Darmstädter Tagblatt 1929


09. September 1929

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Hiuzelnummer 10 Pfennlge

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 250
Montag, den 9. September 1929. 192. Jahrgang

27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 R
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Relamezelle
mn
breill2Reichsmark.Anzeigen von auswärts 40 Reichspf=
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 chm breite Reiam
ſe in Reichsm
zeite 300 Reſchemart. Alle Im Falſe böſerer
Dollar 4.20 Mark).
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sitrell uſw., erliſcht
ſede Verpflicht
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auf Erfüllune
der Anzelt
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Konſurs oder gerſchliſcher Beſtreſbung fäll ſeder
Rabatt weg.
ann
nio Deutſche Bant und Darme
ſädter und Natſonalbank.

Nr. Strefemann empfängt die Sgar=

2u4

* Genf, 7. September. (Priv.=Tel.)
Die Saarfrage gelangt nun auch in Genf wieder in ein
ſtelles Stadium. Die in Genf weilende parlamentariſche Dele=
von
der Parteien des Saargebiets iſt heute abend von Reichs=
enminiſter
Dr. Streſemann empfangen worden. Dr. Streſe=
han
machte bei dieſem Empfang einige Mitteilungen über den
ſtlauf der Haager Verhandlungen in der Saarfrage ſowie über
Inhalt des Briefwechſels, der zwiſchen der deutſchen und
franzöſiſchen Delegation wegen der Feſtlegung diplomatiſcher
ſprechungen über das Saargebiet ſtattgefunden hat. Dieſer
ſefwechſel dürfte in wenigen Tagen der Oeffentlichkeit über=
gen
werden.
Wie wir feſtſtellen konnten, iſt man in den Kreiſen der Saar=
gation
über das Ergebnis dieſer Verhandlungen ausnahms=
recht
befriedigt und betont, daß die Intereſſen des Saar=
Elſuets bei den Beſprechungen im Haag in jeder Beziehung ge=
wart
worden ſeien, ſo daß man den kommenden Verhandlungen
mder Hoffnung auf ein baldiges und tragbares Ergebnis ent=
enſehen
könne. Die Vorausſetzung für dieſe Verhandlungen
habe Mbekanntlich, daß eine wirtſchaftliche Einigung mit Frankreich
20 M m der Anlaß ſein ſoll, daß das Saargebiet ohne irgendwelche
ſt hotiſchen Vorbehalte wieder reſtlos unter die vollſtändige Sou=
mnität
des Deutſchen Reiches zurückkehrt.
N2iWie wir von franzöſiſcher Seite hören, iſt man auch in
nkreich mit dieſer Vorausſetzung durchaus einverſtanden, da
ſches
mdeßühn ſich in unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen über die Aus=
dt
Aſten, die Frankreich bei einer etwaigen Volksabſtimmung hat,
(1rhaus keinen falſchen Erwartungen hingibt. Zudem beſteht
in franzöſiſchen Kreiſen der Eindruck, daß jede politiſche
Adung der rein deutſchen Saarbevölkerung an Frankreich, und
Selie auch ſo ſchwach wie ſie wolle, eine Quelle ſtetiger Reibun=
ſein
werde.
Viel ſchwieriger dagegen iſt die Situation hinſichtlich der
ueu tſchaftlichen Einigung. Obwohl von deutſcher Seite ſchon
tnd
rfach betont worden iſt, daß die geſamten Saargruben voll=
ſdig
in den freien deutſchen Staatsbeſitz zurückkehren müſſen,
eI4 man auf franzöſiſcher Seite immer noch die Abſicht, eine
ſielle Beteiligung franzöſiſcher Finanzkreiſe an den Saar=
Fuen in Vorſchlag zu bringen. Dieſe Verſuche haben nach
peren Informationen nicht die geringſte Ausſicht, auf deutſcher
AMite in Erwägung gezogen zu werden. Obwohl man gerade in
demt Punkte, aber auch auf dem Gebiete des Zoll= Uebergangs=
times
, mit ſehr ſchwierigen Verhandlungen rechnen muß,
cut die Hoffnung doch berechtigt zu ſein, daß die demnächſt in
BMis beginnenden Verhandlungen über die Saarpolitik zu einem
gebnis führen, das erlaubt, die Löſung des Saarproblems
Ved iſlehzeitig mit der Entſcheidung über den Youngplan vor die
Flamente zu bringen.
Nachdem man von franzöſiſcher Seite bereits im Haag an=
unnt
hat, daß es ſich bei der Saarfrage um eine ausſchließlich
ſch=franzöſiſche Angelegenheit handelt und damit im Prinzip
auf die Rückgabe des Saargebiets eingegangen iſt, dürften
Schwierigkeiten von anderer Seite, z. B. von der juriſtiſchen
Eee des Problems her, nicht mehr ergeben.
sepr.
Franzoniche Krikik an Briands Pan=Europa.
EP. Paris, 8. September.
Pertinax unterzieht im Echo de Paris heute die Idee
Annds einer europäiſchen Staatenföderation, wie überhaupt die
ſien derzeitigen Genfer Verhandlungen einer Kritik, die nichts
Schärfe zu wünſchen übrig läßt und ſehr viel anders klingt
Evor zwei Tagen, wo derſelbe Journaliſt noch von den guten
ten Briands ſprach und von ſeinem realiſtiſchen Sinn. Ueber
Neutropäiſche Föderation ſchreibt Pertinax, Briand ſtürze ſich
ein Zuave ohne vorheriges Studium in dieſes Unternehmen.
Sſei ſogar wahrſcheinlich, daß nicht ein einziges Memorandum
ſüber im Quai d’Orſay ausgearbeitet worden ſei. Loucheur
an der Tat für den Augenblick das Hirn und die Gedanken=
hi
des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten, der ohne Kultur ſei,
deſſen ganzes Wiſſen einer vierzigjährigen Vertrautheit mit
As= und Parlamentsverſammlungen entſpringe. Loucheur aber
e nur eines: die anläßlich der Wirtſchaftskonferenz im Jahre
ſe Führung leide unter denſelben Mängeln wie die franzö=
England ſei ſicher noch nie von ſo mittelmäßigen Men=
R wie Macdonald und Henderſon regiert worden. Welche
nütigung für ein großes Reich, durch einen ſolchen anmaßen=
9 Schöntuer wie Macdonald vertreten zu ſein! Was Hender=
anlange
, ſo ſei er einer von denen, von denen man wohl oder
ſagen müſſe: Herr vergib ihnen, denn ſie wiſſen nicht, was
un. Der Schatzkanzler Snowden ſei dieſen armen Teufeln
9müber ein übermenſchliches Genie. Denn Briand, Mac=
Dt nichts verſtünden. Im allgemeinen, ſo ſchreibt Pertinax,
olgen Deutſchland, Italien und die meiſten Länder eine
ig nationale Politik. Die beiden großen Staaten aber, die
Hhauptnutznießer des Verſailler Vertrages ſeien, ließen alles
en, wie es lauſe. Wenn eine ſolche Bewegung noch lange
Dauere, würden die ſtärkſten, die freiſten und kräftigſten Staa=
Nutzen daraus ziehen.
Ariandſche Staatenförderation. Man dürfe ſich nicht verheim=
Für ſchreibt das Blatt, daß man, wenn man ſich auf ſo gefähr=
Ne, die Sache, der man dienen wolle, zu kompromittieren. Die
yiſation des Friedens ſei eine ſchwere und delikate Ange=

Lantwortungsbewußtſein.

Vom Tage.
Auf dem verkehrsreichen Pirnawehlen=Platz in Dresden fuhr
ein Kraftwagen in eine Gruppe von Volksſchülern,
die von ihrem Lehrer über den Platz geführt wurden. Vier Schulkin=
der
geriten unter den Wagen. Eins erlitt eine Gehirnerſchütterung.
Der Kraftwagenführer wurde feſtgenommen. Die Schuldfrage iſt noch
nicht geklärt.
Wie ein Pilſener tſchechiſches Blatt berichtet, hat die Regierung
den Lehrer Eduard Kriſtan in Albrechtsried bei Schüppen=
hofen
, einen reichsdeutſchen Staatsangehörigen
wegen angeblich tſchechenfeindlicher Agitation aus der Tſchechei
ausgewieſen.
Ein Omnibus, der zu einem Pferderennen nach Vincennes
fuhr, iſt mit einem anderen Auto zuſammengeſtoßen. Der
Omnibus ſtürzte um, und 15 Perſonen, die ſich darin befanden, wurden
verletzt, darunter vier ſchwer.
Bei Coney Fsland mußte ein Waſſerflugzeug infolge
Betriebsſtoffmangels niedergehen. Die Brandung ſchleuderte das
Flugzeug an den Strand, wo Tauſende von der Hitze Erholung ſuch=
ten
.
Zwei Badegäſte wurden getötet, fünf verletzt. Auch der Pilot
erlitt Verletzungen.
In ganz Braſilien wurde geſtern der Unabhängigkeits=
tag
feſtlich begangen. In Rio de Janeiro wurde eine große
Parade abgehalten. Der Präſident der Republik, ſämtliche Miniſter,
das diplomatiſche Korps und viele hohe Perſönlichkeiten ſowie eine
Abordnung eines im Hafen liegenden engliſchen Kriegsſchiffes wohn=
ten
der Parade bei.
Die portugieſiſche Regierung ſcheint mit allen Mitteln
ihre Stellung verteidigen zu wollen. Sie kündigt in einer
offiziöſen Note an, daß die Azoren künftighin als Aufenthaltsort für
ſolche Perſonen, die unter dem Vorwand, das Land zu verteidigen,
fortwährend Unruhen ſtiften, dienen würden.
Aus Charbin wird gemeldet, daß fünf ruſſiſche Militär=
flugzeuge
den Bahnhof von Pogranitſchnaia in
der Mandſchurei mit Bombenbeworfen hätten. 30 Per=
ſonen
ſeien getötet worden; der Bahnhof ſei ein einziger Trümmer=
haufen
.
Wie Reuter aus Mukden meldet, geben die chineſiſchen Behörden
bekannt, daß ſowietrufſiſche Streitkräfte am Freitag die
chineſiſche Verteidigungslinie im Diſtrikt von
Mandſchuli angegriffen hätten, die heftigen Widerſtand lei=
ſtete
. Der Kampf, ſo heißt es, dauerte den ganzen Tag an. Beide
Teile erlitten ſtarke Verluſte. Die Ruſſen wurden ſchließlich zurück=
geſchlagen
. Auch an der ſüdöſtlichen Grenze der Mandfchurei ſoll es
zu Kämpfen gekommen ſein.


Grenzmarkfeier in Polsdam.
Potsdam, 8. September.
Im Luſtgarten fand heute vormittag eine Tauſendjahrfeier
der Wiedereindeutſchung des urgermaniſchen Oſtens ſtatt, die ſich
zu einer großen Treuekundgebung für verlorenes deutſches Land
geſtaltete und an der viele Tauſende teilnahmen. Oberbürger=
meiſter
Rauſcher ſprach Worte der Begrüßung und der Begrün=
dung
der Feier. Die Feſtrede hielt Reichskanzler a. D. Dr.
Luther, der u. a. ausführte:
Oſtlands Schickſal iſt Deutſchlands Schickſal. Mit ſolchem
Wort ſoll und darf in keiner Weiſe die Bedeutung irgendeines
anderen Reichsteiles für das deutſche Geſamtſchickſal herabgeſetzt
werden. Aber daß die Koloniſation des Oſtens während eines
Jahrtauſends die deutſche Volksgeſchichte erfüllt, iſt lebendige
Gegenwart. Der preußiſche Staat als einzige deutſche Großmacht
hat ſeinen Urſprung im Oſten. Beim Umbau des Reiches, deſ=
ſen
Herannahen durch das Feuerwerk politiſcher Tageskämpfe
noch abgeblendet iſt, wird der Oſten ſich erneut als Wurzel deut=
ſcher
Tatkraft bewähren.
Politiſche Aufgabe eines Volkes iſt es, die ſchwachen Glieder
ſeines Staatskörpers zu entwickeln. Dieſe Forderung iſt, wenn
wir überhaupt aktive deutſche Politik treiben wollen, eine Selbſt=
verſtändlichkeit
. Ob ſie erfüllt wird, iſt die vielleicht höchſte ge=
ſchichtliche
Prüfung, die das deutſche Volk und ſeine Verfaſſung
zu beſtehen haben.
Kein Werk iſt wirklich getan, ſolange es nicht in richtiger
Art getan iſt. Dieſes Wort des amerikaniſchen Präſidentem Abra=
ham
Lincoln ſollte der eherne Mahnſpruch für alle Völker und
Staatsmänner ſein, die ſeit Verſgilles den Anſpruch erheben,
ein neues Europa aufzubauen. Was im Oſten gemacht worden
iſt, namentlich der unmögliche Korridor, dafür gibt es weder
Gründe der Geſchichte noch der Vernunft, noch der Gerechtigkeit.
Wer wirklich ein Europa will, das zum ehrlichen, das Wohl aller
Völker fördernden Wettbewerb mit anderen Erdteilen fähig
bleibt, muß es wagen, die beſſernde Hand an die Umlöſung des
Oſtens zu legen.
Die Rede Dr. Luthers wurde mit Begeiſterung aufgenom=
ausgearbeiteten
Reſolutionen retten. Aber auch die eng= men. Nach der Feier im Luſtgarten bildete ſich ein Feſtzug, der
ſich durch die mit Blumen und Fahnen geſchmückten Straßen der
Stadt bewegte. Im Geſellſchaftshaus Alter Fritz fand am
Nachmittag eine Saalfeier ſtatt.
Zwei Bombenerploſionen in Lemberg.
TU. Warſchau, 8. September.
Als der polniſche Handelsminiſter Kwiatkowſki am Samstag
gegen 15 Uhr im Auto von der Eröffnung der Lemberger Oſt=
ld
und Henderſon ſprächen von Dingen, von denen ſie über= meſſe zurückkehrte und durch die Poniatowſki=Straße fuhr, explo=
dierte
in den Händen eines auf dem Bürgerſteig ſtehenden jungen
Mannes ein Paket mit Sprengſtoff. Es handelt ſich um einen
ukrainiſchen Schüler. Die polniſche Preſſe glaubt, daß ein An=
ſchlag
auf den Handelsminiſter beabſichtigt war.
Kurz nach 21 Uhr wurde eine Bombe durch das offene Fen=
ſter
in das Direktionshüro der Lemberger Meſſe geworfen. Sie
explodierte in einem Raum neben der Kaſſe und richtete ſchwere
Auch der offiziöſe Temps hat heute ſtarke Bedenken gegen Verwüſtungen an, wobei die Hauptkaſſiererin ſchwere Verletzun=
gen
erlitt, während drei Beamte leicht verletzt wurden. Unter
den Beſuchern der Meſſe entſtand eine Panik. Die ſofort einge=
und ſo ſchlecht vorbereitete Experimente einlaſſe, Gefahr leitete Unterſuchung verlief ergebnislos, da der Täter unter dem
Schutz der Dunkelheit leicht entkommen konnte.
Weiter wird aus Lemberg berichtet, daß der dortige Stadt=
nHheit
. Sie verlange vor allem Zeit, Geduld und ein klares hauptmann ſich bei einem Autounfall beide Beine gebrochen hat
und ſeine Begleiter ſchwere Gehirnerſchütterungen davontrugen.

äk=
* Amerng zum haag.

Internationale Bank: die Völkerliga der Finanz. Herbert
Hoover, der Skeptiker.
Ein Fehlſchlag Youngs? Eine
Prophezeiung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A.G.4. New York, Ende Auguſt.
Joſeph. Cotton, Unterſekretär des Staats=Departements
(Auswärtigen Amtes) in Waſhington, erklärte kürzlich, die ameri=
kaniſche
Regierung ſtelle ſich nicht auf den Standpunkt, daß der
Young=Plan der Reparationszahlungen irgendeinem anderen
vorzuziehen ſei. Er gab ſich Mühe, den Preſſevertretern klar zu
machen, daß Amerika mit den von dem engliſchen Schatzkanzler
im Haag aufgeworfenen Fragen über die Verteilung der Repa=
rationsbeute
unter die Alliierten nicht das geringſte zu tun hat.
Offenbar wollte er der Oeffentlichkeit zu verſtehen geben, daß,
welchen Anteil die Herren Young, Morgan, Lamont und Perkins
auch an der Formulierung des neuen Planes gehabt haben
mögen, dieſer nicht als amerikaniſch und nicht als unab=
änderlich
angeſprochen werden dürfe.
Es hätte angeſichts der Coolidge=Mellon=Hoover=Politik
gegenüber dem geſamten Nachkriegs=Finanzproblem dieſer Aeuße=
rung
kaum bedurft, um der Welt klar zu machen, daß ſich
Waſhington lediglich für die in dem Young=
Plan vorgeſehene Internationale Bank inter=
eſſiert
. Für nichts anderes! Als die Herren Young,
Morgan uſw. vor einiger Zeit nach der Rückkehr aus Paris nach
Waſhington kamen, geſchah es nicht allein, um Präſident Hoover,
Staatsſekretär Stimſon und Schatzſekretär Mellon Bericht zu er=
ſtatten
über die Konferenz, ſondern mehr, um ihnen die Idee die=
ſer
Internationalen Bank zu verkaufen. Man weiß, daß ſie
einigermaßen enttäuſcht abzogen. Herr Young iſt fonſt ein aus=
gezeichneter
Verkäufer, aber Präſident Hoover ſcheint ein gur
Teil jener der Geſchäfts= und Reklamefachwelt ſo angenehmen
Eigenſchaft zu beſitzen, die man hier mit Verkaufs= Wider=
ſtand
ſo treffend bezeichnet. Und es ſcheint diesmal Herrn
Young nicht ſo ganz geglückt zu ſein, mit ſeiner Überredungskunſt
den Präſidenten zu gewinnen. Man erzählt ſich in Waſhington
eine Geſchichte, die Herr Young beſtätigen oder in Abrede ſtellen
könnte, wenn er wollte. Man erzählt ſich, er habe ſich die größte
Mühe gegeben, die Vorteile, die der amerikaniſchen
Landwirtſchaft aus dieſer Weltbank erwachſen.
müßten, ins rechte Licht zu rücken. Damals lag die
eben vom Kongreß angenommene Agrarvorlage auf dem Schreib=
tiſch
Herrn Hoovers und harrte ſeiner Unterſchrift. Young
glaubte offenbar, ſo heißt es, hier die Kerbe zu ſehen, in die er
einhauen müſſe. Aber offenbar ohne den erhofften Erfolg.
Warum? Wenn es irgend etwas gibt, was in Waſhington
ſtärkeren Argwohn hervorruft als alles andere, ſo ſind es An=
zeichenplötzlicherwachender
Sympathie in Wall=
ſtreet
für den Landwirt. Von dem Aberglauben, die
New Yorker Finanzwelt habe irgendwo im innerſten Herzen ein
warmes Plätzchen für den Landmann und ſehe ihn mit anderen
Augen an als etwa die Hausfrau die gemäſtete, ſchlachtreife
Gans, iſt man ſeit vielen, vielen Jahren abgekommen. Und die
in Waſhington umlaufende Geſchichte von einem gewiſſen Ver=
ſuch
, dieſen Köhlerglauben zu neuem Leben zu erwecken, endet
mit der Feſtſtellung, daß Präſident Hoover
nicht genügend beeindruckt geweſen ſei.
Hätte nicht ſoeben der Finanzausſchuß des Senats das wenig
erfreuliche Produkt ſeiner Zolltarifreviſion der Offentlichkeit über=
geben
, Waſhington beſchäftigte ſich noch weit mehr, als dies
ohnehin geſchieht, mit dieſer Weltbank des Young=Planes, einem
Projekt, das mindeſtens ebenſoviel politiſchen Zündſtoff enthält,
wie es nach Anſicht ſeiner Befürworter eine unfehlbare Arznei
zur Heilung der Gebrechen der Weltwirtſchaft ſein ſoll. Vielleicht
hat Herr Young Recht. Vielleicht würde auch die Landwirtſchaft
und alles andere aus den Geldgeſchäften dieſer Ueberbank Vor=
teil
ziehen. Aber es wäre doch etwas verfrüht, wollte man
heute ſchon einem Staatsoberhaupte zumuten, ihr vorbehaltlos
zuzuſtimmen. Vorläufig ſcheint nämlich kein Menſch ſich über die
Funktionen dieſer Weltbank klar zu ſein. Wäre ſie lediglich als
Clegringhaus gedacht, ſo gäbe es wohl kaum ſonderliche Schwie=
rigkeiten
, aber dann hätte Herr Owen Young ſich kaum ſolche
Mühe zu geben brauchen, die Herren Hoover, Stimſon und
Mellon von dem Segen, der daraus auch auf die Landwirtſchaft
niederträufeln werde, zu überzeugen. Offenbar geht der
Weltbankplan unendlich weiter. Aber wenn man er=
fährr
, daß ſogar ein Fachmann wie Carter Glaß, einer der Schöp=
fer
des Bundes=Reſerveſyſtems, offen zugibt, er wiſſe nicht, wie
weit, dann darf man es dem gewöhnlichen Laienverſtand, nicht
verargen, wenn ihm die Sache ſchleierhaft vorkommt und er im
Nebel ſeinen Weg ſucht.
Soweit aus der Umgebung des Präſidenten verlautet, behält
ſich Herr Hoover mangels der unerläßlichen Information jedes
Urteil über die Bank vor. Was er wiſſen will und was ihm
erſt die Zeit und die europäiſchen Entwicklungen zu ſagen ver=
mögen
, nicht aber die Herren Young, Morgan und Lamont
iſt, was für eine Bank dieſe Weltbank eigentlich
werden, mit welchen Machtbefugniſſen, welchen Privilegien
ſie ausgerüſtet ſein ſoll, welche Möglichkeiten zum Guten oder
Böſen ihr Betrieb bieten mag. Es mag ſich ergeben, daß natio=
nale
und Weltintereſſen, die Hoffnung auf das möglichſt reibungs=
loſe
Funktionieren der Weltwirtſchaftsmaſchine, auf Welt= Befrie=
dung
, die Errichtung einer ſolchen Bank als geboten erſcheinen
laſſen. Würde dies Herrn Hoover überzeugend bewieſen, ſo
würde er ſagen ſeine Freunde dem Lande vorſchlagen,
daß die Vereinigten Staaten ihren vollen Anteil an der amtlichen
Verantwortung übernähmen. Das heißt, er würde entweder
volle Beteiligung oder volle Enthaltung von
jeder Beteiligung empfehlen.
Wie immer dann die Entſcheidung lauten würde, ob für
oder gegen, jedenfalls würde damit ein für allemal Klarheit ge=
ſchaffen
. Zeigte ſich eine Neigung zum Mitmachen, dann aller=
dings
hätte die Welt ſo etwas wie eine Wiederholung der
Szenen zu erwarten, die ſich im Senat der Ver=
einigten
Staaten bei der Beratung anderer

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Seite 2

Montag, den 9 Lezt mbet 1929

internationaler Fragen Völkerbund Welt=
gericht
uſw. abſpielten. Gewiſſen politiſchen Gemü=
tern
graut jetzt ſchon bei dem bloßen Gedanken an dieſe Völ=
kerliga
der Finanz, und Waſhington wimmelt von Leu=
ten
, die darob in Fieberhitze geraten. Der Umſtand, daß der
Weltbankplan vorläufig nur in ſeinen Umriſſen vorhanden iſt,
daß ſeiner Verwirklichung ein langwieriger Meinungsaustauſch,
endloſe Beratungen und Unterhandlungen vorangehen müßten,
trägt nicht im mindeſten zur Abkühlung der Aufgeregten bei, die
mit Entſetzen an die unglücklichen Tage des Kampfes über die
Liga der Nationen zurückdenken.
Der Ausgang der Verhandlungen im Haag hat dieſe Be=
ſorgnis
nicht zerſtreut. Die durch Englands Forderungen ver=
anlaßte
Verzögerung der Konferenz hat der amerikaniſchen Preſſe
wenigſtens Zeit gegeben, ſich von ihrem Erſtaunen und Be=
fremden
über das Ultimatum des britiſchen Schatzkanzlers
einigermaßen zu erholen und wenigſtens zum Teil zu der Er=
kenntnis
zu kommen, daß heutige Zahlungswilligkeit
noch nicht eine Garantie der Zahlungswilligkeit
von morgen iſt.
Daß mnan hier von der Ueberzeugung durchdrungen iſt, daß
die Kartenhäuſer all dieſer auf der Zahlungswilligkeit zweier
kommender Generationen aufgebauten Dawes=Pläne, Young=
Pläne, Mellon=Berenger=Abkommen uſw. eines Tages von einem
kräftigen Wind umgeblaſen werden, ſprach vorgeſtern in einem
Prophezeiung überſchriebenen Leitartikel die New Yorker
World aus, in dem es u. a. heißt:
Die Dinge nehmen einen raſchen Verlauf in Europa, und
die von England angebahnte Bewegung wird faſt ſicher viel wei=
ter
reichende Folgen haben, als ſich jetzt abſehen läßt. Sie
enthüllt eine Geiſtesverfaſſung, die, baut man die darin kund=
gegebenen
Anzeichen vollſtändig aus, zu wichts anderem führen
kann als zur Untergrabung der ganzen kompli=
zierten
Struktur der Nachkriegszahlungen.
Dieſe Zahlungen die interalliierten Schulden=
tilgungsabkommen
, der Dawesplan, der Young=
plan
ſind groß angelegte Bauten der Vernunft, die auf dem
vernunftwidrigen Fundament der Annahme ruhen, daß ſich die
Völker bereitfinden werden, über zwei Generationen hinaus un=
produktive
politiſche Kriegsſchulden zu zahlen. Sie mangeln jeder
wirklichen Stabilität und werden früher oder ſpäter unvermeid=
lich
einſtürzen. Die von Herrn Snowden kundgegebene engliſche
Stimmung iſt darauf aus, das Kartenhaus umzuwerfen.
Schwierig wäre dies nicht. Eine kurze Zeitſpanne hin=
durch
etwas Ermutigung, und es wird ſich in Deutſchland eine
Regierung finden, der nicht an der Zahlung der ganzen Young=
Annuitäten gelegen iſt. Wenn und wann dies paſſiert, werden
auch die Franzoſen und die Italiener hinreichend gute Gründe
finden, warum ſie nicht ihre ganzen Kriegsſchulden an England
und Amerika zahlen ſollten. Und wenn und wann dies paſſiert,
wird es nicht ſo ſchwer halten, in England eine Labour= Regie=
rung
zu finden, die gute Gründe für die Neueröffnung der Frage
ſeiner Schuldentilgung an Amevika vorzubringen vermag.
All dies wird ſich nicht ſofort ereignen. Wahrſcheinlich aber
ereignet es ſich vor Ablauf der 62 Jahre. Sicher iſt, daß Herr
Snowden die Denkweiſe und Gemütsverfaſſung des neuen
Europas weit eher vertritt, als Herr Baldwin und Herr Briand.
Und es wird nicht lange dauern, bis er auf dem Kontinent
Nachahmer findet.

Aus der

4.

Darmſitadt, 9. September.

Einzelhandel und Zwiſchenhandelsprivileg.

Vom Landesverband des Heſſiſchem Einzelhandels wird uns ge=
ſchrieben
:
In einem Urteil AZ. 4 9/29 des Reichsfinanzhofs vom 8. Februar
1929 iſt feſtgeſtellt worden, daß ein Milchkleinhändler Umſatzſteuerfrei=
heit
hinſichtlich derjenigen Milchmenge genießt, die er auf Grund einer
allgemeinen, gegebenenfalls auch formloſen, Vorbeſtellung ſeiner feſten
Kundſchaft laufend ins Haus liefert. Ein weiteres Urteil des RFH.
A 892/28 vom 19. April 1929 ſtellt feſt, daß ein Sordimentsbuch=
händler
Umſatzſteuerfreiheit hinſichtlich ſolcher Buchabſätze genießt, die
er infolge Fehlens im Lager auf Beſtellung ſeiner Kunden hin von dem
Verleger bezogen hat, ſo daß die Bücher bereis verkauft waren, als
ſie beim Steuerpflichtigen eintrafen. Daß der Sortimenter die Bücher
hierbei kurze Zeit verwahrte, bis ſie vom Kunden abgeholt oder dieſe
durch einen Boten überbracht wurden, iſt für die Steuerbefreiung un=
ſchädlich
. Auch die Verteilung einer beim Sortimenter eintreffenden
Sendung auf mehrere Abnehmer überſchreitet nicht den Rahmen der
Beförderung.
Nach einer Preſſenotiz des Reichsverbandes des Deutſchen Groß=
und Ueberſeehandels e. V. ſoll es nicht richtig ſein, daß eine den vor=
ſtehenden
Tatbeſtänden in den gleichen oder in anderen Branchen des
Einzelhandels entſprechende Tätigkeit des Einzelhandels grundſätzlich
von der Umſatzſteuer freigeftellt ſei. Zu dieſer Behauptung bezieht
ich der genannte Verband auf den Popitzſchen Kommentar zum Umſatz=
ſteuergeſetz
, auf Ausführungen des Herrn Senatspräſidenten Dr. Kloß
am Reichsfinanzhof und auf die Haltung der Reichsfinanzverwaltung.
Demgegenüber ſtellen wir feſt:
Der Kommentar des Herrn Staatsſekretäus Popitz ſagt auf
Seite 704 vollkommen eindeutig:
Die Bezeichnung des aus der ſteuerpflichtigen Umſatzkette heraus=
genommenen
Gliedes es können auch mehrere Glieder ſein als
Zwiſchenhändler geht fehl: es wird kein Zwiſchenhandeisprivileg auf=
geſtellt
. Der Zwiſchenhandel ſetzt begrifflich voraus, daß jemand ein=
kauft
, um ohne Bearbeitung oder Verarbeitung zu verkaufen, und daß
er nicht unmittelbar an den Verbraucher, alſo im Kleinhandel abſetzt:
Zwiſchenhandel iſt alſo dasſelbe wie Großhandel (im Gegenſatz zur
Fabrikation und zum Kleinhandel). Beide Vorausſetzungen decken ſich
mit denen des § 7. Der in § 7 von der Steuer Befreite braucht gar
nicht Großhändler zu ſein, auch der Kleinhändler, der ſeinem Kunden
eine Sache verkauft, die er nicht im Laden hat, von der er aber die
Abbildung im Katalog vorzeigen kann, und die er dann vom Fabrikan=
ten
oder Groſſiſten an den Kunden ſenden läßt, fällt unter § 7
Herr Senatspräſident Dr. Kloß hat bei ſeiner erläuternden Be=
handlung
des § 7 UStG. eindeutig erklärt:
Wer iſt nun begünſtigt? Der Zwiſchenhändler, und zwar iſt
nicht nur der Großhändler, ſondern auch der Kleinhändler, wenn er
nur die Ware weiterverkauft, des Privilegs teiſhaftig. Er muß ſie nicht,
wie es bei der Einfuhr eine Rolle ſpielt, an Wiederverkäufer abſetzen,
ſondern er kann auch an Verbraucher verkaufen. Man meint oft, das
Privileg gelte nur für den Großhandel. Das iſt nicht der Fall. In
Wirklichkeit trifft es auch
großer Bedeutung ſein wirh.. inhandels wenn das auch nicht Dois
Dieſe Feſtſtellung bezüglich des Einzelhandels hat, Herr Dr. Kloſ
mehrfach vorgenommen. Die vom Großhandel zitierte, anderslautende
Aeußerung des Herrn Dr. Kloß anläßlich eines Vortrags hat nach un=
ſerer
Auffaſſung keine grundſätzliche Bedeutung. Sie gilt vielmehr
nur für einen in ſeinem Vortrage geſchilderten angenommenen
Fall einer rechtlich nicht haltbaren Bezugnahme auf § 7, die aus der
Diskuſſion vollſtändig auszuſcheiden iſt.
3. Weder Dr. Popitz noch Dr. Kloß können alſo als Kronzeugen da=

Nummer 250
Einweihung des Spoekplaßes der Turt

ſ
Beiengaft Bärmktadt 1o45.

* Am. Nun iſt auch die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 in
Reihe der Vereinigungen getreten, die über einen ſchmucken, geräum:i=
und zweckmäßigen Sportplatz in unmittelbarer Nähe der Stadt
fügen. In dem geſtern an dieſer Stelle im Darmſtädter Tagblatt.
ſchienenen Artikel Zur Vorgeſchichte des Sportplatzes der 2r

geſellſchaft an der Kranichſteiner Straße iſt dieſe Vorgeſhichte
gehend gewürdigt und dargelegt worden, welche mannigfachen Schzz
rigkeiten in jahrelangem Mühen zu überwinden waren, bis nun .
ich am geſtrigen Sonntag nachmittag der ſchöne, an der Kram
ſteiner Straße gelegene Sportplatz feierlich übergeben und eingen
werden konnte. Der Veranſtaltung voraus ging ein Werbez=

der ſich von dem Turnhaus der Turngeſellſchaft in der Diebu
Straße aus in Bewegung ſetzte und durch die Heinheimer= und Kram
ſteiner Straße zum neuen Sportplatz führte. An dem ſtattlrd
Werbezug, in dem die Fahnen der Darmſtädter Turnerſchaft m in
führt wurden, beieiligten ſich an 500 Turner und Turnerinnen
Altersſtufen.
Die eigentliche Feſtfolge begonn mit dem ſtattlichen Aufmarſch ſ6
aktiven Mitglieder der Turngeſellſchaft 1875. Der weitgrſpannte P,ſaiße
den zahlreiche Fahnen ſchmückten, iſt geſchickt in das anſteigende
lände, das viele Zuſchauer aufnehmen kann, eingefügt, iſt weit ge
von der Straße abgelegen und macht mit dem ihn umgebenden (
U
und der hochragenden Pappelreihe einen anheimelnden Eindruck.
Die Turnerſingmannſchaft (Leiter Herr Meyer) ſang mit ſcht
Zunn
und klarem Ausdruck einen Begrüßungschor. Dann begrüßte
Roth für das Amt für Leibesübungen die ſehr zahlreich Erſchien
und feierte den herrlichen Platz, der aus Schutt und Sumpf entſta
Da

iſt. Der Werdegang dieſes Platzes iſt ein Symbol für den Werdesn
des deutſchen Volkes. Unſer deutſches Volk brauche Licht, Luft mnuund
Ar
Sonne, in der insbeſondere unſere Jugend ſich tummeln ſoll, um ru
Kraft zu gewinnen für das Leben. Den Leibesübungen der Deut FWZe
Turnerſchaft ſoll dieſe Stätte gewidmet ſein, hier ſoll eine Stu
rIs,
entſtehen, die nicht beſonderen Zwecken, ſondern den deutſchen A
ſchen dienen ſoll. Dank gebührt der Stadtverwaltung und allen,
an dieſem Werk mitgeholfen haben. Das Ziel, das ſich die Deu
gehle
Turnerſchaft geſteckt habe, möge auch hier ſeiner Erfüllung e
gehen. Für den Herrn Oberbürgermeiſter ſprach Herr Profeſo
2
Kalbfleiſch herzliche Worte der Begrüßung und drückte die Freut
A
der Stadtverwaltung darüber aus, daß es möglich geworden ſei,
Are
Turngeſellſchaft dieſen Platz zu übergeben. Die Turngeſellſchaft wie
wachſen, blühen und gedeihen! Herr Schulrat Haſſinger ſp
für das Kultusminiſterium herzliche Glückwünſche aus mit der H
nung, daß die Turngeſellſchaft im bisherigen Geiſte weiter arben
möge an der Jugend. Für die Darmſtädter Turnerſchaft ſprach S
Rechtsanwalt Kalbhenn und wünſchte der Turngeſellſchaft, daß
eg immer weiter aufwärts führen möge! Der 1. Sprecher
zie
Turngeſellſchaft, Herr Lehmann, dankte für alle Glückwünſche
füihrur
insbeſondere der Stadtverwaltung. Das kühle und unfreundliche Ac
ter hatte unterdeſſen aufgehellt und ein ſonniger, feſtlich=blauer Snock,
mel ſtrahlte über dem Ganzen, als die turneriſchen Vorführurz,
unter der Leitung des Turnwartes Herrn Riebel begannen. Ume/ Beide
deſſen hatten ſich über 1000 Zuſchauer eingefunden. Die Vorführun
Körperſchule aller aktiven Teilnehmer, Riegenvrnen aller Abe
lungen und die Staffelläufe, boten das bekannte, ſportlich ſtraffe
bewegte, aber immer wieder feſſelnde Bild. Reck= und Barrentury

Folgenſchwerer Hauseinſturz in Reapel.

Rom, 8. Septemlber.
In Neapel ereignete ſich am Samstag ein folgenſchwerer
Hauseinſturz, wobei, ſoweit bisher feſtſteht, ſechs Perſonen ge=
tötet
und 20 mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden.
Der Unfall ereignete ſich in einem der bevölkertſten Viertel
Neapels in einem zweiſtöckigen Hauſe. Glücklicherweiſe war der
zweite Stock unbewohnt, da das Haus als baufällig bekannt war,
Trotz wiederholter Vorſtellungen der Mieter haben ſich aber die
Hausbeſitzer um den Zuſtand des Gebäudes nicht bekümmert.
Samstag nachmittag gaben nun die Außenmauern nach und ver=
urſachten
den Einſturz des Daches, wodurch die Decken und Fuß=
böden
des zweiten und erſten Stockes eingeſchlagen wurden,
Sämtliche Perſonen, meiſt Arbeiterinnen, die ſich in den Werk=
ſtätten
befanden, wurden unter den Trümmern begraben. Die
Rettungsarbeiten wurden unter der perſönlichen Leitung des
Befehlshabers des Neapolitaner Armeekorps, ſofort von Feuer=
wehr
, Militär und Miliz in Angriff genommen, konnten aber
nur langſam vonſtatten gehen. Die erſten Leichen wurden erſt
gegen 23 Uhr beim Licht von Scheinwerfern unter den Trümmern
hervorgeholt. Von den Verwundeten ſchweben mehrere in
Lebensgefahr. Außerdem werden einige Perſonen noch vermißt.
Die erſte Tote, eine 18jährige Arbeiterin, wurde von ihrem beim
Rettungswerk als Feuerwehrmann beteiligten Vater geborgen.
Bei den Rettungsarbeiten wurden zwei fasciſtiſche Milizſoldaten
durch herabſtürzende Balken verletzt und mußten ins Kranken=
haus
geſchafft werden.

geben, d. h., hat ein Einzelhändler auf Grund feſter Vorbeſtellung des
Kunden einen beſtimmten konkreten Gegenſtand nur zum Zwecke d
Beförderung an den Kunden im Rahwen des im § 7 UStG. voraus=
geſetzten
Umſatzgeſchäftes in unmittelbaren Beſitz erhalten, ſo iſt nach
unſever Auffaſſung die Umſatzſteuerbefreiung des Einzelhändlers in
derartigen Fällen genau ſo gegeben, wie ſie für die Unternehmer an=
derer
Verufszweige ebenfalls beſteht.
Auch wir empfehlen dem Einzelhandel, ſich auf wenig vorſichtige
Darſtellungen des vorkiegenden Problems nicht einzulaſſen. Es wird
vielmehr unter Berückſichtigung der Tatſache, daß die Rechtſprechung
des RFH. zum § 7 UStG. noch nicht abgeſchloſſen iſt, zweckmäßig ſein,
zur Vermeidung jeglicher Mißgriffe und zu weitgehender Folgerungen
aus den eingangs angegebenen Urteilen den Rat der Intereſſenvey=
bände
des Einzelhandels einzuholen, die zur Aufklärung des Sach=
verhalts
in der Lage ſind.

Fauſtball und Rhönrad, Medizinball, Pferdturnen, Bodenſpiele,
lenſchwingen und Kinderſpiele waren Teilbilder des überaus bewege
großen Ganzen. Am Vormittag hatten auf dem neuen Platz ber/
zwei Handball=Freundſchaftsſpiele ſtattgefunden. Erg.
niſſe: 1. Jugend Turngemeinde 1846 Jugend Turngeſellſchaft
:1; 2. zweite Mannſchaft Turngemeinde 1846 zweite Mannſc
Turngeſellſchaft 1875 6:1. Nach den Staffelläufen des Nachmitt
fand ein Handballſpiel zwiſchen der Städte=Mannſchaft der Da
ſtädter Turnerſchaft und der Gau=Auswahlmannſchaft Main=Rh
Gau D. T. ſtatt, das voll intereſſanter Momente war und reibung=
verlief
. Gut und ſicher in ſeinen Entſcheidungen der Schiedsrich
Geibel=Pfungſtadt. Ergebnis 5:5.
In der Handballpauſe f
ein 3000=Meter=Lauf ſtatt. Erſter Fornoff.
Nach Schluß der Feſtfolge bewegte ſich der Werbezug wieder
ſchloſſen zum Heim der Turngeſellſchaft in der Dieburger Straße,
der bedeutſame Tag mit einem gemütlichen Beiſammenſein im Gau
einen harmoniſchen Ausklang fand.
Der Landbund hat an die Regierung folgende Anfrage gerich
Seit das Schwelwerk Trais=Horloff in Betrieb genommen iſt, iſt du
die Abwäſſer desſelben eine derartige Verunreinigung der Horloff
getreten, daß kein Fiſch mehr in derſelben lebt, daß kein Vieh mi
mit dem Waſſer getränkt werden, und daß man nicht ein Stück Vieh
das Waſſer treiben kann. Das Bachwaſſer iſt zu keinerlei Zweu

der die
A
Den letzt
M

Arien=Abend Tibaldi im Kleinen Haus. Franz Tibaldi lyri=
ſcher
Bariton des Heſſiſchen Landestheaters, gibt unter Begleitung
von Erwin Palm am 23. September im Kleinen Haus einen eigenen
Arien=Abend. Karten für dieſe Veranſtaltung ſind an der Tageskaſſe
des Kleinen Hauſes und bei der Konzertdirektvon Heß, Eliſabethen=
ſtraße
, zum Preiſe von 1 bis 3 Mk. erhältlich.

mehr zu verwenden. Außerdem verbreitet die Horloff durch die
wäſſer, die von dem Schwelwerk in dieſelbe geleitet werden, einen auf
artigen Geſtank, daß man zeitweiſe ſich kaum in der Nähe aufhale
kann. Wir fragen an: Sind der Regierung dieſe Zuſtände bekans
und was gedenkt ſie zu deren Abhilfe zu tun?

Ai
Lofgle Berauftallaagen.

Karmelitergeiſt
F
G
AB

Teliſſ.
Mugk.,1 Nelk.e, 6 Bitrou. /2,00 Waſſ
Nolm.=Sel.

Bc bei Rheuma,
HINA Sschias, Heren=n
ſchuß, Nerven= und Erkältungs=S
ſchmerzen. In Apotheken und s
Drogerien erhältlich. v 5 n u ß

Die Herunter erſthsinender Notiyen ſind aueſchärdiich als Hinmeife auf Krseinen Mscked
in keinem Fade irgendwie ais Beſprechung oder Kriſft.

Im Wiener Kronenbräu=Keller findet mor
Dienstag großes Extra=Konzert des Harmonie=Orcheſters unter Leik m
ſeines Dirigenten Louis Kümmel ſtatt. Das Programm bringt St
mungsmuſik vornehmen Charakters, Soloeinlagen für Cornet Pi
und Poſaune ſowie acht Wiener Märſche. (Siehe Anzeige.)

Hefſiſches Landestheaker.

Großes Haus. Sonntag, den 8. September.

Feſtkonzeri des Landestheakerorcheſters.

Mit einem Sinfoniekonzert in C=Moll wurde am Sonntag
vormittag die neue Spielzeit feſtlich eröffnet. Trotzdem zwei der
bedeutendſten Sinfonien unſerer Literatur vorzüglich aufgeführ=
wurden
, die C=Moll=Sinfonien von Brahms und Beethoven, die
beide bei dem Publikum überaus beliebt ſind, war das Haus
nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Vormittagskonzerte ſind nun
einmal in Darmſtadt nicht ſonderlich beliebt, und beſonders in
der guten Jahreszeit werden ſie ſtark vernachläſſigt. Der ſchlechte
Beſuch beeinträchtigte nicht die Wiedergabe der wundervollen
Werke, bei der ſich das Orcheſter nach der Ferienruhe ganz aus=
gezeichnet
bewährte. In herrlichem Klang, ausgezeichneter rhyth=
miſcher
Genauigkeit und voller künſtleriſcher Hingabe erſtanden
die beiden oft gehörten Sinfonien, von Herrn Generalmuſikdirek=
tor
Dr. Böhm temperamentvoll und umſichtig geleitet. So
ſchien uns der Eindruck der erſten Brahms=Sinfonie heute be=
deutend
ſtärker als im vergangenen Winter, da manches ſtraffer
konzentriert wurde. Ganz beſonders groß baute ſich der mächtige
Schlußſatz auf, wie auch Böhm Beethovens Fünfte mächtig bis
zum Schluß hin ſteigerte. Seine Freude am Verweilen ſprach
ſich wohl etwas ſtark im erſten Satz aus, bei dem Beethoven ein
ſehr lebhaftes Metronomzeichen vorſchreibt. Deſſenungeachtet
erfreut und begeiſtert Böhms überaus natürliches, von jeder
Uebertreibung und jedem Effekt freies Muſizieren ſtets wieder
von neuem, da in der jüngeren Dirigentengeneration ſolche
Eigenſchaften überaus ſelten ſind. Dieſem Empfinden gaben
die Hörer Ausdruck, als ſie nach beiden Werken Böhm und das
ausgezeichnete Landestheaterorcheſter ſtürmiſch feierten. F. N.

Großes Haus. Sonntag, den 8. September.

Maß für Maß.

Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Maß für Maß hatte früher keine gute Preſſe.
Es dauerte faſt zwei Jahrhunderte, bis das Luſtſpiel zum
erſtenmal auf der deutſchen Bühne erſchien: 1777 in Hamburg
unter Friedrich Ludwig Schröder. In den beiden erſten Dritteln
des vorigen Jahrhunderts verſchwand es wieder vollſtändig.
Wilhelm Oechelhäuſer nahm Shakeſpeares ethiſch anſtößigſtes

Stück in die große Reihe ſeiner Bearbeitungen nicht auf. Edward
Dowden, der Profeſſor der engliſchen Literatur in Dublin, be=
zeichnete
es in ſeinem vielverbreiteten Primer als eines der
düſterſten und peinlichſten Luſtſpiele des Dichters.
Die neuere Zeit iſt der Beurteilung günſtiger. Sie läßt
die moraliſche Betrachtung der Einzelheiten der Handlung zu=
rücktreten
. Sie nimmt die gewagte Unterſchiebung der falſchen
Geliebten in der Liebesnacht des ſtellvertretenden Herzogs in
Kauf gegenüber den glänzenden Vorzügen der Dichtung.
Mit Recht! Die ſpieleriſch reiche Fülle der Geſtalten, der
dramatiſche Aufbau der Szenen, ihre dichteriſche Beſchwingtheit,
der ſtarke menſchliche Gehalt der Gnadenbitte, die herrliche Ge=
ſtalt
der Iſabella, ſie ſind ſo wundervolle Ausflüſſe von
Shakeſpeares dichteriſcher Perſönlichkeit, daß man die Schwächen
einer läſſigeren Stunde gern überſieht.
Will man das ſelten geſpielte Stück der Bühne gewinnen,
ſo ſoll man ſeine lichten Seiten betonen, ſoll ihnen plaſtiſche
Geſtalt geben. Nicht aus moraliſchen Gründen, ſondern weil
in ihnen der Reiz der Dichtung liegt, weil aus ihnen Shake=
ſpeare
in erſter Linie ſpricht!
Renato Mordo ließ alle Mittel der Bühnentechnik ſpielen.
Aber er gab mehr Dreigroſchen=Oper als Shake=
ſpeare
! Wohl gab es mancherlei zu ſchauen. Man ſah das
Freudenhaus der Frau Ueberley, nicht einmal, ſondern zweimal
mit ſeinen Dirnen und Burſchen. Man ſah ein Gefängnis mit
klirrenden Geſtängen, mit auf= und niederſauſenden Käfigen, in
drückender Düſterkeit mehrere Szenen hindurch. Unter der ver=
wirrenden
Wucht all' dieſes Beiwerks, in der ſich Mordos tech=
niſches
Geſchick auslebte, trat der weſentliche menſchliche Ge=
halt
der Dichtung zurück. Jſabellas Gnaden=Bitte ſo reich
an dichteriſcher Schönheit und weltenſchaulichem Gehalt! blieb
faſt ungehört. Die Schlußſzene, von den Einzelnen eindringlich
geſpielt, entbehrte der Reſonanz des Volkes und hiermit des
Widerklanges der Weite und Größe ihrer Anſchauung.
Im Rahmen dieſer Einſchränkungen, zu denen die Freude
an Shakeſpeare und die Treue zu Shakeſpeare zwingt, gab es
chöne ſchauſpieleriſche Leiſtungen.
Da mit Schluß der vorigen Spielzeit eine ganze Reihe wert=
voller
Kräfte ausgeſchieden iſt, muß das Enſemble wieder neu
aufgebaut werden. Mehrere neue Kräfte ſtellten ſich vor.
Inge Conradi, ſeither am Stadttheater Freiburg tätig
und beliebt, zeigte als Iſabella eine ſchöne, ſtarke Begabung
für gerade, nicht komplizierte Naturen. Geſund, ehrlich in den
Mitteln, nicht nervös. Feſſelnd im dramatiſchen Ausbruch.
Siegfried Nürnberger war, wenn die Erinnerung nicht
täuſcht, ſchon früher in Darmſtadt, dann am Neuen Theater in

Frankfurt und wohl auch in Berlin. Er iſt mehr Charakterſ4
ler als Liebhaber und daher für den Claudio zu ſchwer. Ve
leicht findet er in anderen Rollen geeignetere Verwendung.
Der Umkreis der Begabung von Franz Pfaudler 1
Lotte Mosbacher läßt ſich erſt nach größeren Rollen beſtimn!
Dem echten Herzog gab Carl Ebert eine liebenswürOl
und überlegene Menſchlichkeit; ſeinen ſtrauchelnden Vertrd
zeichnete Bernh. Minetti mit ſcharfen, intereſſanten Strickſ
Möchten alle Staatsräte ſo klug, klar und weiſe ſein
Kurt Weſtermann, alle Wüſtlinge ſo blöd=liebenswürſ
wie Werner Hinz! Originelle Typen kleineren Formt
waren Maletzki Baumeiſter, Keßler und Gallk
ger ſowie Frau Käthe Gothe.
Die Bühnenbilder von Lothar Schenck von Trapp z‟
die muſikaliſche Begleitung von C. M. Zwißler waren=?
Regie angepaßt.

* Milchflaſchendämmerung in Amerika. Wer würde ſie nh
kennen, dieſen wichtigen Beſtandteil des täglichen Lebens,
Tag für Tag vor der Wohnungstür ſtolzierende, etwas plundd
Milchflaſche? Ihre Zeit iſt nunmehr abgelaufen; nichts dar 7
ewig auf dieſer Welt. Die Milchflaſche wird demnächſt Ei
ſchwinden müſſen und ihren Platz der Milchtüte aus ſinnr e
präpariertem Papier übergeben. Die Neuerung führte die grö!
Milchverſorgungsfirma von New York, die Sheffield Far
Company, als erſte ein, die tagtäglich nicht weniger als 850 Td
ſend Liter Milch umſetzt. Die Papierflaſche ſoll ſich in kur
Zeit ſo famos bewährt haben, daß ſie heute bereits in viern!!
hunderttauſend Fällen das bekannte Glasgefäß erſetzt. Sie ſr
wie etwa ein Schornſtein eines Dampfers aus, iſt mit ei
Schere zu öffnen und kann jederzeit ſo zugemacht werden, daß
Inhalt auch dann nicht verloren geht, wenn ſie umkippen ſor
Sie erhält (zumindeſt in der Theorie) die Milch volle fünf Woc.
hindurch friſch. Das kommt daher, daß die Papierflaſche
einer anderen Temperatur gefüllt werden kann als ihre glaſe.
Vorgängerin. Die Herſtellung der neuen Milchbehälter geſche
auf hygieniſch einwandfreiem maſchinellen Wege; ſie kommen
keinerlei Berührung mit menſchlichen Händen. Die Herſtellt?
koſtet heute annähernd dreiviertel Cent, nach der vollkommer
Ausſchaltung der Glasflaſchen wird ſie aber nur noch ein ſech F.
Cent betragen. Die Glasgefäße waren weit teuerer; ihr P‟
ſtellungspreis belief ſich auf runde viereinhalb Cent! Ueberd
erlebte (wenn man den Statiſtikern glauben kann) keine Flar
mehr als durchſchnitlich achtzehn Lieferungen. Da zerbrach
oder wurde einfach von der Hausfrau für andere Zwe
gebraucht.

[ ][  ][ ]

Tummer 250

Monfag, den 9. Ceptember 1929

Seite 3.

Paploerſammtang der sicht uns Baſſerfachbeamten

Landesverein

Fachlicher Teil.

Am. Herr Brix=Köln, der Vorſitzende des Landesvereins Weſt,
frete den weiteren, fachlichen Teil der Hauptverſammlung am
Ezutag vormittag im Saalbau mit herzlichen, den Ehrengäſten ge=
mneten
Begrüßungsworten. Erſchienen waren u. a. Herr Bürger=
nier
Ritzert=Darmſtadt, Herr Senator Nohl, Vorſitzender der
gedrverkerkammer, Herr Generaldirektor Acker=Münchem=Gladbach,
Bürgermeiſter Neumann=Rüdesheim und Herr Bürgermeiſter
Ayer=Johannisberg. Der Redner wies ferner auf die bisherigen
gaungen des Verbandes, auch auf organiſatoriſchem Gebiete, wie der
s=lekaſſe, hin und feierte die erſprießliche Zuſammenarbeit mit dem
adrverk. Füir die Stadt Darmſtadt nahm Herr Bürgermeiſter Ritzert
Vort und betonte, daß heutzutage, wo die Tcchnik im Mittelpunkt
gbffentlichen Lebens ſtehe, es der Stadtverwaltung zur beſonderen
Fude gereiche, einen techniſhen Verband in Darmſtadts Mauern zu
brüßen. Darmſtadt werde immer mehr zum begehrten Tagungsort,
die ſtillen Schönheiten der Stadt fänden in zunehmendem Maße
ütea ll Beachtung.
Den erſten Vortrag hatte Herr Ingenieur Heck von der Firma
Nob Nohl übernommen, der über das Thema Neuzeitliche
gunnenbohrung ſprach. Herr Heck ſchilderte die Unterſchiede
nichen dem Schachtbrunnen und dem Filterbrunnen, der dem erſteren
mhygieniſcher Beziehung weit überlegen iſt. Der Redner gab dann
Ueberſicht über die Entſtehung und die dauernde Weiterentwick=
lux
des Darmſtädter Waſſerwerks und über die bei der Brunnenher=
ſeung
angewandten Methoden, wie überhaupt über die Entwicklung
Filtertechuik. Zahlreiche Lichtbilder ergänzten den inſtruktiven
Atrag.
Den zweiten Vortrag hielt Herr Nuß, Direktor des Darmſtädter
gewerks, über Neuzeitliche Gaswerbung‟. Den ſeſſeln=
v
Ausführungen des Vortragenden entnehmen wir folgende Leit=
vernken
: Das Gasfach iſt in einer Periode der Umſtellung begriffen,
du ſo weittragend iſt wie nie zuvor. Dem Außendienſt kommt eine
geßzere Bedeutung zu wie früher. Der Gaspreis (Grundgebühr und
Siffeltarif bzw. Wohnungstarif) hat eine Entwicklung genommen, die
ſt bekämpft wurde, nun aber wohl faſt allgemein als richtig aner=
ſunt
wurde. Soziale Rückfi hten müſſen hier weichen gegenüber den
uöeren ſozialen Leiſtungen, die die ja auch auf die Ueberſchüiſſe de
gewerke angewieſenen Stadtverwaltungen zu erfüllen haben. Neben
kaufmänniſchen Maßnahmen ſind auch techniſche Maßnahmen geirof=
worden
, um den Gasverbrauch zu heben. Dies iſt in erheblichem
Aße gelungen. Die Gaswerbung iſt vielfältig, allgemein für die
ieshaltungen, ſpeziell für Sonderzwecke (Induſtrie uſw.). Nebenher
eine ebenſo vielfältige Reklame. Der Nedner, der auch über die
Fführung von Raumheizungen ſich eingehend verbreitete, führte zahl=
riye
, überſichtliche Tabellen im Lichtbild vor und zeigte auch einige
iſrnachmen von Fehl=Inſtallationen.
Beiden Vortragenden dankte lebhafter Beifall. Nach einer kurzen
ſrhſtückspauſe ſprach Herr Dipl.=Ing. Trachmann=Darmſtadt
mue Lichtbildern) über Elektriſche Reinigung des Gaſes.
ſich einem geſchichtlichen Ueberblick ſtreifte der Redwer die phyſikaliſchen
indlagen der Elektro=Filterung und machte die elektriſche Wirkungs=
wſe
hierbei klar. Feuchtigkeit und Temperatur des Gaſes müſſen bei
Anordnungen berückſichtigt werden. Nach dem Abriß über die
uentlichen Beſtandteile einer Filteranlage ſprach der Vortragende noch
ihr die Hauptamwendungsgebiete der elektriſchen Filterung, ſo beſon=
3 in Gasanſtalten, in der Zement=, Gips=, Kalk= und Ton=Induſtrie,
iener in Brikettfabriken und Metallhütten, wo erhebliche Metall= Staub=
miimgen
zurückgewonnen werden können.
Den letzten Vortrag, Städte= und Gemeinde= Kläran=
ſyen
, hielt Herr Ober=Ing. Preuß=Wiesbaden von der Deutſchen
Aväſſerreinigungsgeſellſchaft ebenda. Nach dem Vortragenden iſt zu
rſcheiden zwiſchen der Klärung von Avwäſſern der Städte und
neinden, der Einzelhaushalte und der Klärung und Rückgewinnung
Induſtrieanlagen. Zu dem Vortrag wurde ein Film vorgeführt,
neben ausgezeichneten Trickfilmbildern die Kläranlagen der Städte
werin und Potsdam wiedergab, ſowie induſtrielle Kläranlagen, die
der Rückgewinnung aus den Abfallſtoffen willen von beſonderer

Vedeutung ſind. Auch dieſen beiden Vortragenden dankten die Zuhörer
herzlich.
Auch Herr Brix dankte allen Herren Vortragenden für ihre Mühe=
waltung
und die von ihnen gebrachten vielſeitigen Anvegungen
Während der fachlichen Vorträge, die, wie der ſtarke Beſuch aus
Darmſtadt ſelbſt zeigte, auch ſonſt lebhaftes Intereſſe in weiteren Krei=
ſen
fanden, beſichtigten die Damen der Tagungsteilnehmer das Schloß=
muſeum
, an deſſen Beſuch ſich ein gemeinſames Frühſtüick im Herrngau=
ten
anſchloß. Von den
ſonſtigen Veranſtaltungen
am geſtrigen Sonntag ſeien das gemeinſame Mittageſſen im Saalbau
erwvähnt, das lebhaften Anklang fand, und das abendliche Feſtkonzert
mit Tanz, ebenfalls im Saalbau, das allgemein zugänglich war und
einen ſchönen Verlauf nahm. Das Stadtorcheſter unter Herrn Schlupp
konzertierte hierbei in gewohnter erfolgreicher Weiſe. Am heutigen
Montag werden am Vormittag das Gaswerk und verſchiedene größere
Firmen in Darmſtadt beſucht, ſo die Maſchinenfabrik Schenck, die
Herdfabrik Gebr. Roeder und (nur für. Damen) die Feinſteingut=
fabrik
Max Rösler A.=G. Der Montag=Nachmittag iſt Ausflügen
an die ſchöne Bergſtraße und in den romantiſchen Odenwald gewidmet.
So hat die geſamte Tagung des Landesvereins Weſt der Deutſchen
Licht= und Waſſerfachbeamten in ihrer glücklichen Miſchung zwiſchen
ernſten, der Arbeit gewidmeten, und frohen, der Geſelligkeit gewid=
meten
Stunden einen Verlauf genommen, der, wie dies im Verlauf der
Hauptverſammlung von verſchiedenen Seiten mit Recht betont wurde,
allen Teilnehmern in ſchönſter Erinnerung bleiben wird. Auf Wieder=
ſehen
in Darmſtadt bei der nächſten Tagung!

Elternabend der Dieſterwegſchule. Die Knabenabteilung der
Dieſterwegſchule hatte die Eltern der Schüler der Oberklaſſen zu einem
Lichtbildervortrag über Was iſt des Deutſchen Vaterland? am Mitt=
ſpoch
, dem 28. Auguſt, eingeladen. Zahlreiche Eltern waren dieſer Ein=
ladung
gefolgt. Herr Rektor Link begrüßte die Erſchienenen und gab
bekannt, daß geplant ſei, im Laufe des Winters noch mehrere Eltern=
abende
ſtattfinden zu laſſen. Er bat ſchon jetzt die Anweſenden, recht
zahlreich zu dieſen Veranſtaltungen zu erſcheinen, damit die Beziehun=
gen
zwiſchen Elternhaus und Schule immer feſter und inniger werden.
Nachdem die Klaſſe la unter Leitung des Herrn Rektors Link in durch=
aus
wirkungsvoller Weiſe einen Sprechthor vorgetragen hatte, wurde
in 30 Lichtbildern den Zuhörern gezeigt, wie unſer Vaterland ward
und wie es heute iſt. In ſehr treffender Weiſe wurden die wichtigſten
Begebenheiten aus der deutſchen Freiheits= und Einigungsbewegung
bildlich dargeſtellt und das deutſche Vaterland in ſeinen ſchönſten und
charakteriſtiſchſten Teilen gezeigt. Die Bilder wurden durch einen Vor=
trag
, in dem in ſehr geſchickter Weiſe immer wieder auf die Bedeutung
des Verfaſſungstages hingewieſen wurde, näher beſchrieben. Die
Reichszentrale für Heimatdienſt hat ſich durch die Schaffung dieſer
Lichtbilderſerie ein großes Verdienſt erworben. Möge dieſer Abend
dazu beigetragen haben, das Vand zwiſchen Schule und Elternhaus
feſter zu knüpfen.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 7. September
1929 für ein Pfund bzw. Stück in Rpf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi 67,
gelbe Rüben 810, rote Rüben 1215, Spinat 2530, Römiſchkohl 20,
Rotkraut 2025, Weißkraut 1520, Wirſing 1520, Stangenbohnen 30
bis 35, Buſchbohnen 2025, Wachsbohnen 35, Erbſen 50, Zwiebeln 12
bis 15, Knoblauch 80, Tomaten 1520, Endivienſalat 1220, Kopfſalat
1520, Salatgurken 550, Einmachgurken 12, Blumenkohl 40100,
Rettich 1220, Meerrettich 120, Radieschen (Bund) 7. 2. Kartof=
feln
: Frühkartoffeln 57. 3. Obſt: Pfirſiche 4055, Brombeeren
5060, Preißelbeeren 5060, Reineclauden 1220, Tafeläpfel 1525,
Wirtſchaftsäpfel 815, Falläpfel 58, Tafelbirnen 1525, Wirtſchafts=
birnen
815, Zwetſchen 1318, Trauben 5055, Zitronen 712, Ba=
nanen
4050. 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 220330, Land=
butter
200220, Weichkäſe 3545, Handkäſe 515, Eier, friſche, 15 u.
16. 5. Wild und Geflügel: Hühner 140180, Tauben 8
bis 90.
6. Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch
30110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 119126, Dörxfleiſch 160, Wurſt
70160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.

der Siellenmarkk für Kaufmannsgehilfen im Auguft.
Der kaufmänniſche Stellenmarkt im Auguſt wurde durch den Quar=
talskündigungstermin
ungünſtig beeinflußt. Zahlreiche Kündigungen
in den verſchiedenſten Wirtſchaftszweigen laſſen erkennen, daß für eine
Beſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage nicht die geringſten Anzeichen
vorhanden ſind. Im Gegenteil konnte wieder eine recht erhebliche Zahl
von Betriebsſtillegungen beobachtet werden, beſonders in der Eiſen=
und Metallinduſtrie. Maſſenkündigungen wegen ungenügender Be=
ſchäftigung
erfolgten bei den Werften in Kiel und Bremen. Die Ban=
ken
ſchritten an verſchiedenen Plätzen zu weiterem Perſonalabbau. Eine
Großbank in Berlin entließ etwa 20 Angeſtellte; weitere erhebliche
Kündigungen ſollen bevorſtehen. Auch in der Margarineinduſtrie er=
folgten
vielerorts Rationaliſierungsmaßnahmen, die zum Teil umfang=
reiche
Kündigungen nach ſich zogen. In Erfurt hat ein bedeutender
Margarinekonzern ſeinen Betrieb ſtillgelegt. Auch Autoinduſtrie und
=handel leiden unter ſchlechtem Geſchäftsgang.
In der Erteilung von Beſetzungsaufträgen zeigten die Firmen nach
den Beobachtungen des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen= Verban=
des
durchweg größere Zurückhaltung. Angefordert wurden auch im
Auguſt zum größten Teil jüngere Kräfte mit guten Kenntniſſen in Kurz=
ſchrift
und Maſchinenſchreiben. Solche Bewerber ſind an manchen
Plätzen zeitweiſe knapp. Aeltere und qualifizierte Kräfte wurden ver=
einzelt
angefordert. Im allgemeinen wurden Bewerber mit buchhalte=
riſchen
und beſonders auch Fremdſprachenkenntniſſen bevorzugt. Gefragt
waren branchekundige Reiſende und Verſicherungsaußenbeamte. Der
Kleinhandel bot verhältnismäßig gute Vermittlungsmöglichkeiten. Für
Verkäufer herrſchte vielerorts Nachfrage, beſonders in der Eiſen= und
Lebensmittelbranche.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Erſtaufführung
Neues vom Tage. Paul Hindemiths luſtige Oper Neues
vom Tage wird am Mittwech, dem 11. September, im Großen Haus
erſtmals in Szene gehen. Es iſt dies die erſte Aufführung des Werkes
nach der erfolgreichen Berliner Uraufführung. Der Komponiſt Paul
Hindemith und zahlreiche auswärtige Theaterintereſſenten haben ihre
Anweſenheit bei der Darmſtädter Erſtaufführung angemeldet. D
muſikaliſche Leitung liegt in Händen von Generalmuſikdirektor Dr.
Karl Böhm; die Inſzenierung beſorgen Arthur Maria Rabenalt und
Wilhelm Reinking. Die Hauptrollen der Oper ſind mit den Damen
Roſe Landwehr, Ines Loewen, und den Herren Carl Stralendorf, Otto
Stadelmaier und Eugen Vogt beſetzt. Die Aufführung finder für die
Miete I. ſtatt. Der Vorverkauf hat begonnen.
Vortrag Karl Holl über Neues vom Tage‟. Am
Dienstag, dem 10. September, 20 Uhr, ſpricht der bekannto Frankfurter
Muſikkritiker Karl Holl im Kleinen Haus des Landesthcaters über
Paul Hindemiths luſtige Oper Neues vom Tage‟. In Anbetracht der
bevorſtehenden Erſtaufführung dürfte der Einführungsabend das lebhaf=
teſte
Intereſſe des Publikums finden. Karten zu 1 und 2 Mk. (für
Mieter im Vorverkauf halbe Preiſe).
Uraufführung Der heſſiſche Landbote‟. Am Sonn=
tag
, dem 15. September, findet im Kleinen Haus des Landestheaters
die Uraufführung des Büichner=Dramas Der heſſiſche Land=
bote
von Walter Gruber ſtatt. Die Nolle des jungen Büchner ſpielt
Bernhard Minetti. Die Inſzenierung beſorgen Günter Haenel und
Wilhelm Reinking.

Aus den Parkeien.

Morgen Dienstag Maſſewverſammlung der Nat.=Soz. Deutſchen
Arbeiterpartei in der Turnhalle am Woogsplatz. Redner: Student=
kowſky
, Leipzig. (Näh. heutige Anzeige)

Tageskalender für Montag, den 9. September 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
2 Uhr, A 1: Maß für Maß. Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum, 20.15 Uhr: Braſilianiſche Revue. Konzerte=
Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant, Spaniſche Bodega.
Kinovorſtellungen: Union=Theater Helia.
Mathil=
denhöhe
, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung Der ſchöne Menſch.

Sie haben die Wahl,
aber nicht die Quak.

Ein Blick in den SHElI Führer für die Schmierung von
Kraftfahrzeugen gibt Ihnen Aufschluß darüber,
welche von den nachstehend genannten 6 SHElL:
AUTOOEL-Oualitäten Sie jeweils für Ihr Fahrzeug
verwenden sollten. Dieser Führung dürfen Sie sich
blindlings anvertrauen, denn Sie wissen:
SHELL AUTOOEL ist eine Weltmarke.
Single Shell X dünnflüssig
Double Shell z 2 X mittelflüssig
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Seite 4

Montag den 9. September 1929

Nummer 250

Sozialpolikiſche Fragen des Handwerks.
R.H. Die gemeinſamen Ausſchüſſe für Sozialpolitik und für das
Lehrlingsweſen beim Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertag
und Reichsverband des deutſchen Handwerks traten am 4. September
in Hannover unter dem Vorſitz von Obermeiſter Thalheim=Leipzig
zu einer aus allen Teilen des Reiches beſuchten Verſammlung zuſam=
men
. Als Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums nahm Mini=
ſterialdirektor
Dr. Reichardt und als Vertreter des Preußiſchen
Miniſteriums für Handel und Gewerbe Miniſterialdirektor Schind=
ler
an den Verhandlungen teil. Die Ausſchüſſe beſchäftigten ſich zu=
nächſt
mit dem kürzlich dem Reichstag vorgelegten Entwurf eines Ve=
rufsausbildungsgeſetzes
und im Zuſammenhange damit mit der Frage
der berufsſtändiſchen Regelung des Lehrlingsweſens. Nach einem ein=
leitenden
Referat durch Generalſekretär Hermann=Berlin ergab
die Ausſprache die Bereitwilligkeit des Handwerks, an der weiteren
Ausgeſtaltung des Entſurfs trotz vorliegender Bedenken mitzuarbei=
ten
. Das Geſetz müſſe allerdings an dem feſthalien, was ſich in jahr=
zehntelanger
Arbeit im Handwerk und ſeinen Organiſationen als
lebensfähig erwvieſen habe. Der Forderung der Arbeitnehmer, der
tarifvertraglichen Regelung des Lehrlingsweſens den Vorrang zu geben,
müſſe das Handwerk die Forderung entgegenſtellen, in dem Geſetz die
Ausſchließlichkeit der berufsſtändiſchen Regelung feſtzulegen.
Die Verſammlung befaßte ſich weiter mit der Frage der Alters=
verſicherung
des ſelbſtändigen Handwerks. Es wurde Bericht erſtattet
über die Ergebniſſe des zur Prüfung dieſer Frage beſonders eingeſetz=
ten
Arbeitsausſchuſſes. Dieſer empfiehlt den Handwerks= und Gewerbe=
kammern
, zur Unterſtützung bedürftiger alter Handwerksmeiſter Mit=
tel
in die Etats einzuſetzen und darüber hinaus beſondere Fonds an=
zuſammeln
. Jüngeren Handwerkern ſei der Abſchluß einer Verſiche=
rung
bei den berufsſtändiſchen Verſicherungsanſtalten anzuraten. Eine
Einbeziehung in die ſtaatliche Zwangsverſicherung ſowie die Errichtung
einer eigenen Zwangsverſicherung für das Handwerk wurde abge=
lehnt
. Den beſtehenden Verſicherungsanſtalten des Handwerks wurde
der Zuſammenſchluß zu einer einzigen leiſtungsfähigen berufsſtändi=
ſchen
Verſicherungsanſtalt des Geſamthandwerks empfohlen, die allen
Verſicherungsanſprüchen des Berufsſtandes gegen Alter, Invalidität,
Sterbegeld uſw. Rechnung tragen könne. Miniſterialdirektor Dr.
Neichardt erklärte in der Ausſprache, daß der Errichtung beſon=
derer
Zwangsverſicherungen durch die Handwerks= und Gewerbekammern
rechtliche Bedenken entgegenſtänden. Der Arbeitsausſchuß wurde be=
auftragt
, ſeine Arbeiten fortzuſetzen.
Die Ausſchüſſe nahmen noch Stellung zur Reform der Arbeits=
loſenverſicherung‟
. Die Ausſprache ergab Einigkeit darüber, daß die
Reichsanſtalt unter Vermeidung einer Beitragserhöhung und ohne
weitere Gefährdung des Reichshaushalts, durch Reformen und Er
parniſſe ſaniert werden müſſe. Eine Erhöhung der Beiträge über drei
Prozent hinaus wurde erneut abgelehnt, da ſie mit der gegenwärtigen
Lage von Wirtſchaft und Reich nicht vereinbar ſei. Die augenblicklichen
Beiträge zur Sozialverſicherung ſeien bereits ſo drückend, daß ihre
weitere Erhöhung auch ſtaatspolitiſch nicht mehr verantwortet werder
könne.
Ay. König i. O. (Stahlbad), 7. Sept. Aus dem Gemeinde=
rat
. Für den Ausſchlag der endgültigen Veranlagung zur Gewerbe=
ſteuer
1928 werden 15 Mark, ſowie für den Gemeindeumlagen=Ausſchlag
1929 100 Mark bewilligt. Mit der Firma E. Alt, Berlin, ſoll zwecks
Beſchaffung von Reklameſchildern in Verbindung getreten werden. Die
von der Fürſtlichen Rentkammer Schönberg erinnerten Reparaturarbei=
ten
im alten Schloſſe ſollen auf Gemeindekoſten alsbald ausgeführt wer=
den
. Die Zufuhrſtraße zu den neuen Flachbauten in der Mühlſtraße
wird chauſſiert und der dort belegene Senkkaſten anſtelle eines Deckels
mit einem Roſt verſehen. In Abänderung eines früheren Gemeinderats=
beſchluſſes
werden der Brandwache der Freiw. Feuerwehr anſtatt 60
Pfg. 80 Pfg. pro Stunde vergütet. Die Koſten der Walzarbeiten in der
Bleichſtraße werden genehmigt. Die Herſtellung des Zuganges am An=
weſen
des Herrn Mühlhäuſer erfordert den Ankauf von Gelände, wor=
über
mit dem betreffenden Beſitzer in Unterhandlung getreten wird.
Gemäß Schreiben der Provinzialdirektion Darmſtadt ſoll die Gemeinde
bei Teerung des ungepflaſterten Teiles der Frankfurter= und Bahnhofs=
ſtraße
mit der Hälfte der Koſten belaſtet werden. Der Gemeinderat
wünſcht vor Beſchlußfaſſung erſt mit dieſer Behörde in Verbindung zu
treten. Es wird, da ein Bedürfnis ſeitens des Gemeinderates hierzu
als dringend anerkannt wird, der Bau einer Leichenhalle auf dem
Friedhof ins Auge gefaßt, die mit einer Gerätehalle verbunden werden
ſoll. Unterlagen ſollen hierzu zunächſt beſchafft werden. Es wird davon
Kenntnis genommen, daß ein Teil der Tankſtelleninhaber bereits eine
entſprechende zuſtimmende Erklärung über die Entrichtung der beſchloſſe=
nen
jährlichen Pauſchalgebühr von 50 RM. abgegeben hat.
b. Erbach i. O., 7. Sept. Dieſer Tage verließ Herr Regierungs=
rat
Schwan unſer Städtchen, um ſein neues Amt beim Kreisamt Schot=
ten
anzutreten. Herr Regierungsrat Schwan, der ſeit März 1926, bei
hieſigem Kreisamt zunächſt als Aſſeſſor und ſpäter als Regierungsrat
tätig war, erfreute ſich als korrekter, pflichtgetreuer Beamter und als
liebenswürdiger Menſch allgemeinſter Wertſchätzung und Sympathie in
den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung. Man darf wohl ſag
daß er
nur
hier im Odenwalde beſonders in unſerem lieben Erbach
Freunde hinterläßt, die ſich vereinigen in dem Wunſche, daß ihm und
ſeiner verehrten Gattin in ſeinem neuen Wirkungskreis nur Ange=
nehmes
und Gutes beſchieden ſein möge. Elternabend in der
Stadtſchule. Anläßlich des Beſuches unſerer Schulen durch das
Pädagogiſche Inſtitut der techniſchen Hochſchule Darmſtadt veranſtaltete
unſere Stadtſchule unter der bewährten Leitung des Herrn Rektors
Weber einen ihrer beliebt gewordenen Elternabende. Rektor Weber
entbot am Eingang der Veranſtaltung den Gäſten aus Darmſtadt und
der erſchienenen Elternſchaft ſowie den Freunden der Jugend herzliche
Grüße der Schulverwaltung. Er führte in trefflichen Worten aus,
wie die ſeit etwa 7 Jahren abgehaltenen Elternabende ein haltbares
Bindeglied zwiſchen Schule und Elternhaus geworden ſeien. Ein
Ausbau über den zuerſt beabſichtigten Rahmen hinaus habe ſich als
nötig erwieſen. Zwiſchen Schule und Elternhaus könne man heute
mit gutem Gewiſſen von einem echten Freundſchaftsverhältnis ſprechen
das aus dem früheren Nebeneinander ein Miteinander zum Wohle
unſerer Jugend gebracht habe. Sein Dank galt dem geſamten Lehr
körper, der ſich in uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der idealen Sache
geſtellt habe, und den Darſtellern. Den Dank der Darmſtädter Gäſte
ntbot in markigen Worten Herr Direktor Vogel vom Päd. Inſtitut
Darmſtadt. Er wies darauf hin, daß aus der früheren Lernſchule eine
Arbeitsſchule gewerden ſei. Das Lernen aus dem Leben ſei heute
oberſter Grundſatz der modernen Pädagogik. Er dankte dem Leiter
unſerer Schule und ſeinem Mitarbeiterſtab für die Veranſtaltung des
Abends und ermahnte ſeine Hörer, den Geiſt des Abends auch in ihre
ſpäteren Wirkungsſtätten zu tragen. Als ein wirkliches Meiſterwerk
für Laienbühnen ſind die hervorragenden Bühnendekorationen zu be=
zeichnen
, die ihrem Schöpfer, Herrn Lehrer Hänsler alle Ehre machen.
Auch das Mundharmonika=Orcheſter des Herrn Lehrer Lamberth legte
hervorragende Proben ſeines Könnens ab. Der übrigen Damen und
Herren des Lehrkörpers, Frl. Schaedler, Frl. Scheer und Frl. Stephan,
ſowie der Herren Pfeiffer, Roß und Magſam ſei hier lobend gedacht.
Das heitere Märchenſpiel mit Sang und Tanz Das Zauberkleid wurde
von den kleinen Bühnenkünſtlerinnen und Künſtlern in ganz vorzüg=
licher
Weiſe zum Vortrag gebracht. Sie verſtanden es, ſich richtig in
die Herzen des Publikums hineinzuſpielen. Immer wieder einſetzen=
der
und nicht endenwollender Beifall lohnte ihre prächtigen Gaben.
Kurz, ein vollendeter Erfolg, der ſich an diejenigen der früheren Ver=
anſtaltungen
würdig anreiht.

* Der Käufer eines Geſchäfkes hafket für die
Sieuerſchulden des Verkäufers.
Von Hans Lichtenberg.
Wer ein Geſchäft zu kaufen beabſichtigt, muß ſich vor allem von dem
Verkäufer des Geſchäfts ſämtliche ſteuerlichen Unterlagen vorlegen laſ
ſen, um ſich Einblick zu verſchaffen, ob der Veräußerer auch ſeinen
Steuerverpflichtungen nachgekommen iſt. Weigert ſich der Verkäufer
dieſem Verlangen ſtattzugeben, ſo iſt dem Intereſſenten dringend zu
raten, von dem Kauf des Geſchäfts Abſtand zu nehmen; denn der Käu
fer muß ſich darüber klar ſein, daß er als Erwerber des Geſchäftes der
Steuerbehörde gegenüber haftbar iſt für eventuelle Steuerrückſtände des
Verkäufers. Der leider wenig beachtete Paragraph 96 der Reichsabgaben=
ordnung
beſtimmt hierzu:
Gründet ſich die Steuerpflicht auf den Betrieb eines Unternehmens
und wird das Unternehmen im ganzen veräußert, ſo haftet der
Erwerber neben dem Veräußerer für die laufenden
und für die feſtgeſetzten, aber noch nicht entrichte=
ten
Steuern.
Dieſer Paragraph iſt ſo auszulegen, daß die Steuerbehörde falls
von dem Verkäufex die rückſtändige und die laufende Steuerſchuld nicht
zu erlangen iſt von dem Käufer des Geſchäfts die Zahlung dieſer
Steuerſchulden fordern kann, einerlei, ob er dem Veräußerer gegenüber
die Paſſiva übernommen hat oder nicht. In letzterem Falle hat
er, wenn er die Steuer für die Zeit vor der Ueber=
nahme
entrichten muß, einen Regreßanſpruch an den
Veräußerer.
Die Unkenntnis und Nachläffigkeit des Käufers kann ſich bitter
rächen, da beiſpielsweiſe die Umſatzſteuer eine anſehnliche Höhe erreichen
kann. Von Wichtigkeit iſt, daß bei Umſatzſteuer nur diejenigen Beträge
als laufend gelten, die beim Erwerb eines Unternehmens von
den Umſätzen des Steuerabſchnittes erhoben werden, in den der Erwerbs=
tag
fällt. (Urteil des RFH. vom 28. Juni 1923.) Der Erwerber haftet
alſo für die Steuer, welche für die vor der Uebernahme de=
Geſchäftes eingegangenen Entgelte zu entrichten iſt, nicht aber hin=
ſichtlich
der Steuer für ſpäter bei dem Veräußerer eingehende Entgelte.
Dieſe nach Uebergabe des Geſchäftes eingehenden Entgelte ſind vom
Veräußerer nach näherer Anordnung der betreffenden Steuerſtelle nach=
träglich
anzumelden. (Erläuterung zum Umſatzſteuergeſetz von Geh.
Oberjuſtizrat Lindemann.) Der Geſchäftsinhaber haftet auch für die
Umſatzſteuer des Vorgängers, wenn er die Firma des übernommenen
GGeſchäftes nicht fortführt, (Kommentar der Reichsſteuergeſetze von Geh.
Rat Dr. Kloß=München.)
Jeder der ſich ſelbſtändig machen und ein Geſchäſt kaufen will, ſchützt
ich vor Schaden, wenn er vor Abſchluß des Kaufvertrages von
dem Verkäufer verlangt, daß dieſer erſt ſeine Steuerfchulden reſtlos
tilgt. Der Käufer kann auch die noch rückſtändigen Steuerſchulden an
dem Kaufpreis in Abzug bringen und den ausmachenden Betrag an die
betreffende Steuerbehörde abführen. Gerade die mir in letzter Zeit
bekannt gewordenen Fälle dieſer Art beſtätigen mir wieder, daß der Satz
Unkenntnis des Geſetzes ſchützt nicht vor Strafe ſeine Berechtigung
hat ſehr zum Schaden des Betroffenen

b. Erbach i. O., 8. Sept. Wieder ein ſchwerer Auto=
unfall
. Im nahen Ebersberg, das noch durch das kürzliche Auto=
unglück
, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, in Erinnerung iſt, er=
eignete
ſich vorgeſtern abend ein furchtbarer Unfall. Ein Motorrad=
ahrer
, wie man hört ein junger Mann von 26 Jahren aus Gras=
Ellenbach, fuhr in einen Laſtwagen einer Brauerei aus Unterfranken
und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Er wurde durch die Sanitäts=
kolonne
Erbach in das Kreiskrankenhaus Erbach gebracht, wo ihm, wi
wir erfahren, ein Bein amputiert werden muß. Das Motorrad wurde
vollſtändig demoliert. Ueber die Schuldfrage konnte man Poſitives
noch nicht in Erfahrung bringen.
a. Offenbach, 5. Sept. Sraßenbahnfahrpreiſe. Nachdem
Frankfurt die Straßenbahnfahrpreiſe erhöht hat, ſollen ſie vom 1. Okt
ab auch hier anders geregelt werden. Der Mindeſtfahrpreis ſoll von
15 auf 20 und der Preis für die weiteſte Strecke von 30 auf 35 Pfenni=
heraufgeſetzt
werden. Aus dieſer Erhöhung erhofft man eine Mehr=
einnahme
von rund 100 000 Mark. Im Jahre 1927 konnte die Bohn noch
83 000 Mark an die Stadtkaſſe abliefern, während im laufenden Nech=
nungsjahr
nur ein Ueberſchuß von 5000 Mark vorgeſehen iſt, der aber
durch Lohnerhöhung der Straßenbahner uſw. auch längſt aufgezehrt iſt.
(Es iſt bemerkenswert, daß die hieſige Straßewbahn bis zum Kriege nie
einen Ueberſchuß erbrachte. Erſt im Kriege, als Ausbeſſerungen und
Ernenerungen nicht möglich waren, verſchwand der Unterſchuß, und der
Ueberſchuß blieb auch nach der Wiedereinführung feſter Währung, weil
die Straßenbahn ihren Zinſendienſt faſt los geworden war. Beſonders
mißlich iſt es ſchon immer, daß an der Landesgrenze bei Oberrad die
große Mehrzahl der Offenbacher ein= oder ausſteigt und unſere Stadt
von dieſen Fahrgäſten keine Einnahme hat. Wird die Strecke Landes=
grenze
-Kaiſerſtraße verteuert, wird dieſer Mißſtand zweifellos noch
geſteigert.
k. Nieder=Olm, 7. Sept. Chronik. Ein Mädchen aus Ebers=
heim
rannte mit dem Fahrrad mit voller Wucht gegen ein Haus. E=
zog
ſich neben Geſichtsverletzungen, einen Schädelbruch zu. Das Fuhr=
werk
eines hieſigen Landwirtes ſtürzte, als es Schutt ablud, in den
Oſtſchen Fabrikteich. Nur mit vieler Mühe konnte man das Pferd
vom Ertrinken retten. Zwei Alzeyer Motorradfahrer konnten, als ſie
von Mainz nach Hauſe fahren wollten, die Kurve am Ortseingang nicht
nehmen. Sie kamen zu Fall. Während der Soziusfahrer mit dem
Schrecken davon kam, zog ſich der Fahrer ſchwere Geſichts=, Arm= und
Beinverletzungen zu. Das Motorrad wurde ſchwer beſchädigt. Vom
Tode des Ertrinkens wurde ein des Schwimmens unkundiges
Mädchen errettet, dais ſich trotz vieler Warnungen in das große
Baſſin der hieſigen Badeanſtalt gewagt hatte.

Briefkaſfen.

Dder Andege M oir ſetzte Bezugsauittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfelgt ehne Rechteverbindlichteit.
Lullu. Wir erſuchen um Vorlage der Bezugsquittung für Septem=
ber
1929.
2 Streitende‟. Ehrenbreitſtein hat 2945 Einwohner; Pfaffendorf
3489 Einwohner. Von Ehrenbreitſtein führt eine Schiffsbrücke,
Straßenbrücke und Eiſenbahnbrücke nach Koblenz.
Pfungſtadt‟. Die genannte Vorſchrift kann nur inſtruktionellen
Charakter haben. Für die Rechtsgültigkeit und Proteſtfähigkeit eines
Wechſels können nur die Beſtimmungen der Wechſelordnung in Be=
tracht
kommen.

Hauptſchriftlettung. Rudolf Maup=
Veranwwortſich für Pollick und Wirtſchaft: Rudeif Maupe: für Feullleten, Reich un
für Sport: Dr. Cugen Buhlmanz
Audland und Heſſiſche Nachrichten: M
Stree
für den Schlußdienſt: Andreat Bauer;
für den Handei: Dr. C. H. Queiſ
Inferatentell: Willp Kuble; Dind
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für
ämtlich in Darmſtad
und Verlag: L. C. Witt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantte der Rückiendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten

Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
GFür die Verdffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedattion keinertel n
und des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umſan
twortung; für ſie bleibt a
Einſendungen, die nicht verwendet werden, UEnnen 7i64
der Einſender verantwortlich.
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Autobuslinien der Heag.
Die geringe Benutzung einzelner Teilſtrecken der beſtehende
Autobuslinien läßt die Frage aufwerfen, es gerechtfertigt erſcheinn
Führung und Fahrplan dieſer Linien im jetzigen Zuſtand in den konn
menden Winterabſchnitt zu übernehmen. Die Mängel liegen klar=
tage
: Bei der Ringlinie iſt es die tote Strecke Oſtbahnhof-Heide:
reichſtraße und der Umſtand, daß in beiden Richtungen der Fahrplag
auf der Strecke SchloßRoßdörfer Straße mit dem Fahrplan de
Linie 2 zuſammenfällt. Die Linie Roßdörfer StraßeHermary
ſtraße endlich iſt zu kurz, um lebensfähig zu ſein.
Es wird nun folgendes für den Winterfahrplan vorgeſchlager
Die Linie Schloß-Heidenreichſtraße wird wieder ſelbſtän,
dig und nachmittags halbſtündlich bis zum Botaniſchen Garten dureſ.
geführt. Wenn daſelbſt eine Tafel mit den Abfahrtszeiten aufge
wird, werden die Wagen auch benutzt werden. In anderen Städt
ſind überall reichlich ſolcher Tafeln, teilweiſe mit eingebauten klein.
Uhren, aufgeſtellt, ſehr zum Nutzen der Fahrgäſte, die nicht immer
naue Fahrzeit auf ihrer Uhr haben. Der Fahrplan der Linie Schloß
Heidenreichſtraße muß ſo aufgeſtellt ſein, daß auf der Teilſtrecke Ro=
dörfer
StraßeSchloß die Wagen in 5 Minuten Abſtand von de
Straßenbahnwagen der Linie 2 laufen, daß mit anderen Worten ay
Schloß nach und von dem Hauptbahnhof Anſchluß mit der blau
Linie 3 beſteht.
Die Ringlinie muß weiter ausgebaut urn
mit der beſtehenden Pendellinie vereinigt werden: SchloßRiegerplatz
RingſtraßeOſtbahnhof, wie ſeither; dann durch die Erbacher Straß
ganze Beckſtraße, Heinrihſtraße bis zur Wienerſtraße, am Tierbrunn
vorbei über Herdweg, Pauluskirche zur Hermannſtraße und dar
durch die obere Karlſtraße, Wilhelminenſtraße über Luiſenplatz
Schloß. Auf dieſe Weiſe wird einerſeits die direkte Verbindum //
Beſſuingens mit dem Oſtbahnhof und dem Nordoſtviertel erreicht, a
dererſeits die Linie 3 zwiſchen Schloß und Beſſungen entlaſtet u
der Geſchäftsmittelpunkt. Ecke Wilhelminen= und Eliſſabethenſtraße a
hält wieder Anſchluß an das Straßenbahnnetz. Für den Fahrplan dießf 9
Linie iſt wichtig, daß Ecke Herdweg und Nieder=Ramſtädter Stra
günſtige Umſteigegelegenheit iſt auf Linie 2, was unſchwer zu erreid
iſt. Wünſchenswert wäre im Intereſſe einer durchgehenden Verbindu=
WilhelminenſtraßeRiegerplatz und umgekehrt, daß der 5= Minute=
aufenthalt
am Schloß wegfiele. Das Perſonal könnte zwecks Abrey/ 30
ſſch. g.
nung jeweils am Schloß einen Wagen überſpringen.
Ziel der unabweisbar notwendigen Neugeſtaltung des Autobryſſtl
betriebs muß ſein, daß dieſer rentabel wird; im anderen Falle leintymag
nicht nur der ganze Straßenbahnbetrieb, ſondern auch indivekt deſſ amm
Benutzer, der Darmſtädter Bürger.
D. Fb.* ſan Ma

Frankfurt

ſegen
Ftaum
Rundfunk=Programme.
wickel
Zerſt in
fang n
Montag, 9. Sept. 12.15: Schallplatten: Grüße aus Wien- üzd
15.15: Jugendſtunde: Hand= und Schlagballwettſpiele, Geſpräch= /Epiel
zwiſchen den Redakteuren W. Heutz und E. Nebhut. O 16.15 dier zuel
Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.: M. Adolphi (Bariton) gſähr

18.10: Leſeſtunde: Aus dem Münchhauſen. Sprecher: O.
Seit
Studtmann. o 18.30: Kaſſel: Gartening. Hintze: Ratſchläge
den Gartenfreund. o 18.40: Dr. Schütz: Engliſcher Humor, o 1
Dr. Margot Rieß: Die Frau als Bildhauerin. 19.20: Engl.= / der
Literaturproben. 6 19.35: Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Grä= vorrage
fin Mariza. Operette in drei Akten. Muſik von Emmerich Kalman,; der eit
Perſ.: Gräfin Mariza; Fürſt Moritz Dragomir Populescu; Baron
Darmſt
Koloman Zſupan, Gutsbeſitzer auf Varasdin; Graf Taſſilo En=
drödy
=Wittemburg; Liſa, ſeine Schweſter; Karl Stefan. Lieben 9 2s
z1
berg; Fürſtin Bozena Guddenſtein zu Chlumetz; Penizek, ihr Kam
merdiener; Tſchekko, ein alter Diener Marizas; Borka, Zigeuner; Schwa
Mania, eine Zigeunerin; Dorfkinder: Juliska, Maruska und Ko= mte F
tinka; Gäſte; Herren; Damen; Tänzerinnen aus Tabarin; Zie
Göpt
geuner; Bauernburſchen und Mädchen. Der erſte Akt ſpielt vor
dem Schloſſe der Gräfin Mariza, der zweite und dritte Akt in hie eine
Schloſſe der Gräfin. o 23: Stuttgart: Abſchiedskonzert da // Beid
Kapelle Ferdy Kauffmann.
Ma=
Königswuſterhauſen
ſrartz,
Deutſche Welle. Montag, 9. Sept. 12: Engliſch für Schüler,
12.30: Schallplatten. 14: Schallplatten. 14.30: Kinder=
ſtunde
: Märchen und Geſchichten: Teufelsgeſchichten. Geleſen von
Vilma, Mönckeberg=Kollmar. e 15: Dr. Mahrholz: Kritik an /4
Helſingör. O 15.45: Alice Müller=Neudorff: Was kann die deut=
ſche
Hausfrau von der orientaliſchen Küche lernen? o 16: Fran
zöſiſch (literar. Stunde). 16.30: Dichterſtunde: F. Stöſſinger:
Martin Greif. O 17: Berlin: Teemuſik der Kapelle Illia Livſcha=
koff
. 18: C. Meißner: Anſelm Feuerbach zum 100. Geburt
N.
.50: Dr. Schindler:
tage, o 18.30: Engliſch für Anf.
Ernteausfall und Ernteverwertung. o 1
E. Schumann: Da=
lebe

Automobil und ſeine Behandlung: Die elektriſche Ausrüſtung. 0 20:
Lieder von Schubert, Brahms, Hernried, Klemperer, Caſtelnuora
Tedesco und Sibella, Ausf.: Charles Cahier (Alt). Flügel: Seid=
ler
=Winkler. O 20.30: Franz Werfel. Einl. Felix Hollaender.
Leſeproben: Gina Meyer. O 21: Kammermuſik. Lendvai: Quintett
Hindemith:
für Flöte, Obve, Klarinette, Fagott und Horn.
Kleine Kammermuſik für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und ig
Horn. Ausf.:
Schröder (Flöte), W. Sigismund (Oboe), ,H.
Schrader (Klarinette), W. Ruff (Fagott), E. Seider (Horn). e 21.39,
bereit
Aus alter und neuer Zeit. A. de la Hale: Minnelied.
Laſſo: Landsknechtſtändchen. Donati: Villanella alla Napoli=
tana
. Morley: Tanzlied. Buck: Die Grenadiere. Der: arn
Schweinauer Tanz. Zelter: Meiſter und Geſell. Moldenhauer
Röschen, niederrhein. Tanzlied. Ausf.: Prof. Felix Schmidt=Quar= Ubzeſ=
tett
(Doppel=Quartett des Berliner Lehrer=Geſangvereins). Leitung;
W. Gneiß. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach, dur

Pauſe: Bildfunk.

Weiterbericht.

Der hohe Druck im Weſten hat ſich nach dem Feſtland verlagen
Während in Mittel= und Norddeutſchland Bewölkung herrſcht, und 1
Nordſeeküſtengebiet heute morgen auch Niederſchläge auftraten, zeit
Süddeutſchland, das im Bereich abſinkender Luftmaſſen aus dem Kerk
gebiet des Hochs liegt, heiteres Wetter. Wenn wir auch zunächſt n0.
unter dem Einfluß hohen Druckes verbleiben, ſo dürfte ſich doch kenn
ausgeſprochene Schönwetterlage entwickeln, denn die ozeaniſche Luſn
zufuhr bringt Bewölkung mit ſich.
Ausſichten für Montag, den 9. September: Wolkig mit Aufheiterun=
leichter
Temperaturanſtieg, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 10. September: Zeitweiſe ſtärker be
wölkt, ohne weſentliche Temperaturänderung, meiſt trocken.

bereit
hoch
Ms ha=
ten
Dar

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Leinsſtun
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Zummer 250

Montag, den 9. Sepfember 1929

Seite 5

I.B. Göppingen-Jangdeukſchland
Burmftaot 0.3.
Zum zweiten Male iſt dem Darmſtädter Schwimmllub Jung=
Miſch and der große Wurf gelungen, Süddeutſcher Waſſerball=
nniſter
zu werden. Nach dem großartigen Siege vom vorigen
Sondag gegen Bayern Nürnberg gelang es der Mannſchaft auch
goſten im Endſpiel in Göppingen, den SV. Göppingen, der zum
in Male im Endſpiel war, überzeugend mit 3:0 Toren zu
ſotlgen. Unter der ausgezeichneten Leitung von Herrn Dr. M.
Mutsaum=München, dem Verbandswaſſerballwart des D. S.V.,
eüwickelte ſich zwiſchen den beiden ſehr ſchnellen Gegnern ein
äüfrſt intereſſantes Spiel, das die Darmſtädter Mannſchaft am
Arſng noch nicht in guter Verfaſſung ſah. Gehandicapt durch
don allzu ſtarken Sonnenſchein und die in einem großen Teil
das Spielfeldes nicht allzu große Waſſertiefe, konnten die Darm=
ſtüger
zuerſt nicht recht in Schwung kommen. Der Beifall der
ungfähr 400 Zuſchauer war daher ſehr groß, als man mit 0:0
doe Seiten wechſelte. Doch ſoſort nach dem Wechſel konnte Jung=
Beſtſchland durch Schwartz die Führung erringen. Alle Ver=
ſrih
der Göppinger, zu Erfolgen zu kommen, ſcheiterten an der
hörorragendem Abwehr der Darmſtädter Hintermannſchaft, die
rüger einmal ihr großes Können zeigen konnte. Nachdem nun
dae Darmſtädter Mannſchaft ſehr gut in Form gekommen war,
gsluig es wiederum Schwartz, durch zwei weitere Tore den Sieg
hr zu ſtellen. Weitere Schüſſe von Orlemann, Berges, Gils,
und Schwartz verfehlten leider das Ziel. Als verdienter Sieger
te Jung=Deutſchland bald darauf das Waſſer verlaſſen.
Göppingen ſtellte eine ſehr gute Mannſchaft, die im letzten
ſre eine große Verbeſſerung aufweiſen kann.
Bei den Darmſtädtern zeigte ſich wieder kein ſchwacher Punkt.
Bei Mannſchaft: Müller; Förſter, Gils; Orlemann; Richter,
Schpartz, Berges; unſeren herzlichen Glückwunſch!
AAndkall-Berbangsfpiele im Bezirk
Min geiſen.
AIK. Schwanheim 5.V. 98 Darmftadt 2:4 (0:2).
Ueber dieſes Spiel viel zu berichten, muß ſich der Kritikus
iüFntereſſe unſerer Sportbewegung verſagen. Das eine ſei je=
Zy zur Ehre der Darmſtädter Mannſchaft geſagt, ihre Selbſt=
Eirrſchung ging ſoweit, daß ſie trotz der unſportlichſten Angriffe
thu ſeiten einiger Schwanheimer Spieler nicht aus ihrer Re=
ſiue
herausging und nicht Gleiches mit Gleichem vergalt. Der
Söig der Darmſtädter war vollauf verdient und war nie fraglich.
2i harte Spiel ſetzte erſt in der zweiten Spielhälfte ein, als
obereits 4:1 für Darmſtadt ſtand. Hennemann hatte in der
drſtn Halbzeit einen Strafſtoß angebracht, dem bald darnach
Wener nach glattem Durchſpiel einen für Bender unhaltbaren
Sſhſchuß folgen ließ. Das dritte Tor erzielte Freund kurz nach
Eußzeit, ebenfalls nach ſchöner Kombination. Nachdem Schwan=
Een durch Strafſtoß den erſten Gegentreffer erreicht hatte, ſetzte
(ybereits erwähnt, ein Spiel ein, dem neutrale Zuſchauer (wie
Wei zurzeit in Frankfurt weilende Handballſportlehrer Schelenz),
rm noch mit Kopfſchütteln folgten. Schwanheim vermag dank
eſtes harten Spieles und dank eines Deckungsfehlers der ſonſt
ſten Darmſtädter Hintermannſchaft ein Tor aufzuholen. Bei
ſieem Stande bleibt es bis zum Schluß, trotzdem der Sport=
Ie insſturm wiederholt zum Schuſſe kam, aber in Bender einen
ſter fand, oder meiſt (beſonders Fuchs), ſein Ziel verfehlte.
er Schiedsrichter Schwab=Ludwigshafen konnte ſich zu einem
uziſchen Durchgreifen nicht aufraffen.
M=Beiß Darmſtadk Kickers Ofſenbach 2:5 (2:2).
Zu dieſem Spiel hatten ſich recht wenig Zuſchauer eingefun=
Es brachte endlich den Offenbachern einen Sieg, Rot=Weiß
ih erneute Niederlage, auf eigenem Platz gegen einen ſehr
pulſchwachen Gegner. Die Kickers ſind keine überragende
Nniiſchaft und zeigten auch geſtern einen mehr als primitiven
Felaufbau. Ihre Tore in der erſten Halbzeit entſtanden aus
Zafwürfen. Rot=Weiß ſpielte in der erſten Halbzeit überlegen.
In Sturm, der manchmal ganz ſchöne Anſätze von Kombi=
hon
zeigte, ließ aber bedauerlicherweiſe gerade hier zahlreiche
Gmöglichkeiten aus. Wie Rot=Weiß dann in der zweiten
Abzeit ſich noch dreimal ſchlagen ließ, ohne ſelbſt zu Erfolgen
Uſommen, bleibt ſein Geheimnis.

auf das von Arheilgen. Beide Mannſchaften enttäuſchten ange=
nehm
und hinterließen den denkbar beſten Eindruck.
Rot=Weiß war mit 10 Mann, Arheilgen ohne Lindenlaub
und Weſp dafür wieder Helm und Mahr angetreten. Das
Spiel wollte nicht richtig in Fluß kommen, erſt allmählich ſchälte
ſich eine kleine Ueberlegenheit der Arheilger heraus, die dann
auch in der 17. Minute den erſten Erfolg brachte. Ein wegen
Fuß verhängter Strafwurf verhalf Rot=Weiß zum Ausgleich.
Nach der Halbzeit ſind die Mühlches=Leute diejenigen, die mit
Elan an die Arbeit gehen. In kurzen Abſtänden werden nach
wunderbaren, vorhergegangenen Kombinationen 3 prächtige Tore
erzielt. Rot=Weiß kämpft nun mit dem Mut der Verzweiflung,
doch ſcheitern alle gut vorgetragenen Angriffe an der vorzüglich
disponierten Verteidigung und Torwächter. Noch einmal iſt es
Arheilgen, das durch ſeinen Halbrechten einen Bombenwurf un=
heimlich
in die Maſchen ſetzt. Der Schlußpfiff des Herrn Schieds=
richters
, Reitz=Friedberg, der übrigens als anſprechend zu bezeich=
nen
iſt, trennte zwei Gegner, die ein urwüchſiges, dem Auge ge=
fallendes
Handballſpiel zeigten. Die Ligahandball=Mannſchaft
der Arheilger iſt auch dieſes Jahr nicht zu unterſchätzen.

Die Mainzer waren den Wormſern in jeder Phaſe des ſchnel=
len
Spiels überlegen, und nur durch Klammern und Feſthalten
konnten die Wormſer das Ergebnis noch ſo niedrig geſtalten.
Einwächter und Rößner waren die treibenden Kräfte in dem
flotten Mainzer Angriff, durch ſie fielen auch die Tore für Mainz.
Mit dieſem Sieg hat ſich nun Mainz wieder auf den zweiten
Tabellenplatz vorgearbeitet.
11e
Miemannig Worms. Polizei Wiesbaden 7:6.
In dieſem Spiel war die Wiesbadener Polizei von einem
ausgeſprochenen Pech verfolgt. Sie war in der erſten Hälfte klar
überlegen, konnte das Spiel bis zur Halbzeit auch auf 4:2 zu
ihren Gunſten ſtellen und auch noch nach dem Wechſel zeitweiſe
mit 6:4 führen. Erſt als einer ihrer Spieler ſcheinbar nach
einem Disput innerhalb ſeiner eigenen Mannſchaft den Platz
verließ, fiel die Elf auseinander. Im gleichen Maße kam Worms
auf, das dann ſo einen knappen Sieg herausholen konnte.
Hakoah Wiesbaden Reichsbahn Wiesbaden 6:3.
Der Neuling, Reichsbahn Wiesbaden, hielt ſich ausgezeichnet,
ſo daß das Spiel ſtets offen und auch ausgeglichen war. Den
Sieg verdankt Hakoah nur einigen Einzelleiſtungen. In der
erſten Hälfte lag die Reichsbahn meiſt in Führung, die auch mit
2:1 bei Halbzeit den Ton angab. Hakoah raffte ſich erſt ſpäter zu
einigen energiſchen Leiſtungen auf, die dann auch von Erfolg ge=
krönt
waren.

Tabellenkant nach dem 8. Sepkember. Sp. gew. un. verl. Tore Pkt. SV. 98 Darmſtadt
35:7 8 Polizei=SV. Darmſtadt 3 3

34:5 6 FSV. Frankfurt 3 2 18:15 4 VfR. Schwanheim 4 2
1
1 13:14 3 Sp. Vg. Arheilgen
1 5:1 Offenbacher Kickers 3 2 11:30 Rot=Weiß Frankfurt 6:21 2 T.u. Sp. V. Langen 2 9:10 Rot=Weiß Darmſtadt 4 8:34 0

Gruppe
Nordbayern: Sp.Vg. Fürth 1. FC. Nürnberg . . . . 9:4
Bar Kochba Franben Nürnberg ."
2:1
Pfeil Nürnberg Polizei=SV. Nürnberg . 5:2
Südbayern: SV. 1860 München DSV. München . . 13:5
Heidenheim
SS. Ulm .
2:2
4:5
FC. Freiburg Reichswehr Konſtanz
Freiburg:
:3
Württembg.: VfB. Stuttgart Stuttgarter Kickers
Kraftſportv. Zuffenhauſen Stuttg. Sp.Cl. 0:0
Sportfr. Eßlingen Sp.Vg. 05 Reutlingen 4:2

Handbatzergebniſſe des Sportvereins 1898 (Jugend);
1. Jugend Wormatia Worms 1. Jgd. 18:1.
Jugend Wormatia Worms 2. Jgd. 26:0.
2. Schüler Babenhauſen 1. Schüler 4:3.

Erſter Tag.

Den Auftakt zum diesjährigen 46. Kaiſerberg=Turnfeſt im Duis=
burger
Stadion bildeten am Samstag na ittag die Mehrkampfmeiſter=
ſchaften
der Turner und Turnerinnen, von denen zwei bereits ent=
ſchieden
werden konnten, wahrend zum Zehnkampf der Männer die
erſten 5 Wettbewerbe durchgeführt wurden. Vor recht annehmbarem
Beſuch und bei guten Witterungsverhältniſſen wickelten ſich inter=
eſfante
Wettkämpfe ab, zumal die Gemeldeten bis auf die Damen
Junkers=Kaſſel und Bickelhaupt=Gießen vollzählig zur Stelle waren.
Die Organiſation klappte ebenfalls vorzüglich, ſo daß die Wettbewerbe
programmgemäß beendet werden konnten. Im Zehnkampf der Turner
gab es am erſten Tag die Läufe über 100 und 400 Meter, den Stabhoch=
und Weitſprung ſowie das Diskuswerfen. Die beſte Figur machte hier=
bei
der Dortmunder Wegener, der nach dieſen 5 erſten Uebungen klar
mit 468 Nunkten in Front liegt und durchweg die beſten Leiſtungen
erzielte. Lediglich im Stabhochſprung wurde er von Ohle=Oldenburg
mit 3,665 Meter übertrumpft, während er nur eine Höhe von 3,61
Meter bewältigen konnte. Im Sechskampf der Männer war der
ausſichtsreiche Düſſeldorfer Thönniſſen vom Pech verfolgt, da er be=
reits
bei der erſten Konkurrenz, dem 100=Meter=Lauf, eine Kniever=
letzung
erlitt und ausſcheiden mußte. Bis zur letzten Konkurrenz hatte
der Dortmunder Wenker eine klare Führung, fiel aber durch ſein
mäßiges Abſchneiden im 1500=Meter=Lauf auf den dritten Platz zurück.
Sieger blieb der Barmer Stolzenberg mit einer Punktzahl von 522
vor dem Breslauer Bulſt (516 P.) und Wenker, der es auf 511 P.
brachte. Faſt vollkommen im Zeichen einer Bewerberin ſtand der
Vierkampf der Turnerinnen, wo ſich die bekannte Berliner Turnlehrerin
Witkowſki ihren Konkurrenten klar überlegen erwies und nur im Hoch=
ſprung
der Düſſeldorferin Notte mit 1,50 Meter, die übrigens über=
raſchenderweiſe
nur auf dem 6. Platze endete, den Vortritt überlaſſen
mußte. Mit mehr als 60 Punkten Vorſprung holte ſich die Charlot=
tenburgerin
den Sieg vor Meier=Siegen mit 395 Punkten.

Die Ergebniſſe:
Vierkampf der Turnerinnen: 1. Witkowſki, VfL. Charlottenburg, 457
Punkte; 2. Meier, Siegener Tv., 395 P.; 3. Renoth, TuS. Bad
Reichenhall, 392 P.; 4. Saake, Turnelub Hannover, 381 P.; 5. Bau=
ſchulte
, Osnabrücker Turnerbund, 373 P.; 6. Notte, Tv. Düſſel=
dorf
=Grafenberg, 373 P.; 7. Dau, Turnerſchaft Hamburg, 367 P.;
Lukermann, Hamburger Tur=
8. Wilkening, 2v. Mörs, 362 P.;
nerbund, 356 P.; 10. Wachsmut, MTV. Braunſchweig, 355 P.
Sechskampf der Turner: 1. Stolzenberg, Barmen, 522 P.; 2. Mulſt,
MTV. Breslau, 516 P.; 3. Wenker, Eintracht Dortmund, 511 P.;
Wittmann, Tv. Osnabrück, 504 P.; 5. Kirchhoff, Turnerſchaft
Flensburg, 503 P.; 6. Rothe, Freiburger Tp., 500 P.; 7. Goohla,
MTV. Neuſalz, 498 P.; 8. Schauenburg, Homburger Tv., 464 P.;
. Dünſter, Tv. Bockenheim, 463 P.; 10. Hiby, Tgſ. Witten, 459 P.
Dreikampf für Altersturner: a) 35 39 Jahre: 1. Hümmeling,
LuS. Rheinhauſen, 69 P., und Schäfer, TuS. Rheinhauſen, 69 P.;
2. Janſen, Aachener Tb., 61 P.; 3. Momm, Duisburger Tv. 48,
60 P.; b) 4044 Jahre: 1. Muggli, TSV. Eſſen, 71 P.
. Düſſeldorf, 67 P
2. Kleinen, Tb. Eſſen, 69 P.; 3. Bveher, A
Jahre und älter: 1. Piſter, Berliner Turnerſchaft,
71 P.; 2. Winkelmann, ATV. Düſſeldorf, 65 P.; 3. Focks, Tv.
Duisburg=Neuenkamp, 61 P.
Zweiter Tag.

Am Sonntag wurden im Duisburger Stadion die Mehrkampf=
meiſterſchaften
der DT. im Rahmen des 46. Kaiſerberg=Turnfeſtes fort=
geſetzt
. Im Zehnkampf der Männer ſiegte Wegener vom WV. Jahn
Schollvin=Pommern vor Regner=Dortmund, der bis zur fünften
Uebung eine klare Ueberlegenheit zeigte, dann aber im Stabhoch= und
Weitſprung verſagte und ſo um den Meiſtertitel kam. Mit guten Durch=
ſchnittsleiſtungen
ſicherte ſich der Leipziger Thymm den dritten Platz.
Ergebniffe des Sonntags: Zehnkampf der Turner: 1. Wegener DV.
Jahn Schollvin=Pommern 882 P.; 2. Regener Eintracht Dortmund 8
Punkte; 3. Thymm=ATV. Leipzig 790 Punkte; 4. Zabel=Gaggenau 753
Punkte; 5. Dinkler TV. 61 Remſcheid 692 Punkte.
Zu einer impoſanten Kundgebung für den Gedanken der Leibes=
übungen
geſtaltete ſich das Kaiſerberg=Turnen, zu dem am Sonntag=
nachmittag
etwa 10 000 Zuſchauer ins Duisburger Stadion gekommen
waren. In den Einzelkämpfen wurde mit ſeltener Eubitterung um den
Sieg geſtritten. Der Erfolg waren vier neue Turnerbeſtleiſtungen. Der
Varmer Vach unternahm einen Rekordlauf über 1000 Meter und ver=
beſſerte
die Höchſtleiſtung von 2:40,1 auf 3:33,2. Lingnau=Dortmund
ſtieß die 10 Kg.Kugel 12,73 Meter. Frl. Witkowſki=Charlotkenburg
unterbot ihren Rekord im Diskuswerfen um nahezu zwei Meter auf
37,74 Meter, und in der Schwedenſtaffel ſtellte die TG. Hamburg mit
g
1:59,9 einen neuen Nekord auf. Mit großem Jubel wurde Geor
Lammers empfangen, der zuvou in Bochum den Amerikaner Tolan ge=
ſchlagen
hatte, dann ſofort nach Duisburg aufbrach und hier ſeine Mel=
dung
zum 100 Meter=Lauf erfüllte. Er traf auf keine ernſte Gegner=
ſchaft
, lief die 100 Meter aber dennoch in der glänzenden Zeit vom 10,5
herunter.

Im Fußball=Städteſpiel Hamburg-Berlin ſiegten die Berliner vor
30 000 Zuſchauern mit 4:1 (1:1) Treffern.
Das Fußball=Länderſpiel TſchechoſlowakeiUngarn um den Europa=
Pokal endete in Prag mit einem Unentſchieden von 1:1 (1:0),
Im Leichtathletik=Länderkamfpf SchwedenFinnland zu Helſingfors
ſiegten die Schweden knapp mit 93:90 Punkten.
Die zweite Partie der Schachweltmeiſterſchaft in Wiesbaden zwiſchen
Aljechin und Bogoljubow endete nach dem 51. Zuge mit einem Remis.
Der Turner=Staffellauf Rund um Frankfurt endete in der Haupt=
klaſſe
mit dem Sieg des Pol. S.V. Frankfurt vor dem Vorwärts
Bockenheim.

L Spo. Frankfurk Polizei Darmſtadt 1:8 (0:1).
Wie ja aus dem Reſultat hervorgeht, iſt Frankfurt doch im=
e
noch eine Kampfmannſchaft, die ſich ſehen laſſen kann. Das
Ael bis Halbzeit 1:0 zu halten, iſt bei der ſich eben in Hochform
Andlichen Polizei beachtenswert. Wenn auch die Polizei bis
Halbzeit etwas verhalten ſpielte, ſo kann doch nicht die Spiel=
ke
der Frankfurter verkannt werden. Nach der Pauſe be=
Un ſich die Polizei, und ſchoß noch 7 Tore.
2. Mannſchaft Griesheim 7:1 (3:1),
Sporkvg. Arheilgen Rol=Weiß Frankfurk 5:1.
Das geſtrige erſte Verbandsſpiel der Arheilger, das einen
helvollen nd ſpannenden Verlauf nahm, fand vormittags
Uhr bei ſchönem abgekühlten Wetter ſtatt.
Man war bei den zahlreich erſchienenen Zuſchauern ge=
eit
auf das erſmalige Auftreten von Rot=Weiß ſowohl wie

Turnv. Mainz 1817 Turnv. Arheilgen 1. 6:6 (3:1).
Am letzten Sonntag vor den beginnenden Meiſterſchafts=
ſpielen
weilte Arheilgen als Gaſt bei dem T.V. Mainz 1817. In
kompletter Aufſtellung gelang es den Arheilger Turnern in einem
flinken, fair durchgeführten Spiel ein ehrenvolles Unentſchieden
zu erzielen. Wie das Halbzeitreſultat zeigt (1:3), konnte ſich die
Arheilger Elf nicht ſo ſchnell zuſammenfinden und es ſah aus,
als ſollte dies letzte Freundſchaftsſpiel verloren gehen. Doch in
der zweiten Hälfte riſſen ſie die Führung des Spiels an ſich. Der
Sturm zeigte auf beiden Seiten gut eingeleitete Angriffe, die
hren Abſchluß in ſcharfen Torſchüſſen fanden. Der Arheilger
Sturm iſt etwas im Vorteil, während die Verteidigung und
Läuferreihe manche Fehler macht. Dadurch gelingt es den Main=
ern
kurz vor Schluß auszugleichen. Der Pfiff des Schieds=
richters
beendete ein ſchönes echtes Freundſchaftsſpiel.

Bei den Bahnrennen in Nürnberg ſiegte im Geſamtklaſſement der
Steher Hille (Leipzig) vor Benoit (Belgien), Toricelli (Italien), Steger
(Augsburg) und ESnoek (Holland),
Der Große Opelpreis von Württemberg wurde in der Klaſſe der
Wertpreisfahrer von Kaſper=Berlin vor Müller= und Metze=Dortmund
gewonnen.
Der Große Kometpreis von Süddeutſchland (Concordia=Rennen)
fiel an Wenzel=Nürnberg vor ſeinen Landsleuten Vogt und Höfling.
Die neuen Spielmeiſter der Deutſchen Sportbehörde ſind: Schlag=
ball
: VfK. Königsberg; Fauſthall der Männer: SV. Eimsbüttel= Ham=
burg
; Fauſtball der Frauen; Tilſiter SK.
Paovo Nurmi wurde in Warſchau von dem polniſchen Meiſter Pet=
kiewicz
über 3000 Meter in 8:57.1 Min. bei denkbar ſchlechten Witte=
rungsverhältniſſen
um einen Meter geſchlagen.
Dr. Bach, der Heidelberger Schwergewichtsboxer, ſchlug in Wien
den Italiener Guiſeppe Spalla klar nach Punkten,
Fauſt=Frankfurt, der talentierte, aber zu wenig beſchäftigte junge
Schvergewichtsboxer, beſiegte in Köln den weſtdeutſchen Schwergewicht=
ler
Uffelmann ganz überlegen nach Punkten.

[ ][  ][ ]

Montag, den 9. Sepfember 1928
Geite 6
Kußballkämpfe in Süddeutſchland

Tag der Bavorikenſiege.
Nach den zahlloſen Ueberraſchungen, die man bei den ſüd=
deutſchen
Fußball=Punktekämpfen während der erſten Spieltage
erlebte, ging es am 8. September auffallend normal zu. Faſt auf
der ganzen Linie gab es klare Favoritenſiege. Es hat faſt den An=
ſchein
, als habe eine Reihe von Mannſchaften, die an den erſten
Tagen große Ueberraſchungen lieferte, ihr Pulver bereits ver=
ſchoſſen
. Auf der anderen Seite haben ſich zweifelsohne viele
Mannſchaften, die einen ſchlechten Start erwiſchten, inzwiſchen
gefunden. Eine erfreuliche Feftſtellung kann inſofern gemacht
werden, als zu berichten iſt, daß die Meiſterſchaftsſpiele diesmal
faſt ausnahmslos recht fair durchgeführt worden ſind. Ueber=
raſchungen
gab, es diesmal nur in der Gruppe Saar, wo
faſt kaum ein Ergebnis den Erwartungen entſprach. Der F.C.
Pirmaſens ließ ſich in Saarbrücken, wo er ſchon den F. C. ge=
ſchlagen
hatte, von den Sportfreunden 3:2 ſchlagen. Der Neu=
ling
V.f.R. Kaiferslautern beſiegte Saar 05 Saarbrücken 5:3.
Boruſſia Neunlirchen holte ſich in Pirmaſens gegen den V.f.R.
eine 0:1 Niederlage und auch der F.V. Saarbrücken mußte eine
neue Niederlage einſtecken, er wurde in Idar 3:1 bezwungen.
In der Nachbargruppe Rhein gab es nur zwiſchen Waldhof
und Mundenheim mit 6:5 für Waldhof eine knappe Tordifferenz.
V.f.R. Mannheim ſchlug Sandhofen glatt 2:0, Neckarau kehrte
aus dem Spiel gegen Mannheim 08 mit einem 3:1 zurück, und
ganz überlegen fertigte Phönix Ludwigshafen den Neuling
Nohrbach ab. Die klarſten Favoritenſiege verzeichnete Nord=
bayern
. Der 1. F.C. Nürnberg ließ den 1.. F. C. Bayreuth mit
einem 6:1 auf der Strecke, noch höher, nämlich 8:1, fertigte der
Deutſche Meiſter, Sp.Vg. Fürth, die Sp.Vg. Hof ab. Bayern
Hof mußte ſich was eigentlich etwas überraſchte zu Hauſe
mit einem 2:2 gegen den V.f.R. Fürth beſcheiden. Knapp, aber
ſicher, bezwang F. V. 04 Würzburg zu Hauſe den A. S.V. Nürn=
berg
. In Südbayern trennten ſich Teutonia München und
Ulm 94 mit einem 2:2. München 60 rang Jahn Regensburg 4:2
nieder, und Schwaben Augsburg ließ den D. S. V. München mit
einer 3:0=Schlappe abziehen. Württemberg meldet eine
neue Niederlage der Stuttgarter Kickers, die vorläufig wohl nicht
vom Tabellenende wegkommen werden. Diesmal wurden die
Kickers im Lokalſpiel gegen die Sportfreunde 3:2 geſchlagen.
V.f.N. Heilbronn und 1. F.C. Pforzheim teilten ſich mit einem
1:1 in die Punkte, der auf ſeinem eigenen Platz ſehr gefährliche
F.C. Birkenfeld ſchlug Union Böckingen 3:0. In Baden ver=
ſuchte
ſich der Karlsruher F. V. durch einen 5:1=Sieg über Raſtatt
für die durch Schramberg erlittene Niederlage zu rehabilitieren.
Phönix Karlsruhe fertigte die Sp.Vg. Freiburg 2:0 ab. Im
Freiburger Lokalſpiel behielt der F.C. knapp mit 3:2 über S.C.
Oberhand. Auch vom Main werden diesmal Favoritenſiege
gemeldet. F. S.V. Frankfurt blieb nach gutem Spiel in Hanau
über F. C. 93 3:2 Sieger, die Eintracht hatte gegen Union Nieder=
tad
diel Schußpech, gewann aber doch 1:0. Rot=Weiß fertigte
Griesheim 02 2:0 ab. Die Offenbacher Kickers ſpielten gegen
Germania Bieber meiſt nur mit zehn Mann und verloren 1:3.
Die Gruppe Heſſen hatte den Kampf der beiden alten
Rivalen Wormatia Worms und Mainz 05 auf der Tagesordnung.
Die Wormatia ſiegte auf eigenem Platz 2:0. S. V. 98 Darmſtadt
wurde zu Hauſe in einem harten Kampf vom S.V. Wiesbaden
3:1 geſchlagen. Iſenburg ſchoß gegen Haſſia Binge 5 (zu null)
Tore und Langen beſchied ſich im Spiel gegen Alemannia Worms
mit einem 2:2, wodurch die Alemannen in ihrem vierten Spiel
zum erſten Punkt kamen.

Gruppe
Verbandsſpiele.
Nordbayern: 1. FC. Nürnberg 1. FC. Bayreuth . . . 6:1
Sp. Vg. Fürth Sp.Vg. Hof....
Bayern Hof VfR. Fürth
.... . 2:
Würzburg 04 ASV. Nürnberg . . . . 2:1
:2
Südbayern: München 1860 Jahn Regensburg...
Teutonia München
2.
Ulm 94
Schwaben Augsburg De
3. München
3:0
Württembg.: Sportfreunde Stuttgart Kickers Stuttgart 3:2
VfR. Heilbronn 1. FC. Pforzheim . . . 1:1
FC. Birkenfeld Union Böckingen . . . 3:0
Baden: Karlsruher FV.
FV. Raſtatt
.. 5:1
Phönix Karlsruhe Sp.Vg. Freiburg . . 2:0
SC. Freiburg FC. Freiburg . . . . 2:3
Rhein:
SV. Waldhof
Mundenheim . . . . . 6:5
2:0
VfR. Mannheim Sandhofen ....
Mannheim 08 VfL. Neckarau
1:3
Phönix Ludwighafen Sp.Vg. Rohrbach . 4:1
Saar:
Sportfr. Saarbrücken FC. Pirmaſens . 3:2
VfR. Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen
1:0
FC. Idar FV. Saarbrücken
3:1
VfR. Kaiſerlautern Saar 05 Saarbrücken 5:3
Main:
Eintracht Frankfurt Union Niederrad
1:0
Germania Bieber Kickers Offenbach .. . 3:1
Rot=Weiß Frankfurt
02 Griesheim.
2:0
2:3
Hanau 93 FSV. Frankfurt . .
Heſſen:
Wormatia Worms Mainz 05
.. 2:0
VfL. Neu=Iſenburg Haſſia Bingen . . 5:0
SV. 98 Darmſtadt SV. Wiesbaden
1:3
2:2
1. FC. Langen Alemannia Worms

Die Punkkekämpfe in der Gruppe Heſſen
Auch in der Gruppe Heſſen waren die Ergebniſſe des 8. Sep=
tember
durchweg normal. Im wichtigſten Spiel, der Begegnung
zwiſchen den beiden alten Rivalen Wormatia Worms und Mainz
05 ſiegten die Wormaten auf eigenem Platz 2:0. Wiesbaden holte
ſich aus Darmſtadt mit einem 3:1 die Punkte. Iſenburg war zu=
hauſe
wieder in großer Form und ſchickte die Haſſia Bingen mit
einem 5:0 heim. Langen und Alemannia Worms teilten ſich nach
einem 2:2 in die Punkte, damit kamen die Alemannen in ihrem
vierten Verbandsſpiel zum erſten Punkt.
Wormakia Worms Rainz 05 2:0 (1:0).
Die 3000 Zuſchauer, die zu dieſem Spiel kamen, ſahen ein
vorbildliches Punkteſpiel; ſpannend bis zur letzten Minute, mit
guten techniſchen Leiſtungen und mit einem Kampfgeiſt durch=
ſetzt
, der nie zu weit ging. Die Gäſte boten gegenüber ihren letz=
ten
Spielen eine weſentlich verbeſſerte Leiſtung und die Worma=
tia
mußte ihr ganzes Können einſetzen, um zu einem Siege zu
kommen. Göls ſchoß nach 15 Minuten das Führungstor für die
Wormatia. In der zweiten Halbzeit vergrößerte in der 13. Mi=
nute
Ludwig Müller den Vorſprung auf 2:0. Das faſt durchweg
offene und faire Spiel wurde von Schneider=Niederrad ausge=
zeichnet
geleitet.
Spy. Darmſtadt 1898 Spo. Wiesbaden 1:3 (0:1).
Vor gut 2000 Zuſchauern erwies ſich der Sportverein Wies=
baden
gegenüber der einheimiſchen Sportvereinself als die beſſere
weil einheitlichere Mannſchaft. Und wenn man auch zu=
geben
muß, daß die Kurſtädter ihre beiden erſten Erfolge glück=
lichen
Umſtänden zuzuſchreiben haben, indem ihnen wenige Mi=
nuten
nach Spielbeginn ein Elfmeter zugeſprochen wurde, über
deſſen Berechtigung man ſehr geteilter Meinung ſein kann, und

da ihnen zu Beginn der 2. Hälfte die Darmſtädter Verteidigung
zu Hilfe kam, die ein ganz unglückliches Selbſttor fabrizierte, ſo
kann dies doch nicht darüber hinwegtäuſchen, daß Wiesbaden ver=
dient
Sieger wurde. Bei dem Vergleich der Spielſtärke beider
Mannſchaften war unſchwer zu erkennen, daß die Gäſte ein merk=
liches
Plus an Können in der Läuferreihe zu verzeichnen hatten,
zumal Darmſtadts linker Läufer kaum einen glücklichen Moment
im ganzen Spielverlauf aufzuweiſen hatte. So kam es auch, daß
die Wiesbadener Stürmerlinie, deren Durchſchlagsfähigkeit an
ſich keine allzugroße iſt, zu weit beſſeren Torchancen als die Ein=
heimiſchen
kam, da ſie mit vielen und brauchbaren Vorlagen
bedacht wurde. Anders bei dem Angriffsquintett der Ein=
heimiſchen
: dieſes war bei den zahlenmäßig weit geringeren
Vorlagen meiſt auf halbhohe Bälle angewieſen, die in den meiſten
Fällen, bevor ſie aufgenommen werden konnten, von der ſicheren
Gäſteverteidigung abgefangen wurden. Ein wirkliches Zuſammen=
ſpiel
der einheimiſchen Stürmer kam ſo nur ſelten zuſtande; ja
man konnte ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß aus Aufregung
wegen des Mißlingens einer flüſſigen Spielweiſe eine geſteigerte
Unruhe Platz griff, die ſich ſelbſtverſtändlich ſchädlich auswirkte.
Die beiderſeitigen Abwehrreihen waren gut in Form; allerdings
hatte die Gäſteverteidigung nicht das Maß an Arbeit zu erledigen
wie die Darmſtädter Verteidigung, die aufopfernd ſpielte, und
bei der Bärenz wiederum ſichere Arbeit verrichtete.
Die Mahnung an das Publikum in der Vorſchau des letzten
Samstags hat leider nur wenig genützt. Wohl iſt es richtig, daß
Herr Weingärtner=Offenbach, der Leiter des Spieles, des öfteren
daneben griff. Auch unſeres Erachtens war das Angehen von
Rupp, der den durchlaufenden Wiesbadener Mittelſtürmer von
der Seite rempelte, durchaus korrekt, ſo daß die Elfmeterent=
ſcheidung
, wenn nicht unverſtändlich, ſo doch zumindeſten über=
eilig
erſchien. Auch das Ueberſehen eines klaren Händever=
gehens
im Wiesbadener Strafraum war geeignet, den Anhang
der Einheimiſchen zu verſtimmen. Und wenn ſich dieſe Umſtände
letzten Endes ſehr nachteilig auf den Spielausgang auswirkten,
ſo gaben dieſe Dinge doch keineswegs das Recht dazu, den Leiter
des Spieles mit Zurufen bekannter Art zu bedenken.
Der Spielverlauf ſah, wie geſagt, nach wenigen Minuten
Wiesbaden erfolgreich, als Beſt den umſtrittenen Elfmeter un=
haltbar
verwandelte. Zu Beginn der 2. Hälfte wehrte Bärenz
einen ſcharfen Schuß von Beſt gut ab, der abgewehrte Ball
prallte jedoch von einem Darmſtädter Verteidiger ab und rollte
wohl placiert ins Tor. Hebeiſen holte dann für die Ein=
heimiſchen
ein Tor auf, doch gleich darauf kam der Wiesbadener
Linksaußen wieder zum Erfolg, womit das Spiel entſchieden war.
5. C. Langen Alemannia Worms 2:2 (0:2).
Das Ergebnis entſpricht vollkommen dem Spielverlauf. In
der erſten Halbzeit waren die Gäſte beſſer und es gelang ihnen
auch, durch zwei Treffer des ſchußfreudigen Huber die Führung
an ſich zu reißen. Nach dem Wechſel drängten die Plätzherren
ſtärker. Daum konnte ein Tor aufholen und Jäckel ſtellte ſchließ=
lich
den Ausgleich her. Der Kampf wurde vor 2500 Zuſchauern
hart geführt, aber doch nicht unfair. Brig=Frankfurt war als
Schiedsrichter gut.

B.I.2. Neu=Iſenbueg Haſſig Bingen 5:0 (1:0).
Iſenburg war in dieſem Spiel immer tonangebend, und als
in der zweiten Halbzeit die Widerſtandskraft der Gäſte erlahmte,
führte der Kampf naturnotwendig zu einem hohen Sieg der
Platzherren. Das Spiel war im allgemeinen fair, jedoch mußte
kurz vor Schluß ein Stürmer von Bingen nach einer Ausein=
anderſetzung
mit dem Schiedsrichter den Platz verlaſſen. Die
Tore für Iſenburg ſchoſſen Möller (zwei), Engelhardt (eins) und
Feldbuſch (zwei).
* Die Kreisliga in Starkenburg
F. V. Sprendlingen Union Darmſtadt . . 6:1 (3:1).
Spogg. Arheilgen Vikt. Urberach . . . 7:1 (5:0).
F.C. Egelsbach Vikt. Griesheim . . . . 2:0 (1:0).
Germ. Oberroden Vikt. Walldorf
1:1 (1:1).
Rot=Weiß V.f.R. Darmſtadt S. V. Münſter 0:5 (0:4).
SV. Mörfelden Pol. S.V. Darmſtadt: ausgefallen.
Wie wir ſehen, wollte auch dieſer Sonntag hinter den beiden
erſten nicht zurückſtehen: Man muß ſich nachgerade an die Ueber=
raſchungen
gewöhnen. Auch diesmal gab es drei Bomben= Ergeb=
niſſe
, die beſtimmt niemand erwartet hätte: Beide Favoriten
ſowohl Arheilgen wie auch Sprendlingen rafften ſich zu ener=
giſchen
Leiſtungen auf. Beide Reſultate ſind umſo bemerkens=
werter
, als die Gegner keineswegs die ſchwächſten Mannſchaften
des Kreiſes waren. Die größte Senſation des Tages aber be=
ſorgte
Münſter, das zu früh totgeſagt wurde. Für Rot=Weiß
gibt die glatte Niederlage nach dem 1:10 in Oberroden zu denken!
Normale Ergebniſſe werden aus Egelsbach und Oberroden
gemeldet. Das Spiel der Neulinge in Egelsbach brachte dem
Platzverein ein verdientes 2:0, während Walldorf aus Oberroden
einen ſehr wichtigen Punkt mitbrachte. Das Spiel in Mörfelden
wurde aus unbekannten Gründen auf einen ſpäteren Termin
verlegt.
In der Tabelle haben ſich nun die Favoriten Arheilgen und
Sprendlingen nach vorne geſchoben und bilden mit Urberach und
Walldorf die Spitzengruppe. Es iſt bezeichnend, daß wir ſchon
nach drei Sonntagen keinen Verein ohne Punktverluſt mehr
haben. Andererſeits iſt nur noch die Polizei allerdings bei
erſt einem Spiel ohne Punkte. Das Rennen wird alſo
dieſes Jahr beſtimmt noch ſpannender werden wie in der ver=
gangenen
Saiſon. Uebrigens darf mit Befriedigung feſtgeſtellt
werden, daß die Spiele des geſtrigen Sonntags ausnahmslos
einen fairen und einwandfreien Verlauf nahmen, was hoffentlich
in Zukunft immer ſo bleiben wird.
Der Tabellenſtand nach dem 8. September:

F. V. Sprendlingen 3
Vikt. Urberach
Sppgg. Arheilgen
Vikt. Walldorf
S. V. Mörfelden
S.V. Münſter
Germ. Oberroden
F. C. Egelsbach
Union Darmſtadt
Vikt. Griesheim
Germ. Pfungſtadt
Rot=Weiß Darmſt.
Pol. S. V. Darmſt.

Spiele gew. un.
2
2

3
3
1
1
1
2
1
1
2
1
1
3
1
3.
1
3
1
2
2
3

verl. Tore Punkte

11:6
4
12:9
1
1 9:4 3

3:2

5:3
1.
8:8
12:5
1
3
6:11
3

8:6
2
4:4 2
3:5 1
2:16 1
2
1:5
1

Rol-Weiß B.f.R. Sporky. Münſter 0:5 (9:4).
Das dritte Verbandsſpiel brachte den Rot=Weißen eine glatte
Niederlage. Wer glaubte, in Münſter eine ſchwache Elf zu ſehen,
der ſah ſich angenehm enttäuſcht, denn Münſter war gut ja
ſogar ſehr gut. Die Mannſchaft hat eine forſche Spielweiſe, welche
unbedingt Erfolg bringen muß. Bei Rot=Weiß V.f.R. hinterließ
das Fehlen des verletzten Finger ein Loch in der Verteidigung,

Nummer 250

welches nicht ausgefüllt werden konnte. Auf Grund deſſen ha.4
der Sturm Münſters ein leichtes Spiel und ſchoß Tore. In dou
zweiten Hälfte, nachdem Darmſtadt umſtellte, war der Bann g
brochen und hätte Rot=Weiß V.f.R. ebenfalls einige TorerfoX,/
verdient, aber das Pech ſcheint gerade dieſes Jahr nicht weich=t
zu wollen. Schiedsrichter ſehr gut.
Die Liggerſatzmannſchaften lieferten ſich ebenfalls einen re=0
Ri
intereſſanten Kampf, in deſſen Verlauf die Rot=Weißen mi,*
5:2 den Sieg und Punkte an ſich reißen konnten.

Unign Sprendlingen

Zum zweiten Verbandsſpiel mußte Union mit Erſatz ſ04
Sprendlingen antreten. Die geſtellte Mannſchaft war nähſe ſchu
ſchlecht, hatte nur das Pech, Sprendlingen in großer Form Enk,u.
zutreffen. Das Spiel beginnt pünktlich 4,15 Uhr, und iſt Zu2"
nächſt beiderſeits aufgeregt. In der 15. Minute geht Sprendl
gen durch Rechtsaußen in Führung. Union kann in der 5ſcſ.!
Minute gleichziehen. Ein durch Rau erzieltes zweites Tor w iſe.
nicht gegeben. In der 35. Minute reißt Sprendlingen die Fag 0
26.
rung wieder an ſich und ſtellt im Anſchluß an einen Strafft
*h
in der 40. Minute das Halbzeit=Reſultat 1:3 her. Nach Wiedr

beginn drückt Union, kann aber nichts Zählbares erreichen. M., (
der 75. Minute gelingt Sprendlingen der vierte Treffer m4
durch Strafſtoß in der 78. Minute Nr. 5. Kurz vor Schluß. M Ihe
ſich Aßmuth zu weit ins Feld gewagt und den Ball verlicſſe!"
Genern
heißt es 1:6.
Mee
Das Spiel war hart und bis zum Schluß ſpannend. Sprer)e,enP
lingen ſtellte die körperlich kräftigere und in allen Teilen Su, hrer ſirn
beſetzte Mannſchaft ins Feld. 2 ſchlagſichere Verteidiger, ein ſ=
eine
al
guter Mittelläufer und ein ſchußkräftiger Sturm. Sein SM em
iſt verdient, aber die Tordifferenz dem Spielverlauf nach zu hryer die
Bei Umion vermißt man ſehr den Mittelläufer Noller 2., Diſeize übe
ſich gegen Egelsbach eine Knieverletzung zugezogen hat. Sciſc aen.
kämpfte die Mannſchaft bray bis zum Schlußpfiff. Nur Mſinen
Läuferreihe dürfte etwas mehr auf Unterſtützung des Sturm=ßne A
bedacht ſein. Der Schiedsrichter leitete gut. Die Erſ-Kvosreu
mannſchaften trennten ſich nach mäßigem Spiel mit dem gleick= Fielſt

Reſultat.

ſtim fi
Sporlvag. Arheilgen Bikkorig Arberach 7:1 (5:60r mu ge

Man war mit Rückſicht der letzt überzeugt erzielten Siege dcmer d
Urberacher geſpannt auf den Ausgang des Spieles, und na/ das
ſollte nicht enttäuſcht ſein. Es war ein ſchnelles, faires Fußßoenhauf
ballſpiel, bei dem alle Spieler ihr Beſtes gaben, die Arheil geite
wohl den Ueberlegenen zeigten. Viktoria mußte mit einer wiunEſche
nichtenden Niederlage den Heimweg antreten. Die Gäſte dreh Die VN
1t:
gleich mächtig auf, doch Arheilgen läßt ſich nicht verblüffen, ſchum
die zweite Minute bringt den 1. Erfolg. Urberach arbeitet Bitznen=Eit
geblich um den Ausgleich, aber ihr Zuſpiel iſt zu ungenau, M Benie
daß die Arheilger immer wieder im Vorteil ſind. Die 15., Aren=2
28. und 31. Minute wieder 4 Tore, alle Prachtſchüſſe, denen . Teichm
gegneriſche Verteidigung mit Tormann machtlos gegenüberſtehiſ, Benja
Nahm man an, daß Arheilgen nach Halbzeit abflauen ſolzymen=Do
ſo wurde man angenehm enttäuſcht. Wenn auch nur noch zt. Weber
niſch.
Tore die Ausbeute waren, ſo war doch Arheilgen immer 7
Tonangebende und Ueberlegene. Durch einen Fehler der V. Loew=
teidigung
kamen die Gäſte 10 Minuten vor Schluß zu ihr fert=Dr
Ehrentor. Urberach ſpielt guten Fußball, hatte aber das Pt
die Mühlchesleute in Glanzform anzutreffen.
Was iſt mit Arheilgen? Das geſtrige Spiel erinnert
Glanzzeiten, in Hochform befand ſich die Mannſchaft, man m9 Als
alle loben, keiner wollte dem anderen nachſtehen. So weiter, ucinier
die Spitzengruppe wird bald erreicht ſein. In Bauer hat ih die ſt
Mannſchaft einen Torwächter, der das zahlreiche Publikum du edlek
ſeine Prachtleiſtungen oft zu heller Begeiſterung hinreißt. AMdem
das ſoll kein Extralob ſein. Der Schiedsrichter amtierte geeeiten
Ligaerſatzmannſchaften 3:2.
Inze
1. Jgd. Germ. Wiesbaden in Wiesbaden 2:0.
chei
hderen
Sporkverein 1898 UJugend).

2:3
1. Jugend Mainz, dort,
..
..

2. Jugend 3. Jugend SpV. 98 ....
4. Jugend 1. Jugend Griesheim, hier, . . . . 3:17FN9
5. Jugend 1. Jugend Weiterſtadt, dort, . . . . 1:3
1. Schüler 2. Jugend Eintracht, hier, . . . . 7.
2. Schüler 1. Schüler Roßdorf, hier, . . . . . 2:1 Miren

Na
Fner
ich
hreiſen
der
Spielverlegung in Heſſen.
Lusel
Mit Rückſicht auf die am 15. September in Bingen ſtaFleneh
findende 850 Hildegardis=Feier wurde das Fußball=Meiſt Wr n
ſchaftsſpiel Haſſia Bingen gegen S.V. 98 Darmſta peni
vom 15. September auf den 20. Oktober verlegt.
Muicer
Und
Segelſlug.
25

Segeiflugipork im Odenvald.

Mpf 6:
Außrut
Im 10. Rhön=Schulungswettbewerb, den die Jungfliegergrupps 2P Juzel
Heſſenflieger=Vereins für Luftfahrt e. V. Darmſtadt auf dem Forſtbe2/6liummen
Gemarkung Ueberau bei Groß=Bieberau, austrägt, erfolgten
R9.
30. Auguſt vier, am 31. Auguſt ſechs und am 1. September fünf Staz/

Die Jungflieger Nöhrig, Weicker und Kalbfell ſtehen weiter an *

Spitze. Am bemerkenswerteſten ſind zwei in dieſen Tagen getätig
Zielflüge. Röhrig landete mit 134, Weicker mit 3½ Meter Entferna,g
von der Zielflagge.
Da jeder Jungflieger am 2. September an ſeinen Platz im öffelte, krotz
lichen Leben zurückkehren mußte, um ſeinen Lern= bzw. Berufspflich=Aier d
nachzukommen, wurde das tägliche Fliegen am 1. September enc ſnt m
geſtellt. Nachdem die beiden Flugzeuge G.werberat und Schulr
(Wettbewerbsnummern 65 und 66) abmontiert und auf dem eigens /d
der Gruppe erbauten Transportanhängewagen untergebracht war
begaben ſich die Flieger unter munterem Austauſch der einzigar
ſchönen Flugerlebniſſe und mit dem Bedauern, daß die ſchönen Tcl
von Aranzuez nun vorüber ſind, im Kraftwagen nach Darmſtadt zu=
Wohl wurde, wie erwähnt, das tägliche Fliegen eingeſtellt.

Wettbewerb iſt jedoch noch nicht zu Ende. Es wird nach Möglich!
bis Ende des Monats jeden Sonntag auf dem Forſtberge, Gemarkt=
Ueberau bei Groß=Bicberau, geflogen. Die Gruppe ſammelt ſich
dieſem Zwecke um 6 Uhr im Heim.

Karl Schmitk-Gedächknisrennen.

Geſtern früh hielt der Velozipedklub 1899 e. V. Darmſte
das alljährlich zum Austrag kommende Karl=Schmitt=Gedäch
nis=Rennen über 75,2 Kilometer, welches zugleich den 3. Lcl
zur Klubmeiſterſchaft bedeutet, auf der Strecke DarmſtadtOb
Ramſtadt-Nieder=ModauErnſthofenHoxhohl Brandau
Gadernheim-LindenfelsReichelsheimGroß=BieberauRei
heim-Hahn Ober=Ramſtadt Nieder=Ramſtadt Eberſtadt
Darmſtadt ab. Infolge Krankheit traten nur drei KameraO
um 7,21 Uhr in die Pedale, von einem Mitglied der Motorſpo
abteilung des Klubs begleitet. Das Rennen ſelbſt verlief ob
jeglichen Unfall, und nur ein Reifenſchaden war ob der ſchlecht!
Straßenverhältniſſe zu beklagen. Bereits um 9,43 Uhr konr
Hans Franke in der ſehr vorzüglichen Zeit von 2 Std. 22 M.
und 30 Sekunden als Sieger das Zielband paſſieren. Erſt
Minuten ſpäter kam der zweite Fahrer durchs Ziel. Das Er?
ergebnis lautet: Sieger: Hans Franke in 2 Std. 22,30 Mrl
2. Ph. Germann in 2 Std. 45 Min., 3. H. Gerhardt in 2 S‟
48,30 Min. Der Stand zur Kiubmeiſterſchaft lautet bis ſek
1. Hans Franke 3 Punkte, 2. Ph. Germann 6 Punkte, 3. Ha 1
Sti=
Gerhardt 12 Punkte.

[ ][  ][ ]

Fummer 250
Tennis.
ubkurnier des Tennis= und Eisklub Darmſtadt.
Oas interne Turmier des Tennis= und Eisklubs, das durch
ampf um die Meiſterſchaft des Bezirks Heſſen und Heſſen=
gſau
eine längere Unterbrechung erfahren hatte, wurde geſtern
nande geführt. Leider mußte Claß, der in Berlin an dem
finier des Tennisklubs Rot=Weiß teilnahm, in allen Konkur=
wien
geſtrichen werden. Claß und Kleinlogel hatten ſich ohne
zperluſt, erſterer über Crgemer und Brandenberger, letzterer
üte Eſche und Werner, bis zur Schlußrunde durchgeſetzt. Der
maroßer Spannung erwartete Kampf zwiſchen den beiden noch
ſueſchlagenen konnte aber nicht ſtattſinden, da Claß nicht, wie
ſerartet, am Samstag von Berlin zurückkehrte. Kleinlogel
ude ſomit ohne Endkampf Meiſter des Klubs. Die dritten
hife der Konkurrenz um die Herrenklubmeiſterſchaft holten ſich
Ainer und Brandenberger.
Frl. Fiſcher fand in Frl. Seuffert nicht den erwarteten
werſtand, und ſicherte ſich recht leicht mit 6:2, 6:4 den Sieg in
Schlußrunde und damit den Titel. Auf ihrem Siegeszug
ihr nur Frl. von Loew, das ſich ihr erſt 8:6, 6:4 beugte, mit
gem Erfolg entgegengetreten. Frl. von Loew, eine von den
Letzten der Konkurrenz, zeigte bei dem Turnier eine auffal=
we
Formverbeſſerung. Ihre harten Croßdrives machten ihren
gnern ſtets viel zu ſchaffen. Auszuſetzen an ihrem beſtechen=
Spiel iſt das Fehlen einer Variation in den Schlägen. Einen
eten Preis gewann außer ihr Frau Ulenberg, die im Gegenſatz
hrer früheren Spielweiſe eine erſtaunliche Sicherheit aufwies
eine auf Halten des Balles eingeſtellte Taktik gebrauchte.
Im Herrendoppel ohne Vorgabe ſind Kleinlogel= Branden=
er
die Meiſter. Nicht ganz leicht hatten ſie es, Teichmann=
ge
, über die ſie in die Schlußrunde gelangten, 8:6, 6:2 zu
higen. Nachdem Teichmann=Eſche mit Pech den erſten Satz
moren hatten, ſtand allerdings ein Sieg ihrer Gegner außer
nuge. Auf der anderen Seite der Konkurrenz hatten ſich Claß=
mesreuter
und Werner=Sennewald zur Vorſchlußrunde durch=
ielt
. Die letzteren gelangten ohne Spiel in die Schlußrunde,
Bten ſich dann aber nach einem langen und ſpannenden Kampf
im fünften Satz geſchlagen geben.
Im gemiſchten Doppel ohne Vorgabe erhielten Frl. Fiſcher=
iner
den erſten Preis. Sie hatten Frl. Noellner=Eſche 6:2,
das Nachſehen gegeben, und haben ſich dann gegen Frl.
ſtenhauer=Kleinlogel 6:0, 6:2 in der Schlußrunde behauptet.
ditte Preisträger wurden Frl. Seuffert=Claß und Frl. Noell=
Eſche
Die Verteilung der Preiſe in den übrigen Konkurrenzen
let:
heren=Einzel der Klaſſe B: 1. Mickel, 2. Colin, 3. Sartori und
Benjamin.
pren=Doppel mit Vorgabe: 1. Werner=Schmitt, 2. Kleinlogel=
Teichmann, 3. Hartmann=Langenbach und Benjamin=
Benjamin.
men=Doppel mit Vorgabe: 1. Frl. Fiſcher=Seuffert, 2. Frl. v.
Weber=Schmuttermaier.
niſchte Doppel mit Vorgabe: 1. Fr. Sander=Sander, 2. Frl. v.
Loew=Bowden, 3. Frl. Reuling=Langenbach und Frl. Seuf=
ert
=Dr. Jvers.
Erſte Enkſcheidungen in Baden=Baden.
Als erſte Entſcheidung fiel beim Internationalem Tennis=
tnier
in Baden=Baden am Sonntag die im Damen=Einzel,
die franzöſiſche Spitzenſpielerin Madame Matthien und Frau
dleben im der Schlußrunde ſtanden. Die Franzöſin ſpielte,
hdem ſie den erſten Satz mit Mühe 7:5 gewonnen hatte, im
ſiten Satz ein wunderbares, ſchnelles Tennis und ſiegte ver=
at
7:5, 6:2.
In der Vorſchlußrunde des Herren=
in
zels gewann Froitzheim gegen den Berliner Heydenreich
einem ſehr eintönigen Grundlinienſpiel 6:1, 6:4. Auf der
neren Seite ſtellte der junge Franzoſe de Buzelet ſein großes
inen erneut unter Beweis. Nachdem er ſich erſt einmal an
Nachmittagsbeleuchtung gewöhnt hatte, ſchlug er den Mann=
ſemer
Dr. Buß, ſicher 3:6, 6:2, 6:3. Die Schlußrunde Froitzheim
de Buzele, ſoll am Montag ausgetragen werden, jedoch iſt es
ſrglich, ob Froitzheim, der am Sonntag abend nach Wiesbaden
beiſen mußte, am Montag noch einmal zurückkehren kann. Im
dirren=Doppel brachte die Schlußrunde den erwarteten
5ig der wundervoll zuſammen arbeitenden Franzoſen Bouſſus=
Buzelet über Dr. Buß=Thurneyſen mit 6:3, 6:1, 6:2. Buß=
hirneyſen
waren zwar etwas übermüdet, jedoch hätten ſie auch
ner normalen Umſtänden kaum mehr zu beſtellen gehabt. Das
miſchte Doppel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland
ſchte den Höhepunkt des Turniers. Unten fertigten Frau von
nicek=Bouſſus zunächſt Frau Springer=Heydenreich 3:6, 6:2,
und dann Frl. Barbier=Thurneyſen 6:3, 6:8, 6:2 ab. Oben
ſölteten Frau Friedleben=de Buzelet zunächſt Frl. Menges=
9 Fuchs 6:1, 7:5 und dann Matthieu=Dr. Buß nach prächtigem
ipf 6:2, 5:7, 6:0 aus. Es kommt alſo am Montag zu einer
alußrunde Frau v. Reznicek=Bouſſus gegen Frau Friedleben=
Buzelet. Das Damen=Doppel wurde von dem beſſer
mmmenarbeitenden, am Netz wirkungsvoller ſpielenden franzö=
ſſen
Paar Matthieu=Barbier gegem Frau Friedleben=Frau von
hnicek 6:3, 6:4 gewonnen.

Turnier des Berliner Schlittſchuhklubs.
Trotz aller Bemühungen der Turnierleitung konnte beim Tennis
Knier des Berliner Schlittſchuhklubs erſt eine Konkurrenz zu Ende
eihrt werden. Die Entſcheidung im Damen=Einzel war eine
Rilich einfache Angelegenheit. Nachdem Frau Neppach den erſten
des Spieles gegen Frl. Kallmeyer 6:0 gewonnen hatte, mußte Frl.
Rmeher wegen einer Fußverletzung aufgeben. Das Herren=
unzel
iſt ebenſo wie die übrigen Konkurrenzen erſt bis zur Vor=
ſßrunde
gediehen. Ein großes Spiel lieferte Jaenicke gegen Du.
dmann. Jaenicke gewann den erſten Satz 6:0 und führte im zwei=
bereits
7:5, als er ſich das lange Spiel ſeines Gegners aufzwingen
dem er auf die Dauer nicht gewachſen war. Dr. Landmann ge=
an
ſchließlich 0:6, 12:10, 6:4 und qualifizierte ſich damit für die
inde gegen Hartz. Hartz beſiegte auf dem Wege ins Finale zu=
hſt
Dr. Rau 6:3, 3:6, 7:5 und dann auch den Moldenhauer= Bezwin=
er
Wolff 7:5, 6:0.

Tagung des deutſchen Ski=Berbandes
in Frankfurk a. M.
Nach den vorbereitenden Sitzungen des Hauptvorſtandes und der
Unterausſchüſſe am Freitag und Samstag fand am Sonntag die öffent=
liche
Hauptſitzung ſtatt. Die Tagung war durch zahlreiche Vertreter
ämtlicher Landesverbände außerordentlich gut beſucht. Nach kurzen
Eegrüßungsanſprachen eröffnete der Vorſitzende des DSV., Dr. Ten=
ner
, die Sitzung. Dank der ausgezeichneten Vorarbeiten des Haupt=
vorſtandes
und der Unterausſchüſſe konnte die umfangreiche Tages=
ordnung
ſehr raſch durchgearbeitet werden. Die vorliegenden Jahres=
berichte
des Hauptvorſtandes, des Rechners und der Ausſchüſſe wurden
ohne Debatte genehmigt. Ueberhaupt herrſchte eine erfreuliche Ein=
mütigkeit
aller Teilnehmer. Die beantragte Entlaſtung erfolgte dann
uch naturgemäß einſtimmig. Der Schatzmeiſter des Verbandes, Herr
Vunderlich, wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte auf Antrag des
Vorſtandes zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt.
Anträge und Veranſtaltungen.
Anſchließend ſchritt man zur Beratung der einzelnen Anträge, die
aber auch durch die Arbeiten des Vortages beträchtlich zuſammen=
geſchmolzen
waren. Teilweiſe wurden ſie zurückgezogen und teilweiſe
dem Hauptvorſtand zur weiteren Bearbeitung überwieſen. So die
Fragen der Verſicherung uſw. Neben einigen verwaltungstechniſchen
Neuerungen wurden dann noch folgende wichtige Beſchlüſſe gefaßt:
Zunächſt ſoll die Durchführung der Deutſchen Ski=Meiſterſchaft nach
neuen Richtlinien erfolgen. Nicht ein Verein, ſondern nur ein Landes=
verband
wird mit deren Durchführung in Zukunft beauftragt werden
Der Verband ſelbſt iſt an den Brutto=Einnahmen aus der Veranſtal=
tung
mit 25 Prozent beteiligt. Die Kampfanlagen ſollen durch Vor=
prüfungen
einheitlich gehalten werden. Außerdem iſt der Frage der
Unterbringung von Teilnehmern und Offiziellen beſſere Beachtung zu
ſchenken. Das Wettkampfprogramm ſelbſt erfährt in Anpaſſung an
die internationalen Gepflogenheiten eine Erweiterung durch Aus=
ragung
eines 50=Kilometer=Langlaufes. Eine Erweiterung der
Damenkämpfe wurde zunächſt zurückgeſtellt. Die Termine der
Meiſterſchaften in Oberſtdorf vom 4. bis 9. Februar 1980 wur=
den
wie folgt feſtgelegt: Am 4. Februar ſteigt als die erſte Konkurrenz
der neue 50 Kilometer Langlauf. Nach einem Ruhetag folgt am 6. Fe=
bruar
der Heeres=Patrouillenlauf. Am 7. Februar wird die deutſche
Staffelmeiſterſchaft geſtartet. Am 8. Februar findet der 18 Kilometer
Langlauf und zugleich der Heereslanglauf ſtatt. Den Schluß bilden.
dann am 9. Februar die Sprungläufe. Die Meiſterſchaften 1931 wurden
dem Landesverband Thüringen zur Durchführung übertragen. Die von
mehreren Landesverbänden angeſchnittene Frage der Berufs= und Ama=
keurſkilehrer
wurde dahingehend erklärt, daß der Verband für ſtrengſte
Reinhaltung des Amateurbegriffes ſorgen wird. Die Amateurlehrer des
Verbandes erhalten im Gegenſatz zu den beruflichen Ski=Sportlehrern
die Bezeichnung: D. S. V.=Ski=Lehrer‟ Ein Antrag des fränkiſchen Ski=
Verbandes auf Loslöſung vom Bayeriſchen Shi=Verbande wurde ein=
ſtimmig
abgelehnt, da die Verbandsgrenzen ja erſt auf der letzten Ver
tretertagung mit vieler Mühe neu feſtgelegt waren. Nach Erledigung
dieſer Anträge wurde der Haushaltsplan für das kommende Jahr ge=
nehmigt
. Er balanciert mit einem Betrag von rund 88000 Marr. Eine
Erhöhung der Beiträge wurde nicht vorgenommen. Beſonderen Wert
legt man auf gründliche Durchführung der Jugendarbeit. Aus Bereit=
ſtellung
reichlicher Mittel ſoll ein Lehrfilm gedreht werden. Des wei=
teren
wurde der Vertrag mit dem Verlag des Verbandsorgans De
Vinter auf weitere vier Jahre verlängert und der bisherige Schrift=
leiter
Luther=München beibehalten. Damit war die Tagesordnung er=
ſchöpft
. Die nächſte Vertreter=Verſammlung findet anläßlich des fünf=
undzwanzigjährigen
Jubiläums im September 1930 in München ſtatt.
Zugleich wird eine größere Ausſtellung aus dem geſamten Weſen des
Skilaufens ſtattfinden.
Die Spielmeiſterſchaften der 2.5.5.
Neue Meiſter.
Im Schlagball mußte der SV. Eimsbütel=Hamburg den
Titel an den VfK. Königsberg abgeben. Auf gleicher Höhe mit
Hamburg endete Germania Gleiwitz. Der Titel im Fauſtball
der Männer endete mit einem Erfolg des Verteidigers SV.
Eimsbüttel gegen die Vertreter der ſechs anderen Landesver=
bände
, dagegen gab es im Fauſtball der Frauen wieder einen
neuen Meiſter. Hier reichte es dem Titelverteidiger, Hamburger
Lehrer=Tv. nur zu einem zweiten Platz.
Die Schluß=Tabellen:
Schlagball der Männer: 1. VfK. Königsberg 8 Punkte, 2. SV.
Eimsbüttel Hamburg und Germania Gleiwitz je 7 Punkte,
4. Wacker Köln 5 Punkte, 5. Athos Steglitz 3 Punkte,
6. Schmalkalden 04 0 Punkte.
Fauſtball der Männer; 1. Eimsbüttel Hamburg 12 Punkte;
2. Pol.=SV. Danzig 10 Punkte; 3. Pol. SV. Deſſau 8 Punkte;
4. Schleſien=Rapid Breslau 5 Punkte; 5. Oſtmark Frankfurt
a. d. Oder 4 Punkte; 6. Hockey=Geſ. Nürnberg 3 Punkte;
7. Hagen 72 0 Punkte.
Fauſtball der Frauen: 1. Tilſiter S. K. 8 Punkte: 2. Hamburger
Lehrer=Tv. 6 Punkte; 3. VfL. Altenburg 4 Punkte; 4. VfK.
Berlin 2 Punkte; 5. STC. Görlitz 0 Punkte.
Mokorſpork.
Meiſterſchaftslauf auf dem Rürburgring.
Soenius=Köln gewinnt den Meiſterſchaftslauf über 500 Kubikzentimeter.
Ergebniſſe:
Rennen der Ausweisfahrer. 112,5 Km., bis 250 Kubikzentimeter:

2. Bartholett=Köln auf AJS. 1:24,34,1; 3. Geißler=Horchheim ASS.
1:25.14.
Heide=Weidenau BMW. 1:13.29,4;
Bis 500 Kubikzentimeter:
2. Seemann=Mahen (Sarolca) 1:23.08,4; 3. Klüttgens=Heide (Rudge=
Withworth) 1:97.54,2.
Rennen der Lizenzfahrer bis 250 Kubikzentimeter, 150 Kilometer:
1. Gelbbach=Gelſenkirchen DKW. 1:51.04,4; 2. Kohfink=Bietigheim UT.
Jap 1:53.29; 3. Hobelmann=Köln UT. Jap 1:54.03,4. (Vier geſt., drei
am Ziel.)
Bis 35!) Kubikzentimeter. 150 Km.: 1. Ulmen=Düſſeldorf Velozette
1:41.01,3; 2. Heher=Krefeld AJS. 1:42.05,4; 3. Klocke=Duisburg Velo=
zette
1:05.02,2. (4 geſt., 3 am Ziel.)
Bis 500 Kubikzentimeter, 187,5 Km., Meiſterſchaftslauf: 1. Soenius=
Köln BMW. 1:53.14,1, 115,13 Stundenkilometer, beſte Zeit des Tages;
2. J. Klein=Weißkirchen DKW. 1:54.10,4; 3. Pätzold=Köln Sunbeam
. (13 geſt., 4 nm Ziel.)
1:59 01,1; 4. Zündorf=Köln DK.
Bis 1000 Kubikzentimeter, 187,5 Km., Meiſterſchaftslauf: 1. Fauſt=
Berlin Harley Davidſon 2:02.05; 2. Wehers=Aachen Harley Davidſon
2:02.05,4; 3. Goſſe=Köln Tornax 2:10.05,1. (5 geſt., drei am Ziel.)

1

Zeichlätgienn.
Tolan zweimal geſchlagen.

Ueber 100 Meter von Lammers, über 200 Meter von Eldracher.
Die 6. Weſtfäliſchen Kampfſpiele von TuS. Bochum beanſpruchten
durch den Start der beiden Amerikaner Tolan und Bowen erhöhtes
Intereſſe. 1000 Zuſchauer kamen, um Zeuge der erſten Niederlage
des Negerſprinters Tolan zu werden, der auf ſeiner ausgedehnten
Europareiſe wiederholt mit den beſten Sprintern der alten Welt zu=
ſammenkam
und immer als Erſter das Zielband zerriß. Aber in
Bochum ereilte ihn ſein Geſchick. Es lag faſt in der Luft, daß der
Amerikaner Bochum nicht ungeſchlagen verlaſſen würde. Die deut=
ſchen
Sprinter traten mit ihrer Elite an und kämpften, daß es eine
reine Freude war. Zum 100=Meter=Lauf, zu dem Lammers
nachgemeldet hatte, traten Buthepieper=Eſſen, Jonath=Hannover, El=
dracher
Eintracht Frankfurt, Borgmeyer=Münſter und Tolan an. Am
Start kamen Lammers, Borgmeyer und Eldracher am beſten ab, dann
rückten Tolan und Jonath auf. Bei 60 Meter lag Tolan an der Spitze,
und es ſchien ſo, als ſollte der Neger wieder einmal gewinnen, als
0 Meter vor dem Ziel Lammers in einem ungemein ſcharfen End=
ſpurt
heranwirbelte und den Neger in der glänzenden Zeit von 10,4
Sek. noch um Handbreite ſchlug. Dichtauf folgte Jonath.
Zum
200=Meter=Lauf traten Tolan, Borgmeher, Ott=Duisburg, El=
dracher
und der Holländer van der Berghe an. Eldracher ſchoß ſofort
los, hatte ausgangs der Kurve bereits den Kurvenvorſprung aufgeholt
und führte 75 Meter vor dem Ziel ganz klar vor dem übrigen Feld,
dann ließ der Frankfurter aber nach und Tolan hatte ihn im Ziel faſt
erreicht. Jedoch blieb der verzweifelt kämpfende Negerſprinter auch
hier um Handbreite geſchlagen.
Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg, 10,4 Sek.; 2. Tolan=Amerika, Hand=
breite
zurück; 3. Jonath=Hannover, Bruſtbreite zurück.
200 Meter: 1. Eldracher=Eintracht Frankfurt, 21,8 Sek.; 2. Tolan=
Amerika, Handbreite zurück: 3. Borgmeyer=Münſter, 22 Sek.
400 Meter: 1. Büchner=Magdeburg, 49,7 Sek.; 2. Paulen=Holland,
50,1 Sek. (Bowen=Amerika erlitt bei 10 Meter einen Muskelriß.)
800 Meter: 1. Müller=Zehlendorf, 1:58,3 Min.; 2. Hogewerf=Holland,
:58,5 Min.; 3. Dahlmann=Hamburg, 1:58,8 Min.
1500 Meter: 1. Walpert=Berlin, 4:06,6 Min.; 2. Neu=Duisburg, 4:09,5
Min.
110 Meter Hürden: 1. Wienecke=Münſter, 16,6 Sek.
Olympiſche Staffel: 1. Duisburg 99, 3:38 Min.; 2. Schalke 96, 3:42
Min.
Weitſprung: 1. Köchermann=Hamburg, 7,21 Meter; 2. Meien= Char=
lottenburg
, 7.10 Meter; 3. Völmke=Münſter, 6,76 Meter.
Hochſprung: 1. Köppke=Stettin, 1,85 Meter; 2. Kraatz=Dortmund, 1,72
Meter; 3. Stechemeſſer=Münſter, 1,72 Meter.
Diskuswerfen: 1. Siewert=Halle, 42,15 Meter; 2. Hoffmeiſter=Münſter,
41,80 Meter; 3. Heiberg=Eſſen, 39,33 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Seraidaris=Dresden, 14,34 Meter; 2. Siewert=Halle,
13,75 Meter; 3. Dobermann=Köln, 13,34 Meter.

Pferdeſpork.
Rennen in Hoppegarken.

Um die Feſtſtellung des beſten Zweijährigen handelte es ſich im
Oppenheim=Rennen, das auf der 1211 Meter geraden Bahn in Hoppe=
garten
zur Entſcheidung kam. Im Kampf um die 30000 Mark wurden
zwar nur vier Pferde aufgeboten, doch genügte das Zuſammentreffen
der ungeſchlagenen Hengſte Herakles, Präfekt und Ladro um einen
nicht unbedeutenden Publikumserfolg ſicherzuſtellen. Im Ring präſen=
tierte
ſich Herakles als eleganter, über und über reinraſſiger Brauner,
Ladro, die im Zukunftsrennen dem Franzoſen Falſacape die Eiſen
gezeigt hatte, als ein mächtiges Pferd, das leider vorn nicht ganz kor=
rekt
lief. Das Ende des Rennens brachte mit dem Siege von Osmunda,
der einzigen Stute des Rennens, eine unerwartete Senſation, die nicht
weniger als Befriedigung auslöſte. Herakles war am ſchnellſten auf dem
Rennen undfü hrte in ſcharfer Fahrt von Osmunda und Präfekt. In
einigem Abſtand folgte Ladro, der ſich beim Ablauf etwas verſäumt
ſatte. In der Höllenfahrt, die Herakles an der Spitze vorlegte, ſchien
alles hinter ihm abzuſterben. Noch vor dem Anberg ſchien das Ren=
nen
zugunſten des Pergules=Sohn gelaufen, als er plötzlich auf der
Höhe des Berges zuſammenklappte. Die von Grabſch ſcharf angetrie=
dene
Osmunda flog nun förmlich an ihm vorbei, um leicht mit zwei
Längen Vorſprung zu gewinnen. Präfekt und Ladro folgten weit zu=
rück
. In 1:13,9 wurde für die 1200 Meter eine famoſe Zeit erzielt, die
einen Rekord für das Oppenheim=Rennen darſtellt. Man kann das
Ergebnis natürlich nur mit einigem Vorbehalt betrachten; es iſt mög=
lich
, daß das Nennen überpaced war und das Reſultat einer Nach=
prüfung
nicht ſtandhält. Die um das Oppenheim=Rennen gruppier=
ten
Geſchehniſſe trugen die Namen berühmter Produkte des Geſtüts
Schlderhahn. Beſonderes Jutereſſe fand noch das Danubia=Rennen,
das der vierjährige Weiler Ota ſicher gegen die Dreijährigen Baiſer,
Quellendorf und Lucetta gewann.
1. Preis vom Schlenderhahn; 6500 Mark, 2000 Meter: 1. E. G.
Butzkes Geranium (Grabſch), 2. Farinelli. Nur zwei liefen. Tot.:
14:10. Hals.
Dolomit=Rennen, für Zweifährige: 3300 Mark, 1200 Meter:
1. Geſt. Röttgens Alpenflieger (Böhlke), 2. Mafalda, 3. Majordomus;
ferner Donau, Hauptmanns Schweſter, Matador, Khedive, Chamber=
lin
, Garbe, Königstochter, Pflichttreue, Liebhaberei. Tot.: 27, Pl.: 11,
11, 11:10. Kopf3 Lg.
3. Cſardas=Rennen (Ausgleich ID); 8900 Mark, 1600 Meter: 1. Al=
fins
Teskes Ina (Pförtke), 2. Felix eſto, 3. Sergius; ferner Palmieri,
Sieſta, Eldron, Krönung, Weſterwald. Tot.: 27, Pl.: 15, 20, 32:10.
Hals2 Lg.
4. Danubia=Rennen, für drei= und vierjährige Stuten; 10 400 Mark,
1800 Meter: 1. Geſt. Weils Ota (M. Schmidt), 2. Baiſer, 3. Quellen=
dorf
; ferner Tanit, Verena, Lucetta, Madonne d’Arezzo, Otero. Tot.:
102, Pl.: 18, 11, 13:10. ½ Lg.Kopf.
5. Oppenheim=Rennen, für Zweijährige; 30 000 Mark, 1200 Meter:
O. Bkumenfelds und R. Samſons Osmunda (Gr bſch), 2. Herafles,
3. Präfekt; ferner Ladro. Tot.: 167, Pl.: 34, 31:10. 22½3 Lg.
6. Danilo=Rennen (Verkaufs=Rennen), für Zweijährige; 2800 Mark,
1000 Meter: 1. Frau E. Lauriſchs Roxana (O. Schmidt), 2. Sturm=
haube
, 3. Indiga; ferner Pfalzmädchen, Servatius, Coryx, Briholder
Feldberg, Ilſchen, Tiefenfurt, Minne, Oſtſee. Tot.: 34, Pl.: 15, 13.
41:10. ½1 Lg.
7. Nubier=Rennen (Ausgleich III); 3300 Mark, 2400 Meter: 1. Stall
er, 3. Mondnacht;
Landswerths Waiſenknabe II (Höllein), 2. Phar
. Oſiris, Joſe,
in
erner Faulvelz, Aſtrolog, Loblied, Ferne,
Canio, Boruſſia, Laxenburg, Roſenherzog, Kataſtrophal. Tot.: 161,
Pl.: 34, 23, 29:10. ½¾ Lg.

Kaftellsierler
Immer wieder nennen erfahrene Kraftfahrer als Gründe
ihrer Vorliebe für den CONTINENTAL-Reifen:
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(1V.234

[ ][  ]

Montag, den 9. Eeptember 1929

Nummer 250

Ab heute: Der Lebensroman des Walzerkönigs Johann Strauß in unserem Großflm


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Inhann Strauß, Vater . . . . . . . . . Alfred Abel
Auna, eine Frau ... . . . . . . . . . Hermine Sterler
Johann Strauß, Sohn . . . . . . . . . . Imre Raday
... . . . . . . . . . . Wilhelm Schmieder
Frau Deisinger . . . . . . . . . . . . . Antonie Jäckel
.. . . . . . . . . . . . . . . Lillian Ellis
Drechsler . . . . . . . . . . . . . . . . Ferdinand Bonn
Trampusch . . . . . . . . . . . . . . Trude Hesterberg
. . . . . . . . . . . . . Jaco5 Tiedtke
Lamperlhirsch . . . . . . . . . . . . . . Paul Hörbiger
Großtürst . . . . . . . . . . . . . . . Eugen Neufeld
Mödlinger . . . . . . . . . . . . . . . . Jack Mylong-Münz
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nachm. 4/, Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs
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