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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Bort
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Nummer 315
Mittwoch, den 13. November 1929. 192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
ede Verpflichtung au Erfüllung der
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auffräge und Leſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtiſcher Beltrelbung fänl eder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und
Darm=
ter und Nationalban!
erung der Vorbereikungen für die Einberufung der Haager Schlußkonſerenz in Paris. — Tendenziöſe! Von unſerem nach Baden=Baden entſandter
zunf der afſen dge 1n der anfiſfen neſſe.- Scenenier Gnd e Belfinfuger
in den Kommiſſionen. — Die Saarfrage auf der Tagesordnung.
Verſchleppungstaktik getrieben würde. Selbſt wenn aber der
Reichstag erſt im Frühjahr ſprechen würde, würde das für die
Der deutſche Schritk in Paris.
v. Hoeſch bei Briand.
* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.)
Erklärungen Tardieus in der Kammer und die ſich
anſchließende, nicht unberechtigte Beunruhigung in
and haben den deutſchen Botſchafter in Paris, Herrn
ch veranlaßt, mit dem franzöſiſchen Außenminiſter
eine gründliche Ausſprache über den geſamten
Fragen=
der Löſung des Räumungsproblemes herbeizuführen.
lin lag bis zum Dienstag abend ein ausführlicher
Be=
z Botſchafters noch nicht vor. Es ſcheint aber
feſtzu=
daß, er auf eine möglichſt baldige
Einberu=
der Haager Konferenz gedrängt und auch bei
belegenheit daran erinnert hat, daß noch über die
rage ein Einvernehmen herbeizuführen ſei.
Hörungsverſuche der franzöſiſchen Preſſe.
9 ſchiedene franzöſiſche Blätter benutzen nun die
Gelegen=
te Verwirrung anzuſtiften und verſuchen, die Dinge ſo
len, als könne von einer Räumung am 30. Juni 1930
e Rede ſein. So ſchreibt der „Matin” neuerdings
wie=
ihren Erklärungen hätten der Miniſterpräſident und der
iniſter klar und übereinſtimmend zum Ausdruck
ge=
daß die Näumung erſt nach Ingangſetzung
Aaung=Planes beginnen könne, und der
Mini=
zent habe hinzugefigt, daß man, wenn die
Be=
ngen erfüllt ſeien, räumen werde, ohne
ze in die Länge zu ziehen. Demgegenüber möchten wir
mal aufs nachdrücklichſte betonen, daß im Haag
ver=
worden iſt, die dritte Zone ſpäteſtens mit dem letzten
freizugeben. Im franzöſiſchen Text des in Frage
ſen Briefes an die deutſche Delegation heißt es ſogar
f jeden Fall”, was doch nur ſo ausgelegt werden lann,
ſt beim Auftreten einiger Schwierigkeiten der
Näu=
rmin unantaſtbar beſtehen bleibt. Der deutſche
Botſchaf=
denn auch Briand keinen Augenblick über den
deut=
andpunkt im Zweifel gelaſſen und darauf hingewieſen,
9 on Intereſſe wäre, die ſeitens der Franzoſen der
Räu=
im Wege liegenden Schwierigkeiten zu beſei=
und die Formalitäten des Verfahrens zu
unigen und an die ſchnelle
Einberu=
er zweiten Haager Konferenz zu denken,
die Inkraftſetzung der Aoung=Planes
erzögert werde.
wierigkeiten wollen die Franzoſen in
nnerpolitiſchen deutſchen Vorgängen
wie ſie ſich um das Volksbegehren, bezw. um
ksentſcheid, gruppieren. Wir ſind der Anſicht,
ſch hier um eine rein innerdeutſche Angelegenheit han=
Ute man übrigens allen Ernſtes die Behauptung
auf=
alten, daß vor dem Abſchluß des Volksentſcheides die
Konferenz nicht ſteigen könnte, dann würde doch
dar=
ntnehmen ſein, daß die Franzoſen die Reichsregierung
voll verantwortlich anſehen und ihr das Recht
ab=
außenpolitiſche Entſcheidungen zu treffen. Ganz
ab=
dwvon, geht aus den Haager Vereinbarungen
daß die Schlußkonferenz ſich unmittelbar
Beendigung der
Kommiſſionsbera=
nanzuſchließen hat. Immerhin läßt die
Tat=
a5 Außenminiſter Briand am Montag auch mit
igliſchen Botſchafter und am Nachmittag mit
jedenen Miniſterkollegen in Anweſenheit
übemeurs der Bank von Frankreich, Moreau, ver=
Ute, erkennen, daß tatſächlich bereits die
Vorbedin=
für die Einberufung der zweiten Haager Konferenz
er=
uden ſind. Aber bedauerlich bleibt es dennoch, daß
Franzoſen immer noch kein Grund ſein, eine Verlängerung der
Räumungsfriſt zu verlangen. Die 3. Zone liegt auch
verkehrs=
techniſch ſehr günſtig. Außerdem kann Frankreich ſchon alsbald
mit einer Truppenverminderung beginnen, ſo daß es im
nächſten Jahr nicht ſchwierig ſein ſollte, innerhalb von wenigen
Wochen die reſtlichen Diviſionen nach Frankreich abzuſchieben.
Man kann die Dinge betrachten, wie man will, für Frankreich
ergeben ſich keinerlei Gründe für eine Hinauszögerung des
Räumungstermins vom 30. Juni 1930.
Rheinlandräugung und Youngplan.
EP. Paris, 12. November.
Die Erklärungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
Tar=
dieu vor der Pariſer Kammer und der Beſuch des Botſchafters
v. Hoeſch bei Briand haben nicht nur in der franzöſiſchen,
ſon=
dern auch in der ausländiſchen Preſſe zu mißverſtändlichen
Auffaſſungen und ſchiefer Beurteilung der gegenwärtigen
poli=
tiſchen Lage geführt. — Von beſt unterrichteter deutſcher Stelle
wird uns dazu folgendes erklärt:
„Die Vorbereitungen für die Haager Konferenz, mit deren
Abſchluß man urſprünglich im Oktober vder November gerechnet
hatte, ſind nicht durch den Tod Streſemanns oder die
Regie=
rungskriſe in Frankreich, ſondern durch die in den
Verhand=
lungen der Young=Plan=Komitees vielfach aufgetauchten
Schwierigkeiten verzögert worden. DieſeVerzögerung
kann auf den im Haag vereinbarten
Endter=
min für die Räumung des Rheinlands, 30. Juni
1930, nicht den geringſten Einfuß haben, denn
gerade im Hinblick auf die Möglichkeit, daß ſich die Ratifizierung
und Iukraftſetzung des Young=Planes verzögern könne, war
diefes Datum als äußerſte Grenze feſtgeſetzt worden.
Die Näumung zu dieſem Termin könnte nur
dann in Frage geſtellt werden, wenn die
Vorbe=
reitungen für die zweite Haager Konferenz
ſich ſolange hinziehen würden, daß zwiſchen
die=
ſer Konferenz und dem 30. Juni 1930 die Zurückziehung
der franzöſiſchen Truppen aus der dritten Zone
techniſch unmöglich würde. Daß dieſer Fall eintritt,
erſcheint gegenwärtig als höchſt unwahrſcheinlich. Dieſe
Auffaſ=
ſung deckt ſich vollſtändig mit dem Standpunkt der franzöſiſchen
Regierung, wie noch in der geſtrigen Unterredung zwiſchen
Briand und v. Hoeſch feſtgeſtellt werden konnte.
Die zuſtändigen deutſchen Stellen ſind durchaus davon
überzeugt, daß auf franzöſiſcher Seite der Wille vorhanden iſt,
die Räumung durchzuführen, ſobald der Young=Plan mit den
dazu gehörigen Geſetzen in Kraft getreten und die Möglichkeit
für die Mobiliſierung der deutſchen Schuld geſchaffen iſt.
Von verantwortlicher deutſcher Stelle tritt man
anderer=
ſeits aber der in gewiſſen Kreiſen herrſchenden Auffaſſung
ent=
gegen, als ob die Räumung des Rheinlandes unter allen
Um=
ſtänden bis zum 30. Juni 1930 erfolgen müſſe, ganz ohne
Rück=
ſicht auf die Natifizierung des Youngplanes. Die deutſche
Regierung vertritt zwar nach wie vor den Standpunkt,
daß ſie auf die Näumung des Rheinlandes ohne
Gegenleiſtung ein moraliſches Anrecht hat, ſie
erkennt aber auch andererſeits an, daß die franzöſiſche
Regie=
rung dieſen deutſchen Anſpruch im Haag nicht angenommen hat,
ſondern daß dort lediglich eine Vereinbarung getroffen wurde,
die die Räumung von dem Aoung=Plan
ab=
hängig mache. — Was andererſeits die Frage der
franzöſiſchen Oſtbefeſtigungen anlangt, ſo hat die
fran=
zöſiſche Regierung ſchon früher anerkannt, daß dieſe Frage
nichts mit der Räumang des Rheinlandes zu
tun hat, und daß der Stand der
Befeſtigungsar=
beiten nicht als ihre Vorbedingung angeſehen
wird.
Vor einer Enlſcheidung über die Sgarverhandlungen
Hinſichtlich der Verhandlungen über die Rückgabe des
Saar=
gebietes, deren Beginn für den 28. Oktober in Ausſicht
genom=
men wurde, die aber durch den Sturz der franzöſiſchen
Regie=
rung verzögert wurden, erwartet man in den nächſten Tagen eine
Entſcheidung. Zwiſchen dem deutſchen Botſchafter v. Hoeſch und
dem Außenminiſter Briand iſt in dieſer Frage
ſelbſtverſtänd=
lich nur eine Fühlungnahme erfolgt, da ja die materiellen
Ver=
handlungen den von beiden Ländern ernannten Delegationen
vorbehalten bleiben. Auf beiden Seiten iſt man ſich darüber
klar, daß die zu löſenden Probleme ernſthafte Schwierigkeiten
bereiten und die Verhandlungen daher vorausſichtlich langwierig
ſein werden. In Deutſchland wie in Frankreich beſteht aber
auch der Wille, poſitiv an das Problem heranzugehen. Die
Aeußerung Briands in der Kammer, daß man nicht das Recht
habe, über die Saarbevölkerung zu verfügen, hat natürlich einiges
Aufſehen hervorgerufen. Es iſt gegenwärtig noch nicht deutlich z
zu erkennen, ob und in welcher Form die franzöſiſche Regierung
daran denkt, das im Verſailler Vertrag feſtgeſetzte
Selbſtbeſtim=
mungsrecht der Saarländer zu wahren. Sollte dieſe Aeußerung e
des Außenminiſters darauf hinzielen, das Plebiszit im
Saar=
gebiet in der einen oder anderen Form vorzunehmen, ſo könnte
das von deutſcher Seite nur begrüßt werden, da eine ſolche
Volks=
abſtimmung jede politiſche Zweideutigkeit ausſchließen zwürde, d
* Die Bank für inkernakionalen
Zahlungsausgleich.
Sonderberichterſtatter
Dr. C. Hegemann.
Soeben iſt eine wichtige Etappe auf dem Wege zur
Verwirk=
lichung des Youngplanes zurückgelegt worden. Das
Organz=
ſationskomitee, das die Aufgabe hat, die Reparationsbank ins
Leben zu rufen, hat nach fünfwöchigen, zeitweiſe recht ſchwierigen
Verhandlungen dieſe Aufgabe gelöſt. Es hat der Bank ihre
Satzungen gegeben und die Verträge, die notwendig ſind, ein
Syſtem des Reparationszahlungsempfangs und der Verteilung
dieſer Summe zu ſchaffen, formuliert.
Die Pariſer Sachverſtändigen ſahen ihre Aufgabe darin, das
Problem der Reparationszahlungen der politiſchen Atmoſphäre
zu entrücken und ihre Beſchlüſſe auf wirtſchaftlicher und
finan=
zieller Grundlage zu faſſen. Sie geben allerdings ſelbſt zu, daß
ihnen dies nicht völlig gelungen iſt, ſondern daß ihnen politiſche
Faktoren Grenzen gezogen haben. Damit haben ſie ihrem eigenen
Plan ſelbſt das Urteil gefällt, denn ſolange bei der Frage der
Zahlungsfähigkeit politiſche Geſichtspunkte eine Rolle ſpielen,
muß auch das Urteil getrübt ſein. Sie haben alſo zu erkennen
ge=
geben, daß die Zeit für vorurteilsfreie Unterſuchung der
Zah=
lungsfähigkeit Deutſchlands noch nicht gekommen iſt, und ſie
haben damit in ihren Plan den Keim der Reviſionsfähigkeit
ge=
legt. Von dieſem Geſichtspunkt aus muß man auch den Plan
der Pariſer Sachverſtändigen zur Gründung einer
Internationa=
len Bank, bei der die geſamten Aufgaben, die mit der Abwicklung
der Neparationsleiſtungen in Zuſammenhang ſtehen, konzentriert
werden, betrachten. Wir wollen hier nicht die techniſchen
Mög=
lichkeiten, die in der Internationalen Bank liegen und die in
Sachverſtändigenkreiſen außerordentlich verſchiedenartig beurteilt
worden ſind, unterſuchen. Feſt ſteht jedenfalls, daß ſowohl die
Finanzleute, die ſich in Paris zuſammengefunden haben, wie auch
die Baden=Badener Delegierten, ſich von der internationalen
Zu=
ſammenarbeit der Weltfinanz, auch über das Reparationsproblem
hinaus, viel verſprechen. Dieſes gilt auch insbeſondere für die
deutſchen Sachverſtändigen und man darf wohl getroſt die
Ver=
mutung ausſprechen, daß dem Führer der deutſchen Delegation
in Paris, dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, die
Hinein=
arbeitung des Bankplanes in den Youngplan ſeinen Entſchluß,
den Youngplan zu unterzeichnen, zum mindeſten erleichtert hat.
Der Schwerpunkt der Reviſionsfähigkeit des Youngplanes liegt,
wenn dieſer zur Anwendung gelangt, in dem beratenden
Son=
derausſchuß, der gegebenenfalls die wirtſchaftliche Lage
Deutſch=
lands zu unterſuchen hat. Dieſer beratende Ausſchuß wird
be=
ſtehen aus 7 Perſönlichkeiten, die von den 7 Gouverneuren der
Notenbanken der hauptbeteiligten Länder, die bekanntlich es
okkieio Mitglieder des Verwaltungsrats der Bank ſind, ernannt
iſt. Sie dürfen in keinerlei amtlicher Verbindung mit den
Re=
gierungsſtellen dieſer Länder ſtehen und können ſich durch vier
weitere, zur Behandlung von Sonderfragen geeignete Mitglieder
ergänzen.
Wenn dieſer Sonderausſchuß auch nur beratende Stimme
erhält, ſo werden ſich die beteiligten Regierungen doch ihren
Dar=
legungen nicht entziehen können.
Der Gang der Verhandlungen hat gezeigt, daß ebenſo wenig
wie bei dem Daweskomitee, ebenſo wenig wie beim
Young=
komitee, auch bei dem Organiſationskomitee die Wahl ſogenannter
unabhängiger Finanzſachverſtändiger nicht verhindert hat, daß
verſucht worden iſt, politiſche Argumente in die Diskuſſion zu
werfen und politiſche Klauſeln zu ſchaffen. Soweit man jedoch
die Baden=Badener Verhandlungen bei ihrer ſtrengen
Vertrau=
lichkeit, die teilweiſe auch insbeſondere von deutſcher Seite etwas
ſehr wörtlich genommen worden iſt, hat verfolgen können, ſcheint
dies in Baden=Baden mit geringerem Erfolg verſucht worden zu
ſein, als in den anderen beiden genannten Komitees. Hier kam
augenſcheinlich der deutſchen Delegation der Umſtand zugute, daß
die Meinungen und Intereſſen der anderen Delegationen nicht
immer gleichlaufend waren, ſo daß man ſich ſchließlich nur auf die
rein banftechniſchen Geſichtspunkte zurückziehen mußte bei denen
für politiſche Klauſeln kein Raum blieb. Ein für Deutſchland
wichtiges Moment lag darin, in den Statuten alle die Hinweiſe
des Youngplanes auszuſchöpfen, nach denen der Bank die
Auf=
gabe zukommt, internationale und nationale
Währungsſchwierig=
keiten, die ſich aus der Reparationslaſt Deutſchlands ergeben,
überwinden zu helfen und die Lage Deutſchlands zu erleichtern.
Es war nicht immer möglich, demGeiſt, den derYoungplan der Bank
nach dieſer Richtung hin einzuhauchen bemüht iſt, die Form von
Paragraphen im Statut der Bank zu geben. Darum mußte ein
Paragraph geſchaffen werden, der dieſem Geiſt ganz allgemein
Rechnung trägt, und das ſcheint trotz zähen Widerſtandes von
gewiſſer Seite gelungen zu ſein. Ein Endurteil kann man ſich
erſt bilden, wenn die Satzungen, in denen dem Paraaraph 4 die
geſamten Aufgaben zugewieſen ſind, im Wortlaut vorliegen.
Die verhältnismäßig geringſte Schwierigkeit machte in Baden=
Baden die Feſtlegung der Aufgaben der Bank als Zentralſtelle
der Notenbanken. Man hat ſchon im Laufe der letzten Jahre
ganz unabhängig von dem Reparationsproblem den Maugel
einer internationalen Stelle, eines internationalen Clearinghauſes,
gefühlt. Die geldliche Verbundenheit der einzelnen Nationen iſt
ja bei dem Chaos, das die verſchiedenen Inflationen mit ſich
ge=
bracht haben, ſtark zum Ausdruck gekommen. Die häufigen
Zu=
ſammenkünfte der Notenbankpräſidenten in den letzten Jahren
mögen zur Verwirklichung des Planes der Errichtung einer
Zen=
tralſtelle beigetragen haben und nachdem man einmal in Paris
zu der Ueberzeugung gekommen war, daß eine unpolitiſche
Treu=
händerſtelle für die Inempfangnahme und Verteilung der
Nepa=
rationszahlungen zu ſchaffen ſei, lag es nahe, dieſe Stelle zu
einem internationalen Clearing auszubauen. Die überragende
Stellung, die man den Notenbankpräſidenten innerhalb des
Ver=
waltungsrates gibt, deutet ja auch ſchon darauf hin, daß man in
Zukunft durch das Mittel der Bank eine enge Zuſammenarbeit
der verſchiedenen Notenbanken erreichen will. Der Verwaltungs=
Seite 2
rat iſt letzten Endes nichts anderes, als ein Kollegium der
Noten=
bankpräſidenten und dieſen genehmen Mitarbeitern. Sechs
Notenbankpräſidenten ſind allein ex officio Mitglieder des
Ver=
waltungsrates. Die von ihnen zu benennenden zweiten Vertreter
werden ſie vorausſichtlich in überwiegendem Maße aus den
Krei=
ſen ihrer engeren Mitarbeiter wählen und ſchließlich können und
werden auch wohl die Liſten, die die Notenbankpräſidenten
der=
jenigen Länder, die ſich an dem Kapital zu beteiligen wünſchen,
einzureichen haben, die Namen dieſer Notenbankpräſidenten ſelbſt
enthalten. Man darf alſo annehmen, daß in dem
Verwaltungs=
rat der Bank alle Präſidenten der wichtigſten Notenbanken der
Welt (abgeſehen immer vom Federal Reſerve=Syſtem in U. S. A.,
das ſich bekanntlich beiſeite hält) vertreten ſein werden. Dieſe
kommen in dem Verwaltungsrat mehrere Male im Jahre
zu=
ſammen und finden hier reichlich Gelegenheit, ſich über die
ein=
zuſchlagende Währungspolitik zu unterhalten. Daß durch dieſe
Art der engen Zuſammenarbeit, die ſelbſtverſtändlich in den
Transaktionen der Internationalen Bank ihren Niederſchlag
fin=
den muß, ſich eine eminente Machtentfaltung ergeben kann oder
muß, liegt auf der Hand. Man kann dieſen Verwaltungsrat
ein „Internationales Finanzparlament” nennen, das im
Gegen=
ſatz zu den vielen anderen internationalen parlamentariſchen
und interparlamentariſchen Gremien nicht nur Beſchlüſſe faßt,
ſondern auch die Möglichkeit, die Macht hat, ſeine Beſchlüſſe
durch=
zuführen und ihnen in den einzelnen Ländern Geltung zu
ver=
ſchaffen.
Weſentlich mehr Arbeit, als man wohl allgemein
ange=
nommen hat, hat in Baden=Baden die Löſung der Aufgabe, die
im Zuſammenhang mit den Reparationszahlungen und
Ver=
teilungen notwendigen Verträge zu formulieren, gemacht. Die
Schwierigkeiten entſtanden einmal dadurch, daß man die
Repa=
rationszahlungen Deutſchlands mit der Schuldenabwicklung der
Gläubigerſtaaten an Amerika verquickte. Weiter hat man
augen=
ſcheinlich verſucht, die Bank zum Schuldeneintreiber gegen
Deutſchland zu machen. Inwieweit man die erſte Frage gelöſt
hat, iſt bisher noch nicht bekannt geworden. Man wird ſich wohl
dahin verſtändigt haben, daß die einzelnen Länder ein Depoſitum
bei der Bank beſtehen laſſen, aus dem etwa ſich ergebende
Spitzen, die an die Vereinigten Staaten zu zahlen ſind, beglichen
werden. Was die andere Frage anbelangt, ſo hat man ſich
deutſcherſeits auf den Standpunkt geſtellt und iſt hiermit auch
wohl durchgedrungen, daß eine Verpflichtung Deutſchlands
gegen=
über der Bank nicht beſteht, ſondern daß dieſe lediglich aus dem
Haager Protokoll hergeleitet wird und die Bank nur die Funktion
einer Einzahlungsſtelle hat. Auch dürfte man einer Verquickung
der Verträge der Bank mit den einzelnen Ländern, die dazu
hätten führen können, daß das einzelne Land Abänderung ſeiner
Verträge mit der Bank nur mit Genehmigung anderer Länder
erreicht hätte, aus dem Wege gegangen ſein. Daß der erſte Entwurf
der Treuhänderverträge eine Reihe von politiſchen Fallen, denen
man ein wirtſchaftliches Mäntelchen umgehängt hatte, enthielt, iſt
bekannt. Es dürfte insbeſondere dem feſten Standpunkt der
amerikaniſchen Delegation, daß alle dieſe Verträge einzig und
allein vom banktechniſchen Standpunkt aus aufgebaut werden
müßten, zu danken ſein, wenn man die Verträge ihrer politiſchen
Nebenwirkungen entkleidet hat.
Hinzuweiſen iſt zum Schluß noch auf die außerordentliche
Machtbefugnis, die man dem Präſidenten des Verwaltungsrates
übergeben hat. Dieſer Präſident wird erſt in der erſten Sitzung
des Verwaltungsrats gewählt. Von ſeiner Wahl wird es in
ſtarkem Maße abhängen, ob die Bank wirklich in dem Geiſte
ge=
führt wird, wie er von dem Youngplan beabſichtigt; ebenſo, wie
Ich ſchließlich bei dem Sitz der Bank auf einen neutralen
geeinigt hat, wird man ſich auch wohl auf einen neutralen
dInten, wir nehmen an, daß es ein Amerikaner ſein wird,
Der Zeitpunkk der zweiten Hgager Konferenz.
Lilliges Ergebnis ſpäkeſtens bis Weihnachken?
Benz falſch iſt nach Anſicht der erwähnten zuſtändigen deut=
Stelle die heute früh vom „Matin” geäußerte Anſicht, daß
tpunkt der zweiten Haager Konferenz erſt nach der
Durch=
z.y der deutſchen Volksabſtimmung gegen den Youngplan
ſ=gt werden könne. Das Plebiszit iſt eine rein deutſche
egenheit. Es iſt auch bei den bisherigen Beſprechungen
nicht berührt worden. Das Datum der
Konfe=
hängt vielmehr lediglich davon ab, zu
cem Zeitpunkt die 7 Youngplanausſchüſſe
Berichte fertiggeſtellt haben werden. Es
Anzeichen dafür vor, daß dies nicht mehr allzu lang
wird. Wenn die poſitiven oder negativen Ergebniſſe der
Romiiſſionsarbeiten vorliegen, wird das juriſtiſche Komitee
ein=
berufen werden, das die Aufgabe hat, eine Geſamtredaktion
vor=
zunehmen und aus den Einzelberichten ein Vertragsinſtrument
auszuarbeiten. An zuſtändiger deutſcher Stelle beſteht die
An=
ſicht, daß alle in Frage kommenden Parteien beabſichtigen,
ſpä=
teſtens bis Weihnachten ein endgültiges Ergebnis zu erzielen.
Zum13. November.
Als der zweite Band von Wilhelm Diehls Hassia
Sacrak) 1926 erſchien, mit deſſem 3. Band 1928 die
For=
ſcherarbeit von 30 unermüdlich im Dienſte des
Geiſtes gelebten Jahren gekrönt wurde, habe ich in
einer Würdigung dieſes Werkes darauf hingewieſen, daß man das
25jährige Dienſtjubiläum und den 50. Geburtstag dieſes Mannes
ſang= und klanglos hatte vorübergehen laſſen, obwohl wir doch
in einer über die Maßen jubiläumsſichtigen Zeit leben. Aber er
mochte das nicht. Was den Pfarrer von Hirſchhorn und den
„5. Stadtpfarrer” von Darmſtadt charakteriſierte, hatte der
Fried=
berger „Profeſſor” ſo wenig wie der „Prälat” der heſſiſchen
Landeskirche **) verwiſchen können. Der Mann war ſich gleich
geblieben, als ihn das Schickſal aus dem Forſcherwinkel der heſſiſchen
Enklave am Nekar langſam herauszog und ihn auf einen erſten
Platz ſtellte, den ihm mancher zuerſt neidete, aber heute willig
zuerkennen muß
Auch diesmal ſollte ein Ehrentag des Mannes in aller
Stille vorbeigehen. Doch dadurch, daß die Kirchenbehörde den
Prälaten durch eine Feier 8 Tage zu früh überraſcht hat, kommen
wir noch mit unſerem Spruch zum 13. November zurecht. Heute
ſind es 25 Jahre her, daß die Theologiſche Fakultät der
Univerſität Gießen, dem jungen Hirſchhorner
Pfarrerwegen ſeiner Verdienſte umdie heſſiſche
Kirchengeſchichte die Würde eines Dr. theol. h. c. ver=
) Band 1: „Heſſen=Darmſtädtiſches Pfarrer= und Schulmeiſterbuch”.
Band 2: „Die Kirchenbehörden und Kirchendiener in der
Landgrafen=
ſchaft Heſſen=Darmſtadt von der Reformation bis zum Anfang des
neun=
zehnten Jahrhunderts”, Band 3: „Pfarrer= und Schulmeiſterbuch für
die Provinz Rheinheſſen und die kurpfälziſchen Pfarreien der Provinz
Starkenburg”
**) Wilhelm Diehl iſt am 10. Januar 1871 in Groß=Gerau als
Hohn des Gutsbeſitzers Joh. Balth. Diehl geboren. Nach Studien in
Tübingen und Gießen promovierte er 1894 zum Licentiaten der
Theo=
ogie und wurde 1895 Pfarraſſiſtent in Darmſtadt. Nach einer faſt
injährigen pädagogiſchen Tätigkeit an der Oberrealſchule in
Darm=
ſtadt wurde er 1899 Pfarrer in Hirſchhorn, bis er 1907 nach
Darmſtadt als Stadtpfarrer kam. 1913 ging er als Profeſſor am
Predigerſeminar und Pfarrer nach Friedberg: 1923 zugleich
Präſi=
dent des Landeskirchentags, ſeit 1923 wieder in Darmſtadt als
Präſi=
dent der Kirchenregierung und des Landeskirchenamts mit der
Amts=
bezeichnung Prälat.
Mittwoch den 13. November 1929
Der Aelteſtenrat des Reichstages iſt zum 18.
No=
vember, nachmittags 6½ Uhr, einberufen worden, um über
den Geſchäftsplan des Reichstages Beſchluß zu faſſen.
In der Frage der badiſchen Regierungsbildung iſt
man jetzt aus dem Stadium der Tuchfühlung herausgekommen. Es
ſchweben zurzeit ernſte Verhandlungen. Im badiſchen Landtag ſind
faſt alle Parteien zum Teil mit ihren Parteiausſchüſſen verſammelt.
Irgend ein poſitives Ergebnis ſteht noch nicht feſt.
Ebenſo wie die Saarverhandlungen ſcheinen die Franzoſen auch
die Verhandlungen über die ſchweizeriſche
Frei=
zone zu verzögern. Die Verhandlungen ſollten am 13. November
aufgenommen werden, doch iſt bis jetzt in Bern von Paris noch keine
Antwort eingetroffen, ſo daß das Datum nicht eingehalten werden
kenn.
Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar beſtätigte in einer Rede
in Mont, daß das Kabinett zurücktreten werde, wenn der
Miniſterrat ſich im Laufe dieſer Woche nicht über
die Einführung der flämiſchen Sprache an der
Uni=
verſität Gent einigen ſollte.
Perſien iſt als 17. Staat dem internationalen
Gift=
gas=Abkommen beigetreten, das den Gebrauch von
Gift=
gaſen und bakteriologiſchen Mitteln im Kriege verbietet.
Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington
überreichte am Montag anläßlich des Waffenſtillſtandstages dem
e hemaligen amerikaniſchen Unterſtaatsſekretär Kellogg das
Groß=
kreuz der franzöſiſchen Ehrenlegion.
Der kanadiſche Finanzminiſter Robb iſt am Montag
in Toronto an einer Lungenentzündung geſtorben.
Am Sonntag wurde die belgiſche Konzeſſion in Tientſin der
chinefiſchen Behörde übergeben.
Berlin, 12. November.
Im Reichsarbeitsminiſterium fand geſtern eine Beſprechung
über die Vorſchläge zur Aenderung der Krankenverſicherung ſtatt.
Beteiligt waren außer den Reichs= und Landesminiſterien die
Spitzenverbände der Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Krankenkaſſen,
Aerzte und Zahnärzte. Hierzu wird amtlich mitgeteilt:
Gegen eine Erhöhung der Verſicherungspflichtgrenze in der
Krankenverſicherung entſprechend der jetzigen Kaufkraft der Mark
wurden von keiner Seite Einwendungen erhoben. Das Beſtreben,
in der Krankenverſicherung mehr als bisher die Familie zu
ſchützen (durch Ausmaß des Kranken= und Hausgeldes, durch
Familienkrankenpflege als Pflichtleiſtung), fand die Billigung
der Verſammlung. Auch den Vorſchlägen für eine wirtſchaftliche
Verwendung der Verſicherungsmittel und Umſtellung der
Lei=
ſtungen gemäß den ſozialen Bedürfniſſen wurde im allgemeinen
zugeſtimmt. Lebhaft erörtert wurde auch der Aufbau der
Kranken=
verſicherung. In einem Referentenentwurf hatte das
Reichs=
arbeitsminiſterium neuartige Einrichtungen für
Gemeinſchafts=
arbeit der Krankenkaſſen angeregt. Hierzu wurden zahlreiche
Ab=
änderungsvorſchläge gemacht. Das Reichsarbeitsminiſterium wird
beſchleunigt den Geſetzentwurf aufſtellen.
* Die Ausſprache im Reichsarbeitsminiſterium über die
Reform der Krankenkaſſenverſicherung iſt inſofern negativ
ver=
laufen, als beſtimmte Entſchließungen von den beteiligten
In=
tereſſenvertretern nicht gefaßt wurden. Das war zwar auch nicht
der Zweck der Beſprechung, denn der Reichsarbeitsminiſter wollte
lediglich wiſſen, wie die einzelnen Kreiſe zu ſeinen eigenen
Vor=
ſchlägen ſtehen. Dabei hat ſich herausgeſtellt, daß er bei ſeinen
eigenen Parteifreunden, den Sozialdemokraten, mit ſeinen
An=
regungen nicht die geringſte Gegenliebe gefunden hat. Die
Ge=
werkſchaften ſozialdemokratiſcher Prägung verlangten eine
Hinaufſetzung der Verſicherungspflichtgrenze bis zu einem
Jahresverdienſt von 8400 RM. Sie lehnten auch die
Aende=
rung der Leiſtungen zu einem guten Teil ab. Dieſe Aenderung
hatte der Miniſter aus dem Grunde vorgeſchlagen, um die
Kran=
kenkaſſen finanziell zu entlaſten. Eine beſonders ſcharfe Attacke
wurden von den Freien Gewerkſchaften gegen die Vorſchriften
über die Errichtung neuer Krankenkaſſen geritten. Sie ſtellten
ſich auf den Standpunkt, daß Krankenkaſſen nur unter
Zuſtim=
mung der Verſicherten errichtet werden dürfen und daß auf ihren
Antrag auch die Schließung von Kaſſen zu erfolgen habe. Mit
anderen Worten: von ſozialdemokratiſcher Seite ſteuert man
darauf hin, die Krankenkaſſen immer mehr zu politiſieren und
die Kaſſen auszumerzen, die noch nicht zu ſozialdemokratiſchen
Hochburgen geworden ſind. Gegen dieſe Vorſchläge wurde der Eiſenbahnen im Rheinland angeſchnitten wird, un
namentlich von Arbeitgeberſeite Front gemacht. Die Ausſprache bei die verſchiedenſten Behauptungen aufgeſtellt we
ergab ſchließlich tiefgehende Meinungsverſchiedenheiten bei den teils auf Kombinationen beruhen, teils völlig entſtell E
Anweſenden, die ſchwer zu überbrücken ſein dürften.
lieh. 1904 war das eine beſondere Auszeichnung, um ſo mehr,
als ſie meiſt nur akademiſchen Lehrern und Größen verliehen
wurde. Der Pfarrer in Hirſchhorn mußte alſo mit
ſei=
nen 33 Jahren ſchon was vor ſich gebracht haben, daß die hohen
Herren in Gießen auf beſagten „Jungen Mann” aufmerkſam
wurden und aufhorchten. Schon als Schüler der höheren
Bür=
gerſchule hatte Diehl heimatkundliche Studien begonnen; das
„Muſeum” des Gymnaſiaſten war bereits in den 1880er Jahren
Gelehrten von Ruf bekannt.
So erwuchs ihm aus der Beſchäftigung mit der
Heimatge=
ſchichte das rechte Verſtändnis für die heſſiſche Schul= und
Kirchengeſchichte, die beide irgendwo mit der
Familien=
geſchichte eines jeden von uns und mit der Chronik einer jeden
Gemeinde verflochten ſind. Er packte von der Ackerſchicht her an;
dadurch wurde nichts verſtaubte Gelehrſamkeit, wurde alles
über=
zeugende Lebendigkeit!
Hier hat Diehl grundlegend und bahnbrechend gewirkt. Sein
Buch: „Zur Geſchichte der Konfirmation” (1897), das Heſſen
als das Heimatland der Konfirmation nachwies, ſeine Schrift:
Numme
Helft den flüchtigen deutſcheuf
Bauern!
Eine Enkſchließung des Deukſchen Kolonial ereit
Darmſtadt, 12. N. mber,
Der Deutſche Kolonial=Verein, Geſellſchaft für ſatio
Siedlungs= und Auslandspolitik, e. V. (Ortsgruppe amſta
hat nachſtehende Entſchließung ſeiner Ortsgruppe de heſſi
Regierung unterbreitet: „Die heſſiſche Regierung wi/ gehe
ihren ganzen Einfluß bei der Reichsregierung geltend
damit die jetzt infolge neuerer Unruhen aus Rußl6
rien, Siebenbürgen, Wolga, Moskau uſw.) zu Zel auſen
zur Auswanderung gezwungenen ehemaligen Deut
im Auslande, ſondern im deutſchen Oſten
werden, da dieſe, durch große Natur= und Volkskata dohen”
ihrem Kampfe um die eigene Scholle hart geworder länd!=
Bevölkerung die beſte Gewähr bietet, die von der ſchsn
rung ſo ſehr geförderte, aber durch teilweiſe falſche
Beſetz=
ſchon ſehr gefährdete Oſtſiedlung zu ſtützen, um auch eichz
der beſtehenden großen fremdländiſchen Gefahr, der Foleng
vanderung, wirkſam entgegenzutreten"
Die Abmachangen über die Enkmilikarif kanf
* Koblenz, 12. Nov. (Pſ.=74
Das deutſch=franzöſiſche Abkommen über die En ſim
rung der rheiniſchen Eiſenbahnen will noch immer mi /aus
öffentlichen Diskuſſion verſchwinden. Das hängt tei mit
nicht ganz richtigen Behandlung der Angelegenheit lrc
Reichsregierung, teils aber auch mit der Verſtimmut recht
richteter franzöſiſcher Kreiſe zuſammen, die mit dieſ Ven
barungen nicht einverſtanden ſind, weil ſie dem f zöſi
Standpunkt nicht hundertprozentig Rechnung tragen. ſur
ſchuldigung der Reichsregierung läßt ſich nach wie vo kfü.
daß gerade die Franzoſen um eine vertrauliche Behar m
Abkommens gebeten hatten. Daß Herr Briand es lich
nötig gehalten hat, die franzöſiſche Preſſe rechtzeitig bei
Zuſtandekommen der Abmachungen ins Bild zu ſetzen inn!.
ihm dort offenbar noch immer nicht verzeihen.
Pertinax ſtellt jetzt im „Echo de Paris” die Behau ang
daß Briand die Abſicht gehabt habe, ſich vor dem S 5
Kabinetts durch die Veröffentlichung des Eiſenbahne dmm
zu bewahren. Er ſoll aus dieſem Grund in einer Ur Halt0
mit dem deutſchen Botſchafter v. Hoeſch an dieſen die rag
ſtellt haben, ob ihm der Rücktritt des Kabinetts Br.b.
ſei als die Bekanntgabe der Bedingungen, unter dene ſieſ.
militariſierung der rheiniſchen Eiſenbahnen, zu vol hen
Herr v. Hoeſch habe ſich dann für die Veröffentlichun er
einbarungen ausgeſprochen.
Pertinax hat mit dieſer Behauptung offenbar
deres im Sinn, als Briand noch nachträglich einen H ßu
ſetzen und die Dinge ſo darzuſtellen, als hätte er er aſt
glaubt, durch eine ſchleunige Bebanntgabe der Abmach
Deutſchland ſeinem Kabinett in der Kammer eine
zu erſparen. Für ſo töricht braucht man Briand nicht Gal
Wir wollen nicht in Abrede ſtellen, daß er ſich mit Herr /s
über die Frage der Veröffentlichung unterhalten I/1
ſcheinlich aber erſt, nachdem auf franzöſiſcher Seite v)ie
Indiskretionen erfolgt waren. Unſer Borſchafter dü /.
Briand damals entgegnet haben, daß Deutſchland /K
Veröffentlichung nicht das geringſte einzuwenden h
ſchließlich iſt es nicht Deutſchland, das er
Zugeſtändniſſe gemacht hat, ſondern
reich. Zu Beginm der Verhandlungen wollten die mzo
ihre in der Note vom Jahre 1922 mitgeteilten Bedingm
los durchgeführt wiſſen. Erſt ſpäter gaben ſie auf zier
ter Front nach, ſo daß tatſächlich nur einige Umbaut b
nehmen ſind. Die Franzoſen haben ſogar zugeſtanden,
in Zukunft im Rheinland Eiſenbahnen gebaut werde Kür
ſofern ſie nur zu zivilen, nicht militäriſchen Zwecke /i
Dieſes Zugeſtändnis macht es verſtändlich, daß in de
ſiſchen Preſſe immer wieder das Themae der Entmilit
gegeben werden.
„Zur Geſchichte des Gottesdienſtes und der gottesd
Handlungen in Heſſen” (1899) haben ebenſoſehr Neues
wie ſeine Arbeiten auf dem Gebiete des heſſiſchen Kf
rechts alte Anſichten umgewertet und von Grund aus
haben; das war das Verdienſt des Hiſtorikers! Heute wi
die Juriſten vom Fach, daß an dem Herrn Prälaten ein
verloren gegangen iſt. Seine Kenntnis der Geſchich
der Rechtsverhältniſſe hat der evangeliſchen de
kirche in der Zeit großer Umwälzungen manches Recß!
zu wahren vermocht!
Was die heſſiſche Schulgeſchichte ihm Großes Ticn
wird außer den zahlreichen Arbeiten über Schulen, Lel ſEN
Organiſten, ſeiner Publikation des Stipendiatenbuchs 2
verſitäten Marburg und Gießen vor allem das wohl ei
ſtehende dreibändige Werk: „Die Schulordnung
Großherzogtums Heſſen” (1903,05 kommenden C
tern zeugen. Wenn ich nicht irre, wurde damit Heſſen d.
deutſche Staat, der ſich eines ſolchen Werkes rühmen
Diehls raſt
der
Kirchen=
ſammen m.
Schul= und
Was k..
Gießen reg.=
Zeitung=
form würd:
erinnern nu
Volksgut ſi
Regalen der
werden; und
Werk, um da
läßt! Ein
nütziger Täti
Energie und
in Verbindy
Dazu hatte ſie
Vertrauen C!.
ſonſt der „it
gegen anerke.
Schon
C=
hatte behaut:
geſtanden has
halten. Als
geriet er von
nmmer 318
erung der Wirkſchaft und der 4sfs Skärkung
des inneren Markkes. — Fürſo:”g für die
Berlin, 12. November.
— neuernannte Reichswirtſchaftsminiſter Profeſſor Dr.
nhauer gewährte einem Königsberger Preſſevertreter eine
edung, wobei er u. a. erklärte: Das
Reichswirtſchaftsmini=
hat die vornehme Aufgabe, die Wirtſchaft zu fördern,
törungen zu ſchützen und ihre Laſten zu erleichtern. So
Curtius die Aufgabe aufgefaßt und ſo will auch ich ſie
en. Förderung der Wirtſchaft heißt aber unter den
ge=
n Verhältniſſen auch Förderung derjenigen Ausfuhr, auf
utſchland angewieſen iſt. Förderung der Wirtſchaft und
ſatzes heißt aber auch Erhaltung und Stärkung des inneren
s, in erſter Linie die Stärkung und Geſundung unſerer
enden Landwirtſchaft. Alle Maßnahmen, die mit
durch=
der Wirkſamkeit auf dieſem Gebiet ergriffen werden können
e andere wirtſchaftliche Intereſſen nicht gefährden,
wer=
n mir mit aller Energie unterſtützt werden. Der Miniſter
mit der Feſtſtellung, daß ihm, obwohl er aus dem Weſten
die Sorgen des Oſtens ſehr am Herzen lägen und ganz
rs die Schwierigkeiten der vom Vaterland losgelöſten
Pro=
ſtpreußen, der zu helfen, eine ſeiner vornehmſten Pflichten
üſſe.
des Vorjahres.
Berlin, 12. November.
alljährlich im Herbſt einſetzende Belaſtung des
Arbeits=
hat in der zweiten Oktoberhälfte begonnen, ſich
deut=
auszuprägen. Die Zahl der
Hauptunter=
ungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung iſt
4000 auf 889000, alſo um rund 105 000 oder
rozent, geſtiegen. An der Zunahme ſind dieſes Mal
ſe Frauen — und zwar mit rund 12000 — beteiligt,
d die männlichen Unterſtützten um rund 94000
zuge=
n haben. Die Geſamtzahl der Unterſtützten
Arbeitsloſenverſicherung liegt zurzeit um mehr
00 000 Perſonen höher als zur
ent=
ſenden Zeit des Vorjahres. Die Zahl der
nterſtützungsempfänger in der Kriſenunterſtützung iſt in
ſeiten Oktoberhälfte von 165 000 auf 172000, alſo um
000 oder 4 Prozent, angeſtiegen.
* Berlin, 12. November. (Priv.=Tel.)
bevorſtehende Beginn der Reichstagsverhandlungen hat
Parteien wieder etwas Leben gebracht. Am Dienstag
eits das Zentrum eine Fraktionsſitzung abgehalten. Die
n billigte das Verhalten ihrer Mitglieder in der Frage
eſcheidungsreform, nahm zu den deutſch=polniſchen
Han=
tragsverhandlungen Stellung und einigte ſich ſchließlich
daß im Reichstag das verſprochene Kleinrentnergeſetz
ver=
verden ſollte, wozu durch Sachverſtändige entſprechende
eiten eingeleitet werden ſollen. — Außerdem haben
reter der Regierungsparteien” gemeinſam
dem Reichsernährungsminiſter Dietrich
ſeſprechung gehabt, die dem neuen
Zoll=
galt. Die Verhandlungen ſind zunächſt ergebnislos.
en, weil ausreichende Unterlagen nicht vorlagen. Am
iden Montag ſoll eine neue interfraktionelle Beſprechung
gehen, und man hofft, daß der Miniſter dann diskutable
äge unterbreiten kann. — Am kommenden Montag
wol=
h die Deutſchnationalen eine Sitzung abhalten, die wohl
der Vorbereitung des Parteitages gelten wird. — Die
e Volkspartei, die urſprünglich am Freitag eine Sitzung
nwollte, hat dieſe auf den 26. November verſchoben, da
ßer Teil der Fraktionsmitglieder durch die
Kommunal=
verhindert iſt. Dafür hat der Parteivorſtand eine kurze
abgehalten, ſich aber lediglich mit kleineren laufenden
genheiten beſchäftigt.
Mittwoch, den 13. November 1929
Seite 3
Amerikas Präſidenk über die Abrüſtungsfrage.
EP. Waſhington, 12. November.
Anläßlich des Waffenſtillſtandstages hielt Präſident Hoover
vor der amerikamiſchen Legion, der Vereinigung ehemaliger
amerikaniſcher Kriegsteilnehmer, eine bedeutſame Rede, in der
er ſich eingehend mit der Frage der Freiheit der Meere befaßte.
Präſident Hoover erklärte u. a.: In Friedenszeiten ſei das
Ideal der Freiheit der Meere bereits verwirklicht worden. Sollte
es den Völkern gelingen, auf friedlichem Wege ihre Streitfragen
zu regeln, ſo gebe es keine Frage der Freiheit der Meere in
Kriegszeiten wehr. Die beſte Löſung dieſes Projektes ſei
der Friede und ſeine Erhaltung. Dieſes Jahrhundert der
Frei=
heit ſolle wit einem praktiſchen Schritte die Frage ihrer Löſung
näherbringen. Die amerikaniſche Regierung habe in dieſer Frage
bisher keiner Macht einen Vorſchlag zur Sicherung der Freiheit
unterbreitet und werde es auch in Zukunft nicht tun, wie dieſes
Projekt auch nicht in ſeinen Beſprechungen mit anderen
Staats=
männern berührt worden wäre.
Hoover gegen die Blockade. — Die Aushungerung
kriegführender Länder ſoll völkerrechtlich
unmöglich gemacht werden.
Präſident Hoover erklärte weiter, er wolle der Welt
nur den Vorſchlag machen, im Kriegszeiten die
Lebensmittelſchiffe mit den gleichen Rechten
wie die Sanitätsſchiffe auszuſtatten, um ſo dem
ungeheuren Elend von Frauen und Kindern vorzubeugen. Die
nationale Entwicklung zahlreicher Länder habe es mit ſich
ge=
bracht, daß die infolge ihrer großen Bevölkerung auf die
Ein=
fuhr von Lebensmitteln angewieſen ſind. Der Schutz und die
Sicherheit dieſer Handelsflotten hat es mit ſich gebracht, daß
zahlreiche Flottenſtationen ausgebaut und von Kriegsſchſiffen
bewacht wurden. Dieſem Zuſtand müſſe ein Ende bereitet
wer=
den. Es dürfe nicht mehr möglich ſein, daß ein Volk, das auf
die Einfuhr von Lebensmitteln angewieſen ſei, während eines
Krieges durch eine unmöglich gemachte Einfuhr gewiſſermaßen
ausgehungert werden könnte. Der Schutz und die Sicherheit der
Lebensmittelverſorgung müßte eines der höchſten Ziele eines
jeden Staates werden.
Die Rede, die der Präſident der Vereinigten Staaten am
Jahrestag des Waffenſtillſtandes gehalten hat, unterſcheidet ſich
von denen bei ſolchen Gedenkfeiern üblichen Aeußerungen vor
allem dadurch, daß ſie einen politiſch bedeutſamen Inhalt hat.
Zunächſt hat ſich Präſident Hoover dahin ausgeſprochen, daß die
Abrüſtung nach ſeinem Willen eine möglichſt weitgehende ſein
ſoll. Der Präſident gab hier offenbar den Niederſchlag ſeiner
Unterredung mit dem engliſchen Premierminiſter Macdonald
wie=
der. Wenn ſich das großte und vor allem das finanzmächtigſte
Land dafür einſetzen will, daß das Wettrüſten aufhöre, dann hat
es dazu außer ſeinem moraliſchen Einfluß auch eine ſehr
mate=
rielle Waffe in der Hand, wenn es dahin wirkt, daß die
Geld=
mittel der amerikaniſchen Finanz, die ins Ausland fließen, auf
ihre Verwendung für Rüſtungszwecke ſchärfer als bisher geprüft
werden und wenn es dafür ſorgt, daß die Schulden des Auslandes
nicht zum Zwecke der Aufrüſtung europäiſcher Mächte weiter
ge=
ſtundet werden. Präſident Hoover hat ſich vor den
Kriegsteil=
nehmern auch über die Schrecken des Krieges ausgeſprochen, und
es iſt charakteriſtiſch für die Unerſchrockenheit ſeiner Sprache, daß
er auch ſolche Kriegsverbrechen rückhaltlos verurteilt, die von den
mit Amerika ſeinerzeit verbündet geweſenen Mächten im
beſon=
deren verlangt wurden. Er hat die Vorblockade, alſo den Krieg
gegen die Zivilbevölkerung und insbeſondere gegen Frauen und
Kinder an den Pranger geſtellt. Er hat ein beſonderes
mora=
liſches Recht dazu, denn niemand wird ſo in der Lage ſein, dieſe
Kriegsmittel zu ermeſſen, als der Mann, der ſich nach Kriegsende
in den Dienſt der Aufgabe geſtellt hatte, die Wunden des Krieges
nach Möglichkeit zu heilen, die dieſe unritterliche Waffe geſchlagen
hatte. Herbert Hoover war es, der ſeinen Namen zuerſt weiteren
Kreiſen in Europa vertraut gemacht hat, als er die
Nahrungs=
nittelverſorgung für das ausgehungerte Mitteleuropa in der
erſten Nachkriegszeit organiſierte. Der Präſident will zwar ſeinen
weitgehenden Vorſchlag, Nahrungsmittelſchiffe wie Hoſpitalſchiffe
in etwaigen künftigen Kriegen unter Schutz zu ſtellen, noch nicht
auf der Londoner Seeabrüſtungskonferenz einbringen, um die
Ver=
handlungen nicht aufzuhalten. Aber ſchon die Ankündigung eines
ſo wichtigen Schrittes iſt bedeutungsvoll. Wenn es dem
Präſi=
denten der Vereinigten Staaten gelingt. England jetzt oder ſpäter
zu einem Abkommen dieſes Inhaltes zu bewegen, dann wird man
wieder einen Schritt weiter für den Frieden getan haben.
Gekeilke Aufnahme der Rede Hoovers in Amerika.
Die geſtrige Rede des Präſidenten Hoover findet in der
ameribaniſchen Preſſe geteilte Aufnahme. Die meiſten Blätter
betonen zwar den beiſpielloſen Idealismus Hoovers, drücken
jedoch, wie z. B. die „New York Times”, die Anſicht aus, daß
dieſe Anregung zu Friedenszeiten nicht
an=
wendbar und in Kriegszeiten unausführbar ſei.
—Der „New York Herald” ſchreibt, die Anregung
wider=
ſpreche den modernen Anſchauungen über den
Krieg und könnte erſt dann in Erwägung gezogen werden,
wenn die Frage der Blockade zur Diskuſſion aufgeworfen werde.
Hoovers Rede in England günſtig aufgenommen.
Die große Rede des Präſidenten Hoover hat in England ſehr
günſtigen Widerhall gefunden. Die „Times” legt ſtärkſten
Nach=
druck darauf, daß die Frage der Freiheit der Meere, die
Pra=
ſident Hoover in ſeiner geſtrigen Rede und Macdonald auf dem
Guildhall=Bankett berührt haben, die Aufmerkſamkeit von der
praktiſchen Aufgabe der Seeabrüſtung auf der Konferenz nicht
ab=
lenken dürfe. Der „Daily Telegraph” geht auf die Hooverſche
An=
regung, in einem künftigen Kriege die Nahrungsmittelſchiffe den
Hoſpitalſchiffen gleichzuſtellen und ſie wie die letzteren jeder
Unter=
ſuchung zu entziehen, näher ein. Die Anregung erſcheine
ein=
fach. aber auch der amerikaniſche Präſident wiſſe, welche
Schwie=
rigkeiten ihre Durchführung mit ſich bringe. Bis zu dem
Zeit=
punkt, wo die Einſtellung der öffentlichen Meinung die
Vorbe=
reitungen der Nationen für einen Verteidigungskrieg unmöglich
mache, erſcheint dem Blattt allerdings noch ein ſehr langer Weg
bevorzuſtehen.
Bruderirieg in Chind.
Die Offenſive der Nanking=Regierung gegen Feng
hal begonnen.
EP. Schanghai, 12. November.
Ziſchen Truppen der Nanking=Regierung und
Streitkräf=
ten der Kuomintſchun ſind nach hier vorliegenden
übereinſtim=
menden Meldungen ſchwere Kämpfe im Gange. Die
Nanking=
regierung ſoll große Verſtärkungen" von Hankau aus in das
Kampfgebiet der Provanz Honan herangezogen haben, um, wie
es ſcheint, die Offenſive gegen die Armee Feng=
Yu=hſiangs zu eröffnen. Unter den gegen die
Kuo=
mäintſchun aufgebotenen Truppen ſollen ſich auch
die erſte und die zweite Diviſion der
national=
chineſiſchen Armee befinden, von denen es heißt, daß ſie
von deutſchen Ofſizieren ausgebildet wurden, und die als die
beſten Truppen der nationalchineſiſchen Armee
bezeichnet werden.
Nach Berichten aus Nanking haben die nationalchineſiſchen
Truppen die Stadt Mihſien erobert. Eine Beſtätigung dieſer
Nachricht liegt aber von anderer Seite noch nicht vor. Die
Ver=
luſte auf beiden Seiten ſollen recht ſchwer ſein. — Nach Berichten
aus andere Quelle ſollen ſich die Kuomintſchun=Truppen entlang
der Lunghai=Eiſenbahn vorwärts bewegen, mit der Stadt
Tſchengtſchau, einem wichtigen Knotenpunkt der Eiſenbahn
Han=
kau—Peking als Ziel ihrer mibitäriſchen Operationen.
Ueber die Haltung des mit Feng=Yu=hſiang befreundeten
Generals Yen=Hſi=ſchan herrſcht zurzeit große Ungewißheit. Feng
bezeichnet ihn als Oberbefehlshaber ſeiner Armee, während die
Nanking=Regierung ihn als Oberbefehlshaber des
nationalchine=
ſiſchen Heeres ausgibt.
Eine Bierkelmillien Chineſen im Kampf. — Zeng ſetzt
Tanks und Gifigas gegen die Rakionalchineſen ein.
Obwohl über die Kampfhandlungen zwiſchen der
Kuomin=
tſchun und den Truppen der Nanhing=Regierung keine
zuver=
läſſigen Bevichte vorliegen, ſcheint es ſich zu beſtätigen, daß die
Armee Feng=Yu=hſiangs ſich auf dem Vormarſch nach
Tſcheng=
tſchau befindet. Die Kuomintſchun ſollen ſich bei
ihren Angriffen gegen die nationalchineſiſchen
Truppen der modernſten Kriegswaffen wie
Tanks und Giftgas bedienen. Als Folge der
Anwen=
dung von Giftgas durch die Soldaten Fengs ſoll die Nanking=
Regierung eifrig bemüht ſein, die nationalchineſiſchen Truppen
ſo ſchnell wie möglich mit Gasmasken auszurüſten. Nicht
weni=
ger als eine Viertelmillion chineſiſcher Soldaten ſollen in die
Kämpfe in der Provinz Honan verwickelt ſein. Die Nachrichten
der Nanking=Regierung über angeblich in den bisherigen
Kämp=
fen erzielte Erfolge über die Kuomintſchun haben von anderer
Seite keine Beſtätigung erhalten.
Nach deren Urteil nämlich war das Thema, wie es ſich im
es zweiten Bandes der Hassia Sacra ausdrückt, längſt
und auch Quellenmaterial, das neues Licht hätte
ver=
können, nicht vorhanden. Diehl aber erkannte in den
Akten der großen General=Kirchendiſitation von 1628, die
nftiger für wertlos hielt, den für die Geſchichte des geiſt=
Standes in Heſſen wertvollen Ausgangspunkt; dazu fand
in dem „Rationarium Smnodi Geravianae” (von 1555)
ten, die mit die Hauptgrundlage für die kirchliche
tsgeſchichte der Landgrafſchaft Heſſen=Darmſtadt bilden.
ſem wir an all das erinnern, ſo geſchieht es aus dem Ge=
Uftichtig verbundener Dankbarkeit, das heute gewiße viele
Schüler und Leſer, ſeiner Kirchgänger und Freunde über
tadt und Heſſen hinaus, mit uns teilen. Sie werden ſich
uch über den ſo wunderſamen Titel in der Ueberſchrift nicht
„verliehen und geprägt von dem Kollegium der
und
k: er
auch
noch
rfah=
ziſſen
ziſſen=
dem
nden
=ühte.
B
lit dem
lanz
die
mmt
da=
um das
die
Vor=
ezi, fehr
(usdrucks.
igel in
wo=
7. H.
Thomas Mann Robelpreiskräger.
Thomas Mann iſt der 5. deutſche Nobelpreisträger für
Lite=
ratur. Schon mehrmals ſtand Mann in vorderſter Reihe der
Anwärter. In dieſem Jahre wurde ſein Name zuſammen
ge=
nannt mit den beiden verſtorbenen Dichtern Hugo v.
Hofmanns=
thal und Arno Holz. Auch Frau Ricarda Huch galt als Kandi=
datin. Das Nobel=Komitee hät ſich entſchloſſen, Thomas Mann
als den würdigſten Vertreter des geiſtigen Deutſchlands zum
Todestage Alfred Nobels am 10. November durch Verleihung
des Nobelpreiſes zu ehren. Prof. Dr. Thomas Mann ſteht im
53. Lebensjahre. Ihm gingen als Nobelpreisträger voran 1902
Theodor Mommſen, 1908 Rudolf Eucken, 1910 Paul Heyſe und
1912 Gerhart Hauptmann.
Stuttgart: Profeſſor Dr.=Ing. Georg Madelung von der
Ber=
liner Techniſchen Hochſchule hat den Ruf auf den Lehrſtuhl für
Luft=
fahrt an der hieſigen Techniſchen Hochſchule angenommen.
Erlangen: Dem bisherigen Privatdozenten Dr. Otto Hintner iſt
die Lehrberechtigung für Handels= und Induſtriebetriebsweſen an der
rechts= und wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität
Tübin=
gen erteilt worden.
Aachen: Rektor und Senat der Techniſchen Hochſchule haben 1. dem
Generaldirektor Alois Meyer in Luxemburg, 2. dem Generaldirektor
Friedrich von Rudolph in Baesweiler und 3. dem Direktor Karl
Hornung in Bernburg die Würde eines Dr.=Ing. ehrenhalber
ver=
liehen. Ferner wurde der Generaldirektor Wilhelm Spans in Aachen,
der Generaldirektor Walter Heſſe in Aachen, der Direktor der Friedrich=
Krupp=A.=G., Prof. Dr.=Ing. Paul Goerens in Eſſen zu
Ehren=
bürgern der Hochſchule ernannt.
Köln: Der Privatdozent Dr. Hans André iſt zum ordentlichen
Profeſſor der Biologie an der Staatlichen Akademie in Braunsberg als
Nachfolger von Prof. Joh. Baron ernannt worden. — In der
wirt=
ſchafts= und ſozialwiſſenſchaftlichen Fakultät iſt der Privatdozent für
Verkehrsweſen Dr. jur. Ernſt Eſch zum nichbeamteten außerordentlichen
Profeſſor ernannt worden.
Berlin: Der Privatdozent für wirtſchaftliche Fertigung an der
Techniſchen Hochſchule Dr.=Ing. Hans Braſch iſt zum nichtbeamteten
außerordentlichen Profeſſor an der Fakultät für Maſchinenweſen dieſer
Hochſchule ernannt worden.
Selbſtverſtändlich handelt es ſich nicht um einen neu
gedich=
teten Datterich, aber um eine ſehr ſchöne und neue Ausgabe von
Ernſt Niebergalls „Datterich”, die der Verlag H.
Hoh=
mann, Darmſtadt, herausgebracht hat. Abgeſehen von der ſehr
guten drucktechniſchen Herſtellung des Buches, wird dieſe
Neuaus=
gabe beſonders intereſſant durch einen textlichen Beitrag von Dr.
Adolf Müller, der in dieſem ſehr geiſtvoll über Niebergall
und Datterich ſpricht. Außerdem iſt — das macht die neue
Datterich=Ausgabe zu gutem Geſchenkwerk — das Buch mit 40
Silhouetten von Hermann Pfeiffer, dem bekannten
Darm=
ſtädter Künſtler verſehen, die eine große Anzahl von Szenen des
Datterich ſehr gut illuſtrieren, und der neuen Buchausgabe auch
einen erhöhten künſtleriſchen Reiz geben. Die Silhouetten
Her=
mann Pfeiffers wirken durch die temperamentvoll bewegten
Figu=
ren ungemein lebendig, ja vielfach prägen ſie direkt dramatiſche
*
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[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 13. November 1929
Seite 3
mmet 315
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. November.
ug von Elkernbeiräken an höheren Schulen.
odem im Juni bei einer Abſtimmung der Eltern die Bildung
rnbeiräten an den höheren Schulen mit einer nicht
unerheb=
kehrheit abgelehnt worden iſt, beabſichtigt eine hier beſtehende
Feinigung an den höheren Schulen Darmſtadts, die Frage der
jräte nochmals öffentlich zu beſprechen. Herr Kirchenrat Dr.
n wird am Freitag, den 15. d3. Mts., abends 8 Uhr, im großen
es Bürgerhofes Darmſtadt über das Thema ſprechen:
„Warum und wozu Elternbeiräte?”
Eltern und Erziehungsberechtigten, deren Kinder zurzeit eine
öbere Schule beſuchen, erhalten noch beſondere Einladungen.
„s Entgegenkommen der Direktionen der höheren Schulen iſt es
z worden, dieſe Einladungen unmittelbar durch die Schüler
ru zugehen zu laſſen.
nach dem=Vortrag Gelegenheit zur freien Ausſprache gegeben
en außer den in Betracht kommenden Eltern alle diejenigen
chkeiten um ihr Erſcheinen gebeten, die an der erſprießlichen
ung der höheren Schulen Intereſſe haben.
ſeſſiſches Landestheater. Heute, Mittwoch, findet im Großen
erſte Wiederholung der Oskar Strausſchen Operette „Ein
rtraum” ſtatt, die Sonntag mit ſo ungewöhnlichem Erfolg
Einſtudierung und Inſzenierung in Szene ging. Die
Vorſtel=
der Miete B zugeteilt und beginnt um 19.30 Uhr.
Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt heute, Mittwoch, im Kleinen
Niebergallſche Lokalpoſſe „Der tolle Hund” zur
Auffüh=
eginn 20 Uhr.
iphitryon” von Kleiſt, in der Inſzenierung Karl Eberts,
norgen, Donnerstag, zur Wiederholung. Gemeinde G, Gruppe
Beginn 20 Uhr.)
nächſten Aufführungen des erfolgreichen Stückes „Die
an=
eite” von Sheriff finden Freitag, den 15. (Zuſatzmiete 10),
den 16. (Miete K, Zuſatzmiete XI), und Sonntag, den 17. No=
Miete K, Zuſatzmiete XII), um 19.30 Uhr ſtatt.
Meiſterſinger von Nürnberg” werden Sonntag,
ſiovember, zum erſten Male in dieſer Spielzeit wieder
aufge=
in den Hauptrollen: Anny von Stoſch, Anna Jacobs, Hans
ſohannes Biſchoff, Heinrich Kuhn, Theo Herrmann, Eugen
zuſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. (Heſſen=
III, Beginn: 17 Uhr.)
eabend des Frauenvereins der Johannesgemeinde. Heute
Mitt=
nd um 8 Uhr findet im Gemeindehaus in der Kahlertſtraße
Teeabend des Frauenvereins in dieſem Winter ſtatt. Im
Mit=
wird ein Vortrag ſtehen von Pfarrer Storck aus
Heppen=
wird von ſeinen Reiſeeindrücken in Galizien und beſonders
m Beſuch der Zäklerſchen Anſtalten in Stanislau erzählen.
ikaliſchen Ausſchmückung des Abends hat ſich als Sängerin
jreifrau von Heyl, geb. Freiin von Riedeſel,
freund=
bereit erklärt. Die Klavierbegleitung hat in
liebenswür=
iſe Herr Hofrat Ottenheimer übernommen. Den
Flü=
freundlichſt die Firma Arnold u. Sohn, Mühlſtraße 12,
jgung. Teekarten für den Abend ſind in der Papierhandlung
aul, Wendelſtadtſtraße, und beim Kirchendiener, Kahlertſtr. 26,
vangeliſches Frauenerholungsheim bei Nieder=Ramſtadt. Die
ne für die Verloſung ſind bis zum 14. November im
haus Kalbfuß am Markt ausgeſtellt, und von nächſten Montag
m Firmen Schaaf und Waitz.
ſartenbauverein Darmſtadt e. V. Nachdem in der vorigen
erſammlung Herr Obſtbauinſpektor Behne in einem Rückblick
Obſtbauausſtellung des Kreisobſtbauverbandes beſonders über
endigkeit der Sortenbeſchränkung auf geeignete, anbauwürdige
Inen Obſtgattung und über das Umpfropfen minderwertiger
aſſender Sorten geſprochen hatte, wird am Donnerstag Herr
gl einen Vortrag über Kalkdüngung halten. Da die
r unſere Böden von großer Wichtigkeit iſt und vielfach Fehler
ichtigen Anwendung gemacht werden, zum mindeſten aber
nkllarkeiten über die Wahl der Kalkarten herrſchen, ſo dürften
rungen aus berufenem Munde von allgemeinem Intereſſe ſein.
nzeige.)
aufmänniſcher Berufswettkampf. Am Sonntag fand in der
i Handelsſchule, hier, der vom Gau Main=Weſer des
Deutſch=
n Handlungsgehilfen=Verbandes veranſtaltete kaufmänniſche
ttkampf ſtatt. Alle Kaufmannslehrlinge und jungen
Kauf=
ſilfen bis zum vollendeten 21. Lebensjahr konnten unberückſich=
Verbandszugehörigkeit an den ausgeſchriebenen Wettkämpfen
länniſchen Rechnen, Situationsaufgaben und Kurzſchrift teil=
Die große Zahl der Teilnehmer lieferte den Beweis, daß die
leute das Streben haben, ihre Berufskenntniſſe und
Fähig=
jernd zu vervollkommnen. Im Mittelpunkt des Wettkampfes
uch dieſes Jahr Situationsaufgaben. Sie behandeln
Geſchäfts=
zu denen die Prüflinge Stellung zu nehmen haben. Die nach
des Falles erforderlichen Maßnahmen ſind, zu ſchildern, der
je Brief oder der Wortlaut eines Telegrammes oder
Telephon=
niederzuſchreiben. Nach Beendigung des Wettkampfes wurde
n Vorſitz des Leiters der Städtiſchen Handelsſchule, Herrn
Dr. Zeiger, die Prüfung der zahlreich abgelieferten Arbeiten
men. Die Ermittlung der Preisträger erfolgt nach
einheit=
chtlinien für das geſamte Gaugebiet durch den Landes=
Prü=
chuß in Frankfurt a. M., für den der Leiter des Berufsamtes
urt a. M., Herr Oberregierungsrat Menne, den Vorſitz
über=
hat. Die Sieger im Wettkampf erhalten Ehrenurkunden und
uf einem Eltern= und Freundesabend überreicht, der am 23.
hier, Rheinſtraße 35, im Heim der Kaufmannsgehilfen
ſtatt=
gelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Im Monat
ſind die Tage vielfach trüb und nebelig. Jedoch der ver=
Sonntag war mit Ausnahme von nur wenigen Morgennebeln
und ſchöner Herbſtſonnentag und hatte eine ſtattliche
Wan=
ſerbeigelockt, die den prächtigen Herbſtwald beſchauen wollte.
hat ein wunderbares Herbſtkleid angelegt, das in den
herr=
uben prangt. Nach einem fünfſtündigen Marſche gelangte man
Uhr nachmittags am Endziel „Heilig Kreuzberg” an, wo ſich
größere Zahl von Kurzarbeitern eingefunden hatte. Nach
er=
tärung ſetzte bald eine muntere Geſelligkeit ein. Die
Geſangs=
brachte wieder neue Chöre, die durchweg reichen Beifall fan=
Führer, Herr und Frau Köhler, hatten alles aufs beſte
vor=
ind durchgeführt. Der Dank wurde ihnen durch V. H. C.=Bruder
in reichem Maße ausgeſprochen. — Die nächſte Wanderung
3u
Im Rahmen, der volkswirtſchaftlichen Vortragsreihe des
Haus=
frauenbundes Darmſtadt und zugleich der Vortragsfolge der Vereinigung
des Einzelhandels von Darmſtadt ſprach im ſtark beſuchten „Kaiſerſaal”,
der Leiter der Verkaufsberatung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
Einzelhandels, Herr H. W. Tümena=Berlin, über das Thema „Der
Kunde und der Verkäufer‟. Der Referent, der in der Praxis ſteht,
ver=
ſtand es — auch an Hand von inſtruktiven Lichtbildern — die
Wechſel=
beziehungen vom Kunden zum Verkäufer in außerordentlich
verſtänd=
licher Weiſe zu zeichnen. Wenn auch gerade in Darmſtadt dank der
hie=
ſigen Organiſation des Einzelhandels, dank aber auch dem
weitgehend=
ſten Entgegenkommen aller hieſigen Geſchäfte, die Beziehungen zwiſchen
„Geſchäft” und Käufer geradezu freundſchaftlich ſind und zu Klagen
kaum Anlaß gegeben iſt, wurde den Ausführungen, die zahlreiche
An=
regungen gaben, doch mit großem Intereſſe gefolgt. Es bedarf
erfreu=
licherweiſe in Darmſtadt nicht mehr der Mahnung „Kauft am Platze‟,
denn das Darmſtädter Publikum weiß, daß es nirgends beſſer bedient
wird, als am hieſigen Platze, immerhin ſchadet es keinesfalls, daß auch
von einem „nichteinheimiſchen” Referenten auf die Vorteile des Kaufens
am Platze mit Nachdruck verwieſen wurde.
Die Verſammlung wurde durch den Vorſitzenden des Einzelhandels,
Herrn Kalbfuß, mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet.
Der Redner des Abends, Herr Hans W. Tümena, Leiter der
Verkaufsberatung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels,
Berlin, ſprach ſeine freudige Genugtuung darüber aus, daß es an
die=
ſem Abend gelungen ſei, Konſumenten und Einzelhandel zu einer
ge=
meinſamen Veranſtaltung zu vereinen. Die Intereſſen des
Ein=
zelhandels und die Intereſſen der Verbraucher ſind in
ſo hohem Maße gleich gerichtet, daß eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen
dieſen beiden im Wirtſchaftsleben ſo wichtigen Gruppen ſehr zu
be=
grüßen iſt. Der Einzelhandel bemüht ſich in den letzten Jahren,
un=
abläſſig dafür zu ſorgen, daß der Verbraucher in den Geſchäften beſſer
behandelt und beſſer beraten wird, und daß der Verbraucher gerade in
den deutſchen Geſchäften den für beide Teile ſo wichtigen Kundendienſt
findet. Die Bemühungen des Einzelhandels, das Perſonal zu ſchulen,
ſind jedoch zum Scheitern verurteilt, wenn von Verbraucherſeite dieſe
Bemühungen nicht unterſtützt werden. Dieſe Unterſtützung muß ſich vor
allem in der Achtung zeigen, die der Kunde auch dem Einzelhändler,
dem Verkäufer und der Verkäuferin gegenüber zeigen muß. Der
Ver=
kaufsberuf gehört zu den anſtrengendſten und ſchwierigſten Berufen und
hat durchaus Anſpruch auf Achtung und Anerkennung. Die ſozialen
Vorurteile gegen die Angeſtellten hinter dem Ladentiſch müſſen
ver=
ſchwinden, um die Verkaufsfreudigkeit gerade des Verkaufsperſonals zu
heben. Ueber dieſen Appell an den Verbraucher, dem kaufmänniſchen
Perſonal mit Verſtändnis entgegenzutreten, hinaus, trug der Nedner
die Wünſche des Einzelhandels gegenüber den Kunden vor, die
durch=
weg auch im Intereſſe des Verbrauchers liegen. An Stelle des
Ein=
kaufs bei ortsfremden Hauſierern empfahl er den Einkauf beim
ortsanſäſſigen Einzelhandel, der die Gewähr für gute
Qualität der Ware und prompte Erledigung jeder Reklamation
über=
nehmen kann und deſſen Preiſe ſehr häufig niedriger liegen als die
Preiſe der unkontrollierbaren Händler. Der Redner wies auch darauf
hin, daß der Einkauf am Platze den großen Vorteil mit ſich bringe, die
örtliche Wirtſchaft zu ſtärken, und daß gerade die Kreiſe daran
inter=
eſſiert ſind, die an dem Gedeihen der örtlichen Wirtſchaft intereſſiert
ſind, insbeſondere das Beamtentum. Herr Tümena wandte ſich gegen
Kunde und der Verkäufer.
Der Kundendienft in den deutſchen Geſchäfken. — Die Unkerſtühung der Verbraucherſeite.
Das ſchwanzloſe Flugzeug ſtark beſchädigt.
Das zurzeit in Darmſtadt ſtationierte Flugzeug der Rhön=Roſitten=
Geſellſchaft, Konſtruktion Lippiſch, Chefkonſtrukteur der Rhön=
Roſitten=Geſellſchaft, ſollte geſtern aus Anlaß des Beſuchs des Herrn
Hauptmanns Köhl in Darmſtadt — der Beſuch galt dem
Forſchungs=
inſtitut der Rhön=Roſitten=Geſellſchaft bzw. Herrn Profeſſor Georgi
einige Probeflüge unternehmen. Oberbürgermeiſter Mueller
Ober=
ene andere offizielle Perſönlich=
K
regierung
keiten und die hieſige und Frankfurter Preſſe waren vertreten., Der
Start des ſchwanzloſen Flugzeuges (Typ „Storch”), der auf 2 Uhr
feſtgeſetzt war, wurde wegen des ungünſtigen Wetters verzögert. Gegen
½4 Uhr entſchloß man ſich endlich zum Start, der jedoch ein recht
un=
glückliches Ende nahm. Das Flugzeug kam ſchwer vom Boden hoch
und wurde an der äußerſten Grenze des Fbugplatzes von einer Bodenbö
erfaßt und zu Boden gedrückt. Die Beſchädigungen am Rumpf und an
den beiden Flügeln ſahen gefährlicher aus, als ſie in Wirklichkeit ſind,
immerhin werden 14 Tage vergehen, bis die Reparaturen beendet ſind.
Die Startverſuche ſollen dann fortgeſetzt werden. Erfreulicherweiſe
blieb der Pilot Goenhoff völlig unverletzt.
— Jugendbünde der Johannesgemeinde. Wir veranſtalten morgen
Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Johanneskirche eine Geiſtliche
Abendmuſik, bei der wir alte Choräle mit Inſtrumentalbegleitung
von Hch. Schütz, Vulpius uſw. zum Vortrag bringen. Der Eintritt
dazu iſt frei. Ausführliche Folgen ſind am Eingang für 20 Pfg.
erhält=
lich. Die Kirche iſt geheizt. Wir laden unſere Freunde zu dieſer
Ver=
anſtaltung herzlichſt ein.
— Weidwerk und Vogelſchutz. Im Heſſ. Jagdklub (Muſikzimmer
des Städt. Saalbaues) ſpricht heute abend um 8½ Uhr der bekannte
Ornithologe Herr Forſtrat Haenel=Bamberg, Sachverſtändiger des
ſtaat=
lich anerkannten Ausſchuſſes für Vogelſchutz in Bayern, über „Weidwerk
und Vogelſchutz” und führt dabei Lichtbilder vor. Eintritt frei. Die
Mit=
glieder des Klubs, deren Damen, vor allem Tier= und Vogelfreunde,
die Mitglieder des Heſſ. Vogel= und Tierſchutzvereins ſind herzlichſt
eingeladen. Gäſte können eingeführt werden.
alle Beſtrebungen, Einkaufsmonopole für beſtimmte Berufsgruppen zu
ſchaffen und dadurch die geſunde Konkurrenz des Einzelhandels
aus=
zuſchalten. Die Schäden, die durch ſolche Organiſationen entſtehen, ſind
gerade in der letzten Zeit mehr und mehr bekannt geworden. Auch ſolle
ſich der Verbraucher durch Zugaben zur Ware nicht täuſchen laſſen,
auch Zugaben müſſen einkalkuliert werden. An der Senkung der
Koſten der Warenverteilung kann der Verbraucher ebenfalls
mit=
arbeiten, wenn er durch ſorgfältigeren Einkauf die Zahl der Umtäuſche
vermindert und wenn er vor allem, ſoweit ihm das möglich iſt, nicht
die Hauptgeſchäftsſtunden am Nachmittag zwiſchen 4 und 6 Uhr zum
Einkauf benutzt, ſondern in den ruhigeren Geſchäftsſtunden ſeine
Be=
ſorgungen tätigt. Eine Ueberſpannung des
Kreditein=
kaufs liegt keineswegs im Intereſſe des
Verbrau=
chers, der ſich nur zu leicht ſelbſt ſchädigt, wenn er über ſeine eigene
Leiſtungsfähigkeit hinaus Krediteinkäufe tätigt. Schließlich bat der
Redner die anweſenden Verbraucher, dafür zu ſorgen, daß ſie alle
Wünſche und Beſchwerden für eine Kritik im Darmſtädter Einzelhandel
vortragen ſollen, um Mißverſtändniſſe aufzuklären und Schäden
ab=
zuſtellen.
Um den Verbraucherkreiſen zu zeigen, wie intenſiv ſich der
Einzel=
handel um die Schulung des Verkaufsperſonals bemüht,
gab der Redner im zweiten Teil ſeines Vortrags dem Verkaufsperſonal
Anhaltspunkte für die Bedienung des Käufers, die durch eine Reihe
von Lichtbildern unterſtützt wurden. Beim Empfang des Kunden
komme es darauf an, bei dem Kunden das Gefühl zu ſchaffen, daß er
als ein gern geſehener Gaſt im Geſchäfte aufgenommen wird. An die
Stelle all zu geſchäftsmäßiger Begrüßung muß der Kunde mit
freund=
lichen Worten und vor allem mit einem freundlich lächelnden Geſicht
empfangen werden. Beim Warenangebot kommt es darauf an, das
In=
tereſſe des Käufers bis zum Kaufentſchluß dadurch zu ſteigern, daß man
ihm die Ware ſo intereſſiert und liebevoll anbietet, daß der Kunde einen
Begriff von dem Wert der Ware erhält. Nicht mit Phraſen oder reinen
Fachbezeichnungen ſoll man die Ware anbieten, ſondern mit
Ausfüh=
rungen über die Verwendung und den Verbrauch der Ware beim
Kun=
den. Die mannigfachen Schwierigkeiten, die beim Verkauf dem
Ver=
käufer durch Einreden des Kunden entſtehen, ſind nur dann zu
über=
winden, wenn der Verkäufer ſachliche Argumente für ſeine Waren
vor=
zutragen weiß. Auch ſoll der Verkäufer Phantaſie beſitzen, um dem
Kunden Vorſchläge für den Gebrauch der Ware machen zu können. Er
darf nicht gleichgültig abwarten, bis der Kunde kauft, ſondern muß
den Kunden, unterſtützt durch genaue Warenkenntnis, beraten können.
Die freundliche Behandlung des Kunden muß ſich erſtrecken bis zu
dem Augenblick, wo der Kunde das Geſchäft verläßt, gleichgültig, ob er
gekauft hat oder nicht. Auch der Nichtkäufer hat Anſpruch auf höfliche
Behandlung.
Nach dieſer Inſtruktion für das Verkaufsperſonal betonte der
Red=
ner zum Schluß, daß an die Stelle eines unfruchtbaren
und unwirtſchaftlichen Kampfes zwiſchen Kunden und
Verkäufern gegenſeitiges Verſtehen treten möge, und er
ſprach die Hoffnung aus, daß beide, Kunde und Verkäufer, in Zukunft
gute Freunde werden.
An das Referat ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion. Herr Kalbfuß
beantwortete die geſtellten Fragen und ſchloß nach einem kurzen
Schluß=
wort des Referenten mit Worten des Dankes den Abend.
Die 3 Fralellinis.
Im Orpheum gaſtieren, wie bereits mitgeteilt, neben einem
ſonſt ſehr guten Varietéprogramm die mit ſtarker Reklame
angekündig=
ten weltberühmten Clowns 3 Fratellinis. Die Leiſtungen dieſer
3 Künſtler am Premierenabend und die gleichzeitige Mitteilung aus
Paris, daß die 3 Fratellinis zurzeit in Paris gaſtieren, haben Anlaß
zu verſchiedenen Telephonanrufen gegeben und zu einem etwas
vor=
ſchnellen Verlangen an uns, hier einen „Schwindel” aufzudecken, weil
die in Darmſtadt auftretenden 3 Fratellinis nicht die richtigen ſeien.
Wir waren ſelbſtverſtändlich beſtrebt, feſtzuſtellen, was wahr und
was unwahr iſt, und können auf Grund unſerer Feſtſtellungen
folgen=
des mitteilen:
Die 3 Fratellinis in Darmſtadt, Guſtavo, Max und Gino mit
Vor=
namen, ſind mit den 3 Fratellinis, die in Paris auftreten, Alberto
Francois und Paolo mit Vornamen, eng verwandt, d. h. die drei
Pariſer ſind die Onkels der zurzeit Darmſtädter. Gegründet wurde die
Clowngruppe Fratellini von dem Großvater der im Orpheum
gaſtieren=
den. Seit 1909 exiſtieren 2 Clowngruppen „3 Fratellinis”, die in ihren
Leiſtungen ähnlich ſind. Fratellinis Darmſtadt haben uns eine
Un=
menge von illuſtrierten Zeitſchriften, Sondernummern,
Originalphoto=
graphien, eine noch größere Menge von begeiſterten Beſprechungen
ihrer Leiſtungen vorgelegt. Sie haben uns Dokumente vorgelegt,
nach denen ſie wirklich 3 Fratellinis ſind, und weitere Dokumente, die
beweiſen, daß ſie in einem Prozeß mit den Fratellinis Paris liegen
wegen der Bezeichnung „Original” bzw. welberühmte Muſikal=Clowns.
In Wirklichkeit haben wohl beide Truppen das Recht, ſich „Original”
zu nennen.
Zugegeben muß allerdings werden, daß, gemeſſen an dem
Auf=
treten des Premierenabends, die Leiſtungen der Fratellinis Darmſtadt
nicht den Weltruf rechtfertigen. Das hat aber ſeinen Grund:
Es fehlt in der Darmſtädter Gruppe der jüngſte der Fratellini,
der vor einigen Tagen im Automobil verunglückt iſt und mit mehreren
Schnittwunden im Rücken im Städt. Krankenhaus Darmſtadt liegt.
Durch das Ausfallen eines Mitgliedes, das durch ſchnell beſchafften
Erſatz ſelbſtverſtändlich nicht vollgültig erſetzt werden konnte, ſind die
3 Fratellinis in ihrem Auftreten in Darmſtadt ſtark gehandicapt. Es
wäre viel richtiger geweſen, das vor dem Auftreten offen zuzugeben.
Immerhin aber iſt, wie bemerkt, uns glaubhaft nachgewieſen, daß es
ſich hier keineswegs um irgendeine unwahre Angabe handelt. Dem
verunglückten Fratellini gebührt rein menſchlich Mitgefühl. Die
Wieder=
herſtellung dürfte noch einige Tage dauern. Vielleicht iſt dann in einem
ſpäteren Gaſtſpiel den 3 Artiſten Gelegenheit gegeben, ihr ganzes
Kön=
nen zu beweiſen.
Das übrige Programm iſt übrigens recht ſehenswert.
Ausgezeich=
net ſind z B. die „4 Bartellys” komiſch=ſeriöſe Kunſtradfahrer.
Sie bieten im Einzel= wie im Enſemble=Auftreten mancherlei Neues
auf dieſem Gebiet, auf jeden Fall aber ganz Hervorragendes. Auch
„Relda und Partnerin” ein Kraftjongleur, der mit ſchweren
Stahlkugeln und Geſchoßattra en jongliert wie mit Gummibällen,
bieten eine in gleicher Qualität ſelten geſehene Varieténummer. Von
ſüdländiſchem Temperament iſt das Auftreten eines mexikaniſchen
Künſtlerpaares, das in Tanz und Muſik Beſtes gibt. Genia und
Vittorio heißen dieſe beiden, die auch im äußeren Auftreten (
koſt=
bare Koſtüme uſw.) ſehr originell ſind. Eine gute Tanzkünſtlerin iſt
Lotte Mahr, und „Baroni und Lucia” bieten in ihrer Tanz=
und Geſangsnummer. Europa in Lied und Tanz” gute Unterhaltung
für Auge und Ohr. „Mewu” das ägyptiſche Myſterium der Königin
Nofretéte, iſt ein in ſeiner Art frappierender Akt magiſcher Zauberei,
und Silvio Otar produziert ſich als bewegter Schnellmaler,
wäh=
rend ſeine Partnerin durch Geſänge die Pauſen ausfüllt. Alles in
allem alſo ein recht gutes, vielſeitiges Programm.
— Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerker=Verein. Die Mitglieder
werden auf die am Mittwoch, den 13. November d3. Js., abends
8½ Uhr, im Vereinshaus „Feierabend” (Stiftsſtraße 51) ſtattfindende
Monatsverſammlung aufmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der
Tages=
ordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen.
— Reichskurzſchrift=Kurſe. Die Kaufmänniſche
Steno=
graphen=Geſellſchaft macht unter Bezugnahme auf die in
dieſem Blatte erſchienenen Anzeigen nochmals auf die am kommenden
Donnerstag, den 14. ds. Mts., abends, in ihren eigenen
Unterrichts=
räumen, Ecke Wieſen= und Schleiermacherſtraße (hinter dem
Amts=
gericht), beginnenden Kurſe in Reichskurzſchrift und Maſchinenſchreiben
aufmerkſam.
Seite 6
Mittwoch, den 13. Tovember 1929
* Umbau des Schuhhaufes Tack.
Einer vollſtändigen Renovierung und Moderniſierung wurden die
Geſchäftsräume des Schuhhauſes Tack, Ludwigſtraße 17, unterzogen.
Wer dieſe Räumlichkeiten von früher kannte, iſt erſtaunt über die
aus=
gezeichnete Inneneinrichtung, durch die der leitende Architekt, Herr Peter
Müller, es verſtanden hat, in vornehmer Aufmachung ein
geräu=
miges und repräſentatives Geſchäftslokal zu erſtellen, das allen Anſprüchen
des „Kundendienſtes”, die die heutige Zeit verlangt, entſpricht. Dieſe
günſtige Innenanordnung im Geſchäf sraum, wie ſie ſich heute den
Kunden repräſentiert, war nur dadurch möglich, daß die
Geſchäfts=
lokaliräten einer durchgreifenden baulichen Umänderung unterworfen
wurden, einer Umänderung in jeder Forderung, die an ein modernes
Geſchäftshaus geſtellt wird, in weiteſtem Maße Re nung getragen iſt.
48 bequeme Sitzplätze ermöglichen dem Perſonal, die Kunden flott zu
bedienen. Die überſichtliche Warenunterbringung in den eingebauten
Regalen ermöglicht ein ſchnelles Auffinden der gewünſchten Ware, die
unaufdringliche Farbentönung der Wandverſchalungen, der
Verkaufs=
tiſche uſw. wirkt angenehm und ruhig und zeugt von gutem Geſchmack.
In einem wirkſam eingebauten Innenſchaukaſten ſind die Erzeugniſſe
des Schuhhauſes Tack ausgeſtellt. Zuſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß
dank der einſichtsvollen Zuſammenarbeit zwiſchen Architekten und dem
Geſchäftsführer Katz hier ein Geſchäftshaus, entſtanden iſt, das der
Firma und unſerer Heimatſtadt alle Ehre macht.
Den Umbau leitete Herr Architekt Peter Müller. Bauführer: Herr
Menges. Folgende Firmen beteiligten ſich an dem Umbau:
Dampf=
heizung: Fa. J. Schimmelbuſch, Eliſabethenſtr. 54; Schloſſerarbeiten:
Fa. Joh. Schwarz, Schützenſtr. 7; Weißbinderarbeiten: Georg Schmidt,
Eichbergſtr.; Stukkateurarbeiten: Fa. Ludwig Bergſträßer,
Wiener=
ſtraße 47; Maurerarbeiten: Fa. Wilhelm Gans, Erbacherſtr. 4;
Schrei=
nerarbeiten: Fa. Gebr. Lang, Mühlſtr. 26; Zimmerarbeiten: Fa. Gg.
Heinrich Hartmann, Riedlingerſtr. 29; Spengler= und
Inſtallations=
arbeiten: Hch. Leuthner, Heinheimerſtr. 30; Innen=Einrichtung: Ph.
Kurz, Marktplatz 7; Dachdeckerarbeiten: Gh. Müller, Klappacherſtr. 86;
Beleuchtung: Doll u. Benz, Frankfurterſtr.; Linoleum: Trietſch u.
Hep=
penheimer, Rheinſtr. 31; Läufer und Vorhänge: Gebr. Rothſchild.
— Konzertchronik. Frau Guſtel Droll, die ihre Ausbildung bei
unſerem geſchätzten Geſangsmeiſter Müller=Söllner erhielt, veranſtaltete
in Worms einen Liederabend. Die Wormſer Preſſe ſchreibt: Es ſpricht
für den ſtreng künſtleriſchen Sinn Guſtel Drolls, daß ſie für ihr erſtes
Auftreten ſichs wahrlich ſchwer gemacht hat. Denn weder Schuberts
„Dem Unendlichen” noch die Brahmslieder ſind Dinge, die man nur zu
ſingen braucht, um damit zu ſiegen. Aber es ſind Dinge, woran zu
zeigen iſt, wie man zur Kunſt des Liedgeſanges ſteht. Und davon gab
die Sängerin mit ihren Geſängen ein äußerſt erfreuliches Bild. Denn
ſie hat die Gabe, ihr Liederlebnis im Klang ihrer Stimme
widerzu=
ſpiegeln und ſo die Melodie in das Seeliſche einzuſchmelzen. Das kann,
wer in ſich Muſik hat, wer mit der Seele ſingt. Das erſcheint mir als
die ſtärkſte Seite ihres Liedgeſanges. Aber auch die Art, wie ſie dem
Klang ihrer Stimme zu gebieten vermag, überraſchte uns in
angeneh=
mer Weiſe. Die Stimme, ein Alt mit erfreulicher Höhe, liegt auf einer
ſicheren Atemtechnik, die es ihr erlaubt, muſikaliſche Phraſen bis in
den letzten Notenwert zu tragen. Beſonders ſchön geſtaltete ſie den
Uebergang der Regiſter, mühelos gelingt ihr das zarte mezza voce. Alle
dieſe techniſchen Belange ſtehen im Dienſt eines feinen muſikaliſchen
Geſchmackes, überall walten die Eigengeſetze eines vornehmen Liedſtils.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Fräulein Elſe Monnard
hatte kürzlich in Magdeburg als Margarete ſtarken Erfolg. Der
„Mgdb. Gen.=Anz.” ſchreibt: Elſe Monnard ſahen wir zuletzt als
Krankenſchweſter in der „Heiligen Flamme‟. Wer hätte ſie damals —
in ihrer Rachſucht und in ihrer allzu männlichen Entſchloſſenheit —
einer Margarete füc fähig gehalten? Und ſie war eine Margarete:
zart und zärtlich in den Stunden, da ſie ſich erſchließt, von einer nahezu
beſtürzenden Echtheit in den grauſigen Szenen am Schluß
Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten. Die Auszahlung der
laufenden Zuſatzrenten für nicht im Erwerbsleben ſtehende
Schwer=
kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner und Altrentnerinnen
erfolgt am Freitag, den 15. November 1929, vormittags von 8—12
Uhr, durch die Stadtkaſſe.
Lelale Beranftaltungen.
erithsimnden Nrämn ſnd ensfaüpich als Hinmeik erf Amdomn m schadten
i ſeinem Jade irgendwie als Beſprechung oder Kriit.
Jüdiſcher Frauenbund (Ortsgruppe Darmſtadt). Wir
eiſen unſere Mitglieder auf die Anzeige vom Dienstag.
Sportplatzreſtaurant und Café am Böllenfall=
Heute ſowie jeden Mittwoch und Samstag der beliebte billige
= und Kuchentag. Abends Tanz. (Siehe Anzeige.)
Schloßkaffee. Auf die Veranſtaltungen des
Schloßkaffee=
öles, unter Leitung von Kapellmeiſter Kurt Fiſcher, ſei hierdurch
ders aufmerkſam gemacht; ſie bieten in reicher Abwechſlung beſte
haltung. (Siehe heutige Anzeige.)
Aus den Parkeien.
Arbeitnehmer und Wahlen.
om Deutſchen Handlungsgehilfenverband, Geſchäftsſtelle
Darm=
wird uns geſchrieben: In allen Parteien gibt es Leute, die mit
wahren Heißhunger darnach ſtreben, in irgendeinem Parlament
dneter zu werden. Meiſtens ſind es gerade ſolche, die am aller=
Fiigſten dazu geeignet ſind. Daß ſie unter ſolchen Umſtänden ihr
Ziel nicht erreichen, iſt verſtändlich. Darob große Kränkung. Flugs
gründen ſie eine neue Partei, in der ſie ſelbſtverſtändlich an „
ausſichts=
reicher” Stelle kandidieren. Es zeugt von dem geſunden Sinn des
größ=
ten Teiles der deutſchen Wählerſchaft, das ſie beſonders in der letzten
Zeit von ſolchen, aus eigenſüchtigen Gründen gebildeten
Splitterpar=
teien, nichts wiſſen wollen. Das lehrt u. a. das völlige Verſagen der
„Arbeitnehmergruppe” bei der letzten Kommunallandtagswahl des
Re=
gierungsbezirks Wiesbaden. Dieſe Liſte erhielt damals von 884 417
Wahlberechtigten nur 6921 Stimmen. Wegen ungenügender
Stimmen=
zahl konnte auf ſie kein Sitz entfallen. Die faſt 7000 Wähler blieben
auf die Zuſammenſetzung des Kommunallandtages daher ohne jeden
Einfluß. Man ſollte annehmen, daß den Drahtziehern dieſer Liſte
dieſe Lehre deutlich genug geweſen wäre, aber weit gefehlt! Auch bei
der jetzigen Kommunallandtagswahl ſtellen dieſelben Leute die gleiche
Liſte auf. Dabei muß darauf hingewieſen werden, daß die Liſte in
über=
heblicher Weiſe „Arbeitnehmergruppe” genannt wird, als ob
ſie alle Arbeiter und Angeſtellte umfaſſe. Es handelt ſich aber hier
nur um die kleinſte im deutſchen Gewerkſchaftsleben ſtehende Gruvve,
nämlich um die des Gewerkſchaftsringes. Jeder verantwortliche
Arbei=
ter und Angeſtellte wird auch bei der jetzigen Kommunallandtagswahl
ſeine Stimme keiner Gruppe geben, die bereits den Nachweis ihrer
Ohnmacht erbracht hat, ſondern ſich fe nach ſeiner Weltanſchauung für
eine der bürgerlichen Parteien entſcheiden. Das gleiche gilt für die
Stimmabgabe zur Stadtverordnetenwahl. Auch hier muß die „
Arbeit=
nehmergrupbe” als ein überflüfſiges Gebilde angeſehen werden, weil ſie
nur von der Agitation lebt und der Verwiſchung der politiſchen und
kulturellen Geſinnungsgrundlage in unſerem Volke dient. Irgend wvelche
ſachlichen Erfolge ſind von dem Wirken ſolcher Splittergruppen nicht
zu erwarten, ſie müſſen im Gegenſatz als ein Krehsſchaden unſeres
politiſchen Lebens angeſehen werden, den es zu bekämpfen gilt.
— Jugendgrubbe der D. V. V. Heute, Mittwoch abend,
pünktlich 8 Uhr, Lichktbildervortrag im Alpenvereinszimmer Sitte.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Wir weiſen
nochmals auf die heute nachmittag um 4 Uhr auf dem Heiligen Kreuz
ſtattfindende geſellige Zuſammenkunft hin. Wir bitten um recht
zahl=
reiche Beteiligung. Gäſte ſind willkommen.
Wahlberſammlungder Deutſchen Demokratiſchen
Partei. Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, ſpricht in der
mor=
gen Abend ſtattfindenden Wahlverſammlung im Stät. Saalbau an
Stelle des durch Krankheit verhinderten hadiſchen
Reichstagsabgeord=
neten Dr. Haas der heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft
Korell. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Tageskalender für Mittwoch, den 13. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19½ Uhr, B 8: „Ein
Walzertraum”. — Kleines Haus, 20 Uhr: „Der tolle Hund” —
Oypheum, 2.15 Uhr: Gaſtſpiel Fratellini. — Konzerte:
Schloßkaffee, Sportplatz=Reſtaurant. — Ludwigshöhe, 16 Uhr:
Konzert. — Städt. Saalbau, 20½ Uhr: Oeffentliche
Wähler=
kundgebung der Deutſchen Demokratiſchen Partei. — Kinpvorſtel=
kungen: Union=Theater, Helia.
Aus Heſſen.
Berkehrsübergabe der neuen Unkerführungsſtraße
am Bahnhof Babenhauſen.
Das Heſſiſche Kreisamt ſchreibt: Wir teilen ergebenſt mit, daß die
teue Unterführungsſtraße am Bahnhof Babenhauſen am Montag, den
11. November 1929, mittags nach einer behördlichen Beſichtigung für den
allgemeinen Verkehr freigegeben wurde. Der Autoverkehr kann
nun=
mehr durch die große Unterführung geleitet werden. Die bisherige
Umgehungsſtraße beim Sägewerk Kreh fällt weg. Die Verkehrszeichen
und Wegweiſer an der neuen Straße ſind jedoch noch nicht vollſtändig
beſchafft, wvorauf wir ausdrücklich aufmerkſam machen. Beim Befahren
der Unterführungsſtraße iſt größte Vorſicht erforderlich.
An. Arheilgen, 11. Nov. Nachkirchweih. Auch unſere
Nach=
kirchweih war von herrlichſtem Wetter begünſtigt, und nahm, wenn
auch der Beſuch von auswärts kein ſo großer war wie vor acht Tagen,
den ſchönſten Verlauf. Des Feſtes Freuden ſind vorüber, und nun
kommt der graue Alltag wieder zu ſeinem Rechte. — Unſere
Milch=
händler ſetzten den Preis für einen Liter Milch frei Haus von 34 Pfg.
auf 32 Pfg. herab.
E. Wixhaufen, 12. Nov. Volksmiſſion. Der bekannte
Miſſio=
nar, Herr Jürgens, hielt in der hieſigen Kirche Vorträge. Herr
Jür=
gens verſtand es, durch ſeine packende und überzeugende
Erzählungs=
gabe die Zuhörer außerordentlich zu feſſeln. Die aus dem täglichen
Leben gegriffenen Beiſpiele wirkten. Seine Worte mitanzuhören wurde
für viele ein Bedürfnis. Dies bewies die Zahl der Zuhörer, die mit
jeden Abend ſtieg.
J. Griesheim, 12. Nov. Allen Mitgliedern der hieſigen Gewerbe=
und Handwerkervereinigung, die keiner beſonderen Steuerberatung
an=
geſchloſſen ſind, iſt Gelegenheit geboten, bei der demnächſt hier
ſtatt=
findenden Steuerberatung gegen geringes Entgelt ihre
Gewerbeſteuer=
erklärung anfertigen zu laſſen. Anmeldungen hierzu nehmen der 1.
Vor=
ſitzende, Herr Zimmermeiſter Valentin Schick 1., und der 2. Schriftführer,
Herr Bauführer Georg Ritter 2., bis 15. November d. J. entgegen. —
Der Geſangverein „Sängerbund” veranſtaltet am Sonntag, den 17.
November d. J., abends 8 Uhr, im Saale „Zum Darmſtädter Hof”
hier einen großen Liederabend. In dem reichhaltigen Programm
kom=
men Kunſtchöre, Volkslieder ſowie der Humor im deutſchen Liede zum
Vortrag. Der Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 60 Pfg., an der
Abendkaſſe 80 Pfg. Bei den bekannt guten Leiſtungen des Vereins
(das Programm wird ausſchließlich vom Veranſtalter beſtritten), dürften
allen Beſuchern und Anhängern des deutſchen Männergeſangs einige
genußreiche Stunden bevorſtehen. — Die Turnerſchaft Griesheim
be=
reitet zurzeit eine Aufführung der Volkskomödie „Der Glasſchrank” in
Darmſtädter Mundart von Heinrich Rüthlein vor, die am 7. und 8.
De=
zember d. J. über die Bretter gehen wird. Altbewährte Schauſpieler
des Vereins verbürgen ſicherlich auch diesmal eine gute Aufführung. —
Für die am Sonntag, den 17. November d. J., ſtattfindende
Gemeinde=
rats=, Kreis= und Provinzialtagswahl iſt die hieſige Gemeinde wiederum
in drei Abſtimmungsbezirke eingeteilt. Der 1. Abſtimmungsbezirk
um=
faßt die Wähler mit dem Anfangsbuchſtaben A bis G. der 2. Bezirk
diejenigen mit dem Anfangsbuchſtaben H bis M, der 3. Bezirk diefenigen
mit dem Anfangsbuchſtaben N bis Z. Die Wahl findet ſtatt: für den
1. Abſtimmungsbezirk im Rathaus, für den 2. Abſtimmungsbezirk im
2. Schulhaus, für den 3. Abſtimmungsbezirk im 4. Schulhaus.
Cp. Pfungſtadt, 12. Nov. Bürgermeiſterverſammlung
des Kreiſes Darmſtadt. Dieſer Tage fand hier im „Rheiniſchen
Hof” eine amtliche Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes
Darm=
ſtadt ſtatt. Zu dieſer Verſammlung waren die Bürgermeiſter bzw.
Bei=
geordneten der einzelnen Kreisgemeinden ſowie Vertreter des Kreisamts
erſchienen. U. a. wohnten Provinzialdirektor Gebhardt,
Oberregierungs=
rat Haberkorn, die Regierungsräte Blumers und Schäfer ſowie
Regie=
rungsaſſeſſor Dr. Eckſtein der Verſammlung bei. Es wurden
verſchie=
dene Referate gehalten, die u. a. das Kraftfahrzeugweſen, das neue
Zigeunergeſetz, die Frage der Beiträge zur Handels= und
Handwerks=
kammer, Wohlfahrtsangelegenheiten und das Hebammengeſetz betrafen,
und eine reiche Diskuſſion auslöſten. — Theater. Die Wiederholung
der Aufführung des Schwankes „Der Meiſterboxer” durch das „
Männer=
quartett” war gut beſucht und fand wiederum großen Beifall. — Zur
Bekämpfung der Scharlachkrankheit hält es nach einer
Mit=
teilung der Gemeindeverwaltung das Kreisgeſundheitsamt für
erforder=
lich, daß Familienangehörige ſowie Hauseinwohner der Kranken nicht
nur von dem Schulbeſuch befreit werden, ſondern daß von dieſen auch
Verſammlungen, Kinos, Theater uſw. nicht beſucht werden. Zur
Ver=
meidung weiterer Anſteckung, alſo im Intereſſe der allgemeinen
Geſund=
heitspflege, wird gebeten, dieſe Vorſichtsmaßnahmen beherzigen und
be=
folgen zu wollen. — Am Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, wird der
Weidenertrag von fünf Morgen aus der Gemeinde=Torfgrube an
Ort und Stelle öffentlich verſteigert. Zuſammenkunft der Intereſſenten
erfolgt an der Hohlfahrt an der Bickenbacherchauſſee.
Bas
Gesund-
heitswasser!
V 1689
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
Cp. Pfungſtadt, 11. Nob. Schauturnen. Die Fr.
Turnge=
meinde Pfungſtadt hielt am Samstag abend in Wöglers Saalbau ein
größeres Bühnenſchauturnen ab, das ſich großen Intereſſes erfreuen
durfte. Die Kreisriege der Turner wirkte mit. Die einzelnen
Abtei=
lungen (Turner, Sportler, Turnerinnen uſſw.) gaben bei abwechſelnden
Darbietungen ihr Beſtes. Auch die Spielleute traten auf den Plan, um
ſchneidige Märſche vorzutragen.
— Nieder=Ramſtadt, 11. Nov. Für den Deutſchnationalen
Hand=
lungsgehilfenverband hielt der ehemalige aktive Luftſchiffer und in der
Nachkriegszeit bekannt gewordene kühne Fallſchirmabſpringer, Herr
Poſtſekretär Karl Beutler=Darmſtadt einen Vortrag über ſeine
Erleb=
niſſe mit dem Zeppelin im Weltkrieg. Herr Beutler ſchilderte zunächſt
anhand eines Gefechtsberichts ſeines ehemaligen Kommandanten einen
Angriff auf London mit „L. Z. 74” der früher in Darmſtadt ſtationiert
geweſen war. In 3200 Meter Höhe ſteuerte man die Rieſenſtadt an, die
gut verdunkelt war. Zahlreiche Scheinwerfer und Flakbatterien traten
beim Herannahen des Luftrieſen in Tätigkeit. Um 1 Uhr nachts begann
der Bombenabwurf, Zielpunkte waren die Docks und Hafenanlagen, die
zerſtört wurden. Die Beſchießung war ſehr heftig, mehrmals ſchienen
vernichtende Treffer unvermeidlich, zweimal wurde „L. 3. 74‟ getroffen.
Auf der Heimfahrt, beim Verlaſſen der engliſchen Küſte, ſichtete man
einen Punkt über den Wolken, der ſpäter als Schütte=Lanz 3”
ausge=
macht wurde, der gleichfalls von einem Abſtecher auf London
zurück=
kehrte. Zur Standortfeſtſtellung ſtieß man tief herab und ſah, daß man
ſich — über den Forts von Amſterdam befand. Schleunigſt ging „L.
Z. 74” wieder hoch und entſchwand. Eine zweite Fahrt im Oktober
1915, die den Truppenlagern in Chalons galt, verlief recht tragiſch.
Wegen der tiefhängenden Wolken fehlte jede Sicht, unverrichteter Sache
mußte die Rückfahrt angetreten werden. Zur Orientierung ging „L.
Z. 74” auf 700 Meter herab und — rannte im Nebel gegen einen Berg
in den Ardennen. Die Gondeln mit der Beſatzung ſtürzten in die Tiefe,
die Hülle, jetzt leichter, ſtieg mit rapider Geſchwindigkeit bis 5000 Meter.
Herr Beutler befand ſich zurzeit des Unglücks mit einem Kameraden
auf der Plattform des Schiffes auf Beobachtung. Führerlos trieb der
Körper mit den zwei Männern im Weltenraum davon. Bei einem
„Erkundungsrundgang” durch den Schiffsrumpf entdeckte man noch zwei
Kameraden. Nachdem dieſe vier die Bomben geſichert hatten, zogen ſie
die Ventile und „L. Z. 74” ſackte zur Erde. Große Schwierigkeiten
be=
reitete die Landung. Später hörte man, daß die geſamte übrige
Be=
ſatzung, die man zerſchmettert glaubte, am Leben geblieben war. Mit
einem Ausblick über die Zukunft der Zeppeline ſchloß der Redner ſeine
feſſelnden, mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. — Den
muſikaliſchen Teil beſtritt das Klampforcheſter (Saitenſpiel=Chor) des
evangeliſchen Männer= und Jünglingsvereins Nieder=Ramſtadt. Auch
dieſes erntete reichen wohlverdienten Beifall. — Im Dezember ſpricht
Herr Gouvernementsſekretär Dietz=Darmſtadt über „Ernſtes und
Heite=
res aus Oſtafrika” (Lichtbilder).
G. Ober=Ramſtadt, 12. Nov. Klein= und
Sozialrentner=
fürſorge. Die Bezüge der Klein= und Sozialrentner für Monat
November 1929 werden am Freitag, den 15. November, nur
vormit=
tags von 8—12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe ausgezahlt.
Frecher Pfarrhaus=Einbruch am hellen
Ein goldener Mefſekelch geraubt.
Einbrecher drangen in Planig (Rhh.), während ſich
und ſeine Angehörigen in der Kirche befanden, in das P
und raubten Wertſachen im Werte von 2000 Mark. Es
u. a. eine goldene Uhr und ein goldener Meſſekelch in die H
geld ſcheint ſie weniger, zu der Tat verleitet zu haben, denn
nur Wertgegenſtände mitgenommen. Als die Angehörigen de
vom Kirchgang zurückkehrten, entdeckten ſie den Einbruch
benachrichtigten die Gendarmerie, die drei Wanderburſcher
Dieſe mußten jedoch wieder freigelaſſen werden, da ſich ihr
herausſtellte. Wie Einwohner berichten, machte ſich ein frem
vor dem Pfarrhauſe verdächtig, während ein zweiter über
mauer des Pfarrhauſes in den Hof ſtieg. In der Scheune
ein paar alte Schuhe. Die beiden der Tat verdächtigen Burſ
ſich ſeit einigen Tagen in Planig aufgehalten und ſind plötz
verſchwunden. Bisher gelang es noch nicht, ihrer habhaft
Tagung des hefſiſchen Landespferdezuchtv g
K. Friedberg, 12. Nov. Es war eine ſtattliche Zahl v
zlichtern aus dem Heſſenlande, die ſich am letzten Sonntag
Trapp zuſammenfand, um ſich mit wichtigen Fragen der Pfe
beſchäftigen. Als Ehrengäſte wohnten der Tagung bei:
De=
der Landwirtſchaftskammer Oekonomierat Henſel, Generald
Hamann=Darmſtadt, der Vorſitzende des Provinzialausſchuſſes
heſſen Oekonomierat Breidenbach=Dorheim, Generalſekretär
ner=Gießen, Graf von Bredow=Altenburg und Graf
Erbach=
wie Ehrenvorſitzender Oekonomierat Müller=Neuhof und
meiſter i. R. Schörke=Darmſtadt. Der Tagung voraus ging
ſtandsſitzung des Landespferdezuchtverei
Leitung des erſten Vorſitzenden Oekonomierat Fritſch=Dilsh
Einvernehmen mit den Herren der Landwirtſchaftskammer
weiteren Ziele und Maßnahmen zur Förderung der Pferd
Einführung von Leiſtungsprüfungen u. dgl. m. beſprochen.
Die öffentliche Züchterverſammlung; nal
3 Uhr ihren Anfang. Oekonomierat Fritſch begrüßte die (
auf die hohe Bedeutung der heutigen Landestagung hin und
neu gewonnenen Referenten für Pferdezucht in der Landl
kammer, Dr. Denker, vor. Dr. Denker zeigte an zwei vo
Pferden vor dem Hotel Trapp die Friſur und Aufmachung e
des, wie man es bei Ausſtellungen und Märkten präſent
Schnitt von Mähne, Schwanz führte er praktiſch aus und
tung über Hufbehandlung und Vorführung eines Pferdes.
Zahl von Zuſchauern hatte ſich bei dem ungewohnten Schauſ
funden.
Daran ſchloß ſich im Saal ein Lichtbildervortrag
Thema „Das Ausſtellungsweſen, unter beſonderer Berückſicht
Typ= und Züchtungsfragen in der heſſiſchen Landespferdezu
Denker erklärt einleitend, daß er bei Körungen etwa 260 (
ſehen habe; er habe oft gefunden, daß noch Unklarheiten
fragen herrſchten, daß Aufmachung, Hufbehandlung und V
der Tiere zu wünſchen übrig ließen. Seine weiteren Aus
gliederte der Redner in: Zweck und Ziel des Ausſtellungsn
heſſiſchen Verhältniſſe, Typfragen und Züchtungsfragen. D
ſten Förderungsmaßnahmen zur Hebung der Tierzucht ſind a
prüfungen und Ausſtellungsweſen. Die Ausſtellung iſt
klame und dient dem Abſatz, ſie bildet daneben ein vorzügli
mittel, ſie zeigt uns Vererbung und Ausleſen der beſten
Die Ausſtellung iſt ein Wegweiſer zum Typ des Tieres. Di
ſchauen und Provinzialſchauen bringen einen größeren Wettb=
Familienwettbewerb kommt es in erſter Linie auf die Nac
hier zeigt ſich die Vererbung des Zuchttieres, und dies iſt für d
maßgebend. Die Landesausſtellung in Heſſen kehrt alle f1
wieder. Die Ausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſ
die Spitzen aus allen Zuchtgebieten, es laſſen ſich wichtige z
Schlüſſe ziehen. Bei größeren Schauen ſollte man ſtets dara
ſein, das beſte Material dem Zuchtgebiet zu erhalten. Die
haben als Pferdeſchauen nicht geringen Wert. — Die Lei
prüfungen ſollten auch in Heſſen durchgeführt werden, na
dere deutſche Staaten vorausgegangen ſind. Bei der Zugleiſtſ
ein Pferd das 4—5fache Gewicht ſeines Eigengewichtes ziehen Er
ſchließen ſich Konditionsprüfungen des Tierarztes. Die Vor m
ringe bei Ausſtellungen müſſen länglich ſein, damit die Tie an
traben können. — Unter Typ verſteht man Form, Stellung. /
tionen. Schnitt, Schwere, Größe eines Tieres, er wird gebil
Vererbung und Anpaſſung. In Heſſen beſtehen zwei Zuchtri
Arbeitsſchlag auf belgiſcher Grundlage und Wagenſchlag au
burger Grundlage. Der Arbeitsſchlag ſoll für die heſſiſch
ſchaftsverhältniſſe ein ſtarkknochiges Pferd hervorbringen. Das g
pferd, ſoll nicht über Mittelgröße, tief und breit ſein. Hier Fmd
auf oldenburger Grundlage bereits in Sachſen, Mittelfranket
und Schleſien gute Erfolge erzielt. Auch Heſſen kann mit Olde ſr
züchten, und zwar mit dem tiefen gedrungenen Typ. — Uebe 77
tungsfragen erklärt Redner, daß die größte Bedeutung
Entwicklung im erſten Lebensjahre des Fohlens liege, hier
Prozent des Wachstums, im zweiten Lebensjahre 17, im dritt
vierten nur noch 1 Prozent. Die reichliche Jugendernährung TDd
der Hengſtwahl ausſchlaggebend für die Nachzucht. 16 Wochen E
Fohlen ſäugen, und zwar viermal täglich. Der Weidegang i
behrlich. Als Beifutter gelten Bohnen, Leinkuchen, Möhrer
Heu. Vor dem vierten Jahre darf das Tier nicht ſchwer
ziehen.
Die vorzüglichen Ausführungen des Redners, die von tiefe
kenntnis zeugten, wurden durch ausgezeichnete Lichtbilder veranſ
Nach lebhaftem Beifall dankte Landesvorſitzender Oekoy ſ
Fritſch für den tiefſchürfenden Vortrag. Eine rege Ausſprack
ſich an, an der ſich u. a. Landesſtallmeiſter i. R. Schörke=Darmſt
Ehrenpräſident Oekonomierat Müller=Neuhof beteiligten. Dr.
betonte noch in ſeinem Schlußwort: Nur die Zucht von Q1 ſ‟
material wird eine Rente erzielen. Es kommt alles darauf
Leiſtungszucht in die Höhe zu bringen, um uns in bezug auf 19
darf an Arbeits= und Wagenpferden vom Ausland unabhär EE
machen. Lebhafter Beifall.
G. Ober=Ramſtadt, 11. Nov. Verkehrs= und Verſ
rungsverein. In den nächſten Tagen läßt der Verein er
die fälligen Beiträge bei ſeinen Mitgliedern kaſſieren, worauf die
merkſam gemacht ſeien. — Schützengeſellſchaft „Tel
Saale von Heinrich Fiſcher, Schafgraben, hielt die Schützengeſ
„Tell” anläßlich ihres diesjährigen Abſchießens ein Tanzvergnüt
— Rathausneubau. Das neue Rathaus in der Darm
ſtraße geht langſam ſeiner Vollendung entgegen. Es dürfte e
Monatsfriſt bezugsfertig ſein und ſeiner Beſtimmung übergeben
können.
f. Roßdorf, 11. Nob. Wahlen. Für die am 17. Novembe
findenden Gemeinderats=, Kreistags= und Provinzialtagswahlen 4
Gemeinderat beſchloſſen, die Einteilung der Wahlbezirke wie ſeit9
zubehalten. Als Wahllokal für den 1. Bezink bleibt das Schd
Erbacherſtraße, für den 2. Besin ha2 R.
miſſion f.
mungsbo=ſ.
ſtimmung:
Abſtimmu
für jeden
ſtimmung.
Anfangsb=
mit den
9 bis nachn
Umſchlag
unter Ber
Stimmzet.
Kreuz oder
ſchlag legt
Stellvertre
überſicht, ſ
wverden ge‟
und nicht
mieden wir
ſchloſſen, ei
f. Roßd=
Frau Eliſe
ununterbrr ).
läum feiert=
Stets unver
müdlicher Ta
Zeit an Ja
die Einwolz
die hohe Zak
geleiſtet hat.
Auszeichnungen im Hefſiſchen Jagdklub.
je Auszeichnungen der Herren Förſter und Jagdſchutzbeamten, die
urch beſonders hervorragende Leiſtungen im Jagdſchutz, in der
und Pfrege des Wildes, in der Raubzeugvertilgung uſw. im
ab=
enen Jahre hervorgetan haben, nahm der Vorſitzende, Herr
Ober=
eiſter Ebel, vor.
erhielten:
ſüherner Ehrenbecher: Revierjäger Voß, Eberſtadt b. Darmſtadt,
undere auch für jahrelange treue Mithilfe bei den Hundeprüfungen
lubs.
eine Ehrengabe nebſt Ehrendiplom: Jagdaufſeher P. Münſter=
Alsbach, und Jagdaufſeher L. Moter, Biblis a. Rh.
iberne Klubmedaille und Ehrendiplom: Revierjäger Fröder, Herrns=
Jäger Dillmann, Herrnsheim. Ehrendiplom: Förſter Ferd. Jakob,
„us Mönchwald; Förſter Ernſt Vöglin, Unteres Königſtädter Forſt=
Förſter Herm. Vöglin, Forſthaus Schlüchter b. Mörfelden; Förſter
Hheres Königſtädter Forſthaus; Oberjäger Karl Hartmann, Has=
M.; Jagdaufſeher Leonhard Hechler, Groß=Zimmern; Jagdauf=
Friedrich Debus, Oberkainsbach; Jagdaufſeher Ewald Fecher,
ch a. M.; Revierjäger Rudolf Löh, Seligenſtadt;
Gendarmerie=
pachtmeiſter Höbel, Sprendlingen.
Ehrenvorſitzende, Profeſſor Zimmer, kam alsdann auf die
nſte des Vorſitzenden, Herrn Oberforſtmeiſters Ebel, zu ſprechen,
ſer während ſeiner 30jährigen Mitgliedſchaft und ſeiner 5jäh=
Fätigkeit als Vorſitzender dem Klub geleiſtet hat, und überreichte
brauſendem Beifall der Feſtverſammlung Herrn Ebel ein
künſt=
ausgeführtes Diplom, das die Ernennung zum Ehrenmitglied
ff. Jagdklubs enthielt.
it der ſilbernen Klubmedaille für 25jährige treue Mitgliedſchaft
ausgezeichnet werden die Herren: Miniſterialrat Dr. Edward,
Lankwitz; Forſtmeiſter Gilmer, Hirſchhorn a. N.; Rentner
d Klein, Darmſtadt: Profeſſor Sengel, Darmſtadt; Brauerei=
Hermann Wiener, Darmſtadt.
Ehrenplakette für rege Mitarbeit erhielten die Herren: Direk=
Roeder, Frankfurt a. M.; Fabrikdirektor Otto Rexroth, Erbach
ſ.: Profeſſor Rohrſchneider, Weinheim a. d. B; Apotheker
mes, Friedberg; Kriminalkommiſſar Roedel, Hanau a. M.; Carl
2 Oſthofen; Peter Seidel, Dorndürkheim; Albert Müller, Fretten=
Phil. Friedrich, Worms.
It der großen goldenen Klubmedaille für rege Mitarbeit wurden
die Herren: Sanitätsrat Dr. Mogk, Offenbach a. M.; Ferd.
2ſſottſchneider, Frankfurt a. M.; Zahnarzt Dr. Hanſtein, Bad
m; J. Grünewald, Weſthofen; Hauptmann a. D. W. Theis,
bach.
ſilberne Medaille für treue Mitarbeit erhielten die Herren:
Goll und Joſef Burkhart, beide Frankfurt a. M.
große goldene Klubmedaille mit Ehrendiplom für die
För=
der Ziele des Klubs erhielten die Herren: Direktor Gg.
Mol=
ankfurt a M.; Geheimer Kommerzienrat Dr.=Ing. h. c. Wilhelm
pel, Rüſſelsheim; Hans von Opel, Freiburg i. Br.; Robert
Mittwoch, den 13. November 1929
Geite 7
Bloch, Urberach; Konſul B. Sauerwein, Mainz; Konful H. A. Hommel,
Wiesbaden; Karl Henkell, Wiesbaden; Hermann Wiener, Darmſtadt;
Georg Merck, Darmſtadt; Peter Kraft, Hof Gräbenbruch.
Für Verdienſte in der Werbetätigkeit wurden ausgezeichnet die
Herren: Direktor A. Roeder, Frankfurt a. M., mit der großen goldenen
Klubmedaille; Franz Mansmann, Offenbach, mit der Ehrenplakette;
Guſt. Schiel, Darmſtadt, und Gg. Nohé, Nackenheim, mit der goldenen
Medaille; Hauptmann a. D. W. Theis, Gladenbach, Schütz, Oſtheim,
Direktor Bonte, Darmſtadt, von der Emde, Friedberg, Hch. Decker,
Alzehy, Leonhard Menger, Darmſtadt, Staatsförſter Velten,
Weiden=
hauſen, Forſtſekretär Valentin, Gladenbach, Oberinſpektor Lämmermann,
Dieburg, Direktor Gg. Molnar, Frankfurt, Jöckel, Friedberg, Jockel,
Michelſtadt, Vorbach, Okarben, Phil. Göttmann, Reichelsheim i. Odw.,
mit der goldenen Ehrennadel.
Mit großer Freude wurde die Vergebung von künſtleriſch
aus=
geführten Stammtiſchabzeichen an ſämtliche Ortsgruppen des H. J.K.
aufgenommen.
Den Schluß der Dekorationen bildete die Verleihung der ſilbernen
Schnepfenmünze „Für die Erſte 1929‟. Dieſe konnten überreicht
wer=
den den Herren: Förſter Roth, Dietzenbach; Forſtaſſeſſor Bauer,
Mainz; Freiherrl. Riedeſelſcher Förſter W. Müller, Dirlammen;
För=
ſter L. Schwebel, Hüttenthal; Direktor Roeder, Frankfurt; Hilfsförſter
W. Schmitz, Ockſtadt; Hermann Müller, Offenbach a. M.; Förſter
Barth, Lorſch; Förſter Luft, Ortenberg; Jagdaufſeher Happel,
Her=
gershauſen.
Herr Carl Glaſer, Oſthofen, dankte namens der Ausgezeichneten
mit kernigen Worten und überreichte dem Jubilar einen Korb mit
edlem deutſchen Wein.
Das Feſt wurde verſchönt durch friſchfröhliche Muſik der Kapelle
Weber und durch ganz hervorragende Geſangsvorträge des bekannten
Soloquartetts vom Heſſiſchen Landestheater.
Der Steinway u. Sons=Konzert=Flügel war von der Firma Arnold,
Eliſabethenſtraße 28, in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
— Wafſerſtandsnachrichten vom 12. November. Rhein: Hüningen
0,58, Kehl 1,76, Maxau 3,52, Mannheim 2,05, Mainz —8, Bingen 1,13,
Kaub 1,17, Köln 0,85 Meter. Main: Schweinfurt 0,60, Würzburg
0,59, Lohr 0,90, Groß=Steinheim 2,30, Frankfurt 2,30, Koſtheim 0,48,
dto. Waſſertiefe 1,48, dto. Fahrtiefe 1,18 Meter.
— Hirſchhorn, 12. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
11. November 0,58 Meter, am 12. November 0,63 Meter.
— Gernsheim, 12. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
11. November —0,87 Meter, am 12. November —0,93 Meter.
Vater ſagt zur Mutter:
„Wenn das Mädchen in die Apotheke, in
die Drogerie oder ins Reformhaus geht,
ſoll es Pflug’s „Waldflora” Kräuterpulver
und die koffenloſe Broſchüre nicht vergeſſen.”
Geſchäftliches.
Sammeln Sie ſchon die Länderwappenbilder der
Zigarettenfabrik Abdulla?. Jedem Raucher wird es
inter=
eſſant ſein, zu wiſſen, daß die Zigarettenfabrik Abdulla damit begonnen
hat, die zweite Serie der beſonders hübſch ausgeführten Länderwappen=
Sammlung den Packungen ihrer Marken beizulegen. Eine
Länderwap=
pen=Sammlung iſt werwoll und lehrreich für jung und alt.
70 Büſſing=Wagen für die Reichspoſt. Die Reichspoſt
nahm in der letzten Woche wiederum 70 Büſſing=Laſtkraftwagen ab. Es
handelt ſich um Telegraphenbau= und Mannſchaftswagen. — Die
regel=
mäßigen umfangreichen Lieferungen an die Reichspoſt beweiſen aufs
neue die außerordentliche Qualität der auch im Auslande als erſtklafſige
Erzeugniſſe bekannten Büſſing=Laſtkraftwagen und Omnibuſſe,
Weſterbericht.
Das ſchnelle Vorgreifen des nördlichen Sturmwirbels hat einen
raſchen Abbau des hohen Druckes herbeigeführt. Nur im ſüdöſtlichen
und öſtlichen Deutſchland verurſachte der hohe Druck heute morgen noch
vielfach heiteres Wetter mit Temvraturen um den Gefrierpunkt.
Da=
gegen macht im übrigen Deutſchland die Störung ihren Einfluß
gel=
tend, und unbeſtändiges ſowie ſtürmiſches Wetter mit Niederſchlägen
herrſcht vor. Die mitgeführte wärmere Luft hat bereits unſeren
Be=
zirk überquert, und der Zuſtrom kühlerer Luftmaſſen hat begonnen.
Unter dem Einfluß der Rückſeite fließt weitere Kaltluft nach dem
Feſt=
land, ſo daß die Temperaturen wieder zurückgehen und der
Wit=
terungscharakter weiter unbeſtändig bleibt, wenn auch zeitweiſe
Auf=
heiterung eintritt. Auch ſind zunächſt noch Schauer zu erwarten, die in
höheren Lagen in Schnee und Graupeln übergehen dürften.
Ausſichten für Mittwoch, den 13. November: Unbeſtändiges, wechſelnd
wolkiges und kühleres Wetter, vorübergehend auch aufheit nd,
zunächſt noch zeitweiſe Regenſchauer, um Weſt drehende Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 14. November: Nachtfroſtgefahr,
ruhi=
geres, teils wolkiges, teils heiteres Wetter wahrſcheinlich,
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwornſich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuſlleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle; Drus
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Statt Karten.
ns=Jogchim Andreae
blt. i. 13. Preuß. Reiter=Rgt.
frau Claire, geb. Wulff
Vermählte
nober, 14. Nov. 1929.
kerſtraße 17
Kaſtens Hotel. (I. K6. 17666
je uns anläßlich des 40 jährigen
läums erwieſenen
Aufmerkſam=
ſagen wir allen Freunden und
nien hierdurch unſeren herzlichſten
Jakob Heil und Frau
Emilie, geb. Wörner.
Statt Karten.
am 14. November 1929, nach=
8 3 Uhr in der Johannestirche
ſtadt ſtattfindende Trauung
be=
ehren ſich anzuzeigen
Karl Arras
rieda Vonderſchmidt
geb Spörl. (17863
heim, den 13. November 1929.
t dem Allmächtigen hat es
ge=
en, unſern lieben Vater,
Schwie=
vater, Großvater, Schwager
Onkel
Herrn
eonhard Gremm
Elektro=Monteur
ſte vormittag nach langem,
veren Leiden jedoch unerwartet,
Alter von 70 Jahren zu ſich in
Ewigkeit abzurufen.
etauernd. Hinterbliebenen.
mſtadt, den 12. November 1929.
Todes=Anzeige.
(Statt ſeder beſonderen Anzeige)
Unſere gute, liebe Mutter
Hrau Siine Sruel
geb. Strack
iſt am 9. dieſes Monats in ihrem 83.
Le=
bensjahre ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. Carl Bechker
Oberregierungsrat.
Darmſiadt, den 12. November 1929.
Roquetteweg 31.
Die Beerdigung hat auf Wunſch der
Ver=
ſiorbenen in aller Stille ſiattgefunden.
Man bittet, von Beileidsbeſuchen abſehen
zu wollen.
Dankſagung
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem ſchweren Verluſte, der uns durch den Heimgang
unſeres teueren Entſchlafenen betroffen hat, ſagen
wir hiermit aufrichtigen Dank. Beſonders danken
wir dem Prediger, ſowie den Sängern der
Neu=
appſtoliſchen Gemeinde, ſowie der Firma Odenwälder
Hartſteininduſtrie und deren Belegſchaft für die
ehren=
den Worte nebſt Kranzſpende. Ferner danken wir
der geſamten hieſigen Einwohnerſchaft für die
über=
aus zahlreiche Blumen= und Kranzſpende und der
ungemein ſtarken Beteiligung am Leichenbegängnis.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Die hygienisch verpackte
Ir. 40 in Ia Oualitt „G8.
bekommen Sie MWT in der
Parfümerie FRANK
Ellsabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
Charlotte Reinig und Kinder.
Nieder=Ramſtadt, den 12. November 1929.
(17859
Statt Karten.
Am 9. November, 19.30 Uhr, verſchied im 76.
Lebens=
jahr nach längerem Leiden unſere liebe Mutter, Schweſter,
Schwiegermutter, Großmutter und Schwägerin, Frau
Annd Serbrmal, ged. Aind
Im Namen der Trauernden:
Auguſt Berbenich, Dipl=Ing.
Achern im Schwarzwald
Heinz Berbenich, Architekt
Darmſtadt.
Die Feuerbeſtattung fand am Dienstag, 12. Nov. 1929,
um 12 Uhr, in aller Stille ſtatt. Von Beileidsbeſuchen
bittet man Abſiand zu nehmen (17838
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
für die reichen Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter und
Groß=
mutter
Frau Perena Hildebrand
geb. Wahli
ſagen wir aufrichtigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Eberſtadt, den 12. November 1929.
Wieſenmühlen.
Eine alte in ethiſch.
u. national. Geiſte
geleitete große
Ver=
einigung, die ihre
Niederlaſſungen in
engſter Verbindung
u. nach feſt.
Grund=
geſetzen in all. größ.
Städten Deutſchlds.
hat, auch mit dem
german. Auslande
entſprech.
Beziehun=
gen pflegt gibt
Her=
ren mit ideal.
Ver=
anlagung — ohne
relig. u. polit.
Vor=
urteile —
Gelegen=
heit zum Beitritt in
ihr. geſchloſſ. Kreis.
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den 11. November 1929.
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Je nach Lage des Falles werden die versch. Methoden kombiniert.
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schnupfen);
Akuten subakuten und chron. Muskel- und Nervenerkrankungen, die mit
Schmerzen und Muskelschwund einhergehen;
Gelenkerkrankungen versch. Ursprungs GGicht, Gel.-Rheum., Sportverletz.):
Erschlaffungszuständen der Bauch- und Beckenorgane (insbes, bei chron,
atonischer und spast. Obstipation);
Schwellungen intolge von Ernährungsstörungen, Zirkulations- und
Resorptions-
schwierigkeiten, Lymph- und Blutstauung;
Magen-Darmstörungen, Leber-Gallenleiden, Stoftwechselstörungen:
Mit Blutdruckerhöhung einhergeh. Krankheiten (Praecklerose, Arteriocklerose.
Hypertonie der Wechseljahre);
Mit Störung der inneren Sekretion verb. Krankheiten;
Herzmuskelerkrank., nervöse Herzzustände, die mit Schmerz einhergehen;
Verschiedensten Stimmaffektionen, die auf Schwächezuständen, Paresen oder
Paralysen beruhen;
Hörstörungen funktioneller Art (auch Ohrgeräusche bei Otosklerose);
Abnormen Sensationen u. Funktionsschwäche im Bereich des Sexualapparates;
Ermüdungszuständen des Gesamtorganismus (Rekonvaleszenz, Neurasthenie,
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Ich warne hiermit
jedermann, meiner
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men etwas zu
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hen oder zu borgen,
da ich für nichts
aufkomme. (17834b
Ludwig Brunner,
Zeilhard.
Zur ſorgfältigen
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1. Mitteilungen.
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Häſte willkommen!/
(17870)
Seite 8
Reich und Ausland.
2as Urkeil im Bauernprozeß
Un Nemfifer.
Neumünſter. Im Neumünſterer
Bauern=
prozeß wurde am Dienstag folgendes Urteil gefällt:
Muthmann wurde wegen zweimaligen Widerſtands
zu einem Monat Gefängnis verurteilt, Roß wegen
einmaligen Widerſtandes zu drei Wochen Gefängnis,
Thies wegen Widerſtandes und Körperverletzung zu
zwei Wochen Gefängnis, Jens wegen Beleidigung zu
50 RM. Geldſtrafe. Beſtmann und Hell wurden
freigeſprochen.
Nach der Urteilsverkündung im Neumünſterer
Bauernprozeß gab der Vorſitzende die
Urteils=
begründung. Das Gericht ſei der Ueberzeugung,
daß das Vorgehen der Polizei objektiv nicht
be=
rechtigt geweſen ſei, die Fahne zu
beſchlagnah=
men. Die Fahnenſpitze ſei keine Senſe, auch keine
Waffe geweſen, ſondern ein Symbol. Die
Kund=
geber hätten das Recht gehabt, die Fahne
mit=
zuführen, die Kundgebung ſelbſt ſei vom
Bür=
germeiſter erlaubt geweſen. Andererſeits ſei das
Gericht auch zu der Ueberzeugung gekommen.
daß Polizeikommiſſar Bracker ſich in
rechtmäßi=
ger Ausübung ſeines Amtes geglaubt habe
Roß und Muthmann hätten beim Hofbräu durch
Feſthalten der Fahnen aktiven Widerſtand
ge=
leiſtet. Die Frage, ob eine Zuſammenrottung
vorgelegen habe, hätte verneint werden müſſen.
Auch Thieß hätte einen gewiſſen Widerſtand über
die Grenze der reinen Abwehr hinaus geleiſtet.
Es beſtehe der Verdacht, daß Bracker der
Kampf=
lage bei Saggau nicht gewachſen geweſen ſei,
daß er den Kopf verloren und ganz
unplan=
mäßig gehandelt habe. Die Haltung der
Beam=
ten ſei zu verſtehen. Ohne Führer ſeien ſie an
den Zug gekommen, und hätten gleich
drein=
geſchlagen, da ſie ſich in verſtändlicher Erregung
befunden hätten. Die Polizei habe nicht mehr
die genügende Selbſtzucht beſeſſen. Was die
Vor=
gänge in der Viehhalle angehe, ſo ſeien Roß und
Beſtmann freizuſprechen. Jens habe in einer
un=
gehörigen Weiſe ſeinen Unwillen über die
Poli=
zei zum Ausdruck gebracht. Bei Hell habe ſich
eine vollſtändige Klärung nicht finden laſſen.
Beide, das Landvolk ſowie die Polizei, ſeien in
die heikle Lage ohne Willen hineingeraten und
beide ſeien ihr nicht gewachſen geweſen. Auf
Einziehung der Fahne ſei aus dieſem Grunde
nicht erkannt worden. — Sämtlichen zu
Ge=
fängnisſtrafen Verurteilten iſt Bewährungsfriſt
auf zwei Jahre zuerkannt worden. Die Koſten
des Verfahrens, ſoweit Verurteilung erfolgt iſt,
fallen den Verurteilten zur Laſt.
Ein Mord in der Rhön?
(5jährige Auszüger Landwirt Albert Scheel, vom
Hofe Wegrain (Gemarkung Kohlgrund), auf einem
Feldweg zwiſchen Dietershauſen und Wegrain unter
eigenartigen Umſtänden tot aufgefunden. Ein Junge
fand den Landwirt mit blutüberſtrömtem Kopf im
Felde tot auf. Offenbar wurde dem Mann mit
einem Knüppel auf den Kopf geſchlagen. Die
Lan=
deskriminalpolizei in Frankfurt nahm ſofort die
Ermittlungen auf. Bisher wurden zwei Perſonen
unter dem Verdacht, die Tat begangen zu haben,
verhaftet und ins Fuldger Unterſuchungsgefängnis
eingeliefert.
Drei Tote bei einem Motorradunglück.
Schwabmünchen. In der Nacht zum
Mon=
tag ereignete ſich auf der Staatsſtraße Landsberg—
Augsburg ein ſchweres Verkehrsunglück, dem drei
Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein
Motorrad=
fahrer war mit ſeinem Soziusbegleiter, von
Lands=
berg kommend, nach Augsbura unterwegs. Plötzlich
tatchte bei Kilometer 17,9 ein Radfahrer auf. Durch
das nicht abgeblendete Motorradlicht ſtieß der
Rad=
fahrer mit dem Motorrad ſo heftig zuſammen, daß
alle drei getötet wurden.
Tödlicher Unfall in einer Erzgrube.
Bad Ems. Im hieſigen Neuhoffnungsſtollen
des Blei= und Silberwerks (A.=G. für Bergbau,
Stolberg) iſt ein Bergmann aus Eitelborn dadurch
tödlich abgeſtürzt, daß er den Förderkorb beſteigen
wollte, ohne das Halteſignal zu geben. Der
Förder=
korb ſetzte ſich im ſelben Moment in Bewegung. Der
Bedauernswerte wurde dabei etwa 15 Meter tief
kopfüber in den Schacht geſchleudert, wobei er eine
ſchwere Schädelverletzung erlitt. Nach ſeiner
Ein=
lieferung in das Koblenzer Krankenhaus ſtarb er.
Er hinterläßt Frau und zwei Kinder.
Selbſtmord des Notars Aron.
Berlin. Nach privaten Meldungen einer
Ber=
liner Korreſpondenz, die bisher noch keine amtliche
Beſtätigung erfahren haben, hat ſich der nach großen
Unterſchlagungen nach der Türkei geflüchtete
Ber=
liner Notar Aron in einem Hotel in der Vorſtadt
Konſtantinopels Galata vergiftet. Seine
Selbſtmord=
abſicht hatte er vorher in einem Brief dem deutſchen
Konſulat mitgeteilt.
Eiſenbahnanſchlag bei Braunſchweig.
Der dritte Anſchlag in wenigen Wochen.
Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion
Han=
nober teilt dem „V.” zufolge mit: Am Sonntag,
den 10. November, gegen 20 Uhr, iſt bei Kilometer
53,2 der Strecke Celle—Braunſchweig zwiſchen den
Bahnhöfen Gliesmarode und Watenbüttel eine mit
einem Betonklotz verſehene Schiene von etwa 3,50
Metern Länge quer über das Gleis gelegt worden.
Bei der Durchfahrt des Perſonenzuges 868 hat die
Lokomotive das Hindernis zur Seite geſchoben.
Per=
ſonen ſind nicht verletzt worden. Für die Ermittlung
der Täter hat die Reichsbahndirektion, Hannover
eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. Es iſt dies
der dritte Anſchlag innerhalb weniger Wochen in der
Nähe von Braunſchweig.
Exploſion in einem franzöſiſchen Pulver=
Magazin.
Paris. Wie Havas aus Nanch berichtet,
er=
eignete ſich am Montag abend in Toul in einem
Pulvermagazin, in dem 50 Tonnen Pulver lagerten,
eine ſtarke Exploſion. Die ganze Stadt war plötzlich
hell erleuchtet, und eine Rauchwolke lag über ihr.
Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Um
Mitternacht war der entſtandene Brand noch nicht
gelöſcht. Ein 100 Meter weiter gelegenes zweites
oder um eine natürliche Brandurſache handelt.
Mittwoch, den 13. Lovember 1929
Numme
G 38— das neueſte Wunderwerk der deukſchen Luftfahrkkechnik.
Oben links: Das rieſige Steuer, das allein ſo groß iſt wie ein gewöhnliches Flugzeug. — Rechts: eine Vorderanſicht des G 38.
Unten links: die 1,80 Meter hohen Laufräder des Luftrieſen. — Rechts: Prof. Junkers (X) mit ſeinem Mitarbeiterſtab.
Fulda. Am Sonntag vormittag wurde der Nachdem die erſten Flugverſuche des neuen Luftrieſen G 38 erfolgreich beendet waren, wurde den Preſſephotographen geſtattet, dieſes Wi
deutſcher Technik in allen Einzelheiten zu photographieren. Unſer Photograph hat mit der Kamera ein paar Details feſtgehalten, die die
Ausmaße des größten Landflugzeugs der Welt deutlich erkennen laſſen.
ſeſt
Die Beiſehung des Prinzen Max von Baden.
Der Trauerzug in Salem am Bodenſee.
Im Vordergrund trägt ein Funktionär die Ehrenzeichen des Verſtorbenen,
Dem Gedenken der Token von Langemark.
Schwere Skürme über Engl ſ.*
London. Die engliſche Hauptſtadt
England wurde geſtern nacht von einen fti
Sturm heimgeſucht, der in manchen Teilen
des eine Geſchwindigkeit von annähernd.
denkilometern erreichte. Der Sturm war
von ſchweren Regengüſſen begleitet, die
Orten die Flüſſe anſchwellen ließen. Der
kehr an der engliſchen und iriſchen Küſte.
vollſtändig zum Stillſtand gebracht und die B
in den Küſtengewäſſern gleichfalls eingeſt
Militärzug wurde in der Nähe von Maid
dem Gleis gehoben. Verletzungen kamen
weiſe nicht vor. Mehrere Flugzeuge, die n8
don unterwegs waren, mußten Notlandut
nehmen. Angeſichts des ſtürmiſchen Wett f
man in Cardington für das Luftſchiff „R1
Befürchtungen, das am Ankermaſt von Stof
und her aworfen wurde. Bisher hat es
Sturm Widerſtand geleiſtet. Nach den vo F
Feſtſtellungen ſind etwa acht Perſonen d
Sturm ums Leben gekommen.
Ein deutſcher Motorſchoner an der 2 fte
Schwedens geſtrandet.
Stockholm. Der deutſche Mot S.
„Kethel Jörgenſen” aus Hamburg iſt be F
ſchweren Südſturm an der ſchwediſchen Df
ſtrandet. Das Schiff, das von Plymouth in ſ
nach Raumo in Finnland unterwegs war E.
ſchwer leck und hat eine Schlagſeite. Kapi: K
genſen und die aus zirka 9 Mann beſtehe E
ſatzung ſind an Bord geblieben. Man be f
daß der Schoner nicht mehr zu retten ſt.
16 Perſonen mit Fallſchirmen aus eE
Flugzeug abgeſprungen.
Rooſeveltfield. Vor einer groß —4
ſchauermenge ſprangen vorgeſtern. 16 Peyſon, *
unter eine Frau, aus einem großen Sikorſt.
zeug in Höhe von etwa 650 Mktern mit Fall *
Die Langemark=Feier in Berlin.
Vulvermagazin ſcheint nicht mehr in Gefahr zu ſein. Akademiſche Vereinigungen und militäriſche Verbände fanden ſich zu der Berliner
Feier zuſammen, die dem Gedenken jener jungen Freiwilligen=Regimenter gewidmet zu
Man weiß noch nicht, ob es ſich um ein Attentat bei Langemark unter dem Geſang „Deutſchland, Deutſchland über alles” gegen di
Stellungen anſtürmten und in den Tod gingen.
Mittwoch, den 13. November 1929
Oette 9
Im Land der Morgenfruge.
Von Prof. Dr. Wilhelm Schüler.
iſt ein erſtaunlicher Unterſchied der Sphären, wenn man
eich der Sowjetherrſchaft in Wladiwoſtok hinter ſich
ge=
jat und nach etwa dreißigſtündiger Fahrt auf einem
japaniſchen Dampfer das koreaniſche Land in Genſan
) betritt. Es iſt das Land der „Morgenfrühe” (d. i.
auch wenn es nicht wirklich in Harmonie mit dem Wort
n Frühmorgen den aufnehmenden Organen ſich ſchenken
da der Morgenſtern in der klaren Luft des Oſtens mit
Größe, dem Sinneseindruck nah, am Himmel ſteht, bis
röte höher ſteigend ihn verſchwinden macht, um dafür
len Hänge der bergigen Küſte und der Inſeln licht
wer=
aſſen. Genſan iſt zwar ein neuerdings befeſtigter Hafen
ſſen hatten früher ſchon ihren Blick auf die geräumige
ilgeſtützte Bucht geworfen), aber ſeinem Charakter nach
Kleinſtädtchen mit nur wenigen Häuſern europäiſcher
pas ſogleich in das freie Land übergeht, in die Felder
rſchen des koreaniſchen Bauern und die mit jedem
em Innern zu ſich herrlicher öffnende Gebirgslandſchaft.
Menſchen hier zu ſehen, löſt ein wahres Aufatmen aus,
Oruck, der über dem Straßenbild der Sowjetſtädte
r ja nicht daher rührt, daß man dort die Eleganz
ver=
ich hatte meinerſeits jedenfalls nur ein Lächeln gegen=
Bedauern, man ſähe auf der Straße nicht eine einzige
aber dieſe ausgeſprochene Dürftigkeit! Wie
kümmer=
kurzlebig z. B. die Stöffchen, aus denen die Kleider
ſen und Mädchen durchgängig gemacht ſind; kein
Wun=
ja auch ſelbſt dieſe Stoffverteilung ſtreng und knapp
iſt. Und dann die „Schlangen” auf den Straßen, das
ſelbſt für die Markenempfänger nach den wichtigſten
ſtteln, dem täglichen Brot, um vom Fleiſch ganz zu
die Teuerung (ein Ei 20 Kopeken — 45 Pfg., 1 Liter
Kopeken auf Karte, ſonſt erheblich teurer). Das
Zuſam=
ßtſein in den Wohnungen (in Moskau vor allem) und
ugen der Menſchen der ſo häufige Ausdruck der
Gleich=
des ſeeliſchen Autsgebranntſeins. Das Ganze mit
fel des Endes einer Kultur, die die Verbindung mit
rlichen Mutterboden der Erde, um nicht zu ſagen mit
ſoren hat.
gen nun Korea; gerade hier, auf der fremder
Berüh=
z ſo viel weniger ausgeſetzten Oſtſeeküſte, unter dem
einer noch urſprünglichen, erdverbundenen Kultur. Auch
lich keine Eleganz in dem wirtſchaftlich armen Land.
hohes äſthetiſches Wohlbehagen, hier die Frauen und
zu ſehen (die erſteren mit ſchlichtem Haarknoten,
zu=
it ſilberner Spange, die letzteren in langem ſchwarzen
rotem Band), beide in noch unverkürztem weiblichen
s dem typiſch koreaniſchen weißen Sommerſtoff, der
oſtbare gran eloth erinnert, aber von einfacher
Her=
ind nur durch die Behandlungsart und die durchgängig
ſteinheit ſo vorzüglich wirkt. Einer ſeltenen Verbindung
mmener Einfachheit und Vornehmheit. Das Freie und
2s Ganges tritt beſonders hervor, wenn ſie etwa eine
ſt auf dem Kopf tragen und die Frauen nicht ſelten
ſte in einer Art durch ein Tuch geſchlungenes Neſtchen
ſtücken oder an der Hüfte.
der Landſchaft ſich anpaſſend ſind die Dörfchen erbaut.
ar in dem Braun der ſtrohgedeckten Dächer, in dieſer
Zeit aber nicht ſelten von dem grünen Geranke der Melonen und
Kürbiſſe bedeckt, ſo niedrig, daß der Kauliang (die hohe Hirſe)
über den unteren Dachrand hinausreicht. Aber man trete nur
näher, wenn einem dies ermöglicht wird (wie mir durch die
freundliche Führung eines Paters aus dem Benediktinerkloſter
bei Genſan, von deſſen großartiger Gaſtfreundſchaft viele hier
im Oſten zu erzählen wiſſen), und man wird erſtaunt ſein, wie
ordentlich, praktiſch und „heimelich” alles eingerichtet iſt. Wie
bei den Japanern iſt der etwa ein Fuß von der Erde abſtehende
Fußboden mit Matten bedeckt, und wie dort wird er nicht mit
Schuhen betreten. Vor der Tür ſozuſagen „ein Stübchen im
Freien”, d. h. unter dem Dach, aber nach vorn zu offen,
eben=
falls erhöht und mit Matten belegt. Dieſe Hütten ſind mit einer
eigenen Art von Zentralheizung für den Winter verſehen.
Wäh=
rend man in Nordchina nur den „Kang” hat, das „heizbare
Bett” ((Kang, eine Aufmauerung aus Lehm) und in Japan nur
die offenen Kohlenbecken, befindet ſich hier außen in der Wand
eine Feuerſtelle, von der aus die warme Luft und der Rauch in
Tonröhren unter dem Fußboden herſtreicht.
Den koreaniſchen Bauern ſetzt die Natur ſeiner Heimat nicht
wie die des Nordchineſen periodiſchen Kataſtrophen der
Hungers=
not aus. Aber ſehr ſelten iſt er wohlhabend. Die allgemeine
Lage ähnelt der von China her bekannten, daß es einmal nur
Klein= und Zwergwirtſchaften gibt, und daß auf dieſen wiederum
zu einem großen Prozentſatz Pächter ſitzen, die 50 Prozent der
Ernte dem Grundherrn abzuliefern haben (der ſeinerſeits jedoch
die Saat ſtellt). Die Grundherren waren früher die jetzt ihres
Einfluſſes beraubten alten Honoratiorengeſchlechter, in neuer
Zeit ſind es vielfach Kaufleute, und unter ihnen befonders
Ja=
paner. Immer mehr ſelbſtändige Bauern verſchwinden und
wer=
den zu Pächtern oder zu Arbeitern, daher auch der
Auswande=
rungsdruck über die Grenze in chineſiſches und ruſſiſches Gebiet.
Dazu kommt, daß die Aufhebung der Zollgrenze nach Japan
in der Richtung auf die Angleichung der koreaniſchen Preiſe an
die japaniſchen wirkt, ſo daß ſie ſich ſchon wiederholt verdoppelt
haben. Auch der Tabak für das von Männern und Frauen ſo
geliebte Pfeifchen — man ſagt, daß Wegſtrecken nach der Zahl
der Pfeifen gerechnet werden — muß jetzt als Folge des
Tabak=
mangels teurer verkauft werden. Indes der koreaniſche Bauer
iſt ſeit Jahrhunderten den Druck ſeitens der Regierenden und
Beſitzenden gewohnt. Und es liegt in ſeiner Art, wenn es nicht
zum Schlimmſten kommt, ſich doch immer des Lebens und ſeiner
ſchönen Heimat zu freuen, ſich nicht mehr Arbeit zu machen,
als nötig iſt, und auch dieſe gern möglichſt der Frau zu
über=
laſſen.
Von Genſan aus führt jetzt ein Schienenweg quer durch
Korea nach Sevul. Eine ſehr ſchöne Gebirgsbahn mit vielen
Tunnels und Ueberbrückungen reißender Bäche, durch die
be=
rühmten Diamantberge hindurchführend, dann über eine
Hoch=
ebene, die die Japaner in großem Maßſtab für den Reisbau
nutz=
bar zu machen ſich bemühen. Schließlich die Hauptſtadt ſelbſt.
Einzig in ihrer Anlage; auf allen Seiten in mehrfachen Zügen
von Bergen ſtützend umfaßt, die ſchönſten im Norden mit dem
ragenden grünen Gipfel des Pakhan. Zu deren Füßen der alte
Kaiſerpalaſt, bzw. die Kaiſerſtadt; ganz chineſiſch in ihrer Anlage,
die in Peking in der Anlage des Ganzen, in der Einfügung in
die von Hügeln und Hainen durchzogene Landſchaft noch
über=
treffend. —
Verſchwundene Kaiſerherrlichkeit! Ein Teil der kaiſerlichen
Hallen liegt jetzt im Muſeum chineſiſcher Kunſt und Altertümer.
In einem Bezirk lebt noch die letzte Kaiſerin, während der
„Kronprinz” (ihr Adoptivſohn) japaniſcher Offizier hat werden
müſſen. Und innerhalb der Mauern des Palaſtes ſelbſt, vor
dieſem hingeſtellt, erhebt ſich wie eine ſteinerne Feſtung mit
ragendem Turm das Gouvernementsgebäude Japans. —
Ver=
ſchwunden nicht nur die Kaiſerherrlichkeit; verſchwunden auch die
alten Götter ſelbſt. Was für ein ſinfälligeres Beiſpiel kann es
dafür geben, als daß auf dem Gelände des alten Himmelsaltars
jetzt der moderne Prachtbau des Choſen=Hotels ſich erhebt, und
der ehemalige Himmelstempel (ſchön auch jetzt noch mit ſeinen
Säulen und dem kunſtvollen bunten Gebälk des runden Daches)
zu einem Pavillon des Hotelgartens geworden iſt, von bequemen
Stühlen umſtellt für die Weltreiſenden, die hier abſteigen.
Korea hat ſich länger als China und als Japan völlig
ab=
geſondert von der Außenwelt gehalten. Noch lebt in Seoul der
greiſe Biſchof Untel. Als er 1880 nach Korea kam, war es noch
bei Todesſtrafe verboten, das Land zu betreten, heimlich ſchlich
er ſich ein in der altkoreaniſchen, das Geſicht völlig verdeckenden
Trauerkleidung. Heute iſt es deutlich, in wie breitem Strom auch
in dieſes verſchloſſene Land die auch die entlegenſten Küſten
heimſuchende weſtliche Kultur eindringt. Nicht zu reden von dem
Zwieſpalt, in dem die Koreaner mit ihrer volksmäßig ſtark
aus=
geprägten Eigenart durch die erzwungene Beugung unter die
Hand Japans geraten ſind, wobei es gefühlsmäßig gleichgültig
bleibt, wieviel auch immer — ſicherlich iſt es viel — ſich als
Vor=
teil der japaniſchen Herrſchaft für Korea aufzählen läßt. In
Verbindung damit die Riſſe, die im alten ſozialen Gefüge
ent=
ſtehen. Auch Korea hat ſchon ſeine Induſtriearbeiter, die
prak=
tiſch aus dem ſchützenden und verpflichtenden Verband der
Groß=
familie ſich löſen. Und auch bei ihnen gibt es eine Gruppe, die,
wie mir ein kundiger Kenner lächelnd und doch ernſt ſagte, nach
Moskau hinſchauen, als der „heiligen Stadt”.
Rundfunf=Programme.
Frankfurt a. M.
„littwoch, 13. Nov. 11.15: Schulſunk: A. Neumann: Friedrich
Hebbel als Lyriker. O 13.30: Schallplatten: Aus Operetten.
6 15.15: Jugendſtunde: Rektor Wehrhan: Von Berggeiſtern und
anderen Sagen. 16: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.:
E. Grimi: (Tenor) M. v. Wiſtinghauſen Bariton), Flügel: A.
Haagen. O 18: Mannheim: Frau Dr. Maria Bernays: Die
berufstätige Frau 6 18.30: Bücherſtunde. O 18.50:
Wander=
ratſchläge des Taunusclubs. O 19: Senckenberg=Viertelſtunde (
Vor=
trag) 6 19.15: Zeitberichte. Fus dem „oberſten
Volkswirtſchafts=
rat” der Sowjet=Union. Diskuſſion über die Planwirtſchaft und
die bung der Rentabilität der Induſtrie. O 20: Lieder=Abend
von Louis Graveure. Mitw.: Funforch. o 21: Stuttgart:
Die Entdeckung des Nordpols. Ein phantaſtiſches Sendeſpiel von
Carl Struve. Perſ.: Der Entdecker; Der Flugzeugführer: Der
Tenor: Der Journaliſt: Die Dame: Polpoloni Xlll. Funkorch.
Königswuſterhauſen.
ſche Welle. Mittwoch 13. Nov. 10: Dr. Reichwein:
Ich fliege im Sportflugzeug zur Adria. D 10.35: Mitteil, des
Reichsſtädtebundes. o 12: Schallplatten. o 14.45: Kindertheater:
Tie Gänſemagd am Brunnen. o 15.45: Greta Daeglau:
Haus=
frau und Mutter im Haus und im Leben. O 16: Prof. Dr.
Hilde=
t: Die neue Ferienordnung. O 16.30: Hamburg: Konzert
Rober==Müller=Hartmann=Stunde). Sol.: Margret Eibenſchütz=Cords
(Ceſang,, O 17.30: Dichterſtunde: Romankavitel aus „Drei Frauen
und ich” von Oskar Baum. Einl.: Dr. Tau. o 18: Prof. Dr.
Briefs: Die neuere internationale Diskuſſion über die
Bevöl=
kerungstrage. O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55:
Land=
geric tsrat, Dr. h. c. von Holten: Vom Schickſal der
Vorbeſtraf=
ten. O 19.20: Reg.=Rat a. D. v. d. Lühe: Die Kommunalwahlen
am 1:. November unter beſonderer Berückſichtigung der Aufgaben
der Provinzialverwaltungen. O 19.50: Konteradmiral a. D. F. W.
Brüninghaus. M.d.R., und Dr. Jul. Leber, M.d.R.: Ausſprache
über die deutſche Wehrmacht. o 20.30: Kaſſel: Louis Graveure
ſingt. Vier alte engliſche Lieder aus dem 16. und 17. Jahrhundert,
— Puccini: Wie ſich die Bilder gleichen”. Arie aus „Tosca”,
— Leoncavallo: Arie aus Baiazzo” 0 21: „Familienalbum”,
Mitw.: Erna Reigbert, Marcella Salzer, G. Fricke, V. Schwanneke,
Anatole, Knorre, Flügel: Jul. Bürger. O. Anſchl.: Dr. Räuſcher:
Preſſeumſchau des drahtloſen Dienſtes. o. Anſchl.: Tanzmuſik. Fred
Bird=Tanz=Orch
W
TSbULM
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CICAMETTEN
7
IBIn 16154
Meberandenro Sich nie
Ba
OA TBRBSt Hria
ulld Aoflldelsche
Ausgesucht milde mazedonische Tabake
Cigarettenpapier feinster Oualität
Stets gleichbleibende Tabakmischung
Auch bei starkem Rauchen kein Kratzen im Halse
Fabrikation bei stets gleichbleibender Temperatur
u. Feuchtigkeit durch spezielle Luftbehandlungsanlage
Jammeln Sie die lehrreichen Länderwappen — sie liegen allen Pacſlungen bei
Hast Teeht. Prez
Uie Todund
2.
3.
5
Hersen, Frankfurt/H., Hohenstanfenstrasge 5.
Telefon Haingau 71075.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 315
Die Sieinkohlenforderung des In- und Auslaxdes
im Auguft 1929.
Laut „Wirtſchaft und Statiſtik” war die arbeitstägliche
För=
derleiſtung im Auguſt mit 535 800 Tonnen um 3900 Tonnen höher
als im Juli. Die Ausſuhr von Steinkohle einſchl.
Reparations=
lieferungen ſtieg um 6.6 Prozent auf 2 542 000 Tonnen. Auch der
Auslandsverſand von Koks nahm weiter zu, und zwar um 2,9
Prozent auf 1.030 Mill. Tonnen. An Steinkohlenbriketts wurden
74 400 Tonnen gegen 57 300 Tonnen im Vormonat ausgeführt.
In Großbritannien blieb die Förderung im Auguſt nicht weit
hinter der des Vormonats zurück. Der in der Ferienwoche Unfang
Auguſt eingetreiene ſcharfe Rückgang wurde durch ſtärkere
Förde=
rung in den folgenden Wochen wie
200 Ende Auguſt. Die Ausfuhr an Ladekohle betrug
4976800 I: ſie war zwar um 871000 1k oder faſt 15 Prozent
ge=
ringer als im Juli, übertraf aber die Ausfuhr im Auguſt 1928
um 703 000 1t oder 16,4 Prozent. Die Abgabe von Bunkerkohle
wa: der des Vormonats nahezu gleich.
In Frankreich war die arbeitstägliche Förderung von Stein=
und Braunkohlen mit 179 313 Tonnen nur wenig höher als im
Juli. Von der arbeitstäglichen Geſamtförderung entfielen auf die
Bezirke Pgs de Calais und Nord 114912 Tonnen gegen 114 355
Tonnen im Vormonat. Die geſamte Belegſchaft erfuhr einen
wei=
teren Rückgang um 466 auf 292 218. Eingeführt wurden 2 018 500
Tonnen Kohle. Die Kokserzeugung der Zechenkokereien betrug
398 828 Tonnen; arbeitstäglich wurden 12865 Tonnen gegen
12877 Tonnen im Juli gewonnen. Die Produktion von
Stein=
kohlenbriketts belief ſich auf 402 166 Tonnen
In Belgien ſtieg die durchſchnittliche Tagesförderung der
Zechen im Auguſt um 1228 Tonnen auf 86 378 Tonnen. Der
Ab=
ſatz übertraf die Monatsförderung um 13 500 Tonnen, ſo daß die
Haldenbeſtände auf 308 860 Tonnen zurückgingen. Die Kokereien
erzeugten 503 820 Tonnen Koks oder arbeitstäglich 16 252 Tonnen
gegen 16 311 Tonnen im Juli. Die Produktion der Brikettfabriken
war mit 168090 Tonnen um 4320 Tonnen höher als im
Vor=
monat.
In Polen entfiel im Auguſt auf das oſtoberſchleſiſche Revier
eine Förderung von 2 941 222 Tonnen gegen 3 001 311 Tonnen im
Juli. Die durchſchnittliche Tagesleiſrung dieſes Reviers nahm um
1964 Tonnen auf 113 124 Tonnen zu. Die Belegſchaft wurde um
769 Arbeiter auf 88 055 Ende Auguſt erhöht. Ueber die
Monats=
förderung hinaus gelangten 36 300 Tonnen von den Halden zum
Abſatz: im Beſtande verblieben 562 800 Tonnen. Die
Koksherſtel=
lung belief ſich auf 162 882 Tonnen; arbeitstäglich wurden 5254
Tonnen gegen 5101 Tonnen im Juli erzeugt.
In den Vereinigten Staaten von Amerika nahm die geſamte
Kohlenförderung im Auguſt um 9,2 Prozent zu. Die
Weichkohlen=
förderung ſtieg um 2 953 000 Tonnen auf 39 816 000 Tonnen und
die Anthrazitgewinnung um 871000 Tonnen auf 5 401 000 Tonnen.
Die Kokserzeugung betrug 4 721 900 Tonnen.
Liguidakion der Landwirkſchsftsbank A. G. in Mainz.
Die Generalverſammlung beſchloß einſtimmig Auflöſung des
In=
ſtitutes und wählte zu Liquidatoren Dr. Winkler=Krämer und Edmund
Ginnow, beide Direktoren der Landes=Genoffenſchaftsbank in
Darm=
ſtadt. Das Inſtitut wurde 1923 hauptſächlich als Geſchäftsverbindung
der Landes=Genoſſenſchaftsbank in Darmſtadt mit Rheinheſſen, die
in=
folge der ſcharfen Maßnahmen der Beſatzungsarmee abgeſchnitten war,
gegründet. Gleichzeitig ſollte auch Kreiſen der Landwirtſchaft, die ſich
einer Genoſſenſchaft nicht anſchließen wollten, gedient werden. Die
Vorausſetzungen dieſer Gründung beſtehen heute in dieſem Umfange
nicht mehr, ſo daß die Liquidation dieſer Tochtergeſellſchaft der Landes=
Genoſſenſchaftsbank e. G. m. b. H. in Darmſtadt zweckmäßig ſei, und
die Aufgaben wieder an die Muttergeſellſchaft, teilweiſe an die zu
ihrem Kreiſe gehörenden örtlichen Kreditgenoſſenſchaften zurückfallen.
Ferner genehmigte die Generalverſammlung den Verluſtabſchluß von
633 RM. Die Gewinn= und Verluſtrechnung verzeichnet einen
For=
derungsnachlaß der Muttergeſellſchaft von 570000 RM., der offenbar
aus Liquidationserleichterung und aus Bilanzgründen gewährt wurde,
im anderen Falle würde ein Verluſt von mehr als das ganze
Aktien=
kapital von 500 000 RM. zu verzeichnen ſein.
Vereinigte Malzfabriken A.=G., Worms. Das Aktienkapital von
200 000 RM. erhält für das am 31. Auguſt 1929 abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr aus einem nach 19 674 (14974) RM. Abſchreibungen
ver=
bleibenden Reingewinn von 27 387 (24 979) RM. unverändert 10
Pro=
zent Dividende auf Stamm= und 9 Prozent auf die Vorzugsaktien.
Zu Inſolvenz Jakob Dreyfuß, Frankfurt. Die von der Deutſchen
Warentreuhand A. G., Hamburg=Berlin, gemeinſam mit dem in der
Gläubigerverſammlung vom 31. Oktober gewählten Gläubigerausſchuß
geführten Unterſuchungen der Verhältniſſe bei der inſolventen
Mehl=
handelsfirma Jakob Dreyfuß, Frankfurt a. M., ſollten bis zum 11. 11.
ſein. Wie wir erfahren, haben ſich dieſe Prüfungsarbeiten je=
1s ſchwieriger und umfangreicher erwieſen, als man urſprünglich
a, ſo daß der Termin, bis zu welchem man den Gläubigern
erſtatten will, auf den 19. November hinausgeſchoben wird.
hlungseinſtellung einer Baden=Badener Bauk. Geſtem vormittag
e Bankkommandite Schmidt u. Co. ihre Zahlungen eingeſtellt.
Dir erfahren, ergab ſich die Notwendigkeit der
Liquidationfüber=
d ſchnell. Die Verpflichtungen wuchſen in den letzten Tagen zu
Höhe an, die die Zahlungseinſtellung unaufſchiebbar machte. Das
(ichsverfahren iſt eingeleitet. Man hofft auf eine Quote von 70
Prozent. Die Schmidt=Bank, die im Jahre 1923 gegründet wurde,
Gernsbach und Freudenſtadt Filialen. Später übernahm ſie die
afte der Fuld=Bank, die aus einer Filiale der Berliner Bank Arons
Falter hervorgegangen war. Der Status läßt ſich zur Stunde noch
r überſehen.
Inſolvenz Bankkommandite Schmidt u. Co., Baden=Baden. Geſtern
ie Firma Schmidt u. Co. in Baden=Baden mit ihren Filialen
ggenau, Gernsbach, Forbach und Freudenſtadt ſich gezwungen
ge=
ihre Zahlungen einzuſtellen. In einer Erklärung wird ſeitens
Bank angegeben, daß die allgemeine ſchwierige Geſchäftslage und
e außerordentlich ſtarke Beanſpruchung in den letzten Tagen dieſen
ind herbeigeführt habe. Die Firma hofft, bei ruhiger Abwicklung
Liquidierung mit ihren Gläubigern zu einem außergerichltichen
leich zu kommen, um dann zu verſuchen, den Anſchluß an eine
biere Bank zu gewinnen. Gerüchtweiſe verlautet, daß man mit einer
Quote von 70—80 Prozent rechnen kann.
Neue Kammgarnſpinnerei Interlaken A.=G. Die G.=V. beſchloß,
den Verluſt aus 1928/29 in Höhe von 62 448 RM. vorzutrgaen. Neu in
den Verwaltungsrat gewählt wurde E. C. Koch=Vigier in Solothurn.
Nach dem Bericht ſtand das am 30. Juni abgelaufene elfmonatige
Ge=
ſchäftsjahr dauernd unterm Einfluß rückläufiger Preisbewegung. Der
Auftragseingang war durchweg unbefriedigend, was zum Teil auch der
ſcharfen ausländiſchen Konkurrenz zuzuſchreiben ſei. Die Ausſichten ſeien
inſofern etwas günſtiger, als die heute ſtark geſunkene Wertſtufe des
Artikels Wolle vermehrte Nachfrage nach dem Fabrikat im Gefolge
haben dürfte.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Nov.:
Getreide. Weizen: Dez. 112½, März 120, Mai 12338: Mais:
Dez. 85½, März 90½, Mai 92½; Hafer: Dez. 4278, März 46,
Mai 47½; Roggen: Dez. 95½, März 98½, Mai 9978.
Schmalz: Dez. 10,20, Jan. 10,77½, März 10,97½, Mai
11,50.
Fleiſch. Nippen: —: Speck, loko 10,25; leichte Schweine
8,75—9,30; ſchwere Schweine 8,75—940; Schweinezufuhren:
Chicago 38 000, im Weſten 115000.
Baumwolle: Dez. 16,84, Jan. 16,97.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 12. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 10,90; Talg, extra, loſe 8½.
Getreide. Weizen: Rotwinter n. Ernte 128½, Hartwinter
n. Ernte —; Mais 98½; Mehl 5,80—6,20; Fracht nach
Eng=
land 1.6—2,0 Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz 374; Loko 9½; November
9,14, Dezember 9,22. Januar 9,32, Februar 9,37, März 9,56,
Mei 9,80, Juli 9,96, September 10,10.
Frankfurler und Betiner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 12. Nob.
Die Börſe ſetzte ausgeſprochen ſchwach und unſicher ein. Man
ver=
ſpürt allzu ſehr die unklare Lage an den internativnalen Hauptbörſen,
beſonders int New York und London. Da auch heute von den letzteren
Platz her ein erneuter Kursrückgang gemeldet wird, konnte die
Baiſſe=
partei einen größeren Vorſtoß mit Erfolg unternehmen. Zu beobachten
ſind noch ſtärkere Rückflüſſe und Glattſtellungen des Auslandes in
deut=
ſehen Werten, was augeſichns der Marktenge den Kursdruck verſchärfte.
Aus den letzten Inſolvenzfällen drückt noch Exekutionsſvare, ſodaß
erſt=
mals das Juterventionskonfortium ſeit längerer Zeit wieder, allerdings
auf dem ermäßigten Niveau, als Käufer auftrat. Beſondere Momente
aus den deutſchen Wirtſchaftsleben werden von der Börfe wenig
be=
achtek, ſondern das Hauptaugenmerk liegt bei der Entwicklung der
Aus=
landsbörſen. Farben ſetzten 3, Rheinſtahl 2 Prozent ſchwächer ein. Die
größten Verluſte lagen auf dem Elektromarkt, wo Licht und Kraft auf
Auslandsabgaben 6, Siemens 6½ Schuckert 41 AEG. 2½ und
Ges=
fürel 4½4 Prozent nachgaben. Kaliwerte 3—6 Prozent ſchwächer.
Mon=
tanwerte verloren bis zu 2 Prozeut, ſo Stahltruſt 1½, Phönix 1½,
Mannesmann 11 Prozent. Auch Banken rückläufig. Gut gehalten
waren Metallgeſellſchaft und Zement Heidelberg. Weiter ſchſvach lagen
gleichfalls auf ausländiſche Abgaben hin Kunſtſeidenwerte.
Börſenver=
lauf blieb unſicher, zeigte aber auf Grund von Rückdeckungen der
Tages=
ſpekulation eine widerſtandsfähige Haltung und Kursbeſſerungen von
1 Prozent. Tagesgeld leichter bei 7 Prozent. Monatsgeld für erſte
Adreſſe 8, Zweimonatsgeld 8½, Dreimonatsgeld 8½, da man für Ende
Januar mit einer ſtärkeren Geldmarkterleichterung rechnet.
Waren=
wechſel bei 71/, Bankakzepte bei 6½ vom Auslande geſucht. Das Pfund
international etwvas ſchwächer, Madrid weiter ſchuvach Holland feſter.
RM.—Pfunde 30,40¾, — Dollar 4,1835, London—New York 4,8772½,
— Holland 20,08½, Madrid 34,80.
Die Abendbörſe verlief außerordentlich ruhig und
verzeich=
nete wenig Umſätze. Da New York nach anfänglich ſchwächerer
Er=
öffnung im Verlaufe feſter wurde, konnten ſpäter die Kurſe etwas
anziehen.
Berlin, 12. Nov.
New York hatte geſtern den Selbſtmord des amerikaniſchen Bankiers
James J. Riordan von der County Truſt Company, obwohl er
an=
geblich keine finanziellen, ſondern geſundheitliche Beweggründe hatte,
mit einer neuen, ſtarken Baiſſebewegung beantwortet. Dieſe hatte an
der geſtrigen Frankfurter Abendbörſe ſchon zu einer weiteren
Abſchwä=
chung geführt und dazu beigetragen, daß auch heute vormittag die
Stimmung luſtlos und ſchwächer blieb. Aus Holland wurden neue
Zahlungsſchwierigkeiten kleinerer Bankfirmen im Haag und in Deldt
gemeldet, das Ausſcheiden Dr. Heinholds aus dem Mansfeld=Vorſtand
überraſchte und die Wertloſigkeit des Aku=Bezugsrechtes verſtimmte.
So war es nicht verwunderlich, daß bei der vorherrſchenden
Geſchäfts=
ſtagnation die erſten Kurſe der heutigen Börſe bis zu 5 Prozent
ver=
loren. Daß es ſich aber bei den zu beobachtenden Abgaben um
ameri=
kaniſche Verkäufe vom Inveſtment=Truſt handeln ſoll, iſt kaum zu
glau=
ben, denn dazu war das herauskommende Material zu gering. Die
Spekulation iſt ſtark verſchüchtert und zeigt nur noch geringe
Unter=
nehmungsluſt. Auch im Verlaufe war die Kursgeſtaltung weiter
un=
einheitlich und überwiegend ſchwächer. Auch die leichte Verfaſſung des
Geldmarktes konnte dem Verlauf der Börſe keine ſtärkere Anregung
geben. Die Kurſe hielten ſich zumeiſt bei geringſten Umſätzen knapp
behauptet.
Mekallnokierangen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. November 1929 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 170.25 RM., Originalhüttenaluminium
190, desgl. 194 Reinnickel 350, Antimon Regulus 62—66, Feinſilber
66.75—68.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 12. November 1929 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar 133.00 (133.00), Februar 133.50 (134.00), März
133.75 (133.75), April 133.75 (134.00), Mai 133.75 (134.25), Juni 133.75
(134.50), Juli 134.00 (134.00), Auguſt und September 133.75 (134.00),
Oftober 134.00 (134.00), Nobember 130.50 (133.00), Dezember 132.50
(133.50). Tendenz: matt. — Für Blei: Januar 41.00 (42.50),
Februar 41.B (42.50). März 41.50 (42.25), April 41.50 (42.00), Mai
bis Kuli 41.50 (42.25), Auguſt bis Oktober 41.,75 (42.25), November
und Dezember 40.00 (42.00). Tendenz: kaum behauptet. — Für Zink:
Januar 39.00 (42.00), Februar und März 40.00 (42.00), April bis Juli
40.50 (42.50), Auguſt bis Oktober 41.00 (42.50), November und
Dezem=
ber 39.00 (42.00). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Mittwoch, den 12Nove
gſgrashlra
Neue Börſenpanik in New Yo
An der New Yorker Börſe erfolgte gegen 2 ſſen
Montag ein neuer Kurseinbruch, bei dem der K Früg
gehandelten Werte auf insgeſamt fürf Milliarden Doll
Die neue Baiſſe begann um ½1 Uhr, als die Stahlwer ſerh
gaben, denen auch andere erſtklaſſige Aktien folgten, Sofor
neue ſtarke Abgaben ein und der Effektenmarkt wurde ſten
lang von Panik ergriffen. Nach Schluß der Börſe
ke=
weiter, als man erfuhr, daß an der Lebensmittelbörſe
ford und Malone in Konkurs geraten war. In drei Bſenſt
insgeſamt 3 357 000 Aktien gehandelt worden. Die Am
Steel ſanken um 12 Dollar auf 159½ und die der Weſt ſhouſt
um 12 Punkte auf 118. Gbenſo gaben die Baumwoll te n
gegen blieben die Staatspapiere behauptet.
Eine neue Baiſſe ſetzte auch geſtern jach
feſter Eröffnung wieder ein. Alle Anſtrengung
banken waren umſonſt Innerhalb kurzer Zeit Iſrſch
richtige Panik in der Wallſtreet. Die Verkaufsord/ / üben
ſich. Viele Induſtriepapiere fielen ſo rapide, daß I
ſten Kurſe der letzten Baiſſe unter
Um 13 Uhr betrugen die Verluſte bereits viele Mi
Produkkenberichke.
d di
ten
arde,
Berliner Produktenbericht vom 12. November. 2
lagung des Weltmarktes, die heute in der Hauptſache
pooler Notierungen dokumentiert wurde, da von Ueberſ
tag keine Marktmeldungen vorlagen, und das nach n
gende Mehlgeſchäft war maßgebend für die weiteren P
der hieſigen Produktenbörſe. Das mäßige Inlandsange
war zu etwa 2 Mk. niedrigeren Preiſen unterzuhr
der ſowohl in Waggon= als auch Kahnmaterial etwa
Verfügung ſtand, mußte ſich Preisabſchläge in gleich
fallen laſſen, obwohl die Mühlen ziemlich ſchwach ver
Lieferungsmarkt betrugen die Preisrückgänge 2,50 A
roggen war etwas beſſer gehalten. Weizen= und Roſ
kleines, aber laufendes Konſumgeſchäft, zu größeren A
ſich der Handel infolge der Unſicherheit am Brotget
bereit. Die Mühlenofferten waren zumeiſt um 25 Pfg.
iſt in feinen Qualitäten etwas knapper angeboten
ziemlich gehalten. Gerſte wird dringlich offeriert.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten
Am 15. Nobember ſoll der Beirat der Reichsme
eine Sitzung abhalten, in der darüber Beſchluß gefaßt
eine Herabſetzung des Brennrechtes auf 85 oder 80 Pr
men werden ſoll, ferner darüber, welche Preisermäßigun
käme.
Bei den Siegerländer Gruben machte ſich der Rückg
eiſenerzeugung bemerkbar. Zwar ſind noch keine Arb
auf den Gruben vorgenommen worden, doch wird dies
den ſein, wenn der zurzeit ſchwächere Abruf der Hütt
anhalten ſollte.
Mit einem Aktienkapital von 1,2 Mill. RM. ſind 1
berich u. Co., ſowie J. Berberich u. Söhne, Säckingen,
geſellſchaft zuſammengeſchloſſen worden. Es handelt ſich
Webereien und Druckereien.
In der Gläubigerverſammlung der Inſolventen Gr
Obſtplantagen Joſef Weber in Baden=Hos vertraten 5.
92 Großgläubigern Forderungen von rund 710000 R
eine Kommiſſion beauftragt, den Status zu prüfen.
die Ueberſchuldung mit 750 000 RM. beziffert.
In der Konkursabwicklung der Lederwerke Martin
die Lage weiter verſchlechtert. Die Paſſiven erhöhten ſie
RM. gegenüber 1,24 Mill. RM. Aktiven. Es ſchwel
prozeſſe, um das Lager für die Maſſe, freizumachen.
Der Betrieb der Zwirnerei und Nähmaſchinenfe k
Bücklers in Dülken iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1
maſchinenfabrik Singer u. Co. verkauft worden. Er ſ
und wahrſcheinlich noch erheblich erweitert werden.
Auf Grund eines Proſpektes ſind 135 Millionen RA
Inhaber lautende Aktien der Deutſchen Bank und Dis ſto=Ge
zum Handel und zur Notierung an der Berliner 9
worden. Dieſe Aktien ſind bis auf weiteres lieferbar
zum Börſenhandel zugelaſſenen 135 Mill. RM. Komma ftantl
Direktion der Disconto=Geſellſchaft.
vor
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A.
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ſe zu
den
Berliner Kursbericht
vom 12. November 1929
Devi matl
vom 12. Not nber
Berl.Kandels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Ban1
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban .
Hapag
Kanſa Dampfſch.
Nordd. Llohyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr
Berl Waſch.=Bau
Cont: Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Deutſche Erdöl 96.125
Vei
258.50
154.—
154.—
150.12*
1c6.50
127.—
101.50
166.50
89.—
260.—
260.—
59.125
120.55
165.25
Me Hee
J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Soeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke.
Köln=Neueſſ. Bgw.
Ludw. Loewe
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Tberſchleſ. Koksw.
Crenſtein & Koppell
Kfe
17
125.50
169.50
134.-
117.125
87.75
195.—
95.125
115.375
169.—
977.375
46.75
102.75
96.—
74.—
eee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalr
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrub. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirich Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch
Herm. Poege
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke
Vf
318.75
157.50
72.25
105.—
220.—
81.—
57.50
120.—
93.—
156.50
24.—
69.50
Rw
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia
Holland
Lslo.
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos=Airet
New York
Belgien
Italien
3
Paris
100 finn. M
100 Schillin
100 Tſch. Kr.
100 Pengo
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 E=Sta
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des Herrn Handelskammer-Sundikus
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des Kautmannischen Vereins Frankturt und
des Deutschen Verbandes Kaufmännischer
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abends 8 Uhr, im Saale des Restaurant
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wird ſprecheu über die Frage:
„Warum und wozu Elternbeiräte‟
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Ausſprache anſchließen.
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Stiftſtr. 5:
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Matur fr sc
R10S
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Zither= u. 2 Lol,
Stund. bei Sig,
Neckarſtr. 2
er=Rechtsſchutz durch Verl
ſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Es waren zwei Jahre g
, wie ich ſie noch nie
bt hatte. Wieder ſtand
Ich habe mich dann
zwölften Lebensjahre
voy durchgeſchlagen,
alle möglichen Arbeiten
ich meinem
Pflege=
wieder in die Hände ſie
dieſen Tag nie ver=
Mein Pflegevater 1.7
iblizen ſchlugen mich
tot und ſperrten mich
ohen ſah ich keinen
ienſtrahl. Halb verrück:
ber ein verbiſſener
erwachte in mir und ic, „elt Lurc.. A’s ſie glaubten, daß
rre geworden ſei, verſuchten ſie es im Guten. Ich mußte
ebungen wieder aufnehmen und ſollte abermals auf
ausgehen. Da gelang es mir, zu entfliehen. Ich verließ
York, trieb mich zwei Jahre in den Staaten herum, hungerte
durch, arbeitete hin und wieder, bis ich dann endlich in
York bei der Polizei als Bote eingeſtellt wurde. Mit ſieb=
Jahren war ich Detektit und galt als der befähigſte. Ich
Tag und Nacht in meinem Beruf gearbeitet. Ich trieb mich
u herum, war um den König der Taſchendiebe, ohne daß er
ißte, denn ich verkleidete mich, maskierte mich, wie es kaum
weiter verſtand. Ich haßte den Verbrecher, nicht den
Ge=
heitsverbrecher, den irgendeine Situation vom Wege
ab=
ſt und etwas Schlechtes und Törichtes tun läßt. Nein, dem
isverbrecher galt und gilt mein Haß. Ich habe wenig Freude
inem Leben gehabt, und das hat mich härter gemacht, als
bſt gern bin. So, nun wiſſen Sie, wie ich Detektiv wurde.”
ie beiden Zuhörer ſchwiegen und ſahen ſtumm vor ſich hin.
in hob Heliane die Augen und ſagte mit bebender Stimme:
ſind um Kindheit und Jugend betrogen worden. Vielleicht
zt das Glück über den Mann Robert George ſein Füllhorn
uhig ſchüttelte George das Haupt.
Das als gehaßter Polizeipräſident zu erhoffen, wäre töricht.”
rakſy hatte ſich verabſchiedet.
ange Zeit ſprachen Heliane und George kein Wort, ſondern
ihren Gedanken nach. Plötzlich fühlte der Mann, wie
elianes kleine Hand auf die ſeine legte.
r ſah auf und blickte in Helianes blaue Augenſterne. In
jiefen der ſeltſamen Augen, die halb einem Kinde, halb
Weibe anzugehören ſchienen, war ein ſeltſames Flackern.
ich bewundere Sie, Robert George”, ſagte ſie leiſe. „Ihre
lung hat mir ſo weh getan. Sie haben ſo wenig Freude
rem Leben gehabt. Wenn ich’s vermöchte, ich würde Ihnen
enig Freude bereiten.”
hre Augen ſtrahlten heller bei dieſen Worten, und ihre
e knabenhafte Geſtalt ſchob ſich näher an ihn heran.
lötzlich fühlte George, wie ihn die Arme des jungen Weibes
gen, wie Helianes roter Mund ihn küßte.
auſend ſeltſame Gefühle ſtürzten in dieſem Augenblick
ſeorge ein. Er ſaß ſtarr erſchrocken und fand kaum die
den Kuß zu erwidern.
Du biſt ſo ſtark!” hörte er das junge Weib
leidenſchaft=
rechen. „Ich liebe dich ſo, wie dich die anderen haſſen.”
eorge hatte ſich erhoben. Die beiden Menſchen ſtanden
zt, jahen ſich in die Augen.
Mittwoch, den 13. November 1929
Seite 13
Es war wohl nur eine Sekunde, die ſie ſchwiegen und ſich
anſahen, aber George ſchien es, als ſei es eine Ewigkeit geweſen.
Aber er fand nicht das Wort. Er, der ſtarke George, der
allen Lebensſituationen gewachſen war, er kämpfte verzweifelt
gegen die Hemmungen in ſich und zwang ſie doch nicht.
„Grollen Sie mir, Robert?” fragte Heliane leiſe.
„Nein”, ſagte George. Trocken, gleichgültig kam ihm ſeine
Stimme vor.
„Verzeihen Sie mir . . . ich . . . bin überwältigt. Sie wiſſen,
wie ich Ihnen zugetan bin. Haben Sie Dank. Aber laſſen Sie
mich gehen. Verzeihen Sie mir, ich muß allein ſein. Ich komme
bald . .. bald wieder, um Ihnen für das Glück ... dieſes
Augenblickes zu danken.”
„Ja! Gehen Sie, Robert . . . gehe . . . du . . . du! Aber
laß mich nicht ſo lange warten. Ich bitte dich!”
George wollte nach Hauſe fahren. Aber er konnte nicht.
Alles in ihm war aufgewühlt, ſeine Seele war in Widerſtreit
mit ſich ſelber. Er war beglückt von der Hingabe Helianes,
glanz=
voll, eindringlich erſtieg die Schönheit des jungen Weibes vor
ſeinen Ausen.
Sollte es ihm beſchieden ſein, durch Helianes Liebe beglückt
zu werden? Ihm, ausgerechnet ihm, Robert George, der dreißig
Jahre, über dreißig Jahre alt geworden war, ohne ein Weib
ge=
liebt zu haben?
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Noch nie in ſeinem Leben hatte er eine ſolche Verwirrung
aller Gefühle in ſich erlebt.
Er wollte ſich zum klaren Nachdenken zwingen, wollte wieder
Herr über ſich ſelber werden.
Und er zwang ſich, nicht an Heliane zu denken. Erſt fertig
terden mit ſich ſelber.
Er fuhr nach dem Klub.
Im Warner=Club erregte ſein Erſcheinen große
Aufmerkſam=
keit. Anſcheinend waren ſie alle nicht gerade beſonders
ange=
nehm berührt, daß ihnen der Polizeipräſident einen Beſuch
ab=
ſtattete.
Der Clubvorſitzende Mac Reader, auch eine Fleiſchgröße von
Chicago, kam eiligſt, um ihn zu begrüßen.
Er war äußerſt liebenswürdig.
Als ihm George ſagte, daß er nur als Privatmann komme
und daß er auch ſeine Dienſtaugen zu Hauſe gelaſſen habe,
ſtrahlte er.
Die Clubmitglieder fühlten ſich erleichtert.
George begrüßte verſchiedene Kollegen, nicht etwa von der
Polizei, ſondern aus der Branche, der er jetzt als Erbe Mac
Millans und Beſitzer ſeiner Fleiſchfabriken mit angehörte.
Fabrikanten und große Händler, keiner unter hunderttauſend
Dollar ſchwer, drängten ſich um ihn und unterhielten ſich in
liebenswürdiger Weiſe mit ihm.
Es war doch ſo intereſſant, einen leibhaftigen
Polizeipräſi=
denten als Kollegen zu haben.
Der alte Wellington, Waterbeacher und wie ſie alle hießen,
lachten und ſcherzten mit George.
George gab ſich ſehr liebenswürdig. Er hatte einmal ſich
ſelber gänzlich ausgeſchaltet, er ließ ſich vom Strome treiben,
nahm die Einladung Wellingtons zu einem Glaſe Sekt an.
Wellington tauſchte ſich mit ihm geſchäftlich aus und ſtellte
die verſchiedenſten Fragen, die George beinahe in Verlegenheit
brachten. Er ſagte daher in liebenswürdiger Weiſe zu Wellington:
„Lieber Freund, ich kann Ihnen nicht folgen. Sie wiſſen: Ich
habe meinen Freund Benn Tuller als Generalbevollmächtigten
eingeſetzt. Iſt es Ihnen recht, daß ich ihn einmal hierher bitte?
Wir können dann über die Fragen, die Sie beſonders
intereſ=
ſieren, gemeinſam ſprechen."
Natürlich waren alle gern damit einverſtanden.
George ergiff das nächſte Tiſchtelephon, aber Benn trat ſchon
ein. George ſtarrte ihn an.
„Nanu . . . eben will ich dich anrufen, und du biſt ſchon da!"
„Jawoll! lachte Benn und ſchüttelte ihm die Hand. „Daran
iſt aber irgendein Luftgeiſt ſchuld. Ich wollte dich abholen und
war mit dem Wagen vor Millans Palaſt. Aber du warſt eben
fort. Ich machte Mrs. Heliane meine Honneurs und zog mich
wieder zurück. Habe bei der Gelegenheit auch Prakſy
kennen=
gelernt. Er war mit Mrs. Heliane zuſammen.”
George horchte auf. „So, ſo!” ſagte er dann gleichgültig,
aber er dachte doch: „Seltſam, daß Prakſy, kaum daß ich fort
bin, ſchon wieder Helianes Geſellſchaft aufſucht.”
„Ich ſah dein Auto zufällig hier ſtehen, bin heimgefahren
und habe mich umgekleidet, und nun ſiehſt du mich.”
„Sehr nett von dir, Benn!” ſagte George und ſchob ſeinen
Arm in den ſeinen. „Komm, alter Freund, ich will dich den
Fleiſchlöwen vorſtellen.”
„Aha ... da bin ich alſo jetzt gewiſſermaßen an deiner
Stelle der Fachmann.”
„Allright! Aber laſſe dich auf nichts ein. Weißt du, ich
überlaſſe dich dann einmal ihnen.”
„Was haſt du vor?”
„Ich will ſpielen!“
„Willſt du dein Geld verlieren?”
George lachte. „Denke nicht daran. Tauſend Dollar habe
ich einſtecken. Well, will dieſe verlieren. Aber es ſind dann die
erſten und letzten geweſen.”"
„Haſt du noch nie geſpielt?"
„Als Detektiv kam ich paarmal in die Verlegenheit. Da war
es ohne Reiz für mich, denn es ging nicht um eigenes Geld. Jetzt
will ich einmal mit eigenem Gelde ſpielen.”
Benn ſah den Freund ernſt an.
„Robert, du verbirgſt mir etwas. Du ſpielſt nicht zum
Ver=
gnügen. Ich weiß es. Dazu kenne ich dich zu genau. Was
be=
zweckt dein Spielen? Iſt der Kriminaliſt im Spiele?”
„Es iſt ... na, ſagen wir eine Ablenkung.”
„Genauer, Junge! Da kann ich mir wenig zuſammenreimen.”
„Sollſt du auch nicht, Benn. Von heute ab habe ich ein
Ge=
heimntis vor dir."
Benn ſah ihn lange an, dann ſchüttelte er lachend den Kopf.
„Robert, mir kannſt du nichts verbergen. Ich kenne dein
Geheimnis. Es heißt: Heliane.”
„Vielleicht heißt es ſo!”
„Haſt du dich erklärt?”
„Nein. Umgekehrt!“
Beuns Geſicht wurde ſehr ernſt. „Robert . . Robert”,
fagte er nachdenklich. „Darüber werde ich mir noch ſehr den
Kodf zerbrechen müſſen.”
Verwundert hörte Robert George die Worte. Aber er wollte
heute nicht grübeln. Er wollte nicht weiter an Heliane denken.
Abgelenkt wollte er werden, damit er wieder Herr ſeiner Gefühle
werde.
Es gab einiges Aufſehen, als Robert George an den
Spiel=
tiſch trat, an dem vornehmlich Männer — alle ſehr ſtark, viele
dick, mit roten Geſichtern, erregt auf die rollende Kugel ſtarrten.
Der Club hatte Spielerlaubnis, aber die Höhe der Einſätze
war eigentlich bearenzt. Doch man nahm es nicht ſo genau.
Als nun der Polizeipräſident an den Roulettetiſch trat, waren
die Spieler einen Augenblick befangen. Aber als ſich Robert
George am Spieltiſch niederließ, atmeten ſie auf.
Wollte Robert George ein Spielchen wagen?
Er hatte ja verſichert, daß er nur als Privatmann heute
komme.
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