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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und elgenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 322
Mittwoch, den 20. November 1929.
192. Jahrgang
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Kädter und Nationalbant.
1 e
Polikiſche Amſtellung in Oeſterreich.
Von
51
der Haager Konferenz im Januar
gnds Vorſchlag in Berlin eingegangen.
* Berlin, 19. November. (Priv.=Tel.)
anzöſiſche Regierung hat ihren Vorſchlag, die Haager
ferenz erſt auf den 6. Januar einzuberufen, nunmehr
ell in Berlin übermittelt, hat natürlich die Zuſtim=
Reichskabinetts noch nicht gefunden. Deutſchland wird
matiſch kaum ſtark genug ſein, ſich durchzuſetzen. Es
nun darum drehen, zu erfahren, wie der franzöſiſche
bei den anderen Verhandlungsmächten, vornehmlich in
aufgenommen werde. Darüber liegen ſichere
Anhalts=
h nicht vor. Rein ſtimmungsmäßig aber hat man in
mſtraße, wie wir ſchon vor einigen Tagen ſagten, keine
nung, um die Verſchiebung auf Anfang Januar
her=
ten. Die Pariſer Blätter halten es für nahezu ſicher,
onferenzvorſitzende Jaſpar dem franzöſiſchen Wunſch
wird, und erörtern ausführlich die Gründe für dieſe
ig, wobei wiederum verſucht wird, neben der Unnach=
Ingarns und Bulgariens in der Frage der
Oſtrepara=
allem das deutſche Plebiszit verantwortlich zu
ligen Pariſer Zeitungen, ſo im „Petit Pariſien” fallen
Zuſammenhang auch Seitenhiebe gegen England, das
nabrüſtungskonferenz für den Januar vorgeſchlagen
eine Geringſchätzung gegenüber dem gleichzeitig
tagen=
bundsrat bedeute. Auf der anderen Seite betont die
reſſe, daß Frankreich ebenſoviel an einem ſchnellen
der Haager Konferenz gelegen ſei wie Deutſchland.
t, daß es möglich ſein wird, die ihrer Löſung
harren=
eme in der Zwiſchenzeit auf diplomatiſchem Wege
ſo=
bereiten, daß die Konferenzarbeiten noch vor Beginn
iabrüſtungskonferenz und der Völkerbundsvatstagung.
nwerden könnten. Das „Petit Journal” meint, man
etwa 10—12 Tagen Verhandlungsdauer im Haag
ſch bei Briand. — Briands Gründe für die
Berſchiebung der Haager Konferenz.
EP. Paris, 19. November.
eutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte am Dienstag
nach=
terredungen mit Außenminiſter Briand und mit dem
ketär des Außenminiſteriums, Berthelot. Es beſtätigt
er Wunſch der franzöſiſchen Regierung, die zweite
inferenz auf Anfang Januar zu verſchieben, einmal
ündet wird, daß Finanzminiſter Chéron während der
ber ſtattfindenden Budgetberatungen in der Kammer
lich iſt, und zum anderen mit dem ungenügenden Er=
Arbeiten des Young=Komitees für die
Oſtreparatio=
m Dezember erfolgende Abſtimmung über das
Volks=
ſegen den Young=Plan in Deutſchland habe bei der
hme der franzöſiſchen Regierung keine Rolle geſpielt,
dabei um eine rein innerdeutſche Angelegenheit
9 der Saarverhandlungen am 21. Novensber.
onderbare Saarrelodien aus Paris.
Berlin, 19. November.
anzöſiſche Regierung hat nunmehr der Reichsregierung
en, die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über die
rung der Saar am Donnerstag, den 21. November,
I, durch eine Sitzung im franzöſiſchen
Außenminiſte=
koffnen. Nachdem die deutſche Regierung ſich hiermit
den erklärt hat, begab ſich die deutſche Delegation unter
des Staatsſekretärs z. D. Dr. v. Simſon am Diensjag
Paris.
deutſche Saardelegation hat alſo am Dienstag abend
ung von Staatsſerretär v. Simſon Berlin verlaſſen,
n Franzoſen am Donnerstag in Paris zur Ver=
Verfügung ſtehen. Die franzoſiſche Preſſe hat
offen=
a dOrſay einen Wink erhalten. Jedenfalls tritt
allenden Einmütigkeit in allen Pariſer Kommen=
Hedanke hervor, daß es ſich nur um eine
deutſch=
ge Zuſammenarbeit in der Ausbeu=
Saargruben handeln könne, daß dagegen
m Verzicht auf das Saarſtatut oder gar
Räumung vor dem Jahre 1935 nicht die
könne. Schon am Sonntag ſtellten die „
Vo=
der „Paris Soir” im Anſchluß an die von Briand
Oßen Hammerrede gebrauchte Wendung, daß bei den
deutſch=franzöſiſchen Saarverhandlungen die
Sgarbevölkerung gewahrt werden ſollten, — in
Nar dieſe Redewendung einiges Aufſehen erregt,
Dalb, weil man ſich nicht recht darüber klar zu
wer=
welches Verſahren der franzöſiſche Außenminiſter
* Dieſer Rechte einzuſchlagen beabſichtige —, die Be=
Daß es ſich bei den Saarverhandlungen nicht dar=
Seutſchland das Saargebiet zurückzugeben. Das
T Nach den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
A Probiſoriſchen Mandat des Völkerbundes unter=
Nauf dieſer Friſt habe die Saarbevölkerung durch
Eibſt über ihr Schickſal zu entſcheiden. Niemand,
ia noch in Genf, habe die Macht, dieſes Verfahren
Ss ſei ſelbſtverſtändlich, daß davon im Augenblick
lein könne und daß dieſer Zuſtand nicht im ge=
T.werde. Verhandeln könne man lediglich über
i2 Betriebsrecht im den Saargruben, das gegen=
Eeich zuſtehe Frankreich ſei bereit, über den Rück=
kauf durch Deutſchland jetzt ſchon zu verhandeln, weil ſeine
Poſi=
tion in ſechs Jahren weſentlich ungünſtiger wäre als jetzt, wo es
noch einen Preis feſtſetzen und im Austauſch ſinanzielle und
wirtſchaftliche Zugeſtändwiſſe verlangen könne. Indem es dieſe
weitſichtige und verſöhnliche Haltung einnehme, ſo ſchreibt die
„Volonts” beweiſe Frankreich ſeinen guten Willen, und es ſei
zu bedauern, daß gewiſſe Kreiſe jenſeits des Rheins (damit
ſpielt das Blatt offenbar auf die Rede des Prälaten Kaas an)
dieſen guten Willen nicht nach ſeinem wahren Werte einſchätzen.
Nun erklärt heute auch der reaktionäre „Figaro”, nach den
Er=
lkärungen Briands ſolle ſich die Konferenz nur mit der
wirt=
ſchaftlichen Seite des Saarproblems befaſſen und nicht mit der
politiſchen Seite, denn in dieſer Beziehung blieben die
Beſtim=
mungen des Verſailler Vertrages beſtehen. — Der „Excelſior”
vertritt, wenn auch in weniger präziſer Form, eine ähnliche
Anſicht.
Die Tendenz geht offenſichtlich dahin, die Ausſprache von
vornherein auf das Gleiſe zu ſchieben, daß Frankreich alle ſeine
Rechte behalten, Deutſchland dagegen einen möglichſt hohen
Preis für die Saargruben zahlen ſoll, daß es dafür aber die
Gruben micht etwa zurückerhält, ſondern höchſtens in ein
deutſch=
franzöſiſches Beſitzverhältnis überführen ſoll. Daß auf dieſer
Grundlage eine Verſtändigung nicht möglich iſt, braucht vom
deutſchen Standpunkt aus laum geſagt zu werden. Die
Fran=
zoſen wiſſen, worauf es uns ankommt, ſie wiſſen, daß wir
Klar=
haben wollen, inwieweit ſie bereit ſind, auch in den
Beſitzver=
hältniſſen der Saar heute ſchon eine Liquidation des Krieges
eintreten zu laſſen. Das bedeutet ſelbſtverſtändlich vorzeitige
Rückgabe des Saargebietes an Deutſchland, wofür wir bereit
ſind, über die Ausbeutung der Gruben, über Zollvergünſtigungen
und über ſehr entgegenkommende Uebergangsverhandlungen mit
uns reden zu laſſen. Die Franzoſen überſchätzen aber wohl doch
ihre Stellung, wenn ſie glauben, daß Deutſchland als Bittſteller
kommt. Das Jahr der Abſtimmung 1935 rückt immer näher,
und ſelhſt Herr=Briand hat den deutſchen Miniſtern gegenüber
keinen Zweifel daran gelaſſen, daß Frankreich es aus
Preſtige=
gründen auf eine Abſtimmung garnicht ankommen laſſen könne,
Die Kommunalwahlen im Saargebiet vom vorigen
Sonntag haben auch genau gezeigt, daß mindeſtens 99
Pro=
zent der Bevölkerung für Deutſchland ſtimmen
werden. Welche Auswirkungen ſich danaus in Amerika und in
den anderen Ländern zur Einſchätzung der ungeheuren Lügen
er=
geben werden, mit denen Frankreich ſeinerzeit in Verſailles
ge=
arbeitet hat, weiß natürlich Herr Briand ganz genau. Wir
haben alſo auch ſchon Trümpfe in der Hand und brauchen nicht
bedingungslos einen Preis zu zahlen, den Frankreich verlangt,
wobei angemerkt ſei, daß auch der Gedanke einer gemiſcht
deutſch=
franzöſiſchen Geſellſchaft zur Verwaltung der Saargruben
ge=
rade aus dem Widerſtand der deutſchen Arbeiterkreiſe heraus nicht
in Fage kommen kann. In jedem Falle aber geht die deutſche
Delegation einen ſchweren Weg. Sie wird es nicht leicht haben,
um Abmachungen herum zu kommen, trotz allen guten Willens,
die nach Auffaſſung der deutſchen öffentlichen Meinung auch nur
halbwege tragbar ſind. Es braucht aber wohl nicht erſt betont
zu werden, daß die Verhandlungen von vornherein zum
Fehl=
ſchlag verurteilt wären, falls die franzöſiſche Regierung ſich
wirk=
lich auf den oben angedeuteten Standpunkt ſtellen ſollte, ſchon
deshalb, weil Deutſchland ſelbſtverſtändlich keine wirtſchaftlichen
Zugeſtändniſſe machen hann, bevor nicht die Wiederherſtellung
der deutſchen Souveränität über das Saargebiet geſichert iſt.
Empfänge bei Briand.
EP. Paris, 19. November.
Außenminiſter Briand hat heute den italieniſchen
Botſchafter, Manzoni, den argentiniſchen
Bot=
ſchafter Alvareg de Toledo, den franzöſiſchen
Bot=
ſchafter in Madrid ſowie den franzöſiſchen
Ge=
ſandten im Haag empfangen. Obgleich das amtliche
Communigué den Inhalt dieſer Unterredungen verſchweigt, darf
mit Sicherheit angenommen werden, daß die Londoner
Seeabrüſtungskonferenz und die
franzöſiſch=
italieniſchen Standpunkte in der Frage der
Seeab=
rüſtung Gegenſtand des Geſprächs mit dem
ita=
lieniſchen Botſchafter bildeten. B.öher ſind offizielle
Vorverhandlungen zwiſchen Frankreich und Italien noch nicht
eingeleitet worden, obwohl vor einiger Zeit ſchon Italien dem
franzöſiſchen Außenminiſterium gegenüber den Wunſch
aus=
drückte, ſolche Verhandlungen baldigſt zu eröffnen. Der Quai
d’Orſay erklärte jedoch damals ſich zwar damit einverſtanden,
gab jedoch über den Beginn keine beſtimmte Antwort mit der
Begründung, daß die franzöſiſchen Sachverſtändigen mit ihrem
Gutachten noch nicht ſo weit ſeien. Wie weit die Angelegenheit
jetzt gediehen iſt, und ob ein Datum für die Vorverhandlungen
feſtgeſetzt wurde, konnten wir bisher nicht in Erfahrung
brin=
gen. Mit dem franzöſiſchen Geſandten im Haag
beſprach Briand aller Wahnſcheinlichkeit nach die
kom=
mende zweite Haager Konferenz.
Bevorſtehender Rücktrikk des belgiſchen Kabinekks?
EP. Brüſſel, 19. November.
Die Rechtsparteien der belgiſchen Kammer und des Senats
haben eine Entſchließung angenommen, die jede Hoffnung, die
belgiſche Regierungskriſe doch noch zu vermeiden, zerſtört. Sie
nahmen eine Tagesordnung einſtimmig an, in der ſie dem
Mi=
niſterpräſidenten Jaſpar das Vertrauen ausſprechen und die
einfache und vollſtändige Flamiſierung der Univerſität Gent
ver=
langen. Falls die liberale Linke in ihrer morgigen Sitzung ihren
Grundſätzen und ihren letzte Woche gefaßten Beſchlüſſen nicht
untreu wird und ſich auf ein Kompromiß nicht einläßt, was
je=
doch kaum die größten Optimiſten zu hoffen wagen, ſo wird der
Rücktritt der Regierung nicht vermieden werden können. In
dieſem Sinne ſprechen ſich heute bereits bekannte Perſönlichkeiten
der Liberalen Partei aus.
Dr. Otto Siegel, z. Zt. Wien.
Die noch vor wenigen Wochen außerordentlich geſpannte
innenpolitiſche Lage Oeſterreichs hat heute einer weſentlich
be=
ruhigteren und gemäßigteren Entwicklung Raum gegeben,
ob=
wohl Peſſimiſten bereits das Ende des Reiches vorausgeſagt
hatten. Es hieße dem heutigen Oeſterreich völlig die
Berech=
tigung der eigenen Führung ſeiner Innenpolitik abſprechen,
würde man jede Zuſpitzung der innenpolitiſchen Atmoſphäre
dieſes Staates rundweg mit der Selbſtverſtändlichkeit des
Ein=
marſches fremder Mächte, mit der Uebertragung der
Außen=
politik ultimae rationis auf die Innenpolitik, beantworten. Von
der dringenden Notwendigkeit, durch engſte Gemeinſchaftsarbeit
mit dem Deutſchen Reich die Gegenwartsnot unſeres
Bruder=
ſtaates nach beſten Kräften zu lindern, iſt an dieſer Stelle oft
ge=
nug geſprochen worden. Es hieße aber, die Löſung der
Friedens=
verträge ſowie die durch die Völkerbundsarbeit erſtrebte
ver=
ſtändnisvolle Zuſammenarbeit der Völker für völlig illuſoriſch
erklären, würde man die bisher auch in Deutſchland häufig
ge=
bräuchliche Argumentation aufgreifen, nach der die
innenpoli=
tiſchen Kämpfe Oeſterreichs, die ſonſt jedem Staat zugebilligte
Grenze überſchreiten.
Die Formen des innenpolitiſchen Kampfes äußern ſich
natur=
gemäß in jedem Staate verſchieden, je nachdem die Träger des
politiſchen Willens ſie ſich ſchaffen. Der Anſtoß zu einer
energi=
ſchen Offenſive des bürgerlichen Elements in der öſterreichiſchen
Bevölkerung ging in dieſem Fall von außerparlamentariſchen
Kräften aus, die in der Heimwehrbewegung ihren Urſprung
hat=
ten. Dieſer Anſtoß kann aber nur als der äußere Anlaß
aufge=
faßt werden. Die Kriſe des öſterreichiſchen Parlamentarismus
war nicht von heute auf morgen entſtanden. Gegenſätzlichkeiten
der parlamentariſchen Parteien hatten häufig zu einer
Unüber=
brückbarkeit der Grundanſchauungen geführt, die auf
verſchie=
denen Gebieten die parlamentariſchen Arbeitsmöglichkeiten
lahm=
legen mußte. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur an die
Ob=
ſtruktionspolitik der ſozialdemokratiſchen Oppoſition in der Frage
der Mietengeſetzgebung erinnert, eine Frage, die auch heute noch
trotz geringer Teilverſuche ungelöſt iſt. Die ſchwierigen
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe Oeſterreichs mußten außerdem die
außer=
parlamentariſche Gruppenbildung weſentlich beſchleunigen und
verſtärken. Es darf dabei nicht aus dem Auge verloren werden,
daß die Friedensverträge das neue Oeſterreich vor völlig
unlös=
bare Aufgaben geſtellt hatten. Zu der Konſtruktion eines
wirt=
ſchaftlichen Torſo ohne geräumiges Abſatzgebiet geſellte ſich die
unmögliche geopolitiſche Geſtalt des neuen Staates, die
räum=
liche Iſolierung Wiens von den Bundesländern, die im Weſten
heute tatſächlich viel ſtärker nach den ſüdlichen Gebieten des
Deutſchen Reiches als nach der weit im Nordoſten
vorgeſcho=
benen Bundeshauptſtadt Wien gravitieren. Daraus entſtand das
ſchwierige Verfaſſungsproblem: Wien und die Bundesländer.
Die Julitage des Jahres 1927 hatten zwar eine gewaltſame
Ex=
ploſion der Leidenſchaften im Volk gebracht, aber keineswegs
eine endgültige Klärung der wichtigſten ſtaatspolitiſchen Fragen
eingeleitet. Die Gegenwartsprobleme beherrſchten ſtändig die
Führung der inneren Politik, die Gegenſätze blieben, verſtärkten
ſich von Tag zu Tag, Kabinette kamen und gingen; ſelbſt die für
die Zuſammenarbeit im Parlament ſcheinbar geeignetſten
Per=
ſönlichkeiten vermochten nicht, endgültig die Stabilität in der
Entwicklung der öſterreichiſchen Innenpolitik zu garantieren. Die
außerparlamentariſchen Kräfte wuchſen mehr und mehr an. Es
ſchien eine Zeitlang, als ob eine vermittelnde Idee zwiſchen
Rechts und Links überhaupt nicht mehr gegeben ſei, bis die neue
Regierungsbildung unter Bundeskanzler Schober erfolgte.
Dieſer Tag liegt nun ſchon Wochen zurück. Sie haben aber
genügt, eine weſentliche Entaiftung der Atmoſphäre zu ſchaffen.
Die Aufgabe der neuen Regierung mußte ſich nach zwei Seiten
richten. Sie mußte einmal mit dem Drängen der
außerparla=
mentariſchen Rechten und zweitens mit der Notwendigkeit einer
verſtändnisvollen Zuſammenarbeit mit der Sozialdemokratie im
Parlament rechnen. Die hinter uns liegenden Wochen
berech=
tigen zu der Hoffnung, daß der neuen Bundesregierung dieſe
Syntheſe der politiſch auseinander ſtrebenden Kräfte gelingen
wird. Sie haben darüber hinaus bereits den Beweis erbracht,
daß das Werk beſonders auf verfaſſungsrechtlichem Gebiet in
befriedigendem Sinne gelöſt werden konnte. Der vom
Bundes=
kanzler Schober eingeſchlagene Weg war letzten Endes der einzig
gangbare. Er war völlig im Sinn aufbauender, ſtaatspolitiſcher
Arbei=; ein anderer hätte zu ſchweren innerpolitiſchen
Ausein=
anderſetzungen führen müſſen, die nur durch Einſatz ſtärkſter
Machtmittel hätten geſchlichtet werden können.
Wenn auch mit dem Schlagwort „Ruck nach rechts in
Oeſter=
reich” die ganze Entwicklung nicht abgetan werden kann, ſo iſt
doch der erhebliche Wandel der innenpolitiſchen Verhältniſſe für
jeden deutlich erkennbar, der nach längerer Abweſenheit wieder
in Wien und Oeſterreich weilt. Hatte bis dahin in Wien die
Sozialdemokratie, mehr oder weniger allein das Feld durch
Maſſendemonſtrationen beherrſcht, ſo hat ſich von den
Bundes=
ländern aus die Welle der volksbewußten Maſſenbewegung in
Richtung Wien ausgebreitet. Dies iſt für Oeſtereich um ſo
be=
deutſamer, als ſeit dem Zuſammenbruch zum erſten Male ein
ſo entſchiedener Ruck nach rechts verzeichnet werden konnte, wie
es jetzt der Fall war. Dieſe Entwicklung hat ſich bereits bei den
letzten niederöſterreichiſchen Gemeindewahlen ausgedrückt. Es
iſt beſonders darauf hinzuweiſen, daß gerade in den
Indu=
ſtriegemeinden Niederöſterreichs die Sozialdemokratiſche
Partei Verluſte erlitten hat. Das iſt nur eines der wenigen
Anzeichen dafür, daß ſich die ſozialdemokratiſchen Verluſte heuie
auch weſentlich auf die Arbeitnehmerſchaft ausgedehnt haben
eine Tatſache, die ſchon an dem Rückaang der freien
Gewerk=
ſchaften Oeſterreichs, an früheren Wahlergebniſſen gelegentlich
der Wahlen in die Kammern für Arbeiter und Angeſtellte und
neuerdings an dem Uebergreifen der Heimwehrbewegung aul
die ſteiriſche Induſtriearbeiterſchaft feſtgeſtellt werden konnte.
Die freien Gewerkſchaften Oeſterreichs verfügten im Jahre 1928
über 15 v. H. weniger an Mitgliedern als noch fünf Jahre
vor=
iſt damit zu rechnen, daß dieſer Abbröckelungsprozeß
her.
Ceite 2
Mittwoch den 20 November 1929
Nummer
gerade im Jahre 1929 weſentliche Fortſchritte gemacht hat.
Ge=
rade dieſer Entwicklung wird in Oeſterreich künftig größte
Be=
deutung beigelegt werden müſſen, da im Kampf um die
Arbei=
terſchaft und um die Formung ihres politiſchen Willens die
ſtärkſte Breſche in die Sozialdemokratiſche Partei gelegt werden
kann.
Die politiſch=parlamentariſche Arbeit war in Oeſterreich
ſtar=
ken Hemmungen unterworfen. Im Parlament waren neben den
beiden großen Parteirichtungen der Chriſtlich=ſozialen Partei
und der Sozialdemokratiſchen Partei, die Großdeutſche Partet
und der Landbund vertreten. Die Chriſtlich=ſoziale Partei, die
den eigentlichen Kern der Regierungsparteien bildete, wurde
durch den Landbund und die Großdeutſche Volkspartei in der
Ausübung der Regierung unterſtützt. Die ſtarke
ſozialdemokra=
tiſche Oppoſition verfügte nur über eine geringe Anzahl
parla=
mentariſcher Mandate weniger als die in der Chriſtlich=ſozialen
Partei befindliche Regierungspartei. Es ergab ſich aus dieſer
Parteikonſtellation, daß das durch die Großdeutſche Volkspartei
repräſentierte nationale Element verhältnismäßig ſchwach
ver=
treten war, während der Landbund, der hier in Oeſterreich eine
politiſch=parlamentariſche Partei darſtellt, im innerſten Kern als
wirtſchaftspolitiſche Intereſſenvertretung zu gelten hatte. Zu
einer Kandidatur der beiden in Oeſtereich vertretenen
national=
ſozialiſtiſchen Gruppen, die teilweiſe ſogar einen den
Parlamen=
tarismus ablehnenden Standpunkt eingenommen hatten, iſt es
bisher nicht gekommen. Eine kommuniſtiſche Partei im Sinne
der deutſchen Reichstagspartei gibt es in Oeſterreich nicht, wenn
auch die freien Gewerkſchaften über kommuniſtiſche Zellen
ver=
fügen. Die im Vergleich zu Deutſchland weſentlich radikalere
Einſtellung der öſterreichiſchen Sozialdemokratiſchen Partei hat
die Aufrichtung einer kommuniſtiſchen Partei in Oeſterreich
ver=
hindert. Daß eine Parteikonſtellation wie die geſchilderte die
par=
lamentariſche Arbeit außerordentlich erſchweren mußte, iſt klar.
Die Hauptaufgabe der neuen öſterreichiſchen
Bundesregie=
rung hat in der Durchführung der Vorberatungen über die
Verfaſſungsreform beſtanden. Dieſe ſind ſoweit gediehen, daß
die Verhandlungen bereits am 8. November im Unterausſchuß
des Verfaſſungsausſchuſſes abgeſchloſſen wurden. Im Augenblick
finden noch Parteibeſprechungen ſtatt, deren endgültige Klärung
in dieſer Woche zu erwarten ſteht. Nach den jüngſten
Erklärun=
gen des Bundeskanzlers Dr. Schober iſt damit zu rechnen, daß
noch vor Abſchluß dieſes Monats die Verhandlungen über die
Verfaffungsreform beendet ſein dürften, da aber ſchon heute das
Werk der Verfaſſungsreform in ſeinen Grundzügen als geſichert
betrachtet werden könnte.
Der noch nicht in der endgültigen Form vorliegende
Ent=
wurf des neuen Wahlgeſetzes geht von dem Grundſatz des
Ab=
baus der parlamentariſchen Abgeordneten aus.
Statt der heute im Nationalrat befindlichen 165 Abgeordneten
werden demnach in Zukunft nur noch 135 erſcheinen. Weiter wird
der Entwurf Beſtimmungen nach der Richtung erhalten, daß eine
Lockerung des ſtarren Liſtenſyſtems vorgenommen
und eine engere Verbindung zwiſchen Wählern und Gewählten
ſowie eine gerechte gleichwertige Verteilung der Mandate
her=
geſtellt wird. Im Zuge der Verfaſſungsreform ſind noch eine
Reihe weiterer bundesgeſetzlicher Vorlagen zur Diskuſſion
ge=
ſtellt, die gleichfalls dringenden Mängeln abhelfen ſollen. Es
handelt ſich hier um die Schaffung neuer preſſegeſetzlicher
Be=
ſtimmungen, um Maßnahmen, durch die das Koalitionsrecht der
Arbeitnehmer ſtärker betont werden ſoll, als es bis heute der
Fall iſt, und andere Probleme. Mitten in die Beratungen um
die Verfaſſungsreform ſind bereits ſeit längerer Zeit von
ver=
ſchiedenen Seiten vorliegende Reformvorſchläge über die
Er=
ſetzung des Bundesrates durch einen dem Muſter des
Reichs=
wirtſchaftsrates entſprechenden Bundeswirtſchaftsrat eingebracht
und zur Erörterung geſtellt worden.
Alle dieſe Dinge ſind noch mitten im Fluß. Es iſt zu
hof=
fen, daß ihre Behandlung und ihre praktiſche Verwirklichung
da=
zu beitragen werden, die politiſchen Meinungen nicht
ausein=
ander=, ſondern zuſammenzuführen.
Vom Tage.
Das Schickfal der Regierung Tardieu in den Händen
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 19. November.
Die Schwierigkeiten der Regierung Tardieu halten an. Jeden
Tag kann man düſtere Prophezeiungen über die künftige
Regie=
rungsmehrheit hören. Bezeichnend dabei iſt, daß man am meiſten
einen Vorſtoß der rechtsſtehenden Oppoſition fürchtet. Das
Schickſal der Regierung liegt nämlich ſtark, in den
Händen Louis Marins. Wenn Louis Marin ſich
entſchloſ=
ſen gegen die Regierung wendet, gegen eine Regierung, an der
Wie verlautet, beabſichtigt der Reichsernährungsminiſter, für die
Monate Dezember und Januar den Vermahlungsſatz
von Inlandsweizen auf 50 Prozent feſtzuſetzen.
In den Räumen der Republikaniſchen
Beſchwerde=
ſtelle in Berlin fand geſtern eine polizeiliche
Haus=
ſuchung ſtatt, um ein geſuchtes Schriftſtück zu beſchlagnahmen.
Vor der deutſchen Geſandtſchaft in Warſchau
ſollten geſtern abend Proteſtkundgebungen der
Studen=
ten wegen des deutſch=polniſchen
Liguidations=
vertrages ſtattfinden. Die Polizei drängte die Demonſtranten
zurück und nahm eine Reihe von Verhaftungen vor.
Der ſtellvertretende Außenminiſter der
Sowjet=
union, Karachan, iſt am Montag abend in Berlin
eingetrof=
fen. Die Ziele ſeines Beſuches ſind unbekannt.
Der braſilianiſche Vertreter beim Inſtitut für Internationales
Recht in Havanna hat mitgeteilt, daß Braſilien bereit iſt, den beiden
Republiken Bolivien und Paraguay Freizonen auf braſilianiſchem
Ge=
biet zu gewähren, um für dieſe im Innern des ſüdamerikaniſchen
Kon=
tinents liegenden Staaten einen Zugang zum Meere zu ſchaffen.
ihm nichts ſympathiſch erſcheint, dann iſt die neue Kriſe kaum zu
vermeiden. Die Gruppe Marin iſt in der Regierung vertreten,
aber die Vergangenheit hat gelehrt, daß das einen Angriff ſeitens
des Führers der Partei nicht ausſchließt. In ſolchen Fällen
zer=
fällt die Partei in zwei Teile; die größere Hälfte geht durch dick
und dünn mit der Konzentration, ein Teil aber — die nächſte
Umgebung Marins. mindeſtens 15 Stimmen — iſt bereit, gegen
die Regierung zu ſtimmen. Man will daraus auf die Spaltung
der Gruppe Marin folgern. Man kann aber daraus auch auf eine
Spaltung der Regierungsmehrheit ſchließen.
Die Gruppe Marin war bisher die feſtgefügteſte in der
Kam=
mer. Eine offene Spaltung könnte man alſo als eine Senſation
auffaſſen. Das iſt aber nicht der Fall. Louis Marin hat ſich
be=
reits mehrmals von der Mehrheit ſeiner Partei abgeſondert, ohne
daß es deshalb zu einer Sprengung des Parteirahmens gekommen
ware. Nichts auf der Welt iſt nämlich ſo elaſtiſch wie
Partei=
rahmen in Frankreich. Perſönlichkeiten waren in der franzöſiſchen
Politik ſtets wichtiger als Parteidoktrinen. Trotz allem iſt die
Kriſe, welche in allen Parteien tobt, ſymptomatiſch. Bei den
Sozia=
liſten kämpfen zwei Richtungen gegeneinander; die eine möchte
mit den bürgerlichen Parteien zuſammen regieren, die andere
lehnt jede Koalition ab. Die Radikalſozialiſten ſind ebenſo
ge=
ſpalten; teils wollen ſie unentwegte Oppoſition, teils möchten ſie
in die Regierung wieder eintreten. Und ſo geht es bei den
mei=
ſten Gruppen. Tardieus Abneigung gegen die veralteten
Partei=
rahmen iſt alſo in höchſtem Maße aktuell.
Auch in der Außenpolitik dauert die Unſicherheit an. Die
Diplomatie arbeitet fieberhaft an der Klärung der aktuellen
Fragen. Das Durcheinander wird aber immer größer. Während
man jedoch in bezug auf die Haager Konferenz wenigſtens die
optimiſtiſche Grundſtimmung zu bewahren ſcheint, werden die
Ausſichten der Londoner Seeabrüſtungskonferenz von Tag zu Tag
düſterer.
Wachſende Bewegung gegen Snowden.
EP. London, 19. November.
Die Haltung der engliſchen Regierung in der Frage des
be=
ſchlagnahmten deutſchen Eigentums gibt dem „Obſerver” Anlaß
zu einer lebhaften Kritik. Durch die ſtarre und unnachgiebige
Hältung des engliſchen Schatzamtes ſei in Deutſchland ein Gefühl
der Erbitterung hervorgerufen worden, das nach Anſicht des
Blattes die erwartete moraliſche Wirkung der Zurückziehung der
engliſchen Truppen aus dem Rheinland völlig zerſtören könnte.
Selbſt in den Reihen der Arbeiterpartei macht ſich gegen
die Haltung der engliſchen Regierung in der Frage der
Liqui=
dation des befchlagnahmten deutſchen Eigentums immer
grö=
ßerer Widerſtand geltend. Wie aus den Unterſchriften zu der
vom liberalen Abgeordneten Mac Pherſon den
Unterhausmit=
gliedern unterbreiteten Denkſchrift über die Liquidation des
deut=
ſchen Eigentums hervorgeht, ſetzt ſich die Mehrzahl der 100
Ab=
geordneten, die ſich bisher eingeträgen haben, aus
Parlaments=
mitgliedern der Arbeiterpartei zuſammen. Die Denkſchrift, die
dem Premierminiſter Macdonald, Schatzkanzler Snowden und
Handelsminiſter Graham zugeſtellt werden ſoll, verlangt, daß
das bisher noch nicht liquidierte deutſche Eigentum in
Ueber=
einſtimmung mit den Empfehlungen des Young=Plans
unver=
züglich freigegeben werden ſoll. Ferner ſoll der Betrag aus der
Liquidation deutſchen Eigentums ſowie der Ueberſchuß, der nach
Befriedigung der Anſprüche engliſcher Privatperſonen gemäß
den Artikeln 296 und 297 des Friedensvertrags verbleibt, zur
Verteilung an die früheren deutſchen Eigentümer bereitgeſtellt
werden. Neben den zahlreichen Unterhausmitgliedern der
Ar=
beiterpartei haben ſich 14 konſervative und 21 liberale
Abgeord=
nete der Denkſchrift angeſchloſſen. Mac Pherſon beabſichtigt, am
Donnerstag dieſer Woche verſchiedene Fragen in dieſer
Ange=
legenheit an den Schatzkanzler im Unterhaus zu richten. Wie
verlautet, beabſichtigt Snowden, darauf zu antworten. Auf dieſe
Erklärung Snowdens darf man allerdings geſpannt ſein.
Mneingten ver deit Heutſchnation
Der umſtritkene Paragraph 4. — Oppoſikion
* Berlin, 19. November. (Prit
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat am Mo
in die Mitternachtsſtunde beiſammengeſeſſen. Ueber da
nis der Beratungen ſind bereits Meldungen verbreitet
die darauf hinauslaufen, daß die Oppoſition
Fraktion gegen den Hugenbergkurs
außer=
ſtark geweſen ſei, daß ſogar Herr Hugenberg ſchließlich
verſtändnis dahin erklärt habe, daß die Fraktion bei d
mentariſchen Behandlung des Volksbegehrens die Abf
über den § 4 freigeben würde. Parteioffiziös wird d
ſtellung beſtritten. Es wird behauptet, daß „der Zweck
tionsſitzung geweſen ſei, die programmatiſche Rede
ſprechen, die der Führer Hugenberg auf dem Kaſſeler
halten wolle, und daß bei der Gelegenheit natürlich
das Volksbegehren geſprochen worden ſei, aber von ei
abe der Abſtimmung könne keine Rede ſein, weil Frat
Partei auf den Wortlaut des Volksbegehrens ſchon fr
gelegt worden ſeien”.
Immerhin dürfte richtig ſein, daß die Bedenken,
Anfang an gegen den § 4 laut wurden, auch in der
ſitzung ein ſehr ſtarkes Echo gefunden haben, und daß
Möglichkeit geſprochen wurde, Teile des § 4 fallen
wenn ſich um dieſen Preis Ausſicht auf eine Mehrheit
i=
tag bieten würde, woran wir allerdings nicht glauben.
Meldung, daß Herr Hugenberg ſich bereit erklärt habe,
i=
tag das Volksbegehren perſönlich zu begründen, wird
Die Preſſeſtelle der Deutſchnationalen ſtellt fefü, daß „He
berg bei der allgemeinen Einſtellung, die er gegenüber
lichkeit des Parlamentes habe, jetzt gar nicht aus ſeine
heraustreten werde‟
Die deutſchnationale Preſſeſtelle hat übrigens mit il
ſuch, die Schwierigkeiten, die innerhalb der Reichsta
vorlagen, mit einem Dementi einſach wegzuleugnen, we
gehabt. Wenn eine derartige Sitzung acht Stunden dau
ergibt ſich allein ſchon aus dieſer zeitlichen Spanne, de
Gegenſätze ausgetragen wurden, und wenn es zuder
Fraktion Gruppen gibt, die an einem Bekanntwerd
Gegenſätze ein Intereſſe haben, dann ſollte man mit for
leicht richtigen, aber ſachlich ungenügenden Dementis fo
Nach den uns zugegangenen Mitteilungen hat
He=
berg die Abſtimmung über den § 4 der Fraktion ni
geben, er hat indeſſen auf eine Anregung, worin eine
Forderung an ihn geſtellt wurde, geſchwiegen. Darüb
haben ſich aber rund 30 Abgeordnete der Fraktion —
bei einer Fraktionsſtärke von 78 Mann faſt 40 Prozent
verſtändigt, daß ſie bei der Abſtimmung im Reichstag
§ 4 nicht poſitiv abſtimmen und ſich auch einem Frakti
nicht fügen würden. Sollte alſo ein Mehrheitsbeſchluß
tion die Abſtimmung für den § 4 erzwingen wollen,
das die Sprengung der Fraktion und de
Partei bedeuten. Daß unter dem Vorſitz des Grafe
eine ſolche Vergewaltigung erfolgen könnte, iſt unwah
Dagegen iſt es immerhin möglich, daß Herr Hugenbe
ſchon einmal — aus der Fraktion eine Flucht in d Be
organiſation antritt, und das, was er in der Fraktior
reichen kann, durch einen Beſchluß des Parteitages z
verſucht. Unter dieſen Umſtänden gewinnt der am D
beginnende Parteitag in Kaſſel ein größeres aktuelles f1
als bisher angenommen wurde.
Der Reichsausſchuß hat ſeine Sitzung für den 2
November angeſetzt. Die Kreiswahlausſchüſſe haben 9
halten, bis zum 20., ſpäteſtens bis zum 21. Nove
Prüfungen in ihren Bezirken zu beenden und dann die
fort nach Berlin zu ſchicken. Der größte Teil der Au
bereits am Dienstag fertig geworden. Aus 12 Kreiſen,
dem Weſten des Reiches, liegen die Ergebniſſe in V
Wenn in einzelnen Zeitungen behauptet wird, daß b.
über 10 000 Stimmen für ungültig erklärt worden ſe
das eine reine Schätzung. Amtliche Handhaben lie
nicht vor. Die im Augenblick vorliegenden Ergebn
jedenfalls eine ſolche Schätzung auch ſachlich als unber
ſcheinen. Die Ergebniſſe ſchwanken natürlich nach
obe=
ten; im Durchſchnitt ſind aber die vorläufigen Ergebn
halten. Der Reichswahlleiter hat dazu das Beſtrebei
die unbeſtrittenen Zahlen zuſammenzuzählen. Errei F
durch ſchon die erforderlichen 10 Prozent, dann wir
Nachprüfung aller anderen ſtrittigen Zahlen verzichte
Man kann alſo für Freitag oder Samstag mit der ei
Klärung der Lage rechnen.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Große Dinge ſind im Werden. Voll hochgeſpannter
Erwar=
tungen verfolgt man die Verſuche, mit Hilfe von Raketen die
oberen Schichten unſerer Atmoſphäre zu erreichen. Gelingen dieſe
Verſuche, ſo wird, das iſt heute ſchon ſicher, ein neuer Erfolg
angeſtrebt werden. Beſtrebungen werden einſetzen, die
Schwer=
kraft der Erde zu überwinden, den unendlichen Weltenraum zu
erreichen und durch ihn hindurch in freiem Flug nach anderen
Himmelskörpern zu gelangen.
Das hohe Ziel, das hier winkt, nimmt die Aufmerkſamkeit
derart in Anſpruch, daß man dabei faſt daran vergißt, ob nicht
noch auf andere Weiſe ein Verkehr mit unſerem Trabanten, dem
Mond, oder mit anderen Planeten möglich wäre. Dieſer Verkehr
braucht ja nicht gerade in perſönlichen Beſuchen der Erdbewohner
bei den Marsbewohnern zu beſtehen. Wir können für den
An=
fang ſehr zufrieden ſein, wenn es ſich auf irgendeine Weiſe
mög=
lich machen läßt, mit ihnen wenigſtens in Gedankenaustauſch
zu treten. Das könnte durch Abſendung irgendwelcher Zeichen,
durch Signale, vielleicht auch durch Uebermittlung der Sprache,
alſo durch eine Art von Telephonie erfolgen. So utopiſch dies
klingt, ſcheint es doch nicht ausgeſchloſſen, daß wir über kurz
oder lang einmal dazu kommen. Der Weg, der dabei
einzuſchla=
gen wäre, wird durch eine Reihe von techniſchen Verſuchen
ge=
zeigt, die neuerdings durchgeführt worden ſind. Sie hatten
zu=
nächſt keineswegs den Zweck, eine Verſtändigung mit den autf
anderen Welten befindlichen Lebeweſen anzubahnen. Sie wurden
angeſtellt, um zu ermitteln, ob und in welchem Umfange
Kraft=
übertragung unter Verwendung von Lichtſtrahlen vorgenommen
werden können. Ihr Verlauf zeigte neue in den Weltenraum
führende Möglichkeiten.
Bleiben wir aber zunächſt auf der Erde. Die
Kraftübertra=
gung erfolgt hier in der Mehrzahl der Fälle auf elektriſchem
Wege. Die elektriſche Energie wird von einem Orte auf dünnem
Draht nach einem anderen fortgeleitet, um hier ausgenützt zu
werden. Auf dieſe Weiſe läßt ſich die Energie nach ſehr weiten
Entfernungen übertragen. Es ſei in dieſer Hinſicht an die
Tele=
graphie und an das Fernſprechen erinnert, die zu den älteſten
Formen elektriſcher Kraftübertragung gehören. Zum
Telegra=
phieren und Fernſprechen brauchen wir nicht einmal mehr die
Drähte. Es kann auch auf drahtloſem Wege geſchehen.
Eine Reihe von Umſtänden und Schwierigkeiten, die ſich
ins=
beſondere bei beſtimmten Arten drahtloſer Verſuche ergaben,
ließ die Frage auftauchen, ob es denn nicht auch noch andere
Mittel zur Kraftübertragung gäbe als Drähte und elektriſche
Wellen. Die Beantwortung dieſer Frage war insbeſondere für
gewiſſe Zweige der Nachrichtentechnik ſehr wichtig. Deshalb
be=
gann man mit Unterſuchungen, wie weit ſich Lichtſtrahlen für die
Zwecke der Kraftübertragung eignen.
Bei Verſuchen, die ſowohl von einer der größten amerikaniſchen
Elektrizitätsgeſellſchaften wie in Wien vorgenommen wurden,
zeigten ſich überraſchend günſtige Ergebniſſe. Die in Amerika
benutzte Anordnung für die Uebertragung von Sprache und
Muſik auf Lichtſtrahlen beſteht aus einem Mikrophon, das in
be=
kannter Weiſe die auf ſeine Membrane auftreffenden
Schall=
wellen in elektriſche Ströme verwandelt. Soweit iſt alles
ge=
blieben wie es ſchon ſeit Jahrzehnten im Beſprechungsteil unſerer
Fernſprecher war. Die durch die Sprache beeinflußten elektriſchen
Ströme fließen in Elektromagnete, vor denen ſich ein kleiner
Spiegel befindet, der ſo eingerichtet iſt, daß er durch den
Mag=
netismus geſteuert wird. Auf den Spiegel fällt ein Lichtſtrahl.
Dieſer Lichtſtrahl wird vom Spiegel zurückgeworfen und gelangt
durch ein Linſenſyſtem auf eine photoelektriſche Zelle. Die
un=
merkbaren Schwingungen, die der Spiegel ausführt, werden alſo
auf den Lichtſtrahl übertragen, der damit zum Träger der
Sprache wird. Er iſt an die Stelle des Drahts getreten, der bei
der gewöhnlichen Telephonie die Ströme nach dem
Empfangs=
ort leitet.
Die Schwingungen und Aenderungen der Lichtſtärke, denen
der Strahl unterliegt, ſind für das Auge nicht zu erkennen.
Aber die hochempfindliche photo=elektriſche Zelle ſpricht auf ſie
an. Sie verwandelt die Schwankungen der Lichtſtärke wieder in
elektriſche Ströme, die über einen Verſtärker in den Hörer eines
Telephons oder in einen Lautſprecher fließen. Hier entſteht alſo
wieder die Sprache. Betrachten wir die Anordnung in ihrer
Ge=
ſamtheit, ſo haben wir eine regelrechte Fernſprechverbindung,
die an Stelle eines Drahtes mit einem Lichtſtrahl arbeitet und
bei der die Schwankungen der Töne in Schwankungen der
Licht=
ſtärke dieſes Strahls umgewandelt ſind. Die Rückberwandlung
der Lichtſchwankungen in die Sprache findet durch Vermittlung
der in neueſter Zeit ſo vielſeitig verwendeten photo=elektriſchen
Zelle ſtatt.
Mit dieſer Anordnung iſt nun eine Anzahl äußerſt
bemer=
kenswerter Erfolge erzielt worden. Sprache und Muſik ließen
ſich in vorzüglicher Weiſe übertragen und in bezug auf ihre
Stärke verändern. Hält man die Kand in den Lichtſtrahl, ſo
hört die Uebertragung auf. Läßt man aber den Lichtſtrahl durch
Löcher verſchiedener Größe gehen, ſo ſchwächt ſich die Lautſtärke
je nach der Größe der Löcher ab. Aber nicht nur Scht
der Membrame eines Telephons oder eines Lautſprei
dern auch andere mechaniſche Wirkungen laſſen ſich
Kraftübertragung auf Lichtſtrahlen auslöſen. Der C
niker M. Kintner hat auf dieſe Weiſe elektriſche
S=
tätigt. Er hat Lichter in einem Zimmer entzündet u
ausgedreht. Er hat mit Hilfe dreier durch die Lichtſte
flußter Stromkreiſe elektriſche Einrichtungen in Tätigt
die in drei Gruppen eingeſtellt waren. Ganz nach A
beitete bald die eine, bald die andere Gruppe. Weiter
derer Seite angeführte Verſuche haben gezeigt, daß
Verwendung eines Lichtſtrahles auch auf Räder ſtehen
in Bewegung ſetzen laſſen.
Die bisher erzielten Ergebniſſe laſſen keinen Zwe
darüber, daß eine Kraftübertragung auch durch Licht 1
Daraus ergeben ſich insbeſondere gegenüber den
Wellen gewiſſe Vorteile. Dieſe ſtrahlen vom Sended
allen Richtungen hin aus. Jede mit ihnen vorgenomm
übertragung kann daher von jedem ausgenützt wer
einen geeigneten Empfänger hat, vermag ohne weite
von der ausgeſtrahlten Energie zu entnehmen und
Zwecken dienſtbar zu machen. Das iſt beim Rundfun,
genehm, der Millionen von Menſchen die Teilnahme
Darbietungen ermöglichen ſoll. Es iſt aber nicht ſehr ..
wert, wenn es ſich darum handelt, eine beſtimmte Nacl
eine gewiſſe Menge von Energie nur einem Einzelne
ten. Bei der drahtloſen Uebertragung arbeitet man
mit gerichteten kurzen Wellen, alſo mit Wellen, die
Art von Reflektor nach einer beſtimmten Richtung hime
fen werden. Hier entſteht aber ein verhältnismäßig bre
lenbündel, während ſich der Lichtſtrahl ſehr fein 7
ziehen und durch Zurückwerfung an Spiegeln ſo ful
daß die Nachricht tatſächlich nur an den gelangen kan!
ſie beſtimmt iſt. Optiſche Einrichtungen der verſchiede
geſtatten es, ihn auch genügend zu verbreitern, zu!
ziehen, zu lenken und in jeder Weiſe ſo zu geſtalten,
ihn braucht.
Noch läßt ſich nicht ſagen, welchen Ausbaus das ie
ſene Gebiet der Kraftübertragung durch Licht fähig
iſt=
hat man derartige Traftübertragungen bis auf eine Entſe"
etwa acht Kilometern durchgeführt. Bei der drahinte
graphie begann man ſogar nur mit wenigen
Meterſ=
darf man hoffen, daß auch hier Entfernungen raſch "
man zu überwinden vermag. Was nun aber den i*
mit anderen Weltkörpern anbetrifft, ſo lagert in den 1
imer 322
Mittwoch, den 20. November 1929
Seite 3
menkritk des Heſſiſchen Landkags
Am 20. Roormert.
Neue Borlagen im Landkag.
Darmſtadt, 19. November.
Kandtag, der, wie gemeldet, auf den 26. November
ein=
ſind wieder eine Reihe von Druckſachen zugegangen,
Regierungsvorlage betreffend den Erlaß eines zweiten
ur Ergänzung des Geſetzes über die Wahlen
meinden und Gemeindeverbände, deſſen
Artikel lautet: „Die Amtszeit aller unbeſoldeten
Bei=
r in den Städten, die im Jahre 1925 wiedergewählt
ad. beträgt neun Jahre.‟ Die ſozialdemokratiſche
Land=
m fordert in einem Antrag Erhöhung der
Un=
ten. Die Kommuniſten fordern in ihren Anträgen,
ernen und andere Baulichkeiten, die durch die
Räu=
beſetzten Gebietes frei werden, nicht verkauft,
im Umbau in Kleinwohnungen den Gemein=
Yaſſen werden, ferner, daß die Richtſätze der
Für=
iterſtützten um dreißig Prozent erhöht werden.
zuniſtiſcher Antrag enthält eine Mißbilligung
ſiſchen Regierung, weil ſie die auf Erhöhung
hinzielenden Maßnahmen der Reichsregierung zu
unter=
trebt ſei. Weitere kommuniſtiſche Anträge wollen die
ig empfangener Fürſorgeunterſtützung und die
Ver=
von in kommunaler Regie erbauten Wohnungen
ver=
utſche Volksparkei forderk Einführung der
Miekberechkigungskarke in Heſſen.
zeſetzgebungsausſchuß des Heſſiſchen
ges befaßte ſich am Dienstag zunächſt mit einem
Intrag, der zur Bekämpfung der
Tuberku=
entſprechendes Reichsgeſetz, oder falls ein ſolches in
Zeit nicht zu erreichen ſei, ein Landesgeſetz verlangt.
rung erklärte, daß Heſſen dank der vorzüglichen
Ein=
in der Bekämpfung der Tuberkuloſe die günſtigſten
von allen deutſchen Ländern zu verzeichnen habe.
Mitwirkung der Fürſorgeverbände, des
Heimſtätten=
id der Landesverſicherungsanſtalt liege keine
Veran=
r, ein beſonderes Landesgeſetz zu ſchaffen. In Heſſen
Volksſeuche die geringſte Verbreitung gefunden. Der
rd vom Ausſchuß in beſürwortendem Sinn der Re=
1s Material überwieſen.
ängere Ausſprache entſpinnt ſich über den
volkspartei=
rag, in Heſſen die
Mietberechtigungs=
nzuführen. Der Antrag wurde vom Abgeordneten
gehend begründet, der erklärte, das bisherige
Woh=
eiſungsverfahren habe ſich als durchaus unzweckmäßig
etſchaftlich erwieſen und war kaum in der Lage, den
ſuchenden zu helfen. Eine Reihe von Großſtädten
die ſogenannten Mietberechtigungs=Karten eingeführt
un den Wohnungsſuchenden überlaſſen, ihren Bedarf
ecken. Dieſe Löſung wäre nicht nur den
Wohnungs=
dienlich, ſondern habe auch weſentlich zur
Ent=
der Kommunem beigetragen. Der Bericht der
g von Köln hebe z. B. ausdrücklich hervor, daß ſeit
er Einführung ſolcher Mietberechtigungskarten alle
erungen der Parteien aufgehört haben. Köln
be=
es die Räume des Wohnungsamtes für den Verkehr
ungsſuchenden nur an einem Tag in der Woche für
nden zu öffnen brauche. Zufolge dieſer Einſchränkun=
Tätigkeit des Wohnungscmtes ſeien jährlich allein
N. an Verwaltungskoſten geſpart worden.
e Ankwork der hefiſchen Regierung.
egierung erklärte in ihrer Antwort, daß ſie
be=
den Gemeinden und Städten, die den Antrag
hrung der Mietberechtigungskarte ſtellen würden, die
igung zu geben. Es liege jedoch keine
Veranlaſ=
die Karte generell für ganz Heſſen einzuführen. Im
eine ſolche Anordnung auch in keinem anderen Lande
Im Ausſchuß ſind die Auffaſſungen über den
prak=
it und Nutzen der Mietkarten geteilt. Von der Linken
nentlich befürchtet, daß Familien mit zahlreichen
Kin=
benachteiligt werden. Gegen vier Stimmen der Rech=
ten wird der Antrag Haury durch die Regierungsantwort für
erledigt erklärt.
Zum echluſſe behandelte der Ausſchuß einen demokratiſchen
Antrag, die Zulaſſung der Amtsgerichts=Anwälte
zum übergeordneten Landgericht ſpäteſtens fünf Jahre nach
er=
folgter Niederlaſſung des betreffenden Rechtsanwaltes zu
er=
teilen. Die Regierung wandte ſich gegen dieſen Antrag und
ſchlug einen anderen Zulaſſungsmodus vor. Der Ausſchuß nahm
jedoch gegen eine Srimme den Antrag an.
Hierauf vertagte der Ausſchuß die Weiterberatung auf
Mittwoch.
Die ſchwierige Lage der deutſchen Forſtwirkſchaft.
Lw. Ein ernſtes Bild von den großen wirtſchaftlichen
Schwierig=
keiten und Bedrängungen, in denen ſich die deutſche Forſtwirtſchaft
be=
findet, und die ſich in zunehmendem Maße ihrer gedeihlichen
Entwick=
lung entgegenſtellen, entrollen die in dieſen Tagen in Berlin
abgehalte=
nen Sitzungen des Reichsforſtwirtſchaftsrates. Am
12. November tagte der Ho handelsausſchuß, am 13. November der
Rechtsausſchuß und der Ständige Ausſchuß des
Reichsforſtwirtſchafts=
rates. Beſonders der Holzhandelsausſchuß hatte eine Reihe von Fragen
zu beraten, um deren Löſung ſich die Vertreter des deutſchen
Wald=
beſitzes, des ſtaatlichen ſowohl, wie des privaten und kommunalen,
ſor=
genvoll bemühten. Was über die augenblickliche Lage am
deut=
ſchen Holzmarkt ausgeführt wurde, ließ, wenn ſich auch die
Aus=
führungen bewußt von jeder reſignierten Schwarzfärberei fernhielten,
kaum eine Hoffnung aufkommen, daß die Forſtwirtſchaft in abſehbarer
Zeit auf eine Beſſerung ihrer Rentabilität rechnen könnte. Sehr ernſt
wurde die Bedrohung des deutſchen Marktes durch die
Auslandszufuh=
ren von Holz beurteilt. Die ſchwebenden Handelsvertragsverhandlungen
mit Polen, der Tſchecho=Slowakei und Schweden können für die deutſche
Forſt= und Holzwirtſchaft große Gefahren einſchließen, wenn dadurch
unſere Holz= und Holzwareneinfuhrzölle ungünſtig verändert werden.
Bei der Behandlung der Eiſenbahnfrachttarife zeigte es ſich, daß noch
viele Wünſche der Forſtwirtſchaft von der Reichsbahn unerfüllt
geblie=
ben ſind. Ein eigenes Kapitel in der Behandlung forſtwirtſchaftlicher
Nöte bildet die ſchwierige Lage der ſüddeutſchen Holzüberſchußſtaaten,
insbeſondere des ſüdlichen und weſtlichen Schwarzwaldes, der durch die
neue politiſche Grenzziehung ſein natürliches Abſatzgebiet, die Schweiz,
Elſaß=Lothringen und das Saargebiet, verloren hat. Der
Holzhandels=
ausſchuß beriet über Mittel und Wege, wie dieſes natürliche
Abſatz=
gebiet für Südweſtdeutſchland zurückerobert werden könnte, ohne die
deutſche Forſt= und Holzwirtſchaft im ganzen zu ſchädigen.
Berliner „Regierungsſorgen”.
Schwierige Neuwahl der unbeſoldeken
Magiſtrals=
mitglieder in Ausſicht geſtellk.
* Berlin, 19. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Berliner Stadtväter ſitzen ſchon ſeit Montag mit dem
Rechenſtiſt über dem Wahlergebnis, das ihnen die Berliner am
Sonntag beſchert haben. Ihre Sorgen ſind zu begreifen,
erfreu=
lich iſt das Ergebnis nicht. Nach der Revolution hat Berlin
ein=
mal eine bürgerliche Mehrheit gehabt. Dank der Zerriſſenheit
des Bürgertums dauerte ſie aber nicht lange, und auch diesmal
hat die Million zu Hauſe gebliebener Berliner dafür geſorgt,
daß Kommuniſten und Sozialdemokraten in der
Stadtverord=
netenverſammlung über die Mehrheit verfügen. Das war auch
bei der vergangenen Verſammlung ſchon ſo. Bei den getrübten
Beziehungen zwiſchen Kommuniſten und Sozialdemokraten nutzt
das aber nicht viel. Dieſe Mehrheit iſt nur eine
Ausgabenmehr=
heit. Sie hat ſich ſtets zuſammengefunden, wenn es galt, auf
Koſten der anderen Ausgaben zu bewilligen. Sie hat aber immer
verſagt, wenn es ſich um eine vernünftige Steuerpolitik oder um
Sparmaßnahmen handelte. Die Sozialdemokraten haben daher
auch gern Gebrauch gemacht von der anderen Mehrheit, die im
roten Haus auf der Grundlage der Weimarer Koalition
vorhan=
den war. Dieſe Möglichkeit iſt jetzt in Wegfall gekommen. Die
Sozialdemokraten haben 9 Sitze verloren und die Demokraten 7.
Selbſt wenn man die ganze bürgerliche Mitte, alſo Zentrum,
Volkspartei, Demokraten und Wirtſchaftspartei
zuſammenrech=
net, iſt ſie mit den Sozialdemokraten noch nicht ſtark genug, um
wirklich regieren zu können. Dazu wären die Deutſchnationalen
nötig, die aber wahrſcheinlich nicht daran denken werden, ohne
weitgehende Sicherungen durch die Sozialdemokraten zu
ver=
langen, was dieſe aus Rückſicht auf die Kommuniſten nicht tun
werden, die ihnen an Stimmenzahl bedenklich nahegerückt ſind.
Es iſt alſo wirklich ſchwer zu ſagen, wie mit einer ſolchen
Stadt=
verordnetenverſammlung die Reichshauptſtadt regiert werden
ſoll. Die Schwierigkeiten müſſen bereits in der kommenden
Woche bei der Neuwahl der unbeſoldeten Magiſtratsmitglieder
beginnen und ſich bei der Bürgermeiſterwahl ins Ungemeſſene
ſteigern. Was bei der Verabſchiedung des Etats erſt werden
ſoll, weiß jetzt noch niemand zu ſagen. Man ſpricht in der
höch=
ſten Not davon, daß der Oberpräſident gewiſſe Befugniſſe hat,
und daß unter beſtimmten Vorausſetzungen eine Auflöſung des
arbeitsunfähigen Stadtrats möglich iſt
Die Ardeilen zur Reichsteidtm.
Das bisherige Ergebnis der Unkerausſchüſſe des
Verfaſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz.
Berlin, 19. November.
Amtlich wird gemeldet: Die Unterausſchüſſe des
Ver=
faſſungsausſchuſſes der Länderkonferenz haben am 18. und 19.
November unter dem Vorſitz des Reichsminiſters des Innern,
Severing, getagt und über das Referat „Organiſation der
Län=
der und der Einfluß der Länder auf das Reich” beraten. Das
Referat war durch die vom Ausſchuß beauftragten
Berichterſtat=
ter, Miniſterialdirektor Dr. Brecht (Preußen), Miniſterialdirektor
Dr. Poetzſch=Hoeffter (Sachſen), Senatspräſident Dr. Peterſen
(Hamburg), Staatspräſident Dr. Bolz (Württemberg),
gemein=
ſam vorgelegt worden. In der allgemeinen
Aus=
ſprache überwog die Auffaſſung, an der dem
Re=
ferat zugrunde liegenden differenzierenden
Geſamtlöſung feſtzuhalten, durch die bei
einheit=
licher Regelung in grundſätzlichen Fragen den geſchichtlich
ge=
wordenen Zuſammenhängen Rechnung getragen wird. In der
Einzelberatung wurden die Abſchnitte über die Organiſation der
Länder und der zentralen Regierung und Geſetzgebung mit
ge=
ringen Abänderungen gegenüber den Vorſchlägen angenommen.
Ein vom bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held geſtellter
An=
trag, die differenzierende Geſamtlöſung als
ſtaatsrechtlichweder notwendig noch zweckmäßig
und als politiſch gefährlich fallen zu laſſen,
wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Nach den
Beſchlüſſen wird die preußiſche Regierung und
die Reichsregierung vereinigt. Wie die 4 Länder
alter Art (Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden), ſo
unter=
ſtehen die preußiſchen Provinzen unmittelbar der Reichsgewalt.
Ihre Verfaſſungen werden den preußiſchen
Provinzialverfaſſun=
gen nachgebildet. Auch für die übrigen Länder ſoll die
Möglich=
keit geſchaffen werden, die Landesregierungen auf beſtimmte Zeit,
etwa 4 Jahre, zu wählen. Reichstag und Landtag ſollen
verſchmol=
zen werden.
Dabei iſt zu erwähnen, ob an der Stelle ſämtlicher Mitglieder
des Reichsrates und des Reichstages die von den beteiligten
Ländern entſandten Mitglieder des Reichsrates und des
Reichs=
tages treten ſollen. Für eine Uebergangszeit iſt die Möglichkeit
eines gemeinſchaftlichen Landtages für die Länder vorgeſehen.
Der Reichsrat bleibt in der Form beſtehen, daß ſeine
Zuſammen=
ſetzung ſich nach der Einwohnerzahl der vertretenen Länder
be=
ſtimmt. — Die Beſchlüſſe wurden nachdem Zweifelsfragen
geklärt und einige Aenderungen vorgenommen waren — zumeiſt
mit 8:3 Stimmen gefaßt. Die Beratungen ſollen am 7.
Dezem=
ber fortgeſetzt werden.
Gedenkfeier für Dr. Skreſemann.
Berlin, 19. November.
Im Plenarſitzungsſaal des ehemaligen Herrenhauſes in
Berlin fand am Dienstag abend eine Gedächtnisfeier für den
verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtatt, zu der
vom Reichsklub der Deutſchen Volkspartei eingeladen war, deſſen
Begründer und Vorſitzender Dr. Streſemann war. Neben den
Söhnen des Verſtorbenen und den beiden volksparteilichen
Reichsminiſtern Dr. Curtius und Prof. Dr. Moldenhauer waren
zahlreiche Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens erſchienen. Die
Gedenkrede, die von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt war,
hielt Graf zu Stolberg=Wernigerode. Neben der außenpolitiſchen
Tätigkeit ſchilderte er insbeſondere den Verſtorbenen in ſeiner
Eigenſchaft als Parteiführer und Innenpolitiker.
Ablehnung des Ehebruch=Paragraphen im
Skrafrechtsausſchuß.
Berlin, 19. November.
Der Strafrechtsausſchuß des Reichstages behandelte am
Dienstag den § 312, der die Strafbarkeit des Ehebruches
be=
ſtimmt. In der Abſtimmung wurde dieſer Paragraph mit 14
Stimmen der Demokraten, Sozialdemokraten und Kommuniſten
gegen 14 Stimmen der übrigen Parteien abgelehnt.
Irgendwelche Folgen wird die Ablehnung des Ehebruchs=
Paragraphen nicht haben, da er ebenſo wie die
Eheſcheidungs=
reform — die allerdings kürzlich Gegenſtand eines energiſchen
Vorſtoßes des Zentrums war und leicht das Koalitionsgebäude
hätte ins Wanken bringen können — erſt im nächſten Jahre im
Plenum des Reichstages einer Löſung entgegengeführt werden
wird, wobei zunächſt die Frage unbeantwortet bleiben bann, ob
der Reichstag überhaupt noch zur Verabſchiedung des neuen
Strafgeſetzbuches kommen wird.
r Atmoſphäre eine elektriſch geladene Schicht, die
Schicht, die die elektriſchen Wellen nach der Erde zu=
Drahtloſe Botſchaften können deshalb von uns aus
ach dem Mars oder anderen Weltkörpern gelangen.
denen man ſie anvertraut, kehren von der Heaviſide=
S zu uns zurück. Der Lichtſtrahl wird aber durch dieſe
ſt behindert. Er dringt durch ſie hindurch in den Wel=
Aus dieſem Grunde mögen Optimiſten die vorerſt
ſche Hoffnungen hegen, daß ſie vielleicht ſchon ehe die
e dort ankommt, ein Zwiegeſpräch führen oder
Sig=
denen austauſchen werden, die auf anderen Welten
Kulkurfilmbühne (Kleines Haus).
m Film „Der gelbe Paß” einem ungewöhnlich
genen Erzeugnis der Deruſſa, baut der Verfaſſer
Wches ein erſchütterndes Drama. Doppelt und
drei=
ſernd, weil dieſe dramatiſche Schilderung eines Men=
I1s ſo gar nicht gekünſtelt iſt. Unentrinnbar geht eine
lunge Frau auf einem Pfade, den ihr ein
unerbitt=
ſchial weiſt, ihren fruchtbaren Weg aus kurzem und
E köſtlichem Liebes= und Mutterglück, über ſorgloſes
APbiger Umgebung, führt dieſer Weg zur furchtbaren
* Auf dem Heimweg begriffen, wird ſie, die junge
um ihre Reinheit mit Erfolg kämpft, von der Sitten=
Iiſſen und aus dem Taumel von Nacht und Tag in
99rſam, findet ſie ſich wieder auf der Straße, in der
Beilben Paß, das Sittenbuch der Proſtituierten. Sie,
en kann, weiß nicht, was das iſt und gibt den gelben
„der Unkenntnis am Stellenbüro als Legitimation ab.
Iaße geworfen, verſchleppt, lebt ſie öde Tage in ver=
=Nal, bis eine Stimme aus der Heimat zurückführt
N2 Gatten, deſſen Liebe Verzeihung kennt.
ünderboller Film. Von den weiten wogenden Aehren=
* Kroßen Rittergutes — Bilder von bezwingender
über die vielfach filmtechniſch ungemein wirkſam
Oldfolgen vom Vergehen und Erſtehen, vom Winter
A, bom Sterben und Werden über die eindringliche
tIekung in der Stadt und von den Stätten der Arbeit,
Des Laſters und des Genuſſes, bis wieder zurück in
er glückumſpannende Hütte geht eine einzige große
tüclichſter Geſtaltungskraft. Freilich, der urewige
en arm und reich, in der Ruſſentendenz
gleichbe=
gut und ſchlecht, tritt auch hier tendenziöß hervor,
aber in einer ſo wohltuenden Zurückhaltung, daß das
Kunſt=
werk des Films nicht darunter leidet.
Als Beifilm läuft — ebenfalls Deruſſa — ein
ausgezeich=
neter Städtefilm, der aufſchlußreiche Einblicke in das Charak=
**
teriſtikum der alten Hanſaſtadt Bremen gibt."
Frankfurker Opernhaus.
Erſtaufführung des „Maſchiniſt Hopkins” von Max Brand.
Max Brand, der Schreker=Schüler, iſt wie dieſer auch Textdichter.
Das Milieu der Arbeiter iſt der Rahmen der Handlung; ſie beginnt
und endet in der Fabrik. Immerhin ſchon eine artige, überlegte
Ver=
beugung vor denen, die innerlich eigentlich garnichts mit dieſem Werk
gemeinſam haben und einen Grund hätten, ſich dagegen zu verwahren.
Denn die beiden Arbeitertypen, die die Hauptrollen ſpielen, ſind
Ver=
brecher. Da iſt Bill, der Maſchiniſt, der die Werkmeiſtersfrau Nell zum
Diebſtahl wertvoller Fabrikationspadiere überredet, und der dann, als
beide von dem Werkmeiſter nach dem Diebſtahl überraſcht werden, mit
ihr zuſammen den Werkmeiſter unſchädlich macht. Und nun wird Bill
ein großer Fabrikherr, der in pſychologiſch unerklärliche Differenzen
mit dem Maſchiniſten Hopkins kommt, vor deſſen faſzinierendem Blick
die dieſem vordem unbekannte Nell erſchauert. Nach einer
unmotivier=
ten Stillegung des Betriebes erfährt Hopkins von dem Tode des
Werk=
meiſters und dem ſchweren Verdacht, der auf Bill und Nell ruht. Er
zwingt Nell, die eine berühmte Sängerin geworden iſt, ihm aus Angſt
vor Entdeckung zu folgen. Das Geld gibr Bill, der dem Erpreſſer
gegenüber machtlos iſt. Nell wird von Hopkins verlaſſen, ſie geht auf
der Straße einem dunklen Gewerbe nach und wird in ihrem Zimmer
von Bill, der ſie bei der Ausübung dieſes Gewerbes überraſcht, getötet.
Bill, wahnſinnig geworden, taſtet ſich in die Fabrik, deren Herr er einſt
war, und wird, als er den Haupthebel andrücken will, von dem plötzlich
hinter ihm ſtehenden Hopkins in die Tiefe geſtürzt. In mächtigen
Scharen ziehen die Arbeiter in die Fabrik, deren Maſchinen ſich in
Be=
wegung ſetzen; in der Mitte ſteht Hopkins, „hochaufgerichtet und in die
Weite ſchauend‟. — Dies iſt die ideenloſe, faſt ſinnloſe Handlung, zu
der der „Dichter”=Komponiſt eine außerordentlich gekonnte Muſik
ge=
ſchrieben hat. Vertraute Klanghilder wie die Schönbergs, Schrekers
und Kreneks ziehen in buntem Durcheinander vorüber, ohne daß eine
perſönliche Note ſich bemerkbar macht. — So bleibt als Geſamteindruck
ein faſt beſchämendes Gefühl darüber, daß derartige Dinge auf dem
Gebiete der Kunſt in Deutſchland möglich ſind, Dinge, die deshalb
unter allen Umſtänden abzulehnen ſind, weil ſie ganz offenhar aus dem
Sveknlieren auf die äußerlichſten Zeichen unſerer Zeit entſtanden ſind.
Ein Werk alſo, das deshalb mit dem Schaffen unſerer Modernen, wie
Hindemith, nichts zu tun hat, weil dieſe die Ehrlichkeit des Strebens
mit Recht für ſich in Anſpruch nehmen dürfen.
Die Aufführung war in erſter Linie ein Beweis der ſtarken
Be=
gabung des phantaſievollen Oherregiſſeurs Dr. Graf und des großen
Könnens ſeiner eigentlichen Helfer L. Sievert und W. Dinſe. Soliſtiſch
am überzeugendſten wirkte H. Brandt als Bill; J. Stern litt im der
Geſtaltung des Hopkins an dem Schemenſchatten der Rolle. Immerhin
war es bewunderswert, wie theaterſicher er dem Maſchiniſten Leben
ein=
zuhauchen verſuchte. Zuverläſſig wie immer gab E. Gentner=Fiſcher
die Nell. — Der Beifall bezog ſich wohl in erſter Linie auf die
aus=
gezeichnete Aufführung, deren muſikaliſcher Teil ſouverän von Kapell=
Dr. W. Kn.
meiſter Lindemann geleitet wurde.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
— Joſef Nadler bekam den Gottfried=Keller=
Preis. Wegen der Vollendung ſeiner vierbändigen
Literatur=
geſchichte der deutſchen Stämme und Landſchaften hat Joſef
Nadler, wie die Königsberger Allgemeine Zeitung meldet, den
Gottfried=Keller=Preis (6000 Schweizerfranken) erhalten. Dieſer
Preis gilt als eine ganz beſondere Ehrung. Joſef Nadler wurde
in Neudörfl in Böhmen am 23. Mai 1884 geboren. Er machte
ſeine Studien in Prag und München, wurde bereits mit 27 Jahren
Profeſſor an der Univerſität Freiburg in der Schweiz und iſt
ſeit April 1925 o. 5. Profeſſor an der Univerſität Königsberg.
Joſef Gregor: Die Schweſtern von Prag. R. Piper u. Co., München.
Vier Novellen, phantaſtiſch, ſpannend, in kunſtvoller Sprache
er=
zählt. Mit nervöſer Eindringlichkeit wird in manchmal ſubtilen, manck
mal leidenſchaftlichen und dunklen Sätzen geſchildert: die Atmoſphäre
von Haß und verdrängter Liebe zwiſchen drei Schweſtern, die in de
Einſamkeit eines verarmten adligen Hauſes jahraus, jahrein zuſan
menleben; der Wahnſinn eines Regiſſeurs, der nur die Kunſt, nicht die
banale Erfüllung der Wirklichkeit ſucht und der, um die Schönheit der
Todes zu genießen, einen Theaterbrand inſzeniert, in deſſen Flammen
ſeine Geliebte umkommt; der Seelenzuſtand eines Muſikers und
Spie=
lers, der jahrelang einer angebeteten Sängerin nachreiſt, bis er ihr, die
ihn gnadenlos abweiſt und kindlich=grauſam quält, das Meſſer ins Hert
ſtößt. — In der Abſeitigkeit dargeſtellter Gefühle, der Vorliebe für die
Pathologie der Leidenſchaften, die dem Wahnſinn naheſtehen oder in
ihn ausarten, erinnern dieſe Novellen an die Erzählungen Edgar Allan
Poes.
v.
Kurt Sonnenfeld: Eros und der Wahnſinnige. Maximilian Salzer,
Verlag, Wien.
Dunkle Seiten der Großſtadt und mannigfache Verirrungen der
Menſchen ſind der Gegenſtand dieſes Romans. Dichteriſche Kraft, den
widrigen Stoff in den Bereich von Schickſal und Tragik zu heben, iſt
nicht ausreichend am Werke. Andererſeits fehlt, zumal ſprachlich, jene
ſachliche Nüchternheit, die dem Buche den Wert einer Krankheits
geſchichte oder einer ſozialen Reportage hätte verleihen können. Im
Vorwort betont Felix Salten, daß hier nirgends das Obſzöne um des
Obſzönen willen geſagt ſei. Das mag auf die Perſönlichkeit des jungen
Autors zutreffen; objektiv erhebt ſich das Buch wenig über eine ziemlich
n.
trübe Kolportage.
Seite 4
Mittwoch, den 20. Tovember 1929
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[ ← ][ ][ → ]mer 322
Mittwoch, den 20. November 1929
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadi.
Darmſtadt, 20. November.
Tradilion oder mehr?
Gedanken zum Totenſonntag.
tort von der „Sachlichkeit” iſt zum Merkmal, zur
Kenn=
inſerer Zeit gewworden, weil das Tempo unſerer heutigen
fein langes Hängenbleiben an Nebenſächlichkeiten duldet.
ch vermögen wir uns nicht loszureißen von allem, was das
geht. Ware es auch möglich, ſo würde ein Gegengewicht
nehen dem haſtenden Tempo der Tage Erfordernis bleibt.
wurden die Bezirke, in denen das Gefühlsmäßige ſich
aus=
smpfinden iſt aber nicht weniger tief. Denn dort, wo es im
„m tiefſten wurzelt, fand es auch ſeinen ſtärkſten Ausdruck
m an ſeine Toten. Ueber Zeiten und Völker hinweg erhielt
Hünfnis einer würdigen Totenehrung. Und wieder greift der
etwas, was im jahrtauſendelangen Rhythmus Beſtand hatte:
nücken heute die Gräber, wie einſt die ewigen Kammern der
gonen oder die Grabſtätten der ſpäteren Völker. Was ſo
te in der Sitte, muß ſein als eine traditionelle Gewohnheit;
hen, eine Verbundenheit mit dem teuren Verſtorbenen, dem
ine Grenze ſetzen ſoll. Nichts an ſichtbaren Gaben ſonſt
ver=
ihnen zu weihen. Die ſinnigen Blumen in ihrem ſtets
er=
hen als Sinnbild des Lebens und den Kranz ohne Anfang
legen wir am Totenſonntag an den Gräbern, an den Urnen
num konnte die Form der Totenehrung mit Blumen, wie
te üben, niemals Vorrecht oder Sitte einer einzelnen reli=
Bevölkerungsgruppe werden, weil ſie aus innerſtem
elemen=
rfnis des Menſchen erwuchs, und darum verdient ſie gerade
eſonderen Pflege. In ihren mit monumentaler Kraft ſich
Ur=Bräuchen verjüngt die Menſchheit ſich zu ſtets neuen
Licht, Liebe und Leben, uns allen Sehnſucht, künden uns
ſchickſalsverwandten Blumen.
Gemeinſame Tokengedenkfeier.
kommenden Sonntag findet auf dem Waldfriedhof um 11.30
otengedenkfeier ſtatt, an der ſich die Darmſtädter
t, das Reichsbanner Schwarz=Rot=Gold, der Reichsbund der
digten, die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener und
und jüdiſcher Frontſoldaten beteiligen. Als einziger Redner
nſte Feier iſt Herr Profeſſor Dr. Köſer=Darmſtadt
ge=
die Choräle werden vom Stadtorcheſter unter Leitung des
Umeiſters Schlupp geſpielt; den Chor der Darmſtädter
dirigiert Herr Gauchormeiſter Wilhelm Etzold. —
Pro=
zur Totengedenkfeier: 11 Uhr Aufſtellung der
im Hofe des Waldfriedhofs; 11.15 Uhr Abmarſch zum Hel=
11.30 Uhr Beginn der Feier: Stadtorcheſter:
Altnieder=
ſankgebet von Kremſer; 2. Gedächtnisrede des Herrn Prof.
3. Kranzniederlegungen der einzelnen Verbände; 4.
Darm=
gerſchaft: Maſſenchor „Troſt” von Fr. Schneider; 5. Stadt=
Vas Gott tut, das iſt wohlgetan” von Caſtorius. Hierauf
im Fremdenfriedhof: Choral des Stadtorcheſters,
Kranz=
ſen, Schlußchoral. — Anzug der Sänger:
Sänger=
ze. Fahnen der einzelnen Vereine mit Trauerflor. — Die
mſtädter Bevölkerung wird gebeten, an dieſer Feier teilzu=
niſche Hochſchule Darmſtadt. Rektor und Senat der
Tech=
ſchule Darmſtadt haben Herrn Kammerherr Dr. jur. et phil.
kulé von Stradonitz in Berlin=Lichterfelde im
Hin=
außerordentlichen Verdienſte, die er ſich um das Zuſtande=
Auguſt Kekulé=Zimmers der Techniſchen Hochſchule
Darm=
en hat, die Würde eines Ehrenſenators erteilt.
erbemuſeum. Der zweite Vortrag in der Reihe „Wege
dwerk” findet am Donnerstag, den 21. November, 8.15
ſtatt. Herr Profeſſor Rudolf Koch aus Offenbach
igene Arbeiten ſprechen. Wir weiſen nochmals darauf hin,
träge bei den bevorſtehenden Verhandlungen über die Auf=
Muſeums eine aktuelle Bedeutung beſitzen. Wiederholte
niſſe geben auch Veranlaſſung zu bemerken, daß die
Vor=
m Gewerbemuſeum, Neckarſtraße 3, und nicht in der auf
zrundſtück liegenden Höheren Bauſchule ſtattfinden. Der
mit einer Ausſtellung von Arbeiten des Vortragenden
ver=
r Eintritt iſt frei.
ſches Landestheater. Heute, Mittwoch, geht im Großen
arzers Luſtſpiel. Weh dem, der lügt” von Günter
niert, mit den Bühnenbildern von Wilhelm Reinking in
Hauptrollen ſind wie folgt beſetzt: Edrita: Elſa Knott;
er Hinz; Kattwald: Hans Baumeiſter; Attalus: Bernhard
ilomir: Hermann Gallinger; Gregor: Kurt Weſtermann.
ſeginn: 19,30 Uhr).
rfilmbühne im Kleinen Haus. Heute, Mitt=
) und 20 Uhr, ſind die beiden letzten Vorführungen des
Der gelbe Paß” mit Anna Steen und W. Samborſky
trollen. Als Beifilme ſind der intereſſante Kulturfilm „An
des Orients” und „Bremen, die alte Hanſeſtadt” zu ſehen.
Donnerstag, findet im Großen Haus eine Wiederholung
Wagners Oper „Der fliegende Holländer” mit
ehr, Hans Komregg, Hans Grahl und Theo Herrmann in
len, unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm ſtatt.
eginn 19,30 Uhr.)
nen Haus gelangt morgen das Luſtſpiel „Lady Fanny
Dienſtbotenfrage — eine ganz gut mögliche
von Jerome K. Jerome, in der Inſzenierung Renato
hnenbilder: Lothar Schenck von Trapp) zur Erſtaufführung.
ſtrollen ſind die Damen: Beſſie Hoffart, Käthe Gothe,
Mar=
n, Lotte Mosbacher, Inge Conradi, Mela Wigandt und die
gfried Nürnberger, Richard Jürgas, Paul Maletzki, Hugo
Ib Schindler, beſchäftigt. (Zuſatzmiete III, Beginn 19,30 Uhr.)
ſſte Aufführung des „Poſtillon von Lonjumeau”
g, den 22. November, im Kleinen Haus ſtatt.
dere Seite” von Sheriff in der Inſzenierung Günter
*d Samstag, den 23., und Sonntag, den 24., wiederholt.
To” von Verdi in der Inſzenierung Carl Eberts, unter
Leitung von Dr. Karl Böhm, geht Sonntag, den 24., im
s in Szene.
dwig Wüllner in Darmſtadt. Ludwig Wüllner,
ſeutendſten Rezitatoren Deutſchlands, wurde eingeladen, am
den 28. November, nachmittags 16 Uhr, im Kleinen Haus
ſeaters zu rezitieren. Der Künſtler wird neben Gedichten
Rilkes „Weiſe von Lieb und Tod des Cornetts Chriſtoph
Homers „Hektors Beſtattung” mit begleitender Muſik von
arr zum Vortrag bringen. Am Flügel: Carl Bamberger,
9s Hochzeit” in Worms. Unter muſikaliſcher Leitung
r Böhm findet heute im Feſtſpielhaus Worms eine Auf=
Mozarts Oper „Figaros Hochzeit” in der Inſzenierung
mir dem Opern=Enſemble des Landestheaters ſtatt.
erholung des Arien= und Liederabends Hans Grahl=Carl
Dans Grahl ſieht ſich durch den außergewöhnlichen Erfolg,
„E5ten Donnerstag gemeinſam mit dem Weimarer Helden=
Deerdegen veranſtalteter Arien= und Liederabend hatte,
42 Konzert am Sonntag, den 1. Dezember, vormittags
Rleinen Haus zu wiederholen. Preiſe: 1, 1,50, 2 Mark.
tauf beginnt morgen, Mittwoch, an der Tageskaſſe des
ſes.
erbrüfungs=Vorbereitungskurſe in Darmſtadt. Die Vor=
I5 fur die Kandidaten der nächſten Meiſterprüfung werden
ren Anfang nehmen. Etwaige Anmeldungen von Nach=
„ET Ibfort an die Geſchäftsſtelle der Handwerkskammer=
Shrmſtadt, Wilhelminenſtr. 21, 1., Fernruf: 4338, gerichtet
Sparpolitik und Kultar.
Am 12. November hat der Direktor des Gewerbemuſeums eine
Vor=
tragsreihe eingeleitet, in welcher auswärtige Fachleute im Intereſſe der
Erhaltung der Anſtalt über handwerkliche Arbeit ſprechen werden. Seine
Ausführungen griffen tief in die kulturellen Nöte der Gegenwart.
Aus=
gehend von den Beſtrebungen, in immer größerem Umfang das
Fakſi=
mile zur Geltung zu bringen, wies der Vortragende darauf hin, daß
wir uns mehr und mehr der Wirklichkeit entfremden, deren Eindrücken
ſich hinzugeben Goethe als das große Glück ſeines Lebens geſchätzt hat.
Was das Weſen der Welt und die Aufgabe des Menſchen ausmacht, die
Geſtaltung des Stoffes durch die Kraft, die Meiſterung der Materie
durch den Geiſt, das wurde vor hundert Jahren durch tägliche
Anſchau=
ung zum Erlebnis. Dieſer müheloſe Weg iſt heute nicht mehr gangbar.
Hier klafft die Lücke, in die das Gewerbemuſeum einſpringt. Die
An=
ſtalt vermittelt nicht allein den Gewerbetreibenden, deren wirtſchaftliche
Lage nur durch Qualitätsleiſtungen gehoben werden kann, ſondern
allen Kreiſen durch eine Auswahl beſter älterer Arbeiten und durch
parallel laufende Ausſtellungen und Führungen das Verſtändnis für
gutes Handwerk, die Grundlage aller künſtleriſcher Kultur. Je mehr
die Schulen dieſem Beſtreben entgegenkommen, indem ſie planmäßig
von ſolcher Gelegenheit Gebrauch machen (wo ja ſchon erfreuliche
An=
fänge vorliegen), um ſo mehr leiſten ſie unſerem Volk. Auch die
huma=
niſtiſchen Anſtalten vergeben ſich dabei nichts. Unter den zwölf
Gott=
heiten des griechiſchen Olymps war auch ein Vertreter des Handwerks.
Auf dieſe Art würde es möglich ſein, ein Gewerbemuſeum ſehr viel mehr
auszunützen als es bisher geſchah. — Soweit die Darlegungen von
Direktor Haupt.
Als die frühere großherzögliche Regierung vor etwa zwanzig Jahren
daran ging, das Gewerbemuſeum zu einer Bildungsſtätte mit den
an=
gedeuteten Zielen zu reorganiſieren, hat ſie für richtig befunden, eine
ſachverſtändige Kommiſſion zur Bearbeitung des Planes einzuberufen.
Die heutige Regierung ſoll ganz aus eigenem Ermeſſen die Aufhebung
des Gewerbemuſeums beantragt haben.
Als das ruchbar wurde, haben ſich ungebetene Stimmen von
aus=
wärts erhoben. In einem ſehr ſachkundigen Aufſatz hat Ernſt Benkard,
der Kunſtreferent der Frankfurter Zeitung (Selbſtverſtümmelung in
Darmſtadt?‟ 10. Juni 1929, Morgenblatt) die Sachlage beleuchtet. Er
ſchätzt die Darmſtädter Anſtalt als eine pädagogiſche Bildungsſtätte,
„deren Programm kaum ein zweites Mal ſo konſequent in einem
ande=
ren Muſeum in Deutſchland ſich durchgeführt finden möchte. Die
ge=
plante Maßnahme (die Sammlungsbeſtände dem Landesmuſeum, die
Fachbibliothek der Landesbibliothek zu überweiſen) trägt das Merkmal
des Verwaltungsdilettantismus an der Stirn. Denn man wird mit
ihrer Durchführung ein organiſches Ganz töten, ohne aus den
zer=
ſtreuten Teilen je wieder ein Lebendiges zuſammenflicken zu können. —
Dieſe Sammlung hat eine eigene, charakterfeſte Phyſiogomie, deren Bau
zu zerſtören eine leichtfertige Tat wäre, und zwar angeſichts der hier
in der Vergangenheit geleiſteten Arbeit und im Hinblick auf das
Ver=
antwortungsgefühl von künftigen Generationen."
Nicht weniger ſcharf iſt das Urteil in einer Juninummer der
Voſſi=
ſchen Zeitung ausgefallen. „Wenn der Freiſtaat Heſſen ſich wirklich zu
einem ſo brutal kulturwidrigen Vorgehen entſchließen ſollte, würde er ſich
damit den traurigen Ruhm erwerben, als erſter in das deutſche
Muſeumsweſen Breſche gelegt zu haben. — Dem Darmſtädter
Gewerbe=
muſeum, das ſich unter vortrefflicher Leitung zu einer Anſtalt von
gro=
ßem Ruf entwickelt hat, weiß das neuzeitliche Kunſtgewerbe des
heſſi=
ſchen Landes ſeit Jahr und Tag Dank für entſcheidende Anregungen,
be=
ſonders durch ausgezeichnet durchgeführte Ausſtellungen. Ueberall in
Deutſchland wird heute höchſter Wert auf die erzieheriſchen
Wirkungs=
möglichkeiten derartiger Inſtitute gelegt. — Mannheim, München Eſſen
u. a. bauen ihre entſprechenden Anſtalten eben jetzt mit neuer Energie
aus. Es wäre unverſtändlich, wenn man gerade in Darmſtadt, das in
kunſtgewerblicher Hinſicht ſo bedeutende Traditionen ehren und darum
moraliſche Verpflichtung fühlen müßte, den Anfang mit derartigem
Kul=
turabbau machen würde.”
Aus Heſſen haben die angeſehenſten Vertreter handwerklicher
Ar=
beit und die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt in Eingaben an den
Landtag nachdrücklich von der Aufhebung des Gewerbemuſeums
abge=
raten. Auch der Verband der deutſchen Muſeen hat bei derſelben Stelle
dagegen Einſpruch erhoben. —
In den Vorträgen dieſes Winters nun wird eine Reihe berufenſter
Perſönlichkeiten von auswärts zu Wort kommen: als erſter am
Don=
nerstag, den 26. November, Profeſſor Rudolf Koch=Offenbach, ſpäter der
Direktor der Erbacher Fachſchule, die Vorſitzende des niederſächſiſchen
Paramenten=Vereins, Hermann Kätelhön, der bekannte Graphiker und
Leiter der keramiſchen Werkſtätten in Eſſen u. a. Werden dann
maß=
gebende Männer und die Kreiſe, für welche die Arbeit des
Gewerbe=
muſeums zunächſt geleiſtet wird, wieder durch Abweſenheit glänzen,
an=
ſtatt ſich endlich einmal zu unterrichten? Sollte es in Heſſen wirklich
zu dem „Schildbürgerſtreich” kommen, vor dem Ernſt Benkard ſo
drin=
gend warnt?
Friedrich Back.
Die neuen Wohlfahrisbriefmarken.
die ſeit dem 1. November als vollgültige Poſtwertzeichen in Geltung
ſind, zeigen die Wappen der Freiſtaaten Bremen, Lippe=Detmold,
Lü=
beck, Mecklenburg=Strelitz und Schaumburg=Lippe. Aus ihrem Verkauf
will die Deutſche Norhilfe. Mittel bereitſtellen zur „Kräftigung
der Jugend”, zu einem Zweck alſo, der die Marken eigentlich ohne
weiteres zur Volkstümlichkeit werden laſſen ſollte. Und man hat
des=
halb auch, während in den früheren Jahren die Zuſchläge zugunſten
der Nothilfe 100 Prozent betrugen, ſich diesmal mit einem weſentlich
niederen Aufſchlag abgefunden, in der ſicheren Hoffnung, daß nach
kaufmänniſchem Grundſatz durch Herabſetzung des Kaufbetrages eine
Umſatzſteigerung eintreten und der A
I der Einnahmen durch die
Die neuen
Wohlfahrtsbriefmarken
Bis 3o. April t930 gültig
Ertrag zur
Kräftigung der Jugend
geförderte Kaufkraft den Ausgleich finden wird. Die Ausſichten auf
einen ſolchen Erfolg ſind indes bis jetzt noch ſehr gering, ſteht doch
der bisherige Abſatz an Wohlfahrtsbriefmarken noch weit hinter den
erwarteten Erträgniſſen zurück. So ſei denn deshalb auch an dieſer
Stelle heute nochmals an alle, die dank ihrer Verhältniſſe ein kleines
Scherflein beizuſteuern in der Lage ſind, die Bitte gerichtet: „
Fran=
kiert mit Wohlfahrtsbriefmarken!“ Erhältlich ſind die
Marken im außerpoſtaliſchen Vertrieb bei der Geſchäftsſtelle der
Darm=
ſtädter Nothilfe, Stadthaus, Zimmer 24. Auf Wunſch werden von
dieſer Stelle auch ſchriftliche Beſtellungen ausgeführt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Kurt Tucholſky, der unter den
Pſeudonymen Peter Panter, Kaſpar Hauſer, Jgnatz Wrobel und
Theo=
bald Tiger bekannte Schriftſteller ſpricht, wie ſchon bekannt gegeben,
auf Einladung der Bücherſtube Alfred Bodenheimer über das Thema
„Juſtiz und Sittlichkeit”, Kurt Tucholſky, dem der Ruf eines
glänzenden Sprechers vorausgeht, wird, wie ausdrücklich betont ſei,
nicht leſen, ſondern einen freien Vortrag halten. Studenten, Mitgliedern
der Volkshochſchule und der Volksbühne ſtehen ermäßigte Karten zum
Preiſe von 0,80 Mark zur Verfügung.
— Ausſtellung „Kind und Buch”. Am Freitag, den 22. November,
abends 8 Uhr, ſpricht Herr Schulrat Haſſinger im Saal 330 der
Techniſchen Hochſchule als Einleitung zu der Buchausſtellung über
„Kind und Buch‟. Die Ausſtellung wird vom
Jugendſchriftenaus=
ſchuß des Darmſtädter Lehrervereins veranſtaltet und befindet ſich im
Pädagogiſchen Inſtitut (Alexanderſtraße 27). Sie dauert von
Sams=
tag, den 23. November, bis einſchließlich Sonntag, den 1. Dezember,
und iſt werktags von 2—7 Uhr, Sonntags von 10—6 Uhr geöffnet. Sie
gibt ein umfaſſendes Bild vom guten Kinder= und Jugendbuch, und
will Eltern und Erziehern die Auswahl für den Weihnachtstiſch
er=
leichtern. Die Bücher ſind dem Alter der jugendlichen Leſer
entſpre=
chend gruppiert. Die reichen Schätze billiger Schriften ſind beſonders
erfaßt; auch eine Auswahl der beſten Spiele für Kinder und
Jugend=
liche iſt ausgeſtellt. Die Buchhandlung Saeng hat in freundlicher Weiſe
nach den Vorſchlägen des Ausſchuſſes die Buchanlieferung beſorgt. In
Verbindung mit der Ausſtellung wird der Kaſperlſpieler Robert
May von hier am Samstag, den 23. Nov., Sonntag, den 24.,
Mitt=
woch, den 27., Samstag, den 30. Nov., und Sonntag, den 1. Dez., in
ein m Nebenraum ſeine heiteren Spiele darbieten. Eltern und Freunde
der Jugend ſind zu der ganzen Veranſtaltung herzlich eingeladen.
Das endgülkige Ergebnis der
Sadkratswahl.
Geſtern abend hatte ſich im Rathaus der Wahlausſchuß für
die hieſige Stadtratswahl unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter
Delp zuſammengefunden. Nach der Entnahme zahlreicher
Stich=
proben aus den einzelnen Wahlbezirken wurde folgendes
end=
gültiges Wahlergebnis feſtgeſtellt: Es entfallen auf
Sozialdemokraten
Zentrum
Deutſche Volkspartei
Demokraten
Deutſchnationale Vpt.
Kommuniſten
Volksrechtpartei
Handel und Gewerbe
Nationalſozialiſten
Poſitive Arb.=Gemeinſch.
16 (20) Sitze,
3 (3)
10 (14)
(3)
(5)
(1)
(—
(2)
(—
(—
Rückſtrahler für alle Wegbenuker?
Die Rückſtrahler, welche neuerdings von allen Radfahrern und
Kraftradfahrern geführt werden müſſen, haben ſich in der kurzen Zeit
ſeit Inkrafttreten der betreffenden Verordnung ſchon außerordentlich
be=
währt. Um ſo unangenehmer fühlbar macht ſich das Fehlen der
Rück=
ſtrahler bei den anderen Wegebenutzern, insbeſondere bei
unbeleuch=
teten landwirtſchaftlichen Fahrzeugen, bei Handwagen und
marſchieren=
den Kolonnen. Wenn auch der Kraftfahrer verpflichtet iſt, ſeine
Fahr=
geſchwindigkeit ſo einzurichten, daß er das Fahrzeug jederzeit
recht=
zeitig zum Stehen bringen kann, ſo liegen die Verhältniſſe doch in
ſol=
chen Fällen ſehr ſchwierig, in denen das unbeleuchtete Fuhrwerk, wie
dies zum Beiſpiel bei einer Kurve der Fall iſt, erſt im letzten Augenblick
in den Lichtkegel der Scheinwerfer kommt, oder in denen das
Kraft=
fahrzeug wegen eines entgegenkommenden Fahrzeuges abgeblendet hat
und gleichzeitig durch das entgegenkommende Fahrzeug in der Sicht
be=
hindert wird.
Aus dieſen Gründen hat der Allgemeine Deutſche Automobil=Club
als federführender Verein für die Reichsarbeitsgemeinſchaft der
Fahr=
zeugbeſitzerverbände Deutſchlands in einer Eingabe an das
Reichsver=
kehrsminiſterium die Bitte ausgeſprochen, mit den Länderregierungen
über die Einführung der Rückſtrahler für ſämtliche Wegebenutzer mit
Ausnahme von Fußgängern in einen Meinungsaustauſch einzutreten.
Das Miniſterium hat darauf mitgeteilt, daß bereits mit den
Länder=
regierungen über die Frage Beratungen gepflogen worden ſeien, daß
man die Angelegenheit aber zurückgeſtellt habe, um noch mehr
Erfah=
rungen zu ſammeln, insbeſondere darüber, ob ein Ueberhandnehmen
der Rückſtrahler unerwünſcht ſein könnte.
— Zur religiöſen Lage in Rußland. Es war ein überaus
inter=
eſſantes Bild, das in der Stadtkapelle über die religiöſe Lage in
Ruß=
land entwickelt wurde. Während man ſonſt meiſtens nur vom
evange=
liſchen Glauben unter den noch in Rußland befindlichen Deutſchen
hört, wurde uns jetzt von einer evangeliſchen Bewegung berichtet, die
weite Kreiſe des ruſſiſchen Volkes ſelbſt bereits ergriffen hat. Sie
begann in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Bibel
erſtmals in die ruſſiſche Volksſprache überſetzt wurde; ſie wurde
ver=
hindert und verfolgt von kirchlich orthodoxer und kirchenfeindlicher
Seite bis vor einigen Jahren. Nun aber ſcheint die Siegeskraft des
Evangeliums unaufhaltſam durchzubrechen. Es gibt in Moskau ſechs
ruſſiſche evangeliſche Gemeinden, in Petersburg deren 9; ebenſo beſteht
eine Bibelſchule, die jährlich etwa 70 Prediger ausſendet. Man ſpricht
von 100 000enden ruſſiſcher evangeliſcher Chriſten in allen Gedieten
des ungeheuer großen ruſſiſchen Reiches, und ihr Zuſammenſchluß iſt
in dem allruſſiſchen Bund der Evangeliums=Chriſten bereits gefunden.
Merkwürdige Erfolge hat man unter den Arbeitern, mitten in den
Fabriken, errungen; ganze Dörfer der Bauern ſind zu den ſogenannten
Stundenleuten übergetreten, und auch unter den Gebildeten, beſonders
unter den ruſſiſch=katholiſchen Prieſtern, zieht die neue Bewegung in
oft wunderbaren Bekehrungen immer weitere Kreiſe. Kennzeichnend
iſt unter anderem die abſolute Enthaltſamkeit von jeglichem Alkohol.
Bibeln werden tauſendweiſe in der Staatlichen Druckerei in Moskau
gedruckt, hunderttauſendweiſe aber verlangt. Es ſcheint, als ob im
fernen Oſten die Morgenröte einer kommenden Reformation anbricht
mit dem Ziel, das ganze Volk religibs und ſittlich erneuern zu wollen.
Dieſe evangelifche Bewegung in Rußland, die in ruſſiſcher Sprache von
Profeſſor Prochanow= Petersburg uns geſchildert wurde (
ver=
deutſcht von Paſtor Jack), iſt unſerer höchſten Beachtung wert. Eine
außerordentlich zahlreiche Zuhörerſchar folgte den feſſelnden
Schilde=
rungen bis zuletzt mit geſpannter Aufmerkſamkeit. — Gaben für die
Bewegung nimmt entgegen und Mitteilungen werden verſandt von
dem Miſſionshaus „Licht im Oſten” in Wernigerode am Harz.
Seite 6
Darmſtadt im Blumen- und Pflanzenſchmuck.
Gutenbergſtr. 23; Weitzel, Mühlſtr. 61: Zimmer, Olbrichweg 10;
Honſt, Martinſtr. 67; Löffler, Roßdörfer Str. 165; Leydecker, Heinrich=
ſtraße 146; Müller, Kiesſtraße 112; Rörer, Martinſtr. 38; Peter,
Martinſtr. 78; Kiſſinger, Steinackerſtr. 45; Jakob, Mathildenſtr. B;
Textor, Mathildenſtr. 51; Fitting, Jahnſtr. 78; Schröter,
Bruſt=
ſtraße 49; Roth, Jahnſtr. 14; Weißmann, Wittmannſtr. 8; Lang,
Kiesbergſtr. 56; Lautenheimer, Sandbergſtr. 62; Schmied, Heidelberger
Str. 77; Schmitt, Schrautenbachweg 13: Oeſterling, Sandſtraße 26.
Die Note „befriedigend” wurde zuerkannt: Belzner,
Jako=
biſtr, 37; Weicker, Blumenthalſtr. 52; Gerhardt, Kahlertſtr. 5;
Main=
zer, Kahlertſtr. 7: Zſcharn Irneſtr. 9: Dries, Rhönring 115;
Bern=
hardt, Liebfrauenſtr. 102; Hirſch, Kranichſteiner Str. 44; Geyer,
Kitt=
lerſtr. 46; Ruppert, Gutenbergſtr. 34; Kern, Lichtenbergſtr. 72: Pieh,
Kaupſtr. 57; Lutz, Barkhausſtr. 20; Scharf, Mauerſtr. 21:
Schiefer=
decker, Mühlſtr. 42; Hofmann, Nikolaiweg 4; Marius, Stiftsſtr. 67;
Hambrecht, Stiftsſtr. 79: Kreß, Gervinusſtr. 68: Dörſam, Beſſunger
Str. 37; Wolf Hermannſtr. 7; Meyer, Kiesbergſtr. 53; Lehrer,
Holz=
hofallee 80; Siedersleben, Saalbauſtr. 73; Crummenauer, Karlſtr. 41;
Brodhecker. Mathildenplatz 5.
Der Ausſchuß hat bei ſeinen Rundfahrten die Beobachtung gemacht,
daß noch eine ſehr große Anzahl von Vorgärten, Balkonen und Fenſtern
in muſtergültiger, zum Teil ſogar in hervorragender Weiſe bepflanzt
ſvaren, daß aber die Beſitzer derſelben eine Anmeldung im
Verkehrs=
büro unterlaſſen haben, und daß demnach eine Beurteilung nicht
ſtatt=
finden konnte. Im Intereſſe der guten Sache darf der Ausſchuß
viel=
leicht bitten, im kommenden Jahre, in welchem mit Rückſicht auf das
Stadtzubiläum etwas ganz Hervorragendes geboten werden ſoll, die
Anmeldung nicht zu unterlaſſen.
Gleichzeitig ſpricht der Ausſchuß allen denen, die durch Stiftung von
Preiſen die ſchöne Sache unterſtützt haben, herzlichſten Dank aus.
— Orpheum. Heute, Mittwoch, findet die letzte Aufführung Die
Cſardasfürſtin”, Operette in 3 Akten, Muſik von Emerich Kalman, ſtatt.
— Ab morgen, Donnerstag, 21. November, geht die Leo Fall’ſche
Meiſter=Operette „Die Roſe von Stambul” mit Friedel Gierga als Roſe
in Szene.
— Orpheum=Märchentheater. Es wird bereits heute ſchon darauf
hingewieſen, daß am Samstag, 23., und am Sonntag, 24. November,
die beiden letzten Aufführungen des mit ſo großem Erfolg
aufgenom=
menen Kinder=Märchens „Schneeweißchen und Roſenrot” ſtattfinden. —
Da für die Sonntagsnachmittags=Vorſtellung ſchon ſehr ſtarkes Intereſſe
iſt, empfiehlt es ſich, die Samstags=Nachmittagsvorſtellung zu beſuchen.
Eintrittspreiſe von 40 Pfennig bis 1,50 Mark, und ſind Karten
erhält=
lich im Verkehrsbüro ſowie bei Hugo de Waal, Rheinſtr. 14.
Tele=
phoniſche Beſtellung 389.
— Volkshochſchule. Dr. Schifrin iſt leider durch anhaltende
Krank=
heit noch immer verhindert den von ihm angezeigten Kurſus über
„Demokratie und politiſche Parteien” fortzuführen. An ſeiner Stelle
wird Herr Dr. Mierendorf in dankenswerter Weiſe die Vorleſung
über=
nehmen. Der nächſte Abend findet am Mittwoch, den 20. November,
ſtatt. Die Vorleſung beginnt um 20,15 Uhr im Saal 267 der Techniſchen
Hochſchule.
— Krieger= und Militärverein „Graf von Haefeler”. Wegen
Um=
bau der Stadtkirche findet eine gemeinſchaftliche Gedächtnisfeier am
Totenſonntag nicht ſtatt.
— Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V. Jeden
Mittwoch finden abends 8.30 Uhr in unſerem Heim, Alexanderſtraße 22,
Bibelbeſprechſtunden ſtatt, in denen das Leben Jeſu nach den
Richt=
linien des Weltbundes, die für die ganze Welt herausgegeben worden
ſind, betrachtet werden. Das Thema des heutigen Abends lautet:
Zahltag, Matth. 20, Vers 1—16. Alle Freunde, die ſich in das
Leben Jeſu vertiefen wollen, ſind herzlichſt zu dieſem Abend eingeladen.
Nach jeder Stunde iſt Gelegenheit zur Ausſprache gegeben. Eintritt
frei.
— Loheland. Am 25. November wird die Schule Loheland in der
Rhön im Kleinen Haus des Landestheaters nach kurzer Pauſe ihre
Wei=
terarbeit auf dem Gebiete der Gymnaſtik zeigen. Die Lohelandſchule
iſt bekannt als eine Bildungsſtätte von hohem künſtleriſchem Niveau, an
der ernſte, verantwortungsbewußte Arbeit geleiſtet wird. Die Gymnaſtik
ſteht im Kernpunkt dieſer Arbeit. Wie ſie ſich, ihrem Weſen gemäß,
ſtändig wandelt und immer neue Möglichkeiten hervorbringt, das wird
die Vorführung erneut zeigen können. Kartenverkauf bei Chriſtian
Arnold am weißen Turm und an der Kaſſe des Landestheaters.
— Trockenfkikurſe des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Die
augen=
blicklich zur Durchführung gelangenden Trockenſkikurſe haben die
über=
raſchend große Anmeldezahl von 60 Perſonen ergeben. Zur
Erleich=
terung=der Ausbildung wurden die Teilnehmer auf zwei Kurſe verteilt,
ſo daß jetzt jeden Freitagabend in der Turnhalle Soderſtraße 30 von
8—9 Uhr abends die jüngeren und von 9—10 Uhr die älteren Teil=
Inehmer zum Ueben kommen. Da das Bedürfnis zur Abhaltung eines
weiteren Kurſes beſteht und eine Anzahl Anmeldungen hierfür ſchon
vorliegen, wird ein dritter Kurſus durchgeführt, der vier Doppelſtunden
umfaßt und am Donnerstag, den 28. November, beginnt. Als
Uebungs=
halle wird vorausſichtlich die Turnhalle der Viktoriaſchule zur
Ver=
fügung ſtehen. Die Leitung dieſes Kurſus übernimmt Herr
Gieß=
mann. Anmeldungen ſind möglichſt ſofort im Sporthaus Adelmann
abzugeben, wo auch nähere Auskunft erteilt wird.
— Die Mittwochs=Konzerte auf der Ludwigshöhe beginnen auf
viel=
ſeitigen Wunſch von heute ab um halb 4 Uhr.
—Umleitung der Kraftpoſt Darmſtadt — Oppenheim. Wegen
Vornahme von Straßenarbeiten in der Provinzialſtraße Leeheim—
Geinsheim wird die Kraftpoſt Darmſtadt—Oppenheim vom 20.
Novem=
ber ab über Leeheim-Dornheim—Groß=Gerau—Wallerſtädten—
Geins=
heim umgeleitet. Während der Dauer der Umleitung geht die
Kraft=
poſt in Darmſtadt 30 Minuten früher ab, und kommt bei der Rückkunft
30 Minuten ſpäter als fahrplanmäßig an.
Mittwoch, den 20. Tovember 1929
Numm
Hauswirkſchaft und Beleuchkung.
Der diesmaligen Aufforderung zur Anmeldung der Vorgärten,
Bal=
kone und Fenſter, die ſich einer Prüfung hinſichtlich ihrer Ausſchmückung
mit Blumen und Pflanzen unterziehen wollten, haben 120 Liebhaber
Folge geleiſtet, von denen 99 mit einem Preis bedacht werden konnten.
Bei der Prüfung wurde in erſter Linie auf ſchöne
Farbenzuſammenſtel=
lung, Einheitlichkeit im ganzen und auf gute Pflege beſonders Rüchſicht
genommen.
Es erhielten die Note „vorzüglich”: Hauf, Jakobiſtr 27;
Spöhrer, Aliceſtr. 6; R. Klump, Frankfurter Str.; Wagner,
Lang=
gaſſe 29: Debus, Langgaſſe 31; Ludwigs=Oberrealſchule; Zimbrich,
So=
derſtr. 16; Hering, Jahnſtr. 78; Wetz, Roquetteweg 17; K. Wittmann,
Seekatzſtr und Eidmann, Küchlerſtr. 88.
Die Note „ſehr gut” wurde zuerkannt: Frl. Küchler,
Kaſino=
ſtraße 18: Weber, Feldbergſtr. 66; Hedler, Im tiefen See 12;
Zinn=
kann, Viktorigſtr. 36; Eleonorenheim, Heinheimerſtr. 21; Wittmann,
Kirchſtr. 9: Muſſen, Dönges=Borngaſſe 5; Neul, Lindenhofſtr. 9;
Kleppner, Lindenhofſtr. 35: Gehbauer, Nieder=Ramſtädter Str. 69;
Schneider, Am Breitwieſenberg 11: Kunz, Hochſtr. 61; Claß,
Mar=
tinſtr. 31; Schäfer, Jahnſtr. 13; Pacholſti Sandbergſtr. 37; Krämer,
Landskronſtr, 35; Mickleyz, Heidelberger Str. 61; Klinik Roſenthal,
Eſchollbrücker Str. 4½; Hehl, Wilhelminenſtr. 31; Hotel Prinz Karl,
Schulſtr., und Winter, Am Steinberg.
Mit der Note „gut” wurden bedacht: Müller, Rheinſtr. 9:
Magſam, Georgenſtr. 5; Pauly, Bleichſtr. 39; Wasmund
Bismarck=
ſtraße 77: Buxbaum, Güterbahnhof; Schnittſpahn, Wendelſtadtſtr. 40;
Kranz, Aliceſtr. 20½; Fink, Hanauer Hof; Schmitt, Liebigſtr. 6 I.;
Paul, Liebigſtr. 6 II.; Wecht, Emilſtr. 44; Volquardts, Frankfürder
Str. 100 I.; Baherer, Frankfurter Str. 100; Hoffmann,
Schloßgarten=
ſtraße 67; Frey, Rhönrina 46; Spengler, Rhönring 133; Stephany,
Kranichſteiner Str. 55 I.; Bonarius, Kranichſteiner Str. 55 II.;
Schnei=
der, „Kranichſteiner Str. 55 III.: Thierolf, Taunusſtr. 11; Steckel,
Die moberne Hausfrau hat „wirtſchaften” gelernt, hat eingeſehen,
daß ſie bei Anwendung der von der Technik gebotenen Hilfsmittel für
den Haushalt ihre aufreibende Arbeit rationeller geſtalten kann.
Be=
nutzung aller gebotenen Hilfsmittel und planmäßige Zeiteinteilung
bringen es zuwege, daß ſie nicht mehr von früh bis ſpät angeſtrengt
tätig zu ſein braucht, ſo daß ſie des Abends todmüde ſchlafen geht,
ſondern auch jetzt Zeit findet, ſich die notwendige Erholung zu gönnen
und ſich ihrer Familie zu widmen.
Bei dieſer fortſchrittlichen Einſtellung der Hausfrau muß es
eigent=
lich wundernehmen, daß ſie der Beleuchtung in den Wirtſchaftsräumen
des Haushalts (Küche, Speiſekammer, Badezimmer uſw.) noch immer
eine geringe Bedeutung beilegt. Um wieviel mehr könnte ſie die
tech=
niſchen Hilfsmittel ausnutzen, wenn ſie die Arbeiten bei reichlicher und
richtiger Beleuchtung vornehmen würde. Sie macht ſich wenig
Gedan=
ken darüber, daß durch erhöhte Beleuchtung auch eine erhöhte
Leiſtungs=
ſteigerung erzielt wird, und daß die Koſten für die Beleuchtung keine
unnützen Ausgaben ſind, die man auf das unbedingt notwendige Maß
einſchränken muß. Das Licht iſt nachweisbar ein Produktionsfaktor,
den man auch im Haushalt nicht außeracht laſſen darf. Keiner Hausfrau
würde es einfallen, ihre Angehörigen oder Hausangeſtellten zum
ſpar=
ſamen Waſſerverbrauch anzuhalten; keine Hausfrau würde ihren
Fami=
lienmitgliedern zumuten, im Winter in ſchlecht geheizten Räumen zu
arbeiten. Nur hinſichtlich der Beleuchtung glaubt ſie, immer wieder
zur äußerſten Sparſamkeit ermahnen zu müſſen, ohne zu bedenken,
daß ihr dadurch evtl. höhere Ausgaben entſtehen können, als wenn ſie
etwas mehr Strom verbraucht. Ganz abgeſehen von der
geſundheit=
lichen Schädigung des Auges und der Verminderung der
Arbeitsfren=
digkeit durch die Tätigkeit in einem ungenügend beleuchteten Raum,
entſtehen durch mangelhafte Beleuchtung der Küche und
Speiſe=
kammer viele Ausgaben, die z. B. durch Geſchirrbruch, kleinere oder
größere Unfälle, Verderben der Speiſen uſw. hervorgerufen werden,
und in den meiſten Fällen die Stromkoſten noch überſteigen. Mit
ge=
ringen Mitteln läßt ſich eine Aenderung der beſtehenden
Beleuchtungs=
anlagen vornehmen, die, wie geſagt, ſich in kürzeſter Zeit bezahlt
machen werden.
Alle dieſe wichtigen Fragen wird Herr Ing. Wild aus Berlin
in einem am Donnerstag, den 21. November abends
8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau bei freiem Eintritt
ſtattfindenden Vortrag: „„Gute und zweckmäßige
Be=
leuchtung im Haushalt, die Forderung der Zeit”,
behandeln, und an Hand von Lichtbildern zweckmäßige und
unzweck=
mäßige Beleuchtungsarten zeigen.
Mit dem Vortrag iſt noch eine Freiverloſung von Küchenleuchten
verbunden, die den glücklichen Gewinnern beſondere Freude bereiten
werden.
Wirkt
vorbeugend!
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Verein Freundinnen junger Mädchen. Jeden Donnerstag, 8.15
bis 10 Uhr abends, Heimabend, für ortsfremde junge Mädchen.
Alle 14 Tage Zuſchneiden von Wäſche und Kleidern. Alleinſtehende
und hier fremde junge Mädchen ſeien hiermit eingeladen.
Fp. Große Strafkammer. 1. Eine Jagdgeſchichte, die in Seeheim
diel Staub aufgewirbelt hat, beſchäftigt das Gericht, nachdem die erſte
Inſtanz zur Freiſprechung gekommen war. Der Staatsanwalt hält
nach wiederholter Beweisaufnahme aus der Geſamtheit der Indizien
heraus einen genügenden Beweis dafür erbracht, daß die beiden
An=
geklagten bezüglich eines in der Nähe des Waſſerwerks erlegten Haſens
ſich des gewerbsmäßigen Jagdvergehens ſchuldig gemacht haben.
Ge=
fängnisſtrafen von dier und ſechs Wochen werden beantragt. Der
Ver=
teidiger betont, die Behauptung, der Haſe ſei gefunden worden, ſei nicht
widerlegt; auch in dieſer Inſtanz habe die Beweisaufnahme kein
an=
deres Reſultat gehabt; „nur durch die Spaziergänger fühle ſich der
Jagdpächter geſtört. Alles baſiere auf Vermutungen. Im Seeheimer
Bezirk möge vielfach gewildert werden, das laſſe aber keinen Rückſchluß
auf eine Täterſchaft der Angeklagten zu. Das Urteil erkennt unter
Aufhebung des angefochtenen freiſprechenden Erkenntniſſes wegen
Wil=
derei auf Strafen von drei und zwei Wochen Gefängnis.
Der eine der Angeklagten iſt, wie er ſelbſt angibt, ein leidenſchaftlicher
Jäger, in deſſen Adern Jägerblut fließt. Gewerbsmäßigkeit verneint
das Gericht. — 2. Wegen Hehlerei wird gegen den in Langwaden
ge=
borenen, in Bad Homburg wohnhaften Spengler und Inſtallateur P.
Rettig verhandelt. Es handelt ſich um den im März 1929 nahe
der hieſigen Katholiſchen Kirche bei einem Maler erfolgten Einbruch.
Von dem damals erbeuteten Diebsgut ſoll der Angeklagte diverſe
Gold=
ſachen und einen Siegelring erworben haben. Das Bezirksſchöffengericht
hat auf vier Wochen Gefängnis erkannt. Staatsanwaltſchaft und
An=
geklagter haben Berufung eingelegt. Den Hieronymus, der wegen des
Diebſtahls zwei Jahre Zuchthaus erhalten hat, hat Rettig vor drei
Jahren kennen gelernt. Mit der Dienſtmagd Groh kam H. zu Rettig
und bot Schmuckſachen an, wobei er die Groh als ſeine Frau
präſen=
tierte. Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Erwerbes hatte Rettig. Die
Groh gab an, ſie ſtamme von Groß=Umſtadt und ſei Tochter des
Direktors einer Zuckerfabrik. Auch die Groh, die ihre Strafe von neun
Monaten verbüßt hat, wird unbeeidigt als Zeugin vernommen. Mit
Hieronymus wohnte ſie damals im nahen Dornholzhauſen. Der
Staats=
anwalt betont, daß aus dem ganzen Milieu heraus der Angeklagte
Ver=
dacht ſchöpfen mußte, zudem habe er das Diebesgut in Frankfurt a. M.
zu verſchärfen verſucht. Es werden acht Wochen Gefängnis beantragt.
Das Urteil erhöht die Strafe auf zwei Monate Gefängnis.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der D.V.P. Heute abend 8 Uhr im
Alpen=
vereinszimmer (Sitte) Unterhaltungsabend.
Leidle Berapfellungen.
A Ln DBag
m birnm Fallte igendwie alü Brdprrchung oder Nritkt.
— Schloß=Kaffee. Auf die Veranſtaltungen des Schloßkaffee=
Enſembles unter Leitung von Kapellmeiſter Curt Fiſcher ſei hierdurch
beſonders hingewieſen; ſie bieten in reicher Abwechſlung angenehme
Unterhaltungsſtunden. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Mittwoch, den 20. November 1929.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr B 9: „Weh.dem,
der lügt”, — Kleines Haus, 16 und 20 Uhr: Kulturfilmbühne. —
Orpheum, 20,15 Uhr: Die Cſardasfürſtin”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Rheingauer Weinſtube, Sportplatz=Reſtaupant,
Reichs=
hof. — Ludwigshöhe, 15,30 Uhr: Konzert. — Ludwig=
Georgs=Gymnaſium, 20 Uhr: Vortrag der Mazdaznan=
Ver=
einigung Darmſtadt. — Kinovorſtellungen: Union=Pheater,
Helia.
Aus Heſſen.
Der Landesverein für Innere Mifſion u
Landesverband der Inneren Miſſion in
hielt ſeine Jahresverſammlung am 13. und 14.
Mainz ab. Eingeleitet wurde ſie durch einen öffentliche
abend, welchem eine geſchloſſene Verſammlung der evange
fahrtsdienſtleiter vorausging. Nach den Begrüßungswor
ſitzenden des Landesvereins, Pfarrer Wagner=Darmſt
Superintendenten von Rheinheſſen, Oberkirchenrat Zen
der Direktor des Landesvereins, Pfarter Röhricht=Da
Vortrag über das Thema: „Vom Segensweg der Inner=
Heſſen”, und zeigte an Hand von Lichtbildern, wie dur
Dienſt der Inneren Miſſion, ſei es an Alten oder Jut
oder Geſunden, in der geſchloſſenen, halboffenen oder offe
ſich ein breiter Segensſtrom in unſee Land ergießt und
hinterläßt.
In der Mitgliederverſammlung am
konnte der Vörſitzende die Vertreter der Kirchenregierung
und Kommunalbehörden begrüßen. Der Direktor des
erſtattete den Jahresbericht.
Anſchließend wurden von der Verſammlung die Re
für 1928 und der Voranſchlag für 1930 erledigt. Im Anf
Mitgliederverſammlung des Landesvereins für Innere
die Tagung des Landesverbandes für Innere Miſſion ſta
Vortrag des Vereinsgeiſtlichen für Innere Miſſion in de
Schwander=Speher, über „Die Bedeutung der Lande
Inneren Miſſion” folgten die Beratungen über die
Verbandes.
In der Nachmittagsverſammlung gab Dr. med. A
Anſtalten „Hephata” bei Trayſa, in einem Vortrag „Neu
Erforſchung und Behandlung des Schwachſinns, mit 2
der pſychophyſiſchen Konſtitution”, einen Einblick in d
Gebiete in den letzten Jahren geleiſtete Arbeit. Anderth
Schwachſinnige befinden ſich zur Zeit in Deutſchland.
Medizin beſinnt ſich wieder darauf, daß der Menſch ſee
perlich eine untrennbare Einheit bildet. Dies tritt beſor
dem Gebiete „Hautkapillarenforſchung” hervor. Durch
Behandlung können Kapillarhemmungen, die pſychoph.
ſind, günſtig beeinflußt werden, ebenſo durch Röntgen
bisher an Schwachſinnigen und anderen Störungen erzie
rungen einſchließlich der Beſeitigung der Kapillarhemm:
trächtlich. Unter dem Geſichtspunkt der Heilung dürfter
Schulmedizin die gemachten Erfahrungen in den Norm
tung beſitzen, im Sinne einer mediziniſch=therapeutiſchen
auch notoriſcher Sitzenbleiber und Schlechtes leiſtender &
de
E
au
he
ap
in
ich
hulen
Fbeſſe
ler,
An. Arheilgen, 19. Nov. Erntedankfeſt. Noen
Gotteshaus, das gegenwärtig Zentralheizung erhält, wiel ſovei
gerichtet iſt, wurde am Sonntag das Erntedankfeſt gefeie= Altg
Taufſtein waren durch die Konfirmanden reich mit C egabe
ſchmückt; an den Gottesdienſt ſchloß ſich eine Feier des h! Gendn
Cp. Pfungſtadt, 19. Nov. Der Frauenverein
nerstag abend (21. November) im „Goldenen Lamm” ein
mit Unterhaltung ab. — Der Wirtſchaftsraum des Ra
„Germania 1903” auf deſſen Sportplatz iſt ab 1. Dez
verpachten. — Der „Volkschor” hält für ſeine
Mitgliede=
am Samstag abend (23. November) einen Unterhaltung: md a
Ak. Nieber=Ramſtadt, 19. Nov. Geburtstag=
Fünfzigjährigen. Am Samstag findet im S
hauſes „Zum Darmſtädter Hof” die diesjährige gemein
tagsfeier der Fünfzigjährigen hieſiger Gemeinde ſtatt.
Gartenbauverein. Die ſogenannte Blutlauskom fo
ihrem letzten Rundgang an verſchiedenen Obſtbäumen brtla
feſtgeſtellt. Es ſei an dieſer Stelle darauf hingewieſen aß
kämpfung dieſes Schädlings das größte Intereſſe entgege /bre
den muß, um ſo mehr, als die Verbreitung eine raſch ſon
gehende und umfangreiche iſt. Die Nachkontrolle wir imnde
Woche ſtattfinden. Nichtbefolgung der Anordnungen d
K=
haben Strafanzeige und Ausführung der Arbeiten durch
organe auf Koſten der Baumbeſitzer zur Folge. Gleick
haben nnumehr auch die Baumbeſitzer zu gewärtigen, d
ten, ihre Obſtbäume mit Leimringen zu verſehen.
G. Ober=Ramſtadt, 19. Nov. Gemeinderats
einer Bekanntmachung des Gemeindewahlkommiſſars lie
und Abſtimmungsprotokolle nebſt zugehörigen Schriftſtück bom 4
einſchl. 22. November 1929 während der Dienſtſtunden
germeiſtereibüro zur Einſicht offen. Während dieſer Ze Gnme
wendungen gegen die Wahl oder die Gewählten ſchriftlie ſer
tokoll daſelbſt vorgebracht werden.
p. Offenbach, 19. Nov. An Fiſchvergiftung i ſech
Krausgrill, ein in weiteren Kreiſen bekannter Re Anval
ſtorben.
j. Weinheim, 19. Nov. Der Dichter Wilhelm
Freudenſtadt im Schwarzwalde, wo er zur Erholung w .
Montag nach kurzer Krankheit im Alter von 64 Jah
Wilhelm Platz, der Dichter und Komponiſt des vielgeſ: ien
„Odenwald, dich will ichpreiſen‟. Der Oder Slluh
nete den mit ſeinen Dichtungen meiſt im Heimatboden w Enden
ter ſeinerzeit durch Ernennung zum Ehrenmitgliede au 1 Ind
Wilhelm Platz hatte drei Jahrzehnte in dem väterlichen Häfte,
lich in der Maſchinenfabrik „Badenia”, vorm. Wilhelm /atz
gewirkt und wurde im Jahre 1925 von der Techniſchen H. Buſ
ruhe zum Dr.=Ing. ehrenhalber erannnt. Von drama m
die der Dichter Wilhelm Platz geſchaffen, ſeien erwähr pas
Volksſtück „Des Bürgermeiſters Wahl”, das vaterländi
„Michel Volk”, ſowie die Tragödie „Peter Kühn‟. Di brei
waren als dramatiſche Trilogie unter dem Geſamttitel En
land” zuſammengefaßt. Von ſeinen erzählenden Schrifter ken 9
gehoben. Aus Herrn Selberts altem Notizbuch” „Herrn ler
Notizbuch”, die Novellen „Stille Menſchen”, „Mein We
dere Geſchichten (aus großer Zeit), ſowie der Roman „WSel
In früheren Jahren gehörte der Verblichene eine Zeitlan Ru
ausſchuß und dem Bezirksrat Weinheim an. Die Leie Bun
hier überführt und am Dienstag nachmittag auf dem hi Fr
beigeſetzt.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 19. November. R
gen 0,59, Kehl 1,74, Maxau 3,45, Mannheim 2,01,
Mai=
gen 1,12, Caub 1,16; Köln 1,36 Meter. — Main: Se
Würzburg 0,64 Lohr 1,02; Groß=Steinheim 2,31; Frankf
heim —0,44; dito Waſſertiefe 1,60; dito Fahrtiefe 1,30 2
— Hirſchhorn, 19 Nov. Waſſerſtand des 9
18. November: 0,48 Meter; am 19. November: 0,60 Mete
— Gernsheim, 19. Nov. Waſſerſtand des
18. November: 1,01 Meter; am 19. November: 0,97 Me
Weiße und geſunde Zähne. „Da ich ſchon ſeit Jahre
mit Ihrem hochgeſchätzten „Chlorodont” und Ihrer Eh
bürſte pflege, ſo will ich Ihnen meine Anerkennung für
entgegenbringen, denn meine Zähne ſind ſo weiß und ge
meine Freunde und Bekannten darum beneiden.” Ge
Elversberg/Saar.
Aun aber Krafte sammeln durch Sanatog
So leutet oft der Rat des Arztes. Sanatogen erneut die Schaffens-
und Lebensfreude, erhöht die körperliche und geistige Frische
und Leistungsfähigkelt. So ist es denn sowohl zur Kräftigung
bei den verschiedensten Krankhelten wie in der
Rekonvales-
zenz am Plotze, In gleicher Weise erfüllt es seine Aufgabe, wenn
Überarbeitung und Sorgen die Spannkraft unserer Nerven
bedrohen.
Sanatogen setzt nämlich mit seiner Wirkung an der Wurzel
unseres Befindens ein: es führt in seinen Bestandteilen den
Körperzellen und der Nervensubstanz ihre notürli
und Aufbaustoffe zu.
„Sanatogen leistet”, schrelbt Dr. med. Bodenst *
nach, „In der Rekonvaleszenz nach verschiedenen K.4
geradezu Erstaunliches in puncto Kräftigung desOre
An ähnlichen Erfolgsbestätigungen von Arzten ließe
24000 vor.
Wählen Sie darum Sanatogen zur Ge
neuer Kraft und Lebensfreude!
Nähr- und Kräftigungsmittel
für Körper und Nerven.
In Packungen
v. H.
allen Apotheken v.I
TV.7656
[ ← ][ ][ → ]mmer 322
Mittwoch, den 20. November 1929
Seite 7
Aus der Tierſchukbewegung.
schuitz und Pflege den Haustieren, insbeſondere in der kalten
Jahreszeit! Mitleid auch mit allen übrigen Tieren!)
„s für den Tierfreund und Tierſchützer eine hocherfreuliche
Tat=
ſehen, wie allüberall der Gedanke des Tierſchutzes und der
Tier=
mählich immer feſteren Boden gewinnt, wie er ſich bei groß und
reich und arm, in Stadt und Land Freunde erwirbt, wie er
„larität zunimmt. Vor zwanzig, dreißig Jahren war er für
forer Volksgenoſſen noch ein „terra incognita”, ein unbekanntes
und beute hat er Verbreitung über den ganzen Erdball
gefun=
rat man ihm Verſtändnis und Wohlwvollen entgegen.
die großen Tagungen und Kongreſſe beſucht, wo alle die
wich=
ſch der Löſung harrenden Fragen und Aufgaben beraten und
gelöſt werden, der verſpürt etwas von dem friſchen Hauch,
inneren Drang, der viele edle Männer und Frauen
durch=
ch die ſeufzende Kreatur frei zu machen von Qual und Pein,
srlöſung zu bringen, die allen Geſchöpfen zuteil werden ſoll.
ach, noch viel iſt zu tun, noch gibt es viele dunkle Kapitel, da
cten immer und immer wieder heilige Pflicht iſt. Ich nenne
Mamen: Schlachtviehtransport, Bärenfrage, Menagerien und
rruſſe, Jagdſport, Vogelmord, Stierkämpfe, Schächtfrage,
Vivi=
ad — Haustiere=Not! Daß alle dieſe Fragen, von der jede
el für ſich bildet, hier nicht „en bloc” erörtert und gelöſt werden
ſt mehr wie ſelbſtverſtändlich. Kern= und Kardinalfrage alles
es von der radikalen bis zur gemäßigten Richtung iſt kurz die:
„fklärung und Belehrung, durch Wort und Schrift, in münd=
6 ſchriftlichen Vorträgen Leiden und Qualen der geplagten
nach Möglichkeit zu lindern, Verſtändnis für Tierpflege und
in allen Kreiſen, beſonders bei der Jugend zu wecken und vor=
Tierquälereien zur Verwarnung, event, zur Anzeige zu
Heute wollen wir nun bei unſeren Haustieren etwas länger
verwei=
ten und mit unſerem treueſten Gehilfen und Freund beginnen, dem
Pferd! Wie wird oft mit ihm umgegangen und wie werden ſeine
treuen Dienſte gelohnt! Du Pferdebeſitzer und Pferdepfleger, gedenke
deines treuen Freundes ganz beſonders in der kalten Jahres=
Zeit und laß ihn nicht frieren, ſtundenlang vielleicht unbedeckt im
Schnee und Regen vor dem Wirtshaus oder ſonſtwo ſtehen. Mute ihm
nicht mehr zu, als ſeine Kräfte zu leiſten vermögen; beſonders bei
Steilungen im Winter bei Eis und Schnee laß ihn von Zeit zu Zeit
ausruhen und leite ihn am Zügel, zerre ihm nicht unnötig die Lippen
durch ſeinen Zaum, womöglich blutig; gebrauche nur im Notfalle die
Peitſche, und dann mit Maß und Ziel; handle nicht im Jähzorn! Laß
das Zäumzeug in kalter Jahreszeit nicht in Außenräumen hängen,
da=
mit dem Pferd nicht unnötige Schmerzen an ſeinem Gebiß bereitet
wer=
den. Sorge für paſſendes Geſchirr, damit beim Ziehen nicht wunde
Stellen entſtehen; ſehe auf richtigen Hufbeſchlag und halte auf
rein=
liche Nahrung und friſches, reines Trinkwaſſer, ebenſo auf ſaubere,
helle und luftige Stallung!
Und wenn dein treuer Gehilfe dir jahrelang gedient und
alters=
ſchwach geworden iſt, dann ſei barmherzia und überantworte ihn nicht
einem herzloſen Hauderer, der ihn ausnützt, bis er am Wege als
elen=
des Skelett endet. Verſtehe ſeinen flehenden Blick und ſeine ſtummen
Bitten: „Wenn du mir nicht an meinem Lebensabend das
Gnaden=
brot geben kannſt oder willſt, ſo laß mich wenigſtens im Schlachthof eines
raſchen und ſchmerzloſen Todes ſterben, das habe ich um dich verdient!“
Noch ſchlimmeres Los wartet oft ſeines Stiefbruders, des Eſels.
Welche Jammergeſtalten ſieht man nicht ſelten vor den Wägelchen der
Althändler, was wird den ſchwachen Kräften des armen Tieres nicht
alles zugemutet und was wartet ſeiner? Schläge und kaum hinreichende
Nahrung! Wer kümmert ſich um ſeinen Stall, der oft mehr Loch und
Höhle als Stall iſt. — Es iſt leider keine Seltenheit und gehört durchaus
nicht in das Reich der Fabel, daß man Pferde oder Eſel buchſtäblich
verhungern läßt, ſo daß ſie an Entkräftung ſchließlich zuſammenbrechen.
Drum, o Menſch, vergiß nicht deine Pflichten dieſen Tieren
gegen=
über, beſonders in der rauhen Jahreszeit!
Ueber Schutz und Pflege der übrigen Haustiere zu ſprechen, wird
einer ſpäteren Abhandlung vorbehalten bleiben müſſen.
Fritz Frank,
Ausſchußmitglied zum Schutze der Haustiere des
Reichsverbandes Deutſcher Tierſchutzvereine.
Bezirksſchöffengericht.
p. Der Unterſchlagung und des Betrugs iſt ein Kaufmann
ange=
klagt, der als Außenbeamter und Inſpektor einer in Berlin
domizilier=
ten Verſicherungsgeſellſchaft Gelder einkaſſiert hatte. Er behauptet,
ge=
legentlich eines hier ſtattgefundenen Feſtes habe er mit ſeinem
Vorgeſetz=
ten, einem Direktor der Geſellſchaft, auf deſſen Wunſch verſchiedene
hieſige Nachtlokale beſucht, und bei dieſer Reiſe durch Darmſtadt ſei ihm
ein großer Betrag aus ſeinen Kleidern abhanden gekommen. Im
übri=
gen beſtreitet er eine Schuld, da das Manko wegen Differenzen
hin=
ſichtlich der den Verſicherungsnehmern zugeſagten Aufwertungsgelder
entſtanden ſei.
Das Gericht erkennt wegen Untreue anſtelle einer an ſich
verwirk=
ten 6=wöchigen Gefängnisſtrafe auf 500 Mark Geldſtrafe, die in Raten
zu je 50 Mark gezahlt werden können.
p. Pfungſtädter Kommuniſtenprozeß. Die Verhandlung in dieſem
Prozeſſe vor der Großen Strafkammer findet am 26. I. M. ſtatt. Ueber
den Vorfall ſelbſt, der ſich kurz vor der Reichstagswahl im Mai 1928
ereignete, haben wir im April d. J. berichtet und das Urteil des
Be=
zirksſchöffengerichts in der Nummer vom 18. desſelben Monats
mitge=
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[ ← ][ ][ → ] Am 18. November 1929 verſtarb nach längerem Leiden unſer
lang=
jähriger Prokuriſt
Der Verſtorbene ſtand ſeit Gründung unſerer Geſellſchaft im Jahre 1898
in unſeren Dienſten. Tiefbewegt betrauern wir an ſeiner Bahre den
Verluſt eines lieben Freundes und treuen Mitarbeiters, der ſeine reichen
Kenntniſſe und Erfahrungen mit beſtem Erfolg in den Dienſt unſerer
Geſellſchaft geſtellt hat. Seine unermüdliche Tätigkeit, ſeine vornehme
Geſinnung und ſeine Herzensgüte, welche ihn ganz beſonders
auszeich=
neten, ſichern ihm in unſeren Herzen ein dauerndes und dankbares Andenken.
18197
unter
tadellos,
Donges
K.
Dab uud
Kein Tas zum Kochen!
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Seite 8
Nachruf.
Ein treuer Berufsgenoſſe und bewährter Pionier
für die Förderung unſeres Standes,
Dert Ger
delberger
iſt uns heute durch den Tod genommen worden.
Wir trauern um einen lieben Freund und Kollegen,
der über 38 Jahre dem Verein als Mitglied bezw.
Vorſtandsmitglied angehört und ihm in
erfolg=
reicher Mitarbeit treu zur Seite geſtanden hat.
Er hinterläßt eine ſchmerzliche Lücke in unſeren
Reihen.
(18228
Ehre ſeinem Andenken!
Kaufmänniſcher Berein Frankfart a. M.
Haupwerwaltung Frankfurt u. Bezirksverein Darmſtadt.
Frankfurt a. M. u. Darmſtadt, 18. November 1929.
Dankſagung.
Beim Tode unſeres lieben Entſchlafenen
Heurn Kauaff keuter
Geſtern Nacht 2 Uhr entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſere liebe, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
ilippine Wagner
geb. Düll
im Alter von 80 Jahren.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Jakob Müller
Kanzleioberſekretär.
Darmſtadt, Pfullingen,
den 20. November 1929.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
21. November, nachmittags 2 Uhr, vom Portal des
Alten Friedhofes an der Nieder=Ramſtädter Straße
aus ſtatt.
ſind uns von allen Seiten ganz überaus herzliche
Beweiſe innigſter Anteilnahme zugegangen. Wir
danken von Herzen allen denen, die, teils von weit
hergekommen, dem Toten die letzte Ehre erwieſen
haben, ſowie für die allgemeine Teilnahme an un=
(18204
ſerem Schmerz.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Annd Reuker, geb. Hufnagel.
Darmſtadt, den 19. November 1929.
Heute Nachmittag entſchlief unerwartet unſer lieber Mitarbeiter
Herr Prokuriſt
Georg Adelberger
im Alter von 56 Jahren.
Am 19. November felerten die
Eheleute Heinrich Batz, Wald=
ſtraße 22, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
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Todes=Anzeige.
Am 18. November entſchlief im Alter von 26 Jahren
plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unſere
Tochter, Mutter, Schwägerin und Schweſter
Anna Eidenmüller
geb. Koblbacher
Die Beerdigung findet Donnerstag um 2 Uhr ſtatt.
Im Namen der irauernden Hinterbliebenen:
Familie Kohlbacher.
Brensbach, den 19. November 1929.
(18234
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſerer lieben Enſchlafenen allen
unſeren innigſten Dank.
Beſonde=
ren Dank ſagen wir Herrn Pfarrer
Munk für ſeine tröſtenden Worte
ſowie der Schweſter Elſe für ihre
liebevolle Pflege.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Heinrich Wörtge.
Reichelsheim, den 18, Nob, 1929,
Noch vor wenigen Tagen ſtand er in gewohnter Arbeitsfreudigkeit unter
uns und trifft uns deshalb ſein plötzlicher Heimgang um ſo ſchmerzlicher.
Der Oahingeſchiedene war uns allen während ſeiner 35jährigen Tätigkeit
jederzeit ein treuer Freund und Berater, ein guter Vorgeſetzter mit
vor=
nehmſtem Charakter, ein Vorbild für uns alle.
Wir werden dem leider zu früh Geſchiedenen ſtets ein ehrendes
An=
denken bewahren.
Die Veamten
der Odenwälder Hartſtei
uſtrie A.=H.
Mittwoch, den 20. November 1929
Numite
Dankſagun
Für die vielen Beweiſ
tiger Teilnahme, Blum
ind Kranzniederlegunger
Heimgang unſeres teue
ſchlafenen
Herrn Georg Bid
Werkmeiſter
ſagen wir allen auf die
herzlichen Dank. Beſonde
wir den Barmherzigen
(Herz=Jeſu=Hoſpital) für
volle Pflege und Herrr
Goethe, für ſeine troſtreick
Im Namen
trauernden Hinterb
Eva Bickhardt, geb. ifner
Wilh. Bracht u. F.
geb.
Peter Leibfried u. 7
geb.
Heinz Körner u. F
geb.
und 3 Enkel.
Darmſtadt, den 18. Nover
Von
lüfſige
für Pe
leum,
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Landwe
Zum
Wad
Dtz. vor
Schubke
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ſeitiger
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Eliſabe=
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raſcheErf., langi.
Er=
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Heilmagneto=
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Darmſt., Waldſtr. 49.
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Zur ſorgfältigen
Fußpflege
empfiehlt ſich
Fr. Hartmann,
appr. Heilgehilfe u.
Maſſeur. (7852a
Grafenſtr. 20 II Iks.
Telephon 1454.
Darmſiadt, den 18. November 1929.
(18198
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzensguten Mann, unſeren
lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Prokuriſt
Georg Adelberger
nach langem, ſchweren Leiden im 36. Lebensjahre in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Adelberger, geb. Bertgloth
Darmſtadt, Hochſpeher, Ulrichſtein, den 18. November 1929.
(18196
Die Einäſcherung findet Donnerstag, den 21. Nov. 1929, nachm. 2.30 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Ae
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Mk.
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Mk. 36.- Mk. 28.50
Mk. 24.- Mk. 19.—
Mk.
Mk. 15.-
Praktisch für
den Beruf
*. 29.— Mk. 19.
Reiche
Auswahl!
322
mmiel
Mittwoch, den 20. November 1929
Ka4
Banrfagang.
(Statt Karten.)
u die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
„ 17. November 1929 erfolgten Hinſcheiden
s herzensguten Mannes, unſeres Bruders,
zjegerſohnes, Schwagers und Onkels
Suloig Kager
Reichsbahn=Inſpektor
wir auf dieſem Wege unſeren innigen Dank.
nders danken wir Herrn Pfarrer Marx für die
eichen Worte am Grabe, den Schweſtern der
nnesgemeinde, ſowie dem Eiſenbahn=Werkſtätte=
I Darmſtadt.
(18242
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeih Nagel, geb. Rupperk.
„ſtadt, Eßlingen, Linz a. Rhein, 20. Nov. 1929.
gſtraße 48.
Beerdigung fand auf Wunſch des Verſtorbenen
in aller Stille ſtatt.
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rüh. z. vm.
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m. in ruh.
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Eine schöne, aber kranke Frau, die
ihrer Zeit als Verbrecherin erscheint,
Herr von Weiss,
MParrz
der Mann, der einen Vertrag verriet
ind einen schmalen Lohn empfng.
Ein strenger Richter seiner
Umge-
bung, abernachsichtig mit sich selbst.
Hofrat von Hanke,
Fſr Sctngyer
Ein alternder Herr, der die
bitter-
süßen Freuden später Liebe erlebt.
Gecheimrat Ukrsinns
Ein junger Geistlicher, dem große
Macht über Frauen gegeben ist.
Kandidat Bang=
Die Treueste der Treuen, Charlottens
freiwillige Gefährtin im Unglück.
Zephire
Ein bildschöner junger Holländer.
Herr von Ragay
Diese Personen stehen im Mittelpunkt des neuen Roman.
„Charlotte von Weiß” von Clara Piebig, der soeben in der
„Berliner Illuſtrirten Zeitung”
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und Bodenkram
M. Winwizki
Hel. Bachgafſe 6.
Laden.
Poſtkarte gen (16979a
Telephon 778.
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe, Boden= und
Kellerkram ſowie
Flaſchen.
1. Blum
Lauteſchlägerſtr 12
Laden: Kl. Bachgaſſe 7
Achkung!
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe und Wäſche.
9. Zwern, Langgaſſe
Nr. 33. Poſtk. gen.
Es=Alt=
Sarophon
geſucht. Angeb. mit
Freis u. T. 13 Gſch.*
DA5 HAUS FüR GUTF UND
BlLLIGE FERTIGKIEIDUNG
SCHLOSSGRABEN NL. I- A
DIREKT HINTERM SCHIOSS
Seite 10
Mittwoch, den 20. November 1929
Nummer
Reich und Ausland.
Wer ftahl die Juwelen des franzöſiſchen
Bolſchaflers in Berlin?
Oberſt Michailow freigeſprochen.
Berlin. In dem Diebſtahlsprozeß gegen
den Pförtner der franzöſiſchen Botſchaft, den
ehe=
maligen ruſſiſchen Oberſt Michailow, wurde
am Dienstag vor dem Schöffengericht Berlin=
Mitte das freiſprechende Urteil gefällt. Wie
er=
innerlich, wurden dem franzöſiſchen Botſchafter
de Margerie am 5. Oktober Juwelen im Werte
von 60 000 Mark geſtohlen, ſpäter aber wieder
unter einem Treppenabſatz gefunden. Des
Dieb=
ſtahls wurde der an der Botſchaft beſchäftigte
Pförtner, der frühere ruſſiſche Oberſt Michailow,
verdächtigt, der auch vor Kriminalkommiſſar
Busdorf ein Geſtändnis ablegte. Danach habe
er den Chauffeur der Botſchaft, ebenfalls einen
ruſſiſchen Offizier, mit dem er erſt gut
befreun=
det, dann aber in Streit geraten war,
verdäch=
tigen wollen. Dieſes Geſtändnis hat Michailow
ſpäter aber widerrufen und behauptete vor
Ge=
richt, an dem Diebſtahl vollkommen unbeteiligt
zu ſein. Außer Kriminalkommiſſar Busdorf war
von den Zeugen niemand erſchienen, da bei
ihnen wegen ihrer Exterritorialitat eine
gericht=
liche Ladung nicht zuläſſig war. Durch das
Aus=
bleiben dieſer Zeugen von der Botſchaft wurden
die in weiteſten Kreiſen verbreiteten Gerüchte
daß der Juwelendiebſtahl nur ein Deckmantel
für eine diplomatiſche Spionage geweſen ſei,
nicht entkräftet.
Der Helfershelfer des Handtaſchenräubers
verhaftet.
Berlin. Der Handtaſchenraub am
Poſtſcheck=
amt, der am Montag am hellen Mittag ausgeführt
und wegen deſſen nach kurzer Verfolgung ein
ge=
wiſſer Bäck feſtgenommen wurde, iſt jetzt völlig
auf=
geklärt. Auch Bäcks Helfershelfer, ein 25 Jahre alter
Vertreter Peter Simon, wurde am Montag abend
im Stammkaffee der beiden feſtgenommen. Während
Bäck behauptet hatte, daß Simon die Ueberfallene
im Schalterraum beobachtet und ihm nachher einen
Wink gegeben habe, beſtreitet Simon dies und
er=
klärt, daß er ſeinem Freunde abgeredet habe, einen
Ueberfall zu verüben.
Den Schlüſſel „aus Verſehen” mitgenommen.
Aſchaffenburg. Siebenmal bei ſeinem
frühe=
ren Dienſtherrn eingebrochen hat der verheiratete
Metzger Karl Joſeph Heeg von hier. Mit dem
Kellerſchlüſſel, den er bei ſeinem Austritt „aus
Verſehen” mitgenommen hatte, drang er in den
Kel=
ler ein und ſtahl Würſte, Schinken, feine Weine,
Li=
köre, Weinbrand und Fleiſch in anſehnlichen
Men=
gen. Als die Diebſtähle bemerkt wurden und man
den Keller anders abſchloß, brach er das Gitter des
Kellerloches ab und kam wieder in den Keller. Das
Schöffengericht verurteilte ihn nunmehr zu acht
Monaten Gefängnis.
Verhaftung wegen Banknotenfälſchung.
Nürnberg. Der 30jährige Reiſende Heinrich
Königsdorfer und der 26 Jahre alte Kaufmann
Thomas Schreck, beide in Augsburg wohnhaft,
wur=
den wegen Verdachts des beabſichtigten
Münzver=
brechens feſtgenommen. Sie ließen in einem
hie=
ſigen Geſchäft die Druckplatten zur Herſtellung von
Zwanzig=Markſcheinen in Dreifarbendruck anfertigen.
Der Druck — es ſollen fünftauſend Stück angefertigt
werden — konnte durch die Feſtnahme verhindert
werden. Angeblich ſollten die Noten nur als
Scherz=
artikel verwendet werden. Die polizeilichen
Er=
hebungen ergaben aber, daß beabſichtigt war, ſie in
den Verkehr zu bringen.
13 Kinder durch ein Auto verletzt.
Erlangen. In der Luitpoldſtraße fuhr ein
ungenügend beleuchtetes Auto in eine Gruppe von
77 Kindern der Erziehungsanſtalt Buckenhof, die im
Stadttheater eine Kindervorſtellung beſucht hatten
und ſich in geſchloſſenem Zuge auf dem Heimwege
befanden. 13 Kinder trugen Verletzungen davon,
fünf von ihnen ſolche ernſtlicher Natur.
Eiſenbahnunfall bei Emsdetten.
Eſſen. Auf der Strecke Münſter—Rheine
er=
eignete ſich am Montag abend kurz nach 8 Uhr ein
ſchweres Eiſenbahnunglück. In der Nähe von
Ems=
detten wurden die drei letzten Wagen des Eilzuges
Dortmund —Emden vermutlich von einem
überhän=
genden ſchweren Eiſenteil eines entgegenkommenden
Güterzuges erfaßt und ſchwer beſchädigt. Der
An=
prall erfolgte in faſt regelmäßigen Abſtänden von
zwei bis drei Metern, ſo daß von drei Abteilen
jedes=
mal das mittlere verſchont blieb. An den anderen
Abteilen wurden die Wandungen eingedrückt, die
Türen zum Teil abgeriſſen und ins Abteil
geſchleu=
dert. Zwei Perſonen wurden ſchwer und ſieben
leicht berletzt. Aerztliche Hilfe war ſchnell zur Stelle.
Die neun Verletzten wurden mit Perſonenkraftwagen
ins Emsdettener Krankenhaus geſchafft, einige
Leicht=
verletzte ſetzten die Fahrt nach Rheine fort.
Be=
ſonders ſchwer betroffen wurde die
Fabrikanten=
familie Mertens aus Meppen, die ſich auf der
Heim=
fahrt von der Beerdigung eines Familienangehörigen
in Münſter befand. Frau Mertens wurde durch ein
Eiſenſtück am Kopf ſchwer verletzt, und auch die
drei mitfahrenden Söhne trugen ſchwere Kopſwunden
davon. Die bahnpolizeiliche Unterſuchung wurde
ſo=
fort eingeleitet.
Der Verluſt des Hapag=Dampfers „Höchſt”.
Hamburg. Geſtern ſtand die Strandung
des Hapag=Dampfers, Höchſt” zur Verhandlung
vor dem Hamburger Seeamt. Die 1927 erbaute,
6854 Bruttorigſtertonnen große „Höchſt” befand
ſich auf der Rückreiſe von Colombo nach Aden,
als ſie am 20. September d. J. bei der Inſel
Minicoi auf ein Riff auflief, ſtrandete und durch
ein durch Selbſtentzündung der Ladung
entſtan=
denes Feuer völlig vernichtet wurde. Aus der
Seeamtsverhandlung ergab ſich, daß die
Schiffs=
leitung für den Totalverluſt des Dampfers ſtark
verantwortlich iſt. Es hat auf dem Schiff eine
mangelhafte Zuſammenarbeit zwiſchen dem
Ka=
pitän und dem Erſten Offizier beſtanden. Dem
Erſten Offizier, der es unterließ, dem Kapitän
die Sichtung des Feuers von Minicoi zu melden,
wird das Patent entzogen. Den Kapitän trifft
inſofern ſchwere Mitſchuld, als er ſich zu ſehr auf
das Beſteck verlaſſen und die möglichen
Strö=
mungen zu wenig in Rechnung geſtellt hatte.
Die Geſamtnavigierung wurde vom
Reichskom=
miſſar als nicht einwandfrei bezeichnet.
Ein Dampfer geſunken.
20 Perſonen ertrunken.
New York. Der Dampfer „Villa Hermoſa” iſt
am 16. November bei Chiltepee auf eine Sandbank
gelaufen und geſunken. 12 Paſſagiere und 6 Mann
der Beſatzung ſind ertrunken.
Die Billa des verſtorbenen Malers Graf Kalckreukh als Künſtlerheim.
Die Villa des Grafen Kalckreuth in Hamburg
wurde von den Erben des verſtorbenen Malers dem Hamburger Senat zum Geſchenk gemacht, um
als Erholungsheim für frei ſchaffende Künſtler zu dienen.
Hinauf zum Gipfel des Piz Palü!
(Aus dem Aafa=Film „Die weiße Hölle von Piz Palü”.)
Uraltes Sehnen der Menſchen nach Gipfeln und Höhen und Freiheit lockt hinauf zu den
majeſtäti=
ſchen Bergriefen in Schnee und Eis. Mit Seil und Pickel kämpfen ſich die kühnen Bezwinger nach
oben, Schritt für Schritt durch tauſend Gefahren: Schneeſturm, Steinſchlag, Lawinen, bis das Ziel
erreicht iſt, bis der Gipfel bezwungen iſt, der in wolkenloſer Klarheit über den weißen Welten thront.
Chicagos Oper die größte der Welk.
40 Stockwerk hoch reckt ſich die neue Oper (rechts) aus dem Wolkenkratzerzentrum von Chicago.
hicago, die Weltſtadt am Michiganſee, ſchickt ſich an. New York zu übertrumpfen. Sein neues
Opernhaus das Ende November eingeweiht wird, ſtellt New Yorks Metropolitan=Oper bei weitem
in den Schatten. Der rieſige Zuſchauerraum iſt mit dem raffinierteſten Luxus ausgeſtattet, das
Bühnenhaus weiſt die letzten Errungenſchaften der Bühnentechnik auf. Ueber der Oper erhebt ſich
40 Stockwerk hoch ein Wolkenkratzer, in dem Büroräume untergebracht ſind.
Zwei Perſonen bei einem Motorradrennen
verunglückt.
London. Bei einem Motorradrennen in Buenos
Aires verurglückten durch einen Unfall zwei
Per=
ſonen tödlich, während vier Perſonen verletzt
wur=
den. Unter den Toten befindet ſich der bekannte
Mo=
torradrennfahrer Viggnotti.
Ergebniſſe der Probeflüge des „R 101‟.
London. Major Scot, der Führer des
eng=
liſchen Luftſchiffes „R 101” äußerte ſich befriedigend
über den Verlauf des 30ſtündigen Probefluges. Die
Durchſchnittsgeſchwindigkeit betrug 95—100
Kilo=
meter in der Stunde. Der Flug fand unter teilweiſe
ſehr ungünſtigen Wetterbedingungen ſtatt. Das
Luft=
fahrtminiſterium iſt ebenfalls mit dem Ergebnis
zu=
frieden. Die Probe= ud Abnahmeflüge ſind
hier=
mit beendet.
Sieben Kinder wegen Bandendiebſtahls
verhaftet.
Prag. In Proßnitz wurden ſieben Kinder im
Ater von 9 bis 15 Jahren verhaftet. Sie hatten ſich
zu einer Bande zuſammengetan, die Waren aus den
Geſchäften ſowie Geldbeträge aus den Wohnungen
entwendete und ſich beſonders auf die Plünderung
von Kirchenſammelbüchſen ſpezialiſiert hatten. Der
Wert des geſtohlenen Gutes wird auf etwa 15 000
Kronen geſchätzt. Auch die Mütter zweier Kinder
wurden verhaftet, da ſie die Bande zu den
Dieb=
ſtählen angeſtiftet hatten.
Sowjetflugzeuge über chineſiſchem Gebiet.
Tokio. Wie aus Hailar gemeldet wird,
er=
ſchienen am Sonntag wieder ſechs Sowjetflugzeuge
über Tſakang, 50 Kilometer öſtlich von Mandſchwli.
Sie belegten den dortigen Bahnhof mit Bomben.
Noch keine Klärung der Mort g
in Düſſeldorſ.
Wie der „L.=A.” aus Düſſeldorf meld
der Nähe der Stelle, an der vor einigen
Leiche der fünfjährigen Gertrud Alberme
funden wurde, am Montag nachmittag
Journaliſt etwa 60 Schritte von der Fur
fernt in einer halbfertigen Wohnlaube ein
tränktes Satintuch und einen Gummit
funden, der mit Sand gefüllt und ſo in
ſchläger verwandelt worden war. Die
Spuren der Benutzung auf. Tuch und
wurden von der Polizei beſchlagnahmt.
ſetzte eine großzügige Fahndung nach
der Gegenſtände ein. Es wird auch ber
ſtimmte Perſon verdächtigt, die die Ge
geblich noch vor wenigen Tagen beſeſſen
Dazu meldet der „L.=A.” aus Düſſeld
Auf Anfrage bei der Kriminaldirektion
des mitgeteilt: Bei der Durchſuchung
Gegend hat die Kriminalpolizei die
Sach=
gefundene Tuch und der Gummiſchlau
und nach genauer Inaugenſcheinnahme
daß ſie mit den Mordtaten nichts zu tun
Stückchen Satin wurde chemiſch unterſu
ergab ſich, daß kein Blut daran zu finder
Stoff war rotbraun gefärbt. Das St
ſchlauch iſt von einem Gartenſchlauch
worden und ſchon alt. Es kann ſeiner
ſchaffenheit nach nicht als Totſchläger ge
Auch dieſes Stück Gummiſchlauch wur
unterſucht, und es fanden ſich keine
Spuren daran. Weiter wurde eine an
wichtige Verhaftung gemeldet. Es hander
um folgendes: In der Nähe der Fu
kleinen Albermann war von Polizeibean
ein junger Mann geſehen worden, gege
Verdacht haben konnte. Der Betreffende
genommen. Es handelt ſich um ein
21 Jahre alten Koch, der erſt vor kurze
Frankfurt a. M. hierher gekommen iſt.
unbeſcholten. Vor allen Dingen war ſei,
wandfrei. Unter dieſen Umſtänden mußt
der entlaſſen werden.
Großfeuer in den Meinsdorfer Mük bi
Roßlau. Die Meinsdorfer Mühle
in der Nacht auf Dienstag einem Nieſe
Opfer gefallen. Der Brand entſtand geg
morgens. Als die Mühlenwerke im Erd
in vollem Betrieb waren, brannte es
Dachſtuhl. Sämtliche Feuerwehren
Deſſau, Roßlau uſw. weilen an der Brar
Werk iſt bereits reſtlos vom Feuer ergrif
Selbſtmordverſuch im Wiener Pa=
Wien. Am Dienstag nachmittag
im Parlamentsgebäude ein aufſeher
Selbſtmordverſuch ab. Ein arbeitslo
invalide namens Stranſky aus dem
ſprach bei einem burgenländiſchen Al
vor und klagte ihm ſeine Notlage. Da
ſprache offenbar nicht zu dem gewünſe
führte, begab ſich Stranſky an einen e
Ort und brachte ſich mit einem Te
mehrere Wunden in der Gegend des (
bei. Auf ſein Geſchrei eilten Parlar
herbei und entwandten dem ſich er
Wehr ſetzenden Selbſtmörder mit
Meſſer. Die Rettungsgeſellſchaft b
Tobenden, der mit Riemen gefeſſe
mußte, auf die Unfallſtation. Er
hartnäckig jede Auskunft über die B
ſeines Selbſtmordverſuches. Der Vor
Parlament, wo verſchiedene Abgeor
gerade Sitzungen abhielten, große
hervorgerufen.
Schweres Kraftwagenunglü
Budapeſt. Auf der Landſtraße be
ſee ſtürzte ein Laſtkraftwagen, auf dem
Ausflug heimkehrende Levantezöglinge
folge falſcher Manöver des Chauffur=
25 Inſaſſen fielen auf die Straße. Zwe
blieben auf der Stelle tot, drei wurden
leichter verletzt
Ausbruch der Gefangenen aus dem
von Santander.
Paris. Nach einer Havasmeldung
der ſind die Inſaſſen des dortigen Gef
dem Augenblick ausgebrochen, als der n
ſeinen Poſten antrat und mit Hilfe zwe
das Inventar aufnehmen wollte.
Ein deutſcher Dampfer auf Grund E
London. Mit Ausmahme des äußer
lag am Montag England unter dichtem
Schiffahrt wwar ſtark behindert, und me
Perſonendampfer hatten beträchtliche VE
Der deutſche Dampfer „Geheimrat Mahr
der Fahrt nach Immingham an der Kü
colnſhire auf Grund. Kapitän und Ma Eri
wohlauf. Zwei Autobuſſe ſtießen im 9
Nähe von Leeds zuſammen. Etwa zwö
wurden mehr oder minder ſchwer verletz
Unwetterkataſtrophe in Itali
Mailand. Aus den Provinzen
Sardinien und Sizilien treffen Nachricht E
Unwetterſchäden ein, die durch die let *
güſſe verurſacht wurden. In der Camp
zweiſtöckiger Neubau eingeſtürzt. In eir
in der Nähe von Negpel haben ſich gr.
gezeigt. Auch in Sizilien und Sardin
mehrere Häuſer ein. In einem Gebä.
allein acht Perſonen unter den Trümmer
Auf der Linie Salerno-Potenza iſt
Erdrutſches ein Güterzug entgleiſt. Die
ſtürzte um und riß mehrere Wagen mi
Lokomotivführer wurde getötet, drei an —
bahner wurden leicht verletzt. In d
Latum wurde infolge von Hochwaſſer
fortgeriſſen.
Erdſtöße im öſtlichen Kanad
Halifax. In den Abendſtunden 1
wurden in ganz Neu=Schottland und
ſchweig ſowie einem Teil von Maine un
vinz Erdſtöße verſpürt, die in den die
Städten große Beunruhigung hervor:
eingetretene Schaden beſchränkte ſich jed!
Einſturz von Schornſteinen.
Erdſtöße in den Nordoſtſtaaten A.
Boſton. Am Montag nachmittag
Uhr wurden in faſt allen Teilen der Saal
chuſetts, Maine, Rhode Fsland und Nech *
etwa zwei Minuten anhaltende leichte. L
ſpürt. An manchen Orten ſchwankten
ſo daß Gegenſtände herabfielen. Verleßt
mand. Auch Schaden wuurde nicht anger”
(Eine Reiſe durch Ieland.
Linzerick und Shannon. — Killarnen=See. — Fordſon in Cork. — Polikiſches Dublin.
Von George Popoff.
Lublin, im November. Schule?. Da hatten wir die Wahl zwiſchen zwei ausländiſchen
Mi
b4
e Waſſerſtraße, die England von Irland trennt, ſieht auf
te recht harmlos aus. In Wirklichkeit iſt ſie aber genau
1nießbar und die Verſtändigung der Völker behindernd,
ekelhafte „Channel”; ſogar — bei der Ueberfahrt
Ingliſchen Hafen Holyhead nach Dublin —
pelt ſo breit. Eine peinliche Angelegenheit: der Zug, der
um 9 Uhr abends verläßt, trifft um 2 Uhr morgens in
ein. Nun heißt’s — raus aus den Federn und bei
er Dunkelheit an Bord gehen. Nebel und Regen, Glätte
ſe, dumpfes Tuten der Schiffsſyrene, teerige Seile und
e Planken, Gerüche von Hanf und Heringen in der
Luft, übler Geſchmack im Munde, noch übleres Ahnen
Nagengegend..
der Menſch überſteht alles. Um 6 Uhr morgens iſt man
rüben — in Kingstovn bei Dublin. Noch immer ſtock=
Man ſtolpert in den Zug. Los nach Limerick, zum
Ende der Inſel, quer durch ganz Irland. Durch
iſch von Benommenheit, Dunkelheit und Schläfrigkeit
plich der Tag herein. Man erſchaut nun erſtmalig Irland
jem regneriſchen Tage. Es regvet in Irland 280 Tage
e. Manche Iren ſind beleidigt, wenn ſie’s hören; ſie
nur 270 Tage. Die Landſchaft rechts und links des
grün. Grünes Irland. Alles genau ſo wie in
Eng=
ur etwas mehr Ruinen, nur etwas unordentlicher
wach=
ſche und Bäume, etwas wildere Felder etwas „
kontinen=
sſchauende Landsleute, in summg — alles etwas
male=
mheimelnder, als in England. Es erinnert mich an
imat, an — Eſtland in der Ferne ...
ſind wir in Limerick — berühmt dadurch, daß ſich in
ſarer Nähe dieſer Stadt die von Siemens=Schuckert
er=
ktriſche Waſſerkraftanlage, das grandioſe „
Shannon=
ſindet. Am Bahnhof warten die erſten iriſchen Droſchken,
u ſehen bekommen; hohe, zweirädrige Karren, auf denen
rgäſte ſeitwärts, wie auf einem Packeſel zu ſitzen haben,
der Kutſcher zwiſchen ihnen Platz zu nehmen pflegt.
ſizielle iſt in Irland —grün. Ein Poſtautomobil iſt
trichen und trägt in iriſchen Lettern die Aufſchrift
Pusti”, (was wiederum ans Eſtniſche erinnert.) Die
n ſehen genau wie die runden engliſchen „Pfoſten=
1s, nur ſind auch ſie grasgrün geſtrichen. Wenn Jemand
ramm erhält, ſo wird es ihm in einem grasgrünen
iberreicht. Und ſo weiter.
all in Irland ſind, außer den engliſchen, auch noch
Aufſchriften zu ſehen. Aber nur die Wenigſten
dieſe Druidenſchrift einigermaßen zu enträtſeln,
ge=
denn die myſteriöſe Sprache des heiligen Patrick zu
Wenn auch nicht zu unbedingter Verallgemeinerung,
h zur Charakteriſtik dieſes Umſtandes diene folgendes,
zer Sprache geführte Geſpräch, das ich in Limerick mit
gen Irin hatte: „Verehrtes Fräulein”, fragte ich ſie,
reinblütige Irin, wenn ich fragen darf?” — „Natürlich,
Patriotin . . ." — „Dann ſprechen Sie wohl auch
Friſch, die klangvolle Sprache Ihres herrlichen Heimat=
— „Natürlich nicht, woher ſollte ich . . ." — „Nun, ich
ur, ſozuſagen, von der Schule her .. ." — „In der
Sprachen: Deutſch und Friſch. Natürlich wählte ich das Deutſche,
was denn ſonſt . . ." Nota bene: Deutſch konnte ſie auch nicht.
Nahe der ſüdlichen Küſte Irlands ſind die berühmten
Seen des Killarney=Gebietes gelegen. Die ganze
Gegend trägt den romantiſchen Namen „Klingdom of Kerry”.
Es iſt hier zweifellos eines der ſchönſten Touriſtenländer der
Welt. Eine Reihe von größeren und kleineren Seen liegt
mut=
willig zerſtreut, an ihren Ufern erheben ſich hie und da Felſen
und Berge von anſehnlicher Höhe, hunderte von Inſeln ſind
über=
all durcheinander gewürfelt. Man ſtelle ſich die lieblichſten Seen
Finnlands oder Schwedens vor — nur mit dem Unterſchiede, daß
hier die Vegetation faſt tropiſch iſt und man nicht ſelten gar
Palmen und Kakteen zu ſehen bekommt . . ."
Die ganze Herrlichkeit gehört — einem einzigen Manne,
einem Miſter Arthur Vincent, einem weitläufigen Verwandten
von Lord dAbernon. Mr. Vincent’s Heim iſt das am Ufer eines
der ſchönſten Killarney=Seen gelegene Schloß „Muckroß‟. Ein
wundervoller reicher Landſitz. Es gab da Tee zu trinken und
eine reizende, blonde Tochter des Hauſes zu bewundern.
(Irinnen ſind meiſtens ſchöner als die Engländerinnen —
wahrſcheinlich, da man bei ihnen die abſolute Garantie hat, daß
ſie weder von Hingiſt, noch von Horſa abſtammen . . .). Das
Schloß Muckroß war mit allem nur denkbaren Luxus
ausge=
ſtattet und Werke großer Meiſter hingen zu Dutzenden an den
Wänden. Aber als es abendlich wurde, da ſteckten die gallonierten
Diener auch hier — Petroleumlampen an, und die Stimmung
wurde plötzlich ſo patriarchaliſch, daß ich nun nicht mehr an
Eſtland, ſondern an das noch viel weitere Rußland denken mußte.
So „unengliſch” iſt Irland ..
Cork iſt die Stadt, wo vor mehr als 8 Jahren der von
den Engländern ins Gefängnis geworfene, Bürgermeiſter
MeSweeny wochenlang den Hungerſtreik betrieb und dabei
ſchließ=
lich elendiglich zu Grunde ging. (Zur Belohnung dafür hat er
jetzt ein Denkmal erhalten . . .). Auch ſollen damals in Cork
ganze Straßenzüge in Trümmern gelegen haben. Heute ſieht man
nichts mehr davon. Cork iſt jetzt dadunch berühmt, daß Mr.
Henry Ford nach hierher ſeine einzige die berühmten
Ford=
ſon=Traktoren produzierende Fabrik verlegt hat. Hier, in
dieſer europäiſchen Stadt kann man die vielgerühmte amerikaniſche
„ekküejenen” vordemonſtriert ſehen. Hunderte von Fordſons
rollen (zuerſt als Embryo=Maſchinen, dann aber in immer weiter
und weiter fortgeſchrittenem Entwicklungsſtadium) auf einer ſich
unendlich langſam fortbewegenden Laufbahn, und jeder Arbeiter
hat ſtets nur ein und dieſelbe Aufgabe zu vollführen. Schließlich
gleitet der fertige „Fordſon” von den Schienen herunter und
läuft ſelbſt, ſchnaufend und ratternd und ſir und fertig, aus der
Fabrik heraus. Es iſt imponierend. Die Arbeiter arbeiten hier
nur 7 Stunden am Tage; nur 5 Tage in der Woche und der
Minimallohn iſt etwa 350 Mark im Monat. Das iſt noch
impo=
nierender. Alles Dinge, denen die Bolſchewiſten mit großer
Weltreklame vergeblich nachzuſtreben trachten, die hier aber
ohne viel Lärm — ſchon längſt erreicht ſind!
Seite 11
Dublin iſt die Hauptſtadt des Freiſtaates Frland. Gs iſt
ohne Zweifel die ſchönſte, größte und reichſte Stadt des Landes.
Der harmloſe Genuß des Anſchauens wird aber bald dadurch
unterbrochen, daß jeder Fremdling hier ſchleunigſt in ein
poli=
tiſches Schwitzbad geſtoßen wird. Die Leute reden hier noch
immer von nichts anderem, als von Politik und der
Unabhängig=
keit Irlands. Es iſt hier noch nicht alles „reſtlos beruhigt”. In
einigen Behörden ſind die Eingänge noch immer mit ſchweren
Eiſenbarren vergittert. Wenn Jemand im Vorhofe des
Parla=
mentsgebäudes, des „Dail Bireann” einen photographiſchen
Apparat zückt, ſo ſtürzt ſofort ein Soldat herbei und reißt dem
Verdutzten das Ding aus den Händen — es könnte eine Bombe
ſein .. . Im Dail Eireann ſprachen wir lange Zeit mit dem
berühmten Freiheitshelden De Valera, der noch immer nicht
ganz zufrieden iſt, und ſpäter mit dem gegenwärtigen
Regierungs=
haupt Mr. Cosgrave, der weſentlich optimiſtiſcher in die
Zukunft ſchaute ..
Doch Optimismus über die zukünftige Entwicklung Irlands
hegen auch wir. Das Werk der Elektrifizierung durch die
Shannon=Anlage verſpricht den Wohlſtand des Landes in
unge=
ahnter Weiſe zu heben. Der Glaube an die wirtſchaftliche
Zu=
kunft Irlands iſt am beſten durch ſolche nüchternen Leute, wie
Mr. Henry Ford atteſtiert, der nach hierher eine ſeiner größten
Fabriken verlegt hat. und was die Freiheit Irlands
anbelangt, ſo iſt ſie heute ſo vollſtändig, daß ſo mancher unter den
jungen Staaten Europas es darum beneiden könnte.
Das Schönſte an Irland aber iſt ſeine Gaſtfreundſchaft.
Jeden Fremden, und vor allem jeden Deutſchen empfangen die
Iren mit offenen Armen und rufen ihm ein „taudfach herzliches
Wilkommen” entgegen. Das heißt auf iriſch natürlich ganz
an=
ders außerdem ſind es die einzigen drei Worte, welche die Iren
von ihrer eigenen Sprache verſtehen. Aber iſt es nicht eine
rei=
zende Charakteriſtik dieſes liebenswerten Volkes, daß die einzigen
Worte ihrer Sprache, die ſie kennen, gerade dieſe ſind: „Cead
Mile Pailte”. Und wegen dieſer wunderbaren iriſchen
Gaſtfreund=
ſchaft lohnt es ſich ſchon, noch einen anderen dieſer vermaladeiten
engliſchen „Channels” zu überqueren.
Hert und Kellner.
(k) London. Zum Beginn der Winterſaiſon in England
machen ſich die Teilnehmer an den großen Veranſtaltungen wieder
große Sorgen, wie ſie immer einwandfrei die Kellner von den
Herren unterſcheiden können. Die Kleidung iſt abſolut die gleiche,
und mancher Herr wurde ſchon als Kellner und mancher Kellner
als Herr angeſprochen, verſchiedene Krawatten bei gleichem Frack
genügen eben nicht. Man hat ſogar einen beſonderen Kongreß zu
dieſem Zweck einberufen. Achſelſtücke und Schärpen, wallende
weiße Mäntel und Schürzen wurden in Vorſchlag gebracht. Aber
man iſt zu keinem Ziel gekommen. Jetzt hat man die Entſcheidung
dem König übertragen. Er ſoll ſagen, wie man in Zukunft den
Kellner vom Herrn unterſcheiden wird.
Eine Geiſterhochzeil.
(a) New York. Er wäre um ſein Geld und ſeine Ruhe
gekommen, wenn nicht kurzerhand die Polizei von Stamford (
Con=
necticut) energiſch= verhindert hätte, daß der gute alte James
Wood noch mehr meſchugge gemacht wurde durch die Geiſter, die
ſeine Braut ihm erſcheinen ließ. Sie war als Lillian Lynott eine
bekannte Spiritiſtin — vor allem verſtand ſie ſich auf allen
Schwin=
del in dieſer Branche. Sie ließ die Eltern des alten Wood
er=
ſcheinen, die ihm befahlen, Lillian zu heiraten und ihr ſein
Ver=
mögen von 100 000 Dollar zu geben, um damit einen Tempel zu
bauen. Als die Polizei ſich für die Geſchichte intereſſierte,
ver=
ſchwand die ſchöne Lillian wie ihre Geiſter — ſpurlos. Wood iſt
gut davongekommen. Eine Anzahlung von rund 10 000 Dollar
auf den Geiſtertempel wird er allerdings verſchmerzen müſſen.
änder- und Städtewappen aller Erdteile in Gold-und. Silberdruck: Die FREUDE des KURMARK-RRUICHERS.
Cin achtbar würöig
bekemihis
VOm
Sosatseft
enLISS
7
Kauchens
fällk allhter
Der werktätige Mann
Miffen im brausenden lärm meiner Maschine spütre ich
den Hunger nach meiner geliebten Cigarefte.
Ihr gilt mein erster Griff in der Pause, dann ein paar.
Züige und ich fange von neuem frisch und gujer
Dinge wieder meine Arbeit an.
ARK
So schafft den positiven. Genuss
ARETTEN
1AM RPAAI
Sie Cigarckke
der neuen.-
DONEN-
Cpoche!
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eitigzulkigtrer=
iienteteilehtainaethtttttttnten
ackang für Geschenke und Peste, den Rauch- und Schreibtiten fordern Sie„KllRMARK-FRIWATRRCKUNG- Cofne Freizanfrchlegd
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
* Kreisliga Südheſſen.
Olympja Worms die einzige Ligamannſchaft in Süddeutſchland, die
noch keinen Punkt eingebüßt hat.
Natürlich gab es auch diesmal wieder die in Südheſſen nun einmal
üblichen Ueberraſchungen. Da iſt vor allem der glatte Sieg des
Süd=
heſſenmeiſters in Hochheim, der erſte Sieg der Hofheimer, die ſaftige
Niederlage der Herrnsheimer und nicht zuletzt die Punkteteilung in
Biblis. Die Tabelle wird jetzt mit 6 Punkten Vorſprung von Olympia
Worms angeführt; ſo „glatt” wie dieſes Jahr ſtand in Südheſſen noch
kein Meiſterſchaftskandidat an der Spitze. Auch ſonſt hat ſich manches
verſchoben; drei Vereine ſtehen punktgleich am Ende. Die Reſultate:
Sportverein Hochheim — Olympia Worms 1:3,
FV. Hofheim — Olympia Lampertheim 1:0,
FV. Biblis — V.f.R. Bürſtadt 2:2,
V.f.R. Lampertheim — Sportverein Herrnsheim 7:2.
In Hochheim hatten es die Wormſer „Kleeblätter” inſofern leicht, als
die Einheimiſchen keineswegs auf ein Remis, ſondern auf Sieg ſpielten.
Dadurch kamen ſie bei den techniſch und taktiſch beſſeren Gäſten natürlich
ins Hintertreffen. Der jederzeit ſpannende Kampf wurde trotz der bei
dieſem Wetter nun einmal nicht beſſeren Platzverhältniſſe recht fgir
durchgeführt. Olympia Worms hatte den Sturm ſehr zum eigenen
Vok=
teil etwas umgekrempelt; der Sturm der Einheimiſchen konnte die
ſchlag=
ſichere Verteidigung des Gegners einfach nicht entſprechend überwinden.
Auf dem kleinen Spielfelde in Hofheim konnten ſich die Lampertheimer
mit den dazu noch recht mißlichen Platzverhältniſſen ſchon gar nicht
ab=
finden. Die Mannſchaft war wohl techniſch beſſer, aber am geſunden
Torſchuß mangelt es nach wie vor. Die Einheimiſchen gingen mit
eiſer=
nem Willen daran, diesmal unbedingt mehr als ein Unentſchieden zu
erringen. Raumgreifendes Flügelſpiel und die ſehr gute
Hintermann=
ſchaft brachten und hielten Sieg wie Punkte. In Biblis teilte man ſich
in die Punkte, trotzdem die Bürſtädter Raſenſpieler noch kurz nach
Halb=
zeit 2:0 in Führung lagen. Die Gäſte arbeiteten mit viel Geſchick und
der alten Taktik: Tore vorlegen mit aller Energie — dann Halten. Die
Bürſtädter waren ziemlich wendig, machten vor allem der Bibliſer
Hintermannſchaft ſchwer zu ſchaffen; bei offenem Spiel bis zum Schluſſe
hätten ſie evtl. zwei Punkte mit nach Hauſe genommen. Die Riedleute
ſind jedoch noch die „Alten”, aber das langt heute nicht mehr; man
muß mit der Zeit gehen. An hartem Widerſtande prallt der nun
ein=
mal nicht einheitliche Sturm glatt ab. Hoch ging es in Lampertheim
beim V.f.L. her. Die daheim ſo tüchtigen Herrnsheimer liefen mit viel
Eifer Sturm gegen ein nicht zu nehmendes Bollwerk. Die
Einheimi=
ſchen hatten wieder einmal die „Schießſtiefel” an; durch dieſen Sieg
fanden ſie wieder den Anſchluß an die Spitzengruppe. Die Tabelle ſieht
Das bedeutungsvolle Treffen der A=Klaſſe (Gruppe Bergſtraße=
Ried) endete mit der ſenſationellen Niederlage des einen Favoriten,
wobei der andere, Germania Eberſtadt, der lachende Dritte iſt. Groß=
Gerau ſchien den Gegner zu leicht genommen zu haben, mußte allerdings
ſeinen Mittelläufer erſetzen. Seeheim war in der erſten Hälfte leicht,
in der zweiten drückend überlegen. Läuferreihe und Innenſturm gut
in Form. Bei Groß=Gerau war die Verteidigung ſchwach, Tormann
und linke Seite gut. Groß=Gerau verlor das Spiel mit ſportlichem
Anſtand. Da man noch vier auswärtige Spiele zu beſtreiten hat, ſind
die Chancen nunmehr ſehr geſunken.
Viktoria Schaafheim — Sportklub 1928 Ober=Ramſtadt 0:1.
Ober=Ramſtadt konnte ſein erſtes Verbandsrückſpiel gegen
Schaaf=
heim auf völlig aufgeweichtem Platze und unter denkbar ungünſtigen
Umſtänden 1:0 gewinnen. Daß der ſchlechte Ruf Viktorias nur allzu
begründet iſt, zeigte deutlich dieſes Spiel, das nur dank des energiſchen
Schiedsrichters zu Ende geführt werden konnte. Es iſt tatſächlich viel
verlangt von einem Verein, in Schaafheim Fußball ſpielen zu müſſen
in Anbetracht des ganz zügelloſen, unfairen Verhaltens der
Schaaf=
heimer Spieler und Zuſchauer. Es wäre wirklich höchſte Zeit, daß die
Behörde durch ganz energiſche Maßnahmen Schaafheim endlich einmal
zur Vernunft brächte. — SpCl. Ober=Ramſtadt hielt ſich unter dieſen
kataſtrophalen Verhältniſſen lobenswert anſtändig, wodurch es denn auch
dem Schiedsrichter möglich war, das Spiel jederzeit in Händen zu haben.
R. Sp.V. Germania 03 Pfungſtadt — SpV. Mörfelden 2:1 (1:1).
Germania Pfungſtadt zeigte ſich in dieſem verdientermaßen
gewon=
nenen Treffen von einer weit beſſeren Seite, als in den beiden
voraus=
gegangenen Spielen. Insbeſondere gefiel der Sturm durch geſchickten
Aufbau der Angriffe und durch flüſſige Aktionen; lediglich der Torſchuß
ließ zu wünſchen übrig, weshalb auch ein höherer Sieg, der durchaus
im Bereich des Möglichen lag, nicht erzielt wurde. Die Umſtellung der
Elf bewährte ſich, auch Crößmann war wieder in alter Friſche mit von
der Partie. — Zum Spielverlauf iſt zu bemerken, daß zunächſt
Mör=
felden in Führung ging, doch holte ſich Pfungſtadt noch vor Halbzeit
durch Flicker den Ausgleich. Nach der Pauſe war Pfungſtadt als
tech=
niſch beſſere Elf größtenteils tonangebend, und eine von vielen
Chan=
cen wurde von Steinmet zum Siegestreffer ausgenützt. Mit dieſem
Erfolg hat Pfungſtadt ſeine Poſition im Mittelfeld der Tabelle
weſent=
lich befeſtigt. Schiedsrichter Späth=Mannheim amtierte zufriedenſtellend.
Handball.
Eintracht Frankfurt a. M. 1. — T.= u. Spp. Braunshardt 1. 6:3 (5:1).
Die Braunshardter Mannſchaft nützte den ſpielfreien Sonntag
da=
zu aus, um mit der erſten Elf von Eintracht Frankfurt auf deren Platze
ein Freundſchaftsſpiel auszutragen. Beide Mannſchaften lieferten ſich
ein gleichwertiges Spiel, jedoch hatte die Platzmannſchaft infolge ihrer
härteren Spielweiſe vorerſt die größeren Vorteile, was in dem
Halbzeit=
reſultat genügend, jedoch zu hoch, zum Ausdruck kommt. In der
zwei=
ten Spielhälfte wußte Braunshardt ſich der gegeneriſchen Spielweiſe
eher anzupaſſen und hatte dann entſchieden Oberwaſſer. Gegen
Spiel=
ende wurde die Ueberlegenheit immer deutlicher, aber Eintrachts
Tor=
wächter leiſtete hervorragende Arbeit und ließ ſich nur noch zweimal
ſchlagen. Ihm allein hat der Gaſtgeber das günſtige Endergebnis zu
verdanken. Die beſtgemeinteſten Würfe, ja ſogar einen gut placierten
13=Meter machte er unſchädlich. Demgegenüber ſtand der Braunshardter
Torwächter etwas nach; 2 Tore hat er wohl auf dem Gewiſſen. Dafür
hielt er aber andere ſchwere Bälle gut. Im übrigen tat jeder vollauf
ſeine Schuldigkeit. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Kelſterbach a. M.,
leitete zufriedenſtellend.
Handball in der Deukſchen Turnerſchaft.
Main=Rhein=Gau.
4=Klaſſe:
Hähnlein — Seeheim 2:3 (2:1); naſſer Platz
Roßdorf — Pfungſtadt ausgefallen; Platz ſpielunfähig
B=Klaſſe:
Bickenbach — Auerbach abgeſetzt
Zwingenberg — Bensheim 3:1 (1:1)
Urberach — Reichsbahn 1:1
Erfelden — Stockſtadt 6:2 (3:1)
C=Klaſſe:
Reichsbahn — Worfelden 5:0
Hahn — Büttelborn 5:0 (3:0)
Arheilgen — Sprendlingen 3:0
Nieder=Ramſtadt — Langen 1:1
Jugend:
Nieder=Ramſtadt — Langen: Nieder=Ramſtadt nicht
vollzählig; Langen erhielt die Punkte
Arheilgen — Tgſ. Darmſtadt 2:2
Tgde. Darmſtadt — Groß=Gerau 0:1
Bensheim — Beſſungen 2:3 (Freundſchaftsſpiel,
kein Schiedsrichter).
Geſchäfkliches.
Aus den Anfängen der Luftſchiffahrt bis zum Amerikaflug unſeres
Zeppelins, von der chineſiſchen Riſchka bis zum modernen Raketemwagen,
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Mittwoch, 20. Nov. 8.15: Katholiſche Morgenfeier.
tätsprofeſſor Dr. Nielen (Anſprache), Muſikaliſcher Teil e
platten O 13.30: Schallplatten: Bußtags=Konzert. O 15.15
Frau Camilla Jellinek: Die Frau im Rechtsleben. o 18.:
Lewin=Dorſch: Als Zahlmeiſter auf einem Tankſchiff ng
land. O 18.50: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Möbius: K.
zen. O 19.05: E. Laßwitz: Neuzeitliche Technik. O 19.30.
Frankfurt: Deutſches Requiem von Brahms. Ausf.: Cecil
6 21.30: Univerſitätslektor Friedr. Roedemeyer: Dick
Herbſtes. Dichter des Herbſtes.
Königswuſterhauſen.
Mittwoch, 20. Nov. 7: Gymnaſtit. O 8.55: Glock.
Potsdamer Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. O. Anſch
des Berliner Doms. O 10: Wetter. O 12: Konzert.
Bläſerbund e. V. o 13.40: Bildfunk: Szenenbild aus
von Amerika”, 14: Ernſte Muſik. Ausf.: Hilde Elgers
W. Liachowsky (Klavier), Fr. Ohrmann (Harmonium),
Bach, Reger, Neal, Wolf und Corelli. O 15: Aus dem
Kundgebung der katholiſchen Aktion Berlin. Strauß;
Einzug. — Bruckner: Adagio aus der 3. Sinfonie. —
anſprache des Vorſitzenden der Kathol. Aktion, Mm.
Klauſener. — Rede Sr. Biſchöflichen Gnaden, des Adn
von Berlin Dr. Schreiber über das Thema: Biſchof und
Liſzt: Les Preludes. Sinfon. Dichtung. O Anſchl.: Kon=
Godwin=Quintett. 18: Viertelſtunde der Beſinnung. D
6 18.20: Die Kleiſtpreisträger des Jahres 1929: Ed. in
und A. Bruſt. Einf.: Dr. Fechter. Vorleſung aus A
Dichter: Dr. Blaß. O 19: Dr. Brauchle: Troſt den
0 19.25: Pfarrer Schmeling: Elſa Brandſtröm und
6 20: Prof. Dr. Schünemann: Muſik der Gegenwart.
Uraufführung: „Vom Leben” op. 57. Eine poetiſche L
Muſik nach Worten von Friedr. Hölderlin von Joſ.
Dirig.: Generalmuſikdir. Scherchen. Sprecher: Gerda Mülle
berger Funkorch. Berliner Funkchor (Leitung: Prof. Rü
Größte Auswahl
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Me Hnteee
PHOTO Bedienung
e
Ernst-Ludy
el. 2140
Wekkerbericht.
Ueber Zentraleuropa hat ſich ein Hochdruckgebiet he
unter deſſen Einfluß es in Deutſchland zu verbreiteter
und während der ganzen Nacht vielfach zu leichtem Froſt
zeitig gewinnt die neue atlantiſche Störung weiter oſtwär
europäiſchen Feſtland an Ausdehnung. Ihr ſüdlicher Tei
bereits über den britiſchen Inſeln kräftige Erwärmung un
Niederſchläge. Da er auch unſer Gebiet berühren wird, ſo
Abbau des hohen Druckes ein, ſüdweſtliche Winde bringen
mung, ſtärkere Bewölkung und Niederſchläge. Nur im ſüdli
land dürfte der Hochdruckeinfluß in der kommenden Nach
veraturen unter Null verurſachen. Die Wetterlage wird
ſtändig.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. November: Wieder
Ueber=
derem, trübem Wetter mit Niederſchlägen.
Ausſichten für Donnerstag, den 21. November: Meiſt wol:
doch ſpäter wieder kühler, noch zeitweiſe Niederſchläge.
na
erbr
4t
s
bch 2.
ut.
Füt
mil
Taunus Waſf
berg ſKuppe Schwarz Feld=
berg Zug=
wob. ſpitze Kahler
Aſten tel Wetter heiter heiter heiter wolkig Ne Temperatur (C) —2 4 —8 Wind S. SSW. SSW. Niederſchlag imm Schneedecke (cm)
Hauptiſchriftleltung: Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſle
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugel Phin”
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreai auſi
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeraienteil: Willp 517
und Verlag: L. C. Wlttich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht üb mnn
Die heutige Nummer hat 16 Seiten
Bekanntmachung.
Bei der Wadl der Stadtratsmitglieder am 17. November
1929 ſind folgende Stimmen abgegeben worden:
Wahlvorſchlag
Kennwort
Stimmen
13230
Sozlaldemokratiſche Partei
2965
II
Zentrumspartei
7994
III
Deutſche Volkspartei
IV
Natisnalſoz. Deutſche Arbeiterpartel
4251
(Hitlerbewegung)
2452
Deutſchnationale Volkspartei
VI
2802
Deutſche Demokratiſche Partei
VII Volksrechtspartei (Reichspartel für
846
Volksrecht und Aufwertung)
VIII Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands
(Sektion der Kommuniftiſchen In=
1260
ternationgle)
Gewerbe= und Handwerkervereini=
1X
2257
gung Darmſtadt
202
Freie Wahlvereinigung Darmſtadt
Poſitive Arbeitsgemeinſchaft
A.
2420
(Datterich=Liſte)
entfallen:
Stimmen
Verbundene
zuſammen
Kennworte
Wahlvorſchläge
III, V VII Deutſche Volkspartei,
Deutſchnatio=
nale Volkspartei,
Volksrechtspar=
u. 14
tei (Reichspartei ſür Volksrecht
und Aufwertung), Gewerbe und
Handwerkervereinigung Darmſtadt 13549
Nach der Reihenfolge auf den Wahlvorſchlägen ſind
ge=
vählt:
Vom Wahlvorſchlag I mit dem Kennwort „
Sozialdemo=
kratiſche Partei‟
1. Aßmuth, Peter, Penſionär
2. Wolf, Philipp, Eiſenbahn=Werkſtättenarbeiter
3. Kern, Eliſabeih, Hausfrau
4. Engel, Jakob, Gewerkſchaftsangeſtellter
5. Neuroth, Ludwig, Miniſterialdirektor
6. Wieſenecker, Georg, Kafſier
7. Ziegs, Kurt, Zeichner
8. Friedrich Karl, Oberſchulrat
9. Tempel, Heinrich, Gewerkſchaftsangeſtellter
10. Metzler, Georg, Kaufmann
11. Reinhard Eugen, Verw.=Inſpektor
12. Richter, Willi, Arbeiter= und Gewerkſchaftsſekretär
13. Gebhardt, Luiſe, Genoſſenſchaftsangeſtellte
14. Klotz, Anton, Handelsinſpektor
15. Wedel, Friedrich, Meiſter
16. Baßler, Gottfried, Krankenkaſſenbeamter.
Vom Wahlvorſchlag II mit dem Kennwort „
Zentrums=
partei”
1. Geißner, Victor, Rechtsanwalt und Notar
2. Weſp, Johann, Gewerkſchaftsſekretär
3. Blümlein, Karl, Weißbindermeiſter.
Vom Wahlvorſchlag III mit dem Kennwort „Deutſche
Volkspartei”
1. Haury, Konrad, Zimmermeiſter
2. Altendorf, Heinrich, Oberlandesgerichtsrat
3. Brückner, Mina, Frau
4. Kalbfleiſch, Friedrich, Oberſtudienrat
5. Krug, Heinrich, Steuerrat
6. Bender, Dr. Hugo, Juſtizrat
7. Moeßner, Albert Dr., Syndikus des Einzelhandels.
8. Engel, Jakob, Monteur
9. Gauß, Georg, Dr., Direktor
10. Pfnor, Eleonore, Lehrerin i. R.
Vom Wahlvorſchlag IV mit dem Kennwort „
National=
ſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei” (Hitlerbewegung):
1. Abt, Ferdinand, Kaufmann
2. Stroh, Ernſt, Dr., Zahnarzt
3. Schneider, Adam, Handlungsgehilfe
4. Zürtz, Alfred, Handelsvertreter
5. Wittkopf, Wilhelm, Schloſſer.
Vom Wahlvorſchlag V mit dem Kennwort „
Deutſch=
nationale Volkspartei”:
1. Schneider, Eduard, Oberrechnungsrat
2. Heß, Ferdinand, Pfarrer
3. Süß, Ehriſtian, Schriftleiter.
Vom Wahlvorſchlag UI mit dem Kennwort „Deutſche
Demokratiſche Partei”:
1. Goſenheimer, Georg, Verw.=Amtmann
2. Berndt, Otto, Prof., Geh. Baurat
3. Glenz, Auguſte, Lehrerin.
Vom Wahlvorſchlag III mit dem Kennwort „
Volks=
rechtspartei” (Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung):
1. Walz, Anna, Privatin.
Vom Wahlvorſchlag VIII mit dem Kennwort „
Kommu=
niſtiſche Partei Deutſchlands” (Sektion der kommuniſtiſchen
Internationale):
1. Fröba, Georg, Schneider.
Vom Wahlvorſchlag IX. mit dem Kennwort „Gewerbe
und Handwerkervereinigung Darmſtadt”:
1. Hübner, Joſeph, Schneidermeiſter
2. Kollbach, Paul, Dr., Handwerkskammerſyndikus
3. Schneider, Wilh., Metzgermeiſter.
Vom Wahlvorſchlag X mit dem Kennwort „Freie
Wahl=
vereinigung Darmſtadt”:
Niemand.
Vom Wahlvorſchlag Xl mit dem Kennwort „Poſitive
Arbeitsgemeinſchaft” (Datterich=Liſte):
1. Rudolph, Martin, Verleger
2. Geyer, Louis, Schloſſermeiſter
3. Freudel, Hans, Schriftſteller.
Die Wahl= und Abſtimmungsprotokolle mit den
zuge=
hörigen Schriftſtücken liegen vom Donnerstag, dem 21.
No=
vember bis einſchließlich Samstag, dem 23. November 1929
im Stadthaus, Zimmer Nr. 33 zur Einſicht der
Stimm=
berechtigten offen. Während der Offenlegung können die
Stimm=
berechtigten bei Meidung des Ausſchluſſes. Einwendungen
gegen die Wahl oder die Gewählten bei dem
Oberbürger=
meiſter ſchriftlich oder zu Protokoll erheben.
Darmſtadt, den 20. November 1929.
Der Stadtwahlkommiſſar
Delp, Bürgermeiſter.
St. 18238
GiFe
Zither= Man
Stund.
Neckarſt K.
(lks.)
billig.
Grdl. 8 Erut
Frau Np Kal
Viktori
Gediege
leichtfaß A
f. Anfär
geſchritt E1. Ne
gelegen!
mäßig.
Gründl.
Mandol
Hitarre
Ae. Pa
richſtr.
Ingeni
Nachhili
matik zu
Anfrage
an die
Erſte
1000
Vergüt.
geſucht.
2.111
bis 20g
als Ba
biete gu
2=Zimn
mit K
Verande
denburg
Mittwoch, den 20 November
Franzöſiſcher Wirkſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. November.
Herabſetzung der Diskonttaxe in den wichtigſten Ländern machte
gen günſtigen Eindruck. Ihre Wirkung iſt aber vorläufig noch
blbar, denn die Geldknappheit und die Kreditſchwierigkeiten
be=
veiter. Auch merkt man noch wenig von den angeblichen un=
Rückwirkungen der amerikaniſchen Börſenkriſe. Sie ſoll
Beurteilung hieſiger Fachleute das Vorſpiel einer ſchweren
ekriſe ſein. Die Pariſer Börſe reagierte auf die Panik in
„r ſehr ungünſtig und man behauptet, daß der Umſtand, daß
in amerikaniſchen Händen befindlichen Wertpapiere maſſenweiſe
Markt geworfen wurden, die Konjunktur hier auf lange Zeit
beeinfluſſen wird.
Lage des Rohſtoffmarktes iſt, von wenigen Ausnahmen
n. ungünſtig. Die ſchlechte Geſchäftslage in den Vereinigten
und auch in den anderen Ländern iſt ſtark zu fühlen.
Lage am Kohlenmarkte iſt günſtig. Der Rückgang der
Lieferungen und die Schwierigkeiten mit den Arbeitern in
erleichtern die Lage der franzöſiſchen Kohleninduſtrie ganz
s. Die Preiſe, insbeſondere die Detailpreiſe, ſind hoch.
Eiſen= und Stahlmarkt lag ſchwach. Man führt dies
Kriſe in Amerika zurück, da der Innenmarkt ſich noch nicht
h verſchlechtert haben ſoll. Trotzdem neigt man jetzt in
Schwer=
kreiſen zum Peſſimismus für die Zukunft. Dieſer Peſſimismus
verſchiedenen zu erwartenden Lohndifferenzen begründet. Die
rung der ſozialen Verſicherung und die engliſchen Forderungen
die die internationale Regelung der Lohn= und
Arbeitszeit=
ſſe betreffen, haben hier Beunruhigung ausgelöſt. Die Lage
vortmarktes iſt ungünſtig. Ohne Zweifel hat die
franzö=
hwerinduſtrie im Export große Erfolge erreicht, der größte
war die Eroberung des ſüdamerikaniſchen Marktes. Es
ge=
dort, die engliſche und die amerikaniſche Konkurrenz faſt
voll=
uszuſchalten. Die Wirtſchaftslage der ſüdamerikaniſchen
Län=
in der letzten Zeit eine ſehr ungünſtige Wendung erfahren und
verlor dieſes Abſatzgebiet viel von ſeiner Kaufkraft. Man
uch vorläufig nicht mit einem Aufſchwung des dortigen Export=
Die Eiſen und Stahlproduktion im September
en erheblichen Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten auf.
f ſich die Produktion an Gußeiſen im September auf 851000
gegenüber 893 000 Tonnen im Auguſt, und die Stahlproduktion
00 Tonnen gegenüber 827 000 Tonnen im Auguſt. Es handelt
um einen Rückgang von 4½ bzw. 7 Prozent. Die Produktion
ember war übrigens die niedrigſte während des ganzen
1929.
Metallmarkt lag ſchwach. Auf dem Kupfermarkt gibt es
r Preisſchwankungen als früher. Und zwar häufig in
un=
n Sinne. Die Verſchlechterung der induſtriellen Konjunktur
h immer mehr bemerkbar und das bekommt vor allem der
arkt zu fühlen. Der Kupferbergbau würde übrigens bei
niedri=
reiſen große Gewinne realiſieren, die Frage iſt nur, inwieweit
aktuellen Abſatzverhältniſſe erhalten können.
Zinnmarkt hat ſich nach einer außerordentlich ſtürmiſchen
was erholt. Die Baiſſe der Zinnpreiſe, die man überall als
hal bezeichnet, hat viele Urſachen. Vor allem iſt die
Ueber=
in und die Anhäufung der Vorräte, die ſchon auf 25 506 To.
ifen ſollen, zu nennen. (Die fernöſtlichen Vorräte, welche an=
575 Tonnen ausmachen, nicht gerechnet.) Anderſeits hat das
Jerſagen des Kartells den Markt ſehr verſtimmt. Für einen
en ſpäteren Aufſchwung ſpricht der Umſtand, daß der
Zinn=
ihrend dieſes Jahres um beinahe 10 Prozent geſtiegen iſt.
Bleimarkt war ebenfalls ſehr ſchwach. In Amerika gab
nacheinanderfolgende Preisherabſetzungen. Doch beſondere
ür dieſen Preisrückgang liegen nicht vor, denn die Vorräte ſind
nd die Produktion iſt eher im Rückgang begriffen.
Nachfrage am Zinkmarkte iſt mäßig. Die neuerliche Baiſſe
ler Wahrſcheinlichkeit nach durch die amerikaniſche Geſchäftslage
t. Die geſamte Zinkproduktion im September wird auf 133 115
geſchätzt gegenüber 136 304 Tonnen im Vormonat, ſie iſt alſo
gang begriffen. Die Reduktion wurde in den franzöſiſchen
iſchen Minen durchgeführt, während die polniſche Produktion
r etwas erhöht hat. Im Laufe dieſes Monats werden die
Zink=
ten eine Verſammlung abhalten, um die Verhinderung eines
Preisſturzes zu beſprechen.
Lage des Petroleummarktes zeigt keine einheitliche
n. Während man einerſeits den bisher erreichten
Ein=
igsmaßnahmen großen Wert zuſchreibt, beunruhigt man ſich
3 über die Frage, ob die Produktionseinſchränkung nur
provi=
öglich iſt oder nicht. Man beeilt ſich, die Preiſe herabzuſetzen,
ſcharfe Konkurrenz die Möglichkeit der Rentabilität von ge=
Internehmungen abzuſchneiden. Die Lage am rumäniſchen
mmarkt verſchlechtert ſich von Tag zu Tag, eine große Zahl
rnehmungen befindet ſich in einer kritiſchen Lage, mehrere
ſchon liquidiert, andere ſuchen ſich durch Fuſionen zu retten.
Urſachen dieſer Kriſe ſind ſchon ſeit langem bekannt: Steuer
niniſtrationsſchwierigkeiten, Mangel an entſprechenden
Beför=
titteln und Arbeitern. Es iſt vorläufig ſchwierig, abzuſchätzen,
wann man dieſen Schwierigkeiten in Rumänien Herr werden
ſo mehr, da die allgemeine Lage des Petroleummarktes keine
in erlaubt.
Mekallnokierungen.
Verliner Metallnotierungen vom 19. November ſtellten ſich für
kkupfer 170,25 RM., Original Hüttenaluminium 190 RM., des=
194 RM., Reinnickel 350 GM., Antimon Regulus 64—68 GM.,
67,25—69 MM.
Berliner Metall=Termine vom 19 „November ſtellten ſich für
Kanuar, Februar 135 (13525), März 135,25 (135,75), April,
25 (135,50), Juni 135,50 (135,75), Juli 135,50 (136), Auguſt
36), September, Oktober, November 136 (136,2), Dezember
3,50), Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 42,25 (43), Fe=
30 (43), März 42,50 (43,25), April, Mai 42,75 (43,50), Juni
1. Juli 43,25 (43,50), Auguſt, September, Oktober 43,25 (43,75),
* 42 (44), Dezember 42,25 (43). Tendenz: ruhig. Für Zink;
B (44,50), Februar 43,50 (45), März 43,50 (45,50), April, Mai
Juni, Fuli 44 (45,50), Auguſt 44 (46), September, Oktober
Nobember 42 (44), Dezember 42,50 (44). Tendenz: ruhig.
Bahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Ionerten nach Meldungen aus Chicago am 19. Nov.:
Ide: Weizen, Dezember 123½, März 131½, Mai 134½,
224: Mais, Dezember 89½, März 90½, Mai 96½;
„zember 47½, März 4934, Mai 51½; Roggen, Dezember
Kärz 104, Mai 105.
(a3: Dez. 10.35, Jan. 10,925, März 11,075, Mai 11,30.
H: Speck, loco 9,75; leichte Schweine 8,50—905, ſchwere
865—9,15; Schweinezufuhren Chicago 40 000, im
126 000.
*Bder Baumwolle: Dezember 17,64, Januar 17,75.
Slerten nach Meldungen aus NewYork am 19. Nov.;
M3: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra loſe 8.
See: Weizen, Rotwinter n. Ernte 140½, Hartwinter n.
S: Mais 102½: Mehl 5,80—6,20; Getr. Fracht nach
2 16—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Produkkenberichte.
tuer Produktenbericht vom 19. November. Nach den geſtrigen
LIbartsbewegungen der Getreidepreiſe trat heute eine
merk=
ilerung ein, die ſich ſo heftig auswirkte, daß der Börſenvor=
Lehſtellung der erſten Notizen für das handelsrechtliche Liefe=
Lant in Noggen zunächſt ausſetzen mußte. Für die heutige Re=
Egentlich genau ſo wenig ſtichhaltige Gründe vorhanden,
* Fſtrige übertriebene Hauſſe, die Schwankungen ſind in der
Ne die außerordentliche Nervoſität des Marktes zurückzu=
Saſis der geſtrigen Schlußnotierungen lag heute vom In=
lande reichlicheres Offertenmaterial für Weizen und Roggen vor, die
Abgeber zeigen ſich jedoch wenig geneigt, Gebote, die dem heutigen
Rückſchlage entſprechen, zu akzeptieren. Am Lieferungsmarkt ſtellten ſich
die Eröffnungsnotierungen für Weizen 3,5 bis 4 Mark niedriger, die
verſpätet ermittelten Roggenpreiſe lagen um 6,5 bzw. 7,25 Mark unter
geſtrigem Schluß. In Mehl hatte ſich in den geſtrigen
Nachmittags=
ſtunden auf erhöhtem Preisniveau noch recht lebhaftes Geſchäft
ent=
wickelt, trotz entgegenkommender Forderungen der Mühlen waren die
Käufer heute jedoch nur ſchwer zu Abſchlüſſen zu bewegen. Hafer, der
geſtern von der Hauſſebewegung nicht ſo viel porfitiert hatte, machte
auch heute den Rückſchlag nur in mäßigem Ausmaße mit. Gerſte ruhig.
Frankfurker und Berliner Effektenhörſe.
Frankfurt a. M., 19. November.
Obwohl die geſtrige New Yorker Börſe überwiegend ſchwächer
ge=
ſchloſſen hatte, machte ſich zu Beginn des heutigen Marktes eine etwas
zuverſichtlichere Stimmung bemerkbar. Das Geſchäft bewegte ſich aber
trotzdem in engſten Grenzen, da Aufträge immer noch nur in ſehr
ge=
ringem Umfange eintrafen. Die Spekulation ſchritt zu Deckungskäufen,
die aber kein größeres Ausmaß annahmen. Hinſichtlich des Ausganges
der Wahlen hat man ſich jetzt beruhigt, da auf der anderen Seite einige
günſtige Nachrichten vorlagen. Die wieder beſſeren internationalen
Geldmarktverhältniſſe und die in Ausſicht ſtehende eventuelle
Diskont=
ſenkung in Berlin waren nicht ohne Einfluß. Als geſchäftshemmend
wurde noch das Zahlungsverbot bei der Favag empfunden. Der
Zu=
ſammenbruch der Haldy=Bank in Saarbrücken wurde nicht mehr
be=
achtet, da Schwierigkeiten hierdurch für den Frankfurter Markt nicht in
Frage kommen. Etwas mehr Beachtung fand noch die weitere
Ent=
laſtung des Reichsbankinſtituts nach dem geſtern erſchienenen Ausweis.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich überwiegend
Beſſerun=
gen von 1 bis zu 2 Prozent. Am Elektromarkt waren Chadeaktien mit
minus 4 Mark weiter angeboten. AEG. eröffneten behauptet.
Berg=
mann zogen 1 Prozent, Licht u. Kraft 1,5 Prozent, und Siemens
2 Prozent an. Etwas Intereſſe wandte ſich noch den Montanwerten
zu, jedoch traten hier nur kleine Erholungen ein.
Zuſammenſchluß=
gerüchte bei Rhein. Braunkohlen ſpielten eine gewiſſe Rolle. Die
Mehr=
zahl der Banken lagen bis 0,75 Prozent höher, nur Commerzbank und
Reichsbankanteile büßten von 0,75 bis zu 1,25 Prozent ein. Von
Kunſt=
ſeideakrien konnten Aku 1,5 Prozent gewinnen. Renten geſchäftslos und
zumeiſt etwas ſchwächer.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft etwas lebhafter. Nachfrage
be=
ſtand für Spezialwerte, die bis zu 2 Prozent gewinnen konnten.
Be=
ſonders Siemens, Reichsbank. Spenska und J. G. Farben waren
ge=
fragt. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 Prozent unverändert. Am
Deviſenmarkt war die Lage wenig verändert. Man nannte Mark gegen
Dollar 4.1834, gegen Pfunde 20.385. London-Kabel 4,8740, Paris
123,86. Mailand 93,14, Madrid 34,85 Holland 12,08¾.
Die Abendbörſe verlief außerordentlich rubig und war zu den
Mittagsſchlußkurſen gut gehalten. Das Hauptgeſchäft bei den an ſich
geringen Umſätzen lag bei Siemens und Farbeninduſtrie. Einen
wei=
teren Kursrſickgang auf ausländiſche Abgaben hatten Chadeanteile, die
bis 314 RM. zurückfielen. Es beſtand keinerlei Anregung. Auch im
Verlauf der Börſe blieb das Geſchäft ſehr klein, die Kurſe unverändert.
Berlin, 19. November.
Im heutigen Vormittagsverkehr hatte noch eine ziemlich
peſſimi=
ſtiſche Stimmung die Oberhand. Der ſchwächere Schluß der geſtrigen
New Yorker Börſe, Inſolvenzen amerikaniſcher Maklerfirmen, erneute
Londoner Goldverluſte an Frankreich, eine Rede Geheimrat Hagens
aus dem Induſtrie= und Handelstag und die von geſtern her noch
un=
geklärten diverſen Gerüchte und ſonſtigen Schwievigkeiten mahnten zur
Zurückhaltung. Vorbörslich nannte man dann ſogar ziemlich ſchwache
Kurſe, da erneutes Angebot aus der Schweiz den Chadekurs bis auf
310 Brief ſinken ließ. Auch die übrigen Elektrowerte wurden
hierauf=
hin ſchwächer geſprochen. Die Börſe ſelbſt eröffnete aber überraſchend
gut behauptet. Ueber das Angebot, das zu den erſten Kurſen vorlag,
gingen die Anſichten auseinander. An einigen Märkten war es wohl
größer, hielt ſich aber in erträglichen Grenzen und konnte von den
in=
tervenierenden Banken ſchlank aufgenommen werden. Auf anderen
Ge=
bieten brauchten die inereſſierten Stellen überhaupt nicht einzugreifen.
So kam es, daß die Verluſte gegen geſtern nur ganz ſelten über 1 bis
1,5 Prozent hinausgingen. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein
lebhafter und hauptſächlich, wohl auf Deckungen, feſter. Die
Außen=
handelsbilanz für Oktober, die bei erböhter Rohſtoffeinfuhr einen
Aus=
fuhrüberſchuß von 147 Millionen brachte, regte an.
Der deufſche Außenhandel im Okkober.
Anhaltende Steigerung der Fertigwaren=Ausfuhr.
Im Oktober hat gegenüber dem Vormonat im reinen Warenverkehr
die Einfuhr um 68,3 Millionen RM. auf 1 106,7 Millionen RM. und die
Ausfuhr einſchließlich der Reparationsſachlieferungen um 49,5 Millionen
RM. auf 1253,9 Millionen RM. zugenommen. Die
Reparationsſach=
lieferungen betrugen 89 Millionen RM. gegen 68 Millionen RM. im
September. Der Ausfuhrüberſchuß im Oktober beläuft ſich auf 147
Millionen RM. gegen 166 Millionen RM. im September. In der
Einfuhr zeigen alle Warengruppen gegenüber dem Vormonat eine
Zu=
nahme, beſonders Rohſtoffe und halbfertige Waren um 53,5 Millionen
RM., darunter Baumwolle um 38,7 Millionen RM. Die Einfuhr von
Fertigwaren hat ſich gegen den Vormonat um 9,5 Millionen RM.
er=
höht. Den Hauptanteil daran haben Kraftfahrzeuge. Bei der Einfuhr
von Lebensmitteln ſteht einer Einfuhrverminderung von Gerſte um 15
Millionen RM. eine vermehrte Einfuhr von Südfrüchten, Schmalz und
Fiſchen in Höhe von 17,3 Millionen RM. gegenüber. Die Zunahmt
der Ausfuhr beruht hauptſächlich auf dem um 43,8 Millionen RM.
höheren Auslandsabſatz von Fertigwaren, namentlich von
elektrotechni=
ſchen Erzeugniſſen, Eiſenwaren und Maſchinen. Die Zunahme der
Aus=
fuhr von Lebensmitteln um 16,7 Millionen RM. iſt vorwiegend durch
vermehrte Ausfuhr von pflanzlichen Oelen und Fetten ſowie Hafer und
Roggen veranlaßt. Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen
Waren zeigte einen Rückgang von 10,4 Millionen RM., woran
Stein=
kohlen mit 7,9 Millionen RM. beteiligt ſind.
Piehmärkke.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 19. November. Auftrieb: 42
Ochſen, 14 Bullen, 581 Kühe oder Färſen, 289 Kälber, 39 Ziegen, 1016
Schweine. Marktverlauf: ruhig, Ueberſtand; bei Schweinen ſehr flau,
Es wurden bei 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt:
Ochſen 57—60, 44—52, Bullen 40—50, Kühe 44—49, 32—40, 26—30,
20—24, Färſen 50—60, Kälber 64—76, 46—63; Schweine 84—86, 85 bis
87, 86—88.
Kleine Witkſchaftsnachrichken.
Die Feiſt=Sektkellerei A. G., Frankfurt a. M., ſchließt 1928/29 mit
einem Bruttogewinn von 754 438 (729 520) RM. gegenüber 737 630
(703 991) RM. Generalunkoſten. Nach faſt unveränderten
Abſchreibun=
gen von 13 170 (13571) RM. verbleibt ein Reingewinn von 93 293
(21656) RM., der wieder nach Ueberweiſung von 2000 RM. an die
Reſerve ohne Dividendenausſchüttung vorzutragen iſt.
Nachdem mittelbar durch die Inſolvenz Jakob Dreyfuß in
Frank=
furt a. M. kürzlich die Firma Ettlinger u. Wormſer in Karlsruhe in
Schwierigkeit geriet, hat ſoeben auch die Eiſengroßhandlungsfirma
Dreyfuß u. Ettlinger in Raſtatt ſich an ihre Gläubiger gewandt.
Auf Grund der neueſten Wendung bei der Frankfurter Allgemeinen
(durch die Unterbilanz von zirka 20 Millionen RM.) hat ſich auf
An=
trag der ſchweizeriſchen Emiſſionsbanken der Börſenvorſtand der
Züri=
cher Börſe zur Streichung der offiziellen Notiz der Aktien entſchloſſen.
Der Baheriſche Sparkaſſen= und Giroverband beſchloß einſtimmig
die Errichtung einer öffentlichen Bauſparkaſſe in Bayern im
Zuſam=
menhang mit einer Bankanſtalt. Die gemeinnützige Einrichtung ſoll.
den Bauſparern den Bau von Eigenheimen erleichtern.
In dem Lohn= und Tarifſtreit bei der Mansfeld A.G. in Halle
iſt heute ein Schiedsſpruch gefällt, nach dem die bisherige Regelung der
Löhne und der Arbeitszeit bis zum 31. Januar 1931 unverändert
be=
ſtehen bleibt. Die Erklärungsfriſt läuft bis zum 22. November.
Die Aktien=Malzfabrik Landsberg (Halle) die Aktienmalzfabrik
Löbau, die Freienwalder Malzfabrik A.G. und die Ueberſee=
Export=
malzfabrik Wismar, die zur Gruppe Boehm u. Reitzenbaum in Berlin
gehören, beantragen Fuſion, wobei Landsberg ſein Kapital von 1 auf
2 Mill. RM. verdoppelt.
Auf Beſchluß der internationalen Fachorganiſation des
Pelzhan=
dels wird vom 1.—29. Juni 1930 in Leipzig — der Zentrale des
mitteleuropäiſchen Rauchwarenhandels — der erſte Welt=Pelzkongreß
durchgeführt werden.
Im Reichsarbeitsminiſterium begannen am Montag die
Verhand=
lungen zur Beilegung des Konfliktes in der Schuhinduſtrie. Man
rech=
net laut „Vorwärts” damit, daß bereits am Dienstag eine
Schieds=
kommiſſion zuſammentreren wird, da eine direkte Verſtändigung
zwi=
ſchen den Parteien ſo gut wie ausgeſchloſſen iſt.
Berliner Kursbericht
vom 19. November 1929
Detiſenmarkt
vom 19.November 1929
Re
Dangtbank
Deutſche Ban!
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag
Kanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl Waſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
236.— Elettr. Lieferung.
J. G. Farben Nff
177.— eeee
MRütgerswerke Nf
72.75 Helſingfors Währung
100 finn. Mk. Rat
10.498 Rit
10.518 Schweiz Bährung
100 Franten Geld
81.03 150.75 Gelſenk. Bergw. 125.— Salzdetfurth Kali 315.50 ABien 100 Schilling 5e.77 58.89 Spanien 1106 Peſetas 58.31 150,75 Geſ. f.elektr. Untern 165.875 Leonh. Tietz 15 Prag
00 Tſch. Kr 12.385 12.405 Danzig 100 Gulden 81.44 147.— Harpener Bergbau 130.125 Verein. Glanzſtoff 177.50
Budapeſt 100 Pengo 73.07 73.21 Japan 1 Yen 2.04: 104.— Soeſch Eiſen 116.625 Verein. Stahlwerke 103.— Sofia
100 Leva 3.014 3.C2 Rio de Janeir= 1 Milrei 0.487 147.25 Phil. Holzmann 85.25 Weſteregeln Alkali 203.50
Holland 100 Gulden 168. 49 168.8. Jugoſlawien 100 Dinar 7.397 100.875 Kali Aſchersleben 196.— Agsb.=Nrnb. Maſch. 80.25 Eslo 100 Kronen 111.88 12.1 Portugal 100 Escudos 18.80 160.375 Klöcknerwerke 95.25 Baſalr Linz 32.25 Kopenhagen 100 Kronen 111.c0 112.1.
Athen 00 Drachm 5.42 88.50 Köln=Neueſſ. Bgw. 114.75 Berl. Karlsr. Ind. 76.— Stockholm 100 Kronen 112.26 112.48 Konſtantinopel) turk. 2 1.978 200.— Ludw. Loewe 165.75 Hirſch Kupfer 122.— London 1 S.Sta. 20.368 20.408 Kairo
ägypt. * 20.89 201.— Mannesm. Röhr. 96.125 Hohenlohe=Werke 86. Buenos=Aires 1 Pap. Pe el 1.722 1.726
Kanada canad. Doll. 4.096 59.25 Maſch.=Bau=Untn 45.125 Lindes Eismaſch. 157.50 New York 1 Dollaz 4.179 4. 187 Uruguay 1 Goldpeſo 4.026 141.50 9ordd. Wolle 104.25 Herm. Poege 22. Belgien 100 Belgo 58.4151 58.531 Island 100 eſtl. Kr. 92.18 163,125 Oberſchleſ. Kofsw. 96.50 Bogel Telegr. Draht 68.50
Italien 100 Lire 21.865 21.905 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr 111.86 96.— Orenſtein & Koppell 72.25 Wanderer=Werke 49.— Paris
100 Francs 16.445 6.4851
Liga 00 Lats 80.58
Brief
81.19
58.43
81.60
2.047
0.489
17.411
E.84
F.43
1.982
20.93
a. 104
4.034
92.36
112.08
30.74
Londtonnr, Kommanengefeäfcan
Frankfurter Kursbericht vom 19. November 1929.
Mie e ee
anl. v. 27 ....."
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
8½ Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ....
v. 2c
8%
3%0 Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 .....
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. P/=
Ab=
löſungsanl..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ....
80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
8‟‟ Darmſtadt v. 2e
v. 28
Frkf. a. M. v. 26.
82 Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.
3% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
8% Heſi. Landesbk.
Goldoblig.
% Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pf
% Preuß. Lds
Pfbr.=Anſt. Gold
obl .. .. . . . . ..."
87.35
75‟I.
76
84.75
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91.4
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3.7
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96.15
93.5
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95
3½ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8
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kredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesok.
Goldpfbr. .
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausi. Ser. I
* Ansl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=B
4½% „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
41/,% „ Lig. Pfbr
„ Pfbr.Bk.
1,20 — Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bt.
4:/, %n Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Preuß
Boden=
ered.=Bank
4½ „ Lig. Pfb.
8% Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bk.
4½
„ Lig. Pfb.
8% Rhein.Hyp.Bk.
4½/,% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit...."
8% Südd. Bod.
Cred.=Banl. .
8% Württ. Hyp.=B.
5% Daimler Benz
von 27 ...
.
8% Dt. Linol. Werke
v. 26.
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
Mainfrw. v, 26.
Mitteld.
Stahl=
werke v. 27 ...
93.5
96
96
RRr4
65
18.5
97
96.5
76.7
96.5
801),
977
76.75
97
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7.2
97.5
75.45
97
96.5
97.5
97.25
68
92
88.5
I,Salzmann u. Co
v. 26
72 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 ..
8% VoigtcHäffner
von 26 .. . . . . ..
83
J. G. Farben Bonds
v. 28.
% Bosn. L.E. B.
v. 1914
41.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914.. .
4% Oſt. Goldrente
5‟/vereinh. Rumän.
4½%
4% Türk. Admin.
14½ „ 1. Bagdad
4½ „ Zollanl
4:/,% Ungarn 1913
19141
4‟/,%
Goldr.
Aktien
Accum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Cemen: Heidelber,
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade.
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Eiſenh Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt .!"
Linoleumwerk".
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . ."
84
90.25
102
27
14.8
7.3
21.5
160.2!
AAS
119
122.5
164
46
1318
141
39.2:
36
82
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk .1196
Eßlinger Maſchinen! 29
Ettlinger Spinnereil213
F. G. Farbeninduſt,
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
„ Hof ........
Geiling & Cie...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchine=
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/130
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer. . . . . /121
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
„ Genüſſe
Junghan • Stamm
Kali Aſchersleben /494
Salzdetfurth
Weſteregeln . .1202
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R. . . . . . /134
Klein, Schanzl. . . ./125
Klöcknerwerke ..
Lahmeyer & Co.. .1159.25
Lech. Augsburg. . ./403.25
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhren
167.25
177.5
67
114
68.5
2i
125
R
65.5
46
171.5
163
103
78
75
85?=
78
208
126‟
48
66
106.75
55
Mansfeld Bergb.. .1105.75
MarswerfeNürnbg./ 50
Metallgeſ. Frankf.. 1115
Miag. Mühlenbau. /121.75
Montecatini Maild./ 54.5
Motoren fb. Darmſt
Neckarwerke Eßling. /128
Nicolay, Hofbr. . ./152
(Oberbedarf.
Otavi Minen
Bhönix Bergba=
Reiniger, Gebb.. / 98
Rh. Braunkohlen..
„ Eleftr. Stamm
Stahlwerke . . 1102
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. 104
Rütgerswerke . ..! 7211,
Sachtleben A. G. 1172
Schöfferhof=Bind.. /270
Schramm Lackfabr./ 92
Schriftg. Stempel. /114.5
Schuckert Elektr. . .1183
Schwarz=Storchen .1151
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel291.75
Strohſtofſ. Ver.. . . /192
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.. . 1157.25
Svenska Tändſticks 1317
Tellus Bergbau ./412.5
Thür. Liefer.-Geſ. .1102.5
Tucher=Brauerei..
Nnterfr. Krs.=
Elet=
tr.=Verſ.
95
Beithwerke.
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf.
„ Laurahütte. .
Stahlwerke 68
136.25
Ultramarin.
Zellſt. Berlin .1114
Vogtländ. Maſchin. 77.25
Boigt & Haeffner. 222
Wayß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel ......."
„ Waldho .....
Allg. Dt. Creditanſt. 116.25
Bk. f. Brauinduſtr. 1137
Berl. Handelsgeſ. . .1177
Comm. u. Privatb. 1155
Darmſt. u. Nt.=Bk. /235
Deutſche Bank. . . . /150.5
„Eff.-u.
Wechſel=
ban . . .."
Diskonto=Geſellſch 1150.5
Dresdener Ban1 ../149
Frankf. Bant.
„ Hyp. Ban1. . . . 125.5
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B. 1120
Mein. Hyp.=Bant 1117
Nürnb. Vereinsbk. /145
Oſt. Creditanſtalt . . /30.25
Pfälz. Hyp.=Ban! .129.75
Reichsbank=Ant. ./246
Rhein. Creditbk.
Hyp.=Ban1.
Südd. Bod.-Cr. Bk. 1139
Wiener Bankverei=
A.-G. t. Verfehrsw 1122.5
Allg. Lokalb. Kraftw/145
7% Dt. Reichsbahl
Vorzge....
Hapag...
Nordd. Llond
Schantung=Eiſenk
Südd. Eiſenb.=Geſ. 1110
82
106
180
139.5
112.25
190.25
116
200
1127
113
141.5
Alltanz. u. Stuttg.
Verſicherung .. ."
Frkft. Allg. Verſ.=
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .
Mannh. Verſich. ..
86.1
100.25
2.75
218
58.5
148
Seite 14
Mittwoch den 20 November 1920
Nummer
von Herrn Ing. Wild aus Berlin am Donnerstag, den 21. November, abends 8 Uhr, im Städtischen Saalbau
D und Aweckmäßige Beleuchtung im Haushalt, die Porderung der
Eintritt frei.
TA
Freiverloſung von Küchenleuchten. O. Die Elektro=Gemeinſchaft Darmſtadt. — Hausfrauenbund Darm
W. Bauer, Heinheimerſtr. 94.
Gebr. Becker Nachf., Waldſtr. 29.
G. Brand, Grafenſtr. 19.
Doll u. Benz, Frankfurterſtr. 36.
Fr. Ewald, Moosbergſtr. 52.
R. Gedeck, Rheinſtr. 7.
W. Gelfius, Fuhrmannſtr. 6.
A. Guntrum, Stiftſtr. 52.
Fr. Gutfreund, Wilhelminenſtr. 52.
H. Haas, Kiesſtr. 123.
K. Hartmann, Eliſabethenſtr. 25.
Fr. Iſelin, Eliſabethenſtr. 33.
G. Keil, Eliſabethenſtr. 36.
A. Klar, Schloßgartenſtr. 47.
A. Kling, Grafenſtr. 35.
A. Költgen, Bleichſtr. 53.
A. Kaiſer, Mathildenplatz 2.
K. Kreſtan, Alexanderſtr. 7.
L. Lange, Schulſtr. 6.
Müller u. Dilling, Kaſinoſtr. 27.
J. Munk, Beſſungerſtr.
V. Niebes, Riegerplatz 8.
J. Nohl, Wilhelminenſtr. 10.
L. Pohl, Heinheimerſtr. 15.
J. Reubold, Liebfrauenſtr. 41.
Rheinelektra, Ernſt=Ludwig=Str. 10.
J. Rühl, Saalbauſtr. 24.
Sallwey u. Co., Grafenſtr. 26.
Fr. Schneider, Dieburgerſtr. 48.
Ph. Seeger, Karlsſtr. 36.
Vock u. Schiemer, Beckerſtr. 26.
O. Wamboldt, Herdweg 2.
A. Wilk, Schützenſtr. 7.
W. Spengler, Arheilgen.
H. Breitwieſer, Arheilgen.
W. Ruf, Arheilgen.
Chr. Pfeifer, Arheilgen.
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Melstr. 2
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Lobeland
Montag, d. 25. Nov.
1929, abends 8uhr,
im Kieinen Haus d.
Landestheaters.
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in Gymnaſtik und
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L. Kumpf, Erbach.
L. Neff, Erbach.
A. Klinger, Fränkiſch=Crumbach.
J. Hölzing, Fürth i. O.
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A. Emmerich, Gr.=Umſtadt.
K. L. Biener, Gr.=Umſtadt.
K. Morr, Gr.=Umſtadt.
J. Ohl, Gr.=Umſtadt.
J. Göbel, Gr.=Zimmern.
J. Herbert, Gr.=Zimmern.
H. Rückert Gr.=Zimmern.
G. Pitzer, Hahn b. Pfungſte
P. Röth, Hammelbach.
F. Vock, Heppenheim.
Ph. Gräber, Höchſt i. O.
K. S. Heilmann, König i.
M. Deitrich, König i. O.
J. Keil, König i. O.
H. Klober, Lengfeld.
K. Buchenau, Lindenfels.
K. Dammel, Mörfelden.
Fr. Wenz, Mörfelden.
H. Jüngling, Mörfelden. burg.
J. W. Oeſterreicher, Münſter /Die=
Nik. Tilger, Münſter b. Die rg.
K. Schwebel, Niedernhauſe
J. Ph. Huthmann, Nd.=R/ ſtadt
Ph. Bauer 2., Ober=Ramf t.
J. Kögel 2., Ober=Ramſtat
H. Lode, Ober=Ramſtadt.
Fr. Gräber, Pfaffen=Beerfu
Gg. Bickelhaupt, Reichelshe
H. Niklas, Reichelsheim.
F. J. Dieter, Reinheim.
J. A. Schmidt, Rimbach.
G. Reiſinger, Roßdorf.
H. Ewald, Roßdorf.
J. P. Felger, Roßdorf.
G. Klappich, Schneppenhau=
O. Dörr, Schwanheim b. X Bh.
Ph. Schaaf, Seeheim.
K. Bohn, Seeheim.
P. Rodemich, Traiſa.
J. Horn, Vielbrun.
R. Bley, Waldmichelbach.
Fr. Schydlowſky, Weiterſta
L. Jung, Werſau.
E. Katzenmeier, Winterkaſte
Fr. Schaubach, Zwingenbet
29
Heute letzte Aufführung — Abends 8.15 Uhr.
5
Die Csardastärstin
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In der Titelrolle: Frledel Glerga
(18235
Ab morgen Donnerstag, den 21. Rovember
Bc
„Rose von Stampaf‟
Operette in 3 Akten. Musik von Leo Fall.
Mer
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20. November 1929
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rge hatte die Maske eines biederen Bürgersmanns an=
ein behäbiger Gaſtwirt oder Fleiſchermeiſter ſah er aus.
in dieſer Maske betrat er Eden, das große univerſelle
ment.
er an der Drehtür ſtand, da kam eben ein junges Paar
chend aus Eden heraus.
rae ſtand wie erſtarrt und mußte ſich gewaltſam
zu=
leißen.
var Heliane mit dem Boxer Prakſy.
es war nicht der Umſtand, dieſe beiden Menſchen um
unde vor den Toren Edens zu treffen, ſondern die Ver=
7 des Weſens der jungen Frau machte George geradezu
1o8.
völlig anders blickte ſie. Ihr Lachen klang kokett, lebens=
Es war war nicht mehr das hilfloſe, vor dem Leben
Geſchöpf.
hatte das zu bedeuten?
trauen kroch mit einem Male in George hoch.
ſiMſetrat Eden durch die Drehtür und ſtand in dem großen,
hue eingerichteten Reſtaurationsraume.
ege nahm an einem der blanken Marmortiſche Platz, und
ier fragte nach ſeinen Wünſchen.
gebeſtellte ſich einen Kaffee mit Gebäck und betrachtete die
ing des Reſtaurants genau und intereſſiert.. Zweifellos
n in Schuß.
der Kellner den Kaffee hinſetzte, winkte ihn George
in und ſagte: „Guter Freund, wollen Sie ſich zehn Dollar
Kellner war überraſcht und nickte.
rum nicht, mein Herr.”
o hören Sie mal: Ich bin aus New York und habe
ge=
der Wirt, Mr. Huizenbroeck — iſt wohl ein Holländer,
daß er Eden verkaufen will.”
Kellner ſchien ſehr erſtaunt zu ſein.
Huizenbroeck verkaufen . .. davonhabe ich nichts
ge=
ann mir es auch nicht denken, denn Eden iſt ja eine
be. Das kann ich mir nicht denken.”
chgültig nickte George. „So, ſo, da war es wieder eine
jie glauben mir nicht, lieber Freund, wieviel Gerüchte in
geſetzt werden. Kannte Eden, war mir eine Sache. Aber
inmal umſonſt gefahren.”
llen Sie einmal mit Mr. Huizenbroeck ſprechen?"
rge tat, als ob er überlege und ſagte dann: „Hm, das
hl wenig Sinn haben."
Huizenbroeck nimmt es Ihnen beſtimmt nicht übel. Soll
ſenachrichtigen?"
jeßlich willigte George ein, und nach einigen Minuten
Huizenbroeck, breit, dick, blond, mit gutmütigem Geſicht,
Typ eines Holländers, zu ihm an den Tiſch und ſtellte
Huizenbroeck!”
Mittwoch, den 20 November 1929
„Maggens, Williams Maggens aus New York!”
Der Wirt nahm Platz und ſagte ſehr liebenswürdig: „Mr.
Maggens, Sie wollen Eden kaufen?”
„Ja, ich wollte ſchon, aber ich muß befürchten, daß die
Nach=
reicht, die ich erhielt, eine Ente war.”
„Das war ſie beſtimmt,” erklärte Huizenbroeck ruhig. „Aber
... wer weiß, vielleicht verkaufe ich doch.”
George ſah ihn überraſcht und geſpielt erfreut an.
In dieſem Augenblick ging ein ſchlanker Mann durch das
Reſtaurant und George zuckte förmlich zufammen.
Es war Hobby Oskot.
Nun war George gewillt, Eden unter allen Umſtänden zu
kaufen.
„Sie haben doch Luſt? Ausgezeichnet, Miſter Huizenbroeck.
Sagen Sie mir den Preis.”
„Ich bin nicht billig. Aber Eden iſt eine Goldgrube. Ich
muß nach Solland reiſen, es geht meiner alten Mutter ſchlecht.
Und vielleicht bleibe ich gleich drüben, wenn es mir gelingt, Eden
bar zu verkaufen.”
„Ich kaufe bar.”
„Mein Preis iſt vierhundertfünfzigtauſend Dollar bar auf
den Tiſch.”
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Geſpannt ſah Huizenbroeck den vermeintlichen Maggens an.
„Der Preis ſpielt keine hindernde Rolle. Aber ich muß Sie
bitten, mir das Etabliſſement zu zeigen. Ich entſcheide mich
ſofort nach erfolgter Beſichtigung. Morgen kann der Betrag bar
bezahlt und alles notariell feſtgemacht werden.”
Huizenbroeck ſchien erfreut.
Er warf einen prüfenden Blick auf Maggens und ſagte
freundlich: Sie ſind ein cleverer Geſchäftsmann. Bitte, beſichtigen
Sie mit mir das Etabliſſement.”
Die Beſichtigung der Reſtaurationscäume, der Bar, des
kleinen Tanzſanles und des großen Saales ſowie der
Verſamm=
lungszimmer nahm eine Stunde in Anſpruch. George fand alles
in beſter Ordnung, di Einrichtung war in allen Stücken auf der
Höhe. George überſchlug ſich den Wert der Einrichtung und
Ge=
bäude und war befriedigt. Er kaufte nicht ſchlecht. Der
Ideal=
wpert den er mit bezahlte, überſtieg hunderttauſend Dollars nicht.
Sie nahmen wieder am Tiſche Platz.
„Ich kaufe!” ſagte George.
„Gut! Morgen habe ich das Geld?”
„Jawohl!”
„Dann ſind Sie von übermorgen ab Wirt. Sie werden
zu=
frieden ſein.”
„Gut, aber morgen haben Sie die Güte und weihen mich
in alles ein. Ich weiß, daß Sie eine ganze Reihe privater
Geſellſchaften, Clubs und Sekten haben. Ich möchte dieſe
Kund=
ſchaft natürlich nicht verlieren.”
„Das iſt nicht zu befürchten, Mr. Maggens. Sie müſſen
nur eins beachten: Die Leute müſſen zahlen, ſehr gut zahlen,
und im übrigen verlangen ſie nichts, als in Ruhe gelaſſen zu
werden. Es iſt ihnen vielleicht bekannt, daß verſchiedene
ſpiriti=
ſtiſche Clubs hier verkehren. Der originellſte iſt der Club vom
ewigen Leben. Kümmern Sie ſich nicht darum, was die Leute
tun. Den Häuptern der Sekten kommen Sie in ehrerbietiger
Weiſe entgegen. Das iſt alles. Die Sekten, Clubs und ſo weiter,
haben ihre feſten Zimmer. Ich habe Sie ſo gut gebaut, daß
nicht ein Laut hinein= und herausdringt. Das hat mir übrigens
die Geſellſchaften herangezogen. Sie ſind abſolut unter ſich. In
Seite 15
Nuhe wickelt ſich alles ab. Sie haben auch einen beſonderen
Auf=
gang in ihre Zimmer. Halten Sie ſich an die Geſellſchaften.
Morgen werde ich Sie verſchiedenen Leitern vorſtellen, den
an=
deren gebe ich brieflich von dem Wechſel Nachricht.”
„Sehr liebenswürdig, Mr. Huizenbroeck. Alſo morgen früh
bin ich mit dem Notar da. Damit Sie aber von der Ehrlichkeit
meiner Abſicht überzeugt ſind, bitte ich Sie, dieſe zwanzigtauſend
Dollar als Anzahlung entgegen zu nehmen.”
„Nicht nötig, Mr. Maggens”, wehrte Huizenbroeck ab. „Ich
erwarte Sie und weiß, daß Sie kommen werden, denn Sie machen
ein beſſeres Geſchäft als ich.”
„Der Preis bleibt doch?"
„Aber ich bitte Sie! Ich bin Holländer. Ein Wort gilt bei
uns immer.”
„Bebberley”, ſagte George zu ſeinem Getreuen, nich habe
Eden gekauft.”
Bebberley lachte auf wie über einen guten Witz.
„Glänzend, Mr. George. Was haben Sie denn bezahlt?”
„Vierhundertfünfzigtauſend Dollar in bar, das heißt, gezahlt
werden ſie morgen. Was ſagen Sie dazu?”
„Ich bin einfach platt!“
George mußte ſelber über des Inſpektors Miene lachen.
Dann ſagte er ernſt: „Bebberley, heute abend kommen Sie
zu mir. Bringen Sie auch Martin mit und Irving. Wir wollen
etwas Wichtiges beſprechen. Ich habe einen Plan, einen ganz
großen Plan. Ich will etwas unternehmen, was noch keiner vor
mir verſucht hat. Und dann noch eins: Iſt Hawkins da? Ja!
Dann ſchicken Sie ihn mir.”
Der elegante Hawkins ſtand verlegen vor dem
Polizei=
präſidenten.
„Sie haben Oskot beſchattet?”
„Jawohl, Mr. George” antwortete Hawkins, „habe aber Pech
gehabt. Der Fuchs hat es gemerkt.
„Ah”, entgegnete George ruhig, aber doch geſpannt. „
Er=
zählen Sie, Hawkins.”
„Ich habe Oskot beſchattet. Mr. George wiſſen, daß er in
der 9. Avenue eine Villa bewohnt, die nicht weit vom Haldon=
Park gelegen iſt. Mr. Oskot hat die Gewohnheit, früh
auszu=
reiten. Das war ungünſtig für mich. Ich wartete darum, bis
er wieder zurück war, und das dauerte auch nur zwanzig
Minu=
ten. Dann fuhr er mit ſeinem Wagen nach dem Palaſt
Water=
beachers, ſchien ihn nicht anzutreffen und fuhr nach deſſen Fabrik.
Dort hielt er ſich etwa eine halbe Stunde auf, um zur
Her=
zogin von Parmente zu fahren wo er eine volle Stunde blieb,
dann nach dem Club, wo ich auf ihn traf. Er kam zu mir und
ſagte liebenswürdig: „Warum beſchatten Sie mich?” Ich muß
ge=
ſtehen, Mr. George, daß ich verwirrt war. Ich ſtammelte etwas
von Irrtum, aber er glaubte es doch nicht, ſondern lächelte
mali=
ziös und ſagte: „Lieber Freund, ſagen Sie Ihrem Chef, der mir
kürzlich fünfzigtauſend Dollar abgenommen hat, daß er ſich nicht
über mich den Kopf zerbrechen ſoll. Ich ſchätze ihn als einen
tiichtigen Kriminaliſten, aber er irrt ſich beſtimmt in mir.”
George lachte kurz auf und ſagte eine Weile nichts. Er ſchien
angeſtrengt nachzudenken.
„Der Burſche iſt nicht leicht zu faſſen. Was machen wir da,
Hawkins? Sie haben Pech gehabt. Einſtweilen ſtellen Sie die
Beſchattung Oskots ein. Ich irre mich in ihm, läßt er mir ſagen.
Was meint er damit? Aber zerbrechen wir uns jetzt nicht den
Kopf darüber.”
Hawkins ging.
(Fortſetzung folgt.)
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