Darmstädter Tagblatt 1929


14. November 1929

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Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesfpiegel in Bild und Wort
ruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze ud eigenen Nachrichten mr mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
nmer 316 Donnerstag, den 14. November 1929. 192. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fäſl ſeder
Nabatt weg. Bankonio Deuiſche Bank und Darme
Kädter und Nafſonalbanf.

ilfsaktion für die Wolgadeutſchen
MA ufrufung aller Wohlkätigkeitseinrichkungen. Nanſen in Verbindung mit der Reichsregiernng.
Parkeiführerbeſprechungen bei der Reichsregierung. Ein Appell an den Völkerbund.

Bauer in Nok!
Heift den deukſch=rufſiſchen Flüchtlingen!
* Berlin, 13. Nov. (Priv.=Tel.)
Donnerstag nachmittag findet eine Beſprechung zwiſchen
dern der Reichsregierung wahrſcheinlich dem Reichs=
iniſter
Dr. Curtius, dem Reichsfinanzminiſter Dr. Hilfer=
em
Reichsarbeitsminiſter Wiſſell und dem Reichsernäh=
iniſter
Dietrich und den Vertretern der großen Reichs=
tionen
ſtatt. Gegenſtand der Unterhaltung werden Maß=
ſein
, die zugunſten der aus Rußland flüchtenden deut=
quern
ergriffen werden ſollen. Das Reichskabinett hat
ſits mit der Frage befaßt, aber endgültige Beſchlüſſe noch
faßt, weil es erſt die Parteien hören will.
weit wir unterrichtet ſind, regt die Reichsregierung
obilmachung aller Wohltätigkeitseinrich=
nan
, und zwar nicht nur der deutſchen, ſondern auch der
ſiſchen. Sie denkt auch daran, evtl. den Völkerbund darauf
ſom zu machen. Unterſtützt wird ſie in dieſer Richtung
n Norweger Nanſen, der bereits früher wiederholt Unter=
Saktionen für die Opfer der Neuordnung der politiſchen
niſſe in Europa geleitet hat. Nanſen ſteht ſtändig mit der
n Regierung in Verbindung, hat aber noch nicht erklärt,
ſer Weiſe er ſich einzuſchalten gedenkt.
Reichsr gierung will dann dafür Sorge tragen, daß
t viele z rückkehrende deutſche Bauern nach Deutſchland
mmen ur d zunächſt in großen Lagern untergebracht wer=
a
die Re ierung bei der Unterbringung der vielen Tau=
von

rn, die aus Polen ausgewieſen wurden, Er=
R
n konnte, darf angenommen werden, daß es
ms gelingen wird, den Flüchtlingen den Winter über
rägliche Unterkunft zu gewähren. Die Uebernahme
auernſoll vor allem ausdem Grunde erfolgen,
e vor dem Rücktransport nach Sibirien zu
hren, denn das würde das Ende für die großen Scharen
Swandgrer bedeuten. Daß die Flüchtlinge alle bei uns
ſeiben können, ſteht wohl feſt, da wir ſelbſt unter einer
Arbeitsloſigkeit leiden. Man will daher ſchon alsbald mit
ungen dar Staaten in Verbindung treten, die noch über
Siedlungßländereien verfügen und vielfach auch noch Ein=
er
aufnehmen können. Kanada ſträubt ſich augenblicklich,
ſe Rückwänderer aus Rußland aufzunehmen, da auch ſein
loſenheerwieder wächſt. Die in Kiel liegenden 330 Bauern
unzweifalhaft die Einreiſeerlaubnis bekommen. Fürdie
ſen nach Deutſchland kommenden Bauern
lan im konmenden Jahre Arbeitsmöglichkeit auf
aude ſchaffen, um ſie an die Stelle derpolniſchen
Verarbgiter zu ſetzen, bis ſie ſich außerhalb Deutſch=
ine
neue Eriſtenz gründen können oder eine eigene Scholle
tſchland ausgemacht haben.
* Moskau ſtehen nach den jüngſten Schätzungen etwa

Rotes Kreuz).
Der Aufkakk zum deutſchnakionalen
Parkeitag.
Parkeileikung wegen ſeiner Krikik an der
Zäheung Hugenbergs.
Königsberg, 13. November.
Der Landesverband Oſtpreußen der Deutſchnationalen Volks=
partei
veröffentlicht in der Oſtpreußiſchen Zeitung folgende Erklä=
rung
: In der Sitzung vom 9. November 1929 hat ſich der ge=
ſchäftsführende
Vorſtand des Landesverbandes Oſtpreußen mit
Berliner Börſenzeitung Nr. 515 veröffentlichten Aufſatz Zu ten Mann Polens verherrlichendes Buch ſtammt) iſt ſeiner bis=
neuen
Ufern beſchäftigt. Der geſchäftsführende Vorſtand hält
eine Schädigung des Anſehens der Partei für vorliegend. Dieſer
Auffaſſung iſt der erweiterte Vorſtand des Landesverbandes bei=
getreten
, ſo daß die in der Satzung hierfür vorgeſehenen Maßnah=
men
eingeleitet worden ſind und bis zur Durchführung des Ver=
fahrens
die Parteiämter des Herrn Grafen zu Dohna ruhen.
Hugenbergs tritt immer überraſchender in die Oeffentlichkeit. Die
ſammentritt, nach außen hin noch den Eindruck der Geſchloſſen=
heit
wahren zu können. Die Kriſe ſelbſt iſt aber damit nicht
beendet. Sie wirkt ſich weiter aus, ſelbſt wenn die Partei= ſtreich oder repolutionären Umſturz. In ſolcher Lage ſpielen tak=
leitung
jetzt zu dem verzweifelten Mittel greift, den Grafen
Dohna auszuſchließen, und wird vielleicht die ganze künftige
Parteikonſtellation maßgebend beeinfluſſen. Innerhalb aller
Oppoſitionsparteien macht ſich eine ſtarke Unruhe bemerkbar, die ſetzung wenigſtens ſchattenhaft ſkinzieren zu können, muß man
nach neuen Formen und nach neuen Löſungen ſucht. Die Er= verſuchen, die Vorgänge der erſten Notemberwoche in ihre weſent=
kenntnis
wächſt, daß mit reiner Negation nichts zu machen iſt, lichſten Beſtandteile zu zerlegen. Daß man dabei vielfach auf
arbeit bereit ſein muß.
Reumahl dor
Führung der Deutſchen Volksparkei
Miike dezember.
Scholz, hat ſich inzwiſchen ſoweit gebeſſert, daß

Der Kampf zweier Marſchälle.
Bulkaniſche Ausbrüche in Polen.

Frikik am Polenverkrag.

* Berlin, 13. November. (Priv.=Tel.)
zierung hat immer damit gezögert, den Liqui=
1 Polen, der uns ſehr ſchwere finanzielle Opfer
affentlichen und dadurch eine objektive Aus=
hen
. Sie hat es ſich deshalb ſelbſt zuzuſchrei=
itik
eine immer ſchärfere Form annimmt. Es
ch nicht gleichgültig ſein, daß das Zentrum ſeine
enken öffentlich angemeldet hat. Soweit wir wiſ=
er
alb der volksparteilichen Fraktion die Auffaſ=
gleiche
. Auch die Volkspartei hat das Gefühl,
ndniſſe auf deutſcher Seite über das tragbare
n. zumal da noch die Gefahr beſteht, daß das,
inhandeln, nur einen etwas fragwürdigen
jie Polen haben zwar verſprochen, daß ſie die
jedler innerhalb der nächſten beiden Genera=
ten
wollen. Bei ihrer ganzen Mentalität ſpricht
73 ſie ſich bei der erſten beſten Gelegenheit um
s herumdrücken werden. Kein Zweifel, daß,
nur für ſich ſelbſt beſtünde, eine Mehrheit im
finden wäre. Nun wird er als Teil der
im Zuſammenhang mit dem Young=Plan
aller Kriegsfolgen anſtrebt, zu werten ſein und
dem Grunde eine etwas mildere Beurteilung
dei. Schwierigkeiten bleiben ohnehin noch ge=
eutſamer
Wink, wenn das Organ der Chriſt=
en
, Der Deutſche, das dem Reichsverkehrs=
rwald
ſehr nahe ſteht, kurz nach der Frak=
ntrums
einen bitterböſen Leitartikel bringt,
envertrag zerpflückt wird, weil er die Ver=
üinftigen
Oſtpolitik darſtelle und ſeine finan=
en
bei der Geldlage des Reiches nicht ver=
önnen
.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
v. M. Warſchau, 9. November 1929.
Rund eine Woche lang iſt der Vulkan der polniſchen Innen=
politik
tätig geweſen mit heftigen Ausbrüchen und womöglich
Die unterzeichneten Verbände rufen deshalb, trotz der ſchwe= noch ſtärkerer Rauchentwicklung. Daß eine neue Aktivität be=
ren
wirtſchaftlichen Not im eigenen Lande, das deutſche Volk vorſtand und daß die Eruption im Seim erfolgen mußte, war ſeit
zu einer Sammlung für ſeine furchtbar heimgeſuchten Brüder Monaten bekannt. Was man jedoch nicht vorausſehen konnte,
auf. Wir haben den Hunger ſelbſt durchgemacht. Hier aber hat, war ihre Art und Richtung. Trotz aller Vorbereitung bzw. Ab=
er
Tauſende von Vertriebenen ergriffen, denen in der jetzigen wehrmaßregeln nahmen die Ereigniſſe denn auch eine völlig pro=
Jahreszeit zu allen anderen Qualen die Unerbittlichkeit des grammwidrige, von niemand beabſichtigte Wendung. Die Lei=
Winters droht. Spenden nehmen die Großbanken entgegen, denſchaft, der Zufall und die Eingebung des Augenblicks traten
Poſtcheckkonto Berlin Nr. 117 200 Brüder in Not (Deutſches an die Stelle reiflich durchdachter Pläne. Die Vorgänge über=
ſtürzten
ſich, und als die politiſche Sicht wieder einigermaßen klar
wurde, brauchten alle Teile geraume Zeit, um ſich zurechtzufin=
den
. Natürlich mit dem üblichen Ergebnis, daß jeder Teil ſich
einen Sieg oder doch wenigſtens einen taktiſchen Erfolg gut=
ſchrieb
.
Vom nüchternen und realen Standpunkt aus betrachtet der
ſich weder durch praſſelnde Funken, noch durch grelle Stichflam=
men
beirren läßt iſt eigentlich nichts geſchehen, was den an=
Maßregelung Graf Lohnas durch die oſtpreußiſche ſpruchsvollen Namen Sieg verdiente. Marſchal Piludſti hat
mit dem Seimmarſchall Daszynſki die Klingen gekreuzt, doch
ebenſo unvermittelt wie der Kampf begann, wurde er auch wieder
abgebrochen, und der Staatspräſident als Unparteiiſcher ſah ſich
genötigt, das Verdickt unentſchieden zu fällen. Als greifbaren
Erfolg kann die Regierung für ſich buchen, daß die Eröffnung des
Parlaments um einen Monat vertagt wurde, während die Oppo=
ſition
, die gewiß nicht zu unterſchätzende Genugtuung hat, den
alten Seimmarſchall kampfbereit an ihrer Spitze zu ſehen.
Daſzianſki, der langjährige Freund, Geſinnungsgenoſſe und Ver=
dem
von ſeinem Mitglied, Herrn Grafen zu Dohna=Brunau, in der ehrer Pilſudſkis, (aus deſſen Feder ein den Marſchall als größ=
herigen
Rolle als Vermittler und Friedensſtifter zwiſchen Pil=
in
voller Uebereinſtimmung eine Verletzung der Parteizucht und ſudſkismus und Linksoppoſition grundſätzlich untreu geworden
und hat in ſeiner amtlichen, noch mehr aber perfönlichen Würde
verletzt dem Willen des Diktators ein ſchroffes Nein ent=
gegengeſchleudert
. Ein Nein, das Pilſudſki zum
erſten Male nicht zu erſchüttern vermochte. Viel=
leicht
liegt darin mehr, als ein moraliſcher Augenblickserfolg.
Vielleicht ſtärkt die ſeinem Präſidenten aus allen oppoſitionellen
Kreiſen und Schichten des Landes entgegengebrachte Sympa=
* Die Kritik im deutſchnationalen Lager an der Führung thie dem wankelmütigen Seim den kompromißgekrümmten
Rücken. Das iſt möglich, doch noch keineswegs zur Realität ge=
Deutſchnationalen werden Mühe haben, den Sturm abzublaſen, reift. Als unumſtößliche Tatſache bleibt allein übrig, daß die
um auf ihrem Parteitag in Kaſſel, der am 22. November zu= innerpolitiſche Spannung einen Grad erreicht hat, der kaum
mehr eine Steigerung erfahren kann: es ſei denn durch Staats=
tiſche
Erfolge eine ſehr geringe, reale Machtverhältniſſe
aber eine ausſchlaggebende Nolle.
Um die bevorſtehende, um 30 Tage verſchobene Auseinander=
ſor
dern daß auch die nationale Oppoſition zu poſitiver Mit= Berüchte und Vermutungen angewieſen iſt, braucht im Lande der
ausgeſprochen konſpirativen Parteipolitik nicht Wunder zu
nehmen.
Schon mehrere Wochen vor dem verfaſſungsmäßigen Eröff=
nungstermin
der ordentlichen Herbſttagung (der von der Regie=
rung
ſoweit wie nur irgendmöglich hinausgeſchoben wurde), hatte
der oppoſitionelle Block Zentrolew unter der geiſtigen Führung
* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.) der Sozialiſten beſchloſſen, ſowohl dem Kabinett Switalfki, wie
u des Vorſitzenden der volksparteilichen Reichs= dem Pilſudfkiregime überhaupt, durch ein Mißtrauensvotum den
offenen Krieg zu erklären. Die Loſung hieß Liquidation des
nen die Klinik verlaſſen kann. Die Aerzte glau= Mai=Umſturzes auf geſetzlichem Wege und Wiederherſtellung der
politiſche Tätigkeit anfangs Januar wieder in parlamentariſchen Demokratie‟. Da auch die rechtsoppoſitionellen
ufnehmen kann. Die Parteileitung hat den Nationaldemokraten den Mißtrauensantrag ſtützen wollten, ſchien
ſt and, der die Neuwahl des Führers, die notwendige Mehrheit vollauf geſichert. Was nach der Liqui=
uf
Mitte Dezember nach Berlin ein= dation geſchehen ſollte, blieb als angebliche Frage zweiter
Ordnung reichlich dunkel. Für den Anfang begnügte man
ſich mit einem negativen Programm: vermutlich wohl aus dem
einfachen Grunde, weil ein poſitives die mühſam unter einen Hut
gebrachte Oppoſition unweigerlich ſprengen mußte. Ein Fach=
kabinett
, für den Uebergang und baldige Neuwahlen
waren die Schlagworte, mit denen in der Oeffentlichkeit operiert
wurde. Insgeheim war man ſich jedoch keinen Augenblick im
Zweifel, daß eine Uebernahme der Regierung bzw. eine prak=
tiſch
haltbare Mehrheitsbildung im gegenwärtigen Seim nicht
einmal den Verſuch lohnte. Schon innerhalb des Zentrolew
ſelbſt (von der Rechten ganz zu ſchweigen) mußte die Solidarität
in der Stunde auseinanderfallen, wo es galt, die Verantwortung
zu übernehmen. Auf Seiten des Regierungsblockes wurde mit
größtem Nachdruck erklärt, daß man garnicht daran dächte, ſich
von der Oxxoſition an die Wand drücken oder gar überrennen
zu laſſen. Als ob nicht die geringſte Gefahr beſtände, liefen
alle Reden und Parteikundgebungen auf die Forderung der Ver=
faſſungsänderung
aus und zwar, wenn nötig, auch über die
Köpfe der Oppſition hinweg. Der Fraktionsführer. Oberſt
Slawek, ſprach von einer Gegenoffenſive und ließ durchblicken, daß
Marſchall Pilſudſki perſönlich an ihrer Spitze ſtehen werde.
Zwei Tage vor der Eröffnung erkrankte Dr. Switalſki, und
Pilſudſki übernahm die Funktionen als ſtellvertretender Miniſter=
präſident
. Obgleich der Gedanke unter dieſen Umſtänden nicht
fern lag, rechnete niemand mit dem Erſcheinen des Marſchalls im
Seim, umſo mehr, als er ſich dort ſeit 1½ Jahren demonſtratib
nicht gezeigt hatte. Fünfzehn Minuten vor der Eröffnungsſtunde
betraten 50100 höhere Offiziere (vom Hauptmann bis zum
Oberſt) in voller Uniform die Vorhalle. Nicht etwa in geſchloſſe=
ner
Maſſe, ſondern einzeln oder in kleinen Gruppen. Als
Pilſudſki vorfuhr, bildeten die Offiziere Spalier und begrüßten
ihn mit lebhaften Ovationen. Der Seim=Marſchall. dem vom
Eindringen einer bewaffneten Macht in die Halle berichtet wurde,
faßte den Vorgang als militäriſche Demonſtration gegen die
Volksvertreter auf und weigerte ſich, die Sitzung unter der Herr=

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Seite 2

Donnerstag, den 14. November 1929

ſchaft von Säbeln und Bajonetten zu eröffnen. Eine Stunde
verſtrich, und die Spannung im Hauſe wuchs zu leidenſchaftlicher
Erregung an. Die Offiziere ließen ſich nicht hinausweiſen, und
Marſchall Pilſudſki machte keine Miene, ſie durch Befehl zum
Abziehen zu veranlaſſen. Schließlich kam es zu der nur drei
Minuten dauernden, aber umſo heftigeren Ausſprache zwiſchen
den beiden Marſchällen. Pilſudſki forderte vergeblich die Er=
öffnung
der Sitzung, ſchlug mit der Hand auf den Tiſch, riet dem
gekränkten Daſzynſki, ſeine Zunge zu zügeln und bezeichnete ihn
im Fortgehen als einen Narren. Wenige Augenblicke ſpäter
hatte der ſtellvertretende Miniſterpräſident das Parlamentsge=
bäude
verlaſſen und ſich zum Staatspräſidenten begeben. Gleich=
zeitig
traf im Schloß ein Schreiben Daſzynſkis ein.
Eine halbe Stunde lang waren wohl alle Anweſenden in
den Wandelgängen und auf den Tribünen feſt davon über=
zeugt
, daß der erzürnte Pilſudſki die Konſequenzen ziehen und
durch den Staatspräſidenten den Seim auflöſen werde.
Ein anderer Ausweg ſchien faſt unmöglich. Doch es kam anders:
der Staatspräſident ſchlug dem Seim vor, ſich ſelbſt zu vertagen,
um eine Klärung der Vorgänge zu ermöglichen. Nichts mehr
und der Seim befolgte ſeinen Rat.
Die Klärung beſtand darin, daß Marſchall Pilſudſki ſeine
Unterredung mit Daſzynſki in ſchonungsloſem Wortlaut ver=
öffentlichen
ließ, daß der Seimmarſchall ſeinerſeits dieſen Wort=
laut
beftritt, ſich ſchriftlich weigerte, außerhalb des Parlaments
mit Pilſudſki zu reden, und die Beleidigungen aus dem Munde
eines Staatswürdenträgers mit ruhiger Verachtung zurückwies.
Die Offiziere gaben an, keinerlei Störung der Seimſitzung beab=
ſichtigt
und ſich (was der Wahrheit entſprach) vollkommen ruhig
verhalten zu haben. Das Endergebnis war die Vertagung des
Parlaments durch Erlaß des Staatspräſidenten.
Nun fragt man ſich vor allen Dingen, wozu die Offiziere
in den Seim beordert waren, ob ein Befehl Pilſudfkis vorlag,
und warum er ſich im entſcheidenden Moment ſcheute, den Seim
aufzulöſen. Die erſte Frage läßt ſich wenn auch nicht mit ab=
ſoluter
Sicherheit dahin beantworten, daß ein Oberſt aus der
dienſtlichen Umgebung des Kriegsminiſters (Pilſudſki) den Offi=
zieren
den Wink gegeben hatte, ſich während der Eröffnung in
der Nähe des Marſchalls aufzuhalten. Als ſtellvertretender
Miniſterpräſident wollte Pilſudſki angeblich eine ſehr ſcharfe Rede
gegen die Oppoſition halten, die womöglich einen parlamentari=
ſchen
Sturm ausgelöſt hätte. Im Falle eines Tumults ſollten
die Offiziere ſich dann hinter den Marſchall ſtellen. Vielleicht Zahlteiche Beanſkandungen bei der Rachpräftng
wäre es dabei zu einer Beleidigung des Heeres durch die Abge=
ordneten
gekommen, die Pilſudſki ein radikales Vorgehen erleich=
tert
hätte. Ob der Marſchall ſelbſt dieſe Möglichkeit in Erwägung
zog und das Erſcheinen der Offiziere mittelbar veranlaßt hatte,
wird dofumentariſch niemals feſtzuſtellen ſein. Was die dritte
heraus zu beantworten, und zwar mit folgender Hypotheſe: tagsfrattion, Graf Weſtarp, eine möglichſt fruhzeitige Anberau=
Auf Grund ſeiner demokratiſchen Vergangen= mung des Entſcheides beantragt worden, ſo daß der Reichsinnen=
heit
will der alte Volksführer wohl den Seim wniſter ſich entſchloſſen hat, noch im Dezember einen Termin für
beherrſchen und ihm ſeinen Willen diktieren,
dieſes Ziel jedoch nicht durch einen offenen Ver= 22. Dezember. Das ware alſo der Goldene Sonnuag. Eine Frage
faſſungs= oder Rechtsbruch erreichen. Der ſich in
der praktiſchen Politik aus ſolcher Geſinnung ergebende Wider= zeitig fertig wird. Nach den bishenigen Dispoſitionen ſoll der
ſpruch läuft wie ein roter Faden durch die Geſchichte ſeiner Herr= Reichswahlausſchuß am 25. November zuſammentreten, um das
tuarum Pilſudſki trotz ſeiner unzweifelhaften Macht und trotz
aller Reibungen mit dem Seim nicht ſchon längſt zur offenen haben, daßihre Zahlin die Tauſende geht. Familien=
Diktatur übergegangen iſt und warum er den Schein einer demo= väter haben die ganze Fanilie eingetragen, Vereinsvorſitzende
kratiſchen Staatsform nicht preisgeben will.
wendung gewaltſamer Mittel iſt bei einem Blick auf die Zukunft
ſeine Stellung und ſein politiſches Werk wäre vielleicht ſtark ge= ausſchüſfe über die Frage der Zurückziehung von
nug, um alle Hemmungen zu beſeitigen. Dem Regierungsblock Einzeichnungen Urteile gefällt, die ſich zum Teil wider=
und dem Kabinett kommt die Atempauſe von 30 Tagen ſehr ge= ſprechen, ſo daß auch hier noch eine unklare Lage herrſcht.
legen, da ſie in diefer Zeit alles daran ſetzen wollen, die Oeffent=
Flügel ſich bezüglich ſeiner Abſichten vorläufig in Schweigen hüllt, zogen werden können, wenn die Eintragungsfriſt verſtrichen iſt,
fordern die Konſervativen die Auflöſung des Parla= daß aber Eintragungen geſtrichen werden können, ſolange die
lichen Monarchie. Die Linksoppoſition hat durch die Vor= durch eine Beſeitigung aller nichtkorrekten Einzeichſungen das
halten.
Vulkan hat eine Woche lang viel Feuer und noch mehr Rauch eine Sitzung des Reichswahlausſchuſſes am 25. November ein=
ausgeſtoßen
. Die Parteileidenſchaften ſind his zur Weißglut er= halten zu können. Da am 27. November der Reichstag zuſam=
dieſem
Zuſtand erhalten können. Wenn ja, dann iſt es immer ſeinem Zuſammentritt mit der Vorlage befaſſen wird. Da die
noch ſehr möglich, daß alle wohlvorbereiteten Aktionen durch die Liſten zum Volksentſcheid 14 Tage offenliegen müſſen, könnte
Eingebung eines Augenblicks eine ganz unvorhergeſehene Wen= alſo, wenn alles glatt geht, am 22. Dezember die Eutſcheidung
dung nehmen.

Vom Tage.

Näniſche Ggeihe‟.

Zu Adam Oehlenſchlägers 150. Geburtstag.
Von Prof. Dr. phil. Karl Berger.
Jahrhunderte lang hatte das däniſche Schrifttum keine Per=
ſönlichkeit
ſo eigenen und bedeutenden Wuchſes erzeugt, daß ihr
Singen und Sagen auch die übrige Welt zum Aufhorchen hätte
zwingen können. Nur das dem ganzen ſkandinaviſchen Norden
angehörige Volkslied, die ſchlichte und oft großartig ſchöne Bal=
laden
= und Romanzenpoeſie der Käempeviſer und Folkeviſer,
legte davon Zeugnis ab, daß die Seelenkräfte dieſer germaniſchen
Menſchen auch während des Schlummerzuſtandes der vielhlindert=
jährigen
Nacht geheimnisvoll am Werke waren. Erſt mit Ludwig
Holberg (16841754) trat ſchöpferiſcher Geiſt auf, der über die
Landesgrenzen hinausgriff: er ſchrieb nicht nur eine ganze wiſſen=
ſchaftliche
Bibliothek, ſondern ſchuf neben mancherlei anderen
Dichtungen in ein paar Jahren jene 36 Luſtſpiele, die ihm unter
den komiſchen Meiſtern der Weltliteratur Rang und Ruhm er=
worben
haben. Aber mehr als die Dänen durften die Norweger
dieſen Mann als den ihrigen beanſpruchen, denn zu Bergen in
Norwegen war er geboren, und eigentümlich norwegiſche Eigen=
ſchaften
kamen auch nach dem Urteil däniſcher Kritiker in Holbergs
Werk zum Ausdruck. Darum verglichen die Norweger mit berech=
tigtem
Stolz den in Dänemark Eingewanderten mit einem großen
Strome, der aus ihrem Gebirge in die däniſche Niederung hinab=
gefloſſen
ſei, dort die Fülle ſeines befruchtenden Segens ver=
breitend
. So gilt den Dänen nicht dieſer Große als ihr eigent=
licher
Nationaldichter, auch nicht der Klopſtockjünger Johannes
Ewald, ihr erſter großer Lyriker und Schöpfer ihres National=
liedes
König Chriſtian ſtand am hohen Maſt‟. Der Wieder=
beleber
nordiſch=nationaler Stoffe ſank, ein Opfer unzähmbarer
Leidenſchaften, allzu früh für ſein Werk, ſchon 1781 ins Grab.
Zwei Jahre vor dieſem jähen Abbruch eines noch verheißungs=
vollen
Lebens, am 14. November 1779, war zu Veſterbro, einem
Voroxt von Kopenhagen, dem Schloßverwalter Joachim Konrad
Oehlenſchläger ein Sohn geboren worden, dem es beſtimmt war,
durch ſein ſchon in früher Jugend erfolgreiches Schaffen den
Ehrenplatz des größten däniſchen Dichters im Bewußtſein ſeines
Volkes und Geltung auch im Ausland zu gewinnen. Als der
däniſche Goethe ward er nicht nur von ſeinen Landsleuten in
überſchwenglichem Stolze, ſondern auch in Deutſchland geprieſen.
Mag dieſes Beiwort zu hoch und entſchieden fehlgreifen, ſo be=
zeugt
es doch in wie gewaltigem Anſehen der däniſche National=
dichter
ſtand, deutet es an, auf welchem Wege er zu ſeinem Ruhme
gekommen iſt.

Botſchafter v. Hoeſch ſtattete geſtern abend dem fran=
zöſiſchen
Miniſterpräſidenten Tardieu einen einſtündigen Beſuch
ab, bei dem die deutſch franzöfiſchen Beziehungen
erörtert wurden.
Das franzöſiſche Außenminiſterium dementiert
formell die von einer Pariſer Morgenzeitung gebrachte Meldung, daß
die zweite Haager Konferenz am 7. Dezember begin=
nen
ſolle. Der Zeitpunkt ſei noch nicht feſtgeſetzt.
Wie aus Moskau berichtet wird, ging neuerdings die O.G.P.u.
in verſchärftem Maße gegen die Wolgadeutſchen vor. In
Pokrowfk ſind wieber zahlreiche deutſche Koloniſten verhaftet worden,
weil ſie ſich gegen die Schließung ihrer Kirchen auflehnten.
Der Sklarek=Ausſchuß des Preußiſchen Land=
tages
wird am kommenden Montag ſeine Arbeiten wie=
der
aufnehmen und zunächſt den Regierungskommiſſar Dr.
Tapolſki über ſeine bisherigen Unterſuchungen hören.
Alle von der ägyptiſchen Regierung mit ande=
ren
Ländern abgeſchlofſenen Handelsverträge
find von der Regierung zum 16. Februar 1980 gekündigt
worden. An die Stelle der Handelsverträge ſoll ein Schutzzoll in
Aegypten treten.
Wie der Erſte Lord der engliſchen Admiralität im Unterhaus mit=
teilte
, hat die Regierung beſchloſſen, daß bis zum Abſchluß der
nächſten Seemächtekonferenz keine neuen Arbeiten
im Bereich der Marineſtation Singapore vorgenommen
werden dürfen. Die Ausführung der bereits in Auftrag gegebenen Ar= wärtigen Form bereitfinden können, die ihnen bei Eint
beiten ſoll in langſamerem Tempo erfolgen.
Zum engliſchen Botſchafter in Moskau iſt nach Ablehnung dieſes
Poſtens durch Sir Robert Hodgfon der bisherige engliſche Botſchafter
in R.v de Janeiro, Sir Esmond Ovey, ernaunt worden. Ovetz iſt
1902 in den diplomatiſchen Dienſt eingetreten und hat England in Oslo,
Teheran und Nom ſowie ſchließlich 1925 in Mexiko vertreten. Er wurde
erſt 1929 Botſchafter in Rio de Janeiro.
Zum Nachfolger Sir Esmond Opeys, der zum engli=
ſchen
Botſchafter in Moskau ernannt worden iſt, iſt nach einer offi=
ziellen
Ankündigung in Rio de Janeiuo der bishevige engliſche
Gefandte in Columbien, Monſon, beſtimmt worden, dierten deutſchen Privateigentums in England findet kei,

Volksenkſcheid am Goldenen Sonniag.
des Bolksbegehrens.
* Berlin, 13. Nob. (Priv.=Tel.)
Ju Reichsinnenminiſterium hatte man ſich bisher mit der
oder ob ſeine Umgebung dem Lauf der Dinge nachhelfen wollte, Abſicht getragen, den Vollsentſcheid über das Hugenbergſche
Freiheitsgeſetz in den Januarwochen ſtattfinden zu laſſen. In=
Frage anbelangt, ſo iſt ſie nur aus dem Charakter Pilſudſkis zwiſchen iſt von dem Vorſitzenden der deutſchnationalen Reichs=
den
Volksentſcheid feſtzuſetzen. Man benkt gegenwärtig an den
iſt es aber noch, ob man mit den nowendigen Vorarbeiten recht=
ſchaft
und gibt auch die einzig verſtändliche Erklärung dafür, Eintragungsergebnis feſtzuſtellen. Inzwiſchen hat ſich aber her=
ausgeſtellt
, daß ſich ſoviel Beanſtandungen ergeben
haben die Namen jämtlicher Mitglieder ihres Vereins eingezeich=
Dieſe ſeit dem Mai=Umſturz beobachtete Scheu vor der An= net, weiter ſind die Liſten von Haus zu Haus getragen worden.
Außerdem hat ſich eine Fülle vom Formfehlern ergeben, die zu
unbedingt in Rechnung zu ſtellen. Nur eine akute Gefahr für Beanſtandungen geführt haben. Weiter haben die Abſtimmungs=
Im Reichsſinnenminiſterium ſteht man hierzu auf dem Stand=
lichkeit
in ihrem Sinne zu bearbeiten. Während der gemäßigte punkt, daß Einzeichnungen nicht mehr geändert oder zurückge=
ments
ohne Neuwahlen, die Oktroyierung der Liſten aufliegen. Der Innenminiſter ſtellt eine lohale Anwen=
neuen
Vefaſſung und die Einführung einer erb= dung des Prüfungsverfahrens feſt. Offenbar fürchtet er, daß
gänge am 31. Oktober einen ſehr brauchbaren Agitationsſtoff er= Ergebnis von 4,2 Millionen nicht erreicht werden könnte. Daran
hat man regierungsſeitig nicht das geringſte Intereſſe. Man be=
Zuſammenfaſſend muß wiederholt werden: der innerpolitiſche müht ſich gegenwärtig, alle Vorarbeiten ſo zu beſchleunigen, unt
hitzt, und es muß ſich zeigen, ob ſie ſich bis Anfang Dezember in mentreten will, nimmt mau an, daß der Reichstog ſich gleich nach
fallen.

In Dänemark hatten ſich alle regeren Geiſter, im Gegenſatz
zu den wie auf einer literariſchen Inſel ſich ſelbſtgenügſam ver=
ſchließenden
Norwegern, längſt ſchon den mächtigen Einflüſſen
des ſtark bewegten deutſchen Geiſteslebens ergeben. Der Umſturz
der alten literariſchen Weltordnung in Deutſchland, die Befreiung
des Geiſtes von der Vorherrſchaft des unecht=antiken Klaſſizism
der Franzoſen, führte auch in Dänemark zur Verkündi
Menſchenrechte im ganzen Umkreis der Poeſie. Und ih
Verkündiger und Vollſtrecker ward Adam Oehlen/=
Früh mit den kühnen deutſchen Neurern von Klopſtock
ſing bis zu Goethe und Schiller vertraut geworden, lie
junge Student der Rechte, der bereits einen mißglückten
mit der Schauſpielerlaufbahn hinter ſich hatte, im Somn
von dem eben aus Jena, der Blüteſtätte der Romanzi
gekehrten Deutſch=Norweger Henrik Steffens für die
deutſche Literaturrevolution gewinnen. Im gleichen J
legte Oehlenſchläger mit einem Band Gedichte Zeug. neue Richtung, um dann mit vollen Segeln ins F
der Romantik zu ſteuern. Dabei vermied er, in der
mehr an unſere Klaſſiker haltend, den Formenwirei=
Wildnis, der deutſchen Romantik. In dem von Tieck=
Oktavian beeinflußten orientaliſch=farbenprächtigen
ſtück Aladdin oder die Wunderlampe‟ 1805, verbari
Selbſtbekenntniſſen die Verkündigung des romantiſchen
vom Genie. Eine Staatsunterſtützung ermöglichte i
lange Reiſen. Im Jahre 1805 kam er nach Halle, w.
in engſter Gemeinſchaft mit Schleiermacher lebte un
Ihnen zuerſt, ſpäter auch Goethe in Weimar las
Aladdin vor, ihn unmittelbar aus dem Däniſchen ins
übertragend. Die friſche Natur des jungen Dänen, ſeine
liche, wie aus einer reinen Quelle hervorſprudelnde Eige
keit gefiel dem großen deutſchen Dichter ſehr. Er ſcr
den angenehmen und hoffnungsvollen jungen Mann
Freund Zelter nach Berlin: Er beſitzt ein unver
poetiſches Talent und wird auch für uns Deutſche,
unſerer Sprache zu bemeiſtern ſucht, manches Angenehu=
bringen
. In dieſem Beſtreben überſetzte Oehlenſe;
Goetheſche Bearbeitung des Reineke Fuchs, wandte
aber mit ſeinem eigenen Schaffen dem reichen Schat
nationaler, mythologiſcher Stoffe zu. Unter den Trag=
dieſem
Gebiet iſt die bedeutendſte Hakon Jarl, ein
Goethe für ſo verdienſtlich hielt, daß er es aufzuführen
nahm.
Oehlenſchläger war unterdeſſen in Dresden noch
beſreundet geworden, hatte in Paris und in der Sa
andere zeitgenöſſiſche Berühmtheiten kennen gelernt und
in Rom gelandet. Seine älteren Werke /und die nen
denen nordiſchen Trauerſpiele Palnatoke‟, Arel und

Nummer 34
Die Reorganiſakion des engliſcher
Bergbaus.
Einlenken der Bergwerksbeſiter von Vorkfhi
EP. London, 13. Noven
In den Verhandlungen der Regierung mit den G
beſitzern über die Reorganiſierung der engliſchen Bergbg
ſtrie iſt eine neue Wendung eingetreten.
Die Grubenbeſitzer von Yorkſhire habe
entgegen der offiziellen Stellungnahme der
einigung der Grubenbeſitzer für die Ann
des Regierungsvorſchlages ausgeſprochen. Sie
ſich mit einer Herabſetzung der Arbeitszeit auf 7½ Stund
mit der Einführung eines obligatoriſchen Verkaufsſyſte
Kohle ſowie mit einer Regulierung der Kohlenförderung
die Regierung einverſtanden erklärt.
Hierbei iſt zu bemerken, daß in den Kohlengruk
Yorkſhire ſchon jetzt 7½ Stunden unter Tage gearbeite
auf der anderen Seite haben ſich die Bergarbeiter in 9
von der nationalen Bergarbeitergewerkſchaft abgeſondert
ſich nicht zur Annahme der Regierungsvorſchläge in ihrer
einer 7½ſtündigen Arbeitszeit keine Vorteile bringen.
Heute haben wiederum neue Beſprechungen zwiſch
Kohlenausſchuß des Kabinetts und Vertretern der Grube
wie auch der Bergarbeiter ſtattgefunden.
Das liguidierte deukiche Privakeigenkum in En
EP. London, 13. Novet
Die Haltung der Arbeiterregierung in der Frage deſ
die Billigung führender engliſcher Politiker. Das beweiß
Denkſchrift des Abg. Mac Pearſon, die von Lor k
Colonel Wedgwood und Sir Robert Hutchinſon unterſti H.
und den Unterhausmitgliedern zur Einzeichnung unt s
und dem engliſchen Premierminiſter, dem Schatzkanzler EMu 1.
den und dem Präſidenten des Handelsamtes, Graha,
ſtellt werden ſoll. Dieſe Denkſchrift verlangt, de
bisher noch nicht liquidierte deutſche P.
eigentum in Uebereinſtimmung mit den
fehlungen des Young=Planes den der
Eigentümern zurückgegeben werden ſol
ter wird in der Denkſchrift gefordert, daß die Ueberſch
Erträgniſſe aus dem bereits liquidierten deutſchen (
unter den früheren Beſitzern zur Verteilung gelangen ſ
Rückgabe der engliſchen Konzeſſion an Eh
EP. Londvn, 13. Nobe
Die Nückgabe der engliſchen Konzeſſion in Tſchiang
China auf Grund eines zwiſchen England und der ch
Republik getroffenen Abkommens iſt geſtern abend vom
Office bekannt gegeben worden. Die engliſche ſtädti
waltung in Tſchingkiang ſoll dem Uebereinkommen zuf
gelöſt werden. Die bisher gültigen engliſchen Geſetzei
von Tſchiangkiang verlieren mit dem 15. November ihr
kraft, doch werden den engliſchen Bewohnern und K
der bisherigen Konzeſſion von der chineſiſchen Regie
wiſſe Sonderrechte eingeräumt. Tſchiangkiang iſt 4
größte Einfuhrhafen Chinas und bildet infolge ſeiner
Schlüſſel zum zentralen China. Die Konzeſſion w
Engländern im Jahre 1891 gewährt.

Das Sprachenprohlen in Belgien. 90t

EP. Brüſſel, 13. N0
Bisher iſt es der belgiſchen Regierung noch nicht
eine Einigung in der Sprachenfrage herbeizuführen,
Gefahr einer Kabinettsstiſe in ſchärfſter Form fortde
einem heute abgehaltenen Miniſterrat wurde feſtgeſtell
Gegenſätze zwiſchen den Regierungsparteien über die
niſterpräſident Jaſpar vorgeſchlagene Löſung nicht
werden konnten. Von den ſieben katholiſchen Miniſt
müntideſteus vier für die Forderungen der Blamen ſin,
Flandern der Unterricht in franzöſiſcher Sprache
ſchafft werden ſoll. Norgen wird ein neuer Mämiſte
finden. Man befürchtet jedoch, daß auch dieſer eigebn
laufe, und daß die Demiſſion der Regierung unvirmei
den wird.

u. a. erſchienen mit den däniſchen Ausgaben meiſt ziem
zeitig auch in deutſcher Sprache; ja, ſeine Künſtl ag0
Corregio wurde ſogar urſprünglich deutſch geſchrieb diſ
Rührſtück von den Leiden des großen, lange verkannte P2al
hatte an deutſchen Theatern, beſonders in Wien und Be

[ ][  ][ ]

er 316

Donnerstag, den 14. November 1929

n=Baden, 13. November.
ganiſations
für den internationalen
sgleich hat
ſeute abend gegen 7 Uhr
ferzeichnung der verſ eſ en hier in mehrwöchiger
tsgearbeiteten Vertragswerke für die Organiſation
für den internationalen Zahlungsausgleich abge=
chdem
die Verhandlungen über die letzten ſtrittigen
Treuhändervertrages, die auf Wunſch der franzö=
fation
für mehrere Tage unterbrochen worden waren,
nigung geführt haben.

er mehrtägigen Unterbrechung der Verhandlungen
r raſche Abſchluß überraſchend, zumal man noch von
Differenzen in wichtigen Punkten des Treuhänder=
itens
der franzöſiſchen Delegierten geſprochen hatte.
ndervertrag war im Redoltionskomitee noch einmal
nd ergänzt worden. Die Delegierten der beteiligten
Deutſchlands, Amerikas Englands, Frankreichs,
id Japans unterzeichneter gegen 7 Uhr abends die
Zertragswerke, wie Statu, Gründungsurkunde und
vertrag. Die noch anveſenden belgiſchen
ionsmitglieder erklärten, daß ſie zur
riftleiſtung nicht ermächtigt ſeien. Da=
er
Generalſekretär, Dr. Lichtenſtein in Brüſſel die
n nachträglich einholen.
er Unterzeichnungſind keinerlei Vor=
gemacht
worden. hamit ſind die Arbeiten des
nskomitees, die am 3. Oktober begannen, zunächſt
, bis die zweite Haage Konferenz geſprochen haben
Organiſationskomitee pleibt aber beſtehen, da ihm
eſtimmungen des Youn=Planes auch die für die In=
g
der Bank erforderlihen Arbeiten zufallen. Eine
igſten Aufgaben wird ann noch die Wahl des Präſi=
Präſidiums (Verwaltngsrates) der B. J. Z. ſein,
Perſönlichkeit nach asdrücklicher Verſicherung kei=
inbarungen
unter den Delegierten getroffen worden
hacht und ein Teil derdeutſchen Delegation traten
te abend die Heimkehr ſach Berlin an.

ſem Abſchluß der BadenBadener Verhandlungen iſt
Zeit, einen kuifen Blic auf den Stand der Kom=
ſeiten
zu werfen.
auch die Koniteearbeen in der letzten Woche
edert wurden, 5 beſtehn doch noch allenthalben
izpunkte Hie nicht L. heute auf morgen beizu=
Grundſätzlich laſſe ſich ltſtellen, daß die Ausſchuß=
für
Deutſchland eine g’ſtige Entwicklung genom=
Offen ſteht zunächſt udedie Frage der Oſtrepara=
mül
, da in Paris kei= Ergebais erzielt werden
annlich von Regierung z Regierung zu kläten ver=
Das bor kurzem abgeſchlſene deutſch=polniſché Liqui=
omyen
hängt unmittelhr mit dieſer Angelegenheit
Uber dieſes Abkomnn urteilt man in deutſchen
riſchn Kreiſen äußerſt beſſimiſtiſch. Zurzeit läßt ſich
licht ſberſehen, welche Laſten Deutſchland in dieſem
überimmt. Wbenſo andurchſichtig ſind die Zuſiche=
* Pom in der Frag der Einſtellung der Liquida=
cie
, zes iſt zu befirchten, daß, wenn über dieſen
Voll Klarheit geſchiffen werden kann, die parlamen=
1edigng des Young=Planes auf erhebliche Schwie=
n
Rähstag ſtoßen wird.
26 Frage der Neuorganiſierung der Reichsbahn
Neu gtreffenden Kommiſſionen Vorſchläge ausgear=
en
, ie nicht allſeitigen Beifall in Deutſchland fin=
Pnächſt ſoll die Tarifhoheit des Reiches voll ge=
Sh.. uch je ſtaatlichen Rechte der Reichsbahn ſollen
er eine Eweiterung erfahren durch Ernennung des
ektors de Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft mit Zu=

* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.)
Die zeitlichen Berechnungen, die noch vor wenigen Tagen
über den Zuſammentritt der zweiten Haager Konferenz aufge=
ſtellt
wurden, ſind bereits überholt. Jetzt halten es ſelbſt Opti=
miſten
für ausgeſchloſſen, daß die Konferenz am 2. Dezember
zuſammentreten kann. Man ſpricht jetzt in den Amtsſtüben vom
8. Dezember, hält allerdings noch immer die Hoffnung feſt, daß
die Beratungen nur eine Woche dauern werden. Inwieweit ſich
dieſe Hoffnung realiſieren wird, ſteht vorerſt noch dahin.
Die Germania erinnert nicht mit Unrecht daran, daß die
Verhandlungen um das Saargebiet wahrſcheinlich längere Zeit
beanſpruchen werden und immer noch nicht begonnen haben. Die
Zentrumsfraktion habe ſich aber in Bonn darauf feſtgelegt, ihre
Haltung zu dem Ergebnis der erſten Haager Konferenz von dem
Reſultat der Saarverhandlungen abhängig zu machen. Wenn
auch durch die franzöſiſche Regierungskriſe ein nicht zu beſeiti=
gendes
Hindernis geſchaffen war, ſo müßte es doch möglich ſein,
wenigſtens bis zum Zuſammentritt der Haager Schlußkonferenz
die Saarverhandlungen ſo zu fördern, daß ſich überſehen läßt,
ob ſie poſitiv oder negativ verlaufen. Es wäre daher angebracht,
wenn die Reichsregierung auf diplomatiſchem Wege in Paris
darauf aufmerkſam machte, daß für die Mehrheitsbildung im
Reichstag die Löſung des Saarproblems von aus=
ſchlaggebender
Bedeutung bleibt.

* Berlin, 13. November. (Priv.=Tel.)
Der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding wird auf ſtarkes
Drängen der Regierungsparteien ſeine Arbeiten über die Finanz=
reform
demnächſt zum Abſchluß bringen und dem Kabinett zu=
leiten
, das ſich anfangs der nächſten Woche mit den einzelnen Vor=
lagen
beſchäftigen wird. Man rechnet damit, daß innerhalb des
Kabinetts eine Verſtändigung binnen einer Woche zu erreichen iſt,
ſo daß dann der Kanzler die Verbindung mit den Regierungs=
parteien
aufzunehmen imſtande iſt. Jedenfalls beſteht die Abſicht,
innerhalb der Koalition eine vollkommene Klärung über, die
Finanzpolitik noch vor der zweiten Haager Konferenz herbeizu=
führen
, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Zuſtimmung zum
Youngplan auch innerpolitiſch verbunden bleiben ſoll mit der
völligen Umgeſtaltung der bisherigen Finanz= und Steuer=
wirtſchaft
.

Berlin, 13. November.
Die Abgeordneten Dr. Bockius, Eſſer und Dr. Schet=
ter
haben am Mittwoch im Auftrage der Zentrumsfraktion des
Reichstages eine Unterredung mit dem Reichskanzler Müller
gehabt, an der auch der Mäniſter für die beſetzten Gebiete, Dr.
Wirth, teilnahm. Die Unterredung betraf Frogen, die mit der
Räumng der 2. Zone zuſammenhängen. Insbeſondere galt die
Unterredung der Verwertung der reichseigenen Gebäude und
Grundſtüche. Darüber hinaus wurde aber auch das geſamte
Problem einer ſyſtematiſchen Unterſtützung der weſtlichen Grenz=
gebiete
beſprochen. Es iſt anzunehmen, daß der Inhalt dieſer
Unterredung alsbald Gegenſtand von Beratungen innerhalb des
Reichskabinett ſein wird. Man wird weiter annehmen dürfen,
daß bei der Unterhaltung ein reichliches Material übergeben
worden iſt, das bei den Beratungen der Reichsregierung ent=
ſprechend
Verwendung finden ſoll und auch bei den Unterhal=
tungen
über das Weſtprogramm eine Rolle ſpielen wird.
zog Louis Victor de Broglie in Paris für ſeine Entdeckung
Elektronen zu verleihen.

Kurz=Opern

iſt die meueſte Hausmuſik, deren Entſtehen der
rmophon=A. G. (Stimme ſeines Herrn) zu ver=
e
wird erfolgreich fortgeſetzt durch Troubadour
eiber von Windſor‟ Es iſt höchſt anerkennens=
e
Grammophon=A. G. die Bearbeitung dieſer Kurz=
* künſtleriſchen Geſichtspunkten vornimmt, und daß
inſtrumentaler Beſetzung höchſten Anſprüchen ge=
genannten
Opern ſind ſowohl techniſch ganz her=
mophon
, beſonders Polyfar, halten die Führung
s auch künſtleriſch ausgezeichnete Unterhaltung im
n und wohlſeil jeder verſchaffen kann.
herneuheiten, die Grammophon vorlegt, ſind beſon=
Troubadour= und Rigoletto=Chöre, vom Chor
geſungen, ein hübſches Karl=Zimermann=Potpourri
vin=Enſemble geſpielt, eine ebenſo eindringliche wie
4atte aus Johann Strauß Zigeunerbaron, mit
a Baßth und Franz Völker als Soliſten. Neben
n Polyfar=Platten behaupten, was Tanzplatten
och die Brunswick ihren Rang. Von dieſem Fabri=
trechung
vor Al Jolſon, der Jazzſänger, mit Or=
) Al Goodmann mit Orcheſter. Letzterer bietet 2
xtrotts, erſterer Geſänge aus dem Tonfilm Sag
eſonders aufmerkſam gemacht ſei auf die Platten
ind Storm=Liedern. Das große 10 000= Mark=
der
Grammophon=A.G wird im Novemberheft der
rn mit der dritten Aufgabe fortgeſetzt. Das Preis=
rkſkes
Intereſſe aller Plattenfreunde erregt.
ſetzt in ſeinen Neuaufnahmen mit beſtem Erfolg
n ſymphoniſchen Werke für Orcheſter und große
at auf dieſem Gebiete u. v. a. Kompoſitionen von
ſendelsſohn uſw., geſpielt unter Leitung der Diri=
Dr. Carl Muck, Erich Kleiber uſw. Aber auch die
atten ſind, wie immer, von erſten Künſtlern geſun=
der
Auswahl das Neueſte oder doch vom Neueſten
Die amerikaniſchen Tanzplatten bringen das Neueſte
ebiete.
ute und anregende Beſchäftigung für jeden Muſik=
Muſikplatten=Verzeichnis 1929 der Electrola= Geſell=
ttern
. Erinnerungen an Künſtler oder Kompoſitio=
gehört
hat, werden wieder wach. Man erfährt an
rs durch die Muſikliteratur aller Länder ſo manche
ſollte dieſes Muſikplatten=Verzeichnis, das überall
wird, beſitzen
Electro hat eine ganze Reihe von Neu=
n
denen beſonders hervorgeheben zu
rcheſteraufnahmen des Berliner Symphonieorcheſters
ts, Bogelhändler uſw.), eine Reihe von Walzer=

Seite 3.

ſtimmung des Reichspräſidenten und die Einſchaltung des
Reichsverkehrsminiſters in den Verwaltungsrat. An Stelle des
jetzigen Eiſenbahnkommiſſars ſoll die Mitentſcheidung des
Reichstages bei allen grundſätzlichen Entſcheidungen ſicherge=
ſtellt
werden. Auch dem Reichstag will man ein Einwir=
kungsrecht
durch Schaffung eines interfraktionellen Ausſchuſſes
für die Reichsbahn einräumen. Wie verlautet, wird das Reichs=
kabinett
bereits in der nächſten Woche ſich mit dem geſamten
Komplex der finanziellen Seite des Young=Planes beſchäftigen.
Anſchließend ſoll den Fraktionen Gelegenheit gegeben werden,
ſich eingehend über den Stand der Vorbereitungen für die zweite
Haager Konferenz zu unterrichten.

Macdonalds mit den Botſchaftern

B

EP. London, 13. November.
ſter Macdonald hat ſeine Beſprechungen mit den
zur Flottenabrüſtungskonferenz eingeladenen
ten. Am Montag hat zwiſchen dem japaniſchen
deira und dem Premierminiſter eine einſtün=
dis
n r ung ſtattgefunden, die den Auftakt zu weiteren und
längeren Beſprechungen gebildet haben dürfte. Die zweite Be=
ſprechung
mit dem japaniſchen Botſchafter ſoll dann ſtattfinden,
wenn Macdonald durch die parlamentariſchen Arbeiten nicht mehr
ſo ſtark in Anſpruch genommen iſt. Mit dem franzöſiſchen und
italieniſchen Botſchafter hat Macdonald gleichfalls Unterredun=
gen
über die auf der Seeabrüſtungskonferenz zur Sprache kom=
menden
Fragen gehabt. Für die Beſprechung zwiſchen Mac=
donald
und dem italieniſchen Botſchafter dürfte das Ergebnis der
in der vergangenen Woche zwiſchen Muſſolini und dem Staats=
ſekretär
Grandi einerſeits und dem engliſchen Botſchafter in Rom
andererſeits abgehaltenen Konferenz von richtunggebender Be=
deutung
ſein. In London glaubt man, nunnuehr annehmen zu
dürfen, daß Italien ſich zu Beſprechungen über eine Beſpränkung
des Baues von Unterſeeboten oder vielleicht ſogar über Maßnah=
nen
zur Abſchaffung dieſer Unterſeeboote als Kriegsſchiffe bereit=
finden
wird. Mit dem amerikaniſchen Botſchafter, General
Dawes, der am Freitag in London erwartet wird, will Mac=
donald
unverzüglich nach ſeiner Ankunft Beſprechungen auf=
nehmen
.

EP. Paris, 13. November.
Die Rede des amerikaniſchen Präſidenten Hoover am Ge=
denktag
des Waffenſtillſtandes hat in Paris eine ausgeſprochen
ſchlechte Preſſe gefunden. Einer der Hauptpunkte,
gegen den ſich die Angriffe der franzöſiſchen Preſſe
richten, iſt die Aufhebungder Blockade in Kriegs=
zeiten
, die der Präſident in ſeiner Rede befürwortet hat. Die
Blätter von der äußerſten Rechten bis zur Lincken ſind erſtaunt
über dieſe Vorſchläge des Präſidenten und nennen ſie unmöglich.
Abgründe trennten Frankreich und Amerika in
dieſer Frage, ſchreibt Pertinax im Echo de Paris. Wenn
Hoover ſo viel Vertrauen in die öffentliche Weltmeinung ſetze,
ſo möge er wicht nur die Begrenzung der Rüſtungen, ſondern
ihre vollſtändige Unterdrückung vorſchlagen. Imdem Augen=
blick
aber, wo er an die Nützlichreit der Flotten
und der Armeen glaube, geſteheer zummindeſten
die Möglichkeit eines Krieges ein, und vor der
bloßen Möglichkeit eines Krieges falle ſein
ideales Gebäudewie ein Kartenhaus zuſammen.
Was Präſident Hoover vorſchlage, erklärt das Jour=
nal
, ſei nichts anderes als den freien Verkehr der
Frachtſchiffe in Kriegszeiten. Das ſei eine aus=
gezeichnete
Sache für die Vereinigten Staaten,
die Großerzeuger von Getreide umd Zucker
ſeien. Auch für England ſei dieſer Vorſchlag ſehr verführeriſch,
da es immer eine Hungersnot befürchten müſſe, da die engliſche
Inſel kaum für zwei Monate Lebensmittel erzeuge, um die Be=
völkerung
zu ernähren. Aber gerade deswegen verlange ja Eng=
land
eine bedeutende Flotte und die Herrſchaft über die Meere.

EP. Mailand, 13. November.
Der Corriere della Sera hebt den Gegenſatzdes Vor=
ſchlags
Hoovers mit der Jahrhunderte alten
Ueberlieferung der Kriegführung Großbritan=
niens
hervor, für das die Blockade des Feindes mit
die Hauptaufgabe der Kriegsflotte bilde und das
wirkſamſte Mittel ſei, um mit der Zeit den Sieg ſicher zu er=
ringen
. Der amerikaniſche Vorſchlag würde den Staaten mit
den kleinſten Flotten zugute kommen. Die Vereinigten
Staaten hätten bei der neuen Lage nichts zu ver=
lieren
, ſondern könnten ſie ausbeuten, indem ſie den Krieg=
führenden
ohne Gefahr der Kaperung Lebensmittel und Rohſtoffe
liefern könnten. Für England wäre das neue Syſtem
ein ſchwerer Schlag, weswegen der Vorſchlag dort als
nicht übermäßige freundliche Geſte aufgefaßt werden könne, be=
ſonders
, wenn man berückſichtige, daß dieſer Vorſchlag kurz nach
dem Beſuch Macdonalds in Amerika und vor der Flottenab=
rüſtungskonferenz
gemacht worden ſei.
platten, von Franz Lehar dirigiert, und ſehr hübſche Aufnahmen des
Homocord=Blasorcheſters. Auch die Auslandsaufnahmen von Homocord=
Electro, beſonders die Tanzplatten, unter dieſen wiederum die des
Tanog=Orcheſters Rodriguez Alba und die des original=argentiniſchen
Tango=Orcheſters Bayo Moreno, teilweiſe mit Geſangs= und Violin=
ſolis
, ſind ſehr beachtlich und ſtehen techniſch und künſtleriſch auf hohem
Niveau.

Leopold Ziegler: Der Europäiſche Geiſt (Leopold Ziegler er=
hielt
den Goethepreis 1929); Paul Tillich: Proteſtantismus als
Kritik und Geſtaltung (in Verbindung mit Theodor Siegfried, Profeſſor
in Marburg, Heinrich Frick, Profeſſor in Marburg, Eugen Roſenſtock,
Profeſſor in Breslau, u. a.); Wilhelm Vershofen Profeſſor in
Nürnberg: Wirtſchaft als Schickſal und Aufgabe; Bruno Goetz: Neuer
Adel; Hans Balzli: Kunſt und Wiſſenſchaft des Eſſens, 2. Band:
Nahrungsmittellehre, Küchentechnik und Speiſenbereitung. Zwei Bände
der großen Leibniz=Ausgabe der Preuß. Akademie der Wiſſen=
ſchaften
: der 1. Band der Politiſchen Schriften und der 1. Band der
Philoſophiſchen Schriften. Drei Bände des Leibniz=Archivs:
1. Prof. Paul Ritter: Leibniz;, Aegyptiſcher Plan, 2. Karl Dürr,
Profeſſor in Zürich: Neue Beleuchtung einer Theorie von Leibniz:
Grundzüge des Logikkalküls, 3. Georg Stieler: Leibniz und Male=
branche
und das Theodicee=Problem. Die zweite Auflage von Max
Scheler: Die Stellung des Menſchen im Kosmos. Die zweite Auf=
lage
von Heinz Heimſoeth: Die ſechs Hauptthemen der abendlän=
diſchen
Metaphyſik und der Ausgang des Mittelalters. Ausführliche
Angaben ſind dem neuen Verlagsbericht (1909/1929) zu entneh=
men
, der an Intereſſenten koſtenlos abgegeben wird.

Das Alphabet der Küche. Von Dr. Erich Urban. ( Weihnachts=
buch
des Verlages Ullſtein, Berlin. Preis 5 Mark.)
Als Schlußſtein des Gebäudes ſeiner praktiſchen Kochbücher bringt
der Verlag Ullſtein ein Alphabet der Küche‟. Noch einmal wird von
dem als Herausgeber guter Kochbücher ſehr geſchätzten Dr. Erich Urban
das ganze umfangreiche Material geſichtet, geordnet und ergänzt bis
auf den letzten Tag. lexikaliſch nach dem A.B.C., wie der Titel ſagt.
In dieſem Lexikon der Küche iſt einfach alles zu finden. Jedes Rezept
aus Deutſchland, Oeſterreich, der ganzen Welt. Vom Heiltee mit den
Teepilzen, den Vitaminen und Kalorien, von den Bahnbrechern der
Ernährungswiſſenſchaft und den Apoſteln der Rohkoſt, von dem Neu=
vegetarismus
und der kochſalzloſen Djät, vom Küchenwunder und der
Stromküche, kurz von allem iſt die Rede. Eine kleine Liſt ſteckt in
dieſem Buche: Durch Suchen zum Leſen iſt ſein Moto. Die Haus=
frau
ſucht zum Beiſpiel Hammelfleiſch mit Bohnen, wird es aber nicht
auf Anhieb finden. Sie wird zuerſt auf etwas geraten, das mit Hal ..
beginnt oder mit Hand An dieſen Buchſtaben wird ſie hangen
bleiben, wird vielleicht ihr Hammelfleiſch mit Bohnen ganz vergeſſen
und dem Geliebten ſtatt deſſen am Schluß Hummer kochen. Inzwi=
ſchen
hat ſie aber ſo viel Neues und Intereſſantes kennen gelernt, daß
die aufgewandte Zeit ſich reichlich gelohnt hat.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 14. November 1929

Rummer 31

Für die uns am 9. November 1929 an=
läßlich
unſerer Vermählung zuteil ge=
wordenen
Ehrungen ſprechen wir auf
diefem Wege unſeren herzlichſien Dant
aus
Bernhard Benz und Frau
Margarete, geb. Weſp.
Wixhauſen.

Am Dienstag, den 12. November
verſtarb nach langer, ſchwerer Krank=
heit
im 59. Lebensjahre meine liebe
Frau, meine gute Mutter, Schwä=
gerin
und Tante
Frau
Auguſie Glock
geb. Jakobi. 17900
Die krauernden Hinterbliebenen:
Peter Glock II.
Erfelden, den 13. November 1929.
Die Beerdigung findet am 15. No=
vember
, nachmittags um 1 Uhr ſtatt.

Dankſagung.
Allen, die unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
Eliſa Barbara Buß
geb. Krichbaum
die letzte Ehre erwieſen haben, hiermit
herzlichen Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pjarrer Flöring für ſeine
tröſienden Worte am Grabe.
Familie Ph. Buß.
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Darmſtadt, den 41. Nov. 1929. (17916

Bautfagung.

Für die erwieſene Teilnahme ſowie Herrn Pfarrer
Marx für die troſtreichen Worte beim Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen ſagt herzlichen Dank
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:

Schweſter im Urbankrankenhaus,
Berlin.

Darmſtadt, den 12. November 1929.

(17889

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme
und die reichen Kranzſpenden
bei dem Heimgang unſeres
lieben Entſchlafenen danke
ich im Namen der Ange=
hörigen
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Aus der Lan= November. * Geheimera: FIte. zialdirektor i. N. Geheit Friedrlich Fey en, am 15. November, 1stag feiern. en am 15. Dovember 1 im Kreiſe! Dieburg des evangeliſchen Pfarre er das Gymnaſium dt und widmete ſich na iritätsprüfung vom 1873 ab dem Studium haften an den Uni= Gießen und Leipzig. den vorgeſchriebenen dem Sekretariat des Ko ovinz Staxkenburg, gericht in Darmſtadt, de Darmſtadt und bei

ilt Schmeel. Im Februar 1881 beſtand er die zweite Staats=
it
der Note ſehr gut. Fey widmete ſich dem Vertvaltungs=
wurde
nach aushilfsweiſer Beſchäftigung bei verſchiedenen
am 16. Auguſt 1884 zum Kreisaſſeſſor beim Kreisaint Mainz
Im Oktober 1889 wurde Fey als Miniſterialſekretär in das
m des Innern und der Juſtiz berufen. Mit Wirkung vom
892 wurde er Vorſtand des Polizeiamts Darmſtadt und er=
kobember
1894 den Charakter als Regierungsrat. Im Sep=
7 wurde er zum Kreisrat des Kreiſes Erbach i. O. ernannt;
tober 1901 bis Ende Februar 1910 war Fey Kreisrat des
jedberg und erhielt im November 1907 den Charakter als
erungsrat; im März 1910 wurde er zum Provinzialdirekbor
nz Starkenburg und Kreisrat des Kreiſes Darmſtadt er=
m
B. November 1915 wurde Fey der Charakter als Ge=
verliehen
. Am 1. Februar 1922 trat er in den Ruyeſtand.
wurde er zum ſtellvertretenden Vorſitzenden der Kominiſſion
ltungsreform beim Miniſterium des Innern beſtellt.
Verdienſte hat Geheimerat Fey ſich auch als Leiter der Zeit=
Staats= und Gemeindeverwaltung erworben, bei deren 50 jäh=
iläum
er in Anerkennung ſeiner wiſſenſchaftlichen Arbeit von
Zuniverſität Gießen zum Ehtendoktor ernannt wurde.
hat Fey eine produktive litexariſche Tätigkeit auf dem Ge=
Verwaltungsrechts bis in dig neueſte Zeit entfaltet, z. B.
re zur Heſſiſchen Allgemeinen Bauordnung und zum Heſſi=
ßengeſetz
herausgegeben.
nerat Feyz hat ſich als Verwaltungsbeamter in hervorragenden
durch beſondere Fähigkeiten ausgezeichnet. Sein Gerechtige
und ſein liebenswürdiges Weſen haben ihm in jedem Wir=
zahlreiche
Freunde gewonnen. An Anerkennungen in ſeiner
en Tätigkeit hat es ihm nicht gefehlt, im alten Staat und

Gebenktag. Am 15. November ſind 20 Jahre vergangen,
feſſor Schmitt, der Begründer der nun in ſtädti
valtung befindlichen Akademiefür Tonkunſt ans
geſchieden iſt.
rnertrene. Am 15. November d. J. kann Herr Gauoberturn=
ſelm
Hofferbert hier auf eine 40jährige Tätigkeit als
der Turngemeinde Darmſtadt 1846 zurückblieben. In voller
iſt es ihm heute noch vergönnt, ſich wie vor 40 Jahren der
Turnſache zu widmen. Die beiden Altersabteilungen der
inde unterſtehen trotz der Arbeit in Gau und Kreis zurzeit
Leitung. Möge die Turngemeinde Darmſtadt Herrn Hoffer=
lange
zu ihren aktiven Mitarbeitern zühlen, zum Wohle der
Turnerſchaft.
ſſiſches Landestheater. Heute, Donnerstag, gelangt Am=
n
von Kleiſt in der Inſzenierung Carl Eberts im Großen
Aufführung. (Gemeinde G, Beginn 20 Uir).
Freitag, wird Verdis Oper Der Froubadour
folgreichen neuen Einſtudierung durch Carl Maria Zwißler
inierung durch Arthur Maria Rabenalt und Wilhelm Rein=
rholt
. In dieſer Vorſtellung ſingt Franz Tiboldi erſtmals die
3 Grafen Luna. In den anderen Hauptrollm: Roſe Land=
ſia
Jacobs, Hans Grahl. (Gemeinde E, Begun 19½ Uhr.)
ächſten Wiederholungen der ſo beifällig aufgenommenen Ope=
in
Walzertraum in der Inſzenierung Arthur Maria
(Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp, muſikaliſche Lei=
I Bamberger) finden Samstag, den 16., und Dienstag, den
nber, im Großen Haus ſtatt.
Meiſterſinger von Nürnberg gehen Sonntag,
November, in dieſer Spielzeit zum erſten Male in Szene.
he Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. In den Haupt=
inny
von Stoſch, Anna Jacobs, Iohannes Biſchoff Hans
ſeinrich Kuhn, Theo Herrmann, Eugen Vogt. (Heſſenland=
Beginm 17 Uhr.)
jächſte Wiederhobung des Kriegsſtückes Diel andere
von Sheriff findet morgen, Freitag, um 19½ Uhr (Zuſatz=
), im Kleinen Haus ſtatt.
jarzers Luſtſpiel. Web dem, der lſigt wird Mittvoch,
November, in der Inſzenierung Güntet Haenels ſim Großen
Szene gehen.
ederabend Grahl. Heute finder der Lieſerabend Hans Grahl
Heerdegen im Kleinen Haus des Landestheaters ſtatt.
un des Konzertes iſt auf 20 Uhr feſtgſſetzt.
eiſtliche Abendmuſik. Heute abend findet in der Johanneskirche
tliche Abendmuſik ſtatt, bei der alte Werke von Schütz,
Krüger uſw. durch die Kurrende und Stkeichmuſik der Jugend=
* Johannesgemeinde zum Vortrag gebricht werden. Da das
m ſehr gut zuſammengeſtellt iſt, kann ein Beſuch der Abend=
* empfohlen werden. Der Eintritt it frei. Ausführliche
ind am Eingang für 20 Pf. zu haben. Die Kirche iſt gut
ektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterr. Alpenvereins.
heute abend ſtattrindenden Lichtbilderſortrag des Herrn Dr.
lchen, Führer der Jugendgruppe der Sktion, im Hörſaal /326
niſchen Hochſchule ſei nochmals hingeweſen. Der Vortragende
* Südtirol ſpreihen. Die Mitgliedé der Sektion Starken=
d
Darmſtadt ſind freundlichſt eingelgen; Gäſte ſind will=

Berkanfsberalung im Einzelhandel.
Am letzten Abend des Verkaufsberatungskurſes der Vereinigune
des Einzelhandels von Darmſtadt und Umgebung ſprach Herr H. W.
Tümena=Berlin am Dienstag, dem 12. November, im Fürſtenſaal über
Nationaliſierungsprobleme der Einzelhandelsbetriebe. Er ging davon aus
daß die Gewinnmöglichkeiten im Einzelhandel immer geringer geworden
die Gewinnmöglichkeiten im Einzelhandel immer geringer geworden
ſind und führte dies auf die hohen Unkoſten der Betriebe und die häu=
fig
zu große Lagerhaltung zurück. An mehreren Lichtbildern wurde
demonſtriert, nach welchen Geſichtspunkten eine ſtatiſtiſche Erfaſſung der
Umſätze und Läger möglich ſei. Es kommt darauf an, die Lagerhal=
tung
in ein richtiges Verhältnis zum Umſatz zu bringen und im wei=
teren
Sinne Markterforſchung im Einzelhandel zu betreiben. Um dem
Einzelhändler die Möglichkeit zur beſſeren Beleuchtung des Betriebes
und zur kurzfriſtigeren Erfolgsrechnung zu geben, ſei eine Verbeſſerung
des Rechnungsweſens unerläßlich. An weiteren Lichtbildern zeigte der
Redner, auf welchem Wege eine Verbeſſerung der Buchhaltung möglich
ſei und teilte mit, daß die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzel=
handels
ſich zurzeit bemühe, das Rechnungsweſen im Einzelhandel zu
vereinheitlichen, um eine einheitliche Unboſtengliederung und eine Ein=
heitsbuchführung
durchzuführen.
Anſchließend an dieſen Vortrag ſprach Herr Dr. Mocßner= Darm=
ſtadt
über die Ergebniſſe der in Darmſtadt vollzogenen Unterſuchung
über Umſätze, Unkoſten und Konjunktur des Darmſtädter Einzelhandels.
Die Statiſtik zeigt deutlich den erheblichen Rückgang der Einzelhandels=
umſätze
im Jahre 1929.
Nach einer ausgedehnten Diskuſſion über die beiden Vorträge wurde
der letzte Abend des Verkaufsberatungskurſes durch den 2. Vorſitzenden
der Vereinigung des Einzelhandels, Herrn Robert Anſpach=Darmſtadt,
geſchloſſen, der Mitteilung machte, daß der hieſige Einzelhandel noch
weitere Veranſtaltungen zur Unterrichtung ſeiner Mitglieder plane.

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lerwerbungen der Skadtbücherei

Zwanzigjähriges Jubiläum des Heſſiſchen Automobil=Clubs. Wie
wir hören, begeht der Heſſiſche Aukomobil=Club am Samstag, dem 16.
November, die Feier ſeines 20jährigen Beſtehens, die im Rahmen eines
großen Feſtbanketts in der Vereinigten Geſellſchaft ſtattfindet. Wir
kommen auf das Jubiläum noch zurück.
Volkshochſchule. Am 18. November beginnt Herr Bruno Herz=
berg
=Herken ſeinen Vortragszyklus über Kritiſche Vor= und Nachbeſpre=
chnug
der Neueinſtudierungen auf dem Gebiete der Oper am Heſſiſchen
Landestheater, und zwar wird Herr Herzberg=Herken in ſeiner erſten
Vorleſung die Darmſtädter Aufführung der Dreigroſchenoper
welche ja bei Publikum und Preſſe ein ſtarkes Für und Wider gefun=
den
hat, behandeln. Herr Herzberg=Herken wird das Werk vornehm=
lich
vom muſikaliſchen Standpunkt aus behandeln. Der Abend iſt in
Form einer Unterhaltung und Ausſprache über das Werk gedacht. Herr
Herzberg=Herken wird in ſeiner Vorleſung muſikaliſche Proben von dem
Werk geben und wird dabei bont der Darmſtädter Pianiſtin Ilſe Reichen=
bach

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Vortrag von Herrn Geh. Baurat Walbe. Wir möchten noch=
mals
auf den Vortrag mit Lichtbildern hinweiſen, den Herr Geh. Bau=
rat
Walbe von der Techniſchen Hochſchule hier heute Donnerstag, 14.
November, abends 8 Uhr, im Frauenverein der Lukasgemeinde im Ge=
meindehaus
, Kiesſtraſte 17, halten wird. Das Thema lautet: Prote=
ſtantiſcher
Kirchenbau (mit Miteilungen über die Stadtkirche). Herr
Geh. Baurat Walbe iſt als trefflicher Kenner unſerer kirchlichen Bauten
bekannt und dürfte ſein Vortrag für Evangeliſche von größtem Inter=
eſſe
ſein; Gäſte ſind uns willkommen. Nach einer Teepauſe wird Frl.
du Menil Lieder von Robert Franz ſingen, begleitet von Herrn Rechts=
anwalt
Dr. Karl Dingeldey. Unſeren Mitgliedern wird ein intereſſanter,
ſchöner Abend geboten werden.
Bibliſche Vorträge. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige über
die bibliſchen Vorträge des Herrn Ang. Spade=Velbert, die von Montag,
den 11., bis Sonntag, den 17. November, abends 8,15 Uhr, im Saale
Zimmerſtraße 4 ſtattfinden.

(außer Romanen).
Churchill, Die Weltkriſis 1916/18. 2. Band. 1929.
2 Aloys Horn, Abenteuer an der Elfenbeinküſte. 1928.
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von Rußland. Roman einer Kaiſerin. 5 L 4103; Helene Lange,
Kampfzeiten. Aufſätze und Reden aus vier Jahrzehnten. 2 Bände,
50 Fp 135/136; Hermann Schaefer, Aus 80 Jahren. Erinnerungen.
1929. 5 L 6284; Jehudo Epſtein, Mein Weg von Oſt nach Weſt.
Erinnerungen. 5 L 1780: Rom Landan, Der unbeſtechliche Minos,
Kritik an der Zeitkunſt. Mit Abbildungen. 1925. 50 Kg 250; Hans W.
Fiſcher, Arno Holz. Einführung in ſein Werk. 1924. 50 Kl 1510;
Adolf Frey, Arnold Böcklin. Nach Erinnerungen ſeiner Züricher
Freunde. 70 Kg 135; Karl Scheffler, Max Liebermann. Mit Ab=
bildungen
. 1922. 70 Kg 2230; Georg Biermann, Lovis Corinth.
Mit Abbildungen. 60 Kg 428; Ambroiſe Vollard Paul Cézanne.
Mit Abbildungen. 1929. 70 Kg 365; Hans Oſtwald, Das Zillebuch.
Mit Abbildungen. 1929. 70 Kg 4175; Wilhelm von Bode, Die Meiſter
der holländiſchen und flämiſchen Malerſchulen. 1921. Mit Abbildungen.
60 Kg 2220; E. Brack, Menſchenkunde für Künſtler, zugleich medi=
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40 Pa 310; Wilke=Leſſa, Die Elektrizität. Neuzeitliches Hand=
und Lehrbuch für den Elektro=Fachmann. Ratgeber in allen Fragen der
Elektrotechnik, insbeſondere der Inſtallationstechnik. Mit Abbildungen.
8. Auflage. 1929. 5 El 440; G. Hauberiſſer, Wie erlangt man
brillante Negative und ſchöne Abdrücke? Mit Abbildungen. 25. Aufl.
10 Ep 75; Wilhelm Hochgreve, Familie Borſtig. Ein Tier= und
Jagdbuch. Mit Abbildungen. 1 Dz.
Gvangeliſche Markusgemeinbe. An die große Vergangenheit
Heſſens im Reformationszeitalter erinnerten die kürzlichen Aiuffüh=
rungen
des Speher=Feſtſpiels Um Glauben und Gewiſſen; ähnlich
evfolgreich war am letzten Montag=Gemeindeabend der Vortrag des
Herrn Pfarrer Vogel mit der Schilderung über die Reiſe Zuinglis
von Zürich nach Marburg zum großen, weittragenden Religions=
geſpräch
mit Luther, 1. bis 4. Oktober 1920, im dortigen Schloß in
Gegenwart einer größeren Zahl von Zeugen und des Landgrafen
Philipp des Großmütigen, will heißen des Hochherzigen, als der ſich
der kuge Fürſt zur möglichen Einigung der Reformatoren gerade in die=
ſem
Fall opferwillig bewährte. Die ſorgliche Art der Darſtellung des Heren
Vortragenden gab nicht nur Aufſchluß über die religiöſen Streitfragen
und Wirrniſſe jener erſten Jahre der Reformation zwiſchen 1520 und
1530, ſondern brachte uns mit der anziehenden Schilderung des gefahr=
vollen
, vierwöchigen Reiſerittes Zwinglis und ſeiner geiſtlichen Beglei=
ter
üüber Baſel, Straßburg, Meiſenheim, Gießen an das ferne Ziel ein
Zeitbild jener Tage voll lebendiger Darſtellung, die auf Grund ein=
gehenden
Quellenſtudiums den zahlreichen und dankbaren Zuhöreun
Weſen und Art des Geſchehens im 16. Jahrhundert gleichſam greifbar
vor Augen füührte. Nichr minder vollkommen wurde das Weligions=
geſpräch
ſelbſt in Marburg vor einem gelehrten Kreiſe und die darin
handelnden Hauptperſonen in großen Züigen umſchrieben; es iſt eine
ſchwere Aufgabe, zumal in einem knappen A0bendvortrag, den Hinter=
grund
der Disputation über die Einſetzungsworte Jeſu zum Abendmahl
und bei Darreichung von Brot und Wein zu verdeutlichen: Das iſt
mein Leib nach Luthers ſtarrem Standpunkt, Das bedentet
meinen Leib nach Zwinglis gewiſſermaßen liberalerer Auslegung.
Herrn Pfarrer Vogel ſwar in ſeinem Schlußwort beizupflichten, daß bei
aller Heftigkeit der Meinungen beiden Nichtungen, der lutheriſchen, wie
der reformierten, das Ziel gemeinſam ſei in der wunderbaren Ver=
einigung
Soli Deo Gloria Gott allein die Ehre und Nuhm und
Preis! Der Markusgemeindeverein veranſtaltet, am Donnerstag,
den 12. Dezember, einen Familien=Teeabend mit vorzüglicher Vortrags=
folge
, zu dem Mitglieder und gern geſehene Gäſte ſich bald mit Kar=
ten
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, bei Herrn Göriſch, derſehen
wollen. Desgleichen ſind alle dem Verein noch Fernſtehende zum Bei=
tritt
freundlichſt eingeladen, ebenſo zur Beteiligung an unſerer auf
Gegenſeitigkeit ſeit Jahren ſegensreich wirkenden Hilfe am Grabe‟,
die eine ſtändige Erneuerung in ihrer Mitgliedſchaft benötigt. Die au
1. Advent bevorſtehenden Wiedereröffnung der erneuerten Stadtkirche er=
innert
an Spenden zur Vollendung von deren innerer Ausſtattung.
Ein Zitherkonzert des Zitherkrauzes Darmſtadt 1920 findet aur
Sonntag, den 17. November, nachmittags, im Mathildenhöhſaal ( Die=
burger
Straße) ſtatt. Die Programmfolge iſt reichhaltig. Als beſon=
dere
Ueberraſchung darf die Mitwirkung des Vereins der aus Elſaß=
Lothringen Vertriebenen und der Geſangsabteilung der Geſellſchaft
Komet angeſehen werden. Erſtere werden unter Leitung von Herrn
Münch zwei elſäſſiſche Bauerntänze aufführen, wobei die Muſikbeglei=
tung
von dem Zitherkranz übernommen iſt, während die Geſellſchaft
Komet unter Leitung von Herrn Chormeiſter Meher vier Chöre vor=
tragen
wird. Der Dirigent des Vereins Herr Knörzer wird als Zither=
ſolo
Cavalleria ruſticana, Potpourri von Mascagni, zu Gehör brin=
gen
. Humoriſtiſche Vorträge und die Zithervorträge des Geſamt=
orcheſters
(18 Mann) und des Quartetts werden das Programm er=
gänzen
. Eine reichhaltige Tombola bringt manche Ueberraſchunngen.
Trotz der Fülle der Darbietungen wird der übliche Eintrittspreis bei=
behalten
. Zu empfehlen iſt, die eingerichteten Vorverkaufsſtellen bei
Friſeur Seibert, Lautenſchlägerſtraße, Zigarrenhaus Marguth, Markt=
ſtraße
, zu benutzen.
Stadtmiſſion E. V. Ein herrlicher Indierfilm ſoll am Donners=
tag
, abends 8,15 Uhr in den Sälen des Stadtmiſſionshauſes, Mühl=
ſtraße
24, bei freiem Eintritt vorgeführt werden. Kein Land der Erde
iſt ſo reich an uralter Kultur, Philoſophie, Religion, ja auch an Gold,
Edelſtein und üppiger Natur, wie Indien. Das Leben und Treiben
der Eingeborenen, das unglaubliche Treiben bei prunkenden Götzen=
feſten
, herrliche Tempel, Raubtiere und Schlangen. Elefanten, Kamele
und paradieſiſche Natur, alles das zieht in ungeheurer Mannigfaltig=
keit
am Auge vorüber, den Zuſchauer in ſeinen Bann ziehend. Man
ſpürt etlvas von der Macht des Heidentums beim Anblick der ſchauer=
lichen
Tanzkoſtüme oder bei der Austreibung eines böſen Geiſtes.
Herr Miſſionar Rottmann von der Baſeler Miſſion wird den Film
vorführen.
Ueber die landwirtſchaftliche Verbindungsſtelle, Sitz Frankfurt
am Main, fand geſtern in Frankfurt a. M. eine Ausſprache ſtatt, in
der auf den Zweck und die Aufgaben der Verbidungsſtelle hingewieſen
wurde. (Vergl. Handelsteil.)

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Seite 6

Donnerstag, den 14. November 1929

Pogelſchutz Winterfütterung.

Von Waldvogel.

Wo es ſich um Schutz und Anſiedlung der das ganze Jahr bei uns
bleibenden Vögel handelt, bedürfen wir außer Schaffung von Niſt=
gelegenheiten
und Ueberwachung der verſchiebenen Vogelfeinde auch
einer Winterfütterung. Ein ſolche iſt zwar, falls wir durch ſie nicht
gewiſſe Vogelauten an beſtimmte Oertlichkeiten gewöhnen wollen, im all=
gemeinen
nur ſelten erforderlich, wird aber unbedingt
nötig, wenn durch ſtarken Schneefall, beſonders aber durch Rauhreif
und Glatteis der Boden plötzlich verdeckt und alle Ritzen und Fugen
der Baumrinde, die Hauptvorratskammern unſerer Schütz=
linge
, verſperrt werden. Die ungemein raſche Verdauung der Klein=
vögel
verlangt fortgeſetzte Nahrungszufuhr, deshalb können wenige
Morgenſtunden, in denen der Hunger nicht geſtillt werden kann, den
reichen Vogelbeſtand einer ganzen Gegend vernichten. Dabei iſt zu
bedenken, daß während der langen Winternächte die Vögel lange ohne
Nahrungsaufnahme ſein müſſen. Dieſe Schäden kann nur eine rich=
tige
Winterfütterung abſtellen. Nach den gewöhnlichen Fütterungs=
arten
iſt das Futter den Vögeln zugänglich, ſo lange ſie es eigentlich
nicht nötig haben; nach einem Witterungswechſel (Wirbelſchnee, Rauh=
reif
und Glatteis) iſt es aber verdorben, zerſtreut, und den Vögeln in
den Morgenſtunden verdeckt, und dadurch ſind die an die Fütterungen
geſöhnten Vögel erſt recht dem Verderben preisgegeben. Darum:
Lieber garnicht füttern, als falſch! Denn füttern wir
garnicht, ſo erhält ſich der Vogelbeſtand auf normaler Höhe, füttern
wir aber falſch, ſo vermindern wir ihn ſogar bis unter dieſe normale
Höhe.
Eine allen Anforderungen entſprechende Fütterung muß von allen
oder doch von den Vögeln, für welche ſie beſtimmt iſt, angenommen
werden und unter allen Witterungsverhältniſſen
funktionieren. Das Futter muß den Vögeln ſtets und beſonders bei
ſchroffem Witterungswechſel, wie Wirbelſchnee, Regen, Rauhreif und
Glatteis unbedingt und in beſter Beſchaffenheit zugängig
bleiben.
Die Wetterſicherheit wird einzig und allein dadurch erreicht, daß
der oberſte Rand, der Futterſtelle, (ſei es Futtertiſch,
Futterbrett, Krippe, Schale oder wie ſie heißen) Wage hält, alſo
auf gleicher Höhe ſiegt, mit dem unterſten Rand
einer dieſe Futterſtelle ſchützenden Bedachung.
Unter Beobachtung dieſes Grundſatzes braucht man übrigens gar keine
beſonderen Apparate. Es laſfen ſich oft ſchon recht gute Futterſtellen
ſchaffen auf Balkons, Veranden, Gartenhäuſern und dgl. Die Haupt=
ſache
iſt ſtets: Wetterſicherheit.

Kunſthalle am Rheintor. Seit langen Jahren ſind bei keiner
Veranſtaltung dem Vorſtand des Kunſwvereins ſo viele Worte der An=
erkennung
entgegengebracht worden, wie bei der jetzigen Gedächtnis=
ausſtellung
für Profeſſor Albert Hartmann. Von vielen Seiten wurde
auch der Wunſch geäußert, die Ausſtellung noch eine weitere Woche
offen zu halten, was aber leider nicht möglich iſt, weil in Vorberei=
tung
der am 1. k. M. beginnenden Weihnachtsausſtellung Künſtler=
hilfe
die Räume der Kunſthalle benötigt werden. Der Gedächtnisſchau
brachte auch die abgelaufene Woche wieder eine Reihe von Verkäufen,
was bei der Qualität der ausgeſtellten Arbeiten und den ſehr erſchwing=
lichen
Preiſen nicht zu verwundern iſt. Es gingen weiter in Privat=
beſitz
über: die Aquarelle Michelſtadt, Nebel, Elf Eichen, Zell bei
Bensheim Bei Berchtesgaden; die Radierungen Altes Odenwald=
haus
, Ospedale San Marco, Rhönlandſchaft Hord bei Lich und
die Linoleumdrucke Flucht nach Aegypten. Maismädchen‟. Wald=
rand
, Prinz=Georg=Palais (zweimal), Waldenburg, Fürſtenau.
Für ſeine Weihnachtsverloſung hat der Kunſwerein die Aquarelle
Waldrand, Wimpfen, Nothenburg, Maderno am Gardafee, die
Radierungen Rhönlandſchaft, Ospedale San Marco, Brücke in
Hadamar, die Linvleumdrucke Waldrand Prinz=Georg=Palais,
Goethedenkmal und Aus Würzburg erworben. Dieſe Arbeiten
werden alle gerahmt und ſicher dann dem Gewinner eine große Freude
b reiten. Die Ausſtellung kann nunmehr beſtimmt nur noch bis nächſten
Sonntag einſchließlich geöffnet bleiben.
Die Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ladet
hierdurch die Mitglieder aller Abteilungen zu dem am nächſten Sonn=
tag
, dem 17. d. M., ſtattfindenden Nachmittagsſpaziergang herzlichſt ein.
Wir treffen uns um 1.30 Uhr an der Odenwaldbahnbrücke in der Die=
burger
Straße und gehen nach Meſſel, wo wir gemütliche Stunden
verbringen werden. Um recht zahlreiche Beteiligung bittet der Wander=
ausſchuß
.
Martinsgemeindefeſt. Der Martinstag, der für unſere Gemeinde
von beſonderer Bedeutung iſt, gab uns Veranlaſſung, den Geburtstag
des großen Reformators in beſonders feſtlicher Weiſe durch eine größere
Feier zu begehen. Im Hauptgottesdienſt am Vormittag gedachte Herr
Landeskirchenrat D. Waitz des hochherzigen Stifters unſerer Kirche
und ſprach im Anſchluß an ein Wort des Apoſtels Paulus über die Be=
deutung
und Aufgaben einer evangeliſchen Kirchengemeinde, für die
Herr Oberbürgermeiſter Ohly bei der Einweihung der Kirche die
kurze Formel prägte: eine feſte Burg für evangeliſche Geſinnung und
Geſittung zu ſein. Am Nachmittag ſchloß ſich eine größere Familien=
feier
in der Turnhalle am Woogsplatz an, die dicht gefüllt war. Die
verſchiedenen Gemeindevereine wie Kirchenchor, Poſaunenchor ſowie die
Jugendgruppen wetteiferten, nur beſte Leiſtungen zu bieten. In ſeiner
Begrüßungsanſprache wies Herr Pfarrer Beringer darauf hin, wie
die Kirche heute die einzige Stätte ſei, wo die ſozialen Klaſſenunter=
ſchiede
verſchwinden und ein gemeinſamer Glaube alle Glieder zu einer
inneren Geiſtesgemeinſchaft zuſammenſchließe. Die Vorgänge in
Preußen laſſen jedoch das deutſche evangeliſche Volk aufhorchen und
fangen an, das evangeliſche Deutſchland wachzurütteln. Noch ſträube
man ſich, das Evangelium in den politiſchen Kampf hineinzuziehen.
Wenn man aber ſehe, wie man dort mit zweierlei Maß meſſe und
glaube, ſich über die evangeliſchen Belange hinwegſetzen oder ſie bei=
ſeiteſchieben
zu können, ſo werde der Tag kommen, da das evangeliſche
Volk notgedrungen ſich zur Wehr ſetzen muß. Für den muſikaliſchen
Teil waren drei Soliſten gewonnen. Frl. Steuer (Sopran), die ſich
in letzter Zeit wiederholt in den Dienſt unſerer Gemeinde geſtellt hat,
ſang mit ihrer wohlgeſchulten, klangſchönen Stimme je zwei Lieder
von Schubert und Schumann. Herr Peter Schäfer, ein in der Ge=
meinde
wohlbekannter und gefeierter Sänger, trug mit viel Ausdruck
und Kraft Lieder von Schubert und Hugo Wolf vor. Die Begleitung
der beiden Soliſten hatte Herr Prof. Noack übernommen. Herr
Friedrich Müller (Lehrer an der Akademie für Tonkuſt), ein noch
jugendlicher Künſtler, trat mit ſeinen Violinvorträgen zum erſten Male
in der Gemeinde auf. Das zuletzt geſpielte Präludium von Pugnani
bot ihm beſonders Gelegenheit, ſeine künſtleriſche Begabung und ſeine
große Technik von der beſten Seite zu zeigen. Die Begleitung lag in
den Händen des Herrn Heime. Der Kirchenchor unter Profeſſor Dr.
Noacks trefflicher Leitung ſang einige Chöce, von denen Lob der
Muſica von Arnold Mendelsſohn durch ſeine gefällige Weiſe be‟
gefiel. Nicht minder zur Ausgeſtaltung der Feier trugen au
Vorträge des Poſaunenchores unter der bewährten Leitung des
Breitrück bei, deſſen Mitglieder ſich immer bereitwillig in den
der Gemeinde ſtellen. Eine reizvolle Abwechflung in der Vortra
bildeten die Reigen und Volkstänze, ausgeführt von einer Jugend
des Weſtbezirks, die für ihre Darbietungen überaus reichen und
verdienten Beifall fand. Den Schluß der Veranſtaltung bilde
Märchenſpiel von Dr. Max Rieger König Droſſelbart
geführt von der Jugend des Weſtbezirks. In ſeiner Schlußan;
ſagte Herr Pfarrer Bergér in launigen Worten allen Mitwir
herzlichen Dank und ſchloß mit der Mahnung, gerade jetzt in de
der Nor der evangeliſchen Kirche die Treue zu halten.

werden
Mensch en
zurückge sc
Uebera-
mit
gesell=
Wie die
nicht wah’g

Von ſpeziellen Futterapparaten entſprechen dieſen Bedingungen
am meiſten das ſog. Heſſ. Futterhaus und die Meiſenglocke, als auch
die dieſen nachgebildeten Geräte, wie das kleine Heſſ. Futterhaus, das
Hilbersdorfer Futterhaus, die Futterkrippe u. a.
Ein Haupterfordernis bei der Winterfütterung iſt das rechtzeitige
Anlocken der Vögel, damit bei Eintritt der Not die Futterſtellen
bekannt ſind. Man braucht, ehe die ſchlimme Zeit kommt, nur kleine
Futtermengen zu geben, um aber die Vögel an die Plätze zu gewöhnen.
Wo alſo das Futter vor Feuchtigkeit geſchützt iſt,
kann man alles Genießbare verfüttern, beſonders aber ſetthaltige Stoffe
Talg, ungeſalzenen Speck, Hanf, Mohn, Sonnenblumenkerne, Lein=
ſamen
und dgl., aber keinen Rübſamen. Brok und ähnliche Stoffe
ſoll man nur da reichen, wo ſie, wie im Futterhaus oder in Fett ge=
mengt
, völlig gegen Feuchtigkeit geſchützt ſind, da ſie ſonſt ſäuern
und verderblich wirken.
Als ſehr empfehlenswertes Futter ſind die ſog. Futterſteine oder
Futterkuchen (bei Kälte zerkleineren!) zu nennen, wie ſie die bekannte
Firma H. Scheid, Büren i. W., in den Handel bringt und die in
den einſchlägigen Geſchäften zu haben ſind.
Sehr empfehlenswert iſt, zerriebene Futterſteine mit Hanfſamen
vermiſcht, zu geben, woran ſich Körner= und Inſektenfreſſer in gleicher
Weiſe ſatt freſſen können. Zu viel Hanf kann man nie geben! Von
Sträuchern (Anpflanzen in Gärten!) ſind gute Nahrungsſpender:
ſchwarzer und roter Holunder, die verſchiedenen Wildroſen (beſonders
Schneeball), die Ebereſche und Weißdorn. Dieſer und Schneeball be=
halten
ihre Beeren bis zum Frühjahr.
Jetzt iſt auch die geeignete Zeit, um Niſthöhlen aufzuhängen, da
dieſe während des Winters von den Höhlenbrütern (Meiſen, Spechte)
als Schlafſtätte benutzt werden. Es dürfte ſich empfehlen, die A=Höhle
(nach Berlepſch) zu nehmen, auch einige 41=Höhlen, welch letztere
ſpatzenſicher ſind, aber auch nur von den kleinen Meiſenarten (Blau=,
Sumpf=, Tannen= und Haubenmeiſe) bezogen werden können. Man
hänge die Höhlen an Bäume oder Wände, 2 bis 4 Meter hoch, Flugloch
noch Oſten, feſt und ſo, daß die Höhle ſenkrecht hängt und nicht unten
vorſteht, eher darf ſie oben etwas vorneigen, damit kein Waſſer ein=
dringen
kann.
Für einen kleinen Garten genügen 23 Höhlen. Bei all den Be=
ſtrebungen
, unſeren befiederten Freunden zu helfen und ſie zu ſchützen,
dürfen wir nicht verſäumen, ein wachſames Auge auf die Feinde unſerer
Vogelwelt, beſonders die Katzen zu haben, denn dieſe machen oft viele
aufgewandte Mühe beim Vogelſchutz zunichte!

Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft E. V. unternahm
am vergangenen Sonntag ihre 11. Vereinswanderung in die nähere
Umgebung von Darmſtadt. Durch das prächtige Herbſtwetter hatte ſich
wieder eine ſtattliche Anzahl Wanderluſtige eingefunden. Der Abmarſch
ging von der Odenwaldbahnbrücke (Dieburgerſtraße) durch das Oberfeld
nach Gundernhauſen. Hier wurde Mittagsraſt gehalten. Der Weiter=
marſch
erfolgte zum Bahnhof Meſſel, wo die Nachzügler in Empfang
genommen wurden. Gemeinſchaftlich marſchierte man nach dem End=
ziel
Meſſel. Im Gaſthaus Laumann fand gemütliches Beiſammenſein
ſtatt, bis gegen 10 Uhr abends alle Teilnehmer wohlbehalten in Darm=
ſtadt
eintrafen.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie. ( ein=
ſchließlich
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 8.
November 1929. Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach
New York (Abfahrten ab. Hamburg bzw. Cuxhaven): MS. Mil=
wankee
14. 11., 15. 11.: D. Cleveland 21. 11., 22. 11., MS. St. Louis
26. 11., 27. 11., D. Reliance 28. 11., 29. 11., D. Reſolute 3. 12.,
D. Thuringia 5. 12., D. Deutſchland 11. 12., 12. 12., MS. Milwaukee
19. 12., 20. 12. Nach Philadelphia, New York, ab Ham=
burg
: MS. Friesland 19. 11., MS. Rheinland 3. 12., D. Hagen 17. 12.,
MS. Leverkuſen 31. 12. NachBoſton, Baltimore, Norfolk:
ab Hamburg: D. Altmark 26. 11., D. Eifel 10. 12., D. Harburg 24. 12.,
D. Liguria 7. 1. 30. Nach der Weſtküſte Nordamerika
ab Hamburg: MS. Seattle 16. 11., MS. Portland 7. 12., MS. Los
Angeles 28. 12., MS. Oakland 18. 1. 30. Nach Kanada ab Ham=
burg
: D. County 6. 12., D. Kings County 20. 12., D. Emden 7. 1. 30.
Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentral=Amerika ab
Hamburg: D. Galicia 16. 11., MS.=Preſidente Gomez 23. 11., MS.
Magdalena 30. 11., MS. Phrygia 7. 12., D. Grunewald 14. 12., MS.
Frida Horn 21. 12., MS. Orinoco 28. 12. Nach den Weſt=
indiſchen
Inſeln ab Hamburg: MS. Waldtraut Horn 19. 11.,
D. Amaſſia 3 12. Nach Cuha ab Hamburg: Ein Dampfer 30.
11., MS. Palatia 3. 1. 30, ein Dampfer 1. 2. 30. Nach Mexiko
ab Hamburg: MS. Rio Panuco 19. 11., MS. Patricia 30. 11., D.
Weſterwald 11. 12., MS. Rio Bravo 21. 12., D. Nord=Schleswig 4. 1.
30. Nach der Oſtküfte Südamerika ab Hamburg: D.
Lübeck 13. 11.. MS. General Oforio 14. 11., D. Steigerwald 15. 11.,
D. General Mitre 22. 11., D. Kiel 23. 11., D. Uruguay 27. 11., D.
Kyphiſſia 4. 12., D. Albingia 14. 12. Nach der Weſtküſte Süd=
amerika
ab Hamburg D. Heſſen 16. 11., MS. Ruhr 20. 11., D.
Frankenwald 27. 11., D. Kellerwald 30. 11., MS. Odenwald 11. 12.,
D. Poſeidon 28. 12. Nach Niederländiſch=Indien: D.
Freiburg ab Rotterdam 12. 11., D. Lüneburg ab Hamburg 20. 11.,
ein Dampfer ab Hamburg 4. 12., MS. Rhein ab Rotterdam 10. 12.,
D. Menes ab Hamburg 18. 12. Nach Auſtralien ab Hamburg:
D. Laomedon 16. 11., D. Hanau 27. 11., D. Moſel 7. 12. Nach Süd=
afrika
ab Hamburg: D. Amaſis 23. 11., D. Eſſen 21. 12., D. Altona
18. 1. 30. Nach Oſtaſien ab Hamburg: D. Havenſtein 16. 11.
MS. Burgenland 23. 11., D. Elmshorn 30. 11.. D. Albert Vögler 8. 12.
D. Preußen 16. 12., MS. Vogtland 23. 12., D. Scheer 28. 12. Mit=
geteilt
durch die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft Friedrich Zaun,
Darmſtadt, Luiſenplatz 1. Tel. 1308/09.

Parlamenkariſches.

Die Abg. Dr. v. Helmolt u. Gen. beantragen, der Landtag wolle
beſchließen: Die im Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft frei gewor=
dene
Stelle eines Miniſterialdirektors wird aus Gründen der
Sparſamkeit nicht wieder neu beſetzt.
Die Abgg. Weckler Lang Heinſtadt richten folgendes
Erſuchen an die Regierung: Der Bund erblindeter Krieger unterhält
in Bad Salzhauſen ein Erholungsheim für Kriegsblinde. In dem
Heim können Kriegsblinde, deren Pflegeperſonen und eigene Kinder
der Kriegsblinden bis zu ſechs Wochen Kuraufenthalt nehmen. Das
Heim wird vom 1. April bis 1. November offen gehalten. Die Kur=
verwaltung
Salzhauſen fordert für das laufende Jahr 1929 von dem
Kriegsblinden=Erholungsheim einen Betrag von rund 220 RM. als

hokungs heitt Bad Sutlzhaufen H4.
igsheim Bad Salzhaufen für die
efre
E Hnnn nnee enge

Für 40jähvige aktive Sangestätigkeit wurde
Heſſiſchen Pänserbund mit der Silbernen Ehrennadel ausge=

Martin Sticher, Liederkranz Klein=Steinheim; Hch. Gräf 3
bund Monsheim; Ferd. Mühlhauſen, Karl Kern, Adolf Win
Liedertafel Marburg; Karl Sann, Konkordia Edingshauſen;
Gillig, Fyanz Rocker, Mainzer Männerquartett; Georg Hoch.
Männergeſangverein 1863=Liederkranz 1874 E. V., Groß=Zi=
Johann Maier, Liederkranz Bensheim; Bürgermeiſter Neeb. G
Hattenrod; Georg Meiſenfelder, Harmonie Offenbach; Martin
Frohſinn Bad=Nauheim.
Der geſchäftsführende Bundesvorſtand des Heſſiſchen Sänge
tagt am B3. November im Bahnhofshotel zu Darmſtadt um 13.
Neben internen Punkten ſieht die Tagesordnung vor: Die Vo=
liſte
für den Geſamtausſchuß des D.S.B., Wahl der Vertrei
außerordeitlichen Sängertag in Leipzig, Feſtlegung der Bunde
ter zu den Gau=Sängertagen, Neueinteilung des Gaues La
Aufbau der muſikaliſchen Arbeit in den Gauen.
Steuerbefreiung bei Stuhlkonzerten.
Nach erneuter Mitteilung des Kultusminiſteriums müſſen
ſuche um Steuerbefreiung für Stuhlkonzerte mindeſtens vier
vorher eingereicht ſein. Steuerfreiheit wird gewährt bei folgend
ausſetzungen: Konzerte ohne Reſtauration (Stuhlkonzert), Rau=
volksbildendes
Programm, keine Verbindung mit Theater, Te
Couplets. Die Eintrittspreiſe dürfen bis zu 1 Mark betrag
den fünf größtenn Städten (Darmſtadt, Mainz, Worms, Gießer
bach) jedoch bis zu 2 Mark. In allen Fällen können jedoch 10
der vorhandenen Saalplätze teurer ſein. Bei dem Steuerbef
antrag muß unbedingt ein Programm beigefügt werden (es ke
auch handſchriftlich ausgefertigt ſein). Das Geſuch gebe ma
mäßig in zweifacher Ausfertigung an die Geſchäftsſtelle des
Sängepbundes. Um Ablehnung des Geſuches zu vermeiden, iſ
zu achten, daß bei den Geſuchen alle vorſtehenden Bedingunge
ſind. / Es empfiehlt ſich noch, die zuſtändige Steuerſtelle von
reichung des Geſuches in Kenntnis zu ſetzen.
Staatsehrung für Geſangvereine.
Bei 50=, 75= und 100jährigen Vereinsjubiläen kann den
bexeinen eine Ehrengabe ſeitens des Heſſiſchen Staates zuerkau
den. Der Verein hat beim Heſſiſchen Miniſterium für Kul
Bildungsweſen die Ehrung ſelbſt zu beantragen. Der Antr
unbedingt ſechs Wochen vor dem Jubiläum geſtellt ſein. De
wird vor Vergebung der Staatsehrung gehört.
Schriftwechſel mit der Geſchäftsſtelle des B.
Bei der Geſchäftsſtelle des Bundes laufen fortgeſetzt Anfre
die ſich mit allen möglichen Bundesangelegenheiten befaſſen.
darauf aufmerkſam gemacht, daß alle dieſe Anfragen erſchör
Führer durch den Heſſiſchen Sängerbund behandelt ſind. Jel
ſtandsmitglied eines Vereins, dem das Wohl ſeines Vereins
zen liegt, muß im Beſitze des Führers ſein, der von der Geſch
bezogen werden kann.

A.

Hie Heasiogezu Bctment.
Sarafager, ikr Tbiles
ransheiten varschiedertst
Feuh durch bülz3 gr.
ingeriifs Rhitag.
fat Sezatozens zchEtzel

Bezirksſchöffengerichl.

p. 1. Wegen fahrläſſiger Tötung hat ſich ein Landwirt vor
heim zu verantworten. Der Anklage liegt ein bedauerlicher
fall zugrunde, der ſich am 3. Auguſt d. J. daſelbſt ereignete. D
wirt hatte zwei aneinandergekoppelte, mit Frucht beladene, mit
den beſpannte Wagen zur Einfuhr in die Hofreite bereitgeſtellt
im Begriffe, anzufahren, ohne daß er bemerkt hatte, daß eit
Kind ſich zwiſchen den Wagen befand. Der Angeklagte will
Anfahren Achtung gerufen und ſich danach umgeſchaut haben,
Kinder in der Nähe ſich befanden, zumal er ein großer Kink
ſei. Die Anklage wint ihm vor, daß er ſich nicht darüber verläſ
ob die Fahrbahn fiei war.
Die am 5. Außuſt vorgenommene Leichenſchau ſtellte feſt,
linke Oberſchenkel des kleinen Kindes gebrochen und die Kniek
geriſſen, der Tod durch Verblutung eingetreten war.
Der Antzag des Vaters bes getöteten
auf Zulaſſung als Nebenkläger wird vom C
zurückgewieſen.
Der Strafttrag des Staatsanwalts geht auf 3 Monate G
Der Verteidige hält den Vorfall nicht für genügend aufgek.
beantragt Freſprechung. Gegebenenfalls genüge eine Geldſtra
Mit Rückſicht auf die mittlerweile eingelegte Beſchwerde
treters des Nchenklägers wird die Verhandlung ausgeſetzt.
2. Ein Eſepaar ſteht wegen ſchwerer Kuppelei unter Ank
will den Koſtgänger aufgenommen haben, weil er keine Wohnu
auch Blutſchande kommt in Frage. Die Verhandlung zeigt k
einer zerrütttten Ehe. Das Urteil erkennt gegen den Ehem
1 Jahr 9 Mdnate Zuchthaus unter Anrechnung von 6 Wocher
ſuchingshaft, die Ehefrau kommt mit 1 Monat Gefängnis da


Eei

Berworfene Revifion.

Beleidigung des Darmſtädter Wohnungsamtes.
In der hier erſcheinenden Wochenſchrift waren im Jak
und 1928 zwei Artikel erſchienen, in denen dem Wohnungsa
deſſen Beamten der ſchwere Vorwurf der Beſtechlichkeit gemacht IO
war. Auf Strafantrag des Oberbürgermeiſters verurteilte da ſ
gericht Darmſtadt den verantwortlichen Schriftleiter wegen for Bie
Beleſdigung nach 8 186 zu 180 RM. Geldſtrafe, und deſſen EEr
mann, den Agenten H., zu 25 RMM. Geldſtrafe. Gegen dieſe ſke
hatten beide Angeklagte Reviſion beim Reichsgericht eingelegt. E
erſten Angeklagten wurde mit der Begründung verworfen, daſ / 70
hier um keinen Artſkel gehandelt habe, der in Wahrung ber /
Intereſſen geſchrieben worden ſei. Feſtgeſtellt ſei vielmehr, da En
mr die Senſationsluſt der Leſer befriedigt werden ſollte, indem Pel
Jahre alte Vorgänge ſo geſchildert wurden, als handele es ſich u ch
aus der allerjüngſten Zeit. Die Reviſion des mitangeklagten Ei,
dagegen Erfolg. Ihm wurde zugute gehalten, daß er an ſich
wa=, ſolche Mitteilungn zu machen. Wie und in welcher Fo
aher geſchehen ſei, müſe von der Vorinſtanz erſt noch genauer /oſ
warden.
*p. Große Strafkanmer. Vater und Sohn, in Neu=Iſenburc N
haft ſtehen unter der
* Körperverletzung und des ſr.8. Die
m 9. Juli 1929 in Offenbe /*
handelt und end
g mit Verurteilung des w3
wegen Hausfr
beider Angeklagter we e
meinſchaftli
ſtrafen von 200 Mark (

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 14. November 1929

Geite 7

wörkern im 16., 14. und 18. Jahrhunderk.

Von Dr. Adolf Müller.

nmpft hat der Menſch zu allen Zeiken, nur klang es früher
grob und ungeſchliffen. Wenn ich heute von alten Schimpf=
berichte
, ſo liegt es mir durchaus fern, ſchimpfwütigen Zeit=
neue
Vaffen zu liefern. Auch im Schimpfwort ſteckt kultur=
2chs Gut, das zu heben, reizvoll iſt.
vie Mitte des 16. Jahrhunderts knüpften deutſche Fürſten, an
itze der heſſiſche Landgraf Philipp der Großmütige, politiſche
gen mit Frankreich an. Sie ſahen keinen anderen Weg, ſich
zedrohlichen Macht Kaiſer Karls V. zu ſchützen. Metz, Toul
un, damals gut deutſche Städte, wurden den Franzoſen in die
ſpielt. Ein Nachklang dieſer Ereigniſſe mag es ſein, wenn im
60 in einer Beſſunger Kneipe zuei Nieder=Ramſtädter den
Sel ein franzöſiſchen Schelmen ſchimpften. Hier dient der
Nachbarvolks als Schimpfwort.
die religiöſen Spaltungen des 16. Jahrhunderts ſpiegeln
chimpfwort wider:
nennt einer ſeinen Feind (wviederthäufer‟. Es gab in unſerer
Viedertäufer. Bei Pfungſtadt finden wir heute noch eine
fferſchneiſe, aber der Abſcheu, den der Gebrauch des Sekten=
Is Schimpfwvort verrät, rührt doch wohl aus der Zeit, als
Leiden in Münſter ſein Unueſen trieb.
700 taucht Pietiſt und Bethruder unter den Darmſtädter
örtern auf, ein Beweis, wie widerwillig die Darmſtädter Bevölke=
von
Gießen ſeit 1693 ausgehende pietiſtiſche Bewegung anfangs
ſchon einmal recht in Wut war, wveiß, daß es wohl tut, dem
eine ganze Erbärmlichkeit möglichſt draſtiſch zu Gemüt zu
Unſeren Ahnen ſtand Folgende nette Auswahl zur Verfügung:
9 vogel (1576) kuhdreck (1588) dürrmäulichter lekker
nackarſch (1600) hundsnaſe‟ (1600) hundsfoz (1594)
ding (1604) labpenmaul (1680) lumpenhund (1700)
ut ( Verräter) (1607) fuchsſchwänzer ( heuchleriſcher
er) (1598) bärenhäuter ( Nichtsnutz) (1584) molken=
590); ſo nannte man einen, der nichts von der Welt geſehen
er nur bei den Bauern herumgekommen war.
Jahre 1594 wurde ein Arheilger beſtraft, weil er geſagt hatte:
weiber müſſen all zuſammen ſch. .. . ., damit ſie zu Ludwig
eins tochter hochzeit zu eſſen haben. Kann man wohl grim=
Armut ſeines Nachbarn verhöhnen? 1625 zeigte eine Frau
der andern ihre poſteriora und ſchrie; ihr nas habe alda
boshafte Vergleiche können ſehr treffen:
gt 1596 einer zu einem Großmaul ganz treuherzig: er mecht
zur taſchen, und 1700 beſchuldigt ein anderer ſeinen Wider=
r
habe ein gewiſſen wie ein fiſchgarn.

Aus den Parkeien.

eutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
heute abend 8.15 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt=
Wählerverſammlung machen wir hierdurch aufmerkſam. Die
Volkspartei nimmt die Gelegenheit des Kommunalwahlkampfes
der Wählerſchaft einen Rechenſchaftsbericht über ihre ganze
Tätigkeit des letzten Jahres zu geben. Herr Reichstagsabge=
Dingeldey wird über den Young=Plan und die damit
chängenden Fragen der Außenpolitik und über die innerpoli=
onſequenzen
ſprechen, um gegenüber all den Ungeheuerlich=
e
in den letzten Monaten in Wort und Schrift behauptet wur=
cheit
und Wahrheit zu ſchaffen. Der Vorſitzende der Orts=
darmſtadt
, Herr Oberlandesgerichtsrat Altendorf, ſpricht
Arbeit der volksparteilichen Stadtratsfraktion. Seine Aus=
n
verden ebenſo wie die des Herrn. Landtagsabgeordneten
zeigen, welch große Verdienſte ſich die volksparteiliche Stadt=
on
für das Gemeinwohl erworben hat, wie ſie es insbeſondere
Etatsberatung zuwege gebracht hat, neue Steuererhöhungen

Die Chronique ſeandaleuſe unſerer Vaterſtadt im 16. und 17. Jahr=
hundert
iſt gewiß nicht arm an ſaftigen Geſchichten. Und doch ver=
fiel
jedes Weib, das ſich dergaß der Mann genoß mehr Freiheit
der allgemeinen Verachtung. In dem Streit der Weiber früher
waren die Frauen ſtreitſüchtiger als heute iſt das Schimpfwort hure‟
oder kotz (1586) ſehr beliebt. Oft genügte das einfache Wort jedoch
den Kämpferinnen noch nicht. Wir finden folgende Steigerungen:
garſtige Hur ſchwabenhur (1720) gelfüßige hur‟ (1720)
fränkiſche hur (1587) ausſätzig hur (1591) reuters hur (1582
und 1700) ſchand= und landhur (1610 jedermanns=hur (1710)
ausgeſchorene hur (1700) ausgebeitſchte hur (1710)
Betrachten wir einmal dieſe Blütenleſe genauer:
Zweifellos ſtanden die Frauen einelner deutſcher Volksſtämme in
beſonders ſchlechtem Ruf. Die Schwäbinnen vor allem galten als
leichte Ware (gelfüßige hur bedeutet auch ſoviel wie ſchwabenhur).
Das Wort ausſätzige hur erinnert an die furchtbare Lepra, die bis
um 17. Jahrhundert in Darmſtadt auftrat; reuters hur ( Soldaten=
dirne
) bezeichnet die tiefſte Klaſſe der ſittenloſen Weiber. Die Worte
ausgeſchorene und ausgepeitſchte hure melden uns die Strafe, die
die Dirne traf. Schon der alte Römer Tacitus berichtet, daß die Ehe=
brecherin
bei den Germanen nackt mit abg=ſchnittenen Haaren zum Dorf
hinaus gepeitſcht worden ſei. Noch im 19. Jahrhundert war dieſe Strafe
Dirnen gegenüber im Schwange. Dem jugendlichen Leutnant Heinrich
von Kleiſt flößten ſolche Szenen einen derartigen Abſcheu vor der
barbariſchen Militärjuſtiz und dem ganzen Soldatenhandwerk ein, daß
er den bunten Rock auszog.
Der Aberglaube, vor allem der Hexenwahn, hinterließ ebenfalls
ſeine Spuren im Schimpfwort. 1600 ſchilt eine Frau die andere
teufelsbraten. Auch ztenfelshur (1594) nbettell (1598) hexe‟
(1700) und teufels betſchweſter (1700) kommen vor 1720 wird
ein Eberſtädter Bürger beſtraft, weil er eine Frau eine Hexe und
Raupenmacherin geheißen und ſie beſchuldigt hatte, ſie habe das ganze
Seeheimer Feld voll Raupen gemacht.
Beliebt war es, im Streit dem Feind unehrenhafte Handlungen
vorzuwerfen. Dieb iſt eines der gewöhnlichſten Schimpfwörter des
Mittelalters. 1590 ſchimpft einer ſeinen Nachbarn; der pfarrherr und
ſchultheiß hätten ihm ſein ſchelmenſtück nicht recht angezeigt, ſonſten
wäre ſein kopf längſt am galgen verfault oder herabgefallen. Der
Tod am Galgen war entehrend. 1598 wurde eine Frau, die, offenbar
ſchon geſeſſen hatte, betzenkammerſch . rin geſcholten.
Daß das Scharfrichtergewerbe unehrlich machte, iſt bekannt. Wir
finden daher auch büttel (1680) und henkersknecht (1586) unter den
Schimpfwörtern. Bezeichnend iſt, daß für den Büttel (den Gerichts=
diener
) das Wort Henkersknecht ein Schimpfwort war 1686 mußte ein
Darmſtädter deswegen 1 gulden 19 albus Strafe bezahlen.

abzuwehren. Es fpricht des weiteren Herr Dr. Moeßner, Syn=
dikus
des Einzelhandels, der an ausſichtsreicher Stelle des Wahlvorſchla=
ges
ſteht, über Der Kaufmann in der Kommunalpolitik. Mit ihm
kommt ein Vertreter der jüngeren Generation zu Wort. Im
übrigen werden noch einige andere Stadtratskandidaten ſprechen. Die
Verſammlung iſt allen Wählern zugänglich. Eintritsgeld wird nicht
erhoben. Freie Ausſprache wird zugeſichert. Wir hoffen, daß dieſe
Gelegenheit, ſich über die Arbeit und das Wollen der Deutſchen Volks=
partei
zu informieren, recht viele Wähler in die Turnhalle führen wird.
Deutſchnationale Volkspartei, Darmſtadt.
Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, veranſtaltet unſere Partei am
Freitag, den 15. November, abends 8 Uhr, in der Woogsturnhalle eine
öffentliche Wählerverſammlung. Herr Stadtverordneter Schneider
hat das Referat übernommen und ſpricht über Darmſtädter Kommu=
nalpolitik
, Bilanz, der letzten vier Jahre und Aufgaben des neuen
Stadtrates
Morgen Freitag abend öffentliche Verſammlung der National=
ſozialiſtiſchen
Deutſchen Arbeiterpartei im Perkeo. Alexanderſtraße.
Redner: Poſtinſpektor Sprenger, Frankfurt g. M. (Siehe heutige
Anzeige)

Alk=Darmſtadi.
Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunbe.
(288. Veranſtaltung.)
Wandererinnerungen eines alten Darmſtäd=
Diesmal war es nichts Altdarmſtädtiſches ſelbſt, dafür aber
niſſe eines guten Altdarmſtädters. Der in weiten
unſerer Stadt bekannte Altveteran und immer noch im Herzen
Rentner Louis Geiſt, oder wie ihn die Altdarmſtädter.
nennen de Geiſte Lui, ſprach über Wandererinnerunger
alten Darmſtädters‟. Es ging nach der Weiſe von Matthias
dius: Wenn jemand eine Reiſe tut, dann kann er was ert
Unter Zugrundlegung einer großen Serie ausgezeichneter ſelbſ.
tigter Diapoſitive führte der jugendfriſche 79jährige Heimat= und
landsfreund durch allerlei ſchöne Gaue. Der Spruch, den er i
poetiſchen Begründung zitierte: Zumal, wenn man auch Auzaleut,
dann bringt man ſchöne Bilder her, macht dem Redner alle Chre,
denn die geſchauten Bilder zeigten, daß er mit offenen Augen durch
die ſchöne weite Welt gewandert war. Es ging unſere ſchöne alte Berg=
ſtraße
entlang, wo das Heidelberger Schloß, das Scheffeldenkmal mit=
genommen
wurden, und wobei Alt=Heidelberg, die feine, zu ihrem
Nechte kam. Dann gings im Fluge durch den Schwarzwald mit ſeinen
landſchaftlichen Schönheiten, zum Bodenſee nach Konſtanz, Friedrichs=
hafen
mit einem Beſuch bei Zeppelin, über Lindau, dann durch die
Thaminaſchlucht, Via=Mala, weiter nach St. Moritz, durch Tiefen und
über Höhen, an ſchwindelnden Abgründen vorüber nach dem Maloja=
paß
, hinein in die Innſchlucht nach dem Innfall, hinauf zur Bernina=
gruppe
, über das Stilfſer Joch ins Ortlergebirge bis zur Königinſpitze
durch das Schweizer Land. Dann führte der Redner über Innsbruck
durch das ſchöne Land Tirol, wo auf den Triften bei den Sennern und
Sennerinnen manche ſchöne Einkehr gehalten wurde, und die Mit=
reiſenden
in der Enzianhütte, bei der Enziathereſel, einen friſchen
Trunk beim Enzian tun durften. Dabei wurden allerlei ſchöne Volks=
typen
gezeigt: Deffreggergeſtalten, Salontiroler, Freiheitshelden, Dorf=
ſchönen
, Hirten mit Herden und ſchöne Sennerinnen alle hatte der
Wandersmann mit dem Apparat feſtgehalten, um ſie in der Heimat
wieder zu zeigen. Heimwärts gings durch unſer Bahernland; nach
Tegernſee, zum Eibſee und zu den baheriſchen Königsſchlöſſern: Linder=
hof
. Neuſchwanſtein, und nach dem Iſar=Athen, der deutſchen Kunſt=
ſtadt
München, wo es allerlei Schönes zu ſchauen gab, und wo zuguter=
letzt
die Reiſegefährten mit einem friſchen Trunk im Münchener Hof=
bräuhaus
belohnt wurden. Der Redner, der ein feiner Naturbeobachter
und tüchtiger Jünger der Photokunſt iſt, hat es verſtanden, allerlei
ſchöne und wertvolle Punkte aus der Natur und der Heimat feſtzuhal=
ten
und dabei Land und Leute im Bilde darzuſtellen, ſo daß es ein
Blättern in einem großen Bilderbuche war. Reicher Beifall lohnte
den Redner, der den Vortrag mit dem echten Darmſtädter Humor zu
würzen verſtand; und mit Dankesworten des Vorſitzenden, Herrn
Philipp Weber, fand der zahlreich beſuchte Abend ſeinen Ab=
ſchluß
. Nächſter Vortragsabend am 21. Nobember. Vortrag von
Herrn Geh. Sanitätsrat Dr. Arthur Hoffmann: Ueber die
älteſte Darmſtädter Wohltätigkeitseinrichtung.

Verein Freundinnen funger Mädchen. Die Hausfrauen ſeien
auf die Heimabende für ortsfremde, alleinſtehende junge Mädchen hin=
gewieſen
und gebeten, ihre Hausangeſtellten und Kindergärtnerinnen
zu ſchicken. Sie finden jeden Donnerstag abend 815 bis
10 Uhr im Heim Sandſtraße 24 ſtatt. Alle 14 Tage iſt Zuſchneide=
Abend für Kleider. Schürzen, Wäſche. Nächſten Sonntag, nach=
mittags
343 Uhr. Ausflug nach Kranichſtein (Kaffeetrinken dort)., Treff=
punkt
343 Uhr Odenwaldbahnbrücke, Endſtation Linie 6.
Tageskalender für Donnerstag, den 14. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, G 3 Amphi=
trhon
. Kleines Haus, 20 Uhr, Lieder= und Arienabend. Hans
Grahl und Karl Heerdegen. Orpheum, 20.15 Uhr: Gaſtſtiel
Fratellini. Konzerte: Schloßkaffee. Städt. Saalbau,
20 Uhr: Oeffentliche Wählerverſammlung der VolksrechtPPartei.
Turnhalle am Woogsplatz, 20½4 Uhr: Oeffentliche Wäh=
lerverſammlung
der Deutſchen Volkspartei. Loge Starken=
burg
, 20½ Uhr: Mitgliederverſammlung des Jüdiſchen Frauen=
bundes
. Kinoborſtellungen: Union=Thegter, Helia.

(VV.17182
inder- und Städtewappen aller Erdteile in Gold- und.Silberdruck: Die FREUDE desKURMARK-RAUCHERS

FOamen und Derren,
erfilhlef.
den
posttjyeh.
enlISs
Oes
Rauchens

Der Tallstteg
Im Schaffensdrang meiner Arbeit empfinde ich das Handwerks-
mässige
fast als hemmenden Ballasf.
Die schaffende Hand vermag kaum dem Flug der auf
mich einsfürmenden Gedanken zu folgen, wenn das Rauchen
von Cigareften ausgeglichener Geschmackswirkung mich
in wunderbarer Weise belebt.
So schafft den posifipen. Genuss

SVA

Sie Ggarce
Sernauen.
aEDONEN
Cpoche!
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[ ][  ][ ]

Geiie 8

Donnerstag, den 44. November 1929

Aus Heſſen.

J. Griesheim, 13. Nov. Der Volksbildungsverein gedenkt, in aller
Kürze wieder ſeine Tätigkeit zu beginnen. Dieſelbe erſtreckt ſich zunächſt
auf die Wiedereröffnung der Bücherei, die im Jahre 1906 von unſerem
Landsmann, dem früheren Stadtverordneten Schupp=Darmſtadt, unter
finanzieller Beihilfe ſeines amerikaniſchen Onkels Peter Nauheimer der
Gemeinde Griesheim geſtiftet und dem Ausſchuß für Volksbildung zur
Verwaltung übergeben wurde. Die Bücherei enthält Werke aus allen
Gebieten; eine beſondere Sorgfalt iſt durch größere Neuanſchaffungen
der Unterhaltungsliteratur, (Romane, Dorfgeſchichten, Erzählungen,
Reiſebeſchreibungen) gewidmet worden. Das Ausleihelokal befindet ſich
jetzt in einem Schulſaal der alten Schule. Tage und Stunden der
Bücherausgabe werden noch bekannt gegeben. Schon jetzt ſei die Bücherei
allen Einwohnern Griesheims zur fleißigen Benutzung empfohlen, denn
Wiſſem iſt Macht. Das Häuflein unſerer Mitkämpfer von 1870/71
wird immer kleiner. Jetzt iſt nach kurzem Krankenlager auch der Land=
wirt
Valentin Gerhard, der den Feldzug 1870,71 im früheren
1 Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 115 mitgemacht hat, im Alter von 80
Jahren zur großen Armee eingegangen. Von den Feldzugsteilnehmern
leben in unſerer Gemeinde jetzt nur noch fünf.
F. Eberſtadt, 13. Nov. Oeffentliche Wählerverſamm=
lung
. Die Ortsgruppe Eberſtadt der Deutſchen Demokratiſchen Par=
tei
veranſtaltet am Freitag, den 15. November, im Saale des Gaſt=
hauſes
Zur Eiſenbahn (Hartmann) eine öffentliche Wählerverſamm=
lung
. Beginn: 830 Uhr. In dieſer Verſammlung wird Gemeinderat
Peter Heißt über das Thema: Demokratiſche Forderungen auf dem
Gebiete der Rathauspolitik ſprechen. Zu dieſer Verſammlung werden
alle Wähler Eberſtadts hiermit eingeladen. Freier Eintritt.
Traiſa, 13. Nov. Die Freiwillige Feuerwehr hielt einen Fami=
lien
=Abend ab. Verſchiedene Darbietungen hielten die Teilnehmer bei
guter Stimmungsmuſik bis in die frühen Morgenſtunden zuſammen.
Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs begeht am kommenden
Samstagabend im Saale Zur Krone ihr Wanderer=Ehrungsfeſt. Nam=
hafte
Perſönlichkeiten ſowie der Hauptausſchuß Darmſtadt haben ihr
Erſcheinen zugeſagt. Der Brieftaubenverein hat am kommenden
Sonntag im Gaſthaus. Zum Löwen (Seibert) wieder eine Brief=
taubenausſtellung
in die Wege geleitet, in deren Anſchluß abends eine
Familienfeier ſtattfindet.
Aa. Eberſtadt, 13. Nov. Ehrenabend im Turnverein.
Der Turnverein 1876 hielt dieſer Tage einen Ehrenabend ab. Auf die=
ſem
Abend wurden eine Reihe verdienſtvoller Turner (ihre Namen
waren bereits im Sportteil unſerer Montagsnummer veröffentlicht)
durch die oberen Turnbehörden geehrt. Im Namen des Gauvorſtandes
war Seminarlehrer Klenk=Bensheim erſchienen. Anſprachen hielten
außerdem der Vorſitzende Hch. Dieter und der Turwart Gg. Heß. Die
Ehrenmitglieder des Vereins: Jakob Jakob, Georg Pfeiffer 3., Georg
Neuſel 4., Ludwig Weicker und Johann Dieter 3. erhielten ſeitens des
Vereins Ehrenurkunden. Den ſiegreichen Turnern und Turnerinnen
dieſes Jahres wurden die ihnen zuteil gewordenen Siegerurkunden über=
reicht
. Der Ehrenabend nahm in allen Teilen einen gemütlichen, echt
turneriſchen Verlauf.
Cp. Pfungſtadt, 13. Nov. Das Holzmachen im Gemeindewald
wird in dieſen Tagen ſeinen Anfang nehmen. Wie verlautet, haben ſich
bisher nahezu 40 Arbeiter hierzu gemeldet. Den Wünſchen des Ge=
meinderats
entſprechend ſoll tunlichſt für ein ordnungsgemäßes Auf=
arbeiten
der Wellen Sorge getragen werden. Die Wohnungs=
not
iſt hier immer noch groß. Insgeſamt ſtehen auf der Wohnungs=
liſte
noch mehr als 150 Wohnungsſuchende. Die Erbauung neuer Flach=
bauten
hat durch die Schwierigkeiten in der Geldbeſchaffung eine kleine
Verzögerung erfahren. Die Beſchwerden über die Verſeuchung der
Modau nehmen kein Ende. Insbeſondere wird auf den widerlichen
Geruch hingewieſen, der oft dem Bachwaſſer inmitten des Ortes ent=
ſtrömt
. Da die bisher unternommenen Schritte noch keine Beſſerung
der Situation gebracht haben hat der Gemeinderat in ſeiner letzten
Sitzung beſchloſſen, daß die Gemeindeverwaltung bei dem Innenmini=
mit
einer Eingabe vorſtellig werden ſoll. In der letzten
des Gemeinderats wurde der wegen Ausſcheidens des Gemeinde=
glieds
Jakob Fey 8. neu in den Gemeinderat eingetretene Peter
2. durch Handſchlag auf ſein Amt verpflichtet. Die Ge=
ſet
dem Gau Südheſſen im Deutſchen Jugendherbergsverband
rresbeitrag von 160 Mark zukommen laſſen.
Zeieder=Ramſtadt, 12. Nov. Wandererehrung der Orts=
des
Odenwaldklubs. Die diesjährige Dekorierungsfeier
letzten Samstag abend im Saale des Gaſthauſes Zur Poſt
al) ſtatt. Es fand ſich eine recht ſtattliche Zahl Wanderer und
ger der Sache ein. Der von ſeiten des Hauptvorſtandes beſtimmte
er war am Erſcheinen verhindert. Die Glückwünſche und Grüße
telegraphiſch übermittelt. An auswärtigen Gäſten konnte der
ds der hieſigen Ortsgruppe begrüßen zunächſt das Ehrenmit=
urn
Rektor Schäfer aus Darmſtadt ſowie Abordnungen benach=
rtsgruppen
, ganz beſonders aber auch in dieſem Jahre wieder
upforcheſter des Wanderklubs Falke‟ Darmſtadt, das nun be=
relang
die Veranſtaltungen der hieſigen Ortsgruppe durch ſeine
ü zige Mitwirkung verſchönern hilft. Nach der Verleſung des
erichts durch Herrn Leißler ſchritt man zur Dekorierung, die
rr. iek or Schäfer im Anſchluß an eine den Sinn und Zweck des
Wanderns erläuternde Anſprache vornahm. Es wurden mit dem gol=
benen
ausgezeichnet die Herren: 1. Jakob Leißler zum achtenmal, 2.
Otto Geider zum ſiebentenmal, 3. Karl Hartmann, 4. Gerhard Onken,
5. Willi Schmidt zum ſechſtenmal, 7. Ernſt Müller, 8. Fritz Hering,
9. Eugen Simmerer, 10. Hans Jakob Leißler ſowie die Damen 11. Elſe
Boller, 12. Martha Bayer, 13. Sophie Jährling, 14. Margareta Schett=
ler
zum erſtenmal. Das übrige Programm der wohlgelungenen Feier
war ein recht reichhaltiges. Muſikvorträge, Aufführung von Volkstän=
zen
durch mehrere junge Damen der Ortsgruppe trugen zur Unterhal=
tung
ſehr viel bei, ſo daß die gemütliche Feier nur allzu raſch ihren
Abſchluß fand. Friſch auf zum fröhlichen Wandern.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Nov. Der Heitere Abend des Geſang=
vereins
Eintracht brachte ein erfrenlich gut beſetztes Haus. Die einzel=
nen
Aufführungen des Chores ſtanden auf einer beachtenswerten Höhe,
die arbeitswillige Hingabe und Konzentration an eine wohl nicht ohne
Opfer hochgehaltene Aufgabe, iſt anzuerkennen. Die choriſchen Leiſtun=
gen
, unter der Leitung des Chormeiſters, Herrn J. Kehr, Darmſtadt,
hatten gute Form und wirkten ſich klanglich durchweg gut aus. Den
Eigenſchaften des Dirigenten, ſeine künſtleriſche Abſicht friſch und kräftig
durchzuführen, paßte ſich der Chorkörper in engſter Fühlungnahme voll
und ganz an. Die ſoliſtiſche Ausſtattung des Abends war beſtens be=
ſorgt
. Herr Ludwig Wilk=Darmſtadt beherrſchte ſein Inſtrument
(Flöte) vollkommen. Seine Technik iſt Kunſtform auf erfreulicher Höhe,
gepflegt und ſauber. Was bei ſeinen vier Muſikſtücken Rokoko=Menuett
von Haydn, Bacchanale Meher=Olbersleben, Ruſſiſches Zigeunerlied
und Hans und Lieſe von Popp reſtlos imponierte, war das ungemein
kraftvolle Herausmodellieren und die würdige, korrekte Sachlichkeit im
Klanglichen. Als Soliſt für Heitere Geſänge entpuppte ſich Herr H.
Gutkäſe aus Darmſtadt als eine Glanznummer. Er hatte zweifellos
die Lacher auf ſeiner Seite und erntete mit ſeinen humoriſtiſchen Vor=
trägen
und ſeiner vorzüglichen Mimik einen nicht endenwollenden Bei=
fall
. Tin ganz vorzüglicher Begleiter auf dem Klavier war für beide
err Lehrer Auguſt Niebergall aus Darmſtadt.
Soliſt=

Skraßenverhälkniſſe in Groß=Gerau.
Die Heſſiſche Bürgermeiſterei Groß=Gerau ſchreibt: Es dürfte den
Autofahrern, die in letzter Zeit Groß=Gerau paſſiert haben, nicht ent=
gangen
ſein, daß von uns aus alles verſucht wurde, um die Straßen
wieder in einen paſſierbaren Zuſtand zu verſetzen. Da wir nicht nur
eine neue Kanaliſation gebaut haben, ſondern auch Waſſerleitung, Gas
und Kabel verlegten, ſo wird ſich jeder einſichtsvolle Menſch der Tat=
ſache
nicht verſchließen können, daß noch mindeſtens auf ein Jahr hinaus
der Straßenzuſtand ſich wenig beſſern wird. Durch die Bewegung des
Triebſandes bei der Grundwaſſerhaltung iſt dieſer ins Wandern ge=
kommen
, wodurch immer wieder neue Senkungen entſtanden. Wir ſind
nach wie vor bemüht, alles daran zu ſetzen, um dieſen bedauerlichen Zu=
ſtand
zu beheben und hoffen, daß wir in dieſem Falle vollſtes Verſtänd=
nis
für die Notlage finden werden.

G. Ober=Ramſtadt, 11. Nov. Jugendwerbetag. Die Jugend=
vereine
unſerer Gemeinde hielten einen Jugendwerbetag ab, der ſehr
ſchön verlaufen iſt. Am Vormittag, gerade als der Graf Zeppelin
in ſtolzem Flug am Horizont verſchwunden war, läuteten die Glocken
zum Gottesdienſt. In feierlichem Zug zog die Jugendgemeinde mit
dem Pfarrer und den vier Wimpeln an der Spitze ins Gotteshaus, wo
unter dem Wort: Jeſus, das Licht der Welt eine erhebende Feier=
ſtunde
war. Am Abend fand im Gaſthaus Zum Löwen ein Familien=
abend
, veranſtaltet von der Jugend, ſtatt. Der Saal war dicht beſetzt,
als Pfarrer Nürmberger die Erſchienenen begrüßte. Sein Werberuf am
Werbeſonntag galt zuerſt der Jugend unſerer Gemeinde überhaupt:
Für Reinheit, Recht und Sitte, deutſche Jugend heraus!. Dann aber
auch galt der Werberuf für dem Poſaunenchor, der ja aus dem Jugend=
verein
herausgewachſen und für den Kirchenchor, die beide ſich in den
Dienſt der ebangeliſchen Sache ſtellen und arbeiten am Bau unſerer
evangeliſchen Gemeinde und damit arbeiten für Reinheit, Recht und
Sitte. Möge dieſer Werberuf nicht ungehört berhallen. Möchten ſich
recht biele zur Mitarbeit im Kirchen= und Poſgunenchor melden und
möchte auch der Abend, an dem nun die Jugend in bunter Folge Rei=
gen
, Gedichte und kleine Theaterſtücke darbot, ein erfolgreicher Werbe=
abend
geweſen ſein.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Nov. Wandererehrungsfeſt des
Odenwaldklubs. Wie an dieſer Stelle ſchon kurz erwähnt, feiert
die Ortsgruppe Ober=amſtadt des Odenwald=Klubs ihr Wanderer=
ehrungsfeſt
am Samstag, den 16. November. Seit vielen Jahren er=
freut
ſich dieſe Veranſtaltung beſonderer Beliebtheit, bringt ſie doch ſtets
eine gediegene, jedermann zuſagende Unterhaltung, der auch das dies=
malige
Programm voll Rechnung trägt.
Ce. Seeheim, 13. Nov. Einbruch. Der Beſitzer eines hieſigen
Landhauſes war für längere Zeit verreiſt. Als eines Tages Bekannte
kamen, um nach dem Hauſe zu ſehen, fanden ſie alles erbrochen. Die
Diebe hatten es ſcheinbar nur aufs Geld abgeſehen, denn wertvolle
Gegenſtände hatten ſie liegen laſſen. Von den Tätern fehlt jede Spur;
man hat bis jetzt noch keinen Anhaltspunkt dafür, wann der Einbruch
verübt wurde. Die Nachbarſchaft hatte nichts bemerkt und die Abweſen=
heit
des Ehepaares war nur ganz wenigen Leuten im Orte bekannt.
Unfall. Beim Holzmachen ſchlug ein fallender Baum den jungen
L. Birkenhauer nieder und zertrümmerte ihm das Bein, ſo daß er mit=
tels
Tragbahre heimbefördert werden mußte.
Cd. Michelftadt, 13. Nov. Odenwälder=Vereinigung für
Kunſt und Wiſſenſchaft. Im vollbeſetzten Saale hielt Herr
Profeſſor Dr. Schmidtgen aus Mainz einen äußerſt intereſſanten Vor=
trag
über Eiszeitjäger in Rheinheſſen. Der Redner führte ſeine Hörer
zunächſt 110 000 Jahre in die letzte Phaſe der letzten großen Eiszeit zu=
rück
, ſchilderte das Klima, die Vegetation, die gewaltigen Tiere jener
Zeit und auch ihre Menſchen, die Eiszeitjäger. Anhand von Lichtbildern
der Funde, die der Redner in den letzten Jahren bei Wallertheim in
Nheinheſſen ausgegraben hat und die in der ganzen Welt Aufſehen er=
regten
, zeigte er, wie die Urmenſchen lebten, und vor allem wie ſie
jagten. Während die Wallertheimer Fundſtelle nur eine Raſtſtelle der
Jäger war, war die am Linſenberg bei Mainz eine primitive Anſied=
lung
, was durch die Spuren einer Hütte wahrſcheinlich gemacht wird.
Es wäre die erſte Hütte, die aus der Urzeit überhaupt bekannt worden
iſt. 30 000 Jahre liegen zwiſchen jenen Wallertheimer Jägern und denen
am Linſenberg, was ſich nicht allein durch geologiſche Beobachtungen
erhärten läßt. Die Steinwerkzeuge haben ſich weſentlich gebeſſert, das
erwachende Kunſtempfinden zeigt ſich an einem wertvollen kleinen
Figürchen, an bearbeiteten Holzſtückchen und an durchlochten Schnecken=
häuſern
, die, auf eine Darmſaite gereiht, eine geſchmackvolle Halskette
ergaben. Beſondere Beachtung verdienen unter dieſen Schnecken ſolche,
die nicht in der Umgebung vorkamen, ſondern von dem Adriatiſchen
Meere ſtammen. Sie geben vielleicht einen Hinweis, woher die neue
Raſſe der Aurignac=Menſch, der ſich auch in körperlicher Beziehung von
dem Wallertheimer Jäger unterſcheidet, nach dieſer Gegend kam. Alles
dies und noch mehr wurde an den ſchönen Bildern klar erläutert, ſo
daß der reiche Beifall, der dem gewandten Redner und ausgezeichneten
Gelehrten gezollt wurde, durchaus berechtigt war. Es ſei ſchon heute
darauf hingewieſen, daß am nächſten Freitag Herr Oberlandmeſſer Bur=
baum
ſprechen wird über Die Erforſchung und Darſtellung der Erd=
oberfläche
(Mit Lichtbildern.) Der Vortrag muß mit Rückſicht auf
die vorgeführten Handzeichnungen im Zeichenſaal der Oberrealſchule
ſtattfinden.
Ce. Jugenheim, 13. Nov. Schwimmbad. Die hieſige Gemeinde
hat das Gelände zur Erbauung eines Schwimmbades erworben, das
Kulturbauamt Darmſtadt hat mit den Vorarbeiten begonnen. Voraus=
ſichtlich
wird das Bad ſchon im nächſten Frühjahr fertiggeſtellt ſein.
A. Hambach, 11. Nov. Einweihung des Gefallenen=
ehrenmals
. Auf Anregung unſeres ehemaligen Pfarrers Blum,
jetzt Neckarſteinach, war ſeit längerer Zeit in unſerer Gemeinde der Plan
gefes worden, auch den Gefallenen von hier ein ehrendes Denkmal zu
errichten. Heute konnte nun deſſen Einweihung vorgenommen werden.
Um 2. Uhr verſammelten ſich die Feſtteilnehmer, voran Gemeinde=,
Kirchen= und Schulvorſtand, am Schulhaus, worauf ſich ein langer Feſt=
zug
zum Ehrenmal begab. Dieſes iſt von Bildhauer Müller= Heppen=
heim
hergeſtellt worden und zeigt in einem kapellenähnlichen Gebäude
ein Reliefbild, auf dem über zwei verwundeten Kriegern Chriſtus
ſchwebt, und darüber eine Taube mit einem Deltzweig im Schnabel.
Seitwärts ſind zwei Platten mit den Namen der Gefallenen angebracht.
Nach der Einweihung des Denkmals fand im Rebſtock eine Nach=
feier
ſtatt.
Den Ausgangspunkt ſchwerer Geſundheitsſtörungen
bilden ſehr häufig die Hämorrhoiden. Man wußte bis vor kurzer Zeit
nicht, daß dieſe ſchmerzhaften Hämorrhoidalentzündungen, die den Kranken
oft zwingen, das Bett zu hüten, durch die Darmbakterien verurſacht
werden. Jeder, der an Hämorrhoiden leidet, ſollte ſich dieſe Forſchungs=
ergebniſſe
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Nummer

Tagung des Reichsverbandes Deutſcher Evane
Beamkenvereine in Bochum.
Eine überaus ſtattliche Anzahl von Vertretern de
liſchen Beamtenvereine hatte ſich von nah und fern zu
amtentag des Reichsverbandes Deutſcher Evangeliſcher
vereine in Bochum eingefunden. Die gut proteſtantiſ
hatte zu Ehren des Gaſtes ein feſtliches Gewand ang
allen Straßen flatterten die blau=weißen Fahnen und
und gaben Kunde von der beſonderen Tönung, den
geliſche Leben in dieſen Tagen durch die Anweſenheit
ordneten evangeliſcher Beamtenvereine aus den verſ
Gauen Deutſchlands empfing.
Der Vollſitzung der Vertreter ging am Vormittag
geliſchen Vereinshaus die Sitzung des Vorſtandes vora=
Vorſitzender des Reichsverbandes Pfarrer von der Hey)
gab zunächſt den Geſchäftsbericht. Er konnte die ſchöne E.
aufzeigen, die die Sache der evangeliſchen Beamtenver 6
nommen hatte. Erfreulicherweiſe tritt die Verbindun
liſcher Beamten immer deutlicher zutage als Bewegung.
ſich klar in der ſtets ſteigenden Mitgliederzahl der älte .
gruppen. Der Vorſitzende entwarf in großen Zügen den
des Bundesprogrammes, entwarf Richtlinien für die Wik=
in
den Ortsgruppen und verlas dann ein Huldigungs
an den Reichspräſidenten von Hindenburg, deſſen Daß
noch während der Berichterſtattung einlief.
Nach der Vorſtandsſitzung fand die Vertreterver
ebenfalls im evangeliſchen Vereinshauſe ſtatt. Der
erſtattete hier den in der Vorſtandsſitzung genehmigten
bericht und forderte zu rühriger Werbetätigkeit in ei
benachbarten Orten auf. Die Aufgaben für die Winterar
eine äußerſt fruchtbare Diskuſſion aus. Die tiefe Beden
angegebenen Themen für das evangeliſche Beamtentum
ſeitig anerkannt. Im weiteren Verlauf der Verhandl.
u. a. noch Stellung genommen zur Paritätsfrage zur
Berufsbeamtentums, zu den bevorſtehenden Kommu
und zu der Frage des Beamtenrechts. Die Vertreterverſy
nahm eine Entſchließung an, in der für die Beamten
lert das ihnen zuſtehende Staatsbürgerrecht der Freihei ſ.
tiſchen Ueberzeugung und der Beſtätigung der verfaſſun
Rechte, die Erhaltung des Berufsbeamtentums ſowie
führung der von der Reichsverfaſſung zugeſicherten Par
dert werden. Dieſe Entſchließung bildete den Nieder
Ausführungen, die der Direktor des Evangeliſchen Bus.
D Fahrenhorſt=Berlin in ſeinem Referat Die 9
Lichte der Reichsverfaſſung gemacht hatte. Seine äuße
den Darlegungen gipfelten in dem Satz: Nicht jedem d. 6
ſondern jedem das Seine!
Damit fand die ſo erhebend verlaufene Vertreterver nu
ihr Ende. Der Abend vereinte ab 8 Uhr die evangeliſc
ten mit ihren Angehörigen, im großen Saal, des ev
Vereinshauſes zu einem Feſtabend, zu dem ein äußerſe
tiges Programm von der gaſtgebenden Ortsgruppe B
ſammengeſtellt war. So fand der erſte Tag in Bock
allſeits befriedigenden und harmoniſchen Verlauf.
Der zweite Tag wurde durch einen Feſtgottesdie i
Chriſtuskirche eingeleitet. Der Feſtprediger war Herr P
Albert Schmidt=Bochum. Sein Textwort war Eph. 6.
Hand dieſes Bibelwortes zeichnete er die Idealfigur
geliſchen Beamten. Das Vorbild ſeiner Amtsführung w9.
Luther, deſſen Geburtstag am gleichen Tage gefeiert, u)
11,30 Uhr fand im großen Saale des evangeliſchen Ver s
in überaus eindrucksvoller Weiſe die feierliche Weihe
Fahne des Bochumer Evangeliſchen Beamtenvereins ſta
eine Stiftung der weiblichen Mitglieder des Verbandes
als Motto das Bibelwort Einen andern Grund kann i
legen, denn der gelegt iſt, nämlich Jeſus Chriſtus.
wurde überreicht durch den 1. Verbandsvorſitzenden Her. A
von der Heydt=Koblenz.
Nach einem Feſteſſen verſammelten ſich um 2½ Uhr
geliſchen Vereine von Bochum und Umgegend vor de
liſchen Vereinshaus, um in einem ſchier unüberſehbar
unter Vorantritt zahlreicher Muſikkapellen vom Moltk
Lutherkirche zu marſchieren. Dort beleuchtete in einer d
äußerſt eindrucksvollen Rede Herr Studienrat Kohlmat
die Bedeutung Martin Luthers für das deutſche Vol in
proteſtantiſche Kirche. Seine mit tiefer Ergriffenheit.
menen Worte klangen aus in das Lutherlied: Ein feſt
unſer Gott. Um 6 Uhr begannen die Feſtverſammlun.
Parkhausſälen und im großen Saal des evangeliſchen
hauſes. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtand deu
Deutſch=evangeliſcher Wille‟. Im Parkhauſe ſprach Her 8:
direktor D. Fahrenhorſt=Berlin, im evangeliſchen Veſ=
Herr Oberpoſtdirektor Dr. Kerſchkamp=Düſſeldorf.
So gingen dieſe Beamtentage wie ein großes Lei e=
Erleben an uns vorbei. Möge ihnen ein tiefes, ſegenv.
leuchten beſchieden ſein. Der Bochumer Ortsgrupt g
größte Anerkennung für die organiſatoriſche Glanzlei
alle in ihr beſchloſſenen Arbeiten, wovon dieſe Tagung
redtes Zeugnis ablegte.
Bm. Hofheim (Ried), 12. Nov. Poſtfernkabel. Die ſ
gen Tagen an der Rheinbrücke begonnene Legung des Po ſr
geht nun ſchon durch unſeren Ort. Ein ſchmaler, 90 Zentir
Graben zieht links an den Häuſern entlang der Linden=, Ba
Bahnhofſtraße. Eine Anzahl Erwerbsloſer von hier und ſe
hat hierbei Verdienſt gefunden und geht die Arbeit ſehr ra
ten. Die obengenannten Straßen ſind durch dieſe Arbeit und
ſchlechte Wetter in ziemlich ſchlechtem Zuſtand. Sicherheß
nahmen gegen Einbrecher. Durch die in letzter
häufig vorgekommenen nächtlichen Einbrüche und Diebſtähle
ſuche, hat ſich bei der hieſigen Einwohnerſchaft eine gewit=
bzw
. Furcht und Unſicherheit eingeſchlichen. Ueberall treffer
ger Maßnahmen, um ihr Hab und Gut vor fremder Hand
By. Langen, 13. Nov. Im Saale des Gaſthauſes Zum!
anſtaltet nächſten Sonntag der hieſige Geflügelzuchtverein
ſchau. Während der Ausſtellung wird eine Tombolaverloſu
den. Der Alice=Frauen=Verein veranſtaltet ein Feſt, deſ
zum Wohle der hieſigen Armen verwendet wird. Es komm
Samstag die von Herrn Direktor Kappenmacher in Frankfur
geſetzte Märchen=Revue Schneewittchen zur Aufführung.
*
* Waſſerſtandsnachrichten vom 13. November. Rhein:
064 Meter, Kehl 1,79 Meter, Maxau 3,46 Meter, Man=
Meter, Mainz 0,10 Meter. Kaub 1,15 Meter, Köln 0
Main: Schweinfurt 0,62 Meter, Würzburg 0,60 Meter,
Meter, Groß=Steinheim 2,27 Meter, Frankfurt 2 32 Meter
Staatspegel 0,52 Meter, dto. Waſſertiefe 1,46 Meter, dto
1,16 Meter.
Gernsheim, 13. Nov. Waſſerſtand des Rh.
12. November 0,93 Meter, am 13. November 0,95 Meter
Hirſchhorn, 13. Nov. Waſſerſtand des Nee
12. November 0,63 Meter, am 13. November 0,56 Meter.

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Ferner im Anſchluß hieran an Or.
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.
Ferner im Anſchluß hieran an Ort
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Donnerstag den 14 November 1929

Zu den

Rektor Prof. Dr. Ehrhardt Schmidt.
gegen den die rechtsgerichteten Studenten demon=
ſtrierten
, da er das Protektorat bei Veranſtal=
tungen
der Deutſchen Studentenſchaft ablehnte,
nachdem die Deutſche Studentenſchaft nicht mehr
die anerkannte Vertretung der Geſamtſtudenten=
ſchaft
iſt.
Ein gefährlicher Heiratsbetrüger feſtgenommen.
Frankfurt a. M. Der Kriminalpolizei ge=
lang
es, den 40jährigen Kaufmann und Heirats=
ſchwindler
Julius Gluetzke feſtzunehmen. Er hat auf
ganz raffinierte Art ſeine Opfer um größere Geld=
beträge
beſchwindelt, wobei er ſich als Ziegelei=
beſitzer
, ehemaliger Offizier und Großkaufmann aus=
gab
.
Aus dem Fenſter geſtürzt.
Frankfurt a. M. Der 42jährige Angeſtellte
Römer ſtürzte ſich geſtern vormittag im Geſchäfts=
gebäude
der Frankfurter Allgemeinen aus einem
Fenſter des zweiten Stocks auf die Straße. Er erlitt
einen Schädelbruch, innere Verletzungen, ſowie Glie=
derbrüche
und wurde in hoffnungsloſem Zuſtand ins
Heiliggeiſt=Hoſpital gebracht.
Starkſtrom auf den Schienen.
Kaſſel. Vorgeſtern morgen gegen 6 Uhr
waren kurz hinter dem Bahnhof Oberkaufungen in=
folge
des heftigen Sturmes vier Lichtmaſte, die zu
dem Ortsnetz Oberkaufungen gehören, mit dem ge=
ſamten
Drahtgeſtänge auf die Schienen der Wald=
kappeler
Bahnſtrecke geſtürzt. Das Verkehrshinder=
nis
war von einem Schrankenwärter, der in der
Nähe eine Schranke zu bedienen hatte, bemerkt wor=
den
. Er benachrichtigte ſofort den Bahnhof Oberkau=
fungen
, der die Strecke Oberkaufungen-Helſa
ſperrte. Die Aufräumungsarbeiten konnten erſt nach
Ansſchaltung des elektriſchen Stromes in Angriff
genömmen werden.
Der Koblenzer Reichsbahnbeſtechungsſkandal.
Anklage gegen 12 Perſonen.
Koblenz. In der großen Beſtechungsſache zum
Nachteil der Reichsbahndirektion Koblenz iſt nun
gegen 12 Perſonen Anklage erhoben worden. Unter
der Anklage des Betrugs zum Nachteil der Reichs=
bahn
ſtehen die Kaufleute Anton Dunke und Joh.
Peter Kuhnen, die außerdem noch wegen aktiver Be=
ſtechung
angeklagt ſind. Ferner ſind wegen ſchwerer
aktiber Beſtechung angeklagt: ein Reichsbahnoberrat,
ein Reichsbahnbetriebsingenieur, ein Reichsbahnin=
ſpektor
und ein Reichsbahnoberinſpektor aus Koblenz,
ein techniſcher Reichsbahnoberinſpektor aus Köln.
Das gefährliche Kohlenoxydgas.
Fünfzehn Arbeiterinnen bewußtlos.
Rieſa. Als am Montag vormittag in einer
Korſettfabrik ein Trikotagereifender in den Arbeits=
raum
trat, in dem 15 Arbeiterinnen beſchäftigt
waren, fand er dieſe zu ſeiner Ueberraſchung ſchla=
fend
vor und ſtellte bei näherer Nachprüfung feſt,
daß ſämtliche Anweſende bewußtlos waren. Der Rei=
ſende
alarmierte ſofort die Geſchäftsleitung. Einem
Arzt und einer Abteilung der Polizei gelang es,
nach längerem Bemühen die Bewußtloſen mit
Sauerſtoffapparaten wieder ins Leben zurückzurufen.
Die Vergiftung war durch Kohlenoxydgaſe entſtan=
den
, die einem ſchadhaften Rohr entſtrömt ſein ſol=
len
. Die Arbeit wurde wegen des Zwiſchenfalls ſo=
fort
abgebrochen.
Zum 60. Geburtstag Helene Stöckers.

Dr. Helene Stöcker,
die bekannte Führerin in der Mutterſchutz= und
Friedensbewegung, feierte am 13. November
ihren 60. Geburtstag. Sie iſt in Elberfeld ge=
boren
, ſtudierte Philoſophie und Literatur=
wiſſenſchaft
und erwarb als eine der erſten deut=
ſchen
Frauen den Doktortitel. 1905 gründete ſie
den Bund für Mutterſchutz, der die Gleichſtellung
der unehelichen Mütter und Kinder anſtrebt.
Seit dem Kriege iſt Helene Stocker vorwiegend
für die Friedensbewegung tätig.

Die beim Zuſammenſtoß ineinandergeſchobenen Wagen werden auseinandergezogen.
Bei dem ſchweren Eiſenbahnunglück vor der Einfahrt in den Deſſauer Hauptbahnhof, das fünf
Todesopfer forderte, hatten ſich die erſten Wagen des Perſonenzuges MagdeburgLeipzig ſo inein=
einandergeſchoben
, daß es lange Zeit dauerte, bis die zertrümmerten Wagen auseinandergezogen
und die ſchwer verletzten Paſſagiere befreit werden konnten. Die Schuld an der Kataſtrophe trifft
den Führer der elektriſchen Lokomotive, der Selbſtmord verübte.

Der Feſtzug in den Straßen von London; im Kreis: der neue Lord=Major Sir William Waterloo.
In jedem Jahr iſt der Amtsantritt des neugewählten Oberbürgermeiſters von London ein Feſttag,
der mit großen Umzügen gefeiert wird. Im Feſtzuge werden Darſtellungen der wichtigſten Ereig=
niſſe
des vergangenen Jahres, hiſtoriſche Szenen und techniſche Neuheiten mitgeführt. In der
Stadthalle wird dem Oberbürgermeiſter ſodann das Amtsſchwert feierlich überreicht, womit ſeine
Amtszeit beginnt.

Jockey Grabſch.
der Derbyſieger, mit
87 Siegen Champion
der Flachrennreiter.

Charlie Mills,

Otto Hauſer,

der König der Trabrennbahnen, mit 103 mit 37 Siegen wieder=
Siegen Champion der Trabrennfahrer. um Champion der

Hindernisreiter.

Freiſpruch in einem Abtreibungsprozeß.
Altenburg. Vor dem Altenburger Schwur=
gericht
wurde der 44 Jahre alte Arzt Dr. Her=
mann
Kanter aus Altenburg von der Anklage
wegen Vergehens gegen Paragraph 218 St. G B,
freigeſprochen. Die Anklage lautete auf gewerbs=
mäßige
Abtreibung in neun Fällen, die bis in
das Jahr 1925 zurückreichen. Dr. Kanter beſtritt
jede Schuld und behauptete, er habe nur einge=
griffen
, wenn die gemiſcht, mediziniſche und ſo=
ziale
Indikation vorgelegen habe. Er wurde in
vier von den zur Anklage ſtehenden Fällen aus
Mangel an Beweiſen freigeſprochen, in den übri=
gen
fünf Fallen nicht ſchuldig befunden. Das
Gericht war der Anſicht, daß ſich nicht habe feſt=
ſtellen
laſſen, ob bei den in Frage ſtehenden
Patientinnen Schwangerſchaft beſtand. Die
Bekanntgabe des Urteils führte
zu ſtürmiſchen Beifallskundgebun=
gen
im überfüllten Zuſchauerraum.
Flugzeugabſturz.
Zwei polniſche Offiziere getötet.
Poſen. Auf dem Flugplatz von Lawitza ſind
vorgeſtern zwei polniſche Militärflugzeuge bei einem
Uebungsflug zuſammengeſtoßen. Beide Apparate
wurden zertrümmert. Die Inſaſſen des einen Flug=
zeuges
, zwei polniſche Offiziere, kamen ums Leben.

Schwerer Unfall des Geheimrats Dr. Kautz.
Berlin. Beim Ueberſchreiten des Fahrdamms
wurde, wie Berliner Blätter berichten, am Dienstag
abend in Charlottenburg der 69 Jahre alte Wirkliche
Geheime Rat Präſident Dr. Georg Kautz von einem
Automobil überfahren. Der Verunglückte wurde
zunächſt nach der Rettungswache gebracht, mußte aber
ſchwerer innerer Verletzungen wegen von dort aus
nach dem Krankenhaus Weſtend überführt werden.
Dr. Kautz war früher Präſident des Kaiſer=Wilhelm=
Kanals. Sein Zuſtand iſt wegen ſeines Alters ziem=
lich
bedenklich.
Eine bemerkenswerte Leiſtung der Bremen.
New York. Die Bremen iſt trotz heftiger
See nach einer Fahrzeit von 4 Tagen 19 Stunden
und 12 Minuten in New York eingetroffen und
konnte kurz vor der Ankunft den Dampfer Ma=
jeſtie
überholen, der einen Tag früher Southamp=
ton
verlaſſen hatte. Fachleute bezeichnen die Leiſtung
der Bremen als beſonders bemerkenswert, weil ſie
trotz heftiger See und ſtarker Gegenwinde ihre
Fahrzeit einhalten konute. Das Schiff erbrachte da=
mit
den Beweis, daß es auch bei ungünſtigem Wet=
ter
allen Anforderungen richt.

Nummer 3
Schwere Skurmſchäden in Norw
Oslo. Der Sturm, der im ſüdlich
einem Teil des nördlichen Norwegens wüüte
der ſchwerſte ſeit vielen Jahren und hat betrö
Schaden angerichtet. Die Verkehrsverbindun
zum großen Teil anterbrochen worden.
gang des Trontheim=Fjords wurde eine Flot
Fiſcherbooten vom Sturm überraſcht.
machten verzweifelte Anſtrengungen, die
erreichen. Drei Boote ſanken. Von ihrer 9
ſind zwei Mann ertrunken. Die übrigen
konnten gerettet werden. Mehrere Boote
noch vermißt. Das Wetter hat ſich inzwiſch
aufgeklärt.
Eine Fähre inmitten eines Fluſſes g
Saarbrücken. Eine Wandergeſellf
etzva 60 Perſonen wollte die Fähre über
zur Ueberfahrt von Bierbach nach Weben)
nutzen. Der kaum 14 Jahre alte Fährmar
zunächſt das faſt fußhohe Waſſer ausſchöt
dann vier Herren und eine Dame trotz
nungen der Ortseinwohner die Ueberfahrt
kamen ſie gerade bis zur Mitte des Fluſſe
zu ihrem Schrecken bemerkten, daß an
Vordſeite ein etwa 50 Zentimeter langes
fehlte und durch die Oeffnung fortgeſetzt
das Boot ſtrömte. Wenige Meter weiter
Fährboot um und drei Herren ſowie die De
ten in das Waſſer, während der vierte J
dem Boot abtrieb. Zum Glück ſtand die
ſtellenweiſe bis zu 6 Meter tief iſt, an die
nur etwas über einen Meter hoch. Die
hätten ſonſt mit ihren ſchweren Ruckſäcken
das Ufer erreichen können.

Schwierige Rettung aus Seeno
London. Bei dem Sturm, der am
an der engliſchen Küſte und im Kanal he=

der italieniſche Dampfer Nimbo in der
Brighton geſtrandet. Die Rettung der 9
geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. Infolge der
See konnten Rettungsboote nicht an den
herankommen. Nach einem mißglückten V
lang es ſchließlich, durch eine Rakete ein
den Dampfer hinüberzuſchießen und mit
Hoſenbojen nacheinander 20 Mann der Be=
Land zu bringen. Der Kapitän und ne
blieben an Bord, um die Pumpen zu bedi
am Dienstag nachmittag wieder eine Verſck
der Wetterlage eintrat, wurden auch ſie
von Raketengerät an Land gebracht.
Schiffsunglück in Südfinnlant
Helſingfors. Bei Utö (Südfinnla
Dreimaſtſchoner Draken aus Nyſtad unte=
Die Lotſen von Utö ſahen bereits am Mor
ein Schiff, das etwa 500 Meter vom Ufe
auf Grund ſtieß und zerſchellte. Elf Man
ſatzung konnten ſich auf eine kleine Klit
über die jedoch die Wellen hinwegſpülten
des orkanartigen Sturmes war es den L
nicht möglich, an die Schiffbrüchigen heran
Exploſion auf einem franzüſiſchen Tor
Paris. Nach einer Meldung aus Tor
dierte an Bord des franzöſiſchen Tor
Trombe ein Keſſel. Drei Heizer wur
getötet und ein Matroſe ſchwer verletzt.
glück ereignete ſich in dem Augenblick, als
tille nach ihrer Rückkehr aus Algier 9
übungen vor dem Hafen von Toulon aus
Einſturz einer Hängebrücke.
Vier Tote, 75 Verwundete.
Amſterdam. In Preanger, im E
Jaba, hat ſich ein furchtbares Unglück erei
200 Eingeborene begleiteten zwei Pilger, d.
Mekka begeben wollten, über eine Hänge
über ein ausgetrocknetes Flußbett führte.
Warnungen begab ſich faſt die ganze Geſ=
gleich
auf die Brücke, die plötzlich einſti
Perſonen waren auf der Stelle tot, 75
Frauen und Kinder erlitten mehr ode
ſchwere Verletzungen.
Kein Atlantik=Flug des Flugzeugs
Sowjets.
New York. Bei ihrer Ankunft in
hatten die Flieger des ruſſiſchen Flugzer
der Sowjets, die den Flug MoskauAl
York erfolgreich durchgeführt hatten, die
Atlantiſchen Ozean zu überfliegen. Wie je
wird, haben die Behörden in Moskau die
zur Ueberquerung des Ozeans nicht erteilt

Viktoria Zubkoff, geb. Prinzeſſin von
die Schweſter des früheren Kaiſe:
Bonn. Geſtern morgen, kurz vor
Frau Zubkoff geſtorben. Der Tod von
koff, die an beiderſeitiger Lungen= und
euitzündung erkrankt war, iſt in den geit
genſtunden infolge plötzlich auftretender &
eingetr."

[ ][  ][ ]

mmer 316

Donnerstag, den 14. November 1929

Seite 11

Yolores

Ae

Kaſimir

zwei Herren nach
im Hotel Danieli
die Sand gewohnt
. andere.
aus allen europäiſchen

*

i vergangenen Jahr kamen
g. Es war ein Mittwoch.
nmer, in denen Alfred de
bezogen ſie aber nicht,
Tag darauf kamen Tel=
n
. Aus Paris, Florenz, Wien .r2 Rom kamen die Kor=
enten
des New York Herald, der Daily Mail und mit
ine Schar von Photo=Reportern.
Freitag kam mit ihrem Manager Carewe endlich ſelber
z del Rio an und bezog die Zimmer, die ihre Sekretäre ihr
twoch gemietet hatten. Ihre Ankunft, ihr Einzug, ihre Ge=
iten
erregten dasſelbe Aufſehen, das früher einem Souve=
gewandt
worden wäre. Es wurde gekabelt, zugeſchaut
nipſt, wie dies ſelbſt in Venedig ſelten geſchieht.
h, ſagte Dolores del Rio, Venedig iſt ſchön. Aber
n iſt noch ſchöner.
hatte ein Jahr ihrer früheſten Jugend in Spanien ver=
Aber ſie iſt nicht Spanierin ſondern Mexikanerin. Und
t wirklich Dolores del Rio.
Abend ihrer Ankunft war ein großer Empfang im Palazzo
min am Canal Grande. Der Palazzo iſt berühmt, weil
mEntreſol Wagner wohnte und ſtarb. Die rieſigen hohen
ntationsräume der Palazzi wurden früher nur zu Feſten
. Jetzt werden ſie aber auch im Sommer bewohnt.
ſores erſchien in einem Rahmen, der nicht herrlicher für
ſein können. Hinter ihr kam Carewe, ihr Manager, ein
ergeſicht im Frack, mit einer weißen Mücke am Kinn,
en Haaren, gelbbraunem Teint, und die Hand in der
in welche eine große ſilberne Kette hineinhing.
dem Rieſenraum des Palazzo, welcher der hohen Treppe
ſſten war, ſtand General Robilant, Infant Luis Fernando
anien, der Herzog von Bergamon, der portugiſiſche Graf
der griechiſche Pianiſt Athos Baſilakis, der deutſche
Karl Vollmöller, Lady Colbrough, Renata Borgheli, Lady
eine Nichte Oskar Wildes und die Freundin d’Annunzios
di Oſtheim.
ihnen und hundert anderen machte Dolores ihre kleine
lännerverbeugung. Sie war ganz in Weiß, hatte die Arme
rhängen und verbeugte ſich leicht hundertmal. Sie trug
ng anliegendes weißes Kleid, daß es nicht nur ihre Figur
ſchönem Stahl herauspreßte ſondern auch das entzückende
ihrer Haut matt hervorhob. Ihre Augen haben einen
digen klaren und tiefen Schein. Von vorne ſieht ihr Ge=

ſicht voll und harmoniſch aus. Von der Seite hat ſie ein kühnes
klares, deutlich ſcharf gezeichnetes Profil. In der Mitte der
Stirn trägt ſie einen Scheitel, und die Haare faltet ſie am
Hinterkopf in einen kleinen Knoten.
Sie ſieht nicht klaſſiſch damit aus, ſondern unerhört modern.
Klaſſiſch höchſtens in dem Sinne, daß ſie für alle Experimente
der Zeit, die das Ausſehen einer Frau betreffen, eine ideale
Form in ihrem Körper gefunden hat.
Was an ihr beſonders ſchön iſt und ſich wirklich zauberhaft
nicht verliert, das iſt die Art, wie ſie daſteht und zugleich
ohne die geringſte Poſe den Raum damit erfüllt.
Sie war den ganzen Abend glücklich, mit Luis Fernando
ſpaniſch reden zu können.
Dolores del Rio iſt ein Beweis dafür, mit welch unfaßbarer
Schnelligkeit im Film Karrieren gemacht werden. Sie war
dreiundzwanzig Jahre alt hatte vor zwei Jahren einen großen
Erfolg und damit Welt=Popularität wie wenige Schauſpielerinnen.
Dabei hatte ſie niemals zum Film gewollt, ſie war dazu über=
redet
und faſt gezwungen worden.
Im Jahre 1905 wurde ſie auf einem Gut im Staat Mexiko
geboren und verbrachte dort ihre Jugend. Acht Jahre verbrachte
ſie dann im Kloſter. Mit vierzehn Jahren begleitete ſie ihre
Familie nach Spanien, wo ſie die Königin kennen lernte. Als
ſie nach Mexiko zurückkam, kehrte ſie ein Jahr wieder in den
Konvent St. Joſef zurück und lebte dann mit ihrem Vater, der
an einem Bankunternehmen beteiligt war, teils in Mexiko=City,
teils auf dem Gut, das vierhundert Meilen davon entfernt liegt.
Mit ſechzehn Jahren heiratete ſie einen jungen Mann: Jayme
del Rio.
Gleichzeitig kam Carewe mit ſeiner Braut nach Mexiko=City
und ſah Dolores auf einem Wohltätigkeitsball tanzen.
Sie würden, ſagte er, eine große Schauſpielerin in Holly=
wood
werden.
Alles lachte.
Von Los Angeles aus lud Carewe Jayme del Rio und
ſeine Frau nach Hollywood ein. Sie fuhren einmal der Neugier
halber hinüber und ſahen ſich dieſe geheimnisvolle Sache an.
Es kamen einige Umſtände hinzu, die es Dolores nicht allzu=
ſchwer
machten, ſelber, auf Carewes Drängen, ſich im Film zu
erproben. Der erſte Film hieß Joanna und war wahrſchein=
lich
nicht allzu gut. Dann ſpielte ſie Pals Firſt Sodann
ſpielte ſie in den Univerſal Pictures den Film The whole
town’s talking Und eine Anzahl andere.
Carewe hielt daran feſt, daß Dolores ein Genie ſei. Dieſes
Feſthalten bekam ihm nicht ſchlecht, obwohl es in dem Konkurrenz=
kampf
um den Erfolg in der Film=Atmoſphäre nicht leicht iſt.
1926 ſpielte Dolores in Toltois Reſurektion und war welt=
berühmt
. Im Jahr darauf Ramona. Und nun war ihr Ruhm
ſogar populär geworden.

Die zurückgezogene Belobigung.
(r) Amſterdam. Von der Grenzzollverwaltung i.
mond wurde kürzlich der Grenzaufſeher Karel Verwellen
lich belobigt, war es doch ſeiner intenſiven Aufmerkſamkei:
danken, daß in einer Nacht drei der gefährlichſten Schmug
die man ſchon ſeit Monaten fahndete, an der deutſch=holle
Grenze gefaßt werden konnten. Die Kollegen und Bekan;
glückwünſchten mit mehr oder minder Neidgefühl im He=
erfolgreichen
jungen Beamten, den ſeine vorgeſetzte Behörl
geehrt hatte, und Karel Verwellen ſelbſt ſchritt ſtolz wie
auf ſeinen ungewöhnlich langen Beinen einher. Aber, abe
mut kommt immer noch vor dem Fall, und Karel Ve
Triumph und Herrlichkeit ſollten ein jähes und ſchmählid
finden
Inzwiſchen nämlich waren die drei auf friſcher Tat e

keit herauszuholen, aber ſchließlich gelang es doch. Und
nebenbei, ſo zum Schluß, wurden die Paſcher auch noch z
Hergang ihrer Gefangennahme gefragt. In der übereinſtimmen=
den
Antwort, die der verdutzte Auditeur von den Dreien ver=
nahm
, fiel das Heldentum Karel Verwellens wie ein Kartenhaus
zuſammen.
In jener Nacht hatten ſich die holländiſchen Zöllner in aus=
gedehntem
Halbkreiſe um den Pfad herum im Walde aufgeſtellt,
durch den die bereits ſignaliſierten Schmuggler kommen ſollten.
Karel Verwellen war das Zentrum an der Einmündung des Pfa=
des
in das Buſchwerk zugewieſen worden. Karel hatte am Nach=
mittag
mit einem Freunde einige Gläschen Genever getrunken
und war hundemüde. Es wurde ſpät und ſpäter als ſpät, und
immer noch waren keine Schmuggler zu ſehen. Nur ein Viertel=
ſtündchen
! dachte Karel, ſtellte das Gewehr an einen Baum legte
ſich nieder und ſtreckte ſich behaglich aus. Bald ſchlief er feſt. Er
hatte aber nicht an die ungebührliche Länge ſeiner Gehwerkzeuge
gedacht und ſo kam es, daß dieſe quer über den Pfad lagen, den
die Schmuggler paſſieren mußten. Dieſe kamen auch etwa eine
Stunde ſpäter und, wie es nicht anders zu erwarten war, traten
dem pflichtgetreuen Grenzaufſeher Karel Verwellen gar mächtig
auf Schienbein und Hühnerauge. Das raſende Schmerzensgebrüll
des jah aus ſanftem Schlummer Aufgeſchrecktem lockte im Nu die
Kameraden herbei, die dieſes Gebrüll für den Alarmruf hielten,
und ſo und nicht anders fielen die drei armen Schächer in den
Arm der Gerechtigkeit.
Die öffentliche Belobigung Karels wurde ebenſo öffentlich
wieder zurückgezogen und Karel ſelbſt ſtrafverſetzt. Man ſieht,
Lügen haben kurze Beine, ſelbſt dann, wenn es ſich um lange
Beine handelt
Hauptfſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwwornich für Polittik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſk: Andreas Bauer; ſihr
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückfendung niht übernommen.

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nach Bessungerstraße 54 verlegt.

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Seite 12

Donnerstag, den 14. November 1929

Nummer

Srof Ohler und Tarnen.

Fußball.
Sporkverein Darmſtadk 1898 Haſia Bingen.

Die Verbandsſpiele der Bezirksliga der Gruppe Heſſen treten jetzt
in das entſcheidende Stadium. Während die ſeitherigen Spiele die
Frage nach dem Meiſter und den Tabellenzweiten und Tabellendritten
nahezu eindeutig entſchieden haben, iſt die Frage, wer von den Ver=
einen
in die Kreisliga abſteigen muß, noch nicht geklärt. In Ab=
ſtiegsgefahr
ſchweben 3 Vereine, Haſſia Bingen, Sportverein Darm=
ſtadt
1898 und FC. Langen. Am ſtärkſten ſcheint die Lage von Langen
und den 98ern gefährdet, von denen der erſtere in 11 Spielen 6 Puntke,
die letzteren in 10 Spielen 5 Punkte erzielen konnten. Hier wird alles
von den noch ausſtehenden Spielen abhängen. Während der FC.
Langen im Spiel des bevorſtehenden Sonntags gegen den Tabellen=
führer
in Worms wenig Ausſicht hat, zu einem weiteren Punkt=
gewinn
zu kommen, werden die dann noch reſtlichen Spiele des FC.
Langen auf eigenem Platze gegen die 98er und den Sportverein
Wiesbaden wohl noch einmal die größte Kraftentfaltung der Langener
bringen, ſo daß hierbei wohl mit einer Verbeſſerung der Punktzahl
gerechnet werden muß. Andererſeits ſteht aber die Sache für die Ein=
heimiſchen
um deswillen nicht ungünſtig, weil mit Ausnahme des
Spieles gegen Langen die 3 reſtlichen Spiele gegen Alemannia Worms,
V.f.L. Neu=Iſenburg und Haſſia Bingen in Darmſtadt ſtattfinden.
Wenn hier ein ſiegreicher Ausgang erkämpft werden kann, dürften ſich
die 98er die Bezirksliga erhalten haben. Allerdings muß man ſich darüber
im klaren ſein, daß nur bei ſorgfältigſter Aufaſſung der Darmſtädter
Mannſchaft es möglich ſein wird, der Gefahr des Abſtiegs zu ent=
gehen
. So muß insbeſondere das Spiel des nächſten Sonntags gegen
Bingen ernſt genommen werden. Eine Niederlage würde den Sport=
verein
ſehr gefährden. Die 98er haben das Vorſpiel in Bingen ge=
wonnen
. Trotzdem iſt der Ausgang des Rückſpiels völlig offen. Die
Gäſte haben in den bisherigen Verbandsſpielen bewieſen, daß ſie auch
auf fremdem Platze zu kämpfen verſtehen; das kürzliche Unentſchieden
in Wiesbaden ſollte den Darmſtädtern eine Warnung bedeuten in dem
Sinne, daß nur größte Aufmerkſamkeit und reſtloſe Hingabe im bevor=
ſtehenden
Spiele den Erfolg bringen kann. Denn auch für Bingen
ſteht viel auf dem Spiel; bei einer eventuellen Niederlage wird auch
für ſie die Abſtiegsgefahr ſehr brennend.
Das Spiel beginnt nachmittags ½3 Uhr. Vor dieſem Treffen trägt
die Handballmannſchaft der 98er gegen Rot=We
Frankfurt das Verbandsrückſpiel aus.
Es iſt nötig, ſchon jetzt für die Doppelveranſtaltung des nächſten
Sonntags das Publikum um Einſicht in jeder Beziehung zu erſuchen.
Anläßlich der Vorgänge nach dem Spiel gegen Wormatia Worms iſt
dem Sportverein 1898 angedroht worden, daß bei Wiederholung
derartiger Geſchehniſſe Platzſperre verhängt würde.
Wenn man nun auch in Darmſtadt ob mit Recht oder Unrecht, ſei
dahingeſtellt auf dem Standpunkt ſteht, daß jene Ereigniſſe durch
das Verhalten der Wormatia=Spieler ſelbſt veranlaßt wurden, und zwar
dadurch, daß ſie die Gaſtfreundſchaft der 98er nicht in Anſpruch nah=
men
, ſondern umgekleidet auf dem Platze erſchienen und bei Spiel=
ausgang
ſofort zu dem Platzausgang in die abſtrömende Menge
hineinliefen, anſtatt zuerſt den durch Ordnungsleute geſchützten Weg in
die Umkleideräume zu nehmen, ſo darf doch nicht vergeſſen werden,
daß unter allen Umſtänden, ganz unabhängig von allen Be=
gleiterſcheinungen
, der Platzverein verpflichtet iſt, für Ruhe und Ord=
nung
zu ſorgen. Man weiß in Darmſtadt, daß die Leitung des
Sportvereins ſtets bemüht iſt, dieſe Verpflichtung zu erfüllen. Aber
ſelbſt bei dem beſten Ordnungsdienſt muß das Bemühen ſcheitern,
wenn nicht das Publikum die notwendige Einſicht aufbringt. Der
Zuſchauer iſt, dies geht ſchon aus dem Wort hervor, nur zum Zu=
fchauen
da. Auf ſeine aktive Mitwirkung muß verzichtet werden.
Größte Reſerve iſt alſo geboten, wobei der natürlichen, anſtändigen
Begeiſterung für den Platzverein kein Abbruch zu geſchehen braucht.
Wer ſich dieſer Dinge nicht bewußt iſt, ſchadet nicht nur dem ſport=
lichen
Ruf von Darmſtadt, ſondern auch dem Platzverein, der durch
eine Platzſperre ſportlich und finanziell ſchwer geſchädigt würde.

1. 5.C. Union Bikkoria Griesheim.

Der Platzſperre wegen muß Union das Spiel in Griesheim aus=
tragen
, und müßte, der Tradition nach, verlieren. Nach dem Spiel
in Arheilgen zu urteilen, könnte das auch leicht eintreffen. Die Mann=
ſchaft
krankte in der Läuferreihe, die, obwohl mit routinierten Spielern
beſetzt, letzten Sonntag ſehr ſchwach war, auch die als ungerecht empfun=
dene
Platzſperre hat ihr Teil dazu beigetragen, den Kampfgeiſt zu
ſchtöächen. Hoffen wir, am Sonntag (dem letzten in der Sperrzeit)
wieder Hochleiſtungen zu ſehen. Die Mannſchaft ſpielt in gleicher Auf=
ſtellung
wie gegen Arheilgen. Abfahrt für 1. Mannſchaft 1.30 Uhr,
für 2. Mannſchaft 11.30 Uhr ab Vereinslokal. Die 3. Mannſchaft tritt
vormittags 10.30 Uhr der 1. Mannſchaft des Reichsbahn=Sportvereins
am Dornheimer Weg gegenüber.

Bekrübliche Nachklänge von der Japanfahrk.
Säbelforderungen zwiſchen deutſchen Expeditionsteilnehmern.

Wenn einer eine Reiſe tut, ſo kann er was erzählen. Das trifft
ganz beſonders auf die deutſchen Leichtathleten zu, die den Länder=
kampf
gegen Japan beſtritten. Sie können viel erzählen und berich=
ten
, denn ſie haben auf dieſer Fahrt viel geſehen und erlebt. Auf dieſe
Weiſe erfuhren weite Kreiſe von einem Vorfall, der kaum glaubhaft
erſcheint und der verdient, in aller Oeffentlichkeit behandelt zu werden,
damit einer Wiederholung vorgebeugt wird. Es handelt ſich dabei um
folgendes:
Unter einigen Teilnehmern an der Expedition kam es eines Tages
zu einer Auseinanderſetzung, die ſich in erregten und teilweiſe heftigen
Ausdrücken vollzog. Da die Betreffenden akademiſchen Verbindungen
angehören, wurde bald der kommentmäßige Ton hervorgekehrt, mit
dem Reſultat, daß einer von den Streitenden den beiden anderen For=
derungen
auf einen Waffengang mit ſchweren Säbeln
übermitteln ließ. Die beiden mußten entſprechend den ſtudentiſchen
Vorſchriften die Forderung annehmen und die Angelegenheit den zu=
ſtändigen
Ehrengerichten melden, die nun in Aktion treten werden.

Daß ſich ein derartiger Vorfall innerhalb einer Nationalmann=
ſchaft
, der man die Vertretung eines ganzen Volkes anvertraut hatte,
abſpielen konnte, iſt beſchämend, beſchämend vor allem für die
betreffenden Leichtathleten. Da werden die ganze Zeit über ſo wun=
derbare
Worte von Sport und Kameradſchaft geſprochen, und wenn
die Probe auf das Exempel gemacht wird, wenn dieſe Sportsleute einige
Zeit ganz auf ſich angewieſen ſind und dabei Differenzen entſtehen, da
wiſſen ſie keinen anderen Rat, als eine kommentmäßige Bereinigung der
Angelegenheit. Es hätte viel beſſer auch dem akademiſchen Komment
entſprochen, wenn man auf dieſer Fahrt Burgfrieden gehalten hätte
und dieſe Zwiſtigkeiten in ſportlicher Kameradſchaftlichkeit beigelegt
hätte. Es mag kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Nerven aller
Beteiligten durch die lange Reiſe und den Klimawechſel aufs äußerſte
belaſtet waren, aber daß man ſofort den Ruf nach Waffen erhebt,
wird damit nicht verſtändlich gemacht. Die Angelegenheit ruht nun bei
den Ehrengerichten. Hoffentlich empfehlen dieſe den Betreffenden, den
Konflikt durch eine kameradſchaftliche Ausſprache aus der Welt zu
ſchaffen.

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Wer weint um Juckenack? Tragikomödie in drei Akten vo
J. N iſch. Perſ.: Juckenack; Frau Nagel, Hausbeſorger
Lotz, Staatsanwalt; Lina; Edmund, Walter. O 23
Unterhaltungskonzert. 0.30: Nur für Frankfurt: Nack

Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 14 Nov. 9: Reltoy
beth Hübner Riedger: Der Berliner Bär brummt üb
Schullaſten. O 9.30: Dr. H. Fiſcher: Variationen. Am
Ellen Lppſtein. 10.35: Mitteil, des Verbandes der
Landgemeinden. o 12: Schallplatten. o 14.30: Juger
O. Buchmann: Segelfliegen auf der Rhön. 15: Schult
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pädagogiſche Ausbildung der Studienreferendare. o 16.30;
Konzert. Kapelle Leo Bermann. O 17.30: Dr. H. Michaeli
Mönckeberg: Gedachte Geſpräche von Paul Ernſt. O 18: M.
Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde. o 18.30: Spaniſch
geſchrittene. O 18.55: Dr. Stahl: Wie weit iſt Roggenf
wirtſchaftlich? O 19.20: Dr. Moosberg: Das werbewirkſam=
fenſter
. O 20: Aus Köln: Abendmuſik. Leitung: Eyſoldt.
Ouv. Im Frühling des Lebens Tſchaikowsky:
aus dei Ballett Der Nußknacker Jenſen=Kronke
zeitsmuſik. Clemus: Im Liebesrauſch, dramatiſche Li
Mendelsſon: Rondo capriccioſo. Puccini: Melod
La Bohéme‟. Strauß: Die guten alten Zeiten, We
Tſchaikowsky: Slaviſcher Marſch. Ausf.: Kleines Orch, de
deutſchen Rundfunks. Mitw.: W. Wielſch und Leo Eyſo
zwei Flügeln). O 21: Sinfonie D=dur Nr. 1, von Guſtav
Funkorch. O 22.30: Funk=Tanzunterricht. W. Carlos, 6
Tanzmuſik. Kapelle Gerh. Hoffmann.

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Am Südrande des nördlichen Fallgebietes hat ſich eine
gebildet, die heute morgen über Frankreich lag. Sie dürfte je
ſtärkeren Einfluß bis in unſer Gebiet gewinnen, ſo daß bei de
Abflachung der nördlichen Störung und dem Zufließen ki
maſſen zwar noch Bewölkung auftritt, aber auch Aufheiterun
Dabei werden die nächtlichen Temperaturen durch ſtärkeres
den Gefrierpunkt erreichen und auch etwas darunter zu liege
Ausſichten für Donnerstag, den 14. November: Wolkig mit Au
kühl, leichter Nachtfroſt, noch Neigung zu einzelnen Scha
Ausſichten für Freitag, den 15. November: Wenig Aenderung
terlage.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten

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Die Wählerinnen und WählerDarmstadts wel
hiermit zu dieser Versammlung eingeld
SozialdemokratischeParteiDarmst.
Der Vorstand.
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Seite 13

Donnerstag, den 14. November 1929

Dnion Theater
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mniag, II. Hovember, Vormittags, Anlang 11 15 Uhr
Ende 1 Uhr
inlaß 10 30 Uhr.
ontag, 19. HoVember, nachmittags, Anfang 3.15 Uhr
Ende 5 Uhr
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onte Civetta 3220 m Monte Cristallo 3199 n.
Monte Pelmo 3169 m.
arda-See Riva Torbole Desenzano Gardöne
omer-See Como Cornobbio Cadenabia Bellagio
Kiviera di Levante
Bapallo, Santg Margheritg Jerei Genug
Rom, die ewige Stadt
le Engelsburg, das Wahrzeichen Roms. Säule
sKaisers Marc Aurel, gekrönt von einer Statue
s Apostels Paulus. Pallazzo Venezia, eine mittel
terliche Stadtburg. Pallazo Farnese. Das Pan-
eon
, Pyramide des Gestius. Das Kloster San
Iolo fuori le mura‟. Das Capitol Forum Tro-
num
. Der Titus-Bogen Trümmerfeld des Fo-
m
Romanum. Die Basilika Kaiser Konstantins.
as Kolosseum, erb. 7080 n. Chr. Die Via
Appia. Die Campagne.
Am Golf von Neapel.
Pompefi
n. Chr, durch einen furchtbaren Vesuvausbruch
rstört. Ausgrabungen in neuester Zeit. Villa des
nzenden Faunes. Eine Bäckerei. Torre del Geco.
ulkanisches Erdreich bringt köstliche Trauben.
Nespel
e Stadt bunt bewegten Lebens und stärkster
ontraste. Vedi Napoli, e poi mori! Stolze
Iläste und Kirchen. Santa Lucia, das altbe-
rühmte
, vielbesungene Hafenviertel.
Der Vesuv
Ifstieg zum Kraterschlunde, wo mit dumpfen
sztöse der Pulsschlag der Erde Dampfmassen und
oßwirbel glühenden Gesteins emporschleudert.
Jetzt spricht er: Donner ist sein Sprechen, er
richt und alle Felsen brechen, sein Atem ist
dem Feuer gleich‟. (Goethe.)
je Tierweltdes Heeresgrundes

T17927

Tindar.
dermo Taormina
Schwefefindustrie

Campobello Selinunt
Kirgenti Messina
-Die berühmt. Temnpel-Ruinen

AIrI, schroft sich auftürmt aus den Fluten. Wir
nfahren die Küste ein winziges Felstor zeigt sich.
ir kleinsten Booten Einfahrt gestattend, und wir
blicken Capris größte Wunder: Die blaue Grotte.
Pozzuoli. Die Solfatara
er tanzende Sand, eine seltsame Naturerscheinung
das einzigartige Denkmal versunkener
POIZantiker Kultur. Die gewaltigen Ruinen
der Arena der 25 000, das Amphitheater
Die Insel Brioni.
die Stadt im Meer auf 122
enedIg Inseln, die Königin der Adria
it dem Festlande verbunden durch eine 3601 m
nge Eisenbahnbrücke mit 222 Bogen. Venedig ist
In 175 Kanälen durchzogen. Canale Grande 3650 m
ng und durchschnittl. 75 m breit. Von 350 Brücken
b die Rialto-Brücke die prächtigste, Herrliche
irchen, alte vornehme Paläste. Der Dogenpalast.
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Wirtſchafts=Kriſe
Kommunal=Politik
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Stadtratsmitglied Altendorf
Stadtratsmitglied Haurt M. d. L.
Stadtratskandidat Dr. Moeſſner.
Freier Eintritt!
Freie Ausſprache!
Deutſche Volkspartei.

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Angst nach SIEFAN ZWEIG U.
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Toulouse das Balance-Wunder

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Nammer 316

Donnerstag, den 14 70

Die landwirtſchaftliche Verbindungsſtelle.
Ihr Zweck und Aufgabenkreis. Eine Ausſprache in der Frankfurker Handelskammer.

Zur Förderung des Abſatzes landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe
hat der Deutſche Landwirtſchaftsrat gemeinſam mit den am ſüd=
weſtdeutſchen
Wirtſchaftsgebiet intereſſierten Landwirtſchaftskam=
mern
im Einvernehmen mit der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt a. M.=Hanau eine landwirtſchaftliche Verbindungsſtelle
in Frankfurt a. M. eingerichtet,
Zu einer Ausſprache über Zweck und Aufgaben dieſer Stelle
hatten der Deutſche Landwirtſchaftsrat und die Induſtrie= und
Handelskammer Frankfurt a. M. in den großen Sitzungsſaal der
Induſtrie= und Handelskammer eingeladen. Dieſer Einladung
waren Vertreter der Landwirtſchaft, u. a. der Heſſiſchen Land=
wirtſchaftskammer
, des Handels und der Induſtrie, Vertreter der

und Zawdelskanner Oto Dauc die Erſchienenen, insbeſondere
die Vertreter der Regierung, der Stadt Frankfurt a. M., des
Deutſchen Landwirtſchaftsrates uſw. Wie der Redner u. g. aus=
führte
, ſei die Aufgabe der Verbindungsſtelle, die am 1. Oktober
ihre Tätigkeit aufgenommen habe, die Herſtellung einer engeren
Verbindung zwiſchen Landwirtſchaftskammern und Induſtrie= und
Handelskammern Marktbeobachtung und Unterſuchung der Forde=
rungen
, die Händler und Verbraucher an die Landwirtſchaft ſtel=
len
. Die Not der Landwirtſchaft ſei groß, vor allem infolge der
beſtehenden Preisſchere: eine Steigerung der Produktion und des
Abſatzes der Landwirtſchaft ſei aber durchaus möglich. Es müſſe
gelingen, Produktion und Markt einander näher zu bringen.
Auch Regierungspräſident a. D. Dr. Kutſcher. Vorſtandsmit=
glied
des Deutſchen Landwirtſchaftsrats, wies in ſeinen Ausfüh=
rungen
darauf hin, daß die Verbindungsſtelle aus perſönlicher
Kenntnis heraus die Landwirtſchaft informieren müſſe, welche
Anforderungen der Verbraucher über den Handel an die Erzeug=
niſſe
der Landwirtſchaft ſtelle. Außerdem ſollen die Landwirt=
ſchaftskammern
mit den Induſtrie= und Handelskammern zuſam=
mengebracht
werden. Verbindungsſtellen beſtänden bereits in
Eſſen Hamburg und neuerdings in Leipzig. In den folgenden=
Ausführungen des Präſidenten Merten von der Landwirt=
ſchaftskammer
für den Regierungsbezirk Wiesbaden wurde betont,
daß die Landwirtſchaft alles daran ſetzen müſſe, den einheimiſchen
Witkſchaftliche Rundſchau.
Sanierung der Aöler Farbenwerke und Chemiſche Fabrik A.=G. in
Godesberg. Das Unternehmen, das bekanntlich im Vorjahre die Er=
höhung
ſeines Geſellſchaftskapitals auf 2 Mill. RM. erwogen hatte,
ſieht ſich jetzt genötigt, eine Sanierung in Vorſchlag zu bringen. Der
zum 4. Dezember einberufenen ordentlichen Generalverſammlung für
1928/29 wird unter Vorlage des Abſchluſſes der Antrag unterbreitet
werden, das Grundkapital von 375 000 RM. im Verhältnis 10:6 zur
teilweiſen Beſeitigung der Unterbilanz per 30. September 1929 (für
1927/B ergab ſich bekanntlich bei verhältnismäßig hohen Abſchreibungen
von 148 229 RM. bereits ein Verluſtvortrag von 121 551 RM.) um
150 000 RM. herabzuſetzen. Anſchließend ſoll durch Ausgabe von 80000
RM. Vorzugsaktien eine Erhöhung des reduzierten Kapitals erfolgen.
Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A.=G. Entgegen verſchiedenen
Preffenachrichten findet die Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft heute in
Frankfurt a. M. ſtatt. In dieſer Sitzung wird vorausſichtlich der neue
rebidierte Status, der bekanntlich gegen die zuletzt bekannt gewordenen
Ziffern eine Verſchlechterung aufweiſen ſoll, vorgelegt werden.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 114½, März 121½, Mai 125½, Juli
125½; Mais: Dez. 86½, März 913, Mai 933; Hafer: Dez. 44,
März 47, Mai 4834;, Roggen: Dez. 96½, März 98½, Mai 100½.
Schmalz: Dez. 10,10, Jan. 10,50, März 10,70, Mai 10,96.
Fleiſch. Rippen: ; Speck, loko 10,25; leichte Schweine
8,759,40, ſchwere Schweine 8,859,50; Schweinezufuhren:
Chicago 25 000, im Weſten 96 000.
Baumwolle: Dezember 17,03, Januar 17,10.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 13. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,80; Talg, extra, loſe 8½.
Getreide. Weizen: Rotwinter 131, Hartwinter 116½: Mais
99½, Mehl 5,806,20; Fracht: nach England 1,62,0 Schilling,
nach dem Kontinent 89 Cents.
Kakav. Tendenz; kaum ſtetig; Umſatz: 207: Loko: 9½;
November 996. Dezember 906, Januar 9,13, Februar 9,21,
März 9,38, Mai 9,62, Juli 9,77, September 9,98.
Der New Yorker Kursſturz und die beabſichligke
Skühungsakkion.
Der vorgeſtrige erneute Kursſturz an der Börſe kam völlig über=
raſchend
. Daher konnte es auch nicht ausbleiben, daß die ſonderbarſten
Gerüchte an der Börſe kurſierten. 6½ Millionen Aktien wechſelten
die Beſitzer; in 280 Fällen erreichten die Wertpapiere die niedrigſten
Kurſe des ganzen Jahres. Der geſtrige Tag war beſonders für die
Großbanken ſehr verluſtreich. Ein bekannter Börſenmann berechnet die
Verluſte, die die Aktien in den letzten Tagen erlitten haben, auf zwei
Fünftel ihres Wertes.
Im Zuſammenhang mit dem gemeldeten Eintreten des Senators
Borah für die Unterſuchung der Kursrückgänge erſcheint die für die
Stimmung im mittleren Weſten bezeichnende Aktion des Chicagoer Kon=
greßmitgliedes
Sabath von Intereſſe, der den Präſidenten Hoover
telegraphiſch aufforderte, Schritte gegen die Spekulation an der Börſe
zu unternehmen. Gleichzeitig kündigte er an, daß er einen Antrag auf
ein geſetzliches Verbot von Verkäufen ohne Deckung einbringen werde.
Neue Abſchwächung an der New Yorker Börſe.
Trotz aller Maßnahmen und Stützungsaktionen ſetzte nach einer
regelmäßigen Eröffnung der New Yorker Börſe am geſtrigen Mittwoch
eine neue Baiſſe ein. Die Verkaufsaufträge übexſtürzten ſich,
und innerhalb einer Stunde wechſelten nicht weniger als 3 Millionen
Wertpapiere ihre Beſitzer, wobei die Kurſe zahlreicher Induſtriepapiere
um 520 Punkte zurückgingen.
Vor neuen Diskonkſenkungen in London
und New York.
Schon in der vorwöchigen Verwaltungsſitzung der Bank von Eng=
land
war eine erneute Diskontermäßigung erwogen worden, zumal der
Zinsunterſchied gegenüber New York bei dem jetzigen Stand von 6 Pro=
zent
immer noch ein volles Prozent beträgt. Bei der heutigen Ver=
waltungsſitzung
der Bank von England rechnet man an den kontinen=
talen
Börſen nun mit ziemlicher Beſtimmtheit mit einer weiteren Herab=
ſetzung
des engliſchen Diskontſatzes um mindeſtens ½ Prozent. Viel=
leicht
iſt aber inzwiſchen wiederum wie bei der Diskontſenkung vor
14 Tagen eine Verſtändigung mit der Bundesreſervebank von New
York erfolgt, die gleichfalls eine neue Diskontherabſetzung vornimmt,
ſo daß in London ſogar eine einprozentige Ermäßigung möglich wer=
den
kann. Die weitere Verflüſſigung des New Yorker Geldmarktes läßt
ohne weiteres eine neue Zinsverbilligung zu.
Der Privatdiskontſatz iſt geſtern und heute ſowohl in London wie
auch in New York, ſcheinbar ſchon auf die Möglichkeit dieſer neuen
Zinsverbilligung hin, ebenfalls billiger geworden. Der Londoner Satz
ſtellt ſich auf 55/ Prozent, der New Yorker Satz nur noch auf 4½ Pro=
zent
. Die Lage der amerikaniſchen Börſen iſt derart ſchwierig geworden,
daß hier nur eine Zinsverbilligung eine gewiſſe Hilfe gegenüber der
ſcharfen Rückwärtsbewegung verſpricht.

Markt durch Erzeugung von Qualitätsware und gleichmäßige Be=
lieferung
zu befriedigen, wozu die Verbindungsſtelle viel beitra=
gen
könne. Der Präſident der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer

Fandwriſcheft ſchwer geſchädigt barden. Nach dem Krieg ſeieine
vollſtändige Umſtellung nicht nur politiſche ſondern auch
in der ganzen Wirtſchaft nötig geweſen. Dieſe Umſtellung konnte
bei der Landwirtſchaft durch die Zwangswirtſchaft zunächſt nicht
in dem nötigen Ausmaß durchgeführt werden. Auch ſeien die
lebensnotwendigen Forderungen vom Staate nicht genügend be=
rückſichtigt
worden. Er freue ſich, daß man den landwirtſchaft=
lichen
Belangen heute größeres Verſtändnis entgegenbringe und
daß was ja unbedingt nötig ſei die verſchiedenen Berufs=
ſtände
ſich näher kämen. Es ſei immer wieder zu unterſtreichen,
daß die deutſchen Konſumenten deutſche Waren kaufen
müßten, und er hoffe, daß die landwirtſchaftliche Verbindungs=
ſtelle
auf Erreichung dieſes Zieles beſonders hinarbeite. Er be=
grüße
die Einſchaltung dieſer Verbindungsſtelle, danke insbeſon=
dere
dem Reichsernährungsminiſter, daß er die Mittel zur Ver=
fügung
geſtellt habe und hoffe, daß durch dieſe Stelle das erreicht
werde, was man ſo dringend benötige: eine Geſundung der Land=
wirtſchaft
und mit ihr der geſamten deutſchen Wirtſchaft.
Der Leiter der Verbindungsſtelle Dr. Allgayer gab zum
Schluß einen Ueberblick über Zweck und Aufgabe der Neueinrich=
tung
. Ihre drei Hauptaufgaben ſeien Marktbeobachtung, Unter=
ſuchung
der Abſatzorganiſationen und Behandlung gemeinſamer
Fragen, die Handel und Landwirtſchaft berühren. Es müſſe an
dem Ziel mitgearbeitet werden, die Einfuhr ausländiſcher Waren
zu verringern. Die Marktbeobachtung werde ſich erſtrecken auf Ge=
treide
, Schlachtvieh. Molkereiprodukte, Obſt, Gemüſe, Eier, even=
tuell
noch Tabak und Wein. Seine Ausführungen befaßten ſich
zunächſt allgemein mit organiſatoriſchen Fragen und gingen dann
auf die wichtigſten Einzelfragen in großen Zügen ein.
Präſident Hauck ſchloß nach dieſem Referat die Ausſprache
mit Dankesworten für das allgemeine und rege Intereſſe und mit
den beſten Wünſchen für die neue landwirtſchaftliche Verbindungs=
ſtelle
.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Auf Grund eines Proſpektes ſind 13,75 Mill. RM. neue Stamm=
aktien
mit Gewinnberechtigung ab 1. Oktober 1929 der Allgemeinen
Elektrizitäts=Geſellſchaft, Berlin, zum Handel und zur Notiz an der
Berliner Börſe zugelaſſen worden. Für das am 30. September 1929
abgelaufene Geſchäftsjahr iſt ein befriedigendes Ergebnis zu erwarten
(im Vorjahre 8 Prozent Dividende).
Die ſich verſchlechternde Lage auf dem Wirtſchaftsmarkt macht ſich
auch im Siegerland mehr und mehr bemerkbar. Einige größere Werke
ſtellen umfangreiche Betriebseinſchränkungen für die nächſte Zeit in Aus=
ſicht
, beſonders in der weiterverarbeitenden Eiſeninduſtrie.
Das britiſche Lordkanzlergericht hat den Antrag der Maſchinen=
fabrik
Augsburg=Nürnberg A.=G., ihre Patente auf waſſerloſe Gas=
behälter
um die Kriegsdauer zu verlängern, abgelehnt. Damit ſind
die Patente in England abgelaufen.
Die Arbeitsloſigkeit in England hat in der am 4. November zu
Ende gegangenen Woche wiederum eine recht erhebliche Steigerung
erfahren. Die Zahl der Erwerbsloſen hat ſich um 17 612 auf ins=
geſamt
1 252 000 erhöht.
Die belgiſche Nationalbank hat den Diskontſatz von 5 auf 4½ Pro=
zent
ermäßigt.
Mit dem Paſſagierdampfer Mauretania ſind am Dienstag in
Cherbourg 160 Millionen Franken in Goldbarren eingetroffen, die teils
in Kraftwagen, teils durch die Eiſenbahn nach Paris befördert wurden.
Die Sendung umfaßt insgeſamt 119 Goldbarren.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 13.

Auch zu Beginn der heutigen Börſe war die Tendenz wei
los, zumal Aufträge wieder kaum vorlagen. Hinzu kamen nock
neuten Kursrückgänge an der geſtrigen New Yorker Börſe,
äußerſt nachteiligen Eindruck machten und zur Zurückhaltung
Die Tendenz neigte zur Schwäche, und es ergaben ſich gegeni
geſtrigen Abendbörſe, obwohl dringendes Angebot nicht feſtzuſtel
in Spezialwerten Abſchläge bis zu 5 Prozent. Anregungen fel
der anderen Seite vollkommen. Die weiter zunehmende Arbeit.
im Reiche trug ebenfalls zur Verſtimmung bei. An den Neber
blieben jedoch die Abſchläge verhältnismäßig gering. Am Elek
waren Siemens mit minus 5 Prozent etwas ſtärker angebote
Chadeaktien büßten 5 Mark ein. A. E.G. und Schuckert lage, 8
2 Prozent ſchwächer. Licht und Kraft eröffneten knapp gehalte
Chemiewerten gaben J. G. Farben 2 Prozent, Deutſche Erdöl
zent nach. Goldſchmidt waren kaum verändert. Bauunterneh
Zellſtoffwerte und Schiffahrtsaktien lagen bis 131 Prozent
Kali Salzdetfurth verloren 3 Prozent, während Weſteregeln k
halten blieben. Am Montanmarkt gingen die Verluſte bis zu 1
Stahlverein waren behauptet, nur Mansfelder ſchlugen hier
Rahmen und büßten 334 Prozent ein. Anlaß hierzu boten de
konflikt bei Mansfelder und das Ausſcheiden eines Direktors b=
Unternehmen. Banken bis 1 Prozent niedriger. Commmerzban
zent ſchwächer. Reichsbankanteile lagen 6 Prozent ſchwächer. E
nahme machte der Rentenmarkt. Hier waren beſonders Zolltü
den ſchon bekannten Gründen lebhafter gehandelt und erneut
zent feſter.
Auch im Verlaufe blieb das Geſchäft leblos, die Kurſe kon
aber allgemein bis 1 Prozent beſſern. Die anfangs ſtärker gf
Papiere lagen bis zirka 2 Prozent feſter. Am Geldmarkt wa hti
geld mit 6½ Prozent weiter erleichtert. Am Deviſenmarkt war
international feſter. Die Mark lag weiter etwas gedrückt
gegen Dollar 4,1805, gegen Pfunde 2040. London=Kabel 4,876
123,85, Mailand 93,15, Madrid 34,70, Holland 12,08.
Die heutige Abendbörſe eröffnete bei ſehr geringen
auf der Baſis der nachbörslichen Kurſe von heute mittag. Di
heitliche Haltung des New Yorker Platzes hatte vorerſt noe
Einfluß. Zum amtlichen Beginn eröffneten J. G. Farben
Prozent. Am Elektromarkt gewannen A. E.G. 1½, Siemens
fänglich 299½ 1 Prozent. Auch Mansfelder, die wegen des n
völlig geklärten Rücktritts des Generaldirektors heute mittag 1/(
gedrückt waren, gewannen 2½ Prozent zurück. Kunſtſeidenwer ſo
gehalten. An der Nachbörſe konnten ſich die Kurſe weiter be
Das Geſchäft blieb aber vollkommen ſtill.
Berlin, 11 b.
Daß auch geſtern New York trotz aller Bemühungen des E
konſortiums und bei relativ leichten Geldſätzen eine neue Be be
gung durchmachen mußte, übte auf den hieſigen Effektenmar ei
allzu ſtarken Einfluß aus. Die Tendenz war zwar ſchon vo ſt=
ſchwächer
, die erſten Kurſe wurden aber gar nicht ſo niedrig,
befürchtet hatte, und da das herauskommende Material keinen
Umfang annahm, betrugen die Abſchläge nur ſelten mehr
Prozent. Natürlich ging eine Verſtimmung von der allgemein
Veranlagung im Auslande, dem gemeldeten Abſatzrückgang
ſtoffkonzern Mont Ceni und der ziemlich troſtloſen Lage des
marktes aus. Wirklich ſchwach lagen heute nur die vom Auslar
abhängigen Papiere. Nach den erſten Kurſen wurde es allgeme
freundlicher, die Nachricht eines Mittagsblattes, daß der Yor
ohne Rückſicht auf den Volksentſcheid noch in dieſem Jahre
treten ſoll, ſtimulierte etwas. Vereinzelte Deckungen führten
2prozentigen Kurserholungen, beſonders anfangs ſtärker
Werte.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. November. Am P.
markt war die Tendenz weiter flau im Einklang mit den ſe
Auslandsmeldungen. Die Preisverluſte gingen bis zu 0,75 Ma pohe
Roggen am ſtärkſten gedrückt war. Weizen 24,5024,75, Rogg
Gerſte 1919,50, Hafer 18, Mais 18, Weizenmehl ſüdd. und nie Gein.
3737,50, Roggenmehl. 25,5026,50, Weizenkleie 9,259,35, 9

kleie 9,50.

Berliner Kursbericht
vom 13. November 1929

Drutſche Sunr und Aibtonto Gefraſcäft

Deviſenma
vom 13. Novembe

Yerl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Ban!
Disconto=Geſ.
Dresdner Bon

Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Llotzd

A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl Maſch.=Bau
Contt Gummi.
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl.

Mrfe Miefe e O Mee Währung We d Brieſ 237. J. G. Farben 178.25 Rütgerswerke 53 Helingfors 00 finn. Mk. 10.50 10.5o 153. Gelſenk. Bergw. 125. Salzdetfurth Kalt 1316.50
Wien 100 Schillin 158.73 59.85 153. Geſ.felektr. Untern. 467.50
Leonh. Tietz 1557.
Prag 100 Tſch. Kr. 12.379 12.399 148.50 Harpener Bergbau /132. Verein. Glanzſtoff!: 176. Budapeſt 100 Pengo 73.01 73. 15 105.25 Soeſch Eiſen 116.375 Verein. Stahlwerkel: 104.625
Sofig 100 Leva 3.0/2 3.e18 145. Phil. Holzmann 86. Weſteregeln Alkali 200. Holland 100 Gulden 188.65 168.99 100.50 Kali Aſchersleben 193.50 Agsb.=Nrnb.Maſch. 80.25
Lslo 100 Kronen 111.81 112.1-/ 165.50 Klöcknerwerke 95. Baſalt Linz 34. Kopenhagen 100 Kronen 111.95 112.17 88.625 Köln=Neueſſ. Bgw. /114.25 Berl. Karlsr. Ind. 58.625 Stockholm 100 Kronen 112.26 198. Ludw. Loewe. 167. Hirſch Kupfer 120.25 London 1 S.=Stg 20,375 3 20.415 189. Mannesm. Röhr. 97. Hohenlohe=Werke Buenos=Aires 1 Bap. Pe 1.721 1.725/ 59.25 Maſch.=Bau=Untn. 46.125 Lindes Eismaſch. 157. New Yort. Dollat. g.178 4.181 138. Nordd. Wolle 102. Herm. Poege 23.50
Belgien 100 Belge 58.45 5a.37 165. Sberſchleſ. Korsw. 95.75 VogelTelegr. Drahtl 68.
Italien 100 Lire 21.88 96.125 Orenſtein & Koppell 73.875 Wanderer=Werke 48.
Paris 100 Franes 16.45

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Janerro
Jugoſlawien 1
Portugal
Athen.
3 112.48/Konſtantinopellt
Kairo
1

Kanado
uruguah
1
Fsland
21.32 Tallinn (Eſtl.) 1
ſt
16.49 Riga

Währungl
100 Franien
106 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
1 Milrer
100 Dinar
100 Esendos
100 Drachm.
1türk. 8
äaypt. 4
eanad. Boll.
Goldpeſo
00 eſtl. Kr.
100 eſtl. Kr
100 Lats

Frankfurter Kursbericht vom 13. November 1929.

8% Dtſche. Reichs.!
anl. b. 27 ......!
6%o Baden Frei=
ſtaat
v. 27 .
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27 ....
89 Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28 .....
v. 2
6%0 Preuß. Staats=
anl
. v. 28 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ....
7%Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27 .....
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. * ½.Ab=
Ubſungpani..
Otſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
....
89 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24 ..
880 Darmſtadt v. 26
v. 26
7%0 Frkf. a. M. v. 26,
89 Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26..
88 Nürnbergv. 26.
88 Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Los.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lbs.,
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr
.
8% Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
obl
.

87.45
73I.
76.7
84.75
89.5
91.4

80 Darmſt. Komm.)
Landesbk. Goldobl.
89 KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.

Dt. Komm. Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
*Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)

3% Berl. Hyp.=Bk
4½%0 Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk.
4:,% Lig. Pfbr.
45.55 18½ Pfbr. Bk.,
4:/,%0 Lig. Pfrb.
8'l. 18% Mein. Hyp. Bk.,
41, %0n Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hhp.Bk.
3.75 1 4½% Lig. Pfbr
8%0 Preuß. Boden=
ered
.=Bank.
4½% Lig. Pfb.
82 Preuß. Centrl.
85
84.5 Bodener.=Bk.
81 14½% Lig. Pfb.
8% Rhein, Hyp.Bk.
410 %o Lig. Pfbr.
86
O‟ Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . ..
% Südd. Bod.=
Cred.=Bank. . . . .
96.15
8% Württ. Hhp.=B.

93.5

74.75

98

95

6% Daimler Benz
von 27 .......
8% Dt. Linol. Werkel
v. 26 ..
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
7% Mainkrw. v, 26.
7% Mitteld. Stahl=
werke
v. 27 ...

93.5
96

96

46.75
65.25
18.75
97
96.5
76.5
s6.5
97.75
97
751,
76.75
7.s
97.5
74.2
F
80.5
96.5
97.5
97.25

68.5
92

88.5

83.5

PIaSalzmannu,Co.)
26
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. b. 26 ..
8% VoigtckHäffner
von 26 ......."
J. G. Farben Bondsl
v. 28. ........
5% Bosn. L.E.B.
b. 1914
......"
41.20 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
4% Oſt. Goldrente
5elovereinh. Rumän.
%
42 Türk. Abmin.
*2 1. Bagdad
42
Zollanl
41,%6 Ungarn 1913
1914
4:.2
48
Goldr.
* Aktien
Accum=Berlin
Adlerw. v. Klehzer):
AEG. Stamm.
AndreaeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ....
Bergm. El. Werke.
Brown BovericCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Cement Heidelberg!=
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Chade ......"
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ........
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk : !
Ohckerhoff u. Wid=
mann
.......

84
79
90.25
102
z
33.
9.u5
14.8
7.20

65.1
112
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199
125
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159
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189
39.5
103
ms
134
245

Elektr. Licht u. Kraft!
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk .!t
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereils
J. G. Farbeninduſtrl1
Feinmech. Fetter),
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......!
Hof
Geiling E Cie
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. 168
Goldſchmidt Th. ../ 65
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.).
Harpener Bergbau/132.1
Henninger, Kempf. 163.5
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil
Holzverk.=Induſtrie
Zlſe Bergb. Stamm/208
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth ..
Weſteregeln /198.5
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. .
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ..
Lahmeher & Co...1.
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . . . /s
Mannesm. Röhren

Vefe
3a6
3
213
176.5
32
115
69
26

172
Gn
110.25
78
76
86.25
125
194

119
94
160
275
68
109
203.5

Mansfeld Bergb.
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.!
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Reckarwerke Eßling.
Nicolah, Hofbr. ..
Oberbedarf..
Otavi Minen ..

Phönix Bergbau 102.75
Reiniger, Gebb.. . 98
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. 104
Rütgerswerke ..../ 71.75
Sachtleben A. G. . .1172
Schöfferhof=Bind. 270
Schramm Lackfabr. 99
Schriftg. Stempel. /115
Schuckert Elektr. . 185
Schwarz=Storchen /150
Siem.Glasinduſtr.
Siemens & Halskel
Strohſtoff. Ver....
Südd. Immobilien
Zucker=A. G.. . 1155
Spenska Tändſticks
ſellus Bergbau ../112
Thür. Liefer.=Geſ. :/102.5
Tucher=Brauerei..
unterfr. Krs.=Elek=
197
tr.=Verſ.
8.5
Beithwerke..
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf. 70.25
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dert Dollar.
nal gewann rot.
ge zog dreimal Geſvinne ein.
lich mußte er an Heliane denken. Deutlich ſah er ſie
die zum erſten Male wieder ein weißes Kleid getragen
plötzlichen Eingebung folgend, ſetzte er auf Nummer
Kugel rollte.
eiß!
ge hatte wi=der gewonnen. Der Bankhalter ſchob ihm
ſel Scheine zu. George rechnete nicht und zählte nicht.
nicht in Spannung, auch als ſeine Gewinnſerie
Cooter gab die Bank nach einem Verluſt von 98000
ge blieb ſitzen.
Anweſenden im Saale hatten ſich um ihn geſchart.
i wollte George ſich zurückziehen, denn es war an=
kein
Liebhaber für die Bank anweſend, da flüſterte
ins Ohr: Nehmen Sie die Bank, Mr. George!
George ſchüttelte den Kopf. Nein.
ich ſah er Mr. Towlers Geſicht auftauchen. Der grüßte
nd nahm die Bank.
pile rollten vorbei. Die Kugel fiel 27mal auf Weiß.
rr George gewann 27mal. Mr. Towlers Verluſt be=
chätzungsweiſe
auf über 140000 Dollar.
tanden ſtarr.
daß Mr. Towler die Bank nahm, das hatten ſie noch
Mr. Towler gab die Bank auf und reichte George
eck.
wünſche Ihnen ſoviel Glück als Polizeipräſident, wie
George, ſagte Mr. Towler und ſchüttelte ſeinem Kon=
die
Hand.
ift ſoll mich die Kugel treffen, entgegnete George. Die
r iſt harmlos.
erkannten den tiefen Ernſt dieſer Worte.
ich wandten ſich alle wieder dem Spieltiſch zu, denn
y Oskot war herangetreten und richtete an Mr. Towlei
Wollen Sie geſtatten, daß ich eine Bank übernehme?"

Donnerstag, den 14. November 1929
Mr. Totoler muſterte Mr. Oskot nerbös. Er zwinkerte in
der Erregung etwas mit dem linken Auge, was George auffiel.
Man ſah es Mr. Towler an, daß er am liebſten brüsk ab=
gelehnt
hätte. Aber das ging nun ſchlecht, denn Mr. Hobby
Oskot war Gaſt des Clubs, und man ſchätzte den Sportsmann
und flotten Plauderer.
Ich ſtelle die Bank zur Verfügung! ſagte Mr. Towler
etwas kurz.
Mr. Oskot nahm Platz und tat fünfzigtauſend Dollar in
die Bank. Er verbeugte ſich zu George hin und ſagte: Mr.
George, geſtatten Sie, daß ich dieſe fünfzigtauſend Dollar an
Sie verliere.
George fühlte, wie alle Augen auf ihm lagen.
Er verbeugte ſich knapp und ſagte: Gut! Aber nur dieſe
Summe!

Alle Anweſenden waren überzeugt, daß George jetzt ver=
lieren
würde. Es war unmöglich, daß er abermals Glück haben
konnte.
George ſetzte 1000 Dollar auf Weiß.
Die Clubmitglieder ſtießen ſich an. Wieder weiß! Das
war ja Wahnſinn! Man entſchloß ſich, dagegen zu ſetzen.
Die Kugel fiel auf Rot.
Aufregung unter den Zuſchauern.
George blieb ruhig. Abermals ſetzte er auf Weiß.
Weiß gewann.
Und Weiß gewann wieder und wieder, ſo daß Mr. Oskot
ſeine Ruhe zu verlieren begann. Seine Hände zitterten, als er
das Geld auszahlte. Noch dreißigtauſend Dollar hatte er in der
Kaſſe, und dieſe Summe auch nur, weil andre, die beharrlich
Rot ſetzten, verloren.
Doch auch die dreißigtauſend Dollar wurden weniger.
Und plötzlich rief George: Die Bank, Mr. Oskot!
Mr. Oskot zuckte zuſammen und überſchlug ſein Geld.
Ich halte! Zweiundzwanzigtauſend Dollar!
George ſetzte auf Not.

Seite 15
Die Kugel rollte. Alle hielten den Atem an. Dann erklang
ein erregter Aufſchrei der Bewunderung, des Staunens.
Die Kugel war auf Rot gefallen.
Mr. Oskot zitterte einen Augenblick und fuhr ſich über die
Augen. Dann reichte er mit einem krampfhaften Lächeln George
das Geld. Der nahm es ſchweigend.
Dann wandte ſich George um. Hundert Hände ſtreckten ſich
ihm glückwünſchend entgegen.
Aber Benn machte ein finſteres Geſicht.
George wußte, was ihn bedrängte, und er lächelte.
Nun, du freuſt dich anſcheinend nicht, alter Junge?
Dich reitet der Teufel! ſagte Benn erregt. Was denkſt
du, wie die Preſſe es ausſchlachtet! Der Herr Polizeipräſident
ſpielt und gewinnt an die zweihunderttauſend Dollar!
Es ſind noch ein paar Dollar mehr! ſagte George immer
lächelnd. Ich will dir was ſagen: Ich überweiſe der Heils=
armee
den Betrag von 221 000 Dollar. Das genügt mir.
Benn war zufrieden.
Das iſt ein guter Gedanke. Ich wußte, daß dich das Geld
nicht reizt. Wirſt du wieder ſpielen?
Denke nicht daran. Es iſt im Grunde für mich langweilig.
George ſaß mit Mr. Towler und verſchiedenen anderen Per=
ſönlichkeiten
des Fleiſchtruſts zuſammen.
Mr. Towler war äußerlich die perſonifizierte Ruhe und ſchien
an dem Spielgewinn längſt nicht mehr zu denken, aber George
fühlte doch, daß dieſe Ruhe nur durch eine bewundernswürdige
Nervendiſziplin erreicht wurde.
Die Ruhe in George war abſolut echt.
Langſam ſtreckte Mr. Towler wieder ſeine Fühler aus. Da=
bei
wurde er von den anderen Fleiſchtruſtherren unterſtützt. Man
machte es George nicht leicht.
Aber der Polizeipräſident hatte in ſeiner Stellung als ſolcher
gelernt, zu verhandeln und verſtand die Kunſt, eine Antwort zu
geben, die im Grunde genommen keine Antwort war.
Die Hochachtung vor ihm wuchs. Man ſah ein, daß man
kein leichtes Spiel mit ihm haben würde. Robert George ſchien
nicht nur ein guter Kriminaliſt, ſondern auch ein guter Geſchäfts=
mann
zu ſein.
Einen verteufelten Berater hatte er in Benn Tuller an der
Seite.
George ſah nach der Uhr.
Es war ein Viertel vor 23 Uhr.
Benn fragte er den Freund, wollen wir gehen?
Mir lieb!
In dieſem Augenblick kam Mr. Towler, der eben mit einem
Herrn ein paar Worte gewechſelt hatte, auf ihn zu und ſagte:
Auf ein Wort noch, lieber Mr. George. Ich muß eine wichtige
Sache mit Ihnen beſprechen. Nicht lange, nur ein paar
Minuten.
Gern ſagte George und trat mit Mr. Towler zur Seite,
Er war geſpannt, was Mr. Totler von ihm wollte
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