſtellers trifft
auch auf deſſen neueſtes Bühnenwerk zu: „Der Mann, der ſeinen
Namen änderte”, das ab 1. April in Darmſtadt zur Aufführung
gelangt. — An Spannung und abenteuerlichen Szenen ſteht dieſes
neueſte Werk dem „Hexer” in nichts nach. — Die Darſtellung erfolgt
durch ein erſtklaſſiges Berliner Enſemble. Weitere Mitteilungen folgen.
— Hausfrauenbund. Die Bewegung für ſtärkeren Verbrauch von
Roggenbrot greift auch in Darmſtadt in erfreulicher Weiſe um ſich.
An=
geſichts des lebhaften Intereſſes, das ihr entgegengebracht wird, machen
wir auf die öffentliche Veranſtaltung zur Roggenbrotfrage am Montag,
den 31. März, 4 Uhr, im Logengebäude, Sandſtr. 10, aufmerkſam. (S.
Anzeige.)
* Der Haupt= und Geſchäftsführende Ausſchuß des
Kreis=
turnfeſtes 1927 hatte geſtern abend zur Erſtattung der
Schluß=
abrechnung eingeladen und damit eine Lichtbildervorführung
ver=
bunden, die das ſo impoſant verlaufene Kreisturnfeſt noch
ein=
mal in Bild und Wort erſtehen ließ. Die Ausſchußmitglieder
waren ſehr zahlreich der Einladung gefolgt.
Der Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Herr Gauvertreter
Roth, eröffnete den Abend mit herzlichem Willkommgruß und
wies darauf hin, daß die Turner gewöhnt ſind, auch aus rein
geſchäftlichen Sitzungen mehr als das zu geſtalten, alles, die
Turnſache und das Leben, ſo aufzufaſſen, daß Lebensfreude und
Lebensbejahung das Ziel zeigt und die Arbeit adelt in der
eini=
genden Wirkung, der Turnſache, wie Jahn ſie ſchuf und wie er
ihr ſein Leben bis zur letzten Minute gewidmet. Der Redner
dankte dann herzlichſt allen Mitarbeitern am Kreisturnfeſt, vor
alkem den Mitgliedern des Finanzausſchuſſes, für ihr treues,
Jahre hindurch währendes Ausharren und Arbeiten. Er verlas
dann die Schlußzahlen der Abrechnung, die ſich wie folgt ſtellen:
It. Voranſchlag It. Abrechnung
A. Einnahmen:
25 000.— ℳ 21 409.92 ℳ
1. Stiftungen.
2. Pachten, einſchließl Feſthalle 52 000.—ℳ 46 651.98 ℳ
163 530.—4— 148 005.—4.
3. Eintrittskarten, Feſtbücher
240 530.— M 216 066.90 ℳ
It. Voranſchlag lt. Abrechnung
B. Ausgaben:
47 300.— ℳ 39 634.27 ℳ
1. Hauptausſchuß
Stadt Darmſtadt f. Feſthallenbau 47 500.— ℳ 40 000.—
568,67 ℳ
350.— ℳM
2. Finanzausſchuß
29 645.24 ℳ
54 500.— ℳ
3. Bauausſchuß
15 000.— ℳ 20 770.,67 ℳ
4. Preſſeausſchuß
11000.—ℳ 12 818.51 ℳ
5. Turnausſchuß
3 970.67 ℳ
800.— ℳ
6. Wirtſchaftsausſchuß
25 500.— ℳ 22 726.74 ℳ
7. Wohnungsausſchuß
33.80 ℳ
150.— ℳM
8. Empfangsausſchuß
26 500.— ℳM 23 010,67 ℳ
9. Vergnügungsausſchuß
5500.— ℳM 13 205.91 ℳ
10. Zugsausſchuß
521.75 ℳ
11. Sanitätsausſchuß
2 000.— ℳ
12. Saarturner; Verpfleg., Verſchied. 4 430.—ℳ 4160.—ℳM
240 530.— ℳM 216 066.90 ℳ
Von dieſen Zahlungen gingen an die Stadt und deren
ver=
ſchiedene Betriebe 53 935.80 Mark. An die Darmſtädter
Geſchäfts=
welt 91 768.40 Mark. An die auswärtigen Geſchäfte für Geräte
und Quartierherſtellung 28 605.71 Mark. Für Löhne, der
Tages=
kaſſierer, Garderobe und Pachtrückzahlung 7440.81 Mark.
Selbſt=
aufwendung für Porto, Beſchaffung von Eintrittskarten,
Lieder=
hefte. Zugs= und Feſtordnungen, für Volksbeluſtigungen,
Aus=
ſchmückung, Gebühr an die Kreisleitung und Rückvergütung von
Vereinsvorlagen 34 316.17 Mark.
Für den Finanzausſchuß erſtattete nochmals Turner
Bracher kurzen Bericht, in dem beſonders den drei
Haupt=
kaſſierern, den Herren Max Wolff (Turngemeinde 1846),
Keßler (Turngemeinde Beſſungen) und Kochendörfer
(Turngeſellſchaft) Dank und Anerkennung für ihre aufopfernde
Tätigkeit ausgeſprochen wurde. Dem Finanzausſchuß und den
genannten Herren wurde Entlaſtung erteilt. — Herr Roth
ſprach dem Geſchäftsführer, Herrn Wandel, Dank für ſeine
Tätigkeit aus, die eine der undankbarſten war, die das Feſt
for=
derte. — Damit wurde das Endergebnis vom Gau an die
Darmſtädter Turnerſchaft abgegeben.
Im Namen der Darmſtädter Turnerſchaftz übernahm deren
Vorſitzender, Herr Rechtsanwalt Kalbhenn, dann das
Feſt=
ergebnis und machte darauf aufmerkſam, daß am 10. Mai die
Hauptverſammlung der Turnerſchaft ſtattfindet, und daß die
Vorarbeiten zu den Schwimmeiſterſchaften jetzt intenſiv einſetzen
müſſen.
Turner Wandel dankte für die Anerkennung, die ihm
aus=
geſprochen wurde, und gab dieſe und den Dank weiter an alle,
die ihm und den Ausſchüſſen ihre Mitarbeit gewidmet haben.
Herr Wandel zeigte dann eine Fülle ſchöner und
inten=
eſſanter Lichtbilder, die das Feſt nochmals erſtehen ließen in
ſeinen ernſten und heiteren Szenen, in ſeinen gigantiſchen
Aus=
maßen und ſeinem eindringlichen Werben für die Turnſache und
für das deutſche Volkstum. — Gemeinſame Liedgeſänge um=
F.*
rahmten die ſchön verlaufene Veranſtaltung.
*9
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Die Kleine Strafkammer behandelte als Berufungsinſtanz die
Sache zweier Stüßenten, eines Kunſtgewerbeſchülers und eines
akademi=
ſchen Kaufmanns, wegen gemeinſchaftlicher Sachbeſchädigung. Das
Amtsgericht 1 hatte die vier Angeklagten am 11. Februar d. J. zu je
60 Mark Geldſtrafe verurteilt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Auguſt
1929 war das Schaufenſter der Konditorei Güll in der Soderſtraße
ein=
geſchlagen und die drei letzten Angeklagten am Tatort angehalten
wor=
den. Der erſte Angeklagte, der eine Student, war nicht mehr dabei
ge=
weſen, hatte ſich ſaber ſpäter als Schuldigen bezeichnet und angegeben,
er ſei auf einer Bananenſchale ausgerutſcht und in die Scheibe gefallen.
Die drei anderen leugnen, auf der Straßenſeite des Schaufenſters
ge=
weſen zu ſein und haben Berufung eingelegt. Ebenſo der Staatsanwalt.
In der Berüfungsinſtanz gibt der erſte Angeklagte am Donnerstag
zu, die Scheibe in der Betrunkenheit vorſätzlich mit dem Fuß eingeſtoßen
zu haben. Auch die anderen drei geben zu, auf der betreffenden
Straßen=
ſeite geweſen zu ſein, aber nur, um den Betrunkenen von der Tat
abzu=
halten. Das Gericht ſpricht die drei letzten Angeklagten frei und beläßt
es für den erſten Angeklagten bei der Geldſtrafe von 60 Mark, da er ſchon
für den Sachſchaden aufzukommen hat, der 600 bis 700 Mark beträgt.
Den Freigeſprochenen wurde vom Gericht nahegelegt, mitzubezahlen, da
ſie es auf ſich gendmmen hatten, auf den Betrunkenen aufzupaſſen, dies
jedoch nicht hinreichend getan hätten.
— Beſonders bekannt und geſchätzt bei allen Hausfrauen ſind die
elektriſchen Brat= und Backöfen, da ſie ſo überaus ſauber und bequem
arbeiten und wegen ihrer gleichmäßigen Wärmeverteilung ein
Miß=
raten ſozuſagen ausſchließen. Gleichmäßig oben und unten angeordnete
Heizkörper, gute Wärmeiſolierung gewährleiſten einen geringen
Strom=
verbrauch. Sie eignen ſich vorzüglich zur Zubereitung von Bratſachen
hoher Qualität. Bei der gleichbleibenden milden Wärme brauchen wir
faſt kein Fett zuzugeben. Ein Begießen des Bratens iſt kaum
von=
töten, da er ja von allen Seiten gleichmäßig von heißer Luft umgeben
iſt, d. h.: Der Braten kann die ganze Zeit hindurch bis
zu ſeiner Fertigſtellung ohne Aufſicht bleiben. Das
Grillen eines Bratens geſchieht lediglich mit Oberhitze und ohne
Fett=
zuſatz. Die Fleiſchſtücke werden nicht in die Pfanne, ſondern auf einen
Roſt gelegt. Das ſo zubereitete Fleiſch iſt außerordentlich bekömmlich
und ſchmeckt ganz beſonders delikat. Alle derartigen
Zubereitungsmög=
lichkeiten der Braten wird Fräulein Hellwig, in dem heute abend
8 Uhr im Heaghaus ſtattfindenden Vortrag mit dem Thema: „Der
Oſterbraten im elektriſchen Herd”, zeigen. Die zum
Schluſ des Vortrags zur Verteilung kommenden Koſtproben werden
das oben Geſagte voll und ganz beſtätigen. — Der Beſuch des
Vortra=
ges dürfte beſonders für die Hausfrauen von größtem Intereſſe ſein.
Städtiſche, Haushaltungsſchule. In früheren Jahren hat die
Städtiſche Haushaltungsſchule alljährlich am Schluſſe des Schubjahres
eine Ausſtellung von Schülerinnenarbeiten veranſtaltet, die beſonders in
Elternkreiſen Intereſſe erregte. Die letzte derartige Ausſtellung fand
zur Feier des 25jährigen Beſtehens der Anſtalt allerdings im Jahre 1914
ſtatt. Wenn in dieſem Jahr der alte Brauch wieder auflebt, ſo wird
die Städtiſche Haushaltungsſchule dazu durch die 600=Jährfeier der
Stadt Darmſtadt veranlaßt. Die Ausſtellung iſt geöffnet: Samstag,
den 29. März, von 3—6 Uhr, und Sonntag, den 30. März, von 11—6
Uhr, im Schulhauſe an der Landgraf=Georgſtr. Freunde der Anſtalt ſind
zum Beſuch herzlich eingeladen.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Somstag, den 29. März 1930 vorm. 9 Uhr:
Einwen=
dungen des Polizeihauptwachtmeiſters Aledter in Gießen gegen ſeine
Ver=
ſetzung in den Ruheſtand.
Warumwaschen Sie noch selbst?
Sie waschen selbst zu teuer!
Wäschl a.p. Wäsche nach Henicht
(trocken gewogen!
Hrertng hiienneig (genaschen u. M getr. Nalwäsche)
Tahnstr. 4
45 Ptund
Im ersten Jahrzehnt nur
MIVEA
KINDERSEIEE
Sie ist nach ärztlicher vor
schrift besonders für die
emp-
findliche Hauf des Kindes
hergestellt. Ihr seidenweicher
Scheumdringtschonend in die
Hautporen ein und macht sie
frei für eine gesunde
Haut-
atmung. Preis 70 Pfg.
Weoßso
Keinerlel Nebenspesen.
(3254a
— Lichtbildervortrag Loheland. Auf den heute Freitag abend im
Ludwig=Georgs=Gymnaſium, Karlſtraße 2, ſtattfindenden
Lichtbil=
dervortrag von Eliſabeth Hertling, Lehrerin, der Loheland=
Lehr=
weiſe und langjährige Mitarbeiterin in Loheland ſelbſt, über „Menſch,
Gymnaſtik, Arbeit” ſei nochmals empfehlend himgewieſen. Die
Schule Loheland ſieht es als ihre Aufgabe an, im Verein mit allen
Gymnaſtikſchulen des deutſchen Gymnaſtikbundes, die ernſt und
verant=
wortungsbewußt arbeiten, von dem bildenden Wert guter Gymnaſtik
und den Gefahren einer ſchlechten Gymnaſtik vor größeven Kreiſen zu
ſprechen. Gymnaſtiſche Aufnahmen mit Beiſpielen und Gegenbeiſpielen
ſollen das Urteilsvermögen des Publikums ſchulen. Femer wird
ge=
zeigt, wie die Gymnaſtik ſich auswirkt auf den verſchiedenſten Arbeits=
und Lebensgebieten. Als Beiſpiel dienen Aufnahmen von den Arbeiten
und Leben in Loheland und eine kleine Ausſtellung der Loheland=
Werkſtätten. Der Vortrag beginnt 20.15 Uhr. Karten ſind in der
Ge=
ſchäftsſtelle des Hausfrauenbundes und der Volkshochfchnle und am
Saaleingang zu haben.
— Der Film „Wunder der Schöpfung” wird Montag, 31. März,
nachmittags und abends im Gemeindehaus, Liebfrauenſtraße, vorgeführt.
Autodiebſtähle. Am 26. März gegen 18 Uhr wunde vor dem
Hauſe Lichtenbergſtraße 8 ein dort aufgeſtellter Opel=
Perſonen=
wagen geſtohlen — Kennzeichen VR 10 118 — und ſpäter, an der
Odenwaldbrücke abgeſtellt, wieder vorgefunden. — Am 17. März gegen
22 Uhr wurde vor dem Hauſe Ohlyſtr. 50 ein Adler=Standard= mit Kennzeichen VS 1435 weggenommen und am 18. 3. wurde
dieſer Wagen hinter der Fabrik Merck herrenlos wieder aufgefunden.
In dem Wagen wurde ein Dolch mit Stahlſcheide und Geweihgriff
aufgefunden. Auf dem Dolch ſind die Buchſtaben A.H. 1914/16
ein=
graviert. — Auf die gleiche Weiſe wurde am 22. März abends der
Perſonenkraftwagen Marke Dixe, VS 8542, vor dem Hauſe
Heinrichſtraße 130 geſtohlen. Dieſer Wagen wurde, ſtank beſchädigt,
am nächſten Vormittag am Bahnübergang bei Meſſel aufgefunden. —
Dieſe ſchlechten Streiche der Straße haben einen derartigen Umfang
angenommen, daß nur durch ſtrengſte gerichtliche Beſtrafung Abhilfe
geſchaffen werden kann. In jedem einzelnen Fall hat der Täter eine
erhebliche Freiheitsſtrafe wegen Diebſtahls zu gewärtigen.
Anhalts=
punkte irgendwelcher Art bitten wir jederzeit bei dem Polizeiamt —
Kriminalabteilung —, Hügelſtraße 31/33, mitteilen zu wollen.
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Die von den Spielern mit
größter Spannung verfolgte Haupt= und Schlußziehung der 34. (260.)
Lotterie iſt am 14. März beendet worden. Es fielen die beiden
Haupt=
gewinne von je 500 000 Reichsmark auf Nr. 217 188 in den beiden
Ab=
teilungen I und II, die beiden Prämien von ebenfalls je 500 000
Reichs=
mark nebſt je einem Gewinn von 1000 Reichsmark auf Nr. 210 171 in
den beiden Abteilungen I und II. Die neue 35. (261.) Lotterie beginnt
am 25. April mit der Ziehung 1. Klaſſe. Dazu werden für die
bis=
herigen Spieler die gehabten Lofe bis zum 29. März
aufbewahrt. Es wird empfohlen, bis zu dieſem Tage die neuen
Loſe bei dem zuſtändigen Lotterie=Einnehmer abzuholen oder ihm
jeden=
falls mitzuteilen, daß die Loſe weitergeſpielt werden, ſelbſt wenn die
Bezahlung erſt ſpäter vor Beginn der Ziehung erfolgt. Neue Spieler
tun ebenfalls gut, ſich frühzeitig ein Los zu ſichern, da ſolche kurz vor
Beginn der Ziehung 1. Klaſſe nicht mehr zu haben ſein dürften.
Maul= und Klauenſeuche. Unter dem Viehb=ſtand des Johann
Noll, Hofgut Kranichſtein, iſt die Maul= und Klauenſeuche
ausge=
brochen. Das Seuchengehöft wird zum Sperrbezirk und der durch die
Dieburger Straße, Parbweg, Kranichſteiner Straße, Dreiſchlägerweg,
Gemarbungsgrenze und Bernhardsackerſchneiſe begrenzte
Gemarkungs=
teil wird zum Beobachtungsgebiet erblärt. Darunter fallen auch die
erwähnten Straßen und Wege, ausgenommen die Dieburger Straße und
der Parkweg.
Eottesdienſt der iſr gelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 28. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min
Samstag, den 29. März: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min;
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 7 Uhr 40Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 6 Uhr 30 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 29. März: Parſchas Hachaudeſch. Vorabend
6 Uhr 20 Min — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. —
Sabbataus=
gang 7 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Nachm. 6 Uhr 15 Min,
Sonntag, den 30. März: Nauſch Chaudeſch Niſſan.
Gegen spröde Haut
schützt Sie beim Wintersport, überhaupt immer, wenn
Sie sich bei Kälte Wind und Wetter im Freien aufhalten
LAAIA UiLTA
Nivea-Creme enthält als einzige Hautcreme das
dem Hautfett verwandte Eucerit, und darauf
be-
ruht ihre Wirkung. Sie dringt, ohne einen Glanz
zu hinterlassen, vollständig in die Haut ein und
macht die Gewebe der Haut geschmeidig und
widerstandsfähig, sie nährt und kräftigt die Haut
Dosen zu RM. 0.20- 1.20 Tuben zu RM. 0.60 u. 1.00
ſt iter 87
Freitag, den 28. März 1930
Seite 7
Aus Heſſen.
Vabenhauſen, 27. März. Zu Beginn der öffentlichen
Ge=
deratsfitzung am Dienstag abend gibt der Vorſittzende
von einer Einladung der Höheren Bürgerſchule zu einem
en Vortrag. Nach Verleſung”, der Verhandlungsniederſchrift
Abnahmetermin der kleinen Bahnunterführung, aus der
her=
daß die Gemeinde die Abnahme wegen der nach ihrer Anſicht;
chen Ausführung des Unterbaues abgelehnt hat, und daß ein er=
Termin im Herbſt ſtattfinden ſoll, ſpricht man ſich dafür aus,
Zwiſchenzeit die Widerſtandsfähigkeit des Kleinpflaſters zu er=
Es wird beſchloſſen, das Babenhäufer Stadtwappen, bei dem
hr der erſten Verleihung an die Stadt ſchwer feſtgeſtellt. werden”
ne Jahreszahl zu verwenden. Der von der Reichsbahn vorge=
Aan, betr. Anlage des freien Platzes zwiſchen der Bahnhofsallee
Friedrich=Ebert=Straße findet die Zuſtimmung des Gemeinde=
Man beſchließt, die Umgebungen des Waſſerturms und des
Pum=
es gärtneriſch anzulegen, den eingefriedigten Platz am
Krieger=
mit Efeu zu bepflanzen und die Stätte am 6ler=Denkmal nach
grfchlägen des Vereins ehem. 6ter Artilleriſten anzulegen. Der
mit lage und Ausfüllung vor dem Neubau Grote in der
Eiſenbahn=
rird zugeſtimmt, die Ausführung ſoll jedoch nur in der dazu er=
„ihen Länge geſchehen. Abgelehnt wird die Herſtellung des
Goſ=
giſters vor der Kaſerne mit der Begvündung, daß dieſer Zuſtand
rhdie Provinz bei der Höherlegung der Aſchaffenburger Straße
ver=
aut wurde. Wünſche der Freiw. Feuerwehr um Beſchaffung
ver=
chücher Ausrüſtungsſtücke ſollen befriedigt werden. Die
Bedürfnis=
ſiatger Weiterführung der Gaſtwirtſchaft Frankfurter Hof” wird
er=
nenuufaht. Aus den Betriebsmitteln des Ri. 1929 ſollen noch die für
diet ſieberherſtellung der ev. Stadtkirche bereits=für das Rj. 1930
ge=
tegrtten 5000 RM. entnommen werden. In der nichtöffentlichen
ööeg finden Erledigung Unterſtützungsgeſuche, ferner ein ſolches um
Gewhrung eines Bauzufchuſſes und ein weiteres um Erlaß der Hunde=
Aue Schluß der arbeitsreichen Sitzung um Mitternacht.
Michelſtadt, 27. März= 58
ordentlicheiGeueralver=
hlung der Volksbank Michelſtadt G. m. b. H.,
„elſtadt. Am Sönntag fand die diesjährige
Generalverſamm=
ur= Volksbank im Saale der Brauerei Dörr ſtatt. Der Vorſitzende
eufſichtsrats; Herr Ludwig Rexroth, eröffnete die Verſammlung,
yrdnungmäßig eingeladen war. Er begrüßte die erſchienenen
üder und Geſchäftsfreunde. Der Geſchäftsführer, Herr
Bank=
r Keller erläuterte in ausführlicher Weiſe die Bilanz. Er gab
über die außergewöhnlich gute Entwicklung der Bank. Die
trlagen haben ſich in einem Jahre von 145 000 auf 305 000 „RM.
Prozent erhöht. Dementſprechend habe ſich auch das
Krebit=
ſtit weſentlich erweitert, 44 neue Mitglieder ſeien im Geſchäftsjahr
ſur Bank beigetreten. Die Umſätze ſeien weſentlich größer wie in
heren Jahren und betrugen zuſammen rund 19 Millionen RM.
inahnte die Anwefenden, ſich noch mehr wie bisher der
Ein=
ugen der Bank zu bedienen und wannte vor allem vor einer
Feſt=
der in Anſpruch genommenen Kredite. Weiter berichtet Herr
daß die eigenen Bankverpflichtungen wefentlich vermindert wur=
und daß dieſelben bereits beſeitigt wären, weun nicht viele neue
tgeſuche hätten genehmigt werden müſſen. Er erhoffte in einem
günſtigen Anwachſen, der Spareinlagen eine baldige Abdeckung
och beſtehenden, verhältnismnäßig geringen Bankſchulden. Er ſprach
zur Frage des Wechſeldiskontgeſchäftes. Beſondere
Aufmerk=
u fanden ſeine Ausführungen über die Art der Kreditgewährung
e Volksbank. Es würden keine =Kredite ohne Wiſſen des
Auf=
feites gewährt. En ſchließt ſeine Ausführungen in der beſtimmten
ſicht, daß die Volksbank bei dieſer ſoliden Einſtellung vereint, mit
interſtützung der einzelnen Mitglieder und Geſchäftsfreunde auch
tnn vorwärts kommen werde. Lebhafter Beifall löhnte die ſehr,
anten Ausführungen. — Hierauf teilte, Hern Lüdibig” Rexrpth
Erſammlung mit, daß die dem Aufſichtsrat obliegenden Geſchäfte
iuſan mit dem Vorſtand in 19 Sitzungen erledigt wurden. Darnach
die Bilanz ſowie Gewinn= und Verluſtrechnung von der
Ver=
mlung einſtimmig genehmigt und dem Vorſtand und Auffichtsrat
ebenſo einſtimmig Entlaſtung erteilt. — Alsdann gab Herr Theodop
Strauß Bericht über die unvermutete Verbandsreviſion vom 7.
Novem=
ber 1929, die mit einem befriedigenden Ergebnis abgeſchloſſen wurde.
Die Geſchäftsführung ſei ſtets bemüht, gewiſſenhaft zu arbeiten. —
Bei den darauf folgenden Wahlen wurden vom Vorſtand Herr Theodor
Strauß und vom Aufſichtsrat die Herren Ludwig Rexroth, Johann
Kaffenberger und Rechtsanwalt Dr. jur. Heinz Süß einſtimmig
wieder=
gewählt.: Die Heuren nahmen die Wiederwahl an. Zum Schluß verlas
Herr Keller noch zwei Schreiben von der Direktion der
Landesgenoſſen=
ſchaftsbank, Darmſtadt, ſowie der Dresdner Bank in Frankfurt a. M.,
aus denen deutlich das gute Einvernehmen zu erkennen war, das
zwi=
ſchen dieſen Inſtituten und der Volksbank beſteht. Auch dieſes Jahr
war Herr Verwaltungsinſpekton Wöber als Vertreter der Stadt
Michel=
ſtadt erſchienen, außerdem zeigten anweſende Nichtmitglieder als gute
Kunden unſerer Bank das große Intereſſe, das ſie an der Entwicklung
unſerer Genoſſenſchaft haben. Eine gemütliche, zwangloſe
Unterhal=
tung beſchloß die 58. ordentliche Generalverſammlung der Volksbank
Michelſtadt.
b. Erbach i. O., 27. März. Gemeinderatsſitzung. Zu
Punkt 1 der „Tagesordnung wird die Belieferung des
Kreiskranken=
hauſes Erbach zur Verhandlung geſtellt. Man einigt ſich dahin, die
Lieferungen nach Verhandlungen mit Vertretern der einzelnen
Grup=
pen zu vergeben. Qualität und Preiſe der Waren ſollen genau
feſt=
gelegt werden. Eine Anfrage des Gemeinderats Wörner, ob es
Tat=
ſache ſei, daß ein großer Teil der Lieferungen durch den
Bezirkskonſum=
verein erfolge, wird von der Vexwaltung dahin beantwortet, daß der
Konſumperein während der Inflation, in der nicht alle Waren immer
zu haben geweſen ſeien, den „Aushelfer” gemacht habe und deswegen
auch jetzt berückſichtigt werden müſſe. Gegen dieſe Theſe erhebt ſich nur
geringer Widerſ ruch, der Vorſchlag der Verwaltung, der die vorſtehend
bekanntgegebene Regelung ergibt, wird einſtimmig angenommen. —
Der ſtädtiſche Lagerplatz an der Neuen Brühlſtraße wird an die Firma
Lang u. Co zum Preiſe von 5500 RM. (das ſind pro Quadratmeter
rund 7 RM.) verkauft. — An Ortsbürgernutzen kommen für das
Rechnungsjahr 1927/98 an 388 Ortsburger je 3,09 RM. zur Verteilung.
Auch hier wird, wie in früherer Zeit, die Beſeitigung dieſes
Vor=
rechtes gefordert, doch ſtellr die Verwaltung feſt, daß dies nur durch
den Geſetzgeber geſchehen könne. — Der Ratskeller wird auf drei Jahre
an Hirſchwirt Johann Lang zu 260 RM. pro Jahr verpachtet. — Zu
Punkt 5 „Ununterbrochener Fernſprechdienſt”, gibr der Bürgermeiſter
ein Schreiben der Poſtverwaltung zuv Kenntnis. Der ununterbrochene
Nachtdienſt iſt inzwiſchen eingeführt! — Das Waſſer=Reſervoir in der
Rolle iſt auf einem Grundſtück, deu kathol. Kirchengemeinde errichtet.
Hiergegen wünſcht letztere Tauſchgelände im Oppert und von den
ſoge=
nannten Beſtallungsgärten. Letztere will der Gemeinderat der Stadt
erhalten wiſſen. Die Verwaltung wird beauftragt, der katholiſchen
Kirche ein entſprechendes Grundſtück im Herrenrott anzubieten. Die
Kirche ſöll gebeten werden, auf die ſeitherigen Pächtev Rückſicht bei
Weiterverpachtung zu nehmen. — Unter Punkt 7 der Tagesordnung
ſtand ein Anrrag der Erbacher Kaufleute, der Induſtrie und des
Ge=
wverbes” um Einräumung eines” längeren Zählungszieles für die
end=
gültige Gewerbeſtener 1928, um Nachprüfung der für das Jahr 1929
feſtgeſetzten Steuerſätze und um Ergreifung”von Maßnahmen zur
Ver=
meidung weiterer Steuererhöhungen zur Berätung. Auf Vorſchlag der
Verwaltung wird beſchloſſen, eine generelle Stundung unter keinen
Umſtänden zu gewähren. Nur da, wo größe Nachzahlungen zu leiſten
ſind, ſoll größtmöglichſt Rückſicht genommen werden. Der Bürgermeiſter
ſtellt feſt, daß nicht allein Nachzahlungen zu leiſten ſind, ſondern daß
die Stadt auch einen erheblichen Betrag an Rückzahlungen leiſten müſſe,
Die Nachprüfung der Steuerſätze 1923 ſoll, trotzdem ſich die Verwaltung
von dieſer Maßnahmes keinen Erfolg verſpricht, durch die
Finanz=
kömmiſſion vorgenommen werden. Zum Antrag auf Ergreifung von
Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Steuererhöhung= wird auf die
derzeit: in Gange” befindlichen Voranſchlagsberatungen” hingewieſen.
Bei dieſer Gelegenhett erfährt der Gemeinderat offenbar eine Neuigkett.
ſtellt, außbrückiche feſt”, daßt die Hegck nür inditekt: Stettekleiſtungen an
die Stadt auf Grund des Finanzausgleichgeſetzes (Anteil der Gemeinde
an der Körperſchaftsſteuer) erfülle: — Auf Antrag= des Gemeinderats
Rebſcher beſchließt der Gemeinderat, in nichtöffentlicher Sitzung Ein=
blick in die h Steuerliſten zu nehmen. Inte geſſant iſt die Tatſäche, daß
ſich das ( ſzwerbekapital von 1,3 auf 2,1 Millionen erhöht hat. —
Weiteren ßeratungsgegenſtand gibt ein Rundſchreiben des Deutſchen
Wirtſchaftsl hindes für das Baugewerbe, daß die Einſchränkung der
Bau=
ſparprogran une fordert. Hier wird feſtgeſtellt, daß leider die Gemeinde
über die vor liegenden Tatſachen nicht hinmus kann. Eine Belebung der
ſeit Jahren, ruhenden Bautätigkeit durch, die Gemeinde kommt auch in
abſehbarer 5 ſeit nicht in Frage. — Fir, die ſtudentiſche Wirtſchaftshilfe
in Darmſtadt ſoll ein Betrag von 25— RM. in den Voranſchlag
ein=
geſtellt werde m. — Der Antrag des Kreisobſtbauvereins, Ortsgruppe
Erbach, auf C frlaß einer Polizeiverolſdy ung zur Bekämpfung der
Obſt=
baumſchädling e wird zurückgeſtellt. — Der Lagerplatz für
Wander=
gewerbetreiben de bleibt vorläufig auf, dem ſtädtiſchen Grundſtück in der
Halle, doch ſol er bei anderweitiger Unterbringungsmöglichkeit verlegt
werden. — In den Verkehrs= und Whtſchaftsausſchuß werden gewählt:
Gemeinderäte L. Volk, Zwingler, AValther, E. Volk, Weißmantel,
Wörner, und a us, den Reihen der EirAwvohner die Herren Stetter, Fehr,
Schmall, J. He im und Joſ. Kolmer 2. Der Gemeinderat ſetzt ſeine
Beratungen in wichtöffentlicher Sitzuu g fort.
b. Erbach, 27: März. Aus der deutſchen Turnerſchaft.
Die Frühjahrsmtldläufe des Odenwali gaues der D.T. finden am
kom=
menden Sonntag, den 30. d. M., unter Leitung des Gauſportwartes,
Oberpoftſekretär Biehl=Erbach, bei Goß=Bieberau—Werſau ſtatt. Die
zu laufenden Streaken betragen für Durner 7000 Meter für
Turner=
jugend 3/300 Meter und für Turnerintten 1000 Meter. Die Kämpfe
be=
ginnen nachmittags 3 Uhr. Sie endigen auf dem Platz der D.T. Werfau.
— FreieMetzgi rinnung. Tſie Freie Metzgerinnung des Kreiſes
Erbach ſchreibt ihre diesjährige Geſellenprüfung aus. Sie findet im
Laufe des Monats 2(pril ſtatt, und zwar für ſolche Lehrlinge, die ihre
Lehrzeit bereits beeridet haben oder bis Ende Maz d. J. beendigen.
Eiureichung von Anmeldungen muß bis 12. April d. J. unter Beifügung
der Prüfungsgebühr (7,50 RM.) an den Prüfungsausſchuß (
Metzger=
meiſter Wilhelm Bayth=Höchſt) erfolgen. —
Generalverſamm=
lung. Der Bezimkskonfumverein ſſüv den Kreis Erbach hält am
Sonn=
tag, den 30. März d. J., nachmitteigs 3 Uhr, in, der ſtädtiſchen Feſthalle
„Unter den Lindgm” ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung
ab. — Odenwäldervereimigung für Kunſt und
Wif=
ſenſchaft. Am Freitag, den 28. März d. J., abends 8.30 Uhr, ſpricht
im Saale des Gafthauſes „Zum Anker” in Stockheim Herr Franz
Cle=
imens Schiffer übar das Thema: „Von der Mannhaftigkeit und vom
ſechten Frauentum”.
Cu. Reichenbad); 26. März. Pwfſionskonzert. Die
Madrigal=
vereinigung Darm ſtadt unter Leitung des Herrn Profeſſors Dr. Noack
veranſtaltet am Sſonntag, dem 30. März, abends 8 Uhr, in dev hieſigen
Kirche ein Pafſionskonzert. Das Yvogramm iſt fehr reichhaltig und mach
ſeinem einheitlichen Gedanken z uſammengeſtellt. Beſonders
hervorzu=
heben iſt eime Pa ſſionsmuſik vor7 Leonhard Lechner (1594 entſtanden).
Es iſt dies eine für Chor durchke mponierte Paſſion, die auf Sologeſang
verzichtet. Wie wir aus einen Kritik des „Darmſtädter Tagblatts”
er=
ſehen, tpurde das Werk am KarſFeitag vorigen Jahres mit großem
Er=
folg in Darmſtadt aufgeführt. An die Lechnerſche Paſſion ſchließt ſich
ein Schlußgefang von H. Schütz an, der den Dank an Chriſtus zum
Ausdruck bringt. Dieſen Gedanſen des Lobes und Dankes bringt dann
zum Ausilang die herrliche Motette von Joh. Seb. Bach: „Lobet den
Herrn alle Heidem”, deren Jubel der Feier einen würdigen Abſchluß
verleiht.
C. Vierheim, 27. März. Eine große Aufregung bemächtigte ſich
der hieſigen Einwohnerſchaft, als dieſer Tage gegen Mitternacht eine
der fünf Gloclen des elektriſch betriebenen Geläutes der hieſigen neuen
Kirche ſich in Bewegung ſetzte und ihre Schläge voll ertönen ließ. Als
darauf kein Freuerſicnal. zu hiſrem war, wurde die Neugier noch größer
und jeder dachte, daß etwas beſonderes los ſei. Glöcknen und
Polizei=
beamté ſuchten ſpfort die garge Kürche ohne Erfolg ab und ſchalteten die
Glocke auss. Die Urfache dest Läuſtens iſt bis ſetzt noch nicht bekannt
ge=
zwordet.
— Gernsheim; A. März Wafſerſtany des Rheins am
126: März: —0,13 Meterz am/25. März: +0,01 Meten.
— Hirſchhorn, 57. März; Wafſerſtand des Reckar s am
26 März: 0,96 Metew; am M., März: 0,92 Meter.
Würden Sie einen ecllen Aheinmein
Caß eclerte
US
Dee wirkliche Kenner, der Miensch vor feinsten
Geschmackskufkur, paucht duch keine
Ciga=
retten mit Goldmundstück. Die Cigaretten mit
cchtam Goldbelag waren eine modische
Enfgtersung,woraus sich spdter die Uigaretfe
mit dem heutigen ſalmi-Belag entwickelte.
Die weit uberwiegende Wehrzahl der Rauchen
der Welt raucht Ciggretten
ohne Mundstück.
Warum nicht duch Sie?
TAAEEAAE
CIGARETTE
RU 2 —. 2
Deutschlands
meistgerauchfe OVfg
Cigarefte ohne Mdst.
Liggreftenfabe/k
I.
„Deltd amüft Urdsuch-A. f6.
Wirkſame und ſchmelle Hilfe für die deutſche
Landwirkſchaft — ein Mahnruf an die Berbraucher.
Daß der ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden Landwirtſchaft geholfen
werden muß, iſt bereits zur Erkenntnis weiter Kreiſe unſeres Volkes
geworden. Die Hilfe durch den Staat und die Selbſthilfemaßnahmen
des Landwirts ſind aber zur Beſſerung der wirtſchaftlichſen Notlage
nicht ausreichend. Der deutſchen Landwirtſchaft wird nur dann
wirk=
lich geholfen werden, wenn ſie ihre Erzeugniſſe wieder ſchmll, ſicher und
wirtſchaftlich abſetzen kann. Dies wäre nicht ſchwer, wem vor allem
die deutſchen Verbraucher den einheimiſchen landwirtſchaftlſchen
Erzeug=
niſſen gegenüber der Auslandsware den Vorzug geben würden. Das
alte Erdübel der Deutſchen, ausländiſche Produkte mit ſtemd
klingen=
dem Namen für beſſer als einheimiſche zu halten, und die ſogenannte
„verfeinerte Geſchmacksrichtung” ſind viel ſchuld an dicſen ſchlechten
Abſatzverhältiſſen. Iſt es nicht hataſtrophal, feſtſtellen zu müſſen, daß
Jahr für Jahr ſich ſteigernde, in die Milliarden gehende Summen für
fremdes Getreide, Kartoffeln, Bulter, Käſe, Fleiſch und dergleichen an
das Ausland abgegeben werden, während der deutſche Bauer ſeine
eige=
nen Erzeugniſſe faſt nicht verkauſen kann und bald nicht wehr weiß,
wovon er leben, geſchweige denn ſeine Steuern und Laſten bezahlen
ſoll? Den vielen Millionen Verbrauchern iſt das Schickfal unſeres
Nähr=
ſtandes, der Hauptſtütze des Staates, in die Hand gegeben. Auf die
Dauer können nur ſie der deutſchen Landwirtſchaft wirkſawe Hilfe
bringen.
Zu dieſem Zwecke iſt es dringend notwendig, die Werbung für
ge=
ſteigerten Verbrauch einheimiſcher landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe
be=
ſonders bei der ſtädtiſchen Bevölkerung in größevem Ausmaße als
bis=
her zu betätigen. Der Wille, durch Verbrauch einheimiſcher
landwirt=
ſchaftlicher Erzeugniſſe dem wirklich ſchwer kämpfenden Landwirt zu
helfen, muß Gemeingnt ſämtlicher Kreiſe unſeres Volbes werden.
Aber nicht nur die großen wirtſchaftspolitiſchen Orgamiſationen,
ſon=
dern die einzelnen Landwirte müſſen in erſter Linie künftig perſön=
lich für vermehrten Verbrauch ihver Eigenerzeugung werben. Dieſe
Idee der tatkräftigen, wirkſamen Werbung bei den Verbrauchern durch
die Landwirte ſelbſt hat in begrüßenswerter Weiſe das in ſo enger Ver=
bundenheit mit der heimiſchen Landwirtſchaft ſtehende Deutſche
Kali=
ſyndikat aufgegriffen. Es hat zur Förderung dieſer Beſtrebungen und
Unterſtützung der Landwirte in ihrer Werbetätigkeit „landwirtſchaftliche
Werbemarken” geſchaffen, die dazu beitragen ſollen, den Hilfsgedanken
für die Not der deutſchen Landwirtſchaft in den weiteſten Kreiſen des
deutſchen Volkes vermehrt und eindringlich wachzurufen. Bei
rich=
tiger Verwendung durch den Landwirt werden ſie zu Mahnzeichen,
welche die Verbraucher immer wieder daran erinnern, daß ſie durch
ſtär=
keren Verbrauch einheimiſcher Agrarerzeugniſſe der Landwirtſchaft und
damit auch der deutſchen Volkswirtſchaft und ſich ſelbſt helfen. Dem
Deutſchen Kaliſyndikat aber gebührt die Anerkennung, daß es durch
Herausgabe der ſo hübſchen und wirkungsvollen Werbemarken, welche
in einem geſchmackvoll ausgeſtatteten Heftchen „Helft der deutſchen
Landwirtſchaft” vereinigt ſind, und durch deren koſtenloſe Abgabe an
Landwirte die Anrogung gegeben hat, daß alle Volkskreiſe mehr denn
je zuſammenhelfen und nichts unverſucht laſſen ſollen, um eine Beſſerung
unſerer landwirtſchaftlichen Verhältniſſe baldigſt herbeizuführen.
Oberheſſen.
v. Gießen, R. März. Studienfahrt durch Heſſen. Eine
Studienfahrt nach Heſſen veranſtaltet vom 10. bis 19. April die
Staat=
liche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. Die Reiſe, die in erſter
Linie kunſt= und baugeſchichtlichen Studien dient, beginnt in Kaſſel und
führt über Marburg nach Gießen. Von hier aus werden u. a.
Wetz=
lar, Gleiberg, Münzenberg, Büdingen beſucht. Die
Studien=
fahrt wird von Dr. Bock, Profeſſor für Kunſtgeſchichte an der Techniſchen
Hochſchule Berlin, geführt.
V. Bad Nauheim, 25. März. Vom Bau des Kerckhoff=
Inſtituts. Im Bau des Kerckhoff=Inſtituts, das bekanntlich aus
der großen Millionenſtiftung der hochherzigen Philantropin Frau
Kerck=
hoff (Los Angeles) errichtet wird, hat ein neuer Abſchmitt begonnen.
Nachdem die große monumentale Kaimauer an der Uſa und die
Zu=
fahrtsbrücke im weſentlichen fertiggeſtellt ſind, wurden heute die erſten
Spatenſtiche für den eigentlichen Inſtitutsbau getan. Die umfangreichzun
Ausſchachtungs= und Fundierungsarbeiten werden von einer Frankfu.
ter Betonfirma ausgeführt.
Skraßenbericht
für die Woche vom 30. März bis 5. April 1980.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Frankfurt a. M.—Dietzenbach zwiſchen Frankfurt a. M. und
Grabs=
bruch, Km. 0,00—1,755, vom 31. 3. bis 14. 4. geſperrt. Umleitung: Ner
Iſenburg.
Roßdorf—Spachbrücken zwiſchen Tannenbaum und Spachbrücke,
Km. 11,5—14,2, vom 31. 3. bis 25. 4. geſperrt. Umleitung: Gunder=
hauſen—Groß=Zimmern.
Hainſtadt—Seligenſtadt, Km. 18,0—2,64, vom”31. 3. bis 10. 5. 10
ſperrt. Umleitung: Tannenmühle—Froſchhauſen.
Lampertheim-Neuſchloß, Km. 0,95—200, vom 31. 3. bis 9. 4. ich
ſperrt. Umleitung: Bürſtadt-Lorſch.
Heuchelheim—Atzbach und Heuchelheim-Kinzenbach (Ortsdurchfallt
Heuchelheim) vom 27. 1. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Na,
heim a. Bieber.
Wieſeck—Altenbuſeck (Ortsdurchfahrt Wieſeck) vom 10. 2. bis
weiteres geſperrt. Umleitung innerhalb Wieſecks: durch die Schul= un
die Nabenauerſtraße.
Ortsdurchfahrt Vonhauſen vom 6. 3. bis auf weiteres geſperrt. 1.,
leitung: Büdingen.
Ortsdurchfahrten Hitzkirchen in den Straßenzügen Wennings—6=/
kirchen—Hettersroth-Birſtein und Illnhauſen—Hitzkirchen—Helfersda!
—Neuenſchmitten vom 6. März für jeglichen Verkehr geſperrt. U
leitung: Nieder=Seemen-Bösgeſäß—Höfen—Hettersroth bzw. Höfer=
Hettersroth—Helfersdorf und Neuenſchmitten und umgekehrt.
O
Peier Reinheimer
Dora Reinheimer
geb. Weber
Vermählte.
Darmſtadt. Rundeturmſtraße 15.
Kirchl. Trauung am 29. März, nachm.
3 Uhr, in der Stadtkapelle.
Gottz dem Hermn hat e8 gefallen,
meine liebe Frau, unſere
treu=
ſorgende Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Kargerian
Mafer=
geb. Büxler
heute nach kurzem, ſchwerenLeiden
plötzlich und unerwartet m die
Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Karl Maſer, Lokomotivführer
Karl Fr. Maſer
Fritz Maſer
Käthel Maſer.
Darmſtadt, den 27. März 1930. (*
Die Beerdigung findet Samstag,
den 29. März 1930, nachmittags
um 4 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofs aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil-
nahme, ſowie Kranzſpenden beim
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Hch. Fromm
ſagen wir Allen innigen Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Fromm.
Darmſtadt, den 28. März 1930. (5105
Danrjagung.
weiſe tiefſten Mitgefühls bei dem
ſchweren Verluſt unſeres Sonnen=
Für die überwältigenden
Be=
ſcheins, insbeſondere Herrn Pfarrer
Beringer für die wohltuenden
Worte, ſagen innigſten Dank
Karl Herzig u. Frau.
Kr
K
O
JarGGohnerurdchs
empfohlen durch den Reichsverband
Deutſcher Hausfrauenvereine St.a1
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Heute Nachmittag um 4 Uhr verſchied ſanft
infolge eines Schlagantalls mein lieber, treuer
Mann, unſer guter Schwager und Onkel
Nur Aouu
Stadibibliothekar 1. R.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Caroline Noack, geb. Koeſter.
Darmſiodt, den 26 März 1930.
Ois Beerdigung findet Samstag, ben 29. März
vor=
mittags 11 Uhr, auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bittet man
abzuſehen.
(5084
Todes=Anzeige.
Am 24. März entſchlief nach langem Leiden unſere
liebe Mutter, Schweſter und Großmutter
Frau Oberpoſtſchaffners Wwe.
Eliſabeth Orth, geb. Gaum
im 74. Lebensjahre
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Für die vielen Beweiſe der Anteilnahme, u. a. auch
ſeitens der Herren Telegr.=Leitungs=Aufſehern beim
T=A, ſei an dieſer Stelle herzlichſt gedankt.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer D. Waitz für ſeine
troſtreichen Worte am Grabe und den Schweſtern
des Weſtbezirks der Maxtinsgemeinde für die
auf=
ppfernde Pflege der Heimgegangenen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 26. März 1930
(5119
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
plötzlichen Hinſcheiden meines lieben, guten Mannes
ſage ich auf dieſem Wege für die zahlreichen Kranz
ſpenden, ſowie allen Freunden und Bekannten, die
ihm die letzte Ehre erwieſen haben, innigſten Dank.
Ganz beſonders danke ich Herrn Pfarrer Vogel für
die tröſtenden Worte am Grabe, ſowie dem
Darm=
ſtädter Automobilclub e. V. für die Kranzniederlegung
und den liebevollen Nachruf.
Die zrauernden Hinterbliebenen:
Frau Emma Koch Wwe.
Darmſtadt, den 27. März 1930.
Soderſtraße 47.
Statt Karten.
Oankſagung.
Für die vlelen Beweiſe herzlicher Tellnahme und die
zahl=
reichen Blumen= und Kranzſpenden beim Heimgang unſerer
lieben Mutter
grau Ernune Heim Awe.
Darmſtadt, den 26. März 1930
Ein Pflegekind
(Mädchen) von 3
bis 5 Jahren wird
von einer
Land=
wirtsfamilie im
vorderen Odenwald
angenommen. Ang.
u.
47 a. d.
(5066b)
Aelt. Witwer, 52 J.,
ſucht die Bekanntſch.
e. Dame zw. Heirat.
Zuſchr. m. Bild u.
N. 13 Geſchſt.
(337a)
Wegen
Auswanderung
komplettes Bett.
Nachttiſch.
Ruhebett.
Bilder u. ſonſtigen
Hausrat bill. z. vk.
Mühlſtr. 62, Hth. p.
1 Regal mit 3 Gef.
u. dar. befindl. 10
Schubkaſten, 1
dop=
peltür. Glasſchrank
mit dar. befindlich.
verſchließb. Gefach.,
1 Geſtell mit ſechs
Schubkaſten. 1
Aus=
ſtellungsſchrank mit
4. Glasſchiebetüren,
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Herr E. S., Berlin-Dahlem, schreibt:
Nehme Kruschen seit fünf Jahren. Litt an
ahro-
nischer Verstopfung und habe, seitdem ich Kruschen.
nehme, regelmäßige Verdauung. Könnte heute ohne
Kruschen nicht mehr sein.
Herr W. Sch., Hssen-Ruhr, schreibt:
Teile Ihnen mit, daß ich mit Ihrem „Neo-Kruschen-
Salz” vollauf zufrieden bin, und daß dasselbe das,
was es Verspricht, auch tatsächlich ist.
Frau H., Zickar-Zudar auf Rügen, schreibt:
Litt an chronischer,Verstopfung,, Appetitlosigkeit
usw.. . ., ließ mir Neo-Kruschen-Salz schicken, nach
acht Tagen spürte ich schon Besserung. Es wurde
täglich besser. Fühle mich jetzt vollständig wohl,
alle meine Leiden eind verschwunden.
Fran Sch., Köln a. Rh., schreibt:
Bin mit „Neo=Kruschen Salz” sehr zufrieden,
ge-
brauche es seit zwei Jahren./ Meine Müdigkeit und
Abgespanntheit sowie die Anschwellung der
FFuß-
gelenke ist ganz verschwunden. Fühle mich sehr
wohl, kann daher Ihr Neo-Kruschen-Salz nur sehr
empfeblen.:
(Original-Schreiben liegen vor und können
ein=
geschen werden.)
Solohe und ähnliche Anerkennungsschreiben über
die hervorragende Wirkung von „Neo-Kruschen-
Salz” liegen in großer Anzahl vor. Kruschen ist
für die Reinigung des inneren meuschlichen Spstems
sozusagen unentbahrlich; denn der menschliche
Körper ist zu vergleichen mit einer außergewöhnlich
feinen und empändlichen Apparatur, die nur
funk-
tionieren kann, wenn sie dauernd überwacht und
gründlich gereinigt wird. Ueberwachen auch Sie
Ihren / Körper und somit Ihre gute Gesundheit,
warten Sie nicht, bis es zu spät ist, denn Vorsicht
ist eine große Lebensweisheit.
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Rummer 87
Freitag, den 28. März 1930
Seite 11
Reich und Ausland.
250 Jahre Weidmannſche Buchhandlung.
ün 1. April kann das bekannte Verlagshaus für
wenſchaftliche Literatur und pädagogiſches
Schrift=
w. zu denen jetzt auch Sport und Funkweſen
ge=
meir ſind, die Weidmannſche Buchhandlung in Ber=
H8W 68, auf ein 250jähriges Beſtehen zurückblicken.
Aus Anlaß des Jubiläums bringen die
Zeit=
hiſten des Verlages „Monatsſchrift für höhere
Sulen” und „Zentralblatt für die geſamte
Unter=
teverwaltung” Gedenkartikel. In beſonders ſtark
etertem Umfange erſcheint bei dieſer Gelegenheit
z „Funk”, die führende radio=techniſche
Wochen=
ſtiſt Deutſchlands, mit Beiträgen des
Reichspoſt=
witers und verſchiedener ſeiner Mitarbeiter im
Aufterium.
Kleine Frankfurter Chronik.
Frankfurt a. M. An der Kreuzung Wieſen=
45e—Heideſtraße ercignete ſich ein Zuſammenſtoß
zſchen einem Motorradfahrer und einem
Rad=
ſerir, welcher ein achtjähriges Kind mit ſich führte
drei Perſonen wurden verletzt. — Am Kleinen
hm markt ſtießen ein Auto und ein Motorradfahrer
ranrmen. Ein Soziusfahrer erlitt Verletzungen am
Nie, ſonſt entſtand nur Sachſchaden. — In der
Bat=
tſtraße lief ein Kind einem Kraftdreirad in das
5d. Es wurde überfahren, erlitt eine
Gehirnerſchüt=
ung und innere Verletzungen, ſo daß es durch den
tnzeugführer nach dem Heiliggeiſthoſpital gebracht
den mußte.
Ozeanflug mit dem „Do. K‟?
riedrichshafen. Dr. Dornier, deſſen Groß=
Arzeug „Do. X” im vorigen Jahre den
aufſehen=
weg enden Flug mit 170 Perſonen an Bord gemacht
F. weilt zur Zeit in Amerika, um über einen
Zmsozeanflug zu verhandeln, der möglicherweiſe
Ede Juli oder anfangs Auguſt vom Bodenſee aus
— fich gehen und nach New York führen ſoll.
An=
ſießend ſollen die Seen des wittleren Weſtens und
beleicht die Küſte am Stillen Ozean angeflogen
oden. Die Beſatzung wird aus zwölf Mann
be=
ſyn. In der Hauptſache ſollen Poſt und Fracht,
duegen nur wenige Paſſagiere mitgenommen
wer=
dr. Für den Flug müſſen noch neue Motore, und
zar zwölf waſſergekühlte von je 625 PS der
ameri=
hiſchen Curtiß=Wright=Corporaton eingebaut wer=
+die bereits nach Friedrichshafen unterwegs ſind.
tch ein Vertreter der Geneval Motors wird in
Fedrichshafen ſich an den Vorbereitungen für den
Einflug beteiligen.
Zwei Trichinoſeerkrankungen in Konſtanz.
Konſtanz. Auch in Konſtanz ſind zwei
Krank=
htsfälle vorgekommen, bei denen der Verdacht der
Zchinoſe beſteht und die mit den Stuttgarter Fällen
Zuſammenhang ſtehen. Es handelt ſich um einen
ſouriſten und ſeine Frau. Der Ehemann wurde
z weiteren Unterſuchung in das Krankenhaus nach
Aniſtatt übergeführt, während die Frau noch im
ankenhaus in Konſtanz liegt.
Geheimnisvoller Autvunfall.
Poppard. Ein ſchwerer Autounfall ereignete
nachts in der Nähe des Knaben=Waiſenhauſes.
Ei von Bad Salzig kommendes franzöſiſches
Per=
eauto, Fabrikmarke Renault, fuhr gegen ein
Eus und wurde ſtark beſchädigt. Durch den Anprall
arden die Bewohner der Straße aus dem Schlaf
zweckt. Als ſie an der Unfallſtelle ankamen,
be=
hriten ſie im Innern des Wagens Blutſpuren, die
Fauf ſchließen laſſen, daß der Fahrer des Wagens
vebliche Verletzungen erlitten hat. Der Fahrer
oſt war ſpurlos verſchwunden. Man vermutet,
* das Auto irgendwo geſtohlen worden iſt. An
peren fand man in dem Auto nur eine deutſche
70 franzöſiſche Landkarte.
Zuchthausſtrafe für entmenſchte Eltern.
Berlin. Wegen ſchwerer Mißhandlung ihres
dejährigen Töchterchens hatte ſich am Mittwoch das
Cepaar Schröder vor dem Schwurgericht zu
verant=
hwen. Das kleine Mädchen war vor der Ehe
ge=
bei und in Pflege geweſen, bis die Eltern,
nach=
on moch ein Knabe geboren war, heirateten und das
und, zu ſich nahmen. Die zweieinhalb Wochen, die
Darme Kleine dann bei den Eltern verlebte, ge=
(lteten ſich für ſie zu einer wahren Hölle. Vater
e Mutter ſchlugen das Kind in der unmenſchlichſten
Zeiſe, und als einmal die Mutter das Kind an den
hren hochhob und es dann wiederholt auf die Erde
ilerr ließ, verlor das Kind das Bewußtſein und
nur. Im Hinblick auf die unmenſchliche Art der
handlung verſagte das Gericht den Angeklagten
Wernde Umſtände und verurteilte die Mutter zu
r. Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt
19 den Vater zu drei Jahren Zuchthaus und fünf
alnen Ehwverluſt.
General rekket Selbſtmörderin.
Generalleutnant von Stülpnagel,
Befehlshaber des Wehrkreiſes III, rettete
eigener Lebensgefahr, eine S.lbſtmörderin
aus dem Berliner Landwehrkanal.
Engliſche Eiſenbahn=Studienkommifſion in Deutſchland.
Eine neunköpfige engliſche Eiſenbahnkommiſſion
traf in Berlin ein, um die Elektrifizierung der deutſchen Bahnen zu ſtudieren, insbeſondere das
oberbayeriſche Verkehrsnetz und die Berliner Stadtbahn, die mit ihrem Fahrtempo von 75
Kilo=
metern nun die ſchnellſte Stadtbahn der Welt iſt.
Die ſchnellen Schweſtern.
Die „Europa” und die „Bremen” am Kai von Bremerhaven.
In kurzem Abſtand haben zwei deutſche Schiffe hintereinander das Blaue Band des Ozeans” an
ſich gebracht. Voller Stolz blickt ganz Deutſchland auf die beiden Schweſternſchiffe die trotz aller
Schwierigkeiten der Nachkriegszeit den Beweis deutſcher Tatkraft und Technik der Welt erbrachten.
2 Millionen Mk. Schaden beim Mühlenbrand von Eberswalde
Die qualmenden Trümmer der Schöpfurther Mühle bei Eberswalde (Mark Brandenburg),
die mit ihren rieſigen Getreidevorräten durch ein Großfeuer vernichtet wurde.
Der 3. Jakubowfki=Prozeß.
Schönberg. Am vierten Verhandlungstag
wurde die Zeugenvernehmung im Jakubowſki=Prozeß
in der Turnhalle des Schönberger Schulhauſes
fort=
geſetzt. Gemeindevorſteher Mette aus Palingen wurde
über das Vergiftungsgeſpräch gefragt und erklärte,
er könne ſich nicht genau entſinnen, daß Jakubowſki
geſagt haben ſolle, daß Nogens die Kinder vergiften
und dafür Geld erhalten ſolle. Ihm perſönlich ſei es
nicht glaubhaft erſchienen. Der Vertreter der
Gegen=
klage, Rechtsanwalt Dr. Brandt, beantragte, einen
Brief, den Frau Kähler gleich nach Verſchwinden des
kleinen Ewald an ihre Eltern geſchrieben hat, zu
verleſen. In dem Brief heißt es u. a., daß ſie
un=
glücklich ſei über den Verluſt des Kindes, und
des=
wegen wohl ins Waſſer gehen werde. Jakubowſki
gibt ſie als Täter an. Auf die Frage, warum ſie
denn der Polizei von ihrem Verdacht keine
Mittei=
lung gemacht habe, antwortete Frau Kähler, ſie habe
Angſt vor Jakubowſki gehabt. Rechtsanwalt Brandt
wies darauf hin, daß Frau Kähler auch noch zwei
weitere Briefe an ihre Eltern geſchrieben habe, und
in einem davon Einzelheiten der Ermordung des
kleinen Ewald ſchilderte. Darauf kam Frau Kähler
mit der überraſchenden Mitteilung heraus, daß auch
ſie einen Brief von ihren Eltern erhalten habe, in
dem gleichfalls Jakubowſki als Täter bezeichnet
wurde. Das Schriftſtück hatte Frau Kähler erſt nicht
erwähnt. Sie fand auch bei dem Oberſtaatsanwalt,
von dem ſie auf ihre Unwahrheiten aufmerkſam
ge=
macht wurde, keinen Glauben. Die nächſte Zeugin,
Frau Mette, charakteriſierte Jakubowſki als einen
weichen, gutmütigen Menſchen, dem die Tat nicht
zu=
zutrauen ſei. Polizeiwachtmeiſter Hoffmann aus
Schultup erklärt, er habe Jakubowſki einmal bei
einem Diebſtahl ertappt und Jakubowſki habe
ver=
ſucht, ihn in den Unterleib einen Tritt zu verſetzen.
Er halte daher den Ruſſen für einen hinterliſtigen
Menſchen, dem die Tat zuzutrauen ſei.
Dammbruchkataſtrophe in Mexiko.
Mexiko. Bei Morales Hacienda erfolgte ein
Dammbruch, wobei 10 Perſonen den Tod fanden und
diele Verletzungen erlitten.
Erdbeben auf den Lipariſchen
Snfelll.
Maſſeneinſturz der Häuſer. — Keine
Opfer an Menſchenleben.
Meſſina, N. März.
Ein heftiges Erdbeben hat am Mitwoch kurz vor
Mittag die kleinen Inſeln Filicudi und Alicudi der
Lipariſchen Inſelgruppe nordweſtlich von der
Haupt=
inſel Lipari heimgeſucht. Die erſtgenannte Inſel
zählt etwas mehr als 1000 und Alicudi 700
Ein=
wohner. Die Bevölkerung flüchtete erſchreckt ins
Freie und bonnte nicht mehr in die zerſtörten oder
baufällig gewordenen Hütten zurüchkehren. Die
Trümmer der eingeſtürzten Hütten verhindern in den
engen Gaſſen den Verkehr und erſchweren den
Aus=
zug der Bwohner aus den gefährdeten Bezirken.
Die Erdbebenwarte von Meſſina teilt mit, dieſes
Beben ſei von lokaler Natur und von Stärke drei der
Scala Mercalli, wellen= und ſtoßförmig geweſen und
habe wahrſcheinlich ſeinen Herd bei den lipariſchen
Inſeln. Filicudi zerfällt in drei Teile. Der
eigent=
liche Küſtenort Pecorini hat am meiſten gelitten.
Zwei weitere Teile der Gemeinde befinden ſich mehr
bergwärts. Die Höuſer der Fiſcher ſind faſt ganz
zer=
ſtört und unbewohnbar geworden. Die Bevölkerung
übernachtete im Freien. Es ſind keine Toten zu
be=
klagen, ſondern nur Leichtverletzte. Der Präfekt von
Weſſina hat ſich mit Miliz und Soldaten nach dem
Erdbebengebiet eingeſchifft, wohin auch ein
Torpedo=
zerſtörer mit Zelten und Transportmitteln abgegangen
iſt. — Das Erdbeben wurde auch in Lipari
wahrge=
nommen, richtete aber dort keinen Schaden an.
Furchtbarer Schneeſturm in Chicagv.
NewYork. Seit 48 Stunden wütet ein
furcht=
barer Schnceſturm in Chioago. Jeder Verkehr ſtockt,
die Nahrungsmittel werden knapp. Tauſende von
Arbeitern verſuchen vergeblich, wenigſtens in den
Hauptſtraßen die fallenden Schneemaſſen zu
be=
wältigen. Die Verluſte, die durch das Umwetter
ent=
ſtanden ſind, werden bereits auf mehr als 25
Mil=
lionen Dollar geſchätzt. Die ſüdweſtlichen Teile von
Michigan und der Norden der Provinz Indiana ſind
unter tiefen Schneemaſſen begraben. Längs der
Straßen ſtehen verſchneite Autos, die unterwegs
ſtecken geblieben ſind. Die Inſaſſen befinden ſich in
verzweifelter Lage. Die Einwohner der Stadt hatten
Mittwoch vormittag große Mühe, ihre Arbeitsſtätten
zu erreichen, da in den Straßen infolge eines
ſchweren Schneeſturmes der Schnee ſo hoch lag, wie
das „ſeit Menſchengedenken” nicht zu verzeichnen war.
Mittags erreichte die Schneedecke annähernd eine
Höhe von ½ Meter und in den Geſchäftsvierteln
zwiſchen den hohen Wolkenkratzem häufte er ſich
ſtellenweiſe meterhoch. In den Schulen fiel der
Unterricht aus. Während der Nacht hatten wegen der
ſtarken Kälte mehr als 1000 Obdachloſe Zuflucht in
den Polizeiſtationen geſucht.
Ein ſiebenjähriges Kind verſchwunden.
Genf. Die Genfer Oeffentlichbeit wird ſeit
einigen Tagen durch das ſpurloſe Verſchwinden eines
ſiebenjährigen Jungen in Atem gehalten. Man
nimmt an, daß das Kind, deſſen Eltern am Fuße
des Saleve wohnen, ſich in den ſteilen Abhängen des
Berges verſtiegen hat und noch lebt.
Rettungs=
kolonnen und Feuerwehrleute ſind Tag und Nacht
auf der Suche, ohne jedoch bisher das Kind
aufge=
funden zu haben, ſo daß man nun allmählich an eine
Entführung glaubt.
Gräßlicher Selbſtmord eines Polizeiagenten.
Sofia. Einen gräßlichen Selbſtmordverſuch
unternahm am Mittwoch der ehemalige bulgariſche
Polizeiagent Jlif Kalinow. Kalinow hatte im Jahre
1923 einen Mord verübt und war geflüchtet. Vor
vier Jahren war er verhaftet worden; es gelang ihm
aber damals, zu enkommen. Vor drei Tagen wurde
er nun in der Umgebung von Philippopel wieder
feſt=
genommen. Als er ſich allein in einem Zimmer des
Polizeipräſidiums von Philippopel befand, riß er ſich
mit einer Nadel die Pulsader der linken Hand auf
und ſchlitzte ſich dann mit der gleichen Nadel den
Bauch auf, ſo daß ihm die Eingeweide heraustraten.
Kalinow liegt jetzt im ſterbenden Zuſtand im Spital.
Die Opfer der Schlagwetter=Exploſion
in Weſtvirginien.
New York. Der Schlagwetter=Exploſion, die
ſich, wie bereits gemeldet, in einer Grube bei
Arnets=
ville (Weſtwirginien) ereignete, ſind 12 Bergarbeiter
zum Opfer gefallen. Sieben verſchüttete Arbeiter
konnten nach ſtundenlangen Bemühungen der
Ret=
tungsmannſchaften noch lebend an die Oberfläche
ge=
bracht wenden.
Der Präſidenk der Inkernalionalen
Arkiſtenloge geſtorben.
Max Berol Konorah,
ſeit 26 Jahren Präſident der Internationalen
Artiſtenloge, ſtarb im Alter von 63 Jahren in
Berlin. Konorah, mit bürgerlichem Namen
Bullermann, übernahm 1904 die Leitung der
Artiſtenloge, die ſich unter ihm zu ihrer heutigen
Bedeutung entwickelte. Seine Bemühungen um
wirtſchaftliche und ſoziale Stellung der Artiſten
brachten ihm den Namen „Vater der Gaukler”.
Seite 12
Freitag, den 28. März 1930
Nummer 87
Eine Reformations=Ausſtellung
läßt das Deutſchland von 1450—1648 erſiehen.
Das Augsbunger Feſtjahr 1930, das
vor=
wiegend von der 400=Jahrfeier der „
Con=
feſſio Auguſtana”, getragen wird, bringt
bekanntlich eine Reformations=
Aus=
ſtellung, die nicht ſo ſehr rein
konfeſ=
ſionell kirchlich eingeſtellt iſt, als vielmehr
in kultureller und wiſſenſchaftlicher Hinſicht
die Reformationsgeſchichte zuſammenfaßt.
Wir ſind in der Lage, unferen Leſern heute
ſchon Einzelheiten über die intereſſante
Ausſtellung zu vermitteln.
Eine Fülle von wertvollem Schrifttum ruht in den
Maga=
zinen der Bibliotheken, Bücher und Pergamente, die nach jeder
Richtung hin die Reformationszeit in voller Anſchaulichkeit
leben=
dig erſtehen laſſen. Da iſt es ein kulturell wertvolles
Unter=
nehmen, daß die Stadt Augsburg der Allgemeinheit eine
Re=
formations=Ausſtellung vermittelt, um ſo durch
Zuſammenord=
nung von illuſtriertem Buch, von Bild und Handſchrift einen
Gefamtüberblick der Reformationszeit und ihrer Ein= und
Nach=
wirkungen, hauptſächlich auf Deutſchland, zu geben. In dem
architektoniſch einzigartigen Rahmen der vier, um den goldenen
Saal des Augsburger Rathauſes gelagerten
Fürſten=
zimmer, erſteht die Zeit von 1450—1648. Die Staats=,
Kreis= und Stadtbibliothek Augsburg, eine der älteſten und
größten Büchereien und die drittgrößte im Reiche, iſt zugleich
eine der reichhaltigſten Sammlungen von Reformationsſchriften
und vermag deshalb das Material faſt ausſchließlich aus eigenen
Beſtänden zu entnehmen.
Ein wiſſenſchaftlich intereſſanter Gedanke iſt es, durch die
vier Fürſtenzimmer die Ausſtellung auch hiſtoriſch in vier
Zeit=
abſchnitte zu gliedern. 1. Volk, Staat und Kirche am
Aus=
gang des Mittelalters. 2. Das Zeitalter der Reformation und
3. der Gegenreformation. 4. Der 30jährige Krieg.
Das Mittelalter bereitet die neue Zeit vor.
Luther und die Reformatoren wurzeln tief in der
Ausgangs=
zeit des Mittelalters. Noch iſt das geiſtige Leben nur in
Hand=
ſchriften niedergelegt. Prachtvolle Pfalterien zeugen davon.
All=
mählich verdrängt der Buchdruck die mönchiſche Handſchrift; er
wird ſofort hauptſächlich in den Dienſt der Kirche geſtellt;
wunder=
volle Mifſalien, Bibeln und andere liturgiſche Bücher beweiſen
dies. Der Stand der Wiſſenſchaften wird durch reich illuſtrierte
mediziniſche, philoſpphiſche, techniſche, juriſtiſche uſw. Bücher
ge=
zeigt. Daneben läuft, in ſteter Aufwärtsbewegung begriffen, die
fortſchreitende Kultur. Der Adel zeigt ſeinen letzten Glanz in
prunkvollen Turnieren. An ſeine Stelle tritt allmählich das
reiche Bürgertum der Städte. Handel und Verkehr ſtehen in
un=
erhörter Blüte. Entdeckungsreiſen erweitern die Welt in
unge=
ahnter Weiſe. Der Humanismus ſtützt die alte gotiſche Welt und
ſchafft erſt der Reformation einen aufnahmefähigen Boden. Kunſt
und Wiſſenſchaft blühen auf zu bisher nie geahnter Schönheit.
Daneben erſcheinen in gleichzeitigen Bildern die ſonſtigen
Aeuße=
rungen der Zeitkultur: Das häusliche Leben in all ſeiner
Mannig=
faltigkeit, die Kochkunſt, die Landwirtſchaft, die verſchiedenen
Handwerke, das kriegeriſche Leben der Landsknechte. Viel
be=
ſchäftigt ſich das Volk mit den Mißſtänden in Staat und Kirche;
die Ablaßfrage erſcheint am Horizont. Die aufgeregte Zeit weckt
abergläubiſche Angſt: der Gedanke des Weltuntergangs und einer
zweiten Sinflut bewegt die Geiſter. Der Türke bedroht das Reich;
der Jude wird mit blutigem Haſſe verfolgt. Das iſt der Boden,
den Luther vorfindet: eine zwiefach geſpaltete Menſchenſeele, die
emrfänglich ſofort ſeine Tat als Befreiung aufnimmt.
Im Zeitalter der Reformation.
In überreicher Fülle erſcheinen in dieſer Abteilung die
zeit=
genöſſiſchen Drucke; zu allem und jedem wird in der Flugſchrift
Staellung genommen. Da ſehen wir Luthers Theſen, begleitet von
den Schriften ſeiner Freunde und Feinde. Der Bauernkrieg, die
wichtigen Reichstage, ſowie alle bedeutenden Ereigniſſe werden in
volkstümlichen, bebilderten Schriften beſprochen. Einen breiten
Raum nimmt der Augsburger Reichstag von 1530 ein; die „
Con=
feſſio Auguſtana” erſcheint in Druck und Handſchrift. Daneben,
kommt der Eegner ebenfalls zur Sprache. Die verſchiedenen
Lehr=
meinungen werden in den Bekenntnisſchriften niedergelegt:
Schmalkaldiſche Artikel, Konkordienformel und =buch auf der
einen Seite, die Canones des Tridentiner Konzils und der
Cate=
chismus Romanus auf der andern. Luther ſelbſt mit ſeinem, an
das ungeheuerliche heranreichende Schrifttum kommt in
Augs=
burger Drucken mächtig zur Sprache. Ihm ſchließen ſich an
ſeine Zeitgenoſſen, reformatoriſche Freunde und Feinde, daneben
die altrömiſch Geſinnten. Autogramme und Porträts
vervoll=
ſtändigen das Bild.
In einer beſonderen Abteilung erſcheint die Dichtkunſt der
Reformationszeit, beſonders Hans Sachs, dann die Reformation
in Augsburg, die Märtyrer und die Päpſte der Zeit. Verſchiedene
Kampfbilder aus beiden Lagern zeigen die Heftigkeit des Streites.
Von der Gegenreformation.
Das religiöfe Streitſchrifttum der Gegenreformation
bringt beſonders auf proteſtantiſcher Seite nicht mehr dieſe Fülle
von lebhaften Illuſtrationen. Die mehr umfangreichen als
ver=
ſtändlichen Titel bekommen allmählich mehr Leben durch ein neues
Moment der Illuſtration, den Kupferſtich. Der Katholizismus
ſteht im Zeichen ſeiner Wiedererſtarkung; eine Unmaſſe, zum Teil
hochkünſtleriſch illuſtrierte Literatur bezeugt das ſchon äußerlich.
Aus Kultur und Geſchichte bringt dies Zeitälter reichen Beitrag:
Unglücksfälle, Mordtaten, Erdbeben geben dem ſpekulativen
Buch=
drucker reiche Beſchäſtigung und dem Publikum erwünſchten, meiſt
illuſtrierten Leſeſtoff. Beſonders der Aberglaube iſt mächtig im
Wachſen; begierig lieſt man alles Gedruckte über Hexen und
Teufel; der Komet am Himmel beunrnhigt ganze Völker; in
Traumbücher ſucht man ſich Hilfe und Rat. Daneben feiert man
fröhliche Feſte: Schützenfeſte in Stadt und Land, Turniere und
Schauſtellungen an den Höfen. Die Meiſterſinger laſſen ihre
Lieder ertönen. Wiſſenſchaft und Kunſt finden beſonders im
Norden ihre zweite, allerdings kurze Blütezeit.
Vom 30jährigen Krieg bis zum Weſtfäliſchen Frieden.
Die Not des 30jährigen Krieges bietet für die
Aus=
ſtellung eine Reihe dankenswerter Momente. Das religiöſe
Schrift=
tum tritt natürlich gegenüber dem politiſchen in den Hintergrund.
An Schlachten und Belagerungsſzenen iſt kein Mangel. Die
großen Staatsmänner und Feldherrn, unter ihnen beſonders
Guſtav Adolf, zeigen ſich in zeitgenöſſiſchen Porträts. Ein kurzer
Ueberblick über die Zeitkultur beſchließt den Gang durch zwei
Jahrhunderte. All dies zieht an Hand des illuſtrierten Buches
lebendig an uns vorüber und wird noch ergänzt durch reiche
Graphik und lebhaft unterbrochen durch Münzen, Autogramme
und Gemälde.
Geſchäftliches.
Alle 8 Tage ein neues Parkett —
Ein neuer Fortſchritt auf dem Gebiet der Fußbodenpflege: Loba
und Lobalin. Loba iſt ein reines Wachs, das unter Verwendung von
Balſam=Texpentinöl hergeſtellt wird. Nach dem Gebraucf von Loba=
Wachs (farblos) oder Loba=Beize (in den Farben: gelb, grün, rot.
braun, grau und blau) iſt der Fußboden mit einer unſichthaven Wachs= überzögen, die das Holz ſchützt. Es gißt keine Flecken, keiuc=
Fußſpuren mehr auf dem Boden, und das häufige Scheuern mit Scife=
und Soda erübrigt ſich. Für Parkett=Böden, Weichholzböden,
Tannen=
böden und zum Auffriſchen von abgetretenem Linoleum geeignet
Lobalin: das flüſſige chemiſche Reinigungsmittel — zum
Reini=
gen von Böden und Treppen. Es löſt den Schmutz raſch und ſorgfältig
auf — der Boden iſt wieder rein.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag, 28. März. 12.30: Schallpkatten. o 13.45:
Schall=
platten zur Demonſtration der Störquellen. O 15.15: Jugendſtunde.
0 16: Kurhaus Bad Homburg: Konzert. v. Blon: „Mit Eichenlaub
und Schwertern” — Lortzing: Ouv. zu „Zar und Zimmermann”. —
Wieniawski: „Legende‟ — Verdi: Fant. aus „Der Troubadour”,
— Merkling: Elſäſſiſche Bauerntänze. — Dann: Neue Tänze,
17.30: Theo Walter: Wanderraſt in der Großſtadt. 0 18:
Bü=
cherſtunde. O 18.35: Landwirtſchaftskammer Kaſſel: Zwiegeſpräch
zwiſchen Dipl.=Landwirt Lutz mit einem Landwirt bei einem Gang
durch einen Gutshof vor der Frühjahrsbeſtellung. O 19.05:
Stuit=
gart: M. Cohen: Der Reichswirtſchaftsrat. o 19.30: Stuttgart:
Operettenmelodien (Schallplatten). O 20.15: Stuttgart:
Humores=
ken. Arthur Köſtler: Wie des Derwiſchs Ali Eſel ſtarb. —
Her=
mann Wagner: Ein treuer Hund. — Jo Hanns Roesler: Baſedow,
Eine Kriminalgroteske. — Tom Ling: Warum fixieren ſie mich?.
— Alex. Stern: Der Herr Major und die Liebe. o 21:
Mann=
heim: Konzert in A=moll für 4 Klaviere und Streichorcheſter vön
Joh. Seb. Bach. O 21.30: Freiburg: Vom fahrenden Volk. Strauß:
Quv. zu „Der Zigeunerbaron”. — Strauß: „Ja, das alles auf
Ehr! aus „Der Zigeunerbaron”, — Rezitation. — Ketelbey;
Auf einem perſiſchen Markt. — Rezitation. — Verdi: Szene aus
„Der Troubadour” — Saraſate: Zigeunerweiſen. — Strawinsky:
Ruſſiſcher Jahrmarkt. — „Fahrendes Volk”. Luſtſpiel von Franz
Schmitt.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 28. März. 9.30: Baſtelſtunde. o 10:
Dr. Lebede: Die Meiſterſinger von Nürnberg (mit Schallplatten),
O 12: Schallpl. O 14.30: Kinderſtunde. O 15: Jungmädchenſtunde.
o 15.40: Dr. Langheinrich=Anthos: Sarmatenweiſen. o 16: Dr.
Holtorf: Hausaufgaben im Urteil der Jugend. O 16.30: Leipzig:
Konzert. o 17.30: Prof. Dr. Vietor: Goethe über den Sinn des
Lebens. o 17.55: E. Lattke: Die Bedeutung der oſtpreußiſchen
Landwirtſchaft für das Deutſche Reich. 18.20: Dr. Elifabeth
Keimer=Dünkelsbühler: Leben in der Vatikaniſchen Stadt. o 18.40=
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 19.05: Dr. med. Kaufmann: Die
Frau in ihren Altersſtufen. o 19.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag für
Tierärzte. O 20: Das Jazzenſemble Singing Babies ſpielt. 20.30:
Leipzig: „Das Moor” von Wellenkamp. O 21.40: Schallplatten.
0 Anſchl.: Zeit, Wetter. 22.30: Kartenſpiele. 0 Danach:
Man=
dolinenorcheſter=Konzert. Urbach: Durch Nacht und Nebel. —
Wölki: Ouvertüre. D=dur. — Sartori: Armonie alpine. —
Zwan=
zig Minuten: Benatzky. — Wölki: Sinfonie E=moll. — Lincke:
Sinnbild. — Pöhlandt ir.: In Treue allzeit.
Hauptichrittleitung Rudolt Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmannz
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer;fürl
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort; Dr. Herbert Nette:
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Ab Freitag, den 28, März bis Samstag, den 5. April 1930
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Zum Ausſchank kommt: hochproz, Münchner Bock hell; Hackerbräu=München
Spezialität:
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leden Tag zaure Nieren vorrätlg:
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Des groß n Erfolges halber verlängert:
Der gr. deutsche Gesellschaftsfilm
Ein neuer großer Tarzanfilm von
fabelhafter Spannung nach
dem weltberühmten Roman
von Edgar Rice Burrugbs
In Erstaufführung
Die seltsame
Vergangenheit
im stärksten Film der je gedreht wurde
der Thea Carter
Dschungel=
Ans dem Leben einer an
ständigen Frau.
Ein dramatischer Stoff voller
Spannung u. mit kriminellem
Einschlag.
Regie: Ernst Lämmle.
Mit: Olaf Foens, June Marlowe,
Stahl-Nachbaur, Olga Engl,
H. Vallentin, Inge Landgut,
Elga Brink, Camilla v. Hollay
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Beiprogramm
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Hausmach, Bratwurſt, Schweinepfeffer,
Haus=
macher Wurſt nach Oberheſſiſcher Art
Mit Frank Merwik
und Natalle Kingston
Die Presse schreibt:
Der Film entließ begierige
Zu-
schauer, die geblendet u. verwirrt
von dem Abenteuer aus einem
anderen Weltteil die Straße
be-
traten. Man sah Löwen, Tiger,
Elefanten, Hyänen. Leoparden,
Nüpferde u. andere
Dschungelbe-
wohner, die mit Tarzan ums Leben
kämpfen.
Belprogramm.
Hausfrauenbund Darmstadt,
Sffentliche Versammlung
am Montag, den 31. März, 4 Uhr im Logengebäude, Sandſtraße 10
Vortrag
von Frau Thereſe Wagner=Wiesbaden
Anfang 3½ Uhr
Anfang 3½ Uhr
Der Patriol
Das Ende des Zaren Paul von Rußland
Regie: ERNST LUBITSCH
der Meisterregisseur
Weiteré Hauptrollen: Florence Vidor,
die „Dame des Films‟, Lewis Stone, der
feinste. Charakterspieler des Welt-Films
Nach dem Vortrag werden die Herren Dr. med. Sekl und Zahnartzt
Dr. Repp, ſowie ein Vertreter der hieſigen Bäckerinnung das Wort
ergreifen. — Koſtproben der verſchiedenen Brotſorten liegen aus.
Die Darmſtädter Hausfrauen und alle ſonſtigen Intereſſenten ſind dringend
zu der Veranſtaltung eingeladen.
(5113
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Freitag
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28. März 1930
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Die Affäre Dreufus
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am Dienstag, den 8. April 1930, abends
8½ Uhr, im „Prinz Karl”, Karlsſtr.
Tagesordnung
1. Bericht des Vorſitzenden und des
Rechners:
2. Neuwahl des Vorſtandes, der
Kaſſenprüfer und der Vertreter im
Ausſch. d. ver. Bez.=Ver
3. Beſprechung ſtädtiſcher
Angelegen=
heiten, beſond, des Palaisgartens
und der Schleiermacherſtraße, ſowie
geſtellter Anträge.
Hierzu ſind außer den Mitgliederſt
(5064
auch Gäſte eingeladen.
Der Vorſitzende: Dr. Kolb.
Bucherstube Alfred Bodenheimer
Montag, den 31. März, abends 81
spricht im Saalbau
Dr.Arthur Feiler
über
Sowjetrußland
im 13. Jahr der Revolution
Karten: 1.—, 2.—, 3.— Mk.
HMff
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Freitag und Samstag
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leden Samstag abend Konzert
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R3
A
M
Nummer 87
Seite 15
62 Millionen
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Seite 16
Freitag; den 28. März 1930
Nummer 87
Eott, Spier und Turnen.
der Spott oes Sonntags.
Fußball.
Im Vordergrunde des Intereſſes ſtehen die Meiſterſchafts=
End=
ſpiele in den einzelnen Landesverbänden. Die ſüddeutſchen
End=
ſpiele werden vorausſichtlich an dieſem 30. März die erſte große
Ent=
ſcheidung bringen. Gelingt es nämlich in der Runde der Meiſter
der führenden Frankfurter Eintracht, auf eigenem Platz den SV.
Wald=
hof zu ſchlagen, dann ſind die Frankfurter Süddeutſcher Fußballmeiſter.
An einem Siege der Frankfurter iſt kaum zu zweifeln. In den weiteren
üddeutſchen Endſpielen ſind dann lediglich noch der zweite und dritte
üiddeutſche Vertreter für die Endſpiele um die „Deutſche‟ Im Kampf
um den zweiten Platz kann am Sonntag eine wichtige Vorentſcheidung
allen. Wenn der FK. Pirmaſens fähig iſt, in Fürth bei den „
Kleeblätt=
ern” einen Punkt zu holen, dann dürfte den Pfälzern der zweite Platz
fiemlich ſicher ſein. Aber ſelbſt bei einer Niederlage in Fürth haben ſie
noch nicht alle Chancen eingebüßt. Die Münchener Bayern müſſen in
ihrer gegenwärtigen Form ſehr auf der Hut ſein, wenn ſie nicht in
Frei=
zurg eine neue unangenehme Ueberraſchung erleben wöllen. VfB.
Stutt=
gart und Wormatia Worms treffen ſich in Stuttgart. Von den
Troſt=
eundenſpielen hat das Spiel SV. Wiesbaden — FSV. Frankfurt
tärkere Bedeutung. Die Frankfurter müſſen das Spiel gewinnen, um
ſich ihre Favoritenſtellung zu erhalten. Das weitere Programm der
Troſtrunden lautet: Gruppe Nordweſt: VfL. Neckarau — Rot=Weiß
Frankfurt, Phönix Ludwigshafen — FV. Saarbrücken, VfL. Neu=
Iſen=
durg — Sportfreunde Saarbrücken. Abteilung Südoſt: 1. FC.
Nürnberg — Phönix Karlsruhe; München 1860 — VfR. Heilbronn,
Jahn Regensburg — ASV. Nürnberg, Karlsruher FV. — Union
Bök=
kingen. — Von den Privatſpielen des Sonntags ſind zu
erwäh=
nen: VfR. Mannheim — Mainz 05; FC. Idar — Saar 05 Saarbrücken;
FV. 04 Würzburg — Germania Brötzingen. Die Stuttgarter Kickers
machen einen Abſtecher nach Frankreich. Sie ſpielen am Samstag gegen
den neuen Pariſer Meiſter Club Francais und am Sonntag gegen
Stade Rennais Rennes. — In Weſtdeutſchland gibt es anläßlich
des Jugendopfertages zahlreiche Privatſpiele, in Nord=, Mittel=,
Südoſtdeutſchland und im Baltenverband werden die
Meiſter=
ſchaftsendſpiele fortgeſetzt.
Rugby.
Die Vorrunde um die deutſche Rugbymeiſterſchaft führt
in Heidelberg den ſüddeutſchen Meiſter R.Geſ. Heidelberg mit dem
Meiſter von Mitteldeutſchland=Brandenburg, ASC. Leitzig, zuſammen.
Im zweiten Spiel treffen ſich in Hannover der Deutſche Meiſter Viktoria
Hannover und der norddeutſche Meiſter Odin Hannover. Heidelberg
und Odin dürften ſich für das Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft
qualifizieren.
Handball.
Halle iſt am 30. März der Schauplatz des Endſpiels um den
Handball=Pokal der DSB. zwiſchen Mitteldeutſchland und
Brandenburg. Wenn nicht alles trügt, dann ſollte ſich die Berliner
Mannſchaft den Pokal der DSB. ſichern. — In Süddeutſchland
findet das erſte Endſpiel um die ſüddeutſche Damen=
Hand=
ballmeiſterſchaft ſtatt. Eintracht Frankfurt und FC. Kreuznach
tragen in Frankfurt das Vorſpiel um die Weſtgruppenmeiſterſchaft aus.
— Im Bezirk Main=Heſſen finden die Spiele der dritten
Pokal=
runde ſtatt. Polizei SV. Darmſtadt iſt mit Rot=Weiß Darmſtadt
ge=
paart, FSV. Frankfurt trifft auf den VfR. Schwanheim. — Im Kampf
um die weſtdeutſche Handballmeiſterſchaft fällt zwiſchen
Sportfreunde Siegen und Alemannia Aachen die Entſcheidung.
Hockey.
Zahlreiche Privatſpiele bilden am 30. März das Hockeyprogramm.
Leichtathletik.
Nach den Kreiſen folgen jetzt in den ſüddeutſchen Gruppen die
Waldlaufmeiſterſchaften.
Boxſport.
Schmelings Deutſchlandstournee wird am Sonntag mit einer
Vor=
ſtelung in Nürnberg fortgeſetzt.
Radſport.
Die neue Bahnſportſaiſon wird am Sonntag, mit den Premieren
auf den Bahnen in Frankfurt und in Berlin (Olympiabahn)
fortgeſetzt. In Frankfurt ſtehen die Dauerrennen der „Fünf
Frankfur=
ter” Chriſtmann, Schäfer, Huppert, Böttgen und Sawall II im
Mittel=
punkt, in Berlin gehen u. a. ſechs Dauerfahrer, nämlich Lewanow,
Bauer, Hille, Cap, Wißbröcker und Damerow, an den Start. — Die
Dortmunder Weſtfalenhalle bringt zum Abſchluß der
Winter=
ſaiſon ein Achtſtunden=Mannſchaftsfahren.
Schwimmen.
Der 30. März bringt im ſüddeutſchen Schwimmſport zwei
inter=
eſſante Klubkämpfe zwiſchen SV. Göppingen — 1. FC. Nürnberg
und SV. 1911 Wiesbaden und Offenbach 96.
Verſchiedenes.
Bei einer Fechtgala in Dresden ſtehen Schaukämpfe der
Weltmeiſterin Helene Mayer im Mittelpunkt. — Die Riviera=
Ten=
nisſaiſon wird mit einem Turnier in Hyeres, an dem auch wieder
deutſche Spieler beteiligt ſind, fortgeſetzt.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es am Sonntag in Strausberg. In
Frankfurt findet das Reitturnier ſeinen Abſchluß.
Zußball.
1. 5. C. Union — Sporkvereinigung Arheilgen.
Nach drei aufeinanderfolgenden, ſchönen Siegen (auf fremden Plätzen
errungen), bei denen Union ſeine ſtete Formverbeſſerung unter Beweis
ſtellte, erwartet man am kommenden Sonntag auf der Rennbahn den
vorjährigen Bezirks=Ligiſten, Sportvereinigung Arheilgen. Arheilgen
hat erfahren, daß auch in der Kreisliga Erfolge erkämpft werden wollen.
Nach den letzten Reſultaten zu urteilen, muß es ſich ſehr anſtrengen,
wenn es das Vorſpielreſultat wiederholen will. Unions Elf wird ihren
Anhang auch nicht enttäuſchen wollen und auf Sieg ſpielen, zumal dieſes
Spiel als Prüfſtein für das acht Tage ſpäter auf der Rennbahn gegen
Walldorf ſteigende Spiel gilt. Auf der neu hergerichteten Rennbahn
werden die Freunde des Fußballs alſo erſtklaſſigen Sport ſehen. Union
hat in bezug auf Spielkultur, Ruhe und Fairneß eine deutliche
Wand=
lung erfahren und wird auch in Zukunft ihren Schild rein zu halten
wiſſen.
Polizeiſportv. Darmſtadt — Germania Oberroden.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, treffen ſich obige
Mannſchaften auf dem Polizei=Sportplatz zum Verbands=Rückſpiel. Es
iſt dies das letzte der Polizei=Elf auf eigenem Platze. Die übrigen noch
auszutragenden Spiele finden auf den Plätzen der Gegner ſtatt, ſo daß
bei den noch auswärts zu abſolvierenden Spielen die Punkte nicht leicht
zu erringen ſein werden. Wir hoffen, daß Polizei bei dem letzten auf
eigenem Platze ſtattfindenden Spiele ihre Anhänger überzeugt, daß ſie
auch in der Lage iſt, Punkte auf fremdem Gelände zu erringen.
Obgleich das Vorſpiel in Oberroden mit einem überraſchenden Siege
(5:2) für die Polizei endete, ſo darf die Gäſtemannſchaft keineswegs
unterſchätzt werden, zumal Oberroden beſtimmt beſtrebt ſein wird, den
Spieß herumzudrehen und die Punkte von Darmſtadt zu entführen.
Wenn die Polizei=Elf die Energie und Leiſtung wie bei dem
vorſonntäg=
lichem Spiel gegen FC. Union aufbringt, ſollte ſie eigentlich das beſſere
Ende für ſich haben. Da jedenfalls mit einem ſehr ſpannenden Kampfe
zu rechnen iſt, dürfte ſich der Beſuch des Spieles durchaus lohnen.
* Fußball im Kreis Hüdheſſen.
Die diesjährige Verbandsſaiſon geht allmählich ihrem Ende zu.
Etliche Vereine haben bereits ihr zweiundzwanzigſtes Punkteſpiel
abſol=
viert, ſind ſomit fertig; die Freundſchaftsſpiele ſetzen ein. Zuguterletzt
tritt noch ein Fall ein, der vielleicht die Abſtiegsfrage erneut in Frage
ſtellt. Es iſt dies die Disqualifikation von Olympia Lorſch. Dieſe Sperre
wurde ſeltſamerweiſe zeitweiſe unterbrochen, wobei Herrnsheim in
die=
ſer Zeit gegen Lorſch zwei Punkte auf deren Platz verlor. Am nächſten
Sonntag (alſo nach dem Spiele gegen Herrnsheim) trat die
Disqualifi=
kation wieder in Kraft und Lorſch mußte ſtatt zu Hauſe, auswärts
ſpie=
len. Die Sperre für Lorſch beſteht weiter; die Angelegenheit wird von
der Behörde genau erläutert werden müſſen. Das Spiel Horchheim —
Bürſtadt wurde vorverlegt — — es treffen ſich:
VfL. Lampertheim — Olympia Worms; Norm. Pfiffligheim —
Starkenburgia Heppenheim; Sportv. Horchheim — VfR.
Bür=
ſtadt; VfR. Oggersheim — Olympia Lampertheim (
Freundſchafts=
ſpiel); FV. Biblis — Konkordia Gernsheim (Freundſchaftsſpiel).
Die Leiſtungen des Südheſſenmeiſters ſind in letzter Zeit etwas
zu=
rückgegangen. Gewiß, die „Kleeblätter” wollen ihre Spieler für die
Auf=
ſtiegrunde etwas ſchonen, trotzdem iſt ein gewiſſer Formrückgang der
Meiſtermannſchaft nicht zu leugnen. Gegen die ſpielſtarken VfL.=Leute
können die Wormſer eine Art Generalprobe ablegen. Der Ausgang
die=
ſes Treffens iſt offen. Norm. Pfiffligheim hat die letzte große Chance,
ſich für die nächſte Verbandsſaiſon zu qualifizieren. Die Bergſträßer
ſtellen eine ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld und werden, ebenſo, wie in
Herrnsheim vor acht Tagen, nicht leicht zu beſiegen ſein. Die
Horch=
heimer haben ihr letztes Heimſpiel. Die Gäſte aus Bürſtadt haben ſich
in den letzten Spielen nicht mehr zu großen Taten aufraffen können;
ſie werden vorausſichtlich in Horchheim nicht gewinnen. Olympia
Lam=
pertheim trägt in Oggersheim ein Freundſchaftsſpiel aus — ein Sieg
bei dieſem Spiel wäre für die Lampertheimer ein beachtenswerter
Er=
folg. Nach dem Spiel gegen den A=Meiſter des Rheingaues werden die
Bibliſer nun ein Freundſchaftsſpiel mit dem A=Meiſter des Riedgaues
austragen. Vorausſichtlich werden die Riedleute auch hier ſiegreich
bleiben. In Bürſtadt finden am Sonntag die Jugendwaldläufe ſtatt.
Es iſt anzunehmen, daß man auch diesmal wieder, dieſer Veranſtaltung
das ſeitherige große Intereſſe entgegenbringt.
Kraffſpork.
Vorwärts 05 Groß=Zimmern — Sachſenhauſen.
Am kommenden Samstag, abends 8,30 Uhr, findet bei Karl
Pull=
mann (Kaiſerſaal) der letzte Verbandskampf im Ringen zwiſchen dem
zweiten und dritten Tabellenführer der Oberliga des 2. Kreiſes ſtatt.
Sachſenhauſen wird in ſtärkſter Aufſtellung antreten, Groß=Zimmern
muß wegen des verunglückten Meiſters Ohl eine Umſtellung der
Mann=
ſchaft vornehmen. Gleichzeitig werden bei dieſem Kampf, wie auch bei
den folgenden Freundſchaftskämpfen, jugendliche Kräfte der
Vorwärts=
leute zur Kampfprobe geſtellt, um bei den nächſten Verbandskämpfen
wieder mit verſtärkter Mannſchaft an die Matte zu treten. — Groß=
Zimmerns Mannſchaft ſteht am Samstag wie folgt: Bantam: Poth,
Feder: Weidner, Leicht: Weiher, Welter: Held, Mittel: Karl Ohl,
Halb=
ſchwer: Danz, Schwer: Kraus. Die Mannſchaft muß alles aufbieten,
um ein ehrenvolles Reſultat herauszukämpfen, und iſt deshalb der
Be=
ſuch dieſer Kämpfe ſehr zu empfehlen.
Nach einem neuerlichen Beſchluß des D. F.B. ſollen die Spiele gegen
Profimannſchaften nur dann genehmigt werden, wenn ſie der einzelne
Landesverband befürwortet hat, wobei einem Verein nur ein Spiel zu
geſtanden werden wird.
In den Endſpielterminen für die deutſche Fußball=Meiſterſchaft iſt
eine endgültige Entſcheidung noch nicht getroffen worden, doch dürften
die bereits veröffentlichten Termine beibehalten werden.
Das Fußball=Länderſpiel Deutſchland—Schweiz, das am 4. Mai in
Zürich ſtattfindet, wird von Ruos=England geſchiedsrichtert werden.
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WeraudE 5a0
Mren
Nummer 87
Freitag, den 28. März 1930
Seite 17
17:7
10:15
4:9
Am den Aufſieg zur Kreisklaſſe.
aß= Zimmern (Obenwald=Ganmeiſter) — Bickenhach (Main=Rhein=
Gaumeiſter.)
Spiele gew.
Toxe Punkte
nbach
ſen burg . .
m5=Zimmern . . . . 3
Welche Bedeutung dem letzten Spiele um den Aufſtieg beizumeſſen
nigt klar die Tabelle. Groß=Zmmmern wird mit allem Eifer dabei
ſurm ſich durch den Sieg nochmals für eine Entſcheidung zu
qualifi=
gn.* Hängk es alſo ganz von Bickenbach ab, ob erneut Spiele
anzu=
ſind. Die Gäſte werden, durch ihre damalige überraſchende
Nieder=
in Obernburg genügend belehrt, diesmak das Spiel ſehr ernſt
neh=
ſſo daß man in Groß=Zimmern mit einem guten Beſuch des
Tref=
rechnen kann. Gemeſſen an den Leiſtungen des Vorſpieles (6:0, für
yhach) ſollten die Gäſte, wenn auch knapp, ſicherer Sieger bleihen.
Freundſchaftsſpiele im Main=Rhein=Gau.
Die gute Beſchickung des Ganwaldlaufes in Gorxheim hat die
Ver=
zuveranlaßt, ihr heimiſches Spielprogyamm etwas einzuſchränken.
ſitzdem” werden wieder etliche ſehr invereſſante Spiele ausgetragen,
gi man die Wahrnehmung umcht, daß ſich faſt niemals Mannſchaften
derſelben Klaſſe begegnen. Es ſpielt Erbachs Erſte in Langen und
intereſſant zu erfahren, wie weit die Spielſtärke der Odenwälder
Largen iſt der zweitſtäukſte Gauverein. Bei ihm können die
ſchon etwas ſehen. Grießheim erwantet Gäſte aus dem Ried,
Etadt kommt mit drei Mannſchaften. Die Riedleute frepräſentieren
mheſſiſche Meiterklaſſe. Nach vierwöchentlicher Pauſe treten die
ngſtädter wieder auf den Plan. Büttelboan kommr mit drei
Mann=
men. Man iſt geſpannt, wie die neu zufammengeſtellten Pfungſtädter
meiden, da die Gäſte in letzter Zeit ſehr beachtliche Ergebniſſe erzielt
m. Walldorf empfängt zwei Mannſchaften aus Heddernheim und
alles daranſeßzen, um gegen die Gäſte aus der Frankfurter Kante
zmig abzuſſchneiden. Die Darmſtädter Tgde 1846 ſpielt mit den beiden
ei Mannſſchaften dahem. gegen Hähnlein und mit der dritten gegen
iens Erſtel: Heppenhei hat die Tgde. Oſthofen mit zwei
Mannſchaf=
werpflichteg= und muß alle Kräfte entfalten, da die Gäſte beſte
rhein=
ſiche Klaſſs ſpielen. Zu Zwingenherg kommt Lorſch mit ſeiner Erſten
Zweiten. Im nördlichen Ried begegnen ſich Wallerſtädten und
Er=
ſn. Der Aatzverein verfügt über eine körperlich ſehr kräftige
Mann=
ſt, dagegen ſind die Gäſte wieſelflink, ſo daß man ſehr geſpannt auf
Ausgang des Treffens iſt. Weftere Spiele der unteren Klaſſen:
auſen gegen Stockſtadt, Biebesheim gegen Zell und Hahn gegen
den 2.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Zur Ausbildung von Vorturnern und Lehrkräften für das
Geräte=
turnen in den Gauvereinen ſindet am kommenden Sonntag, den 30
März, vorm. 9 Uhr, die zweite der diesjährigen, nach dem Gauprogramm
feſtgelegten Gauübungsſtunden in Griesheim b. Darmſtadt
ſtatt. Der Turnplan ſieht Lauf= und Ordnungsübungen, ſowie die Gau=
und „Kreisfeſt=Freiübungen unter „Leitung von Gau=Männerturnwart
Bauer vor. Ebenſo findet das Einüben der Geräteübungen, die in den
einzelnen Stufen faſt einander ähnlich ſind, für Gau= und Kreisfeſt in der
Turnfolge genügend Berückſichtigung. Ein Kürturnen an den
Haupt=
geräten, zu welchem als Leiter namhafte Kunſtturner des Gaues beſtimmt
ſind, ſowie Turnſpiele, werden dazu beitragen, den Uebungsbetrieb in
den Vereinen immer wieder neu beleben zu können. — Die
Gauübungs=
ſtunde für Frauen= und Kinderturnen mußte auf den Y7. April in die
Turnhalle der Turngemeinde 1846 verlegt werden.
Turngemeinde Beſſungen 1865.
Bei den am kommenden Sonntag jin Gorxheim a. d. B.
ſtattfinden=
den „Waldläufen wird ſich auch die Turngemeinde Beſſungen beteiligen.
In der Unterſtufe iſt es der Türner Sieß, während bei der Jugend
neue Kräfte an den Start gehen werden, und zwar H. Aßmuth, Gg.
Aß=
muth, Bauer und Dölp, die den Einzel= und Mannſchaftslauf beſtreiten.
Polizeiſporkverein Darmſtadt - Rol-Weiß, P.ſ.R.
Am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, ſteigt auf
dem Polizeiſportplatz das Pokalſpiel zwiſchen dem
Platz=
verein und Rot=Weiß, V. f. R. Es iſt auf alle Fälle mit einem ſehr
in=
tereſſanten Kampf zu rechnen, denn die im Aufſtieg begriffenen Rot=
Weißen werden verſuchen, den Polizeiſportverein aus dem Rennen zu
werfen. Die in letzter Zeit aufgeſtellten Reſultate beweiſen, was Rot=
„Weiß an Spielſtärke und Durchſchlagskraft gewonnen hat. Die
Schwä=
chen, die der Mannſchaft anhafteten, ſcheinen, wenn auch noch nicht
voll=
ſtängig, ſo doch zum größten Teil behoben zu ſein. Der Platzverein wird
großes Intereſſe daran haben, auch weiter die Pokalſpiele ſiegreich uuter
Dach zu bringen. Am Sonntag muß die Mannſchaft auf alle Fälle von
Anfang an alle Regiſter ihres ſchon oft gezeigten Könnens aufziehen.
Kleine Fehler, ſei es in der Abwehr oder im Sturm, können zum
Ver=
hängnis werden. Bei dem muſtergültigen Eifer, den die Rot=Weiß=
Mannſchaft ſchon wiederholt unter Beweis geſtellt hat, iſt eine
Enttäu=
ſchung nicht ausgeſchloſſen.
Alle bisher zwiſchen beiden Vereinen ausgetragenen Spiele ſind
immer reibungslos verlaufen, und ſo wird auch das Spiel am
kommen=
den Sonntag ſich den anderen würdevoll anhängen.
Rad-Rundfahrk durch Deutſchland.
Nach langen und ſchwierigen Verhandlungen iſt es gelungen, das
Projekt einer Radrundfahrt durch Deutſchland für Berufsfahrer in eine
feſte Form zu kleiden. Die Fahrt ſoll zwar in noch beſcheidenen Grenzen
auch ein Bild von dem Willen zur Einigkeit geben, denn BDR. und
VDRV. werden an der Durchführung gemeinſam beteiligt ſein. Die
Etappenwertung, erfolgt nach Punkten und nach Zeit.
Man hat ſich eine gerechte Entſcheidung folgendermaßen gedacht: Einen
Kilometer vor dem Ende jeder Etappe liegt das Zeitziel. An
die=
ſem Ziel wird die Zeit für alle zuſammenliegenden Fahrer genommen.
Kommen zehn Fahrer geſchloſſen nach 8:50:20 an, ſo gilt für das ganze
Rudel, alſo für den erſten und den letzten, dieſe Zeit, es ſei denn,
daß Fahrer mehr als 2 Sekunden vor dem Rudel liegen. In dieſem
Falle erhält der Fahrer eine beſſere Zeitziffer als die Gruppe.
Umge=
kehrt erhält ein 20 Sekunden hinter der Gruppe liegender Fahrer eine
ſchlechtere Zeitziffer als das Rudel. Am Endziel wird der
Punkt=
entſcheid getroffen. Es werden 15 Fahrer, mit der Punktzahl 15
beginnend, gewertet. Sollte ſich am Endziel der Rundfahrt eine
Punkt=
gleichheit ergeben, dann entſcheidet die Punktziffer der letzten Gtappe.
— Die Fahrt über 2500 Kilometer wird vom 4.—25. Mai in zehn
Etappen ausgefahren und führt von Berlin über Glogau—Dresden-
Erfurt—Schweinfurt—München—Stuttgart— Darmſtadt—Frankfurt
am Main-Bielefeld und Hamburg nach Berlin zurück.
Annulliert wurde das Deutſche Reterinnen=Championat, das
beim Februar=Reitturnier in Berlin an Prinzeſſin Sigismund von
Preußen vergeben worden war.
Der Degenwettkampf zwiſchen Italien und Frankreich in Monte
Carlo endete mit 31:30 Siegen zugunſten der Italiener.
Zwiſchen Deutſchland und Spanien wurde für den 19. September
ein Länderkampf der Amateurboger nach München vereinbart.
Wetterbericht.
Die nördliche Störung, welche yſtwärts nach Polen weitergezogen
iſt, verurſacht durch den Zuſtrom kühler Luft über Deutſchland
veränder=
liches Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen. Der hohe Druck im
Süd=
weſten, der noch ſeine geſtrige Lage ſowie Stärke behauptet, hat den
Kern mehr keilförmig über Frankreich ausgebreitet. An der Nordſeite
des Hochs kommt es in Verbindung mit der neuen Nordmeerſtörung zum
Herantransport milder ozeaniſcher Luft. Sie wird uns wieder mehr
Bewölkung und Eintrübung, ſowie leichte Temperaturzunahme und auch
vereinzelte Niederſchläge bringen.
Ausſichten für Freitag, den 28. März: Bewölkt, auch dunſtig und bedeckt,
wieder etwas milder und vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 29. März: Bewölkung mit Aufheiterung
wechſelnd, leichter Temperaturrückgang.
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Freitag, den 28. März
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zinsermäßigung der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt. In
Ver=
folg der Diskontermäßigung hat auch die Deutſche Rentenbank=
Kredit=
anſtalt eine Ermäßigung des Zinsſatzes für die Landwirtſchaft
vorgenom=
men. Er beträgt ſetzt 4,5—4,75 Prozent. Der Höchſtzinsſatz, den der
ein=
zelne Landwirt für die aus Mitteln der Deutſchen Rentenbank=
Kredit=
anſtalt gewährten Perſonalkredite zu zahlen hat, beträgt nunmehr 7.25
Prozent. Hierin ſind alle Proviſionen enthalten, mit Ausnahme des
Wechſelſtempels, der beſonders belaſtet werden darf.
Die Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen
Errechnun=
gen wurden in der Zeit vom 16. bis 22. März im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeitstagen 2229 346 To. Kohle gefördert gegen 2245 047 To. in der
vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Koks=
erzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche auf 577 268
To. gegen 585 196 To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlen=
Die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung ſtellte ſich auf 10 133 (9321)
To., die tägliche Kokserzeugung auf 81 753 (83 599) To. Wegen
Abſatz=
mangels wurden in der Berichtswoche 250 937 (arbeitstäglich 41 823)
Feierſchichten eingelegt gegen 20 764 (46 794) in der Vorwoche.
Inſolvenz der Lederwarenfabrik Emil Förder, Offenbach a. M. Da
die letzten Monate außerordentlich hohe Ausfälle gebracht haben, ſieht ſich
die Firma zur Zahlungseinſtellung gezwungen. Die Inhaber haben
wohl durch Beleihung des Pridatvermogens dem Unternehmen neue
Be=
triebsmittel zugeführt, die aber nicht ausreichten. Den Gläubigern
wer=
den 30 Prozent geboten, während die Kleingläubiger voll befriedigt
wer=
den ſollen. Ein per 12. März 1930 aufgeſtellter Status weiſt auf: Aktiva
73 087 RM., von denen noch 15 077 RM. für bevorrechtigte Forderungen
abgehen, ſo daß für die Maſſe nur 58 000 RM. verfügbar bleiben.
Dem=
gegenüber ſtehen Paſſiven mit 121 312. Im Konkursfalle rechnet man
nur mit einer Quote von etwa 17.,5 Prozent.
Schramm Lack= und Farbenfabriken A.=G., Offenbach a. M. Zu dem
von uns bereits gemeldeten Dividendenrückgang von 10 auf 8 Prozent
wird im Geſchäftsbericht erklärt, daß die Dividendenherabſetzung auf
die allgemeine Lage und auf Erſchwerung des Verkaufs infolge des
ſtren=
gen Winters 1928/29 zurückzuführen ſei. Dazu komme noch, daß in der
Branche eine große Preisſchleuderei Platz gegriffen habe. Alle
Abteilun=
gen ſind gut beſchäftigt gelveſen. Das Ergebnis zeigt einen
Fabrikations=
überſchuß von 1,23 (1,26) (alles in Mill. RM.), von dem nach Abzug von
0,98 (0,97) Unkoſten und 0,067 (0,083) Abſchreibungen ein Reingewinn
von 0,175 (0,217) einſchließlich Vortrag derbleibt. 20 000 RM. werden
der Reſerve und 10 000 RM. dem Delkrederekonto zugeführt. Die Bilanz
zeigt (alles in Mill. RM.): A.K. 1,61, Freie Reſerven 0,210, Kreditoren
0,418 (0,471), Bankſchlden 0,123, andererſeits Kaſſe und Wechſel 0,016,
Debitoren 1,10 (0,93), Warenvorräte 0,559 (0,593), Beteiligungen 0,226.
Die Geſchäftslage ſei im neuen Jahre beſſer geweſen. (G.=V. 4. April,
letzter Frankfurter Kurs 92 Prozent).
Schriftgießerei D. Stempel A. G., Frankfurt a. M. Der dem
Auf=
ſichtsrat für das Geſchäftsjahr 1929 vorgelegte Abſchluß weiſt
einſchließ=
lich Vortrag aus dem Vorjahr nach Abſchreibungen von 0.305 Mill.
MM. (0,299 Mill. RM.) und nach Abſetzung der vertragsmäßigen
Tan=
tieme einen Gewinn von 0,727 Mill. RM. aus, aus dem 100 000 RM.
der Rücklage für Außenſtände (i. V. 12000 RM. an Reſervefonds) und
wieder 50 000 RM. der D. Stempel=Stiftung überwieſen, ferner eine
Divzidende von wieder 10 Prozent verteilt werden ſollen. Es wird
wei=
ier beantragt, im Hinblick auf das Jubiläumsjahr — das 25. der A. G.
— eine Sonderausſchüttung von 2 Prozent an die Aktionäre und von
60 000 RM. an Vorſtand, Angeſtellte und Arbeiter zu beſchließen,
wo=
nach bei Abzug der ſatzungsmäßigen Tantieme des Aufſichtsrats ein
Vortrag von rund 97 000 (i. V. 64 000) RM. verbleibt.
Pfälziſche Mühlenwerke, Mannheim. In dem vorliegenden
Geſchäfts=
bericht der Pfälziſchen Mühlenwerke, Mannheim, wird das abgelaufene
Geſchäftsjahr durch die geſetzlichen Eingriffe der Regierung und durch
den in ſeinen inneren Verhältniſſen bedingten Verlauf als ein
Kriſen=
jahr bezeichnet. Der Geſchäftsbericht beklagt, daß von der
Bereitwillig=
keit der Mühlen zur Mitarbeit an der endgültigen Geſtaltung der
Maß=
nahmen zur Beſſerung der Getreidepreiſe im Intereſſe der
Landwirt=
ſchaft kein Gebrauch gemacht wurde, daß dagegen die bekannten
geſetz=
lichen Vorſchriften ſo plötzlich erlaſſen wurden, daß die Mühlen, die bis
dahin ſich für ihre Vorverkäufe mit ausländiſcher Rohware eindeckten,
gezwungen waren, nochmals Inlandsware zu decken, um dem Geſetz
Genüge zu tun. Die Wiedereinführung der Zwangswirtſchaft ſei ohne
Rückſicht auf die geographiſche Lage der einzelnen Gruppen erfolgt,
wo=
durch die Abſatzverhältniſſe verſchoben wurden.
Ford Motor Company A.G., Berlin. Die Generalverſammlung
der Ford Motor Company A.G., Berlin, genehmigte den Abſchluß mit
10 Prozent Dividende. Die Kölner Transaktion trete in der Bilanz
noch nicht in die Erſcheinung, da das Anweſen in Köln erſt am 28. 1.
1930 käuflich erworben worden ſei. Es ſei zunächſt der Bau einer
Fabrik mit einer Tagesproduktion von 150 Wagen vorgeſehen, welche
nötigenfalls auf 200 Wagen geſteigert werden könne. In der
Ber=
liner Fabrik könnten zur Zeit täglich 100 Wagen hergeſtellt werden.
Die geplante Automobilzollerhöhung fürchte man nicht, denn zur Zeit
würden mindeſtens 60 Prozent aller Wagenbeſtandteile in Deutſchland
gekauft. Sodann wurden einige Ziffern über die Geſchäftsentwicklung
des laufenden Jahres mitgeteilt. Im Januar 1930 ſeien 685 Wagen
verkauft worden gegen 625 Wagen im Januar 1929, im Februar 1004
(1929: 300), im März 1500 (1929: 822) und im April ſchätzungsweiſe
1800 (1929: 981). Die Tagesproduktion in Berlin betrage augenblicklich
lich 75 Einheiten. Sie werde ab 1. April auf 90 Wagen täglich
ge=
ſteigert, da erhöhte Nachfrage vorhanden ſei. Die volle Kapazität von
100 Wagen täglich hoffe man im Juni zu erreichen. Die Verwaltung
erwartet für 1930 eine Umſatzſteigerung um 50—60 Prozent gegen das
Vorjahr.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. März:
Getreide: Weizen, März 105½, Mai 108½, Juli 105¾,
Sep=
tember 167½; Mais, Mai 84½, Juli 84½, September 85½;
Hafer, März 42½, Mai 43½, Juli 43½, September 42½; Roggen,
März 60½, Mai 62½, Juli 67, September 71½.
Schmalz: März 10,15, Mai 10,30, Juli 10,535, Sept. 10,725.
Speck 13,50.
Leichte Schweine 9,75—10,50, ſchwere Scheine 935—1005;
Schweinezufuhren Chicago 19000, im Weſten 83000.
Chicago Baumwolle: Mai 15,53, Juli 15,53.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. März:
Schmalz: Prima Weſtern 10,98; Talg, extra loſe 6¾.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 125, Hartwinter n.
Ernte 110½; Mais 92½; Mehl 5,65—5,85; Getreidefracht nach
England 1,6—2,3 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakav: Tendenz feſt, Umſätze W6, loco 8½; April 8.53, Mai
8.73, Juni 8.85, Juli 9, September 9.27, Oktober 9.38; Dez. 9.22.
Viehmärkke.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 27. März. Aufgetrieben waren
16 Ochſen, 147 Kälber, 7 Schafe. Bezahlt wurde für das Pfund
Lebend=
gewicht für Kälber: a) 72—78, b) 65—71, c) 58—64. Marktverlauf:
Lebhaft, geräumt.
Mannheimer Kleiuviehmarkt vom 27. März. Dem Kleinviehmarkte
waren zugetrieben: 147 Kälber, 10 Schafe, 59 Schweine, 697 Ferkel und
Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 58—75, für Schafe 44—46, Schweine
nicht notiert, für Ferkel bis 4 Wochen 26—32, über 4 Wochen 35—42, für
Läufer 46—56 RM. Marktverlauf: Mit Kälbern ſchleppend, mit Ferkel
und Läufer mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 27. März. Aufgetrieben waren 130
Ninder, 1101 Kälber, 247 Schafe, 471 Schweine. Marktverlauf: Lälber
und Schafe langſam, ausverkauft; Schweine mäßig rege, geräumt.
Preiſe pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: b) 76—80, c) 70—75. d) 62
bis 69. Schafe und Schweine ſind nicht notiert. —
Fleiſcharoßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch 1. 90—95,, 80—90; Bullenfleiſch 84—89: Kuhfleiſch
2. 65—75, 3. 50—60; Kalbfleiſch 2— 90—105; Hammelfleiſch 100—105;
Schweinefleiſch 1. 80—90. Gefrierfleiſch (Rindfleiſch) Vorderviertel 58,
Hinterviertel 65. Geſchäftsgang ſchleppend=
Frankfurler und Berkiner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., N. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe drückte die immer noch nicht
ge=
klärte innerpolitiſche Lage hinſichtlich der Finanzreform ſtärker auf die
Stimmung, ſo daß bei der wieder herrſchenden ſtarken Orderloſigkeit
das Geſchäft nur ſchleppend in Gang kam. Die Grundſtimmung war
aber recht widerſtandsfähig; es ergaben ſich nach der etwas ſchwächeren
geſtrigen Abendbörſe zum Teil einige kleine Beſſerungen, die durch
Deckungen der Kuliſſe infolge des heutigen Abrechnungstages
herbei=
geführt wurden. Aber auch der feſte Schluß der geſtrigen New Yorker
Börſe und die trotz des Ultimos relativ leichten Geldmarktverhältniſſe
hatten einen nicht zu verkennenden freundlicheren Grundton zur Folge.
Das Geſchäft nahm aber keine lebhafteren Formen an. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe war die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich,
doch überwogen Beſſerungen. Mehr Intereſſe trat ſpäter für
Kunſt=
ſeideaktien auf holländiſche Käufe hervor. Aku gewannen 2,5 Prozent
und Bemberg 5 Prozent. Hiervon ausgehend, wurde die Tendenz
all=
gemein freundlicher, und es machte ſich auch für die übrigen Werte
etwas mehr Nachfrage bemerkbar. Renten lagen ſtiller. Anträge für
dieſe Werte waren kaum eingetroffen. Neubeſitzanleihe waren eher
etwas angeboten und auf Gewinnmitnahmen etwas ſchwächer. Auch
Zolltürken etwas niedriger. Im Verlaufe traten erneut Erholungen
bis etwa 1,5 Prozent ein. Im Vordergrunde ſtanden bei etwas
leb=
hafterer Nachfrage J.G. Farben, Elektrowerte und Aku, letztere zogen
um 2,5 Prozent an. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5,5 Prozent
etwas geſucht. Geld über Ultimo 5,75—6,75 Prozent. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4.1882½, gegen Pfunde 20.3825,
London-Kabel 4,865/g, gegen Paris 124.28, —Mailand 92.85, —Madrid
39.10, —Schweiz 25.13½, —Holland 12.12½.
Die Abendbörſe war befeſtigt, das Geſchäft jedoch nicht
ſonder=
lich lebhaft. Elektrowerte ſtehen noch immer im Vordergrund des
In=
tereſſes, Geſfürel und Licht und Kraft ſtärker bis 1,5 Prozent befeſtigt.
Angeblich im Zuſammenhang mit Fuſionsplänen. Auch die anderen
Marktgebiete zeigten leicht erhöhte Kurſe. Farben 0,25 bis 0,5 Prozent
befeſtigt. Kunſtſeidenwerte in Verfolg der mittäglichen Bewegung
wei=
ter befeſtigt. Holzmann 1,25 Prozent höher auf Nachrichten über
Divi=
dendenerhöhung. Der Rentenmarkt zeigte für Anleihe wieder anziehende
Kurſe, Schutzgebietsanleihe bei 3,10 geſucht. Im Verlaufe der Börſe
lagen die Kurſe eher freundlich.
Berlin, 27. März.
Der heutige Vormittagsverkehr zeigte mangels Anregungen ein
völlig geſchäftsloſes Ausſehen. An der Vorbörſe wurde die Stimmung
durch die Feſtigkeit der Kunſtſeidenwerte recht günſtig beeinflußt; zwar
mahnte die anhaltende Unſicherheit der innerpolitiſchen Lage zur
Zu=
rückhaltung, doch glaubt die Börſe an eine Einigung. Auch der
heu=
tige Liquidationstag ließ keine größere Neigung zu Neuengagements
aufkommen. Die erſten Kurſe zeigten dann kein einheitliches Bild, die
Veränderungen gingen nach beiden Seiten, betrugen in der Regel
je=
doch nicht mehr als 2 Prozent. Das Hauptintereſſe konnte heute der
Kunſtſeidenmarkt auf ſich lenken, wo Gerüchte von einer angeblich
bereits abgeſchloſſenen Konvention, durch die eine Stabilität der Preiſe
erreicht werden ſoll, umfangreichere Deckungen und Rückkäufe, wie man
ſagt, für Amſterdamer Rechnung, auslöſten. Im Verlaufe nahm das
Geſchäft zwar keinen größeren (Umfang an, immerhin befeſtigte ſich
das Niveau, und es kam für einige Hauptwerte zu Gewinnen bis zu
2 Prozent. In der Hauptſache waren es Elektrowerte unter Führung
von Geſfürel. und Kaliwerten, die ſich ſtärkerer Beſſerungen erfreuten.
Metaunokterungen.
Die Berliner Metall=Termine vom 27. März ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 133,75 (134), Februar 133,75 (134,25), März 135,50
(138), April 135 (135,50), Mai 134,50 (135), Juni 134. (135), Suli,
Auguſt 134 (134,50), September 134,25 (134,50), Oktober 134 (134,50),
November 134 (134,2), Dezember 133,75 (134,25). Tendenz: feſter. Für
Blei: Januar, Februar 38 (38,25), März 37,50 (38,50), April 37,75
(38,25), 800oi 37,75 (38), Juni 37,75 (38,25), Juli 88 (38,25), Auguſt 37,75
(38,25), Septeuber, Oktobor, Nobember, Dezember 38 (38,2). Tendenz:
ruhig. Für Zink: Januar 39 (39,50), Februar 39 (39,25), März
35,50 (38,50) April 36,75 (37), Mai 37 (37,50), Juni 37,50 (38), Juli
38 (38,50), Auguſt 38 (39), September 38,25 (39), Oktober. November,
Dezember 38,75 (39,50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klawmern beigefügten Brief.
Produkkenberichle.
Mannheimer Produktenbörſe vom 27. März. Nachdem bekamm
wurde, daß die erhöhten Getreidezölle, ſowie das Maismonopol mit ſw.
fortiger Wirkung in Kraft treten, verkehrte die Börſe in feſter Haltung
Man nannte Weizen inl. 27,75—B, ausl. 28,75—32, Roggen inl. 17,9:3 M—
bis 17,5, ausl. — Hafer inl. 15,25—16, ausl. —, Braugerſte hadiſche Ma‟
und württembergiſche, je nach Qualität und Erzeugungsgebiet 19—2u
Futtergerſte 15,25—15,75, Mais m. Sack 16,75—17, Weizenmehl Spezia=
Null 40, Südd. Weizenauszugsmehl 44, Südd. Weizenbrotmehl 2S5
Roggenmehl 60—70prozentige Ausmahlung 24,5—28,5; Kleie feine 8,2
Biertreber mit Sack 11,25—11,75; Leinſaat 37,75. Alles per 100 Kil,
waggonfrei Mannheim.
Berliner Produktenbericht vom 7. März. Die bereits in der
letz=
ten Nacht verfolgte Inkraftſetzung der höheren Getzeidezölle bildete am U—
der hieſigen Produktenbörſe zwar eine Ueberraſchung, hinterließ
je=
doch preismäßig nur geringe Wirkung. Das Inlandsangebot vor
Brotgetreide iſt weiterhin gering, und unter dem Eindruck der höherern
Auslandsmeldungen fand das herauskommende Material zu 1 Mar;
höheren Preiſen Unterkunft, obwohl die Mühlen angeſichts des
ſchlev=
penden Mehlabſatzes nur vorſichtig Material aufnehmen. Der
Liefe=
rungsmarkt ſetzte für Weizen und Roggen 1—1,5 Mark feſter ein. Wei.
zen= und Roggenmehle haben bei wenig veränderten Preiſen hleinſtes=
Bedarfsgeſchäft; namentlich Roggenmehl iſt vernachläſſigt. Für
Hafe=
zeigt ſich weiterhin Deckungsnachfrage, und da das Angebot keinesweg.
groß iſt, wurden leichte Preiserhöhungen bewilligt. Ausſtichqnalitäten
von Braugerſte werden von den Brauereien beſſer beachtet; auch gutee M=,
Futtergerſten finden beſſeren Abſatz.
Rleine wirtſchaftsnachrichten.
Die 50. Vollverſammlung des Deutſchen Induſtrie= und Handels;
tags findet unter Vorſitz ſeines Präſidenten am 9. Apuil in Berlir
ſtatt.
In Berlin iſt am 25. März 1930 ein Verkaufskartell für iſoliertn
Leitungsdrähte gegründet worden, dem neben den großen Elektrizitäts=
Konzernen ſämtliche Spezialfabriken Deutſchlands angehören.
Der Leiter der bekannten Marmeladenfabrik Oetker=Werke, Gmbb.
in Altona, und Beſitzer der L. C. Oetker, Dampf=Marzipanfabrik, Alber.
Oetker, iſt im 65. Lebensjahre geſtorben.
In der Generalverſammlung der „Demag”=A.=G. Duisburg, deren
Hauptaktionäre die Maſchinenbau=Unternehmungen A.=G. in Duisburn
und die Vereinigten Stahlwerke A.=G. in Düſſeldorf ſind, wurde beſchloſ
ſen, für 1929 aus dem Reingewinn von 205 149 RM. (i. V. 2022 731
auf das Aktienkapital von 38 Millionen RM. eine Dividende von wiedem
5 Prozent zu verteilen und 118 149 (72806) auf neue Rechnung vorzu
tragen.
In der Aufſichtsratsſitzung der Anhalt=Deſſauiſchew Landesbank ir
Deſſau wurde beſchloſſen, der zum 25, 4. einzuberufenden ordentlichet
Hauptverſammlung die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (wis
i. V.) vorzuſchlagen
In der G.=V. der Württembergiſchen Landeselektrizitäts=A.=G. wurde
beſchkoſſen, aus dem Reingewinn von 493 346 (335 180) RM. wieder ein=
Dividende von 6 Prozent auszuſchütten. Der Betrieb hat ſich auch in
letzten Jahre weiter gut entwickelt und die finanzielle Grundlage, iſch.
geſund.
In München ſtarb im Alter von 64 Jahren der führende baheriſche=
Induſtrielle Geheimrat Baurat ehrenhalber Gottlieb Lippart. Der=
Verſtorbene war 20 Jahre lang im Vorſtand der Maſchinenfabrik Augs—
burg=Nürnberg und hat in dieſer Stellung an der Entwicklung dern
Großgasmaſchine und des Dieſel=Maſchinenantriebes von Schifferz
weſentlichen Anteil gehabt. Einer großen Zahl techniſcher und indu
ſtrieller Verbände gehörte er als Vorſtandsmitglied an.
In der G.V. der Rheiniſchen Hypothekenbank, Mannheim, n
der ein Aktienkapital von 6,205 Mill. Mk. vertreten war, wurden die
Anträge der Verwaltung genehmigt, ſo daß eine Dividende von zeha.
Prozent zur Ausſchüttung gelangt, wobei die jungen Aktien zur Hälſtes
dividendenberechtigt ſind.
Die in Holland im Betrag von 1,2 Mill. Gulden zur Zeichnung
auf=
gelegte 7prozentige 15jährige Obligationsanleihe des Marien=
Hoſpitals=
zu Düſſeldorf iſt ſehr ſtark überzeichnet worden. Die
Zuteilungsquote=
wird daher nur ſehr gering bemeſſen werden können.
Die ſchlechte Finanzlage macht ſich auch an der Brüſſeler
Eiſenbörſe=
bemerkbar. Das Geſchäft hielt ſich in recht engen Grenzen. Orders
lagen-
faſt keine vor. Soweit Abſchlüſſe zuſtande kamen, wurden ſie zu
un=
veränderten Notierungen getätigt.
Berliner Kursbericht
vom 21. März 1930
N H
Danatbank
Deutſche Ban 1u.
Disconto=Geſ.
Dresdner. Banf..—.
hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gasl
Deutſche Erdö
i
Ara
149.—
152.—
109.75
152.—
104-377
166.—
78.50
149.75
203.—
64.12
150.25
171.50
102.—
Oeviſenmarkt
vom 27. März 1930
Meie Wee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Unter.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil. Solzmann
Kali Aſchersleben
Klödnerwerke
Köln=Neuefſ. Bgw=
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Mordd. Wolle
Sberſchleſ. Kolsw.
renſtein & Koppe
Afrn
167.875
140.50
PRZ4
129.—
10.75
100.75
212.50
104.—
108.75
105.50
48.—
90.—
Ae-t
74.—
Maneee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Ko
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwer.
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Lnz
(Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kypfer
Hohenlohe=Werle
Lindes Gsmaſch.
Herm. Bvege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werle
Helſingfor
Wien
Prag
ABudape ..
Sofia
Holland
Lslo
Kopenhage:
Stockholm
London
Buenvs=Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk
100 Schillinel
100 Tſch. Kr
100. Pengö.
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 S-Stg.
Pap. Peſo
Dollar
00 Belgo
100 Lire
100 Francs
Ret
30.525
58.95
12.40
B.07.
3.037
167-93
112.04
1712-11
112.49
20.354
1.58
14.184
58.37
121.94
6.38
Brieſ
73.2
12.2
212.3.
6-42 MRiga
10.54 Schweiz
59.07 Spanien
12.42 Danzig
Japan
3.C13/Rio de Janerrol
168.27/Jugpſlawien
Portuga!
Athen
112.71/Konſtantinopellt
20.399/Kairo
1.580/Kanada
4192 füruguag
18.49 Fsland
21.98 Tallinn (Eſtl.)
Unalsane, Kammänsngefeafchäf
Frankfurter Kursbericht vom 27. März 1930.
Pa
GOI
*
6% Baden ......"
8% Bayern ....."
6%
0 Heſſen v. 2
v. 2
6% Preuß.
Staats=
anl. . . . . . .. . . .
8% Sachſen ....."
7% Thüringen ...
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Ttſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe.
Baden=Baden
vBerlin. . . . .
8% Darmſtadtv. 20
v. 2
Frankf. a. M.
8% Mainz.....
8% Mannheim. . .
8½ Nürnberg.
8‟ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . .
„Goldobl.
4½ % Heſſ. Lds.=
Hhyp.=Bk.-Liquid.
Pfbr. .. . .. . ..
½½ Preuß. Lds.
Pfbr.-Anſt. Gold=
Pfbr.. . . . . . . . ."
%6 „ „ Goldobl.
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8%KaſſelerLandes
jredi: Goldpfbr.
99.2. —8% Naſſ. Landesbk.
87
79
79.5
87.8
R.
92.1
97.75
8
80.25
55.4
9.25
3.05
89
94
89
88.75
82
91
96.5
91.5
Ak
Goldpfbr.
Eh
34
Gfe
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
„ Ser, I.
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz
—
8% Berl. Hhp.=Bk.
4½% „Liqu.=Pfbr
80 Frtf. Hyp.Bk.
4½% „ Lig.Pfbr.
89
„Pfbr. Bk..
4½
Lig. Pfbr.
8% Mein. Hyp. Bf.
14½% Lig.Pfbr
Pfälz. Hhp. Bk
1½
Lig.Pfb=
8% Preuß.
Boden=
cred.=Bank ...."
/4½% — Lig.Pfbr.
8% Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk. ..
4½% „ Lia.Pfbr.
o Rhein.Hyp.Bk.
4½% „Lig. Pfbr.
3% Rhein.=Weſtf.
Bd.-Credit ....
8½ Südd. Bod.
Cred.=Bank. . . .
4½% „ Lig. Pfbr
8% Württ. Hyp.=B1
6% Daimler Benz
8% Dt. Linol. Werk
18 Klöckner=Wer=
26 Mainkraftwerke
7% Mitteb
Stahl=
werkeſ...."
8½ Salzmann u. C.
2 Ver. Stahlwerl
8% BoidtckHäffner
53.3
72
Rc
9.
82.75
97
83‟1.
97
85
97
83.25
97.5
84.1
38
81‟,
84
97
98
81
97
35.5
96
86
F. G. FarbenBonds/
—
5% Bosn. L.E.*
L. Inveſt.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. . . . . . . . . . .
4% Oſt. Goldrente
52 vereinh. Rumän
4½%0
40
420 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdat
4% „ Bollanl.
4½% Ungarn 1913
191=
4½%
Goldr.
4‟
1910
49
Aktien
Alig. Kunſtziide Unie
AEG. Stamm .. .
AndregeNoris Bahr
Baſt Nürmberg
Bemberg J. P....
Bergmann. . . . . .
Brown BoperickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Cemen: Heidelbere
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel
Chem. Werfe Albert
Chade ...........
Contin (ummin
„. Linoleum
2aimler=BenzA. (
Dt. Atl. Telegr.
„Eiſenh. Berlin.
„Erdöl
Gold. u. Silb.”
ſcheide=Anſtalt
Linpleumwerk
Dyckerhoff u. Wid
mann
Eichbaum=Werger
Elektr. Licht u. Kra=
Liefer=Geſ.
Kar4
We
11.5
17.8
9.175
7.25
24r6
281.
99
166
112
Aß
126
130.5
1a3
185.5
332.5
151.5
251
Rre
118,5
101.5
152
247
100
Eſchw. Bergwerk .)"
Eßlingen Maſchinen
Ettlingen Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr/168.25
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
Hof..
Geiling & Cie....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Unter=
nehmungen .. ."
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchine
Grün & Bilfinge=
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen .. . . ..
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs-Aufferm
Hirſch Kupfer . ..
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghans Stamm
AaliChemie.
Aſchersleben
„ Salzbetfurth.
„ Wefteregeln .
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R.
Klein, Schanzlin
Klödnerwerke
Lahmeher & Co.
Lech. Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
211
210
93
110
56
180
69.8
38.6
189
157
108
81
115
93
100.75
82
134
39
145.5
369
217
108
127.5
117
Ka
107
248
60
11
Mainkr.. W. Höchſt. /106.25
Mainz. Akt.=Br. . . . 171
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb..
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motoren Darmſtad
Deutz
Oberurter
Micvlay. Hofbr
Nürnberger Brauh.
Oberbedarf..
Otavi Minen
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamp
„Stahlwerke . .
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerie
Sachtleben A. G..
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schruiftg. Stempel
Schuckert Eleitr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsk=
Strohſto f. Ber...
Südd Immobilier
Lucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Vergbau
Thür. Liefer.=Ge).
Tucher=Brauerei..
Unterfranlen
Beithwerke.
Ber. f. Ehem. Ind
„ Laurahütte.
„ Stahlwerke
„ Ultramarin . . . .
Zellſt Berlin".
Vogtländ. Maſchin
Boigt & Haeffner.
A
R-6
49
69.5
55.25
113
143
15.5
211
257.5
93
126
191
133.5
252.5
215
40
157
109.5
105.5
36
97.5
19.5
80
Bayß & Frentagl
Wegelin Rußfabr.
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Meme!
Waldho
Allg. Dt. Crekuari
Badiſche Ban1.
Bank f. Brauinduſtr
BarmerBankverei
Berl. Handelsgeſ.
Hypothekenb
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B1
Dt. Ban jund Dis
Deutſche Effekten
und Wechſelban=
Dresdener Bant /15125*
Franif. Ban:
Fhp. Ban
Pfdbr..B
Gotha. Crundkr. 2
Mein. Ehp.=Ban1 11365
Oſt. Creditanſtalt
Pfätz. Hyp.=Banl141
Reichsbank
Rhein Cyp=Bank. /463.25*
Südd. Bod.,Cr. Bk./136.75-
Wiener Banwerein/ 123
Württb. Notenbant
A.-G.f. Berkehrsw
Allg. Lolalb. Kraftt=
72 Dt. Reichsbahnl 92.70‟
Lorzce
Kapag. . . .
Nordd. Lloyd
Schan zung=Eiſenk
Südd Eiſenb.=Cei
Allianz- u. Stuttg.
Verſicherung. . .
Verein. Verſ.—.
Frkft. Allg. Verſ.=G
Rücherſich.
Fran jona Rück= u
Mitv. . . . . ... .
Mannh. Berfich. ..!
1105
(103
135.355
146
120
29.8
1286
150
—
164
110
05.5
114
198
40
äüisckere uf Aue Bu4.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
9sas damals zwiſchen uns geſprochen wurde, weiß ich nicht
Gs kann ja aber nur das einzige zwiſchen uns mögliche
na geweſen ſein, und es gab jedenfalls eine ſehr erregte
henianderſetzung, denn plötzlich hatte ich einen Revolver in
aßand, ſchoß und ſah nur noch, wie Karr zurücktaumelte und
aüſt inem Bett zuſammenbrach.
Las gab mir wohl auf einmal die Beſinnung zurück.
ich ſchwang mich wieder zum Fenſter hinaus, lief zu meinem
und fuhr dann plan= und ziellos in die Weite, bis der
ſeii dann irgendwo in einer Berggegend in Trümmer ging!”
Eine Pauſe entſtand.
geſpannt hingen alle Blicke an dem ſtatuenhaft=ſtarren Ge=
Aurts.
„Hatten Sie den Revolver mit vorbedachter Abſicht nach
zu ſee mitgenommen?” klang jetzt wieder die ruhige Stimme
FAichters. „Im allgemeinen pflegt man in Deutſchland doch
Schußwaffe mit ſich zu führen!“
„Das kann ich heute nicht mehr ſagen. Ich war früher viel
Auto unterwegs und hatte dabei gewohnheitsmäßig ſtets
mf Revolver bei mir!”
„Hatten Sie nach dem Schuß auf Karr die Abſicht, ſich der
gmtwortung für das Geſchehene durch die Flucht zu entziehen?
ſ” auffallend lange Autofahrt, die Sie ja bis nach Thüringen
g Uhrt hat, deutet doch offenbar darauf hin!“
urt zuckte leiſe mit den Schultern.
„Es iſt mir ſelbſt peinlich, daß ich immer wieder erklären
n0ndas weiß ich nicht mehr”. Aber durch meinen ſchweren
uhrl iſt meine Erinnerung an viele Einzelheiten ſtark getrübt!“
„Darüber werden wir ſpäter noch die Herren
Sachverſtändi=
lören!”
Freitag, den 28. März 1930
Nummer 87
Der Nichter machte ein paar kurze Notizen und ſah Kurt
dann lange und forſchend ins Geſicht.
„Noch eine letzte und vielleicht die wichtigſte Frage, Herr
Dr. Steinhoff! Sind Sie in der betreffenden Nacht vor Ihrer Tat
noch einmal mit Frau Karr zuſammengetroffen?”
Kaffee doch nicht teurer!
Trotz Tollerhöhung.—
Wichtig nur:
Bohnen feiner mahlen und mit Hilfe von
„Webers Carlsbader” besser ausnutzen.
Kaffee wird dadurch kräftiger im
Ge-
schmack, voller im Aroma, schöner im
Aussehen!
Päckchen zu 40 Pf. reicht vier Wochen.
Kurts Geſtalt ſtraffte ſich.
Eine jähe Blutwelle ſchoß ihm in die Schläfen.
„Herr Landgerichtsdirektor,” ſogte er dann, und ſeine Stimme
drang ſcharf und klingend bis in den entfernteſten Winkel des
Saales. ,Bei allem, was mir heilig iſt, ſchwöre ich, daß ich
Frau Evelyn Karr zum letzten Male zwei Tage vor dem Tode
ihres Mannes und dann erſt heute hier an Gerichtsſtelle
wieder=
geſehen habe. Meine Tat war die Eingebung eines unſeligen
Augenblicks, Frau Karr hat nicht das geringſte damit zu tun!”—
Eine lebhafte Bewegung ging durch den Saal; auf den
hin=
teren Bänken reckten die Hörer die Köpfe höher.
Die mutige Erklärung Kurts hatte offenſichtlich einen tiefen
Eindruck gemacht und ihm die allgemeine Sympathie erobert=
Der Staatsanwalt rückte auf ſeinem Stuhl hin und her und
blätterte in ſeinen Akten.
Nur der Vorſitzende behielt unentwegt ſeine vorbildliche
Ruhe bei, als er ſich jetzt mit einem leiſen Neigen des Kopſes
der Vernehmung Eyelyns zuwandte.
„Frau Evelyn Karr,” ſagte er, „Sie ſind ja ſelbſt Ohrenzeuge
geweſen, in wie beſtimmter Form Herr Dr. Steinhoff ein
Zu=
ſammenſein mit Ihnen in der Todesnacht Ihres Gatten
abgelehn=
hat. Wie ſtellen Sie ſich nun perſönlich zu dieſer Frage?”
Ebelyn atmete ſchwer.
„Ich kann nur das Gleiche ſogen wie Dr. Steinhoff. Ich
gebe zu, daß ich ihn in jener Nacht geſucht habe, aber ich habe ihn
nicht gefunden!“
„Wie iſt das zu verſtehen, gnädige Frau? Eine ſolche
Er=
klärung, klingt bei einer Dame Ihrer Geſellſchaftsklaſſe, doch
einigermaßen befremdlich!”
Evelyn klammerte ſich feſter an die Lehne ihrer Bank, ihre
Augen irrten hilflos ins Leere
„Ich ſtehe hier am Schandpfahl, Herr Direktor”, begann ſie
dann mit Anſtrengung. „Aber tiefer, als ich ſchon gefallen bin,
kann ich nicht mehr ſtürzen. Darum ſage ich es ganßz frei und
offen: Ich wollte fort von meinem Mann, mit dem mich nichts
mehr verband. Der Abend im Weſtendtheater hatte uns
gewiſſer=
maßen noch einmal ein Spiegelbild unſerer Ehe gezeigt. Und
was dort auf der Bühne geſchehen war, wiederholte ſich ſpäter
in unſerem Hauſe. Es gab eine Ausſprache zwiſche ums bei
der die letzten Masken fielen und es ſchließlich zum Aeußerſten
kam. Mein ſonſt ſo ruhiger und beherrſchter Gatte ſtürzte
plötz=
lich wie ein Wahnſinniger über mich her und verſuchte mich zu
erwürgen. Da gab mir die Todesangſt noch im letzten Au fenblick
Rieſenkräfte. Wie durch ein Wunder war ich wieher fnei, hetzte,
zur nächſten Tür und rettete mich in mein Schlafzimmer!”
(Fortſetzung folgt.)
Meroledele lelstallell!
SallelmolliEhtiert NalalsSelle
modernste Sloffe, ganz
geflttert : 58.,45- 36., 40 Kleider
entzückende Stoffe, mod.
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Mäntel.
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Tueedstoffe Mantel ganz
gefüttert. 69., 56., 42.-,V4. Georgette-
Mäntel
neueste geschweitte Fa-
sons in modernsten Farb.,
ganfs gefüttett
D., 68., 58., 40 Kostüme
in allen modernen Stoff-
arten, iſott lerarbeitet, in
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Trauisé-Seide Knnst.
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musterung . . . . Meter U Woll-Georgette
die große Mode für eleg.
Kleider in reizenden Früh-
jahrsfarb,, dopp. br. Mtr. Orépe Alaska
des neueste Maroc- Ge-
uſebe, 100 em. breſt, im
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Meter 650, 590 4 Tweed
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Ernst-Ludwigstraße 29
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(5089
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Lichkhaus Freeſe
hanusſtr. 39, Schuſtergafſe 15
Pd. Orangen, (ſehr ſüß)
Pfd. Orangen ſehr ſüß
as
Pfd. Suppentomaten . .
S ück Rieſen=Kopfſalat . . . 0.20—0.:
ieſen=Blumenkohl . . . . . 0.80—0.90
0 25
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1.00
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1.00
Ud. Bananen ſchöne, loſe)
a
lär anz Feigen
Srück Endidienſalat, extra groß . . 0.20
0 55
Pfd. Spinat.
Aphon 4380. Lieferung frei Haus.
65125
Empfehle
Geißlämmer
ganz und geteilt.
und ſteheriſches
remp
Maſtgeflügel
zu billigen Pre
E. Schröder
Riesſtraße 15 * Teleph. 1959
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