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ung der Richllinien Hugenbergs durch den Deutſchnakionalen Parkeivorſtand.— Sonderbare
Regierungs=
fſchaft. —Kampf um das Volksbegehren bis zum äußerſten. — Beibehallung des Zuchthaus=Paragraphen.
Unfruchkbare Oppoſition.
Es bleibt beim Hugenberg=Kurs.
Kaſſel, 22. November.
r Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei hielt
nnerstag nachmittag die angekündige Sitzung ab, die bis
ſpäten Abendſtunden dauerte. Einleitend berichtete der
Mn ührer, Geheimrat Hugenberg, über die poli=
Geſamtlage und die Haltung, die die Partei
einzelnen Fragen eingenommen hat. Im Mittelpunkt ſeines
Grd es ſtanden naturgemäß der Young=Plan und das
Volks=
n. Daran ſchloß ſich eine Ausſprache. Sie führte zur
Fe gung der Richtlinien, die Geheimrat Hugenberg
er Rede gegeben hat. Der Sinn dieſer Richtlinien iſt, daß
isherige Kurs weitergeſteuert werden ſoll.
rd zum Ausdruck gebracht, daß die Deutſchnatio=
Volkspartei keineswegs grundſätzlich
ſition zu machen beabſichtige, ſondern
zeit bereit iſt, in eine „nichtmarxiſtiſche
Re=
ng” einzutreten, und zwar gleichzeitig im
und in Preußen. Zunächſt aber beſtehe keine
an=
töglichkeit, als die bisherige Oppoſitionspolitik
uſetzen. Der Young=Plan wird auch in dieſen Richt=
Ucharf abgelehnt. Die Veröffentlichung der Ausführungen
ergs ſoll erfolgen, ſobald die Parteivertretung, die
mor=
rmittag zuſammentritt, ſie gebilligt hat.
ch der Billigung der Theſen Hugenbergs beſchäftigte ſich
rteivorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei noch in
ſehrſtündigen lebhaften Ausſprache mit § 4 des
Freiheits=
twurfs. Wie verlautet, endete die Ausſprache mit dem
tensvotum für den Parteivorſitzenden, das mit ſtarker
ſit angenommen wurde. Es wird verſichert, daß von den
anz 100 Mitgliedern des Parteivorſtandes 85 anweſend
darunter auch eine Anzahl von denen, über die bekannt
ſie einen anderen taktiſchen Standpunkt einnehmen, als
LIi9 teiführung. Das Vertrauensvotum iſt aufgebaut auf der
ung Geheimrat Hugenbergs, daß das Freiheitsgeſetz in
etzigen Form ohne jeden Vorbehalt unterſtützt werde, d. h.
ß der Parteivorſtand ſich dafür entſchieden hat, den 8 4
Ai Ilen zu laſſen. Er hat dazu die Erwartung zum Ausdruck
daß auch die Reichstagsfraktion der Deutſchnationalen
artei für den 8 4 ſtimmen werde.
*
Die Vorgänge vor und hinter den Kuliſſen des deutſch=
5ü len Parteitages in Kaſſel werden von der Berliner Preſſe
ommentiert. Demokraten und Sozialdemokraten ſind mit
Arteil ſehr raſch bei der Hand. Sie leſen aus den Reden
ſchlüſſen heraus, daß Herr Hugenberg einen hundertpro=
Sieg erfochten habe. In der Tat hat der Parteitag
Hugenberg Vollmacht gegeben, die Fraktion ſehr ſtark
ruck zu nehmen, falls der Widerſtand gegen den § 4 ſich
n ſollte. Wohl verſtanden aber nur Vollmachten, von
derr Hugenberg aber kaum Gebrauch machen dürfte, weil
Shrengung der Partei führen könnten. Auch ſeine
Richt=
aſen ſich ſo interpretieren, daß er den Kampf um das
Behnen his zum äußerſten durchführen und darüber hin=
Linie ſeiner Partei in ſtarker Oppoſition halten wird.
und auch nach der anderen Seite Deutungen möglich,
* zum mindeſten überraſchen, daß Herr Hugenberg gerade
Augenblick mit einem neuen Bündnisangebot an
igerlichen Parteien herantritt. Die
Bedingun=
an das Angebot knüpft ſind zwar unannehmbar,
und bielleicht in dieſem Zuſammenhang nicht entſchei=
S wollen zunächſt einmal feſtſtellen, daß Herr
Hugen=
ie iſt, in eine Koalitionsregierung einzutreten, die ſeiner
erdings nicht das kaudiniſche Joch entwürdigender
Be=
auferlegen dürfte, was ja eine parteipolitiſche Selbſt=
Nichkeit wäre. Hält man dazu, daß gleichzeitig der Par=
Eu ſchroff von den Nationalſozialiſten, abgerückt iſt, und
nu der Abg. v. Freitag=Lorinahoven beauftragt iſt, der
dem äußerſten rechten Flügel ſteht, ſo iſt unverkennbar,
Maſte innerhalb der Deutſchnationalen Partei, die aus
Gaſſe heraus wollen und ihre Aufgabe in der poſitiven
m. Stagt ſehen, doch noch nicht an die Wand gedrückt
Ucherweiſe ſogar ſtark genug ſind, um Herrn
Hugen=
m Einlenken zu bewegen.
L45 doch ſtarken Eindruck gemacht haben, daß von dem
Bscha. Trebiranus — der, nebenbei bemerkt. mit Hugen=
Meichen Wahlkreis gewählt iſt — ein Brief vorgelegt
tihte, worin er von der unbedingten Notwendigkeit
DS Neutſche Parteiweſen in neue Formen zu bringen,
Letlich mit dem Gedanken eines Ausſcheidens aus dem
Hichalen Lager ſpielt. Dahei hat Herr Treviranus, der
tincovſerhative Gruppe hineingehört, offenſichtlich ganz
em Trieh gehandelt und ſich nicht etwa zum Sprach=
Schele=Gruppe oder der Chriſtlich=nationalen Arbeiter
* Merſeits wieder in einer Verſammlung kein Blatt
Land genommen baben und der Parteileitung heſtätig=
Je Durch die ungeſchickte Behandlung ſozialnolitiſcher,
Ind Rirtſchaftlicher Fragen die nationale Oppoſition
Niderlage zur anderen geführt hobe. Die Entſchlie=
Sies Leutſchnationalen Arbeiterbundes, wodurch die
„SIgeunr dem Vorſtand Vollmacht gibt für alle Maß=
Frim Zutereſſe der deutſchnationalen Arbeiter poli=
werd
JDbendis hilt kann immerbin als die Drohung aus=
” lnter Umſtänden auch der Partei den Rücken zu
kehren und die nationale Arbeiterbewegung auf
eigene Beine zu ſtellen.
Das ſind Anzeichen, die Herr Hugenberg am Ende wohl doch
nicht überſieht und die auch ihn zu einem Einlenken veranlaſſen
könnten. Aber ſeine Rede iſt vieldeutig und gibt
keinen Ausgangspunkt für eine klare
Beurtei=
lung Genauere Schlußfolgerungen werden ſich erſt ziehen
laſſen, wenn wir wiſſen, ob Herr Hugenberg Herrn Treviranus
auf ſeinen Brief hin aus der Partei ausſchließen läßt und ob
er die Vollmacht gegen den obſtruierenden Teil ſeiner Fraktion
ausnutzt. Das muß ſich in der kommenden Woche zeigen.
R"
Hugenbergs „Richklinien .— Gegen den Marxismus.
Die in der Sitzung des deutſchnationalen Parteivorſtandes
einſtim=
mig gebilligten Richtlinien des Parteivorſitzenden Dr. Hugenberg
beſagen u. a.: „Wenn andere Parteien darauf rechnen ſollten, nach
Annahme des Pariſer Tributplanes die Bundesgenoſſenſchaft der
Deutſchnationalen Volkspartei unter der Firma der Ordnung unſerer
Finanz= und Volkswirtſchaft zu erlangen, ſo täuſchen ſie ſich. Die
inner=
politiſche Entwicklung Deutſchlands wird ſeit 11 Jahren durch die
Vor=
herpſchaft einer marxiſtiſchen Minderheit gehemmt. Die DMVP. iſt zu
jeder Zuſammenarbeit mit denjenigen bereit, die gleichzeitig im Reich
und in Preußen in eine bewußte und klare Kampfſtellung gegen den
Marxismus eintreten. Die Einleitung einer ſolchen Zuſammenarbeit
kann nicht über Richtliwien oder politiſche Glaubensbekenntniſſe,
ſon=
dern nur über ein Programm großer poſitiver Arbeit gehen. Bei der
beſonderen Notlage der Landwirtſchaft und angeſichts der
parlamen=
tariſchen Geſamtlage kann und wird jede Maßnahme ergriffen und jeder
Vorſtoß von uns unterſtützt werden, von dem eine wirkliche Beſſerung
der Lage der Landwirtſchaft erwartet werden kann. Durchgreifende
Hilfe für den deutſchen Bauern wird allerdings erſt kommen, wenn die
marxiſtiſche Vormachtſtellung gebrochen iſt. Das heütige
Koalitions=
ſyſtem iſt nur ſolange haltbar, wie die Mitte darauf, jrechnen kann,
Gefetze und Beſchlüſſe, die ihr erwünſcht, den margiſtiſchen
Bundes=
genoſſen aber unangenehm ſind, mit uns durchzuſetzen. Dem müſſen
wir eine klare und deutliche Abſage geben. Zur Erreichung unſerer
Ziele wollen wir den alles zerſetzenden und zernagenden Marxismus
von dem Platze wieder vertreiben, den er ſich angemaßt hat. Dabei
wollen wir mit einem jeden zuſammengehen, der in dieſem Ziele mit
uns einig iſt, und jeden bekämpfen, der es nicht iſt.
Führerkagung des Reichslandbundes.
Schiele über die Wechſelwirkung zwiſchen
Induſtrie und Landwirkſchaft.
Die Führertagung des Reichslandbundes am 22. und 23.
November in Berlin eröffnete der Präſident des
Reichsland=
bundes, Reichsminiſter a. D. Dr. h. c. Schiele, mit einer
Be=
grüßungsanſprache, in der er auf die Thewaſtellung der
Führer=
tagung einging und u. a. folgendes ausführte:
Wir wollen durch dieſe Tagung bekunden, daß wir uns im
Glauben an unſere Sendung für Volk und Vaterland nicht
be=
irren laſſen. Deshalb ſoll die Führertagung auch nicht mit
Kritik und Klage ausgefüllt ſein, obwohl hierzu genügend Grund
vorhanden wäre, ſondern wir wollen den Weg weiſen zu
poſi=
tiver Arbeit, zu ſchöpferiſcher Löſung der Lebensprobleme
un=
ſeres Volkes. Wir müſſen uns freimachen vonder
Ueber=
ſchätzung ſtädtiſcher Lebens= und Denkweiſe
und ſtädtiſcher Ziviliſation. Die wichtigſte
Voraus=
ſetzung für eine Heimſtätten= und
Siedlungs=
politik beſonders im Oſten iſt die Wiederherſtellung
der Rentabilität vor allem unſerer bäuerlichen
Be=
triebe, wobei es jedoch ein verhängnisvoller Irrtum wäre,
wenn man ſich agrarpolitiſch ſo einſeitig einſtellen wollte, daß
man glaubte, ausſchließlich unter Betriebsgeſichtspunkten die
großen Probleme zu löſen, vor denen unſere Staatspolitik hier
ſteht.
Die Wiederherſtellung der Rentabilität iſt aber auch im
Hin=
blick auf die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland
not=
wendig, die die deutſche Wirtſchaft ſtärker
be=
laſtet als die ausländiſchen
Tributverpflich=
tungen. Eine Intenſivierung vor allem unſerer
öſt=
lichen Landwirtſchaft wäre geeignet, die Landflucht
ein=
zudämmen, indem ſie dem Bevölkerungsüberſchuß des Landes
in der Heimat Arbeits= und Aufſtiegsmöglichkeiten gibt. Jeder
in der Landwirtſchaft tätige Arbeiter ſetzt
an=
derthalb Arbeitskräfte in der Induſtrie in
Nah=
rung. Rechnet man vorſichtig mit einem allmählich
herbeizu=
führenden Mehrbedarf an ländlichen
Arbeits=
kräften von 500000 Menſchen, ſo ergibt das neue
Arbeitsmöglichkeiten in der Induſtrie für
dreiviertel Millionen Menſchen.
Ich weiß, daß ſich in unſeren Reihen mancher Zweifel daran
geltend macht, ob überhaupt in unſerem heutigen
Regierungs=
ſyſtem jemals die Möglichkeit für eine ſchöpferiſche
Politik, für eine ſoziale Agrarpolitik in dem von mir
ent=
wickelten Sinne ſich finden wird. Wir können den harten
Reali=
täten unſerer gegenwärtigen Lage nicht länger mehr ausweichen.
Sie zwingen uns eine grundſätzliche Umſtellung unſerer Politik
auf, wenn wir dem Untergange entgehen wollen. Das harte
Schickſal weiſt unſerer Nation ihr ideelles Ziel: Die
Befrei=
ung von den Ketten von Verſailles, Beſinnung
auf die wirklichen Grundlagen unſerer eigenen
Kraft, Sammlungſdes deutſchen Volkstums im
mitteleuropäiſchen Raum, das iſt der Sinn unſerer
deutſchen Geſchichte geworden, darin liegt die Aufgabe, die uns
unſer Schickſal ſtellt. Wir wiſſen, daß wir vor der Geſchichte nur
beſtehen werden, wenn wir aus einem Arbeitsvolk
wieder ein Bodenvolk werden, wenn es uns gelingt, uns
ein lebensſtarkes deutſches Bauerntum zu
er=
halten und zu vergrößern.
* Nach den Gemeindewahlen in Sachſen.
Ueber die beſonders bedeutſamen Ergebniſſe der
ſächſiſchen Kommunalwahlen erhalten wir von
un=
ſerem ſtändigen Dresdener Mitarbeiter nachſtehende
Ausführungen:
Die Wahlen zu den Gemeindeverordnetenkollegien in Sachſen,
die zu den bereits allenihalben ziffernmäßig bekannt
gewor=
denen Ergebniſſen geführt haben, bringen nicht nur in
zahl=
reichen kleineren und größeren Gemeinden den Anbruch einer
neuen kommunalpolitiſchen Aera mit ſich, ſondern bedeuten für
das Land Sachſen ſelbſt einen Fortſchritt zum Beſſeren, der in
dem Ausmaße, in dem er ſich vollzogen hat, gewiß nicht
allent=
halben erwartet worden iſt und auch nicht erwartet werden
konnte. Im Gegenteil mußte man damit rechnen, daß der
ohne=
hin in dieſem Lande beſonders ſtarke Linksradikalismus, gepaart
mit einer ſeit vielen Monaten anhaltenden ſchweren
wirtſchaft=
lichen Depreſſion und verſtärkt durch eine rückſichts= und
ſkrupel=
loſe Agitation, die Maſſe der Unzufriedenen und der politiſch
Verhetzten lückenloſer erfaſſen würde, als es jemals vorher der
Fall geweſen iſt. Die Sozialdemokratie hatte thematiſch und
materiell ſchon Monate zuvor alles aufgeboten, was in ihren
Kräften ſtand, um ſich der wirtſchaftlich Schwachen, beſonders
der Arbeitsloſen, der Rentner und Staatsunterſtützten zu
be=
mächtigen. Sie hatte für ihre Reichswerbewoche — man kann
nicht ſagen ohne Erfolg — eine großzügige Propaganda
entfal=
tet, und in ihren Zeitungen verſtand ſie es, gerade dieſe Kreiſe
mit der Drohung des Verluſtes oder wenigſtens der Schwächung
der öffentlich betriebenen ſozialen Fürſorge und der bei einem
bürgerlichen Wahlſieg, zu befürchtenden Einſchränkung der in
Sachſen beſonders ſtarken öffentlichen
Wirtſchaftsunternehmun=
gen zu erſchrecken. Auch die K.P.D. war bis an die Grenze ihrer
finanziellen und agitatoriſchen Möglichkeiten gegangen und hatte
ſich dank der Paſſivität des ſozialiſtiſchen Landtagspräſidenten in
letzter Stunde vor der Wahl den allerdings unter den ſotanen
Umſtänden billigen Triumph geſichert, die bürgerlichen Vorſtöße
gegen den November=Feiertag, der auch noch in dieſem Jahre
in Sachſen „feſtlich” begangen wurde, abgewieſen zu haben. Was
an den marxiſtiſch=international eingeſtellten Kreiſen lag, war
reſtlos geſchehen, um dem roten Anſturm auf die Rathäuſer zum
Siege zu verhelfen Freilich hat das alles nichts genutzt. Auf
keinen Fall hat es verhindern können, daß die natürlich ebenſo
angeſtrengten Wahlbemühungen der bürgerlichen Gruppen einen
guten Erfolg davontragen konnten. Wir haben in Sachſen heute
in vielen Hunderten von Gemeinden die bisherige Suprematie
der revolutionären Linken überwunden. Die Mehrheiten, die
zugunſten des Bürgertums entſtanden ſind, ſtellen ſich zwar als
nicht übermäßig ſtark dar, in ihrer Geſamtheit aber dürften ſie
dazu ausreichen, den kommunal=politiſchen Kurs im Lande zu
erneuern und das zurückgedrängte ſozialiſtiſch=kommuniſtiſche
Element durch bürgerlichen Einfluß zu erſetzen. Weſentlich
hier=
zu beigetragen haben natürlich die Wahlreſultate in den
ſächſi=
ſchen Großſtädten. In der Landeshauptſtadt, wie in Leipzig und
Chemnitz, verloren Sozialdemokratie und Kommuniſten die
Oher=
hand, in den beiden letztgenannten Städten büßten die Marxiſten
allein vier Mandate ein. In Dresden ſtützt ſich die bürgerliche
Mehrheit künftig auf 5 Mandate und in Plauen, der vierten
ſächſiſchen Großſtadt, ſteht die überlegene Anzahl von 39
bürger=
lichen Verordneten 22 ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen gegenüber.
Daß hierbei die, wie im ganzen Reiche, ſo auch in Sachſen.
über=
raſchend ſtarken Eroberungen und Gewinne der
nationalſozia=
liſtiſchen Arbeiterpartei zugunſten des Bürgertums bewertet
wer=
den und die bürgerlichen Mehrheiten vielfach nur unter
Ein=
rechnung der Nationalſozialiſten vorhanden waren, kann kaum
als ausſchlaggebend betrachtet werden; denn die
Nationalſozia=
liſten haben in Sachſen bis in die letzte Zeit hinein wiederholt
bewieſen, daß die weltanſchauungsmäßig und praktiſch der
bür=
gerlichen Ueberzeugung weit näherſtehen als der internationalen
ſozialiſtiſch=kommuniſtiſchen. So ſetzten ſie ſich ſtark für die
er=
wähnte Abſchaffung des Revolutions=Feiertoges ein und haben
ihnen Aufſchwung auch nur der Parole zu danken, die ſie mit
allen Bürgerlichen gemein haben, nämlich der Parole der
Vater=
landsbejahung. Man wird von ihnen erwarten können, daß ſie
auch in den Gemeinden die rein partei=egoiſtiſche
Ausgabenpoli=
tik. die auf eine exkluſive Vorherrſchaft der ſozialiſtiſch=
kommu=
niſtiſchen Gruppen abgeſtellte Verwaltung, kurz, die ganze
ſozia=
liſtiſche Cliquenwirtſchaft, nicht mitmachen. Und darauf kommt
es gerade in der ſächſiſchen Kommunalpolitik ganz weſentlich an.
Die Finanzen vieler ſächſiſcher Gemeinden ſind am Rande des
Ruins. Mag ſein, daß ſich das nicht reſtlos aus einer
parteiten=
denziöſen Bewilligungspolitik erklärt, und daß dazu die
Unge=
rechtigkeit und Härten der verſchiedenen Finanzausgleiche
weſent=
lich beitrugen, indeſſen bildet die Einführung einer geradezu
kleinlichen Erſparnispolitik das erſte und zunächſt auch einzige
Mittel, um eine wirkſame Hebung der bedrängten ſächſiſchen
Ge=
meinden in Gana zu ſetzen. Daß in dieſem Punkte nicht auf die
Nationalſozialiſten zu rechnen wäre, kann weder nach ihren
Wahl=
kundgebungen, noch nach ihrem Programm wie auch ihrem
ſon=
ſtigen Verhalten an den Stellen, an denen ſie in Sachſen bereits
aktiv tätig waren, behauptet werden. Im übrigen wird hier
ruhig abgewartet werden können, wie ſie ſich in den Städten,
in denen ihnen die nicht immer angenehme Rolle, das Zünglein
an der Wagge ſpielen zu müſſen, zugefallen iſt verhalten
wer=
den. Als günſtig vermag man es jedenfalls anzuſprechen, daß
es ihrem Vorſtoß gelungen iſt. den roten Parteien ein Halt
ent=
gegenzuſetzen und ihnen zu beweiſen, daß es auch in den Kreiſen
der handarheitenden Bevölkerung Zehntauſende von Leuten aibk.
die ſich mit den ma riſtiſchen Irrlehren nicht auf Gedeih und
Verderb gehunden fühlen und die, angeekelt durch eine
zehnläh=
rige Revolutionsmache, endlich nach etwas Neuem nach einer
bewußt nationalen Einſtellung ſuchen. Wenn man demnach
mi=
dem Ergebnis der ſächſiſchen Kommunalwahlen zufrieden ſein
onn. Io ſei doch dahei eines für die Zurunft nicht vergeſſen, und
das iſt das geradezu klägliche Ergehnis das ſich für verſchiedene
Sblitter= und Randaruppen herausgeſtellt hat. Die ſogenannten
Aufwertungs=, Volksrecht=, Eidgenoſſenſchaftsharteien, die
kom=
muniſtiſche Oppſition, die Altſozialiſten, die Unabhängigen
So=
zialiſten, die Völkiſchen und Freiheitsbewegungen, und wie ſie
D
Seite 2
alle heißen, haben in Sachſen peinliche Mißerfolge erlitten. Das
zwingt zu der Forderung, in Zukunft dem Unfug der
Splitter=
bildung nach Kräſten zu ſteuern, kleine und kleinſte Liſten auf
allen Seiten auszuſchalten und die Wählerſchaft nach möglichſt
großen Geſichtspunkten zuſammenzufaſſen. Wenn es auch
dies=
mal rund 30 Prozent an Nichtwählern gab, ſo erklärt ſich an
die=
ſem Umſtand vieles aus dem allgemeinen Mißvergnügen über
die Dutzende von nur der Verwirrung dienenden kleinen Liſten.
Aber ob ſich dieſes Ziel gerade in Sachſen wird bald
verwirk=
lichen laſſen, muß zweifelhaft erſcheinen, wenn auch die in vielen
Orten zutage getretenen Liſtenverbindungen der bürgerlichen
Parteien verrät, daß es der Wille der Parteien und der
wahl=
mündigen Bevölkerung iſt, aus der Zerſplitterung zur Einheit
und Einigkeit zu kommen.
Hie Muefbrae füeoie Beutſchraffen.
Beſprechungen im Reichsinnenminiſterium über
Hilfsmaßnahmen.
* Verlin, 22. November. (Priv.=Tel.)
Am Freitag mittag hat im Reichsinnenminiſterium eine
Be=
ſprechung übr das Schickſal der deutſch=ruſſiſchen Bauern
ſtatt=
gefunden, worin ein Einverſtändnis über die nächſtliegenden
Hilfsmaßnahmen erzielt worden iſt. Es konnte dabei mitgeteilt
werden, daß das Auswärtige Amt ſich bereits mit der
braſilig=
niſchen Bundesregierung und auch mit der Staatsregierung in
Sao Paolo, ſowie mit der kanadiſchen Regierung in Verbindung
geſetzt und bei ihnen großes Entgegenkommen gefunden hat.
Außerdem haben der Bremer Lloyd und die Hamburg=Ameriko=
Linie ein Hilfsſangebot an das Flüchtlingskomitee des
Völker=
bundes gerichtet, das ebenfalls eingeſchaltet werden ſoll. Weiter
wwird wit der Canadian Pazific Railwayh verhandelt, die die
größte Eiſenbahnlinie Kanadas iſt. Zielpunkt ſoll ſein,
denjeni=
gen Koloniſten, die den Wunſch haben, in der neuen Welt ſich
eine neue Exiſtenz zu ſchaffen, mit deutſcher Unterſtützung im
Rahmen unſerer Geldmittel dieſe Abſicht zu erleichtern, oder
ihnen vorher Gelegenheit zu geben, ſich im Flüchtlingslager bei
Schneidemühl von den ungeheuren Strapazen und Entbehrungen
der letzten Monate zu erholen. Soweit bei ihnen auch der Wunſch
beſtehen ſollte, wird auch verſucht werden, ſie auf deutſchem
Boden anzuſiedeln, obwohl hier natürlich die Geldſchwievigkeiten
noch viel größer ſind. In der deutſchen Oeffentlichkeit berührt
es allerdings eigenartig, daß der deutſche Botſchafter in Moskau,
v. Dirckſen, deſſen Auguſt=Bericht über die Lage der deutſchen
Koloniſten ja ohnehin etwas merkwürdig formuliert war, ſich
nicht auf ſeinem Poſten befindet, ſondern ruhig ſeinen Urlaub
fortgeſetzt hat. Es iſt eigentlich nicht unbedingt notwendig, daß,
wenn in der Tat wichtige Dinge paſſieren, der deutſche Vertreier
durch Abwefenheit glänzt. Inzwiſchen ſoll ſich allerdings Herr
Dirckſen auf dem Rückweg nach Moskau befinden.
Vor dem Einkreffen des erſten Moskauer
Auswanderer=Transporkes in Lektland.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wird der erſte Zug mit
deutſchſtämmigen Auswanderern, etwa 500 Perſonen, heute abend
Moskau verlaſſen und am Sontag früh auf dem lettiſchen
Grenz=
bahnhof Zilupe eintreffen. Im lettiſchen Außenminiſterium hat
geſtern eine Beratung über die Weiterbeförderung der Koloniſten,
mit Sonderzügen ſtattgefunden. Die Waggons für dieſe
Trans=
porte werden aus Königsberg erwartet.
Ueber die Aufnahme in Deutſchland wurde eine Einigung
dahin erzielt, daß die Neuankömmlinge ſich zunächſt einer
Qua=
rantäne unterziehen müßten, für die nach der Einwilligung der
preußiſchen Regierung das dieſer gehörende Barackenlager in
Schneidemühl zur Verfügung ſteht. Der Reichskommiſſar für
die Flüchtlingsfürſorge, Abg. Stücklen, iſt am Freitag zur
Ein=
leitung der notwendigen Maßnahmen dort hingereiſt. Für die
Underkunft nach Abſchluß der Quarantäne wird an erſter Sielle
das ehemalige Truppenübungslager Hammerſtein ins Auge
ge=
faßt, demnächſt das Lager in Nordholz bei Bremen. Die
Hal=
tung der ruſſiſchen Behörden hat in Berlin ſtärkſtes Befremden
hervorgerufen. Die Frage liegt nahe, ob die
Verwaltungs=
behörden in Rußland die Deutſchland verletzende Maßnahme der
V
*
Jur Beutienung slottan Gehers.
Samstag den 23 November 1929
Numme
24
Vom Tage.
Die Perſönlichkeit jenes fränkiſchen Ritters, der als einer
der wenigen aus den ihrer Stellung und Herkunft nach
herrſchen=
den Schichten in dem großen Bauernkriege ſich den Aufſtändiſchen
anſchloß, hat in der reichhaltigen Literatur über die große ſoziale
Redolution des 16. Jahrhunderts eine reichhaltige Beurteilung
nicht erfahren. In Zimmermanns umfaſſendem, aber vielfach
unkritiſchem Werke iſt Florian Geyer der Führer der ſogenannten
Schwarzen Schar, an deren Spitze er rühmliche Taten verrichtet.
Dem iſt dann der Berliner Hiſtoriker Max Lenz entgegengetreten
und hat folgende Tatſachen feſtgeſtellt: Florian Geyer hat wohl
im Bauernrat geſeſſen, ſeine Stimme fiel da ins Gewicht, und
bei Verhandlungen trat er auch als Wortführer der Bauern in
den Vordergrund. Aber eine „Schwarze Schar”, hat es im
Bauernkrieg nicht gegeben, und von hervorragenden kriegeriſchen
Leiſtungen Geyers wiſſen die gleichzeitigen Geſchichtsſchreiber
nichts zu erzählen. Daneben iſt für Lenz Herr Florian nur ein
Verdorbener vom Adel, der, wie ſo mancher ſeiner fränkiſchen
Standesgenoſſen ſtark verſchuldet, durch materielle Not ins
Bau=
ernlager getrieben worden iſt. Aber gerade dieſe Auffaſſung iſt
in jüngſter Zeit unzweifelhaft widerlegt worden. Ueberhaupt
ſpricht ſich die hiſtoriſche Forſchung der letzten Jahre weit
gün=
ſtiger über die Perſönlichkeit und die Ziele Florian Geyers aus
als vordem Lenz. Hören wir daher, was eben dieſe Forſchung
uns zu ſagen hat.
Florian Geyer gehörte einer fränkiſchen reichsunmittelbaren
Adelsfamilie an, den Geyers von Giebelſtadt. 1519 wird ſein
Name zum erſten Male in der Geſchichte erwähnt. Da ſteht er
in Dienſten des Schwäbiſchen Bundes und kämpft gegen Herzog
Ulrich von Württemberg. Eine Urkunde aus dem Jahre 1522
— ſie wurde erſt kürzlich durch Zufall gefunden — verrät, daß
der ſpätere Bauernführer ein wohlhabender Herr geweſen ſein
muß, denn er leiht zweien ſeiner Standesgenoſſen die für die
damalige Zeit recht anſehnliche Summe von tauſend Gulden. Im
Jahre 1523 nahm Geyer dann an dem großen fränkiſchen Adelstag
teil, öhne aber bei den Verhandlungen beſonders hervorzutreten.
Wo aber hielt ſich Herr Florian in den Jahren 1519 bis 1521
auf? Das wiſſen wir erſt jetzt auf Grund von Quellen, die das
Königsberger Staatsarchiv birat, die aber bisher noch nicht
be=
kannt waren. Darnach trat Gever im Auauſt 1519 eine Reiſe
nach Preußen an und nahm auf Erund eines
Empfehlungsſchrei=
bens des Markarafen Kaſimir von Brandenburg, in dem Geher
als tüchtiger Kriegsmann geſchildert wird. Dienſt bei dem
Hoch=
meiſter Albrecht von Preußen, um unter dem Ordensbanner gegen
Die Rheinlandkommiſſion hat den beutſchen Behörben mitgeteilt,
daß ſie ihre Dienſttätigkeit in Wiesbaden aufgenommen hat. Der
ſtell=
vertretende Oberbürgermeiſter erhielt geſtern den Beſuch des
General=
delegierten Noél.
Dr. Scholz, der erſte Vorſitzende der Reichstagsfraktion
der Deutſchen Volkspartei, hat das Krankenhaus verlaſſen.
Er muß ſich jedoch noch Schonung auferlegen und wird einen
Er=
holungsurlaub antreten.
In einer Sitzung im Landbundhaus in Weimar kam nach längerer
Beratung eine Liſtenverbindung für die Thüringer
Landtagswahlen am 8. Dezember zwiſchen dem Landbund,
der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnationalen Volkspartei, der
Wirt=
ſchaftspartei, der Volksrechtpartei und dem Zentrum zuſtande. Die
De=
mokraten und die Nationalſozialiſten haben ſich von dieſer
Liſtenver=
bindung ausdrücklich ausgeſchloſſen.
Im Badiſchen Landtag wurde die Neuwahl der
Re=
gierung vorgenommen, die aus Vertretern des Zentrums und
der Sozialdemokratie unter Führung des zum
Staatspräſi=
denten ernannten, Finanzminiſters Dr. Schmitt beſteht.
Die Schwurgerichtsbarkeit für Preßdelikte wird
nunmehr in Oeſterreich aufgehoben werden.
Die Bildung einer nationaltſchechiſchen
Regie=
rung in Prag (unter Ausſchluß deutſcher oder ungariſcher Parteien)
iſt auf Hinderniſſe geſtoßen, ſo daß man wieder mit der
Möglichkeit einer „rot=grünen Koalition” mit Hinzuziehung der
katho=
liſchen Volkspartei rechnen kann.
Wie aus Lemberg gemeldet wird, haben dort am Donnerstag große
ukrainiſche Kundgebungen ſtattgefunden, die ſich in erſter Linie gegen
Sowjetrußland richteten.
Der Zuſtand Clémenceaus iſt hoffnungslos, ſo
erklärten geſtern abend die Spezialärzte, die an das Krankenlager des
„Tigers” gerufen wurden. Der Kranke iſt noch bei vollem Bewußtſein,
hat aber fürchterliche Schmerzen. Die Aerzte nehmen an, daß er noch
höchſtens 24 Stunden leben werde.
Nach einer Meldung aus Athen ſtreben 50 000 im Kaukaſus
ange=
ſiedelte griechiſche Bauern die Rückkehr nach Griechenland an. Es ſollen
bereits 7000 Päffe für die Rückkehr ausgeſtellt worden ſein.
gewaltſamen Abführung der deutſchen Bauern nach Sibirien
zu verhängen gewagt hätten, wenn die Sowjetregierung ſelbſt
damit nicht einverſtanden geweſen wäre. Bei dieſer liegt jetzt
die Entſcheidung, ob ſie einen gegen Deutſchland ſo
unfreund=
lichen Akt beſtätigen oder die nächſte Gelegenheit benutzen will,
nach einer Reihe wenig freundlicher Monate zu zeigen, daß ihr
an der Herſtellung halbwegs nachbarlicher Beziehungen zu
Deutſchland noch etwas gelegen iſt.
Karachan in Berlin ſcheuk eine Begegnung
mit der Reichsregierung.
* Berlin, 22. November. (Priv.=Tel.)
Der Gehilfe des ruſſiſchen Außenkommiſſars, Karachan, der
etwa die Stellung eines Staatsſekretärs innehat, iſt zurzeit in
Berlin, wahrſcheinlich um wit Tſchitſcherin zu ſprechen. Er hat
ſich im Auswärtigen Amt nicht blicken laſſen, — aus guten
Grün=
den, denn er ſcheut offenbar die bitteren Wahrheiten, die man
ihm dort wegen der Behandlung der deutſchen Koloniſten
vor=
halten würde. Nach unſeren Erkundigungen iſt es auch nicht
richtig, daß er ſich hinten herum mit dem Auswärtigen Amt in
Verbindung ſetzen wollte, um ſeine Bedenken gegen den
deutſch=
polniſchen Liquidationsvertrag zum Ausdruck zu bringen. Dazu
wäre auch der Zeitpunkt ſehr ſchlecht gewählt. Die deutſch=
ruſſi=
ſchen Beziehungen werden augenblicklich durch die deutſchen
Aus=
wanderer in Rußland vollkommen beherrſcht, und es muß ſchon
einmal ausgeſprochen werden, daß die Tabtik, die von den Ruſſen
hier verfolgt wird, in Berlin ſtarkes Befremden erregt. Die
deutſche Botſchaft hat ſchon vor einiger Zeit um die
Ausreiſe=
erlaubnis vom zunächſt 1000 Bauern, die vor Moskau lagern,
nachgeſucht. Die Ruſſen aber weichen aus, ſo daß die deutſche
Regierung ſich entſchloſſen hat, verſtärhten Druck hinter dieſe
Forderungen zu ſetzen.
Früher haben uns die Ruſſen gewiſſermaßen einen Vorwurf
daraus machen wollen, daß wir uns nicht genügend um die
deutſchſtämmigen Koloniſten kümmerten. Jetzt wird uns
ent=
gegengehalten, daß es ſich doch um Ruſſen handle, die uns
gar=
nichts angingen. Das tun die Sowjetgewaltigen aber wur, weil
ſie offenbar fürchten, daß die Armen, dieſe zu Tode gehetzten
Opfer ihrer Regierungskünſte, außerhalb der Grenzen des
Sow=
jetparadieſes allzu viel von ihren Erlebniſſen und beſonders
ihren Leiden erzählen könnten.
die Polen zu ſtreiten. Der fränkiſche Edelmann muß bald das
Vertrauen des Hochmeiſters gewonnen haben, denn er wurde von
ihm zu wichtigen diplomatiſchen Miſſionen verwendet, die unter
anderem ſogar an den kaiſerlichen Hof führten, der ſich damals
in den Niederlanden befand. Für die Jahre 1522 und 1523 iſt
dann, wie wir ja bereits wiſſen, Geyers Anweſenheit in Franken
bezeugt. In der Tat verließ er mit dem Hochmeiſter, der im
Früh=
jahr 1521 einen vierjährigen Stillſtand mit den Polen geſchloſſen
hatte, zu dieſer Zeit Preußen. Nunmehr Albrechts Marſchall,
begleitete Geyer ſeinen Gebieter auf ſeinen Reiſen im Reich, und
da iſt er wohl mit der neuen Lehre in Berührung gekommen.
1524 hat dann Geyer vermutlich ſein Dienſtverhältnis zu dem
Hochmeiſter gelöſt und hat wieder dauernd ſeinen Aufenthalt in
Franken genommen. Aus unſeren Ausführungen geht nun
un=
ſtreitig hervor, daß Geyer keinesfalls ein verarmter und
herunter=
gekommener Ritter war, ſondern ein wohlhabender, im
Kriegs=
dienſt erfahrener, im Fürſtendienſt hochgekommener” Herr. Es
iſt daher ausgeſchloſſen, daß äußere Umſtände, etwa finanzielle
Not, ihn zum Anſchluß an die Bauernſache beſtimmt haben,
ebenſowenig wie die Luſt an wildem Abenteuer, an Fehde und
Kampf, Neigungen, die für die große Maſſe des Adels in
Fran=
ken, wo im Beginn des 16. Jahrhunderts das Fehde= und
Raub=
ritterweſen üppiger denn je gedieh, überaus charakteriſtiſch waren.
Dagegen ſpricht vor allem, daß Geyer 1519 unter den Fahnen
des Schwäbiſchen Bundes focht, jener Vereinigung von Fürſten
und Reichsſtädten, die eben damals das Raubrittertum und
Fehdeweſen im Süden unſeres Vaterlandes energiſch und
er=
folgreich bekämpfte. Nein, wenn Florian Geyer die Sache der
Bauern zu der ſeinigen machte, ſo tat er das „aus Ueberzeugung
und Idealismus”.
Das geſchah im Frühjahr des Jahres 1525, als der
Bauern=
aufſtand, der im Auguſt 1524 in Schwaben ſeinen Anfang
ge=
nommen hatte, ſich auch nach Franken verpflanzte.
Merkwürdiger=
weiſe tritt nun Geher, obgleich ein erprobter Kriegsmann, wie
wir ſchon oben feſtgeſtellt haben, im Bauernkrieg militäriſch
nirgends hervor. Immerhin nimmt er unter den Bauernführern
eine angeſehene Stellung ein, und wie ehedem, da er im Gefolge
des Hochmeiſters ritt, ſo unternahm er jetzt im Auftrage des
Bauernrates und im Intereſſe der Bauernſache eine Reihe
wich=
tiger diplomatiſcher Sendungen, die wir allerdings im einzelnen
hier unmöglich verfolgen können.
Welcher Art aber ſind die Ziele geweſen, die Geher vor
Augen ſchwehten, als er ſich entſchloß, zu den Bauern
überzu=
treten? Zunächſt faßte er eine Säkulariſation der geiſtlichen
Güter ins Auge. Auf dieſe Weiſe gedachte er, „die Vormacht=
Das Volksbegehren verfaſſungsär erf
Das Reichskabinekt zum Volksbegehre
Volksenkſcheid am 22. Dezember.
Berlin, 22. Dem
Das Reichskabinett befaßte ſich unter dem Vorſitz
kanzlers mit den infolge der Einbringung des Vol ſe
aufgeworfenen Fragen. Inſonderheit war das Ne
Br=
der Anſicht, daß das Volksbegehren verfaſſungsänder ſz.
her zur Annahme des Geſetzes durch Volksentſcheid 1/ A.
Abſ. 1 Satz 4 der Reichsverfaſſung die Zuftimmung
heit der Stimmberechtigten erforderlich iſt.
* Das Reichskabinett hat am Freitag über ſein Ste
zum Vollsbegehren beraten und auf Vorſchlag des Vhsit
miniſters beſchloſſen, den Tag des Volkseiſch,
endgültig auf den 22. Dezember feſtzuſetzen.
De=
ſchluß iſt zunächſt nur theoretiſch, weil ja die Zifſern
wahlleiters noch nicht feſtſtehen. Die Reichsreſer
wird ſich bei der Weitergabe des Vollsbegehrens an
tag wahrſcheinlich auf eine kurze Erklärung beſchrän
das Volksbegehren ablehnt und eine entſpr ent
ſchlußſaſſung des Reichstages beantragt. Juriſtiſche Ehwi
keiten beſtanden noch in der Weiſe, ob das Volksb hren
Verfaſſungsänderung zu gelten hat. Die Meinunge ſind
über geteilt. Das Kabinett hat ſich aber auf ein juri hes
achten dahin entſchieden, daß eine Verfaſſungsänderu vor
ſchon aus dem Grunde, weil in dem bekannten § 4 GhM
des Reichspräſidenten mittelbar begrenzt werden ſolle üüber
in der Verfaſſung vorgeſehene Maß hinaus. Dieſ Frage
deswegen ſo wichtig, weil ſie für die Haltung der ar Fen
teien entſcheidend iſt. Enthält das „Freiheitsgeſetz ine V
faſſungsänderung, dann muß der Reichsausſchuß e
Kraft die Hälfte aller Stimmberechtigten mit poſiti
mung an die Urne bringen. Liegt aber keine Verfa ſigse
rung vor, dann würde nach der herrſchenden Anſic die
nahme der Hälfte der Stimmberechtigten genügen, m
dann wieder die Mehrheit für das Volksbegehre)
müßte, um die Annahme ſicher zu ſtellen. Dieſe Dar
ſn=
allerdings von den Deutſchnationalem beſtritten, die eha
daß dadurch der Verfaſſung Gewalt angetan werde, d vie
die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen zu An
genüge. Unter dieſen Umſtänden wäre es zweifell
Regierungsparteien klug davan täten, Stimmenthaltu / z
Alle derartigen Zweifel ſind dagegen behoben, nachſt
daß das Geſetz eine Verfaſſungsänderung darſtellt, ſei.
nicht mehr die Wahlbeteiligung, ſondern die poſit
abgabe der Hälfte der Wahlberechtigten entſcheidet.
Die Koſten für den Vollsentſcheid
Das Reichsinnenminiſterium hat eine Berechnu /ül
vermutlichen Koſten für den bevorſtehenden Volkser
das „Freiheitsgeſetz” aufgeſtellt. Es ging dabei t/fr
ähnlichen Vorgängen aus. Man rechnet mit einem frag
2,5 Millionen. Bekanntlich erſetzt das Reich den Ge inde
ihre Koſten einen Betrag von vier Fünfteln, u Fent
Fünftel von den Gemeinden ſelbſt zu tragen iſt.
Die Sozialdemokraken fordern Skimmenkl kun
Eine Sitzung des Parteiausſchuſſes der Sozialde
Partei befaßte ſich mit dem Ergebnis des Volksbe
faßte einen Beſchluß, in dem es u. a. heißt: Die Par
mit geſammelter Kraft für ein Scheitern des Vol
und damit für eine Verſtärkung der Niederlage der
einſetzen. Für den am 22. Dezember ſtattfindende
ſcheid fordern der Vorſtand der Sozialdemokratiſ
Deutſchlands und der Parteiausſchuß deshalb zum
von der Abſtimmung auf. Außerdem behandelte
ausſchuß das Ergebnis der Provinziallandtagswahl
Wirkung auf die Zuſammenſetzung des preußiſchen
und des Reichsrates.
ſtellung der Kirche” zu brechen, und zugleich gewant
ſtändiſchen dadurch die Möglichkeit, ihre „Untern Tung
längere Zeit hinaus finanziell ſicherzuſtellen‟ U
Fehdeweſen gründlich aufzuräumen, „gemeinen
Straßen und Waſſerwegen gemeinem Nutz zu gut
forderte Herr Florian die Zerſtörung der Ritterb
ſchädlichen Schlöſſer und Raubhäuſer, darauf und
gemeinen Mann mannigfältige Gewaltat, Nachteil 1
begegne.‟ Die Einziehung der geiſtlichen Güter, die
der Macht des Adels, ſie ſollten dann die Bahn fre
Erreichung des höchſten und letzten Zieles, das Geyer
Herſtellung der „Rechtsgleichheit für die AngehlF‟.
Stände.
Dieſes Ideal zu verwirklichen, war aber dem
Reichsritter nicht beſchieden. Im Mai 1525 brach die
herein. Als nun bei Böblingen, bei Neckarſulm
hofen, bei Sulzdorf und Ingolſtadt die Bauern
lind dem Geſchütz des Schwäbiſchen Bundes erlager
ſich Geyer in Rothenburg, wohin ihn aus dem Lage
burg der Bauernrat entſendet hatte. Auf die Nach!
Niederlagen der Bauern geboten Rat und Geme
Florian, ſich hinwegzutun. So verließ Geyer denn
Tagen des Juni die ungaſtliche Reichsſtadt und wa!
Norden, um vielleicht zu den bergiſchen Bauern 3‟
damals noch im Feld ſtand n. Da ward er am 9.
Nähe des Schloſſes Ringar von den Knechten A
Grumbach übermannt und erſtochen.
Erati
Eens
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Lebte,
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* Araufführung in Düſſeldorſ.
Das Generationen=Problem iſt in Zeiten ſich wan
beſonders zeitnah. Auch E. G. Kolbenheyer bei
Schauſpiel „Die Brücke” von ſeinem geiſtig=metaphyſile
Schöpferſtandpunkt aus dazu Stellung zu nehmen. Die &
niſch vorwärtsweiſendes Bauwerk des vom Gewordenen
Ingenieurs Lukas Prein iſt Symbol und Faktum zugleich
tet die Ehrfurcht vor dem ſchickſalhaft Gewachſenen des
dem Gegenſpieler Ingenieur Joſef Rübſam, dem Verk!
gend und der ſachlichen Leiſtung, nichts. Daß beide ſich
chen, die Jugend ſich bekehrt, iſt. der Schluß dieſer *
Kolbenheher, der ſelbſt die Regie führte, hat von
Blu=
ſehr enge Berührung zum ſzeniſchen Ausdruck. Ene
danklichkeit erſcheint in literariſchem Gewand. Ein von.
erfülltes, um Wiederanſtich verſchütteter Quellen ſich mil
das ſicher Reſpekt beanſpruchen muß und ſolchen auch
volle Zuſtimmung für den wiederholt gerufenen Aufkor.
achtungebietende Vorſtellung fand.
kymmer 323
* Gegenſähe in Paris.
„fimiſtiſche Beurkeilung der
Blokkenabrüſſungs=
konferenz.
gon unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. November.
zſcheint unmöglich, die Regierungsmehrheit zu ſtabilie
Zuan befurchter fur den Augenbtia teile hriſe, aber aues
jet ſich in ſratioiger Bewegulig, und die Regierung muß ſich
ge taglich eiller heuen Laye a. paſſen.
och iumer weiß man nicht, ob es in der Gruppe Marin
g zu einer Spattung kommen wird und wie ſich dieſe
aus=
aw. Tardteus Ideal, die Umorganiſierung des ver=
Parteiweſens, ſcheint ſich, wenn auch mit äußerſt winzi=
„chritten, der Verwürtlichung zu nahern. Innerhalb aller
fen gibt es heftige Gegelſätze, wie ſie ja auch bei der Wahl
zizepraſidenten der Hammer zum Ausdruck kamen. Eine
ewohnliche Konfuſion, und viele Deputierten ſtimmten
die Kandidaten ihrer Gruppe. Die politiſche Bedeutung
z Zahl der Vizepräſidenten ſoll man allerdings nicht
über=
n. Die Parteien machen jetzt für all ihre inneren
Schwie=
en die Polink Tardieus verantwortlich, und es fehlt nicht
griffen gegen den Miniſterpräſidenten.
je Vorbereitung der Konferenzen wird aktiv geführt. Den
ndlungen Briands mit dem deutſchen Botſchafter wißt man
wegen der Feſtſetzung des Termins für die Konferenz eine
Bedeutung bei. In Erwartung der
Seeabrüſtungskonfe=
n London verſucht die Diplomatie, eine franzöſiſch=italie=
Verſtändigung herbeizuführen. Bis jetzt waren alle
An=
ungen ergebnislos, aber es ſoll jetzt anders werden. Die
ſiſcheitalieniſchen Vorverhandlungen haben beinahe den
kter einer vorbereitenden Seeabrüſtungskonferenz.
Trotz=
gewahrt man in Paris einen Schuß Skepſis, denn die
ita=
ve Außenpolitik erweiſt ſich als äußerſt unſtet und man
Aue
ikt in Rom immer wieder zwiſchen dem franzöſiſchen und
oi hen Standpunkt.
je Ausſichten der Flottenabrüſtungskonferenz für
Frank=
werden einſtimmig peſſimiſtiſch beurteilt. Nach der
allge=
verbreiteten Auffaſſung, welche auch in der Preſſe Ausdruck
wird Frankreich im allerbeſten Falle auf der Londoner
renz nichts verlieren. Das iſt auch logiſch, wenn man die
renz nur als eine angloſächſiſche Offenſive gegen die klei=
Seemächte auffaſſen will.
u 3 verlautet, daß Tardieu und Leygues Frankreich in
Lon=
ertreten werden. Durch die Anweſenheit Tardieus in Lon=
A0züu jäne die franzöſiſche Rechte jedenfalls über die Konferenz
Niſe beruhigt.
nd vor der Außenkommiſſion der franzöſiſchen
mer über Saarfrage, Youngplan und Räumung.
EP. Paris, 22. November.
e außenpolitiſche Kammerkommiſſion hat am Freitag nach=
Außenminiſter Briand angehört, der in einem langen
die Kommiſſion über die im Gange befindlichen
deutſch=
ſiſchen Unterhandlungen über die Rückgabe des
Saarge=
aufklärte. In ſeinen Erklärungen gab Briand nicht nur
ie Saarfrage, ſondern auch über die geſamte internationale
Aufſchluß. So äußerte er ſich eingehend über die
Young=
rhandlungen, die trotz großer Schwierigkeiten durch gegen=
1 guten Willen zu einem alle Teile wohl befriedigenden
ris geführt hätten. Er hoffe, daß auch auf der im Januar
denden Haager Schlußkonferenz alles gut gehen werde,
m offenbar Ungarn die Optantenfrage aufzurollen
ge=
ind Bulgarien die angeblich übermäßig hohen Belaſtungen
m Friedensvertrag nach wie vor ablehne. Wahrſcheinlich
auch Snowden hinſichtlich der Internationalen
Zahlungs=
keine allzu großen Schwierigheiten machen. Nach der
atiſchen Vorbereitung hoffe er, daß die Konferenz in kür=
Friſt mit einem poſitiven Ergebnis abgeſchloſſen werden
Man werde alſo anfangs Februar wiſſen,
rYoungplan in Kraft trete. In dieſem
habe die franzöſiſche Regierung kein
In=
ſedaran, die Räumung des Rheinlandes
rzögern, ſondern ſie werde ſie in jedem Falle nach
hkeit beſchleunigen. Wenn dagegen der
Young=
nicht zuſtandekomme, könne auch von einer
nung nicht die Rede ſein. Auf eine Frage
Franclin=
ins, der wieder ſein bekanntes Steckenpferd ritt, erklärte
Deutſchland habe verſprochen, die Zerſtörung der
rfranzöſiſchen und belgiſchen Grenze
be=
ichen militäriſchen Eiſenbahnſtrecken” und
ndere die für militäriſche Zwecke errichteten
rampen in Kürze durchzuführen. Ueber die
deutſch=
ſchen Beziehungen ſprach ſich Briand in beruhi=
Wilhelm Zilchners Forſchungsbuch?
„Der lange totgeglaubte, aber glücklicherweiſe vom Tode „
aufer=
kühne Forſcher gibt in dieſem Buche eine Schilderung über
enteuerliche Tibetreiſe. Es iſt das einzige Werk, in dem dieſer
—r der Wiſſenſchaft volkstümlich von ſeinem gefahrvollen
Unter=
berichtet. „Om mani padme hum” heißt zu deutſch: „O, du
ſleinod in Lotos, Amen”; das heilige Gebet, das ſtündlich
* frommer Tibetaner murmeln und Gebetsmühlen millionen=
Umterleiern. Zweck ſeiner Expedition war, eine Strecke von
Kilometern zu kartographieren. Unter ungeheuren
Schwie=
unter Entbehrungen aller Art, trotz Hunger und Durſt, Hitze
tte und Gallenſteinanfällen, und trotz Bedrohungen der Ein=
und der Regierungen gelang es ihm, ſein umfangreiches
bitliches Programm durchzuführen und den Grund für ein
Merial zu ſchaffen, der weiterer wiſſenſchaftlicher Erſchließung
Bwer zugänglichen tibetaniſchen Hochebene von größter Bedeu=
Erſchütternd iſt es, zu leſen, wie er ſich trotz körperlicher
imer der Laſt ſchwerer Inſtrumente mit gebrochener Hand und
En Füßen mühſam durch die rieſigen Weiten Tibets ſchleppt;
Send und in der Erniedrigung mutig und unbeugſam. Wie
Igen mutet ſeine Errettung aus allem Elend an.
mehrwöchigem Aufenthalt in Moskau wurde im Januar 1926
nach Taſchkent angetreten. Nach Erledigung der
Paßange=
en wurde die Reiſe auf Weſtchina nach Kuldſcha durch Erdbeben=
Egeſetzt. Im Frühjahr 1927 begann von Laſſar aus der
Vor=
a9 Libet, auf dem die Expedition von Gefahren der Wüſte und
*ſcten bedroht wurde, und mit Schwierigkeiten aller Art mit
Fn zu kämpfen hatte. Nachdem Filchner bei den chineſiſchen
T in Kantſchou höfliche Aufnahme gefunden, ſetzte er die Reiſe
en fort. Krankheit und Not ſtellten ſich ein. Durch Kriegs=
A der Marſch weſtwärts weiter. Ein Beſuch bei einem alten
Sner Siedlung gab Gelegenheit, die Sitten der Tibeter zu
tuter ungeheuren Schwierigkeiten wurde der Marſch
fort=
a Diſtengelände hatte die Expedition unter Qualen des
Dur=
skitos zu leiden, die Karawane ging verloren, nur das
ne einige Jaks (tibetiſche Ochſen) blieben übrig. Nach
wei=
eereitungen in Dſundja fand der Weitermarſch mit den Jaks
Nacht durch Steppen, Hochgelände, Täler und Flüſſe ſtatt,
Wwimnmend durchquett wurden. Im Auguſt fiel ſtarker Schnee;
Susz brach Filchner ſich das rechte Handgelenk und litt unerträg=
Sen. Weiter ſüdwärts ging es in der Nichtung nach Shaſſa,
Een 2s Dalai=Lama. Nach aufregenden Verhandlungen wegen
Sertiß, wurde ſie im Nobember angetreten und in anſtrengen=
Sicen bei teilweiſe meterhohem Schne und grimmiger Kälte
D Pferd Filchners brach zuſammen und blieb liegen. Es
ſiyer Kraft. Ginzig der Gedanke, daß es den Tod bedeute, in
Dein Filchner: „Om mani naäme hum! Meine Ching=
Spdition 1985—1938. Mit 105 Abbildungen und Skizzen
ESi lcherichtskarte Verlag F. A. Brockhaus, Leitzig. Preis
Sne.).
Samstag den 23. November 1929
Seite 3
gendem Sinne aus. Gerade in letzter Zeit hätten ſich die
Be=
ziehungen zwiſchen den beiden Staaten weſentlich gebeſſert.
Nach Schluß der Sitzung trat die Spannung zwiſchen der
Re=
gierung und ihrer Mehrheit erneut zutage, da die Linke von
Briands Erklärungen ſehr befriedigt war, während die zur
Mehrheit zählenden Mitglieder der Rechtsparteien erklärten,
Briands Erklärungen hätten die nötige Klarheit vermiſſen laſſen,
und man könne kein Vertrauen in ſeine Politik haben.
Ikalien erſucht um Dorverlegung der Rakskagung.
EP. Genf, 22. November.
Die Verteilung der Daten für die verſchiedenen
internatio=
nalen Konferenzen im Januar ſcheint die gleichen
Schwierig=
keiten hervorzurufen, wie ſie für den Beginn und den
Ab=
ſchluß der erſten Hgager Konferenz beſtanden. — Der italieniſche
Außenminiſter, Grandi, hat ſich telegraphiſch an den
General=
ſekretär des Völkerbundes gewandt und ihm mitgeteilt, daß er in
ſeiner Antwort auf die Einladung zur Flottenkonferenz die
eng=
liſche Regierung bereits darauf aufmerkſam gemacht habe, daß
der Beginn der Flottenkonferenz am 21. Januar mit der
Eröff=
nung der 58. Ratstagung des Völkerbundes zuſammenfällt. Wie
aus ſeiner Mitteilung hervorgeht, hat ſich die engliſche
Regie=
rung jedoch auf eine Verſchiebung der Flottenkonferenz
anſchei=
nend nicht eingelaſſen, denn Grandi erſucht den Generalſekretär
nunmehr, die Ra’stagung um eine Woche vorzuverlegen, was
er damit begründet, daß er ſelbſt an dieſer Ratstogung als
Ver=
treter Italiens teilnehmen wolle. Es wird damit zum erſten
Male beſtätigt, daß nach der Schaffung der neuen Miniſterien
in Italien Grandi auch an Stelle des bisherigen Ratsvertreters
Scialoja den italieniſchen Platz am Ratstiſche einnehmen wird.
Sein Wunſch nach Verſchiebung der Ratstagung dürfte nur neue
Schwierigkeiten bringen, da bei einer Voroerlegung auf den 13.
Januar die Gefahr beſteht, daß die Ratstagung dann wieder mit
dem Ende der zweiten Haager Konferenz kollidiert, deren
An=
fangsdatum ja noch nicht eindeutig feſtſteht, und deren Dauer
ſich im Augenblick auch noch nicht überſehen läßt. Es bleibt
nun=
mehr abzuwarten, wie ſich die 14 Ratsvertreter zu einer
Ver=
legung der Raustagung ſtellen.
Heſiſche Polikik.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landkags
war geſtern noch einmal zuſammengetreten, um eine Reihe von
Vorlagen plenarreif zu machen. Die Regierungsvorlage auf
In=
ſtandſetzung der Solquellen des Bades
Salzhau=
ſen wurde bei einer Stimmenthaltung vom Ausſchuß genehmigt. —
Eine Eingabe Stahlacker=Darmſtadt auf Errichtung einer Druckerei
für die heſſiſchen Miniſterien wurde abgelehnt. — Mit 9:4
Stim=
men angenommen wurde die Regierungsvorlage über die
Errich=
tung eines Nebengebäudes mit Dienſt= und Warteraum, ſowie
einem Unterſtellraum für Motorfahrzeuge bei der
Gendarme=
rieſtation Beerfelden. Man will hier — was auch der
Sparkommiſſar anregte — den Verſuch machen, durch
Zuſammen=
legung mehrerer Gendarmen zu einer Großſtation Erſparniſſe zu
machen, durch Anſchaffung eines Kraftfahrzeuges für die Station
aber auch den Dienſt zu erleichtern, ſowie verſtärkten Einſatz von
Gendarmeriekräften bei notwendigen Anläſſen zu ermöglichen.
Die Eingaben der Clara Grein für die Offenbacher Frauenvereine,
die Eingabe des Verbandes Heſſiſcher Frauenvereine und eine
Eingabe des Darmſtädter Frauenvereins auf Anſtellung von
Polizeibeamtinnen rufen eine längere Beratung hervor.
Die Regierung erklärt, daß ſie ſich ein abſchließendes Urteil über
die Einſtellung von Beamtinnen im Polizeidienſt noch nicht
gebil=
det habe, weil die Ergebniſſe in den Ländern ſehr verſchieden
ſeien. Die Eingaben werden daher vom Ausſchuß für erledigt
er=
klärt, was natürlich keine Ablehnung bedeutet. Vielmehr wird
die Regierung auf die Sache demnächſt zurückkommen. — Einige
Eingaben werden entſprechend der Regierungsantwort für erledigt
erklärt. Ebenſo verfällt ein kommuniſtiſcher Antrag, der
Regie=
rung für ihre Haltung in der Frage der
landwirtſchaft=
ſchen Zölle das Mißtrauen auszuſprechen, einſtimmig der
Ablehnung. Die Regierung verwies auf das geſtrige — von uns
Communiqué der Reichsregierung über
Maß=
veröffentlichte —
nahmen zur Linderung der landwirtſchaftlichen Not. — Das
Kur=
orcheſter in Bad=Nauheim hat wiederholt den Ausſchuß
beſchäftigt. Es liegen erneut einige Eingaben zu dieſer
An=
gelegenheit vor, und auch die Regierung hat eine Denkſchrift
unter=
breitet. Nach längerer Ausſprache lehnt der Ausſchuß bei einer
Stimmenthaltung die Forderung, das Kurorcheſter das ganze
Jahr hindurch zu halten, ab. Die Anſtellung ſei für Bad=Nauheim
zu teuer und ſolche Dauerorcheſter auch nur in ganz wenigen
Bä=
dern Deutſchlands zu finden. Damit waren auch die
entſprechen=
den Eingaben erledigt.
Der Kampf um das deutſche Eigentum.
Beutſcarss Anfgrac aaf Kängabe.
Snowdeus „Nein”.
London, 22. November.
Im Unterhauſe nahm Schatzkanzler Snowden geſtern in einer
langen Erklärung zur Frage der Verfügung über, das
beſchlag=
nahmte deutſche Privateigentum und zu der irreführenden
Pro=
paganda in dieſer Angelegenheit Stellung. Er erklärte, er habe
den Rat der britiſchen Sachverſtändigen im Young=Ausſchuß
ein=
geholt, und es ſei ihm mitgeteilt worden, daß die Frage der
Ver=
fügung über die Ueberſchüſſe aus der Liquidation des deutſchen
Eigentums von den Ausſchuß=Sachverſtändigen in Paris eingehend
erwogen worden ſei. Es ſei die Abſicht der britiſchen
Sachverſtän=
digen wie aller anderen Gläubigerländer geweſen, daß die
Ueber=
ſchüſſe aus der Liquidation dieſes Eigentums im Einklang mit
dem Vertrag von den in Frage kommenden Gläubigermächten
zurückbehalten werden ſollten. Nur auf Grund dieſer
Verſtändi=
gung hätten ſie eingewilligt, eine Herabſetzung der deutſchen
Ver=
pflichtungen zu befürworten.
Snowden erklärte im Unterhauſe weiter, die engliſche
Regie=
rung ſei der Anſicht geweſen, daß die Zurückbehaltung des
Ueber=
ſchuſſes von 14 Millionen Pfund Sterling aus dem Ertrage des
liquidierten Eigentums einen untrennbaren Teil des
Sachverſtän=
digenplanes bilde, und daß unter keinen Umſtänden auf Koſten
Englands irgendeiner Aenderung des Planes zugeſtimmt werden
würde, wie ſie die Zurückerſtattung irgendeines Teiles dieſer
Summe an die deutſche Regierung in ſich ſchließen würde. Wenn
der Youngplan endgültig angenommen wäre, wurde die Regierung
das deutſche Eigentum in ſeiner Geſamtheit oder Anſprüche im
Werte von über 10 Millionen Pfund Sterling freigegeben haben,
einen weit größeren Betrag, als irgendwelche Summen, die, wie
er glaube, von irgendeiner anderen Gläubigerregierung freigegeben
worden ſeien oder wahrſcheinlich freigegeben werden würden. Im
Hinblick auf die Laſten, die der britiſche Steuerzahler infolge des
Krieges tragen ſolle, ſei er der Anſicht, daß der Verzicht auf dieſe
Anſprüche das höchſte Maß von Freigiebigkeit darſtelle, das zu
rechtfertigen ſei, und nach ſeiner Meinung verleihe dieſer Verzicht
in größtmöglichem Umfange den von ihm in einer Stellung von
geringerer Verantwortlichkeit geäußerten Wunſche, daß dieſe
Ver=
tragsbeſtimmungen ſchließlich fallen gelaſſen werden möchten,
Wirkſamkeit.
Die „Times” verkeidigt Snowden.
In einem ausführlichen Leitartikel beſchäftigt ſich die „Times”
mit der geſtrigen Erklärung Snowdens in der Frage der
Rück=
gabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums. Das Blatt
ſchreibt, daß Snowdens Erklärung eine überzeugende Antwork
auf die irreführende Propaganda darſtelle, die zu gleicher Zeit
in Deutſchland und England geführt werde, und die die
deutſch=
engliſchen Beziehungen ernſtlich zu trüben drohe. Nach Anſicht
des Blattes iſt Snowden die Beweisführung dafür geglückt, daß
der deutſche Anſpruch auf Rückerſtattung des Ueberſchuſſes des
liquidierten deutſchen Eigentums völlig unbegründet und
un=
haltbar ſei. Von dem engliſchen Steuerzahler, betont das Blatt,
deſſen ungeheure Laſten in beunruhigendem Maße zunehmen, könne
nicht erwartet werden, daß er für deutſche Staatsangehörige die
Verantwortung übernehme, die die deutſche Regierung ihren
Bürgern gegenüber bisher immer abgelehnt habe. — Zu der
Frage des noch nicht liquidierten Eigentums übergehend, erklärt
die „Times”, daß die Einſtellung des komplizierten Prozeſſes
der Liquidationen vielleicht nicht ſo ganz einfach ſein dürfte, wie
es den Anſchein erwecke, und daß es ganz natürlich ſei, daß die
engliſche Regierung gewiſſe Reſervationen für ſolche Fälle
wünſche, in denen die Liquidation den Gegenſtand einer
Streit=
frage bilde oder noch nicht gänzlich durchgeführt ſei.
Eine Erklärung der geſchädigken Englanddeukſchen.
Die „Financial News” veröffentlichen eine Erklärung der
Geſellſchaft der in England enteigneten Deutſchen zu den
Aus=
führungen Snowdens im Unterhaus. Darin heißt es:
Snow=
dens Erklärung iſt ebenſo unbefriedigend wie die geſamte
Hal=
tung der bisherigen Regierungen zu dieſer Frage. Snowden
erklärte nicht, ob die Sachverſtändigen der Gläubigerländer im
Young=Ausſchuß bei der Erörterung deſſen, was Deutſchland
zahlen kann, auch die Entſchädigungszahlungen berückſichtigt
haben, die Deutſchland auf Grund des Vertrages ſeinen eigenen
Ungertanen leiſten müßte. Dieſe Zahlungen würden mehr als
vier vollſtändigen Annuitäten unter dem Young=Plan
gleichge=
kommen ſein. — In der Erklärung wird gefragt: Wenn die
Ver=
einigten Staaten hundert Prozent freigeben können, Süßafrika
95 und Japam 70 Prozent, ſoll Großbritannien dann auf ſeine
zehn Prozent ſtolz ſein? Zum Schluß nimmt die Erklärung
Be=
zug auf die von Sowden nicht berückſichtigte ſtändige
Verſtim=
mung der deutſchen öffentlichen Meinung und die Fortſetzung der
Bitterkeit der Kriegs= und Waffenſtillſtandsperiode durch die
bri=
tiſche Arbeiter=Regierung und ſtellt feſt: Es iſt nicht zu ſpät für
die britiſche öffentliche Meinung, auf einer ſympathiſcherem
Haltung zu beſtehen und die Herausgabe des Ueberſchuſſes aus
dem enteigneten deutſchen Beſitze herbeizuführen.
dieſer Gegend den einmal gefaßten Entſchluß aufzugeben, hielt ihn
auf=
recht. In der Verzweiflung ſtieß er den vereinbarten tibetiſchen
Hilfe=
ruf aus. Da ein Hund darauf antwortete, raffte er ſich mit ſeiner
letz=
ten Kraft auf und zog zu Fuß talaufwärts dem Gekläff des Hundes
ent=
gegen und fand ein Zelt, bei deſſen Bewohnern er Hilfe und Rettung
fand. Sein Geſicht war ſo eingefroren, daß er nicht ſprechen konnte.
Bei dem Weitermarſch durch das Gebiet der großen Seen und über
einen Paß von 5000 Meter Höhe kroch Filchner, der die Zehen des
rech=
ten Fußes und das rechte Handgelenk gebrochen hatte, die letzte Strecke
auf allen Vieren. Auf den Weitermärſchen, erſt nord=, dann ſüdwärts
nach dem Kloſter Selipur und durch das Quellgebiet des Indus und
den Eilmärſchen nach Gartok ſteigerten ſich die Leiden und Qualen. Die
Fußſohlen Filchners, der die erfrorenen Füße unterwegs mit Lappen
umwickelt hatte, waren eine einzige Wunde. In Gartok erblindete er
vorübergehend. Aber das ſtolze Bewußtſein, daß er allen
Schwierig=
keiten zum Trotz ſein Programm durchführen konnte, ließ ihn alle
Lei=
den und Schmerzen vergeſſen.
Der letzte Marſch der großen Reiſe war der Marſch auf Leh. Hier
angekommen, gab er eine lange Depeſche an den Vizekönig von Indien
auf, dem er ſeine Ankunft meldete und für die ihm gewährte Hilfe und
Unterſtützung dankte. Ein zweites Telegramm, ging an ſeine Freunde nach
Deutſchland und an ſeine Tochter ab, die lang genug um ſein Schickſal
gebangt hatte. Filchner hörte erſt hier, daß er für tot erklärt worden
ſei und ihn die Welt ſchon ſeit einem halben Jahre aufgegeben habe.
Im März 1927 erhielt er von dem britiſchen Kommiſſar Srinagar die
Einreiſeerlaubnis nach der Hauptſtadt Kaſchmir und gelangte in
an=
ſtrengendem Marſch über den Himalaja in die Ebene von Kaſchmir,
„ein in Lumpen gehülltes Häuföen Unglück”. Im Mai reiſte er über
Kalkutta—Bombay mit einem Schiff des Lloyd Trieſtino in die deutſche
Heimat zurück.
Das ſind nur die äußeren Umriſſe der Beſchreibung Filchners, die
chronologiſch und tagebuchartig alle einzelnen Etappen der denkwürdigen
Expedition ausführlich ſchildert und die zugleich wertvolle Einblicke
verſchafft in die gärende Welt des neuen China und ein plaſtiſches Bild
gibt von Land und Leuten des geheimnisvollen Reichs des Dalai=Lama.
„Ich hab’s gewagk!”
Zu der Hutten=Biographie von Otto Flake.
(S. Fiſcher Verlag, Berlin)
Dieſer Wahlſpruch ſteht über einem Leben, das dem Kampf
gewidmet war. Einer der erſten Deutſchen, die die Ahnung einer
völkiſchen und ſtaatlichen Geſchloſſenheit in ſich trugen, war Ulrich
von Hutten. Kampf war ſein Lebenselement. Verſchwendet er
auch in jungen Jahren ſeine Kraft an perſönliche Streitereien,
im reiferen Mannesalter wird ihm unter dem Eindruck des
Kutherſchen Abfalls von Rom immer klarer, welchen Weg die
Würde einer Nation vorſchreibt: Einigkeit und Pflege der
hei=
matlichen Kultur, Freiheit nach außen und ehrenvolle Unab=
hängigkeit innerhalb der nationalen und zugleich ſtaatlichen
Grenzen. Der Kampf gegen die römiſche Kirche, die ſeit
Jahr=
hunderten Deutſchland ausſaugte und geiſtig gefeſſelt hielt, ſtand
voran, der Kampf gegen die Fürſten, die im 16. Jahrhundert die
letzten Reſte ritterlicher und bürgerlicher Freiheit auszutilgen
ſuchten, geſellte ſich dazu. Der durch ſein Rittertum dem
Mittel=
alter angehörige, durch ſeine große Ahnung von der kommenden
Nation neuzeitliche Hutten ſtand zwiſchen den Zeiten. Sangen
auch Tauſende von Deutſchen ſeine immer freier, immer
volks=
tümlicher werdenden Kampflieder mit, im Grunde war er allein.
Sickingen, der letzte Ritter, wußte bei aller Verſchlagenheit die
Zeichen der Zeit nicht zu deuten. Bei Reuchlin, Pirkheimer und
Erasmus, den großen Humaniſten ſeiner Zeit, warb Hutten
vergebens um Freundſchaft und Hilfe. Luther blieb kühl. Bei
ihm überwog wie bei dem großen Gegner Rom das Religiöſe.
So mußte ſich eine Kämpfergeſtalt von ſeltenem politiſchen
Scharfblick und glühender Vaterlandsliebe aufreiben. Erreicht
wurde nichts. Vielleicht aber hat er doch den Weg abzuſtecken
begonnen, der durch vier Jahrhunderte hindurch bis in unſere
Tage führt. Er hat treu zu ſeinem Wort gehalten: „Eine
nütz=
liche oder notwendige Sache zu Ende führen, auch wenn man
dabei allein ſtehen ſollte.”
Flake hat die Geſchichte Ulrichs von Hutten mit großen
Gründlichkeit erzählt, zeigt die zeitliche Bedingtheit ſeines Helden
in dem brauſenden geiſtigen und machtpolitiſchen Getriebe ſeiner
Umwelt auf und ſtellt ſo neben die herzliche Ehrenrettung, die
D. Fr. Strauß vor faſt hundert Jahren verſuchte, das kritiſche,
aber im Menſchlichen verſtändnisvollere Urteil unſerer
Gene=
ration.
G. K. S.
FFfe
Kunſt, Winenſchaft und Leben.
— Arturo Toscanini hat ſoeben die Orcheſter=Variationen
von Adolf Buſch, Op. 41, über ein Thema von Mozart (Verlag
Breitkopf u. Härtel) mit großem Erfolg bei Publikum und Preſſe in
New York mit dem Symphony Orcheſter zur Aufführung gebracht.
— Der Winter ſteht vor der Tür und es beginnen die
Vorbereitun=
gen für den Winterſport. Einen vollſtändigen Ueberblick nicht nur über
Sportkleidung, ſondern auch übee die Wintermode im allgemeinen,
der=
mittelt Ihnen das ſoeben erſchienene November=Heft der Zeitſchrift
„Die neue Linie”. Neben Schneeaufnahmen herrlicher
Winterſport=
plätze intereſſiert vor allen Dingen ein Preisausſchreiben „Welcher
Winterſportplatz iſt gemeint?” — „Die neue Linie‟. Heft 3, iſt überall
zum Preiſe von Mk. 1.— zu haben, ſonſt direkt vom Verlag Otto Beyex.
Leipzig, Weſtſtraße 72.
mmmet 323
Aus der Landeshaupkfkadt.
Darmſiadt, 23 November.
Häadenſchluß am Weihnachls=Heilig=Abend.
ſanggehegter Wunſch der in bffenen Ladengeſchäften bedienſte=
„dlungsgehilfen und wohl auch der meiſten Ladeninhaber iſt der
geſchäftsſchluß am Weihnachts=Heilig=Abend. Die ſchöne alte
„Beſuches der Chriſtveſper und der Vorbereitung des Gaben=
„i die Kinder hat ſich trotz aller Entfremdung von den Kirchen
ſebendig erhalten. Hell ſcheint noch immer der
gon Bethlehem in das Dunkel unſerer
mate=
iſchen Zeit! Der Geſetzgeber hat daher allen Anlaß,
„„itverbreiteten chriſtlichen Sitte entgegenzukommen. Auf meinen
iſt deun auch in das neue Reichs=Arbeitszeit=Geſetz eine
Be=
a aufgenommen worden, die den 5=Uhr=Ladenſchluß am
Weih=
eilig=Abend vorſieht. Eigentlich müßte es ja überflüſſig ſein.
oktierung des Heiligen Abends durch ein Geſetz zu erzwingen;
Rückſichtsloſigkeit einer Anzahl von Käufern, die am liebſten
cäftsmann nicht uur an den Feiertagen, ſondern auch
womög=
an den Sonntagen und Wochentags bis 10 Uhr abends für
auf von wenigen Pfennigen in Anſpruch nehmen möchten, iſt
„ch ſo ſtark, daß man im Intereſſe der Ladenbeſitzer und ihrer
mit geſetzlichem Zwang kommen muß. Von einer Schädigung
häfts kann gar keine Rede ſein, denn die große Mehrheit des
n8 macht ſeine Weihnachtsbeſorgungen nicht im letzten Augen=
„enigen Menſchen, die noch zwiſchen 5 und 7 Uhr am
Heilig=
ſch ihre Einkäufe beſorgen wollen, gehören nicht zu den beſten
ſondern zu denen, die unüberlegt erſtandene Waren nach
zten, womöglich in verſchmutztem Zuſtande, wieder umtauſchen
(uch die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels ſcheint
mſicht zu ſein, denn ſie empfiehlt den Spitzenverbänden der
des Großhandels, der Banken uſw., den Arbeitnehmern die
ſtsgratifikation rechtzeitig auszuzahlen, damit ſie ihre
Ein=
zne Haſt tätigen können. Eine ganze Reihe von Städten
auch ſeit einigen Jahren den früheren Schluß am
Weihnachts=
zend bereits mit beſtem Erfolg durchgeführt. Genannt ſeien
größeren Städten: Düren, Stettin, Duisburg, Heilbronn
m. Lübeck, Groß=Stuttgart, Ulm, Wilhelmshaven=Rüſtringen
ganze Land Anhalt. — Nun dürfte das Arbeitszeitgeſetz leider
n vor Weihnachten den Reichstag paſſieren, und es wird
des=
geſetzliche Handhabe zur Durchführung des früheren Schluſ=
Ich richte deshalb den Appell an alle einſichtigen
Geſchäfts=
fchon in dieſem Jahre, ohne Rückſicht auf die paar ſäumigen
n ihrem eigenen Familienintereſſe und in dem ihrer Gehilfen
bereits um 5 Uhr zu ſchließen. Die überwältigende Mehr=
Bublikums wird dafür Verſtändnis haben. Eine ganze Reihe
ſäftsleuten ſchließt ja bereits an ihren beſonderen hohen
Feier=
ten in der Woche, ohne Schaden zu leiden; weshalb ſoll das
lich ſein an dem ſchönſten und traulichſten Abend im Jahre:
nachtsHeilig=Abend?
Korell,
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft.
ver Ladenſchluß am 24. Dezember geforbert. Der Zentralver=
Angeſtellten hat in einer Eingabe an den Reichstag die
Ein=
des Fünf=Uhr=Ladenſchluſſes am 24. Dezember durch
Sonder=
rdert.
nannt wurde am 22. Oktober der Finanzpraktikant Wilhelm
er aus Darmſtadt zum Hauptſtaatskaſſe=Buchhalter vom
er 1929 ab.
rſetzt wurde Regierungsrat Fabrieins beim Finanzamt
=Land an das Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
n Schloßmnſeum finden jeden Tag, vormittags um 11 und
Führungen ſtatt. Von 10 45 Uhr bis 11.45 Uhr vormittags
Madonna von H. Holbein auch getrennt von den Führungen
erden.
Ausſtellung „Kinb und Buch” befindet ſich im
Pädagogi=
ſtitut, Alexanderſtraße 27, und iſt Werktags von 2—7 Uhr,
von 10—6 Uhr geöffnet. Eintritt frei,
rmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein. Der Gieße=
und Schriftſteller Karl Curt Wagner, der vor zwei
iit dem Vortrag ſeines Myſterienſpieles „Der Spielmann
nen ſtarken, noch heute unvergeſſenen Erfolg hatte, wird
adung des Vereins folgend — am nächſten Montag, den
ber, abends 8.15 Uhr, ausgewählte Stück aus ſeinen
inzwi=
indenen, noch ungedruckten Dichtungen vortragen: zwei Akte
mas „Don Juans Heimkehr”, ein Kapitel aus dem Roman
us” und eine Novelle „Der König”. Wie die früheren
lite=
lbende des Vereins findet auch dieſer, dem die zahlreichen
IS jungen Dichters mit beſonderer Erwartung entgegenſehen,
Chriſt (Grafenſtraße 18), im „Kaſinoſaal” ſtatt. Außer den
n des Vereins und ihren Angehörigen ſteht auch
eingeführ=
der Zutritt offen.
Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Guttemplerorbens
an
Montag, den 25. November, im Jugendamt (Alter
ahnhof) einen Vortragsabend mit Lichtbildern. Es
cerin Maria Lehne über den Alkoholismus. Eintritt frei.
* Bewegung ſind herzlichſt eingeladen.
thard=Feier. Am Samstag, dem B. November, abends, im
Grafenſtraße, wird von der Elſaß=Lothringer=Vereinigung,
Darmſtadt, des Hilfsbundes für die Elſaß=Lothringer im
Feier zum Andenken an den verſtorbenen elſäſſiſchen
Dich=
h Lienhard veranſtaltet. Vorträge über Lienhard und
Re=
tus ſeinen Werken werden von muſikaliſchen und geſanglichen
en begleitet. Zum zahlreichem Beſuche des Lienhard=Abends
Mitglieder ſowie Gäſte freundlichſt vom Vorſtande
ein=
trſorſcher Dr. Grotewahl, ſpricht am 5. Dezember in der
Durch die Vermittelung des Archivs für Polarforſchung,
Belungen, den kühnen Polarforſcher für einen
hochintereſſan=
über die Fahrten und Erlebniſſe der deutſchen
Spitzbergen=
zu gewinnen. Gleichzeitig wird der berühmte deutſche Polar=
Bebition erſtmalig in Darmſtadt gezeigt werden. Durch die
bedition nach dem Nordpol wird dieſer Vortrag überall das
keſſe finden. Der hohe Norden, der ſo vielen Forſchern
achte, hat auch die deutſche Spitzbergen=Expedition bedrohr.
ele die Expedition mit der kalten ewigen Polarnacht. Meh=
Bbebte Deutſchland in Ungewißheit über das Schickſal der
bis der deutſche Fiſchereikreuzer „Zieten” die Expedition
Vorverkauf für dieſen Vortrag beginnt am Dienstag, den
Ver, beim Verkehrsbureau, Konzert=Arnold (
Eliſabethen=
ind im Bureau des G.D.A. (Hügelſtraße 20).
vorſcher Wilhelm Filchner ſpricht in Darmſtadt. Auf
r Sektionen Darmſtadt und Starkenburg des Deutſchen
Eichiſchen Alpenvereins und der Heſſiſchen Lichtſpiele für
Dolksbildung hat ſich der Forſchungsreiſende Wilhelm Filch=
Jart, Anfang Dezember einen Vortrag über ſeine letzte
” zu halten. Weiteſte Kreiſe der Bevölkerung werden
en begrüßen. Denn keinem Forſcher der letzten Jahre
oßzerer Anteilnahme gefolgt als Filchner, der mit
be=
it In auf ſeiner mehrjährigen Reiſe wertvolle wiſſen=
Seit geleiſtet hat. Schon in jungen Jahren hat ſich
Vographiſchen Forſchung gewidmet. Im Lahre 1900 erbat
SEltnant Wilhelm Filchner einen dreimonatigen Urlaub,
„über den Pamir zu unternehmen, über jene wilde
Ge=
berzen Aſiens, wo Tienſchan, Karakorum, Himalaya
zuſammenſtoßen. Dieſer kühne Ritt über das „Dach der
Een Anfang einer von großen Erfolgen begleiteten
Lauf=
ſuugsreiſender. Ende 1925 machte er ſich auf zu einer
Aber Rußland nach Taſchkent in Turkeſtan und von da
Dmt=glalien und Tibet nach Indien führte. Den Verlauf
on hat Filchner in ſeinem kürzlich erſchienenen Bu
Suche hum, Meine China= und Tibetertedition 1925/3
Dede Buchbeſprechung in gleicher Nummer.)
Samstag, den 23 November 1929
Geite 3
Tokengedenkfeier am Dragoner=Denkmal.
Da die alljährlich abgehaltene gemeinſame
Totengedenk=
eier in der Stadtkirche infolge Renovierung dieſer Kirche leider
in dieſem Jahre ausfallen muß, findet auf Veranlaſſung des Vereins
ehemal. Unteroffiziere Leib=Dragoner=Regiments Nr. 24 am
Toten=
ſonntag, 9 Uhr vormittags, am Dragonerdenkmal in der Landgraf=
Philipps=Anlage, Waldſtraße, eine Gedenkfeier ſtatt. Die bei der
Feier=
vorgeſehenen Choräle werden von dem Verband ehemaliger
Militär=
muſiker, Ortsgruppe Darmſtadt, geſpielt. Die Einleitung der Feier
erfolgt durch das Alt=Niederländiſche Dankgebet. Durch den
Geſang=
verein „Eintracht” kommen die Lieder „Da unten iſt Frieden” — und
„Deutſchland, du mein Deutſchland” zum Vortrag. — Wir bitten
ins=
beſondere alle Kameraden der beiden ehemaligen Dragonerregimenter
mit ihren Famflienangehörigen, ſowie auch die Angehörigen der
ge=
fallenen Kameraden, ſich zahlreich zu dieſer Feier einzufinden. Die
gleiche Bitte richten wir an die übrigen Militär= und Kriegervereine,
ſowie die geſamte Bevölkerung der Stadt.
*
* Am Totenſonntag, 24. November, 6 Uhr abends,
wird, wie alljährlich, die Feuerſchale des Denkmals
der beiden ehem. Großherzöglich=Heſſiſchen Dragoner=
Regi=
menter Nr. 23 und 24 zum ehrenden Andenken an die Gefallenen
der beiden Regimenter und ihrer Formationen entzündet.
Hier gedenken nicht nur die Angehörigen der beiden Regimenter,
die Schulter an Schulter zuſammen kämpften, vereint in ſtillem
Gedenken ſo manches lieben Kameraden, der ſein Leben ſür uns
und die Heimat in Treue hingab, ſondern in ernſter Einkehr ſei
daran gemahnt, daß wir, die Lebenden, den Tod jener nicht
ge=
ring achten dürfen und wertlos machen durch ein Leben, das nur
materielle Güter kennt, durch Uneinigkeit und Haß, ſondern daß
der Tod jener uns die Pflicht auferlegt, im Geiſte der Toten
einmütig, ein jeder an ſeiner Stelle, mitzuhelfen am
Wiederaufbau unſeres kranken Vaterlandes, und ſelbſtlos
einzuſtehen wie jene: Einer für Alle und Alle für
Einen.
v. N.
— Krieger=Dankbund. Am Totenſonntag um 11 Uhr veranſtaltet
der Krieger=Dankbund mit der Ev. Stadtmiſſion E. V. auf dem freien
Platz am Eingang des Friedhofes an der Nieder=Ramſtädter Straße
eine Totengedenkfeier unter Mitwirkung des Poſaunenchors
der Stadtmiſſion. Stadtmiſſionsinſpektor Semmel wird ſprechen
über: „Leben unſere Toten?”
— Darmſtädter Turnerfchaft e. V. Wir erſuchen die Mitglieder der
Turnvereine der D.T., ſich recht zahlreich an der am Sonntag vorm.
um 11 Uhr ſtattfindenden Totengedenkfeier auf dem Waldfriedhof zu
beteiligen. Die Fahnenabordnungen der Vereine nehmen ebenfalls teil.
Treffpunkt am Portal des Waldfriedhofes um 10,45 Uhr; dunkler Anzug
und Turnermütze.
— Pauluskirche. Am Totenſonntag findet in der Pauluskirche
nachmittags 5 Uhr, unter Mitwirkung des Kirchenchors und der
Kon=
zertſängerin Frl. Betty Aßmuth, eine Totengedenk= und
Ge=
dächtnisfeier für die Gefallenen im Weltkrieg ſtatt.
Nach der Gedächtnisrede von Pfarrer Müller wird das Requiem von F
Nagler geſungen. Zu dieſer Feier werden inſonderheit auch die
An=
gehörigen der Gefallenen herzlich eingeladen.
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Die Vortragsgemeinſchaft der Techniſch=wifſenſchaftlichen Vereine
veranſtaltet am Samstag nachmittag, 4,30 Uhr, Hörſaal 234, Techniſche
Hochſchule, eine Vorführung des Oſtpreußenfilmes, der auf der
Haupt=
verſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure mit großem Erfblg
in Königsberg vorgefihrt wurde. Den begleitenden Vortrag hält He
Profeſſor Dr.=Ing. Foediſch=Königsberg, und es wird dadurch der
Darmſtädter Bevölkerung Gelegenheit gegeben, die ſchwierigen
politi=
ſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Oſtmark kennen zu lernen.
Im Hinblick auf die nationale Bedeutung dieſer Frage wird um
zahl=
reichen Beſuch gebeten. Damen und Gäſte ſind willkommen. Der
Ein=
tritt iſt frei.
— Orpheum — Märchentheater. Es wird beſonders darauf
hinge=
wieſen, daß heute Samstag, den 23. November, und morgen Sonntag,
den 24. November, die beiden letzten Aufführungen des mit ſo großem
Erfolg aufgenommenen Kindermärchens „Schneeweißchen und
Noſenrot”, in drei Akten, bearbeitet von Robert Bürkner,
ſtatt=
finden. Die Hauptrollen liegen in beſten Händen und werden von den
reizenden Kinderdarſtellerinnen Frl. Anni Vorn (Schneeweißchen)
und Frl. Erna Volz (Roſenrot) beſtens dargeſtellt. Wer ſeinen
Kin=
dern eine Freude machen will, verſäume nicht, ſie in die beiden letzten
Aufführungen zu ſchicken. Da für die Sonntag=Nachmittagsvorſtellung
ſchon ſehr ſtarke Nachfrage iſt, wwird beſonders darauf aufmerkſam
ge=
macht, die heutige Samstag=Nachmittagsvorſtellung zu beſuchen.
Ein=
trittspreiſe von 40 Pfg. bis 1,50 Mk., und ſind Karten im
Verkehrs=
bureau, ſowie bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, erhältlich.
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— Martinskirche. Der Kirchengeſangverein der Martinskirche
ver=
anſtaltet am Totenſonntag, abends 6 Uhr, eine
Totengedenk=
feier. Außer einer Anſprache enthält die Vortragsfolge Chöre von
A. Mendelsſohn, Ferdinand Büchler und „Die Gerechten werden
weg=
gerafft” von Joh. Phil. Kräger. Der Eintritt iſt frei.
— Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellfchaft e. V., konnte vor
einigen Tagen im überfüllten Fürſtenſaale die Preis=Verteilung ihres
diesjährigen Herbſt=Wettſchreibens vornehmen. Die große Zahl der
Preisträger erbrachte den Beweis, daß die Kaufmänniſche
Steno=
graphen=Geſellſchaft durch ihren gut diſziplinierten Unterricht ihrer
Aufgabe in vollem Umfange gerecht wird. Bei der letzten
Geſchäfts=
ſtenographenprüfung vor der hieſigen Handelskammer, deren
Er=
gebnis vor einigen Tagen veröffentlicht wurde, erzielte das Mitglied
der Geſellſchaft, Hans Pringsheim, in der Abteilung 240 Silben von
ſämtlichen Teilnehmern aus der Provinz Starkenburg die höchſte und
beſte Leiſtung.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie E. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt. Wir verweiſen nochmals auf den Aufruf in
der geſtrigen Nummer dieſes Blattes über die Veranſtaltung in der
Turnhalle am Woogsplatz.
Wochenſpielplan des Heſiſchen Landeskheakers.
Großes Haus.
Sonntag, den 24. November, Anfang 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr,
( 8. „Othello”, Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12. Mk.
Montag, den 25. November: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 26. November, Anfang 19½ Uhr, Ende nach 22
Uhr. L 10, R 4 (Gr. L—TN) Darmſtädter Volksbühne T,
Gr. 4 u. 5. „Der Troubadour”, Oper von Verdi. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 27. November, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. K.5
(Bühnenvolksbund). „Amphitryon”, Luſtſpiel von Kleiſt.
Preiſe 1 bis 10 Mk
Donnerstag, den 28. November, Anfang 20 Uhr, Ende nach 22
Uhr. C 9. T, Gr. 1, 2, 3. „Weh dem, der lügt”,
Luſt=
ſpiel von Grillparzer. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 29. November, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22½
Uhr. D 9. „Ein Walzertraum”, Operette von Oskar
Straus. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 30. November, Anfang 15 Uhr, Ende 17½ Uhr.
Heſſenlandmiete I.. „Ein Walzertraum”, Operette
von Oskar Straus. Preiſe 1 bis 6 Mk.
Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. E 9. T, Gr. 6. 7, 8
„Weh dem, der lügt”, Luſtſpiel von Grillparzer. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 1. Dezember, Anfang 19 Uhr, Ende 21¾ Uhr. G4
(Gr. I—TV). Darmſtädter Volksbühne. „Fidelio” Oper
von Beethoven. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonutag, den 24. November, Anfang 16 Uhr: Dr. Ludwig
Wüllner rezitiert Homer, Goethe, R. M. Rilke. Preiſe
1 bis 5 Mk.
— Anfang 19½ Uhr, Ende 21¾ Uhr. Heſſenlandmiete IIIz.
„Die andere Seite”, Schauſpiel von R. C. Sheriff,
Deutſch von H. Reiſiger. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Montag, den 25. November, Anfang 20 Uhr: Gaſtſpiel der
Loheland=Tanzgruppe. Preiſe 1 bis 4 Mk.
Dienstag, den 26. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 21¾ Uhr.
Zuſatzmiete I. Zum erſten Male wiederholt: „Lady
Fanny und die Dienſtbotenfrage”, Komödie von
Jerome K. Jerome. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Mittwoch, den 27. November, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatzmiete III. „Die Entführung aus dem
Sc=
rail”, Oper von Mozart. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 28. November, Anfang 20 Uhrt Konzert
zugunſten der Arbeiter=Wohlfahrt. Preiſe
1 und 1,50 Mk.
Freitag, den 29. November, Anfang 20 Uhr, Ende 21½ Uhr:
Erſter Kammermuſikabend des Drumm=
Quartetts. Preiſe 1, 2. 3 Mk.
Samstag, den 30. November, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
Zu=
ſatzmiete VIz. Zum erſten Male: „La vida breve‟, Oper
von M. de Falla. Vorher: „Eine Hochzeit in
Cre=
mona”, Tanz=Pantomime — Muſik von Glinka. Preiſe
1,50 bis 7,50 Mk.
Sonntag, den 1. Dezember, Anfang 11½ Uhr. Konzert Hans
Grahl — Carl Heerdegen. Preiſe 1, 1,50, 2 Mk.
Anfang 19½ Uhr, Ende 21½ Uhr. Zuſatzmiete VIIs. T, Gr.
4 u. 5. „Lady Fanny und die
Dienſtboten=
frage”, Komödie von Jerome K. Jerome. Preiſe 1,50 bis
7,50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag gelangt als
Nachmit=
tagsvorſtellung im Großen Haus um 15 Uhr Grillparzers Luſtſpiel
„Weh dem, der lügt”, in der wirkungsvollen Neuinſzenierung
von Günter Haenel zur Aufführung. Hauptrollen: Knott, Hinz,
Bau=
meiſter, Gallinger, Minetti, Weſtermann. (Heſſenlandmiete I.)
Mozarts „Entführung aus dem Serail” wird heute
Samstag um 20 Uhr im Großen Haus mit Walter, Stadelmaier,
Herr=
mann, Harre, Vogt, Biſchoff unter muſikaliſcher Leitung von Carl
Vamberger in Szene gehen. (Bühnenvolksbund, Miete K.)
„Die andere Seite”, die ergreifende Kriegsdichtung des
Eng=
länders R. C. Sheriff,
wird heute Samstag im Kleinen Haus mit
der hervorragenden Premierenbeſetzung wiederholt. Die Aufführung
beginnt (wegen der Schauſpiel=Nachmittagsvorſtellung im Großen Haus
um 20 Uhr. (Bühnenvolksbund, Miete H.) — Morgen Sonntag wird
„Die andere Seite” um 19.30 Uhr im Kleinen Haus in Szene
gehen. (Heſſenlandmiete III.)
Verdis zugkräftige Meiſteroßer „Othello” kommt in der
Neu=
inſzenierung Carl Eberts, unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
Böhm, morgen Sonntag um 19 Uhr im Großen Haus zur Aufführung.
Den Othello ſingt Hans Grahl; in den übrigen Hauptrollen: Anny
von Stoſch (Desdemona), Hans Komxegg (Jago), Otto Stadelmaier
(Caſſio), Anna Jacobs (Emilia) Die Aufführung iſt der Miete
zugeteilt.
„Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage”, eine ganz
gut mögliche Geſchichte von Jerome Karl Jerome, der Senſationserfolg
des Kleinen Hauſes, wird erſtmalig am Dienstag, den 26. November,
um 19.30 Uhr, wiederholt.
—Rezitation Ludwig Wüllner. Der berühmte Rezitator Ludwig
Wüllner hat für ſein einmaliges, morgen Sonntag um 16 Uhr im
Kleinen Haus ſtattfindendes Auftreten ein abwechſlungsreiches
Pro=
gramm (Goethe: Gedichte, Rilke: Geſchichte des Cornetts, Homer:
Hek=
tors Beſtattung) in Ausſicht genommen. Die unvergleichliche
Geſtal=
tungskraft Wüllners auf dem Gebiete des Melodrams dürfte gerade
den Vortrag von „Hektors Beſtattung” zu einem ſeltenen Erlebnis
wer=
den laſſen. Die Begleitung am Flügel hat Kapellmeiſter Carl
Bam=
berger übernommen.
— Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts. Der erſte
Kammer=
muſikabend des Drumm=Quartetts findet, wie bekanntgegeben, Freitag,
den 29. Nobember, im Kleinen Haus ſtatt. Die an dem Abend zum
Vortrag gelangenden Wevke ſind aus den Plakaten zu erſehen. An
jedem der vier Quartettabende wird neben Werken der modernen
Literatur ein Werk der klaſſiſchen Kammermuſik zum Vortrag gebracht,
Es ſind: Beethovens Op. 18 Nr. 5, Smetanas „Aus meinem Leben”
Streichquartett von Boccherini, und das Klavierquintett von Brahms
Durch die Mitwirkung von Frau Anny von Stoſch und Herrn
Kapellmeiſter Zwißler dürfte den Abenden ein beſonders großes
Intereſſe entgegengebracht werden. Die Ausgabe der Mietkarten
er=
folgt an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes, und es wird auf die
gün=
ſtigen Mietbedingungen beſonders hingewieſen.
— Volkschor Darmſtadt e. V. Das am heutigen Abend um 8 Uhr
im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende 5. Vereinskonzert des Volkschors
Darmſtadt e. V. begegnet innerhalb der Bevölkerung lebhaftem
Inter=
eſſe. Unter den im 1. Teil zur Aufführung gelangenden a capella=Chören
ſei beſonders auf eine Uraufführung unſeres einheimiſchen Komponiſten
Paul Ottenheimer hingewieſen, während im 2. Teil das Händelſche
Oratorium „Acis und Galathea” unter Mitwirkung des
Inſtrumental=
vereins allgemeine Beachtung findet. Durch die Mitwirkung namhafter
Soliſten aus Berlin, Köln und Würzburg dürfte beſonders der 2. Teil
des Konzertes dazu beitragen, bei allen Muſik= und Geſangsfreunden
einige Stunden frohen Genuſſes auszulöſen. Nach Schluß des
Kon=
zertes verweilen die Sängerinnen und Sänger, ſowie die Mitglieder
des Inſtrumentalvereins und Konzertbeſucher zu einem kurzen
geſelli=
gen Beiſammenſein im Gartenſaale des Saalbaues.
— Trene Mieter. Am 23. Nobember ſind es 25 Jahre, daß die
Familie Adolf Jacobi bei Küfermeiſter Gg. Heim, Arheilger=
Straße 53, wohnt.
N et
Die Zigarette des Sparsamen,
angel
eicher Cüte 5mm
[ ← ][ ][ → ]D
Seite 6
Lokale Veranſtalkungen
— Jeden Samstag und Sonntag abend findet im Hotel Prinz
Heinrich Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch wird beſtens
empfohlen.
Tageskalender für Samstag, den 23. November 1929.
Heſf. Landestheater, Großes Haus, 15 Uhr, Heſſenlandmiete 1:
„Weh dem, der lügt”. 20 Uhr, K 4: „Ein Walzertraum‟ —
Kleines Haus. 20 Uhr, H 3: „Die andere Seite”, — Orpheum=
15,30 Uhr: „Schneeweißchen und Roſenrot”. 20,15 Uhr: „Die Roſe
von Stambul”, — Konzerte: Schloßkaffee, Reichshof, Alte Poſt,
Rheingauer Weinſtube, Reſtaurant Boßler, Kaffee Monopol, Hotel
Prinz Heinrich, Kaffee Jöſt. Darmſtädter Hof, Sportplatz=Reſtaurant
Aliceeck, Haferkaſten. — Städt. Saalbau, 20 Uhr: 5.
Vereins=
konzert des Volkschors. — Neckarſtraße 19, 17 Uhr, Richard=
Wagner=Verband Deutſcher Frauen: Vortrag Dr. Fr. Noack.
Techn, Hochſchule, Hörſaal 234: 16.30 Uhr: Oſtpreußen=
Film. — Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze
der Familie E. V., 8 Uhr pünktlich: Wohltätigkeits=
Theater=
abend in der Turnhalle am Woogsplatz. —
Kinovorſtellun=
gen: Union=Theater, Helia.
Samstag, den 23. Lovember 1929
Ausſtellung Kind und Buch.
Am. Der Jugendſchriftenausſchuß des Darmſtädter
Behrervereins veranſtaltet in ſehr verdienſtlicher Weiſe in
die=
ſen Tagen eine Ausſtelkung „Kind und Buch‟. Die Ausſtellung,
die gerade rechtzeitig vor Weihnachten gezeigt wird, iſt bei freiem
Ein=
tritt an den Werktagen von 2—7 Uhr, an den Sonntagen von 10—6
Uhr geöffnet und dauert von heute Samstag an bis zum 1. Dezember
einſchließlich. Die Ausſtellungsräume befinden ſich im „
Pädagogi=
ſchen Inſtitut”, Alexanderſtraße 27.
Eine Eröffnungsfeier fand in ganz ſchlichtem Rahmen geſtern
abend in einem großen Hörſaal der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Nach
herzlicher Begrüßung der Erſchienenen, insbeſondere auch der Vertreter
des Kultusminiſteriums, des Stadtſchulamts, des Pädagogiſchen
Inſti=
tuts und der Preſſe nahm Herr Schulrat Haſſinger das Wort
zu einem großangelegten und ſehr inhaltsreichen Vortrag über das alte,
aber nie alt werdende Thema „Kind und Buch”. Wir entnehmen
den gehaltvollen Ausführungen des Herrn Referenten folgende
Leit=
ſätze: „Was bezweckt zunächſt der Erwachſene mit dem Buch, das er
ſeinen Kindern ſchenkte? Zunächſt eine Reihe von äußeren Dingen:
Das Kind ſoll leſen lernen; das Kind ſoll auch einmal ſtillſitzen können.
Alſo muß ſpannende Lektüre gegeben werden, um zu feſſeln. Der
Er=
wachſene wendet ſich dann an die Phantaſie und die Vernunft, an das
Gemüt und an das Schönheitsgefühl des Kindes. Denken wir hierbei
aber auch daran, wie wir Erwachſenen uns gegen alle Mittel der
äuße=
ren Beeinfluſſung durch ein Kunſtwerk wenden. Wie wehren wir uns,
wenn wir eine Tendenz ſpüren oder auch nur zu ſpüren glauben. Nicht
ganz ſo, aber ähnlich liegen die Dinge bei dem Kinde. Alle Erzieher
haben ſich immer mit Vorliebe des Buches als eines Mittels zur
Be=
einfluſſung des Kindes bedient, und die Jugendliteratur hat ſich immer
ſchnell nach den Zeitſtrömungen gerichtet. Der Erwachſene bezweckt in
erſter Linie die Belehrung und Erziehung des Kindes; hier ſteht ihm
zur Seite eine ausgedehnte, auf guten Vorbildern beruhende, nicht
immer ganz einwandfreie Jugendliteratur, bei der wir ſelbſt
entſchei=
den müſſen, was zu der Schund= und Schmutzliteratur zu rechnen iſt.
Was erwartet nun das Kind von ſeinem Buch? Hier muß die Praxis
herangezogen werden, und nicht die gekauften Bücher, ſondern die
aus=
geliehenen Bücher ſind hier zu berückſichtigen, da Kinder ja kaum
Bü=
cher kaufen können. Eine ſehr gegliederte Umfrage von Rumpf bei 652
Büchereien hat intereſſantes Material ergeben. Mit ſteigendem Alter
müſſen z. B. die ſpeziellen Jugendſchriften und Märchen den
hiſtori=
ſchen Erzählungen und exotiſchen Abenteuern weichen. Ziemlich
un=
verändert bleibt der Anteil an der belehrenden Literatur. Das Kind
ſucht ſich zunächſt mit den Mitteln Spiel, Lied und Bilderbetrachtung
ein Bild von ſeiner Umwelt zu machen, um dann erſt zu konkreterer
Auffaſſung und ſchließlich zur Wirklichkeitstreue, der letzten Stufe vor
dem Erwachſenſein, zu ſchreiten. Bei den Mädchen haben die
perſön=
lichen, bei den Knaben die ſachlichen Kategorien in den Buchintereſſen
das Uebergewicht. Das Mädchen bleibt länger dem Märchen treu, um
dafür ſich früher wie der Knabe dann dem Roman der Erwachſenen
zuzuwenden. Bei der Stufe der Wirklichkeitstreue entſcheidet es ſich,
ob das Kind der Einwirkung der ungünſtigen Literatur erliegt oder
ſich der geiſtigen Literatur zuwendet. Die Prefſe, insbeſondere die
Tagespreſſe, in ihrem Romanteil und in dem Teil „Unter dem Strich”
möge ſich ihrer Verantwortung gegenüber der Jugend immer bewußt
ſein. Auch auf dem Gebiete der Jugendſchriften darf für unſere
Ju=
gend nur das Beſte vom Beſten gut genug ſein.” — Im Anſchluß an
den ſehr beifällig aufgenommenen Vortrag machte Herr Hübner
der Vorſitzende des Jugendſchriftenausſchuſſes, Mitteilungen über die
Art und Einrichtung der Ausſtellung, über die wir morgen berichten
werden.
—Beſchäftigungs= und Verkaufszeiten an den letzten drei
Sonn=
tagen vor Weihnachten. Auf Grund des § 105b Abſ. 2 der
Gewerbe=
ordnung wird am Sonntag, den 8. Dezember, Sonntag, den 15.
Dezem=
ber, Sonntag, den 22. Dezember, für ſämtliche Handelsgewerbezweige
das Offenhalten der offenen Verkaufsſtellen ſowie die Beſchäftigung
von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern in der Zeit von 13 bis 18 Uhr
geſtattet. Die Beſchäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern
bei der Herſtellung von Back= und Konditoreiwaren iſt auch an dieſen
Tagen verboten.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, 24. November,
folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Berger,
Wil=
helminenſtr. 5 (Tel. 187); Dr. med. Leydhecker, Heinrichſtraße 23
(Tel. 1975); Dr. med. Vidal, Stiftſtraße 25 (Tel. 1110).
Kunſtnokizen.
Arur Wertz, Künfſier oder Künftleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwchumng
gefchleht. behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
— Ueber Loheland=Gymnaſtik ſchreibt die „D A. Z.”:
Sonſt leitete die Berliner Vorführungen der Loheland Gymnaſtik im
Bach=Saal immer Fräulein Langgard mit einem klärenden Vortrag
ein. Diesmal unterblieb das, und der Zuſchauer mußte verſuchen, ſich
an Hand des ausführlichen Programms in die Sache hineinzufinden.
Der erſte Teil war dem Laufen gewidmet. Nicht der Beinbewegung
als irgendwie geformter Gebärde oder Geſte, ſondern einfach dem
Lau=
fen, das hier als ein von Atem und Rhythmus Getragenes,
Schwere=
enthobenes in Bogen und Kurven und einem wogenden und
pendeln=
den Hin und Her ſich vollzog, als wenn Schmetterlinge miteinander
ſpielten. Es ſah in der Leichtigkeit und natürlichen Ordnung
wunder=
ſchön aus. Aber ſoll man nach dem Ausſehen überhaupt fragen?
Eigentlich nicht. Wenigſtens nicht an erſter Stelle. Dieſes
Raum=
ſchweben mite nander iſt eine Methode der Erziehung, von Bewegung
her dem Menſchen Gefühl und Bewußtſein für kosmiſche Bindung und
organiſches Geordnetſein zu geben, d. h. ihn gegen ein Heer
zerſtören=
der, mechaniſierender Zeitfuggeſtionen zu panzern. Der übrige Abend
brachte „Gymnaſtik an Hand eines Gegenſtandes”, d. h. Bewußtmachung
und Anwendung der „lebendig wirkſamen Geſetzmäßigkeit der
menſch=
lichen Bewegung” an einem Gegenſtand. Gewählt waren dazu kupferne
Stäbe und kupferne Bälle. Dieſe Stunde Vorführung brachte viele
Klärungen. Man ſah ein Zurückgehen auf letzte Elemente: Stab und
Ball (wie wenig hatte das Turnen hieraus machen können!) und an
ihnen ſtiegen ganze Entwicklungen und Entſcheidungen empor. Man
wußte mit einem Male um den Unterſchied von Gaukler und Menſch:
Von den Gauklern und Jongleuren werden wir die Geſetze des Seins
nicht lernen, denn wohl ſind auch ſie von dieſem elementaren Grunde
ausgegangen, aber ſie haben ſelbſtiſch gewuchert, ließen ihr Tun nicht
mehr als Spiel wachſen, um Geſetze der Bewegung zu erleben, ſondern
übten Fertigkeiten ein, um ſich zu zeigen, zu unterhalten. Und man
erkannte: das ganz Große iſt wieder einfach, klar, elemntar, lebt vor,
demonſtriert nicht nur. Man wußte, weshalb Raſtelli nicht nur
ver=
blüft, ſondern vielmehr erfreut und menſchlich feſſelt.
Nun ſer z
Ans Heſſen.
25 Jahre im Dienſte der Landwirtſchaftlichen
Berufsverkrekung.
Etwa 25 Jahre ſind verfloſſen, daß 5 Beamte in den Dienſt der
Landwirtſchaftskammer bzw. des früheren heſſiſchen Landwirtſchaftsrats,
der Vorgänger der Landwirtſchaftskammer, getreten ſind, nämlich die
Herren Generaldirektor Dr. Hamann, Landesinſpektor für Obſt= und
Weinbau Pfeiffer, Verwaltungsoberinſpektor Bruſius,
Verwal=
tungsinſpektor Schreiber und Verwaltungsinſpektor Arnold. Der
Vorſtand der Landwirtſchaftskammer benutzte die Gelegenheit, um nach
Schluß der Vorſtandsſitzung im Sitzungsſaal der Landwirtſchaftskammer
eine einfache Feier zu veranſtalten, an welcher die Beamtenſchaft
teil=
nahm. Herr Präſident Henſel würdigte die Verdienſte der Jubilare
um die Landwirtſchaft, dabei den Dank des Vorſtandes der
Landwirt=
ſchaftskammer an die Beamtenſchaft für ihre Tätigkeit im Intereſſe der
heſſiſchen Landwirtſchaft auszuſprechen. Den Jubilaren überreichte er
einzeln zur Erinnerung je ein Bild. Anſchließend entbot Herr Baurat
Thaler die Glückwünſche der Beamten und Angeſtellten und
über=
reichte Herrn Generaldirektor Dr. Hamann als leitenden Beamten der
Landwirtſchaftskammer in Anerkennung ſeiner Verdienſte einen
Blumen=
ſtrauß. Den Dank der Jubilare an den Vorſtand der
Landwirtſchafts=
kammer ſprach Generaldirektor Dr. Hamann aus. Er gab dabei
einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der letzten 25 Jahre,
be=
ſonders auch über den Ausbau und die Tätigkeit der landwirtſchaftlichen
Berufsvertretung. Die Landwirtſchaftskammer wird als die
Berufs=
vertretung der heſſiſchen Landwirtſchaft auch in Zukunft deren
Inter=
eſſen mit Nachdruck vertreten, und die Beamten und Angeſtellten werden,
wie ſeither, ihre Arbeitskraft der Landwirtſchaftskammer zur Verfügung
ſtellen, um beſonders bei der heutigen ſchweren Lage an der
Ueberwin=
dung der großen Swierigkeiten, die einer günſtigen Entwickelung unſerer
Landwirtſchaft entgegenſtehen, mitzuhelfen.
Die Feier, die der Vorſtand zu Ehren der fünf Jubilare
veranſtal=
tet hatte, zeigte das ſchöne Einvernehmen, das zwiſchen dem Vorſtand der
Landwirtſchaftskammer und ihrer Beamtenſchaft herrſcht.
*
Die „Heſſiſche landwirtſchaftliche Zeitſchrift” bringt auf der
Titel=
ſeite der letzten Nummer Bild und Würdigung der Verdienſte beſonders
Dr. Hamanns.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 24. bis 30. November 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Groß=Rohrheim-Biblis (Km. 26,0—29,1) vom 28. 10. bis 28. 11.
geſperrt. Umleitung: Jägersburg—Groß=Hauſen-Lorſch.
Nieder=Wöllſtadt—Okarben wegen Ausführung von
Kleinpflaſterver=
breiterung mit Vorſicht und mäßiger Geſchwindigkeit zu befahren.
Nieder=Wöllſtadt—Okarben vom 18. 11. bis auf weiteres
Einbahn=
verkehr. Der Verkehr von Frankfurt in Richtung Friedberg erfolgt, wie
ſeither, über Okarben-Nieder=Wöllſtadt, dejenige in Richtung nach
Frankfurt wird jedoch in Nieder=Wöllſtadt über Ilbenſtadt—
Burggräfen=
rod—Groß=Karben-Kloppenheim umgeleitet. Für letzteren Verkehr iſt
die Straße Nieder=Wöllſtadt—Okarben geſperrt.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Neuſchloß—Hüttenfeld (Km. 7.2—9,0) vom 14. bis 4. 12. geſperrt.
Umleitung: Lampertheim-Bürſtadt-Lorſch.
Leeheim—Geinsheim (Km. 18,4—19,11) bis 12. 12. geſperrt.
Um=
leitung: Wallerſtädten—Groß=Gerau.
Ortsdurchfahrt Wallertheim (Neuſtraße zwiſchen Schimbsheimer=
und Bahnhofſtraße) vom 30. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Schimbsheimer=, Geſellchen= und Bahnhofſtraße,
Genſingen—Gau=Bickelheim (Km. 8,3—13,0) vom 7. 10. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Planig-Boſenheim-Pfaffen=
Schwaben=
heim.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Nieder=Ohmen-Bernsfeld vom 1. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Atzenhain.
Grebenau—Wallersdorf vom 18. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Bieben—Reimenrod.
Schweickartshauſen—Fauerbach b. Nidda vom 18. bis 28. 11.
ge=
ſperrt. Umleitung: Unter=Lais.
Segen Grkältungsgefahn
Kusten Keiserkeit Katarrk.
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Kaen
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T3t 2731 Beutel 4OPfa. —Dose 90 Pfg.
J. Griesheim, 22. Nov. Die Madrigalvereinigung Darmſtadt unter
Leitung des Herrn Profeſſors Dr. Noack wird am 1. Advent=Sonntag
in der hieſigen Kirche ein Weihnachts=Konzert veranſtalten.
Es wird nachmittags um 3.30 Uhr beginnen. Der Eintritt beträgt
0,50 Mk., ſo daß es weiteſten Kreiſen möglich iſt, etwas ganz Feines zu
hören. Die Madrigal=Vereinigung iſt ſchon einmal hier geweſen und
von daher gewiß noch in guter Erinnerung. — Zwei junge Burſchen
aus Darmſtadt verurſachten in der Neuen Darmſtädter Straße hier
da=
durch ruheſtörenden Lärm, daß ſie mit einem Motorrad ohne
Schalldäpfer fortwährend auf und ab fuhren. Als ſie von der
Gen=
darmerie und Ortspolizei angehalten wurden, die ihre Namen feſtſtellen
wollten, verſuchten die Ruheſtörer Reißaus zu nehmen. Bei dieſer
Ge=
legenheit fuhren ſie Herrn Gendarmerie=Wachtmeiſter Niſchwitz an, der
zu Fall kam, glücklicherweiſe aber keinen Schaden davontrug. Da die
beiden Miſſetäter ohne jeden Ausweis waren und ſich weigerten, ihre
Namen anzugeben, wurde ihnen das Motorrad abgenommen und auf
der Bürgermeiſterei untergeſtellt. Als ihnen die Inhaftnahme
ange=
droht wurde, gaben ſie ihre Namen an. Jetzt hat es ſich herausgeſtellt,
daß die beiden das Motorrad am Samstag abend einem Kaufmann in
Darmſtadt geſtohlen hatten und damit hierher gefahren waren.
Griesheim b. D., 22. Nov. Die Vorarbeiten für die
Weihnachts=
beſcherung für arme Kinder, Waiſen und alte, bedürftige Perſonen, die
ſeither nur von den Arbeiter=Samaritern bewältigt wurden, findet
dieſes Jahr zum erſten Male in Gemeinſchaft mit Arbeiter=Wohlfahrt,
Waiſenſchutz und Frauenverein am 22. Dezember im „Rebſtock” ſtatt.
Die Kinderbeſcherung dürfte vorausſichtlich um 3 Uhr nachmittags
ſtatt=
finden, am Abend wird dann die Feier mit einem Theaterabend ihren
Abſchluß finden. Es kommt ein Weihnachtsſtück mit Kinderbeſetzung und
ein Volksſtück der Gegenwart mit älterer Beſetzung zur Aufführung.
Zur Verteilung kommen Hemden, Unterhoſen, Strümpfe, Wolle, Schuhe
uſw.; ältere Perſonen und Kranke erhalten Lebensmittel und Wein.
Der Beſuch der Veranſtaltung wird der Einwohnerſchaft empfohlen,
Pexſonen, die zweckdienliche Mitteilungen betr. armen und bedürftigen
Perſonen machen können, wollen dies bei Herrn Pfaxrer Mangold und
Ph. Seehaus, Friedrich=Ebert=Straße 61, vorbringen.
Der Kampf um die akademiſche 3 Geit
am binger Lechnikum.
Eine zweite Proteſt=Verfammlung.
Ah. In der bekannten Angelegenheit des Ausſndes
Studierenden des Rheiniſchen Technſums
fand Donnerstag abend im dichtbeſetzten großen Saal
halle eine zweite Kundgebung der Studentenſchaft ſtat, ſu d.
zahlreiche Binger Bürger eingefunden hatten. Herr E
3,3
der Aſta, brachte eine Denkſchrift, enthaltend 10 Punkt Kur
die dazu bewogen haben, in den Streik zu treten. D
Forderungen
ſind:
1. Errichtung einer den bygieniſchen. Anforderunge entſo
Toilettenanlage;
2. eine Lichtanlage, welche den Anforderungen eines ſechnift
ſpricht;
3. Behandlung der Studierenden, wie ſie im Proſpel der An
geſichert iſt;
4. Patente dürfen nur nach den im Proſpekt eingetr men Rie
ausgegeben werden;
5. volle Freiheit außerhalb der Anſtalt, darunter, d die
Kort=
ten außerhalb der Anſtalt ihr Couleur tragen dür
6 ſind die Beleidigungen in den Schreiben an d /Elter
zunehmen;
7. Zurücknahme der Ausweiſungen von 13 Erſtchargie n der
Korporationen;
8. die Ferien ſollen künftig in einem einzigen Zeitra / von
(bisher betrugen die Ferien zweimal 4 Wochen) zuſ mengefe
den, um ſo den minderbemittelten Studierenden
glich
geben, ſich während dieſer Zeit Geld zu verdienen
10. vollkommene, Anerkennung des Studentenausſchu in jeer)
ziehung.
Im Anſchluß daran gab Vorſitzender Elſe noch ige Erlä
gen zu den in den 10 Punkten vorgetragenen Forderr en.
dabei u. a., daß die Senioren ohne ſchriftliche Angab der 9
wieſen wurden, es hätten der Anſtaltsleitung doch hächſt n
ſchiedene andere Strafen zur Verfügung geſtanden, eh nan dazu
ten mußte. Sie bätte in dieſem Maße nicht ſo ſchnel ſorgel
Die gefamte Studentenfchaft ſtehe hinter den 13. Au wieſenen,
Exiſtenz auf dem Spiel ſtehe. Im übrigen ſei man S dem
Grund in den Streik getreten, weil die Direktion de Auſtalt
lehnt habe, in dieſer Beziehung irgendwelche Verbanl ngen z
Weiter ſei man vorſtellig geworden wegen einer Me=, eines
tenheimes. In dieſer Angelegenheit der Schaffung mer M
brauche man die Protektion der Direktion. Beſchloſſet purde da
einſtimmig, den Streik weiter durchzuführen.
Das Miniſterium für Kultus und Bildu ’Swelen
eilt uns dazu mit: In Bingen haben ſich die Schül
Technikums das durch die Satzung der Schule beſe
öffentlichen Farbentragens eigenmächtig genommen
ausgebrochenen örtlichen Konflikt wird nun auch die
hineingezogen; mit Unrecht: es iſt nicht Aufgabe d
Tragen von „Couleur” zu erlauben: ein Verbot wi
einer beträchtlichen Störung der öffentlichen Ruhe u
den neuen Brauch vorausſetzen. Es handelt ſich bei
bot daher bis auf weiteres lediglich um eine Ma
leitung aus Geſichtspunkten des Unterrichts. Das Rl
in Bingen erſtrebt die Anerkennung der Gleichwe
ſtaatlichen Fachſchulen, deren Abiturienten die Anwä
leren techniſchen Dienſt in den Betrieben der Eiſer
graph uſw., ſind. Da dieſe Anerkennung einſtweilen
eines ſchulmäßigen Unterrichtsbetriebes abhängig iſt,
dehnung ſtudentenmäßiger Betätigung begreiflicheri
dieſes Wunſches des Rheiniſchen Technikums Bingen
Die Leitung des Technikums hat in dieſem
19. November ſchriftlichen Beſcheid erhalten.
des Ahe
inkte Re
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Regierut
das V
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dem
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Roßdorf, 22 „Nov. Wandergewerbeſafneu
einer öffentlichen Bekanntmachung fordert die Bi ermeiſte
Stellung der Anträge auf Erteilung der Wander gerbeſchei
Legitimationskarten für das Jahr 1930 auf. — ht
Zur Submiſſion über die Umpflaſterung der Diel gerſtra
Angebote eingelaufen. Den Zuſchlag erhielt Jol Ge
euer.
wieſer 3. zum Betrage von 1996,70 Mk. — Hure
30 in
Gemeinderat hat die Gemeindehundeſteuer für das
ſind f1.
ben Höhe wie für das Jahr 1929 beſchloſſen. Hie
Hund zu zahlen: wenn der Beginn des Hundebeſitze fällt in
vor dem 1. Juli 12 Mk., vom 1. Juli ab 6 Mk.
Ck. Nieder=Ramſtadt, 22. Nov. Mutter= u /Säug
beratungsſtunde. Die Beratungsſtunde im Feinshaus
von jetzt ab nachmittags um 2 Uhr ſtatt, erſtmals an punmen
woch. — Autounfälle. Geſtern gegen aben verun=
Lehrling der Gärtnerei Onken zu Nieder=Ramſtadt, ſaltk
Nachhauſeweg von Darmſtadt dadurch, daß er infe der D
von einem Perſonenkraftwagen in der Nähe der „VKuchen”
ren und auf die Seite geſchleudert wurde. Er fu.
teten Handkarren auf der Kreisſtraße. Das in gle ſ— R
rende Auto hat offenbar infolge des Nebels den Ha kxren üb
as
Der nicht unerheblich verletzte junge Mann wurde
Krankenhaus nach Darmſtadt überführt. — Heute vr äitte
z, in
mit 3 Perſonen beſetztes, von Ober=Ramſtadt komm
tung Eberſtadt fahrendes Perſonenauto an der Straf Ecke Ni
ſtadt—Ober=Ramſtadt—Darmſtadt überſchlagen. Die Fyſaſ
ich ſ
leichtere Verletzungen davon, dagegen war das Auto
ſchädigt. — Deutſche Jugendherbeugen. fe hielt
gruppe veranſtaltet am Samstag, den 30. d. M., ein Fugend
abend. Der Geſchäftsführer des Gaues Südheſſen, Betneb
tor O. Brambach, und Herr Rechnungsrat Aff dah / werde
belehrende Vorträge mit Lichtbildern halten.
Toter
G. Ober=Ramſtadt, 22. Nov. Totenfeſt.
den 24. November, findet vormittags 10 Uhr Haut Etesdien
Kirche und nachmittags 2 Uhr eine Totengedenkfeier
denkmal auf dem Friedhof ſtatt, bei der der Poſa ſichor M
2 re
wird. — Kirchenkonzert. Für das am Sonn
taltet
ber, in der hieſigen Kirche ſtattfindende Konzert,
ſangverein Germania und dem Kirchengeſangverein, ſden 9‟
Eintrittskarten verkauft. Eine recht zahlreiche Abne e ſolge.
nkenſt
ſt ſchon mit Rückſicht darauf, daß der Ertrag de
P=
ſtation und Kleinkinderſchule zugute kommt, beſont / wunl
z. Offenbach, 22. Nov. Induſtrie= und ſande‟
mer. Der erſte Vorſitzende der Induſtrie= und Ha lStamlſe.
bach, Fabrikant Willi Heyne, iſt in der Vollſitzung 1 SReicäi
17. Oktober zum Mitglied des vorläufigen Reichs tſchaſic
wählt worden. Die Ernennung durch den Reichsn
bereits erfolgt. Aus dem Vorſtande der Kammer
2. ſtellvertretende Vorſitzende, Kommerzienrat Eug R0a.
Fabrikant Theodor Boehm, ausgeſchieden, der erſt D.
letztere wegen geſchwächter Geſundheit. Die Erſa= Bei
Ende des Jahres ſtatt.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 22. November. he
gen 0,46, Kehl 1,68, Maxau 3,36, Mannheim 1,96,
in Ehwe,
gen 1.10; Caub 1,14; Köln 1,34 Meter. — M
in
Würzburg 0,79, Lohr 1,10, Groß=Steinheim 2,29,
Staatspegel Waſfertiefe 1,56; dito Fahrtiefe 1,26 M
— Gernsheim, 22. Nov. Waſſerſtand d
21. November: —0,92 Meter; am 22. November:
TV219
[ ← ][ ][ → ]Fommer 325
Samstag, den 23. November 1929
Seite 7
nachrichken des Standesamts Darmſtadt.
November: Spalt, Johann
Jh. Schreiner, 77 J. Kranichſteiner Straße 39½; Krajewſki,
gaufmann, 66 J., Wenckſtr. 23. — Am 16. November: Gaigals,
geh. Lautenſchläger, 77 J., Landskronſtr. 91. — Am 17. Nov.:
secht, Emilie Amalie, geb. Hante, 83 J., Rheinſtr. 46. — Am
ember; Krauß, Anna, geb. Lux, 56 J., Wendelſtadtſtr. 45½
—
Nohember: Nagel, Ludwig, Eiſenbahn=Inſpektor, 59 J., Liebig=
„g. Oſterlen, Ida, 2 Stunden, Grafenſtr. 9. — Am 16. Nov.:
Sriedrich, Hilsarbeiter, 20 J., ledia, Wolskehlen, hier Grafen=
— Am 19. November: Wagner, Philippine, geb. Düll, 80 J.,
unſtr. 16.— Am 18. Novemher: Jungblut, Margaretha, geb.
rmann, 60 J. Kranichſteiner Straße 60½; Adelberger, Johann,
Prokuriſt, 55 J., Lichtenbergſtraße 56; Krickſer, Juſtine, geb.
aus, 63 J.. Heinheimerſtraße 12. — Am 19. November: Sieß,
(Fliſabeth, geb. Schilling, 59 J., Mollerſtr. 45; Seidel, Ben=
Daniel Johannes, Dreher, Roßdörfer Straße 3; Binſtadt,
Eli=
geb. Mathes, 73 J., Kleine Ochſengaſſe 13; Löſſer, Eliſabetha
rnde, 88 J.; ledig Hohler Weg 9. — Am 20. November: Weber,
geb. Riehle, 83 J., Lichtenbergſtr. 26.
Kirchliche Nachrichten.
Evangeliſche Gemeinden.
26. Sonntag nach Trinitatis (24. November).
Totenſonntag.
ötkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
AusR „Htkapelle. Samstag, B. November, abends 8,30 Uhr: Andacht.
ntag, 24. November, vorm. 8,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaurer
der s Vorm. 10,15 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Vorm.
Af
hr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Nachm. 5 Uhr:
Abend=
enſt. Pfarrer Lautenſchläger.
loßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte
9.30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorm.
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
chläger. — Abends 6 Uhr: Liturgiſche Feier des Kirchengeſang=
Choralkantaten von Max Reger.) Dekan Zimmermann.
Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte für die Gefallenenehrung
Shrlz” hm. 2,45—3 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen. — Nachm.
Gottesdienſt auf den Friedhöfen. Alter Friedhof: Pfarrer
DA Zaldfriedhof: Pfarrer Köhler.
rfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 26. November, abends
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 27. No=
und Samstag, 30. Novembeu, nachm. 2—4 Uhr:
Handarbeits=
er Stadtgemeinde. — Samstag, 30. November, abends 8 Uhr:
vereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor,
meindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 24. November, vorm. 11,30
eindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Heß. — Abends
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 25. No=
Rheit abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtei=
Dienstag, 26. November abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereini=
gſnſc er Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch,
ember, nachm. 4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde,
Guſtav=
ien v reis. — Nachm. 5 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
6 Uhr: Bibelſtunde (1. Petrusbrief). Dekan Zimmermann. —
weif 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
hund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenver=
z.der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag,
ember, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. —
Jugend=
ung der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde
Abteilung).
Freitag, 29. November, nachm. 5,30 Uhr:
ſos verein der Lukasgemeinde: Sitzung des Vorſtandes und der
nen. — Abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
zund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund
laneigemeinde.
tshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. November: Pfarrer
vym 1. Dezember ab: Pfarrer Goethe,
nkenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
rgerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
ng. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Vorder=
greppe. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fern=
884. Jugendfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale
Gerichts=
echtsauskunftsſtelle (auch für Steuer= und
Verſicherungsangele=
n) Beratung in Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung,
Trin=
rge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge.
G” nteindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus.
ße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und
von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379. (Dienstags und Freitags
ags geſchloſſen.)
ngeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
tskunftsſtelle. Sprechſtunden vormittags von 10—1 Uhr. Fern=
A
e Etiusgemeinde, (Kollekte für Gemeindepflege zur Linderung der
dte.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. —
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfar=
er. — Abends 6 Uhr: Liturgiſche Feier unter Mitwirkung
heſchors. Pfarrer Beringer,
Montag, 25. November, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung im Klein=
Einderſchulgebäude, Liebfrauenſtraße 6. — Mittwoch X7. November,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. (2. Artikel: Aufgefahren
gen Himmel.) — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus.
1. Petri 2, 1—10.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 26. November,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Ju=
gendvereinigung. — Donnerstag, den 28. November, abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung, Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor, — Freitag, den 29
November, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend Oſt (
Advents=
eier); im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung (ältere
Abteilung).
Johannesk.rche. (Kollekte für die Schweſternſtation.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Kantate von J. S. Bach: „Chriſtus, der iſt mein
Leben” Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 5,30 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt (Chorſchule). Pfarrer Marx.
Montag, den 25. November, abends 8 Uhr: Kirchenchor und
Mütter=
abend im Gemeindehaus. — Mittwoch, den 27. November, abends
8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarver Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,30 bis 5 Uhr zu ſtiller
An=
dacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11,15 Uhr;
Kindengottesdienſt. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Georgi. — Dienstag, 26. November, abends 8,15 Uhr: Männerabend.
Donnerstaa, 28. November, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Abends
8,15 Uhr: Aelterenkreis.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Veranſtaltungen: Sonntag, 24. Nov., nachm. 3 Uhr:
Friedhofsfeier auf dem Beſſunger Friedhof. — Abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 25. Nov., abends 8,15 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Dienstag, 26. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, N. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus über:
„Perſon und Briefe des Petrus”, Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 28.
Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, 29. Nov., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Saal der neuen Trainkaſerne. Pfarraſſiſtent Georgi.
Abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Samstag, 30. Nov., abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11,15 Uhr: Kinder dienſt
favrer Rückert. — Nachm.
5 Uhr: Liturg.=muſikaliſche Gedächtnisfeier für die Gefallenen im
Welt=
krieg mit Anſprache. Pfarrer Müller. Mitwirkung des Kirchenchors
(u. a. Heldenrequiem von Franz’skus Nagler).
Veranſtaltungen: Sonntag, 24. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 25. Nov., abends 8 Uhr: Jugendbund.
Dienstag, 26. Nov., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 27. Nov., abends
8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller. — Donnerstag, 28. Nov., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 30. Nov., abends 8 Uhr: Turnen
der J.P.D.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Ev. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den B. November,
abends 8 Uhr: Beetſtunde,
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag: Die Gebetsſtunde fällt
aus. — Vorm. 11 Uhr: Feier auf dem Friedhof, Nieder=Ramſtädter
Straße. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm, 3,30 Uhr:
Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſ=
ſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. —
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30
Uhr: Gem. Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde,
Stadt=
miſſionar Anders. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. Prediger Neuber, — Samstag,
abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag:
Blättervertei=
lung auf den Friedhöfen. — Nachm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
junge Mädchen. — Dienstag,, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße B3, Inf.=
Ka=
ferne, Hof links). Samstag, 23. Nov., nachm. 4,30—5.30 Uhr: Spielen
im Heim; anſchließend Gefallenen=Gedenkfeier. — Mittwoch, den 27.
Nov., abends 8 Uhr: Heimabend für Aeltere. — Donnerstag, den 28.
November, abends 8,15 Uhr: Budenabend für Jüngere.
Darmſtädter Goten, Pfadf’nder im Hefſenbund. Jeden Samstag
und Sonntag: Treffen. — Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im
Heim. — Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum Gang.
Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis,
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntaa, den 24. November, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
3 Uhr: Kultiſche Abend=Predigt: „Unſere Toten und wir” (Hugo
Wetzel=Wiesbaden.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Möttlinger Freundeskreis. Sonntag, den 24. November, Teilnahme
an der Evangeliſation Walz in Offenbach. Abfahrt 12.52 Uhr Hhf.
Montag, den 25. November, abends 8 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtr. 51:
Bibelſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag,
24. Nohember, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 4 Uhr:
Evangeliums=
verkündigung. Abends 8 Uhr: Jugendbundſtunde. — Mittwoch, abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heiligungs=
Verſammlung; 11,30 Uhr: Kinder=Gottesdienſt; 3 Uhr: Wegweiſer=
Unterricht; 5 Uhr: Kinder=Verſammlung: 8 Uhr: Totenſonntagfeier,
Montag, 8 Uhr: Jugendliche. — Dienstag, 8 Uhr: Mitglieder=
Ver=
ſammlung. — Mittwoch, 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag,
8 Uhr: Heimbund. — Freitag, 8 Uhr: Heiligungs=Verſammlung.
Jedermann iſt eingeladen.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38.
Sonntag, 24. November, abends 7,30 Uhr: Geiſtlicher Liederabend aus
Anlaß des Totenſonntags. Rezitation, Soli, Männerchöre, Zeugniſſe
aus dem eigenen Leben unter bem Gedanken: „Zwingende Gewalten
in meinem Leben” Veranſtalter des Abends: Studenten des
Prediger=
ſeminars der Methodiſtenkirche, Frankfurt a. M.=Ginnheim. Eintritt
frei. Jedermann iſt dazu herzlich eingeladen. — Mittwoch, 27.
Novemi=
ber, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge,
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 24. November 1929, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. UIm
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags um 4 Uhr: Predigt. Abends
8,15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 27. November, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt.
eingeladen.
Chriſtlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
ſvoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforfcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag abend 8 Uhr
Bibel=
ſtudium mit Diskuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen.
Sonn=
tags vormittags 10 Uhr Kinderverſammlung.
Evang. Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormittags 10 Uhr:
Predigt; 11 Uhr: Sonntagsſchule, abends 8 Uhr: Vortrag: „Gibt es
eine ewige Verdammnis? — Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein
(Vortrag: „Die Anfänge der Evangeliſchen Gemeinſchaft in Amerika”.
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachmittags
3 Uhr: Frauenmiſſionsverein, katechetiſcher Unterricht und
Knaben=
bund. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt
freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino)
Sonntag, den 24. November, vorm. 9.30 Uhr, nachm 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 27. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 24. November, vorm. 9 30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mitt=
woch, den 27. Nobember, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, 24. November, vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt, unter Mitwirkung des Kirchenchors; nachm.
3 Uhr: Feier auf dem Friedhofe, unter Mitwirkung des
Poſaunen=
chors; nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des hl. Abendmahls. —
Montag: Jugendgemeinde, Jungengruppe. — Dienstag: Frauenverein.
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Jugendgemeinde,
Mädchen=
gruppe. — Freitag: Poſannenchor.
Kranichſtein. Sonntag, 10 Uhr: Gottesdienſt, Pfarrer Goethe=
Darmſtadt.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vormittags 10 Uhr:
Hauprgottesdienſt (Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
Po=
ſaunenchors); nachmittags 3 Uhr Friedhofsfeier (Mitwirkung des
Poſaunenchors); nachmittags 4 Uhr liturgiſche Totenfeſtfeier mit hl.
Abendmahl. — Montag: Frauenverein. — Dienstag:
Kirchengeſang=
verein und Poſaunenchor. — Mittwoch: Jugendbund Wartburg. —
Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Traifa. Sonntag, den 24. November. 10 Uhr:
Gottesdienſt zum Gedächtnis der Toten. 11 Uhr: Friedhofsfeier,
an=
ſchließend Ehrung der Gefallenen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 24. November
(Totenfeſt), vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchenchors. Kollekte für den evang. Frauenvereinsabend;
nach=
mittags 2,30 Uhr: Totengedenkfeier auf dem Friedhof. Mitwirkung
des Poſaunenchors der evang. Gemeinſchaft. — Dienstag: Kirchenchor
und Jugendvereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 24. November (
Toten=
ſonntag), 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchen= und
Poſau=
nenchors. Kollekte. 2 Uhr: Gefallenen=Gedenkfeier am Kriegerdenkmal.
Mitwirkung des Poſaunenchors — Montag: Jugendverein. —
Mitt=
woch: Kirchenchor. — Donnerstag: Mütterabend. Poſaunenchor im
Schulſaal. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, den 24. November (
Toten=
ſonntag), vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; abends 7.30 Uhr: Gottesdienſt.
(Gedächtnis für die im Kriege Gefallenen. Mitwirkung des Kirchen=
Cors.) — Montag: Frauenchor. — Dienstag: Frauenabend. —
Mitt=
woch: Jungmannſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag:
Mäd=
chenvereinigung. — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, abends 8.20 Uhr: Gortesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3);
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, ahends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35):
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienft
Neuapoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt, Bahnhofſtraße Nr. 22.
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22).
Sonntag, den 24. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
28. November, abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
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Seite 8
Somstag, den 23 November 1929
Numt F 32
Der Düſſeldorfer M
Iſtes der
verhaftek?
Düſſeldorf. Am Dounerstag nachmittag
ge=
gen fünf Uhr verhaftete die Mettmanner
Kriminal=
polizei einen 29 Jahre alten Mann unter dem
Ver=
dacht, an den Düfſeldorfer Mordfällen beteiligt zu
ſein. Es handelt ſich um einen Menſchen, auf den
angeblich die Beſchreibung des Täters genau paßt.
Im übrigen iſt bisher nicht bekannt geworden,
wel=
cher Beſchäftigung der Verhaftete nachgeht. Er fuhr
meiſtens vormittags mit einem Rad und einem
Ruckſack aus Mettmann fort und kam abends zurück.
Als die Kriminalbeamten am Donnerstag in ſeine
Wohnung eindrangen, empfing er ſie mit den
Wor=
ten: „Sie ſuchen wohl den Düſſeldorfer Adörder?"
Bei der ſofort vorgenommenen Hausſuchung fand man
unter anderem einen grauen Badeanzug. Die
Düſſel=
dorfer Kriminalpolizei wurde benachrichtigt and
ent=
ſandte zwei Beamte, die den Verhafteten zur
wei=
teren Vernehmung mit nach Düiſſeldolf nahmen, die
eiſt evweiſen muß, ob der Verhaftete tatſächlich in
irgendeinem Zuſammenhang mit den Düſſeldorfer
Verbrechen gebracht wird.
Die „Mettmanner Zeitung” veröffentlicht
heute abend in einem Extrablatt noch folgende
Einzelheiten:
Bei dem Verhafteten handelt es ſich um den
29 Jahre alten Woldemar Stelzer und um
einen offenbar anormalen Menſchen. Er iſt
am 14. April 1900 geboren und kam 1926 aus
Breslau nach Wülfrath. Seit 1927 wohnt er in
Mettmann. Seit einem Jahre iſt er
ausgeſteu=
erter Erwerbsloſer, trotzdem zahlte er ſeine Miete
ſtets im voraus. Was er eigentlich treibt, wußte
niemand. Er redete ſtets über große Probleme,
ſchickte Briefe an Hindenburg und Nuntius
Pa=
celli und andere, die aber, da er ſie ſtets
un=
frankiert abſandte, zurückkamen. Religiöſe
Fra=
gen behandelte er ſtets in Gedichtform und gab
dies den Leuten zu leſen. Bei der
Haus=
ſuchung fand man verſchiedenartige Sachen,
die darauf hindeuten, daß er anormal veranlagt
iſt. In ſeinem Zimmer fand man unter anderem
einen blutbefleckten Rock, eine Reihe von
Photo=
graphien, die ihn in den verſchiedenartigſten
Ver=
kleidungen, darunter auch in
Frauenklei=
dern, darſtellen. Eines der Bilder, das eine
Frau darſtellt, iſt mit verſchiedenen Bemerkungen
verſehen. Dicht daneben iſt aufgezeichnet, wie der
Frau der Kopf abgehauen wird. Bemerkenswert
iſt noch, daß im Jahre 1926 in Breslau, alſo
zu einer Zeit, zu der Stelzer noch in Breslau
weilte, zwei Kinder ermordet wurden.
Der Täter konnte bisher nicht gefaßt werden.
Wir geben dieſe Meldung des genannten
Blattes mit allem Vorbehalt wieder, da in der
Preſſebeſprechung vom Freitag abend von der
Düſſeldorfer Kriminalpolizei Einzelheiten über
die Vernehmung des Stelzer und die ſonſtigen
Feſtſtellungen nicht zu erhalten waren.
Beruhigende Erklärungen der Polizei.
In einer Beſprechung mit Vertretern der Preſſe
wwandte, ſich der Polizeipräſident Langels gegen die
derſchiedenen Preſſenachrichten in der
Mordangelegen=
heit, die nicht den Tatſachen entſprechen und nur zu
einer Beunruhigung der Bevölkerung beitragen.
Zwiſchen der Kriminalpolizei und der Schutzpolizei
beſtehe ein durchaus kollegiales= Zuſammenarbeiten.
Die von einigen Blättern veröffentlichte Anzeige,
wonach der Rektor einer Mädchenſchule aus dem
ber=
giſchen Lande, welcher angeblich vor mehreren
Jah=
ren ein fchweres Notzuchtverbrechen begangen haben
ſoll, der Mörder ſei, habe ſich als ein Racheakt
her=
ausgeſtellt. Bei dem gefundenen blutbefleckten
Kin=
derhemd und dem alten Strumpf dürfte es ſich um
einen rohen Scherz handeln. Die Frau, welche der
Albermann und einem kleinen Knaben Geld gab,
damit ſie ſich Bonbons kaufen ſollten, habe ſich bei
der Kriminalpolizei gemeldet. Der Fall habe eine
harmloſe Aufklärung gefunden. Feſtgenommen wurde
ein Oeſterreicher, der aus einer Anſtalt in
Vorarſ=
berg entwichen war. Es wurde feſtgeſtellt, daß er
unter falſchem Namen bei der hieſigen
Erwerbsloſen=
fürſorge Unterſtützung bezogen hat. —
Profeſſor Hugo Lederer erhält den
Bayeriſchen Marimilians=Orden
für Wiſſenſchaft und Kunſt.
Der Bilhauer Profeſſor Hugo Lederer,
Suppenverteilung an die Kinder der Hochwaſſergeſchädigten.
Das täglich ſteigende Hochwaſſer in Südengland hat die ganze Bevölkerung in Not verſetzt. Die
wohltätigen Kreiſe, insbeſondere die Heilsarmee, haben einen umfaſſenden Hilfsdienſt eingerichtet,
um die Geſchädigten mit Lebensmitteln zu verſorgen.
Nachfolger des verſtorbenen Malers Graf
Kalck=
reuth zum Mitglied des Ordens ernannt. Der
Orden entſpricht dem preußiſchen Orden Pour
le Mörite” für Kuzſt und Wiſſenſchaft.
Tauſend Mark Belohnung in der Fuldger
Mordſache.
Fulda. Die Behörde hat in der Angelegenheit
der Ermordung des Landwirtes Scheel eine
Be=
lohnung in Höhe von 1000 Mark für Aufklärung in
dieſer Angelegenheit ausgeſetzt. Die bisherigen
Nach=
forſchungen haben ſehr wenig Licht in das Dunkel
der Sache gebracht. Die von den der Tar
Verdäch=
tigten eingelegte Haftbeſchwerde iſt verworfen worden.
Zwölf= und fünfzehnjährige Einbrecher.
Bad Godesberg. Der Polizei iſt es
ge=
lungen, eine Einbrecherbande unſchädlich zu machen,
die aus zwei 15jährigen und drei 12jährigen Knaben
beſtand. Nicht weniger als 20 Einbruchsdiebſtähle,
darunter mehrere ſchwere, kommen auf das Konto der
jugendlicher Verbrecher. Während die 15jährigen
ſtahlen, ſtanden die übrigen Bandenmitglieder
meiſtens Schmiere. Die Diebe drangen hauptſächlich
mit Nachſchlüſſeln in die Wohnung ein. Einer von
ihnen ließ ſich ſogar einmal nachts in ein Reſtaurant
einſchließen, wo er dann die Tageskaſſe raubte. Die
Beute wurde gleichmäßig unter alle Beteiligten
ver=
teilt. Die beiden 15jährigen Burſchen ſind der
Für=
ſorgeerziehung überwieſen wvorden, und ſie werden
ſich demnächſt mit den anderen Tätern vor dem
Jugendgericht zu verantworten haben.
Ueberfall auf zwei junge Mädchen bei Trier.
Trier. Am Mittwoch abend wurden zwei junge
Mädchen, die mit dem Rad auf dem Heimveg aus
der Stadt waren, in der Nähe von Zewen von einem
Mann in der Dunkelheit angefallen. Er riß eine von
ihnen vom Rad und ſtach mit dem Meſſer auf ſein
Opfer ein. Glücklicherweiſe gingen die meiſten Stiche
fehl, ſo daß nur eine leichte Verletzung an der
Schulter feſtgeſtellt wurde. Die beiden Mädchen
ver=
ſuchten ſich des Täters zu erwehren, der ſchließlich,
als die Lichter eines Kraftwagens auftauchten, quer
über die Felder hinweg das Weite ſuchte. Die von
der Polizei aufgenommenen Ermittlungen waren
bis=
her ergebnislos.
Zwei Raubmörder gewaltſam befreit.
Berlin. Wie Berliner Blätter berichten, ſind
am Donnerstag vormittag zwei Raubmörder aus der
Irrenanſtalt Buch ausgebrochen. Die Verbrecher, der
34jährige Georg Garde und der um ein Jahr
jün=
gere Walter Lieſegang, die beide zu je 15 Jahren
Zuchthaus verurteilt worden waren, hatten am
Buß=
tag mit einem Beſucher der Anſtalt, in die ſie
we=
gen ſchwever Haftpſychoſe eingeliefert worden waren,
die Flucht verabredet. Am Mittwoch war ein
gut=
gekleideter Mann zur Beſuchszeit in der Anſtalt
er=
ſchienen und hatte Walter Lieſegang geſucht. Die
Begegnung fand in Anweſenheit eines Wärters ſtatt.
Der Beamte achtete aber nicht weiter auf die
Ge=
ſpräche der beiden, und nach kurzer Zeit entfernte
ſich der Beſucher unter Lachen. Am Donnerstag
vor=
mittag erſchien dann in einem Schuppen, der in
einem kleinen Wäldchen an der Heilanſtalt liegt, ein
Mann und bat einen Privatpatienten, der dort
ge=
rade den Hühnerſtall ſäuberte, ihm eine Leiter zu
leihen. Der Unbekannte gab ſich dabei als Maurer
aus. Der ahnungsloſe Patient holte die Leiter herbei,
und der Fremde ſtieg damit auf die Mauer. Er
ſtieß einen gellenden Pfiff aus und ſwarf im gleichen
Augenblick eine mitgebrachte Strickleiter nach der
Anſtaltsſeite herunter. Lieſegang und Garde, die
mit ihrem Pfleger gerade im Garten ſpazieren
gin=
gen, wandten ſich, als der Pfiff ertötnte, blitzartig der
Leiter zu. Als der Wärter den Verſuch machte, die
Verbrecher feſtzuhalten, erhielt er von dem Mann
auf der Mauer einen Schuß in den Oberarm und
brach zuſammen. Die beiden Schwevverbrecher und
ihr Helfer ſind entkommen.
Betrunkene Kinderhüter.
Tragödie in einem Säuglingsheim.
Paris. In einem kleinen Ort in der Nähe von
Le Mans hatte ein franzöſiſches Ehepaar namens
Leteſſier, das wegen ſeiner Trunkſucht berüchtigt war,
fünf Säuglinge in Obhut. Am Mittwoch machmittag
hatte ſich der Ehemann wieder einmal ſinnlos
be=
trunken niedergelegt, während die Frau die
Gaſt=
wirtſchaften der Umgebung unſicher machte, hatte ſie
die bedauernswerten Säuglinge einem fünfjährigen
Nachbarkinde anvertraut. Plötzlich fing aus bisher
nicht bekannten Gründen der Vorhang der Betten, in
dem die kleinen Kinder ruhten, Feuer. Außer ſich
vor Schrecken ſchrie das Nachbarkind um Hilfe. Der
Trunkenbold ließ ſich in ſeiner Ruhe nicht ſtören.
Herbeieilenden Hausbewohnern gelang es, die
Flam=
men zu erſticken, als die Ehefrau gerade völlig
be=
trunken heimkehrte. Unglücklicherweiſe war eines
der armen Kinder bereits ſo ſchwer verbrannt, das
(5 bald, uach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus
verſtarb.
Mit Salzſäure vergiftet, ſowie Puls= und
Halsadern durchſchnitten.
Ba. Wiesbaden=Biebrich. Der 65 Jahre
alte Konditorei= und Kaffeehausbeſitzer Emſt
Stemm=
ler, hier, Armenruthſtraße 6 wohnhaft, vergiftete ſich
am Donnerstag nachmittag mit Salzſäure. Da der
Tod nicht ſofort eintrat, öffnete ſich Stemmler die
Puls= und Halsadern mit einem Raſiermeſſer.
Blut=
überſtrömt wurde der Lebensmüde kurz vor 17 Uhr
ins hieſige Krankenhaus gebracht, wo er eine Stunde
nach der Einlieferung verſchied. Die Urſache des
Selbſtmordes iſt unbekannt.
Drei Koblenzer Zahnärzte vermißt.
Koblenz. Seit Mittwoch werden die hieſigen
Zahnärzte Dr. Meyer und Dr. Salomon, ſowie die
Zahnärztin Fräulein Dr. Heinzmann vermißt. Die
drei Vermißten waren mit einem Auto nach Mainz
zu einer zahnärztlichen Koufevenz gefahren und
hatten am Mittwoch nachmittag die Rückfahrt
ange=
treten. Von dieſem Zeitpunkt an fehlt von ihnen
jede Spur. Obwohl am Donnerstag von der Polizei
eifrig Nachforſchungen nach den Vermißten angeſtellt
wurden, konnte bis Mitternacht noch keine Spur
feſt=
geſtellt werden. Es wird vermutet, daß ſich ein
Un=
glück ereignet hat.
Kraftwagenunglück im Rheinland.
Köln. Ein ſchwerer Kraftwagenunfall ereignete
ſich zwiſchen Tonndorf und Buer. Eine
Jagdgeſell=
ſchaft aus der Kölner Gegend fuhr mit fünf
Kraft=
wagen in Richtung Prüm. In einer Kurve geriet
ein Wagen ins Schleudern und fuhr gegen einen
Baum. Der Anprall ſwar ſo ſtark, daß der Wagen
vollſtändig zertrümmert und einer der Inſaſſen, ein
Oberförſter von Schloß Homburg bei Gummersbach,
ſofort getötet wurde. Zwei weitere Inſaſſen des
Wagens Bürgermeiſter Kaufmann aus Wiehl und
ein Stadtverordneter aus Köln, erlitten ſchwere
Ver=
letzungen. Ein Vierter, ein Oberarzt aus Köln, kam
mit leichteren Verletzungen davon.
Schweres Verkehrsunglück bei Magdeburg.
Magdeburg. Ein ſchweres Verkehrsunglück
infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchrift
er=
eignete ſich am Freitag morgen ſechs Uhr in
Magde=
burg. Em Perſonenkraftwagen fuhr mit voller Kraft
auf einen Straßenbahnzug der Linie 11 auf. Durch
den Anprall wurde der Perſonenwagen ſtark
beſchä=
digt and die Inſaſſen durch die Wucht des
Zuſam=
menſtoßes herausgeſchleudert. Der Maler
Hacken=
berger ſowie ſeine Begleiterin erlitten Schädelbrüche
und waren ſofort tot. Die Schuld trifft den Führer
des Perſonenkraftwagens, der die linke Fahrbahn
be=
nutzt hatte.
Todesſturz mit dem Auto infolge Reifenplatzens
Widdershauſen. Am Abend des Bußtages
hat ſich hier, wie erſt jetzt bekannt wird, ein ſchweres
Automobilunglück ereignet. Der Gaſtwirt Höll und
ſein erwachſener Sohn fuhren mit ihrem Hanomag.
als plötzlich ein Vorderreifen des Wagens platzte.
Der Wagen überſchlug ſich und ſtürzte einen Abhang
hinunter, die beiden Inſaſſen unter ſich begrabend.
Während Höll mit ſchweren, lebensgefährlichen
Ver=
letzungen davonkam, war ſein Sohn ſofort tot,
Strmfluten über Neufundland.
Bisher über 30 Todesopfer.
New York. In Neufundland kamen, durch
Sturmfluten, die am letzten Montag in Verbindung
mit dem bereits gemeldeten Erdbeben auftraten,
min=
deſtens 34 Perſonen ums Leben, wie jetzt erſt durch
Funhſpruch aus den betroffenen Teilen der Inſel
bckannt geworden iſt. In Burin an der Südküſte der
Inſel wurden 16 Häuſer fortgeriſſen, wobei 9
Per=
ſonen, meiſt Frauen und Kinder, ertranben. In den
noch weiter ſüdlich gelegenen Ortſchaften Lords Cove
und Lamalin ertvanken nach den bisherigen
Feſtſtel=
lungen 18 Einwohner. Da nicht nur die Kabel nach
New York, ſondern auch ſonſt ſämtliche
Verkehrs=
mittel unterbrochen ſind, liegen nur unvollſtändige
Berichte über den angerichteten Schaden vor. Die
Ueberlebenden berichten, es ſei ihnen ſo
vorgekom=
men, als ob der ganze Ozean über die Inſel
hin=
weggehe. Eine ungeheure Waſſermauer von 15. Fuß
Höhe ſei über die Küſte hinweggefegt und ſtellenweiſe
weilewweit in dae Innere der Inſel vorgedrungen.
Die Waſſermaſſen riſſen beim Zurückfluten Häufer
mit ihren Einwohnern und den Haustieren mit ins
Meer hinaus. Ganze Fiſcherdörfer wurden durch die
Fluten zerſtört. Hunderte von Einwohmern ſind
ob=
dachlos. Der Sachſchaden beträgt nach den bisherigen
Mitteilungen mindeſtens 2 Millionen Dollar.
Von einer Räuberbande auf of ſer Strea,
überfallen.
Sofia, 2 Mohenber
Nach einer „Havas” Meldung aus Glarad m
der Orient=Expreß zwiſchen den Gren; hnhöfen
goman und Zarib od von Räubern berfallen
Der geſtern nachmittag an der Agariſck
ſlawiſchen Grenze, unweit der Statio Baubrod
einer bulgariſchen Bande auf offeme Strecke
fallene und ausgeplündeite Simplon
kpreß=
um 12.15 Uhr nachts in der Station ſpagon
großer Verſpätung ein. Auf dem Be fhofh
eine rieſige Menſchenmenge eingefund die den
erwartete, um die Berichte der Reiſ ſen zu
Bei dem Ueberfall ſollen zwei Reiſe ß getöt
mehrere verwundet worden ſein.
Paris. Der „Petit Pariſien” Aldet z
Ueberfall auf den Orient=Expreß au Belgre
zwei Bomben auf den Zug geſchle ſert un
wehrſchüſſe abgegeben wurden, als er Gh dem 9
hof. Zaribrod näherte. Der Anſchla, bll
bekannten Räuberbande ausgeführt a den ſein
Lokomotive wurde beſchädigt, der Z /Eonnte
den Bahnhof Zaribrod erreichen, w. man
daß kein Reiſender verletzt war.
Zum Ueberfall auf den Simplon Spreß
bulgariſch=ſüdſlawiſchen Grenze wer ſ weite
gende Einzelheiten bekannt: Der berfall
Mittwoch abend elf Uhr in der MFder Ste
Pirot verübt. Eine auf die Eiſenbe ſſtrecke g
Höllenmaſchine explodierte, wodurch ſe Lokon
und der Poſtwagen des Zuges be idigt w
Die anderen Waggons erlitten keine eſchädi
Menſchenopfer ſind nicht zu verzeic m.
konnte nach dreiſtindiger Verſpätung
Fal
Sofia fortſetzen. Die Begleitmannſ ſſt des
verfolgte die flüchtenden Attentäter /An der
gariſchen Grenze wurden 16 abgeſch me P
hülſen, Syſtem Mannlicher, gefund
Weitere Nachforſchungen ergaben ſaß u
weitere Höllenmaſchine auf der Bahn ſcke a
war, die aber nicht explodierte. A
/Frei=
um fünf Uhr hörte man aus Rich ſg P
neuerliche Detonation. Die Strecken ſche fe
eine Höllenmaſchine, die auf 5 und ſe weit
auf 6 Uhr eingeſtellt war. Im ga en war
Gleis alſo vier Höllenmaſchinen an ſracht wo
Ein Bericht der Mitrei ben.
Der Orient=Expreß iſt am Freitag
vierſtündiger Verſpätung in Sofia e
Reiſenden ſchildern ihr Erlebnis wi folgt: A
der Expreßzug um 8,30 Uhr abends wei Kilb
von Zaribrod entfernt befand, explo ſrte unt
Speiſewagen eine Bombe, wo die 2ſſagiere
beim Abendeſſen ſaßen. Einige Set den ſpä
plodierte eine zweite Bombe unter d / Gepäck
Die Bomben richteten nur geringen, haden an.
Zug wurde ſofort angehalten. Jetzt
Dunkel ſofort etwa zwölf Gewehrſch auf den
abgefeuert. Der Lokomotidführer I belte die
ſchine ab und fuhr allein in höchſte Beſchu
nach Zaribrot, um Hilfe herbeizub n. Die
zöſiſchen Zugebamten löſchten ſofort
auf ihren Rat legten ſich alle Pa ßiere au
Boden, um ſo den Schüſſen nicht a
Das Zugperſonal fand auf den Sd ſen eine
Bombe, die ſich nicht entlud. Von 1 /
Rän=
nichts zu ſehen. Nach anderthalb
Wartens kehrte die Lokomotive mit
jugoſlawiſcher Soldaten aus Zarib ) zurüt
Expreßzug ſuurde dann langſam nack gribrod
geführt und traf geſtern morgen in ſofia ein.
Behörden haben ſofort Nachforſchun
züh 3 Uh
Stroffen
Exploſion in einem War
Waſhington. Drei Perſon
Frauen und ein Kind, kamen bei ei
Geſchäftsviertel von Waſhington um
ſonen wurden verletzt, darunter dre
Die Exploſion ereignete ſich im K.
5= und 10=Cent=Warenhauſes und
auf das Platzen eines überhitzten
rückzuführen. Die Wucht der Expl
waltig, daß große Betonklötze in
wirbelten und die Fenſter der uml
zertrümmert wurden. Die Toten u
Angeſtellte und Kundn des Warenhe
rden aus
Lichter
geſetzt z
e
inden
ner A.
eingele
baus.
nämlich
Exploſi
ſeben. 3
Gensgefäl
geſche
wahr
Empfkeſſe.
Im war
Luft
urden G
Verletztei
Baron König von Wal
der in ſeinem Kleinflugzeug die
flog, iſt nunmehr von Bremen
in Berlin geland
mmer 315
Samstag den 23 November 1929
Seite 9
Porkofino.
Von Maria Diepold.
Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
e09 fzegt dort, „wo die Bucht von Genua ihre Melodie zu
au. wie Nietzſche von Portofino geſagt hat.
iue beſondere Melodie iſt es, die hier erllingt, nicht
iblichen, ſüdlich allzuweichen Cantilene, wie ſie einem
Negpel eigen iſt, oder wie ſie über der ſchimmernden
ſchwingt, oder um eine Fſola Bella. Nichts von dem
„s oder vielleicht alles dies und noch vieles mehr.
„d die vollen Akkorde einer jauchzenden, zum Himmel
„den Eroika und es iſt der Geſang Weylas; es iſt die
„uſte Vereinigung von ſublimſtem Traum und
elemen=
eben.
eicht iſt es nicht das Italien, wie es der Nordländer
„t mit den „Goldorangen” und dem ewig „blauen
Him=
er aber iſt es das italieniſchſte Italien, ſowie es als
grenz iſt und nicht Rom, wie es in der Architektur nicht
intik iſt, aber die Renaiſſance.
Hies Italien der Renaiſſance, deſſen Gepräge die große
Hie monumentale Weſentlichkeit, ganz wilde heidniſche
H doch geſtraffſte edelſte Form zugleich, dies Italien
r ſeinen landſchaftlichen Ausdruck.
iſt hier nur auf Maß und Linie geſtellt, auf
Geſamt=
e ohne jeden Schmuck von Kleinarbeit und Einzelwerken.
es keine Lorbeer= und Zypreſſenhaine. Weder
Vogel=
den Duft üppiger Gärten. Allenfalls windet ſich knor=
Mrau ein alter Oelbaum aus dem, ſteinigen Boden, oder
Sturm und Sonne zerzauſte Agaven.
anze Bucht von Genua iſt in ihrer weitausladenden
Mlon=
hrih, völlig umſchloſſen von einer einzigen kahlen, grauen
tte deren letzter Ausläufer der ſtolze Monte Porto=
Pr
zſenhe rotziger Maſſigkeit ſtürzt dieſer Felſenkoloß mehrere
durch Neter ſenkrecht ins Meer hinab, mit einer Front von
bish ilometern. Ein vorſintflutliches Ungeheuer: ganz Wucht,
fon g iſſe. Auch ſo urhaft zerknittert und verwittert;
ſchein=
mig, mit Höckern, Höhlen und Bäuchen. Doch aus der
erzeich
ehen — und das iſt das Bezaubernde, Einzigartige —
ofino ſich mit einer Bergſilhouette vom klaren Horizont
mäte ! as ab, wie ſie in der Linienführung vollendeter nicht
en iſt.
ein gemeißeltes Cäſarenprofil, ſo frei und edelkühn
he) : ſtolzem, ruhigem Gleichmaß ins Meer ab, — dort wo
ganfr, von Genua ihre Melodie zu Ende ſingt.
ſt es, was den hohen Reiz dieſes Golfes ausmacht. Die
g der Linie in ihrer äußerſten Entfaltungsmöglichkeit.
eckeny sbare, unbegreifliche Magie geht von dieſer Linie aus.
ſie Monate, Jahre, ein Leben lang ſehen und iſt immer
fen von ihr.
aze erzückten Verſen beſingt Petrarca in den Genueſer
die edle Heroik dieſer Landſchaft. Ein ſterbender
ſreß oll als letzten Wunſch geäußert haben, auf dem
reitugf suol” Portofinos begraben zu ſein. Vielleicht iſt es
ei ſeicht auch nicht, auf jeden Fall findet man noch heute
Fruttuoſo, einer traumverlorenen Ausbuchtung
s eine kleine Abtei mit den Grabſtätten der Dorias.
esplod arme Kaiſer Friedrich der Dritte empfand eine
ſie 2a Liebe für Portofino Vielleicht ſchöpſte er hier etwas
Seht heroiſchen Gelaſſenheit, mit der er ſein tragiſches
erden ug. Vor allem aber wurde dieſe Landſchaft Nietzſche
zen 2 nis. Ein Teil des Zarathuſtra iſt hier entſtanden
ge ſeiner Viſionen und Gleichniſſe haben hier ihren
o wenn er fagt: „Im Traum, im letzten
Morgen=
dich heute auf einem Vorgebirge, — jenſeits der Welt,
ſchſter” Wage und wog die Welt”. Auch die Vorſtellung
Zara=
eizchel er „voll des wahrſageriſchen Geiſtes auf hohem Joche
bei Meeren wandelt”, iſt einer Kammwanderung über
entnommen. An einer beſtimmten Stelle öffnet ſich
r Blick nicht nur nach Weſten hin, über die Bucht von
S idern auch im Oſten, über den ganzen Golf von Ra=
I weit hinter Spezia. Dieſer Anblick iſt überwältigend
geßlich und einzig in ihrer Art ſind die „weißen
Sie ſind häufig, nach ſehr heißen Sommertagen, und
cht länger als gerade die Zeit, die im Juli zwiſchen
nach
ergang und Dunkelwerden liegt. Der Himmel iſt dann
und das Meer liegt perlmutterbleich und regungslos,
bie erſchöpft von der Glut des Tages. Ein ſchmaler
löſt die Grenze zwiſchen See und Himmel auf und
* in einziges weißes, weites All. Dann ſieht man in
ſiorey E Ferne das ſtolze Vorgebirge, ſcheinbar auf Wolken
eienß aus dem Dunſt emporragen. Weltenfern. Ewigkeits=
Dann zittert der Geſang Weylas über das Waſſer:
1i), mein Land, das ferne leuchtet!
orſchlun=
97
Gde Berichaggen und wieder ausgeſpien.
nNon. Bei Port Royal auf Jamaica hat man einen
ein gefunden, der von einem merkwürdigen Ereignis
15 ſich im Jahre 1692 abgeſpielt hat, als ein
ſchreck=
eben das Land verwüſtete. Auf dieſem Gedenkſtein
h derr Lewis Galdy wurde von dem Erdboden verſchlun
em furchtbaren Erdbeben — aber durch die Vorſehung
„De er wieder ausgeſpien bei einem anderen Erdſtoß
T das Meer hinausgeſchleudert. Er ſchwamm wieder
und lebte viele Jahre geachtet und geehrt.” Man
Arkunden feſtgeſtellt, daß dieſer glückhafte Herr Galdy
eichſten Manner von Port Royal war, das 1692 durch
En 1703 durch ein Feuer und 1722 durch einen
furcht=
ikan zerſtört wurde.
Orolt ehtel und Tarnen.
Handball.
Polizeiſportverein Darmſtadt — Sportv. Wiesbaden 7:0 44:0).
Durch den dichten Nebel, der über dem Sportplatz hing, konnte man
die Feinheiten des Spieles kaum verfolgen. Von außen ſah man in den
Fällen nur das Vortragen der Stürmerreihen. Aber trotzdem war das
Spiel ſehr intereſſant und feſſelnd. Die Mannſchaft des Sportv.
Wies=
baden hat ſeit voriges Jahr ſehr viel gelernt. Sie hat die Berechtigung
der Liga anzugehören. Ihre Stärke geht ja auch aus ihrem
Tabellen=
ſtand in der Gruppe B hervor. Vor allen Dingen iſt die
Hintermann=
ſchaft ſehr ſtabil und aufmerkſam. Der Sturm war vor der Wurflinie
oft ſehr ratlos und ſpielte ziemlich zerfahren.
Bei der Polizei klappte es mal wieder beſſer. Hintermannſchaft und
Läufer in der gewohnten Torm. Im Sturm klappte es auch wieder
beſſer. Nur der Linksaußen müßte beſſer auf ſeinem Platz bleiben und
nur nach innen laufen, wenn es nötig iſt. Herr Diensbach aus
Frank=
furt als Schiedsrichter war ſehr gut.
Zußball.
Reichsbahn=Turn= und Sportverein Darmſtadt.
Die Fußballmannſchaft konnte auch am vergangenen Sonntag
wie=
derum ihre Fähigkeiten unter Beweis ſtellen. Gelang es ihr doch, auch
dieſes Mal im Spiel gegen die verſtärkte dritte Mannſchaft von Union
Darmſtadt mit 5:2 Toren (Vorſpiel 4:3), das beſſere Ende für ſich zu
behalten. Dabei bleibt zu berückſichtigen, daß die Mannſchaft infolge
dienſtlicher Verhinderung des rechten Läufers nur mit zehn Mann
an=
treten konnte. Das Spiel nahm unter der annehmbaren Leitung des
Herrn Lauſcher=Rot=Weiß=VfR. einen guten Verlauf. Den Spielern der
Reichsbahn wäre jedoch zu empfehlen, mehr Ruhe untereinander ſowie
dem Schiedsrichter gegenüber zu bewahren.
Krafiſpork.
Polizei — Bieber (Liga).
Am Sonntag, den 24. d. M., vormittags 10,45 Uhr, findet der
Ver=
bandskampf obiger Vereine in unſerer Polizeiſporthalle
Eſchollbrücker=
ſtraße 24 ſtatt. Da an dieſem Tage die Raſenſportveranſtaltungen ruhen,
hoffen wir, einen reichen Zuſpruch des ſportliebenden Pubilkums zu
erhalten. Die Eintrittspreiſe ſelbſt ſind niedrig gehalten. Der Kampf
ſollte aller Vorausſicht nach für die Polizei gewonnen gehen. Wenn
die Kämpfer der Polizei jedoch nicht alles hergeben, kann es auch
an=
ders kommen.
Kraftſportver. Darmſtadt 1910 — Athl.=Sportvergg. 03 Bad Kreuzuach.
Am Sonntag, den 24. November, hat die Kraftſportgemeinde
Darmſtadt einen großen Tag. Kein Geringerer als der deutſche
Mann=
ſchafts=Meiſter im Ringen 1925/26, 1928/29, die Athletik=
Sportvereini=
gung 1903 Bad Kreuznach, weilt in Darmſtadts Mauern, um gegen die
Oberliga=Mannſchaft des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910 zum fälligen
Verbandskampf anzutreten. Es dürfte lohnen, auf die ſportliche
Be=
deutung des morgigen Kampfes, der in der Turnhalle Soderſtraße 30,
vormittags 10 Uhr, zum Austrag gelangt, etwas näher einzugehen. Auf
der einen Seite ſteht die Mannſchaft mit der größeren Tradition, die
Sieben der Athletik=Sportvereinigung 03 Bad Kreuznach, zweifacher
deutſcher Meiſter, mehrmaliger weſtdeutſcher Gruppen= und
mehrmali=
ger Kreismeiſter, auf der anderen Seite die Kraftſportvereinsmannſchaft,
die ſich innerhalb zweier Jahree von der A=Klaſſe in ſtetem Aufſtieg die
höchſte Verbandsklaſſe, die Oberliga erkämpfte. Letzten Endes iſt alſo
beiderſeits eine ſpörtlich große Vergangenheit aufzuweiſen, bei der
einen Mannſchaft etwas länger fundiert als bei der anderen. Es iſt
deshalb nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß der Neuling mor
gen auf den techniſch und taktiſch beſten Gegner des zweiten Kreiſes
ſtößt, der wie auch in den Vorjahren ſich in in dieſer Kampfſaiſon wieder
ſicher den Meiſtertitel erkämpfen wird. Die ſtabile Form, die die Leute
aus der Naheſtadt ſchon ſeit mehreren Jahren zu großen und
gleich=
mäßigen Leiſtungen befähigt, hat auch in den bisherigen Kämpfen
an=
gehalten und dem deutſchen Exmeiſter wiederum die einwandfreie
Tabellenführung gebracht. Kreuznach wird in Darmſtadt keine Punkte
verlieren wollen. Gegen den Neuling kann es auch gelingen; aber nicht
jeder Kampf wird von dem Beſſeren gewonnen. Manche an ſich
ſchwä=
chere Mannſchaft ſteigert ihr Leiſtungsvermögen am Können des
beſ=
ſeren Gegners. Geht dieſe Erwartung in Erfüllung, dann wird es
zweifellos zu einem ſpannenden Kampfverlauf kommen.
Die beiden Mannſchaften werden den Kampf in folgender
Auf=
ſtellung beſtreiten:
Bantam: Gg. Zehmer=Kreuznach (Deutſcher Meiſter 1928) — Franz
Borowſki=Darmſtadt.
Feder: Schuhmacher=Kreuznach — Paul Schwarz=Darmſtadt.
Leicht: H. Zehmer=Kreuznach (Deutſcher Meiſter 1928) — Leonhard
Siegriſt=Darmſtadt.
Welter: Rehm=Kreuznach (Kreismeiſter 1929) — W. Keitel=Darmſtadt
(2. Kreismeiſter 1929).
Mittel: Freund=Kreuznach — Heß oder Zapf=Darmſtadt.
Halbſchwer: Siebert=Kreuznach (3. deutſcher Meiſter und Kreismeiſter
1929) — Gg. Veith=Darmſtadt (3. Kreismeiſter 1929).
Schwer: Müller=Kreuznach (Deutſcher Meiſter 1928/29 — W.
Schuch=
mann Darmſtadt.
Wie aus obiger Aufſtellung hervorgeht, haben beide Gegner ihre
ſtärkſten Kämpfer herausgeſtellt, und die Frage nach dem Sieger muß
angeſichts dieſer Zuſammenſtellung vollſtändig offengehalten werden,
da ſich, mit Ausnahme von Müller und Freund, die Hieſigen mit ihren
Kreuznacher Gegnern mit wechſelndem Erfolg im Einzelkampfe bereits
gemeſſen haben. Da in Anbetracht des Totenſonntags in Darmſtadt
keine ſportliche Veranſtaltung größeren Stils mehr ſteigt, wäre es zu
begrüßen, wenn ſich auch Anhänger anderer Leibesübungen bei den
Kämpfen der Kraftſportler einfinden würden.
Athl.=Verein Vorwärts 05 — Siegfried Klein=Oſtheim.
Am Samstag abend treffen ſich zum fälligen Verbandskampf im
Ningen (Oberliga) Vorwärts 05 Groß=Zimmern und Siegfried Klein=
Oſtheim. Da Klein=Oſtheim einen ſehr guten Gegner abgibt, ſo wird
die Vorwärtsmannſchaft darauf bedacht ſein müſſen, die zwei wertvollen
Punkte zu Hauſe zu behalten. Das Treffen findet im Vereinslokal B.
Pullmann in Groß=Zimmern, Waldſtraße, ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Zentgraſenſchule, Klaſſe 1 und 2. 6 16: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. Leitung: G. Görlich. Mitw.: H. Lohalm (Tenor). O 18:
Poſtinſpektor Schneider: In welchen Fällen leiſtet die Deut che
Reichspoſt Erſatz für die beſchädigten oder in Verluſt geratenen
Poſtſendungen? e 18.15: Eſperanto. o 18.30: Irma Dreſcher:
Sprichwörter. O 19: Berufsſchule. Mikrophonrevortage: Dr. Lanen.
O 19.30: Stuttgart: Acht Kammergeſänge. Deutſche, franzöſiſche
und italieniſche Melodien aus früheren Jahrhunderten. Mitw.:
Marta Neubeck (Sopran), G. Beerwald (Vloline), F. Künſtner
(Violine C. Heß (Bratſche), L. Schuyer (Cello), P. Naumann
(Flöte) A. Mogel (Klarinette). 20.15: Stuttgart: Ehe ſie
berühmt wurden. Zuſammengeſtellt von K. Köſtlin. Wagner: Luv.
Richard Wagner als Tellknabe.
—
zu „Das Liebesverbot
Eleonora. Duſe (Epiſode aus ihrer Jugend). — Der durchgefallene
Verd: (Aneidote). — Verdi: Luv. zu „Nabucco‟. — Ein Brief
des en Kainz. — Der betrunkene Caruſo. — La donna & mobile,
geſungen von Caruſo. — Strazenbainſchafſner in Chicayo, Novelle
von Knui Hamſun. — Stars and ſtrivs, amerikaniſche Hymne.
Jack London: Aus
Henry Ford: Aus „Mein Leben und Werk” —
— Muſſolini, aus einem
„König Alkohol”, au obiogr. Roman.
Brief vom Jahre 1992. — Giovinezza (Faſchiſtenhymne). — Arkur
Georg Richter: Lenin im Exil. — Rotgardiſtenmarſch. — Chaplin,
der 13jährige — Aus der Muſik zu dem Film „Zirkus”. Ausf.:
Elſa Pfeiffer. K. Köſtlin. E. Stockinger, Funkorch. O 22.15:
Stuttaart: Populäres Konzert. 23.15: Mannheim: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 23. Nov. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schule. „Zum To en eſt.” Ausf.: Prof. Reimann
(Orgel), Irmgard Reimann=Rühle (A.t), Herm. Diener (Violine).
14.30: Kinderbaſtelſtunde. 6 15: Prof. Dr. Lampe: Aus dem
Zentralinſti ut für Erziehung und Unterriht. 15.45: Kinderſtunde.
„Prinzeſſin Allerleirauh”. (Aus dem Tha ia=Theater, Berlin.)o 17.39:
16.30: Hamburg: Nicolaus Lenau. Mitw.: H. Teſchendorf (Rez.),
Wieſendanger (Gefang), Norag=Orch. O 17.30: K. Pricker: Die
Reichsbahn unter dem Young=Pian. O 18: W. Wendland: Der
Künſtler als Arbeiter. O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. O 18.55:
Oberſtudiendir Dr. Oſt: Die Bedeutung der franzöliſchen Provinz.
S 19.20: Prof. Dr. Saitſchick: Marxismus und Menſchenkenntnis.
O 20.10: Allerhand. Melodien und Rythmen.
Intermezzo:
Pepperl Weichand plaudert. — Wortwechſel: „Aerger breitet ſich
nicht aus, haſt du Radio im Haus‟. Ei
recht friedliche Szene
von A. Uzarſki. Perſ.: Der choleriſche „Er
.” die nervöſe „Sie‟
Prof. Dr. Kämmerling; Möppi, ein Hund; ein Klavier im
Erd=
geſchoß; ein Lautſprecher im erſten Stock; ein Lautſprecher im
zweiten C
ock — Belanglo es Geſpräh zwiſchen R. Flügel und F.
Claſſen Außerdem wirken mit: Wilh. Bauer, Fr. Hormann, Br.
Aulich, Funttrio, Funkiazz. Danach: Tanzmuſik. Ben Berlin=Orch.
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Während in Süd= und Mitteldeutſchland in der Niederung die
Tem=
peraturen heute morgen noch bis zu 5 Grad unter Null lagen, hat in
höheren Luftſchichten die Erwärmung weiter zugenommen. Der
Feld=
berg im Taunus meldet +8, der Kahle Aſten +9 Grad C. Durch den
ſtarken Barometerfall über Irland, England und dem nördlichen
Frankreich wird an der Vorderſeite des dort vordringenden kräftigen
Fallgebietes Warmluft weiter vorgeſtoßen, wodurch bereits Erwärmung
bis zu 12 Grad eingetreten iſt. Selbſt Aachen hatte heute morgen
ſchon +10 Grad C. Die lebhafte Luftbewegung über den britiſchen
Inſeln deutet darauf hin, daß das Tief ſich ziemlich ſchnell vorwärts
bewegen wird. Es wird auch bald über unſerem Gebiet Barometerfall
tund allmähliche Erwärmung einſetzen. Zu Niederſchlägen wird es
je=
doch erſt ſpäter kommen, da ſelbſt über den britiſchen Inſeln ſolche
erſt in ganz geringem Maße auftreten.
Ausſichten für Samstag, den 23. November: Vielfach neblig=wolkig,
Temperaturen anſteigend, auch Abſchwächung des Nachtfroſtes, ſpäter
aufkommende Niederſchlagsneigung.
Ausſichten für Sonntag, den 24. November: Meiſt wolkiges und etwas
milderes Wetter mit einzelnen Niederſchlägen wahrſcheinlich.
berg
Taunue Waſſ=
Kupp= Feld=
berg
Schwarze
mald Zug=
ſpitze Kakler
Aſten Fich=
telbers Schnee=
koppe Wetter heiter Nebel heiter heiter heiter Nebel Nebel Temperatur ((C) 8 1 4 —5 9 0 0 Wind ſtill S0. 0. S0, ſtill SSO, SO, Niederſchlag mm — gef. Schneedecke (cm) — D 2 — — 5 23
Hauptſchriftleitung. Rudolf Manv
Veranwworiich für Pollikk und Wiriſchaft: Rudolf Mauve, für Feuilleion, Reich urd
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmang;
für den Handel
Jr. C. H. Quetſch für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart” Dr. Herbert Nette; ür den Inſerg;enteil Wills Kuble: Drus
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantte der Rück enduna n t Übernommen
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8 im Rheinland, im
und in Baden.
einer ſoeben veröffentlichten Denkſchrift des
Reichs=
asminiſters werden intereſſante Mitteilungen über den
er Rationaliſierung des landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
fens gemacht. Die Errichtung des genoſſenſchaftlichen
heitsverbandes iſt geſichert. Die Gründung dürfte noch
Jahre erfolgen. Bis dahin dürfte der Zuſammenſchluß
Fenſchaftlichen Mittelbaues im weſentlichen durchgeführt
Südweſt= und Weſtdeutſchland ſteht der
melzungsprozeß im Mittelbau wie folgt:
Rheinland beſtehen im Anſchluß an den Reichsver=
Heutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften zwei
Or=
nen: Der Verband rheiniſcher landwirtſchaftlicher
Ge=
ften in Köln mit rund 1300 Genoſſenſchaften und der
Reviſionsverband landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften
mit rund 550 Genoſſenſchaften, die Koblenzer
Raiff=
niſation mit ihrer neuen Verbandskaſſe (der
Rheini=
ffeiſenbank in Koblenz) und rund 700 Genoſſenſchaften.
ſt beabſichtigt, daß ſich der dem Reichszentralverband
gehörende Mittelrheiniſche Genoſſenſchaftsverband in
nit Bank (der Mittelrheiniſch=Naſſauiſchen Bauern= und
ank, Sitz in Koblenz) und Warenanſtalt (der Zentral=
Verkaufsgenoſſenſchaft und Mittelrheiniſch=Naſſauiſcher
und Gewerbeverein in Koblenz) ſowie rund 140
Ge=
ften, einer der genannten drei
Genoſſenſchaftsorgani=
alsbald anſchließen.
rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiete
efentlichen den Freiſtaat Heſſen, den
Regierungsbe=
baden und die Kreiſe Hanau und Wetzlar umfaßt,
be=
zum Reichsverband gehörenden, in der Hauptſache von
adt aus geleiteten Genoſſenſchaftsorganiſationen
(rund 1050 Genoſſenſchaften) und Wiesbaden (rund
enſchaften), ſowie die Raiffeiſenorganiſation in
Frank=
k. (rund 680 Genoſſenſchaften). Vertreter dieſer drei
ionen haben ſich dahin verſtändigt, den
Zuſammen=
er die beſtehenden politiſchen Grenzen hinweg
ent=
den wirtſchaftlichen Bedürfniſſen zu vollziehen.
Dem=
l ab 1. Januar 1930 für das rhein=mainiſche
Wirt=
et ein einheitlicher Verband und eine einheitliche
Geld=
leuox eſtehen. Die Genoſſenſchaften obliegen der landwirt=
Zentralgenoſſenſchaft in Darmſtadt. Für das Ge=
Freiſtaates Heſſen einſchließlich der dort anſäſſigen
genoſſenſchaften und der Raiffeiſenhauptgenoſſenſchaft
irt a. M., für den Regierungsbezirk Wiesbaden, ſowie
Wetzlar einſchließlich der dort anſäſſigen
Reichsver=
ſſenſchaften werden die Genoſſenſchaften in teilweiſe
Ehls nion treten.
W
rPfalz arbeiten im allgemeinen räumlich und
ver=
ennt der zum Reichsverband gehörende Verband pfäl=
Zwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften in Landau mit rund
enſchaften und der Raiffeiſenverband in Ludwigshafen
zum Teil in Baden und Heſſen anſäſſigen
Genoſſen=
zeide Verbände verfügen über eigene Geld= und
tute. Die Ludwigshafener Raiffeiſenorganiſation iſt
gegebener Zeit auf angemeſſener Grundlage mit der
Reichsverbandsorganiſation zuſammenzugehen.
den ſind zwei dem Reichsverband angeſchloſſenen
Or=
n vorhanden, der Verband badiſcher
landwirtſchaft=
oſſenſchaften in Karlsruhe mit Bank (der Badiſchen
zaftlichen Bank in Karlsruhe) und Warenanſtalt (der
Landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaft in Karlsruhe)
1420 Genoſſenſchaften und der dem Badiſchen
in naheſtehende Gengſſenſchaftsverband des
Badi=
rnvereins in Freiburg mit Bank (der Badiſchen
in Freiburg) und Warenanſtalt (der
Zentralbezugs=
genoſſenſchaft des Badiſchen Bauernvereins in
Frei=
e rund 1660 Genoſſenſchaften. Die demnächſtige
Ver=
beider Organiſationen iſt geplant. In Anlehnung
gebnis der bisherigen Verhandlungen iſt ein
Ver=
rf ausgearbeitet worden, der den Organiſationen zu
ungnahme vorliegt.
dwirſchaftliche Einheitsverband errichkei.
gen und langwierigen Verhandlungen zur Errichtung
Sberbandes der Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften
22, ds Mts. in Frankfurt a. M. erfolgreich abge=
Tden. Es iſt nunmehr beabſichtigt, die offizielle
Kon=
der einheitlichen Organiſation in einer Mitte Januar
ſtattfindenden Verſammlung vorzunehmen. Die
des Einheitsverbandes ſowie die Perſonalbeſetzung
ffentlichkeit bereits bekannt.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
mmenbruch des Bankhauſes Bürckle in Freiburg — Paſ=
Neh. Die bisherigen Feſtſtellungen haben ergeven, daß die
* von Wertpapieren, Depotveruntreuungen, Fälſchungen
Fſcleierungen bis auf das Jahr 1925 zurückgehen. Der
E5der Bankier Liebers in Lugano, verliert über 2,5 Mil=
Eine Höchſtſchätzung der Paſſiven ergibt einen Verluſt
* Millionen Mark.
** Allgemeine Verſicherungs A.G. Autrag auf
Einberu=
vechlverſammlung. Für die ſchweizeriſche Oppoſitions=
Ni Montag bereits die Rechtsanwälte Dr. O. Meher=
Schwendeler=Zürich, Dr. Robert Roſenburg=Frankfurt
2. b. Dreifuß=Karlsruhe beim Amtsgericht Frankfurt
SKrundung, daß es bisher unterlaſſen wurde, eine G.V.
S9nung „Verluſtanzeige” gemäß § 240 HGB. einzube=
*=Mitteilung über die Hälfte des Aktienkapitals ver=
Doiſtend der Frankfurter Allgemeinen zu veranlaſſen,
Ahender Tagesordnung einzuberufen: 1. Anzeige gemäß
Abberufung des Vorſtandes und Aufſichtsrats mit
* Oorſtandsmitgliedes Meier; 3. Bericht der Verwaltung
e Geſellſchaft; 4. Regreßklage gegen Aufſichtsrat und
Tgußfaſſung über die Frage einer Vergütung an die
miſſion,
Im übrigen erfolgr nunmehr entſprechend
II Aukündigung die Erweiterung des Vorſtandes der
icheinen durch ein weiteres Mitglied, das offenbar der
Dicklungsleiter Dr. Waller ſein ſoll.
Sendlitenbericht vom 22. November. Die Erluartungen,
L.4 Nekhunt gewordene neue Agrarprogramm des Reichs
ers beknüpft werden, haben die Landwirtſchaft
veran=
a Sſerten materiell an die Märkte zu geben, während
Sichen und der Handel lebhafte Nachfrage bekundeten
Lit D Aks auch in Futtergetreide lauteten die Forderun
oale Angebot etwa 10 Mark höher, das Geſchäft ent=
wickelte ſich ſehr ſchwer, da die Käufer zögerten, entſprechende Preiſt
anzulegen. Die feſten Ueberſeemeldungen wirkten gleichfalls
ſtimulie=
rennd, obwohl die Nachfrage für Auslandsweizen bisher keineswegs
dringlich war. Am Lieferungsmarkt kamen die Eröffnungsnotierungen
nur ſehr ſchwer zuſtande, da der Nachfrage kein entſprechendes Angebot
gegenüberſtand. Roggen ſetzte 10 bis 12 Mark, Dezemberweizen 12,5
Mark höher ein, während Märzweizen nur um 4,25 Mark anzieben
konnte. Die erſten Notierungen wurden jedoch bald nach Feſtſetzung
wieder Brief genannt. Für Mehl ſind die Mühlen bei Herausgabe
von Offerten gleichfalls ſehr vorſichtig und haben ihre Forderungen
weſentlich erhöht. Für Futtergetreide hält der Konſum angeſichts der
ſtark erhöhten Preiſe mit Anſchaffungen zurück.
Frankfurker und Berliner Effeklenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. November.
Zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmung wieder luſtlos.
Die Spekulation zeigte nur geringſte Unternehmungsluſt, ſo daß ſich
bei dem anhaltenden Ordermangel das Geſchäft in den denkbar engſten
Grenzen bewegte. Infolge der weiteren Abnahme der Börſenkredite
an der New Yorker Börſe ſchloß dieſe in ſehr feſter Haltung, und man
hatte, hiervon ausgehend, heute mit einer feſteren Tendenz gerechnet
Auch die internationale Geldmarkterleichterung fand keinen Anklang.
Die Inſolvenzen der letzten Tage ließen alle Zuverſicht und
Geſchäfts=
luſt verſinken. Aber deſſen ungeachtet kam kaum Material heraus, und
im Grundton der Börſe konnte ſich doch eine gewiſſe
Widerſtandsfähig=
keit bemerkbar machen, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe nur
ganz geringe Abſchläge eintraten. Auch die Nichtermäßigung des Nen
Yorker Diskontſatzes verſtimmte etwas, denn man rechnete nach der ge
rigen Herabſetzung der Londoner Diskontrate beſtimmt mit einer Er
mäßigung in Amerika, und gab ſich der Hoffnung hin, daß hieran an
ſchließend Berlin auch ermäßigen müſſe. Zur erſten Notiz kamen nur
wvenige Papiere zur amtlichen Notierung. Am Elektromarkt lagen AEG.
Geffürel, Siemens und Chade von 0,5 bis 1,5 Prozent bzw. Mark nied
riger. Etwas ſtärker gedrückt lagen J. G. Farben mit minus 17/8
Prozent. Von Montanwerten waren Ilſe Bergbau mit minus 3
Pro=
zent ſtärker angeboten. Mannesmann büßten 12/s Prozent ein. Sonſt
gingen hier die Rückgänge nicht über 0,5 Prozent hinaus. Nur
Zell=
ſtoffwerte machten eine Ausnahme. Waldhof konnten bei leicht
gebeſſer=
tem Kurs einiges Intereſſe auf ſich lenken. Banken ebenfalls etwas
ſchwächer. Die übrigen Märkte lagen faſt umſatzlos. Renten ohne
nen=
nenswertes Geſchäft. Deutſche Anleihen leicht gedrückt, Ausländer
be=
hauptet.
Im Verlaufe blieb die Stimmung gedrückt. Die anhaltende
Order=
loſigkeit führte zu einem weiteren Abgleiten der Kurſe. Das Geſchäft
ſtagnierte faſt vollkommen. Angebot war aber kaum vorhanden, ſo daß
auch ſpäter die Verluſte nur bis zu 1 Prozent gingen. Am Geldmarkt
war Tagesgeld mit 7,5 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt lag
die Mark gegen den Dollar etwas feſter (4.1795). Mark gegen Pfunde
20,399, London-Kabel 4,8755, Paris 123,98, Mailand 93,15, Madrid
35,05, Holland 12,083.
Die Abendbörſe verlief ohne beſondere Anregung, war aber
inſofern beruhigter, als die Bankſchwierigkeiten am Frankfurter Platz
nunmehr bereinigt ſind. Auch das Ausland meldete teilweiſe
freund=
lichere Kurſe. Beſonders beachtet: Montanwerte auf rheiniſche Käufe
Auch Kunſtſeide etwas gebeſſert; beſonders ausländiſche Werte 1—3
Dollar feſter, ſo Enka 28,5, Glanzſtoff 24, Bemberg 24. Der
Elektro=
markt zeigte Kurs etwa auf Mittagsbaſis. Der Verlauf der
Abend=
börſe blieb ſehr ſtill, aber gut gehalten.
Berlin, 22. November.
Schon im heutigen Vormittagsverkehr hatte man den Eindruck, daf
die Feſtigkeit der geſtrigen New Yorker Börſe und die weitere
Verflüf=
ſigung des Geldmarktes drüben am hieſigen Platze keinen Einfluß au
die Tendenz ausüben werde. Der offizielle Börſenbeginn beſtätigte
dies, man war aber nicht einmal ſo ſehr darüber enttäuſcht, daß der
New Yorker Diskontſatz geſtern unverändert blieb, zumal dieſe Tatſache
durch den weiteren ſcharfen Rückgang der Börſenkredite etwas
ausge=
glichen wurde, ſondern in erſter Linie wirkten ſich alte und neue
In=
ſolvenzen im in= und ausländiſchen Bankgewerbe aus, und man
be=
fürchtete mit Recht noch weitere Exekutivnen für ſchwach gewordene
Firmen. Bei ruhigem Geſchäft kam zunächſt nur wenig Ware heraus,
die aber bei der äußerſt geringen Unternehmungsluſt der Börſe
eben=
falls nur zu 1 bis 2 Prozent gedrückten Kurſen Aufnahme finden
konnte. Einige Werte verloren etwas mehr. Auch im weiteren Verlauf
bileb die Börſe ſchwach.
Melallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 22. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 136,50 (136,75), Februar 137 (137,25), März 137,25
(137,25), April 137,25 (137,50), Mai, Juni 137,50 (138), Juli 138 (138),
Auguſt 138 (138,25), September, Oktober 138,25 (138,25), November
135 (137,50), Dezember 136,25 (136,75). Tendenz: feſt. Für Blei:
Januar 41,50 (42,50), Februar 42 (42,50), März, April 42 (42,75) Mai
5
42 (4250), Juni 42,25 (42,75), Juli 42,50 (42,75), Auguſt 42,50 (43),
September 43 (43), Oktober 43 (43,25), November 40 (42), Dezember 41
(42). Tendenz: befeſtigt. Für Zink; Januar 39 (42), Februar Mär;
39,50 (42), April, Mai 40 (42,25). Juni, Juli 40 (42,50), Auguſt,
Sep=
tember 40 (42), Oktober 40,25 (42), November, Dezember 39 (41).
Ten=
denz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. Nov.;
Getreide: Weizen, Dezember 122½, März 1293, Mai 133½
Juli 129½: Mais, Dezember 89,50, März 93,50, Mai 95,75, Juli
97,25: Hafer, Dezember 465, März 49½, Mai 50½; Roggen,
Dezember 99½, März 102, Mai 103.
Schmalz: Dez. 10,35, Jan. 11, März 11,175, Mai 11,375.
Fleiſch: Speck, loco 9,75; leichte Schweine 8,75—9,40, ſchwere
Schweine 8,85—9,50; Schweinezufuhren in Chicago 27000, im
Weſten 101000.
Chicagoer Baumwolle: Dezember 17,38, Januar 17,52.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 22. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra loſe 8.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 139½, Hartwinter n.
Ernte 129½; Mais 102½: Mehl 5,8—6,20; Getr. Fracht nach
England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig, Umſatz 136, Loco 8½, November
8,52, Dezember 8.55, Januar 1930 8.76, Februar 8,86, März 9.06.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 23. November ab den
Diskontſatz von 6,5 auf 6 Prozent und den Lombardſatz von 7,5 auf
Prozent herabgeſetzt.
Die Belegſchaftsvertreter der Mansfeld A.G. haben in einer
Ver=
fammlung beſchloſſen, den Schiedsſpruch, der die Beibehaltung des
bisherigen Lohn= und Arbeitszeittarifvertrages vorſchlägt, abzulehnen.
Die Gewerkſchaften behalten ſich ihre Stellungnahme vor.
Der von Lübeck geflüchtete Direktor der Bank für Handel und
Ge=
werbe, die infolge von Unregelmäßigkeiten zuſammengebrochen iſt,
Hirſchfeld, wurde nach einer Meldung des „L.=A.” geſtern vormittag
in der Wohnung ſeiner Mutter in Merſeburg verhaftet und dem
Un=
terſuchungsrichter zugeführt.
Die Vogtländiſche Kreditbank A.G. in Plauen (A.K. 500 000 RM.)
hat ihre Zahlungen eingeſtellt und ſucht um einen außergerichtlichen
Vergleich nach.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat ihre Preiſe ab
geſtern um rund 7 Prozent ermäßigt.
Bei der in Schwierigkeiten geratenen Bankfirma R. Bauer in
Frankfurt iſt man damit beſchäftigt, mit Hilfe von Reviſoren einen
Status per 21. November aufzuſtellen. Man hofft, daß in einigen
Ta=
gen ein genauer Ueberblick möglich ſein wird. Frankfurter und
Ber=
liner Stellen haben bereits — wenn es ſich als notwendig erweiſen
ſollte — ihre Hilfe zugeſichert.
Laut „F. Z.” iſt bei der Favag eine weitere Ergänzung des
Vor=
ſtandes beabſichtigt, und zwar durch eine Perſönlichkeit, die ſich
beſon=
ders den Aufgaben der Abwicklung bei der Geſellſchaft und der
Ver=
ſtändigung mit den Gläubigern widmen ſoll.
Die Oeſterreichiſche Nationalbank ermäßigte den Diskont von 8,5
auf 8 Prozent.
Einer amtlichen Mitteilung zufolge wurden in Oeſterreich Mitte
November insgeſamt 144 580 unterſtützte Arbeitsloſe gezählt. Im
Ver=
gleich zu der letzten Zählung ergibt ſich eine Zunahme von rund 18 700
Perſonen.
Die Bank von England hat den Diskont von 6 auf 5,5 Prozent
ermäßigt.
Berliner Kursbericht
vom 22. November 1929
Oeviſenmarkt
vom 22. November 1929
Gelſenk. Beraw 176.— Rutgerswerke 71.75 100 finn. Mk. 10.49 10.516 100 Franten Deutide Bant 150.— 121.— Salzdetfurth Kau 314.— Wien 100 Schillit talse.75 Spanien 100 Disconto=Geſ. 150.— Gef. f.eleftr. Untern. 32.50 Leonh. Tietz 156.50 Prag 100 Tſch. K 12.385 1 2.40 Danzig 100 Gulden Tresdner Ban 146.5c Harpener Bergbau r4 Verein Glanzſtoff /180.50 Budapeſt 100 Peng 73.04 3. 18 Japan Yen Hapag 1C2.25 Soeſch Eiſen 115.— Verein. Stahlwerk= 101.375 Sofia 100 Leva 3.014 2.12C/Mio de Janeire Milre! 0.4 Hanſa Dampfſch. 145.5C Phil. Holzmann 25 Weſteregeln Alkali 1200.- Holland 100 Gulden 68. 168.81 jugoſlawien 00 Dinar Nordd. Lloyd 99.75 Kali Aſchersleben 194.75 Agsb.=Nrnb. Maich. We Lslo 100 Krone 111.86 12.04 Portugal 100 Escudos A. F. G. 8.50 IKlüdnerwerke 3.875 Baſalt Linz Kopenhagen 100 Kroner 36 112.08 T
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Frankfurter Kursbericht vom 22. November 1929.
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6¾ Baden Frei=
ſtaat v. 27
6% Bayhern
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ſtaat v. 27
Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 .....
v.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 . ...
Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 .....
Dtſche. Anl. Ausle
ſungsſch. P‟/.
Ab=
löſungsanl..
Otſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..."
89 Bab.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
700 Frkf.a. M.v. 26.
Mainz v. 26
Mannh. v. 26..
8
20 Nürnbergv. 26.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldofbr..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig. ....
4½% Heſſ. Lbs.
Hhp.=Bk.=Liquid
Pfbr. .
80 Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold
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Preuß. Lds
Pfbr.=Anſt. Gold
vbl .... ....."
87.3
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76
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89.5
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—
74.5
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Landesbk. Goldobl.
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Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser
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Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
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8% Preuß. Centrl.=
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Rhein.=Weſtf.
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Cred.=Bank. . . .
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6% Daimler Benz
von 27 ......"
3% Dt. Linol. Werke
26
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Berlin v. 26 ..
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G7
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v. 26 .
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mit Opt. v. 26 ..
VoigtckHäffner
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% Bosn L. E.B.
v. 1914 .....
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1914
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Gold= u. Silb
ſcheide=Anſtalt.
Linoleumwer
Dyckerhoff u.
Wid=
mann ..... .. .."
84
77.75
90
104.5
26
331,
9.1
14.n
7.25
8.40
24.3
21.3
*
203
200
118
62.*
„5
164
C
6
327.5
A
100
136.5
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196
30
213
176
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26
65
16
171
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121
8.
8
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93
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67
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113
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Wayß & Freytag
Zegelin Rußfabr
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Nemel .. .. .."
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Allg. Dt. Creditanſt
Bk. /. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
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Eff.-u. Wechſe
an . . . . . . .."
Distonto=Geſellſch
Dresdener Ban1..
Frankf Ban1 ..."
Hyp. Ban1.."
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Hyp.=Ban:
..
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A..G. ſ.Vertehrsn
2918. Lokalb. Kraftw
Dt. Reichsbahr
Vorzge. . . . . . . .
Hapag. . . .
...
Tordd. Llo=
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Gei
80rl.
105
180
138.5
12.25
190
116
138
154.25
235
150
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. .
Frkft. Allg. Verſ.-C
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .
Mannb. Berſich. .
11.
5
150
00
24.5
Fe
10
145
0
3o
140.5
12.5
118.5
02
992I.
110
218.5
53.6
143
Seite 12
Samstag, den 23 Tovember 1929
Numn
Letzter Tag der
Reichsn
Borzellanwoche
S0nalanl dal Peibchaf
ERNST OLITÄK
Darm
Markt 3-Ernst-Ludwigs
LHH
Molfgang.
Die Geburt eines kräftigen
Stamm-
halters zeigen in dankbarer Freude
an
Dipl.-Ing. Fritz Enders
und Frau Toni, geb. Bopf.
Diez (Lahn), am 20. November 1922.
Lorenzstraße 1.
(18345
Uhre am Sonntag, den 24. November. 1½ Uhr
nachmittags, in der Liebfrauenkirche (
Klap-
pacherstraße) stattfindende Trauung beehren
sich anzuzeigen
Hans Ballweg und Frau
Martha, geb. Schmidt
Darmstadt
Steinackerstr. 2
Freiburg i. Br.
Todes-Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Mitteilung, daß heute abend ½11
Uhr nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden mein innigſtgeliebter,
herzens=
guter Mann, mein lieber, braver Sohn unſer
treuſorgender Bruder, Schwager, Onkel und Neffe
Herr Gestg keuer
Gaſtwirt
im Alter von 46 Jahren ſanft im Herrn
ent=
ſchlafen iſt.
In tieſer Trauer:
Gretchen Röder, geb. Dingeldey
Eliſabeth Röder, geb. Hertel
Karl Röder, Höchſt a. M.
Wilh. Röder, Paulina (Amerika)
Adam Röder, Fränkiſch=Crumbach
Eliſabeth Beyſel, geb. Röder, Beerfelden
Hans Röder, Fränkiſch=Crumbac
Ottilie Schäfer
Dr. jur. Maximilian Heilig.
geben ihre Verlobung bekannt.
Darmſtadt, 23. November 1929.
Soderſtraße 90.
Schützenſtraße 10½.
(*)
Meine Lager sind gefüllt mit
heiten tür den eintachsten wi
testen Geschmack
Besichtigen Sie bitte meine
sowie am Sonntag meine In.
lung. Sie finden was Sie suck
Ab nächster Woche biete ich e
Bchreib-Maß
zu außergewöhnlichen Pie
Für die uns erwieſenen
Aufmerkiam=
keiten anläßlich unſerer Vermählung
jagen wir Allen auf dieſem Wege unieren
herzlichſten Dank.
Wilhelm Volk und Frau
*)
esssstsssssttte
2 Geſchäfts=Uebernahme.
2. Wir haben die Reſtauration
Koffer-Kolbr
Schuchardstraße — Luisenstraße u. E
Jetzt gekaufte Wae wird bis zum Fest
Die Eheleute Adam Bickei u Frau,
geb. Schwebel, feiern am 23. November
das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Greta Obenauer, geb. Röder, Nd.=Flörsheim
Fränkiſch=Crumbach, den 21. November 1929.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 24. Nov.
„Uhr, ſtatt.
(18362
Todes=Anzeige.
Heute morgen um 9 Uhr verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſer guter, lieber,
hoffnungs=
voller Sohn, Bruder, Schwager, Neffe, Kuſin und
Bräutigam
Herr Heieic Minoften
im Alter von 25 Jahren.
In tiefer Trauer:
Familie Franz Rindfrey
Familie Hans Knoblauch
als Brauf Beria Hirz.
Darmſtadt, den 22. November 1923.
Die Beerdigung findet Montag, den 25.
Novem=
ber, um ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Fär die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme bei dem
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Prokuriſt
Georg Adelberger
ſagen innigſien Dank.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Adelberger, geb. Bertaloth
und Kinder.
Darmſiadt, den 22. November 1929.
(18373
Lich enbergſtraße 56
I. Landw.=Inf. Regt. Nr. 116
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, den Kameraden von dem
am 21. November 1929 erfolgte.
Ableben unſeres Kameraden
Georg Röder
Gaſtwirt in Fränkiſch=Frumbach
Kenntnis zu geben.
Die Beerdigung findet Sonntag,
den 24. November 1929, mittage
1 Uhr, in Fränliſch=Crumbach ſtatt
Es wird um zahlreiche Beteiligung
gebeten.
Darmſtadt, den 22. Nob. 1929.
Der Ausſchuß.
Die erſten Orangen . pfd. 0.35, 3 pfd. 1.00
Reife Bananen . . . pfd. 0.35, 3 pfd. 1.00
4 Zitronen.
0.22
Süße Mandarinen, ſchöne Trauben
Faßbender, Ludwigstraße8
und Früchteſtand am Markt
Wßc
gegenüber Tietz.
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Seite 13
R
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Nachdruck verboten
je neunte Stunde ſchrillte plötzlich das Telephon an
Bett. Der Schläfer fuhr zuſammen und griff nach
r.
ge!”
rrat zuſammen, denn Helianes Stimme war es, die
rt... kommen Sie .. . zu mir
ich bitte Sie
In ... meinem Hauſe iſt ein . .
Mann . . . ein
Man hat auf mich geſchoſſen. Ich beſchwöre Sie ...
jie, Robert!”
e ſprang auf.
ehn Minuten bin ich da, Heliane!”
rief er nach Benn, teilte ihm, während er ſich
an=
fit fliegenden Worten mit, was ſich ereignet hatte.
war einen Augenblick faſſungslos, dann folgte er
Zeiſpiel. Nach weniger als drei Minuten ſaßen ſie
Minuten waren knapp um, als ſie Mac Millans Palais
tten.
e hatte das Auto kommen hören, ſie ſtürzte die Treppe
Georges Arme.
irter Körper flog vor Angſt und Erregung.
du, daß du da biſt . . . Robert! Ich dachte, ich
Angſt ſterben! Jetzt . . . jetzt iſt alles gut!“
nickte ihr zu und ſtrich ihr ſtumm über das ſeiden=
(dhaar. Dann traten ſie gemeinſam in das Palais.
e geleitete George in das Zimmer, in dem auf ſie
ge=
rden war. Es war der Vorraum ihre Schlafzimmers,
zudoir eingerichtet war.
e ſah nach der Wand und deutete nach einer Stelle,
Putz abgeflogen war.
„Dort . .. dort ſitzt die Kugel”, ſagte das junge Weib, und
ſie ſchmiegte ſich erſchauernd an George.
Der ſah ſich im Zimmer um. Dann ſagte er zu Heliane:
„Gehen Sie, Heliane, laſſen Sie uns alles unterſuchen.”
„Ich habe Angſt”, ſagte Heliane leiſe.
„Sorgen Sie ſich nicht” ſagte George ruhig. „Der Schuß
hat Sie erſchreckt. Das iſt begreiflich. In Wirklichkeit war es
nur ein Schreckſchuß, der Sie gar nicht treffen ſollte. Er war
nur dazu da, daß er Sie mürbe machen ſollte. Sehen Sie doch,
in welcher Höhe der Verbecher geſchoſſen hat. Zwei Meter
zwan=
zig ſchätze ich. Alſo ſeien Sie ohne Sorge, Heliane.”
Doch Sie wollte bei ihm bleiben und wich nicht von ihm.
George unterſuchte das Zimmer nach Spuren des Verbrechers
und fand nicht das gerin ſte, nicht einen Fußſtapſen, nicht einen
Fingerdruck, rein gar nichts.
Das Fenſter ſtand ein wenig offen.
Es war wohl anzunehmen daß der Verbrecher durch das
Fenſter gekommen und geflohen war.
George ſchüttelte den Kopf. Er ſtand vor einem
vollkom=
menen Rätſel. Dann durchſuchte er die Scrränke, alles, alles
durchſuchte er.
Die anderen Räume wurden unterſucht, aber nirgendwo war
etwas zu finden.
Schließlich ſtattete er auch dem Schlafzimmer Helianes einen
Beſuch ab. Heliane errötete tief, als die beiden Männer mit ihr
über die Schwelle des Schlafzimmers ſchritten.
Der Eindruck, den ſie empfingen, war ein überwältigender.
Das Gemach war voll Licht und Duft. Eine
Farbenſym=
phonie in Weiß und Gold. Wahrlich, man mußte es Heliane
zugeſtehen; ſie hatte Geſchmack und Schönheitsſinn.
Benn ſah George an und bemerkte, daß das Geſicht des
Mannes noch verſchloſſener war als ſonſt.
Was ging in ſeiner Seele vor?
Auch die Durchſuchung des Schlafzimmers brachte keinerlei
Anhaltspunkte. Immer finſterer wurde Georges Geſicht. Aber
er ſagte kein Wort.
Man gab es auf und ging mit Heliane in den Salon.
Das Geſpräch wollte nicht recht in Gang kommen. George
war einſilbig, und Heliane ſchien auf ein Wort von ihm zu
warten
Benn kam ſich überflüſſig vor. Er ließ die beiden, unter
dem Vorwande, daß er die Zigaretten im Auto gelaſſen habe,
allein.
George ſah, wie das junge Weib mit einem Male aus der
Lethargie erwachte, als Benn das Zimmer verlaſſen hatte.
Ihre glänzenden Augen klammerten ſich an die ſeinen.
Sie erhob ſich und trat zu dem Mann.
„Robert ...” ſagte ſie mit banger Stimme, „ich halte es
nicht mehr aus. Sage mir ein Wort, ein Wort nur, das mir
Gewißheit gibt, ob du mich liebſt.”
George hatte ſich auch erhoben und ſah auf Heliane
her=
unter, die einem Kopf kleiner als er war.
„Ich habe dich lieb”, ſagte er leiſe.
Wie vom Glück beſeelt war nun Helianes kindhaftes
Ant=
litz. Flehend ſahen ihn ihre Augen an, als ihr Mund bat: „So
laß uns eins werden. Laß uns vor Gottes Altar unſere Herzen
vereinen. Oder fürchteſt du den Spott der Menge?”
„Nein”, ſagte George ruhig. „Ich fürchte nichts. Ich liebe
dich. Du, ich will in dir Beglückung finden. Bei Gott, das
aber
will ich. Alle Liebe meines Herzens wartet auf dich
du mußt noch etwas Geduld haben. Noch etwas Geduld,
Heliane!”
Sie ſchlang die Arme um ihn.
„Oh, warum Geduld? Warum quälſt du mich ſo und läßt
deine Heli warten?" Ich habe dich geliebt vom erſten
Augen=
blick an, da ich dich ſah. Damals war dein Antlitz ſo ſtarr
wie . .. wie in dieſer Stunde. Ja, Robert. Aber ich ſah hinter
deine ſtarre Miene, und ich erkannte, daß ein heißes, ein gutes
Herz dahinter iſt. Und ich mußte dich lieben.”
Sie umſchlang ihn und küßte ihn heiß.
Nun erwachte es in dem Manne, aus den Tiefen ſeiner Seele
ſtieg es gewa tig empor, ſein Blut rauſchte, und wie ein
gewal=
tiger Schrei brach es aus ihm. Er küßte ſie wieder, küßte ſie,
daß ihr der Atem verging, daß ſie taumelte und
zuſammen=
zubrechen drohte.
Er ließ ſie frei. Sie taumelte nieder zu der Chaiſelongue
und ſetzte ſich ſchweratmend.
„So liebt dich George” ſagte der Mann heiß. „Bängt dir
nicht davor, Heliane?”
„Nein, nein!” ſtammelte ſie in ſeliger Verzückung. „So
ſollſt du mich lieben . . . du . . . du Starker!”
Ihre Blicke lagen ineinander.
Aber plötzlich bemerkte das junge Weib, daß ſein Geſicht
wieder hart und ſtarr wurde.
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Wer ſucht Geldlao0 g
Zweck, Bau=, Kaufgelder, 4
Darlehen. Sprechz. 9—12½
Sonnt. 10—12. Samst na
F. Köſter, Frankfurt a. Mi
ſtraße 30, 3. Stock Aufd!
Vermittlung.