Einzelnummer 10 Pfennige
*
Parmſtädte
M
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 42 Dienstag, den 11. Februar 1930.
193. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichung au Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
„D
Konkurs oder gerichtlſcher Belitreibung jäl
Nabatt weg. Bankkonio Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
7
Bedenken der Frakkionen gegen den „neuen Plan” und das Polenabkommen. — Das Zenkrum beſtehk auf
ſeiner Forderung. — Widerſtände gegen Moldenhauers Sanierungsprogramm.
Vorfeldgefechke.
Die Frakkionen kagen. — Zuſammenkritt des
Reichskags am Dienskag.
* Berlin, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
Am Montag war im Reichstag Großkampftag für
die Fraktionen, die im Laufe des Tages alle
zuſammen=
kamen, um ihre Vorbereitungen für die am Dienstag
begin=
nende politiſche Ausſprache über den Youngplan zu
treffen. Dabei ſtand der polniſche Liquidationsvertrag im
Vor=
dergrund, der vor allem bei der Deutſchen Volkspartei ſehr
ſtarke Bedenken auslöſt und zu ſtundenlangen Beſprechungen
führte, an denen auch der Reichsaußenminiſter und der
Reichs=
finanzminiſter teilnahmen. Da die Entſcheidung aber erſt in den
Kommiſſionsberatungen fällt, begnügten ſich die Parteien damit,
ihre Redner zu beſtimmen und ihnen die ſchweren Bedenken mit
auf den Weg zu geben, die eigentlich überall beſtehen, wobei aber
nicht daran zu zweifeln iſt, daß für den Youngplan ſchließlich
eine Mehrheit zuſtandekommen wird; wahrſcheinlich auch für
Den Polenvertrag nur mit dem Unterſchied, daß hier die
Hem=
znungen ſtärker ſind und bei den meiſten Regierungsparteien
ver=
mnutlich größere oder kleinere Gruppen der Abſtimmung
fern=
bleiben werden.
Daneben ſpielte bei den Beratungen — die ſich bei der
Wolkspartei bis in die Nachtſtunden hinzogen — auch das
Finanz=
programm des Reichsfinanzminiſters eine ausſchlaggebende
Rolle, das ja durch den Vorſtoß des Zentrums in den
Vorder=
grund gerückt iſt. Die Zentrumsfraktion hat den Vorſtoß ihres
Vorſtandes beim Kanzler gebilligt und hat ihre Miniſter
beauf=
tragt, den Kanzler noch einmal darauf hinzuweiſen, das
Zen=
trum halte daran feſt, daß vor der 3. Leſung des
Youngplanes die Sanierung der
Reichsfinan=
zen unter allen umſtänden ſichergeſtellt ſein
müſſe, und hat auch den Reichskanzler dringend bitten laſſen,
die Bedeutung dieſer Forderung „in ihrer ganzen Tragweite” zu
erkennen. Das iſt eine erſte leiſe Drohung. An dem Ernſt der
Zentrumsforderung iſt alſo nicht mehr zu zweifeln. Fragt ſich
nur, ob das Zentrum wirklich aus der Angelegenheit eine
Ka=
binettsfrage machen wird. Das iſt einſtweilen noch zweifelhaft.
Auch die Sozialdemokraten ſcheinen das nicht zu glauben. Es
wurde in parlamentariſchen Kreiſen davon geſprochen, daß die
Zentrumsforderung von den Sozialdemokraten
mit einer Gegenforderung beantwortet würde.
Sie haben vorläufig aber davon Abſtand genommen, um
abzu=
warten, wie die Verhandlungen des
Finanzmi=
niſters mit den Sachverſtändigen der Fraktionen
am Dienstag ausgehen.
Die Aufgabe Dr. Moldenhauers iſt durch das bisherige
Er=
gebnis der Fraktionsberatungen gerade nicht einfacher geworden.
Gegen jeden ſeiner Vorſchläge werden von den verſchiedenſten
Parteien Bedenken geltend gemacht. Die Verkoppelung der
Sa=
nierung der Arbeitsloſenverſicherung mit den übrigen
Sozial=
verſicherungen hat nirgends Freunde. Die Sozialdemokraten
ſchei=
nen aus propagandiſtiſchen Gründen mit dem Gedanken eines
Notopfers zu ſpielen. Die Demokraten wieder unterſtützen das
Verlangen, daß, wenn die Konſtruktion des Miniſters in die Tat
umgeſetzt werden ſoll, das Reich dann die
Reichsbahnvorzugs=
aktien mit einem Rückkaufsrecht an die Verſicherungsanſtalten
verkauft, um ſie dadurch auf alle Fälle zu ſichern. Die Bayern
beharren in ihrem Widerſpruch gegen die Bierſteuer. Auch die
Erhöhung der Umſatzſteuer ſtößt auf Schwierigkeiten. Zwiſchen
den beſtehenden Meinungen und Intereſſen eine Linie zu finden,
die Ausſicht auf eine Mehrheitsbildung ſchafft, iſt im
Augen=
blick noch unmöglich. Vielleicht aber gewinnt Dr. Moldenhauer
am Dienstag nach ſeiner Beſprechung mit den
Fraktionsvertre=
tern einen klaren Ueberblick.
Prokeſtenkſchließung der Angeſtellken.
Berlin, 10. Februar.
Der heute zu einer gemeinſamen Tagung in Berlin
verſam=
melte Beirat und Verbandsvorſtand des Zentralverbandes der
Angeſtellten erhebt in einer Entſchließung Einſpruch gegen die
angebliche Abſicht des Reichsfinanzminiſteriums, das
voraus=
ſichtliche Defizit der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenverſicherung im Rechnungsjahr 1930 aus den
Ueber=
ſchüſſen der Angeſtelltenverſicherung und Invalidenverſicherung
in Form eines Zwangsdarlehens zu decken.
Der neue Kurs im preußiſchen Kulkusminiſterium.
Berlin, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
Der neue ſozialdemokratiſche Kultusminiſter in Preußen
Herr Dr. Grimme, hat ſich am Montag im preußiſchen Landtag
vorgeſtellt. Er hat, was zu verſtehen iſt, darauf verzichtet, eine
programmatiſche Rede zu halten. Dazu iſt er in ſeinem neuen
8 Amt wohl noch zu friſch, aber er hat doch geglaubt, wenigſtens
einige allgemeine Worte ſagen zu müſſen, über die Art, wie er
feine Tätgkeit auffaßt. Es wäre beſſer geweſen, wenn er das
nicht getan hätte, denn die von ihm entwickelte Theorie klingt für
einen Kultusminiſter eigentlich vernichtend wegen der
Unklar=
heit, mit der hier Schlagworte in ein wiſſenſchaftliches Gewand
gekleidet werden ſollen. Herr Dr. Grimme hat ſeinen
Vorgän=
ger, Dr. Becker, den letzten Repräſentanten eines
individualiſti=
chen Zeitalters genannt, und hat den Verſuch gemacht, dieſem
Individuglismus den Maſſenwillen des Sozialismus gegen=
Sberzuſtellen. Was er darunter verſteht, hat er ſelbſt in dem
Satz deſiniert: „Die Bezogenheit der Arbeit auf den wach
gewor=
denen Kulturwillen der breiten Maſſe des Volkes, das iſt der
Sinn und die Akzentverſchiebung, die in dem Wechſel im
Kul=
tusminiſterium liegt”, und wer das nicht verſtehen ſollte, für
den fügte er hinzu, „die Perſönlichkeit könne heute nur wirken
als Exponent einer Machtgruppe; die Perſönlichkeit habe zwar
nicht ihre Bedeutung verloren, ihre Aufgabe ſei aber die
Er=
löſung der Maſſe zum Menſchen.”
Ein Glück, daß der Miniſter nicht verſucht hat, dieſe
Er=
kenntnis philoſophiſch zu begründen. Er wäre kläglich geſcheitert,
Er hat ſelbſt die Fehler mindeſtens gefühlt, die in dieſer ganzen
Theprie liegen, und hat ſchließlich ſich ſelbſt berichtigt mit dem
Zuſatz, daß Marionette oder Exponent einer Partei zu ſein, doch
noch zweierlei ſei. Auch da freilich kommt er mit der
geſchicht=
lichen Erkenntnis in Widerſpruch. Wer ſich nur als Exponent
einer Machtgruppe fühlt, wird immer zur Marionette werden,
eben weil er, ſobald er vom Thema abweicht, die Verbindung
mit den hinter ihm ſtehenden Maſſen zu verlieren fürchtet. Das
Schickſal der ſozialiſtifchen Miniſter ſeit der Revolution iſt ja
ge=
rade ein typiſches Beiſpiel dafür, daß ſich der falſch verſtandene
Materalismus, wie ihn die Sozialdemokratie auch noch nährt,
und wie ihn auch Herr Grimme vertritt, mut einem wahren
Führertum nicht vereinbaren läßt.
Landwirkſchaftsſorgen.
Ein Mahnruf der Grünen Fronk an den
Reichsernährungsminiſter.
Berlin, 10. Februar.
Die wachſende Not der Landwirtſchaft hat die Führer der
Grünen, Front Brandes, Schiele, Hermes, Fehr veranlaßt, in
einem gemeinſamen Schreiben einen neuen Appell an den
Reichs=
ernährungsminiſter zu richten. Einleitend betonen ſie, daß die
Haupturſache für die verhängnisvolle Entwicklung der letzten
Wochen in der zeitlich verſpäteten Durchführung und in der
Un=
vollſtändigkeit der getroffenen
Hilfsmaßnah=
men liege. Der Brief wendet ſich dann den für die einzelnen
Gebiete dringlichen Maßnahmen zu, deren weitere
Hinausſchiebung unter den gegenwärtigen Umſtänden weniger
denn je verantwortet werden könnte.
In bezug auf Weizen wird gefordert, daß nicht vorzeitig
eine Lockerung des Vermahlungszwanges eintrete und daß die
Fortführung einer eingehenden Kontrolle gewährleiſtet werde.
Zur Behebung der Abſatzkriſe auf dem
Roggen=
marktwird vor allem Droſſelung der Maiseinfuhr, Maßnahmen
zur Magazinierung und Erportförderung gefordert. Zu den
Verhandlungen mit Polen wird betont, daß dieſe nur dann Wert
hätten, wenn es gelänge, bis zum 10. Februar zu einem
end=
gültigen Abkommen mit Polen zu gelangen, das die deutſchen
Intereſſen voll wahre.
Neben der Erhöhung des Einfuhrſcheinwertes für Roggen
wird ferner Höherbewertung der Einfuhrſcheine
für Braugerſte und Hafer gefordert. Zur Lage auf dem
Rindermarkt betont das Schreiben, daß hier eine
durch=
greifende Abhilfe nur durch Droſſelung der
über=
flüſſigen Einfuhren möglich ſei. Der
Reichsernährungs=
miniſter wird daher dringlich aufgefordert, endlich von den
Voll=
machten Gebrauch zu machen, die ihm der neu geſchaffene
Para=
graph 4 des Reichsviehſeuchengeſetzes in die Hand gibt. Ernſte
Bedenken ſpricht das Schreiben gegen das von der
Reichs=
vegierung abgeſchloſſene Zuſatzabkommen zum
deutſch=
finniſchen Handelsvertrag aus. Die in dieſem
Ab=
kommen vorgeſehene weitgehende Bindung des Butterzolles und
vor allem die vorgeſehene Bindung der unverhältnismäßig
niedrigen Käſezölle müßte zu einer Aushöhlung des Butterzolles
und zu einem Wirrwarr, auf dem Gebiet der Milchwirtſchaft
führen. Daher werden in dem Schreiben neue Verhandlungen
und im Falle der Erfolgloſigkeit Kündigung des deutſch=finniſchen
Handelsvertrages gefordert.
Das Schreiben ſchließt: Zum Schluß möchten wir unſerer
größten Beſovgnis darüber Ausdruck geben, daß ein weiteres
Geſchehenlaſſen die leider fortſchreitende
Nadikali=
ſierung in der Landwirtſchaft fördert und es den
be=
ſonnenen Elementen immer mehr erſchwert, ſich dieſen Tendenzen
entgegenzuſtellen. Die weitere Verſchärfungder
laud=
wirtſchaftlichen Lage müßte, ob die Wirtſchaft es will
oder nicht, ſchließlich dazu führen, daß monopolartige Regelungen
mit Hilfe des Staates unvermeidlich werden, gegen die gerade
Sie, Herr Miniſter, immer die ſtärkſten grundſätzlichſten Bedenken
geäußert haben.
Mit vorzüglicher Hochachtung (gez.) Brandes, (gez.) Schiele,
(gez.) Hermes, (gez.) Fehr.
Beſuch Stimſons in Berlin?
* Berlin, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon ſoll ſich mit der
Abſicht tragen, nach dem Abſchluß der Londoner Konferenz
ver=
ſchiedene europäiſche Hauptſtädte, darunter auch Berlin, zu
be=
ſuchen. Anſcheinend handelt es ſich aber zunächſt nur um
Ab=
ſichten. An zuſtärdiger Berliner Stelle iſt von einem
bevor=
ſtehenden Beſuch Stimſons nichts bekannt. Man würde ſich aber
freuen, den awerikaniſchen Staatsſekretär des Auswärtigen in
Berlin als Gaſt begrüßen zu können.
* Freiheit der Meere.
Das unausgeſprochene Problem der Zukunſ..
Von
Korvettenkapitän Lietzmann.
Die gegenwärtige Politik ſteht im Banne der Londoner
Flottenkonferenz. Was immer ſich dort hinter verſchloſſenen
Türen in monatelanger Verhandlung ereignen mag, ſtets wird
es auf abſehbare Zeit hinaus die Geſchicke der Menſchheit
ent=
ſcheidend beeinfluſſen.
Von den verſchiedenartig gerichteten Beſtrebungen der
klei=
neren Seemächte abgeſehen, entrollt ſich einzigar ig vor unſeren
Augen das Bild einer Verſtändigung zwiſchen England und
Amerika, deren Rivalität noch in der jüngſten Vergangenheit
gerade auf dem Gebiete ihrer Seepolitik bedentliche Formen
an=
zunehmen ſchien. Das Bild einer Verſtändigung, nicht über die
Utopie einer „Abrüſtung” oder gar Abſchaffung der ſtaa
snot=
wendigen Machtmittel, ſondern über eine durch reale Vernunft
gebotene Begrenzung der ins Ungemeſſene geſteigerten
Wettauf=
rüſtung. Flottenparität, d. h. gegenſeitige Angleichung;
Gleich=
heit in der Schärfe der Schwerter, die jedes für ſich betrachtet, den
Machtmitteln der übrigen Seemächte auch weiterhin beträchtlich
überlegen bleiben werden. Schlagworte wie der angebliche Wille
zur idealen „Weltabrüſtung” dürfen darüber nicht
hinweg=
täuſchen.
Der Inhalt der Londoner Verhandlungen iſt bekannt. Wenn
auch ihr Ausgang noch nicht vorauszubeſtimmen iſt, ſo läßt ſich
doch heute ſchon mit Sicherheit feſtſtellen, daß als wichtigſtes
Er=
gebnis eine Umwälzung im Entſtehen begriffen iſt, die die
An=
ſchauungen über das Weſen des Seekrieges und die politiſchen
Beziehungen der Seemächte auf eine neue Baſis ſtellen wird.
Denn kampflos, ohne das hergebrachte Dröhnen erbitterter
See=
ſchlachten, vollzieht ſich der Abſtieg Englands vom Alleinherrſcher
zum heute allerdings noch gleichberechtigten Partner der
Ver=
einigten Staaten. Zum erſten Male in der Geſchichte entſteht ein
Gleichgewicht zur See, das in ſeinen weittragenden
Folgen dazu berufen ſcheint, an die Stelle bisheriger
ſchranken=
loſer Willkür das Recht zu ſetzen und damit die Wohlfahrt der
ſchwächeren Nationen.
Es wäre ein verhängnisvoller, der logiſchen Schlußfolgerung
aus einer Jahrtauſende alten Geſchichte zuwiderlaufender
Irr=
tum, die Wiederkehr jedweden Krieges in Zweifel zu ziehen.
Nicht von ungefähr ſtehen heute zehn Millionen Menſchen mehr
unter den Waffen als vor dem Kriege 1914/18. Auch die
Unter=
haltung der Kriegsflotten ſetzt voraus, daß man eines Tages
möglicherweiſe von ihnen wird Gebrauch machen müſſen. Einzig
und allein der Zweck und die Art ihres Einſatzes ſind
Wand=
lungen unterworfen. Aber gerade hierin liegt der Kernpunkt
der gegenwärtigen Entwicklung. Die Londoner Konferenz wird
nach Geſtalt und Begrenzung den Seemächten die Streitkräfte in
die Hand geben, mit denen ſie auf Grund gegenſeitiger
Ueberein=
kunft auf abſehbare Zeit zu rechnen haben. Die tiefergehende
Frage nach ihrer Verwendung iſt offen geblieben. Da indeſſen
vornehmlich auf dieſem Gebiete die Meinungen der
Hauptbetei=
ligten in kaum zu überbrückendem Ausmaße voneinander
ab=
weichen, muß auf London eine weitere Auseinanderſetzung folgen,
die notwendige Ausſprache über das Problem der Freiheit
der Meere —
Kriege richteten ſich bis in die frühe Neuzeit hinein ſowohl
zu Waſſer wie zu Lande gegen den feindlichen Staat ebenſo wie
gegen das Eigentum ſeiner Angehörigen. Dieſer Grundſatz
er=
ſuhr erſt im 18. Jahrhundert eine Aenderung, als J. J. Rouſſeau
im „Contract Social” die Forderung erhoben hatte, daß in
ſol=
chen „reinen Staatsangelegenheiten” nicht nur der einzelne
Bür=
ger, ſondern auch ſein Eigentum als unverletzlich gelten müſſe.
Für die Landkriegführung drang er durch Zur See blieb alles
beim alten, obwohl ſchon 1748 der Franzoſe Mably eine ähnliche
Forderung nach Unverletzlichkeit des Privateigentums auch auf
der hohen See, die Forderung nach der „Freiheit der Meere”
ge=
ſtellt hatte.
Die Freiheit der Meere iſt bis auf den heutigen Tag ein
unerfüllter Wunſch der zur See ſchwächeren Nationen geblieben.
Ungehört verhallte im Mittelalter der Notruf der deutſchen
Hanſa, deren Handelsſchiffahrt ſich ſchutzlos der Willkür fremder,
kriegführender Flotten preisgegeben ſah. Wirkungslos blieb auch
in dem zwiſchen Friedrich dem Großen und Franklin
abgeſchloſſe=
nen preußiſch=amerikaniſchen Vertrage von 1785 das Abkommen
über die Freiheit der See, weil es von ſtärkeren Mächten nicht
beachtet wurde. Das gleiche Schickſal wurde den Beſtrebungen
der franzöſiſchen Nationalregierung, des Norddeutſchen Bundes
und der in zunehmendem Maße als Vorkämpfer auf den Plan
tretenden Vereinigten Staaten zuteil.
Seit Menſchengedenken war es ſtets die jeweils
ſeebeherr=
ſchende Vormacht, die in hemmungsloſer Auslegung eine Freiheit
der Meere nur für ſich beanſpruchte, indem ſie durch rückſichtsloſes
Vorgehen nicht nur gegen die feindliche, ſondern auch die
neu=
trale, handeltreibende Privatſchiffahrt, der übrigen Welt ihr
Geſetz diktierte. So ſank bereits in grauer Vorzeit das blühende
Athen unter der Wirkung der brutalen Seekriegführung ſeines
ſpartaniſchen Rivalen in Trümmer. So geriet auch Rom durch
Abſchneidung ſeiner Seeverbindungen mehrfach hart an den
Rand des Abgrundes, und nur ſo auch konnte es in neuerer Zeit
England gelingen, durch zähes Feſthalten an einem barbariſchen
Seekriegsrecht” ſeine Weltmacht auf die heutige Höhe zu bringen.
Seine Vergewaltigung der Neutralen im Weltkrieg iſt bekannt.
Augeſichts der unſere Frauen und Kinder bedrohenden „
Hunger=
blockade” blieb uns als Gegenmaßnahme nur der U=
Boots=
krieg. Er hätte zum Erfolg geführt, wenn ihm ſeiner Eigenart
und der aus ihm ſich ergebenden militäriſchen Folgerungen
ent=
ſprechend unſererſeits keine Schranken auferlegt worden wären. —
Mit Recht bringt Luja Bren ano die Weigerung Englands,
die Freiheit der Meere auch im Kriegsfalle als völkerrechtlichen
Grundſatz zur Anwendung zu bringen, in unmittelbaren
Zu=
ſammenhang mit ſeiner Verantwortung für den Ausbruch des
Weltkrieges: „. . . Dieſe Verweigerung durch England hat den
Bo der deutſchen Flotte nötig gemacht, in dem Maße, in dem
die deutſche Wirtſchaft und Induſtrie aufblühte, und Deutſchland,
um ſeine reeid anwachſende Bevölkerung ernähren zu können,
Seite 2
Dienstag, den 11. Februar 1930
Nummer 42
auf den Abſatz ſeiner Produkte über See angewieſen war . .
Aber angeſichts des Widerſtandes der Admiralität und der
im=
perialiſtiſchen Strömung im Lande wagte man es in England
nicht, ſich an Cobdens Mahnung zu erinnern, und alles, was
dieſer vorausgeſagt, trat ein: ein Wettrüſten zwiſchen Deutſchland
und England, eine Steigerung des Flottenaufwands, unter der
die Steuerzahler in beiden Ländern ſeufzten. Verhandlungen
über Beſchränkung des Flottenbaues, die notwendig, ſcheiterten,
weil jeder Staat ein Uebengewicht des anderen fürchtete, der
Ab=
ſchluß der Entente zwiſchen England, Frankreich, Rußland und
ſchließlich der Weltkrieg, der elf Millionen Menſchen das Leben
koſtete und ganz Europa arm gemacht hat.”
Ich Jahre 1918 bildete die Freiheit der Meere den Gegen
ſtand eines der berüchtigten Wilſonſchen Punkte. Er geriet
be=
den folgenden Friedensverhandlungen in Vergeſſenheit, weil es
mangels eines maritimen „Gleichgewichts” damals an einem
Partner fehlte, der ſeegewaltig genug geweſen wäre, um von
England nachhaltig reſpektiert zu werden.
Die Zeiten haben ſich gewandelt. Neben Großbritannien
ſtehen heute als gleichſtarke Seemacht kraftvoll und entſchloſſen
die Vereinigten Staaten. Die Aera engliſcher Alleinherrſchaft iſt
unwiederbringlich dahin. Auf der anderen Seite ergibt ſich
zweifellos die Frage, ob nunmehr nicht auch für Amerika die
Zeit gekommen iſt, den Standpunkt des zur See Schwächeren und
damit die Forderung nach der Freiheit der Meere fallen zu laſſen.
Ein ſolcher Umſchwung wäre an ſich denkbar. Denn nicht
Ge=
fühlsmomente, ſondern reale Zweckmäßigkeitsgründe geben der
großen Politik Richtung und Geſtalt. Es ſcheint indeſſen, daß
gerade dieſe im Hinblick auf den ſtändig wachſenden amerikaniſchen
Welthandel ein Fortſchreiten auf dem bisherigen Wege bedingen
werden, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß die Vereinig
ten Staaten den Grundſatz der Freiheit der Meere im
allgemei=
nen nur auf neutrale Schiffahrt beſchränkt wiſſen wollen.
Eine ſolche Entwicklung aber bedeutet Kampf, bedeutet die
letzte Phaſe der endgültigen Niederringung des britiſchen
alleini=
gen Imperialismus zur See. Schon wirft ſie ihre erſten
Schat=
ten voraus. Dem privaten Vorſchlage des Präſidenten Hoover,
im künftigen Kriege die Lebensmittelfahrzeuge gleich den
Hoſpital=
ſchiffen für immun zu erklären, folgte vor wenigen Wochen eine
weitere, an Deutlichkeit kaum zu übertreffende Mahnung des
Senators Borah: „Wenn wir keinen ſolchen — die Freiheit der
Meere umfaſſenden — Vertrag erreichen können, wenn unſer
Ueberſeehandel für ſeinen Schutz lediglich auf unſere Flotte
an=
gewieſen iſt, wenn England auf ſeiner Forderung beharrt, die
See zu beherrſchen, ſo werden wir ohne Zweifel eine Flotte
bauen, die der Englands überlegen iſt, eine Flotte, die jede
Stö=
rung unſeres Handels verhindern wird, wenn irgend eine Nation
es verſuchen ſollte, unſeren Handel zu unterbinden. Alle
Beweis=
gründe der Welt gleiten ab an der vitalen Notwendigkeit, unſeren
Handel zu ſchützen.”
Auf welcher Seite, gegründet auf unbeugſamen Willen, die
Initiative liegt, kann unter ſolchen Umſtänden nicht zweifelhaft
ſein.
Auf der anderen Seite aber ſehen wir heute noch einen
gleich unbeugſamen Willen, das zähe Feſthalten an einer
Tradi=
tion, auf welche England den Beſtand ſeines Weltreiches gründet.
Denn ungeachtet der in ſeinem eigenen Lager, zumal in liberalen
Kreiſen, ſich mehrenden Stimmen, die ein Einlenken befürworten,
würde ein Zugeſtändnis in der Frage der Freiheit der Meere
England fraglos ſeine ſtärkſte Waffe aus der Hand ſchlagen.
Nichts kennzeichnet den britiſchen Standpunkt beſſer als die
Auf=
faſſung der Londoner Admiralität, daß die Unverletzlichkeit des
Privateigentums zur See für Großbritannien gleichbedeutend
mit drei verlorenen Seeſchlachten ſei! —
Aus guten Gründen haben es die Vereinigten Staaten unter
ſolchen Umſtänden vermieden, dieſe ſchwerwiegende Frage ſchon
jetzt zum Gegenſtand der Verhandlungen zu machen. Erſt der
Abſchluß der Londoner Konferenz wird ihnen nach errungener
völliger Flottenparität die hierzu erforderliche Grundlage liefern.
Denn auf London wird und muß notwendigerweiſe die weitere
Auseinanderſetzung folgen, die nach Inhalt und folgenſchwerer
Tragweite die gegenwärtigen Beſprechungen weitaus übertreffer
wird. Der Standpunkt der übrigen Seemächte, der ſich je nach
ihrer geopolitiſchen Lage dem des einen oder andern der beiden
Hauptkontrahenten annähert, iſt hierbei von untergeordneter
Be=
deutung.
Eine nicht unweſentliche Rolle ſpielt bei der Beurteilung der
Frage der Freiheit der Meere heute auch der Artikel 16 des Völ
kerbundspakts, denn dieſer verpflichtet alle Mitglieder, gegen einen
im Kriege vom Völkerbund als Angreifer geſtempelten Staat
rück=
ſichtslos vorzugehen und ihn mit allen Mitteln von der
Außen=
welt abzuſchneiden, ihn mithin auch von den Vorteilen der
Frei=
heit der Meere auszuſchließen. Beſtehen indeſſen die außerhalb
des Völkerbundes ſtehenden Vereinigten Staaten darauf, ihre
Handelsbeziehungen mit dieſem „Angreifer” aufrechtzuerhalten
Von Kaſimir Edſchmid.
Vor zehn Jahren, als man in Deutſchland noch nicht
metho=
diſch Süi fuhr, ſondern darauf los jagte und ſich zufällig davei
die Kuochen nicht brach, war die ſtifahrende Frau noch nicht
recht montiert. Teils trug ſie noch lange Röcke, teils bewegte ſie
ſich in norwegiſchen Hoſen, die ihr wewig ſtanden. Teils trug
ſie bereits kurze Knieröge, eine erhebliche Senſation — aber ſie
konnte auch darin gewöhnlich noch nicht laufen. Laufen konnt
damais in Deutſchland überhaupt nur eine beſtimmte Obertlaſſe
die mittleren guten Sſtiläufer gab es noch nichſt. Es liefen nur
die Denialen. Den anderen fehlte das Syſtem.
Die ſkifahrende Dame in Hoſen iſt ein Stuck Kulturgeſchichte.
Sie hatte es nicht leicht. In Oberwieſental an der böhmiſchen
Grenze im Sporthotel kümmerte ſich niemand darum, da war
man under ſich. In Partenbirchen erregten die Hoſen bereits
lebhaften Widerſpruch. Partenkirchen iſt eine ſehr hübſche kleine
Stadt in Bayern und war, als die Grenzen geſchloſſen waren
nach dem Krieg, der Lieblingsſportplatz auer Deutſchen. Wenn
es Schnee hat, ſind hübſche Uebungsplätze zum Skifahren da
aber um wirklich ſportlich zu laufen, muß man doch ſchon
höhe=
hinauf. Jetzt fährt aber eine Bahn aufs Kreuzeck, und das iſt
eine große gute Abfahrt. In Partenkirchen alſo war es
ſeiner=
zeit, nach dem Krieg, nicht erlaubt, in Slihoſen über die
Straß=
zu gehen. Damen in Süihoſen wurden aufgeſchrieben. Die
Be=
hörde ſchlug den ſkifahrenden Damen vor, in langen Röcken zu
laufen oder außerhalb der kleinen Stadt die Röcke in Hoſen zu
wechſeln. Das iſt jetzt natürlich auch anders. Aber dies war der
Stondpunkt vor neun Jahren. Er iſt bezeichnend für die ganze
Unſicherheit, mit der man ſportlich ſich zurechttaſtete. Und er iſt
bezeichnend für die Schnelligkeit, mit der ſeit damals die Frau
ziviliſatoriſch alle Plätze erobert hat, die ihr noch fehlten.
Es gab damals natürlich auch ſchon Damen, die gut liefen.
Frou Henri Hoeck, Käthe Baedecker und Margot Gooſewiſch
waren ſchon damals ſo blendende Läuferinnen, wie es heute zum
Beiſpiel Frau Baader und Fräulein Vierling und Hatry ſind.
Heute kann man jede Frau, die nicht hoffnungslos untalentiert
iſt und die richtige Scharniere, eine beſtimmte Proportion im
Bau und einen gewiſſen Schneid hat, in acht Tagen dazu
brin=
gen, methodiſch anſtändig Ski zu laufen. Dies iſt durchaus
mög=
lich, wenn in den Frauen ſelbſt ſich nicht ein beſtimmter
un=
logiſcher Widerſtand erhebt, den man ſo wenig erklären kann,
wie den Widerſtand der Frau in anderen Dingen. Im Prinzip
jedoch lann jede Frau eine auſtändige Skifahrerin werden, wenn
ſie eine genaue ſportsmäßige Schulung durchmacht. Sie bekommt
Vom Tage.
Reichswirtſchaftsminiſter Schm idt hatte am Montag
eine Beſprechung mit Sachverſtändigen der
Regie=
rungsparteien über die Geſtaltung des Geſetzes über
den endgültigen Reichswirtſchaftsrat. Zu
Verein=
barungen iſt es noch nicht gekommen; die Beſprechungen ſollen vielmehr
in den nächſten Tagen fortgeſetzt werden.
Der Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstags beſchloß am
Mon=
tag, mit ſofortiger Wirkung die Immunität des
national=
ſozialiſtiſchen Abgeordneten Dr. Goebbels, wegen
mehrfacher Beleidigung aufzuheben.
Der Reichsparteitag der D. V. P., der bekanntlich ſeinerzeit
wegen des Todes des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann abgeſagt
werden mußte, wird nunmehr vorausſichtlich am 23. März in
Mannheim ſtattfinden.
In politiſchen Kreiſen verlautet, daß Heinz Neumann, der
zurzeit eine führende Rolle in der K.P.D, ſpielt, als Berliner
Vertreter der Moskauer „Prawda” eintreten wird, dock
beſtehen hiergegen andererſeits ſo ſchwerwiegende Bedenken, daß kaum
mit dieſer Möglichkeit zu rechnen iſt.
Das zweite Zuſatzabkommen zum deutſch=
ſchwedi=
ſchen Handels= und Schiffahrtsvertrag vom 14. Mai
1926 iſt am 8. Februar vom Schwediſchen Reichstag angenommen
wor=
den und tritt am 11. Februar mit dem Austauſch der
Ratifi=
kationsurkunden in Kraft.
Der deutſche Geſandte Rauſcher iſt am Montag früh aus
Ber=
lin nach Warſchau zurückgekebrt.
Entgegen anderslautenden Meldungen und Gerüchten wird von
zuſtändiger Berliner Stelle nochmals erklärt, daß die
Weichſel=
brücke bei Dirſchau nicht abgebrochen werde. Die
Mel=
dungen ſind offenbar darauf zurückzuführen, daß einige
Sand=
ſteinreliefs an der Brücke, die geſchichtliche Ereigniſſe aus der
Zeit des deutſchen Ordens zum Gegenſtand haben, von der
Polen entfernt wurden.
Das Abkommen mit Bulgarien, auf Grund deſſen zu
Vermeidung von Grenzzwiſchenfällen, die an der
jugoſlaw’ſch=bulgariſchen Grenze gelegenen Doppelbeſitze
liqui=
diert werden, wurde vom Belgrader Miniſterrat
ge=
billigt.
Wie in gut unterrichteten Kreiſen verlautet, iſt als Nachfolger des
zum Kardinal erhobenen Monſignore Pacelli der apoſtoliſchee Nuntius
in Budapeſt, Monſignore Orſenigo, als Nunt us in Berlin auserſehen.
Seine Ernennung ſteht dieſen Informationen zufolge unmittelbar bevor.
Monſignore Cefare Orſenigo, iſt am 13. Dezember 1878 in Olgingte
(Oberitalien) geboren. Er iſt ſeit Juni 1922 in Budapeſt tätig.
General Primo de Rivera richtet an die Mitglieder der aufgelöſten
Nationalverſammlung en Telegramm, in dem er die Organiſation einer
politiſchen Partei ankündigt, die von den ehemaligen Mitgliedern der
Diktatur geleitet werden wird. Dieſe Partei werde an den Wahlen
teilnehmen, um im Parlament die Diktatun zu verte digen.
In Afghaniſtan iſt eine neue Verſchwörung gegen ben jetzigen König
Nadir Khan, die von dem Halbbruder, des Gxkönigs Aman Ullah und
dem früheren afghaniſchen Handelsagenten Hakim Khan in Peſchawar
angezettelt worden iſt, aufgedeckt worden.
— zumal ja gerade ſie dem Recht der Freiheit der Meere zur
Gel=
tung verhelfen wollen —, ſo wird entweder jene
Völkerbund=
blockade hinfällig, oder die Flotten des Völkerbundes laufen
Ge=
fahr, in einen Krieg mit den Vereinigten Staaten verwickelt zu
werden! Und wenn auch nach Abſchluß des Kellogg=Paktes au
dieſen ein gewiſſer moraliſcher Druck laſtet, die Beziehungen
mi=
einem Friedensſtörer abzubrechen, ſo wird doch die Frage,
welche Partei, angegriffen hat, in einem künftigen Kriege
zunächſt häufig offen bleiben. —
Der unglückliche Ausgang des Weltkrieges hat uns zurzeit
aus der Reihe der großen Seemächte abtreten laſſen. Und
den=
noch hat auch Deutſchland ein lebhaftes Intereſſe an der weiteren
Entwicklung der Dinge. Wir ſind und bleiben eine ſeefahrende
Nation, deren geſamter Außenhandel zu 75 Prozent vom
Welt=
meer getragen wird. Die Erfüllung unſeres einſtigen
Kriegs=
zieles, die endgültige Anerkennung der Freiheit der Meere, würde
ſomit auch unſerem Volke reichen Segen bringen und einer
er=
neuten Verelendung, die auch im Falle kriegeriſcher
Verwick=
lungen anderer Mächte unausbleiblich wäre, wirkſam
vorzu=
beugen.
Krach im Hauſe Ullſtein.
* Berlin, 10, Februar. (Priv.=Tel.)
In dem größten Berliner demokratiſchen Verlag, dem
Ull=
ſtein=Verlag, ſind unter den 5 Brüdern Ullſtein, die ſeither das
große Geſchäft gemeinſam leiteten, in den letzten Monaten ſehr
ſchwerwiegende perſönlich=ſamiliäre und politiſche Differenzen
entſtanden. Dieſe haben jetzt dazu geführt, daß der bisherige
Generaldirektor Dr. Franz Ullſtein ſein Amt niedergelegt hat.
Der Kreuzzug gegen die Sowjels.
Nach dem Papſt prokeſtiert die prokeſtankiſche
Föderakion Frankreichs gegen die
Religions=
verfolgungen in Rußland.
EP. Paris, 10. Februar.
Die proteſtantiſche Föderation Frankreichs veranſtaltete
geſtern einen Trauergottesdienſt für die unterdrückten ruſſiſchen
Gläubigen, dem Vertreter der reformierten und lutheriſchen
Kirche, ein ruſſiſcher Metropolit als Repräſentant der
Ortho=
doxen und Vertreter der franzöſiſchen und ruſſiſchen Juden
bei=
wohnten. Der Präſident der Föderation, Pfarrer Bögner und
mehrere andere Geiſtliche proteſtierten gegen den Religionsterror,
der in Rußland gegen die Anhänger aller Konfeſſionen ohne Un
terſchied ausgeübt werde. Man müſſe die öffentliche
Mei=
nung der Welt zu einem Kreuzzuge gegen die
Sowjets aufrufen, deren Beſtrebungen darauf
hinaus=
liefen, die chriſtlichen Traditionen auszurotten. Die Redner
be=
klagten beſonders die religionsfeindliche
Er=
ziehung der ruſſiſchen Jugend.
Das Echo des Papſtbriefes.
London, 9. Februar.
Der Appell des Papſtes an die ganze Welt, den
Chriſten=
verfolgungen in Sowjetrußland ein Ende zu machen, wird in der
engliſchen Oeffentlichteit überall ſtart beachtet. Der größte Teil
der Preſſe gibt dem Appell volle Unterſtützung, in einem anderen
Teil werden, namentlich aus politiſchen Gründen, Bedenken
geäußert.
Auch in Italien hat der Brief des Papſtes großen Eindruc
gemacht. Der „Popolo di Roma” ſchreibt zu dem geſtrigen Brief
des Papſtes gegen die religionsfeindliche Propaganda in
Ruß=
land: „Wir ſtimmen ſofort wit Ueberzeugung dem hochherzigen
Proteſt des Papſtes gegen die Schändlichkeiten, die täglich in
Rußland begangen werden, zu. Jeder, der in dieſen Dagen von
der Ermordung des Generals Koutiepow und von der Nieder
metzelung der 300 ehemaligen zariſtiſchen Seeoffiziere gehört
habe, werde, auch wenn er noch nicht wiſſen ſollte, welche
grau=
ſame Quälerei das ruſſiſche Volk ertragen müſſe, nicht umhin
können, die Worte des Papſtes zu billigen, gleich, welcher
Na=
tion und Religion er angehöre. Hier handele es ſich aber nicht
nur um eine religiöſe Frage oder um eine Idee, ſondern es
han=
dele ſich darum, einen Kreuzzug der Kultur zu beginnen gegen
die Barbarei der Sowjets, um ein ganzes bedrücktes Volk vor
dem Ruin und dem Martyrium zu retten, das von einem Rudel
wilder Tiere gequält wird, das täglich vor den Augew der Welt
Tauſende von Perſonen beraubt, geißelt, ſchändet, zerſtört und
mordet, aus Blut= und Gelddurſt.”
Der Widerhall des Papſt=Aufrufes in Moskau.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wird in Moskauer
poli=
tiſchen Kreiſen zum Aufruf des Papſtes darauf hingewieſen, daß
es bei ſolcher Stellungnahme des Vatikans unmöglich ſei, an
eine Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Moskau und dem Vatikan zu denken. Der Aufruf ſei ein
Ver=
uch, ſich in die inneren Angelegenheiten der ruſſiſchen Politik
hineinzumiſchen. Ruſſiſche amtliche Kreiſe erklären, daß der
Feld=
zug gegen die katholiſche Religion trotz des Einſpruches des
Papſtes fortgeſetzt werde. Die Partei denke, es werde von
gott=
loſen Verbänden gelingen, im Laufe von zwei Jahren ſämtliche
kirchlichen Gemeinden in der Sowjetunion aufzulöſen. Man
er=
wartet in Moskauer politiſchen Kreiſen, die Sowjetregierung
werde in einer amtlichen Erklärung zu dem Aufruf des Papſtes
Stellung nehmen.
Abbruch der diplomakiſchen Beziehungen zwiſchen
EP, Mexiko, 10. Februar.
Infolge des Abbruches der diplomatiſchen Beziehungen
zwiſchen Mexiko und der Sowjetregierung hat ſich der ruſſiſche
Geſandte nach Vergeruz begeben, um ſich nach Rußland
einzu=
ſchiffen. Der ruſſiſche Handelsattaché reiſte 24 Stunden ſpäter
ab. In der Geſandtſchaft iſt nur ein Sekretär zurückgeblieben
der die Verpackung und Verfrachtung der Archive überwachen ſoll
in dieſer Schulung beigebracht, wie ſie ſich in jeder Lage zu
be=
nehmen hat. Die neue Technik iſt, wie der Flieger Euler ſagt
ein „organiſiertes Stürzen”, das heißt, niemand braucht anders
zu fallen, als es zu berechnen iſt. Und dann iſt Fallen ſchon ein
Spaß! Wie geſagt, in acht Tagen kann jede Frau alle Regeln
dieſer geheimnisvoll und ſchachbretthaft diffizilen Kunſt von
Stellungen und Methoden lernen, die es ihr ermöglichen, wie die
Peſt loszufahren und ein Krack zu werden. Sie iſt es dann
allerdings noch nicht.
St. Moritz iſt ein ſehr ſchöner Ort und hat bevorzugte Feſte
gute Gletſcherfahrten und hubſche Mitternachts=Soupers — aber
es iſt kein Ort, um Ski fahren zu lernen. Man lernt Ski
fah=
ren am beſten bei Hannes Schneider im Arlberg oder auf dem
Feldberg im Schwarzwald. Beide Oxte ſind außerordentlich ſchön
und außerordentlich ſportlich. Hannes Schneider, deſſen
Schu=
len in St. Anton und in St. Chriſtof ſitzen, wo es jetzt auch nette
hübſche Hotels gibt, ſpielt eine ungeheure Rolle im Skilauf. Er
hat, in Verbindung mit den Schwarzwälder Läufern die
ſoge=
nannte Arlbergtechnik eigentlich geſtartet, die heute das vorläufige
Ende jahrzehntelangen Grübelns iſt. Dem Laien iſt die grund
legende Verſchiedenheit vieler Lauſſtile ſchwer klar zu machen.
Trotzdem ſei es — etwas allgemein — verſucht. Früher fuhr
man in Eilzugsgeſchwindigkeit lange unüberſichtliche Hänge ſtei
wie ein Stock hinunter, und wenn eine Rinne kam, die man nicht
überſpringen konnte oder wenn ein Steinblock unter dem Schne
lag, dann flog man fünf Meter nach vorn auf den Kopf. Heute
fährt man in der Hocke, hat alle Eloſtizität und Wendigbeit,
alle Intelligenz und Energie in den Knien (ſtatt im Kopf) und
hat ein ſo architektoniſch aufgebautes Syſtem von Schwüngen
in eben dieſen Knien ſitzen, daß es einfach keine
Schwierig=
keiten gibt.
Der Feldberg im Schwarzwold hat keinen ungekrönten König
wie den ſchwarzen Hannes Schneider. Dafür iſt es wohl das
ſportlichſte Eldorado, das es winters in Deutſchland gibt. Im
Feldberghof, der ein großes, ſchönes Hotel iſt, ſammeln ſich
Hun=
derte der beſten Sportsleute Weſt= und Nordweſtdeutſchlands
Das Rheinland kommt und die Alemannen kommen, die
Bade=
ner, die Heſſen und die Hamburger. Den Stamm bilden die
Frei=
burger. Da oben hauſt mit Karl Brohl an der Spitze und
be=
treut von Lady Brohl die Skizunft Feldberg, ein ſagenhaft
oppo=
ſitioneller Clan von Skifahrern und Skifahrerinnen. Für jeden,
der hinaufkommt, iſt, wenn er nicht gut Ski fährt, moraliſche
Pflicht, in einen der Gentlemen=Skikurſe einzutreten, die dauernd
unterhalten werden. Jedes männliche oder weibliche Mitglied
der erſten Klaſſe dieſer Skizunft iſt verpflichtet, Kurſe
abzuhal=
ten. Das gibt einen vorzüglichen Stamm von Skifahrern und
außerordentlich ſchöne Erlebniſſe der Komeradſchaft — mitten in
Deutſchlands herrlichſtem Wald, zwiſchen bereiften gläſernen
Tannen und weihnachtlich verſchneiten Wäldern. Hier oben im
Feldberghof, in dem kleineren Hebelhof und in vielen Hütten
treffen ſich immer wieder dieſelben Leute.
Es gibt für die Männer hier nur einen Rang, den Rang,
den jemand beim Skifahren einnimmt. Aber merkwürdigerweiſe
gilt dasſelbe auch für die Damen. Wenn man die Goſſewiſchs,
die Gelpkes, die Eulers, die Baaders, die Baedekers, die Opels,
die Villingers, Hatrys, Geßners mit ihren Damen die
Seebuck=
wächten hinunterbrauſen ſieht, weiß man alles, was man wiſſen
kann, um eine ſkifahrende Lady zu verſtehen.
Sie ſitzt auf ihren Skiern wie ein Rennreiter beim
Jagd=
rennen in den Bügeln, ſie hält wie zwei Lanzen die Shiſtöcke nach
rückwärts hoch und ſie ſchwingt in Kreiſen und Ovalen in
höch=
ſter Geſchwindigkeit, aber dieſe Geſchwindigkeit mit Grazie oft
für Sekunden meiſternd und unterbrechend, das tolle Geläude im
Auge, beherrſcht und zugleich kühn, den Abhang hinunter;
Amazone ohne Pferd.
Dies iſt ein ſchon vollendeter Stil. Mein Freund Mock, der
gerade aus Auſtralien zurückkam und zufällig im Juli auf dem
Mt. Buffalo einen auſtraliſchen Ski=Rekord gelaufen hat, erzählte
ſehr komiſch von dieſem Land, das gerade anfängt, Ski zu laufen
und noch nach Stilen und Theorien ſucht. In Europa haben
die Norweger den Skiſport zuerſt entwickelt, und ſie halten immer
noch die Extraklaſſe. Sie laufen einen Naturſtil, die Stöcke
mei=
ſtens zwiſchen den Beinen. Sie laufen ſo gut, weil ſie ſeit
Jahr=
hunderten laufen — und ihre Damen tun es auch und nicht
immer ſchön. Der Laufſtil, den die Deutſchen heute fahren, iſt
gut, durchgebildet und klaſſiſch. Das ſieht man nicht an den
Männern, denen im Sport faſt alles ſteht. Man ſieht es an der
Damen, denen im Sport, von vornherein, eigentlich nichts recht
ſteht.
Kardorff/Beil: „Gardinenpredigten” Ohne allen Zweifel ſind die
deutſchen Frauen in den letzten Jahren innerlich und äußerlich ſtark
repolutioniert worden. In mancher Hinſicht aber auch haben die moder
nen neuen Frauen den Weg in der Politik nicht mehr in Kampffront
gegen die Männer geführt, ſondern ſie bemühen ſich in hervorragender
Weiſe, den kameradſchaftlichen Weg an Seite der Männer zu beſchreiten,
nicht mehr gegen die Männer, ſondern mit den Männern. In dem
Buch „Gardinenpredigten” wird von Frau v. Kardorff Erleb
tes in der Politik als Reichstagsabgeordnete, als Mutter, als Erzieherin
und als Führerin der deutſchen Frauen, faſt möchte man ſagen,
pro=
grammatiſch über alle Programme der Parteien ſtehend, beleuchtet und
durchgearbeitet. Es wird das Religiöſe ebenſo betont wie das Kulturelle,
Es wird der Liberalismus, der Konſervatismus in Vergleich gezogen
und es wird zum Schluß hingewieſen auf die alle Parteien verbindende
Syn heſe der Zuſammengehörigkeit im deutſchen Idealismus und der
poliziſchen Arbeit.
Nummer 42
Dienstag, den 11. Februar 1930
Seite 3
Kritiſches Stadium in London.
Zwei Skreitfragen.
Die ikalieniſche Forderung nach Flokkenparikäk.
Die japaniſche Forderung nach dem 10:7-Berhältnis.
EP. London, 10. Februar.
Die Londoner Seeabrüſtungskonferenz tritt in ein kritiſches
Stadium ein. Nachdem es in den bisherigen Verhandlungen
ge=
lungen iſt, die Methode der Abrüſtung feſtzuſetzen, gilt es
nun=
mehr, die von den verſchiedenen Delegationen aufgeſtellten
For=
derungen und Vorſchläge ſo zu modifizieren,
daß ein Abkommen über eine Abrüſtung für alle
beteiligten Mächte ermöglicht wird. Die Aufgabe,
die die Konferenz jetzt zu löſen hat, iſt umſp ſchwieriger, als
zwei Streitfragen geregelt werden müſſen, die bisher
mehr im Hintergrund der Verhandlungen ſtanden, vor allem die
italieniſche Forderung nach dem 10:7=
Verhält=
nis bei den großen Kreuzern.
Wie aus Erklärungen von maßgebender japaniſcher Seite
hervorgeht, legt Japan großen Wert auf ſeine Forderung in
der Kreuzerfrage, die ſich an Amerika richtet; gegenüber der
italieniſchen Forderung nach Parität haben ſich die franzöſiſchen
Delegierten gleichfalls bisher recht ablehnend verhalten. Unter
dieſen Umſtänden ſieht man in politiſchen Kreiſen der morgigen
Vollſitzung mit beſonderem Intereſſe entgegen.
Man glaubt im allgemeinen nicht, daß eine völlige
Ab=
ſchaffung der U=Boote, wie ſie Amerika und England
morgen vorſchlagen werden, von der Konferenz beſchloſſen
werden dürfte. In der geſtrigen Beſprechung zwiſchen Stimſon
und Briand über dieſe Frage ſoll Briand deutlich zum
Aus=
druck gebracht haben, daß der Vorſchlag auf völlige Beſeitigung
der U=Boote für Frankreich unannehmbar ſei; Frankreich ſei
aber bereit, einen Vorſchlag auf „Humaniſierung des U=Boot=
Krieges” anzunehmen. Briand ſoll aber auch zu verſtehen
ge=
geben haben, daß Frankreich ein Abkommen wie die Root=
Kon=
vention vom Jahre 1922 in ihrer jetzigen Form nicht annehmen
könne. Die betreffende Konvention ſieht den Schutz der
Ange=
hörigen neutraler Staaten und der Handelsſchiffe während eines
Krieges vor. Obwohl die Konvention in Waſhington
unter=
zeichnet worden war, iſt ſie von den Mächten nicht rotifiziert
worden.
Franzöſiſcher Borſchlag zur „Vermenſchlichung”
des U-Book=Krieges.
EP. London, 10. Februar.
Die franzöſiſche Delegation auf der Londoner
Konfe=
renz hat für die morgige Vollſitzung im St. Ja.nespalaſt, auf
Der die Unterſeebootsfrage offiziell in Angriff genommen
wer=
den ſoll, einen neuen Vorſchlag zur „
Vermenſch=
lichung” des Unterſeebootkrieges vorbereitet.
Die=
ſer neue Vorſchlag ſoll ſich von der bekannten Root=Konvention
inſofern unterſcheiden, als die Verantwortung für einen Unter=
Feebootangriff auf ein Handelsſchiff nicht dem Kommandanten
Hes U=Bootes, wie es in der Root=Konvention vorgeſehen iſt,
ſondern der betreffenden Regierung zufallen ſoll.
Die franzöſiſche Delegation, ſo wurde heute erklärt, könne
nicht einſehen, daß ein Unterſchied darin beſtehen ſoll, wenn ein
Zerſtörer unter dem Schutz der Vernebelung oder ein U=Boot
unter Waſſer angreift. Mit dieſem neuen Vorſchlag ſcheint die
franzöſiſche Regierung das Ziel zu verfolgen, die durch die Root=
Konvention eingeſchränkte Handlungsfreiheit der
Unterſeeboots=
kommandanten durch Uebernahme der Verantwortung durch die
Regierungen in vollem Maße zu erhalten.
England und Amerika ſind im Gegenſatz zu Frankreich
ge=
neigt, bei der Ablehnung ihres Vorſchlages, auf völlige
Beſeiti=
gung der Unterſeeboote, die als ſicher gilt, die Root=Konvention
in ihrer urſprünglichen Form wieder aufleben zu laſſen. In
ameribaniſchen Delegationskreiſen wurde heute inoffiziell erklärt
daß die Amerikaner England den Vorſchlag zu machen
beabſich=
tigen, daß ſie vier ihrer jetzigen Schlachtſchiffe verſchrotten und
dafür ein großes Schlachtſchiff von dem Typ der 34 000 Tonnen
großen engliſchen Schlachtſchiffe „Rodney” oder „Nelſon” bauen
wollen.
In den heutigen Beſprechungen der Hauptdelegierten wurde
als Arbeitsprogram für dieſe Woche beſchloſſen, neben der mor=
gigen Vollſitzung die Fragen einer Löſung zuzuführen, die jetzt
von dem Erſten Ausſchuß behandelt werden, ſowie den Bericht
des Ausſchuſſes entgegenzunehmen.
Am Nachmittag empfing Macdonald die Vertreter der
Do=
minions und ſpäter den franzöſiſchen Außenminiſter im
Unter=
haus. Unter den übrigen Delegierten haben gleichfalls
Be=
ſprechungen ſtattgefunden.
Der Text des Memorandums über die engliſchen
Ab=
rüſtungsvorſchläge iſt heute als Weißbuch veröffentlicht worden.
Generaloberſt v. Linſingen 80 Jahre alk.
Berlin, 10. Februar.
Generaloberſt Alexander von Linſingen, der bekanute
Heer=
führer, beging am 10. Februar ſeinen 80. Geburtstag. Am
10. Februar 1850 in Hildesheim geboren, trat Linſingen am
7. April 1868 aus dem Kadettenkorps in das 17. preußiſche
In=
fanterie=Regiment ein. Als Sekondeleutnant machte er den Krieg
1870/71 mit und erwarb ſich in Frankreich das Eiſerne Kreuz
2. Klaſſe. Nachdem Linſingen bis zum Generalmajor in der 81.
Infanteriebrigade in Lübeck aufgerückt war, wurde er am 1.
Sep=
tember 1909 zum Generalleutnant und Kommandeur der
Generaloberſt Alexander von Linſingen.
27. Diviſion in Ulm ernannt. Vier Jahre ſpäter wurde er an die
Spitze des 2. Armeekorps in Stettin geſtellt. Mit dieſem zog er
im Weltkrieg ins Feld, wo er zunächſt an der Weſtfront,
ins=
beſondere bei der Marneſchlacht und in den Kämpfen bei Ypern,
ſein Korps befehligte. Bereits Anfang 1915 wurde ihm der
Ober=
befehl über die aus deutſchen, öſterreichiſchen und ungariſchen
Truppen gebildete „Kaiſerlich=Deutſche Südarmee” übertragen.
Sein Verdienſt war die Eroberung der Karpathenpäſſe Wyſzkow,
Beskid, Vereizke und Lyſa. Die Wiedereroberung von Galizien,
die Beſitznahme von Breſt Litowſk, die Einnahme von Przemysl
und Lemberg waren Linſingens Werk, demzufolge die ruſſiſche
Kampfſtellung in Polen erſchüttert wurde. Am 7. April 1918
wurde der General durch kaiſerliches Handſchreiben zum
General=
oberſten befördert und, da dem Kriege an der Oſtfront ein
Ein=
halt geboten war, zum Nachfolger des Oberkommandierenden in den
Marken, Generaloberſt von Keſſel, ernannt. Generaloberſt von
Linſingen hatte ſich zahlreiche hohe Auszeichnungen erworben,
u. a. den Orden Pour le Mérite. Als er die Unmöglichkeit einer
erfolgreichen Bekämpfung der Revolution erkannte, reichte er
ſei=
nen Abſchied ein, der ihm am 17. November 1918 bewilligt wurde.
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Montag, den 10. Februar.
5. Hinfonie=Konzerk.
Den erſten Teil des Konzertes beherrſchte der Soliſt Gregor
Piatigorſky, ein Violoncellokünftler von allererſtem Rang. Die
charakteriſtiſche Eigenſchaft ſeiner Kunſt iſt die wundervolle
Ton=
reinheit, die ganz außergewöhnliche rhythmiſche Exaktheit, die
jedes Kunſtwerk in einer auch bei hervorragenden Künſtlern
ſel=
tenen Objektivität erſtehen laſſen. Dazu eine ganz beſondere
Schönheit des Tones, die ſowohl dem vollendeten Strich des
Künſtlers, als auch ſeinem herrlichen Inſtrument zu verdanken
iſt. Er begann mit dem prachtvollen A=Moll=Konzert von
Schu=
mann, in dem ſich der Komponiſt gleich ſo vielen anderen
Zeit=
genoſſen bemüht zeigt, die Konzertform zu reformieren. So läßt
Schumann den Soliſten ſofort beginnen, verzichtet alſo auf
ein=
leitendes Orcheſtertutti, läßt das ganze Werk in einem Satz ſich
entwickeln und übermittelt ſo eine Tondichtung, die nicht allzu
weit von den freien Konzertformen eines Liſzt entfernt iſt. Eine
gewiſſe Schwerblütigkeit, die nur an wenigen Stellen die
Freudig=
keit früher Schumannſcher Werke durchblicken läßt, deutet auf die
herannahende Krankheit hin. Piatigorſky ſpielte das Konzert
mit einer Meiſterſchaft, die kaum zu überbieten iſt. Faſt noch
be=
wundernswerter war dann der Vortrag der D=Moll=Suite für
Violoncello allein von Max Reger. Schließt ſich dieſer auch eng
an den Stil und die Technik Bachs in den Violinſonaten und
Celloſuiten an, ſo ſteigert ſich die Schwierigkeit doch erheblich
durch die kühnen Modulationen Regers. Um ſo ſtaunenswerter
war es, mit welcher Selbſtverſtändlichkeit und Klarheit die vier
Sätze erſtanden. Erſt in dieſer Weiſe vorgetragen, wirkt Reger
ganz geſchloſſen und überzeugend. Der Beifall war, entſprechend
dem bewundernswerten Spiel des Gaſtes, ſo begeiſtert und an
haltend, daß ihm noch zwei Bachſche Suitenſätze in C=Dur
ab=
gerungen wurden, die in gleicher Vollendung zum Vortrag kamen.
Brachte ber erſte Teil dem Landestheaterorcheſter nur die
Be=
gleitung des Schumann=Konzertes, die zwar ſinfoniſche
Selb=
ſtändigkeit vielfach verlangt, aber bei der Kürze des Werkes eine
verhältnismäßig einfache Aufgabe darſtellt, ſo ſtellte der zweite
Teil in Regers Hiller=Variationen um ſo höhere Anforderungen.
Dieſes Opus 100 iſt das erſte ganz große Orcheſterwerk des ſo
früh verſtorbenen Meiſters, zugleich eine Kompoſition, die zu den
wertvollſten und dauerndſten ihrer Zeit gerechnet werden muß.
Bachs Variationskunſt der Goldberg=Variationen. Beethovens
große Variations=Zyklen und die Haydn=Variationen von
Brahms ſind die Vorbilder, die Reger aber in der Freiheit der
neugeſchaffenen Gebilde und der Verwendung motiviſchen
Mate=
rials aus dem Thema noch überbietet. Dazu kommt die launige
Sprunghaftigkeit des Meiſters, der es liebt, mit den ſtärkſten
Gegenſätzen auch innerhalb der kleinſten Formen zu wirken. So
ſind nicht nur die einzelnen Variationen eine überaus
gegenſatz=
reiche Reihe, die zuerſt dem luſtigen Ton des Hillerthemas folgt,
dann aber bald auch hochpathetiſche und weihevoll lyriſche Bilder
hervorzaubert, ſondern ſie verpflanzen auch den Reichtum
har=
moniſcher Gegenſätze und klanglicher Kontraſteinfälle in die
Ein=
zelgebilde hinein. Den Schluß bildet die grandioſe Fuge über
eines der beſonders umfangreichen und charaktervollen Regerſchen
Themen, in deren Ende dann in ſteigendem Maße Motive aus
dem Hauptthema eingeflochten ſind. Wir können uns noch mit
vollſter Deutlichkeit an den Eindruck erinnern, den dieſes
Rieſen=
werk bei ſeiner Erſtaufführung in Darmſtadt unter de Haan
her=
vorrief, wie bei allem Staunen über die Größe des Werkes doch
die Kompliziertheit des damals noch ſo ungewohnten Stiles und
Klanges geradezu verwirrte. Wie raſch ſchreitet da doch das
Auf=
faſſungsvermögen weiter. Heute bewundert man gerade die
Klarheit, die prächtige Laune und die geiſtvolle Detailarbeit,
nach=
dem das damals Verblüffende heute Gewohnheit wurde. Die
Hiller=Variationen ſind bei weitem das kühnere Werk, denen
gegenüber die Mozart=Variationen Regers geradezu klaſſiſch
ab=
geklärt wirken. Ganz ausgezeichnet war die Wiedergabe durch
Dr. Karl Böhm. Die Größe und Klarheit des Aufbaus arbeitete
er kongenial heraus, die Freiheit ſeiner Agogik erinnerte daran,
wie Reger am Klavier zu interpretieren gewohnt war, und die
Treue, mit der jeder thematiſche Anklang aus dem Satz
hervor=
gehoben wurde, zeugte von einer außergewöhnlichen Beherrſchung
der Partitur. Dazu ſpielte das Landestheaterorcheſter mit einem
Verantwortungsgefühl, als ob es einem Kammermuſikwerk
gälte. Auf dieſe Weiſe kam eine Aufführung zuſtande, die zu dem
Allerbeſten gehört, was wir in dieſem Winter erlebten. F. N.
Frankfurker Theaker.
Napoleon greift ein.
Napoleon und Cäſar wurden in Frankfurt
moderni=
ſiert, — der eine von Haſenclever, der andere von Dr. Kronacher!
Walter Haſenclever ging an einem ſchönen
Frühlings=
tag in Paris ſpäzieren: wer möchte das nicht auch tun? Da er
von Beru; Dramatiker iſt, ging er ins Muſee Grevin, in das
ſonſt nur die kleinen Verkäuferinnen gehen, um das Gruſeln zu
lernen, und fand die Anregung für ſein jüngſtes Werk. Wie Ge=
2
Die Boreselnangen zur 9.J.3.
Der Kampf um den Präſidenken.
EP. Mailand, 10. Februar.
Der engere Ausſchuß des Organiſationskomitees der B.J.3.,
beſtehend aus Quesnay, Siepman und van Zeeland, hatte heute
in Mailand Beſprechungen mit dem Generaldirektor der Bank
von Italien, Azzolini, über die Zuſammenſetzung des
Verwal=
tungsrates der B.J.3. und über techniſche Organiſationsfragen.
Die Vertreter der Notenbanken Frankreichs, Englands und
Bel=
giens reiſten am Abend wieder nach Genf, wo ſie mit dem
Dele=
gierten Deutſchlands zuſammentreffen wollen.
*
* Ende März wird der Verwaltungsrat der neuen
Repara=
tionsbank zuſammentreten, um ſich über die Ingangſetzung des
Betriebes, aber auch über die Perſon des Bankpräſidenten
ſchlüſ=
ſig zu werden. Bisher gehen die Verhandlungen über den
Präſidenten zwiſchen den Notenbankpräſidenten noch hin und
her. Schweizer Zeitungen behaupten nun, daß alle Staaten ſich
für die Wahl des Franzoſen Quesnay ausgeſprochen hätten,
lediglich Deutſchland habe Widerſpruch erhoben. Das iſt in
die=
ſer Form falſch. Soweit wir unterrichtet ſind, haben auch
Ita=
lien und England gegen den Genannten Bedenken geltend
ge=
wacht. Deutſchland ſteht nicht allein da, es ſieht aber ſo aus,
als ob eine ganze Reihe von Bankteilhabern ſchon den Kampf
um den Präſidenten müde geworden ſind und ſich mit dem
Fran=
zoſen abfinden wollen, gegen den von deutſcher Seite ſchwere
Bedenken beſtehen. Deutſchland hatte urſprünglich, als die
Kan=
didatur des Franzoſen auftauchte, den Antrag geſtellt, in der
Leitung der Bank durch ein dem Präſidenten gleichgeſtelltes
Mit=
glied vertreten zu ſein. Es wird auch jetzt wieder in dieſer
Richtung vorſtoßen, wenn ſich tatſächlich herausſtellen ſollte, daß
Quesnay bei der Wahl Sieger bleiben wird.
Amksankrik des Kardinalſtaaksſekrekärs Patei—
EP. Rom, 10. Februar.
Heute morgen hat Kardinal Pacelli ſein Amt als neuer
Kar=
dinalſtaatsſekretär des Heiligen Stuhls angetreten. Zu dieſem
Zweck vereinigte er die wichtigſten Mitarbeiter des
Kardinal=
ſtaatsſekretariats, Monſignore Pizzardo, Monſignore Ottaviant
und Monſignore Spada, um ſich und begab ſich alsdann zur
Audienz beim Papſt. Die Unterredung mit Pius XI. dauerte
eine Stunde. — Die handſchriftliche Urkunde des Papſtes, womit
der Wechſel im Kardinalſtaatsſekretariat beſtätigt wird, erſcheint
in den nächſten Tagen. Kardinal Gaſparri bleibt noch einige
Tage im Vatikan, um alsdann bis zur Einrichtung der ihm vom
Papſt geſchenkten Villa eine proviſoriſche Wohnung im
Nonnen=
kloſter „Sacro Cuore” auf dem Monte Mario zu beziehen, wo
auch der Beſchützer des Ordens wohnt.
Tragiſcher Tod des Abgeordneten Paul Levi.
Berlin, 9. Februar.
Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Rechtsanwalt
Dr. Paul Levi iſt Sonntag früh unter tragiſchen Umſtänden
ge=
ſtorben. Levi, der vor einer Woche an Grippe erkrankte, die er
ſelber zunächſt für harmlos hielt, mußte ſich dann aber mit einer
hinzugetretenen Lungenentzündung zu Bett legen. Seit Mittwoch
hatte er dauernd Temperaturen über 40 Grad. Dieſes Fieber
ſchwächte ſeinen Körper ſehr. In der Nacht zum Sonntag ſtieg
das Fieber des Kranken auf 42 Grad. Gegen 5 Uhr morgens
verließ die Krankenſchweſter auf einige Minuten das Zimmer, um
für Dr. Levi einen Tee zuzubereiten. In dieſem Augenblick, in
dem Paul Levi allein war, verließ er das Bett und öffnete das
Fenſter, offenbar, in der Abſicht, ſich, ungehindert von der
Krankenſchweſter, einen Moment lang Abkühlung durch die friſche
Luft zu gönnen. Hierbei ſcheint der von ſeinem ſchweren Fieber
vollkommen geſchwächte Kranke das Gleichgewicht verloren zu
haben. Er ſtürzte durch das Fenſter ſeiner im 5. Stock gelegenen
Wohnung auf die Straße. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der
Unglücksfall iſt um ſo tragiſcher, da die Aerzte keinen Zweifel
hatten, daß der Patient ſchon in kurzer Zeit wieder hergeſtellt ſein
würde. Dr. Levi hat nur ein Alter von 47 Jahren erreicht. Seine
Laufbahn als Anwalt begann er in Frankfurt a. M., dem
Reichs=
tag gehörte er ſeit 1920 an. Bekannt iſt er durch ſeine
Verteidi=
gung von Roſa Luxemburg geworden.
ſpenſter ſtehen in dem Muſeum die berühmten Männer aller
Zei=
ten: bis Napoleon, bis Streſemann und Briand, bis — Landru!
Napoleon langweilt ſich. Deshalb beſchließt er, von ſeinem
Poſtament herabzuſteigen und in das Leben der Gegenwart
ein=
zugreifen!
Ein geſchickter Einfall, der den Anlaß zu einigen witzigen
Szenen gibt. Napoleon bei der Gründung der Vereinigten
Staa=
ten von Europal Napoleon bei dem Filmſtar Joſephine!
Selbſt=
verſtändlich alles im Geiſte Haſenelevers: ironiſierend,
ent=
götternd!
Doch in der zweiten Hälfte des Stückes kommt der Bruch.
Aus Scherz wird Ernſt: Napoleon, als Filmdarſteller engagiert,
ermordet aus Eiferſucht Joſephine; Irrenhaus, Rückkehr ins
Muſeum. Der Atem der Satire geht Haſenclever aus. Das
Spiel verſandet in Banalität. Haſenclever iſt kein Shaw, —
deſ=
ſen „Kaiſer von Amerika” in dieſem Winter auf keiner Bühne
von geiſtiger Haltung fehlen ſollte!
Renato Mordo inſzenierte die Uraufführung des „
Napo=
leon” am Neuen Theater mit ausgezeichneter Verve. In
amüſanten Einfällen klang der Stil der abenteuernden Satire
durch. Sehr echt das Muſeum Grevin, von Julius Hahlo,
Wirkungsvoll der „Napoleon” Martin Coſtas, elegant Lydia
Buſch als Filmſtar Joſephine. Haſenclever wurde wiederholt
gerufen.
II.
Julius Cäſar.
Dr. Alwin Kronacher, der neue Intendant des
Frank=
furter Schaufpielhauſes, moderniſierte in ſeiner erſten
Inſzenie=
rung Schakeſpeares „Julius Cäſar”
Die Aufführung hatte ſzeniſch einen großen Zug. Sie war
eindringlich vorbereitet und trug inneres Leben in allen
Ein=
zelheiten. Die Volksſzenen ſpielten ſich in packender Steigerung
ab.
Doch dies alles wäre ein reiner Genuß geweſen, wenn man
auf den Verſuch der Aktualiſierung verzichtet hätte. Der
menſch=
liche und künſtleriſche Gehalt des Schakeſpeareſchen Dramas hat
Ewigkeitsbedeutung. Er kann unter dem Verſuche, ihn mit
flüch=
tigen Tagesſtrömungen zu verquicken, nur Einbuße erleiden.
Lothar Rewalt gab einen in wächſerne Monumentalität
gefteigerten Cäſar. Robert Taube als „Caſſius” ein
unheim=
licher Verſchwörer=Kopf! Schön Biberti als Antonius,
Da=
negger als Poet Cinna, Engel und Pfeil als Verſchwörer;
Heinrich Heilinger als Brutus ein Strohfeuer. Der „Portia”
gab Ellen Daub ergreifende ſeeliſche Schwingungen. L.
Sie=
verts Bühnenbilder wirkten überzeugend wie immer. Z
Seite 4
Dienstag, den 11. Februar 1830
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Nummer 42
Dienstag, den 11. Februar 1930
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, den 11. Februar.
— Verſetzungen in den Nuheſtand: Auf Grund des § 1 des Geſetzes
1.ber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dez.
1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Blatt S.
249) treten am 1. März 1930 in den Ruheſtand: der Kreisſchulrat Aug.
Feuerbach bei dem Kreisſchulamt in Friedberg, der Rektor Gottfr.
Iffland an der Volksſchule zu Mainz=Weiſenau, der Rektor Fried.
WVeidmann an der Volksſchule zu Höchſt i. Odw. (Kreis Erbach),
der Lehrer Johann Moll an der Volksſchule zu Mainz.
— In den dauernden Ruheſtand verſetzt wurde am 4. Februar die
Lehrerin im einſtweiligen Ruheſtand Franziska Gengenbach zu
Darmſtadt auf ihr Nachſuchen vom 1. März 1930 ab.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Tiefland”, die mit
ſtürmiſcher Begeiſterung aufgenommene Oper von d’Albert, wird heute
Dienstag um 19.30 Uhr im Großen Haus mit der erfolgreichen
Pre=
mierenbeſetzung erſtmalig wiederholt.
Kammertanzabend im Kleinen Haus. Seute Diens
tag findet um 20 Uhr im Kleinen Haus erſtmalig ein
Kammertanz=
abend der Tanzgruppe des Landestheaters ſtatt. Außer
Solotän=
zen von Irja Hagfors, Irene Scheinpflug, Alfred Bauhaus und
Hans Macke gelangt ein heiterer Tanzſketch „Soiree” verfaßt und
inſzeniert von Cläre Eckſtein, zur Aufführung. Dieſe Veranſtaltung
findet außer Miete bei kleinen Preiſen (1—3 Mark) ſtatt.
Gerhart Hauptmanns „Florian Geyer” kommt morgen
Mitt=
woch um 19.30 Uhr im Großen Haus in der erfolgreichen
Neuinſzenie=
rung von Carl Ebert zur Wiederholung.
Donnerstag, den 19. Februar, findet um 19.30 Uhr im Großen
Haus die erſte Wiederholung des „Don Giovanni” von Mozart
in der erfolgreichen Neueinſtudierung ſtatt.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft wiederholt Freitag,
den 14. Februar, um 20 Uhr, im Kleinen Haus außer Miete ihren
bei=
fällig aufgenommenen Einakter=Abend in heſſiſcher Mundart mit den
Werken „Der Kaktusfreund” von Joſef Nerking, „Der gute
Rat” von Heinrich Rüthlein und „Der erſte Hochzeitstag”
von Georg Büchner. Die Vorſtellung findet bei kleinen Preiſen (1—3
Mark) ſtatt. Heute Dienstag Beginn des Vorverkaufs.
Lortzings „Wildſchütz” wird Samstag, den 15. Februar, um
19.30 Uhr im Kleinen Haus in neuer Inſzenierung und Einſtudierung
zur Aufführung gelangen. Muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler:
Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt; Bühnenbild: Wilhelm
Rein=
king. In den Hauptrollen: Liebel, Walter, Harre, Stralendorf,
Stadel=
maier, Kuhn.
— „Panne um Mitternacht!” Ueber dieſe luſtige Operetten=Novität,
die von morgen Mittwoch, den 12., bis Sonntag, den 16. Februar, al=
Gaſtſpiel des Neuen Operetten=Theaters Frankfurt am
Main im Orpheum erſtmalig aufgeführt wird, ſeien nachſtehende
Stichworte aus der Kritik der „Frankfurter Zeitung” wiedergegeben:
Zugkräftige Schlagermuſik, gute Aufnahme, flotte Aufführung, friſche
Leiſtungen, ſtraffer Rhythmus, hübſche Tänze‟. — „Frankfurter Poſt”:
Luſtige Angelegenheit, ſchmiſſige Schlagermuſik, flott und mit großem
Die
Humor geſpielt, originelle Tänze, die Aufnahme war herzlich.
Panne um Mitternacht” wird hier in der Frankfurter Originalbeſetzung
mit Oberregiſſeur Ad. Wiesner als Spielleiter, Hellmuth Berger
als muſikaliſcher Leiter, und den Damen Gretel Kaſper, Ly
Ott=
mar und Nuſchi Wiesner und den Herren Guſtav Rothe=
Ca=
tey, Hans Heinz Klüfer, Franz Giblhauſer in den
Haupt=
rollen gegeben. Die Tänze ſind von Tanzregiſſeur H. K. Klüfer
ein=
ſtudiert. Auf die Nachmittagsvorſtellung der Frankfurter Gäſte am
Sonntag, den 16. Februar, mit dem Märchen „Rotkäpp=
Ghen” ſei beſonders hingewieſen. Der Kartenverkauf hat begonnen.
Gewöhnliche Preiſe von 1 Mark an. (Siehe Anzeige.)
— Zweiter Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts. Der zweite
Lammermuſikabend des Drumm=Quartetts findet am Mitt och um
Uhr im Kleinen Haus ſtatt. Die künſtleriſch hochſtehenden Leiſtungen
des Quartetts ſind bekannt; ſie erfahren eine Steigerung durch die
pia=
iſtiſche Mitwirkung des Kapellmeiſters Karl Maria Zwißler vom
Geſſiſchen Landestheater.
Evangeliſcher Arb iter= und Handwerkerverein. Die Mitglieder
merden auf die am Dienstag, den 11. Februar, abends, im
Vereins=
haus „Feierabend”, Siftſtraße 51, ſtattfindende Monatsverſammlung
arfmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert
voll=
zehliges Erſcheinen.
* Geh. Sanitätsrat Dr. Arthur Hoffmann 75 Jahre alt.
Der in weiten Kreiſen bekannte und allbeliebte Arzt, Geh.
Sanitätsrat Dr. Hoffmann, darf heute, am 11. Februar,
in voller Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag begehen. Als
Nach=
fahre eines guten alten Darmſtädter Bürgergeſchlechtes, nahm er
allezeit an dem öffentlichen Leben regen Anteil. Vielen
Ge=
meinnützigen Beſtrebungen iſt er ſtets ein warmer Freund und
Förderer geweſen. So iſt er bis heute noch ein treuer Freund
der Kleinkinderſchulſache, langjähriger Vorſitzender und ſeit
45 Jahren als Vorſtandsmitglied des Vereins der „
Kleinkinder=
ſchule in Darmſtadt” trat er allezeit mit warmem Herzen für
dieſe Sache ein. Gerade die älteſte dieſer Wohltätigkeitsanſtalten,
die Kleinkinderſchule in der Mauerſtraße, verdankt es ſeinem
Ein=
treten, daß dieſelbe über die ſchwere Inflationszeit
hinüber=
gerettet wurde. Er war es, der in jenen Tagen einen alten
Darm=
ſtädter Schulfreund, Auguſt Eimer, Chef eines der größten
New Yorker Drogengeſchäfte, Eimer und Amendt, für die Sache
intereſſierte, ſo daß dieſer durch eine Stiftung von 1500
Mar=
die Schulden dieſer Anſtalt deckte und ſie vor dem Untergang
rettete. Als tüchtiger Arzt iſt ſein Ruf ein altbekannter, als
Helfer und Menſchenfreund hat er durch ſeine langjährige
Tätig=
keit als Armenarzt ſich in weiten Kreiſen ein beſonderes
Denk=
mal geſetzt. Dabei iſt Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann ein
un=
entwegter Heimatfreund, ein Förderer unſerer Ortsgeſchichte und
fleißiger Mitarbeiter in dem Verein „Alt=Darmſtadt” der ihn
mit zu ſeinen treueſten Mitgliedern zählen darf. Dem
unermüd=
lichen Arzt und Menſchenfreund wünſchen wir auch weiterhin
eine frohe und geſegnete Wegfahrt.
— Ortsgruppe Darmſtadt der D. B. S. (Deutſche Bau= und Sied
lungsgemeinſchaft). Unſere Mitglieder und Freunde wachen wir auf
die Anzeige in der heutigen Nummer dieſes Blattes aufmerkſam.
Das ſtädtiſche Leihamt.
C
Zu allen Zeiten hat es Menſchen gegeben, die durch irgend einen
Umſtand vorübergehend in Not geraten waren und ſich in ihrer Be
drängnis an Leute wandten, die dieſe Notlage auszunutzen wußten. Um
nun die in finanziellen Nöten Befindlichen gegen Bewucherung privater
Perſonen zu ſchutzen, wurden Leihämter auf Staats= und
Gemeinde=
koſten errichtet. Das hieſige Leihamt verdankt ſeine Gründung einem
Erlaß des Großherzogs Ernſt Ludwig I. im Jahre 1807. Die damalige
Verfügung lautete:
„Wir haben in Erfahrung gebracht, daß hieſige Einwohner
welche in dringenden Fällen Geld bedürfen und dies auf
Immo=
bilien nicht lehnen können oder wollen, öfters entweder in
benach=
barten Städten Hilfe ſuchen, oder hier ihre Zuflucht auch zu
ſol=
chen Leuten nehmen müſſen, die die Größe der Zinſen nur nach
dem Grade der größeren Verlegenheit beſtimmen und die, ſtatt des
benötigten baren Geldes, Effekten in einem unverhältnismäßig hohen
Preis geben und die, mit dieſem Wucher nicht zufrieden, es auch
noch dahin zu bringen wiſſen, daß ihnen die verſetzten Pfänder
wei=
unter dem wahren Wert zuteil werden.
Das Leihamt ging am 1. März 1833 in ſtädtiſche
Verwal=
tung über. Seit dieſer Zeit mußte es, weil die immer ſtärker wer
dende Inanſpruchnahme größere Lagerräume notwendig machte,
ver=
ſchiedentlich ſeinen Sitz wechſeln. Es befindet ſich jetzt im Hauſe
Kirch=
ſtraße 9. Auch die dort vorhandenen Räumlichkeiten ſind zurzeit vol
beſtellt und reichen demnächſt nicht mehr aus, um den herantretenden
Wünſchen gerecht zu werden. Die Verwaltung wird daher bald vor die
Frage geſtellt ſein, dieſe Räume zu erweitern, oder neue ſchaffen zu
müſſen. Zurzeit befinden ſich in vier langgeſtreckten Sälen zirka 12000
Pfänder auf Lager, für die Darlehen im Geſamtbetrage von zirka
220 000 RM. gegeben worden ſind.
Das Leihamt hat ſich im Laufe der Zeit zu einer ſozialen
Klein=
kreditanſtalt entwickelt und als ſolche iſt ſie, ihrem Charakter
entſpre=
chend, ein wichtiges Glied der öffentlichen Fürſorge. Viele, die den
Weg zum Wohlfahrtsamt ſcheuen, ſuchen zuerſt im Leihamt Hilfe.
Für manchen wird der Weg oft ſchwer, und zwar deshalb, weil der
Gang dorthin als Anſehen ſchädigend aufgefaßt wird. Dieſes Vorurteil
und dieſe Scheu hat an ſich ſchon und erſt recht in Zeiten der allgemeinen
Geldknappheit keine Berechtigung. Das Leihamt will jedem, ob arm
oder wohlhabend, aus der augenblicklichen Verlegenheit helfen. Es
geſchieht dadurch, daß man einen Teil ſeines Eigentumswertes
vorüber=
gehend zu Geld macht, mit dem Vorteil, ihn verhältnismäßig einfach
gegen geringes Entgelt wieder zurückerhalten zu können, abſolut nichts
„Unkorrektes”. In Pfand genommen werden Juwelen, Gold= und
Silberwaren, Kleider, Wäſche, Stoffe, Fahrräder, Nähmaſchinen,
Muſik=
inſtrumente uſw. Kurz, faſt alle Gegenſtände des täglichen Bedarfs
Das Pfand wird hinterlegt und nach Abzug einer mäßigen
Verwal=
tungsgebühr (5 v. H.) erhält der Betreffende ſein Darlehen. Die
Ver=
ſatzzeit beträgt 6 Monate; ſie kann nach Ablauf dieſer Zeit gegen
Zah=
lung der aufgelaufenen Zinſen (1 v. H. monatlich) und einer
Erneue=
rungsgebühr von 3 v. H. um weitere 6 Monate verlängert werden.
Wird die Einlöſung des Pfandes oder Verlängerung der Verſatzzeit
Jühnauhr
UELEA
* 50. Geburtstag. Der ordentliche Profeſſor für Philoſophie,
Pſycho=
logie und Pädagogik an der Techniſchen Hochſchule Profeſſor Dr.
Mat=
thias Meier begeht am 12. Februar ſeinen 50. Geburtstag. Als
Schüler des Philoſophieprofeſſors und nachmaligen Miniſterpräſidenten
und Reichskanzlers Freiherrn v. Hertling trat er in München 1914 mit
ſeiner wiſſenſchaftlich hochbedeutenden Habilitationsſchrift: „Descartes
und die Renaiſſance” in die akademiſche Laufbahn ein. Daſelbſt wirkte
er als außerordentlicher und ſpäter als ordentlicher Profeſſor. In die
ſer Zeit erwarb er ſich den Ruf eines exakten Forſchers in philoſophie
geſchichtlicher Hinſicht, vor allem durch Arbeiten über Ariſtoteles,
Tho=
mas von Aquin, Locke und Descartes. Mit Errichtung der
Pädagogi=
ſchen Inſtitute wurde er als Profeſſor hierher berufen. In
Philo=
ſophie, Pſychologie und Pädagogik verfügt er über tiefſtes Wiſſen, und
gerade das gibt ihm die Möglichkeit, ſeine Kenntniſſe in überſichtlichen
Exaktheit und Syſtematik, dem Ziel des Studiums entſprechend, ſeinen
Hörern zu bieten. Hierbei leitet ihn ein feiner pädagogiſcher Takt
verſtändnisvolles pſychologiſches Einfühlen in die Materie ſeiner Vor
leſungen ebenſo wie in die Herzen ſeiner Hörer. Mit nie raſtender
Tatkraft ſetzt er die dringend erforderliche Errichtung und den Ausbau
eines philoſophiſchen Seminars durch. Hier iſt der Ort, wo die
Stu=
dierenden in gründlichen Arbeiten ſich in oft ſchwierige Probleme ver
tiefen und unter ſeiner leitenden Hand eine brauchbare Löſung
erarbei=
ten. Nicht eine trockene, relativiſtiſche Philoſophie bietet er hier,
ſon=
dern ein jeder fühlt in allen ſeinen Aeußerungen die Harmonie zwiſchen
Wort und Tat, eine Erkenntnis, die ſchon manches Freundſchaftsband
geknüpft.
— Wiederholung des Operettenabends Thea Böhm=Hans Grahl im
Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters. Thea Böhm und Hans
Grahl werden ihr Programm zum Teil ändern und mit modernen
Operettenſchlagern ergänzen. Die Vortragsfolge des erſten Abends
wird in den Hauptſchlagern, die durch den ſtürmiſchen Applaus des
überfüllten Hauſes wiederholt werden mußten, wieder erſcheinen. Der
Verkauf iſt ſo ſtark, daß es ſich empfiehlt, im Vorverkauf die Karten zu
ſichern.
nicht beantragt, ſo verfällt es und wird dann verſteigert. Das Leihamt
hat kein Intereſſe daran, die Pfänder verfallen und zur Verſteigerung
gelangen zu laſſen. Es legt vielmehr beſonderen Wert darauf, daß
die Gegenſtände den Eigentümern erhalten bleiben. Zurzeit werden
etwa 7 v. H. aller eingebrachten Pfänder verſteigert, (93 v. H. werden
wieder eingelöſt). Der bei den Verſteigerungen evtl. erzielte
Mehr=
erlös wird 1 Jahr lang zur Verfügung des Verſetzers gehalten.
Minder=
erlös gehen zu Laſten des Amtes.
Darlehen werden grundſätzlich nur in Höhe des
Verſteige=
rungswertes der Sache gegeben. Dieſer Betrag bewegt ſich mei
ſtens bedeutend unter den Wünſchen des Darlehensnehmers. Darob
wohl viele Enttäuſchungen. Dieſe Praxis iſt aber vonnöten. Sie ſoll
zudem erzieheriſch auf den Kunden wirken, indem ſie ihm den Anreiz
überläßt, ſein Pfand wieder einzulöſen und es ſich ſomit zu erhalten.
Würde das gegeben werden, was dem einzelnen vorſchwebt, oder was
er verlangt, dann würde die Pfandauslöſung dadurch nur erſchwert
und es wären Verluſte für den Darlehensnehmer ſowohl wie auch für
das Amt unausbleiblich. Der Etat des Leihamtes ſoll die Stadtkaſſe
nicht belaſten. Die Koſten der Anſtalt müſſen alſo von den Benützern
aufgebracht werden. Die Stadtverwaltung will aber auf der anderen
Seite auch nicht, daß das Leihamt, weil es ſozialen Zwecken dient,
Ueberſchüſſe abwirft. Es ſind deshalb die Zinſen und Gebühren des
Amtes ſo abgeſtimmt, daß jederzeit eine Balancierung der Einnchmes
und Ausgaben erreicht wird. Hierbei ſei feſtgeſtellt, daß die Gebühren,
die die Stadt Darmſtadt erheben läßt, mit die niedrigſten der
deutſchen Städte überhaupt ſind. Aus der eingangs erwähnten
Ver=
waltungsgebühr von 5 v. H. werden die perſönlichen und ſachlichen
Aus=
gaben des Amtes (Gehälter, Penſionen, Mieten für die Lagerräume,
Feuer= und Diebſtahlsverſicherungen. Koſten für pflegliche Behandlung
der Pfänder, Verzinſung des in Schränken, Regalen, Geſtellen, Treſor?
inveſtierten Kapitals, deren Unterhaltung ufw.) gedeckt. Die erhobenen
Zinſen (1 v. H. monatlich) werden zum größten Teil zur Deckung der
dem Leihamte ſelbſt erwachſenden Zinſen ſeines Betriebskapitals
der=
wandt.
Der weit verbreitete Glaube, daß bei Feſttagen, hauptſächlich an
Faſtnacht, die Beanſpruchung des Leihamtes eine ungewöhnlich ſtarke
ſei, die Anſtalt ſogar geſchloſſen werden müßte, um zu verhindern, daß
auch die letzte Habe dorthin wandere, entbehrt jeder Grundlage. Der
Verkehr iſt auch an dieſen Tagen normal; auch bei den Leihämtern
der rheiniſchen Städte
Von Intereſſe dürfte noch ſein, daß zurzeit verſetzt werden:
monat=
lich durchſchnittlich 2400 Pfänder mit einem Geſamtdarlehen von 39 000,
RM., und ausgelöſt werden: monatlich durchſchnittlich 2150 Pfänder
einem Geſamtdarlehen von 35000 RM. 90 Prozent aller Darl
bewegen ſich in der Höhe von 2—20 RM., 10 Prozent in Höhe
20—500 RM.
So gliedert ſich auch das Leihamt in den großen Rahmen der
ſtäd=
tiſchen Fürſorgearbeit. Es bildet eine wichtige Ergänzung der
un=
mittelbaren Unterſtützung an Bedürftige und eine kaum zu entratende
Hilfe für die große Schicht derer, die noch nicht Unterſtützungsemofänger
ſind, aber auch nicht mehr zu den wirtſchaftlich „Gefeſtigten” gehören.
— Karnevalverein Beffungen 1905. Man ſchreibt uns: 25 Jahre
ſind ins Land gegangen ſeit der Gründung des Karnebalvereins
Beſ=
ſungen, und 25 Jahre Mühe, richtigen Karneval im Südteil der Stadt
zu feiern, ſind verſtrichen. — Zur Feier des Silber=Jubiläums hatte
man ſich am 9. Februar zu einer Feier in der Beſſunger Turnhalle
zu=
ſammengefunden. Der derzeitige Obernarr Wilhelm Hering
be=
grüßte die Erſchienenen und ganz beſonders die Vertreter der
Karne=
valgeſellſchaft Narrhalla, der Turngemeinde Darmſtadr 1846 und der
Geſellſchaft der Harmloſen. Nach einem Vorſpruch, eindrucksvoll vor
getragen von der Närrin Erika Hering, gab Obernarr Hering
einen kurzen Ueberblick über die Vereinsgeſchichte, und erwähnte, daß
die drei eigentlichen Gründer, Ludwig Schardt, Rudolf Fey und
Robert Illgen, noch immer treu bei der Sache wären. Weiter
könn=
ten Fr. Gerich, Ludwig Heeb, Karl Hirſch, Georg Künzel, Gg. Wenz
und ſeine eigene Perſon auf eine 25jährige Mitarbeit zurückblicken. In
den 25 Jahren waren Schardt, Hirſch, Fey die Vorſitzenden, und ſeit
zwei Jahren amtiert Wilhelm Hering. — Nunmehr erklang der
Karne=
valsmarſch, und die Vertreter der Brudervereine kamen zu Wort.
Zu=
nächſt Albert Schmitt für die Narrhalla, Georg Schäfer für die
Turngemeinde Darmſtadt 46, und Jule Simon für die Harmloſen,
unter Uebergabe von Angebinden, welche die bereits engen Bande noch
feſter knüpfen ſollen. Nun ſchritt man zur Ehrung der Jubilare:
Ludwig Schardt, Rudolf Fey und Robert Illgen erbielten Diplom,
Orden und Verdienſtſchnalle für 25jährige Dienſtzeit. Die beiden
wur=
den auch noch zu Ehrenmitgliedern ernannt. Gerich, Heeb, Hirſch,
Künzel, Wenz und Hering erhielten Diplome. — Die nun einſetzende
Fidelitas brachte ein kleines Poem von Narr Emil Gerfelder. In
ganz vorzüglicher Weiſe brachte er Beſſunger Verhältniſſe und meint
zum Beiſpiel, wenn der Obernarr auch Hering heiße, es angebracht
wäre, ihn in „Aal” umzutaufen. Weiter meinte Gerfelder, man ſolle
zur Schmückung Girlanden aus Steuerzetteln anfertigen laſſen, denn
der Dalles ſei überall. — Rudolf Fey, genannt „Karuſo”, brachte noch
zwei Lieder für Bariton zu Gehör.
Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Ober=
vegierungsrat Bender beim Landesfinanzamt Darmſtadt wurde zum
Reichsfinanzrat beim Reichsfinanzhof in München ernannt.
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationale Frauengruppe. Nochmals
wer=
den unſere Mitglieder und Freunde dringend aufgefordert, morgen
Mittwoch, 4 Uhr, bei Sitte zu unſerem geſelligen Zuſammenſein
voll=
zählig zu kommen. Frau Heraeus wird über wichtige
Parteiangelegen=
heiten ſprechen.
— Deutſche Volkspartei Frauengruppe. Anſtelle
der geſelligen Zuſammenkunft am Mittwoch, den 12. Februar,
nachmit=
tags, wird am Abend des gleichen Tages um 8 Uhr bei Sitte (Gelber
Saal) ein Vortragsabend ſtattfinden. Herr Oberlandesgerichtsrat
Altendorf, Mitglied des Stadtrates, wird über: „Die Stellung der
Partei im neuen Stadtrat” ſprechen. Wir bitten um recht zahlreiche
Beteiligung. Mitglieder der Partei ſind willkommen.
Seite 6
Dienstag, den 11. Februar 1930
Nummer 42
Dis bedellel der Abau von 205 Lehterſelen?
Vom Darmſtädter Lehrerverein wird uns geſchrieben:
An der heſſiſchen Volksſchule wurden in der Nachkriegszeit bis heute
517 Lehrerſtellen abgebaut. Glücklicherweiſe bedeutete das nicht zugleich
den Abbau von 517 Klaſſen, weil manche Stellen nicht mehr beſetzt
waren, alſo nur auf dem Papier ſtanden. Immerhin war dieſer
Ab=
bau ein gewaltiger Aderlaß, und wir ſtellen hier einmal die Frage, ob
es im heſſiſchen Staatsvoranſchlag eine Poſition gibt, an der auch nur
im entfernteſten ähnliche Abſtriche vorgenommen wurden. Dabei wird
es wohl keinem Zweifel begegnen, wenn man behauptet, daß die
Volks=
ſchule als das Fundament aller Bildungseinrichtungen in allererſter
Linie zu den lebensnotwendigen Staatsaufgaben gehört.
Das Sparprogramm der Regierung ſieht nun den weiteren Abbau
von 205 Lehrerſtellen vor. Dieſer Stellenabbau wirkt ſich heute reſtlos
auf die Klaſſen aus. Er bedeutet auch die Aufhebung von 25
Schul=
klaſſen. Nun konnte man in verſchiedenen halbamtlichen und
nicht=
amtlichen Veröffentlichungen leſen, daß dieſer neue Abbau durchaus
nicht von großer Bedeutung ſei.
So iſt es aber leider nicht.
Die heſſiſchen Volksſchulen wurden im Schuljahre 1929/30 von
151 428 Schülern beſucht, die in 382 Schulklaſſen unterrichtet wurden.
Die Durchſchnittsklaſſenziffer beträgt alſo heute 39,5, nicht B5.7, wie
behauptet wurde. Es darf nicht überſehen werden, daß bei den 4093
Lehrkräften auch diejenigen mitgezählt ſind, die keine Klaſſen führen,
ſondern in verſchiedenen Klaſſen Fachunterricht erteilen. Das ſind die
Handarbeitslehrerinnen, die techniſchen Lehrerinnen und die
Zeichen=
lehrer.
Nach dem Abbau von 25 Stellen bzw. 205 Klaſſen ſind noch 3621
Schulklaſſen vorhanden. Die Durchſchnittsklaſſenziffer beträgt dann rd.
42, nicht 37,7. Und nun kommt noch die Tatſache hinzu, daß wir in
den nächſten drei Jahren ja 10 000 Schüler mehr haben werden als
ſeither. Für das Schuljahr 1930/31, das an Oſtern 1930 beginnt, ſind
es alſo rund 160 000 Schüler in 3621 Klaſſen. Die Durchſchnittzsiffer
ſchnellt auf 44 hinauf. Im Schuljahr 1931/32 beträgt die
Durchſchnits=
ziffer 47. Im Schuljahr 1939/33 wird die durchſchnittliche
Beſetzungs=
ziffer einer Schulklaſſe ſogar auf annähernd 50, genau 49.7, angewachſen
ſein. Das iſt in nackten Zahlen die Wirkung des Abbaues von 25
Stellen in Verbindung mit dem Anwachſen der Schülerzahl.
Damit aber noch nicht genug. Es gibt in Heſſen auch 206
Sonder=
klaſſen (Vorklaſſen, Hilfsklaſſen, Förderklaſſen und Klaſſen mit
erwei=
terten Zielen). Dieſe Klaſſen ſind bei der Errechnung der
vorſtehen=
den Durchſchnittsziffern bereits einbegriffen. Es iſt aber ganz
unmög=
lich, ſie durchſchnittlich ebenſo hoch zu beſetzen, wie die Normalklaſſen.
Dieſe Sonderklaſſen haben für ſich allein einen Durchſchnitt von rd. 28.
Dadurch erhöht ſich natürlich die Durchſchnittsziffer für die
Normal=
klaſſen. Die Normalklaſſen zeigen alſo in den Jahren 1930—33
folgen=
des Bild: 45—46, 48—49, 51. Man kann alle, die es gut meinen mit
der Schule und mit den Kindern, nur bitten, dieſe Zahlen einmal ruhig
auf ſich wirken zu laſſen. Was verbirgt ſich alles dahinter an
Geſund=
heitsabbau und Bildungsabbau!
Und nun ſind wir leider immer noch nicht am Ende. — der Kundige
weiß, daß ſehr viele lleinere Schulen, insbeſondere die ein= und
zwei=
klaſſigen an kleineren Orten, mit dieſen Durchſchnittsziffern nicht
be=
dacht werden können, weil eben die Zahl der Kinder kleiner iſt. Man
kann dieſe Schulen aber auch nicht aufheben und mit anderen Klaſſen
zuſammenlegen. Dieſer Umſtand bewirkt ein weiteres Hinaufſchnellen
der durchſchnittlichen Beſetzungsziffer, beſonders an Orten mit großen
Schulſyſtemen, alſo vorwiegend in den Städten. Wir haben in
Darm=
ſtadt jetzt ſchon Klaſſen, beſonders Grundſchulklaſſen, deren
Beſetzungs=
ziffer zwiſchen 50 und 60 liegt, obwohl der Landesdurchſchmitt „nur”
39,5 beträgt. In Zukunft wird die Zahl 60 wohl nicht nur in
Einzel=
fällen überſchritten werden. Das iſt das wahre Geſicht des
Schulabbaues.
Die vorſtehenden Zahlen ſind auf Grund der Mitteilungen der
Heſſiſchen Zentralſtelle für Landesſtatiſtik errechnet. Sie können alſo
jederzeit nachgeprüft werden.
Der Abbau von 205 Schulklaſſen bringt eine Erfparnis von 640000
Mark bei einem Etat von 139 Millionen. Sollten ſich dieſe 640 000 Mk.
wirklich nicht anderswo einſparen laſſen?. Warum ſucht man ſich in
erſter Linie immer die Schule als Sparobjekt aus?.
un den Banmeiſter Tikel.
Bekanntlich hat das Reichswirtſchaftsminiſterium kürzlich den
Ent=
wurf einer Verordnung über die Berichtigung zur Führung des Titels
„Baumeiſter” vorgelegt, der die Verleihung des Titels an die
Abſol=
venten der Techniſchen Hochſchulen, ſowie an Perſonen, die ſich einer neu
einzurichtenden Baumeiſterprüfung unterziehen, vorſieht. Die Zulaſſung
zu der neu zu errichtenden Baumeiſterprüſung wird dabei u. a. von
dem erfolgreichen Beſuch einer ſtaatlichen oder ſtaatlich anerlannten
Bau=
oder Baugeweihſchule abhängig gemacht. Nachdem bereits der Deutſche
Wirtſchaftsbund für das Baugewenbe und der Innungsvenband deutſcher
Baugewerksmeiſter dem Reichswirtſchaſtsminiſterium einige
Abände=
rungsanträge eingereicht haben, hat jetzt der Ingenieurbund Friedberg
einen Abänderungsantrag dahingehend eingebracht, auch die
Abſolben=
ten höherer nicht ſtaatlicher Fachſchulen zu dieſer Prüfung zuzulaſſen,
mit der Begründung, daß ein großer Veil der in der freien Wirtſchaft
ſtehenden Baufachleute auf dieſem Wege ſeine Bildung erworben habe
Seine Nichtberüchſichtigung in dem vorliegenden Entwurf bedeutet nicht
nur eine ungeheure Härte, ſondern auch eine durch nichts gerechtfertigte
zurückſetzung, da Aufnahme= und Abſchlußbedingungen der deutſchen,
ſtädtiſchen Polytechniken höher liegen als die der preußiſchen
Bau=
gewerhſchulen. Die Ausſchließung der nichtſtaatlichen Schulen bedeutet
ſpeiterhin eine gewaltſame Unterbindung des Prinzips „Freie Bahn
dem Tüchtigen” und eine Verſchulungsmaßnahme, wie ſie ſelbſt in dem
als ſtarr verſchrieenen Berechtigungsweſen der allgemein bildenden
Schulen nicht auftritt, denn die Zulaſſung zur Maturitätsprüfung wird
auch nicht von dem erſolgreichen Beſuch einer ſtaatüichen Schule gbhängig
gemacht, vielmehr werden hier die Beſucher von Privatſchulen ohne
Einſchränkung zugelaſſen.
Aus dem Gerichksſaal.
Aw. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den früheren Kontrolleur
der Bezirksſparkaſſe Lorſch wegen dreier Vergehen der Untreue und
eines Vergehens der Unterſchlagung zu vier Monaten Gefängnis. Der
Angeklagte lebt mit 12 Geſchwiſtern bei ſeinem Vater, der ſich ſelbſt
durch denkbar ungünſtige Verhältniſſe durchzuſchlagen verſucht. Er
ent=
nahm der Kaſſe einmal 328,50 Mark und übergab ſie dem Vater.
Spä=
ter gab er ihm 348 Mark, die ihm der Sparverein ſeines Heimatsortes
Leinhauſen zur Einzahlung an ſeiner Sparkaſſe übergeben hatte und
zahlte ſie erſt viel ſpäter bei ſeiner Kaſſe ein. In einem anderen Fall
entnahm er der Kaſſe 600 Mark und trug ſie erſt zwei Monate ſpäter
bei. Dann trug er Zinſen, die ſein Vater der Kaſſe ſchuldete, nicht ein
und meldete eine Aufwertungshypothek des Vaters nicht an. Dieſe
verſchiedenen Unregelmäßigkeiten haben ſich in den Jahren 1925—28
zugetragen und wurden bei einer amtlichen Rebiſion im Jahre 1994
entdeckt. Wegen weiterer Anklagen der Urkundenfälſchung,
Urkunden=
beſeitigung uſw. in verſchiedenen Fällen wurde er freigeſprochen.
— Vortrag der Bauwirte. Der Fürſtenſaal war bis auf den letzten
Platz beſetzt, als der Referent. Volkswirt Wilhelmi von der
Haupt=
verwaltung der Bau= und Wirtſchaftsgemeinſchaften (Ring der
Bau=
wirte), mit ſeinen Ausführungen über zinsloſes Bauen begann. Mit
großer Aufmerkſamkeit lauſchten die Zuhörer den Worten des Redners,
dem es durch ſeine leichtverſtändlichen Ausführungen gelang, die
An=
weſenden mit der Idee des zinsloſen Wohnungsbaues durch gegenſeitige
Hilfe vertraut zu machen. Eine Anzahl Lichtbilder zeigte einen Teil
von dem, was die Bauwirte in der Praxis geleiſtet haben. Am Schluſſe
des Vortrags wurden noch verſchiedene Fragen geſtellt, die der Redner
in klarer und ſachlicher Weiſe beantwortete.
— Die Aus unft befindet
ſich eb 8. Februar bei Herrn Wilhelm Spatz, obere Stadtallee (Schepp=
Allee). (Siehe Anzeige.)
Ra e m M h
Gefſ. Landestheater Großes Haus, 19,30 Uhr. 4 16:
Tief=
land”. — Klain,s Haus, 20 Uhr: Kammer=Tanzabend der
Tanz=
gruppe — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloßkeller,
Schloßkaffe. Hotel Schmit
Kinovorſtellungen: Union=
Thegter, Helia. Palaſt=Lichtſpiele.
* Dieburg, 10. Febr. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs hatte ihre Mitglieder zu einem karnevaliſtiſchen Abend in das
Café Maher eingeladen und fand zu ihrer Veranſtaltung ein volles
Haus. Die Darbietungen, nur von Mitgliedern des Klubs geſtellt
erweckten bei den Beſuchern des Abends viel Heiterkeit. Hatte doch
ein berufener Faſtnachter, der Präſident des Eiferrats des
Karnebal=
vereins, Ernſt Geisler, für dieſen Abend den Vorſitz in der Ortsgruppe
übernommen und mit einigen Getreuen, den Herren Georg Maier und
Rud. Breitwieſer den Abend würdig vorbereitet. Freilich beſtritt der
närriſche Präſident den größten Teil des Programms ſelber mit ſeinen
eigenen humorvollen Dichtungen, in denen er den Klub, deſſen Vorſtand
und Mitglieder und das Klubleben einer heiteren Kritik unterzog; in
Erinnerung an das Dekorierungsfeſt brachte er eine Ballade, die die
Entſtehung des damals aufgeführten Luſtſpiels „Die weiße Frau” voll
komiſchſter Wirkunu ſchilderte, u. a. m. So konnte der für dieſen
Abend abgebaute richtige Vorſitzende der Ortsgruppe, Herr
Amtsge=
richtsrat Becker, der unter viel Heiterkeit der Verſammlung auf Herrn
Geislers Anzapfungen einging, dem närriſchen Präſidenten
wohlver=
dienten Dank ausſprechen. Klubgenoſſe W. Danz ſorgte am Klavier
unermüdlich für Stimmung.
r. Babenhaufen, 10. Febr. Die Delegiertentagung des
Geſangvereins „Sängerbund” fand am Sonntag im Saalbau „Deutſcher
Hof” ſtatt. Gäſte und Vertreter der Geſangvereine wurden nach dem
Vortrag des Deutſchen Sängerſpruches und einem Begrüßungschor
herz=
lich willkommen geheißen von dem Feſtpräſidenten, Herrn
Oberreal=
lehrer Müller. Dieſer ging in ſeiner Eröffnungsanſprache auf die
Be=
deutung des deutſchen Volksliedes ein, feierte die geheimnisvolle
Ver=
bindung der deutſchen Volksſeele mit dem Geiſt der deutſchen Muſik,
be=
tonte, daß in unſerer Zeit der Not Muſik und Geſang vom Volk und
Vaterland weniger als je entbehrt werden können, und forderte die
Sänger auf zur weiteren liebevollen Pflege des deutſchen Liedes. Er
ſchloß mit den Worten Franz Abts „Des Vaterlandes Hochgeſang, das
iſt das Lied der Lieder!” In ſein Hoch auf das deutſche Lied und
un=
ſere Heimat wurde begeiſtert eingeſtimmt. Im Namen der
Stadtverwal=
tung richtete Herr Buchdruckereibeſitzer Georg Krapp ein herzliches
Willkommen an die Sänger, freudigen Widerhall fanden die echt
deut=
ſchen Worte des Vorſitzenden vom Männergeſangverein Erbach a. Saar.
An der Ausſprache über den geſchäftlichen Teil des Delegiertentages
nahmen die Vertreter regſten Anteil. Der Geſangswettſtreit, der
an=
fangs Juli d. J. ſtattfinden ſoll, wird abgehalten. Es haben ſich 15
Geſangbereine gemeldet, darunter zwei Vereine aus dem Saargebiet
und ein Verein aus dem Rheinland. Rund 650 Sänger werden ſich an
dem Wettſtreit beteiligen.
Jodenen
helten
Le. Groß=Umſtadt, 10. Febr. Die Vertreter der gemeinſchaftlich
ebangeliſchen Kirche tagten im hieſigen Rathaus. Nach Begrüßung
durch Herr Pfarrer Hartmann wurden die zwei Erſatzmänner, Berger
und Brenner, durch Handſchlag verpflichtet. Der von dem Vorſitzenden
erſtattete Jahresbericht über den ſitlichen Stand der Gemeinde bot
neben vielem Erfreulichen auch einiges Unerfreuliche. Für mildtätige
Zwecke gingen in dem verfloſſenen Jahre 8084 Mark ein. Die Beiträge
zum Frauenverein, der die hieſige Schweſternſtation unterhält, betrugen
rund 3000 Mark. Die Mütterabende wurden durchſchnittlich von 130
Frauen beſucht; eine Zahl. für welche die vorhandenen Räume ebenſo
wie auch für die in dem Gemeindeſtift untergebrachte Kleinkinderſchule
nicht mehr ausreichen. Es muß ernſtlich daran gedacht werden, die
vor=
handenen Säle zu vergrößern oder einen entſprechenden Neubau zu
er=
richten. Zu dieſem Zwecke wurde bereits ein Fonds gegründet, dem
von jetzt ab die ſonntäglichen Opfergelder in Höhe von etwa 500—600
Mark zufließen ſollen. Der Beſuch der Gottesdienſte läßt viel zu
wün=
ſchen übrig. Obwohl eine Zunahme zu verzeichnen iſt, ſo ſteht doch
Groß=Umſtadt immer noch an letzter Stelle unter den Gemeinden des
Dekanats. Bei der Beratung des Voranſchlags für 1930 wurden der
reformierten Gemeinde zur Deckung ihres Defizits 200 Mark bewilligt.
Der Voranſchlag ſchließt ab mit einer Einnahme und Ausgabe von
8747 Mark. — Elternabend. In der hieſigen Oberreal= und
Höhe=
ren Landwirtſchaftsſchule fand unter dem Vorſitz des
Oberſtudiendirek=
tors Pfersdorff ein Eltemnabend ſtatt. Aus allen Kreiſen der hieſigen
Einwohnerſchaft waren Vertreter erſchienen, um mit den anweſenden
Schulmännern die neue Ferienordnung für Heſſen zu beſprechen. Nach
lebhafter und anregender Ausſprache wurde beſchloſſen, den Beginn
der vierwöchigen Sommerferien auf Mitte Juli zu verlegen. Die
drei=
wöchigen Sommerferien der Volksſchule beginnen, dann mit Anfang
der Ernte acht Tage ſpäter, ſo daß ſich die Kinder beider
Schulgat=
tungen noch drei Wochen lang ihrer gemeinſamen Ferien erfreuen
können.
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Le. Semd, 10. Febr. Innere Miſſion. Im Saale des Herrn
Eidmann fand ein evangeliſcher Gemeindeabend ſtatt. In dem
Mittel=
punkt desſelben ſtand ein faſt zweiſtündiger, äußerſt anſchaulicher
Vor=
trag des Direktors der Nieder=Ramſtädter Anſtalten, Pfarrer
Schnei=
der. In volkstümlicher Art und von warmer Liebe getragen, ſchilderte
er die vielſeitige Arbeit an körperlich und ſeeliſch kranken Menſchen, die
in Nieder=Ramſtadt getrieben wird. Man ſah ſie im Geiſte vor ſich,
die Fallſüchtigen, in ihren Häuſern, im Garten bei leichter Arbeit, beim
Jahresausflug mit Kaffee und Kuchen; die armen Krüppelkinder unter
Dr. Kohlſchütters ſachkundiger Behandlung und beim Schulunterricht;
die Krüppellehrlinge in ihrem neuen ſchönen Heim bei der Arbeit
un=
ter tüchtigen Meiſtern, die Schwachſinnigen und „halben Kräfte” mit
Hacke und Spaten auf dem Felde. Ueberall ſegensreiche Arbeit! Drum
gilt es, dieſe zu erhalten und auszubauen. Der Staat bringt keinerlei
Mittel hierfür auf. Das Liebeswerk wird allein getragen von den
ebangeliſchen Chriſten des Heſſenlandes, die ihre Kirche hochhalten und
auch ein Herz haben für fremde Not. — Mit herzlichen Worten des
Dankes und der Bitte, die Nieder=Namſtädter Anſtalten mit allen
Kräf=
ten zu fördern, ſchloß der Ortsgeiſtliche die außerordentlich gut beſuchte
und ſchön verlaufene Veranſtaltung.
Ag. Reinheim, 10. Febr. Hauptverſammlung des Kreis=
Obſtbauverbands Dieburg. In Verhinderung des 1.
Vor=
ſitzenden, Herrn Kreisdirektors Hemmerde, eröffnete der 2. Vorſitzende,
Herr Profeſſor Biedekopf,. die Verſammlung und erſtattete nach
Be=
grüßung der Anweſenden den Jahresbericht. Die Jahresrechnung wurde
durch Herrn Rechnungsrat GrafDiebura vorgetragen und nach Prüfung
derſelben durch Herrn Lehrer Eckſtein=Groß=Bieberau, und
Kreispfand=
meiſter Haas=Dieburg, dem Rechmer Emtlaſtung erteilt. Es folgte ein
ſehr lehrreicher Vortrag des Obſübauinſpektors Dömer, von der
Land=
wirtſchaftskammen, über das Thema: Obſt und Gemüſeabſatz nach den
Richtlinien des Norprogpamms der Reichsregierung. Er führte aus,
daß ſich der Obſtzüchter mehr dem Markt anpaſſen wüſſe und dem
Han=
del und der Hausfrau der Großſtadt das zu bieten, was der Marlt
ver=
langt; das ſei hauprſächlich Qualitätsware mit ſauberer, anſprechender
Verpackung. Nur auf dieſe Weiſe kann der Ueberſchwemmung mit
Aus=
landsobſt entgegengetreten werden, das heute viel teurer bezahlt wird,
als unſer gutes deutſches Obſt, das an Geſchmack das Auslandsobſt bei
weitem übertrifſt. Die vielen Sorten die man ſeither angebaut habe,
müſſen verſchwinden, und die Obſtbäume auf wenige marktfähige Sorten
umgepropſt werden.
* Groß=Bieberau, 10. Febr. Wanderer=Auszeichnungs=
In dem mit Tannengrüin und Bildern der Heimat ſchön
ge=
ſchmückten Saalbau Lortz feierte der Odenwaldklub ſein 9. Wanderer=
Auszeichnungsfeſt, verbunden mit der Feier des 30jährigen Beſtehens.
Es galt, die 27 eifrigſten Wanderer mit dem goldenen Abzeichen des
denwaldklubs auszuzeichnen. An befreundeten Ortsgruppen waren
vertreten: Darmſtadt, Mainz, Ober=Ramſtadt, Reinheim, Lichtenberg,
Mörlenbach, Lengfeld und Habitzheim. Als Vertreter des Hauptaus=
ſchuſſes erſchien Herr Studienrat Dr. Götz aus Darmſtadt. Für gute
Unterhaltung war wie immer beſtens geſorgt. Die Muſikſtücke des
Streichorcheſters, des Klampforcheſters und des Quartetts — lauter
Klubmitglieder — ſchufen frohe Feſtſtimmung. Der ſchön vorgetragene
Vorſpruch ſprach von der Liebe zur Heimat und zum Vaterland. Der
gemeinſame Geſang ſchöner Wanderlieder ſollte die Wanderluſt wecken.
Der Vorſitzende ſprach begeiſternde Worte der Begrüßung und wies auf
die Bedeutung des Tages hin. Herr Studienrat Dr. Götz dankte auch
im Namen der anderen vertretenen Ortsgruppen für die Einladung.
Er wies beſonders darauf hin, daß ein Aufſtieg nur möglich iſt durch
fleißige Arbeit und deutſche Einigkeit, und daß der Odenwaldklub mit
dazu berufen iſt, nach dieſem Ziel zu ſtreben. Das Theaterſtück: „Der
treue Heiner” wurde flott geſpielt und fand reichen Beifall. In dieſem
Volksſtück klang es nach Wanderluſt, da verſpürte man etwas von
Sehn=
ſucht nach der Heimat, von Heimatliebe und Freundestreue. Heitere
Schattenſpiele, nämlich das lebende Lied: Die Luft iſt ſo blau und
das Feld iſt ſo grün” und das Schattenſpiel: „Doktor Eiſenbart”
führ=
ten ins Zauberland der weißen Wand. Viel Freude bereitete das
Ter=
zett. Die Gans” geſungen von drei älteren Mitgliedern, nicht minder
das Terzett: „Die drei luſtigen Wanderburſchen‟. Der Schriffführer
ſprach über den Sinn und Wert des Wanderns und erſtattete dann
Vericht über die Wanderungen des Jahres 1929. Dazu wurden etwa
50 Lichtbilder mit Erinnerungen an die Wanderungen gezeigt. Die
Auszeichnung mit dem „Goldenen” nahm Herr Studienrat Dr. Götz
vor, der jedem der N eifrigen Wanderer eine Liebenswürdigkeit zu ſagen
wußte. Ausgezeichnet wurden 5 zum 9. Male, 1 zum 8. Male, 1 zum 7.
Male, 3 zum 6. Male, 2 zum 4. Male, 6 zum 3. Male und 3 zum
Male. Die Kapelle Kollbacher aus Werſau verdient volles Lob für
die munteren Weiſen, bei denen ſich jung und alt im Tanze drehte.
Cd. Michelſtadt, 10. Febr. Odenwaldklub. Der
Odenwald=
klub Michelſtadt feierte am Samstag abend im „Städt. Saalbau” ſein
diesjähriges Jahresfeſt, verbunden mit Wandererehrung. Bei gut
beſetz=
tem Saale eröffnete das Orcheſter den Abend mit einem Marſch „Unſre
Burgen‟. Nach der Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn
Ober=
poſtinſpektor Seip, folgten in bunter Abwechſlung Volkstänze durch die
Mädchengruppe des Jung=Odenwaldklubs, Liedervorträge, ein Singſpiel
„Wenn der Strauß muſiziert”; auch über die Poſſe in einem Aufzug
„Er ſoll dein Herr ſein” wurde viel gelacht. Die Darſteller brachten
es auch ausgezeichnet fertig, die einzelnen Perſonen des Stückes
lebens=
wahr zu verkörpern. Alle Darbietungen ernteten lebhaften Beifall und
mußte ein Teil des Singſpiels wiederholt werden. Beſonders
hervor=
gehoben zu werden verdienen die Liedervorträge des Herrn
Poſtſekre=
tärs Hegny. Derſelbe brachte die Lieder „Roſe im Schne”, „Winter”
und „Warnung” von Hermann Löns ſowie „Krone des Lebens” von
Franz Brand zum Vortrag. Langanhaltender Beifall belohnte ſeine
künſtleriſchen Leiſtungen, es iſt auch wirklich ein Genuß, Herrn Hegny,
der eine klangvolle, gut geſchulte Baritonſtimme beſitzt, ſingen zu hören.
Nach dem gemeinſamen Geſang des Liedes „Wo die alten Eichen
rau=
ſchen” wurde dann die Ehrung der Wanderer durch das Mitglied des
Hauptausſchuſſes, Herrn Kaufmann Keller aus Weinheim,
vorgenom=
men. Es war eine ganze Anzahl, die da mit dem Wandererabzeichen
geſchmückt wurden, einzelne ſogar zum 17. und 18. Male. Nach der
Wandererehrung dankte im Auftrage der geſamten Ortsgruppe Herr
Direktor Fild dem verdienſtvollen 1. Vorſitzenden, Herrn
Oberpoſt=
inſpektor Seip, für ſeine aufopferungsvolle Tätigkeit im Dienſte des
Odenwaldklubs. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit erhielt der
1. Vorſitzende dann ein größeres Bild, eine Winteraufnahme eines
Teiles von Michelſtadt, überreicht. Herr Seip dankte in kernigen
Wor=
ten und forderte alle auf, mitzuwandern und ſich an den Schönheits
der Natur zu erfreuen und zu erholen. Nach einer kurzen Anſprache
des Vertreters des Hauptausſchuſſes, Herrn Keller, und einem
drei=
fachen kräftigen „Friſch auf” ſangen alle Anweſenden ſtehend das
Deutſchlandlied. Mit einem Wanderliedermarſch war dann der
pro=
grammliche Teil zu Ende und wurde daran anſchließend noch feſte das
Tanzbein geſchwungen.
Cd. Steinbach, 10. Febr. Sängervereinigung
Stein=
bach. Am Samstag feierte die Sängervereinigung Steinbach in den
Räumen des „Darmſtädter Hofes” ihr 88. Stiftungsfeſt. Wie immer
bei den Veranſtaltungen dieſes Vereins war der Saal ſchon lange vor
Beginn des Abends voll beſetzt. Der erſte Teil des Abends wurde durch
ein in jeder Beziehung erſtklaſſiges Konzert ausgefüllt. Nach dem
Vor=
ſpiel aus der Oper „Die Perlenfiſcher” von Bizet kamen dann in
bun=
ter Folge Vorträge des aktiven Cbors und Muſikſtücke, ausgeführt von
der Kurhauskapelle Bad König. Das Programm war wirklich derart
gut zuſammengeſtellt und die Darbietungen ſo vorzüglich, daß es ſehr
ſchwer iſt zu ſagen, was am ſchönſten war und am meiſten gefiel. Auf
alle Darbietungen folgte brauſender Beifall, das letzte Lied „Badiſches
Tanzlied” mußte, da der Beifall nicht nachließ, wiederholt werden.
Nicht wenigen ſchön gelangen aber auch die Chöre „Abendlieb” von
Mühlberg, „Der ſchwäbiſche Fiedelmann” von Werth. Alles in allem
kann der Verein ſtolz auf dieſes Konzert ſein, denn es bewies von
neuem, daß der Verein unter der künſtleriſchen Leitung ſeines
Diri=
genten, Herrn W. Herbert=Darmſtadt, auf einer ſehr hohen Stufe ſteht.
Der geſchäftliche Leiter, der 1. Vorſitzende Herr A. Werle, gab im
Ver=
lauf des Abends in einer Begrüßungsanſprache einen Rückblick auf das
vergangene Jahr, und wurden dann einige Mitglieder zu
Ehrenmit=
gliedern ernannt. Im zweiten Teil des Abends kamen dann auch die
Tanzluſtigen ausgiebig zu ihrem Recht, auch brachte eine gut
ausge=
ſtattete Tombola manche Ueberraſchung. Viele, die dieſen Abend
mit=
machten, werden noch oft an dieſe ſchönen Stunden zurückdenken und
gerne wieder bei der nächſten Veranſtaltung der Sängervereinigung
wiederkehren.
Cl. Marbach, 9. Febr. Von der Pulverfabrik. Heute fand
hier die Einweihung der erſt kürzlich von Herrn Schellhas=Marbach
er=
worbenen und umgebauten Pulbzerfabrik ſtatt. Es iſt ein herrliches
Wald=
reſtaurant geworden und wird ſicher im kommenden Sommer das Ziel
namentlich der im ſchönen Odenwald bekannten Kurfremden ſein.
Ae. Hammelbach, 10. Febr. Ausdem Gemeinderat. In der
geſtern ſtattgefundenen öffentlichen Gemeinderatsſitzung fanden mehrere
Anträge ihre Genehmigung. Ginem Antrage der beiden
Kirchengemein=
den, einen Zuſchuß aus der politiſchen Gemeinde betreffend, wurde in
der Weiſe ſtattgegeben, daß beide Kirchen einen Zuſchuß, der ihrer
Mit=
gliederzahl entſpricht, erhalten ſollen. Da für den Friedhof und die
Nuine Fonds beſtehen, ſoll an die Renovierung herangeſchritten werden.
Zu dieſem Zweck wurde eine Friedhofskommiſſion gewählt, der neben
dem Bürgermeiſter und vier Gemeinderatsmitgliedern auch die beiden
Geiſtlichen angehören. Zur Hebung und Verbeſſerung des Verkehrs
wurde beſchloſſen, eine Autohalle zu bauen und der Oberpoſtidiraktion zur
Verfügung zu ſtellen. Dir Fira Eduard Strauß, Zigarrenſabrik in
Heppenheim, die ihren hieſigen Betrieb im Dezember vovigen Jahres
eingeſtellt hat, ſollen die der Gemeinde gehörigen Fabrikräume zur
Ver=
fügung geſtellt werden. Mit der Eröffnung des Betriebs wird eine
Beſſerung in den hieſigen Arbeitsverhältniſſen eintreten. Verſchiedene
Unterſtützungsgeſuche fanden ebenfalls ihre Genehmigung.
A. Seidenbuch, 10. Febr. Holzverſteigerung. Am
Donners=
tag, den 13. Februar, vormittag 10 Uhr, findet in der Gaſtwirtſchaft
Leonh. Müller eine Holzverſteigerung aus dem Staatswald ſtatt. Es
kommen zum Ausgebot: Stammholz: 16 Buchen 3.—7. Kl. mit 175
Feſtmeter, 3 Eſchen 1. Kl. 0,98 Feſtmeter. 5 Ahorn 2—4. Kl. mit 4,38
Feſtmeter. An Brennholz: 165 Rm. Buchenſcheiter, 8 Rm.
Knüppel=
holz gemiſcht und 22 Rm. Buchenknüppel. An Stammreiſig: 11 Buchen,
77 Eichen. Wellen: 285 Buchen.
Cl. Schöllenbach, 9. Febr. Fiſchereiverpachtung. Einen
ſchönen Erlös brachte die diesjährige Verſteigerung der Fiſchwäſſer für
unſere Gemeinde. Die Verpachtung erfolgte in drei Bezirke, und zwar
wurden erzielt für den Bezirk 1 265 Mavk, Bezirk II 160 Mark. Bezirk
II7 140 Mark. Dadurch ſind die ſeither erzielten Beträge ſehr
weſent=
lich überboten. — Die älteſte Frau unſerer Gemeinde. Frau Gliſabeth
Gerbing, feierte in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 80.
Ge=
burtstag
A. Rimbach, 10. Febr. Freiwillige Feuerwehr. In der
von Herrn Bauinſpektor Knaupp, dem 1. Kommandanten, geleiteten
Generalverſammlung, war auch als Gemeindevertreter Herr
Bürger=
meiſter Schäfer anweſend. Die Rechnungsablage wurde einſtimmig
gut=
geheißen. Für die aus Geſundheitsrückſichten und familjärer
Verhält=
niſſe wegen zurücktretenden Führer Bauer, Schütz und Dingeldein
wer=
den Adam Allert. Adam Jakob 10. und Fohann Philipp Kurz ge.
wählt. Sonſt wurde der Geſamtvorſtand wiedergewählt. Reibungslos
vollzog ſich die weitere Erledigung der Tagesordnung, die mehr
inter=
nen Charakter trug und deshalb hier nicht im Einzelnen wiedergegeben
wird. Herr Bürgermeiſter Schäfer ſtattete der Feuerwehr für ihre
Dienſte im Namen der Gemeinde Dank ab.
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Nummer 42
n. Reichesheim, 10. Febr. Schulſpeiſung. Der Gemeinderat
hat auf Anregung der Gemeindeverwaltung beſchloſſen, ab heute bis
zum Ende des Schuljahres täglich in der Frühſtückspauſe ¼ Liter
warme Milch und 1 Brötchen an 50 bedürftige Kinder koſtenlos
ver=
abfolgen zu laſſen. Deshalb wurde in den letzten Tagen ſämtliche
Schulkinder durch Herrn Dr. Fiſcher unterſucht. Auf Grund des
Unter=
ſuchungsergebniſſes hat eine engere Kommiſſion die 50 aus
geſundheit=
lichen und ſozialen Gründen in Betracht kommenden Kinder ausgeſucht.
Es iſt jedoch geplant, auch freiwillige Teilnehmer gegen Entrichtung
einer geringen Gebühr an dieſer ſegensreichen Einrichtung teilnehmen
zu laſſen. — Die „Sängervereinigung Eintracht hielt in
den herrlich geſchmückten Räumen des Gaſthauſes „Zum Adler” ihren
diesjährigen Vereinsball ab, der ſehr gut beſucht war. Die unter
Lei=
tung des Dirigenten, Herrn Rektor Greim vorgetragenen Chöre fanden
reichen Beifall. — Der Odenwaldklub hält am Samstag, den 15.
Februar, ſeinen Vereinsball im Gaſthaus „Zum Engel” ab.
Ci. Zwingenberg a. d. B., 10. Febr. Blutiger Maskenball.
Im Adlerſaal hielten die Arbeiterſportvereine einen Maskenball ab. In
der Nacht kam es zwiſchen drei jungen Leuten zu Streitigkeiten.
Hier=
bei verletzte einer von ihnen, namens Heil, durch Meſſerſtiche die beiden
anderen derart, daß der kaum 17jährige Stetzelberg mit einem
gefähr=
lichen Lungenſtich ins Krankenhaus nach Darmſtadt transportiert werden
mußte. — Generalverſammlung des
Ortsgewerbe=
vereins Zwingenberg=Hähnlein. Der Ortsgewerbeverein
hielt im Gaſthaus „Zum Rieſen” ſeine Generalverſammlung ab, die gut
beſucht war. Es wurde einmütig Stellung genommen gegen die
un=
gerechte Bevorzugung der Darmſtädter Bauhütte gegenüber dem
ein=
heimiſchen Gewerbe bei Errichtung der Jugendherberge. Die
Maurer=
arbeiten wurden der Bauhütte zugeſchlagen, obwohl bei der erſten
Ein=
reichung der Voranſchläge ein hieſiger Maurermeiſter am billigſten
ein=
gelegt hatte. Außerdem zeigte die Bauhütte durch eine Nachrechnung
von über 15 000 Mk., daß ſie den Zuſchlag nicht ihrer Leiſtungsfähigkeit,
ſondern politiſchen Geſichtspunkten zu verdanken hat. In einer ſehr
lebhaften Ausſprache wurde zum Ausdruck gebracht, daß Handwerk und
Gewerbe die Bauhütte, den Konſumverein und das Warenhaus als
ſeine Totengräber betrachtet.
Bb. Bensheim, 10. Febr. Die Reichszentrale für Heimatdienſt,
Landesabteilung Heſſen, der amtlichen Aufklärungsſtelle der
Reichs=
regierung, veranſtaltet im Rahmen ihrer ſtaatsbürgerlichen und
ſach=
politiſchen Bildungsarbeit am Samstag, den 15. Februar, 9.15 Uhr
vormittags pünktlich beginnend, im Saale des Bahnhof=Hotels eine
Tagung für alle politiſch und wirtſchaftlich intereſſierten Perſönlichkeiten
des Kreiſes Bensheim, zu dem die Landesabteilung unter Bekanntgabe
der Tagesordnung durch Rundſchreiben vom 5. Februar beſonders
ein=
geladen hat. In der Tagung werden ſprechen: Von 9,15 Uhr bis 11
Uhr: Herr Studienrat Dr. F. König=Gießen über „Paneuropa und das
europäiſche Nationalitätenproblem” von 11,10 bis 12,50 Uhr: Herr
Privatdozent Dr. F. Niſſen=Frankfurt a. M. über „Vom Dawes=
Gut=
achten zum Youngplan”. Nach der von 13 bis 14,20 Uhr währenden
Dienstag, den 11. Februar 1930
Mittagpauſe wird Herr Erziehungsdirektor W. Beckmann=Frankfurt am
Main über „Staat, Volk und Führertum” ſich verbreiten. Allen
Refe=
raten folgen allgemeine Ausſprachen. Der Lehrerſchaft des Kreiſes wirk
eitens des heſſiſchen Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen die
Teilnahme an der Tagung, zu der den einzelnen Lehrern der
erforder=
liche Urlaub gern erteilt werden wird, angelegentlichſt empfohlen.
Cf. Birkenau, 10. Febr. Gemeinderatsſitzung. Die
Ver=
putzarbeiten zum Umbau des Seitenbaues im Stiefſchen Anweſen
wur=
den dem Maurermeiſter Gabriel Brehm dahier zu ſeinem Angebot
von 1488.— Mark übertragen. Für die Glaſer= und Schreinerarbeiten
hatten die Birkenauer Schreinermeiſter gemeinſames Angebot
einge=
reicht und wurde denſelben auch zu dem Angebot von Mk. 255,— für
die Glaſer= und Mk. 1775,— für die Schreinerarbeiten der Zuſchlag
er=
teilt. Für die Ausführung der Tüncherarbeiten wurde dem
Tüncher=
meiſter Michael Mitſch zu deſſen Angebot von Mk. 563,— der Zuſchlag
erteilt.
Dem von der Reichsbahndirektion geſtellten Antrag auf
Uebernahme der Bahnhofſtraße in Gemeindeeigentum wird der
Ge=
meinderat erſt dann näher treten, wenn die Kanalfrage am Eingang
der Bahnhofſtraße bei Wirtſchaft Fries gelöſt iſt. Auch muß die Straße
bis zum Bahnhof mit einem erhöhten Fußſteig verſehen ſein. — Der
Gemeinderat lehnte einen Antrag des Gewerbevereins auf Feſtſetzung
eines Kubikmeterpreiſes von 20 Pf. für die Waſſermeſſer ab. Die
Waſſer=
meſſer ſollen vorläufig nur zur Kontrolle des Waſſerverbrauches geſetzt
werden. Nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen iſt die
Ge=
meinde berechtigt, für beſondere Berufszweige Waſſermeſſer ſetzen zu
laſſen. — Der Gemeinderat genehmigte die Uebertragung eines
Pacht=
verhältniſſes. — Die Kirchſtraße vom Friedhof bis zur Wilhelmſtraße
ſoll mit Porphyrgrus überſchottert werden.
Ca. Lorſch, 10. Febr. Der Schutz= und
Polizeihunde=
verein Lorſch=Klein=Hauſen hielt ſeine Generalverſammlung ab. Der
Vorſitzende, Herr Dölger, gab einen Bericht über die Tätigkeit des
Vereins im verfloſſener Jahre. Dieſer wie der Kaſſenbericht wurden
beifällig aufgenommen. Der alte Vorſtand wurde durch Zuruf wieder
gewählt. 1. Vorſitzender wurde wieder Heinrich Dölger, 2. Vorſitzender:
Karl Kahn, Schriftführer: Jakob Stein, Kaſſenwart: Adam Schiffel,
Beiſitzer: Bürgermeiſter Huba und Oberwachtmeiſter Lindenſtruth,
letz=
terer auch 1. Dreſſurwart. U. a. wurde auch zur Kenntnis gebracht,
daß der Verein dieſes Jahr mit einer Ausſtellung am 16. März und
je einer Prüfung im Mai und September an die Oeffentlichkeit tritt,
wofür ſchon jetzt mit den Vorarbeiten begonnen werden ſoll.
Cm. Wallerſtädten, 10. Febr. Notlandung. Am Samstag
mit=
tag war ein Flugzeug gezwungen, infolge Defektes auf einem Acker des
Hofes Rheinfelden notzulanden. In kurzer Zeit hatten ſich viele
Zu=
ſchauer aus Wallerſtädten und Dornheim am Platze eingefunden. Das
Flugzeug konnte bald ſeinen Flug nach Darmſtadt fortſetzen.
m. Aus dem Lande, 8. Febr. Landwirtſchaftliches. Die
Landwirtſchaftskammer läßt durch ihre vortragenden Kräfte in dieſen
Tagen wieder zahlreiche Vorträge über alle Gebiete landwirtſchaft=
Seite 7
licher Betätigung halten; für Starkenburg ſind an 3, für Oberheſſen
an 16 Orten Vorträge vorgeſehen. — Eine ebenſo lebhafte
Vortrags=
tätigkeit entfalten verſchiedene Landwirtſchaftsämter. Das
Landwirt=
ſchafsamt Darmſtadt hält Vorträge an 5 Orten, das
Landwirtſchafts=
amt Michelſtadt i. Odw. an 9 Orten, das Landwirtſchaftsamt
Reichels=
heim i. Odw. an 3 Orten, die Landwirtſchafsamts=Außenſtelle Butzbach
an 5 Orten, das Landwirtſchaftsamt Lich an 3 Orten, das
Landwirt=
ſchaftsamt Mainz an 2 Orten. — Bei genügender Beteiligung
beab=
ſichtigt die Landwirtſchaftskammer, im Frühjahr eine
hauswirtſchaft=
liche Prüfung für junge Mädchen vorzunehmen; Anmeldungen müſſen
bis 10. März d. Js. eingereicht ſein. Der Anmeldung ſind beizufügen:
die Zuſtimmung der Lehrherrin, eine Beſcheinigung der Lehrherrin
über die Dauer der Lehrzeit und die Leiſtungen des Lehrlings; wenn
vorhanden, kann auch das Zeugnis der landwirtſchaftlichen
Haushal=
tungs= oder Frauenſchule beigefügt werden; ein kurzgefaßter ſelbſt
geſchriebener Lebenslauf; das Zeugnis über Schulausbildung; eine
Beſchreibung des Lehrhaushalts und der Lehrwirtſchaft, ſoweit ſie für
die Hauswirtſchaft in Frage kommt, oder das Tagebuch des Lehrlings;
eine Prüfungsgebühr von 15 RM. Anſtelle der Originalzeugniſſe kann
eine beglaubigte Abſchrift eingeſchickt werden. Der Prüfungstermin
wird zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
Oberheſſen.
v. Friedberg, 10. Febr. Aufden Spuren der Nömer. Für
die Beſiedlung der ſüdlichen Wetterau in römiſcher Zeit liegt eine
Menge Beweismaterial an Bodenfunden der verſchiedenſten Art vor.
Soweit es ſich um Gräberfunde handelt, hat man vorwiegend
Grab=
urnen gefunden, die uns die Verbrennung der Leichen bekunden.
Sel=
tener begegnet man der Leichenbeſtattung in Särgen. Deshalb hat ein
Bodenfund, auf den man bei Erdarbeiten dieſer Tage bei Ober=
Erlenbach ſtieß, eine beſondere wiſſenſchaftliche Bedeutung. Es
han=
delt ſich um einen römiſchen Steinſarg, der aus Sandſtein
ge=
arbeitet, 1,50 Meter lang und bis auf den geſprungenen Deckel ſehr
gut erhalten iſt. Außer Knochenreſten enthält der Sarg auch eine
römiſche Münze. Prof. Dr. Blecher, der Leiter des Friedberger
Muſeums, hat den beachtlichen Fund näher beſtimmt.
*
— Wafferſtands=Nachrichten vom 10. Februar. Rhein; Hüningen
0,35, Kehl 1,60, Maxau 3,54, Mannheim 2,94, Mainz 0,19, Bingen 1,40.
Caub 1,50, Köln 1,81 Meter. — Main: Schweinfurt 0,83, Würzburg
0,89, Lohr 1,30, Groß=Steinheim 2,38, Frankfurt 2,52, Koſtheim
Staats=
pegel minus 0,18, dto. Waſſertiefe 1,82, dto. Fahrtiefe 1,52 Meter.
Gernsheim, 10. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
9. Februar: —0,59 Meter; am 10. Februar: —0,70 Meter.
Hirſchhorn, 10. Febr. Waſſerſtand des Neckars an
9. Februar: 1.00 Meter, am 10. Februar 0,92 Meter.
Die glückliche Geburt ihrer Tochter
zeigen hocherfreut an
Einst Katz und Frau
Grete, geb. Rothschild.
Darmstadt, den 10. Februar 1930.
Eschollbrückerstr. 5.
(2597
Todes=Anzeige.
Sonntag morgen 2 Uhr verſchied nach langem,
ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden
meine liebe Frau, unſere liebe Mutter
Frau
Babette Hörbert
im vollendeten 65. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Familie Hörbert
Arheilgen, Hammelstrift
Die Beerdigung findet am 12. Februar 1930
nachmittags 3 Uhr, auf dem Arheilger Friedhof
ſiatt.
Am Freitag entſchlief unerwartet meine liebe
Frau, die gute Mutter ihrer drei Kinder,
unſere liebe Schweſter, Schwägerin u. Tante
Enfaveig kreig
geb. Eifert
im Alter von kaum 40 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Konrad Höreth
nebſt Angehörige. (2573
Schlierbach b. Babenhauſen, 10 Februar 1930
Für die vielen Beweiſe liebevoller
Teil=
nahme beim Heimgang unſeres
unver=
geßlichen Entſchlafenen ſagen wir
hier=
mit tiefempfundenen Dank.
Für die Hinterbliebenen:
Frau Rechnungsrat Stroh.
Darmſiadt, den 9. Februar 1930.
P Kräftiger Sonntags-
F Aaeß Aagtannen.
Karl Endres u. Frau
Charlotte geb. Wolter
Darmstadt, Hoffmannstr. 10. (2614
Todes-Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, heuie nacht 2 Uhr meinen
lieben Mann, unſeren guten,
treu=
ſorgenden Vater, Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
Herrn
Dap
Seintic Nahrnaenr
nach langem, ſchweren. mit großer
Geduld ertragenem Leiden im
45. Lebensjahr zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen;
Frau Margarete Katzenmeier
Witwe
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 9. Februar 1930.
Wienerſtraße 66.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
nachmittags 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Kam. Vereinigung
ehem. Heſſ. Garde Drag. 23
Hauptgruppe Darmſtadt.
Unſer lieber Kamerad
en
Beintia Kayraneſer
iſt in der Nacht zum Sonntag
von ſeinen Leiden erlöſt worden.
Die Beerdigung findet
Mitt=
woch 3 Uhr nachm. auf dem
Waldfriedhof ſtatt. Zahlreiche
Beteiligung wird erbeten.
Treff=
punkt: Eingang zum Friedhof,
2609
2: Uhr.
N Kameradſchaftlicher
Kriegerverein 1874
Darmſtadt.
Den Kameraden zur Kenntnis, daß
unſer lieber und guter Kamerad
Seineic Nugehuneſer
verſtorben iſt.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 12. Februar 1930, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Sammelpunkt 27/, Uhr am Portal.
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Seite 8
Dienstag, den 11. Februar 1930
Nummer 42
Heiu and Ausland.
Ein Frankfurter Gelehrter vermißt.
Frankfurt a. M., Am Samstag nachmittag
gegen 5,30 Uhr hat ſich der Direktor des
Archäolo=
giſchen Inſtituts des Deutſchen Reiches, Profeſſor Dr.
Friedrich Drexel, aus ſeiner Wohnung,
Palmen=
gartenſtraße 10, entfernt und iſt bisher nicht mehr
zurückgekehrt. Es liegt die Vermutung nahe, daß
Profeſſor Drexel infolge eines
Vervenzuſammen=
bruchs in der Gegend umherirrt, es iſt aber auch
aicht ausgeſchloſſen, daß ihm ein Unglück zugeſtoßen
ſt. Er trägt einen dunklen Wintermantel,
dunkel=
plauen Anzug, eingedrückten Filghut und einen
Horn=
neifer. Profeſſor Drexel iſt 45 Jahre alt, hat
kurz=
geſchnittenen Schurrbart und einen kleinen Spitzbart.
Aufklärung eines Mordes.
Gelſenkirchen=Buer. Vor ungefähr einer
Woche wurde im Rhein-Herne=Kanal auf
Gelſen=
irchener Gebiet eine verſtümmelte männliche Leiche,
die in einen Sack eingenäht war, aufgefunden. Der
Helſenkirchener Kriminalpolizei iſt es nun gelungen,
das furchtbare Verbrechen völlig aufzuklären und die
eigene Schweſter des Toten als Mörderin zu
ver=
haften. Sie hat die Tat begangen, weil ihr Bruder,
ein ehemaliger Fürſorgezögling, ſeine Angehörigen
viederholt mit Totſchlag bedroht hatte.
Das Geſtändnis des vierfachen Luſtmörders
beſtätigt.
Düſſeldorf. Eine Meldung über das
Ge=
tändnis eines vierfachen Sexualmörders wird von
der Düſſeldorfer Kriminalpolizei beſtätigt. Die
Morde liegen nach Angabe des Verhafteten zwiſchen
1921 und 1929. Im Intereſſe der Unterſuchung ſollen
von der Kriminalpolizei vorläufig keine weiteren
Einzelheiten bekanntgegeben werden.
Kampf im Berliner Droſchkengewerbe.
1500 Fahrer entlaſſen.
Ferlin. Im Berliner Kraftdvoſchkengewerbe
teht ſeit kurzem ein tarifloſer Zuſtand, da ein
om Schlichtungsausſchuß gefällter Schiedsſpruch von
den Arbeitnehmern abgelehnt, die von den
Arbeit=
gebern beantragte Verbindlichkeitserklärung aber vom
Schlichter verweigert worden iſt. Die
Arbeitsgemein=
chaft Berliner Kraftdroſchkenwevbände hat ihre
Mit=
glieder angehalten, mit den Fachrern neue
Arbeits=
jedingungen auf der Grundlage des abgelehnten
Schiedsſpruches zu vereinbaren. Da die
organiſier=
en Droſchk nchauffeure auf Grund der Anweiſungen
der Gewerkſchaften die Anerkennung dieſer neuen
Bedingungen verweigern, iſt es in einigen
Großbe=
rieben zu umfangreichen Entlaſſungen gekommen,
die in ihrer Wirkung Ausſperrungen gleichkommen.
Insgeſamt ſind bisher rund 1500 Fahrer entlaſſen
vorden, das bedeutet, daß etwa 700 Kraftdroſchken in
Berlin ſtillgelegt ſind. Von den Droſchkenbeſitzern
vird, einer Berliner Korreſpondenz zufolge,
beſtrit=
ten, daß man beim Polizeipräſidenten eine
Tarif=
erhöhung beantragen wolle.
Wie das „Tempo” zu dem Kampf im Berliner
Droſchkengewerbe ergänzend mitteilt, ſind ſeit
Mon=
ag morgen in Berlin nach der vorläuſigen Schätzung
des Verkehrsbundes der Kraftfahrerorganiſation rund
3000 Kraftdroſchk nführer ausgeſperrt. Da in Berlin
3005 Kraftdroſchken laufen, bedeutet das daß ein
Drittel des Kraftdroſchkenparks außer Betrieb iſt.
Von dieſer Ausſperrung ſind im weſentlichen die
Fahrer der Großbetriebe und ein Teil der
mittel=
großen Kraftdroſchkenbetriebe betroffen. An
mehre=
ren Autodroſchkenhalteſtellen kam es im Laufe des
Vormittags zu Schlägereien. Ernſtere
Zuſammen=
ſtöße konnten vermieden werden.
Ein Hamburger Schlepper gerammt
und geſunken.
Ein Mann ertrunken.
Als der Hamburger Schlepper „Fairplai V” am
Montag vormittag von dem Dampfer „Deike
Rick=
mers” auf der Unterelbe bei der Neuwühlener
Lan=
dungsbrücke eine Schlepptroſſe vom Bug des
Dampfers übernehmen wollte, wurde er gerammt
und unter Waſſer gedrückt. Die fünf Mann ſtarke
Beſatzung ſtürzte ins Waſſer. Während es einem
anderen Schleppdampfer gelang, vier Mam zu
ret=
ten, iſt der fünfte wahrſcheinlich ertrunken. Die vier
Geretteten wurden wegen totaler Erſchöpfung dem
Krankenhauſe zugeführt. Der Schlepper lief auſ
Grund. Nur die Maſtſpitze ragt noch aus dem Waſſer.
Zeppelin=Fahrten 1930.
Die Hamburg—Amerika=Linie alls
Genevalbertre=
tung des Luftſchiffbau Zeppelin gibt ſoeben das
Fahrtenprogramm des „Graf Zeppelin” für 1930
bekannt. Im April werden Fahrten von 8—10
ſtm=
diger Dauer ins Alpengebiet, nach Oeſterreich und
der Schweiz ſtattfinden, deren Fahrpreis mit 400
RM. beſonders niedrig bemeſſen iſt. Im Juli/Auguſt
wird „Graf Zeppelin” 2—3tägige Nordlandfahrten
bis zum Nordkap und der Eisgrenze ausführen. Für
den Herbſt ſind wieder verſchiedene Deutſchland= und
Schweizer Fahrten geplant. Soweit möglich, wird
in dieſes Fahrtenprogramm eine Anzahl von
Lan=
dungsfahrten nach größeren Städten Deutſchlands,
der Schweiz und etvl. Oeſterreich eingeſchoben. Ueber
weitere geplante Fahrten ſchweben noch
Verhand=
lungen, deren Abſchluß abgewartet werden muß.
Fahrpreisermäßigung für die Beſucher der
Leipziger Frühjahrsmeſſe 1930.
Außer den bereits bekanntgegebenen
Vergünſti=
gungen genießen die Beſucher der Leipziger
Früh=
jahrsmeſſe 1930 aus dem Auslande auf den
bulga=
riſchen, franzöſiſchen, jugoſlawiſchen, polniſchen,
ſchweizeriſchen, rumäniſchen, türkiſchen und
ungari=
ſchen Eiſenbahnen eine 25= bis zirka 30prozentige
Fahrpreisermäßigung für Hin= und Rückfahrt. Der
Norddeutſche Lloyd gewährt für die Paſſagen von
Liſſobon und Vigo nach Bremen eine 10prozentige
Ermäßigung bei Teilnahme von mindeſtens 10
Per=
ſonen und eine 20prozentige Ermäßigung bei
Teil=
nahme von mindeſtens 20 Perſonen. Die
Vergünſti=
gungen werden den Beſuchern eingeräumt, die im
Beſitze des meßamtlichen Ausweiſes ſind. Mit Italien
ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen, die jedoch
zur Zeit noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind.
Rieſiges Schadenfeuer in Norwegen.
Oslo. Nach einer Meldung aus Skien wurde
die Skotfoß=Papierfabrik am Sonntag durch
Groß=
feuer zeiſtört. Bei dem Brand kam eine Perſon ums
Leben. Der Schaden wird auf 1—2 Millionen Kronen
geſchätzt.
Die Hapag zum inkernakionalen Konkurrenzkampf gerüfkek.
Hapagdampfer „Hamburg” in neuer Geſtalt.
Als erſter der vier völlig umgebauten Dampfer der Hapag, die auf der Standardlinie Hamburg—
Amerika verkehren, wurde die „Hamburg” fertiggeſtellt und hat bereits die erſten Probefahrten
zur vollen Zufriedenheit zurückgelegt.
Das Verkehrsflugzeug Paris-Crondon
abgeftürzi. — Zwei Toke.
London. Das fahrplanmäßige
Verkehrs=
flugzeug Paris—Croydon, das Croydon 13.20
Uhr erreichen ſollte, iſt kurz nach 13 Uhr in der
Nähe von Marden abgeſtürzt. Das Flugzeug
ging bei dem Anprall in Flammen auf und iſt
bis auf die Eiſenkonſtruktion völlig zerſtört
wor=
den. Zwei der Inſaſſen ſind in den Flammen
umgekommen. Der Flugzeugführer erlitt ſchwere
Verletzungen und Brandwunden. Ein dritter
Reiſender der Mechaniker und der Bordkellner
wurden leichter verletzt. Der Flugzeugführer
war bei dem Anprall aus dem Flugzeug
ge=
ſchleudert worden, welchem Umſtande ſeine
Ret=
tung zu verdanken iſt. Zwei weitere Mitglieder
der Beſatzung und ein Reiſender konnten ohne
Schwierigkeiten gerettet werden. Die beiden
anderen waren in dem Flugzeug eingeſchloſſen,
und jede Hilfeleiſtung war wegen der
ungeheue=
ren Hitze unmöglich.
Es wird behauptet, daß Tardieu, der am
Montag nachmittag nach London zurückkehrte,
urſprünglich die Abſicht hatte, das
fahrplan=
mäßige Flugzeug zu benutzen und ſich erſt wegen
der unvorhergeſehenen langen Dauer das
Kabi=
nettsrates im letzten Augenblick entſchloß. mit
dem Zwölfuhrzug nach London zurückzukehren.
Untergang eines engliſchen Fiſchdampfers.
Oslo. Der auf der Fahrt von England nach
befindliche engliſche Fiſch=
Norwegen
unterweg=
iſt untergegangen, wobei
dampfer „St. Louis
die 16 Mann ſtarke Beſatzung ertrunken iſt.
Von einer Lawine überraſcht.
Bulle (Kanton Freiburg). Der deutſche
Staatsangehörige Koch und ein 26jähriger
Schweizer, beide in Lauſanne wohnhaft,
unter=
nahmen zuſammen eine Skitour auf den
Molé=
on. Auf der Tour wurden ſie von einer Lawine
überraſcht. Koch konnte ſich herausarbeiten und
Hilfe herbeiholen. Es gelang der Hilfskolonne
auch den Schweizer zu bergen, doch blieben bei
dieſem alle Wiederbelebungsverſuche erfolglos.
A
2y
ba
Nebelhorn.
Links: Blick von der verſchneiten Endſt,
Rechts: Die höchſte Stütze
K
—
on
berſt
Allgäu) auf das Nebel=
Der Bau der großen Seilſchwebebahn (1928 begonnen) die
W.
horn in eine Höhe von 2000 Metern führen wird, geht der
V=
itgegen. Zu Oſtern wird
1g
das großartige Werk dem Verkehr übergeben werden.
Ballonunglück.
Steinmauern (Amt Raſtatt). Am Sonntag
vormittag verſuchte ein Stuttgarter Freiballon, um
ein Ueberfliegen der franzöſiſchen Grenze zu
ver=
meiden, in der Nähe des Ortes zu landen. Der Anker
verfing ſich im Boden, und der Ballon ſchlug gegen
einen Baum, wobei die vier Inſaſſen
herausgeſchleu=
dert wurden. Dorfbewohner fanden ſie verletzt auf
dem Boden liegen. Während drei der Luftfahrer die
Heimreiſe nach Stuttgart bald wieder antreten
konn=
ten, mußte der Führer des Ballons, Major Hemke, in
das Raſtatter Krankenhaus gebracht werden.
Ein Autobus in eine Schlucht geſtürzt.
Wien. In der Nähe von Laibach in der Krain
ſtürzte ein Autobus, der mit 20 Perſonen beſetzt war,
infolge Verſagens der Steuerung in eine Schlucht.
Der Autobus überſchlug ſich mehrere Male und
wurde vollkommen zertrümmert. Sieben Inſaſſen
wurden getötet und drei ſchwer verletzt.
Die Trümmer eines geſtrandeten Segelſchiffes
geſichtet.
Pari 8. Nach einem Funkſpruch aus Marſeille
hat der Dampfer „Stadt Ajaccio” beim Verlaſſen
des Hafens von Porto Veechio die Ueberreſte eines
anſcheinend geſtrandeten Segelſchiffes bei Kap Chiappg
bemerkt.
Froſt und Schnee in Spanien.
Madrid. In ganz Spanien herrſcht ſtrenge
Kälte, aus allen Teilen werden ſtarke Schneefälle
ge=
meldet. In mehreren Gegenden ſind die
Eiſenbahn=
verbindungen untevbrochen.
Sechs Todesopfer eines Großfeuers.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt
Sonntag in der Staatsmühle Gigant in Roſtow am
Don ein Großfeuer ausgebrochen, das zu einer
Am=
moniak=Exploſion führte. Nach den bis jetzt
vorlie=
genden amtlichen Meldungen wurden ſechs Perſonen
getötet, elf ſchwer und ſieben leicht verletzt.
Profeſſor Dr. G. Dyhrenfurth,
der Leiter der neuen Expedition.
Nebenſtehend: Die Karte des Himalaya=Gebiets
mit dem Kanchanjanga.
1.
Eingnadl en Ltu din
olhasa
NerGintth ie
L— Mkierest GEB
Attd Bauche
Henares. 4ufe d eiſchedtengs
aeteet
Calcutta
MDISCHER‟
OLEAN
Ende Februar wird eine Expedition unter Führung des Breslauer Geologen Dr. G. Dyhrenfurth
aufbrechen, um den Kanchanjanga im Himalaya=Gebiet, mit ſeinen 8600 Metern der zweithöchſte
Berg der Welt, zu bezwingen. Bewährte Bergſteiger Deutſchlands, Englands, Oeſterreichs und
der Schweiz werden der Expedition angehören.
Der Fall Meußdörfer.
Eine neue Erklärung der Staatsanwaltſchaft.
Bayreuth. Die Staatsanwaltſchaft Bayreuth
hat am Montag vormittag eine Erklärung
veröffent=
licht, in der es heißt, daß die Haftbeſchwerde
Meuß=
dörfers am 8. Februar verworfen wurde. Die
Staats=
awwaltſchaft hat durch das Ergebnis der
amtsärzt=
lichen Unterſuchung und durch die Erhebungen über
die Alibis des Schuberth und Popp in der Nacht
vom 4. auf 5. November 1929 die Unrichtigkeit der
Geſtändniſſe nachgewieſen, ſo daß der Widerruf der
Geſtändniſſe als glaubwürdig angeſehen werden kann.
Die Erhebungen über den durch eine Gasexploſion
verurſachten Tod der Mutter des Popp und darüber
ob ein Zuſammenhang mit der Angelegenheit
Meuß=
dörfer beſteht, ſind im Gange. Mitteilungen über
den Gang eines ſchwebenden Strafverfahrens waren
bisher nicht üblich und rechtfertigen bis jetzt nur
aus=
nahmsweiſe wegen der Erregung weiter Kreife und
wegen der von unverantwortlichen Stellen gemachten
einſeitigen und übertriebenen Ausführungen.
Die Papageienkrankheit.
NewY ork. In den Vereinigten Staaten ſind
zwei weitere Perſonen an der Papageienkrankheit
geſtorben, womit ſich die Geſamtzahl der Opfer auf
16 erhöht.
Amſterdam. Drei Mitglieder einer
Amſter=
damer Familie ſind nach dem Erhalt eines kürzlich
aus Afrika importierten Papageien ſchwer erkrankt.
Man glaubt, daß es ſich um den erſten Fall von
Papageienkrankheit i Holland handelt.
Schwere Unwetter über Südſlawien.
Belgrad. Aus den ſüdlichen Teilen des Landes
werden große Unwetter und ſtarke Wolkenbrüche
ge=
meldet. Zahlreiche Waldbrände haben die
Eiſenbahn=
linie von Skoplje nach Seubiſch=Mitrovicha
unter=
ſpült, ſo daß der Verkehr auf einige Tage eingeſtellt
werden mußte. Auf der Eiſenbahnſtricke Skolpfe—
Ochrid wurde eine Brücke von einem Wildbach
fort=
geriſſen. Auf der Stecke Viſegra-Bosniſch-
Jago=
dina ging ein Erdrutſch nieder, gerade als ein
Laſt=
zug die Strecke paſſierte. Ein Waggon entgleiſte.
Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Zum 25. Todestag Olto G. Harklebens.
Otto Erich Hartleben,
der Typ des geiſtreichen Bohemien um die
Jahr=
hundertwende, der feucht=fröhliche Dichter der
„Geſchichte vom abgeriſſenen Knopf” und „Liebe
kleine Mame
ſtarb vor 25 Jahren, am 11.
Fe=
bruar 1905.
Trotz dieſer ſeiner Weſensart war
jedoch ſein Hauptwerk die Offizierstragödie
„Roſenmontag”, die mit dem Grillparzer=Preis
ausgezeichnet wurde.
Dienstag, den 11. Februar 1930
Seite 9
* Die kiefe Aufrichtigkeit ...
die Enthüllung einer Gedenktafel für den Mörder des
öſter=
reichiſchen Thronfolgerpaares.
Fon unſerem ſtändigen Wiener Mitarbeiter.)
Wien, 4. Februar.
„.. Die beſcheidene Feier und deren tiefe Aufrichtigkeit
üb=
nauf die Anweſenden einen tiefen Eindruck aus.‟ Das iſt der
ſchlußſatz in dem Bericht, den die „Avala”, das amtliche
jugo=
awiſche Nachrichtenbureau, über die feierliche Enthüllung des
ſenkmals für Gavrilo Prineip ausgegeben hat. Gavrilo
Prin=
ſp, das war der neunzehnjährige ſerbiſche Student, der am
idov Dan, dem ſerbiſchen Nationalfeiertag, in Sarajevo das
ſterreichiſche Thronfolgerpaar durch zwei Revolverſchüſſe
nieder=
reckte, und die Gedenktafel iſt an dem gleichen Platz errichtet
vorden, an dem vor fünfzehneinhalb Jahren der Mord geſchah.
Eimmal iſt dort eine einfache Kapelle geſtanden, die dem
Anden=
en an Franz Ferdinand und ſeine Gemahlin geweiht ſein ſollte.
ber es war dann nach dem Kriege die erſte Aufgabe der
Regie=
urg des neuen vereinigten Königreiches der Serben, Kroaten
und Slowenen geweſen, dieſes Erinnerungszeichen zu
entfer=
ten. Zu der Zeit iſt in Paris die ungeheuerliche Lüge von der
triegsſchuld der Mittelmächte konſtruiert worden, auf der man
ſie ſogenannten Friedensverträge aufbaute, und da beſtand
jelleicht einige Urſache, die kleine Totenkapelle bei der Miljacka=
Brücke in der früheren bosniſchen Landeshauptſtadt zu
demolie=
gen. Sie hatte die fatale Eigenſchaft, die Welt an den Anfang
er Kataſtrophe zu erinnern und es war beſſer, wenn das jetzt
interblieb. Es hätte ſonſt am Ende jemand auf den Einfall
ommen können, daß die Sache damals doch ganz anders vor ſich
gegangen war. Aber ſo viele Jahre ſpäter iſt dieſe Aengſtlichkeit
ich, mehr notwendig, glaubt man. Und ſo darf nun an dieſer
Ve reuzung doch wieder ein Denkmal ſtehen. Nicht für die
Er=
nordeten freilich, ſondern nur für den Mörder. Die Inſchrift
llingt gerade in dem Zeitalter der Belgrader Diktatur ſehr
ſin=
nig: „An dieſer hiſtoriſchen Stelle kündete Gavrilo Princip am
Vidov Dan, dem 28. Juni 1914, die Freiheit an”. Ob ſich die
Nuſelmanen in Bosnien und in der Herzegowina, die Kroaten
und die Slowenen, die Bulgaren in dem heute jugoſlawiſchen
Nakedonien uſw., ob ſich alle dieſe ſüdſlawiſchen Volksſtämme,
die man dann „erlöſt” hat, die Freiheit wirklich ſo vorgeſtellt
jüben, wie ſie heute ausſieht?
Die Gedenktafel für Gavrilo Princip iſt von der Narodna
Oobrana geſtiftet worden, an deren Spitze ein hoher aktiver
General ſteht. Das iſt die gleiche Narodna Odbrana, die einmal
en Mittelpunkt der großſerbiſchen Agitation gegen die frühere
ſterreichiſch=ungariſche Monarchie gebildet hat und in deren
ddeenkreis eben Gavrilo Princip aufgewachſen war. Dieſelbe
Narodna Odbrana, deren geiſtiger und auch materieller
Zu=
ammenhang mit dem Attentat in Sarajevo nicht einmal von
erbiſcher Seite geleugnet werden konnte, und über deren
eigent=
ſiche Zwecke und Ziele in dem Doſſier zu dem öſterreichiſch=
un=
jariſchen Ultimatum an Serbien allerhand nachzuleſen iſt. Der
erbiſche Major Voja Tankoſic, der dem Princip die Browning=
Piſtole zur Verfügung ſtellte, war im Dienſte der Narodna
Od=
rang geſtanden, und auch die Bomben, mit denen das erſte —
nißglückte — Attentat gegen den Thronfolger verſucht wurde,
ſind die aus dem ſtaatlichen Arſenal von Kragujevac ſtammten,
varen dem Prineip und ſeinen Freunden durch die
Vermitt=
ung der Narodna Odbrana übergeben worden. Daß dieſe größte
ia lionale Organiſation faſt ſchon den Charakter einer offiziellen
taatlichen Einrichtung beſaß und auch heute noch beſitzt, iſt zu
vekannt, als daß man darüber viel Worte verlieren müßte. Und
wenn jetzt bei der Denkmalsenthüllung für Gavrilo Princip der
Vorſitzende der Sarajevoer Sektion der Narodna Odbrana, Vaſil
Grdzie, der übrigens ſeinerzeit wegen ſeiner Teilnahme an dem
gleichen Attentat zum Tode verurteilt, aber begnadigt worden
war, in ſeiner Feſtrede davon ſprach, man ſei
zuſammengekom=
men, „um das Andenken des Größten von uns allen zu ehren”
ſo mag dieſe Selbſteinſchätzung doch kaum noch als eine private
Vereinsangelegenheit zu werten ſein. Mit dieſer Verherrlichung
des Mörders und ſeiner Tat identifiziert ſich das offizielle
Bel=
grad, und man kann das Wort von der „tiefen Aufrichtigkeit”
das in dem Bericht der amtlichen jugoſlawiſchen Nachrichtenſtelle
vorkommt, auch in dieſem Zuſammenhang anwenden.
Richtig iſt freilich, daß die Feier zuletzt nur in einem kleinen
Kreis ſerbiſcher Nationaliſten ſtattgefunden hat, und daß der
urſprünglich geſteckte Rahmen der ganzen Veranſtaltung viel
enger gezogen werden mußte. Aber dieſe Einſchränkung des
erſten Feſtprogrammes geſchah nicht ganz freiwillig, und die
Belgrader Regierung ſah ſich dazu erſt veranlaßt, als das
Aus=
land die Tatſache einer Denkmalserrichtung für den Mörder des
öſterreichiſchen Thronfolgerpaares mit einigem Kopfſchütteln
be=
gleitete. Nicht das ehemals feindliche Ausland, um deſſen
Wohl=
meinung man ſich ſchließlich nicht viel hätte zu kümmern
brau=
chen. Die ſchärfſte Ablehnung kam aus den ehemals
verbünde=
ten Staaten und die engliſche Preſſe verſtieg ſich zu der
Feſtſtel=
lung, daß die Errichtung einer Gedenktafel an der Stelle der
Mordtat — nicht für die Opfer, ſondern für den Mörder — „nur
als offene Beleidigung für alle korrekt Denkenden innerhalb
Jugoſlawiens und gleichzeitig für ſeine Alliierten im Kriege
be=
zeichnet werden kann”. Auch eine andere Bemerkung — ſie ſtand
in einem Leitartikel der „Daily Chronicle” — iſt für Belgrad
nicht ſehr ſchmeichelhaft geweſen: „Serbiens politiſche Geſchichte
hat vor und nach dem Kriege von 1914 nur allzu viele Morde
auſzuweiſen und Serbien iſt unklug, wenn es die Welt an dieſe
Tatſache erinnert” Aber noch zurückweiſender war die
öffent=
liche Meinung in Frankreich und die Pariſer „Volonté” zum
Beiſpiel, um nur eine Preſſeſtimme zu zitieren, nennt die
Ent=
hüllungsfeier des Princip=Denkmals „eine Herausforderung der
Moral und des Gewiſſens der ziviliſierten Welt”. Sie beleuchte,
ſo ſährt das genannte Blatt fort, grell die Entſtehung des
Krie=
ges: Die ſerbiſchen Nationaliſten erkennen dadurch ihre
Verant=
wortlichkeit zyniſch, aber aufrichtig an ..."
Solches Echo, das die erſten Ankündigungen der
Denkmals=
feier für Gavrilo Princip ausgelöſt hatten, konnte doch nicht gut
üiberhört werden, und ſo kam dieſes halbe Dementi zuſtande,
das davon ſprach, daß an der Erinnerungsfeier „kein Vertreter
der Behörden, eines Verbandes oder einer Körperſchaft”
teilneh=
men werde. Soweit ſich dieſes Dementi auf die mögliche
Teil=
nahme von Vertretern eines Verbandes oder einer Körperſchaft
bezog, war es ſchon in dem Augenblick bewußt erlogen, da es
veröffentlicht wurde, denn man hatte wohl auch ſchon damals
Kenntnis gehabt, daß die Narodna Odbrana das Denkmal
ſtif=
tete und daß es natürlich auch ein Vertreter der Narodna
Od=
brana der Oeffentlichkeit übergeben würde. Die Behörden
aller=
dings haben — offiziell wenizſtens — ſpäter der
Denkmals=
enthüllung fernbleiben müſſen und der ſilberne Lorbeerkranz,
der nach der Feier in der orthodoxen Kirche, — eine kirchliche
Zeremonie leitete bezeichnender Weiſe die Erinnerung an den
Mord des Gavrilo Princip ein — an der Gedenktafel angebracht
wurde, iſt dann von jemandem anderen dem Vorſitzenden des
Feſtkomitees zu dieſem Zwecke übergeben worden.
Der Bericht der „Avala”, der amtlichen jugoſlawiſchen
Tele=
graphen=Agentur, über den Feſttag von Sarajevo ſollte als
Nachtrag der Sammlung von Aktenſtücken angeſchloſſen werden,
die kürzlich über die Vorgeſchichte des Krieges aus den
Beſtän=
den des ehemaligen geheimen Haus=, Hof= und Staatsarchivs in
Wien herausgegeben worden ſind. Er ſchließt ſich nur folgerich=
tig den vielen Dokumenten an, die dort über die Haltung der
Belgrader Regierung vor und nach dem Attentat auf das
öfter=
reichiſche Thronfolgerpaar publiziert werden. Und nich’s würde
als Abſchluß dieſes ungeheuren Beweismaterials gegen die
Kriegsſchuldlüge und für die wirkliche Verantwortung an der
Kataſtrophe beſſer paſſen, als jener merkwürdige Satz von der
„tiefen Aufrichtigkeit” der Feier für jenen Mann, der am Sankt
Veitstag, dem ſerbiſchen Vidov Dan 1914 aus dem Hinterhalt
zwei Menſchen niedergeſchoſſen hat. Serbien hat jetzt ein Ziel
für ſeine nationalen Wallfahrten. Aber es wird darum gewiß
von niemandem beneidet werden.
R. W. Polifka.
„Habt ihr ſchon einmal einen Baum geſehen?”
(a) New York. Die für europäiſche Begriffe mehr als grotesk
anmutende Frage: „Habt Ihr ſchon einmal einen Baum geſehen?” hat
kürzlich eine New Yorker Lehrerin an die ihrer Obhut anvertrauten
Volksſchüler gerichtet. Und ſiehe da: von den insgeſamt 35 zehnjährigen
Schülerinnen der amerikaniſchen Gemeindeſchule meldeten ſich volle
acht Kinder, welche die Natur und deren alltäglichſte Erſcheinungen
bisher lediglich durch Abbildungen kennen gelernt haben, die in dem
erſten Jahrzehnt ihres Lebens nur die Peripherie der Großſtadt, nicht
aber einen „richtigen” Baum zu ſehen bekamen! Gewiß ſind mitunter
auch europäiſche Großſtadtkinder von einer bedauerlichen
Unwiſſen=
heit in bezug auf die Natur; der traurige Rekord der New Yorker
Schule könnte aber im alten Europa doch wohl noch nicht aufgeſtellt
werden.
Efther Bord kauft eine Berlenkefke.
(a) New York. Auf eine recht originelle Weiſe hat die
ſtec=
brieflich verfolgte, jedoch bisher nicht gefaßte Hochſtaplerin Eſther Word
das größte Juwelengeſchäft von Philadelphia um die Kleinigkeit von
2400 Dollar geſchädigt. Sie wählte ſich nach langwierigem Suchen eird
wundervolle Perlenkette im Werte von 1800. Dollars aus und bezahlte
auffälligerweiſe ſofort in bar. Da ſolche Poſten in Amerika meiſt mit
Schecks beglichen zu werden pflegen, erregten die zwei funkelnagelneuen
Tauſender den Verdacht des Geſchäftsinhabers. Mit der Ausrede, er
könne nicht wechſeln, ſchickte er die zwei Geldſcheine zur Bank, um ſie
unterſuchen zu laſſen. Die kapitalkräftige Kundin merkte aber die
Ab=
ſicht des vorſichtigen Kaufmannes und zeigte ſich über alle Maßen
em=
pört, ob der beleidigenden Verdächtigung. Sie erklärte, unter dieſen
Umſtänden vom Kauf zurücktreten zu wollen und forderte ihre
Bank=
noten zurück. Der Juwelier verſuchte vergebens, die vornehme Dame
zu beſchwichtigen und mußte ihr die zwei inzwiſchen von der Bank
zu=
rückgeholten und echt befundenen Tauſender wiedergeben. Natürlich
war dem Kaufmann die Affäre höchſt peinlich, er bat die Kundin
aber=
mals um Entſchuldigung und erbot ſich, die Kette ſogar um zweihundert
Dollar unter dem vereinbarten Preis, alſo um 1600 abzugeben.
konnte Eſther Word doch nicht widerſtehen, ſo preiswert das ſchöne
Stück zu erlangen, erklärte mit einem liebenswürdigen Lächeln, wegen
des unliebſamen Vorfalles nicht mehr zu zürnen, ließ die Kette
ein=
packen, zahlte, ſteckte die vier Hunderter gelaſſen ein und verließ das
Heſchäft. Der Juwelier war hocherfreut, die Dame verſöhnt zu haben.
Allerdings währte ſeine Freude nur vierundzwanzig Stunden. Als die
fragwürdigen zwei Scheine abermals zur Bank kamen, wurden ſie ſofort
als primitive Falſifikate erkannt und beſchlagnahmt. In der Hitze des
Wortgefechtes fiel Eſther es garnicht einmal ſehr ſchwer, die Banknoten
zu vertauſchen; um ſo weniger, als der eingeſchüchterte Juwelier
natur=
gemäß keine zweite Prüfung vornahm . . . ."
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den
el:
C. H. Queiſch: für den Schlußdtenſt: Andreas Bauer; für
M
egenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort Dr.
eri Neite;
für, den Inſeratentenl und geſchäftliche Mittellungen: W
Ruble
Druck und Verlag: L. C. Wittich — jämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantte der Rückfendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
Sutt u. morgen Poiäge
Orangv
Manda inen=
B nanen=
Trauben= Pitke
Salat=
im
(2610
Fruchkhaus Freeſe
gunnsſtr. 39, Schuſtergaſſe 15
Pfd. Blut Blut .... ... 1.00
Pfd. Orangen . . . . . . . . . . . 0.55
Pfd. Mandarinen
... . . . 100
Pfd. Bananen, 1 Sorte .. .. . 1.3
Pfd. Almeriatrauben . . . . . . . . 1 00
Pfd. Tomaten, ſchnittfeſt . . . . . 0.70
Stück Blumenkohl . . . . . . . . 1.00
Stück Zitronen
.. . . . . . . . 0.25
Pfo. Endivienſalat . . . . . . . . 0.70
Stück Kopfſalat
.
ſekephon 4380 Lieferung frei Haus
0.20
Helunntnäcang.
Die Holzverſteigerung vom 3. Febr.
J. iſt genehmigt. Ueberweiſung und
rſter Abfuhrtag Dienstag, den 11.
Fe=
ſruar, mit Zuſammenkunft vorm. 8 Uhr
(2559
im Forſthaus Harras.
Groß=Gerau, 8. Februar 1930.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.
Aufforderung
Anſprüche an den Nachlaß des am
dezember 1929 hier verſtorbenen
Auktionators Georg Crößmann,
Darm=
tadt.
uletzt wohnhaft geweſen Kies=
=traße Nr. 25, ſind bei Meidung des
lusſchluſſes bis ſpäteſtens am 15.
Fe=
bruar d. J. bei dem Unterzeichneten
gel=
end zu machen.
Bis zum gleichen Tage ſind
Forde=
rungen der Nachlaßmaſſe an denſelben
begleichen.
Darmſtadt, den 10. Februar 1930.
der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfleger.
ur. W. Michel
Dearmſtadt, Georgenſtr. 9. Fernſpr. 2895.
Zeinnntinacung.
Ueber das Vermögen des Ingenieurs
einrich Fritz in Darmſtadt, zugleich als
Alleininhabers der Firma Heinrich
Fritz,, Fabrik für Zentralheizungen und
ſanitäre Anlagen in Darmſtadt,
Alice=
ſtraße 2, iſt am 6. Februar 1930, mittags
Uhr 45 Minuten, das
Konkursver=
fahren eröffnet worden.
Konkursver=
walter: Rechtsanwalt Heyd in
Darm=
ſtadt, Grafenſtraße 45. Konkursforde=
März 1930, vorm. 11 Uhr, Zimmer 202,
und allgemeiner Prüfungstermin: 1=
April 1930, vorm. 11 Uhr. Zimmer 20
vor dem unterzeichneten Gericht. (2562
Darmſtadt, den 6. Februar 1930.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Holzverſkeigerung Nr. 7
migt. Ausgabe der Abfuhrſcheine Don=
Mts., Ueberweiſung
nerstag. 13.
Freitag. 14. d. Mts., vorm. 8 Uhr.
Ein=
löſungsfriſt bis 1. März d. J. (2560
Darmſtadt, den 9. Februar 1930.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
3. Brennholz=Verſteigerung.
Donnerstag, den 13. Febr. 1930,
nachmittags 2‟/, Uhr anfangend,
werden im Rathausſaale, zu Pfungſtadt
aus dem Stadtwald Pfungſtadt, Diſtrikt
Malchertanne
57 rm Nutzknüppel (Zaunpfoſten)
Buchen=Scheit
2 „ Kiefern=Scheit
Kiefern=Knüppel
536 „
3390 Stück Kiefern=Wellen
160 „ Buchen=Wellen
iffentlich verſteigert.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis Martini 1930 gewährt.
(25: 5b
Pfungſtadt, den 8 Febr. 1930.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt
Schwinn
Soeben erschlenen!
AGToETSTE NSA
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für die Zeit vom 16.— 31. Januar 1920
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (evtl.
PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch †
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnel nach den drei
Prorinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtlge
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.— 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.— 15. des
gleichen Monats.
BeZUK.30 re12:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalprels von
RM. 18.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreilse
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Staffel-
preisen, de wir bei uns zu erfragen bitten.
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Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 3. Februar 1930
hin=
ichtlich der Firmen: 1. Beck und
Roſen=
baum Nachfolger, Darmſtadt: Die
Pro=
kura des Kaufmanns Wilhelm Schnabel
Darmſtadt iſt erloſchen.
Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Darmſtadt:
Dr. Werner Wittich in Darmſtadt iſt
zum Einzelprokuriſten beſtellt mit
Allein=
vertretungsbefugnis. — Am 4. Februar
1930 hinſichtlich der Firma: Reiner &
Ehriſtmann. Darmſtadt:
offene
Handelsgeſellſchaft iſt mit Wirkung vom
November 1929 aufgeloſt. Geſchäft
ſamt Firma iſt auf den ſeitherigen
Ge=
ellſchafter, Kaufmann Paul Reiner in
Darmſtadt, als Einzelkaufmann
über=
gegangen.
Abteilung B: Am 3. Februar 1930
hinſichtlich der Fimen: 1. Maſchinenbau=
Anſtalt und Dampfkeſſelfabrik,
Aktien=
geſellſchaft Darmſtadt, vormals
Venu=
leth & Ellenberger und Göhrig & Leuchs,
Darmſtadt: Ingenieur Carl Becker in
Darmſtadt und Ingenieur Paul Richard
Schmittmann in Darmſtadt ſind zu
Pro=
ruriſten in der Weiſe beſtellt, daß jeder
gemeinſam mit einem
Vorſtandsmit=
glied oder mit einem anderen
Proku=
riſten zur Vertretung der Geſellſchaft
2. Stoltenkamp
Wein=
berechtigt iſt.
brennerei und Likörfabrik, Geſellſchaft
nit beſchränkter Haftung. Darmſtadt:
Kaufmann Curt Fendler in Darmſtadt
iſt als Geſchäftsführer mit Wirkung
vom 31. Januar 1930 ausgeſchieden
Am 6. Februar 1930 hinſichtlich der
Fir=
men:
Ehape Aktiengeſellſchaft für
Einheitspreiſe Hauptniederlaſſung Köln,
mann Leo Leeſer in Köln iſt derart zum
die Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit
einem Vorſtandsmitglied oder einem
anderen Prokuriſten zu vertreten.
Max Wehling iſt infolge Todes als
Vorſtandsmitglied ausgeſchieden.
Heſſiſch=Rheiniſche Bank, Aktien=
Geſell=
ſchaft. Darmſtadt:
Die
Vertretungs=
befugnis der Liquidatoren iſt beendet
und die Firma erloſchen.
(2563
Darmſtadt, den 8. Februar 1930.
Amtsgericht I.
Prokuriſten beſtellt, daß er befugt iſt,
Klavier-ArnoldElisahethenstr 26 Frei=
Schlachtho panr.
Morg. Mittw. Ver=
kauf v. 8—11. (259a
V
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Dienstag, den 11. Februar 1930
Nummer 42
Sport, Spiel und Tarnen.
Rugby.
Techn. Hochſch. Darmſtadk-Techn. Hochſch. Karlsruhe.
Dienstag, den 11. Februar, 14 Uhr 30 Min., findet auf dem
Hoch=
ſchulſtadion ein Rückſpiel der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe gegen
Techniſche Hochſchule Darmſtadt ſtatt. Das Vorſpiel wurde in
Karls=
ruhe von der Darmſtädter Mannſchaft knapp 8:3 gewonnen. Karlsruhe
tritt am Dienstag mit verſtärkter Mannſchaft in folgender
Aufſtel=
lung an:
Ziſſer
Sander Reichle Stolz Guckes
Frey Sautter
Marlock Wirtz Stelzer
Dorner Kölliſch
Merk, E. Hergert Merk, B.
Die Darmſtädter Mannſchaft, ebenfalls in ihrer ſtärkſten
Auf=
ſtellung, ſpielt in folgender Gruppierung:
Faber
Haux Botzong Fiſchbach Irion
Volz Maus
Pachten Günther Steckermeier
Korell. Schmidt
Leuchs Schwarz Ellinghaus.
Der Eintritt iſt frei
Leichtgewicht: Ludwig Seeger=Pfungſtadt—David Hirth Fürth. Sieger
Fürth. 16,50 Minuten (0:8)
Weltergewicht: Adam Göbel Pfungſtadt—Adam Pfeifer=Fürth. Sieger
Pfungſtadt. 4,58 M.nuten (3:8)
Mittelgewicht: Heinrich Crößmann=Pfungſtadt—Adam Reibold=Fürth.
Sieger Fürth. 20 Minuten (3:10).
Halbſchwergewicht: Wilhelm Clemenz=Pfungſtadt—Georg Brenneis=
Fürth Sieger Fürth. 32 Sekunden (3:13).
Schwergewicht: Ludwig Arnold=Pfungſtadt—Adam Schmidt=Fürth
Sieger Fürth. 11,08 Mmuten (3:16 für Fürth).
Mit 14:1 fertigten im Berliner Sportpalaſt die kanadiſchen
Eis=
hockeyſpieler aus Toronto die tſchechiſche Nationalmannſchaft ab.
Die Hochſchul=Skimeiſterſchaft von Oeſterreich fiel an Hubert Kugl=
Graz.
Die Deutſche Ski=Meiſterſchaft wurde am Sonntag mit dem
Sprung=
lauf zum Abſchluß gebracht. Sieger in Sprunglauf und Kombination
wurde der Thüringer Recknagel, der damit den Titel eines Deutſchen
Skimeiſters 1930 erhielt.
Japans Eishockey=Mannſchaft wurde in London vom Eisklub
Cam=
bridge nach Spielverlängerung mit 5:4 Treffern geſchlagen.
Das Badiſche Landesturnen findet vom 8. bis 10. Auguſt in
Mann=
heim ſtatt.
Die Japaniſche Eishockeymannſchaft mußte in London gegen ein
engliſches Nationalteam eine 7:1=Niederlage einſtecken.
Kreisliga Südheſſen.
Krafkſpork.
Offenbach-Polizei (Liga) 8:11.
Heßbach -Polizei (A=Klaſſe) 9:12.
Am letzten Sonntag mußten die beiden Polizeimannſchaften
wie=
der ihre Verbandspunkte ſich außerhalb Darmſtadts Mauern holen. Es
iſt ihnen auch gelungen, trotzdem in beiden Mannſchaften wieder Erſatz
eingeſtellt werden mußte bzw. bei einzelnen es am Gewicht haberte.
Offenbach hat keine zu unterſchätzende Mannſchaft und hat ſchon
man=
chem Verein in dieſer Verbandsrunde zu ſchaffen gemacht. Die zweite
Mannſchaft hatte in Hetzbach keinen allzu großen Gegner. Die
Mann=
ſchaft ſcheint dort erſt im Entſtehen begriffen zu ſein. Die Reſultate
der Kämpfe ſind folgende:
Bantam: Schnauber (P.) Liga plus 2, Göckel (P.) A=Kl. plus 3.
Feder: Schanz, G. (P.) Liga minus 3, Göbel (P.) A=Kl. plus 3.
Leicht: Schrauder (P.) Liga plus 3, Flügel (P.) A=Kl. plus 3.
Welter: Feldmann (P.) Liga minus 2, Rücker (P.) A=Kl. minus 3.
Leichtmittel: Knapp (P.) Liga minus 3, Mayer (P.) A=Kl. minus 3
Schwermittel: Krauß (P.) Liga plus 3. Weber (P.) A=Kl. minus 3
Schwer: Ließfeld (P.) Liga plus 3, Büchlein (P.) A=Kl. plus 3.
Schanz, Gg., in der Liga, mußte die Punte, da zu ſchwer,
Offen=
bach überlaſſen, obwohl er hier einwandfrei geſiegt hätte. Schnauber,
der erſtmalig in der Mannſchaft ſtand, verſpricht eine Größe zu
werden.
Die Wormſer „Kleeblätter” verlieren die erſten Punkte!
Der letzte Spielſonntag war einer der ereignisvollſten der diesjähriger
Saiſon. Der Meiſter, die Wormſer werden auch dieſes Jahr unſeren
Kreis vertreten, verlor die erſten Punkte; Lorſch wurde recht „ſaftig”
in Bürſtadt hineingelegt, ebenſo V.f.L. Lampertheim in Horchheim.
Die Abſtiegskandidaten ſind wieder einmal punktgleich. Die Bibliſer
ſagten ihr „Schützenfeſt” ab, erhöhten dafür ihren Rekord im „Unent
ſchieden” auf ſieben. In Hofheim gab es ebenfalls ein Remis; das
Spiel Pfiffligheim-Heppenheim fiel aus. Dies ſind die Reſultat e:
Olympia Lampertheim — Olympia Worms 2:1
FV. Hofheim — Spv. Hochheim 1:1
V. f. R. Bürſtadt — Olympia Lorſch 4:0
Spv. Horchheim — V. f. L. Lampertheim 4:0
F.V. Biblis — Spv. Herrnsheim 1:1
Norm. Pfiffligheim—Starkenb. Heppenheim (ausgefallen).
Okympia Worms hat auch in Lampertheim, trotz der Niederlage
nicht enttäuſcht. Die Lampertheimer Olympiamannſchaft kämpfte mit
großem Eifer — eben mit jenem Elan, dem „Ungeſchlagenen” Punkte
abzuknüpfen. In Ho heim war man reichlich hart aneinander. Die
Gäſte erzielten erſt in der letzten Minute durch einen Elfmeter den
Ausgleich. Die Mannſchaften waren ziemlich ausgeglichen; die
Ein=
heimiſchen kämpften mit dem Mut der Verzweiflung, um durch
Er=
höhung des Punktkontos dem Abſtieg zu entrinnen. Nun ſind die
bei=
den Tabellenletzten ſpiel= und punktgleich. Die Begegnung in Bürſtadt
ging für die Einheimiſchen überraſchend glatt gewonnen. Die Lorſcher
waren mit reichlich Erſatz angetreten — dies machte die hohe Niederlage
einigermaßen erklärlich. Der Sturm war gut, aber die
Hintermann=
ſchaft reichlich ſchwach. Dagegen klappte es bei Bürſtadt wieder einmal
auf der ganzen Linie. In Horchheim kamen die V.f.L.=Leute, vor allem
in der erſten Hälfte, wenig zur Geltung. Die Horchheimer ſtellten ihr
gutes Können erneut unter Beweis. In Biblis ging ein klaſſenarmes
Spiel vom Stapel. Beide Parteien waren im Sturm manchmal direkt
hilflos. Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf. — Die Tabelle:
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 11. Febr. 13.30: Schallplatten: Rheiniſcher Humor.
14.15: Empfang des Heilsarmeegenerals Higgins auf dem
Haupt=
bahnhof Frankfurt. Sprecher: Dr. Laven, W. C. Hanitſch. O 15.15:
Jugendſtunde. Aus dem deutſchen Liederkranze. Ausf.: Schülerinnen
der 1., 2. und 3. Mädchenklaſſe der Volta=Mittelſchule. o 16:
Konzert der Staatskapelle der Heilsarmee, Berlin. O 17.15: Frei
burg: Lieder von Richard Trunk, geſungen von Maria Trunk
(Sopran). Flügel: Prof. Trunk. O 18.05: Kaſſel: Reg.=Präſ. Dr.
Friedensburg: Die gegenwärtige Kriſe der Selbſtverwaltung. 0 18.35
Stuttgart: Probſt Dr. Weingartner: Das Südtiroler Frauenſtift
Sonnenburg. O 19: A. Kuh: Lobrede auf den Snobismus. O 19.30:
Die Aegyptendebatte im engliſchen Parlament. Bearbeitet von
Actualis. O 20.25: Stuttgart: „Michail”. Hörſpiel von H. Micheler
und N. Dollinger. Muſik von R. Tants. Solopioline: G. Beerwald.
22.50: Mannheim: Kompoſitionsſtunde Kurt Spanich. Ausf.
Joſ. Sauer (Vio ine), W. Rötſcher (Violonecll). Am Flügel: Der
Komponiſt. O 23.35: Mannheim: Tanzmuſik der Kapelle Otto Geller,
Königswuſterhauſen.
*
Kraftſportv. zurth 1. 9. — „Ziegfried Pfungſtadl.
Am letzten Sonntag ſtand die Sieger=Mannſchaft des
Kraftſport=
vereins Fürth i. O. dem Sportverein Siegfried Pſungſtadt gegenüber.
Durch Erſatz geſchwächt trat Pfungſtadt in Fürth an. Uebergewicht
des Pfungſtädter Federgewichtlers ſchloß ihn vom Kampf aus. Dieſe
Tatſache deprimierte die Pfungſtädter ſehr, was wohl zum Mißlingen
weſentlich beitrug. Das Trefſen endete wie folgt:
Bantamgewicht: Peter Speckhardt=Pfungſtadt—Hans Schütz=Fürth.
Sieger Fürth. 20 Minuten (0:2)
Federg wicht: Kein Gegner. Georg Walter=Fürth. Fürth kampflos
Sieger (0:5).
Olympia Worms „
Olympia Lorſch
V. f. R. Bürſtadt .
Sportverein Horchheim
F. V. Biblis
Sportverein Hochheim
Olympia Lampertheim
V. f. L. Lampertheim
Spv. Herrnsheim
Starkenb. Heppenheim
Norm. Pfiffligheim
Fußballverein Hofheim
Deutſche Welle. Dienstag, 11. Febr. 9: Prof. Dr. von
Drigalski: Geſundheitspflege in amerikaniſchen Schulen.
10
Prof. Jöde: In der Werkſtatt der Muſik. o 12: Franzöſiſch für
Schüler. o 14: Schallplatten. O 14.30: Tanzturnen für Kinder.
O 15: H. Roſen: Warum ſammle ich Briefmarken? o
5:
Urſula Scherz und William Wauer: Die künſtliche Blume. 0 16
eipzig: Konzert. O 17.30: Dr. Günther: Das Luſtſpiel ſeit
Moliére. o 17.55: Dr. Mayer: Chemie im täglichen Leben.
18.20: Major v. Grueber: Alte und neue Anſchauung über
Kinderturnen. O 18.40: Franzöſiſch für Fortgeſchr. O 19.05:
Prof. Dr. Mersmann: Schöpferiſches Muſikerkennen. O 19.30:
Dipl.=Ing Rode: Wirtſchaftlicher Baubetrieb. O 20: Drahtloſer
Empfang ferner Stationen. O Anſchl.: Dr. Räuſcher: Politiſche
Zeitungsſchau. O Danach: Zeit, Wetter.
Weikerbericht.
Neue beutſche Hallenrekorde gab es beim Hallenſportfeſt in Münſter,
wo Regener=Dortmund im Stabhochſprung 3,745 Meter erreichte,
und in Eimsbüttel, wo der Hamburger Poliziſt Schröder mit 1,925
den alten Hochſprung=Rekord um 3 Millimeter verbeſſerte.
Dr. Peltzer gewann in Wellington (Neuſeeland) ein 880
Yards=
laufen in der neuen Landesrekordzeit von 1:56,6 Min.; in einer
Staf=
fel benötigte Dr. Peltzer für die 440 Yards nur 47 Sek.
Das Hochdruckgebiet wurde durch die nördliche Störung etwas
ab=
gebaut, ſo daß es an Umfang verloren hat. Mehr keilförmig erſtreckt
ſich jetzt der hohe Druck von den Britiſchen Inſeln in ſüdöſtlicher Rich
tung über Deutſchland nach den Balkanländern hin. Etwas mildere
Luftmaſſen hatten das nördliche Deutſchland überflutet und
Nebel=
bildung, ſowie Bewölkung verurſacht, bei gleichzeitiger Abſchwächung
des Froſtes. In unſerem Bezirk hat das vorwiegend heitere Wetter un
vermindert angehalten, und die Temperaturen ſind noch etwas weiter
zurückgegangen. Eine Aenderung der Wetterlage tritt vorerſt nicht ein
zumal auch die Welle milderer Luft im nördlichen Deutſchland wieder
weggeräumt wird.
Ausſichten für Dienstag, den 11. Februar: Meiſt heiteres und trockenes
Wetter mit Fortdauer des Froſtes.
Ausſichten für Mittwoch, den 12. Februar: Wenig Aenderung der
Wetterlage.
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56
Mier
Der Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar.
Weitere Reichsbank=Entlaſtung.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar hat ſich in der
nefloſſenen Bankwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in
Wech=
eim und Schecks, Lombards und Effekten um 207,1 Millionen auf 2108,0
Nill. RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an
Reichs=
datzwechſeln um 94,9 Mill. auf 50 000 Reichsmark, die Beſtände an
öandelswechſeln und =Schecks um 67,9 Mill. auf 1959,9 Mill. RM. und
ie Lombardbeſtände um 114,8 Mill. auf 54,8 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 293,3
Nill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der Umlauf an
ſteichsbanknoten hat ſich um 272,3 Mill. auf 4381,0 Mill. RM.,
der=
enige an Rentenbankſcheinen um 21,0 Mill. auf 351,9 Mill. RM.
ver=
ſingert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
ſenttenbankſcheinen auf 39,9 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder
eigen mit 451,0 Mill. RM. eine Zunahme um 94,2 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
5,6 Mill. auf 2719,7 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die
oldbeſtände um 28,9 Mill. auf 2325,9 Mill. RM. zugenommen die
ſeſtände an deckungsfähigen Deviſen um 3,3 Mill, auf 393,8 Mill. RM.
bgenommen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 49/4
rozent in der Vorwoche auf 53,1 Prozent, diejenige durch Gold und
ſeckungsfähige Deviſen von 57,9 auf 62,1 Prozent.
Vom Holzmarkt
hreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Lage des Bauholzmarktes geſtaltet
ich von Woche zu Woche unerfreulicher. Die Abſatzmöglichkeiten vermin
ern ſich, nachdem ſehr viele Baugeſchäfte nichts zu tun haben und auch
eine günſtigen Ausſichten für die Zukunft beſtehen. Dazu kommt, daß
n letzter Zeit mehrere Bauunternehmungen inſolvent geworden ſind.
z. B. in Berlin eine Firma, die einen umfangreichen Betrieb
unter=
ſielt. An allen dieſen Inſolvenzen ſind Holzlieſeranten beteiligt, und
ie Verluſte, die hierbei entſtehen, führen zu einer Zurückhaltung im
Finkauf. Beſonders von den Rückgängen ſind Balken betroffen worden,
zur Zeit in ganz geringen Mengen gekauft werden. Einige größere
huunternehmer haben ihren vorausſichtlichen Bedarf an Balken
aus=
eichrieben. Bei Verhandlungen, die mit den Holzliefexanten ſtattfanden,
igen die Gebote um etwa 10 v. H. unter den Preiſen, die im vorigen
ahre galten. Aehnlich ſteht es um Kanthölzer, Schalware und
Stamm=
ißbodenbretter. Der Platzholzhandel hat einen ſchweren Stand, da die
obelwerke die fertige Fußbodenware den Verbrauchern häufig zu den
ſeichen Preiſen oder unter einem ganz geringfügigen Preiszuſchlag
an=
eten. Auch am Laubholzmarkt ſieht die Situation nicht erfreulich aus.
er Abſatz von Eichenſchnittholz iſt ſtockend und die Parkettware iſt nur
wer verkäuflich. Die meiſten Parkettfabriken arbeiten mit ſtark
ein=
eſchränkten Betrieben, weil ſie nicht in der Lage ſind, Abſatz für ihre
ſirzeugniſſe zu ſchaffen. Am Erlenmarkt iſt nur Bohlenholz von 50
Rillimeter aufwärts zu verkaufen, die ſchwachen Abmeſſungen, die
füher nur in der Klein=Möbelfabrikation Verwendung fanden, ſind nur
ſer an den Mann zu bringen. Im Möbelabzahlungsgeſchäft liegen
Verhältniſſe im Argen. Die Möbelhändler verfügen über große
ſorräte. Die Nachfrage aus den Kreiſen der Verbraucher ſtockt. Das
ſetreben, die Tiſchlereien beim Einkauf zu drücken, tritt leider immer
füker in den Vordergrund. Infolge der zu billigen Verkäufe fertiger
Nhel ſind auch in letzter Zeit wieder eine Reihe von Tiſchlereien zu
clk gekommen.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Auslandsintereſſe für den Reichsbeſitz in Emelka. Der
Reichsregie=
ungg liegt ein Angebot der amerikaniſchen Radio=Corp. zwecks
Ueber=
ulnne des reichseigenen Emelka=Aktienpakets vor. Die Reichsregierung
ht bekanntlich im Herbſt 1929 51 Prozent des Emelkakapitals zu 122
Arpzent erworben, nachdem es ſchon früher 10 Prozent des Kapitals
ſaß. Die Reichsregierung erklärt, daß außer dem Angebot der
idio=Corp, noch andere Kaufangebote vorliegen. Das amerikaniſche
ingebot ſei außerordentlich günſtig, ſo daß es ernſthafte
Berückſichti=
ang durch die Reichsregierung findet.
Telephon Berliner=Standard Elektrizitätsgeſellſchaft. In der
Auf=
htsratsſitzung der Telephon=Fabrik Berliner A.=G., Berlin, wurde die
lanz per 31. Dezember 1928 genehmigt, die mit einem Verluſt von
nd 3,5 Mill. RM. abſchließt. Damit iſt die völlige Bereinigung
ſämt=
ſher Konten vorgenommen, und es kann heute ſchon geſagt werden,
dß der Abſchluß für 1929 vorausſichtlich keinen weiteren Verluſt
aus=
iſen wird. Der Verluſt iſt zum weſentlichen Teil durch eine ſtarke
Pberbeſvertung der Anlagen und Wavenvorräte ſchon in der
Gold=
ſrk=Eröffnungsbilanz entſtanden. Allein auf die Warenvorräte
muß=
m 1 Mill. RM. abgeſchrieben werden. Wie bekannt, iſt vor wenigen
lonaten in der Standard Elektrizitäts=Geſellſchaft die Zuſammenfaſ
ſng einiger Telephonfabriken erfolgt. Es lag ſomit für die
Verwal=
ig der Geſellſchaft nahe, ihren Aktionären ein vorteilhaftes Angebot
ſitens dieſer Geſellſchaft vorzulegen. Dabei kam es vor allem darauf
, die Intereſſen der Aktionäre zu wahren und gleichzeitig das
Unter=
hmen mit ſeiner Belegſchaft zu erhalten. Der Verwaltung erſchien
dher das Angebot der Standard Elektrizitäts=Geſellſchaft angemeſſen
hrin dieſe den Aktionären von Berliner einen Kurs von 70 Prozent
ſie ihre Aktien bietet. Dieſes Angebot, welches durch die Commerz=
Privatbank und die Dresdner Bank erfolgen ſoll, hat bis zum
Februar Gültigkeit. Der Vertrag mit der Standard iſt geſichert
die Hälfte des Aktienkapitals. Das Angebot an die Aktionäre zu
Prozent verſteht ſich in bar abzüglich Börſenumſatzſteuer. Der
Be=
ſeb der Gefellſchaft wird aufrecht erhalten. Ueber die
Zuſammen=
ung der Aktien, die erfolgen muß, iſt noch nichts beſtimmtes
ab=
nnacht worden.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 10, Februar. Die Nachricht,
16 die neuen Zölle auf Getreide heute nacht in Kraft treten werden
ſchte auf die Preiſe keinen Eindruck, da man ja darauf vorbereitet
Die Strömung iſt bei größter Zurückhaltung der Käufer ruhig.
zahlt wurden für Weizen inländ, 26,50, Weizen ausländ. 28,75—32,75
dagen inländ. 18, Roggen ausländ. — Hafer inländ. 16—16,75,
aus=
nach Quglität und
indiſcher —, Braugerſte, bad, und württemberg.,
zeugungsgebiet 19—21, pfälziſche —, ausländ. —, Futtergerſte 15,5
16,50, Mais mit Sack 16, Weizenmehl Spezial Null Sorte 1 39,75,
Gdeutſches Auszugsmehl 43,75, ſüdd. Weizenbrotmehl 29,75, Roggen=
1 70—60proz. Ausmahlung 26—29, Kleie feine 8.— Biertreber mit
Eck 11,75—12,50, alles per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Februar. Die Tendenz an
heutigen Frankfurter Getreidebörſe war matt. Es notierten je
Kg.: Weizen 26,25, Roggen 17,75—17,90; Sommergerſte 18—18,25:
ifer inländ. 16—16,25; Mais 15,15—15,75; Weizenmehl ſüdd. und
derrheiniſch 39,35—40, Roggenmehl 25,50—27; Weizenkleie 8—8.10;
ggenkleie 8.25—8,50, Erbſen 28—40, Linſen 45—85, Heu ſüdd. 9,50,
Lizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 5, dito gebündelt 5,25, Treber 12.
Viehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. Febr. Dem heutigen
Großvieh=
ut waren zugeführt und wurden je 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt:
5 Ochſen 35—59, 122 Bullen 42—53, 288 Kühe 18—48, 399 Färſen
60, 643 Kälher 50—76, 38 Schafe 46, 2972 Schweine 76—82, 91 Ar=
1spferde 800—1800 Mk. pro Stück, 85 Schlachtpferde 40—150 Mk. pro
Eiſck, Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, mit Kälbern ruhig, mit
zeinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Arbeitspferden ruhig, mit
Eülachtpferden lebhaft.
Frankfurter Piehmarkt vom 10. Februar. Dem Frankfurter
Groß=
hrtarkt waren zugeführt: 1319 Rinder, 332 Ochſen, 59 Bullen, 550
he, 360 Färfen, 434 Kälber, 98 Schafe, 4958 Schweine. Bezahlt
wur=
daſf pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 56—58, a2) 52—55,
45—51; Bullen: a) 54—57, b) 48—53, Kühe: a) 45—47; b) 40
44: c) 34—39: d) 28—33; Fäxſen: a) 56—59; b) 52—55, c) 48 bis
Kälber: a) —, b) 72—76, c) 68—71, d) 60—70; Schafe: nicht
ſtiert: Schweine: a) und b) 78—80, c) und d) 79—81, e) 76—79.
Marktverlauf war mit Rindern ruhig, nahezu ausverkauft,
*
chweine ruhig. Ueberſtand, Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Fleiſch=
D6Gandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 90—98, dito 2. 80—30), Kuhfleiſch 2.
5: dito 3. 55—56; Kalbfleiſch 2. 90—100, Hammelfleiſch 100—105,
chweinefleiſch 1. 100—108, dito Holländer 98—102. Gefrierfleiſch Vor=
Fhrertel 56, Hinterviertel 65: Geſchäftsgang rege:
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Februar.
Zu Beginn der neuen Woche bot die Börſe wieder ein luſtloſes
Ausſehen. Da Anregungen nicht vorhanden waren, wurde der
anhal=
tende Ordermangel als ſtarker Druck empfunden. Das Geſchäft konnte
ſich daher nur ſchleppend entwickeln. Die feſtere New Yorker Börſe
vom Samstag und die fortſchreitende Geldmarktverflüſſigung konnten
keinen Eindruck machen, da auf der anderen Seite der Beginn der
mor=
gigen Debatte im Reichstag über den Youngplan zur Zurückhaltung
mahnte. Gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag waren bei der
Aufnahmeunluſt zumeiſt Abſchwächungen zu verzeichnen. Vereinzelt
ſchritt die Kuliſſe zu Abgaben, wovon Spezialaktien etwas ſtärker
be=
troffen wurden. Zum offiziellen Beginn des Marktes kamen zunächſt
nur wenig Papiere zur amtlichen Notiz. Das Gros der Papiere hatte
aber keine Rückgänge über 1 Prozent aufzuweiſen. Nur am
Elektro=
markt waren Siemens mit minus 2,5 Prozent etwas ſtärker gedrückt.
AEG. eröffneten 0,75 Prozent und Schuckert 2 Prozent ſchwächer. Ledig,
lich für Chadeaktien machte ſich einiges Intereſſe geltend bei einer
Beſ=
ſerung von 2 Mark. Am Chemiemarkt ergaben ſich Abſchläge bis zu
1 Prozent. Auch am Montanmarkt blieben die Verluſte klein;
Gelſen=
kirchen lagen zur Erſtnotiz gut behauptet. Aber auch hier war die
Um=
ſatztätigkeit erſchreckend gering. Von Bankwerten hatten
Reichshank=
anteile bei etwas vermehrtem Angebot einen Rückgang von 2,5 Prozent
zu verzeichnen. Zellſtoff Aſchaffenburg konnten ſich leicht beſſern. Am
Kunſtſeidemarkt eröffneten Aku zunächſt gut behauptet, doch machte ſich
nachdem die Notiz zuſtande gekommen war, etwas Intereſſe geltend,
Man ſprach von höheren Auslandskurſen und Intereſſenkäufen von
Aus=
landsſeite, ſo daß eine Beſſerung von 2,5 Prozent eintrat. — Renten
lagen vernachläſſigt. Neubeſitzanleihe ſtärker gedrückt, Altbeſitz
da=
gegen unverändert. Schutzgebiete konnten ſich leicht beſſern.
Im Verlaufe war die Umſatztätigkeit weiter ſehr beſcheiden. Vom
Kunſtſeidemarkt ausgehend wurde die Grundſtimmung etwas
zuver=
ſichtlicher. Die meiſten Werte konnten ſich um bis zirka 1 Prozent
er=
holen. Bemberg lagen gegen Anfang 5 Prozent feſter. Die Entlaſtung
des heute erſchienenen Reichsbankausweiſes blieb ohne nennenswerten
Einfluß. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5,5 Prozent leicht. Am
Deviſenmarkt lag das Pfund gegen Paris feſt. (124,16.) Mark gegen
Dollar 4,1871, gegen Pfunde 20,360, London-Kabel 4,8650, Mailand
92,95, Madrid 37,50, Schweiz 25,19½, Holland 12,12½.
Ein Zeichen für die Geſchäftsloſigkeit der Abendbörſe war
daß in der erſten Stunde knapp fünf Werte zur Notiz gelangten. Die
im Freiverkehr genannten und die amtlich feſtgeſetzten Kurſe waren
gegenüber dem Berliner Mittagsſchluß etwa behauptet. Keinerlei
Be=
lebung und Anregung lag vor. Die ſtille und teilweiſe ſchwächere
Hal=
tung der Auslandsbörſen wurde beachtet. Zurückhaltung herrſchte
in=
folge der beginnenden Ausſprache über den Young=Plan. Etwas
ſchwä=
cher lagen Farben um ¼, Hapag um ½ Prozent. Kunſtſeide und
Elek=
trowerte gut gehalten. Die mittags hervorgetretene Belebung am
Ban=
kenmarkt wurde nicht mehr bemerkt. Etwas feſter lagen Svenska um 3
und Chade um 2 RM.
Berlin, 10. Februar.
Die Geſchäftsſtagnation des Samstags übertrug ſich auf den
Be=
ginn der neuen Woche. Vormittags und an der Vorbörſe waren ſelbſt
für die Hauptwerte keinerlei verläßliche Kurſe zu hören. Es iſt
natür=
lich und durchaus verſtändlich, daß dieſe Situation für die Börſe wenig
ermutigend iſt. Aus der Induſtrie fehlten Anregungen, und die
mor=
gen beginnende Young=Debatte im Reichstag iſt auch nicht dazu angetan,
der Spekulation einen Anreiz zu bieten. Der Reichsbankausweis per
7. Februar brachte eine normale Entlaſtung um zirka 207 Millionen
(im einzelnen floſſen 272 Millionen Noten in die Kaſſe des Inſtituts
zurück und die Deckung beſſerte ſich um 3,7 Prozent bzw. 4,2 Prozent),
doch fand dieſe Verbeſſerung nur eine ruhige Beurteilung, da es ſich ja
um den erſten Ausweis nach dem Ultimo handelt. Die erſten Kurſe
lagen aus den genannten Gründen vielfach 1 bis 1,5 Prozent unter
dem Samstagsſchluß. Im Verlaufe hielt die Geſchäftsſtille zunächſt an.
Weitere Abbröckelungen bis zu 1 Prozent traten ein. Später wurde es
an einigen Märkten lebhafter.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. Februar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170,25 RM., Original Hüttenaluminium 190 RM.,
des=
gleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 60—63 MM.,
Feinſilber 60,50—62,50 RM.
Die Arbeitsmarkklage in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Die Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage ſcheint den Höhepunkt
noch immer nicht erreicht zu haben. Die Zahl der Arbeitſuchenden
nahm in der verfloſſenen Woche noch weiter, und zwar um rund 900 zu.
(Vorwoche 2300). Insgeſamt waren bei den Arbeitsämtern 223 200
Arbeitſuchende gemeldet, davon gehören der Induſtrie der Steine und
Erden 15 200, der Metallinduſtrie 29 900, dem Holzgewerbe 11 800, dem
Bekleidungsgewerbe 11 300, dem Baugewerbe 41 100 (Facharbeiter), den
Ungelernten einſchl. der Bauhilfsarbeiter 51 800 und den Angeſtellten=
Berufen 14 200 an. Die leichte Beſſerung in der Induſtrie der Steine
und Erden hat angehalten. Auch die Autoinduſtrie war in der Lage,
weitere Arbeitskräfte aufzunehmen, während in anderen Branchen der
Metallinduſtrie die rückläufige Bewegung anhielt. Die Zahl der
Haupt=
unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſen= und Kriſenunterſtützung
belief ſich am Schluß der Berichtswoche auf rund 159 900, iſt alſo um
2100 geſtiegen.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Febr.:
Getreide: Weizen, März 117½, Mai 122, Juli 1227,
Sep=
tember 124½; Mais, März 89½, Mai 92½, Juli 94½,
Sep=
tember 94½; Hafer, März 45, Mai 46½, Juli 45½: Roggen,
März 83½, Mai 84½, Juli 84½, September 86½.
Schmalz: März 10,95, Mai 11,125, Juli 11,35, Sept. 11,55.
Fleifch: Speck loco 12,75; leichte Schweine 10,60—11, ſchwere
Schweine 10,10—10,85; Schweinezufuhren in Chicago 75 000, im
Weſten 175 000.
Chicagoer Baumwolle: März 15,50, Mai 15,70.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 10. Febr.:
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 135½, Hartwinter n.
Ernte 124; Mais 101½; Mehl 5,40—5,70; Getreidefracht nach
England 2—3 sh, nach dem Kontinent 8—10 C.
Kakao; Tendenz kaum ſtetig, Umſätze 104, loco 9½, Februar
9.05, März 9.18, April 9.34, Mai 9.50, Juni 9.61, Juli 9.73,
Sep=
tember 10.06, Oktober 9.60, Dezember 9.72.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Ende Dezember 1929 beliefen ſich die Spareinlagen bei den deutſchen
Sparkaſſen auf 9015,6 Mill. MMM.*gegen 8827,4 Mill. RM. Ende
No=
vember. Im einzelnen betrugen die Einzahlungen 706,7 Mill. RM
Ende November. Im einzelnen betrugen die Einzahlungen 706,7 und
die Auszahlungen 518,5 Mill. RM. Die Scheck= Giro= Kontokorrent=
und Depoſiteneinlagen ſtellten ſich auf 1356,5 (1363,9) Mill. RM.
Die Hamburgiſche Südſee=A.G. mußte, da Verhandlungen mit
einem Bankenkonſortium einerſeits und andererſeits mit dem Deutſchen
Reich über Kredite für die Phönis Kij, zwecks Erſchließung der
aus=
ſichtsreichen Dakar=Pflanzungen ergebnislos waren, bei ihren
Haupt=
gläubigern um ein Moratorium nachſuchen.
Nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft A. G., Frankfurt a
Main, ſtellte ſich die Bleihüttenproduktion der Welt im Dezember 1929
auf 145 762 To. gegen 148 379 To. im November 1929.
Die Vereinigten Glanzſtoffabriken A.G., Elberfeld, erklären, daß
ihr etwa 20prozentiger Beſitz am Kapital der Kronprinz=Metall=A. G.
ſich noch in ihrem Beſitz befinde. Allerdings ſeien
Verkaufsverhand=
lungen augenblicklich in der Schwebe
Im geſtrigen Termin vor dem Amtsgericht Raſtatt wurde der neue
Vergleichsvorſchlag der Eiſenwerke Gaggenau A.G. mit überwiegender
Mehrheit angenommen. Die bisher vorgeſehene Befriedigung der
be=
teiligten Gläubiger mit 20 Prozent in bar und 80 Prozent in neuen
Aktien bleibt unverändert, jedoch ſoll die Bezahlung der vierteljährlichen
Barquoten erſt am 1. Juli 1930 beginnen.
die Badiſche Landeselektrizitätsverſorgungs A. G. (Badenwerk) in
Karlsruhe, deren neu aufgenommene Anleihe von 12 Millionen ſchwz
Fr. wir meldeten, nimmt auch eine Kapitalserhöhung um 6 auf
Millionen RM. vor. Wer die neuen Aktien und zu welchen
Bedingun=
ſie übernommen werden, iſt nicht bekannt.
Die Kriſe im pfälziſchen Weinhandel erfaßt immer weitere Kreiſe.
Wie jetzt bekannt wird, hat die Kommiſſionsfirma E. Baßler in
Muß=
bach ihre Zahlungen eingeſtellt. Außerdem ſind die Weinhandlung
und Brennerei J. F. Enzminger in Rodt und das Weingut F. Boſſung
in Edesheim zahlungsunfähig geworden.
Berliner Kursbericht
vom 10. Februar 1930
Srutſche Sunr und Aibtonte Gefenſcäft
Deviſenmarkt
vom 10. Februar 1930
Danatbar Vfet
240.— Mif Mfe
G. Farben Re Ke
Kütgerswerke Mf
78.125 velſingfors Währund
100 finn.” Mi
10.513/ 10.533 Schwei=
Spanien Währun
100 Franken TGe
so.I Deutſche Banku. 152.75 ſenk. Bergw 39. Salzdetfurth Ka 358.— 100 Schillino 58.89 59. 100 Peſete 54. Disconto=Geſ. Geſ. f. elektr. Untern. 2
2 onh. Tietz 61.— Tſch. K
00 0AS Dresdner Ban! 154.50 Harpener Bergbau Verein. Glanzſtoff 77.— dapeſt 100 Pen 13.11 Hapag 105.125 Hoeſch Eiſe 112.75 Verein. Stahlwerke 104.— ofia 00 Leva 3.02 273 Rio de Janetro Milreis Hanſa Dampfſch. Phil. Holzmann H. Leſteregeln Alkali 14.50 volland 00 Gulder 167.83 68. 17 Jugoſlawien 100 Dinar Nordd. Lloyd 106.375 Kali Aſchersleben 212.50 sb.=Nrb. Maſch. 76.— Oslo ron 111.70/ 1f1.92 Portuga 100 Escud 18 A. E. 25 Klöcknerwert 108.75 Zaſalt Linz 1.. Kopenhagen vone 111.99 112.2 then 100 Drachm. Motorenw.
B 7.125 Nöln=Neue
aw. 110.625 rl. Karlsr. Ind. 67.25 Stockholm 100 Kroner 112.2 112.43 iſtantinepe ürk. 2 Bemberg 169.5 udw. Loe 172.- dirſch 118. Londo= 1 2.St 20.347 20.3e71 Kait 1 ägn J.86 Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 207.25 Nannesm Röhr. 109.1: ohenlohe=Werk= 38.— uenos-Aires Bap. Peſo 1.60 1.60 /Kanada A
10. n0.— Maſch.=Bau=Untn 46.* Lindes Eismaſch. 65.— Tew Yor Dollar 14.1836 4.19151üruguat Conti Gummi 149.50 Nordd. Wolle 87.50 Herm. Poege 19.50 Belgien 100 Bele 58.38 58.40 Islan 100 eſtl. Kr. 140 Deutſche Cont. Gas 72.5 berſchleſ. Koksw 102.- VogelTelegr. Draht 2.75 Italie 0 Lire .90 1.94 Tallinn (Eſt! 100 eſtl. s Deutſche Erdöl
105. Orenſtein & Koppell 76.— Wanderer=Werke 44. Paris 100 Frane? ie3s 16-42 Niga 100 Lats z.5n
Kriel
**
080
C.47
17
g.1
3.654
S1.99
e0.73
Frankfurter Kursbericht vom 10. Februar 1930.
6RDtſch. Reichsanl.)
78 Bäden „„7774
3% Bahern ....."
28 Heſſen bv.
48 Preuß.
Staats=
anl. . . . . . . . . .."
8% Sachſen ....."
7%0 Thüringen ...
luslo=
Dtſche. Anl. A. ,
ungsſch.
Ablöſungsan!
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Deutſche Schußzge
bietsanleihe ....
% Baden=Baden
6% Berlin. . . . ..
Darmſtadtv.
v.
aac
Frankf. a. M.
Mainz....."
8% Mannheim. .
8% Nürnberg ...
8% Heſſ. Landesb.
Goldpfbr. . .
Golbobl.
8
* Heſſ. Lds
Shp.=Bk.,Aiquf
Pfbr... ..
Preuß. Lds.
8
Pfbr.=Anſt. Gold
Pfbr...
obl.
88 Darmſt. Komm
Landesbk. Goltobl.
%
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr..
65
36.*
87.
91.4
Rr6
78.25
53
8.575
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84.75
84.75
87.5
96.5
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78.75
97
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88 Naſi. Landesbk.
Goldpfbr. . . ."
1½% „ Obl.
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
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8% Württ. Hhp.=Bk.
6% Daimler Benz
8½ Dt. Linol. Werk=
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2 Mainkraftwerke
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18% Salzwann u. C.
7½ Ver. Ttahlwerke
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36.5
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94.5
97.5
81",
96
72
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94
88.75
86
93
J. G. FarbenBonds /100.5
5% Bosn L.E.B.
L.Inveſt.
2% Oſt. Schatz
anw. . . . . . . ..
Oſt. Goldrente
evereinh. Rumän.
Türk. Admin.
1. Bagdad
%
Bollanl.
% Ungarn 191
1914
4½½
Goldr
½
1910
4½
Aktien
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26
26
1.5
28
41½
17.255
8.7
27.4
A
120
179
111:/.
191.5
164
127.5
117.5
188.5
48.5
344.5
150
260
38.25
117
715
149.2:
170
71
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Vae
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165.5
79
33
277.:
138
172.25
54
165
129
163
102
81.5
43.5
82.5
2a6
35.5
162.5
212.5
15
116.25
170.5
06.5
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132
57.25
72.5
115
176
*
104.1
113
78.75
20c
9
11.
187.5
137
272.5
197
46.5
158
351.5
112.5
107
134
1ox
78.25
53
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2
10
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145
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Seite 12
Dienstag, den 11. Februar 1930
Nummer 42
„Reiab‟
Das Herz des
Maharadscha
Nach einem Roman der mdischen
Dichterin Jerbanu Kothawala
Regie und Titelrolle:
Jean de Kuharski
Der Film hat den Vorzug, daß er
eine Reihe großartiger an Ort und
Stelle aufgenommener Szenen von
prunkvollen Festen, Aufzügen,
Wetispielln u Kämpfen mit einem
wilden Gebirgsvo k zeigt.
Als zweiter Schlager:
Derrasende Kitt
MDedan Daim an 1un
der nilcen Verde
In einer ungewöhnlich spannenden
Handlung spielt neb. dem glänzend.
Reiter Hugh Allan, der größte
Pferdestar der Welt, Bex der König
der wilden Mustangs, die Hauptrolle
Beginn 3½ Uhr.
Die reichste
Frau der Welt
Ein Reiseabentener in zwei Welten
mit
Lee Parry
der „schönsten deutschen
Film-
darstellerin” wie sie von der Kritik
genannt wurde, in der Titelrolle
Die Anfnahmen zu dem Film tanden
in Paris und Aegppten statt.
Die Pyramiden von Gizeh, die
Insel Philae, der gewaltige
Nil-
staudamm bei Assuan, das
ver-
wirrende Treiben der Stadt Kauro,
das internationale
Gesellschafts-
leben v. Paris bild, den Hintergrund
einer ungewöhnlichen Handlung.
Reichhaltiges
Interess. Beiprogramm
u. aktuelle Wochenschau
Beginn 3½ Uhr.
O
Sensation im Zirkus
Ein Groß-Film in 8 Akten, dessen
spannende Handlung sich in einem
interessanten Zirkusmilien abspielt,
enthält auber waghalsigen
Sen-
sationen eine packende
Kriminalhandlung
Die Hauptrolle, spielt der amerik.
Filmstar Dolores Gostello
mit reizender Anmut.
Dazu als zwelter Schlager
Die letzten Tage
von San Francisko
Dag grobe brabeben, das im Jahre
1906 die stolze Stadt San Francisco
vernichtete,bildet den erschütternd.
Hintergrund einer packenden
Hand-
lung, die auch in die Geheimnisse
des Chinesenviertels hineinführt.
Anna May Wong
die bekannte chinesische
Dar-
stellerin in der Hauptrolle
Beginn 3½ Uhr. (V.2578
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11. Februar 1930
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Nummer 42
Din Waan dni
Aaltweitter Bäumer.
Roman von P. Wild.
Copyright by Maxie Brügmann, München 19.
Nachdruck verboten.
Nun war ſie wieder in der Kabine, hielt Horſts Hand in der
zen. Er fühlte ihr Zittern. Trotz der furchtbaren Schmerzen
ar leiſe Freude in ihm. Sie litt um ihn; ſo verhielt ſich keiner,
ſem der andere gleichgültig iſt. In ſeinen Schmerzen ſtrich er
röſtend und leiſe über ihre Hand.
Als Doktor Elmar zurückkam, gab er ihm mit feſter Stimme
ſe Einwilligung zur Operation, ſelbſt benommen von dem
ſelt=
men Zufall, der ſein Leben in die Hand deſſen legte, dem ſein
aſein Hindernis war auf dem Wege zum Glück.
Seltſam, wie nüchtern und klar er das in dieſer Stunde
er=
unnte. Er wußte genau, wie es um ihn ſtand; keine Worte, keine
ſtorphiumſpritze täuſchten ihn darüber hinweg.
„Herr Doktor Elmar, ich vertraue Ihnen mein Leben an, weiß
in ihren Händen gut aufgehoben. Sie werden Ihr Beſtes für
nich tun — nicht wahr?”
„Ich danke Ihnen für dieſes Wort, Herr Wanner. Was
nenſchenmöglich iſt, wird geſchehen; darauf können Sie ſich
ver=
ſſen.”
„Ich habe noch eine Bitte. Irma, willſt du mich einen
Augen=
ick mit Herrn Elmar allein laſſen?”
„Muß es ſein?”
„Ich bitte darum!”
Ein leiſer Händedruck. Geneigten Hauptes verließ Irma die
abine.
Doktor Elmar war erſchüttert. Ohne Worte wußte er, daß
hre alte Liebe lebte. Und er ſelbſt? Nicht denken!
Der Kapitän wurde gerufen. Mit leiſer Stimme diktierte
orſt Wanner ſein Teſtament. Außer einigen Legaten und einer
iſten Rente für ſeine Schwiegermutter vermachte er Irma ſein
unzes Vermögen. Der Kapitän verlas das Teſtament nach
Fer=
gſtſtellung laut, beglaubigte die Nichtigkeit des Diktats; dann
tzte Horſt Wanner mit feſter Hand den eigentümlich ſteilen,
aus=
pandergezogenen Namenszug darunter; darauf folgten die
ſamen der beiden Zeugen.
„Ich danke Ihnen, meine Herren. Herr Doktor, ich bin bereit.”
Dienstag, den 11. Februar 1930
Wieder war Irma neben ihm. Sie vermochte nicht zu
ſpre=
chen; die Kehle war ihr wie zugeſchnürt. Ihre Gegenwart war
ihm Troſt. Hin und wieder flüſterte er ihr ein Liebeswort zu.
Sie antwortete mit leiſem Händedruck.
Dann verſpürte er einen unangenehmen, ſüßlichen Geruch,
hörte die Stimme des Arztes wiederholen: „Zählen, Herr
Wan=
ner!
War das ſeine eigene Stimme?
Nichts wie Zahlen in wirrem Durcheinander: 87 — 99 —
55 — 74 — 8 — 4 und dann nichts mehr.
Eine furchtbare Operation. Die See war unruhig geworden.
Schwere Brecher rolltet über das Schiff. Im Anfang zitterte
Herwart Elmars Hand. Nie hatte er die Verantwortung für ein
Menſchenleben ſchwerer empfunden als nun, da er das Leben
deſſen in ſeiner Hand wog, der zwiſchen ihm und ſeinem Glück
ſtand. Ihm war es, als hinge ſein eigenes Schickſal vom Verlauf
dieſer Operation ab. Hoffnung hatte er keine, das Bauchfell war
ſchon ſtark entzündet; es ſah ſchlimm aus. Dennoch hatte ſein
Wille nie härter um das Leben eines Menſchen gerungen wie
heute.
Wie ſchön Irma geworden war. Der Gedanke überkam ihn.
Fort! Nichts durfte in ſeinem Hirn ſein, als der Gedanke an die
Operation. So überwand er ſich, konzentrierte ſich auf das ſchwere
Werk.
Wie iſt der Puls, Schweſter? Wieviel? — Na alſo!”
Er ſetzte das Meſſer an.
Die Operation war geglückt.
Am anderen Tage. Irma ſaß am Lager des Gatten,
unent=
wegt ſeit ſeinem Erwachen aus der Narkoſe. Sie fand weder
Ruhe noch Schlaf; denn ſie wußte, es ging zu Ende.
Zuerſt ſchien alles ſo gut. Die Operation war über Erwarten
erfolgreich. Dann kam der Rückſchlag. Das Herz wollte nicht
mehr arbeiten. Spritzen hatten keinerlei Einfluß ..
„Der Wille zum Leben fehlt”, klagte der Arzt. „Die Schwäche
iſt mehr phyſiſch; es iſt, als verneine er wiſſentlich das Leben. Es
wird verlöſchen wie eine Flamme, die in ſich verzuckt.”
Wußte Horſt, daß er ſterben mußte? Hin und wieder
er=
wachte er aus dem Hindämmern, flüſterte zarte Liebesworte.
Wenn Irma ihn leiſe bat: „Bleib” bei mir!”, dann lächelte er
ſelig. Ein ſonderbares Glücksgefühl überkam ihn in dieſer
Stunde.
Es ging bergab mit ihm.
Als Herwart Elmar nach kurzer Abweſenheit wieder eintrat,
erſchrak er über die vorgegangene Veränderung des Patienten,
griff nach dem Puls, fühlte ihn nicht mehr.
Seite 13 I
Weit öffnete der Blinde die Augen, richtete ſich gegen die
bei=
den an ſeinem Lager, lange. Faſt ſah es aus, als durchdringe
ſein lichtloſer Blick das Dunkel, nun er vor der Ewigkeit ſtand.
„Herwart Elmar, ich danke Ihnen. Sie haben für mich getan,
was menſchenmöglich war. Ich vertraue Ihnen Irma, mein
Liebſtes, an”, flüſterte er ſelbſtvergeſſen. — „Nicht weinen, Irma
ich gehe — es iſt am beſten. — Heute noch weinſt du um mich
wer weiß, wie lange — Sterben iſt Glück — nicht weinen —
Dank — und — werde glücklich — ich habe immer nur dich —
geliebt —‟
Wie ein Hauch verklangen die Worte; die toten Augen
ſchloſ=
ſen ſich.
Erſchüttert brach Irma an der Leiche des Gatten zuſammen.
In tiefer Ehrfurcht neigte ſich Herwart Elmar vor dem Leid der
Frau.
*
Jahre ſpäter. Eine Tropennacht. Ueber dem tiefen Dunkel
afrikaniſchen Urwalds wölbte ſich im Zauberlicht millionenfacher
Sterne wie ein Triumphbogen der Schöpfung das Firmamen:.
Träumendes Mondlicht. Lichter huſchten im Spiel
beweg=
licher Schatten in die unendliche grüne Wirrnis unkultivierter
Natur hinab.
Die Nacht lebte.
Fremde Geräuſche durchwogten die Luft. Unſichtbares,
ſchlün=
fendes Gleiten von Kleingetier raſchelte durch morſches Laub, der
Schrei der Nachttiere fiel in die Stille, huſchendes Schwingen,
kniſterndes Klettern im Baumgezweig wirkten geſpenſtig.
Im Kreisrund war der Boden ſorgfältig von Dornbuſch und
Gehölz geſäubert. In der Mitte, am verglimmenden Lagerfeuer,
ruhten zwei Männer, Europäer.
Der ältere, mit einem wilden Bart, lag unbeweglich, wie
ſchlummernd da; ſein Atem ging ruhig, gleichmäßig, während ſich
der jüngere unruhig hin und her warf.
Sein Geſicht war gelbbraun, faſt lederartig zerfurcht. In den
tiefliegenden Augen glomm unruhig fahriges Zucken, wie
Nach=
wehen eines Fieberanfalls oder tiefer Melancholie. Die
auffak=
lend ſchön geformten Hände, auf die er das Geſicht aufgeſtützt
hatte, zeigten die Spuren von ſchwerer Arbeit.
Neben ihm lag der Drilling und ein Haufen aufgeſchichtetes
Holz. Doch er vergaß das Auflegen neuer Scheite, träumte
ver=
lorenen Blicks vor ſich hin.
Kurz, ſtoßweiſe entwichen die Rauchwolken der kurzen Pfeife
ſeinem Munde. Im Halbtraum erwachte die Vergangenheit,
wurde Gegenwart.
Fortſetzung folgt.
rotz der großen Massen-Verkäufe in den ersten
agen meiner großzügigen Weißwaren
Verkaufs-
eranstaltung sind meine Vorräte in allen
Abtei-
lungen noch kolossal groß.
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Kol-
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