Huzelmmmer 10 Mfennige
Trlttt
Ta
Sa
T4
Bezugspreis
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
entlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
MArguſf 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig
gebühr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
2.40 Reichsmart ſtel Saus. Poſibezugspreis
ohne Beſtellgeld menatlich 2.45 Reſchsmart.
getliſchkeit für Aufnahme von Anzeigen an
va Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
den Bezieher nſcht zur Kürzung des
feſſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ſohne Verbindlichkeit für uns. Poſſcheckonio
Frankfurt a. M. 1301.
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit verſehenen Orſginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 236
Montag, den 26. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſſadt 25 Relchspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Neklamezelle (92 mm
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm brite
Rellame=
zelle 300 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Marn — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruſt Streſt uſt erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfülmag der
Anzeigen=
auffräge und Leiſtumg von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder gerichtlſcher Beſtrelbung fäſſit ſeder
Rabatt weg. Bankkonio Deutſche Bank und Darme
Nädter und Nationalbant.
Opkimismus im Haag.
EP. Den Haag, 25. Auguſt.
ien Zuſtand der Haager Konferenz kann man, wie ein
hol=
züiches Blatt es heute ausdrückt, dahin zuſammenfaſſen: „Sie
och und iſt weiter auf der Suche nach Snowdens Mil=
!" Auch heute im Laufe des Sonntags haben die vier
Mtmächte” weiter gearbeitet an ihrem ſchriftlichen Angebot an
Foden, das ſie wohl im Laufe der Nacht fertigſtellen und
Miſtimg vormittag überreichen werden. Wie man von belgiſcher
zeßt die freilich wegen ihres Intereſſes am Zuſtandekommen
Narkabkommens mit Deutſchland nicht ganz unintereſſiert
hrt, hält Miniſterpräſident Jaſpar heute ſeine Parole von
ſützt: „Kompletter Optimismus” aufrecht. Es ſollen angeblich
Nüntzt und Wege gefunden ſein, die Italiener zum Nachgeben zu
ennſaſſen und damit die Lücke von etwa 20 Millionen zwiſchen
vemagliſchen Forderungen und dem früheren Angebot der
Alli=
einener nei zu füllen.
Um.m hei der engliſchen Delegation dementiert man heute abend
as ſerücht, daß Macdonald nach dem Haag kommen werde und
e dierkhüt, daß er erſt am Samstag von London nach Genf abreiſe.
ſt, hwmm wird das Gerücht von einem „Engliſchen Kabinettsrat
brad uf bolländiſchem Boden und einer Miniſterzuſammenkunft
der 9mrden, Macdonald und Henderſon in Vliſſingen” von der
n ſiteung holländiſche Blätter zu melden wußten, hinfällig.
her auch die Reiſe Briands hat nicht ſtattgefunden, ſondern
bPruckd iſt heute, wie man ſagt, angeſichts der günſtigen
Ent=
als piütſing im Haag geblieben, und hat an den Verhandlungen
zeifglveighe des Angebots an Snowden teilgenommen.
las Gros der Delegationen hat während des ganzen Sonntags
luusfüge gemacht, und Dr. Streſemann hat ſich über den
Hilver=
murne Rundfunkſender den holländiſchen Hörern gegenüber für
„ie ſerzliche Aufnahme im Haag bedankt und manches
Lobes=
vonfüber Holland und die Schönheiten Scheveningens geſagt. Auf
ſieh plitiſche Seite der Haager Konfexenz iſt er bei dieſer
Rund=
urhde nicht eingegangen.
Ingeſichts der Wochenendſtimmung iſt es heute zu politiſchen
ſtechungen nicht gekommen. Ueber die Kontrollkommiſſion
vaie uns von einem an dieſer Frage ſehr ſtark intereſſierten
fZrſten einer „neutralen Delegation” erklärt, daß die Formel,
nerr man arbeite, im Grunde nur Sand in die Augen der
zuöſiſchen Oeffentlichkeit ſei, vor der Briand nicht verantworten
häy, wenn er nach ſeinen Erklärungen ohne eine Kommiſſion
ſeich welcher Art — vom Haag zurückkomme. Ein
hollän=
diühs Blatt läßt ſich heute freilich über die Rheinlandkontrolle
in zpaats, daß man die Kontrolle in einer Weiſe organiſiere, die es
nit 2ncht ſeutſchen Regierung erlaube, ſie als nicht ſo arg hinzuſtellen,
umſtw uhend Briand ſeinerſeits in Paris behaupten könne, er habe
chie ſauf lieſem Gebiet einen großen Erfolg davongetragen.
In der Räumungsfrage erwartet man in deutſchen Kreiſen
elegafen/ Angaben der Endräumungstermine, die vielleicht in den
bmiAkt 1930 fallen, ſofern morgen das alliierte Angebot von
Am SSoden als genügend bezeichnet und damit der Weg zu
poli=
tiihn Verhandlungen frei wird. Wenn man einer gewiſſen
SEirmung folgen will, die ſich heute abend bei einzelnen
Mit=
glteern der engliſchen Delegation zeigt, kann man annehmen,
daßman dort endlich ein ausreichendes Angebot und damit das
ſchia wochenlang nicht geſprochene „Ja” Snowdens glaubt
er=
heffn zu können.
Liene Löfung der Saarfrage in Hgag zu erwarken.
Zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Abordnung haben
ſen letzten Tagen mehrfach vertrauliche Beſprechungen über
dae Saarfrage ſtattgefunden. Hierbei iſt man in eine nähere
Er=
ößrung der Einzelheiten des Geſamtproblems nicht eingetreten.
NNach der gegenwärtigen Lage dürfte das Ergebnis der
Be=
ſüänhungen lediglich darin beſtehen, daß eine ſchriftliche
Verein=
bülng über die zu einem beſtimmten Zeitpunkt aufzunehmenden
dnten Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland
hffen wird.
Ernſte Lage in Zernſalen.
EP. London, 25. Auguſt.
1Die Lage in Jeruſalem iſt nach den hier einlaufenden
Be=
ihen außerordentlich ernſt. Trotz aller Vorſichtsmaßnahmen
1gengliſchen Behörden iſt es in der Nacht vom Samstag zum
Vom Tage.
Außenminiſter Dr. Streſemann hielt am Sonntag im
nie=
derländiſchen Rundfunk eine kurze unpolitiſche Anſprache,
in der er ſeinen Dank für die gaſtfreundliche Aufnahme zum Ausdruck
brachte.
Die belgiſche Regierung, hat grundſätzlich beſchloſſen, noch
im Laufe dieſes Jahres die zehn alten deutſchen
Torpedo=
boote, die die belgiſche Kriegsmarine darſtellen, zu verkaufen.
Wie verlautet, beabſichtigt die Regierung, ſechs dieſer zehn Schiffe dem
Zwecke der Handelsmarine brauchbar zu machen.
Eine peruaniſche Regierungskommiſſion iſt nach Taena abgereiſt,
um das Gebiet, das Peru in dem unlängſt abgeſchloſfenen
Grenz=
abkommen zugeſprochen worden iſt, von den chileniſchen
Behör=
den zu übernehmen.
Nach einer Meldung der Telegraphen=Agentur der Sowjetunion
werden von den Stationen der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn täglich
Hunderte von verhafteten Sowjetbürgern, häufig mit
ihren Familien, nach Charbin gebracht. Die Zahl der
Verhaf=
teten, für die in Charbin ein neues Konzentrationslager
er=
richtet wird, beläuft ſich bereits auf fünftauſend.
in angegriffen worden, wobei es zwiſchen den Juden und den
Rreifern zu ſchweren Kämpfen kam. Selbſt als die Polizei
Achinengewehre auf die fanatiſche Menge richtete und auf ſie
93, konnten die wütenden Kämpfer nicht zerſtreut werden. Bei
ſm ſolchen Angriff ſollen nicht weniger als 40 Juden getötet
Aden ſein. Zwei jüdiſche Arbeiterſiedlungen ſind von Arabern
brfallen und ausgeplündert worden, während einige andere
ſche Vorſtädte unter ſtändigem Feuer liegen. Engliſche Flug=
1y kreiſen dauernd über der Stadt, um den Ausbruch neuer
ſuhen den engliſchen Behörden ſofort mitzuteilen.
Panzer=
eni und zahlreiche Patrouillen, unterſtützt von engliſchen und
Aſchen Polizeibeamten, durchziehen ununterbrochen die Stra=
Feruſalems, die im Stadtinnern einſam und verlaſſen liegen.
den Kämpfen ſind zwei Engländer ums Leben gekommen,
ge andere ſollen verwundet worden ſein. Große engliſche
mpenabteilungen ſind heute morgen in Jeruſalem eingetrof=
Drei engliſche Kriegsſchiffe liegen bereits im Hafen von
fa vor Anker. Die offizielle Zahl der auf jüdiſcher Seite
Pleten Perſonen wird mit 30 angegeben, dürfte aber
weſent=
höher ſein. Die Zahl der Verwundeten geht zurzeit über
Rert. Die Verluſte auf arabiſcher Seite ſollen weit höher
— Das engliſche Flugzeugmutterſchiff „Courageous”
be=
doet ſich auf plötzlichen Befehl hin auf dem Wege nach Paläſtina.
Der Ernſt der Lage in Paläſtina geht daraus hervor, daß
jetiierminiſter Macdonald ſofort nach ſeiner Rückkehr nach
Son den Erſten Lord der Admiralität, Alexander, den Kriegs=
Aſter Shaw und den Luftfahrtminiſter Thomſon, empfangen
ſt uind mit ihnen eine längere Unterredung über die Lage im
Sſting hatte.
„Graf Zeppelin” über San Franzisko.
New York, 25. Auguſt.
Nach einem Funkſpruch des „Graf Zeppelin” befand ſich das
Luftſchiff 14.15 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit 144 Grad Weſt, 44,10
Grad Nord. An Bord iſt alles in Ordnung und das Wetter iſt
günſtig und klar.
Aſſociated Preß meldet aus San Franzisko: Das Luftſchiff
„Graf Zeppelin” gab um 6 Uhr abends mitteleuropäiſcher Zeit
ſeinen Standort mit 41 Grad nördlicher Breite und 134 Grad
weſtlicher Länge an. Demnach befindet ſich das Luftſchiff zur
an=
gegebenen Zeit 1260 Kilometer von San Franzisko entfernt.
San Franzisko, 26. Auguſt.
Die auf den Farallone=Inſeln ſtationierte Marinewarte
ſich=
tete das Luftſchiff Montag früh 2.02 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit.
Wenige Minuten danach wurde es in San Franzisko,
direkt auf das Goldene Tor zuſteuernd, geſichtet.
„Graf Zeppelin” überflog das Goldene Tor heute früh um
2 Uhr 25 Minuten.
Eiſenbahnkakaſkrophe bei Düten.
9-Zug 23 Pgris-Warſchau enkgleiſt. — 8 Toke,
17 Schwerverletzte und 25 Leichtverletzke.
Köln, 25. Auguſt.
Bei der Einfahrt in den Bahnhof Buir bei Düren iſt heute
früh 8.04 Uhr der Schnellzug Paris—Warſchau mit der
Loko=
motive und ſieben Wagen, darunter drei ausländiſchen, entgleiſt.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden acht Perſonen getötet,
zehn Fahrgäſte, meiſtens Ausländer, wurden ſchwer verletzt. Die
Urſache des Unglücks iſt noch nicht feſtgeſtellt. Hilfszüge und
Ge=
rätewagen aus Düren und Köln waren rechtzeitig zur Stelle.
Aerzte und Feuerwehren aus der Nachbarſchaft eilten ſofort zum
Ort des Unglücks. Vertreter der Reichsbahndirektion, darunter
Vizepräſident Grunzke, ſowie die zuſtändigen Amtsvorſtände
be=
gaben ſich ebenfalls an die Unfallſtelle.
Der bei Buir verunglückte Schnellzug D 23 war mit
Reiſen=
den bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Unfallſtelle liegt etwa
500 Meter von der Station Buir entfernt. Auf der Strecke
wer=
den Gleisarbeiten vorgenommen, ſo daß der Verkehr auf ein
Nebengleis umgelegt werden mußte. Der Lokomotivführer hatte
in Düren ſchriftliche Weiſung erhalten, auf dieſer Strecke
lang=
ſam zu fahren. Augenzeugen berichten aber, daß die
Stunden=
geſchwindigkeit ſchätzungsweiſe 90 Kilometer betragen habe. Es
müſſe daher angenommen werden, daß der Lokomotivführer ſich
an die Weiſung nicht gekehrt habe. Die Unfallſtelle ſelbſt bietet
ein Bild grauenhafter Zerſtörung und unbeſchreiblichen
Durch=
einanders. Die Maſchine, die aus den Schienen geworfen iſt,
liegt mit dem Tender neben der Srtecke. Der Pack= und der
Poſt=
wagen ſind eine acht Meter hohe Böſchung hinaufgeworfen
wor=
den und ineinandergeſchachtelt. Der nächſte Wagen, ein Wagen
zweiter Klaſſe, iſt vollſtändig zertrümmert. Die folgenden Wagen
wurden mehr oder weniger beſchädigt, während der Schlafwagen
quer über den Schienen ſteht. Man iſt mit Schweißapparaten
dabei, die Türen zu öffnen. Soweit dies nicht gelingt, werden
die Dächer der Wagen äufgeriſſen und auf dieſe Weiſe die Toten
und Verletzten geborgen. Sanitätswagen aus Köln und Aachen,
über 60 Beamte und 100 Sanitäter ſowie die Bevölkerung der
Umgebung beteiligen ſich an der Hilfsaktion. Bis in die frühen
Nachmittagsſtunden waren keine zuverläſſigen Angaben über die
Zahl der Toten und Verwundeten zu erhalten. Die Gerüchte,
daß es zwölf Tote und dreißig Schwerverletzte gegeben habe, ſind
unbeſtätigt. Bekannt wird, daß der Lokomotivführer des
ver=
unglückten Zuges und ein Packmeiſter getötet wurden. Der
Hei=
zer rettet ſich durch rechtzeitiges Abſpringen. Das Krankenhaus
in Buir vermochte die Toten und Verletzten nicht alle
aufzuneh=
men. Die Leichtverletzten wurden daher in die Krankenhäuſer
der Umgegend, zum Teil ſogar bis Köln geſchafft. Die
Verſtän=
digung mit den Verwundeten iſt ſehr ſchwer, da ſie meiſt nur ihre
Heimatſprache beherrſchen. Es handelt ſich zum überwiegenden
Teil um Franzoſen und Polen. Unter den franzöfiſchen
Fahr=
gäſten befanden ſich auch Mietglieder eines Pariſer
Schwimm=
klubs, die zu Wettkämpfen nach Berlin und Warſchau verpflichtet
waren. Einem von ihnen wurde ein Bein abgequetſcht,
wäh=
rend die übrigen mit dem Schrecken davonkamen.
Nach den weiteren Ermittlungen der Reichsbahn beläuft ſich
die Zahl der bei der Entgleiſung des Schnellzuges D 23
Getöte=
ten und Verwundeten bis 17 Uhr auf acht Tote, 17
Schwer=
verletzte und 25 Leichtverletzte.
Nach dem Auffkand in Sädperſien.
Von unſerem Berichterſtatter.
H., Teheran, Mitte Auguſt 1929. P
Als vor wenigen Wochen der Herrſcher Perſiens, Reſa Schah
Pahlevi, über Nacht ſeinen Finanzminiſter, den Prinzen Pirus,
den Gouverneur der im Süden gelegenen Provinz Fars,
Salat=
ed=Dauleh, und den Kommandeur der Gendarmerie Faſlullah
Khan ihrer Poſten entſetzten und alle drei Beamte verhaften
ließ, glaubte man auch in Perſien ſelbſt, daß man am
Vor=
abend größerer Ereigniſſe ſtünde. War doch der
Finanzminiſter nach dem Hofminiſter des Schahs, Timur Taſch,
und dem perſiſchen Außenminiſter Anſari, der mächtigſte und den
Miniſtern des Perſerkönigs, dem dieſer bis dahin weitgehendſt
vertraut hatte. Es war daher zunächſt durchaus verſtändlich,
daß dieſe Verhaftungen größtes Aufſehen erregten und
zu dem Gerücht Anlaß gaben, es ſei eine Verſchwörung
gegen den Schah aufgedeckt worden, umſo mehr, als ſich die
Regierung in Schweigen hüllte und als Grund für die
Gefangen=
ſetzung der beſchuldigten drei Perſönlichkeiten lediglich angab,
„daß ſie nicht mehr das Vertrauen des Schahs genöſſen‟. Die
Gerüchte ſtellten ſich jedoch ſehr bald als leere
Kombina=
tionen heraus, da nichts weiteres erfolgte, und keinerlei
An=
zeichen größerer Unruhen als Folge der Verhaftungen zu
ver=
merken waren. Die Regierung hatte tatſächlich nicht gelogen,
da die Perſönlichkeiten nur deshalb vom Schah ihrer Aemter
enthoben wurden, weil ſie in ihnen nicht das Maß von Umſicht
und Sorgfalt entfaltet hatten, das er erwarten durfte.
Die drei beſchuldigten Perſönlichkeiten waren nämlich vom
Schah mit einer Miſſion beauftragt worden, die für den Süden
des Landes außerordentlich wichtig war: ſie ſollten die
Kaſch=
gais, jenen Stamm im Süden Perſiens, der ſich ſeit längerer
Zeit gegen die Regierung im Aufſtand befand, weil dieſe den
von dem Stamm mit Opium betriebenen Schmuggel unterdrücken
wollte, wieder zur Raiſon bringen. Bei dieſer Aufgabe hatte der
Gouberneur von Fars in Isfahan völlig verſagt, da er
es vorzog, ſich von den Stämmen Beſtechungsgelder zahlen zu
laſſen, anſtatt, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, die Stämme zu
entwaffnen und ſie zur Steuerzahlung anzuhalten. Der
Finanz=
miniſter, der nach dem Süden geſchickt worden war, als die
Ge=
rüchte über Unruhen nicht verſtummen wollten, hatte dieſe Dinge
dem Schah verſchwiegen, wobei ihm der Kommandeur der
Gen=
darmerie behilflich war, indem dieſer es wiederum unterließ,
darauf hinzuweiſen, daß die Unbotmäßigkeit der Kaſchgais
in=
zwiſchen weiter um ſich gegriffen und einige ſüdarabiſche Stämme,
ſowie ein Teil des Bachtiaxenſtammes ſich den aufſtändiſchen
Kaſchgais angeſchloſſen hatten — offenbar aber nur, weil er ſich
ſelber über den Ernſt der Lage in der Südprovinz nicht klar war.
Das iſt von einer Verſchwörung gegen den Schah, von der
ſoviel, insbeſondere in der engliſchen Preſſe, geſprochen wurde,
natürlich himmelweit entfernt. Es handelt ſich lediglich um die
grobe Fahrläſſigkeit einiger hoher Beamten,
die, wie das im Orient häufiger vorkommt, die Dinge etwas
leicht genommen hatten. Trotzdem war damals, als die
Ver=
haftungen bekannt wurden, die Lage durchaus ernſt, da ſich
zu=
nächſt einmal niemand überlegte, daß es ſich bei den vom Schah
perſönlich angeordneten Verhaftungen um eine Beſtrafung wegen
eines Vergehens handelte und nicht um die Verhaftung bon
Leuten, die ſich einer Verſchwörung ſchuldig gemacht hatten.
Inzwiſchen hat ſich ergeben, daß die Beſorgniſſe, die man hegen
konnte, unbegründet waren, weil es dem vom Schah nach dem
Süden entſandten General Schayabani gelang, die aufſtändiſchen
Kaſchgais mehrfach zu ſchlagen, die von den Aufſtändiſchen ein
geſchloſſenen Garniſonen zu befreien und einige der kleineren
Stämme zu entwaffnen. Gleichzeitig iſt es dem Kriegsminiſter,
der ſelber zum Bachtiarenſtamme gehört, ja den Anſpruch erheben
darf, daß er der eigentliche Stammesführer der Bachtiaren ſei,
geglückt, die abtrünnigen Bachtiaren zu beſiegen oder ſie zum
Gehorſam zurückzubringen. Der Aufſtand, der längere Zeit
ver=
nachläſſigt wurde, hat ſomit eine ernſte politiſche Bedeutung, die
er an ſich ja niemals gehabt hat, nicht mehr und wird ſie in
Zu=
kunft wohl kaum gewinnen können, obwohl es ſicher noch eine
ganze Weile dauern wird, bis die letzten Reſte der in den
Hoch=
gebirgen verſprengten Banden unſchädlich gemacht ſein werden.
Perſien hat daher jetzt wieder die Möglichkeit, ſeine Reformen
fortzuſetzen und das Land wirtſchaftlich zu erſchließen. Es iſt
erfreulich, dabei feſtzuſtellen, wie weitgehend die Fortſchritte ſind,
die gegenüber dem Vorjahre verzeichnet werden können. So iſt
der Bahnbau inzwiſchen ſoweit gediehen, daß im Norden etwa
80 und im Süden 40 Km. der Eiſenbahn fertiggeſtellt find,, ſo daß
ſie in Betrieb genommen werden können. Gleichzeitig iſt durch
den Ausbau des Wegenetzes eine weitgehende Verbeſſerung der
Verkehrsverhältniſſe erfolgt. Die von einem Deutſchen geleitete
Nationalbank hat ihre Arbeiten erfolgreich aufgenommen und
wird demnächſt ihren erſten Jahresbericht herausgeben, aus dem
hervorgehen dürfte, daß es gelungen iſt, hier ein Finanzinſtitut
zu ſchaffen, das in weitgebendem Maße geeignet iſt, die
wirtſchaft=
liche Verſelbſtändigung Perſiens zu fördern. Die Anſtellung
eines weiteren Deutſchen als Finanzberater der Regierung, der
in dieſer Eigenſchaft weitgehende Vollmachten erhalten ſoll, dürfte
das perſiſche Finanzweſen noch mehr moderniſieren, ſo daß es,
wie es in einem ordentlichen Staatsweſen ja ſtets der Fall iſt,
noch mehr als bisher das Rückgrat der Reformbeſtrebungen Reſa
Schahs bilden kann. Die Tätigkeit zahlreicher
Fran=
zoſen und Italiener im Lande, insbeſondere im
Schul=
weſen und in der Juſtiz, die ganz und gar nach europäiſchem
Vorbilde, wenn auch unter engſter Anlehnung an perſiſche
Rechts=
vorſtellung, umgebaut wurden, dürfte endlich das Werk der
Neu=
ſchöpfung der Verwaltungsmaſchinerie des Landes vollenden.
Es liegt ſomit nicht der mindeſte Anlaß vor, die Vorgänge
in Perſien mit denen in Afghaniſtan zu vergleichen, wie das in
der europäiſchen Preſſe zum Teil geſchehen iſt. Denn bei den
perſiſchen Reformen handelt es ſich, wie es die vorſtehende
Auf=
zählung zeigt, nicht um Maßnahmen, die das religiöſe
Emp=
finden der Bevölkerung verletzen können oder die man als
über=
eilt bezeichnen könnte. Perſien iſt, was man in Europa nicht
vergeſſen ſollte, das erſte unter den orientaliſchen
Ländern geweſen, das ſeine Söhne nach Europa
Seite 2
Montag, den 26. Auguſt 1929
geſchickt hat, um ſie dort erziehen und ihnen
zuropäiſches Wiſſen beibringen zulaſſen. Unter
den führenden Leuten Perſiens ſind daher Perſonen, die
Jahr=
zehnte im Auslande geweilt haben, auch durchaus nicht ſelten,
wie das u. a. die Tatſache zeigt, daß die höheren Beamten des
Landes faſt ohne Ausnahme fließendes Franzöſiſch
ſprechen, dank der Kulturpropaganda, die die Franzoſen zu
ent=
falten verſtanden. Europäiſche Vorſtellungen ſind der
Führer=
ſchicht in Perſien alſo durchaus nicht fremd. Das iſt aber
natür=
lich auch eine gewiſſe Garantie dafür, daß die Reformen Reſa
Schahs, der, wie feſtgeſtellt zu werden verdient, das
unein=
geſchränkte Vertrauen ſeiner Landsleute genießt, nicht
mißver=
ſtanden und von dem Gros der Bevölkerung gebilligt werden.
Aun der Landeshaupintder.
Darmſtadt, 26 Auguſi.
Das elekkriſche Stoppzeichen bei Kraftfahrzeugen.
Von Ober=Ing.
Hoffmann, Autoſachverſtändiger. Darmſtadt.
deite um Tannenderg kanskalbenrmar.
Hohenſtein, 25. Auguſt.
Im Ehrenhof des Tannenberg=Nationaldenkmals wurde
heute mittag die feierliche Weihe und Enthüllung von etwa 60
Gedenktafeln vollzogen, die von oſt= und weſtpreußiſchen
Regi=
mentsvereinen dem Gedächtnis ihrer in der Schlacht bei
Tan=
nenberg gefallenen Kameraden gewidmet worden ſind. An der
Feier nahmen zahlreiche ehemalige Heerführer ſowie Generale
aus der Schlacht bei Tannenberg teil, darunter
Generalfeldmar=
ſchall von Mackenſen. Für den verhinderten Chef der
Heeres=
leitung, General Hehe, war als Vertreter der Reichswehr der
Befehlshaber des Wehrkreiſes I, Generalleutnant Freiherr von
Eſebeck, mit den aktiven Generalen und Kommandeuren der
1. Diviſion erſchienen. Unter der großen Zahl der Ehrengäſte
befanden ſich Vertreter der Reichs=, Staats= und
Provinzial=
behörden ſowie der kommunalen Verwaltung und führende
Per=
ſönlichkeiten aus Stadt und Land. Viele Tauſende waren in
Sonderzügen oder zu Fuß nach dem Nationaldenkmal
gekom=
men, um bei dem Weiheakt zugegen zu ſein. Zahlreiche
dater=
ländiſche Verbände, Militärvereine uſw. mit Fahnen und
Ab=
zeichen hatten im Ehrenhof Aufſtellung genommen. Die
Reichs=
wehr hatte eine Ehrenkompagnie entſandt. Desgleichen war
eine Abordnung des im Königsberger Hafen liegenden Kreuzers
„Königsberg” erſchienen. Auch die alten Fahnen der an der
Tannenbergſchlacht beteiligt geweſenen Regimenter waren nach
Hohenſtein gebracht worden
Kurz nach 10½ Uhr begann die Feier im Ehrenhof des
Denk=
mals, wo die noch mit Trauerflor umhüllten Gedenktafeln in
Ehrenniſchen Platz gefunden hatten. Nachdem
Generalfeldmar=
ſchall v. Mackenſen mit den Generalen und Ehrengäſten die
Front der Ehrenkompagnie abgeſchritten hatte, hielt
General=
major a. D. Kahns die Begrüßungsanſprache.
Als der älteſte der anweſenden Tannenberg=Kämpfer
er=
griff darauf Feldmarſchall v. Mackenſen das Wort. Er dankte
General Kahns für die ſelbſtloſe Hingabe, mit der er das
Denk=
mal geſchaffen habe. Die heutige Feier gelte den Helden, die ihr
Leben für den Sieg dahingaben, den Männern, die es als ihre
höchſte Aufgabe anſahen, die Grenzen unſeres Vaterlandes zu
ſchützen und Haus und Hof, Frau und Kind zu ſchirmen. Die
Waffen habe man dem deutſchen Volk genommen; den Geiſt
aber könne man nicht bannen, den Geiſt, der im Weltkrieg das
deutſche Volk als das kraftvollſte Volk der Erde erwieſen habe
und deſſen Schaffen ſich heute in der Weltfahrt des „Graf
Zeppelin” offenbare. Dieſer Geiſt werde fortleben und mit ihm
das Deutſche Reich.
Unter dem Salut einer Geſchützbatterie erfolgte dann die
Enthüllung der Ehrentafeln und die Kranzniederlegung durch
Vertreter der Regimentsvereine. Die Ehrenkompagnie
präſen=
tierte das Gewehr, die Fahnen und Banner ſenkten ſich und die
Muſik ſpielte leiſe „Ich hatt’ einen Kameraden”.
Trauerfeier für Liman v. Sanders in München.
Die Ueberführung nach Darmſtadt.
Am Sonntag vormittag fand aus Anlaß der Ueberführung
des verſtorbenen Heerführers Dr. Liman von Sanders nach
Darmſtadt im alten Südlichen Friedhof in München eine
Trauer=
feier ſtatt. Die Stadt München hatte einen Ehrenkatafalk
errich=
ten laſſen und eine Kranzſpende gewidmet. In Vertretung der
Stadt warem zu der Trauerfeier erſchienen Bürgermeiſter Dr.
Küfner und eine Stadtratsabordnung ſowie von der Reichswehr,
Standort München, mit dem ſtellvertretenden Befehlshaber der
7. Diviſion, Generalmajor v. Wenz, die ſämtlichen dienſtfreien
Offiziere der Truppe und Stäbe. Eine Ehrenabteilung der
Reichswehr hatte mit zwei Muſikkapellen Aufſtellung genommen.
Die Einſegnung nahm der proteſtantiſche Geiſtliche von St.
Mat=
thäus am Ehrenkatafalk, der mit den Orden und Ehrenzeichen
des Dardanellenkämpfers geſchmückt war, vor. Im Auftrag der
preußiſchen Offiziere der alten Armee, des Veteranen= und
Kriegervereins München=Au, deſſen Ehrenmitglied der
Verſtor=
bene war, und des Marineoffiziervereins wurden Kränze
nieder=
gelegt. Darauf trugen Reichswehrmannſchaften unter dem
Don=
ner der Ehrenſalve den Sarg zum bereitſtehendem Wagen der
Reichswehr zur Ueberführung nach Darmſtadt.
In der Fachpreſſe und bei Gerichtsverfahren wurde in letzter
Zeit durch Sachverſtändige wiederholt ausgeſprochen, daß
ins=
beſondere bei geſchloſſenen Kraftfahrzeugen als Erſatz für
Arm=
zeichen das elektriſche Stoppzeichen dort anzuerkennen ſei, wo nach
§ 26 K.V.O vom 16. 3. 28 ein Führer verpflichtet iſt, die Abſicht
des Stillhaltens entweder durch ſenkrechtes Hochhalten des Armes
oder durch eine mechaniſche Einrichtung anderen Perſonen zu
er=
kennen zu geben.
Es wird nach § 26 K.V.O vom 16. 3. 28 von dem Führer
eines Kraftfahrzeuges gefordert, daß er anderen Perſonen ſeine
Handlungsabſicht, ſein Handlungswollen anzuzeigen hat.
Abſicht iſt nicht Tat, ſie geht derſelben reſp. dem Begehen
einer Handlung immer voraus.
Die Abſicht iſt zu erkennen zu geben.
Solches geſchieht ſehr wohl beim Umwenden oder beim
Ver=
laſſen der bisher verfolgten Fahrbahn reſp. Fahrtrichtung, indem
der Führer nicht erſt während des Umwendens oder bei
Fahrtrich=
tungsänderung, ſondern zeitig genug vorher die betreffenden
Zeichen, unabhängig von anderen Betätigungsmechanismen, ſelbſt
einſtellt.
Das Aufleuchten des elektriſchen Stoppzeichens geſchieht bei
Betätigung der Fußbremſe, indem durch Niedertreten des
Fuß=
bremshebels zwei Funktionen gleichzeitig ausgelöſt werden.
Ein=
mal „Bremſen (Geſchwindigkeitsverminderung) des
Fahr=
zeuges”, das andere Mal automatiſche Herſtellung
elektri=
ſcher Stromverbindung „Aufleuchten des elektriſchen
5toppzeichens”. Hierbei geſchieht nicht wie es der § 26
K.V. L, vom 16. 3. 28 fordert, daß die „Abſicht” des Stillhaltens
angezeigt wird, ſondern es wird das „Bremſen”, die
augenblick=
liche, plotzliche Geſchwindigkeitsverminderung des Kraftfahrzeuges
zu erkennen gegeben, ohne daß, wie es meiſtens der Fall iſt, das
Fahrzeug überhaupt zum eigentlichen Stillſtand zu kommen
braucht.
Die Betätigung von Stoppzeichen durch Niedertreten des
Fuß=
bremshebels kann demgemäß nach § 26 K. V.O. vom 16. 3. 28
eben=
ſowenig als zweckentſprechende „mechaniſche Einrichtung”
angeſprochen werden, wie wenn etwa die Richtungsänzeiger durch
entſprechende Drehbewegungen der Lenkungsorgane (Handrad,
Lenkhebel uſw.) in Funktion geſetzt würden.
Der Führer hat „anderen Perſonen die Abſicht des
Stillhaltens zu erkennen zu geben”! Wer ſind dieſe anderen
Per=
ſonen? Es kommen in erſter Linie doch nur diejenigen in
Be=
tracht, welche es angeht, welche dabei intereſſiert ſind, welche in
gleicher Richtungsbewegung hinterher kommen (Radfahrer, Führer
von [raſchen) Pferdefuhrwerken und Kraftfahrzeugen).
Hieraus muß ſachverſtändigerſeits der Schluß gezogen werden,
daß der § 26 K.V.O. vom 16. 3. 28 ausnahmsweiſe einmal, aber
mit vollem Recht dem Kraftfahrzeugführer die Pflicht auferlegt.
eine Situation hinter ſich zu reſpektieren und dieſelbe durch
Zeichengeben und geeignete Fahrtechnik zu befruchten.
Auf Grund des Vorausgeſagten und der Vorkommniſſe beim
praktiſchen Autofahren muß die ſachverſtändige Antwort auf die
Frage, ob das Aufleuchten des Stoppzeichens mittelſt
automa=
tiſcher Auslöſung durch Betätigung der Fußbremſe eine geeignete
Nummer 236
Einrichtung iſt, welche die Abſicht des Führers auf Stillſetzung
des Kraftfahrzeuges anzeigen ſoll, nur „Nein” ſein.
Ueberhaupt auch wegen ſuggeſtiven Ein= und Auswirkungen,
muß Zeichengeben eine vollkommen unabhangige, ſelbſtändige
Tat=
handlung ſein und durch ein ebenſolches mechaniſches Aggregat:
hervorgerufen werden.
Das Aufleuchten des Stoppzeichens kann nur als Vorrichtung
ür rübergehendes „Bremſen” („Abſtoppen”) mit nachſetzender: 8=
Weſterfadrt angeſehen und benützt werden.
*Am. Legenden=Aufführung in der Petrusgemeinde. Am geſtrigen=
Sonntagabend führten die evangeliſchen Jugendbünde der
Petrusgemeinde im Gemeindehaus in der Eichwieſenſtraße
anläßlich=
des Evangel. Jugendſonntags in Heſſen eine dramatiſche Legende „
Die=
puchte
Heimkehr” auf. Die von Karl Roettger verfaßte
Legende=
wandelt die Geſchichte vom „Verlorenen Sohn”, die vor zwei Jahrem 2
in der Legendendichtung von Burkard Waldis an der gleichen
Stelle=
aufgeführt wurde, in modernerer Weiſe ab, iſt aber in einer höchſt ein= zuru
drucksvollen, form= und klangſchönen Sprache geſchrieben. Nach
dra=
matiſchen Geſetzen aufgebaut und voll dramatiſcher Spannungen, ſpielſt” „Iteſten
ſich die Handlung der Legenden in der Halle eines Landhauſes ab. Am „zteſtel
handelnden Perſonen treten der Herr, der erſte und der zweite Sohm as S
auf, Maria und Ruth, zwei Mädchen, Elias und Eliphas, zwei Knechte.,
dann Muſikanten, weitere Mägde und Knechte. Die ungenannten
Mit=
wirkenden waren alle mit regem Eifer und beſtem Gelingen bei dem
Sache; ein Sonderlob verdienen die Darſtellerinnen der beiden
Mägde=
des Herrn und der beiden Söhne, die ſich recht in ihre gewiß nicht leichtg
Aufgabe eingelebt hatten. Die Koſtüme waren zeitlos und ſchlicht;
das=
ſehr wirkſame Bühnenbild zeigte eine geſchloſſene Halle in warmenn
fwe
Dunkelrot mit goldenen Motiven. — Die Erſtaufführung, die für diee we Vere
Jugend veranſtaltet wurde, hinterließ bei den zahlreichen Zuhörerrn zuf der
einen nachhaltigen Eindruck. Es ſei darauf hingewieſen, daß die ein erſchaft
zige Wiederholung heute Montag, abends 8.30 Uhr, inn vermahl
Gemeindehaus in der Eichwieſenſtraße für die übrige Gemeinde ſtatt= zuie eine
findet. Ein ſtarker Beſuch wird den Veranſtaltern und Mitwirkendery qun beg
der ſchönſte, wohlverdiente Lohn für die von ihnen aufgewandte Müh=; ayn nach
und Arbeit ſein.
urde zu
— Wiener Kronenbräukeller. Gute Witterung vorausgeſetzt, kom ſung der
zertiert Dienstag, den 27. Auguſt, das Orcheſter ehemaliger Militär / mit eit
muſiker unter Matthias Webers Leitung. Der Abwechſelung halbe Umrahm
findet wieder einmal ein Deutſch=Rheiniſcher Abend ſtatt, wobei alle auru Mſen. De.
unſern deutſchen Rhein Bezug habenden Lieder und ſonſtige Kompoſitig ſpel.
nen zum Vortrag kommen werden. Der Abend iſt betitelt: „Es giE ud Kla
nur einen deutſchen Rhein”. (Siehe Inſerat in morgiger Ausgabe.) Menfolge
ematoriſt
— Orpheum. Gaſtſpiel Guſtav Bertram-Marga Peter. Mit darr in meiſt
Operettenſchwank „Phips, laß dich nicht erwiſchen” in 3 Akten, Muſi / Necke. C
von Sigwart Ehrlich, erreicht das erfolgreiche Gaſtſpiel am 28. Auguf qu. a.
ſein Ende. Wer ſich einmal herzlich auslachen will, beſuche die letziex” ſſeſtet von
Aufführungen von „Phips, laß dich nicht erwiſchen”. Anfang abens” beſten
8,15 Uhr. Karten: Verkehrsbüiro, de Waal, Rheinſtr. 14.
— Eine Gemeinheit. In der vorletzten Nacht hat auf der Straßz /o(f
Oggersheim—Ludwigshafen ein Perſonenkraftwagen einen Motorraß ehon wur
M dei eiadigaineren.
Wo die Blumen gezüchket werden.
Von den Anlagen Darmſtadts wurde neulich des längeren berichtet
und dabei feſtgeſtellt, daß ſte ſich wircklich ſehen baſſen können? Daß ſie
nicht nur ſwohlgepflegt ſind, ſondern auch eine große Reihe von
pracht=
bollen Blumenarten und =ſpielarten aufzuweiſen haben, wie ſie in
ſol=
cher Menge und Schönheit nur ſelten angetroffen werden.
Unwillkür=
lich drängt ſich die Frage auf, wo denn dieſe berſchiedenen Blumen in
ſo großen Mengen gezüchtet werden. Denn ſie werden ja nicht auf den
Anlagen ſelbſt geſät oder gepflanzt, ſondern ſie haben ſchon ein gewiſſes
Wachsſtadium erreicht, bevor ſie dorthin verſetzt werden. Sonſt wäre
es ja gar nicht möglich, während des ganzen Jahres — d. h. ſoweit und
ſolange ſich überhaupt Blumen im Freien gegen die Unbilden der
Wit=
terung behaupten können — die Anlagen ſtets mit neuen Blumen zu
ſchmüichken.
Wir wandern an die Geburts= und Aufzuchtsſtätte der Blumen,
weit hinaus, faſt an das Ende Darmſtadts, wo ſich die
Stadt=
gärtnerei befindet. Eine ganze Gruppe von ſtädtiſchen Betrieben
iſt hier draußen in der Nähe des Nordbahnhofs angeſiedelt. Das
Gas=
werk, der Schlachthof und die Stadtgärtnerei. Von dieſen dreien macht
den einladendſten Eindruck zweifellos die letztere. Von der Straße aus
ſehen wir auf ein paar wohlgepflegte Beete im Vordergrund.
Dah=
lien verſchiedenſter Sorten und Spielarten werden hier gezüchtet und
ausprobiert. Zurzeit fallen beſonders einige Arten auf, deren
Blüten=
blätter dunkelrot mit weißen Spitzen, weiß mit dunkelroten Spitzen und
dunkelviolett mit weißen Spitzen ſind. Sie ſollen im nächſten Jahre
auf die Anlagen verpflanzt werden (einige wenige ſtehen ſchon an der
Pauluskirche) und ſie werden ſicherlich vielen gefallen. So werden
jähr=
lich neue Sorten gezüchtet und nur wirblich ſchöne, moderne Arten auf
die Anlagen gebracht. — Wir treten in den Garten ein und entdecken
gleich rechts ein großes Feld, bedeckt mit roſahellen Phlox=Stecklingen,
ebenfalls eine neue Spielart, die herangezüchtet wird, und die auch
außer=
ordentlich „kleidſam” ſein wird.
Die Treibhäuſer ſtehen zurzeit leer. Sie werden ſich erſt
wie=
der in einigen Wochen füllen, wenn der Herbſt dazu nötigt, die emp=
Hart Hausyorer o0 Jähte un.
Der Lehrer der polikiſchen Geographie.
Von Dr. Hans Offe (GDS).
„Politik iſt die Kunſt des Möglichen.” Was iſt aber das
Mögliche auf politiſchem Gebiet? Behauptung und
Gegen=
frage beleuchten das oft verkannte Weſenhafte der Politik, als
einer Wiſſenſchaft und einer Kunſt, einer Theorie und einer
praktiſchen Tätigkeit zugleich.
Zur Zeit unſerer Väter und Großväter ſtreckten die mächtig
aufſtrebenden Naturwiſſenſchaften, voran die Biologie und ſpäter
die Geographie, ihre Fühler aus nach dem ſozuſagen luftleeren
Raum der politiſchen Wiſſenſchaften; unbelehrt durch warnende
Stimmen früherer Geſchlechter, verſtand man andererſeits unter
„Staatswiſſenſchaften” ſchließlich nur noch deren wirtſchaftliche
und rechtliche Seite; die Staatsidee wurde zum Tummelplatz
juriſtiſcher Gedankenreihen, denen ein normal arbeitendes Hirn
keineswegs immer zu folgen vermochte . . ."
Erſt der große ſchwediſche Gelehrte Kjellen (1864—1924),
auf den Schultern des Begründers der wiſſenſchaftlichen
politi=
ſchen Geographie ſtehend, (Friedrich Ratzel 1844—1904) brachte
Ordnung in das Chaos, das, wie ſpäter im europäiſchen
Staaten=
leben, ſo bereits vorher in der wiſſenſchaftlichen Behandlung der
Politik eingeriſſen war. Der Menſch (nicht der Staat) als letztes
Ziel politiſchen Tuns und Trachtens ſteht bei Kjellen
eingeſtan=
denermaßen im Mittelpunkt der Geſamtwiſſenſchaft von der
Poli=
tik; „Staatsregiment” „Geſellſchaft” und „Reichshaushalt”
be=
zeichnen weitere Hauptgeſichtspunkte der politiſchen Wiſſenſchaft:
die Wiſſenſchaft vom „Reich” endlich, die „Geopolitik” befaßt
ſich mit dem von politiſcher Organiſation durchdrungenen Land.
Sie bildet ſomit das nicht zu überſpringende Bindeglied zwiſchen
den naturbedingten Grundlagen einerſeits, den
kulturwiſſen=
ſchaftlichen Betrachtungsweiſen des Staatslebens andererſeits.
Kann es wundern, wenn ein Soldat, ein Generalſtäbler, als
einer der Erſten, jedenfalls der Berufenſten, in das eigene Heim
einzog, defſen Grundmauern der geniale ſchwediſche Architekt der
politiſchen Wiſſenſchaften aufgerichtet hatte?. Weit länger noch
als Descartes, den Schöpfer des nachmittelalterlichen
philoſo=
phiſchen Weltbildes; hielt es Karl Haushofer beim
Waffenhand=
werk. Aus einer altbayeriſchen Künſtler =und Gelehrtenfamilie
am 27. Auguſt 1869 in München geboren, wurde er 1887 Offizier;
Reiſen in Indien und Sibirien ſchloß ſich 1908—1910 ein
Studien=
aufenthalt in Japan an im Auftrage des bayeriſchen
General=
ſtabs. Nach Beendigung des Weltkrieges nahm er als
General=
major den Abſchied, um ſich an der Univerſität München ganz
der Wiſſenſchaft zu widmen.
In einer von Haushofer und ſeinen Mitarbeitern unlängſt
entworfenen Begriffsbeſtimmung der Geopolitik wurden u. a.
folgende denkwürdige Sätze geprägt: „ . . . Die Geopolitik will
Rüſtzeug zum politiſchen Handeln liefern und Wegweiſer im
politiſchen Leben ſein. Damit wird ſie zur Kunſtkehre, die die
praktiſche Politik bis zur notwendigen Stelle des Abſprungs vom
feſten Boden zu leiten fähig iſt. Nur ſo wird dieſer Sprung
vom Wiſſen zum Können und nicht vom Nichtwiſſen aus erfolgen,
woher es ſicher weiter und gefährlicher iſt. Die Geopolitik will
und muß zum geographiſchen Gewiſſendes Staates
werden."
Als Frucht ſeiner Studien im fernen Oſten erſchien 1913
„Dai Nikon” (Das große Urſprungsland). Dieſes gerade heute
wieder ſehr leſenswerte Werk betrachtet Japans Wehrkraft,
Welt=
ſtellung und Zukunft; es will das Verſtehen zwiſchen
Deutſch=
land und Japan, zwiſchen Weſt und Oſt überhaupt fördern.
Von Haushofers Veröffentlichungen der Nachkriegszeit ſeien
hier nur die beiden folgenden, mehr allgemein verſtändlicher Art
erwähnt: „Das japaniſche Reich in ſeiner geographiſchen
Ent=
wicklung” (1921) und zumal die „Geopolitik des Pazifiſchen
Ozeans” (1925). Nicht zu vergeſſen die in Gemeinſchaft mit
an=
deren Geopolitikern ſeit 1924 herausgegebene „Zeitſchrift für
Geo=
politik”, in der neben Forſchern und Perſönlichkeiten des
prak=
tiſchen Lebens wiederholt namhafte Staatsmänner zu Worte
kamen.
Nicht in der Studierſtube, ſondern aus ſtarken perſönlichen
Eindrücken von europafernen Geſtaden formte ſich dem heute
Sechzigjährigen im reifen Mannesalter das politiſche Weltbild,
lernte Karl Haushofer jenen — mit Kant zu reden — „Blick
der Entfremdung” auf mitteleuropäiſche Verhältniſſe werfen, von
dem er in der „Geopolitik des Pazifiſchen Ozeans” ſo beredtes
Zeugnis ablegt: Wenn erſt das ſeiner räumlichen
Geſtal=
tung entſprechende Daſeinsgeſetz” für den Paziſiſichen Ozean,
fahrer angefahren und in ſchwer verletztem Zuſtande liegen laſſen. Be
dem Zuſammenſtoß wurde ein vernickelter Handgriff des Wagens au
der linken Türſeite abgeriſſen. Bald nach dem Unfall wurde auf de-
Straßenbrücke Mannheim-Ludwigshafen ein Perſonenwagen, anſche
nend I T, vermutlich geſchloſſene Adlerlimouſine, mit nur einem Lich ſy
geſehen. Vermutlich kommt dieſes Auto in Frage, das den Unfall ve ſe
urſachte. Perſonen, die Mitteilungen über das Auto machen können
werden gebeten, dies der Kriminalabteilung beim Polizeiamt Darmſtaz
mitzuteilen.
findlichen Blumen nach und nach wieder under Dach und Fach zu bringe
hren
In großen Saatkaſten ſtehen zu Tauſenden die kleinen, noch grünm
Panſee= und Geranienſtöcke. Aus Samen ſind ſie hier nm Laum /ſauben
des Sommers gezogen worden und werden jetzt nach und nach auf Beg.
verpflanizt. Auf einem kürzlith neu dazu gekauften Stück werden z—Rehriſtig
zeit dieſe Umpflanzungen vorgenommen, nachdem die Erdé erſt du
Kalk geätzt wurde, damit die vielen in der Erde ſich aufhaltenden Schä
linge getötet werden. Nach der Umpflanzung überwintern Penſee, Ve
gißmeinnicht und Geranien und werden im nächſten Frühjahr in u.
einzelnen Anlagen nach und nach ausgeſetzt. Große Flächen ſind m
Chryſanthemen bepflanzt, die im Aurgenblick noch ohne
Blützt=
ſind, die aber in Bälde anfangen werden zu blühen.
Es iſt eben eine verhältnismäßig ſtille Zeit für die Stadtgärtner.
deren Hauptarbeit im Frühjahr liegt. Trotzdem aber muß dauernd/
arbeitet werden, und dauernd ſind unter der geſchickten und ſorgfältig
Leitung von Herrn Obergärtner Schneider 8 bis 10 Gärtner
ſchäftigt. Denn — wie es bei Wilhelm Buſch ſo ſchön heißt:
In ſeinem Garten freudevoll
Ging einſt ein Gärtner namens Knoll.
Doch ſeine Freude ſchnell vergeht,
Ein Maulwurf wühlt im Pflanzenbeet.
Ein Maulwurf wühlt im Planzenbeet. Dieſe ſchwarzen Geſellen, „
dem Landwirt ſo nützlich ſind, wie ſie dem Gärtner ſchaden, machen a:)
den Stadtgärtnern zu ſchaffen. Sie haben noch keinen Reſpekt vor Eir
ſtädtiſchen Behörden. Nicht nur ſie, ſondern hundert andere große w)
kleine Schädlinge müſſen dauernd bekämpft werden, wenn nicht die
Au=
pflanzungen unter ihnen leiden ſollen. Und daneben müſſen die Tre= wieder hergerichtet werden, es muß Unkraut gejätet, Land
u=
gegraben und gedüngt werden.
So wird hier draußen ſtill und unbeachtet fleißige Arbeit
geleif=
an deren — dann ſehr ſichtbaren — Erfolgen: den buntfarbigen
Zu=
lagen, ſich jeder freuen kann und ſoll. Und es auch unbewußt tut, wer”
ihm ihr Anblick längſt zur täglichen Gewohnheit geworden iſt..
ſeine anliegenden Völker und Staaten gefunden iſt, kann mi
dort aus vielleicht die Organiſation des Planeten ausgehen mM
Volkswirtſchaft, Weltkultur und Weltpolitik, zu dem das Mitt;
meer Europa, der atlantiſche Raum die Größe der Anſchaum9
nicht gefunden hatte und die vorhandenen Anſätze dazu im
We=
krieg durch den Frieden von Verſailles und das Zerrbild eit-
Völkerbundes erſchüttert hat.”
Was hat Karl Haushofer gerade dem Deutſchen von he
zu ſagen in ſeiner hart bedrängten äußeren Lage, da Weltpoln”
„Denken in Erdteilen”, ferner zu liegen ſcheint denn je? N—R
gewiß möchte er keine ſentimentale Sehnſucht einimpfen, n.
nach warmen Meeren und nicht nach unberührten Naturm ?
ſchen, vielmehr die Kenntnis der für ſeine Daſeinsmöglichkei.
ſo furchtbar veränderten Welt. In der Tat, die Geopolitik
bedeuten und wird bedeuten ebenſoſehr Kunſt wie Wiſſenſch
zum mindeſten Kunſthandwerk. Jeder billig Denkende muß de‟
großen Förderer der Geopolitik beipflichten, wenn er die betr—N
liche Tatſache feſtſtellt, „wie wenig ſogar die notwendige hab
werkliche Vorkenntnis für die Ausübung dieſes Kampfes im e
gewandten Teil der Politik verbreitet iſt.”
Gewiß, Geburt und Wiegenzeit der jungen Wiſſenſchaft Gel
politik ſtanden — und ſtehen noch — im Zeichen der
Mann-
wünſche und der nationalen Leidenſchaften, ſchwer auszuroll
der politiſcher Vorurteile und Ahnungsloſigkeit, mehr der Krie. 9
furien als der gütigen Muſen. Aber gerade deswegen ſind
Karl Haushofer aufs höchſte verſchuldet für ſeine genialen Fing
zeige auf das Pazifiſche Gebiet „als das dem Deutſchen ſIe”
deſte und dennoch zukunftsreichſte.” Hier ſind wirkliche „
Geß-
gifte gegen den alles zerfreſſenden Weltanſchauungs= und Par
hader” hier iſt wirkliche „Aufhellung der Dunkelheiten, die we
Freund noch Feind in der Geſtalt erkennen ließen, in der
waren, ſondern wie man ſie ſich träumte.”
Eine Zeit wie die unſere, in der „Politik” nur zu vielen
Wort wurde, umbrandet von ſchauerlichſten Nebentönen —
rette ſich voll Zuverſicht nach den Höhen geopolitiſcher Betted
tung; iſt die Luft dort auch dünn, ſo dringt doch zu ihnen 4-*
nicht der Dunſt des Parteihaders empor. Mögen Karl Hanp
hofers, des Sechzigjährigen, bisherige — und hoffentlich 1 kommenden — Schriften Vielen ein Wegweiſer
werdel-
das Neuland der Deutſchen wie der Menſchheitszukunft!
zunmer 236
Montag, den 26. Auguft 1929
Seite 3
ous saüntint der gourinftt
fetreu nach Väterſitte hatte ſich auch in dieſem Jahre wieder
dem erein der „Darmſtädter Ratsherrnbrüderſchaft” zu dem ſog.
„Lcuttal” (Hauptverſammlung) am 20. Auguſt im Fürſtenſaal
uſuarmengefunden. In der alten feierlichen Weiſe begann die
jöſiung des „Quartals” mit der Oeffnung der alten Brüder=
„welche die Akten und Protokolle enthält. Der Oberälteſte
Schreinermeiſter Thomae vollzog in würdiger Weiſe
diezſe Amtshandlung er erklärte damit die Verſammlung eröffnet.
odachte zunächſt derer, die im abgelaufenen Jahre durch den
us der Brüderſchaft abgerufen worden waren und gab dann
kurzen Bericht über den Verlauf des vorjährigen Quartals.
ſtückſicht auf ſein Alter zog ſich Bruder Thomae in den
Ruhe=
ſtan zuruck, und an ſeiner Stelle wurde Bruder Dr. Michel,
hon ſeit Vätertagen mit der Brüderſchaft verknüpft iſt. zum
Delteſten gewählt und Bruder Thomae wurde zum
Ehren=
obenlteſten ernannt. Dr. Michel gelobte, der alten Sitte
ge=
trwudas Schifflein weiter zu lenken und das, was ihm aus der
Zeiſeiner Vater lieb und wert geworden war, in Treue zu
wah=
rem Anſchließend gab Br. Schreinermeiſter Beſt den
Kaſſen=
bemſt, der für die Nachkriegszeit mit ihren Begleiterſcheinungen
eiig langſamen Aufſtieg bedeutet und von treuem Verwalten
. Br. Stadtamtmann Happel gab als Protokollführer
mZericht über das abgelaufene Jahr, der ein Bild von der
eraufwärtsentwicklung der Brüderſchaft, des älteſten
Darm=
ür Vereins, gab. Damit ſchloß der geſchäftliche Teil, und nach
chlß der Lade fand man ſich, wie es zu alten Zeiten in der
üerſchaft Sitte war, im größeren Familienkreiſe zu dem ſog.
ermahl zuſammen, wobei traditionsgemäß jeder Bruder mit
ffänlie eine Flaſche Wein und die übliche Brezel erhielt.
kun begann ein fröhliches Treiben; es war ein gutes
Fami=
lüeuſt nach alter Väterweiſe, die Jugend von den Allerjüngſten
gurde zu einer Kinderpolonnaiſe geſammelt und machte unter
üung der Brüder Michel und Beſt den üblichen Umzug, der
dim mit einer Brezelverteilung ſchloß.
Imrahmt war der Abend von allerlei ernſten und heiteren
Ueſtn. Der muſikaliſche Reigen wurde eröffnet von den Herren
yypel, Kraft und Rektor Klingler, die im Trio (
Vio=
ſeind Klavier) den Ratsherrnbrüdermarſch ſpielten. In bunter
RRienfolge ſchloſſen ſich allerlei Darbietungen muſikaliſcher und
deuſnatoriſcher Art an. So wurden von den obengenannten
Her=
remn meiſterhafter Weiſe geſpielt: Walzer „Träume der Liebe‟,
vom Necke, Canon von Boehm. „Der Sennerin Traum” von
La=
biſtzh u. a. m. Herr Fritz Kugler, der wahlbekannte Sänger,
„boyzlitet von Herrn Rektor Klingler, gab allerlei liebliche Weiſen
uunbeſten, ſo u. a. Text eines alten Volksliedes „Es iſt ein
vöſne gefallen”, vertont von Herrn Stadtpfarrer Vogel. „Das
Rſinelein” vertont von dem Vater des Sängers Kammermuſiker
Ahulf Kugler, „Für dich allein” von Geehl. Dieſe
Darbie=
tuunn wurden mit reichem Beifall aufgenommen und gaben aufs
„neut Zeugnis von dem feinen künſtleriſchen Können Fritz Kug=
1eip. Frl Breitwieſer ſang allerlei Lieder zur Laute, und
der umoriſtiſche Teil wurde von Herrn Gutkäſe in
altbekann=
tes Veiſe beſtritten, der wie immer Beifall erntete. Br. Phi=
„liſp= Weber erfreute mit allerlei Mundartlichem, u. a. mit
einer Lob auf Darmſtadt „Vumm Philipp”
ills Rückblick auf die große Vergangenheit der
Ratsherrn=
bwilerſchaft mit ihrem geſegneten Wirken, in unſerer Vaterſtadt
gab Br. Philipp Weber einen Rückblick aus der Geſchichte
doß Vereins. Der Redner führte u. a. aus: Wenn man in dem
großn Buche der Geſchichte blättert, findet man mancherlei
Auf=
zeichtüngen aus den Tagen unſerer Väter. Man ſieht, wie ſie
geuet. gekämpft, gelitten und geſtritten und wie ſie ihre Geſchicke
gegmiſtert haben. In der Zeit des großen Sterbens, der Peſt. von
den ſer Chroniſt unter anderem berichtet: „Es ſtarben im Jahre
1516262. Und in den Zeiten des 30jährigen Krieges, beſonders in
dean Jahren 1632—1635 erreichte das Sterben ſeinen Höhepunkt,
ſtrben 1632 u. a. der Konrektor am hieſigen Pädagogium,
einrich Wormbſer, und im November der Stadtpredi=
„hriſtian Hebenſtreit im Alter von 38 Jahren. 1633 ſtieg
die Krankheit, es wurden 212 beerdigt. 1634 ſtarben 220. 1635
überſtieg die Menge der Leichen deren Anzahl in allen
vorher=
gehenden und nachfolgenden Jahren bis auf die jetzige Zeit. An
einem Tage wurden 30, 40, 50, ſogar einmal 67 begraben, ſo daß
man nicht imſtande war, alle namentlich aufzuzeichnen. Die
Jahresſumme belief ſich auf 2200.‟ Der Superintendent D. Simon
Leisring klagt in einem Schreiben an Landgraf Georg im
Jahre 1635: Das iſt das allergrößte, daß ſolche Verwüſtung auch
über die Leut ſelbſt geht; heute dieſen tag habe ich 41 perſonen uf
den gottesacker tragen laſſen, und läufet nun die Anzahl deren,
die bishero vom 1. Januarii dieſes 1635. Jahres allhier begraben
worden, uf 600. — ſintemal in dieſer ſtadt auch jetzo über 500
krank liegen, in manchem Hauſe 4, 5. 6 bis uf 10 und 12 perſonen.
Und welches das größte elend, wäre es ein klein leiden, daß die
kranken keine labſal aus der apotheke haben ." In dieſer
Not=
zeit verbanden ſich ehrenwerte Bürger unſerer Stadt — es waren
13 Männer — und gründeten am 15. Auguſt 1625 die
Ratsherrn=
brüderſchaft‟ Es war in Tagen, als es ſelbſt dem Totengräber
aufing zu grauſen und der Stadtfriedhof die Toten nicht mehr zu
faſſen vermochte. Da gelobten dieſe Brüder, „ſich in Not und
Fährlichkeit, ja ſelbſt im Tode nicht zu verlaſſen, ſondern einander
beizuſtehen, und da niemand mehr die Toten beſtatten wollte aus
Furcht vor Anſteckungsgefahr, dies ſelbſt zu tun und ihren Toten
ein ehrlich und chriſtlich Begräbnis zu geben.‟ Die 13 Gründer waren:
Heinrich Coeſtritz, Seidenſticker: Caſpar Dichmann. Eiſenkrämer;
Johann Schenck, Goldſchmied: Jakob Chriſtof Gerlach. Färber;
Jakob Opfermann, Buchbinder; Valentin Georg, Goldſchmied:
Joh. Fritz Leinhos Buchdrucker: Andreas Mayer, Bierbrauer:
Nikolaus Wüſt. Würth zum Engel: Hermann Staudt. Würth
zum Schwanen: Georg Hotz, Färber: Melchior Brehm.
Woll=
krämer; Philipp Stöltzer, Würtzkrämer. Das Protokollbuch von
1625 bis 1725 zeigt, wie unſere Brüder in dieſen Zeitläuften in
Treue zuſammenhielten und in der Zeit des „großen Sterbens”.
ihres Amtes walteten und immer mehr an Anſehen gewannen,
und wie ſich ihnen weitere anſchloſſen. Es ſchließt mit Joh. Phil.=
Dittmar. Bierbrauer: Heinr. Balth. Wagner, Rathsverwandter:
Pankr. Strieſinger, Ober=Bürgermeiſter: Johs Jakob Lindenlaub,
Rathsverwandter: Sebaſt. Voltz, Schreiner — als ſolche, die im
Jahre 1725 verſtorben ſind.
Am 15. Auguſt 1725 wurde die Brüderordnung erneuert In
beſonderer Weiſe wurde das 100jährige Jubiläum begangen.
Ober=
älteſter war damals Johann Juſtus Netz, Rathsverwandter. Am
17. Auguſt 1825 folgte das 200jahrige Jubiläum der Brüderſchaft
das auf dem Rathauſe gefeiert wurde. Oberälteſter war damals
Bürgermeiſter Hofmann. Der Rathausſaal war mit Eichenlaub
geſchmückt. Der Oberälteſte, Bürgermeiſter Hofmann, wurde in
einer anſtändigen Chaiſe abgeholt, wie das Protokoll vermeldet,
zwei Brüder empfingen ihn und geleiteten ihn in den Saal, wo
er beim Eintritt mit einem herzlichen Vivat unter Pauken= und
Trompetenſchall empfangen wurde. Das Brüdermahl beſtand bei
dieſer Feier aus: 1. Blumenkohl und Rotkraut mit Kotelett,
Schinken, Ochſenzunge und Paſtetchen; 2. Hecht in Sauce,
Paſtet=
chen mit Wildbret: 3. Junge Hahnen mit Ragout, Auflauf mit
Weinſauce; 4. Wilder Schweinskopf. Aal in Gelee: 5. Gänſe,
Enten, Haſen, Spanſau; 6. Vollſtändig ausgeſuchtes Deſſert. Der
ordinäre Wein, der getrunken wurde, koſtete die Maß 1 Gulden
und mußte von jedem Bruder aus ſeinem Sack bezahlt werden.
Es wurden Toaſte ausgebracht, wobei jedesmal Pauken und
Trom=
peten erſchallten. Um 11 Uhr war das Eſſen vorüber es wurden
die Tiſche weggeräumt und zu Tanzen angefangen, welches bis um
½5 Uhr morgens gewährt hat. Womit dieſes Erinnerungsfeſt,
ohne daß die mindeſte Mißhelligkeit dabei vorgefallen iſt, froh und
vergnügt endigte.
Soweit das Protokollbuch aus dem Jahre 1825, woraus wir
erſehen, daß unſere Altvorderen gut Feſte zu feiern und vergnügt
zu ſein verſtanden. 1875 war wieder eine bemerkenswerte Etappe,
es wurde das 250jährige Jubiläum in glanzvoller Weiſe im alten
Darmſtädter Hof in der Rheinſtraße gefeiert. Der letzte Eintrag
aus dem Protokollbuch aus dem Jahre 1926 ſchließt mit den
Wor=
ten: „Möge dem Vaterlande ſchwere Heimſuchungen, wie in den
letzten 60 Jahren, erſpart ſein und das neue Protokollbuch nur
freudige Ereigniſſe zu verzeichnen haben. Das walte Gott! Keutzer.
Weiter waren noch Oberälteſte: Gemeinderat Berntheiſel,
Kanzleirat Kraft, Schreinermeiſter Martin Müller,
Schreiner=
meiſter Thomae und jetzt Dr. Michel. Zum 305.
Jahresgedächt=
nis hatte ſich die Ratsherrnbrüderſchaft zuſammengefunden und
legte davon Zeugnis ab, daß, wenn auch manches anders
gewor=
den iſt, doch noch der Geiſt der Väter bei den Nachfahren waltet.
Der Redner ſchloß mit der Mahnung, das Vätererbe zu wahren
und den kommenden Geſchlechtern damit ein Denkmal geſchichtlicher
Treue zu ſetzen. Der Vortrag, der zugleich ein Stück Ortsgeſchichte
wa=, wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen. Lange hielt
noch fröhliches Treiben bei Muſik und Geſang und einem Tanzchen
die große Vereinsfamilie zuſammen.
Ergebniſſe der Bauforſchung.
Die von der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im
Bau= und Wohnungsweſen unter ſtärkſter Beteiligung aller Fachkreiſe
im April 1929 abgehaltene große Techniſche Tagung „
Wohnungsbau=
wirtſchaft und Wirtſchaftlichkeit im Bauen” vermittelte erſtmals einen
Querſchnitt durch den gegewwärtigen Stand der Bauforſchung, deſſen
Bedeutung um ſo höher zu veranſchlagen iſt, als damit die bisherigen
Ergebniſſe wichtiger Unterſuchungen und Ermittelungen in die praktiſche
Auswertung übergeleitet wurden. Während die als Grundlage der
Ver=
handlungen dienenden Berichte der einzelnen Fachgruppen bereits zu der
Tagung ſelbſt im Druck vorlagen (Beuth=Verlag G. m. b. H., Berlin
S. 14, Heft 1 und 5 je 6.— Mk., Geft 2, 3 und 4 je 8.— Mk.), ſind ſoeben
die während der Veranſtaltung gehaltenen Vorträge und die
Niederſchrif=
ten der Gruppenverhandlungen in 7 Heften ausgegeben worden. Heft 1.
enthält die Vorträge und Anſprachen der einleitenden Vollverſammlung,
u. a. den Vortrag von Staatsſekretär z. D. Prof. Dr. Hirſch „Der
Gedanke der Rationaliſierung in der Volkswirtſchaft” ſowie den
Vor=
trag von Prof. Dr.=Ing. e. h. Gropius „Der Gedanke der
Rationali=
ſierung in der Bauwirtſchaft”. In Heft 2 bis 6 ſind die Verhandlungen
der einzelnen Gruppen (I.: Grundrißgeſtalrung und Hauswirvſchaft;
II.: Bauſtoffe und Bauweiſen im Wohnungsbau; III.:
Heizungsein=
richtungen und Inſtallationen; IV: Städtebau und Straßenbau; V.:
Betriebsführung und techniſche Prüſverfahren) niedergelegt: Heft 7 gibt
die zuſammenfaſſenden Vorträge der abſchließenden Vollverſammlung
wieder (Beuth=Verlag G. m. b. H., Berlin S. 14, Preis je 1,50 Mk.).
Dieſe ſieben Druckſchriften bilden zuſammen mit den vorher erſchienenen
fünf Heften einen umfaſſenden Ueberblick über die techniſchen und
wirt=
ſchaftlichen Fragen des Bauweſens der Gegenwart, den man nicht
ent=
behren kann, wenn man auf dieſem Gebiete ausreſchend unterrichtet
ſein will.
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 24. Aug. (pro Pfd. bzw.
Stück in Pfg.): Gemüſe: Kohlrabi 5—6, Gelbe Rüben 8—10, Rote
Rüben 10—15, Spinat 30, Römiſchkohl 12—15, Rotkraut 20—25,
Weiß=
kraut 15—20, Wirſing 20—25, Stangenbohnen 40—45 Buſchbohnen 30.
bis 35, Wachsbohnen 30—50, Erbſen 45, Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80,
Tomaten 15 bis 30, Endivienſalat 10 bis 15, Kopfſalat 12 bis 15,
Salatgurken 10 bis 50, Einmachgurken 1 bis 2, Blumenkohl 20 b:s 110,
Rettich 12—20, Meerrettich 120, Radieschen 8—10; Kartoffeln 5—6;
Obſt: Pfirſiche 45—60, Brombeeren 40—50, Heidelbeeren 40,
Preißel=
beeren 45—50, Mirabellen 25—30, Reineclauden 15—20, Tafeläpfel 20
bis 25, Wirtſchaftsäpfel 10—15, Falläpfel 5—10, Tafelbirnen 20—30,
Wirtſchaftsbirnen 10—15, Zwetſchen 15—18, Trauben 50, Zitronen 8
bis 15, Bananen 50—55; Eßwaren: Süßrahmbutter 210—230,
Land=
butter 200—210, Weichkäſe 40—45, Handkäſe 5—15, friſche Eier 14—16;
Hühner 140—180, Tauben 80—90; Fleiſch= und Wurſtwaren:
Rindfleiſch, friſch 90—110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110—126,
Dörrfleiſch 160, Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Tageskalender für Montag, den 26. Auguſt 1929.
Orpheum, 20.15 Uhr: „Phips, laß dich nicht erwiſchen” —
Som=
merfreilichtbühne Dir. D. Stey, 20 Uhr:
Abſchiedsvorſtel=
lung. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Oper, Hotel Schmitz,
Sportplatz=Reſtaurant. — Kinovorſtellungen: Union=
Thea=
ter, Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung
„Der ſchöne Menſch”.
Micht vom Äufalt
Abhängig sein,
sondern die Sicherheit stets erhöheng
list ein Ziel, dem jeder Automobilist
zu-
strebt. Sie verstärken, den Sicherheits-
Faktornicht dadurch, daß Sie von einem
Betriebsstoff zum anderen
hinüber-
wechseln. Wollen Sie sich vor
unan=
genehmen Zufällen schützen, dann
wählen Sie das Bewährte und bleiben
Sie bei ihm. — Dieser Rat bedeutet:
Tanké
SHELL BENEIM
SHELL AUTOOELE
Seite 4
Montag, den 26. Auguſt 1929
Nummer 236.
Boolshaus und Landhein des Rol=Weiß, B. ſ.
Bei Erfelden am
Alt=
rhein baut zurzeit der
Ver=
ein für Leibesübungen „Rot=
Weiß‟ Darmſtadt ein
Boots=
haus und Landheim. Dasſelbe.
dient zur Unterſtellung von
zirka 60 Paddelbooten und
enthält ferner genügend
Um=
kleide= und
Aufenthalts=
räume, eine Küche,
Übernach=
tungs= und Waſchgelegenheit
uſw. — Das neue „Rot=
Weiß=Heim” (unter
die=
ſem Namen wird das Haus
geführt) bietet alſo nicht nur
den Kanuſportlern gute
Un=
terkunftsmöglichkeiten,
ſon=
dern es iſt auch geeignet zur
Abhaltung von
Jugendferien=
kurſen und ähnlichen
Veran=
ſtaltungen. Die Bauleitung
wurde dem Architekten
Ren=
ker, Crumſtadt, übertragen,
der auch den Bauplan
ent=
worfen hat. — Die
neben=
ſtehende Zeichnung nach dem
Modell iſt die Arbeit des 16 Jugendſchwimmers
Otto Uhland. Mitglied des
Rot=Weiß, V. f. R. Darmſtadt.
Muſik=Lehre oder Muſiker=Fachſchule.
Zum Entwurf eines Berufsausbildungsgeſetzes.
Vom Kunſtausſchuß des Deutſchen Muſiker=Verbandes wird
uns geſchrieben:
Reichsregierung und Reichswirtſchaftsrat haben im Entwurf
und Gegenentwurf die Schaffung eines Berufsausbildungsgeſetzes
vorbereitet. Die Berufsorganiſationen ſind bemüht, zur
endgül=
tigen Faſſung des Geſetzes ihre Wünſche geltend zu machen.
Nach=
dem der „Deutſche Muſikdirektoren=Verband”, eine Organiſation,
Heilsarmee und kirchliche Liebeskäkigkeit.
die einen Teil der Inhaber von Stadtkapellen mit
Lehrlingsaus=
bildung (ſog. Stadtpfeifereien) vertritt, an die Abgeordneten des
EPH. Wenn in der Oeffentlichkeit die ſoziale Tätigkeit der
Heils=
armee rühmend erwähnt wird, was heute keinen beſonderen Mut mehr
erfordert, entwertet man oft im gleichen Atemzug die Arbeit der
her=
kömmlichen Kirchen und ihrer Liebestätigkeit. Die Kirche hat verſagt,
die Kirche tut nichts. Wie es in der Wirklichkeit ſteht, weiſen ſchon
deutſche Blätter an einem Vergleich nach: Anläßlich der letzten Statiſtik
hatte die Heilsarmee in Deutſchland 42 Einrichtungen, Heime für
Mäd=
chen, Kinder, Frauen, Männer, Strafentlaſſene uſw. Dieſen ſtanden
zur gleichen Zeit 12 100 Einrichtungen der evanegliſchen Inneren
Miſſion und 10 916 ähnliche der katholiſchen Caritas gegenüber.
heit meiſt entarteten — Ausbildungsform im Muſikerberuf
gewor=
ben wird, ſah ſich der Vorſtand und Kunſtausſchuß des „Deutſchen
Muſiker=Verbandes” veranlaßt, angeſichts der unhaltbaren
Zu=
ſtände im Muſikerausbildungsweſen dem Preußiſchen Landtag in
einer Denkſchrift über die Frage „Muſiklehre oder
Muſikerfach=
ſchule” die Wünſche der Muſikerorganiſation zum
Berufsausbil=
dungsgeſetz zu unterbreiten.
Dem „Deutſchen Muſiker=Verband”, deſſen zurzeit etwa 23 000
Mitglieder in allen Zweigen des Muſikerberufs tätig ſind, iſt wohl
zuzutrauen, daß er die Organe beſitzt, die imſtande ſind, die
Be=
rufsverhältniſſe mit einiger Sicherheit zu beurteilen, und daß
ſeine Stellungnahme in den Fragen der Muſikerausbildung
wohl=
begründet iſt. Es bedarf nur eines Hinweiſes auf die Arbeit, die
der Verband bisher auf dem Gebiet des
Muſikerausbildungs=
weſens geleiſtet hat. Seit 1921 betreibt er auf eigene Rechnung
die „Vorklaſſen des Deutſchen Muſiker=
Verban=
des zur Orcheſterſchule bei der Staatlichen
Hoch=
ſchule für Muſik” in Charlottenburg, zu deren Erhaltung ein
jährlicher Zuſchuß von faſt 50 000 RM. geleiſtet wird. (Erſt ſeit
einem halben Jahr ſtellt die Stadt Berlin einen Beitrag von 8000
RM. zur Verfügung. Auch die Orcheſterſchule der Staatlichen
Hochſchule in Köln wird mit etwa 20 000 RM. Jahresbeitrag vom
Deutſchen Muſiker=Verband ſubventioniert. Es wird nicht viele
Berufsorganiſationen geben, die einen ſo hohen Prozentſatz ihrer
Geſamteinnahme für kulturelle Zwecke ausgeben und derart um
die Schaffung eines idealen Fachſchultypus für die Ausbildung
ihres Nachwuchſes bemüht iſt. Die allgemeine Meinung — auch
der übrigen großen Spezialorganiſationen im Muſikerberuf —
geht dahin, daß es ſich bei der Ausbildung Jugendlicher in der
Muſik um Unterricht in einer Kunſt, nicht aber um die
Ausbil=
dung in einem Gewerbe handelt. Wird dieſer Standpunkt
an=
erkannt, ſo iſt der angehende Muſiker nicht als Lehrling, ſondern
als Schüler anzuſehen und in rechtlicher Beziehung zu behandeln.
Aus Anlaß der Beratung über das Berufsausbildungsgeſetz
wer=
den von allen in Betracht kommenden Organiſationen Anträge
an den Reichstag eingereicht werden, die dieſer Auffaſſung zur
allgemeinen Geltung verhelfen ſollen. Würden dieſe Anträge
Er=
folg haben, ſo ſind in Zukunft in der geſamten Muſikerausbildung
die Kultusminiſterien die aufſichtsführenden Inſtanzen, wie es
einzig ſinngemäß wäre, und nicht mehr die Miniſterien für
Han=
del und Gewerbe, wie es heute leider noch der Fall iſt. Das würde
den Vorzug haben, daß landesgeſetzlich das
Muſikerausbildungs=
weſen nach künſtleriſch=pädagogiſchen Geſichtspunkten geregelt
wer=
den könnte, eine Regelung, die unbedingt mehr im Intereſſe der
Volksmuſikpflege und der öffentlichen Muſikpflege liegen würde
als die heutige Ordnung der Dinge auf dieſem Gebiete.
p. Befreiung tſchechoſlowakiſcher landwirtſchaftlicher Wanderarbeiter
von der Pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung. Alb 12. Auguſt gilt: Werden
ſolche Arbeiter auf Grund eines Arbeitsvertrags beſchäftigt, den der
Fach=
ausſchuß für Land= und Forſtwirtſchaft bei der Hauptſtelle der
Reichs=
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung aufgeſtellt
hat, ſo ſind ſie von der Pflicht zur Verſicherung gegen Arbeitsloſigkeit
frei. Die Beitragspflicht der Arbeitgeber bleibt
un=
berührt.
— Fahrraddiebſtähle. Durch die Frankfurter Kriminalpolizei wurde
der Mechaniker Hans Scheidig, geboren am 14. 6. 1911 in Nürnberg,
feſtgenommen, der vor einiger Zeit an der hieſigen Hauptpoſt ein
Fahr=
rad geſtohlen hat. In ſeiner Begleitung befand ſich ein Wanderburſche,
deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt ſind, der ein vor der hieſigen
Sparkaſſe aufgeſtelltes Fahrrad geſtohlen hat. Die Unterſüchung iſt
noch nicht abgeſchloſſen. Die Eigentümer der Fahrräder werden noch
in Kenntnis geſetzt.
Der Deutſche Muſikdirektoren=Verband fürchtet allerdings
dieſe Neuordnung, weil ſie eine wirkliche Ordnung wäre und eine
völlige Umſtellung vieler Lehrlingsbetriebe erforderlich machen
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Aug. Autozuſammenſtoß. Am
Donnerstag nachmittag ereignete ſich auf der Provinzialſtraße Darmſtadt
—Ober=Ramſtadt, und zwar auf der Strecke zwiſchen Chauſſeehaus und
Straßenkreuzung ein Autozuſammenſtoß, der leicht verhängnisvolle
Fol=
gen hätte haben können. Der Laſtkraftwagen des Fuhrunternehmers
Lehr=Traiſa wollte auf der fraglichen Straßenſtrecke eine Fuhre
Straßenoberflächenbehandlungsmaterial anfahren. Das gleichfalls
die=
ſelbe Strecke paſſierende Laſtauto der Brauerei Gebr. Wiener=
Darm=
ſtadt beabſichtigte, den Lehrſchen Wagen zu überholen in dem Moment,
als dieſer nach links ausbog, zum Anhalten an der Abladeſtelle. Der
Zuſammenſtoß war nicht mehr zu vermeiden, ging glücklicherweiſe aber
ohne körperliche Beſchädigung der Wagenlenker ab. Es iſt jedoch ein
namhafter Materialſchaden zu verzeichnen, der aber durch Verſicherung
gedeckt ſein ſoll. — Spar= und Darlehnskaſſeverein. Mit
Beginn der kommenden Woche nimmt der beurlaubt geweſene Rechner
Wende ſeine Dienſtgeſchäfte wieder auf. Die Zahlſtunden finden von
dieſem Zeitpunkte ab alltäglich in der üblichen Weiſe ſtatt.
Warenaus=
gabe nach wie vor Dienstag und Freitag nachmittags. — Obſt= und
Gartenbauverein. Die Richtlinien für die am 5., 6. und 7.
Ok=
tober I. J. in Darmſtadt in den Näumen der Vereinigten Geſellſchaft
ſtattfindenden Jubiläumsausſtellung des Obſt= und Gartenbauverbandes
für den Kreis Darmſtadt ſind jetzt herausgegeben. Jedes Mitglied der
dem Verbande angeſchloſſenen Vereine iſt berechtigt, ſeine
felbſtgezoge=
nen Früchte oder ſelbſthergeſtellten Erzeugniſſe auszuſtellen. Die
Aus=
ſtellung zerfällt in die Abteilungen: A. Erzeugniſſe des Obſtbaues;
B. Erzeugniſſe des Gemüſebaues; C. Blumen; D. Geräte für Obſt= und
Gartenbau, und E. Alkoholfreie Weine. — Die Anmeldebogen mit
näheren Erläuterungen kommen in den nächſten Tagen zur Verteilung.
würde. Die Umformung der bisherigen Lehrlingsbetriebe in
fach=
ſchulmäßige Betriebe wird nur da möglich ſein, wo geeignete
Ver=
hältniſſe vorliegen: wo dies der Fall iſt, braucht ſie aber zunächſt
außerlich kaum ſichtbar zu werden: Die neue Stellung der
an=
gehenden Muſiker als „Schüler” ſchließt keineswegs aus, daß ſie
in feſtzulegenden Grenzen, neben ihrer Lerntätigkeit auch als
„Jugendliche” im Muſikgewerbebetriebe beſchäftigt werden. Dazu
wäre nur nötig, daß „Schule” und „Gewerbebetrieb” getrennt
wer=
den, was auch dann möglich wäre, wenn der Inhaber der
Muſiker=
fachſchule gleichzeitig der Inhaber des Muſikgewerbebetriebes
wäre.
Wie eine derartige Umſtellung des Muſikerausbildungsweſens
wirtſchaftlich durchführbar wäre, wird in der Denkſchrift des
Deut=
ſchen Muſiker=Verbandes ausführlich erläutert. Eine ſo
grund=
legende Umgeſtaltung des Ausbildungsweſens im Muſikerberuf
wird freilich nicht ohne Umſchichtungen” vor ſich gehen können,
und die Ueberführung in den neuen Zuſtand wird nicht von heute
auf morgen erfolgen können. Man darf aber hoffen, daß die
Neu=
ordnung der Dinge in einiger Zeit dazu führen wird, daß das
Niveau der Gebrauchsmuſik auf dem flachen Lande der
Kultur=
höhe unſeres Volkes ſich anpaßt und daß darüber hinaus aus den
geſchilderten Fachſchulen manches Talent ſeinen Weg in die
höhe=
ren Klaſſen der Orcheſterſchule, von dort in die Hochſchule finden
und auch für die großen Orcheſter einen erwünſchten Nachwuchs
bilden wird.
Die Leipziger Meſſe.
Leipzig, 25. Auguſt.
Der Geſchäftsverkehr auf der Leipziger Herbſt=Meſſe hat am=
Sonntag überall gleichmäßig eingeſetzt. Recht gut und
teilweife=
über Erwarten gut war das Geſchäft in Branchen, in denen dem
Wechſel der Mode ſtets das Intereſſe auf neue Muſter lenkt.
So=
war der Beſuch der Textilmeſſe ſogar beſſer, als auf der
Früh=
jahrsmeſſe, die im Zeichen der abflauenden Konjunktur ſtand;
Ob auch das geſchäftliche Ergebnis der Textilmeſſe dem großem,
Intereſſe an den neuen Muſtern entſprechen wird, können erſtz
die nächſten Tage ergeben. Schwächer war trotz guter Bemuſte.,
rung mit Neuheiten der Beſuch in der
Spielwareminduſtrie=
wſentlich beſſer war er in der Möbelinduſtrie. Gut beſucht wow
auch die Porzellan= und Glasinduſtrie. Induſtrien, die mehr füm
den Landesbedarf arbeiten, bleiben abhängig von dem
Vor=
handenſein einer überſchüſſigen Kaufkraft. Dieſe hängt heutgt
wieder vornehmlich auch vom Umfang unſerer Verpflichtungenn
an das Ausland ab. Die ungeklärte Lage hier wirkte ſich deshalß
ganz entſchieden auch auf das Meſſegeſchäft aus, da alle geſchäft:
lichen Vorausberechnungen ſehr erſchwert ſind. Gut beſucht wo.
bei dem ſchönen Wetter ſchon am Eröffnungstage die Techniſche=
Meſſe, wo beſonders die Baumeſſe mit ihrer umfaſſenden Ueber.;
ſicht über alle Bauſtoffe das Intereſſe aller Fachleute fand.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Aug. Nacheichung. Die geſetzlich
vor=
geſchriebene Nacheichung der im eichpflichtigen Verkehr befindlichen
Meßgeräte, wie Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge für
Flüſ=
ſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und transportable Handelswaagen wird
hier in der Zeit vom 23. September bis 3. Oktober d. Js. ſtattfinden.
Nähere Tageszeiten und das Eichlokal werden demnächſt noch
bekannt=
gegeben.
O. Groß=Bieberau, 24. Aug. Das hieſige Gedächtnismal für
die Gefallenen des Weltkrieges iſt nahezu fertiggeſtellt. Durch ſein
wpuchtiges Mauerwerk und den impoſanten, turmartigen, 12 Meter
hohen Aufbau mit Kuppel auf dem Haslochberge macht es einen
gewal=
tigen Eindruck. Die feierliche Einweihung findet am 15. Sept. ſtatt.
Hypotheken
und
Darlehen
ſtets prompt und
diskret ſeitJahren
durch
Vermittler=
firma (13470 a
G. Ebert,
Saal=
bauſtr. 60, Tel. 117
Stille Beteiligung
Zur Ablöſung jetzigen Teilhabers. 15 bis
20 000.— RM. von alt., erſter., ſtreng
ſolider Engros=Firma geſucht.
Geboten wird neben hoh. Verzinſ.
ange=
nehme Bürotätigkeit. Angebote unter
L.. 47 an die Geſchäftsſtelle.
13458
Noßzdörferſtr. 82 p.
Eleg. möbl. Zimmer
zu vermieten
Geſchäftsräume
für Arzt, Rechtsanwalt oder Büro per
1. Okt., event. früher zu verm. (13254I
Grab, Eliſabethenſtr. 54.
Luiſenſtr. 6, III. Eliſabethenſtr. 62 p.
Möbl. Z. el. Licht ſof. Sch. möbl. Zimmer
zu vermieten
* zu vermieten
Die ganz vorzüglichen
Edelstahl-Rasierklingen
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
15. Tag 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung am 24. Aug
fielen zwei Gewinne zu je 200 000 Mark auf Nr. 191 802, zwe: Gewit
zu je 100 000 Mark auf Nr. 128 206, vier Gewinne zu je 5000 M
auf Nr. 169 715 263 979, vier Gewinne zu je 3000 Mark auf Aru
221 600 274 253, 20 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 34 644 69 62-7
88 426 155 982 163 538 196 909 258 243 285 619 288 179 316 204, 42 Ges
winne zu je 1000 Mark auf Nr. 10 712 19 723 20 516 24 566 32 u
50 235 84441 99 333 127 107 146 297 158 968 171042 221 720 23 11M
308 041 324 068 332 166 368 572 369 388 383 521 398 354; ferner 90 Gex
winne zu je 500 RM. und 230 Gewinne zu je 300 RM. — In dern
Nachmittags=Ziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000 RM. auu uſe am
Nr. 376 532, zwei Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 46 526, 12 Gewinnn ſmag bre
zu je 3000 RM. auf Nr. 3066 4755 110 462 165 903 184 053 B8M martete
10 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 15 603 122299 133 262 281%2/
343 964, 30 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 8902 26 402 44 601 84650 ſle
88 307 94 001 104 821 117 518 164 432 174090 174 731 180 254 240aw Ifc der
273 170 345 473; ferner 82 Gewinne zu je 500 RM. und 162 Gewimen Halagen
zu je 300 RM. — Die in der heutigen Vormittags=Ziehung gezogen; Ungrif
beiden Hauptgewinne von je 200 000 RM. fielen auf Nr. 191 802 in A. ſch einen
teilung 1 nach Breslau, in Abteilung 2 nach Liegnitz; die beiden Hauſ=” n. Fü
gewinne von je 100 000 RM. fielen auf Nr. 128 206 in Abteilung 1 ck hVg.
Vernburg, in Abteilung 2 nach Oranienburg. — Im Gewinnra): zwei Prämien zu je 500 000 RM., zwei Gewinne z
je 500 000 RM., vier Gewinne zu je 75 000 RM., vier Gewinne zu iü ſt. Fül
50 000 RM., vier Gewinne zu je 25 000 RM., 46 Gewinne zu je 100d heen M
AiM 74 Gewinne zu je 5000 RM., 192 Gewinne zu je 3000 RM4. fmuchen
372 Gewinne zu je 2000 RM., 968 Gewinne zu je 1000 RM., 2394 G80 ar ings
winne zu je 500 RM. und 5548 Gewinne zu je 300 RM.
Ponet),
ſie des
Aus deutſchen Bädern.
ion Bö.
ü-, Herrenalb, nördl. Schwarzwald. Die Stärle d— üüingen
diesfährigen Sommerverkehrs erhellt aus der Tatſache, daß ar iederle
21. Auguſt ſeitens der Kurverwaltung der 10 000. Kurgaſt verzeichn uſmmeiſters
werden konnte. Bei der günſtigen Witterung iſt auch der Sonderfahu/ Kickers
tenverkehr der Reichspoſt — an manchen Tagen bis zu vier an d ſcn über
Zahl — außerordentlich belebt. Der frühere beliehte Kurkapellmeint
A. Honrath, Veteran von 1870/71, iſt 82jährig zu Karlsruhe geſtorbe M00
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 26. Aug. 12.30: Schallplatten. 15.15: Jugendſtunde:
Turnlehrer Dippel und Dr. Laven: Ein Zwiegeſpräch: Neuzeitliche
Form der Leibesübungen. O 16.15: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. O 18.10: Aus dem „Münchhauſen”, Sprecher: Studtmann.
0 18.30: Kaſſel: Zehn Minuten Vorſchläge für den Gartenfreund.,
(Gartenig. Hintze). 18.40; Pfarrer Taesler: Fauſts Erlöſung
als Abſchluß von Goethes Fauſt II, 5. Akt, und Goethes Fauſte
werk als Erlöſungs=Myſteriumſpiel. e 19: Dr. Schulte, Berlin:
Intelligenzprüfung: Mitteilung der Ergebniſſe. 19.20: Engliſche=
Literaturproben. O 19.35: Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Stutt-‟
gart: Kammermuſik an zwei Klavieren. Ausf.: Helene Renate::
Lang und Willy Hahn. 20.45: „Die Aetherflaſche”, Rundfunke=
Kabarett. Mitw.: Erwin Eckersberg (Anſage und Rezitation), Claire:
P.
Iage
en Kich1
ppe d
Feldern CChanſons),
Prominenten.
22.15: Schallplattenkonzert: Kabarett der:
Königswuſterbauſen.
M.
Aunkircher
vgie der
uch ein
M.
Deutſche Welle. Montag, 26. Aug. 12: Engliſch für Schülerr Reende
O 12.30: Schallplatten. O 15.45: Trude Herrmann: Die Frau in aNn
der Filminduſtrie. O 16: Franzöſiſch (literariſche Stunde). o 16.304 IM
Dr. Hofer und Mitw.: Die Rokoko=Oper. O 17: Berlin: Konzert1 Amburg
Kapelle Pietro Garaſſi. o 18: Dr. Krammer: Kulturgeſchichte de ſchne
Reiſens. O 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Adminiſtrato M.
Hopf: Vorbereilungen für die Herbſtbeſtellung. O 19.20: Reinks)
Otte: Das Automobil und ſeine Behandlung: Fahreigenſchaftern
O 20: Sonderveranſtaltung. Sendeſpiel: „Der Feldprediger‟. Opes dich Ve
rette in drei Teilen. Muſik von C. Millöcker. Perſ.: Heidekrugx 20 die A
Amtmann. in Trautenfeld: ſeine Töchter: Minna und Roſettes Aicer zwi
Hellwig; Kühnwald; Pfiffkow, Gemeindediner; Barbara, Wirt
ſchafterin bei Heidekrug; preußiſche und franzöſiſche Offiziere; Birn”inl
ger von Trautenfeld, Volk. Ort: Trautenfeld, ein deutſches Grenx
ſtädtchen. Zeit: 1812/1813. O Danach: Tanzmuſik. Egon
Kaiſe=
mit dem Orcheſter der Jazz=Union. Geſangseinlagen: C. Schoener IMf
(Tenor). O Pauſe: Bildfunk.
An d
Weiterberichl.
felt.
— Stahlbad König, 24. Aug. Die Zahl unſerer Kurgäſte iſt auf
3000 geſtiegen. Dabei werden zugereiſte Fremde erſt vom 5. Tage des
Aufenthalts ab als Kurgäſte gezählt. Im Vorjahre hatten wir Mitte
September den 2500. Gaſt. Es iſt alſo eine ſtarke Steigerung der
Be=
ſucherzahl zu verzeichnen. Als Bad, Luftkurort und
Erholungsaufent=
halt erfreut ſich König immer größerer Beliebcheit.
m. Beerfelden, 24. Aug. Motorradunfall. Ein Junge von
etwa 16 Jahren fuhr geſtern abend, einen 9jährigen Jungen auf dem
Soziusſitz, nach Erbach. Auf der Rückfahrt zog der Fahrer, angeblich,
weil ihn der Beiſitzer darauf aufmerkſam machte, etwas verloren zu
haben, plötzlich die Bremſe ſo ſtark, daß der Schuljunge vom Rad ſtürzte
und ſich einen Schädelbruch dabe: zuzog. Der Verletzte wurde in das
Freiskrankenhaus in Erbach aufgenommen; wie man hört, ſtehe es um
ſein Befinden nicht zum Beſten.
Das die ganze Zeit über dem Nordmeer liegende Tiefdruckgekry
zieht jetzt nordöſtlich ab. Unter der Einwirkung ſeiner Rückſeite
halten wir ziemlich kühle ozeaniſche Luftzufuhr, die unter gerings”
Temperaturfall zunächſt noch Bewölkung verurſacht. Da jedoch 1
Weſten der Luftdruck kräftig anſteigt, iſt ſpäterhin mit mehr Aufhe
rung zu rechnen.
Ausſichten für Montag, den 26. Auguſt: Wechſelnd wolkig mit Aufhe=
h=
rung, etwas kühler, meiſt trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 27. Auguſt:
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Veranwortich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Neld
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlme"
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue!"
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeralenteil: Willp Kuhle: 2
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Asradold
10 Stück zu 95 Pfg. 105342
bekommen Sie nur in de
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
Nachweis
möbl. Zimmer und
möbl. Wohnungen
in der Geſchäftsſtelle
H. Hausfrauenbundes,
Rheinſtr. 7, 1. St., Tel.
4114. Sprechſt. von
10—12½ Uhr, außer
Samstag. 12368a
Vornehm möblierte
Zimmer
ſof. beziehb.
Hügel=
tr. 15, Laden.
Tag=
ich ab 11—19 Uhr.
(10655a)
Gut. Herrenrad
32 ℳ, gutes
Damen=
rad 50 ℳ, Verſenk=
Nähmaſchine, w. neu,
billig zu verk., evtl
Teilzahl. Karlſtr 14,
Laden.
(13480b
Dezimal=
Waagen
300kg Tragf. m. Gew.
60 ℳ, 1000 kg Tragf
m. Gew. 100 ℳ, in
gutem Zuſtande zu
verkaufen. (13481b
Hammer,
Eliſa=
bethenſtraße 48,
Die beſt. u. ſchönſten
Nähmaſchinen
bis zu 18 Mon. Ziel.
Fr. Gütting,
Schu=
chardſtr. 10. (10422a
3 wenig geſpielte
Piands
dar. ein Blüthner alle
kreuzſeitig, ſehr billig.
Neue u. Marken
In=
ſtrum. i. all. Preislag.
Pianohandl. Fiſcher
Gutenbergſtr. 27
zü
Nagkur:
Watürliche Heilguellen
E93
RM
Ammer 236
Montag, den 25. Auguſt 1929
Seite 5
Zußball=Punkkekämpfe in Süd=
Dearſchang.
ſich der zweite Spiellag bringt Ueberraſchungen.
ſit einer Serie von Ueberraſchungen hatten die
Punkte=
kärye am 18. Auguſt in Süddeutſchland eingeſetzt. Der zweite
Skntag brachte keineswegs normalere Ergebniſſe, die Zahl der
urwarteten Reſultate war im Gegenteil vielleicht noch größer.
tärkſte Ueberraſchung wird aus Nordbayern gemeldet,
ih der 1. FC. Nürnberg auf eigenem Platz von Bayern Hof
ſhlagen ließ. Beim (vollſtändig antretenden) Club verſagte
vei ungriff vollkommen, bezeichnend iſt die Tatſache, daß nur
dun einen Elfmeter das Ehrentor erzielt werden konnte. Die
g. Fürth wartete dagegen mit einem hohen 7:2=Sieg über
Sp.Vg. Hof auf. Einigermaßen überraſchend kommt auch
ſohe Tordifferenz beim 7:2=Sieg von Würzburg 04 gegen
Fürth. — Südbayern meldet normale Ergebniſſe:
Béym München — Jahn Regensburg 4:0, Wacker — Teutonia
Müchen 3:2, DSV. München — Ulm 94 2:0 (hier hat man
alleſigs vielfach mit einem beſſeren Abſchneiden der Ulmer
geitet). — In Württemberg brachte das intereſſanteſte
SSil des Tages einen 2:1=Sieg der Stuttgarter Kickers über den
1.. 19. Pforzheim. Im Heilbronner Derby zwiſchen VfR. und
Uſnn Böckingen trennte man ſich mit einem 2:2. Germania
Eitingen brachte auf eigenem Platze dem VfB. Stuttgart eine
1chkiederlage bei, imponieren konnten die Leiſtungen des
Grup=
prmeiſters allerdings nicht. Daß die Sportfreunde Stuttgart
dan Kickers=Bezwinger Birkenfeld glatt 4:2 ſchlugen, kann auch
enns überraſchen. — In der Gruppe Baden wird der hohe
Sit vom Schramberg über die Sp.Vg. Freiburg vom Vor=
(üntage erklärlich, wenn man hört, daß Freiburg diesmal auf
iem Platze durch den KFV. 10:2 geſchlagen wurde. Daß
8gamberg aber gegen Phönir Karlsruhe ganz glatt 0:4 unter=
I un würde, überraſcht trotzdem. Villingen und FC. Freiburg
ſüſten erwartungsgemäß unentſchieden, nämlich 0:0. — Die
0ſppe,Rhein meldet als wichtigſtes Ergebnis eine 1:2=
Liwerlage des VfR. Mannheim gegen Neckarau. Waldhof mußte
ſſchim Spiel gegen Sandhofen mit einem 2:2 beſcheiden. Der
2iuling Rohrbach wurde wieder hoch geſchlagen, diesmal durch
Aunidenheim 5:1. Mannheim 08 konnte gegen Phönir Ludwigs=
Uafn Richt beſtehen. 1:3 ſiegten die Phönixleute. — Die
(ßuppe Saar meldet einen haushohen 9:0=Sieg von Saar 05
ihr VfR. Pirmaſens. Hier überraſcht die Höhe des Reſultats
cſo wie die vom 4:1=Sieg des FC. Pirmaſens über den FC.
ſr. FV. Saarbrücken ſchlug den Gruppenmeiſter Boruſſia
lankirchen in einem ſehr ſchönen Spiel 2:0. — Mainz 05
be=
gute der Gruppe Heſſen die Senſation des Sonntags
uh eine 1:2=Niederlage gegen den FC. Langen auf eigenem
Atz. Zwei Mann Erſatz ſind für Mainz allein keine
aus=
chende Entſchuldigung. Beim Sportverein 98 Darmſtadt iſt
werſt nur die Verteidigung bezirksligareif, aber auch ſie konnte
ſt 0:6=Niederlage in Worms gegen Wormatia nicht verhindern.
Anburg ſchlug Alemannia Worms 3:1, der SV. Wiesbaden
ete aus Bingen mit einem 2:0=Sieg heim. — Die Gruppe
Main ſah beim Spiel des Rot=Weiß gegen FSV. Frankfurt
900 Zuſchauer und ſehr unſchöne Szenen. Der FSV. verlor
ſich Verletzung zwei ſeiner beſten Leute und mußte mit einem
2 die Punkte abgeben. Sehr hart war auch das 2:2=Spiel in
Aber zwiſchen Germania Bieber und Eintracht Frankfurt. Der
Auling Griesheim ſchlug Hanau 93 knapp 3:2, Union
Nieder=
wo und Offenbacher Kickers trennten ſich mit einem 1:1.
Der Aufruf des ſüddeutſchen Verbandes hat ſcheinbar
vor=
lfig keinen beſonders ſtarken Eindruck gemacht, denn aus faſt
oen Gruppen kommen Meldungen über unnötig hart
durch=
gührte Spiele. Erfreulich ſtark war der Beſuch der meiſten
Siele.
MN7-Weiß gegen Zußballſporkverein Frankfurk 2:0
und was ſonſt geſchah ...
Von dieſem Spiel nahm man wirklich keinen guten Eindruck
t nach Hauſe. 18 000 Zuſchauer waren der Beweis dafür, daß
n von dieſem Spiel etwas „Beſonderes” erwartete, und dieſe
Beſonderheiten” bliebem auch nicht aus. Nach etwa zehn
Minu=
ſu mußte man den Tormann Krieger vom Fußballſportverein
ſorn Platz tragen, weil man ihm — der bereits den Ball
tfangen hatte — einen Tritt beibrachte, der einen
Schienbein=
ſhrenbruch zur Folge hatte. Rot=Weiß kam dann nach guter
ſorlage von Pache durch Schabinger zum Führungstor. Wenig
härer wälzte ſich vor dem Fußballſportvereinstor ein Knäuel
vu „Menſchen, und als er ſich auflöſte, gingen 2 weitere Leute
8 FSV. vom Platz. Während Eſchenlohr, der vorübergehend
n Tor geſpielt hatte, bald wieder erſcheinen konnte, blieb Furch
s nach der Pguſe draußen. Ihm war durch einen Tritt gegen
te linke Schläfe die Temporalis durchgetreten,
blutüber=
ömt — es war wirklich kein ſchönes Bild. Rot=Weiß kam
i8 vorher durch Kruppe noch zu einem zweiten Tor. Das Spiel
purde nun ruhiger, auch die Zuſchauermaſſen
verhiel=
en ſich vernünftiger. Die Leiſtungen, die anfänglich keineswegs
mSonieren konnten, beſſerten ſich, ohne allerdings beſonderes
iweau zu erreichen. Rot=Weiß hat ſich zweiflsohne weſentlich
erbeſſert, es beſitzt in Pache einen Strategen von Format, jedoch
hare ſeinen Stürmern beim Angehen des Tormannes etwas
ehr Vorſicht anzuraten. Der Sportverein hielt ſich in
Anbe=
racht ſeiner Spielerverluſte ſehr brav. — Das ſtärkſte Lob aber
undient Fritz=Oggersheim; der als Schiedsrichter verhütete, daß
* zum Aergſten kam. Wie bedrohlich die Situation zuweilen
har, beweiſt am beſten die Tatſache, daß in der Pauſe Verſtär=
Dag für die ohnehin ſchon ſehr zahlreich vertretene Schutzpolizei
umrückte.
Zußballergebniſſe.
Gruppe
Süddeutſchland.
Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — Bayern Hof
Sp. Vg. Fürth — 1. FC. Bayreuth
FV. Würzburg 04 — VfR. Fürth
Südbayern: Wacker München — Teutonia München (Sa.)
Bayern München — Jahn Regensburg".
DSV. München — FV. Ulm 94
Württembg.: Germania Brötzingen — VfB. Stuttgart
Union Böckingen — VfR. Heilbronn
Stuttgarter Kickers — FC. Pforzheim
Sportfreunde Stuttgart — FC. Birkenfeld
Baden: Sp.Vg. Freiburg — Karlsruher FV.
Phönix Karlsruhe — Sp.Vg. Schramberg
FV. Villingen — FC. Freiburg
Rhein: Mannheim 08 — Phönir Ludwigshafen . .
SV. Sandhofen — SV. Waldhof
Mundenheim — SV. Rohrbach
VfR. Mannheim — VfL. Neckarau".
Saar:
Saar 05 Saarbrücken — VfR. Pirmaſens.
FC. Pirmaſens — FC. Idar
FV. Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen .
Main:
Union Niederrad — Kickers Offenbach
Germania Bieber — Eintracht Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt — FSV. Frankfurt
02 Griesheim — Hanau 93
Heſſen: Wormatia Worms — Sportv. 98 Darmſtadt
Haſſia Bingen — SV. Wiesbaden
VfL. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms
FSV. Mainz 05 — 1. FC. Langen .. ..
Die Senſation des Tages war bei den Fußball=
Punktekämp=
fen der Gruppe Heſſen die Niederlage von Mainz 05 gegem
Lan=
gen mit 1:2 (0:1) Treffern. Die Mainzer ſpielten mit Erſatz und
zudem ſehr luſtlos. Wormatia Worms fertigte den SV. 98
Darmſtadt mit nicht weniger als 6:0 Treffern ab. Der SV
Wiesbaden kam mit einem 2:0 Sieg aus Bingen zurück und
glatter, als man erwartet hatte, fiel der 3:1 Sieg von Neu=
Iſen=
burg über Alemannia Worms aus. Die Alemannen haben
da=
mit bereits einen Verluſt von vier Punkten aufzuweiſen.
5. 5.b. 05 Mainz — 5.C. Langen 1:2 (0:1).
Die Platzherren traten mit Erſatz für Hirſch und Dreisbach
an. Der Sturm ſpielte ohne Kraft und Energie, aber auch die
anderen Mannſchaftsreihen waren nicht gut. Langen ſpielte
da=
gegen mit außerordentlichem Eifer, und ſein Sieg war nicht
ein=
mal unberdient. Die beſten Leute waren der Torwart Bär und
der Rechtsaußen Jrion. — Dietzel ſchoß in der achten Minute
auf Vorlage von Irion das Führungstor für Langen. Nachdem
etwa zehn Minuten lang der Tormann Bär bei Langen
ausge=
ſchieden war, kam Mainz in der 23. Minute der zweiten
Halb=
zeit zum Ausgleich. Der Rechtsaußen Weilbächer verwandelte
einen Elfmeter. Fünf Minuten vor Schluß konnte dann aber
Langen doch noch durch einen weiteren Treffer von Dietzel (
wie=
derum auf Vorlage von Irion) den entſcheidenden Treffer
an=
bringen. Ketterer=Hanqu war als Schiedsrichter recht gut.
B. ſ. 2. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 3:1 (2:0).
Iſenburgs Sieg, war durch die beſſeren Leiſtungen vor dem
Wechſel verdient. In der zweiten Halbzeit war das Spiel
aus=
geglichener und die Torausbeute dementſprechend. Georg Waider
ſchoß für Iſenburg in der 35. Minute das Führungstor. Mater
erhöhte wenig ſpäter auf 2:0. Nach dem Wechſel konnte
Engel=
hardt in der 20. Minute noch ein drittes Tor anbringen, obwohl
die Wormſer jetzt beſſer geworden waren. Huber ſchoß ſchließlich
für Alemannia das verdiente Ehrentor. Der Kompf wurde vor
1000 Zuſchauern und unter einem guten Schiedsrichter
durch=
geführt.
Haſſia Bingen — 5.B. Wiesbaden 0:2.
Das Ergebnis iſt deshalb beſonders bemerkenswert, weil es
Wiesbaden zum erſtenmale gelang, die Haſſia in Bingen zu
ſchlagen. Der Sieg war aber auch auf Grund der weſentlich
beſſeren Geſamtleiſtung und des reiferen Syſtems der Gäſte
ver=
dient.
V. ſ. R. Wormalic-Sportverein Darmſtadt 1898
6:0 (3:0).
Die Niederlage, die Sportverein 98 in ſeinem erſten
Ver=
bandsſpiel in der wiedererkämpften Bezirksliga erlitt, bedeutet
einen ſchlechten Anfang. Aber die Niederlage iſt verſtändlich,
wenn man bedenkt, daß die Darmſtädter faſt unmittelbar aus
der Kreisliga ohne beſondere Vorbereitungsſpiele nunmehr
gleich in die Höhle des Löwen mußten, ſie iſt verſtändlich, wenn
man berückſichtigt, daß die Wormſer Mannſchaft körperlich wohl
doppelt ſo ſchwer iſt wie die 98er, daß der Sportverein mehr als
die Häkfte der 2. Halbzeit wegen Ausſcheidens zweier verletzter
Spieler mit nur 9 Mann ſpielen mußte, und wenn man nicht
zuletzt den fürchterlichen, den 98ern ungewohnten Schlackenplatz
berückſichtigt.
Dem Spiel der erſten Mannſchaften ging ein Spiel der
heiderſeitigen Reſervemannſchaften voraus, das mit dem
Reſul=
tat von 2:2 endete. Schon bei dieſem Spiel waren 1500
Zu=
ſchauer anweſend. Bei Beginn des Hauptſpiels umſäumte
min=
deſtens die doppelte Zahl Zuſchauer, den Platz, die fanatiſch
nur ihre Wormſer Mannſchaft ſahen.
Das Spiel verlief während der erſten Viertelſtunde ſehr
verheißungsvoll für Darmſtadt. Wormatia begann alsdann
ſeine körperliche Ueberlegenheit anzuwenden. Philipp, der ſeit
langer Zeit wieder ſpielte, hatte gleichfalls in dieſer Spielphaſe
den Kontakt gefunden und leitete gefährliche Angriffe ein. So
konnte der Wormſer Rechtsaußen aus kürzeſter Entfernung den
Führungstreffer erzielen. Mit wunderbarem Schuß erhöhte
Philipp kurz darauf auf 2:0. Die Darmſtädter Stürmer hatten
inzwiſchen mehrere gute Torgelegenheiten, obwohl die Läufer
viel zu defenſio ſpielten. Ein viel zu harten Elfmeter verhalf
Worms zum 3. Tor. Kurz nach der Halbzeitpauſe wurde
zu=
nächſt Geher und kurz darauf Ruppel verletzt und beide mußten
für den Reſt der Spielzeit ausſcheiden. Kein Wunder, daß
Worms noch zu drei weiteren Toren kam. Das Spiel hat den
Darmſtädtern trotz der hohen Niederlage, die als irregulär
be=
zeichnet werden muß, wichtige Fingerzeige gegeben. Es gilt,
dieſe in Zukunft anzuwenden. Nicht unerwähnt ſoll bleiben,
daß bei Worms zum erſtenmal der Verteidiger Becker gegen
ſeine früheren Vereinskameraden ſpielte.
* Zußball im Kreiſe Starkenburg.
Nachdenkliche Zahlen bereits am erſten Verbandsſpielſonntag.
Sportvgg. 04 Arheilgen-Viktoria Walldorf 1:2 (1:1).
FC. 03 Egelsbach-Fußballverein Sprendlingen 4:4 (1:3).
Viktoria Urberach—Sportverein Münſter 6:1 (4:1).
Germania 03 Pfungſtadt—Rotweiß VfR. Darmſtadt 1:1 (1:1).
Sportverein Mörfelden—Germania Oberroden 3:1 (0:0).
Bereits der erſte Sonntag der Punktkämpfe im Kreis hat
einige überraſchende Aufſchlüſſe gegeben. Da iſt z. B. die
Niederlage der Arheilger auf eigenem Platz gegen Walldorf, die
ſtark zu beachten iſt. Weiter muß auf das Unentſchieden des
Neulings Egelsbach gegen den Fußballverein Sprendlingen
achtgegeben werden. Sprendlingen lag hier bei der Pauſe
bereits mit 3:1 in Führung; der dann einſetzende Endſpurt der
Egelsbacher zeigte, wie gefährlich und auch ſpielſtark die
Mann=
ſchaft iſt. Der hohe Sieg Urberachs über Münſter erhärtet letzten
Endes nur die Meinung einiger Eingeweihter, daß Münſter in
der letzten Zeit etwas nachgelaſſen hat. Das 1:1 der
Pfung=
ſtädter gegen den zur Zeit recht ſpielſtarken VfR. Rot=Weiß
be=
weiſt dagegen, daß man in Pfungftadt tatſächlich die vorjährige
Kriſe überwunden zu haben ſcheint. Mörfeldens Sieg über
Oberroden iſt wohl nur als der übliche „Heimſieg” zu werten,
der mit ziemlicher Gewißheit im Rückſpiel ausgemerzt werden
wwird. Alles in allem aber ein recht intereſſanter Sonntag, der
eine genau ſo intereſſante Saiſon verheißt. Nachteiliges iſt von
keinem Platz gemeldet worden.
Spotkogg. Arheilgen — Bikkoria Walldorf 1:2 11:1).
Auf eigenem Platze das erſte Verbandsſpiel verloren, iſt
bit=
ter. Walldorf kam komplett. Bei Arheilgen ſah man im Sturm
nur noch Rückerich, der auch mit der Beſte war; alle anderen
fielen ab. Die Verteidiger, Läufer und der Tormann taten voll
ihre Schuldigkeit. Die Gäſte waren durch ihren beſſeren
Sturm die routiniertere Mannſchaft, obwohl Arheilgen mehr
vom Spiel hatte. Das Spiel trug immer die Note eines
Ver=
bandsſpieles. Schon in der 7. Minute ging Walldorf durch ſeinen
Sturmführer in Führung. Erſt kurz vor Halbzeit konnte
Rücke=
rich durch Bombenſchuß den Ausgleich herſtellen. Kurz nach
Halbzeit verläßt Bauer das Tor, und der Ball rollt gemächlich
hinein. Die Hintermannſchaft arbeitet mächtig bei den
Mühl=
ches=Leuten, im Sturm jedoch iſt kein Verſtändnis, und ſo kam
Walldorf zu ſeinen erſten Punkten. Der Schiedsrichter war gut.
Sportvereinigung Arheilgen (Liggerſatz) — Walldorf 4:1.
Germania Pfungſtadk — Rol-Weiß, V. ſ.R. 1:1 11:1).
Im erſten Verbandsſpiel konnten die Rot=Weißen in
Pfung=
ſtadt nur einen Punkt mit nach Hauſe nehmen. Pfungſtadt ſtellte
durchweg eine Mannſchaft aus jungen Spielern, welche ſich ſehr
gut bewährte. In der Hauptſache iſt Petry im Tor nach wie vor
die erſte Stütze ſeiner Mannſchaft. So auch in dieſem Spiel, wo
er ſchier die unglaublichſten und ſicherſten Bälle der Darmſtädter
meiſterte. Rot=Weiß, V.f.R. ſpielte nicht ſchlecht, ohne jedoch auf
die ſonſtige Form zu kommen. Der größte Fehler war, daß man
ſich das hohe Spiel des Gegners aufzwingen ließ, anſtatt den
ge=
wohnt flachen Paß zu ſpielen, was gewiß mehr Vorteil gebracht
hätte. Auch hier war der Torwächter ſehr gut, obwohl er an dem
Erfolg des Gegners nicht ganz ſchuldlos war, dafür aber andere
totſichere Chancen der Pfundſtädter zunichte machte. Das Spiel
an ſich wurde bis zum Schluß in heftigem Tempo durchgeführt,
wobei die anſtändige Spielweiſe beider Mannſchaften beſonders
erwähnt zu werden verdient. Bei Halbzeit ſtand bereits das
Endergebnis feſt, nachdem Pfungſtadt durch Nickel in Führung
ging und kurze Zeit darauf Ganz mit einem prächtigen Schuß
den Ausgleich herſtellte. In der zweiten Hälfte konnte dank der
ſoliden Arbeit der beiden Hintermannſchaften keine Partei einen
Erfolg erzielen. Dem Spielverlauf nach iſt der Ausgang des
Treffens am Platze. Sehr angenehm überraſchte die große
An=
zahl der Anhänger des Rot=Weiß, V.f.R. gleich im erſten Spiel.
Es waren ungefähr 150 bis 200 Darmſtädter in Pfungſtadt
vertreten.
Untere Mannſchaften.
Rot=Weiß, V.f.R., Reſ. — Sportv. Neu=Iſenburg komb. 2:2.
Rot=Weiß, V.f.R., 3. Mannſch. — SC. Ober=Ramſtadt I 2:2.
Rot=Weiß, V.f.R., 1. Jgd. — Sportverein 98, 2. Jgd., 5:0.
Rot=Weiß, V.f.R., Schüler — Sportverein 98, 5. Jgd., 1:2.
5p. ). 1898 UJugend).
1. Jugend—1. Jugend Viktoria Aſchaffenburg, hier 1:0.
2. Jgd.—1. Jgd. VfR., dort 0:5.
3. Jgd.—1. Jgd. Seeheim, hier 2:4.
4. Jgd.—1. Jgd. Weiterſtadt, hier 4:0.
5. Jgd.—2. Jgd. VfR., dort 2:1.
1. Schüler—1. Schüler Pfungſtadt, dort 4:3.
Geite 6
Einweihung des Spoekplaßes der
Zteien Burngeneinde Barmttadt.
In herrlich ſchöner Lage liegt der neue Sportplatz der Freien
Turngemeinde und der Arbeiter=Sportvereine, der geſtern am
Müllerteich ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Mehrere
Tauſend Zuſchauer und über 700 Wettkämpfer hatten ſich zu der
Sportplatzweihe eingefunden. Nachdem bereits Samstag abend
ein Fackelzug ſtattgefunden hatte, wurde Sonntag nachmittag
die Anlage in Anweſenheit des Heſſiſchen Innenminiſters, des
Oberbürgermeiſters Dr. Mueller, des Schulrats Haſſinger vom
Kultusminiſterium und Rektor Roth vom Amt für
Leibes=
übungen in Benutzung genommen. Nach mehreren
Begrüßungs=
anſprachen überbrachte Miniſter Leuſchner die Grüße und
Glück=
wünſche des Staatspräſidenten und der geſamten Heſſiſchen
Regierung. Er erklärte u. a., die Arbeiterſportbewegung ſei
heute unzertrennlich mit der deutſchen Arbeiterbewegung
ver=
bunden. Für ſie ſei Turnen und Sport nicht Selbſtzweck,
ſon=
dern ſtets und ſtändig Dienſt an der Idee der Befreiung der
Arbeiterklaſſe, weswegen auch bei ihren ſpörtlichen
Veranſtal=
tungen jeder Rekordgedanke ſinnlos ſei. Ihr Verdienſt ſei es,
den Gedanken der Körperdflege und der Körperkultur in die
Maſſen getragen zu haben, die durch wachſende Einſeitigkeit der
Arbeitsbelaſtung körperlich am ſtärkſten gefährdet ſeien. Die
Schäden der Maſchine müßten auf dem Sportplatz und an den
Turngeräten wieder gut gemacht werden. Die Erkämpfung des
Aclitſtundentages, und der Freizeiten erhalte erſt Sinn durch
organiſierte Ausnutzung dieſer Freizeiten.
Segelflugiport im Odenwald.
Fliegerlager Groß=Bieberau bei Reinheim, 23. Aug.
Die Jungfliegergruppe des Heſſenflieger=Vereins für Luftfahrt e. V.
Darmſtadt, trägt den 10. Nhön=Schulungswettbewerb auf
dem „Törſtberge” zwiſchen Ueberau und Groß=Biebe=au aus.
Auch der 18., 19., 2., 21., 22. Auguſt, vornehmlich aber der heutige
Tag brachten bemerkenswerte Flüge. Die Jungflieger Röhrig,
Weicker, Kalbfell ſtehen bisher an der Spitze. Sie tätigten auf
Gewerberat” Streckenflüge, Röhrig zwei wohlgelungene Zielflüge, und
ſind ſtartbereit für die B=Prüfung. Sämtliche Starts ſind angeſichts
des mäßigen Windes als gute Leiſtungen zu buchen.
Fliegerlager und Startſtelle werden von der Oeffentlichkeit, auch
ron den Schulen, aufgeſucht. Die Flüge finden weiter täglich bis Ende
dieſes Monats ſtatt.
Schießſpork.
Schießſportklub „Windmühle” erringt zum zweitenmale die
Wanderehrenſcheibe von Afchaffenburg.
Mit dem geſtrigen Tage erreichte das Hauptſchießen des
Schießſportklubs Windmühle ſein Ende. Auch diesmal gelang
es dem Klub, mit einem Plus von 27 Ringen den Sieg zu
er=
ringen. — Auch das Einzelſchießen war gut beſchickt, ſah man
doch alle erfolgreichen Kleinkaliberſchützen aus den
verſchieden=
ſten Verbänden im Kampfe um die Siegesehre. So war es
auch nicht zu verwundern, daß ganz hervorragende Reſultate
gezeigt wurden. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich der
Ehren=
oberſchützenmeiſter des Mitteldeutſchen Klein=Kaliber=Schützen=
Verbandes, Phil. Hitz=Frankfurt a. M., zur Verfügung geſtellt
und waltete als Schiedsrichter den ganzen Tag zu aller
Zufrie=
denheit ſeines ſchweren Amtes. Dank ſeiner umſichtigen Leitung,
ſowie Mithilfe der älteren Mitglieder des Klubs, konnte punkt
6 Uhr der letzte Schuß fallen und anſchließend die
Preisver=
teilung ſtattfinden:
Das Ergebnis:
1. Ehrenpreis des Herrn Oberbürgermeiſters: Herr Architekt Fr.
Pilgramm=Köln=Mülheim.
Meiſterſchaft (45 Schuß ſteh. freih. 12er Scheibe): 1. Ehrig=
Darm=
ſtadt 486. Ringe; 2. Schneider=Darmſtadt, 473; 3. Enders=
Darmſtadt 467; 4. Gräf=Darmſtadt 466; 5. Seipel=
Gundern=
hauſen 462; 6. Schmücker=Ober=Moſſau 462: 7. Junker=
Aſchaf=
fenburg 447: 8. Weitz=Aſchaffenburg 436: 10. Müller.
Feſtſcheibe: 1. Georg Schäfer, Darmſtadt: 2. Opper, Bickenbach;
3. E. Gräf. Darmſtadt: 4. Durchgang, Aſchaffenburg; 5.
En=
dres, Darmſtadt; 6. Schmidt, Frankfurt a. M.; 7. Kircher,
Aſchaffenburg; 8. Nöther, Aſchaffenburg: 9. Stahl,
Bicken=
bach; 10. Weitz, Aſchaffenburg; 11. Seipel, Gundernhauſen;
12. Hafner, Darmſtadt; 13. Preſtel, Darmſtadt; 14.
Schnei=
der, Darmſtadt; 15. Peter, Aſchaffenburg; 16. Ehrig,
Darm=
ſtadt: 17. Schupp, Darmſtadt: 18. Stumpf, Roßdorf; 19. Ad.
Netz, Darmſtadt: 20. Karl Weicker; 21. Müller, Aſchaffenburg;
22. Mohr, Darmſtadt.
Serien zu 3 Schuß, ſteh. freih.: 1. Schupp 36 Ringe; 2.
Schmuk=
ker 35: 3. Seipel 35; 4. Stahl 35; 5. Ehrig 35; 6. Gräf 35;
7. Schneider 35; 8. Rauh 35: 9. Preſtel 34: 10. Divernell 34;
11. Schumann 34: 12. Kircher 34: 13. Endres 34; 14. Schmidt
33: 15. Durchgang 33: 16. Weitz 33; 17. Junker; 18.
Durch=
ang 33: 19. Henning 32: 20. Opper 32: 21. Müller 32,
22. Dr. Ullmann 32.
9 Schuß, ſteh. freih.: 1. Schumann 100 Ringe; 2. Schneider 99;
3. Ehrig 99; 4. Schmucker 99; 5. Endres 97; 6. Seipel 96;
7. Gräf 95; 8. Stahl 94: 9. Müller 94; 10. Preſtel 94.
Leichkalhletik.
Rot=Weiß, V.f.R.
Altmeiſter Edmund Otto konnte ſich bei den am Sonntag
ſtattgefundenen Gaumeiſterſchaften des DASV. 91 unter großer
Konkurrenz die Meiſterſchaft im Steinſtoßen, Hammerwerfen
und Gewichtwerfen erringen. Fritz Knauf errange im
Schleu=
derball= und Hammerwerfen den 2. Preis.
Karlsbader Schachturnier. Stand der Spitzengruppe:
Capa=
blanca und Nimzowitſch je 13½, Rubinſtein 12½, Spielmann 12,
(1), Vidmar 11, Bogoljubow, Becker, Grünfeld und Euwe je
10½, Mattiſon 9½ (1), Tartakower, Maroczy und Canal je 9½
Punkte.
Der Berliner Meiſter Hertha=BSC. beſiegte den DFC. Prag
3:2 (1:1).
Einen neuen Weltrekord ſtellte der Engländer Harper beim
25=Km.=Laufen in Berlin (Sportfeſt des SC. Komet) mit 1:23,45
Std. auf.
Die Deutſche Straßenmeiſterſchaft der BDR.=Amateure fiel
an Riſch=Arminius Berlin vor Merkan=Germania Berlin.
Die VDRV.=Amateur=Bahnmeiſterſchaften über 1 und 25
Km. gewann der Frankfurter Becht.
Das Straßenfahrer=Kriterium von Genf ſah den Italiener
Piemonteſi vor Frantz=Luxemburg und Bulla=Oeſterreich in
Front. Die deutſchen Teilnehmer Geyer und Remold gaben auf.
Chriſtmann=Frankfurt gewann bei den Steherrennen in
Baſel den Großen Preis der Stadt Baſel vor dem Franzoſen
Pariſot.
Vorzügliche Leiſtungen im Diskuswerfen gab es beim
Sport=
feſt in Straßburg: Winter=Straßburg ſiegte mit 46,17 Meter vor
Noel=Paris mit 45,24 Meter. Noel gewann das Kuglſtoßen mit
14,61 Meter vor Brechenmacher=Rünchen, der es auf 14,20 Meter
brachte.
Einen Klubkampf gegen den durch Lorenz verſtärkten
Manu=
heimer TC. tragen am Dienstag und Mittwoch die franzöſiſchen
Tennisſpieler Bouſſus, de Buzelet und Duplaix aus.
Montag, den 26. Auguſt 1929
Mandoah.
Polizei Darmſtadt — Rol=Weiß Frankfurk 10:0 (3:0).
Das erſte Verbandsſpiel hat die Polizei ſiegreich geſtaltet.
Es war nicht ganz ſo einfach wie das Reſultat zu ſagen ſcheint.
Und doch — vor Halbzeit ſpielte Frankfurt ganz gut. Sein
Sturm freilich iſt kein Freund eines Syſtems. Er liebt mehr
das Planloſe. Ob die Begleitung gemerkt hat, warum keiner
der zahlreichen Strafwürfe zum Torerfolg wurde? Verteidigung,
Tormann und Läufer ſpielten ebenfalls ſehr eifrig. Bei der
Polizei litt die erſte Halbzeit unter unſicherem Ballfangen und
Freilaufen. Nach der Pauſe hatte man aber die Schwächen der
Frankfurter erkannt und ſchoß noch ſieben Tore. Für den
aus=
gefallenen Verteidiger Link mußte Laumann antreten, der ihn
auch erſetzte. Tormann, Verteidiger und Läufer in ihrer alten
Form — aber bitte! —. Der Sturm konnte erſt nach Halbzeit
reſtlos befriedigen. Ein Kurioſum: Schliffer — oder war er es
nicht? — warf einen 13=Reter=Ball neben das Tor. — Der
Schiedsrichter, Schwab aus Ludwigshafen, pfiff ziemlich viel,
war aber ſonſt gut. Die Tore ſchoſſen: Koch und Schliffer je 3,
Jans 2, Huber und Bohl je 1.
Damen Polizei — Damen Arheilgen 1:0.
3. Mannſchaft Polizei — Wixhauſen 2:7.
Sporkverein 1898 — Kickers Offenbach 14:2 18:0).
Dieſe recht anſehnliche Packung mußten die Offenbacher von
einem Gegner hinnehmen, der ihnen körperlich etwa gleichkam,
ſpieltechniſch aber weit beſſer war. Den Offenbachern fehlte vor
allem ein geſundes Schußvermögen, ſo wie es der Sieger in
ſeiner ganzen Stürmerreihe aufweiſen kann. Das durchaus
offene Spiel ſah die Gäſte wiederholt in bedrohlicher Nähe des
Darmſtädter Tores, aber die mit wenig Ausnahmen
ungefähr=
lichen Bälle waren ſtets eine ſichere Beute des Torwächters oder
ſauſten haushoch oder weit daneben vorbei, falls nicht die gut
arbeitende Darmſtädter Verteidigung den Torſchuß von
vorne=
herein unterband. Auch die Strafſtöße, die bei früheren Spielen
den Offenbachern die Erfolge brachten, blieben unverwertet. Das
Spiel ſtand unter der ſchwachen Leitung des Mannheimer
Schiedsrichters Schuhmacher, der in ſeinen Entſcheidungen
jeg=
liche Beſtimmtheit vermiſſen ließ. Daß das Spiel im großen und
ganzen über den Rahmen des Erlaubten nicht hinausging, war
gewiß nicht ſein Verdienſt. Beſtimmt falſch war ſeine
Entſchei=
dung, als er gegen Darmſtadt den 13=Meter=Ball verhängte, weil
Henß einen Ball (der vorher beſtimmt aus war) zum Abwurf in
den Torraum hereinholte. Zweifelhaft war ebenfalls das 2. Tor
Offenbachs ein Pfoſtenſchuß, der Henß an den Rücken ſprang,
den dieſer aber noch vor der Torlinie erwiſchte.
Die erſte Spielhälfte zeigte ein lebhaftes, zeitweiſe etwas
hartes Spiel, in dem Sportverein in ziemlich gleichen Abſtänden
8 Tore erzielen konnte, meiſt wuchtige Torſchüſſe, die eine
blitz=
ſchnelle Kombination abſchloſſen. Die rechte Sturmreihe hatte
erheblich mehr vom Spiel. Fuchs mußte gleich nach Beginn des
Spieles auf einige Minuten nach ſeinem erſten Tor verletzt
aus=
ſcheiden. Zu Beginn der 2. Spielhälfte legte ſich Sportverein,
um Zuſammenſtöße zu vermeiden, eine gewiſſe Reſerve auf, hatte
das Spiel trotzdem derart in der Hand, das ſelbſt die
Vertei=
digung Torſchüſſe anbrachte. Erſt allmählich wurde das Tempo
im Spiel wieder geſteigert, und es fielen noch die reſtlichen Tore.
In die hohe Zahl der Erfolge teilt ſich die geſamte
Sturm=
reihe Fiedler (3), Werner (2), Fuchs (3), Hennemann (5) und
Freund (1).
Spiele der Handballjugend:
1. Jgd. Spv. 98 — 1. Jgd. Babenhauſen 19:3.
2. Jgd. Spp. 98 — 1. Jgd. Dietzenbach 9:1.
3. Jgd. Spp. 98 — 4. Jgd. Spv. 98 9:8.
1. Schüler Spp. 98 — Schüler Babenhauſen —. Babenhauſen
trat nicht an.
V. I.R. Schwanheim — Rol=Weiß V.f.R. 6:1 (1:0).
Auch in ſeinem 2. Verbandsſpiel mußte Rot=Weiß eine
ziem=
lich empfindliche Niederlage hinnehmen. Es ſcheint, als ob die
Mannſchaft dieſes Jahr geradezu vom Pech verfolgt würde. Zu
verſchiedenen Spielerausfällen kommt nun noch, daß ſich der
Torwart Meyer ſchon beim erſten Spiel gegen 98 eine erhebliche
Knieverletzung zuzog, die ihn ſehr behindert, ſo daß ſich die
hohen Niederlagen erklären laſſen. Aber trotzdem hätte das
geſtrige Spiel in Schwanheim nicht verloren gehen dürfen. In
der erſten Halbzeit hatte der Rot=Weiß=Sturm unzählige Male
Gelegenheit, das Ueberraſchungstor Schwanheims auszugleichen
und 3 bis 4 Tore Vorſprung zu ſchaffen, doch Eigenſinn und
ein gutes Teil Schußpech verdarben alles. Beim Halbzeitſtand 1:0
für Schwanheim glaubte noch niemand an einen derartig hohen
Sieg. Doch als der Rot=Weiß=Sturm ſich auch nach Halbzeit
nicht zuſammenraffen konnte, erlahmte auch allmählich die
Darm=
ſtädter Hintermannſchaft und Schwanheim kam zu
verhältnis=
mäßig billigen Toren. Das Spiel wurde hart, doch im
allge=
meinen fair durchgeführt, wohl in der Hauptſache das Verdienſt
des vorzüglichen und energiſchen Schiedsrichters Beck=
Fran=
kenthal.
Süddeutſche 2.5. B.-Verbandsſpiele.
Die ſüddeutſche Handball=Liga abſolvierte am Sonntag
wie=
derum einige Verbandsſpiele, die nachſtehende Ergebniſſe hatten
Main=Heſſen, Gruppe A:
VfR. Schwanheim — Rot=Weiß Darmſtadt
6:1
Sportverein 98 Darmſtadt — Kickers Offenbach . 14:2
Polizei Darmſtadt — Rot=Weiß Frankfurt
10:0
TSV. Langen — FSV. Frankfurt . .
5:6
Main=Heſſen, Gruppe B:
Reichsbahn Wiesbaden — Mainz 05
1:5
Wormatia Worms — Polizei Wiesbaden
6:6
Hakvah Wiesbaden — Polizei Worms
7:6
F.Vg. Kaftel 06 — Alemannia Worms".
0:4
Gruppe Nordbayern:
Franken Nürnberg — Sp.Vg. Fürth
0:20
Bar=Kochba Nürnberg — Pfeil Schweinau
6:5
Gruppe Südbayern:
3:6
VfR. Heidenheim — ASV. München
14:1
1860 München — Jahn München.
Sporkvereinigung Arheilgen -Braunshardt 5:3.
Man wundert ſich, daß ein Ort wie Braunshardt ein ſolch
ausgeſuchtes Spielermaterial auf die Beine bringt. Schöne,
aus=
geglichene Mannſchaft, die alle ihr ganzes Können in die
Waag=
ſchale warfen, um den Sieg an ſich zu reißen. Arlheilgen noch
die alte Mannſchaft. Der Erſatz für ausgefallene Spieler, wenn
auch nicht ganz das, was eine Ligamannſchaft braucht, ſo genügte
er doch den Anforderungen.
Die 5. Minute brachte den Arheilgern durch raffinierten
Schuß von Traſer die Führung. Bald holten die Gäſte auf.
Ar=
heilgen konnte noch viermal zu Erfolgen kommen, die Gäſte nur
zweimal. Das Spiel war ſehr ſchnell, aber auch zeitweiſe ſehr
hart. Lindenlaub mußte auf Geheiß des Schiedsrichters,
angeb=
lich wegen Nachtretens, den Platz verlaſſen. Förſter=Darmſtadt
war genau in ſeinen Entſcheidungen.
Der däniſche Altmeiſter Boldklubben 93 Kopenhagen ſchlug
am Sonntag den Berliner SV. 92 3:2, nachdem er am Tage
vor=
her gegen den Spandauer SV. 2:0 verloren hatte,
Nummer 236
Zeunlg.
Klubkurnier des Tennis= und Eisklubs Darmſtagr
auf den Pläken am Böllenfallkor.
Kommenden Dienstag beginnt das Klubturnier des Tennis= u
Eisklubs. Eifriges Training hat bereits in Erwartung der kommendo
Kämpfe um die Titel des Klubs eingeſetzt.
Wegen der Ausgeglichenheit der Spielſtärke innerhalb der geſamtt,
Herrenmannſchaft verſpricht man ſich von der den Klubmeiſter ermr.
telnden Konkurrenz intereſſante Kämpfe. Leider iſt Blecher, den miglug
für den Spielſtärkſten des Klubs anſehen muß, beruflich an der Turnioe,Falg
teilnahme verhindert. Darum gilt Claß, der in den Klubwettſpielen g
beiden Vorjahre ſein Können unter Beweis geſtellt hat und auch ſom
ſehr ſchöne Erfolge aufweiſen kann, als Favorit. In einem
Atemzun=
mit ihm iſt Kleinlogel als Anwärter zu nennen. Treffen dieſe beido
— was zu erwarten iſt — in der Schlußrunde aufeinander, ſo wii g wel
man auf der einen Seite das durch größte Angriffsfreudigkeit gekenn
zeichnete, auf Tempo eingeſtellte Spiel des den Ball auf ſeinem höchſth, 9a
Punkt nehmenden Titelverteidigers, auf der anderen Seite die
iſſene Sicherheit und auffallende Schlaghärtze Kleinloges bewunder
können, der im Juniorenkurſus des Reichstrainers Hannemann groc mn
Fortſchritte gemacht hat. Im Netzſpiel wird Kleinlogel gegen Clo=
ein kleines Plus haben. — Den Weg zu den beiden erſten Plätz /09
werden ihnen Werner, Brandenberger, Sennewald, Samesreuter, Eſet M d
und Steffan zu erſchweren ſuchen. Man hält es auch für durchar, mns=
inöglich, daß Werner und Brandenberger, die ſich zeitweilig zu erſtau u, Gurot
licher Ueberform aufraffen, Ueberraſchungen aufſtellen. Werner
jedenfalls trotz Untrainiertſeins zu großen Taten aufgelegt. — Nicht
vergeſſen ſind Teichmann, Dr. Jvers, Dr. Merck und Schmidt, die ſi
auch den Klubbeſten nur nach hartem Kampf zu beugen pflegen.
Chopbälle verfügende Frl. Seuſfert werden können. Gegen das aur ſipel
geſprochene Placierungsvermögen und die hauten Drives der
Spitze=
ſpielerin wird ſie aber wohl, wenn auch erſt nach tapferſter Gegenwel
Auch Frl.
Spiel doch noch manches gegen die variierende Taktk der heutiges
Kampfweiſe zu beſtellen hat, und Frl. v. Loew wird durch präzſf
ſchnelle Schläge ihren Gegnerinnen das Nachſehen zu geben ſuchen. —
Vielleicht erreicht Frl. Loy bei dieſem Turnier ihr früher ſo bewut
dertes Können, den Mangel des Trainings durch erhöhte
Konzentratz=
erſetzend, und macht der oder jener Teilnehmerin einen uwervarte
Strich durch die Rechnung.
Im Herrendoppel ohne Vorgabe werden Kleinlogel/Brandenben
Claß/Samesreuter und Werner/Sennewald die Verteilung der Pn
unter ſich ausmachen. Die größten Chancen ſpricht man der in dieſt
Jahr erſt neu erſtandenen Kombination Kleinlogel/Brandenberger
Eine kleine, von letzterem ſo gern gezeigte Ind’spoſition kann airont ſiſtlſial
dieſe Vorausſage zu einer falſchen machen. In der Konkurrenz werds,ᛋMa=
Dr. Jvers/Dr. Merck ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben, um nd m
auch Hartmann/Echmidt haben die beſte Abſicht, nicht ohne Erfolg 0=0) ſch
Teilnahme am Doppel zu beſ=ließen.
Das offene gemiſchte Doppel wird Frl. Fiſcher/Claß, Frl. Pfote
hauer/Kleinlogel, Frl. Loy/Samesreuter und Frl. v. Loew/Brand
berger in Front ſehen. Wie in den vergangenen Jahren, iſt der Aur,an
gang dieſes Wettbewerbs als durchaus fraglich zu bezeichnen. Mit eimMe
ger Wahrſcheinlichkeit kann nur in Frl. Fiſcher/Claß der Meiſter de ſen Me
Mixed vorausbeſtimmt werden. Wie ſich aber die anderen genannten; Neit
Paare klaſſifizieren werden, erſcheint unbeſtimmhar, und man wird dert mfolls
entſprechend ſpannende Kämpfe hier erwarten dürfen.
Ferner werden im Rahmen des Klubturniers ausgetragen:
Herre=
einzelſpiele und Dameneinzelſpiele für die Klaſſe B, Herrendoppelſpiell // Er
Damendoppelſpiele und Gemiſihte Doppelſpiele mit Vorgabe. Es
ſomit dafür geſorg”, daß auch der nicht erfahrene Spieler mit Erfo / unlnal
an dem Turnier teilnehmen kann. Vor allem ſollte kein aktives M 30
glied des Tennis= und Eisklubs ſich von der Meldung zu den Handicau /M
konkurrenzen ausſchließen, die den guten Turnierer mit den wena/
Vorgeſchrittenen zu durchaus ausgeglichenem Kampfe zuſammenführe=
Bei einigermaßen günſtiger Witterung wird die Turnierleitunr,
die in Händen der Herren Samesreuter, Freſenius und
Hartmas=
liegt, die Wettkämpfe am Sonntag, dem 1. September, zum
Abſchle=
bringen. Am Abend wird dann ein Vall, bei dem die Preisverteilun
vorgenommen werden ſoll, die Mitglieder des Tennis= und Eisklie.
zuſammenführen.
Tennis= und Eisklub Junioren — Turngemeinde
Darmſtadt 1846 Junioren 3:2.
Bei dieſem Juniorenwettſpiel zeigte es ſich, daß auch die Turm
gemeinde über tüchtige Junioren verfügt, denn Tennis= und Eiskl.*
konnte das Wettſpiel nur knapp für ſich entſcheiden. Kleinlogel hat:b Eenſol
nur im erſten Satz einige Mühe, Kabel zu ſchlagen. Müller und Br.5 0,8
cher verloren, unter ihrer ſonſtigen Form ſpielend, jeweils knapp, urn Hinner
Mickel erzwang nach endloſem Kampf im zweiten Satz mit dem kom uſtli
ſchen Ergebnis von 6:0, 18:16 den Sieg für ſich. Das entſcheidende erſ
Herren=Doppel gewannen die gut zuſammenarbeitenden Eisklub=Jum
oren in drei Sätzen, während das zweite Doppel nach dem Gewinn dei"
erſten Satzes wegen Dunkelheit abgebrochen werden mußte. Die Ergell)Meh
unſprin
niſſe des Juniorenwettkampfes im einzelnen waren:
Herren=Einzel: Kleinlogel-Kabel 7:5 6:3, Müller-Vollrau= ſiln
6:3 1:6 3:6, Brücher—Schwartz 4:6 7:9, Mickel—Opp 6:0, 18:16.— — fifil 1
Herren=Doppel: Müller=Brücher—Kabel=Vollrath 6:3 0:6 6:
Colin=Langenbach—Schwartz=Opp 6:4 1:3 wegen Dunkelheit abgebrochen:
Die Enkſcheidungen in Bad Homburg.
Der Schlußtag des Internationalen Tennis=Turniers i
Bad Homburg brachte eine große Enttäuſchung, da Altmeiſta!
Froitzheim zum Endſpiel gegen den Franzoſen Bouſſus nicht
ai=
trat. Froitzheim erklärte, daß er nach dem
voraufgegangene-
ſchweren Endſpiel im Herren=Doppel für ein neues Endſpie
noch zu müde ſei. Bouſſus kam alſo kampflos zum erſten Preis'
dr
— Im Damen=Einzel holte ſich Frau Toni Richter=Weiherman ,0erf
einen überraſchend leichten 6:1, 6:2 Sieg über Frl. Hoffmanr? in
Hamburg. Die Hamburgerin hatte ihre Sicherheit, mit der
Mu
in den Vortagen zu unerwartet großen Erfolgen kam, vollkon?
men verloren. Das Gemiſchte Doppel brachte im Schlußſpie
einen verdienten 8:6, 8:6 Sieg von Frau Friedleben=Kuhlman?
über Frau Schomburgk=Froitzheim. Sehr hart umkämpft w.
auch das Herren=Doppel, das ſchließlich einen 6:4, 6:4, 15:11 m
Sieg der Franzoſen Bouſſus=Duplaix über Froitzheim=Dr. Bl.. Das deutſche Paar bot hier gute Einzelleiſtungen, wmn
unl
aber als Einheit nicht ſehr gut. — Die Entſcheidung im Dameſ
Doppel ſteht noch aus.
Tarnen.
Main=Rheingau — Deutſche Turnerſchaft.
Uebungsabend für Frauenturnen.
Wie in anderen Gauen der Deutſchen Turnerſchaft, ſo ſine
auch innerhalb des Main=Rheingaues bei den größeren Vereinell
wie Darmſtadt (Turngemeinde 1846, Turngemeinde Beſſungel
und Turngeſellſchaft 1875), Groß=Gerau, Bensheim u. a., bereils
Frauenriegen (älterer Frauen)) ins Leben gerufen worden, und
bei vielen anderen der Wunſch laut geworden, ſolche zu grundene
Daß aber die Leitung von Frauenabteilungen
ein=
beſondere Heranbildung von Leiter und Leiter”
innen jener erforderlich erſcheinen, und die Gauleitung den?
aufſtrebenden Frauenturnen beſonderes Augenmerk angedeihel!
läßt, beruft der Gaufachwart für das Frauenturnen, Turnobel”
lehrer L. Klenk=Bensheim, einen Uebungsabend
hiel=
für auf Mittwoch, den 28. Auguſt, abends 7½ Uhr, ein. Um
allen Abteilungen des Gaues Gelegenheit zu geben, dieſen
Lehl=
bend zu beſuchen, iſt das Turnhaus der Turngemeinde?
Darmſtadt, Woogsplatz, hierzu beſtimmt wordeſl=
Dieſer Uebungsabend bietet den in der Darmſtädter Turnele
ſchaft beſtehenden Frauenabteilungen Gelegenheit, ſich reſtlos zu
eteiligen, was von der Gauleitung beſonders erwünſcht wikd—
Vor dem Uebungsabend findet ſich um 5½ Uhr der Frauele
turnausſchuß zu einer wichtigen Sitzung gleichfalls im Hgule*
der Turngemeinde zuſamnten.
zmmer 236
Montag, den 26. Auguſt 1929
Geite 7
inderkampf Deutſchland
gegen Sulbers.
die Deutſchen ſiegen im Geſamkklaſſemenk
mik 176:76 Punkken.
zn Beſchluß der Hochflut von ſchwimmſportlichen
Veran=
ſtalgingen der diesjährigen Saiſon bildet der Länderkampf
Deuufyland — Schweiz. Als Austragungsort dieſer vierten
Be=
gewmig der beiden Repräſentativmannſchaften wurde München
gewpült, weil gleichzeitig mit dieſer Veranſtaltung das
neuer=
bauu Münchener Schwimm=Stadion ſeiner Beſtimmung
über=
gebſawerden konnte und außerdem der Veranſtalter, der
Mün=
ſcheſa S. V. von 1899 auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken
kamn Nach der Weiherede des Oberbürgermeiſters Dr.
Schar=
nalegannen vor 2000 Zuſchauern die Wettkämpfe. Die deutſche
Meſiuſchaft, die größtenteils aus ſüddeutſchen Schwimmern
be=
ſtar) war ſtark überlegen. Sie gewann beide Staffeln und
be=
legnen den Einzelwettkämpfen jeweils die beiden erſten Plätze.
i den Rahmenkämpfen konnte der deutſche Meiſter
Plxuuns=Köln ſeinen ſchärfſten Widerſacher im Kunſtſpringen,
deye uropameiſter Riebſchläger=Zeitz mit 123,06 Punkten gegen
uut Punkten auf den zweiten Platz verweiſen.
Ergebniſſe des Länderkampfes am erſten Tage:
eeugſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2.15,8 Min. (Fauſt,
cmitz, Frank, Dex); 2. Schweiz 2.26,5 Min.
1agleter Rücken: 1. Schulz=Nürnberg 1.174 Min.: 2.
Frank=
zidelberg 1.19,4 Min.; 3. Siegriſt=Schweiz 1.20 Min. (neuer
hweizer Rekord); 4. Breuß 1.42 Min.
Bhuftaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2.25,4 Min. (Kaup=
. Budig, Schwarz, Fauſt); 2. Schweiz 2.35,4 Min.
0x Neter Freifſtil: 1. Balt=Deutſchland 5.32,1 Min.; 2. Neitzel=
Lutſchland 5.33,4 Min.; 3. Zirilli=Schweiz 6.02,7 Min.;
4Nobs=Schweiz 6.40,8 Min.
50 iAeter Streckentauchen: 1. Budig=Deutſchland 36,2 Sekunden;
2 Rohleff=Deutſchland 37,8 Sek.; 3. Frey=Schweiz 46 Sek.;
Schelling=Schweiz 48,/4 Sek.
Geſintpunktzahl: Deutſchland 88, Schweiz 38.
luch am zweiten Tage des Schwimmländerkampfes
Deutſch=
ulqmd— Schweiz waren 3000 Perſonen Zeuge eines klaren Sieges
nder euitſchen Vertretung. Deutſchland gewann überlegen die
Frrſilſtaffel über 4 mal 50 Meter und das Waſſerballſpiel mit
eim Mannſchaft, die faſt ausſchließlich aus Münchener Spielern
beſrad, mit 4:2 (0:0) Toren. Im Geſamtergebnis blieb
Deutſch=
lanz ſchließlich mit 176:76 Punkten Sieger. Neben den
Wett=
betweben des Länderkampfes waren am zweiten Tage die
natio=
wAland Rahmenkämpfe durch den Start der deutſchen Meiſterklaſſe
ſt grecttintereſſant. Derichs=Köln bewies erneut ſein Können über
r. A100 Neter Freiſtil. Sein Klubkamerad Plumans wiederholt
Mersſeiine Meiſterſchaftsſieg im Kunſtſpringen über Riebſchläger=Zeitz.
9Düt Neiſterſchafts=Staffel von Poſeidon=Leipzig war natürlich
ebognall’s nicht zu ſchlagen und im Vereinsmehrkampf ſiegte der
„Mſſter Sparta=Köln ſicher vor München.
Ergebniſſe des Länderkampfes am zweiten Tage:
Frtzlilſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2,03 Min. (Frank,
bege, Balk und Fauſt); 2. Schweiz 2.05 Min.
200 Neter Bruſt: 1. Budig=Deutſchland 2.58,5 Min.: 2. Schwarz=
Lutſchland 2.59,4 Min.; 3.— Wyß=Schweiz 3.01,8 Min.;
Häusler=Schweiz 3.05,2 Min.
00 Reter Freiſtil: 1. Balk=Deutſchland 1.05 Min.; 2. Det=
Leuttſchland 1.06,7 Min.; 3. Zirillt=Schweiz 4.10,8 Min.;
Toffel=Schweiz 1.18,5 Min.
Anſpringen: 1. Riebſchläger=Deutſchland, Platziffer 4 148,54
Aukte: 2. Riedel=Deutſchland, Platzziffer 11, 136,98 Punkte;
Madoerin=Schweiz, Platzziffer 17, 106,40 Punkte; 4. Bucher=
Ehweiz, Platzziffer 17, 104,80 Punkte.
Azterball: Deutſchland — Schweiz 4:2 (0:0).
Geientergebnis: Deutſchland — Schweiz 176:76 Punkte.
Ergebniſſe der Rahmenkämpfe.
1. /Eniorenlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Poſeidon=Berlin
01,8 Min.; 2. Göppingen und V.f.v.S. Schwimmen totes
ſennen 5.08,6 Min.
Fttilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Poſeidon=Leipzig 3.16,2 Min.;
Göppingen 3.25,8 Min.
Küunſpringen: 1. Plumans=Sparta, Platziffer 6, 123,06 Punkte;
Riebſchläger=Zeitz, Platziffer 9, 119,52 Punkte.
Thmſpringen: 1. Riebſchläger=Zeitz 99,44 Punkte; 2.
Plumans=
ſöln 98,22 Punkte.
Fäetil 100 Meter: 1. Derichs=Sparta Köln 1.03 Min. 2.
Wich=
tain=Poſeidon Leipzig 1.05,4 Min. 3. Gunſt=Waſſerfreunde
ſannover 1.06,4 Min.
Werinsmehrkampf: 1. Sparta=Köln 3. Punkte; 2. V.f.v. S.=
Wichen 7 Punkte.
Hüddeutſche Irgend=Schwimm-Meiſterſchafken
in Nürnberg.
der Schwimmverein Bayern 07 Nürnberg brachte am Sonn=
1(ydie ſüddeutſchen Jugendſchwimm=Meiſterſchaften auf dem
Xherſee zur Durchführung. Auf der ganzen Linie zeigte der
Acwuchs recht beachtenswerte Leiſtungen. Ueberraſchend gut
Aſen in den Einzelkämpfen die Nürnberger, während
Göppin=
aeFungdeutſchland Darmſtadt und der Erſte
Frank=
er Schwimmklub ſich in die Staffelſiege teilten. Die beſte
9Aung des Tages bot der Nürnberger Lemp, der im 100 Meter
6 ßſtilſchwimmen mit 1:06,5 Minuten einen neuen Bahnrekord
Aüellte. Die Einzelergebniſſe: Jugendbruſtſtaffel
m. 100 Meter: 1. Bayern 07 4:32,2 Min.; 2. Göppingen;
Jungdeutſchland Darmſtadt. Damen=Jugend=Rücken
1UMeter: 1. Zipſe=Karlsruhe 1,35 Min. Knabenfreiſtil 3mal
ANeter: 1. Frankfurter S.C. 1:56,2 Min.; 2. Erſter F. C.N.;
fungdeutſchland Darmſtadt. Jugendfreiſtil 200
Ner: 1. Rederer Ulm; 2. Meier=Lanz 1. Frankfurter S.C.
dendrücken 100 Meter: 1. Alexander=Karlsruhe 1:27,7 Min.
Abenlagenſtaffel 3mal 50 Meter: 1. Jungdeutſchland
rmſtadt 2:09,9 Min.; 2. Erſter F.C. Nürnberg; 3. Erſter
Iilfurter S. C. Damen=Jugendbruſtſtaffel 3mal 100 Meter:
itnttgarter Amateur=Schwimm=Club 5,07 Min.; 2. S.V. Göp=
Mert 5:11,1 Minuten. Knabenbruſtſtaffel 3mal 50 Meter:
ſangdeutſchland, Darmſtadt 2,14 Min.
Damen=
hendfreiſtil: 1. Traudt=Bayern 07 1:24,4 Min.; 2. Zipſe=
Meruhe 1:25,5 Min. Jugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter:
emp=Bayern 07 1.06,5 Min.; 2 Fuß=Göppingen 1:08,4 Min.;
Cmider=Freiburg 1:09,8 Min.; 4. Meier=Lanz=Frankfurt 1,10
huten. Jugend=Damen 3mal 100 Meter: 1. S.V. Göppin=
4 :11,2 Min. — Jugendbruſt 200 Meter: 1. Sautter=
Göp=
eei 3,17 Minuten; 2. Fittring=Jungdeutſchland
im ſtadt 3:17,4 Minuten.
Gau=-Jugendſchwimmen des Main=Rheinganes
(9. T.)
Een Birkenau i. O., in deſſen idylliſch gelegenem
Schwimm=
and am geſtrigen Sonntag das 2. Gaujugendſchwimmen des
hRhein=Gaues der D.T. unter zahlreicher Beteiligung der
Smimmerjugend des Gaues ſtatt. Der Tv. Birkenau hatte ſich
Senswerter Weiſe der Vorbreitung des Schwimmens ange=
Inien und die Veranſtaltung nahm, begünſtigt durch herrliches
tter, das ein idegles Baden in der Luft, Sonne und Waſſer
ermöglichte, unter der Leitung von Gauſchwimmwart Bingel,
einen einwandfreien und flotten Verlauf. Von 15 Vereinen
waren nahezu 100 Einzelmeldungen und etwa 20
Staffelmeldun=
gen abgegeben und bei der einwandfreien 50 Meter
Schwimm=
bahn wurden einige recht beachtenswerte Zeiten von den
Jugend=
lichen des Gaues erzielt.
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Springen für Schüler (von 12—14 Jahren): 1. Sieg Gg.
Eiden=
müller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 31 Punkte; 1. Hermann
Kel=
ler, Tgde. Sprendlingen, 31: 2. Hugo Treiber, Tv. Birkenau,
30; 3. Ludwig Schunk, Tgde. Sprendlingen, 29.
Springen für männliche Jugend (von 14—16 Jahren): 1. Sieg
Wilhelm Heil, Tgde. Sprendlingen, 31 Punkte; 2. Theo
Eidenmüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 30; 3. Rolf. Klüber
Tgde. Sprendlingen, 29; 4. Heinrich Schuchardt, Tgde.
Sprendlingen, 27,5.
Springen für weibliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg
Lini Fritz, Tv. Rüſſelsheim, 31,5 Punkte: 2. Margot
Her=
mann, Tv. Rüſſelsheim, 29; 3. Marie Seibert, Tv.
Rüſſels=
heim, 27,5; 4. Marg. Hofferberth, Tv. Rüſſelsheim, 26.
Springen für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg
Willi Michonek, Tgde. Sprendlingen, 32 Punkte; 2. Karl
Eiſenhauer, Tv. Bensheim, 26,5; 3. Hartmann, Tv.
Sulz=
bach, 23.
50 Meter Bruſt für Schülerinnen (von 12—14 Jahren): 1. Sieg
Anna Trumpfheller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 52,2 Sek.; 1. Lilli
Baumberger, Tgde. Sprendlingen, 52,2: 2. Guſtel Lang, Tv.
Eberſtadt, 53,9; 3. Lisbeth Schäfer, Tgde. Sprendlingen, 56,2;
4. Dora Bratengeier, Tgde. Sprendlingen, 57,7; 5. Elfriede
Schuchardt, Tgde. Sprendlingen, 59,5.
3mal 50 Meter Bruſtſtaffel für Schülerinnen (von 12—14 Jahr.):
1. Sieg Tgde. Sprendlingen (Alleingang).
50 Meter Bruſt für Schüler (von 12—14 Jahren): 1. Sieg Karl
Lorenz, Tgſ. Darmſtadt, 51,6 Sek.: 2. Sieg Alfred Reinhardt,
Tgde. 1846 Darmſtadt, 53,5: 3. Hans Treuſch, Tgſ.
Darm=
ſtadt, 54,8.
50 Meter Hand über Hand für Schüler (von 12—14 Jahren):
1. Sieg Walter Jöckel, Tgde. 1846 Darmſtadt, 35,1 Sek.;
2. Robert Gerhard, Tgde. 1846 Darmſtadt, 35,6; 3. Paul
Schuſter, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 37,5.
Zmal 50 Meter Bruſtſtaffel für Schüler (von 12—14 Jahren):
1. Sieg Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2:34,3 Min.; 2. Tgde. 1846
Darmſtadt, 2:34,5; 3. Tv. Birkenau, 3:17,7.
50 Meter Bruſtſchwimmen für weibliche Jugend (von 14—16 J.):
1. Sieg Margot Hermann, Tv. Rüſſelsheim, 52,9 Sek.; 2.
Gre=
tel Walter, Tgde. 1846 Darmſtadt, 53,2; 3. Luiſe Becker Tgſ.
1875 Darmſtadt, 54,/4; 4. Marie Notnagel, Tgde. 1846
Darm=
ſtadt, 57,0; 5. Elſe Ewald, Tv. Ober=Ramſtadt, 59,4.
4mal 50 Meter Bruſtſtaffel für weibliche Jugend (von 14—16 J.):
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt, 3:32 Min.; 2. Tv.
Rüſſels=
heim, 4:10,7.
50 Meter Bruſtſchwimmen für männliche Jugend (von 14—16 J.):
1. Sieg Theo Eidenmüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 44,1 Sek.;
2. Franz Vierheller, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 44,6; 3. Karl
Harniſchfeger; Tv. Erfelden, 44,8: 4. Georg Schmidt, Tv,
Ober=Ramſtadt, 47,0; 5. Jakob Schnndt, Tv. Eberſtadt, 47,4;
6. Karl Fretter, Tv. Erfelden, 49,0.
50 Meter Hand über Hand für männliche Jugend (von 14—16 J.):
1. Sieg Friedrich Jakob, Tgde, 1846 Darmſtadt, 32,7 Sek.;
2. Karl Burkert, Tgde. 1846 Darmſtadt, 36,6: 3. Willi Treuſch,
Tgſ. 1875 Darmſtadt, 38,0.
3mal 50 Meter Bruftſtaffel für männliche Jugend (v. 14—16 J.):
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt in 2:21,7 Min. (ausgeſchloſſ.);
1. Tv. Erfelden, 2:24,3; 2. Tv. Birkenau, 2:32,5.
100 Meter Bruſtſchwimmen für weibliche Jugend (v. 16—18 J.);
1. Sieg Cläre Schmidt, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:52 Sek.;
2. Marie Jakob Tv. Birkenau, 2:26; 3. Gertrud Oehlſchläger,
Tv. Birkenau, 2:32,5.
1. Sieg Kläre Fleiſchmann, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:46,2
Sek.; 2. Berta Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2:05.
50 Meter Hand über Hand für weibliche Jugend (v. 16—18 J.):
1. Sieg Anna Klöß, Tgde. 1846 Darmſtadt, 45,6 Sek.; 2. Joh.
Dreßler, Tgde. 1846 Darmſtadt, 51,3.
1. Sieg Hans Götz, Tv. Groß=Gerau, 1:32,8 Min. (
ausge=
ſchloſſen); 1. Hermann Füller, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:36,8;
2. Heinrich Schneider Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:40,7: 3. Gert
Sommer, Tv. Groß=Gerau, 1:45,3; 4. Jakob Hartmann, Tv.
Bensheim, 1:47,8: 5. Peter Steinmann, Tv. Lindenfels,
1:50,8: 6. Georg Lorenz, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:52,1.
100 Meter=Seite für männliche Jugend (von 16—18 Jahren):
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadr, 1:21,6 Min.;
2. Adolf Schmidt, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:23; 3. Heinrich
Horn, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:45,2.
100 Meter Rücken für männliche Jugend (von 16—18 Jahren):
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:22,5 Min.;
2. Paul Weber, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:32,9; 3. Hans Fink,
Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:33,2.
100 Meter Hand über Hand für männliche Jugend (v. 16—-18 J.):
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:17,3 Min.;
2. Willi Noll, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:22,3; 3. Gert Sommer,
Tv. Groß=Gerau, 1:33,7.
4mal 100 Meter Lagenſtaffel für männliche Jugend (v. 16—18 J.):
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt, 6:03,1 Min.: 2. Tgſ. 1875
Darmſtadt, 6:06,6.
Mehrkampf für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg
Karl Eiſenhauer, Tv. Bensheim; 2. Jakob Hartmann, Tv.
Bensheim.
Jung=Deukſchlands 2. Mannſchaft ſiegt im Turnier
der A=Klaſſe in Aſchaffenburg.
Einen ausgezeichneten Erfolg konnte geſtern bei einem
Waſſerballturnier der A=Klaſſe in Aſchaffenburg die 2.
Mann=
ſchaft Jung=Deutſchlands erringen, indem es ihr gelang, als
überlegener Sieger aus dem Kampfe mit 5 anderen Mannſchaften
hervorzugehen.
Geſpielt wurde in zwei Gruppen. In der 1. Gruppe ſpielten
Jung=Deutſchland 2., Hellas Hanau 1. und Höchſt 01 1., in der
2. Gruppe 1. Frankfurter S.C. 2., Poſeidon Aſchaffenburg 1. und
Mainz 01 1. Durch zwei einwandfreie Siege gegen Hellas
Hanau 2:1 und Höchſt 4:0 gewannen die Darmſtädter ihre
Grup=
penmeiſterſchaft und dadurch die Berechtigung zur Teilnahme am
Schlußſpiel. In der 2. Gruppe war die 2. Mannſchaft des 1.
Frank=
furter S.C. durch zwei Siege gegen Aſchaffenburg 3:2 und
Mainz 01 3:0 in beiden Spielen unter der Leitung von Herrn
Leberzapf=Jung=Deutſchland Erſter geworden und hatte daher im
Endſpiel gegen Jung=Deutſchland anzutreten. In einem harten
Kampfe bewieſen die Einheimiſchen, daß ihr Sieg in der
A=Meiſterſchaft des Gaues Frankfurt — auf die wir noch
zurück=
kommen werden — kein Zufallserfolg war, denn die Frankfurter
wurden überlegen 3:0 (2:0) geſchlagen. Damit war Jung=
Deutſchland mit der Mannſchaft: Fuhrländer; Appfel, Leyerzapf;
Schmuck; Schuchmann, Weicker und Alken (in den beiden erſten
Spielen hatte noch Urſchel mitgewirkt) Turnierſieger geworden
und konnte zeigen, daß im Darmſtädter S.C. Jung=Deutſchland
außer der 1. Mannſchaft noch genügend Reſerven zur Verfügung
ſtehen.
Das Turnier, das von Poſeidon Aſchaffenburg gut
aufge=
zogen war, brachte in allen Spielen ſchönen Sport und unter
der Leitung der Herren Belz=Frankfurt, Hartmann=Aſchaffenburg
und Leherzapf=Darmſtadt nahmen die Kämpfe einen
reibungs=
loſen Verlauf.
Rol-Weiß ſchlägt den 1. 5.C. Nürnberg 3:1.
Rot=Weiß V.f.R iſt es gelungen, gegen den erſten
Fußball=
klub Nürnberg für die 5:3=Niederlage des Vorſpiels Revanche
zu nehmen. Das Spiel fand anſchließend an die ſenſationelle
Niederlage des ſüddeutſchen Fußballmeiſters gegen den
Fußball=
klub Bayern=Hof ſtatt, ſo daß das Waſſerballſpiel vor vollbeſetzten
Tribünen ſtattfinden konnte. Die Darmſtädter waren gegen das
Vorſpiel nicht wieder zu erkennen. Sie ſpielten mit einer
Be=
geiſterung, wie man ſie dieſes Jahr noch nicht beobachtet hatte.
Der Sieg, der vielleicht noch höher hätte ausfallen können, iſt
umſomehr zu beachten, da die Nürnberger Waſſerballer dieſesmal
komplett mit ihrem guten Verbindungsmann Schlötter antraten.
Das Spiel war jederzeit fair und hatte in Herrn Maher vom
Schwimmverein Bayern 07 Nürnberg einen korrekten Leiter. —
Vor dem Spiel überreichte der erſte Fußballklub Nürnberg zur
Erinnerung ein prachtvolles Bild. Auch in anderer Beziehung
werden die Darmſtädter Waſſerballer an die Stadt Nürnberg und
an die gaſtfreundliche Aufnahme durch die Nürnberger
Spiel=
kameraden zurückdenken.
Aufſtellung:
Karg
Stuckert . Drieß
Dahmer
Gimbel Rottmann Erich Hanſt.
Radfahren.
Hans Franke vom Veloziped=Club Darmſtadt Gaumeiſter
im Einerſtreckenfahren über 100 Kilometer
Gau 70 „Heſſen=Darmſtadt” Bund Deutſcher Radfahrer.
Am geſtrigen Sonntag ließ der Gau .70 „Heſſen=Darmſtadt”
im B.D.R. ſeine diesjährige Gaumeiſterſchaft im
Einerſtrecken=
fahren über 190 Kilometer ausfahren. Als Fahrſtrecke war eine
Rundſtrecke, die zweimal zu durchfahren war, gewählt, und zwar:
Darmſtadt, Einſiedel, Meſſel, Offenthal, Langen, Mörfelden,
Groß=Gerau, Darmſtädt. Dem Starter und Gau=Rennfahrwart
Gg. Hahn ſtellten ſich 14 Fahrer zur Verfügung. Es ſtarteten:
6 Fahrer vom Radfahrerverein 1893 Groß=Gerau, 4 Fahrer vom
Veloziped=Club 1899 Darmſtadt, 2 Fahrer vom Radfahrer=
Verein Langen und 2 Einzelfahrer des Gaues. Der Start
er=
folgte um 7.21 Uhr als Maſſenſtart. Dem Sieger des Rennens,
Hans Franke, war es ſchon bald nach dem Start möglich, ſich
durch einen Ausreißverſuch vor das geſamte Feld zu ſetzen.
Durch die nun folgende Jagd wurden alsbald zwei Gruppen
gebildet. Aber die geſchloſſene Bahnſchranke am Bahnhof Meſſel
beraubte Franke ſeines Vorſprungs, indem die erſte Gruppe
wieder zu ihm auflaufen konnte. Trotzdem gelang es Franke
wieder, in kürzeſter Zeit dem Felde ein zweitesmal zu enteilen.
Damit war eigentlich faſt das Rennen entſchieden, und es
ent=
wickelten ſich harte Kämpfe um die Plätze. Niemand vermochte
den Vorſprung von Franke wieder aufzuholen, und mit gut
11 Minuten Vorſprung durcheilte Franke als Sieger das Ziel,
wo er mit dem üblichen Siegerkranz geehrt wurde. Das
End=
ergebnis: Sieger und Gaumeiſter über 100 Kilometer Hans
Franke, V.C.D., in 3 Std. 32,12 Minuten; 2. Joh. Engel,
Groß=Gerau, in 3 Std. 43,15 Min.; 3. K. Schadt, Groß=Gerau,
in 3 Std. 53,55 Min.; 4. Joh. Horſt, Groß=Gerau, in 3 Std.
57 Min.; 5. K. Schäfer, Langen, in 4 Std. 5 Min. und 6.
Ger=
hardt, V.C. D., in 4 Std. 5,1 Min. Alle übrigen Fahrer ſchieden
durch Sturz oder Defekte aus.
Jakernalionales Meeling in Baden-Baden.
Serapis gewinnnt den Preis der Stadt Baden=Baden.
100 Meter Rückenſchwimmen für weibliche Jugend (v. 16—18 J.): Alles in allem bildete der zweite Renntag in Iffezheim eine
ge=
lungene Fortſetzung des Internationalen Meetings. Die große Form
des Stalles M. J. Oppenheimer gab dem Tag das Gepräge. Galleria
Reale ging mit dem Jugendrennen auf und davon. Den Ulrich von
Dertzen=Ausgleich beendete die die gleichen Farben tragende Szin=arany
als leichte Siegerin, und im Hauptrennen, dem Preis der Stadt Baden=
Vaden, im Werte von 15 000 Mark ſteuerte Grabſch mit Serapis den
100 Meter Bruſt für männliche Jugend (von 16—18 Jahren); dritten Sieger. Der Fünfjährige lief zum erſten Male wieder mit
Scheuklappen und zeigte ſich von ſeiner beſten Seite. Das ſiebenköpfige
Feld, in dem die beiden Franzoſen nur eine untergeordnete Rolle
ſpiel=
ten, kam in Linie vom 2400 Meter=Start. Der Weinberger Metrodorus
ſicherte ſich gleich die Führung. An der Diſtanz paſſierte Sergpis ſeine
Gegner und blieb leichter Sieger.
Jugend=Rennen; für Zweijährige, 4500 Mark, 1030 Meter: 1. M.
J. Oppenheimers Galleria Reale (Grabſch), 2. Chevalier, 3. Altmühl.
Ferner lief: Ordnungsſinn. Tot. 14, Pl. 11, 14:10.
Preis vom Rhein; 6000 Mark, 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels
Irländer (Narr), 2. Hauptgeſtüt Altefelds Lucetta, 3. Farinelli.
Fer=
ner liefen: Felix eſto, Amelung, Moewe. Tot. 52, Pl. 18, 18:10. 1½
bis 1½ Lg.
Ulrich von Dertzen=Ausgleich; 4500 Mark, 1800 Meter: 1. M. J.
Oppenheimers Szin=arany (Grabſch), 2. Dollar, 3. Carobube. Ferner:
Julfeſt, Teutros, Tramontana, Lagina, Perfekt, Maravedis, Nonne,
Miramar. Tot. 33, Pl. 14, 19, 17:10. 2—1½ Lg.—Kopf.
Preis der Stadt Baden=Baden: Ehrenpreis und 15 000 Mark, 2400
Meter: 1. M. J. Oppenheimers Serapis (Grabſch), 2. Farn, 3.
Me=
trodorus, 4 Liederkranz. Ferner: Soldeur, Felix eſto, Malmesburh,
Pamphlet. Tot. 64, Pl. 16, 13 13:10. 2—½ Lg.
Eberſtein=Ausgleich; 6000 Mark, 1400 Meter: 1. W. Bresges
Feuer=
probe (H. Schmidt) und Cte. P. de Jumilhaes Grapillon (Vincent),
tot. Rennen, 3. Träumer. Ferner: Iſlam, Somali, Oberon II,
Ser=
gius, Bonheur, Madonna d’Arezzo, Tiber, Helmzier, Redopp, Kismet,
Tot.: Feuerprobe: 52, Pamphlet: 29:10, Grapillon: 46, Pl. 35:10, 17:10.
1 Lg.—Kopf.
Babener Ausgleich; „Jagdrennen. Ehrenpreis und 7000 Mark:
1. Frau L. Kaltiers Moukentoſh (Igleton), 2. Balou, 3. Le
Tourne=
main. Ferner: Hanap, Agathos 2, Lazy, Houblon, Frusz:, No Friend,
Hofgräfin, Tamarattan, Novillero. Tot. 56, Pl. 19, 2, 39:10. 10—2 Lg.
Galopprennen in Karlshorft.
Die Rennen in Karlshorſt brachten bei gutem Wetter nicht den
er=
werteten vorzüglichen Sport. Ein ſiebenlöpfiges Feld bewarb ſich um
das mir 31 000 Mark ſehr großzügig ausgeſtattete Hauptjagdrennen.
Wie erwartet, konnte neben Heluan, dem Zweiten aus dem
internatio=
nalen Hürdenrennen kein anderes Pferd leben. Jockei Bismark hielt
den Fuchs ſtets, auf dem zweiten Platz hinter der unentwegt in flotter
Fahrr führenden Oper, um nach der Nordecke ſelbſt das Kommando zu
übernehmen und ſchließlich im Kanter als überlegener Sieger das Ziel
zu paſſieren. Den zweiten Platz beſetzte Vigor, der leicht an Oper
vor=
beilief.
Lauſcherin=Hürdenrennen; für Dreijährige. 3500 Mark, 2800
Me=
ter: 1, Geſtüt Romolkwitz” Polhder (E. Eichhorn), 2. Anskar, 3.
Wen=
delin. Ferner: Perſianer. Tot. 16, Pl. 13, 17:10. 1½—3 Lg.
Ekliptik=Fagdrennen; „Ehrenpreis und 5600 Mark. 4000 Meter:
1. P. Lehmanns Nadio (Wurſt) und Frhr. K. von Moreaus Goldener
Frieden (Walter Heuer) tot, Rennen, 3. Turmalin. Ferner: Nordſee,
Lichtſtrahl. Tot.: Radio 27, Goldener Frieden 10, Pl. 19, 14:10. tot.—
4 Längen.
Fritz=Fromm=Jagdrennen; „Herrenreiten, Verkaufs=Rennen. 3500
Mark, 3400 Meter: 1. D. Caminneeis Kind der Liebe (v. Götz), 2. Ozema,
3. Schlehblüte. Ferner: Ardoritin, Erdferkel. Tot. 18, Pl. 12, 14:10.
1—4 Lg.
Haupt=Jagdrennen; für Vierjährige, Ehrenpreis und 31000 Mk.,
4000 Meter: 1. Stall Hönwalts Heluan (Bismark), 2. Vigor, 3. Oper,
Ferner: Staroſte, Raphael, Anton, Trutzig. Tot. 15, Pl. 13, 16, 30:10.
5—1½ Lg.
Indus=Flachrennen; Herrenreiten, Ausgleich II. 4200 Mk., 3000
Meter: 1. H. von Ploetz” Faulpelz (v. Mellenthin), 2. Panther, 3.
Pers. Ferner: Quo vadis, Weltwanderer, Opar. Tot. 44, Pl. 28,
60:10. Hals — 2 Lg.
Lockhähnchen=Jagdrennen; für Dreijährige. 3500 Mk., 3000 Meter:
1. Gebr. Röslers Liebeszauber (Pinter), 2. Leuchtturm, 3. Neuer Ulſter.
Ferner liefen: Mithridates, Kurzſchluß, Kang Shi, Telemach, Veriante,
Hidigeigei, Wupeifu. Tot. 24 Pl 16, 22, 26:10. 1½—3 Lg.
Erla=Hürden=Ausgleich; 3500 Mark, 30600 Meter: 1. D. Ehrenfrieds
Kudlich (Moritz), 2. Clibri, 3. Sonnenlicht. Ferner: Mulatte,
Peri=
ander, Praxedis, Lieblos. Tot. 84, Pl. 21, 18. 30:10.
Seite 8
Montag, den 26.Auguſt 1929
Nummer 236
ein neuer Schwedenfiim
BIE VERFÜHRERIN
Hauptrolle Lissi Arna. — Vorher:
DIE KAISERIAGER
Ein Lied treuer Kameradschatt und selbstloser Liebe, mit
Mary Kid und Werner Pitschau. — Beginn 3½ Uhr:
Harry Plel. Noch einige Tage:
Seine stärkste Waffe un
Zwei dunkle Augen
(V,13495
Beginn 3½ Uhr:
Reſtaurations=Abteilung
Heinrich Boßler
Markt 12, gegenüber der Schloßwache
Stammeſſen für heute
Sauerbraten
mit 3 großen Kartoffelklös
0.90 Mk. 13468 a
An- und
Verkaut von Brillanten
Gold- und Silbergegenständen. (12602a
Kurtz-Wulſf, Rheinstr. 22.
woiden Berkoikrer
vielfach ärztlich empfohlen
bei
Wilhelm Mitze
Bäckerei und Konditorei
Darmstadt, Hügelstraße 19.
1265a
KRAGEH-WASCHEREI
Waldstraße 20
KORBUS Fernspr.843 7300
(10535a)
in 1 Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9,
Teleph. 1912. (9043a
Fahrraddecken
und Schläuche
am billigſten bei
B. Orio (12682a
Karlſtraße 14/16
Schreibmaſchin.
Klein=Torpedo
Remington-
Portable
liefert preiswert
Bart zointel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28.
„Tel 4205
Mainz
Gr. Bleiche 23.
Tel. 5554,
jahrrad=Decken
und (5141=
Schläuche
äußerſt billig nur be
Fr. Gütting
Schuchardſtraße 10
Aauetgarverover
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reinool
Eliſabethenſtr. 28
Kranichſteinerſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(370
Bitte genau auf Firma und Straße zu achter
in gr. Auswahl
von MK. 15Dan
auch Teilzahlg.,
abzugeben.
Beng & Comp.
Grafenstr. 20/22.
13492a
WUfZ
Uhren
billig und gut.
Kein Laden. (4152a
Dleburgerstr. 8
Mhngſchlnen.
Reparaturen
prompt und billig.
Benz 4 Comp.
Grafenſtr. 20/22.
(12988a)
Beiladungen
nach Frankfurt,
Offenbach, Gießen,
Erbach und zurück
werden
angenom=
nen. — Umzüge
werden prompt
aus=
geführt. (9613a
Herzog
Steinackerſtraße 18.
Telephon 4165.
reif, gebroch., ½Ztr. 5M.
10 Pfd, 1.20 M.
Mirabell. 25 Pfd. 4.50M
Reineklaud. 10 Pfd. 1M.
Benz, Grüner Weg 12
Marktſtand a. Deuſter
Tel. 4270. (13499
Einf. möbl. Zimmer
p. ſofort geſucht,
Schriftl. Angeb. m.
Pr. nach Karlſt. 29,
Laden. (13500
A
Bergſtraße
Mühlenanweſen m. 20
Morg. Land (Geflüg.=
Farm), Gebäude eic.
in beſt. Zuſt., herrl.
geleg. beſ. Umſtände
halb. bei 10—15 000
Anzahl. ſ. günſt. zu
verkaufen. Angeb. unt.
L. 48 and. Gſt. 13459
OUM
Statt Karten.
Adam Bender
Kaufmenn
Winna Bender, verw. Kaffenberger
geb. Klock
Vermählte
Groß-Umstadt, Babenhausen, 24. Aug. 1922.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim
Hinſcheiden meiner lieben, unvergeßlichen Frau, Tochter
und Schweſter
Greichen Wetzhing
geb. Rettig
ſowie die überaus zahlreiche Begleitung zu ihrer
letzten Ruheſtätte, die vielen Kranzſpenden und die
zu Herzen gehenden troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Schmidt=Neunkirchen, ſagen innigſten Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wehhing und Bangert.
Brandau, den 23. Auguſt 1929.
(13463
Hohes Alter!
HerrGeorg Maul, Roßdörferſir 45,
begeht am 27. Auguſi in voller
Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag.
(13496)
Leiterwagen
Kaſtenwagen
Erſatzräder
Waſchmaſchinen
Buttermaſchinen
Karl Brückner
Darmſt., Holzſtraße.
(13197b)
Auch Sie leiden...
Der letzte Bertram-Schlager:
Phips, laß dich nicht erwischen
Schwank-Oper. in 3 Akten. Musik von Sigwart Ehrlich.
In den Hauptrollen: Marga Peter, Gustav Bertram
Sommerpreise: Mk. 1.00 bis 3.00
Karten: Verk.-Bdro und de Waal, Rheinstr. 14. (13483
mn Hühneraugen, Warzen Hornhaut „Schmerz laß nach
Preis 50 H, das millionenfach bewährte Hühneraugenmittel
in der Tube. Kein Pflaſter. Kein Verband. Kein Meſſer
Generalvertrieb: Seifenhaus am Schillerplalz
13222a)
Inh. Hans Knos Fernruf 2073
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
Micht mehr
nölig nach
Gallspach!
Eintritt frei!
Gesunde, Kranke
und Leidendel
Innerliche Körperreinigung
ist Entgiftung des Körpers und Betrei-
ung von krankhaften Stotten.
Wissenschaftliche, lehrreiche
AuFklärungsverträge
durch den, durch Rundfunk (Münchener Sender)
bestens bekannten Direktor Körber aus Hüuchen
Hinden statt am
Montag, den 26. August 1929 und Donnerstag, den
29. Angust 1929, jeweils abends 8 Uhr, Saalöffnung
7 Uhr, im Fürstensaal, hier, Gratenstr. 18—20.
Aus dem Inhalt des höchst interessanten Vortrages:
1. Welches Miitel hat mit den ersten Anspruch darauf?
2. Unschädliche, naturgemäße Entschlackung des
Körpers durch innerliche Reinigung.
3. Ursache der Kräfteerschöpfung.
4. Elektro-Zellgympastik mit hochfreguenten
Fein-
strömen.
5. Erneuerung des Organismus.
6. Die Heilwirkung der Hochfreggenzströme unter
Berücksichtigung ganzneuer Porschufgsergébnisse.
7. Die Behandlung mit Hochfrednenzstrahlen bei
einer großen Anzahl von Krankheiten.
Uim gigh Platz 7n siehlorn, ist frühzeitiges Erscheinen angebracht.
Besuchen Sie bitte unsere kostenlosen
Aufklärungs- u. Vorführungsstunden
Die genauen Zeitangab. werd. Ihnen nach dem Vortrag gemacht.
Elektrozon-Gesellschaft Inh. 4. Welty
Augsburg
(13491
Der neue
7
Ceng Seibenſane!
Paar M. 1.95 Mt. 2.50 M. 2.90
angenehmes und dauerhaftes Tragen
Sansſcaussaupmmänn
Ludwigsplatz 2.
(13490b
Bäumer’s Vervielfältigungsbüro
Darmstadt / Rheinstr. 8/ Fernsprecher 1223
Neu aufgenommen:
Offset-Vewvielfältigungen
die schönsten und billigsten Vervielfältigungen!
Massen-Vervielfältigung von
Rund-, Empfehlungs- und Werbeschreiben
(Mitvervieltältigung von Klischee, Firmastempel,
hand-
schriftliche Unterschritt oder Faksimile.)
Briefköpfen / Flugblättern / Formularen
Hand- und Maschinenschrift / Preislisten
Noten / Prospekten / Vordrucken aller
Art / Zeichnungen usw. in unbegrenzter
Auflegehöhe.
Schnelle und pünktliche Lieferung!
Zur Einführung Vorzugspreise!
(13391b
Für Mieter und Hausbefitzer.
Weißbinder=, Maler= und
Anſtreicher=
arbeiten, Herſtellen von Faſſaden
reell und preiswert.
Zahlungserleichterungen gern geſtattet
Koſtenanſchläge gratis.
Anton Horst, Weißbindermeiſter
Beſſungerſtr. 18 (8152a) Telephon 2145
Paraffin-u. Tangopackung
m ROMERBAD
Zimmerſtr. 7 Darmſtadt Telephon 3834
Alle Krankenkaſſen zugelaſſen. (9246a
Geschmackvolle, solide
Damen-Wäsche
Nachthemden, Schlefanzüge, Seidenwäsche
sehr vorteilhaft
O. E. Erb Nachf.
Obere Elisabethenstraße (8186a
O
WElBLICH
Sprechſtunden=
Fa m. Ausbildung
Bilſe in leichten
La=
boraturiumsarbeiten,
Kurzſchrift u.
Schreib=
maſchine von Arzt
geſucht. Angeb. unt.
L. 59 an die Geſchſt.
Gefucht
auf 1. Sept. ein tücht.
junges Mädchen für
alle Hausarbeit.
Vor=
zuſtellen bei Kalbfuß,
Wilcelminenſtr. 29 III
Trauerkleider
färbt kurzfristig unübertroffenz
mäßigen Preisen (101181
Färberei Reickt
Darmstadt, gegr. 1906
chemische Wäschere-
Fabrik: Pallaswiesenstraße 140
Laden: Ernst-Ludwigstr. 4, arr
weißen Turm. Tel. 1501, 1472
Saub. Mädchen
das bürgerl. kochen
p. 1. Sept. geſ.
Anfangslohn 50 ℳ.
Frau Dr. Sauer,
Zwingenberg (Bgſt.)
(*go)
Junge Dame
aus beſter Familie mit guter
Schul=
bildung, ſtenographie= und ſchreib=
*ok
maſchinekundig,
ſucht paſfende Stellung
alsSekretärin, evtl.nur für halbe Tage.
Angeb. unter K. 117 an die Geſchäftsſt.
Für eine Möbelfabrik ein in der
Möbel- und Dekorakionsbranche
durchaus bewanderter
10% Rabatt auf
Kinder=
wägen
bei B. Orio,
Karl=
ſtr. 14—16. (1268ta
iu Welt
men
de=
underttat
ſiſer de
der. F0od.
Kaufe getragene.!
Kleider, Schuhe,
Wäſche u. Feder= ſaiſche
betten
Wilhelm Hanſel
Be
geſucht. — Angebote unter L.
Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.
4 an die
(13386b
Brandgaſſe
Poſtkarte genügt,
Achtung!
getragen Leiviel
Kauſe gleider u ſant
Wäſche und Schuhe= duriie
H. Zwern
Langgaſſe 33.
Poſtkarte genügt.
Aueldergrrsürgersseitang
Verlagsgeſelſchaft Mictelſtand m. b.h.
Hürnberg, Kühnertsgaſſe 33
Fernſprecher 24130
ſpin
Die „Nürnberger Bürgerzeitung” iſt das Sprachrohr
des Nürnberger und fränk. Hausbeſitzes, des
wirte=Gewerbes, des ſelbſtändigen Handwerkes und
Hewerbes wie überhaupt des geſamten Mittelſtandes.
Die wöchentlich erſcheinenden Beilagen „Nürnberger
Hausbeſitzer=Zeitung”, „Fränk. Gaſtwirte=Zeitung”
und „Süddeutſche Mittelſtands=Zeitung” erfreuen
ſich an Hand ihrer wertvollen redaktionellen Beiträge
größter Beachtung, ſtets ſteigender Beliebtheit und
ſtempeln die „Nürnberger Bürger=Zeitung” zur
größten deutſchen Mittelſtandszeitung im Sinne
der Wirtſchaftspartei.
Das geſteigerte Intereſſe überträgt ſich naturgemäß
auch auf den Anzeigenteil, ſo daß Anzeigen von
auſ=
fallend guten Erfolgen begleitet ſind.
Verlangen Sie unverbindlich Probenummern u. Preis
angebot, wir ſtehen Ihnen hiermit gerne zu Dienſten.