Darmstädter Tagblatt 1929


12. Dezember 1929

[  ][ ]

Enzelmmer 10 Pfenmige

d

maligem Erſcheinen vom 4. Dezember
r 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
tbgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
eichsmart ſrei Haus. Poſibezugspreis
Seſtellgeld monatlich 2.25 Reichemarl.
für Aufnahme von Anzeigen an
n wird nicht übernommen. Nicht=
r
Nummern infolge höherer Gewalt
Bezieher nicht zur Kürzung des
eſſellungen und Abbeſſellungen durch
rbindlichkelt für uns. Poſiſcheckonto
ranffurt a. M. 1304,

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilufkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origimal=Auffäte und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geffattet.
Nummer 344 Donnerstag, den 12. Dezember 1929. 192. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Relleme=
zeile
3,00 Reſchsmark. Alle Preſe in Reichsmart
(4 Dolſar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Veltreibung fällt ſehne
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Natonalbank.

Ser Kampf um das Finanzprogramm.
Jag führer beim Kanzler. Sonderwünſche der Parkeien. Mangelndes Verkrauen. Die Regierung
eine weiteren Verhandlungen mehr mit den Parkeiführern. Im Hinkergrund Hjalmar Schacht.
erter au
dann dieſes Kabinett Müller in der Minderheit bleiben und
zurücktreten müßte. So ganz ſicher iſt das allerdings noch nicht.
e Regierung wendek ſich
Die Sozialdemokraten werden ſich hüten, ein Kabinett, das von
ihnen geführt und mit 4 Miniſtern beſetzt iſt, ſtürzen zu laſſen,
an den Reichstag.
werden ſich wahrſcheinlich in irgendeiner Form dem Druck des
Kanzlers beugen und eine Formel finden, wodurch ſie eine Kriſe
egierungserklärung. Berkrauensvokum verhindern.
Im Augenblick geht daher auch der ganze Kampf um dieſe
Formel. Die Lage iſt inſofern merkwürdig, als die Sozialdemo=
oder
Kriſe?

nicht kaufe
cht auch mein
delle
garti
Preiswärdigl
1GS-
HTERUNg
erMare
bnder-
chts
-Rahatt

Berlin, 11. Dezember.
ſter n Vorſitz des Reichskanzlers fand am Mittwoch
Fd* vrgeſehene Beſprechung der Reichsregierung mit
hr der Regierungsparteien ſtatt. Mit ihrem Ergeb=
ſſchäs
e ſich das Reichskabinett am Mittwoch nachmittag.
Gmi dazu mitgeteilt: In der heutigen Nachmittags=
des
5 abinetts wurde die politiſche Lage beſprochen. Da=
gab
als einmütige Auffaſſung der Reichs=
rm
, daß über das von ihr den Partei=
ſerr
vorgelegte Finanzprogramm eine
als Entſcheidung des Reichstags her=
eml
werde.

ER FR

Diei ge im Reichstag hat ſich unverkennbar zugeſpitzt,
diel iglichkeit einer Kriſe wieder einmal greif=
nahl
erückt iſt. Die Dinge laufen aber vorläufig noch
F dri inander, daß es ſchwer hält, die Zuſammenhänge
Eriebllte auseinander zu legen. Der Reichskanzler hatte
iktionsführern ihre Stellungnahme
anzprogramm der Regierung bis zum Mitt=
RAMSTADEER9 Mittt rbeten. Er hat die Antwort auch erhalten. Sie
nioi anz eindeutig geweſen. Zentrumund Demo=
2 n, wenn auch unter ſchweren Vorbehalten, be=
a
rogramm mitzumachen. Die Bayern
enu ndweg ab wegen der Bierſteuer. Auch die
MAciN
alK okraten gaben Herrn Müller einen kaum ver=
Ko während die Volkspartei grundſätzlich bereit war,
em P ramm mitzuarbeiten, aber die Befürchtung aus=
darn
e Art, wie dieſes Programm aufgeſtellt ſei, die
Sbartett Vorleiſtungen verpflichte, ohne irgendeine Ge=
dafüzſ
, geben, daß nachher auch die übrigen Teile durch=
ſit
von, wobei außerdem eine Rolle ſpielte, daß der
ſeglich=A aktor, in den Gemeindefinanzen, auf den die
Sbarten ts begreiflichen Gründen ausſchlaggebendes Ge=
r
der Regierung mit Rückſicht auf ſozialdemokra=
EmpA ichkeiten ſo verſchwommen gefaßt iſt, daß ſich alles
oiche W ninterpretieren läßt. Endlich aber hat die Volks=
keizz
rſtehen gegeben, daß ſie nach den Erfahrungen des
Jal), zu den in dieſer Aktion maßgebenden Männern
Kabiny, alſo in erſter Linie zu dem Kanzler und
Fir; zminiſter, nicht mehr das erforder=
Ve auen habe, um ihnen einen derarti=
Alau)wechſel auszuſtellen.
liſty dieſer Beſprechung der Fraktionsvor=
Ide Zeim Kanzler die faſt 2 Stunden dauerte
M 35 ich lebhaft hergegangen. Die Volkspartei hat wahr=
ic
O geglaubt, daß die Andeutung, die ſie über ihre
elung rnehmlich zu dem Finanzminiſter gegeben hatte,
den m, um Herrn Hilferding, vielleicht das ganze Kabi=
tritt zu veranlaſſen, damit dann auf der gleichen
eigrur! fe mit anderen Männern das Experiment noch
at wiel olt werden könnte. Dieſe Annahme hat getrogen.
ſer ir zweiſtündigen Sitzung hat
haE ik beſchlofſen, ſich auf weitere Verhans=
Elgl mit den Barkeien nichk einzulaſſen.
dermch vor den Reichstag zu ſtellen und
da on ihr vorgelegte Finanzprogramm
Zer uensvotum zu verlangen. Einen ſolchen
Von) ergie hatte man von dieſem Kabinett, vor allem
Neenr) nzler nicht erwartet. Es herrſchte alſo im Reichs=
Robte. blüffung, daß nun doch die offene Feldſchlacht un=
Egliche Bald aber ſetzte eine Textkritik ein, die an den
Del ommuniquss herumdeutelte und alles mögliche
eexlllte, ſo auch, daß die Regierung zufrieden wäre,
N Vertrauen im allgemeinen votiert würde und
* N3l 3 der Reichstag den erſten Teil der Finanzreform,
Beherl Sofort=Programm, das die Erhöhung der Tabak=
Indd Verſicherungsbeiträge für die Erwerbsloſenver=
cherung

Janaur bringt, bewilligt. Im Reichskabinett
ad A mbar zwei Strömungen vorhanden. Es ſcheint,
De 2 chiedenere Richtung, zu der von den Demokraten

kraten mit den Bayern Front an Front die ganze Finanzreform
am liebſten vertagen möchten, aber bereit ſind, der Regierung ein
Vertrauensvotum auszuſprechen, während wieder die übrigen
Regierungsparteien das nicht mitmachen wollen. Auf der anderen
Seite ſind die Sozialdemokraten geneigt, mit einem ſolchen Ver=
trauensvotum
auch das Sofortprogramm zu verbinden, der Re=
gierung
alſo freie Hand zu geben zur Durchführung der beiden
eben genannten Geſetze, die dann ſchon in der nächſten Woche
dem Reichstag zugehen ſollen. Damit ſind auch Bayern, Zentrum
und Demokraten einverſtanden. Die Volkspartei aber will ſich
darauf nicht einlaſſen. Es fragt ſich auch, ob ſich die Regierung
damit zufrieden geben kann, nachdem ſie eben erſt ein unbegrenz=
tes
Vertrauensvotum auf ihr ganzes Finanzprogramm verlangt
hat. Auf der anderen Seite iſt es aber auch unwahrſcheinlich,
daß die Volkspartei dem ganzen Finanzprogramm in ſeiner
gegenwärtigen Form zuſtimmt und ſich für ein Vertrauensvotum
an die Adreſſe der Regierung erwärmen kann, ſo daß ſich alſo
auch hier noch genug Gefahrenmomente ergeben. Da aber die
entſcheidenden Fraktionsſitzungen erſt am Freitag ſein werden,
hängt ſolange das Schickſal des Kabinetts in der Luft.
Beherrſchend für die ganze Lage für den Reichstag ſowohl
wie für die Regierung iſt das Geſpenſt des Reichsbank=
präſidenten
Dr. Schacht: Der Finanzminiſter braucht mindeſtens
200 Millionen, die er ohne die Unterſtützung des Reichsbank=
präſidenten
nicht bekommen kann, aber erhofft, wenn ſofort neue
Steuerquellen erſchloſſen werden. Hier liegt vielleicht der
Schlüſſel der Erkenntnis für die ganze Lage. Welche Folgerun=
gen
allerdings die Parteien daraus ziehen werden, wird ſich erſt
in den nächſten Tagen zeigen.
Nach der Plenarſitzung des Reichstags haben Deutſche
Volkspartei und Zentrum noch Fraktionsbeſprechungen abge=
halten
, während Sozialdemokraten und Demokraten erſt am
Donnerstag vormittag beraten wollen. Wie verlautet, ſoll der
Reichstag nach der Regierungserklärung ſofort vertagt werden,
um den Parteien Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.
Eine Amerika-Anleihe für den Alkimo=-Bedarf?
Aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt die Telegraphen=
Union: Um den Schwievigkeiten der Kaſſenlage zu Ende des
Jahres zu begegnen, hatte die Reichsregierung Verhandlungen
mit einer amerikaniſchen Bankengruppe aufgenommen, die dem
Reich einen Kredit von mehreren hundert Millionen Reichs=
mark
bewilligen wollte. Durch den überraſchenden Brief des
Reichsbankpräſidenten waren dieſe Krediwverhandlungen ins
Stocken geraten. Von der Bankengruppe wurde vor dem Abſchluß
von der Reichsregierung Maßnahmen verlangt, die eine gewiſſe
Sicherheit des Kredits darſtellten. Deshalb hat die Regierung
den Parteien ein Sofortprogramm vorgeſchlagen mit der Tabak=
ſteuererhöhung
und der Hinaufſetzung der Arbeitsloſenbeiträge
um ½ Prozent. Da der Weg über die ordentliche Geſetzgebung
wegen der vielen einzuhaltenden Friſten vor Weihnachten nicht
mehr möglich iſt, hat die Regierung von den Regierungsparteien
gefordert, daß dieſe im Wege des Initiativantrages dieſes
Sofortprogramm im Reichstag erledigen ſollen.
der Berwalkungsrak der Deutſchen Reichspoſt.
Aenderungen der Fernſprechordnung.
Berlin, 11. Dezember.
Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt nahm am
Mittwoch eine Aenderung der Fernſprechordnung an. Danach
können in Zukunft private Nebenanſchlüſſe, wie im alten Reichs=
poſtgebiet
, auch in Bayern und Württemberg von privaten Fir=
men
hergeſtellt werden. Die Dauer der Ferngeſpräche wird von
ſechs auf 12 Minuten unter Umſtänden ſogar auf 15 Minuten
erweitert. Neu eingeführt werden die ſogenannten Feſtzeitge=
ſpräche
, die als dringende Geſpräche zu vorher beſtimmter Zeit
ausgeführt werden. Weiter wird beſtimmt, daß Geſpräche, die
bei Dienſtſchluß der Fernſprechanſtalt im Gang ſind, noch 12
Minuten nach Dienſtſchluß fortgeſetzt werden können. Schließ=
lich
werden Erleichterungen bei Geſprächen mit Voranmeldung
und mit herbeizurufenden Perſonen vorgeſehen.
Bayern nimmi den Beſchluß des Staalsgerichks=
hofes
an.

München, 11. Dezember.

ſetrich, A. Zentrum v. Gusrard und von den Sozialdemo= Nach Mitteilung von unterrichteter bayeriſcher Seite wird
Taten Dr.,) ferding gehört, ſich durchgeſetzt hat, die eine klare. Bayern den Entſcheid des Staatsgerichtshofes in der Titelverlei=
Entſcheidu: erlangte. Sie hat zunächſt erreicht, daß die Ver= hungsfrage als unabänderlich hinnehmen. Welche weiteren Folge=
ha

nter den Kuliſſen aufhören. Am Donners= rungen zu ziehen ſein werden kann erſt nach dem Vorliegen der
ird has Kabinett vor dem Reichstag ſeine eingehenden ſchriftlichen Urteilsbegründung des Staatsgerichts=
abgeben
Am Samstag ſol dann die Ab= hofes gekläit werden. Duch die Ennchnen aus den Titeberlei=
hungen
konnten bisher alljährlich etwa eine Viertelmillion Mark
ni
Vorteion ; erfolgen. Nach der bisherigen Einſtellung der für gemeinnützige, charitative, kulturelle und ſoziale Zwecke ver=
re
eigentlich gar kein Bweifel dasüber ſein, daß wendet werden.

Die neue Prager Regierung.

Nach mehr als ſechs Wochen gebildet. Kampf um die Miniſter=
ſeſſel
. Die Sozialiſten im Kabinett.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 10. Dezember.
Sechs Wochen haben die Bemühungen des deſignierten
tſchechoſlowakiſchen Miniſterpräſidenten Udrſchal gedauert, eine
tragfähige Regierung zu bilden, die dem Ausfall der vor dieſer
Friſt veranſtalteten Parlamentswahlen entſpricht; es hat ſich in
dieſer Zeit gezeigt, daß die bisher herrſchende tſchechiſche bürger=
liche
Gruppe, die Agrarpartei, deren Vorſitzender der Miniſter=
präſident
iſt, keineswegs geneigt war, der im Ausgang der Wah=
len
ausgedrückten weſentlich veränderten politiſchen Situation
Rechnung zu tragen, und lediglich aus dieſem Beſtreben heraus,
die Macht nicht aus den Händen zu geben, ergaben ſich die
Schwierigkeiten, die dieſe Regierungsbildung faſt zur Groteske
gemacht haben. Bekanntlich hatten die parlamentariſchen Wah=
len
den ſozialiſtiſchen Parteien auf tſchechiſcher ſowohl wie auf
deutſcher Seite einen ſo gewaltigen Stimmen= und Mandats=
zuwachs
gebracht, daß einſchneidende Veränderungen in der Kon=
ſtellation
des Prager Kabinetts unausbleiblich waren. Faſt ein
halbes Jahrzehnt hatten die tſchechiſchen Sozialdemokraten
und mit ihnen die deutſchen auf dieſe Stärkung ihrer Poſition
gewartet und darauf, daß ſie in die Lage verſetzt würden, der
bürgerlichen Gruppen nicht willens waren, ſich aus ihren Stellun=
nach
den Ergebniſſen der Parlamentswahlen, haben ſie es ver=
ſucht
, dabei aber feſtſtellen müſſen, daß die führenden tſchechiſch=
bürgerlichen
Gruppen nicht willen waren, ſich aus ihren Stellun=
gen
verdrängen zu laſſen, in denen es ſich ſo bequem gegen die
Minderheiten regieren ließ. Die Aufgabe, aus der immerhin
prekären Situation einen Ausweg zu ſuchen, der gleichzeitig die
Möglichkeit einer Erhaltung des bisherigen Primats der tſchechi=
ſchen
Agrarier bieten ſollte, hatte den Miniſterpräſidenten vor
einen Fragenkomplex geſtellt, der ſeine ſtagtsmänniſche Erfahrung
auf eine harte Probe ſtellte. Die einzelnen Phaſen dieſer ſelt=
ſamen
Regierungsbildung ſind bekannt: die erſte war die Kombi=
nation
eines agrariſch geführten Bürgerblocks unter Beiziehung
einiger kleinerer Bürgergruppen, die bisher noch nicht der Re=
gierungsgemeinſchaft
angehört haben; die zweite ſah eine bürger=
liche
Minderheitenregierung vor, die dritte eine Regierung ohne
die deutſchen Sozialdemokraten, die vierte eine alltſchechiſche
Koalition, die fünfte eine aus dem Bürgerblock und dem Links=
block
gebildete Regierung mit Zuerkennung zweier völlig bedeu=
tungsloſen
Landsmannminiſter an die Deutſchen, und die ſechſte
einen reduzierten Bürgerblock mit Zuziehung des Linksblocks.
Das Endergebnis des Ringens um die Macht drückt ſich aus in
einer Einigung zwiſchen den Agrariern und den Sozialiſten, ſo
zwar, daß den Sozialiſten ſechs Miniſterſitze gegen neun bür=
gerliche
eingeräumt wurden, davon den deutſchen Sozialdemo=
kraten
das Fürſorgeminiſterium an Stelle des ihnen urſprüng=
lich
angebotenen politiſch minderwertigen Ernährungsmini=
ſteriums
.
Dieſer Reſſortverteilung gingen harte Kämpfe woraus, denn
der deſignierte Miniſterpräſident zeigte ſich nicht willens, die
politiſch wichtigen Miniſterien dem Machtbereich der agrariſchen
Partei entziehen zu laſſen. Den Parteien des tſchechiſchen
Rechtsblocks ſollten das Nationalverteidigungsminiſterium, das
Präſidium, das Schulminiſterium, das Innen=, das Arbeits=, das
Eiſenbahnminiſterium und die übrigen bedeutenden Aemter vor=
behalten
bleiben, während die minder wichtigen Reſſorts, Ernäh=
rungsminiſterium
, Geſundheitsminiſterium uſw. dem Linksblock,
bzw. den deutſchen Agrariern zufallen ſollten. In dieſem Ab=
ſchnitt
des Kampfes um die Vormachtſtellung innerhalb der
neuen Regierung trat etwas ein, deſſen ſich der Miniſterpräſident
ebenſowenig wie die tſchechiſchnationalen Gruppen verſehen hat=
ten
: die tſchechiſchen Sozialdemokraten erklär=
ten
ſich mit den deutſchen Genoſſen ſolidariſch
und verlangten an Stelle des für den deutſchen ſozialdemokrati=
ſchen
Führer Dr. Czech vorgeſehenen bedeutungsloſen Ernäh=
rungsminiſteriums
ein politiſch vollwertiges Reſſort. Sie er=
hoben
dieſe Forderung mit ſoviel Entſchiedenheit, daß die tſche=
chiſchen
Agrarier es nicht darauf ankommen ließen, die Ehrlichkeit
und Feſtigkeit der Verbundenheit zwiſchen ihren und den deutſchen
Sozialdemokraten um den Preis neuer ernſter Komplikationen
zu überprüfen, und, wenn auch zögernd, das Fürſorgemini=
ſterium
in die Hände eines deutſchen Sozialiſten legten . .."
Noch ein zweites Miniſterium war deutſcher Beſetzung vorbehal=
ten
: Anſpruch darauf hatte der Bund der Landwirte, der, ſeit
Jahren aktiviſtiſch eingeſtellt, einen der bisherigen beiden deut=
ſchen
Miniſter geſtellt hat. (Bekanntlich lag die Leitung des
Arbeitsminiſteriums in der vergangenen Regierungsperiode in
Händen des deutſchen Agrariers Prof. Spina und jene des
Juſtizminiſteriums in der Hand des deutſch=chriſtlichſozialen
Profeſſors Mayr=Harting.) Da auf das Arbeitsminiſterium die
tſchechiſchen Volksparteiler Anſpruch erhoben, und auf das
Juſtizminiſterium die tſchechiſchen Sozialdemokraten, ſo übertrug
man dem neuerdings zum Miniſter ernannten Prof. Spina das
Geſundheitsminiſterium, das zwar nicht als vollwertiges Mini=
ſterium
anzuſehen iſt, dem aber immerhin zahlreiche wichtige
volkshygieniſche Aufgaben zu löſen bleiben.
Das neue Kabinett präſentiert ſich alſo im Zeichen der Kon=
zentration
einerſeits und der nationalen Kooperation anderer=
ſeits
. Es umfaßt auf breiterer Baſis als bisher programmatiſch
verſchieden eingeſtellte Gruppen und gleichzeitig verheißt es einen
ernſten Fortſchritt in der Zuſammenarbeit verſchiedener Natio=
nen
. Das ſind die hervorſtechendſten Merkwale der neuen Prager
Regierung, in der die deutſchen Soziademokraten den Beweis
zu erbringen haben werden, daß es ihnen mit der Vertretung
der Intereſſen des Sudetendeutſchtums wirklich ſo ernſt iſt, wie
ſie dies für den Fall ihrer Mitarbeit im Schoße der Regierung
immer in Ausſicht geſtellt haben. Sie haben, ſolange ſie in Oppo=
ſition
zur Regierung ſtanden, den deutſchen Regierungsgruppen
Bund der Landwirte, Gewerbeparteiler und Chriſtlichſoziale
ſtändig die allzu nachgiebige Haltung gegenüber der tſchechi=
ſchen
Mehrheit vorgehalten; der ſtarke. Zuwachs an Stimmen,
den ſie bei den letzten parlamentariſchen Wahlen zu verzeichnen

[ ][  ][ ]

Seite 2
hatten, legte ihnen neben ihren ſtandesmäßigen auch nationale
Verpflichtungen auf, denn die deutſchen Sozialdemokraten haben
im Kampfe gegen die bisherigen deutſchen Regierungsparteien
in den letzten Jahren die Notwendigkeit einer entſchiedeneren
Vertretung nationaler Forderungen der deutſchen Minderheit
im tſchechiſchen Staate ſo häufig betont, daß ihr Wahlerfolg nicht
zuletzt auch dieſem Umſtande zuzuſchreiben iſt, umſomehr, als
tatſächlich weite Kreiſe des Sudetendeutſchtums von der Erfolg=
loſigkeit
der bisherigen aktiviſtiſchen Politik enttäuſcht waren.
Die Verantwortung, die die deutſchen Sozialdemokraten mit
ihrem Eintritt in die neue Prager Regierung auf ſich genommen
haben, iſt nicht minder gering als jene, die von den deutſchen
Chriſtlichſozialen, Gewerbeparteilern und Agrariern vor Jahren
zu tragen unternommen worden iſt. Es iſt abzuwarten, ob der
neue Kurs in Prag geſünderen Zuſtänden zuſteuert nun,
nachdem das Lenkrad ſich um einige Grade nach links zu drehen
begonnen hat!

Die Kommunglwahlen indftoberſchlefien
Dreikeilung der Wahlen zum Nachkeil des Deutſch=
kums
. Rückgang der deutſchen Liſten.
Kattowitz, 11. Dezember.
Bei den Kommunalwahlen in Oſtoberſchleſien haben nach
dem jetzt vorliegenden endgültigen Ergebnis im Wahlkreis
Kattowitz die Regierungsparteien 43 Mandate erhalten, die pol=
niſchen
Oppoſitionsparteien 44 und die deutſchen Liſten 15. Im
Jahre 1926 hatten die deutſchen Liſten insgeſamt 24 Mandate
erhalten.
Wahlkreis Schwientochlowitz: Regierungsparteien 48 Man=
date
, polniſche Oppoſitionsparteien 71, deutſche Liſten 68 Man=
date
(1926 deutſche Liſten 101 Mandate).
Wahlkreis Tarnowitz: Regierungsparteien 127, polniſche
Oppoſitionsparteien 20, deutſche Liſten 9 (1926: 25).
Wahlkreis Rybnik: Regierungsparteien 62, Wittſchafts= und
Kulturbund (eine Gegenorganiſation des Deutſchen Volksbundes)
2, polniſche Oppoſitionsparteien 29, deutſche Liſten 39 (1926:101).
Wahlkreis Pleß: Regierungsliſte 551, polniſche Oppoſition
376, deutſch=polniſche Liſten 5, deutſche Liſten 70 Mandate
(1926: 73).
Insgeſamt haben die deutſchen Liſten gegen 1926 17000
Stimmen verloren, alſo 50 Prozent der Mandate.
Bei der Beurteilung der Kommunalwahlen in der Woiwod=
ſchaft
Schleſien iſt zu beachten, daß diesmal die Kommunal=
wahlen
in drei Gruppen erfolgten. Die polniſche Re=
gierungspartei
hat den erſten Teil der Wahlen im ſoge=
nannten
Teſchener Gebiet veranſtaltet, wo ſie am ſtärk=
ſten
vertreten iſt, um dieſen Erfolg beſonders hervorſtechend zu
machen. Am Sonntagwurde in den oberſchleſiſchen
Landgemeinden gewählt, wo ebenfalls mit einem polniſchen
Erfolg gerechnet werden mußte. Die Stadtgemeinden,
in denen ſich die Polen am ſchwächſten, fühlen,
werden erſt am kommenden Sonntag wählen.
Durch den günſtigen Ausgang der beiden erſten Wahlen hofft
die polniſche Regierungspartei, die Wahl am kommenden Sonn=
tag
nicht nur beeinfluſſen, ſondern dieſe auch in ihrer Bedeu=
tung
herabdrücken zu können. Den Verluſten der Deutſchen in
dieſen beiden erſten Wahlen ſtehen auch nennenswerte Gewinne
gegenüber. In mindeſtens 30 Gemeinden iſt mit gutem Erfolg
auf die Liſte der deutſchen Wahlgemeinſchaft gewählt worden.
Bei der Beurteilung darf nicht vergeſſen werden, daß die pol=
niſche
Wahlſtatiſtik nur diejenigen Stimmen als deutſch bezeich=
net
, die für die deutſche Wahlgemeinſchaft abgegeben werden.
Es fehlen alſo in dieſer Statiſtik die Stimmen der deutſchen
Sozialiſten, die den deutſchen Mandatswahlen zugerechnet wer=
den
müſſen. Es fehlen auch die Stimmen für deutſche Kandi=
daten
, die auf Kompromißliſten aufgeſtellt waren. Der Haupt=
grund
für den gegenüber dem Ergebnis von 1926 zurückgehenden
Ausgang der Wahlen iſt darin zu erblicken, daß die Aufſtellung
deutſcher Liſten in einer großen Zahl von Orten infolge des von
polniſcher Seite ausgeübten wirtſchaftlichen Druckes gar nicht
möglich war. So konnten z. B. in den Kreiſen Tarnowitz und
Kattowitz nur in je vier Gemeinden deutſche Liſten aufgeſtellt
werden.

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Vom Tage.
Durch das Ausſcheiden der 12 Abgeordneten aus der Deutſchnatio=
nalen
Reichstagsfraktion, die ſich in der Deutſchnationalen Arbeits=
gemeinſchaft
zuſammengeſchloſſen haben, war bekanntlich eine Um=
gruppierung
bei der Platzverteilung im Reichstag
notwendig geworden. Dieſe Umgruppierung iſt nunmehr erfolgt, und
zwar haben die 12 Abgeordneten ihre Plätze links von den Deutſchnatio=
nalen
hinter den Plätzen der Deutſchen Volkspartei.
Der franzöſiſche Senator Le Trocquer ſprach am Dienstag vor dem
Verband der franzöſiſchen Induſtriellen und Kaufleute über die
Frage der europäiſchen Zollunion. Er erklärte u. a.,
in franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen ſei man der Ueberzeugung, daß die
Zollunion ohne eine deutſch=franzöſiſche Verſtändi=
gung
unmöglich ſei.
Der ruſſiſche Botſchafter in Paris, Dowgalewſki,
wird demnächſt nach Moskau abreiſen, um über den Stand der
franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen Bericht zu erſtatten. Höchſtwahr=
ſcheinlich
wird er nicht mehr auf ſeinen Poſten zurück=
kehren
.
Die internationale Konferenz für die Abſchaffung der
Ein= und Ausfuhrbeſchränkungen hat am Mittwoch eine
Sitzung abgehalten, die aber immer noch keine Entſcheidung
gebracht hat.
Der ſeit einer Woche krank daniederliegende italieniſche
Senator Tittoni hat jetzt einen Gehirnſchlag mit rechts=
eitiger
Lähmung erlitten. Der Zuſtand des bekannten
Staatsmannes und Diplomaten gilt als hoffnungslos.
Der Vizekönig von Idien, Lord Irvin, hat die
beiden indiſchen Politiker Gandhi und Pandit Nehru zu
Beſprechungen auf den 23. Dezember eingeladen um mit
ihnen die verſchiedenen Probleme, denen ſich Indien gegenübergeſtellt
ſieht, ausführlich zu erörtern.

Die Reorganiſakion der engliſchen
Kohlenindufkeie.
Annahme des Bergbaugeſekzes im Ankerhaus.

EP. London, 11. Dezember.
Der Geſetzentwurf zur Reorganiſierung der eng=
liſchen
Kohleninduſtrie iſt am Mittwoch vom Präſiden=
ten
des Handelsamtes, Graham, nach längerer Verzögerung im
Unterhaus eingebracht worden. Dieſer Geſetzentwurf ſieht die
Regulierung der Kohlenförderung und die Ver=
einheitlichung
des Kohlenabſatzes vor und enthält
Beſtimmungen über die Einſetzung und die Funktionen eines
nationalen Induſtrie=Amtes für den Bergbau.
Ferner wurde Henderſon in der Frage der Ernennung eines
engliſchen Geſandten in Afghaniſtan interpelliert. Henderſon ant=
wortete
auf dieſe Anfrage, daß die engliſche Regierung bisher
keinen diplomatiſchen oder konſulariſchen Vertreter nach Kabul ent=
ſandt
habe. Henderſon betonte weiter, daß dies in Anbetracht des
gegenwärtigen Zuſtandes der engliſchen Geſandtſchaft in Kabul
das Geſandtſchaftsgebäude wurde bekanntlich bei den Unruhen
ſchwer beſchädigt in der nächſten Zeit nicht der Fall ſein werde.
Der Entwurf des Bergbaugeſetzes wurde in erſter Leſung ohne
Debatte angenommen. Er betrifft die Verkürzung der Arbeitszeit
der Bergarbeiter, regelt die Fragen der Ausfuhr und des Ver=
kaufes
und ſieht die Schaffung eines Zentrallöhnungsamtes vor.
Scharfe Angriffe im Oberhaus gegen die Arbeiter=
tegiernng
.
Im Oberhauſe wurde heute ein ſcharfer Vorſtoß von Lord
Salisbury gegen die Politik der Arbeiterregierung gegenüber
Aegypten unternommen. Lord Salisbury brachte im Zuſammen=
hang
hiermit einen Antrag ein, in dem das Oberhaus ſein Be=
dauern
über die unvorſichtige und übereilte Politik der gegen=
wärtigen
Regierung in Aegypten zum Ausdruck bringt und auf
die Gefahr dieſer Politik für das engliſche Reich hinwies. Nach=
dem
Lord Salisbury in Begründung ſeines Antrags auf die
außerordentlich wichtige Stellung Aegyptens in wirtſchaftlicher
und kommerzieller Hinſicht hingewieſen hatte, erklärte der An=
trägſteller
, daß England allein infolge ſeiner dominierenden
Stellung Aegypten vor einem Bankerott gerettet und die Ruhe
im Lande wiederhergeſtellt habe. Die engliſche Arbeiterregie=
rung
habe durch eine radikale Aenderung der bisherigen Politik,
und beſonders durch die Abberufung von Lord Lloyd gezeigt,
daß ihr das Verſtändnis für die Wichtigkeit der engliſchen In=
tereſſen
in Aegypten abgehe. Salisbury ſuchte ferner von der
Regierung zu erfahren, welche Mittel zum Schutze der Auslän=
der
in Aegypten nach der Ratifizierung des neuen engliſch=
ägyptiſchen
Abkommens der engliſchen Regierung zur Ver=
fügung
ſtünden. Der frühere engliſche Oberkommiſſar für
Aegypten, Lord Lloyd, erklärte in Unterſtützung des von Lord
Salisbury geſtellten Antrags, daß ſeiner Meinung nach der
neue engliſch=ägyptiſche Vertrag eine offenſichtliche Aenderung
der bisherigen Politik Englands in Aegypten darſtelle und
außerordentlich ernſte Gefahren in ſich berge.

Hie ſeilſame Miel.

Ap. Im Verlag von Dietrich Reimer, Berlin, erſchien ein neues
Tierbuch von Bengt Berg, Die ſeltſame Inſel (Bengt
Bergs illuſtrierte Tierbücher, 2. und 3. Band), überſetzt von Ernſt Züch=
ner
. Mit 105 Bildern. Preis geb. 9 Mk. Vor der Inſel Gotlands
weit draußen in blauer Ferne, liegt das ſeltſame Inſelland. Gewaltig
und drohend ragt es dort, ein mächtiger Felſen, aus der Oftſee empor,
von tauſend und abertauſend Vögeln belebt und bevölkert, die von weit
her über das Meer in Scharen gekommen ſind und dort in dunklen
engen Schründen niſten, ein Märchenland, zu dem es unter all den
Tauſenden von Inſeln in fernen Ozeanen vielleicht kein Gegenſtück gibt.
Bengt Berg, ſelbſt ein Kind dieſer nordiſchen Meeresküſten, hat dieſes
Inſelland beſucht und erforſcht. Unermüdlich und unter großen Stra=
pazen
iſt er mit ſeiner Kamerg durch Wellen und Brandung gefahren,
um die Meeresvögel bei ihren Spielen und Kämpfen auf die Platte zu
bannen, an den Steilhängen iſt er unter Lebensgefahr herumgeklettert,
um Bilder aus dem Leben und den Felſenwohnungen der Vogelvölker
feſtzuhalten. Für das Volk, das jene Küſten befährt, ſind die Inſeln
dort das Land des Aberglaubens und der Unmöglichkeiten. Schätze
liegen dort unten in der Tiefe verborgen, die Fiſcher haben das Gold
glänzen und die Edelſteine leuchten ſehen. Keiner hat es freilich ſelbſt
geſehen, jedoch kennt jeder einen anderen, der es geſehen hat.
Im Meere ſammeln ſich die Vögeln bei den Inſeln. Im Frühling
ſprießen aus der Erde die lieblichſten Blumen hervor, hunderte von
ſtarkduftenden Kräutern, die goldene Adonis, Orchideen und herrliche
Halmblumen. Das ganze Meer iſt auf einmal lebendig geworden, die
Vögel ſind von den flachen Ufern Gotlands hergekommen, wo es im
Winter windgeſchützt war, von den Bänken der Oſtſee und den Schären
des ſchwediſchen Feſtlands. Aber die meiſten ſind vom Süden hergereiſt.
Zuerſt kommen die großen Möven, mit ihnen die Säger, dann die Wild=
enten
, Eisenten, Eiderenten und Samtenten, die Lummen, Tordalken
und Teiſte, Küſtenfiſcher, Brandgänſe, Adler, Wanderfalken, Raben und
Schwalben und die vielen kleinern Vögel. Nicht die zahlreichſten, aber
die ſtärkſten ſind die Möven. Es gibt deren drei, die Mantelmöve,
die Heringsmöve und die Silbermöve und außer ihnen die kleine Sturm=
möve
. Die großen Mantelmöven ſind die Geier des Meeres und fah=
ren
über alle Waſſer auf Seeräuberei, ihr Hunger iſt ebenſo groß, wie
ihr Auge ſcharf iſt, ſie rauben die Eier und Jungen anderer Seevögel.
Sie leben zu Paaren, während die anderen Möwen in Menge dicht bei=
ſommen
wohnen. Das Leben und Treiben dieſer Möwen, ihre Nieder=
laſſungen
, ihr Brutgeſchäft und ihre Kämpfe hat der Verfaſſer genau
beobachtet und in wundervoll lebendiger Darſtellung beſchrieben. Es
gibt noch einfältige Menſchen, die ſagen, daß dieſe Vögel zu nichts
tangen, weil der Menſch ſie nicht braten und verſchlingen könne. Es
wäre erlaubt, ſie ungeſtraft abzuſchießen, denn das Geſetz beſchützt ſolche
Vögel nicht. Sie werden unnütz genannt und haben darum keinen
Wert. Das iſt ein kurzſichtiger und vermeſſener Irrtum, den die
lieber ausrotten ſollten, ſtatt alten

Irgendwelche Vierfüßler wären wohl niemals auf der Inſel ſeß=
haft
geworden, wenn der Menſch ſie nicht dorthin verſchleppt hätte,
wie Haſen, Ratten und Schafe; letztere ſind jetzt von ). Infel ver=
bannt
zum Segen für deren ſeltſame Pflanzenwelt, aber en Haſen be=
gegnet
man überall. Die Haſen auf der Inſel haben es ſich gemerkt, daß
das beſtändige Brauſen von Meer und Wind ſie hindert, ſich wie die
Haſen des Waldes, durch das Gehör zu ſchützen, und darum haben ſie
gelernt, weit zu ſehen, deshalb iſt es auch ſchwerer, ihnen nahe zu
kommen. Die Robben ſind nicht als ſeßhaft zu bezeichnen. Die Schwie=
rigkeit
, ihnen nahe zu kommen, hat der Verfaſſer mit Ausdauer und
Liſt überwunden. Für Kleinvögel iſt die Inſel kein glückliches Land,
aber ſie ſind auch hier vertreten, die Stare haben gelernt in Fels=
ſprüngen
zu wohnen, der Rotſchwanz hat es ihnen nachgemacht, die
Bachſtelze wohnt auch dort, die Hausſchwalben haben ihren alten
Brauch, ihr Neſt unter eine Felswand zu mauern, wieder aufgenom=
men
, für die ſchwarze Turmſchwalbe ſind die Verſtecke wie geſchaffen, die
Steinſchmätzer ſind zahlreich vertreten, und die Lerche hat die kahle
Grasflur liebgewonnen. Aber keiner von allen dieſen Vögeln iſt ſo
auf der Inſel zu Hauſe, wie der Felſen r, er läuft allerorts herum,
ohne daß ihn jemand ſtört, und hält auch Eis und Wetterſtürme aus.
Den Eiderenten, Lummen, Tordalken und Teiſten hat der Ver=
faſſer
beſondere Kapitel gewidmet. Die Eiderente iſt der Vogel des
Meeres und beſiedelt die äußerſten Schären. Sie liefern die Eider=
daunen
. Die Leute an der ſchwediſchen Küſte ſchonen wohl die Eiderenten,
trachten aber um ſo mehr den Erpeln nach dem Leben. Nur in einem
einzigen Monat im Jahre, von Ende April bis Ende Mai, wird er
durch das ſchwediſche Geſetz geſchont. Wo der Fels am ſteilſten abfällt,
wohnen die Lummen, wo die Grotten zwiſchen Klüften im Felsgeröll
gähnen, die Tordalken. Sie ſind das große Volk der Inſel, und ihre
Anweſenheit iſt es, welche die ſeltſame Inſel zu dem macht, was ſie
iſt, zu der reichſten Vogelinſel in der Oſtſee. Die Lumme iſt die Perle
unter den Vögeln der Oſtſee und das Koſtbarſte unter den lebenden
Kleinodien der ſeltſamen Inſel. In ihrem ganzen Gebaren iſt die
Lumme genau wie ein kleiner Pinguin. In ihrer Haltung, ihrer
Form, in Bewegungen, Farben, im Schwimmen und Tauchen. Nur ſie
kann fliegen. Ein fliegender Pinguin. Der Verfaſſer des Buches er=
zählt
, daß die Lummen im Jahre 1880 dem Ausſterben nahe waren.
Ein beherzter Mann bildete dann einen Verein, der die Großinſel
kaufte, und damit die Lummen in letzter Stunde rettete. Damals waren
es ihrer nur noch 20, jetzt ſind es ſicher tauſend. Wenn die Ausrottung
weiter gegangen wäre, ſo wäre Schweden um noch eine eigentümliche
Tierart ärmer geworden, ſie hätten das Schickſal des Bibers, der
großen Trappe, der Graugans, die Säbelſchnäblers, des ſchwarzen
Storches, des Rieſenalks und der Wandertaube geteilt, die durch den
Unverſtand und die Habgier der Menſchen ganz oder faſt ganz ausge=
rottet
worden ſind. Wenn die Menſchen die Eier der Lummen nur
gekannt hätten, ſo hätten ſie ihren Platz in unſeren Volksſagen gehabt.
Denn etwas Wunderbareres, Prachtvolleres hat kein zweiter Vogel, und
in den Klüften des Felſens leuchten ſie wie Edelſteine, ihre Farben=
pracht
, weiß und rotfleckig, blau ind grünſpania in mannigfacher Ab=
wechſlung
iſt unglaublich. Einer der merkwürdigſten Vögel, die es
gibt, iſt der Tordalk, oder, wie die Gotländer ihn nennen, der Törd.
Er iſt ein Stück Trollvogel aus der Urzeit, der vergeſſen hat, auszu=
ſterben
und darum neugierig auf die ganze wunderliche Welt ringsum

Am Djäken und Breifahriſche
Verſchärfung der Geſchäftsordnung des Re
* Berlin, 11. Dez. (A

In Erwartung der kommenden politiſchen Oi
Reichstag ſehr ſtark beſucht. Man zählte eine S.
weit über 400 Abgeordnete, die allerdings den Vor
Hauſe nur beſcheidenes Intereſſe entgegenbringen. S
dent Löbe, der ſich entſchieden für eine Verſchärfur

ſchäftsordnung einſetzt, kann ſich die allgemeine Auf

ſident Tardielt 3e
außs E, wie bereits
Proiekt vorlegte,
den 31. März 3
der ſeit 100 Jah

hüe in den letzten

nicht erzwingen. Seinem Wunſch entſprechend, wir
ſchärfung der Geſchäftsordnung mit 304:51 Stimy
Stimmenthaltungen der Deutſchnationalen angenomme
Vorlage über die Regelung der ſtandesherrlichen Anſ.
it 94
mit verfaſſungsändernder Mehrheit gegen Deutſchnat
Kommuniſten angenommen. Das eigentliche Intereſf.
pitichineg Naftt
doch in der Wandelhalle, wo alle möglichen Kombing
nächſten Tage durchgeſprochen werden. Ueber den Ern
der vor allem von der Kaſſenſeite her bedingt iſt, iſt ſi
im Unklaren. Man flüſtert bereits von der Mögli
Auflöſung des Reichstages, falls die Regierung in d
heit bleiben ſollte, flüſtert davon, daß der Reichskau
bereits die Zuſtimmung des Reichspräſidenten in
habe, flüſtert auch von dem berühmten Artikel 48
verfaſſung, der einer Regierung ohne Reichstag Han
heit in außergewöhnlichen Zeiten geben kann. Das i
natürlich nur reines Rätſelraten, weil ja noch all Auiarmen, vor allem 4a
ous Projekt iſt von
Schwebe iſt und auch das Kabinett ſich kaum ſchon mi=
beſchäftigt
hat, was kommen ſoll, wenn
fehr freundlich
*
inksparteien, und
Die Mittwochsſitzung begann um 3 Uhr. Zur Berat.
ahren ein ſolches
zunächſt die Novelle zum Diätengeſetz, welche der Geſchä
ſident nachgekommen.
ausſchuß vorgeſchlagen hat. Darnach ſoll der Reichstagsp
Recht haben, ein Mitglied bis zu 30 Sitzungstagen und be
des Mitgliedes bis zu 60 Sitzungstagen auszuſchli E54 hm den Zorilets
bereits mit den Rüc
zu beantragten die Regierungsparteien und die Wirtſchafts E
Zuſatz wie folgt: In der Geſchäftsordnung des Reichstags
ger ſozialiſtiſche Ab
der zeitweiligen Ausſchließung von den Sitzungen des Re
ſeiner Ausſchüſſe das gleichzeitige Ruhen des Rechtes auf kiN./ de Steuerſehtnuß
u treten und die Kam
bahnfahrt und auf Entſchädigung ausgeſprochen werden.
Abg. Graef (Dn.) betonte namens ſeiner Fraktion,
bedeute einen Eingriff in die Verfaſſung und müſſe dah Ei4 Mfem Datucl Alde Ao
werden. Nach der Verfaſſung ſei den Abgeordneten garant 4/=wrde in der Komm
Diäten und Freifahrtpreiſe erhielten.
Die Regierung W
Präſident Loebe fand die Stellungahme des 1
ten Graef und ſeiner Partei bedauerlich. Anträge zu ein Fit i Konflikt gergten, d
fung der Geſchäftsordnung lägen ſchon ſeit zwei Jahren-vo / Rud i 1. Februar vorgeſel
gänge der letzten Zeit hätten dazu gedrängt, eine ſolche Verſ
Arbeitsmethode anl
Geſchäftsordnung durchzuführen. Die Oppoſition könne ſicdh

M nur der Methode de
ucht, ſondern für alle
Aoget ſeiner Bedeut:
bergten.
Beſchluf
iſter. bi.
jübe; denn e
Rdget b
uſch an einem ein
A m Zeit, brach.
Liſſent iſt, nahm er mi
AAProiekt auf und ſich

darunter die bede
dem Gegner meſſen, man brauche aber keinen Lärm zu
keine beſchimpfende Ausdrücke zu gebrauchen. Wenn Ordnu / M/ griegs= des Marine
Hohngelächter beantwortet würden, dann müſſe ſich der Rei
andere Mittel ſichern. Das verfaſſungsmäßige F andwi dieſer und in d.
Diäten ſtehe nicht ſo hoch wie das Recht auf A. ſand oſt die Regierung,
des Mandats. Aber auch dieſes letztere Recht, das
faſſung verankert ſei, würde von den Parlamenten mitunter LM/Mtsprojert vor d
wenn nur auf dieſe Weiſe das höhere Recht der Exiſtenzmi /M ur Annahme zu brin
Parlaments geſichert werden könne. (Lebhafte Zuſtimm /Ayſne der Regierung
Parlament müſſe ſich gegen die planmäß
rung ſeiner Ar beit ſchützen. Dies ſei es ſeiner
dig. (Starker Beifall bei der Mehrheit des Hauſes.)
Nach Ablehnung eines kommuniſtiſchen Antrages, den
den Rechtsausſchuß zu überweiſen, wurde die Vorlage in zw
angenommen, desgleichen der Zuſatzantrag der Regierungs
züglich der Diäten in namentlicher Abſtimmung mit 304 geg
men bei 49 Enthaltungen. Der dritten Bexatung des Entw.
ſetzten ſich die Kommuniſten, ſo daß ſie nicht ſtattfinden kor
Nunmehr gelangte der Geſetzentwurf zur Regelung 6
licher Renten in zweiter Leſung zur Beratung. Nach de
entfchließung ſollen nur die Renten entſchädigungslos we
als Ausgleich für die Aufgabe von Leibeigenſchaftsrechten
ſind, deren Inhalt alſo nach heutiger Anſchauung unſittli
übrigen Renten ſollen mit 25 Prozent oder 8 Prozent ode:
aufgewertet werden.
Abg. Heilmann (Soz.) erklärte, trotzdem die Vorla ſEoFyM ganzen Kar
ſchuß verſchlechtert worden ſei, werde ſie von ſeiner Frakt
tereſſe der Arbeiterſchaft angenommen werden.
iu ier einjäht
Abg. Hanemann (Dntl.) lehnte die Vorlage ab.
Abg. Dr. Wunderlich (D.V.P.) meinte, dies ſei
vom Okkal
mögliche Löſung im Augenblick, die Vorlage müſſe daher a
werden.
uet des Kriegsmi
Nachdem ein kommuniſtiſcher Redner gegen die Vorlage
u Kammerſitzung
hatte, erklärte Abg. v. Lindeiner Wildau im 9
R ſechs Abgeord=
Deutſchnationalen Arbeitsgemeinſchaf:
ühe Ausſprache wur
Freunde würden das Geſetz ablehnen. Die Demolrate
der Vorlage zu. Daraufhin wurde der Entwurf in zwei
Mielberatung der
angenommen.
geſamte Budge
Nach kurzer Debatte folgte die namentliche Schlußabſt:
de mit 445
der dritten Leſung. Die Vorlage wurde mit 302 gegen 10 I
der Kriegsminif
bei 9 Stimmenthaltungen, alſo mit Zweidrittel=Mehrheit, an
Andier verlangte
Gegen ½0 Uhr vertagte ſich das Haus auf morgen mittag
Vertrauensfra
kanntlich ſteht auf der morgigen Tagesordnung als einziger
Stimmen eine
Entgegennahme der Regierungserklärung.

ſchaut. Er fürchtet ſich vor Menſchen nicht. Der Tordalt
einzige ſeines Geſchlechts, ſein nächſter Verwandter, der Me
Brillenalk, iſt ausgeſtorben. Früher wurden die Rieſenalfen
Mengen gefunden, daß man ſie als Brennſtoff (2) benubte.
1844 verendeten, ſo viel man weiß, die letzten Rieſenalfen B

Ein neuer

und alle Hoffnungen, ſie wieder zu finden, haben ſich als Ve=
wieſen
. Einige hunderte Jahre ſind vergangenen, ſeithen.

ſie rudelweiſe an Bord trieben, um mit ihrem Fett zu ſeit
kann ein Ei oder das Fett eines Rieſenalks nicht mit Gol9

werden. Die Tordalken, närriſche Geſellen, wohnen im *
deſtens zweitauſend, an den Oſtwänden und den Schwſtr
Inſel. Für den Tordalk beſteht noch keine Gefahr. Er iſt zu
der Ausrottung wert zu ſein, und er kommt auf vielen Une
lichen Stellen vor. Die Teiſte iſt nur eine kleine Lumie,,
und lebhafteſte. Tordalken und Lummen liegen in Scharen."
zahlreich beieinander, aber die kleineren ſchwarzen Teiſte liehe
zu zweien. Neben den hohen Felswänden auf der Grobiſſe
ihre Lieblingsplätze. Auf die hochintereſſanten Schüche.
Lebens und Treibens der letztgenannten Vogelgruppen, It
gehen, müſſen wir uns verſagen.
Das letzte Kapitel des Buches iſt dem Wanderfalfen Veo
alt die Falken ſind, weiß niemand dort. Seit undenlichen de
ſie an dieſer Wand gehauſt. Der Wanderfalke iſt der berkſe
ſen von eigenen Gnaden, gefürchtet von den Tauſenden I0t
die vor ihm zittern, ein unerbittlicher Töter, aber Maflle
nicht grauſam, raſch iſt der Tod, den er bringt, er 9üclt.
Opfer, wie der Adler es tut. An ſeinem Lieblingsplatze ſſ
faſſer eine faſt unglaublich reiche Speiſekarte vor: Felſelhe.
melker, Würger und Blauracke, Waldſchnepfe, Kuckuck A.
Wachtelkönig. Den Wanderfalken zu überwinden, bot.
Aufgabe für ihn, die auf der Inſel ſeiner wartete. Lr Nce
ſchwindelnden Abgrund, wo hinauf niemand mit einer Rit
konnte. In ſpannender Schilderung erzählt er, wie.
Naubritter der Inſel an dem Steilhang für ſeine Kamſe.
ſich in einem Ballonkorb, wie ein Felsſtück bemalt, zmte.
Ben
über den Abhang hinuterſeilen ließ.

Es iſt ein prächtiges Buch, dieſes neue Tierbuch.
und einzig in ſeiner Art. Wundervolle, nach dem So
mene Bilder erhöhen den Wert des ſchönen Werkes,

p. Gegen die Vielrederei im Parlamente. 3ch G.

Nationalrat iſt neben dem Präſidentenſitze eine Ne..
Flamm

bracht worden: ein weißer Streifen, auf dem."
nach 25 Minuten Rededauer jeweils erſchent vhoh .
Der P
Ein=
ten
und abermals nach fünf Minuten Eſo
un?
hat, wie die Nationalzeitung berichtet, die ie.

halb1
zur Mahnung uicht endenwollender Redner Litt

kündigt, daß die Reglementsbeſtimmung ub.

z Na
Rededauer in Zukunft ſchärfer gehmehch. Ne.

die ſchriftliche Mahnung beſſer wirken wird.
A
des Präſidenten, bleibt abzuwarten, behle.
Blatt dazu.

R

[ ][  ][ ]

Maid
NAi
Eu
Nencheit ge

ſol, wemn
*
inn um 3 Uhr.

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Seite 3

2 Kampf um das franzöſiſche Budgel.

ſeal 1 des ſtanzöſtiſchen Badgekjahresſchluſſes auf den 31. März. Vetabſchiedung des 5- Milliarden=
irbeitsplanes
noch vor dem 31. Januar. Zahlreiche Zwiſchenfälle bei der Beralung
des Budgels des Kriegsminiſteriums. Knappe Mehrheik für Tardien.

Ein Schachzug Tardiens.
Das eigent
bo Ae nite AS kle das ſeit hundert Jahren ſeiner Ver=
2ein werden
wirklichung harrk, wird zur Tal.
enſeite her b.
eit beritz don ſo
EP. Paris, 11. Dezember.
S, ſals die Rehienn ſin 3 präſident Tardieu zeigte ſich geſtern als ein gewieg=
* Labon, daf
Aktä) als er, wie bereits von uns kurz gemeldet, dem
Ds Reichsbräf
dem berühmt.u herw in Projekt vorlegte, den Schluß des Budgetjahres
gierung ohne 9 ſun auf den 31. März zu verlegen. Wie verlautet, hat
Zeiten geben hyn zſſen=in, der ſeit 100 Jahren der Verwirklichung harrte,
veirgten, weil zu uſer le in den letzten 48 Stunden ausgearbeitet und
Radimet ſich lun dere W imen, vor allem über den Finanz= und Geldmarkt,
haz/as Projekt iſt von der überwältigenden Mehrheit
fan fehr freundlich aufgenommen worden. Einem
üätengeſetz, weſch zuiche Linksparteien, und vor allem der Sozialiſten, die
L2amach ſoll der Ri ehn hren ein ſolches Geſetz fordern, iſt dadurch der
3u : Sitzungäitmeſtere dent nachgekommen. Auch die Finanzkommiſſion
Sitzungstgn
öbarteien ud die 9. am-4 nahm den Vorſchlag ſehr freundlich auf. Dieſe hatte
eſchäftsordnung des 9u eſter reits mit den Rückwirkungen des neuen Geſetzes
von den Sihu
ſtüigr der ſozialiſtiſche Abgeordnete Vincent=Auriol ver=
ſtige
Nuhen des N4
gung ausgeſtnrogzn .A da ie Steuerſenkungen bereits vom 1. Januar 1930
te namens ſeinr mt Kr treten und die Kammer daher die diesbezüglichen
evo eſem Datum annehmen müſſe. Der Vorſchlag des
den Mn
tpreiſ
liſte z urde in der Kommiſſion mit 20 gegen 12 Stimmen
mnd die Eit
ſomm Die Regierung wird mit der Finanzkommiſſion
halb Konflikt geraten, da ſie die Steuerſenkung frühe=
jzen
ſchn ſ
dazu g
1. Februar vorgeſehen hat.
Vas Arbeitsmethode anlangt, ſo wird die Kommiſſion
ſusg f; darunter die bedeutendſten von ihnen, wie das
ſet de riegs=, des Marine=, des Außen= und des Innen=
teriu
yin dieſer und in der nächſten Woche durchberaten.
die Regierung, ihr großes fünf=Milliar=
Ar, tsprojekt vor dem 31. Januar noch durch das
zmen r Annahme zu bringen. Von allen Parteien wird
Maßs me der Regierung als ein glücklicher Griff bezeich=
dernynur
der Methode der Durchpeitſchung des Budgets
ht, ſondern für alle Zukunft dem Parlament Zeit
oget ſeiner Bedeutung entſprechend mit aller Ge=
iſen
, wurd
veraten.
(7 Beſchluß Tardieus darf doch nicht vergeſſen wer=
er
vielleicht mehr der Not gehorchte, als dem
nSe; denn er hatte inzwiſchen eingeſehen, daß ſein
Prchuz hut, Das dget bis zum 31. Dezember durch das Parlament
niſchiſyuz ringer’ ch an einem einfachen Naturvorgang, nämlich an
Man.yan Zeit, brach. Ein geſchickter Taktiker, wie der
ſterpr ent iſt, nahm er mit Energie und Schnelligkeit ein
ſiſtiſcher Projekt auf und ſicherte ſich mit einem Schlage die
ſdſcho er ganzen Kammer für einige Tage wenigſtens.
ſchrnt der einjährigen Dienftzeit in Frankreich
vom Okkober 1930 an.
s T get des Kriegsminiſteriums füllte am Mittwoch
weitet Kammerſitzungen aus. Zu der Vormittagsſitzung
n gau ſechs Abgeordnete und zwei Miniſter erſchienen.
algeny : Ausſprache wurde abgeſchloſſen, und das Haus
zur felberatung der Artikel über. Ein ſozialiſtiſcher
rag de eſamte Budget an die Kommiſſion zurückzuver=
ſen
, wr, mit 445 gegen 114 Stimmen abgelehnt. Kurz
auf ſtells der Kriegsminiſter Maginot gegen eine von dem
itglen adier verlangte Ermäßigung des Kredits für den
ſerglſtak e Vertrauensfrage. Die Abſtimmung ergab mit
gegen I Stimmen eine Mehrheit von 72 Stimmen für
u

Ein neuer Goethe.

Der APng politiſcher Wirren, das Berſten ſozialer Struk=
en
und weithin ſich lagernden Schatten ökonomiſcher Kri=
der
O.Abglanz des Getriebes der großen Welt, die
Mender½ eigniſſe ſeiner Zeit und ſeiner Umgebung bewegten
erſchiäl en Goethe weniger als der Brand der eigenen
FrUner beſchaulichen Natur ſpiegelte ſich Freud’ und
en des en Ichs. Im Bedenken ſeiner Art und ſeines
Neuwallel berweilte er mit ſtets neuer Vorliebe, ſo daß ihn
erſaſſeru mder Schickſale andere Leiden nur inſoweit weſen=
leſelt
= als er dabei die eigene Verſtrickung, den perſön=
F7 ZwF lt ergründen konnte und ſich ihm daraus eine
Seue Ph. ſievoller Luſt, d. h. dichteriſcher Schöpfung, bot.

Setbſtmrl edanken verneinen und im Ueberſchwang wieder be=
Veb. ros, iſt das weite Feld der Liebesempfindung. Aber
e Lebe ckiſt mit ſchmerzvoller Luſt verbunden. Wie imPara=

Eye war1 ne Shakeſpeare=Natur, in der das Schickſal irgend=
Der Ge= menſchen eine verwandte Saite mitſchwingen ließ.
Berthe’ m Taſſo, im Fauſt erlebt er ſeine eigenen Konflikte
Fatgſt I en, wandelt der Dichter in leichter Verkleidung auf
Degem res Lebens. Geld, Macht, Ruhm erwecken in ihm
Suchr ie zu chaotiſchem Begehren führen. Was in ihm
ioolen ruhr und ſtete Erregung erzeugte, das Leben bis
Mr 2 4 iebe Adams und Evas die Sünde verknüpft iſt,
Den Tr.1 m Genuß vergiftet, ſo iſt Goethes Weſen im reſt=
AusE des Glückes allzumeiſt durch Unluſtgefühle und
idemp=l ungen behindert und belaſtet. Seine eigenartige
ichleir) ſtrickt ihn in immer neue Schuld. In rückblicken=
SDu hrheitsgetreuem Erfaſſen des Erlebten und Er=
Li2 undA rIe Fernen erträumend wächſt die eigene Seele im
Mpfe un) . Selbſtbehauptung.
*2 nartige erotiſche Veranlagung be=
LIL. hes Lebensweg. Erſt ihre Erkenntnis gibt
Den SS ſel zu dem Leben und Schaffen dieſes Genies.
Du Zi arer Bitterkeit, in ſchmerzvoller Selbſtpeinigung
9 24 ichter an den Erinnerungsbildern ſeines Lebens.

en Mal unternimmt ſein Arzt, Dr. F. A. Sheil=
* an den Erkenntniſſen der modernen Pſhchologie und
Tualforſchung, die Eigenart des Goetheſchen Charak=
artigen
Biographie Gloethe, Sexus und Eros
Lus dem im Horen=Verlag, Berlin, am 180. Geburtstag
Heinenden Werk bringen wir vorſtehenden kurzen Ab=

die Regierung. Im Laufe der der Abſtimmung vorausgehen=
den
Debatte kündigte Daladier an, daß ſeine Fraktion demnächſt
einen vollſtändigen Reorganiſationsplan für das franzöſiſche
Militärweſen einbringen werde. Maginot wiederholte noch=
mals
die Verſicherung, daß die einjährige Dienſtzeit von Okto=
ber
1930 an eingeführt werde.
Die Erhöhung der Soldakenlöhnung abgelehal.
Sturmſzenen in der Kammer.
Ein Sozialiſt beantragte die Erhöhung der Soldatenlöh=
nung
. Dieſer Antrag wurde, nachdem Finanzminiſter Chéron
die Vertrauensfrage dagegen geſtellt hatte, mit 307 gegen 268,
alſo mit nur 39 Stimmen Mehrheit abgelehnt. Die weitere
Kammerſitzung geſtaltete ſich außerordentlich ſtürmiſch und war
reich an Zwiſchenfällen. Den Anlaß dazu boten die Sozialiſten
und Radikalen, die ſich mit der Ablehnung ihres Vorſchlags auf
Erhöhung des Soldatenſoldes nicht zufrieden geben wollten. Es
kam unter wachſendem Lärm des Hauſes zu lebhaften Ausein=
anderſetzungen
zwiſchen dem Sozialiſten Vincent Auriol, dem
Radikalen Daladier, dem Finanzminiſter Chéron und dem
Miniſterpräſidenten Tardieu, die ſich gegenſeitig den Kampf an=
ſagten
. Der Sturm erreichte ſeinen Höhepunkt, als der zur
Gruppe Marin gehörende und als Heißſporn bekannte General
St. Juſt in einem Zwiſchenruf Daladier den Vorwurf machte,
er habe mit ſeiner geſtrigen Kritik an den Rüſtungsausgaben
Frankreichs gute Arbeit für Deutſchland geleiſtet und ſich als
ſchlechter Franzoſe erwieſen. Dieſe Beleidigung rief einen ſo
ungeheuren Tumult auf der Linken des Hauſes hervor, daß der
den Vorſitz führende Vizepräſident Bouiſſou ſeinen Zylinder
aufſetzte und damit die Beratung unterbrach.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung erteilte Bouiſſou dem
General St. Juſt einen Ordnungsruf und drohte ihm mit wei=
teren
Sanktionen, wenn er ſeine Aeußerungen nicht zurückziehe.
Daladier erklärte jedoch, daß er die ihm zugefügte Beleidigung
verachte und die Worte des Generals als lächerlich betrachte. Er
bitte die Kammer, den Zwiſchenfall als erledigt anzuſehen.
Miniſterpräſident Tardieu ſtellte dann erneut die Ver=
trauensfrage
gegen die Anträge der Oppoſition, worauf dieſe
mit 300 gegen 276 Stimmen der Ablehnung verfielen. Die
Regierungsmehrheit betrug alſo nur 32 Stimmen, darunter die
von 25 Miniſtern, die in ihrer Eigenſchaft als Abgeordnete an
der Abſtimmung teilnahmen und ſich ſomit ſelbſt das Vertrauen
ausgeſprochen haben.
In Fortſetzung ihrer Obſtruktion forderte die Linke nun=
mehr
die Verkürzung der Reſerveübungen von 3 auf 2 Wochen.
Kriegsminiſter Maginot erklärte, dadurch werde die Einführung
der einjährigen Dienſtzeit gefährdet und ſtellte die Vertrauens=
frage
. Es kam aber nicht zu einer Abſtimmung, vielmehr zu
einem unentwirrbaren Durcheinander von Anträgen und Gegen=
anträgen
, ſo daß auf Verlangen der Regierung mit 305:22
Stimmen beſchloſſen wurde, die Weiterberatung auf morgen zu
vertagen.
Bulgariſche Miniſter in Rom.
EP. Rom, 11. Dezember.
Die bulgariſchen Miniſter Buroff und Moloff wurden heute
vormittag bei ihrer Ankunft in Rom am Bahnhof vom Unter=
ſtaatsſekretär
des Aeußern, Abgeordneten Fani, im Namen der
italieniſchen Regierung willkommen geheißen.
Anläßlich ihrer erſten Unterredung mit dem Miniſter des
Aeußern, Grandi, beſtätigen die Regierungsblätter übereinſtim=
mend
, daß die italieniſche Regierung ſowohl auf der Haager
Konferenz als auch ſchon bei den Vorbeſprechungen das bulga=
riſche
Geſuch nach einem Moratorium für die Reparationszah=
lungen
unterſtützen werde.
Die Turiner Gazetta del Popolo ſchreibt, Italien zeige ſich
großmütig und wolle das bulgariſche Volk nicht für ſeinen
franzoſenfreundlichen Außenminiſter büßen laſſen. Italien werde
daher Bulgarien auf der kommenden Konferenz nicht im Stich
laſſen.
Die Stampa meint allerdings, durch eine regere Fühlung=
nahme
zwiſchen Rom und Sofia hätten die Mißverſtändniſſe der
letzten Zeit vermieden werden können.

der Bürgerkrieg in China.
Schanghai beerohl.
Borſichtsmaßnahmen der Mächke.
EP. Schanghai, 11. Dezember,
Zur Uebernahme des Schutzes von Ausländern in Nanking
befinden ſich mehrere Kriegsſchiffe verſchiedener Nationalität auf
dem Wege nach Schanghai. Heute hat der engliſche Kreuzer
Cornwall Hongkong mit der Beſtimmung Schanghai verlaſſen.
Die japaniſche Regierung hat zum Schutze ihrer Staatsangehöri=
gen
in Nanking den Kreuzer Hirado gleichfalls nach Schanghai
beordert. Von amerikaniſcher Seite hat heute der Kreuzer Pitts=
burg
zuſammen mit 7 Zerſtörern die amerikaniſche Flottenbaſis
Manila verlaſſen, um die amerikaniſchen Kanonenboote auf dem
Jangtſe und in Schanghai zu unterſtützen. In Itſchang hat ſich
nach einem Sieg der Regierungstruppen über aufſtändiſche Sol=
daten
die Lage weſentlich gebeſſert, und es wird berichtet, daß die
fremden Einwohner der Stadt Itſchang bereits wieder in ihre
Wohnungen zurückkehren. Die Behörden der franzöſiſchen Kon=
zeſſion
in Schanghai haben ſtrengſte Vorſichtsmaßnahmen ge=
troffen
. Banden machen die Umgebung von Schanghai unſicher,
ſo daß jederzeit ein Angriff auf die europäiſchen Konzeſſionen
befürchtet werden muß. Die franzöſiſchen Behörden haben ihre
Konzeſſion daher in aller Eile verbarrikadiert.
der Nordbahnhof von Schanghai von Kommuniſten
geſtürmk und ausgeplünderk.
Zu Unruhen zwiſchen Kommuniſten und Polizei iſt es am
Mittwoch in Schanghai gekommen, wobei der Nordbahnhof von
Schanghai von den Kommuniſten geſtürmt und darauf geplün=
dert
wurde. Erſt unter Einſetzung größever Polizeiaufgebote
gelang es ſchließlich, den Bahnhof zu beſetzen und die Ruhe
wieder herzuſtellen. Infolge der kommuniſtiſchen Störungsver=
ſuche
und Plünderungen auf dem Bahnhof mußte der geſamte
Verkehr eingeſtellt werden. Der Belagerungszuſtand in den chine=
ſiſchen
Vierteln von Schanghai wird als Folge der heutigen
Unruhen verſchärft durchgeführt. Die Polizeipatrouillen in den
Bezirken außerhalb der internationalen Konzeſſionen ſind zur
Verhütung weiterer Unruhen verſtärkt worden. Der japaniſche
Kreuzer Hirado mit einer Beſatzung von 452 Mann iſt heute
zum Schutze der japaniſchen Einwohner von Nanking und
Schanghai hier eingetroffen.
Bormarſch der Kwangfi=Streikkräfte auf Kankon.
Schwere Kämpfe in der Rähe von Tſchuſchau.
Die vereinigten Streitkräfte der Kwangſi=Armee und des
aufſtändiſchen Generals Schanfatkwai haben, nach Meldungen
aus zuverläſſiger Quelle, auf dem Vormarſch nach Kanton wei=
tere
Fortſchritte gemacht und ſollen ſich nur noch 30 Kilomerer
von dieſer Stadt entfernt befinden. Heftige Kämpfe ſind im
Gange. Man befürchtet, daß die Aufſtändiſchen durch den
Uebertritt eines Teiles der Kantontruppen am Weſtfluß weitere
Verſtärkungen erhalten. Die Lage wird als überaus ernſt an=
geſehen
.
Zwiſchen nationalchineſiſchen Truppen und Aufſtändiſchen
iſt es in der Nähe von Tſchuſchau, etwa 50 Kilometer nordweſt=
lich
von Kanton, zu ſchweren Kämpfen gekommen. Die Nanking=
Regierung hat in aller Eile Verſtärkungen nach Tſchuſchau abge=
ſandt
. Ein weiterer Zuſammenſtoß zwiſchen Truppen der Re=
gierung
und Aufſtändiſchen, die die Eiſenbahnverbindung zwi=
ſchen
Schanghai und Nanking unterbrachen, wird aus Ihing,
ſüdöſtlich von Nanking, gemeldet. In Nanking ſelbſt iſt nach
der Rückkehr größerer Abteilungen von Regierungstruppen zur
Verteidigung der Stadt das Vertrauen der Ausländer und
Chineſen in die Nanking=Regierung wiederhergeſtellt worden.
Zahlreiche chineſiſche und eine Anzahl ausländiſcher Familien
haben daher beſchloſſen, in Nanking zu bleiben.
Ametikaniſcher Sondergeſandker für Tokio.
Zum amerikaniſchen Sondergeſandten in Tokio ſoll, wie im Weißen
Hauſe geſtern erklärt wurde, der gegenwärtige ſtellvertretende Staats=
ſekretär
William Caſtle für die Dauer der Londoner Seeabüſtungskon=
ferenz
ernannt werden. Die Aufgabe Caſtles ſoll darin beſtehen, den
amerikaniſchen Standpunkt bei der japaniſchen Regierung darzulegen
ſowie der amerikaniſchen Regierung über die Haltung Japans über ein=
zelne
auf der Seeabrüſtungskonferenz zur Erörterung kommende Fragen
die notwendigen Informationen zugehen zu laſſen. Die Abreiſe Caſtles
nach Tokio dürfte erſt nach dem Eintreffen der japaniſchen Seeabrüſtungs=
delegation
in Waſhington erfolgen, da eine Beſprechung zwiſchen den
Mitgliedern der japaniſchen Abordnung und Caſtle beabſichtigt iſt.

Irgend etwas Unharmoniſches, Unausgeglichenes in ſeinem Weſen
durchzieht ſein Erdenwallen. In der berühmten Zueignung
der Einleitung des Fauſt, iſt dieſe Stimmung, die immer und
immer wiederkehrende, deutlich ſichtbar.
Gleich einer alten, halbverklung’nen Sage
Kommt erſte Lieb' und Freundſchaft mit herauf.
Der Schmerz wird neu, es wiederholt die Klage
Des Lebens labyrinthiſch irren Lauf.
Und nennt die Guten, die, um ſchöne Stunden
Vom Glück getäuſcht, vor mir hinweggeſchwunden.
Mühſelig haben die Literarhiſtoriker all die Namen der ge=
liebten
Weſen, die Goethe mehr oder weniger bedeuteten, herauf=
beſchworen
, um ihre hiſtoriſche Perſönlichkeit, ihr äußeres Lebens=
ſchickſal
zu identifizieren oder gar ihnen ihre Reinheit zu be=
zeugen
. Hier geht es nicht darum die äußerlichen Vorgänge
alle feſtzuhalten und eine hiſtoriſche Darſtellung Goethes und der
von ihm geliebten Mädchen und Frauen nach berühmten Muſtern
zu geben. Nichtsahnend ſind dieſe Biographen an der Erſcheinung
vorbeigegangen, daß der größte deutſche Liebeslyriker zwei der
bedeutendſten Liebesepochen ſeines Lebens in den ärgſten Kon=
traſten
: einmal mit einer alternden Frau in platoniſchem Verhält=
nis
und ſpäter mit einem geiſtig ſtumpfen Kleinbürgermädchen in
platter Sinnlichkeit verbrachte! Dies als Zufall der Welt dar=
zutun
, iſt die bequeme Art, die Kauſalität ſchwer verſtändlicher
Vorgänge zu übergehen, oder das muſterhafte Beſtreben, über
gelegentliche unſittliche Seitenſprünge‟ Goethe als hochmorali=
ſchen
Menſchen zu retten.
Was ihr den Geiſt der Zeiten heißt,
Das iſt im Grund der Herren eigner Geift,
In dem die Zeiten ſich beſpiegeln.
Die ethiſierenden Biographen und Hiſtoriker können und
wollen den Kontraſt dieſer großen Perſönlichkeit nicht verſtehen.
Miniſter eines wenn auch kleinen Staates, perſönlich geadelt,
von einem Fürſten weithin bevorzugt, von Hauſe aus wohl=
habend
, gut erzogen, von nahezu univerſaler Geiſtesbildung,
überragt er ſeine Zeitgenoſſen. Er brauchte nicht um die Gunſt
der großen Maſſe zu buhlen und hätte, wenn je einer, ſeine
echten Empfindungen offenbaren können. Aber er ſah ſich ſchon
ohnedies unverſtanden, merkte, wie oft er auf den Widerſtand der
verbohrten und verlogenen Mitwelt ſtieß. Im Taſſo ſpricht
Antonio:
Unſittlich wie du bitt, hMß dn dich gut3

Und Goethe antwortet im Taſſo ſelbſt:
Viel lieber, was ihr euch unſittlich nennt,
Als was ich mir unedel nennen müßte.
Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?
Die wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht genug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreuzigt und verbrannt.

Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Mittwoch, den 11. Dezember.
Fideliv.
Oper von L. v. Beethoven.
Maria Stumpf aus Prag, die als Marzelline auf An=
ſtellung
gaſtierte, machte einen günſtigen Eindruck. Sicheres
Auftreten, angenehme Erſcheinung, Muſikalität und friſches,
intelligentes Spiel nehmen für ſie ein. Ihre Stimme beſitzt
keine feſte Mittellage; die Töne ſchwimmen und flackern da
häufig. In der Höhe aber für ihr Fach ausſchlaggebend
gewinnt ſie Kraft und ſympatiſche Schönheit und hat jene
für Soubretten typiſche Klangfarbe. Die Ausſprache iſt undeut=
lich
. Auch der Dialog wird durch ausländiſchen Akzent beein=
trächtigt
. In einer Mozart oder Lortzingrolle dürfte eine Er=
probung
notwendig ſein, ob genügend Humor und Temperament
der Künſtlerin eigen iſt.
v. H.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Der durch die Emeritierung des Profeſſors F. Oppen=
heimer
an der Univerſität erledigte Lehrſtuhl der Soziologie iſt dem
hieſigen Privatdozenten Dr. Karl Mannheim angeboten worden.
Marburg: Der Lehrſtuhl für Altes Teſtament iſt dem ordentlichen
Profeſſor Dr. Emil Balla in Leipzig angeboten worden.
Göttingen: Der Botaniker Profeſſor Dr. Fritz von Wettſein
hat einen Ruf an die Univerſität Freiburg i. B. abgelehnt.
Breslau: Der durch die Emeritierung des Prof. R. Lorenz an der
Frankfurter Univerſität erledigte Lehrſtuhl der phyſikaliſchen Chemie
iſt dem ordentlichen Profeſſor Dr. Arnold Eucken an der Techniſchen
Hochſchule angeboten worden.
Wien: Zu Profeſſoren an der Konſular=Akademie ſind vom Bun=
deskanzler
ernannt worden der Univerſitätsprofeſſor Dr. Eduard
Caſtle für die deutſche Sprache, der Sektionsrat i. P. Dr. Joſef
Poanie für ſerbokroatiſche Sprache und Regierungsret Lukas
Bazer fir engiſche Sprache.

[ ][  ][ ]

2Landbu
7 Pfd. 1.00
Fräedrich E1
Unterke Eliſabethenſtr. 48, nächſt

Chauffeur,
23 J., gut. Wagen=
pfleg
., Führerſch, 3b
ſucht Stell. Uebern.
Nebenarbeit. Ang.
u. A. 122 Geſch. (*

R

WEIBLICH

Seite

A
D. ElBLICH

Alt. Mädch. ſ. Lauf
ſtelle. Mühlſtr. 23 I
(*md)

Fräulein ſucht Aus=
hilfe
, im Haushalt,
Geſchäft o. z. Pflege
f. Tg. o. lg. Zeit.
Frankfurterſtr. 26,II.

MANNLICM

Landwirkſchaftl
Buchhalter,
mit gut. Zeugn. u.
Ia Referenz., firm i.
all. einſchl. Arbeit.,
ſucht Stellg. a. ſol=
cher
, Lagerhalter o.
ähnl. Poſt. Uebern.
a. ſtundenw Nach=
trag
. v. Büch. Ang.
u. A. 103 Geſch. (*dg

Bum 1. Jan in gut.
Haus zu einz. Ehep.
neben Hausmädchen
zuverl.
beſ Mädchen
oder einf. Stütze ohne
Fam.=Anſchl. geſucht.
Selbſt. in Küche und
Haush. Frau Prof.
Schmidt, Frankfurt
a. Main, Forſthaus=
ſtraße
101. (19518b

Flß. ehrl. Mädchen
ſof. geſucht. Fr. Dr.
r. Kreitmaier,
Hölgesſtraße 12.

Jüngeres Frl.
ſofort geſ. Angb. u.
A. 97 a. Geſchſt.

Tüchtiges, ſauberes
Mädchen
täglich bis nach d.
Spül. als Aushilfe
ev. für dauernd geſ.
Rhonring 48, I. lk.
(19632)

Jüngeres Mädchen
für nachm. f. Haus=
arb
. u. Botengänge
geſucht. Meldung v.
1112 vormitt (*
Grafenſtr. 31, Lad.

MENNLIcR

Vertreter
f. Sprechmaſchinen
a. Teilzahlung. geg.
hohe Prov. geſucht.
Ang. u. F.K.8687 a.
Ala, Haaſenſtein u.
Vogler, Frankfurt
a. M. (II. 19608

Tüchtiger
Friſenrgehilſe
geſucht.
Wallhäuſer,
Wilhelminenſtr.

Jüng. Schuhmacher
ſofort zur Aushilfe

geſ. Eſchoollbrücker
Straße 10.

1 kräft. Jungen
aus guter Fam. v.!
Lande, nicht unt. 15
Jahren iſt Gelegen=
heit
geboten, b. ſof.
Eintritt das Bäcker=
u
. Konditorhandwk.
zu erlernen. Näh.
Geſchäftsſtelle.

19598

ev. 7
terun
Hüge

Donnerstag, den 12 Dezember 1929

Afe

eigene Verſandſtellen

gen ber
en Die=
hrte
ih
Vereins. Man
en, wenn er von
mnachte; denn der
orten zu ſchilt
nen Ausfü
ſeine heite
O, wie
in Nie
dar ein
uck. Ei
dramat
beſan,
iſt ſo
ch die
theater.
erettenerfolg
AA
Großen
Schuh
hilips, Ha
Kelle:
Un
gau. (A
Märzum
Sonn.
undere Seite‟
Heig geſpielte Kriegs
Lmersta
Uh.
mierenb=
Grngs, 4
ſtädt

Sittic
ſtädte=

Bezirksinspektor
für den Bezirk Darmstadt für I. Januar T030 gesucht.

Bewerber muß beste Erfahrungen in Werbung und Organisatlon
haben. Mitarbeiterbestand ist vorhanden und wird übertragen. Ent-
wickelungsfähige
Stellung mit gutem Einkommen.

Bewerbungen mit Lebenslauf und Zengnisabschriften an Subdlrektlon der Friedrich
Wilhelm Lebensversicherungs-Aktien-Gesellschaft Frankfurt a. M., Neckarstr. 9.
(UV18864

Seriöſes Unternehmen ſucht tüchtige
Herren oder Damen, die ſich nach
unſeren Inſtruktionen
19576

für zugkräftige Maſſenartikel einrichten
können. (Evtl. auch nebenberuflich).
Höchſte Erfolgsmöglichkeiten, da trotz
Geldmangels jedermann Käufer. Um=
ſatz
wird nachgewieſen. Auch f. Nicht=
fachleute
od. Neuetablierung geeignet.
Ernſtl. Intereſſ, welche über 1 bis
500 Mk. flüſſige Barmittel verfügen
und nachzuweiſen ſind, wollen ſich
am Donnerstag, den 12. d. Mts., bei
unſerem Herrn Schneider im Bahn=
hofshotel
in der Zeit von 12 bis 19
Uhr melden. Schriftliche Angebote
erbitten wir an:
(19576
Chem. pharm. u. med. Lab.,
Biesbaden 152.

Führendes Großunkernehmen
m. 30 Zweigniederlaſſungen in Deutſch=
land
, ſucht per ſofort für Darmſtadt u
übr. Provinz Starkenburg
da
Zertreter.

Wir erbitten ausführliche Angebote v.
Herren, welche gewohnt ſind, m. Firmen
zu verhandeln und beachtenswerte Er=
folgsnachweiſe
aufzuweiſen haben.
Verdienſtmöglichkeit RM. 600 monatlich.
Angebote unter A. 115 a. d. Gſchſtelle.

Verkre
für alle Textilwaren, bei P
beſtens eingeführt, geſucht.
zugeſichert Reichhaltige Koll
und Damen, die auff dauerr
dienſtmöglichkeit reſchnen, w.
werbung unter Aufgabe b
einſenden an
Walter Bretſchneider 31

bittet seine vorzüglichsten und erstklasSg-
Oualitätskatfees kostenlos zu pfoben, E2
den zur Feier der heutigen Geschäftseroll"
CRANISLOSB
für die erste große Weihnachtsbescherung Vol
Meilshase Lake Herkstanne

Junger Drogist
als Reiſevertreter
zum Beſuche gut eingeführter Kundſchaft
geſucht. Ausführliche Bewerbungen mit
Lebenslauf und Zeugnisabſchrift erbeten
unter A 119 an die Geſchäftsſt. (19627

[ ][  ][ ]

mer 344

Donnerstag, den 12. Dezembtr 1929

Seite 3

Aus der Landeshaupkſtad
Darmſtadt, 12. Oezember.
gnut wurden: Am 19. November: der Schulamtsanwärter
ver aus Leeheim, Kreis Groß=Gerau, zum Lehrer an der
au Egelsbach, Kreis Offenbach, mit Wirkung vom 1. Dezem=
r
: der Schulamtsanwärter Georg Schalk aus Viernheim,
enheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Erlenbach,
Herg, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
den Ruheſtand treten: Am 1. Januar 1930 auf Grund des
etzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli
zember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober
Hl. S. 249): Oberreallehrer Heinrich Schader an der
ilt und Frauenſchule in Mainz; Rektor Auguſt Forbach
sſchule zu Nieder=Ingelheim, Kreis Bingen.
riſche Hochſchule Darmſtadt. Der Beſuch der Techniſchen
Harmſtadt ſtellt ſich für das laufende Winterſemeſter wie
Studierende, 2 Hörer, zuſammen alſo 2802, die ein regel=
rudium
betreiben. Dieſe Zahl verteilt ſich auf die einzelnen
wie folgt: Architektur 259, Bauingenieurweſen 376, Ma=
76, Papieringenieurweſen 81, Elektrotechnik 570, Chemie
Elektrochemie, Gerbereichemie, Zelluloſechemie und Phar=
Mathematik und Naturwiſſenſchaften 197, Kultur= und
ſchaften 388. Zu dieſen 2802 kommen noch 303 Gäſte, ſo
Geſamtbeſucherzahl der Techniſchen Hochſchule für das lau=
femeſter
auf 3105 ſtellt. Die Beſucherzahl hat ſich daher
Winterſemeſter im Vergleich zu den beiden letzten Seme=
(W. S. 28/29 2766, S. S. 29 2759).
ne Hochzeit. Georg Habermehl und deſſen Ehefrau Anna,
Landwehrſtraße 21, begehen am 13. Dezember das Feſt
Hochzeit in körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche
hat während ſeiner Ehe erſt einmal die Wohnung gewech=
int
in der jetzigen bereits 30 Jahve. Der Jubilar, der
Jahre in treuen Dienſten der Firma Ludwig Alter ſteht,
ſeu s 74Jähriger noch ſeinem ſchweren Berufe als Packmeiſter
s 5 Wörner, langjähriger Präſident und Ehrenpräſident des
ve3 Melomanen‟ Darmſtadt, iſt nicht mehr. Der Geſang=
nanen
hat ſeinem lieben verſtorbenen Konrad. Wörner
verdanken. In Zeiten, da der Verein eine ſchwere Kriſe
hat der Heimgegangene die Präſidentſchaft angetreten, und
ſeinem Wirken zuzuſchreiben, daß die Mitgliederzahl zu
nic ichen Summe heraufwuchs. Wie oft iſt er in finanziellen
di ereins hilfeſpendend eingeſprungen. Immer erwies ſich
ahr hiedene als echter Freunde der Melomanen und ihrer
Mitglied ehrte ihn, und er zeigte Freundlichkeit jedem
ſr des Vereins. Manche ſchöne Stunde wußte uns Konrad
ereiten, wenn er von den Erlebniſſen ſeiner Paläſtina=
it
ugen machte; denn der Verſtorbene verſtand es, in feſſeln=
mr
iden Worten zu ſchildern. Stumm und geſpannt lauſch=
omanen
ſeinen Ausführungen. Gerade ſo gerne ließen
auch durch ſeine heiteren Deklamationen ergötzen, die er
uſs ltig vortrug. O, wie gerne gedenken wir der Stunden,
i ils Datterich in Niebergalls gleichlautender Lokalpoſſe
der rften. Ja, das war ein Datterich; unvergeßlich und un=
ci
eibt der Eindruck. Ein geborener Darmſtädter kann die
nicht beſſer dramatiſieren, wie dieſer geborene Fried=
reiſterte
. Der Geſangverein Melomanen hatte wohl allen
ſe lieben Konrad Wörner in ſpäteren Jahren zum Ehren=
ernennen
. Dann aber kamen Leidensjahre, ſchwere
über den einſt ſo Friſch=Fröhlichen und über ſeine Fa=
nun
ſind auch dieſe vorüber. Denn der Allerlöſer Tod
ſeſerx ben in hohem Alter ein Ende bereitet und ſomit
8 omanen, ſeinen Verein, in große Trauer verſetzt.
Hei es Landestheater. Ein Walzertraum von Oskar
roße Operettenerfolg dieſer Spielzeit, kommt heute Don=
3 Uhr, im Großen Haus zur Wiederholung. In den
roll=A Bunſel, Philips, Harre, Ney, Maletzki, Tibaldi, Liebel,
NeF; Gothe, Saggau. (Miete C.) Die nächſte Wiederholung
als rum findet Sonntag, den 15. Dezember, ſtatt.
eo dere Seite, die von allen deutſchen Bühnen mit
em O g geſpielte Kriegsdichtung des Engländers R. C. Sheriff,
ſeut nnerstag, um 20 Uhr, im Kleinen Haus mit der hervor=
nierenbeſetzung
(Minetti, Weſtermann, Hinz, Gallinger,
gas, Baumeiſter, Haenel, Pfaudler, Schindler) in Szene
tädter Volksbühne, Gemeinde G, III und IV.)
Ti orgen angekündigte Vorſtellung Othello Miete D)
T0 invorhergeſehener Erkrankungen ausfallen. Da eine ge=
Eri orſtellung für die angeſetzte Miete innerhalb der kurzen
ſcht feworfen werden kann, bleibt das Haus geſchloſſen, wo=
eines
htige Probe für die in Vorbereitung befindliche große
nachts) niere Angelina von Roſſini ermöglicht wird.
o anny und die Dienſtbotenfrage, eine ganz
Alie Zeſchichte von Jerome K. Jerome, geht morgen Freitag,
Uh do Kleinen Haus in Szene. Lady Fanny: Befſie Hoffart.
i en Hauptrollen: Jürgas, Nürnberger, Carlſen, Gothe,
er, Wigandt, Conradi, Mosbacher, Schindler.
ens Mondfahrt, das außergewöhnlich erfolgreiche
tS1 cen, kommt übermorgen Samstag ſowohl nachmittags
0 X bends um 20 Uhr zur Aufführung. Die Abendvorſtellung
Leihr/ 3märchens ſoll allen berufstätigen Theaterfreunden Ge=
heik
G, gemeinſaw mit ihren Kindern Peterchens Mondfahrt
ſcher?
OrF. n. Piseator=Bühne. Heute Donnerstag, abends 8,15
ſindesl widerruflich die letzte Aufführung des Schauſpiels von
ſtatt. Morgen Freitag, 13. Dezember, findet beine
Gltt. Samstag, 14., ſowie Sonntag, 15. Dezember, geht
rets Wiener Blut in 3 Akten, Muſik von Johann Strauß,

Brauchen wir Ferngas?

Nach Veröffentlichung der Ferngas=Verträge iſt die Gegen=
überſtellung
der Preiſe mit den Erzeugungskoſten der derzeitigen
Gaswerke erforderlich. Der Ruhrgaspreis beträgt bei einer
Jahres=Abnahme von 60 Millionen Kbm. für die Hekoga
4,32 Pfg. Auf dieſen Preis kommen die Zuſchläge für die
Wegberechtigten, wie zum Beiſpiel die Eiſenbahn, die derzeit noch
nicht bekannt ſind. Ferner kommen auf dieſen Preis die zuſätz=
lichen
Koſten für den Betrieb, und den Kapitaldienſt der der
Hekoga gehörenden Abzweigleitungen und die Steuern und Ver=
waltungskoſten
der Hekoga ſelbſt. Auch wenn die Hekoga eine
gemeinnützige Geſellſchaft bleibt, wird ſie ohne gewiſſe Rücklagen
für die Erneuerung und die weitere Entwicklung ihres Gasver=
teilungsnetzes
nicht auskommen können. Durch all dieſe Auf=
ſchläge
dürfte der den Städten von der Hekoga angebo=
tene
Gaspreis aller Vorausſicht nach nicht unter 4,6
bis 4,8 Pfg. betragen.
Zu dieſem Angebotspreis müſſen die reſtlichen Belaſtungen
hinzugeſchlagen werden, die durch die Stillegung der örtlichen
Gasanſtalten verbleiben. Insbeſondere gehören hinzu die Penſio=
nen
der Arbeiter und Beamten, die auf Grund der Stillegung
zur Ruhe geſetzt werden müſſen, die Altersrenten, die derzeit
ſchon auf der Gaserzeugung kaſten, die Grund= und Gebäude=
ſteuern
wie auch die Verſicherungen für dieſelben, ſchließlich die
Abſchreibung und Tilgung für die ſtillgelegten Anlagen. Ferner
muß der Differenz=Betrag zwiſchen Gas= und Zechenkoks für den
ſtädtiſchen Eigenbedarf in Rechnung geſtellt werden. Die Fach=
welt
hat ſich ſchon verſchiedentlich über die Höhe derartiger Still=
legungskoſten
ausgelaſſen, wobei durchſchnittlich Zahlen von
1 bis 2 Pfg. pro Kbm. Gas genannt werden. In den meiſten
Gaswerken iſt ein älterer Beamten= und Arbeiterſtand vorhan=
den
, dem der Höchſtpenſionsſatz von 80 Prozent zuſteht. Da man
durchſchnittlich bei mittleren Werken mit einem Lohnanteil von
1,6 bis 2,2 Pfg. pro Kbm. Gas rechnet, dürften die Penſionen
allein etwa 1 Pfg. betragen. Wollte man den Wert oder die
derzeitige Verſchuldung eines mittleren Gaswerkes nur mit
500 000 RM. anſetzen, ſo würden die reſtlichen Abſchreibungen
das Gas bereits mit etwa ½½ bis ½ Pfg. belaſten Auf dem
von der Hekoga angebotenen Gaspreis von 4,6
bis 4,8 Pfg. ruhen dieſerart noch Reſtbelaſtungen
von mindeſtens 1.5 bis 2 Pfg. pro Kbm. Gas auf
nindeſtens 10 Jahre. Hierdurch wächſt der wirkliche Ge=
ſtehungspreis
des Ruhrgaſes für die Städte auf etwa 6 bis
6,8 Pfg. an
Dieſem Preis von 66,8 Pfg. ſind die derzeitigen Geſtehungs=
koſten
bei eigener Erzeugung des Gaſes gegenüberzuſtellen.
Hierbei handelt es ſich natürlich nur um die Geſtehungskoſten bis
zum Gasbehälter. Es iſt bekannt, daß dieſe Geſtehungskoſten bis
zum Gasbehälter gegenüber den Verteilungs= und Verwaltungs=
koſten
, den Koſten der Straßenbeleuchtung und den Ablieferungen
an die Stadt lediglich ½½ bis ¼ des Geſantgaspreiſes betragen.
Wie uns bekannt geworden iſt, rechnet man in Darmſtadt dem=
nächſt
mit Geſtehungskoſten, die zwiſchen 4,5 bis 5 Pfg. liegen,
wobei man noch die Hoffnung hat, durch techniſche Verbeſſerun=
gen
weitere Verbilligungen zu erzielen. Die heutigen Ge=
ſtehungskoſten
, die wegen der zurückgeſtellten techniſchen
Umbauten noch beſonders hoch ſind, ſollen jedoch bereits
niedriger ſein als der ſchon obenerwähnte Ge=
ſamt
=Geſtehungspreis des Ferngaſes für die
Stadt nach Stillegung der eigenen Anlage. Aus
dieſer Gegenüberſtellung ergibt ſich, daß die Stillegung der eige=

5 Uhr Ladenschluß am heiligen Abend!
Wer Geld hat kaufe schen jetzt.
Beſonders groß iſt der And ang in den letzten Tagen ſowie
am heiligen Abend in der Parfümerie Müller in der
Rheinſtraße. Decken Sie Ihren Bedarf deshalb recht=
zeitig
. Sie kaufen nirgends beſſer und billiger wie in dieſem
guten Spezialgeſchäft, Schaufenſter beachten.
(19642b
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Heute Donnerstag, den 12. Dezember 1929, ſpricht beim Deutſch=
nationalen
Handlungsgehilfen=Verband Darmſtadt im Heim, Rhein=
ſtraße
35 I, Herr Oberregierungsrat Jöckel über: Der Kaufmanns=
gehilfe
in der Arbeitsloſenverſicherung‟. Da es ſich um ein ſehr aktuelles
Thema handelt, bitten wir ſämtliche Kollegen, zu dieſem Vortrage zu
erſcheinen.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im Er=
werbsleben
ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Alt=
rentner
und Altrentnerinnen erfolgt am Samstag, dem 14. Dezember
1929, vormittags von 812 Uhr, durch die Stadtkaſſe.

Nur in
dies. Woche

Zillige Gemälde

Blumen u. Kunst
Wilhelminenstr. 33.

zene. (Siehe Anzeige.)

(19411a(

nen Gaswerke für die Städte bei den vorerſt angebotenen Preiſen
der Ruhr an die Hekoga keinen Gewinn bringen kann, zumal,
wenn man berückſichtigt, daß die Gaslieferungsver=
träge
mit einer Reihe von Gleitklauſeln verbun=
den
ſind.
Zu dieſer Betrachtung muß noch angefügt werden, daß auch
die Bevölkerung den eigenen Koksbedarf nicht mehr aus dem
ortsanweſenden Werk dechen kann. Je mehr die Ferngasver=
ſorgung
um ſich greift, umſomehr wird der Gas=Koks verdrängt.
Die Mehrbelaſtung der Bevölkerung beim Ein=
kauf
ihres Brennſtoffes wird nach allgemeinen Berech=
nungen
je nach örtlichen Verhältniſſen zwiſchen 0,61 Pfg. an=
gegeben
. Soweit die Bevölkerung ſelbſt in Frage kommt, zeigt
ſich auf Grund obiger Darlegungen, daß eine Verbilligung
der Gaspreiſe durch die Ferngasverſorgung
nicht erwartet werden darf, hingegen eine Verteuerung
des Kokſes durch Wegfall der Gaskoks=Erzeugung.
Wie uns bekannt geworden iſt, beabſichtigt die Stadtverwal=
tung
von Darmſtadt ihr Gaswerk nochmals zu erweitern und die
infolge der Ferngasverhandlungen zurückgeſtellten techniſchen
Verbeſſerungen zwecks weiterer Senkung der eigenen Geſtehungs=
koſten
alsbald durchzuführen. Es ſoll hierzu etwa 600 000, RM.
Kapital neu im Gaswerk inveſtiert werden, wodurch eine ent=
ſprechende
Erhöhung des Reingewinnes bzw. eine Verbilligung
der Gaserzeugung erzielt wird. Um eine ſolche Kapital= In=
veſtierung
kommt die Stadt Darmſtadt auch dann nicht herum,
wenn ſie ihr Gas von der Hekoga bezieht, da ſie bei ihrer 14proz.
Beteiligung an der Hekoga verpflichtet iſt, einen entſprechenden
Anteil (7 Prozent) der Koſten der zu verlegenden Hauptferngas=
leitungen
von Siegen bis Mannheim zu bezahlen. Das Stamm=
kapital
für die Geſellſchaft, die dieſe Leitungen bauen und betrei=
ben
ſoll, beträgt 6 Millionen Mark. Es wird jedoch mit einem
Koſtenaufwand von etwa 10 Millionen Mark für die Hauptlei=
tungen
gerechnet. Durch die Stillegung des Gaswerks wird die
Kredit=Fähigkeit der Stadt Darmſtadt weſentlich eingeſchränkt.
Bekanntermaßen werden heute Darlehen an Städte lediglich auf
Grund deren werbender Betriebe,/ Gas= und Waſſerwerke, ge=
währt
. Von beiden möglichen Kapital=Inveſtierungen iſt dem=
nach
diejenige im eigenen Werk vorzuziehen.
Es ergibt ſich nun die Frage, welche Vorteile die Pro=
binzen
für die Verſorgung des flachen Landes von der Fern=
gaslieferung
haben. Nach obiger Berechnung iſt es ohne weiteres
möglich, daß das Gas aus den derzeitigen mittleren Gaswerken
zu den gleichen Preiſen auf die Provinz abgegeben wird, wie ihn
heute die Ruhr bzw. die Hekoga ambieten kann. Die Provinzen
haben beim Bezug des Gaſes, von den in ihnen gelegenen
Städten den Vorteil, daß ſie das Wegerecht nicht außer Hand
zu geben brauchen und ſich keine fremden Fernleitungsnetze in
ihren Gebieten befinden. Es wäre jedoch auch möglich, daß die
Städte die Provinzen an ihren Gaserzeugungsanſtalten (nicht
an den Gasrohrnetzen im Stadtgebiet) beteiligen, wodurch die
Provinzen zum Nutzen des flachen Landes auch einen Ein=
flußaufdie
Gaserzeugung ſelbſt erhalten würden, was
bei der Ferngaslieferung von der Ruhr und der Saar unmöglich
der Fall ſein kann.
Damit den Vertretern der Städte und Provinzen für die
Abſtimmung im Aufſichtsrat der Hekoga Richtlnien mitgegeben
werden können, iſt es erforderlich, zunächſt die Preiſe zu
wiſſen, die die Hekoga auf Grund des Ruhrvertrages an
die Städte und Provinzen zu ſtellen fähigiſt.

Generalverſammlung bes D. Z.C., Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Dienstag fand die diesjährige Generalverſammlung der Ortsgruppe
Darmſtadt des Deutſchen Touring=Clubs ſtatt. Nach Bericht des
Vorſtandes wird demſelben Entlaſtung erteilt und zur Ergänzungs=
wahl
des Vorſtandes geſchritten. Der neue Vorſtand ſetzt ſich aus fol=
genden
Herren zuſammen: 1. Vorſitzender: S. Erl. Erbprinz Georg
Ludwig zu Erbach=Schönberg, 2. Vorſitzender: Kaufmann Heinrich
Endres, 1. Schriftführer: Verſicherungsbeamter Kurt Bode, 2. Schrift=
führer
: Bürovorſteher Otto Bode, 1. Sportwart: Ing. Willi Zelder,
2. Sportwart: Polizeihauptmann Otto Schmitt, Preſſereferent: Direk=
tor
Karl Dörr, Juriſtiſcher Beirat: Rechtsanwalt E. Sondheimer, Bei=
ſitzer
: Kaufmann G. Nungeſſer, Gernsheim, Kaufmann M. Hoffmeiſter,
Architekt Ferdinand Meyer. Erbprinz Georg Ludwig zu Erbach= Schön=
berg
dankt für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und betont aus=
drücklich
, daß er als 1. Vorſitzender ſeine ganze Kraft dem Gedeihen des
D. T. C. widmen werde, unter dem gleichzeitigen Dank für die von dem
bisherigen Vorſtand geleiſtete Arbeit, verbunden mit der Bitte, daß die
Herren, die nach wie vor an den Clubgeſchäften arbeiten, ihm als Neu=
ling
ihre Dienſte zur Verfügung ſtellen. Die noch offenen Punkte der
Tagesordnung wurden darauf von der Verſammlung beſprochen. Die
lebhafte Diskuſſion zeugte davon, daß die Mitglieder des D.Z.C. ſich
mit den Geſchicken der immerhin noch jungen Ortsgruppe befaſſen. Aus
dem Bericht des Vorſtandes ſei noch erwähnt, daß die Mitgliederbewe=
gung
in bezug auf Neuzugang einen ſehr anſehnlichen Aufſchwung zu
verzeichnen hat.

TAAARANAAARRKXXARAATAIAAIZ

[ ][  ][ ]

Seite 6

Domnerstag, den 12. Dezember 1929

(in Opium=Prozeß in Darmſtadt.

Wegen Opium=Schmuggels auf der Anklagebank.

p. Eine vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmende Strafſache
wegen Urkundenfälſchung und Vergehen gegen das Opiumgeſetz beſchäf=
tigt
das Gericht.
Die Kaufmanns=Eheleute B. hier ſtehen unter Anklage. Der Ehe=
mann
iſt wegen Vergehens gegen das Opiumgeſetz mit einer Geldſtrafe
vorbeſtraft. Das Verfahren gegen den Bruder E. B. wird wegen deſſen
Ablebens eingeſtellt,
Der Angeklagte war früher bei Fa. Merck (19101919) beſchäftigt,
wo er die Opiate kennen lernte; er will den Handel mit Opium im und
nach dem Auslande für einwandfrei gehalten haben, da die Ware nur
das Hamburger Freihafengebiet berührt habe. Durch die frühere Ver=
urteilung
ſei er über die Unrichtigkeit ſeiner Anſicht belehrt worden.
Das Opium wurde damals aus der Türkei bezogen. Die geſchäftliche
Behandlung des Opiumbetriebs geſchah via St. Gallen. Die Ehefrau
iſt der Beihilfe angeklagt. Neben dem Handel mit Narkotika wurde auch
eigentlicher Warenhandel ins Ausland betrieben. Zur Anklage geſtellt
ſind Vorgänge aus 1923 und 1924, die Einfuhr, Durchfuhr
und Ausfuhr von Opium, Kokain und Morphin betreffen. Mit an=
deren
Waren verpackt und unter anderer Bezeichnung deklariert ſollen
dieſe den Rhein herunter nach Rotterdam unter Zollverſchluß verbracht
und ebenſo nach anderen Orten ins Ausland (z. B. Helſingfors) trans=
portiert
worden ſein, teilweiſe unter Gebrauch von Deckadreſſen. Der
Bruder des Angeklagten hielt ſich in Mannheim unter falſchem Namen
auf. Auch nach China wurde Opium geliefert. Die Waren wurden
mit Etiketten der Firma Merck verſehen; dieſe Etiketten wurden von
Elberfeld und Dortmund bezogen. Auf der Poſt in Frankfurt a. M.
wurden die Sendungen beim Transport ins Ausland angehalten. Bei
der früheren Verurteilung war die Einziehung des Opiums unter=
blieben
. Die Steuerbehörde hatte die Ware als Rohopium mit Arreſt
belegt. Schließlich kam dieſe Ware nach Freigabe an die Firma Merck.
Die Anklage behauptet, B. habe unrechtmäßig über die Ware verfügt.
B. behauptet, die Staatsanwaltſchaft habe ihm die Verwertung der
Ware zugeſtanden.
Die Ehefrau B. beſtreitet eine Schuld; ſie ſoll, nachdem der Ehe=
mann
B. nach Baſel verzogen war, die Korreſpondenz bezüglich des
Opiumhandels weiter befördert haben. Sie will nur die eingegangenen
Korreſpondenzen an den verzogenen Ehemann weitergeleitet haben.
Es wird eine Reihe auswärtiger Zeugen vernommen; u. a. Kauf=
mann
, Spediteur Stähli in Baſel. Dieſem teilte B. mit, der ganze
Handel (Magneſium=Sulfat und Pflanzen=Alkaloide) ſollte in Baſel
zentraliſiert werden, hierfür wurde ein Zollraum zur Verfügung ge=
ſtellt
. Dort geſchahen die Umpackungen der Waren. Der mit Abſen=
dung
der Ware nach Trieſt beauftragte Spediteur lehnte den Trans=
port
ab, da es ſich um verbotene Ware handele. Die Ware wurde dann
weiſungsgemäß an einen anderen Speditenr abgegeben.
Aus der Beweisaufnahme iſt hervorzuheben, daß die Waren ge=
wöhnlich
unter der Adreſſe Chemiſche Produkte wanderten, weil dieſe
Bezeichnung für die Durchfuhr, um die es ſich allein handle, genüge.
Ein Lörracher Spediteur transportierte eine im Freilager Baſel
lagernde Ware nach Rotterdam an die Adreſſe eines dortigen Spedi=
teurs
. Die Ware war als Chemikalien bezeichnet und wurde in Rotter=
dam
angehalten. In die Angelegenheit miſchte ſich das amerikaniſche
Konſulat in Baſel.
Von ſachverſtändiger Seite werden die Unterſchiede von Rauchopium
und Rohopium dargelegt; ein 14prozentiges Opium könne kein Rauch=
opium
ſein. Im übrigen würden die Gylbertſchen Analyſen in der
chemiſchen Induſtrie als richtunggebend erachtet.
Der geladene Schriftſachverſtändige wird beeidigt, daer nur für
Baden generell beeidigt iſt; er hat Schriften unterſucht
an Hand eines Meldezettels eines Baſler Hotels; er erklärt die Züge
für weſensgleich, ſie hätten denſelben Ductus; im übrigen kann der

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Heute
abend um 8 Uhr: Saarkundgebung im Fürſtenſaal bei Chriſt
(Grafenſtraße), Lichtbildervortrag. In Anbetracht des zu er=
wartenden
großen Andranges findet dieſes Mal keine Reſtauration
ſtatt, ſondern ſind Stuhlreihen vorgeſehen. Um recht pünktliches Er=
ſcheinen
unſerer Mitglieder, deren Angehörigen und ſonſtiger Freunde
des ſchönen Saargebiets wird herzlichſt gebeten,

Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Zu den beiden Jugendſkikurſen
in Steig=Breitenau und Falkau=Altglashütten im ſüdlichen Schwarz=
wald
liegen insgeſamt 80 Anmeldungen vor. Die Leitung des Kurſes
in Steig übernimmt Herr H. Roſt, in Falkau Herr Gießmann. Am
Samstag, dem 14. Dezember 1929, abends, findet im Reſtaurant Sitte,
Karlſtraße, eine Jugendverſammlung des Klubs ſtatt, mit gleichzeitiger

Vorbeſprechung über die Weihnachtsferien=Jugendſkikurſe. Wir erin=

nern nochmals an die Anmeldungen für den Aufenthalt auf der Darm=
ſtädter
Skihütte in den Weihnachtsferien. Die Eintragung in eine im
Sporthaus Adelmann aufliegende Liſte muß bis zum 15. Dezember 1929
erfolgt ſein, da ſonſt eine Gewähr für die Unterbringung nicht gegeben,
werden kann.

Orpheum Märchentheater. Am kommenden Sonntag, dem
15. Dezember, nachmittags 3,30 Uhr, werden die Märchenſpiele durch
die Erſtaufführung Das Aſchenbrödel, in 8 Akten für die Bühne be=
arbeitet
von Maria Clara Keller, fortgeſetzt. Während dev Vorſtellung
gelangt dieſes Mal an alle Kinder, welche die Aufführung beſuchen,
ein Geſchenk durch Knecht Rupprecht zur Verteilung. Der Kartenverkauf
hat bereits im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14,
begonnen und empfiehlt es ſich, rechtzeitig im Vorverkauf gute Plätze
zu ſichern. Preiſe von 40 Pf. an.

Die Nacht der Hirten, ſo heißt ein Adventsſpiel, das am Sams=
tag
, dem 14., und Sonntag, dem 15. Dezember, abends, im Gemeinde=
haus
, Eichwieſenſtraße 8, im Rahmen einer Adventsfeier durch die
Jugendbünde der Petrusgemeinde zur Darſtellung gelangt. Dieſes edle
und ſchlichte Spiel des am Totenſonntag 1928 verſtorbenen Dichters
Henry von Heiſeler iſt wohl wie kein anderes aus unſerer Zeit heraus
geſchaut und lenkt zugleich den Blick unabwendbar hin auf die ewige
Geburt. Der eine Weg, den es gibt, wird uns gezeigt: Gehorfam. Was
iſt Gehorſam anderes als jenes uns ſo ſelten gegebene In=uns= hinein=
horchen
, zu dem gerade die Dichtung Henry von Heiſelers uns zwingt.
Ob wir wollen oder nicht, wir werden von dem Dichter unter das
Geſetz des Hirten Jakob gezwungen: Kind, ob du mit mir gehſt, Kind,
ob du bleibſt, ich nehme dich mit mir. Herr, du gehſt mit mr. Und
wenn ſich eure Hände mir entziehen, ſo ſchließe ich eure Herzen in mein
Herz und trage ſie mit mir fort und laſſe euch nicht. Der erſte Teil
des Abends bringt Darbietungen des Singekreiſes, Sprechchöre uſw.
Numerierte Eintrittskarten zum abſichtlich niedrig gehaltenen Preiſe von
30 Pf. ſind erhältlich bei Herrn Kirchendiener Kropp, Papierhandlung
K. F. Bender und den Mitgliedern der Jugendbünde. Die Ange=
hörigen
der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft Darmſtadt ſeien vor
allem auf die Feier am Samstag abend hingewieſen. Der Bücher=
tiſch
der Jugendvereinigung wird am Sonntag, dem 3. Advent, er=
öffnet
. Der Verkauf dauert bis zum 4. Advent.

Das Stiftungsfeſt des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſch=

land, das am 25. Januar in ſämtlichen Räumen des Saalbaues ſtatt=

findet, verſpricht wieder ein geſellſchaftliches Ereignis zu werden. Alle
Vorbereitungen deuten darauf hin, daß es ſich den vorangegangenen
unvergeßlichen Stiftungsfeſten des Klubs würdig anreihen wird. Auch
diesmal haben, entſprechend der beſonderen Eigenart und Intimität
dieſer Feſte, nur Mitglieder und geladene Gäſte Zutritt.

* Phil. Barths Weinſtube hatte Freunde und Gäſte zu einem
Schlachtfeſt beſonderer Art geladen. Außer den kulinariſchen wurden
Kunſtgenüſſe von vorzüglicher Unterhaltungsqualität geboten, die den
Abend zu einem rechten Feſtabend geſtalteten. Außer Konzert waren
es in erſter Linie die Geſangsvorträge des Herrn Heinz Heberer,
die die Gäſte erfreuten und die beſte Stimmung verbreiteten. Heinz
Heberer ſang Rheinlieder, alte und neue, und eine Reihe von
Schlag=rliedern aus modernen Operetten. Er ſang unermüdlich, und
die zahlreichen Zuhörer dankten ihm mit herzlichem Beifall.
Wma

Sachverſtändige beſtimmte Schlüſſe aus weiter ihm vorgelegten Schrift=
proben
nicht ziehen.
Der vorgenannte Jackſon hat im Jahre 1922 in Mannheim ge=
wohnt
; er war Chineſe und war angeblich in einer lithographifchen
Anſtalt in Mannheim beſchäftigt; er erhielt Auslandsbriefe, beſonders
aus China. Mit dem jüngſt verſtorbenen Bruder E. B. verkehrte er viel.
Am Nachmittag wurde die Beweisaufnahme fortgeſetzt. Sie ent=
hüllt
, wie die Poſtüberwachungsſtelle Frankfurt a. M. die Etiketten=
ſendung
anhielt und der Firma Merck Nachricht gab. Die Waſſer=
zeichen
ließen raſch die Fälſchung erkennen. Auch der Namenszug auf
den Etiketten war gefälſcht.
Der Chemiker, der das Opium ſeinerzeit unterſuchte, ſtellte einen
Prozentgehalt von 13,8 Prozent Morphin feſt, das Opium war tür=
kiſcher
Herkunft. (Dieſes Gutachten widerſpricht der Gilbertſchen
Analyſe.
Der Syndikus der deutſchen Morphiumfabriken als Sachverſtän=
diger
betont den Unterſchied zwiſchen Rauchopium und manipuliertem
Opium. Maßgebend ſei die Analyſe Gilbert. Auch die internationale
Kommiſſion in Genf ſei ſich über den Charakter des Rauchopiums nicht
klar, man gebrauche dort das Wort préparé‟ Erſt nach den neueren
Beſtimmungen wird die Durchfuhr von Opium durch Deutſchland nach
der neuen Opiumkonvention ſtrafbar werden. Im 1924er Geſetz ſteht
von Durchfuhr nichts.
Der Staatsanwalt erinnert im Plädoyer an den ſtarken Opium=
handel
des Angeklagten nach Oſtindien, wo er Abſatzmöglichkeiten und
Abſatzgebiete kannte. Die Tätigkeit war beſonders in der Inflation
gewinnbringend. Nach dem Kriege wurde das Opiumgeſchäft ſchwie=
riger
durch die deutſchen Strafbeſtimmungen. B. verſuchte die letzteren
zu umgehen. Jackſon ſei für B. nur die vorgeſchobene Perſon geweſen;
er ſei aufgetreten, wenn die Sache brenzlich wurde. Nach Holland und
Kopenhagen ſei Opium verſchoben worden. Kaufmann ſei eigens von
Mannheim nach Kopenhagen gefahren, um die Umpackungen dort zu
veranlaſſen. Heranzuziehen ſeien auch die Ausführungsbeſtimmungen
zum Opiumgeſetz. Die Zollpapiere verlangten eine wahrheitsgemäße
Deklaration. Aber Opium dürfe nicht in Chemikalien
verſteckt in Verkehr gebracht werden. Auch die Urkunden=
fälſchung
hält der Staatsanwalt für nachgewieſen. Die Ehefrau B.
erſcheine als Gehilfin überführt.
Gegen den Ehemann B. wird eine Geldſtrafe von 15 000 Mark be=
antragt
, wegen der Urkundenfälſchung die geſetzliche Mindeſtſtrafe.
Bezüglich der Ehefrau wird die erkennende Geldſtrafe ins gerichtliche
Ermeſſen geſtellt.
Der Verteidiger betont, der Opiumhandel habe nach dem Kriege
beſonders eingeſetzt; man habe in allen Schilderungen dieſen Handel
als verwerflich dargeſtellt. Aber gerade die größten Fabriken hätten mit
Opium gehandelt, ja Regierungen hätten bei ſolchem Handel mit=
gewirkt
. Die Warenumpackungen in Baſel und Kopenhagen ſeien im
Ausland geſchehen, ſie ſeien nicht ſtrafbar, die Umpackungen ſeien im
Auftrage eines Dritten erfolgt. Maßgebend ſei das Opiumgeſetz von
1924: Nur die Ein= und Ausfuhr in Deutſchland ſei danach ſtraf=
bar
. Die ausländiſchen Geſetze ſeien erſt 1925 und ſpäter in Kraft ge=
treten
. Waren, die unter Zollverſchluß reiſten, könnten im Inland gar
nicht abgeſetzt werden. B. habe gewollt, daß die Ware von Baſel nach
Rotterdam gehe, ſie hätte an ſich Deutſchlaud gar nicht paſſieren müſſen.
Im anderen Falle ſei die Ware von Amſterdam nach Kopenhagen per
Schiff verſandt worden. Ein Verſtoß gegen das Opiumgeſetz liege in
keinem Falle vor. Von Urkundenfälſchung könne keine Rede ſein, eben=
ſowenig
von ſtrafbarer Beihilfe der Ehefrau B.
Die Verhandlung wird auf Donnerstag vormittag 11½ Uhr ver=
tagt
.

MLLLRRC RLHLA.

KÜNSTHANDHÜNG.

Elisabethenstraße 5

Fernruf 220

Kunstblätter aller Art
gerahmt und ungerahmt
Moderne Graphik
Medici-Drucke
Hanfstaengl-Drucke

(17848a

Die Weihnachtsmeſſe der Künſtlerhilfe hatte in ihrer erſten Woche
einen von Tag zu Tag ſteigenden Beſuch. An den Nachmittagen ent=
wickelte
ſich ein luſtiges Leben an den Kaffeetiſchen, wobei intereſſante
Bekanntſchaften gemacht und auch manche Verkäufe abgeſchloſſen wur=
den
. Es ſind verkauft: 6 Oelbilder, ein Aquarell, eine Graphik, 27
kunſtgewerbliche Gegenſtände. Zu verwundern iſt, daß die Gelegenheit
nicht beſſer genutzt wind, ſich Handzeichnungen, Steindrucke, Aquarelle
zu erwerben: Originale aus Künſtlerhand, deren Preiſe bei 4 Mark
beginnen und 60 Mark kaum überſchreiten. Die Meſſe iſt geöffnet täg=
lich
von 1013 und 1518 Uhr. Es wird gebeten, den Verkauf unſerer
Loſe zu underſtützen und ſie nicht mit denen der Berliner Künſtlerhilfe
zu berwechſeln, die in hieſigen Loſegeſchäften angeboten werden. v. H.

Einen elektriſchen Schlag erlitten. Bei den Umbauarbeiten des
Bankhauſes Eche der Rhein= und Neckarſtraße wurde ein ſtädtiſcher
Elektriker vom elektriſchen Schlag getroffen, als er an der Hauptſiche=
rung
arbeitete. Durch ein Mitglied der Freiwilligen Sanitätsbolonne
wurde der Bewußtloſe nach etwa 15 Minuten wieder ins Leben zurück=
gerufen
und dann durch die Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus
verbracht.
Helia Falklandfilm. In unſerer Beſprechung des
Falkland=Coronel=Films iſt ein Druckfehler. Die Beſatzung der
Leipzig zählt nicht 780, ſondern 380 Köpfe, von denen 18 ge=
rettet
wurden. Der intereſſante Vortrag des Herrn G. R.
Oexle zu dieſem Film wird heute, Donnerstag, um 5.15 und
9 Uhr zum letzten Male gehalten werden.

Feſtgenommene Einbrecher. Die Täter, die in
7. auf 8. Dezember in die Filiale von Schade u. Füllara
nusſtraße und Rhönring, eingebrochen waren, wurden h.
nalpolizei ermittelt und feſtgenommen. Es handelt ſi
ſtellungsloſe junge Leute aus Darmſtadt. Nach Aufklärn
verhalts wurden ſie dem zuſtändigen Richter zugeführt.
unter Haftbefehl geſtellt.

Schaukaſteneinbruch. In der Nacht vom 10. auf
wurde ein Schaukaſten, der Firma Esma in der Lud
hörig, erbrochen und die geſamten ausgeſtellten Waren
Ermittelungen der Kriminalpolizei führten zur Feſtnahn
drei jungen Männer; aus Darmſtadt. Die geſtohlenen V
wieder veſtlos herbeigeſchafft werden.

Einbruchsdiebſtahl. Am 10. Dezember, im Laufe
wurde im Hauſe Karlſtraße 44 in der Manſarde ein Ein
verübt. Geſtohlen wurden eine Damenuhr, Kleider,
etwas Bargeld. Zweifellos handelt es ſich um gewerbs,
ſardendiebe. Größte Aufmerkſamkeit von ſeiten aller Be
Hauſes gerade in der jetzigen Zeit iſt am Platze.

Feſtnahmen. Der Hilfsarbeiter H. F. aus Darmſt
Anordnung der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Goddelgu
genommen und der genannten Anſtalt, in der er bereits
längere Zeit untergebracht war, zugeführt. Ein
beiter F. Z. aus Eppelheim bei Heidelberg, der ſeine
gebrannt war, wurde hier aufgegriffen und am 11. 2
Schweſter übergeben.

Verkehrsunfall. Am 11. Dez., vorm. gegen 9 Uh.
Straßenkreuzung Hügel= und Saalbauſtraße ein Verk
gefunden. Der Führer des Perſonenkraftwagens, G. 9
ſtadt, fuhr, von der Neckarſtraße kommend, in öſtlicher
die Hügelſtraße. E. W. aus Darmſtadt kam mit einen
ſüdlicher Richtung durch die Saalbauſtraße gefahren.
über die Schuldfrage iſt eingeleitet. Materialſchaden
Der eine Führer wurde verletzt.
Der Schirm iſt da! In der Nacht vom 19. auf 2.
wurde aus der Wirtſchaft Schweizerhaus in Eberſtad
Wirtſchaft Mühltal in Eberſtadt ein dunkelblauer ſeit
ſchirm mit fortgenommen. Der Schirm wurde auf dem
ſichergeſtellt. Eigentumsberechtigte werden gebeten, auf Zi
zuſprechen.
Eine Warnung an die Eltern. Nach gemachten 2
iſt in zahlreichen Fällen feſtgeſtellt, daß für die Wegn
Obſt, ſonſtigen Lebensmitteln und Waren, die vor d
geſchäften ausgeſtellt ſind, faſt ausſchließlich ſchulpflich
der in Betracht kommen. Auch für Diebſtähle von Li
nen und Fahrradbeleuchtungen ſind eine ga
Schüler im Alter von 10 bis 14 Jahren ermittelt worden.
amt weiſt nachdrücklichſt darauf hin, daß in allen dieſen Fäl
jugendliche Perſonen des Diebſtahls oder der Wegnahme
mitteln uſw. überführt werden, in erſter Linie die Elte
ziehungsberechtigte zur Verantwortung gezogen
Wiederholungsfällen müßte die Frage der Fürſorgeerzieh
werden.
Fahrraddiebſtähle. Geſtohlen wurden: Am 5. Dez
19 Uhr, aus der Toreinfahrt Rheinſtraße 12½ ein Herrenfal
Mifa, Fabriknummer 293 979. Am 5. Dezember aus dem
Eliſabethenſtraße 35 ein altes Herrenfahrrad, Marke und F
unbekannt, ſchw. Rahmen, Hinterrad ſchwarzes Schutzblech
rad graues Schutzblech. Am 7. Dezember, gegen 18 Uhr, vo
Beckſtraße 2 ein Herrenfahrrad, Marke Dominator, ſchw.
gelbe Felgen. Am 10. Dezember, gegen 17 Uhr, wurde vo
Heinrichſtraße 126 an einem Fahrrad eine braunlederne
Größe 40X30, mit folgendem Inhalt entwendet: Rote 9
weißem Band und ein weißes Handtuch, Größe 100X100
mit blauem Rand. Am 9. Dezember, gegen 22 Uhr, vor
Heidelberger Straße 40 ein Herrenfahrrad, Marke Chattia,
mer 24 836, mit blauem Stern.

Aus den Parkeien.

* Der Ausſchuß für Handel, Gewerbeu
ſtrie der Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſch=
kratifchen
Partei befchäftigte ſich in ſeiner letzten
aktuellen Steuerfragen. Es wurde dabei die Forderung
die mit der Annahme des Youngplanes zu erwartenden
zuſammen mit einſchneidenden Sparmaßnahmen zu einer
Senkung der Wirtſchaft, Handel und Gewerbe bedrückent
führen müſſe. Es wird vor allem gefordert: Senkung der
ſteuer, Wegfall der Gewerbeſteuer und der Kapitalertrags
kung der Realſteuern auf Grund und Boden, ferner For!
ausreichenden Filialſteuer, ſowie einer progreſſiv ſteigen
hausſteuer für Detailgeſchäfte mit einem Umſatz von mel
Million. Das in den bisherigen Sitzungen über die verſe
handelten Fragen geſammelte Material wird demnächſt in
Anträgen der Landtagsfraktion zur weiteren Verwertung
laſſung unterbreitet werden.
Deutſchnationale Frauengruppe. E
werden unſere Mitglieder und Freunde zu unſerer Weihna
Donnerstag, dem 19. Dezember, abends 190 U.
herzlichſt eingeladen. Unſere Feier wird mit der Beſcher:
Kinder unſerer deutſchnationalen Arbeiterfamilien verbunde
nähere Programm wird demnächſt bekannt gegeben. Wir
ſchon heute, ſich den Abend am 19. frei zu halten, damit
vollzählig iſt.
Reichsgemeinſchaft junger Volkspart
aus Preſſemitteilungen bekannt iſt, wurde im Sommer dieſes
Weimar die Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler gegrün
am 24. November d. J. in ihrer zweiten Tagung eine L
und Satzung und in Frank Glatzel=Eſſen einen Führe:
Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler will alle die tät!
zwiſchen 25 und 40 Jahren, die um Geltung und Anertena.
Politik ringen, ſammeln und von ſich aus verſuchen, alle d
den Probleme der Gegenwart zur ſchnelleren Löſung zu br.
glaubt, daß es darauf ankommt, in einer großen bürgerlick
partei alle aufbauwilligen Kräfte zu ſammeln, den nati
republikaniſchen Gedanken zu verſöhnen und zu verſuche!
politiſchen Kräfte der Mitte zu mobiliſieren. Die Zugehork!
Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler iſt nicht abhängig
Mitgliedſchaft zur Deutſchen Volkspartei, wenn es auch II
allgemeinen vermieden werden foll, daß Angehörige ange.*
der R.jV. angehören. Die Bewegung hat vor kurzem aus=
Boden gefaßt. Es iſt in Darmſtadt eine Gruppe entſtanden=
drei
Wochen ihres Beſtehens ihre Mitgliederzahl gegenuhe.
dungsverſammlung verdoppelt hat. Um all den Kräſten Vee
neration, die in Heſſen in gleichem Sinne wirken wou.
zur Mitarbeit und Organiſation zu geben, findet. L0
Sonntag, dem 15. Dezember, in Frankfurt a. M. die Kru
Landesgruppe Heſſen der R.iV. ſtatt. Die Tagung beolit.
tags um 3 Uhr im Hauſe der Kaufmannsgehilfen im Frche
Savignyſtraße. Der Vorſitzende der R.iV. Darmſtade,
anwalt Dr. Mattern, ſpricht über Werden, Wollen i.
jungen Generation.
Lokale Beranſtaltungen.
Schloßkeller (Alexanderſtraße). Heute an
det im neueröffneten Schloßkeller=Reſtaurant das erſte S
des Stadtorcheſters unter Leitung ſeines Kapellmeiſer
ſtatt. Die Muſikfolge bringt Werke populären Chargie.

uch B.
nuß,
=Heil= und
zaft aus 2
am am Son=
einem
hieſigen Lokal f
As ihr ein 4
rſetzung ihres Weges
und beleidigend, wobei
hervortat. Nur unter
er Beteiligten feſtgeſt
ſeige Gewerbe= und He
ie am Donnerstag,
mſtadt (Grafenſtraß
Midervortrag des Ortsg
mnſtadt aufmerkſam, in
Mäu üer das Thema
Aüx und politiſche Beder
Eberſtadt, 11. Dez 9
end fand auf Veranl
im Saale des Gaſthauf
Redner war Lehrer
3 Thema neuzeitlich
die Rohkoſt einging.
9. Die Gemeindever
über die Beſeitigung
zun aufmerkſam. Das Al
m. Alle diejenigen Beſi
ESbargelkraut auf ihr
6 die
rspol
er
Mriadt,

to18
Zure
uie Preis2

unser

Maahens
Lanaahen dor
eisschen, Saffar
2Füseltascher

Aueschl

in Abendtas

bringe viele Ei/
Rucheltschen, Beutelt
reguläre
Wffer-
Koll

Tageskalender für Donnerstag, den 12. Dezhe.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, "
zertpaum. Kleines Haus 20 Uhr d 5: Die Ge
Orpheum 20.15 Uhr: Gaſtſpiel der PisegturBhdiche.
zerte: Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer Be
des Gymnaſiums, 20 Uhr: Das Apoſteln
vorſtellungen: Union=Theater, Helia.

in Unstellung
Lizes könnte
D deses Wo
Nei ienand
Voll

Lodh gins
Eeien

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

Imet 344
(xheilgen, 10. Dez. Ausſtellung. Die am Samstag und
ſenr dahier ſtattgefundene vom hieſigen Geflügel= und Kaninchen=
ichtst
veranſtaltete Kleintierſchau nahm in jeder Beziehung einen
rtung entſprechenden und glänzenden Verlauf. Sie zeigte,
Eswirtſchaftliche Bedeutung der Kleintierzucht beizumeſſen iſt,
wder Beſuch der Ausſtellung ein recht zufriedenſtellender. Die
micg bundene Verloſung brachte vielen Beſuchern einen recht hüb=

inn, da Zweidrittel aller Gewinne in lebenden Tieren be=
indes
Das vom hieſigen Poſaunenchor veranſtaltete Kirchen=
no
erfreute ſich eines recht guten Beſuchs. Monatelange, an=
eng
-). Proben hatten es ermöglicht, ein Programm zuſammenzu=
hlem
; jedem etwas bot. Beſonders zu erwähnen iſt die Bearbei=
Thors Vom Himmel hoch von Joh. Eckard. Ferner waren

ſih ftres Hammerſchmitt, Peinlius, Hummel und Bach. Als Soliſt
Oskar Kleinberg=Darmſtadt (Violine) gewonnen, der als
0 InſtE uf ſeinem Inſtrument hier immer eine gern gehörte Perſön=
bkei
= Zuguterletzt ſei noch unſeres einheimiſchen Organiſten, Herrn
e, erwähnt, der ſich auf der Königin der Inſtrumente immer

Donnerstag, den 12. De ember 1929

Seite 7

hr ;lkommnet und durch ſein Spiel ſein reiches Können in her=
racn
em Maße zeigte. Den vokalen Teil beſtritt Herr Eichel.
mi ohlgeübter und guter Stimme begabt, das Programm ver=
Uſtä un half.
hauſen, 11. Dez. Theaterabend. Der Meineidbauer
ſes nnte Volksſtück, brachte dem Veranſtalter (Freie Turn= und
ſorts ) inde) einen vollen Erfolg. Alle Mitwirkenden gaben ihr

und es wurde Vortreffliches geleiſtet. Das außerordentlich
ürext ſchienene Publikum ſpendete für das Gebotene reichen Beifall.
esheim, 11. Dez. Ein junger verheirateter Mann von hier,

ſiacch er dem Alkoholgenuß hingibt und in ſeiner Trunkenheit ſich
sſch-)ngen zuſchulden kommen läßt, hatte auch am Samstag wie=
ſer
kritiſchen Tag. Er drang am Abend widerrechtlich in einen
ſcker ! ein und bedrohte den Ladeninhaber und ſeine Angehörigen
de eſſer und fiel auch Perſonen auf der Straße an. Da er als
neirrlich gelten muß, wurde er von der Polizei feſtgenommen
nc er Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philipps=Hoſpital ver=
er
auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht werden ſoll. Eine
mergeſellſchaft aus Darmſtadt, bei der ſich auch zwei Frauens=
fanden, kam am Sonntag vormittag hier an, ſetzte ihr Zech=
nem
hieſigen Lokal fort und beging auf dem Rückweg allerlei
ug. Als ihr ein Polizeibeamter dies verbot und ſie zur
eryrtſetzung ihres Weges aufforderte, wurde ſie gegen dieſen
zfäll id beleidigend, wobei ſich beſonders eine der beiden Frauens=
ſone
rvortat. Nur unter der Androhung von Gewalt konnten
Nam der Beteiligten feſtgeſtellt werden. Polizeianzeige iſt erſtattet.
ige Gewerbe= und Handwerkervereinigung macht ihre Mit=
die
am Donnerstag, 12 d. M., abends 8 Uhr, im Fürſten=
rrmſtadt
(Grafenſtraße) ſtattfindende 3. Winterverſammlung
vidervortrag des Ortsgewerbevereins und Handwerkervereini=
ſtadt aufmerkſam, in der Herr Malermeiſter Schmelzer aus
über das Thema Das Saargebiet und ſeine kulturelle,
ſe und politiſche Bedeutung ſprechen wird.
erſtadt, 11. Dez Neuzeitliche Ernährung. Am
Sſend fand auf Veranlaſſung des Obſt= und Gartenbauvereins
yn Saale des Gaſthauſes Zum Bismarck ein Vortragsabend
Redner war Lehrer Boller aus Griesheim erſchienen,
3 Thema nenzeitliche Ernährung ſprach und dabei beſon=
e
Rohkoſt einging. Beſeitigung des Spargel=
Die Gemeindeverwaltung macht auf die beſtehende Polizei=
über
die Beſeitigung des Spargelkrautes im Felde und in
1 aufmerkſam. Das Abſchneiden hat bis Mitte dieſes Monats
Alle diejenigen Beſitzer und Pächter, die bis zum 20. De=
Spargelkraut auf ihren Spargelanlagen nicht beſeitigt haben.
S wärtigen, daß die Beſeitigung des Krautes auf ihre Koſten
:tSpolizeibehörde erfolgt.

Rre

ſtadt, 9. Dez. Die Ausſtellung von Rundfunkgeräten der
n3gruppe des Baſtlerbundes Sendung hatte einen ſo ſtarken
aweiſen, daß man allein ſchon hieraus auf das Anwachſen
yes ſchließen konnte, das dem Rundfunk heute aus allen
* Bevölkerung zuteil wird. Die Ortsgruppe hat gut daran

getan, die Ausſtellung meiſt ſelbſt gebauter Geräte und Lautſprecher zu
zeigen, um vor allem dem Noch=Nicht=Baſtler einen Ueberblick über den
neueſten Stand der Technik auf dieſem Gebiete zu geben, ihm damit aber
auch die Auswahl eines zweckentſprechenden Geräts nach Möglichkeit zu
erleichtern. So dürfte die Ausſtellung ihren Zweck, neue Radiofreunde
zu gewinnen, erreicht haben.
f. Roßdorf, 10. Dez. Viehzählbogen. Der Zählbogen über
die am 1. Dezember vorhanden geweſenen Pferde und Rinder, der zu=
gleich
als Hebliſte über die Beiträge der Viehbeſitzer dient, liegt bis
16. d. M. zur Einſicht und Entgegennahme von Berichtigungsanträgen
bei der Bürgermeiſterei offen. Bekämpfung der Schnaken=
plage
. In einer öffentlichen Bekanntmachung fordert die Bürger=
meiſterei
zur Bekämpfung der Schnakenplage auf, die in der Weiſe vor=
zunehmen
iſt, daß die Keller ausgebrannt oder die Kellerwände mit
Floria=Inſektizid oder einem ähnlichen Mittel beſpritzt werden ſollen.
Liedertag. Ein hoher Genuß wurde vorgeſtern den zahlreichen
Beſuchern des vom Arbeitergeſangverein Einigkeit im Saale zum
Darmſtädter Hof veranſtalteten Liedertags der Herfurtſchen Sänger=
vereinigung
und mehrerer anderer Vereine zuteil. Das ſehr reichhaltige
Programm bot ſtimmungsvolle Männerchöre, die ſämtlich exakt durch=
geführt
und mit reichem Beifall von der Zuhörerſchaft ausgezeichnet
wurden.
G. Ober=Ramſtadt, 10. Dez. Volkskirchenkonzert. Ein
ſeltener Kunſtgenuß wurde letzten Sonntag den Beſuchern des Volks=
kirchenkonzerts
, das der Geſangverein Germania in Gemeinſchaft
mit dem Kirchengeſangverein veranſtaltete, geboten. Es iſt ſchade, daß
ſolche Veranſtaltungen in einer ſo großen Gemeinde ſo ſelten ſind.
Jeder Teil der Eirchenmuſikaliſchen Darbietungen wurde durch einen
ſtimmungsvollen Orgebvortrag eingeleitet. Hier zeigte Herr Haupt=
lehrer
i. R. Würtenberger, daß er trotz ſeines hohen Alters das könig=
liche
Inſtrument noch hevvorragend zu meiſtern verſteht. Er enweckte
in den Beſuchern beſwußt und ſicher die rechte Adventſtimmung und
leitete ſo zu den weiteren geſanglichen und inſtrumentalen Darbie=
tungen
natürlich hiwüber. Glänzend erblangen die Chöre der Ger=
mania
und des Kirchenchors durch den weiten Raum des Gottes=
hauſes
, bald weich und ſchmelzend, bald in kräftigem Forte ſich geſchickt
der Leitung bewährter Dirigenten fügend. Auch die Herren Metzner
und Kappes zeigten ſich als Meiſter ihrer Inſtrumente und des Vor=
trages
. Ihre Darbietungen waren ungemein winkſam und hätten ſicher
den lebhafteſten Beifall der zahlreichen Hörer erlangt, wenn nicht das
Gotteshaus eine ſolche Kundgebung verboten hätte. Was Frl. North
als Laie im Geſang in ihren Einlagen bot, verdient auch alle An=
erkennung
. Eine biegſame Stimme, allen Lagen gerecht, trägt in
rechter Fülle das Lied zu den Ohren des Gaſtes. Wirklich glänzend ge=
lang
auch das Altniederländiſche Danbgebet, und ſeine prächtigen
Harmonion ſind ſicher als Schlußnummer als Kvönung des Ganzen gut
gewählt geweſen. Was Herr Pfarrer Mürnberger in einer kurzen
Anſprache ſchlicht und recht als Adventsmahnung den Beſuchern ans
Herz legte, kam aus treuem Herzen.

G. Ober=Ramſtadt, 11. Dez. Turnverein 1877 e. V. Ober=
Ramſtadt. Mit einem ausgezeichnet gelungenen Theaterabend war=
tete
der Turnverein 1877 Ober=Ramſtadt auf. Zur Aufführung kam das
Schauſpiel in 5 Aufzügen Alt=Heidelberg. In der Tat hatte der Verein
damit ein Stück gewählt, das ſeinem Charakter nach und bei richtiger
Rollenverteilung unbedingt einen überragenden Erfolg bringen muß.
Es käme einer ungevechten Zurückſetzung vieler Mitwirkender gleich,
wollte man die Darſtellungsweiſe einzelner Damen und Herren beſonders
hervorheben. Alle Beteiligten gaben ihr Beſtes und haben ſich bei der
Aufführung ihrer Rollen mit beſonderer Hingabe und ausgezeichnetem
Verſtändnis entledigt. Sie ernteten dafür nicht endenwollenden Beifall.
Sehr zum Gelingen dieſes Werkes trug ſelbſtverſtändlich neben der Dar=
ſtellung
ſelbſt auch die Bühnendekoration, Koſtümierung und ausgezeich=
nete
Beleuchtung bei.

Ck. Groß=Gerau, 11. Dez. Die Kampagne in der Zucker=
fabrik
Groß=Gerau wird vorausſichtlich noch einige Tage vor Weih=
nachten
beendet werden. Damit werden wieder zirka 200 Arbeiter und
Arbeiterinnen, die ſeit dem B. Oktober ds. Js. dort ihre Beſchäftigung
haben, arbeitslos. Zu erwähnen iſt, daß die Zuckerfabriken in Groß=
Umſtadt und Gernsheim wie andere Fabriken der Süddeutſchen Zucker=
A.=G. Offſtein bereits vorige Woche ihre Kampagne beendeten und das
Groß=Gerauer Werk eines der am längſten beſchäftigten iſt. In Groß
Gerau werden in dieſer Kampagne zirka 1½ Millionen Zentner Zuckeu=
rüben
verarbeitet. Die tägliche Verarbeitungsziffer betrug bisher 11
bis über 13 000 Doppelzentner Zuckerrüben. Zur Gasverſor=
gung
. Die Bürgermeiſterei Groß=Gerau hat an ſämtliche Haushal=
tungsvorſtände
bzw. Wohnungsinhaber in Groß=Gerau ein die Gasver=
ſorgung
betreffendes Rundſchreiben verteilen laſſen, in dem ſie mitteilt,
daß die Verlegung des Ortsrohrnetzes nahezu beendet iſt und daß die
Verlegung der Fernleitung in Angriff genommen werden wird. Die
Abnahme von Gas kann alſo in kürzeſter Zeit erfolgen, wenn die Haus=
leitungen
und Steigleitungen ſofort verlegt werden. Die Leitungen,
die ungemeſſenes Gas führen, alſo die ſogenannten Steigleitungen vom
Haupthahn bis zu den Gasmeſſern, ſowie deren Aufſtellung ſind von
den Hausbeſitzern zu bezahlen. Die Verlegung dieſer Leitungen wird
den beſonders hierzu zugelaſſenen Inſtallateuren in Groß=Gerau über=
tragen
. Der Teil der Hauszuleitungen, der auf Straßengelände liegt,
wird koſtenlos hergeſtellt. Darüber hinaus auch noch in Vorgärten oder
Einfahrten ſich erſtreckende Teile der in Erde liegenden Zuleitungen bis
zu einer Geſamtleitungslänge von 10 Metern. Die für Zu= und Steig=
leitungen
berechneten Beträge können, wenn es beſonders erwünſcht,
in monatlichen Raten innerhalb eines Jahres mit der Erhebung des
Gasgeldes eingezogen werden. Die erforderlichen Gasherde und Gas=
apparate
können durch Inſtallateure bezogen werden. Die Bezahlung
der Geräte kann in monatlichen Raten geſchehen, jedoch nur bis zu 12
bzw. 24 Monatsraten. Die verlegten Innenleitungen müſſen vorher
geprüft werden, wofür eine Gebühr zu entrichten iſt (1 Mark). Der
Gaspreis beträgt zurzeit 20 Pf. pro Kubikmeter und die monatliche
Meſſermiete bei 3= bis 5=flammigen Meſſern 1,00 Mark, Gas zu gewerb=
lichen
Zwecken wird zu verträglichen Sondertarifen abgegeben. Für
Raumbeheizung beträgt der Preis 12 Pfennig pro Kubikmeter.
Oberheſſen.
v. Friebberg, 9. Dez. Oberheſſiſche Kolonnenübung.
Der Provinzialinſpekteur der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten
Kreuz, Sanitätsrat Dr. Hahn (Bad=Nauheim), hatte für Sonntag auf
dem Schwelkraftwerk Wölfersheim eine große Kolonnenübung an=
geſetzt
und dazu die Sanitätskolonnen von Gießen, Friedberg, Bad=
Nauheim und Butzbach und die Freiwilligen Feuerwehren von Södel
und Melbach herangezogen. Angenommen war eine Dampfkeſſel= Ex=
ploſion
im alten Keſſelwerk des Kraftwerks, wobei etwa 20 im Betrieb
tätige Arbeiter ſchwer verletzt und durch Gas vergiftet wurden. Der
Alarmierungsplan, der zuerſt die hieſige Kolonne auf die Unglücksſtelle
rief, dann aber noch die anderen Kolonnen heranziehen mußte, wurde
unter Leitung von Oberarzt Dr. Göbel von hier einwandfrei durchge=
führt
. Bei den Bergungs= und Rettungsarbeiten, die ſich recht ſchwie=
rig
geſtalteten, erwieſen die gut geſchulten Kolonnen ihre Schlagfertig=
keit
und ein ſicheres Können, auch in bezug auf die Anwendung von
Gasmasken und Sauerſtoffgerät. In der Kritik fanden die gezeigten
Leiſtungen volle Anerkennung, auch ſeitens der anweſenden Gäſte, von
denen wir Kreisdirektor Rechthien und Geheimrat v. Hahn=Darmſtadt,
den Vorſitzenden des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, nennen.
Wafferſtandsnachrichten vom 11. Dezember 1929. Rhein: =
ningen
0,85, Kehl 2,00, Maxau 3,69 Mannheim 2,26, Mainz 0,07, Bin=
gen
1,30, Kaub 1,38, Köln 1,85 Meter. Main: Schweinfurt 0,88,
Würzberg 0,88, Lohr 1,25, Groß=Steinheim 2,31, Frankfurt 2,42, Koſt=
heim
Staatspegel , do. Waſſertiefe 1,72, do. Fahrtiefe 1,42 Meter.
Hirſchhorn, 11. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
10. Dezember 0,66 Meter, am 11. Dezember 0,67 Meter.
Gernsheim, 11. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
10. Dezember 0,93 Meter, am 11. Dezember 0,80 Meter.

dei wernkaumängene
ir machen Ihnen das Kaufen durch eine
iesenfülle billiger Qualitätswaren leicht.
sist für Sie auf jeden Fall ein Vorteil vor
ren Einkäufen unser Angebot zu prüfen.
Di- Preise
für unsere guten Guafitäten
Saffian, in all. Farb.
ber 1Staschen mit Reißrerschlug 5.,6.50, 1.50
Saffian, besonders
der IStascken sehöne Uodelle 9.,3.50,10.50
jaff., eleg. gr. Form.,
Deet IStaSchef vornehmeAuskuhrg. 11.50, 12.50

Ber: aschen, Saffian m. Reißver-
Eh. / 2Flügeltaschen, große Vorm 11.30, 14.50, II.
GrO/ Auswahl in Abendtaschen u. Krokodiſtaschen.
rner bringe viele Einzelstücke
suchstaschen, Beutelfaschen weit unter
regulärem Wert zum Verkauf. (19623
Hffer-Kolb, Darmsfadt
nu huchardstr. - Luisenstr. und Elisabethenstr. 1.

beſſel,
Stühle.
.

Weihnachtsgeſchenk!
Knabenrad
wie neu, billig. (*
Hahn.
ſchwanenſtraße 20.

Gelegenheitskauf!
Schrank=Grammoph
d.=eiche, m. 30 Pl
alles neu, f. 100
zu verk. Irle Gr.
Ochſengaſſe 12

In Umstellung eines bekennten
Setzes könnte man hier sagen, daß
uns dieses Werk auf der ganzen
Welt niemand nachmachen kenn.
Volksstimme, Frankfurt a. M.,
über den Großen Brockhaus

Zand /Wsoeben erschienen

kzt noch günstige Bezugsbedingungen:
Bequeme Ratenzahlungen,
Umtausch alter Lexika.
rlansen Sie noch heute
Ihrem Buchhändler oder
ekt vom Verlag kosten-
i
und völlig unver-
ndlich
für Sie die
egende und reich bebil-
derte
Broschüre:
der Große Brockhaus
neu von A-Z.
A. BROCKHAUSILEIPZIG

Wir gehen zum
Seidenhaus Volz
hört man sehr häufig sagen,
wenn von Weihnachtseinkäufen
In rnodern. Seidenstoffen, Wasch-
Sarnten und Wollstoffen die Rede
Ist. Unsre vorbildlich schöne Aus-
wahl
übt ebenso große Anzleh-
ungskraft
aus wie die allgernein
erkannte Preiswürdigkeit unserer
geschmackvollen Qualitäten.
Seidenstoffe
Unsere Schaufenster zeigen nur
weniges unserer Riesenauswahl
Waschsamte
Hübsche Druckmuster 3.25. 2.50
Echt Lindener Drucks . . . . . . 3.O5
Wollstoffe
Unser Erfolg hierin bewelst un-
Sere Leistungsfähigkeit
Damenhüte

Handarbeitshüte weit unter Preis

guce TEIVEIWNeT Srr

Weihnachts=
Schallplatten
und viele 100 andere
Neuaufnahmen
ſoeben eingetroffen
Fr. Gütting,
Schuchardſtraße 10.
(19569a)
Teppich
Smyrna, in beſtem
Zuſt., 3X4, 200
Staubſauger
(Elektrola)
neuwertig, in Lack=
koffer
. 100 .
Spiegel m. Marm.=-
Konſol, vergoldet,
35 .
Georgenſtr. 12, II. r
Eier, Bukker,
täglich
Kaſe friſch.
Heinrich Hornung
Grafenſtr. 31. F.127.
Dipl.=Schreibtiſch,
nußb., gr. Kaſſen=
ſchrank
, eich. Büfett,
Vertiko, Küchen=
einrichtung
, Diwan,
Sofa, 4 Seſſel, dkl.
eichen. Ausziehtiſch,
4 Stühle, einzelne
Nachttiſche, 3 nußb.
Nähtiſche, Armlehn=
ſeſſel
, einz. Matratz.
Deckbett., L. O, ov.
Tiſche,Venez.=Spieg.
Küchenſchr., Chaiſel.
zu verk. Mathilden=
platz
1, Hofeingang.
(19647)
Guterh. 2ſchläf. Bett
m. Spiral= u. Zteil.
Kapock=Matratze zu
verkaufen. Nieder=
ſtraße
10.I
Kinderwagen
weiß, faſt neu,
40 zu verkauf
Näher. Geſchäft
Hrn.=Anzug 10
Sportanz. 8. Hoſen
5 . Tourenſtiefel
(Nr 42) f. 8 zu
verkf. Angeb. unter
A. 112 a. Gſchſt

Liederzweig.
Zu unſerer diesjährigen Weihnachts=
feier
ſoll ein Kinderchor mitwirken, wir
bitten unſere Mitglieder, alle Kinder im
Alter zwiſchen 7 und 13 Jahren ſowie
auch Kinder aus Freundeskreiſen am
Samstag, 14. Dezember, nachm. 3 Uhr,
in die Turnhalle Mädchenſchnle, Runde=
turmſtraße
, zur Probe zu ſchicken.
19637)
Der Vorſtand.

Guterhalt. Puppen=
wagen
zu verkf. (
Rhönring 12.

Gr. Niſtkäfig
zu verkaufen. Eich=
bergſtraße
4.

Geige

mit Kaſten u. No=
tenſtänder
zu vk. (
Wittmannſtr. 16.pt.

Schön. Weihn.=Geſch.
Deutſcher Teppich,
neu, 2X3, preiswt
abzugeben. Näheres
(*
Geſchäftsſtelle.

Eiſ. w. Puppenbett
52X28. zu vkf. Die=
burgerſtr
. 64, I. (*

Echt
Tiroier Laifchenkiefer= Bonbon=
vorzüglich
bewährt bei Huſten, Heiſer=
keit
u. Verſchleimung, ſind wieder vor=
rätig
und nur allein zu haben bei:
Fr. Beckenhaub, Med.=Drogerie,
Schulſtraße. (195420

Herrenfahrrad
10 kl. eiſ. Ofen
ſow. Zim.=Gasof. b.
Wittmannſtr. 34,I.

Schweizer Wanduhr
m. Spielwerk z. v.
Uhrengeſch. Kolb.
Eliſabethenſtr.

Piano
billig zu verkauf. (*
Kiesbergſtr. 5, part.

Dkelbl. Hrnmantel
2 Frauenmäntel m.
Pelz, braun und (*
Samt, ä 8 . g
Pelz=Kragen. 9
heilgerſtraße 2, III.

TeteKädle
u. zum Blondieren
Dr. Röhms patenkiertes
OLD)
SHAMPOON
Hochwirksom
durch nzume

V14537

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Versäumen Sie nicht meine 14 Schaufenster-Ausstellungen zu besichtige
Staunenerregende Auswahl in meinen so ausgedehnten Ausstellungsräumen.
Grundgediegendste Oualitätsware.
Möbel-Industrie Feidel, Darmstadt, Hügelstraße 18 15 u. 17.
Autsehenerregende Pre

Geschmackvolle,

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme beim Heimgange unſerer
teuren Entſchlafenen ſagt herzlichen
Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Peter Bohland.
Groß=Zimmern, den 11. Dez. 1929. (*

Weihmach
deschen

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe, gute Mutter, Großmutter und Schwieger=
mutter
,
Frau

Heute früh verſchied nach längerem Leiden
mein innigſigeliebter Mann, unſer herzens=
guter
Vater, Bruder, Schwiegerſohn,
Schwager, Onkel und Vetter
Herr Reichsfinanzrat

Warme Hausschr
in Samt, Kamelhaar und
für Herren, Damen und g
Eleg. Hausschuhe f.9
in echt Chebreaus, Wiener 6o
8,50 und 11.50
Reiseschuhe
mit und ohne Taſche, von
Herren-Lackhalbscl
Elegante
Straßenschuhe
für Damen und Herren, neue ?
auch für ſchmale Füße
Damen-Spangensel
in hellen Farben, Rahmenarbeit,b
Herren-u. Damensel
bequeme Formen.
für breite und empſindliche
Ballenschuhe
für Damen und Herrei
Ueberziehschuf
für Damen uud Kinde
ſchwarz und farbig, für jeder
Für Kinder:
Stiefel, Malb-, Spanger
Bindeschuhe
in ſchwarz, braun und 2
Damen-Strümpl
in Seide, engl. Wolle, u. Seidem
Dam.-Strumpfgamas
in Wolle und Wolle mit S
ſchwarz und farbig
Herren-Sportstrümpfe u. S
in großer Auswahl
Stelnmüllers Strümpfe u.
in Naturfußform
für Herren, Damen und K

geb. Junck
Karuſſell=Beſitzerin
durch Herzſchlag zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Schneider, Groß.Umſtadt
Karl Schneider, Biſchofsheim/Mainz
Georg Schneider, Griesheim/Darmſtadt
Max Ludwig, Guſtavsburg/Mainz
Willi Schneider, Biſchofsheim/Mainz
Heinrich Schneider, Biſchofsheim/Mainz
Die Beerdigung findet Freitag, 13. Dezember,
nachmittags 2½ Uhr, in Bickenbach a. d. B. ſtatt.
(19612

Freitag, den 13. Oezember 1929 be=
gehen
die Eheleute Georg Haber=
mehl
und Frau Anna, geb. Eckhardt,
Landwehrſtraße 21, das Feſf der (*
Goldenen Hochzeit.

München (Ismaningerſtr. 411), Darmſiadt,
Gießen, Mainz, Tangenbruck,
den 9. Oezember 1929.
(19603
Im Namen
der in tiefſter Trauer Hinterbliebenen:
Luiſe Müller, geb. Winn
Hans Müller, Gerichtsreferendar
Alix Müller
Gertrud Müller
Familie Müller=Schreiner.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.

Zu unſerer goldenen Hochzeit ſind
uns Ehrungen und Geſchenke ſo zahl=
reich
übermittelt worden, daß wir gerne
Veranlaſſung nehmen, allen Spendern
für erwieſene Aufmerkſamkeit beſten
Dank zu ſagen.

Beſſungerſtr. 88.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei unſerem ſchweren Verluſi ſagen
wir Allen nur auf dieſem Wege unſeren
herzlichſien Dank.
Karline Wörner
Guſtii Wörner.

ſo iſt Vertreauensſache, Verſuchen Siem.
Kaſſee fachm. zuſammengeſt Miſchungen
ohne Zugaben. Es iſt Ihr Porteil. (*
Heinr. Eckert, Pädagogstraße 2

Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt

2a15
2I9
Guthaus Pitze)
Celephon 736
Telephon 786
Marktpaſſage
147129
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten.

i vo der Großater
u Der Geſuchte wurde
ib als Sohn Friedrie
ut ſatin geboren. Aus
ten des Kindes und ib
unter der Bedingung
tin wirde. Georgers
ineme Emery aus Fl
ſtirenes Pater gege
au 1859 in Brokly

Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde heute
früh unſere innigſtgeliebte Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Tante und Schwägerin

enAc
im eben vollendeten 73. Lebensjahre von uns ge=
nommen
. Sie folgte nach nur acht Monaten ihrem
über alles geliebten Mann, unſerm Vater, in die
Ewigkeit nach.
In tiefem Schmerz:
Wilhelm Matthäi
Annie Matthäi
Fritz Malthäi, Major a. O.
Gertrud Matthäi
Hildegard Matthäi, geb. Steig
Gernot, Sighilt und Erlgart Matthäi
Adelheid Niemehzer.
Darmſtadt, Berlin, Dresden, Zwickau, plötz, Erlangen,
Hof, am 11. Dezember 1929.
(1960g
Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. Dezember,
um 11 Uhr vormittags, von der Kapelle des alten
Friedhofs aus ſtatt.
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.

NiNeeemang. MOriheeMt6=Orsskanbe !

aus echtem Haar kaufen Sie
teilhafteſten beim Fachmann.
großes Lager in allen Farben
und Friſuren. Ausgekämmt
kann bei Neuanfertigung 1
werden.
Haarformer Kanzler. Schu
Junges, gutſituiert.
Ehepaar ſucht die
Bekanntſchaft eines
ebenſolchen zwecks
nett. geſellſchaftlich.
Verkehrs uſw.
Gefl. Anſchriften
wolle man u. R. S./
725 an die Geſchſt.
auf
ſenden. (19595

für Damen, Herren und Kinder

Westen und Pullever
Damen-Jacken und Strick-Kleider
verbinden ideal Schönheit mit Gediegen-
heit
und praktischer Verwendbarkeit
finden Sie in großer Aus-
Kublers
wahl im
gatchte
Kleidung
Spezialhaus

Beſtellungen auf 1a1
gemäſtete Weihnachtz=
Puter, pro Pfd. 1,60,
nimmt entgegen
Gutsverwaltung
Sickendorf b. Lauter=
bach
i. H. (isſichlu ſchät

Schritte im
waren=Fach
Daſelbſt
das paſ
Weihnachs
in Damen=,
Beſuchs= Ur
verſchluß=Te
großer Aus
billigſten

Ecke Schustergasse
meine Schaufenster
Afc

Kirchstraße
Bitte

Sucb Lede

ſpez. f. Nagelbehölg
Ref, erſter Häuſer

Haf
Lage 8
am Garten,
Komfort, ſt
ſehl preisn.
Zuſchr. g.
Immobilien

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Mann, unſeren guten Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel

Radioappar
Burerhaus s Röhren) zu vkf.

DOTGTZeUAaasal Elsabethenstraße 25

enete erachiel
Bismarckſtr, 59.
Teleph. 1882, 132969

HaN
tion. Niede

Kiesſtraße 75, II. (

ſtädter Str
Kein2a
Tioe2
Orthopä
Schul
für Beinverk
Klumpe u. 8.

Köſtritzer Schwarzbier
nährt und ſtärkt, es ſchmeckt gut und iſt
nicht teuer.

Lehrer i. Ruhe
nach kurzem, ſchwerem Teiden im 68. Lebens=
jahre
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Siefert, geb. Reinheimer.
Hetzbach, den 10. Dezember 1929.
Die Beerdigung ſindet Freitag, den 13. Dezember,
nachmittags 2 Uhr ſiat.

HAN
Den modennen
und
Aat
Man
kinden Sie
in reicher Auswahl und zu
vorteilhaffen Vrgign
17898b
bei
BosepR (ritz Beiz)
Schustergasse, hinter dem Rathaus.

Wenn nicht, so kommen Sie zu uns und besichtigel
los unser reichhaltiges Lager an Korb- u. Bürsſe
Sie fnden sicher ein schönes und praktisches"
Auf Korbsessel gewähren wir einen Sonderrabdl

R
färbt kurzfristig unübertroffen zu
(15474a
mäßigen Preisen
Färberei Reich
Darmstadt, Fegr. 1905,
chemische Wäscherel.
Fabrik: Pallaswiesenstraße 146.
Laden: Ernst-Ludwigstr: 4, am
weißen Turm. Tel 1501, 1472.

v Korzetts kanfen
Sie am billigsten!
nnd. unter gleichr.
fachm. Beratung im
Sperialgeschäft
Johanna Fuchs
früher Sauerborn,
Schulstr. 4 (17386a

Bes
Verein e-V.

Bwitet

EEE

[ ][  ][ ]

Danen Spon
inhelle
Herren-ubn dem
rend=
für
breite mi. kommt

Die rauchenden Trümmer des niedergebrannten Hotels Waldecker Hof.
annten Hotel Waldecker Hof in Bad Pyrmont brach aus noch ungeklärter Urſache
Nacht plötzlich Feuer aus. In kurzer Zeit wurden das Hotel und ein anliegendes Haus
eingeäſchert. Die Bewohner konnten nur unter größten Gefahren aus dem brennenden
Gebäude gerettet werden.

Der in haushohe Flammen gehüllte Fokker=Rieſeneindecker F 32 im Augenblick nach dem Abſturz.

Das größte Flugzeug Amerikas, der Fokker=Eindecker R 32 für 30 Paſſagiere, ſtürzte in der Nähe
des Flugplatzes Rooſeveltfield ab, riß im Sturz drei Hausdächer mit und überſchlug ſich mit haus=
hohen
Flammen, als es den Erdboden erreichte. Die Inſaſſen entkamen wie durch ein Wunder dem
Tode. Das Rieſenflugzeug war unrettbar verloren.

Leberzicht
für Dam
77
Awatz und fallu is ei
Für Hingfen 6
ga-1
Stielel, Haid, Rufachtr (
in ſchwaz, hiun
Damen itüamt,
in Seide,
1
Dam.- Strumptaſt ric)
Herren-Sportet


Stelnmüllers Stt.-/ ein
in Naucztrbuate.1
tigt
1 Lung
jebens
kenhs
Neiunde
Dametad, Betektiadtet,

Ein Ei im Briefkaſten.

is. Vor einiger Zeit machte ein Briefkaſtenleerer in
ganz merkwürdige Entdeckung. Er fand unter dem
iſch von Briefen Karten, Druckſachen und Päckchen
igentümlich runden Gegenſtand, der ſich bei näherer
als ein echtes Hühnerei herausſtellte. Der Poſtbeamte
Eindeschuſerte von allen Seiten und mußte die Feſtſtellung machen,
rechtmäßig frankiert war und auch eine Adreſſe trug.
ickte er es in die Taſche, nahm es mit zum Haupt=
man
ſehr viel Sinn für dieſen Scherz hatte und ſich
rüber freute, daß man den Empfänger denn das
befördert worden mit einem Strafporto belaſten
hatte Uebergewicht. Iſt es dem Abſender beim Wie=
immrt
von der Briefwage heruntergekullert?
Eine Million ſuchk ihren Beſihzer.
ew York. Irgendwo in Amerika oder in Europa
33jähriger Mann, der zur Hälfte des von ſeinem
interlaſſenen Vermögens von 650 000 Dollar erb=
Bisher iſt die Suche der Nachlaßrichter im Staate
wo der Großvater das Zeitliche ſegnete, fruchtlos
der Geſuchte wurde in Waſhington in einem Privat=
als
Sohn Friedrich Franz Georgers (oder Gregor)
attin geboren. Aus irgend einem Grunde entledigten
des Kindes und übergaben es einer gewiſſen Sophie
er der Bedingung, daß ſie dem Kleinen ſeine Abkunft
würde. Georgers (oder Gregors) Frau war eine ge=
nce
Emery aus Flemington. New Jerſey. Anſchei=
orences
Vater gegen die Heirat, denn Florence ließ
uli 1859 in Brooklyn, New York, unter dem Namen

Florence Baker mit Georger trauen, der ſich den Namen Frederick
Gray beigelegt hatte. Der Vater hat aber offenbar dem jungen
Paar bald darauf ſeinen Segen gegeben, denn zwei Monate ſpäter
wurde es in ſeinem Hauſe abermals getraut diesmal unter beider
richtigem Namen. Im Februar 1896 ſchenkte die junge Frau in
der Waſhingtoner Entbindungsanſtalt, in die ſie ſich als Frau
Gray hatte aufnehmen laſſen, einem Knäblein das Leben, und
um dem Großvater die etwas verfrühte Geburt eines Stamm=
halters
zu verheimlichen, übergaben die Eltern das Kind der
Landgraf. Sie haben es nie wieder geſehen, und alle Nachforſchun=
gen
nach der Landgraf waren vergebens.
Als der alte Emery kürzlich in Flemington ſtarb und ſein
Teſtament vor dem Nachlaßgericht eröffnet wurde, erfuhr man
daraus, daß er ſeinen beiden Töchtern, der Frau Georger=Gregor=
Gray und einer in England wohnhaften Frau May E. Cornelius
ſein Vermögen vermacht hatte. Frau Georger, die ſich inzwiſchen
zum zweiten Male verheiratet hatte, iſt voriges Jahr geſtorben;
ihr Erbe fällt ſomit an ihren Sohn, und er iſts, nach deſſen Ver=
hleib
man in Waſhington, Philadelphia, Baltimore und auch in
Deutſchland bisher ergebnislos geforſcht hat. Man hat in den
Zeitungen angezeigt, hat Konſulate benachrichtigt, und hat jedes
Rädchen des großen Spürapparates in Bewegung gebracht; alles
ohne Erfolg.
Falls ſich der verſchwundene Erbe nicht findet, fällt ſeine
Hälfte vom Vermögen des Großvaters Emery der Tochter der
Frau Cornelius in England zu. Auf eine in einer Baltimorer
Zeitung erſchienene Anzeige hin hat ſich ein dort anſäſſiger James
E. Nicholſon als Erbberechtigter gemeldet, aber er iſt ſeiner Sache
nicht ganz ſicher und iſt auch nicht imſtande ſeine Anſprüche ſo zu
begründen, daß Richter E. Buchanan vom Nachlaßgericht in Tren=
ton
, der Hauptſtadt New Jerſeys, ſich veranlaßt ſähe, ihm den
Vermögensanteil zuzuſprechen.

Ein keurer Schreibfehler.

(a) New York. Vor einigen Jahren trat in Amerika ein
neues Zollgeſetz in Kraft, das u. a. einen Paragraphen enthielt,
wonach all koreign kruit=plants, d. h. ſämtliche ausländiſchen
Frucht=Pflanzen (worunter Fruchtbäume zu verſtehen ſind) zoll=
frei
nach den Vereinigten Staaten importiert werden dürfen. Der
Beamte, den ſeine oberſte Zollbehörde mit der Abſchrift der Ge=
ſetzesvorlage
betraute, verſchrieb ſich und ſetzte zwiſchen die beiden
Worte kruit und plants ſtatt eines Bindeſtriches ein Komma.
Durch dieſen winzig kleinen Schreibfehler ſind nicht mehr Pflanzen=
Früchte, ſondern Pflanzen, Früchte, alſo Pflanzen und Früchte
zollfrei geworden. Im Sinne der beſtehenden Geſetze und Beſtim=
mungen
kam der Kongreß erſt nach Jahresfriſt in die Lage, den
Schreibfehler des kleinen ſubalternen Beamten richtigſtellen zu
können, und in der Zwiſchenzeit büßten die Vereinigten Staaten,
wie jetzt das Statiſtſche Amt von Waſhington feſtſtellte an Zoll=
einnahmen
die Kleinigkeit von viereinhalb Millionen Dollar ein.
Dieſes kleineKomma war wohl der teuerſte Schreibfehler der Welt.
Die Nuß gil nichts in ihrem Vakerlande.
(m) Sao Paulo. Draußen, in anderen Gegenden, ſchätzt
und ißt man die braſilianiſche Nuß, die dreieckige hartſchalige,
Aber im eigenen braſilaniſchen Vaterlande gilt ſie nichts Die Ver=
achtung
für dieſe Nuß geht ſo weit, daß die Handelskammer für
Sao Paulo ſich entſchloſſen hat, für die Frucht aus dem Staate
am Amazonas einen großen Propagandafeldzug zu veranſtalten,
um auch im eigenen Lande den Verbrauch anzuregen. Man ſieht,
es geht mit den Nüſſen wie mit den Propheten; ſie gelten nichts
im Vaterlande.

Opdeohen ung Baunendecken

Eehundertfache
swahlerleichtert
Hen den Einkauf

50
Ofeppddchen weiche, warme Fällung, zweiseitig Satin 21.00 14
Steppdecken bunte u. einfarb, Satins, Woltallung 34. 29 2b. Art, bunt und einfarbig, Wollfällung u.
Steppdecken Kunstseide . .. .. 65., 59., 63., 48, 38. all. Farb., einfarb., bunte Satins einfarb. mit.
Daunendecken Bordare, je n. 4rt 110., 100.,95., 78, 69.-, 03.-

IOldlI Badtddtt Markt 11

Barmstadt
6. Is Spezialhaus tür Metallbetten, Messingbetten, Kinderbetten, Holzbetten. Federn, Daunen, Deckbetten, Kissen

Enorme Auswahl
Wolldecken, Kamelhaardecken, Halbwolldecken,
Baumwollene Jacguarddecken
je nach Art
69.54.48.42.36.32.27.
25. 22. 1750 16. 1315 b. 9.50
Kinderdecken / Wagendecken
Puppendecken (19616

iEe
Inſtru ite
Gerbs Teckar=
24. H billig
(157

ter = ſungs=
ſuchs
Darm=
ode
1ächſter
(19629

15.
ſia
führt.
iren
2ic
Stadt,
urS verm.
m Wohg.
u1A. 96
eielsſt. (*!

Gifanſſenfs.
in Michelſtadt, beſt.
Lage 6 Zim., 1200
am Garten, m. all.
Komfort ſof. bezb
ſehr preisw z. bkf.
Zuſchr. a. R. Jockel,
Immobilienverwtg.
Michelſtadt. (19604

Suche einen

RANä.
haus i. d. Eberſtäd=
ter
Villenkolonie a.
direkt. Hand z. kauf
Ang. u. A. 104 Gſt.

Suche 46=Zim.=
Giagenhaus
zu kaufen. Ang, u.
A. 120 a. d. Geſch.*
Mod. gebaut. 4= od.
s v. zahl=

mitten
geles
Meinſts

Lagehidenhöhe
wird zu günſtigen Bedin=
Ift. Das nach allen Seiten
aus mit ſchönem Fernblick
ner mit allem Zubehör
g. Gas. elektriſches Licht.
ſind zahlreiche eingebaute
nſte Refelktanten erfahren
(17638b
der Firma
Zaſign Eckler.
1234. Fernſprecher 243.

Suche beſchln=freie
3= Zimmer=Wohng.
Angeb. mit Preis!
unter A. 98 an die
Geſchäftsſtelle.

Kinderl. Ehepaar
ſucht f. ſofort 12
lere Zimmer mit
Küche. Angeb unt
A. 107 a. Gſchſt. (*

Ein möbl. Zimmer
mit zwei Betten,
ja. liebſten m. Mit=
tagstiſch
, wird von
zwei jung Herren
geſucht. Angebote
unter A. 108 an die
Geſchäftsſtelle.

m

Jgs. kinderls. Ehe=
paar
ſucht p. ſofort
12 mbl. Zimmer
mit Küchenbenutzg.
Angb m. Preisang.
u. A. 39 Geſchſt. (

Suche 3=Zimm.=Wg.
beſchlagnfr. 1 Jahr
Miete voraus. W.=
Amt gemeld. Angb.
u. A. 95 a. Gſchſt.

Für den Weihnachts-Tisch!

Morgenröcke

Lammfell in allen Farben und Größen
3
10.75, 8.75, 6.75, 5.95,
Wasch-Samt, Ia Onalität
2250, 21.50, 10

Eleg. Seiden-Stepp-Morgenrock ad75
in allen Farben AS

Eleg. Morgenröcke in jeder Ausführung
Strick=Kleider/ Pullover/Westen

Blusen

in aparten Dessins und jeder Preislage

dlesaute duwſätlunns 2759 2175. 197.

18

9645
EaSchdfmanHsss.

freiſtehend, Vorderſeite, mit ſchöner Faſſade,
3,30 m hoch, 2,90 m breit, Glasſcheibe 1,35 m
hoch, 2 m breit; Holzſchaukaſten verſchließbar,
1 m tief, mit Holzialouſie. Elektriſche Röhren=
lampenbeleuchtung
, Stecker uſw., faſt neu, wegen
Platzmangel zu verkaufen. Anfragen erbeten
unter A 121 an die Geſchäftsſtelle. (19643

Frl ſucht kl. einfach
mbl. Zim m. Ofen
ſpart.). Angeb. u.
A. 109 a. Gſchſt.

S
heizb., m. 1 oder 2
Bett. Nähe Hügel=
ſtr
. geſ. Ang. m. Pr.
u. A. 114 a. Gſt. (*

Brennholz,
kurz geſchnitt.. Ztr.
1.30 . ab Lagerpl.
Frankfurterſtr. 119
w. abgb. H. Sames.
Baugeſchäft

Willkommen. Weih=
nachtsgb
. f. d. Dame
Feine Damen=
Mſche
in 1a Ausführung,
ſowie ſchöne Sticke=
reien
, Tiſch= und
Bettwäſche. (*dg

[ ][  ][ ]

Seite 10

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Reich und Ausland.

Der Prozeß gegen Graf Chriſtian.

Hirſchberg. Am Mittwoch vormittag nahm
Oberſtaatsanwalt Engel das Wort zu ſeinem Plä=
doher
. Er wies zunächſt auf das Aufſehen hin, das
dieſer Prozeß in der Oeffentlichkeit ausgelöſt habe.
In einem Teil der Preſſe ſei der Umfang der Be=
weisaufnahme
kritiſiert und geſagt worden, es werde
tatſächlich auf Mord verhandelt. Demgegenüber er=
kläre
er, daß das erkennende Gericht das Recht eige=
ner
Beurteilung haben müſſe. Die Möglichkeit, im
Falle der Mordannahme die Sache an das Schwur=
gericht
zu verweiſen, müſſe dem Schöffengericht blei=
ben
. Auf Grund der Beweisaufnahme ſei der Mord=
verdacht
heute wohl im weſentlichen beſeitigt. Nach
1½ſtündigem Plädoyer beantragte der Vertreter der
Anklagebehörde gegen den Angeklagten wegen fahr=
läſſiger
Tötung eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr
drei Monaten, unter Anrechnung der Unterſuchungs=
haft
. In ſeinem Plädoyer führte der Oberſtaats=
anwalt
weiter aus, der Angeklagte ſei ſelbſt daran
ſchuld, daß der Mordverdacht noch heute im Publi=
kum
beſtehe. Der Angeklagte hätte aber von dem
Tode ſeines Vaters in keiner Weiſe eine finanzielle
Verbeſſerung erhoffen können. Unter den 50 Zeu=
gen
und Sachverſtändigen ſei nicht ein einziger ge=
weſen
, der dem Angeklagten einen Mord zutraue,
und nicht einer, der etwas von Streitigkeiten zwi=
ſchen
Vater und Sohn wußte. Unter Berüchſichtigung
aller Umſtände müſſe man ſich poſitiv für fahrläſſige
Tötung entſcheiden.
Staatsanwaltſchaftsrat Felſch ſchloß ſich dem an
und nahm dann zum Strafmaß Stellung. Für fahr=
läſſige
Tötung ſei Gefängnisſtrafe bis zu drei Jah=
ren
vorgeſehen. Zwei Momende müßten das Straf=
maß
herabdrücken: die bisherige Strafloſigkeit und
die Tatſache, daß der Angeklagte kein vollwertiger
Menſch ſei. Das verſpätete Geſtändnis ſei nicht als
ſtrafverſchärfend anzuſehen. Strafmildernd komme
auch in Betracht, daß er durch den Tod ſeines Vaters
ſelbſt bereits ſchwer beſtraft ſei. Der Staatsanwalt=
ſchaftsrat
ſtellte dann den bereits gemeldeten Straf=
antrag
.
Neun Monate Gefängnis für Graf Stolberg.

Am Mittwoch nachmittag wurde nach 4 ½ſtün=
diger
Beratung unter atemloſer Spannung fol=
gendes
Urteil des Schöffengerichts verkündet:
Der Angeklagte wird wegen fahrläſſiger Tötung
zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten,
worauf die 45tägige Unterſuchungshaft voll an=
gerechnet
wird, ſowie zu den Koſten des Ver=
fahrens
verurteilt.

Raubüberfall in der Frankfurter Altſtadt.

Frankfurt a. M. Mit dem Erlös von über
2000 RM. aus getätigten Getreide= und Kartoffel=
verkäufen
machte ein Landwirt aus dem Dorfe Sch.
im Kreiſe Dieburg in der Altſtadt eine Bierreiſe.
Dabei lernte er ein Mädchen kennen, das den Reich=
tum
des Mannes bald erfuhr. Als die beiden nach
Mitternacht über den Garküchenplatz gingen, fielen
plötzlich vier Burſchen über den Landwirt her,
ſchlugen ihn zu Boden, raubten das Geld und ſuch=
ten
mit dem Mädchen das Weite. Der Kriminal=
polizei
iſt es gelungen, die weibliche Perſon ſowie
einen der Mittäter, die ſich an dem Raubüberfall
beteiligt haben, feſtzunehmen.

Die Vernehmung Nieſtroys.

Berlin. Geſtern nachmittag wurde der im
Zuſammenhang mit der Düſſeldorfer
Mordaffäre in Nowawes feſtgenommene
Knecht Georg Nieſtroy im Berliner Polizeipräſi=
dium
vernommen. Nach ſeinen Bekundungen hat
er bis zum 12. Auguſt in Stindelmühle gearbei=
tet
, die Stellung aber dann aufgegeben, weil
ihm der Verdienſt zu gering war. Er wanderte
nach der Schweiz und fand Arbeit in Schaff=
hauſen
. Kurze Zeit darauf überſchritt er wieder
die deutſche Grenze und fand Beſchäftigung in
Ohligs. Hier blieb er nur einen Monat, dann
wurde ihm gekündigt. Jetzt wanderte er über
Hannover und Halberſtadt bis Potsdam. Der
Verdacht gegen ihn bringt ihn in Zuſammen=
hang
mit dem Verſchwinden und der Ermordung
der Hausangeſtellten Maria Hahn, die ſeit dem
11. Auguſt vermißt wurde. Im Beſitz des Nieſtroy
wurde eine Eintrittskarte für das Apollo=
Theater in Düſſeldorf gefunden, die am 11. Au=
guſt
ausgegeben iſt. E muß alſo an dieſem Tage
in Düſſeldorf geweſen ſein. Auffällig iſt, daß er
am 7. November, dem Tage, an dem die kleine
Albermann ermordet wurde, ebenfalls in der
Nähe der Stadt war. Das Material der Ver=
nehmung
wird nach Düſſeldorf zur Prüfung
weitergegeben werden. Nieſtroy bleibt bis zum
Eintreffen der Entſcheidung in Gewahrſam.

Eine Variante des ſpaniſchen Schatzes.
Berlin. Vor einigen Tagen iſt auf der Fahrt
bon Potsdam nach Mikolasſee ein gewiſſer Gerhard
v. Redziwſki angeblich ſpurlos verſchwunden, und
der Fall hat inſofern ein gewiſſes Aufſehen erregt,
als Redziwſki der Entdecker einer nur ihm bekann=
ten
Goldfundſtätte in Sibirien ſein ſollte, deren
Ausbeutung er, wie es hieß, hier finanziell organi=
ſieren
wollte. Die Ermittlungen haben jedoch die
eigenartige Tatſache ergeben, daß Redziwſki bereits
vor einiger Zeit die Hebung einer angeblich bei den
Kämpfen zu Kriegsanfang in einem oſtpreußiſchen
See verſenkten ruſſiſchen Armeekriegskaſſe in derſel=
ben
Weiſe organiſierte, d. h. einen Kaufmann in
Berlin=Neukölln zur Hergabe nicht unerheblicher Be=
träge
und einer ergebnisloſen Reiſe nach Oſtpreußen
veranlaßt hat. Jetzt haben ſich bei der Polizei ein
Induſtrieller aus Saarbrücken, der 10 000 Mark, ein
anderer aus Neubabelsberg, der 2400 Mark, ein drit=
ter
aus Groß=Lichterfelde, der 3500 Mark zur Aus=
beutung
der ſibiriſchen Goldader beigeſteuert hatte,
gemeldet. Man hegt nunmehr den Verdacht, daß
es ſich um eine neue Variante des ehrwürdigen und
gutbekannten Tricks des ſpaniſchen Schatzes han=
delt
, und daß Redziwfki, der angeblich eben erſt von
einer Reiſe nach Sibirien zurückgekehrt war, ſich
einer Rechnungslegung für die erhaltenen Beträge
durch ſein Verſchwinden entziehen wollte.

Zwanzig Jahre Zwangsarbeit für den öſter=
reichiſchen
Einbrecher Ebner.
Paris. Einer der berüchtigſten Ein= und
Ausbrecher, der jahrelang in Frankreich arbeitete‟,
hatte ſich vor dem Gericht in Epinal wegen ſeiner

Inſel Sylt unter Waſſer.
Ueberſchwemmte Mole auf Sylt.
Die Waſſerflut in den Straßen von Weſterland
Der Orkan, der ganz Europa heimſuchte, hat auch die Inſel Sylt ſchwer betroffen. Viel Land wurde von den brandenden Fluten ins
und das ungeſchützte Südland unter Waſſer geſetzt.

ferse
a ne

Das Fefkbankekk für den Generalfeldmarſchall v. Mackenſen.

Feſtbankett in Berlin.
In der Mitte v. Mackenſen, links der ehemalige Kronprinz, rechts Admiral v. Schroeder.

In Berlin fand zur Feier des 80. Geburtstages des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen ein Feſt=
bankett
ſtatt, an dem alle Führer der alten Armee und die ehemaligen Regimentskameraden von

Mackenſens teilnahmen.

Der Delmenhorſter Raubüberfall.
Oldenburg. Von den als die wirklichen
Urheber des Raubüberfalls auf zwei Kaſſenboten der
Wollkämmerei in Delmenhorſt nunmehr ermittelten
vier Perſonen iſt auf den Funkſpruch der Olden=
burger
Unterſuchungsbehörde hin am Dienstag vor=
mittag
der dritte Täter, der Klempner Seekamp aus
Bremen, in Offenbach verhaftet worden.

Große Ueberſchwemmungen
in England.

Der Stationsvorſteher von Laggenbeck ſeinen
Verletzungen erlegen.

Ibbenbären. Der ſchwerverletzte Reichs=
bahnaſſiſtent
Mayer, der in der Nacht zum Montag
im Stationsgebäude Laggenbeck von Räubern über=
fallen
und ſchwer verletzt worden war, iſt in der
Nacht zum Dienstag im hieſigen Krankenhaus, ohne
das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben.
Er hinterläßt Frau und zwei unmündige Kinder.

Die Unterſuchung der Eiſenbahnkataſtrophe
bei Namur.

Brüſſel. Zur Eiſenbahnkataſtrophe bei Na=
mur
wird ergänzend gemeldet, daß die Zahl der
Toten nicht 18, ſondern 10 beträgt, während die
Zahl der Verletzten auf 56 geſtiegen iſt. Die Ver=
letzten
wurden underzüglich Krankenhäuſem zuge=
führt
. Einige Reiſende, die nur leichte Quetſchungen
davongetragen hatten, konnten gleich entlaſſen wer=
den
. Der Zugführer, der ſchwere Verletzungen da=
vongetragen
hat, wurde am Dienstag nachmittag
von Gerichts= und Eiſenbahnbeamten verhört. Er
ſagte aus, daß er alles getan habe, um den Zug
durch die Weſtinghouſe=Bremſe zum Halten zu
bringen. Eine genaue Unterſuchung iſt eingeleitet
worden. Augenzeugen berichten, daß der Zug in
Namur mit raſender Geſchwindigbeit einlief, ſo daß
es möglich iſt, daß das Unglück durch die nichtfunk=
tionierende
Bremſe entſtanden iſt. Andererſeits wird
angenommen, daß ſchlechte Weichenſtellung die Ur=
ſache
war, wodurch die Lokomopve entgleiſte,

London. Die ſtarken Regenfälle der letzten
Tage haben ein weiteres raſches Anſteigen der
Themſe zur Folge. Der Waſſerſpiegel hob ſich inner=
halb
von 24 Stunden um 28 Zentimeter. Die Flu=
ten
haben ſtellenweiſe die Höhe der Rekordüber=
ſchwemmngen
im Januar 1928 bereits erreicht. Ein=
zelne
kleinere Städte ſind vollkommen vom Waſſer
umgeben. Die Behörden haben einen beſonderen
Ueberwachungsdienſt für die Dämme angeordnet.
Von der Küſte wird ein Anhalten der Stürme be=
richtet
. Der engliſche Dampfer California mit
1100 Paſſagieren aus Indien an Bord iſt 50 Meilen
ſüdlich von New Brighton auf Grund gelaufen,
konnte jedoch ſpäter wieder flott gemacht werden.
Zahlreiche Fiſcherboote werden noch immer vermißt.
Die Admiralität hat den Fiſchereiſchutzkreuzer Sot=
ton
und Seeflugzeuge gur Hilfe entſandt. Ver=
ſchiedene
in New York fällige Dampfer haben be=
reits
telegraphiſch gemeldet, daß ſie mit 1 bis 3 Ta=
gen
Verſpätung dort eintreffen werden.

Folgen des Sturmes in Dänemark.
Kopenhagen. Nachdem der heftige Sturm
abgeflaut iſt, laſſen ſich erſt die Schäden überſehen.
An der Weſtküſte Jütlands tvieb der Sturm eine
Mine aus der Kriegszeit an Land. Sie explodierte
an den Klippen. Straßen wurden überſchwemmt und
Dächer wurden abgeriſſen. Zwiſchen den Inſeln
Loland und Falſter herrſchte infolge des Sturmes ſo
geringer Waſſerſtand, daß man zu Fuß von einer
nach der anderen Inſel hinübergehen konnte.

Die auseinandergeriſſenen Leichter bei Sylt
geſtrandet.

12 2.7,1400
WGrgeild
Antvernon Mufer4t
P

Ssel

Tomur
St Auentin

on.

zahlreichen Einbrüche in verſchiedenen Badeorten
Frankreichs zu verantworten. Das Urteil lautete auf

20 Jahre Zwangsarbeit und 20 Jahre Aufenthalts=
verbot
für Ebner, 10 Jahre Zwangsarbeit und
20 Jahre Aufenthaltsverbot für ſeinen Komplizen.

X Unglücks-Stelle

Weſterland. Die für Reparationskonto
nach Frankreich unterwegs befindlich geweſenen
und im Sturm auf der Nordſee vom Ueberfüh=
rungsſchlepper
losgeriſſenen drei Tankleichter
ſind am Mittwoch am Sylter Weſtſtrand ge=
ſtrandet
. Die auf der Germaniawerft in Kiel
erbauten Tanks, ſogenannte Maſut=Schute von
großem Ausmaß, ſollten durch einen Schlepper
nach Cherbourg überführt werden. Infolge der
ſtarken Stürme brach in der Nordſee die Troſſe,
und die Leichter wurden in Richtung der Inſel
Sylt abgetrieben. Die Steuerungsanlagen ſind
durch die Brandung zerſchlagen. Die Schuten ſind
als Strandgut unter Bewachung geſtellt.

Karte des Eiſenbahnnetzes um Namur.

Dreitägige Verſpätung der Bermen infolge
des Sturmes.
New York. Der Lloyddampfer Bremen hat
infolge der furchtbaren Stürme über dem Atlantik
drei Tage Verſpätung.

Die furchtbare Exploſionsk
in New Yorl.

10 Tote, 25 Schwerverletzte. E
die Urſache?
New York. Zu dem Exploſi
der Manhattan=Film=Cy. in New Yo=
die
Pathé=Geſellſchaft Filmaufnahmen
den, wird ergänzend berichtet, daß in
Perſonen, darunter vier junge Tän
Leben gekommen ſind. Die Exploſion
in dem Augenblick, als gerade eine
genommen werden ſollte. Die 14 M
bereits, als die Filwſpule in Brar
explodierte. Mehrere der Schwerver)
in hoffnungsloſem Zuſtand ins Kr
bracht werden. Einige Perſonen wer
mißt. Die Zahl der Schwerverletzte
Der Brand im Filmatelier d
Studios Company wird darauf
führt, daß einer der bei den Aufna
tigten heimlich eine Zigarette
verſucht hat. Die Sicherheitseinr
ſprachen micht den Anforderungen k
Feurpolizei. Schon 1919 war der Fi
worden, eine Sprinkleranlage einzur
Aufforderung iſt nicht entſprochen wor!
glück wurde noch dadurch verſchlimn
Ausbruch des Brandes alles hera
wurde. Da dies die übliche Formel iſ.
Schauſpieler auf die Szene gerufen i
die meiſten Darſteller die Wiederholung
für einen Scherz und beeilten ſich nich=
dezimmer
zu verlaſſen.
Zu dem großen Unglück in dem
Filmatelier wird weiter berichtet, daß
ſpieler und Tänzerinnen zur Aufnahn
films im Atelier befanden, als plötzli
bannter Urſache eine Exploſion ſtattfa.
waltige Stichflamme ergriff den Samtt
auf der Brand ſofort Rieſenausmaße
erſten Löſchverſuche mißglückten gänzlic
Schauſpielern brach eine Panik aus. 2
deten Tänzerinnen ſtürzten fluchtartg
brennenden Filme und Chemikalien
ätzenden Qualm hewvor, ſo daß mehr
bewußtlos wurden. Die Opfer des
ſind teilweiſe bis zur Unkenntlichkeit be

Süu von atuuatde
Mkarbeiten beim Umb
Eut Anten: Brensbach Ob=
EiM Ober=Gerſprenz R
älle, ſolen vergeben
Anmulare ſind bei Herrn
ühm in Reichelsheim i.
üetenpreis am 16., 18
der 38. 38, nachmit
M Angebote ſind bi.
Aen 21. Sezember 1929
aute Amt in Darmſtadt,
Abureichen.
FM, den 11. Dezember
Zuddirektion Starkenbu
Lieſbau.

Wieder eine Zuchthaus M
in Amerika.

New York. In Aubourn iſt
Zuchthaus eine Maſſenmeuterei a
Die Zuchthäusler überwältigten 1

Wachen, die zum Teil als Geiſeln
wurden. Da den Wachen ſofart Hilf
zuteil wurde, begannen die Zuchthät
verbarrikadieren. Sie ſcheinen zuu
Widerſtand entſchloſſen, ſo daß ſchw
erwartet werden. Es heißt, daß
Wärter bereits getötet oder verwur
ſein ſollen. Der Direktor des Zuchth
eine Einzelzelle geſperrt worden.
Wie ergänzend berichtet wird
Zuchthaus in der Mittagsſtunde vo
niſchen Nationalgardiſten völlig um
machten die Maſchinengewehre ſchu
ließen die eingeſchloſſenen Zuchthäu
daß ſie jeden, der verſuchen ſollte, a1
niederſchießen würden. Die meuter!
häusler, bei denen es ſich durchweg 1

längliche handelt, ſind in der Haupt
verbarrikadiert. Im Laufe des 2

ſchickten die Zuchthäusler dem Führer
pen ein Ultimatum, in dem ſie er
würden den Zuchthausdirektor erſch.
man ihnen bis zu einer beſtimmten S
geſtatte, im Kraftwagen davonzufa
Befehlshaber der Nationalgarde erm
Frage k.

übrigen Zuchthäusler verha
Fluglinie London-Bomba!
Bombay. Zwiſchen der Regierun
dien und der, Eaſtern Airwahs Comp
Vertrag über die Verlängerung des Po)t
EnglandIndien von Karacht nach Dt
zeichnet worden. Da geignete Ladte
keit für Landflugzeuge bisher in Bocoe.
handen iſt, ſollen für den Dienſt, der. S
1930 aufgenommen werden dürſte, ſ.
Waſſerflugzeuge Verwedung finden.
Eiſenbahnunglück in Argenti.
New York. In Argentinien.
wie Aſſociated Preß aus Laguugtk 9.
meldet, ein ſchweres Eiſenbahnunt
tibe und mehrere Wagen des aut Bol.
den internationalen Zuges ſtüurzen.
in einen Fluß. Zwüf Perſonsg. R.
Erlett.

[ ][  ][ ]

er 344

Donnerstag, den 12 Dezember 1929

Seite 11

tische und stets be

dtII Teacldiie

Strümpfe

Wich-Seide
* Oat, in allen Farben, 2.95 2.50
ers te
WIch-Seide
Dät, in allen Parben 3.50 2.95
ene
kahmir-Strümpfe
. L Blsohle u. Hochferse 4.50 3.50 d
WIe mit Zeide platiert
ſa Gät, in allen Farben 5.75 5.50

W.e mit Seide
bare Oualität .

meliert

195

975
ch
R
8

Stasp-Handschuhe
Leder imitiert.
1.95
Reinwollene
Strick-Handschuhe
mit bunter Stulpe . . . . . . 2.50
Stoff-Handschuhe
Leder imitiert . . . . . . 3.50 2.75
clacé-
Stulp-Handschuhe

D
SMARkASSE D

Tauſende von vollen SSF=Sparbüchern werden
jetzt vor Weihnachten von uns eingelöſt. Zahl=
reiche
S & F=Sparer erhalten für ihr volles
S 8F=Sparbuch 3.00 Mk. in bar. Sie
haben alle richtig erkannt, daß das
S 8 F=Sparbuch die Sparkaſſe der klugen Hausfrau iſt; zumal jetzt vor
Weihnachten
Sparen auch Sie beibeR!
Bei je 20 8 Einkauf erhalten Sie eine S.8 F=Sparmarke im Werte von 19

995 Wildleder- und Happa-
Handschuhe gefitt, i. all. Preislagen

Has Ansoren

geidene Unter-Kleider und Schlüpfer
verschiedene Qualitäten in großer Auswahl

ni zieh-Schlüpfer Macco-Schlüpfer Seiden-Schlüpfer
in allen Größen
Ia Oualität

1.65

1.95

innen gerauht
3.25

ZEIOcat HISANAA

(19575

E4e.

eb: von Stückarbeiten.
S arbeiten beim Umbau der
ßenſmſ n: Brensbach Ober= Ger=
z
u-1Ober=Gerſprenz Reichels=

Von gutſituiertem, jungerem kinderloſen Ehepaar
wird per 1. Jan. 1930 34 Zimmer=Wohnung,
möglichſt mit Zentralheiz., in ruhiger Lage geſucht.
Angeb. erbeten unt. L. V. 740 an die Geſchſt. d. Bl.
(19861

O ſollen vergeben werden.
Bohnungs C
ebots2 tulare ſind bei Herrn Bau=
ltor
Im in Reichelsheim i. Odw.
SelHl kenpreis am 16., 18. und
Dezers d8. Js., nachmittags er=
Angebote ſind bis zum
stagyr 21. Dezember 1929 an das
rzeichd Amt in Darmſtadt, Neckar=
3.ureichen.
Eine willkommene Weihnachisgabe iſt ein Glas
ſarm n, den 11. Dezember 1929.
naturreinen
Prabi 1 1direktion Starkenburg
Tiefbau.
aags Bienen=Honig
aus der Medieinal=Drogerie Fr. Becken=
haub
, Schulſtraße.
(19543a
eigebung
Größte Auswahl, billigſte Preiſe!
Hies ung von Släckſteinen.
Berſteigerung.
ſe StZ eine für die Verbreiterung

den 1 abau der Straßenſtrecken:
ensbacht ber=Gerſprenz und Ober=
ſprens
! eichelsheim ſollen vergeben
Bel ſpektor Böhm in Reichels=
O zum Selbſtkoſtenpreis am
8. 14 20. Dezember d. Js., nach=
zum
I nstag, den 21. 12. 29 an
untes hnete Amt in Darmſtad
ſckarſtrol 3. einzureichen. (19628
Darmſt: den 11. Dezember 1929.

Rrwt3 (direktion Starkenburg ſchiedene Silberſachen.
Tiefbau.

eitelerungs-Anzeige.

Am E tag, den 13. Dezember
19, vord. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ferſteigern 3lokal Luiſenſtraße 32/34
gende inder zwangsweiſe gegen
ſrzählu u verſteigert werden, ins=
i
Pſondere 2
(19658
1 B-4 ſchrank, 1 Sofa, 1 Korb=
möbes
nitur, 90 Flaſchen Wein,
Ki 3 Vein, 7 Flaſchen verſchied.
Likör3; Rallen Linoleum, ein
Graru phon, 1 Klavier (Marke
Arn & Sohn), 1 große Partie
Zigcn, Tabak, Pfeifen uſw.,
2 Pax örbe, 2 Schreibzeuge, 1 led.
Schr 7 appe, Möbel aller Art u. a.
mehry Rollen Markiſenleinen.
ſner hr; im Anſchluß um 12 Uhr
Ort Stelle im Lokal Moos
dergſtre 30:
Sc’ tiſch (Dipl.), 1 Büfett, ein
kl. herſchrank.
Darm, den 11. Dezember 1929.

ingermann
Leriet plzieher in Darmſtadt.
aachmisz F 3 Uhr, verſteigere ich in
FMeimem 2 eigerungslokal, hier, Hügel=
Neebe 2 erſchiedene Gegenſtände
Wentlich d ngsweiſe gegen Barzahlung
Vorgl ichtlich beſtimmt ver=
ſeigert
1 D:
Bich rank, 1 Schreibtiſch, 1 Kla=

Freitag, den 13. ds. Mts., nach=/1 Schlachtſchwein z.
mittags ½3 Uhr beginnend, ver=
gebotsformulare
, ſind, bei ſteigere ich in meinem Lokale (19614
6 Alexanderſtraße 6
ltlich. Die Angebote ſind aus einer Konkursmaſſe eine große
Partie moderne Kriſtalle, Wein=
gläſer
, Sammelrömer, Bonbon=
tiere
, Doſen, Zierpokale, ver=
1 Ladenregal, 3teil., verſtellbar,
für Porzellangeſchäft geeignet. Geſchäflsmann
Darmſtadt, den 12. Dez. 1929.
Kunſt= und Auktionshaus
Tel.
zas Ph. Kling zez

LI

er (2/ 7), 1 Ladentheke, 1 Gram=
moph
=
(19638
Darnsl
*, den 12. Dez. 1929.
Portner
ollzieher in Darmſtadt.

am Sanstag, den 14 Dezember 1939 1509- 200d M.
verſteigere ich vormitt. 10 Uhr auf Grund
der mir erteilten freiwilligen Aufträge aller=
erſter
Kreiſe gebrauchtes, ſehr gut erhalt
Herrſchafts=Mobiliar
1 Herrenzimmer, 1 Bohnzimmer,
1 Schlafzimmer, 1 Speiſezimmer,
echte Teppiche, Bronzen u. Vaſen
fowie: Auszugtiſch, Zimmertiſch, Servier=
Zwhr! 1 Adler=Schreibmaſchine, tiſch, Kleiderſchränke, Vertiko, Stühle,
Marmorſäule, Büropreſſe, Bilder aller Art,
Küchentiſche, großer Warenſchrank, Eis=
ſchrank
, Gasherd, Lederſtühle, Nachtſchränke
mit Marmor, Waſchtiſche mit Marm., Pa=
neelbretter
, Bücherſchränke, Küchenſchrank, / Büche 2000 Ml.
mehrere Betten, Kinderbetten, alte Truhe,
Bilderrahmen in allen Größen, Schreib=
maſchine
, Standuhr, Ziertiſche, Silber=
Lltie Etungs-Anzeige, Wechranie Dicher, der drt. Boltesteſe.
Um S tag, den 13. Dez. 1929, ſpan. Wand, Diwandecken, Bettvorlagen,
Reiſetaſchen, Schreibpult, Blumentiſche,
Einmachtöpfe, Handtuchhalter, Spiegel
(Prachtſtücke) u. vieles and. (19656
Beſichtigung! Heute und morgen Freitag
durchgehend! Während der Beſichtigung
großer Freihand=Verkauf! Den ganzen
Tag geöffnet! Täglicher Berkauf!
Kunſt=, Auktions= u. Möbelhaus
Wilhelm Sallweg
Telethon 4576.
Hügelſtraße 27
Annahme von Verſteigerungen aller Art.
Kulanteſte Bedienung. Taxationen und
Beſuche unverbindlich (anch auswärts).

Mittag= und
Abendtiſch
von 50 bis 95 Pfg.
vegetariſche und
Fleiſchküche. (1a
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4. I.

2 ſchön. Springer u.
vkf. Marienplatz 1.
Zimmer 29.
Kae
bill. zu vk. Brunner,
Grohberg Nr. 7.
Zwergaffen=
pinſcher

od. ſonſt. kleinraſſi=
ger
Hund (Rüde)
geſucht. Inſelſtraße
36, I. (Tel. 1531).
Kff 5
ſucht geg. monatl.
Rückzhl. u. zeitgem.
Zinſen
Tel. 1200-1590Mk.
dopp. Sicherh., nur
v. Selbſtgeber Ang.
unt. A. 116 Geſchſt.
Geſchäftsmann ſucht
geg. Sicherheit und
hohe Zinſen auf ½
Jahr. Angeb. unter
B. 2 a. d. Geſch.
Bar-Darlehen
auf Monatsrat.=
Rückz. (ab 500.
Mon.=Eink. inner=
halb
3 Tagen).
Hypotheken, Bau=
geld
ohne Vorſpeſ.
dch. Fa. G. Ebert,
Saalbauſtr. 60.
Sränd. Anerkenn.
da grundreell!

BRaR
Der vorzügliche
Pfd. 2.60 3.00

ARREE
Feſitags Kaffee
3.40 3.80 4.60

Bei Einkauf von 1 Pfd. S 8 F=Pale'=Kaffee (in Originalpackung) erhalten Sie
1 KONFEKTDOSE GRATIS

Weihnachts-
Geschenkpackungen
1 Tafel Vollmilch=Schokolade
1 Tafel Vollmilchnnß= Schokolade/04

1 Tafel Vollmilch=Schokolade!
1 Schachtel Pralinen

reich
1 Veutel m. Güäßigkeiten gefült 909
Lebkuchen
und Weihnachtsgebäck
Eliſen=Lebkuchen .. 4pfund 439
Baſler Lebkuchen parzad 22g, 118
uf Oblaten
Weiße Lebkuchen"
Pfd. 359
Nürnberger Miſchung Pfund 189
Kokosmakronen . . . 4Pfund 309
Teegebäck
APfund 309
Orangen 3pf. ...
689
Mandarinen zpf. . . . . . 924
Aepfel, Feigen, Nüſſe

Eesttags-Wein
aus elgener Weinkellerei
Wein vom Faß
Tafel=Rotwein
Liter 859
Weißer Tiſchwein. . . siter 959
Tarragona
Liter 1.40
Elaschenwein
Weißwelne ohne Glas
Weißer Tiſchwein
959
28er Edenkobener ... . . 1.15
2Ter Oppenheimer .. . . 1.50
Nierſteiner Domtal .. . . 1.90
2Ter Liebfraumilch
2.10
Rotweine ohne Glas
Tafel=Rotwein.
1.00
28er Dürkheimer Feuerberg 1.20
Montagne
. 1.30
2Ter Rouſſillon
1.50
Südweine ohne Glas
Tarragona.
1.55
Muskat Griech. Süßwein . . 1.10
Malaga feiner, alter . 1.55 1.90

BACKAREIKEL

feinſtes Konfert
Magnet=Mehl mehl .
Pfd. 28
Auszugs=Mehl feinſtes .Pfd. 279
Schmalz rein amerik. . . Pfd. 80=
Kokosfett Moenol. Pfd. 70=
Tafel=Margarine ... . Pf. 709
Moenus Gold ſtatt Butter 90.
Block=Butter guteQualität, Pfd. 2.
zur Weihnachts=Bäckerei

Kokosnuß geraſpelt . . . . . Pfb. 339
Roſinen
Pfd. 089
Sultaninen . .. . Pfd. 143 459
Korinthen
Pfd. 129
Mandeln.... . Pfb. 2.40 1.80
Haſelnußkerne, Zitronat, Orangeat
und alle anderen Backartikel zu bill. Preiſen

Bananen

Pfd.

353

Die beliebten, fetten Hastgänse
treffen wieder ein. Wir empfehlen ſchon ſetzt Vorbeſiellungen in
Mſaß, J5ſ00a0 500ſſh0

gegen gute Sicherh.
von Selbſtgeber zu
leihen. Angeb. unt.
A. 123 a. d. Geſchſt.
(19640b)

TM laddhdit TZ

Suche zirka. 13000 Mark gegen gute
Sicherhefts-Aypothek.
Private Angebote bevorzugt. Schriftl. An-
gebote
unter A 125 an die Geschäftsstelle
dieses Blattes erbeten.
(19652

Ua
7
Vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im werbe-
starken
Darmstädter Tagblatt!

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Numn

Spolt Shler und Tarnen.

Mübontt.
Sporkverein Darmſtadk 1898 B. f. 2. Neu=Iſenburg

Selten dürfte ſich bei Verbandsſpielen die Frage des Abſtieges der=
art
zugeſpitzt haben, wie es in dieſer Saiſon in der Bezirksliga der
Gruppe Heſſen der Fall iſt. Während die Frage nach der Meiſterſchaft
und nach der Teilnahme an der ſog. Troſtrunde längſt gelöſt iſt, ſteht
unmittelbar vor dem letzten Spielſonntag noch nicht feſt, wer den
Weg in die Kreisliga zurückgehen muß. Immer noch ſind der F. C.
Langen, die einheimiſchen 98er und Haſſia Bingen die Abſtiegskandidaten.
Es ſteht noch nicht einmal feſt, ob der letzte Spielſonntag eine Klärung
der Lage bringen wird. Der F.C. Langen hat ſeine Spielſerie beendet
und 10 Punkte erzielt. Bingen und Darmſtadt, die 9 Punkte bisher er=
ringen
konnten, haben am kommenden Sonntag ihr letztes Verbands=
treffen
auszutragen, erſtere gegen Mainz 05 dort, letztere gegen V. f. L.
Neu=Iſenburg mit dem Vorteil das eigenen Platzes. Wie man theo=
retiſch
mehrere Fälle konſtruieren kann, die ſämtliche drei Vereine zum
Gleichſtand oder aber einen von dieſen in Sicherheit, die beiden anderen
zu ebenfalls gleicher Placierung und damit zur Nichtlöſung der Ab=
ſtiegsfrage
bringen kann, ebenſo iſt es möglich, daß jeder einzelne der
drei beteiligten Vereine ſich am Abend des kommenden Sonntags end=
gültig
gerettet oder endgültig aus der Bezirksliga ausgeſchieden findet.
Bei dieſer Verwirrung der Lage dürfte es müßig ſein, die nächſtliegende
Löſung der Frage ausfindig zu machen. Die bevorſtehenden Spiele
werden entſcheiden nach Fußballglück und nach Fußballkönnen.
Die 98er haben, wie geſagt, in Darmſtadt gegen V. f. L. Neu= Iſen=
burg
anzutreten. Für ſie ſtellt ſich die Lage ſo dar, daß ſie im Falle
des Sieges ſich endgültig die Bezirksliga erhalten haben, im Falle eines
Unentſchieden zumindeſt punktgleich mit F. C. Langen, und für den Fall,
daß Bingen in Mainz verliert, auch geſichert ſind, während eine Nieder=
lage
höchſtens die Chance eines Ausſcheidungsſpieles mit Haſſia Bingen,
falls dieſe nämlich aus dem Mainzer Spiel ebenfalls ohne jeden Punkt=
gewinn
blieben, laſſen könnte. Wieder müſſen ſich alſo die 98er
äußerſt anſtrengen, um eine für ſie glückliche Löſung zu erreichen. V. f. L.
Neu=Iſenburg iſt wahrlich als Tabellenzweiter ein ſehr ſchwerer Geg=
ner
, der nur bei höchſter Kraftentfaltung bezwungen werden kann. Die
Darmſtädter Mannſchaft wird ſehen müſſen, die am letzten Sonntag zu=
tage
getretene Nervoſität im Sturme abzulegen; dann wird zweifellos
die Leiſtung der Lilienträger bedeutend abgerundet. Eiſerner Wille
muß verſuchen, das Ziel zu erreichen. Die 98er haben in den letzten
Jahren auf eigenem Platze meiſt gut gegen die ſpielſtarke, techniſch ſehr
reife und ſportlich wohlerzogene Iſenburger Elf abgeſchnitten. Die Frage
iſt, ob dieſe Tradition fortgeſetzt werden kann. Der Anhang der Darm=
ſtädter
Mannſchaft erwartet mit Recht, daß die Lilienträger alles auf=
bieten
, um erfolgreich beſtehen zu können. Wir hoffen, daß die Darm=
ſtädter
Spieler die gehegten Erwartungen verwirklichen.

Kreisliga Südheſſen.

Olympia Worms hat auch das 11. Spiel gewonnen!
Die üblichen Senſationen gehören in unſerem Kreis nun einmal
hinzu, wie Salz in die Suppe. Auch dieſer Spielſonntag machte keine
Ausnahme: zwei unerwartete Remis, ein glatter Sieg der Bürſtädter
ſind diesmal die Ueberraſchungen. Die Tabelle hat ſich dadurch wieder
etwas verſchoben; ſämtliche alten Kreisligaroutiniers haben ſich wieder
ſo ziemlich in die Spitzengruppe geſchraubt. Allerdings, die Vorrunde
ift noch nicht einmal beendet es kann ſich noch manches ändern. Nach=
ſtehend
die Reſultate des 11. Spielſonntags:
Olympia Lorſch Olympia Lampertheim 1:1.
F.V. Hofheim V. f. R. Bürſtadt 0:4
V. f. L. Lampertheim F.V. Biblis 4:4
Olympia Worms Sportverein Hochheim 2:1.
In Lorſch lieferten ſich die beiden alten Kreisligaroutiniers und
Namensvettern ein ziemlich rauhbeiniges Spiel, das ſchließlich mit einer
ungefähr dem Spielverlauf entſprechenden Punkteteilung endete. Lam=
pertheim
hatte die erſte Halbzeit für ſich, war ſchußfreudig, gut in der
Deckung und erzielte auch vor der Paufe ein Tox. Die Einheimiſchen
gingen in der zweiten Hälfte des Spiels aus ſich heraus, mehr als der
verdiente Ausgleich glückte ihnen jedoch nicht. Der Neuling Hofheim
hatte mit ſeinem Großkampftag inſofern Pech, als er auf einen Gegner
ſtieß, der in Hochform war. Die Hofheimer ſelbſt waren nicht ſchlecht
im Feldſpiel, waren aber zu unentſchloſſen vorm gegneriſchen Tor und
kamen dadurch zu keinem Erfolg. V. f. R. Bürſtadt war blendend in
Form. Vor allem der Sturm ſchoß aus jeder Lage. Aber auch die
Deckung war wirklich fabelhaft. Bürſtadt hat ſich damit wieder an die
Ferſen der Wormſer Kleeblätter geheftet. Die Bibliſer erzielten den
zweiten Achtungserfolg: gegen V. f. L. Lampertheim auf deſſen Platz
unentſchieden zu ſpielen, iſt ſchon allerhand! V. f. L. hatte mit den eif=
rigen
Gäſten ſeine liebe Not, zumal die Riedleute kurz nach Halbzeit
ſchon einen 3:0=Vorſprung hatten. In mächtigem Endſpurt retteten
die Einheimiſchen ſchließlich noch einen Punkt. Olympia Worms hielt
mit knappem 2:1=Sieg Punkte und den Nimbus, als einziger Ligaverein
in Süddeutſchland ohne Punktverluſt zu ſein. Die Wormſer kamen
diesmal nicht recht in Fahrt; Hochheim war ſehr gut im Feldſpiel und
hätte auf Grund deſſen unbedingt ein Unentſchieden verdient. Die
Wormſer müſſen ſich im letzten Spiel der Vorrunde gegen Bürſtadt am
kommenden Sonntag weit beſſer anſtellen, wenn ſie weiterhin ungeſchla=
gen
bleiben wollen.

Germania 03 Pfungſtadt Sp.=Vgg. 04 Arheilgen 4:3 (2:1).

In einem hochdramatiſchen Kampf konnte Germania Pfungſtadt
ihren alten Rivalen Enapp, aber verdient bezwingen. Das Spiel ſelbſt
war ſehr ſchnell und durch die wechſelſeitigen Torerfolge ungemein ſpan=
nend
. Pfungſtadt geht zunächſt durch den ſchnellen Linksaußen in Füh=
rung
und behält auch weiterhin dank planvoller Zuſammenaubeit die
Oberhand. Nachdem Voß die große Chance eines Elfmeters ausgeiaſſen
hatte, gelingt es wieder Pfungſtadts Linksaußen, den etwas unſicheren
gegneriſchen Torwächter ein zweites Mal zu ſchlagen. Arheilgen ver=
beſſert
bis zur Halbzeit durch prächtig geſchoſſenen Strafſtoß von Bauer
auf 2:1. Nach der Pauſe reißen die Gäſte die Initiative an ſich und
erzielen nach guter Kombination zwei Tore. Arheilgen führt 3:21 Doch
die Freude währt nicht lange. Pfungſtadts Linksaußen erreicht mit
ſchönem Sckuß den Gleichſtand, und Steinmetz marbiert den 4. und ent=
ſcheidenden
Treffer. Ein vom Schiedsrichter für Arheilgen nicht gege=
benes
Tor verurſachte eine ſcharf zu mißbilligende Nervoſität und Auf=
regung
unter den zahlreich vertretenen Arheilger Schlachtenbummlern.
Die Spieler wurden davon angeſteckt, und das Ende war, daß Bauer
und Benz wegen Unſportlichkeit vom Feld gewieſen wurden. Nach nun
beendigter Vorrunde hat ſich Germania Pfungſtadt eine gute Poſition
im Mittelfeld der Tabelle geſichert. Hierfür gebührt der Mannſchaft
ein Geſamtlob. Erfreulich iſt auch die Tatſache, daß noch nicht ein ein=
ziger
Spieler vom Feld gewieſen wurde, gewiß ein gutes Zeichen für
den ſportlichen Anſtand der Elf, die ſich auch in dieſem Spiel einwand=
frei
betrug. Der Schiedsrichter wurde ſeiner ſchweren Aufgabe jeder=
ſeit
gerecht.

zeit als Tabellenzweiter. Die Hieſigen werden zweifellos
jährigen Kreismeiſter einen ſchweren Stand haben, um di
lage des Vorkampfes, die allerdings unter ziemlich ungl
ſtänden hingenommen werden mußte, auszugleichen. D.
keine Unmöglichkeiten ſein, nach der in den letzten Kämpfen
dürften ſie in der Lage ſein, diesmal beſſer zu beſtehen.
Selbſtvertrauen ſollte die Darmſtädter Mannſchaft möglie
ans Werk gehen, zumal ſie in dieſem Kampf nichts ver)
nur gewinnen kann.

Geſchäftliches.

Spielvereinigung Groß=Umſtadt Sportklub 1928 Ober=Ramſtadt
0:1 (0:0).
Oberramſtadt gelang es, dieſen immerhin gefürchteten Gegner auch
im Rückſpiel auf deſſen eigenem Platze zu bezwingen, nach äußerſt
ſchnellem, intereſſantem Spiel. Der ſiegbringende Treffer gelong erſt
in der letzten Viertelſtunde, nachdem bereits manche Torchance aus=
gelaſſen
wurde. Die Ueberlegenheit Ober=Ramſtadts war allerdings
ſvährend des ganzen Spieles klar zu erkennen. Während das Spiel
ſelbſt durchaus in ſportlichen Grenzen verlief, ſpotteten jedoch die Vor=
kommniſſe
nach dem Spiel jeder Beſchreibung.

Zechken.
Techn. Hochſchule Tgde. 46.

Sonntag, den 15. Dezember, findet ein Mannſchaftskampf in Sport=
fechten
zwiſchen den Fechtabteilungen der Turngemeinde 46 und der
Techn. Hochſchule ſtatt. Die Kämpfe werden ausgetragen in Florett und
leichtem Säbel.
Es iſt das erſtemal, daß die Fechtabteilung der Hochſchule mit ihrer
Mannſchaft an die Oeffentlichkeit tritt. Sie dürfte wohl den erfahre=
neren
Turnerfechtern gegenüber einen ſchweren Stand haben.
Die Austragungen ſind in der Otto=Berndt=Halle und beginnen
Punkt 10 Uhr. Der Eintritt iſt frei.

Hackey.
H. u. T. Cl. Wiesbaden Techn. Hochſchule Darmſtadt 3:4.

Samstag, den 7. Dezember, trafen ſich in Wiesbaden die 1. Mann=
ſchaft
des Hockey= und Tennisklubs Wiesbaden mit der 1. Mannſchaft
der T.H. Darmſtadt. Das Spiel wurde beiderſeits mit ſcharfem Tempo
durchgeführt. Wiesbaden konnte zunächſt durch zwei Tore übertreffen,
doch holte Darmſtadt bis zur Halbzeit ein Tor auf. Nach Halbzeit ſpielte
Darmſtadt leicht überlegen und geſtaltete bis zum Schluß das Spiel 4:3
zu ſeinen Gunſten.
Schwimmen.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt, Schwimmabteilung.
Zum Abſchluß ihrer Jahresarbeit für 1929, die reich an Erfolgen
mancherlei Art war, bringt die Tgde. 1846 in dieſer Woche ihre Vereins=
ſchwimmwettkämpfe
zur Durchführung. Ein Teil derſelben wurde be=
reits
ſchon abgewickelt, während die reſtlichen Kämpfe geſtern Mittwoch
und heute Donnerstag ihre Erledigung finden. Dabei werden auch eine
Niegenſtaffel über 4 mal 50 Meter Bruſt und eine Abteilungsſtaffel über
10 mal 50 Meter Bruſt ausgetragen. Schließlich findet auch noch ein
Waſſerballſpiel gegen den A. S.C. ſtatt.
Am Samstag, den 14. Dezember, findet dann im Turnhauſe, abends
½9 Uhr, die Mannſchafts=Weihnachtsfeier der Schwimmer, Handball=
ſpieler
und Leichtathleten ſtatt, während am Montag die althergebrachte
Weihnachtsſchwimmſtunde eine kurze Weihnachtsfreude in die Halle ein=
kehren
läßt. Es ſteht zu hoffen, daß dieſe genannten Tage noch einmal
alle ſchwimmfreudigen Turnerinnen und Turner vor Jahresſchluß zu=
ſammenführt
.
Kraftſpork.
Darmſtadt 1910 Vorwärts 05 Groß=Zimmern.
Gegen Vorwärts: Groß=Zimmern trägt Darmſtadt 1910 am kom=
menden
Samstag, den 14. Dezember, ſeinen erſten Verbandskampf der
Rückrunde aus. In der Oberliga des 2. Kreiſes ſtellen die Vorwärts=
leute
tatſächlich Sonderklaſſe dar; in der Vorrunde haben ſie von ſechs
ausgetragenen Mannſchaftskämpfen fünf gewonnen, nur einer endete
mit Punktverluſt, und zwar gegen den derzeitigen Tabellenerſten Athl.=
Sp.=Vgg. 03 Bad=Kreuznach, der ſie auf ſeinem Platz mit 12:8 beſiegen
konnte. Mit dem hohen Siegpunktverhältnis 91:26 rangieren ſie zur=

Paſſagierverkehr nach Kanada. Der
Lloyd in Bremen unterhält mit ſeinen großen Paſſagie
dampfern während der Dauer des ganzen Jahre;
Verbindungen zwüſchen Bremen und den kanadiſchen
und Montreal. U. a. werden auch die bekannten. Dam
Stuttgart und München Halifax anlaufen. Die du
deutſchen Lloyd gebotenen Reiſegelegenheiten werden von
kreiſen als überaus günſtig ongeſprochen. Ueber Einrei

für Auswanderer und Beſuchsreiſende, über Schiffsverk
Kanada uſw. erteilen der Norddeutſche Lloyd und ſeine

koſtenlos Auskunft. (Siehe Anzeige.)

Rundfunk-Programme.

8 noch
Börſe nach

Deutſche Welle.

Frankfurt a. M.
Donnerstag. 12. Dez. 9: Rektor

Beſuch bei Leſſing in der Brüderſtraße. O 9.30: Oberin
Dr. Würzburger: Empfangsverſuch vor dem Mikrop)
A. Tſchentſcher und Partner: Einheimiſche Tiere. o
teilungen des Verbandes der Preuß. Landgemeinden. o
platten. 6 14.30: Jugendſtunde. Oberſtlt. a. D. Düh n
niſſe in Kamerun. e 15: Rektor Hahn: Wir rüſten
nachtsfeier in der Schule. 8 15.45: Frauenſtunde.
von Lölhöffel: Das Kleinkind im Winter. e 16
Dr. Haslinde und Dir. Friebel; Mittel und Weg
derung des Schulfunks. 16.30: Berlin. Konzert Ka
Flatow. O 17.30: Dichterſtunde. Bernhard. Wieman
ſeiner Erzählung Beſinnliche Reiſe‟, Einf.: Dr. K. D Au
M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde. o 18.30 nrunſt
für Fortgeſchr. S 18.55: Dr. Mielck: Agrarkriſen f.
ten und heute. o 19.20: Staatsſekretär a. D. C
Weſen und die Aufgaben der deutſchen Kunſtgemeinſck BAM Niagmangel kann
Verba: Deutſcher Erzähler. Soziale Dichtung und (
kritik. Einl. Worte: Dr. Fr. Thieß. Anna Segher=
Jünger leſen aus eigenen Werken. O 20.45: Béla 2
mäniſche Weihnachtslieder. Drei Rondos über
Aus Acht ungariſche Volkslieder Fred. Driſſen m=
M.. Trommeln und Pfeifen. Menuetto, Lied /
burin. Allegro barbaro, Rumäniſche Volkstänze.
Der Komponiſt. O 21.30: Kinderbücher für Erwachſe F
K. Hobrecker. O 22.30: Funk=Tanz=Unterricht. Wal =
O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
Königswuſterhauſen.

ohſtoffm
ſt jedoch nur ei
n Woche

Kohlenmar
onkurrenz

Donnerstag, 12. Dez. 11: Schallplatten. a 12 E
platten: Aus Götterdämmerung von Rich. Wagner E
Jugendſtunde: Welche Bücher wünſche ich mir zu 2
6 16: Wiesbaden: Konzert des Städt. Kurorcheſters E
Unterricht in der Berufsſchule 2. O 18.35: Franzöſiſche E
6 19.05: Dr. Laven: Wo uns der Schuh drückt: Kriec Ed
6 19.30: Schallplatten. O 20: Liederhalle Stuttga /x
tallmarkt
des Philharmoniſchen Orcheſters. Liſzt: Taſſo Berl
und Julie‟. Schumann: Manfred. Sprecher: D: PDu/ kſuche unternahm, um
ner, Anna Wüllner=Hoffmann. Verein für klaſſiſche
nKupfermarkt
O 22: Stuttgart: Und ſo verbringſt du deinen Aber S
* amerikaniſche Kartel
platten). O 23.15: Konzert.
aufrecht zu erhalter
nduzenten zu billigerer
ungünſtigen Wirtſch

etteränderung ſind n
ache Preislag
ohne Einfluß auf
zungen verſehen
malen Markte weiter.
iſten Markt nicht wi
ſlung iſt inſofern ſchon
m Preiserhöhungen nie
ſurie ſtändig mit Pre
er die Preiſe für Phosph.
frodukte ſogar auf läng
iſt man übrigens wenie
denn man rechnet da
ahlmarktes nur vo
ktion am
öſter aufgeta
ß in den an=
gri

Prozent

Wekkerbericht.

Nachdem durch die Zufuhr kühlerer Luft und den anft
druck die Herausbildung von ruhigerem und kälterem A
war, zeigt ſich heute wieder eine Störung über den brit
die Anlaß zur Fortdauer des unbeſtändigen Wetters
Warmluft verurſacht von Weſten her kräftigen Temperatu:
Frankreich und England lagen die heutigen Morgentem)
Grad höher als vor 24 Stunden. Auch bei uns macht
luftwelle bereits bemerkbar und hat ein Aufgleitregengeb ſmn
das ſich über Norddeutſchland erſtreckt und bis in unſere
greift. Die Bewölkung geſtaltet ſich weiterhin wechſelhaft E=
Niederſchläge treten auf. Vorübergehend ſetzt auch Auf
Die Temperaturen ſteigen zunächſt wieder an.
Ausſichten für Donnerstag, den 12. Dezember: Unbeſtär
mit vorübergehender Aufheiterung, milder, zeitweiſe
ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag, den 13. Dezember: Noch kein beſtär

blange denkt man an
ſtätsinduſtrie halten
ſtark zurückgegang
hald gezwungen ſein
Zinnmarkte
ſeit zwei Wochen
eumlauf ſind über
c3. Nach dem
ion um 10 P
er den Gießer
ſelbſt in En=
ſinden
, vor
ein ſollen die bol

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
wirtſchaftlichen Verh
Veranwwortlich für Poikiſk und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feul
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eug
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andre‟
inkpreiſe habe
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Will!
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Preisſturz wurd

ſehr beſorgt. Me
ſit dem Plan, die Pro

Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht
H7u. Dezember auf
me ohne beſonderen (

Die heutige Nummer hat 16 Geiten

Groß=Spezial=Ausſchank
Münchner Lowenbrau.
Heute Donnerstag, 8.00 Uhr

(19662

AMtzrr Honiet
ausgeführt vom Stadt=Orcheſter (Blas=Muſik).
Leiter: Herr Kapellmeiſter Willy Schlupp.
Täglich von 4-6 und 811½ große Konzerke.

Praktische deschenke
für
Heihe lid Haiu keine.

V


5-Zim.-Wohn.
mit Bad
in Mainz gegen
3=Zim.=Wohnung in
Darmſtadt ..
z2 kauſchen geſ.
Ang. mit Preis u.
L. M. 435 an die
Geſchäftsſt. (19659
Kee
2 ſchöne Zimm.
im Zentr. d. Stadt,
geeignet für Wohn=
u
. Büroräume, zum
15. Dezember
zu vermieten.
Dortſelbſt ein gut
möbliertes Zimmer.
Näh. Geſchäftsſt.

Im Zentr 2 ſchöne
Zimmer, tlw. mbl.
m. etw. Küchen. a.
beſſ. Ehep. zu vm.
Näh. Geſchäftsſt. (*

Grß. leer. Zim.
i. gut. Lage, Stadt=
zentr
., i. 1. St., bis
1. Jan. zu verm.
Angb. A. 102 Gſchſt.

abgeſchl. Vorpl., ſch.
hell. Manſ., Z.=Hz.,
Zentr., teilw. möbl.,
dem, der d. Möbe.
kauft, unmbl. z. vm.

Grß. leer. Zim. mit
Küchenben. ſof zu
vm. Näh. Gſchſt. (*

Laden

geräumig, mit zwei
Schaufenſtern ( Lud=
wigshöhſtraße
1½)
fünſtig zu vermiet.
durch Aug. Brück,
Schützenſtraße 8, I.
(18353a)

Laden

in beſt. Laufgegend,
paſſ. f. jed Branche,
iſt per ſofort preis=
wert
zu vm. Angb.
u. A. 101 a. Gſchſt.

Stben Kseritelen

Woll- Kleidchen Woll- Däckchen Woll= Häubchen Woll Mützen Woll- Strümpfe Woll-Handschuhe Strampel-Hös chen Rode I-Anzüge Frost h-Anzüge G am a scher

Bleichſtraße Nr. 1, Mittelbau,
iſt ein Laden ſofort zu vermieten. Nähe=
res
bei Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt,
Paradeplatz 3. Zimmer 2. (T V. 19601

in reichhaltiger Auswahl.

23 3.=Wg. m. K.) Im Zentrum
großes Lager
mit Büro, Waſſer, elektr. Kraft, auch für
kl. Fabrikbetrieb geeignet, per ſofort zu
vermieten. Angebote unter U 119 an die
(16680a
Ang. u. A. 117 Gſch.* Geſchäftsſtelle ds, Blattes.

Hachelsürder

Rheinstraße

Der Seitenbau
Gläſſingſtraße 9,
ca. 150 m ſchöne
Geſchäftsräume zu
vermieten. Anfrag.
Telephon 2595.
(19516b)

Geſchäftsräume,
ca. 1800, hell. Kont.
Hofr., Einf. ſof. zu
vm., zuſ. o. get. Nah.
nur Karlſtr. 30, I. V.*

A

Garage

frei. (*
Hochſtr. 8.

Dieburgerſtraße96
ſchöne

Autogaragen

(neu errichtet) per
ſof. zu verm. Ausk.
ert. Polizeihaupt=
wachtmeiſt
. Gardt
daſelbſt. (17528a

2 teilw. möbl. Zim.
Küche u. Keller zu
verm. Anzuſ. vorm.
Herdweg 82, I. (*

9

Liebigſtraße 8, II.
gt. mb. 3. zu vm.

Mdchä
Zimmerſtraße Nr. 7
einf. mbl. Zimmer
an Fräulein ſofort
prsw. z. vm. (19613

Kiesſtr. 66, II. r.
mbl. Zim. z. vm.

Kurzfriſtig
zu verm. möbl.
12 Betten. Näl
Geſchäftsſtelle.

leimarkt I
erheblichem W.
lich iſt. Im Okt,
men aus, alſo bedeute
ſt man wegen dieſ

heder die Preiſe au

kbleummark
MEmus iſt hauptſäch
der die Erfolge der
der erwieſen, als man
eeiſchte Skebtiker
ſchränkung trotz d
Deterdings auf
Wrimiſtiſch. Sit
Detroleumfelder
ſcuitzt werden. A=
Hnenas die Sch
A inner hiede
M ungefunde ind

Mrſchafti
Hodet des Ausnaß
eicen Witerst

deren günstiger Preis e
90Stattet, in Jjedem Hausha
glektrisch zu Masche!
Stromverbrauch am Waschteg 20

In den einschlägigen Geschäftel ?
Auf Wunsch Rstenzahlung.

PielewerK
Größte Waschmaschinen-Febeik 1E
Giitersloh /West!

Widich im Fent
er Niede
ſ. wird der
en der

4.
Haus=Geſe
BB G. m. b.
* üß
ſt

Neian

Mtallng

Ke

Dard aud Hasster

gegenüber

ptba

Möbl. Manſarden=
zimmer
zu vermiet
Zu erfragen
Wendelſtadtſtr. 38,I.

dem Hau
(V. 12570)
Karlſtr.65½,I. (EckelLg.

Annaſtr.) 2 ſch. mb.
Zim. m. Küche (el.
Licht) zu verm.
trtenſtr.

[ ][  ][ ]

kanzonſcer Mifgaftsttief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.

Paris, 11. Dezember.
büitzungsaktion der Regierung an der Börſe ſteht im Mittel=
Intereſſes. An und für ſich kann man verſchiedener Mei=
ſolche
ſtaatliche Intervention ſein, doch ſie werden jetzt all=

gewendet. Aber ſelbſt die beſte und energiſchſte Stützungs=
rur
Notbehelf, das Heil kann nur von einer gründlichen Re=
kommen
. Die notwendigen Reformmaßnahmen müſſen von
durchgeführt werden, denn alles an der Börſe iſt veraltet.
Stelle macht man jetzt hauptſächlich das unmögliche Steuer=
rntwortlich
, das eine normale Dividendenausſchüttung ver=
ach
einer Reform des Steuerſyſtems würde die Reform des
und die Moderniſierung des Bankweſens und der Börſe
erſt den zweiten Schritt bedeuten. In dem Programm der
fteht weiter manch lange erſehnte Reform, ſo zum Beiſpiel
itwurf zur Abſchaffung der Vorzugsaktien. Alle ſolche ein=
r
Aenderungen können aber nicht von einem Tag auf den
vwirklicht werden, und ſchließlich ſoll man nicht vergeſſen,
m alles noch ſo gründlich und gut neuorganiſiert wird, die
nt g der Börſe nach dem Auslande doch berückſichtigt werden
m Rohſtoffmarkt iſt die Lage etwas beſſer geworden.
cung iſt jedoch nur eine leiſe Reaktion auf die heftigen Preis=
etzten
Woche.
n Kohlenmarkte gibt es nicht viel Aenderungen. Die
Konkurrenz iſt etwas ſtärker fühlbar als vorher, und in=
d
Jetteränderung ſind manche Käufe ausgeblieben.
wache Preislage auf dem internationalen Stahlmarkte
ig ohne Einfluß auf dem franzöſiſchen Markt geblieben. Von
Bmangel kann jedoch nicht geſprochen werden, da die Werke
ingen verſehen ſind, wenn aber die ungünſtige Lage auf dem
ilen Markte weiterdauert, ſo wird das gewiß auch auf dem
Markt nicht wirkungslos bleiben können. Eine unmittel=
Ang iſt inſofern ſchon vorhanden, als man die in Ausſicht ge=
Preiserhöhungen nicht verwirklichen konnte, obwohl die
ſen ztrie ſtändig mit Preiserhöhungen droht. So wurden für
Eie Preiſe für Phosphor= und Haematiteiſen behalten und die
ba dukte ſogar auf längere Sicht. In den Kreiſen der Schwer=
Fi, man übrigens weniger peſſimiſtiſch als ſonſt in den Indu=
S denn man rechnet damit, daß die Schwierigkeiten des ameri=
tahlmarktes
nur vorübergehende ſeien. Die Frage, ob es
roduktion am franzöſiſchen Eiſen= und Stahlmarkt gebe, iſt
Höfter aufgetaucht, man weiſt aber in dieſem Zuſammenhang
daß in den anderen Induſtrieländern die Produktion ver=
g
viel größer, ſei als in Frankreich. Die Herabſetzung der
10 Prozent durch das Stahlkartell hat hier Mißſtimmung
Der etallmarkt war deprimiert, obwohl man die verſchie=
ſen
uche unternahm, um die Baiſſe der Preiſe aufzuhalten.
Au un Kupfermarkt gibt es mehr Preisſchwankungen als

Luft u
I.

3 amerikaniſche Kartell verſucht auf jede mögliche Weiſe die
fertt; aufrecht zu erhalten, was ihm jedoch nicht gelingt, da die
prem duzenten zu billigeren Preiſen Angebote machen. Die Aus=
lungu
ungünſtigen Wirtſchaftslage in Amerika iſt noch nicht fühl=
unu
lange denkt man an keine Preisherabſetzungen. Die Käufe
Elesl tätsinduſtrie halten noch an, während die Käufe der Auto=
ſilinyl
ie ſtark zurückgegangen ſind. Man rechnet hier damit, daß
Kary bald gezwungen ſein wird, ſeine Preiſe herabzuſetzen.
Außyr Zinnmarkte gab es zahlreiche und heftige Schwan=
ſeit
zwei Wochen die verſchiedenſten Nachrichten und Ge=
is
nlauf ſind über eine Reorganiſierung oder Rationaliſierung
Mal 3. Nach dem Plane der Tin Producer Aſſociation würde
Frcn on um 10 Prozent reduziert werden, und zwar durch eine
gunu ter den Gießern. Das Schickſal dieſes Planes iſt ſehr zwei=
ſelbſt
in England vermochte er nicht eine einmütige Zu=
finden
, von den holländiſchen Produzenten nicht zu ſpre=
en
ſollen die boliviſchen Geſellſchaften bereit ſein, den Plan
eimarkt lag ſchwach. Die Produktion iſt ſeit einigen
erheblichem Wachstum begriffen, wie dies aus den Stati=
ich
iſt. Im Oktober machte die Weltproduktion an Blei
ten aus, alſo bedeutend mehr als in den beiden Vormonaten.
mn, iſt man wegen dieſes Anwachſens der Produktion, die bei
ſetzire wirtſchaftlichen Verhältniſſen leicht einen Preisſturz hervor=
kai
ſehr beſorgt. Mehrere große Geſellſchaften befaſſen ſich
ſtlich O. dem Plan, die Produktion um 40 Prozent zu reduzieren.
Inkpreiſe haben ſich nach einem heftigen Sturze etwas
Preisſturz wurde bekanntlich auf die Nachricht, daß das

71. Dezember aufgelöſt wird, hervorgerufen. Dieſes Kartell
ſonxl, ohne beſonderen Erfolg eineinhalb Jahre lang, und es ge=
der die Preiſe aufrechtzuerhalten, noch die Produktion ein=
troleummarkt
iſt man etwas optimiſtiſcher geworden.
nismus iſt hauptſächlich infolge der Veröffentlichung der
ber die Erfolge der Produktionseinſchränkung die ſich
fürll er erwieſen, als man erwartete entſtanden. Alledrings
nock) gefleiſchte Skeptiker geblieben, die an der Tatſächlichkeit der
fr inſchränkung trotz der Statiſtiken zweifeln. Die Erklärun=
eirn
iry Deterdings auf dem amerikaniſchen Petroleumkongreß
ſedd Is optimiſtiſch. Sie drücken aber gleichzeitig den Wunſch
daty. Petroleumfelder gegen die Raubwirtſchaft durch die Re=
ſnge
4 eſchützt werden. Außerdem ſind aus ſeinen Erklärungen
alll) Optimismus die Schwierigkeiten der Oelinduſtrie erſichtlich,
zwo/ ſich immer wieder erneuernde Konkurrenzkampf und die
üic) und ungeſunde induſtrielle Organiſation.

Die
imſchla
a-
2i

Die

Wirkſchafkliche Rundſchau.
iltigkeit des Ausnahmetarifs Iu für Holz im Binnen=
kehr
nach Rhein=, Main= und Neckar=Umſchlagplätzen
derzeitigen Widerruf, längſtens bis 31. Dezember 1930
*zentration im Fendel=Konzern. Einer alsbald einzuberu=
G.V. der Niederrheiniſchen Dampfſchlepp=Schiffahrts= Geſell=
ſſeldorf
wird der Umtauſch von je 4 Aktien 4 700 RM.
LM. Aktien der gleichfalls zum Fendel=Konzern gehörenden
Lagerhaus=Geſellſchaft vorgeſchlagen. Das Düſſeldorfer
r ſoll als G. m. b. H. fortgeführt werden. Da das Düſſel=
nehmen
nur über Lagerhäuſer verfügt, ändert ſich durch
iktion nichts in den Tonnageverhältniſſen des Fendel=

Metallnotierungen.

liner Metallnotierungen vom 11. Dezember 1929 ſtellten ſich
9kkupfer auf 169.75, Originalhüttenaluminium 190.00, des=
O0, Reinnickel 350.00, Antimon Regulus 65.00 bis 69.00,
.25 bis 69.00 GM.

4a

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die2 aber der Bankfirma Fiorino u. Sichel in Kaſſel haben in

taltlichen Ermittlungsverfahren bei ihrer verantwortlichen
bor dem hieſigen Amtsgericht zugegeben, daß Depots in
Umfange verpfändet worden ſind.
Bedo Fahrräder= und Schreibmaſchinen Weilwerke A.=G.,
M.=Rödelheim, ſchließt 1928/29 mit einem Reingewinn von
593) RM. ab. Hiervon ſollen 8 (6) Prozent Dividende auf
EM. Aktienkapital ausgeſchüttet und der Reſt von 43 811
borgetragen werden. Die Generalverſammlung findet am
1930 ſtatt.
cie für Baumwollgarne und Baumwollgewebe an der In=
Handelsbörſe in Stuttgart ſind unverändert. Die nächſte
am Mittwoch, den 18. Dezember, ſtatt.
Sburger Börſe hielt ihre diesjährige Generalverſammlung
Sorſitz des Herrn Kommerzienrats Schmid ab. Der Vor=
kete
Bericht über das abgelaufene Börſenjahr, das er als
Ttäuſchender Hoffnungen beurteilte.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Dezember.
Zu Beginn der heutigen Börſe war Geſchäft faſt wieder nicht zu
verzeichnen. Es fehlten Anregungen und vor allem Aufträge. Bei
den wenigen Kurſen, die zur Erſtnotiz zuſtande kamen, traten gegen=
über
der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt kleinere Abſchläge ein. Material
kam aber nicht an den Markt, ſo daß der Grundton der Börſe trotz
der unſicheren Lage an der geſtrigen New Yorker Börſe recht wider=
ſtandsfähig
war. Eine Ausnahme machte der Kunſtſeidemarkt auf die
Feſtigkeit an den internationalen Plätzen. Die Tendenz wurde hiervon
ausgehend etwas beeinflußt, ſo daß der Markt vor größeren Abſchlägen
bewahrt blieb. Aku konnten zur Erſtnotiz 3 Prozent und Bemberg
5 Prozent gewinnen. Die Nachfrage war etwas reger. J. G. Far=
ben
lagen leicht gedrückt. Dagegen konnten Deutſche Erdöl und Gold=
ſchmidt
leicht anziehen. Elektrowerte waren durchweg gut behauptet.
Am Montanmarkt ergaben ſich zumeiſt Abſchwächungen bis zu ½ Pro=
zent
. Von Bauunternehmungen lagen Holzmann 1¾ Prozent niedri=
ger
. Bankaktien uneinheitlich. Barmer Bank etwas höher, Dresdener
Bank und Commerzbank dagegen leicht gedrückt. Am Rentenmarkt war
die Umſatztätigkeit gering, die Kurſe waren rückgängig.
Im Verlaufe war die Stimmung eher etwas freundlicher; das
Geſchäft konnte ſich nur in einigen Spezialwerten etwas lebhafter ge=
ſtalten
. Aku traten weiter hervor und konnten erneut zirka 3½ Pro=
zent
gewinnen. Auch die übrigen Werte bonnten ſich etwas beſſern. Zum
Schluß der Börſe wurde es auf die ablehnende Haltung der Deutſchen
Volkspartei gegenüber dem Finanzprogramm allgemein etwas ſchwächer.
Die Verluſte gingen bis zu 2 Prozent. Am Geldmarkt war Tages=
geld
mit 6 Prozent flüſſig. Am Deviſenmarkt war die Lage kaum ver=
ändert
. Man nannte Mark gegen Dollar zirka 4,1755, gegen Pfunde
20,393, London-Kabel 4,8842, Paris 123,98, Mailand 93,27, Madrid
35,05, Holland 12,09½.
Die Abendbörſe war gegen die gedrückten Schlußkurſe des
Mittagsverkehrs freundlicher. Die behaupteten Auslandsplätze ſowie
die Erwartung einer Londoner Diskontermäßigung angeſichts der ſchwa=
chen
Pfundbewegung ließen die Befürchtungen über eine ungünſtige
finanzpolitiſche Ausſprache zurücktreten. Die von Holland ausgehende
ſtarke Erholung von Aku bis 128 Prozent wird auf Eindeckung von
holländiſchen Dekuverts und den Eintritt eines DD.=Bank= Vertre=
ters
in den A.R. von Aku zurückgeführt. Amerikaniſche Kunſtſeide
ohne Geſchäft. Der Farbenmarkt blieb ſehr gut gehalten. Im übrigen
lag die Börſe ſehr ſtill.
Berlin, 11. Dezember.
Die heutige Börſe eröffnete, nachdem die Kurſe vorher bei vollkom=
mener
Geſchäftsſtille etwas heruntergeſprochen waren, verhältnismäßig
widerſtandsfähig. Der Interventionstätigkeit der Banken ſtand an=
ſcheinend
nur wenig herauskommendes Material gegenüber. Hatte
man vormittags noch die ungünſtigen Momente in den Vordergrund ge=
rückt
, ſo war man ſpäter geneigt, die vorliegenden günſtigen Momente
ſtärker zu beachten. Ein Unſicherheitsfaktor blieb auch weiterhin das
Finanzprogramm. Für die Vörſe ſelbſt wird die vorgeſehene Ermäßi=
gung
der Börſenumſatzſteuer um 1, Prozent als ziemlich zufrieden=
ſtellend
angeſehen. Der Geldbedarf des Reiches zum Jahresultimo
verſtärkte zunächſt die Unſicherheit, doch wollte man ſpäter ziemlich be=
ſtimmt
wiſſen, daß der Reparationsagent dieſe Schwierigkeiten durch
einen Ueberbrückungskredit in Höhe von 300 Millionen Mark weſentlich
vermindert hätte; über den noch fehlenden Betrag von 200 Millionen
Reichsmark ſollen Verhandlungen mit den Banken eingeleitet ſein. Zu
den erſten Kurſen ergaben ſich allgemein Verluſte von 1 bis 2 Prozent
gegen den geſtrigen Schluß. Nach den erſten Kurſen traten, angeregt
durch die feſte Haltung der Kunſtſeidenwerte, bei denen man von In=
tereſſenkäufen
der Deutſchen Bank und holländiſchen Käufen ſprach, wei=
tere
allgemeine Kursbeſſerungen ein.

Produkkenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 11. Dezember. Der Frankfurter
Produktenmarkt verkehrte heute in ſehr ruhiger Haltung. Trotz der
feſteren Auslandsmeldungen konnte ſich bein nennenswertes Geſchäft
entwickeln, und die Preiſe neigten eher weiter zur Schwäche. Nur für
Braugerſte beſtand einiges Intereſſe bei leicht gebeſſertem Kurs. Es
notierten: Weizen 26,25, Roggen 19,2, Gerſte 19,502, Hafer 18,
Mais 18,25, ſüdd, und niederrhein. Weizenmehl 38,7539,50, Roggen=
mehl
28,5029,50, Weizenkleie 1010,15, Roggenkleie 10,50.

Berſchlechkerung der Arbeitsmarkklage im Reich.
Auch Heſſen über Durchſchnitt ungünſtig.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 2.7. De=
zember
ſtieg die Kurve der Arbeitsloſigkeit ſteil weiter an. So hat die
Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der verſicherungsmäßigen
Arbeitsloſenunterſtützung zum erſten Mal in dieſem Winter um mehr=
als
100 000 innerhalb einer Woche zugenommen. Damit dürfte ſie am
5. Dezember bis an 1250000 gelegen haben. Heſſen, Nordmark
und Mitteldeutſchland blieben neben Sachſen und Schleſien über Durch=
ſchnitt
ungünſtig. Die Hauptzugänge an Arbeitsloſen kamen wieder
aus den Außenberufen. Die milde Witterung hat den Rückgang der
Beſchäftigung nicht aufhalten können. Hoch= und Tiefbau ſowie Land=
wirtſchaft
gaben immer mehr Arbeitskräfte gruppenweiſe frei. Bedenk=
lich
unſicher iſt die Situation in der Landwirtſchaft. Die Entlaſſungen
gingen anſcheinend über das ſaiſonbedingte Maß hinaus. Auffallend
früh hat der Kampagneſchluß der Zuckerinduſtrie eingeſetzt.
Der jahreszeitliche Druck auf den Arbeitsmarkt hat ſich alſo ver=
ſtärkt
. Die Zurückhaltung des Konſumenten beſteht fort. Das Weih=
nachtsgeſchäft
hat ſich infolgedeſſen nur ſchwach entwickelt. Anzeichen
einer konjunkturellen Belebung fehlen. Denoch iſt eine gewiſſe Wider=
ſtandsfähigkeit
der Wirtſchaft nicht zu verkennen, ſo daß trotz aller
ungünſtigen Momente erwartet werden darf, daß im Dezember der
Einbruch des Marktes nicht ſo heftig iſt, wie im gleichen Monat des
Vorjahres.
Zunahme des amerikaniſchen Außenhandels.
Die von der Statiſtiſchen Abteilung des amerikaniſchen Handels=
amts
veröffentlichten Ziffern über die Entwicklung des Außenhandels
der Vereinigten Staaten in den erſten ſechs Monaten des Jahres 1929
liefern erneute Anhaltspunkte über die aufſteigende Linie, auf der ſich
der amerikaniſche Außenhandel bewegt. Die Ausfuhr aus den Ver=
einigten
Staaten belief ſich danach in dem erſten Halbjahr 1929 auf
2 625 000 000 Dollar, was gegenüber den erſten ſechs Monaten von 1928
eine Zunahme um 10,3 Prozent bedeutet. Faſt in gleichem Maße hat
die Einfuhr nach den Vereinigten Staaten zugenommen; ſie belief ſich
in den erſten ſechs Monaten von 1929 auf 2285 Millionen Dollar, was
einer Zunahme um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entſpricht.
Auch in den übrigen Teilen der Welt hat nach den in dem genann=
ten
Bericht wiedergegebenen Ziffern der Außenhandel eine ähnliche
Entwicklung aufzuweiſen. Der Bericht umfaßt 91 Prozent der geſamten
Ausfuhr und Einfuhr aller Länder der Welt. Die Ausfuhrziffern für
alle dieſe Länder ſtiegen in der erwähnten Periode um 518 Millionen
Dollar auf nahezu 15 Milliarden Dollar an. Für die Einfuhr belief
ſich die Zunahme auf 580 Millionen Dollar bei einem Geſamteinfuhr=
wert
von 16½ Milliarden Dollar. Für Deutſchland wird die Zu=
nahme
der Ausfuhr mit 22 Prozent des Wertes errechnet bei einem
gleichzeitigen Rückgang der Einfuhr um 5,6 Prozent.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 11. Dez.:
Getreide. Weizen: Dezember 120½, März 127¾, Mai
131½, Juli 131½; Mais: Dez. 89½, März 94, Mai 96½, Juli
97½; Hafer: Dezember 45½, März 48½, Mai 49½: Roggen:
Dezember 103½, März 104½, Mai 103.
Schmalz: Dezember 10,35, Januar 10,75, März 11,95, Mai
11,15.
Fleiſch. Rippen: ; Speck, loko 10,50; leichte Schweine
900 bis 9,50, ſchwere Schweine 9,00 bis 9,50; Schweine=
zufuhren
: Chigaco 32000, im Weſten 147 000.
Baumwolle: Dezember 17,25, Januar 17,23.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 11. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra, loſe 7½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 139½, Hartwinter
n. Ernte 130½; Mais: 103½: Mehl: 5,906,30; Getreide=
fracht
: nach England 1,620 Schilling, nach dem Kontinent
89 Cents.
Kakav. Tendenz: flau; Umſatz: 138; Loko: 9: Dezember
8,85, Januar 8,99, Februar 9,14, März 9,30, Mai 9,59, Juli
9,77, September 10,08.

Berliner Kursbericht
vom 11. Dezember 1929

Deviſenmarkt
vom 11. Dezember 1929

Me H
Danatbank

Deutſche Bank u. 1
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank
Gapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Meee
146.
3
145.50
97.75
141.
96.25
156.75
81.375
152.
189.
60.
143.25
152.75
91.25

Mie eue
J. G. Farben
Gelſenk. Beraw.
Geſ. f.elettr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
.
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Ludw. Lvewe
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Sberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

Vee
76.2*
121.50
154.
131.
108.25
82.75
180.25
80.75
106.
153.
91.
39.50
88.
84.50
68.

Maee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maich.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Ne
68.50
310.
146.50
168.
100.50
182.50
75.
29.
71.
416.
81.25
153.75
22.75
63.
43.50

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
5
K
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Aire
New York.
Belgien
Italien
*
Paris

Währung
100 finn. Mk.
00 Schillin
00 Tſch. Kr
100 Pengo
100 Leva
100 Gulder
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg
1 Pap. Peſo
1 Dollar
100 Belge
100 Lire
100 Francs

zeId
10.485
57.94
12.381
73.06
3.017
168.44
111.87
112.0
112.5:
20.368
1.728
4.1715
58.3951
21.835
16.425

Rit
58.06
12.40
73.20
2.02
68.7
112.08
112.23
112.7
20.40
1.734
4. 1795
58.515
16-465

0.505/Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janetrolt Milreis
Jugoſlawten /100 Dinar
Portugal
Athen
Konſtantimopell1 türk. 2
Kairo
Kanado
Fsland
21.875/Tallinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr.
Riga

Währung!
1100 Franten
1100 Peſetas
1100 Gulden
1 Yen
1100 Escudos
100 Drachm
1ägypt. 4
1 canad. Doll.
Uruguay 1 Goldpeſo
1100 eſtl. Kr.
1100 Lats

zeID)
81.065
57.94
81.38
2.04:
0.477
7.402
18.80
5.43
1.963
20.89
4. 131
3.966
92.13
111.69
80.45

Brief
91.225
58.06
41.54
2.047
0.479
7.416
8.84
5.44
1.967
20.93
4. 139
4.974
92.31
171.91
80.61

Frankfurter Kursbericht vom 11. Dezember 1929.

8%0 Dtſche, Reichs=
anl
. v. 27 ..."
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
60 Bayern Frei=
ſtaat
v. 27
80 Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28 ....
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 .....
6% Sachſen Freis
ſtaat v. 27 ....
7% Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +I. Ab=
löſungsanl
.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
...
8% Bad.=Bad.v. 26
½ Berlin v. 24.
8½ Darmſtadt v. 26
v.2
Frkf.a. M. v. 26
80 Mainz v. 26
80 Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26,
80 Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.,
Hyp.=Bk.=Liquid.!
Pfbr.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr
.
8% Preuß. Lös
Pfhr.=Anſt. Gold=
vbl
...

72.25
76.25

84
89.25

91.4

75

Hg
7.8

83
84.5
81.5
85.5

96.5
A
75.75

96

8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8 ½KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
30 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. .

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
% Berl. Hyp.=Bk.
4½% Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk.
4:/,% Lig. Pfbr.
3% Pfbr. Bk.
4:/,% -Lig. Pfrb
3½ Mein. Hyp. Bk.
4½, %n Lig. Pfbr
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Lig. Pfbr
4½
3% Preuß. Boden=
ered
.=Bank.
Lig. Pfb
4½
Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk.
41
Lig. Pfb.
8% Rhein. Hyp.Bk
4:/, % Lig. Pfbr.,
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. .
8% Südd. Bob.=
Cred.=Bant..
3% Württ. Hyp.=B

6% Daimler Benz
von 27 ...
8%Dt. Linol. Werke
v. 26
% Klöchner=Werke
Berlin v. 26
Mainkrw. v,26
Mitteld. Stahl=
werke
v. 27 ...

94.5
96
26

46.1
64.5
18
96.5
75.4
96.5
80.25
97
75.7
97.
78.5
765
97.5
79.2
96.5
97.5
97.21

66
91.5

86.5
81

82

82½,Salzmannu. Co.
v. 26
7% Ver,. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 ..
8% VoigtckHäffner
von 26 ........
J. G. Farben Bonds!
v. 28. ........"
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914 ....."
4:1.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
4% Oſt. Goldrente
52 overeinh. Rumän.
14½%
4% Türk. Admin.,
14
1. Bagdad
Zollanl
142
4½,% Ungarn 1913
1914
4½,%o
Goldr.
Aktien
Accum=Berlin
Abdlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg .. ..
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen".
Cemen! Heidelber
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Chade ...........
Contin. Gummiw
Saimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin
Erdöl ........
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwerk .
Dyckerhoff u. Wid=
mahn
.... ....

89.5
104.25

Re
24.5
8.80
14.1.
7.075
5.40
20.75
21.4

157.5
114
2GIS5
117
85
59.75
z16
43
345
143
5
137.75
W
79

Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas ......
Hof ......."
Geiling E Cie ...."
Gelſen k. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. ..
Goldſchmidt Th. .
itzner Maſchiner
rün &. Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
ſert Armaturfbr
verichs=Aufferm
Hirſch Kupfer . . . .
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamml
Genüſſe
Junghan. Stamm
KaliAſchersleben .
Salzbetfurth
Weſteregeln ..
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.
..
Klein, Schanzl. . . .
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co.
Lech. Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm., Röhren

*
206
i
175.5
14
65
25

155
63.5
49.75
167

169
102
116
5.5
82.75
79.25
213
123
45
181
07
188
129
126

108
66
105.5
205
90.5

Mansfeld Bergb..
MarswerfeNürnbg
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Montecatini Maild
Motoren fb. Darmſt.
Reckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr.
Oberbedarf.... . .."
Otavi Minen ..
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb..
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....!
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasindu
Siemens & Hi
Strohſto ft. Ber
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei.
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
.=Ver). .
Beithwerte.
Ver. i. Chem. Ind.
Frankf.
Laurahütte..
Stahlwerke .../101
Ultramarin. . .
Zellſt. Berlin".
Vogtländ. Maſchin
Voigt &. Haeffner.

As
114.5
119.25
53.26
125.5
6
54

109
68.75
162
268
94.5
111.5
152

185
69.5
161
324
111
134
96
8.5C

34
101
n4
222

Wayß & Freytae
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel ......"
Waldhof

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. .
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nt.=Bf. 1231
Deutſche Bank....
Eff.=u. Wechſel
ban

Diskonto=Geſellſe
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank
.
Hyp. Bant....
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Ban?".
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank".
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Hyp.=Ban1. . . .
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.-G. . Verjehrsn
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge..
Hapag. . . . ..."
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=G(1/110

93
136
12
76
16.5
13
171
150.75
146

Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .
Mannh. Verſich. ..

112
146
100
122
125.25
117
113
140
30.1
129.25
271.5
109.5
140.5
22.5

8é
98
96
35

211.75
52

148
84

[ ][  ][ ]

Bie Beaschlachten pei Coronel
und den Falklandsinseln
IV 196
mit Begleitvortrag

Heute Letzte Auführaug 2,as Uhs
Gastsplel des Schauspiel-Kollektius
der
PistateraßUhne
(19636
(Berlin)
mit dem Saktigen Schauspiel von C. Credé
Paragraph 218 (gequälte Menschen)

Karten: Verkehrsbüro und de Waal Riielnstratze 14

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Nummer

Großes Haus 2022.30 Uhr
Hessisches
C10
Landestheater
Donnerstag
12. Dezember 1229 G 5(Gr. 3 u. 4)

KleinesHaus 2022.15 Uhr

Ein Walzertraum
Operette von Oskar Strauß
Preise 110 Mk.

Die andere Seite
Drama von R. C. Sherriff.
Preise 1.206 Mk.

O
Musikverein
Montag, den 16. Dezember, 20 Uhr, im
Städtischen Saalbau
Zweites Konzerk
Professor Albert Fischer, Berlin
singt
aus dem Weihnachtsoratorium von Bach und den
Weihnachtslledern von Peter Cornelius sowie
Lieder und Balladen von Robert Schumann,
Bodo Wolf, Karl Loewe, Hugo Wolf
Karten für 1,50 bis 6. Mk. bei Konzert-Arnold
Elisabethenstraße
19196b

Rummelbräu

Telet.
Rhein-
251g 3BeHiadlausSchand str. 101
gegenüber der Festhalle
Heute
grosses Sohlachtfest
mit Konzert.
Schweinepfeffer, Riesenschlachtplatten
Es ladet höflichst ein
K Heidenreich.

Sotel Prinz Karl
Heute Donnerstag
Schlachtfeſt.
Freundl. Einladung
M. Schnellbacher.

Torh.) bill. z. vk. *
Mathildenplatz 6.

F. neue Schallplatt
2 P. vern. Mädch.=
Schlittſchuhe zu vkf.
Näh. Geſchaftsſt. (

K

über Einreisebestim
mungen, Schiffsver
bindungen une
Fahrkarten nich

K
durch
Norddenischer Lioyd Breuen
und seine sämtlichen Vertretungen
In Darmstadt:
Anton Fischer, Frankfurterstr. 12/14

Daadt scona
Krauatten

1890 (B19599
ſucht noch einige
ältere Kegelbrüder.
Zuk Linde‟
Beſſunger Str. 39.

Nur
Qualitäts=
Ware

Reiche Auswahl
modernſter Muſter
beginnend mit
35
A00
bis B

Ber neue Haromi
wird in Kürze auch als bequeme
Innensteuer-Limusi
gelietert. Autträge werden schon jetzt
angenommen. Preis: RM. 2800.-
MüLLERSOBK
Darmstadt, Rheinstr. 39

Darmſtadt.
Samstag, 28. Dez.,
20 Uhr:
Ordentliche
Mitglieder=
Verſammlung
in der Eintracht
ob. Elifabethenſtr.
Tagesordnung:
§ 8 der Satzungen.
Der Vorſtand.
(19606)

Ludwigsplatz 2.
Fetr

los wal
böhcek.
zirks
oben durch
nicht aufhalte
George ſtreckten
fer nieder. 9e
die erſte Etagt
wurde verriege
dagegen.
der Diele waren
r war eingeram
diger ſchoſſele.
n ſich nicht weite
s zum Ziele zu kot
ſlammte ein mäch
heorges Villa.
Verbrecher ſtanden er
F/ doch möglich, Hilf
h ihr Führer trieb ſie
erſuchten, die Treppe
George, Benn und
und ihre Kugeln arbei=
ſit
ungufhaltſam näher
ſite. Sie traten über
luze begann kritiſch

Fischhaus Fertig
Markt 4. Telephon 641. Karlſtra
Aus täglich friſchen Zufuhren empfehle:

Pianos zu vermieten
A. W. Zimmermann
Grafenstraße 21, nächst der Rheinstraße

15353a

Für Heihnachten!
Klubsessel / Divans / Chaiselongues
Divandecken / Wandbehänge / Stepp-
decken
/ Bettkoltern / Matratzen
Friedrich Bigenbrodt
Karlstr. 66 a. d. Annastr. / Tel. 1692 / Herdweg 18
64a)

Bratſchellfiſche .
Goldbarſch
Seelachs
Cabliau".
Silberlachs
Schellfiſch.
Seehecht.

Pfd. 0.35
0.50
0.55
0.70
0.80
0.80
1.10.

Zum Backen!

IGEDA-Weizenauszugmehl
2 Pfund

Ra
Pfund 1.30

IGEDA-Kokosfett
1008 Fetgehal, Tafl 0.70
Alle anderen Backartikel in großer Aus=
wahl
zu den billigſten Preiſen.
Achten Sie auf das Schaufenſterſchild
der über 150 Lebensmittel= Kolonialwaren=
und Feinkoſt=Spezialgeſchäfte.

Vortrag

Hess, Eisenbahn-A.-G.
Darmstadt, Lulsenstraße 12-16

[ ][  ][ ]

Iw ner 344

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Seite 15

Fist

Feuer,

Waflt
voN
V Knnann an
itsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
laſen ſie ab: Verbrecher wollen ins Haus ein=
gers
jendet ſofort Hilfe, George.
Frat raſte aus dem Zimmer in die Telephonzelle, ließ ſich
dem cäſidium verbinden.
Bel (y hatte Dienſt.
te, was los war, und ſetzte die Alarmglocke des
in Bewegung.
Cinuten ſpäter raſten drei Autos davon.
Hie che des 19. Bezirks wurde benachrichtigt, und ſechzehn
mmte ren gleichfalls im Auto nach der Wohnung des Poli=
äſiS
n.
ngen oben durch die Fenſter.
ſich nicht aufhalten.
Ber nd George ſtreckten mit wohlgezielten Schüſſen zwei,
der greifer nieder. Dann mußten ſie retirieren.
Sie en die erſte Etage preis.
Die r wurde verriegelt, aber ſchon rammten die Ein=
ſglin
== eftig dagegen.
unt n der Diele waren ſie verſchanzt.
ſicht weg.
Die teidiger ſchoſſen.
Sie ten ſich nicht weiter und verſuchten, durch die Aktion
obem 18 zum Ziele zu kommen.
Plös flammte ein mächtiger Scheinwerfer vom See auf
traff orges Villa.
Die brecher ſtanden entſetzt.
War doch möglich, Hilfe heranzuholen?
Aber; Führer trieb ſie erneut an.
Sie uchten, die Treppe herabzukommen.
ihre Kugeln arbeiteten präzis.
es Im2. Sie traten über die Gefallenen hinweg.
Die e begann kritiſch zu werden.

Den Männern ging langſam die Munition aus.
Da kam ſchon Hilfe.
Die drei Autos raſten heran. Fünfzig Poliziſten mit Re=
volvern
und Gummiknüppeln raſten heran.
Die Verbrecher ergriff ein paniſcher Schrecken, und ſie gaben
Ferſengeld.
Es war ein regelrechtes Gefecht.
Die Verbrecher ſchoſſen im Flüchten, um ſich die Poliziſten Mit fieberhafter Eile arbeiteten die Handwerker.
vom Leibe zu halten. Aber ſieben ſchwere Jungens faßte man
doch.
Die noch im Hauſe weilenden achtzehn Verbrecher, für die Stück hatte freilich eine Schramme abgekriegt.
es keinen Ausweg gab, verſchanzten, ſich im Trainingsraum.
Nach einer Stunde ergaben ſie ſich.


R u. Fleck! 2 en Gos u. Fleck 3
Nae er huhb ylung Berdltr3 1188232

Ganz Chicago war in heller Aufregung, als in der Stadt
die tollſten Gerüchte über eine reguläre Verbrecherſchlacht bekannt=
gegeben
wurden. Tauſende ſtrömten nach Georges Villa, die
aber abgeſperrt war.
Sie ſahen an den Verwüſtungen, daß tatſächlich das Gerücht
nicht übertrieben hatte. Ein heftiger Kampf hatte alſo ſtatt=
gefunden
.
Als ſich George endlich auf die begeiſterten Rufe der Menge
zeigte, klatſchten ſie begeiſtert Beifall.
Vier Poliziſten waren ſchwer verwundet worden, einer ſogar
Die istür war eingerammelt, doch über die Möbel kamen lebensgefährlich. Die Verbrecherwelt Chicagos aber war um
achtzehn ſchwere Jungens ärmer, denn Robert George und Benn
waren Meiſterſchützen.
Als man die Toten wegräumte, ſchüttelte ſich Benn und ſah
auf Robert George, der ſcheinbar unbewegt allem zuſah.
Robert George ſpürte Benns Blick.
Dir grauſt vor meinem Berufe, mein Junge?
Ja, Robert. Ich kann’s nicht leugnen.
Ich verſtehe es wohl. Aber es darf mir nicht grauſen,
weil ich allen Reſpekt, alle Achtung vor dem Leben habe, drum
muß ich eiſern im Herzen ſein. Ich muß denken, daß ich keine
(Aber eorge, Benn und ſeine Helfer hatten ſich gut ver= Menſchen tötete, ich muß denken, daß es wilde Tiere waren.
Nur der Haß gegen den einen, gegen Silver, der ſie nach Be=
Dochsl aufhaltſam näher kamen ſie trotz der Todesopfer, lieben hetzt, der wächſt von Stunde zu Stunde, und ich ſage dir
jetzt: Die nächſten Wochen verſchwindet Robert George, und er
kommt nicht eher zurück, bis er Silver kennt und gefaßt hat.

Haſt du eiſen Verdacht, wer es ſein könnte?
Ja! Ich habe Oskot im Verdacht.
Oskot . . . ah . . . das wäre möglich. Er iſt eine unklare
Exiſtenz. Er hätte das Zeug, zu einem Teufel.
Ja!
*
Nach zwei Stunden waren die Fenſter wieder in Ordnung.
Bökkel ſchaffte mit den Poliziſten Ordnung im Hauſe. Die
Möbel wurden wieder an Ort und Stelle gebracht. Manches
An der Haustüre waren die Handwerker noch ſtark beſchäftigt.
Die Villa war regelrecht als eine kleine Feſtung eingerichtet.
Ein Kordon von Polizeibeamten umgab ſie.
Es war ſehr kalt, und damit die Beamten nicht froren, hatte
George veranlaßt, daß Koksöfen aufgeſtellt wurden.
Es war nachts gegen zwölf Uhr, als endlich Ruhe eintrat.
George hatte ſich von Mady, denn Miß Cavellyn lag krank
im Bett, einen Tee kochen laſſen und ſaß mit Benn zuſammen.
Es wird gut ſein, wenn wir uns eine andere Wohnung
ſuchen, Benn erklärte George. Das hätten wir übrigens längſt
tun müſſen. Wenn ich auch für die nächſte Zeit keinen Ueber=
fall
befürchte, ſo müſſen wir den ſtändigen Polizeikordon doch
haben, und der belaſtet die Polizei.
Da haſt du recht. Haſt du ſchon eine neue Wohnung in
Ausſicht?
Ja, das kleine Beamtenhaus in Mac Millans Werken,
Jetzt wohnt nur der Inſpektor und der eine Wächter darin.
Beide Familien laſſen ſich noch in dem großen Beamtenhaus
unterbringen. Du wirſt morgen mit den Leuten reden. Sie
müſſen ſich einmal dreinſchicken. Auf alle Fälle möchte ich, daß
wir in drei Tagen umziehen.
Gut, das läßt ſich machen. Und wie willſt du es halten?
Soll Mr. Bökkel und Miß Hooge auch mit darin untergebracht
werden?
Das wäre am beſten und ich würde es begrüßen, wenn
wir auch Miß Lindquiſt, die dir im Werke ja unentbehrlich ge=
worden
iſt, in das Haus nehmen. Es iſt immer beſſer ſo, denn
Miß Cavellyn wird an dem Erlebnis eine Weile zu kauen haben,
und die beiden Mädels können ihr etwas unter die Arme greifen.
Wir kennen Miß Hooge und Miß Lindquiſt ganz genau und
können uns blind auf ſie verlaſſen. Miß Hooge müſſen wir
übrigens noch unſeren Dank abſtatten. Sie hat ſelbſt zur Waffe
gegriffen und uns geholfen. Ein wackeres Mädchen!
Ja, das müſſen wir. Gut, George, ich werde alles ein=
richten
, daß wir ſchon morgen umziehen können. Doch erlaube
mir jetzt einmal eine Frage: Wie ſtehſt du mit Mrs. Millans?
Georges Geſicht wurde hart.
(Fortſetzung folgt.)

eichen
aaller=
etrieb

ſagen
10

Ua weige einfs
ſchönen

1a 5ü
en Miehtulte Andar ren.
Biatr Zuſcher en,
gbeigbalt hod Zim-1 ihren
Nolmaue Rüchenngg und
Neller 1 2158
Gerüuhde allen P2 agen
Gara-1 auch
Tei3 lung.
P. 6w eld
Uhrnst er.
dch1 4 ſſe 30
1a Land
Garantlert 1700
Echte grobe!i
HHder
1 Slide
bilig Ei gut.

Abfall-
Kolter
mit Streifenkante
1.95, 1.50

Woll-
Kolter
grau meliert, mit
Streifen -Kante,
II. Wahl.
140/470 m 775

Woll-
Kolter
kamelhaarfarbig,
mit Greauekante,
II. Wahl,
140/180 cm 12.75

Jacquard-
Wollkolter
hübsche Blumen-
Dessins, II. Wahl
19.75, 13.75
7.

Greguekante,
iche Qualitäten

W Bleict rße 9.
Welevh. 19 4 15574a
n grE Poſten
Chriſt um=
ſchr
R
is ab=
Eichſt. (*

Rollen
r bill.
indlg.
ſtr. 46,
6292a

Shrener hin.
hein=hedof

Stepr
Decken
strapazierfähige
Bezugs-Stoffe
19.75, 11.75
B7S

Stepp=
Decken
einseitig Kunst-
seide
einstg Satin
34.50, 29.75

Step=
Decken
einseitig Kunst-
seide
einstg. Satin
weich. Füllungen
62.00, 49.00

Daunen-
Decken
beiderseits Satin,
in versch. Farben
89.00, 78.00

efert vert eitt 2 ltel Darmu dt Rhein 28. Tel. Mol Dr. Biel
Tel. B5g 23.
355e

Biber-
Bettücher
meiß und weiß
mit farbig. Rand

[ ][  ]

Seite 16

E

Reitinger & Blechſchmidt
Inh. Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19 Telephon 543
Erſtklaſſiges Fiſchſpezialgeſchäft
Auch
weiterhin Billige Seeſiſche
wie Holl. Angelſchellfiſche, Kabeljau,
Seehecht, Steinbutt, Heilbutt u. a. m.
Bratſchellfiſch . 0.30 Goldbarſch o.K. 0.48
Schellfiſch o. K. 0.38 N.=Seelachs i.Sch 0 50
la Fiſchfilet, o. Haut u. Gräten 0.80
la J8land=Kabeljau, im Schnitt 0.65
Alle Feinfiſche in größter Auswahl.
Friſche Speiſemuſcheln
Allerfeinſt. Rheinſalm, im Ausſchnttt.
Lebende Spiegelkarpfen, Schleien,
Rheinhecht, Rheinbreſem, Pfd. 0.60
Rheinbackfiſch .."
Pfd. 0.45
Feinſte Rheinzander, Tafelzander,
Bodenſee=Blaufelchen
Silberſalm, im Schnitt
Räncherwaren und Marinaden.
Fiſchkonſerven ſind ſtets dankbare
Weihnachts=Geſchenke.
Beachten Sie bitte unſere Auslagen.
Friedfiſhbäckerei täglich in Betrieb.
Prompter Stadt= und Fernverſand.

Puppenklinik
2. Mcloin.

Alexanderſtraße 7.
Reichhaltiges Lager in
Erſatzteilen und fertigen
Puppen. Beſonders
große Auswahl in Pup=
penverrücken
. Repara=
turen
billigſt. (17443a

Hommen aucb Sie hei Bedarkt
an Ulster
Paletols
Lodenmäntel
Windiacken
Lumperlacks
Hosen
19617b)
assaf
UNTERE BLEICSTRASSE N246
Preis u. Qualität überzeugen Sie rasch
von dem wirklich günstigen Angebot.

kaufen Sie am beſten und billigſten nur
vom Fachmann. Gebe auf alle Appa=
rate
von 48 Mark an 1 Jahr Garantie.
Teilzahlung geſtattet. (18788a
Muſikhaus Bund, Schuchardſtr. 9

Ziehung 31. Dezember
Große

Domhau-Geld Jatterie
für den Mainzer und Wormser Dom
4858 Geldgewinne und 2 Prämien Mark:
80ooo
Höchst- u. Hauptgewinne bar Mark:
10004
Tode
A
16o0d
Doppellose H. 2.
1086 IN H. I.- Porto und Liste 30 Pfennie
Zu beriehen durch alle Verkaufsstellen und
J. Schweickert, Stuttgart
Larktrtr. 6, Postschookkonto 3055 Stattgurt.

Hier bei: Staatl. Lotterie-Einnehmer Hils-
dorf
, Külp, Kullmann, Ohnacker, Petrenz;
ferner bei: Wilh. Bauch, Fr. Hartmann,
Konrad Koch, L.. Krämer, H. Marguth, I.
Schneider, Paula Volk, Hugo de Waal, in
(TV.10524
Egelsbach: Daniel Katz.

Staubſguger
220 Volt, mit allem
Zubh. f. 85 z. vk.
Naher. Geſchſt. (*

Friſche Eier
täglich abzug. Daſ.
Rhodeländer= Zucht=
hahn
z. vk. Brunner,
Grohberg Nr. 7.

Friſch von der Gee!

ohne Kopf
Pfund 32 Pfg.
im Ausschnitt
Pfund 34 Pfg.
Schade &
Füllgrabe
Filialen in allen Stadtteilen.
(19

Donnerstag, den 12. Dezember 1929

Dio Sohenie Peilenskoade

ist ein

Schagleh eiger lcmoltes Heilne

Hunderte Schöne und gute Teppiche
liegen bei mir verkaufsbereit, um Ihre Zimmer wohnlich
zu gestalten.
Weit über lausend Bettvorlagen, Pelle
und Verbindungsstücke liegen verkaufsbereit zur Ver-
schönerung
Ihrer Wohnräume und Schlafzimmer.
Heltole Haasend Heier Baafersiäfte
in Kokos, Boucle, Velourplüsch, verschiedene Breiten,
neue Streifen und Jacquard-Muster und einfarbig.
Handerte Hoderne Tisch and Mrändecken
liegen bei mir verkaufsbereit, um Ihre Wohnräume
neu zu schmücken.
Hunderte gute Steppdecken und Holtern
Reise- und Autodecken, liegen bereit, um Ihnen
bei kaltem Wetter Wärme zu spenden.
Bett-Ueberdecken für 1 und 2 Betten
finden Sie ebenfalls in größter Auswahl.
Weit über tausend Halbstores, Dekorationen
und Garnituren liegen verkaufsbereit, um lhreFenster
schön und wirkungsvoll zu gestalten.
Hehrere lausend Heter Vekorationsstoffe
und Möbelstoffe liegen verkaufsbereit zum Beziehen
Ihrer Möbel, Dekorationen und Sofakissen.
Hehrere kausend Meter neue Gardinenstoffe
weiß, beige und indanthren, liegen bereit zur wirkungs-
vollen
Ausschmückung Ihrer Räume.
Teif-räbtaschen Karmerensterwäntersiche
in verschiedensten Farben und Qualitäten.
Ihr Besuch bei mir lohnt sich unbedingt

Auf
alle regulären Waren
gewähreelnen Kassen-8konto von

Beachten Sie bikte meine 9 Schaufenster!
Darmstädter Teppich- und Gardinenhaus

Melllet Meg
Ernst-Ludwigstraße 15
Darmstadt
D Sonntags von 16 Uhr geöffnet!

Aaff4

Nam

Erſtes Fiſch=Spezialgeſchäß
367 Tel. 367 Eliſab,
Friſche und bi
Konſumſiſch
Bratſchellfiſche
Schellfiſch o K.
Kabliau v. K.
Goldbarſch v. K.
Ia blütenweißer Kabli
fiſch, Seehecht, Heilb
butt, Rot= und Seezun
Meine Spezia
Alle Feinfiſche der e
Rhein=, Salm=, Lach
Blaufelchen
Sehr preisw

Ik Rotzungen Pfd.
Ia Tafelzander Pfd.
Lebende Spiegelkarp
Aus meiner Rheinf
Lebende Aale, Hechte
Breſem von 60 J an.
ſcheln Pfd. 20 3
Gew. Stockfiſ
Größte Auswahl in fe
cherwaren Täglich f.
Fiſche, Prompter
Fernverſand,

Vorsicht! beim Kauf
Hochfrequenz=Beſtrahlung
Nicht jeder Apparat iſt ein (m
befragen Sie ſich erſt unverl
Fachmann, welcher Ihnen a
langer prakt, therapeutiſch ſ
richtige Auskunft u. Anleit, ſoen
Rich. Kauſchmann, Waldſt

ſt im Deutſchen
ier einer zahlenmäßt
ündigen Rede nich.
hrbrochen wird und de
umung zu finden.
arauf, ihrem Kanzle=
19 110 angehört, nur
Fün durch mehr oder m

Blutfriſche Grüne Herin=
Bratſchellfiſche
E.
Feinſter friſcher Schellfiſe Pablnfm uf den Weg
ohne Kopf
F. Nordſee=Angelſchellfiſch, m. E
Feinſter Goldbarſch o Ko .0,4/0 Regierungsparteien
Feinſter Nordſee=Seelach /tim /m zuſchauer. An dief
Schnitt
D. 004 Müſt viel Schuld. Es
Allerfeinſter blütenweiße ſ-blim
geputzt, im Schnitt Pfd. . 04110 Mängſtlich an das
ſimh für Wort ablieſt.
Allerfeinſter Schellfiſch,
Unnaterial,
Schnitt,
i. ſchwer ve
Allerfeinſter W. Stöhr, e
Abfall
LMlam
Allerfeinſter Edel=Filet,
üu alter Par
und Kräten".
W um
Lebendfriſche große Breſer
SM1fN
mittel
Allerfeinſter Heilbutt .. .M un

Jeden Abend ab 5 Uhr h. Lu
Pfanne friſch gebackene F keld
Pfd. nur 0.50
Süße und ſcharfe Bücklin, Frid
Makrelen, echte Kieler S1 I
räucherte Aale, ganz und Ehnſ
Für die Feiertage:Feinſte ku !t
Heilbutt i. Ausſchnitt, leben ſt iegel
karpfen, billigſt, bitte 1
Große Auswahl in allen 2 Iaeſ
Doſenpackungen in jeder G: /au
Enkirch & Rlal
Kiesſtraße 41

Christbäu
in großer Auswahl, ſehr
legenheit9
für Zereine, Verbit /G
Verkauf im Ho
Bribat. Kaſerne, Aeran

ti in
üch lonnte
20 Neues brin=
1ſch daß die Erh
nn zunächſt auf
u mit denen
ſind eigentlick
iür ſurchtbars B.
üdung von ü
und von dem
M lann, ſo daß e
teü gehen muß
lommen mußte
bolitiſchen
der Kanz
Verantwortun
De mit ſchaf
ß Schuld
auch unehrl:
bilferding i
Nrachte und
degen ihn.
freiwilli

Dohl auch
NS oher den
er hat
and

Darmstadt, Hügelstra

H. W. Dittr.
Hoch- u.
Vernruf 1322

it unterſchreibe
hat, könn
Ziel
anzlers richtet

Willisauer RBLLeminiſt
bei
Wilhelm M!
Bäckerei und Kond
W Dr. Schach=
Steoſen hat zeie
nu h)e Regierur
Umbe
nahe w
Angebote u
ernſtlich in
ſtarken
völkerur
Af
Weh 49
Ecke Bleich= n. Kaſnoſt. 51 6
Billige Fiſſ
Bratſchellfiſche
Goldbarſch ohne Kof

Kabliau ohne Kopf.
Schellfiſch ohne Kopl
Seelachs im Schnitt
Kabliau im Schnt.
Schellfiſch im Sch
Nordſee=Schelfil
notzungen. bb.