Darmstädter Tagblatt 1929


28. September 1929

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 269 Samstag, den 28. September 1929.
192. Jahrgang

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und Naiſonalbank.

Das Programm der Prominenken.
Regierung and Heimwehr. Berfaſſungsreform.
EP. Wien, 27. September.
Das neue öſterreichiſche Kabinett der Prominenten hat ſich
heute vormittag dem Nationalrat vorgeſtellt. Publikum= und
Preſſetribünen waren überfüllt. In der Diplomatenloge ſah
man die Mehrzahl der in Wien akkreditierten fremden Geſandten.
Der Beginn der Sitzung verzögerte ſich um 1½ Stunden. Dem
Vernehmen nach gab es im Miniſterrat noch im letzten Augen=
blick
Unſtimmigkeiten wegen der Faſſung des Paſſus der Regie=
rungserklärung
, der ſich auf die Heimwehrbewegung bezieht. Der
Text der Regierungserklärung wurde überdies nach der Fertig=
ſtellung
im Miniſterrat auch den Klubs der Mehrheitsparteien
zur Begutachtung vorgelegt, wodurch ſich die 1½ſtündige Ver=
zögerung
der Sitzung erklärt. Sofort nach Beginn der Sitzung
erteilte Präſident Dr. Gürtler unter allgemeiner Spannung des
Hauſes und der Galerie dem
Bundeskanzler Schober
das Wort zur Berichterſtattung. Nach einem einleitenden Satz,
in dem Schober darauf hinwies, daß er abermals, wie im Jahre
1921, in einem Augenblick der Not des Staates an die Spitze der
Regierung berufen werde, kam der Bundeskanzler ſofort auf die
Heimwehrbewegung zu ſprechen und führte aus, daß der Ur=
ſprungder
Heimwehrbewegung auf die Ereigniſſe des
15. Juli 1927 zurückzuführen ſei. Er hob hervor, daß der Heim=
wehrbewegung
jede Abſicht auf gewaltſamen Putſch oder Umſturz
fernliege. Die Feſtſtellung des Bundeskanzlers, daß man ſich in
dieſer Beziehung im Auslande ganz falſche Vorſtellungen von den
öſterreichiſchen Heimwehren mache, wurde von den Mehrheits=
parteien
mit ftürmiſchem Beifall quittiert. Bundeskanzler Scho=
ber
verſicherte im übrigen, daß die Regierung den Kontakt mit
den Heimwehren aufrecht erhalten werde, um die Bewegung in
jene Bahnen zu leiten, die zu einer Erfüllung ihrer Forderungen,
ſoweit ſie berechtigt ſind, auf legalem Wege führen, daß aber
ihre Machtmittel vollkommen ausreichten, um jedem Verſuch, eine
gewaltſame Umwälzung im Staate herbeizuführen, entgegenzu=
1reten. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen ſprach Bundes=
kanzler
Schober von der Verfaſſungsreform, deren ſchleunigſte
Durchführung die Aufgabe der neuen Regierung ſei. Es handelt
ſich um die
Ausgeſtalkang der Sieſſang des Bundespräſidenken,
deſſen Befugniſſe entſprechend erweitert werden müßten. Ich
denke namentlich an ſein Recht zur Ernennung und Entlaſſung
der Bundesregierung, an das Recht zur Auflöſung des National=
rats
, an den Oberbefehl über das Bundesheer und an die Be=
fugnis
, um über aufſchiebende geſetzesändernde Anordnungen zur
Abwendung offenkundiger Schäden für das Allgemeinwohl unter
beſtimmten Vorausſetzungen verfügen zu können. Ferner kündigt
die Regierungserllärung eine Reform der Geſchworenengerichte,
des Preſſegeſetzes und der geſetzlichen Beſtimmungen zum Schutz
der Arbeitsfreiheit, ſowie eine Entpolitiſierung des Verfaſſungs=
und Verwaltungsgerichtshofes an.

Die Außenpolikik.
Bundeskanzler Schober ſchloß ſeine Rede mit einem Hinweis
uf Oeſterreichs Außenpolitik. Die auswärtige Politik der Re=
zierung
wird keine grundſtürzenden Aenderungen erfahren. Un=
ere
Politik iſt eine Politik der Freundſchaft mit allen Staaten,
eſonders mit unſeren Nachbarn. Daraus folgt, daß die Politik
der Republik eine der Neutralität iſt und bleiben wird. Wir
jeten keiner Staatengruppe bei und richten unſere Politik gegen
iemand. Wir wünſchen, immer politiſch neutral zu ſein, und
lauben damit nicht nur unſeren Intereſſen zu dienen, ſondern
uch denen des übrigen Europas. Zum dritten iſt unſere Politik
ine friedliche. Sie lehnt in rückhaltloſer Aufrichtigkeit den
krieg als Werkzeug ſtaatlicher Politik ab und unterſtützt alle Be=
trebungen
, welche auch im Verhältnis der Staaten zu einander
Bewalt durch Recht erſetzen und eine gerechtere, vernünftigere und
riedliche Ordnung der Dinge in Europa herbeiführen wollen.
Vir wiſſen uns darin eins mit der Politik des Deutſchen Reiches,
em wir in böſen wie guten Tagen brüderliche Treue bewahren.
ſodann betonte der Bundeskanzler noch, daß die nächſten Schritte
iner Regierung der Freimachung des Weges zur Aufnahme der
oßen Inveſtitionsanleihe dienen werden, und verwies auf die
evorſtehenden Handelsvertragsverhandlungen, beſonders auch
t dem Deutſchen Reich. Der Bundeskanzler ſchloß mit einem
lppell an alle Parteien, in dieſer ernſten Stunde das Werk der
tegierung zu unterſtützen.
Die Regierungserklärung wurde von den Mehrheitsparteien
it Beifall aufgenommen. Die Sozialdemokraten verhielten ſich
ährend der Rede Schobers ſchweigſam.
Die Ausſprache über die Regierungserklärung.
Die Debatte über die Regierungserklärung im Nationalrat
dt wenig Intereſſe. Die Sozialdemokraten hatten nicht Otto
auer, ſondern den Abgeordneten Dr. Danneberg, einen Ver=
eter
der gemäßigten Tonart, ins Treffen geſchickt. Dr. Daane=
rg
bemängelte, daß der Bundeskanzler in der Regierungser=
ärung
mit keinem Wort ein Bekenntnis zur Republik abgelegt
nd ebenſowenig der Arbeiterbewegung gedacht habe, die in
ſterreich fünf Jahrzehnte alt iſt und nicht erſt zwei Jahre, wie
e vom Bundeskanzler ſo ſehr gelobte Heimwehrbewegung. Die
erreichiſche Arbeiterſchaft ſtehe dem Kabinett Schober mit
ißtrauen gegenüber.
Auch für die Chriſtlich=Sozialen ergriff ſtatt Dr. Seipel der
ferſtändigungspolitiker Kunſchak, der Führer der chriſtlichen Ge=
erkſchaften
, das Wort. Er forderte von der neuen Regierung,
ſie die Arbeitsfreiheit wiederherſtelle, die durch den ſozial=

demokratiſchen Organiſationszwang in den Betrieben gefährdet
ſei. Er verwies auf das Beiſpiel der deutſchen Sozialdemokratie,
die den chriſtlichen Gewerkſchaften des Deutſchen Reichs in keiner
Weiſe Schrierigkeiten in den Weg legten, wie dies die öſter=
reichiſchen
Sozialemokraten täten.
Der großeutſche Abgeordnete Dr. Wotava führte aus, daß die
letzte Kriſe in Oeſterreich eine Folgeerſcheinung der in allen
demokratiſchen Ländern beobachteten Kriſe des Parlamentaris=
mus
ſei. Die eigentliche Wurzel der Heimwehrbewegung ſei darin
zu ſuchen, daß die Vorſtellung eines ſouveränen Parlaments aus
den Köpfen der Bevölkerung größtenteils geſchwunden ſei. Der
Redner begrüßte die Abſicht der Regierung, eine Novellierung
der Verfaſſungsgeſetze ſchleunigſt in die Wege zu leiten.
Auch der Redner des Landbundes, Prof. Schönbauer, er=
klärte
, daß der Forderung der Heimwehr nach einer Reviſion der
Bundesverfaſſung Rechnung getragen werden müſſe, evtl. im
Wege einer Volksbefragung.
Die Debatte über die Regierungserklärung war damit nach
vierſtündiger Dauer beendet, und das Haus trat in die Erledigung
der Tagesordnung ein.

Das Beich haftei für das Defizik der Arbeitsloſen=
verſicherangsanſtalt
. Bo foll der Sinanzminiſter
noch Geld hernehmen?
* Berlin, 27. Sept. (Priv.=Tel.)
Es ſieht nicht gut aus um die Verſuche des Reichs=
kanzlers
Hermann Müller, noch in zwölfter
Stunde eine Verſtändigung um die Verſiche=
rungsreform
zuſtandezubringen. Er hat zwar keine
Stunde verloren und ſeine Bemühungen am Freitag vormittag
ſofort aufgenommen. Die Parteien haben aber ſo hohe Mauern
um ſich aufgerichtet, daß auch der beſte Wille nicht mehr an ſie
herankommen kann. Nach dem Muſter der Sozialdemokraten hat
die Volkspartei am Freitag erneut jede Beitragserheöhung abgelehnt
und ſich damit nach dieſer Richtung hin wohl endgültig feſt=
gelegt
. Wenn nicht ein Wunder geſchieht, dann wird ſich auch
der Kanzler an der Verſicherungsreform ebenſo feſtlaufen, wie
alle, die es vor ihm verſuchten, nur mit dem Unterſchied, daß er
nun der Letzte und auch der Leidtragende iſt. Denn ſchließlich
geſchieht alles doch unter ſeiner Verantwortung und auf Koſten
ſeiner Autorität. Viel an Anſehen zu verlieren hat ja die Re=
gierung
nicht mehr, aber trotzdem würde es einen bitterböſen
Stoß bedeuten, wenn nach dem Scheitern aller Verſuche der
Reichstag mit wechſelnden Mehrheiten wenigſtens die Kernſtücke
der Verſicherungsreform ablehnte und zuletzt beſtenfalls ein Torſo
übrig blieb, der zwar einige Mißſtände beſeitigt, aber die
finanzielle Haftung des Reiches, für das ge=
ſamte
Defizit der Anſtalt beſtehen läßt. Par=
lamentariſch
=techniſch ließe ſich ein ſolcher öffentlicher Zuſammen=
bruch
der Regierung auch im letzten Augenblick noch vermeiden:
es verbliebe die Rückverweiſung der Vorlage an den Sozialpoli=
tiſchen
Ausſchuß und damit eine Vertagung auf den Herbſt. Aber
auch das würde an dem Mißerfolg nicht viel ändern. Die finan=
ziellen
Auswirkungen aber müßten kataſtrophal ſein. Wenn auch
die am 1. Oktober ablaufende Sonderregelung für die Saiſon=
arbeiter
durch Verordnung verlängert werden kann, ſo kann doch
nicht verhindert werden, daß die Anſtalt für ihr ganzes Defizit
das Reich in Anſpruch nimmt. Wo aber ſoll der Finanz=
miniſter
noch Geld hernehmen, das er dann der Ver=
ſicherungsanſtalt
zur Verfügung ſtellen kann, da er doch bereits
jetzt von der Hand in den Mund lebt und beinahe betteln gehen
muß, um die laufenden Verpflichtungen abzudecken.
Man ſcheint in der Reichskanzlei für den äußerſten Notfall
ſo zu kalkulieren, daß die kritiſche Zeit für die Verſicherungs=
anſtalt
erſt im Dezember beginnt, daß bis dahin die vorhandenen
Gelder ausreichen. Bis dahin wären aber wohl die Haager
Schlußverhandlungen vorüber und bis dahin könnte der Reichs=
tag
den Young=Plan angenommen haben, und dann erſt vielleicht
könnte Herr Hilferding mit ſeinem ſagenhaften Finanzprogramm
hervortreten, das neben der Senkung der Einkommensſteuer und
der Realſteuer auch eine Erhöhung der Bierſteuer vorſieht. Aber
das wäre doch ſchon mehr eine Verzweiflungstaktik. Die Sanie=
rung
der Verſicherungsanſtalt iſt der erſte wirkliche Verſuch, zur
Geſundung unſerer Reichsfinanzen zu kommen, und wenn dieſer
erſte Verſuch ſchon fehlſchlägt woſoll dann das Vertrauen
zu einer vernünftigen Reichsfinanzreform noch

herkommen?
Der Kanzler iſt gewiß um die Entſcheidung, vor der er ſteh=,
nicht zu beneiden; letzten Endes aber trägt er ſelbſt viel Schuld
daran, daß er ſich in dieſer Zwangslage befindet, und es iſt be=
greiflich
wir ſagten es ſchon , daß ſtarke Gruppen in allen
Fraktionen der Meinung ſind, eine Vertagung der Verſicherungs=
reform
bedeute eine verlorene Schlacht, die einen Wechſel in der

Perſon des Führers bedinge,

Nachdenkliches zur Tagung
der Induſtrie und der Landwirtſchaft.
. Die deutſche Induſtrie und die deutſche Landwirtſchaft
haben in der vergangenen Woche bedeutungsvolle Tagungen ab=
gehalten
, der Deutſche Landwirtſchaftsrat in München, der Reichs=
verband
der deutſchen Induſtrie in Düſſeldorf. Beide Tagun=
gen
haben in einer Zeit beſonderer wirtſchaftlicher und politiſcher
Spannungen ſtattgefunden, die bei der Landwirtſchaft durch den
erſt jüngſt erfolgten Schritt der Grünen Front beim Reichs=
ernährungsminiſter
und eine dadurch hervorgerufene gewiſſe
Konfliktsſtimmung noch geſteigert waren. Daß angeſichts der
ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands und der
bevorſtehenden endgültigen Annahme des Young=Planes, der die
deutſche Wirtſchaftslage vor allem anderen in erſter Linie ent=
ſcheidend
geſtalten muß und daher ſchon jetzt zu weitſichtigen
wirtſchaftlichen Dispoſitionen und weitgehender Einſtellung des
Wirtſchaftsapparates in ſeiner Geſamtheit auf ſeine Erforder=
niſſe
zwingt, beide Tagungen erhöhtem Intereſſe in der Oeffent=
lichkeit
begegnet ſind, iſt nur zu ſelbſtverſtändlich. Um ſo mehr
iſt aber die Oeffentlichkeit berechtigt, an ihren Ergebniſſen ſach=
liche
Kritik zu üben. Was man bei der Landwirtſchaft immer
wieder vermiſſen muß, iſt die poſitive, vorwärtsſchauende und
auf Fortſchritt zielende Einſtellung gegenüber den veränderten
Verhältniſſen, deren Schwierigkeiten durch eine nicht abzuleug=
nende
Weltagrarkriſis herbeigeführt worden ſind. Die Landwirt=
ſchaft
des Auslandes hat dies ſeit langem erkannt und nicht auf
Hilfe von außen gewartet, ſondern zunächſt einmal ſich ſelbſt ge=
holfen
. Zu ſolcher Selbſthilfe iſt natürlich ein einheitlicher Wille
und einheitliche Auffaſſung über die zu beſchreitenden Wege erſte
Vorausſetzung. Dieſe einheitliche Auffaſſung muß aber das Er=
gebnis
einer objektiven, ſachverſtändigen, jenſeits der Intereſſen
einzelner Kreiſe, die noch dazu Machtpolitik betreiben wollen,
liegenden Durchforſchung der landwirtſchaftlichen Probleme und
Zuſammenfaſſung der daraus folgenden Ergebniſſe ſein. Eine
ſolche ſachverſtändige Durchforſchung wird aber niemals umhin
können, dieſe Probleme als einen Teil der Regelung der Geſamt=
wirtſchaft
zu behandeln und der Löſung allmählich entgegenzu=
führen
. Daß man auf dieſe Weiſe das erſtrebte Ziel erreichen
kann, beweiſen nicht nur die Erfolge des Auslandes, welches
dieſen Weg beſchritten hat, ſondern auch die günſtigen Ausſichten
der deutſchen Molkerei=Wirtſchaft, alſo auf einem wichtigen Teil=
gebiete
der Landwirtſchaft, die ſich erſt dann eröffnet haben, nach=
dem
ein unabhängiges Sachverſtändigengremium von Vertretern
der Landwirtſchaft, der Induſtrie und der Banken zu einem ab=
ſchließenden
Urteil über die Molkerei=Wirtſchaft gekommen war,
welches die Grundlage für alle auf dieſem Gebiet ergriffenen und
noch zu ergreifenden Maßnahmen abgibt. Dieſen Weg muß die
Landwirtſchaft auch gehen, wenn es heißt, die Verhältniſſe der
Agrarwirtſchaft im Ganzen zu durchforſchen, und zwar unter
Berückſichtigung der Geſamtwirtſchaft Deutſchlands und beſon=
ders
der weltwirtſchaftlichen Zuſammenhänge. Es muß dem
Direktor der Disconto=Geſellſchaft, Dr. Solmſſen, der bereits auf
dem Bankiertag in Köln im vorigen Jahre das Problem der
Landwirtſchaft tiefgründig behandelt hat, hoch angerechnet wer=
den
, daß er auf der Tagung in Münſter erneut die Verbunden=
heit
zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft betont und dabei eine
glückliche Syntheſe, die jede Gegenſätzlichkeit dieſer beiden
Gruppen ausſchließt, gegeben hat. Sein Vortrag mit dem Thema
Der Young=Plan und die deutſche Landwirtſchaft war um ſo
bedeutungsvoller, als der Direktor einer deutſchen Großbank. die
der deutſchen Induſtrie ſehr nahe ſteht, nicht nur Kritik übte,
ſondern auch praktiſche Vorſchläge machte unter dem Geſichts=
punkt
, daß das Wirtſchaftsprogramm, welches der deutſchen Wirt=
ſchaft
durch die Annahme des Young=Planes vorgeſchrieben wird,
nicht nur auf alle Möglichkeiten der Exportſteigerung abzielen,
ſondern in gleicher Weiſe die Importverminderung als Gebot
der Stunde betrachten muß. Dieſe Importverminderung kann
natürlich nur bei den 5 Milliarden Lebensmittel= und Futter=
mitteleinfuhr
einſetzen, und die Hauptarbeit hierfür hat die
Landwirtſchaft zu leiſten. Dieſem Ziele kann die Landwirtſchaft
aber nur dann dienen, wenn es ihr gelingt, nicht nur ihre Pro=
duktionskraft
zu ſteigern, ſondern auch dieſe höhere, die Auslands=
erzeugniſſe
verdrängende und damit die Handelsbilanz ausglei=
chende
Produktion zu rentablen Preiſen abzuſetzen. Dies iſt nur
möglich, wenn gleichzeitig die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe auf
Qualität gebracht werden und ihr Abſatz methodiſch organiſiert
wird. Die Induſtrie hat in richtiger Erkenntnis der Verbunden=
heit
der Wirtſchaft erfolgreich verſucht, durch induſtrielle Organi=
ſation
Verbeſſerung und Verbilligung ihrer Produktion zu er=
reichen
. Die Tatſache, daß im Konkurrenzkampfe der Stärkſte
derjenige iſt, der das beſte und billigſte Angebot machen kann,
muß auch die Landwirtſchaft dazu bringen, ihre Produktionskoſten
einer ſtändigen Ueberprüfung zu unterziehen, um neue Möglich=
keiten
zu ihrer Herabminderung zu finden. Die ungünſtige Lage
Deutſchlands, deſſen Produktion mit einem feſten Prozentſatz von
vornherein aus hohen Steuern, ſozialen Abgaben und den erheb=
lichen
Zinſen und Amortiſationsquoten für Auslandsanleihen
belaſtet iſt, wozu noch die beſtehende Kapitalnot und höchſt man=
gelhafte
Bildung von Eigenkapital tritt, iſt zweifellos aus in die=
ſem
Zuſammenhange nicht erörterungswerten Gründen für die
deutſche Landwirtſchaft noch erſchwerter. Trotzdem fehlt es bisher
an einer der induſtriellen entſprechenden Organiſation durch per=
ſonelle
Zuſammenfaſſung der Betriebe auf Grund der Bildung
von Abſatzorganiſationen der Erzeuger gleicher Produkte, wodurch
allein auch die ſogenannte Preisſchere der induſtriellen, organi=
ſierten
bzw. kartellierten Verkaufspreiſe und der landwirtſchaft=
lichen
zugunſten der letzteren ſchließen könnte. Nur durch Zu=
ſammenfaſſung
der Betriebe nach dem Beiſpiel der induſtriellen
Organiſation, wo es ſich um gleichwertige Produkte handelt, iſt
die Zuſammenfaſſung der Erzeugniſſe zu erreichen, die es allein
ermöglicht, die Erzeugniſſe nach Menge und Qualität den jewei=
ligen
Erforderniſſen des Marktes, vor allem das Angebot der
Nachfrage anzupaſſen. Die Frage des Abſatzes iſt es, die in den
Mittelpunkt der ganzen landwirtſchaftlichen Problematik geſtellt
werden muß, und ſie iſt nur nach rein kaufmänniſchen
Grundſätzen, die mit Parteipolitik nichts zu tun haben, zu

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Samstag, den 28. Geptember 1929

Nummer 269

behandeln und zu löſen. Angeſichts der Tragweite dieſes Fragen=
komplexes
haben aber alle Reſolutionen, bei denen es immer um
das Wie und das Abwägen dieſer oder jener Maßnahme geht,
keinen Sinn. Daß die Lage der Landwirtſchaft, ohne deren Ge=
ſundung
ein Gedeihen der Geſamtwirtſchaft undenkbar iſt, auf
keinen Fall als hoffnungslos anzuſehen iſt, hat der Reichsernäh=
rungsminiſter
in Münſter wiederholt erklärt. Die Reichsregie=
rung
wird alles unter Berückſichtigung unſerer Geſamtwirtſchaft
Mögliche tun, um der Landwirtſchaft die ſtaatliche, auf dem
Boden des Geſetzes ſtehende Hilfe bzw. Stützung zuteil werden
zu laſſen, die ſie braucht auf dem Wege der Selbſthilfe.
Die Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie in
Düſſeldorf, mit der ſich zugleich das zehnjährige Beſtehen des
Reichsverbandes in ſeiner jetzigen Geſtalt verband, war diesmal
eine reine Arbeitstagung; man hatte ſogar von einer be=
ſonderen
Feier Abſtand genommen, um auch hiermit den Ernſt
der Zeit und der wirtſchaftlichen Verhältniſſe zum Ausdruck zu
bringen. Die diesjährige Tagung der Induſtrie mit ihrem allge=
mein
gehaltenen Arbeitsprogramm hat daher keine unmittelbare
Stellungnahme zu wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben und Zwangs=
läufigkeiten
gebracht, ſondern ſich darauf beſchränkt, die tatſäch=
lichen
Verhältniſſe auf induſtriellem Gebiet dazuſtellen. Man hat
die Dinge ſo geſchildert, wie ſie tatſächlich ſind, und die deutſche
Oeffentlichkeit erfuhr von dem ſchweren Ringen unſerer In=
duſtrie
, von ihren Sorgen und Nöten, aber auch von dem geſun=
den
Optimismus, der ſie im Gegenſatz zur Landwirtſchaft
beherrſcht, von der geſunden Einſtellung der leitenden Perſön=
lichkeiten
und des Einzelunternehmers, von dem poſitiven Be=
kenntnis
zum Staat und dem Willen, durch Aufbau der Wirt=
ſchaft
an dem Wiederaufbau des deutſchen Volkes tatkräftig und
hoffnungsvoll mitzuwirken. Ueberall Rührigkeit, Hervorhebung
des gegenwärtig Erforderlichen, Anpaſſung an die Realitäten, die
nun einmal die ungünſtige Lage Deutſchlands aufzuweiſen hat,
die aber zu überwinden ſind. So verkennt der Reichsverband
auch nicht die Möglichkeiten der internationalen Verſtändigungs=
und Annäherungsverſuche, er überſchätzt ſie aber nicht, weil
er ſie nüchtern beurteilt und im allgemeinen angeſichts der Auf=
blähung
der internationalen Beſtrebungen mit einer gewiſſen
ſtand die Tätigkeit des Unternehmers, der ſo viel und oft ange= keit vorzuenthalten. Das hat ſeine guten Gründe. Die Kom=
feindet
worden iſt und wird, und als Zentralproblem der geſam= munalwahlen ſtehen unmittelbar bevor und die ſozialiſtiſch= kom=
ten
deutſchen Wirtſchaft die Kapitalfrage, die in allen ihren wech=
ſelſeitigen
und vielfachen Beziehungen von berufener Seite ein= ſcheunigung dieſen Skandal aus der Welt geſchafft ſehen. In=
gehend
unterſucht wurde. Somit gab die Tagung des Reichs= folgedeſſen iſt davon Abſtand genommen, erſt einmal die Dinge
verbands der Induſtrie nur die realen Grundlagen, auf denen halb von 24 Stunden eine unerhörte Fülle von Material zuſam=
er
ſein Wirtſchaftsprogramm aufſtellen und im Dezember in einer
außerordentlichen Mitgliederverſammlung der Oeffentlichkeit vor= bringen, und das einen tiefen Einblick nicht nur in die Ange=
legen
wird. Hieraus mag die ſchwere Verantwortung hervor=
Wirtſchaftsprogramms wenigſtens für ein Jahrzehnt laſtet, und
Sie dazu zwang, zu dem Young=Plan in Düſſeldorf noch nicht
endgültig Stellung zu nehmen. Aber die Gewißheit kann die
Oeffentlichkeit nach der Tagung des Reichsverbandes haben, daß
dieſer ein Wirtſchaftsprogramm im Sinne einer breiten und ordentliche Sitzung anberaumt.
durchaus geklärten Plattform aufſtellen wird, von dem aus dann
die Anregungen für die künftige deutſche Wirtſchaſtspolitik erfol=
gen
können und auf die alle Gruppen und Glieder des Reichs=
verbandes
treten können. Ein ſolches wohldurchdachtes, alle
Faktoren wirtſchaftlicher und politiſcher Natur beachtendes Pro=
Seiten Wirtſchaftsprogramme gemacht werden, die leider zum
großen Teil Mangel an wirtſchaftlichem Verſtändnis zeigen. Das
Tatprogramm ſein, da ſeine Wirkung und Richtigkeit bei
auf die Probe geſtellt werden würde.

Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volksxartei trat am
Freitag unter Vorſitz des Abgeordneten Dr. Zapf zu einer
Sitzung zuſammen, in der ſie ſich mit der Frage der Arbeits=
loſenverſicherung
beſchäftigte. Ueber den Verlauf der Sitzung
verlautet: Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei bil=
ligt
nach eingehender Beſprechung der Vorſchläge zur Reform
der Arbeitsloſenverſicherung einmütig die Haltung ihrer Vertreter
im Sozialpolitiſchen Ausſchuß. Sie hält an der Auffaſſung feſt,
daß ein Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben der Reichs=
anſtalt
für Arbeitsloſenverſicherung unter Wahrung aller berech=
tigten
ſozialen Geſichtspunkte ohne Beitragserhöhung und ohne
neue Belaſtung des notleidenden Reichshaushaltes möglich iſt,
wenn die von der Deutſchen Volkspartei wiederholt gegebenen
Anregungen zur Grundlage der Reform gemacht werden.

Von Dr. Herbert Nette.
Glozel iſt ein ganz kleiner Ort in der Nähe von Vichy, De=
partement
Allier, Mittelfrankreich.
Glozel iſt zugleich eine der ganz großen Satiren unſerer Zeit.
Drittens iſt Glozel vielleicht ein bedeutſamer Einſchnitt für
die geſamte Forſchung der Vorgeſchichte, aber über dieſen dritten
Punkt läßt ſich bisher keine Einigkeit erzielen.
Dies der Tatbeſtand: Am 1. März 1924 findet der 18jährige
Bauer Emil Fradin beim Pflügen auf, ſeinem Hof Glozel zwei
gewölbte Ziegel und einige Töpfereien. Am nächſten Tag findet
er nach einigem Suchen einen halben Meter davon entfernt einen
Ziegel mit Zeichen. N.ih und nach deckt er ein ganzes Grab auf
und findet in etwa einem Meter Tiefe eine ganze Lage von Flie=
ſen
, noch tiefer Knochenreſte, Tonſcherben und ein Stück Eiſen, das
geformt zu ſein ſcheint. Eine Lehrerin ſieht bei einem zufälligen
Beſuch in Glozel dieſe Dinge und ſchreibt darüber an den In=
ſpektor
der Akademie ihres Bezirks. Von dieſem Brief erhält der
Präſident einer Geſellſchaft, die ſich um Ausgrabungen bemüht,
Kenntnis und ſchickt Herrn Clsment aus dem Inſtitut zu Fradin,
von dem er den Ziegel mit den Inſchriften entleiht, um ihn zu
photographieren. Inzwiſchen kommen häufig Neugierige und

Mehe e e e e ee
Romaniſches enthalten. Er pachtet das ganze Ausgrabungsterrain
auf neun Jahre von den Fradins und beginnt zuſammen mit Emil
Fradin eine ſyſtematiſche Ausgrabungsarbeit. Im Herbſt gibt er
ſein erſtes Heft über Eine neue neolithiſche Station heraus.
Einige Wochen ſpäter iſt er auf Einladung des bekannten For=
ſchers
van Gennep in Paris und ſpricht mit einer Anzahl bedeu=
tender
Archäologen: Mortillet, Boule, Jullian, Reinach. Breuil,
Champion, Duſſaud.
Profeſſor Jullian erklärt nach einiger Zeit, daß die Inſchrif=
ten
von Glozel als Kurſiv=Latein zu entziffern ſind. Dementgegen
ſtellt Salomon Reinach, der berühmte franzöſiſche Archäologe an
Ort und Stelle feſt, daß es ſich um prähiſtoriſche Gegenſtände han=
delt
. Seymour de Ricci, der mit ihm anweſend iſt, erklärt alles
für gefälſcht und verfaßt einen entſprechenden Bericht, der bei
ſpäterer Gelegenheit dem Miniſter Herriot vorgelegt wird. Die
Polemik über Glozel in der franzöſiſchen Preſſe, in den Zeitſchrif=
ten
beſonders im Mercur de France iſt zu dieſer Zeit ſchon in
vollem Gang. Später bringen auch die Zeitungen in Belgien, Eng=
land
. Holland, Skandinavien, den Vereinigten Staaten, ja ſelbſt
in Algier und Argentinien lange Berichte, während in Deutſch=
land
der Fall bis heute ſo gut wie unbekannt geblieben iſt.
Im September 1926 richtet Graf Begouen einen offenen Brief
an Salomon Reinach mit beleidigenden Verdächtigungen: in Glo=
zel
iſt er nicht geweſen. Auf Veranlaſſung von Jullian nimmt
jetzt Prof Audollent eine Prüfung der Schrift vor, die ergibt, daß
darin weder Kurſiv=Latein, noch griechiſch oder phönikiſch zu fin=
den
ſei. Am 20. Juli 1927 gibt Vayſon de Pradenne eine Erklä=
gung
ab, daß alles gefälſcht ſei. Am nächſten Tag iſt Salomon

Der heſſiſche Landtagsabgeordnede Lauten=
bacher
=Dieburg hat mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. ab ſein
Mandat für die Zentrumspartei wegen Wechſels ſoines Wohnſitzes
und Arbeitsüberlaſtung niedergelegt. Als ſein Nachfolger tritt
Syndikus Dr. Fritz Burgbacher=Mainz in den Landtag ein.
Der Vorſitzende der volksparteilichen Reichstagsfraktion Dr. Scholz
iſt erneut erkrankt.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in
der Arbeitsloſenverſicherung iſt vom 31. Auguſt bis
15. September von rund 726 000 auf 735 000 Perſonen geſtiegen.
Die männlichen Unterſtützungsempfänger nahmen um 16 000 Perſonen
zu, während die weiblichen um 7000 Perſonen ſich verminderten.
Die tſchechiſchen Wahlen zum Abgeordnetenhaus und Senat
ſind auf den 27. Oktober anberaumt worden.
Wie mitgeteilt wird, haben die Vorbeſprechungen
zwiſchen den Vertretern Englands und Sowjetrußlands
zu einer Vereinbarung geführt, wonach eine Reihe von Fragen durch
Unterhandlungen zu regeln ſind, wenn die diplomatiſchen Beziehungen
durch die wechſelſeitige Anerkennung von Botſchaftern in vollem Um=
fang
wieder aufgenommen ſein werden. Die Vorbeſprechungen werden
am Dienstag weitergeführt werden.
Der vor ungefähr einem Jahr an der italieniſch=ſchweizeriſchen
Grenze von Campione verhaftete politiſche Flüchtling und
frühere Preſſechef Muſſolinis, Eeſare Roſſi, iſt in
einem kurzen Prozeß vom Ausnahmegericht zum Schutz des Staates in
Rom zu 30 Jahren Zuchthaus, dem lebenslänglichen Entzug
der bürgerlichen Ehrenrechte und 3 Jahren ſcharfer Ueberwachung ver=
urteilt
worden.

Kommungle Mißwirkſchaft in Berlin. Warum
verſagie die Konkrolle der öffenklichen Hand?
Im Gegenſatz zu der Barmat=Affäre beeilen ſich die Berliner
Skepſis und Zurückhaltung betrachtet. Im Mittelpunkt der dies= Behörden, auch nicht eine Minute die Ergebniſſe der ununter=
jährigen
Tagung des Reichsverbands der deutſchen Induſtrie brochenen Unterſuchungen in der Sklarek=Affäre der Oeffentlich=
muniſtiſchen
Gewalthaber in Berlin möchten mit möglichſter Be=
an
ſich herankommen zu laſſen. Unter dieſen Umſtänden iſt inner=
mengetragen
worden, das die Berliner Zeitungen ſeitenweiſe
legenheit ſelbſt, ſondern auch in das Gebaren einiger Teile der
gehen, die auf dem Reichsverband bei der Aufſtellung eines Berliner Stadtverwaltung, insbeſondere das der Stadtbank ſelbſt
tun läßt. Was bisher an das Licht der Oeffentlichleit gekommen
iſt, iſt ſo unerhört, daß ſich der Oberpräſident der Provinz Bran=
denburg
veranlaßt geſehen hat, eine amtliche Unterſuchung ein=
zuleiten
. Auch die Stadtverordnetenverſammlung hat eine außer=
Inzwiſchen iſt die Polizei am Werk, die bald einen Schluß=
ſtrich
unter ihre Arbeit ziehen kann, nachdem der Prokuriſt der
Firma Sklarek, Lehmann, ein volles Geſtändnis abgelegt hat,
aus dem hervorgeht, daß ſeit 4 Jahren Fälſchungen begangen
wurden. Faſt immer wurden in den Stoß der der Stadtbank zur
gramm iſt um ſo notwendiger, als von vielen, auch unberufenen, Einlöſung vorgelegten Lieferſcheine nachgemachte Rechnungen
eingeſchmuggelt, die anſtandslos beglichen wurden. Das wurde
nur dadurch ermöglicht, weil keine ordentliche Kontrolle ſtattfand.
neue Wirtſchaftsprogramm der deutſchen Induſtrie muß aber ein / Dennoch muß es auffallen, daß bei der Berliner Stadtverwaltung
im Laufe der 4 Jahre kein Menſch auf den Gedanken kam, wie es
der gegenwärtigen Konſtellation unſerer Verhältniſſe unmittelbar, überhaupt möglich ſei, daß viele Millionen für gelieferte Waren
ausgegeben worden waren, ohne daß ſich dafür auf der anderen
Seite die Beſtände der Kleidervertriebsgeſellſchaft entſprechend
verminderten. Dieſe Feſtſtellung hätte jeder ordentliche Kontrol=
leur
ſofort machen können, weil ja die Kleidervertriebsgeſellſchaft
von Zeit zu Zeit durch Beauftragte der Stadtbank unterſucht und
die Bücher kontrolliert wurden. Man kann ſich des Verdachtes
nicht erwehren, daß die Gebr. Sklarek, die übrigens ihren Pro=
kuriſten
nach deſſen Ausſagen in jedem einzelnen Fall direkt auf=
gefordert
haben ſollen, Fälſchungen zu begehen, Helfershelfer bei
den verſchiedenen Bezirksverwaltungen gehabt haben müſſen, die
doch die Aufträge vergaben. Gerade hier ſcheint noch manches
unterſuchungsbedürftig zu ſein.
Es liegt auf der Hand, daß im Zuſammenhang mit der
Affäre auch alle möglichen Enthüllungen nicht ausbleiben. Die
Gebr. Sklarek, die mit den ſozialdemokratiſchen Gewaltigen in
der Berliner Stadtverwaltung ſehr eng verbündet waren, ſollen
auch mit dem Reichsbanner zuſammengearbeitet haben. Es wird
behauptet, daß ſie allein zur Verfaſſungsfeier des Reichsbanners
600 000 RM. gegeben haben; insgeſamt ſollen ſich ihre Zuwen=

Reinach bei einer weiteren Grabung zugegen und überzeugt ſich
endgültig von der Echtheit. Im September bringt Duſſaud in der
Komitee=Sitzung der Akademie der Inſchriften einen großen An=
griff
vor, während die Anhänger von Glozel nicht vertreten ſind.
Dieſe Angriffe werden entgegen allem Brauch ſofort durch die
Zeitungen verbreitet, abgeſehen von einigen Beleidigungen gegen
Dr. Morlet.
Nun beſchließt der Internationale Anthropologen=Kongreß in
Amſterdam die Einſetzung einer internationalen Kommiſſion zur
Klärung der Frage. Die Kommiſſion iſt nicht international, ſie
kommt unter dem Einfluß des Grafen Begouen zuſtande, bei den
Unterſuchungen fehlt ein Mitglied von den Achten, ein anderes,
der Präſident, reiſt vor Beendigung ab. In dieſen Tagen druckt
die Zeitung Dépsche de Toulouſe ein Telegramm des Profeſſors
Mendes Correa, nach dem die Gegenſtände gefälſcht ſein müſſen.
Es ſtellt ſich heraus, daß dieſes Telegramm ſelbſt eine Fälſchung
iſt. Bevor Mendes Correa ſein Gutachten abgegeben hat, iſt der
Bericht der Kommiſſion erſchienen, der ſich gegen die Echtheit aus=
ſpricht
. Daraufhin wird die Verfügung des Unterrichtsminiſters,
nach der Glozel unter die wertvollen nationalen Fundſtätten ein=
gereiht
iſt, aufgehoben. Reinach beantwortet den Bericht mit der
Galilei=Erklärung, van Gennep nennt den Bericht eine Täuſchung
der Oeffen

Ne0d Lurnche ie Se echeie eie e e
Februar 1928 ergeben Unterſuchungen in Oslo die Echtheit der
vorgeſchichtlichen Funde. Acht Tage ſpäter verkündet der Gerichts=
ſachverſtändige
Bayle, daß alles unecht iſt, aber der begründende
Bericht iſt ein Jahr ſpäter noch nicht eingereicht, ohne daß das
Gericht den Beamten mahnt.
Das ſind nur einige Daten. Grotesk wird es erſt, wenn man
den Kampf in allen Einzelheiten verfolgt. Die Atmoſphäre iſt
angefüllt mit Verdächtigungen, Unklarheiten, Zweideutigkeiten,
Beleidigungen. Die Fachgelehrten haben ſtellenweiſe ihre einfach=
ſten
Verpflichtungen in gröbſter Weiſe verletzt, Kommiſſionen ſind
unter perſönlichem Einfluß zuſtande gekommen und haben ihre
Unterſuchungen nicht gewiſſenhaft beendet Analyſen, die zu machen
waren, ſind nicht gemacht worden, die Gerichte haben in partei=
licher
Weiſe eingegriffen, und während ihre chemiſchen Proben
eine Fälſchung ergaben, ſind zugleich große Univerſitätsinſtitute
zu dem Urteil Echt gekommen. Gelehrte, die nie in Glozel
waren, erklären alles für unecht andere, die auch nicht dort waren,

vertreten die Echtheit. Sachverſtändige machen eingehende Studien
an Ort und Stelle und beſtätigen ohne Vorbehalt die Echtheit.
Forſcher von nicht geringerer Autorität behaupten das Gegenteil.
Dabei kann kein Menſch eine glaubhafte Vermutung über die Per=
ſon
des Fälſchers beibringen. Die Haltung des Dr. Morlet iſt von
Anfang an muſterhaft, Fradin iſt ein zwanzigjähriger ungebil=
deter
Bauer, der nicht Hunderte von Gegenſtänden in wiſſenſchaft=
lich
raffinierteſter Weiſe herſtellen kann. Und dann. Glozel iſt ein
kleines Neſt, in dem man nicht unbemerkt eine Fälſcherwerkſtätte
unterhalten oder dauernd herbeigeſchaffte Gegenſtände in die Erde
bringen kann. Weiter, die verſchiedenſten Gelehrten haben im
Laufe mehrerer Jahre perſönlich die Ausgrabungen überwacht oder
ſelbſt vorgenommen, man hat das ganze Erdreich unter allen Ge=
ſichtspunkten
kontrolliert, man hat die äußerſten Möglichkeiten.
z. B. die einer ſeitlichen horizontalen Einführung der Objekte
unterſucht, und man hat keinen Beweis einer Fälſchung erhalten.

dungen an das Reichsbanner auf 2,5 Millionen belaufen. Herr
Hörſing, der Vorſitzende des Reichsbanners, ſtellt zu dieſen Be=
hauptungen
aber feſt, daß Sklarek niemals der Organiſation
Geldzuwendungen gemacht habe. Er muß aber feſtſtellen, daß in
vier Reichsbannergauen die Gebr. Sklarek Reichsbanneruni=
formen
vertrieben haben.
Es ſcheint auch außergewöhnlich ſchwierig zu ſein, in die Ver=
gangenheit
der Sklareks Licht hineinzubringen, weil von ihrer
früheren Tätigkeit nicht allzuviel bekannt iſt. Man weiß lediglich,
daß ſie ſchon während des Krieges durch Heereslieferungen Rie=
ſengewinne
zu machen verſtanden haben. Es ſoll aber dann zu
einem Skandal gekommen ſein, weil die Lieferungen nicht ganz
reell erfolgten und ein Hauptmann ſoll ſich im Zuſammenhang
damit das Leben genommen haben, während der eine der Brü=
der
S. in Unterſuchungshaft genommen wurde.
Nach den trüben Erfahrungen mit Barmat und Kutisker
wäre es wohl Pflicht der Berliner Stadtverwaltung geweſen,
nicht auf einfache Empfehlungen hin ein Monopol für die Ver=
ſorgung
der Behörden mit Kleidern und Schuhen einzuräumen,
ſondern feſtzuſtellen, ob es wirklich ehrbare Kaufleute waren, und
ob es ratſam ſchien, mit ihnen umfangreiche Geſchäfte zu machen.
Die Stadt Berlin, deren Oberhaupt zurzeit in Amerika weilt,
verſucht die Dinge ſo darzuſtellen, als ob in Wirklichkeit Verluſte
nicht zu verzeichnen ſeien, denn das Vermögen der Gebr. Sklarek
an Häuſern, Villen, Kunſtſchätzen, Rennpferden und Warenlagern
betrage ungefähr 10 Millionen RM., ebenſo hoch ſeien die unter=
ſchlagenen
Summen. Das iſt aber doch ein Unfug. Es gibt doch
heute keinen Menſchen, der eine Villa kauft, die eine Million
wert iſt. Man wird alſo die Haushaltungen auflöſen und die
Einrichtungen ſtückweiſe abſtoßen müſſen. Auch die Warenlager
ſcheinen nicht allzu berühmt zu ſein, denn es hat ſich inzwiſchen
herausgeſtellt, daß die Lieferungen minderwertig waren. Es
wird alſo, wie im Falle Baumat, ein erheblicher Verluſt zurück=
bleiben
.
In dieſem Zuſammenhang ſei übrigens folgendes hervor=
gehoben
, was nicht nur Zeugnis davon ablegt, zu welcher Sorte
Kaufleute die Sklareks gehören, ſondern auch, was dem deutſchen
Volke einmal blühen wird, wenn es reſtlos ſich der ſozialdemo=
kratiſch
=kommuniſtiſchen Parteiherrſchaft unterwirft. Die Scklareks
hatten in der Hauptſache auch die Wohlfahrtsämter zu beliefern,
die ihrerſeits wieder an minderbemittelte und bedürftige Bürger
Kleider und Schuhe abgaben. Es liegt wohl auf der Hand, daß
derartige Bekleidungsſtücke von guter Beſchaffenheit ſein müſſen,
wenn ſie ihren Zweck erfüllen und ihrem Geldwert entſprechen
ſollen. Hier wurden Anzüge geliefert, für die ſich Sklarek 60 bis
75 Mk. zahlen ließ, während ſie in Wirklichkeit überhaupt nur
einen Wert von 15 RM. darſtellten. Wie ein Anzug ausſieht, für
den man nicht mehr als 15 RM. ausgibt, braucht wohl hier nicht
auseinandergeſetzt zu werden. Mit derartigen Kleidungsſtücken
wurden die Aermſten der Armen abgefunden. Kein verantwort=
licher
Sozialdemokrat kümmerte ſich darum, obwohl die Wohl=
fahrtsämter
dauernd Klagen führten. Den Sozialdemokraten
war es offenbar ziemlich gleichgültig, was man den Unter=
ſtützungsbedürftigen
aushändigte, Hauptſache, Sklarek konnte
ſeine Geſchäfte machen. Es wird ſogar behauptet, daß vor der
Erneuerung des Vertrages faſt alle Bezirksämter Einſpruch er=
hoben
hätten. Es ſollen ferner ſeit langem Gerüchte über die
Geſchäftsmethoden Sklareks bei den Behörden im Umlauf ge=
weſen
ſein. Auch Herr Böß ſelbſt, ſoll einen Brief erhalten
haben, in dem ihm reiner Wein eingeſchenkt worden war. Trotz=
dem
wurde vor einigen Monaten den Gebr. Sklarek das Liefer=
monopol
für weitere 5 Jahre geſichert.
Die Bedeutung dieſer Affäre liegt aber auch vor allem darin,
daß die Städte immer mehr das Beſtreben haben, ſich auf wirt=
ſchaftlichen
Gebieten zu betätigen. Berlin, in dem Sozialdemo=
kraten
und Kommuniſten das Heft in der Hand haben, verfügt
über unzählige Defizitbetriebe, die zum Teil ſchon böſe Pleiten
erlebt haben, ſo daß einige von ihnen unter dem Druck der öffent=

lichen Meinung in der Verſenkung verſchwanden. Auch der
Sklarekſche Kleidervertrieb gehört in die Gruppe dieſer Unter=
nehmungen
. Während es eigentlich üblich iſt, Aufträge öffentlich
auszuſchreiben und dem vorteilhafteſten und reelſten Angebot den
Zuſchlag zu erteilen, erhielten die Gebr. Sklarek einfach ein
Monopol. Jede Konkurvenz war ausgeſchaltet, ſie konnten die
höchſten Preiſe nehmen und lieferten dafür, ſchlechteſte Ware.
Auch dieſes Beiſpiel zeigt, wohin das ſozialdemokratiſche Beſtre=
ben
führt, die Kommunen Wirtſchaftspolitik machen zu laſſen.
Die breiten Maſſen müſſen derartige Experimente bezahlen,
und einige Wenige werden zu Millionären. Trotz alledem glaubt
der preußiſche Innenminiſter ſich auf dem Städtetag ſchützend vor
das durch den Fall Sklarek wieder einmal in den Vordergrund
gerückte Syſtem ſtellen zu müſſen. Er hat in Frankfurt erklärt,
daß er jeden Verſuch, die wirtſchaftliche Betätigung der Kommu=
nen
einzuengen, aufs ſchärfſte bekämpfen werde. Alſo: trotz aller
üblen Erfahrungen Fortſetzung der ſozialiſtiſchen Experimente auf
Koſten der Steuerzahler und zugunſten einiger, die es verſtehen,
dabei Millionengeſchäfte zu machen.

Um ſo erſtaunlicher ſind die Mittel, deren man ſich in dieſem
wiſſenſchaftlichen Kampf bedient hat. Wir hörten bereits von einer
gefälſchten Depeſche, aber man hat auch andere Mittel benutzt.
Unter den Schimpfwörtern, mit denen ſich die angeſehenſten Ge=
lehrten
belegt haben, ſehlt in der Reihe vom Lügner zum Schwach=
ſinnigen
kaum eines Einen Höhepunkt ſtellt die Hausſuchung im
Februar 1928 dar Der Direktor Regnault von der franzöſiſchen
prähiſtoriſchen Geſellſchaft erwirkt bei dem Staatsanwalt Viple,
der als aktiver Gegner von Glozel hervorgetreten iſt, eine Anklage
wegen Betrugs, die dadurch begangen ſein ſoll, daß er durch die
(natürlich freiwillige) Zahlung von 4 Fr. ( 75 Pfg.) als Ein=
trittsgeld
in das Muſeum von Glozel an ſeinem Vermögen ge=
ſchädigt
worden iſt. Daraufhin findet am Tag nach der Anzeige
in Abweſenheit der Fradins und des Dr. Morlet eine ziemlich
rigoroſe Hausſuchung ſtatt, die vom juriſtiſchen Standpunkt nach
der Ausſage franzöſiſcher Rechtsgelehrter nicht einwandfrei iſt,
Morlet meldet, daß er nach dem Abrücken der Hausſuchungskom=
miſſion
gefälſchte Stücke im Hauſe Fradin gefunden habe!
Es iſt gewiß ſchwer, hier keine Satire zu ſchreiben, aber wir
wollen der Verſuchung einer ſenſationellen Behandlung des Falles
ausweichen. Um dem Leſer in dieſer Verwirrung wenigſtens einen
kleinen Halt zu geben, folge hier noch eine kleine Liſte der Haupt=
beteiligten
. Anhänger von Glozel ſind u a.: Prof. Audollent,
Prof. Déperet. F. W. G. Foat. Prof. Leite de Vasconcellos, Prof.
Loth, Prof Mayet, Prof. Mendes Correa, Prof. Salomon Rei=
nach
. Arnold van Gennep. Prof Viennot. Auf der Gegenſeite:
Graf Begouen, Prof. Boſch. Prof. Boule, Abbé Prof. Breuil, Dr.
Capitan, R. Duſſaud, Sir Arthur Evans Prof Forrer, Prof. Jul=
lian
, Miniſter Marin, Prof. Pittard, Dr. Regnault. Vayſon de
Pradenne.
Wir wenden uns nunmehr den Ergebniſſen ſelbſt zu. Einen
Ueberblick über mehr als dreitauſend Objekte, ſoviel ſind nach und
nach zutage gefördert worden, kann man natürlich nicht geben,
ſondern nur eine ſummariſche Andeutung der Stücke. Das wich=
tigſte
muß man in einer großen Anzahl von Tonziegeln ſehen, die
viele Schriftzeichen mit einem ſcheinbar fortlaufenden Text ent=
halten
. Ein Teil der Ziegel war ganz von Wurzeln durchwachſen,
was manche als einen Beweis der Echtheit anſahen: die Geguer
haben erwidert, daß es leicht iſt. Ton um eine Wurzel herum zu
modellieren. Weiter fand man ſehr eigenartige keramiſche Stücke
mit teilweiſe ſeltſamen ſexuellen Darſtellungen, unter denen eine
Anzahl doppelgeſchlechtlicher Figuren auffallen. So unerwartet
dieſe Geſtalten ſind, zeigen ſie doch Aehnlichkeiten mit den Ge=
fäßen
des alten Troja, wie ſie von Schliemann ausgegraben wur=
den
, und auch ſonſt ſind Anlehnungen an vorgeſchichtliche Formen

da. Eine dritte Kategorie bilden geſchnittene Kieſel, auf denen
Hirſche und Renntiere dargeſtellt ſind. Hierüber haben ſich manche
Forſcher beſonders entſetzt, da man bisher annahm, daß das Renn=
tierzeitalter
in Südeuropa ſo früh liegen müſſe, daß damals an
Schrift noch nicht zu denken war. Beſonders erſtaunlich iſt das
Folgende: Man findet in Glozel nicht ein Alphabet von 20 oder
30 Zeichen, ſondern faſt alle Schriftzeichen des frühen Europa und
Kleinaſiens, unter denen nur wenige, z. B. das B fehlen. Sind
dieſe Tafeln echt, ſo muß man folgern, daß Europa eine äußerſt
entwickelte Schrift in dieſer franzöſiſchen Kultur beſaß und daß
die Völken des Mittelmeeres auch andere Kulturwerte in früh=
de
vorgeſchichtlicher Zeit aus Europa bezogen oder mitnahmen,
Dadurch würde natürlich die Lieblingshypotheſe der Orientaliſten,

W

[ ][  ][ ]

Nummer 269

Samstag, den 28. September 1929

Seite 3

Der Oeutſche Städtetag in Frankfurt a. M.

Sinn und Form der Selbſtverwalkung.
Melerk über Aufgaben und Forderungen
der Gemeinden.
Frankfurt a. M., 27. September.
Im Feſtſaal des Palmengartens wurde heute früh die Jahres=
erſammlung
des Deutſchen Städtetages eröffnet. Präſident Mu=
ert
begrüßte die Vertreter der Reichs= und Staatsbehörden ins=
eſondere
den preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſki, den preußiſchen
ſinanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff den Oberpräſidenten Dr. Schwan=
er
und den Vertreter des Memellandes und erſtattete ſodann ſein
ſeferat über Sinn und Form der Selbſtverwaltung, Präſident
Nulert führte u. a. folgendes aus: Die Selbſtverwaltung iſt nur
enkbar, wenn ſie von dem Vertrauen aller Kreiſe der Bevölke=
ung
getragen wird. Aktive Mitarbeit der Bürger in der Ge=
ſeinde
, verantwortungsbewußte Führung der Aufgaben der Ge=
ſeinde
wird am beſten dieſes Vertrauen erhalten und kräftigen.
ſelbſtverwaltung bedeutet Selbſtverantwortung. Die Aufgaben
er heutigen Gemeinden ſind nicht auf ihren Bannkreis beſchränkt.
ſiehr denn je iſt die Gemeinde zugleich ein Glied der Gemein=
haft
und muß danach handeln. Aus dieſem Gefühl heraus haben
ſe Städte gerade im letzten Jahr wiederholt dem flachen Land
rfolgreich geholfen. Lebenswichtig für die Selbſtverwaltung
ſeibt ihr
Verhältnis zum Staat.
die Kommunen ſind der Unterbau des Reiches und der Länder.
ſede Verwaltungs= und Verfaſſungsreform, die praktiſche Erfolge
aben ſoll, muß deshalb auch gleichmäßig ſie berühren. Die Städte
ſalten es alſo für erforderlich, daß die Reformarbeiten der Län=
erkonferenz
und ihrer Ausſchüſſe die Grundfragen bis zu den
ſemeinden hin erforſchen. Der Städtetag hat über dieſen Fragen=
omplex
Reichsregierung und Länderkonferenz eine zuſammen=
ſängende
Denkſchrift überreicht, die ſoeben veröffentlicht worden
t. Die lebendige Kraft der Selbſtverwaltung wird weſentlich
ſeſtimmt durch die
Lage der Finanzen.
die jüngſten außenpolitiſchen Verhandlungen werden hoffentlich
ſen Weg frei machen, um nunmehr die dringend notwendige
bſtematiſche Neuregelung der Finanzfragen durchzuführen. Die
Einkommenſteuer muß weiterhin Reich, Ländern und Ge=
neinden
gemeinſam zuſtehen, wobei es Aufgabe des Reichs ſein
nuß, die Abgrenzung des Anteils von Ländern und Gemeinden
inheitlich und gerechter als bisher durchzuführen. Vor einer er=
eblichen
Senkung dieſer Steuer müſſen deshalb die Rückwirkungen
uuf Länder und insbeſondere auf Gemeinden beſonders ſorgfältig
eprüft werden. Für das Zuſchlagsrecht zur Einkom=
nenſteuer
muß eine richtige Form gefunden werden, die dem
Steuerſyſtem und den praktiſchen Erforderniſſen entſpricht. Da=
ſurch
wird am beſten der jetzt auf die Gewerbeſteuer ausgeübte
inanzielle Druck erleichtert. Die Nachteile einer teilweiſen
Ueberſpannung der Realſteuern
ürfen nicht zu der Forderung führen ſie ganz abzuſchaffen. Noch
ſeute bildet die Gewerbeſteuer die gerechtfertigſte Abgeltung
der beſonderen Laſten, die der Gemeinde durch die Gewerbe=
ſetriebe
auf faſt allen Gebieten der öffentlichen Arbeit erwachſen.
Die Städte wünſchen aber auch ihrerſeits, die Gewerbeſteuer über=
all
dort zu vermindern, wo ſie zu hoch angeſpannt iſt. Sie ſind
uber aus eigener Kraft dazu nicht in der Lage. Das Ausmaß des
Abbaues wird alſo von der Höhe der Beträge abhängen, die das
Reich auf Grund finanzieller Erleichterungen den Gemeinden zu
dieſem Zweck überweiſt. Dieſes nur wirtſchaftlich und finanziell
u löſende Problem kann unter keinen Umſtänden mit ſchematiſchen
Bwangsvorſchriften geregelt werden. Wohnungsnot und Woh=
rungselend
bedingen eine Feſtlegung der Hauszinsſteuer
auf längere Zeit. Dieſe Steuer muß von den jetzigen Härten be=
reit
werden. Eine Erleichterung der direkten Steuern wird eine
Frhöhung einzelner indirekter Steuern nach ſich ziehen.
5-erbei kann man an der Getränkeſteuer nicht vorübergehen,
die für die Wirtſchaft noch am erträglichſten iſt. Beſondere Auf=
nerkſamkeit
erfordert die Umgeſtaltung des kommu=
ſnalen
Anleihemarktes Größte Zurückhaltung auf die=
ern
Gebiet iſt kommunalpolitiſche Pflicht. Der Deutſche Städtetag
lhat in Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Girozentrale eine frei=
gällige
Verſtändigung unter ſeinen Mitgliedsſtädten in dieſer
Hinſicht angebahnt, die in ſteigendem Maße von den Städten frei=
nällig
in Anſpruch genommen wird.
der preußiſche Innenminiſter über Eingemeindung,
Verwaltungsreform und Bekäkigung der
offentlichen Hand.
Im Anſchluß hieran ſprach der preußiſche Miniſter des In=
nern
Grzeſinſki. Er habe nicht die Abſicht, programmatiſche
Ausführungen zu machen, um ſo weniger, als der Landtag durch
das Geſetz vom 31. Juli d. J. alle die Grundſätze angenommen

nach der alle großen Kulturſchöpfungen aus dem Oſten, aus dem
Zweiſtromland, von den Kretern oder den Phönikern oder den
Aegyptern ſtammen, hinfällig oder ſtark beeinträchtigt. Daß alſo
Glozel, wenn es echt iſt unſer geſamtes Bild von der Vorge=
ſchichte
entſcheidend umgeſtalten könnte, unterliegt keinem Zweifel,
aber vorläufig iſt noch kein Ende der endloſen Kontroverſen ab=
zuſehen
.
Aber auch in ſeinem jetzigen Stadium legt der Fall Glozel
einige Betrachtungen nahe. Seine letzte und allgemeinſte Bedeu=
tung
wird man nur begreifen, wenn man geſehen hat, wie die
Fälſchung ein Mittelpunktsproblem aller Geſchichte iſt. Von eini=
gen
Seiten wurde darauf hingewieſen, daß unter den Gegnern von
Glozel ein Abbé nach dem anderen auftaucht. Vielleicht alſo iſt
Glozel auch ein politiſches Problem, aber ich glaube nicht, daß hier
böſer Wille eine beſondere Rolle ſpielt. Einen anderen Vorwurf
allerdings kann man einem Teil der Gelehrten nicht erſparen. Sie
ſind unwiſſenſchaftlich genug, Aerger darüber zu empfinden, wenn
ein nicht=diplomierter Mann eine Entdeckung macht, durch die ſie
ſelbſt in den Schatten geſtellt werden, eine ungeheure Entdeckung,
die unter Umſtänden ein ganzes Schrifttum zu Makulatur, ganze
Lehrgebäude zu Irrtümern macht. Ein anderes Motiv hat Salo=
mon
Reinach ſpöttiſch als Neophobie bezeichnet: die Angſt, die
satſetzliche Angſt vor dem Neuen, die überall auftritt, wo das
Neue in zu ſtarken Gegenſatz zu dem bisher Geglaubten tritt.
Dieſe Angſt muß der Menſch, der ſich heute mit Vorliebe der
wiſſenſchaftliche nennt, zu allererſt verlieren. Gewiß muß er mit
äußerſter Skepſis begabt ſein, aber dieſe Skepſis ſoll auch vor den
Autoritäten nicht Halt machen und ſich nicht ausſchließlich gegen
das Neue richten, denn es iſt nicht einzuſehen, warum man immer
nur auf die alteſten Irrtümer hereinfallen ſoll.
Ausſtellung im Gewerbemuſeum.
In Württemberg befindet ſich im Filstal eine ſtaatliche Gewerbe=
ſchule
, die, ähnlich wie die Fachſchule in Erbach, der einheimiſchen Haus=
induſtrie
Rückhalt bieten ſoll. Im Filstal wird von altersher Holz=
ſchnitzerei
betrieben. Vor allem Haus= und Küchengeräte werden dort
hergeſtellt, und als vornehmſter Artikel geſchnitzte Formen für Gebäck
und für Molkereiprodukte. Das Heſſiſche Gewerbemuſeum hat ſchon
durch verſchiedene Ausſtellungen verſucht, den früher auch in Heſſen
heimiſchen Gebrauch ſolcher Formen für Weihnachtsgebäck zu beleben.
Es benutzt daher auch gern eine Gelegenheit, gleichartige Beſtrebungen
in Württemberg zu zeigen. In vier Vitrinen ſind zur Zeit Back= und
Butterformen ausgeſtellt, die teils in der Gewerbeſchule zu Fils, teils
durch gewerbsmäßige Schnitzer im Filstal entſtanden ſind. Alle Arbeiten
ſind verkäuflich und hier durch das Dürerhaus zu beziehen. Ueber die
Beziehungen zwiſchen der Schule und dem heimiſchen Handwerk be=
richtet
der Vorſtand der Fachſchule in Fils, Herr Dipl.=Ing. Müller,
wie folgt:
Viele Hausfrauen bei uns haben ſeit Jahr und Tag vergeblich
nach guten neuen Formen für ihr Weihnachtsgebäck geſucht. Nur wenige
waren, ſo glücklich, ererbtes Familiengut verwenden zu können. Wa=
rum
aber gab es kaum irgendwo neue gute Bildſchnitzarbeiten? Die
Schuld trägt die Maſchine. Bei der Herſtellung von Rührlöffeln,
Quirlen, Kartoffelſtampfern und glatten Wellhölzern iſt ſie am Platze
And von unſeren Leuten mit Recht verwendet. Als ihr aber auch

hat, die nach ſeinen Vorſchlägen über den Rahmen des rheiniſch=
weſtfäliſchen
Umgemeindungsgeſetzes hinaus nunmehr für die kom=
munale
Verfaſſung im ganzen preußiſchen Staatsgebiet Geltung
erlangt haben. Er könne auch deshalb auf längere Ausführungen
verzichten, als er dem Vortrag von Mulert durchaus zuſtimmen
könne, insbeſondere dem Gedanken der kommunalen Gemeinſchaft
zwiſchen Stadt und Land, zwiſchen Gemeinden und Ländern und
zwiſchen Gemeinden und Wirtſchaft. Die örtliche Gemein=
ſchaft
ſelbſt richtig abzugrenzen und mit friſchem
lebendigen kommunalen Leben zu erfüllen, iſt
das Ziel der großen Eingemeindungsgeſetze ge=
weſen
. Es handelt ſich dabei um Erweiterungen von Städten
und insbeſondere von Großſtädten Dann handelt es ſich aber auch
um Erweiterungen aus Rationaliſierungsnotwendigkeiten. Und
ſchließlich kommt es darauf an, daß im Rahmen der großſtädtiſchen
Verfaſſung und Verwaltung den Bürgern ausreichender als bisher
Gelegenheit gegeben wird an der Verwaltung der ſie unmittelbar
angehenden Angelegenheiten teilzunehmen. Gerade Frankfurt
zeigt in ſeiner jüngſten Vergangenheit eine Entwicklung nach bei=
den
Richtungen, die nicht nur für die Stadt Frankfurt ſelbſt ſegens=
reich
, ſondern auch als Beiſpiel von Bedeutung ſein wird. Die
wechſelſeitige Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land
ſoll dadurch erreicht werden, daß durch Elaſtizität der ſtädtiſchen
und ländlichen Verfaſſung Stadt und Land ein jeder Teil
innerhalb ſeiner eigenen Verfaſſung die höchſtmögliche Wirk=
ſamkeit
für die Förderung der Wohlfahrt ſeiner Bürger ausüben
kann. Je mehr aber die Notwendigkeit der Gemeinſchaft und der
Verbundenheit betont wird, deſto klarer muß auch erkannt werden,
daß Einzelintereſſen gegenüber denen der Geſamtheit zurückgeſtellt
werden müſſen. Gerade der Widerſtand, der aus kommunalen
Kreiſen gegen die großen Eingemeindungsgeſetze der letzten Zeit
ſich erhoben hat, beweiſt, daß die Einſicht für die Notwendigkeit
der Unterordnung des Einzelintereſſes unter das Geſamtintereſſe
noch nicht überall vorhanden iſt.
Das Verhältnis der Gemeinden zu Staat und Reich
und auch ihr Verhältnis zur Wirtſchaft
wird einer Neuregelung zugeführt werden müſſen im Rahmen
zweier großer Aufgaben, die die dringendſten Aufgaben der näch=
ſten
Zukunft ſind; einer Verwaltungsreform und eines
wirklichen Finanzausgleichs. Die Vorarbeiten für eine
preußiſche Verwaltungsreform ſind weit gediehen. Im Rahmen
dieſer preußiſchen Verwaltungsreform wird auch eine Abgabe
von Aufgaben des Staates an die Selbſtverwal=
tung
erfolgen müſſen. Selbſtverſtändlich kann dieſe Dezen=
traliſierung
nur erfolgen, ſoweit das Intereſſe
der Allgemeinheit dies zuläßt. Nach dem Grundſatz,
daß das Weitere den Vorrang vor dem Engeren hat, muß es Auf=
gabe
des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemein=
den
ſein, daß bei aller Anerkennung der Notwendigkeit äußerſter
Sparſamkeit der öffentlichen Wirtſchaft die Einnahmequellen ſo
verteilt werden, daß nicht eine von den dreien von vornherein be=
nachteiligt
wird. Die Verteilung wird ſich gleichzeitig zum Ziele
ſetzen müſſen die Realſteuerbelaſtung ſo zu geſtalten, daß ſie für
die Wirtſchaft tragbar iſt. Es muß Vorſorge getroffen werden,
daß die Heranziehung zu den Realſteuern als Folge eines unvoll=
kommenen
Finanzausgleichs nicht wie jetzt zu Erſcheinungen führt,
die die natürliche Verbundenheit zwiſchen Wirtſchaft und kommu=
naler
Selbſtverwaltung ſtören. Zur
Betätigung der kommunalen Selbſtverwaltung auf
wirtſchaftlichem Gebiet
führte der Miniſter aus, daß er jeden Verſuch, die wirtſchaftliche
Betätigung der Kommunen einzuengen, aufs ſchärfſte bekämpfen
werde. Die Gemeinden haben das Recht auf wirtſchaftliche Be=
tätigung
ſtets angeſehen als einen Zweig der Selbſtverwaltung
und die Staatsregierung wird dafür ſorgen, daß dieſes Recht nicht
verkümmert wird. Die kommunale Wirtſchaft hat alſo genau das
gleiche Recht wie die Privatwirtſchaft, im Intereſſe ihrer Be=
triebe
an den öffentlichen Kreditmarkt heranzutreten. Zu den
kommunalen Neuwahlen führte der Miniſter unter an=
derem
aus: Es hat ſich leider im politiſchen Kampfe immer mehr
eine Methode entwickelt, die den politiſchen Gegner nicht mehr
mit ſachlichen Argumenten, ſondern mit brutalen Gewaltmitteln,
mit Beſchimpfungen und Verleumdungen bekämpft. Hiervon ſoll=
ten
alle anſtändigen Menſchen abrücken. Dem Gemeinwohl wird
damit beſtimmt nicht gedient, ſondern nur geſchadet. Er hoffe
daher, daß, ſo heftig auch die Parteien in den einzelnen Gemein=
den
ſich befehden, ſie nicht vergeſſen mögen, daß gerade die kom=
munale
Arbeit im Gemeindeparlament und in der kommunalen
Verwaltung auf ein und dasſelbe Ziel gerichtet ſein muß; dem
Wohle der örtlichen Gemeinſchaft und damit auch dem Wohle des
ganzen Volkes.
Der Skädkekag für Rückkehr des Saargebiels
in die deutſche Verwalkung.
In der Debatte ſprach weiter als Vertreter des beſetz=
ten
Gebietes Oberbürgermeiſter Dr. Weiß=Ludwigshafen,
zugleich als zweiter Vorſitzender des Verbandes der Stadt= und
Landkreiſe des beſetzten Gebietes, deſſen erſter Vorſitzender, Ober=
Schnitzarbeiten zugemutet wurden, ward ſie zum Verhängnis. Die
Bildhauermaſchine beſorgte faſt alles allein, von Hand wurde nur
noch nachgeholfen, meiſt geklopft, ſtatt geſchnitzt. Je mehr die Maſchine
zur Vorherrſchaft gelangte, deſto wertloſer wurde die Arbeit, deſto
niedriger der Preis, ein Verluſtpreis für den Erzeuger.
Nun ſetzte die Arbeit von Staat und Schulen ein. Auf Antrag
der Gewerbeſchule entſandte das Landesgewerbeamt einen tüchtigen
Künſtler, den Bildhauer Ludwig Ade von der Ulmer Künſtlergilde,
nach Reichenbach im Filstal, dem Vorort unſeres Bildſchnitzergewerbes.
Meiſter Ade begnügte ſich nicht damit, ſeine eigenen Entwürfe ausfüh=
ren
zu laſſen. Sehr bald nahm er die Geſtaltungskraft der Schüler in
Anſpruch. Es iſt erſtaunlich, wie ſchnell Leute im Alter von 1440
Jahren, die zum Teil jahrlang rein mechaniſche Arbeit verrichteten,
bei geeigneter Anleitung ſchöpferiſche Veranlagung zeigen. So ent=
ſtanden
die Märchendarſtellungen, der Ständchenſänger, der beleibte
Mann unter dem Regenſchirm und der Büttel mit den ſchnatternden
Gänſen, die Idee eines 15jährigen Lehrlings. Dieſe und viele andere
Arbeiten zeigen die geſunde Urwüchſigkeit unſerer ländlichen Bevölke=
rung
. Praktiſcher Sinn und gute Form paaren ſich bei den runden
Modeln und Durchſtoßformen, die für Teig und Butter in gleicher
Weiſe geeignet ſind.
Die Ausſtellung wendet ſich an Hausfrauen, Konditoren, Gaſthäuſer,
Molkereien, vor allem aber an den ſoliden Handel. Der äußerſt billige
Preis oft unter 1 RM. erlaubt es jedem, zu kaufen. Unſer Ge=
werbe
braucht dauernde ſolide Geſ äftsverbindungen. Wir Filstäler
hoffen zuverſichtlich, daß auch die DLomſtädter Ausſtllung wie die vor=
jährige
Stuttgarter Käufe des Reichskunſtwarts, des Muſeums und
zahlreicher Privatleute ideell wie wirtſchaftlich einen Erfolg bedeu=
ten
möge.
Die Anregungen der Fachſchule in Fils ſind dankenswert und in
mancher Beziehung lehrreich. Sollten ſie auch in Heſſen den einen
oder den anderen zu entſprechenden Verſuchen anregen, ſo möchten wir
auf zwei Punkte hinweiſen: Die Wirkung der Backformen beruhte zu
allen Zeiten auf dem guten Humor der Darſtellung. Für dieſen
Humor ſorgt die Arbeitsweiſe. Der Verſuch, mit unbeholfenen Mitteln
zu ſagen, was anſchaulich und lebendig empfunden iſt, führt immer zu
einer unfreiwilligen Komik. Der Formenſtecher ſoll nicht Witze machen
oder geiſtreich ſein. Findet er für ſeine Arbeit ein Gebiet, auf dem
die Phantaſie ſich kräftig betätigt, braucht er nach Witzen nicht zu ſuchen.
Wer ſich etwa aus der vorjährigen Ausſtellung des Zeichenunterrichts
von Lehrer Poths in Mainz an die Darſtellungen eines Sportplatzes
erinnert, wie ſie im Streichhölzerſtil von neunjährigen Schülern mit
größter Sicherheit und vollendetem Humor gegeben wurden, wird kaum
zweifeln, auf welchem Gebiete heute die Anregungen für ein zeitgemäßes
Weihnachtsgebäck zu finden ſind. Verſucht man, Schneeſchuhläufer und
Sportleute nicht karikierend, ſondern möglichſt natürlich, in einer
Backform wiederzugeben, ſo wird die Wirkung auch heute nicht weniger
komiſch ſein als die der eleganten Damen und Herren, deren Spitzen=
kleider
man im 18. Jahrhundert gebacken hat.
Und dazu kommt ein zweites: Die Mittel des Formenſtechers für
Backformen ſind primitiv. Aber Komik gewinnt eine ſolche Darſtel=
lungsweiſe
nur, wenn der Stecher verſucht, mit dieſen primitiven Mit=
teln
die Grenzen ſeiner Technik zu ſprengen. Darin liegt der gewaltige
Unterſchied zwiſchen den alten Backformen des 17. und 18. Jahrhun=
derts
und den jüngeren ſeit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Bei

bürgermeiſter Külb=Mainz am Erſcheinen verhindert war. Der
Redner begrüßte die Befreiung des beſetzten Gebietes und benutzte
die Gelegenheit, ſich gegen die Behauptungen von franzöſiſcher
Seite zu wenden, daß nur die Beamten den Wegzug der Beſatzung
wünſchten, während ſich die Bevölkerung des beſetzten Gebietes
mit der Tatſache der Beſetzung wohl abgefunden hätte und teil=
weiſe
aus wirtſchaftlichen Gründen den Abzug nicht einmal
wünſche. Er betonte mit aller Entſchiedenheit, daß die geſamte
Bevölkerung ohne Rückſicht auf Partei und Konfeſſion ſich innig
freue, nunmehr bald wieder Herr im eigenen Hauſe zu ſein. Die
Beamten hätten nur die ſelbſtverſtändliche Pflicht erfüllt, der
wahren Stimmung ihrer Mitbürger bei jeder Gelegenheit den er=
forderlichen
Ausdruck zu verleihen. Die Wünſche des beſetzten
Gebietes ſeien mit dem Abzug der Beſatzung noch nicht befriedigt.
Das nächſte Ziel ſei die Rückkehr des Saargebietes in die deutſche
Verwaltung. Möge es der Reichsregierung gelingen dieſe treu=
deutſche
Bevölkerung bald wieder von den auf ihr laſtenden Feſ=
ſeln
frei zu machen Dann ſprachen noch die Vertreter der ein=
zelnen
politiſchen Gruppen des Städtetages.

Zwei Enkſchließungen des Skädkekages zur Zinanz=
reform
und zum Ausbau der Selbſtverwaltung.

Zum Schluß wurden zwei Entſchließungen angenommen,
a) zur Frage der Finanzreform:
Sie verlangt Neugeſtaltung des Steuerſyſtems und eine end=
gültige
Ordung des Finanzausgleichs, ſtrenge Sparſamkeit in der
öffentlichen Verwaltung, die Befugnis für die Gemeinden, weiter
an den Anleihemarkt heranzutreten, und von Reich und Ländern,
daß ſie den Kommunen nicht neue Aufgaben ohne gleichzeitige
Bereitſtellung der erforderlichen Deckung übertragen. Vom Finanz=
ausgleich
wird Eröffnung ausreichender Einnahmequellen für die
Städte verlangt und erhöhte Beteiligung an der Einkommenſteuer.
Betont wird die Notwendigkeit der Gewerbeſteuer, die allerdings
organiſch umzugeſtalten ſei. Der Ausbau der Getränkeſteuer wird
für unerläßlich erklärt:

b) zur Frage des Ausbaus der Selbſtverwaltung:
Ausgangspunkt der inneren Reform in Reich und Ländern ſei
der Ausbau der gemeindlichen Selbſtverwaltung, die zur verſtärk=
ten
Mitwirkung der Bürgerſchaft in klarer Abgrenzung der Ver=
antwortlichkeit
der ſtädtiſchen Organe und praktiſcher Verwal=
tungsvereinfachung
beſtehen muß. Von der Reichsregierung und
den Landesregierungen wird erwartet, daß ſie ſich die Geſichts=
punkte
zu eigen machen, die der Vorſtand des Städtetages in dem
Entwurf einer Reichsſtädteordnung feſtgelegt hat.
Die Tagung beſchloß am Freitag abend ein Empfang im
Palmengarten durch die Stadt Frankfurt.

Deutſchland und Polen.
Wechſel in der Führung der deutſchen Handels=
verkragsdelegakion
. Hauſcher ſtatt Hermes?
In politiſchen Kreiſen wird davon geſprochen, daß in der
Führung der deutſchen Handelsvertragsdele=
gation
mit Polen ein Wechſel bevorſtehe. Herr Dr.
Hermes, der dem Zentrum angehört, ſoll angeblich wegen ſeiner
genoſſenſchaftlichen Tätigkeit nicht mehr die Zeit und die Mög=
lichkeit
haben, die Delegation weiterzuführen, und ausgerech=
net
durch den deutſchen Geſandten in Warſchau, den Sozial=
demokraten
Rauſcher, erſetzt werden. An amtlicher Stelle weiß
man, wie man uns verſichert, davon nichts, aber eine gewiſſe
Wahrſcheinlichkeit ſpricht doch dafür, daß die Kombination richtig
iſt. Die Polen haben ja immer wieder auf die Abberufung von
Dr. Hermes gedrückt, denn ſie ſind mit ſeiner Vertretung der
deutſchen Intereſſen ebenſo unzufrieden wie mit ſeinem Vorgän=
ger
v. Lewald, der auch ſchon geopfert werden mußte, und War=
ſchau
glaubt, in Herrn Rauſcher nun den richtigen Mann zur
Erfüllung ſeiner Forderungen gefunden zu haben. Herr Rauſcher
wieder ſtartet auf den Poſten des Staatsſekretärs im Auswär=
tigen
Amt, wo er Herrn v. Schubert erſetzen will, und hofft nun
wohl, daß der Abſchluß des Handelsvertrages mit Polen das Ge=
ſellenſtück
iſt, womit er ſeine Fähigkeiten für den Staatsſekretär=
poſten
endgültig nachweiſt. Daß Herr v. Schubert geht, daran iſt
wohl kein Zweifel. Zwiſchen ihm und dem Reichsaußenminiſter
haben ſich wiederholt ſtarke Gegenſätzlichkeiten gezeigt, die zuletzt
ſo groß geweſen waren, daß ein Zuſammenarbeiten kaum mehr
möglich geweſen iſt. Den Sozialdemokraten wäre es ſehr will=
kommen
, wenn einer ihrer wenigen Köpfe im Auswärtigen Amt
untergebracht würde, um dadurch ihren Einfluß zu verſtärken,
Ganz kluge Leute behaupten allerdings, daß auch Herr Rauſcher
den Handelsvertrag mit Polen nicht zuſtandebringen werde und
daß er deshalb gerade an die Spitze der Delegation geſtellt werde,
um ſich dort ſozuſagen ſelbſt kaltzuſtellen.

dieſen iſt der Arbeiter auf einen ſehr vorſichtigen Gebrauch des Hohl=
eiſens
abgerichtet, vorſichtig in dem Sinne, daß er dem Werkzeug nicht
mehr zumutet, als es für 80 Rpfg. die Form leiſten kann. Darum
kommen alle dieſe Handſchnitzereien von dem Eindruck der Maſchinen=
arbeit
nicht los, und trotz aller witzigen Motive ſchmeckt das Gebäck nur
nach Gleichgültigkeit, Kummer und Not. Arbeiten, die wir uns wün=
ſchen
möchten, brauchen nicht für 80 Rpfg. zu haben ſein. Für eine Back=
form
, aus der wir und unſere Nachkommen 20 Jahre lang das Weih=
nachtsgebäck
backen können, darf man vielleicht auch 2 RM. oder 2,50
RM bezahlen. Nur muß dann etwas von der Freude in ihr lebendig
ſein, die uns heute die alten Formen wert macht.
Haupt.

Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
Es gibt ſchon eine ganze Reihe von Filmen, die uns die
Märchenwelt der Alpen vermitteln. Alpine Majeſtäten,
ein Winter=Bergfilm in 4 Akten, iſt in dieſer Reihe einer der
Schönſten überhaupt. Gerade Filme dieſer Art beweiſen immer
wieder aufs neue die unerhörte Bedeutung des Films in der
Erſchließung von Naturſchönheiten, die in Wirklichkeit zu genießen
nur wenigen Sterblichen vergönnt iſt. Schlecht zu entſcheiden,
was höher zu bewerten, was mehr zur Bewunderung zwingt:
Die techniſchen Möglichkeiten, die die märchenhafte Schönheit der
Welt des ewigen Eiſes, der Gletſcher. Grate und Firne, der
ewigen Einſamkeit, der Herrſchaft gigantiſcher Bergrieſen, kurz
einer Schönheit, die in die Knie zwingt, erſchließen oder die
wundervolle Schönheit der Bildfülle ſelbſt, der Kunſt, die hier
der Natur abgelauſcht wurde, und die lebendig dem Auge ſich
bietet. Werner Schaarſchmidt, der nach eigenem Ma=
nuſkript
die Regie führte, hat im Verein mit Friedrich Schnei=
der
, Rudolf Fritz, Arlberg, Karl von Amonn, Julius
Brenner, C. Leitner und L. Kerber das Verdienſt, einen
der ſchönſten Alpenfilme gedreht zu haben.
Der geheime Kurier iſt eine ausgezeichnete Verfil=
mung
des Romans Rouge et Noir von Stendhal=
Eine Filmarbeit, die ſowohl dem Regiſſeur Gennaro Righelli,
wie der Terra Greenbaum Film zum Ruhm gereicht.
Ein Film, der dem ſchönen, eleganten, beweglichen, ſporttrainier=
ten
Iwan Mosjukin Gelegenheit gibt, ſeine glänzende Film=
begabung
eindringlichſt zu zeigen. Der Roman Rouge et Noir,
iſt einer der wenigen, die geradezu nach Verfilmung ſchreien. Die
Regie hat die wirkſamſten Szenen aus dieſem Roman verwendet
und glänzend ausgebaut. Außer Mosjukin und Lil Dagover
wurde eine Reihe erſter Schauſpielkräfte aufgeboten, die pracht=
volle
Toden in die Bildſzenen ſtellen. Landſchafts= und Ausſtat=
jungsbilder
werden in Fülle geboten und ihm Rahmen dieſer
Fülle ein wildbeſvegtes Geſchehen.

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Samstag, den 28. September 1929
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Hoatt!

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Nummer 269

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Nummer 269

Samstag, den 28. Geptember 1929

Seite 5

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 28 September.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
Großes Haus.
Sonntag, den 29. September. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr.
G 3. Zum erſten Male: Die Dreigroſchenoper von
Bert Brecht, Muſik von K. Weill. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 30. September. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.
Geſchloſſene Vorſtellung der Volksbühne. Die Dreigro=
ſchenoper
von Bert Brecht, Muſik von K. Weill. Kein
Kartenverkauf.
Dienstag, den 1. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. A 4.
Die Dreigroſchenoper von Bert Brecht, Muſik von
K. Weill. Preiſe 1 bis 10 Mk.
MSttwpoch, den 2. Oktober. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr.
B4. Derfliegende Holländer. Oper von Richard
Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 3. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.
C 4. Neues vom Tage, Luſtige Oper von Paul
Hindemith. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 4. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. E 3.
Die Dreigroſchenoper von Bert Brecht, Muſik von
K. Weill. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 5. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. L. 4.
Intermezzo, Oper von Richard Strauß. Preiſe 1
bis 10 Mk
Sonntag, den 6. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr.
Othello. Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 29. September. Anfang 11.30 Uhr. Morgenfeier
der Volksbühne.
Anfang 19 Uhr, Ende 22.30 Uhr. K 1, Zuſatzmiete XI ( Büh=
nenvolksbund
). Figaros Hochzeit. Oper von Mozart.
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Montag, den 30. September. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 1. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende 22.30 Uhr. K1,
Zuſatzmiete XII (Bühnenvolksbund). Figaros Hoch=
zeit
. Oper von Mozart. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Mittwoch, den 2. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zu=
ſatzmiete
Vl=. Der Herr ſeines Herzens. Schau=
ſpiel
von Paul Raynal. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 3. Oktober. Anfang 20 Uhr. Liederabend
Theo Herrmann. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Freitag, den 4. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Zu=
ſatzmiete
TV:. Die Entführungaus dem Serail.
Oper von Mozart. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Samstag, den 5. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zu=
ſatzmiete
VII.. Der Heſſiſche Landbote. Schau=
ſpiel
von Walter Gruber. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 6. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zu=
ſatzmiete
III.. Der Herr ſeines Herzens, Schau=
ſpiel
von Raynal. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Heffſiſches Landestheater Darmſtadt. Der fliegende Hol=
länder
kommt in der neuen Einſtudierung und Inſzenierung heute
Samstag, 19.30 Uhr, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von
Dr. Karl Böhm zur Aufführung. Die Titelpartie ſingt als Gaſt Wilh.
Faßbinder vom Landestheater Stuttgart. In den übrigen Hauptrollen:
Landwehr, Grahl, Herrmann, Bunſel und Liebel. (Miete I.)
Der heſſiſche Landbote, Schauſpiel in vier Akten (22
Bilder) von Walter Gruber, wird heute Samstag, 20 Uhr, im Kleinen
Haus wiederholt. Büchner: Bernhard Minetti. (Zuſatzmiete V.)
Morgen Sonntag, 19.30 Uhr, findet im Großen Haus die Erſtauf=
führung
der Dreigroſchenoper, nach dem Engliſchen des John
Gayz neu bearbeitet von Bertolt Brecht, mit der Muſik von Kurt
Weill ſtatt. Die Dreigroſchenoper hat, folgende Beſetzung gefun=
den
: Mackie Meſſer: Werner Hinz, Polly Peachum: Beſſie Hoffart,
Peachum: Hugo Keßler, Frau Peachum: Käthe Gothe, Brown: Ma=
letzki
, Luch: Inge Conradi, Spelunkenjennh: Lotte Mosbacher. In=
ſzenierung
: Renato Mordo, Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp,
muſikaliſche Leitung: Erwin Palm. (iete C.)
Sonntags=Vorſtellung Figaros Hochzeit. Mo=
zarts
komiſche Oper Figaros Hochzeit wird morgen Sonntag um
19 Uhr im Kleinen Haus in der Inſzenierung Carl Eberts unter muſi=
kaliſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm aufgeführt. In den Hauptrollen:
Herrmann, Stoſch, Tibaldi, Walter, Harre, Jacobs, Kuhn, Vogt.
(Miete K, Bühnenvolksbund, Zuſatzmiete XI.)
Ernannt wurden am 2. September die Lehrer Georg Kling
und Guſtav Kaufmann an der Volksſchule in Gießen zu Rektoren
an dieſer Schule mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 ab.
In den Nuheſtand verſetzt wurden am 23. September: der Lehrer
an der Volksſchule zu Friedberg Heinrich Henkel auf ſein Nachſuchen
mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 ab, die Oberreallehrerin an dem
Lyzeum zu Alzey Hedwig Leydhecker, auf ihr Nachſuchen mit Wir=
kung
vom 1. Oktober d. Js. ab. In den Ruheſtand tritt auf ſein
Nachſuchen vom 1. Dezember ab der Oberforſtmeiſter Hugo Kirchner
zu Dieburg.
Aus dem hefſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde am 23. Sept. die
Handarbeitslehrerin Luiſe Hoch an der Volksſchule zu Egelsbach (Kr. Glas und Porzellan; Ernſt Bauer: Gärtneriſche Ausſchmückung, Lud=
Offenbach) auf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 ab.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag um
11 und 11,30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11 und
11,30 Uhr vormittags und 3 und 3,30 Uhr nachmittags.
Gewerbemuſeum. In dem vorderen Ausſtellungsraum wurde
heute eine Ausſtellung von geſchnitzten Holzformen
für Gebäck und Molkereiprodukte eröffnet. Die Arbeiten
ſind von der Gewerbeſchule in Fils in Württemberg und zum größeren
Teile von Gewerbetreibenden im Filstal hergeſtellt. Den Verkauf der
Arbeiten kann das Dürerhaus in Darmſtadt vermitteln.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Der
Ortsgewerbeverein Höchſt i. O. veranſtaltet in der Zeit vom B. bis 30.
September eine Gewerbeausſtellung und hat hierzu auch an uns eine
Einladung ergehen laſſen. Indem wir dieſe hierdurch weiterleiten,
möchten wir dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Gewerbeausſtellung
in Höchſt auch aus den Kreiſen unſerer Mitglieder zahlreich beſchickt
werden möchte.
Volkshochſchule. Die Meldungen zur Beteiligung an der Füh= ausführung: Erd= und Mauzerarbeiten: Dornbach u. Riedel und Fritz
rung durch das Schloßmuſeum am Sonntagvormittag müſſen Erbes; Zimmererarbeiten: Adam Wöhrn; Spengler= und Inſtallations=
bis
ſpäteſtens Samstag, 14 Uhr, in der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17,

abgegeben ſein. Dortſelbſt ermäßigte Karten zu 30 Pfg.
Liederzweig‟. Dem Wunſche unſerer Mitglieder, wieder einmal
ein Münchener Oktoberfeſt abzuhalten, ſind wir gefolgt. Das=
ſelbe
ſteigt am 5. Oktober, abends 8 Uhr, auf dem Heiligen Kreuz. Die
Dachauer Kapelle in Originaltracht ſpielt zum Platteln auf. Der
Zumbel=Huber kredenzt uns Enzian. Die Reſi und Zenſi traktieren
mit Bratwürſtl, und für die leere Maß ſorgt die Radi=Kati. Alles in
allem: echt baheriſcher Betrieb. Es ſtehen ſomit allen Beſuchern einige
genußreiche Stunden bevor. (Beachten Sie Anzeige am Mittwoch, den
2. Oktober.)
Zu dem Bericht über die Neu=Eröffnung des Geſchäftshauſes
Kleiderheß haben wir noch nachzutragen, daß auch hier die elektriſche
Zentral=Uhrenanlage von der Firma J. Techel, Schillerplatz 3, ge= trittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten, ſie bewegen ſich von 80 Pfg. bis

liefert wurde.

Vor den Kommunglwahlen.

Das Programm der 2.B.P.
Geſtern abend fand im Reſtaurant Sitte eine außerordentlich gut
beſuchte Mitgliederverſammlung der Deutſchen
Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt, ſtatt, in der von den beiden
Hauptreferenten des Abends, dem früheren Generalſekretär des Lan=
desverbandes
Heſſen D.V.P. Wittig und Landtagsabgeordneten Dr.
Niepoth grundſätzliche Ausführungen zur Kommunalpolitik gemacht
wurden. Die Verſammlung leitete Oberlandesgerichtsrat Dr. Alten=
dorf
, der nach kurzer herzlicher Begrüßung und nach Erledigung
einiger geſchäftlicher Fragen dem Generalſekretär Wittig=Berlin
das Wort gab.
Der Referent von der Verſammlung lebhaft begrüßt kam zu=
nächſt
auf ſeine Darmſtädter Tätigkeit zu ſprechen, an die er ſich des=
halb
gerne erinnere, weil in der Partei Treue und Anhänglichkeit herr=
ſche
und man ſich jederezit menſchlich nähergekommen ſei. So ſei es
auch heute noch, und daher ſei er dem Rufe nach Darmſtadt gerne ge=
folgt
. Seine politiſchen Streiflichter befaßten ſich in tref=
fender
und feſſelnder Weiſe kurz zunächſt mit dem Young=Plan,
der eine zwar unverkennbar ſchwere Belaſtung darſtelle, aber doch eine
ſtarke Entlaſtung gegen früher. Er wolle nur bemerken, daß, wenn
eine Zweidrittelmehrheit zu deſſen Annahme notwendig wäre, gewiß
weniger Stimmen gegen den Plan laut würden, heute, da man weiß,
daß ſeine Annahme ſicher iſt. Zweifellos ſei doch die Aufhebung der
Beſatzung und der Wegfall der Pfänder ein erhebliches politiſches Akti=
vum
. Man könne keineswegs eine Kataſtrophenpolitik mitmachen, und
das gewünſchte Volksbegehren ſei unbedingt zu verwerfen. Wenn die
Retter Deutſchlands durch ihren Paragraph 4 nicht einmal vor der
erhabenen Perſon des Reichspräſidenten, der doch tatſächlich letzten
Endes für Annahme von Verträgen verantwortlich ſei, Halt mache, ſo
ſpräche das für ſich. Aber traurig und beſchämend ſei es, daß es Leute
gäbe, die dieſe Beſtrebungen unterſtützten. Einem ſolch gefährlichen
Strom werde man ſich entgegenſtemmen müſſen, wie es ſchon ſo ft ge=
ſchehen
ſei. Gerade die Deutſche Volkspartei habe am meiſten gekämpft,
aber auch am meiſten erreicht durch den Führer ihrer Partei. Bei
Betrachtung der weiteren Entwicklung ſeien die Ausſichten nicht allzu
trübe, allerdings ſeien noch manche Folgerungen innerpolitiſcher Art zu
erwarten. Der Redner ſtreifte weiter die Frage des Saargebiets; hier
lägen die Dinge beſonders ſchwierig und müßten in langwierigen und
beſonders vorſichtigen Verhandlungen geklärt werden, damit das Saar=
gebiet
nicht in Nachteil gerate. Beſondere Beachtung verdiene die
Steuer= und Finanzpolitik. Es dämmere bereits auf der
Gegenſeite, daß oberſter Grundſatz ſparen und wieder ſparen ſei; eine
Notwendigkeit, auf die die Deutſche Volkspartei von jeher hingewieſen
und die ſogar Miniſter Severing in ſeiner Magdeburger Rede betont
habe. Die Deutſche Volkspartei müſſe auch in Zukunft wie ſeither feſt
bleiben, beſonders in der Frage der Arbeitsloſenverſicherung, deren
Möglichkeiten zur Löſung der Redner kurz ſtreifte. Ohne innere Um=
kehr
und ohne die allgemeine Erkenntnis, daß kein Geld unnütz aus=
gegeben
werden darf, komme man nicht weiter. Der Kampf um den
inneren Finanzausgleich, den man unbedingt fordern müſſe, beginne.
Vor allem müſſe man beſtrebt ſein, den Steuerzahler zu entlaſten, die
produktive Wirtſchaft zu fördern, und darauf zu achten, daß die öffent=
liche
Wirtſchaft, die dieſelben Rechte wie die private habe, auch die
gleichen Pflichten tragen müſſe. Wenn man in abſehbarer Zeit hoffent=
lich
eine Bereinigung nach außen habe, dann werde die Hauptaufgabe
im Innern zu leiſten ſein. Die Deutſche Volkspartei werde alles tun,
die ſich zeigenden Schwierigkeiten im Intereſſe des Vaterlandes zu über=
winden
. Er hoffe und vertraue, daß auch die Deutſche Volksdartei in
Heſſen wie bisher, dieſe Beſtrebungen tatkräftig unterſtütze, und daß es
gelinge, durch Heranziehung eines kräftigen Nachwuchſes eine Weiter=
entwicklung
der Partei zu gewährleiſten, ſo daß ſie auch in Zukunft

der ſtärkſte Bauſtein zum Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes ſein
werde.
Nachdem der Verſammlungsleiter dem Referenten für ſeine Aus=
führungen
, die den lebhaften Beifall der Mitglieder gefunden hatten,
gedankt hatte, ſprach Landtagsabgeordneter Dr. Niepoth:
Ihm ſei die klare Frage geſtellt: Was wolle, wünſche und verlange
die Deutſche Volkspartei von der Kommunalpolitik. Die Partei ver=
lange
ein klares Programm, eine gute Organiſation und die Auswahl
geeigneter Kandidaten. Das Programm der Partei läge vor; ſie fühle
ſich eng verbunden mit allen Berufsgruppen des deutſchen Volkes. Der
Redner ventilierte zunächſt die Stellungnahme ſeiner Partei zur Selbſt=
verwaltung
. Die Deutſche Volkspartei ſei der berufene. Hüter
der Selbſtverwaltung, denn ſie wiſſe, daß Selbſtverwaltung auch Selbſt=
verantwortung
heiße. Natürlich müſſe man die Aufſicht des Staates
zulaſſen, wenn eine Verſchwendung des Vermögens einreiße, wie das
bei einzelnen Gemeinden geſchehen ſei. Der Redner behandelte nun
ausführlich die Finanzpolitik der Gemeinden. Man habe bedauerlicher=
weiſe
feſtſtellen müſſen, daß geradezu ein Wettlauf der Städte ſtatt=
gefunden
habe in der Errichtung von Bauten uſw., und daß oft Aus=
gaben
geleiſtet wurden, die untragbar waren und zu einem Zuſammen=
ſtoß
führen mußten. Man müſſe ſich nach den Einnahmen richten, die
Kreditaufnahmen nicht ins Uferloſe treiben und dadurch das Vermögen
des Volkes gefährden. Wenn heute eine Kriſe einträte, habe zunächſt und
in der Hauptſache der Mittelſtand zu leiden, und er ſchließe hier ganz
allgemein auch die Landwirtſchaft in den Mittelſtand ein. Die
Steuerpolitik müſſe unbedingt geändert werden. Die Erſpar=
niſſe
aus dem Youngplan und die dadurch erreichten Erleichterungen
müßten der deutſchen Wirtſchaft zugute kommen, und die Erübrigun=
gen
dürften nicht auf der anderen Seite wieder planlos verausgabt
werden. Senkungen der Realſteuern zu erreichen, ſei mit ein Haupt=
ziel
der Deutſchen Volkspartei. Der endgültige Finanzausgleich ſei zu
fordern. Auch die Auswüchſe in der Sozialpolitik und Erwerbsloſen=
verſicherung
müßten beſeitigt werden. Eine Ueberſpannung der Sozial=
fürſorge
ſei abzulehnen. Kulturpolitiſch müſſe die Parität unbedingt
gewahrt bleiben.
Der Redner kam nun auf die Organiſation der Partei ſelbſt
zu ſprechen. Der politiſche Kampf müſſe eben ausgefochten werden, und
gerade die Auswahl guter Kandidaten, ſei von größter Be=
deutung
. Man müſſe Kandidaten haben, die den Mut und die Energie
beſitzen, im politiſchen Kampf ihren Mann zu ſtellen; man müſſe ver=
ſuchen
, einen tüchtigen Nachwuchs zu erhalten, die Partei zu verjüngen.
Gerade auch in Darmſtadt ſei es nötig, eine ſchlagfertige Partei zu bil=
den
, die es berſtehe, die ſtarken Widerſtände, die ſich ihr entgegenſtell=
ten
, zu brechen. Die Partei habe ſchon oft die Probe beſtanden, und
er hoffe, daß ſie dieſe auch jetzt wieder beſtehen werde.
Der Verſammlungsleiter dankte dem Referenten für ſeine vor=
trefflichen
Ausführungen, die von Beifall begleitet waren, und unter=
ſtrich
nochmals, daß gerade heute der Ernſt der Stunde gebiete, zu=
ſammenzuſtehen
und von dem einmal gefaßten Programm nicht abzu=
gehen
. Insbeſondere habe die Deutſche Volkspartei die Abſicht, nicht
zuzulaſſen, daß die Steuern erhöht werden. Das Gebot der Stunde ſei,
zu ſparen und den Etat der Verwaltung durch Vereinfachung in Ord=
nung
zu bringen.
Abgeordneter Haury warnte vor einer Zerſplitterung der Partei
und wies darauf hin, daß gerade in der Deutſchen Volkspartei von je=
her
die Intereſſen aller Berufsgruppen gewahrt werden.
An der weiteren Diskuſſion beteiligten ſich unter anderem Frau
Dr. Brückner, die Herren Welker, Dr. Mößner uſw. Herr
Wittig betonte nochmals, daß es Pflicht ſei, auch die Jugend heran=
zuziehen
zur Partei, ihr Gelegenheit zu geben, ſich zu betätigen und
für die Sache der Partei einzutreten. Nach einem kurzen Schlußwort
des Abg. Dr. Niepoth ſchloß Oberlandesgerichtsrat Dr. Alten=
dorf
die Verſammlung.

* Die Hegemag Siedlung.
am Herrenacker, Ecke Bismärckſtraße, die au 31. Oktober 1928 im Rohbau
begonnen wurde, iſt am 1. Oktober dieſes Jahres zum Teil fertiggeſtellt,
Schon heute bis einſchließlich 2. Oktober iſt ein Wohnhaus mit ſechs
Dreizimmerwohnungen zur Beſichtigung von 101 und 36 Uhr täg=
lich
bei freiem Eintritt freigegeben. Es ſoll mit dieſer Ausſtellung
all denen, die an dem Bezug einer Wohnung intereſſiert ſind, Gelegen=
heit
gegeben werden, ſich von der zweckmäßigen Bauweiſe der Hegemag
zu überzeugen.
Die einzelnen Wohnungen ſind komplett möbliert, und zwar in
durchaus zweckentſprechender und anſchaulicher Weiſe. Anſchaulich be=
ſonders
deshalb, weil in der Einrichtung der Einzelwohnungen den
verſchiedenſten Geſchmacksrichtungen Rechnung getragen iſt. Während
im Erdgeſchoß geſchmackvolle ſchwerere Möbel, die die Firma Möbel=
Induſtrie Feidel, Hügelſtraße 1317, geſtellt hat zur Innen=
einrichtung
dienen, zeigt die Firma Gausrat im 1. Stock moderne
Zimmer und Küchen, die zu den erſtgeſehenen zwar in ſtarkem Kontraſt
ſtehen, aber in ihrer praktiſchen Einfachheit ſchön, und mit Rückſicht auf
den zur Verfügung ſtehenden Platz vorteilhaft wirken. Selbſtverſtänd=
lich
iſt die Inneneinrichtung eines Hauſes durchaus individuelle Sache
der einzelnen Wohnungsinhaber. Jedenfalls iſt der Beſuch dieſer
Ausſtellung deshalb zu empfehlen, weil man ſich ſchon bei dieſer Be=
ſichtigung
ein Bild von der vielſeitigen Möglichkeit der wohnlichen Aus=
geſtaltung
einzelner Räume machen kann. Es iſt hier gezeigt, wie bei
Vermeidung von unnötig verteuerndem Luxus doch größtmögliche Be=
quemlichkeit
auf die beim Bau der Wohnungen und bei der Anlage
der Zimmer ſchon geachtet wurde bei ſolider Ausführung der Bauten
erreicht iſt.
Zur Vervollſtändigung der Inneneinrichtung haben verſchiedene
Gegenſtände folgende Firmen zur Verfügung geſtellt: H. u. F. Becker,
Leinenhaus; Dürerhaus: Keramik; H. Gedeck, Jak. Nohl und Heag:
elektriſche Beleuchtungskörper, Heizöfen, Tauchſieder, Warmwaſſerſpei=
cher
uſw.; Heinrich Meher: Teppiche und Gardinen; Ernſt Olitzſch:
wig Wenz: Badeeinrichtungen; Jakob Schleid: Herde.
Das geſamte Bauvorhaben umfaßt rund 120 Zwei= bis Vierzimmer=
Lehrer an der Volksſchule in Ober=Florſtadt (Kreis Friedberg), wohnungen. Die Baukoſten ſind mit insgeſamt 1,5 Million Reichsmart
veranſchlagt. Bis jetzt ſind 32 Dreizimmerwohnungen mit Küche, Bad
und ſonſtigem Zubehör fertiggeſtellt worden. Die nutzbare Wohnfläche
dieſer Wohnungen beträgt insgeſamt 2134 Quadratmeter. Die nutz=
bare
Wohnfläche je Wohnung beträgt im Durchſchnitt 66,67 Quadrat=
meter
. Entwurf und Bauleitung liegt in Händen der Wohnungsfür=
ſorge
=Geſellſchaft für Heſſen, gem. G.m.b.H.
Die Mithilfe der Mieter und Hausanwärter bei der Finanzierung
der Neubauten beſteht in einem Aktienerwerb. Die Höhe dieſes Aktien=
erwerbes
richtet ſich nach der Größe der Wohnungen. Der Mieter er=
hält
dafür in kürzeſter Zeit eine Wohnung, eine angemeſſene Miet=
ermäßigung
und die Aktiendividende.
Die gezeigten Wohnungen koſten monatlich: im Erdgeſchoß 94 RM.,
im erſten Obergeſchoß 104 RM., im zweiten Obergeſchoß 99 RM. bei
einem erforderlichen Aktienerwerb von 900 RM. Eine Wohnung im
Dachgeſchoß koſtet 75 RM. bei einem Aktienerwerb von 700 RM.
Die Bauleitung lag in Händen der Herren Direktor K. W. Kohl,
Regierungsbaumeiſter a. D., Dipl.=Ing. Hoerſchelmann, Reg.=
Baumeiſter a. D. Eiſenhardt; die Bauführung bei Bauführer
Kahl. Folgende Hegemag=Mitglieder beteiligten ſich an der Bau=
arbeiten
: Ludwig Wenz; Dachdeckerarbeiten: Heinrich Weiler; Fenſter=
lieferung
und Glaſerarbeiten: B. Felmer; Schreinerarbeiten: Adam
Wöhrn; Schloſſer= und Anſchlägerarbeiten: J. u. E. Jacobi; Putz= und
Anſtreicherarbeiten: Wilhelm Klein; Plattenarbeiten: Dornbach u.
Riedel und Fritz Erbes; Tapezier= und Linoleumarbeiten: Karl Roth;
Elektriſche Anlage: Reinhold Gedeck; Ofenlieferung und Einbau der=
ſelben
: Georg Grin, J. Kienzle, K. Kohl.

Der Lieder=Abend im Kleinen Haus am 3. Oktober, veranſtaltet
von dem erſten Baſſiſten des Landestheaters Theo Herrmann, er=
freut
ſich zahlreichen Zuſpruchs. Die von ihm zuſammengeſtellte Vor=
tragsfolge
verſpricht, wiederum ein beſonders künſtleriſcher Erfolg zu
werden, der ſich dem vorjährigen würdig anſchließen dürfte. Die Ein=
3 RM.

Hiſtoriſcher Verein. Der letzte Ausflug dieſes Jahres führt
Samstag, 5. Oktober, nach dem Neckarſtädtchen Ladenburg. Nur
ſehr wenige Darmſtädter kennen dieſes an Sehenswürdigkeiten reiche
Städtchen; die Nähe von Heidelberg erdrückt es, und doch iſt dort man=
cherlei
zu ſehen. Von der römiſchen Zeit mit den Mauern eines Ka=
ſtells
haben alle Zeiten ihre Spuren dort hinterlaſſen: aus der karo=
lingiſchen
Zeit Reſte des Königshofs mit Eigenkirche, aus der römi=
ſchen
Zeit eine Krypta; Reſte der mittelalterlichen Stadtbefeſtigung ſind
zu ſehen, eine gotiſche, bemerkenswerte Kirche gotiſche, Renaiſſance=
und Barock=Wohnbauten. Im ganzen die Geſchichte des Stadtbildes
von der Römerzeit bis heute. Führen wird Profeſſor Dr. Gropen=
gießer
, aus Mannheim, jedem Teilnehmer der Mannheimer Fahrt
vor zwei Jahren in freundlicher Erinnerung. Abfahrt Darmſtadt Hbhf.
14.23 Uhr, Rückkehr Darmſtadt 21.27 Uhr. Wer an der verbilligten
gemeinſamen Fahrt teilnehmen will, melde ſich bis Mittwoch, 2. Okt.,
mittags im Staatsarchiv. (2,80 Mk.)
Orpheum. Volkstümliche Vorſtellungen. Der ſen=
ſationelle
Lachſchlager Das Abſteigequartier in der vorzüg=
lichen
Beſetzung des Hamburger Carl Schultze=Theaters mit Lilly
Flohr, der bekannten Film= und Bühnendarſtellerin, als Gaſt,
bleibt nur noch einige Tage auf dem Spielplan. Für dieſe letzten Auf=
führungen
gelten bedeutend ermäßigte Eintrittspreiſe von 80 Pfg bis
2 Mk. Jugendlichen Perſonen unter 18 Jahren iſt der Zutritt polizei=
lich
unterſagt. (Siehe heutige Anzeige.)
Eröffnung des Strumpfhauſes Elite. Das bekannte Strumpf=
haus
Elite, das bisher in der Wilhelminenſtraße ſeinen Sitz hatte, er=
öffnet
heute mittag in der Schulſtraße ſeine neue Verkaufs=
ſtelle
. Sie iſt in modernſter Weiſe geſchmackvoll und bequem ein=
gerichtet
und bildet einen wirkungsvollen Rahmen für die im Strumpf=
haus
dargebotenen Artikel.
Kraftpoſtbetrieb. Vom 1. Oktober an wird der Kraftpoſtbetrieb
auf der Strecke Neunkirchen-Lindenfels eingeſtellt. Die
Kraftpoſt DarmſtadtLindenfels verkehrt von dieſem Tage an nur noch
bis Neunkirchen.
Fp. Bezirksſchöffengericht. 1. Eine nun verheiratete Fabrikarbeiterin
in Lampertheim iſt angeklagt, mittels Einbruchs Geldbeträge, Milchgeld
und 2 Sommerjäckchen entwendet, auch einen Diebſtahl durch Erbrechen
einer Kommode verſucht zu haben. Sie iſt im weſentlichen geſtändig
und beſtreitet nur die Verſuchshandlung. Die Gegenſtände gehörten
dem Vermieter; bemerkenswert iſt auch, daß ein Diebſtahl in der Nacht=
zeit
mittels Einſchleichens verübt wurde. Das Urteil erkennt unter
Freiſprechung im übrigen auf 3 Monate 3 Wochen Gefängnis.
2. Wegen Betrugs und Betrugsverſuchs hat ſich ein Kaufmann zu ver=
antworten
; er ſoll einem Berliner Lieferanten die völlige Zahlungs=
unfähigkeit
verſchwiegen haben. Der Hintergrund des Ganzen iſt vor=
wiegend
zivilrechtlicher Natur. Es handelt ſich um Lieferung von
Knochenmehl, das auserobiert werden ſollte und ſich nach chemiſcher
Unterſuchung angeblich als minderwertig erwies. Der Staatsanwalt
beantragte die Freiſprechung, auf die auch erkannt wird.
Lokale Betapkeltengen.
* Wfsmnerden Nafigen find ausfcllefich alt Hinmetfe auf Auudigen w dekradtn
m keinsm Fadle hmendwie alt Beiprichung oder Nrik.
Heute ab 20 Uhr Konzert und Tanz im Hotel=Reſtaurant
Zur Poſt. Sonntag ab 19 Uhr Künſtlerkonzert.
Konzert mit Tanz findet heute Samstag und morgen
Sonntag abend im Hotel Prinz Heinrich ſtatt.
Im Reſtaurant Reichshof findet heute und morgen
abend Konzert ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)

Tageskalender für Samstag, den 28. September 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19,30 Uhr, L 3: Der
fliegende Holländer. Kleines Haus, 20 Uhr, Zuſatzmiete V2: Der
Heſſiſche Landbote‟. Orpheum, 20,15 Uhr: Das Abſteige=
Quartier. Konzerte: Schloßkaffee, Reichshof. Alte Poſt,
Sportplatz=Kaffee, Bismarckeck, Hotel Prinz Heinrich, Waldſchlößchen,
Kaffee Jöſt, Kaffee Oper. Oberwaldhaus, 20,30 Uhr: Tanz.
Bürgerhof: Herbſtball. Konkordiaſaal, 20 Uhr:
Stiftungsfeſt des Wanderklub Falke‟. Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Beſichligungsfahrt des Orisgewerbevereins und der
Handwerkervereinigung Darmſtadt ins Siegerland
und zun Ruhrgebief.
Die dreitägige Beſichtigungsfahrt unſeres Vereins, die dieſes Mal
in der Hauptſache zu den ſo bedeutſamen Produktions= und Verar=
beitungsſtätten
von Eiſen und Kohle führte, nahm einen außerordentlich
anregenden und bis ins Kleinſte programmäßigen Verlauf. Schönſtes
Herbſtwetter begrüßte die 100 Fahrtteilnehmer, die ſich am Mittwoch
vergangener Woche früh am Darmſtädter Hauptbahnhofe eingefunden
hatten, um zunächſt mit dem D=Zug über Frankfurt, Gießen nach Siegen
und von dort nach Niederſchelden zu gelangen. In beſter Laune ging
die Fahrt in Sonderwagen vonſtatten und viele fanden ſich wieder zu=
ſammen
, die bereits in früheren Jahren ſo manche gemeinſame Fahrt
unſeres Vereins erlebt hatten. In Niederſchelden, im Herzen des
Siegerlandes, empfing uns am Bahnhof Herr Direktor Klein von der
dortigen Charlottenhütte, die den Vereinigten Stahlwerken angehört,
mit einem Stab von Führern, die die einzelnen Gruppen durch die
großartigen und weitverzweigten induſtriellen Anlagen geleiten ſollten.
Schnell waren die einzelnen Gruppen gebildet, da alles bereits vorher
aufs Sorgfältigſte vorbereitet war, und voller Erwartung ſtrebte alles
den Hochöfenanlagen und Walzwerken zu. Fünfundzwanzig Fahrtteil=
nehmer
hatten das große Glück, an einer Grubeneinfahrt teilnehmen
zu dürfen, die bei der nahen Bremer Hütte von Storch und Schöne=
berg
bewerkſtelligt wurde. Mit großem Halloh fuhren dieſe Gruben=
fahrer
mit einer altertümlichen Grubenbahn ihrem Ziele, das in einem
freundlichen Seitental der Sieg lag, zu. Am Nachmittag, nach Ab=
lauf
der Beſichtigungen, gab es da viel zu erzählen; keiner, der nicht
ſtolz war und voller Befriedigung über das, was er zu ſehen bekommen
hatte. Zunächſt die großartigen Anlagen der Charlottenhütte, dann
die Erzaufbereitungsanlagen der Bremer Hütte und nicht zuletzt die
begeiſterten und teilweiſe etwas ſchaurigen Berichte von denen, die unter
perſönlicher Führung von Herrn Bergwerksdirektor Lemmer in den
tiefſten Schacht von Europa eingefahren waren und dann ſtundenlang
marſchierend, kriechend oder kletternd ſich 1000 Meter unter der Erd=
oberfläche
zu den Erzvorkommen bewegt hatten. Selten nur wird
heutigen Tages von den beteiligten Direktionen eine Bergwerkseinfahrt
geſtattet; für Geſellſchaftsfahrten kommen ſolche grundſätzlich überhaupt
nicht mehr in Betracht. Um ſo dankbarer waren jedoch unſere Fahrt=
teilnehmer
, die ſämtliche induſtriellen Anlagen, die wir beſichtigen woll=
ten
, auf das gaſtlichſte geöffnet fanden; auch wir hatten anfänglich nur
Abſagen erhalten, die ſich aber dann ſpäterhin dank einflußreicher Ver=
mittlung
in liebenswürdige Einladungen verwandelten. Im Gaſthaus
Stamm wurde in Niederſchelden dann etwas haſtig zu Mittag ge=
geſſen
und weiter gings zurück über Siegen nach Kreuztal und von
dort noch 20 Minuten zu Fuß zum Eichener Walzwerk, der modern=
Blechwalzwerk=Anlage des Kontinents, das ebenfalls den Vereinigten
Stahlwerken gehört. Hier wurden wir von Herrn Direktor Meurel
und Herrn Dipl.=Ing. Bleimann empfangen und wiederum in mehrere
Gruppen geteilt durch dieſes wunderbare Werk geführt, wo man die
Herſtellung des Bleches auf den Walzen und ſeine Weiterverarbeitung
bis zur fertigen Badewanne oder zum Weckapparat ſtudieren konnte.
Die Stunden vergingen im Fluge. In der gemütlichen Bahnhofswirt=
ſchaft
von Siegen hatte man die erwünſchte Gelegenheit, ein geruhſames
Abendeſſen einzunehmen. Dann gings weiter nach Köln, der erſten
Raſtſtation. Die gewaltige Illumination während der Fahrt an den
vielen glühenden Hochöfen vorbei, werden unſere Fahrtteilnehmer ſo
leicht nicht vergeſſen! Wir waren in Köln in zwei Hotels untergebracht:
gutbürgerlich und billig. Alles ging glatt vonſtatten, hatte doch jeder
Teilnehmer bereits von Anfang an ſeinen Quartierſchein in der Taſche.
Der zweite Reiſetag führte uns zunächſt nach Bochum, mitten durch das
Ruhrgebiet, das wirtſchaftliche Herz Deutſchlands, hindurch. Am Bahn=
hof
in Bochum wieder großer Empfang durch Herrn Bergrat Fuldner,
der es ſich nicht hatte nehmen laſſen, uns zuſammen mit den abgeſandten
Führern verſchiedener Zechen ſeines Reviers zu begrüßen. Wiederum
ſchnelle Verteilung, dieſes Mal auf die Zechen: Prinz Regent
Dannenbaum und Friedlicher Nachbar‟ Auch durften hier in
Bochum wieder 25 Fahrtteilnehmer in die 3 Zechen einfahren, ſo daß im
ganzen ein halbes Hundert während unſerer Beſichtigungsfahrt mit
den Förderkörben in die Tiefe der Erde ſauſen konnte. Man kann ſich
kaum eine Vorſtellung davon machen, wie umfaſſend und intereſſant
ſo eine Kohlenzeche iſt; ſei es nun die eigentliche Schachtanlage, die
gewaltigen Maſchinenanlagen, Kraftſtationen, Brikettfabriken oder die
Kokereien, die das gewaltigſte Feuerwerk darſtellen, was man ſich vor=
ſtellen
kann! Jedenfalls gab es auch in Bochum nur ein Wort der
Befriedigung und des Dankes. Die Fünfundzwanzig, die unter Tag
waren, und ſchwarz wie die Mohren wieder das Tageslicht erblickten,
hatten geradezu eine Senſation für ihr ganzes Leben gehabt. Mittags,
im Bochumer Hof, dankte Herr Syndikus Dr. Kollbach der Berg=
werksverwaltung
und insbeſondere Herrn Bergrat Fuldner mit einem
dreimaligen Glückauf, in das alle begeiſtert einſtimmten. Eine Stunde
ſpäter war man dann ſchon in Eſſen, und große Begeiſterung herrſchte
über die wirklich großartigen Hotels bei ausgeſprochen billigen Preiſen.
Der ganze Nachmittag und der anſchließende Abend war dann der be=
rühmten
Gartenbau=Ausſtellung, der Gruga gewidmet. Es iſt nicht
möglich, die verſchwenderiſche Pracht der Blütenmeere zu ſchildern, die
ſich dort dem Auge bot. Zu den induſtriellen Anlagen und Bergwerks=
betrieben
iſt die Gruga ein Gegenſatz, wie er eindrucksvoller nicht
denkbar iſt. Auf der Gruga wurden wir offiziell durch Herrn Ober=
inſpektor
Schmidt begrüßt und auf das liebenswürdigſte durch die
ganzen weitverzweigten Anlagen geführt. Am Abend erſtrahlte alles
in märchenhafter Beleuchtung; manchen Fahrtteilnehmer konnte man
dann ſpäter noch im Prater wiederfinden. Am anderen Morgen gab
es eine Autorundfahrt durch Eſſen, die hauptſächlich durch die
Krupp’ſchen Werke und die hochintereſſanten, zu verſchiedenen Zeiten
entſtandenen Siedlungen dieſer Fabrik von Weltbedeutung, führte. Als
wir um 10,30 Uhr im nahen Duisburg eintrafen, hatte ſich der Himmel
zum erſten Male verfinſtert. Im Auftrage der Stadt wurden wir in
Empfang genommen und zur Marientorſchleuſe geleitet, wo der ſtatt=
liche
Dampfer bereitlag, der uns als Gäſte der Stadt Duisburg durch
den größten Binnenhafen der Welt führen ſollte. Es war gut, daß
man ein Dach über dem Kopfe hatte, denn es fing heftig an zu regnen.
Die Eindrücke der mehrſtündigen Fahrt ließen das aber ſchnell vergeſſen;
niemand hätte ſich ſo etwas vorgeſtellt. Man vergegenwärtige ſich nur
daß die Häfen von DuisburgRuhrort im letzten Jahre von 55 000
Schiffen angelaufen wurden! Als wir auf den offenen Rhein heraus=
kamen
, peitſchte ein heftiger Sturm die Wogen, aber das Bild der raſt=
loſen
Arbeit am Hafen, die großartigen Verladeeinrichtungen für die
Kohlen, wo ganz ganze Güterbahnwagen auf einmal in die darunter
liegenden Schiffe umgekippt wurden, all das gewann in dieſem Sturm=
wetter
nur noch ernſtere und gewaltigere Form. Zum gemeinſamen
Abſchiedseſſen traf man ſich in der Tonhalle‟, Herr Dr. Kollbach dankte
in einer Anſprache allen denen, die ihren Anteil für die Vorbereitung
oder ſo erfolgreiche Durchführung der Beſichtigungsfahrt beigeſteuert
hatten. Er verlas zwei Dankestelegramme, die von den Fahrtteilneh=
mern
an Herrn Generaldirektor Dr. h. c. Vögler=Dortmund, der uns
die Tore geöffnet hatte, und an den ſo gaſtfreien Herrn Oberbürger=
meiſter
Dr. Jarres=Duisburg=Hamborn, geſandt wurden. Unter leb=
hafteſter
Zuſtimmung dankte ſchließlich noch Herr Kraus, der Vorſitzende
unſeres Veranſtaltungs=Ausſchuſſes, Herrn Syndikus Dr. Kollbach für
ſeine Arbeit vor und während der Fahrt, die ſich ſo hervorragend be=
währt
habe. Der Hauptteil der Fahrtteilnehmer trat dann am Nach=
mittag
die Heimfahrt nach Darmſtadt an, wo man gegen 9 Uhr abends
in beſter Verfaſſung wieder eintraf. Dieſe unſere Sonderfahrt ins
Siegerland und zum Ruhrgebiet wird gewiß allen Fahrtteilnehmern
ſtets ein ſelten belehrendes und zugleich auch hervorragend anregendes
Erlebnis bedeuten.

für die Woche vom 29. September bis 5. Oktober 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Höchſt i. O.Mümling=Grumbach, Km. 34,637,8, vom 18. 9. bis
15. 10 geſperrt. Umleitung: für Kraftwagen unter 3 Tonnen Trag=
fähigkeit
von Höchſt über Forſtel nach Mümling=Grumbach und für
Kraftwagen über 3 Tonnen Tragfähigkeit von Höchſt über Hummetroth
Ober= und Mittel=Kinzig-Kirch=Brombach nach Zell i. O.
DieburgGroß=Umſtadt, Km. 20,822,2, vom 16. bis B. 9. ge=
ſperrt
. Umleitung: Klein=Zimmern-Habitzheim.
Bürſtadt-Lampertheim, Km. 35,0639,64, vom 23. 9. bis 1. 11.
geſperrt. Umleitung: Lampertheim-Worms.
Friedberg-Bad=Nanheim um die Burg bei Friedberg vom 19. 8.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung wird in Friedberg örtlich geregelt.
RomrodAlsfeld vom 26. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Renzendorf-VadenrodStrebendorf oder Angenrod=Zell.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Mühlheim-Lämmerſpiel, Ortsdurchfahrt Mühlheim ( Bahnhofs=
ſtraße
von Dietesheimerſtraße bis zum Bahnhof Mühlheim), vom 23. 9.
bis 5. 10. geſperrt. Umleitung: Offenbach-Bieber.
Offenbach-Heuſenſtamm, Km. 0,34,12, vom 23. 9. bis 2. 10. ge=
ſperrt
. Umleitung: Wildhof-Hintermark.
Freiweinheimer Straße (Mainz) Km. 17,018,2 vom 2. 9. bis 30. 9.
geſperrt. Umleitung erfolgt über Gemeindewege.
WendelsheimWonsheim (Km. 36,338,9) von Abzweig nach Eckels=
heim
bis Wonsheim vom 19. 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
EckelsheimWöllſteinSiefersheim.
St. JohannPartenheim bis zur Bingerſtraße vom 19. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hilbersheim.
RheinſtraßeEich-Gernsheimerfahrt wegen Umbaus der Brücke am
Weſteingang von Eich vom 9. Sept. bis 19. Okt. geſperrt. Umleitung
in der Richtung nach Mainz über Gimbsheim, in der Richtung nach
Worms über Hamm.
Mombach-Budenheim vom 16. 9. bis 19. 10. geſperrt. Umleitung:
Gonſenheim-Lenneberg.
Ortsdurchfahrt Heidesheim vom 17. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung über Binger Straße.
Ortsdurchfahrt Undenheim vom 25. 9. bis 3. 10. geſperrt. Umlei=
tung
: Neugaſſe und Weiſenweg.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Ortsdurchfahrt Echzell in Richtung Biſſes vom 29. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſchwalheim.
Ortsdurchfahrt Bindſachſen in Richtung Gelnhaar und Büdingen
vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Kefenrod bzw.
Wenings.
GießenRodheim zwiſchen Krofdorfer Straße und Hardtalallee vom
5. Juli bis auf weiteres geſperrt. Umleitung bis 9 To. Geſamtgewicht
über Klein=Linden-Heuchelheim, über 9 To.=Geſamtgewicht über Krof=
dorf
.
ErmenrodSchellenhauſen vom 3. Sept. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: HainbachElpenrod.
MainzlarTreis vom 2. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
DaubringenAlten=Buſeck bzw. Allendorf=Beuern.
Nieder=WöllſtadtChauſſeehausIlbenſtadt vom 2. Sept. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung nach Ilbenſtadt erfolgt über Kloppenheim
Groß=Karben, desgleichen nach Aſſenheim über Bruchenbrücken.
Abzweig ButzbachGriedel einſchl. Ortsdurchfahrt Griedel vom 9. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: MünzenbergRockenberg oder,
ſoweit möglich, über den Abzweig Gambach-Griedel.
Heldenbergen=Bahnhof vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
erfolgt über eine Notbrücke auf eigene Gefahr.
Lauter-Laubach vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wetterfeld.
NeudorfMeſpelbrunn für Kraftfahrzeuge aller Art geſperrt. Um=
leitung
: Der Weg zum Schloß Meſpelbrunn muß alſo von Neudorf aus
zu Fuß zurückgelegt werden.
HolzheimGambach vom 23. 9. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Lang=GönsDorf=Güll.
GonterskirchenRuppertsburg vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Laubach.
Nieder=Ohmen-Bernsfeld vom 1. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Atzenhain.
Ober=MockſtadtRanſtadt vom Abzweig nach Dauernheim bis au
weiteres geſperrt. Umleitung: DauernheimRanſtadt.

Aa. Wixhauſen, 27. Sept. Unfall. Der Arbeiter Henſel von hier,
der in Frankfurt beſchäftigt war, ſtürzte dort an einem Neubau ſo un=
glücklich
vom Gerüſt, daß er ſchwere innere Verletzungen erlitt.
J. Griesheim, R. Sept. Die Herbſtferien an der hieſigen Volks=
und Fortbildungsſchule beginnen am Samstag, 28. September d. J.
Dieſelben dauern 3 Wochen. Am Sonntag, 29. September d. J.,
wird der Evang. Frauenverein aus König dem hieſigen Evang. Frauen=
verein
einen Beſuch abſtatten. Es iſt ein gemeinſamer Kirchgang vor=
geſehen
, dem nachmittags ein gemütliches Beiſammenſein im Saale
Zum Darmſtädter Hof folgen wird.
F. Eberſtadt, 27. Sept. Ausden Parteiem. Die Ortsgruppe
Eberſtadt der Deutſchen Demokratiſchen Partei hielt am Mittwoch abend
im Kurhotel Schweizerhaus ihre diesjährige Hauptverſamm=
lung
ab, die gut beſucht war und einen recht anregenden Verlauf
nahm. Der Vorſitzende erſtattete den Jahresbericht, in denn er ein=
leitend
darauf hinwies, daß die Verſammlung in einer Zeit ſtattfinde,
wie ſie finanziell und wirtſchaftlich ſchlechter nicht ſein könne. Sodann
gedachte der Vorſitzende der Wiederkehr des 10. Todestages des Grün=
ders
der Deutſchen Demokratiſchen Partei, Friedrich Naumann,
indem er den Erzieherweit ſeiner Perſönlichkeit feierte und ſein geiſti=
ges
und politiſches Führertum, das noch heute für uns Bedeutung habe,
hervorhob. Bei der Vorſtandswahl wurde Gemeinderat Peter Heißt
als Vorſitzender, Turnlehrer Heinrich Schneider als ſtellvertretender
Vorſitzender, Kaufmann Georg Wilhelm Fiſcher als Schriftführer,
Kaufmann Georg Knieß als Rechner, Gemeinderat Peter Becker,
Polizeioberleutnant Krauth als Beiſitzer wieder= und Schneider=
meiſter
Georg Bauer als Beiſitzer neugewählt. Zur Kandidatenfrage
für die Gemeinderatswahl wurde beſchloſſen, ſelbſtändig vorzugehen.
Bezüiglich der Spitzenkandidatur kam eine Einigung zuſtande, im übri=
gen
wählte man einen fünfgliedrigen Ausſchuß, der mit namhaft ge=
machten
Perſönlichkeiten wegen Uebernahme einer Kandidatur in Ver=
bindung
treten und die Aufſtellung der Kandidatenliſte vorbereiten ſoll.
Cp. Pfungſtadt, 27. Sept. Die Turnerſingmannſchaft
des Deutſchen Turnbereins hat nach kurger Pauſe ihre Singſtunden
wieder aufgenommen. Dieſer Tage wurde die Nußernte von den
Bäumen an dem Sandbach an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert.
Im benachbarten Eſchollbrücken erbrachte die gemeindliche
Grummetgrasverſteigerung bei einem Durchſchmittserlös von 65 Mk.
für den Morgen eine Einnahme von 3106 Mark gegen 1892 Mark im
Vorjahre.
Cp. Eſchollbrücken, 27. Sept. Der ortsübliche Taglohn
iſt ſeitens des Gemeinderats auf 6 Mark für männliche Perſonen über
21 Jahre, auf 4,25 Mark für weibliche Perſonen, für männlichg von 16
bis 21 Jahre auf 4,50 Mark, weibliche 3,25 Mark, und für Perſonen
unter 16 Jahren auf 2,80 bzw. 2 Mark feſtgeſetzt worden.

h. Gießen, 27. Sept. Im Hörſaal des Liebig=Muſeums tagte geſtern
nachmittag der Vorſtand der Liebig=Geſellſchaft unter dem Vorſitz von
Geheimrat Profeſſor Dr. Sommer. Zu der Sitzung waren u. a. fol=
gende
Herren erſchienen: Dr. Merck=Darmſtadt, Prof. Dr. Brandt=
Marburg, Prof. Dr. Raſſow=Leipzig, Apotheker Dr. Adolf=Gießen, Ge=
heimrat
Prof. Dr. Behaghel und mehrere andere Gießener Profeſſoren.
Anſchließend beſichtigten die Herren die Umgeſtaltung und Neueinrich=
tungen
der einzelnen Abteilungen des Muſeums. Der Organiſator Dr.
Hildebrand gab neben Herrn Geheimrat Prof. Dr. Sommer ergänzende
Erläuterungen.
Um 5 Uhr fand Preſſeempfang im Hörſaal Liebigs ſtatt.
Der Vorſitzende der Liebig=Muſeumsgeſellſchaft, Geheimrat Prof. Dr.
Sommer begrüßte die Preſſevertreter und gab in einem kurzen Vortrag
einen Gang durch die geſchichtliche Entwicklung des Muſeums. Im
Laufe der letzten Jahre wurden bedeutende Schriftſtücke, teils durch
Kauf, teils durch Schenkungen erworben, darunter der Briefwechſel
zwiſchen Liebig und Hofmann, zwiſchen Liebig und Fehlingk. Die Zahl
der Briefe und Handſchriften iſt inzwiſchen auf 560 angewachſen. In=
tereſſant
iſt die Feſtſtellung, daß es ſich faſt nur um Originalbriefe han=
delt
, die Geheimrat Sommer innerhalb zehn Jahren geſammelt hat,
Mit der dringend notwendigen Ordnung der Briefe, Druckſachen, Bücher
und Handſchriften wurde Dr. Hildebrandt=Hannover betraut, der eine
muſtergültige Regiſtratur für Briefe, Handſchriften uſw. angelegt hat.
Auch die Bücherſammlung wurde geordnet und regiſtriert. Daneben
hat Dr. Hildebrandt eine beſſere Anordnung der Apparate und Geräte
getroffen, die zum Teil aus einzelnen Fundſtücken und Teilen mühevoll
zuſammengeſetzt wurden. Unter den Apparaten befinden ſich mehrere
Originale aus der Tätigkeit Liebigs. Die Beſucher waren bei der Be=
ſichtigung
der einzelnen Abteilungen des Muſeums erſtaunt und freudig
überraſcht über die tadelloſe Einrichtung der Zimmer, die Auswahl und
Zuſammenſetzung des Ausſtellungsmaterials, den Aufbau der Apparate,
über die Einrichtung der Bibliothek u. dergl. m. Glanzpunkte des Mu=
ſeums
dürften das Diorama im Laboratorium, das auf der Geſolei
ausgeſtellt war, und das Liebig=Ehrenzimmer ſein, das einen
vorzüglichen Eindruck macht. Hier ſteht im Eck die große Liebig=Büſte,
die Wand zieren zahlreiche Bilder Liebigs und ſeiner Zeitgenoſſen, ein
alter Schrank zeigt wertvolle Liebig=Erinnerungen, auf dem Tiſche lie=
gen
Schriften, Medaillen, Denkmünzen. Eine große Ahnentafel mit
Stammbaum hängt an der Wand. Der weitere Ausbau und Aufbau
des Muſeums iſt nach den Worten des Vorſitzenden in Ausſicht genom=
men
, ſo daß es in abſehbarer Zeit alle Liebig=Erinnerungen in muſter=
gültiger
Weiſe darbieten wird.

Zeppelinhafen Kelſterbach?

Ck. Groß=Gerau, 26. Sept.

In Frankfurt a. M. werden zurzeit Beſtrebungen verfolgt,
die auf eine Errichtung des ſeit Jahren umſtrittenen Rhein=
Mainiſchen Zentralflughafens hinzielen. Da die Stadt Frankfurt
ſelbſt nicht über geeignetes Gelände verfügt der Frankfurter
Flughafen iſt durch die vorhandenen Eiſenbahnlinien nicht erwei=
terungsfähig
, möchte man den Zentralflughafen wenigſtens
in der nächſten Umgebung Frankfurts errichten. Infolge ſeiner
zentralen Lage zu Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Darmſtadt
kommt hierfür in erſter Linie der Kreis Groß=Gerau in
Frage, der auch ſehr gut geeignetes Gelände aufweiſt. So tauchte
ſchon vor mehreren Jahren der Plan auf, bei Mörfelden
einen Flugplatz zu errichten. Sachverſtändige Gutachten über das
dortige Gelände führten aber wieder zur Aufgabe dieſes Projek=
tes
. Seitdem befürwortet Frankfurt das Kelſterbacher
Projekt, das von Frankfurt jetzt im Zuſammenhang mit der
Frage eines europäiſchen Zentral=Zeppelinhafens
aufgegriffen wurde. Frankfurter Flugſachverſtändige haben die=
ſen
Plan warm befürwortet, einmal wegen der ſehr günſtigen
meteorologiſchen Bedingungen, zum andern Mal in Anlehnung
an das ſeit Jahren beſtehende Projekt des Zentralflughafens in
Kelſterbach. Das Kelſterbacher Gelände ſoll im hervorragenden
Maße geeignet ſein. Es iſt hauptſächlich mit Wald beſtanden
und weiſt keinerlei Siedlungen auf. Beſonders hingewieſen wird
auf die Nähe der chemiſchen Induſtrie in Griesheim a. M. und
Höchſt, die die Möglichkeit bietet, Auftriebs= und Antriebsgaf
leicht heranzuſchaffen. Als großer Vorzug gilt weiter die Nähe
der meteorologiſchen Inſtitute von Frankfurt und Darmſtadt,
was für die Beſchaffung der Wettermeldungen von großer Wich=
tigkeit
iſt. Frankfurt möchte durchaus das Projekt des rhein=
mainiſchen
Zentralflughafens mit dem europäiſchen Zeppelinflug=
hafen
verbunden wiſſen. Der Frankfurter Magiſtrat hat eine
Denkſchrift herausgegeben, aus der hervorgeht, daß ſich Frankfurt
vor einiger Zeit offiziell um dieſen Luftſchiffhafen beworben hat,
Im Kreis Groß=Gerau hat das Frankfurter Projekt lebhaftes
Intereſſe hervorgerufen, und man wünſcht hier ſelbſtverſtändlich
den Frankfurter Beſtrebungen vollen Erfolg; dies um ſo mehr,
als das bereits erwähnte Mörfelder Projekt ſeinerzeit ſchön ſchöne
Hoffnungen wach werden ließ.

1. Roßdorf, 27. Sept. Glücklicher Gewinner. Der erſte
Gewinn der Blindenheimlotterie, beſtehend in einem Perſonenauto,
Marke Opel (6=Sitzer), fiel dem neunjährigen Karl Heinrich Friedrich,
Sohn des Ludwig Friedrich dahier, zu.
Gernsheim, 27. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
26. September 0,67 Meter, am 27. September 0,75 Meter.
Hirſchhorn, 27. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
26. September 0,53 Meter, am 27. September 0,51 Meter.

Rheinheſſen.

Ae. Worms, 26. Sept. Doerr u. Reinhart, Lederwerke.
Nachdem in der Stadt in den letzten Tagen die unglaublichſten Gerüchte
im Umlauf waren, deren Unwahrſcheinlichkeit für den einigermaßen
Beſcheidwiſſenden klar zutage lag, wird jetzt dazu von zuſtändiger Stelle
folgendes erklärt: Einſchmeidende Maßnahmen ſind infolge der bekann=
ten
ſchlechten Lage in der Lederinduſtrie im Zuſammenhang mit der
allgemeinen Wirtſchaftslage allerdings nowendig. Es iſt beabſichtigt,
das Werk auf neuer Grundlage wieder aufleben zu laſſen, nachdem
die Vorräte entſprechend vermindert wurden. Dies bedingt naturgemäß
einen erheblichen Abbau der Beamten= und Arbeiterſchaft. Deshalb
wurde der geſamten Beamtenſchaft vorſorglich zu den geſetzlichen Fri=
ſten
gekündigt, während die Arbeiterſchaft in Fühlungnahme mit der
zuſtändigen Behörde im Rahmen der Betriebseinſchränkung nach und
nach zur Entlaſſung kommt. Vorgeſehen iſt die Weiterbeſchäftigung
von etwa 350 bis 400 Beamten und Arbeitern nach Durchführung der
beabſichtigten Maßnahmen. Der Vertragsentwurf mit der Baſler
Lederimport A.G., deren Inhaber Schwarz in den letzten Wochen
wiederholt in Worms weilte, ſoll vor dem Abſchluß ſtehen. Es iſt zu
hoffen, daß das altangeſehene Unrernehmen, das für eine große Zahl
der Wormſer Einwohwerſchaft Arbeit und Brot bedeutet, nach der Um=
ſtellung
raſch wieder vorwärts kommt.

[ ][  ][ ]

Namier 269

Samstag, den 28. September 1929

Seite 7

do. Mainz tat bei dieſer Gelegenheit alles, um ſich als Stadt einer
wßen Vergangenheit und als Stadt Gutenbergs zu dokumentieren.
ſie Tagung begann mit einem Rheiniſchen Abend und endete nach
iner Rheinfahrt mit der Anſtrahlung des Doms, des kurfürſtlichen
fchrloſſes und anderer Bauten. Dazwiſchen lag, was die Tagung über
interne Bedeutung hinaus bemerkenswert macht: der Feſtvor=
rag
von Prof. Chrn. Heinr. Kleukens im Anſchluß an die
ſerieralverſammlung am Sonntag vormittag und das Feſteſſen am
ſhend des gleichen Tages. Dazu kamen zwei intereſſante Führungen:
urch die ſtändige Ausſtellung im Gutenberg=Muſeum mit
eiren Beiſpielen von den Frühdrucken bis zu den Leiſtungen der Mo=
erme
, auch in Rußland, Ungarn und Böhmen, und die Ausſtellung
or Meiſterdrucken der Ernſt=Ludwig=Preſſe, Darmſtadt,
mo der 1928 begründeten Mainzer Preſſe, die beide von Prof.
ihrn. Heinr. Kleukens geleitet werden. Hier zeigt ſich das ſchöne
ſuch in glänzenden Erzeugniſſen von Weltruf, wertvoll durch den
inhalt, der in Type, Format, Satzgeſtaltung, Papier und Einband
einen, ihm gemäßen Ausdruck gefunden hat. Die Stadt Mainz hat
im Gegenſatz zu anderen Städten, die eigene Vorzüge und Be=
mmung
ſelten zu erfaſſen vermögen und ſinnloſe Propaganda nach
Folkenkuckucksheim reiten! zeitig auf ihre Bedeutung als Ausgangs=
ätte
der Buchkunſt beſonnen und durch die Mainzer Preſſe eine
ebendige, wirkende und werbende Stätte ſ innvoller Leiſtungen
eſchaffen!
Es war danach mehr als billig, daß der verdienſtvolle Leiter dieſer
inſtalt den Bibliophilen etwas über Buchdrucker und Buch=
reund
, ein heikles Thema, ſagen ſollte. Ließ ſchon die
afſung des Themas allerhand Zünftiges erwarten, die Wirklichkeit
ſeb nichts ſchuldig. Fraglich war allein, ob ſie heikel ſein mußte!
ſele ukens, der Drucker mit der Erfahrung von Jahrzehnten, beſeelt von
ſem Willen zu einer lebendigen Buchkunſt, die nicht
om Gegenwartsleben abgewendet bleibt, ſondern, aufräumend mit dem
duchkitſch des Schulbuchs, für jegliches Druckwerk Inhalt und
form, Text und Typographie auf gleiche Höhe heben ſoll, iſt empört
grüber, daß viele und gerade Bibliophile, die dem Buche dienen wol=
en
, an belangloſen Inhalt nicht=alltägliche Schrift verſchwenden und in
berſteigerter Betonung des Inhalts, abgegriffene, alltägliche Formen
er Buchkonfektion auftiſchen. Obwohl ſie’s ändern könnten, wenn ſie
en Mut zur rechten Annäherung an das geiſtige Leben der Gegenwart
lärten; aber als Konſumvereine billigſter Konfektion
eien ſie dazu zu alt, zu unfähig, zu paſſiv! Wenn heute das deutſche
edruckte Buch in der Welt wieder Geltung habe, ſei das nicht das Ver=
ienſt
der bibliophilen Geſellſchaften, ſondern allein das des Druckers,
i. nach Kleukens in erſter Linie der Preſſen, die handwerkliche
nſt durch ihre Handpreſſendrucke leiſten! Die ſchönen alten
drucke, ſo wundervoll ſie ſind, ſind nicht unſer Werk. Ihre Pflege
Sache der Muſeumsdirektoren. Der Buchfreund von heute habe
uundere Aufgaben. Eine bibliophile Geſellſchaft ſei etwas anderes
und mehr als eine rein literariſche. Der Eigenart vollkommener Werke
inſeres Schrifttums könne nur die angemeſſene, wenn auch ſchlichte
Hröße unſerer typographiſchen Kunſt Genüge tun. Die wichtigſte Auf=
abe
ſei: dem Buch dem Gefäß des Geiſtes, die Type, den Stempel, die
horm unſerer Zeit zu geben.
Kleukens vergißt oder unterſchätzt die Leiſtung des Sammlers, alſo
des Käufers, der bereit iſt, Gutes teuer zu bezahlen; wie fänden die
Fzeugniſſe der Preſſen anders ihren Abſatz? Und dann hat auch das
ſeutſche Druckgewerbe bewieſen, daß die Maſchine Vollkom=
Nachrichten des Standesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 21. Sept.: Friedrich Knörzer, Oberſekretär, 41 J.,
Lircasweg 9. Am 23. Sept.: Nobert Karl Pitzer, Schüler, Lauteſchläger=
ttaße
6. Am 21. Sept.: Bernhard Friedrich Ludwig Otto Sell, 26 J.,
edig, Wilhelminenplatz 13. Johann Heinrich Jakob Jacoby, Dreher
R., Pankratiusſtraße 68. Lina Boßler, geb. Winter, 74 J., Witwe
des Gymnaſialdirektors, Dr., Beckſtr. 89. Eliſabeth Geriſch, Axbeiterin,
edig, in Bickenbach, hier Grafenſtraße 9. Dorothea Nicolai, geb. Noth=
ugel
, 86 J., Witwe des Landwirts, Neue Niederſtraße 20. Am 22.
2pt.: Karoline Wilhelmine Antonie Welcker, geb. Oſann, Ehefrau
des Wirkl. Geh. Oberregierungsrats i. R., Hochſtraße 64. Am 23. Sept.:
2ma Wolff, geb. Luſt, 73 J., Witwe des Kaufmanns, Berlin=Chav=
4tenburg, Seſenheimer Straße 42, hier Riedeſelſtraße 52. Luiſe Wil=
hTmine
Karoline Philippine Chevalier, geb. Tron, Ehefrau des Kauf=
manns
, 65 J., Heinheimerſtraße 6. Am 24. Sept.: Eliſabeth Hechler,
G. Mahr, 62 J., Ehefrau des Gaſtwirts in Alsbach, hier Alexander=
ſtaße
17½. Ilſe Schork, 4 Tage, Viktoriaplatz 8. Phiipp Anſpach,
77. J., Penſionär, Barkhausſtraße 66. Margarete Weigel, 6 Mon.,
Jtgenheim, Kreis Bensheim, hier Heinheimerſtraße 21. Am 25. Sept.:
Arina Katharina Zirkel, geb. Röth, 52 J., Ehefrau des Schloſſermeiſters,
Altenhaßlau, Kreis Gelnhauſen, hier Grafenſtraße 9 Am 26. Sept.:
Karl Möller, Hauptſtaatskaſſegehilfe i. R., 67 J., Kiesbergſtraße 52.
Arn 25. Sept.: Adam Neeb, Lehrer, ledig, 45 J., aus Pfungſtadt, hier
Heidelbergerſtraße. Am 26. Sept.: Emilia Lade geb. Freiin v. Breiden=
hrch
und Breidenſtein, 80 J., Witwe des Geh. Oberkriegsgerichtsrats,
cäesſtr. 125; Eliſabeth Goll geb. Schmidt, 37 J., von Eich, hier Gra=
femſtraße
9. Am 27.: Liſa Baumgart, 1 Monat, von Griesheim b. D.,
her Heinheimerſtr. 21: Margarete Lang geb. Forchler, 26 J., von
Habitzheim, hier Lagerhausſtraße 24.

9u

Evangeliſche Gemeinden.
18. Sonntag nach Trinitatis (29. September). *
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Vorm. 8,45 Uhr: Hauptgortesdienſt. Pfarrer Wag=
ter
. Vorm. 10,15 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm.
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrev Vogel. Nachm. 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hl. Abendmahls. Lic. Dr.
Schorlemmer aus Mainz.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 1. Oktober, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Samstag, 5. Okt., abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemendehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 29. September, vorm.
8 Uhr: Jugendvereinigung und Jugendbünde der Stadtgemeinde: Ab=
marſch
vom Tierbrunnen zum Singetreffen im Landheim der Petrus=
gemeinde
. Porm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde
(Schluß). Pfarrer Heß. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadt=
firche
. Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Singeabend der Jugendver=
einigung
und Jugendbüinde der Stadtgemeinde. Montag, 30. Sep=
tember
, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtei=
ling
). Dienstag, 1. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
kirche
. Jügendvereinigung der Stadtgemeinde. Mädchenvereini=
gung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). Mittwoch,
2. Oktober, nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Nachm.
4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=Kreis.
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). Mädchenver=
einigung
der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). Donnerstag,
3 Okrober, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). Freſtag, 4. Okto=
ber
, abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abtei=
lunng
). Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 30. September: Pfarrer
Köhler, vom 1. Oktober ab: Pfarrer Bergér.
Feierabend (Stiftsſtraße 51), Sonntag, den 29. Sebtember vorm.
8,30 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde (Schluß), Knaben und
Mädchen. Pfarrer Vogel. Mittwoch, 2. Oktober, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
erankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Eu. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Fernſprecher
2379. Sprechſtunden vormittags von 1012 Uhr: Jugendfürſorge
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch
ür Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in Woh=
rungsangelegenheiten
, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Sefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Girsſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Nechts=
auskunftsſtelle
. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Martinskirche. Vorm. 7.30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Beu=
Her. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm.
41 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer
Bergér.
Altersheim. Vorm 10 Uhr: Pfarrer Bergér.

menes in Satz und Druck zu leiſten vermag. Zudem hat auch der
deutſche Verlag*), gewiß nicht in ſeiner Geſamtheit, aber doch in
bemerkenswerter Zahl, auf gediegene und vorbildliche Innen= Aus=
ſtattung
Wert gelegt, dafür geworben; deshalb glaubt man uns im
Ausland das ſchöne Buch! Schließlich überſieht Kleukens die wirtſchaft=
lich
=kaufmänniſche Seite ſeiner Forderung. Für jedes Werk die ihm
gemäße Type? Als Forderung: ja! Aber die Praxis?! Welche
Druckerei, ja welche Preſſe iſt dazu im Stand? Und welcher Beſteller
wollte immer geduldig warten, wenn ſein Druckauftrag bei Her=
ſtellung
auf der Handpreſſe Tage, Wochen, ja Monate zu ſpät
fertig würde?
Auf einen Feſtvortrag, auch wenn er grob zuhaut, kann man keine
Ausſprache folgen laſſen. So nahm es nicht Wunder, daß beim Feſt=
eſſen
der attackierte Vorſtand zwiſchen Braten und Eis durch den
bekannten Frankfurter Sammler Paul Hirſch, in einer ſehr deut=
lichen
, aber immer liebenswürdig gehaltenen Replika einige der Attacken
als entſchieden zu weitgehend zurückwies. Er nahm auch für die Geſell=
ſchaft
der Bibliophilen das Recht zur Geſelligkeit in Anſpruch und lehnte
es ab, etwa ſeinen Erſtdruck des Werther oder ein Blatt der Guten=
berg
=Bibel für eine moderne typographiſche Leiſtung einzutauſchen.
Literariſche, hiſtoriſche Intereſſen ſeien neben Pflege moderner Buch=
kunſt
durchaus berechtigt!
Sicher iſt, daß die Tagung einer Geſellſchaft wie der G. d. B.
es ſei an die Tagung vom Jahr 1924 in Darmſtadt erinnert ſo
intereſſante Köpfe zuſammenbringt, daß Anregungen und Wirkungen
von nicht unweſentlichem Ausmaß von ihr auszugehen pflegen. Die
Drucke, ad hoc hergeſtellt, verteilt oder verloſt, wären manchmal beſſer
unterblieben. Doch befand ſich auch diesmal Vorteilhaftes darunter:
ſo Drucke von Bremer Mitgliedern der Geſellſchaft und einige als
vorbildlich anerkannte Werke aus dem Verlag der L. C. Wittich’ſchen
Hofbuchdruckerei in Darmſtadt, die gern gewonnen wurden.
Damit aber auch der Zufall Vorſehung ſpiele, ließ Fortuna auf Los
Nr. 13 ein Werk von Fr. W. Kleukens (1925) ſeinen Bruder Chrn.
Heinr. Kleukens gewinnen; beide gingen bekanntlich nach 7jähriger
Zuſammenarbeit (bis 1914), als Chrn. Heinr. die Leitung der Ernſt=
Ludwig=Preſſe allein übernahm, getrennte Wege.
Man muß den Verlauf der Tagung nicht tragiſch nehmen; ſehr
geſetzte Leute, darunter emeritierte Direktoren haben ſich über das Ge=
plänkel
ſehr gefreut und hoffen das Beſte für nächſtes Jahr, wo die
Tagung in Bremen ſtattfindet.
Dem Künſtler wurde allerdings mit äußerſt lebhaftem Beifall
quittiert. Ob der Erfolg dem Applaus entſprechen wird? Sicherlich
hat Prof. Kleukens mit Recht an die Einſeitigkeiten mancher bibliophilen
Geſellſchaft gerührt, den Aufgabenkreis einer ſolchen Geſellſchaft aber
viel zu eng geſteckt. Er ſehe ſich in ſeiner nächſten Umgebung um!
Als Bibliophilen comme i1 kaut wird man ohne mißverſtanden
zu werden den vormals regierenden Großherzog Ernſt Ludwig
nennen dürfen: er ſammelte gute alte und neue Drucke, die er
nach Inhalt und Form zu genießen wußte; er war aber auch
ſchöpferiſch tätig, als er mit Friedrich Wilhelm Kleukens zuſam=
men
in der Ernſt=Ludwig=Preſſe auf der Künſtlerkolonie eine eigene
Offizin für muſtergültige Drucke ſchuf.
Man darf bibliophile Geſellſchaften nicht mit typographiſchen gleich
ſetzen, ſo wenig wie man ſie nach ihren Mitläufern beurteilen darf!

*) In Darmſtadt etwa Alexander Koch und Otto Reichl.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 1. Oktober,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugend=
vereinigung
. Donnerstag, den 3. Oktober, abends 8 Uhr, im Martins=
ſtift
: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung
Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, den 4. Oktober,
abends 8 Ugr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 30. Septem=
ber
, abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mütterabend im Gemeindehaus.
Mittwoch, den 2. Oktober, machm. 5,30 Uhr: Helferſitzung des Süd=
bezirks
.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr eu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerharbt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nach. 4 Uhr: Eröffnungsfeier für den neuen
Kindergarten in der Leſſingſchule. Donnerstag, 3. Oktober, abends
8 Uhr: Mütterabend. Abends 8,15 Uhr: Aelterenkreis.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 880 Uhr: Chriſten=
lehre
, 2. Abt. (Schluß). Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergotztesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 29. September, abends 8,15
Uhr: Jugendvereinigung. Montag, 30. September, abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereinigung. Dienstag, 1. Okyober, abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Mittwoch, 2. Oktober, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe.
Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde für die Jugendgemeinde. Donners=
tag
, 3. Oktober, Monatsverſammlung der Männervereinigung mit
Vortrag von Pfarrer Vogel: Ein Gang über die Gräber von Weimar.
Freitag, 4. Oktober, abends 8 Uhr: Mädchenchor. 8,30 Uhr:
Kirchenchor. Samstag, 5. Oktober, abends 9 Uhr: Singekreis,
Pauluskirche. (Kollekte für den Ev. Bund.) Vorm. 8,20 Uhr: Chri=
ſtenlehre
für den Oſtbezirk. Pfarrer Rückert. Vorm. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
(Kirchweihſonntag). Pfarrer Rückert. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonmtag, 29. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendbereinigung. Montag, 30. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Dienstag, 1. Okt., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag, 4 Ort, abends
8 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 5. Okt., abends 8 Uhr: Turnen
der J.P.D.
Stiftskirche. Samstag, den 28. September, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, den 29. September, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (mit
Abendmahl). Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindevgotresdienſt
in der Kinderſchule. Ev. Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Ver=
einsſtunden
(Geburtstagsfeier). Donnerstag, den 3. Oktober, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Waldgottes=
dienſt
am Böllenfalltor. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Weiſe. Momtag, wachm.
4 Uhr: Miſſſonsarbeitsſtunde. Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch,
abends 8,30 Uhr: Gem. Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibel=
ſtunde
. 1. Petri 1. Fortſetzung. Prediger Semmel. Freitag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger
Semmel. Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (ühlſtraße 24). Sonntag: Teilnahme am
Jahresfeſt in Arheilgen. Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtumde.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Vom 4. bis 8. Oktober:
Reichstagung in Hannover.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 29. September, vorm. 8,30 Uhr:
Weißkreuzſtunde. Abends 8.30 Uhr: Vortrag: Was ſind Sekten? Sekr.
Bähr. Montag, 30. September, abends 8,30 Uhr: Familienbibel=
ſtunde
. Dienstag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Sport und Turnen. Mitt=
woch
, 2. Okt., abends 8,30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde. Donners=
tag
, 3. Okt., abends 8,30 Uhr: Jung=C.=Bibelſtunde. Freitag, 4. Okt.,
abends 8 Uhr: Frauenkreis. Samstag, 5. Okt., nachm. 3 Uhr: Jung=
ſcharſtunde
.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, B8. September, machm. 4,305,30 Uhr: Spiel=
ſtunde
. Abends 5,306,30 Uhr: Bibelſtunde. Montag, den 30.
September, bis Freitag, den 4. Oktober: Odenwaldwanderung. Näheres
am Samstag, dem 28. September, im B.=K.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Michaelstag, Sonntag, den 29. September, vorm.
10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11,20 Uhr:
Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchile. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverklindigung Mitt=
ſvoch
, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Bibelſtudium und Diskuſſion jeden Dienstag abend 8 Uhr im Fürſten=
gal
, Grafenſtraße 18.

Muſikpädagogiſche Tagung des Reichsverbandes
Zeutſcher Lonkunſtler in Mainz.
In der Zeit vom 5. bis 8. Oktober d. J. findet in Mainz
eine muſikpädagogiſche Tagung des Reichsverban=
des
Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer ſtatt, die
in Verbindung mit dem Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht
(Berlin) abgehalten wird. Der R. D. T.M. iſt die größte und bedeu=
tendſte
Organiſation, in der ſchaffende und ausübende Tonkünſtler und
Muſiklehrer zuſammengeſchloſſen ſind. Eine große Anzahl prominenter
Perſönlichkeiten des deutſchen Muſiklebens gehört dem Reichsverband
an. Max v. Schillings fungiert als Ehrenvorſitzender, im Vorſtand ſind
u. a. vertreten der Komponiſt Arnold Ebel, der Direktor der ſtaatl.
Akademie für Tonkunſt in München, von Walkershauſen, Profeſſor
Georg Schumann, Kammerſänger Albert Fiſch uſw. Der Reichsverband
wahrt die künſtleriſchen und ſozialen Intereſſen ſeiner Mitglieder. Ey
veranſtaltet u. a. alljährlich ſogenannte muſikpädagogiſche Tagungen, die
neben wichtigen Beratungen in organiſatoriſchen Dingen vor allem der
pädagogiſchen und künſtleriſchen Fortbildung der Mitglieder dienen.
Die Mainzer Tagung verſammelt ihre Teilnehmer zuerſt in einer
größeren Zahl von Arbeitsgemeinſchaften, in denen namhafte Fachleute
über wichtige muſikpädagogiſche Fragen referieren. Es ſeien u. a. er=
wähnt
die Profeſſoren H. J. Moſer, Dr. Mersmann, Dr. Noack,
Miniſterialrat Keſtenberg, ferner Frieda Löbenſtein, Dore
Brandt und Ekkehart Pfannenſtiel, der eine offene Singſtunde
abhält. Dieſe theoretiſch=praktiſchen Referate und Kurſe werden ergänzt
durch drei Feſtkonzerte, in denen durchweg Werke lebender
Künſtler zur Aufführung gelangen. Von dieſen Feſtkonzerten ſind zwei
davon Kammermuſikkonzerte, die im Akademieſaal des Kurfürſtlichen
Schloſſes ſtattfinden. In erfreulicher Weiſe ſind von der Jury auch
heſſiſche Komponiſten berückſichtigt worden. So wird Winds=
perger
ſein Klaviertrio ſpielen (zuſammen mit den Herren Zauner
und Wunderlich), ferner wird eine Bratſchenſonate von Johanna
Senfter (Oppenheim) aufgeführt, ſowie Lieder des jungen
Darmſtädter Komponiſten W. Peterſen. Als drittes der Feſtkon=
zerte
iſt ein Orcheſterkonzert unter Leitung von Hans Ros=
baud
vorgeſehen (im großen Saal der Liedertafel), deſſen Programm
mit einer Ouvertüre von Hans Oskar Hiege (Mainz) beginnt; dann
ſpielt Erhaxd Mauersberger (Mainz) das neue Orgelkonzert von
Walter Braunfels; den Beſchluß bildet die Uraufführung der
preisgekrönten Steheriſchen Symphonie von H. Kundigraber.
Auch das Stadttheater Mainz beteiligt ſich mit einer Feſtaufführung,
und zwar gelangt Pfitzners Armer Heinrich unter der perſön=
lichen
Leitung des Komponiſten zur Aufführung. Erwähnt ſeien ſchließ=
lich
noch der offizielle Feſtakt im Beiſein der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden im Akademieſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes ſowie
ein Empfang, durch die Stadt Mainz und eine praktiſche Vorführung
durch Klaſſen der Städt. Muſikhochſchule.
Die Teilnehmergebühr für ſämtliche Veranſtaltungen (einſchl. der
Konzerte und der Oper) beträgt 12 RM., für Mitglieder des R.D.T.M.
8 RM., Tageskarten für die muſikpädagogiſche Tagung ſind zu 2 RM.
erhältlich. Außerdem werden auch Einzelkarten für die Feſtkonzerte und
die Vorſtellung in der Oper ausgegeben. Alle weiteren Auskünfte er=
teilt
bereitwilligſt das Sekretariat der Städt. Muſikhochſchule Mainz,
in dem ein Feſtbüro für die Tagung eingerichtet iſt.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40), Sonntag, den
29. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund; abends
8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mittwoch, abends 8,15 Uhri
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 29. September, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhrt
Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr Predigt und Feier des heiligen Abend=
mahls
. Prediger N. Rudnitzky. Mittwoch, den 2. Oktober, abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann freund=
lichſt
eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 30. September, abends
8,30 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde. Prediger Loos,
Frankfurt a. M.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Erntedankfeſtpredigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Erntedankfeſtfeier. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhrt
Frauenmiſſionsverein. Donnerstag fällt die Bibelſtunde aus. Jeder=
mann
iſt freundlich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 29. Sept., vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 2. Oktober, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 29. Sept., vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 2. Oktober, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 8.45 Uhr: Chriſtenlehre
der Knaben; 9.30 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Dienstag, 19.30 Uhr: Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr: Kir=
chengeſangverein
. Donnerstag (nicht Dienstag), 20 Uhr: Frauenver=
ein
. Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt Gottesdienſt um 13.30 Uhr.
Evang. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 29. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Schlußſtunde der
Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Religiöſe Orgel=Andachr, gehalten von
Herrn P. von der Au aus Mainz. Eintritt 30 Pf. Montag: Jugend=
vereinigung
. Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch: Jungmädchen=
verein
. Donnerstag: Frauenverein.
Evang. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 29. Sept., vorm. 9,30
Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Montag:
Jugendverein. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Poſaunen=
chor
, (Mütterabend fällt aus.) Freitag: Mädchenverein. Samstagt
Jugendverein.
Evang Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibel=
beſprechſtunde
: Chriſtus und die Not der Bauern. Montag:
Frauenverein.
Evang. Kirche zu Erzhauſen. Sonntag, den 29. Sept., vorm. 10
Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 8 Uhr: Mädchenver=
einigung
. Mittwoch: Jungmannſchaft. Donnerstag: Kirchenchor.
Freitag: Mädchenvereinigung (Bibelkreis). Samstag: Jung=
wannſchaft
.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 29. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 3. Okt.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3)
Sonntag, den 29. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 3. Okt.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35)
Sonntag, den 29. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 3. Okt.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 29. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 3. Okt.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße. Nr. 22).
Sonntag, den 29. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, dem 3. Okt.,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 9,30 Uhr: Hochamt
und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um
14.30 Uhr: Andacht. Werktags: hl. Meſſe um 6.15 Uhr. Donners=
tag
, 18 Uhr: Beichte. Vorher Eliſabethenverein. Freitag, 6 Uhrt
Herz=Jeſu=Meſſe. Montag und Freitag, abends 8 Uhr: Jugend=
verſammlung
, Hermannſtr. 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Ansteilung der hl. Kom=
munion
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Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft,
Samstag, den 28. Sept.: Morgens 8 Uhr, Nachm. 5 Uhr.
Sabbatausgang 7 Uhr 00 Min.
Wochentags: Morgens 5 Uhr 30 Min. Nachm 5 Uhr 45 Min,
Sonntag, den 29. Sept.: 1 Tag Slichaus. Morgens 5 Uhr,
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Seite 8

Samstag, den 28. September 1929

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Nummer 269

Seite 11

Die zweite Schweizer Fahrt des Graf
Zeppelin.
Baſel. Die am Freitag vormittag um 8,37 Uhr
agetretene zweite Fahrt des Graf Zeppelin durch
die Schweiz iſt wiederum von prachtvollſtem Herbſt=
wetter
begünſtigt. Das Luftſchiff nahm zunächſt von
Friedrichshafen aus Kurs über die Oſtſchweiz und
dann nach Zürich und Olten, um alsdann an der
Jurakette und den Juraſeen entlang ſich wiederum
nach Lauſanne und Genf zu begeben, wo das Luft=
ſchiff
um ½12 Uhr geſichtet wurde. Ueber Freiburg
ging dann die Fahrt nach Bern, an dem der Luftrieſe
um 12.45 Uhr in ſüdlicher Richtung vorbeiflog. Am
Freitag kreifte er nicht wie am Donnerstag über der
Stadt, wo ſich auch diesmal wieder viele Neugierige
angeſammelt hatten, ſondern flog an der Voralpen=
kette
durch nach dem Berner Oberland. Um 13.15 Uhr
konnte der Zeppelin von Interlaken aus bewundert
werden. Von hier wandte er ſich dann wieder nord=
oſtwärts
dem Vierwaldſtätterſee zu. Am heutigen
Samstag wird die dritte Schweizer Rundfahrt, dies=
mal
aber für Paſſagiere ſtattfinden.
Ein Poſtbeamter als Briefräuber.
Frankfurt a. M. Ein ſeit Jahrzehnten im
Dienſte der Reichspoſt ſtehender Poſtſekretär des hie=
ſigen
Hauptpoſtamts wurde dabei betroffen, wie er
Eilbriefe in die Taſche ſteckte. Man vermutet, daß
er die Beraubungen von Eilbriefen ausgeführt hat.
die ſeit einiger Zeit feſtgeſtellt wurden, ohne daß der
Täter bisher ermittelt werden konnte. Da ſeit der
Verhaftung keine weiteren Diebſtähle vorgekommen
ſind, kann man annehmen, daß man den Schuldigen
gefaßt hat, wenn der Verhaftete auch bisher die Tat
leugnet und für die Handlung, bei der er ertappt
wurde, eine andere Erblärung gibt. Der Verluſt, der
durch die Räubereien entſtanden iſt, beträgt bisher
15 000 Mark.
Jugendlicher Leichtſinn.
Frankfurt a. M. Am Donnerstag nachmittag
iſr der D=Zug Nr. 86 kurz vor der Einfahrt in den
Bahnhof Gelnhauſen mit Steinen beworfen worden,
zum Glück ohne Perſonen= oder Sachſchaden. Als
Täter ſind drei Schuljungens im Alter von ſechs bis
acht Jahren ermittelt worden.
14 Todesopfer bei einem Brandunglück.
Berlia. Wie der L.AA. aus Tampico
(Mexiko) meldet, forderte ein Brandunglück auf dem
Fluß Panuco 14 Todesopfer, darunter ſieben Kinder.
Eine in Fahrt befindliche Barkaſſe fing aus noch un=
aufgeklärter
Urſache Feuer, das ſich über das ganze
Schiff ausbreitete.

Großfeuer im Hafen von Leningrad.
Kowno. Wie aus Leningrad gemeldet wird,
brach am Donnerstag abend in den Speichern des
Leningrader Hafens ein Großfeuer aus, durch das
vier große Speicher vollkommen eingeäſchert wurden.
Es beſtand Gefahr, daß der Brand auf einen in der
Nähe befindlichen Benzintank und ein Oellager über=
griff
, doch konnte das Feuer vorher gelöſcht werden.
Fortſetzung des Halsmannprozeſſes.
Innsbruck. Die neuen Gutachten, die für
den Ausgang des Halsmannprozeſſes entſcheidend ſein
tüirften, ſollen bis ſpäteſtens 12. Oktober fertiggeſtellt
ſein. In dieſem Falle dürften die Verhandlungen
wenige Tage ſpäter, wahrſcheinlich am 16. Oktober,
wieder aufgenommen und in kurzer Zeit zu Ende ge=
fihrt
werden.
Schwerer Autounfall bei Budapeſt..
Budapeſt. Beim Training zum internationalen
Automobilrennen am Schwanenberg ſtürzte der
Wagen des Fürſten Anton Eſterhazy bei einer Kurve
ab. Schwer verletzt wurde der Fürſt ins Kranken=
haus
gebracht. Er erlitt erhebliche Wunden an der
Bruſt, am Kopf und im Geſicht. Sein Zuſtand iſt
ernſt, doch nicht lebensgefährlich.
Vereiteltes Attentat auf einen Eiſenbahnzug.
Bukareſt. Banditen verſuchten auf der Eiſen=
bahnlinie
KiſchinewCzernowitz einen Eiſenbahnzug
zum Entgleiſen zu bringen. Sie ſchichteten auf offener
Strecke auf die Schienen Felsblöcke auf, in der Ab=
ſicht
, die Paſſagiere des Zuges nach erfolgter Ent=
gleiſung
auszuplündern. Der Lokomotivführer be=
merkte
jedoch im letzten Augenblick die Steinbrari=
kade
und brachte den Zug zum Halten. Die den Per=
ſonenzug
begleitenden Gendarmen machten ſich ſofort
an die Verfolgung der Bande und verhafteten einen
Räuber, während die übrigen entkamen. Ihre Ver=
folgung
wurde aufgenommen.
Exploſion einer Haubitze.
Bukareſt. In der Feſtung Otopeni bei Bu=
kareſt
explodierte bei Schießübungen eine 20 Zenti=
meter
=Haubitze. Zwei Artilleriſten wurden getötet,
ſechs ſchwer verletzt.
Kampf dem Großſtadklärm!

Stadtbaurat H. Höltje

inn den erſten Preis und den Zuſatzpreis
Stadt Berlin im Preisausſchreiben, das für
beſten Vorſchlag zur Bekämpfung des Groß=
ärms
veranſtaltet wurde. Der Großſtadt=
bedeutet
auf die Dauer nicht nur eine
ndheitliche, ſondern auch wirtſchaftliche Schä=
digung
der Großſtadtmenſchen.

Caystag den 28 September 1929
Eröffnung der Magdeburger Sporkausftellung.

Unten: Reichsinnenminiſter Severing (X) bei Beſichtigung der Flugſporthalle.
In Magdeburg, der ſporteifrigen Stadt an der Elbe, wurde in Anweſenheit von Reichsinnenmini=
ſter
Severing eine Sportausſtellung eröffnet, die eine großzügige Überſicht über alle Sportarten bietet.

Keſſelexploſion.
Straßburg. Im Hafen von Straßburg ex=
plodierte
am Donnerstag der Keſſel des einer Mann=
heimer
Schiffahrtsgeſellſchaft gehörenden Schlepp=
dampfers
Fürſt Bismarck. Zwei Heizer mußten in
ſchwer verletztem Zuſtand ins Kronkenhaus verbracht
werden, wobei der eine auf dem Wege dorthin
verſtarb.
Banditen rauben 130 000 Franken.
Paris. Zwei Banditen drangen in der ver=
gangenen
Nacht in die Büroräume einer Bergwerks=
geſellſchaft
in Clermont=Ferrand ein. Sie brachen
einen Treſor auf und raubten 130 000 Franken Lohn=
gelder
. Als der Nachtwächter Alarm ſchlug, flohen
die Einbrecher, nachdem ſie vorher mit dem Wächter
mehrere Schüſſe gewechſelt hatten.
Ein 16jähriger Mörder zum Tode verurteilt.
Paris. Das Schwurgericht von Arras hat einen
jugendlichen Mörder von 16 Jahren zum Tode ver=
urteilt
. Der Burſche hatte im Juni dieſes Jahres
ſeine Arbeitgeberin und Wohltäterin, eine 65jährige
Frau, ermordet. Die Gräßlichkeit der Tat geht
daraus hervor, daß der Mörder ſich dreimal auf die
alte Frau ſtürzte, bis ſie endlich, von über 60 Meſſer=
ſdichen
getroffen, kein Lebenszeichen mehr von ſich
gab. Darauf ſtahl der Mörder die Summe von 3700
Franken, die er im Hauſe verborgen wußte. Bei der
Gerichtsverhandlung zeigte er wenig Reue. Die Ge=
ſchworenen
bejahten alle Schuldfragen, verſagten ihm
mildernde Umſtände und verurteilten ihn trotz ſeines
jugendlichen Alters zum Tode. Er wird auf einem
öffentlichen Platz in Boulogne=ſur=Mer hingerichtet
werden.
Keine Tornadogefahr mehr für Florida.
Miami (Florida). Die Gerüchte von dem Unter=
gang
des italieniſchen Frachtdampfers Laconia
haben ſich glücklicherweiſe nicht beſtätigt. Die La=
conia
teilte der hieſigen Tropical=Radioſtation durch
Funkſpruch mit, daß ſie ſich zu keiner Zeit in Gefahr
befunden habe. Die hieſigen Wetterbehörden er=
warten
, daß der von den Bahamas heranziehende
Tornado in einer Entfernung von etwa 100 bis 150
Kilometer an Miami vorbeiziehen werde. Der Tor=
nado
iſt inſofern ſehr ungewöhnlich, als er ſich nur
langſam fortbewegt und wiederholt ſeine Richtung
geändert hat.
Archäologie aus der Luft.
NewYork. Oberſt Lindbergh beabſichtigt, im
Oktober ſeine Arbeiten für kurze Zeit zu unter=
brechen
, um ſich ſeiner Lieblingsbeſchäftigung, der
Archäologie, zu widmen. Er will mit hervorragenden
Wiſſenſchaftlern des Waſhingtoner Carnegie=Inſtituts
Mexiko und Zentralamerika überfliegen, um die
Ruinen der bekannten Maya=Städte photographiſch
aufzunehmen. Lindbergh will in drei Tagen Urwald=
gegenden
überfliegen, die noch völlig unerforſcht ſind.
Die Archäologen glauben, daß dieſer Expeditionsflug
zu ſehr wichtigen wiſſenſchaftlichen Ergebniſſen führen
werde, da ehemalige Bevölkerungsſtätten entdeckt
werden könnten. Auch wird die Expedition die
Kenntnis der Bodenbeſchaffenheit erweitern, ſo daß
etwaige neuentdeckte Maya=Städte von Landeexpe=
ditionen
leichter erreicht werden könnten. Die Mayas
ſind ein ausgeſtorbener Indianerſtamm, der in Yu=
catan
, Tabasco und Guatemala wohnte, mit einer
merbwürdigen hochentwickelten Eigenkultur, die der
mexikaniſchen durch die Fülle der Architekturdenk=
mäler
und die Entwicklung der Schrift überlegen war.
Man nimmt an, daß die Blütezeit der Mayas vor
etwa 2000 Jahren ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Erdbeben auf den Havai=Inſeln.
New York. Ein heftiges Erdbeben, das den
weſtlichen Teil der Havaiinſeln heimſuchte, hat unter
der eingeborenen Bevölkerung große Panik hervor=
gerufen
. Die Erdſtöße waren ſo ſtark, daß mehrere
Häuſer einſtürzten, jedoch ſind Menſchenleben bis
jetzt nicht zu beklagen. Es wird befürchtet, daß dieſes
Erdbeben, das heftigſte ſeit vielen Jahren, der Vor=
bote
für den Ausbruch eines oder aller drei Vulkane
der Inſel darſtellt.

Alke Zeikungsanzeigen.
König Karl I. von England war ein Tyrann. Er
kümmerte ſich wenig um die Stimmung ſeines Volkes
und um die Rechte ſeines Parlaments und hat ſchließ=
lich
dafür ſchwer büßen müſſen. Eines ſchönen Tages
es war im Jahre 1627 war ihm ſein Schoß=
hümdchen
entlaufen. Alle polizeilichen Maßnahmen,
den kleinen Ausreißer zu ergreifen, halfen nichts. Da
ſchlug ein Lakai vor, eine Nachricht über dieſes Er=
eignis
in die Zeitung zu ſetzen. So kam es zu einer
der erſten Zeitungsanzeigen. In Deutſchland wehrte
man ſich zunächſt gegen das neue Benachrichtigungs=
und Reklamemittel. Als der Profeſſor für fremde
Sprachen Angelus von Sumaran den Vorſchlag
machte, nach dem Vorbild der anderen Länder das
Anzeigenweſen zu organiſieren, lehnte die Umiver=
ſität
es ab, ein seminarum peccaterum, eine Pflanz=
ſtätte
der Sünden, zu errichten. Aber die Sünd=
haftigkeit
der guten Deutſchen war ſo groß, daß
bald darauf die erſten Anzeigen in den Zeitungen er=
ſchienen
. Vor allem war es die Unachtſamkeit und
Vergeßlichkeit der Menſchen, die ſie zu dieſer ſünd=
haften
Inſtitution führten. Verloren wurden im
17. und 18. Jahrhundert vor allem Felleiſen, Geld=
beutel
, Schnupftabakdoſen, Degen und Leuchter, die
den ſcheinbar allzu eifrigen Wirtshausbeſuchern den
Heimweg erhellen ſollten. Unter der Rubrik Ent=
laufen
findet man neben den noch heute üblichen
Tiergattungen auch viele Menſchen, vor allem Be=
diente
und Militärperſonen, die von ihren Regi=
mentern
geſucht wurden, einmal auch in einer alten
Breslauer Zeitung ein Ehemann. Eine große Rolle
ſpielten ſchon früh die Theater= und Vergnügungsan=
zeigen
. Vor allem war der königlich privilegierte
Schauſpieldirektor Franz Schuch eifrig im annon=
cieren
. Ausführlich gab er Titel und Art ſeiner
Stücke an, ſo z. B. hieß ein Stück Der durch Zau=
berei
beglückte, in vierzehnerlei Geſtalt verwandelte,
ſich ſelbſt ermordende und wieder aus dem Grab her=
vorkommende
Harlequin, ein anderes Die wunder=
baren
Begebenheiten eines ſpaniſchen Edelmannes
unter dem Namen Don Gratias mit Hanns=Wurſt,
einem lächerlichen Erfinder ſeltſamer Luſtbarkeiten.
Ein anderes Vergnügen der Zeit war das Glücksſpiel.
Lotterie=Anzeigen, aus aller Herren Länder finden
ſich; denn damals war das Auflegen einer Lotterie
das beliebteſte Mittel, um den Staatsfinanzen auf=
zuhelfen
. Unter den zahlloſen deutſchen Staaten gab
es nun einige, die ihre Ziehungen wohl anſagten,
aber ſie im letzten Augenblick immer wieder verſcho=
ben
. Dann bildeten ſich meiſt Vereine, die mit recht=
lichen
Mitteln die Abhaltung der Ziehung oder die
Zurückzahlung der Einſätze forderten. Eine große
Rolle ſpielten auch die Aerzteanzeigen. So bot ein
wandernder Wiener Arzt folgendermaßen ſeine Hilfe
an: Es wird hier zur freundlichen Nachricht be=
kannt
gemacht, daß allhier der weitberühmte Kayſer
und Königlich privilegierte Zahnarzt, namens Jo=
hann
Daniel Karin angekommen iſt, welcher die
ſchmertzhaften Zähne auff eine abſonderliche Manier
ausnehmen kann und auch andere einſetzen. Ingleichen
hat er ein köſtlich wohlrüchend Kunſtwaſſer, welches
dienet für Leber=Flecken, Sommerſproſſen, Finnen
und hitzige Flecken im Angeſicht, es machet eine ſchöne
zarte Haut und iſt nicht etwa eine Schminke oder
Schmiererey von Bleyzweiß, wie es manche zu
machen pflegen. Mit dieſen Arztanzeigen iſt die
mediziniſche Seite des Inſerats nicht erſchöpft. Einen
großen Raum beanſpruchten die Anpreiſungen aller
möglichen Heilmittel. So z. B. die Freßeſſenz, Freß=
tropfen
zur Stärkung eines ſchwachen Magens und
Wiederbelebung eines verderbten Appetits, das Loth
zu ſechs Groſchen, Geblütstropfen, Mund=Conſerv
für wackelnde Zähne, Geſundheitstee, Lebensbalſam,
engliſcher Schnupftabak gegen Kopfweh und die un=
vermeidliche
Univerſal=Tinktur. Von dem ernſt=
haften
Kaufmannsſtand iſt es zuerſt der Buchhandel
geweſen, der ſich der Zeitungsanzeige bediente. Bald
folgten die Lebensmittelhändler nach. Die anderen
Handelszweige gewöhnten ſich nur allmählich an die
Zeitungsanzeige, um 1800 aber hatte ſie ſich als
Hauptreklamemittel durchgeſetzt.

Die Schwindeleien der Gebrüder
Sklarek. Das ſeitherige Ergebnis
der Unkerſuchung.

Berlin, N. September.
Der Polizeipräſident teilt mit: Bei der Stadt Ber=
lin
war der Verdacht entſtanden, daß die Kaufleuc=
Leo, Max und Willy Sklarek, in Firma K. V. G.
(Kleider=Vertriebs=Geſellſchaft Gebr. Sblarek) durch
umfangreiche Betrügereien und Urkundenfälſchungen
die Berliner Stadtbank geſchädigt hatten. Als ſich
dieſer Verdacht durch ſofortige Reviſion erhärtet
hatte, erſtatteten Bürgermeiſter Scholz und Stadt=
kämmerer
Dr. Lange ſofort beim Polizeipräſidenten
Dr. Weiß Strafanzeige. Dr. Weiß ließ in den
frühen Morgenſtunden des Donerstags die Beſchul=
digten
Gebrüder Sklarek zum Verhör ins Polizei=
präſidium
holen. Im Anſchluß fanden Durchſuchungen
der Wohnungen und der Geſchäftsräume der Beſchul=
digten
ſtatt, die zur Beſchlagnahme erheblichen Be=
weismaterials
führten. Die Vernehmungen in Ver=
bindung
mit dem Beweismaterial verdichteten den
Verdacht des Betruges und der Urkundenfälſchung
derart, daß die Polizei die Beſchuldigten vorläufig
feſtnahm. Die polizeilichen Ermittlungen werden
fortgeſetzt. Die Beſchuldigten werden vorausſichtlich im
Laufe des Freitags dem zuſtändigen Richter zum
Erlaß eines richterlichen Haftbefehls vorgeführt wer=
den
. Die Stadt Berlin hat hierzu feſtgeſtellt: Die
Gebrüder Sblarek hatten auf Grund eines Vertrages
mit der Stadt ein Recht auf die Belieferung der
ſtädtiſchen Dienſtſtellen, Anſtalten und Bezirksämter
mit ſämtlicher Bekleidung, Textiliem und Schuhwaren.
Dieſer Vertrag läuft noch bis 1935. Die Gebrüder
Shlarek, die auch ihre ſonſtigen Geſchäfte über die
Stadtbank leiteten, haben ſich ihre Forderungen an
die Bezirksämter und Anſtalten von der Stadtbank
bevorſchuſſen laſſen. Die Prüfung hat ergeben, daß
zahlreiche Aufträge und Beſtätigungsſchreiben fin=
giert
geweſen ſind, wobei auf den Beſtändenachwei=
ſungen
die Unterſchriften der ſtädtiſchen Beamten ge=
fälſcht
worden ſind, ſo daß für dieſe Aufträge An=
ſprüche
und Forderungen der Gebrüder Sklarek am
ſtädtiſche Dienſtſtellen und Anſtalten gar nicht be=
ſtehen
. Die vorläufige Unterſuchung bei zwei Be=
zirksämtern
hat ergeben, daß den angeblichen For=
derungen
der Gebrüder Shlarek in Höhe von mehre=
ren
Hunderttauſend Mark tatſächlich nur ganz ge=
ringe
rückſtändige Zahlungen der Bezirksämter gegen=
überſtehen
. Hiernach beſteht die Wahrſcheinlichkeit,
daß auch bei den angeblichen Fordevungen an andere
Bezirksämter Fälſchungen in großem Stile vorgenom=
men
worden ſind. Die Stadt hat alle Schritte unter=
nommen
, um ſich wegen ihrer Forderungen an dem
Vermögen der Gebrüder Sblarek ſchadlos zu halten.
Bis zu welchem Grade ihr dies gelingt, läßt ſich im
Augenblick noch nicht überſehen. Der Vertrag der
Stadt mit den Gebrüdern Shlarek aus der Lieferung
der ſtädtiſchen Dienſtſtellen und Anſtalten mit Klei=
dung
uſw. geht zurück auf die Maßnahmen, die
ſeinerzeit bei der Liquidation der ſtädtiſchen Kleider=
vertriebs
=Geſellſchaft erfolgt ſind. Damals hat die
Firma Gebrüder Sklarek die geſamten Warenbeſtände
der aufgelöſten ſtädtiſchen Geſellſchaft käuflich über=
nommen
, während die damaligen Forderungen der
Gebrüder Sklarek an die Kleidervertriebs=Geſellſchaft
auf die Stadt übertragen wurden. Im Anſchluß
daran iſt dann der Belieferungsvertrag abgeſchloſſen
worden, der ſpäter verlängert worden iſt.
Die B. Z meldet zu der Angelegenheit der
Gebr. Sklarek: Die drei Brüder Leo, Max und
Willy Sblarek ſind mehr als 15 Stunden ununter=
brochen
von der Berliner Kriminalpolizei vernommen
worden. Die Verhöre ſollen ſo beſchleunigt werden,
daß die Sklareks noch heute nachmittag dem Unter=
ſuchungsrichter
vorgeführt werden können.
Ueber das Ergebnis der bisherigen Unterſuchung,
die unter Leitung des Vizepräſidenten Weiß und des
Chefs der Kriminalpolizei von Kriminalrat Böſe
und Kommiſſar Seiferth geführt wird, iſt nur wenig
zu erfahren, da ſich die Polizei größte Zurückhaltung
auferlegt.
Die Brüder Sblarek haben bisher auf das ent=
ſchiedenſte
beſtritten, ſich des vorgeworfenen Betruges
ſchuldig gemacht zu haben. Als aber ihnen das Ge=
ſtändnis
ihres Buchhalters Lehmam vorgehalten
wurde, ſoll Leo Sklarek, der von ſeinen Brüdern ge=
trennt
verhört wurde, ein Teilgeſtändnis gemacht
haben.
Die Anwälte Dr. Alsberg und Dr. Gollnick haben
geſtern gegen 11 Uhr die Sprecherlaubnis von der
Polizei bewilligt erhalten. Sie haben ſich ſofort mit
den Brüdern Sklarek in Verbindung geſetzt, um
alles weitere zur Verteidigung und zum Schutz ihrer
Klienten zu veranlaſſen.
Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung tritt
am nächſten Dienstag zu einer außerordentlichen
Sitzung zuſammen. Auf dieſer Sitzung werden die
Parteien den Magiſtrat wegen des Falles Sklarek
interpellieren. Die Veruntreuungen, die den Sklareks
zur Laſt gelegt wurden, überraſchen in ſtädtiſchen
Kreiſen umſomehr, als ſie neuerdings auch für die
ſtädtiſche Verkehrs A.=G. große Lieferungen auszu=
führen
hatten und allgemein angenommen wurde,
daß die Firma glänzend daſteht.
Nach einer Meldung Berliner Blätter ſeien Be=
trügereien
nur dadurch möglich geweſen, daß es
die Berliner Stadtbank nicht für nötig gehalten habe,
die eingereichten Belege bei den Bezirksämtern nach=
prüfen
zu laſſen. Mit der Abberufung der Direk=
toren
der Berliner Stadtbank werde gerechnet.
Taifun über Nordjapan.
Peking. Wie aus Tobio gemeldet wird, herrſcht
in den nördlichen Teilen Japans ein ſtarker Taifun.
Die Schiffsverbindung zwiſchen Hakodate und der
Inſel Sachalin iſt unterbrochen. Die japaniſchen
Funkſtationen empfangen unaufhörlich S.O.S.=Rufe
von Schiffen, die ſich im Taifungebiet in Seenot be=
finden
. Das japaniſche Marineminiſterium hat ange=
ordnet
, daß unverzüglich Kriegsſchiffe auslaufen
ſollen, um den in Seenot befindlichen Schiffen zu
helfen. Bisher werden mehrere japaniſche Fiſcher=
boote
vermißt.
Rieſiger Poſtdiebſtahl in Aegypten.
Kairo. Aus einer eingeſchriebenen Poſtſendung,
die von Kairo nach Minieh unterwegs war, ſind
520 000 Pfund Sterling geraubt worden.

[ ][  ][ ]

Seite 12
Lieder aus der Gondel.
Venezianiſche Bilder
von Kurt Siemers.
I.
Am Abend ſteht des Mondes dunſtige Feuerſcheibe unter dem
Sternenglitzern, und der rieſige, innen erleuchtete Leib der
Oceana, die uns zu 3 Erdteilen getragen hatte, ruht lichtergeſpickt
im Dunkel. Durch das Labyrinth der Kanäle, durch die ver=
ſteinten
Irrgärten" huſchen ohne Laut die langen, ſchwarzen
Schatten. Venedig iſt wie Jeruſalem und Helgoland eine Stadt
ohne Wagen und Autos. Die Vaporetti, die durch das glasgrüne
Waſſer der Kanäle ſchnaufen, ſind kleiner und zierlicher noch als
die Alſterdampfer. Sie tragen ihre Menſchenfracht, durch die
breite Windung des Canal Grande, der Schlagader Venedigs,
vorüber an dem barockenen Kuppelbau der S. Maria della Salute,
vorüber an den gotiſchen Palazzi mit der orientaliſchen Phanta=
ſtik
ihrer Tabakspfeifenſäulen, ſpitzen Türmlein und Blumen=
zacken
, wie Goethe mißfällig verwundernd bemerkt. Die Gondel=
pfähle
mit den Wappenfarben beginnen abzufaulen, und an den
Schwellen dieſer zerfallenen Zauberpaläſte einer märchenhaft
glanzvollen Vergangenheit ziehen Tange und Mooſe ihre ſchleimig
grünen Fäden. Das Warenhaus der deutſchen Kaufleute des
Mittelalters iſt jetzt Poſtamt, und man kauft darin Briefmarken.
Die brettervernagelten Poſtfenſter ſehen wie erloſchene Blinden=
augen
auf das Waſſer hinunter, aber auf dem 30 Meter langen
Marmorbogen des Rialto mit den Kaufläden darauf iſt noch von
dem Alltagsgeſchrei ſüdlichen Lebens zu ſehen.
Bis auch die letzten der ſpielenden Kinder von den Plätzen
hinter den vielen Kirchen verſchwunden ſind und die alten Weib=
lein
in die verſteckten, weihraucherfüllten Gotteshäuſer huſchen.
Gondola, Signore? Ihr glaubt nicht, wieviel ſchmeich=
leriſche
Ueberredung, wieviel Muſik ein venezianiſcher Gondoliere
in dieſe zwei Worte legen kann, wieviel Nuancen zwiſchen bitten=
der
Beſchwörung, hoheitsvoller Einladung und ſelbſtverſtändlicher
Dienſtbefliſſenheit den Fremden überrumpeln. Nur ein Zögern
des Fußes, und ſchon hält der dienſtfertige Rampino ſeine Hand
hin, um dich über die ſchlüpfrigen Steinſtufen in die Gondel zu
geleiten. Wenn du nichts vereinbart haſt, rudern dich zwei Gon=
dolieri
ſtatt eines, und du haſt nachher die doppelte Taxe zu ent=
richten
.
Gondola, Signore! Mehr geſtoßen als gerudert gleitet der
überlange Kiel zwiſchen den engen Wänden, unter der Seufzer=
brücke
, die vom Dogenpalaſt nach dem einſtigen Staatsgefängnis
hinüberführt.
Gondola: verſinkende Romantik, ſpekulierende Fremden=
induſtrie
. Die Gondolieri tragen nur noch ſelten die bunte
Schärpe von einſt um die Hüften, und wenn ſie es tun, dann iſt
ihre Grazie zu bewußt, nicht als ein Mittel zur Erhöhung des
Trinkgeldes.

Gamstag, den 28. Geptember 1929
Gondeln und Gitarren. Lieder aus der Gondel. Vor den
großen Fremdenhotels ſingen die Burſchen und Mädchen von
Venedig reißerhafte Opernarien; ein mäßig geſtimmtes Klavier
begleitet einen grellen Sopran, und in der Pauſe, während Bur=
ſchen
mit alten Filzhüten Lire als Tribut mit dreiſter Unver=
ſchämtheit
fordern, raucht die Sängerin eine Zigarette.
Einſt mußte der Fremde von Diſtinktion ſich in Venedig drei
Dinge anſchaffen: eine Loge in der Oper, eine Geliebte und eine
Gondel. Eine Loge als Stätte der Konverſation, der Galanterie
und der Abenteuer einer großen Welt, eine Geliebte wie Byrons
Bäckerfrau, deren Porträt er ſelbſt zeichnet: brünett, ſchlank, ein
echt venezianiſches Geſicht, ſehr ſchwarze Augen und 22 Jahre
alt. Durch und durch Venezianerin in der Sprache, Denk= und
Lebensweiſe, mit der luſtigen Unbefangenheit eines Pantalone.
Sie konnte weder leſen noch ſchreiben, quälte alſo Byron nicht
mit Briefen; nur zweimal bezahlte ſie einen öffentlichen Schrei=
ber
auf der Piazza, als er krank lag und ſie ihren Liebſten nicht
ſehen konnte. Gewöhnlich war ſie ſehr hochmütig, trat unbeküm=
mert
um Zeit und Gäſte zu ihm ins Zimmer, prügelte die Dienſt=
boten
, wenn ſie betrügen wollten, und beſchimpfte bei Eiferſuchts=
anfällen
ihren Lord, ihren poeta inglese: O du großer Hund
der Hl. Jungfrau!
Und eine Gondel. Wir treiben durch das ſchlafumſäumte
Dunkel der Lagunen, verhalten in unwahrſcheinlich engen Kanä=
len
, um uns entgegenkommende, ſargſchwarze Fahrzeuge vor=
überzulaſſen
und hören, ſo nicht die Fremden in Scharen lauern,
die Mandoline über den wiegenden Akkorden der Gitarre zirpen.
Ueber dem nachtſchwarzen Waſſer, das gluckſend gegen die glatt=
gewaſchenen
Stufen ſchaukelt, wachen zärtliche Klänge auf in
der Nacht.
O, ma bionda, ma bella bionda! Du mein tizianblondes
Liebchen! Der ſüdliche Schmelz der Stimmen betört unſere
nordiſche Nüchternheit. Auf den Treppen ſteiler Brückenbogen
lächeln ſpitzenumrahmte Geſichter auf uns herab. Ein ſchmales
Fenſter öffnet ſich und zeigt in ſeinem Rahmen das vollendete
Ebenmaß eines Geſichtes, deſſen braune Schönheit einem vene=
zianiſchen
Muttergottesbilde gehören könnte.
Der Zuruf, der aneinander vorüberfahrenden Gondolierie
formt ſich zur Melodie. Der Abend lockt die großen Schatten der
Vergangenheit. Die Verliebten tauſchen unter dem ſchützenden
Dach des Fahrzeugs ſchmerzhafte Händedrücke, und zwiſchen Wind
und leiſen Wellen die liebenswürdigen Faulpelze des Molo ihre
ſanften und feurigen Lieder aus der Gondel . . .
Hauptſchriftleltung: Rudelf Maupe
Veranworſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drnd
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.

Nummer 269

Rundfunk=Programme.

Franffurt
Samstag, 28. Sept. 9.15: Schulfunk. Detlev von Liliencron,
Lieder Und Balladen nebſt Einleitung über das Leben und die Be=
deutung
des Dichters, von Ad. Neumann. 9.45: Rathaus Franf=
furt
am Main: Jahresverſammlung des Preußiſchen Städtetages,
Dr. Jarres: Die wirtſchaftliche Betätigung der Gemeinden. An=
ſprache
des preuß. Miniſters des Innern Grzeſinsky. o 13.30:
Schallplatten. O 15.15: Jugendſtunde. Liedervorträge des Chors des
Kindergärtnerinnen=Seminars. o 16.15: Konzert des Funkorch,
Mitw.: Grete Krüger (Sopran), Roſe Stein (Harfe). Leitung: W.
Caſpar. O 18: Barcelona: Führung durch die Internationale Welt=
ausſtellung
Barcelona. Sprecher: Dr. Laven. o 19: Brieffaſten,
S 19.10: Kreisarzt Dr. Aſcher: Ermüdung bei der Arbeit. O 19.30:
Studienrat Dr. Beyer: Wie höre ich Muſik? O 20: Anläßlich der
Tagung des Sozialiſtiſchen Kulturbundes. Wunſch: Arbeiterſinfonie
(Hammerwerk). Goldſchmidt: Ouv. Neunzehnter November.
Pillney: Arbeiterſinfonie Rom 1928 Beethoven: Chorfantaſie.
O 22.15: Stuttgart: Bunter Abend O 23.45: Stuttgart: Tanzmuſik.
Königswuſierhauſen
Deutſche Welle. Sonnabend, 28. Sept. 12: Künſtler. Darbietun=
gen
für die Schule: Schülerorcheſter. O 14.30: Kinderbaſtelſtunde.
Es werden Kleider genäht für Familie Tüchtig. O 15: Erziehungs=
beratung
. Nelly Wolfheim, Dr. Klopfer: Kleinkinder untereinander.
O 15.45: Dir. Friebel, Dr. Würzburger: Probleme der Schulfunk=
methodit
. 16.30: Dr. Richhardt: Unterſchiede im Recht der deutſchen
Landesbeamten. (Ein Beiſpiel für die Notwendigkeit der Vereinheit=
lichkeit
des Beamtenrechts.) 17: Hamburg: Neuyorker Allerlei.
18: Handarbeiter und Kopfarbeiter in ihrer ſozialen Stellung zu=
einander
(Zwiegeſpräch zwiſchen einem Arbeiter und einem Angeſtell=
ten
.) O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. 18.55: Prof. Schulz:
Der Einfluß der Seele auf körperliche Vorgänge. 19.20: A.
Auerbach: Heinrich Hans Jakob, der Schwarzwalddichter. 20:
Herbſt. Mitw.: Lotte Leonhard (Sopran) und Lina Loſſen (Rezit.),
Seidler=Winkler (Flügel) 6 21: Kabarett. Conférencier: P. Nikolaus.
Danach: Tanzmuſif Orcheſter Fred Bird .Vauſe: Bildfunk.
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Tel. 2140 (6617a

Wekterbericht.
Wenn auch der hohe Druck langſam abgebaut wird, ſo bleibt er
doch zunächſt noch beſtimmend für die Wetterlage. Die im Norden vor=
überziehende
Störung wird mit ihrer weit ſüdwärts vorgreifenden
Warmluft jedoch im ganzen die Temperaturen etwas beeinfluſſen, ſo
daß namentlich nachts eine langſam ſich ſteigernde Temperaturzunahme
zu erwarten iſt. Auch dürfte im Laufe des morgigen Tages etwas leichte
Bewölkung aufziehen, aber ſonſt bleibt der herrſchende Witterungs=
charakter
fortbeſtehen.
Aus eten für Samstag, den 28. September: Weiterhin morgens ſtellen=
weiſe
neblig, tagsüber meiſt heiter oder nur zeitweiſe etwas leichte
Beivölkung, trocken, nachts etwas wärmer.
Ausſichten für Sonntag, den 29. September: Weitere langſame Erwär=
mung
, beſonders nachts, tagsüber zeitweiſe bewölkt, trocken.

TAST
A
Henicht ugeidt elnen Land
He it
8
BLnn
Jder Verkarffer
weiß dnn sofort, daß Sie nurr das
Allerfeinste zum kafée haben wolen
Ia get Hiien nichts anderes.
ERANErT
Aohhen
Sie auskeliese Schufzmarke

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[ ][  ][ ]

AAOAATAAOAAOUNOL VALA
Nummer 9
DARMSTADTER TAGBLATT HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN 28. September 1929

Antrieb?

Von

derradantriebswagen einen überzeugenden Beweis, ihrer Lei=
Rommt der Vorderrad- ſtungsfähigkeit und Vetriebsſicherheit gegeben, als in einem
24=Stunden=Rennen in der Nähe von Le Mans zwei
Wagen mit Vorderradantricb als einzige von ſäntlichen geſtar=
teten
franzöſiſchen Wagen das Ziel paſſierten, nachdem ſie in
der angegebenen Zeit mehr als 2000 Kilometer zurückgelegt
hatten.
Immerhin: Von einem allgemeinen Sieg des Vorderrad=
antriebs
kann augenblicklich noch keine Rede ſein. Die Gründe
Man pflegt zu ſagen? Der Menſch iſt ein Gewohnheits= dafür ſind teils wirtſchaftlicher, teils pſychologiſcher Art. Einer=
der
, und meint damit, daß uns ſelbſt die widerſinnigſten Dinge, ſeits iſt die mit der übermächtigen amerikaniſchen Konkurrenz
genn wir uns erſt einmal an ſie gewöhnt haben, als etwas ab= ſchwer um ihre Exiſtenz ringende europäiſche Automobilinduſtrie
ſlut Selbſtverſtändliches erſcheinen. Auch die Technik macht in größtenteils einfach nicht in der Lage, ſich auf koſtſpielige und
deſer Beziehung keine Ausnahme. Der beſte Beweis dafür iſt im Erfolg durchaus nicht ſichere Experimente mit Vorderrad=
er
beim Kraftwagen heutiger Bauart allgemein übliche Hinter= antriebswagen einzulaſſen, und zum anderen fürchtet man den
ndantrieb, der, obwohl er in konſtruktiver wie in fahrtechni= Widerſtand des Käuferpublikums, das ſich an den Hinterrad=
antrieb
im Laufe einer

Hans Woltereck, Zivil-Ingenieur, Leipzig.

Die Turbinenfabrik J. M. Voith hat nun einen neuen Pro=
peller
herausgebracht, der die vorſtehenden Mängel beſeitigt.
Derſelbe iſt gleichzeitig Antriebs= und Steuerorgan und ergibt
in dieſer Vereinigung naturgemäß eine Vereinfachung des
Manövrierens, vor allem aber zeigt er einen bedeutend höheren
Wirkungsgrad und gewaltig verbeſſerte Steuerfähigkeit.
Das neue Antviebsorgan, der Voith=Schneider=Propeller,
beſteht, wie Bild 1 erkennen läßt, aus einem Rotor mit verti=
kaler
Achſe, der durch den Motor in Umdrehung verſetzt wird.
Der Rotor trägt 4, ebenfalls vertikalachſige, fliegend gelagerte
Schaufeln mit Tragflächenprofil, die ſich nun mit demſelben um
die Hauptachſe drehen, dabei aber gleichzeitig relativ zum Rotor
um ihre Drehzapfen ſchwingen. Dieſe Schwingbewegung regelt
die Stellung der Schaufeln derart, daß ſie ſtets möglichſt verluſt=
frei
angeſtrömt werden und ſomit, ganz im Gegenſatz zur nor=
malen
Schraube, ein drallfreier Strahl erzeugt wird, der einen

ſher Hinſicht alles andere als vollkommen iſt, dennoch nach wie
ſor als einzig mögliche Antriebsart gilt.
Betrachten wir den Hinterradantrieb zunächſt von der fahr=
tchniſchen
Seite aus. Es iſt eine ſeit langem bekannte Er=
ſahrungstatſache
, daß ſich ein gezogenes Fahrzeug leichter
Und ſicherer ſteuern läßt, beſſer auf der Straße und in Kurven
ſiegt, überhaupt beſſere Fahreigenſchaften aufweiſt als ein ge=
ſchobenes
. Kein Menſch würde auf den Gedanken kommen,
ſtwa einen Wagen durch ein dahinter geſpanntes Pferd ſchieben
latt ziehen zu laſſen. Ebenſo iſt bei Eiſenbahnzügen die Loko=
notive
ſtets an der Spitze und nicht am Ende des Zuges zu
ſinden; die Mehrzahl der modernen Flugzeuge beſitzt Zug=
ropeller
uſw. uſw.
Demgegenüber wird der heutige Kraftwagen während der
Fahrt vom Motor nicht gezogen, ſondern geſchoben. Damit
licht genug, ordnet man treibende und getriebene Teile (Motor
zw. Hinterachſe) auch noch an den beiden entgegengeſetzten
Enden des Fahrgeſtells an. Zur Verbindung dient eine mehrere
Neter lange Welle, die ſogen. Kardanwelle, die nicht nur durch
teibung in Lagern und Gelenken unnütze Energie verzehrt, die
arnit für den Vortrieb des Wagens verloren geht, ſondern auch
burch ihr Gewicht die unabgefederten Maſſen vergrößert und
Nadurch die Fahreigenſchaften weiter verſchlechtert. Alles in
lem darf man getroſt behaupten, daß der angeblich ſo voll=
ſommene
moderne Kraftwagen, was die Durchbildung ſeines An=
briebs
betrifft, ein Unikum in bezug auf Kompliziertheit und
unzweckmäßigkeit darſtellt.
Es muß zugegeben werden, daß ſich die Automobilfabriken
In früheren Fahren bezüglich des Antriebs in einer ge=
wiſſen
Zwangslage befunden haben. Zwar war man ſich der
teberlegenheit des Vorderradantriebs, wie zahlreiche damit an=
eſtellte
Verſuche beweiſen, wohl bewußt, vermochte ihn aber
krotz aller Mühe mit den damaligen Mitteln der Technik kon=
ſtruktiv
nicht ſo durchzubilden, daß die zur Lenkung des Wagens
krforderliche freie Beweglichkeit der Vorderräder unbeeinträchtigt
blieb. Alſo blieb nichts anderes übrig, als zu dem fahrtechniſch
bwar ungünſtigeren, konſtruktiv jedoch weit einfacheren Hinter=
ſradantrieb
zu greifen.
In der Folgezeit hat man das Antriebsproblem vereinzelt
ſdadurch zu löſen verſucht, daß man den Hinterradantrieb zwar
beibehielt, aber den Motor von ſeinem traditionellen Platz im
Vorderteil des Wagens wegnahm und ihn ſtatt deſſen hinten
ſim Heck einbaute. Man ſparte auf dieſe Weiſe die lange, ſchwere
und teuere Kardanwelle und erreichte gleichzeitig eine erheblich
beſſere Abfederung der Wageninſaſſen, da die Fondſitze nicht
mehr, wie bisher, über, ſondern zwiſchen den Achſen
llagen. Das bekannteſte Beiſpiel für einen Wagen dieſer Art
dürfte das Rumplerſche Tropfen=Auto ſein, das bei ſeinem
Erſcheinen vor einigen Jahren beträchtliches Aufſehen erregte,
ſinzwiſchen jedoch wieder von der Bildfläche verſchwunden iſt.
Behauptet hat ſich die Bauart dagegen bei ausgeſprochenen
gleinwagen, wie 3. B. beim deutſchen Hanomag und beim
lengliſchen Waterley
Alles in allem ſcheint es, als ob die durch die Zurückver=
legung
des Motors erteichten Vorteile durch die auf der ande=
ſren
Seite damit verbundenen Nachteile mehr als aufgewogen
werden. So iſt es z. B. gar nicht einfach, einem hinten liegen=
den
Motor die nötige Menge Kühlluft zuzuführen, wodurch bei
heißer Witterung leicht Ueberhitzungsgefahr entſteht. Ein wei=
lterer
Nachteil dieſer Bauart beſteht darin, daß die Inſaſſen bei
leinem evtl. Zuſammenſtoß ſofort die volle Wucht des Anpralls
zu ſpüren bekommen, während ſie bei einem Normalwagen
durch den vorn liegenden Motor und Kühler wirkſam geſchützt ſind.
Man iſt deshalb in neuerer Zeit von der Zurückverlegung
des Motors wieder abgekommen und hat ſtatt deſſen dem Vor=
derradantrieb
erneute Aufmerkſamkeit zugewandt, zumal auch
die Technik inzwiſchen ſoweit vorgeſchritten iſt, daß die eingangs
erwähnten Konſtruktionsſchwierigkeiten heute nicht mehr als un=
überwindlich
angeſehen werden können. Den Anfang machten,
wie ſo oft, die Amerikaner, und zwar wandten ſie den Vorder=
radantrieb
bezeichnenderweiſe vornehmlich für Rennwagen an,
bei denen die Erzielung beſtmöglicher Fahreigenſchaften beſon=
ders
wichtig iſt. Es zeigte ſich in der Tat, daß dieſe Wagen den
Konkurrenzfabrikaten mit Hinterradantrieb hinſichtlich der Fahr=
eigenſchaften
bei weitem überlegen waren und ihnen auch in
bezug auf Betriebsſicherheit uſw. keineswegs nachſtanden.
Damit war der Bann gebrochen. Angeregt durch die ameri=
kaniſchen
Erfolge, erſchienen auch in den europäiſchen Ländern
raſch hintereinander eine Anzahl Vorderradantriebswagen auf
dem Markt. Teilweiſe handelte es ſich abermals um Rennwagen,
doch waren auch einige ausgeſprochene Gebrauchsfahrzeuge
mittlerer Stärke und Preislage darunter. Manche von ihnen
ſind inzwiſchen wieder von der Bildfläche verſchwunden, andere
dagegen haben ſich behauptet und werden heute bereits ſerien=
mäßig
geliefert, wie z. V. in Frankreich, das in punkto Vorder=
radantrieb
überhaupt zurzeit an der Spitze aller Länder mar=
ſchieren
dürfte. Erſt vor kurzem haben die franzöſiſchen Vor=

jahrzehntelangen. Ent=
wickelung
nun einmal ge=
wöhnt
hat und jeder
radikalen Neuerung nun
einmal erfahrungsgemäß
mit einem tiefen Miß=
trauen
gegenüberſteht.
Es fragt ſich jedoch, ob
dieſe Hemmniſſe ſtark ge=
nug
ſein werden, um das
Vordringen des Vorder=
radantriebes
auf die
Dauer aufhalten zu kön=
nen
. Das Gute bricht ſich
ſchließlich immer Bahn,
und darüber, daß der
Vorderradantrieb. dem
Hinterradantrieb in jeder
Hinſicht weitaus über=
legen
iſt, kann, wie geſagt,
kein Zweifel beſtehen. Spe=
ziell
für den Kleinwagen=
bau
würde der Uebergang
zu dem Vorderradantrieb
aller. Wahrſcheinlichkeit
nach von außerordentlicher

Bild 2: Versuchsboot Torgueo I

Bedeutung ſein, denn bekanntlich iſt gerade bei Kleinwagen die Er=
zielung
einwandfreier Fahreigenſchaften ein ſehr ſchwieriges und
noch lange nicht reſtlos befriedigend gelöſtes Problem. Vielleicht
führt der Vorderradantrieb hier endlich zum gewünſchten Erfolg.
Ein weiteres ausſichtsreiches Anwendungsgebiet eröffnet
ſich dem Vorderradantrieb im Omnibusbau. Abgeſehen von der
natürlich auch hier hochwillkommenen Verbeſſerung der Fahr=
eige
ſchaften, gibt der Vorderradantrieb dem Omnibuskonſtruk=
teur
die Möglichkeit, infolge des Fortfalls der Kardanwelle den
Fußboden der Karoſſerie bis dicht über die Straßenoberfläche
herunter zu ziehen. Dadurch wird nicht nur das Ein= und Aus=
ſteigen
der Fahrgäſte ungemein beſchleunigt und erleichtert, ſon=
dern
auch der Schwerpunkt des ganzen Fahrzeuges ſo tief ge=
legt
, daß eine Kippgefahr ſelbſt bei hochgebauten, zwei, bis drei=
ſtöckigen
Großſtadt=Omnibuſſen als ausgeſchloſſen gelten kann.
Von ſeiten der Allgemeinen Berliner Omnibus=Geſellſchaft
(Aboag) iſt im vergangenen Jahre verſuchsweiſe ein Omnibus
mit Vorderradantrieb in Verkehr genommen worden, der ſich
im Verlaufe einer mehrmonatigen Betriebszeit ſo gut bewährt
hat, daß man ernſthaft mit dem Gedanken umgeht, eine größere
Zahl Wagen dieſes Typs nachzubeſtellen.
Zuſammenfaſſend läßt ſich konſtatieren, daß der Vorderrad=
antrieb
überall in der Welt langſam aber ſicher Boden ge=
winnt
. Es dürfte zurzeit kaum, eine große Automobilfabrik
geben die ſich nicht in der Stille eifrig mit der Konſtruktion
und Erprobung der Vorderradantriebswagen beſchäftigt. Viel=
leicht
iſt alſo die Zeit nicht mehr ſern, wo der Vorderradantrieb
zu einer ebenſolchen Selbſtverſtändlichkeit im Automobilbau ge=
worden
iſt, wie es heute beiſpielsweiſe Ballonreifen und elektri=
ſcher
Anlaſſer ſind.
Der Voith-Schneider-
Propeller.
Von
Dipl.-Ing. Harms, Hannover.
Es iſt allgemein bekannt, daß Schiffsſchraube und Steuer=
ruder
erhebliche Mängel aufweiſen. Die gewöhnliche Schiffs=
ſchraube
ergibt beſtenfalls einen Wirkungsgrad von etwa 70 Pro=
zent
, bei kleinen Fahrzeugen mit ſchnell laufenden Antriebs=
maſchinen
bleibt derſelbe meiſt unter 50 Prozent, während die

Bild 1: Voith-Schneider-Propeller mit ausgebauter Schaufel.
Wirkung des Ruders viel zu ſehr vom Fahrtzuſtand abhängig
und in langſamer Fahrt ganz gering iſt. Das Verſagen des
Ruders in langſamer Fahrt hat zu vielen Schiffsunfällen ge=
führt
, aber auch in voller Fahrt iſt die Steuerkraft nur klein
gegenüber der Antriebskraft, ſo daß auch dann der Kurs nicht
immer ſchnell genug geändert werden kann.

hohen Wirkungsgrad erwarten läßt. Derſelbe iſt am Verſuchs=
boot
Torqueo 1 (Bild 2) mit 80 Prozent ermittelt worden.
Nun hat aber der durch den Voith=Schneider=Propeller er=
zeugte
Strahl die Eigenſchaft, daß er in ſeiner Richtung beliebig
abgelenkt werden kann. Damit iſt ohne weiteres die Möglichkeit
der Verwendung zum Steuern gegeben, und es leuchtet ein, daß
die Steuerfähigkeit gewaltig verbeſſert wird, da ja die volle
Energie des Strahles zur Wirkung kommt. Darüber hinaus iſt
die Steuerfähigkeit jetzt unabhängig vom Fahrtzuſtand, ja, das
Fahrzeug kann ſogar im Stillſtand auf dem Fleck drehen. In
voller Fahrt kann eine Wendung mit einer halben Bootslänge
als Radius gefahren werden.
Wird aber der Strahl um 180 Grad abgelenkt, ſo fährt das
Fahrzeug naturgemäß, bei gleichmäßig weiterlaufendem An=
triebsmotor
, rüchwärts. Dabei erfolgt das Umſteuern ſo ſchnell
und wirkſam, daß das Fahrzeug aus voller Fahrt auf etwa ſeine
Länge geſtoppt werden kann.
Da ferner außer der Richtung auch die Größe der Vorſchub=
kraft
beliebig verändert werden kann, ja ſogar beide Aenderungen
gleichzeitig ausführbar ſind, ergeben ſich Kombinationsmöglich=
keiten
, welche zu einer unglaublichen Verbeſſerung der Manöv=
rierfähigkeit
führen, ſo daß, vor allem in beſchränktem Fahr=
waſſer
, die Sicherheit gewaltig erhöht wird.
Der Voith=Schneider=Propeller iſt zwar vorerſt nur auf klei=
nen
Fahrzeugen erprobt worden, doch ſtehen auch ſchon Konſtruk=
tionen
für den Großſchiffbau im Entwurf.
*Unfallverhütung
bei Werkzeugmaschinen.
Wf
Dipl.-Ing Weil, Frankfurt a. M.
Unter den Faktoren, welche die Wirtſchaftlichkeit eines ma=
ſchinellen
Betriebes zu erhöhen geeignet ſind, ſpielen die Maß=
nahmen
, welche getroffen werden, um Unfälle der Arbeiter bei
der Bedienung der ihnen anvertrauten Werkzeugmaſchinen zu
verhüten oder deren Zahl wenigſtens auf ein erträgliches Maß
zu beſchränken, eine nicht immer voll gewürdigte, aber immerhin
nicht unbedeutende Rolle direkt, weil jeder Unfall eine gewiſſe
Störung im Werkſtättenbetrieb zur Folge hat, indirekt, weil die
Anordnung von Sicherheitseinrichtungen mitunter auch mit der
Erhöhung der Leiſtung verbunden iſt. So konnten beiſpielsweiſe
an Preſſen, wo bei Einlegen der zu ſtanzenden Teile Finger=
verletzungen
vorkamen, dieſe dadurch vermieden werden, daß das
Zuführen der Werkſtücke automatiſch erfolgte, was nebenbei auch
eine ganz weſentliche Steigerung der Leiſtung mit ſich brachte.
Verletzungen, die früher dadurch hervorgerufen wurden, daß
der Arbeiter mit der Hand zwiſchen die Zahnräder kam, ſind
heute ſo gut wie unmöglich, da die neuzeitlichen Bauarten die
Getriebe vollſtändig einkapſeln und ſelbſt bei den ſchweren Blech=
bearbeitungsmaſchinen
wie Scheren, Stanzen oder Biegemaſchinen
werden die Näder mit wirkſamen Verkleidungen verſehen.
umlaufende Teile, die nicht in geſchloſſenen Käſten arbeiten,
wie beiſpielsweiſe die Mitnehmerherzen an Drehbänken oder die
Schraubenfutter, bei denen die Spannſchrauben hervorragen
würden, umkleidet man mit einem Schutzring, ſo daß das Manö=
prieren
an dieſen Teilen keine Gefahr in ſich birgt. Wo raſch
laufende Schwungräder arbeiten, vermeidet man nach Möglich=
keit
, dieſe mit Speichen zu verſehen, indem man ihnen einen
vollen Boden gibt, und wo Speichenräder noch benutzt werden,
kleidet man die Zwiſchenräume zwiſchen den Speichen mit Blech
aus, wodurch die Gefahr, daß der Arbeiter mit der Hand zwiſchen
die Speichen gelangt, beſeitigt iſt.
unfälle können beim Auflegen oder Umlegen der Riemen
an Stufenſcheiben eintreten, wenn der Arbeiter dieſe Manipulg=
tion
von Hand oder mit einer Stange ausführen will; es ſind
daher verſchiedene Konſtruktionen geſchaffen, welche es ermög=
lichen
, daß dieſe Riemenverſchiebung mittels Hebel und Geſtänge
ausgeführt werden können, ohne daß der Arbeiter mit dem
Niemen ſelbſt unmittelbar in Berührung kommt.
Die Bedienung von Großwerkzeugmaſchinen birgt inſofern
Gefahren in ſich, als ſie durch ihre mitunter ſehr beträchtliche
Höhe, in welcher der Arbeiter ſeinen Stand hat, demſelben das
Gefühl des ſicheren Stützpunktes nehmen würden, wenn ihm
nicht durch Anordnung feſter, mit der Maſchine verbundener
Arbeitsbühnen ein vollkommen ſicherer Stand geboten würde,
wie das z. B. bei Bohrfräswerken oder bei Karuſſell=
bänken
der Fall iſt. Im erſteren Falle trägt der Bohrſchlitten,
im anderen Falle der Querbalkenſupport einen ſolchen Podeſt,

[ ][  ][ ]

Samstag, 28. September 1929

Technik der Gegenwart

Nummer 9

der von einer, an der Maſchine befeſtigten Leiter beſtiegen wer=
den
kann. Bei ſchweren Supportdrehbänken, die eine Spitzen=
höhe
bis 3 Meter erhalten können, iſt der Spindelſtock von einem
Geländer umgeben, von wo aus die Einrückung der verſchiede=
nen
Rädervorgelege, ſowie die Schmierung vollkommen gefahrlos
ausführbar iſt. Ohne ſolche Schutzgeländer, wenn vielleicht nur
eine verſchiebbare, primitive Holztreppe benutzt würde, könnten
leicht Abſtürze des Drehers vorkommen.
Gegengewichte, die zum Ausbalancieren von Sup=
porten
, Spindeln oder anderen Maſchinenteilen dienen, müſſen
ſo angeordnet werden, daß ſie beim eventuellen Reißen der
Kette oder des Drahtſeiles, an dem ſie aufgehängt ſind, nicht ſo
herabfallen können, daß ſie den Arbeiter beſchädigen; es iſt daher
zweckmäßig, die Gewichte entweder mit einem Schutzgitter zu
umkleiden, oder noch beſſer, an die betr. Maſchinenkörper einen
Schacht anzugießen, in welchem das Gegengewicht ſich bewegen
kann. Wo möglich, ſollte die Verſchiebung der ausbalanceierten
Supporte nicht mittels Zahnſtange, ſondern durch Schrauben=
ſpindel
erfolgen, weil ſie dann beim Reißen der Kette wegen
der ſperrenden Wirkung des Schraubengewindes nicht herab=
fallen
können.
Bei Schleifmaſchinen können durch Explodieren der
geführt werden, weshalb die Schleifräder mit möglichſt eng=
umſchließenden
Schutzhauben umgeben werden. Notwendig iſt in Berlin. Er wies zunächſt auf die wachſende Bedeutung der
auch ein ſicheres Feſtſpannen der Schleifſcheiben zwiſchen mög=
lichſt
großen Flanſchen unter Beilegung weicher Zwiſchen=
peinlich
ſtrengen Prüfung unterzogen werden, wobei ſie mit
einer beträchtlich höheren als der Gebrauchsgeſchwindigkeit lau=
fen
müſſen. Wie aus den ſehr intereſſanten Mitteilungen der erzeugung. In Oberheſſen wurden in den Jahren 1927 und
Süddeutſchen Edel= und Unedelmetall=Berufsgenoſſenſchaft in
Stuttgart für das Jahr 1928 hervorgeht, wurde von den tech=
niſchen
Aufſichtsbeamten die Aufſpannung der Schleifräder in
3 Fällen, die Schutzhauben wegen nicht ausreichender Stärke
oder ungenügenden Werkſtoffes in 59 Fällen, nicht gut abgerich=
tete
unrunde Scheiben in 2 Fällen, und die Ueberſchreitung der
zuläſſigen Umfangsgeſchwindigkeit in 12 Fällen bemängelt, ein
Beweis, daß manche Betriebe die Gefahren der Schleifmaſchine handelt ſich alſo hier um eine beſonders intereſſante Löſung
noch immer nicht voll erkennen. Hervorgehoben ſei noch, daß
zum Schutze gegen die dem Arbeiter durch den Schleifſtaub
drohenden geſundheitlichen Gefahren wirkſame Staub=
abſaugevorrichtungen
vorgeſehen ſein ſollen.
Was die Unfälle, die durch den elektriſchen Strom hervor=
gerufen
werden, anbetrifft, ſo dürften dieſe in dem Maße, als
die Elektrotechnik im Laufe der Jahre ſich immer mehr Bahn
gebrochen hat und die Arbeiter mit den Gefahren beſſer ver=
traut
wurden, immer ſeltener vorgekommen ſein, um ſo mehr,
als die im Werkzeugmaſchinenbau vielfach angewendeten
Schleifleitungen gut abgedeckt werden, um ein zufälli=
ges
Berühren der blanken Leitungen durch den Arbeiter un= eine Korngröße von 2025 Millimetern gebrochen und von
möglich zu machen
Von allen Metallbearbeitungsmaſchinen, ja von allen Ma=
Unfälle betrifft, die Preſſen noch immer an erſter Stelle.
Nach einem Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. Sandberger der
oben genannten Berufsgenoſſenſchaft in Stuttgart kamen im
Jahre 1927 im Bereich dieſer Berufsgenoſſenſchaft an Exzenter=
preſſen
durch den Stempel 613 Unfälle, an Friktionsſpindel=
preſſen
77 Unfälle vor, während in der Unfallſtatiſtik des
Reichverſicherungsamtes für 1927 in ganz Deutſchland
10 452 Unfälle an Preſſen und 46 770 Unfälle an den übrigen
Arbeitsmaſchinen aufgeführt werden. Die Unfälle an Preſſen
betreffen meiſtens Finger= und Handverletzungen. Es wäre
allerdings verfehlt, wenn dieſe Unfälle mangelhafter Konſtruk=
tion
der Schutzvorrichtungen zugeſchrieben würden. Im Gegen=
teil
muß betont werden, daß die konſtruktiven Sicherheits= und
Unfallverhütungsmaßregeln zu den ſinnreichſten Einrichtungen
gehören, die auf dem Gebiete des Werkzeügmaſchinenbaues er=
dacht
wurden, und wenn trotzdem noch viele Unfälle geſchehen,
ſo liegt dies nicht etwa an mangelhafter Konſtruktion, ſondern
an unvorhergeſehenen Zwiſchenfällen, wie Defektwerden von
Federn oder anderen wichtigeren Teilen, zum Teil wohl auch
daran, daß die Arbeiter die Schutzvorrichtung entfernen u. dgl.
Von den verſchiedenen Arten der Fingerſchutzvorrich=
tungen
ſollen in folgendem einige hervorgehoben werden:
Eine derſelben beruht auf dem Gedanken, daß an dem die Preſſe
einrückenden Fußtritt außer der Einrückſtange noch eine weitere
ſenkrechte Stange angebracht iſt, die bei eintretender Unfall=
gefahr
es verhindert, daß der Fußtritt ſo weit heruntergetreten
werden kann, wie es notwendig iſt, um die Einrückkupplung in
Tätigkeit zu ſetzen. Erreicht wird das dadurch, daß an der ge=
fährdeten
Stelle, wo der Arbeiter mit der Hand das Werkſtück
in die Maſchine einführen will, ein Schutzbügel angebracht iſt.
Sobald der Arbeiter mit der Hand unter dieſen Bügel gelangt,
alſo auf einen, wenn auch geringen, Widerſtand ſtößt, kann ſich
der Bügel nicht ganz herunterbewegen; der Fußtritt iſt dann
arretiert und kann demgemäß die die Kupplung betätigende
Schaltſtange nicht in Bewegung ſetzen; der Niedergang des den
Arbeiter gefährdenden Stempels wird daher verhindert.
Auf einem anderen Gedanken beruht eine Schutzeinrichtung,
die man als Doppel=Handeinrückung bezeichnet. Hier
kann die Preſſe nur dann in Tätigkeit geſetzt werden, wenn
beide Hände die Betätigungshebel ergreifen, ſo daß alſo die
Möglichkeit ausgeſchloſſen iſt, daß eine oder die andere Hand
in den Gefahrenbereich des Stempels gelangt. Läßt der Ar=
beiter
einen der beiden Hebel los, ſo hört der Niedergang des
Stößels und mit ihm der des Werkzeuges auf.
Zu erwähnen wären noch die Sicherheitskupplun=
gen
, welche den Stößel nach jeder Umdrehung der Exzenter=
welle
ſelbſttätig ſtillſetzen, ohne Rückſicht darauf, in welcher Stel=
lung
ſich der Einrücksfußtritt befindet. Zu einem zweiten Nie=
dergang
des Stößels muß der Fußtritt erſt freigegeben und aufs
neue nach abwärts gedrückt werden. Es wird alſo dadurch ein
unbeabſichtigtes Niedergehen des Stößels (Nachſchlagen) und
damit eine Verletzung des Arbeiters verhindert.
Viel angewendet, ſind ferner die Fingerabweiſe=
Vorrichtungen, welche die in den Gefahrenbereich ein=
tretende
Hand ſelbſttätig beiſeite ſchieben. Diesbezüglich hat
man verſ hiedene Konſtruktionen; eine derſelben beſteht beiſpiels=
weiſe
aus einem Außenzglinder, der am Preſſeſtänder befeſtigt
iſt, und aus einem in erſterem drehbaren Innenzylinder, aus
dem eine ſchraubenförmig verlaufende Führung herausgefräſt
iſt, in der ein am auf= und niedergehenden Preſſenſtößel befeſtig=
ter
Bolzen gleitet. Bei deſſen Abwärtsbewegung wird der
Junenzulinder entſprechend der Führungsnute in Drehung ver=
ſetzt
, ſo daß ein mit ihm verbundener horizontaler Arm in der
Höhe des Preßtiſches ſich nach vorne bewegt und, damit die
Hände des Arbeiters unter dem Stempel wegdrückt, und zwar
nicht ſchlagartig, ſondern mit Hilfe eines federnden Zwiſchen=
gelenks
ohne hartes Auftreffen. Außerdem kann der Abweiſer
mit Leder überzogen werden. Damit er nur bis unmittelbar
vor das Werkzeug tritt und dort anhält, geht die vorerwähnte
ſchraubenförmige Nute an der entſprechenden Stelle in eine
gerade, ſenkrechte Nute über.
Als Beiſpiele anerkannt zweckmäßiger Sicherheitsmaßnah=
men
werden für die Anwendung an Exzenterpreſſen in den
Unfallverhütungsvorſchriften noch ſelbſttätige Material=
zuführung
, niedrig eingeſtellter Hub (810 Millimeter), ſo daß
die Finger nicht unter die Stempel geraten können, und ver=
deckte
Werkzeuge (z. B. Führungsſchnitte) aufgeführt.
Bei Tafelſcheren, alſo ſolchen, die zum Zerſchneiden
breiter Bleche beſtimmt ſind, erwieſen ſich Schutzlineale mit drei=
eckigem
Querſchnitt, welche vor dem Obermeſſer angebracht ſind,
als zweckmäßig. Auch auf die Ausbildung der Blechniederhal=
ter
iſt zwecks Vermeidung don Unfällen größte Sorgfalt zu der=
wenden
. Wo dieſelben mit Durchbrechungen verſehen ſind,

müſſen ſie durch einzelne oder durchgehende Schutzbleche ver=
kleidet
werden. Eine Spezialfirma gibt dieſen Niederhaltern
dreieckige Form und verſieht ſie zwecks beſſerer Ueberſichtlichkeit
der Schnittlinie mit Fenſter und Innenbeleuchtung.
Geben vorſtehende Beiſpiele auch nur eine geringe Ausleſe
der ſo vielgeſtaltigen Sicherheits= und Schutzvorrichtungen, ſo
zeigen ſie doch auch in dieſer Richtung die Bemühungen der
Konſtrukteure, die allerdings alle vorkommenden, überhaupt
möglichen Unfälle nicht erfaſſen können.

Braunkohlen-
verschwelung
.
Von
Dr. Ing A. Sander.
Ueber Braunkohlenverſchwelung in Oberheſſen in Verbin=
dung
mit der Erzeugung von Gas und Elektrizität berichtete
Schleifſcheiben ſchwere Unfälle, ſogar mit Todeserfolg, herbei= Dr.=Ing. E. Czako (Frankfurt a. M.) auf der Hauptverſamm=
lung
des Deutſchen Vereins von Gas= und Waſſerfachmännern
Braunkohle für die Erzeugung elektriſcher Energie in großen
Zentralen hin; während im Jahre 1914 erſt 23 Prozent der
ſcheiben. Die Schleifſcheiben müſſen vor dem Verſand einer deutſchen Stromerzeugung aus Braunkohle gewonnen wurden,
ſtieg der Anteil der aus Braunkohle erzeugten elektriſchen Ener=
gie
im Jahre 1928 auf etwa 60 Prozent der geſamten Strom=
1928 zwei Schwelwerke errichtet, und zwar von der Gewerkſchaft
Friedrich in Hungen ſowie von der Braunkohlenſchwelkraft=
werk
Heſſen=Frankfurt a. M. A.G. (Hefrag) in Wölfersheim.
In beiden Werken erfolgt eine vollſtändige Veredelung der
Braunkohle am Orte der Gewinnung derart, daß lediglich
Schwelteer und elektriſche Energie als Endprodukte gewonnen
werden, daß aber kein Schwelkoks auf den Markt kommt. Es
der wärmewirtſchaftlichen Kuppelung von Schwelwerk, Gaswerk
und Clektrizitätswerk, wie ſie bisher in Deutſchland nicht zu
finden iſt.
Die Braunkohlenvorräte der oberheſſiſchen Wetterau wur=
den
zu 43 Mill. To. abbauwürdiger Kohle bzw. 32 Mill. To.
gewinnbarer Kohle durch ſorgfältige Bohrungen ermittelt, ſo
daß die Vorräte für den Betrieb der beiden Schwelwerke für
etwa 60 Jahre ausreichen. Die oberheſſiſche Braunkohle liefert
trotz ihres hohen Waſſergehalts von 5560 Prozent bei der
Verſchwelung 78 Prozent Teer; ihr Aſchegehalt beträgt 63
Prozent. In beiden Anlagen wird die Rohkohle zunächſt auf
den groben Holzbeſtandteilen befreit, dann wird ſie in Röhren=
trocknern
, die mit dem Abdampf der Gegendruckturbinen des
ſchinen überhaupt, ſtehen, was die Anzahl der vorkommenden Kraftwerks beheizt werden, bis auf etwa 15 Prozent Reſtwaſſer=
gehalt
getrocknet, in einer Entſtaubungsanlage vom feinen
Puderſtaub befreit und hierauf bei einer Temperatur von etwa
500 Grad C. berſchwelt.
Aus den heißen Gaſen und Dämpfen, die aus den Schwel=
öfen
entweichen, wird durch ſtufenweiſe Kühlung zunächſt der
Schwelteer niedergeſchlagen, worauf die im Gaſe noch enthalte=
nen
Leichtöldämpfe in hohen Waſchtürmen abgeſchieden werden,
wobei rohes Gasbenzin anfällt, das nach der Raffination ebenſo
wie das Teerbenzin einen brauchbaren Motorenbetriebsſtoff
darſtellt. Das von Teer und Benzin befreite Schwelgas dient
entweder innerhalb des Schwelkraftwerkes zu Heizzwecken, und
zwar vorwiegend für die Schwelöfen ſelbſt, der Reſt als Zuſatz=
feuerung
für die Dampfkeſſel des Kraftwerkes, oder aber das
geſamte Schwelgas wird für die Zwecke der Gasverſorgung ver=
wendet
. In dieſem Falle werden die Schwelöfen mit Generator=
gas
aus Braunkohle beheizt, bei deſſen Erzeugung ebenfalls
Teer gewonnen wird. Der Schweelteer iſt das Haupterzeugnis,
er ſichert durch ſeinen hohen Marktwert die Rentabilität des
Schwelprozeſſes.
Der Schwelrückſtand, der Grudekoks, wird in der Mahl=
anlage
des Werkes zu Brennſtaub vermahlen, der zuſammen
mit dem bei der Entſtaubung der getrockneten Kohle erhaltenen
Puderſtaub in die Brennkammern der Hochdruckkeſſel eingebla=
ſen
wird. Auf dieſe Weiſe wird der Schwelkoks reſtlos zur
Dampferzeugung ausgenußt. Natürlich muß die Größe der
Schwelanlage ſchon beim Entwurf genau dem Koksbedarf des
Kraftwerkes angepaßt werden, da ſonſt das Ineinandergreifen
der beiden Werke unter Umſtänden geſtört werden kann.
Der in den Hochdruckkeſſeln erzeugte Friſchdampf wird mit
Hilfe mehrerer Gegendruck= oder Kondenſationsturbinen in elek=
triſche
Energie umgewandelt. Der Abdampf der Gegendruck=
turbinen
wird, wie oben erwähnt, für die Trocknung der Roh=
kohle
ausgenutzt. Dieſer Trockendampf wird in Form von
heißem Kondenſat dem Kraftwerk wieder zugeführt und zuſam=
men
mit dem Kondenſat der Turbinen als Keſſelſpeiſewaſſer
verwendet. Hieraus folgt, daß die Verbindung eines Schwel=
werkes
mit einem Kraftwerk eine ideale Kupplung von Wärme=
und Energiewirtſchaft darſtellt. Darüber hinaus ſind aber noch
weitere vorteilhafte Möglichkeiten einer Kupplung auf dem Ge=
biete
der Oel=, Gas= und Elektrizitätswirtſchaft gegeben, die
techniſch ebenſo bedeutſam ſind.
Dr. Czako ging dann noch auf einige Einzelheiten der bei=
den
Anlagen näher ein, u. a. erwähnte er, daß man auf der
Grube Friedrich im Jahre 1927 vom unterirdiſchen Abbau
zum Tagebaubetrieb übergegangen iſt. Die Förderung der
Kohle erfolgt mit einem Bleichert=Kabelbagger von 350 Metern
Spannweite, der eine Stundenleiſtung von 100 Kubikmetern
aufweiſt. In der Schwelanlage werden täglich 600 To. Roh=
kohle
verarbeitet. Da die verfügbare Abdampfmenge aber für
die Trocknung der geſamten Kohlenmenge nicht ausreicht, wer=
den
nur 300 To. in einem Dampftrockner, die anderen 300 To.
in einem Feuergastrockner getrocknet, der mit einem Gemiſch von
Kohlenſtaub und Schwelgas beheizt wird. Die Hälfte des er=
zeugten
Schwelkokſes wird im Keſſelhaus auf Spezial= Wander=
roſten
, Bauart Steinmüller, verfeuert. Der vor der Verſchwe=
lung
der Kohle abgeſchiedene Puderſtaub wird in der von frü=
her
bereits vorhandenen Brikettfabrik für den eigenen Bedarf
der Grube brikettiert.
Das Schwelkraftwerk in Wölfersheim iſt dagegen ganz für
Staubfeuerung eingerichtet. Im Keſſelhaus wurden vier Hoch=
druckkeſſel
von 750 Quadratmetern Heizfläche und für einen
Dampfdruck von 35 Atmoſphären aufgeſtellt; jeder Keſſel iſt mit
zwei Einzelmühlen ausgerüſtet, denen ein Gemiſch von vier
Fünfteln Schwelkoks und einem Fünftel Kohlenſtaub zugeführt
wird. Neben den 4 neuen Keſſeln ſind auch noch einige der alten,
mit 15 Atmoſphären arbeitenden Keſſel in Betrieb. Im Maſchi=
nenhaus
ſind neben den 2 alten Turbodynamos von je 5000
Kilowatt Leiſtung 2 neue von je 6500 Kilowatt aufgeſtellt wor=
den
, ſo daß die Geſamtleiſtung des Kraftwerkes 23 000 Kilo=
watt
beträgt.
Zum Schluß berichtete der Vortragende über die Verwen=
dung
des Braunkohlenteers zur Karburation von Waſſergas.
Dieſe Verſuche hatten einen vollen Erfolg, und der Betrieb
eines ſolchen Krackgenerators iſt genau ſo wie bei einem ge=
wöhnlichen
Waſſergasgenerator, nur daß zuſammen mit dem
Waſſerdampf fein zerſtäubter Teer in die Koksfüllung eingebla=
ſen
wird. Durch entſprechende Einſtellung der Teerdüſen kann
jeder gewünſchte Heizwert bis zu 5000 Kal. erzielt werden, und
das erzeugte karburierte Waſſergas hat dieſelben Brenneigen=
ſchaften
wie gutes Steinkohlengas. Der in den beiden Anlagen
gewonnene Teer reicht aus, um mehr als 100 Mill. Kubikmeter
karburiertes Waſſergas jährlich zu erzeugen, abgeſehen von dem
außerdem anfallenden Schwelgas.

KURZE MITTEILUHGEN
* Vierzig Kilometer Freileitung in 48 Tagen hat die AEG. als
Rekord einer beſonders ſchnellen Arbeit geleiſtet. Die Vereinigten Elek=
trizitätswerke
Weſtfalen benötigten eine Verbindung mit 100 000 Volt
Spannung zwiſchen zwei Werken, die 40 Kilometer von einander ent=
fernt
ſind. Nachdem unter großen Schwierigkeiten vom Hochſommer bis
zum September 1927 die Feſtlegung der Strecke erfolgt war, wurde
Ende September der AEG. die Montage der Leitung unter der Be=
dingung
übertragen, daß die Strecke in ſechs Arbeitswochen fertiggeſtellt
werde. Die Lieferung der Maſte zu den feſtgeſetzten Zeitpunkten hatte
die AEG. zur Vorausſetzung bei der Uebernahme der Arbeit gemacht.
Vom 17. 10. bis zum 10. 12. wurde von der Stellung des erſten Maſtes
bis zur Inbetriebnahme der Leitung gebaut. Das Geſamtgewicht der
Maſten betrug 1100 Tonnen darunter Einzelmaſten mit bis zu 25 Ton=
nen
Gewicht. 10 000 Kubikmeter Boden wurden gefördert, darunter
über 5000 Kubikmeter im Waſſer mit Senkkäſten. 2700 Kubikmeter
Beton wurden zur Sicherung der Maſtfüße notwendig, wozu 6000 Ton=
nen
Kies transportiert werden mußten. 2 Arbeitsgruppen von zuſam=
men
4 Stellkolonnen mit einer Belegſchaft von bis zu 600 Mann arbei=
teten
gleichzeitig. Von den 48 Arbeitstagen waren 25 Regentage, nur an
einem einzigen Vormittag wurde die Arbeit ausgeſetzt. In dringenden
Fällen wurde in 3 Nächten gearbeitet.
* Maulwurfsdrainagen werden dadurch hergeſtellt, daß Pflüge be=
ſonderer
Bauart in der Tiefe von 6080 Zentimeter einen Hohlgang
ziehen, durch den das Waſſer aus dem feuchten Acker abziehen kann.
An dem Pflug iſt ein Schwert befeſtigt, das am unteren Ende einen
Stahlkörper trägt, der etwa die Form eines Maulwurfes hat. Wenn
ein derartiger Stahlkörper durch eine entſprechend ſtarke Zugkraft ( Trak=
tor
) durch den Boden gezogen wird, ſo wird durch die Verdrängung ein
röhrenförmiger hohler Raum geſchaffen, der allerdings in lockeren Böden
leicht wieder zufällt. Die durch ihre Seilpflüge weltbekannte Firma
Fowler in Leeds hat eine Hebelpreſſe einfachſter Bauart hergeſtellt, die
in Entfernungen von 60 Metern in den Maulwurfsgang eingegraben
wird, und mit der es möglich iſt, die bei Dränungen üblichen Tonröhren
eine nach der anderen in den Gang hineinzuſchieben und die Röhren ſo
weit vorzuſchieben, bis das Führungskopfſtück, das ſtatt des erſten Roh=
res
eingebaut wird, bei dem nächſten Einſtich herauskommt. Mit dieſem
Verfahren iſt es möglich, Dränagen ohne Aufgrabungen, alſo ohne große
Handarbeit auszuführen.
* Der Verbrauch der Deutſchen Reichsbahn an Wafſer und Gas
wurde durch figürliche Darſtellungen auf der Ausſtellung Waſſer und
Gas in ſehr ſinnfälliger Weiſe gezeigt. Es erſtaunt nicht, daß der
größte wirtſchaftliche Betrieb der Welt, den die Deutſche Reichsbahn
darſtellt, ſehr große Mengen Waſſer und Gas benötigt und doch wird
man überraſcht ſein, zu hören, daß die Neichsbahn jährlich ſo viel
Waſſer verbraucht wie die Großſtadt Berlin, ſo viel Waſſer, daß der
geſamte Inhalt des Tegernſees gerade ausreicht, um den Bedarf zu
decken. Drei Viertel des geſamten Verbrauchs benötigt die Reichsbahn
für die Speiſung der Lokomotiven (150 Mill. Kubikmeter). 20 Millionen
Kubikmeter werden für ortsfeſte Anlagen benötigt, und 30 Millionen
Kubikmeter für Trink= und Wirtſchaftszwecke. Das von der Reichsbahn
verwandte Gas (45 Mill. Kubikmeter), würde genügen, um den Bedarf
der Stadt Eſſen mit ihren vielen gasverbrauchenden gewerblichen Be=
trieben
zu befriedigen. 14 Millionen Kubitmeter werden allein in den
Werkſtätten verwandt.
* Die Eiſenbahnlinien der Erde umfaſſen nach einer Zuſammenſtel=
lung
im Archiv für Eiſenbahnweſen im Jahre 1926 eine Länge von
1 233 530 Kilometern. Hiervon entfallen auf Europa 385 406 Kilometer,
Amerika 600 234 Kilometer, Aſien 137 772 Kilometer, Afrika 60 861 Kilo=
meter
und Auſtralien 49 257 Kilometer. In Europa ſteht Deutſchland
mit 58 333 Kilometern an erſter Stelle, dann folgt Rußland mit 57 516
Kilometern, Frankreich mit 53 561 Kilometern, Großbritannien und Ir=
land
endlich mit 39 262 Kilometern.
* Berliner Verkehrszahlen. Immer mehr wird es auch unbeteilig=
ten
Kreiſen klar, daß die Verkehrsprobleme einer Großſtadt zu einer
Verkehrsnot führen müſſen, wenn nicht einmal grundlegende Aende=
rungen
eintreten. Im vergangenen Jahre wunden im Berliner Nah=
verkehr
ſo viel Menſchen befördert, daß man die geſamte Bevölkerung
der Erde ſtatt deſſen hätte befördern können. Das ſind 1800 Millionen
Fahrgäſte. Wenn man ſämtliche von den Berliner, Straßenbahnen,
Omnibuſſen und Untergrundbahnen zurückgelegten Wegſtrechen, und
zwar jeden einzelnen Wagen für ſich gerechnet, aneinanderreihen könnte
(der Fachmann nennt dies Wagenkilometer), ſo könnte man damit den
Weg von der Erde zur Sonne hin und zurück fahren: Die Berliner
öffentlichen Verkehrsmittel leiſteten 260 Millionen Wagenkilometer A
Jahre 1928.
* Das Wafſerleitungsrohrnetz der Stadt Berlin hat eine Geſamt=
länge
von 4000 Kilometern. Die Leitungen haben Durchmeſſer von 50
bis 1200 Millimeter. Würde man die Rohrleitungen aneinanderlegen,
ſo könnte man damit eine Leitung von Liſſabon über den Atlantik hin=
weg
bis nach Halifax (Oſtküſte Nordamerikas) bauen. Neben dieſen
feſten, in den Boden eingebauten Leitungen verfügt eine Großſtadt wie
Berlin aber auch über ſehr viel Schlauchleitungen, die im Dienſte der
Feuerwehr ſtehen. Würde man die geſamten Feuerwehrſchläuche anein=
anderſchrauben
, ſo könnte man von Berlin aus einen in Breslau aus=
gebrochenen
Brand löſchen. Allerdings wäre bei der 341 Kilometer
großen Entfernung eine Waſſerbeförderung praktiſch nicht mehr möglich.
* Die Fortſchritte in der Gaserzeugung, die von 1910 bis 1928 ge=
macht
wurden, werden trefflich durch einige Zahlen gekennzeichnet, die
in dieſem Sommer auf der Ausſtellung Gas und Waſſer zu erſehen
waven. Der Kohleverbrauch der Berliner Gaswerke vom Jahre 1910 ft
im Jahre 19B8, nach einem Tiefſtand des Verbrauchs in der Kriegs=
zeit
wieder erreicht worden. Die Gagsabgabe, die ebenſo wie der Koh=
lenverbrauch
im Jahre 1923 einen Tiefſtand hatte, hatte im Jahre 193
einen Höchſtverbrauch erreicht. Hieraus iſt zu erſehen, daß für die Er=
zeugung
der gleichen Gasmenge im Jahre 1988 wie im Jahre 1910
weſentlich weniger Kohlen notwendig waren.
* Eröffnung der größten Tieftemperatur=Kohleverflüfſigungsanlage
ber Welt. Zu der unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 8 der Technik der
Gegenwart gebrachten Notiz iſt berichtigend zu bemerken, daß es ſich
bei der Anlage der Buſſey Coal Diſtillation Co. in Glenboig bei Glas=
gow
nicht um eine Anlage zur Kohleverflüſſigung im eigentlichen Sinne
handelt, ſondern um eine Schwelanlage, die als Hauptprodukt Schwel=
koks
(rauchloſen Brennſtoff) und als Nebenprodukte Steinkohlenſchwel=
teer
und Schwelgas erzeugt. Es handelt ſich dabei ferner nicht um
die größte Anlage der Welt, denn die von einer deutſchen Firma
erbaute und bereits ſeit Anfang dieſes Jahres in Betrieb ſtehende
Steinkohlenſchwelanlage der Publie Service Elektrie u. Gas Co. in
Piscataway bei New York hat mit einem täglichen Durchſatz von 650
Tonnen Steinkohle eine noch etwas größere Leiſtung. Beſchränkt man
ſich aber nicht auf Steinkohle, ſondern zieht man auch die beſtehenden
Braunkohlen=Schwelanlagen mit in Betracht, ſo muß die neue Schwel=
anlage
der Hefrag in Wölfersheim bei Friedberg als die größte
Schwelanlage der Welt bezeichnet werden, denn in dieſem Werk wer=
den
täglich rund 1000 Tonnen Braunkohle verſchwelt. An
zweiter Stelle ſtehen die Schwelwerke Minna Anna, A.G. in Gölzau
(Anhalt), die mit einem Tagesdurchſatz von rund 900 Tonnen Braun=
kohle
die Leiſtung der obigen engliſchen Schwelanlage ebenfalls um ein
beträchtliches übertreffen.

NEUE BÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN
Wie unſere Maſchinen arbeiten, II. Dampfmaſchinen von W. de Haas=
Verlag Dieck u. Co. (Franckhs Techniſcher Verlag), Stuttgart.
* Nachdem im erſten Band die Meßverfahren und die einzelnen
Elemente des Maſchinenbaues behandelt worden waren, bringt der
Verfaſſer im zweiten Band eine wie immer feſſelnd geſchriebene Dar=
ſtellung
der Geſchichte der Dampfmaſchine und eine Darſtellung der
Einzelteile, insbeſondere der Steuerungen und die verſchiedenen An=
wendungsformen
in der Hochdruckdampfmaſchine, in der Lokomotive
und Schiffsmaſchine. Eine wertvolle, belehrungsreiche Lektüre für jeden
Gebildeten. Der Verfaſſer iſt unter ſeinem früheren Decknamen Hanns
Günther weiteren Kreiſen ein lieber alter Bekannter.

PERBONLICHES AUS DER TECHNIK
Die Techniſche Hochſchule Karlsruhe verlieh dem Präſidenten der
Vereinigten Staaten, Ingenieur Herbert Hoover, die Würde
eines Doktor=Ingenieurs Ehren halber.
*
Geh. Hofrat Dr.=Ing. e. h. Hans Görges, ord. Profeſſor für
Elektrotechnik an der Techniſchen Hochſchule Dresden, vollendete kürzlich
ſein 70. Lebensjahr.
Direktor Dipl.=Ing. Hans Elvers, Vorſtand der Zentrale
für Gasverwertung e. V. in Berlin, verſtarb im Alter von 55 Jahren.
Elvers hatte ſeinerzeit in Darmſtadt Elektrotechnik ſtudiert.

[ ][  ][ ]

Nummer 269

Samstag, den 28. September 1929

Geite 15

Shrln Shler und Turnen,

Schwienmen.

III. Kreis=Jugendſchwimmen
des IX. Kreiſes (Mittelrhein) der D. T. im Städtiſchen
Hallenbad. Darmſtadt.
Bei allen größeren Veranſtaltungen iſt es üblich, eine ſogenannte
Vorſchau zu bringen, mit den Ausſichten auf Erfolge uſw. der betref=
fenden
Teilnehmer. Bei dem Umfang und der Größe des hier in Frage
ſtehenden III. Kreis=Jugendſchwimmens des IX. Kreiſes der D. T. iſt
das aber eine ſchwierige Sache. Es iſt eine Maſſenbeteiligung zu die=
ſem
Schwimmen zuſtande gekommen, die die Frage nach den voraus=
ſichtlichen
Siegern zurzeit noch vollkommen offen läßt. Es liegen Mel=
dungen
vor aus faſt all den größeren Vereinen des Kreiſes, u. a. aus
Aſchaffenburg. Darmſtadt, Frankfurt, Gießen, Homburg, Hanau,
Koblenz, Kreuznach, Offenbach, Worms uſw. Sie alle bringen eine
ſtattliche Anzahl jugendlicher Wettkämpfer nach Darmſtadt. Aber auch
eine Reihe kleinerer Vereine, z. B. Obernburg, Oberweſel, Arheilgen,
Neu=Iſenburg, Groß=Gerau uſw. unternimmt es, zum Kampf gegen die
Vorgenannten anzutreten. Der Zweck dieſes Jugendſchwimmens iſt es
nicht etwa, die Turnerjugend zu Wettkämpfen heranzuziehen, ſondern
ſie weiter auszubilden im Sinne Jahns, jeden zu ſeiner Höchſtleiſtung.
Es iſt ein befonderes Verdienſt der Turngemeinde 1846 Darmſtadt, daß
ſie bisher Jahr für Jahr ſich für die Durchführung dieſes Jugend=
ſchwimmens
eingeſetzt hat. Und von Jahr zu Jahr mehrt ſich das In=
tereſſe
hierfür und dio Teilnahmefreudigkeit. Es gibt nicht viele
Schwimmwettkämpfe, die eine derartig große Teilnehmerzahl in ſich ver=
einigen
, und es wäre wünſchenswert, wenn dieſes Jugendſchſvimmen die
Beachtung bei der Darmſtädter Bevölkerung finden würde, die es ver=
dient
.
Im einzelnen ſoll nun berſucht werden, eine kurze Schilderung
von den evtl. möglichen Siegesausſichten der teilnehmenden Vereine zu
geben
Die Wettkampffolge beginnt vormittags 10 Uhr mit den Springen
für Turner= und Turnerinnenjugend. Bei der männlichen Jugend tre=
ten
15 Springer an, bei der weiblichen 8. Es ſſt eine gewagte Sache
hier im voraus irgendeinen Sieger zu beſtimmen. Zwiſchen den
Springen folgt der intereſſanteſte Kampf des Vormittags, und zwar der
Sonderkampf für Turner über 200 Meter Lagenſchwimmen, der ſieben
Turner am Start ſieht, darunter der D. T.=Meiſter über 400 Meter
Witthauer, Neu=Iſenburg. Büttner=Offenbach ſowie Späth und Habicht=
Darmſtadt dürften demſelben den Sieg ſtreitig machen können. Von
den Einzelkämpfen des Tages, die für die Altersklaſſen von 14 bis 16
und 16 bis 18 Jahren der Jugend offen ſind, folgt das am ſtärkſten be=
ſetzte
100=Meter=Bruſtſchwimmen mit 19 bzw. 16 Teilnehmern. Hier
dürften an der Spitze zu finden ſein: Baumann=Gießen, Füller= Darm=
ſtadt
, Heinold=Homburg. Das Rückenſchwimmen für Turnerinnenjugend
dürfte wohl Fleiſchmann=Darmſtadt und Breitung=Offenbach gewinnen.
Die 200 Meter Freiſtil für männliche Jugend iſt mit vier Teilnehmern
beſetzt. Die Sieger dürften in Jöckel oder Jakob=Darmſtadt und Lautz=
Homburg zu finden ſein. Die Vormittagskämpfe beſchließt ein Waſ=
ſerballſpiel
der 2. Mannſchaft der Tgde. 1846 gegen die 1. Mannſchaft
des Tv. Bad=Kreuznach.
Nachmittags 2.30 Uhr beginnt die Wettkampffolge mit einer 5X50
Meter Handüberhandſtaffel für männliche Jugend. Dieſe Staffel, mit
fünf Mannſchaften beſetzt, dürfte ſofort die evforderliche Stimmung
aufkommen laſſen und Begeiſterung ſchaffen. Tgde. 1846, als vorjäh=
riger
Sieger mit Offenbach und Homburg, werden ſich hier einen ſchar=
fen
Kampf liefern. Darauf folgt das Bruſtſchwimmen für weibliche
Jugend mit 22 und 8 Meldungen. Das Seiteſchwimmen ſieht je neun
Jugendliche am Start. Hierbei, fowie bei der folgenden 3X50 Meter
Hühſtaffel für weibliche Jugend, läßt ſich ſchwer eine Vorausſage be=
ſbimmen
. Das Rückenſchwimmen weiſt neun Teilnehmer auf. Die nun
folgenden Staffeln, 4X50 Meter Lagenſtaffel und 4X100 Meter Bruſt=
ſtaffel
, bringen jedesmal die ſchärfſten Gegner des ganzen Tages, Offen=
baſt
, Darmſtadt und Bad=Homburg aufeinander. Sehr umſtritten wird
dann der Kampf über 200 Meter Freiſtil für Turnerinnen werden, mit
vier Teilnehmern beſetzt. Frl. Gehrhardt=Darmſtadt trifft hier auf
ihre ſchärfſte Gegnerin, die D.=T.=Meiſterin Frl. Weinig=Frankfurt. Ein

intereſſantes Rennen werden dann die 100 Meter Handübephand für
Turnerjugend ſein. Man darf geſpannt darauf ſein, ob die Zeit von
1.15 Min. unterboten werden wird. Weiteren Aufſchluß über das
Kräfteverhältnis der mittelrheiniſchen Schwimmerjugend geben dann
noch ein 100 Meter Lagenſchwimmen für männliche Jugend, 100 Meter
Hüß für weibliche Jugend, 4X100 Meter Bruſt= und Lagenſtaffel, ſowie
eine 3X100 Meter Freiſtilſtaffel. Der Sonderkampf über 200 Meter
Bruſt für Turnerinnen, mit 5 Teilnehmern, bringt die D. T.=Meiſterin
Backof=Offenbach an den Start. Als Schlußſtaffel kommt eine 8X50
Meter Bruſtſtaffel mit gemiſchter Beſetzung zur Durchführung. Schließ=
lich
folgen dann noch zwei Waſſerballſpielle, von denen beſondere Beach=
tung
das neuerliche Zuſammentreffen des Kreismeiſters Frankfurter
Tv. 1860 mit der Tgde. 1846 finden dürfte. Die Mannſchaft der Tgde.
wird hier verſuchen, die im Sommer erlittene Niederlage wvieder aus=
zugleichen
. Die Jugendmannſchaft der Tgde, tritt dann noch gegen die
Jugend von Tv. Bad=Kreuznach an. In der Pauſe wird ein Schau
ſpringen ebenfalls etwas Abwechſlung bringen. All dieſe Kämpfe dürf=
ten
einen beſonders wechſelvollen Verlauf nehmen und Zeugnis darüber
ablegen, in welchen Turnvereinen Wert auf allgemein gute Ausbildung
im Schwimmen gelegt wird. Die Jugendmannſchaften der Darmſtädter
Turner=Schwimm=Abteilungen werden bemüht ſein, ehrenvoll den aus=
wärtigen
Gegnern gegenüber zu beſtehen.
Der Beſuch des diesjährigen III. Kreis=Jugendſchwimmens der D. T.
iſt alſo ohne weiteres empfehlenswert. Die Eintrittspreiſe betragen
für Sitzplatz 1. MM., für Stehplatz 50 Pfg., Kinder 30 Pfg. Eine
Vorverkaufsſtelle iſt beim Hausmeiſter der Tgde. 1846 eingerichtet.
Am Samstag, nachmittags 5.00 Uhr, findet vor dem Jugend=
ſchwimmen
eine Sitzung des Kreisſchwimmausſchuſſes mit dem Orts=
ſchwimmausſchuß
der Tgde. in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt.
Es iſt zu hoffen, daß die Leiſtungen beim diesjährigen Kreisjugend=
ſchwimmen
allgemein Anlaß zur Befriedigung geben, und daß dasſelbe
dem Veranſtalter, der Tgde. 1846 mit ihrer Schwimm=Abteilung, ein
volles Haus bringen wird.

Opferkag 1929.

Wir berichtigen den geſtrigen Bericht über die für den morgigen
Sonntag vorgeſehenen Veranſtaltungen anläßlich des Opfertages 1929
dahin, daß zuerſt, und zwar um ½3 Uhr, das Handballſpiel Städte=
mannſchaft
Frankfurt=OffenbachSportverein 1898 zur Abwicklung ge=
langt
und daran anſchließend das Fußballſpiel Darmſtadt-Neu= Iſen=
burg/Langen
zur Austragung kommt. Wir wünſchen der Veranſtal=
tung
einen guten Beſuch und einen ſchönen Verlauf.

Handball.

Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Die erſte Mannſchaft ſpielt am morgigen Sonntag in Eberſtadt.
Eberſtadts erſte Mannſchaft konnte am letzten Sonntag den ſpielſtarken
Gegner Sprendlingen mit 4:1 Toren abfertigen. Die Darmſtädter
Mannſchaft muß ſich deshalb beſonders anſtrengen, wenn ſie ehrenvoll
abſchneiden will. Die zweite Mannſchaft ſpielt in Worfelden um 1.45
Uhr, Abfahrt ab Hauptbahnhof 12.30 Uhr. Die Jugend tritt in Nieder=
Ramſtadt um 2.15 Uhr gegen die gleiche an. Die beiden Turnerinnen=
Mannſchaften abſolvieren ihr Rückſpiel am Sonntag nachmittag im
Fauſtball gegen Tgde. 1846 Darmſtadt auf dem Sportplatz am Oſt=
bahnhof
.
Der Schwimm=Länderkampf DeutfchlandEngland verlief am erſten
Tage in Birmingham 1:1. Der Waſſerballkampf ging durch Waſſer=
freunde
Hannover gegen engliſche Nationalmannſchaft 3:1 verloren,
während die 4 mal 200 Yard=Freiſtilſtaffel mit 9:00 Minuten durch
Schrader, Balk, Gebert und Heinrich gewonnen wurde. Der Rückkampf
findet am Samstag in London ſtatt.
Vor 10 000 Zuſchauern holte ſich der Berufsforderer Flix=Spanien
von Bernasconf=Italien den Titel des Europameiſters im Bantam=
gewicht
.
Im Yankeeſtadion in New York ſahen in der Freitag Nacht 40000
Zuſchauer, wie Jack Sharkey Tommy Lougrhan in der 3. Runde durch
techniſchen k. v. erledigte. Sharkey wird nunmehr gegen den Sieger
aus dem Kampf ScottSchmeling antreten.

* Fußball im Kreis Skarkenburg.
Der Spielbetrieb am Sonntag, 29. September.
Am kommenden Sonntag ruht der Punktkampf auf der ganzen Linie.
Faſt vollzählig ſehen wir die Vereine des Kreiſes aber trotzdem tätig,
und zwar gilt der ſonntägliche Spielbetrieb bzw. deſſen Einnahmen dem
Opfertag des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletikverbandes, der
wieder deſſen Ertrag zu ſozialen Zwecken verwendet. Gedacht iſt hierbei
insbeſondere an Unterbringung Jugendlicher auf Verbandskoſten im
Verbands=Jugendheim Wilhelmshöhe bei Ettlingen, Weiter aber auch
an eine Leiſtungsſteigerung der beſtehenden Verbands=Unfallkaſſe für
beſondere Zwecke. Zweifellos ein ideales Vorhaben, das der Unter=
ſtützung
weiteſter Kreiſe wert iſt. Und daran wird es auch kaum fehlen,
zumal die von der Kreisbehörde im Einvernehmen mit dem Bezirk an=
geſetzten
Veranſtaltungen durchweg ſehr guten Sport verſprechen. Fuß=
ball
und Handball arbeiten hier Hand in Hand und ergänzen das Pro=
gramm
. Neben Spielen von Städte= und anderen ausgewählten Mann=
ſchaften
finden wir noch eine ganze Reihe von Treffen in der Provinz
vorgeſehen, wobei ebenfalls Wert auf zugkräftige Paarungen gelegt
worden iſt. Beſonders verdient dabei der Schritt der Kreisbehörde, an
den Orten, wo der Sport noch verhältnismäßig jung iſt, einigé Mann=
ſchaften
der Kreisliga antreten zu laſſen. Es darf beſtimmt damit ge=
rechnet
werden, daß dieſe Maßnahme auch eine ſtarke Werbewirkung hat.
Die feſtgeſetzten Opferſpiele.
Ueber die Hauptveranſtaltung des Kreiſes, die in Darmſtadt auf
dem Platze des SV. 98 Darmſtadt im Fußball eine Darmſtädter Städte=
mannſchaft
gegen eine Kombination Neu=Iſenburg/Langen und im Hand=
ball
eine Frankfurt=Offenbacher Stadtmannſchaft gegen den SV. 98
Darmſtadt führt, iſt bereits an dieſer Stelle ſchon recht ausführlich be=
richtet
worden. Zweifellos bedeutet die Nominierung einer Vereins=
mannſchaft
wie die des SV. 98 gegen eine Städtemannſchaft eine große
Ehre für den betreffenden Verein, was ja auch für den Polizeiſport=
verein
Darmſtadt gilt, deſſen Handball=Liga in Wiesbaden gegen eine
Städtemannſchaft antritt. Man wird dies zu ſchätzen wiſſen. Die
anderen feſtgeſetzten Spiele ſeien nur kurz erwähnt. Es treffen ſich an
folgenden Orten im
Fußball:
Eberſtadt: Germania Eberſtadt Sportvgg. 04 Arheilgen.
Wixhauſen: Union Wixhauſen Polizeiſportverein Darmſtadt.
Meſſel: T. u. SV. Meſſel Germania Pfungſtadt.
Sprendlingen: FV. Sprendlingen Sportgemeinde Sprendlingen.
Ober=Ramſtadt: SV. Ober=Ramſtadt Union Darmſtadt.
Dieburg: Germania Dieburg Viktoria Urberach.
Weiterſtadt: Sportverein Weiterſtadt FC. 03 Egelsbach.
Dietzenbach: SC. Dietzenbach Germania Oberroden (3.45 Uhr).
Groß=Gerau: Groß=Gerau/Geinsheim Viktoria Walldorf.
Dornheim: Dornheim/Wolfskehlen/Leeheim Sportverein Mörfelden
(10.30 Uhr).
Neu=Ifenburg: SV. 1911 Neu=Iſenburg Sportverein Münſter.
Eſchollbrücken: Hahn/Eſchollbrücken Viktoria Griesheim.
Erbach: Michelſtadt/Erbach/Höchſt/Beerfelden Darmſtädter Stadt=
mannſchaft
.
Lengfeld: Sportverein Lengfeld Eintracht Darmſtadt.
Groß=Umſtadt: SV. Groß=Umſtadt Haſſia Dieburg.
Dreieichenhain: FC. 02 Dreieichenhain V. f. L. Neu=Iſenburg.
Offenthal: SV. Offenthal 1. FC. Langen Reſerve.
Kleeſtadt: FC. Kleeſtadt Rot=Weiß Darmſtadt Reſerve.
Hergershauſen: Kickers Hergershauſen Sportbgg. Arheilgen Reſerve.
Schaafheim: FV. Schaafheim Union Darmſtadt Reſerve.
Handball:
Griesheim: Viktoria Griesheim Sportvgg. Arheilgen.
Braunshardt: T. u. SV. Braunshardt Rot=Weiß Darmſtadt.
Königſtädten: T. u. SV. Königſtädten Union Wixhauſen.
Dietzenbach: Turngeſellſchaft/Sportklub. D. Germania Babenhauſen
(2.30 Uhr).
Eppertshauſen: Turngeſ. Eppertshauſen Polizei Darmſtadt Reſerve.
Der Sielbeginn iſt für alle Veranſtaltungen einheitlich auf 3 Uhr
nachmittags feſtgeſetzt worden. Hoffen wir auf einen guten Publikums=
beſuch
und dafür wieder auf gute Leiſtungen der beteiligten Sieler bzw.
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[ ][  ][ ]

Seite 16

Camstag den 28 Spetembeé 1929

Nummer 269

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Am 26. September wurde
unſer Klaus geboren.
Lothar Egerer und Frau
Annelieſe, geb. Biener.

Die Verlobung meiner ein=
zigen
Tochter Aenne mit
Herrn Dipl.Kfm. Rudolf.
Wahl gebe ich hiermit bekannt

Meine Verlobung mit
Fräulein Aenne Schulze
zeige hiermit an.

Statt Kerten.
Peter Hechler
Annablechler, geb. Rambaud

Mehrere geſpielte
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dar. 3 erſte Mark.,
weg. Platzm. ſ. bill.
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Heidelbergerſtr. 88,
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Am 26. September 1929 entſchlief nach ſchwerem
Leiden unſere liebe Mutter, Schwiegermutter, Groß=
und Urgroßmutter, Schweſier, Schwägerin und Tante
Frau Witwe Geheimrat

geb. Freiin von Breidenbach zu Breidenſtein.
In tiefer Trauer:
Elfriede Lobedank, geb. Ackermann
genannt Lade.
(15162
Dr. Emil Lobedank,
Generaloberarzt a D,Baden=Baden.
zugleich im Namen ſämtl Verwandten.
Darmſiadt, den 28. September 1929.
Kiesſtraße 125
Die Einäſcherung findet Montag, den 30. September,
nachmittags 3½ Uhr auf dem Waldfriedhof ſiatt.

Reichsbund der Zivildienſt=
berechtigten

Wers. 5mrrſtat

Nachruf.
Am 26. September verſchied
unſer lieber Kamerad
Karl Möller,
Wir werden uns ſeiner ſtets in
Treue erinnern.
Die Beerdigung findet Sams=
tag
, 15 Uhr, auf dem alten Fried=
hof
ſtatt. Wir bitten um zahl=
reiche
Beteiligung. (15118
Der Vorſtand.

Darmſtadt
Grüner Weg 28
z. Zt. Alicehoſpital.

Slaſt Karten.

Adam Kroh
Kätchen Kroh, geb. Grünewald
Vermählte
Habitzheim
Darmſtadt
z. Zt. Darmſiadt
Kaupſir. 42
Olbrſchweg 6.
Kirchl. Trauung: Samsiag, den 28. Gept.,
nachm. 2 Uhr, in der Martinskirche.

Frau Johanna Schulze
Witwe, geb. Wolf

Darmſiadt

Rudolf Wahl

C

den 29. September 1929.

Taasphe i. W.

at Karten.

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Vermählte
Beedenkirchen i. O.
Ober-Ramstadt
z. Zt. Waldstr. 10.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 29. September, nach-
mittags
2 Uhr, in der Stadtkapelle.

Heinrich Eckhardt
Sophie Eckhardt

geb. Schmidt
Vermählte

Kirchl. Trauung: Samstag, den 28. Sep=

tember, nachm. 2 Uhr, in der Schloßkirche.

Ria Blumöhr
Karl Maher
Verlobte. (15092
Pankratiusſtr. 69 Heinheimerſitr. 86
Stat Korlen.
Oto Fiſcher
Annelieſe Fiſcher
geb. Enders
Vermählte
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 29. Sepf.,
nachm. 3 Uhr, in der Stadikapelle.
Vereinigung
ehemaliger
116er
Darmſtadt.
Unſer langjähriges treues Mitglied
Karl Möller
iſt verſchieden. Die Beerdigung
findet Samstag, den 28. Septem=
ber
, nachm. 3 Uhr, vom Portal des
alten Friedhofes aus ſtatt.
Wir bitten unſere Kameraden,
recht zahlreich zu erſcheinen
15085
Der Vorſtand.

Friedrich-Andreas Schmidt
Thilde Schmidt-Walther
zeigen ihre
Vermählung
an.
Darmstadt, Moserstraße 3.
Friedrich Pullmenn
Lise Pullmann
geb. Sommer
Vermählte
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 29, September, nach-
mittags
2 Uhr, in der Martinskirche.

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Ein Mutterherz hat aufgehört zu ſorgen.
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Leiden entſchlief ſanft unſer treuſorgendes
Mütterchen

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geb. Kuhlmann.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Hendler
Friedrich Hendler
Eliſabeth Hopp, geb. Hendler.
Darmſtadt, den 27. September 1929.
Die Beerdigung findet Montag, den 30. September
1929, nachmittags 3 Uhr, vom Portal des Wald=
friedhofs
aus ſtatt.

Heute vormittag 9 Uhr entſchlief ſanft nach langem,
mit großer Geduld ertragenen Leiden meine innigſi=
geliebte
Gattin, unſere treuſorgende, herzensgute Mutter
und Schwiegermutter
Frau

geb. Schott
im 68. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Rektor i. R. Georg Göbel
Ober=Ing. Ernſt Göbel und Frau
Tilde Göbel, geb. Schott.
Beerfelden und Worms, den 27. September 1929.
Die Beerdigung ſindet Sonniag, den 29. September
1929, nachmittags 2‟/, Uhr ſtatt. (15081

Heute früh entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden unſere liebe Schweſter, Schwägerin
und Tante
Ralgarnd kagn.
Im Namen
der frauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Rühl.
Eberſtadt, den 27. September 1929.
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 29. September,
nachmittags 3 Uhr, voi Sterbehauſe, Pfungſtädterſtr. 32
aus ſiatt.

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mchungen
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Innen die Fundgegenſtände während der
Kiroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
e Wahl zum Skadkrak
im Jahte 1949.
Für die am Sonntag, dem 17. No=
zmber
1929, ſtattfindende Wahl zum
Fadtrat der Stadt Darmſtadt fordere
h hiermit die Stimmberechtigten auf.
ks ſpäteſtens Freitag, den 18. Oktober
J., Wahlvorſchläge bei mir ſchriftlich
inz ureichen.
(Es ſind 48 Stadtratsmitglieder zu
fchlen.
Die geſetzlichen Beſtimmungen über F
de Beſchaffenheit der Wahlvorſchläge
nd über die Möglichkeit ihrer Verbin=
ung
(Art. 20 bis Art. 31 des Geſetzes
vm 7. Oktober 1925) ſind an den dafür
bſimmten Stellen im Stadthaus. an
en Polizeirevieren uſw. ausgehängt; ſie
legen auch im Stadthaus. Zimmer
Ar. 34, zur Einſicht auf. Erklärungen
ber Verbindungen der eingereichten
Päahlvorſchläge müſſen bis ſpäteſtens
ſreitag, den 25. Oktober 1929, bei mir
vn den Unterzeichnern der betreffenden
Fahlvorſchläge oder den Vertrauens=
jännern
übereinſtimmend ſchriftlich ein=
St. 15164)
ereicht werden.
Darmſtadt, den 28. September 1929.
Der Stadtwahlkommiſſar.
Delp. Bürgermeiſter.
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achmittags 6 Uhr, werden auf dem Rat=
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eichen
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Seſſelchen, 1. vergoldetes Stühlchen,
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Oelbilder, 1 geſticktes Bild ( japa=
niſche
Arbeit), 2 Paſtell=Porträts,
11 Bronzefiguren, 1 Sepres=Schale m.
Bronzefuß, 1 Porzellanuhr mit zwei
Leuchtern, 11 Vaſen u. Kunſtgläſer.
Teppiche, Läufer und Vorhänge: 1 Atz
minſter=Teppich (38280), 1 Smirna=
Teppich (483) 1 Bodenbelag und
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[ ][  ][ ]

Samstag, den 28. Cept.

Wirtſchaftliche Rundſchan.

Das Präſidium des Einheitsverbandes der landwirtſchaftlichen Ge=
noſſenſchaften
geſichert. Wie erinnerlich, haben die im Juli in Frank=
furt
geführten Verhandlungen über die Genoſſenſchaftseinigung zu dem
Ergebnis geführt, daß den zuſtändigen Organen der Genoſſenſchafts=
verbände
folgender Vorſchlag zur unverzüglichen Annahme empfohlen
wurde: An die Spitze des Einheitsverbandes tritt ein Präſidium. Gleich=
berechtigte
Präſidenten werden Geh. Landesökonomierat Hohenegg und
Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes; ſtellv. Präſidenten werden Landes=
bkonomierat
Dr. Rabe und Reg.=Präſident z. D. Frhr. von Braun.
Generalanwalt und als ſolcher Mitglied des Präſidiums wird Regie=
rungsrat
Genneſt; 1. Stellvertreter des Generalanwalts und deſſen
erſter Vertreter im Präſidium wird Dr. Schmidt, zweiter Stellvertreter
Dir. Bremming. Zu dieſen Voſchlägen hat nunmehr, nachdem die
Frankfurter Abmachungen inzwiſchen die Zuſtimmung aller übrigen
Verbände gefunden haben, auch der dieſer Tage in Würzburg tagende
Reichsverband der deutſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften ſeine
endgültige Zuſtimmung erteilt. Auf Grund dieſer Zuſtimmung können
die Kandidaten des Reichsverbandes, nämlich Geh. Landesökonomierat
Hohenegg=München, Stellvertreter Landesökonomierat Dr. Rabe=Halle
und 1. Generalanwalt Reg.=Rat Genneſt als endgültig gewählt gelten.
Der Geſchäftsabſchluß der Germania=Geſellſchaften. Der Aufſichts=
rat
der drei Germania=Geſellſchaften genehmigte den der Generalver=
ſammlung
vorzulegenden Geſchäftsabſchluß für 1928. Die drei Geſell=
ſchaften
haben ſich im Jahre 1928 durchaus befriedigend entwickelt. Die
Prämieneinnahme iſt von 23,5 Millionen im Vorjahre geſtiegen auf
insgeſamt 26,6 Millionen Reichsmark. Das Grundkapital, die Sicher=
heitsfonds
und die offenen Reſerven haben ſich erhöht auf zuſammen
91 Millionen RM. Der Verſicherungsbeſtand hat in allen Branchen
erheblich zugenommen. In der Lebensverſicherung belief ſich der Ge=
ſamtbeſtand
Ende 1928 auf 385 Millionen RM. Verſicherungsſumme.
Jede der drei Geſellſchaften weiſt einen Ueberſchuß aus, der bei der
Lebensverſicherungsgeſellſchaft ſich auf 2,8 Millionen RM. beläuft gegen
2,0 Millionen im Vorjahre. Von dieſem Ueberſchuß in der Lebens=
verſicherung
werden 93 Prozent mit 2 609 208 RM. zur ſpäteren Divi=
dendenverteilung
an die gewinnberechtigten Verſicherten überwieſen (im
Vorjahre 1,7 Millonen). Die Dividendenreſerven der Verſicherten er=
höhen
ſich dadurch von 5 Millionen RM. im Vorjahre um 52 Prozent
auf insgeſamt 7,6 Millionen RM. Die in 1930 fällig werdende Ver=
ſichertendividende
wird nach den geſchäftsplanmäßigen Beſtimmungen
unter vorſichtiger Berückſichtigung der zukünftigen Dividendenanſprüche
feſtgeſetzt auf 24 Prozent der Jahresprämie für Verſicherungen ohne
ärztliche Unterſuchung, auf 25 Prozent der Jahresprämie für Verſiche=
rungen
mit ärztlicher Unterſuchung. Die Aktionäre erhalten auf das
eingezahlte Aktienkapital eine Dividende von 14 Prozent (im Vorjahr
12 Proz.) bei der Germania von 1922 und der Germania Unfall= und
Haftpflicht=Verſicherungs=A. G. und von 6 Proz. (im Vorjahr 5 Proz.)
bei der Germania Allgem. Verſicherungs=A. G.
Die deutſche Kupfererzeugung im Auguſt. Die deutſche Kupfer=
hüttenproduktion
ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung
der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Verlin, auf Grund der
Berechnung des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft, A.=G., Frank=
furt
a. M., mitteilt, im Auguſt 1929 auf 5030 To. gegen 4 352 To. im
Juli. Die deutſche Kupfer=Raffinadeproduktion (Raffinade= und Elektro=
lytkupfer
) betrug im Monat Auguſt 1929 10 214 gegen 2 752 To. im
MMonat Juli.
Dividendenerhöhung Elektrizitätswerke A.=G., vorm. W. Lahmeher
u. Co. A.=G., Frankfurt a. M. Entgegen der noch geſtern erklärten Ab=
ſicht
von Verwaltungsſeite, für 1928/29 unverändert 10 Prozent Divi=
dende
vorzuſchlagen, beſchloß der A.R., der Anfang November ſtattfin=
denden
G.V. überraſchenderweiſe eine von 10 auf 12 Prozent erhöhte
Dividende in Vorſchlag zu bringen. Einſchließlich Vortrag wird ein
Reingewinn von 2,44 gegen 2,033 Mill. RM. ausgewieſen. Die Vor=
zugsaktien
erhalten wieder 6 Prozent. Wir hören noch, daß der Status
ſehr flüſſig ſei, das Bankguthaben ſei beträchtlich angewachſen.
Notizeinſtellung der Frankfurter Börſe. Die Notiz für Aktien der
Deutſchen Eiſenbahngeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M., wird mit Wir=
kung
vom 28. September 1929, der Laemmerſpieler Metallwaren= und
Schraubenfabrik Melber u. C. A.=G. und der Deutſchen Vereinsbank,
Kommanditgeſellſchaft a. A. in Frankfurt a. M. mit Wirkung vom
1. Oktober 1929 ab eingeſtellt.
Die Umwandlung der Bender u. Gattmann G.m.b.H. in eine A. G.
Die von uns gemeldete Umwandlung der Herrenkleiderfabrik Bender u.
Gettmann G. m. b. H. in eine Aktiengeſellſchaft erfolgt in der Weiſe, daß
die Begahaus A. G., Frankfurt a. M., ihr Aktienkapital von 100 000 Mk.
um 2,9 Mill. auf 3 Mill. Reichsmark erhöht und die G.m.b.H. aufnimmt.
Von den Aktien übernehmen Direktor Worsnop (Firma Francis Willy
u Co. Ltd, London und Bradford) 500 000 RM., die Deutſche Bank,
Filiale Frankfurt a M., für ein Konſortium 500 000 RM., und das
Bankhaus Heidingsfelder u. Co., Frankfurt a. M., 400000 RM., eben=
falls
für ein Konſortium.
Enzinger=Union=Werke, A.=G. Mannheim. In der Aufſichtsrats=
ſitzung
berichtete der Vorſtand, daß in der Fabrikationsſtätte der Ge= Verl. Handels=Ge
ſellſchaft weitere Rationaliſierungsmaßnahmen durchgeführt worden ſind.
Das Reſultat dieſer Maßnahmen kommt in einem günſtigen Halbjahres= Disconto=Geſ.
abſchluß und in einer befriedigenden Beſchäftigung in den erſten Mo= Dresdner Bayk
naten des zweiten Halbjahres zum Ausdruck, ſo daß, wenn die Ent=
wicklung
weiter ſo anhält und nichts Unvorhergeſehenes eintritt, mit Hanſa Dampfſch.
einem ſteigenden Gewinnergebnis und evtl. einer Erhöhung der Divi=
dende
zu rechnen iſt. Die Finanzlage der Geſellſchaft iſt günſtig und
drückt ſich in größerem Bankguthaben aus.
Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Der Verwaltungsausſchuß der
Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft iſt in Wien zuſammengetreten
und hat beſchloſſen, für das vierte Quartal das Produktionsprogrumm
in bisheriger Höhe, d. h. mit ca. 32 Millionen Tonnen, beizubehalten.
Die Verſammlung hat von dem Bericht der kleinen Kommiſſion, deren
Aufgabe es war, Richtlinien für eine Verlängerung der Internationalen
Rohſtahlgemeinſchaft über den 31. Oktober hinaus zu prüfen, Kenntnis
genommen. Mit Rückſicht darauf, daß eine endgültige Entſcheidung vor
Neubildung verſchiedener nationaler Verbände nicht herbeigeführt wer=
den
kann, iſt man übereingekommen, die Internationale Rohſtahl=
gemeinſchaft
bis zum 31. März 1930 unter Berückſichtigung gewiſſer
Abrechnungsbeſtimmungen zu verlängern. Die Verhandlungen haben
bei allen Gruppen den Geiſt der Verſtändigung erkennen laſſen ſowie
den einmütigen Wunſch, in Kürze zu einem endgültigen Abkommen zu
gelangen. Die nächſte Sitzung findet am 14. Dezember in Düſſeldorf / 6% Baden Frei=
ſtatt
.
Die Londoner Morgenprefſe zur Diskonterhöhung der Bank von
England. Die Morgenpreſſe nimmt allgemein an leitender Stelle zu
der Erhöhung des Diskontſatzes der Bank von England Stellung und
betont, daß ſie zwar außerordentlich bedauerlich, aber im Intereſſe des
Landes notwendig ſei. Alle Blätter weiſen auf die Rückwirkungen hin,
die dieſer Schritt für Handel und Induſtrie in England haben werde.
Der parlamentariſche Mitarbeiter des Daily Telegraph ſchreibt, auch
die Regierung habe unzweifelhaft mit Bedauern von der Erhöhung
Kenntnis genommen. Das Blatt weiſt insbeſondere auf die erhöhten
Schwierigkeiten hin, die Schatzkanzler Snowden haben werde, um die 1
ſchwebende Schuld und die Arbeitsloſenunterſtützung zu finanzieren.
Dies würde ſich natürlich auch im Haushalt auswirken.

Produkkenberichte.

Frankfurter Butternotierungen. Die Butternotierungen blieben in
dieſer Woche unverändert, doch iſt die Grundſtimmung weiter feſt, da
die Produktion nach wie vor knapp iſt. Infolge der hohen Preiſe iſt
der Geſchäftsgang ſchleppend. Es notierte 1 Faß (50 Kg.) 2,24, ½ Faß
2,26, in Halbpfundſtücken 2,28. Deutſche Butter 2,10. Die Preiſe ver=
ſtehen
ſich für 1 Pfund im Großhandelsverkehr.
Berliner Produktenbericht vom 27. Septmeber. Die Meldungen
vom Liverpooler Markt bereiteten angeſichts der Feſtigkeit der über=
ſeeiſchen
Notierungen heute hier ſtarke Enttäuſchung. Erſthändiges
Angebot von inländiſchem Brotgetreide machte ſich recht knapp, die
Forderungen lauteten etwa 24 Mark höher. Umſätze kamen jedoch
infölge der durch die ſchwächeren Liverpooler Notierungen geſchaffenen
neuen Situationen nicht zuſtande. Für Weizen waren nur etwa 1 Mk.
höhere Preiſe als geſtern erzielbar; die auf Roggen abgegebenen Ge=
bote
lauteten unverändert. Die Offerten der überſeeiſchen Ablader für
Weizen eif Hamburg lagen für nordamerikaniſche Provenienzen etwa
30 Guldencents, für Plataweizen etwa 1015 Guldencents höher. Wie
gering das Intereſſe für ausländiſches Getreide gegenwärtig iſt, geht
am beſten daraus hervor, daß Einfuhrſcheine mit einem Disagio von
3 Prozent dringlich angeboten ſind, ohne daß ſich irgendwelche Nach=
frage
zeigt. Die Lieferungspreiſe waren bei nur geringen Umſätzen

verhältnismäßig wenig verändert. Mehl hatte geſtern nachmittag ein
etwas lebhafteres Geſchäft, die Mühlen forderten heute um etwa 25 Pf.
höhere Preiſe. Umſätze beſchränkten ſich, angeſichts der unſicheren Ten=
denz
des Getreidemarktes, nur auf dringendſte Bedarfskäufe. Hafer iſt
ausreichend angeboten. Für Küſtenware zeigte ſich wieder etwas beſſere
Nachfrage, die Preiſe ſind jedoch nur ungefähr gehalten. Gerſte in
guten Brau= und Induſtriellenqualitäten geſucht, abfallendes Material
bei reichlichem Angebot vernachläſſigt.

Mekallnokierungen.

Frankfurt a. M., 27. September.
Die Börſe eröffnete uneinheitlich. Im Vordergrunde der Diskuſſion
ſtand die Rieſenfuſion Deutſche BankDiskonto=Geſellſchaft. Die Be=
urteilung
war verſchieden. Die günſtigen Momente überwogen jedoch.
Die Londoner Diskonterhöhung blieb ohne weſentlichen Eindruck. Die
Börſenhaltung war vielmehr beſtimmt durch die Bewegung am Banken=
markt
, die ſowohl Deutſche als Diskonto und vor allem Berliner Han=
delsgeſellſchaft
erfaßte. Diskonto glichen ihren Kurs an den der Deut=
ſchen
Bank an und ſtellten ſich 2,5 Prozent höher. Berliner Handels,
bei denen die alten Fuſionserwartungen mit der Danat diskutiert wur=
den
, gewannen 8,5 Prozent, Commerzbank 2, Dresdener 3 Prozent.
Am Montanmarkt lagen lediglich Rheinbraun um 7 Prozent feſter, da=
gegen
Rheinſtahl 1,5, Phönix 1,5, Kaliwerte bis 2 Prozent niedriger.
Auch der Farbenmarkt um 1,5 Prozent ſchwächer. Am Elektromarkt
konnten Lahmeyer insgeſamt 10 Prozent anziehen, da überraſchender=
weiſe
eine Dividendenerhöhung von 10 auf 12 Prozent beſchloſſen
wurde. Die übrigen Elektrowerte dagegen eher etwas ſchwächer, Sie=
mens
2,5, Schuckert 1,75 Prozent niedriger. Die übrigen Märkte lagen
außerordentlich ſtill und zeigten kaum eine Sonderbewegung. Neubeſitz
gedrückt bis 10,10. Der Börſenverlauf blieb, für den Bankenmarkt
außerordentlich lebhaft. Teilweiſe konnten ſich jedoch die höchſten Kurſe
nicht halten, da die Spekulation glattſtellte. Tagesgeld ſehr geſucht
und 8,5 Prozent. Man erwartet einen ſchwierigen Ultimo am Geld=
markt
. London-New York 4.85.25, PfundeMark 20.367/. Dollar
Mark 4.19.65. Die Nachbörſe war feſter. Es beſtand beſonderes Inter=
eſſe
für Farben= und Elektrowerte. Farben 214, AEG. 190, Schuckert
222, Siemens 374.
Die Abendbörſe war am Wochenſchluß freundlich. Gleich zu Be=
ginn
ſetzte das Geſchäft lebhaft ein, hielt ſich jedoch in beſcheidenem
Rahmen. Die günſtigen Momente, die ſchon an der Mittagsbörſe die
feſte Haltung begünſtigten, hielten auch am Abend an. Die erhöhten
Mittagsſchlußkurſe konnten ſich durchweg behaupten, zum Teil noch eine
Kleinigkeit anziehen. Die Nachbörſe verlief geſchäftslos, ohne jedoch
etwas von der feſten Haltung einzubüßen.
Berlin, 27. September.
Di= ige Börſe hatte noch genug damit zu tun, um die diverſen
Momente, die geſtern in Erſcheinung traten, zu verdauen. Während
die Erhöhung des Privatdiskontſatzes auf 7/. Prozent als eine Folge
des herannahenden Ultimos anzuſehen iſt, dürfte die Londoner Dis=
konterhöhung
nicht ſo vorübergehender Natur ſein. Bis jetzt hat ſich
allerdings in der internationalen Geldmarktſituation eine weſentliche
Veränderung noch nicht ergeben. London verkauft weiter Gold, größere
Geldabzüge aus Amerika haben noch nicht ſtattgefunden und ſcheinen
drüben nicht einmal befürchtet zu werden, denn die geſtrige New Yor=
ker
Börſe zeigte Hauſſeſtimmung. In der Pfundbewegung hat ſich ſo=
gar
heute vormittag ſchon wieder eine kleine Erſchlaffung gezeigt. Die
Fuſion Deutſche Bank=Diskontogeſellſchaft regte den Bankenmarkt an,
während die Aktien der beiden Inſtitute ſelbſt nur behauptet lagen,
ſich im Kurſe aber völlig gleichſtellten. Kanada=Zertifikate lagen aus
den geſtern ſchon angeführten Gründen weiter feſt; ferner fielen
Rheiniſche Braunkohlen und Svenska durch größere Kursavancen auf.
Die Mehrzahl der Papiere hatten jedoch 4glich ſchwache Veranlagung,
die Reports gingen größtenteils verlore, nd vereinzelt lagen ſogar
die heutigen Anfangskurſe noch unter den Schlußnotierungen von
geſtern. Es fehlten Orders, und die große Geſchäftsſtille war zweifel=
los
ein Unſicherheitsfaktor. Da man wiſſen wollte, daß die Auslands=
börſen
heute allgemein feſter tendieren, beſſerten ſich die Kurſe im Ver=
laufe
ebenfalls um 12 Prozent. Ausgeſprochen feſte Stimmung
herrſchte, aber nus am Bankenmarkt, an dem Berliner Handelsgeſell=
ſchaft
8 Prozent und Dresdener Bank und Commerzbank zirka 3 Proz.
über Anfang umgingen. Obwohl nach der geſtrigen Vereinigung nur
noch vier Großbanken für eine eventuelle Gegenfuſion übrig bleiben,
konnte man aus den an der Börſe umlaufenden Gerüchten feſtſtellen,
daß es doch noch eine ganze Reihe von Kombinationsmöglichkeiten für
die nächſte Bankenfuſion gibt.

Die Berliner Metallnotierungen vom 27. September ſte,ten ſich für
Elektrolytkupfer 170,75 RM., Original Hüttenaluminium 190 cam
desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RMM., Antimon Regulus 6670
MM., Feinſilber 69,7571,50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 27. September ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 148 (148,50), Februar 148,25 (148,75), März 14850
(149), April 148,25 (149), Mai, Jun: 149,25 (149,25), Juli 149,50 (149,75
Auguſt 149,75 (149,75), Sept. 145,50 (147), Oktober 146 (146,75), Novbr.
146,50 (147,25), Dezember 147,75 (148). Tendenz: befeſtigt. Für Blei=
Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, Auguſt 46 75 (47).
September 46,75 (47,50), Oktober, November, Dezember 46,75 (47). Ten=
denz
: kaum ſtetig. Zink: Jan. 46,75 (47,25), Febr. 46,75 (46,75), Mär
April 47 (48), Mai 47,25 (48,25), Juni 47,50 (48,25), Juli 47,75 (48,50
Auguſt 48 (48,25), September 45 (47,50), Oktober 45,25 (45,75), November
45,75 (47), Dezember 46 (47). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen be=
deuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Sept:
Getreide: Weizen, Sept. 128½, Dez. 135½, März 1413, Mai
145½; Mais, Sept. 100, Dez. 97, März 101½, Mai 103½; Hafer,
Sept. 52½, Dez. 53½, März 56½, Mai 57½; Roggen, Sept. 103,
Dez. 109, März 114½.
Schmalz: Sept. 11,125, Okt. 11,10, Dez. 11,35, Jan. 11,875.
Fleiſch: Rippen, Sept., Okt. 11,50; Speck loco 12; leichte
Schweine 10.1511, ſchwere Schweine 9,1511: Schweinezufuhr
Chicago 16 000, im Weſten 65 000.
Chicago Baumwolle: Okt. 18,29, Dez. 18,53.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. Sept.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 138½, Hartwinter 135): Mais
112: Mehl 6,156,40; Getr. Fracht b. England 1,62,3 sh, nach
dem Kontinent 89 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,85; Talg extra loſe 8½.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

An dieſer Stelle brachten wir geſtern eine Notiz über Reichsbank=
diskonterhöhung
. Infolge eines Satzverſehens war die deutſche Reichs=
bank
nominiert. Die Meldung muß richtig heißen: Die ſchwediſche
Reichsbank hat geſtern den Diskontſatz von 4,5 auf 5,5 Prozent erhöht,
Die G.V. der Rheinmühlenwerke A. G., Mannheim, in der bier
Aktionäre 48 467 Stimmen vertraten, genehmigte den bereits mitgeteil=
ten
Abſchluß mit 6 (i. V. 10) Prozent Dividende.
Die Frankfurter Baumwollwaren=Großhandlung Hirſch u. Kahn
G.m.b.H. mußte ſich an ihre Gläubiger wenden und verſucht, einen
außergerichtlichen Vergleich zu erreichen. Die Paſſiben werden auf
etwa 150 000 RM. geſchätzt, ein Status liegt aber noch nicht vor.
Die Liquidationsleitung der Frankfurter Allgemeinen, erklärt er=
neut
, daß ihr von einer Beſtätigung des Beitritts der engliſchen Gläu=
biger
zum Stillhaltekonſortium bis jetzt noch nichts bekannt ſei. Sie
betrachtet aber den Stand der Verhandlungen als günſtig. Die fran=
zöſiſche
Gläubigergruppe dürfte ihre Entſcheidung bis nach der G.G.
der Fabag am 30. September zurückgeſtellt haben.
Die wiederholt dargeſtellte Notlage der deutſchen Hopfenbauern
veranlaßte nunmehr den deutſchen Hopfenbauverband, ſich mit nach=
ſtehenden
Forderungen an die zuſtändigen Landes= und Reichsminiſterien
zu wenden: 1. Verwendungszwang von deutſchem Hopfen für deutſch=
Brauereien, 2. Erhöhung des Hopfenzolls, 3. Beſchleunigte Prab=
ſchiedung
des Hopfenherkunftsgeſetzes.
Nach amtlichen Ermittelungen bezifferten ſich die Einlagen in den
preußiſchen Sparkaſſen Ende Auguſt d. J. auf 5178,1 Millionen. Durch
Vergleich der Ein= und Rückzahlungen ergibt ſich ein Zuwachs von
88,8 Millionen. Der Beſtand der Giro=, Scheck=, Kontokorrent= und
Depoſiteneinlagen ſtellte ſich zur Berichtszeit auf 888,8 Millionen RM.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 25. Sep=
tember
auf 124,7 gegen 125,2 am 18. September (Durchſchnitt 1909/13
100), fiel alſo um 0,4 Prozent.

Berliner Kursbericht
vom 27. September 1929

Deviſenmarkt
vom 27. September 1929

Mif Mee eee e Meeee Mee Danatbank 270.50 J. G. Farben 211.75 Rütgerswerke 78.50 Helſingfors 100 finn.M Deutſche Bank 163.625 Gelſenk. Bergw. 138. Salzdetfurth Kali 382.50
Wien 163.625 Geſ. f.elektr. Untern. 202. Leonh. Tietz 191. Brag
159. Harpener Bergbau 142. Verein. Glanzſtoff 309. Budapeſt Hapag 119. Hoeſch Eiſen 127.25 Verein. Stahlwerke 112.25 Sofia 159. Phil. Holzmann 98.25 Weſteregeln Alkali 232. Holland Nordd. Lloyd 111.50 Kali Aſchersleben 226. Agsb.=Nrnb. Maſch. 80.25 Lslo A. E. G. 187.75 Klöcknerwerke 113.75 Baſalt Linz 41. Bayr. Motorenw. 94.50 Köln-Neueſſ. Bgw. /122.25 Berl. Karlsr. Ind. 72.50 Stockholm J. P. Bemberg 244.75 Ludw. Loewe 192.50 Hirſch Kupfer 138. London Bergmann Elektr. 217. Mannesm. Röhr. 110.625 Hohenlohe=Werke 96. Buenos=Aires Berl. Maſch.=Bau 73.75 Maſch.=Bau=Untn 50.25 Lindes Eismaſch. 157. New York Conti Gummi 162.125 Nordd. Wolle 126. Herm. Poege 38. Belgien Deutſche Cont. Gas 181. Oberſchleſ. Koksw. 101.625 Vogel Telegr. Draht 73.25 Italien Deutſche Erdöl 110.75 Orenſtein & Koppel 81.25 Wanderer=Werke 62.50
Paris

Währun
100 Schillingl
100 Tſch. K.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
Kopenhagen 1100 Kronen
100 Kronen
1 2.Stg.
1 Pap. Peſol
1 Dollar
100 Belgo
100 Lire
100 Franes

Geld
10.535
59.95
12.411
73.11
3.035
168.18
111.6
111.73
112.32
20.336
1.758
4.1920
18.31
21.945
16.415

10.55!

Währun Geld Schweiz 100 Fran ten so.325 59.07 lSpanien 100 Peſetas 62.01 Danzig 100 Gulden 81.36 Japan 1 Yen 2.008 IIRio de Janetro Milreis 0.4975 Jugoſlnwien 1100 Dinar 7.383 Portugal 100 Escudos 18.73 Athen 100 Drachm 5.4251 /Konſtantmopel 1 türk. 2 2.125 ElKairo 1ägypt. 2 20.86 Kanada 1 ranad. Doll 4.159 Wfüruguay 1 Goldpeſo 4.098 (sland 100 eſtl. Kr. 92.00 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.89 Riga 100 Lats 80.57

Frankfurter Kursbericht vom 27. September 1929.

Wiee eiche
anl. v. 27 ......
ſtaat v. 27 .....
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
8% Heſſen Volks=
ſtaat
. . .. v. 27
8‟/.
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 .... ..
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ....."
7% Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27 .....

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + ſ=
Ablöſungsanl. .
dtſche. Anl. Ablö.
ſungsſch. (Neub.)

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. . .

8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24 ..
8% Darmſtadtv. 26
328
v. 28
70 Frif. a. M.v. 26.
8% Mainz v. 26 ..
80 Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.

B2l, Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . ..
8‟/, Heſſ. Landesbk.
Goldoblig. .. ..
4).J. Heſſ. Lbs.-
Syp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
...
8. Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr
. . .
..
8). Preuß. Lbs.
Pfbr.=Anſt. Gold=
vbl
. . .... .. . . . "

87.5

75

77.5

86.5
91

91.4

MKJf

Pl. Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8‟/, KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
8‟/. Naſſ. Landesbk
Goldpfbr. . . . . . .

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
+ Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

53.

10.30

88

86
B6.5
83

87

96.9

93.5

Berl. Shp.=Bk
/- Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk...
/,% Lig. Pfbr.
Pfbr. Bk...
% Lig. Pfrb..
8% Mein. Hyp. Bk.
.% Lig. Pfbr.
Pfälz. Hhp. Bk.
41/.. Lig. Pfbr.
8), Preuß. Boden=
ered
.=Bk.... . . ..
Lig. Pfb.
Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk. . . .
Lig. Pſbr.
Rhein. Hyp.=Bk.
4½/-21, Lig. Pfbr
18% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.....
8 Südd. Bod.=
Creb.=Bank. . . .
8% Württ. Hyp.=B.

6% Daimler Benz
von 27 ........
8‟I, Dt. Linol. Werkel
v. 26 .........."
8% Klöckhner=Werkel
Berlin v. 26 ...
7%6 Mainkrw. v. 26.
7% Mitteld. Stahl=
werke
v. 27 ..

93.5
96
96

51.75
68

21:1.

97
73.5
72.75
6=
73.27
9
75.25

Wene
v. 26........."
7% Ver. Stahlwerkel
mit Opt. v. 26
8% Voigtck Häffner
von 26 .... ..."

J. G. Farben Bonds
v. 28 ....."

92

97.5
71.6
D.
76I.

96.5

97.5
97.25

5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
47,% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914...
2 Oſt. Goldrente
Lvereinh. Rumän.
4½%
O Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollan!
½% ungam 1913
1914
20
Goldr.
Aktien

Accum.=Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndregeNoris Bahn
Baſt Nürnberg. . . .
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCiel
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ...
Cement Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade ...........!"
Contin. Gummin=
Daimler=Benz...
Dt. Atl. Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ........
Gold= u. Silb.=Anſtalt ./
Linoleumwerk.
Dyckerhoff u. Wid=
mann
.. . . . . .."

81.5
91.25
118.5
28
32.5

9.10
14.9
7.45

7.25
21.5
22

40
188.75
116
212

136
96.5
71
125
180

Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
Hof ...."
Geiling & Cie...."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. . .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft. 1130
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbrl:
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer... ..
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtrie
Slſe Bergb. Stamml214
Genüſſel122.5
Junghaus. Stamm
Kali Aſchersleben
Salzbetfurth ..
Weſteregeln ..
Kammgarn ſpinn.. 1
Karſtadt, R.
..
Klein, Schanzl. . ..
Klöcknerwerke .. . .!
Lahmeher & Co..11
Lech, Augsburg. ..
Löwenbr. Münch. /2
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Rainkr.=W. Höchſt. /1
Mainz. Akt.=Br. . . . /2

166.5
210.5
37.05
1215
211
81

110
n0
32
139

n0
58
171

Mansfeld Bergb...
MarswerieNürnbg.
Metallge). Frankf..
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf.. . . . . .
Otavi Minen ....
Phön ix Bergbau

169
122

137
90
981
82.25
59.5

Reiniger, Eebb...
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte

Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind,
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schucker: Elektr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtrie
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver.. .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G...
Svenska Tändſtic’s

131
54
126
127.5
56.5

133
148
79

104
106.25

144.5

Wahß & Frehtag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel ...... .!.
Waldhof

123.7
148.5
77.25
192
1290
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ſrheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Mr. George übernimmt als mein Univerſalerbe die Pflicht,
Aes Vermögen, ſoweit es beweglich iſt, dazu zu verwenden,
de Verbrecherwelt Chicagos reſtlos auszurotten. Er iſt alſo
brpflichtet, ſein Leben weiter in den Dienſt der Sache zu ſtellen.
hähere Beſtimmungen darüber, wie er das zu tun hat, hinterlaſſe
ich nicht, denn Mr. Robert George iſt der gewiegteſte Geheim=
pliziſt
Chicagos und wird wiſſen, wie er ſeine Aufgabe anzu=
ſicken
hat."
Damit ſchloß die Vorleſung des noch nicht vollendeten
Lſtamentes.
Drei Augenpaare ruhten auf Robert George, der vor ſich
hnſah und zu überlegen ſchien.
Lieber George hörte er plötzlich des Sterbenden Stimme,
wollen Sie das Erbe antreten? Es .. . iſt . . . nicht ...
licht.
Robert George vermochte noch nicht zu antworten. Er über=
ligte
noch immer.
Deshalb winkte Mr. Millans den beiden anderen Männern
mit den Augen. Sie verſtanden die ſtumme Sprache. Er wollte
Aein mit Robert George ſein.
Als die beiden Männer ſtumm das Zimmer verlaſſen hatten,
hickte der Greis den Jungen flehend an. Mr. George ...
die müiſſen mein Erbe antreten. Oder bangt Ihnen vor der
hrten Pflicht, die ich Ihnen aufbürde?
Robert George ſchüttelte den Kopf und antwortete leiſe:
Nein, Mr. Millans. Mein Leben iſt vorgezeichnet. Das, was
die mir aufbürden wollen, trage ich längſt.
Hören Sie mich an! begann Mr. Millans wieder. Ich
hill Ihnen erzählen, wie Verbrecher mich um Weib und Kinder
kachten, ſo daß ich jetzt allein bin. Kein Sohn, keine Tochter
t an meinem letzten Lager, um mir die Augen zuzudrücken
uur weil erbarmungsloſe Unmenſchen es nicht wollten.
Er entrollte vor den Augen Georges ſeine Lebensgeſchichte,
ſe nichts war als Kampf und Leiden. Er erzählt, wie man

ihm den älteſten Sohn gemordet hatte im Alter von ſechs=
unddreißig
Jahren. Den jüngſten hatte man ihm geraubt und
verſucht, Geld zu erpreſſen. Er hatte ihn nie wieder geſehen.
Hunderte von Polizeibeamten waren damals aufgeboten worden,
aber alles war erfolglos, denn Chicagos Verbrecherſchaft, geeint
unter der Leitung verſchiedener Chefs, war allmächtig.
Es war, als ob ein geheimer Feind im Dunkeln verſuchte,
ihn zu morden, zu verderben.
Unermeßliche Summen hatte er einſt aufgewandt, aber alles
war umſonſt. Die Frau war vor ſieben Jahren durch eine Kugel
hingerafft worden, und die Kugel war ihm zugedacht geweſen.
Robert George kannte manches dieſer Ereigniſſe. Er hatte davon
berichten hören. Aber als er aus dem Munde des Betroffenen
alles ſelber hörte, als ſich vor ſeinen Augen die Geſchichte des
unglücklichen Mannes entrollte, war er tief erſchüttert.
Jetzt, ſo ſchloß M. Millans, werden Sie mich und meinen
letzten Willen verſtehen. Jetzt werden Sie ſich nicht mehr ſträu=
ben
, mein Erbe anzutreten.
Ich nehme das Erbe an, ſagte Robert George feſt. Ich
will meine Aufgabe löſen oder zugrunde gehen.
Dankbar ſah ihn der Kranke an, und er lehnte ſich erleichtert
in das Kiſſen zurück.
Ich wußte es, ſagte er dankbar.
Dann ließ er den Notar wieder rufen und Hebiane zu ſich
bitten. Der alte Diener Tomme, ein Deutſcher, der vor ſechs=
undvierzig
Jahren eingewandert war, führte Heliane und
ſtützte ſie.
Man ſah, wie ſie mit der Schwäche kämpfte. Es war ein
rührendes Bild.
Heli...,ſagte Mr. Millans weich, komm, ſetz dich zu mir.
Ich habe mein Teſtament gemacht. Vielleicht iſt es für dich eine
Enttäuſchung, vielleicht vermagſt du aber mich zu verſtehen. Herr
Notar, bitte leſen Sie!
Dr. Buſhe las das Geſchriebene vor,
In Helianes Geſicht verändert ſich kein Zug. Nur blaß
wurde das feine Geſicht. Die Augen waren unbeweglich.
Heli..., fragte der Todkranke leiſe, biſt du mit meinem
Teſtament einverſtanden?
Das junge Weib richtete die Augen auf ihren Gatten und
ſenkte dann wie ergeben das Haupt. Ja, Mac. Es iſt alles gut,
was du tuſt, ſagte ſie leiſe.
Voll Dankbarkeit ſah der alte Mann ſein junges Weib an.
Es erſchien ihm plötzlich ſo bitter, daß er ſcheiden, daß er das
kindhafte Weſen allein zurücklaſſen ſollte in der Welt, die ihm
nur Kampf und Qual gebracht.

Dann drückte er Robert Georges Hand und ſagte bittend:
Robert George, ſeien Sie Heliane ein Helfer im Leben. Sie
ſind ſo ſtark, ſo tapfer, und Heli iſt noch ein Kind.
Ich verſpreche es, Mr. Millans, ſagte George.
Plötzlich brach Heliane ohnmächtig am Lager des Sterbenden
zuſammen.
Der alte Diener bemühte ſich mit dem Notar um ſie. Der Arzt
kam dazu und ſagte mitleidig: Völlig nervöſe Erſchöpfung. Iſt
kein Wunder, Mr. Millans. Die Aufregungen der letzten Wochen
waren ſo groß, daß ihnen ein ſo zarter Körper nicht gewachſen iſt.
Ruhe muß Mr. Millans haben.
Man trug ſie, geleitet vom Arzt, hinaus.
Nach einer Weile aber beendete Mr. Millans ſein Teſtament.
Der Notar fertigte zwei Abſchriften an, dann unterzeichnete
der Sterbende mit feſter Hand das Teſtament. Eine Abſchrift
händigte er Robert George aus, die andere bat er den Notar an
das Gericht zu ſenden.
Dann ging der Nodar.
Robert George war allein mit dem Sterbenden.
Der hatte die Augen geſchloſſen und ſchien einzuſchlafen,
George hörte auf den Atem. Er war ruhig und gleichmäßig. Der
Tod hatte ihn gezeichnet. Das ſah George, aber er wußte auch,
daß unter Umſtänden noch Tage vergehen konnten, ehe die Auf=
löſung
eintrat.
Aber George wußte, daß er warten mußte. Mr. Millans hatte
ihn als Erben eingeſetzt, und nun bot ſich ihm die Möglichkeit,
das was er ſich vorgenommen, was ihm als ſeine Lebensaufgabe
vorſchwebte, durchzuführen.
Aber für die Zukunft mußte er eins ſtark in ſeine Kalku=
lation
mit einſetzen und das eine hieß: Kugeln aus dem Hinter=
halt
.
Er hatte Morgan Katerink auf den elektriſchen Stuhl ge=
ſchleppt
, das Ungeheuer, die menſchliche Beſtie. Was hunderten
von Detektiven nicht gelungen war, das hatte er unter Einſatz
ſeines Lebens geſchafft.
Er dachte die einzelnen Phaſen des Kampfes mit Morgan
Katerink noch einmal durch. Unvergeßlich war ihm die Stunde,
da er Morgan Katerink aus Weißkopfs Keller herausgeholt hatte.
Faſt wäre es daneben gelungen; denn als er den Verbrecher
mit dem Browning aus dem Keller auf die Straße gezwungen
hatte, waren die Komplizen des Verbrechers in Scharen rechts
und links aufgetaucht. Unfaßbar war ihnen erſchienen, wie
Robert George ihren Genoſſen aus Weißkopfs Keller hatte
herausholen können.
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