Darmstädter Tagblatt 1929


17. November 1929

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Kinzelnmmmer 15 Pfennige



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K
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtiſcher mit v verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 319
Sonntag, den 12. November 1929. 192. Jahrgang

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Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darm
Kädter und Nationalbank.

Sorverennng dei Moßen Konferengen
Die Ausſichken der Saarverhandlungen.
Nächte Konferenz am 21. Januar.

Amerika und Ikalien ſtimmen zu.
EP. Wafhington, 16. November.
merikaniſche Regierung ließ die engliſche Regierung
5 ſie das Datum des 21. Januar 1930 als den Beginn
rüſtungs=Konferenz annehme. Die amerikaniſchen Sach=
werden
auf der Olympic einige Tage vor der Er=
r
Konferenz in England eintreffen
die Londoner Seeabrüſtungskonferenz
ich Italien, unbeirrt von irgendwelchen Prälimi=
ten
und den Vorbeſprechungen Englands mit Amerika
dige Handlungsfreiheit vor. Indeſſen
gern eine vorherige Verhandlung mit Frankreich er=
r
der zu dieſem Zweck in Paris unternommene Schritt
jetzt wenig Gegenliebe gefunden zu haben. Jedenfalls
Regierungsblätter bereits, wenn die Einigung mit
nicht zuſtandekomme, werde Italien ſeinen Standpunkt
ertreten, wo er mit dem franzöſiſchen nicht überein=
Nit dem Beginn der Konferenz am 21. Januar iſt
vverſtanden.
der Verſchiebung der Londoner Seeabrüftungskonfe=
ibt
unſer A=Korreſpondent, ſpricht man in London
niger. Dafür wird viel über ein Mittelmeer=
geſprochen
, über eine franzöſiſch= italie=
erſtändigung
unter engliſcher Aegide. England
ſo viele Konflikte am Mittelmeer geſchürt, daß die
jerung ſcheinbar die Zeit für gekommen hält, auch
Frieden zu ſtiſten. Eine franzöſiſch=italieniſche Ver=
iſt
ſchwer denkbar, wenn Italien nicht gewiſſe
der Frankreich gewiſſe Kolonien aufzugeben ſich ent=
die
Grundlage des Mittelmeer=Locarnos ſoll die
r Mittelmeerflotten ſein. Für Frankreich iſt dieſe
g ſympathiſch. Italien konnte ſich bisher in bezug
ndoner Seeabrüſtungskonferenz noch nicht zu einem
Entſchluß aufraffen. Bald will man die Unterſee=
ten
; bald will man auf ſie verzichten, je nach der Kon=
o
die engliſch=franzöſiſche Rivalität gibt der italie=
llomatie
eine vorzügliche Gelegenheit, ihre Geſchick=
zan
und die Seegbräſtangskonferenz.
EP. London, 16. November.
Meldungen aus japaniſcher Quelle über eine Kriſe
rverhandlungen zwiſchen England und Japan über
hende Londoner Seeabrüſtungskonferenz erfährt der
Hie Korreſpondent des Daily Telegraph, daß dieſe
AIſen falſchen Eindruck der eigentlichen Tatſachen ver=
Sie es heißt, habe der japaniſche Botſchafter Matſu=
ſidenten
keine formellen Vorſchläge unterbreitet, die
uf derartige Vorſchläge ſei bisher keineswegs von
dem japaniſchen Botſchafter erteilt worden. Von
mVerhältnis von 10:7in der Frage der
überlaſſen bleiben würde.
gniſchen Marinekreiſen zeigt man ſich jedoch über den
ſcen Ausgang der Londoner Seeabrüſtungskonferenz
erſchiedenheiten in den engliſch=japaniſchen Verhand=
Negierung entſchieden in Abrede.

konferenz.
Sſchen der Haager Schlußkonferenz verſchieben ſich
Tag. Während man in der Mitte der Woche noch
FAlhn der Beratungen in der erſten Dezemberwoche
DEeie Wieder alles unſicher gewotden. Herk Tatdieiu
SAkten. Er findet darin Unterſtützung bei dem Gene=
2 Völkerbundes, Sir Erie Drummond, der darauf
R der Januar ſchon ſtark belaſtet iſt durch die Rats=
N Flottenkonferenz. Da die Ratstagung ein zehn=
2Inlhum des Völkerbundes einleitet, möchte er gern
Jerenz nach Genf verlegen, und er führt zur Be=
Eih erſt im Februar ſtattfinden könnte. Die engliſche
* n, ſch deſen Erwägungen gegenüber nicht ganz ab=
Maten. Sie iſt ſchwankend geworden, und Herr Tar=
2 wmer noch andere Möglichkeiten offengehalten, ſo
ubeanwwortet bloiben muß.

Ein dechniſcher Fortſchritt iſt allerdings inſofern zu verzeich=
nen
, als die franzöſiſche Regierung ihre Vorbe=
reitungen
für die Saarkommiſſion endlich zum
Abſchluß gebracht hat. Zum Vorſitzenden hat Herr Tar=
dieu
den Arbeitsminiſter Pernot, einen Mann der Gruppe Marin,
ernannt, der alſo ziemlich rechts eingeſtellt iſt. Der Präſident
der Saargruben, von dem man früher ſprach, hat alſo vor den
Augen Tardieus keine Gnade gefunden, weil er ihm wahrſchein=
lich
als nicht genügend unnachgiebig galt. Dieſer Perſonenwechſel
hat zum mindeſten ſymptomatiſchen Charakter. Herr Pernot
wird, ſchon um das Vertrauen Tardieus zu rechtfertigen, uns
manche Nuß zu knacken geben. Die franzöſiſche Schätzung, daß
die Unterhaltungen in einer Woche erledigt ſein könnten, hängt

Hahlrecht ist
WahlpFlicht

Auch in den kommunalen Körper=
ſchaften
händelt es ſich um
wichtigſie, jeden Einzelnen.
angehende F agen. Leberlaß die
Enſcheidung darübet nicht den
Anderen!
A

Minen Unterredungen mit Macdonald dem engliſchen völlig in der Luft. Die Verhandlungen können ſich bis in den
Dezember hinein erſtrecken, und da iſt von ausſchlaggebender Be=
ge
und endgültige Antwort erfordert hätten. Eine deutung eine neue Rede, die der Zentrumsführer Kaas in Trier
gehalten hat. Er iſt dabei davon ausgegangen, daß die Zentrums=
fraktion
im Reichstag die Schlüſſelſtellung für ein Ja oder
erkennung der japaniſchen Forderung Nein für den Youngplan in Händen hat. Wenn alſo die Fran=
zoſen
die Saarverhandlungen in die Länge ziehen, dann hängt
onnen=Kreuzer durch die engliſche Re= das Schickſal des Youngplanes in der Luft, und ſelbſt die Be=
könne
nicht die Rede ſein, da die Behand= endigung der diplomatiſchen Vorbereitungen für die Schlußkon=
Angelegenheit vorausſichtlich der Seeabrüſtungskon= ferenz würde daran nichts ändern, denn ohne das Zentrum iſt
eine Mehrheitsbildung im Reichstag unmöglich. Wir ſtehen alſo
tatſächlich heute noch genau auf der gleichen Stelle, auf der wir
im September ſtanden, weil das Eine das Andere bedingt und
ſſtiſch. Man hält es auf Grund der Meldungen über die Sabotagepolitik der Franzoſen jeden Fortſchritt hindert..
Auch unſer A=Korreſpondent in Paris beurteilt
wenig wahrſcheinlich, daß die japaniſchen Forderun= die Lage ähnlich, wie man ſie in Berlin ſieht, wenn auch mehr
ſtreuzerfrage in den vorbereitenden Beſprechungen an= mit Pariſer Einſchlag. Die Nachrichten über den Beginn der
den. Von gewiſſen Kreiſen wird daher der Vorſchlag Hagger Konferenz und über die Saarverhandlungen, ſchreibt er,
9 Japan ſich von der Konferenz zurückziehen ſolle, bleiben konfus. Das einzige, was ſich mit Gewißheit feſtſtellen
Forderungen nicht die gebührende Achtung fänden, läßt, iſt der Umſtand, daß man über das Verhältnis zu Deutſch=
in
Kreiſen jedoch ſtellt man eine derartige Abſicht der land viel optimiſtiſcher urteilt als früher. Ein Teil der Einwen=
dungen
der Rechtsparteien gegen die Politik Briands ſcheint in
nichts zu zerfließen, beſonders, was die Saarfrage betrifft. Die
D9e Häkſelraken um die Haager Schluß= rechtsſtehende Oppoſition iſt in dieſem Punkte vollſtändig konfus
und weiß nicht, was ſie will. Gegen die Konferenz im Haag
will man mit dem Volksbegehren in Deutſchland Propaganda
* Berlin, 16. Nov. (Priv=Tel.) machen. Doch die Regierung ſcheint den Aufſchub der Konferenz
nicht zu wünſchen.
Belgien will auf der zweiten Haager Konferenz
keine Schwierigkeiten machen.
EP. Brüſſel, 16. November.
Die plötzliche Abreiſe der belgiſchen Sachverſtändigen von der
Baden=Badener Bank=Konferenz hat ſowohl hier wie im Ausland
die Anſicht aufkommen laſſen, die belgiſche Regierung werde die
9un, daß, wenn die Beratungen vor Weihnachten nicht Bankſtatuten der Internationalen Bank nicht paraphieren. Wenn
der Januar dann derartig belaſtet würde, daß in der erſten Mißſtimmung über die Ablehnung des belgiſchen
Wunſches, Brüſſel als Sitz des Bankinſtituts, vielleicht der Ge=
danke
an eine ſolche Haltung erwogen worden iſt, ſo iſt man doch
hier nach reiflicher Ueberlegung, wahrſcheinlich auch nach Rück=
S ſtarken Drängens der deutſchen Regierung die Nät= ſprache mit Paris, anderer Meinung geworden. In maßgebenden
San und ſogar wo die Schlußkonferenz zuſammen= hieſigen Kreiſen verſichert man, daß die Belgier keinerlei Oppo=
ſition
auf der zweiten Haager Konferenz machen würden.

Geldſorgen.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, Mitte November.
Wenn in Amerika die Börſe in allen Nähten kracht, wenn in
Deutſchland kein Menſch mehr Geld hat, ſo iſt dies ein Troſt
für diejenigen, die auch im Pech ſitzen. Sie ſehen, daß es andern
nicht beſſer geht. Est solamen miseris socios habuisse malorum,
Es iſt ein Troſt, Genoſſen im Unglück zu haben, ſagten die
alten Römer. Die heutigen tönnen es wiederholen. Denn mit
ihren Finanzen ſieht es alles andere als glänzend aus. Man
wußte ja ſeit Jahr und Tag, daß irgend etwas nicht ſtimmen
müſſe. Aber was? Nur was hier und dort gemunkelt, was auf
der Börſe in Finanzkreiſen ganz leiſe weitererzählt wurde, das
konnte als Grundlage bei der Schilderung von Finanzfragen
dienen. Und das ſind unbeſtreitbar nicht gerade ſichere Quellen.
Die Wahrheit zu ſuchen oder zu erforſchen, iſt in einem Lande
unmöglich, in dem es kein Budget gibt, das durch irgendeine
unabhängige Inſtanz kontrolliert wird, und in dem die Statiſtiken
auch nicht gerade dem ſcharfen Tageslicht ſtandhalten würden.
Man war alſo nur auf Vermutungen angewieſen, die durch ge=
legentliche
Indiskretionen Beteiligter unterſtützt wurden.
Nun hieß es ſchon lange, daß gewiſſe Kaſſen des Staates, die
eigentlich voll ſein müßten, nicht ſo ausſähen, wie man erwarten
dürfte. Man muß auch heute noch ſehr vorſichtig mit der Wieder=
gabe
all der verſchiedenen Gerüchte ſein, denn beweiſen kann
man natürlich nichts. Die Fahrkarten zur Grenze aber das
mildeſte Rezept bei Mißgriffen ſtehen leicht zur Verfügung.
Endlich aber hat der Herr Finanzminiſter ſelbſt ein paar An=
deutungen
von ſich gegeben. Nun erſcheint es möglich, neben die
Angaben des Miniſters die Gerüchte zu ſtellen, um zu zeigen,
wie ſelbſtverſtändlich unrecht dieſe Gerüchte ſind.
Der Finanzminiſter hat im Miniſterrat unter anderm geſagt,
daß zwei Probleme der Finanzverwaltung beſondere Aufmerk=
ſamkeit
verlangten. Das eine iſt die Amortifation der Staats=
ſchulden
, das andere die Rückzahlung der Schatzſcheine mit neun=
jähriger
Laufzeit. Gerade über dieſe beiden Fragen hat ſeit Mo=
naten
ſich die Finanzwelt und die Börſe im kleinen Kreiſe unter=
halten
. Törichte Schwätzer haben behauptet, daß der Regierung
keine Mittel mehr zur Verfügung ſtänden, die ihr geſtatten wür=
den
, die Rückzahlung der Schatzſcheine durchzuführen, und die
Amortiſation der Staatsfchuld ſei ſchon geraume Zeit einge=
ſtellt
, weil die dazu eigens geſchaffene Kaſſe ſeit langem bereits
leer ſei. Dieſe verabſcheuungswürdigen Gerüchte ſind natürlich
nicht wahr, wenigſtens zum Teil nicht wahr oder min=
deſtens
nur zum Teil wahr. Denn der Herr Finanzminiſter
Mosconi ließ den Rauch des Opfers wallen und orakelte:
Die Amortiſation der öffentlichen Schuld iſt, wie bekannt,
heute der Autonomen Kaſſe (die ſeinerzeit zu dieſem Zwecke
geſchaffen wurde) anvertraut, die mit den Ueberſchüſſen aus
der Staatsrechnung geſpeiſt werden ſollte. Die Erfahrung hat
gezeigt, daß das Syſtem, um wirklich wirkſam zu ſein, geändert
werden muß. Die Aenderungen hängen unmittelbar mit dem
Gang der Staatsrechnung zuſammen, die heute beſondere Auf=
ierkſamkeit
verlangt. Sobald die augenblickliche, vorübergehende
Phaſe überwunden ſein wird und ſobald wie möglich, behält
ſich der Finanzminiſter vor, dem Miniſterrat ſeine Vorſchläge
zu unterbreiten.
Ins gewöhnliche Deutſch übertragen heißt das alſo: Die
Kaſſe iſt leer, aus der die Amortiſation gezahlt werden ſollte.
Sie hat überhaupt nicht richtig funktioniert. Die Bilanz des
Staates hat keine Ueberſchüſſe gehabt. In die Gerüchte aber
umgekleidet bedeutet dies, daß die ganze Amortiſationskaſſe nur
ein Humbug war, daß ebenſo die Bilanzzahlen nicht ſtimmten,
und daß in den Kaſſen des Staates gähnende Leere herrſcht.
Man hat ſich ſo ſagen die Klatſchbaſen inzwiſchen damit
geholfen, daß man aus allen möglichen Quellen ſich die Gelder
von Fall zu Fall beſchaffte, die der Staat brauchte, und daß da=
bei
vor allem eine in früherer Zeit als prima, prima ſichere
Kaſſe hat herhalten müſſen, die Cassa dei Depositi e Prestiti,
die Depoſiten= und Anleihe=Kaſſe. Das iſt jene Kaſſe, in der auch
all die rieſigen Summen ruhten, die als Kaution uſw. hinterlegt
werden müſſen. Da in Italien bei allen möglichen und unmöglichen
Gelegenheiten Kautionen geſtellt und von den Treuhändern oder
Notaren beim Staate deponiert werden müſſen, ſo kann man ſich
vorſtellen, wie wohl geſpeiſt dieſe Schatzkammer war. Und von ihr
wurde nun ſchon ſeit über einem Jahr von üblen Gerüchtemachern
behauptet, daß ſogar ſie ausgetrocknet ſei. Nun weiſt nach Mei=
nung
der Finanzkreiſe in Mailand und Rom die Wendung des
Finanzminiſters von der vorübergehenden Phaſe daraufhin,
daß der Staat vorübergehend ſich gerade aus dieſer reichen
Kaſſe habe Geld borgen laſſen.
Wenn der Finanzminiſter ſelbſt in ſolchen Tönen von ſeinem
Kind ſprechen muß, ſo wird es begreiflich, wie ſehr die Gerüchte
überall Nahrung finden mußten. Und man verſteht auch, daß doch
nicht alles einfach aus der Luft gegriffen war. Die Finanz=
verhältniſſe
Italiens ſind eben viel weniger ſchön, als wie ſie
bisher ftiſiert wurden. Die Kaſſen ſind leer, die Bedürfniſſe für
Partei und Wehrmacht aber ſehr groß. Wenn jetzt der Finanz=
miniſter
endlich ſich dazu verſtanden hat, etwas von der üblen
Finanzlage zu erzählen, ſo beweiſt dies obendrein: die Gerüchte
ringsherum waren ſo ſtark, daß man irgendwie beruhigend wir=
ken
mußte. Vor allem ſchon deshalb, weil in zwei Jahren die
Einlöſung eines weſentlichen Teils der neunjährigen Schatz=
ſcheine
fällig wird. Ueber dieſe Scheine aber gingen ebenfalls ſehr
peinliche Gerüchte herum. Denn von ihnen behauptete man,
daß ihnen eine Zwangskonſolidierung bevorſtände.
Dieſe Schatzſcheine mit neunjähriger Laufzeit betrugen ur=
ſprünglich
acht Milliarden Lire. Ein geringer Bruchteil wurde
freiwillig in Littorioanleihe umgetauſcht, ſo daß jetzt noch 764
Milliarden übrig bleiben. Davon ſind am 15. November 1931
3,81 Milliarden einzulöſen, der Reſt in drei Abteilungen bis zum
Nobember 1934. Nun hieß es ganz allgemein, daß der Staat
dieſe Schatzſcheine binnen kurzem durch eine Zwangskonberſion
o feſtlegen wolle, daß der Beſitzer zwar wieder einmal Geld
darauf borgen, aber die Scheine nicht als Bargeld benutzen könne.
Es gab jedenfalls allerlei Verſionen, die aber nicht immer gerade

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Sonntag, den 17. November 1929

ſehr klar waren. Nun hat ſich der Finanzminiſter gezwungen ge=
ſehen
, auch über dieſe Gerüchte zu ſprechen, indem er feierlich
erklärte, daß der Staat keine Zwangskonverſion beabſichtige Kein
Gedanke von Zwangskonverſion. Aber man wird dem Beſitzer
der Schatzſcheine die Wahl laſſen, ob er ſein Geld haben will,
oder bereit iſt, ſeine Schatzſcheine in ein anderes, noch mit be=
ſondern
Vorteilen ausgeſtattetes Staatspapier umzutauſchen. Wer
aber wird es wagen, bar Geld zu fordern, wenn die Liebe zum
Vaterland von ihm verlangt, ein anderes Papier einzutauſchen,
das obendrein noch beſondere Vorteile bietet. Geld gab ich für
Papier, iſt die Loſung des Friedens. Es iſt ein Troſt, Genoſſen
im Unglück zu haben.

A Paris, 16. November.
Schon nach wenigen Tagen des Regierens unter Tardieu
hat ſich gezeigt, was wir vorausgeſagt haben, daß nämlich Tar=
dieu
ſich nur halten kann, wenn es ihm gelingt, mit der Rechten
bzw. mit der Kammerlinken zu operieren. Die außenpolitiſchen
Aufgaben, vor welchen die Regierung Tardieu ſteht, ſind wenig
geeignet, ihre Lage gegenüber den Rechtsparteien zu erleichtern.
Das gilt noch mehr für die Finanzpolitik. Tardieus politiſche
Konzeption gewinnt immer mehr Geſtalt, und ſie ſteht in einem
ſtarken Gegenſatz zu der Lavierungspolitik, welche die Regierung
befolgen muß, um nicht geſtürzt zu werden. Tardieu möchte das
Stabiliſierungswerk fortſetzen, und zwar durch Schaffung einer
für internationale Transaktionen geeignete Geldeinheit. Das
iſt nämlich die Vorbedingung dafür, daß die franzöſiſche Finanz=
politik
ſich der Weltlage anpaßt. In dieſem Punkte melden aber
die Verfechter der Aufwertung ihre Anſprüche an. Die Haltung
Louis Marins wird für die Regierung immer bedrohlicher. Und
vor jedem Vertrauensvotum wird man nervös, denn es iſt un=
möglich
, im voraus zu wiſſen, ob die Regierung die nötige Mehr=
heit
findet, und wie dieſe Mehrheit ausſehen wird. Seit der
Regierungserklärung hat ſich die Zuſammenſetzung bereits geän=
dert
. Man muß ſich noch auf manche heikle Stunden in der
franzöſiſchen Kammer vorbereiten.

FP. Paris, 16. November.
Briand empfing heute morgen den franzöſiſchen Botſchafter
in London, de Fleuriau. Die Unterredung drehte ſich um die vor=
bereitenden
Beſprechungen für die kommende Seeabrüſtungskonfe=
xenz
, die der franzöſiſche Botſchafter in der letzten Zeit mit Mac=
donald
ſowie dem japaniſchen Botſchafter in London gehabt hat.
Die bisherigen Beſprechungen, beſonders mit dem japaniſchen Bot=
ſchafter
, ſcheinen zur Zufriedenheit Frankreichs ausgefallen zu ſein.
Manche Uebereinſtimmung in den politiſchen Richtlinien der bei=
den
Länder iſt bei dieſen Verhandlungen zutage getreten.
Der belgiſche Sachverſtändige Frere, der nach der Abreiſe der
Hauptſachverſtändigen noch in Baden=Baden verblieb, iſt in
Brüſſel mit dem Bericht und den drei Projekten der Internatio=
nalen
Zahlungsbank eingetroffen. Die beiden belgiſchen Haupt=
delegierten
, Franck und van Zeeland, haben heute morgen die
Dokumente unterzeichnet und ſomit ihre Zuſtimmung zu den darin
enthaltenen Projekten gegeben. Mehr der Form halber haben ſie
nochmals ſchriftlich ihre Vorbehalte hinſichtlich des Sitzes der
Zahlungsbank wiederholt. Heute mittag übergab Frere die
unterzeichneten Dokumente dem Präſidenten der Haager Konfe=
renz
. Jaſpar. Sämtliche Unterſchriften ſind damit geleiſtet.

EP. Paris, 16. November.
Die großen außenpolitiſchen Fragen, die gegenwärtig ihrer
Erledigung harren, wurden heute mittag in einem unter dem
Vorſitz des Präſidenten Doumergue abgehaltenen Kabinettsrat
erörtert. Außenminiſter Briand erſtattete ausführlichen Bericht.
Im Anſchluß an die Sitzung wurde mitgeteilt, daß die deutſch=
franzöſiſchen
Saarverhandlungen nächſte Woche beginnen werden.
Gleichzeitig wurde die Zuſammenſetzung der franzöſiſchen Dele=
gation
für dieſe Verhandlungen bekanntgegeben. Schon der
Umfang dieſer Abordnung und die Qualität der entſandten Per=
ſönlichkeiten
iſt ein Beweis dafür, welche Bedeutung die fran=
zöſiſche
Regierung den bevorſtehenden Verhandlungen beimißt
und mit welchen Schwierigkeiten ſie anſcheinend rechnet.
Der Delegation gehören an der Miniſter für öffentliche Arbei=
ten
, Pernot, als Präſident, der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Re=
gierungsgruben
im Saargebiet, Fontaine, als Vizepräſident, der
Vizepräſident des Staatsrats, Tiſſier, und der Direktor im Han=

* Das Grab Liebigs in München.
Von Theodor Ritſert.
Die Stadt Darmſtadt hat ihren größten Sohn, Juſtus von
Liebig, gebührend geehrt: ſie hat eine Straße nach ihm genannt,
ine Eiche in unſerem Walde trägt ſeinen Namen, zwei Denk=
mäler
ſind ihm errichtet worden, ſein Standbild erhebt ſich über
em Eingang des Realgymnaſiums, an der Stelle wo ſein
Zeburtshaus ſtand, iſt das Liebig=Muſeum gebaut worden. In
zen Städten, wo er beſonders gewirkt und gelehrt hat, in
dießen und in München, ſtehen ſtattliche Marmordenkmäler, in
verſchiedenen Städten, z. B. in Gießen, München, Augsburg
ind Nürnberg, gibt es auch eine Liebigſtraße, an ſeinen Aufent=
alt
in Heppenheim und Erlangen erinnern Gedenktafeln, in
Zießen haben wir eine Liebigshöhe und auch ein Liebig=Muſeum,
in hervorragende Chemiker wird die Liebig=Medaille verliehen.
In München, wo Liebig von 18521873 als Profeſſor der
Chemie an der Hochſchule lehrte, iſt er zur letzten Ruhe beſtattet
vorden. Auf dem neuen ſüdlichen Friedhof an der Thalkirchner=
nd
Kapuzinerſtraße befindet ſich das Grab, an dem Hauptweg
on der letzgenannten Straße aus, auf der rechten Seite an
echſter Stelle. Auf meine Anfrage hatte mir ein Glied der
familie von Liebig im letzten Jahre brieflich die Lage des
zrabes beſchrieben, und als ich in den Herbſtferien dieſes Jah=
es
den Friedhof beſuchte, konnte ich mit Hilfe eines Aufſehers
und eines Gärtners, der mich führte, das Grab leicht finden.
s bietet Platz für ſechs Perſonen und iſt im Verhältnis zu
ſen anderen Gräbern des Friedhofes recht groß, je drei Gräber
iegen nebeneinander, in der Mitte erhebt ſich in der Breite des
anzen, mit Immergrün bepflanzten Grabes ein weißmarmor=
er
Grabſtein, der oben die lebensgroße Büſte Liebigs nach
em Münchener Standbild mit Geburts= und Sterbedatum
tägt, die gegen die Einflüſſe des Münchener Klimas durch
einen Glaskaſten geſchützt iſt. An dieſem Glasgehäuſe kann man
hon von weitem das Grab erkennen. In der Mitte des Grab=
eins
ſteht: Familiengrab Carriere und von Liebig, und zwiſchen
ieſen Worten befindet ſich das Bronzemedaillenbild von Liebigs
Tochter, der Gattin Carrieres. Auf der unteren Hälfte des
teins ſtehen die Namen der hier Beſtatteten mit dem Geburts=
und Sterbedatum, aber ohne weitere Angaben. Links leſen
wir die Namen der Verſtorbenen aus der Familie Carriere:
Noritz Carriere, Profeſſor der Philoſophie an der Univer=
tät
München, geboren 5. 3. 1817 in Heſſen, in Griedel bei Butz=
ach
, geſtorben 18. 1. 1895 in München, und ſeine Gattin
gnes, geb. von Liebig (6. 6. 182929. 12. 1862). Sie war

Das Reichskabinett wird am Dienstag zuſam=
mentreten
, um hauptſächlich landwirtſchaftliche Fragen und den
Handelsvertrag mit Schweden zu beſprechen, der Mitte nächſter Woche
unterzeichnet werden ſoll.
Der Staatsgerichtshof hat den Urteilstermin für die Klage der
Volksrechtpartei gegen den preußifchen Staat für
den Januar des nächſten Jahres anberaumt. Es handelt ſich bei dieſer
Klage um die Frage, ob die Beſtimmungen des preußiſchen Landes=
wahlgeſetzes
, die die Bildung von Splitterparteien verhindern ſollen,
der Reichsverfaſſung widerſprechen.
Zum Unterſuchungsrichter in der Sache Lampel
und Genoſſen iſt Landgerichtsrat. Dr. Trzentszſchtke
ernannt worden. Er hat bereits geſtern in Wackenau einen Lokal=
termin
abgehalten.
Der Generaldirektor der Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
Dorpmüller hat, unterſtützt von zwei Mitarbeitern,
dem Kongreß der Internationalen Eiſenbahnunion
beigewohnt. Er hat daran anſchließend eine Beſichtigungsreiſe
nach der Normandie und der Bretagne angetreten.
Eine Rektorenkonferenz hat beſchloſſen, den Hoch= gen. Gegenüber einer Erklärung Holowkos in Riga ſaß
ſchulbetrieb in Wien an der Univerſität, der Hochſchule für
Bodenkultur, der Hochſchule für Welthandel und an der Tierärztlichen
Hochſchule unter Aufrechterhaltung des Legitimationszwanges am Mon=
tag
wieder aufzunehmen. Die Techniſche Hochſchule bleibt bis auf
weiteres geſperrt.
Der Oberkommiſſar des Völkerbundes, Graf Gra=
vina
, weilte dieſer Tage in Warſchau und hatte mit dem polni=
ſchen
Außenminiſter Zaleſki mehrere Beſprechungen über
Fragen, die ſich auf die wirtſchaftliche Lage der Freien Stadt Danzig
und ihre Entwickelung beziehen. Gravina iſt geſtern wieder in Danzig
eingetroffen.
Wie nunmehr offiziell bekannt gegeben wird, iſt Grigori Sokol=
nikoff
, der Vorſitzende des Naphthaſyndikates, zum Botſchafter
der U.S.S.R. in England ernannt worden.
Ueber die Zuſammenſetzung des neuen ägyptiſchen
Parlaments beſtehen nach den Veröffentlichungen der Kandidaten=
liſten
für die Neuwahlen, die vovgeſtern geſchloſſen wurden, keine Zwei= Vielleicht ſei die Annahme der Entſchließung ein (ſllag
fel mehr. Es gilt als ſicher, daß die Wafd=Partei mit über= den Völkerbund, der unter ſolchen Umſtänden eine ( ſchlief
wältigender Mehrheit in das neue Parlament ein=
ziehen
wird.

delsnüniſterium, Serruys, als techniſche Berater. Mitglieder
der Delegation ſind ferner: Für das Miniſterpräſidium: der
Direktor der elſäſſiſch=lothringiſchen Angelegenheiten, Valot, für
das Außenminiſterium: die Bevollmächtigten Geſandten Labou=
laye
und Coulondre, für das Finanzminiſterium: die Direktoren
Falnier, Villard und Haguenin, für das Miniſterium der öffent=
lichen
Arbeiten: der Grubeninſpektor Guillaume, der Eiſenbahn=
direktor
Grimport und der Grubendirektor Galliot, für das Han=
delsminiſterium
: die Direktoren Elbel und Fighiera, und für das
Landwirtſchaftsminiſterium: Direktor Leſage.

EP. Paris, 16. November.
Eine bedeutende Konferenz über die Frage der Oſtreparationen
fand heute nachmittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten
Tardieu ſtatt, an der Außenminiſter Briand. Finanzminiſter
Chéron, Arbeitsminiſter Loucheur, der Gouverneur der Bank von
Frankreich ſowie zwei hohe Beamte des Inſtitutes teilnahmen.
Bekanntlich kommen die Arbeiten des Youngkomitees für die Oſt=
reparationen
infolge der ablehnenden Haltung der Ungarn. mit
denen übrigens zurzeit überhaupt nicht mehr unterhandelt wird,
und der Bulgariens ſeit Wochen, kaum vom Fleck. Welche Be=
ſchlüſſe
bei dieſer Zuſammenkunft gefaßt worden ſind, iſt bisher
nicht an die Oeffentlichkeit gedrungen.

EP. London, 16. November.
Nach Informationen des diplomatiſchen Korreſpondenten
des Daily Telegraph erſcheint es nunmehr als wahrſcheinlich,
daß als Ergebnis der Unterredungen zwiſchen dem General=
ſekretär
des Völkerbundes und der engliſchen Regierung die
urſprünglich auf den 20. Januar angeſetzte
Tagung des Völkerbundsrats entweder vor=
oder
rückverlegt wird. Sollte die Ratstagung am
21. Januar nächſten Jahres eröffnet werden, ſo würde ſie
mit dem Beginn der Fünfmächtekonferenz zeitlich
zuſammenfallen, was allgemein als nachteilig empfunden wer=
den
dürfte. Andererſeits ſoll ein Hinausſchieben des
Beginns der Seeabrüſtungskonferenz ſowohl
von England wie von Amerika als höchſt uner=
wünſcht
bezeichnet werden. Angeſichts dieſer Umſtände
hält man es für unbedingt erforderlich, daß die
zweite Haager Konferenz ſobald als möglich,
am geeignetſten am 7., aber nicht ſpäter als am 15. Dezember,
abgehalten wird.
eine Tochter von Juſtus von Liebig, und auf Grund dieſer Ver=
wandtſchaft
ruhen die Glieder der beiden Familien in einem
Erbbegräbnis. Außerdem iſt beſtattet bei ihnen das frühver=
ſtorbene
Kind Eliſabeth Carriére (5. 8. 1857 17. 5. 1864).
Auf der erſten Stelle des Denkmals ſind ſieben Glieder der
Familie Liebigs verzeichnet: ſeine Gattin Henriette von
Liebig, geb. Moldenhauer, die am 28. 1. 1807 in Darmſtadt
als Tochter des Hofkommerrates Moldenhauer geboren iſt und
am 2. 10. 1881 in München=Reichenhall ſtarb. Dann zwei Söhne
Liebigs: Hermann (3. 2. 18312. 9. 1894), Landwirt und
Agrikulturchemikers), und Georg (17. 2. 182731. 12.
1903), Dr. med,, baheriſcher und heſſiſcher Geh. Hofrat und Pri=
vatdozent
an der Univerſität München*), ſowie deſſen Gattin
Lina, geb. Marel (28. 10. 183417. 5. 1896), Außerdem ruhen
in dem Erbbegräbnis noch drei jung verſtorbene Enkelkinder
Liebigs, Kinder von Hermann und Georg: Agnes (18681874)
und Neſſie (18801887).
Der ganze Friedhof iſt; wie alle Münchener Friedhöfe, ſehr
gut gehalten; uns Darmſtädtern fällt die außerordenilich große
Menge der dicht beiſammenſtehenden ſteinernen Grabdenkmäler auf.
Auf dem neuen Teil des Friedhofs, wo Liebig ruht, können nur
noch Beſtattungen in Erbbegräbniſſe vorgenommen werden; der
Friedhof iſt viereckig, jede Seite etwa 150 Meter lang und ganz
mit einer 56 Meter hohen Backſteinmauer umgeben, hinter der
ſich eine nach innen offene, im ganzen etwa 600 Meter lange
Halle mit lauter Grüften befindet eine Gruft neben der
anderen, und jede hat ein koſtbares oder prunkvolles Denkmal,
manche ſind auch mit Freskogemälden ſtatt der ſteinernen oder
metallenen Zier geſchmückt. Da lieſt man die Namen adeliger
und vieler reicher und angeſehener bürgerlicher Familien Mün=
chens
, von berühmten Künſtlern und Gelehrten. Mancher und
manche, deren Namen in der Welt von gutem Klang ſind, haben
auf dieſem ſüdlichen Friedhof ihre letzte Ruheſtätte gefunden.
Dem einfachen Sinn Liebigs entſprach es, daß er nicht in dieſer
prächtigen Grufthalle, ſondern in einem einfachen Grabe im
Freien beſtattet wurde. Möge nach mir noch mancher Darm=
ſtädter
zum Beſuche des Friedhofes und von Liebigs Grab beim
Beſuche Münchens Zeit finden. Aber die unermeßliche Men=
ſchenmenge
aus allen Schichten der Geſellſchaft, die ſich aus nah
und fern herbeidrängte, um dem geliebten Toten die letzten
Ehren zu erweiſen, legt beredtes Zeugnis für die Verheerung
und die Sympathie ab, deren ſich dieſer Wohltäter der Menſch=

heit zu erfreuen hatte.**)

Numm 819
dee Neue Auus mettdur
Auch Zaunius beſteht auf dem Wilng-//biel
Memel, 16. Tbemſe.
Der litauiſche Miniſter des Aeußern, Dr. Zauni
geſtern nachmittag, wie das Memeler Dampfboot,
meldet, die Preſſevertreter, um ſie über die Haur
litauiſchen Außenpolitik zu unterrichten. Zunächſt klärte
der Hauptpunkt der litauiſchen Außenpolitik ſei die Fe
hiſtoriſchen Grenze Litauens mit der Hauptſtadt Iſna.
übrigen Aufgaben der litauiſchen Außenpolitik ſeie nur
da, um Mittel und Wege zu finden, um zu dieſem eal zu
langen. Ungeachtet deſſen, werde aber die litauiſche ſßen
klar und unzweideutig geführt werden, um im Aus ſde k
Anlaß zur Verbreitung falſcher Geküchte zu geben, di ſeicht
beitragen könnten, die Feinde Litauens noch zu vern ſren.
ſeinen Darlegungen beantwortete Zaunius eine Rei ſvon
unter Ausſchaltung der Wilna=Frage bereit ſei, in e
digung mit Litauen zu treten, ſtellte Zaunius feſt, a=
auf
den letzten litauiſchen Vorſchlag doch Antwort ſebe,
die litauiſchen Vorſchläge über Aufnahme der Handels 6
grundſätzlich angenommen habe. Polen habe nur Tein
litauiſchen Vorſchlägen noch Gegenvorſchläge machen bollen
aber bisher bei der litauiſchen Regierung nicht einget igen
Von einer Iſolierung Litauens könnte keine Rede ſein das !
er, nachdem er das Amt des Außenminiſters übern. men
feſtſtellen. Darüber, ob die Entſchließung des 9ſkerb
vom 10. Dezember 1927 über die Aufhebung des Kri ßzu
zwiſchen Litauen und Polen eine Niederlage für Lite mb=
wolle
er nichts ſagen, denn dadurch würde er die foliti
Profeſſors Woldemaras einer Kritik unterziehen. T/E.
ßung ſei damals unter beſonderen Umſtänden zuſtand geko
zur Annahme gelangen ließ. Zaunius verneinte fe er, da
litauiſchen Regierungskreiſen wegen, der polniſch=de ſchen
ſtändigung Nervoſität herrſche. Es wäre verfehlt, ſ rkläne
zu glauben, daß die litauiſche Außenpolitik von deut Ppolniſg
Gegenſätzen abhängig ſei. Litauen ſei ſich bewußt, di
ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Polen, einn / kom
mußte. Ueber die Beziehungen Litauens zu d balti
Staaten erklärte der Außenminiſter, daß die Frage ſresh
ſchenStaatenbundes noch nicht akut ſei. Von einerKoor ſierung
Außenpolitik der drei baltiſchen Staaten Litauen, tland
Eſtland könne ſchon wegen der Wilna=Frage kein Rede
In dieſem Zuſammenhange wies Zaunius auf die kopoln
Strömung in Eſtland und Lettland hin. Nach der ſckkehr
deutſchen Geſandten nach Kowno Anfang Dezember fürden
Verhandlungen mit Deutſchland wegen der Beam frag
wegen der Zahlung von Penſionen und Renten im emelgel
wieder aufgenommen werden. Dieſe Verhandlungen ſürden
Deutſchland nur inſoweit geführt werden, als ſie nen:
nationalen und nicht innerpolitiſchen Charakter trü/

EP. Belgrad, 16. Beinſde
Ein amtliches Communiqus gibt Einzelheiten ü die
derzentrale in Agram, von deren Exiſtenz man zum FſtenM
anläßlich des Attentates gegen vier Polizeibeamte br ent
Wochen erfuhr. Dauach hat in Agram eine terr ſtich
ganifation beſtanden, deren führenden Mitglieder d ſore
Tagen in Belgrad verhaftete Chauffeur Babic, de Wöechn
Vranilowitſch, der Handelsgehilſe Poſpiſchil, de (hau
Soldin und der Arbeiter Krusnyak waren. Der gan
gehörten etwa 20 Perſonen an, die ſämtlich verhek w
Außerdem befinden ſich Angehörige und Bekannte F V
teten in Schutzhaft, die von der Geheimorganiſati / Kennt
gehabt haben dürften. Die polizeiliche Unterſuchung mn zu
Ergebnis, daß alle terroriſtiſchen Attentate der le n M
in Kroatien von dieſer Organiſation verübt worde ſind.
Chefredakteur Anton Schlegel wurde von dem Cha eur 4
erſchoſſen, wobei er von Vranilowitſch und Soldiy aunterſt
wurde. Das Bombenattentat gegen die Genda /riekaſe
in Agram, das Bombenattentat gegen die Eiſenbe brücke
Roſivice und andere Anſchläge gegen Eiſenbahnbri fr wur
von dieſer Geſellſchaft ausgeführt. Der amtliche Ficht
hinzu, daß einige dieſer Terroriſten mit den geflüd en fro
ſchen Emigranten Dr. Ante Pavelic und Perſic in Fxbinde
geſtanden hätten. Schließlich wird feſtgeſtellt, daß Zah
Verhafteten nicht ſo groß iſt, wie ausländiſche Bläſ. bei
hätten, und daß ſich under den Verhafteten keine 1Pxei
ſönlichkeiten befanden, alſo auch kein Umverſitätspr Fot

Dieſe Angaben nach dem Heſſiſchen Geſchlechterbuch, Band 3.
**) Kohat, Juſtus v. Liebig. 1904. S. 320.

*
Das Werk Frans Maſereell=
Ausſtellung in der Mannheimer Kunſthal
Dank der Initiative von Divektor Hartlaub konn ?ie
heimer Kunſthalle das geſamte Werk einer ſo un /öhnn
Erſcheinung, wie ſie der belgiſche Graphiker und Moſ=
Maſereel darſtellt, zur Ausſtellung bringen. Uek Die
zen des Reiches wird man ihre Bedeutung erkennen Erſſe
erſten Male überhaupt die bisherige Arbeit d Ffun
der Oeffentlichkeit vorführt. Man hat ſie mit ein vut
Feier eröffnet, in Anweſenheit zahlreicher Kunſtkre
und Auslandes, darunter Maſereel ſelbſt. Dr. Hart.
hier dem Menſchen und Meiſter einer paneuropäi
Henry van de Velde, der Bekenner einer neuen Au?
tapfere Bundesgenoſſe und Kamerad Maſereels in A
Völkerverſöhnung, gab zudem im überfüllten Haus
Bundes einen ungemein feſſelnden Einblick in das ſhe
ſeines jüngeren Freundes.
In erſtaunlicher Fülle liegt es in der Ausſte A
breitet. Man weiß, daß die Vorausſetzung von Ma
leriſcher Betätigung ſein Aufenthalt in der Schwei=
als
empörter Künſtler und glühender Pazifiſt im
Romain Rolland, Jouve und all jener verbannten
die gegen den Wah=ſinn des Völkermordens ankän
ſchnitte ſtach. In der Genfer ſatiriſchen Zeitung
hämmerten ſie täglich die Beobachtung menſchlicher
Sehnſüchte ins Bewußtſein.
Von derſelben geiſtigen Haltung, wenn auch mit
Weltbild ſind ſeine zuſammengefaßten Bilderbogen
reden und die 28 Bilder aus der Paſſion eines 9
ſind erſchütternde Menſchheitsdokumente. Die e
Werke ſeiner graphiſchen Kunſt folgten in der 9
die perſönlichſten Formungen Maſereels, underg!
dungen des Epikers und Holzſchneiders: Das Buch
die Bilderſerien Die Sonne‟, Die Idee‟, Die Gi
Worte‟. Wo fand man ein Gegenſtück in der ze
Graphik, wo eine ſolch einzigartige, zur Einheit 1
ſenheit gebannte Empfindungswelt? Man erkannt
der filmhaften Holzſchnitt=Technik, mit ihrer raſend
den Bildabſpulung, man verglich nicht mit Unrecht d
mit der lebensbejahenden, hymniſchen Poeſie eines
man. Die durch den Münchener Kurt=Wolff=Verlag
den von Exemplaren aufgelegten Schwarz=Weiß=Roa

[ ][  ][ ]

mmer 319

Sonntag, den 17. November 1929

Seite 3

* Berlin, 16. Nov. (Priv.=Tel.)
Montag tritt die Deutſchnationale Reichstagsfraktion
u die eine wie uns ſcheinen will unberechtigte
aa auslöſt. In gewiſſen politiſchen Kreiſen erwartet man,
Hieſer Gelegenheit die Gegenſätze innerhalb der Partei
tzen kommen und eine Aktion nach der einen oder ande=
erfolgt
. Wir glauben nicht recht daran, halten es ſo=
einmal
für wahrſcheinlich, daß auf dem Parteitag ſelbſt
Erploſion erfolgt. Der Grund? Weil es an der Ein=
des
Willens fehlt. Die Gegnerſchaft Hugenbergs ſetzt
verſchiedenen Gruppen zuſammen. Da iſt der agrariſche
ter Schiele und Schlange, dann der Jungkonſervative,
r Fraktion in Reinkultur überhaupt nicht vertreten iſt,
in ſeinen Gedankengängen etwa vertreten wird durch
Kindeiner=Wildau und Treviranus, hinter dem wahr=
auch
der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens Mah=
Da iſt dann noch ein kleiner Teil der Induſtrie unter
der gbſeits ſteht. Endlich iſt da noch der Flügel der
Nationalen Gewerkſchaften unter Lambach. Erſt wenn
gen iſt, dieſe 4 Strömungen in ein gemeinſames Bett
dann wären die Vorausſetzungen für eine Abſplitte=
ßeren
Stils, und für die Bildung einer neuen Partei
Die Verſuche aber, die nach dieſer Richtung gemacht
ind, haben nach unſerer Kenntnis der Dinge zu einem
icht geführt. Im Gegenteil, die Agrarier und auch die
ervativen haben wohl die Ueberzeugung gewonnen, daß
och zu früh iſt und ſie warten müſſen, zum mindeſten,
Ausgang des Volksentſcheides. Wir glauben daher, daß
jonsſitzung mehr den techniſchen Vorbereitungen des
es dienen wird, der Ende der kommenden Woche be=
d
daß auch in Kaſſel Herr Hugenberg ſelbſt ſich noch
wird. Freilich hat ſeine Stellung einen ſtarken Stoß
Es iſt daher keineswegs eine Unmöglichkeit, daß er noch
des Winters ſich von ſeinem exponierten Poſten zurück=
die
Leitung der Partei in andere Hände übergehen

Berlin, 16. November.
In der vergangenen Nacht iſt es verſchiedentlich zu politiſchen
Zuſammenſtößen gekommen. Gegen 1 Uhr verſuchte in Neukölln
eine größere Menſchenmenge eine Wahlſäule der Deutſchnationa=
len
Volkspartei zu beſeitigen. Auf eingreifende Polizeibeamte
wurden Steine geworfen und auch verſchiedene Schüſſe abge=
geben
, die glücklicherweiſe niemand verletzten. Es gelang, mehrere
Ruheſtörer feſtzunehmen. Gegen 3 Uhr nachts verſuchten die
Tumultanten aufs neue, die Säule zu entfernen. Auch diesmal
wurde von der einſchreitenden Polizei die Nuhe bald wieder her=
geſtellt
.
Um die gleiche Zeit kam es in Mariendorf zu einem Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen Reichsbannerleuten und Stahlhelmern. Ein
Mitglied des Stahlhelms wurde durch Schläge und Fuß=
tritte
am Kopfe verletzt. Mehrere Beteiligte wurden
feſtgenommen.
In der Roſtocker Straße wurde eine kommuniſtiſche Klebe=
kolonne
, von der vier Perſonen mit Schuß=, Stich= und Hieb=
waffen
ausgerüſtet waren, zwangsgeſtellt.
Gegen 6 Uhr morgens, kam es zu einer Schlägere
zwiſchen zwei Klebekolonnen der National=
ſozialiſten
und Kommuniſten. Eine unbeteiligte Per=
on
hat durch einen Steinwurf eine Verletzung am Arm erlitten.
Drei Nationalſozialiſten und ein Kommuniſt wurden zwangs=
geſtellt
. Insgeſamt ſind 35 Perſonen zwangsge=
ſtellt
worden, von denen der größte Teil nach Feſtſtellung ihrer
Perſonalien wieder entlaſſen werden konnte.

Karlsruhe, 16. November.
vir von gut unterrichteter Seite hören, ſoll am Donners=
ender
Woche eine Sitzung des Plenums des Landtags
der Regierung ſtattfinden. Das läßt darauf ſchließen,
auf eine Entſcheidung drängt. Das Zentrum hält nach
daran feſt, daß es mindeſtens eines der großen Mini=
nneres
oder Unterricht) erhält. Poſitive Schlüſſe über
imenſetzung der neuen Regierung ſind erſt möglich, nach=
Jarteien nochmals getagt haben, was vor Dienstag kom=
Joche nicht der Fall ſein wird.
ein heute erfolgtes Angebot des Zentrums und der
iokraten hat die Arbeitsgemeinſchaft der Demokraten
deutſchen Volkspartei folgende Antwort erteilt:
Arbeitsgemeinſchaft der Fraktionen der
=Demokraten und der Deutſchen Volks=
teilt
den beiden Fraktionen Zentrum und Sozialdemo=
daß
ſie gegenüber dem am Freitag, den 15. November,
Angebot an ihrer in den Verhandlungen am Mittwoch,
eſes Monats, abgegebenen Erklärung feſthält.
Erläuterung wird uns von der Arbeitsgemeinſchaft wei=
eilt
: Bei den Verhandlungen hatten die beiden Frak=
ihre
Arbeitsgemeinſchaft das Unterrichtsminiſterium in
genommen und zum Ausdruck gebracht, daß bei Ableh=
Forderung beide Fraktionen ſich genötigt ſehen wür=
e
Oppoſition zu gehen. Am Freitag, den 15. November,
in durch die Sozialdemokratiſche Partei für ſich und das
ein neuer Vorſchlag übermittelt, wonach die Sozial=
n
das Unterrichtsminiſterium, das Zentrum Finanzen
res und die Arbeitsgemeinſchaft das Juſtizminiſterium
Staatsrat erhalten ſollten.
rer gemeinſamen Beratung am Samstag, den 16. Nov.,
Fraktionen der Demokraten und der Deutſchen Volks=
immig
obigen Beſchluß gefaßt.

* Berlin, 16. November. (Priv.=Tel.)
Reichsregierung hat wieder einmal das Bedürfnis, in
r Reichsreform einen Zentimeter voranzuſchreiten: ſie
Montag den Unterausſchuß des Ausſchuſſes der Länder=
über
die Verfaſſungs= und Verwaltungsreform einbe=
Beſprechung des ſogenannten Organiſationsreferates.
alſo wieder einmal über die Neuorganiſation der Län=
en
Einfluß der Länder auf das Reich ſprechen und ſich
ſer auf unbeſtimmte Zeit vertagen. Wenn dieſes Tempo
nn wird auch bis zum Jahre 20 000 noch nichts geſchehen
werden unüberſehbare Aktenſtücke vollgeſchrieben ſein.

Berlin, 16. November.
In der Angelegenheit des verſuchten Ankaufs der Grundſtücke
in der Kommandantenſtraße durch die Gebrüder Sklarek, für den
den Gebrüdern Sklarek ein beſonders billiger Preis für die Qua=
dratrute
berechnet werden ſollte, hat Bürgermeiſter Scholtz den ſtell=
vertretenden
Bürgermeiſter des Bezirksamts Mitte, Stadtrat Gor=
dan
ſowie die anderen Mitglieder der ſtädtiſchen Verwaltung, die
an der fraglichen Sitzung über den Verkauf des Grundſtücks teil=
genommen
haben, aufgefordert, dem Magiſtrat einen ausführlichen
Bericht einzureichen. Ferner ſind Stadtrat Gordan und Stadtrat
Neuendorf von Oberregierungsrat Kapolſki und Staatsanwalt=
ſchaftsrat
Dr. Weißenberg vorgeladen worden, um über dieſe An=
gelegenheit
ſich zu außern.
Wie eine Berliner Korreſpondenz berichtet, war über den
Kauf ein Vorvertrag geſchloſſen worden. Das Bezirksamt Mitte
hatte mit Zuſtimmung des Bürgermeiſters Schneider den Vertrag
mit den Sklareks in der Weiſe feſtgelegt, daß ein Achtel der Kauf=
ſumme
von der K. V. G. beim Erwerb des 80 Quadratruten großen
Grundſtückes gleich bezahlt, der Reſt in Raten bis zum Jahre
1938 getilgt werden ſollte. Dieſer Vertrag muß auch Stadtrat
Neuendorf, der hierfür zuſtändig war, vorgelegen haben. Der
Magiſtrat hatte zu dieſem Grundſtücksgeſchäft bereits ſeine Zu=
ſtimmung
gegeben. Der Sachbearbeiter im Magiſtrat, Magiſtrats=
rat
Dr. Hiller, hatte jedoch ſehr erhebliche Bedenken gegen die
Durchführung des Verkaufes, da er erkannte, daß der Preis von
8000 Maxk pro Quadratrute keineswegs dem wirklichen Wert ent=
ſprach
. Durch die Maßnahmen Dr. Hillers kam es dann zu einer
Sonderkonferenz unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters. Dr.
Hiller erreichte, daß ſich Oberbürgermeiſter Böß mit
aller Entſchiedenheit gegen den bereits vom
Magiſtrat genehmigten Verkauf der Grundſtücke
zum Preiſe von 8000 Mark vro Quadratrute
wandte und erklärte, daß dieſer Beſchluß nicht durchgeführt
werden dürfe, daß vielmehr, wenn ein Verkauf ſtattfinde, die
Sklaxeks einen angemeſſenen Preis bezahlen müßten.

Darmſtadt, 16. November.
Unterſuchungen haben ergeben, daß der Froſt des vergangenen
Winters in den heſſiſchen Weinbergen ziemlichen Schaden ange=
richtet
hat, ſo daß an Stelle der erfrorenen Rebſtöcke ein Neuanbau
erforderlich geworden iſt. Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft,
der für die Umſtellung auf Amerikaner Unterlagen durch den Aus=
bau
des Heppenheimer Rebmuttergartens in vollem Umfange
Vorſorge getroffen hat, hat der Landwirtſchaftskammer für ſelek=
tierte
deutſche Rebſetzlinge einen Betrag zur Verfügung ge=
ſtellt
. Die Bewilligung der Summe erfolgt außerhalb des der
Landwirtſchaft jährlich gewährten Etatpoſtens, vor allem auch
deshalb, weil die Rebenproduktion der Landwirtſchaftskammer
ſchon auf zwei Jahre vorausbeſtellt und für den jetzt anfangenden
Bedarf nicht ausreicht.
Für die geſamte Landwirtſchaft wurden im Gegenſatz zur Vor=
kriegszeit
, wo rund 7= bis 800 000 Mark jährlich im Etat ſtanden,
bewilligt: 1925 1,35 Millionen, 1926 1,3 Millionen, 1927 und 1928
je 2 Millionen. Dazu kommen für das Jahr 1927 rund 300000
Mark, für 1928 rund 700 000 Mark aus Reichs= und Landes=
mitteln
zur Behebung der Unwetterſchäden, ferner 100 000 Mark
für die Umſtellung des Vogelsberges und für den gleichen Zweck
50 000 Mark als unverzinsliches Darlehen.

Der heſſiſche Weinbauverband hatte am 25. Oktober eine Ein=
gabe
an das Landesfinanzamt Darmſtadt gerichtet, in der darauf
hingewieſen wurde, daß ſich die Einkommensverhältniſſe der Win=
zer
infolge der kataſtrophal zurückgegangenen Weinpreiſe für den
Veranlagungszeitraum 1928/29 ganz weſentlich ungünſtiger ge=
ſtaltet
haben als 1927/28 und demgemäß die weitere Erhebung
der Vorauszahlungen auf Grund der Veranlagung 1927/28 eine
wirtſchaftliche Härte bedeute. In der gerechten Würdigung der
geſchilderten finanziellen Notlage der Winzer hat das Landes=
finanzamt
angeordnet, daß in den Weinbau treibenden Orten von
Rheinheſſen die am 15. November fällige Vorauszahlungsrate der
Einkommenſteuer bis zur Zuſtellung des neuen Steuerbeſcheids
zinslos zu ſtunden iſt. Ein entſprechendes Rundſchreiben iſt an die
Finanzämter ergangen. Auch werden die Bürgermeiſtereien für
ortsübliche Bekanntmachung ſorgen.

*Berlin, 16. Nov. (Priv.=Tel.)
Es hat den Anſchein, als ob das endgültige amtliche Ergeb=
nis
der Eintragungen zum Volksbegehren doch noch in ſpäteſtens
einer Woche vorliegen wird. Im Weſten Deutſchlands ſind ſich
die Abſtimmungsſausſchüſſe zum Teil ſchon über die vorliegenden
Beanſtandungen ſchlüſſig geworden. Es hat ſich ergeben, daß
Eintragungen ſo gut wie gar nicht zurüchgewieſen werden muß=
ten
. In Baßen ſind ſogar ſtatt der vorläufigen 32305 Stimmen
jetzt endgültig 33 116 Perſonen feſtgeſtellt worden. Es iſt alſo
wenn das gleiche Ergebnis der Prüfungen in anderen Wahl=
bezirken
feſtgeſtellt wird, möglich, daß die Ungültigkeitserklärun=
gen
im Oſten ausgeglichen werden. Bis jetzt hoben die Ergeb=
niſſe
der Prüfungsarbeiten des Reichswahlleiters im Oſten er=
geben
, daß dort bereits 4000 Cintragungen als ungültig bezeich=
net
worden ſind. Dabei ſollen aber noch nicht alle Einſprüche
bearbeitet ſein.

Berlin, 16. November.
Die Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände teilt
mit, daß der in der Preſſenotiz über die am 11. November er=
folgte
Beſprechung im Reichsarbeitsminiſterium zur Abänderung
der Krankenverſicherung enthaltene Satz, daß gegen eine Er=
höhung
der Verſicherungspflichtgrenze in der Krankenverſicherung
entſprechend der jetzigen Kaufkraft der Mark von keiner Seite
Einwendungen erhoben worden ſeien, den von der Arbeitgeber=
ſeite
mündlich abgegebenen Erklärungen nicht entſpreche. Die
beteiligten Arbeitgeberverbände hätten bereits vor der Be=
ſprechung
ſchriftlich in einer Eingabe dem Reichsarbeitsmini=
ſterium
gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß ſie einen Grund
für eine bereits jetzt wieder vorzunehmende Erhöhung der Ver=
ſicherungspflichtgrenze
in der Krankenverſicherung nicht aner=
kennen
können, wachdem dieſe erſt im Jahre 1927 auf 3 600 RM.
feſtgelegt worden iſt. Die Entwicklung ſeit dem Jahre 1927 gebe
ihres Erachtens keinen Anlaß dafür, ſchon jetzt eine weitere Er=
höhung
der Verſicherungspflichtgrenze durchzuführen. Eine Er=
höhung
der Verſicherungspflichtgrenze würde grundſätzlich eine
Ausdehnung des Perſonenkreiſes in der Sozialverſicherung be=
deuten
, gegen die in Uebereinſtimmung mit weiten Bevölke=
rungskreiſen
die Arbeitgeberſeite ſchwerwiegende grundſätzliche
Bedenken geltend gemacht habe. Dieſer Standpunkt ſei auch
namens der vertretenen Arbeitgeberverbände mündlich im
Reichsarbeitsminiſterinm bei der Beſprechung am 11. November
eingenommen worden. Hierzu teilt das Reichsarbeitsmini=
ſterium
mit, daß in den Erklärungen der Arbeitgeber in der
Beſprechung am 11. November kein Proteſt gegen die Wiederher=
ſtellung
der Friedenspflichtgrenze gefunden werden konnte. Rich=
tig
iſt, daß die Arbeitgeber ſich gegen die Ueberſchreitung der
Friedenspflichtgrenze mit Entſchiedenheit ausgeſprochen haben.

Ruhm des Graphikers Maſereel, durch eine unerhört
Lätigkeit als Illuſtrator franzöſiſcher Romane wei=
beigert
.
Lusſtellung zeigt nicht nur alle dieſe Dinge in ſeltenem
ie dringt auch in die Werkſtatt des Künſtlers ein, in=
* erſten Entwürfe in Tüſchzeichnungen gibt. Dane=
7 jahlreiche großformatige Aquarelle den Weg zu
Rutiger Malerei. Wir begegnen der Großſtadt, wie
* 0en bei Saerée Coeur im Montmartre in einem Ge=
Läuſern und Mauern auftürmt. Sie ſchildern das
Getriebe in Börſen und Büros; die Hafenbordelle mit
Hſadtiſchen Sud, mit verwilderten, verwucherten Typen.
9as Unheimliche, Abenteuerliche, Dämoniſche nächt=
Sn zu faſſen, wo das Gewölbe der Dunkelheit durch
Siinden Glanz von Laternen ſpukhaft zerriſſen wird.
i iſt mit Tatſächlichkeit, Gegenwart, Leben erfüllt,
herböſer Ueberreizung rotierend, den Rhythmus des
underts einzigartig zuſammenballend.
e laut und redſelig iſt die Sprache von Maſereels
2as Konventionelle von Bildniſſen enthüllen den
* Nalers um das Jahr 1923. Aber in den Werken der
Dhue iſt nicht nur die Auseinanderſetzung mit der
Fendet, auch die innere Spannkraft iſt erreicht, das
Dr Konzeption ſchlagend. Koloßhaft bauen ſich die
Lah die Fiſcher, die Matroſen, die Hafenarbeiter, in
Eigen Farben von Dunkelgrün und Blau und Grau.
ſehen die Modelle da oder angelehnt in ſtoiſcher
Theken der Kneipen, Symbole eines mühſeligen
LBletzter Erfahrungen, Entbehrungen, ähnlich wie
2 Willet oder ein Conſtantin Meunier faßte. Den
Ngenüber ſind auch die Luſtbeſtien, die Dirnen in
öcktieren, mit unheimlicher Gewalt getroffen. In
Ver, wo der Künſtler jeden Sommer verbringt,
Din die köſtlichen See=Landſchaften aus der jüngſten
belikateſter farbiger Reize. Wem kommt hier nicht
tanß an Guſtave Courbet, der mit denſelben liebevol=
DS Mer aufſog? An dieſen großen Maler immer
ileh, dazu wird man in mehr als dieſer einen Be=
Dr Betrachtung des Geſamtwerkes von Frans Meſe=
L Ein Kämpfer gleichermaßen wie ein Schilderer,
Lun Duch landſchaftsgebunden, aus dieſen Elementen
Jaaßt des flämiſchen Meiſters, der mit ſeinen jetzi=
StiI vielleicht erſt am Anfang des Zieles ſeines in ſo
iuns bor ſich gegangenen künſtleriſchen Schaffens
Dr. K. 0.

Zu Eliſe Lenſings 75. Todestag am 18. November.
Von Hans Sturm.
Das dunkelverhangene Schickſal der vor nun fünfundſiebzig
Jahren von allem Erdenleid erlöſten armen Eliſe Lenſing, deren
Leben, ſeit ſie Friedrich Hebbel kennen lernte, ein langſames Sich=
Verzehren war, nach dem Glanz ihres Erdenweges, muß unſag=
bar
ſchwer geweſen ſein. Bis vor kurzem wußte man verhältnis=
mäßig
wenig von dieſer Dulderin, ſo daß ſie lange und viel ver=
kannt
und geſcholten wurde; einer der neunmalweiſen literatur=
kundigen
Beurteiler verſtieg ſich gänzlich unbeſchwert von jeglicher
pſychologiſcher Erkenntnis, zu der lapidaren Behauptung. Eliſe
habe nur aus mehr oder minder bewußtem Egoismus gehandelt
und alles auf die Karte Hebbel geſetzt, und das trotz Hebbels
Tagebuchäußerung, ſein Verhältnis zu Eliſe Lenſing könne vor
vollſtändiger Vorlegung der Aktenſtücke vielleicht von keinem Men=
ſchen
richtig beurteilt werden. Hier fehlt allerdings noch man=
ches
, unter anderem einige wichtige Tagebucheintragungen und
Briefe Hebbels, vor allem jedoch die Briefe Eliſe Lenſings aus
den Jahren ihrer innigſten Beziehungen zu dem Dichter, die aller
Wahrſcheinlichkeit nach der fanatiſchen Säuberungsarbeit Bam=
bergs
nach Hebbels Tode zum Opfer gefallen ſind. Erhalten ſind
uns nur die Briefe Eliſens an Friedrich und Chriſtine Hebbel aus
den Jahren 1847 und 1854, die der Archivar des Weſſelburener
Hebbel=Muſeums, Rudolf Kardel, mit einer gutorientierenden
Einführung in dem bekannten Hebbel=Verlag B. Behr, Berlin=
Steglitz, kürzlich zum erſtenmal herausgegeben hat.
Dieſe wertvolle Veröffentlichung zeigt wie ſehr man dieſer
Frau und durch allzu ſchnelles Urteilen auch Hebbel Unrecht getan
hat. Eliſe Lenſing war ganz auf Gefühl eingeſtellt, und dieſer
wahrhaft weiblichen Einſtellung entſprang alles, was ſie tat,
ſprach und ſchrieb. Natürlich hat dieſe Frau Mängel gehabt
wer hätte die nicht! aber die vergißt man über ihrer immer
bereiten, hingebenden Opferwilligkeit; und aus welchen Beweg=
gründen
ſie auch immer gehandelt haben mag. Tatſache bleibt,
daß ſie Hebbel ihr beſcheidenes Vermögen zum Studium lieh, daß
ſie ihm in ſeinen ſorgenreichſten Jahren, in Hamburg, treue Ge=
fährtin
war und ihm zwei Kinder ſchenkte dies iſt nicht das
Geringſte daß ſie zu einer Zeit, da die Zünftigen die erſten
Verſuche des jungen Hebbel noch belächelten, feſt an ihn und an
ſein Werk glaubte. Und ſollte ſie wirklich nicht immer im her=
kömmlichen
Sinne korrekt gehandelt haben, ſo hat ſie dies ſchwer
büßen müſſen. Beide Kinder ſtarben ihr, das erſte, als Hebbel
ſich auf einer Auslandsreiſe befand, die er einem Reiſeſtipendium
des däniſchen Königs verdankte, das zweite nach der Trennung
von Hebbel, der im Mai des Jahres 1846 die öſterreichiſche Hof=
ſchauſpielerin
Chriſtine Enghaus heiratete und ſo die ſeinem
Schaffen unentbehrliche Sicherung ſeines äußeren Lebens fand.
Nach dem frühen Tod der beiden Kinder wurde die gänzlich Ge=
brochene
von ihm und Chriſtine nach Wien eingeladen, wo ſich
dann jene vorbildkiche Freundſchaft zwiſchen den beiden Frauen

entwickelte, über die durch die nun wiedergefundenen fünfzig
Briefe Eliſens neues Licht gebreitet wird.
Die Briefe beginnen mit der Rückkehr der Schreiberin nach
Hamburg, wohin ſie Chriſtines unehelichen kleinen Sohn Carl
mitnahm und ihn bis zu ihrem Tode bei ſich behielt. Die Erzie=
hung
des Kleinen wurde ihr zur neuen Lebensaufgabe. Mit dem
Penſionsgeld konnte ſie ihren eigenen Lebensunterhalt, wenn auch
nur beſcheiden, beſtreiten, und ſo ſuchte ſie durch Abvermieten von
Zimmern, durch Korreſpondenzberichte und Handarbeiten ſich
Nebeneinnahmen zu verſchaffen. Ihr ganzes Denken konzentriert
ſich fortan auf das Leben Hebbels und Chriſtines. Aus dem grau
in grau gezeichneten Milieu, in dem die Einſame wie in ſtetem
Dämmern dahinlebt, heben ſich (aus den Briefen) einige ihrer
wertvollſten Charakterſeiten leuchtend ab: mit wärmſter Mütter=
lichkeit
und unermüdlicher Arbeitsfreudigkeit betreut ſie trotz des
immer ſchwächer werdenden Körpers den kleinen Carl: Neid über
die Triumphe der gefeierten Chriſtine kennt ſie nicht, ja, die mei=
ſten
der Briefe ſind an die gute Tine gerichtet. Doch der letzte
Brief der Sterbenden geht an den lieben Freund und iſt ein
geradezu erſchütterndes Dokument einer leidvoll liebenden
Frauenſeele.
Dieſe Briefe machen auch viele gegen Hebbel erhobenen An=
klagen
hinfällig. So hat er Eliſe die ihm geliehenen Summen
zurückgegeben und ſie auch ſpäterhin nach Möglichkeit mit Geld=
mitteln
unterſtützt. Ihre Angaben ſtimmen mit Hebbels Aus=
gabenverzeichnis
überein. Der durch das Naturell und durch die
geiſtige Veranlagung bedingte Unterſchied zwiſchen den beiden
wird in den Briefen offenbar, und die drei markanten Tagebuch=
eintragungen
Hebbels, die das Martyrium Eliſens umreißen, er=
halten
volle Beſtätigung:
31. Dezember 1839: Eliſe Lenſing iſt mein guter Genius. Du
biſt mir heilig. In deinem Namen ſchließe ich dieſes Jahr.
31. Dezember 1844: Eliſe iſt das beſte Weib der Erde, das
edelſte Herz, die reinſte Seele, aber ſie liebt, was ſie nicht
wiederlieben kann.
31. Dezember 1854: Eliſe iſt nicht mehr. Welch ein verworre=
nes
Leben, wie tief mit dem meinen verflochten, und doch
gegen den Willen der Natur und ohne den rechten inneren
Bezug. Dennoch werde ich niemand lieber, als ihr in den
reineren Regionen begegnen, wenn ſie ſich mir dereinſt er=
ſchließen
.
Sie wird uns unvergeſſen bleiben als der Schutzgeiſt eines
großen Dichters, den des Lebens rauhe Wirklichkeit ohne ihre
Hilfe ſicherlich vorzeitig erdrückt haben würde. Vor dieſer Frau
muß ſich jeder Verſtehende beugen und jegliche kleinliche Matele!
verſtummen, um ihres ſchweren Schickſals willen!
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Aus Wr Mnndeshäuprkaage.
Darmſtadt, 17. November.
geugunt wurden: Am 5. November: der Rechnungsrat Adolf
Daruſtadt zum Oberrechnungsrat und der Oberrebiſor Otto
in Darmſtadt zum Rechnungsrat, beide mit Wirkung vom
mber 199, ſowie der Finanzpraktikant Hans Gebhardt in
4t zum Oberrechnungsreviſor, mit Wirkung vom 19. November
fämtlich bei dem Reviſionsamt II. Abteilung der Oberrech=
zuer
; am 12. November: der vortragende Nat Oberveterinär=
albert
Gadow zum vortragenden Rat mit der Amtsbezeich=
winiſterialrat
bei dem Miniſterium des Innern, mit Wirkung
Dezember 1929; der Miniſterialrat Ludwig Schwamb in
3t zum Staatsrat bei dem Miniſterium des Innern, mit Wir=
Dezember 1929; der Miiſterialrat Dr. Wilhelm Weh=
Daumſtadt zum Provinzialdirektor der Provinz Rheinheſſen
irertor des Kreiſes Mainz, mit Wirkung vom 1. Dezem=
ſauſetzung
in den Ruheſtand. Am 1. November 1929 wurde auf
81 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
zuli hzw. 19. Dezember 1923 der Provinzialdirektor der Pro=
inheſſen und Kreisdirektor des Kreiſes Mainz Geheimrat Dr.
inger, mit Wirkung vom 30. November 1929, in den Ruhe=
fetzt
. Geheimrat Dr. Karl Uſinger iſt beauftragt, die Dienſt=
als
Landeskommiſſar für das beſetzte heſſiſche Gebiet bis auf
weiter zu verſehen.
efſiſches Landestheater. Heute, Sonntag, gehen die Meiſter=
von
Nürnberg von R. Wagner in der Inſzenierung
Mordos (Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp), unter
her Leitung von Dr. Karl Böhm, erſtmalig in dieſer Spielzeit
In den Hauptrollen: Stoſch, Jacobs, Grahl, Biſchoff, Herr=
uhn
, Vogt. (Heſſenlandmiete III. Beginn 17 Uhr.)
Pleinen Haus findet heute eine Aufführung des mit ſo großem
ufgenommenen Schauſpiels Die andere Seite in der
ung Günter Haenels mit den Herren: Minetti, Hinz, Weſter=
allinger
und Wemper in den Hauptrollen ſtatt. Beginn 19.30
jete K, Zuſatzmiete XII.)
turfilmbühne im Kleinen Haus. Der gelbe
n außerordentlich intereſſanter Film mit den beiden berühmten
Filmſtars Anna Steen und W. Samborſkye in den Haupt=
langt
Montag, den 18., Dienstag, den 19. und Mittwoch, den
nher, um 16 und 20 Uhr, im Kleinen Haus zur Vorführung.
iſme ſind zu ſehen Bremen, die alte Hanſeſtadt und An
ten des Orients, ein intereſſanter Kulturfilm.
dmng jächſten Aufführungen der großen Erfolgsoperette Ein Wal=
um
ſind für Dienstag, den 19., und Samstag, den B. No=
An orgeſehen.
ſtie Broßen Haus geht Mittwoch, den 2. d. M., Weh dem,
t, ein Luſtſpiel in fünf Aufzügen von Grillparzer, in Szene.
nierung leitet Günter Haenel, die Bühnenbilder entwirft Wil=
nking
.
Pleinen Haus iſt für Donnerstag, den 21. d. M., die Erſtauf=
von
Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage eine ganz gut
Geſchichte des kürzlich verſtorbenen engliſchen Schriftſtellers
Jerome, vorgeſehen. Die Inſzenierung leitet Renato Mordo,
enbilder entwirft Lothar Schenck von Trapp.
ſudwig Wüllner, der berühmte Rezitator, wurde zu einem
zm Sonntag, den 23. November (Totenſonntag), nachmittags,
m Haus eingeladen. Wüllner wird u. a. Hektors Abſchied
mer) ſowie die Weiſe von Lieb und Tod des Cornetts Chri=
* von Nainer Maria Rilke rezitieren.
heland. Am 25. November findet im Kleinen Haus eine Gym=
ührung
der Lohelandſchule in der Rhön Lehrweiſe
ſen=Langgaard ſtatt. Loheland iſt heute bekannt als eine
aden Gymnaſtikſchulen. Die dort gepflegte Gymnaſtik beweiſt
rt und ihre Lebensbrauchbarkeit mehr von Jahr zu Jahr.
e beſondere Eigenart, nicht in ein abgegrenztes Uebungsfyſtem
ſen zu ſein, kann ſie den vielfältigſten Bedürfniſſen unſerer
egenkommen. Wir dürfen weiterhin viel von ihr erwarten,
at bisher immer durch Leiſtungen überzeugt. In dieſem Sinne
ir der Vorführung mit Intereſſe entgegenſehen. Karten=
i
Chriſtian Arnold am Weißen Turm.
e Verſammlung der Elternvereinigung an den höheren Schu=
iſtadts
, die Pfarrer Marx leitete, wurde im Bürgerſaal ab=
Der Saal war dicht beſetzt, als die Verſammlung eröffnet
Nach kurzen, einleitenden Worten, in denen Pfarrer Marx
zu dem negativen Ausfall der letzten Abſtimmung über die
räte Stellung nahm, ſprach Kirchenrat Dr. Lueken, der
Jahren an der Spitze des Ortsverbandes der Elternbeiräte
urt a. M. ſteht, aus reicher perſönlicher Erfahrung über die
g und Vorteile der Elternbeiräte, wie ſie ſich in Frankfurt
gezeigt hätten. Er wies zunächſt darauf hin, daß in der
g für die Eltern das Recht verankert ſei, in Eltern=
Wünſche und Anregungen in enger und ver=
Zuſammenarbeit mit der Lehrerſchaft auf die Schul=
ihrer
Kinder Einfluß zu gewinnen. In Frankfurt ſei viel
orden. Zunächſt ſei das Verhältnis zwiſchen Schule und Haus
und vertieft worden. Die Beſprechungen der Elternbeiräte
echule, die beratender Natur ſeien, erſtreckten ſich insbeſondere
Schulbetrieb, Schulzucht, geiſtige und körperliche Ausbildung
r. Fälle von allgemeiner Bedeutung würden beraten. Auch
ſhſtem in Frankfurt habe ſich als durchaus vorteilhaft erwieſen.
ne ſagen, daß ſich das Arbeiten mit den Beiräten im allge=
jedlich
vollziehe und fruchtbar ſei. Dadurch, daß ſich die
ate zu einem Verband zuſammengeſchloſſen hätten, könnten
Wünſchen und Anregungen beſondere Geltung verſchaffen. Der
ng nun im einzelnen auf die zur Erörterung ſtehenden Fra=
ind
unterſtrich all das, was man bereits erreicht hatte. Die
ſigen über den Schulbetrieb erſtreckten ſich auf die Einzelfragen
ndes der Schulhäuſer, Schulbeginn und =ſchluß, Ferienfeſt=
Schulaufgaben, Anſchaffung von Schulbüchern, ſowie auf
Albeit im Schulbetrieb. Die Beſprechungen über Schulzucht
ich mit ſittlichen Verfehlungen, Strafarbeiten, den Wanderun=
hiermit
Hand in Hand gingen die Beſprechungen über gei=
ſittliche
Ausbildung. Den Elternbeiräten ſei z. B. die Ein=
Nr Erteilung von koſtenfreiem, wahlfreiem Unterricht (Spa=
Stenographie) die Einführung der Berufsberatung, die Stei=
religiöſen
Erziehungserfolge uſw. gelungen. Hauptaugen=
* man auf die Erziehung von einzigen Kindern für die Ge=
und auf die ſittliche Ertüchtigung der Jugend gerichtet. Zum
m der Redner nochmals auf das Prinzip der Liſtenwahl zu
Ns er für ſehr gut hält, und trat warm für die Elternbeiräte,
algemeinen Intereſſe für nötig erachte, ein. Pfarrer
ſie für die intereſſanten Ausführungen, die ein klares Bild
Pcheutung und die Aufgaben der Elternbeiräte gegeben haben.
EA lebhaften und ausgedehnten Diskuſſion, an der ſich u. a.
Bienheim, die Herren Schneider, Oberſtaatsanwalt Gilmar,
BGel und Schweſter E. Morell beteiligten, ſprachen ſich alle
Schaffung eines Elternbeirats aus. Es beſtehe zwar ſchon
ſirat in Darmſtadt, deſſen Wünſchen und Anzegungen aber
Agemeine offizielle Einführung dieſer Beiräte an allen Schu=
Mich Stärkung mehr Nachdruck verliehen werden müſſe. Die
* Direktoren der höheren Schulen, Oberſtudiendirektor Laute=
Le9. Nat Ritſert, Oberſtudiendirektor Kammer und Ober=
Neimerer ſowie Oberſtudienrat Pöpperling, ſprachen ſich
Ne Einführung der Beiräte aus. Es ſei ſeither ohne Eltern=
Suſchen und das Verhältnis zwiſchen Eltern und Schule ſei
4* Pſte geweſen, auch ſei all das, was in Frankfurt erreicht
Madt bereits durchgeführt; aber es werde ebenſo gut, wenn
Sicern Beiräte gewünſcht würden, auch mit Elternbeiräten
* Eyeblicher Stimmenmehrheit wurde ein Antrag angenom=
DF an Schluß des Schuljahres eine Neuabſtimmung
Bildung von Elternbeiräten, vorgenommen
Seer wurde der Antrag eines Verſammlungsteilnehmers,
LSHam für Kultus und Bildung möge beſtimmen, daß den
Sanstagen keine Schulaufgaben für Mon=
I herden, mit erheblicher Stimmenmehrheit angenommen.
Jie der Abſtimmung ſchloß Pfarrer Marx die Verſamm=

SIten des Dankes für die rege Beteiligung.

Sonntag, den 47. November 1929
Wann können Kraftfahrzeuge unbelenchket bleiben?
Ein Ausſchreiben des Innenminiſters.
In weiten Kreiſen beſteht noch immer Unklarheit darüber, unter
welchen Umſtänden haltende Kraftfahrzeuge unbeleuchtet bleiben können,
wenn ſie im Bereich anderer Lichtquellen ſtehen. Im Intereſſe einer
einheitlichen Regelung hat der Miniſter des Innern in dem Ausſchrei=
ben
vom 22. Oktober 1929 die Kreis= und Polizeiämter erneut auf die
diesbezügliche Rechtſprechung der Oberlandesgerichte Frankfurt a. M.,
Stuttgart und Dresden aufmerkſam gemacht. Danach ſind die Kraftfahr=
zeugführer
zur eigenen Beleuchtung des Wagens nicht verpflichtet, wenn
die ſeitliche Begrenzung des Fahrzeugs und das hintere Kennzeichen des
Wagens derart beleuchtet ſind, daß die Verkehrsſicherheit und die poli=
zeiliche
Ueberwachung gewährleiſtet ſind.

Seite 5

MLOTA
ist Hahltag!
Wahlrecht iſt Wahlpflicht!
Stadtrat, Kreistag, Provinzialtag
ſind von allergrößter Be=
deutung
für jeden Heſſen

Das Schloßmuſeum in Darmſtadt. In den letzten Jahren hat
es ſich gezeigt, daß gelegentlich des Preußiſchen Buß= und Bettages, der
in dieſem Jahre auf den 20. November fällt, der Beſuch des Schloß=
muſeums
immer beſonders rege war. Wir machen nun die Freunde
des Muſeums darauf aufmerkſam, daß ſich die Direktion in dieſem
Jahre entſchloſſen hat, den Eintrittspreis für den Buß= und Bettag
auf 50 Pfg. zu ermäßigen und auch eine Nachmittagsführung
einzuſchieben. Das Muſeum hat im Sommer viele Neuaufſtellungen
vorgenommen und zahlreiche Neuerwerbungen eingereiht, ſo daß der
Beſuch des Muſeums in ſeiner jetzigen Geſtalt ſehr lohnend ſein dürfte,
Beſonders gewonnen haben die prachtvollen Repräſentationsräume, die
Kaiſer= und die Aſſembleezimmer und die Abteilung für das heſſiſche
Militär der Rokokozeit, die alle mancherlei Bereicherungen erfahren
haben. Führungen finden ſtatt um 10.3011 und 11.30 Uhr vor=
mittags
und 14.30 Uhr nachmittags.
Gewerbemuſeum. In der Vortragsreihe Wege zum Hand=
werk
ſpricht am Donnerstag, den 21. November, abends 8.15 Uhr,
Herr Profeſſor Rudolf Koch aus Offenbach über eigene Arbeiten.
Der Vortragende iſt durch ſeine künſtleriſche Tätigkeit mit dem Gewerbe=
muſeum
aufs engſte verbunden und wohl vor anderen berufen, ſich zu
dem Thema zu äußern. Seine Ausführungen werden von einer Aus=
ſtellung
neuer Arbeiten begleitet ſein. Der Eintritt iſt frei.

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Viertes Akademie=Konzert. In Alice von Schrötter=
Coroſa aus Wien lernt das Darmſtädter Publikum im 4. Akademie=
Konzert Montag, den 18. November, 20 Uhr, im Großen Saal des
Städtiſchen Saalbaues eine Sängerin kennen, die dank der hohen Kul=
tur
und reifen Ausgeglichenheit ihrer Stimme einen erleſenen künſtle=
riſchen
Genuß verſpricht. In allen Städten, in denen die Künſtlerin
bis jetzt auftrat, hinterließ ſie einen beſonders ſtarken Eindruck, und
das Publikum bereitete ihr begeiſterten Applaus. Schon heute ver=
dient
Alice von Schrötter=Coroſa, unter den erſten Größen des Geſangs
genannt zu werden. Der Künſtlerin, die ein beſonders intereſſantes
Programm zum Vortrag bringen wird, ſteht am Bechſtein=Flügel Hof=
rat
Paul Ottenheimer als Begleiter zur Seite. Karten im
Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36
(Fernruf 3500), und an der Abendkaſſe.
Volkshochſchule. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß
am Montag, dem 18. Nov., 20,15 Uhr, im Feſtſaal des Realgyw=
naſiums
als erſter Abend unſerer Vortragsreihe über Die Oper am
Heſſiſchen Landestheater die Beſprechung des muſikaliſchen
Teils von Dreigroſchenoper abgehalten wird. Herr Herz=
berg
=Herken wird, begleitet von der Darmſtädter Pianiſtin Ilſe Reichen=
bach
, Proben des Werkes zum Vortrag bringen.

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Schaufenster!

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Gewerbe= und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir geben
hierdurch bekannt, daß ſich am Wahlſonntag unſer Hauptwahl=
bureau
in der Eintracht (Gartenſaal), Eliſabethenſtr. 12
(Fernruf 3640), befindet. Kranke, oder ſonſtwie nicht gehfähige Wähler
und Wählerinnen können auf Grund eines telephoniſchen Anrufs durch
uns zum Wahllokal gefahren werden. Unſere Mitglieder und Freunde
bitten wir herzlichſt, wenn irgend möglich, bereits am Vormittag
ihrer Wahlpflicht zu genügen. Abends gemeinſames Beiſammenſein
in der Eintracht, wo auch die Wahlreſultate bekanntgegeben werden.
Orpheum. Heute, Sonntag, 17. November, findet die zweite
Aufführung Die Cſardasfürſtin, Operette in drei Akten, Muſik von
Emerich Kälman ſtatt. Sonntagskartenverkauf: Verkehrsbüro, Ernſt=
Ludwigsplatz von 1012 Uhr, Kiosk, gegenüber dem Verkehrsbüro, bis
1 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr.

Heinne Geuentſerer i der Zochſcate.

Anläßlich des hundertſten Geburtstages von Auguſt Kekulé
hatte die Stadt Darmſtadt, die Techniſche Hochſchule zu Darmſtadt und
ihre chemiſche Abteilung, die Vereinigung Liebighaus und die Vereini=
gung
von Freunden der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt zu einer
ſchlichten, eindrucksvollen Feier eingeladen, an der unter den Ehren=
gäſten
der Sohn des großen Forſchers, ferner Staatspräſident Dr. Ade=
lung
, Oberbürgermeiſter Mueller, der Rektor der Darmſtädter Tech=
niſchen
Hochſchule und zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Behörden, der Wiſſenſchaft, der Induſtrie uſw. teilnahmen. Entſpre=
chend
ihrem intimen Charakter fand die Feier im Hörſaal des Chemi=
ſchen
Inſtituts ſtatt, in dem ein ſehr gutes Porträt Kekulés pietätvoll
von grünem Lorbeerkranz umrahmt, und eine Bronzeſtatue, eine Nach=
bildung
des Denkmals Kekulés, das in Bonn errichtet iſt, zwiſchen
Blumen und friſchem Grün aufgeſtellt war.
Die Feier leitete Oberbürgermeiſter Mueller mit einer An=
ſprache
ein, in der er u. a. folgendes ausführte: Wie ſchön iſt es doch,
mitten in den hochgehenden Wogen des politiſchen Tageskampfes ſich in
ruhiger Sammlung auf die unvergänglichen Werte der Wiſſenſchaft zu
beſinnen, wie ſchön, ſich hier einmal eins zu wiſſen mit allen
Volksgenoſſen in der Verehrung und Bewunderung eines Mannes, der
die großen Rätſel der Natur zum Wohle der geſamten Menſchheit zu
löſen befliſſen war. Die Natur entſchleiert ihr Antlitz dem kühnen For=
ſcher
, ohne nach ſeinem Namen und Stand und ſeiner Herkunft zu
fragen. Ein ſprechendes Beiſpiel dafür iſt gerade der Mann, deſſen
hundertſten Geburtstag wir heute feiern, und ſein großer Lehrer und
Landsmann Jüſtus von Liebig: Auguſt Kekulé aus wohlhabendem
vornehmen Hauſe mit alten Traditionen ſtammend, Liebig aus engen,
kleinen, ja ärmlichen Verhältniſſen. Aber beide gleichmäßig durchdrun=
gen
von brennendem Durſt nach Erkenntnis und dem Willen, dem
Fortſchritt der Menſchheit zu dienen. Eine ſtille Feierlichkeit geht
von dieſer Stunde der Andacht aus. Aus dem kleinen Heiligtum, das
zum Gedächtnis Auguſt Kekulés in dieſem Hauſe errichtet wurde, das
zum Wallfahrtsort für ſeine Freunde und Jünger und Verehrer ge=
worden
iſt, ſteigt das Bild ſeines reichen und vielgeſtaltigen Lebens zu
uns herauf. Darmſtadt iſt ſtolz darauf, die Geburtsſtätte des großen
Forſchers zu ſein und damit die Legitimation zu haben, als Mitveran=
ſtalterin
der heutigen Feier zu zeichnen.
Im Namen der Stadt begrüßte der Oberbürgermeiſter alle Damen
und Herren aufs herzlichſte und unterſtrich die Bedeutung Kekulés für
Darmſtadt und ſeine Hochſchule und fuhr in dieſem Zuſammenhange
fort: Nicht zuletzt ſeine Perſönlichkeit und ſein Einfluß ſind es ge=
weſen
, die Darmſtadt und ſeine Hochſchule zu einer Pflegeſtätte der
chemiſchen Wiſſenſchaft von internationalem Nang und Klang gemacht
haben, einer Pflegeſtätte, deren Vitalität und Aktivität auch die orts=
anſäſſige
weltberühmte chemiſche Induſtrie immer wieder angeregt und
befruchtet hat. Das iſt um ſo bemerkenswerter, als die praktiſchen Aus=
wirkungen
gerade der chemiſchen Forſchung wirtſchaftlich geſehen
für unſer ganzes Volk von elementarſter Bedeutung geworden ſind.
So iſt es ein ſtarkes Band, das die Heſſiſche Landeshauptſtadt mit ihrer
Techniſchen Hochſchule verknüpft. Aber es iſt nicht das einzige. Voll
Genugtuung ſtelle ich feſt, daß in allen den vielen gemeinſamen Fragen
und Angelegenheiten unſere gegenſeitigen Beziehungen vom vollkommen=
ſten
Vertrauen und von einer aufrichtigen Herzlichkeit getragen ſind.
Und wenn das auch bei dieſem Anlaß wieder mit beſonderer Deutlich=
keit
zum Ausdruck kommt, dann glaube ich, daß wir den hundertſten
Geburtstag Auguſt Kekulés, der bei aller Verflechtung mit der großen
Welt doch ſtets ein treuer Sohn ſeiner Heimat geweſen iſt, ganz im
Sinne dieſes hervorragenden Forſchers und Menſchen gefeiert haben."
Se. Magnifizenz der Rektor der Darmſtädter Hochſchule, Profeſſor
Roth, überreichte dem Sohne Prof. Kekulés, dem Genealogen und
Heraldiker St. Kekulé, die Urkunde der Würde eines Ehrenſenators,
die ihm in Anbetracht ſeiner Verdienſte und Unterſtützung bei der Aus=
ſtattung
des Kekulé=Muſeums von der Techniſchen Hochſchule verliehen
wurde. Prof. Roth wies auf dieſe Verdienſte in warmen Worten hin.
Herr Kekulé dankte bewegt, ein großes Teil des Verdienſtes fprach
er ſeiner verſtorbenen Gemahlin zu. Er werde zum Andenken an ſei=
nen
Vater dem Muſeum noch manche wertvollen Stücke übereignen. An
dieſe Ehrung ſchloß ſich eine wiſſenſchaftliche Feſtrede, die Geheimrat
Dr.=Ing. e. h. A. von Weinberg über das Thema Auguſt Kekulé
und ſeine Bedeutung für die chemiſche Induſtrie hielt. In ſeinen
Ausführungen ging der Referent im einzelnen auf die Arbeiten Keku=
16s ein, durch Die dfeſex den Grund zu den jetzigen Anfichten über den
Aufbau chemiſcher Verbindungen gelegt hatte. Beſonders eingehend
behandelte er die Forſchungen über die Vieratomigkeit des Kohlen=
ſtoffes
und Kekulés Benzoltheorie. Er wies an vielen Beiſpielen nach,
daß Kekulé nicht nur ein Theoriker, ſondern auch Praktiker war.

V. D. A. und wolgadeutſche Not. Der Landesverband
Heſſen des Vereins für das Deutſchtum im Ausland hat von
jeher die Lage der Wolgadeutſchen mit beſonderer Anteilnahme
verfolgt, insbeſondere weil ein Großteil der dortigen Koloniſten
nach Sprache und Herkunft unſerem Heſſenland eng verbunden
iſt. Er hat es ſchmerzlich bedauert, daß bei der politiſchen Ent=
wicklung
in Rußland ſeither eine unmittelbare Fühlungnahme
mit den dortigen Volksgenoſſen ſtets unmöglich war. Die augen=
blickliche
ungeheure materielle und ſeeliſche Not unſerer Volks=
genoſſen
hat den Landesverband veranlaßt, mit der Berliner
Hauptleitung wegen geeigneter Maßnahmen des Vereins in Ver=
bindung
zu treten. Nach den erhaltenen Mitteilungen hält die
Vereinsleitung mit allen zuſtändigen Stellen dauernd engſte Füh=
lung
. Es darf verſichert werden, daß der Verein dem Hilfswerk
ſeine ganze Kraft zur Verfügung ſtellen wird.
Ein Neunzigjähriger. Am Montag, den 18. November, kann
der frühere Poſtagent Konrad Seifert aus Nieder=Kainsbach i. O. in
körperlicher und geiſtiger Geſundheit ſeinen 90. Geburtstag begehen.
Noch heute erzählt er gern aus ſeinen Schuljahren, die in die Wirren
der Revolution von 1848 fielen; von den Freiſchärlern Hecker und Katt=
mann
, die in den Odenwalddörfern ihre Reden hielten, und wie gar
manche Fenſterſcheibe dabei zum Opfer fiel. Waren ſeine Jugend=
jahre
ſchon bewegte Zeiten, ſo ſind ſie es auch heute in ſeinem hohen
Alter. Er hat den Feldzug 1864 mitgemacht und iſt heute der einzige
noch lebende Veteran dieſes Krieges im Gerſprenztal.
Kirchenchor der Johgunesgemeinde. Die Probe am Montag
abend zur Bachkantate für das Totenfeſt findet nicht, wie im Kirchen=
zettel
irrtümlich bemerkt, im Gemeindehaus, ſondern in der Johannes=
kirche
ſtatt. Da es wahrſcheinlich die letzte Probe vor der Aufführung
iſt, wird um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen dringend gebeten.
Chor um 8 Uhr, Orcheſter 8,30 Uhr.
Orpheum Märchentheater. Heute, Sonntag, den 17. November,
nachmittags 3.30 Uhr, findet die erſte Aufführung des neueinſtudierten
Märchenſpiel Schneeweißchen und Roſenrot ſtatt. Die
Hauptrollen ſind diesmal an zwei neue bewährte Darſtellerinnen ver=
teilt
, welche dem kindlichen Begriffsvermögen beſonders nahe kommen.
Fräulein Anni Born (Schneeweißchen) und Fräulein Elſe Volz ( Roſen=
rot
); auch die weiteren Rollen ſind, in beſten Händen. Regie: Alois
Ausfelder. Beſonders hervorzuheben iſt der fahrende Geſell, dargeſtellt
von Karl Stadi, welcher die Aufgabe hat, den Kontakt zwiſchen Bühne
und Zuſchauerraum durch humorvolle Unterhaltung herzuſtellen. Das
Stück ſelbſt iſt ein echtes Kinderſtück mit Gemüt und Humor, welches
einen wirklich künſtleriſchen, dauernden Wert hat. Die Spieldauer iſt
2½ Stunden. Der Vorverkauf findet ſtatt Verkehrsbüro von 1012
Uhr, Kiosk, gegenüber dem Verkehrsbüro bis 1 Uhr. Telephoniſche Be=
ſtellungen
389. Preiſe 40 Pfg. bis 1,50 Mk. Kaſſeöffnung 2 Uhr. (Siehe
Anzeige.)
Alt=Darmſtadt Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimat=
kunde
. Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend 8,30 Uhr im Ein=
trachtſaal
, Eliſabethenſtraße 12. Vortragsabend; es ſpricht Herr Geh.
Sanitätsrar Dr. Arthur Hoffmann über die älteſte Darmſtädter
Wohltätigkeitseinrichtung. Der Vortrag iſt ein Kulturbeitrag zu dem
caritativen Wirken in Darmſtadts Vergangenheit.
Darmſtädter Adreßbuch. Zur Prüfung der Eintragungen wird
jetzt nochmals, durch Auflegen der Bogen, aber nur auf dem Einwoh=
nermeldeamt
Wilhelm=Gläſſing=Straße 21, während der Dienſtſtunden
Gelegenheit geboten. Offen liegen die Buchſtaben AE einſchließlich.
Näheres ſiehe Anzeige der heutigen Nummer.

[ ][  ][ ]

Die Sektion Starkenburg des D. u. H. Alpenvereins eröffnete
ihre Vortragsreihe mit einem Lichtbildervortrag ihres Mitgliedes Herrn
Dr. phil. Wölcken, des Führers der Jugendgruppe der Sektion. Nach
herzlicher Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Miniſterialrat
Guntrum, ſprach der Redner über ſeine Berg= und Wanderfahrten
in Südtirol. In kurzen einleitenden Worten ſchilderte er die ſeit
altersher beſtehende Sehnſucht des Deutſchen nach Süden, und an Hand
einer ſtattlichen Anzahl vorzüglicher Lildbilder führte er die Zuhörer
in die Herrlichkeit des durchwanderten Hochgebirges. Die erſten Auf=
nahmen
zeigten den Weg zur Malſer Heide mit herrlichem Rücbblick
auf die Ortlergruppe und die Weißkugel, über deſſen Gipfel die heutige
italieniſche Grenze zieht. Zum Becher leuchten über dem Nebel, der
die nähere Umgebung einhüllt, die Spitzen der von der ſüdlichen Sonne
beſchienenen Dolomiten herüber. Weiter führt der Weg in das Ort=
lergebiet
, und prachtvolle Bilder zeigen uns die kühn aufgebauten
Gipfel und die großartige Gletſcherentwicklung dieſes Gebietes mit
ſeinen höchſten Gipfeln, dem Ortler, der Königsſpitze, des Cebedale und
der Thunwieſenſpitze. Ueber die Bergkämme der Ortlergruppe zogen
im Weltkrieg die Stellungen. Im Kampf über den Gletſchern kam es
in Schnee und Eis dieſer Höhen von über 3000 Metern, die Sommer
wie Winter beſetzt waren, zu ſtaunenswerten menſchlichen und techni=
ſchen
Höchſtleiſtungen. Noch heute geben Reſte von Unterſtänden, Eis=
und Felsbauten. Seilbahnen und ſonſtigem Kriegsgerät Zeugnis von
dem gähen Ringen der Truppen. Weiter führte der Vortragende die
Anweſenden in Wort und Bild in die von deutſchen Sagen umwobene
Zauberwelt Südtirols. Von den zahlreichen Aufnahmen ſeien die von
Sulden und Trafoi mit der Stilfſer=Joch=Straße, von St. Katharina,
der Latemar= und Roſengartengruppe und dem Schlern beſonders her=
vorgehoben
. Zahlreiche ganz prächtige Bilder von Meran und Bozen
mit ihrer einzigartig ſchönen Umgebung und den vielen Burgen gaben
dem Redner Gelegenheit, auf Einzelheiten in der Bauweife der Häufer
hinzuweiſen, und trotz des italieniſchen Einfluſſes fühlen wir uns
immer wieder in die deutſche Heimat verſetzt. Einige ausgezeichnete
Bauerntypen geben Veranlaſſung, der biederen, im Herzen kerndeutſchen
Bebölkerung zu gedenken. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeinen
forwvollendeten, von tiefem Idealismus und großer Begeiſterung für
die hehre Alpenwelt durchwehten Ausführungen. Der Vorſitzende der
Sektion, Herr Miniſterialrat Guntrum, ſprach Herrn Dr. Wölcken
herzlichen Dank aus, und in ſeinen Schlußworten gedachte er nochmals
der Bewohner, die trotz des Druckes treu zu ihrem deutſchen Mutter=
lande
halten, und er ſprach den Wunſch aus, daß es möglichſt wielen
der Anweſenden vergönnt ſein möge, dieſes herrliche Land aufzuſuchen,
wo die Bevölkerung, von Welſchen umgeben, einen ſtillen, Gerzweifelten
Kampf um ihr Deutſchtum führt.

Die Einkaufstätte
des dutgekleideten Herrn

für Hetrenwäsche, Krawatten, Unterzeuge,
Socken, Handschuhe usw.
(18104

17

Bogelsberger Höhenelub, Zweigverein Darmftadt. In einem
überfüllten Saale der Techniſchen Hochſchule bereitete uns V. H. C.= Bru=
der
Köhler jr., einen äußerſt genußreichen, intereſſanten Abend. Geſun=
der
, jugendlicher Wagemut trieb ihn hinaus in die Welt und nach dem
fernen Mexiko, deſſen märchenhafte Naturſchönheit ihn nahezu vier
Jahre feſſelte. Er erzählte den geſpannt lauſchenden Hörern von ſeinen
Erlebniſſen und Forſchungen, unterſtützt von 150 prächtigen, ſelbſt her=
geſtellten
Bildern. Sie zeigten uns die Ausreiſe von Hamburg über
Dover, Habana (Hauptſtadt von Kuba), Veracruz. In Mexiko (Stadt)
lernten wir die große Arena (die größte der Welt, 40000 Perſonen
faſſend), die Stierkämpfe, impoſante Gebäude, die tropiſchen Gärten
und Anlagen, Fochimilco (die ſchwimmenden Gärten) uſw. kennen. Die
große Kultur des akten, von den Spaniern vernichteten Aztekenvolkes
mußte beim Anblick ihrer wunderbaren Bauwerke, der Pyramiden Ehr=
furcht
erwecken. In anſchaulicher Schilderung erzählte Herr Köhler
von der gefahrenvollen Expedition auf dem 5450 Meter hohen Vulkan
Popocatepetl, und einer zweiten zum 5350 Meter hohen Gletſcher
Ixtaccihuatl, einer Hochgebirgstour auf den Nevado de Tolnca (4800
Meter), ferner einer Tropenreiſe im Einbaum auf dem Rio= Papa=
loapan
bis zur Küſte des Atlantiſchen Ozeans. Ungeheuerliche Stra=
pazen
in fürchterlicher Kälte ſowohl wie Hitze wurden dabei überwun=
den
; vier junge Teilnehmer mußten bei der erſten Expedition ihr Leben
laſſen, ſie ſtürzten tödlich in eine Gletſcherſpalte ab. Nur wenige Alpi=
niſten
erreichten das Ziel, darunter unſer mutiger Landsmann. Die
meiſten waren den gewaltigen Anſtrengungen nicht gewachſen und muß=
ten
zurückbleiben. Wie durch ein Wunder überſtand ſeine zähe Natur
alle Gefahren. Im Frühjahr dieſes Jahres wurde die Heimreiſe an=
getreten
und nach glücklicher Ankunft die Heimat, Eltern und Freunde
begrüßt. Reicher Beifall lohnte den Vortragenden. Der abgeſtattete
Dank war wohlverdient.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den
17. Novbr., folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Blach, Hügelſtraße 45 (Tel. 1412); Dr. med. Stern I., Wendel=
ſtadtſtraße
5 (Tel. 1260); Dr. med. Wagner, Annaſtraße 3 (Tel.
Nr. 322).
Chriſtlicher Verein Junger Männer, Darmſtadt, e. V. Wir
weiſen nochmals auf den Miſſionsvortra von Herrn K. Genſch=
mer
, der Sudan=Pioniermiſſion, hin, der heute abend punkt 8 Uhr in
unſerem Heime (Alexanderſtraße 22) ſtattfindet und betitelt iſt: Unter
den wilden Kurden Alle Miſſionsfreunde werden gebeten, um der
guten Sache willen doch recht zahlreich zu erſcheinen. Eintritt 30 Pfg.
Achtung, Mieter! Der Mieterverein E. V., Sitz Stiftſtraße 51,
teilt uns mit, daß er für die Stadtratswahlen keine Liſte aufgeſtellt hat.
Er bittet ſeine Mitglieder, für eine Vorſchlagsliſte der Parteien zu
ſtimmen.

Oatt. 4

Sonntag, den 17. November 1929

Numm

Zur Frage der Zienſtanweiſung für die heſſiſchen
Kreisſchulämter.
In der Preſſe hat über eine angebliche neue Dienſtanweiſung für die
Kreisſchulämter eine lebhafte Debatte eingeſetzt. Dazu wird von amt=
licher
Seite mitgeteilt:
Das Kultusminiſterium hat zu dem Inhalt einer neuen Dienſt=
anweiſung
noch keinerlei Stellung genommen, ſondern nur die Neu=
bearbeitung
angeregt und die Kreisſchulämter zum Bericht aufgefor=
dert
. Als Material und zur Erleichterung der Arbeit wurde den Kreis=
ſchulämtern
ein Vorentwurf einiger Schulmänner unterbreitet. Nach
Eingang der Kreisſchulamtsberichte wird ſich erſt das Miniſterium über
den Inhalt der neuen Dienſtanweiſung entſcheiden und einen eigenen
Entwurf fertigſtellen. Dann erſt wird Gelegenheit ſein, zu ihm Stel=
lung
zu nehmen. Zu der erörterten Frage, ob und in welcher Form
künftig außer den Fachmännern auch den übrigen Mitgliedern des
Kreisſchulamtes, alſo auch Nichtlehrern, perſönlich Einblick in die Schul=
arbeiten
gewährt werden ſoll, ſteht das Kultusminiſterium, in Ueber=
einſtimmung
auch mit den Forderungen der großen Lehrerverbände,
auf dem Standpunkte, die Oeffentlichkeit der Volksſchule zu ſichern und
die Schule nicht zu einer Standesangelegenheit der Lehrer einſchränken
zu laſſen. An eine Wiedereinführung der beſeitigten periodiſchen
Kreisſchulkommiſſionen oder ähnlicher Paradeprüfungen denke keine
ſchulbehördliche Perſon oder Stelle.

Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler. Im Mai dieſes Jah=
zes
hatten ſich in Weimar einige hundert junge, auf liberalem und
nationalem Boden ſtehende Menſchen zuſammengefunden, um ſich
darüber auszuſprechen, wie es möglich wäre, die jüngere Generation
der Kriegs= und Nachkriegszeit zur ſtärkeren Geltung in der politi=
ſchen
Praxis zu bringen. Es wurde eine Reichsgemeinſchaft junger
Volksparteiler gegründet, die ihre Aufgabe darin ſieht, die jüngere Ge=
neration
zu politiſcher Mitarbeit im Sinne der bürgerlichen Mitte zu
erziehen und durch politiſche Arbeit ſich Einfluß auf die politiſche Füh=
rung
zu ſichern. Man war einmütig der Auffaſſung, daß es zur Durch=
ſetzung
dieſer Ziele keiner neuen Partei bedürfe, ſondern daß die
Deutſche Volkspartei die gegebene Plattform für die Wünſche und Ziele
der jüngeren Generation ſei. Mittlerweile ſind in ganz Deutſchland
ſtarke und aktive Gruppen dieſer Reichsgemeinſchaft junger Volkspartei=
ler
entſtanden. Sie umfaſſen nicht nur eingeſchriebene Mitglieder der
Deutſchen Volkspartei, ſondern ſind liberal genug, jeden aufzunehmen,
der auf liberalem Boden ſteht, ſofern er natürlich nicht Mitglied einer
anderen Partei iſt. Teilweiſe ſtehen die Gruppen in engſter Zuſam=
menarbeit
mit dem Jungdeutſchen Orden und ähnlich gerichteten Ver=
bänden
. Es dürfte bekannt ſein, daß kürzlich die Reichsgemeinſchaft
junger Volksparteiler in einem Aufruf eine nationale Reichspartei der
Mitte gefordert hat. Die junge Generation glaubt in beſonderem
Maße berufen zu ſein, den Gedanken der Volksgemeinſchaft zur prak=
tiſchen
Durchſetzung zu bringen und gerade der Deutſchen Volkspartei
die Stoßkraft zu geben, die ſie benötigt, wenn ſie ihre hiſtoriſche Auf=
gabe
als deutſche Staatspartei erfüllen ſoll. Am Freitag wurde auch
in Darmſtadt eine Gruppe innerhalb der Reichsgemeinſchaft junger
Volksparteiler gegründet und ein vorläufiger Vorſtand beſtellt. Die
Gruppe wird demnächſt ſich als Landesgruppe Heſſen über ganz Heſſen
erſtrecken und ſich mit ihrem Wollen an eine größere Oeffentlichkeit
wenden. Schon jetzt werden alle diefenigen jungen Menſchen zwiſchen
25 und 45 Jahren, die Intereſſe an dieſer Reichsgemeinſchaft junger
Volksparteiler haben, gebeten, ihre Anſchrift an das Generalſekretariat
der Deutſchen Volkspartei, Darmſtadt, Zimmerſtraße 1, zu geben.
Der deutſche Kaufmann im Lichte kolonialer Kulturtätigkeit.
Herr Gouvernementsſekretär a. D. Dietz verſtand es in meiſterhafter
Weiſe, ſeine Zuhörer zu feſſeln. Er führte aus, daß in England der
Kolonialgedanke ſchon frühzeitig erwacht war. Jedes Kind wiſſe, was
die Kolonien bedeuten. In Deutſchland iſt der Gedanke an Kolonien
ſehr ſpät erwacht. Deutſche Kaufleute waren es, die die Gründer
unſerer früheren Kolonien toaren. Sie zogen in unbekannte Länder
hinaus, um den Austauſch der Produkte vorzunehmen, wurden jedoch
ſtark behindert, bis es im Jahre 1884 gelang, die Länder unter deutfche
Hoheit zu ſtellen. Selbſtverſtändlich litt der Handel erſt unter Mangel
an Transportmöglichkeiten uſw. Unerſchrocken zogen aber die Kaufleute
hinaus und wurden Pioniere deutfcher Arbeit. Redner zeigte dann
die Entwicklung unſerer Kolonien und ging beſonders auf unſere beſt=
entwickelte
Kolonie, Deutſch=Oſtafrika, näher ein. Um unſere Kolonien
rentabel zu geſtalten, mußte natürlich erſt viel Geld in dieſe hinein=
geſteckt
werden. Als ſich die erſten Früchte dieſer Arbeit uſw. zeigten,
wurden ſie leider wiederum verloren. Redner zeigte, daß der Verluſt
für uns ſehr viel bedeute, denn viele junge Menſchen hätten dort Arbeit
und Fortkommei gefunden. Dann zeigte er eine Menge ſchöner Licht=
bilder
aus dem Leben der Eingeborenen, dem Handel uſw. in Form
einer Rundreiſe durch unſere geſamten Kolonien. Trotz des überfüll=
ten
Saales war eine Spannung von Anfang bis Ende zu verzeichnen,
denn in meiſterhafter Weiſe verſtand es Herr Dietz, ſeine Zuhörer in
ſeinen Bann zu ſchlagen. Reicher und herzlicher Beifall dankte dem
Redner für ſeine vortrefflichen Ausführungen. Damit hatte der Ge=
werkſchaftsbund
der Angeſtellten (G. D.A.) ſein Bildungsprogramm für
1929/30 erfolgreich weiter fortgeſetzt.
Hafraba=Mitteilungsblatt. Drei Jahre Hafraba! Ueber den
Entwickelungsgang des Hafraba=Vereins ſpricht Herr Geh. Rat. Prof.
Otzen in der Nobember=Nummer des Hafraba=Mitteilungsblattes. In
der 16 Seiten ſtarken Ausgabe bricht diesmal auch der Verkehrsreferent
des Bayeriſchen Automobil=Clubs, Ludwig Graf von Almeida
eine Lanze für die Nur=Autoſtraßen=Idee. Außerdem enthält das
Blatt noch einige ſehr intereſſante Aufſätze.
Die Vereinigung ehem. 97er Darmſtabt, wendet ſich mit folgen=
dem
Aufruf an alle Angehörigen früherer reichsländiſcher Regimenter:
Von der Annahme ausgehend, daß auch hier in Heſſen viele Angehörige
ehem. reichsl. Truppenteile, wohnen, die ohne Verbindung untereinan=
der
ſind, nehmen wir Veranlaſſung, alle intereſſierten Kameraden zu
bitten, uns wenigſtens vorläufig ihre Adreſſe nebſt früherem Truppen=
teil
anzugeben, damit eine Zuſammenkunft vereinbart werden kann.
Kein Angehöriger der tapferen und überall ſiegreichen ehem. elſaß= loth=
ringiſchen
Regimenter darf fehlen. Denkt an die ſchöne Zeit in Eurer
Garniſon, denkt an die alten Kameraden, vor allem an die, die für uns
ihr Leben hingaben. Wir Lebenden haben die Pflicht, ihrer Taten in
treuer Kameradſchaftlichkeit zu gedenken. Wir erwarten daher, daß ſich
jeder Kamerad meldet und gleichzeitig ihm bekannte Kameraden=Adreſſen
angibt. Zuſchriften an den Schriftführer: Julius Crummenauer, Darm=
ſtadt
, Karlſtraße 41.

p. 1. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs
Arbeiter von Groß=Gerau zu verantworten. Er hat eine
nigung der Firma Opel fälſchlich umgeändert, um ſich
amt eine höhere Erwerbsloſenunterſtützung zu verſchaffe
ſtändig. Zehn Tage Gefängnis werden beantragt. Urt
Gefängnis.
2. Ein Alkoholexzeß gelegentlich des hieſigen Sängerfe
jungen Mann eine Anklage wegen Notzuchtverſuchs in
tätlicher Beleidigung eingetragen. Der Angeklagte w
früheres Geſtändnis. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft
geklagten die ganze Atmoſphäre des Sängerfeſtes milder
allerdings komme ein Abſtand vom Verſuche wohl nicht in
geſetzliche Mindeſtſtrafe (3 Monate Gefängnis) w.
Dementſprechend ergeht Urteil.
3. Der Schriftſteller Gg. Knoll in Frankfurt a. M.,
nahen Traiſa eine Zeitung herausgab, iſt mit ſeiner Ek
digt, das einem Darmſtädter Gläubiger zur Sicherung üb
biliar ſich rechtswidrig zugeeignet zu haben. Knoll bez
Vertrag als erzwungen und gegen die guten Sitten verſt
faſſe auch unpfändbare und bereits gepfändete Sachen.
habe es nur darauf abgeſehen, die Unterſchrift der Ehefr
Uebereignungsvertrag zu bekommen. Die Ehefrau hatte ſe
ſchuldneriſche Bürgſchaft für die geldlichen Verpflichtunger
übernommen. Das Urteil ſpricht die Ehefrau frei, gegen
wird eine Strafe von 6 Wochen Gefängnis ausgeſprochen
4. Widerſtand gegen die Staatsgewalt durch Ver)
Schriften vor dem hieſigen Arbeitsamt, in welchen zum
gegen die Geſetze oder rechtsgiltige Verordnungen oder
der Obrigkeit getroffenen Anordnungen aufgeforderr w
nach 8§ 110, 111 St.G.B., wird den Arbeitern Doſter von
chert in Mannheim zum Vorwurf gemacht. Das in
druckte Flugblatt wurde hier beſchlagnahmt. Der Vorfall
am 2. Sept. 1929. Die Angeklagten wollen mit ſozialer ?
heutige Geſellſchaftsordnung brechen und geben dies und
tung der Revolution als Zweck des Flugblattes an. Oertl
die ganze Aktion nicht durchgeführt werden, dies ſei nur
der ſozialen Revolution möglich. Das Flugblatt ſei vr
geſinnten Druckern in Mannheim gedruckt worden. An
chert erklärt, daß er eine preßrechtliche Verantwortung
blatt nicht trage. Der Staatsanwalt betont, das Flugb
gegen Rechts= und Geſellſchaftsordnung, Weiterungen
ſeien durch die Schrift nicht eingetreten. Die Flugbl
könne aber doch zu Widerſtand und Blutvergießen führ
ſei es eine totgeborene Aktion geweſen, da der Boden hi
empfänglich ſei. Der Strafantrag geht auf 6 Wochen (
Der Verteidiger verweiſt hinſichtlich des Bodens au
phale Lage der Wirtſchaft und den Zuſammenhang mit
den Verhältniſſen, die gewiſſe Auflöſungszuſtände zeigten.
kenfreiheit ſei verfaſſungsrechtlich gewährleiſtet, die Pr
zu erörtern, ſei etwas verhältnismäßig Harmloſes. Vor
das Ziel der Diktatur verfolgt, hier würden aber anarcht
Prinzipien propagiert. Irrig ſei es, daß die angewandten
der Streik) zu Blutvergießen führen müßten, die Anhe
danken lehnten z. B. Fabrikation von Giftgaſen ab, ſ
Ziel den ſozialen Generalſtreik (auf den Kapp=Putſch u
ziert). Paſſive Reſiſtenz erſcheine als ein erlaubtes Mitt
kenden wollten Erwerbsloſenräte bilden, um Beſchlagnal
eignung durchzuführen; denn es müſſe verſucht werden,
herbeizuſchaffen. Zum Raub und Diebſtahl werde nicht
aufgefordert. Das alleräußerſte ſei der ſoziale Generalſt
werbsloſenräte ſollten die Lebensmittel verteilen, alſo ſe
planmäßige, zielbewußte Aktion abgeſehen geweſen. Alles
gegen kein Geſetz. Die Intereſſen der Erwerbsloſen, dere
weiter anwachſe, ſollten durch Betriebsräte gewahrt w
St. G.B. ſcheide ganz aus. Unverzügliche Verletzu=
ſei
nicht beabſichtigt geweſen. Eine politiſche Partei ſ
geborenen Kinder in die Welt. Aus ſubjektiven Gründ
zur Freiſprechung kommen. Die Angeklagten hätten zude
Zwecke verfolgt und nicht aus verbrecheriſcher Neigung gel
Geſinnungsäußerung könne auch mit einer Geldſtrafe gee
Das Urteil erkennt wegen Verfehlung gegen 8 110
2 Wochen Gefängnis und ordnet die Einziehung und
machung des Flugblattes an.
Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
der des Vereins werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
Totenfeier nicht am 19. November, ſondern am 27. Novem
Nähere Anzeige wird nochmals erfolgen.
Wandergewerbeſcheine und Legitimationskarten.
gewerbeſcheine und Legitimationskarten gelten feweils nu
des Jahres. Zu Beginn des neuen Jahres häufen ſich me
träge derart, daß die Ausfertigung der neuen Ausweiſe 9
erleiden muß. Es erſcheint daher unerläßlich, ſchon jetzt di
auf Neuerteilung der Scheine bei den zuſtäni
meiſtereien oder Polizeibezirken zu ſtellen. Nur bei red
tragsſtellung kann Gewähr dafür übernommen werden, 1
papiere bei Gebrauch zur Verfügung ſtehen.
Zuſammenſtoß. Geſtern vormittag gegen 11 Uh
Ernſt=Ludwigsplatz ein Auto und ein Fahrrad zuſammet
langſam fahrenden Auto wollte ein Radfahrer vorbei, abe
rad wurde von dem Auto erfaßt. Obgleich das Auto raſd
der Radler doch. Das Rad iſt ſtark verbogen, der Radler
Das Auto fuhr, als der Radler wieder auf den Beinen
Bakteriologiſche Forſchung und Hämorrhoiden.
tende Rolle die Bakteriologie in der modernen M
zeigt die Entdeckung, daß die Darmbakterien letzten E
ſache für die bekanntlich äußerſt ſchmerzhaften un
Hämorrhoidalerkrankungen ſind. Der wahre Wert
deckungen tritt aber erſt dann voll und ganz zutage
zum Wohle der leidenden Menſchheit brauchbar gen
können. Das iſt geſchehen. Das ſpezifiſch wirkend
enthält das Gegengift gegen die Darmbakterien und
nach kurzer Anwendungsdauer eine weſentliche Beſſeri P
gen Leidens. Wiſſenſchaftliche Aufklärungsſchrift übe
iſt koſtenlos in allen Avotheken erhältlich. Ori
Poſteriſan=Salbe: RM. 1.75: Poſteriſan=Zäpfchen
(TV. 16550)

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ner 319

Sonntag, den 17. November 1929

Geite 7

Vom Leben der Hausfrau.

en pflegen vielfach darüber zu klagen, daß man ihre Tätig=
shalt
nicht genügend bewertet. Noch unlängſt hörte ich eine
rgen, daß ihre körperliche Arbeit anſtrengender ſei als die
eit vieler Männer. Dieſes mag in gewiſſem Umfange zu=
iſt
im allgemeinen wohl ohne Zweifel die geiſtige Arbeit
Immerhin muß ein objektiver Beurteiler zugeben, daß
n eine Unſumme von Arbeit leiſtet, die vom volkswirtſchaft=
punkt
aus eine ſehr beachtliche Bedeutung hat. Die Tätig=
sfrau
ermöglicht dem Manne eine reſtloſe Hingabe an ſeine
en und umgibt ihn in ſeiner freien Zeit mit all denjenigen
den Mann körperlich und geiſtig zufriedenſtellen. Neben
ir das leiblich=geiſtige Wohl des Hausherrn und der Kinder
chwere Pflicht der Erziehung. Die Hausfrau und Mutter,
ihren Berufspflichten ernſt nimmt, verdient ohne Zweifel
e Hochachtung und Sorge für ihre Geſundheit. Die moderne
ltur iſt im weitgehendſten Maße beſtrebt, der Hausfrau das
rleichtern durch zweckentſprechende, zeiterſparende und ge=
ſernde
Einrichtungen im geſamten Haushalt. Es ſei hier
die zweckmäßige Einrichtung der Küchenmöbel, der Wand=
nit
Platten, des Spültiſches mit Ablaufgeſtell, des elektri=
und aller elektriſchen Heiz= und Kochgeräte, die der Haus=
ute
Kräfte und Zeit erſparen zu ihrem eigenen und zum
r Familie. Der gute Hausvater ſorgt für alles, was der
r ſchweres Amt erleichtern kann. Nur eines vergißt er
Befriedigung des Lichtbedürfniſſes, denn damit ſetzt er erſt
rone auf. Was nützen die bequemſten Geräte, wenn man
enutzung nicht ordentlich ſehen kann?. Was nutzt das viele
Waſchen, wenn nicht gutes Licht die Kontrolle der Sauber=
ht
. Was fruchten alle Ermahnungen der Kinder, ſich beim
rade zu halten, wenn ſie bei dem ſchwachen Licht der 25
nicht ſehen können?. Man muß das Uebel an der Wurzel
um ſorge man für eine richtige und reichliche Beleuchtung
ftsräume. Der Erfolg wird die Mühe lohnen. Die Haus=
eichter
und freudiger ſchaffen. Die Küche, der Stolz der
uird auch am Abend ihren hellen, freundlichen Charakter
eine frohe Stimmung wird alle erfaſſen, die eintreten und
rgen des Alltags wird es der Hausfrau eine Luſt, Hausfrau
Donnerstag, den 21. November 1929, abends 8 Uhr, im
galbau ſtattfindender Vortrag Gute und zweckmäßige Be=
Haushalt, die Forderung der Zeit von Herrn Ingenieur
Berlin, wird den intereſſierten Hausfrauen zeigen, wie not=
gute
Beleuchtung gerade in den Wirtſchaftsräumen der
Der Beſuch des bei freiem Eintritt ſtattfindenden Vor=
iner
überaus großen Wichtigkeit wegen ſehr zu empfehlen.
m werden an die Beſucher Freiloſe ausgegeben, die die
bewinner in den Beſitz einer einwandfreien modernen
e ſetzen werden.

Lokale Veranſtalkungen.

von dem Zitherkranz Darmſtadt angezeigte
t im Mathildenhöhſaal, Dieburger Straße, findet präzis
mittags ſtatt. Die Programmfolge iſt ſehr reichhaltig und
tracht des ſehr billigen Eintrittspreiſes der Beſuch nur zu
Am Abend wird noch Gelegenheit geboten, ſich bei Tanz
n. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
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Graf Zeppelin über Darmſtadt 4909:1929

Zum 10. November.
bg. Das war ein Tag, wie ihn Gott für ſeine Heiligen aufbewahrt,
um mit Goethes Mutter zu reden. Aber da Aberglaube allerweilen
ſpukt, ließen die Stadtſchafe im Pferch zur rechten der Landſtraße nicht
das Beſte für den Tag hoffen. Es war gegen 910 Uhr, als ich vom
Flugplatz her dem Böllenfalltor zuſtrebte. Noch ſchien die Sonne,
warm für einen Novembertag, aber vom Südweſten her, hinter der
Ludwigshöhe, drohte eine weiße Wolken= oder Nebelwand. Die Zei=
tung
hatte die Ankunft des Weltenfahrers in Darmſtadt auf halb 11
Uhr in Ausſicht geſtellt; ich hoffte, in guter Zeit die Marienhöhe zu
erreichen, um, wie vor 20 Jahren, das prächtige Schauſpiel der An=
fahrt
entlang der Bergſtraße zu genießen. Auf dem Fußweg vom
Böllenfalltor zur Ludwigshöhe war ich etwa 500 Meter weit gegangen,
als dumpfes Surren, dem Ohr ſofort vertrautes Geräuſch von einſt,
den Schritt hemmte und ich nach günſtiger Poſition ausſchaute. Wo ich
ſtand, erſtreckte ſich rechts vom Weg eine Neuanpflanzung von Nieder=
holz
, ſo daß ſich mitten im Wald, am Fuß des Herrgottsberges, ein
ganz eigenartiger Ausblick nach Weſten eröffnete. Langſam kam es
heran, das ſilbrig glänzende Schiff, die Breitſeite von der Sonne be=
ſchienen
, rot leuchtend der Name. In rubiger, impoſanter Fahrt zog
es vorüber. Es flog nicht hoch, drehte leicht nach Oſten ab und etwa
überm Elektrizitätswerk, wieder NNO. bis N. abbiegend, entſchwand
den Blicken mit einem Male, als wäre es von einer Nebelwand ver=
ſchluckt
.
Verſchreckt waren die Vögel unter dem donnernden Rieſen auf=
geflogen
und wie irr vor ſeinem Schatten davongeflattert. Genau wie
damals, als wir zum erſtenmal dem alten Grafen, deſſen Namen
das Schiff trägt, und den ſie noch kurz vorher amtlich einen großen
Narren geſtempelt hatten, begeiſtert zujubelten! Als lägen nicht zwan=
zig
Jahre dazwiſchen, brach die Erinnerung an die Zeit von 1909 auf.
Unverändert, genau wie damals, als uns 1909 bis 1912 der Ruf Zep=
pelin
kommt! ſo oft auf die Dächer lockte und wir ihm vom ſchwin=
delnden
Schornſtein zutranken, klang das dumpfmächtige Surren und
Hämmern. 15 Jahre waren vergangen! nun ſah ich ihn zum erſten
Male wieder! Erinnerungen flatterten auf; Bilder, Dokumente zerr=
ten
ſich aus verlagerten Gängen hervor: Grüße der Schwaben von
ihrer letzten Poſtfahrt; Poſtkartenwoche der Großherzogin; Luftpoſt
am Rhein und Main; Flugpoſtkarten mit Poſtſtempeln ſo groß und
rund wie Unterſetzer; Abwerfen von Flugpoſt am Fallſchirm; Verladen
von Poſtſäcken draußen auf dem Exert; Erinnerungspoſtkarten mit
viel Abſperr= und Haltemannſchaften, Offizieren und Damen mit
Rieſenhüten und Straußenfedern, die immer die Ausſicht verſperrten;
Poſtbeamten, die ſich mit ihrer Luftpoſt viel wichtiger vorkamen,
als die gute Schwaben; die Preſſe vornean, wie ſich’s gebührt, in=
ſonderheit
M. Streeſe, verbindlich lächelnd trotz Schnurrbart. Das
Wettrennen zwiſchen Zeppelin, Parſeval und Hiddeſſen auf Eulers
Gelber Hund, der einige Minuten ſpäter in Frankfurt aufgeſtiegen
war und beide rekordmäßig ſchluckte
Keine zehn Minuten war ich ſo, an Erinnerungen kauend weiter=
geſchlendert
, da hing es mit einem Male grau zwiſchen den Bäumen,
und als ich die Marienhöhe erreichte, jagte dicker Nebel zwiſchen Hecken
und Bäumen heran, türmte ſich höher und ſperrte auf 20 Meter jede
Sicht.
Doch die Stille, die keine Stimme, kein Lärm mehr ſtörte, lockte
weiter. Ueberm Prinzenberg, dem weißen R nach, am Walters Teich
und Bordenberg vorbei, ging’8 übern Schleifberg durchs Modautal auf
Umwegen hinauf zum Frankenſtein. Gegen Mittag hatte ſich die
Sonne wieder durchgekämpft, ſo daß ſich vom Turm ein unvergeßliches
Bild dem empfänglichen Wanderer bot: Bergſtraße und Rheinebene im
Weſten und Nordweſten bis 200 Meter in immer wallenden, weiß=
grau
geballten Nebel gehüllt; aber drüben, unter klar=blauem Himmel,
nach Oſten Lichtenberg und Neunkirchen, nach Südoſten Ober= Beer=
bach
und Felsberg, und tief unten im Tal, friſch glänzend wie Kinder=
ſpielzeug
, die Häuſer von Nieder=Beerbach. Alle Hänge und Bergrücken,
klirrendes Roſtbraun aufgeſetzt, ſchienen in der mittäglich=herbſtlichen
Sonne zu tönen, im Reigen tauſend leuchtender Farben von Gelb und

Rot, von Bartgrün bis Blaugrün, durchzogen von ſchwarzblauen
Streifen.
Unter mir ſtiegen Frankfurter die Stufen zum erſten Altan
herauf; nur das plötzliche Erkennen, daß da wer Zeuge iſt, hemmte den
Jubel einer wohl 40jährigen Dame über den Zauber dieſer Stunde.
Sie und ihre Begleiter hofften, den Graf Zeppelin auf der Rück=
fahrt
von Frankfurt hier oben zu ſehen und berechneten nun mit
wenn und ob wie wir einſt als Kinder vor Schaufenſtern die
ausgeſtellten Schätze verteilt hatten! ihre Chancen. Faſt eine Stunde
haben wir zuſammen ausgehalten; d. i. natürlich jeder für ſich in
ſeiner Ecke, wie das für Leute, die einander nicht kennen, gehört, zumal
die anderen nach Auto und reichen Leuten, wenn auch ſehr ſympathiſch,
rochen. Gegen 2 Uhr war jede Hoffnung zuſchanden geworden; das
Nebelmeer war aus der Ebene immer höher geſtiegen, wälzte ſich her=
an
und torkelte zwiſchen die Mauern und langſam drüben den Ab=
hang
hinunter. Wie ein gewaltiges Fabeltier war nördlich im Modau=
tal
ein Nebelſtreif immer weiter und höher auf Nieder=Ramſtadt zu
fortgekrochen Da gab ich’s auf und wanderte übern Herrnweg.
nach Seeheim, vorbei am alten Fachwerkbau des Rathauſes zu Huf=
nagel
, wo’s Kaffee und Kuchen gab, und dann die alte Bergſtraße nach
Eberſtadt zurück.
Aber ich durfte von Seeheim, dieſem ſauberen, aufſtrebenden
Ort, der zuſehens wächſt, nicht Abſchied nehmen, ohne bei dem Mann
angeklopft zu haben, dem wir als Buben gerade konfirmiert
Pläne und Streiche anvertrauen durften, weil er unſer Drängen und
Sehen verſtand und nicht verbog, der mit uns in der Johannisgemeinde
Hehzſes Kolberg aufführte, ſeinen Aerger mit uns hatte, weil wir
ihm die ſchönſte Jugendvereinigungsarbeit mit einem gutgemeinten
Hoch auf S. K.H. verpatzten und ahnungslos die Söhne von Arbeitern
vertrieben. Aſthmakrank, verwundet im Krieg, von einem Autounfall
ſchwer attackiert und faſt aufgegeben, arbeitet dieſer ſtille Menſch mit
einer ungeheuren Anſpannung ſeines Willens, und lebt gelaſſen ein
Leben, vorbildlich im Gutſein und das=Rechte=tun; ungebändigt durch
ſchlafloſe Nächte, wenn der Körper ſitzend vor den Schmerzen Ruhe ſucht.
Ich traf ihn nicht an; aber die paar Worte, die mir einer auf
meine Frage ſtrahlend ſagte, riefen etwas in mir hoch, was Sorgen
und Leid verſchüttet hatten. Die Welt iſt eitel Stolz und Lug; es.
ſteigen die Klugen, und die Erfolgreichen gehen über Leichen. Sollen
wir darum neiden? Was Liſt und Falſchheit dieſer Einerſeits= Anderer=
ſeits
=Welt auch vermögen, was ſie auch an Wunden ſchlagen: was
bleibt? Arbeiten und nicht verzweifeln! Und die
Erkenntnis: es iſt der Geiſt, der ſich den Körper baut!
Der Tag neigte ſich zu Ende; da ſah ich einen froh und ſtark
die alte Bergſtraße entlang heimwärts wandern, im Herzen die Be=
geiſterung
über zwei Kämpfer, die Sieger geblieben waren!
Dr. H. B.
Tageskalender für Sonntag, den 17. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 17 Uhr, Heſſenlandmiete
III: Die Meiſterſinger. Kleines Haus, 19½ Uhr, K 3: Die
andere Seite‟ Orpheum nachm. 15½ Uhr: Schneeweißchen
und Rofenrot; 20.15 Uhr: Die Cſardasfürſtin. Konzerte:
Schloßkaffee, Alte Poſt, Hotel Prinz Heinrich, Kaffee Jöſt, Reichs=
hof
, Darmſtädter Hof, Sportplatz=Reſtaurant, Kaffee Monopol, Stadt
Malaga, Weinhaus Stolzenfels Hotel zur Poſt, Waldſchlößchen,
Zum Heſſiſchen Haus, Stadt Nürmberg, Bismarckeck. Hotel Prinz
Karl, Zur Goldenen Kette, Rummelbräu. Zitherkranz 1920,
nachm. 4 Uhr im Mathildenhöhſaal: Stiftungsfeſt. Ludwigs=
höhe
, 16 Uhr: Konzert. Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helig.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Sonntag, den 17. Jovember 1929

Berloſung zum Beſten des evangeliſchen Frauen=
erholungsheimes
bei Nieder=Ramſtadt.
Die Verloſung hat den Zweck, einen Teil der durch den Kauf und
die Einrichtung des Hauſes entſtandenen Schulden abzutragen. Bei
dieſer Verloſung wurde von einem Hauptgewinn abgeſehen, dagegen
ſollen 38 große Gewinne, Standuhren, Nähmaſchinen, Korbmöbelgar=
nituren
mit Kiſſen, Anweiſungen auf zehntägige Kuren im Heim, mög=
lichſt
vielen Helfern der guten Sache zugute kommen.
Ein großer Teil der Gewinne iſt in der Anſtalt in Nieder= Ram=
ſtadt
hergeſtellt und von dort bezogen, was auch die Freunde dieſer
Anſtalt gewiß zum Loſekaufen anregen wird. Die Loſe koſten 50 Pfg.
und ſind bei allen evangeliſch=kirchlichen Frauenvereinen erhältlich. Die
Gewinne werden portofrei zugeſchickt. Die Gewinnliſte wird am 15.
Dezember in den Sonntagsblättern veröffentlicht. Helfe jeder Wohl=
geſinnte
, daß das Heim, das ſchon im erſten Jahre ſeines Beſtehens
ſo vielen eine Hilfe hat ſein dürfen, ſeine ſegensreiche Tätigkeit in
gleicher Weiſe fortſetzen kann.
Vorſicht vor Schwindlern. Es iſt in den letzten Tagen verſchie=
dentlich
vorgekommen, daß Perſonen in hieſigen Haushaltungen unter
der unwahren Angabe vorgeſprochen haben, ſie ſeien von der Haus=
bettelbekämpfungsſtelle
beim Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt mit
dem Einſammeln von getragenen Kleidungsſtücken beauftragt. Wie uns
von dieſer Stelle mitgeteilt wird, erfolgt das Abholen getragener Klei=
dungsſtücke
(Oberkleidung, Schuhe, Wäſche) nur auf vorherige ſchrift=
liche
oder fernmündliche (Stadtverwaltung Nr. 3500) Nachricht an die
Hausbettelbekämpfungsſtelle, und zwar durch beauftragte Bedienſtete,
die einen mit Dienſtſiegel verſehenen Ausweis vorzeigen.

Aus Heſſen.

F. Eberſtadt, 16. Nov. Von den Wahlen. Die Wahlzeit ( Ab=
ſtimmungszeit
) im Wahlbezirk V (Provinzialpflegeanſtalt) iſt geändert
worden wie folgt: Vormittags von 911 Uhr: Abſtimmung in den
Beſuchszimmern im Männerbau und von 111 Uhr Abſtimmung in den
Beſuchszimmern im Frauenbau. Gemeinderatswahl. Das
Ergebnis der Wahl zum Gemeinderat wird am Montag, den 18.
November 1929, nachmittags um 5 Uhr im Rathausſitzungsſaal amtlich
verkündet. Vergebung von Lieferungen. Die Lieferung
von Rohren und Waſſerwerksgegenſtänden für Herſtellung einer Waſſer=
leitung
in der Pfungſtädterſtraße und der Villenkolonie ſoll öffentlich
ſubmiſſionsweiſe vergeben werden. Die Angebotsunterlagen ſind bei
dem Gemeindebauamt erhältlich,
Aa. Eberſtadt, 16. Nov. Todesfall. Der ſeit kurzem hier im
Ruheſtand lebende katholiſche Geiſtliche, Pfarrer Ludwig Wiegand, iſt
an den Folgen einer ſchweren Krankheit im Alter von 58 Jahren ge=
ſtorben
. Pfarrer Wiegand iſt ein geborener Darmſtädter. Er amtierte
lange Jahre (21 Jahre lang), in Kirſchhauſen bei Heppenheim und zu=
letzt
drei Jahre in Holzhauſen im Taunus. Er wird am Montag in
Kirſchhauſen beerdigt werden. Autounfall. In der Villenkolonie
geriet ein Frankfurter Perſonenauto ins Rutſchen und kam in den
Straßengraben zu liegen. Die Inſaſſen wurden glücklicherweiſe nur un=
bedeutend
verletzt. Ausſchreibung. Die Lieferung von Rohren
und Waſſerwerksgegenſtänden für Herſtellung einer Waſſerleitung in
der Pfungſtädter Straße und der Villenkolonie ſoll öffentlich ſubmiſ=
ſionsweiſe
vergeben werden. Angebote haben bis Freitag, den 22. No=
vember
, zu erfolgen.

Aus den Parkeien.

Wählerverſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei.
Von der Deutſchen Demokratiſchen Partei wird uns
geſchrieben:
Die von der Demokratiſchen Partei am 13. November im großen
Saal des Städtiſchen Saalbaues veranſtaltete öffentliche Wählerver=
ſammlung
war für die Veranſtalter ein voller Erfolg. Vor der in
großen Maſſen erſchienenen Wählerſchaft benutzten die Spitzenkandida=
ten
der demokratiſchen Stadtratsliſte die Gelegenheit, in lehrreichen
Ausführungen darzulegen, wie ſie die Tätigkeit eines Stadtratsmitglie=
des
für die zukünftig im Darmſtädter Stadtparlament zu löſenden Fra=
gen
auffaſſen. Die zu dieſem Punkte entwickelten, von gründlicher
Kenntnis der Verhältniſſe zeugenden Gedankengänge wurden mit ſtarkem
Beifall aufgenommen.
Anſchließend ſprach an Stelle des verhinderten Dr. Haas=Karlsruhe
Miniſter Korell. Seine Ausführungen bildeten zweifellos den
Höhepunkt des Abends. Wieſo? Redner verzichtete vor allem auf das
in Wahlzeiten ſo beliebte Mittel, den Gegner durch eine rhetoriſche
Dauerleiſtung totzuſchlagen. Seine Ausführungen, ſachlich und nüch=
tern
, ohne jede Schönfärberei, waren darauf berechnet, dem ruhig urtei=
lenden
Wähler zu zeigen, mit welchen Schwierigkeiten der Politiker
in Gemeinde und Staat heute zu kämpfen hat. Miniſter Korell hatte
hierbei Gelegenheit, auf die ausgleichende Stellung des Miniſteriums
für Arbeit und Wirtſchaft hinzuweiſen, die beiſpielsweiſe auch von dem
Vorſitzenden des Heſſiſchen Handwerkskammerverbandes freimütig an=
erkannt
worden iſt. Auch die wirtſchaftlich wichtige Stellung Daum=
ſtadts
im Rhein=Maingebiet brachte er zur Sprache. In ſeinen Aus=
führungen
zur Reichspolitik war dem Redner Gelegenheit gegeben, ſich
mit den nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Zwiſchenrufern zu
beſchäftigen. Er verſtand es in überlegen=entwaffnender Weiſe oft
unterbrochen von ſpontenen Beifallskundgebungen dieſe Auch= Poli=
tiker
abzuführen.
Alles in allem war der Abend dazu angetan, die Wählerſchaft da=
von
zu überzengen, daß nicht einſeitige Intereſſenpolitik für uns das
Gegebene ſein kann. Intereſſenausgleich und Arbeit am Wohle der
Geſamtheit, das waren die Grundgedanken, mit welchen Vorſitzender
Schrauth die Verſammlung ſchloß.
Deutſchnationale Volkspartei. Unſere Mitglieder
und Freunde treffen ſich zur Entgegennahme des Wahlergebniſſes heute
abend ab 8 Uhr bei Sitte (Alpenzimmer), Karlſtraße 15.
Deutſche Volkspartei Ortsgrüppe Darmſtadt.
Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß wir uns heute
abend zu zwangloſem Zuſammenſein im Gelben Saal bei Sitte, Karl=
ſtraße
, treffen. Die etwa eingehenden Wahlergebniſfe werden zur Ver=
leſung
gebracht.

Tabletten
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Eberſtadt, 16. Nov. Am 17. November begeht Herr Clemens
Pauly, der Gründer der erſten Friedrichsdorfer Sanitäts=Zwiebackfabrik
in Eberſtadt, ſeinen 66. Geburtstag und gleichzeitig ſein 40jähriges Ge=
ſchäftsjubiläum
.
P. Eberſtadt, 16. Nov. Wählerverſammlung. In einer
gur beſuchten Wählerverſammlung der Demokratiſchen Partei ( Orts=
gruppe
Eberſtadt), die von dem zweiten Vorſitzenden der Ortsgruppe,
Turnlehrer Schneider, geleitet wurde, ſprach Gemeinderat Peter
Heißt über: Demokratiſche Forderungen auf dem
Gebiete der Nathauspolitik. Am Schluſſe des Referats
fand eine Diskuſſion ſtatt, an der ſich der Kommuniſt Quari und Löwer
und Haag vom Bunde der Kinderreichen beteiligten. Ihnen antwortete
in einem Schlußwort der Referent.
O. Erzhaufen, 16. Nov. Einen Beweis ſeiner Leiſtungsfähigkeit
auch in theatraliſcher Beziehung hat der Geſangverein Sängerluſt am
verfloſſenen Sonntag abend im Frankfurter Hof geliefert. Er führte
mit 13 Perſonen das Schauſpiel von Fr. Lehne Mag auch die Liebe
weinen vor. Einige Mitſpieler hier hervorzuheben, wäre verfehlt, da
alle ihre Rollen vorzüglich ſpielten und den ungeteilten Beifall der Be=
ſucher
ernteten.
Cf. Birkenau, 16. Nov. Die Bürgermeiſterei hat noch einmal darauf
hingewieſen, daß die Wähler am Sonntag im Intereſſe einer reibungs=
loſen
Abwickelung der Wahlhandlung nach Möglichkeit, ſchon in den
Vormittagsſtunden von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen ſollen. Es
darf hierbei auch noch einmal erwähnt werden, daß nur derjenige wahl=
berechtigt
iſt, der am Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet, ununter=
brochen
6 Monate vor der Wahl in der Gemeinde wohnhaft und in der
Wahlkartei eingetragen iſt.
Gernsheim, 16. Nov. Wafſerſtand des Rheins am
15. November 0,96 Meter, am 16. November 0,97 Meter.
Hirſchhorn, 16. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
15. November 0,60 Meter, am 16. November 0,59 Meter.

Schnee im Odenwald.

Bp. Neunkirchen i. O., 16. Nov. Mit dem geſtern im
Tages niedergegangenen Schnee beträgt die Schneedecke heute
der Neunkircher Höhe, der Tromm und auf dem Knoden zirka
meter. Die Temperatur war in den frühen Morgenſtunde
Null Grad.
Bp. Wald=Michelbach, 16. Nov. In der Gegend von Siede
Ober= und Unter=Abtſteinach beträgt die Schneedecke 1
Geſtern trat Tauwetter ein, ſo daß in der Löhrbacher Gegend 1
ßen heute vereiſt ſind. Gegen 11 Uhr iſt neuer Schneefall ein
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 16. Nov. Der erſte
Seit geſtern deckte eine ganz beſcheidene Schneeſchicht unſer
doch ſo, daß immer noch mehr Grün und Gelb zu ſe
als Weiß. Tagsüber rieſelten ebenſo beſcheiden weitere Schne
nach, und abends war das erſte Anzeichen des kommenden Win
weithin ſichtbar. Ob wir einen ſtrengen oder einen milden W
kommen? Man hört und lieſt Entgegengeſetztes, doch auf de
hält man die frühen Fröſte für ein Zeichen, daß der Winter
Gewalt dadurch ſchon begeben hätte warten wir ab.

r. Babenhauſen, 16. Nov. Im Auftrage des Vereins f1
bildung und Jugendpflege fand am Donnerstagabend eine ge=
Sitzung aller Vereinsvorſtände unter dem Vorſitz von Herrn
rat Ullmann ſtatt. Nachdem dieſer die Anweſenden kurz beg
mitgeteilt hatte, daß von der diesjährigen Verfaſſungsfeier
Ueberſchuß von 3,76 RM. vorhanden ſei, ging er auf die
Fülle von Vereinsveranſtaltungen in dieſem Jahre ein und
Vorſtände, ihm ſtets vor dem 1. November die Termine ihrer
keiten bekanntzugeben, damit eine Kolliſion mehrerer Veranf
an einem Tage vermieden werde. Eine Beſprechung über di
gedenkfeier in dieſem Jahre ſchloß ſich an. Herr Pfarrer Keh
Gdächtnisrede bei der kirchlichen Feier übernommen. Der G
ein Eintracht ſingt mehrere Lieder, und die Stadt legt am
der Gefallenen einen Kranz nieder. Die Leitung hat der Mi
Veteranenverein.

Rheinheſſen.

* Mainz, 16. Nov. Chronik. In der Kunſterzie
woche in Mainz, die vom 25. November bis 6. Dezember
finden wird, wird ein ausgedehntes Material kindlicher und
licher Arbeiten gezeigt, die einer neuen ſchuliſchen Haltung e=
ſind
, ſo daß hier in größerem Ausmaß urkundliches Material 1
Schulbewegung öffentlich zu ſehen ſein wird. Es ſoll verſuck
zu zeigen, wie ganz beſtimmte, von der bisherigen Schule un
tigt gebliebene Kräfte aus dem Kinde gelöſt und wie auf die
die Grundlage einer neuen Kultur durch die Schule gewonne=
kann
, gewonnen nicht von heute auf morgen, gewonnen nur
Jahrzehnte, ja Jahrhunderte langem Ringen. Uns heutigen
iſt es daher zunächſt nur als Pflicht aufgetragen, die neuentde
lente das Wort Talent im bibliſchen Sinne geſprochen
in unſeren Kindern entdecken, nicht verfallen zu laſſen ſonde
den Neuaufbau unſeres Volkes miteinzubauen, denn kein Vol
kann es ſich leiſten, ſeine wertvollſten Kräfte brach liegen zu le
Geſtalt einer neuen Schule kommt uns nicht zu aus irgendwele
retiſchen Streit= und Kampfprogrammen, ſondern nur aus ein
tieferen Erkenntnis der menſchlichen Natur. So will auch die
Kunſterziehungswvoche nicht in irgendwelchen pädagogiſchen Ke
Gegenwart ſtreithaft eingreifen, ſie will nach tieferer Erken=
kindlichen
und jugendlichen Seelen und Geiſteskraft Ausſchau he
muß dann dem Einzelnen überlaſſen bleiben, wieweit dieſe n
kenntniſſe, die ja alltäglich unter uns Menſchen zutage geföri
den, ihn vor ſeinem Gewiſſen veranlaſſen, beizubehalten, was
ſchon hatte, oder andere neue Wege zu ſuchen und zu beſch=
Der Direktor der Mainzer Städtiſchen Sparkaſſe, Herr Karl
iſt am Samstag früh geſtorben. Einem bis jetzt unbekann
gelang es, Zutritt in die unverſchloſſene Wurſtküche einer Me
erlangen. Er machte einen Schinken ſowie Wurſtwaren zur 2
verſchwand unbemerkt.
Kirchenzettel für Erzhauſen.
Sonntag, den 17. November 1929, vorm. 10 Uhr. Go=
11 Uhr Kindergottesdienſt. Montag: Frauenchor.
Frauenabend. Mittwoch: Jungmannſchaft. Donnerstag;
chor, Freitag: Mädchenvereinigung. Samstag: Jungm

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I,Bln. 153

Lindström gibt den Ton
klar und ungetrübt wieder

Keiner Ion durch naturtreue
Wiedergabe der Obertöne‟

Wenn Sie Schallplatten hören, die unrein
und verzerrt klingen, so liegt dies daran,
dass die Aufnahmetechnik nicht vermochte, die
Obertöne richtig auf die Platte zu übertragen.
Diese Schwierigkeit ist bei der Columbia-Platte
überwunden; sie gibt die zartesten Schwin-
gungen
der Obertöne wieder, die der Musik
erst Fülle und Nuancenreichtum geben.
Die Columbia-Platte klingt deshalb so rein
und voll, als sässen Sie in der Oper.

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[ ][  ][ ]

ner 319

Sonntag, den 12. November 1929

Seite 9

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iſches Kulturbauamt.

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tuſch der Stammaktien über
ſchsmark in Stammaktien über
eichsmark und 100. Reichs=
urchgeführt
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igeſellſchaft
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=alverſammlung vom 24. Mai
loſſene Herabſetzung des Grund=
auf
161 000. Reichsmark iſt
Irt. Das Grundkapital beträgt
000. Reichsmark. Neu=
m
9. November 1929: Firma;
he Rohſtoff=Handelsgeſellſchaft

känkter Haftung. Sitz: Darm=
egenſtand
des Unternehmens
der Beziehungen der Geſell=
men
im Einkauf. Die Geſell=
cht
keine Geſchäfte für eigene
Die Unkoſten werden durch
auf die Geſellſchafter aufge=
Stammkapital: 20 000.
Geſchäftsführer: Leo
Kaufmann in Zuffenhauſen,

Der Geſellſchaftsvertrag iſt am
nber und 15. Dezember 1927
t und am 17. September 1929
Sind mehrere Geſchäfts=
eſtellt
, ſo iſt jeder alleinvertre=
echtigt
. Leopold Juda, Kauf=
Darmſtadt, iſt zum weiteren
führer beſtellt mit dem Recht,

Uſchaft allein zu vertzss=
der
Geſellſchaft iſt von Stutt=
ch
Darmſtadt verlegt. Als
Egetragen wird veröffentlicht:
machungen der Geſellſchaft er=
ur
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bis zur Einmündung in den Rhein.
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ſterwörth
aus in nordweſtlicher Rich=
tung
ziehend, etwa 420 Meter lang.
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Pachtung nicht vorliegt, wollen ſich hier=
iber
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Dornberg, den 14. Nopember 1929.
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ſchwerem Leiden mein lieber Mann, unſer treu=
beſorgter
Vater, Schwiegerſohn, Schwager u. Onkel

im Alter von 45 Jahren.

Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen

Werſau i. O., den 16. November 1929.
Die Beerdigung findet Montag, den 18. d. Mts.,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe aus ſtatt,

Nachruf.
Unſer Ehrendirigent, Her=

Heeresmuſikinſpizient in Berlin
iſtſeinervielſeitigen, verdienſtvollen
Tätigkeit durch einen Herzſchlag
entriſſen worden
Auch wir erleiden durch ſeinen
Tod einen unerſetzlichen Verluſt
Er war ein warmer Förderer
unſerer idealen, muſikaliſchen Be=
ſtrebungen
, ein treuer Freund und
guter Kamerad
Wir werden ihm ein dauerndes
(18093
Gedenken bewahren,
Ortsverein Darmſtadt
des
Reichsbundes ehem. Militärmuſiker
Bechmann, Vorſitzender.

Seite 10

Sonntag, den 17. November 1929

Wie Sie mehr Kredit erhalten Können!

Nummer 34

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dem Kreditgeber dafür, daß auch im Falle eines
vorzeitigen Ablebens der Kredit zurückgezahlt wird.
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Ernst Geisler
Rechnungsrat

Dieburg, 17. November 1929.

beehren sich ihre
Verlobung
anzuzeigen.

Uhre Verlobung beehren sich anzuzeigen
Irma Littig
Theodor Eich
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17. November 1929.

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Enkelchens zeigt hocherfreut an
Karl Linneberg
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Eine alte in ethiſch.
u. national. Geiſte
geleitete große Ver=
einigung
, die ihre
Niederlaſſungen in
engſter Verbindung
u. nach feſt. Grund=
geſetzen
in all. größ.
Städten Deutſchlds.
hat, auch mit dem
german. Auslande
entſprech. Beziehun=
gen
pflegt, gibt Her=
ren
mit ideal. Ver=
anlagung
ohne
relig. u. polit. Vor=
urteile
Gelegen=
heit
zum Beitritt in
ihr. geſchloſſ. Kreis.
Anſchrift. erb. unt.
P. 111 Geſchſt. (*mg

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meiner lieben Frau, unſerer unver=
geßlichen
Mutter, Schwiegermutter, Schweſter, Groß=
mutter
, Schwägerin und Tante

geb. Rolh

ſagen wir für die zahlreichen Blumenſpenden ſowie
Herrn Pfarrer Köhler für die tröſtenden Worte und
den Schweſtern der Martinsgemeinde (Oſtbezirk) für
die liebevolle Pflege herzlichen Dank.
Konrad Peiri.
Stellwerksmeiſter i. R.
Wenckſtraße 18.

Dankſagung.
Allen, die unſerem lieben Ent=
ſchlafenen

Herrn Karl Roth

bei ſeinem Heimgange die letzte
Ehre erwieſen haben und die uns
in unſerem tiefen Schmerz tröſtend
zur Seite ſtanden, ſowie für die
zahlreichen Kranzſpenden ſagen wir
hiermit herzlichen Dank. Beſonders
danken wir auch denen, die in letz=
ter
Stunde hilfreich für den Ver=
ſtorbenen
eingetreten ſind.
Anna Roth und Kinder.
Darmſtadt, den 16. November 1929.
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70. Lebensjahre mein innigſigeliebter Mann,
unſer guter Vater, Bruder, Schwiegervater,
Großvater, Schwager und Onkel
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Auguſte Biſchoff, geb. Alleborn.
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mer 319

Sonntag, den 17. November 1929

Seite 11

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deloſo dorsertaft Toene

Diese Deranstaltung hat den Bweck, weitesten Nreisen die Beistungen der Deutschen Porzellan=Industrie
vorzuführen.
Das deutsche Porsellan gilt in aller (elt als eſpitzenleistung in Qualität und Finstlerischer Ausführung.
Die Macht des gemeinsamen Ginſaufs mit über 120 Opestalgeschäften und alte Ab=
schlüsse
ermöglichen uns den Verkauf von Qualitäts=Fabrikaten zu besonderen billigen Preisen.
(Dir zeigen m sieben oſchaufenster Gebrauchs- und Luxus=Porzellan aller maßgebenden Porzellan=Fabriken.
(Dr gewähren in der Seit vom 77. 23. Nogember einen Gxtra=Nabatt von 52/g und sind in besonderen
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Seite 12

9.

,2.

id ietcſiceile die
Bedeutung der Spiele.

Tabellenſtand veranſchaulicht

Langen.
Arheilgen
Griesheim
Pfungſtadt
Obernburg
Aſchaffenburg

Walldorf
Groß=Umſtadt
Damm
Klein=Wallſtadt
Erbach
Leider

Gruppe W
Spiele geſv.

Gruppe Oft.
Spiele gew. unent.

verl.

Mein=Rhein Gaumeiſterklaſſe.
Gruppe Weſt.
Spiele gew. unent. verl

Büttelboin
Nauheim
Turngemeinde Darmſtadt
Wolfskehlen
Worfelden .
Groß=Gerau.

Gruppe Süd.
Spiele gew. unent.

verl,

ſehr gut die Tore Punkte 37:21 12 47:25 11 26:25 23:22 23:31 15:47 5 Tore Punkte 26:10 12 25:15 10 29:18 10 16:25 10:14 8:28 1 Tore Punkte 47:30 13 39:20 10 34:48 37:34 22:28 21:43 Tore Punkte 27:23 20:19 29:2 32:25 41:29 16:47 4

Bickenbach
Eberſtadt
Sprendlingen
Beusheim".
Beſſungen
Turngeſellſchaft Darmſtadt
Bei einer Ueberprüfung der beiden letzten Tabellen braucht für die
noch ausſtehenden Spiele des Main=Rhein=Gaues nicht mehr viel geſagt
zu werden. Die tabellenmäßigen Spiele werden am Sonntag beendet.
Doch die Entſcheidungen fallen erſt bei den Hängepartien, und an der
Bergſtraße ſieht die Sache ſo aus, daß die Ausſcheidung notwendig wird.
Meiſterklaffſe: Groß=Gerau-Turngemeinde Darmſtadt. Worfelden
Nauheim, Büttelborn-Wolfskehlen, BickenbachSprendlingen,
Eberſtadt-Beſſungen, Bensheim-Turngeſellſchaft Darmſtadt.
Die Darmſtädter Gäſte ſpielen ſicher auf Sieg und um die Haltung
des guten Platzes in der Tabelle. Sonſt kommt dieſem Spiele keine
Bedeutung bei. Anders jedoch bei den beiden übrigen. Nur an Nau=
heim
liegt es noch. Dabei ſind die Ausfichten nicht allzu roſig. Für
die drei letzten Spiele iſt die Vorherſage ganz unmöglich. Wer wollte
auch? Lediglich Bensheim ſollte in der Lage ſein, durch ſeine
gute Verfaſſung, mit einem beſtimmten Siege zu rechnen. Doch haben
die Darmſtädter auch ſchon ſehr überraſcht.
A=Klafſe: HähnleinSeeheim, Roßdorf-Pfungſtadt, Turngemeinde
DarmſtadtWallerſtädten, GriesheimErfelden.
B=Klaſſe: BickenbachAuerbach, Zwingenberg-Bensheim, Urberach
Reichsbahn, ErfeldenStockſtadt.
C=Klaſſe: Walldorf-Beſſungen, Reichsbahn-Worfelden, Auerbach
Lorſch, Hüttenfeld-Zell, Hahn-Büttelborn, Lorſch- Crum=
ſtadt
, BiebesheimEſchollbrücken. ArheilgenSprendlingen,
Nieder=Ramſtadt-Langen, EgelsbachErzhauſen.
Turngemeinde 1816 T.V. Wallerſtädten.
Heute nachmittag 3 Uhr finder das Rückſpiel obiger Mannſchaften
auf dem Sportplatz am Oſtbahnhof ſtatt. Vorher, um 1.45 Uhr, ſpielt
die 1. Jugend gegen diejenige des T. V. Groß=Gerau.
Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Die 1. Mannſchaft fährt heute Sonntag nach Beusheim zum vor=
letzten
Gaumeiſterſchaftsſpiel und ſpielt dort um 3 Uhr. Abfahrt der
Mannſchaft 1.25 Uhr ab Hauptbahnhof. Die Jugend ſpielt um 2 Uhr
gegen die gleiche von Arheilgen. Treffpunkt um 1 Uhr am Gaswerk.

Zum Boxkampf Norwegen gegen Deutſchland.
Der Norwegiſche Boxverband hat nun ebenfalls ſeine Mannfchaft
für den am 24. November in Oslo ſtattfindenden Länderkampf gegen
Deutſchland aufgeſtellt, ſo daß ſich beide Parteien in folgender Auf=
ſtellung
gegenübertreten werden: Fliegengewicht: Ausböck=München
gegen Erlin Olſen; Bantamgewicht: Ziglarſki=Berlin gegen Olaf Niel=
ſen
; Federgawicht: Fuchs=Berlin gegen Ingvald Bjerke; Leichtewicht:
Bächler=Berlin gegen Harald Hanſen; Weltergewicht: Volkmar=Berlin
gegen Olaf Froensdahl: Mittelgewicht: Leidmann=Müinchen gegen
Gunnar Johannſen; Halbſchwergewicht: Figge=Elberfeld gegen Knud
Pederſen; Schwergewvicht: Neuſel=Berlin gegen Reidar Thorſen.

Sonntag, den 1T. November 1929

Kreismeiſterklaſſe: Aſchaffenburg-Langen, ArheilgenPfungſtadt,
ObernburgGriesheim. ErbachWalldorf, Klein=Wallſtadt
Damm, LeiderGroß=Umſtadt.
Es geht dem Ende der Pflichtſpiele entgegen. Noch zwei Spieltage
und die große Frage der diesjährigen Meiſterſchaft iſt entſchieden. Aber
heute iſt ſie noch ungewiß, ſo daß die letzten Spiele keinesfalls Ein=
buße
an Intereſſe erleiden werden. Im Gegenteil! Mit Recht wird
man ſich fragen, ob Langen in Aſchaffenburg eine beſſere Partie liefert,
als daheim am letzten Sonntag. Der Verluſt eines Punktes kann die
Gleichſtellung mit Arheilgen bringen, wenn dieſe das Spiel gegen die
Pfungſtädter gewinnen. Arheilgen trägt ſein letztes Spiel auf eigenem
Platze aus und iſt ſich darüber klar, daß hinter dieſem Treffen das
Schlußſpiel in Langen ſteht. Die Gäſte werden daher auf einen feſt
entſchloſſenen Gegner ſtoßen, und ihre Abſicht, keine zwei Spiele gegen
eine Mannſchaft zu verlieren, wird mit ebenſo großer Zähigkeit beant=
wortet
werden. Arheilgen und Pfungſtadt haben ihre beſten Spieler
anders, als im Vorſpiel zur Stelle, und man darf auf ein gutes
Spiel rechnen. Der Tip? Auch das dritte Treffen in Obernburg
iſt noch nicht entſchieden, da Griesheim Erſatz mitbringt und ſich auf
ein gefährliches Gelände begibt, wo noch niemand, außer Arheilgen,
Punkte holen konnte. Noch ein Umſtand verdient Erwähnung: Es
ſind die drei Letzten, die gegen die drei Erſten ſpielen, und wo auf der
einen Seite die Meiſterſchaft ſvinkt, droht auf der anderen der Abſtieg.
Wir ſind geſpannt. In der Odenwald=Maingruppe ſcheint ſich
Walldorf durchzuſetzen, wenn es aus Erbach mit zwei Punkten heim=
kehrt
. Klein=Wallſtadt wird ſich ſehr, und vielleicht nicht vergeblich an=
ſtrengen
, um diesmal als Sieger aus der Begegnung mit Damm her=
dorzugehen
. Der eigene Platz! Leider gegen Groß=Umſtadt wird für
den Platzverein auch keine Verbeſſerung des Tabellenſtandes bringen,

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Handball.
11.00 Uhr: Exerz.=Pl.: Polizei=Sportverein Darmſtadt Kickers
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1.15 Uhr: Stadion: Sportverein 98 Rot=Weiß Frankfurt.
2.00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß, V. f. R. F.=Spv. Frankfurt.
Fußball.
11.00 Uhr: Schanz:
F.=C. Eintracht 1919 F.=V. Germania
Eberſtadt.
2.30 Uhr: Stadion: Sportverein 98 Haſſia Bingen.

Erſter Tag 2. Klaſſe (15. November). In der heutige
mittags=Ziehung fielen zwei Gewinne zu 50 000 Mark
192 542, zwei Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 173 195, vier
zu 3000 Mark auf Nr. 253 299 368 034, zwei Gewinne zu 2
auf Nr. 221 G7, zehn Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 1485
309 734 337 967 380 587, zehn Gewinne zu 800 Mark auf 9
77 087 W5 485 B32320 319 356 22 Gewinne zu 500 Mark auf
146 462 170 115 200 839 204 039, 254 375 271 106 306 784 32152
342 213; ferner wurden gezogen: 90 Gewinne zu 300 Mark
Gewinne zu 180 Mark. In der Nachmittags=Ziehu
zwei Geſinne zu 3000 Mark auf Nr. 66 040, vier Gewinne
Mark auf Nr. 170 095 191 021, zwölf Gewinne zu 800 Mar
65 962 87 651 212 768 257 747 327 445 341 267, 34 Gewinne zu
auf Nr. 61864 93 019 130573 136 454 143 338 162 995 22369
246 432 252 767 254 905 274 022 279 385 307 567 318 453 330 46:
ferner wurden gezogen: 110 Gewinne zu 300 Mark und 254
zu 180 Mark.

Die beſte Fechterin und der beſte Fechter werden am Dienstag, den
3. Dezember, im Darmſtädter Saalbau fechten. Das iſt eine Nachricht,
welche die große Darmſtädter Sportgemeinde ſicher erfreuen wird, iſt
es doch auch das erſtemal, daß die Darmſtädter Sportfechter es unter=
nehmen
, ausſchließlich ihre Kunſt an einem Abend, in großer Auf=
machung
vorzuführen und damit für einen Sport zu werben, der für
die Intellektuellen und die Aeſthetiker gleich reizvoll iſt. Die Fechtkunſt
iſt nicht nur Leibesübung an ſich, ſie verlangt von dem Ausübenden nicht
nur volle Beherrſchung der Technik, ſie erzieht vielmehr zu ſchnellſter
Auffaſſung, Willensbildung und Energie zur Gegenhandlung. Sie ſtellt
den denkenden Menſchen einem anderen gegenüber zu einem Kampf im
Spiel mit der blanken Waffe, deſſen Entſcheidung in erſter Linie die
beſſere Intelligenz vor der Körperkraft herbeiführt.
Außer den Weltmeiſtern werden vorausſichtlich die Deutſchen Meiſter
Erwin Casmir, zweiter Sieger bei der letzten Olympiade in Amſterdam,
der Säbelmeiſter 1929, H. Thomſon, der Degenmeiſter 1929 Hch. Moos,
ſowie die beiden ehemaligen Darmſtädter, der Florettmeiſter 1929, R.
Sommer=Berlin, und der Turnermeiſter Willy Löffler=Frankfurt, neben
dem jungen Meiſter Angelini und eine Anzahl Fechterinnen und Fechter
des Darmſtädter Fechtklubs ſich beteiligen.

Für die Leichtathleten iſt nun endgültig die Zeit der Ruhe gekom=
men
. Von Mitte November bis Ende Februar herrſcht Ruhe im Wett=
kampfſport
, und zwar ſind in dieſer Zeit naturgemäß nicht nur Bahn=
veranſtaltungen
, ſondern auch Waldlaufveranſtaltungen verboten. Die
Zeit des erfriſchenden, kräfteſchaffenden, geſunden Wintertrainings iſt
alſo nun angebrochen, eine Zeit, die allerdings zu Beginn des neuen
Jahres kurz in ihrer Friedlichkeit unterbrochen wird von den in Frank=
furt
, Stuttgart und Nürnberg ſtattfindenden Hallenwettkämpfen.
Vor Anbruch dieſer von vielen erſehnten Epoche der Ruhe haben
die beiden bekannten, gerade auch auf leichtathletiſchem Gebiete führen=
den
Vereine, der Akademiſche Sport=Club und der Sport=
verein
1898 Darmſtadt, noch einmal in friedlichem Wett=
kampf
ihre Kräfte gemeſſen, und mit dieſem am Samstag ausgetrage=
nen
Klubwaldlauf iſt nun auch in Darmſtadt die diesjährige
Leichtathletikſaiſon ausgeklungen. Bei Wind und Regen ſtarteten die
Mannſchaften der beiden Vereine über eine Strecke von gut 4 Kilo=
metern
, mit der Beſtimmung, daß jede Mannſchaft, beſtehend aus 10
Läufern, geſchloſſen, d. h. in voller Zahl, alſo alle 10 Läufer gleich=
zeitig
, durch das Ziel laufen mußte. Der Schwerpunkt lag alſo bei
dieſem Klubwaldlauf nicht bei einzelnen Könnern, ſondern vielmehr
bei der weniger guten Läufern, bei dem Durchſchnitt. Wenn nun
einerſeits der ASC. von ſeiner 2. Mannſchaft nur fünf Läufer zur
Stelle hatte, der Sportdverein dagegen vollzählig vertreten war, ſo ſoll
dieſe Feſtſtellung keine Zurückſetzung, auch kein Hervorheben bedeuten,
ſondern vielmehr den Schluß erhärten, daß die Leichtathleten des
Sportvereins ohne Rückſicht auf das gute oder ſchlechte Wetter im Trai=
ning
und im Wettkampf zur Stelle ſind, während wohl beim Akademi=
ſchen
Sport=Club die Erfüllung ſportlicher Verpflichtungen bei einigen
Herren mehr oder weniger vom guten bzw. ſchlechten Wetter abhängig
iſt. Dieſe Tatſache erklärt denn auch andererſeits, daß der Sportverein
1898 mit ſeiner 1. Mannſchaft, eben infolge des intenſiveren Trainings
und infolgedeſſen des beſſeren Durchſchnitts, vor der Mannſchaft des
ASC. in 14 Minuten 12 Sekunden den 1. Platz belegte. Der ASC.
brachte in 15 Minuten 8 Sekunden ſeine Manſchaft durch das Ziel. Die
2. Mannſchaft des Sportvereins wurde ſozuſagen kampflos Dritter.
Zweifelsohne war gerade dieſer Klubwaldlauf wertvoll, war er doch
auch insbeſondere dazu angetan, die freundſchaftlichen Beziehungen der
beiden Vereine zu erneuern und zu feſtigen. Sein beſonderer Wert lag
des weiteren in der Art der Austragung, die ohne Frage ein gut traf=
niertes
Durchſchnittsmaterial erfordert, falls der Sieg erſtrebt wird.
Gerade in dieſer Hinſicht möge daher dieſe letzte Veranſtaltung des
dergangenen Leichtathletikjahres allen Beteiligten, Vereinen ſowohl als
auch Läufern, lehrreich und anregend ſein für die Weiterentwickelung
einer erſtrebenswerten Breitenarbeit.

Fruco=Schnellkocher. Die Firma Hermann Roſenthal,
Ludwigsplatz, hat ſich für den neuen Fruco=Schnellkocher den Allein=
berkauf
geſichert. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Eine Quelle feinſter Luſt iſt im Urteil aller Kenner das
unerreichte Gramola=Muſikinſtrument. Nie wird Sie im ſtillen
Zuhauſe das Gefühl des Alleinſeins beſchleichen, niemals wird das
Gramola Langeweile aufkommen laſſen, wenn Sie Gäſte haben, jeder=
zeit
iſt es gut aufgelegt, kurzum: Das Gramola iſt der Geſte Kame=
rad
, den Sie ſich ſwünſchen können. Und dabei iſt es durchaus er=
ſchwinglich
für jeden! Notieren Sie ſich noch heute auf Ihrem Kalen=
der
: Gramola vorſpielen laſſen in der offiziellen Verkaufsſtelle der
Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft, natürlich ganz unberbindlich!
Togal. Mit dieſem Präparat konnten laut den tauſenden von
ärztlichen Berichten ſehr beachtenswerte Erfolge bei Rheumatismus,
Ischias und Hexenſchuß erzielt wverden. Togal wirkte ſtets prompt und
rief abſolut keine unangenehmen Nebenerſcheinungen herbor, was nicht
hoch genug eingeſchätzt werden kann und was einen großen Vorzug
anderen, ähnlichen Mitteln gegenüber bedeutet.
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wieder Neues und Intereffantes aus aller Welt. Sie finden die
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Nauener Zeit. o 15, 15.35: Zeit, Wirtſchaftsm. O 16.10
Handelsk. (Di. u. Fr.). O 16.25: Gießener Wetter, Wirtſ
während des Nachm.=Konzerts: Vereinsnachr. O 18.05, 19.
19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag, 17. Nov. 7: Hamburg: Hafenkonzert vom
Cap Norte der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffah
ſchaft. 8.15: Morgenfeier der Evangel. Landeskirche.
Pfarrer Veidt. Mitw.; H. Walcha (Orgel), Maerz’ſcher M
chor. O 10.30: Stadtrat Dr. Keller: Der Uebergang
Grundſchule zur weiterführenden Schule. O 11: Elternſtund
tor Geheb: Die Odenwaldſchule. o 11.50: Dr. Julian
Vorleſung aus eigenen Schriften. S 12.10: Kaſſel: Kon
Funkorch. O 13: Dienſt der Landwirtſchaftskammer Wi
Gänſemaſt=Futter Was iſt bei der Gärung der I
beachten? Das Schneiden der Krone beim Pflan
Jaunes. O 13.10: Jugendſtunde: Wunſchſtunde: Märchen.
Landwirt W. Birk: Erfolgreiche Düngung. Pfarrer i
Meyenſchein: Selbſthilfe und Gemeinſinn auf dem Lande.
Berlin: Programm der aktuellen Abteilung Berliner
Aus dem großen Schauſpielhaus: Die drei Musfetier
Spiel aus romantiſcher Zeit mit Muſik von geſtern un
Text nach Motiven des Alexander Dumas von Rudolph
und Ernſt Weliſch. Muſik der Einlagen von Ralph
18.05: Oberſpielleiter Dr. Graf: Das Frankfurter Oz
vom 17. bis 23. November. o 18.15: Dr. Jacobi: Fal
Straßburg. 18.30: Annette Kolb lieſt aus eigenen Werkei
Dr. Kahn: Die Kunſt des Goldmachens. e 19.30: S
Württembergiſches Landestheater: Amelia‟ (Ein Maskenba
in drei Aufzügen von Verdi. 6 22.30: Sport. O 22.45
gart: Heitere Senff=Georgi=Stunde: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Gleichbieibendes Werktags=Programm
Weiter für den Landwirt. 6 7: Gymnaſtik. O 12.25: Wetter
Landwirt (So. 12.50). 6 12.55: Nauener Zeit. 8 14: Berlin
platten. O 15.30: Wetter, Börſe.
Deutſche Welle. Sonntag, 17. Nov. 7: Gymnaſtik. o
tiſche Winke für den Landwirt. o 8.15: Marktlage.
Dir. Geißler: Die Winterfütterung. 6 8.55: Stundeng!
der Potsdamer Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. o. Anſ=
läut
des Berliner Doms. 6 10: Sonntagwetter. 10.50
funk: Szenenbild aus Die drei Musketiere‟. O 11: Elte
O 11.30: Blasorcheſter=Konzert. Leitung: Jul. Einödshofer
Mittagskonzert. Kapelle Arkadt Flato. 6 14.39: Mari
Märchen. 15: Programm der Aktuellen Abteilung:
Theater. Großes Schauſpielhaus: Die drei Musketiere,
aus romantiſcher Zeit mit Muſik von geſtern und heute.
Motiven des Alex. Dumas von Rud. Schanzer und E.
Muſik der Einlagen von Ralph. Beuatzky. Regie: Erik
6 18.15: Dr. Priemel: Gemütsbewegungen bei Tieren,
Prof. Dr. Zylmann: Knochen und Scherben im Acker.
v. Kapherr: Bärenjagden in Rußland und Sibirien. e
der Singakademie: Gaukonzert des Deutſchen Mandolm
Gitarrenſpieler=Bundes. Gaudirigent: C. Henze. Mitw.
Berliner Mandolinen= und Lauten=Orcheſter 1896, I. S.
Mandolinen= und Lauten=Orch. 07, Mandolinen=Vereinigung
berg, Mandolinen=Club Sevilla, Charlottenburg. 0 Anſch
Wetter, Sportnachrichten. Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Bela. O Pauſen: Wahl=Ergebniſſe und Bildfunk.

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Der vorübergehende Luftdruckanſtieg, der im Laufe des
Tages vielfach zu Aufheiterung führte und während der v
Nacht Aufklaren verurſachte, brachte namentlich in Mittel=
deutſchland
die Temperaturen bis zum Gefrierpunkt und etwas
Schon heute morgen lag über dem Kanal die neue, vom Oze
rückende Störung mit kräftigem Barometergefälle. Sie wir
wieder eine Wetterverſchlechterung bringen, die ſich unter zuu
Luftbewegung durch Eintrübunge und Niederſchläge, die in
Lagen in Schnee niedergehen, bemerkbar machen wird. Di
raturen, die anfänglich anſteigen werden, erfahren jedoch
raſch folgenden Zuſtrom kalter Luft an der Rückſeite alsba
einen Rückgang. Der Witterungscharakter bleibt vorläufig ur
Ausſichten für Sonntag, den 17. November: Anfänglich bedee
und Niederſchläge (in höheren Lagen Schnee), lebhafte
dann mehr nach Weſten umdrehende Winde, ſpäter wechſelt
wieder kühler.
Ausſichten für Montag, den 18. November: Unbeſtändig, wechl
kig, vorübergehend aufheiternd, noch einzelne Schauer,
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Sonntag, den 17. November

vom füddeutſchen Produkkenmarkk.
internationalen Getreidemärkte unterlagen in der ver=
n
Woche ſtimmungsmäßig den Auswirkungen der Vor=
n
der New Yorker Getreidebörſe. So war die Tendenz in
n Hälfte der Woche flau, und die Kursnotierungen brach=
veiſe
ſtarke Einbrüche. In der zweiten Wochenhälfte konn=
die
Märkte nachdem auch die New Yorker Effektenbörſe
twas zuverſichtlicher war wieder etwas erholen, ins=
e
auch deshalb, weil die europäiſchen Zuſchußländer von
gen Offerten Gebrauch machten und Ware aufnahmen.
den ſüddeutſchen Produktenmärkten blieb es im großen
zen ſtill. Die Ereigniſſe an den Auslandsmärkten beein=
den
Markt nur in geringem Maße. In Auslandsweizen
je Mühlen im billigſten Moment Käufer, ohne daß das
bemerkenswerte Formen annahm. Inlandsweizen wurde
von der bewegten Tendenz des Auslandes kaum erfaßt,
as Preisniveau während der flauen Tage nur wenig ge=
urde
. In der zweiten Wochenhälfte kam es auch in In=
izen
zu einigen Abſchlüſſen. Am Weizenmehlmarkt blieb
die ganze Woche überall ruhig. In Anbetracht des ver=
Auslandsweizenmaterials ermäßigten die Mühlen ihre
n der Wochenmitte um ½ Mark, und auf dieſer Baſis
die Mühlen auch Verkäufe tätigen, ohne daß von einem
Verkaufsgeſchäft die Rede ſein konnte. Am heutigen
age waren die Preiſe um 25 Pfg. höher. Roggenmehl
sgeſprochen ſtilles Geſchäft, da trotz der großen Preis=
wiſchen
Weizen= und Roggenmehl die Konſumnachfrage
Auch die von nord= und ſüddeutſchen Mühlen eingeräum=
geren
Preiſe vermochten das Geſchäft nicht zu beleben.
ausl., je nach Qualität und Herkunft 26½31½4, inl.
Roggen, inl., 18½18½, Weizenmehl. Spezial 0.
36, Roggenmehl, ſüdd., je nach Ausmahlung 2829½,
6½27½. Braugerſte iſt unverändert. Es beſteht nur
e Sorten Intereſſe. Futtergerſte hatte bei ſtillem Geſchäft
gänge zu verzeichnen. Das Hafergeſchäft hatte mit Abſatz=
keiten
zu kämpfen. Die hieſige Konſumnachfrage blieb
is Preisniveau konnte ſich gegen die Vorwoche nicht hal=
is
lag ebenfalls ruhig bei ſpäter erholten Preiſen. Brau=
21, pfälz. 21½22¾, Futtergerſte 17½18½, Hafer
18½, Mais m. S. 181/183. Der Futtermittelmarkt
äftslos, da die Landwirtſchaft mit Eindeckungen zurück=
jedoch
der Handel ſeinen Abnahmeverpflichtungen ter=
ß
nachzukommen beſtrebt iſt war das Angebot in prompt
tender Ware in faſt ſämtlichen Futterſorten ſehr groß.
geforderten Preiſe blieben etwas zurück. Weizennachmehl
Weizenfuttermehl 1010½4, Weizenkleie, fein, 9½9½,
10. Roggenkleie 10. Erdnußkuchen 20½20/, Raps=
187/. Soyaſchrot 18. Biertreber 16½17½, Malz=
17, Trockenſchnitzel 92/.

Reichsbank wartet ab. In Ergänzung unſerer geſtrigen
güber die Stellungnahme der Reichsbank zu der durch
k neu geſchaffenen Diskontſituation iſt zu berichten, daß
ehr bei der Reichsbank die Neigung herausgebildet hat,
ntpolitiſchen Beſchlüſſen evtl. Maßnahmen der Bank von
am nächſten Donnerstag abzuwarten. Vorher wird
Schritte der Reichsbank nicht zu rechnen ſein.

auf 135,3 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen iſt die
* für Agrarſtoffe um 0,7 v. H. auf 128,1 (129,0) geſunken.
iffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat um 0,3
129,7 (130,1) nachgegeben. Die Indexziffer für induſtrielle
ent weiſt mit 156,5 keine Veränderung auf.
ſtungsverfahren im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau be=
Zum Ausgang der Lohnverhandlungen im mitteldeutſchen
enbergbau wird vom Arbeitgeberverband des Braunkohlen=
mitgeteilt
: Mit Rückſicht auf die Höhe der tatſächlichen Löhne
kohlenbergbau (die jetzt gezahlten Löhne liegen rund 90 Pro=
den
Vorkriegslöhnen), auf die wirtſchaftliche Lage der Werke,
den Umſtand, daß am 1. Oktober bei gleichbleibenden Löhnen
irzung der Schicht= bzw. Arbeitszeit eingetreten iſt, und mit
uf die Abänderung der lex Brünung (Senkung der Knapp=
äge
), die den Arbeitnehmern eine direkte Lohnerhöhung ge=
e
, ſahen ſich die Arbeitgeber nicht in der Lage, den Wünſchen
kſchaften Rechnung zu tragen. Die Verhandlungen wurden
ausſichtslos abgebrochen. Weitere wird bekannt, daß der Ar=
rband
für den Braunkohlenbergbau ſeinerſeits um die Ein=
es
Schlichters gebeten und die Verlängerung der bisherigen
ſowie die Verſetzung von kleineren oſtdeutſchen Werken in
e Randreviergruppe beantragt hat.
=Karlsruher Induſtriewerke A.=G. Die ſtärkere Kurserhöhung
0 Prozent in den Aktien des Unternehmens gab zu Gerüchten
ng, daß Verhandlungen der Geſellſchaft mit der S. K.S.
ſer Kugellager=Abkommen günſtig ſtehen. Die Verwaltung
Stellungnahme dazu ab, gibt aber auch kein Dementi. Wie
en, iſt der A.R.=Vorſitzende zurzeit auf einer nordiſchen Aus=
ſo
daß die Vermutung nicht unberechtigt iſt, daß tatſächlich
den verhandelt wird. Die Käufe der Aktien gehen teilweiſe
2. Norma, teilweiſe auf deutſche Geſellſchaften, die an dem
lände von Berlin-Karlsruhe Intereſſe haben, zurück. Der
ing von Berlin-Karlsruhe ſelbſt iſt zurzeit befriedigend.
ichsverfahren Helios Allgemeine Rückverſicherung A.=G.,
a. M. Dieſe Holding=Geſellſchaft hat bekanntlich dadurch,
ihrem Portefeuille ein Paket Frankfurter Allgemeine Aktien
ill. RM. beſitzt, auf das ſie nunmehr die reſtliche 75 Prozent
g im Betrage von 3,9 Mill. RM. zu leiſten hat, während das
et naturgemäß nur einen ſehr minimalen Wert repräſentiert,
Verluſte erlitten, deren Höhe noch nicht genau feſtſteht. Der
rd zurzeit aufgeſtellt. Nach Informationen hat die Verwal=
tehr
zur Abwendung des Konkurſes das gerichtliche Vergleichs=
beantragt
. Den Gläubigern wird ſpäter ein Liquidations=
orgeſchlagen
, welcher die Verwertung der geſamten Maſſe zum
anteilsmäßigen Befriedigung der Gläubiger nach konkurs=
Hrundſatze unter Kontrolle der Gläubiger vorſieht. Der Kon=
eine
deswegen unzweckmäßig, weil neben hohen Poſten die
emäße Abwicklung der Geſchäfte und die Verwertung der
ſchwert würde und weil es ſich nur um relativ wenige Gläu=
dele
. Die Geſellſchaft hat ſich bereits an ihre Gläubiger ge=

Biehmärkke.

em Schweinemarkt in Weiheim a. d. B. am 16. b. M. wurden
iine zugeführt. Verkauft wurden 217 Stück, und zwar Milch=
15 Stück von 2332 Mk., Läufer das Stück von 3555 Mk.

der Produktenbericht vom 15. November. Großhandelsein=
e
der 100 Kilo loko Mainz: Weizen 24,2524,50, Roggen
Hafer 17,7518, Braugerſte 18,7520,25, Futtergerſte 16,50
1od. Weizenmehl, Spezial 0 37,90, Roggenmehl 01 2727,50,
EE, fein 10,25, dto. grob 11, Roggenkleie 10, Malzkeime mit
30, Biertreber 1617,25, Erdnußkuchen 20,7021,50, Kokos=
2t, Palmkuchen 18,5019,50, Rapskuchen 1920, Kleeheu, loſe
Ao. geb. 13,5014, Wieſenheu 11,5012, Maſchinenſtroh 5
Drahtpreßſtroh 5,506. Tendenz: flau.
Uürter Eiergroßhandelspreiſe. Marktlage: Tendenz ruhig. Ab=
ſcher
Ware ſowie in Kühlhauseiern ſchleppend. Preiſe in Pf.
Italiener nicht am Markte, Bulgariſche 12,2512,50, Hollän=
19, Jugoſlawiſche 12,5013,25, Polniſche 11,2511,50, Ruſ=
230, Chineſiſche 1112, Däniſche 1519, Belg.=Flandriſche
Nümäniſche 11,2511,75, Norddeutſche 1618, Franzöſiſche
Warkt, Schleſiſche nicht am Markt, Bayeriſche nicht am Markt.
E Produktenbericht vom 16. November. Die Produktenbörſe
ch am Wochenſchluß in recht feſter Haltung. Die höheren
üngen, von Ueberſee und die im Einklang damit beträchtlich
Siofferten boten einige Anregung, zumal das Inlandsangebot
Sütich knapp iſt. Für Weizen bekunden die Mühlen infolge
Aungszwangsgeſetzes regere Nachfrage, beſonders da das

Weizenmehlgeſchäft ſeit geſtern nachmittag eine weitere Belebung er=
fahren
hat. Es wurden etwa 23 Mk. höhere Preiſe bewilligt. Roggen
iſt gleichfalls nur wenig offeriert, während Roggen in Erwartung wei=
terer
geſetzlicher Maßnahmen zur Hebung des Preisniveaus zurückge=
halten
wird. Die Forderungen lauteten etwa 34 Mk. höher. Am Lie=
ferungsmarkt
ſetzte Weizen 2½ Mk. feſter ein, Roggen konnte ſich, na=
mentlich
in der Märzſicht, beachtlich befeſtigen. Weizenmehl hat zu 25
bis 50 Pfennig höheren Preiſen lebhafteres Geſchäft. Roggenmehl iſt
in den Forderungen gleichfalls um 25 Pfennig erhöht, jedoch bleiben
Abſchlüſſe auf Deckung des notwendigen Bedarfes beſchränkt. Hafer bei
geringerem Angebot und beſſerer Konſumnachfrage feſter. Gerſte ruhig,
aber ziemlich ſtetig.
Frankfurker Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. November.
Zum Wochenſchluß war die Tendenz an der Frankfurter Börſe
wieder luſtlos. Die Spekulation zeigte nur ganz geringe Unter=
nehmungsluſt
, da Aufträge kaum vorlagen. Obwohl an der geſtrigen
New Yorker Börſe die Beſſerung der Situation Fortſchritte machte,
ging nur eine geringe Anregung hiervon aus. Die Herabſetzung des
Diskontſatzes in Amſterdam machte auch nur wenig Eindruck, doch hofft
man, daß dies zur weiteren Entſpannung der internationalen Geld=
marktverhältniſſe
beitragen wird. Auch nimmt man an, daß Berlin
und London ebenfalls zu einer Diskontſenkung in der nächſten Zeit
ſchreiten werden. Das Geſchäft blieb aber äußerſt gering. Gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich zumeiſt Rückgänge, die aber kein
größeres Ausmaß annahmen, da im Grundton der Börſe eine gewiſſe
Widerſtandskraft den Verluſten einen Einhalt bot. Am Elektromaukt
verloren Siemens 1½ Prozent und AEG. 1 Prozent. Schuckert lagen
eine Kleinigkeit höher. Am Chemiemarkt büßten J. G. Farben 1½
Prozent ein. Deutſche Erdöl behauptet. Montanaktien bis 1 Prozent
abgeſchwächt. Aku=Aktien lagen gut behauptet. Barmer Bank und
Dresdener Bank waren je 34 Prozent gedrückt, dagegen gewannen
Commerzbank 1 Prozent. Renten faſt ohne Geſchäft. Neubeſitzanleihe
etwas gebeſſert. Auch im Verlaufe blieb der Geſchäftsumfang gering.
Die Kurſe waren gegenüber dem Anfang gut gehalten. Am Geldmarkt
war Tagesgeld mit 7½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar ca. 4,1810, gegen Pfunde ca. 20,393, Lon=
don
-Kabel 4,8782, Paris 123,86, Mailand 93,17, Madrid 34,68, Holland
12,09½.
Kleine wirkſchaffsnachrichten.
Die ſeit 1875 beſtehende Privatbankfirma Trinkaus in Düſſeldorf
wird ſich mit Wirkung vom 1. Januar 1930 mit der 1902 erſtandenen
Privatbankfirma Ernſt Wilhelm Engels u. Co., beide in Düſſeldorf.
verſchmelzen. Die aufnehmende Firma iſt die bisherige Kommandit=
geſellſchaft
Trinkaus (Kapital 1 Million RM.)
Die G.V. der Martin May Lederwerke A.G., Frankfurt a. M.,
genehmigte ohne Erörterung den Abſchluß für das Geſchäftsjahr
1928/23. Der Verluſt von 55 083 RM. wird zum Teil aus der Reſerve
von 40000 RM. gedeckt. Die verbleibenden 15 083 RM. werden vor=
getragen
. Vertreten waren 329 740 RM. Aktien.
Das Geſchäft am Rohäutemarkt war weiter ruhig. Auf den letz=
ten
Verſteigerungen bewegten ſich die Preiſe in gleichem Tempo wie
ſeither abwärts. Großviehäute verloren 510 Prozent, Kalbfelle bis
zu 5 Prozent, wogegen ſich Schaffelle allgemein im Preiſe behaupten
konnten.
Die Maſchinenbaugeſellſchaft A. G. Karlsruhe wird, dem Vernehmen
nach, auch für das am 31. Dezember 1928 abgelaufene Geſchäftsjahr
einen neuen Verluſt aufzuweiſen haben, während auch im Sanierungs=
jahr
1927 ein Verluſt von 34 892 RM. vorgetragen war.
Die Niederländiſche Nationalbank hat ihren Diskontſatz von 5 auf
4½ Prozent herabgeſetzt.
Mit einem Aktienkapital von 1 Million Schweizer Frs. wurde in
Baſel die Strafina A.G., Finanzierungsgeſellſchaft für Straßen=
bauten
, gegründet. Zweck des Unternehmens iſt die Durchführung und
Finanzierung kommerzieller Transaktionen, insbeſondere auf dem Ge=
biete
des Straßenbaues.
In Madrid wird offzielle die im Ausland verbreitete Nachricht
dementiert, wonach die ſpaniſche Regierung daran denke, im Ausland
eine Anleihe aufzunehmen, um damit die Peſeta zu ſtützen. Das Kom=
muniqué
erklärt, daß die Lage des ſpaniſchen Finanzmarktes derart
günſtig ſei, daß ſich die Regierung nicht genötigt ſehe, derartige Maß=
nahmen
zu ergreifen

Die Geldmarkklage in Frankreich.
Wie man weiß, iſt die Geldmarktlage in Frankreich ſeit Monaten
gegenüber den anderen Geldmärkten der Welt beſonders günſtig. Es
vergeht kaum eine Woche, daß nicht entweder von London oder neueſtens
auch aus New York Goldbarren hier eintreffen, die den Goldſtand der
Bank von Frankreich vermehren helfen. Nach dem letzten Wochenbericht
der Bank beläuft ſich ihr Goldbeſtand auf 40,3 Milliarden Franken,
was gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres eine Vermehrung
von rund 9 Milliarden Franken darſtellt. Dazu kommen noch die von
der Bank von Frankreich gehaltenen Deviſenbeſtände, die ſich auf rund
26 Milliarden Franken beziffern
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 16. Nov. (Privy=Tel.)
Baumwolle: Am Baumwollmarkt war heute eine Aufwärtsbewe=
gung
der Preiſe zu beobachten, da aus Liverpool feſtere Kabelmeldun=
gen
vorlagen und Berichte aus dem Handel Anregung boten. Ein wei=
teres
Hauſſemotiv bildete das Niedergehen von Regenfällen im Süden.
Käufen des Handels und Deckungen, die anläßlich des Wochenendes er=
folgten
, ſtanden Abgaben ſüdlicher Firmen mäßigen Umfanges und
Realiſationen gegenüber. Später bekundeten auch New Orleanſer und
Liverpooler Häuſer Kaufintereſſe.
Kaffee: Die Preisrückgänge am Markte in Rio veranlaßten braſi=
lianiſche
und europäiſche Firmen am Kaffeemarkte zu Verkäufen, die
einen Druck auf das Preisniveau ausübten. Es wurden auch Glatt=
ſtellungen
vorgenommen.
Zucker: Der Zuckermarkt nahm heute einen ſtetigen Verlauf. Dle
feſtere Veranlagung des Lokomarktes und Nachrichten, daß Europa ſtär=
keres
Intereſſe für kubaniſchen Zucker bekunde, regten die Kaufluſt der
Handelsfirmen an, was ebenſo wie einige Deckungen ein Anziehen der
Preiſe zur Folge hatte. In einigen Terminen trat jedoch ſpäter eine
leichte Abſchwächung ein.
* Chicago, 16. Nov. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Weizenmarkt nahm zum Wochenſchluß einen feſten
Verlauf. Die Hauptgründe für die Preisſteigerungen waren in ver=
mehrten
Schwarzfroſtmeldungen aus Argentinien, in den höheren Preis=
meldungen
aus Liverpool und in dem anhaltend guten Exportgeſchäft
zu ſuchen. Nach einer Veröffentlichung des Ackerbauamtes kann mit
ziemlicher Wahrſcheinlichkeit damit gerechnet werden, daß die Getreide=
preiſe
innerhalb der nächſten zwei Monate um 25 Cents per Buſhel
ſteigen werden. Aus Deutſchland ſtammende Berichte über eine ſtarte
Abnahme der im Beſitz der Landwirte befindlichen Vorräte wurden
gleichfalls als Baiſſemotiv gewertet.
Mais: Im Eingang mit der nach oben gerichteten Bewegung des
Weizenmarktes traten auch bei Mais Preisgewinne ein. Preisſteigernd
wirkte ferner das ungünſtige Wetter im ſüdweſtlichen Anbaugebiet.
Roggen: Auf Grund der feſten Veranlagung der nordweſtlichen
Märkte und des nur mäßigen Inlandsangebotes ergaben ſich auch bei
Roggen Preisſteigerungen. Außerdem wurde eine hauſſelautende
Schätzung über die in Händen der deurſchen Landwirte befindlichen Be=
ſtände
bekannt. Deckungen trugen gleichfalls zu dem Anziehen der
Preiſe bei.
Hafer: Die beſſere Lokonachfrage und die feſte Haltung der Loko=
märkte
ließen die Haferpreiſe anziehen, zumal auch das Steigen der
Preiſe in Winnipeg Anregung bot.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Nov.:
Getreide. Weizen: Dezember 121, März 127½, Mai 13178,
Juli 132: Mais: Dez. 89½, März 94½, Mai 96: Hafer: De=
zember
46, März 48½8, Mai 50½; Roggen: Dezember 100, März
103½, Mai 104.
Schmalz: Dezember 10,40, Januar 10,92½, März 11,12½,
Mai 11.30.
Fleiſch. Rippen: : Speck, loko 10,00; leichte Schweine
8,659,15, ſchwere Schweine 8,759,30; Schweinezufuhren:
Chicago 14000, im Weſten 43000.
Baumwolle: Dezember 17,58, Januar 17,68.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 16. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra, loſe 8½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 137½, Hartwinter
u. Ernte 12478: Mais 102½; Mehl 5,806,20; Fracht: nach
England 1,62,0 Schilling, nach dem Kontinent 89 Cents.

Berliner Kursbericht
vom 16. November 1929

Deviſenmarkt
vom 16. November 1929

Berl. Handels=Geſ. 180.75 Me Heee R Meenee Met Gel Brief WBährung) Geld/Brrei Danatbank 238.50 J. G. Farben 180. Rütgerswerke 7425 Helſingfors 100 finn. Mk. 10.50 10.52 Schweiz 100 Franken 81.005 81. 165 Deutſche Bant 152.75 Gelſenk. Bergw. 125.75 Salzbetfurth Kaln 320.625 Wien 100 Schilling 58.735 58.255 Spanien 1100 Peſetas 58.49 58.61 Disconto=Geſ. 1.52.75 Geſ. f.elettr. Untern. /167.75 Leonh. Tietz 163.-
Prag 100 Tſch. Kr. 12.378 12.396 Danzig 100 Gulden 81.46 81.62 Dresdner Ban 149.50 Haupener Bergbau 133. Verein. Glanzſtoff 478. Budapei! 100 Pengo 73.015 73. 155
Japan 1 Yen 2.048 2.052 Kapag 106.- Soeſch Eiſen 119.50 Verein, Stahlwerk 105.125 Sofia 100 Leva 3.014 3.C20 Ktio de Janeir 1 Milre: 0.494 0.496 Eanſa Dampfſch. 150.375 Phil. Holzmann K8.25 Weſteregeln Alkali 205. Holland 100 Gulden 168.50 168.64 Zugoſlawien 100 Dinar 7.393 7.407 Nordd. Lloyd 101.25 Kali Aſchersleben 197.50 Agsb.=Nrnb. Maſch. 80.25 Lslo 100 Kronen 171.s1 112.7 Portugal 100 Escudo. 18.78 18.82 A. E. G.
163. Klöcknerwerke 86.75 Baſalt Linz 32.50 Kopenhagen 1100 Kronen 111.96 112.14 Athen 100 Drachm. 5.425 5.435 Bahr. Motorenw. 89.25 Köln=Neueſſ. Bgw. 117.50 Berl. Karlsr. Ind 69. Stockholm 100 Kronen 112.25 112.47 Konſtantinope 1 türk. 2 1.977 1.981 J. P. Bemberg 201. Ludw. Loewe 167.75 Hirſch Kupfer 124.75 London 1 =Sto 20.378 20.418 Kairo 1ägypt. * 20.895 20.925 Bergmann Elektr. 204. Mannesm. Röhr. 97.25 Hohenlohe=Werke 80. Buenos=Aires /1 Pap. Pe v 1.725 1.72
Kanado 1 canad. Doll. Af 4. 104 Berl Maſch.=Bau / 60. Maſch.=Bau=Untn. 26. Lindes Eismaſch. 157. New Yort 1 Dollar 4.1780 .186 Uruguay Goldpeſo 4.046 4.054 Conti Gummi 144.50 Nordd. Wolle
1C5. Herm. Poege 22.50 Belgien
100 Belgo 58.42 58.54
Fsland 100 eſtl. Kr. 92.18 22.37 Deutſche Cont. Gas 165.50 Oberſchleſ. Kofsw. 97.625 VogelTelegr. Draht/ 68.75 Italien 100 Lire 21.86 21.90 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.86/ 112.08 Deutſche Erdöl 97.50 Orenſtein & Koppel 74.50 Wanderer=Werke 48.125 Paxis 100 Francs 16.45 16.49 Riga
00 Lats 80.58 80.74

Frankfurter Kursbericht vom 16. November 1929.

6% Dtſche. Reichs=)
anl. v. 27 .....
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ....
60 Bayern Frei=
ſtaat
v. 27
80 Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28 ...."
v. 2
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28.
60 Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27
7½0 Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27 ...."

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +:½= Ab=
löſungsanl
..
Otſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schusge.
bietsanleihe ...
80 Bad.=Bäd. v. 26
6% Berlin v. 24 ..
80 Darmſtadt v. 26
v.28
Frkf. a. M. v.26.
2o Mainz v. 26
8 Mannh. v. 26
8% Nürnbergv. 26
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
80 Preuß. Lbs.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr

%. Preuß.
Pfbr.=Anſt. Gold.
obl. .. . . . . ....

87.25
73
76
84. 75
89.5
91.4

75
49.95
8.7
3.85

81.25
82.25
84.75

96.15
93.5
74I.
98
95

8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl
8 ½KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
8½ Naſſ. Landesbk
Goldpfbr. . . . . . .

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
D Berl. Hyp.=Bk.
% Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.Bk.
41/,%0 Lig. Pfbr.
Pfbr.Bk..
41/,% Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp.Bk.
41/ L. Lia. Pfbr.
8% Pfälz.Hyp.Bl.
% Lig. Pfbr
8% Preuß Boden=
cred
.=Bank.
½% Lig. Pfb.
Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bk.
Lig. Pfb.
z Nhein. Hhp.B1
%6 Lig. Pfbr.
80 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ... ..
30 Südd. Bod.=
Cred.=Bank.. . ..
8% Württ. Hyp.=B
% Daimler Benz
von 27.......
8% Dt. Linol. Werke
v. 26
% Klöckner=Wer!
Berlin v.
Mainfrn
% Mitteld. Stahl=
werke
v. 97...

89.5
16
96

21
65
18.5
97
96.5
76.4
96.5
80.5
97
78½.
97
78.5
97

97.5
75
F
80.75
96.5
97.5
97.25

68
92
90

8,Salzmannu. Co
v.
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 .
18% Voigt&Häffner
von 20 ...... ..
F. 6. Farben Bonds
v. 28. .........!
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
41.%. Oſt. Schatz
anw. v. 1914. ..
4¾ Oſt. Goldrente
5‟/obereinh. Rumän
422 Türk. Admin.
1. Bagbad
Zollanl
41/,% Ungarn 191:
1914
14½/.20
Goldr.
Aktien
Accum=Berlit
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ..
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ...
Eemen: Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade
....
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz ....! 42.6
Dt. Atl. Telegr. . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .."
Gold= u. Silb.=Anſtalt . /138
Linoleumwerk
hhckerhoff u. Wid=
mann
... .. . . . .! 81.5

84 Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ. 78.75 Eſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen 90.5 Ettlinger Spinnerei
F. G. Farbeninduſt, 103.25 Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum. Frkft. Gas .......

Ri
Ae

7.42
85

163
112

124
a5
121
160
46.5
341.25
141.25
103
97
249

Hof .. .. ..."
Geiling E Cie...."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfl
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.... .
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Funghan? Stamm
Kali Aſchersleben".
Salzdetfurth
Weſteregeln
Nammgarnſpinn ..
Karſtadt, R. .....
Klein, Schanzl. . . .
Klöcknerwerke".
Lahmeher & Co...
Lech, Augsburg. ..
Löwenbr. Münch.
Züdenſcheid etall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhren

171.5
166
199.5
29
213
81.5
70
115
69
26
125.25

üs

163.5
114
77.5

88.5
79.5
200
126.75
200
2o6
128
139
125.5
97.5
159.5
104
25
67
106.75
203
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54.5
128
151
56.25
103.3
97.5

105
74.5
172.5
70.5
92
114.5
151
301.75
69.5
158
329
112
102.5

96

70.25
58
104.75

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182
159.75
239
152
116
152
149.5
100
126
127
120.5

145
30.3
129.75
256
113.5
141
139
12.5
120

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Mitwirkende: Instrumental-Verein Darmstadt / Konzertsängerin Sophie
Hoepfel, Würzburg / Konzertsänger Marc. Andree Souchay, Berlin / Opern-
sänger
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141.18 Uhr aufgelegt.
Die Buchſtaben
A bis E einſchl.
von Montag, 18. November bis
Mittwoch, 20. November einſchließ=
lich
. Nach dieſem Termin ſind Ande=
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nicht mehr möglich, indem mit
dem Druck begonnen werden muß. Die
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n den nächſten Tagen, was an dieſer
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ner 319

Tinſt

Hamburg unter dem Vorſitz des Präſi=
Notgemeinſchaft, des Staatsminiſters
Ott, tagende Mitgliederverſammlung der
aft der deutſchen Wiſſenſchaft beſchloß
lgende Reviſion in der Organiſation der
aft: Der Hauptausſchuß der Not=
foll
fortan aus 15 Mitgliedern beſtehen,
durch die Mitgliederverſammlung der
aft, die übrigen 5 durch den Reichs=
Innern ernannt werden ſollen. Die
Mitglieder des Hauptausſchuſſes be=
jahre
. Der Hauptausſchuß tagt unter
n gewählten Vorſitzenden. Das Präſi=
tgemeinſchaft
beſteht aus dem Präſiden=
rſitzenden
des Hauptausſchuſſes und der
Anzahl von Vizepräſidenten.
atſächlichen Entwicklung der Notgemein=
ihren
Aufgaben Rechnung zu tragen,
beſchloſſen, daß die Notgemeinſchaft
en Namen Deutſche Forſchungsgemein=
ſoll
, der ſchon bisher als Untertitel ge=
iſt
. Der Name wird amtlich lauten:
meinſchaft zur Erhaltung und Förde=
ſchung‟
. Die anweſenden Vertreter der
Akademien der Wiſſenſchaften gaben
es Einverſtändnis mit dieſer Namens=
unders
kund. Vom Reichsinnenminiſter
ein Begrüßungstelegramm eingelaufen.
Notgemeinſchaft bei der Verleihung der
endien befolgten Richtlinien fanden die
illigung der Mitgliederverſammlung.
der ſtets ſteigenden Zahl der Anträge
chtigung der verfügbaren Mittel mög=
heſuchen
entſprechen zu können, wurde
ing der durchſchnittlichen Höhe der Sti=
inumgänglich
bezeichnet.
mmlung beſchloß, folgendes Telegramm
zpräſidenten zu ſenden: Einig in dem
ze Forſchung und mit den Mitteln der
eutſches Volkstum und deutſche Wirt=
n
und zu ſtärken, begrüßt die Mitglie=
ig
der Notgemeinſchaft der deutſchen
hrerbietigſt das Haupt des Reiches, in
inheit deutſchen Aufſtrebens verkörpert.
an dem Leiter der Silberfuchsfarm
auf dem Nürburgring.
In einer der letzten Nächte wurde
Pelztierfarm am Nürburgring durch
ſchuß durch das Fenſter ſeines Arbeits=
em
er noch ſpät beſchäftigt war, aufge=
n
einige Tage vorher war der Ver=
nem
früheren Angeſtellten der Farm
bedroht worden. Die noch in derſel=
der
Landjägerei aufgenommene Ver=
nutmaßlichen
Täters führte zu deſſen
n folgenden Morgen. Die zur Tat be=
konnte
bei ihm gefunden werden. Der
urde in das Amtsgerichtsgefängnis
iefert.
er in einer Buchdruckerei.
Ein Toter.
Bei einem Brande, der in der Buch=
Scholem, Eliſabeth=Ufer 53, ausbrach,
ber, der 54jährige Buchdruckereibeſitzer
ums Leben. Der Nachtportier trug
wunden im Geſicht davon, ſo daß er
=Krankenhaus geſchafft werden mußte.
ntſtand im Anſchluß an eine Gas=
Urbeitsraum durch, die mehrere Wände
ngedrückt wurden. Der Sachſchaden iſt

dem Fuhrwerk in den See.
In der Nähe von Interlaken ſtürzte
ſamt Pferden und Fuhrmann in den
ind verſchwand in den Fluten. Fuhr=
erde
ertranken an der dort 50 Meter
des Sees.
ſcher Bildhauer modellierk
ſiſchen Staakspräſidenken.

ritz Wagert (Berlin) mit der Büſte
Muſtafa Kemal Paſchas.
der in Berlin erſcheinenden tür=
ng
Garb hat der bekannte Ber=
uer
Fritz Wagert eine Büſte des
lenten der Türkei Kemal Paſcha
E. die vorzüglich gelungen iſt.

Sonntag, den 12 November 1929

Seite 17

HKK

(9=

UI

K

gurting

Ae

Tamadelle

Oben: Die Führer der Unterſuchung. Von links nach rechts: Die Kriminalkommiſſare Braſchwitz,
Busdorf, Gennat. Unten: Grabungen am Waldrande von Pappendelle, wo der Mörder ſeine
Opfer begraben hat. Kriminalkommiſſar Busdorf (X) leitet die Arbeiten.

Ri
:.1
der ri ade, Ferdr.-4
d. - Ger m. 3. 3.30: 55 35 ias
Eine Lageortſkizze, die der unbekannte Mörder
einer Düſſeldorfer Zeitung zuſchickte.
Noch immer iſt es nicht gelungen, des Düſſel=
dorfer
Luſtmörders habhaft zu werden. Der
Unbekannte beſaß ſogar die Kühnheit, an meh=
rere
Zeitungen Briefe zu richten und die Stellen
anzugeben, wo er ſeine Opfer verſcharrt hat. Es
iſt unterdeſſen noch die Leiche eines Dienſtmäd=
chens
gefunden worden, das ſeit Auguſt vermißt
wurde, ſo daß die Zahl der Opfer ſich auf 19
erhöht hat.
*
Ein weiteres Opfer des Düſſeldorfer Mörders?
Ein neunjähriger Knabe aus Düſſeldorf=Gerresheim
verſchwunden.
Düſſeldorf. Wie die Polizei mitteilt, iſt
ſeit Freitag der neunjährige Schüler Helmuth Rein=
hard
aus Düſſeldorf=Gerresheim plötzlich verſchwun=
den
. In der Nacht vom Freitag zum Samstag hat
die Polizei das Gelände am Schorfbruch durchſucht;
auch der Vater des Knaben beteiligte ſich an den
Nachforſchungen, die allerdings bisher ohne Erfolg
geblieben ſind. Wenn auch bei dem augenblicklichen
Stand der Dinge unter Umſtänden mit einer barm=
loſen
Aufklärung des Verſchwindens des Neunjäh=
rigen
zu rechnen iſt, ſo iſt doch die Vermutung nicht
von der Hand zu weiſen, daß auch dieſer Junge ein
Opfer des Kopfjägers geworden iſt.

Die Düſſeldorfer Denkmalsanlage nach dem Entwurf von Prof. Holzmeiſter.
Der Denkmal=Ausſchuß in Düſſeldorf hat den Entwurf des Profeſſors Clemens Holzmeiſter für ein
Schlageter=Denkmal genehmigt. Der Entwurf ſieht eine große geſtaffelte Platzanlage an der Todes=
ſtätte
Schlageters vor, die bei Gedenkfeiern einer großen Menge Raum bieten wird. In der Mitte
der Anlage wird ein 4 Meter hoher und 7 Meter breiter Sarkophag aufgeſtellt werden. Das Ehren=
mal
ſoll ein 27 Meter hohes Kreuz aus Stahl krönen.

Eine Konferenz im Berliner Polizei=
präſidium
.
Berlin, 16. November.
Wegen der in letzter Zeit häufigen Mißerfolge
bei der Aufdcckung größerer Verbrechen hat im Poli=
zeipräſidium
unter Vorſitz des Leiters der Krimi=
nalpolizei
, Regierungsdirektor Scholz, eine Be=
ſprechung
ſtattgefunden, an der ſämtliche höheren
Kriminalbeamten teilnahmen. Da der Leiter der
Mordinſpektion, Kriminalrat Gennat, zurzeit in
Düſſeldorf iſt, wurde von einer Beſprechung der
Mordfälle abgeſehen, dagegen wurden ſehr eingehend
die Ermittlungserfolge bei Einbrüchen behandelt, von
denen nach einer kürzlich aufgenommenen Statiſtik
mehr als 90 Prozent unaufgeklärt geblieben ſind.
Neben den bekannten, verſchiedenen Gründen, Knapp=
heit
der Geldmittel, Ueberalterung des Beamtenkör=
pers
das Durchſchnittsalter der Kriminalbeamten
iſt 48 Jahre , Einſparung freiwerdender Stellen,
wurde von der Mehrzahl der Konferenzteiknehmer
als Urſprung des Mißerfolges im Kampf gegen die
Einbrecher die Zentraliſierung der Ermittlungs=
tätigkeit
bezeichnet. Irgendwelche poſitiven Vor=
ſchläge
ſind in der Ausſprache nicht zuſtande ge=
kommen
.
Auch im Miniſterium des Innern beſchäftigte
man ſich eingehend mit der Frage einer Verbeſſerung
der hieſigen Kriminalpolizei. Miniſter Grzeſinſki
hat kürzlich einem kriminaliſtiſchen Schriftſteller er=
klärt
, daß er einen Ausweg in einem Perſonal=
wechſel
zwiſchen Berlin und den Großſtädten der
Provinz ſähe.
Winterwetter in Frankreich.
Paris. Faſt ſechs Wochen früher als gewöhn=
lich
hat der Winter in Frankreich ſeinen Einzug
gehalten. Abgeſehen von der Cöte d’Azur macht ſich
überall die Kälte bereits ſtark fühlbar. In verſchie=
denen
Gegenden, ſo in Lille, Montpellier und vor=
geſtern
abend auch vorübergehend in Paris iſt be=
reits
der erſte Schnee gefallen.

Ein Rieſenflugzeug für 270 Perſonen.
Dr. Rohrbach, der ſich ſeit einigen Monaten
in Amerika aufhält, hat jetzt die Gründung ſeiner
amerikaniſchen Geſellſchaft in Verbindung mit der
deutſchen Muttergeſellſchaft unter der Firma Flying=
Boat=Corporation abgeſchloſſen. Zu den Plänen der
neuen Geſellſchaft gehört der Bau eines Rieſenflug=
zeuges
in gleicher Größe wie Dornier Do. K‟,
aber ſo, daß 270 Paſſagiere darin Platz finden. Rohr=
bach
fußt dabei auf die Erfahrung mit der Romar,
die bei ihrem Weltrekordflug bei einer Triebkraft
von 2100 PS eine Laſt von 6450 Kilogramm getragen
hat, alſo das Gewicht von 95 Perſonen.
Von der ſibiriſchen Küſte durch ein Flugzeug
gerettet.
London. Der Polarflieger Ben Gliſon, der
durch ſeine Teilnahme an der Polarexpedition von
Wilkins bekannt iſt, iſt mit einem offenen Doppel=
decker
von Nomes in Alaska aus bis in die Nähe
der ſibiriſchen Küſte geflogen und hat ein Mitglied
eines ſeit zwei Monaten dort eingefrorenen Motor=
bootes
und einen Teil der Ladung nach Nomes zu=
rückgebracht
. Er wird noch weitere Flüge unter=
nehmen
, um auch die übrige Beſatzung, drei Män=
ner
, eine Frau und fünf Mann eines zweiten, in der
Nähe eingefrorenen Schiffes zu retten. Die Be=
ſatzung
beider Fahrzeuge war bereits ſeit längerer
Zeit aufgegeben worden.
Naubüberfall auf Kaſſenboten auf einer
New Yorker Untergrundbahnſtation.
New York. Zwei Banditen hielten geſtern
auf der überfüllten Untergrundbahnſtation. Ecke
Brogdwah und Wall Street zwei Boten einer Mak=
lerfirma
an und nahmen ihnen mit vorgehaltenem
Nevolver rund 40 000 Dollar in barem Geld, Wert=
papieren
und Schecks ab und entkamen ungehindert.
Bombenattentat in Chicago.
Chicago. In der Nähe des Deutſchen Dia=
koniſſenhauſes
wurde eine Bombe geworfen, die das
Haus eines Börſenbeamten zerſtörte. Der Schaden
beläuft ſich auf 20 000 Dollar. Wie durch ein Wun=
wurden
der Beamte und ſeine Frau verſchont.

Was will die Deutſche Reichs=
Porzellan=Woche 19292
Zum dritten Male veranſtaltet die deutſche
Porzellaninduſtrie zuſammen mit der Händlerſchaft
eine Reichs=Porzellan=Woche in der Zeit vom 17.
bis 23. November 1929. Dieſe Veranſtaltung hat
den Zweck, weiteſten Kreiſen die Leiſtungen der deut=
ſchen
Porzellaninduſtrie vorzuführen. Das deutſche
Porzellan gilt in aller Welt als Spitzenleiſtung in
Qualität und künſtleriſcher Durchführung. Eine Woche
lang werden die Schaufenſter der deutſchen Porzel=
lanhändler
angefüllt ſein mit allem, was in den Fa=
briken
, in den Malereien, in den Werkſtätten draußen
im Lande in Porzellan hergeſtellt wird, eine Woche
lang werden Ausſtellungen aller Art, gedeckte Tiſche,
Lampen=, Vaſen=, Figuren=Ausſtellungen von dem
hohen Stand der deutſchen Porzellanproduktion kün=
den
und Anregung geben, wie Porzellan im Heim
und in der Küche zu verwenden iſt. Vorträge über
die Hiſtorie des Porzellans und die Beeinfluſſung
der ganzen Kultur der Menſchheit durch das Por=
zellan
werden in den verſchiedenſten Städten gehal=
ten
. Das wichtigſte, was dieſe Veranſtaltung mit
erfüllen ſoll, iſt der Hinweis auf die Kultur des
Heims. Echte deutſche Sitte iſt es ſeit Jahrhunderten,
Haus und Heim zu pflegen und die Gaſtlichkeit im
Heim höher zu halten, als den Kult der Straße. Die
Nachkriegsjahre brachten hier mancherlei Verände=
rung
. Auf die alten Werte der Heimkultur und der
Gaſtlichkeit wieder hinzuweiſen, auch das iſt ein
hohes Ziel der Reichs=Porzellan=Woche.
Welirekordmann Hirſchfeld beim
Reichspräſidenken.

Hirſchfeld verläßt in ſeiner Dienſtuniform
das Reichspräſidentenpalais.
Bei dem Empfang der heimgekehrten Teilneh=
mer
der Leichtathletik=Expedition nach Japan
freute ſich der Reichspräſident beſonders, den
Weltrekordmann Feldwebel Hirſchfeld wieder=
zuſehen
, der ihm ſchon einmal vorgeſtellt worden
war.

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17. Nobember 1929

Nummer 46

ORmARIeln Ms dIerTMenN
Erdinneres, Ciefſee und Stratoſphäre ſollen erforſcht werden.

Das Stratoſphärenſchiff.

Von Alfred Priſchak.

Drei Gebiete harren der Entdeckung, in ihrer Verſchie=
rtigkeit
drei Welten für ſich, Luft, Erde, Waſſer. Die
jzahl, die der Menſch der Antike, als die der heiligen
ndelemente anſah. Die moderne Wiſſenſchaft kam zu der
teren Erkenntnis von den Elementen der Erde, erfaßte
Erde, Waſſer in ihrer Zuſammenſetzung aus beſtimmten
andteilen; ja, ſie vermochte ſogar bis ins Atom, bis ins
tron hinein, die ehemaligen Elemente zu analyſieren,
trotz dieſer Erkenntniſſe gibt es immer noch Nätſel,
der Söſung harren.
Die Felſen der Erdküſte verſchließen noch das Geheim=
des
Lebens in großen Ciefen. Dreiviertel des Erdballs
on Waſſer bedeckt. Wieviel Leben birgt das feuchte
tent? Das ſichtbare und unſichtbare Leben in der
oſphäre iſt uns nur zum Ceil bekannt, und erſt die
ſten Sorſchungsergebniſſe zeigten, daß ſogar noch in den
er für lebensfeindlich gehaltenen höchſten, ſauerſtoff=
mn
und kälteſten Luftſchichten mikroſkopiſche Lebeweſen
anden ſind.
die größten Entdeckungen früherer Jahrhunderte wur=
mit
primitiven Mitteln durchgeführt. Columbus über=
te
das Weltmeer in einem Segelſchiff, Pearu und
ndſen entdeckten den Nordpol und bedienten ſich ein=
r
ſo werden ſie unſere Enkel anmuten Flug=
dinen
und Hundeſchlitten. In den kommenden Jahren
der Sorſcher den Nuhm mit dem Erfinder, dem Cech=
teilen
müſſen; er bedarf der Maſchinen, der feinſten
inſtrumente, der komplizierteſten Apparate, um ſeine
dachtungen durchführen zu können. Und ſo ſchreitet die
enſchaft des 20. Jahrhunderts im Rüſtzeug der modernen
iſchen Erfindungen zur Entdeckung neuer Welten.

In 1000 Meter Ciefe wohnen die Sulfat=Freſſer.
die Geſchichte der Entdeckung unterirdiſchen Lebens be=
im
Jahre 1895, als zwei engliſche Wiſſenſchaftler
zuſammenſetzung zweier Waſſerproben vorglichen. Die
wurde dom Meere in einer Ciefe von 5000 Metern
mmen, die andere entſtammt der Oberfläche der See.
chemiſche Prüfung ergab, daß das Waſſer von der
resoberfläche reich an Sulfaten und arm an Kalk, die
de aus der Ciefe reich an Kalk und arm an Sulfaten
ttwas ſpäter veröffentlichte der ruſſiſche Forſcher Iſſat=
Ko die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen auf dem Boden
ochwarzen Meeres. Dieſe Erd= und Waſſerproben, einer
von 1800 Meter entnommen, enthielten bisher unbe=
te
mikroſkopiſch kleine Lebeweſen, die ſich von Sulfaten
Arten. Dieſe Bakterien, ſo dozierte Iſſatſchenko,
ſehren den Sulfatgehalt der Ciefſee; daraus erklärt ſich
Mllangel dieſes Stoffes in den tiefſten Meeresſchichten.
Dieſer Erkenntnis entſann ſich Dr. Baſtin in Chicago
2inen Sorſchungen in den unteren und unterſten Geſteins=
ſten
, in denen er mit Verwunderung einen ſtarken
Igel an ſulfathaltigem Geſtein entdeckte. Sollte es auch
er Ciefe des Erdkörpers, ſo fragte er ſich, ſulfat=
ende
Bakterien geben?. Wenn dieſe kleinſten Lebo=
1 I dem Oruck des Waſſers auf dem Boden des Schwar=
Meres widerſtehen, warum ſollten ſie nicht auch das
Utge Gewicht der Geſteinsmaſſen ertragen?
2ie tiefſten Bohrungen ins Innere der Erde wurden
er zur Erſchließung der Petroleumguellen vorgenommen.
Soſtin unterzog eine Waſſerprobe aus 1000 Meter
2 eher wiſſenſchaftlichen, chemiſchen Prüfung und er=

kannte eindeutig, daß ſich die ſulfatfreſſenden Bakterien in
beiden Proben reichlich fanden.

Nieſenbohrer für die Erforſchung des Erdimern.
Sur genauen Erſchließung dieſer neuen Wunderwelt, die,
nach Dr. Baſtins Erklärung, unbegrenzt den ganzen Erdball
erfüllen ſoll, wird man ſich rieſenhafter Bohrer, Spreng=
maſchinen
und Negiſtrierapparate bedienen müſſen, wie ſie
nach Angaben des ameriſtaniſchen Forſchers jetzt gebaut wor=
den
. Es wird ſich mit dieſer modernen Maſchinenkonſtruk=
tion
ein uralter Craum der Menſchheit erfüllen, man wird
vorſtoßen bis ins Herz unſeres Planeten.
Der Vorſtoß in die Ciefe.
Gegenwärtig iſt unſer Wiſſen um die Geheimniſſe der
Ciefſee verhältnismäßig gering. Wir kennen keine Ciefſee=
karten
in der Art, wie uns die genauen geographiſchen und
geologiſchen Beſchreibungen der Erdoberfläche vorliegen.
Wie die neueſten Meſſungen im Stillen Ozean ergeben, iſt
der Meeresboden ungeheuer zerklüftet, ſtärker und gewal=
tiger
, als Gebirgszüge der Erde es uns veranſchaulichen.
Ein gigantiſcher Felseinſchnitt, ein Canon, wurde hart an
der Küſte von Japan gemeſſen. Ein Felſental unterhalb des
Waſſers, fünfmal ſo tief wie der weltberühmte von Colo=

rado, 1200 Kilometer lang ſtürzen ſenkrechte Felſenwände
zu einer Ciefe von mehreren Kilometern herab.
In der Ciefe herrſcht ablolute Dunkelheit, das Waſſer iſt
eiskalt. Niemals dringt ein Lichtſtrahl in dieſe ewige Nacht.
Siſche mit Panzern, grotesk geformte Weſen mit Fang=
armen
und ſeltſam gebildeten Köpern, mit rieſigen, vorge=
bauten
Sehapparaten, teilweiſe ſelbſtleuchtend, teilweiſe dem
ungewiſſen Licht der winzigen Cieffeebakterien, ihrer Nah=
rung
, folgend.
Dr. Clark, einer der führenden Wiſſenſchaftler der mo=
dernen
Ciefſeeforſchung erklärt, daß es uns heute noch un=
möglich
ſei, eine eingehende Kenntnis der rätſelhaften Welt
auf dem Grunde des Meeres zu gewinnen. Was bedeuten
alle Ergebniſſe, die in den Ciefen gewonnen wurden, die wir
heutzutage mit den augenblicklichen Inſtrumenten erreichen
können, wenn man bedenkt, daß der Meeresboden oft tiefer
liegt als der Mount Evereſt hoch iſt?
Unſere Apparaturen ſind nicht widerſtandsfähig genug.
Der Druck der Waſſerkraft iſt derart groß, daß ſchwere
Eiſeninſtrunente wie Strohhalme zerdrückt werden. Durch=
ſchnittlich
erreichen wir mit unſeren Inſtrumenten eine Ciefe
von 300 Meter. Was wiſſen wir von der Ciefſee, da doch
noch bis zu 200 Meter der Lichtſchein der Sonne durchdringt,
und erſt allmählich die Ciefſeedämmerung beginnt. Wir
brauchen eine rieſige Caucherglocke aus ſtabilſtem und zu-
gleich
elaſtiſchem Metall, die Naum für den Forſcher und
alle ſeine Inſtrumente bietet, und ſich beliebig verſenken
läßt. Vielleicht wird man ſich ſpäter einmal des genialen
Suſtems bedienen, das die kleinen Ciefſeekrebſe am Leben
erhält. Ihre kleinen Glaskörperchen, die dem Druck des
Waſſers bedingungslos unterliegen würden, jaſſen das
Waſſer durch.
An der Srenze des Welkenraumes.
Bis zu welcher Höhe die Atmoſphäre noch ein Leben,
wenn auch nur ſehr genügſamen, beſcheidenen Lebeweſen, ge=
ſtattet
, darüber gibt Major Hingſtadt, einer der Ceilnehmer
an der Mount=Evereſt=Expedition, intereſſanten Aufſchluß.
Auf dem Hochland von Libet ſah ich wilde Bergſchaft und
Siegen noch in einer Höhe von 5500 Metern in den Felſen,
Inſekten, Fliegen, Motten und manche Schmetterlingsarten
gibt es ſogar noch in 7000 Meter Höhe.
Dieſe Erklärungen erwecken die Frage, bis zu welcher
Höhe der Menſch die veränderte Atmoſphäre zu ertragen
vermag. Verſchoule, ein engliſcher Schriftſteller, prophezeite
in einem utopiſtiſchen Buch einen Siegeszug der menſchlichen
Flugtochnik bis zu einer Höhe von 30 000 Metern. Und
obwohl der Dichter mit großer Phantaſie ein hermetiſch
verſchloſſenes Weltraumſchiff beſchreibt, das 1000 Kilo=
meter
pro Stunde zurücklegt, ſo hat die Wiſſenſchaft doch
berechtigte Bedenken gegen derart optimiſtiſche Sukunfts-
träume
.
In einer Höhe von 15 000 Metern erreicht die At=
moſphäre
den höchſten Grad der Verdünnung, es beginnt die
ſogenannte Weltraumkälte. Ein Fliegen mit Propelleran=
trieb
wäre alſo hier ſchon wegen des Fortfalls des Luft=
widerſtandes
unmöglich.

Ciefſeeforſchung mit Cauchern und Cauchglocken.
Aufgaben für die Forſchung in drei Welten! Geheimniſſe
und Rätſel allenthalben! Und erſchließt die Löſung einer
Frage ein Gebiet, ſo erkennt man neue Abgründe, neue
Nätſel unter den Wundern der Schöpfung.

Aan
HEAHAHAHAHBAHAHHAAHHAHARHAAHAAAÄHAHHAAAAA
HABAAnanEnnnannnnnnnnannannnHnnnt
IHnaznngunr

[ ][  ][ ]

Blick in ein
modernes Sernſprechamt.
Von Lil Picard.
Mitten in einer Celephonverbindung überfiel es mich. Ob
es Neugier, Wiſſensdurſt, Luſt, hinter die Kuliſſe zu ſehen, oder
Langeweile war, was mich dazu brachte, meinen geſprochenen
Worten nachgehen zu wollen, weiß ich nicht. Catſache iſt, es
packte mich ein unbezwingbarer Drang, meinen Celephön=
apparat
zu unterſuchen, den Draht zu finden, der meine Worte
weiterbefördert und dieſem Draht nachzuſpüren. Der feine
dünne Metallfaden zieht ſich beſcheiden durch die Wand hinaus
auf den Schachthof eines Berliner Gartenhauſes. In einer

Kunſtlerleben.
Von J. Eilkema de Noo.
(Berechtigte Ueberſetzung aus dem Holländiſchen von Willy Blochert.)
Der Suſtand war ſehr ernſt. Ja wenn wir unſere Bilder
hätten eſſen können. Der Schlächter, auf deſſen Boden Pim
und ich zwei Kammern bewohnten, hatte ſich geweigert, uns
weiter Fleiſch zu liefern, bis wir die rückſtändige Miete und
die Fleiſchrechnung bezahlt hätten. Beim Bäcker, beim Kolo=
nialwarenhändler
, bei der Grünkramfrau hatten wir Schulden.
Dumpf brütend ſaßen wir in unſerm Atelier und ſtarrten ver=
zweifelt
auf die Schöpfungen unſeres Geiſtes.
Aus dem unteren Stockwerk drang Muſik herauf und füllte
allmählich das ganze Haus. Mendelsſohns Hochzeitsmarſch
ſchallte uns in die Ohren, Mädchenſtimmen ſangen, und die
letzten Cakte wurden von einem Seſtjubel übertont, der endlos
ſchien, dem aber ſchließlich ein kräftig einſetzender Brautchor
aus Lohengrin folgte.
Pim, ſagte ich, ſie feiern unten Hochzeit.
Sie werden es ohne uns tun müſſen antwortete er grimmig.
Mein Gehirn arbeitete fieberhaft in jenen Cagen. Ich ging
auf Pim zu, faßte ihn am Nevers ſeines Samtjacketts. Ohne
uns!? Sie werden es mit uns tun! Die Leute ſind ſicherlich
zwölfeinhalb Jahre verheiraiet, ſie ſind ſchwerreich, Eſſen und
Crinken wird im Ueberfluß vorhanden ſein wir machen mit!
In fliegender Eile ſchleppte ich den Verdutzten die Creppen=
ſtufen
hinunter, und gerade ſchmetterten die vier Muſikanten
ein Hoch ſolln ſie leben!, als wir, nun etwas betreten, an der
offenen Salontür der Schlächterwohnung überraſcht, ja über=
wältigt
, ſtehen blieben.
Dort ſtand der Schlächter, einem Bacchus gleich, inmitten
eines Gewirrs von Blumengirlanden, dort ſtand ſeine umfang=
reiche
Ehehälfte, das Haar mit Noſen geſchmückt, beide um=
ſtürmt
von einer farbenbunten Schar von Kindern, Brüdern,
Schweſtern, Vettern und Baſen und jeder hatte ein Glas
in der Hand, in dem nichts Geringeres als Champagner perlte,
und ſie tranken dem glücklichen Brautpaar unter dem Schmet=
tern
der Sanfaren zu.
Einen Augenblick herrſchte Stille, als wir unſre bärtigen
Malergeſichter ins Simmer ſteckten. Aber die Braut, ebenſo
reſolut wie gerührt, rettete die Situation: ſie kam auf uns zu,
drückte uns die Hand, dankte uns für unſre verlegen geſtammel=
ten
Glückwünſche und erſuchte uns einzutreten.
Der Schlächter mochte ein Mann mit rauher Schale ge=
weſen
ſein er ließ uns jetzt den guten Kern ſehen, den ich
in ihm vermutet hatte. Meine Herren, ſagte er, ich dachte

zentimeterbreiten Vöhre klettert er die ſteile Hauswand hinab
und verſchwindet ganz unten im traurigen Lichthof in der Erde.
Sein Weg geht unter den Aſphaltſtraßen Berlins hinweg, und
ſteigt mit anderen Drähten zuſammen als dickes Kabel im Um=
ſchalterraum
des Celephonamtes aus der Verſenkung auf.
Der Staubſauger ſurrt dort im Umſchalterraum alles wird
ſauber und ſtaubfrei gehalten. Ein Kniſtern, ein leiſes aber ein=
dringliches
Knattern und Cicken kommt aus dem Gewirr der
Drähte, aus den Käſten der Nelais. Sind es die Millionen ge=
ſprochener
Worte, die hier ſich drängen? An den Eiſen=
leiſten
zwiſchen den Sicherungen und Kontakten ſtehen die
Sahlen, ordentlich und ſauber hingeſchrieben, und ſo habe auch
ich meine eigene Nummer wiedergefunden, meinen lieben Draht,
der hinaufführt zu dem Vielfachfeld, zu einer Celephoniſtin.
Und eine blonde oder brünette, langbehaarte oder kurzgebobbte
Celephonbeamtin wird immer wieder und zum millionſtenmal
das Lichtpünktchen von Bismarck 2528 aufleuchten ſehen, wird
mich und meinen Draht bedienen, und in das Mikrophon ihr
leiſes ſtimmgeſchultes Bismarck ſprechen.
Nuhelll ſteht es hinter mir an der weißen Cür auf einem
Pappſchild. Ich leſe die Beſtimmungen für die Beamtinnen.
Stundenplane, Berechnungen, Verordnungen. Auswechſ=
lungszwang
der Schuhe für die Celephoniſtinnen iſt Gebot. Ich
ſehe die Beamtinnen, die an den Celephonſchränken arbeiten,
an. Sie ſitzen auf Drehſtühlen, vor den hohen Cafeln der
Schränche, die, von weitem geſehen, großen aufgerichteten
Schreibmaſchinen gleichen. Mädchen neben Mädchen, Kopf an
Kopf, Blaukittel neben Blaukittel, und hinter ihnen ſtehen Auf=
ſichtsbeamtinnen
, beobachten die Arbeitenden. Dieſe tragen
weiße oder graue, abſatzloſe Schuhe, blaue oder ſchwarze Kittel,
den Kopfhörer mit dem einen Hörer am Ohr, das Mikrophon
nahe am Mund. So ſitzen ſie vor ihren Plätzen, und voll In=
tenſität
horchen, ſehen, ſuchen, taſten und ſprechen ſie gleich=
zeitig
, entwirren das verſchiedenfarbige Netz der Drähte vor
der Cafel, drücken auf Caſter, notieren gebührenpflichtige Ge=
ſpräche
, tun vielerlei mechaniſch, genau, aufmerkſam, diſzipliniert,
und Hunderte von Verbindungen werden ſo hergeſtellt. Eine

nicht, daß Sie nach unſerm letzten Geſpräch ... aber da Sie
nun einmal hier ſind .. . Proſit! Er erhob ſein Glas, und im
Handumdrehen hatte uns ein wohlwollender Vetter in die Lage
verſetzt, mit ihm anzuſtoßen.
Es wurde ein Abend aus Cauſend=und=eine=Nacht. Es gab
ein Büfett, auf dem die ſolideſten und nahrhafteſten Speiſen er=
ſchienen
. Es gab Champagner in unbegrenzten Quantitäten.
Es gab Kuſinen und Nichten, die unerhörte Reize zur Schau
ſtellten. Es gab ein entlegenes Eckchen unter Palmen, in dem
ich. Pim zehnmal mit einer andern Nichte ſitzen ſah, während ich
zehnmal ſo tat, als ob ich ihn nicht ſah. Und ſchließlich war da
ein breites Kanapee, auf dem ich mich zu einer unwahrſchein=
lichen
Nachtſtunde wiederfand zwiſchen dem Schlächter und ſeiner
Frau. Wie ich in dieſe delikate Situation gekommen war? Ich
weiß es nicht mehr. Ich weiß nur, daß wir alle drei tief gerührt
waren, wie es nur Menſchen mit wohlgefülltem Magen ſein
können. Und nach einem langen, tiefſinnigen Geſpräch entſchied
der Schlächter: Nun, dann vorwärts was meine Frau will,
will ich auch. Sie malen alſo das Porträt der Braut in dem
Kleid von heute abend, und ſolange Sie daran arbeiten, liefere
ich jeden Cag gratis Fleiſch. Das Kanapee ächzte von ſeinem
Lachen, und ich ergriff die Gelegenheit beim Schopf: Aber dann
machen wir zugleich einen Strich durch die unbezahlten Nech=
nungen
für Miete und Fleiſch . . ." Das Bacchusgeſicht ver=
finſterte
ſich einen Moment, aber die Braut ſtieß den Bräuti=
gam
hinter meinem Nücken in die Seite und plädierte: Komm,
ſei heute mal nobel! Es ſind Jungens, und ſie müſſen doch auch
eſſen!
Der Neſt der Feier iſt mir aus dem Gedächtnis geſchwunden.
Auf die eine oder andere Weiſe landeten Pim und ich wieder
in unſerer Bodenwohnung. Als ich ihm die Geſchichte von
unſerer wunderbaren Rettung erzählte, führte Pim einen wilden
Indianertanz aus, dann ſank er vor Erſchöpfung ins Bett.
Beide träumten wir bis zum ſpäten Nachmittag von Aegypkens
Fleiſchtöpfen.
Eine unſagbar ſchöne Seit brach an.
Es gab neue Leinwand im Ueberfluß, unzählige Leiſten und
Cuben und Pinſel. Dazu einen Louis XV.=Rahmen. Und der
Schlächter zahlte die Koſten dieſer unerläßlichen erſten Aus=

rüſtung, ohne eine Miene zu verziehen.
Cäglich rauſchte unſre charmante Auftraggeberin in ihrer
Brauttoilette in das gemeinſame Atelier, außer Atem vom
Creppenſteigen. Nachdem Pim ſie gebeten hatte, erſt ruhig zu
verſchnaufen, und ich ihr eine Sußbank unter die müden Schnür=
ſtiefel
geſchoben hatte, gingen wir ans Werk. Pim malte das
Geſicht und die Hände, ich den Hintergrund und das koſtbare
Gewand, in das die Braut gehüllt war, denn wir wollten zeigen,
daß wir beide in gleichem Maße des Lohnes unſerer Arbeit

außergewöhnliche Nuhe herrſcht in dem großen vollt
Naum. Kaum hört man ein ſummendes Geräuſch. Unwi
muß man an die lauten Stimmen der telephonierenden
ſchen denken, an das Dröhnen der Großſtadt Berlin,
Celephongeſpräch zu den wichtigſten Notwendigkeiten
Hier iſt es ruhig. Im Sentrum des Betriebes, wohin 2.
menſchliche Stimmen ihre geſchäftlichen Geſpräche, leide
lichen Worte, Aerger, Fröhlichkeit, Kmmer, Wut, A1
entſenden geht es unperſönlich mechaniſch zu.
Jetzt, da ich hinter die Kuliſſen des Celephons ſchau
werde ich von Neugierde erfaßt. Sch frage die Lehrbea=
Sprechunterricht gibt, Neuerungen im Verkehr mit den
neu eingeführten Handämtern erklärt, und ſie gibt mir
willig Auskunft.
Der Beruf der Celephoniſtin iſt infolge der ununte
nen ſtundenlangen Arbeit am gleichen Platz ein ſchwe
aufreibender, erzählt mir die Beamtin. Man erlernt
beit in 14 Cagen bis 5 Wochen. Nach einem Stunde
die Arbeitsleiſtung feſtgelegt, und ſchichtweiſe nach de
matiſchen Glockenzeichen löſen ſich die Beamtinnen e
packt dann ihren Kopfhörer mit dem Mikrophon in ei
riertes Säckchen, legt dies in ein vorbeſtimmtes Negal
gibt ſich entweder nach Hauſe, oder zur Kantine im R
Die Arbeitszeit beträgt für alle Beamtinnen mit 6
48 Stunden in der Woche. Die 25 Minuten Eſſens=
Minuten währenden Frühſtückspauſen können die Celef hi
nen des Amts Bismarck=Oliva auf dem Dachgarten C
Gymnaſtikübungen werden dort oder im Nuhera
geführt. Kaffee, aee uſw. kann ſelbſt gekocht oder
Kantine bezogen werden. Und wenn das Glockenzei=
kurzer
Seit ertönt, gehen die Frauen wieder zum Leitun
an ihren Platz, auf den Drehſtuhl, und jede einzelne
ihre 70 bis 100 Ceilnehmer, drückt auf die Caſten, b=
Stöpſel und horcht und ſpricht leiſe Worte Beſetzt!
binde, Ceilnehmer antwortet nicht uſf. in das M
Am Vielfachfeld ſtecken weiße, gelbe, rote, grüne ir
Fähnchen oder Knöpfe. Viele Nummern haben ſo ih ße
deren Kennzeichen. Ich erkundige mich nach der Bede=
gelben
Knöpfe, es waren eine Menge davon da Ee
ſperrte Leitungen verrät mir die Beamtin. So k
manches vom Celephonſchrank ableſen, vieles höre
durchſchauen, ſelbſt die Geldverhältniſſe der Berliner
Vielfachfeld feſt‟. Der rote Knopf zeigt die Nur
Seuerwehr, der Grüne die des Ueberfalls, der grüne
an. Die weißen Fahnen bedeuten veränderte Nummern
ſchlüſſe, die ſchwarzen abgebrochene Leitungen, und blau

würdig waren. Ab und zu erſchien der Schlächter, ur
unſeren Fortſchritten zu überzeugen, und wir verdank
Sachkenntnis manch nützlichen Wink in bezug auf
des Sleiſches.
Mit Eifer und Sorgfalt wurde gearbeitet, und d.
rauchten wir eine glückſelige Pfeife nach der andern, h.
Kotelett, dann wieder einem Beefſteak, manchmal ſo
Nindsfilet oder einem herrlichen Kalbsnierenſtück n
Anfangs ſchien es uns, als ob dieſe Ueppigkeit nie
könnte. Nach vierzehn Cagen jedoch begann der
Seichen von Ungeduld zu zeigen. Er fand, daß es nu
lange genug dauerte. An dieſem Abend ſahen Pim ur
ander voll Sorge an. Ob ich mit einem Lappen dari
und dann ſage, daß das Bild heute nacht umgefallen
ich vor. Umgeweht, ſagte Pim, es zieht hier enor
wir fanden die Erklärung doch zu durchſichtig. Jaa=
Pim, ſo ein Mann müßte doch bedenken, daß es viel
erfordert, eine dicke Frau zu malen, als eine dünne
das war Galgenhumor, und wir fühlten beide, daß
Ende eines wundervollen Craumes ſich bedenklich ſchne
Dennoch hielten wir es noch drei Wochen du
Wochen angſtvollen Glückes. An einem Cage /C
Wiſſen Sie, Madame, in Ihren Augen iſt etwas
eigentümliche Nuance, die ſo ſchwierig zu faſſen iſt
nachſten Tage erklärte ich: Der Ausdruck Ihres O.
ſo wechſelnd, jedesmal wieder überraſchend neu! Und
ich den Hintergrund in Uebereinſtimmung bringen ...
Seit und Studium!
Aber es half nichts.
Die Schlächtersfrau hatte Verſtand genug, um un
ſchließlich zu durchſchauen, und ihr Mann nicht Verſte
um ſie für ſo lange Seit ruhig in unſerer ungefährlich
ſchaft zu laſſen. Mit immer mißtrauiſcheren Augen,
röterem Geſicht kam er, unſere Fortſchritte zu kontk
Und an einem verhängnisvollen Nachmittag bra
Wohl hielt er ſeine geballten Fäuſte in der Caſche,
Doppelkinn warf ſich wie ein ſturmbewegtes Aeer,
anſchrie: Jetzt habe ich genug! Jetzt iſt es Schluß! *
vielleicht, daß meine Frau noch länger für nichts 1I
nichts tagaus, tagein die Creppen hinaufſteigt?!" E
Bild von der Staffelei und nahm es naß, wie es war=
Gattin rauſchte ihm nach. Mit düſterm Schlag fiel 2.
Schloß ..
Am Abend hatten wir noch Beefſteak. Der Sch!e
ſich nicht lumpen.

Aber am nächſten Cage ſaßen wir vor einer Schl)
grütze und wagten kaum einander anzuſehen.

[ ][  ][ ]

den Beamtinnen, daß der betreffende Ceilnehmer zu be=
nten
Tagesſtunden nicht angerufen werden will. Jede Sarbe
otwas auderes zu ſagen, und täglich ändert ſich die Be=
ung
des Seldes.
Toch einmal gehe ich durch die Kantine, wo die Beamtinnen
d und ſchwatzend an den langen Ciſchen ſitzen, überquere
lumenbepflanzten Dachgarten. Da üben gerade 10 blau=
olte
Mädels (die meiſten noch mit langem Haar, obwohl
Bubikopf für den Kopfhörer praktiſcher wäre) zu ihrer
annung nach langem Sitzen Numpfrollen und Beineſchwin=
und über die Creppe hinunter komme ich zum Hauptver=
qum
, vorbei an den für mich ſo verwirrenden Drahtge=
n
des Umſchalterraumes.
jeder erklärt mir mein Begleiter die komplizierte Ab=
ng
des Betriebes und zeigt mir zuletzt das Sählerſyſtem
itergeſchoß des Hauſes, wo jede Nummer ihren ſelbſt=
kleinen
Geſprächszählapparat in Betrieb hat. Die
tin führt das Geſpräch aus, taſtet auf die Sählertaſte,
er unten an der Nieſentafel aus winzigen automatiſchen
en knattert es, und ein Geſpräch mehr iſt angerechnet.
aber gehe mit einem Gefühl des Reſpektes vor dieſer
trierten Energieleiſtung von maſchineller und menſchlicher
hinaus auf die helle Sträße. Menſchen eilen, Autos raſen,
allen Häuſern, in faſt jeder Wohnung, jedem Büro und
Geſchäftsraum, überall wird telephoniert, telephoniert,
niert! Mit einem Sruß voll Achtung und einer inner=
Verbeugung ſchaue ich am Haus des Celephonamtes in
he. Mein eigener beſcheidener Celephondraht aber, der
s zu Hauſe geduldig wartend an der Wand träumt, iſt
t noch einige Grade liebenswerter geworden, als zwei
n vorher.

igantenarbeit unter Cag.
Die Jahresprodukkion des Welt=Bergbaues.
Von Dr. M. Feldmann.
wenige wiſſen, wie außerordentlich groß der Bedarf
twirtſchaft an Kohle, Metallen und anderen Mineralien
he wahrhaft gigantiſche Arbeit jahraus, jahrein in den
irken geleiſtet wird. Allein die Weltproduktion an Kohle
ch im Jahre 1927 trotz des großen nordamerikaniſchen
treiks auf 1276 Millionen Connen. Lückenlos zuſammen=
iet
ließen ſich aus dieſen rieſenhaften Kohlenmengen 68
Pyramiden von der Größe der des Cheops bei Sizeh,
ßten des alten Pharaonenlandes, aufbauen. Weun man
die 1276 Millionen Connen Steinkohle, die eine kom=

Geradezu rieſenhaft iſt ſeit Jahren auch die Aenge des dem
Erdboden entnommenen Erdöls oder Rohpetroleums. Sie um=
faßte
ſchon vor dem Kriege, im Jahre 1915, nicht weniger als
55 395 000 Connen, war aber ſchon 1927 auf 175 752000 Con=
nen
geſtiegen und wird ſehr bald das Aieſenmaß von 200 200000
Connen erreicht haben. Um die ganze Weltproduktion des
Jahres 1927 in ſich aufzunehmen, wäre nach genauer Berech=
iung
eine gigantiſche Siſterne von einem Kilometer Länge, 7é5
Meter Breite und 250 Meter Höhe erforderlich. Dieſer See

der Welt angenommenen Standardpreiſes (2790 Mark für das
Kilo) den Wert des zurzeit in den Händen der Menſchheit be=
indlichen
Goldes auf mehr als 80 Milliarden Mark ein. Schon
lei: mehr als zwei Dezennien werden jedes Jahr mehr als
(90000 Kilo von dem begehrenswerten Edelmetall zutage ge=
ſordert
. Um dieſe Menge auf dem Schienenwege fortzubewegen,

roleumproduktion eines Jahres würde einen Cank füllen,
groß genug wäre, den Kölner Dom aufzunehmen.
Naſſe von mehr als 900 Millionen Kubikmeter büden,
einzigen Pyramide zuſammengetürmt denkt, ſo
dieſe bei einer Höhe von 525 Meter eine Fläche von
Luadratkilometer bedecken. Leider iſt das Deutſche
as an der Kohlenproduktion der Welt im Jahre 1915
* 190 Millionen beteiligt war, nach dem Verluſt eines
on Schleſien und dem Saargebiet, nur noch mit 156 Mil=
onnen
beteiligt. Der Matador auf dem Kohlenmarkt
lt ſind die Vereinigten Staaten von Amerika, die 260
mn Connen produzierten.

Hafergrütze ſchmeckte wie naſſe Handtücher, und nach
en Löffel ſtanden wir von Ciſch auf. Och legte mich aufs
id ſtarrte an die Decke. Dim lief ruhelos durch das
Es begann zu dämmern. Unſre Mägen klagten wie
e Kinder durch die Stille.

Die jährliche Diamantenproduktion der Welt zu einem Kriſtall
zuſammengefaßt.
von Erdöl könnte ein ganzes Dutzend der größten Kriegsſchiffe
in ſich aufnehmen, und, auf ſeinen Boden geſtellt, würde in
Vergleich mit ſeinen Ausmaßen ſelbſt der 160 Meter hohe
Kölner Dom recht klein erſcheinen.
Auch von dem licht= und farbenſprühenden Kohlenſtoff, den
wir Diamant nennen, werden der Erde alljährlich erſtaunliche
Mengen entnommen, und zwar hauptſächlich durch Bergbau in
Südafrika. Könnte man die Diamanten, die dort allein aus den
Gruben der De Beers Co. zutage gefördert ſind, in der Form
einer einzigen großen Diamantroſette vereinigen, ſo würde dieſe
einen Durchmeſſer von 1,20 Meter und eine Höhe von 0,5 Meter
haben. Sicherlich iſt das Geſamtgewicht aller bisher aus Crans=
vaal
auf den Weltmarkt gekommenen Diamanten mit 80 Mil=
lionen
Karat oder 16000 Kilogramm nicht zu hoch berechnst.
Was die Produktion an Gold anbetrifft, ſo ſchätzen Sach=
verſtändige
bei Sugrundelegung des von allen Münzwerkſtätien

Om Lift.
Von Ernſt Koskull.
Lift nahm, ſo winzig er war, uns alle drei auf: eine
höchſt modern gekleidete junge Dame, meinen lieben,
nodiſchen Freund Billu und mich, vermutlich als Ver=
wiſchen
dem Geſtern und Heute.
Portier ſchrie vergeblich nach dem Liftboy.
un es nur daran fehlt, rief die junge Dame, ich fahre
ten ſelbſt, ich verſtehe die Sache!
Ne Sie befehlen, meinte der Portier und ſchlug die
Bubikopf ſummte leiſe ein Liedchen vor ſich hin; den
ſen, allerneueſten Schlager: Wir hatten den Käſe zum
gerollt, ein Liedchen, deſſen tiefen Sinn zu ergründen
unge ſuchte, bis mir Kants Kritiken wie ein hamloſes
ngeplauder daneben vorkamen; es war alles vergebens!
ſunge. Dame hatte mittlerweile einen Hebel entdeckt.
Aut gleich los, ſagte ſie munter, und es ging los. Wie
kete ſchoſſen wir empor.
t, halt! rief ich, das geht zu weit!
weifelt zerrte die junge Dame am Griff; plötzlich hielt
90ßlich, daß wir im nächſten Augenblick einen wirren
Toudeten. Es dauerte eine geraume Weile, bis wir uns
er gewickelt hatten. Billu rieb ſich mit grimmigem Ge=
Hinterkopf, die junge Dame rieb ſich wehmütig ein
2 ich rieb mir vergnügt die Hände, da ich heil davon=
el
war. Vielleicht reizte das die anderen, iſt doch die
he Natur ſo ſchwach!
mogen wir nur ſein? fragte ſie, immer noch mit ihrem
ſchätigt.
Emutlich irgendwo im Weltraum, erwiderte ich höflich,
48 Dach durchſchlugen wir ſchon in der erſten Sekunde.
urdigte mich keiner Antwort, ſondern wandte ſich an
Daben Sie ſich verletzt? ihre Stimme hatte den ſo ge=
2 Herzen gehenden Klang das tut mir ſchreiklich
** der Mechanismus iſt verdorben. Jetzt werden wir
eigen müſſen in den Weltraum. Das galt mir! Och
ſie eine Bemerkung über die zu erwartende Kälte
Naite ein gewiſſes Etwas in den Augen, und wenn
Niche Augen haben, iſt es weiſer, zu ſchweigen. Sie

Die Kohlenproduktion der Welk in einem Berg zuſammengefaßk,
neben der Pyramide von Sizeh.

faßte nach der Klinke, doch vergebens entfaltete ſie ihre, wie
mir ſchien, ſehr beträchtlichen Kräfte; die Cür wich nicht um
einen Millimeter.
Ich fürchte, ſagte ſie etwas beſchämt, wir haben uns
feſtgefahren, was fangen wir nun an?
Das gebückte Stehen wird auf die Dauer läſtig werden,
meinte ich, verſuchen wir alſo irgendwo Platz zu nehmen.
Damit ſetzte ich mich in der Stellung eines meditierenden
Sakirs in eine Ecke und zog einen ſchon in der Bahn begonnenen
Kriminalroman aus der Caſche. Beide folgten meinem Bei=
ſpiel
, richtiger, kauerten ſich vis-ä-wis auf den Boden; zu leſer
hatten ſie nichts, mochten ſie ſich nun unterhalten.
Billy ſuchte an ſich herum, dann fluchte er leiſe, aber läſter=
lich
. Haſt du nicht was zum Nauchen? bat er. Ich fuhr in
die Caſche, ſie war leer; natürlich, hatte ich doch meine Siga=
retten
im Mantel ſtecken, und der war unten geblieben. An=
genehme
Ausſichten, drei bis vier Stunden, vielleicht länger,
nicht rauchen zu können!
Ders Bubikopf erbarmte ſich unſer; er zog ein zierliches
Etui hervor und bot Sigaretten an. Natürlich griff ich dank=
bar
zu, dabei ſah ich, welch ein Kampf in Billus Seele tobte:
daß junge Damen rauchten, fand er empörend, und nun ſollte
er von einer ſolchen Sigaretten annehmen? Kurz Seit rang der
willige Geiſt gegen das ſchwache Fleiſch, dann erwies ſich wie
ja meiſtens das ſchwache Fleiſch als der Stärkere. Ich
machte mich wieder an meinen Noman und war bald ſo eifrig
hinter den Verbrechern her, daß ich wenig auf die beiden acht
gab; nur merkte ich noch, wie ein Geſpräch in Gang kam, das
immer lebhafter wurde.
Sch weiß nicht, wie lange ich geleſen haben mochte, als mir
die veränderte Beleuchtung auffiel, es wurde immer dunkler;
alſo neben der Gefahr des Abſtürzens auch noch dieſes, und
wäre ich nicht dabei geweſen, ich hätte dieſes für das Ge=
fährlichere
gehalten.
Die junge Dame hatte es gleichfalls bemerkt. Sie arbeiten
wohl an unſerer Befreiung, meinte ſie unbekümmert, ich hab
zuweilen eine leichte Erſchütterung verſpürt; vermutlich werden
ſie dabei die Leitung beſchädigt haben.
Sie hatte recht, es wurde gearbeitet, doch dauerte es
noch lange. Billy und Wera S. wir waren unterdeſſen
bekannt geworden ſchloſſen Wetten ab, ob das Licht vor=
halten
würde.
Es hielt vor, ein leichtes Sittern ging durch den Lift, dann
ſank er langſam.
Der Lift hielt, die Cür wurde aufgeriſſen und welch ein
Empfang wurde uns zuteil! Vom Beſitzer bis zum Boy jetzt
fehlte der Gauner natürlich nicht war das ganze Hotel zu=
ſammengelaufen
; alles erging ſich in Entſchuldigungen und Be=

Neben dem Block, der die jährliche Ausbeute an Eiſen und Stahl
umfaßt, erſcheink der deutſche Reichstag als kleines Bauwerk.
wären, wenn man ohne Verpackungsmaterial Goldbarren auf
Goldbarren ſchichtete, mindeſtens 55 große Güterwagen und
zwei ſchwere Lokomotiven nötig. Suſammengeſchmolzen aber
würde all dieſes Gold einen Würfel von nahezu 5½ Meter
Seitenlänge bilden. Von dieſer an das Märchenhafte greizen=
den
Goldausbeute entfallen auf die berühmten Nandminen
von Cransvaal ſchon ſeit Jahren reichlich zwei Fünftel, während
die Vereinigten Staaten von Nordamerika heute nicht mehr
halb ſo viel Gold liefern, und noch weniger das früher ſö gold. Feſtland von Auſtralien.
Da wir ſchon ſeit einem halben Jahrhundert in das Seit=
alter
des Stahl und des Eiſens eingetreten ſind, kann man ſich
wohl denken, wie groß der Bedarf der Weltwirtſchaft an Eiſen=
erzen
iſt. Im Jahre 1927 wurden 84600 000 Connen Roheiſen
und 100 500 000 Connen Stahl auf der ganzen Erde gewonnen.
Die rieſenhafte Stahlmaſſe entſpricht einem würfelförmigen
Stahlblock von mehr als 250 Meter Seitenlänge. Denkt man
ſich auf dieſen Würfel das deutſche Reichstagsgebäude in ſeiner
ganzen Größe aufgeſtellt, ſo würde es ſich auf ihm wie eine
zierliche Nippſache ausnehmen. Den Hauptanteil an der Welt=
produktion
von Stahl haben die Vereinigten Staaten von Nord=
amerika
mit faſt der Hälfte, nämlich 45 300 000 Connen zu ver=
zeichnen
. Dann folgte Deutſchland mit einer Produktion von
nur 16300000 Connen, wozu allerdings noch die des Saarge=
bietes
mit 1 900 000 Connen hinzuzurechnen iſt.
Einen geradezu rieſenhaften Umfang hat auch der Kupfer=
bergbau
der Erde in unſerer Seit erlangt. Stellte ſich 1915
ſchon ſein Ertrag auf 1025000 Connen, ſo lieferte er 1926
479 500 Connen von dem für die elektriſche Induſtrie ſo wich=
tigen
roten Metall. Davon entfielen auf das Gebiet der Nord=
amerikaniſchen
Union allein 78,7 Prozent, während der altbe=
rühmte
Mansfelder Bergbau nur noch mit 1,4 Prozent zur
Kupferproduktion der Welt beitrug. Ein in ſeinen Ausmaßen
dieſer letzteren entſprechender Kupferbarren würde, bei 200
Meter Länge und 100 Meter Breite, eine Höhe von mehr als
70 Meter, alſo die eines hohen Kirchturms beſitzen.
Iſt auch das Silber als ein in ſeinem Wert ſchwankendes,
jur noch zum Prägen von Scheidemünzen verwendetes Edel=
metall
, als ein entthronter Weltbeherrſcher zu bezeichnen, ſo
wird es doch noch in erſtaunlich hohen Mengen gewonnen. Die
Silberproduktion der Welt iſt von 6 964 518 Kilogramm im
Jahre 1915 auf 7 887 446 Kilogramm im Jahre 1926 geſtiegen,
ilſo auf 78 874 Doppelzentner. Die erſte Stelle als Lieferant

teuerungen, letztere hätten ſie ſich ſparen können. Durch das
lange Verharren in ungewohnter Stellung waren wir ſo ſteif
wie Drahtpuppen und müſſen einen unglaublich lächerlichen Ein=
druck
gemacht haben, als wir an den ſpalierbildenden Leuten
vorüberſtelzten. Crotz alledem ſchwatzten Wera S. und Billy un=
verdroſſen
fort und waren dabei noch luſtig! In unſerm Sim=
mer
warf ich mich auf ein Sofaz welch eine Wonne war es,
wieder die Beine ausſtrecken zu können. Ganz gewiß, durch
dreiſtündigen Aufenthalt in einer Streichholzſchachtel wird man
beſcheiden, Hamlets Nußſchale zum Crotz; allerdings wünſchte
er ſich in dieſer kleinſten Hütte keine Geſellſchaft, nicht ein-
mal
die böſen Cräume; das ändert vieles Billy humpelte mun=
ter
umher, beſtellte Sekt und lachte zuweilen vor ſich hin. Er
mußte noch andere Gründe haben, glücklich zu ſein.
Was ſagſt du zu Fräulein S...? fragte ich, ſie iſt die
moderne junge Dame von reinſtem Waſſer.
O, ſie iſt ungewöhnlich ſympathiſch, verſicherte er mit
größtem Eifer, uie hätte ich das für möglich gehalten, denn
ich war dem Heute gegenüber blind. Wir ſind ſehr gute Freunde
geworden, fügte er verſonnen hinzu.
Freunde! ſtöhnte ich; ach, mir taten noch alle Knochen
Beh
Jawohl! fuhr er trotzig auf, du glaubſt freilich nicht an
Freundſchaft mit jungen Damen.
Nein, noch ſehe ich keine Gründe, gläubig zu werden; doch
gleichwohl, unſere Sreundſchaft ſoll dadurch nicht berührt wer=
den
, weißt du.
Gewiß nicht eiferte Bilu ſogleich verſöhnt.
Doch mir gefiel die Sache nicht, das ging zu ſchnell; was
mußte ich von Fräulein S...? Nichts! Und Billu, der gute
blinde Billy, noch viel weniger. War Liebe auf den erſten Blick
eine beſondere Gewähr für die Sukunft? Die Anſichten höchſt
weiſer Leute widerſprechen ſich. Wie war es nur möglich, daß
er ſo ſchnell ſeine Ueberzeugung ändern konnte? War das zum
Lieben unerläßlich? Doch vielleicht machte ich mir unnütze Ge=
danken
; vielleicht ſind Ueberzeugungen ein Luxus, den man
früher oder ſpäter teuer bezahlen muß. Sudem iſt das Glück,
wie die Liebe, ja blind, vielleicht überbrückten beide die Kluft
zwiſchen dem Geſtern und Heute und alles endete gut?
So ging es, wie es wohl gehen ſollte, wenn es darin ein
Sollen" gibt; nach einem Monat waren die beiden verheiratet
und ſtrahlend.
Nun, lieber Billy, wie ſteht es mit der Freundſchaft?"
fragte ich. Er lachte, das Beſte, was er tun konnte; ſtatt ſeiner
antwortete Wera: Billy redete anfangs wohl von Sreundſchaft,
aber.
Aber ? wiederholte ich.
Auch ſie lachte glücklich: ISch ließ ihn reden!

[ ][  ][ ]

des weißen Edelmetalls auf dem Weltmarkt nimmt heute Mexiko
mit 3057 260 Kilogramm ein. Dann folgen die Vereinigten
Staaten von Nordamerika mit 1 949 392 und Kanada mit
685861 Kilogramm.
In verhältnismäßig nur geringem Umfang hat ſich die Sinn=
gewinnung
der Welt in den letzten Jahrzehnten geſteigert, trotz
der unaufhaltſamen Preisſteigerung auf dem internatis alen
Metallmarkt. Das liegt vor allem darau, daß die Lagerſtätten
des Sinnſteins ſich auf wenige Gegenden der Erde beſchränken,
die teils, wie die des Erzgebirges, ſchon erſchöpft ſind, teils
einer ſchnellen Erſchöpfung entgegengehen. Im Jahre 1926 er=
ſtreckte
lich die Weltproduktion an Sinn auf 144 000 Counen,
entſprechend einem Barren von 19 700 Kubikmeter Inhalt.
Mehr als neun Sehntel von allem in der Weltwirtſchaft heute
gebrauchten Sinn kommen von der Halbinſel Malakka und aus
Niederländiſch=Indien.
Sehr zugenommen ſeit dem Weltkriege hat die Gewinnung
von Blei. Sie umfaßte ſchon 1926 insgeſamt 1 602 500 Tonnen.
Davon entfielen auf die Vereinigten Staaten allein 724 800
Connen, auf Mexiko 200 400 Connen, auf Kanada 128 700
Connen, auf Auſtralien 154 600 Connen und auf Spanien
149 500 Connen.

Um die Jahresausbeute an Gold zu kransporkieren, ſind
55 große Güterwagen nötig.
Auch hinſichtlich der Sinkproduktion nehmen die Vereinigten
Staaten von Nordamerika die erſte Stelle ein. So lieferten ſie
im Jahre 1926 bei einer Geſamtgewinnung von 1 233 400 Connen
rund 537 000 Connen. Stand Deutſchland vor dem Kriege noch
mit einer durchſchnittlichen Jahreserzeugung von rund 250 000
Connen Sink da, ſo iſt dieſe durch den Verluſt von Oberſchleſien
auf 73 700 Connen im Jahre 1926 zurückgegangen, während
Polen in demſelben Jahr mit einer Produktion von 150 000
Connen verzeichnet ſteht.
Der perſiſche Schachtiſch.
Von Alfred Carl.
Das Erlebnis mit dem perſiſchen Schachtiſch war für mich eine
zwar ungefährliche, aber doch recht empfindliche Lehre, wie leicht
wir Orrtümern verfallen können, wenn wir unſere Maßſtäbe an
Menſchen einer fremden Welt anlegen.
Der Ciſch gehörte Mohamed ben Said, mit dem ich mich in
Damaskus befreundet hatte wie ich wenigſtens glaubte. Aber
wir gebrauchen dieſes hohe, ernſte Wort wohl etwas vorſchnell
und leicht doch dieſe Erkenntnis kam mir erſt ſpäter.
Mohamed ben Said, Abkömmling einer alten Familie, die
ſich auf ſtolze Abſtammung berief, hatte eine europäiſche Uni=
verſität
beſucht und beherrſchte äußerlich unſere Umgangsformen
durchaus. Er bevorzugte auch die abendländiſche Cracht; ſonſt
lebte er in ſeinem weitläufigen Hauſe nach der Sitte ſeiner
Väter, verdämmerte die heißen Cage auf breiten, üppigen Di=
wanen
einen anderen Beruf als den, reich zu ſein, ſchien er
nicht zu haben. Es iſt ſchwer, feſtzuſtellen, aus welchen Quellen
der Reichtum der vornehmen ſtädtiſchen Familien dieſer Länder
fließt er iſt wohl ſchon ſo alt, daß ſie es ſelbſt nicht mehr
genau überſehen können.
Mohamed ben Said hatte mich in ſein Haus eingeladen, eines
der üblichen Häuſer im arabiſchen Stil, häßlich und tot von
außen, blühend und reich im Innern blühend, wie man ſie be=
ſonders
in Damaskus findet, wo die Bewohner uicht gezwungen
ſind, ihre ſtaubigen, zworghaften Sitronenbäume in den Innen=
höfen
durch abgeſtandenes, kraftloſes Siſternenwaſſer am küm=

merlichen Leben zu erhalten. In Damaskus gibt es lebendiges
Waſſer in Fülle, vom Fluſſe Barada, der ſchäumend vom Li=
banon
heruntertobt, um wenige Meilen weiter im glühenden
Wüſtenſande zu verſiegen. Man leitet kleine Seitenarme in die
Höfe der vornehmen Häuſer zu Kühle ſpendenden Waſſerkünſten
und läßt ſie üppig grünendes Pflanzenwerk treiben, dem der
Orientale die Liebe eines Dichters ſchenkt, weil es für ihn ein
ſeltenes Himmelsgeſchenk iſt.
Um auf das Schachſpiel zurückzukommen: An dem Abend, als
ich der Einladung folgte, ſaßen wir im flieſenbelegten Hof des
Hauſes, dem beſten und luſtigſten Wohnraum in dieſen Gegenden,
die keinen Sommerregen kennen. Das Eſſen, zahlreiche, gleich
ſtark gepfefferte Gerichte, war ſchon abgetragen, das feine
Nauchgekräuſel der Sigaretten, die die urväterliche Waſſerpfeife
immer mehr verdrängen, ſtieg zum glänzenden Sternenhimmel
der zauberklaren Nacht empor, und der Hausherr ließ das
Schachſpiel kommen. Wir waren allein; denn ſein Sohn befand
lich auf Reiſen, und Frau und Cöchter lernte ich nicht kennen.
Sch verlor zwei Partien hintereinander; er ſpielte mit einer
Verſunkenheit und Sammlung, die wir wohl nur zu harter
Berufsarbeit aufbringen können.
Dann plauderten wir über das Schach. Es ſei ſeine liebſte
Serſtreuung, erklärte er und meinte damit wohl das gleiche, wie
wenn wir von einer Leidenſchaft ſprechen.
Deswegen lege er wohl auch ſo hohen Wert auf erleſenes
Gerät, erwiderte ich und zeigte auf das Spiel. Es war ein
Ciſch mit eingelegter Felderplatte und zerbrechlichem, ſchnörkel=
haftem
Schnitzwerk, das von reichen Perlmuttornamenten über=
funkelt
war; die Figuren, Ebenholz und Elfenbein, zeigten
kühne und doch von Künſtlerhand glaubhaft geſtaltete Umriſſe.
Wieviel Mühe mag auf dieſe wunderbare Arbeit verwendet
worden ſein, lobte ich. In Europa bekommt man dergleichen
meiſt nur in minderwertiger Imitation.
Das Spiel ſtammt aus Perſien, berichtete er, es iſt ſchon
durch Generationen im Beſitz unſerer Samilie.
Ich hob einzelne der Figuren gegen das Licht elektriſches
Licht übrigens, Damaskus hat ein Kraftwerk, das der ſchäu=
mende
Barada ſpeiſt und ſagte dann: Ein ſolches Kunſt=
werk
lädt ſicher weit eher zum Spielen ein als unſere mit Ma=
ſchinen
hergeſtellte Serienware.
Das Spiel gefällt Ihnen? fragte er ruhig, in jenem ein=
tönigen
, unerſchütterlichen Confall, aus dem keine Bewegung
herauszuhören iſt.

Ich bejahte noch einmal mit ehrlicher Begeiſterung.
Sie würden mir eine Freude machen, wenn Sie es als An=
denken
mit in Ihre Heimat nehmen wollten.
Natürlich widerſprach ich lebhaft; doch Mohamed ben Said
war nicht umzuſtimmen, und wehrte auch meinen überraſchten

Nummer 337.

Aufgabe 483.
Heinz Flander in Darmſtadt.
(Die Schwalbe 1929.)
d

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüftellung: Weiß: Kh8 Db7 Le6 Sb6 g8 Bd5 03 12 g2 (9):
Schwarz: Ke4 Tat e7 Ib4 SaT e8 Bd3 e5 h2 h7 10); 34
Aufgabe 484.
Walther Frhr. von Holzhauſen.
(Leipziger Tageblatt 1994.)
Weiß: Kel Tk1 1b3 Sg6 (4);
Schwarz: Ke8 Tf8 L.77 8b2 (4).
Matt in zwei Zügen.

Löſungen der Aufgaben 478476.
473. L. S. Howard. Die Schwalbe 1928. (Ke5 Th6 h8 Ld4 Bd6 e6 12
g5: Kg7 Df3; 334) 1. Lb27 D:k21 1. Bd77 D43; 1. Be77 Dr7 ſe3t).
1. 144a1: De8+ 2. K15 D:a1 3. Th6h 74k, ſonſt 3. L: D4. Eine ſchöne
Zugzwangaufgabe.
474. J. van Difk. 1. Pr., Literart Digeſt, 1903. (Ka8 Da3 Te2 g5 Lb7 e3
Sb3 g8 Bd2 15; Ke5 Dd1 Se8 Bb6 e7; 2R) Was hat Weiß auf die Vertei=
digung
1..... Da17 1. Tg5h5!, denn nun gibt es den feinen Zug Uhöc.
Auf andere Zwangszüge, wie D: b3, D:d2 846 Sa7 Bb5. Be8, folgt der Reihe
nach 2. Bd4 (reines Matt!), L.id2, Db2, 8e7, e5, Bregt.
475. P. A. Orlimont. Armee=Schachzeitung 1906. (Kh.7 De5 T15 g6 Leß
B43; Ka6 Ta7 f7 Bb6 e3 c4 e5 g7 h.4; 34) Das Probeſpiel 1. D:es ſcheitert
an 1. .. . . b51 2. L.f3+ Tk6. Alſo muß der ſchw. T über den Schnittpunkt 13
abgelenkt werden. Aber nicht 1. Tk22 wegen N:k2 2. D:e3 Ta2. Demnach 1. Uk1!
D:k1 2. D:e3 b5 3. I.f34; ſchwarzweißes Schnittpunktſpiel, 2. . . . . 7a1
3. D:a 1; römiſche Lenkung.
476. A. Mari. Int. Zweizügerturn. der Pewarta Soerabaja, 1928. 1. u. 2. Pr.
get. (Kd3. Da8 Tk4 h7 Lat 15 8d4 13 Be7 h5; Kf6 De5 Td8 18 Sa6
Be3; 2t. 1. Sd4e6! überträgt die indirekte Batterie von der Diagonalen auf
die Wagerechte und ſchafft damit zugleich eine ſchwarze Batterie, 1. .. . . 9ik5t;
So, D:a1, anders 2. 8:48, 147, D7a1, L:Dc.
Löſerliſte: Franz Buchty in Mainz; Georg Peter (alle);
stud. med. B. J. Gottlieb in Frankfurt a. M. (473, 474); Karl Knöß
in Eberſtadt (475, 476).
Briefkaſten: K.: 478 iſt ein Zweizüger; 479: 1. 1.d32 Db3!
P. S.: 481. 1. 1.d52 L.f71. Schwarz muß die beſten Verteidigungs=
züge
machen.

ID
Rätſel

Du=

Dank mit der ihm eigenen Surückhaltung ab, die keinerlei
teilnahme verriet.
Ein Diener trug mir den Ciſch und den geſchnitzten
mit den Giguren ins Hotel nach.
Ein leiſe ſtechendes Gefühl von Peinlichkeit wollte mick
ſogleich freigeben; ich hatte zu unvorſichtig gelobt und den
geber durch meine Bewunderung in die Zwangslage verſet
das Spiel zum Geſchenk zu machen. Bald aber überw
Sammlerfreude am Beſitz des wertvollen, wohl jahrhunder
Kunſtwerkes. In Europa würde es eine bowünderte Sel
lein, und ich hätte es auch in den ungeheuren Baſare
Damaskus kaum einhandeln können; dem unkundigen Fr
wird von den gewitzten Händlern doch meiſtens geſchickt z
gemachter Calmiſchund für ſchweres Geld aufgehängt.
Als ich am folgenden Abend von einem Streifzug ine
zurückkehrte, ſah ich auf den erſten Blick, daß der Sch.
mit den Siguren fehlte. Alſo entwendet ſchon wol
nutzloſe Aerger des hinterrücks Beſtohlenen in mir auf
als mich ein plötzlich aufblitzendes ironiſches Verſtändn
lenkte. So, ſo.. . auf dieſe Art ließen ſich ja billig Ge
machen; den Backſchiſch für das Hotelperſonal war das k
alte Gerät natürlich hundertmal wert.
Ich konnte es mir nicht verſagen, Mohamed ben S
nächſten Abend zu beſuchen. Wieder ſpielten wir nach der

Schach auf einem anderen Ciſch, der wohl auch ni b
allen Wert, aber bei weitem nicht ſo kunſtvoll und koſt ſ.
wie das Geſchenk. Aus dem ſtrenglinigen, unenträ kre
Geſicht des Hausherrn konnte ich nicht das geringſte her ele
Nach dem Spiel hielt ich dann die Seit für gekomt
ironiſchem Lächeln zu bemerken: Denken Sie nur, ich h fmd
Ihres wertvollen Geſchenkes nicht lange freuen könr
wurde mir geſtern geſtohlen.
Mohamed ben Said betrachtete mich lange, überleg F
tiſch, oder höfich teilnehmend, oder verwundert forſche
konnte es nicht beſtimmen, dieſe mit überſchauender V
lättigten Augen ſagten alles oder nichts.
Das tut mir leid, erklärte er endlich kurz, ſcheinl by
Ceilnahme oder Bewegung, ohne daß der leileſte Unter mi
ſchwang.
Von fremdartiger Mißſtimmung bedrängt, kam ich i5
zurück. Klüger war ich nicht geworden, hatte es eigent ſe
kaum erwartet doch was ich wußte, wußte ich, und eir E.
bohrender Aerger blieb zurück. Ich beſchloß, Mohamed IE
nicht mehr aufzuſuchen.
Am nächſten Cage kam ein alter bärtiger Händler
Baſar zu mir. Er hatte einen Laſträger bei ſich, d küund
Schachtiſch mit Siguren vor mich hinſtellte, reicher und Kkart
noch gearbeitet als das erſte Spielgerät, das ich nur
zwanzig Stunden beſeſſen hatte.
Das hätte Mohamed ben Said am frühen Morgen E
berichtete der Alte, und Auftrag gegeben, es mir zu über
Es ſei perſiſche Arbeit und wohl zweihundert Jahre al P
entfernte ſich der Händler nach würdevoller, aber unper F.
Verneigung.
Von heißer Beſchämung getrieben, eilte ich ſpornſt S
Mohamed ben Said. Meinen Vorſatz, ihn nicht mehr
ſuchen, hatte ich völlig vergeſſen. Aber an der Pforte Kärt
mir ein Diener, ſein Herr hätte an dieſem Morgen über BeN
eine längere Reiſe antreten müſſen.

Carl Deubel. Reden.

4a 3b de 1f 2g 2h. 4i 21 21 1m 7n 80 3b 41.
Obige Buchſtaben ſetze man in die Quadrate, ſo daß
rechten und ſenkrechten Reihen gleichlautend Wörter von
Bedeutung enthalten: 1 Naturerſcheinung 2 Verkehrsmittel,
terling, 4 Kanton in der Schweiz, 5 Schlingpflanze. L.
Auflöſungen der Rätſel aus Nr. 45.
Eine Kreuzwortbriefmarke.
Wagerecht: 1 Baden, 6 Erato, 7 Ger, 9 Sin, 12 All,
14 San, 15 Ram, 16 Gas, 19 ſie, 2 Ilm, 29 Ale, 24 nie.
26 Erlau, 30 Reims: ſenkrecht: 1 Beringsmeer, 2 Ar, 3
5 Noſtradamus. 7 Gaſtein, 8 Ela, 10 Ita, 11 Nomaden
18 See, 21 Li. B La, 27 Re. 98 L: 29 am.
Silbenrätfel.
1. Florida, 2. Rowulus, 3. Ochſenkopf, 4. Glisier,
6. Livree, 7. Jbach, 8. Choral, 9. Gtui, 10. Retich, 11.
12. Unkraut, 13. Trumeau, 14. Holbein, 15. Iſland, 16.
17. Fidibus, 18. Trauung, 19. Doublee, 2. Ulſter, A=
22. Chance. B. Wermut.
Der Spruch lautet: Fröhlicher Mut hilft durch; was
tun, das gerät.
Stern=Rätſel.
12 Norma, 23 Anden, 34 Nonne, 45 Ebers, 81

Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. Verantwortl., für die Redaktion: Dr. H Nette. Darmſtadt, Fernſpr. 1, 2389 2392. Alle Rechte vorbehalten. Nachde=

*

[ ][  ][ ]


2
A


r1






D








*

beit hamemer widder mol ſo en große Dag vor uns,
Dichrer mit Recht ſeegt, daß es im Menſchenläwen
zebt nemlich heit darfe mer uns widder emol
blia als freie Bircher fiehle, un därfe vun unſerm
nanziche Recht, daß wo uns ausdriclich ſtaatlich konn=
alſo
vun unſerm geheime un dirackte Wahlrecht
ache.
halb mecht ich zuguderletzt meine verehrlichte Läſe=
un
ohne Buwikoob, un meine noch verehrlichtere
in ohne Queriobb, ernſtlich ins Gewiſſe redde, indem
ne Miedichkeid vorſchitzen; gehet hin in alle
un macht bun eierm aanziche, in de Verfaſſung
Recht, vun eierm diräcte un geheime Wahlreiht als
blicaner Gebrauch, dann wer’s net dhut, is net
er’s därf.
in mich jemand freecht, wen als daß er wehle ſoll,
ch ohne Iwwerlegung bloß ſage: die Richdiche!
alles in beſter Ordnung un däre Katz widdermol
in mer ſich den Speiſezeddel vun däre Stadtrats=
vun
dem kommunale Schlachtfeſt, vun däre Rod=
ibb
, ſo aguckt, do haun mer doch wohl odder iwwel
u ſage: Däß ſin grad die Ruchdige! Die Wahl
lſo net ſchwer falle
iwwrichens ſin mir gewehnliche Wehler jo bei däre
erei bedeidend beſſer dra, als wie die Wahlobfer, die
Bei uns koſt’s bloß a Iwwerwindung, nemlich
ns Wahlkloſädd, un dann ham=mer die Sach hin=
Dohärngääche die Kanndidaderiche, ich glaab dene
id mit Grundeis. Dann ſage un ſchreiwe rund acht=
zitz
ſin uffm Rodhaus frei, un ſage un ſchreiwe rund
unnerdneununzwanzich wolle druff, alſo
Bauch un Boge gerächent, wort emol, alſo do kemt
vierdreivärrdel Kanndidade. Däß is nadier=
echlich
, dann es kumme nor achtunvärrzich in Be=
kann’s
alſo unner dene Umſtend verſteh, wann die
neununzwanzich Kanndidade ganz verzweifelt in de
laafe, un net wiſſe, wo ſe ihr Ei hieleeche ſolle.
tanne, in dene ihre Haut wecht ich net ſtecke. Dann
eſtimmtheit ei zunemme, daß nooch Adam Rieſe bei
rbare Kambf um’s Rodhaus doch bloß achtun=

didade mit heiler Haut devo kumme, die annern ſin
nonefudder un bleiwe bei däre Wahlſchlacht uff de
je, nooch dem Wahlſpruch: Die Gadde iwwergibt ſich
irbt net.
, ich bin jo im allgemeine net awerglaiwich, awwer
bloß däß, die Sach muß jo for manchen vun dene
diadorn ſchief ausgeh, er kimmt bei dem Storm uff’s
s Gedrick un Gedreng un ſchließlich unner die
ärd bladdgequetſcht wie e Wanz. Un warum?
ich bin im allgemeine net awerglaiwich, awwer ich
usgerächent, die Querſumm vun zwaahunnerdneun=
is
dreizeh. Un wann ſälbſt e großer Mann,
nack, ſich an däre Ooſezahl geſtoße, un beeſe Erfah=
gemacht
hott, do kann mer ſich en leiſe Begriff devo
ſich erſt die waghalziche Stadtradsbißmärkelcher mit

däre windiche Unglickszahl eibrocke. Ich ſag weiders nix, awwer
mer wärd ſähe ...
Aans allerdings beruhicht mich widder, nemlich däß, daß
es elf, ſage un ſchreiwe elf Baddeie ſin, die wo ſich um die
Stadtratsſitz ſtreide. Däß erinnert wich ſo a genehm an die
Faßnacht. Schad daß die Wahl erſt heit, am ſibbzehnte is, am
Mondag hetts viel beſſer gebaßt, dann do war de elfte, im Elfte
un dozu elf Wahlvorſchläg do hett alſo bloß noch de
Maddien Weber gefehlt
Beim elfte Wahlvorſchlag denkt mer aach unwillkierlich an
die elfte Muſe dann do find mer, unner annern, wann aach
net grad die Guſtel von Blaſewitz, awwer doch immerhie des
Guſtelche von Sachſehauſe mit ihrm Verleger; un die geheern
ganz endſchiede uff’s Rodhaus, un zwar zur Verbeſſerung des
guden Tons, vun dem in letzterer Zeit ſo oft die Redd war.

Wie geſagt, an Wahlvorſchleg fehlts uns net, un weil ſich
noch net genug Baddeie un Gribbcher die Zeit uffm Rodhaus
uff de Rocflitſch geſaſſe hawwe, hawwe ſich alſo noch vier neie
gemeld, die wo eneiziehe wolle, was mern nadierlich net ver=
iwwele
kann, daun däß is ihr gudes Recht, es freecht ſich bloß,
ob=ſen langt. Wann awwer däß ſo weider geht, dann wärrn
mer’s mit de Zeit noch erläwe, daß uff jedem Sitz e anner Bad=
dei
ſitzt, un daß wir uffm Rodhaus drowwe eines Dags grad
ſoviel Baddeie hawwe, als wie Stadträt, indem jo bekanntlich
Einichbeid ſtack macht, un der Starke am mächdichſten allein is..
Jedenfalls is unſer dißjehricher Wahlvorſchlag=Speiſezeddel
vun=ere Reichhaldichkeid un Auswahl, daß ſozuſage alle Ge=
ſchmäcker
un Geſchmäckelcher Rächnung gedrage is, un mer kann
ſich erausſuche, was gam in de Strumb baßt, wann mer aach
ſeecht, allzuviel verdärbt de Brei, un viele Köche ſin ungeſund,
odder ſo ehnlich. Awwer der Brei, wo im Stadtrat gemacht
wärd, is jo net ſo heigel, daß er leicht verdärwe kennt, odder gar
abrenne; un ungeſund is er heechſtens for uns Wehler un Weh=
lerinne
, un däß hott jo weider nix zu ſage, dann mir ſin jo net
verwehnt, ſundern zimmlich rauh erzoge, un hawwe en verhält=
nismeßich
gude Mage, un kenne ſchun en orndliche Stiwwel
bräſtiern.
Wann mer annerſeiz lieſt, was aam die weie Kanndidade=
riche
alles verſpräche un daß ſe bereit ſin, alle un jede Forderung
vun Kredie un Bledie zu erfille, do wärd’s aam aach widder
e bische ſchwummerich, dann allem Aſchei nooch verwexele die
die beſſere Zukumft, die ſe gam verſpreche, mitm beſ=
ſere
Jenſeits..
Awwer no, es wärd jo nix ſo haaß erfillt, wie’s verſproche
wärd; un die Rodhausmauern ſin dick, do hott ſich ſchun man=
cher
de Kobb wäddergerennt. Un im iwwriche hab ich ſchun
manchen Haaßſporn mit dauſend Maſte in’s Rodhaus ſegele
ſähe, um nooch korzer Friſt ſtill auf gerettedem Boot, ſtramm
un zielſicher ineme agenehme Brifad=Indräſſe=Hafe zu lande.
So war’s, ſo iſſes, un ſo wärd’s bleiwe. Ich hab däßhalb
gach zu dene neie Baddeie un Gribbcher, un meeche ſe ſich noch
ſo klingende Name gäwwe, kaa Fidutz, weil ich doch waaß, wie’s
kimmt. Naa, wann ich, weiner ſtrenge un zielbewußte bollidiſche

Iwwerzeichung nooch, mir net ſällwert en national= zendrimmlich=
volksbaddei
=demokradiſch=ſozialiſtiſch links gerichtete rechtsſtehende
Wahlzeddel uff=em goldene Middelwähk zuſammeſtelle därf, dann
wehl ich in Goddes Name halt ſchun a' vun dene alde Bad=
deie
, do waaß ich wenichſtens, was ich hab. un wie ich dro bin;
die kennt mer. Die neie Baddeie un Gribbcher miſſen ſich ihr
kommunale Hörner erſt noch ablaafe, un däß koſt uns aach widder
unſer gud Geld".
Awwer, däß is emol ſo klar, wie Kleesbrieh, gewehlt
wärd, unner alle ſiwwe’nunzwanzich Umſtend, un wann’s noch
ſo ſchwer fellt. Schließlich is jo aach ſo e Wahl kaa Vergnieche,
ſundern e nodwenniches Iwwel, un wer alſo heit däß Kreiz,
däß wo er in den jeweiliche Wahlzeddel mole ſoll, net uff ſich
nemme will, un will net im Schweiße ſeines Ageſichts die Ku=
wärd
in die Wahlkabbſel ſchmeiße, der hott ſpeeder aach kaa
Recht zu ſchimbfe.
No un däß Recht ſoll mer doch net ſo mir=nix=dir=nix breis=
gäwwe
, ſunſt hott mer jo gorkaan Spaß mer uff de Wald ...."
Wer awwer heit noch net waaß, weller Baddei er ſein Staa=
kohlebaßtenorſobrahn
owe ſoll, der ſoll halt in Dreideiwels=
name
zu=ere Wahrſagerin geh, un ſoll ſich’s ſage loſſe; un vun

dem, was die em ſeecht, ſoll=er’s Gäächedaal dhu, dann
wärd er hechſtwah’ſcheinlich de richdiche Wahlzeddel in den
Babbedeckelſarkofag eneifeiern ..
Halz= un Baabruch!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Iwwrichens, um de Wohrheit die
Ehr zu gäwwe, ſie hawwe ſich in de letzte Däg doch noch uffge=
rabbelt
, un hawwe a’ſtandshallwer e mehr, odder wenicher
mehr, beſuchte Wahlverſammlung ſteiche loſſe; es hott ſe ſcheints
gefurt, daß ich’n vorgeſchmiſſe hab, ſie dhete ſich net erauswoge.
Einiche vun dene Baddeie hawwe ſich, in ihre Nod un geiſtiche
Armud, un damit’s beſſer zieht, ſogar e paar große Kanone vun
auswärts kumme loſſe. Als wann die wißte, wo uns in Darm=
ſtadt
de Schuh drickt
Nadierlich hott der Uffwand bei dem Endſpurt kaan große
Währd mehr, un wärden wenich helfe, dann aach die Sinden der
Stadtväder räche ſich bis in’s dritte un vierte Glied.
Am allerwenichſte ſchee hab ich’s gefunne, daß ſe ſich in ihre
Flug= und Lug= un Wärweblädder gäächeſeidich die Schuld an
ihre Mißerfolge in die Schuh ſchiewe, un mache’s, wie die klaane
Buwe, wann ſe was päxiert hawwe, indem jeder uff de annern
deide dhut, un ſeecht: Der wor’s! Hedde ſe all die Johrn
doher e bische mehr uff mich geheert, es weer=en manch bidder
Pill, die ſe jetzt zu ſchlucke kriefe, erſpart gebliwwe. Nadierlich
liggt mer’s färn, heit noch emol alte Geſchichte uffzuwärme, ich
heb mer däß, was ich uff em Härz hab liewer uff, bis ſich der
neie Stadtrat in Glanz un Gloria de Mitwäld bräſſendiert, als=
dann
wär ich erausricke; valleicht is der neie Stadtrat zugenglicher
un net ſo haddſchlegich, wie der alde

er zeitgemäße Haushalt.

Sie ſchon die Weihnachtswünſche
eben? Wohl wenige Hausfrauen denken an das
er Ferne liegende Weihnachtsfeſt und noch weniger
Geſchenk=Programm, eine Liſte aufzuſtellen
alle jene aufzeichnet, die wir mit Geſchenken erfreuen
doch iſt dieſe äußerſt notwendig, um einen Ueber=
inen
, wen man beſchenken will und kann. Auf dieſer
ſich die Namen unſerer nächſten Angehörigen und
en, die lieber Freunde, Bekannter, Untergebener
e werden untereinander aufgeſchrieben und genügend
ie Spalte: Wünſche freigelaſſen, in der man das
Wahl vermerkt, was bei dieſer oder jener Gelegen=
Betreffenden geäußert wurde. Wird dieſe Geſchenk=
haft
geführt, ſo bekommt man nach und nach eine
kſicht über dieſe und jene ſpeziellen Wünſche und ge=
ch
eine jederzeit überſichtliche Orientierungstafel.
fe iſt es dann ein Leichtes, ſchon Wochen vorher bald
ſenes Geſchenk in Ruhe und Muße und ohne beſon=
ihnachtszeit
aufgeſchlagenen Preis beſorgen zu kön=
abgeſehen
davon, daß man außerhalb der Saiſon
d größere Auswahl hat, da die Beſtände in den ein=
in
noch nicht ſo ſehr ausgeſucht wurden. L. H.
kin der Küche. Unter allen kleinen Aergerniſſen,
Einvernehmen der Familie untereinander zu ſtören
Eh wohl jenes über eine nicht rechtzeitig fertige
Nan. Da kehrt der Hausherr oder die berufstätigen
dem Berufe heim oder die Kinder aus der Schule,
den gedeckten Tiſch und ein gut bereitetes Mahl
en Genuß vorzufinden. Statt deſſen ſtürzt die Haus=
ther
aufgeregt herbei, um zu bitten, daß ſie nur noch
iken Geduld haben möchten, bis ſie die gefüllten
ſtragt. Bereitet ſie ihnen mit dieſer Ankündigung
nitäuſchung, ſo ſteigert ſich dieſe von Minute zu
die kurze Friſt ohne Ergebnis ablief, und ſchließ=
Bek und Empörung an die Stelle heimlicher Unge=
Einträchtigt den Appetit derart, daß dann ſelbſt das
79 nicht mehr ſchmecken will. So gewiß nun in
umal Verzögerungen eintreten können, die die
der rechtzeitigen Fertigſtellung der Mahlzeit hin=
Laß ſie als die Schuldige an dieſer Verzögerung
Zerden kann, wie z. B. bei unerwartetem Beſuch
ceit eines Handwerkers im Hauſe, bei der ſie zu=
Saruber den Herd vernachläſſigen mußte, ſo ängſt=
* in aler Intereſſe Wiederholungen dieſer Ver=
Dermeiden. Nichts iſt eigentlich in der Küche ſo wich=
Eine richtiggehende Uhr, die ihrer geſamten
und Richtung gibt. Von ihr geleitet, nach ihr
Sid kann und wird ſie es ermöglichen, die täglichen
A nur beizeiten aufzuſetzen, ſondern auch fertia zu
e lollte das Mahl kurze Zeit ſrüher bereit ſtehen,
S wird, es verliert bekanntlich nicht an Geſchmack,
Deem Zwoeck in ein größeres Gefäß mit heißem

Waſſer geſtellt wird. Iſt aber die Mahlzeit beim Eintreffen der
Familie noch nicht völlig gar, dann wird es in unzähligen
Fällen auch in den wenigen Minuten, die dieſe darauf warten
ſollen, nicht völlig weich, und dieſe bezahlen dann mit Magen=
beſchwerden
und dadurch verurſachten Mißſtimmungen und ver=
minderter
Leiſtungsfähigkeit im Beruf die Verſäumnis, deren
ſich die Hausfrau ſchurdig machte.
Marmorſchalen und =platten gründlich zu
reinigen. Man kann ſich die Arbeit ſehr erleichtern, wenn man
dazu eine Lauge hergeſtellt, die aus 3 Liter gut warmem Waſſer,
2 Eßlöffel darin aufgelöſtem Dixin und 1 Eßlöffel Salmiakgeiſt
bereitet wird. In dieſer werden dann die Marmorſachen abge=
waſchen
, wobei beſonders ſchmutzige Stellen mit gebrannter Mag=
neſia
und Flanell abgerieben werden. Spüle ſodann in reichlich
lauem Waſſer nach und poliere mit altem, weichen Leinen trocken.
Etwas Bohnerwachs aufgetragen und nachgerieben, verleiht den
Gegenſtänden wieder neuen Mattglanz.
H.
Zweckmäßige Lagerung der Winterkartof=
feln
. Selbſt die beſte fleckenfreie Winterkartoffel wird raſch
faulig, wenn der Aufbewahrungsraum zur Einlägerung unge=
eignet
iſt. Kartoffeln wollen trocken und möglichſt dunkel liegen.
Ein feuchter Keller muß alſo durch Aufſtellen von alten Gefäßen
mit ungelöſchtem Kalk, nachfolgendem Ausſchwefeln bei verhäng=
ter
Tür und Fenſtern und gründlichem Durchzug dazu vor=
bereitet
werden. Nun bringe man am beſten in einer Ecke einen
großen Lattenroſt an, den man auf Mauerſteine erhöht ſtellt, ſo
daß die Luft darunter hindurchſtreichen kann. Direkt auf dem
Boden ſollte man ſie nur dann lagern, wenn dieſer ganz trocken
und dicht gepflaſtert iſt. Regelmäßig ein= bis zweimal wöchentlich
ſollte man in den Mittagsſtunden das Fenſter öffnen und gegen
vorzeitiges Keimen der Kartoffeln, die Kartoffelecke durch vor=
F.
geſtellte Kiſtendeckel möglichſt dunkel gehalten werden.
Gans in Sauerkraut. Die vorbereitete Gans wird
roh in Portionsſtücke geteilt. Dieſe mit etwas Paprika beſtreut,
in hoher Bratpfanne, in der man zuvor ½½ Pfund Speck
ausbraten ließ, mit einer mittelgroßen Zwiebel und vollſtändig
mit Sauerkraut bedeckt, mit heißem Waſſer aufgefüllt, unter öf=
terem
Wenden 2 Stunden dünſten. Auf heißer, flacher Schüſſel
angerichtet, das Sauerkraut kranzartig um das Fleiſch gelegt,
reiche man in Butter geſchwenkte Kartöffelchen dazu.
Rotweinſoße. ½ Liter Rotwein (evtl. auch Reſte) ſetze
man mit etwas Stangenzimt zum Kochen auf, verrühre in 1/
Liter Rotwein 1 glattgeſtrichenen Teelöffel Kartoffelmehl und
mache damit den kochenden Rotwein ſämig, worauf man die
Soße mit 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung, ſowie 1 Teelöffel Arrak und
1 Meſſerſpitze Butier abſchmeckt. Dieſe Soße eignet ſich für Süß=
ſpeiſen
und Aufläufe.

Speiſe=Zettel.
Sonntag: Apfelſuppe, Haſenläufchen mit Rotkraut, Man=
belſpeiſe
mit Rotweinſoße. Montag: Schälrippchen mit
Meerrettichſoße und Klößen. Dienstag: Zwiebel= Hammel=
fleiſch
. Mittwoch: Gefüllte Kohlrabi. Donnerstag;
Birnenkartoffeln mit Schwarzfleiſch. Freitag: Gefüllter
Schellfiſch. Samstag: Pichelſteiner Gemüſetopf.

Nur Mut, wir bommen hinüber, ich habe das erſt geſtern im Kino
geſehen.
(Judge.)

Unſere Jugend. Sieh mal, Kurtchen, ein Töff=Töff! Aber
Tante, das iſt doch kein Töff=Töff, das iſt ein Acht=Zylinder= Mer=
cedes
=Cabriolet!
(Söndagsniſſe.
Niemals während unſerer langen Ehe haben meine Frau und ich
einen Streit miteinander gehabt! Ja, es iſt komiſch! Ich darf
meiner Frau auch nie widerſprechen.
(Tit=Bits.
Zwecklos. Lehrerin: Ich muß Ihnen mitteilen, Frau Müller,
daß Ihr Werner in Geographie außerordentlich weit zurück iſt.
Mutter: Das iſt nicht ſo ſchlimm. Wir haben doch kein Geld zum
Reiſen.
(Pages Gaies.)
Zerſtreut. Briefträger: Man ſollte nicht glauben wieviel
Briefe ohne Adreſſe täglich in den Briefkaſten geſteckt werden."
Profeſſor: So?. Na ich bebomme nie einen Brief ohne
Adreſſe.
(Faun.
Unſer Dienſtmädchen iſt wirklich zu dumm! Als neulich der
Schlüſſel zur Oelſardinenbüchſe verſchwunden war, hat ſie den Schioſſer
(Pages Gaies.)
kommen laſſen.
Sſchlich. Wenn du die ganze Woche artig und brav biſt, ſchenke
ich dir einen hübſchen, blanken, neuen Pfennig. Ein ſchmutziges,
altes Markſtück iſt mir lieber, Papa!
Vorſicht! Glauben Sie nicht, daß man mir auf mein ehrliches
Geſicht Geld borgen würde? Vielleicht, aber ziehen Sie ihren Hut
tief berunter!

[ ][  ][ ]

Neue Sriſuren.
Immer wieder kann man feſtſtellen, daß die
Haartracht ganz von der jeweiligen Tagesmode
abhängig iſt, ſich ihr bedingungslos unterordnet,
und daß ſo grotesk dies vielleicht auch klingen
mag zwiſchen dem neuen Kleide und der Mode=
friſur
ein ganz beſtimmter, unleugbarer Zuſammen=
hang
beſteht.
Niemals trat dieſe Tendenz ſo deutlich zutage
wie eben jetzt, denn mit der ganz auffälligen
Verweiblichung der Mode erhält auch die Friſur
durchaus feminine Akzente und es hieße modiſch
kurzſichtig ſein, wollte man ſich nicht eingeſtehen,
daß zwiſchen Bändchen, Rüſchen, Falbeln einer
ſeits und den Löckchen der Modefriſur anderer=
ſeits
ein deutlicher Kontakt zu ſuchen ſei.
Noch erinnert man ſich des ſtrengen, ſchlichten
Eton=Kopfes, der bekanntlich vielfach angefein=
det
wurde. Ganz zu Unrecht, denn er war aus
dem Stil ſeiner Zeit entſtanden, eine Folge=
erſcheinung
der Gargonne=Mode, deren masku=
liner
, ſtrenger, allem Ueberflüſſigen abholder Stil
überhaupt keine andere Haartracht zuließ.
Seither hat es rund um die Modefriſur ſchwe=
re
Kämpfe gegeben; manche Haarkünſtler (und
ſo muß man viele unter ihnen nennen, denn ſie
verſtehen es, wahre Kunſtwerke hervorzubringen)
ſprachen ſich ganz entſchieden gegen das kurze
Haar aus, das ſie zu wenig weiblich, zu wenig
reizvoll im Vergleiche zu der gegenwärtigen Mode=
einſtellung
fanden. Andere wieder ſtellten die Er=
wägung
in den Vordergrund, daß eine Haar=
tracht
, abgeſehen von ihrer Kleidſamkeit, zweck=
entſprechend
ſein müſſe, ſo daß ihrer Anſicht nach
nur das kurzgeſchnittene Haar Berechtigung
hätte. Daneben gibt es auch eine Gruppe der
Unentſchiedenen, derer, die es nicht auf den Kampf
ankommen laſſen, ſondern die wichtige Frage der
Haartracht mit einem Kompromiß erledigen wol=
len
, indem ſie das halblange Haar propa=
gieren
, jene Friſur, die zwar wie kurzgeſchnit=
tenes
Haar wirkt, aber doch durch die längeren
Haare im Nacken ( beſonders für die Abendaufmachung) größere
Möglichkeiten ſichert. Letzten Endes bleibt die Löſung dieſer ein=
ſchneidenden
Modefrage aber doch der Frau ſelbſt überlaſſen,
denn ſie iſt es ja, die immer am beſten weiß, was ſie kleidet und
was ihr nottut und gerade in dieſem Falle wird es wohl nie=
manden
gelingen, einen bedeutenden Einfluß zu nehmen, weil
ſich die Frau von heute glücklicherweiſe hinreichend Geſchmack

Der Fächer.
Niemand wird ſich darüber wundern, daß der Fächer nun
wieder in Mode kommt, denn niemals hatte er ſo viel Berechtigung
wie eben jetzt, da die Mode einen durchaus weiblichen Charak=
ter
angenommen hat und der Fächer als logiſche Vervollſtän=
digung
der Aufmachung bezeichnet werden muß.
Zur Zeit der maskulinen Mode war ein Fächer natürlich

und Individualität bewahrt hat, um die letzte Entſcheidung doch
ſelbſt zu treffen. Immerhin aber iſt es intereſſant, die verſchie=
denen
Schwankungen und Schwebungen auf dieſem Gebiet zu
verfolgen und beſonders die abendliche Friſur bietet außerordent=
lich
Feſſelndes, da die elegante Frau am Tage ja immer noch an
der einfachen Haartracht feſthält, für den Abend aber der Phan=
taſie
alle Zügel ſchießen laſſen darf. Wie man weiß, iſt der kurze

geradezu grotesk und es ſchien darum damals auch leicht ver=
ſtändlich
, daß er rundweg abgelehnt und als theatraliſches
Requiſit verurteilt wurde. Heute, da ſich der Fächer dem Mo=
denbilde
ſtilvoll einfügt, wird er ſicherlich wieder viel Anhängerin=
nen
finden, um ſo mehr, als er der eleganten Frau für Bälle
und ähnliche offizielle Gelegenheiten einen ganz entzückenden
Hintergrund zu geben vermag.
Gleich beim Wiederkommen der Fächermode hat man die

Schöne Pelze.

Der Fellmantel iſt wie jeder Gatte nur
allzu genau weiß der Traum der eleganten
Frau; aber er iſt auch ein einigermaßen gefähr=
liches
Kleidungsſtück, und es gibt eine Unmenge
von Ehemännern, die ihn wie einen geſchworenen
Erbfeind anſehen, weil er oft und oft der Gegen=
ſtand
lebhafter und nicht immer ganz liebenswür=
diger
Auseinanderſetzungen zwiſchen den Ehegatten
iſt, um ſo wehr als die Anſchaffungskoſten einer
ſolchen Umhülle zu dem guten Willen des Mannes
faſt immer in verkehrter Proportion ſtehen.
Ja früher, früher war es wohl eine herrliche
Zeit, da der Pelz noch eine Frage der Winter=
ſaiſon
war, jahrelang modern blieb, und im Som=
mer
überhaupt nicht in Erwägung gezogen wer=
den
konnte. Jetzt aber iſt ein Pelzmantel das
ganze Jahr über modern; man verwendet ihn im
Winter als wärmende Umhülle, im Sommer aber
als gelegentlich ausgezeichnet brauchbares Garde=
robeſtück
für die verſchiedenſten Gelegenheiten,
für Reiſen, Weekendtouren u. dgl., eine Menge
Argumente alſo ſprechen gegen den Widerſtand des
Gatten! .
Sicher iſt, daß eine Frau durch den Pelzman=
tel
eine außerordentlich elegante Note erhält, da
das Fell immer ſchmeichelt und überdies die Ge=
ſtalt
gut zur Geltung zu bringen vermag. Beſon=
ders
heuer, da auf dem Gebiete des Fells, ſeiner
Verarbeitung und Farbe ſo viele Neuheiten ge=
boten
werden, fällt einem die Wahl ſogar ſehr
ſchwer. Tatſächlich erſetzt ein guter Pelzmantel
eine Reihe anderer Umhüllen, ein Vorteil, den
wohl keine, Frau ihrem Gatten ins richtige Licht
zu rücken ermangeln dürfte.
Die reizende Wirfung der Frau aber, die durch
den Fellmantel erſt die richtige Folie erhält, wird
für das materielle Opfer ſicherlich reichlich entſchä=
digen
, und wenn die Frau es verſteht, ſich einen
Pelzmantel mit einer verhältnismäßig geringen
Ausgabe zu beſchaffen, werden ſicherlich auch die
ſtrengſten Herren der Schöpfung zu bekehren ſein,
und ſogar das feindſelige Augenzwinkern ver=
lieren
, das ſich immer einſtellt, ſobald nur von
einer Fell=Umhülle die Rede iſt. Die neueſten Modelle ſtellen
aber auch wirklich eine arge Verſuchung für die elegante Frau
dar, denn ſowohl unter den ſportlichen als auch unter den Pro=
menadeſtücken
finden ſich Schaffungen, die von ganz unvergleich=
licher
Eleganz ſind und entzückend wirken. Da gibt es neben
den ſchwarzen Fellmänteln, die ja fraglos die verwendbarſten
ſind, weil man ſie am beſten ausnützen kann, eigenartige Pelz=

ſorten, die durch ihre Streifung, durch die Zuſammenſetzung der
Felle und durch die Farbe ganz hervorragend gut wirken.
Beſonders dekorativ erſcheint die neue Fellumhülle dadurch,
daß Kragen= und Manſchettengarnitur, zum mindeſten aber der
Kragen, faſt immer aus einem abſtechenden Pelzwerk gearbeitet
werden, was derart zu verſtehen iſt, daß man einen kurzhaarigen
Mantel ausſchließlich mit einem langhaarigen Kragen verſieht,

Haarſchnitt keineswegs als erledigt
denn es gibt ſehr, ſehr viele Frauen, di
nen Umſtänden davon abkommen wolle
ihn als ebenſo praktiſch wie reizvoll ſchä
konnten. Natürlich hat auch die kurze
mehr jene Härte, die für die Etonk=
markant
war, ſondern erhält durch gre
wellen jene Weichheit, die die letzte 9
dingt verlangt. Der ſchöne Haaranſatz
drücklich betont, die Ohren freigelaſſen.
ſolchen Friſur ſehen lange, originelleOhre
vorteilhaft aus, da ſie die Silhouette
tes zu verlängern vermögen (Bild 1
Neben dieſer Skizze zeigen wir ei
priziöſe und neuartige Abendfriſur, die
jugendlich wirkt. Es iſt dies der gan
Röllchen und Locken aufgelöſte Wuſch
beſonders für Blondinen geradezu en=
Halblanges, alſo nachwachſendes H
der Regel für den Abend derart friſier
es im Nacken zu breiten Wellen eindrel
an der Seite beginnen und zu der glatte
geſcheitelten Friſur einen ſehr intereſſe
traſt darſtellen (Bild 1, rechts).
Wie es angeſichts der allgemeine
der Mode, die bekanntlich den Stil
Dezenniums des Jahrhunderts wiederzu
abſichtigt, nicht anders zu erwarten w.
auch die Zopf=Friſur wieder; beſcheiden
tern, zwar nur für den Augenblick noc ſk
merhin . . . Da ſieht man weiche, in Tx
friſierte Köpfe mit einem Zopf, der die
Nacken abſchließt und ſicherlich nich
wirkt (Bild 2, rechts).
Ja ſogar eine Art Gretchenfriſur ſe
dings durch Waſſerwellen und Löckcher
modernſten Geſchmacke angepaßt erſe
vielfach propagiert. Wir zeigen dieſer
für den Abend ſicherlich nicht unintere
als letzte Figur der Mittelgruppe.
Links davon iſt ein ganz entzücken
ſehen, bei dem zwei große Lockenroll
maßen den Rahmen darſtellen, wobei
verdeckt ſind und nur ſchöne, eigen
gehänge im Barockſtil zu ſehen ſind. Die ſchlichte
mit dem leicht=angedeuteten, ſeitlichen Scheitel und m
Knoten im Nacken (die vorbildliche Haartracht der gr.
ken, brünetten Frau) zeigen wir als oberſte Skizze
bildes. Lange Gehänge als Schmuck des freibleibe
geben dieſer Friſur den mondänen, eigenartigen Anſt
Note modiſcher Vollkommenheit.
Wi

überdimenſionalen Modelle von vornherein abgelehn G.
nur ſolche Stücke, die handlich und elegant zugleich
aus feinen, echten Spitzen, die wie erleſene Vitrinent
kommen nun wieder in Mode, aber auch aparte
langen Federn (in der Farbe des betreffenden 2
verſprechen großen Beifall zu finden. Natürlich wird
die Straußfeder wieder in den Vordergrund treten u
artiger Kräuſelung vielfach zu ſehen ſein.

oder durch die Farbe intereſſante IF
ſchaffen verſucht.
Die Formen der neuen Pelzmi
der Regel ziemlich ſchlicht und unkor
man gerade durch Einfachheit ſehr ſe
zu erzielen gelernt hat.
Af
Für Trotteurzwecke ſtehen die
letot=Typen im Vordergrunde, di Ei
als das darunter zu tragende Kleid, T.
nig Fell verbrauchen und ungemein
Im erſten Bilde zeigen wir ein derart
das aus Susliky, Pechaniky, Murmel
feh zu arbeiten und mit einem langhe Fel
gen, eventuell auch ebenſolchen Manſch
nieren wäre. Ein Stück dieſer Art leif au=
teurzwecke
und für die Promenade Eie
Dienſte, und iſt ſicherlich eines jener
in der Garderobe über viele Verlege ſ
wegzuhelfen vermag.
Aehnlich in den Verwendungs: EA
wenn auch ganz verſchieden in der V
und Wirkung, iſt ein mit Fell ge"
Mantel, für deſſen Außenſeite entwede
Leder herangezogen wird. Da es ſich
Innenſeite handelt, läßt ſich auch
Pelzmantel verwenden, der nicht mel
daß man ihn nicht nach außen tragen
Ein Perſianer=Mantel o
ähnlichen Umhüllen aus Perſianer
natürlich weitaus wohlfeiler ſind) e
mer außerordentlich elegant und hab
teil, außer für die Promenade gelegen ſ
Umhülle fr den Abend verwendel
können, ſo daß man der Sorge des 2
enthoben iſt. Unſer vorletztes Bild b=
zückendes
, rückwärts etwas verlang
glockig geſchnittenes Modell mit de
bauſchigen zur Hand ganz engen
einem in der Farbe abſtechenden 9
zu Perſianer etwa an Chinchilla=Ranke
ein ſehr wirkungsvoller und nicht alz! E
Erſatz von echtem Chinchilla) oder an
Fell (Nerz, Marder, Iltis oder de
man oft in Form einer unverwende!
Hauſe hat) gedacht ſei. Aber auch
widerſtandsfähigen und dem Blaufuchs täuſchend 44
giſchen Kaninchen nehmen ſich auf Schwarz 1e94
Als Pelzmantel, der ſchon ſeiner außerordenil.
fähigkeit wegen zu empfehlen iſt, wäre ein Paleiol."
zu nennen, den man vom hellen Falb=Blond bie 2
lichen Braun zu ſehen bekommt und der ſich e*
haarigen Garnierung ganz ausgezeichnet ausnimi.

[ ][  ][ ]

mer 319

ſchtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
ächſten Augenblick rief George nach Waſſer. Papers
ngeſtürzt, ihm nach kam Jörns. Der alte Verbrecher
ächtig geworden.
flößte ihm Waſſer ein.
am kam er zu ſich. Mit halb irrem Blick ſah er auf
Mr. George, ſtammelte er, meine Leute . .. ver=
meine
Leute nicht.
n Sie keine Sorge, Feete. Ich kümmere mich um ſie.
ihre Adreſſe nicht.
e Wohnung. Ohne . . ohne Obdach. Werden kom=
werden
nach mir ſuchen."
ut, Feete, ich kümmere mich um ſie.
rer ging der Atem Feetes.
e ließ den Polizeiarzt rufen. Der beſtimmte, daß
rt in das Polizeikrankenhaus gebracht wurde. George
te, daß man ſicher alles tun würde, Feete, den Tod=
eine
beſſere Welt zu befördern, wenn er nicht aufpaßte.
beſtimmte er vier Polizeibeamte, die ſtändig das
Kranken bewachen mußten.
kenvoll hielt George die Speiſekarte des Etabliſſements
en Händen und betrachtete ſie.
hatte Feete in Eden zu ſuchen?
war ein großes Lokal mit Reſtaurationsbetrieb, Diele,
vielen Vereinszimmern, in denen die mannigfachſten
e Sitzungen abhielten. Faſt alle Spiritiſten verkehrten
Liebespärchen kamen auf ihre Rechnung, denn der ſehr
ctige Beſitzer hatte reizende Separees bauen laſſen.
tuf Edens war zweifelhaft.
onnte ſchwer ſagen, ob er gut oder ſchlecht war.
lokal verfügte auch über einen großen Tanzſaal, in dem
der Woche Bälle ſtattfanden.
e wußte mit der Speiſekarte aus Eden nichts anzu=
d
legte ſie zu den anderen Sachen.
über Weißkopf führte der Weg zu Silver. Und dieſer
lte tatſächlich, wie er gemutmaßt hatte, die verhängnis=
Dieſen Eilder, der ein Ungeheuer ſein mußte, ſürch=
die
den Leibhaftigen.
Weißkopf führte der Weg zu Silver.
e klingelte nach Bebberley und bat ihn zu einer Be=
zu
ſich.
macht unſere Millionärin? wandte ſich Benn mit
chen an Kramer, der eben über den Büchern ſaß.
arbeitet, gibt ſich Mühe. Wenn ſie ſo weiter macht,
ſie eine tüchtige Hilfe für uns.
wäre allerhand! Hm . . . ſagen Sie, hat denn der
jetzt noch nichts unternommen, oder der zerfloſſene
19
wird jetzt was baſſieren, denn mir iſt eben Mr. Hooge
vorden.
intereſſant: Er wartet?

Sonntag, den 17. November 1929

Seite 25

Jawohl. Wollen wir ihn zuſammen abfertigen?
Einverſtanden! Ich habe heute ſowieſo etwas der Quere
geſeſſen.
Nach wenigen Miniten trat Mr. Hooge ein und muſterte
die beiden großen breitſi ltrigen Männer.
Mr. Tuller?
Bin ich! Was verſchafft mir die Ehre?
Meinen Namen werden Sie geleſen haben. Was ich will,
wird Ihnen klar ſein. Ich will meine Tochter holen.
Benn lächelte liebenswürdig.
Ah . . . der Herr Papa von unſerer Miß Hooge. Sehr in=
tereſſant
. Hören Sie, Mr. Hooge, das Mädel iſt patent. Die macht
ſich gut. Sie werden uns doch eine guteingearbeitete Kraft nicht
entführen?"
Ich verbitte wir Ihre Scherze, Mr. Tuller! brauſte Mr.
Hooge auf. Ich wünſche meine Tochter zu ſehen!

Zum Schufz
aaftaoig-
gegen

DASTILLEM
(AcRiDiettuntvEkwar)
GRibpr

Willy Kramer ſagte, ohne mit der Wimper zu zucken:
Verehrter Herr, eine andere Tonart, bitte! Sie bringen uns
ſonſt in Verlegenheit. Unſer Hausknecht iſt nämlich gerade be=
ſchäftigt
.
Mr. Hooge benahm es geradezu den Atem.
Herr .. .! ſtieß er hervor.
Benn griff ein. Bitte, wollen Sie mir folgen, Mr. Hooge.
Ich führe Sie jetzt zu Ihrer Tochter. Sie hat zu entſcheiden,
nicht ich oder Sie.
Das werden wir ſchon ſehen!
Miß Hooge erſchrak heftig, als plötzlich ihr Vater erſchien.
Sie warf Benn einen hilfeſuchenden Blick zu.
Mr. Hooge begann zu ſchimpfen. Aber er brachte vur ein
paar Worte heraus, denn Benn griff ein.
Herr, ſagte er, das dulde ich nicht. Sie dürfen Ihre Toch=
ter
fragen, ob ſie mit Ihnen kommen will oder nicht. Weiter
nichts. Ich verbiete es Ihnen!"
Du kommſt mit, und das ſofort!
Nun richtete ſich das junge Mädchen kampfluſtig auf, und
feſt entgegnete ſie: Ich denke nicht daran, Papa. Mir gefällt es
hier bei meiner Arbeit. Ich bin Mr. George und Mr. Tuller
dankbar, daß ich hier ſchaffen darf. Zu Hauſe war es viel lang=
weiliger
.

Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt
1. Donges & wiest, Elisabethenstraße 25 *

Wieder wollte Papa Hooge anſetzen, aber er kam nicht zum
Schimpfen, denn Benn hatte die Tür geöffnet und ſagte: Ihre,
Tochter hat entſchieden. Darf ich bitten, Mr. Hooge! ſedes wei=
tere
Wort iſt überflüſſig und hält Miß Hooge von der Arbeit ab.
Papa Hooge ging, Zorn im Herzen.
Willy Kramer lachte Mady Hooge gutmütig an.
Na... Kleine, ſagte er luſtig, gehts mit dem Tippen?
Ich danke, Herr Kramer. Ich gebe mir Mühe. Da lernt
ſich alles, ſagte Mady beſcheiden.
Ich lerne es nie. Ich würde ſo eine Maſchine in acht
Tagen kaputt haben, denn bei mir kommen auf einen Druck
immer alle Hebel.
Dabei ſeuzte er auf und ſah ſeine rieſigen Pranken an.
Ja, meine Hände du lieber Gott . .. da hat Ihr
ganzer Kinderkopf drin Platz.

Mady betrachtete die Hände und mußte über die drollige
Art des Mannes lachen. Freundlich ſagte ſie: Mr. Kramer, der
Herrgott hat die Menſchen in verſchiedenen Formaten geſchaf=
fen
. Ich könnte auch keine ſechs Zentner balancieren.
Der Gedanke: Mady und eine Sechszentnerlaſt ſchien den
biederen Willy Kramer unendlich zum Lachen zu reizen.
Die kleine Stenotypiſtin . . . und ſechs Zentner!
Er lachte, daß ihm die Tränen kamen und die beiden
Mädchen von ſeiner unbändigen Lachluſt angeſteckt wurden und
mitlachten. Das Gelächter dröhnte durch das ganze Büro.
Einer ſah den anderen fragend an und lachte dann mit.
Am Nachmittag aber wußten die Arbeiter, daß Mady Hooge
erklärt hätte, ſie könne auch ſechs Zentner tragen.
Dieſer unbedeutende Vorfall, die völlige Verdrehung einer
Ausſage wirkte auf das ganze Werk beluſtigend. Das Wort
flog durch die Schlachthäuſer, durch die Säle, und überall ſah
man ſchmunzelnde Geſichter.
Als Mady am Abend das Bürohaus verließ, traf ſie mit
Scharen von Arbeitern und Arbeiterinnen zuſammen, die ſie
ſofort beſtürmten.
Hallo, Mady! Du kannſt ſechs Zentner tragen? rief ein
luſtiger junger Arbeiter. Alle brüllten vor Lachen und ſahen das
ſchlanke Girl an.
Aber Mady Hooge reckte ihr Stumpfnäschen und nickte wich=
tig
: Freilich! Spielend trage ich ſechs Zentner ... wenn ich
ſo groß und ſtark wie Mr. Kramer bin!
Ein lautes Gelächter quittierte ihre Worte. Alle ſchmun=
zelten
.
Das Mädel war gut. Sie paßte in den Streifen.
Am nächſten Tage ſtand Mady Hooges Witz mit einer aus=
führlichen
Schilderung der Ereigniſſe, die Miß Hooge in Mac
Millans Unternehmen geführt hatten, in der Zeitung.
Und Mady Hooge erhielt einen Papierkorb mit Briefen;
Lauter Heiratsanträge.
George fuhr am nächſten Morgen zuſammen mit Benn Tuller
nach den Werken. Er mußte ſich wieder einmal als Chef zeigen
und wollte eine Konferenz mit den Abteilungsvorſtehern ab=
halten
.
Willy Kramer, der techniſche Leiter, empfing die Herren ganz
aufgeregt.
George ſchlug ihm lachend auf die Schulter.
Was iſt denn mit Ihnen paſſiert, lieber Kramer?
Unglaublich! ſchnaufte Kramer. Unglaublich! Miß Hooge
hat heute mehr Poſt als wir!
Wer ſoll denn Miß Hooge ſchreiben?"
Iſt ſo, Mr. George. Einen ganzen Korb voller Briefe.
George ſchüttelte den Kopf und verſtand es nicht.
Er trat mit Benn zuſammen in das kleine Arbeitszimmer
der beiden Stenotypiſtinnen Betty und Mady.
Mady Hooge wurde verlegen, als die beiden Chefs ein=
traten
, und erhob ſich etwas ſchüchtern.
Morgen, meine Damen! Miß Hooge, der brabe Mr. Kramer
iſt in Unruhe, weil die Poſt Sie heute ſo verſchwenderiſch be=
dacht
hat.
Mady nickte und wies auf einen reſpektablen Stock Druck=
ſachen
.
Ja, Mr. George! Alles Heiratsanträge.
Das kam ſo drollig heraus, daß der geſtrenge Polizeichef
lachen mußte.
Wie kommt das? Soviel auf einmal!
In der Zeitung hat geſtern ein Artikel über mich geſtanden.
Denken Sie, Mr. George, ich hätte geſagt, ich könnte ſechs Zentner
tragen, wie Mr. Kramer. So blöde! Und da hat der Redakteur
noch mancherlei dazugeſchmiert, was man ſo Lebenslauf nennt.
(Fortſetzung folgt.)

Murrer hat so fein gekocht, und ich habe
das Besteck mit Ara geputzt. Seht nur,
wie es Funkelt! Murter meint, es geht
nichts über Ata, das machr alles appetit=
lich
und frisch und ist besonders billig.
Das sage ich auch. Nur 20 Pfennig koster
die sparsame Streuflasche.

niemals lose. Hergestellt in den Persil-Werken

[ ][  ]

Seite 26

Sonntag den 17. November 1929

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Mk. 5., 5.50 und 6 25, 1 Pfund Rupf
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