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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichtien nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 247
Freitag, den 6. September 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspf
manz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
reit/2 Reichsmarl. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
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— 420 Mark).
im Falle höhe
Zewalt, wie Krie
Auffuhr, Sirell uſw., erſ
ede Verpflichtung auf Erfüſlung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
äult ſeder
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung
nſtonte Deutſche Bank und Darm=
Nohet. Des Nädter und Naionabant.
Stiand dor dei Polterbang.
Frankreichs Völkerbundspolikik.
Auf Umwegen zum Genfer Prokokoll.
* Genf, 5. Sept. (Priv.=Tel.)
Dr. Streſemann nimmt heute zum erſten Male an der
ſu ßung der zehnten Vollverſammlung des Völkerbundes teil.
weiſt!Her den Saal betritt, wird er von allen Seiten lebhaft be=
Fßt. Nach einem längeren Geſpräch zwiſchen Macdonald und
geſemann folgte die herzliche Begrüßung durch Briand und
derſon. Viele andere Delegierte begaben ſich noch vor Er=
Salu) frung der Sitzung zum Platz Dr. Streſemanns, um ihn nach
„ht zweijährigen Pauſe in der Völkerbundsverſammlung
will=
wuzſie Amen zu heißen.
zigan! Nach einer Rede des belgiſchen Außenminiſters Hymans der
onders das Problem der wirtſchaftlichen
Ab=
iſtung mit dem Ziel der Feſtigung der
wirt=
ſäaftlichen Solidarität aller Völker und des
mhrtſchaftlichen Zuſammenſchluſſes Europas
en Vordergrund geſtellt hatte, erteilt der Präſident das Wort
franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Briand, der ſich unter ſtür=
Eit
er zu ſichem Beifall von ſeinem Platz erhebt und die Rednertribüne
beigt. Er iſt in ſeiner Rede nicht mehr der Alte; es ſpricht
gewiſſe Müdigkeit aus ihm; ſeine oratoriſchen Geſten ſind
gemeſſen. Einleitend ſpricht er über die vergangenen zehn
ht Mre, über
1921
die Täligkeit des Völkerbundes,
ſeanſtal ſich auf alle Felder erſtrecke. Man habe aufgehört, den
Völker=
d ſkeptiſch, ſpöttiſch oder ſarkaſbiſch zu betrachten. Man nehme
heute ernſt und alle Völker ſchauten auf ihn mit Sympathie.
habe eine unvergleichlich große moraliſche Macht geſchaffen.
ſtte müſſe man ſich fragen: Was will der Völkerbund mit dem
ſt, 19/ Gtrauen und der moraliſchen Kraft anfangen, die ihm die
icht Bker zur Verfügung ſtellten. Man müſſe ſich ſagen, daß man
were Probleme nur mit einer gewiſſen Vorſicht vor ihn
brin=
ſtänP könne. Der Geiſt des Völkerbundes habe Fortſchritte
ge=
ſnht. Er habe zu Locarno geführt, auf Grund deſſen die
e uſütſche Delegation nunmehr hier unter den übrigen Mächten
Er habe zum Schluß noch zum Kelloggpakt geführt. Alles
yalbe ſei im Geiſte des Völkerbundes entſtanden. Aber trotz aller
Velon Frtſchritte, die man gemacht habe, müſſe man doch zugeben,
noch eine große Lücke beſtehe, durch die es
Im
ne
Krieg immer noch möglich
einzudringen. Hier müſſe man eine ſtarke moraliſche
krriere errichten. Bevor dies nicht geſchehen ſei, könne man
it ſagen, daß der Völkerbund ſeine Pflicht erfüllt habe. Die
Ulker wünſchten gegen dieſe Kriegsgefahr reale Garantien,
ayt nur feierliche Verpflichtungen. Man dürfe wicht aus den
Agen verlieren, daß es immer noch Möglichkeiten gebe, die zu
ſiem Angriff führen könnten. Man müſſe ſich überlegen, wie
in in einem ſolchen Falle handeln ſolle. Als er Frankreich
merſten Male im Völkerbunde vertreten habe, ſeien Verſuche
Gang geweſen, eine ſolide Grundlage zu ſchaffen. Briand
hint damit das Genfer Protokoll, das, wie er ſagt,
kei=
in Anklang habe finden können. Man müſſe aber die Lücke
kſenn auch nicht durch das Genfer Protokoll, ſo
ſch auf andere Weiſe ſchließen. Dazu habe der
Völ=
kbund das Recht und auch die Pflicht, und er hoffe, daß dies
er bald geſchehe. Während dieſes ganzen erſten Teiles ſeiner
ſde rührte ſich ſonderbarer Weiſe in der Verſammlung keine
md. Erſt als Briand auf die Verhandlungen im Haag zu
ſechen kommt, findet er bei einigen Stellen Beifall.
Im Haag habe man einen neuen Beitrag zum
Friedenswerk gelieferk.
un habe dort die Verhandlungen in Freundſchaft vollendet,
ſhrend man auch während der Verhandlungen nicht immer
Riz einig geweſen ſei. Er ſowohl wie der engliſche Außen=
Miſter Henderſon hätten manche bange Minuten durchlebt, aber
m habe immer wieder der Gedanke an den höheren Zweck, der
hier den Verhandlungen ſtehe, Kraft gegeben. Er habe ſich
er gefragt, was ſich hier in Genf auf dieſer Verſammlung
Sienen würde, wenn die Verhandlungen im Haag zu keinem
gebnis kämen. Er habe immer an die Erwartungen gedacht,
Millionen von Menſchen für den Haag hegten. Es ſei ſehr
h geweſen, mit einem negativen Erfolg als großartiger
Sie=
aus dem Haag fortzugehen. Aber wichtiger ſei
ge=
en, das Werk des Friedens nicht ſtocken zu
en und mit einem deutlichen Wink an ſeine inneren
Geg=
in Frankreich rief er unter Beifall der Verſammlung aus:
r glaubte, wenn er auch einige Millionen geopfert habe, ſo
Dde er doch von der Bevölkerung Frankreichs bei ſeiner Rück=
* aus dem Haag ſo empfangen werden, wie er es als
Mit=
beiter am Frieden verdiente. Er hoffe, daß als
Ergeb=
der Haager Verhandlungen ſich eine engere
Wammenarbeit aller Völker für den Frieden
geHen werde.
gebe noch andere Schwierigkeiten, z. B. die der
Abrüſtung.
ſtelle der Artikel 8 des Völkerbundspaktes eine heilige
Ver=
ſchtung dar. Man habe ihm oft vorgeworfen, er nenne das
Nt Sicherheit zu häufig. Was er unter Sicherheit
ver=
laſſe ſich ſchwer definieren. Man könne es allerhöchſtens
in=
uib fühlen. Man verſuche mit allen möglichen geſchickten
Ar=
enten gegen dieſes Inſtinktgefühl vorzugehen und die Be=
denken zu zerſtreuen. Die Abrüſtung habe im letzten Jahre über
Erwarten gute Fortſchritte gemacht, und wenn jetzt durch die
Verhandlungen über die Seeabrüſtung eine Grundlage geſchaffen
werde, dann könne die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion die
endgültige Konferenz wohl recht bald zuſammenberufen, um die
Verpflichtungen aus dem Artikel 8 zu verwirklichen. Briand
machte dabei noch eine Bemerkung über ſeine Bemühungen
wegen des engliſch=franzöſiſchen Flotten=Abkommens, das dem
gleichen Zweck habe dienen ſollen und das man ihm ſehr übel
genommen habe.
Briand ging dann zu den Wirkſchaftsproblemen über,
die Hymans ſchon vor ihm angeſchnitten hat. Auch hier müſſe
der Völkerbund eine ſolide und machtvolle Anſtrengung
unter=
nehmen. Es gehöre zur Natur dieſer Wirtſchaftsprobleme daß
man ſie techniſch unter einem Wuſt von Dokumenten anſehen
müſſe. Aber man gerate zu leicht in die Gefahr, jede kleine
Schwierigkeit zu ſcharf zu ſehen, wenn man die ganze Frage rein
techniſch betrachte. Es ſei die Aufgabe der Politik, auch in dieſer
Richtung ihren Willen zu einer Löſung aufzuzwingen. In
die=
ſem Zuſammenhang ſprach Briand dann auch, ohne jedoch dieſes
Wort zu gebrauchen, von ſeinen Plänen der
Bereinigken Staaken von Europa.
Er machte einige launige Bemerkungen, daß dies ein Kapitel
ſei, mit dem ſich ſchon Philoſophen, Poeten und Propagandiſten
beſchäftigt hätten. Er ſelbſt ſei unter diefe Propagandiſten
ge=
gangen, weil er die Idee für wertvoll und notwendig halte. Mit
einem Achſelzucken meinte er, ein Vorwurf dafür könne ihn nicht
treffen, denn ſelbſt die geſcheiteſten Leute hätten kleine Stellen,
wo ſich gewiſſe Verrücktheiten bemerkbar machten. Dieſes
Pro=
blem einer Föderation gehöre zwar nicht auf die Tagesordnung
des Völkerbundes, aber es gehöre zu ſeinem geiſtigen Bereich.
Dann ſprach Briand von ökonomiſchen Verbindungen. Aber er
glaube vielmehr, daß in Europa diejenigen Völker, die
geogra=
phiſch zuſammen gehörten, Bindungen eingehen und
Möglich=
keiten ſchaffen müßten, um ſchnell für gewiſſe Emtſcheidungen
in Kontakt zu treten, wenn ihre Solidarität dies notwendig
er=
ſcheinen laſſe. Sicher würden ſich derartige Verbindungen
prak=
tiſch in erſter Liwie auf ökonomiſchem Gebiet auswirken. Sie
hätten aber auch die gleiche politiſche und ſoziale Bedeutung,
ohne daß die Souveränität der Staaten berührt werde.
Zur Verſammlung gewandt, ſagte Briand:
„Ich fordere die Regierungen aller europäiſchen Staaten, die
dabei vertreten ſein könnten, auf, durch ihre Kabinette dieſe Idee
prüfen zu laſſen.”
Die Formel, die Briand ſo für die Vereinigten Staaten von
Europa gab, dieſe Kernidee, die über der zehnten
Vollverſamm=
lung des Völkerbundes von vornherein ſchwebte, mußte
ent=
täuſchen. Sie war ſo vage, daß die Verſammlung vollkommen ſtill
blieb und die Umſchreibung dieſes kühnen Gedankens mit
Still=
ſchweigen quittierte.
Der Schluß der Rede Briands galt dem Thema
Schiedsgerichtsbarkeit.
Er kündigte an, daß Frankreich ſeine bedingte Zuſtimmung
zur obbigatoriſchen Schiedsgerichtsklauſel erneuern würde,
ob=
wohl ſeine Vorbehalte, die ſich auf die Ratifizierung dieſer
Klauſel durch andere Großmächte erſtreckten, noch nicht erfüllt
ſeien. Er übernehme auch die Verpflichtung, alles zu tun, was
in ſeiner Macht liegt, um die Schiedsgerichts=Generalakte durch
die franzöſiſchen Parlamente ratifizieren zu können. Briand
er=
innert an die praktiſche Anwendung des Schiedsgerichtsgedankens
durch Frankreich, an die zwölf Schiedsverträge, die er in den
letz=
ten zwei Jahren abgeſchloſſen hat, an die Entſcheidung über den
Zonenſtreit zwiſchen der Schweiz und Frankreich im Hagg, und
ruft aus: „Die Menſchen haben ſich Richter gegeben, um ihre
Streitfälle zu ſchlichten. Die Nationen müſſen das gleiche tun.
Wenn auch ein Urteil einmal nicht günſtig ausfällt, ſo bedeutet
das noch keine nationale Beſchämung.
Der Schluß ſeiner Rede, die im ihrem ganzen Aufbau
ſonder=
bar und ungewohnt ſchwach iſt, führte Briand dann wieder zur
rhetoriſchen Höhe, als er über die Kriege ſpricht, die der
Völker=
bund in einigen Fällen verhindert hat, obwohl die Kanonen ſchon
losgegangen waren. Aber darauf dürfe man ſich nicht
beſchrän=
ken. Man müſſe alle geiſügen und materiellen Urſachen, die zum
Kriege führen könnten, beſeitigen, ob es ſich dabei um
Opium=
ſchmuggel oder um andere Dinge handle. Vor allem aber, ſo
ruft er in den Saal hinein, müſſe mamdenjenigen die
Hände binden, die die Jugend zur Revanche
er=
ziehen wollten. Mit einem Appell an die Frauen,
der von der Verſammlung mit großem Beifall aufgenommen
wurde, ſchließt Briand. Es ſei Aufgabe der Frauen, in
vorderſter Linie gegen den Krieg zu kämpfen
denn ſie ſeien bei jedem Zuſammenſtoß der Völker die erſten
Leidtragenden.
Nach der Rede Briands, der ohne die geringſten ſchriftlichen
Notizen ſprach, ſchloß die Sitzung kurz nach 1 Uhr.
Um die Bereinigken Skaaken von Europa.
Die Briandſche Idee der Vereinigten Staaten von Europa
wird trotz ihrer vagen Propaganda am heutigen Tage die
Dele=
gierten der europäiſchen Staaten doch noch beſchäftigen. Wie wir
aus gut informierten franzöſiſchen Kreiſen vernehmen,
beabſich=
tigt Briand für Samstag abend oder Montag, die Delegierten
der in Genf vertretenen europäiſchen Staaten zu einer
Beſprech=
ung einzuladen, deren Zweck ſein ſoll, die Idee der Vereiwigten
Staaten von Europa ſowohl hinſichtlich ihrer politiſchen als auch
ihrer wirtſchaftlichen Wirkung näher zu prüfen, evtl. durch die
Einſetzung eines beſonderen Studienkomitees.
* Die iſlamiſche Türkei.
Das wiedererwachende Gefühl iſlamiſcher Zuſammengehörigkeit,
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
P. Konſtantinopel, September 1929.
Der türkiſche Staatst räſident Kemal Paſcha, ſein
Miniſter=
präſident Ismet Paſcha, viele andere Miniſter und das
Parla=
ment befinden ſich in den Ferien, es herrſcht auch in der türkiſchen
Politik die Hundstagsruhe des Hochſommers. Das iſt der
rich=
tige Augenblick, ſich einmal ein Geſamtbild der außenpolitiſchen
Lage der Türkei zu machen. Und das iſt notwendig, denn man
muß bei der Türkei auf die außenpolitiſche Lage achten, wenn
man mit ihr in wirtſchaftlichen Zuſammenhang treten will. Und
die wirtſchaftliche Seite iſt heute diejenige, die nach dem Ende des
großen osmaniſchen Reiches allein das Intereſſe für die Türkei
in der Welt wacherhält. Die Zeit, da Konſtantinopel
die Schule der Diplomaten war, iſt ja vorüber.
Das Angora der nationalen Türkei ſpielt nicht mehr die Rolle des
osmaniſchen Konſtantinopels. Angora iſt ſozuſagen die Stadt der
laufenden Regierungsgeſchäfte, die Fäden der Türkei zum Iſlam
werden nach wie vor hinter den Kuliſſen von Stambul
geſpon=
nen, haben aber vorerſt mit der äußeren Politik nichts mehr
ge=
mein. Anders wird es erſt werden, wenn eines Tages
der Zuſammenſchluß der Iſlamvölker Tatſache
wird, der Zuſammenſchluß, von dem man jetzt erſt die feinſten
Fäden erkennen kann. Bis zu dieſem Zuſammenſchluß aber iſt
das Intereſſe der Welt an der verkleinerten Türkei ein
über=
wiegend wirtſchaftliches, und dieſes will nichts mit fernen
Zu=
kunftsmöglichkeiten zu tun haben, es fragt nur nach der Sicherheit
des Landes für abſehbare Zeiten, auf die ſich die
Geſchäftsmög=
lichkeiten erſtrecken.
Die jetzige türkiſche Regierung legt das Hauptgewicht ihrer
Tätigkeit auf die innere Konſolidierung und auf den
Wieder=
aufbau bzw. den Neuaufbau des Landes durch Erſchließung
des Inneren mit Eiſenbahnen und Straßen,
Außenpolitiſche Verwicklungen möchte ſie um jeden möglichen
Preis vermeiden, ſie treibt daher Friedenspolitik nicht nur mit
dem Munde, ſondern aus der Ueberzeugung ihrer Notwendigkeit
für die Türkei. Dieſe Ueberzeugung iſt Leitfaden für die geſamte
türkiſche Außenpolitik, was freilich die Regierung nicht dahin
bringt, ihre Rüſtung auf unvermeidliche Gefahren zu
vernach=
läſſigen; im Gegenteil arbeitet ſie ununterbrochen an der
Aug=
geſtaltung der Streitkräfte zu Lande, zu Waſſer
und in der Luft, und in den nächſten Tagen wird in Jamid
der ehemalige deutſche Kreuzer „Göben”, die jetzige „Jawus”,
er=
neuert und wieder von den Schäden der Kriegszeit hergeſtellt,
vom Stapel laufen.
Dieſe Friedenspolitik baut die Türkei auf ein Syſtem von
Verträgen auf. Haben ſolche Verträge, wie der Weltkrieg
bewieſen hat, auch nur ſolange Wert, als beide Teile zu
Inne=
haltung gewillt ſind, ſo ſichern ſie die Vertragsſchließenden doch
wenigſtens vor Ueberraſchungen. Durch Neutralitäts=, durch
Nichtangriffs= und Schiedsverträge iſt die Türkei heute mit
Ruß=
land, Bulgarien, Ungarn, Italien und
Deutſch=
land verbunden. Der Verſuch, zu einem gleichen Vertrag mit
Griechenland zu gelangen, iſt dagegen fürs erſte mißlungen.
Die gleichen Verträge mit Perſien und Afghaniſtan ſind
im erſteren Falle reichlich illuſoriſch, weil an der türkiſch=perſiſchen
Grenze nicht die beiderſeitigen Regierungen, ſondern die den
fortſchrittlich=reformeriſchen Regierungen feindlichen Stämme das
Heft in der Hand haben und es nicht zur Ruhe kommen laſſen.
Im anderen Falle aber ſind ſie durch die Flucht Aman Ullahs
gegenſtandslos geworden.
Der Vertrag mit Italien beruht auf politiſchen und
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen, er kann fürs erſte als dauerhaft betrachtet
werden. Derjenige mit Bulgarien iſt auf politiſche
Notwen=
digkeiten baſiert, hat mit einer inneren Freundſchaft der beiden
Völker nichts gemein, dafür ſorgen ſchon die mazedoniſchen
Ver=
bände, die mit ihrer Hetze gegen die Türken nie aufhören, ſie
haben die Geſchichte der letzten 40 Jahre nicht vergeſſen. Auch der
Vertrag mit Rußland iſt rein politiſcher Notwendigkeit
entſprun=
gen und hat trotz ſeiner Feſtigung durch den Beitritt der Türkei
zum Litwinoff=Protokoll viel von einem Bluff an ſich. Die
dauernden wirtſchaftlichen Schikanen Rußlands gegen den
tür=
kiſchen Handel laſſen beſonders das türkiſch=ruſſiſche Verhältnis
in reichlich merkwürdigem Licht erſcheinen.
Die türkiſche Friedenspolitik hat dann in letzter Zeit inſofern
einen Fortſchritt zu verzeichnen gehabt, als es ihr gelang,
wenig=
ſtens einen Teil der Streitfragen mit Frankreich um die ſyriſche
Zone zu bereinigen. Doch blieb dabei gerade der ſchwierigſte
Teil dieſes Streitkomplexes noch unerledigt, die Verhandlungen
ſollen im Herbſt wieder aufgenommen werden. Noch iſt die
Grenzführung nicht entſchieden, noch ſind die Fragen über das
türkiſche Eigentum in Syrien, das ſyriſche in der Türkei nicht
ge=
regelt, vor allem harrt das bisher ängſtlich vermiedene Thema
der Autonomie der türkiſchen Gemeinden im Gebiet von
Alexan=
drette noch ganz ſeiner Löſung.
Der griechiſch=türkiſche Zwiſt iſt im Augenblick der
wundeſte Punkt in der außenpolitiſchen Lage der Türkei.
Be=
kanntlich ſind die Verhandlungen unmittelbar vor der
Unter=
zeichnung des ſchon als geſichert betrachteten Vertrags
abge=
brochen worden, weil die Griechen im letzten Augenblick mit einer
neuen Bedingung hervortraten, die ſie bis dahin noch nie erhoben
hatten. Es hat ſchon der feſte Friedenswille der Türkei dazu
gehört, daß ein verhängnisvoller Bruch der beiden Staaten im
Juli nochmals vermieden wurde. Es macht den Eindruck,
daß man in Athen nur Zeit gewinnen will, um ganz von
den fatalen Bedingungen des Lauſanner Friedens wieder
los=
zukommen. Einen Krieg mit der Türkei können ſich die
Griechen jetzt gewiß nicht leiſten, ſo verlegen ſie ſich aufs
Ver=
ſchleppen. Nachdem ihr Verſuch, die ganze Angelegenheit durch
Uebertragung an den Völkerbund auf die lange Bank zu ſchieben,
am Einwand der Türkei geſcheitert iſt, haben ſie ſich mit der
For=
derung Angoras, daß die neutralen Mitglieder der Kommiſſion
den Schiedsſpruch fällen ſollten, einverſtanden erklärt, verlangen
aber Ergänzung der neutralen Mitglieder durch ein drittes an
Seite 2
Stelle des vor längerer Zeit verſtorbenen Generals de Lara. Das
wird eine Weile dauern, bis das dritte Glied gefunden iſt und ſtch
eingearbeitet hat, damit aber erreichen die Griechen wieder ihr
Ziel, Zeit zu gewinnen und die Entſcheidung der Angelegenheit
zu verſchleppen. Dieſes Spiel mag noch lange dauern zum
Ver=
druß der Türken und zum Aerger für Muſſolini, durch deſſen
Mittelmeerpolitik mit dem Verhalten der Griechen immer wieder
ein Strich gemacht wird. An der griechiſch=türkiſchen Grenze
bleibt die Achillesverſe für den türkiſchen Friedenswillen
be=
ſtehen
Auf einem ganz anderen Blatt ſteht ein Vertrag, den die
Türken vor wenigen Tagen mit Ibn Saud, dem König der durch
Perſonalunion verbundenen arabiſchen Staaten des Hedſchas
und des Nedſchd abgeſchloſſen haben. Dieſes
Freundſchaftsüber=
einkommen iſt einer der erſten feinen Fäden, die die kommende
Verbindung der Iſlamvölker ſchon erkennen laſſen.
Der aus revolutionär=republikaniſcher Einſtellung
hervorgegan=
gene, religiös völlig undifferente Erneuerer des türkiſchen
Staa=
tes, Muſtapha Kemal Paſcha, hat erkannt, daß auch er trotz aller
ſeiner Willensſtärke das Gefühl des türkiſchen Volkes
für ſeine iſlamiſchen Zuſammenhänge nicht
un=
berückſichtigt laſſen kann. Er weiß, daß ſelbſt unter
ſeinen treueſten Anhängern die einflußreichſten dem Iſlam treu
anhängen, ſo keſonders auch der Generalſtabschef Fewſi Paſcha.
Aber auch die anderen Iſlamführer wie Ibn Saud, die Jahre
lang geneigt geweſen ſind, in dem Staate Kemal Paſchas
über=
haupt kein Glied der iflamiſchen Völkerfamilie mehr zu ſehen,
haben ſich überzeugt, daß der Charakter der Türkei als iſlamiſchen
Staats erhalten bleiben wird. So hat denn Ibn Saud ſeine
Taktik gegenüber der Türkei einer Reviſion unterzogen, und den
Bewveis dafür liefert der türkiſche Freundſchaftsvertrag mit ihm,
der den gegenſeitigen Staatsangehörigen des einen im anderen
Siaate die gleichen Vergünſtigungen zuſichert, was von beſonderer
Bedeutung für die Türken iſt, die die Pilgerreiſenach den
heiligen Stätten antreten wollen. Das bisherige
Ver=
hältnis der beiden Regierungen trug dieſem religiöſen Bedürfnis
überhaupt keine Rechnung. In dieſem Zuſammenhang gewinnen
die arabiſch=jüdiſchen Kämpfe in Paläſtina auch für die
Türkei an Bedeutung. Offiziell iſt die türkiſche Regierung an
dieſem ihrem früheren Beſitz im gelobten Lande unintereſſiert.
Das türkiſche Volk aber nimmt ſo lebhaften Anteil an den
Un=
ruhen, daß dieſe das Wiedererwachen iſlamiſchen
Zuſammengehörigkeitsgefühls nur fördern
können. — Alles in allem kann die politiſche Lage der Türkei
nach außen als einigermaßen geſichert gelten, und es müßte ſich
ſchon eine völlige Aenderung der Geſamtkonſtellation ergeben,
ehe die Türkei aus dieſer vertragsmäßigen Feſtlegung ihrer
außenpolitiſchen Stellung herausgedrängt werden kann.
Der Eindruck der Rede Briands.
Die Rede Briands hat bei allen Delegationen ſichtlich nicht
den Eindruck gemacht, den man aus früheren Jahren nach Briands
Reden gewohnt iſt. Sie findet noch nicht einmal, wie das ſonſt
der Fall war, ſcharfe Kritik von der einen oder anderen Seite,
ſondern man hat ſie vielmehr mit einem gewiſſen Gefühl des
Erſtaunens entgegengenommen. Ein Erſtaunen, das inſofern
er=
klärlich iſt, als Briand in ſeinen Ausführungen jede ſcharfe
For=
mulierung zu den aktuellen Problemen vermieden hat. Was ſich
an Konkretem aus ſeiner Rede herausſchälen läßt, wie z. B. ſeine
erneute Betonung der Sicherheitstheorie und der politiſche
Nach=
druck, den er auf die Umſchreibung der Vereinigten Staaten von
Europa gelegt hat, ſo erblickt man darin nicht nur in engliſchen
und deutſchen Kreiſen, ſondern weit bis in die neutralen
Dele=
gationen hinein eine Wiederkehr der alten bremſenden und
reak=
tionären Einflüſſe der franzöſiſchen Delegation auf die wichtige
Frage der Abrüſtung und der liberalen Weiterentwicklung des
Völkerbundes. Man iſt der Anſicht, daß die politiſchen Ziele, die
Briand mit den „Vereinigten Staaten von Europa” verfolgt,
praktiſch in einer regionalen Föderation der kontinentalen
euro=
päiſchen Staaten liegt, wozu als Ausgangspunkt die
Schieds=
gerichts=Generalakte genommen werden, ſollen. Seine
Bemer=
kung, daß „diejenigen Mächte, die einer ſolchen Bindung beitreten
könnten, die Idee prüfen laſſen ſollten”, wird bei der engliſchen
Delegation mit Achſelzucken aufgenommen, da man ihr eine
Aus=
legung gibt, die wie eine Abſage an England ausſieht, an dieſem
noch in weiter Ferne liegenden europäiſchen Bündniſſe
teilzu=
nehmen.
* Moſes Mendelsſohn.
Zuſeinem 200. Geburtstage am 6. September.
Von Carl Anders.
Der Philoſoph Moſes Mendelsſohn, das Urbild zu Leſſings
„Nathan dem Weiſen” wurde am 6. September 1729 in Deſſau
als der Sohn des armen Elementarſchullehrers Mendel geboren
Seine Jugend erinnert in vielen Punkten an die des von ihn
während ſeines ganzen Lebens gehaßten Philoſophen Spinoza
Wie Baruch Spinoza, ſo wurde auch der junge Moſes Mendels
ſohn bereits als unmündiges Kind einem gelehrten Rabbi
über=
geben, um hier in der hebräiſchen Sprache und im Talmud
unter=
richtet zu werden. Dies war der gewöhnliche Bildungsſtand de
jüdiſchen Knaben jener Zeit, in der es die hauptſächlichſte Pflicht
der Eltern war, ihre Jender in die ſchwierigen Gedankengänge
des Talmud einzuführen. Moſes Mendelsſohns Lehrer Rabbi
Fränkel war der geeignete geiſtige Wegweiſer für den jungen
Feuerkopf, denn er war ſelbſt ein hervorragender Kenner, ins
beſondere der jüdiſchen Philoſophie des Maimonides, deſſen groß
Gedanken er ſeinem jungen Zögling nahezubringen verſtand,
Beſonders in dem berühmten Werke des Maimonides „
Weg=
weiſer für Verirrte” (More Newochim) fand Moſes Mendels
ſohn die erſte bedeutende Anregung zu eigenem philoſophiſchen
Denken. Der geiſtig frühreife Knabe, der ſchon mit 12 Jahren
dieſe ſchweren philoſophiſchen Bücher unter der Leitung ſeine=
Lehrers ſtudierte, derfügte aber nur über einen ſehr ſchwächlichen
Körper, der der aufreibenden Denkarbeit nicht gewachſen war.
Moſes Mendelsſohn zog ſich ein Nervenleiden zu, deſſen Folgen
eine ſtetige Kränklichkeit waren. Im Verlaufe der Krankheit
be=
kam er eine Rückgratsverkrümmung, durch die ſeine äußere Er
ſcheinung ſehr unvorteilhaft beeinflußt wurde. Im Jahre 1743,
als Mendelsſohn 14 Jahre alt war, wurde ſein Lehrer Rabb
Fränkel, deſſen Ruf bis nach Berlin gedrungen war, in die
be=
deutende Stellung eines Oberrabbiners der preußiſchen
Haupt=
ſtadt berufen. Der Schüler folgte ſeinem Lehrer nach Berlin.
Hier lebte er mehrere Jahre in größter Armut, verſtand es aber,
ſeine Bildungsmängel durch Selbſtſtudium zu beſeitigen. Zwe
Aerzte waren jetzt ſeine Lehrer, nämlich Dr. Gompertz, der ihn
in der engliſchen und franzöſiſchen Sprache unterwies, und Dr.
Kiſch, der ihm lateiniſchen Unterricht gab. Mit dem Fanatismus
des genialen Menſchen widmete er ſich ohne Rückſicht auf ſeine
traurige ſoziale Lage dem Studium. Im Jahre 1750 beſſerter
ſich ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe, da ihm ein reicher
Seiden=
fabrikant namens Bernhard als Lehrer ſeiner Kinder ins Haus
nahm. Vier Jahre ſpäter wurde er Bernhards Buchhalter und
Freitag, den 6. Geptember 1929
Vom Tage.
Mit der Eröffnung des neuen Schulweſens am 3. September iſt
eine Reihe neuer polniſcher Zwangsmaßnahmen gegen das deutſche
Minderheitenſchutzweſen bekannt geworden. Außer den Schließungen
von Schulabteilungen und Klaſſen in den Minderheitenſchulen in
Katto=
witz werden jetzt auch aus anderen Orten der Woiwodſchaft weitere
Vergewaltigungen bekannt. Zahlreiche deutſche Kinder ſind bei
Er=
öffnung des Schuljahres nicht in die deutſche Minderheitenſchule
auf=
genommen worden, obwohl die Anträge rechtzeitig und ordnungsgemäß
von den Eltern geſtellt worden ſind.
Die rumäniſche Regierung hat eine Kommiſſion zur
Aus=
arbeitung eines Geſetzentwurfs über die Behandlung der
Min=
derheiten eingeſetzt, der jedoch keine Vertreter der Minderheiten
angehören. Die Kommiſſion wird bei ihren Arbeiten ſämtliche bisherigen
Verordnungen der Regierung und die Petitionen der Minderheiten
berück=
ſichtigen. Wie verlautet, werden die Minderheiten ihre Wünſche der
Kommiſſion unterbreiten.
Der in Belfaſt tagende engliſche Gewerkſchaftskongreß
hat ſich für eine baldige Wiederaufnahme der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen England und
Sowjetrußland ausgeſprochen.
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand hat beim Völkerbund
das Pariſer Unterzeichnungsexemplar des
Kellogg=
paktes im Völkerbundsarchiv zur Regiſtrierung
und Veröffentlichung hinterlegt.
Der Völkerbundsrat wird am Freitag nachmittag noch
ein=
mal eine Sitzung mit einer ſehr reichhaltigen Tagesordnung abhalten,
auf welcher ſämtliche oberſchleſiſchen
Minderheiten=
petitionen behandelt werden. Außerdem wird der Rat in dieſer
Sitzung auch Beſchluß faſſen über die Anleihe für das Saargebiet, die
wahrſcheinlich noch einmal vertagt wird, ſowie über eine Reihe interner
Völkerbundsfragen.
Die Lage in den Gebieten von Paläſtina, in denen den
Be=
hörden keine engliſchen Truppen zur Verfügung ſtehen, iſt immer
noch ernſt. Jüdiſche Siedlungen ſind in dieſen Diſtrikten weiter
den Angriffen von Arabern ausgeſetzt.
Staatsſekretär Stimſon hat nach einer „Central News”=Meldung
die von Senator Root vorgeſchlagene Formel für den Beitritt
Amerikas zu dem Ständigen Haager
Schieds=
gerichtshof angenommen.
Ein Kongreß der „ermländiſchen Polen”.
In Poſen fand kürzlich ein Kongreß der Polen aus Ermland,
Ma=
uren und dem Marienburger Gebiet ſtatt. Im Namen der Polen
jen=
ſeits der Grenze ſprach Rechtsanwalt Chodrowſki aus Allenſtein, jetzt
in Kempen wohnhaft. Er kennzeichnete die Ziele des Kongreſſes wie
ſolgt: „Es ſoll Polen und der ganzen Welt gegenüber manifeſtiert
werden, daß die Ermländer und Maſuren Polen ſind und bleiben. Die
Grenze teilt unſere Herzen nicht. Wie Ihr hier im freien Vaterland
an uns denkt, ſo denken wir an Euch.” Während die Mehrzahl der
Kongreßteilnehmer die Ausſtellung beſichtigte, haben Vorſtand und
Hauptausſhuß im kleinen Kreis über die — Zukunft Oſtpreußens
be=
raten. Es wurden angeblich wichtige Beſchlüſſe gefaßt, die den
Diplo=
maten im Haag und beſonders der britiſchen Regierung witgeteilt wer
den ſollen.
Angeſichts dieſer polniſchen Irredenta=Tagung kann man nur die
Frage aufwerfen, wie man wohl Deutſche in Polen behandeln würde,
wenn dieſe nach Deutſchland fahren und dort eine derartige
Kund=
gebung veranſtalten würden. Wenn in den Reden auf der Tagung
das maſuxiſche Gebiet als „uraltes polniſches Land”, bezeichnet und
die Hoffnung auf eine „Befreiung der polniſchen Brüder”
ausgeſpro=
chen wird, ſo kann demgegenüber immer nur wieder darauf hingewieſen
werden, daß bei der Volksabſtimmung in Maſuren, die vor acht Jahren
unter der Aufſicht der Gegner Deutſchlands vorgenommen wurde, die
Ermländer und Marienburger zu 94 Prozent, die Maſuren zu 98
Pro=
zent für Deutſchland ihre Stimme abgaben. Wie wenig übrigens die
polniſche Irredenta=Tagung mit dem maſuriſchen Volke ſelbſt in
Füh=
lung ſtand, geht auch daraus hervor, daß man auf der Tagung ſogen.
maſuriſche Heimatlieder vortrug, die u. a. einen ſtarken Marienkult
zum Inhalt haben, dem die durchweg ebangeliſchen Maſuren
verſtänd=
nislos gegenüberſtehen dürften. Mit Recht bemerkt die Bromberger
„Deutſche Rundſchau” zu der Tagung: „Könnt Ihr Euch vorſtellen,
wie man eine ſolche „Illohalität” an uns heimſuchen würde? Wir
preiſen Euch glücklich, Ihr Polen aus Ermland und Maſuren, daß Ihr
ſo frei ſeid, Euch in einem Sinne zu äußern, den wir nicht einmal zu
denken wagen.”
Verhaftung Pletſchkaitis” bei Endkkuhnen.
Deutſche Landjäger verhafteten geſtern zwiſchen Mehlkehmen
und Kaſſuben den Führer der litauiſchen Emigranten in Polen
Pletſchkaitis und fünf ſeiner Anhänger. Bei den Verhafteten
wurden zwei Gewehre, ſechs Revolver, ſechs Handgranaten, ſechs
ſchwere Bomben und viel Munition vorgefunden. Die
Verhafte=
ten gaben an, daß ſie ſeit zwei Jahren in Polen lebten und den
Verſuch machen wollten, über die Grenze nach Litauen
vorzu=
dringen, um dort Verwandte zu beſuchen. Die Verhafteten
wur=
den gefeſſelt dem Amtsgericht in Stallupönen zugeführt. Die
ſtarke Bewaffnung der ſechs Feſtgenommenen läßt vermuten,
daß dieſe einen Handſtreich geplant haben. Man nimmt an, daß
ſie vielleicht den Eiſenbahnzug, mit dem der litauiſche
Miniſter=
präſident Woldemaras von Genf nach Litauen zurückkehren wird,
in die Luft ſprengen wollten. Ob die Annahme berechtigt iſt,
wird die ſpätere Unterſuchung ergeben.
Nummer 242
Die Unkerredung Briand-Macdonald.
London, 5. Sep
Pertinax meldet dem „Daily Telegraph” aus Genf, geft
abend habe eine Beſprechung zwiſchen den Miniſterpräſident
Briand und Macdonald, der ſich in Begleitung des Unterſta.
ſekretärs im Foreign Office, Dalton, befand, ſtattgefunden. T.
Zuſammenkunft ſei vereinbart worden, weil Macdonald
Brä=
mit ſeinen Abſichten über die Abänderungen bekanntmao
wollte, die nach Anſicht der britiſchen Delegation in die Artike
und 15 der Völkerbundsſatzung eingefügt werden müßten,
dem Geiſt des Kelloggpaktes eine umfaſſendere Wirkung zu gel
Briand habe ſich, wie berichtet werde, ſehr ſorgfältig ausgedr)
weil ihm 1. die genauen Kenntniſſe der juriſtiſchen
Folgerur=
der Völkerbundsſatzung fehlen, und 2. die geplante Eliminieru,g
des § 7 des Artikels 15 (durch den es den Staaten ermög
werde, Krieg für Recht und Gerechtigkeit zu führen, wenn
Völkerbundsrat nicht einen einſtimmig angenommenen Vorſe
zur Löſung einer Streitfrage empfehlen kann) der franzöſif
Politik nicht genehm ſein könne, 3. weil es eine praktiſche
möglichkeit ſei, irgendeinen Teil der Völkerbundsſatzung zu
ändern.
*
Der engliſche =Premierminiſter Maedon
verließ am Donnerstag abend Genf. Vor ſeiner Abreiſe haum Ver
noch Dr. Streſemann und Briand gemeinſam
Gäſte zu ſich zum Diner geladen. Macdonald nahm den Wücen
ſie
über Paris und fliegt am Freitag vormittag von Paris
end
London.
R
Stocken der engliſch=amerikaniſchen
Flokken=
um
abrüſtungsverhandlungen.
iehen
Wie von maßgebender amerikaniſcher Stelle bekannt wi ine
bildete den Hauptgegenſtand der geſtrigen Unterredung zwifc oie geg
Präſident Hoover, Staatsſekretär Stimſon, dem Marineminiſſtm Der
und anderen hohen Perſönlichkeiten die Antwort, die die Ycyatiol
einigten Staaten England hinſichtlich des Tonnagegehalts in und
Schlachtkreuzer geben werden. Man nimmt an zuſtändiger Sihu wut
an, daß dieſe Antwortnote jedoch erſt in einiger Zeit der enmw aul
liſchen Regierung übermittelt werden wird. Wie man weiß, gehl Gehle
m Sei
die Meinungen der beiden Länder über die Stärke der großeo, d.
Schlachtkreuzer auseinander. Präſident Hoover hat den AAuna
ſchlag der engliſchen Regierung abgelehnt. Immerhin hält mA
dert
es für möglich, daß eine Einigung vor der Vertagung des Völh gert
bundes Ende September zuſtande kommen wird. In manchw werde
Kreiſen zeigt man ſich allerdings inſofern peſſimiſtiſch, als mitire
glaubt, daß die ganzen Verhandlungen zum Mißerſolg verur
ſeien, falls eine Einigung über die Schiffseinheiten in bei
Ländern nicht in 3—4 Wochen erzielt werden könne. In dieſc
Zuſammenhang wurde den maßgebenden Kreiſen des We bſdoe
Hauſes erklärt, der engliſche Premierminiſter Macdonald begg
einen großen Fehler, wenn er glaube, ſeine Reiſe nach den Vcun
ih=
einigten Staaten antreten zu können, ohne daß vorher eine Eiwung
ſelbſt a
gung zwiſchen Amerika und Großbritannien über das geſan
Fan d
Seeabrüſtungsproblem erzielt worden ſei.
hut,
*
ſene
Joſiah Stamp kritiſiert Snowden.
EP. London, 5. Septembe,)”
Gewiſſe Zweifel an der dauernden Wirkung des von Snn.,
den im Haag errungenen Sieges hat der Führer der engliſhwz herg
Delegation bei den Verhandlungen über den „Youngplan
Paris, Sir Joſiah Stamp, laut werden laſſen. Stamp vertei h
den in Paris von der engliſchen. Delegation eingenommensn Leiſ
Zi
Standpunkt und erklärt, daß die engliſche Delegatiow im It
eſſe einer endgültigen Löſung des Reparationsproblems, als FMnt d
ſich einer Einheitsfront der übrigen Gläubigermächte auf IRoe
einen und der Nichtannahme bei einer Aenderung des Ple
durch Deutſchland auf der anderen Seite gegenüberſah, dem
Eue=
richt zugeſtimmt habe. Snowden habe in der Dat nichts von
übrigen Gläubigermächten erhalten. Sein Erfolg ſei nur
durch ermöglicht worden, daß man größere Laſten von Deu ſp Jeutſa
land verlangt habe, was aber zu den damals in Paris m
gebenden wirtſchaftlichen Erwägungen im Gegenſatz ſtehe.
weiß nicht”, erklärte Stamp, „ob die von Snowden im Haag
tretene Politik letzten Endes die richtige geweſen ſein dürtw heo
ſchließlich ſogar teſtamentariſch zum Geſchäftsteilhaber gemacht.
Schon 1754 wurde er von ſeinem Gönner Dr. Gompertz an
Leſſing empfohlen, da er ein vorzüglicher Schachſpieler war. Dieſe
Bekanntſchaft mit Leſſing beſtimmte ſeine ganze weitere geiſtige
Entwicklung. Er ſchloß mit dem Dichter ein inniges
Freund=
ſchaftsverhältnis und gab mit ihm gemeinſam im Jahre 1755 in
Moſes Mendelsſoht
nach einem zeitgenöſſiſchen
tich.
Danzig eine Schrift heraus: „Pope, ein Metaphyſiker!” Sie war
gegen die Berliner Akademie gerichtet. Es folgten im Jahre 1755
ſeine „Briefe über die Empfindungen” die durch die Tiefe
der Gedanken und den reinen natürlichen Stil Aufſehen erregten.
Seine äſthetiſchen Anſchauungen legte er in ſeinen „Betrachtun=
gen über das Erhabene und Naive” ſowie „Ueber die Quch
und die Verbindungen der ſchönen Künſte und Wiſſenſchaf
nieder. Die größte Bedeutung erlangte er aber als Religi
philoſoph. Er hatte ſich kurz nach ſeiner Ankunft in Berlin Meſt
reits mit den Schriften Lockes, Wolffs und Spinozas beſchäft
Während er für die beiden erſteren Denker Verehrung empfikeW
waren ihm die Ideen Spinozas verhaßt. Die Früchte de
Studien waren ſeine „Philoſophiſchen Geſpräche”, die er Lefn
zur Prüfung übergeben hatte und in denen er für Leibniz ge
Voltaire eintrat. Leſſing veranlaßte die Drucklegung di
Schrift im Jahre 1755. Im Jahre 1763 beteiligte er ſich an
Preisfrage der Berliner Akademie „Abhandlung über die Evid
in den metaphyſiſchen Wiſſenſchaften‟. Seine Arbeit wurde pn
gekrönt. Sein berühmteſtes Werk ſchrieb er im Jahre 1767, ru
lich „Phädon oder über die Unſterblichkeit der Seele”, durch
er europäiſchen Ruf erlangte. Er wurde dadurch zum einf!
reichſten Vertreter der Aufklärung und das Sprachrohr ſem.
Zeitalters. Seine Welt= und Religionsbetrachtungen legte eiß
der Schrift „Jeruſalem oder über religiöſe Macht und Judent
nieder. Er war leidenſchaftlicher Anhänger des Monotheisru
Er ſtarb am 4. Januar 1786 durch eine heftige Gemütsbewe3!
die ihm Jacobis Schrift „Ueber die Lehre des Spinoza”
berei=
in der Leſſing des Spinozismus beſchuldigt wird.
Geſchichken von Mendelsſohn.
Die rührende und erhabene Geſtalt Moſes Mendelsſo!
die bei der 200. Wiederkehr ſeines Geburtstages unſere Verehr!
erweckt, erfährt eine anſchauliche Geſtaltung in den Zeugn
von ſeinem Leben und Schaffen, die ſoeben Bertha Badt=Stu,
unter dem Titel „Moſes Mendelsſohn. Der Menſch und
Werk” im Welt=Verlag zu Berlin herausgegeben hat. EE
Geſchichten ſind bezeichnend für ſeine Perſönlichkeit. Leſſing
es, der Mendelsſohn zum deutſchen Schriftſteller machte, ir.
er den Freund zur Abfaſſung eines Manuſkriptes anregte.
es ihm Mendelsſohn überbrachte, ſprach Leſſing mit ihm lan
Zeit darüber nicht. Als aber Mendelsſohn ihn endlich fragte
er die Handſchrift geleſen habe, gab ihm Leſſing ein Exemplar.
„Philoſophiſchen Geſpräche”, die er hatte drucken laſſen, und
ſah ſich Mendelsſohn, ohne daß er das Geringſte ahnte, in
deutſche Literatur eingeführt. Wenngleich häufig von einer
gegnung Mendelsſohns mit Friedrich d. Gr. erzählt wird, 19
dieſe doch nie ſtattgefunden. Mendelsſohn wurde zwar e*
Tages nach Potsdam befohlen, weil ihn der ſächſiſche Sia”
miniſter von Fritſch kennen zu lernen wünſchte. Aber den KT,
fprach er bakei nicht. Als er beim Eintritt in Potsdam von
Schildwache mit einem :„Wo will der Jude hin?” aufgeha
En
[ ← ][ ][ → ]Dr. Curkius im Rundfunk.
Berlin, 5. Sept.
keichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hielt am Donnerstag
ſer Deutſchen Welle eine Rede über die Haager Konferenz.
engs betonte er, daß ſich die Reichsregierung einſtimmig
die Abordnung geſtellt habe. Er ſei vom
Reichspräſiden=
auftragt worden, der Abordnung den Dank des
Reichs=
ſenten zu übermitteln.
Curtius wies ſodann darauf hin, daß zur
Wiederher=
g des Gleichgewichtszuſtandes nach den napoleoniſchen
mehrere Kongreſſe ſtattgefunden hätten. Seit dem Ver=
Vertrag ließen ſich in Abſchnitten von 5 zu 5 Jahren er=
Fortſchritte gegenüber den früheren Zuſtänden erkennen
ſolch weſentlicher Fortſchritt ſei der Young=Plan. Der Ver=
Vertrag habe die Reparationen nicht begrenzt, ſondern
ſeparationskommiſſion ſollte die Höhe feſtſetzen. Durch das
vner Ultimatum wurde die Reparation auf 132 Milliarden
getzt, jedoch habe die Entrichtung der erſten Jahresmilliarde
d lus die deutſche Währung erſchüttert. Der Ruhreinbruch mit
Folgen habe dann zum Dawes=Plan geführt, der den
eiſe
Verſuch einer wirtſchaftlichen Löſung des
Reparations=
nſa
ms unter Berückſichtigung der Lebensnotwendigkeiten des
nd
ſchen Volkes darſtellt. Der Dawes=Plan nannte ebenfalls
Pand üütdie von Deutſchland geſchuldete Endſumme. Er hatte
wei=
ſende Kontrollmöglichkeiten der Gläubigermächte, über die
ſche Reichsbahn, Reichsbank, die Zölle uſw. zur Folge. Der
eA )mrationsagent verwaltete die aus der deutſchen Wirtſchaft
msgezogenen Gelder. Man hatte den Dawes=Plan
angenom=
um die Franzoſen aus der Ruhr herauszubringen, obwohl
ben den vorgenannten Folgen nach einer Uebergangszeit
lannt
müll eſte Jahreszahlung von 2,5 Milliarden vorſah.
die gegenwärtige Regierung ſtellte ſich die Aufgabe, die
Be=
es kfug Deutſchlands von der Beſatzung, eine Herabſetzung der
9 Fſhrationsſumme, eine Begrenzung der deutſchen
Verpflich=
gehalt Phan und Befreiung von ausländiſcher Kontrolle zu erreichen.
ger ſekru wurde im September vorigen Jahres in Genf ein
Pro=
aufgeſtellt, in das auch die Erörterung der Einſetzung
lit der
weiß /6y) Feſtſtellungs= und Vergleichskommiſſion auf Betreiben der
der aßbeen Seite aufgenommen worden war.
Zu den jüngſten Verhandlungsergebniſſen abſchließend
Fſuung zu nehmen, iſt noch verfrüht. Um wichtige Fragen,
rAlſondere um die Rückgliederung des Saargebietes, wird noch
es Pt
gerungen werden müſſen. Die Schlußverhandlungen im
maßſ werden erſt im Oktober ſtattfinden. Die großen Ziele der
h, altetsregierung in den Fragen, die bisher zur Entſcheidung
verekmmen ſind, ſind in allen weſentlichen Punkten erreicht wor=
Wir ſind nach dem Haag gegangen, um u. a. die Räumung
in M
In zuc Rheinlandes und die Einführung des Young=Planes zu
hen, der zwar unſeren letzten Wünſchen nicht entſpricht,
2bmdoch neben dem Fortfall der Kontrollen und Garantien und
ad MHerabſetzung der Leiſtungen den großen Vorteil hat, daß
hdensen ihm vorgeſehenen Schutzmaßnahmen nicht von der
Ent=
eine ühiung eines Ausſchuſſes der Gläubigermächte, ſondern von
g8 geinß elbſt abhängen. Die deutſche Abordnung hat ſich vom erſten
an dagegen gewehrt, daß die engliſche Zuſatzforderung von
Nillionen jährlich auf Koſten Deutſchlands befriedigt werde.
at, um die Räumung des Rheinlands und die Minderung der
rationslaſt nicht an geringfügigen Punkten ſcheitern zu
emteng ſſt, nach ſchwerem Ringen für die im Young=Plan offen
e Hene Regelung der Uebergangszeit Zugeſtändniſſe gemacht,
ewiß die Möglichkeit der Entlaſtung bis zum 1. April 1930
engl
herabſetzen, aber im Verhältnis zur Geſamtlöſung keine
gplan he ſpielen. Das einzige Zugeſtändnis, die Veränderung der
verſſchrelung der ungeſchützten Annuität, erhöht weder die
jähr=
gomnh=Mn Leiſtungen auch nur um einen Pfennig, noch ſetzt es den
hſchnittsbetrag der ungeſchützten Annuität herauf.
im
Nit der Inkraftſetzung des Young=Planes werden die
be=
ms, 0
iden Kontrollen endgültig beſeitigt. Die
Reparationskom=
ſſon wird endgültig ihrer Rechte über Deutſchland enthoben.
aſchland wird alſo nach voller Wiederherſtellung ſeiner
veränität und unter voller eigener Verantwortung für ſeine
ſtſchaft, ſeine Währung und ſeine Finanzen wieder in den
der vollberechtigten Großmächte einrücken. Die Summe,
Deutſchland jährlich zu leiſten hat, wird durch den
Young=
um eine halbe Milliarde, und darüber in den erſten fünf
en um über 700 Millionen herabgeſetzt. Dieſe Beträge
wer=
wie dies auch die Pariſer Sachverſtändigen erachtet haben,
rheblichem Maße zur allgemeinen Erleichterung der
Wirt=
en war, erklärte er dem wachthabenden Offizier, er komme
Befehl des Königs und überreichte einen Brief, in dem er als
erühmte Herr Moſes Mendelsſohn bezeichnet wurde. Der
er fragte: „Worin iſt Er denn ſo berühmt, daß Er
hierher=
en wird?‟ Der humorvolle Philoſoph antwortete gelaſſen:
ſpiele aus der Taſche”, worauf er mit einem: „Dann geh
Gottes Namen!” durchgelaſſen wurde. Mendelsſohn litt in
ſpäteren Jahren an nervöſen Schwächezuſtänden, ſo daß
ſelbſt alles Denken verbot. Als ſein Arzt ihn einmal fragte:
machen Sie denn, wenn Sie ſo in ihrer Stube ſind und
denken dürfen?” erwiderte er: „Ich gehe ans Fenſter und
die Ziegel auf meines Nachbars Dache‟. Als man einmal
ner heiteren Geſellſchaft vorſchlug, jeder der Anweſenden
ſeine Fehler beſingen, dichtete Mendelsſohn, der einen
ſtar=
ööcker hatte, verwachſen war und außerdem ſtotterte: „Groß
t Ihr den Demoſthen, / Den ſtotternden Redner von Athen,
höckrigen Aeſop haltet Ihr für weiſe, / Triumph! Ich werd
urem Kreiſe / Doppelt groß und weiſe ſein. / Denn Ihr habt
wir im Verein, / Was man bei Aeſop und Demoſthen / Hat
innit gehört und geſehn.”
ſchaft dienen. Daneben wird es vorausſichtlich möglich ſein, die
Landwirtſchaft von der ihr durch den Dawes=Plan auferlegten
beſonderen Laſt der Tilgung der Rentenmarkſcheine zu befreien.
Die wirtſchaftliche Befreiung des deutſchen Volkes wird gekrönt
durch die ſpäteſtens Ende Juni 1930 durchzuführende völlige
und endgültige Erlöſung des Rheinlandes von
der Beſatzung. Es iſt gelungen, eine dauernde
Kontrolle des Rheinlandes, unter welcher Form ſie
ſich auch immer verſtecke, abzuwehren und keinerlei
Ver=
pflichtungen über den Locarnovertrag hinaus zu übernehmen.
Verhandlungen über die vorzeitige Rückgliederung des
Saar=
gebietes werden mit Frankreich beſchleunigt aufgenommen
werden. Die Grundlagen für eine Vereinbarung, die der
deut=
ſchen Regierung wieder ermöglicht, mit freiem Volk auf freiem
Grund zu ſtehen, ſind im Haag gelegt worden. Ihre Vollendung
werden wir im Oktober, bei der Fortführung der
Konferenz=
erfahren.
Dr. Curkius beim Reichspräfidenken.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute den
Reichs=
wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, der ihm in Vertretung des
Reichsminiſters des Auswärtigen Dr. Streſemann Bericht
er=
ſtattete über den Gang und das Ergebnis der Haager Konferenz.
Der Reichspräſident ſprach dem Miniſter zugleich mit dem
Er=
ſuchen um Uebermittelung an die übrigen Mitglieder der
Dele=
gation ſeinen Dank für die in ſchwierigſten und mühevollen
Ver=
handlungen geleiſtete Arbeit aus. Insbeſondere gab der
Reichs=
präſident ſeiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß endlich das
Recht Deutſchlands auf Befreiung der rheiniſchen Gebiete von
fremder Beſatzung in naher Zukunft erfüllt werden ſoll.
Dr. Streſemann an die Deutſche Bolksparkei in Heſſen
Der Landesverband Heſſen der Deutſchen
Volkspartei hat als Antwort auf ſeine telegraphiſchen
Grüße, die er am Montag an Reichsaußenminiſter Dr.
Streſe=
mann geſandt hat, folgendes Telegramm aus Genf erhalten:
„Aufrichtigen Dank für das Telegramm, das ich heute in Genf
vorfand. Ihr Gedenken und der Ausdruck dankbarer
Anerken=
nung der langjährigen Arbeit für Deutſchlands Souveränität hat
mich aufrichtig gefreut. Nur die gemeinſchaftliche Arbeit weiteſter
Kreiſe des deutſchen Volkes und das treue Ausharren der
Bevöl=
kerung des beſetzten Gebietes haben es ermöglicht, die
vorliegen=
den Ergebniſſe zu erzielen.” gez. Streſemann.
Die Beſahung ſorgk für ein „gukes” Andenken.
Mainz, 5. September.
In der Berufungsinſtanz hatte ſich geſtern der 48jährige Feldſchütze
Rudolf Wannemacher aus Zweibrücken wegen beleidigender Haltung
gegen die Beſatzungsmacht zu verantworten. Der Feldſchütz hatte am
21. Juni d. J., abends geſehen, daß zwei franzöſiſche Soldaten ein
18jähriges Mädchen auf den Armen trugen und mit ihm in einem
Ge=
büſch verſchwanden. Auf die Hilferufe des Mädchens eilte der
Feld=
ſchütze herbei, brachte das Mädchen, eine Geiſtesſchwache, auf die Polizei,
wo ſie den Vorfall ſchilderte. Später erzählte ſie den Vorfall ihrer
Mutter in derſelben Weiſe, woraus auf Vergewaltigung geſchloſſen
verden mußte. Die beiden Sergeanten beſtritten bei einer ſpäteren
Hegenüberſtellung jede Gewaltanwendung. Die franzöſiſche Behörde
drehte nun den Spieß um und klagte den Feldſchützen an. Das
Militär=
polizeigericht in Landau verurteilte ihn am 1. Auguſt wegen ſchwerer
Beleidigung der Beſatzungsmacht zu einem Monat Gefängnis und 100
Mark Geldſtrafe. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt,
daß die Verurteilung des Feldſchützen notwendig geweſen ſei angeſichts
der Preſſeartikel, die kurz nach dem Zwiſchenfall veröffentlicht wurden
ind eine gröbliche Beleidigung der Rheinarmee darſtellten. Gegen
das Urteil legte Wannemacher Berufung ein. Die Zeugin machte einen
ſehr ſchwachſinnigen Eindruck. Sie wurde trotzdem vereidigt, war aber
nicht zu bewegen, eine Ausſage zu machen. Aus den Bekundungen
der Mutter ging hervor, daß nach der damaligen Erzählung der
Toch=
ter eine Vergewaltigung angenommen werden mußte. Die Sergeanten
beſtritten unter Eid, Gewalt gegen das Mädchen angewandt zu haben.
Der Feldſchütze blieb bei ſeiner Behauptung, daß das Madchen um
Hilfe gerufen habe und will noch geſehen haben, daß es ſich wehrte.
Der Vertreter der Anklage beantragte Verwerfung der Berufung, da
die Verhandlung die Schuldloſigkeit der Soldaten ergeben habe. Der
Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Führ=Landau, beantragte
die Freiſprechung Wannemachers. Schon die Flucht der beiden
Ser=
geanten habe bewieſen, daß ſie ſich ſchuldig gefühlt hätten. Nicht der
Feldſchiitz, ſondern die beiden Soldaten gehörten auf die Anklagebank
Das Gericht verurteilte Wannemacher ebenfalls zu einem Monat
Ge=
fängnis und 100 Mark Geldſtrafe und ſprach wegen Fluchtverdachts die
ſofortige Verhaftung aus.
Der deutſche Filmregiſſeur Paul Leni †.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
Der Heinrich=George=Großfilm „Das letzte Souper”
Schuß in der großen Oper). Dieſer Nero=Film iſt eine
ſehmend gute Regieleiſtung von Mario Bonnard, der in
Verlebendigung dieſer Filmfabel ruſſiſche Größe, ſpannende
Eenfität erreicht. Die Regie= und Darſtellungsleiſtungen in
dem Film ſind um ſo höher einzuſetzen, als die Handlung
Kick) wenig intereſſant iſt. Mit ungewöhnlichem Geſchick aber
ie wenigen ſpannenden Momente der Handlung ſo ſtark
uSgearbeitet worden, daß die Spannung dieſer Momente faſt
anzen Ablauf der Handlung bewegt.
keinrich George mimt den Tournéleiter und
Operndirigen=
troganoff, einen brutalen Wüſtling, der die Opfer ſeiner
' aus dem Künſtlerperſonal ſeines Tourné=Enſembles bru=
Ed rückſichtslos wählt. Am größten Tag ſeines Lebens, der
Mführung ſeiner großen Oper, wird er während der Premiere
der Bühne herunter erſchoſſen. So ſpielt dieſer Film Theater
r. Theater in techniſcher Hinſicht, ebenſo wie in der Hand=
Das erhöht ſelbſtverſtändlich das Intereſſe und läßt das
aiſche Manko des Drehbuches vergeſſen. Neben Heinrich
Ae’s meiſterhaften ſchauſpieleriſchen Leiſtungen, die mit jedem
Film dieſes Künſtlers eindringlicher werden, ſtehen Mar=
er Filmregiſſeur Paul Leni
iſt nach monatelanger Krankheit 44jährig in Hollywood geſtorben.
Leni, der aus Stuttgart ſtammte, war urſprünglich Maler und
Graphiker. Ueber das Film=Plakat und die Film=Ausſtattung kam
r zur Film=Regie, bei der er immer das Maleriſche betonte. Sein
ſtärkſter Erfolg war das „Wachsfiguren=Kabinett”. 1926 berie
ihn Karl Lemmle als Regiſſeur nach Hollywood, wo Conrad
Veidt und Laura da Plante unter ſeiner Leitung ſpielten.
cella Albani, Jean Bradin und Evi Eva mit glänzender
Darſtellungskunſt.
Auch der zweite Film des derzeitigen Programms ſteh
turmhoch über dem Durchſchnitt der letzten Zeit. „Samba‟
der Held des Urwaldes, iſt eigentlich ein Kulturfilm, der gut
ge=
tellte und zut geſehene Ausſchnitte aus dem Leben afrikaniſcher
Negerſtämme gibt, die oft im Urwald, unbeleckt von der Kultur,
ihr Leben leben, das auch bei dieſen Naturmenſchen voll ſündiger
Leidenſchaft und eöler Menſchenqualität iſt. Hunger und Liebe
ind auch hier die Triebkräfte der Leidenſchaften. Das Intereſſe
an dieſem Kulturfilm wird — für die breite Maſſe — erhöht durch
Erfolgloſe Berſtändigungsverſuche. — Offene Kriſe.
Das erwartete Vakuum iſt alſo eingetreten: der
Sozial=
politiſche Ausſchuß des Reichstags hatte am Donnerstag keine
Möglichkeit mehr, die entſcheidenden Abſtimmungen noch weiter
in die Länge zu ziehen. Auch die letzten Verſuche zu
einer Verſtändigung waren erfolglos. Es blieb
daher nichts anderes übrig, als die Abſtimmungen formell
vor=
zunehmen, mit dem Ergebnis, daß alle vorliegenden
Anträge, mit Einſchluß der
Regierungsvor=
lage, mit wechſelnden Mehrheiten abgelehnt
wurden und in dem Entwurf eine neue Lücke enthalten iſt, die
noch erheblich größer iſt, als ſie urſprünglich Herr Wiſſell
ge=
laſſen hatte.
Die Frage, was werden ſoll, iſt natürlich in allen Parteien
lebhaft erörtert; aber niemand ſieht einen Ausweg. Die
Flügel=
gruppen der Regierungsmehrheit haben ſich ſo feſtgelegt, daß ſie
von ihren Beſchlüſſen nicht gut mehr herunter können. Die
Sozialdemokraten haben offenbar bis zuletzt darauf gerechnet,
daß die Volkspartei doch umfallen und die Beitragserhöhung
ſchlucken würde. Darauf können ſie jetzt nicht mehr zählen. Es
iſt ihnen offiziell erklärt worden, daß die Volkspartei auf ihrer
Ablehnung beharrt und lieber die ganze Vorlage ſcheitern laſſen
würde, ehe ſie einer ſolchen Belaſtung der Wirtſchaft zuſtimmt,
was ſich in einem neuen Anziehen der Preiſe und in einer
wei=
teren Verengung unſerer Möglichkeiten auf dem Weltmarkt
aus=
wirken müßte. Die Regierung ſcheint auch keine Neigung zu
haben, für Herrn Wiſſell vorläufig in die Breſche zu ſpringen.
Sie wartet ab und hofft darauf, im Reichsrat einen
Bundes=
genoſſen zu finden.
Der Reichsrat hat ſeine entſcheidenden Sitzungen jetzt ſchon
dreimal vertagt. In den Ausſchüſſen iſt ein Antrag der
bayeri=
ſchen Regierung angenommen worden, der wenigſtens das
finanzielle Loch ſtopfen würde, das in der Regierungsvorlage
noch offen war. Dieſer Antrag aber iſt Preußen ſehr unbequem.
Die preußiſchen Miniſter können ofiziell nicht gut
ſozialdemo=
kratiſche Parteipolitik machen. Wenn ſie aber dagegen ſtimmen,
dann ſieht Herr Braun natürlich ſchon voraus, welches
Keſſel=
treiben in der eigenen Parteipreſſe gegen ihn losgehen würde.
Infolgedeſſen leiſtete ſich die preußiſche Regierung den Scherz, zu
erklären, ſie habe bisher noch keine Zeit gefunden, ſich mit der
Vorlage zu beſchäftigen — ſie iſt ja auch im Sommer mit
Ar=
beitsſtoff ſehr überlaſtet! — und mit dieſer ſchönen
Entſchul=
digung hat der Reichsrat ſeine Sitzung um eine volle Woche
vertagt. Alſo wartet der Sozialpolitiſche Ausſchuß des
Reichs=
tags noch einen Tag länger, um dem Reichsrat den Vortritt
zu laſſen. Wenn aber die Zeit vergangen iſt, wird
vermut=
lich der Reichsrat einen neuen Vorwand ſuchen, zu einer
wei=
teren Vertagung zu gelangen, und das ſchöne Spiel kann
wei=
tergehen, während inzwiſchen koſtbare Zeit verloren geht.
Der Verſicherungsanſtalt kann dabei nichts geſchehen. Sie
iſt ja gedeckt, weil das Reich das Defizit zahlen muß. Der
Neichsfinanzminiſter aber hätte eigentlich ein reſſortmäßiges
Intereſſe, dieſer Politik des Hinauszögerns ein Ende zu machen.
denn er iſt ſchließlich der Leidtragende. Am 30. September hört
die Sonderregelung, die als Proviſorium für die
Saiſon=
arbeiter getroffen war und die immerhin eine Entlaſtung der
Verſicherung bedeutete, auf. Dann fallen auch die
Saiſon=
trbeiter wieder unter die allgemeinen Beſtimmungen der
Arbeitsloſenverſicherung, und die Belaſtung der
Verſicherungs=
inſtalt wird noch größer. Gerade deshalb war es ja auch
not=
wendig, daß die Sondertagung des Reichstags, die ausſchließlich
der Verabſchiedung der Verſicherungsreform gewidmet ſein
ſollte, ſpäteſtens Mitte September ſtattfand. Daran iſt nicht zu
denken, wird auch in der nächſten Woche nicht zu denken ſein.
Inzwiſchen ſetzt die ſaiſonmäßige Arbeitsloſigkeit in dieſem Jahr
— trotz des guten Wetters — früher ein als ſonſt. Die
Arbeits=
loſenziffern ſteigen bereits wieder und Herr Hilferding weiß
nicht, wie er die Gelder flüſſig machen ſoll. Eigentlich alles
Gründe, die zur Eile zwingen ſollten. Das Zentrum hat deshalb
auch vor einigen Tagen mit Recht noch erklären laſſen, es
be=
ſtehe unter allen Umſtänden auf einer ſofortigen Erledigung der
Vorlage, ſelbſt wenn darüber eine Kriſe ausbrechen ſollte. Wir
ſind einigermaßen geſpannt darauf, ob es auf dieſem
Stand=
punkt verharren wird oder aus Sorge vor einer Kriſe den
Sozialdemokraten die Vertagung der Reform ſchenkt. Das
Ganze iſt ja im Grunde nur eine Nervenfrage. Wenn die
Sozialdemokraten ſehen, daß die bürgerlichen Parteien nicht
nach=
geben, dann wird auch Herr Hilferding mit ſich reden laſſen.
Vorläufig iſt aber gerade bei den Sozialdemokraten die
Zuver=
icht auf die Kriſenangſt bei den bürgerlichen Parteien ſo groß,
daß ſie unbeſorgt den ſtarken Mann glauben ſpielen zu können.
den Aufbau einer Handlung von Liebe und Leidenſchaft, in der
die Naturmenſchen mehr oder weniger geſchickt mitſpielen. Die
ſchwarzen Darſteller ſind „Künſtler”, die ſelbſt noch niemals einen
Film geſehen haben. Das iſt glaubhaft, wenn man das naive
und gerührte Spiel betrachtet. Was den Film aber wertvoll
macht, ſind die wundervollen Bilder aus der Natur, dem Leben
von allerlei Getier im Urwald (ſchöne Aufnahmen freier
Wild=
bahnen) und von der Seeküſte.
Als beſonders künſtleriſche Zugabe bietet das Programm im
Helia das Gaſtſpiel der 9jährigen Klavier=
Virtuo=
in Luiſe Kißler aus Paſſau. Die kleine Künſtlerin leiſtet
wirklich Ausgezeichnetes, wenngleich auch die Größe ihres
Kön=
nens naturgemäß in der techniſchen Fingerfertigkeit liegt, die
allerdings fabelhaft iſt. Schließlich kann von einem 9jährigen
Kind ſeeliſches Ausſchöpfen von großen Kompoſitionen nicht gut
verlangt werden. Die Liſzt’ſche Rhapſodie wird von Luiſe Kißler
mit einem bewundernswerten Einſchlag in das Vollreife geſpielt.
Die kleine Küſtlerin erntete rauſchenden Beifall.
Schließlich ſei reſtlos anerkennend der Kunſt des
Orgelvir=
tuoſen H. P. Huber Erwähnung getan, der in dieſem Film, wie
faſt in jedem Programm, einen Teil der Vorführungen frei im=
*
proviſierend begleitet.
Geologie des Kreiſes Bensheim. Nr. 1 der Schriften der
Heimatfor=
ſchung aus dem Kreiſe Bensheim. Von Rektor J. Gerſtenmaier.
Mit Bildern, Tabellen und einer Karte. 55 Seiten. Preis geheftet
Mk. 1,50. Verlag G. Beger, Bensheim. 1929.
Rektor Gerſtenmaier hat in der vorliegenden Schrift eine
ebenſo gründliche und gediegene, wie anſchauliche und allgemein
ver=
ſtändliche Darſtellung der geologiſchen Entwicklung unſerer Heimat
ge=
liefert, die nicht nur dem Lehrer bei ſeiner unterrichtenden Tätigkeit
ein unentbehrliches Hilfsmittel, ſondern auch den zahlreichen Fremden,
die vorübergehend oder zu dauerndem Aufenthalt in den Kreis
Bens=
heim kommen und die geologiſche Eigenart der reizvollen Gegend näher
kennen lernen wollen, ein guter Berater und Führer ſein wird.
Gerſten=
maier hat die Geologie des Kreiſes der Behandlung der allgemeinen
Erdgeſchichte eingegliedert. Knapp und klar berichtet er über die
ein=
zelnen Erdperioden, aus denen Reſte in unſerer Gegend ſich nicht
vor=
finden, um dann ein die beſonderen Verhältniſſe des Kreiſes
berück=
ſichtigendes Bild der wechſelvollen Geſchichte des Odenwaldes und der
Rheinebene vor uns zu entrollen. Selbſtverſtändlich hat er ſich dabei
nicht eng an die zufälligen Grenzen des Kreiſes gebunden, ſondern
auch benachbarte Gebiete, wo dies nötig erſchien, mit in ſeine
Betrach=
tungen einbezogen. Abbildungen, Tabellen, Profile und eine geologiſche
Kreiskarte, die ſich jeder einzelne ſelbſt leicht farbig ausmalen kann,
erläutern ſeine Ausführungen aufs gbicklichſte. Auch der intereſſanten
Mineralien, an denen beſonders das Auerbacher Marmorlager ſo reich
iſt, wird gebührend gedacht. Beſonders wertvoll erſcheint es, daß auch
die Abhängigkeit der geſamten wirtſchaftlichen Verhältniſſe von der
geologiſchen Eigenart der Landſchaft eine eingehende Schilderung erfah=
Dr. Spilger.
ren hat.
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Die Geburt unseres
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halters zeigen in dankbarer
Freude an
L. Sauerwein, Lehrer
u Frau Bertel, geb. Geisel
Messel, 4. September 1929
z. Zt. Stadtkrankenhaus Darmstadt.
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Verband der Deutſchen Licht=und Baſſerfachbeamten
e. V., Landesverein Weſt.
Hauptverſammlung bom 4.—9. September 1929
Anläßlich der diesjährigen Hauptverſammlung des Verbandes finden
am Sonntag, den 8. September 1929, vormittags 9.30 Uhr, im Städt.
Saalbau folgende Vorträge ſtatt:
1. „Gaswerbung” von Dipl.=Ing. Direktor M. Nuß, Darmſtadt;
2. „Elektriſche Reinigung des Gaſes” von Dipl.=Ing.
Trachmann=Darmſtadt;
Robert Christ
3. „Neuzeitliche Brunnenbohrung” von Ing. Heck von der
Fa. Jakob Nohl, Darmſtadt,
Auguste Christ
geb. Oorrell
Darmstadt
Jrenenstr. 6
Kirchliche Trauung am 7. September, nachm. 3
in der Johanneskirche.
Uhr,
Für die uns anläßlich unſerer Bermählung
ſo zahlreich überwieſenen
Aufmerkſam=
keiten jeglicher Art ſprechen wir hiermit
unſeren herzlichſien Dank aus.
Georg Arnold und Frau
geb. Brauburger. I
Todesanzeige.
Goit dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, nun auch unſern lieben
Groß=
vater und Urgroßvater
nie
Suſtpy eibeger
im Alter von 86 Jahren durch
einen Herzſchlag abzurufen.
In tiefer Trauer:
Geſchwiſter Frenzel.
Die Beerdigung findet in Oeſſau
ſtatt.
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Näh. Geſchäftsſt. (*
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem plötzlichen Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Waitz für die troſtreichen
Worte bei der Trauerfeier, ſowie für die
zahl=
reichen Kranz= und Blumenſpenden und allen
denen, die ihr die letzte Ehre zu ihrer
Ruhe=
ſtätte erwieſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Auguſt Pohl
Luiſe Bachmann Witwe
und Kinder.
Zu dieſen Vorträgen, die die neueſten Errungenſchaften auf dem Gebiete
der Gas= und Waſſertechnik bringen werden, ſind Intereſſenten hiermit
aufs herzlichſte eingeladen. (Eintritt zu den Vorträgen iſt frei.)
Am gleichen Tage findet um 20 Uhr im Städt Saalbau ein
öffent=
liches Feſtkonzert mit anſchließendem Tanz ſtatt. Die muſikaliſche
Ausführung hat das Städt. Orcheſter unter Leitung von Herrn
Kapell=
meiſter Schlupp übernommen. — Das Feſtkonzert, das einen äußerſt
volkstümlichen Charakter trägt, kann nur jedermann zum Beſuch empfohlen
werden. Da ein großer Teil der auswärtigen Gäſie aus dem Rheinland
ſtammt, bitten wir die Darmſtädter Bevölkerung um recht zahlreiche
Teilnahme am Konzert.
Der Abend wird jedem Teilnehmer Stunden innigſter Freude bringen.
Das gleiche Band, das uns mit dem Rheinland in ernſter Stunde
ver=
eint, gibt uns auch Gelegenheit, in ungetrübter Freude mit unſeren
Brüdern und Schweſtern vom Rhein eine Feierſtunde zu verleben.
Wir bitten daher auch an dieſer Stelle hierzlichſt, die Veranſtaltung
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recht zahlreich zu beſuchen.
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Nummet 247
Freitag, den 6. September 1929
Seite 5
1
Ans eer Sandesgauprftabt.
Darmſtadt. 6 September.
Hichkigungsfahrt des Orksgewerbevereins und der
Handwerkervereinigung Darmſtadt.
iet in der Zeit von Mittwoch, den
bis einſchließlich Freitag, den 20. Sept. Die Fahrt geht
Darmſtadt über Siegen nach Niederſchelden und von dort übe
ſölr nach Bochum, Eſſen und Duisburg=Ruhrort. Uebernachtet wird
Püln und in Eſſen. Nach großen Schwierigkeiten iſt es gelungen,
Beſichtigung der ſämtlichen in Betracht kommenden induſtriellen
ſerke zu erreichen. Im Siegerland werden eine Hochofenanlage, ein
ahl= und Walzwerk, eine Erzaufbereitungsanlage, ſowie eine moderne
charenfabrik aufgeſucht; weiterhin iſt der Beſuch einer Eiſengrube
rgeſehen. In Bochum wird die Zeche „Prinz=Rogent” mit ihren
dernen Anlagen beſichtigt. Eine beſondere Sehenswürdigkeit iſt
ziterhin in Eſſen die dortige berühmte Gartenbauausſtellung. Mit
ner Beſichtigung der Stadt Eſſen und der bedeutenden Hafenanlagen
Duisburg=Ruhrort, den größten Binnenhafenanlagen von Europa,
die Sonderfahrt abgeſchloſſen. — Die Heimfahrt ab Duisburg
1ad
5 ſo gelegt, daß die Teilnehmer am Freitag abend rechtzeitig
wie=
in Darmſtadt eintreffen. Es ſteht den Deilnehmern an der
Sonder=
hrt aber auch frei, evtl. für ſich die Heimfahrt am nächſtfolgenden
r12ſge mit einem Rheindampfer zu bewerkſtelligen.
Infolge von
ndervergünſtigungen werden die erwachſenden Unkoſten
die einzelnen Teilnehmer ſehr gering ſein. Näheres hierüber wird
ſch mitgeteilt. — Zur Teilnahme ſind ſämtliche Mitglieder des
Orts=
werbevereins und der Handtverkervereinigung Darmſtadt, des
Bezirks=
ſrbandes Darmſtadt für Handwerk und Gewerbe und deren
Ange=
ſrige herzlichſt eingeladen; auch ſonſtige Freunde von Handwerk und
erbe ſind, wie auch in früheren Jahren, willkommen. Unſere dies=
N
ige Beſichtigungsfahrt wird beſonders reichhaltige und wertvolle
ndrücke vermitteln, ſo daß die Teilnahme an ihr wärmſtens empfohlen
heherden kann. — Anmeldungen ſind an unſere Geſchäfts=
OktolhelTe, Wilhelminenſtraße 21, Fernruf 4338, zu richten.
urse
— Dienſt=Fubiläum. Der Hausverwalter beim Hochbauamt Darm=
Mneid
erburs Ridt, Herr Hch. Claus, feierte am 5. September d. Js. ſein
vierzig=
unstha fhriges Dienſtiubiläum.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Als Eröffnungsvorſtellung
Freſthr neuen Spielzeit gelangt Sonntag, den 8. September, „Maß für
straß=F6” ein Luſtſpiel von Shakeſpeare, zur Erſtaufführung. Die
In=
enierung beſorgt Renato Mordo, die Büihnenbilder Lothar Schenck
dſenn Trapp. Generalintendant Carl Ebert ſpielt die Rolle des Her=
Von neuverpflichteten Mitgliedern wirken in dieſer Aufführung
Inge Conradi als Jſabella, Lotte Mosbacher als Julia,
Sieg=
fied Nürnberger als Claudio, Franz Pfaudler als Ellbogen. In den
brigen Hauptrollen ſind die Dawen Käthe Gothe, Elſe Knott, und
erren Bernhard Minetti, Werner Hinz, Hugo Keßler, Kurt
eſtermann, Paul Maletzki, Richard Jürgas, Hans Baumeiſter,
Her=
zülkann Gallinger und Hans Ney beſchäftigt. Die Vorſtellung beginnt
19,30 Uhr.
harfn Feſtkonzert im Landestheater. Zur Eröffnung der
E214puen Spielzeit findet Sonntag, den 8. September, 11,30 Uhr, im
roßen Haus des Landestheaters ein Feſtkonzert unter muſikaliſcher
bitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm ſtatt. Zur
Auffüh=
ung gelangen Brahms Sinfonie Nr. 1 C=Moll und Beethovens
Sin=
me Nr. 5 C=Moll. Die Preiſe ſind die gleichen wie bei den Volks=
Inzerten 0,50, 1,00, 1,50 und 2,00 Mark (Sperrſitz 1,56 Mk.). Der
orverkauf fiir dieſes Konzert ſowie für die Eröffnungsvorſtellung hat
ſtern begonnen.
Die Mietabteilung des Landestheakers weiſt nochmals darauf
n, daß in dieſer Woche die Mietkarten für die neue Spielzeit zur
lusgabe an die Mieter gelangen, und zvar heute Freitag und worgen
ſamstag für die Namen O. bis Z. Alle Mieter erhalten gleichzeitig
it der Mietkarte den Proſpekt des Landestheaters für die neue
Spiel=
ſt, der u. a. den neuen Spielplan und das neue
Mitgliederverzeich=
s, ſowie die genauen Mietbedingungen enthält. Dieſer Proſpekt
unn auch von allen Intereſſenten koſtenlos während der Dienſtſtunden
Mietabteilung (von 9 bis 13,30 Uhr) m „Empfang genommen
ſerden.
— Gedächtnisausſtellung Franz Hein in der Kunſthalle. Der
Pro=
ſſor an der Akademie für graphiſche Küinſte und Buchgewerbe in
keipzig, Franz Hein, genoß auch als Maler im deutſchen Kunſtleben
hoße Beachtung und Wertſchätzung. Nachdem die Kunſtvereine in
Zergtungktuttgart und Karlsruhe eine ſehr gut zuſammengeſtellte
Gedächtmis=
unbisſtellung für den Künſtler gebracht haben, glaubte auch der
Kunſtver=
n für Heſſen, dieſe intereſſante Schau, die hervorragende Arbeiten
rofeſſor Heins enthält und alle Räume in der Kunſthalle füllt, hier
Darmſtadt zeigen zu ſollen. Die Ausſtellung wird kommenden
O) ſonntag, den 8. d. M., 10,30 Uhr, eröffnet. Ihr Beſuch, der jedem
gensur ſchren Kunſtfreund viel Schönes bringt, kann nur warm empfohlen
erden.
— Der Gärtner=Verein Feronia Darmſtadt feierte im
Konkordia=
hal ſein 45. Stiftungsfeſt. Wie immer, war der Saal vollbeſetzt. Ein=
itend ſpielte die Muſik einen flotten Eröffnungsmarſch, worauf Frl
r Bott einen ſinnigen Prolog ſprach. Hierauf hielt der 1. Vorſitzende,
err Obergärtner Ludwig Bögel, die Feſtanſprache. Dann folgten die
grbietungen. Zuerſt brachte der Geſangderein Lyra unter ſeinem
ichtigen Dirigenten, Herrn Karl Huckelmann, zwei ſchöne Chöre zu
ſehör. Jedem etwas zu bringen, dafür ſorgten der Humoriſt A. Becker
hit ſeiner Frau. Ein Xylophon=Virtuoſe, Herr Hartmann, zeigte, wie
Fein Inſtrument meiſtern kann. Auch ein jugendlicher Geigenkünſtler,
ſerr Hans Ende, bewies ſeine Tüchtigkeit mit zwei ſchönen
Solo=
üicken. Den erſten Teil des Programms beſchloß Gerdi Maurer mit
wei ſchönen Vereinsliedern. Im zweiten Teil kamen ſämtliche
Mit=
itkende nochmals zu Gehör. Außerdem tanzten noch die Damen Anni
d Gerdi Maurer ein reizendes Puppen=Duett. Dann kam die ſchöne
perette, das Glanzſtück des Stiftungsfeſtes, „Frühling am Rhein”
ſiter der Spielleitung von Herrn Karl Maurer zur Aufführung. Der
gſamteindruck war vorzüglich, und der nicht endenwollende Beifall war
ſchönſte Dank für Herin Maurer ſowie für alle Mitwirbenden. Daf
bei dem prächtig geſchmückten Saal auch noch mit Blumen auf der
ihne nur ſo regnete, war bei einem Gärtnerfeſt ſelbſtverſtändlich. Auch
Tombola war wieder reichhaltig. Den Schluß des Programms
bil=
ete ein ſchön geſtelltes lebendes Bild unter der Leitung des 2.
Vor=
henden, Herrn W. Böhmann („Der Gärtner bei der Arbeit‟). Ein
ſoiter Ball ſchloß die Jahresfeier.
— Notlage der älteren Angeſtellten. Der Geſverkſchaftsbund der
ingeſtellten (G. D.A.), Geſchäftsſtelle Darmſtadt, hat in einer Eingabe
den Herrn Oberbürgermeiſter wiederum auf die Notlage der älteren
ngeſtellten hingewieſen. Es wurde dann in dieſer Eingabe darauf
ufrnerkſam gemacht, daß jetzt die Wahlliſten herausgeſchrieben werden
ſſſſen. Für dieſe Arbeiten könnten ſtellenloſe Angeſtellte eingeſtellt
herden. Der Herr Oberbürgermeiſter hat in ſeiner Anwort an den
ewerkſchaftsbund G. D.A. mitgeteilt, daß dem Antrag Rechnung
ge=
egen wird. Für die Herausſchreibung der Wahlliſten werden
ſtellen=
ſe Angeſtellte herangezogen. Beim Arbeitsamt hat die
Stadwver=
altung dieſe Kräfte bereits angeferdert.
— Spaziergang. Die Kaufmänniſche
Stenographen=
ſellſchaft E. V. veranſtaltet am kommenden Sonntag, 8. Sept.,
ſhen Spaziergang nach Traiſa mit Einkehr bei Gaſtwirt Walter (Heſſ.
— Stenographie. Auf die heute abend im Unterrichtslokal der Steno=
Fbhen=Vereinigung Gabelsberger”, Handwerkerſchule Ecke
l= und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden neuen Kurſe in
chskurzſchrift, ſowie Fortbildungskurſe gleichen Syſtems ſei an dieſer
bie lle nochmals hingewieſen.
— Große venezianiſche Nacht am Samstag, dem 7. September,
ſends 8 Uhr, in den herrlichen Garten= und Terraſſenanlagen des
Vortplatzreſtaurants und Cafés am Böllenfalltor unter Mitwirkung
verſtärkten Kapelle des Herrn Obermuſikmeiſters Matthias Weber.
Die Umlegung des Waſſergeldes auf die Mieker.
Auf Beſchluß des Stadtrats vom 27. Juni 1929 bzw. 11. Juli 1929
wurde der Preis für einen Kubikmeter Waſſer mit Wirkung vom
1. Auguſt 1929 ab um 7 Pf. erhöht.
Der Herr Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft hat durch Verfügung
vom 30. Juli 1929 zu Nr. M.A.W. 21 943 genehmigt, daß mit
Wir=
kung vom 1. Auguſt 1929 ab für den Reſt des Rechnungsjahres (bis
einſchließlich 31. März 1930) das Waſſergeld auf die
Nutzungsberech=
tigten umgelegt werden darf, ſoweit es den Betrag von 2½ Prozent
der jährlichen Friedensmiete im Jahre überſteigt.
Die Hausbeſitzer ſind demnach berechtigt, das den Betrag von 2½
Prozent der jährlichen Friedensmiete, überſteigende Waſſergeld im
Ver=
hältnis der Kopf= und Zimmerzahl auf die Mieter (
Nutzungsberech=
tigten) für den genannten Zeitraum (1. Auguſt 1929 bis 31. März 1930)
umzulegen.
Aus der Bevölkerung ſind nun zahlreiche Anfragen über die Art
der Bereckmung der von den Mietern zu tragenden Anteile
einge=
gangen. Es wird daher im Nachffolgenden an Hand eines Beiſpiels
gezeigt, wie der von den einzelnen Mietern zu tragende
Waſſergeld=
anteil ſich berechnet.
Die geſamte Friedensmiete eines Hauſes beträgt 2040 Mk. jährlich.
Der geſamte Waſſerverbrauch pro Jahr wird mit 480
Kubik=
metern à 30 Pf. angenommen —
144 Mk.
Der von dem Hausbeſitzer allein zu tragende Anteil berech
net ſich demgemäß auf 2,5 Prozent von 2040 Mk. — 51 Mk.
Demnach verbleiben auf die Mieter umzulegen
93 Mk.
Dieſe 93 Mark ſind auf ſämtliche Wohnungsinhaber des Hauſes
im Verhältnis der Kopf= und Zimmerzahl auszuſchlagen, da
voraus=
geſetzt werden muß, daß der Waſſerverbrauch ſteigt mit der Anzahl der
Zimmer und der Anzahl der darin wohnenden Perſonen. Es werden
alſo die Anzahl der Zimmer mit der Anzahl der in der betreffenden
Wohnung untergebrachten Perſonen multipliziert. So erhält man die
Anzahl der auf die betreffende Wohnung entfallenden
Berechnungsein=
heiten. Im nachſtehenden Beiſpiel ergeben ſich insgeſamt 102 Berech
nungseinheiten, die zuſammen den Betrag von 93 Mark (jährlich)
auf=
zubringen haben. Es entfällt ſomit auf eine Berechnungseinheit der
Betrag von
93 — 0,9117 Mk. jährlich.
e
Es ergibt ſich ſonach nachſtehende Tabelle:
Tagung der Baſſerfachleuke.
Wir machen auch an dieſer Stelle auf die heutige Anzeige des
Ver=
bandes der Deutſchen Licht= und Waſſerfachbeamten (V. D. L.W.)
auf=
merkſam, der in der Zeit vom 7. bis 9. September ſeine diesjährige
Hauptverſammlung im Städtiſchen Saalbau abhält. Am 8. September
vormittags 9,30 Uhr, finden im Saalbau folgende Vorträge ſtatt:
1. „Gaswerbung” von Dipl.=Ing. Direktor M. Nuß=Darmſtadt,
„Elektriſche Reinigung des Gaſes” von Dipl.=Ing. Trachmann=
Darmſtadt, 3. Neuzeitliche Brunnenbohrung” von Ing. Heck, von der
Firma Jakob Nohl=Darmſtadt. In dieſen Vorträgen werden die
neueſten Errungenſchaften auf dem Gebiete der Gas= und Waſſe
ſechmik gezeigt, ſo daß der Beſuch allen Jutereſſenten aufs wärmſte
emp=
fohlen werden kann. Der Eintritt zu den Vorträgen iſt frei.
Am gleichen Tage, abends 20 Uhr, findet im Saalbau ein
öffent=
liches Feſtkonzerr mit anſchließendem Tanz ſtatt. Der Eintritt zum
Konzert koſtet für Nichtmitglieder 50 Pf., Tanz iſt frei.
Der Beſuch der Veranſtaltung kann jedermann aus wärmſte
empfohlen werden. Die muſikaliſche Ausführung hat das
Stadt=
orcheſter unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter Schlupp übernommen.
Die Tatſache, daß ſich unter den Feſtgäſten größtenteils Brüder und
Schweſtern vom Rhein befinden, ſollte die verehrliche Einwohnerſchaft
von Darmſtadt veranlaſſen, ſich recht zahlreich an der Veranſtaltung zu
beteiligen. Es gilt. zu zeigen, daß wir in ernſter Stunde mit unſeren
Brüdern und Schweſtern vom Rhein zuſammenhalten, daß wir aber
auch dann zur Stelle ſind, wenn es gilt, einige Stunden mit ihnen
in ungetrübter Freude zu verleben.
— Turngemeinde Darmſtadt=Beſſungen 1865. Wie aus dem heutigen
Inſerat erſichtlich, ſindet am Sonntag vormittag auf dem Sportplatz an
der Heidelberger Straße das Vereinsſportfeſt ſtatt. Die HandGall= und
Fauſtballſpiele beginnen nachmittags 1,45 Uhr. Abends 8,30 Uhr treffen
ſich alle Turnerinnen und Turner im Kneipſaal der Turngemeinde
Darmſtadt=Beſſungen 1865 zum gemütlichen Beiſammenſein. Alle
MMit=
lieder werden dringend gebeten, das Vereinsſportfeſt zu beſuchen.
Freunde und Gönner ſind herzlichſt willkommen.
— Die Braſilianiſche Revue erfreut ſich trotz der tropiſchen Hitze
eines ungewöhnlich ſtarken Intereſſes. Es ſei indeſſen darauf
hin=
gewieſen, daß der Zuſchauerraum des Orpheums beſtens ventiliert iſt
und durch Ozonzerſtäubung einen angenehmen Aufenthalt bietet. Da
der Andrang an der Abendkaſſe ſehr ſtauk iſt, empfiehlt es ſich, Karten
in den Verkaufsſtellen (Verkehrsbüro und Hugo de Waal, Rheinſtr. 14)
zu entnehmen. (S. Anz.)
— Der weltberühmte Don=Kofaken=Chor, der unter Leitung ſeines
Dirigenten Serge Jaroff heute unbeſtritten als die künſtleriſd
vollendetſte Chorvereinigung der Welt gilt, wird am Donnerstag, dem
19. September, im Städtiſchen Saalbau ein einmaliges Konzert
veran=
ſtalten. Wer dieſe ruſſiſchen Meiſterſänger, von denen jeder einzelne
ein vollendeter Künſtler iſt, jemals gehört hat, wird dieſes
unvergleich=
liche Kunſterlebnis niemals vergeſſen. Die urwüchſige muſikaliſche Kraft
des großen Rußlands offenbart ſich in ihren bald heiter=übermütigen,
bald wehmitig klagenden Volksliedern und in den erſchütternd
groß=
artigen Kirchengeſängen ſo ſtark und zwingend, daß auch diejenigen
Menſchen, die dem Muſikleben ſonſt ferner ſtehen, ſich dem Zauber dieſer
vollendeten Volkskunſt nicht entziehen können. Welche beiſpielloſe
Popu=
larität der Don=Koſaken=Chor genießt, geht u. a. daraus hervor, daß
er auf ſeinen Weltreiſen in den letzten 6 Jahren über 1500 Konzerte
geben konnte, die von faſt 2 Millionen Hörern beſucht waren.
— Der Heitere Abend Karl Ettlinger findet ſchon jetzt das größte
Intereſſe. Die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten. Karten im
Vorverkauf: Verkehrsbüro, Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße 28, und
Geſchäftsſtelle des G. D.A., Hügelſtraße 20.
— Die bayeriſche Polizei greift durch. In den letzten drei Wochen
wurden von der Polizeidirektion München 26 Kraftfahrern die
Führer=
ſcheine teilweiſe auf 1—2 Jahre, teilweiſe für immer entzogen. Viele
von den Kraftfahrern hatten infolge Trunkenheit zum Teil wiederholt
Verkehrsunfälle veranlaßt.
— Seltenes Zuchtereignis im Frankfurter Zoo. In dem Haus für
Strauße und Stelzoögel werden in dem einen geräumigen,
ſtrauch=
bewachſenen Gehege einige ſüdamerikaniſche Pampas=Strauße,
Nan=
dus, gehalten. Trotz der alljährlich regelmäßigen Ei=Ablage des
grauen Weibchens erhielt man niemals Nachzucht. In dieſem Jahre
nahm ſich nun der Hahn,wie es bei dieſen Tieren Regel iſt, des
Ge=
heges an und erbrütete nach einer Brutdauer von 38 Tagen recht
pracht=
volle, etwa hühnergroße Jungen. Das zurzeit herrſchende warme
Wetter iſt natürlich für die Aufzucht von beſonderer Wichtigkeit. Die
Jungen, die vom Hahn geführt werden, entwickeln ſich gut und finden
das lebhafte Intereſſe der Beſucher.
Zu der Schulgeld=Erhöhung in Heſſen
wird uns aus Elternkreiſen geſchrieben: Die durch Verfügung des
Kultusminiſteriums beſtimmte Erhöhung des Schulgeldes in den
höheren Schulen Heſſens iſt merkwürdigerweiſe bisher ohne
öffent=
lichen Widerſpruch hingenommen worden. Die leidtragenden Eltern
ſcheinen ſich über die Tragweite dieſer Schulgeld=Erhöhung noch
nicht klar zu ſein, ſicher hätte ſonſt ſchon ein Sturm der Entrüſtung
und des Proteſtes dagegen eingeſetzt. Will doch der heſſiſche Staat
ſchätzungsweiſe aus dieſer Schulgeld=Erhöhung jährlich 800 000 Mk.
verausſchlagen, wovon 300 000 Mk. den Städten zugute kommen
ſollen, während der Staat die halbe Million für ſich einkaſſiert.
Zwar hieß es in der amtlichen Ankündigung, die mäßige
Schulgeld=Erhöhung ſoll den heutigen Verhältniſſen angepaßt ſein,
Dieſes Anpaſſen aber bedeutet eine Höherbelaſtung der Eltern
ſchulpflichtiger Kinder von 36 bis beinahe 50 Prozent gegenüber
den bisherigen Schulgeldſätzen. Beim Licht betrachtet, iſt dieſe
Erhöhung ſchlecht zu vereinbaren mit dem in
Verfaſſung
feſt=
gelegten Grundſatz „Freie Bahn dem Tüchtigen
Vielmehr wird
der Beſuch der höheren Schulen faſt zum Privileg der beſitzenden
Klaſſen. Daran ändert auch nichts die Tatſache, daß die Freiſtellen
auf 20 Prozent erhöht worden ſind. Einen gerechten Ausgleich
zu ſchaffen, wäre dieſe Erhöhung ſicher nicht ausreichend, ganz
ah=
geſehen von der Tatſache, daß es nicht jeden Vaters Sache iſt,
Freiſtellen für ſeine Kinder in Anſpruch zu nehmen.
Wenn aber in Betracht gezogen wird
daß ein Vater, deſſen
Monatseinkommen nicht mehr wie 300.— Mark betragt — das
Finanzamt weiß, wie viele Väter mit derartigem Einkommen es
gibt — beinahe ein Monatseinkommen im Jahr Schulgeld zahlen
muß, ſo wird die Härte dieſer Erhöhung doch klar.
Ob es gerecht iſt, für nichtheſſiſche Schüler, für die der Beſuch
heſſiſcher Schulen ohnehin mit Mehrkoſten verknüpft iſt, das
Schul=
geld nochmals zu erhöhen, laſſen wir bei dieſer Feſtſtellung ganz
praktiſch kaum von Bedeutung iſt, da ſo viele bedürftige und
zu=
gleich würdige Schüler, für die allein Freiſtellen ja in Frage
kommen, gar nicht vorhanden ſein dürften.
Es wäre dringend zu wünſchen, wenn der Landtag zu dieſer
Verfügung Stellung nehmen und die Intereſſen der Eltern in
loyaler Weiſe wahrnehmen würde.
* *
9 * —
5
3
s*
2.
S Demnach entfall. auf
die Mieter der Woh
nungen (0, 9117 ℳ u.
Spalte 5)
jährlich od. monatlich 2 3 4 5 6 7 Parterre 480.— 3 —
6 18 16.40 1.37 1. Stock 540.— 24 21.90 1.84 2. Stock 520.— 4 7 28 25.55 2.12 3. Stock 500.— 4 8 32 29.15 2.42 2040.— 102 93.— 7.75
Ausflugfahrten mit Poſtkraftwagen.
Die Ausflugfahrten der Deutſchen Reichspoſt, die ſich nach wie vor
uneingeſchränkten Beifalls erfreuen, werden am 7. und 8. September
wit der Wiederholung der am letzten Samstag und Sonntag
ausge=
führten Zweitagefahrt nach dem Schwarzwald fortgeſetzt. Dieſe Fahrt
hat, wie die Teilnehmer immer wieder bekunden, allen einen
erheb=
lichen Genuß bereitet. Der Anklang, den ſie gefunden hat, veranlaßt
die Deutſche Reichspoſt, die Fahrt nochmals auszuführen. Ferner ſind
folgende Fahrten vorgeſehen:
Mittwoch, den 11., eine Nachmittagsfahrt nach dem Otzberg, über
Höchſt, Neuſtadt und Waldamorbach nach Groß=Umſtadt; von da über
Roßdorf nach Darmſtadt zurück. Die für Sonntag, den 15., geplante
Tagesfahrt wird uns über Aſchaffenburg nach Lohr am Main führen,
Ueber Marktheidenfeld geht die Fahrt nach Wertheim, wo zum
Mittag=
eſſen eine ausreichende Pauſe eingelegt iſt. Durch das wundervolle
Maintal fahren wir nach dem lieblichen Miltenberg weiter, wo zur
Einnahme des Nachmittagskaffees Gelegenheit iſt. Die Heimfahrt führt
an Kleinheubach mit ſeinem Ausblick nach dem Kloſter Engelberg vorbei
nach Obernburg, und von da über Groß=Umſtadt nach Darmſtadt.
Mitt=
woch, den 18., wird nach König, Vielbrunn, Eulbach und Erbach
ge=
fahren. Nach einem Beſuch von Michelſtadt geht es über Spreng,
Vierſtöck, Breusbach und Reinheim wieder nach Hauſe. Die
Sonntags=
fahrt am 22. September ſoll uns im den Rheingau bringen. Dieſe
Fahrt hat ſchon immer beſonders gut gefallen. Beſucht werden
Wies=
baden, Eltville, Rüdesheim, der Niederwald, Aßmannshauſen und
Bingen. Wie erſichtlich, ſind alle Fahrten ſorgfältig zuſammengeſtellt.
Sie werden auch diesmal die Teilnehmer reſtlos zufriedenſtellen, ſo
daß die Teilnahme nur empfohlen werden kann, zumal wegen der
vor=
gerückten Jahreszeit die Fahrten für dieſes Jahr wohl bald eingeſtellt
werden müſſen. Näheres iſt aus der Anzeige erſichtlich.
Aus den Barkeien.
Deutſche Volkspartei Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Am heutigen Freitag, dem 6. September, verſammeln wir uns
ab 7.30 Uhr am Stammtiſch im Saalbaureſtaurant. Bei gutem Wetter
ſitzen wir im Garten.
Parlamenkariſches.
— Die Deutſche Volkspartei hat im Landtag folgenden Antrag,
betr. Lockerung der Wohnungs=Zwangswirtſchaft,
eingebracht: Wir beantragen:
Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, durch
das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft baldmöglichſt die
Mietberech=
tigungskarten einzuführen.
Begründung: Das bisherige Wohnungszuweiſungsverfahren
hat ſich als durchaus unzweckmäßig und unwirtſchaftlich erwieſen und
war kaum in der Lage, den Wohnungsſuchenden zu helfen. Eine Reihe
von Großſtädten hat daher die ſogenannten
Mietberechtigungs=
karten eingeführt und es dann den Wohnungsſuchenden überlaſſen,
ihren Bedarf ſelbſt zu decken. Diaſe Löſung war nicht nur den
Woh=
nungsſuchenden dienlich, ſondern hat auch weſentlich zur Entlaſtung
der Kommunen beigetragen. Der Bericht der Verwaltung von Köln
hebt zum Beiſpiel ausdrücklich hervor, daß ſeit der Zeit der
Einfüh=
rung ſolcher Mietberechtigungskarten alle Verärgerungen der
Parteien aufgehört haben. Köln kann berichten, daß es die Näume
des Wohnungsamts für den Verkehr mit Wohnungsſuchenden nur an
einem Tage in der Woche für einige Stunden zu öffnen braucht.
Zu=
folge dieſer Einſchvänkungen der Tätigkeit des Wohnungsamtes ſind
ährlich allein 150 000 Mark an Verwaltungskoſten
ge=
ſpart worden.
Loide Beranfialtangen.
Die Arrmi Erintaden Nottzyen ſind ersſdüehnich als Oinmcifk auf Kuzcsn midmde
iu ſeirem Jafe Ergendwire als Beſprechung eder Kritk.
— Unteroffizier=Verein ehem. Heſſ. Leib=
Dra=
goner 24./ Sonntag, den 8. Septemben 1929, iſt Familienausflug
nach Nieder=Beerbach. Einkehr Reſtauration Simmermacher. (Siehe
Anzeige.
Heſſiſcher Hof. Der Zeppelin iſt glüchlich gelandet. Ganz
Deutſchland feiert ſeine Rückkehr, die Glanzleiſtung des deutſchen
Luft=
ſchiffes und ſeiner Beſatzung bewundernd. Auch Darmſtadt feiert.
Heute Freitag abend findet im Heſſiſchen Hof anläßlich der Zeppelin=
Rückkehr ein Deutſcher Abend unter Leitung von Matthias. Weber
ſtatt. Zum Schluß des Programms folgt die muſikaliſche Zeppelim=
Weltreiſe, eine eigenartige Zuſammenſtellung von Muſikſtücken der
größten vom Zeppelin überflogenen Länder, eingeleitet durch den dem
Grafen Zeppelin gewidmeten Marſch „Hurra, Zeppelin” des hieſigen
Komponiſten Siegfried May. So wie der Weltflug des Zeppelin unter
der Deviſe ſtand: „Deutſcher Geiſt durch alle Welt”, ſo ſoll auch dieſer
Abend in dem Beſucher das Bewußtſein ſtärken: „Deutſchland über
alles in der Welt”. (Siehe auch Inſerat.)
Briefkaſten.
Jeder Anfroge iſt dr lette Bezugsquittung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
nicht beantwertrt. Die Beantwortung erfolgt ehne Rechtsverbindlichteſt.
G. B., Erzhauſen. Ein Faß, in dem Gärungseſſig aufbewahrt
wurde, bedarf einer ſehr gründlichen Steriliſierung, da ſonſt eine neue
Eſſigſäurebildung eintritt. Beſſer iſt ſicherlich die Wahl eines anderen
Faſſes (Wein= oder Branntweinfaß).
H. R. Bitte ſchlagen Sie im Darmſtädter Adreß= oder
Telephon=
buch unter der Rubrik „Verſicherungsgeſchäfte” nach. Sie finden dort
alle hier vertretenen Verſicherungen aufgeführt
ind Hämorrhoiden
heilbar?
Ja und nein! Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirklich
iſte Leiden vernachläſſigt, wird es ihm immer größere Qual
e eiten. Die anfangs unbedeutenden Knoten am Darm wachſen,
wandern in den Darm hinein und platzen ſchließlich auf. Dann
ceht die Gefahr, daß Blutgerinſel in die Blutbahnen kommen
dort zu ſehr gefährlichen Verſtopfungen führen. Es kommt
Ezu, daß die Schmerzen, das Brennen und das Jucken der er=
Kukten Teile immer unerträglicher werden und den Kranken
körperlich und ſeeliſch zugrunde richten. Schließlich bleibt dem
verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf dem Wege der
Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
In den meiſten Fällen: Nein! Denn
Muß das ſein?
Hämorrhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß be
handelt, können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne
Ope=
ration beſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß eine
geeignete Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten zur
Schrumpfung bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen
beſeitigt. Die bewährte Humidon=Salbe verbindet alle dieſe
Eigenſchaften in hervorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer
Anwendung läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon
viel gewonnen, denn fällt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich auch
die Gefahr weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der
Heilungsprozeß beginnen. Die Humidon=Salbe wird ſeit Jahren
auch in verzweifelten Fällen gebraucht und unzählige Kranke
bezeugen, daß ſie faſt Wunderdienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern dag
Reſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer
Salbe ſind alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erfolg=
reich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will
überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch die Verſand=
Apotheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon nebſt ärztlicher
Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden. Dieſen koſtenloſen
Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig. Ueberzeugen Sie ſich
am beſten ſelbſt und ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es vergeſſen
nach Probe und Broſchüre an die Humidon=Geſellſchaft Berlin
W. 8. Block 233.
(DV. 13950
Seite 6
Freitag, den 6. September 1929
Nummer 247
K
Große Skrafkammer.
p. Auf Berufung wird in einer Strafſache wegen fahrläſſiger
Trans=
portgefährdung gegen drei Angeklagte (Stationsvorſtand, Zug= und
Lokomotivführer) verhandelt. Es handelt ſich um den Sängerzug, der
im Juli 1928 von Frankfurt a. M. nach Wien fuhr und der noch
Paſſa=
giere in Offenbach, Hanau und Aſchaffenburg aufnehmen ſollte. In
Offenbach, wo der Zug, der nur ſieben Wagen führte, etwa
7 Uhr abends (19 Uhr) abfuhr, war ein großes Begleitpublikum zum
Abſchiednehmen am Bahnhof und alles mehr oder weniger in fideler
Stimmung. Durch ein zu raſches Abfahren des Zuges (bei Offenſtehen
von Wagentüren) ſollen Paſſagiere des Zuges gefährdet worden ſein.
Bekanntlich iſt ein Aufſteigen auf den fahrenden Zug verboten;
War=
nung vor ſolchem Aufſteigen hat durch Zuruf zu geſchehen. Den
Be=
amten iſt ſtreng verboten, jemandem vom Trittbrett herunterzureißen,
weil gefahrbringend. 500 Menſchen waren wohl auf dem Bahnſteige
verſammelt, denn tatſächlich waren zu dieſem Zuge 500 Bahnſteigkarten
verkauft worden. Von Offenbach fuhren 148 Sänger mit.
Fahrplan=
mäßig war die Haltezeit für den Zug in Offenbach zwei Minuten, eine
kleine Verſpätung von ſechs Minuten war eingetreten. Aus der
Be=
weisaufnahme geht hervor, daß in Offenbach in den Zug ein
Faß Apfelwein hereingebracht wurde, was für zahlreiche
Paſſagiere wohl das Signal war, nun dieſen Wagen, der das köſtliche
Genußmittel barg, aufzuſuchen. Das ſcheint die Urſache für das ſtarke
Getriebe abgegeben zu haben. Als der Zug abfuhr, lag
Abfahrtbereit=
ſchaft vor, die Türen waren geſchloſſen. Widerſprechend den Ausſagen
des Bahnperſonals iſt die Bekundung des für den Zug aus der
Reihe der Sänger beſtimmten Transportleiters, der ausſagt, daß noch
Türen offen waren, als der Zug ſich in Bewegung ſetzte.
Die erſte Inſtanz hat zwei Angeklagte freigeſprochen und nur den
Lokomotivführer wegen fahrläſſiger Transportgefährdung zu 50 Mark
Geldſtrafe verurteilt.
Von beiden Seiten iſt Berufung verfolgt
Der Staatsanwalt betont, der Lokomotivführer ſei, ohne daß das
Zeichen (Hochhalten des Stabes und der Scheibe) erteilt geweſen,
ab=
gefahren. Hier dürfe der Lokomotivführer nicht verſuchen, ſich
her=
auszureden. Der Zugführer habe gepfiffen und „Abfahren” gerufen.
Der angeklagte Stationsvorſtand habe ſich am wenigſtens inkorrekt
ver=
halten, ſicher habe er auch „Abfahren” gerufen.
Eine Verbindung zwiſchen den Leuten im Zug und von Publikum
auf dem Bahnſteig habe zweifellos noch beſtanden, als ſich der Zug in
Bewegung geſetzt habe. Die Zeugen vom Sängerbund hätten hierzu
ganz poſitive Angaben gemacht. Es liege deshalb Transportgefährdung
vor. Der Lokomotivführer ſei, obwohl er ſich umgeſchaut habe,
abge=
fahren, wohl mitbeſtimmt durch das Verhalten des Zugführers, der
mit=
ſchuldig ſei, weil beide beſtrebt geweſen ſeien, den Zug aus dem
Bahn=
hof hinauszubringen. Beim Stationsvorſtand allein fehle ein ſolches
cauſal mitwirkendes Verhalten, wenn man nicht auch hier eine
Trans=
portgefährdung darin finden wolle, daß er „Abfahren” gerufen habe.
Da ein Schaden nicht eingetreten ſei, könnten Geldſtrafen
ausge=
ſprochen werden.
Der Verteidiger fragt, ob obfektiv eine Transportgefährdung
vor=
liege und ob ſie weiterhin auf ein Verſchulden der Angeklagten
zurück=
zuführen ſei. Feſtgeſtellt ſei nicht, daß eine Tür noch offen ſtand, als
der Lokomotivführer abfuhr. Beim Abfahren der Züge beſtehe immer
noch eine Kommunikation zwiſchen Fahrgäſten und Publikum. Dieſe
Kommunikation müſſe durch Abfahren des Zuges ſchon zum Schutze der
Reiſenden im Bahnbetrieb unterbrochen werden. Das Publikum müſſe
ſich dieſem Intereſſe unterordnen. Der Verteidiger verweiſt auf die
Diskrepanz der Zeugenausſagen. Die Möglichkeit einer abſolut
bom=
benſicheren Feſtſtellung ſei nicht gegeben. Deshalb könne das Gericht
nicht ſagen, es ſei ſo oder ſo geweſen. So lieg ein non liquet vor
be=
reits hinſichtlich der objektiven Frage. Damit entfalle die Anklage.
Aber auch die zweite Frage (einer Fahrläſſigkeit) ſei zu verneinen;
Sta=
tionsvorſtand und Zugführer ſeien mit dem Erſtinſtanzgericht
freizu=
fprechen. Die Beamten hätten aus beſtem Pflichtgefühl gehandelt. Das
Zeichen ſei gegeben worden, um endlich die Kommunikation zwiſchen
Publikum und Fahrgäſten aufzuheben; es ſei ein „Habe Acht”=Zeichen
geweſen, das letztmalig zum Einſteigen gemahnt habe. Dieſes Signal
ſei begreiflich aus dem Pflichtgefühl der Beamten gegeben worden —
dem Publikum gegenüber. Stationsvorſtand und Zugführer ſcheiden
deshalb als ſchuldig aus, der Lokomotivführer ſei freizuſprechen, weil
das Abfahrtsſignal objektiv nicht gegeben geweſen ſei. Der
Loko=
motivführer habe geglaubt und habe glauben können, daß der Zug
ab=
fahrtbereit ſei, da er den Stab geſehen habe und das Geleiſe frei
ge=
weſen ſei. Deshalb liege auch für ihn keine Fahrläſſigkeit vor.
Das Urteil weiſt die Berufung der
Staatsan=
waltſchaft zurück und ſpricht den Lokomotivführer frei.
Bp. Drei Feuer in einer Nacht. In der Nacht zum Donnerstag
brach in der Stallung der Erziehungsanſtalt Aumühle bei Wixhauſen
Feuer aus, dem die Stallung zum Opfer fiel. Die Entſtehungsurſache
iſt noch nicht bekannt. Die Kreismovorſpritze aus Darmſtadt war
als=
bald an der Brandſtätte und löſchte das Feuer ab. An der gleichen
Stelle war bereits vor Jahresfriſt Feuer ausgebrochen und die
Stal=
lung ebenfalls niedergebrannt. — Etwa zur gleichen Stunde brach
in Traiſa in der Scheune des erſten Feuerwzhrkommandanten der
Traiſaer Feuerwehr Fiſcher ein Brand aus. Hier brannten Scheune
und Stallung nieder und das Wohnhaus wurde ſtark beſchädigt. Die
Freiwv. Feuerwehr Traiſa bekämpfte das Feuer im Verein mit einer
Motorſpritze der Darmſtädter Berufsfeuerwehr, ſo daß die Freiw,
Feuerwehr von Nieder=Ramſtadt und die von der Aumühle kommende
Kreismotorſpritze nicht mehr einzugreifen brauchten. Noch in der
Nacht brach in der an den Brandherd angrenzenden Stallung Feuer
aus. Auch dieſe wurde ein Raub der Flammen. Durch das
tatkräf=
tige Eingreifen der Kreismotorſpritze konnte das Feuer gegen 4 Uhr
gelöſcht und die Gefahr für die angrenzenden Gebäude beſeitigt werden.
Tageskalender für Freitag, den 6. September 1929.
Orpheum, 20.15 Uhr: Braſilianiſche Revue. — Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant, Spaniſche Bodega.
—
Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr: Konzert.
Heſſiſcher Hof, 20 Uhr: Konzert.
Herrngarten=
kaffee, 16 und 20 Uhr: Konzert. — Städt. Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtr., 20.15 Uhr: Oeffentl. Vortrag „
Chriſten=
tum im alten und neuen England.” — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr:
Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 6. Sept.: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 45 Min
Samstag, den 7 . Sept.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. —
Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min.
Sonntag, den 8. September, vorm. 11 Uhr: Moſes
Mendel=
ſohn=Feier.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 7. Sept.: Vorabend 6 Uhr 25 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm 5 Uhr. — Sabbatausgang 7 Uhr 45 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr. — Abends 6 Uhr 15 Min.
—- Riidt
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Frage Konſumvereine, Genoſſenſchaften uſw. Beſonders wurde auch die
Notwendigkeit eines engeren Zuſammenfchluſſes und Mitarbeit aller
Handwerker betont, denn nur Einigkeit macht ſtark. Nach dem Vortrag
ſetzte eine recht lebhafte Diskuſſion ein, an der ſich die Herren
Schreiner=
meiſter Eckſtein, Glaſermeiſter Hch. Pfaff, Kaufmann Rein u. a.
be=
teiligten. Alle Schmerzen des Handwerkes und Gewerbes wurden
be=
ſprochen, und beſonders lebhaft über das Submiſſions unweſen geklagt
Alle möglichen Vorſchläge zur Verbeſſerung dieſes Mißſtandes wurden
gemacht, doch kam man immer wieder zu der Erkenntnis, daß vor allen
Dingen nötig ſei, die Lauen und Gleichgültigen im Handwerkerſtande
iufzurütteln und zur Mitarbeit heranzuziehen. Auch Herr
Landtags=
abgeordneter Laudenbacher ſprach über dieſe Frage und richtete die
dringende Aufforderung an alle Handwerker und Gewerbetreibende, bei
der heutigen ſchweren Notlage des Handwerks feſt zuſammenzuſtehen
und dadurch den Führern, die für das Wohl des Handwerks kämpfen,
einen Rückhalt zu bieten. Am Schluſſe kam man dann noch auf
Ver=
ſicherungsfragen zu ſprechen, es handelte ſich in der Hauptſache um die
Frage der Altersverſorgung des Handwerks. Man kam hier zu dem
Entſchluß, ſich noch orſchiedene gründliche Informationen zu verſchaffen
und die ganze Frage im Bezirksverband der Gewerbevereine
durchzu=
arbeiten und dann erſt den Mitgliedern, was man für günſtig hält, zu
empfehlen. In vorgerückter Stunde ſchloß dann der 1. Vorſitzende des
Gewerbevereins, Herr Chriſt, Enſinger, die gut beſuchte
Verſamm=
lung.
Beerfelden, 5. Sept. Viehmarkt. Zum letzten Viehmarkt
zeigte der Auftrieb folgende Zahlen: Großvieh 25 Stück, Ferkel und
Läuferſchweine 230 Stück. Der Handel in Großvieh war ſchleppend,
lebhaft dagegen in Schweinen. Die Preiſe blieben immer noch auf
der=
ſelben Höhe: Milchſchweine galten pro Paar 55—70 Mk., Läuferſchweine
pro Paar, je nach Qualität, 80—150 Mk. Sternwanderung.
Die Auguſtnummer der Zeitſchrift des Odewwaldklubs „Unter der
Dorf=
linde” teilt mit, daß am 15. September d. J. die Ortsgruppen des
Mümlingtales nach unſerem Städtchen eine Sternwanderung machen
werden.
— Affolterbach, 5. Sept. Sechzigerfeier. Komenden
Sonn=
tag, den 8. September, werden ſich die ehemaligen Schulkameraden und
=Kameradinnen der Kirchſpiele Waldmichelbach und Afoflterbach zu einer
Sechzigerfeier in Affolterbach treffen. Vormittags wird in Affolterbach
ein Feſtgottesdienſt ſtattfinden. Dann treffen ſich die Feſtteilndehmer zu
gemeinſamem Mittagstiſch bei Alterskamerad Peter Trautmann in
Offolterbach.
A. Aus dem mittleren Odenwalb, 5. Sept. Schäden der
lan=
gen Hitzeperiode. Da die tropiſche Hitzeperiode nun ſchon
wochen=
lang anhält und kein Regen der vor Durſt ſchmachtenden Pflanzenwel
Erquickung bringt, machen ſich allerlei Schäden bemerkbar. Vieles Obſt
fällt von den Bäumen, das wurmſtichig geworden iſt, was zum größten
Teil der großen Trockenheit zuzuführen iſt. Ueber die Hälfte des
Steinobſtes iſt davon befallen. Die Wieſen werden ganz braun, und
wenn ſich nicht bald Regen einſtellt, iſt kein Grünfutter für den Herbſt
zu erwarten. Da es wenig Heu und Grummet gegeben hat, werden
die meiſten Landwirte ihren Viehſtand verringern müſſen. Das macht
ſich ſchon jetzt für dieſe in den ſtetig ſinkenden Rindviehpreiſen geltend.
Auf ſandigen Berghängen welken bereits die Kartoffeln und ſtehen
vor=
zeitig ab. Auch Aepfel und Birnen, die eine gute Ernte ſowohl an
Quantität wie Qualität verſprachen, fallen ſtark infolge der Trockenheit
Nach Fallobſt iſt aber bis jetzt die Nachfrage noch ſehr gering und
dem=
entſprechend auch dafür der Preis, ſo daß die Landwirte dieſes zur
Fütterung verwenden müſſen. So ſind die finanziellen Ausſichten der
Landwirte ſchlecht, was ſich im Geſchäftsverkehr in unſerer Gegend ſehr
nachteilig bemerkbar macht. Kaufleute und Gewerbetreibende können
unter dieſen Umſtänden bei den Landwirten keine Geſchäftsabſchlüſſe
tätigen. So bewahrheitet ſich wieder einmal das Sprichwort; Hat der
Bauer kein Geld, fehlts in der ganzen Welt!
Hingekreffen evangeliſcher Jugend.
Jugenheim (Bergſtr.), 5. Septembe
Am kommenden Sonntag findet hier, wie im vergangenen Ja hu
ein Singetreffen für die Starkenburger Vereine des H
ſenbundes und des Weiblichen Verbandes ſtatt.
arbeitet werden die Lieder und Kanons, die vor längerer Zeit
J. Griesheim, 5. Sept. Vom herrlichſten Wetter begünſtigt, iſt auch
unſer Nachkirchweihfeſt aufs beſte verlaufen. Die Zahl der auswärtigen
Beſucher war zwar nicht ſo groß, wie an der Vorkirchweihe, trotzdem
aber waren wieder alle Tanzlokale gut beſetzt und allenthalben herrſchte
ein fröhliches Leben und Treiben. Man iſt allgemein der Anſicht, daß
wir ein ſo ſchönes Kirchweihwetter, wie diesmal, ſeit langen Jahren
nicht mehr hatten. — Bei der am Sonntag, 1. September, in Stuttgart
ſtattgefundenen internationalen Ausſtellung von Hunden aller Raſſen
er=
rang der hieſige Hundezüchter Philipp Engel 10. mit ſeinen erſtklaſſigen
Puddelpointer=Rüden „Stropp vom Eichwald” vier erſte Preiſe, und
einen Ehrenpreis. — Gefunden: ein Fahrrad, ein
Kinderportemon=
naie mit Inhalt, ein ſeidener Schal, eine Sommerjoppe und eine Weſte.
Zugelaufen: ein grauer und ein ſchwarzer Stallhaſe. Die
Gegenſtände können bei der Bürgermeiſterei (Zimmer 1) in Empfang ge
nommen werden, woſelbſt auch Auskunft über den Verbleib der Haſen
erteilt wird. — Lehrer Johannes Keller in Oberſeemen iſt nach 36
jäh=
riger Tätigkeit in dieſer Gemeinde in den Ruheſtand getreten. Bei der
Abſchiedsfeier hielten Anſprachen: Kreisſchulrat Haſenzahl=Schotten,
Bezirksobmann Heuſel=Gedern, Lehrer i. R. K. Link=Rüdingshain.
Bür=
germeiſter Kipper überreichte dem Scheidenden den Ehrenbürgerbrief.
Herr Keller war lange Jahre Bezirksvorſitzender des
Kriegervereins=
bezirks Gedern, Vorſitzender des Kriegervereins und bekleidete auch ſonſt
noch Ehrenſtellen. Herr Keller iſt bekanntlich ein Griesheimer Kind und
mit dem urwüchſigſten Humor ausgeſtattet. Eine ſchwere Operation,
der er ſich im Vorjahre unterziehen mußte, nötigte ihn zur Aufgabe
ſeines Lehrerberufs.
f. Roßdorf, 5. Sept. Gemeinderatsbericht. Aus der
letz=
ten Gemeinderatsſitzung ſind folgende Punkte erwähnenswert: 1. dem
Obſt= und Gartenbauverband Darmſtadt werden anläßlich ſeiner 25=
Jahrfeier als Ehrenpreis 25 Mark zur Verfügung geſtellt. 2. Die
Kanaliſationsarbeiten in der Dieburger= und Erbacherſtraße erfordern
infolge Geländeerwerbs und Ueberſchreibungskoſten eine weitere
Kapital=
aufnahme von 7000 Mark, die genehmigt wird; 3. Friedrich Karl
Zim=
mer hat um Verlegung der Straße an ſeinem Neubau in der
Traiſaer=
gaſſe gebeten. Der Antrag ſoll befürwortend an das Hochbauamt
weiter=
geleitet werden. 4. Für ein Baudarlehen übernimmt die Gemeinde die
Bürgſchaft in Höhe von 5500 Mark. 5. Seitens der Brandverſicherungs
kammer werden an die Gemeinde in der Unfallſache des
Feuerwehrman=
nes Staudt 1148 Mk. als bis jetzt entſtandene Auslagen gefordert. Der
Gemeinderat lehnt die Zahlung ab, da der Unternehmer der
Kanaliſa=
tion für den Unfall vertraglich haftet. 6. Für die Kanalarbeiten in der
Moltke= und Wingertſtraße einſchließlich der Hausanſchlüſſe waren zum
Submiſſionstermin nur zwei Angebote eingelaufen, die 11 363 Mark und
11 993 Mark betrugen. Bei der Abſtimmung entfiel der Zuſchlag auf
das Angebot des Friedrich Fornoff mit 11 993 Mark. Zum Schluſſe
wurden verſchiedene Rechnungen genehmigt.
Cd. Michelſtadt, 5. Sept. Gewerbeverein. Der
Gewerbo=
verein Michelſtadt hatte für vergangenen Montag ſeine Mitglieder zu
einem Vortrag in die „3 Haſen” eingeladen. Der Syndikus der
Hand=
werkskammernebenſtelle Offenbach, Herr Dr. Kirmayer, ſprach über das
Thema „Die Stellung des Handwerksmeiſters im gegenwärtigen
Wirt=
chaftskampfe‟ In leichtverſtändlichen Worten behandelte der
Vor=
tragende dieſes Kapitel und gab an Hand zahlenmüßiger Unterlagen ein
klares Bild über die heutige Lage des Handwerksmeiſters, auch in der
Landesjugendpfarramt für das Heiligenberg=Singetreffen
herau=
geben worden ſind. Es iſt folgendes vorgeſehen: 2 Uhr Abmarſch
Bahnhof Jugenheim nach dem Heiligenberg, jedoch nur bei nicht
heißer Witterung. Daſelbſt gemeinſames Singen und Muſizieren, 2
bietungen einzelner Gruppen an Liedern, Reigen und Volkstän
5 Uhr Schlußfeier in der Kirche.
Da der Tag, mit dem leicht eine ſchöne Wanderung verbunden Ee
den kann, ernſter Arbeit am Lied gewidmet iſt, ſind nur ſolche herz
willkommen, die bereit ſind, „mit Luſt und Liebe” zu ſingen,
dann die gewonnenen Anregungen für die Arbeit im Verein und
den Dienſt in der Gemeinde fruchtbar zu geſtalten.
Bickenbach, 5. Sept. Am 7. und 8. September d. J. wird
14. Gautag des Kurzſchriftgaues Darmſtadt in Nieder=Ramſtadt a.
halten. An dieſer Tagung nimmt auch der hieſige Stenographenve
teil, der jetzt volle fünf Jahre dem Gau und Bezirk Darmſtadt a
hört. Die Vereinsvertreter fahren bereits zu der am Samstag nach
tag um 5 Uhr ſtattfindenden Gau=Vertreterverſammlung, während
die Wettſchreiber erſt am Sonntag vormittag zum Tagungsort bege
— Um dem Wunſche der Landvereine Rechnung zu tragen, wird
Nieder=Ramſtadt zum erſten Male verſuchsweiſe in Stadt= und Lau
klaſſe geſchrieben.
H. Hähnlein, 5. Sept. Das Dreſchen des Getreides iſt in hieſt
Gemeinde durch die beiden Hähnleiner Dreſchmaſchinen faſt beern
Die diesjährige Ernte muß als durchweg gut beezichnet werden.
Preife für Getreide ſind verhältnismäßig niedrig. Und der Brotpre
Infolge der anhaltenden großen Hitze fällt das Heu auf den wen
feuchten Wieſen recht mäßig aus. Auch für Hackfrüchte wäre ein kf
tiger Regen dringend norwendig. — Der vor einiger Zeit hier gegn
dete evang. Poſaunenchor iſt fleißig bei der Arbeit. Es iſt imme
ſchöne Sache, wenn ſich begeiſterte Leute zuſamnenfinden, um
Muſik zu pflegen. Wir wünfhen der jungen Vereinigung alles En
recht diel Ausdauer und Erfolg auch bei ihrer — Hausſammlung
Anſchaffung der Inſtrumente
W. Heppenheim a. d. B., 5. Sept. Obſternte. Die diesjährl
Obſternte iſt, was Aepfel und Birnen anbelangt, mittelmäßig bis
Für Frühäpfel wurden per Zentner 6 Mark bezahlt, ſo daß auch für
as2
Spätobſt niedrige Preiſe zu erwarten ſind. Die Zwetſchenernte läßt,
wünſchen übrig, da durch die Trockenheit des Frühſommers ein großß //E
Teil wurmſtichig und der Behang allgemein nicht gut iſt. — Dien
ubiläum. Dieſer Tage feierte Herr Schutzmann Ph. Bund, ᛋMu
ſich allgemeiner Beliebtheit bei der hieſigen Bevölkerung erfreut,
25jähriges Jubiläum als Polizeibeamter der Stadt Heppenheim.
Hohes Alter. Am 7. September feiert Herr G. Katzenmaier ſeinpße
80. Geburtstag. Der Jubilar iſt noch einer der wenigen, leber
Kriegsteilnehmer von 1870/71. — Obſtverſteigerung. Das ᛋK
den Provinzialſtraßen von Heppenheim bis zur Lorſcher Gemarkur
grenze und von Heppenheim gegen Laudenbach ſich ergebende Obſt ti
am 9. September, vormittags 8 Uhr beginnend, an Ort und Stelle meſßönletts,
dietend gegen Barzahlung verſteigert. Zuſammenkunft am EiſenbohéNetall=,
übergang gegen Lorſch. — Am 9. September, nachmittags 1,15 UByralm
werden die ſtädtiſchen Grundſtücke, 1744 Quadratmeter Acker im wei
Nain und 1060 Quadratmeter Acker an der Schneidemühle. (neben dAf00hle
Schlachthauſe) meiſtbietend auf weitere vier Jahre im Saalbau Kärchn) beile
verpachtet. — Daran anſchließend wird das Grummetgras vom Rindd
platz, von den Entlersgärten, Weidengärten, von der Wieſe zwiſchhlK0.
Mittelbrunnen und Bruchgraben, vom Burggut und von den Haſ4wſermei
äckern, 8. Gewann, meiſtbietend verſteigert.
A. Flockenbach, 5. Sept. Neuer Polizeidiener. Die du
den Tod des ſeitherigen Polizeidieners freigewordene Stelle desſell
war zur Wiederbeſetzung ausgeſchrieben, worauf ſich zehn Bewerb
davon zwei ſogar von auswärts, meldeten. Aus deren Zahl wr
von der Gemeindeverwaltung Herr Leonhard Schmitt von hier
wählt und nach kreisamtlicher Genehmigung vom 1. d. M. ab in Di
geſtellt.
Gernsheim, 5. Sept. Wafſerſtand des Rheins
4 „September: 0,16 Meter; am 5. September: 0,18 Meter.
— Hirſchhorn, 5. Sept. Waſſerſtand des Neckars =ℳd
4. September: 0,51 Meter; am 5. September: 0,52 Meter.
Ck. Groß=Gerau, 5. Sept. Schwerer Unfall. Auf der Stroßſe
von Groß=Gerau nach Nauheim ereignete ſich ein verhängnisvoller
ſammenſtoß zwiſchen einem Radfahrer und einem Auto. Gemeinderax”
mitglied Landwirt Philipp Diehl aus Groß=Gerau kam aus ein
Nebenweg mit ſeinem Fahrrad auf die Chaufſee nach Nauheim und
bei
riet dabei an ein gerade vorüberfahrendes Auto. Der Zuſammenp
war ſo ſtark, daß Diehl in weitem Bogen auf die andere Straßenſeite
ſchleudert wurde und bewußtlos liegen blieb. Man brachte den
unglückten ſofort in das Städtiſche Krankenhaus. Hier konnten
Schlüſſelbeinbruch und ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt werden.
a. Neu=Iſnburg, 5. Sept. Einführung der Filialſteu
Vom 2. September ab, dem Tage der Verkündigung der Ortsſatzu
T
erhebt unſere Stadt eine beſondere Gewerbeſteuer (Filialſteuer).
ihrer Zahlung ſind alle Verſicherungs=, Bank=, Kredit= und Waren!
delsnnternehmen, die eine Betriebsſtätte unterhalten, ohne ihren Hauſalitä
ſitz hier zu haben, verpflichtet. Die Steuer beträgt für alle Unternſ beſte
men 100 v. H. der allgemeinen Gewerbeſteuer.
chwe
Oberheſſen.
v. Friedberg, 5. Sept. Ehrung verdienter Turn
Einer der bekannteſten Turnerführer im Turngau Heſſen iſt Studien
Gg. Thierolf, ein geborener Odenwälder. Er ſteht an der S.
der Turngemeinde Friedberg, des älteſten oberheſſiſchen Turnvere
iſt ferner Bezirksvertreter des 5. Bezirks im Gau Heſſen und Mitglt
des Gauausſchuſſes. Aus Anlaß ſeines 50. Geburtstages, den die Tur
gemeinde als große Familienfeier feſtlich beging, wurde ihm von G.
oberturnwart Will (Gießen) der Ehrenbrief des Mittelrhe
kreiſes der Deutſchen Turnerſchaft mit Glückwünſchen des
Mittelrh=
kreiſes und des Turngaues Heſſen überreicht. Die gleiche Auszeichn
erhielt Studienrat Schuchmann von hier, der frühere verdiente
zirksvertreter. Mit dem Ehrenbrief des Gaues Heſſen wurden an
zeichnet Lehrer Mörſchardt, der bewährte Leiter der Gefangsab
lung der Turngemeinde, und die Schwimmwarte Balſer und H
ronimus.
— Nauheim, 5. Sept. Falſchſpieler entlarvt. Hier m
den einige Falſchſpieler feſtgenommen, die mit gezinkten Karten ſpie
und ihren Opfern beträchtliche Summen abnahmen. Es handelt ſich
einen gewiſſen Samuel Weinberger aus Wien, Guſtav Neumann
einen Major aus Berlin. Sie konnten durch den Pförtner eines He
entlarvt werden, der ſie beobachtet hatte und ſpäter der Kriminalpo
anzeigte. Die Falſchſpieler wurden dann von Kriminalbeamten
friſcher Tat ertappt. Die Schwindler arbeiteten bereits feit 1928
Bad=Nauheim und haben wahrſcheinlich auch in anderen Badeo
Gaſtſpiele gegeben.
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des Luftſchiffes.
Die offizielle Beurkeilung des Weltfluges.
Friedrichshafen, 5. September.
Un dem anläßlich der glücklichen Heimkehr des Luftſchiffes
Zeppelin” von ſeiner bewundernswerten Fahrt vom
itembergiſchen Staatsminiſterium und der Stadt
Friedrichs=
im Feſtſaal des Kurgartenhotels heute gegebenen
Früh=
nahmen u. a. der württembergiſche Staatspräſident Dr.
der badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt,
Reichsverkehrs=
ſter Dr. Stegerwald, der Botſchafter der Vereinigten Staa=
Schurmann, der japaniſche Botſchafter Nagaoka,
Miniſterial=
ent Brandenburg, die Beſatzung des Luftſchiffes und ſeine
gäſte ſowie Vertreter der Werft teil. Bei dem Frühſtück
ſißte
Staakspräſidenk Dr. Bolz
Zerſammelten und teilte mit, daß der Reichspräſident
tele=
iſch ſeiner Freude über die glückliche Heimkehr des „Graf
helin” Ausdruck verliehen habe. Staatspräſident Dr. Bolz
hte ſodann des Grafen Zeppelin, der uns ſeinen Geiſt und
Werk hinterlaſſen habe. Es ſei ihm eine beſondere Ehre, die
ſen der Botſchaft der Vereinigten Staaten von Nord=Amerika
des Kaiſerreichs Japan begrüßen zu dürfen, als Vertreter
heiden Großmächte, die unſeren „Graf Zeppelin” ſo begeiſtert
herzlich aufgenommen haben. Alle ſtünden unter dem
Ein=
der großen Tat und des großen Werkes. Dr. Bolz ſchloß:
wiſſen, daß wir am Anfang ſtehen, und daß die Arbeit der
menden Jahre noch vieles ebnen wird. Die Frucht der
ge=
ſenen Tat ſei der Entſchluß zu mutiger Weiterarbeit.
Reichsverkehrsminiſter Dr. Siegerwald
ſte zunächſt namens aller Gäſte für die gaſtfreie Aufnahme
dankte ſodann im Namen des Reichspräſidenten und des
hstagspräſidenten, der deutſchen Volksvertretung und der
8regierung der Beſatzung, den Konſtrukteuren und den
fammer 247
Freitag, den 6. September 1929
Seite9
eppelin=(hrung in Friedrichshafen
Arbeitern, welche das Luftſchiff und die Motoren hergeſtellt und
es auf der Weltumkreiſung betreuten. Er richte ſich vor allem
auch an den leider nicht anweſenden Dr. Eckener, nicht wur, weil
er die Verantwortung für alles getragen, ſondern weil er ſich
vor den Augen der ganzen Welt als Sonderbotſchafter größten
Formats bewährte und als Botſchafter des Friedens und des
völkerverbindenden Geiſtes. Als ein ſchönes äußeres Zeichen
der Wirkungen und der Tat ſeh er es an, daß die Herren
Bot=
ſchafter der Vereinigten Staaten und Japans, ſowie im Auftrage
ſeiner Regierung der franzöſiſche Konſul in Stuttgart anweſend
ſeien. Er wolle die Gelegenheit gleichzeitig benutzen, um ſeinen
wärmſten Dank auszuſprechen für die große Hilfe und herzliche
Aufnahme, welche das deutſche Luftſchiff gefunden habe.
Den=
ſelben Dank richte er an die übrigen überflogenen Länder:
Ruß=
land, Spanien und die Schweiz, welche ſo bereitwillig und
tat=
kräftig ihre Hilfsmittel in den Dienſt des Zeppelinfluges geſtellt
haben. Er glaube, daß der Flug dazu beigetragen hat, die
freundſchaftlichen Beziehungen mit dieſen Ländern immer
herz=
licher werden zu laſſen. Zum Schluß gedachte der Miniſter auch
des alten Grafen Zeppelin und brachte ein Hoch auf den
Luft=
ſchiffbau Zeppelin, die erfolgreiche deutſche Luftſchiffbeſatzung,
ſowie alle Ingenieure und Arbeiter, und vor allem auf Dr.
Eckener aus. Danach ergriff
der amerikaniſche Botſchafter dr. Schurmann
das Wort. Er bezeichnete den Flug des Zeppelin um die Welt
als eine epochemachende Leiſtung, die ſich als Inſpiration und
wirkſame Anregung, ſowie ein großes Vorbild für alle
an=
deren Nationen erweiſen werde. Die Möglichkeit einer
prakti=
ſchen Verwendung des Luftſchiffes als Verkehrsmittel ſei
zwei=
fellos erwieſen. Die ſchnelle Entwicklung der Dinge in der
modernen Welt berechtige zu der Erwartung, daß in einigen
Jahren Luftſchifflinien über alle Kontinente und Meere des
Erdballes einen regelmäßigen Dienſt verſehen. Deutſchland
werde nicht nur kraft ſeines Vorſprunges auf dem Gebiete der
Erfindungen, ſondern auch infolge ſeiner geographiſchen Lage
im Mittelpunkt der alten Welt berufen ſein, vollen Anteil an
dieſer neuen Induſtrie zu nehmen. Schurmann erinnerte an Köhl
und Hünefeld und an die zwei großen neuen deutſchen Dampfer,
von denen der eine ſchon das Blaue Band des Ozeans für
Deutſchland eroberte. Dieſe großen deutſchen Leiſtungen bringen
Europa und Amerika einander immer näher. Kein Volk
wür=
dige den hohen Wert dieſer Leiſtungen richtiger und
uneigen=
nütziger als die Amerikaner. Die amerikaniſche Bewunderung
der deutſchen epochemachenden Leiſtungen ſei ebenſo rein und
uneigennützig, wie tief und unermeßlich. Schurmann trank auf
das Wohl Eckeners ſowie der tapferen Offiziere und Mannſchaft
des „Graf Zeppelin”.
In der darauf folgenden Anſprache des Stadtſchultheißes
von Friedrichshafen, Schnitzler, ſprach dieſer allen
beteilig=
ten Stellen ſeinen Dank aus für die Unterſtützung des
Zeppe=
linunternehmens. Die Ehrung der Zeppelinluftſchiffahrt
be=
dinge auch eine ſolche der Maybach=Werke. Der Gemeinderat
habe deshalb dem verdienſtvollen Konſtrukteur, Betriebschef Dr.
Karl Maybach das Ehrenbürgerrecht verliehen. Stadtſchultheiß
Schnitzler brachte zum Schluß ein Hoch auf den neuen
Ehren=
bürger der Stadt Friedrichshafen Dr. Maybach aus.
Die geplanken Zeppelin=Lufklinlen über den
Aklan=
kiſchen und den Stillen Ozean.
Einer Meldung der „Times” zufolge wird Dr. Eckener in
Akron auch mit Vertretern der New Yorker Bankhäuſer Lehmann
Brothers und G. M. P. Murphy u. Co. verhandeln, die ſich für
den von der Goodyear Zeppelin Company und den deutſchen
Zeppelin=Werken propagierten Plan intereſſieren, mit Zeppelin=
Luftſchiffen einen regelmäßigen Dienſt über den Atlantiſchen und
den Stillen Ozean einzurichten. Nach dieſem Plan, ſoll die
amerikaniſche Zeppelin=Geſellſchaft mit zwei großen Zeppelinen
die transpazifiſche Linie betreiben, während die deutſche
Geſell=
ſchaft zwei Luftſchiffe von größeren Ausmaßen als der „Graf
Zeppelin” in den transatlantiſchen Verkehr einſtellen ſoll. An
den Beſprechungen mit den Vertretern der Bankfirmen nehmen
auch Litchfield von der Goodyear Tire and Rubber Company
und Dr. Schmidt von den deutſchen Zeppelin=Werken teil. Man
denkt daran, ſpäter auch Südamerika an das Netz der Zeppelin=
Verkehrslinien anzuſchließen. „Times” fügt hinzu, daß Präſident
Litchfield den Plan eines regelmäßigen Luftſchiffdienſtes zwiſchen
Kalifornien, Honolulu und den Philippinen bereits im Mai mit
Hoover beſprochen habe, da die Erlangung von Poſtkontrakten
für die Rentabilität der vorgeſchlagenen Luftverkehrslinien
un=
erläßlich iſt.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
„Frankfurter Wurſt.”
Eine Prinzipienfrage für Wurſtherſteller.
Frankfurt a. M. Bei der Reviſion einer
hie=
ſigen Metzgerei fand ein Polizcitierarzt bereits
ge=
kochte und geſchnittene Darm= und Magenſtücke, an
denen ſich Kotteilchen befanden. Die Stücke ſollten in
Wurſt verarbeitet werden. Der Reviſor entdeckte
außerdem ein Gefäß, das nicht rein war. Es kam
gegen den Inhaber der Metzgeri zu einer Anklage,
weil die Art der Zubereitung der Wurſt
ekelerre=
gend und geſundheitsſchädigend geweſen ſei. In der
Verhandlung machte der Metzgermeiſter geltend, daß
er ſchwer leidend ſci, daß er wegen ſeines Aſthmas
die Wurſtküche nicht betreten dürfe, und daß er
ſeinem Geſellen ſtrikte Anweiſung zur Reinlichkeit
gegeben habe. Der Einzelrichter verurteilte den
An=
geklagten zu einer Geldſtrafe von 300 RMM. Wurſt,
die aus ſolch unreinen Darmſtücken hergeſtellt werde,
fei als verdorben anzuſehen. Es komme nicht allein
darauf an, ob das Reſultar der Wurſtherſtellung
ekelerregend ſei, ſondern ob ſchon der
Herſtellungs=
vorgang derart war. Die Reinigung der
Tierkörper=
teile muß um ſo peinlicher und ſorgfältiger
vorge=
uommen werden, als es ſich ſchon ohnehin um
Körper=
teile handelt, die an ſich ekelerregend ſind. Nicht die
Villigkeit des Einkaufspreiſes, ſondern der teure
Ver=
kaufspr is gebe dem Metzger Veranlaſſung, Därme in
die Wurſt zu tun. Das Gericht habe die Behauptung
des Angeklagten als wahr unterſtellt, daß er ſeinen
Geſellen verwarnte, gut zu reinigen, und deshalb
habe man auch nicht angenommen, daß der Angeklagte
vorſätzlich handelte. Es ſei außerordentlich
bedauer=
lich, daß ſich der Angeklagte auf ſeinen
Krankheits=
zuſtand berufe. Das Publikum könne unmöglich
dar=
unter leiden, wenn er nicht geſund ſei. Wenn der
Angeklagte eben nicht dafür ſorgen könne, daß in
ſeinem Betrieb alles ordnungsmäßig zugehe, dann
müſſe er eben ſein Geſchäft ſchließen.
Verhaftungen von Direktoren der Frankfurter
Allgemeinen.
Frankfurt a. M. Nachdem die
ſtaatsan=
waltſchaftliche Unterſuchung der Vorgänge bei der
Frankfurter „Allgemeinen Verſicherungs=A.=G. und
den mit ihr verbundenen Geſellſchaften zu einem
Haftbefehl gegen den flüchtigen Direktor der
Süd=
weſtdeutſchen Bank, A.=G., Sauerbrey
führ=
ten, iſt nunmehr auch gegen den zweiten Direktor
der letzteren Bank, Bruno Fuchs, ſowie gegen die
Direktoren der Frankfurter Allgemeinen
Verſiche=
rungs=A.=G. Becker und Dr. Kirſchbaum ein
Haftbefehl erlaſſen worden. Die Benannten wurden
in das Frankfurter Unterſuchungsgefängnis
überge=
führt. Die in Frage kommenden ſtrafbaren
Hand=
lungen liegen auf dem Gebiete der aktienrechtlichen
Untreue, der Bilanzverſchleierung, des Betruges,
ſo=
wie des betrügeriſcheen Bankrotts und der
Depot=
unterſchlagung. Die Staatsanwaltſchaft wird alsbald
die Einleitung der gerichtlichen Vorunterſuchung
be=
antragen.
Zu dem Raubüberfall im Walde von Schloß
Schaumburg.
Limburg (Lahn). Zu der durch die Preſſe
gehenden Meldung über einen Raubüberfall in dem
Walde von Schloß Schaumburg bei Limburg a. d.
Lahn wird mitgeteilt, daß die Darſtellung weit
über=
trieben iſt. In Wirklichkeit trug ſich der
Raub=
überfall ſo zu, daß der Täter verſuchte, der Dame,
einer Frau Thomas aus Wildheim bei Kreuznach,
die Handtaſche zu entreißen. Da die Dame dieſe
feſthielt, ſchlug der Täter ihr auf die Hände, damit
ſie die Taſche losließ und verletzte dadurch die Hand.
Die Behauptung, daß er der bewußtlos am Boden
Liegenden mehrere Finger abſchnitt, um die Ringe
zu erhalten, und ihr eine ſchwere Schädelverletzung
zufügte, entſpricht nicht den Tatſachen.
Blutiges Drama in Hamm.
Zwei Tote, eine Schwerverletzte.
Hamm i. W. In der Nacht zum Donnerstag
ſpielte ſich in Hamm ein blutiges Drama ab. Ein
am Mittwoch von Köln aus nach Hamm gereiſter
Peter Rünz gab aus Wut darüber, daß er über
Nacht nicht in dem Haufe in der Königsſtraße, wo
ſeine Braut bei einer Familie Salzmann wohnte,
aufgenommen wurde, durch die verſchloſſene Tür
etwa 10 Schüſſe ab. Der 54jährige Arbeiter
Her=
mann Salzmann wurde dabei durch einen Schuß
in den Hinterkopf tödlich getroffen, während die
47jährige Ehefrau ſchwer verletzt wurde. Als der
Täter ſah, was er angerichtet hatte, richtete er die
Waffe gegen ſich ſelbſt und verletzte ſich ſo ſchwer,
daß er in den Morgenſtunden im Städt. Krankenhaus
verſtarb.
Zaro Aga, der älkeſte Menſch, F.
Numm er 243
Bishet 94 kote.
Der Türke Zaro Asa,
der 144 Jahre gezählt haben ſoll (alſo bereits
4 Jahre alt war, als Friedrich der Große ſtarb),
fühlte ſich noch genügend friſch, um die Fahrt
nach Amerik zu wagen. Auf der Fahrt zum
Schiff
elli=
doch einen Autounfall, an deſſen
Folgen er verſtarb.
Freitag, den 6. Oeptember 1929
Zur Einſturz Kakaſtrophe in Algier.
Aufräumungsarbeiten auf den Ruinen des eingeſtürzten Hauſes.
Algier. Aus den Trümmern des vor einigen
Tagen eingeſtürzten Hauſes ſind bisher 57 Leichen
ge=
borgen worden. — Der Stadtrat hat die Räumung
von weiteren 15 Häuſern beſchloſſen, da die Gefahr
eines Einſturzes beſtehct. Am Dienstag abend
mußte in aller Eile ein fünfſtöckiges Haus geräumt
und abgeſprießt werden, da es Miſſe zeigte und in
allen ſeinen Teilen krachte und ächzte.
Der Selbſtmord beim Arzt.
Berlin. Das junge Mädchen, das ſich in der
Wohnung des Arztes Dr. Hirſch in Charlottenburg
erſchoſſen hatte, wurde nach der „B. Z.” als die
18jährige Erna Czopr aus Hindenburg in Oberſchl.
dentifiziert. Das Mädchen beſitzt keine Angehörigen
mehr. Das Motiv zu ihrer Verzweiflungstat iſt noch
immer ungeklärt.
Schwere Gewitter über Hamburg.
Hamburg. In den frühen Morgenſtunden
des Donnerstag entluden ſich über Hamburg und
Umgebung ſchwere Gewitter, die von ſtarken
Regen=
fällen begleitet waren. Im Stadtgebiet ſchlug der
Blitz fünfmal ein, ohne jedoch zu zünden. Im
benach=
barten Groß=Flottbeck wurde ein ſtrohgedecktes Haus
durch die Flammen eingeäſchert. In Lurup kam es
infolge Blitzſchlages in einer Schweinemäſterei zu
einem Brand, der mit vier Rohren bekämpft werden
mußte.
Großfeuer im Rittergut Reinhardtsgrimma.
Dippoldiswalde. Am Mittwoch nachmittag
brach im Rittergut Reinhardtsgrimma Feuer aus,
das umfangreiche Stallungen für Großvieh,
die
Brennereien, Mietshäuſer und andere
landwirt=
ſchaftlichen Zwecken dienende Gebäude in Brand
ſetzte. In kurzer Zeit ſtand der ganze
Gebäude=
komplex in hellen Flammen. Nach mühevoller,
ſtun=
denlanger Arbeit konnte das Feuer niedergekämpft
werden. Das lange Stallgebäude mit den darüber
liegenden Futter= und Heuböden wurde vollſtändig
eingeäſchert. Von der angrenzenden Brennerei ging
ebenfalls der geſamte Dachſtuhl mit den
Dachaus=
bauten und allen darin befindlichen Betriebsräumen
in Flammen auf. Während der umfangreichen
Löſcharbeiten erlitten einige Feuerwehrleute leichte
Verletzungen. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht
ermittelt. Der verurſachte Brandſchaden dürfte ſehr
erheblich ſein.
Der beſſarabiſche Ort Soroki eingeäſchert.
Bukareſt. Der Ort Soroki in Beſſarabien
wurde am Mittwoch durch ein Feuer zum größten
Teil eingeäſchert. Der Waſſermangel und die
ſchlechte Ausrüſtung der Feuerwehr machten es
un=
möglich, die Flammen ernſtlich zu bekämpfen. Ueber
1000 Familien ſind obdachlos. Mütter mit ihren
Kindern auf dem Arm irren verzweifelt durch die
leergebrannten Straßen auf der Suche nach
vermiß=
ten Familienangehörigen. Der Sachſchaden kann
überhaupt noch nicht geſchätzt werden, doch
über=
ſteigt er ſicherlich 40 Millionen Lei.
Schiffszuſammenſtoß im Kaiſer=Wilhelm=
Kanal.
Kiel. Wie das Reichskanalamt mitteilt, iſt
geſtern früh gegen 7½ Uhr im Binnenhafen von
Brunsbüttelkoog der deutſche Motorſegler „
Jo=
hanna”, der mit einer Ladung Mais von Hamburg
nach Nykjöbing unterwags war, mit dem deutſchen
Dampfer „Karl”, der Stückgut von Spendbörg nach
Hamburg bringt, zuſammengeſtoßen. Die „Johanna”
wurde ſchwer beſchädigt, konnte aber mit einem Leck
zwiſchen eingerammte Pfähle und die Böſchung gelegt
werden. Sie bildet kein Hindernis für die Schifffahrt.
Der Dampfer „Karl” konnte die Reiſe nach
Ham=
burg fortſetzen. Die Urſache des Zuſammenſtoßes
iſt noch nicht geklärt. Bergungsverſuche für die
„Johanna” ſind eingeleitet.
Zum Untergang des Dampfers „Moyon”.
21 Mann gerettet, 7 vermißt.
London. Zu dem Taifun über Manila, dem
der Dampfer „Moyon” zum Opfer fiel, wird
er=
gänzend gemeldet, daß 21 Mann der Beſatzung des
Dampfers im Golf von Regau gerettet wurden.
Weitere ſieben Mann werden noch vermißt.
Die „Bremen” macht Schule.
Cherbourg. Vor ihrer nächſten Ueberfahrt
nach New York wird die „Berengaria” auf dem
ſchnellſten und modernſten Weg Paſſagiere aus
Deutſchland an Bord nehmen. Das
Marinemini=
ſterium hat die Erlaubnis erteilt, daß zwei
Waſſer=
flugzeuge mit Paſſagieren für das Schiff in dem
Militärflughafen von Cherbourg landen dürfen.
Tauſend Todesopfer der indiſchen Hochwaſſer=
Kataſtrophe.
Lahore. Bei den Ueberſchwvemmungen im
Staate Swat in der Nordweſtprovinz ſollen über
tauſend Menſchen ums Leben gekommen ſein.
Heirat mit einer Token.
B. Sofia. Man hat ſchon gehört, daß
Trau=
ungen am Totenbett ſtattgefunden haben, auch
in Zuchthäuſern wurde ſchon getraut. Nun hat
es in Bulgarien aber ein Mann fertig gebracht,
ſich mit einer bereits Geſtorbenen zu
verehe=
lichen. Er ſagt, Pietät und Reſpekt vor der
Toten hätten ihn zu dieſem ungewöhnlichen
Schritt getrieben, die Unterſuchungsbehörden
da=
gegen vertreten die Anſicht, das Ganze ſei ein
geriſſener Erbſchaftsſchwindel. In Varna machte
ſeit langem ein „Erfinder” von ſich reden. E
wollte einen Motor erfinden, deſſen
Antriebs=
kraft die Meereswellen ſein ſollten. Da ſich
nie=
mand finden wollte, in dieſes unſichere
Erfinder=
geſchäft Kapitalien zu ſtecken, ſo war
Vodenit=
ſcharoff nicht in der Lage, weiter zu arbeiten.
Er zog nach Sofia und nahm ſeine „
Lebens=
gefährtin”, eine vermögende Varnaer Witwe,
mit ſich. Die Witwe drängte unabläſſig darauf,
daß Vodenitſcharoff mit ihr in einen vom Popen
geſegneten Ehebund träte. Der Erfinder fand
edoch immer neue Ausflüchte, ſelbſt dann, als
ſeine Kameradin Mutterfreuden entgegenſah.
Sie ſtarb bei der Geburt des Kindes. Und jetzt
fiel es Vodenitſcharoff ein, zu heiraten; wie er
ſagt, aus Mitgefühl für die teure Tote, der er
wenigſtens noch einen guten Nachruf ſichern
wollte. Vodenitſcharoff fand einen Popen, der
Verſtändnis für einen ſolchen Akt der Pietät
hatte, und der Pope fand wieder einen
Pfarrei=
vorſteher, der für Geld und gute Worte bereit
war, die Heiratsurkunde auszuſtellen, ohne die
Braut geſehen zu haben. Er gab ſich mit der
Ausrede zufrieden, das Ganze handele ſich um
eine eilige Emigrationsangelegenheit, und
ſpä=
teſtens in 14 Tagen würde ſich die auf dem
ande befindliche Braut ſelbſt zur nachträglichen
Weihe einfinden. Inzwiſchen begrub
Vodenit=
ſcharoff die Frau und begab ſich ſodann, den
Trauſchein in der Taſche, eiligſt nach Varna, um
den Nachlaß ſeiner Ehegattin zu „ordnen” (
hatte aber nicht die Rechnung mit den
Ver=
wandten ſeiner Frau gemacht, die ſelbſt
An=
wartſchaft auf das nicht unbeträchtliche
Ver=
nögen der Verſtorbenen erhoben und ihre Rechte
natürlich verteidigten. Vor allen Dingen
bezwei=
felten ſie — nach Lage der Dinge mit Recht —
die Tatſache einer vollzogenen Ehe, denn zum
lerger der ganzen Verwandtſchaft hatte die
ver=
ſtorbene Witwe lange genug mit dem
ausſichts=
loſen Erfinder zuſammengelebt, ohne von ihm
geheiratet worden zu ſein. Bulgarien iſt klein
was in Sofia geſchieht, weiß man ſehr bald
in Varna. Und bald war man auch hinter die
raffinierte Eheſchließung gekommen, die nun ein
gerichtliches Nachſpiel haben wird, bei dem ſich
Vodenitſcharoff mit zwei Popen in die
Anklage=
bank teilen wird, während die vorſichtigen
Ver=
wandten den Nachlaß der Witwe unter ſich
teilen dürften.
Schweres Straßenbahnunglück in Böhmen.
Zwei Tote, 21 Schwerverletzte.
Reichenberg. Am Donnerstag vormittag
ereignete ſich bei Reichenberg (Böhmen) ein
furcht=
bares Straßenbahnunglück. Ein Wagen mit
An=
hänger ſprang in Oberhanichen in voller Fahrt aus
den Schienen, fiel um und wurde noch zehn Meter
weit an ein Gaſthaus geſchleudert. Der Anprall war
ſo ſtark, daß der obere Teil des Wagens abgeriſſen
und böllig zertrümmert wurde. 22 Perſonen
erlit=
ten zum größten Teil ſchwere Verletzungen. Eine
Perſon wurde auf der Stelle getötet. Eine alte
Frau ſtarb gleich nach der Einlieferung ins
Kran=
kenhaus. Eine Perſon ſchwebt in Lebensgefahr.
Das Unglück dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß
ſich an dem Unglückswagen keine Schienenbremſe
befand, obwohl auf dieſer Strecke eine ſolche
vor=
geſchrieben iſt.
Wüten eines Taifuns an der Philippinenküſte.
Manila. Ein Taifun, der mit
Wolken=
brüchen verbunden war, richtete in verſchiedenen
Teilen des Landes ſchweren Schaden an. Der
Or=
kan hielt vom Sonntag bis zum Dienstag an und
verzog ſich erſt am Mittwoch in Richtung des
Chi=
neſiſchen Meeres. Aus den entlegenen Gegenden
der Philippinen ſtehen Meldungen noch aus. Der
Gouverneur von Pampanha ſchätzt den allein in
dieſer Provinz angerichteten Schaden auf fünf
Mil=
lionen Dollar. In Montalban brach ein Damm, ſo
daß der Paſig=Fluß die Gegend überſchwemmte.
Siebzehn Perſonen ertranken. Aus der Provinz
Nizal werden ebenfalls viele Todesfälle gemeldet.
Der Taifun hat bis auf weiteres die Zuführung von
Waſſer durch die Waſſerlcitung der Hauptſtadt
Ma=
nila unmöglich gemacht,
Das Pellerhaus in Nürnberg
wird Stadtarchiv.
Das Pellerhaus,
eine der ſchönſten Bürgerbauten der der
Spätrenaiſſance, wurde von der Stadt N
aufgekauft, die ihr hiſtoriſch wertvolles
dorthin verlegen will.
Der Wetibewerb um den Schne
Die vom Pech verfolgten Italiener. 4az Ve
inge
EP London. Bei den Probeflügen für
uth=
m Samstag ſtattfindenden Wettbewerb
u=
urnß
Schneider=Pokal, der von engliſcher und i
niſcher Seite bei nur einigermaßen gr
Witterung durchgeführt werden ſoll, iſt der
lieniſchen Piloten Dal Molin geſtern ein
fall zugeſtoßen, der ſehr leicht hätte verhän
voll verlaufen können. Nach einem erfolgre
halbſtündigen Flug nahm Molin eine Lan
auf dem Waſſer vor, als ſein Flugzeug pl
zu ſinken begann. Ein Motorrennboot, de
Piloten zu Hilfe eilte, konnte ſowohl, ih
auch den Apparat, ein Macchi=Flugzeug, vor
Unterſinken im letzten Moment bewahren.
ſich ſpäter herausſtellte, waren beide Schwi
der Maſchine leck geworden.
Ein franzöſiſches Militärflugzeug abgeſ.
Paris. Ein franzöſiſches Militärflugzeu
beim Landen gegen eine Baracke der Flugzeug
von Mondéſer aufgefahren. Ein Fliegerhauptn
wurde getötet, ein Unteroffizier ſchwer verletz
Flugzeugunglück in Amerika.
New York. Seit Dienstag wurde ein
ſeug mit fünf Paſſagieren und drei Mann /0
atzung vermißt. Nunmehr wird gemeldet, da
Flugzeug, das den Namen „San Francisko” trä
der Nähe von Gallup in Neu=Mexiko aufgefun
wurde. Sämtliche Inſaſſen des Flugzeuges
tot. Augenſcheinlich iſt das Flugzeug vom BlWAit
troffen worden.
Die Suche nach der Ballongruppe der „Ite
Mailand. Die Arktis=Expedition Alb
die ſich auf der Suche nach der Ballongrupp/
verunglückten Luftſchiffes „Italia” des Geuk fa
Nobile befindet, begibt ſich jetzt nach der
küſte der Infel Nowafa Semlia, nachdem ein
ſiſche Expedition von Wiſſenſchaftlern unter
rung von Prof. Samoilowitſch bereits das 7
Joſephs=Land abgeſucht hat.
Ein Zug fährt in einen Kanal.
Amſterdam. Der erſte Frühzug aus 2
nach Leeuwarden fuhr geſtern in der Nähe / oos
tädtchens Meppel in einen Kanal, de
Brückenwärter die Brücke niederzulaſſen
geſſen hatte. Die Lokomotive verſank vol
in Enropa.
men im Waſſer, während der Tender au
Kanalböſchung hängen blieb. Mehrere A
des Zuges wurden ineinandergeſchoben.
der Poſtwagen zertrümmert und ein Poſtbeg
erheblich verletzt wurde-Der Heizer und me
Reiſende, die ins Waſſer fielen, erlitten
letzungen. Da der Zug in den frühen Mo
ſtunden nur ſchwach beſetzt war, blieb ein 9
res Unglück verhütet.
Eine neue Handelsgroßmacht
Rg!
Lord Leverhulme,
der Beſitzer des rieſigen engliſchen Seifen
zern Lever Brothers, hat mit dem größten 44
päiſchen Margarinekonzern Van den Bergh (
Vertrag betreffs der Zuſammenlegung bi
Firmen abgeſchloſſen. Die neue Geſellſchaft,
damit den geſamten europäiſchen Natu 10
handel in Händen.
faummer 247
Freitag, den 6. September 1929
Seite 11
—SV. Wiesbaden, Hakoah Wiesbaden—Reichsbahn Wiesbaden.
Tennis
die Tennisſaiſon bringt, ehe ſie zum Abſchluß kommt, diesmal noch
emerkenswertes Programm. Im Reich finden zwei Turniere von
rer Bedeutung ſtatt, und zwar die internationalen Turniere in
bgetül lin (Schlittſchuhtluh) und in Baden=Baden; beide
Veran=
ſngen ſind recht gut beſetzt. — Ein kleineres Turnier findet in
ſnchen ſtatt Ungarns Tennis=Meiſterſchaften in
peſt ſehen auch einige Deutſche im Wettbewerb. Unſere
Lands=
ſollten vor allem in den Damen=Konkurrenzen und im Gemiſchten
ſel zu Erfolgen kommen können. Die Tennismeiſterſchaft
der U. S. A. werden mit den Einzelſpielen fortgeſetzt.
jene.
Trotz der noch immer herrſchenden Sommerhitze hat das ſportliche
amm des kommenden Sonntags bereits eine herbſtliche Färbung
m. Leichtathletik, Tennis, Regatten, kurz, die typiſchen
Veran=
ngen des Sommerſports treten immer mehr in den Hintergrund
ortlichen Geſchehens. Jetzt dominiert der Raſenſport. Im Fuß
ſat ſchon die Jagd nach den Punkten begonnen, die Handballſpieler
den ſich mitten in den Verbandsſpielen und auch im Rugby= und
lager regt ſich wieder neues Leben. Vorherrſchend iſt dabei, wie
k, der
Fußball.
fr ganzen Verbandsgebiet des Deutſchen Fußball=Bundes ſind jetzt
gerbandsſpiele im vollen Gange. Die Vorvoſtengeplänkel um die
Ge Meiſterſchaft haben begonnen. In Süddeutſchland gibt es
mannigfache Verluſte zu beklagen. Und eine Senſation löſte die
ab. Denn es iſt immerhin ein ungewohntes Bild, daß, um ein
jel herauszugreifen, im Mainbezirk kein einziger Verein ohne
Ewverluſt vorhanden iſt. Die Spiele des kommenden Sonntags ſind
folgende: Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg—1. FC. Bay.
SpVg. Fürth—SpVg. Hof, Bahern Hof—VfR. Fürth, Würz=
04—ASV. Nürnberg. Gruppe Südbayern: München 1860—Jahn
nsburg, Teutonia München—Ulm 94, Schwaben Augsburg—DSV
hen. Gruppe Württemberg: Sportfreunde Stuttgart-Kickers
rgart, VfR. Heilbronn—1. FC. Pforzheim, FC. Birkenfeld—Union
ingen. Gruppe Baden: Karlsruher FV.—FV. Raſtatt, Phönigs
Fruhe—SpVg. Freiburg, SC. Freiburg—FC. Freiburg. Gruppe
m: SV. Waldhof-Mundenheim, VfR. Mannheim—Sandhofen,
mheim 08—VfL. Neckarau, Phönix Ludwigshafen—Rohrbach.
pe Saar: Sportfreunde Saarbrücken—FC. Pirmaſens, VfR.
Pir=
ns—Boruſſia Neunkirchen, FC. Idar—FV. Saarbrücken, VfR. Kai
ſrutern—Saar 05 Saarbrücken. Gruppe Heſſen: Wormatia Worms
inz G, VfL. Neu=Iſenburg—Haſſia Bingen, SV. Darmſtadt—
Biesbaden, 1. FC. Langen—Alemannia Worms. Gruppe Main:
macht Frankfurt—Union Niederrad, Germania Bieber—Kickers
tbach, Hanau 93—FSV. Frankſurt, Rotweiß Frankfurt—Gries=
92. Außer den Verbandsſpielen iſt noch das Pokalturnier in
Hallen erwähnenswert, das aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens
C. St. Gallen ſtattfindet, und an dem ſich auch neben Grashoppers
h und Brühl St. Gallen Bayern München beteiligt. Dann findet
ommenden Sonntag das traditionelle Städteſpiel zwiſchen Berlin
Hamburg ſtatt.
Handball.
ſdas Verbandsſpiel=Programm der Handballer ſieht folgende
Be=
ningen vor: Gruppe Nordbayern: SpVg. Fürth—1. FC. Nürnberg
bufkteuth—SC. Nürnberg, Bar Kochba Nürnberg—Franken Nürnberg
Nürnberg—Polizei Nürnberg. Gruppe Südbayern: München 1860
tBV. Munchen, Heidenheim—SS. Ulm, Jahn München—AS
ürberg. Gruppe Baden: Karlsruher FV.—Raſtatt, Graben— Phönig
Bruhe. Gruvze Freiburg: Polizei Freiburg—FC. Freiburg,
Offen=
ugh-FC. Konſtanz. Gruppe Main/Heſſen: Gruppe A: Schwanheim—
nſtadt 98, Arheilgen—Rotweiß Frankfurt, FSV. Frankfurt-Polizei
ſtadt, Rotweiß Darmſtadt-Kickers Offenbach.
Gruppe B:
05—Wormatia Worms, Alemannia Worms—Polizei Wiesbaden,
Hockey.
brößere Ereigniſſe bringt die junge Hockeyſaiſon auch an dieſem
mtag noch nicht. Die Mannſchaften ſind allgemein dabei, ſich nach
„langen Ruhepauſe in Freundſchaftsſpielen erſt einmal wieder
ſpielen.
Leichtathletik.
9=Nit einem größeren internationalen Sportfeſt wartet noch einmal
5. Vochum auf. Neben einem Teil der deutſchen
Leichtathletik=
ſind auch die beiden Amerikaner Tolan und Bowen verpflichtet
men. — Nationale Kampfſpiele mit anſprechender Beſetzung finden
Fetzlar ſtatt. Die Deutſche Sportbehörde führt im Polizeiſtadion
erlin die Sommerſpiel=Meiſterſchaften im Schlag=
Fauſtball durch, an denen Mannſchaften aus allen Teilen des
Rei=
reilnehmen.
Rudern.
Die Frankfurter Herbſtregatta hat eine ausgezeichnete
ſtzung gefunden. Neben guten Mannſchaften aus dem Rhein=
Main=
at finden ſich auch Boote aus Hamburg (Favorite=Hammonia) und
inheim (Amicitia) ein, ſo daß einige intereſſante Kämpfe zu
erwar=
ind.
Schwimmen.
Das Endſpiel um die Süddeutſche
Waſſerballmei=
ſchaft führt in Göppingen den Titelverteidiger Jungdeutſchland
nſtadt und den S.V. 04 Göppingen zuſammen. Eine Mannſchaft
Hellas=Magdeburg beteiligt ſich an einem internationalen
Schwimm=
n Wien.
Boxſport.
Vieder einmal verſucht ein deutſcher Berufsboxer einen Angriff
eine Europameiſterſchaft: Franz Diener kämpft
en Pierre Charles, den Inhaber der Europa=
Schwer=
hrsmeiſterſchaft. Es iſt ein Kompliment für die deutſche
Schwer=
hrsklaſſe, daß ſie in einer Zeit, in der die beiden beſten Schwer
hrler (Schmeling und Haymann) im Auslande engagiert ſind, noch
dritten Mann für eine Europa=Meiſterſchaft ſtellen darf und
ſtel=
ann. Der Kampf wird am Samstagabend im Berliner Poſtſtadion
ſetragen. Ob der deutſche Herausforderer eine Chance hat, zum Ziel
ommen, muß ſich erſt noch zeigen. Der Meiſterſchaftskampf wird
einer Reihe von guten anderen Schwergewichtstreffen umrahmt. —
Sonntag gibt es dann einen Amateur=Städtekampf
Ber=
ſünchen und einen Klubkampf S.C. 03 Kaſſel—F.S.V
ſainkfurt a. M.
Radſport.
Bahnrennen gibt es diesmal u. a. in Berlin (Rütt=Arena) und
türnberg. Von den Veranſtaltungen auf der Straße ſeien
er=
t: der Große Opelpreis von Württemberg (V. D.=
und das Straßenrennen Zürich-München (B.D.R.) Die
ſche Radfahrer=Union hält in Breslau ihr Bahnmeiſterſchaften über
10 25 Kilometer ab.
Verſchiedenes.
Die Europameiſterſchaften im Gewichtheben ſehen
jelen Tagen in Wien auch deutſche Athleten im Wettbewerb. — In
baden nimmt der Schach=Weltmeiſterſchaftskamp
en dem Titelverteidiger Aljechin und Bogoljubow ſeinen Anfang.
Deutſche Ski=Verband hält in Frankfurt a. M. eine
ing ab.
Durnen.
Ein D. T.=Wettfechten in Mainz ſieht namhafte Fechter der
merſchaft beteiligt. — In Duisburg werden die
Mehrkampf=
ſerſchaften der D.T. durchgeführt.
Pferdeſport.
Galopprennen gibt es diesmal in Hoppegarten, Hannover, Düſſel=
Leipzig und Chantilly.
Tie Einnahmen von Colombes. Der Franzöſiſche Leichtathletik=
und gibt bekannt, daß beim Leichtathletik=Länderkampf Deutſch=
Frankreich am 1. September in Paris 20 00 Franken einge=
En wurden, die von 25 000 Zuſchauern aufgebracht worden ſind.
— dies eine Rekordeinnahme, die vor und nach den Olympiſchen
r 1924 in Paris noch nie von einem leichtathletiſchen Meeting
* Dänderkampf erreicht wurde.
Oundan.
Sporkv. Darmſtadt 1898 — Sporkv. Wiesbaden.
Auch für den kommenden Sonntag ſteht in Darmſtadt ein
intereſſantes Verbandsſpiel der Bezirksliga der Gruppe Heſſen
bevor. Der Sportverein Darmſtadt 1898 hat nachmittags 4 Uhr
auf ſeinem Platze am Böllenfalltor das Verbandstreffen gegen
Sportverein Wiesbaden auszutragen. Damit ſteht wiederum den
98ern ein Gegner entgegen, deſſen Spielſtärke anerkannt gut iſt
und der der ſogenannten Papierform nach die Einheimiſchen an
Können überragt. Daß dies nicht ohne weiteres ausſchlaggebend
für den Ausgang des Spieles zu ſein braucht, lehrt das Beiſpiel
des vergangenen Sonntags, an dem die für das Treffen ſtark
favoriſierten Mainzer doch von den Sportvereinlern eine
Nieder=
lage hinnehmen mußten. Man ſollte daher auch im
bevorſtehen=
den Spiel ſich auf ſeiten der 98er bemühen, mit gleichem Elan und
gleichem Siegeswillen den Kampf aufzunehmen, um ſo doch unter
Umſtänden einen Punktgewinn für ſich zu erreichen.
Wie ſteht es mit dem derzeitigen Können der Wiesbadener
Im Gegenſatz zu Mainz hatten die Kurſtädter in den Privatſpielen
der letzten Monate nicht zu überzeugen verſtanden. Und doch
hat=
ten die Wiesbadener einen überaus guten Start in den
Verbands=
ſpielen, wurden doch beide bisher zum Austrag gebrachte
Ver=
bandsſpiele gewonnen — in Bingen glückte ein 2:0=Sieg. in
Wies=
baden langte es gegen den V. f. L. Neu=Iſenburg zu einem 3:1 —, ſo daß ſie neben Wormatia Worms die einzige
Mann=
ſchaft der Gruppe Heſſen ſind, die noch keinen Punktverluſt
auf=
zuweiſen hat. Dieſer Umſchwung im Können der Mannſchaft wurde
zweifellos durch die Einſtellung von Beſt hereigeführt, der, von
ſeiner Krankheit geneſen, wieder den Mittelſtürmerpoſten
glän=
end verſieht. In ihm und dem Flügelſtürmer Scholz liegt die
Stärke des Sturmes begründet. Ganz beſonders wird man auch
noch auf Darmſtädter Seite bedenken müſſen, daß das Abwehrtrie
der Gäſte
die Verteidiger Lehmann und Rauch und der
Tor=
wart Wolf — zurzeit wohl die ſtärkſte Hintermannſchaft der Gruppe
Heſſen bildet, die alſo nur dann zu überwinden ſein wird, wenn
der Darmſtädter Angriff überlegt und beherzt zu Werke geht. Wir
faſſen zuſammen; das bevorſtehende Spiel wird für die
Ein=
heimiſchen ſehr ſchwer werden; deshalb ſollte man um ſo ſtärker
bemüht ſein, den Gegner zu überwinden.
Vor dem Spiel findet
wiederum ein Treffen der beiderſeitigen Erſatz=Mannſchaften ſtatt
(Beginn 2 Uhr).
Sporkvereinigung Arheilgen — Bikkoria Urberach.
Der weitere Verlauf der Verbandsſpiele bringt Viktoria Urberach
als Gaſt nach dem Arheilger Mühlchen. Die beiden erzielten Siege
der Urberacher, die mit einem ganz anſehnlichen Torunterſchied erzielt
wurden, laſſen aufhorchen. Viktoria führt die Tabelle. Die Mannſchaft,
der Mittelläufer und die Stürmerreihe, der ſtärkſte Mannſchaftsteil,
ſpielt einen äußerſt ſchnellen Fußball. — Bei Arheilgen will es immer
noch nicht richtig klappen. Beſonders die rechte Seite kommt nicht recht
in Schwung; dann fehlt es am Deckungsſpiel, der Gegner ſteht meiſtens
frei, das Zuſpiel muß beſſer werden, alle vorgeſpielten Bälle landen
meiſt vor den Füßen der gegneriſchen Verteidigung, die dann mühelos
die Bälle wegbefördern kann. An Siegeswillen, Eifer und Können der
Einzelnen, mit wenig Ausnahmen, fehlt es nicht. Oben angeführte
Fehler ausgemerzt, geben die Mühlches=Leute wohl mit die beſte
Mann=
ſchaft in der Starkenburger Kreisliga. — Der Ausgang des Spieles iſt
offen. Beide Mannſchaften ſind als gleich ſtark anzuſprechen, die
Ur=
beracher ſowohl als die Arheilger ſpielen fairen, guten Fußball, ſo daß
intereſſanter Sport zu erwarten iſt, und die Zuſchauer, die aller
Vor=
ausſicht nach recht zahlreich vertreten ſind, auf ihre Koſten kommen. —
Vorher ſpielen die Liggerſatzmannſchaften.
Handball=Lehrgang in Auerbach.
Die Pflichtſpiele des Main=Rhein=Gaues zur Ermittelung des
Gau=
meiſters ſtehen vor der Türe. Um eine reibungsloſe Abwicklung zu
gewährleiſten, hat Gauſpielwart Lehr zu einem zweitägigen Kurſus nad
Auerbach eingeladen. Als Erfordernis wurde die Teilnahme der
Spiel=
führer aller erſten Mannſchaften erachtet, damit auch ſie Einblick in der
gewaltigen Apparat nehmen, der die Spiele von rund 80 Mannſchaften
durchzuführen hat. Bereits am Samstag abend verſammeln ſich die
Teilnehmer im Turnerheim der Auerbacher, die freundlicherweiſe
ge=
nügend Quartiere zur Uebernachtung zur Verfügung geſtellt haben. Es
ſollen alle Gebiete berührt werden, die mit dem Handballſpiel
irgend=
wie in Verbindung ſtehen. Hierunter werden die Punkte: Einſpruch
Spielabbruch, Preſſeweſen, beſondere Beachtung finden. — Im Hinblick
auf dieſe Tagung hat der Spielbetrieb am Sonntag nicht die übliche
rege Beteiligung erfahren. Trotzdem nützen ihn verſchiedene Vereine
nochmals zur Kraftprobe aus. So hat Arheilgen die Frankfurter Polizei
verpflichtet, Büttelborn ſpielt in Beſſungen, Gernsheim erwartet
Wolfs=
kehlen und Worfelden wird ſeine Kräfte mit Egelsbach meſſen. Nicht
minder wichtig ſind die Spiele: Erfelden — Groß=Gerau (Samstag);
Erfelden — Hähnlein, Neu=Iſenburg — Hattersheim und Beſſungen
— Ober=Ramſtadt 1. Auch die Neulinge üben fleißig. Lorſch erwartet
Heppenheim, und Biebesheim fährt nach Büttelborn. Ein ſehr
intereſ=
ſantes Spiele Sprendlingen — Griesheim, mußte ausfallen, da die
Griesheimer ihr erſtes Pflichtſpiel in Pfungſtadt austragen, das
um=
ſtändehalber auf 2 Uhr gelegt werden mußte.
Kreisgruppe Oſt.
Die Pflichtſpiele beginnen.
Es wirft gewiß ein gutes Licht auf die Spielſtärke des Main=
Rhein=Gaues, daß vier Vereine der erſten Kreisklaſſe angehören. Es
ſind dies: Arheilgen, Griesheim, Langen und Pfungſtadt. Dazu
kom=
men noch zwei Mannſchaften vom Main, nämlich Aſchaffenburg und
Obernburg. Im Gegenſatz zu früheren Jahren muß man bei objektiver
Betrachtung zu dem Schluſſe komen, daß die nun einſetzenden
Pflicht=
ſpiele einer gewiſſen Spannung nicht entbehren. Die ziemlich gleiche
Stärke und der Umſtand, daß manche Vereine erſtmalig
zuſammen=
treffen, werden den Spiolen noch einen beſonderen Anreiz geben. Wohl
hat Arheilgen bereits mit Griesheim und Aſchaffenburg in
Freund=
chaftsſpielen Fühlung genommen, doch wird ſich bei dem Kampfe um
die Punkte manches ändern, zumal der erſte Sieger ummittelbar in
die Endſpiele eingreift und der Gegner bereits bekannt iſt. Wenn nichts
trügt, ſo wird auf der anderen Seite der mehrfache Kreismeiſter Mal
ſtadt wiederum an erſter Stelle ſtehen, und da in dieſer Spielperiode
Vor= und Rückſpiele ausgetragen werden, ſo wird einer unſerer
Ver=
eine das Glück haben, Malſtadt auf eigenem Platze zu ſehen. — Für
den kommenden Sonntag iſt nur ein Spiel vorgeſehen: Pfungſtadt
er=
wartet Griesheim. Es ſind dies zwei alte Bekannte von jeher ſchon
Wenn man ſich noch kurz der letzten Begegnung im Frühjahr erinnert,
wo beide Mannſchaften bis zum Schlußſpiele punktgleich ſtanden und
im letzten Spiele in Pfungſtadt der Platzverein mit 1:0 Sieger blieb,
ſo iſt die Spannung verſtändlich, mit der man dieſem Treffen
ent=
gagenſieht.
Sporkplakweihe der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875
Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, einer der älteſten Leibesübung
treibenden Vereine Darmſtadts, übernimmt am Sonntag, den 8.
Sep=
tember, nachm. 3 Uhr, ihre neue Sportſtätte, die auf dem Gelände der
früheren Aktien=Ziegelei liegt.
Schon etliche Jahre ſind es her, ja die Beſtrebungen einen größeren
Platz zu bekommen gehen bis ins Jahr 1922 zurück, denn ſchon damals
erwies ſich der Turnplatz des Vereins als zu klein. Während dieſer
langen Zeit mußte man ſich mit dem vorhandenen Platz begnügen, und
für die Handballſpiele wurde ein Spielfeld auf dem Exerzierplatz
zuge=
teilt. Kurzum, es waren Zuſtände, die für den Spiel= und Sport
betrieb des Vereins nicht von Vorteil waren.
Nun trennen uns noch wenige Tage von der Einweihung der
neuen Anlage, die von allen Mitgliedern ſchon lange herbeigeſehnt
wurde. Bietet ſich doch jetzt Gelegenheit, Leibesübung in vollem Maße
betreiben zu können. Sprunganlage für Hoch= und Weitſprung, eine
Rundbahn für Kurz= und Langſtreckenläufe, ebenſo ein Spielfeld für
Handball ſind da. Wenn nun am Sonntag die Anlage ihrer
Beſtim=
mung übergeben wird, ſo werden alle Aktiven dankbar ſein, der
Stadt=
verwaltung für die Bereitſtellung des Platzes, ſowie dem Amt für
Lei=
besübung, durch deſſen Unterſtützung die Turngeſellſchaft zu dieſer
An=
lage gekommen iſt.
Der Einweihungstag bringt für die Beſucher intereſſante Bilder
aus dem Uebungsbetrieb des Deutſchen Turnens. Freiübungen aller
Teilnehmer, Geräteturnen, Keulenſchwingen, volkstümliche Uebungen.
Nicht zu vergeſſen ſind auch die verſchiedenen Staffeln, und als
Schluß=
aummer des Nachmittags folgt dann das Handballſpiel der Turner=
Städte=Mannſchaft gegen die Gaumannſchaft des Main=Rheingaues,
Gerade letztere Mannſchaft hat in den letzten Wochen ſehr gute Erfolge
gegen andere Gaue gehabt, und es iſt an dieſem Sonntag ein ſchönes
Spiel zu erwarten.
Der Verein hat ferner für genügend Sitzplätze geſorgt, und auch
für den Durſt ſind alkoholfreie Getränke und Milch vorhanden. Der
Abmarſch erfolgt. um 2,15 Uhr vom Turnhaus, Dieburgerſtraße,
ge=
meinſam mit den anderen Mitgliedern der Darmſtädter Turnerſchaft,
und zwar alles in Turnkleidung, durch die Heinheimerſtraße,
Kranich=
ſteinerſtraße nach dem Sportplatzgelände. Eine Muſikabteilung ſowie
Pfeifer und Trommler werden dem Werbezug vorausgehen, denen ſich
dann die Vereinsfahnen mit den Aktiven anſchließen.
Zu dieſer Werbeveranſtaltung ſind alle Turn= und Sportfreunde
freundl. eingeladen.
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotkerie.
24. Tag 5. Klaſſe. Am 4. September fielen in der Vormittags=
Ziehung zwei Gewinne zu je 10 000 RM. auf Nr. 78 703, vier Gewin
zu je 5000 RM. auf Nr. 207 071 252 423, 12 Gewinne zu je 3000 RM.
auf Nr. 92 928 194 212 261 629 303 583 306 328 341024, 20 Gewinne zu
je 2000 RM. auf Nr. 42330 107 915 125 471 137 899 154 359 180 910
269 330 269 789 313 025 357 908, 34 Gewin
zu je 1000 RM. auf Nr
33 032 64 958 70 064 77 065 96 326 115 310 122 813 146 613 146 849 163 113
215 649 244 928 277 730 230 457 361 525 393 240 398 649, ferner 72
Ge=
winne zu je 500 RM. und 238 Gewinne zu je 300 RM. In der
Nachmittags=Ziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000 RM.
auf Nr. 309 027, zwei Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 271 490, vier
zehn Gewinne zu
Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 117 493 152
2,
2 171547 252 139 290 673, 40
Ge=
je 2000 RM. auf Nr. 60 978 11
winne zu je 1000 RM. auf Nr. 5480 40 145
621 68 491 87 240 1301
148929 159 753 175 487 182361 25 821 274 53.
8874 303 313 327 772
344 941 347 863 369 508 394 890 397 029; ferner 90 Gewinne zu je 500
RM. und 194 Gewinne zu je 300 RM.
Im Gewinnrad
ver=
blieben: zwei Prämien zu je 500 000 RM., zwei Gewinne zu je
N.,
75 000 RM., 16 Gewinne zu je 10 000 RM., 18 Gewinne zu je 5000
56 Gewinne zu je 3000 RM., 104 Gewinne zu je 2000 RM., 322
Ge=
lvinne zu je 1000 RM., 886 Gewinne zu je 500 RM. und 1810 Gewinne
zu je 300 RM. (Ohne Gewähr.)
Geſchäfliches.
Unreine Haut. Sie können mit jeder Toilette=Seife Ihre Gaut
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Pickel, Miteſſer, Sommerſprofſen, Haut= und Geſichtsausſchläge,
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ten „Humidon=Salbe” nebſt mediziniſcher Aufklärungsſchrift über
Hämorrhoiden=Leiden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Freitag, 6. Sept. 12.15: Schallplatten. O 15.15:
Jugend=
ſtunde: Mittelſchullehrer Rößler: Der Kehricht. O 16.15: Haus
frauen=Nachmittag des Frankf. Hausfrauenvereins. O 17.15:
Frauen=
arbeit in gewerblichen Berufen. e 17.45: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. Ausf.: Friedl. Schacht. 18.10: Max Jungnickel.
Vorleſung aus eigenen Werken. 6 18.30: Stunde des
Südweſt=
deutſchen Radioklubs. o 18.50: Eſperanto. e 19.10: Stenograph,
Fortbildungskurſus. O 19.30: Fortſchritt in Wiſſenſchaft und
Tech=
nik. O 19.50: Filmwochenſchau. O 20: Stuttgart: Der Mantel
(Ju Tabano). Oper in einem Akt von Puccini. Perſ.: Marcel, Her)
des Schleppkahns; Henri, Löſcher; Der Stockfiſch” Löſcher: De
Maulwu
Löſcher; Georgette, Marcels Frau; Das Frettchen,
die Frau des Maulwurfs: Löſcher; Ein Liederverkäufer: Midie
netten: Drehorgelmann: Liebespärchen. O. Anſchl.: Schallplatten=
Konzert. O. Darauf: Mannheim: Tanzmuſik.
Königswuſterbauſen
Deutſche Welle, Freitag, 6. Sept. 9.30: Dr. Noelle:
Einrich=
tung eines Aquäkiums. o 10: Margarethe von der Oſte und
Prof. Dr. Lampe: Das Küſtendreieck „Die Elbmarſchen” o 12:
Schallplatten. O 14.30: Kinderſtunde: Kunterbunt. O 15: Ober=
15.45: Trude
arzt Dr. Katz: Fleiſch= und Fiſchvergiftung.
Herrmann: Die Frau in der Filminduſtrie. O 16: Dr. Axel Neel
Die Bedeutung der großen deutſchen Funkausſtellung für den
Schulfunk. o 16.30: Prof. Dr. Mersmann: Muſikverſtehen (2.
ſonate und Symphonie. O 17: Leipzig;
tufe): Einführung in
: Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Aug.
Alte Hausmuſik. o 18
Müller: Däniſche und holländiſche Vorbilder für die deutſche
Genoſſenſchaftsarbeit. O 18.30: Engliſch für Fortgeſchr. O 18.5.
Prof. Dr. Reichenbach: Die Geſetzlichkeit der Natur. o —19.20
Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte. O 20.15: Haus der
Funkindu=
ſtrie: Symphonie=Konzert. Dirigent: Seidler=Winkler. Beethoven:
Ouv. „Leonore Nr. II‟
Romanze F=dur. — Rich. Strauß: Don
Juan, Tondichtung. — Berlioz: Ouv. „Benvenuto Cellini”.
Kodaly: Hary=Janos=
Pagamni: Konzert für Violine D=dur.
Suite. Ausf.: Berliner Funk=Orch. O Danach: Bildfunk.
Weikerbericht.
Zu den Kämpfen um dieſen wertvollen Pokal waren 9
Mannſchaf=
ten zum Start erſchienen. Verteidiger des Pokals war der Klub „D.K.
1911” (B.=V.). Ihm gelang es diesmal durch einige Fehlſtarts nicht,
an der Spitze zu bleiben. In beſonders guter Form befand ſich die
Niege des Klubs „Haſſia”. Sie konnte auch in dieſem Jahre den Sie(
an ſich reißen. Drei Riegen konnten nicht bewertet werden, da ſie nicht
vollzählig antreten konnten. Den Wettkämpfen lag ein Figurenſviel zu
Grunde, das nach Punkten bewertet wurde. Die Einzelergebniſſe ſind
folgende:
1. Klub Haſſia 768 Punkte: 2. D. K. 1911=BV. 663; 3. Schuſter
622; 4. D.K.R. 1923 574; 5. Gut Holz Eberſtadt 546; 6. Sportkegler 542.
Ausſichten für Freitag, den 6. September: Morgens vielfach dunſtig,
tagsüber meiſt heiter, Temperaturen wenig verändert, lokale
Ge=
witterneigung.
Ausſichten für Samstag, den 7. September: Noch Fortdauer der
herr=
ſchenden Wetterlage.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
ür Feullleton, Reich md
Ausland und 6
Nachrichten: Max Stireeſe; für Spol
Eugen Buhlmang
für den Handel
Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Drns
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Seite 12
Freitag, den 6. Eeptember 1929
Sonntag, den 8. September (13999b
Hotel Hufnagel
Tanz ab 4 Uhr nachmittags. — Rückfahrt Auto
am Sonntag, den 8. und Montag, den 9. September 1929
Für Küche und Keller iſt in allen Wirtſchaften beſiens vorgeſorgt
Das beſte Bier gibt es in Pungſcht! Drum Pungſcht bleibt Pungſchr
OO
Sportplatz-Restaurant I.
eLafd am Böllenfalltor e
Telephon 2900
Haltsstelle Linie 2
Achtung!
Achtung!
Samstag, den 7. Sepf., abends 8 Uhr
Hrole
Venenjanische Hacht
Bengallsche Beleuchlung.
Auserwähltes Programm.
U. a.: findet eine Lampfonpolonalse unter
Mitwirkung der verstärkten Kapelle des
klerrn Obermusikmeisters
Matthias Weber statt.
NB.
E
Kattee, und Kuchentag, 1 Gedeck 2 Stleß
(14027
und 1 Portion Kaftee Mk. 1.00.
8.1s
Uhr
K
Ooooeeooeoeoeege
Dirigent
akad. gepr., übern.
Leitung ernſtſtreb.
Sängerchors. Angeb.
u. O. 121 Geſchſt. *
Ueberzeugen Sie sich selbst!
von dem Rrthmus, von der Vielseitigkeit und Sonderheit der
Feutithen Tagr=Rauhn
54 Bilder im Blitztempo, v. Prot. W. C. Doorlay (Rio de Janairo)
Ein Abend, den Sie nicht
vergessen werden! (14009
Heute Freitag, den 6. September,
abends 8 Uhr, im „Heſſiſchen Hof”
Anläßlich der Zeppelln-Weltfahrt 1929
DEUTSCHER ABEND=
Uhr
Im ProgrammMuſik der meiſten vom Zeppelin
überflogenen Ländern
zum Schluß: Die muſikaliſche Zeppelin=Weltreiſe 1929
Maßge Preise
Kärien: Verf. Bir0 1 de Waz Ghe nsir. 14
Turngemeinde
Darmſtadt—
Beſſungen 1865
Sonntag, 8. Septbr.
vorm. 9 Uhr,
Bereinsſportfeſt
Sportplatz
Heidel=
bergerſtraße, (14003
nachm. 342 Uhr
Handball u. Fauſtbalfſpkele
abends 8.30 Uhr
gemütliches,
Beiſammen=
ſein im Kneipſaal.
Unteroffizier=Verein ehem. Heſſ. Leib=Dragoner 24
Achtung!
Darmſiadt.
Achtung!
Sonntag, den 8. September 1929 Famillenausflug nach
INleder-Beerbach. Einfehr Reſtauration Simmermacher.
Abfahrt mit der Eleltr. Bahn 8.55 Uhr vormittags nach Eberſtadt.
Treffpunkt Endſkſation Eberſtadt (Friedhok), von da aus Marſch über
den Frankenſtein nach Nieder=Beerbach. Daſelbſt Unterbaltung!
und Tanz.
Der Vorſtand. (*
Orchester ehem. Militärmusiker, Leitung
HaFFHIAS WEBRR
Rummel Spezialbier 0.50 Ltr. 45. H
einſchl. Bedienung. Eintritt freil
(13973
Iſraelitiſche Religionsgemeinde
Am Sonntag, den 8. September, vormittags 11 Uhr,
findet in der Hauptſynagoge eine
440o0
Mendelsſohn=Feiet
Tücht. Dirigent (vio=
Uinſpieler) ſof. geſucht
vom Geſ.=Verein
„Liederzweig.
Noß=
dorf” 25 Sänger).
haltsanſprüchen er= wie neu, ſehr
preis=
beten an Wilhelm
wert. (13532b
Kreiſel, Roßborfb. D
Müllerſtraße, 13985b J. Donges & Wieſt.
ſtatt, bei der Herr Rabbiner Dr. Bienheim die
Feſt=
rede halten wird. — Sämtliche Gemeindemitglieder
ſind bei dieſer Veranſtaltung wilkommen. — der Vorſtand
Zuſchriften mit 8e 9pel Zweiſitzer,
Ausfaugfahrken
der Deutſchen Reichspok eg
Kaufen Sie letzt
Halſ.
Abfahrſtelle: Luiſenplatz.
Auskunft: Poſtamt 2 GBahnhof). FMlichin
ſprecher 2793.
Fahrkartenverkauf; „Poſtamt Rh)
ſtraße 11/13 Schalter 4
(Kraftſonderpoſten).
„Inh.: HANS TOD
Dieburgerstr. 97 :: Telephon 4348
Uenlele erend rune
Großer Original
amerikanischer
Janahand-Ahend
(Starke Besetzung)
Darunter Saxophon, Benio,
Sau=
sephon. — Leitung: Kapellmeister
Wil1i Schlupp, unter Mitwirk.
des beliebten Solo-Quartetts des
hessischen Landestheaters. (13976
Eintritt 0.30
Wegen Aufgabe unserer Eiliale
Ludwigsplatz 2 und Umzug nach
unseren neu gemieteten Räumen
bei den
18 Uhr.
hrten 12.
am Vorch ”.
Eieltr=
Rupi
Samstag, den 7, und Sonntag, / 9i B
8. September:
Abfahrt am 7. um 730 Uhr. Rm 4.y
Rückkunft am 8. um 21 Uhr.
Zweitagefahrt nach dem Schwarzw!
Heidelberg, Ettlingen, Herrenalb Geichlö
bach, Murgtal, Freudenſtadt, Kniellt 450
Oppenau (Uebernachtu gwembe
Renchtal.
Ruheſtein. Mummelſee Baden=Baſs 1o
Karlsruhe, Durlach, Heidelberg. Da 0
ſtadt. — Fahrpreis 21 RM. Ausc.
500
rung nur bei genügender Beteiligz030),
Aindenz
Mittwoch, den 11. September: Im Aie
Achtung!
Achtung!
ſchme
Gaſthaus zum Stwanen
R6
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6. 106 Geſchkt.
Hu
Frankfurter Allgemeine. — Ergebnisloſe engliſche Verhandlungen.
wir erfahren, blieben die vorgeſtrigen Verhandlungen wegen
Bei=
ets der engliſchen Gläubigergruppe vorläufig ergebnislos. Damit
die Frage des Stillhaltekonſortiums in ein ernſtes Stadium
ge=
mer, da bekanntlich ſowohl von den inländiſchen Gläubigern als auch
ausländiſchen, beſonders franzöſiſchen Gruppen, der Beitritt nur
Den Fall erklärt wurde, daß das Stillhaltekonſortium von
ſämt=
ſen Gläubigern gebildet wurde. Die Frage des Zahlungsverbots iſt
aktuell, wenn auch weitere Bankenverhandlungen dieſen Zuſtand
offiziellen Zahlungsverbotes möglichſt verhindern wollen. Zunächſt
in einer Sitzung am Samstag mit der Neichsbank verſucht werden,
dazu zu bewegen, ihren Einfluß auf die Gläubiger zur Bildung
Konſortiums auszuüben.
Die Unterſuchung der Staatsanwaltſchaft wird mit Hochdruck
be=
nben. Es verlautet, daß die Affäre weitere Kreiſe ziehen ſoll. Im
uigen iſt dem Vernehmen nach der aus dem großen Frankfurter
Aterieprozeß bekannte kaufmänniſche Sachverſtändige Dr. Chriſtian
ſtberlet Frankfurt a. M. mit der Erſtattung des Gutachtens über die
minellen buch= und bilanztechniſchen Vorgänge im Konzern der
Frank=
mer Allgemeinen von der Frantfurter Staatsanwaltſchaft betraut
wden. Die erſten Ergebniſſe der Ueberprüfung führten bereits zu
bekannten Verhaftung der drei Direktoren Becker, Kirſchbaum und
Vaterländiſche” und Rhenania”, Vereinigte
Verſicherungsgeſell=
üiften A.=G. In einer Preſſekonferenz gab die Verwaltung folgende
Glärung ab: Die „Vaterländiſche” und „Rhenania” Vereinigte
Ver=
ſerungs=Geſellſchaften A.=G. mit einem voll eingezahlten Kapital von
üMillionen RM., 1,6 Mill. RM. Neſervefonds, 3 Mill. RM.
Spezial=
prven mit ſtillen und heute realiſierten Reſerven mehreren Millionen
Ark iſt an der Vaterländiſchen Kreditverſicherungs=A.=G. deren Kapi=
8 Mill. RM. beträgt, mit 50 Prozent beteiligt. Dieſe Geſellſchaft
h Verluſte erlitten, die mit vier Millionen RM. angeſetzt werden.
ßiraus ergibt ſich für die „Vaterländiſche” und „Rhenania” ein
Ver=
von zwei Millionen RM. Ein weiterer Verluſt von zwei Millionen
ſenbt ſich aus dem Anteil der „Vaterländiſchen” und „Rhenania” an der
Everſicherung der von der Vaterländiſchen Kreditverſicherungs=A.=G.
wicherten Riſiken. Dieſe Ziffer iſt vorſichtig geſchätzt. Darüber
hin=
hat die „Vaterländiſche” und „Rhenania” keine Verluſte erlitten
keine zu erwarten, im Gegenteil, das eigentliche und weſentliche
chäft der „Vaterländiſchen” und „Rhenania” nimmt einen abſolut
umalen Verlauf. Die Riſiken bewegen ſich in normalen Grenzen. Die
uellſchaft iſt den Grundſätzen der Verſicherungsbranche entſprechend
mide. An Bankſchulden beſteht lediglich ein Kredit von drei Millio=
Schweizer Franken, der für längere Zeit aufgenommen wurde u
zu einem Drittel im Mai 1930 und zu zwei Drittel im April 1.
zahlbar iſt. Dieſen Beträgen ſteht ein Beteiligungskonto mit einem
ſörhwwert von 21 Millionen RM. gegenüber.
Verein für chemiſche Induſtrie, A.=G., Frankfurt a. M. Die
Halb=
ekresſitzung des Aufſichtsrates nahm den Bericht der Geſchäftsleitung
die erſten ſechs Monate des laufenden Jahres entgegen. Die
Ver=
äniſſe haben ſich befriedigend entwickelt. Bei teilweiſe ſehr lebhafter
ſchäftigung ſind die Umſätze in weiterem Steigen begriffen; das bis
vorliegende Gewinnergebnis entſpricht den Erwartungen. Auch die
ſichten für die zweite Hälfte des Jahres ſind nicht ungünſtig.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. September.
Im Vormittagsverkehr machte ſich eine große Unſicherheit
bemerk=
bar, beeinflußt durch ungünſtige Momente. Die Vorgänge bei der
„Vaterländiſchen” und „Rhenania”=Verſicherungs=A.=G. verſtimmten,
jedoch, ſollen Komplikationen in größerem Ausmaße nicht zu erwarten
ſein. Auch machten die Zunahme der Arbeitsloſigkeit und die
Befürch=
tungen einer vielleicht doch noch ſtattfindenden Erhöhung der Diskontrate
der Bank von England einen nachteiligen Eindruck, ſo daß ſich die
Speku=
lation mehr eingeengt fühlte und zu Abgaben ſchritt. Doch wurde zu
Beginn des offiziellen Verkehrs die Stimmung wieder zuverſichtlicher,
da von einer Diskonterhöhung der Bank von England abgeſehen wurde.
Aber Orders waren kaum vorhanden, ſo daß das Geſchäft keine
nen=
neuswerte Belebung erfahren konnte, aber trotzdem genügten ſchon ganz
kleine Aufträge, um ein Anziehen der Kurſe herbeizuführen. Etwas
vermehrtes Intereſſe machte ſich am Elektromarkt für Siemens mit plus
5 Prozent bemerkbar. AEG. gewannen 1,75 Prozent. Sonſt waren
hier die Umſätze eng begrenzt. Etwas hervortraten noch Montanwerte.
Gelſenkirchen eröffneten 17. Otavi 1 Mark, Phöni= und Klöckner bis
0,75 Prozent feſter. Rheiniſche Braunkohlen lagen vernachläſſigt und
1,5 Prozent ſchwächer. Trotz des höheren Kaliabſatzes im Auguſt konnte
man am Kalimarkt keine Belebung feſtſtellen. Es traten ſogar
Ein=
bußen bis zu 1,5 Prozent ein. Reichsbankanteile, die geſtern die Börſe
ſo ungünſtig beeinflußt hatten, waren heute wieder etwas geſucht und
3 Prozent feſter, ſo daß auch hiervon die wieder eingetretene Beruhigung
auf die Geſamttendenz günſtig wirkte. Glanzſtoffaktien waren gut
be=
hauptet. Das Angebot und die Nachfrage hielten ſich die Waage. Der
Farbenmarkt lag ohne nennenswertes Geſchäft, doch die Farbenaktie gut
behauptet. Renten ſtill, aber leicht gebeſſert. Im Verlaufe drückte die
Orderloſigkeit, und die Kurſe gaben zumeiſt bis zu 3 Prozent nach. Am
Geldmarkt war Tagesgeld mit 6.5 Prozent unverändert. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4,2016, gegen Pfunde 20,37,
Lon=
don-Kabel 4,8475, Paris 123,88, Mailand 92,71, Madrid 32,91,
Hol=
land 12,0980.
Bei ſtarkem Ordermangel herrſchte an der Abendbörſe allgemein
faſt vollkommene Geſchäftsloſigkeit. Auf die Erklärungen der
Vater=
ländiſche und Rhenania war die Haltung jedoch beruhigter, und die
Kurſe blieben gegen den Berliner Schluß meiſt behauptet. J. G.
Far=
ben gaben leicht nach. Einiges Intereſſe erhielt ſich dagegen für
Mans=
felder. Renten waren vernachläſſigt.
Berlin, 5. September.
Die Abſchwächung, die man im geſtrigen Nachmittagsverkehr und
auch heute vormittag in den Kurſen von Büro zu Büro feſtſtellen
mußte, war auf verſchiedene Momente zurückzuführen. Einerſeits
ver=
ſtimmten der Nückgang des Kaliabſatzes im Auguſt, der neue
Nekord=
ſtand der Maklerdarlehen in Amerika und die geſtrige ſchwankende
Newv Yorker Börſe, ein weniger guter Bericht aus der Eiſen=Induſtrie,
die Meldung, daß die Engländer das erwartete Entgegenkommen der
Frankfurter Allgemeinen gegenüber bei den ſchwebenden
Stützungsver=
haudlungen zeigen, Verluſte bei der Vaterländiſchen und die
bevor=
ſtehende Erklärung derſelben, andererſeits aber, und das war wohl das
Hauptmoment, die Ungewißheit in bezug auf die Londoner Diskont=
politik. Sofort nach Bekanntwerden der Nichterhöhung der Diskontrate
der Bank von England trat eine weſentliche Beruhigung ein. — Der
Geldmarkt war heute kaum leichter. Man nannte aber Tagesgeld mir
8—10,5 Prozent, Monatsgeld 9,25—10,5 Prozent, Warenwechſel 7,75 bis
Fls Prozent.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Die ſüddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a, M.,
hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 4. September um 1½4 und mit
Wir=
kung vom 5. September um weitere /4 Prozent erhöht.
Die neuen Stadtanleihen mehren ſich. Nach Köln, Berlin und
Frankfurt verſucht jetzt auch die Stadt Dresden, eine neue Anleihe im
Betrage von 15 Mill. RM. Schatzanweiſungen durch ein
Bankenkonſor=
tium aufnehmen zu können.
Die Reichsbahn hat für die zurzeit ſchlecht beſchäftigte
Baſalt=
induſtrie einen Auftrag von 10—11 Mill. RM. in Ausſicht genommen.
Er umfaßt 1,8 Millionen Kubikmeter Steinſchlag, wovon 0,6 Millionen
Kubikmeter noch 1929, die reſtlichen 1,2 Millionen Kubikmeter 1930
ab=
geliefert werden ſollen.
Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der
Metall=
geſellſchaft A. G., Frankfurt a. M., betrug die Zink=Hüttenproduktion
der Welt, im Monat Juli d. J. 123577 To. gegen 122231 To. im
Juni 1929.
Wie wir erfahren hat die Zeichnung auf die 8proz.
Schatzanweiſun=
gen der Stadt Frankfurt a M. ein recht befriedigendes Ergebnis get
habt. Von den insgeſamt 30 Mill. RM. ſind die von dem
Banken=
konſortium feſt übernommenen 15 Mill. RM. voll und zum großen
Teil mit einer Sperrfriſt von ſechs Monaten untergebracht worden,
Von den reſtlichen 15 Mill. RM. iſt ebenfalls ein nicht unerheblicher
Teil bereits placiert worden.
Der Beſchäftigungsgrad in der Oberſteiner Edelmetall= und
Bijou=
terieinduſtrie weiſt in den letzten Wochen einen weiteren Rückgang auf.
Die ſonſt im Auguſt und Anfang September eintreffenden
Auslands=
beſtellungen fehlen noch vollkommen. Die Erfolge der Oberſteiner
In=
duſtrie auf der Leipziger Herbſtmeſſe werden als mittelmäßig bezeichnet.
Der Geſamtverbrauch an künſtlichen Stickſtoffdüngemitteln in
Deutſchland im Düngejahr 1928/29 (1. Juli 1928 bis 30. Juni 1928)
be=
lief ſich auf rund 430 000 To. gegen rund 390 000 To. Reinſtikſtoff im
Düngejahr 1927/28 und rund 400 000 To. Reinſtickſtoff im Düngejahr
1926/27.
Der Entwickelung der Marktlage entſprechend, hat die Verkaufsſtelle
des Kupferblechſyndikats, Kaſſel, den Grundpreis für
Kupferblechfabri=
kate mit Wirkung vom 5. September d. J. auf B4 RM. pro 100 Kg.
feſtgeſetzt.
im Juli d. J. betrug die belgiſche Kohlenproduktion 2230 920 To.
(26 Arbeitstage) gegen 2 200 050 To. im Juni (25 Arbeitstage). Am
Juli lagen 322 430 To. Kohle auf Lager, d. h. 30 000 To. weniger
als im vorhergehenden Monat. Im Vergleich zum Junz hat die
Ar=
beiterziffer übermals abgenommen, und zwar um rund 4000. Die
Koksproduttion ergab 505 640 To. gegen 494 130 To. im Juni. An
Preßkohle wurden 163 770 To. gegen 164 120 To. gefördert.
Berliner Kursbericht
Oeviſenmarkt
140
vom 5. September 1929 Grülſce Dant, onndie Surmftäut vom 5. Sepiember 1929
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. September 1929 ſtellten ſich
Elektrolytkupfer auf 172 RM., Originalhüttenaluminium 190 RM.,
gl. 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 65—69 RM.,
ſienſilber 71.75—73.50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 5. September 1929 ſtellten ſich
Kupfer: Januar 156.00 (156.50), Februar 156.75 (157.50), März
B00 G57.50), April 157.00 (158.00), Mai 157.50 (157.75), Juni 157.50
8.00), Juli 157.75 (157.75), Auguſt 157.75 (158.00), September 153.00
3.00), Oktober 154.00 (154.50), November 155.00 (155.50), Dezember
75 (156.00) Tendenz: abgeſchwächt. — Für Blei: Januar bis
Mi 47.50 (48.00), Juni und Juli 47.75 (48.00), Auguſt 47.75 (48.25),
Sotember 47.00 (48.00), Oktober 47.50 (47.75), November und Dezem=
47.50 (48.00). Tendenz: ruhig.
— Für Zink: Januar 49.50
N50), Februar 49.50 (50.75), März 49.50 (51.00), April 49.50 (51.50),
Mi 50.00 (52.00), Juni bis Auguſt 51.00 (52.00), September 49.00
450), Oktober und November 49.00 (50.50), Dezember 49.50 (50,50).
Indenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klam=
urn Brief.
Mannheimer Produktenbericht vom 5. September. Das Angebot
Inlandsware iſt reichlich, doch haben die Preiſe trotzdem eine kleine
Ehöhung erfahren. Der Konſum iſt weiter zurückhaltend. Die Börſe
nkehrte in ruhiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man
mRM. pro 100 Kg. waggonfrei Mannheim: Weizen iml. 26, dto. ausl.
N50—33, Roggen inl. 20,50, ausl. nicht notiert, alten Inlandshafer
9-21, dto. neuen 19,50—2,25, Auslandshafer 20—21, Braugerſte,
ba=
dche und württembergiſche 22—23, pfälziſche Gerſte 23—24, Futtergerſte
11-19, Mais mit Sack 21, ſüdd. Weizenmehl, Speziall Null, 38,50 bis
1375, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 2. Sorte 36,50—36,75, ſüdd.
Nggenmehl 29—33, Weizenkleie 10,75—11, Biertreber mit Sack 17,50
18,50, Leinſaat 41.
Frankfurter Produktenmarkt vom 5. September. Am
Produkten=
urkt war die Umſatztätigkeit wieder ſehr klein, beeinflußt durch
nied=
vere Auslandsnotierungen. Die Preiſe wurden hiervon nur wenig
kührt. Nur Weizenmehle lagen bis zu einer Viertelmark ſchwächer.
nagenmehl blieb dagegen gut behauptet. Es notierten Weizen 25,40
25,50, Roggen 20, Sommergerſte 21,50, Hafer inl. alter Ernte 19
19,50, neuer Ernte 18,75—19, Mais für Futterzwecke 20,75—21,
Eizenmehl 38—39, Niederrh. 38—39, Roggenmehl 29,25—30,50, Weizen=
He 11—11,10, Roggenkleie 10,75.
Biehmärkke.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 5. September. Zum heutigen
Hlachtviehmarkt waren aufgetrieben: 2 Ochſen, 188 Kälber, 10 Schafe,
Ziegen. Bezahlt wurden für das Pfund Lebendgewicht: Kälber:
66—72; b) 59—65; () 52—58. — Tendenz: ſchleppend.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 5. September. Dem heutigen
Lehmarkte waren zugefahren: 139 Kälber, 16 Schafe, 48 Schweine, 664
hrkel und Läufer, 1 Ziege. Bezahlt wurden für Kälber 64—78, für
(nfe 52—56, für Schweine 88—91, für Ferkel bis 4 Wochen 22—26,
ſer 4 Wochen 30—38, für Läufer 42—52, Ziegen nicht notiert.
Markt=
blauf: Mit Kälbern ruhig, mit Schweinen ruhig, lanzſam geräumt,
mit Terkeln und Läufern ruhig.
Frankfurter Schlachtv ehmarkt vom 5. September. Der Auftrieb
heutigen Nebenmarktes beſtand aus 83 Rindern, 1166 Kälbern, 944
hefen und 542 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
Neben=
urktes der vergangenen Woche, waren heute 9 Rinder, 33 Kälber und
2 Schweine mehr angetrieben, während 57 Schafe weniger zum
Ver=
anden. Marktverlauf: Kälßer ruhig, ausverkauft; Schafe
lang=
i ſt
In, Ueberſtand; Schweine ruhig geringer Ueberſtand. Bezahlt wurde
v Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 76—80, c) 70—75, d) 64—69,
hrfe al) 48—54, b) 40—47, Schweine b) 86—89, c) 86—89, d) 86—89,
3—86. Im Vergleich mit den Notierungen des letzten
Haupt=
urktes waren Kälber bis zu einer Mark billiger, während Schweine
Preiſe unverändert lagen. — Fleiſcharoßhandelsmarkt:
Ockſen=
tiſch 1. Qual. 90—96, 2. Qual. 80—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch
Qual. 60—70, 3. Qual. 40—60, Kalbfleiſch 2. Qual. 100—112,
hweinefleiſch 1. Qual. 108—112, Ge=frierfleiſch, Rindfleiſch:
Vorder=
ſertel 56 und Hinterbiertel 65, zollfrei.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Sept.:
Getreide. Weizen: Sept. 132, Dez. 140, März 146, Mai
1928: Mais: Sept. 1033, Dez. 100, März 103½; Hafer: Sept.
Dez. 53½, März 56¾; Roggen: Sept. 102½, Dez. 110½,
Närz 115½.
Schmalz: Sept. 11.90, Okt. 12,00, Dez. 12,15, Jan. 12,37½.
Fleiſch. Rippen: Sept. 13,15, Oktober 12,80.
danatbank Mie ee
G. Farber 170.*
225.— Polyphonwerke.
kütgerswerke V
3.— Buenos=Aires Währung
Pap. Peſo Geld
1.759 Mer
1.7631 Helſingfors Währung
100 finn.Mk. Ge
o.54 Wt Deutſche Ban= Rre Zelſenk. Bergw. 146.50 Salzdetfurth Falt 90.50 Canada eanab. Doll 4.17 4I talier 100 Lire 15 Lisconto=Geſ. 2.50 felektr. Unter Tietz
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nag aris 0 Frane 5. 42 16.46 A. E. G. 95.- Nöcknerwerke. 87s aſalt Linz 45
2s aneiro eie 0.4915 A-C. Bayr. Motorenw. 6e5 Köln=Neueſſ. Bgw. 133.3 Berl. Karlsr.
Ind. 81.* onz 1 Goldr
peſo 4.0 4.099 tigg 6 B. Bember v. Loew 08.50 rſch Kupfer dam ulden 168.17 ss.510 ntee mien ſo,g ergmann Elektr. 27.125 nesm. Nöhr 19.— Hohenlohe=Werte 93.— achm 5.42 435 Soſig 00 L. Verl. Maſch.=Bau 79.75 Maſch.=Bau=Untn. 55.— Lindes Eismaſch. rüſſet ga 5s.315 59.435 Spanien Contl. Gummi 161.— lordd. Wolle 135.50 Herm. Poege 41.875 Zukare 2.49 „495 Stockholm 100 Kronen Deutſche Cont. Gas)= 195.* Cberſchleſ. 8 105. VogelTelegr. Draht 76.— BZudapeſt 100 Peng 73.2 3.36 Tallinn (Eſt!. 1o0 eſtl. Kr 1i 179 Deutſche Erböl 115.25 Orenſtein & Koppell 87.75 Wanderer=Werke. Danzig 100 Gulden st. 345 St. 5osl Wien 100 Schillingl‟ s9. 10s 58.225
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 19
6% Bay. Freiſtaat
von 1927
.
8% Heſſen
Volks=
ſtagt von 1928.
8% Heſſen
Volks=
ſtaat von 1929.
6% Preuß.
Staats=
anleihe von19
Sachſen Frei=
62
ſtaat von 1927
79Thüringer
Frei=
ſtaat von 192
Dtſche. Anl.
Auslo=
nasſch.
blöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö,
ſungsſch. (Neub.;
Dtſche.
Schunge=
bietsanleihe .
Bad.=Bad. v. 26
Berlin v. 2.
2a Darmſtdt. v. 26
v. 28
7% Frkf. a. M. v. 26
%o Mainz v. 26.
Mannh. v. 26
82 Nürnberg v. 26
8%0 Heſſ. Landesbl.
Goldpfbr.. ..
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Goldoblig.
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B. Ligu. Pfbr.!
8 % Preuß. Lds.
Fb. Anſt. Goldpf.
Preuß. Lds.=
Pfb. Anſt. Goldobl.
8% Darmſt. Komm.
Lobsk. Goldobl.
8
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kredit Goldpfbr.
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Goldpfbr. ....
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
Dt. Komm. Sam
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-Ausloſ. Sen. II
Dt. Komm. Samm.
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89
96.9
93.5
74.25
98
95
93.5
96
97
52",
67.5
21
73.3
78,55
73.5
75.5
Frankfurter Kursbericht vom 5. Sepiember 1929.
od.
5. 8. 1 5.9.
8% Prß. Ctrl. Bod.=
Cred.=Bank.
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Ered.
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8%oRhein. Hyp.=Bi.
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8% Südd. Bod.
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1914........
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1914
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Seite 14
Freitag, den 6. September 1929
Motere Mu Pincr.
Roman von Bruno Winkler.
Copyrioht: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
46)
Nachdruck verboten
Die Maſſe wird es bringen. Der Hydrogenwagen wird
endlich der Wagen für die Maſſe ſein. Eins aber iſt
nötig: wir müſſen Platz ſchaffen für die Millionen Wagen, die
bald über die Erde rollen werden, Platz in den
Städ=
ten und draußen auf der Strecke. Wir werden rieſige Garagen
bauen; über der Erde Autoturmhäuſer, die in fünf, zehn,
zwan=
zig Stockwerken die Wagen in ſich aufnehmen werden, unter der
Erde Kellertaläſte, wo es ebenſo in die Tiefe gehen wird. Jeder
Wagen wird auf Spiralenbahnen hinauf oder hinab bequem in
ſeinen Stand fahren lönnen. Die Straßen: in den Städten können
wir nicht viel tun. Unterirdiſche Straßen?. Wir werden die
Entwicklung abwarten. Aber draußen im Land! Hier werden
wir unſere größte Aufgabe finden: wir werden Deutſchland
und nicht nur Deutſchland, wir werden ganz Europa mit
Auto=
ſtraßen durchziehen.
Er hielt inne und zeigte auf eine Karte, die auf dem Tiſche
lag. „Hamburg—Berlin—Leipzig—München, Berlin—Dresden—
Prag—Wien. Berlin—Magdeburg-Kaſſel—Frankfurt—Baſel.
Dieſe Strecken werden wir zuerſt in Angriff nehmen. Dann
werden wir weit ins Ausland vorſtoßen, nach Italien,
Frank=
reich, der Tſchechoſlowakei, Polen; Rußland. Das ſind Pläne
für Jahre!. Aber es ſoll nicht ſehr viel Jahre dauern, bis ſie
ausgeführt ſein werden. Wir werden die Sache mit äußerſter
Anſpannung betreiben. Das Aufbringen der Mittel wird keine
Schwierigkeiten verurſachen.”
„Die Regierungen werden uns zu ſchaffen machen!” warf
Edwin ein.
„Man muß den fremden Wirtſchaftskörpern zu verdienen
geben. Heute iſt es in der ganzen Welt die Wirtſchaft, die regiert.
Wir werden uns mit der ausländiſchen Wirtſchaft verſtändigen.
Was Deutſchland betrifft ...
„.. werden wir mit einem Schlage der Arbeitsloſigkeit ein
Ende ſetzen”, vollendete Stamer.
„So iſt es,” nickte Bolton. „Wir werden jede nur denkbare
Unterſtützung erhalten.”
Man ging auf Einzelheiten über. Nunge entwarf den
Pro=
duktionsplan für die nächſten Monate. Und machte Vorſchläge
für die Propaganda. Teves äußerte ſich über den Bau der
Autoſtraßen.
Sie ſaßen um einen runden Tiſch. Von den Zigarren ſtiez
der Nauch in feinen blauen Strähnen hoch. Die Geſichter der
Männer röteten ſich. Die Projekte, von denen ſie ſprachen, waren
ihnen ſchon Wirklichkeit.
Stamer ſah mit ſeltenem Glücksgefühl auf ſeine Söhne. Sie
hatten alle Hoffnungen erfüllt. Mehr als er verdient hatte,
Um Otto hatte er es nicht verdient!. Aber er mußte die Schuld,
die er gegen ihn und ſeine Mutter auf ſich geladen, durch ſeine
Fürſorge abgegolten haben, daß ihm das Schickſal den unehelichen
Sohn zum Retter hatte werden laſſen. Gegen Edwin war er
oft ſchwach geweſen. Da hatte das Leben ſelbſt eingegriffen
und ihn zurechtgehämmert. Er würde den Namen Stamer mit
Ehren in die Zukunft tragen.
Die Stimmen der Redenden löſten einander ab, wie die
In=
ſtrumente eines Orcheſters. Teves ſprach mit bezwingender Ruhe,
Edwin lebhaft und ſchnell. Nunges Organ hatte etwas
trom=
petenhaftes. Bolton polterte wie eine Pauke. Stamer ſagte
nicht viel, er war der Mittelpunkt, zu dem all dieſe Stimmen
hinklangen. Er wirkte bedeutender als Bolton, obwohl dieſer
infolge ſeiner wirtſchaftlichen Macht, die Führerſchaft in der
Hy=
drogen=Aktiengeſellſchaft an ſich geriſſen hatte. Als die
Unter=
haltung in Nebenſächliches überging, erhob er ſich. „Sie
ent=
ſchuldigen mich, meine Herren. Ich bitte Sie alle nachher zum
Abendbrot.”
Die Speiſenfolge der Abendtafel war auserleſen. In dieſem
reichen Hauſe war man immer auf Gäſte vorbereitet. Es
be=
durſte nur einer kurzen Anweiſung Regings, und alles wickelte
ſich von ſelber ab.
Als man am Tiſch Platz genommen hatte, der Diener das
Vorgericht anbot, ſtutzte Stamer. Wo war Doritt?. Er ließ den
Blick um die Taſel gleiten. Doritt war nicht da. Es war aber
auch kein Platz leer. Alſo hatte man gar nicht für ſie gedeckt!
War ſie krank? Oder außer dem Hauſe? Irgendwo zu Gaſt?
Es fiel ihm ein, daß er ſie den ganzen Tag noch nicht geſehen
hatte. Das wollte allerdings nichts heißen. Er ſah Frau und
Tochter oft ganze Tage kaum.
Da ſtieß ihm auf, daß Doritt geſtern ſo blaß geweſen war.
Er hatte nicht darauf geachtet. Jetzt in der Erinnerung aber
kam es ihm unangenehm deutlich zu Bewußtſein; ſie hatte ſchlecht
ausgeſehen! Alſo war ſie krank!. Sich zu Regina
hinüber=
beugend flüſterte er: „Wo iſt Doritt, Regi?”
XXIII.
Mit Doritt Stamer waren in den letzten Tagen ſeltſame Dinge
vorgegangen. Ein Sturm war über ſie gekommen, ein Sturm,
von dem niemand anders etwas ſpürte, der ihr Innneres
auf=
wühlte, und ſie auch äußerlich verwandelte. Auf einmal hatte
er ſie gepackt und fortgeführt — nach Bremen!
Teves hatte den Sturm, ohne es zu ahnen, geweckt; er hatte
den Gruß Gerhard Lichtenbergs ausgerichtet, den Gruß, der ihm
eigentlich gar nicht aufgetragen worden war.
So dachte er alſo noch an ſie?. So hatte er ſie auf ſeiner
großen Fahrt über das Meer und durch das fremde Land nicht
vergeſſen?. Nicht vergeſſen können?
Er hatte ihr kein einziges Mal geſchrieben. Aber er grüßte
ſie von ſeinem Krankenlager aus: die Heimat hatte ihm ihre
Er=
ſcheinung wieder vor die Augen gerufen, das Leiden ihr Bild
vor die Seele gezaubert. Er liebte ſie noch!
Jubel durchpulſte Doritt. Alles wurde gut! Nun wollte
ſie aber nicht ſo töricht ſein und ſchweigen.
Sie ſetzte ſich hin und ſchrieb ihm einen Brief, wenige Zeilen
nur, aber voller Glut. Und dann wartete ſie, wartete auf
Antwort.
Es kam keine. Sie rechnete, wann er den Brief erhalten,
wann er geſchrieben haben könne, wann ſeine. Nachricht hätte
ein=
treffen müſſen. Zwei Tage gab ſie noch zu. Dann rief ſie die
Aunf in Drernet ui an. Eide ur eine Berfchlumns
eingetreten.
Aber die Schweſter antwortete, daß es ihm gut gehe.
„Ob er denn ihren Brief nicht erhalten habe?”
„Herr Lichtenberg bekommt viele Briefe. Soll ich fragenl
„Um alles in der Welt nicht! Nein!”
Irgendetwas ausrichten, liebes Fräulein?”
„Nein. — Doch! Sagen Sie ihm, ich hätte mich nach ſein
Befinden erkundigt, ließ grüßen ..."
Gerhard lag in ſeinen Kiſſen.
„Vorhin iſt ein Gruß aus Berlin gekommen”, ſagte
Schweſter, als ſie den kleinen Tiſch mit dem Mittageſſen
Bett ſchob. „Ein Fräulein Stamer hat angeklingelt.”
„Stamer?”
„Ja. Sie ſchien beunruhigt.”
„Wirklich?”
Das klang ſo ungläubig, daß es die Schweſter zum Wid
ſpruch reizte. „Sehr ſogar”, ſagte ſie. Dann aber lenkte
raſch ab. „Laſſen Sie es ſich ſchmecken!” Sie füllte ihm
Suppe aus der kleinen Terrine in den Teller.
Gerhard nahm die Mahlzeit in tiefem Sinnen ein. Wel
ihn nach dem Eſſen jemand gefragt hätte, was er verzehrt hol
Ge
er hätte es nicht gewußt.
Doritt hatte an zerufen!
Das war nun das dritte Mal hier, daß ſie in ſeinen Gedel
kenkreis drang: erſt durch Teves, dann durch ihren Brief,
jetzt ..."
Ihr Brief war ſehr warm geweſen. Ach! Wenn er ihr
Worten glauben dürfte. Er würde ihnen nur zu gern glauhl
Aber ſie hatte ſchändlich mit ihm geſpielt. Wenn ſie
wirklich liebte, hätte ſie ihn nicht ſo lange zappeln laſſen.
tat er ihr offenbar leid, jetzt ſchrieb ſie — aus Mitleid.
Sie wartete wohl auf Antwort? Sie ſollte warten! We
ſie ſo wäre, wie er ſie zuerſt geſehen, ja dann . . .! Sie war
ſo ſchönes Mädchen und in der Art ſich zu geben ſo reizend,
er ſie für einen Engel gehalten hätte. Er hatte ſie ſo gelich
MA4
Er liebte ſie, daß er es ſich nur geſtand! — Heute noch: ſie,
hieß ihre Erſcheinung. Ihr Inneres, das er nun erkannt hallu .
war ihm fremd.
Er vermochte ſich nicht, wie ſonſt die Zeit mit Leſen zu W
treiben. Immer wieder glitten ſeine Gedanken ab. Seine Mcke M
ter, die nach Bremen gekommen war und jeden Nachmittag zu
Stunden an ſeinem Bett ſaß, fand ihn zerſtreut und nervös.
„Es geht dir wohl heute nicht ſo gut?” fragte ſie beſorgt.
„Oh. doch!”
„Beſchäftigt dich etwas?"
„Laß, Mutter.”
Sie drang nicht weiter in ihn. Es würde ſich geben. AMf
als ſie von ihm ging und auf dem Flur der Schweſter begegnel
ſprach ſie mit ihr. Da erfuhr ſie, daß Doritt Stamer angekling
habe.
Deshalb alſo! Deshalb war er ſo anders geweſen!
hatte die Sache mit Doritt Stamer noch nicht verwunden.
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13 Uhr beginnend, verſteigere ich an Or=
und Stelle öffentlich das Obſt von zirka
1:
0 Apfel=, 20 Birnen= und 150
Zwet=
ſchenbäumen gegen Barzahlung. (*d
40olf Multer
Hofguk Georgenhauſen.
ift”
Heſſ. Anſtalt „Aliceſten.
Im Wege des öffentlichen Anerbietens
ſoll für die Zeit vom 1. Oktober
1929 bis 31. März 1930 die Lieferung
nachverzeichneter Waren vergeben werden:
500 kg Pflanzenfett, ca. 100 kg
Salat=
bl, ca. 600 kg Kochſalz, ca. 1000 kg
Hülſenfrüchte, ca. 500 kg Haferflocken,
600 kg Graupen und Grütze, 500 kg
Weizenmehl, 400 kg Reis, 200 kg
Nu=
deln (Faden= und Gemüſenudeln)
600 kg Gries, 400 kg Kriſtallzucker,
200 kg Grünkern, 200 kg Sago, zirka
150 Zentner Kleie, ca. 50 kg
Sohl=
leder, ca. 20 kg Wollgarn, 20 Stück
Betteppiche.
Die in dem Angebot
anzuerkennen=
den Lieferungsbedingungen liegen am
11. und 12. ds. Mts., vormittags 10 bis
12 Uhr, zur Einſicht offen.
Angebote ſind verſchloſſen und
ver=
ſehen mit der Aufſchrift „
Vieferungsver=
gebung” bis zum Eröffnungstermin,
Mittwoch, den 25. September 1929,
vormittags 10 Uhr, hierher
einzu=
reichen.
Die einzureichenden Warenmuſter
müſſen getrennt von den Angeboten
ver=
packt mit der Aufſchrift „Muſter zum
Angebot” verſehen ſein. Bei den
Stoff=
waren iſt in den Angeboten der
Nach=
weis der Herkunft der Waren zu erbringen
(13986
Zuſchlagsfriſt: 14 Tage.
Darmſtadt, den 5. Sept. 1929.
Schütze.
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furt a. M., Beth=
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H. 5848. (11635g
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B. Orio
Karlſtraße 14/16.
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Von kameralfiskaliſchen Grundſtücken
werden verſteigert am Mittwoch, den
11. September 1929:
Flur 23, Nr. 93: 11 Zwetſchenbäume,
1 Apfel=, 1 Birnbaum:
Flur 23, Nr. 87: 1 Birnbaum, 3 Zwet
ſchenbäume.
Stadtallee und Holzhof: Stämme:
Akazie I. Kl. 1 Stück — 0,15 fm, II. Kl
6 Stück — 1,24 fm; Ahorn II. Kl. 1 Stück
— 0,15 fm; Knüppel: Akazie 2 rm.
Im Schloßgraben: Scheiter, rm
1 Ahorn, 2 Linde, 4 Ulme: Knüppel,
rm: 2 Ahorn, 2 Ulme; Reiſer, mm.
4 Ahorn, 2 Ulme.
Nähere Auskunft bezügl. des Obſteg
durch Herrn Güteraufſeher Geyer
Darmſtadt, Klappacherſtraße 76, bezügl.
des Holzes durch Herrn Förſter
Klip=
ſtein, Holzhofallee 10.
Zuſammenkunft um 10 Uhr
vor=
mittags Holzhofallee 10.
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Darmſtadt, den 4. Sept. 1929.
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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit Whei
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen AsR. N
Kaufmanns Louis Oppenheimer in Arheilgen und ſei=
Ehefrau Cäeilie, geb. Lorſch, zu je ½ im Grundbuch erN de
getragen war, ſoll
W.
Dienstag, den 29. Oktober 1929, nachm. 31, Uhr ei get
durch, das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmſt, 6
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der
Auseinand=
ſetzung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Februar 1929 in 2
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verf.”
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich
war-
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der A-ſſ”
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichne
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpri”
glaubhaft zu machen, widrigenſalls ſie bei der Feſtſtell—
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ve
teilung des Verſteigerungserlöſes den übrigen Rechten nch
geſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſteh
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung4
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht *
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Geg‟‟
1398
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band vIII, Blatt 344
Betrag 2
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Schätzun=
1 IIT 1260 Hofreite Nr. 28 Wendel=
334 25000 RE
ſtadtſtraße