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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUlnfkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 314 Dienstag, den 12. November 1929.
192. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
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Kädter und Nationalbanl
ie Ambildung des Reichskabinetts
Ernennung der neuen Miniſter.
Curkius und Moldenhauer.
Berlin, 11. November.
er ſich mit ſeiner kühl beſonnenen und verbindlichen Art, mit
ſeiner Sachlichkeit und ſeiner guten Kenntnis der Materie auch
in den fremden Delegationen Sympathie erworben hat.
Pro=
feſſor Moldenhauer iſt ebenfalls als ein Anhänger Streſemanns
bekannt. Er dürfte auf ſeinem neuen Poſten beſonderes Intereſſe
Reichspräſident hat auf Vorſchlag des Reichskanzlers
ſchsminiſter Dr. Curtius unter Entbindung von dem
als Reichswirtſchaftsminiſter zum Reichsminiſter
luswärtigen und den Univerſitätsprofeſſor Dr.
enhauer, M. d. R., zum
Reichswirtſchafts=
fer ernannt.
Curttus iſt kein neuer Mann. Für ihn ſpricht ſeine bis=
Tätigkeit als Reichswirtſchaftsminiſter. Mit ſeiner
Be=
zum Leiter des Reichsaußenminiſteriums, das er ſchon
iſtiſch verwaltet, wird ein Wunſch des verſtorbenen
Reichs=
iniſters Dr. Streſemann erfüllt. Dr. Streſemann ſah in
perſönlichen Freund und engen politiſchen Geſinnungs=
Dr. Curtus ſchon ſeit langem einen geeigneten Nach=
Beſonders imponierte ihm die Schnelligkeit und
Sicher=
ſt der Dr. Curtius ſich im Haag in dem Milieu und dem
Spiel der Weltdiplomatie zurecht fand. Wiederholt hat
jann die ſichere und feſte Haltung des damaligen
Reichs=
ftsminiſters auf der Konferenz gerühmt und die
Unter=
anerkannt, die ihm Curtius in den zur Verhandlung
n entſcheidenden politiſchen, wirtſchaftlichen und finan=
Fragen zuteil werden ließ. Trotzdem hat Dr. Curtius
be Streſemanns nicht leichten Herzens angetreten. Er
jie ſurchtbar ſchwer es jeder Nachfolger Streſemanns hat.
ann verfügte über ein internationales Anſehen und über
adezu autoritative Stellung, die ſich jeder Nachfolger erſt
nmuß. Nur ein ungewöhnlich hohes Pflichtgefühl und
le, das ihm vermachte Erbe ganz im Sinne und Geiſte
rſtorbenen weiterzuführen, haben Dr. Curtius bewogen,
t des Reichsaußenmmniſters zu übernehmen. Für dieſes
ngt er Eigenſchaften und Kenntniſſe wit, die gerade im
irtigen Augenblick beſonders wertvoll ſind. Er hat ja
ſchaftsminiſter und politiſcher Freund Streſemanns an
darationsverhandlungen wie an dem Kampf um die
Be=
der Rheinlande einen großen Anteil gehabt und
über=
in dieſer Hinſicht alſo keine neue Aufgabe, ſondern führt
maßen eine alte fort. Sein Weg wird aber doch nicht
in. Er wird mit all den Widerſtänden zu kämpfen haben,
ſchon ſeine Vorgänger ſtießen.
r neue Reichswirtſchaftsminiſter,
Univer=
ofeſſor Dr. Paul Moldenhauer, iſt wie Dr. Curtius
inder und angehender Fünfziger. Er wurde 1876 in
eboren, Dr. Curtius 1877 in Duisburg. Moldenhauer
ge=
ſer bekannten nationalliberalen Familie, der rheiniſchen
ole an. Seit 1919 iſt er ordentlicher Profeſſor für
Ver=
gswiſſenſchaft an der Univerſität Köln. Ausgedehnte
treiſen führten ihn nach England, Holland, Schweden, die
neerländer, in den Orient, nach Oſtafrika und den Ver=
Staaten von Amerika. Auch jetzt kehrt er gerade von
ſeuen Amerikareiſe zurück. Profeſſor Dr. Moldenhauer
Reichstag als Bearbeiter wirtſchaftlicher und ſozialer
hervorgetreten. Dem Reichstag gehört Moldenhauer ſeit
Von 1919 bis 1921 war er Mitglied der preußiſchen ver=
Sgebenden Landesverſammlung. Den Krieg hat er eben=
R. Curtius bis zum Schluß an der Front als Offizier
1act.
de Aufnchne der neuen Miniſter
in der Berliner Preſſe.
Berlin, 11. November.
„Germania” begrüßt es, daß im Hinblick auf die in
Deginnende Zwiſchentagung des Reichstages und angeſichts
belpolitiſchen Verhandlungen das Reichskabinett wieder
119 beiſammen iſt. Die langjährige Zuſammenarbeit mit
Eeſemann in der Reichsregierung und die Teilnahme an
9ger Konferenz haben Dr. Curtius mit den ſchwebenden
Luinſchen Fragen, „wie man annehmen darf, in weitem
*e bertraut gemacht‟. Den neuen Wirtſchaftsminiſter weiſt
an darauf hin, daß eine ſachlich orientierte und auf das
itereſſe der Wirtſchaft abzielende Tätigkeit ihn allein
Lgreichen und gerechten Sachwalter der deutſchen
Wirt=
nachen könne.
„Poſſiſche Zeitung” erklärt: Curtius wird im
Frlich aus eigenem Wollen und eigener Ueberzeugung
*ſrecker des poliuſchen Teſtaments Streſemanns ſein, das
A niedergeſchrieben, aber ſeinem Nachfolger genau be=
* Für Dr. Moldenhauer iſt anzuführen, daß er inner=
Leutſchen Volkspartei, zu den beſonnenen Vertretern
bplitik gehört, die ein ſtark ausgeprägtes Gefühl für
taatsintereſſe haben.
„erliner Tageblatt” heißt es: Curtius
be=
zwar im Haag mit einer zweiten Rolle; aber es war
N zu berkennen, daß er außer Streſemann eine der wert=
Sutzen der deutſchen Delegation geweſen iſt, und daß
Dr. Curtius, der neue Reichsaußenminiſter.
für ſozialpolitiſche Fragen zeigen, ſo daß das Verhältnis, daß er
zu dem ſozialdemokratiſchen Reichsarbeitsminiſter Wiſſell
ge=
winnen wird, wohl von beſonderer Bedeutung für die neue
Kon=
ſtellation im Kabinett wirb.
Die „Deutſche Tageszeitung” ſagt: Die
Landwirt=
ſchaft wird dieſen doppelten Miniſterwechſel mit einigermaßen
gewiſchten Gefühlen betrachten müſſen. Sie hat den
Wirtſchafts=
miniſter Dr. Curtius ſehr häufig und in kritiſchen Momenten
ſehr entſchieden auf der gegneriſchen Seite geſehen. Wenn jetzt
der Leiter dieſes Miniſteriums das Auswärtige Amt übernimmt,
und gleichzeitig ein Mann ſeiner Richtung und Einſtellung ihm
in ſeinem alten Miniſterium folgt, ſo ergibt ſich daraus eine
Gleichrichtung in der Haltung der beiden für die Geſtaltung der
Prof. Dr. Paul Moldenhauer, der neue Reichswirtſchaftsminiſter.
Handelspolitik ausſchlaggebenden Miniſterien. In einer Zeit,
in der ſo ſchwerwiegende und folgenſchwangere Ereigniſſe im
Werden ſind, wie der polniſchee Handelsvertrag, wirken daher
dieſe Perſonalveränderungen doppelt ſkeptiſch.
Zur Ernennung Moldenhauers erklärt die „
Kreuzzei=
tung”: Wir wollen hoffen, daß der nunmehr ernannte
Reichs=
wirtſchaftsminiſter ſein Reſſort unbeſchwert von den
Zufällig=
keiten parteipolitiſcher oder koalitionsbedingter Taktik nach den
weitenGeſichtspunkten der deutſchen Wirtſchaft und mit
Feſtig=
keit gegenüber allen Aſpirationen eines überſpannten
Erfül=
lungswillens auf ſozial= und reparationspolitiſchem Gebiet
vertritt.
Ein deukſcher Scheitt in Baris.
Bolſchafker von Hoeſch bei Briand. — Briand beſkäkigt
IM
die Haager Räutgungsvereinbarungen.
EP. Paris, 11. November.
Der deutſche Botſchafter in Paris Herr v. Hoeſch hatte am
Montag eine längere Unterredung mit dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter Briand über die Vorbereitungen, der zweiten Haager
Konferenz. Von gut unterrichteter Seite erfahren wir noch, daß
der deutſche Botſchafter den Außenminiſter auch auf die vor dem
Plenum der Kammer ausgeſprochenen Aeußerungen des
Miniſter=
präſidenten Tardieu aufmerkſam machte und von Briand
Aufklä=
rung darüber verlangte. Herr v. Hoeſch wohnte bekanntlich den
Debatten in der Kammer bei, und die Widerſprüche zwiſchen den
Erklärungen Tardieus und denen ſeines Außenminiſters Briand
blieben ihm alſo nicht verborgen. Auch die nachträglich
vorgenom=
mene Aenderung des Textes der Rede Tardieus konnte die deutſche
Regierung nicht beruhigen. Der Außenminiſter ſoll Herrn v. Hoeſch
die Verſicherung gegeben haben, daß, falls alle in den Haager
Abmachungen feſtgeſetzten Bedingungen der Räumung erfüllt
ſeien, dieſe bis zum 30. Juni 1930 durchgeführt ſein werde.
„Amici del Faseismo .
Aus Mailand wird uns geſchrieben:
Das Neueſte aus Muſſolinis Reich: „Freunde des
Fascis=
mus”. Dieſe Neugründung der „Amici del Faseismo” gleicht den
Zitronen und Orangen, die aus Italien ausgeführt werden,
um in Deutſchland und andern europäiſchen Ländern verzehrt
zu werden. Denn die „Freunde des Fascismus” ſind echte
muſſoliniſche Exportware. Nur ſind die Orangen und Zitronen
weſentlich bekömmlicher als dieſes fasciſtiſche Gewächs.
Herr Parini, der bisherige Sekretär der „Fasci all Estero”,
hat die neue Form von fasciſtiſchen Ausländervereinen
erfun=
den. Herr Parini war bisher nur der Herr über alle lokalen
italieniſchen fasciſtiſchen Verbände im Auslande, in denen alle
jene Italiener in der Fremde zuſammengefaßt wurden, die
fasci=
ſtiſch treu waren. Sie fanden durch ihre Zugehörigkeit zum
„Fasci allEstero” den beſonderen Schutz ihrer Konſulate und
alle möglichen Unterſtützungen und Vorteile, während diejenigen
Italiener, die ſich nicht unter die Fuchtel des Fascio im Auslande
ſtellten, kaum darauf hoffen konnten, Gnade vor den Augen der
römiſchen Herren und damit einen regelrechten Paß zu finden.
Herr Parini iſt nun — denn er iſt ein ſehr tüchtiger und eifriger
Fasciſt — außer zum Leiter aller Auslandsverbände des
Fascis=
mus jetzt auch zum Herrn über die italieniſchen Schulen im
Aus=
lande und ſchließlich auch zum Lenker der neuen „Amici del
Faseismo” ernannt worden. Ihm unterſteht alſo nun in ſtraffer
Zuſammenfaſſung die geſamte propagandiſtiſche und
beobach=
tende Tätigkeit des Fascismus im Auslande. Eine ſehr wichtige
und ſehr wirkungsvolle Stellung.
Er hat dieſe „Freunde des Fascismus” ſozuſagen als
„Entrée” für ſeine Ernennung geſchaffen. Jeder Nichtitaliener
im Auslande, der das „Plazet” des Leiters des in Betracht
kom=
menden italieniſchen Fascio im Auslande und die Zuſtimmung
des betreffenden italieniſchen Konſulats bekommt, kann Mitglied
des Vereins der „Freunde des Fascismus” werden. Ebenſo
kann in Italien ſelbſt jeder Fremde, der als fasciſtenfreundlich
bekannt iſt oder ſich gebärdet und von den lokalen Inſtanzen
ge=
billigt wird, ſich den zu gründenden Vereinen der
Fasciſten=
ſreunde in Italien anſchließen. Beide Kategorien dieſer Fremd=
Fasciſten haben das Recht, während ihres Aufenthaltes in
Italien das „Diſtintivo” das Abzeichen des Fascismus, wie ein
echter italieniſcher Fasciſt im Knopfloch zu tragen,
Eine ſchlaue, eigentlich ſchon eine perfide Gründung.
Lock=
ſpeiſe für alle Schmeichler, für alle Geſchäftemacher und
Rad=
fahrernaturen, jene Leute, die nach oben buckeln und nach unten
treten. Aber noch mehr. Dieſe „Freunde des Fascismus” ſind
eine höchſt ernſte und gefährliche Sache. Man überlege: Wer von
Ausländern in Italien ſich nicht als „Freund des Fascismus
meldet, vor allem, wenn ihm dieſe Meldung womöglich durch
Freunde oder „Gönner” nahegelegt wird, der muß damit rechnen,
daß ihm Schritt auf Schritt Schwierigkeiten in den Weg kommen
werden, oder daß er überall vor verſchloſſenen Türen ſtehen wird,
wenn er als Feind des Fascismus erſcheint, weil er nicht das
Abzeichen der „Freunde des Fascismus” trägt. Nun gibt es
doch gerade unter den Fremden in Italien ungezählte, die ſchon
deshalb, weil ſie in innerpolitiſchen Dingen keinerlei Partei
neh=
men wollten, gänzlich außerhalb der Frage „für” oder „wider”
den Fascismus geblieben ſind, und nun unter dem moraliſchen
Zwange erſt recht nicht Partei nehmen wollen. Und ferner
die=
jenigen, von denen man weiß, daß ſie infolge ihrer politiſchen
oder unabhängigen Einſtellung zur Welt nicht mit dem
Fascis=
mus paktiert haben. Was werden dieſe „Gezeichneten” nun tun?
Sie würden ja gar nicht, ſelbſt wenn ſie wollten, die Zuſtimmung
zum Eintritt in die „Awiei” des Fascismus erhalten. Sie ſind
nicht zu bereiden, wenn ſie als ſchwarze Schafe aus der Herde der
treuen fasciſtiſchen Fremden herausleuchten.
Ferner, was werden die ausländiſchen Journaliſten tun? Sie
ſollen doch als Beobachter im fremden Lande parteilos ſein.
Wenn nun aber an den Verein der „fremden Preſſe” das
An=
ſinnen geſtellt wird, daß ſeine Mitglieder den „Freunden des
Fascismus” beitreten möchten? Wird man dann nicht die
räu=
digen Schafe fernhalten, ihren Beruf erſchweren und den
Journa=
lismus der Ausländer noch mehr zur Farce machen, als er ſchon
mit all den Mitteln ſchöner Reiſen und liebenswürdiger
Be=
vorzugungen braver Journaliſten geworden iſt? Parini führt
uns herrlichen Zeiten entgegen. Aber ſchließlich muß ertragen
werden, was eben in Italien geſchieht. Der Fremde hat kein
Recht, ſich in innerpolitiſche Dinge Italiens einzumiſchen.
Ganz anders aber ſteht es mit der Betätigung und der
Wirkung der Vereine der „Freunde des Fascismus” im
Aus=
land. Hier hat jeder Ausländer in ſeiner Heimat das Recht,
ſehr energiſch Einſpruch zu erheben. Der Fascismus ſoll mit
feiner Ueberwachung, Beſpitzelung und Günſtlingswirtſchaft
ge=
fälligſt in ſeiner Heimat bleiben! Wohin wird man in
Deutſch=
land kommen, wern dort Leute, die keine Ahnung vom
Fascis=
mus haben und nur auf das Wort „Diktatur” hineinfallen, in
dieſe ausländiſchen Verbände der „Amiei del Faseismo”
ein=
treten? Sie werden dazu benutzt werden, als Keimzelle für
italie=
niſche Protaganda zu dienen, ſie werden diejenigen ſein, mit
denen man, ohne daß ſie es merken, in Deutſchland Spionage und
Beſpitzelung treibt. In dieſen Vereinen werden alle jenen
Ge=
ſchäftemacher unterkriechen, die hoffen, daß das Fascio im
Knopf=
loch ihnen die Wege zum Geſchäft in Italien öffnen wird, und
die anſtändigen Kaufleute, die ehrliche Geſchäfte betätigen wollen,
werden dann dieſen Geſchäftemachern folgen müſſen, wenn ſie
nicht Türen, die bisher offen ſtanden, geſchloſſen und alte
Ge=
ſchäftsbeziehungen geſtört finden wollen.
Gegen dieſe „Amiei del Fascismo” muß in Deutſchland
energiſch Front gemacht werden. Hier iſt es auch Pflicht der
Regierung, dazu Stellung zu nehmen, und vor allem einmal
feſtzuſtellen, ob ſich derartige Gründungen mit den
völkerrecht=
lichen und geſetzlichen Verhältniſſen in Deutſchland vereinigen
laſſen. Man muß aber in Deutſchland ſich über die Folgen der
Neugründung Parinis im Klaren ſein, ehe ſie dort Fuß gefaßt
hat. Es kann zu den ſchwerſten Unannehmlichkeiten führen, zu
Seite 2
einer Belaſtung der deutſch=italieniſchen Beziehungen, wenn hier
nicht von vornherein Klarheit geſchaffen wird
Erſt unlängſt hat man geſehen, daß Muſſolini es ſehr wohl
verſteht, Forderungen zurückzuziehen, wenn er auf energiſchen
Widerſtand ſtößt. Die Amerikaner haben mit ihrem Proteſt
gegen gewiſſe Kontrollmaßnahmen von ſeiten Italiens gegenüber
Amerikanern italieniſcher Herkunft ſehr raſch erreicht, daß der
ſasciſtiſche Verſuch zurückgezogen wurde, und ſelbſt die kleine
Schweiz hat es ebenfalls durch rechtzeitigen Einſpruch ihres
Preſſevereins, der die Vorgeſchichte einer fasciſtiſchen
Zeitungs=
gründung niedriger hängte, vermocht, die Schaffung eines
erz=
fasciſtiſchen Blattes in Lugano zu verhindern.
Sollte man in Deutſchland nicht den Mut und die Energie
haben, ſich gegen dieſe „Freunde des Fascismus” auf deutſchem
Boden zur Wehr zu ſetzen? Muſſolini ſcheint zu glauben, daß
er Deutſchland jetzt wenigſtens fasciſtiſch erobern kann.
EP. Waſhington, 11. November.
Zum Waffenſtillſtandstag hat Senator Borah für die United
States Preß einen Artikel geſchrieben, der einen flamuenden
Anfruf für die Abrüſtung darſtellt und durch ſeine Schärfe
ge=
wiß in der Welt Aufſehen erregen wird. Borah begimit ſeinen
Artibel mit der Aufzählung der Anzeichen, die auf eine
Beſſe=
rung in Richtung auf den Weltfrieden hindeuteten: die
Beſatz=
ungsarmeen verließen das Rheinland, die Schulden und
Repa=
vationen ſeien geregelt, der Kelloggſche Friedenspakt von den
Nationen der Welt unterzeichnet. Aber werde der wahre
Frie=
densbeweis kommen? Werden wir einen Teil dieſer gewaltigen
Rüſtungen unterdrücken, die nicht für den Frieden, ſondern für
den Krieg beſtimmt ſind? Wollen wir nicht angeſichts unſerer
Prote)) gegen den Krieg die Tatſachen mit unſeren Worten in
Einklang bringen und dieſe furchtbaren Maſchinen, die zu nichts
gut ſind, unterdrücken? Eine bewaffnete Welt bekämpft ſich auf
dieſer Erde. Auch die Friedensverträge, wie groß auch immer
ihre Tragweite ſein möge, ändern nichts an dieſer Tatſache. Wir
können nicht hoffen, das zu verwirklichen, was die Verträge
uns auferlegen. Man ſagt oft, daß ein Krieg zwiſchen den
Vereiwigten Stoaten und England undenkbar ſei. Das iſt eine
unhaltbare Theſe. Wir geben im Gegenteil viele Beweiſe
da=
für, daß ein Krieg zwiſchen den beiden Völkern wohl denkbar
iſt, und an den wir immer denken, wenn wir die größte Flotte
der Welt bauen. Der Waffenſtillſtandstag ſoll daher ein Tag
neuer Anſtrengungen für den Frieden ſein. Die Welt hat die
furchtbaren Rüſtungen nicht nötig, die nur auf jeder Nation wie
eine Laſt liegen. Die Völker der Welt müſſen ſich
zuſammen=
tun und die öffentliche Meinung der Welt dahin lenken, dieſen
Rüſtungen ein Ende zu machen. Das wäre nicht nur ein
Be=
weis unſeres guten Willens, ſondern auch eine unberechenbare
Wohltat für die Menſchheit.
In ganz Frankreich wurde heute der 11. Jahrestag des
Waffenſtillſtandes feierlich begangen. In der Hauptſtadt fanden
ſich um 11 Uhr mittags der Präſident der Republik, Doumergue,
die Mitglieder der Regierung unter Führung des
Miniſterpräſi=
denten Tardieu, die Spitzen der Militärbehörden, eine Abordnung
der Stadtverwaltung und zahlreiche Mitglieder des diplomatiſchen
Korps vor dem Grabe des unbekannten Soldaten unter dem
Triumphbogen ein, um in einer Minute des Schweigens der
Toten des Weltkrieges zu gedenken. Darauf nahm Präſident
Doumergue wie alljährlich die Parade der von dem einarmigen
General Gouraud kommandierten Pariſer Truppen ab, die 250
Fahnen der ſeit Kriegsende aufgelöſten Regimenter mitführten.
Die Minute des Schweigens wurde durch Kanonenſchüſſe,
Glockengeläute und die Pfeifen der Verkehrspoliziſten der
Bevöl=
kerung verkündet und auf allen Straßen und Plätzen der Stadt
ſtand eine Minute lang ſämtlicher Verkehr ſtill.
Die meiſten Blätter gedenken bei dieſer Gelegenheit der
Ver=
dienſte des von ſeiner kürzlichen Erkrankung wieder hergeſtellten
ehemaligen Miniſterpräſidenten Clémenceau, dem heute früh der
ehemalige Oberkommandierende der amerikaniſchen Streitkräfte,
General Perſhing, einen Beſuch abſtattete.
Anläßlich des heutigen Waffenſtillſtandstages fand am
Ceno=
taph in Whitehall unter lebhafter Beteiligung der Londoner
Be=
völkerung ein Gedenkgottesdienſt ſtatt, der vom Biſchof von Lon=
Dienstag den 12 November 1929
Das amtliche endgültige Ergebnis der
Bürgerſchaftswah=
len in Lübeck ſtellt ſich wie folgt (Mandate der vorigen
Bürger=
ſchaftswahlen in Klammern): Hanſeatiſcher Volksbund 27 868 Stimmen,
Sitze 29 (36); Sozialdemokraten 33 256, Sitze 34 (35); Kommuniſten
6714, Sitze 7 (5); Demokraten 2612, Sitze 2 (2); Zentrum 886, Sitze 1
(1); Hausbeſitzer 781, Sitze 1 (0); Nationalſozialiſten 6338, Sitze 6 (0).
Montag vormittag wurde der Polizeipräſident von
Trieſt, Szillazy, von einem ſtellvertretenden Polizeikommiſſar
aus bisher noch unbekannten Gründen durch zwei Revolverſchüſſe
ge=
tötet.
Auf den verſchiedenen Kriegsgefangenenfriedhöfen
der Tſchechoſlowakei werden gegenwärtig die Leichen
der verſtorbenen ſerbiſchen Kriegsgefangenen au
gegraben, um in ihre Heimat gebracht zu werden. Es
hag=
delt ſich um etwa 10000 Ausgrabungen. Der Sammeltransport gelt
in den nächſten Tagen nach Belgrad ab.
Bei einem Autounglück auf der Landſtraße von Nom
nach Rieti ſind der Preſſechef der Fasciſtiſchen P r
Ferrari, der Fliegerhauptmann Guido Keller, der Hauptman;
Solina ſowie ein Kriegsfreiwilliger ums Leben gekommen.
Die portugieſiſche Regierung hat für den
Waffenſtill=
ſtandstag einen beſonderen Gnadenakt vorgeſehen. 86 Offiziere
und Unteroffiziere der Armee ſowie 25
Zivilper=
ſonen, die teils auf die Azoren, teils in die Kolonien verſchickt
ſvorden waren und die an den früheren Aufſtänden teilgenommen
haben, wurden begnadigt.
don geleitet wurde. Im Anſchluß hieran wurden von dem
Prin=
zen von Wales in Vertretung des Königs Georg, der zum erſten
Male der Feier fern blieb, ſowie von Vertretern der
Dominion=
regierungen, der Marine und des Heeres zahlreiche Kränze
niedergelegt. Um 11 Uhr wurde zum Andenken an die Gefallenen
ein Zweiminuten=Schweigen ſowohl am Cenotaph wie in ganz
London beobachtet, worauf die Feier mit dem Spielen der
Nationalhymne ſchloß.
Am Abend vereinigte ein Eſſen in der Royal Gallery im
Oberhaus über 300 mit der Kriegsauszeichnung des Victoria
Croß dekorierte ehemalige Kriegsteilnehmer, darunter auch ſolche
aus früheren Feldzügen, die England geführt hat. An dem
Eſſen nahm der Prinz von Wales teil, der einen Trinkſpruch auf
den König und die Gäſte ausbrachte. Der Prinz ſaß zwiſchen
einem Viscount und einem Chauffeur. Viele der Teilnehmer
an dem Eſſen waren Invaliden, einige von ihnen ſogar
Kriegs=
blinde.
Aus Anlaß des Waffenſtillſtandstages wurde im Londoner
Rundfunk das bekannte Kriegsſtück von Sherriff „Journeys End‟
Die andere Seite) in ungekürzter Wiedergabe zu Gehör gebracht.
EP. Brüſſel, 11. November.
Zur Feier des 11. Jahrestages des Waffenſtillſtandes legte
König Albert um 11 Uhr vormittags einen Kranz auf dem Grab
des Unbekannten Soldaten nieder. Die Mitglieder der
könig=
lichen Familie, die geſamte Regierung, der Brüſſeler
Bürger=
meiſter Max ſowie zahlreiche Abordnungen ehemaliger
Kriegs=
teilnehmer wohnten der Feierlichkeit bei. Eine halbe Stunde
ſpäter überreichte der portngieſiſche Geſandte Oliveira in
Gegen=
wart des Kriegsminiſters de Brockeville dem Unbekannten
Sol=
daten das portugieſiſche Kriegskreuz. In Liſſabon verlieh zur
gleichen Zeit der belgiſche Geſandte dem portugieſiſchen
Unbe=
kannten Soldaten das belgiſche Kriegskreuz.
Paris, 11. November.
Zu den außenpolitiſchen Erklärungen Tardieus und Briands
ſchreibt der ſozialiſtiſche Abgeordnete Léon Blum im „Populaire”,
er habe einen einzigen Widerſpruch zwiſchen den Aeußerungen
Tardieus und denen Briands feſtſtellen können, und dieſer
be=
ziehe ſich auf das Räumungsdatum des 30. Juni. Tardieu habe
erklärt, dieſes Datum ſei nicht abſolut feſtgeſetzt, weil ja in
dem=
ſelben Dokument die Räumung auch an Bedingungen wie die
An=
nahme der Geſetze zur Einführung des Young=Planes durch den
Reichstag gebunden ſei, Bedingungen, die möglicherweiſe nicht
in der vorgeſehenen Zeitſpanne erfüllt werden könnten. Léon
Blum erklärt, daß es weder notwendig, noch opportun geweſen
ſei, dieſe unwahrſcheinliche Hypotheſe ins Auge zu faſſen. Aber
das Weſentlich ſei doch, daß Tardieu den Worten Briands
zu=
geſtimmt und energiſch betont habe, daß die Regierung die
Ab=
ſicht habe, wenn die Bedingungen erfüllt ſeien, die Sache nicht
in die Länge zu ziehen, ſondern im Gegenteil die Räumung noch
zu beſchleunigen. Alſo ſei die Verſchiedenheit in der Auffaſſung
Briands und Tardieus nur ſcheinbar.
Großes Haus. — Montag, den 11. November,
Ein Feſtkonzert mit außergewöhnlich bedeutſamem
Pro=
gramm, hervorragend geleitet und ausgeführt, das Theater ſehr
gut beſucht, und die Hörer völlig im Bann der Werke und ihrer
Wiedergabe! Es war ein großer Abend für Darmſtadt, bedeutſam
dadurch, daß man ſah, daß wir auch an einem Sinfoniekonzert
ohne Soliſten, das 2 Sinfonien bringt, die höchſte Anforderungen
gn die Hörer ſtellen, ſo teilnehmen, daß das Haus von einem
muſikverſtündigen und kunſtbegeiſterten Publikum dicht beſetzt iſt,
und daß alle empfanden, daß in dieſem Konzert tatſächlich
außer=
gewöhnlich Hervorragendes geboten wurde.
Vor einer Woche hörten wir Haydns Jahreszeiten, das letzte
und höchſte Meiſterwerk des alten Meiſters, das zweifellos auf
Beethoven einen ſtarken Eindruck gemacht hat. Stand er auch
1801, als die Jahreszeiten zuerſt aufgeführt wurden, ſeinem
ehe=
maligen Lehrer verhältnismäßig fremd gegenüber, ſo wirkte die
vollendete Verbindung von programmatiſcher Muſik und klar
abgerundeter Form, die geniale naturnahe Muſik Haydns
ſelbſt=
verſtändlich ſtark auf ihn, und etwa ein Jahrzehnt ſpäter ſetzt
er ſich ſelbſt in ſeiner Paſtoralſinfonie mit ähnlichem Stoff
aus=
einander. Es iſt echt Beethovenſcher Geiſt, wenn wir in dieſer
Sinfonie bei aller Programmgebundenheit der Themen, der
Stimmungen und Schilderungen eine noch abſolutere Form
für die Gedanken antreffen, wenn der ordnende Geiſt des
Mei=
ſters eine geradezu olympiſche Abgeklärtheit ſeinem Werke gibt.
Man empfinde einmal beſonders die thematiſche Nähe der
Beet=
hovenſchen Randſätze zu der „Hirtenarie” in Haydns Sommer
oder zu dem ſchönen Abendfrieden nach Haydns Gewitter, man
vergleiche die beiden Gewitterſtürme, die Szene am Bach mit
Haydns „Wilkommen jetzt, o dunkler Hain”, Beethovens Scherzo
mit dem Tanzzwiſchenſatz des Weinchors, welche Nähe einzelner
Gedanken, und doch welch großer Abſtand in der Geſtaltung des
Ganzen, in dem inneren Verhältnis des Komponiſten zu ſeinem
Werk. Wie unendlich viel ſubjektiver, viel metaphyſiſcher iſt das
alles bei Beethoven. Und wenn er einmal Vogelſtimmen
nach=
ahmt, ſo iſt es eine Epiſode wie eine freie Kadenz, aber nicht
Weſensteil wie bei Haydn, wenn er die Oboe beim Tanz
außer=
halb des Taktes ſpielen läßt, ſo iſt die Stelle in einer Weiſe
or=
ganiſch eingefügt, daß Haydns Malereien daneben wie eine feine
und liebenswürdige Aufzählung im Nebeneinander wirken.
Das Jahrzehnt zwiſchen beiden Werken hat der Muſik eine innere
Entwicklung von ungeheurer Spannweite beſchert.
Die Aufführung der Paſtoralſinfonie war ſchlechtweg
hervor=
ragend. Wir haben von Dr. Böhm noch nie eine ſo reſtlos
er=
ſchöpfende Beethoven=Wiedergabe gehört, inſpiriert vom erſten bis
zum letzten Takt, fein geſchliffen, alle Details liebevoll
behan=
delnd, allen Gefahren allzu lyriſchen Verweilens konſequent aus
dem Weg gehend. Faſt noch nie habe ich die außergewöhnliche
Ausdehnung des Schlußfatzes ſo vergeſſen durch die glückliche, in
allen Teilen feſſelnde Wiedergabe. Das Orcheſter ſpielte mit einer
Klarheit, einer Tonſchönheit und Feinheit der Dynamik, wie ſie
kaum zu überbieten iſt. Das war Beethoven in ſeinem Geiſt
dargeboten.
Und nun die Symphonia domestica von Richard Strauß,
die umfangreichſte ſeiner ſinfoniſchen Dichtungen, nicht die als
Geſamtheit bedeutendſte, aber eines ſeiner perſönlichſten und
jebenswürdigſten Werke. Hier ſteht das ausführliche Programm
in viel engerer Beziehung zu der künſtleriſchen Form, und das
Auflöſende, was dieſem ſpätromantiſchen Stil nach 1900 eigen iſt,
wird nur durch die große Kunſt des Meiſters, zu verbinden und
freie Zuſammenhänge anderer Weſensart herzuſtellen, gemildert.
Ich perſönlich liebe die Domestica von allen ſinfoniſchen
Dichtun=
gen des Meiſters am meiſten, weil hier ſein perſönliches Erleben
ihm ſo warme Herzenstöne entlockt wie ſonſt ſelten, und weil
er ſich hier häufig ſo in abſolutes Muſizieren verliert, daß eine
köſtliche Syntheſe von abſoluter Sinfonie und Programmdichtung
eutſtand. Daß dieſes rein ſinfoniſche „Intermezzo” muſikaliſch
ungleich wertvoller, wärmer und bleibender iſt, als die ſpätere
Wiedergabe einer ähnlichen Idee in der „Opera domestica‟,
wie man das neuere, aber blaſſere dramatiſche Werk nennen
könnte, ſcheint uns feſtzuſtehen. Im Zuſammenhang mit der
Paſtorale fällt mir eines ſchwer, den Abſtand des Jahrhunderts,
das zwiſchen beiden Werken liegt, darin richtig zu erkennen, daß
Beethoven ſo ſehr das Seeliſche, das eigene Empfinden als
Spiegel äußerer Vorgänge betrachtet, daß ſein Gewitter bei aller
Treue einzelner Tonmalereien ganz ein inneres Erleben iſt,
wäh=
rend umgekehrt bei Strauß das Perſönliche nach äußerer
Dar=
ſtellung ſtrebt, ſo daß ihm die Mittel ſeines weit größeren
Orcheſters gerade ausreichen, um in thematiſcher und klanglicher
Dramatik ſein Erleben ſich auswirken zu laſſen. So wird der
„luſtige Streit”, verglichen mit dem Gewitter Beethobens, zu
einem Erdbeben. Aber man ſollte nicht in dieſer Weiſe
verglei=
chen, nur die Zuſammenſtellung beider Werke verführt dazu. Man
oll verſtehen, daß für Richard Strauß ſein großes Orcheſter nur
ein Inſtrument iſt, daß es ſeine künſtleriſche Stimme iſt, und daß
alles, was er ſagt, mit dieſer Stimme ausgeſprochen wird. Und er hat
uns ſehr viel zu ſagen. Wie blüht alles in dem Satz der drei
Themen=
gruppen, wie lebt und ſprüht der breite Zug der Entwicklung,
wie glücklich iſt das Nebeneinander der Aufzählung vermieden
und eine innige ſinfoniſche Verbindung der zahlreichen Themen
Numme
Leipzig, 11. N
pr. der
Reichsgerichts begann
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greiche
ß gegen den 28 Jahre
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ter Ludwig, zuletzt bei der
in Adlershof, den 45 J.
den 39 Jahre alten Ph.
d Scheibe ſtehen unter de
unden, Aktenſtücke und 2
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zerei Wricht haben gelau
2 Rch. s gefährbet zu be
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keit ini Anterei de
Hrisſi
Daritieittrtn geſhieffen.
Aus Linz wird gemeldet, daß in der letzten Zeit
von amtlichen Stellen die Beobachtung gemacht wurde
phoniſch übertragene und nicht für die Oeffentlichkeit
Meldungen der Bundesregierung oder anderer amtli
en an öſterreichiſche Amtsſtellen der Sozialdemokrati
tei und deren Organ zur Kenntwis gelangten. Die Ur
ergab, daß dieſe Indiskretionen von der Telephonbeg
nacczek begangen wurden. Frau Bernaczek, die die
Landesleiters des Republikaniſchen Schutzbundes iſt,
telephoniſchen Meldungen abgeſchrieben und ihrem Ge
geben. Sie hat ſich wiederholt freiwillig erbötig gey
leginnen zu vertreten, um Gelegenheit zu haben, im
von Meldungen zu gelangen. Gegen Frau Bernaczek
Diſziplingrunterſuchung eingeleitet.
In der ſehr eingehenden Vernehmung des un
mordverdachtes verhafteten Schriftſtellers Lampel dure
ſigen Unterſuchungsrichter, ſoll Lampel zugegeben hab
bei dem Mord an Köhler von Lanken zugegen geweſe
gegen beſtreitet er entſchieden eine aktive Beteiligung,
daß er ſelbſt den verhängnisvollen Schuß abgegeben
Ausſage Lampels ſteht aber die eines anderen Zeug
über, der behauptet, Lampel habe ſelbſt zugegeben, d
verhängnisvollen Schuß abgegeben habe. Bei dem A
der beiderſeitigen Ausſagen muß daher eine Gegenü
Lampels mit dem Zeugen, einem ehemaligen Leutnant
witz, herbeigeführt werden. Letzterer iſt gleichfalls 1
Verdacht der Mittäterſchaft bzw. Mitviſſerſchaft inzw
haftet worden. Köhler ſoll ſeinerzeit während der
ſchen Kämpfe in der Gegend von Neuſtadt (Oberſch
der Nähe der damaligen Demarkationslinie, wegen St
Gunſten Polens erſchoſſen worden ſein. Die Erſchie
ſolche ſoll einwandfrei feſtſtehen, dagegen konnte der Pe
Leiche noch nicht aufgeklärt werden.
1tt
en
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Lietz
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rder
9
Polikiſcher Aeberfal in Argenkinien
Nach einer Meldung der „Aſſociated Preß” aus Ar=
Dr. Carlos W. Lencinas, ein politiſcher Gegner des P
Irigoyen, geſtern abend erſchoſſen worden, als er von e
kon aus an fünftauſend ſeiner Anhänger eine Anſpr
Gleichzeitig wurde auf die Verſammelten ein wildes F
net, durch das 21 Perſonen Verletzungen erlitten. Unter
rer Verletzten befinden ſich der Polizeipräſident. Die St
Nilitär belegt worden. Es wurden über 250 Perſonen
bis auf 15 aber wieder freigelaſſen.
Wie hierzu weiter gemeldet wird, war Lencinas g.
Buenos=Aires zurückgekehrt. Er wußte, daß das Bur
gegen ihn einen Haftbefehl erlaſſen hatte. Er war beſchr
Gouverneur von Mendoza ſich durch Korruptionswirt
ſchlechte Verwaltung ſchuldig gemacht zu haben. Im ve
Jahre war Lencinas gegen den Widerſtand der Anhä
goyens zum Bundesſenator gewählt worden, und im
daran waren Unruhen in der Stadt ausgebrochen.
hatte es abgelehnt, ihm einen Sitz einzuräumen.
hergeſtellt. Wie fein iſt der Charakter des Scherzo un
mit dem Programm in Verbindung gebracht, wo ſon;
zwiſchen einzelnen Sätzen die Trennung bilden, da entſ
pbetiſche Uebergänge, in die beiſpielsweiſe zweimal das
der Uhr wie ein ſatztrennender, auf einen
Nullpun=
führender Gedanke eingefügt wird.
Auch hier war die Geſtaltung durch Dr. Böhm herb
zwar nicht ganz ſo lückenlos in ihrer Konzentration
Beethoven, aber doch von einem Temperament, einer U7
heit in der Beherrſchung der Partitur, die es erlaubt,
Reihe ganz hervorragender Dirigenten zu ſtellen. So e
das blühende klangliche Leben des Werkes in köſtlich
unter der begeiſterten und in jeder Beziehung hingeben
wirkung der Künſtler des Orcheſters, die durch ihn und
dem Konzert ſeine ganz beſondere künſtleriſche Höhe g
bei den Hörern tiefempfundenen Dank auslöſte.
Uraufführung in Breslau.
Dem Erzähler, der zum erſten Male von der Bühne Beſi
ird man den Mangel an Routine in der Handhabung der
ttel nicht vorwerfen, wenn er ſo vieles andere mithr
iſerem Theater nottut. Roland Betſch, der pfälziſche
riftſteller und Novelliſt, kopiert mit ſeiner Komödie
oſers ſeltſame Seelenwanderung” keinesw
S dem „Schneider Wibbel‟. Die ſtofflichen Ankläge ſind 3.
ſagen nichts gegen die Oriainalität des Einfalls, der bei 2.
inder keimkräftig iſt: der ſcheintote Salvermoſer, durch eine
rtunfall auf dem nächtlichen Wege ins Krematorium wiel
d von dem peinlich verlegenen „Himmelskutſcher” in Oie
nes „nichtamtlichen”, wirklich toten Landſtreichers geſtealt,
Liwe”, Umgebung und Behörde unwiderruflich tot. Die Pap
ſcht: er iſt Kolinke. Salvermoſer iſt in der Urne auf der 2
d Kolinke hat plötzlich eine Rieſenerbſchaft anzutreten: da
, das wirkt ſeelenwandleriſch, das bringt die Oppoſition 3
und. Salvermoſer=Kolinke iſt gemachter Mann. Was Iie
s daß er ſein Haus zurückkauft, ſeine Witwe heirater 4.
amen wieder zurückerwirbt? Wie man ſieht: eine tolle Ange
köſtlicher Wirrwarr. Keine Wibbel=Imitation. Hier Ma
Selbſtzweck, iſt tragfähige Komödienſubſtanz. Freilich: De.
t noch viel zu viel auf der Bühne: er ſchwächt ſzenilche
ſch geſchwvätziges Vorbereiten. Das Stück verträgt noch Rur?
nzentration. Aber es iſt immerhin ein geſunder Zuwace
tlicher Satire auf Kleinbürgertum und Behördenſtolz.
ilienzeichnung und exploſiver Komik. Wir haben nicht. L.
t und müſſen es pflegen, wenn es auch noch nicht die Ron..”
Dr.
Dienstag, den 12. November 1929
Seite 3
zu könn
tteilung:
zunſch au
gen des
Ilen Zahl
ſcht, die 17
Ruhe B2
in der Or
Eine
Sgleich
Jaden, 11. November.
Zausſchuſſes der B. J.3
erfahren, da, wie
ver=
der Wunſch beſteht, die
ſt Agreement in Ruhe
alten wir noch folgende
Delegierten haben heute
peitägige Pauſe in den
zuſſes der Bank für den
eten zu laſſen, offenbar
Punkte des
Treuhand=
n, bevor die
Schlußver=
werden.
Paris, 11. November.
erpräſider: it um Montag mittag eine
ja mit dei rheur eer Bank von Frankreich,
ud mit bem ire or der Zank, Quesney, der als
Frankrei. an der Bihen Zadener Tagung des
Or=
lkomitees fü. die Jitrn ale Zahlungsbank teil=
hat. Obwohl über den Inhalt der Unterredung
eteilt wurde, iſt anzunehmen, daß ſie ſich auf die Wahl
z und der Stadt Baſel zum Sitz der Internationalen
ank bezogen hat.
pf um den Sit der Inkernalienalen Bank.
e Wahl Baſels zum Sitz der künftigen
Internatio=
lungsbank hier bekannt wurde, haben zuerſt einige
ätter, mehr aus Gewohnheit, dem belgiſchen Freunde
elegenheit beizuſpringen, verſucht, dagegen Stimmung
und dieſe Wahl als einen deutſchen Sieg
hinzu=
zwei Tagen Ueberlegung iſt man jedoch auch hier
erzeugung gekommen, daß man in der Tat „eine aus=
Wahl”, wie das „Oeuvre” am Montag ſchreibt,
ge=
t. Einige Blätter, wie das „Journal” und das
eginnen bereits, dem belgiſchen Nachbar ernſtlich ins
reden. Es gäbe Schwierigkeiten, ſchreibt das „
Jour=
tan nicht wieder aufs Tapet bringen dürfe, und es
riedene, die aber die Klugheit haben würden, nicht
Forderungen zu beſtehen. Das Blatt ſieht jedoch in
e, daß die belgiſchen Beiſitzer auch weiterhin an den
rbeiten in Baden=Baden teilnehmen, ein Zeichen
da=
ſch der erſten Enttäuſchung die Einſicht ſiegen werde.
alſo zu wünſchen, daß Belgien ſich dieſer Wahl
an=
zu vermeiden, daß eine Debatte von neuem
dar=
ſpiele, eine Debatte, die unnütz und gefährlich wäre.
allem, weil man auf die Wahl nicht mehr
zurück=
erde. Man verſtehe ſchlecht den Aerger Belgiens,
„Fournal‟. Das Verlangen Belgiens ſei
zurück=
orden. Denn ſo groß auch die Freundſchaft für Belgien
nan doch zugeſtehen, daß die Argumente, die gegen
ris und Berlin ſprachen (die beiden letzteren Städte
t Kandidaten), auch für Brüſſel gelten. — Das
befürchtet, daß dieſe Streitigkeiten den Young=Plan
innten
emps” ſchreibt: Man begreift, daß man in Brüſſel
ber erbittert iſt, daß zweimal, einmal im Monat
ſich um die Feſtſetzung des Tagungsortes der
Repa=
erenz handelte, und zum anderen, als es darum
Sitz für die Internationale Zahlungsbank zu
be=
ie Oppoſition Deutſchlands und die Haltung
Eng=
erhinderten, den alles in allem berechtigten Forde=
Belgier genüge zu tun. Aber nachdem Brüſſel
ein=
wie ſämtliche übrigen Hauptſtädte der an den
Repa=
tereſſierten Länder ausgeſchaltet war, war der Schweiz
ſeutralen Ländern vor den Niederlanden der Vorzug
die Wahl Baſels ſchreibt das „Journal”, Baſel ſei
Finanzzentrum der Schweiz und mehr noch der am
fene Verkehrspunkt. Es liege ganz nahe bei
Frank=
deutſchland: England ſei mit ihm durch eine direkte
inden. Baſel ſei außerdem eine ruhige Stadt, fern
politiſchen Treiben. Das große internationale
Banl=
de alſo hier ſehr günſtige Bedingungen antreffen.
(e
Neue Ideen
der fran=
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 11. November.
Tardieus Regierung hat die erſte Probe ſiegreich beſtanden.
Das iſt eine ſehr bedeutſame Tatſache beſonders da
wenn man
bedenkt, daß der Regierung eine ſtarke Mehrheit —
Stimmen
zur Verfügung ſteht. Dieſe Mehrheit iſt gewiß nicht ideal, denn
ſie beruht auf den 38 unabhängigen Stimmen, ferner auf der
immer unſicheren Unterſtützung Louis Marins und eines Teiles
der Republikaniſchen Sozialiſten und auch auf
Stimmenenthal=
tungen. Aber die Stimmenarithmetik hat jetzt wenig zu ſagen,
denn das Kabinett während der Budgetdebatte umzuwerfen, wäre
vollkommen ſinnlos. Im großen und ganzen iſt die Lage der
Re=
gierung den Situationen früherer Regierungen ähnlich; die
Pro=
bleme bleiben dieſelben. Allerdings haben die Linksparteien ihre
Unfähigkeit, eine Regierung zu bilden, bewieſen.
Die außenpolitiſche Zwieſpältigkeit des neuen franzöſiſchen
Kabinetts iſt ſogar in den beiden großen Reden Tardieus und
Briands zum Ausdruck gekommen. Man ſoll aber davon keine
brüske Aenderung der franzöſiſchen Außenpolitik erwarten. Die
Politik Briands bleibt dieſelbe, nur daß mehr noch wie früher die
Einſtellung der Regierung ihre Schattierung beeinfluſſen wird
Das hat man ſchon in der Vergangenheit oft genug feſtſtellen
können.
Die Lage der Regierung Tardieu iſt nicht nur durch die
Ver=
hältniſſe in der Kammer ungünſtig beeinflußt. Man erwartet von
der Regierung auf allen Gebieten ſehr viel. In der Außenpolitik
und in der Finanzpolitik ganz beſonders. Die außenpolitiſche Lage
iſt ſchwierig; dafür bedeuten aber die Verſprechungen Tardieus für
die Staatsfinanzen keine überraſchenden Laſten; im Gegenteil:
alles bleibt ungefähr im bisherigen Rahmen
Tardieu hat neue Ideen in die Politik geworfen und ſchon
durch die Art, wie er ſein Kabinett gebildet hat und der Kammer
ſein Programm vorlegte, manche Rahmen geſprengt. „
Proſperi=
tät
heißt die Loſung, mit der Tardieu viele Seelen gewinnen
will und gewinnen wird, und es gehört in Frankreich, wo man
den „Amerikanismus” leidenſchaftlich ablehnt, nicht wenig Mut
dazu. über Proſperität als Hauptzweck zu reden
Die potentiellen Kräfte, über die Frankreich verfügt, würden
eine viel ſchnellere und intenſivere Entwicklung des
Wirtſchafts=
lebens und eine Erhöhung des allgemeinen Lebensniveaus
unbe=
dingt zulaſſen. Aber die Macht der erſtarrten Lebensformen in
Frankreich iſt ſo groß, die notwendigen Reformen müßten ſo
tief=
gehend ſein, daß Tardieu trotz ſeiner glänzenden Qualitäten in
dieſem Punkte manche Hoffnungen wird enttäuſchen müſſen.
Geheimrat Dr. Karl Duisberg, der Vorſitzende
des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, hat einem
Mit=
arbeiter des „Excelſior” eine Unterredung gewährt, in der er
ſich über die deutſch=franzöſiſche Annäherung
ausſprach. Geheimrat Duisberg hob beſonders die Verdienſte
Dr. Streſemanns hervor und erklärte, die Politik
Stue=
ſemanns habe endgültig der Aera der
Aben=
teuer ein Ende bereitet: dank dieſer Politik
ei Deutſchland heute auf gutem Wege. Die
Aus=
wirkungen dieſer Politik hätten ſich ſeit einem Jahre ſo
geſtei=
gert, daß man blind ſein müßte, wenn man die Wohltaten nicht
erblicken würde. Ich erkläre, ſagte Duisberg, daß die große
Mehrheit Deutſchlands niemals pazifiſtiſcher
geweſen iſt, als heute, denn ſie begreift
voll=
kommen alle Erfolge, die für unſere Lage aus
der Politik Streſemanns ſich ergeben. Sie will
daher um keinen Preis eine andere Formel.
Frankreich und Deutſchland müſſen zuerſt daran arbeiten,
eine wirtſchaftliche Verſtändigung zu erzielen.
Wenn ein Weg gefunden würde, die Intereſſen jedes Staates
zu ſichern, dann könnte ſich die Zuſammenarbeit auf andere
Ge=
biete ausdehnen.
EP. Paris, 11. November.
Wie das „Journal” aus Valencia berichtet, hat der
Gouver=
neur von Valencia das Urteil im Prozeß Sanchez Guerra, was
dieſen ſelbſt und die angeklagten Zivilperſonen anlangt,
gebil=
ligt, dagegen das Strafmaß für die Militärs nicht gutgeheißen.
Dadurch wird alſo der Prozeß von neuem, und zwar vor dem
Oberſten Kriegs= und Marinegericht, zur Verhandlung kommen.
Da geſetzlich der Prozeß an und für ſich nicht teilbar iſt, können
auch die in den neuen Prozeß nicht mehr verwickelten Perſonen
nicht eher in Freiheit geſetzt werden, bis das endgültige Urteil
geſprochen iſt. Daher wird Sanchez Guerra vorläufig auf dem
Kanonenboot „Dato” in Haft bleiben.
Brülle China.
heater, lauteſtes Zeir=Theater!
China ſeither auf der Bühne erſchien, klang es von
ik, zarten Frauen, alter Weisheit. Laotſe und
Li=
teten. Jetzt ſaufen die Peitſchen, donnern die
Ka=
llen ſchrill die revolutionären Schreie der
Unter=
le China” — ein Drama, deſſen deutſche Urauf=
S Frankfurter Schauſpielhaus brachte — iſt die
flam=
ibathie=Erklärung des Ruſſen Tretiakow an die
ſtevolution in China. Es häuft die Greuel des
lbitalismus und Militarismus gegenüber den
unter=
ngeborenen. Eine amerikaniſche Ausfuhr=Geſellſchaft
Cand aus. Ein engliſches Kanonenboot nimmt den
ſchen einem Amerikaner und einem Chineſen zum
nerhörter Greuel. Die Miſſionare ſind blöde Werk=
* Hand der Unterdrücker. Schärfſte Gegenſätze
zwi=
and und Coctail auf dem Kanonenboot und der
der ſterbenden Chineſen! Ort und Zeit: die Stadt
m Sommer 1926.
erſtändlich ſtehen alle Sympathien auf der Seite der
en. Aber die Einſeitigkeit der Schilderung iſt zu groß
nicht auch von dem durchſchnittlichen Theaterbeſucher
rden ſollte. Die Einfügung eines Ausſpruches von
. in dieſe Greuel 1926 iſt deplaciert.
aufführung geſtaltete ſich zu einem ſtarken Erfolge
dentlich wirkungsvollen Darſtellung unter F. P.
lung im Rahmen von Walter Dinſes ſuggeſtiden
ſern. Film, Lichtbilder und Drucktext unterſtützten die
an glaubte, den faſzinierenden Einfluß Meyerholds
eriſch die drei ſtärkſten Eindrücke: Claire Winter
lalen Geſtalt des lautlos vorüberhuſchenden, ſtill in
henden Chineſen=Boys, Paul Verhoeven als
Aaierende, in der Maſſe verſchwindende Schangbai=
Inſtance Menz mit der erſchütternden Klage der
*. Laneben Robert Taube, Heinrich Heilin=
Impekoven und faſt alle Kräfte des
Schau=
älliche Rufe der Zuſtimmung aus den oberen
Rän=
ſchen und ſtützten die Aufführung.
II.
Cyankali.
Shankali”, das Schauſpiel, mit dem der Arzt und
Dr. Friedrich Wolf für Strafloſigkeit der Abtrei=
bung und Aufhebung des § 218 des Strafgeſetzbuches kämpft,
wurde bei der Premiere mit Stürmen geſinnungsmäßiger
Zu=
ſtimmung aufgenommen. Ich ſah eine ſpätere Aufführung. Vor
halbleerem Haus. Der Rauſch des Tendenz=Beifalles war
ver=
flogen. Man ſah eine neue Aufführung von Gerhart Hauptmanns
naturaliſtiſchem „Vor Sonnen=Aufgang”, in das Jahr 1929
iibertragen. mit einem neuen Problem erfüllt, künſtleriſch
ſchwä=
iher gemacht. Die Zuſchauer nahinen das Stück ſchweigend auf
und dankten am Schluß einer erſchütternden Darſtellung.
809 000 Mütter ſchreiten jährlich — behauptet Dr. Wolf
zur Selbſthilfe. 50 000 Erkrankungsfälle nach Fehlgeburten,
10000 Todesfälle ſind die Folgen ſolcher Eingriffe: „Ein Geſetz,
das in jedem Jahre 80900)0 Mütter zu Verbrechern macht, iſt
kein Geſetz mehr!”
Um dieſe Theſe zu beteiſen, ſchildert Dr. Wolf das
Schick=
ſal einer Arbeiterfamilie Verhältniis der Tochter mit Folgen,
Streik, Not, vergebliche Anrufung des Arztes, verbotener
Ein=
griff mit ſchwerſten geſundheitlichen und ſtrafrechtlichen Folgen.
Man kann der Tendenz des Dr. Wolf unter den heutigen
Verhältniſſen in gewiſſem Umfange zuſtimmen. Sein Stück iſt
einſeitig in der Beweisführung, aber geſchickt gemacht. Die
Wirkung wäre ſtärker und reiner, wenn der Ausflug in das
parteipolitiſche Gebiet unterbliebe.
Der Erfolg war auch hier in ſtäckſtem Maße ein Erfolg der
Darſtellung. Conſtance Menz als die junge unglückliche
Mutter war erſchüitternd. Sie gehört in die Reihe der
Schau=
pieler, die aus dem Blute ſpielen, in die Reihe der Höflich,
Elſe Lehmann, Steinrück, Dorſch. Sie ſteht heute in vorderſter
Linie der deutſchen Schauſpielkunſt. Wir freuen uns dieſes
herr=
lichen Beſitzes in der rhein=mainiſchen Ecke
Ausdrucksvoll ſtanden neben ihr Lilly Kann als Mutter.
Franz Schneider als der von dem Verfaſſer recht einſeitig
gezeichnete Arzt, Impekoven, Mathilde Einzig, Katſch.
Die Infzenierung von Eugen Felber gab eindringlichen
Naturalismus.
III.
Rivalen.
Darf man nach dieſen ernſten Werken die Komödie „
Ri=
valen” nennen, die Carl Zuckmayer nach einem
amerikani=
ſchen Schauſpiel von Anderſon und Stallings verfaßt hat?
Darf man ſie nennen, wenn man vor dem Geſchehen des
Krieges, ſeinen Leiden und Opfern Reſpekt hat?
Hier wird der Krieg zum Vorwand eines operettenhaften
Schwankes genommen. Kapitän Flagg und Sergeant Quirt
ſtreiten und betrügen ſich in der Etappe des Weltkrieges um
eine kleine franzöſiſche Hure. Uebelſtes Getue in den übelſten
Situationen. Dazwiſchen eine Szene Weltkrieg, Tote!
Zuckmayer glaubt in der Einführung, daß „dies eine Art
von Stücken iſt, wie ſie das Theater braucht als täglich Brot,
Die Reparakionsleiſtungen im Okkober.
Die Abrechnung des Generalagenken während der
Uebergangsperiode vom Dawesplan zum Youngplan
Berlin, 11. November.
Der Generalagent für Reparationszahlungen veröffentlicht
olgende Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und
vorgenom=
menen Transfers für den Monat Oktober 1929 und für die Zeit
vom 1. September bis 31. Oktober 1929: Den Beſtimmungen
des Haager Protokolls vom 31. Auguſt 1929 gemäß werden die
monatlichen Ueberſichten des Büros des Generalgenten für
Re=
parationszahlungen für den Zeitraum von 1. September 1929 ab
in drei Teile getrennt, welche der Bequemlichkeit halber mit
I, II und III bezeichnet werden. Die Ueberſichten für den Monat
Oktober nebſt den Geſamtziffern für den Zeitraum vom 1.
Sep=
tember bis 31. Oktober 1929 werden hierdurch bekanntgegeben:
Ueberſicht I ſtellt in der üblichen Form die auf Grund des
Sachverſtändigenplanes von 1924 (Dawesplan) verfügbaren
Gel=
der und vorgenommenen Transfers dar, mit anderen Worten,
die Transfers, die aus den unter dem Dawesplan für den mit
dem fünften Annuitätsjahr ſchließenden Zeitraum noch
verfüg=
baren Gelder vorgenommen wurden, ſowie den am 31. Oktober
1929 verbleibenden Barſaldo.
Ueberſicht II ſtellt die von Deutſchland für den der fünften
Dawesannuität folgenden Zeitrqum empfangenen
Geſamtſum=
mn dar, ſowie die Geſamtverfügung darüber (Verteilung an die
Gläubigermächte und ſonſtige Verfügungen), gemäß den
Beſtim=
mungen des Haager Protokolls vom 31. Auguſt 1929. Die aus
Zinſen und Kursdifferenzen während dieſes Zeitraumes
ent=
ſtehenden Beträge, über deren Verteilung noch nicht beſtimmt
worden iſt, werden gleichfalls angeführt. Im Haager Protokoll
wird vorgeſchrieben, daß Deutſchland während der
Uebergangsperiode bis zur Inkrafttretung
des Sachverſtändigenplanes, vom 7. Juni 1929 (Young=
Plan) die im Dawesplan vorgeſehenen Zahlungen an den
Generalagenten für Reparationszahlungen leiſten ſoll.
Bekannt=
lich laſtet auf dieſen Zahlungen an erſter Stelle der Dienſt der
deutſchen Auslandsanleihe von 1924. Des weiteren ſind nach
dem Haager Protokoll die Gläubigermächte ihrerſeits darüber
einig, daß (mit Vorbehalt der endgültigen Inkraftſetzung des
Youngplanes) der Anteil einer jeden Macht an die von
Deutſch=
land für den der fünften Dawesannuität folgenden Zeitraum zu
leiſtenden Zahlungen auf die bei der Verteilung der
Young=
annuitäten vorgeſehenen Beträge beſchränkt ſein ſoll. Die
deutſche Regierung hat ſich außerdem verpflichtet, gewiſſe
Be=
träge beizutragen, und zwar (1) zu den bisher aus den
Dawes=
annuitäten beſtrittenen Koſten der Komiſſionen und ſonſtiger
auf Grund des Dawesplanes beſtehenden Organiſationen, einen
Betrag von 6 Millionen RM., der aus den von Deutſchland
während der Uebergangsperiode zu leiſtenden Zahlungen
zurück=
zubehalten iſt, und (2) zu dem für die Koſten der
Beſatzungs=
armee und für die Interalliierte Rheinlandskommiſſion
gebil=
deten Reſervefonds einen einmaligen Pauſchalbetrag von 30
Mil=
lionen Reichsmark. Mit anderen Worten enthält Ueberſicht II
für die Uebergangsperiode bis zum 31. Oktober 1929 erſtens die
Geſamteinnahmen, ſowie die Verteilung derſelben gemäß dem
Haager Protokoll, zweitens den Ueberſchuß der Einnahmen,
drit=
tens die Zinſen und Kursdifferenzen, über deren Verteilung
noch nicht beſtimmt worden iſt.
Ueberſicht III ſtellt für die Uebergangsperiode die zur
Ver=
teilung an die Gläubigermächte und zu ſonſtigen Zwecken
verfüg=
baren Geſamtſummen, d. h. die Geſamtverfügungen gemäß
Ueberſicht II, unter Einzelangabe in der üblichen Form der bis
zum 31. Oktober 1929 erfolgten Transfers, nebſt dem am 31.
Ok=
tober 1929 verbliebenen Barſaldo.
Zuſammengenommen ſtellen die aus den Ueberſichten I, II.
und III ſich ergebenden Saldi die Geſamtheit der in den
Hän=
den des Generalgenten für Reparationszahlungen am 31.
Okto=
ber 1929 verbleibenden Geldbeſtände dar, beſtehend nämlich aus
den laut dem Dawesplan (Ueberſicht I) ſich ergebenden
121 909 596,72 Goldmark und den laut dem Haager Protokoll
(Ueberſichten II und III zuſammen) ſich ergebenden 147 741 678,37
Reichsmark.
Am Montag vormittag hat im Reichsarbeitsminiſterium eine
Konferenz über den neuen Referentenentwurf zur
Krankenkaſſen=
verſicherung begonnen. Vertreten waren die ſozialen Miniſterien
der Länder, die verſchiedenen Intereſſenverbände der Arbeitnehmer
und Arbeitgeber aus Induſtrie, Landwirtſchaft und Handel, die
Knappſchafts=, die Krankenkaſſenverbände, der Städte= und
Land=
gemeindetag und die verſchiedenen Organiſationen der Aerzte.
Trank und Speiſe‟ Wenn das wirklich das „tägliche Brot”
des deutſchen Theaters ſein ſoll, dann mag das deutſche
Thea=
ter baldigſt geſchloſſen werden!
Renato Mordo inſzenierte als Gaſt am Neuen Theater
mit artiſtiſchem Geſchick. Die Schauſpieler Baſil und
Lin=
gen fühlten ſich als die Rivalen durch das Niveau des Stückes
offenbar ſo gehoben, daß ihre Rivalität kürzlich in ernſte
Tät=
lichkeiten ausartete und der Vochang fallen mußte. Lydia
Buſch ſpiegelte die kleine Franzöſin ſehr echt vor.
I.
* A. Kirchon: „Roker Roſt”.
Uraufführung am 8. November am Leipziger Schauſpielhaus.
Nach den künſtleriſchen Ereigniſſen in Film. Regie, Roman (
Tai=
roff uſw.) kommt nun das ruſſiſche Drama der Nachrebolutionszeit zu
uns. Im heutigen Rußland iſt die freie Ehe geſetzmäßig. Milieu für
den Autor: eine Studentengruppe in Moskau. Terekhin, ein Arbeiter=
Student, bereits verheiratet, Vater eines Kindes, lebt in freier Ehe
mit der Studentin Nina Waganſkaja, die ſich von ihm Mutter fühlt.
Als dieſe erſchoſſen aufgefunden wird, tritt die Studentengruppe gegen
Terekhin in Klage, um den „roten Roſt” an dem ruſſiſchen Volkskörper
zu bekämpfen, beſchuldigt ihn, Nina in den Tod getrieben zu haben.
Da ſich aber keine geſchloſſene Beweisführung gegen ihn ergibt,
über=
nimmt es eine andere Studentin, ihn zu überführen; ſie bekommt in
ſeiner Wohnung das Tagebuch der Toten in die Hände, aus dem ſich
der Beweis ſeiner Brutalität ergibt, und ſie zwingt ihm das
Geſtänd=
nis feines Mordes ab. — Es ſieht faſt ſo aus, als ob der Autor an
Hand dieſes ſtofflichen Apparates zeigen wollte, zu was für
Scheuß=
lickkeiten die freie Ehe führen kann, wenn ein Lump deren
Möglich=
keiten ausnutzt. Er gibt aber eine ganz vorzügliche Milieuſchilderung,
dramatiſche Spannung und Steigerung in dieſer ſtark realiſtiſchen
Bühnenarbeit. — Die Inſzenierung von Herberr Becker ſchuf,
unter=
ſtützt durch das faſt durchweg ausgezeichnete Enſemble, einen ſtarken
Theatererfolg und lebhaften, wenngleich umſtrittenen Beifall.
Ein Senſationsgaſtſpiel.
Das Orpheum führt in den nächſten fünf Tagen ein
Senſa=
tionsgaſtſpiel auf, in deſſen Mittelpunkt das Auftreten der
welt=
berühmten Muſikalclowns, drei Fratellinis, ſteht. Der Weltruf
dieſer drei einzigartigen Künſtler hat auch in Darmſtadt vermocht,
dem Orpheum ein ausverkauftes Haus ſchon mit ihrem erſten
Auftreten zu geben. (Siehe auch Artikel Seite 9.)
Um den Mittelpunkt dieſer drei Muſikalclowns ſchart ſich eine
Gruppe von Varietékünſtlern, die durchweg alle erſten Ranges ſind
und ungewöhnliche Abwechſlung innerhalb des Programms
brin=
gen, ſo daß von einem Senſationsprogramm im Ganzen geſprochen
werden kann. — Wir kommen auf die Aufführung zurück.
Seite 4
Dienstag, den 12. November 1929
Angst tact einer Vorelle fon Ste
Ein Grab am Aordpef
in Erpeditions-Schicksal von unerhörter Dramatik
. 8. Uhr
Ab heute ein Doppel-Lustspielprogramm:
mit Reginald Denny, Barbara Kent und
Mein Pappt Hleinen Jane li Verne, Jackie Coogans Nachkol
Soldatenleben das heißt lustig se
Hate
u. Mützen
Otto Titze
Elisabethenstr. 4
(14981a)
Wunderbare
Schrank=
Apparate
ſchon v. Mk. 79.—
an bei . 17432a
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Karlſtraße 14—16.
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Ortsgruppe Darmstad
Donnerstag, den 14. November,
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willkommen.
Dienstag, den 12. November 1929
eite 5
Aus der Langeshauptfkadt.
Darmſtadt, 12. November.
desverband evang.-kirchlicher Frauenvereine
zahlreich befuchte Herbſwverſanrmlung im Rummelbräu zu
ab. Nach Begrüßungsworten der Vorſitzenden, Fürſtin zu
inberg, hielt Pfarrer Lange aus Frankfurt einen
gedanken=
trag über das zeitgemäße Thema „Gemeinſchaftsgefühl und
ungsbewußtſein‟. Die allgemeinen Fragen: „Wo haben
Geneinſchaft eine Verantvortung?” und „Wie können wir
zvortung gerecht werden?” beantvortete er in beſonderem
die Frauen und die Frauenvereine, indem er die
Lebens=
ging, in welchen die Frauen Verantwortung haben, nämlich
rilie gegen den Gatten, die Kinder und die Dienſtboten, in
de, im Verein und in der Volksgemeinſchaft. Mit
eindrück=
t unterſtrich der Redner, wie ſehr die Fra für ihr Haus
It ihrem Gewiſſen und Gott gegenüber verantwortlich und
ſchuldig ſei. Durch die Betätigung dieſes
Verantwortungs=
entſtünde in unſerem zerriſſeuen Volk auch wieder Gemein=
und Gemeinſchaft ſelbſt.
teren Verlaufe der Tagung empfahl die Vorſitzende die
Wohl=
ung zum Beſten des ebangeliſchen Frauen=Erholungsheims
amſtadt. Die Loſe zu 50 Pf. ſind bei jedem Vereinsmitglied
entlichen Verkaufsſtellen erhältlich. Die Vorſteherin des
Naturalgaben für deſſen Haushalt. Mit Dankesworten an
enen und den Hauptredner ſchloß die Vorſitzende die ſehr
rlaufene Verſammlung.
erbemuſeum. Wir machen noch einmal auf die
Vortrags=
m Handwerk” aufmerkſam, die in dieſem Winter
e zu
werbemuſeum veranſtaltet wird. Die Redner ſind
auswär=
des Muſeums, die auf dieſe Weiſe zur Erhaltung des
Ge=
ms beitragen wollen. Es iſt zu heffen, daß ihre
Ausfüh=
itwillige Hörer finden. Die Vortragsreihe wird heute
g, den 12. d. M., um 8,15 Uhr, durch einen einführenden
Profeſſor Haupt eröffnet. Der Eintritt iſt frei.
äum. Am 12. November begeht Herr Heinrich Schick,
in der Chem. Fabrik E. Merck, wohnhaft Landgraf=
Georg=
ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum.
ſches Landestheater. Ein Walzertraum. Die
Erſt=
dieſer Operette von Oskar Straus fand am Sonntag im
s des Landestheaters den ſtürmiſchen Beifall des
Publi=
ine Reihe von Da Capos erzwang. Die nächſten
Wieder=
den Mittwoch, den 13., Samstag, den 16., und Dienstag,
ember, ſtatt.
dienstag, geht im Großen Haus Kleiſts Luſtſpiel „
Am=
in der Inſzenierung Karl Eberts in Szene (Miete A,
Uhr).
inen Haus findet heute eine Aufführung von Mozarts
ung aus dem Serail” mit Käthe Walter, Regina
ſen Herren: Otto Stadelmaier, Eugen Vogt, Heinrich Kuhn,
nann in den Hauptrollen ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Karl
ſte Wiederholung von Verdis Oper „Troubadour”
nierung Arthur Marie Rabenalts und Wilhelm Reinkings
ig, den 15. November, im Großen Haus angeſetzt. In
die=
ng ſingt Franz Tibaldi zum erſten Male den Luna. Die
ſptpartien ſind beſetzt mit den Damen: Roſe Landwehr,
3 ſowie mit Hans Grahl.
ße Erfolg des Sheriffſchen Schauſpiels „Die andere
der Inſzenierung Günter Haenels gibt Veranlaſſung, das
er Woche dreimal anzufetzen. Die Vorſtellungen finden
15., Samstag, den 16. und Sonntag, den 17. November,
im Kleinen Haus ſtatt.
ademie=Konzert: Alice von Schrötter=Coroſa,
nen Arien= und Liederabend im 4. Akademie=Konzert am
n 18. d. M., beſtreitet, verdieit bei ihrem hieſigen
Erſt=
nz beſondere Beachtung. Die große und ſchöne
Soran=
tadellos gebildet, wie man es heuté wohl ſelten findet.
Stimmcharakter, Darſtellungsweiſe paaren ſich bei dieſer
ut einer vollkommenen Einheit. Wo die Wiewer Sängerin
trat, überall hatte ſie einen großen, durchſchlagenden
Er=
eichnen. Der Beſuch dieſes Abends kann deshalb nicht
empfohlen werden. Karten von 1,50 bis 6 Mk. im Sekre=
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36,
rſtube Alfreb Bodenheimer. Am 25. Nobember wird der
iſ he Abend der Bücherſtube Alfred Bodenheimer
ſtattfin=
einen Saale des Saalbaues ſpricht der Schriftſteller Kurt
er das Thema „Juſtiz und Sittlichkeit”. Tucholſky, noch
unter ſeinen Pſeudonymen Peter Panter, Jgnaz Wrobel,
ger, Caſper Hauſer, iſt eine der begabteſten und ſchärfſten
ſeutfchen Journalismus. Seine Zeitugsaufſätze und vor
urch Ironie und Satire ausgezeichneten Bücher haben ihm
ſtiker einen großen Kreis von intereſſierten Leſern
ge=
geſichts der Vertrauenskriſe der Juſtiz wird dieſer Vortrag
ind kulturpolitiſch intereſſierten Darmſtadt einen
anregen=
ieten. Kartenvorverkauf am 18. November in der
Bücher=
ſeimer.
das Nkolausfeſt des Heſſiſchen Roten Kreuzes, das am
n 7. Dezember, im Städtiſhen Saalbau ſtattfindet, ſind die
en im vollen Gange. Mit den Proben des Märchenſpiels
nacker und der arme Reinhold” iſt begonnen. Heute ſchon
ſagen, daß auch das diesjährige Nikolausfeſs ſich würdig
wei Jahren abgehaltene anreihen wird, deſſen ſich noch alle
en, die es beſucht haben. Auch dieſes Mal werden Buden
ſtände aller Art, ſowie eine reich ausgeſtattete Tombola
erfreuen, die dadurch Gelegenheit haben, ihr Scherflein
mſerer Wohlfahrtszwecke beizutragen.
ſpolitiſche Fragen. „Was bringt die Zukunft?”, das iſt die
an ſich täglich immer wieder vorlegt.
Arbeitsloſenverſiche=
elltenverſicherung, KrankenberſichKung ſind Helfer in der
das ſelbſtverſtändliche Beſtreben insbeſondere des
Afa=
e Einrichtungen auszubauen. Am kommenden Mittwoch
Fekretär des Allgemeinen freien Angeſtelltenbundes,
Bern=
ig=Berlin über „Der Kampf des Afa=Bundes
rtſchritt in der Soziailpolitik‟. Der Referent
agen eingehend behandeln (Siehe heutige Anzeige.)
Ein neues Café.
Herr Leonhard Jöſt, bisher Beſitzer des Café=eſtuumnts „Bur
Oper”, eröffnete geſtern ſein neues Café im Lloyd=Haus, Ecke Rhein=
und Grafenſtraße. Nicht ſehr groß iſt dieſes neueſte Darmſtädter Café,
doch iſt es eine ſehr gemütliche, vornehme Gaſtſtätte geworden, die ſich
mit Recht vornehmes Familiencafé nennen darf. Der Entwurf der
Innenausſtattung ſtammt von der Fa. Fratſchner und zeugt von
beſtem Geſchmacksniveau. Nicht aufdringlich in den Farben, ein
zurück=
haltendes Silbergrau im Stoffbezug der Wände, in den Fenſtern
phau=
taſtiſcher Schnuck mir exotiſchen Vögeln, ein großes, farbenprächtiges,
ornamentales Gemälde von Profeſſor Kurt Kempin und ſehr
gedie=
gene Verkaufs= und Ausſtellungsmöbel geben dem Lokal das Gepräge.
Ein. Gepräge, von dem man ſagen kann, daß es einer Forderung des
Oberbürgermeiſters Mueller entſpricht, zur Hebung des Fremdenverkehrs
in Darmſtadt ſchöne Gaſtſtätten zu ſchaffen, woron der Vorſitzende
der Gaſtwirte=Innung, Herr Schmitz, erinnerte. Eine ganze Anzahl
von Freunden der Familie Jöſt und von offiziellen Perſönlichkeiten
hatten ſich zu der kleinen Eröffnungsfeier geſtern vormittag
eingefun=
den. Herr Leonhard Jöſt begrüßte ſeine Gäſte herzlichſt, beLauerte
aber, daß die ebenfalls geladenen behördlichen Vertveter nicht erſchienen
ſeien. Der künſtleriſche Schöpfer der neuen Gaſtſtätte, Herr Fratzſchner,
begrüßte auch ſeinerſeits die Erſchienenen, wies darauf hin, daß Herr
Leonhard Jöſt als Fachmann längſt beſten Ruf genießt, daß darum die
Hoffnung ſicher berechtigt ſei, daß dieſes jüngſte Darmſtädter Geſchäft
von all denen freudigſt begrüßt werden dürfte, die Freude an
ange=
nehmem und ſchönem Gaſtſtättenaufenthalt haben. Sein Hoch galt der
Familie Jöſt.
Herr Alfred Schmitz als Vorſitzender der Gaſtwirte=Innung ſprach
im Namen dieſer und in dem der Familienangehörigen herzlichſte
Glück=
wünſche aus. Er erinnerte an die der Eröffnung vorausgegangenen
Schwierigkeiten, hierbei beſonders bevonend, daß merbwürdigerweiſe ſich
gerade die Konditoren=Innung gegen die Konzeſſionserteilung an einen
Kollegen ausgeſprochen hatte. Grundſätzlich ſei es berechtigt, daß zu
den Konzeſſionsgeſuchen ſich die Innungen zu äußern haben. Die
Gaſt=
wirte=Innung ſelbſt habe wö hentlich 6—8 derartige Geſuche
auszuar=
beiten. Die Gutachten dürften aber ausſchließlich ſachlicher Art ſein
und nicht von Konkurrenzgründen beeinflußt werden. Allen
Wider=
ſtänden zum Trotz ſei nunmehr eim, wenn auch kleines, aber ſchönes
Familiencafé geſchaffen worden, das ſicher dazu beitragen werde, dem
Wunſche des Herrn Oberbürgermeiſters Mueller entſprechend, den
Ver=
kehr in Darmſtadt zu heben. Mit den herzlichſten Glückwünſchem
ver=
binde er den Ausdruck der Hoffnung, daß das neue Geſchäft blühen
und gedeihen möge.
Herr Tiſchler (Schloß=Café) überbrachte die Glüchwünſche des
Heſſiſchen Kaffeehausbeſitzerverbandes und erörterte bei dieſer
Gelegen=
heit in für den Laien intereſſanter Weiſe die ungeheuren
Schwierigkei=
ten, unter denen zur Zeit die geſchäftlichen Unterehmen aller Art,
beſonders aber die Gaſrſtätten, angeſichts der ſteigenden Anſprüche des
Publikums zu leiden haben, das ſich nicht darauf beſchränke, gute
Qua=
lität der Waren zu verlangen, ſondern das auch erwarte, daß Lokale
mehr als zu verantworten iſt, der Erneuerung unterzogen werden.
Das ſei ein Grund für den Mangel an Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Viele Blumen und Glückwunſche, die im Laufe des Vormittags
ein=
gingen, zeugten von der Geſinnung, die dem neuen Unternehmen
ent=
gegengebracht wird. — In wirkſam angebrachten Schaukäſten ſtellt
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Kera=
miken aus.
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— Arien= und Liederabend im Kleinen Haus. Hans Grahl,
der Heldentenor des Landestheaters, deſſen Leiſtungen als Cavaradoſſi,
Don Joſé, Canio, Bajazzo, Rhadames, Othello, Floreſtan, Max in
Freiſchütz, Parſifal, Lohengrin, Walter Stolzing, Erik und Sly den
ungeteilten Beifall der Darmſtädter kunſtfreudigen Theaterbeſucher und
der Preſſe gefunden hat und wohl zu den ausſichtsreichſten Vertretern
ſeines Faches zählt, gibt am Donnerstag, 14. November, im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters einen Lieder= und Arien=Abend.
Herr Grahlt ſingt u. a. von Schumann „Widmung”, von Schubert
„Sehnſucht”, „Muſenſohn”, von Tſchaikowſky aus „Eugen Onegin”:
„Wohin ſeid ihr entſchwunden”, aus „Tannhäuſer”: Romerzählung.
Die Mitwirkung des in Mitteldeutſchland ſehr geſchätzten und beſonders
in Weimar beliebten Heldenbaritons Carl Heerdegen vom
Deut=
ſchen Nationaltheater Weimar bedeutet eine ſtarke Steigerung des
künſt=
leriſchen Programms. — Carl Heerdegen iſt einer der beſten
mittel=
deutſchen Liederſänger, und ſein kraftvoller Bariton und
verinnerlich=
ter Vortrag werden bald die Zuhörer begeiſtern. Er ſingt an Liedern
unter anderem von Schumann „Frühlingsfahrt”, „Belſazar”, von
Händel „Wo weilſt du‟, „Ich ſah dein Begehren” aus „Roſalinde”, von
Wagner „Wahnmonolog” aus „Meiſterſinger”. Hans Grahl und Carl
Heerdegen werden außerdem folgende Duette vortragen: von
Schu=
mann „Blaue Augen hat das Mädchen”, aus den ſpaniſchen
Liebes=
liedern von Verdi „In heiliger Stunde” aus „Nacht des Schickſals”,
„So höre”, Schluß des zweiten Aktes „Othello”. — Am Flügel
be=
gleitet Emil Kaſelitz. Der Kartenverkauf an der Tageskaſſe des
Kleinen Hauſes hat ſchon ſtark eingeſetzt.
— Volkshochſchule. Am Mittwoch, dem 13. November, wird
Wil=
helm Michel ſeine Vorleſungen über das Schauſpiel am Heſſiſchen
Landestheater fortſetzen. Es wird zunächſt nach Wunſch die Beſprechung
von „Dreigroſchenoper” fortgeſetzt, dann in neue Betrachtung von „Der
Heſſiſche Landbote” und „Amphitryon” eingetreten. Die Vorleſungen
finden im Saal 138 der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Die Beſprechung
des muſikaliſihen Teils von „Dreigroſchenoper” iſt auf Montag, den
18. November, verlegt worden. Der Lehrgang Erd= und Heimatkunde
Heſſens, geleitet von Oberl. Ehrhardt, am Dienstag jeder Woche,
fin=
det von 19,30—21.15 Uhr ſtatt.
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Wir machen unſere Mitglieder
hiermit darauf aufmerkſam, daß am Donwerstag, dem 14., abends um
8 Uhr, in der Johanneskirche eine geiſtliche Abemdmuſik, von der
Kurrende der Johannesgemeinde veranſtaltet, ſtattfindet. Der Eintritt
dazu iſt frei. Wir bitten um gute Beteiligung.
— Stenugraphie. Unter Hinweis auf die geſtrige Anzeige macht
die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”, Handwerkerſchule, Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, auf die heute abend in ihren
vorgenaunten Unterrichtsräumen beginnenden neuen Kurſe in
Reichskurzſchrift aufmerkſam und lädt zum Beſuch derſelben ein.
Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.
Helia
bringt im Gegenſatz zu dem jetzt erleidgten U.T.=Programm zwei ſehr
gute Filme. „Ein Grab am Nordpol” iſt nicht nur ein
erſchüt=
terndes Dokument aus der Geſchichte des Kampfes um den Nordpol.
Dieſe Expedition der Gebrüder Snow in din nordiſchen
Eismeer=
regionen auf der Suche nach den Ueberreſten der Karuk=Beſatzung, einer
zwölf Jahre vorher verſchollenen Expedition, erſchütternd, wie nac)
ſchwerſten Strapazen die Gebrüder Snow die Neſte ſowohl des Zeltes
wie der unter dieſem liegenden Skelette der toten Gelehrten; finden, die
hier einem grauſamen Geſchick erlagen. Kein Tagebuch, keine
Aufzeich=
nung gab Kunde vom Ende dieſer Verſchollenen, wohl aber fand man
noch all ihre Gerätſchaften, fand, noch Konſervennahrung und d. a.
Neben dieſem ernſten Dokument bietet dieſer Film aber noch eine Fülle
von wundervollen Bildern aus den nordiſchen Eisregivnen, aus einem
ſtändigen Kampf mit Wellen und Eis und Schnee, aus erdrückender
Einſamkeit. Von ſtärkſtem Intereſſe ſind auch — abgeſehen von der
Tat=
ſache, daß immer wieder Bedauern mit den Geſchöpfen der Natur
auf=
kommt, die keinem Menſchen etwas zu leide tun und, wäre der Menſch
nicht, in dieſen Regionen ein Märchendaſein führen könnten — die
Jag=
den auf die Bewohner des Eismeeres und des ewigen Eiſes: Robben,
Walroß, Walfiſch und Eisbär.
Auch der zweite Iilm „Angſt” erhebt ſich weit über den
gewohn=
ten Durchſchnitt. Die ſchwache Stunde einer Frau iſt eine ganz
aus=
gezeichnete Verfilmung, der Novelle von Stefan Zweig, die vor nicht
gar zu langer Zeit an dieſer Stelle beſprochen wurde. Die Verfilmung
hält ſich eng an die Novelle, wenigſtens ſoweit Inge Duhan und ihre
Ehe in Frage kommt. Mehr Freiheiten geſtattet die Regie Hans
Steinhoffs ſich in der Schilderung des Ehelebens der Gegenpartei,
des lebensluſtigen Dr. Born und ſeiner ebenſo lebensfreudigen Frau.
Außer dem Erzählen der Fabel gibt die Verfilmung Gelegenheit, eine
Fülle köſtlicher Bilder und Bildfolgen aus den paradieſiſchen
Landſchaf=
ten am Mittelmeer und ſonſtwo zu zeigen. Sehr gute Filmdarſtellung
geben Olga Brink, Vivian Gibſon, Margit Mänſtad, Henrh
Edwards, Guſtav Froehlich und Bruno Kaſtner. Auch die
kleine Inge Landgut als Suſi verdient lobende Erwähnung. * *
Schwurgerichk.
Wegen Meineids und Anſtiftung dazu ſtehen zwei Perſonen
aus Beusheim unter Anklage.
Die eine der beiden Angeklagten ſoll vor dem Oberlandesgericht
Darmſtadt am 26. Februar d. Js. wiſſentlich ein falſches Zeugnis unter
Eid abgegeben haben, indem ſie in dem Eheſcheidungsprozeſſe des
Mit=
angeklagten beſchwor, ſie und dieſer hätten ſich niemals geküßt oder
ſonſt Zärtlichkeiten ausgetauſcht, auch ein Verkehr habe niemals
zwi=
ſchen ihnen ſtattgefunden; auch habe der genannte Mitangeklagte nie
ein Anſinnen dieſer Art geſtellt, er habe ihr auch niemals Briefe
ge=
ſchrieben. Der Mitangeklagte ſoll die erſtere zum Meineid angeſtiftet
haben."
Die Angeklagte iſt Witwe ſeit 1927. Aus der Ehe iſt ein 6jähriger
Knabe hervorgegangen, der ſich bei deren Eltern befindet. Die
An=
klage behauptet, daß beide Angeklagte, die ſich von Kindheit kennen,
im Mai 1928 Verkehr gepflogen hätten. Im Juli 1928 ſei die Witwe
Haushälterin bei einem der geladenen Zeugen, der von ſeiner Frau
getrennt lebte, geworden. Dem Zeugen habe ſie den Verkehr auch
da=
mals geſtanden; auch mit dieſem ſei ſie in Verkehr getreten.
Die Angeklagte iſt ſeit 16. September 1929, der Angeklagte ſeit
3. Oktober 1929 in Unterſuchungshaft.
Gelegentlich des gleichzeitigen Beſuches der Oberhambacher
Kirch=
weihe ſetzte das Ehezerwürfnis des geſchiedenen Angeklagten ein; man
machte gemeinſchaftlich auch weitere Ausflüge. Von Heiratsabſichten
war öfter die Rede.
Die Angeklagte iſt im weſentlichen geſtändig, bei dieſem Geſtändnis
belaſtet ſie den Mitangeklagten hinſichtlich der zur Anklage verſtellten
Anſtiftung.
Der Mitangeklagte gab eine Beeinfluſſung der damaligen Zeugin
zu, beſtritt aber, und beſtreitet auch jetzt noch eine Anſtiftung zum
Meineid, da dieſe wohl gewußt habe, daß ſie zur Zeugnisverweigerung
berechtigt ſei. Die von ihm an die Zeugin gerichteten Briefe ſtehen
damit allerdings nicht in Einklang.
Anzufügen bleibt noch, daß die Ehe, um die es ſich hier handelt,
am 8. Juli 1929 geſchieden wurde.
Die Verhandlung und Beweisaufnahme ſpielte ſich dank der
ge=
wandten Leitung des Vorſitzenden raſch ab.
Der Staatsanwalt beantragt gegen die des Meineids Angeklagte
unter Anwendung der im Geſetz vorgeſehenen Strafmilderung eine
Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, gegen den der Anſtiftung Ange
klagten, dem dieſe Milderung nicht zugute kommt, ein Jahr Zuchthaus.
Der Verteidiger der Angeklagten glaubt auch die Strafmilderung
des § 157 B. 2 StGB. um deswillen heranziehen zu können, weil die
Zeugin nicht darüber belehrt worden ſei, daß ſie die Beeidigung ihrer
Ausſage verweigern könne. Die Angeklagte habe zweifellos unter dem
ſtarken Einfluſſe des Mitangeklagten geſtanden; ſchließlich genieße ſie
einen guten Ruf, ſie ſei bei der Zeugenausſage zum erſten Male vor
Gericht geweſen. Es möge auf die geſetzlich zuläſſige Mindeſtſtrafe
erkannt und die Unterſuchungshaft angerechnet werden. Der
Vertei=
diger des Angeklagten betont, daß nur die Ausſage der Mitangeklagten
diefen belaſte; ein hinreichender Nachweis in der Richtung zur
Anſtif=
tung ſei nicht geführt. Auch hier wird um Anrechnung der
Unter=
ſuchungshaft gebeten.
Das Urteil erkennt wegen Meineides auf ſechs Monate
Ge=
fängnis unter Anrechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft, wegen
Anſtiftung dazu auf 1 Jahr 2 Monate Zuchthaus unter Anrechnung
von einem Monat Unterſuchungshaft.
Damit ſchließt die Tagung.
— Hausfrauenbund. Der vierte und letzte Vortrag unſerer
volks=
wirtſchaftlichen Vortragsreihe f.
ſet heute abend um 8 Uhr im
Muſik=
ſaal des Saalbaues ſtatt. Herr Dr.
ſeiger behandelt die Frage: „Was
muß die Frau vom Geldweſeu wiſſen?‟ Dieſes Thema iſt für jede
Haus=
frau unendlich wichtig. Wir laden Mitglieder und Nichtmitglieder zit
zahlreichem Beſuch herzlich ein.
Sichergeſtelltes Fahrrad. Bei der Bürgermeiſterei Sprendlingen
(Kreis Offenbach) wurde ein Herrenfahrrad ſichergeſtellt, deſſen
Fabrik=
nummer und Farbe unbekannt iſt. Das Rad hat ſchwarzen Rahmen,
ſchwarze Felgen mit rotem Mittelſtreifen, Keiltretlager, deutſchen
Len=
ker, Außenlötung, Torpedofreilauf. Die Bereifung trägt die Aufſchrift:
Fulda Extra la. Auf dem Rahmenſchild ſteht Rud. Fries. Das
Fahr=
rad rührt vermutlich aus einem Diebſtahl her. Eigentumsberechtigte
werden gebeten, beim Polizeiamt Darmſtadt, Zimmer 26, vorzuſprechen.
Seite 6
Dienstag, den 12. Tovember 1929
Die ſozialdemokrakiſche Herrſchaft
in den Auminanen.
Uns wird geſchrieben:
Mit einem Heer von rund 46 000
Kommunalpoli=
tikern tritt die Sozialdemokratie in den Kampf um die
Nat=
häuſer und die Kreisämter. Sechsundvierzigtauſend
einheitlich geſchulte, von Kampfeswillen beſeelte, beſoldete oder
ehrenamtlich tätige Bürgermeiſter und Landräte,
Stadtverord=
nete, Kreistagsmitglieder uſw. uſw. ſtehen einem uneinheitlich
organiſierten, in ungezählten Parteien, Gruppen,
Intereſſenver=
tretungen und lächerlichſte Gebilde zerfallenden, ſich gegenſeitig
bekämpfenden Bürgertum gegenüber. Kein Wunder, daß die
Sozialdemokratie, trotz aller Sünden einer zehnjährigen
Mißwirt=
ſchaft, mit Zuverſicht in den Kampf geht und hoffen kann, aus der
törichten und verbrecheriſchen Zerſplitterung des Bürgertums
ihren Vorteil zu ziehen. Man muß wiſſen, was die
Sozial=
demokratie will, um zu erkennen, was an Abwehr nötig iſt.
Die im Vorjahre herausgekommenen kommunalpolitiſchen
Richtlinien der Sozialdemokratie geben Aufſchluß darüber, was
ſie für kommunalpolitiſche Endziele hat. Sie enthalten u. a. die
Forderung, daß es den Kommunen durch geſetzgeberiſche
Maß=
nahmen ermöglicht werde, die Wirtſchaft ihres Bezirkes „im
Sinne der Gemeinwirtſchaft umzuformen und die dem
Kapitalis=
mus innewohnende Tendenz zur Verelendung des Volkes durch
eine umfaſſende Fürſorge zu bekämpfen.” Mit dieſem Satz iſt
klipp und klar ausgeſprochen, daß man trotz der miſerabelſten
Erfahrungen von 10 Jahren weiter ſozialiſieren und
kommunali=
ſieren will, um eine Sozialpolitik treiben zu können, die,
unab=
häugig von der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der
Steuerzah=
ler, ein ſeit Jahrzehnten verſprochenes Paradies ſchaffen ſoll.
Zur Erreichung des Zweckes erſtrebt man ein
Reichskommu=
naliſierungsgeſetz, das die Privatwirtſchaft gegenüber
der Gemeinde entrechten und neue Gebiete der kommunalen
Be=
tätigung erſchließen ſoll. Auch wir ſind der Meinung, daß
ge=
meindliche Unternehmungen auf einigen Gebieten wünſchenswert,
ja unerläßlich ſind, wir denken dabei an
Verkehrsunternehmun=
gen, an Organe der Geſundheitspflege, an Gas=, Waſſer=,
Elektri=
zitätswerke. Darüber hinaus wünſcht aber die Sozialdemokratie
die Möglichkeit, auch andere Betriebe zu kommunaliſieren; ſie
deukt an Apotheken und Lichtſpiele, an Lebensmittel= und
Brenn=
ſtoffverſorgung, an ſtädtiſche Güter und Möbelfabriken uſw. uſw.
Was auf dieſem Gebiet möglich iſt, erkennt man an Frankfurt,
vvo unter ungezählten Regie= und ſtädtiſchen Betrieben eine
Hausrat=G. m. b. H., ein Baſaltwerk, eine Autodroſchken=G.mb.H.,
Weingüter, Landwirtſchaftliche Gutshöfe und die Bewirtſchaftung
der Krontaler Mineralquelle aufgezählt werden. Berlin weiſt
252 kommunale Wirtſchaftsbetriebe auf, unter ihnen Druckereien,
Fleiſchwerke mit Gefrierfleiſchhandel, Sägewerke, Sargfabrikation,
Beſohlanſtalten und die durch den Sklarek=Skandal berühmt
ge=
ſvordene Berliner Anſchaffungsgeſellſchaft, die keinen Zweig der
Privatwirtſchaft unbehelligt läßt.
Wenn es an dem wäre, daß dieſe ſtädtiſchen Betriebe
Ueberſchüſſe abwerfen würden, die entweder zur
Steuerſen=
kung oder zur Durchführung notwendiger ſozialpolitiſcher
Forderungen verwandt werden könnten, ließe ſich darüber
reden. Aber das Gegenteil iſt der Fall; ſie koſten Geld und
belaſten die Allgemeinheit.
Frankfurt iſt gezwungen, einen großen Teil dieſer
Regiebe=
triebe abzuſtoßen, nachdem ſie ungeheuere Summen gekoſtet haben
und zahlreiche ſelbſtändige Privatbetriebe in ihrer Exiſtenz
ge=
ſchmälert oder gar zum Ruin gebracht haben.
So iſt es überall: derartige Regiebetriebe bringen nichts
ein, koſten Geld und ſtellen gegenüber den gleichartigen
Pri=
vatbetrieben eine unlautere Konkurrenz dar, da ſie durch
Steuererleichterungen und monopolartige Vergünſtigungen in
beträchtlichen Vorteil geſetzt werden.
Es liegt in dem Sinne ſozialiſtiſcher Politik, daß man, ſolange
das Ziel der weitgehendſten Kommunaliſierung nicht erreicht iſt,
durch eine drückende Steuerpolitik der Privatwirtſchaft das Leben
ſchwer zu machen ſucht. Während z. B. von den oben
genann=
ten 252 Berliner kommunalen Betrieben nur 28 Gewerbeſteuer
und 151 Umſatzſteuer bezahlen, hat man in der gleichen Zeit, in
der dieſe Betriebe entſtanden, von Jahr zu Jahr die
Gewerbe=
ſteuern erhöht, alſo der Privatwirtſchaft nicht nur durch die
Kon=
kurrenz, ſondern auch durch Steuererhöhung dazu die Exiſten,
gefährdet. Dieſe ganze Eiitwicklung, die in allen Städten mit
ſozialiſtiſcher Mehrheit, — häufig leider nur dadurch eine
Mehr=
heit, daß bürgerliche Parteien Hilfsſtellung leiſten —,
feſtzu=
ſtellen iſt, führt ſyſtematiſch zum Zuſammenbruch des
gewerb=
lichen Mittelſtandes. An dieſem rächt es ſich bitter, daß er
durch Wahlfaulheit, durch Zerſplitterung und Eigenbrötelei
häu=
ſig ſelbſt zu den üblen Zuſtänden beigetragen hat und dazu
ver=
half, daß es dahin kam. daß diejenigen die Mehrheit haben, die
die Steuern wohl bewilligen, aber nicht ſelbſt bezahlen.
Aber noch auf einen anderen Punkt ſozialiſtiſcher
Gemeinde=
politik ſei hingewieſen: die Sozialdemokratie wünſcht, daß die
Wahl der Beamten
durch die Gemeindevertretungen erfolgen ſoll. Daß dieſe
For=
dernug auf nichts anderes hinausläuft, als auf eine Politiſierung
der Beamtenſchaft, iſt jedem klar, der mit offenen Augen durch
die Gegenwart geht. Wir haben in Darmſtadt bei der Wahl
des Oberbürgermeiſters ein Muſterbeiſpiel parteipolitiſcher
Be=
amtenholitik erlebt. Das Kompromiß, das hierbei geſchloſſen
wourde, wird, wenn die ſozialdemokratiſchen Wünſche Wirklichkeit
ſverden, eine alltägliche Erſcheinung ſein; vom Nachtwächter bis
zum höchſten Verwaltungsbeamten wird man nach der
Partei=
zugehörigkeit fragen, und daß hierbei die Sozialdemokratie mit
aller Rückſichtsloſigkeit ihre Geſinnungsgenoſſen unterbringen
wird, weiß jeder, der einen Einblick in die ſtädtiſchen Verhältniſſe
und Aemter hat; wir brauchen bei dieſer Feſtſtellung nicht erſt
uach Berlin zu ſehen: unſere heſſiſche Landeshauptſtadt und
manche unſerer Propinzſtädte ſagen bereits heute dem
Wiſſen=
den gennig.
Von dieſer letzten Betrachtung aus kommt man unwillkürlich
zu einer Auseinanderſetzung mit der gerade im Bürgertum
vielſach vertretenen Auffaſſung, daß
„die Politik nicht auf das Rathaus gehört.”
Dieſe Behauptung wäre richtig, wenn nicht gerade, wie
vor=
her dargelegt wurde, die Sozialdemokratie ſeit Jahren ſyſtematiſch
und beharrlich die Politik zur Grundlage auch ihrer
kommunal=
politiſchen Betätigung gemacht und auf dieſe Art einen
beträcht=
lichen Vorſprung gegenüber einem Bürgertum gewonnen hätte,
das glaubt, ohne politiſche Einſtellung Kommunalpolitik machen
zu können. Auch auf dem Rathaus gibt es kulturelle,
ſozial=
politiſche und auch wirtſchaftliche Fragen zu löſen, die nicht durch
„berufsſtändige” oder wirtſchaftspolitiſche Einſtellung entſchieden
tverden können. Die Zeiten ſollten vorbei ſein, wo man ſich
be=
ſonders klug und weiſe dünkt, wenn man ſich „unpolitiſch”
ge=
bärdet; wenn die anderen die Politik ins Rathaus tragen, kann
ſie das Bürgertum nicht durch ungezählte ſogenannte
unpoli=
tiſche Liſten daraus vertreiben. Hier helfen nur die großen
Parteien, die durch ihre weltanſchauliche Grundlage und durch
ihr Programm dem der anderen etwas gleichwertiges entgegen
zu ſetzen haben. Möchten recht viele Wähler am 17. November
begreifen, daß auch der Kampf um die Rathäuſer politiſch
aus=
zutragen iſt!
Wohin mit abgelegken Kleidungsftücken?
Faſt in jedem Haushalt finden ſich abgelegte, aber noch brauchbare
Kleidungsſtücke, Wäſche, Schuhe und Strümpfe, für welche die
Haus=
frau keine Verwendung mehr hat. Alle dieſe Sachen können vielen armen
Menſchen noch die beſten Dienſte leiſten und manche Not lindern.
Täg=
lich kommen durchreiſende und arbeitſuchende Wanderer in erheblicher
Zahl nach Darmſtadt und erbitten Unterſtützung. Groß iſt
insbeſon=
dere die Nachfrage nach Schuhen. Um hier wirkſam helfen zu können,
haben ſich im Jahre 1924 Darmſtädter Wohlfahrtsverbände mit der
Stadtverwaltung zuſammengeſchloſſen und die
Hausbettelbekämpfungs=
ſtelle beim Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt gegründet. Ueber
die Tätigkeit dieſer Stelle legen die in dieſer Zeitung regelmäßig
erſchei=
nenden Berichte Rechenſchaft ab. Die Hausbettelbekämpfungsſtelle
be=
darf der tatkräftigen Mithilfe der Einwohnerſchaft, wenn ſie ihre
Auf=
gaben erfüllen ſoll. Sie bittet daher ebenſo herzlich wie dringend um
ſchenkweiſe Ueberlaſſung von brauchbaren Bekleidungsgegenſtänden jeder
Art. Die Sachen werden auf ſchriftliche oder fernmündliche (
Stadtver=
waltung Nr. 3500) Nachricht ſogleich abgeholt.
— Kriegerverein Darmſtadt. Würdig des glänzenden Vortrags
des Kam. Dr. Kulz „Deutſclands Charakterköpfe in der
Monatsver=
ſammlung am 12. Oktober wickelte ſich die am Samstag, dem 9. d. M.,
m Bürgerhof ſtattgefundene, ſehr gut beſuchte Monatsverſammlung ab.
Zunächſt fand die Ehrung für Verdienſte um das Kriegervereinsweſen
und langjährige Mitgliedſchaft ſtatt. Das Haſſia=Ghrenkreuz wurde an
die Kameraden Cölſch, Kugler, Lückers und Salzmann ausgehändigt;
erner erhielten Abzeichen für langfährige Mitgliedſchaft, und zwar die
Kameraden Fiſcher und v. Lynker für 50=, die Kameraden Eidenmüller,
Frhr. v. Hahn und Glaubrecht für 40= und die Kameraden Appel,
Friehl, Henſel, Hummer, Kempf, Kilian, Lantelme, May, Sandmann,
Schulz und Wedler für 25jährige Mitgliedſchaft. Daran ſchloß ſich an
der Vortrag des Kam. Major Krauße d’Awis: „Der Vormarſch der
deut=
ſchen Truppen in Rußland (Ukraine) mit Lichtbildern, der nach faſt
1½,ſtündiger Dauer den ungeteilten großen Beifall der Zuhörer fand.
Muſikvorträge umrahmten die überaus ſchöne Veranſtaltung.
— Stiftungsfeſt des kath. Kirchenchors St. Martin und Marien.
Am Sonntag hat der katy. Kirchenchor St. Martin und Marien
an=
läßlich ſeines ſiebten Stiftungsfeſtes einen Feſtabend veranſtaltet. Der
Konkordiaſaal war überfüllt. Die Einleitung der abwechſlungsreichen
Vortragsfolge bildete der Chorgeſang Ehre ſei Gott in der Höhe” von
Hauptmann. Der Vereinsvorſitzende, Georg Ballweg, ſowie Pfarrer
Daus und Kaplan Hang ſprachen kurze, herzliche Begrüßungsworte.
Mit gefälliger Altſtimme gab Klara Herber, anſprechend auf dem
Pianoforte, das die Firma Nikolaus Berg gütigſt zur Verfügung
ge=
ſtellt hatte, von Klavierpädagogen Franz Müller begleitet, reichlich
Proben ihres künſtleriſchen Vermögens. Sie ſang einige Lieder von
Arnold Mendelsſohn und errang mit dem bekannten „Spinnerliedchen
in der Reimannſchen Bearbeitung einen ſolchen Beifall, daß ſie ſich zu
einer Zugabe verſtehen mußte. Der Vereinsdirigent, Kammermuſiker
Karl Lindner, ſchenkte zwei Hornſoli: Ständchen” und „Barcarole‟
von Matys, die ebenfalls mit ſtarkem Beifall aufgenommen wurden.
Die Pointe der Feſtfeier bildeten das Geſangsſpiel „Geſtörtes
Ständ=
chen” von Mewes, eine luſtige Pantomime und ein Tanzbild, das
Bal=
lettmeiſterin Fernande Robertine einſtudiert hatte und Lieſel
Mayer ausdrucksvoll auf dem Klavier begleitete. Alle drei
Darbie=
tungen fanden infolge ihrer wohlgelungenen Wiedergabe ſtürmiſchen
Applaus. Der Kirchenchor ſelbſt konnte überſtarken Beifall ernten mit
„St. Martinsfeſt” von Mendelsſohn. Tanz und gemütliches
Beiſam=
menſein beſchloſſen die ſchön verlaufene Feſtfeier, die erneut bewies,
welcher Beliebtheit der Kirchenchor St. Martin und Marien in weiten
Kreiſen ſich erfreut.
— „Der deutſche Kaufmann im Lichte kolonialer Kulturtätigkeit”
lautet das Thema des Lichtbildervortrages des Herrn Gouvernements=
Sekr. a. D. L. Dietz, welcher am Mittwoch, den 13. November, 20.30
Uhr, im G.D.A.=Heim, Riegerplatz 3, ſtattfindet. Der Vortrag iſt von
einer ganzen Reihe bunter Lichtbilder begleitet, die zum größten Teil
von dem Vortragenden, der jahrelang in Oſtafrika tätig war, ſelbſt
auf=
genommen wurden. Herr Dietz, der als vorzüglicher Redner bekannt
iſt, wird ſein Thema ſo ausgeſtalten, daß es für alle Intereſſe hat,
Der Eintritt iſt vollſtändig frei, Gäſte ſind herzlich willkommen.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Am
Mitt=
woch, dem 13. November, nachmittags 4 Uhr, findet unſere geſellige
Zu=
ſammenkunft auf dem Heiligen Kreuz ſtatt. Eim Mitglied der
Frauen=
gruppe wird intereſſante aktuelle Fragen erörtern. Gäſte willkommen.
— Die Demokratiſche Partei, veranſtaltet am
Mitt=
woch, den 13. d. M., abends 8,30 Uhr, im großen Saale des
Städtj=
ſchen Saalbaues eine öffentliche Wählerkundgebung, in welcher
Reichs=
tagsabgeordneter Dr. Haas=Karlsruhe ſowie die Spitzenkandidaten
des demokratiſhen Wahlvorſchlags für die Stadtratswahlen referieren
werden.
— Deutſchnationale Frauengruppe. An unſer
geſel=
liges Zuſammenſein morgen, Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, bei Sitte,
werden unſere Mitglieder nochmals erinnert. Es wird jedem einzelnen
zur Pflicht gemacht, zu erſcheinen. Herr Stadtrat Schneider und Frau
Stadtverordnete Nick werden ſprechen. Gäſte willkommen.
— Die Volksrechtpartei (Reichspartei für Volksrecht und
Aufwertung) ladet, wie aus der Anzeige in heutiger Nummer
hervor=
geht, für Donnerstag, den 14. November, abends, zu einer öffentlichen
Wählerverſammlung im Städtiſchen Saalbau ein, in der
Landtagsab=
geordneter Rechtsanwalt Hagel=Stuttgart über das Thema „Die
Volks=
rechtpartei und die bevorſtehenden Wahlen” ſprechen wird.
a
Sttamen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Verbffentlichungen unter diefer Ueberſchrift übernimmt die Nebaktion keinertei
Dun=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang
Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nich
drr (inſender verantwortlich.) —
zurückgefandt, die Ablehnung nſcht begründei werden.
Dem Vernehmen nach ſteht die Stadtverwaltung als
Hauseigen=
tüimerin auf dem Standpunkt, das Spannen der Antenne auf ſtädtiſchen
Gebäuden grundſätzlich abzulehnen. Dieſe Stellungnahme
ent=
hebt ſie aber nicht der Verpflichtung, die ſachlichen Gründe dem Mieter
bekannt zu geben, die ſie zu dieſer Stellungnahme und Haltung
veran=
laſſen. Letzten Endes hätte doch das ordentliche Gericht darüber
zu befinden, ob dieſe Gründe ſtichhaltig ſind oder nicht.
Civis.
Tageskalender für Dienstag, den 12. November 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, A 7: „Amphi=
— Kleines Haus, 19.30 Uhr: „Die Entführung aus dem
tryon”
— Orpheum, 20.15 Uhr: Gaſtſpiel Fratellini und
Serai
— Konzerte: Schloßkaffee. — Kinoborſtel=
Revue
lungen: Union=Theater, Helia.
Numme 814
Aus Heſſen.
Jahresverſammlung des Landesverband
Innere Miſſion und des Landesverbandes fi Heſt
Am Mittwoch, dem 13., und Donnerstag, dem 14. No
der Landesverein für Innere Miſſion und der
Landesverba=
in Mainz ſeine diesjährige Jahresverſammlung ab. A
abend um 8 Uhr findet im Saale des evangeliſchen Verei
öffentlicher Gemeindeabend ſtatt, wo noch außer den An
Vorſitzenden des Landesvereins, Pfarrer Wagner=Darmſta
Superintendenten von Rheinheſſen, Oberkirchenrat Zentgra
tor des Landesvereins für Innere Miſſion einen Vortrag
über: „Vom Segensweg der Inneren Miſſion‟. Die Mitg!
lung am Donnerstag vormittag 10 Uhr im Gemeindeſaal de
kirche wird als Jahresbericht einen Vortrag von Direktor R
„Die gegenwärtige Lage der Inneren Miſſion und die dar
entſtehenden Aufgaben” bringen. Von beſonderem Intere
öffentliche Vortrag ſein, den nachmittags 3 Uhr im Galerie
hanneskirche Dr. med. Witineben von der Anſtalt Hephate:
über das Thema „Neue Wege in der Erforſchung und Beh
Schwachſinns mit Berückſichtigung der pſychophyſiſchen Konſt
ten wird. Die genannten Veranſtaltungen ſind für jederm
lich und wird zu denſelben herzlichſt eingeladen.
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m
An. Arheilgen, 11. Nov. Brieftaubenſchläg
Artikel 28 der Verordnung Nr. 308 der Rheinlandkommiſſio
Jahr die in der Gemeinde vorhandenen Brieftaubenſchläge
ſiſchen Behörde zu melden. Darum müſſen alle Beſitzer von fieft
ihre Anſchrift und Angabe des Platzes des Schlages bis zu
bei der hieſigen Polizei melden. Beſonders ſind neu eingerich /2
ſchläge anzuzeigen, da eine unverhoffte Kontrolle durch die (ſat
behörde vorbehalten iſt. Nach Artikel 20 der gleichen. Ver ſnu,
jeder Taubenſchlagseigentümer verpflichtet, eine Stamm
Tauben mit Angabe der Aenderungen in den Beſtänden
ihr
Die Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten ſreu
ginnt dieſen Dienstag im Gaſthaus „Zur Sonne” mit ihre
die=
gen Unterrichtskurſus. Perſonen beiderlei Geſchlechts können ir
nehmen und werden Neuanmeldungen daſelbſt entgegeng
me
Der Arbeiter=Turn= und Sportverein ver
Ite
30. d. M. im Gaſthauſe „Zum Löwen” einen Bunten Ab
ein ſehr reichhaltiges Programm in Ausſicht geſtellt. —
lokale für die am 17. d. M. ſtattfindenden Gemeinderats= ei=
und Provinzialtags=Wahl ſind für den erſten Bezirk in der Gul
halle, zweiten Bezirk in dem früheren Schulhauſe an der Ki
Bezirk im Rathaus, und vierten Bezirk im Gaſthaus „Zu ſu
buche” (Ernſt Jung, Kranichſtein).
0. Erzhauſen, 9. Nov. Gemeinderatsſitzung.
der Kirche: Uebernahme der Koſten. Der Voranſchlag über
zur Renovierung der Kirche wurde durch Herrn Bügermei
bekanntgegeben. Die Koſten für die äußere Inſtandſetzur
aut Voranſchlag 7000 RM., für das Innere 11000 RM.
Kirchenbehörden ſowie mit dem hieſigen Kirchenvorſtand ſit Hier
Beratungen gepflogen worden. Der Bürgermeiſter erſuck ſer
meinderat, zuzuſtimmen, mit dem Hinweis auf die Verpfl ing
politiſchen= zur Kirchengemeinde. Der Gemeinderat beſchlie ſd
Baukommiſſion im Gemeinderat mit der Baukommiſſion de bu
amtes ſtetig mitzuberaten und mitzubeſchließen habe. Ueb die
der Ausführung ſind Verhandlungen vorgeſehen. — Der ſt
mende Verkehr auf der Provinzialſtraße vom Ort zur Bah ſrh
eine Verbreiterung reſp. eine Verlegung des Fußſteiges auf
Seite nach der Bahn. Die Provinzialdirektion Starkenbur Fel
Ausſicht, die Bahnſtraße (Provinzialſtraße) 1930 entſprechen (rz
len, und will betr. Verlegung des Fußſteiges hierüber den ie
rat hören. Unter Genehmigung von Rechnungen, wurden
nungen von der Neupflaſterung der Triftſtraße und der C.
der ſüdlichen Ludwigſtraße vorgelegt und durch den Bürgern Eu
kläung gegeben. Der Koſtenaufwand beträgt 8548,13 RM
ollen aus dem Vermögensbeſtand 1928 4548,13 RM. verwen ſr
und 2840 RM. vom Etat. — Vom 1. bis 15. Dezember
Darmſtadt Führerkurſe für die Freiw. Feuerwehr abgehe
einige Führer zur Teilnahme beſtimmt werden ſollen. — Die
Beleuchtungsanlage wird erneuert; der Koſtenvoranſchlag b
RM. Zum Schluſſe erſucht der Bürgermeiſter den
Ortsvo=
am 24. November ſtattfindenden Einweihung des Ehrenma
Gefallenen im Weltkriege geſchloſſen beizuwohnen.
J. Griesheim, 9. Nov. Für die am 17. November d.
dende Gemeinderatswahl ſind folgende Wahlvorſch
laſſen worden: 1. Wahlvorſchlag, Kennwort: Sozialdemokra
kei; 2. Wahlvorſchlag, Kennwort: Kommuniſtiſche Partei De
3. Wahlvorſchlag, Kennwort: Freie Wählerſchaft. Bei der A
1. nur die amtlichen, im Wahlraum entgegenzunehmenden E
verwendet, 2. nur für eine der zugelaſſenen Wahlvorſchläge
abgegeben, 3. keinerlei Aenderungen auf den Wahlvorſchlägen
men werden. — Nach einer Polizeiverordnung vom 23. Ju
jeder Eigentümer, Beſitzer, Pächter oder Nutzungsberechti
Grundſtücks verpflichtet, bis ſpäteſtens 25. Oktober jeden
den auf dem Grundſtück befindlichen Obſtbäumen und den da
den Baumpfählen Klebgürtel zur Vertilgung der Froſtſpan
legen, andernfalls Beſtrafung bis zu 150 Mark eintreten
nach Feſtſtellung des Feldſchutzperfonals noch viele Grundb
dem Anlegen der Klebgürtel im Rückſtande ſind, hat di
meiſterei die Säumigen aufgefordert, das Verſäumte nachzuh
Feldſchutzperſonal iſt angewieſen, die Bäume genau nachzup
die Säumigen unweigerlich zur Anzeige zu bringen.
F. Eberſtadt, 9. Nov. Spülung des Waſſerle
netzes. Am Mittwoch, den 13. November, wird die
Sp=
nördlichen Ortsteils mit Einſchluß der Ober= und Mühlſtr
der Pfungſtädter Straße, am Donnerstag, den 14. November
lichen Ortsteils am Freitag, den 15. November, die Spülung
tungsnetzes der Villenkolonie vorgenommen. Die Spülung b
weils vormittags um 9 Uhr. Die Waſſerabnehmer wverden
e=
an den genannten Tagen rechtzeitig mit Waſſer zu verſorgen.
zeiverordnung. Durch Polizeiverordnung des Kreise
2. November 1929 iſt die Büſchlerſtraße von der Heidelberge
bis zur Ringſtraße und der anſchließende Feldweg von der
bis an die Sandgrube für den Verkehr mit Laſtkraftwagen gef
Aa. Eberſtadt, 9. Nov. Zur Gemeinderatswah
Gemeinde Eberſtadt, zugleich auch für die Wahl zum Krei
Provinzialtag, in fünf Abſtimmungsbezirke eingeteilt.
De=
mungsbezirk 5 umfaßt die Provinzial=Pflegeanſtalt. Als Vor
den Abſtimmungsbezirken fungieren die Gemeinderäte Meidi!
ter, Heißt, Dächert und Knieß, als Stellvertreter die Gemeind
ſing, Gärtner, Böhme, Quari und Schäfer. — Kirchliche
tag vormittag predigt im Hauptgottesdienſt Pfarrer Orth==
In der Provinzial=Pflegeanſtalt hält den Gottesdienſt Pred
ber. — Feuerwehrball. Der diesjährige Feuerwehrball
willigen Feuerwehr Eberſtadt findet am Samstag, den 16.
ſtatt. Er wird im Schwanenſaal abgehalten. — Zum Har
Jubiläum. Der Geſangverein „Männerquartett Harmd
über Sonntag ſein 40jähriges Beſtehen feiert, wurde am
1889 von 17 Sängern ins Leben gerufen. Die Fahnenweihe
15. Juni 1900 ſtatt. Das 25jährige Jubiläum wurde unmitr
Kriegsausbruch, vom 18. bis 20. Juli 1914, begangen. —
klub. Am Donnerstag abend beginnt der „Schachklub 1924"
lokal „Zur Traube” ein Turnier für Nichtmitglieder. Für
beſten Leiſtungen ſind Preiſe ausgeſetzt. Am 24. November
Rückſpiel gegen die „Schachvereinigung Wiesbaden=Biebrich”, II.
Vorſpiel hatte Eberſtadt mit 7,5:2,5 gelvonnen.
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 12. November 1929
Seite 2
gerſtadt, 11. 2. L. (glere’x Tännerquartett „Harmonie‟
das Feſt ſei 4ügigen iſrehens am Samstag abend im
Zum Be: 1-14f,er uf" cer) uech ein
Jubiläums=
ert; das woh ie: Zuri als uch ſeinem Inhalte nach ſich
nete und vie al,
terr Zes=i.:2geſchichte einen ſchönen
ſtein ſetzte. Dus beuiſche Lied iſt es, das in den verfloſſenen
en — ganz wie die Gründer des Vereins es gewollt haben —
wieder und immer von neuem das Band der „Harmonie”, um
sänger ſchlang. Und dieſes Band der Harmonie machte den
Ver=
rt und ſchuf ihm ſeine achtunggebietende Stellung, die er heute
uze der örtlichen Geſangvercine Eberſtadts einnimmt. Im
Zei=
s deutſchen Liedes ſtand auch die Jubelfeier. Der Verein
er=
ſie mit dem feierlich klingenden „Weihelied” von Mozart. Im
fe des Abends kamen ferner zu Gehör: „Landerkennung” von
ein Chor, bei dem Herr Georg Pfeiffer als Soliſt
mit=
dann: „Die Toten der Heide” von Neumann, „Heute muß es
ſein” von Kern, „Das Dörfchen” von Schubert, „Die
Sternen=
von Schulken, „Wann der Vogel naſchen will” von Kremſer und
hab” von Zander. Die „Harmonie” entzückte — das darf ohne
eibung geſagt werden — durch ihr friſches und natürlich klin=
Stimmenmaterial, das in der Hand ſeines Vereinsdirigenteu,
Knöß, darum ſo gut geborgen iſt, da ihm die Gabe ſchlichter
hitverſtändlicher Darſtellung gegeben iſt, was bei der Jubelfeier
uem deutlich zutage trat. Stäukſter Beifall lohnte das
Dar=
e. Als Gaſt des Abends hörten wir zunächſt Fräulein
Haas=
die ſtimmlich die Erwartungen, die man hegte, vollkommen
Beſonders die Pagen=Arie aus der Oper „Die Hugenotten”
eherbeer und die beiden Lieder „Das Echo” von Schubert und
walben” von Strauß, in denen ſich der Glanz ihrer ſchönen
ſtimme voll entfaltete, löſten ſtarke Begeiſterung aus. Als
In=
talſoliſten hörten wir Herrn Kleinberg=Darmſtadt, einen
den Violinküinſtler, der mit ſeiner „Konzert=Polonäſe” von
Iki das Publikum völlig in ſeinen Bann zwang. Das reiche
Kleinbergs bildete die Grundlage für ſein ungekünſteltes
Ans=
jaffen, das er auch als Leiter des bei der Feier mitwirkenden,
reren jungen einheimiſchen und Darmſtädter Künſtlern
beſtehen=
heſters bewies. Die mit ſtürmichem Beifall belohnten
auserleſe=
rbietungen gaben dem Konzert einen feinen künſtleriſchen
Rah=
weſentlich zum Gelingen des Ganzen beitrug. Hervorzuheben
glänzend wiedergegebene 1. Satz aus der Symphonie Nr. VI
m Paukenſchlag) G=Dur von Haydn, der ſo anſprach, daß der
eil wiederholt werden mußte. Mit den Duetten „Maiglöckchen
Blümelein” von Mendelsſohn=Bartholdy und „Zur Droſſel
er Fink” von Abt warteten zwei bekannte und geſchätzte Kräfte
eins, Herr Chriſtian Schmidt (Tenor) und Herr Carl
dr (Baß) auf, die ihr vorzügliches Stimmenmaterial hören
nd ihrer Aufgabe voll gerecht wurden. Auch ſie ernteten
ſtärk=
fall. Sämtliche Klavierbegleitungen ſpielte Frau Lehrer Knöß,
in ihrer Aufgabe wieder als die rechte Meiſterin bewies. Im
der Feier begrüßte der Vereinsvorſitzende. Ingenieur Carl
dt, die zahlreichen Gäſte, gab einen kurzen Ueberblick über die
e des Vereins, gedachte der Toten und Gefallenen, beſonders
torbenen Ehrenpräſidenten Ludwig Brückner, und im Kriege
en 1. Vorſitzenden Ludwig Sattler in ehrenden und dank=
Forten. Weiter hob der Redner die Verdienſte der übrigen
Füh=
der ſieben Dirigenten (Schäfer, Horan, Fröhlich, Grünbaum,
er, Becker und Knöß), die in der rückliegenden Zeit den
Diri=
ab führten, ſowie die Treue und den Zuſammenhalt der
char lobe d hervor. Mit dem Sinnſpruch „Laßt uns in Tönen
en verſchönen — es adelt das Lied Herz und Gemüt” forderte
zu weiterem treuen Zuſammenhalten auf. Sieben Gründern
eins, nämlich: Adam Dieter, Georg Meyer, Georg Rettig, Adam
Heinricht Roß, Heinrich Strößinger und Friedrich Weizenmüller
der Vorſitzende für 40jährige und Herrn Daniel Böſchen für
e Vereinszugehörigkeit entfdrechende Ehrenurkunden
überrei=
im Namen der Damen des Vereins ſtiftete Frau Edwin Weil
rein eine koſtbare Fahnenſchleife. Ein Ball am Sonntag abend
40=Jahrfeier einen ſchönen Abſchluß.
Eſchollbrücken, 11. Nov. Neue Feldgeſchworene. In
en Gemeinderatsſitzung wurden die Gemeinderäte Georg Kraft
ſtus Hechler ſowie Beigeordneter Schöcker zu Feldgeſchworenen
Die Gebühren der Feldgeſchworenen ſind übrigens um 2 Mk.
Nark erhöht worden. — Zwei 81=Jährige. Dieſſer Tage
die beiden hieſigen Altveteranen Landwirt Heinrich Leicht=
und Schneidermeiſter Georg Freitag ihren 81. Geburtstag be=
Den beiden Altbeteranen wurden Gllüchwunſchſchreiben des
äſidenten überſandt, der gleichzeitig ſein Bild überreichen ließ.
Pfungſtadt, 11. Nov. Erntedankfeſt. In der hieſigen
irche wurde am Sonntag das Erntedanbfeſt feierlich begangen.
rchengeſangberein, der Bläſerchor und die Konfirmandinnen
mit. Pfarrer Strack ſprach über „Was uns der Herbſt zu
t”. Nach dem Feſtgottesdienſt fand eine Abendmahlsfeier ſtatt.
im Nachbarort Hahn wurde das Erntedanffeſt gefeiert.
Dr. Dreſcher=Eſchollbrücken hielt die Predigt. Auch in Hahn
Erntedankfeſt mit einer Abendmahlsfeier verbunden.
Pfungſtadt, 11. Nov. Die Madrigalvereinigung
rofeſſor Dr. Friedrich Noack gibt hier am kommenden Sonntag,
November, in der evgl. Kirche ein Konzert.
Nieder=Ramſtadt, 11. Nov. Gemeinderatswahl. Am
. findet die Wahl der Gemeinderats=, Kreistags= und
Prooin=
nitglieder ſtatt. Die Wahlzeit iſt von vormittags 9 Uhr bis
ags 6 Uhr. Wahllokal für beide Wahlbezirke iſt wiederum das
18 in der Bahnhofſtraße. Die Einteilung der Wahlbezirke iſt
he wie bei den bisherigen Wahlen, ſonach Wahlbezirk 1,
um=
ie Wähler mit den Anfangsbuchſtaben A bis einſchließlich L und
irk 2, umfaſſend die Wähler mit den Anfangsbuchſtaben M bis
zlich 3. Die Stimmzettel für alle drei Wahlen werden den
im Wahllokal ausgehändigt. Zur Verwendung kommt nur ein
Wahlumſchlag, der alle drei Stimmzettel enthält. —
Vieh=
g. Am 2. Dezember I, J. findet eine amtliche allgemeine
ung ſtatt. Dieſe erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, Eſel,
Rind=
hafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Bienenſtöcke. —
Obſt=
chädlingsbekämpfung. Im Laufe der kommenden
urd mit der Kontrolle über das Anlegen der Leimringe an den
men und der Blutlausbekämpfung begonnen. Auf Grund der
den Polizeiverordnung werden die Säumigen die Folgen der
chtung der amtlichen Aufforderungen zu tragen haben, wenn ſie
rziehen, das Verſäumte ſofort nachzuholen.
K. Butzbach, 11. Nov. Unter dem Vorſitze von Landtagsabg.
Lautenbacher=Dieburg tagten hier die heſſiſchen Schreinermeiſter, die
ſich aus allen Teilen der drei Provinzen eingefunden hatten. Der
Ver=
bandsvorſitzende Lautenbacher hieß beſonders die Vertreter der
Regie=
rung, der Handwerkskammer, der Stadt und anderer Behörden
will=
kommen. Regierungsrat Dr. Meier=Friedberg ermahnte die Meiſter
zum feſten Zuſammenſchluß, denn nur durch ſeine Verbände könne das
Handwerk ſeine Intereſſen erfolgreich vertreten. Schloſſermeiſter Heß=
Friedberg ſprach als Vertreter der Handlverkskammer Darmſtadt und
der Nebenſtelle Friedberg. Er erkennt das Beſtreben des Staates, dem
Handwerk billiges Holz zu verſchaffen, dankbar an.
Landtagsabgeord=
neter Prof. Dr. Werner betont, daß ohne gute Organiſation kein
wirt=
ſchaftlicher Erfolg zu erzielen ſei. Die Exiſtenz des ſelbſtändigen
Hand=
werks ſei im Intereſſe des Staates notwendig. Bei Arbeitsvergebungen
müſſen der Staat und die Gemeinden das anſäßige Gewerbe in erſter
Linie berückſichtigen. Bürgermeiſter Dr. Janſen=Butzbach bewillkommt
die Schreinermeiſter Heſſens namens der Stadt. Leider mache ſich der
Rückgang der vor einigen Jahren ausgedehnten Induſtrie Butzbachs
auch ungünſtig auf das Schreinerhandwerk bemerkbar. Butzbach werde
ſeine Handwerker ſtets nach Möglichkeit berückſichtigen. Dr. Reiff=
Fried=
berg ſprichr als Syndikus der Handwerkskammer, Obermeiſter Weigel=
Butzbach begrüßt namens der Schreiner=Innung Butzbach.
Ueber den Geſchäfts= und Rechnungsbericht für das abgelaufene
Jahr ſprach der Landesvorſitzende Lautenbacher. Ein ſchwerer Stoß
für das Schreinerhandwerk war das Freiwerden von 45 000
Zimmer=
einrichtungen, gelegentlich der Räumung der erſten Zone des beſetzten
Gebietes. Die Möbel wurden weit unter dem marktmäßigen Preiſe
verkauft Es haben jetzt Verhandlungen eingeſetzt, um eine derartige
Ueberſchwemmung des Marktes mit Möbeln bei weiteren Räumungen
zu vermeiden. Bezüglich der Jahresrechnung ſtellte er feſt, daß trotz
beſcheidener Mittel kein Fehlbetrag entſtanden ſei. — Punkt 2
behan=
delte die Frage: „Wie können wir mit Erfolg an der Hebung unſerer
wirtſchaftlichen Lage mitarbeiten?” Lautenbacher fuhrt aus: Mit der
Stabiliſierung der Mark begann eine Neuumſtellung der Schreiner, die
Mittel der modernen Technik wurden eingeführt, es konnte alſo mehr
Arbeit geleiſtet werden. Leider aber verlor das Handwerk mit den
Rentnern uſw. ſeine beſte Kundſchaft. Dazu kam die moderne
Kunſt=
richtung mit ihren geraden Flächen und Linien, wodurch die Arbeit
ver=
einfacht wurde. Redner klagt über die Intereſſeloſigkeit vieler Meiſter,
von tauſend Broſchüren ſeien nur 180 abgeſetzt worden. Die
Preis=
wirtſchaft müſſe auf einer geſunden Grundlage aufgebaut werden. Im
Submiſſionsweſen vermiſſe man oft das Verſtändnis der Behörden für
das Handwerk. Einer Aenderung bedürfe die Steuerbelaſtung des
Handwerks und die Ausbildungs= und Tarifpolitik. Nur dadurch, daß
die Meiſter in die politiſchen Parteien gingen, könnten ſie Einfluß auf
die Geſetze gewinnen. Eine geſunde Preiswirtſchaft ſei die Grundlage
der Exiſtenz des Handwerks und der Erhaltung des deutſchen
Mittel=
ſtandes.
Eine lebhäfte Ausſprache ſchloß ſich an den Vortrag. Haſſemer=
Gau=Algesheim ſprach über gemeinſamen Holzbezug der Innung
Bin=
gen; Engelmann=Alzey lehnt die „Hegemak” ab, Heß=Friedberg iſt für
Beſeitigung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen. Regierungsrat
Dr. Meier weiſt darauf hin, daß außer den Städten auch die Regierung
zu Sparmaßnahmen greifen werde, wodurch der Baumarkt ſchwer
ge=
troffen werde. Das Privatkapital ſolle mehr herangezogen werden. Die
Bauſparkonten hätten bisher wenig Erfolg gezeitigt. Bürgermeiſter
Dr. Janſen ſpricht die Anſicht aus: „Solange die
Wohnungszwangs=
wirtſchaft beſteht, ſollte auch die Sondergebäudeſteuer für
Wohnungs=
bau verwendet werden.” Mit der Mahnung: „Hinein in die politiſchen
Parteien!” ſchloß Lautenbacher den Punkt. — Punkt 3 betraf „Neuer
Manteltarif für das Hölzgewerbe und ſeine Auswirkung auf das
Hand=
werk bezüglich der Lehrlingshaltung”. Referent Schmuhl=Worms hält
es entſchieden für einen Mißgriff, daß man die Lehrlingsausbildung mit
der Tarifpolitik verbunden habe zum Schaden des Schreinerhandwerks
und auch zum Nachteil der Lehrlinge ſelbſt. Dieſe Regelung müſſe den
Handwerksorganiſationen überlaſſen bleiben. Die heutigen Löhne, auch
die der Geſellen, ſeien für das Wirtſchaftsleben nicht mehr tragbar. Es
gehe nicht an, daß in der Ausbildungszeit Löhne bis zu 75 Pfg. die
Stunde bezahlt werden müßten.
Geſchäftsführer Köhler hielt einen Vortrag über die Handwerker=
Novelle und deren Wahlen. Die Handwerkskammer erhält darnach ſtatt
ſeither 38 Mitglieder künftig 45, zu denen noch ein Fünftel zugewählt
werden kEnne, alle in die Handwerkerrolle eingetragenen Handwerker
ſeien wahlberechtigt. Heſſen habe 41 000 Betriebe, auf das Gewerbe der
Schneider kämen 6, Schuhmacher 4, Schreiner 3 Sitze uſw. Auf jede
Provinz ſolle einer kommen. Redner ſchlägt vor, für Oberheſſen den
Schreinermeiſter Haubach, Starkenburg Hai, Rheinheſſen Engelmann.
Die Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl der ſeitherigen Herren:
Landesvorſitzender Abg. Lautenbacher, Stellvertreter Schmuhl=
Worms, Geſchäftsführer, Schriftführer und Rechner Köhler, ſowie die
Vertreter der drei Provinzen.
In einer einſtimmig gefaßten Entſchließung an die Regierung
der=
einigte die Tagung alle in den Referaten und Verhandlungen
ausge=
ſprochenen Forderungen und Wünſche des Schreinerhandwerks.
Proteſt gegen Verſorgungsabbau.
Ah. Der Landesverband Starkenburg—Rheinheſſen des
Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigter
und Kriegerhinterbliebenen hielt in Bingen, ſeinen 6. ordentlichen
Verbandstag ab. Der Landesverbandsvorſitzende Mosbach
be=
grüßte die Delegierten des Verbandes und die Ehrengäſte, die ſehr
zahlreich ſich eingefunden hatten, und umriß das Weſen und die
Auf=
gaben des Zentralverbandes deutſcher Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen, in großen Zügen. Ein großer Teil der Ehrengäſte
aut=
wortete in kürzeren Erwiderungsanſprachen. Jeder Redner brachte
zum Ausdruck, daß er die unzulängliche Verſorgung der Kriegsopfer,
anerkenne und beſtrebt ſei, an einer beſſeren Ausarbeitung des
Ver=
ſorgungsrechtes mitzuhelfen. Nach der Begrüßung ging die
Verſamm=
lung zu einer würdigen Gefallenenehrung über. — Dann ſprach der
1. Verbandsvorſitzende Butterbrod=Berlin über: „
Zentral=
verband deutſcher Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen im Kampfe um die Verſorgung und
Fürſorge‟. Von dem Geſichtspunkt ausgehend, daß die
Oeffentlich=
keit viel zu wenig über die Not der Kriegsopfer unterrichtet ſei, ja oft
ſogar annehme, daß es den Kriegsopfern ſehr gut gehe, führte der
Redner aus, daß die neue Generation rückſichtslos über die geprüfte
Kriegsgeneration fortſchreite und mit dem immer mehr Vergeſſen der
Kriegsopfer vom Staat ſie auch abſteigend ſchlecht behandelt würden.
Es wurde folgende Entſchließung gefaßt: „Der 6. ordentliche
Ver=
bandstag des Landesverbandes, Starkenburg—Rheinheſſen
des Zentralverbandes deutſcher
Kriegsbeſchädig=
ter und Kriegerhinterbliebenen nimmt mit ſtärkſter
Ent=
rüſtung Kenntnis von dem im Gange befindlichen Verſorgungsabban
mit ſchwerer kataſtrophalen Auswirkung. Der Verband fordert die
ſo=
fortige Einſtellung der Abbaumaßnahmen und die unverzügliche
Wei=
terführung der in zahlreichen Punkten ungenügenden Verſorgung und
Fürſorge der Kriegsopfer.”
Nach einer Mittagspauſe fand nachmittags eine geſchloſſene Tagung
ſtatt, in der interne Angelegenheiten zur Sprache kamen. Die
Vor=
ſtandswahl ergab eine Wiederwahl des geſamten Vorſtandes. Der
An=
trag Darmſtadts, den Sitz des Landesverbandes nach Darmſtadt zu
ver=
legen, wurde abgelehnt.
Zwei Tote, mehrere Verletzte.
Jn Weifenau und Budenheim ereigneten ſich am Sonntag zwei
Fälle von Gasvergiftungen, von denen der Weifenauer noch
einiger=
maßen glimpflich ausging, während der Budenheimer zwei Todesopfer
forderte. Das Ehepaar Valentin Hofmann jr., Budenheim, fand
man, als man in die Wohnung gewaltſam durch Zerſchlagen der
Fen=
ſterſcheiben des Schlafzimmers eindrang, tot vor. Nach dem Befund
des herbeigerufenen Arztes ſoll der Tod der beiden durch
Gasvergif=
tung Sonntags früh gegen 2 Uhr eingetreten ſein. Ein
Sachverſtän=
diger des Mainzer Gaswerks kontrollierte die Leitung und konſtatierte,
daß der Hahn am Gasrohr geöffnet war, und daß ſich der Schlauch
zwiſchen der Anſchlußleitung und dem Gasherd durch den ſtarken Druck
des Gaſes gelöſt und an einem Ende eingeriſſen war. Damit iſt
vor=
läufig feſtgeſtellt, daß die Eheleute am Abend vor dem Schlafengehen
den Hahn der Gasleitung zu ſchließen vergaßen. Das Zimmer wurde
polizeilich geſchloſſen und wurde von der Staatsanwaltſchaft Mainz am
Montag, früh einer eingehenden Beſichtigung unterzogen. — Die
Ehe=
frau Hermann Höhn=Weiſenau, deren 13jähriger Sohn und
eine zweijährige Enkelin wurden am Sonntag morgen bewußtlos im
Schlafzimmer aufgefunden. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte
Gas=
vergiftung feſt. Die Feſtſtellung ergab, daß am Küchenlicht der
Gas=
hahn nicht dicht geſchloſſen war. Während Frau und Enkelin ſich raſch
wieder erholten, wurde der Sohn in das Städtiſche Krankenhaus Mainz
gebracht. Lebensgefahr iſt nicht vorhanden.
8
— Waſſerſtandsnachrichten vom 11. November. Rhein: Hüningen
0,60 Meter, Kehl 1,79 Meter, Maxau 3,49 Meter, Mannheim 2,10
Meter, Mainz —0,02 Meter, Bingen 1,15 Meter, Kaub 1,24 Meter,
Köln 0,88 Meter. Main: Schweinfurt 0,55 Meter, Würzburg 0,62
Meter, Lohr 0,90 Meter, Groß=Steinheim 2,29 Meter, Frankfurt 2,89
Meter, Koſtheim Staatspegel —0,44 Meter, dto. Waſſertiefe 1,52 Meter,
dto. Fahrtiefe 1,22 Meter.
— Hirſchhorn, 11. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
10. November 0,64 Meter, am 11. November 0,58 Meter.
— Gernsheim, 11. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
10. November 0,81 Meter, am 11. November 0,87 Meter.
Die Abgg. Glaſer und Gen. beantragen, die im November d. J
fälligen Pachtgelder für fiskaliſche Grundſtücke den Pächtern bis zum
Februar 1930 zinslos zu ſtunden. Es iſt zur Zeit nicht möglich,
Frucht zu verkaufen, es ſei denn zu Schleuderpreiſen, die für die
Wirtſchaft jedes Einzelnen erhebliche Verluſte mit ſich bringen. Die
übrigen Einnahmen aus den landwirtſchaftlichen Betrieben reichen
ge=
rade aus, um die laufenden Ausgaben zu decken.
Die Abgg. Weſp, Späth und Gen. beantragen: Der
Land=
tag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung
dahin vorſtellig zu werden, daß die Reichsregierung alsbald, folgende
Geſetzesvorlagen ausarbeitet und dem Reichstag vorlegt, in denen das
Folgende enthalten iſt:
1. Schaffung eines Tarifvertragsgeſetzes. Beſeitigung der anläßlich
des Eiſenſtreiks hervorgetretenen Mängel im Schlichtungswefen.
Geſetzliche Maßnahmen, um bis zur endgültigen richterlichen
Ent=
ſcheidung die Anerkennung für verbindlich erklärte Schiedsſprüche
zu erzwingen. Begrenzung des Streitwertes bei Tarifſtreitigkeiten.
2. Schaffung eines Arbeitsvertragsgeſetzes mit endgültiger Regelung
der Frage des ſogenannten Betriebsriſikos und Lohnfortzahlung
in den Fällen des 8 616 BGB.
3. Rechtliche Sicherung der älteren Arbeiter; Verbeſſerung des
Kün=
digungsſchutzgeſetzes.
4. Ausdehnung des im Betriebsrätegeſetz vorgeſehenen
Kündigungs=
ſchutzes auf Kleinbetriebe, einſchließlich landwirtſchaftlicher
Be=
triebe.
5. Ausdehnung des Enrlaſſungsſchutzes der Betriebsvertreter auf
Wahlkandidaten und Wahlvorſtandsmitglieder.
6. Schaffung eines Hausgehilfengeſetzes.
Seite 8
Dienstag, den 12. Lovember 1929
Rummer
Auſtaf:
Das Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt
hat beſchloſſen, ein neues chirurgiſches Krankenhaus zu errichten. Es
hat ſich immer deutlicher herausgeſtellt, daß die vor 40 Jahren dem
Hauſe angefügten Krankenſtationen nicht mehr dem Bedürfnis der
Gegenwart genügen. Die Zahl der gepflegten Kranken hat ſich in
dieſer Zeit mehr als verdoppelt; es erwies ſich vor allem unmöglich,
in dem alten Hauſe den Anforderungen gerecht zu werden, die die
moderne Chirurgie in techniſcher Beziehung ſtellt (Operationsräume,
Aufzug uſw.). Wollte man das Krankenhaus auf der Höhe heten,
ſo war ein Neubau unumgänglich. Der Vorſtand des Eliſabethenſtifts
beſchloß daher, einen Neubau zunächſt für die chirurgiſche Station zu
errichten.
Die bedeutenden Koſten (zirka 600 000 Mark) können nicht von dem
Eliſabethenſtift getragen werden, das durch die Inflation ſein
geſam=
tes mobiles Vermögen verloren hat und ſchon unter erheblicher
Schul=
denlaſt ſteht.
Es wendet ſich das Haus mit der Bitte um tatkräftige Hilfe an die
weiteſten Kreiſe: an die dankbaren Patienten, die in unſerem Hauſe
erfahren durften, wie Gott ärztliches Können und ſchweſterliches
Dienen ſegnen kann; an alle Kreiſe, die es erkennen, was der Dienſt
der Aerzte und Schweſtern des Eliſabethenſtifts für die Bevölkerung
Darmſtadts und der ganzen Provinz Starkenburg bedeutet haben; an
Freunde der evangeliſchen Diakoniſſenarbeit, denen daran gelegen iſt,
daß die Diakoniſſen, die in ganz Heſſen jährlich Zehntauſenden von
Kranken zu dienen haben, ſo gut, wie es nur möglich iſt, in dieſem
Krankenhaus ihres Mutterhauſes vorgebildet werden.
Wir bitten um große und kleine Gaben, die wir auf das
Poſtſcheck=
konto des Eliſabethenſtifts Nr. 3050 „Krankenhaus=Neubau” bei der
Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt, Hügelſtraße, einzuzahlen oder zu
überweiſen bitten.
Darmſtadt, im Oktober 1929.
Der Ehrenausſchuß.
Landesbankdirektor. Dr. Arnold, Geh. Obermedizinalrat. Dr Balſer,
Staatsrat Balſer, Pfarrer Berck=Roßdorf, Vorſitzender des Heſſiſchen
Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes, Berg, Direktor der Landw.
Genoſſenſchaft, Landeskirchenrat Bernbeck=Okarben, Staatsrat Block=
Darmſtadt, Bochow, Direktor der Filiale Darmſtadt der Deutſchen
Vank, Bohnenberger, Direktor der Heag, Oekonomierat Breidenbach=
Dorheim. „Brink, Direktor der Darmſtädter und Nationalbank
Daum=
ſtadt, Sanitätsrat Dr. Brüning, Vorſitzender der Heſſiſchen
Aerzte=
kammer, Profeſſor Adolf Buſch=Baſel, Dr. Dahlem, Vizepräſident
des Heſſiſchen Evangeliſchen Landeskirchenamtes. Oekonomierat Dr.
Dehlinger=Weilerhof, „D. Dr. Diehl, Prälat der Heſſiſchen Evangel.
Landeskirche, Frau Miniſterialrat Emmerling, Adalbert Graf zu
Erbach=Fürſtenau Erlaucht, Eliſabeth Fürftin zu Erbach=Schönberg
Durchlaucht, Vorſitzende des Verbandes der Evangel. Frauenvereine
Heſſens, Alexander Fürſt zu Erbach=Schönberg Durchlaucht, Geheimer
Oberkirchenrat a. D. D. Dr. Flöring, Provinzialdirektor Gebhardt=
Darm=
ſtadt, Wilhelm Graf und Herr von Schlitz gen. von Görtz Erlaucht,
Schlitz, Provinzialdirektor Graef=Gießen, Bankdirektor Grießbauer=
Gießen, Frau Dr. O. Gros=Darmſtadt, Profeſſor Dr. Gundermann=
Friedberg, Reichsgerichtsrat Dr. Güngerich=Leipzig, Oekonomierat
Henſel, Präſident der Landwirtſchaftskammer, Archivrat Dr.
Herr=
mann, Präſident des Evangel: Landeskirchentags, D. Dr. Cornel
Frei=
herr Heyl zu Herrnsheim, Schloß Herunsheim, Vorſitzender des Guſtav=
Adolf=Vereins, Freifrau Ludwig Heyl zu Herrnsheim=Worms,
Pro=
feſſor Dr. Heyl, Miniſterialrat, Darmſtadt, Schulrat Jockel=Worms,
Kaufmann Kahlert=Darmſtadt. Direktor Dr.=Ing. e. h. Klefenz=
Darm=
ſtadt, Rechtsanwalt und Notar Dr. Kleinſchmidt=Darmſtadt, Fabrikant
A. Koch=Aſchbach i. Odw., Korell, Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft,
Negierungsrat Dr. Krebs=Darmſtadr. Oberſtudienrat Profeſſor Lampas=
Friedberg, Geueralkonful, Karl, Mayer=Darmſtadt, Geheimrat Dr.
Willy E. Merck=Darmſtadt, Oberbürgermeiſter Mueller=Darmſtadt,
Ober=
kirchenrat und Superintendent Dr. Müller=Darmſtadt,
Dr. Neumann,
Präſident der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen,
Sanitätsrat Dr.
Noellner=Darmſtadt, Kammerherr Freiherr von Oetinger Barkhaus=
Wieſenhütten Karlshof, Profeſſor Dr. W. Peterſen, v. Profeſſor an
der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt, Vorſtandsmitglied der A.E.G.
Berlin. Direktor Pfotenhauer der Firma E. Merck, Darmſtadt, Dr.
med. Pöllot=Darmſtadt, Oberbürgermeiſter Nahn=Worms. 9
beſitzer Ramdohr=Darmſtadt. Erbmarſchall Riedeſel Freiherr
bach Ludwigseck, Fabrikant Dr. Röhm=Darmſtadt, Pfarrer
Direktor des Heſſiſchen Landesvereins für Innere Miſſion
Geheimrat v. Römheld Exz., Darmſtadt, Hofrat Paul Sand
ſtadt, Dr. med. Sartorius=Schaafheim, Vorſitzender, des
Kreisvereins Dieburg, Sanitätsrat Dr. med. Sior=Darmſta?
germeiſter Schätzel=Guntersblum, Staatsrat i. R. Schliephake=D
Profeſſor Dr. Schlink, o. Profeſſor an der Techniſchen
Darmſtadt, Dr. med. K. Schlippe, Vorſitzender des ärztliche
vereins Darmſtadt. Direktor Schrauth=Darmſtadt, Redakt
Streeſe, Vorſtand des Landesverbandes Heſſen des Reichs=
Deutſche Preſſe, Darmſtadt, Landeskirchenrat Stroh=Darmſtad
gerichtspräſident i. R. Theobald=Darmſtadt, Oberforſtrat Dr.
Darmſtadt, Vorſitzender der Evangel. Männervereine Heſſe,
vinzialdirektor Geheimrat Dr. Uſinger=Mainz, Landes
D. Waitz=Darmſtadt, Bankdirektor Weiler=Darmſtadt. Ver
händler Winter=Heidelberg, Buchdruckereibeſitzer R. L. Witti
ſtadt, Profeſſor Dr. Wöhler, o. Profeſſor an der Techniſchen
Darmſtadt, Regierungsbaumeiſter E. Wolfskehl=Darmſtadt,
kirchenrat und Superintendent Zentgraf=Mainz, Dr. med. Z
Neuſtadt, Vorſitzender des ärztlichen Kreisvereins Erbe
Der Vorſtand des Eliſabethenſtifts:
Ihre Königl. Hoheit Großherzogin Eleonore von 4
Protektorin.
Pfarrer Beringer, Fabrikant Doerr=Nieder=Ramſtadt, Synd
jur. Gauß, Studienaſſeſſor Dr. Grünewald, Dr. med.
Staatsrat Dr. Hellwig, Pfarrer Heß, Pfarrer Hickel, Vorſt
Eliſabethenſtifts, Fürſtin Carl zu Hohenſolms=Lich Du=
Oberin Minna Kähler, Miniſterialrat i. R. Klingelhöffer,
Klingelhöffer=Reichelsheim, Frau Landgerichtsdirektor Kolb, (
rat Dr. Kolb, Pfarrer a. D. Nebel=Laubach, Frau Renz,
Niedeſel zu Eiſenbach Ludwigseck. Obergewerberat Sandoz,
kirchenrat und Superintendent Wagner=Gießen, Pfarrer Wa
Göns, Pfarrer Waldeck, Profeſſor D. Weimar, Oberlandes
rat Dr. Werner, Staatsminiſter a. D. von Wuſſow, Vorſitzer
Vorſtands, Profeſſor Dr. Zander.
Uhre Vermählung
geben bekannt
PeterHuck U, Frau
Ell.. geb. Kamia.
Im Oktober 1928.
(17798
Am Freitag, den 8. November, verſtarb.
im 80. Lebensjahre unſere liebe Mutter
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Katharina Batz
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durch einen janften Tod von ihrem ſchweren
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Die trauernden Hinterbliebenen:
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Wenckſtraße 18.
Dankſagung.
Für die vielen Berreiſe liebevoller Anteilnahme, ſowie für
die zahlreichen Kranzſpenden bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen
Frau Eliſabeihe Späth
geb. Marx
danken wir herzlich. Beſonders Dank ſagen wir Herrn
Pfarrer Bernhard für die tröſtenden Worte am Grab.
Die Beerdigung ſindet am Donnerstag, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſfatt. (17800
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Späth
Familie Wilh. Hoffmann.
Asbach, den 8. November 1929.
(17783
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Mutter, Schwiegermutter, „Großmutter,
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ver 314
Dienstag, den 12. November 1929
Seite 9
Von
italieniſche Tc aje.
Fratellini ſeien
nd Herr vor „
e=
linzufügte, ſie ſeien Wunder
ig und Geni
eitgſie und Weisheit, fuhr ich
Jahren in
eire: in Paris, ſie
anzu=
e Fahrt ma
teire erigkeiten. Es ge=
Gewohnheiten meiner frühſten Jugend, einen Zirkus
wo ich ihn finde. Dieſe Luft hat mich immer be=
Manege und ſchöne Pferde, die beiſpielloſen
Albern=
lowns, der Flitter der Akrobatinnen und die Höhe
ge von Damen in wundervollem Sitz geritten wurde,
rs das Sägemehl, das unter ihren Hufen in die
te, hat etwas Unvergeßliches an Erinnerung. Ein
jie Symbolkraft der Beweglichkeit und des Glanzes,
en ausmachen. Man ſieht durch das Entzücken
hin=
e Vergänglichkeit. Dazu kommt eine leichte Ironie
aſein, da im Zirkus alles übertrieben wird. Ich
„, daß ein Mann, der „Den Herrn des Todes”
dar=
er aus der Kuppel herunterſprang und von einer
hre wie ein Fiſch verſchluckt wurde, vor ſeinem
Gedicht über die Gefahren ſeiner Nummer vortrug.
ie ich beobachtet haben, daß die Akrobaten die meiſten
gewiſſen überall in der Welt gleichen ſpitzen Schreien
unter allen Umſtänden Herzklopfen machen. Die
eleuchtungen des Zirkus ſind alle übertrieben, die
keineswegs ſo wild wie ſie künſtlich gemacht
wer=
dieſe Atmoſphäre von Zigeunertum und Bravour
ihrer Ungeniertheit jeweils bis zur Atemloſigkeit
s ein rumäniſcher Dorfzirkus unter den blühenden
imen ſeiner Heimat war oder eine
Savoyarden=
gernſee oder Barnum, der in einem halben Dutzend
lleich ſpielte, was ein Blödſinn iſt. Kurz, ich war
auf, in den Fratellini Italiener zu ſehen, welche
ner Raſſe ſein ſollten, die mir ausgeſtorben ſchien,
Clowns.
te mir recht berichtet. Dieſe Leute haben nicht
um=
elt entzückt. Der Cirque d’Hiver iſt ein feſtes Haus,
zeichnet gebaut iſt, daß man die Manege überall
dar etwas von oben her, ſieht, ſo daß man in
vollen=
it mit den Spielern iſt. An dieſem Abend ſah ich
je ausgezeichnet waren, darunter einen Chaplin,
ſterndem Talent ſeine Komik mit der Kunſt eines
rs miſchte, dergeſtalt, daß er das, was die
Trapez=
tletzter Mühe darſtellen, eigentlich ſo nebenbei ſeiner
einfügte. Doch das war alles nichts gegen die
f.
ß ſie wahrſcheinlich beſchreiben, um verſtändlich zu
n ihr Genie liegt. Sie haben nämlich nicht das
s ſie von der Kategorie der Spaßmacher
unter=
ſchon die Commedia dell arte kannte. Sie ſind
voll=
sk, ſcheußlich bemalt und mit der Phantaſie
ange=
das Koſtüm der Polchinells iſt. Offenbar iſt das
ſich, gewiſſermaßen eine Nation, welche die Geſetze
Kleidung hat. Jedermann kennt dieſe Dinge, die
plin übernommen hat, dieſe unendlichen
Ueber=
s Koſtüms, dieſe Schuhe, dieſe Hoſen, die viele
id, dieſe Perrücken, die ſich ſträuben, dieſe irrſinnigen
Hüte, dieſe Zuſammenſtellung alles Undenkbaren
Trotzdem unterſcheiden ſich die Fratellini in dieſer
rm, die ſelbſt die Geſichter unter zentimeterdicken
lig unkenntlich und unausdrucksfähig zu machen
rſchreckend. Sie beſitzen eben das Genie, welches
ingen und Stimmen eine Charakteriſtik gibt, die
eln unterſchieden hätte.
Sie ſind dadurch ſchon große Künſtler. Das heutige Publikum
kommt nicht auf die Idee, daß Clowns ſo bedeutend ſein könnten,
daß ſie in einem Namen mit den erſten darſtellenden Künſtlern
der Welt genannt werden könnten. Dasſelbe Mißverſtändnis hat
zur Zeit des vierzehnten Ludwig, als die Dichter am Arm der
Herzoginnen ſpazierten, verhindert, daß man Schauſpieler anders
als Zigeuner betrachtete. Kurz, die Fratellini beſitzen jene
un=
heimliche Ausſtrahlung des großen Könnertums, das ſie ſofort
bezeichnet, ſelbſt wenn ſie ſchweigend arbeiten. Ihr Auftreten
dauerte über eine Stunde. Ich ſah Unwahrſcheinliches an
Phantaſie und Einfällen. Die bezeichnendſte Nummer war die
erſte, wo ſie auf der einen Zirkusſeite ſaßen und Inſtrumente
ſpielten, was ihnen verboten wurde. Darauf wanderten ſie auſ
die andere aus und ſpielten dort weiter, was ihnen wieder
ver=
boten ward. Das war alles. Aber wie ſie erſchraken, wie ſie
er=
ſtaunten, wie der Himmel ihnen über ihren phantaſtiſchen
In=
ſtrumenten einfiel, wie erſt einer abſetzte, dann der andere und
wie der letzte einen Ton abſchloß, der ebenſo bitter wie traurig
wie unmöglich komiſch war, dieſe ſhakeſpearſche Miſchung von
Unterwelt und Himmel, das war hinreißend und ohne Zweifel
groß. Vielleicht deutet dies das Weſentlichſte ihrer Kunſt an
Sie ſind eben wie alle großen Komiker eigentlich Figuren der
Tragödie, nur daß ſie es verbergen. Aber die Kraft des
Tragi=
ſchen rollt unter ihnen ebenſo wie unter dem Rokoko die
Revo=
lution krachte. Die Fratellini ſind in der Tat auch im
Maß=
halten zwiſchen ihrem Ernſt und ihrer überlegenen Komik große
Künſtler.
Ich ſah ſie in einer langen Szene, in der ſie mit den üblichen
Späßen jemand photographierten, wozu ſie lange Zeit brauchten.
Plötzlich ging das Magneſium an, explodierte und zerriß einen
von ihnen, der vollkommen verſchwand. Die anderen waren voll
Trauer. Dann fielen die einzelnen Teile des Dritten aus der
Kuppel herunter, Beine, Arme und der Rumpf. Als der Kopf
kam, hob ihn einer auf, küßte ihn, wie Hamlet geküßt hätte und
warf ihn in der gleichen Sekunde mit grauenhafter Sachlichkeit
ſeinem Bruder über die ganze Manege zu. Dieſer ſetzte die
Teile zufammen, wobei er ſich manchmal irrte; ein Leichenzug
kam, ſie beerdigten den Bruder unter wildem Schluchzen. In
die=
ſem Zug befand ſich plötzlich aber der Dritte, Explodierte, unter
ihnen, aber er war der Traurigſte und beweinte ſeinen Tod hinter
ſeinem Sarg am heftigſten. Dieſe Szene iſt unvergeßlich, weil
ſie eine Größe hatte von der Art der Satirſpiele, welche die
Griechen ihren Tragödien folgen ließen, um das eine mit dem
anderen auszugleichen. Dieſe Szene war heroiſch und zeitgemäß
und man lachte eine Stunde darüber.
Ich habe die Fratellini in einer Szene geſehen, die deshalb
unheimlich war, weil ſie ſo echt war, daß nicht ein Millimeter ſie
von der Ironie trennte, die ſie ausdrücken wollten. Sie
paro=
dierten die Duncan, den Wiener Walzer, die Negertänze, den
Tango und die Karſawina. Einer war Herr, der andere Frau.
Sie waren ſo große Künſtler, daß ſie ihre Vorbilder vollkommen
nachahmten. Es war faſt furchtbar, es war eine Art anonyme
Komik.
Ich begreife, daß der italieniſche Botſchafter recht hatte, als
er die Fratellini wohltätige Menſchen nannte, denn ihre
Heiter=
keit war diejenige, welche die verrückten Könige Shakeſpeares
beſaßen. Sie fügten das hinzu, was Herr von Régnier, der ein
erlauchter Dichter und Mitglied der Akademie iſt, die Fülle der
Phantaſie und eine gewiſſe Weisheit nannte. Ohne Zweifel ſind
dieſe Komiker voll Genie, aber auch vollkommen in jener Art des
Genialen, die man einfache Menſchlichkeit nennt. Dies letztere
ausdrücken zu können ſcheint mir das Bedeutungsvollſte nicht nur
dieſer Kunſt.
Ein Wolkenkraßer von 5og Metet Höhe.
Wie hoch können Wolkenkratzer ſein? — Der moderne Koloß von
Rhodos. — Der Straßenverkehr unter einer ſteinernen Stadt.
Sodann ſah ich einen der Fratellini und damit zum erſten
Mal das, was man einen modernen Pierrot=Stil nennen kann.
Dieſe Nummer war außerordentlich. Von drei Scheinwerfern
beſchienen, drei Rieſenſchatten nach den Seiten werfend, ſtand
in der verdunkelten Manege ein Fratellini da, hielt in jeder Hand
eine Ziehharmonika und ſpielte auf dieſem Inſtrument ſchön,
verblüffend und ungeheuer unheimlich. Er ſpielte dieſe
Inſtru=
mente, im Frack und Zylinder, wobei das Inſtrument nach unten
hing. Dieſer Eindruck war derſelbe, wie wenn man E. T. A.
Hoffmann begegnet wäre, fünfzig Jahre nach ſeinem Tod und
er hätte als engliſcher Lord drei Schatten geworfen. Es war
von einer Unheimlichkeit, die ſtärker war, als alle medialen
Sitzungen, die meine Neugier mitgemacht hatte, und es war
gleichzeitig ſpieleriſch und ſchön.
inf. Amerikaniſche Ingenieure haben vor kurzer Zeit den
Grund und Boden von New York unterſucht, um feſtzuſtellen,
wie hoch Wolkenkratzer gebaut werden können. Es hat ſich
ge=
zeigt, daß es ſich um Steinboden handelt, der auch noch bei
Drucken widerſtandsfähig iſt, die durch die höchſten Gebäude
ausgeübt werden können. Die Berechnungen ergaben, daß ſelbſt
Wolkenkratzer von 1000 Meter Höhe möglich ſind, während man
früher annahm, daß bei 200 Meter Höhe ſchon eine Gefährdung
des Grund und Bodens zu befürchten wäre. Dieſe
Berech=
nungen waren durchaus nicht nur rein theoretiſcher oder
wiſſen=
ſchaftlicher Natur, ſondern ſie dienten praktiſchen Zwecken. Eine
photographiſche Aufnahme von New York, die vom Flugzeug
aufgenommen worden iſt, zeigt, daß ſich hier auch nicht mehr
1 Quadratmeter Boden befindet, der noch unbebaut wäre. Aber
andererſeits hat auch wieder Jeder das Beſtreben, ſich in New
York mit einem Geſchäft anzuſiedeln, da hier die Zentrale des
Weltverkehrs iſt. Es werden alſo immer wieder Wohnviertel
abgeriſſen, um rieſigen Wolkenkratzern Platz zu machen, die die
Möglichkeit bieten, dem ſtarken Zuzug von Einwohnern
Unter=
kunft zu geben. Da auf der Erde kein Platz iſt, ſo muß man
ihn in der Luft ſuchen. Die Kunſt der Ingenieure kennt keine
Grenzen mehr, denn es ſind bereits jetzt Wolkenkratzer geplant,
die eine Höhe von 500 Meter haben ſollen. Noch vor kurzer Zeit
war es eine große Ueberraſchung, als die City=Bank Pläne über
den Bau eines Wolkenkratzers über 280 Meter veröffentlichte.
Nun will aber der größte Spekulant von New York Charles
Mojes einen Wolkenkratzer von 500 Meter Höhe bauen, und zu
dieſem Zweck muß er ein ganzes Wohnviertel am Lower=
Boadway, wo dieſe ſteinerne Stadt errichtet werden ſoll, von den
bisherigen Gebäuden befreien, die auch ſchon einen recht
beträcht=
lichen Umfang haben, denn es iſt klar, daß ein ſolcher Rieſenbau
nicht etwa nur die gewöhnliche Erhöhung eines Hauſes darſtellt.
Es iſt eine Stadt für ſich. Da das Haus durch ſeinen ungeheuren
Umfang den ganzen Verkehr des Viertels ſtören würde, ſo wird
es wie der Koloß von Rhodos auf ungeheuren Füßen ſtehen,
die für ſich bereits rieſige Wolkenkratzer ſind und zwiſchen denen
der Verkehr hin und her wogen kann. Von der Großartigkeit
und den ungeheuren Ausmaßen dieſes Wolkenkratzers kann man
ſich heut noch keine Vorſtellung machen. Es genügt, darauf
hin=
zuweiſen, daß in dem einen Haus ungefähr 50 000 Menſchen
wohnen werden, wird alſo eine Einwohnerſchaft haben wie eine
mittlere deutſche Stadt. Selbſtverſtändlich wird in dem Haus
für alles geſorgt werden, was eine derartige große Bevölkerung
braucht, ſo daß die Läden zu ſehr teuren Preiſen vermietet
werden können, denn jeder einzelne Ladenbeſitzer hat bereits die
für ihn notwendige Kundſchaft in demſelben Hauſe wohnen. Von
den Koſten dieſes Rieſenbaues verlautet bisher noch nichts. Der
erſte Anſchlag ſieht einen Preis von ungefähr 100 Millionen
Mark vor. 150 Stockwerke wird dieſes Rieſenhaus haben, das
das höchſte Gebäude der Welt darſtellen ſoll. Nun wartet
Amerika noch auf den Mann, der den Bau eines Hauſes von
1 Kiometer Höhe verkündigen wird.
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gespeicherter Kotmassen in den Därmen. Diese
trägen Massen vergiften Ihr Mut, bringen Ihr
gan-
zos inneres System in Unordnung, und die Folge ist:
Benommenheit und beftige
Kopfsobmerzen
die Ihnen Ihre gute Stimmung und Ihre gauze
Leistungsfähigkeit nehmen, die Sie abgespannt, müde
und matt machen, so daß Sie sich am liebsten am
hallen Tage zu einer Zeit, wo Sie normalerweise
kein Ruhebedürfnis verspüren, aud das Sofa oder
ins Bett legen möchten, weil Ihnen Ihr Dasein
ver-
leidet ist und Sie für nichts zu haben sind.
Und dabei ist es zumeist eine Kleinigkeit, eine
Spielerei, ooloben Zuständen vorzubengen und sie so gut
wie völlig auszuschalten bzw, unmöglich zu machen.
Halten Sie Ihre Därme, Ihr
Ver-
dauungsevetem in Ordnung!
Kruschen bilft Ihnen und Ihrem Inneren. Kruschen
sorgt für regelmäßigen Stuhlgang in milder, nicht
reizender Form Kruschen ist das ideale Abführ-
und Darmreinigungemittel, dabei völlig harmlos in
seiner Wirkung, es durchdringt die Lebenszellen,
entgiftet die Säfte, eutsäuert und verfüngt Ihr
inneres Opstem Beginen Sie noch beute mit
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zu nehmen, da ohne jeden Beigesohmack.
Seite 10
Dienstag den 12 November 1929
Numn
Die Heimkehr der deutſchen Sporkler aus Japan.
Dr. Diem begrüßt die Heimat durch den Rundfunk.
Die Teilnehmer der ſo überaus erfolgreichen Japan=Expedition ſind wieder in Berlin eingetroffen,
von Ehrungen überhauft, teilweiſe im Beſitz neuer ſtolzer Rekorde. — Dr. Diem, der Führer der
Expedition, ſchilderte in kurzen Zügen am Radio die erlebnisreiche Fahrt.
Der „fliegende Güterzug” G 38,
das größte Landflugzeug der Welt, hat ſeinen erſten Probeflug erfolgreich beſtanden
nehmer äußern ſich ſehr befriedigt über die Leiſtungsfähigkeit der neuen Konſtruktion
Gedrungenheit und praktiſchen Raumperteilung einen ganz neuen Typ darſte
Folgen des Bankkraches.
Kaſſel. Eine erſchütternde Alterstragödie hat
ſich am Sonntag nachmittag hier abgeſpielt. Von
der Waldauer Eiſenbahnbrüicke ſtürzte ſich eine alte
Dame in die Fulda. Ein Wärter eilte ſofort mit
ſeinem Rettungsboot zu Hilfe, konnte aber die alte
Frau nur noch als Leiche bergen. Wir wir zu
die=
ſem Vorfall erfahren, handelt es ſich um eine
acht=
zigjährige Malerin, die bei dem Zuſammenbruch
des Bankhauſes André u. Herzog ihr reſtliches
klei=
nes Vermögen verloren hat. Dies iſt bereits der
zweite Fall, der eine Folge des Bankzuſammenbruchs
iſt. Anfangs voriger Woche hat ſich bereits ein
hie=
ſiger Metzgermeiſter aus Gram über ſeinen
Ver=
mögensverluſt das Leben genommen.
Schwerer Straßenunfall.
Ba. Wiesbaden. Geſtern mittag brach
plötzlich Ecke Kirchgaſſe und Marktſtraße der 67
Jahre alte Stadtpfarrer Eidel aus Schwenningen,
zurzeit hier, Ebang. Hoſpiz, Platterſtraße 2,
wohn=
haft, infolge eines Schwächeanfalls bewußtlos
zuſam=
men. Pfarrer Eidel, der mit dem Hinterkopf auſ
den Aſphalt des Fahrdammes und die Schienen
der elektriſchen Straßenbahn aufſchlug, erlitt einen
Schädelbruch. Die Sanitätswache transportierte
Pfarrer Eidel um 12.25 Uhr ins Städt.
Kranken=
haus.
Schweres Autvunglück bei Karlsruhe.
Karlsruhe. Sonntag nachmittag ereignete
ſich in einer S=Kurbe bei Stutenſee ein
folgen=
ſchweres Autounglück. Ein Lieferwagen, auf deſſen
Verdeck ſich ungefähr 25 Angehörige eines
Karls=
ruher Fußballklubs befanden, kam kurz vor einer
dort befindlichen Brücke ins Schleudern und rannte
mit voller Wucht gegen die Seitenmauer der Brücke,
ſo daß dieſe einſtürzte und der Wagen die Böſchung
hinunterfuhr. Dabei wurden die meiſten Infaſſen
herausgeſchleudert und blieben mehr oder weniger
ſchwer verletzt liegen. Vier Schwerverletzte wurden
in das Städtiſche Kraukenhaus nach Karlsruhe
ge=
bracht, während die Leichtberletzten nach Anlegung
von Norverbänden entlaſſen werden konnten.
Maſſenvergiftung in einer Schule.
Bitterfeld. Die erſte Klaſſe der
Peſtalozzi=
ſchule hatte, wie allwöchentlich, Kochunterricht.
Da=
bei wurden Pilze verwendet, die dann, wie üblich,
von den Schülerinnen gegeſſen wurden. Nach Schluß
des Unterrichts klagten bereits einige Mädchen über
Uebelkeitserſcheinungen. Man maß dem aber nicht
allzugroße Bedeutung bei. Gegen Abend ſtellte ſich
jedoch bei etwa 22 Schülerinnen Brechreiz und
Uebelkeit ein. Die Erkrankten wurden im
Kran=
kenhaus ſofort in ärztliche Behandlung genommen.
Die Lehrerin behauptet, die Pilze ſeien von ihr
geprüft und als einwandfrei befunden worden.
Die Schuldfrage beim Deſſauer
Eiſenbahn=
unglück.
Deſſau. Die Unterſuchung über die
Schuld=
frage beim Deſſauer Eiſenbahnunglück durch die
Polizei und Staatsanwaltſchaft hat ergeben, daß
alle techniſchen Einrichtungen einwandfrei gearbeitet
haben. Bei der Vernehmung des Zugführers, des
Weichenſtellers und der übrigen Zeugen iſt
feſtge=
ſtellt worden, daß der Unglückszug mit
unbermin=
derter Geſchwvindigkeit von 60 bis 70
Stundenkilo=
metern gegen die Umlege=Weiche gefahren iſt,
trotz=
dem der Lokomotipführer bei Antritt ſeines Dienſtes
unterſchreiben mußte, daß er die Anweiſung richtig
verſtanden habe, nach der er vor dem Bahnhof
Deſſau ein Ablenkungsgleis wegen Bauarbeiten am
Sonntag befahren müſſe. Durch die hohe
Geſchwin=
digkeit beim Befahren des Abſlenkungsgleiſes iſt
auch zweifellos das Unglück herbeigeführt worden.
Außerdem mag der ſchwere Nebel, der in der Nacht
zum Sonntag in der ganzen Elbniederung lag, am
Unglück mit Schuld ſein. Im Laufe des Sonntags
ſind die Aufräumungsarbeiten ſoweit gediehen, daß
am Montag nur noch die Lokomotive abgeſchleppt
werden mußte. Sodann konnten die Gleiſe wieder in
Ordnung gebracht werden.
Die Braunſchweiger Bankräuber feſtgenommen.
Braunſchweig. Der am 3. November in
der Sparkaſſe, Zweigſtelle der Braunſchweiger
Lan=
desſparkaſſe, ausgeführte Bankraub hat ſeine volle
Aufklärung gefunden. Nach dem das Haupt dieſer
Räuberbande, Hermann Kordun, feſtgenommen
wor=
den war, iſt es inzwiſchen auch gelungen, die beiden
Helfer des K. zu verhaften. Es handelt ſich um
zwei Braunſchweiger, den Schloſſer Wilke und den
Kaufmann Dehne, die ſich nach Bekanntwerden der
Feſtnahme ihres Rädelsführers der Kriminalpolizei
Obermeiſter Weſtphal
der Berliner Steinmetz=Innung erhielt von
der Berliner Handwerkskammer als
beſon=
dere Ehrung den Ehrenmeiſterring und eine
ſilberne Plakette überreicht.
Die ſilberne Plakette,
die Obermeiſter Weſtphal mit einer
Ehren=
urkunde und dem Ehrenmeiſterring (oben)
von der Berliner Handwerkskammer
über=
reicht wurde.
Die Trümmer des bei Marden (England) abgeſtürzten deutſchen Paſſagierflugzeuges „D 903”.
„Revolte” im Polizeigefängnis.
Berlin. Am Sonntag vormittag wurde durch
etwa 15 jugendliche Gefangene im Alter von 14
bis 20 Jahren im Polizeigefängnis am
Alexander=
platz ein Tumult hevvorgerufen, der erſt durch das
Einſchreiten der Wache des Polizeipräſidiums
be=
endet werden konnte. — Den Jugendlichen iſt das
Ranchen im Polizeigefängnis verboten. Einige
die=
ſer Gefangenen hatten ihre Mithäftlinge durch das
falſche Gerücht aufgehetzt, daß das Rauchverbot nur
eine Schikane der Beamten ſei. Als
Aufſichts=
beamte den Saal, in dem die Häftlinge
unterge=
bracht ſind, betreten wollten, fanden ſie die Türen
von innen verſperrt. Gleichzeitig ſtießen die
Bur=
ſchen im Saal Drohungen aus, zertrümmerten
einen Tiſch und einige Stühle und demolierten die
geſamte übrige Einrichtung. Alsdann drehten die
Unruheſtifter die Waſſerhähne auf, ſo daß der ganze
Saal überſchwemmt wurde. Schließlich wurde die
Wache alarmiert, die die verbarrikadierte Tür
er=
brach und die Ruhe wieder herſtellte.
Glockenſtuhlbrand.
Baumbach (Weſterwald). Nachts brannte
der aus Holz errichtete Glockenturm der hieſigen
Kirche nieder. Von den drei im Turm
unterge=
brachten Glocken iſt die eine unter der Einwirkung
der Hitze geſchmolzen, während die beiden anderen
geſprungen ſind. Dadurch, daß der Glockenturm
etwa 30 Meter abſeits der Kirche errichtet iſt, kam
die Kirche nicht zu ſchaden. Die Entſtehungsurſache
des Brandes iſt noch nicht ermittelt.
Verhaftung in der Mordſache Lewy.
Warnsdorf. Unter dem Verdacht, den
ſen=
ſationellen Raubmord an dem Fabrikanten Lelvy
im Walde von Reichenberg am 3 November
be=
gangen zu haben, wurde von der Kriminalpolizei
der 27 Jahre alte Steinbrucharbeiter Zergel aus
der Tſchechoſlowakei verhaftet. Zergel kam an dem
Mordtage durch den Reichenberger. Wald nach
Warnsdorf und fand hier in einem Steinbruch
Ar=
beit. Auf dieſen Umſtand dürfte ſich in der
Hauptſache der Verdacht gründen.
Der Mädchenmörder von Cuxhaven
feſt=
genommen?
Hamburg. Wie die Hamburger
Polizei=
behörde mitteilt, iſt unter dem dringenden Verdacht,
den Mord an der 36jährigen Margarethe Sidel in
Curhaven begangen zu haben, der etwa 40jährige
angebliche Kunſtmaler Ernſt Stoll in der
ver=
gangenen Nacht in Bremerhaben feſtgenommen
worden. Stoll hatte ſeit einiger Zeit
unangemel=
der in Cuxhaven=Döſe gewohnt und war am
Samstag plötzlich aus Cuxhaven verſchſvunden. Die
ſofort angeſtellten Ermittlungen ergaben, daß Stoll
eine Eiſenbahnfahrkarte nach Bremerhaven gelöſt
hatte, wo dann die Feſtnahme erfolgte. Stoll gibt
an, Kunſtmaler zu ſein, und hat auch in
verſchie=
denen Wirtſchaften Cuxhavens Laute geſpielt. Er
wird nunmehr nach Cuxhaben geſchafft und dort
einem eingehenden Verhör unterzogen werden. Die
Vernehmung wird ergeben, ob ſich der dringende
Tatverdacht gegen ihn beſtätigt.
Feuer in dem größten Kieler Lich
Kiel. In dem größten Lichtſpie
den Reichshallen=Lichtſpielen, iſt auf bi
aufgeklärter Urſache in der vergangen
Schluß der Vorſtellung ein Feuer aus bi
durch großer Sachſchaden angerichtet
rend der Vorführungsraum ſelbſt vo
men verſchont blieb, ſind ſämtliche Nek
Veſtibüil, die Vorräume, die Kaſſenrä
vom Parterre zu den Rängen führer
vollkommen ausgebrannt. Perſonen
Schaden gekommen.
Die Staatsanwaltſchaft zum Kulm
Kulmbach. Am Montag, früh he
anwaltſchaft Bayreuth über den Mord
Kommerzienrat Meußdörfer in Kulmb
liche Erklärung ausgegeben, in der m
daß ſie am 5. November früh in ihrem
gefunden wurde, daß die Umſtände auf
Tod ſchließen laſſen, und daß unter de
Verdacht der Täterſchaft Kommerzienr
fer verhaftet und gegen ihn die gerich
terſuchung eingeleitet wurde. Die Frag
dörfer geſtanden hat oder nicht, wird
Schweres Straßenbahnung
Brüſſel. Ein ſchweres Straße
ereignete ſich auf der Strecke Haſſelt—
Sonderſtraßenbahnzug, beſtehend aus 2.
zwei Lokomotiven, der etwa 1000 P
einem Fußballwettſpiel in Tongres
kam auf dem ſogenannten Gefälle von
eine ſolche Geſchwindigkeit, daß an ei
die beiden Lokomotiven ſowie die erſten
aus den Schienen ſprangen. Der vierte
quer auf die Gleife zu ſtehen, ſo da
nächſten Wagen mit voller Wucht gege
rannten und vollſtändig zertrümmert
her konnten 32 Verletzte geborgen wer!
10 Schververletzte. Einem Schaffner 1
Beine abgefahren.
Schweres Unwetter über Si.
und Sardinien.
Rom. In der Umgebung von
ſich ein ſchweres. Unwetter entladen, d
phon= und Telegraßhenleitungen unter
große Ueberſchwemmungen angerichtet
bäche ſind ſo ſtark angeſchwollen, daß z
befindliche Brücken fortgeſpült wurden.
ernehepaar, das ſich vor dem Eindring
ſers retten wollte, wurde am nächſt
Schlamm tot aufgefunden. Ueber Sardit
falls ein anhaltender Wolkenbruch nie
Die ſehr bebölferte Gemeinde Monti iſ
ten Teil überſchwemmt.
Schwerer Sturm über Süd=Nr
Kopenhagen. Wie aus Oslo ge
raſte am Sonntag über Süd=Norwegen
heftiger Sturm, durch den großer Schal
phon= und Telegraphennetz verurſacht
Oslo ſelbſt, wo eine Menge Dachziegel
wurde, war der Sturm von lange nic
lebter Heftigkeit. Längs der Küſte regn
rend es im Binnenland ſchneite.
der
Dr. Duske,
ltliche Vizepräſident des eve
mmer 314
Dienstag, den 12. November 1923
Seite 11
69
iſterklaſſe: Arheilgen—Griesheim 2:2; Pfungſtadt—
Aſchaffen=
ug 6:0 (1:2); Langen—Obernburg 4:3 (3:3); Leider—Erbach
1: Damm—Groß=Umſtadt 6:3 (2:1).
Arheilgen fand ein ſehr hartes Spiel ſtatt, welches zur Urſache
„6 von Griesheim drei Mann und von Auheilgen ein Mann vom
erwieſen wurden. Griesheims Hintermannſchaft verſtand es,
eilger Sturm zu halten.
laßſe: Wolfskehlen-Nauheim 3:3 (0:3); Tgde. Darmſtadt—
arfelden 5:2 (3:0); Groß=Gerau-Büttelborn 1:6 (1:2);
Sprend=
igen—Tgſ. Darmſtadt 3:1 (2:1) Beſſungen-Bickenbach 1:1;
zerſtadt—Bensheim 2:4 abgebr.
ngſtadt und Aſchaffenburg lieferten ſich ein ſchönes, faires Spiel,
burg konnte ſich bis zur Pauſe gut halten. Jedoch nach
Halb=
pten die Gäſte zuſammen, da die glänzende Hintermannſchaft
zeimiſchen jeden Erfolg bereitelte. Afchaffenburg zeigte ſich als
ſympathiſche und faire Maunſchaft. — Langen ſiegte au
Platze nur äußerſt knapp. Erſt kurz vor Schluß konnte Loh
gestreffer erzielen. Es war ein ſehr ſchnelles Spiel, bei dem
en Seiten gute Leiſtungen gezeigt wurden.
heim führte noch bis zur Pauſe 3:0, jedoch dann raffte ſich
len auf, und konnte noch einen wvertvollen Punkt retten.
aumſtadt und Worfelden lieferten ſich ein ausgeglichenes Spiel.
Erſatzleute der Tgde. hielten ſich gut. — Büttelborn holte ſich
„Gerau zwei wertvolle Punkte. Es war ein ſchnelles, aber
hartes Spiel. — In Sprendlingen war der Schiedsrichter nicht
Man lieferte ſich ein Freundſchaftsſpiel, da Tgſ. Darmſtadt
n Verbandsſpiel nicht einverſtanden war. — Bickenbach konnte
ſeſſungen einen wertvollen Punkt holen, den Bickenbach ſeinem
er verdankt. — Das Spiel Eberſtadt—Bensheim wurde 15 Mi=
Schluß vom Schiedsrichter abgebrochen.
Pfungſtadt—Hähnlein 2:3 (1:0); Heppenheim-Roßdorf
(3:1).
Auerbach-Zwingenberg 5:0 (abgebr.); Heppenheim-
Bens=
n 0:0; Tgde. Darmſtadt—Stockſtadt 2:1.
Beſſungen—Tgſ. Darmſtadt 4:1: Worfelden—Walldorf 2:2;
erbach-Zell 0:1; Pfungſtadt—Hüttenfeld 0:1; Crumſtadt—
hu 3:0 (abgebr.); Büttelborn—Eſchollbrücken 9:0 (4:0), Langen
rheilgen 1:6.
Langen—Arheilgen 5:1; Pfungſtadt-—Bensheim 0:4; Beſſun=
Seeheim 9:0; Sprendlingen—Egelsbach 9:0; Auerbach—
ppenheim 6:1.
Turner=Ehrungen.
elten hohe Auszeichnung, der Ehrenbrief der Deutſchen
Tur=
wurde dem Gaumitgliede Jean Meckel, Turnverein
Eber=
liehen. Der Mittelrheinkreis der D.T. verlieh an den ver=
Vorſitzenden des Tv. Eberſtadt, Ph. Brückmann, den
ubrief. Der Main=Rheingau würdigte die Verdienſte der Tur=
Weizenmüller, Wilh. Schäfer, Karl Fließ, Ad. Meher, Jak.
Joh. Wiemer und Steph. Müller, ſämtlich Mitglieder des
ins Eberſtadt, durch Verleihung des Gauehrenbriefes.
D.
ſroß=Zimmern fand am Sonntag bei außerordentlich guter
Be=
der Herbſtgauturntag des Odenwaldgaues ſtatt. 103 Vertreter
Vereinen und zahlreiche Turnfreunde waren anweſend. Ein
ger Vortrag von der Vereinskapelle des Turnvereins Groß=
und herzliche Begrüßungsworte im Sinne Jahns gaben dem
einen ſtimmungsvollen Auftakt. Nach Feſtſtellung der
An=
zliſte hielt der Gauſchrift= und Preſſewart Poth einen inter=
Vortrag über „Turnen und Preſſe”, in dem er in großen
n Turnern die Entwicklung der Turnpreſſe und die Stellung
zur Tagespreſſe vor Augen führte. Ebenſo feſſelnd war auch
äftsbericht des Gauvertreters Dr. Spalt, der allgemein
dank=
immung fand. Aus den Berichten der Fachwarte war zu
ent=
daß der Turn= und Spielbetrieb im Gau rüſtig vorwärts
ind die letztjährigen Gauveranſtaltungen ein voller Erfolg
Gaufeſt 1930 wurde dem Turnverein Erbach i. O., das
Gau=
em Turnverein Groß=Zimmern und das Gauſchwimmfeſt dem
n Groß=Umſtadt zugeſprochen. Sämtliche Anträge wurden zu
riedenheit in echt turnbrüderlichem Sinne und Geiſt gelöſt.
Uhr war die reichbaltige Tagesordnung erſchöpft. Nach Ab=
Liedes „Ein Ruf iſt erklungen” ſchloß der Gauvertreter mit
Dankesworten und einem kräftigen „Gut Heil” den harmoniſch
n Turntag.
die MMehrzahl der Vereine in der D.T. an den Kampfſpielen beteiligt,
und zeigt ſie damit, daß ſie ſich auf dem neuzeitlichen Boden der
Frei=
luftbewegung befindet, ſo ſtehen doch noch einige tauſend Vereine der
Bewegung fern. Immerhin iſt zu bedenken, daß bei dieſer Zählung
alle Vereine und Spielabteilungen unberückſichtigt ſind, die lediglich
in Uebungsſpielen ihres Vereinsbetriebes und nicht in Leiſtungsſpielen
der Wettkämpfe ihre Freude und Erholung auf dem grünen Raſen
ſuchen.
Städtekampf im Kunſtturnen München — Eſſen.
Der Kunſtturnſtädtekampf Muichen — Eſſen brachte am Samstag
den MMünchenern einen zweiten Sieg. Sie brachten es auf 952 Punkte
gegen 897 der Eſſener. Die Münchener konnen damit endgültig den
von dem Eſſener Oberbürgermeiſter geſtifteten Silberſchild gewinnen.
Die ſüddeutſche Vertretung.
Für den Schivimm=Länderkampf zwiſchen Süd= und
Weſtdeutſch=
land, der am 30. November und 1. Dezember in der neuen
Schſwimm=
halle in Stuttgart ausgetragen wird, iſt nun die Wettkampffolge
endgüiltig feſtgeſetzt worden. Sie iſt gegenüber der erſten Austragung
1928 in Gladbeck inſofern verändert, als bei den Herren=Wettkämpfen
eine 3 mal 200 Meter Bruſtſtaffel eingelegt wurde und die Lagenſtaffel
nur noch über 3 mal 100 Meter als ohne Seitſchwimmer ausgetragen
wird. Ebenſo fällt das Turmſpringen weg, da dies in der Halle nicht
möglich iſt. Ferner erfolgt dieſes Mal die Wertung der Damen= und
Herrenwettkämpfe getrennt, da bei der Ueberlegenheit der weſtdeutſchen
Schwimmerinnen die Geſamtwertung ein falſches Bild ergeben würde
Gleichzeitig gibt Süddeutſchland ſeine Mannſchaftsaufſtellung bekannt,
die nur noch ganz geringfügige Aenderungen erfahren kann, da
durch=
weg die beſten Vertreter aufgeſtellt ſind. Nur mußte dabei auf einige
badiſche Schwimmer verzichtet werden, da Baden am gleichen Termin
den Rückkampf gegen Elſaß=Lothringen m Straßburg auszutragen hat.
Das Programm mit der ſüddeutſchen Mannſchafts=
Auf=
ſtellung hat nun folgendes Ausſehen:
Samstag abend:
4 mal 200 Meter Herren=Freiſtilſtaffel: Neitzel=Göppingen, Maus=
Of=
fenbach, Berges=Darmſtadt und Schwarz=Darmſtadt.
100 Meter Damen=Rückenſchwimmen: Zipſe=Karlsruhe, Jäger=
Heiden=
heim.
Damen=Kunſtſpringen: Mehling=München, Jordan=Nürnberg.
200 Meter Herren=Bruſtſchwimmen: Schwarz=Göppingen, Wunſch=
Karls=
ruhe.
8 mal 100 Meter Damem=Freiſtilſtaffel: Gölz=Stuttgart, Hauf und
Zie=
mann=München.
100 Meter Herren=Freiſtil: Maus=Offenbach, Dex=München
200 Meter Damen=Bruſtſchwimmen: SchelhaasDarmſtadt,
Gut=
mann=München.
1500 Meter Herren=Freiſtil: „Neitzel=Göppingen, Schellenberg=
Wies=
baden.
Sonntag nachmittag.
3 mal 100 Meter Herren=Lagenſtaffel: Schwarz=Göppingen, Schulz=
Nürnberg und Maus=Offenbach.
100 Meter Damen=Freiſtil: Gölz=Stuttgart, Ziemanm=MMünchen.
200 Meter Herren=Freiſtil: Neitzel=Göppingen, Berges=Daymſtadt.
Herren=Kunſtſpringen: Scheck=Stuttgart, Herbert=Mainz.
Herren=Bruſtſtaffel 3 mal 200 Meter: Schwarz, Künniger=GBwpingen
und Wunſch=Karlsruhe.
100 Meter Herren=Rückenſchwimmen: Schulz=Mürnberg, Engechardt=
Offenbach.
400 Meter=Freiſtil: Neitzel=Göppingen, Berges=Darmſtadt.
3 mal 100 Meter Damen=Lagenſtaffel: Gurmann=München, Zipſe=
Karls=
ruhe und Ziemann=München.
4 mal 100 Meter Herren=Freiſtilſtaffel: Maus=Offenbach, Dex=München,
Schwarz=Darmſtadt, Watrin=Mainz; evtl. Vogt=Heidelberg.
Waſſerball: Schneider=Gßlingen; Koch=Göppingen, Kretzſchmar=
Stutt=
gart; Neitzel=Göppingen; Berges=Darmſtadt, Schwarz=
Darm=
ſtadt und Dex=München.
ſoeben abgeſchloſſene Erhebung umfaßt den Zeitraum vom
1928 bis zum 30. September 1929, und zeigt in ihren
End=
gendes Bild der Kampfſpielbewegung in der Deutſchen Tur=
Es haben teilgenommen: Vereine 7886, Mannſchaften 23 680,
und Spielerinnen (ohne Erſatzleute) 184 191. Ausgetragen
Wettſpiele 146 636, davon Pflichtſpiele 74 400, Freundſchafts=
B6, Spielrichter waren tätig 17621, Lehrgänge fanden ſtatt
lnehmer 24 737. In den am meiſten betriebenen Spielarten
teiligt: Fauſtball mit 12231 Mannſchaften, Handball mit
anſchaften, Sihlagball mit 1503 Mannſchaften, Fußball mit
nſchaften. Die Geſamtzunahme gegen das Vorjahr betrug
inſchaften.
Das weibliche Geſchlecht war beteiligt mit 2218
ften. Das ſeit einem Jahre aufgenommene Tennisſpiel wird
Vereinen gnit
3 Teilnehmern betrieben. Im allgemeinen
Erhebung geſundes, nicht ſprunghaftes Wachstum. Iſt auch
Oauban.
Germania 03 Pfungſtadt — Sp. Bg. Münſter 0:1 (0:1
Nach der Enttäuſchung des Vorſonmtags im Spiel gegen Union
Darmſtadt hatte man diesmal mit einem Erfolg Pfungſtadts
gerech=
net. Wenn dieſer nicht zuſtande kam, ſo lag das weniger in dem zwar
guten, aber keineswegs überragenden Können des nunmehrigen
Ta=
bellenführers Münſter begründet, ſondern hatte ſeine Urſache in dem
geradezu unbeſchreiblichen Verſagen des Pfungſtädter Sturms, der,
ohne Eichmann ſpielend, die beſten Changen ausließ. Darmſtädter
ver=
ſagte vollſtändig, ſeine Aufſtellung war nach den gegen Union gezeigten
Leiſtungen ein Fehlgriff. Mit Polſter in der Verteidigung und Nickel 2.
im Sturm wären die Punkte mit größter Wahrſcheinlichkeit in
Pfung=
ſtadt geblieben. Mit dieſer, wenn auch nur vorübergehenden
Löſung der Mannſchaftsaufſtellung wäre auch gegen Union ein anderes
Ergebnis erzielt worden. Was nützt der Fleiß und die Aufopferung
von Läuferreihe und Verteidigung, wenn der Sturm bei 90 Minuten
Spieldauer nicht ein einziges Tor zuſtande bringt! Jans bot in der
Läufereihe eine ſehr gute Leiſtung und ſollte ſeinen Platz behalten,
Münſters einziges Tor fiel in der Mitte der erſten Hälfte durch den
Halblinken. Der Schiedsrichter bot eine entſprechende Leiſtung.
Sp. Bg. 1921, Abl. der zk. Lam. darmſtadt.
gegen Arheilgen 10:1 (6:0).
Mit einem derart hohen Siege hatte wohl niemand gerechnet.
Wenn man am letzten Sonntag in Pfungſtadt ein gutes Stürmerſpiel
vermißte, ſo war man vorgeſtern angenehm davon überraſcht, der Ball
wanderte von Mann zu Mann, die Außen gaben gute Flanken und
aus jeder Stellung wurde geſchoſſen. Arheilgen hatte noch Glück, daß
die Torzahl nicht höher ausfiel, denn viele wohlgemeinte Schüſſe gingen
an oder knapp neben die Torlatte. Die Arheilger Mannſchaft zeigte
vorgeſtern aber auch gar nichts. Der Stuim zeigte nicht eine einzige
Kombination auf. Das Ehrentor fiel aus einem Gedränge heraus,
bei welchem dem Tormann die Ausſicht verſperrt war. Dier
Laufer=
reihe und Verteidigung ſpielten meiſt planlos und ohne Ueherlegung=
Auch der Tormann wies reichliche Schwächen auf. Zum Spiel ſelbn
iſt nicht diel zu ſagen. Schon nach 5 Minuten heißt es 3:0 für
Darm=
ſtadt. Arheilgen verſucht, der Niederlage durch ſtärkere Verteidigung
entgegenzuarbeiten, kann aber nicht verhindern, daß Darmſtadt bis zur
Dalbzeit noch 3 Tore ſchießt. Nach der Halbzeit ſpielt Darmſtadt etwas
phlegmatiſcher, wodurch Arheilgen zeitweiſe etwas aufkommt. Aber
alle Angriffe Arheilgens werden von der Läuferreihe oder Verkeidigung
unterbunden. Bis zum Schluß kann Darmſtadt noch 4 weitere Tor”
erzielen und ſo das Reſultat auf 10:1 ſtellen.
Der Tennis=Länderkampf der Berufsſpieler. — Holland von Deutſchland
6:0 geſchlagen.
Erwartungsgemäß endete de: Temis=Länderkampf der
Berufs=
ſpieler von Deutſchland und Holland, der im Haag durcweführr wurde,
mit einem überlegenen Sieg der Deutſchen. Sie fertigten ihre Gegner
mit 6:0 Punkten ab, nachdem ſie bereits am erſten Tage m 3:0
Pung=
n in Führung lagen. Es ſpielten Becker=D. gegen Goedrood=H. 6:4,
6:2, 10:12, 8:6; Bartel=D. gegen Wasdory=H. 6:3, 4:6, 6:8, 6:0, 6:3:
Najuch=D. gegen Wasdorp=H. 6:3, 6:0, 6:1; Richter=D. gegen
Goed=
rood=H. 6:2, 6:4, 6:3; Najuy/Richter=D. gegen Hemmes/Goedrood=H.
6:0, 6:2, 6:3; Becker/Bartelt=D. gegen Hemmes/Goedrood=H. 6:4,
6:1, 6:3.
Die 25. Partie der Schachiveltmeiſterſchaft zwiſchen Bogoljuhoiv und
Dr. Aljechin wurde nach dem 41. Zuge abgebrochen.,
Der Schweizeriſche Automobilelub hat beſchloſſen, güf eine
Teil=
nahme an der internationalen Alpenfahrt 1930 zu verzichten.
Frankfurt a. M.
Dienstag. 12. Nov. 13.30: Schallplatten: Kammer Müſik.
15.15: Jugendſtunde: Dr. Höfer: Paſteur und der tolle Hund.
O 16: SInzert. des Funforch. 6 18: Kaſſel: Dr. Lempertz:
Weſt=
fäliſche Waſſerburgen und Kirchen. o 18.20: Kaſſel: Wie mnache
ein Teſtament? S 18.30: Vortrag: Geſundheitswiſſenſchaft.
18.50: Franzöſiſche Literaturproben. 19.05: Franzöſiſcher
Unterricht. O 19.30: Stuttgart: Im Wiener Wurſtelprater. Einie
heitere Horbilderreihe von Erich Fortner. o 20:30: Stuttgart:
Zeitgenöſſiſche Muſik. Weßler: Luv. zu Shakeſpeares „Wie es
euch gefällt” — Caſella: Konzert für Violine.
de Falla:
Konzert für Cembalo mit v Inſtrumenten. — Weill: Kleine
Drei=
groſchenmuſik. Ausf.: Philharmon. Orch. Stuttgart. Soliſten: Li
Stadelmann (Cembalo), Marianne Theiner (Violinel. o 22:
Stutt=
gart: „Bei uns zu Lande”, Martini. Zuſammengeſtellt und
gelei=
tet von Martin Lang. Bauerntanz. —
Martinibräüche, Plauderei.
Zwe Schlemmlieder. — Sebaſtian Sailers Predigt über die
Martinsgans. — Zwei Geſchichten von Auguſt Lämmle. Ausf.:
Martin Lang. Aug. Lämmle, H. Grotz, Funkorch. O 23.15:
Mannheim: Tanzmuſik. Kapelle Hohmann=Wehau.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 12. Nov. 9: Dir. Eipper: Was
Ihr im Berliner Zoo ſeht und was Ihr ſehen ſolltet. o 10:
W. Mayer: Praktiſche Anleitung zum Bau von
Flugzeugmodel=
len. O 12: Franzöſiſch für Schüler. o 12.30: Schallplatten=
Kon=
zert. O 14.30: Tanzturnen für Kinder. 15: Jugendſtunde:
W. Mayer: Flugzeugmodellbau. O 15.45: Frauenſtunde:
Künſt=
leriſche Handarbeiten. 16.30: Leipzig: Opernnachmittag.
Funk=
orch. Sol.: Leo Basczinski. 6 17.30: Dichterſtunde: O. Baum,
Prag: Der Blinde im Reiche der Anderen. o 18: Prof. Dr.
Mersmann: Kleine Formen der Klaviermuſik. O 18.30: Fränzöſiſch
für Fortgeſchrittene. 6 18.55: Ratszimmermeiſter Schröter: Das
Baugewerbe: Die Bindemittel und das Verhalten der
Mauer=
werkſtoffe untereinandrer. 19.20: Prof. Dr. Saitſchick:
Poli=
tiſche Weisheit, die uns nottut: Volk und Klaſſenkampf. O 20:
Lieder von Gluck, Mendelsſohn und Löwe. Elſe Wachsmann (Alt).
Flügel: W. Liachowsky. O 20.30: Breslau: „Magazin”. Ein
Hörſpiel von Max Ophuls.
Der hohe Druck im Südweſten von Spanien her dehnt ſeinen
Be=
reich bis über Süd= und Mitteldeutſchland aus und bildet eine Brücke
mit dem über Polen lagernden Hoch. Gleichzeitig verurſacht enges
Baro=
metergefälle der nordweſtlichen Störung, beſonders über den britiſichen
Inſeln, unbeſtändiges Wetter. Eine abermalige Warmluftwelle führt
dort zu Temperaturanſtieg und verbreiteten Niederſchlägen. Der unſere
Wetterlage zurzeit beherrſchende hohe Druck hält zunächſt ſtand, ſo daß
in der kommenden Nacht durch das Aufklaren Temperaturrückgang bis
zum Gefrierpunkt und auch etwas darunter zu erwarten iſt.
Jedocl=
wird im Laufe des morgigen Tages unter Südweſtluftzufuhr der
nörd=
lichen Störung Temperaturanſtieg eintreten ſowie Bewölkungsaufzug
einſetzen, denen ſpäter auch Niederſchläge folgen werden.
Ausſichten für Dienstag, den 12. November: Nach vielfach klauer Nacht
mit leichtem Nachtfroſt milder, aufkommende Bewölkung und ſpäter
Uebergang zu Niederſchlägen.
Ausſichten für Mittwoch, den 13. November: Milderes, ſtellenweiſe
neb=
liges, ſonſt wolkiges Wetter mit Neigung zu Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maup=
Verantwornich für Poliffk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle; Druck
und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtſich in Darmſiadt
Jür unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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(15571a)
[ ← ][ ][ → ] (Arbeit und Erwerb.)
Die Arbeitsloſenzahlen haben in dieſem Jahre bereits
etwas früher zu ſteigen begonnen als im vorigen Jahre, überdies
lie=
gen die Zahlen betrachtlich höher als in der gleichen Zeit des vorigen
Jahres. Die Kurzarbeit bei den Gewerkſchaftsmitgliedern iſt etwas
geringer; die Kurzarbeitskurve iſt in den letzten Monaten nur wenig
angeſtiegen und zeigt während des Septembers ſogar wieder einen
leichten Rückgang
Die Zahl der Bergarbeiter im Ruhrgebiet ſteigt ſeit dem
Frühjahr langfam, aber ſtetig an. Nachdem monatelang im
Ruhr=
bergbau Feierſchichten wegen Abſatzmangels nicht eingelegt werden
mußten, iſt in den letzten Wochen wieder ein recht beträchtliche Zahl
von Feierſchichten notwendig geworden, die für den Oktober ungefähr
die Ziffer 200 000 erreicht haben dürfte.
Die Zahl der Konkurſe war bis zum September anſehnlich
zurückgegangen; der Oktober hat jedoch wieder eine beträchtliche
Zu=
nahme gebracht. Die Ziffer der Wechſelproteſte im Oktober liegt noch
nicht vor.
Die Sparkaſſeneinlagen ſteigen gleichmäßig; der Umſatz
der Konſumvereine hat im September ein Anſteigen gezeigt,
das vermutlich u. a. durch die Brennſtoffeinkäufe für den Winter
ver=
anlaßt ſein dürfte.
Mannheimer Produktenbericht vom 11. November. Auf rückgängige
Forderungen des Auslandes, beſonders von Argentinien, verkehrte die
Börſe in ruhiger Haltung. Der Konſum iſt fortgeſetzt zurückhaltend.
Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12½ Uhr in RM. per
100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 25,50—25,75, aulsl.
27—32, Roggen inl. 19, Hafer inl. 18—18,75, Braugerſte badiſche,
würt=
tembergiſche und fränkiſche 20,25—21, pfälziſche 21,75—23. Futtergerſte
17,50—18,75, Mais mit Sack 19,25, ſüdd. Weizenmehl (Spez. Null) 37,50
bis 35, desgl. 2. Sorte 36—36,25, ſüdd. Weizenauszugsmehl 41,50 bis
41,75, ſüdd. Weizenbrotmehl 27,50—27,75, ſüdd. Noggenmehl 26,75 bis
31,25, Kleie 9,75, Biertreber mit Sack 16,50—17,50, Leinſaat 47 RM.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. November. Die Frankfurter
Getreidebörſe lag matt. Die Preiſe gaben durchweg um 25 Pfg. nach,
nur Weizenkleie war unverändert. Es notierten je 100 Kilo: Weizen
25, Roggen 18—18,25, Sommergerſte 19,50, Hafer 18,25—18,50,
Weizen=
mehl ſüdd, und niederrhein. 37,50—38, Roggenmehl 26—27, Weizenkleie
9,75, Roggenkleie 9,75—10, Erbſen 31—44, Linſen 55—100, Heu 11 bis
11,25, Weizen= und Roggenſtroh 6, geb. 5,75—6, Treber 16,25—17,25.
Die Tendenz an der Kartoffelbörſe war belebter. Es notierten
In=
duſtrie hieſiger Gegend 3,10.
Berliner Produktenbericht vom 11. November. Die
Produkten=
börſe zeigte am Wochenbeginn ein ſehr ruhiges Ausſehen. Während
einerſeits das Angebot von Brotgetreide aus dem Inlande nur mäßig
war, bekundeten die Mühlen angeſichts des unbefriedigenden
Mehl=
abfatzes auch nur geringe Aufnahmeluſt. Der heutige Feiertag in den
Vereinigten Staaten und Kanada ließ gleichfalls keine größere
Unter=
nehmungsluſt aufkommen. Die Preiſe im Promptgeſchäft haben für
Brotgetreide kaum nennenswerte Veränderungen erfahren, am
handels=
rechtlichen Lieferungsmarkt gaben die Notierungen auf Realiſationen,
die im Anſchluß an die wiederum ſchwächeren Auslandsmeldungen
er=
folgten, um bis 1,50 Mk. nach. Mehl hat weiter nur kleinſtes
Bedarfs=
geſchäft, vereinzelt ſind die Mühlen zu Preiskonzeſſionen bereit. Hafer
iſt ausreichend angeboten und nur in feinen Qualitäten etwas gefragt,
während geringere Sorten vernachläſſigt bleiben. Gerſte bei reichlichem
Angebot, insbeſondere von abfallenden Sorten, weiter matt.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. November. Dem heutigen
Groß=
viehmarkte waren zugefahren: 379 Ochſen, 199 Bullen, 303 Kühe, 430
Färſen, 688 Kälber, 65 Schafe, 3497 Schweine, 80 Arbeitspferde, 105
Schlachtpferde, 17. Ziegen. Bezahlt wurden: Ochſen 36—60, Bullen
44—56, Kühe 16—50, Färſen 44—62, Kälber 60—86, Schafe 52—57,
Schweine 70—88, Arbeitspferde 800—1800, Schlachtpferde 40—120, Ziegen
12—25 RM. Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit
Käl=
bern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, kleiner Ueberſtand,
mit Arbeits= und Schlachtpferden ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. November. Der Auftrieb des
heutigen Hauptmarktes beſtand aus 1772 Nindern, darunter 412 Ochſen,
86 Bullen, 754 Kühe, 473 Färſen, ferner 489 Käldern, 168 Schafen
und 4860 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes
der vergangenen Woche waren 289 Rinder, 97 Kälber und 12 Schafe
mehr angetrieben, während 105 Schweine weniger zum Verkauf
ſtan=
den. Marktverlauf: Rinder ruk: Ueberſtand; Schweine ſchleppend,
Ueberſtand; Kälber und Schafe rege, geräumt. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen al) 55—59, 2) 50—54, b1) 46—49, Bullen
a) 54—57, b) 50—53, Kühe a) 46—48, b) 40—45, c) 34—39, d) 28—33,
Färſen a) 55—59, b) 50—54, c) 46—49, Kälber b) 80—83. c) 75—79,
d) 66—74, Schafe nicht notiert, Schweine a) 83—86, b) 83—86, c) 83
bis 86, d) 83—86, e) 82—84. Im Vergleich mit der Notierungen des
Hauptmarktes der vergangenen Woche waren Ninder bis zu 2 Mark
billiger. Gegenüber den Preiſen des letzten Nebenmarktes waren Kälber
von 1 bis zu 2 Mark und Schweine 2 Mark billiger. Fleiſchgroßmarkt:
Ochſenfleiſch 1 90—100, 2 80—90, Bullenfleiſch 88—92, Kuhfleiſch 2
65—75, 3 50—65, Kalhfleiſch 2 110—115, Schweinefleiſch 1 108—112, holl.
100—106, Gefrierfleiſch, Rindfleiſeh, Vorderviertel zollfrei 56 und
Hin=
kerviertel 65.
Frankfurt a. M., 11. November
Zum Wochenſchluß fehlte der Börſe wieder jegliche Anregung, ſo
daß bei weiter anhaltender Orderloſigkeit von einem Geſchäft faſt nicht
die Rede ſein konnte. New York hatte am Samstag die Börſe
ge=
ſchloſſen. Die Spekulation war wieder auf ſich ſelbſt angewieſen und
zeigte ſich ſehr zurückhaltend. Aber Material kam kaum heraus, doch
genügte ein Minimum, um das Kursnibeau gegenüber den Schlußkurſen
vom Samstag allgemein etwas zu ſenken. Der Grundton der Börſe
zeichnete ſich aber trotzdem durch eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit aus.
Die nicht gerade ungünſtigen Ausführungen in einigen
Wirtſchafts=
berichten wurden wohl mit Zuverſicht aufgenommen, konnten aber nicht
zu einer Velebung des Geſchäfts führen, da auch von einer Beteiligung
des Auslandes am Börſengeſchäft nicht das geringſte zu bemerken war.
Nur dem Automarkte wandte ſih etwas Intereſſe zu. Daimler konnten
¼ Prozent gewinnen. Am Elektromarkt lagen Siemens 1 Prozent,
Schuckert 1¾ Prozent und A. E. G. 1 Prozent ſchwächer. Gesfürel
er=
öffneten knapt gehalten. Von den Chemiewerten waren zur Erſtnotiz
nur J. G. Farben mit minus 2 Prozent amtlich notiert. Von
Kunſt=
ſeideaktien büßten A. K.U. 2 Prozent ein. Montanwerte ebenfalls faſt
ohne Geſchäft; die Verluſte gingen bis zu ¼ Prozent. Banken waren
gehalten. Am Rentenmarkt war die Umſatztätigkeit etwas reger unter
Bevorzugung von Bagdad und Zolltürken, die von 0,35 bis 0,65
Pro=
zent gewannen. Nenbeſitzanleihe lag ſchwächer. Auch im Verlaufe blieb
die große Luſtloſigkeit beſtehen. Die Kurſe reichten um Bruchteile
eines Prozents nach unten. Am Geldmarkt war der Satz für
Tages=
geld mit 7½ Prozent etſvas leichter. Am Deviſenmarkt war die Mars
international etwas abgeſchſvärht. Mark gegen Dollar 4,1805, gegen
Pfunde 20,399, London-Kabel 4,8785, Paris 12,87, Mailand 23,15,
Madrid 34,45, Holland 12,03¾.
Schwache New Yorker Eröffnungskurſe bewirkten an der
Abend=
börſe ſtärkere Zurückhaltung. Bei faſt vollkommener Orderloſigkeit und
großer Geſchäftsſtille waren die Kurſe gegen den Berliner Schluß knapp
gehalten oder etwas abgeſchwächt. Aku=Aktien gaben erneut 3 Prozent
nach. Auch J. G. Farben gaben leicht nach. Bankaktien blieben
be=
hauptet. Die Zahl der zunächſt zur Notiz kommenden Papiere war
gering. Auch ſpäter trat eine Belebung des Geſchäftes nicht ein.
Berlin, 11. November.
Es wird von Tag zu Tag ſchwerer, für die an der Börſe herrſchende
Geſchäftsloſigkeit die richtigen Worte zu finden. Die Umſätze ſchrumpfen
immer mehr zuſammen, und heuite konnte man direkt von einer
Order=
armut bei den Banken ſprechen. Da für manche Padiere nicht einmal
6 Mille Orders vorhanden ſind, muß man ſich wundern, daß überhaupt
noch ſo viel erſte Kurſe zuſtande kommen können. Allerdings fielen
auch heute 15 Terminpapiere und 70 variahle Kürſe zur Anfangsnotiz
infolge des ſtaonierenden Geſchäftes aus. Trotz fehlender Anregungen
— in New York war die Samstagsbörſe geſchloſſen — konnte man
feſt=
ſtellen, daß bei der Kursfeſtſetzung zwar keine Einheitlichkeit, aber doch
verhältnismäßig große Widerſtandsfähigkeit vorherrſchte. Die
Abtvei=
chungen gegen die Samstags=Schlußkurſe gingen eher nach unten, aber
ſelten über 1 Prozent hinaus. Die Luſtloſigleit an der Börſe hielt im
Verlaufe an, und die Kursveränderungen, ſowcit überhaupt ſolche
feſt=
zuſtellen waren. betrugen Bruchteile eines Prozentes nach beiden Seiten.
Etwas mehr Beachtung fand heute der Anleihemarkt. Dollar und
Pfunde feſter. Am Geldmarkt machte die Erleichterung Fortſchritte.
Tagesgeld 6—8 Prozent, Monatsgeld 8½½—t0 Prozent, Warenwechſel
zirka 738 Prozent.
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. November 1929 ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer auf 170, Originalhüttenaluminium 190,
des=
gleichen 194, Reinnickel 350. Antimon Regulus 62—66, Feinſilber
66.75—68.50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 11. November 1929 ſtellten ſich
für Kupfer: Januar 135.25 (135.75), Februar 135.50 (135.75),
März 136.00 (136.25), April 136.00 (136.75), Mai und Juni 136.25
136.75), Juli 136.25 (137.00), Auguſt b’s Oktober 136.50 (137.00),
No=
vember 133.00 (135.00), Dezember 134.50 (134,75). Tendenz: ſtetig. —
Blei: Januar und Februar 42.00 (42.75), März bis Anguſt
F
42.25 (42.75), September und Oktober 42.50 (42.75), November 40.50
(43.00), Drzember 42.00 (42.50). Tendenz
tetig.
Für Zink:
Januar 40.00 (42.00), Februar 40.25 (42.25), März 40.50 (54.50), April
bis Juni 41.00 52.50), Juli 41.50), (42.50), Auguſt bis Oktober 41.75
(42.75), November 38.75 (40.00), Dezember 38,75 (41.25). Tendenz:
ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Abwicklung bei der Favag. Laut „Ff. Ztg.” wird aug
zwiſchen der Favag und dem Allianz=Konzern über den Oa
das von der Favag auf die Allianz übergegangene direkte Verſi
geſchäft verhandelt, darüber hinaus aber auch darüber, unter
Vorausſetzungen das indirekte Geſchäft der Favag (Rückverſt
verträge) von der Allianzgruppe übernommen bzw. abgewickel
kann Ueber die dafür von der Favag zu leiſtenden hohen
ſind die beiden Parteien noch um einige Millionen auseinand
dem rechneriſchen Ergebnis der Verſicherungsübertragungen
Status der Favag abhängen.
ickl
f.
4ng9
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1
Schweine: leichte 8.75—9.30, ſchwere 8.75—9.40.
Getreide, Schmalz, Rippen, Speck und Baumwolle
feiertagshalber nicht notiert.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am1
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 182: Lor
November 9.13, Dezember 9.18, Januar 9.25, Februar 9.3 Mä
9.48, Mai 9.73, Juli 9.91, September 10.04.
Bei der Adler u. Oppenheimer A.G., Berlin, hat das
jahr 1928/29 mit einem kleinen Ueberſchuiß abgeſchloſſen, der
Verteilung einer Dividende (19R7/28 6 Prozent) nicht ausre
Bilanz weiſt Reſerven in vorjähriger Höhe aus. Die Geſell
gut beſchäftigt
Im Tarifſrreit der Angeſtellten der Kölner Metallinduſtr
der Schlichtungsausſchuß dier Schiedsſprüche. Der Manteltar
von beiden Seiten angenommen.
Die Bankfirma Henn u. Keſel in Lindau hat infolge
große=
verluſte Konkurs angemeldet. Ueber die Höhe der Verluſte
nichts bekann:.
Ueber das Vermögen der Milchverwertungsgenoſſenſchaf
lauchringen G. m. b. H. in Oberlaucningen wurde das Kor
fahren eröffnet. Die erſte Gläubigerverſammlung findet am 2.
ber ſtatt.
„.
Nachdem zunähſt in der rheiniſchen 2 uhleninduſtrie und
end in Süddeutſchland die Verſtändigung mit dem Mehlhar
vorgeſchritten iſt, erwartet man einen unmittelbaren Abſchl.
Konvention in Rheinland=Weſtfalen, wobei einerſeits die Raba
rung der Mühlen neu geregelt werden und andererfeits di
händler Preisbindungen eingehen ſollen.
In der letzten Sitzung des Beirats der Gemeinde Wien
Rußland=Aufträge wurde die Garantie für zuſammen rund
Dollar Rußland=Lieferungen genehmigt. Insgeſamt betrage
Rußlandhaftung der Gemeinde Wien 9 133 894 Dollar. Die
Rußlandbelieferungen, für die die Gemeinde Wien haftet, hat n
64 Millionen Schilling erreiht.
Nach Londoner Preſſemeldungen ſteht der Zuſammenſchli
wölf bedeutenden Kohlengruben in Südwvales zu einer Geſellſe
vor. Die neue Geſellſchaft ſoll ein Aktienkapital von zirka 2
RM. beſitzen. Die Aktien der bisheeigen Geſellſchaften ſollen
ſolche der neuen Geſellſchaft umgekauſcht werden.
Die ungariſchen Kartoffelſtärkefabriken haben ein Abkom
troffen, wonach in der neuen Kampagne nur 200 Waggons
ſtärke, 350 Waggons Sirup und 25 Wagyons Dext in erzeugt
In drei Fabriken wird der Betrieb eingeſtellt wverden.
Die polniſche Regierung hat von neuem dem Eiſenſyndika
ſagt, die Verkaufspreiſe zu erhöhen (man haste eine Erhöhung
Prozent in Ausſicht genommen). Der Handelsminiſter hat oe
daß dieſe Preisfrage bei den nächſten Beſprichungen geregelt
Das neue italieniſche Eiſenkartell beginnt in allernächſter Z
Tätigkeit, und man hofft, daß dann auch die kleineren Werke,
heute dem Kartell noch nicht beigetreten ſind, beitreten werden
ähnliche Tendenz zur Kartellierung iſr im Einzelhandel zu
ver=
jedoch haben die Beſprechungen noch zu keinem Ergebnis geführ
Dieſer Tage veröffentlichte, laut Neiv Yorker Kabelbericht
fektinär”, das Waſhingtone: Ackerbaubüiro ſeinen Novemberberi
das endgültige Ballenreſultat mit 15 009 900 ei iſchätzt. Entköry
den per 1. November 10 889 000 Balen.
Berliner Kursbericht
vom 11. November 1929
Oeviſenmat
vom 11. Nooember
119. Verein. Stahlwerke 1.05.25 Sofia 100 Leva 2.(1 Rio de Janei= 1 Milrei Hanſa Dampfſch 149. Phil. Holzmann E8.50 Weſteregeln Alkali 2C6.— Holland 100 Gulden 68.62 168.2( Jugoſlawien 100 Dina Nordd. Lloyd 103.875 Kali Aſchersleben 202.50 Agsb.=Nrnb. Maich 0
79.* Lslo 100 Kronen 11.29 12.)1 Portugal 100 Escudos 18. A. E. G 168.50 Rlödnerwerfe 27.— Baſalt Linz 4.12 Kopenhagen 100 Kroner 11. 94 112.76 Athen 00 Drachm. Bahr. Motorenw 31.- Höln=Neueſſ. Baw. 117.2 Berl. Karlsr. Ind. 59.875 Stockholm 100 Kronen 12.2: 12.44 Konſtantinopel t1
* 1. J. P Bemberg 207.— Ludw. Lvewe 171. Hirſch Kupfer 124. London 1 E.Sta 20.3 20.416 (Kairo gypt Bergmann Clekt: 204.! (annesm. Röhr 98.7 bohenlohe=Werke 9a.77 Buenns=Aires 1 Pap. Pe r .7. 1.73‟ Kanado
goll. Verl Naſch.=Bau 59.71 Maſch.=Bau=Untn A7.— Lindes Eismaſch 157.— New York Dolla: .17 1.18. Uruguan Gol Tonti Gummi 142.- Nordd. Wolle 1C5.— Herm. Poege 24.50 Belgien 100 Belge 58.44 58.76 Jsland 00 eſt! H Deutſche Cont. Ea= 167.50 Oberſchleſ. Kofsw. 97.875 Vogel Telegr. Draht 69.625
Italier 1 00 Lire 21.875 21.315 Lallinn (Eſtl.) 7100 eſtl. Kr G Deutſche Erdöl
w 99.— Orenſtein & Koppel 75.25 (Wanderer=Werke 46.— Paris 100 Francs 16.445 16.445 1100 Laté
Riga
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Frankfurter Kursbericht vom 11. November 1929.
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Reichs=
anl. v. 27 ......
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Frei=
ſtaat v. 27 ....
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ſtaat v. 27 ..."
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anl. v. 28......"
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ſtaat v. 27 ...."
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Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +=
Ablöſung sanl. .
Diſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. . .
ſo Bad.=Bad. r. 20
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% Daimſtadiv. 26
v. 28
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Mainz v. 26 ..
2 Mannh. v. 26..
Nürnbergv. 26
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Goldoblig. ..
D. Heſſ. Lds
Gyp.=Bl.=Liquid
Pfbr. .
Preuf. Lds.
Pfbr.=Anſt.
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Landesbk. Goldobl
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Schramm Laafabr
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Siem. Elasinduſtrie
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Wahß & Freytag
Wegelin Nußfabr
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Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel ...."
Waldho
Allg. Di. Creduer
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Sandelsge
Comm. u. Privat
Darmſt. u. Nt.=B1
Deutſche Van1..
Uff.-u.
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Distonto=Gefellic
Dresdener Beu
Franki Ban
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Götha. Grundtr. B.
Mein. Kyp.=Bant
Fürnb. Vereinsl!
Oſt.Creditanſtalz
Pfälz. Kyp.=Ban1
Reichsbant=An1
Rhein.Crebib!
Hhp.=Bank.
Südd. Bob.-Cr.Bk.
Wiener Banlverein
W.-G.ſ.Veriehren
Allg. Lokalb. Kraftw
Dt. Reichsba.
Vorzge
Hapag.
Nordd. Llond
Schantung=Eiſen!
Südt Ciſenb Ee
nmer 314
Dienstag, den 12. November 1929
Seite 13
echtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter. Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
fel iſt mein Traiuingspartner. Er iſt ein brillanter
zer er hat doch Scheu, richtig aus ſich herauszugehen.
ir ſelber geſagt, daß er meine Faſſade, wie er ſich
aus=
ht lädieren will.”
achten.
werden Sie wahrſcheinlich kaum einmal im Ring
be=
dürfen?
kommt nie in Frage. Ich bin kein ſchlechter Boxer.
das Boxen in meinem Beruf gut verwenden. Das
ge=
raten gemeinſam in das behagliche Wohnzimmer, das
lit feinem Geſchmack umgeſtaltet hatte, ein und nahmen
h Platz.
hat Sie eigentlich als Boxer entdeckt?” fragte George
der Unterhaltung.
Towler.”
ſagte George überraſcht. „Das iſt intereſſant. Ich
t, daß Mr. Towler ein ſo großer Freund des
Box=
denke mir, er tat es nur, um ſeinem damaligen
Kon=
dem verſtorbenen großen Boxmäzen Mac Millans,
zu bieten.”
möglich. Bei welcher Gelegenheit hat er Sie entdeckt?”
ſchien etwas verlegen.
griff ein und ſagte lächelnd zu ihm: „O, Mr. Prakſy,
n es getroſt Mr. George erzählen. Es iſt doch keine
daß Sie einige Jahre lang als Matroſe auf einem
Dampfer tätig waren.”
nickte vor ſich hin und ſagte dann: „Wohl wahr.
Ein=
man doch von unten. Beſſer ſo als umgekehrt.”
dingt richtig!“
„Ich war Matroſe auf einem Dampfer und kaut uit einigen
Kameraden in Streit, der dann zu einem regelrechten Bo==ampf
ausartete, und ich legte im Verlauf von wenigen Minuten ſechs
Angreifer — alle allerdings ungeſchult — auf die Bretter. Das
imponierte Mr. Towler, und er ließ mich ausbilden. Eine ganz
einfache Geſchichte.”
„Ja. Aber verzeihen Sie eine Frage: Sie hatten früher Ihr
Trainingsquartier bei Mr. Towler. Sind Sie mit ihm
aus=
einandergekommen?“
„Im Gegenteil!” fiel Heliane raſch ein. „Nein, er und Mr.
Towler verſtehen ſich nach wie vor. Mr. Towler beſucht ihn oft.”
„Mr. Towler kommt zu Ihnen, Heliane?”
„Ja, lieber George. Mindeſtens zweimal die Woche. Er
ver=
folgt Mr. Prakſys Trainingsfortſchritte mit dem größten Intereſſe.
Er hätte Mr. Prakſy am liebſten in ſeinem Palais, aber er baut
doch um.”
„Das erklärt alles.”
größte Auswahl, billigste Preise
nur im Spezialgeschäft (16440a
Donges & Wiest, Elisabethenstr. 25½.
Sie unterhielten ſich lange und angeregt.
George wurde ſogar geſprächig. Aber er fühlte ſich heute,
da Prakſy mit ihnen am Tiſche ſaß, nicht ſo behaglich. Das
ſeltſame Gefühl, das hin und wieder in ihm auftrat, als Warner
meiſtens, erwachte und zwang ihn, die beiden Menſchen genau
zu beachten.
Heliane gab ſich wie immer. Nur eine Idee lebhafter war
ſie, ſprunghafter in ihrem Weſen. Prakſy dagegen war ſehr
ruhig, ſchien jedes Wort, das er ſprach, abzuwägen.
Ab und zu ſah er Heliane mit einem langen Blick ſeiner
dunklen Augen wie fragend an.
Im übrigen verlief die Teeſtunde in intereſſanter
Unter=
haltung.
Plötzlich fragte Prakſy: „Herr Präſident, es müßte auch
intereſſant ſein, zu erfahren, wie Sie Detektiv geworden ſind.”
Georges Geſicht wurde ſehr ernſt.
„Das ſollen Sie erfahren. Es iſt zwar nicht allgemein
be=
kannt, aber eine ganze Reihe von Menſchen kennen doch mein
Geſchick. Ich hatte einen Pflegevater. Meine Eltern habe ich
nie gekannt, ja, ich weiß nicht einmal, wer ſie waren. Mein
Vater ſoll Percy George geheißen haben und Farmer in Virginia
geweſen ſein. Er verkaufte ſeine Farm und zog mit ſeiner Frau
nach New York. Dort ſoll er — ich kann das nicht nachprüfen —
bald ſeine Frau verloren haben. Der Verluſt nahm ihm alle
ſittlichen Hemmungen, und er verbrauchte ſein Vermögen in einem
Jahre, um mich dann bei Edu Pakker in Pflege zu geben. Wiſſen
Sie, wer Edu Pakker war? New Yorks berüchtigſter Taſchendieb,
der ſich ſtolz König der Taſchendiebe nannte. Er hatte mich auch
zum Taſchendieb ausgebildet. Ich habe keine Jugend gekannt,
keine Kindheit, ſondern Hunger und Schläge, nichts anderes.
Meine Pflegemutter war herzlich gut, aber ſie trank, und das
ehr oft, und dann wurde ſie zur Furie. Ich habe als Kind
chon das Verbrechertum haſſen gelernt, weil ich meinen
Pflege=
vater, dieſen Teufel, haßte bis aufs Blut. Sie ſehen mich
er=
taunt an. Ja! Ich wurde zum Taſchendieb ausgebildet.
End=
lich hatte ich ſoviel Fertigkeit erlangt, daß mein Pflegevater
be=
ſchloß, mich auszuſenden. Ich erhielt meine „Anweiſungen und
zog, zehn Jahre alt, mit meinem Pflegevater los. Jener Tag
war entſcheidend für mein Leben. Ich war entſchloſſen, meine
Arbeit ſo ſchlecht zu machen, daß ich gleich beim erſten Male
ge=
faßt werden mußte. Mochten ſie mit mir machen, was ſie
woll=
ten. Schlimmer als bei meinem Pflegevater konnte ich es doch
nicht haben. Und es kam ſo, wie ich es mir ausgedacht hatte.”
George machte eine Pauſe und trank einen Schluck Tee.
Er ſah, mit welch großem Intereſſe ihm ſeine beiden Zuhörer
folgten. Dann fuhr er fort:
„Ich wurde gefaßt. Der alte Herr, den ich beſtehlen ſollte,
hielt mich feſt, und ich wurde von dem Policemen zur Station
gebracht, während mein Pflegevater ſich ſchleunigſt aus dem
Staube machte. Der alte Herr, ein Reverend Namens Oekland,
begleitete mich zur Wache. Er war ein alter Herr und hatte
freundliche Augen, die betrübt ſchienen. Auf der Wache vernahm
man mich, und ich ſagte die Wahrheit. Allerdings nannte ich
meinen Pflegevater nicht. Ich ſagte, daß ich zum erſten Male
ausgeſandt ſei und die Abſicht gehabt habe, es ſo ſchlecht zu
machen, daß man mich faſſe, um der Hölle, die ich daheim hätte,
zu entgehen. Die Beamten wollten mir nicht recht glauben. Aber
als ich ihnen dann meine Kunſt vorführte, wie ich ſie in
Wirk=
lichkeit beherrſchte, da ſchenkte man mir doch Glauben. Der
Reverend nahm mich mit und zog mich auf. Leider war es mir
nur vergönnt, bis zu meinem zwölften Jahre bei ihm zu fein.
Dann ſtarb er.
(Fortſetzung folgt.)
Empfehlenswerte Bücher
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