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 Morgenzeitang der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlſcher mit verſehenen Orſginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 236 
Montag, den 26. Auguſt 1929. 
192. Jahrgang
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auffräge und Leiſtumg von Schadenerſatz. Bei 
Konſurs oder gerichtlſcher Beſtrelbung fäſſit ſeder 
Rabatt weg. Bankkonio Deutſche Bank und Darme 
Nädter und Nationalbant.
Opkimismus im Haag.
 EP. Den Haag, 25. Auguſt. 
ien Zuſtand der Haager Konferenz kann man, wie ein 
            hol=
züiches Blatt es heute ausdrückt, dahin zuſammenfaſſen: „Sie 
och und iſt weiter auf der Suche nach Snowdens Mil= 
!" Auch heute im Laufe des Sonntags haben die vier 
Mtmächte” weiter gearbeitet an ihrem ſchriftlichen Angebot an 
Foden, das ſie wohl im Laufe der Nacht fertigſtellen und 
Miſtimg vormittag überreichen werden. Wie man von belgiſcher 
zeßt die freilich wegen ihres Intereſſes am Zuſtandekommen 
Narkabkommens mit Deutſchland nicht ganz unintereſſiert 
hrt, hält Miniſterpräſident Jaſpar heute ſeine Parole von 
ſützt: „Kompletter Optimismus” aufrecht. Es ſollen angeblich 
Nüntzt und Wege gefunden ſein, die Italiener zum Nachgeben zu 
ennſaſſen und damit die Lücke von etwa 20 Millionen zwiſchen 
vemagliſchen Forderungen und dem früheren Angebot der 
            Alli=
einener nei zu füllen. 
Um.m hei der engliſchen Delegation dementiert man heute abend 
as ſerücht, daß Macdonald nach dem Haag kommen werde und 
e dierkhüt, daß er erſt am Samstag von London nach Genf abreiſe. 
ſt, hwmm wird das Gerücht von einem „Engliſchen Kabinettsrat 
brad uf bolländiſchem Boden und einer Miniſterzuſammenkunft 
der 9mrden, Macdonald und Henderſon in Vliſſingen” von der 
n ſiteung holländiſche Blätter zu melden wußten, hinfällig. 
her auch die Reiſe Briands hat nicht ſtattgefunden, ſondern 
bPruckd iſt heute, wie man ſagt, angeſichts der günſtigen 
            Ent=
als piütſing im Haag geblieben, und hat an den Verhandlungen 
zeifglveighe des Angebots an Snowden teilgenommen. 
las Gros der Delegationen hat während des ganzen Sonntags 
luusfüge gemacht, und Dr. Streſemann hat ſich über den 
            Hilver=
murne Rundfunkſender den holländiſchen Hörern gegenüber für 
„ie ſerzliche Aufnahme im Haag bedankt und manches 
            Lobes=
vonfüber Holland und die Schönheiten Scheveningens geſagt. Auf 
ſieh plitiſche Seite der Haager Konfexenz iſt er bei dieſer 
            Rund=
urhde nicht eingegangen. 
Ingeſichts der Wochenendſtimmung iſt es heute zu politiſchen 
ſtechungen nicht gekommen. Ueber die Kontrollkommiſſion 
vaie uns von einem an dieſer Frage ſehr ſtark intereſſierten 
fZrſten einer „neutralen Delegation” erklärt, daß die Formel, 
nerr man arbeite, im Grunde nur Sand in die Augen der 
zuöſiſchen Oeffentlichkeit ſei, vor der Briand nicht verantworten 
häy, wenn er nach ſeinen Erklärungen ohne eine Kommiſſion 
ſeich welcher Art — vom Haag zurückkomme. Ein 
            hollän=
diühs Blatt läßt ſich heute freilich über die Rheinlandkontrolle 
in zpaats, daß man die Kontrolle in einer Weiſe organiſiere, die es 
nit 2ncht ſeutſchen Regierung erlaube, ſie als nicht ſo arg hinzuſtellen, 
umſtw uhend Briand ſeinerſeits in Paris behaupten könne, er habe 
chie ſauf lieſem Gebiet einen großen Erfolg davongetragen. 
In der Räumungsfrage erwartet man in deutſchen Kreiſen 
elegafen/ Angaben der Endräumungstermine, die vielleicht in den 
bmiAkt 1930 fallen, ſofern morgen das alliierte Angebot von 
Am SSoden als genügend bezeichnet und damit der Weg zu 
            poli=
tiihn Verhandlungen frei wird. Wenn man einer gewiſſen 
SEirmung folgen will, die ſich heute abend bei einzelnen 
            Mit=
glteern der engliſchen Delegation zeigt, kann man annehmen, 
daßman dort endlich ein ausreichendes Angebot und damit das 
ſchia wochenlang nicht geſprochene „Ja” Snowdens glaubt 
            er=
heffn zu können. 
Liene Löfung der Saarfrage in Hgag zu erwarken. 
Zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Abordnung haben 
ſen letzten Tagen mehrfach vertrauliche Beſprechungen über 
dae Saarfrage ſtattgefunden. Hierbei iſt man in eine nähere 
            Er=
ößrung der Einzelheiten des Geſamtproblems nicht eingetreten. 
NNach der gegenwärtigen Lage dürfte das Ergebnis der 
            Be=
ſüänhungen lediglich darin beſtehen, daß eine ſchriftliche 
            Verein=
bülng über die zu einem beſtimmten Zeitpunkt aufzunehmenden 
dnten Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland 
hffen wird. 
Ernſte Lage in Zernſalen.
EP. London, 25. Auguſt.
 1Die Lage in Jeruſalem iſt nach den hier einlaufenden 
            Be=
ihen außerordentlich ernſt. Trotz aller Vorſichtsmaßnahmen 
1gengliſchen Behörden iſt es in der Nacht vom Samstag zum
Vom Tage.
 Außenminiſter Dr. Streſemann hielt am Sonntag im 
            nie=
derländiſchen Rundfunk eine kurze unpolitiſche Anſprache, 
in der er ſeinen Dank für die gaſtfreundliche Aufnahme zum Ausdruck 
brachte. 
Die belgiſche Regierung, hat grundſätzlich beſchloſſen, noch 
im Laufe dieſes Jahres die zehn alten deutſchen 
            Torpedo=
boote, die die belgiſche Kriegsmarine darſtellen, zu verkaufen. 
Wie verlautet, beabſichtigt die Regierung, ſechs dieſer zehn Schiffe dem 
Zwecke der Handelsmarine brauchbar zu machen. 
Eine peruaniſche Regierungskommiſſion iſt nach Taena abgereiſt, 
um das Gebiet, das Peru in dem unlängſt abgeſchloſfenen 
            Grenz=
abkommen zugeſprochen worden iſt, von den chileniſchen 
            Behör=
den zu übernehmen. 
Nach einer Meldung der Telegraphen=Agentur der Sowjetunion 
werden von den Stationen der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn täglich 
Hunderte von verhafteten Sowjetbürgern, häufig mit 
ihren Familien, nach Charbin gebracht. Die Zahl der 
            Verhaf=
teten, für die in Charbin ein neues Konzentrationslager 
            er=
richtet wird, beläuft ſich bereits auf fünftauſend.
 in angegriffen worden, wobei es zwiſchen den Juden und den 
Rreifern zu ſchweren Kämpfen kam. Selbſt als die Polizei 
Achinengewehre auf die fanatiſche Menge richtete und auf ſie 
93, konnten die wütenden Kämpfer nicht zerſtreut werden. Bei 
ſm ſolchen Angriff ſollen nicht weniger als 40 Juden getötet 
Aden ſein. Zwei jüdiſche Arbeiterſiedlungen ſind von Arabern 
brfallen und ausgeplündert worden, während einige andere 
ſche Vorſtädte unter ſtändigem Feuer liegen. Engliſche Flug= 
1y kreiſen dauernd über der Stadt, um den Ausbruch neuer 
ſuhen den engliſchen Behörden ſofort mitzuteilen. 
            Panzer=
eni und zahlreiche Patrouillen, unterſtützt von engliſchen und 
Aſchen Polizeibeamten, durchziehen ununterbrochen die Stra= 
Feruſalems, die im Stadtinnern einſam und verlaſſen liegen. 
den Kämpfen ſind zwei Engländer ums Leben gekommen, 
ge andere ſollen verwundet worden ſein. Große engliſche 
mpenabteilungen ſind heute morgen in Jeruſalem eingetrof= 
Drei engliſche Kriegsſchiffe liegen bereits im Hafen von 
fa vor Anker. Die offizielle Zahl der auf jüdiſcher Seite 
Pleten Perſonen wird mit 30 angegeben, dürfte aber 
            weſent=
höher ſein. Die Zahl der Verwundeten geht zurzeit über 
Rert. Die Verluſte auf arabiſcher Seite ſollen weit höher 
— Das engliſche Flugzeugmutterſchiff „Courageous” 
            be=
doet ſich auf plötzlichen Befehl hin auf dem Wege nach Paläſtina. 
Der Ernſt der Lage in Paläſtina geht daraus hervor, daß 
jetiierminiſter Macdonald ſofort nach ſeiner Rückkehr nach 
Son den Erſten Lord der Admiralität, Alexander, den Kriegs= 
Aſter Shaw und den Luftfahrtminiſter Thomſon, empfangen 
ſt uind mit ihnen eine längere Unterredung über die Lage im 
Sſting hatte.
 „Graf Zeppelin” über San Franzisko. 
New York, 25. Auguſt. 
Nach einem Funkſpruch des „Graf Zeppelin” befand ſich das 
Luftſchiff 14.15 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit 144 Grad Weſt, 44,10 
Grad Nord. An Bord iſt alles in Ordnung und das Wetter iſt 
günſtig und klar. 
Aſſociated Preß meldet aus San Franzisko: Das Luftſchiff 
„Graf Zeppelin” gab um 6 Uhr abends mitteleuropäiſcher Zeit 
ſeinen Standort mit 41 Grad nördlicher Breite und 134 Grad 
weſtlicher Länge an. Demnach befindet ſich das Luftſchiff zur 
            an=
gegebenen Zeit 1260 Kilometer von San Franzisko entfernt. 
San Franzisko, 26. Auguſt. 
Die auf den Farallone=Inſeln ſtationierte Marinewarte 
            ſich=
tete das Luftſchiff Montag früh 2.02 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit. 
Wenige Minuten danach wurde es in San Franzisko, 
direkt auf das Goldene Tor zuſteuernd, geſichtet. 
„Graf Zeppelin” überflog das Goldene Tor heute früh um 
2 Uhr 25 Minuten. 
Eiſenbahnkakaſkrophe bei Düten. 
9-Zug 23 Pgris-Warſchau enkgleiſt. — 8 Toke, 
17 Schwerverletzte und 25 Leichtverletzke. 
Köln, 25. Auguſt. 
Bei der Einfahrt in den Bahnhof Buir bei Düren iſt heute 
früh 8.04 Uhr der Schnellzug Paris—Warſchau mit der 
            Loko=
motive und ſieben Wagen, darunter drei ausländiſchen, entgleiſt. 
Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden acht Perſonen getötet, 
zehn Fahrgäſte, meiſtens Ausländer, wurden ſchwer verletzt. Die 
Urſache des Unglücks iſt noch nicht feſtgeſtellt. Hilfszüge und 
            Ge=
rätewagen aus Düren und Köln waren rechtzeitig zur Stelle. 
Aerzte und Feuerwehren aus der Nachbarſchaft eilten ſofort zum 
Ort des Unglücks. Vertreter der Reichsbahndirektion, darunter 
Vizepräſident Grunzke, ſowie die zuſtändigen Amtsvorſtände 
            be=
gaben ſich ebenfalls an die Unfallſtelle. 
Der bei Buir verunglückte Schnellzug D 23 war mit 
            Reiſen=
den bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Unfallſtelle liegt etwa 
500 Meter von der Station Buir entfernt. Auf der Strecke 
            wer=
den Gleisarbeiten vorgenommen, ſo daß der Verkehr auf ein 
Nebengleis umgelegt werden mußte. Der Lokomotivführer hatte 
in Düren ſchriftliche Weiſung erhalten, auf dieſer Strecke 
            lang=
ſam zu fahren. Augenzeugen berichten aber, daß die 
            Stunden=
geſchwindigkeit ſchätzungsweiſe 90 Kilometer betragen habe. Es 
müſſe daher angenommen werden, daß der Lokomotivführer ſich 
an die Weiſung nicht gekehrt habe. Die Unfallſtelle ſelbſt bietet 
ein Bild grauenhafter Zerſtörung und unbeſchreiblichen 
            Durch=
einanders. Die Maſchine, die aus den Schienen geworfen iſt, 
liegt mit dem Tender neben der Srtecke. Der Pack= und der 
            Poſt=
wagen ſind eine acht Meter hohe Böſchung hinaufgeworfen 
            wor=
den und ineinandergeſchachtelt. Der nächſte Wagen, ein Wagen 
zweiter Klaſſe, iſt vollſtändig zertrümmert. Die folgenden Wagen 
wurden mehr oder weniger beſchädigt, während der Schlafwagen 
quer über den Schienen ſteht. Man iſt mit Schweißapparaten 
dabei, die Türen zu öffnen. Soweit dies nicht gelingt, werden 
die Dächer der Wagen äufgeriſſen und auf dieſe Weiſe die Toten 
und Verletzten geborgen. Sanitätswagen aus Köln und Aachen, 
über 60 Beamte und 100 Sanitäter ſowie die Bevölkerung der 
Umgebung beteiligen ſich an der Hilfsaktion. Bis in die frühen 
Nachmittagsſtunden waren keine zuverläſſigen Angaben über die 
Zahl der Toten und Verwundeten zu erhalten. Die Gerüchte, 
daß es zwölf Tote und dreißig Schwerverletzte gegeben habe, ſind 
unbeſtätigt. Bekannt wird, daß der Lokomotivführer des 
            ver=
unglückten Zuges und ein Packmeiſter getötet wurden. Der 
            Hei=
zer rettet ſich durch rechtzeitiges Abſpringen. Das Krankenhaus 
in Buir vermochte die Toten und Verletzten nicht alle 
            aufzuneh=
men. Die Leichtverletzten wurden daher in die Krankenhäuſer 
der Umgegend, zum Teil ſogar bis Köln geſchafft. Die 
            Verſtän=
digung mit den Verwundeten iſt ſehr ſchwer, da ſie meiſt nur ihre 
Heimatſprache beherrſchen. Es handelt ſich zum überwiegenden 
Teil um Franzoſen und Polen. Unter den franzöfiſchen 
            Fahr=
gäſten befanden ſich auch Mietglieder eines Pariſer 
            Schwimm=
klubs, die zu Wettkämpfen nach Berlin und Warſchau verpflichtet 
waren. Einem von ihnen wurde ein Bein abgequetſcht, 
            wäh=
rend die übrigen mit dem Schrecken davonkamen. 
Nach den weiteren Ermittlungen der Reichsbahn beläuft ſich 
die Zahl der bei der Entgleiſung des Schnellzuges D 23 
            Getöte=
ten und Verwundeten bis 17 Uhr auf acht Tote, 17 
            Schwer=
verletzte und 25 Leichtverletzte.
 Nach dem Auffkand in Sädperſien. 
Von unſerem Berichterſtatter. 
H., Teheran, Mitte Auguſt 1929. P 
Als vor wenigen Wochen der Herrſcher Perſiens, Reſa Schah 
Pahlevi, über Nacht ſeinen Finanzminiſter, den Prinzen Pirus, 
den Gouverneur der im Süden gelegenen Provinz Fars, 
            Salat=
ed=Dauleh, und den Kommandeur der Gendarmerie Faſlullah 
Khan ihrer Poſten entſetzten und alle drei Beamte verhaften 
ließ, glaubte man auch in Perſien ſelbſt, daß man am 
            Vor=
abend größerer Ereigniſſe ſtünde. War doch der 
Finanzminiſter nach dem Hofminiſter des Schahs, Timur Taſch, 
und dem perſiſchen Außenminiſter Anſari, der mächtigſte und den 
Miniſtern des Perſerkönigs, dem dieſer bis dahin weitgehendſt 
vertraut hatte. Es war daher zunächſt durchaus verſtändlich, 
daß dieſe Verhaftungen größtes Aufſehen erregten und 
zu dem Gerücht Anlaß gaben, es ſei eine Verſchwörung 
gegen den Schah aufgedeckt worden, umſo mehr, als ſich die 
Regierung in Schweigen hüllte und als Grund für die 
            Gefangen=
ſetzung der beſchuldigten drei Perſönlichkeiten lediglich angab, 
„daß ſie nicht mehr das Vertrauen des Schahs genöſſen‟. Die 
Gerüchte ſtellten ſich jedoch ſehr bald als leere 
            Kombina=
tionen heraus, da nichts weiteres erfolgte, und keinerlei 
            An=
zeichen größerer Unruhen als Folge der Verhaftungen zu 
            ver=
merken waren. Die Regierung hatte tatſächlich nicht gelogen, 
da die Perſönlichkeiten nur deshalb vom Schah ihrer Aemter 
enthoben wurden, weil ſie in ihnen nicht das Maß von Umſicht 
und Sorgfalt entfaltet hatten, das er erwarten durfte. 
Die drei beſchuldigten Perſönlichkeiten waren nämlich vom 
Schah mit einer Miſſion beauftragt worden, die für den Süden 
des Landes außerordentlich wichtig war: ſie ſollten die 
            Kaſch=
gais, jenen Stamm im Süden Perſiens, der ſich ſeit längerer 
Zeit gegen die Regierung im Aufſtand befand, weil dieſe den 
von dem Stamm mit Opium betriebenen Schmuggel unterdrücken 
wollte, wieder zur Raiſon bringen. Bei dieſer Aufgabe hatte der 
Gouberneur von Fars in Isfahan völlig verſagt, da er 
es vorzog, ſich von den Stämmen Beſtechungsgelder zahlen zu 
laſſen, anſtatt, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, die Stämme zu 
entwaffnen und ſie zur Steuerzahlung anzuhalten. Der 
            Finanz=
miniſter, der nach dem Süden geſchickt worden war, als die 
            Ge=
rüchte über Unruhen nicht verſtummen wollten, hatte dieſe Dinge 
dem Schah verſchwiegen, wobei ihm der Kommandeur der 
            Gen=
darmerie behilflich war, indem dieſer es wiederum unterließ, 
darauf hinzuweiſen, daß die Unbotmäßigkeit der Kaſchgais 
            in=
zwiſchen weiter um ſich gegriffen und einige ſüdarabiſche Stämme, 
ſowie ein Teil des Bachtiaxenſtammes ſich den aufſtändiſchen 
Kaſchgais angeſchloſſen hatten — offenbar aber nur, weil er ſich 
ſelber über den Ernſt der Lage in der Südprovinz nicht klar war. 
Das iſt von einer Verſchwörung gegen den Schah, von der 
ſoviel, insbeſondere in der engliſchen Preſſe, geſprochen wurde, 
natürlich himmelweit entfernt. Es handelt ſich lediglich um die 
grobe Fahrläſſigkeit einiger hoher Beamten, 
die, wie das im Orient häufiger vorkommt, die Dinge etwas 
leicht genommen hatten. Trotzdem war damals, als die 
            Ver=
haftungen bekannt wurden, die Lage durchaus ernſt, da ſich 
            zu=
nächſt einmal niemand überlegte, daß es ſich bei den vom Schah 
perſönlich angeordneten Verhaftungen um eine Beſtrafung wegen 
eines Vergehens handelte und nicht um die Verhaftung bon 
Leuten, die ſich einer Verſchwörung ſchuldig gemacht hatten. 
Inzwiſchen hat ſich ergeben, daß die Beſorgniſſe, die man hegen 
konnte, unbegründet waren, weil es dem vom Schah nach dem 
Süden entſandten General Schayabani gelang, die aufſtändiſchen 
Kaſchgais mehrfach zu ſchlagen, die von den Aufſtändiſchen ein 
geſchloſſenen Garniſonen zu befreien und einige der kleineren 
Stämme zu entwaffnen. Gleichzeitig iſt es dem Kriegsminiſter, 
der ſelber zum Bachtiarenſtamme gehört, ja den Anſpruch erheben 
darf, daß er der eigentliche Stammesführer der Bachtiaren ſei, 
geglückt, die abtrünnigen Bachtiaren zu beſiegen oder ſie zum 
Gehorſam zurückzubringen. Der Aufſtand, der längere Zeit 
            ver=
nachläſſigt wurde, hat ſomit eine ernſte politiſche Bedeutung, die 
er an ſich ja niemals gehabt hat, nicht mehr und wird ſie in 
            Zu=
kunft wohl kaum gewinnen können, obwohl es ſicher noch eine 
ganze Weile dauern wird, bis die letzten Reſte der in den 
            Hoch=
gebirgen verſprengten Banden unſchädlich gemacht ſein werden. 
Perſien hat daher jetzt wieder die Möglichkeit, ſeine Reformen 
fortzuſetzen und das Land wirtſchaftlich zu erſchließen. Es iſt 
erfreulich, dabei feſtzuſtellen, wie weitgehend die Fortſchritte ſind, 
die gegenüber dem Vorjahre verzeichnet werden können. So iſt 
der Bahnbau inzwiſchen ſoweit gediehen, daß im Norden etwa 
80 und im Süden 40 Km. der Eiſenbahn fertiggeſtellt find,, ſo daß 
ſie in Betrieb genommen werden können. Gleichzeitig iſt durch 
den Ausbau des Wegenetzes eine weitgehende Verbeſſerung der 
Verkehrsverhältniſſe erfolgt. Die von einem Deutſchen geleitete 
Nationalbank hat ihre Arbeiten erfolgreich aufgenommen und 
wird demnächſt ihren erſten Jahresbericht herausgeben, aus dem 
hervorgehen dürfte, daß es gelungen iſt, hier ein Finanzinſtitut 
zu ſchaffen, das in weitgebendem Maße geeignet iſt, die 
            wirtſchaft=
liche Verſelbſtändigung Perſiens zu fördern. Die Anſtellung 
eines weiteren Deutſchen als Finanzberater der Regierung, der 
in dieſer Eigenſchaft weitgehende Vollmachten erhalten ſoll, dürfte 
das perſiſche Finanzweſen noch mehr moderniſieren, ſo daß es, 
wie es in einem ordentlichen Staatsweſen ja ſtets der Fall iſt, 
noch mehr als bisher das Rückgrat der Reformbeſtrebungen Reſa 
Schahs bilden kann. Die Tätigkeit zahlreicher 
            Fran=
zoſen und Italiener im Lande, insbeſondere im 
            Schul=
weſen und in der Juſtiz, die ganz und gar nach europäiſchem 
Vorbilde, wenn auch unter engſter Anlehnung an perſiſche 
            Rechts=
vorſtellung, umgebaut wurden, dürfte endlich das Werk der 
            Neu=
ſchöpfung der Verwaltungsmaſchinerie des Landes vollenden. 
Es liegt ſomit nicht der mindeſte Anlaß vor, die Vorgänge 
in Perſien mit denen in Afghaniſtan zu vergleichen, wie das in 
der europäiſchen Preſſe zum Teil geſchehen iſt. Denn bei den 
perſiſchen Reformen handelt es ſich, wie es die vorſtehende 
            Auf=
zählung zeigt, nicht um Maßnahmen, die das religiöſe 
            Emp=
finden der Bevölkerung verletzen können oder die man als 
            über=
eilt bezeichnen könnte. Perſien iſt, was man in Europa nicht 
vergeſſen ſollte, das erſte unter den orientaliſchen 
Ländern geweſen, das ſeine Söhne nach Europa
Seite 2
Montag, den 26. Auguſt 1929
 geſchickt hat, um ſie dort erziehen und ihnen 
zuropäiſches Wiſſen beibringen zulaſſen. Unter 
den führenden Leuten Perſiens ſind daher Perſonen, die 
            Jahr=
zehnte im Auslande geweilt haben, auch durchaus nicht ſelten, 
wie das u. a. die Tatſache zeigt, daß die höheren Beamten des 
Landes faſt ohne Ausnahme fließendes Franzöſiſch 
ſprechen, dank der Kulturpropaganda, die die Franzoſen zu 
            ent=
falten verſtanden. Europäiſche Vorſtellungen ſind der 
            Führer=
ſchicht in Perſien alſo durchaus nicht fremd. Das iſt aber 
            natür=
lich auch eine gewiſſe Garantie dafür, daß die Reformen Reſa 
Schahs, der, wie feſtgeſtellt zu werden verdient, das 
            unein=
geſchränkte Vertrauen ſeiner Landsleute genießt, nicht 
            mißver=
ſtanden und von dem Gros der Bevölkerung gebilligt werden.
 Aun der Landeshaupintder. 
Darmſtadt, 26 Auguſi. 
Das elekkriſche Stoppzeichen bei Kraftfahrzeugen.
Von Ober=Ing.
Hoffmann, Autoſachverſtändiger. Darmſtadt.
 deite um Tannenderg kanskalbenrmar. 
Hohenſtein, 25. Auguſt. 
Im Ehrenhof des Tannenberg=Nationaldenkmals wurde 
heute mittag die feierliche Weihe und Enthüllung von etwa 60 
Gedenktafeln vollzogen, die von oſt= und weſtpreußiſchen 
            Regi=
mentsvereinen dem Gedächtnis ihrer in der Schlacht bei 
            Tan=
nenberg gefallenen Kameraden gewidmet worden ſind. An der 
Feier nahmen zahlreiche ehemalige Heerführer ſowie Generale 
aus der Schlacht bei Tannenberg teil, darunter 
            Generalfeldmar=
ſchall von Mackenſen. Für den verhinderten Chef der 
            Heeres=
leitung, General Hehe, war als Vertreter der Reichswehr der 
Befehlshaber des Wehrkreiſes I, Generalleutnant Freiherr von 
Eſebeck, mit den aktiven Generalen und Kommandeuren der 
1. Diviſion erſchienen. Unter der großen Zahl der Ehrengäſte 
befanden ſich Vertreter der Reichs=, Staats= und 
            Provinzial=
behörden ſowie der kommunalen Verwaltung und führende 
            Per=
ſönlichkeiten aus Stadt und Land. Viele Tauſende waren in 
Sonderzügen oder zu Fuß nach dem Nationaldenkmal 
            gekom=
men, um bei dem Weiheakt zugegen zu ſein. Zahlreiche 
            dater=
ländiſche Verbände, Militärvereine uſw. mit Fahnen und 
            Ab=
zeichen hatten im Ehrenhof Aufſtellung genommen. Die 
            Reichs=
wehr hatte eine Ehrenkompagnie entſandt. Desgleichen war 
eine Abordnung des im Königsberger Hafen liegenden Kreuzers 
„Königsberg” erſchienen. Auch die alten Fahnen der an der 
Tannenbergſchlacht beteiligt geweſenen Regimenter waren nach 
Hohenſtein gebracht worden 
Kurz nach 10½ Uhr begann die Feier im Ehrenhof des 
            Denk=
mals, wo die noch mit Trauerflor umhüllten Gedenktafeln in 
Ehrenniſchen Platz gefunden hatten. Nachdem 
            Generalfeldmar=
ſchall v. Mackenſen mit den Generalen und Ehrengäſten die 
Front der Ehrenkompagnie abgeſchritten hatte, hielt 
            General=
major a. D. Kahns die Begrüßungsanſprache. 
Als der älteſte der anweſenden Tannenberg=Kämpfer 
            er=
griff darauf Feldmarſchall v. Mackenſen das Wort. Er dankte 
General Kahns für die ſelbſtloſe Hingabe, mit der er das 
            Denk=
mal geſchaffen habe. Die heutige Feier gelte den Helden, die ihr 
Leben für den Sieg dahingaben, den Männern, die es als ihre 
höchſte Aufgabe anſahen, die Grenzen unſeres Vaterlandes zu 
ſchützen und Haus und Hof, Frau und Kind zu ſchirmen. Die 
Waffen habe man dem deutſchen Volk genommen; den Geiſt 
aber könne man nicht bannen, den Geiſt, der im Weltkrieg das 
deutſche Volk als das kraftvollſte Volk der Erde erwieſen habe 
und deſſen Schaffen ſich heute in der Weltfahrt des „Graf 
Zeppelin” offenbare. Dieſer Geiſt werde fortleben und mit ihm 
das Deutſche Reich. 
Unter dem Salut einer Geſchützbatterie erfolgte dann die 
Enthüllung der Ehrentafeln und die Kranzniederlegung durch 
Vertreter der Regimentsvereine. Die Ehrenkompagnie 
            präſen=
tierte das Gewehr, die Fahnen und Banner ſenkten ſich und die 
Muſik ſpielte leiſe „Ich hatt’ einen Kameraden”. 
Trauerfeier für Liman v. Sanders in München. 
Die Ueberführung nach Darmſtadt. 
Am Sonntag vormittag fand aus Anlaß der Ueberführung 
des verſtorbenen Heerführers Dr. Liman von Sanders nach 
Darmſtadt im alten Südlichen Friedhof in München eine 
            Trauer=
feier ſtatt. Die Stadt München hatte einen Ehrenkatafalk 
            errich=
ten laſſen und eine Kranzſpende gewidmet. In Vertretung der 
Stadt warem zu der Trauerfeier erſchienen Bürgermeiſter Dr. 
Küfner und eine Stadtratsabordnung ſowie von der Reichswehr, 
Standort München, mit dem ſtellvertretenden Befehlshaber der 
7. Diviſion, Generalmajor v. Wenz, die ſämtlichen dienſtfreien 
Offiziere der Truppe und Stäbe. Eine Ehrenabteilung der 
Reichswehr hatte mit zwei Muſikkapellen Aufſtellung genommen. 
Die Einſegnung nahm der proteſtantiſche Geiſtliche von St. 
            Mat=
thäus am Ehrenkatafalk, der mit den Orden und Ehrenzeichen 
des Dardanellenkämpfers geſchmückt war, vor. Im Auftrag der 
preußiſchen Offiziere der alten Armee, des Veteranen= und 
Kriegervereins München=Au, deſſen Ehrenmitglied der 
            Verſtor=
bene war, und des Marineoffiziervereins wurden Kränze 
            nieder=
gelegt. Darauf trugen Reichswehrmannſchaften unter dem 
            Don=
ner der Ehrenſalve den Sarg zum bereitſtehendem Wagen der 
Reichswehr zur Ueberführung nach Darmſtadt.
 In der Fachpreſſe und bei Gerichtsverfahren wurde in letzter 
Zeit durch Sachverſtändige wiederholt ausgeſprochen, daß 
            ins=
beſondere bei geſchloſſenen Kraftfahrzeugen als Erſatz für 
            Arm=
zeichen das elektriſche Stoppzeichen dort anzuerkennen ſei, wo nach 
§ 26 K.V.O vom 16. 3. 28 ein Führer verpflichtet iſt, die Abſicht 
des Stillhaltens entweder durch ſenkrechtes Hochhalten des Armes 
oder durch eine mechaniſche Einrichtung anderen Perſonen zu 
            er=
kennen zu geben. 
Es wird nach § 26 K.V.O vom 16. 3. 28 von dem Führer 
eines Kraftfahrzeuges gefordert, daß er anderen Perſonen ſeine 
Handlungsabſicht, ſein Handlungswollen anzuzeigen hat. 
Abſicht iſt nicht Tat, ſie geht derſelben reſp. dem Begehen 
einer Handlung immer voraus. 
Die Abſicht iſt zu erkennen zu geben. 
Solches geſchieht ſehr wohl beim Umwenden oder beim 
            Ver=
laſſen der bisher verfolgten Fahrbahn reſp. Fahrtrichtung, indem 
der Führer nicht erſt während des Umwendens oder bei 
            Fahrtrich=
tungsänderung, ſondern zeitig genug vorher die betreffenden 
Zeichen, unabhängig von anderen Betätigungsmechanismen, ſelbſt 
einſtellt. 
Das Aufleuchten des elektriſchen Stoppzeichens geſchieht bei 
Betätigung der Fußbremſe, indem durch Niedertreten des 
            Fuß=
bremshebels zwei Funktionen gleichzeitig ausgelöſt werden. 
            Ein=
mal „Bremſen (Geſchwindigkeitsverminderung) des 
            Fahr=
zeuges”, das andere Mal automatiſche Herſtellung 
            elektri=
ſcher Stromverbindung „Aufleuchten des elektriſchen 
5toppzeichens”. Hierbei geſchieht nicht wie es der § 26 
K.V. L, vom 16. 3. 28 fordert, daß die „Abſicht” des Stillhaltens 
angezeigt wird, ſondern es wird das „Bremſen”, die 
            augenblick=
liche, plotzliche Geſchwindigkeitsverminderung des Kraftfahrzeuges 
zu erkennen gegeben, ohne daß, wie es meiſtens der Fall iſt, das 
Fahrzeug überhaupt zum eigentlichen Stillſtand zu kommen 
braucht. 
Die Betätigung von Stoppzeichen durch Niedertreten des 
            Fuß=
bremshebels kann demgemäß nach § 26 K. V.O. vom 16. 3. 28 
            eben=
ſowenig als zweckentſprechende „mechaniſche Einrichtung” 
angeſprochen werden, wie wenn etwa die Richtungsänzeiger durch 
entſprechende Drehbewegungen der Lenkungsorgane (Handrad, 
Lenkhebel uſw.) in Funktion geſetzt würden. 
Der Führer hat „anderen Perſonen die Abſicht des 
Stillhaltens zu erkennen zu geben”! Wer ſind dieſe anderen 
            Per=
ſonen? Es kommen in erſter Linie doch nur diejenigen in 
            Be=
tracht, welche es angeht, welche dabei intereſſiert ſind, welche in 
gleicher Richtungsbewegung hinterher kommen (Radfahrer, Führer 
von [raſchen) Pferdefuhrwerken und Kraftfahrzeugen). 
Hieraus muß ſachverſtändigerſeits der Schluß gezogen werden, 
daß der § 26 K.V.O. vom 16. 3. 28 ausnahmsweiſe einmal, aber 
mit vollem Recht dem Kraftfahrzeugführer die Pflicht auferlegt. 
eine Situation hinter ſich zu reſpektieren und dieſelbe durch 
Zeichengeben und geeignete Fahrtechnik zu befruchten. 
Auf Grund des Vorausgeſagten und der Vorkommniſſe beim 
praktiſchen Autofahren muß die ſachverſtändige Antwort auf die 
Frage, ob das Aufleuchten des Stoppzeichens mittelſt 
            automa=
tiſcher Auslöſung durch Betätigung der Fußbremſe eine geeignete
 Nummer 236 
Einrichtung iſt, welche die Abſicht des Führers auf Stillſetzung 
des Kraftfahrzeuges anzeigen ſoll, nur „Nein” ſein. 
Ueberhaupt auch wegen ſuggeſtiven Ein= und Auswirkungen, 
muß Zeichengeben eine vollkommen unabhangige, ſelbſtändige 
            Tat=
handlung ſein und durch ein ebenſolches mechaniſches Aggregat: 
hervorgerufen werden. 
Das Aufleuchten des Stoppzeichens kann nur als Vorrichtung 
ür rübergehendes „Bremſen” („Abſtoppen”) mit nachſetzender: 8= 
Weſterfadrt angeſehen und benützt werden. 
*Am. Legenden=Aufführung in der Petrusgemeinde. Am geſtrigen= 
Sonntagabend führten die evangeliſchen Jugendbünde der 
Petrusgemeinde im Gemeindehaus in der Eichwieſenſtraße 
            anläßlich=
des Evangel. Jugendſonntags in Heſſen eine dramatiſche Legende „
            Die=
puchte 
Heimkehr” auf. Die von Karl Roettger verfaßte 
            Legende=
wandelt die Geſchichte vom „Verlorenen Sohn”, die vor zwei Jahrem 2 
in der Legendendichtung von Burkard Waldis an der gleichen 
            Stelle=
aufgeführt wurde, in modernerer Weiſe ab, iſt aber in einer höchſt ein= zuru 
drucksvollen, form= und klangſchönen Sprache geſchrieben. Nach 
            dra=
matiſchen Geſetzen aufgebaut und voll dramatiſcher Spannungen, ſpielſt” „Iteſten 
ſich die Handlung der Legenden in der Halle eines Landhauſes ab. Am „zteſtel 
handelnden Perſonen treten der Herr, der erſte und der zweite Sohm as S 
auf, Maria und Ruth, zwei Mädchen, Elias und Eliphas, zwei Knechte., 
dann Muſikanten, weitere Mägde und Knechte. Die ungenannten 
            Mit=
wirkenden waren alle mit regem Eifer und beſtem Gelingen bei dem 
Sache; ein Sonderlob verdienen die Darſtellerinnen der beiden 
            Mägde=
des Herrn und der beiden Söhne, die ſich recht in ihre gewiß nicht leichtg 
Aufgabe eingelebt hatten. Die Koſtüme waren zeitlos und ſchlicht; 
            das=
ſehr wirkſame Bühnenbild zeigte eine geſchloſſene Halle in warmenn 
fwe 
Dunkelrot mit goldenen Motiven. — Die Erſtaufführung, die für diee we Vere 
Jugend veranſtaltet wurde, hinterließ bei den zahlreichen Zuhörerrn zuf der 
einen nachhaltigen Eindruck. Es ſei darauf hingewieſen, daß die ein erſchaft 
zige Wiederholung heute Montag, abends 8.30 Uhr, inn vermahl 
Gemeindehaus in der Eichwieſenſtraße für die übrige Gemeinde ſtatt= zuie eine 
findet. Ein ſtarker Beſuch wird den Veranſtaltern und Mitwirkendery qun beg 
der ſchönſte, wohlverdiente Lohn für die von ihnen aufgewandte Müh=; ayn nach 
und Arbeit ſein. 
urde zu 
— Wiener Kronenbräukeller. Gute Witterung vorausgeſetzt, kom ſung der 
zertiert Dienstag, den 27. Auguſt, das Orcheſter ehemaliger Militär / mit eit 
muſiker unter Matthias Webers Leitung. Der Abwechſelung halbe Umrahm 
findet wieder einmal ein Deutſch=Rheiniſcher Abend ſtatt, wobei alle auru Mſen. De. 
unſern deutſchen Rhein Bezug habenden Lieder und ſonſtige Kompoſitig ſpel. 
nen zum Vortrag kommen werden. Der Abend iſt betitelt: „Es giE ud Kla 
nur einen deutſchen Rhein”. (Siehe Inſerat in morgiger Ausgabe.) Menfolge 
ematoriſt 
— Orpheum. Gaſtſpiel Guſtav Bertram-Marga Peter. Mit darr in meiſt 
Operettenſchwank „Phips, laß dich nicht erwiſchen” in 3 Akten, Muſi / Necke. C 
von Sigwart Ehrlich, erreicht das erfolgreiche Gaſtſpiel am 28. Auguf qu. a. 
ſein Ende. Wer ſich einmal herzlich auslachen will, beſuche die letziex” ſſeſtet von 
Aufführungen von „Phips, laß dich nicht erwiſchen”. Anfang abens” beſten 
8,15 Uhr. Karten: Verkehrsbüiro, de Waal, Rheinſtr. 14.
 — Eine Gemeinheit. In der vorletzten Nacht hat auf der Straßz /o(f 
Oggersheim—Ludwigshafen ein Perſonenkraftwagen einen Motorraß ehon wur
M dei eiadigaineren.
 Wo die Blumen gezüchket werden. 
Von den Anlagen Darmſtadts wurde neulich des längeren berichtet 
und dabei feſtgeſtellt, daß ſte ſich wircklich ſehen baſſen können? Daß ſie 
nicht nur ſwohlgepflegt ſind, ſondern auch eine große Reihe von 
            pracht=
bollen Blumenarten und =ſpielarten aufzuweiſen haben, wie ſie in 
            ſol=
cher Menge und Schönheit nur ſelten angetroffen werden. 
            Unwillkür=
lich drängt ſich die Frage auf, wo denn dieſe berſchiedenen Blumen in 
ſo großen Mengen gezüchtet werden. Denn ſie werden ja nicht auf den 
Anlagen ſelbſt geſät oder gepflanzt, ſondern ſie haben ſchon ein gewiſſes 
Wachsſtadium erreicht, bevor ſie dorthin verſetzt werden. Sonſt wäre 
es ja gar nicht möglich, während des ganzen Jahres — d. h. ſoweit und 
ſolange ſich überhaupt Blumen im Freien gegen die Unbilden der 
            Wit=
terung behaupten können — die Anlagen ſtets mit neuen Blumen zu 
ſchmüichken. 
Wir wandern an die Geburts= und Aufzuchtsſtätte der Blumen, 
weit hinaus, faſt an das Ende Darmſtadts, wo ſich die 
            Stadt=
gärtnerei befindet. Eine ganze Gruppe von ſtädtiſchen Betrieben 
iſt hier draußen in der Nähe des Nordbahnhofs angeſiedelt. Das 
            Gas=
werk, der Schlachthof und die Stadtgärtnerei. Von dieſen dreien macht 
den einladendſten Eindruck zweifellos die letztere. Von der Straße aus 
ſehen wir auf ein paar wohlgepflegte Beete im Vordergrund. 
            Dah=
lien verſchiedenſter Sorten und Spielarten werden hier gezüchtet und 
ausprobiert. Zurzeit fallen beſonders einige Arten auf, deren 
            Blüten=
blätter dunkelrot mit weißen Spitzen, weiß mit dunkelroten Spitzen und 
dunkelviolett mit weißen Spitzen ſind. Sie ſollen im nächſten Jahre 
auf die Anlagen verpflanzt werden (einige wenige ſtehen ſchon an der 
Pauluskirche) und ſie werden ſicherlich vielen gefallen. So werden 
            jähr=
lich neue Sorten gezüchtet und nur wirblich ſchöne, moderne Arten auf 
die Anlagen gebracht. — Wir treten in den Garten ein und entdecken 
gleich rechts ein großes Feld, bedeckt mit roſahellen Phlox=Stecklingen, 
ebenfalls eine neue Spielart, die herangezüchtet wird, und die auch 
            außer=
ordentlich „kleidſam” ſein wird. 
Die Treibhäuſer ſtehen zurzeit leer. Sie werden ſich erſt 
            wie=
der in einigen Wochen füllen, wenn der Herbſt dazu nötigt, die emp=
 Hart Hausyorer o0 Jähte un. 
Der Lehrer der polikiſchen Geographie. 
Von Dr. Hans Offe (GDS). 
„Politik iſt die Kunſt des Möglichen.” Was iſt aber das 
Mögliche auf politiſchem Gebiet? Behauptung und 
            Gegen=
frage beleuchten das oft verkannte Weſenhafte der Politik, als 
einer Wiſſenſchaft und einer Kunſt, einer Theorie und einer 
praktiſchen Tätigkeit zugleich. 
Zur Zeit unſerer Väter und Großväter ſtreckten die mächtig 
aufſtrebenden Naturwiſſenſchaften, voran die Biologie und ſpäter 
die Geographie, ihre Fühler aus nach dem ſozuſagen luftleeren 
Raum der politiſchen Wiſſenſchaften; unbelehrt durch warnende 
Stimmen früherer Geſchlechter, verſtand man andererſeits unter 
„Staatswiſſenſchaften” ſchließlich nur noch deren wirtſchaftliche 
und rechtliche Seite; die Staatsidee wurde zum Tummelplatz 
juriſtiſcher Gedankenreihen, denen ein normal arbeitendes Hirn 
keineswegs immer zu folgen vermochte . . ." 
Erſt der große ſchwediſche Gelehrte Kjellen (1864—1924), 
auf den Schultern des Begründers der wiſſenſchaftlichen 
            politi=
ſchen Geographie ſtehend, (Friedrich Ratzel 1844—1904) brachte 
Ordnung in das Chaos, das, wie ſpäter im europäiſchen 
            Staaten=
leben, ſo bereits vorher in der wiſſenſchaftlichen Behandlung der 
Politik eingeriſſen war. Der Menſch (nicht der Staat) als letztes 
Ziel politiſchen Tuns und Trachtens ſteht bei Kjellen 
            eingeſtan=
denermaßen im Mittelpunkt der Geſamtwiſſenſchaft von der 
            Poli=
tik; „Staatsregiment” „Geſellſchaft” und „Reichshaushalt” 
            be=
zeichnen weitere Hauptgeſichtspunkte der politiſchen Wiſſenſchaft: 
die Wiſſenſchaft vom „Reich” endlich, die „Geopolitik” befaßt 
ſich mit dem von politiſcher Organiſation durchdrungenen Land. 
Sie bildet ſomit das nicht zu überſpringende Bindeglied zwiſchen 
den naturbedingten Grundlagen einerſeits, den 
            kulturwiſſen=
ſchaftlichen Betrachtungsweiſen des Staatslebens andererſeits. 
Kann es wundern, wenn ein Soldat, ein Generalſtäbler, als 
einer der Erſten, jedenfalls der Berufenſten, in das eigene Heim 
einzog, defſen Grundmauern der geniale ſchwediſche Architekt der 
politiſchen Wiſſenſchaften aufgerichtet hatte?. Weit länger noch
 als Descartes, den Schöpfer des nachmittelalterlichen 
            philoſo=
phiſchen Weltbildes; hielt es Karl Haushofer beim 
            Waffenhand=
werk. Aus einer altbayeriſchen Künſtler =und Gelehrtenfamilie 
am 27. Auguſt 1869 in München geboren, wurde er 1887 Offizier; 
Reiſen in Indien und Sibirien ſchloß ſich 1908—1910 ein 
            Studien=
aufenthalt in Japan an im Auftrage des bayeriſchen 
            General=
ſtabs. Nach Beendigung des Weltkrieges nahm er als 
            General=
major den Abſchied, um ſich an der Univerſität München ganz 
der Wiſſenſchaft zu widmen. 
In einer von Haushofer und ſeinen Mitarbeitern unlängſt 
entworfenen Begriffsbeſtimmung der Geopolitik wurden u. a. 
folgende denkwürdige Sätze geprägt: „ . . . Die Geopolitik will 
Rüſtzeug zum politiſchen Handeln liefern und Wegweiſer im 
politiſchen Leben ſein. Damit wird ſie zur Kunſtkehre, die die 
praktiſche Politik bis zur notwendigen Stelle des Abſprungs vom 
feſten Boden zu leiten fähig iſt. Nur ſo wird dieſer Sprung 
vom Wiſſen zum Können und nicht vom Nichtwiſſen aus erfolgen, 
woher es ſicher weiter und gefährlicher iſt. Die Geopolitik will 
und muß zum geographiſchen Gewiſſendes Staates 
werden." 
Als Frucht ſeiner Studien im fernen Oſten erſchien 1913 
„Dai Nikon” (Das große Urſprungsland). Dieſes gerade heute 
wieder ſehr leſenswerte Werk betrachtet Japans Wehrkraft, 
            Welt=
ſtellung und Zukunft; es will das Verſtehen zwiſchen 
            Deutſch=
land und Japan, zwiſchen Weſt und Oſt überhaupt fördern. 
Von Haushofers Veröffentlichungen der Nachkriegszeit ſeien 
hier nur die beiden folgenden, mehr allgemein verſtändlicher Art 
erwähnt: „Das japaniſche Reich in ſeiner geographiſchen 
            Ent=
wicklung” (1921) und zumal die „Geopolitik des Pazifiſchen 
Ozeans” (1925). Nicht zu vergeſſen die in Gemeinſchaft mit 
            an=
deren Geopolitikern ſeit 1924 herausgegebene „Zeitſchrift für 
            Geo=
politik”, in der neben Forſchern und Perſönlichkeiten des 
            prak=
tiſchen Lebens wiederholt namhafte Staatsmänner zu Worte 
kamen. 
Nicht in der Studierſtube, ſondern aus ſtarken perſönlichen 
Eindrücken von europafernen Geſtaden formte ſich dem heute 
Sechzigjährigen im reifen Mannesalter das politiſche Weltbild, 
lernte Karl Haushofer jenen — mit Kant zu reden — „Blick 
der Entfremdung” auf mitteleuropäiſche Verhältniſſe werfen, von 
dem er in der „Geopolitik des Pazifiſchen Ozeans” ſo beredtes 
Zeugnis ablegt: Wenn erſt das ſeiner räumlichen 
            Geſtal=
tung entſprechende Daſeinsgeſetz” für den Paziſiſichen Ozean,
 fahrer angefahren und in ſchwer verletztem Zuſtande liegen laſſen. Be 
dem Zuſammenſtoß wurde ein vernickelter Handgriff des Wagens au 
der linken Türſeite abgeriſſen. Bald nach dem Unfall wurde auf de- 
Straßenbrücke Mannheim-Ludwigshafen ein Perſonenwagen, anſche 
nend I T, vermutlich geſchloſſene Adlerlimouſine, mit nur einem Lich ſy 
geſehen. Vermutlich kommt dieſes Auto in Frage, das den Unfall ve ſe 
urſachte. Perſonen, die Mitteilungen über das Auto machen können 
werden gebeten, dies der Kriminalabteilung beim Polizeiamt Darmſtaz 
mitzuteilen. 
findlichen Blumen nach und nach wieder under Dach und Fach zu bringe 
hren 
In großen Saatkaſten ſtehen zu Tauſenden die kleinen, noch grünm 
Panſee= und Geranienſtöcke. Aus Samen ſind ſie hier nm Laum /ſauben 
des Sommers gezogen worden und werden jetzt nach und nach auf Beg. 
verpflanizt. Auf einem kürzlith neu dazu gekauften Stück werden z—Rehriſtig 
zeit dieſe Umpflanzungen vorgenommen, nachdem die Erdé erſt du 
Kalk geätzt wurde, damit die vielen in der Erde ſich aufhaltenden Schä 
linge getötet werden. Nach der Umpflanzung überwintern Penſee, Ve 
gißmeinnicht und Geranien und werden im nächſten Frühjahr in u. 
einzelnen Anlagen nach und nach ausgeſetzt. Große Flächen ſind m 
Chryſanthemen bepflanzt, die im Aurgenblick noch ohne 
            Blützt=
ſind, die aber in Bälde anfangen werden zu blühen. 
Es iſt eben eine verhältnismäßig ſtille Zeit für die Stadtgärtner. 
deren Hauptarbeit im Frühjahr liegt. Trotzdem aber muß dauernd/ 
arbeitet werden, und dauernd ſind unter der geſchickten und ſorgfältig 
Leitung von Herrn Obergärtner Schneider 8 bis 10 Gärtner 
ſchäftigt. Denn — wie es bei Wilhelm Buſch ſo ſchön heißt: 
In ſeinem Garten freudevoll 
Ging einſt ein Gärtner namens Knoll. 
Doch ſeine Freude ſchnell vergeht, 
Ein Maulwurf wühlt im Pflanzenbeet. 
Ein Maulwurf wühlt im Planzenbeet. Dieſe ſchwarzen Geſellen, „ 
dem Landwirt ſo nützlich ſind, wie ſie dem Gärtner ſchaden, machen a:) 
den Stadtgärtnern zu ſchaffen. Sie haben noch keinen Reſpekt vor Eir 
ſtädtiſchen Behörden. Nicht nur ſie, ſondern hundert andere große w) 
kleine Schädlinge müſſen dauernd bekämpft werden, wenn nicht die 
            Au=
pflanzungen unter ihnen leiden ſollen. Und daneben müſſen die Tre= wieder hergerichtet werden, es muß Unkraut gejätet, Land 
            u=
gegraben und gedüngt werden. 
So wird hier draußen ſtill und unbeachtet fleißige Arbeit 
            geleif=
an deren — dann ſehr ſichtbaren — Erfolgen: den buntfarbigen 
            Zu=
lagen, ſich jeder freuen kann und ſoll. Und es auch unbewußt tut, wer” 
ihm ihr Anblick längſt zur täglichen Gewohnheit geworden iſt.. 
ſeine anliegenden Völker und Staaten gefunden iſt, kann mi 
dort aus vielleicht die Organiſation des Planeten ausgehen mM 
Volkswirtſchaft, Weltkultur und Weltpolitik, zu dem das Mitt; 
meer Europa, der atlantiſche Raum die Größe der Anſchaum9 
nicht gefunden hatte und die vorhandenen Anſätze dazu im 
            We=
krieg durch den Frieden von Verſailles und das Zerrbild eit- 
Völkerbundes erſchüttert hat.” 
Was hat Karl Haushofer gerade dem Deutſchen von he 
zu ſagen in ſeiner hart bedrängten äußeren Lage, da Weltpoln” 
„Denken in Erdteilen”, ferner zu liegen ſcheint denn je? N—R 
gewiß möchte er keine ſentimentale Sehnſucht einimpfen, n. 
nach warmen Meeren und nicht nach unberührten Naturm ? 
ſchen, vielmehr die Kenntnis der für ſeine Daſeinsmöglichkei. 
ſo furchtbar veränderten Welt. In der Tat, die Geopolitik 
bedeuten und wird bedeuten ebenſoſehr Kunſt wie Wiſſenſch 
zum mindeſten Kunſthandwerk. Jeder billig Denkende muß de‟ 
großen Förderer der Geopolitik beipflichten, wenn er die betr—N 
liche Tatſache feſtſtellt, „wie wenig ſogar die notwendige hab 
werkliche Vorkenntnis für die Ausübung dieſes Kampfes im e 
gewandten Teil der Politik verbreitet iſt.” 
Gewiß, Geburt und Wiegenzeit der jungen Wiſſenſchaft Gel 
politik ſtanden — und ſtehen noch — im Zeichen der 
            Mann-
wünſche und der nationalen Leidenſchaften, ſchwer auszuroll 
der politiſcher Vorurteile und Ahnungsloſigkeit, mehr der Krie. 9 
furien als der gütigen Muſen. Aber gerade deswegen ſind 
Karl Haushofer aufs höchſte verſchuldet für ſeine genialen Fing 
zeige auf das Pazifiſche Gebiet „als das dem Deutſchen ſIe” 
deſte und dennoch zukunftsreichſte.” Hier ſind wirkliche „
            Geß-
gifte gegen den alles zerfreſſenden Weltanſchauungs= und Par 
hader” hier iſt wirkliche „Aufhellung der Dunkelheiten, die we 
Freund noch Feind in der Geſtalt erkennen ließen, in der 
waren, ſondern wie man ſie ſich träumte.” 
Eine Zeit wie die unſere, in der „Politik” nur zu vielen 
Wort wurde, umbrandet von ſchauerlichſten Nebentönen — 
rette ſich voll Zuverſicht nach den Höhen geopolitiſcher Betted 
tung; iſt die Luft dort auch dünn, ſo dringt doch zu ihnen 4-* 
nicht der Dunſt des Parteihaders empor. Mögen Karl Hanp 
hofers, des Sechzigjährigen, bisherige — und hoffentlich 1 kommenden — Schriften Vielen ein Wegweiſer 
            werdel-
das Neuland der Deutſchen wie der Menſchheitszukunft!
zunmer 236
Montag, den 26. Auguft 1929
Seite 3
 ous saüntint der gourinftt 
fetreu nach Väterſitte hatte ſich auch in dieſem Jahre wieder 
dem erein der „Darmſtädter Ratsherrnbrüderſchaft” zu dem ſog. 
„Lcuttal” (Hauptverſammlung) am 20. Auguſt im Fürſtenſaal 
uſuarmengefunden. In der alten feierlichen Weiſe begann die 
jöſiung des „Quartals” mit der Oeffnung der alten Brüder= 
„welche die Akten und Protokolle enthält. Der Oberälteſte 
Schreinermeiſter Thomae vollzog in würdiger Weiſe 
diezſe Amtshandlung er erklärte damit die Verſammlung eröffnet. 
odachte zunächſt derer, die im abgelaufenen Jahre durch den 
us der Brüderſchaft abgerufen worden waren und gab dann 
kurzen Bericht über den Verlauf des vorjährigen Quartals. 
ſtückſicht auf ſein Alter zog ſich Bruder Thomae in den 
            Ruhe=
ſtan zuruck, und an ſeiner Stelle wurde Bruder Dr. Michel, 
hon ſeit Vätertagen mit der Brüderſchaft verknüpft iſt. zum 
Delteſten gewählt und Bruder Thomae wurde zum 
            Ehren=
obenlteſten ernannt. Dr. Michel gelobte, der alten Sitte 
            ge=
trwudas Schifflein weiter zu lenken und das, was ihm aus der 
Zeiſeiner Vater lieb und wert geworden war, in Treue zu 
            wah=
rem Anſchließend gab Br. Schreinermeiſter Beſt den 
            Kaſſen=
bemſt, der für die Nachkriegszeit mit ihren Begleiterſcheinungen 
eiig langſamen Aufſtieg bedeutet und von treuem Verwalten 
. Br. Stadtamtmann Happel gab als Protokollführer 
mZericht über das abgelaufene Jahr, der ein Bild von der 
eraufwärtsentwicklung der Brüderſchaft, des älteſten 
            Darm=
ür Vereins, gab. Damit ſchloß der geſchäftliche Teil, und nach 
chlß der Lade fand man ſich, wie es zu alten Zeiten in der 
üerſchaft Sitte war, im größeren Familienkreiſe zu dem ſog. 
ermahl zuſammen, wobei traditionsgemäß jeder Bruder mit 
ffänlie eine Flaſche Wein und die übliche Brezel erhielt. 
kun begann ein fröhliches Treiben; es war ein gutes 
            Fami=
lüeuſt nach alter Väterweiſe, die Jugend von den Allerjüngſten 
gurde zu einer Kinderpolonnaiſe geſammelt und machte unter
üung der Brüder Michel und Beſt den üblichen Umzug, der
 dim mit einer Brezelverteilung ſchloß. 
Imrahmt war der Abend von allerlei ernſten und heiteren 
Ueſtn. Der muſikaliſche Reigen wurde eröffnet von den Herren 
yypel, Kraft und Rektor Klingler, die im Trio (
            Vio=
ſeind Klavier) den Ratsherrnbrüdermarſch ſpielten. In bunter 
RRienfolge ſchloſſen ſich allerlei Darbietungen muſikaliſcher und 
deuſnatoriſcher Art an. So wurden von den obengenannten 
            Her=
remn meiſterhafter Weiſe geſpielt: Walzer „Träume der Liebe‟, 
vom Necke, Canon von Boehm. „Der Sennerin Traum” von 
            La=
biſtzh u. a. m. Herr Fritz Kugler, der wahlbekannte Sänger, 
„boyzlitet von Herrn Rektor Klingler, gab allerlei liebliche Weiſen 
uunbeſten, ſo u. a. Text eines alten Volksliedes „Es iſt ein 
vöſne gefallen”, vertont von Herrn Stadtpfarrer Vogel. „Das 
Rſinelein” vertont von dem Vater des Sängers Kammermuſiker 
Ahulf Kugler, „Für dich allein” von Geehl. Dieſe 
            Darbie=
tuunn wurden mit reichem Beifall aufgenommen und gaben aufs 
„neut Zeugnis von dem feinen künſtleriſchen Können Fritz Kug= 
1eip. Frl Breitwieſer ſang allerlei Lieder zur Laute, und 
der umoriſtiſche Teil wurde von Herrn Gutkäſe in 
            altbekann=
tes Veiſe beſtritten, der wie immer Beifall erntete. Br. Phi= 
„liſp= Weber erfreute mit allerlei Mundartlichem, u. a. mit 
einer Lob auf Darmſtadt „Vumm Philipp” 
ills Rückblick auf die große Vergangenheit der 
            Ratsherrn=
bwilerſchaft mit ihrem geſegneten Wirken, in unſerer Vaterſtadt 
gab Br. Philipp Weber einen Rückblick aus der Geſchichte 
doß Vereins. Der Redner führte u. a. aus: Wenn man in dem 
großn Buche der Geſchichte blättert, findet man mancherlei 
            Auf=
zeichtüngen aus den Tagen unſerer Väter. Man ſieht, wie ſie 
geuet. gekämpft, gelitten und geſtritten und wie ſie ihre Geſchicke 
gegmiſtert haben. In der Zeit des großen Sterbens, der Peſt. von 
den ſer Chroniſt unter anderem berichtet: „Es ſtarben im Jahre 
1516262. Und in den Zeiten des 30jährigen Krieges, beſonders in 
dean Jahren 1632—1635 erreichte das Sterben ſeinen Höhepunkt, 
ſtrben 1632 u. a. der Konrektor am hieſigen Pädagogium, 
einrich Wormbſer, und im November der Stadtpredi= 
„hriſtian Hebenſtreit im Alter von 38 Jahren. 1633 ſtieg
 die Krankheit, es wurden 212 beerdigt. 1634 ſtarben 220. 1635 
überſtieg die Menge der Leichen deren Anzahl in allen 
            vorher=
gehenden und nachfolgenden Jahren bis auf die jetzige Zeit. An 
einem Tage wurden 30, 40, 50, ſogar einmal 67 begraben, ſo daß 
man nicht imſtande war, alle namentlich aufzuzeichnen. Die 
Jahresſumme belief ſich auf 2200.‟ Der Superintendent D. Simon 
Leisring klagt in einem Schreiben an Landgraf Georg im 
Jahre 1635: Das iſt das allergrößte, daß ſolche Verwüſtung auch 
über die Leut ſelbſt geht; heute dieſen tag habe ich 41 perſonen uf 
den gottesacker tragen laſſen, und läufet nun die Anzahl deren, 
die bishero vom 1. Januarii dieſes 1635. Jahres allhier begraben 
worden, uf 600. — ſintemal in dieſer ſtadt auch jetzo über 500 
krank liegen, in manchem Hauſe 4, 5. 6 bis uf 10 und 12 perſonen. 
Und welches das größte elend, wäre es ein klein leiden, daß die 
kranken keine labſal aus der apotheke haben ." In dieſer 
            Not=
zeit verbanden ſich ehrenwerte Bürger unſerer Stadt — es waren 
13 Männer — und gründeten am 15. Auguſt 1625 die 
            Ratsherrn=
brüderſchaft‟ Es war in Tagen, als es ſelbſt dem Totengräber 
aufing zu grauſen und der Stadtfriedhof die Toten nicht mehr zu 
faſſen vermochte. Da gelobten dieſe Brüder, „ſich in Not und 
Fährlichkeit, ja ſelbſt im Tode nicht zu verlaſſen, ſondern einander 
beizuſtehen, und da niemand mehr die Toten beſtatten wollte aus 
Furcht vor Anſteckungsgefahr, dies ſelbſt zu tun und ihren Toten 
ein ehrlich und chriſtlich Begräbnis zu geben.‟ Die 13 Gründer waren: 
Heinrich Coeſtritz, Seidenſticker: Caſpar Dichmann. Eiſenkrämer; 
Johann Schenck, Goldſchmied: Jakob Chriſtof Gerlach. Färber; 
Jakob Opfermann, Buchbinder; Valentin Georg, Goldſchmied: 
Joh. Fritz Leinhos Buchdrucker: Andreas Mayer, Bierbrauer: 
Nikolaus Wüſt. Würth zum Engel: Hermann Staudt. Würth 
zum Schwanen: Georg Hotz, Färber: Melchior Brehm. 
            Woll=
krämer; Philipp Stöltzer, Würtzkrämer. Das Protokollbuch von 
1625 bis 1725 zeigt, wie unſere Brüder in dieſen Zeitläuften in 
Treue zuſammenhielten und in der Zeit des „großen Sterbens”. 
ihres Amtes walteten und immer mehr an Anſehen gewannen, 
und wie ſich ihnen weitere anſchloſſen. Es ſchließt mit Joh. Phil.= 
Dittmar. Bierbrauer: Heinr. Balth. Wagner, Rathsverwandter: 
Pankr. Strieſinger, Ober=Bürgermeiſter: Johs Jakob Lindenlaub, 
Rathsverwandter: Sebaſt. Voltz, Schreiner — als ſolche, die im 
Jahre 1725 verſtorben ſind. 
Am 15. Auguſt 1725 wurde die Brüderordnung erneuert In 
beſonderer Weiſe wurde das 100jährige Jubiläum begangen. 
            Ober=
älteſter war damals Johann Juſtus Netz, Rathsverwandter. Am 
17. Auguſt 1825 folgte das 200jahrige Jubiläum der Brüderſchaft 
das auf dem Rathauſe gefeiert wurde. Oberälteſter war damals 
Bürgermeiſter Hofmann. Der Rathausſaal war mit Eichenlaub 
geſchmückt. Der Oberälteſte, Bürgermeiſter Hofmann, wurde in 
einer anſtändigen Chaiſe abgeholt, wie das Protokoll vermeldet, 
zwei Brüder empfingen ihn und geleiteten ihn in den Saal, wo 
er beim Eintritt mit einem herzlichen Vivat unter Pauken= und 
Trompetenſchall empfangen wurde. Das Brüdermahl beſtand bei 
dieſer Feier aus: 1. Blumenkohl und Rotkraut mit Kotelett, 
Schinken, Ochſenzunge und Paſtetchen; 2. Hecht in Sauce, 
            Paſtet=
chen mit Wildbret: 3. Junge Hahnen mit Ragout, Auflauf mit 
Weinſauce; 4. Wilder Schweinskopf. Aal in Gelee: 5. Gänſe, 
Enten, Haſen, Spanſau; 6. Vollſtändig ausgeſuchtes Deſſert. Der 
ordinäre Wein, der getrunken wurde, koſtete die Maß 1 Gulden 
und mußte von jedem Bruder aus ſeinem Sack bezahlt werden. 
Es wurden Toaſte ausgebracht, wobei jedesmal Pauken und 
            Trom=
peten erſchallten. Um 11 Uhr war das Eſſen vorüber es wurden 
die Tiſche weggeräumt und zu Tanzen angefangen, welches bis um 
½5 Uhr morgens gewährt hat. Womit dieſes Erinnerungsfeſt, 
ohne daß die mindeſte Mißhelligkeit dabei vorgefallen iſt, froh und 
vergnügt endigte. 
Soweit das Protokollbuch aus dem Jahre 1825, woraus wir 
erſehen, daß unſere Altvorderen gut Feſte zu feiern und vergnügt 
zu ſein verſtanden. 1875 war wieder eine bemerkenswerte Etappe, 
es wurde das 250jährige Jubiläum in glanzvoller Weiſe im alten 
Darmſtädter Hof in der Rheinſtraße gefeiert. Der letzte Eintrag 
aus dem Protokollbuch aus dem Jahre 1926 ſchließt mit den 
            Wor=
ten: „Möge dem Vaterlande ſchwere Heimſuchungen, wie in den
 letzten 60 Jahren, erſpart ſein und das neue Protokollbuch nur 
freudige Ereigniſſe zu verzeichnen haben. Das walte Gott! Keutzer. 
Weiter waren noch Oberälteſte: Gemeinderat Berntheiſel, 
Kanzleirat Kraft, Schreinermeiſter Martin Müller, 
            Schreiner=
meiſter Thomae und jetzt Dr. Michel. Zum 305. 
            Jahresgedächt=
nis hatte ſich die Ratsherrnbrüderſchaft zuſammengefunden und 
legte davon Zeugnis ab, daß, wenn auch manches anders 
            gewor=
den iſt, doch noch der Geiſt der Väter bei den Nachfahren waltet. 
Der Redner ſchloß mit der Mahnung, das Vätererbe zu wahren 
und den kommenden Geſchlechtern damit ein Denkmal geſchichtlicher 
Treue zu ſetzen. Der Vortrag, der zugleich ein Stück Ortsgeſchichte 
wa=, wurde mit dankbarem Beifall aufgenommen. Lange hielt 
noch fröhliches Treiben bei Muſik und Geſang und einem Tanzchen 
die große Vereinsfamilie zuſammen.
 Ergebniſſe der Bauforſchung. 
Die von der Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im 
Bau= und Wohnungsweſen unter ſtärkſter Beteiligung aller Fachkreiſe 
im April 1929 abgehaltene große Techniſche Tagung „
            Wohnungsbau=
wirtſchaft und Wirtſchaftlichkeit im Bauen” vermittelte erſtmals einen 
Querſchnitt durch den gegewwärtigen Stand der Bauforſchung, deſſen 
Bedeutung um ſo höher zu veranſchlagen iſt, als damit die bisherigen 
Ergebniſſe wichtiger Unterſuchungen und Ermittelungen in die praktiſche 
Auswertung übergeleitet wurden. Während die als Grundlage der 
            Ver=
handlungen dienenden Berichte der einzelnen Fachgruppen bereits zu der 
Tagung ſelbſt im Druck vorlagen (Beuth=Verlag G. m. b. H., Berlin 
S. 14, Heft 1 und 5 je 6.— Mk., Geft 2, 3 und 4 je 8.— Mk.), ſind ſoeben 
die während der Veranſtaltung gehaltenen Vorträge und die 
            Niederſchrif=
ten der Gruppenverhandlungen in 7 Heften ausgegeben worden. Heft 1. 
enthält die Vorträge und Anſprachen der einleitenden Vollverſammlung, 
u. a. den Vortrag von Staatsſekretär z. D. Prof. Dr. Hirſch „Der 
Gedanke der Rationaliſierung in der Volkswirtſchaft” ſowie den 
            Vor=
trag von Prof. Dr.=Ing. e. h. Gropius „Der Gedanke der 
            Rationali=
ſierung in der Bauwirtſchaft”. In Heft 2 bis 6 ſind die Verhandlungen 
der einzelnen Gruppen (I.: Grundrißgeſtalrung und Hauswirvſchaft; 
II.: Bauſtoffe und Bauweiſen im Wohnungsbau; III.: 
            Heizungsein=
richtungen und Inſtallationen; IV: Städtebau und Straßenbau; V.: 
Betriebsführung und techniſche Prüſverfahren) niedergelegt: Heft 7 gibt 
die zuſammenfaſſenden Vorträge der abſchließenden Vollverſammlung 
wieder (Beuth=Verlag G. m. b. H., Berlin S. 14, Preis je 1,50 Mk.). 
Dieſe ſieben Druckſchriften bilden zuſammen mit den vorher erſchienenen 
fünf Heften einen umfaſſenden Ueberblick über die techniſchen und 
            wirt=
ſchaftlichen Fragen des Bauweſens der Gegenwart, den man nicht 
            ent=
behren kann, wenn man auf dieſem Gebiete ausreſchend unterrichtet 
ſein will. 
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 24. Aug. (pro Pfd. bzw. 
Stück in Pfg.): Gemüſe: Kohlrabi 5—6, Gelbe Rüben 8—10, Rote 
Rüben 10—15, Spinat 30, Römiſchkohl 12—15, Rotkraut 20—25, 
            Weiß=
kraut 15—20, Wirſing 20—25, Stangenbohnen 40—45 Buſchbohnen 30. 
bis 35, Wachsbohnen 30—50, Erbſen 45, Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80, 
Tomaten 15 bis 30, Endivienſalat 10 bis 15, Kopfſalat 12 bis 15, 
Salatgurken 10 bis 50, Einmachgurken 1 bis 2, Blumenkohl 20 b:s 110, 
Rettich 12—20, Meerrettich 120, Radieschen 8—10; Kartoffeln 5—6; 
Obſt: Pfirſiche 45—60, Brombeeren 40—50, Heidelbeeren 40, 
            Preißel=
beeren 45—50, Mirabellen 25—30, Reineclauden 15—20, Tafeläpfel 20 
bis 25, Wirtſchaftsäpfel 10—15, Falläpfel 5—10, Tafelbirnen 20—30, 
Wirtſchaftsbirnen 10—15, Zwetſchen 15—18, Trauben 50, Zitronen 8 
bis 15, Bananen 50—55; Eßwaren: Süßrahmbutter 210—230, 
            Land=
butter 200—210, Weichkäſe 40—45, Handkäſe 5—15, friſche Eier 14—16; 
Hühner 140—180, Tauben 80—90; Fleiſch= und Wurſtwaren: 
Rindfleiſch, friſch 90—110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110—126, 
Dörrfleiſch 160, Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
 Tageskalender für Montag, den 26. Auguſt 1929. 
Orpheum, 20.15 Uhr: „Phips, laß dich nicht erwiſchen” — 
            Som=
merfreilichtbühne Dir. D. Stey, 20 Uhr: 
            Abſchiedsvorſtel=
lung. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Oper, Hotel Schmitz, 
Sportplatz=Reſtaurant. — Kinovorſtellungen: Union=
            Thea=
ter, Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung 
„Der ſchöne Menſch”.
 Micht vom Äufalt 
Abhängig sein, 
sondern die Sicherheit stets erhöheng 
list ein Ziel, dem jeder Automobilist 
            zu-
strebt. Sie verstärken, den Sicherheits- 
Faktornicht dadurch, daß Sie von einem 
Betriebsstoff zum anderen 
            hinüber-
wechseln. Wollen Sie sich vor 
            unan=
genehmen Zufällen schützen, dann 
wählen Sie das Bewährte und bleiben 
Sie bei ihm. — Dieser Rat bedeutet: 
Tanké
 SHELL BENEIM 
SHELL AUTOOELE
Seite 4
Montag, den 26. Auguſt 1929
Nummer 236.
Boolshaus und Landhein des Rol=Weiß, B. ſ.
 Bei Erfelden am 
            Alt=
rhein baut zurzeit der 
            Ver=
ein für Leibesübungen „Rot= 
Weiß‟ Darmſtadt ein 
            Boots=
haus und Landheim. Dasſelbe. 
dient zur Unterſtellung von 
zirka 60 Paddelbooten und 
enthält ferner genügend 
            Um=
kleide= und 
            Aufenthalts=
räume, eine Küche, 
            Übernach=
tungs= und Waſchgelegenheit 
uſw. — Das neue „Rot= 
Weiß=Heim” (unter 
            die=
ſem Namen wird das Haus 
geführt) bietet alſo nicht nur 
den Kanuſportlern gute 
            Un=
terkunftsmöglichkeiten, 
            ſon=
dern es iſt auch geeignet zur 
Abhaltung von 
            Jugendferien=
kurſen und ähnlichen 
            Veran=
ſtaltungen. Die Bauleitung 
wurde dem Architekten 
            Ren=
ker, Crumſtadt, übertragen, 
der auch den Bauplan 
            ent=
worfen hat. — Die 
            neben=
ſtehende Zeichnung nach dem 
Modell iſt die Arbeit des 16 Jugendſchwimmers 
Otto Uhland. Mitglied des 
Rot=Weiß, V. f. R. Darmſtadt.
 Muſik=Lehre oder Muſiker=Fachſchule. 
Zum Entwurf eines Berufsausbildungsgeſetzes. 
Vom Kunſtausſchuß des Deutſchen Muſiker=Verbandes wird 
uns geſchrieben: 
Reichsregierung und Reichswirtſchaftsrat haben im Entwurf 
und Gegenentwurf die Schaffung eines Berufsausbildungsgeſetzes 
vorbereitet. Die Berufsorganiſationen ſind bemüht, zur 
            endgül=
tigen Faſſung des Geſetzes ihre Wünſche geltend zu machen. 
            Nach=
dem der „Deutſche Muſikdirektoren=Verband”, eine Organiſation,
Heilsarmee und kirchliche Liebeskäkigkeit.
 die einen Teil der Inhaber von Stadtkapellen mit 
            Lehrlingsaus=
bildung (ſog. Stadtpfeifereien) vertritt, an die Abgeordneten des
 EPH. Wenn in der Oeffentlichkeit die ſoziale Tätigkeit der 
            Heils=
armee rühmend erwähnt wird, was heute keinen beſonderen Mut mehr 
erfordert, entwertet man oft im gleichen Atemzug die Arbeit der 
            her=
kömmlichen Kirchen und ihrer Liebestätigkeit. Die Kirche hat verſagt, 
die Kirche tut nichts. Wie es in der Wirklichkeit ſteht, weiſen ſchon 
deutſche Blätter an einem Vergleich nach: Anläßlich der letzten Statiſtik 
hatte die Heilsarmee in Deutſchland 42 Einrichtungen, Heime für 
            Mäd=
chen, Kinder, Frauen, Männer, Strafentlaſſene uſw. Dieſen ſtanden 
zur gleichen Zeit 12 100 Einrichtungen der evanegliſchen Inneren 
Miſſion und 10 916 ähnliche der katholiſchen Caritas gegenüber.
 heit meiſt entarteten — Ausbildungsform im Muſikerberuf 
            gewor=
ben wird, ſah ſich der Vorſtand und Kunſtausſchuß des „Deutſchen 
Muſiker=Verbandes” veranlaßt, angeſichts der unhaltbaren 
            Zu=
ſtände im Muſikerausbildungsweſen dem Preußiſchen Landtag in 
einer Denkſchrift über die Frage „Muſiklehre oder 
            Muſikerfach=
ſchule” die Wünſche der Muſikerorganiſation zum 
            Berufsausbil=
dungsgeſetz zu unterbreiten. 
Dem „Deutſchen Muſiker=Verband”, deſſen zurzeit etwa 23 000 
Mitglieder in allen Zweigen des Muſikerberufs tätig ſind, iſt wohl 
zuzutrauen, daß er die Organe beſitzt, die imſtande ſind, die 
            Be=
rufsverhältniſſe mit einiger Sicherheit zu beurteilen, und daß 
ſeine Stellungnahme in den Fragen der Muſikerausbildung 
            wohl=
begründet iſt. Es bedarf nur eines Hinweiſes auf die Arbeit, die 
der Verband bisher auf dem Gebiet des 
            Muſikerausbildungs=
weſens geleiſtet hat. Seit 1921 betreibt er auf eigene Rechnung 
die „Vorklaſſen des Deutſchen Muſiker=
            Verban=
des zur Orcheſterſchule bei der Staatlichen 
            Hoch=
ſchule für Muſik” in Charlottenburg, zu deren Erhaltung ein 
jährlicher Zuſchuß von faſt 50 000 RM. geleiſtet wird. (Erſt ſeit 
einem halben Jahr ſtellt die Stadt Berlin einen Beitrag von 8000 
RM. zur Verfügung. Auch die Orcheſterſchule der Staatlichen 
Hochſchule in Köln wird mit etwa 20 000 RM. Jahresbeitrag vom 
Deutſchen Muſiker=Verband ſubventioniert. Es wird nicht viele 
Berufsorganiſationen geben, die einen ſo hohen Prozentſatz ihrer 
Geſamteinnahme für kulturelle Zwecke ausgeben und derart um 
die Schaffung eines idealen Fachſchultypus für die Ausbildung 
ihres Nachwuchſes bemüht iſt. Die allgemeine Meinung — auch 
der übrigen großen Spezialorganiſationen im Muſikerberuf — 
geht dahin, daß es ſich bei der Ausbildung Jugendlicher in der 
Muſik um Unterricht in einer Kunſt, nicht aber um die 
            Ausbil=
dung in einem Gewerbe handelt. Wird dieſer Standpunkt 
            an=
erkannt, ſo iſt der angehende Muſiker nicht als Lehrling, ſondern 
als Schüler anzuſehen und in rechtlicher Beziehung zu behandeln. 
Aus Anlaß der Beratung über das Berufsausbildungsgeſetz 
            wer=
den von allen in Betracht kommenden Organiſationen Anträge 
an den Reichstag eingereicht werden, die dieſer Auffaſſung zur 
allgemeinen Geltung verhelfen ſollen. Würden dieſe Anträge 
            Er=
folg haben, ſo ſind in Zukunft in der geſamten Muſikerausbildung 
die Kultusminiſterien die aufſichtsführenden Inſtanzen, wie es 
einzig ſinngemäß wäre, und nicht mehr die Miniſterien für 
            Han=
del und Gewerbe, wie es heute leider noch der Fall iſt. Das würde 
den Vorzug haben, daß landesgeſetzlich das 
            Muſikerausbildungs=
weſen nach künſtleriſch=pädagogiſchen Geſichtspunkten geregelt 
            wer=
den könnte, eine Regelung, die unbedingt mehr im Intereſſe der 
Volksmuſikpflege und der öffentlichen Muſikpflege liegen würde 
als die heutige Ordnung der Dinge auf dieſem Gebiete.
 p. Befreiung tſchechoſlowakiſcher landwirtſchaftlicher Wanderarbeiter 
von der Pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung. Alb 12. Auguſt gilt: Werden 
ſolche Arbeiter auf Grund eines Arbeitsvertrags beſchäftigt, den der 
            Fach=
ausſchuß für Land= und Forſtwirtſchaft bei der Hauptſtelle der 
            Reichs=
anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung aufgeſtellt 
hat, ſo ſind ſie von der Pflicht zur Verſicherung gegen Arbeitsloſigkeit 
frei. Die Beitragspflicht der Arbeitgeber bleibt 
            un=
berührt. 
— Fahrraddiebſtähle. Durch die Frankfurter Kriminalpolizei wurde 
der Mechaniker Hans Scheidig, geboren am 14. 6. 1911 in Nürnberg, 
feſtgenommen, der vor einiger Zeit an der hieſigen Hauptpoſt ein 
            Fahr=
rad geſtohlen hat. In ſeiner Begleitung befand ſich ein Wanderburſche, 
deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt ſind, der ein vor der hieſigen 
Sparkaſſe aufgeſtelltes Fahrrad geſtohlen hat. Die Unterſüchung iſt 
noch nicht abgeſchloſſen. Die Eigentümer der Fahrräder werden noch 
in Kenntnis geſetzt.
 Der Deutſche Muſikdirektoren=Verband fürchtet allerdings 
dieſe Neuordnung, weil ſie eine wirkliche Ordnung wäre und eine 
völlige Umſtellung vieler Lehrlingsbetriebe erforderlich machen
 Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Aug. Autozuſammenſtoß. Am 
Donnerstag nachmittag ereignete ſich auf der Provinzialſtraße Darmſtadt 
—Ober=Ramſtadt, und zwar auf der Strecke zwiſchen Chauſſeehaus und 
Straßenkreuzung ein Autozuſammenſtoß, der leicht verhängnisvolle 
            Fol=
gen hätte haben können. Der Laſtkraftwagen des Fuhrunternehmers 
Lehr=Traiſa wollte auf der fraglichen Straßenſtrecke eine Fuhre 
Straßenoberflächenbehandlungsmaterial anfahren. Das gleichfalls 
            die=
ſelbe Strecke paſſierende Laſtauto der Brauerei Gebr. Wiener=
            Darm=
ſtadt beabſichtigte, den Lehrſchen Wagen zu überholen in dem Moment, 
als dieſer nach links ausbog, zum Anhalten an der Abladeſtelle. Der 
Zuſammenſtoß war nicht mehr zu vermeiden, ging glücklicherweiſe aber 
ohne körperliche Beſchädigung der Wagenlenker ab. Es iſt jedoch ein 
namhafter Materialſchaden zu verzeichnen, der aber durch Verſicherung 
gedeckt ſein ſoll. — Spar= und Darlehnskaſſeverein. Mit 
Beginn der kommenden Woche nimmt der beurlaubt geweſene Rechner 
Wende ſeine Dienſtgeſchäfte wieder auf. Die Zahlſtunden finden von 
dieſem Zeitpunkte ab alltäglich in der üblichen Weiſe ſtatt. 
            Warenaus=
gabe nach wie vor Dienstag und Freitag nachmittags. — Obſt= und 
Gartenbauverein. Die Richtlinien für die am 5., 6. und 7. 
            Ok=
tober I. J. in Darmſtadt in den Näumen der Vereinigten Geſellſchaft 
ſtattfindenden Jubiläumsausſtellung des Obſt= und Gartenbauverbandes 
für den Kreis Darmſtadt ſind jetzt herausgegeben. Jedes Mitglied der 
dem Verbande angeſchloſſenen Vereine iſt berechtigt, ſeine 
            felbſtgezoge=
nen Früchte oder ſelbſthergeſtellten Erzeugniſſe auszuſtellen. Die 
            Aus=
ſtellung zerfällt in die Abteilungen: A. Erzeugniſſe des Obſtbaues; 
B. Erzeugniſſe des Gemüſebaues; C. Blumen; D. Geräte für Obſt= und 
Gartenbau, und E. Alkoholfreie Weine. — Die Anmeldebogen mit 
näheren Erläuterungen kommen in den nächſten Tagen zur Verteilung.
 würde. Die Umformung der bisherigen Lehrlingsbetriebe in 
            fach=
ſchulmäßige Betriebe wird nur da möglich ſein, wo geeignete 
            Ver=
hältniſſe vorliegen: wo dies der Fall iſt, braucht ſie aber zunächſt 
außerlich kaum ſichtbar zu werden: Die neue Stellung der 
            an=
gehenden Muſiker als „Schüler” ſchließt keineswegs aus, daß ſie 
in feſtzulegenden Grenzen, neben ihrer Lerntätigkeit auch als 
„Jugendliche” im Muſikgewerbebetriebe beſchäftigt werden. Dazu 
wäre nur nötig, daß „Schule” und „Gewerbebetrieb” getrennt 
            wer=
den, was auch dann möglich wäre, wenn der Inhaber der 
            Muſiker=
fachſchule gleichzeitig der Inhaber des Muſikgewerbebetriebes 
wäre. 
Wie eine derartige Umſtellung des Muſikerausbildungsweſens 
wirtſchaftlich durchführbar wäre, wird in der Denkſchrift des 
            Deut=
ſchen Muſiker=Verbandes ausführlich erläutert. Eine ſo 
            grund=
legende Umgeſtaltung des Ausbildungsweſens im Muſikerberuf 
wird freilich nicht ohne Umſchichtungen” vor ſich gehen können, 
und die Ueberführung in den neuen Zuſtand wird nicht von heute 
auf morgen erfolgen können. Man darf aber hoffen, daß die 
            Neu=
ordnung der Dinge in einiger Zeit dazu führen wird, daß das 
Niveau der Gebrauchsmuſik auf dem flachen Lande der 
            Kultur=
höhe unſeres Volkes ſich anpaßt und daß darüber hinaus aus den 
geſchilderten Fachſchulen manches Talent ſeinen Weg in die 
            höhe=
ren Klaſſen der Orcheſterſchule, von dort in die Hochſchule finden 
und auch für die großen Orcheſter einen erwünſchten Nachwuchs 
bilden wird.
 Die Leipziger Meſſe. 
Leipzig, 25. Auguſt. 
Der Geſchäftsverkehr auf der Leipziger Herbſt=Meſſe hat am= 
Sonntag überall gleichmäßig eingeſetzt. Recht gut und 
            teilweife=
über Erwarten gut war das Geſchäft in Branchen, in denen dem
 Wechſel der Mode ſtets das Intereſſe auf neue Muſter lenkt. 
            So=
war der Beſuch der Textilmeſſe ſogar beſſer, als auf der 
            Früh=
jahrsmeſſe, die im Zeichen der abflauenden Konjunktur ſtand; 
Ob auch das geſchäftliche Ergebnis der Textilmeſſe dem großem, 
Intereſſe an den neuen Muſtern entſprechen wird, können erſtz 
die nächſten Tage ergeben. Schwächer war trotz guter Bemuſte., 
rung mit Neuheiten der Beſuch in der 
            Spielwareminduſtrie=
wſentlich beſſer war er in der Möbelinduſtrie. Gut beſucht wow 
auch die Porzellan= und Glasinduſtrie. Induſtrien, die mehr füm 
den Landesbedarf arbeiten, bleiben abhängig von dem 
            Vor=
handenſein einer überſchüſſigen Kaufkraft. Dieſe hängt heutgt 
wieder vornehmlich auch vom Umfang unſerer Verpflichtungenn 
an das Ausland ab. Die ungeklärte Lage hier wirkte ſich deshalß 
ganz entſchieden auch auf das Meſſegeſchäft aus, da alle geſchäft: 
lichen Vorausberechnungen ſehr erſchwert ſind. Gut beſucht wo. 
bei dem ſchönen Wetter ſchon am Eröffnungstage die Techniſche= 
Meſſe, wo beſonders die Baumeſſe mit ihrer umfaſſenden Ueber.; 
ſicht über alle Bauſtoffe das Intereſſe aller Fachleute fand.
 G. Ober=Ramſtadt, 23. Aug. Nacheichung. Die geſetzlich 
            vor=
geſchriebene Nacheichung der im eichpflichtigen Verkehr befindlichen 
Meßgeräte, wie Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge für 
            Flüſ=
ſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und transportable Handelswaagen wird 
hier in der Zeit vom 23. September bis 3. Oktober d. Js. ſtattfinden. 
Nähere Tageszeiten und das Eichlokal werden demnächſt noch 
            bekannt=
gegeben.
 O. Groß=Bieberau, 24. Aug. Das hieſige Gedächtnismal für 
die Gefallenen des Weltkrieges iſt nahezu fertiggeſtellt. Durch ſein 
wpuchtiges Mauerwerk und den impoſanten, turmartigen, 12 Meter 
hohen Aufbau mit Kuppel auf dem Haslochberge macht es einen 
            gewal=
tigen Eindruck. Die feierliche Einweihung findet am 15. Sept. ſtatt.
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308 041 324 068 332 166 368 572 369 388 383 521 398 354; ferner 90 Gex 
winne zu je 500 RM. und 230 Gewinne zu je 300 RM. — In dern 
Nachmittags=Ziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000 RM. auu uſe am 
Nr. 376 532, zwei Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 46 526, 12 Gewinnn ſmag bre 
zu je 3000 RM. auf Nr. 3066 4755 110 462 165 903 184 053 B8M martete 
10 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 15 603 122299 133 262 281%2/ 
343 964, 30 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 8902 26 402 44 601 84650 ſle 
88 307 94 001 104 821 117 518 164 432 174090 174 731 180 254 240aw Ifc der 
273 170 345 473; ferner 82 Gewinne zu je 500 RM. und 162 Gewimen Halagen 
zu je 300 RM. — Die in der heutigen Vormittags=Ziehung gezogen; Ungrif
 beiden Hauptgewinne von je 200 000 RM. fielen auf Nr. 191 802 in A. ſch einen 
teilung 1 nach Breslau, in Abteilung 2 nach Liegnitz; die beiden Hauſ=” n. Fü 
gewinne von je 100 000 RM. fielen auf Nr. 128 206 in Abteilung 1 ck hVg. 
Vernburg, in Abteilung 2 nach Oranienburg. — Im Gewinnra): zwei Prämien zu je 500 000 RM., zwei Gewinne z 
je 500 000 RM., vier Gewinne zu je 75 000 RM., vier Gewinne zu iü ſt. Fül 
50 000 RM., vier Gewinne zu je 25 000 RM., 46 Gewinne zu je 100d heen M 
AiM 74 Gewinne zu je 5000 RM., 192 Gewinne zu je 3000 RM4. fmuchen 
372 Gewinne zu je 2000 RM., 968 Gewinne zu je 1000 RM., 2394 G80 ar ings 
winne zu je 500 RM. und 5548 Gewinne zu je 300 RM. 
Ponet), 
ſie des 
Aus deutſchen Bädern. 
ion Bö.
 ü-, Herrenalb, nördl. Schwarzwald. Die Stärle d— üüingen 
diesfährigen Sommerverkehrs erhellt aus der Tatſache, daß ar iederle 
21. Auguſt ſeitens der Kurverwaltung der 10 000. Kurgaſt verzeichn uſmmeiſters 
werden konnte. Bei der günſtigen Witterung iſt auch der Sonderfahu/ Kickers 
tenverkehr der Reichspoſt — an manchen Tagen bis zu vier an d ſcn über 
Zahl — außerordentlich belebt. Der frühere beliehte Kurkapellmeint 
A. Honrath, Veteran von 1870/71, iſt 82jährig zu Karlsruhe geſtorbe M00
Rundfunk=Programme.
 Frankfurt. 
Montag, 26. Aug. 12.30: Schallplatten. 15.15: Jugendſtunde: 
Turnlehrer Dippel und Dr. Laven: Ein Zwiegeſpräch: Neuzeitliche 
Form der Leibesübungen. O 16.15: Stuttgart: Konzert des 
Funkorch. O 18.10: Aus dem „Münchhauſen”, Sprecher: Studtmann. 
0 18.30: Kaſſel: Zehn Minuten Vorſchläge für den Gartenfreund., 
(Gartenig. Hintze). 18.40; Pfarrer Taesler: Fauſts Erlöſung 
als Abſchluß von Goethes Fauſt II, 5. Akt, und Goethes Fauſte 
werk als Erlöſungs=Myſteriumſpiel. e 19: Dr. Schulte, Berlin: 
Intelligenzprüfung: Mitteilung der Ergebniſſe. 19.20: Engliſche= 
Literaturproben. O 19.35: Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Stutt-‟ 
gart: Kammermuſik an zwei Klavieren. Ausf.: Helene Renate:: 
Lang und Willy Hahn. 20.45: „Die Aetherflaſche”, Rundfunke= 
Kabarett. Mitw.: Erwin Eckersberg (Anſage und Rezitation), Claire:
 P. 
Iage
 en Kich1 
ppe d
 Feldern CChanſons), 
Prominenten.
22.15: Schallplattenkonzert: Kabarett der:
Königswuſterbauſen.
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Aunkircher 
vgie der 
uch ein 
M.
 Deutſche Welle. Montag, 26. Aug. 12: Engliſch für Schülerr Reende 
O 12.30: Schallplatten. O 15.45: Trude Herrmann: Die Frau in aNn 
der Filminduſtrie. O 16: Franzöſiſch (literariſche Stunde). o 16.304 IM 
Dr. Hofer und Mitw.: Die Rokoko=Oper. O 17: Berlin: Konzert1 Amburg 
Kapelle Pietro Garaſſi. o 18: Dr. Krammer: Kulturgeſchichte de ſchne 
Reiſens. O 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Adminiſtrato M. 
Hopf: Vorbereilungen für die Herbſtbeſtellung. O 19.20: Reinks) 
Otte: Das Automobil und ſeine Behandlung: Fahreigenſchaftern 
O 20: Sonderveranſtaltung. Sendeſpiel: „Der Feldprediger‟. Opes dich Ve 
rette in drei Teilen. Muſik von C. Millöcker. Perſ.: Heidekrugx 20 die A 
Amtmann. in Trautenfeld: ſeine Töchter: Minna und Roſettes Aicer zwi 
Hellwig; Kühnwald; Pfiffkow, Gemeindediner; Barbara, Wirt 
ſchafterin bei Heidekrug; preußiſche und franzöſiſche Offiziere; Birn”inl 
ger von Trautenfeld, Volk. Ort: Trautenfeld, ein deutſches Grenx 
ſtädtchen. Zeit: 1812/1813. O Danach: Tanzmuſik. Egon 
            Kaiſe=
mit dem Orcheſter der Jazz=Union. Geſangseinlagen: C. Schoener IMf 
(Tenor). O Pauſe: Bildfunk. 
An d
Weiterberichl.
felt.
 — Stahlbad König, 24. Aug. Die Zahl unſerer Kurgäſte iſt auf 
3000 geſtiegen. Dabei werden zugereiſte Fremde erſt vom 5. Tage des 
Aufenthalts ab als Kurgäſte gezählt. Im Vorjahre hatten wir Mitte 
September den 2500. Gaſt. Es iſt alſo eine ſtarke Steigerung der 
            Be=
ſucherzahl zu verzeichnen. Als Bad, Luftkurort und 
            Erholungsaufent=
halt erfreut ſich König immer größerer Beliebcheit.
 m. Beerfelden, 24. Aug. Motorradunfall. Ein Junge von 
etwa 16 Jahren fuhr geſtern abend, einen 9jährigen Jungen auf dem 
Soziusſitz, nach Erbach. Auf der Rückfahrt zog der Fahrer, angeblich, 
weil ihn der Beiſitzer darauf aufmerkſam machte, etwas verloren zu 
haben, plötzlich die Bremſe ſo ſtark, daß der Schuljunge vom Rad ſtürzte 
und ſich einen Schädelbruch dabe: zuzog. Der Verletzte wurde in das 
Freiskrankenhaus in Erbach aufgenommen; wie man hört, ſtehe es um 
ſein Befinden nicht zum Beſten.
 Das die ganze Zeit über dem Nordmeer liegende Tiefdruckgekry 
zieht jetzt nordöſtlich ab. Unter der Einwirkung ſeiner Rückſeite 
halten wir ziemlich kühle ozeaniſche Luftzufuhr, die unter gerings” 
Temperaturfall zunächſt noch Bewölkung verurſacht. Da jedoch 1 
Weſten der Luftdruck kräftig anſteigt, iſt ſpäterhin mit mehr Aufhe 
rung zu rechnen.
 Ausſichten für Montag, den 26. Auguſt: Wechſelnd wolkig mit Aufhe= 
            h=
rung, etwas kühler, meiſt trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 27. Auguſt:
 Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe 
Veranwortich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Neld 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlme" 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue!" 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeralenteil: Willp Kuhle: 2 
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt 
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Watürliche Heilguellen
 E93 
RM
Ammer 236
Montag, den 25. Auguſt 1929
Seite 5
 Zußball=Punkkekämpfe in Süd= 
Dearſchang. 
ſich der zweite Spiellag bringt Ueberraſchungen. 
ſit einer Serie von Ueberraſchungen hatten die 
            Punkte=
kärye am 18. Auguſt in Süddeutſchland eingeſetzt. Der zweite 
Skntag brachte keineswegs normalere Ergebniſſe, die Zahl der 
urwarteten Reſultate war im Gegenteil vielleicht noch größer. 
tärkſte Ueberraſchung wird aus Nordbayern gemeldet, 
ih der 1. FC. Nürnberg auf eigenem Platz von Bayern Hof 
ſhlagen ließ. Beim (vollſtändig antretenden) Club verſagte 
vei ungriff vollkommen, bezeichnend iſt die Tatſache, daß nur 
dun einen Elfmeter das Ehrentor erzielt werden konnte. Die 
g. Fürth wartete dagegen mit einem hohen 7:2=Sieg über 
Sp.Vg. Hof auf. Einigermaßen überraſchend kommt auch 
ſohe Tordifferenz beim 7:2=Sieg von Würzburg 04 gegen 
Fürth. — Südbayern meldet normale Ergebniſſe: 
Béym München — Jahn Regensburg 4:0, Wacker — Teutonia 
Müchen 3:2, DSV. München — Ulm 94 2:0 (hier hat man 
alleſigs vielfach mit einem beſſeren Abſchneiden der Ulmer 
geitet). — In Württemberg brachte das intereſſanteſte 
SSil des Tages einen 2:1=Sieg der Stuttgarter Kickers über den 
1.. 19. Pforzheim. Im Heilbronner Derby zwiſchen VfR. und 
Uſnn Böckingen trennte man ſich mit einem 2:2. Germania 
Eitingen brachte auf eigenem Platze dem VfB. Stuttgart eine 
1chkiederlage bei, imponieren konnten die Leiſtungen des 
            Grup=
prmeiſters allerdings nicht. Daß die Sportfreunde Stuttgart 
dan Kickers=Bezwinger Birkenfeld glatt 4:2 ſchlugen, kann auch 
enns überraſchen. — In der Gruppe Baden wird der hohe 
Sit vom Schramberg über die Sp.Vg. Freiburg vom Vor= 
(üntage erklärlich, wenn man hört, daß Freiburg diesmal auf 
iem Platze durch den KFV. 10:2 geſchlagen wurde. Daß 
8gamberg aber gegen Phönir Karlsruhe ganz glatt 0:4 unter= 
I un würde, überraſcht trotzdem. Villingen und FC. Freiburg 
ſüſten erwartungsgemäß unentſchieden, nämlich 0:0. — Die 
0ſppe,Rhein meldet als wichtigſtes Ergebnis eine 1:2= 
Liwerlage des VfR. Mannheim gegen Neckarau. Waldhof mußte 
ſſchim Spiel gegen Sandhofen mit einem 2:2 beſcheiden. Der 
2iuling Rohrbach wurde wieder hoch geſchlagen, diesmal durch 
Aunidenheim 5:1. Mannheim 08 konnte gegen Phönir Ludwigs= 
Uafn Richt beſtehen. 1:3 ſiegten die Phönixleute. — Die 
(ßuppe Saar meldet einen haushohen 9:0=Sieg von Saar 05 
ihr VfR. Pirmaſens. Hier überraſcht die Höhe des Reſultats 
cſo wie die vom 4:1=Sieg des FC. Pirmaſens über den FC. 
ſr. FV. Saarbrücken ſchlug den Gruppenmeiſter Boruſſia 
lankirchen in einem ſehr ſchönen Spiel 2:0. — Mainz 05 
            be=
gute der Gruppe Heſſen die Senſation des Sonntags 
uh eine 1:2=Niederlage gegen den FC. Langen auf eigenem 
Atz. Zwei Mann Erſatz ſind für Mainz allein keine 
            aus=
chende Entſchuldigung. Beim Sportverein 98 Darmſtadt iſt 
werſt nur die Verteidigung bezirksligareif, aber auch ſie konnte 
ſt 0:6=Niederlage in Worms gegen Wormatia nicht verhindern. 
Anburg ſchlug Alemannia Worms 3:1, der SV. Wiesbaden 
ete aus Bingen mit einem 2:0=Sieg heim. — Die Gruppe 
Main ſah beim Spiel des Rot=Weiß gegen FSV. Frankfurt 
900 Zuſchauer und ſehr unſchöne Szenen. Der FSV. verlor 
ſich Verletzung zwei ſeiner beſten Leute und mußte mit einem 
2 die Punkte abgeben. Sehr hart war auch das 2:2=Spiel in 
Aber zwiſchen Germania Bieber und Eintracht Frankfurt. Der 
Auling Griesheim ſchlug Hanau 93 knapp 3:2, Union 
            Nieder=
wo und Offenbacher Kickers trennten ſich mit einem 1:1. 
Der Aufruf des ſüddeutſchen Verbandes hat ſcheinbar 
            vor=
lfig keinen beſonders ſtarken Eindruck gemacht, denn aus faſt 
oen Gruppen kommen Meldungen über unnötig hart 
            durch=
gührte Spiele. Erfreulich ſtark war der Beſuch der meiſten 
Siele. 
MN7-Weiß gegen Zußballſporkverein Frankfurk 2:0 
und was ſonſt geſchah ... 
Von dieſem Spiel nahm man wirklich keinen guten Eindruck 
t nach Hauſe. 18 000 Zuſchauer waren der Beweis dafür, daß 
n von dieſem Spiel etwas „Beſonderes” erwartete, und dieſe 
Beſonderheiten” bliebem auch nicht aus. Nach etwa zehn 
            Minu=
ſu mußte man den Tormann Krieger vom Fußballſportverein 
ſorn Platz tragen, weil man ihm — der bereits den Ball 
tfangen hatte — einen Tritt beibrachte, der einen 
            Schienbein=
ſhrenbruch zur Folge hatte. Rot=Weiß kam dann nach guter 
ſorlage von Pache durch Schabinger zum Führungstor. Wenig 
härer wälzte ſich vor dem Fußballſportvereinstor ein Knäuel 
vu „Menſchen, und als er ſich auflöſte, gingen 2 weitere Leute 
8 FSV. vom Platz. Während Eſchenlohr, der vorübergehend 
n Tor geſpielt hatte, bald wieder erſcheinen konnte, blieb Furch 
s nach der Pguſe draußen. Ihm war durch einen Tritt gegen 
te linke Schläfe die Temporalis durchgetreten, 
            blutüber=
ömt — es war wirklich kein ſchönes Bild. Rot=Weiß kam 
i8 vorher durch Kruppe noch zu einem zweiten Tor. Das Spiel 
purde nun ruhiger, auch die Zuſchauermaſſen 
            verhiel=
en ſich vernünftiger. Die Leiſtungen, die anfänglich keineswegs 
mSonieren konnten, beſſerten ſich, ohne allerdings beſonderes 
iweau zu erreichen. Rot=Weiß hat ſich zweiflsohne weſentlich 
erbeſſert, es beſitzt in Pache einen Strategen von Format, jedoch 
hare ſeinen Stürmern beim Angehen des Tormannes etwas 
ehr Vorſicht anzuraten. Der Sportverein hielt ſich in 
            Anbe=
racht ſeiner Spielerverluſte ſehr brav. — Das ſtärkſte Lob aber 
undient Fritz=Oggersheim; der als Schiedsrichter verhütete, daß 
* zum Aergſten kam. Wie bedrohlich die Situation zuweilen 
har, beweiſt am beſten die Tatſache, daß in der Pauſe Verſtär= 
Dag für die ohnehin ſchon ſehr zahlreich vertretene Schutzpolizei 
umrückte.
Zußballergebniſſe.
 Gruppe 
Süddeutſchland. 
Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — Bayern Hof 
Sp. Vg. Fürth — 1. FC. Bayreuth 
FV. Würzburg 04 — VfR. Fürth 
Südbayern: Wacker München — Teutonia München (Sa.) 
Bayern München — Jahn Regensburg". 
DSV. München — FV. Ulm 94 
Württembg.: Germania Brötzingen — VfB. Stuttgart 
Union Böckingen — VfR. Heilbronn 
Stuttgarter Kickers — FC. Pforzheim 
Sportfreunde Stuttgart — FC. Birkenfeld 
Baden: Sp.Vg. Freiburg — Karlsruher FV. 
Phönix Karlsruhe — Sp.Vg. Schramberg 
FV. Villingen — FC. Freiburg 
Rhein: Mannheim 08 — Phönir Ludwigshafen . . 
SV. Sandhofen — SV. Waldhof 
Mundenheim — SV. Rohrbach 
VfR. Mannheim — VfL. Neckarau". 
Saar: 
Saar 05 Saarbrücken — VfR. Pirmaſens. 
FC. Pirmaſens — FC. Idar 
FV. Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen . 
Main: 
Union Niederrad — Kickers Offenbach 
Germania Bieber — Eintracht Frankfurt 
Rot=Weiß Frankfurt — FSV. Frankfurt 
02 Griesheim — Hanau 93 
 
Heſſen: Wormatia Worms — Sportv. 98 Darmſtadt 
Haſſia Bingen — SV. Wiesbaden 
VfL. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 
FSV. Mainz 05 — 1. FC. Langen .. ..
 Die Senſation des Tages war bei den Fußball=
            Punktekämp=
fen der Gruppe Heſſen die Niederlage von Mainz 05 gegem 
            Lan=
gen mit 1:2 (0:1) Treffern. Die Mainzer ſpielten mit Erſatz und 
zudem ſehr luſtlos. Wormatia Worms fertigte den SV. 98 
Darmſtadt mit nicht weniger als 6:0 Treffern ab. Der SV 
Wiesbaden kam mit einem 2:0 Sieg aus Bingen zurück und 
glatter, als man erwartet hatte, fiel der 3:1 Sieg von Neu=
            Iſen=
burg über Alemannia Worms aus. Die Alemannen haben 
            da=
mit bereits einen Verluſt von vier Punkten aufzuweiſen. 
5. 5.b. 05 Mainz — 5.C. Langen 1:2 (0:1). 
Die Platzherren traten mit Erſatz für Hirſch und Dreisbach 
an. Der Sturm ſpielte ohne Kraft und Energie, aber auch die 
anderen Mannſchaftsreihen waren nicht gut. Langen ſpielte 
            da=
gegen mit außerordentlichem Eifer, und ſein Sieg war nicht 
            ein=
mal unberdient. Die beſten Leute waren der Torwart Bär und 
der Rechtsaußen Jrion. — Dietzel ſchoß in der achten Minute 
auf Vorlage von Irion das Führungstor für Langen. Nachdem 
etwa zehn Minuten lang der Tormann Bär bei Langen 
            ausge=
ſchieden war, kam Mainz in der 23. Minute der zweiten 
            Halb=
zeit zum Ausgleich. Der Rechtsaußen Weilbächer verwandelte 
einen Elfmeter. Fünf Minuten vor Schluß konnte dann aber 
Langen doch noch durch einen weiteren Treffer von Dietzel (
            wie=
derum auf Vorlage von Irion) den entſcheidenden Treffer 
            an=
bringen. Ketterer=Hanqu war als Schiedsrichter recht gut. 
B. ſ. 2. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 3:1 (2:0). 
Iſenburgs Sieg, war durch die beſſeren Leiſtungen vor dem 
Wechſel verdient. In der zweiten Halbzeit war das Spiel 
            aus=
geglichener und die Torausbeute dementſprechend. Georg Waider 
ſchoß für Iſenburg in der 35. Minute das Führungstor. Mater 
erhöhte wenig ſpäter auf 2:0. Nach dem Wechſel konnte 
            Engel=
hardt in der 20. Minute noch ein drittes Tor anbringen, obwohl 
die Wormſer jetzt beſſer geworden waren. Huber ſchoß ſchließlich 
für Alemannia das verdiente Ehrentor. Der Kompf wurde vor 
1000 Zuſchauern und unter einem guten Schiedsrichter 
            durch=
geführt. 
Haſſia Bingen — 5.B. Wiesbaden 0:2. 
Das Ergebnis iſt deshalb beſonders bemerkenswert, weil es 
Wiesbaden zum erſtenmale gelang, die Haſſia in Bingen zu 
ſchlagen. Der Sieg war aber auch auf Grund der weſentlich 
beſſeren Geſamtleiſtung und des reiferen Syſtems der Gäſte 
            ver=
dient. 
V. ſ. R. Wormalic-Sportverein Darmſtadt 1898 
6:0 (3:0). 
Die Niederlage, die Sportverein 98 in ſeinem erſten 
            Ver=
bandsſpiel in der wiedererkämpften Bezirksliga erlitt, bedeutet 
einen ſchlechten Anfang. Aber die Niederlage iſt verſtändlich, 
wenn man bedenkt, daß die Darmſtädter faſt unmittelbar aus 
der Kreisliga ohne beſondere Vorbereitungsſpiele nunmehr 
gleich in die Höhle des Löwen mußten, ſie iſt verſtändlich, wenn 
man berückſichtigt, daß die Wormſer Mannſchaft körperlich wohl 
doppelt ſo ſchwer iſt wie die 98er, daß der Sportverein mehr als 
die Häkfte der 2. Halbzeit wegen Ausſcheidens zweier verletzter 
Spieler mit nur 9 Mann ſpielen mußte, und wenn man nicht 
zuletzt den fürchterlichen, den 98ern ungewohnten Schlackenplatz 
berückſichtigt. 
Dem Spiel der erſten Mannſchaften ging ein Spiel der 
heiderſeitigen Reſervemannſchaften voraus, das mit dem 
            Reſul=
tat von 2:2 endete. Schon bei dieſem Spiel waren 1500 
            Zu=
ſchauer anweſend. Bei Beginn des Hauptſpiels umſäumte 
            min=
deſtens die doppelte Zahl Zuſchauer, den Platz, die fanatiſch 
nur ihre Wormſer Mannſchaft ſahen. 
Das Spiel verlief während der erſten Viertelſtunde ſehr 
verheißungsvoll für Darmſtadt. Wormatia begann alsdann
 ſeine körperliche Ueberlegenheit anzuwenden. Philipp, der ſeit 
langer Zeit wieder ſpielte, hatte gleichfalls in dieſer Spielphaſe 
den Kontakt gefunden und leitete gefährliche Angriffe ein. So 
konnte der Wormſer Rechtsaußen aus kürzeſter Entfernung den 
Führungstreffer erzielen. Mit wunderbarem Schuß erhöhte 
Philipp kurz darauf auf 2:0. Die Darmſtädter Stürmer hatten 
inzwiſchen mehrere gute Torgelegenheiten, obwohl die Läufer 
viel zu defenſio ſpielten. Ein viel zu harten Elfmeter verhalf 
Worms zum 3. Tor. Kurz nach der Halbzeitpauſe wurde 
            zu=
nächſt Geher und kurz darauf Ruppel verletzt und beide mußten 
für den Reſt der Spielzeit ausſcheiden. Kein Wunder, daß 
Worms noch zu drei weiteren Toren kam. Das Spiel hat den 
Darmſtädtern trotz der hohen Niederlage, die als irregulär 
            be=
zeichnet werden muß, wichtige Fingerzeige gegeben. Es gilt, 
dieſe in Zukunft anzuwenden. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, 
daß bei Worms zum erſtenmal der Verteidiger Becker gegen 
ſeine früheren Vereinskameraden ſpielte. 
* Zußball im Kreiſe Starkenburg. 
Nachdenkliche Zahlen bereits am erſten Verbandsſpielſonntag. 
Sportvgg. 04 Arheilgen-Viktoria Walldorf 1:2 (1:1). 
FC. 03 Egelsbach-Fußballverein Sprendlingen 4:4 (1:3). 
Viktoria Urberach—Sportverein Münſter 6:1 (4:1). 
Germania 03 Pfungſtadt—Rotweiß VfR. Darmſtadt 1:1 (1:1). 
Sportverein Mörfelden—Germania Oberroden 3:1 (0:0). 
Bereits der erſte Sonntag der Punktkämpfe im Kreis hat 
einige überraſchende Aufſchlüſſe gegeben. Da iſt z. B. die 
Niederlage der Arheilger auf eigenem Platz gegen Walldorf, die 
ſtark zu beachten iſt. Weiter muß auf das Unentſchieden des 
Neulings Egelsbach gegen den Fußballverein Sprendlingen 
achtgegeben werden. Sprendlingen lag hier bei der Pauſe 
bereits mit 3:1 in Führung; der dann einſetzende Endſpurt der 
Egelsbacher zeigte, wie gefährlich und auch ſpielſtark die 
            Mann=
ſchaft iſt. Der hohe Sieg Urberachs über Münſter erhärtet letzten 
Endes nur die Meinung einiger Eingeweihter, daß Münſter in 
der letzten Zeit etwas nachgelaſſen hat. Das 1:1 der 
            Pfung=
ſtädter gegen den zur Zeit recht ſpielſtarken VfR. Rot=Weiß 
            be=
weiſt dagegen, daß man in Pfungftadt tatſächlich die vorjährige 
Kriſe überwunden zu haben ſcheint. Mörfeldens Sieg über 
Oberroden iſt wohl nur als der übliche „Heimſieg” zu werten, 
der mit ziemlicher Gewißheit im Rückſpiel ausgemerzt werden 
wwird. Alles in allem aber ein recht intereſſanter Sonntag, der 
eine genau ſo intereſſante Saiſon verheißt. Nachteiliges iſt von 
keinem Platz gemeldet worden. 
Spotkogg. Arheilgen — Bikkoria Walldorf 1:2 11:1). 
Auf eigenem Platze das erſte Verbandsſpiel verloren, iſt 
            bit=
ter. Walldorf kam komplett. Bei Arheilgen ſah man im Sturm 
nur noch Rückerich, der auch mit der Beſte war; alle anderen 
fielen ab. Die Verteidiger, Läufer und der Tormann taten voll 
ihre Schuldigkeit. Die Gäſte waren durch ihren beſſeren 
Sturm die routiniertere Mannſchaft, obwohl Arheilgen mehr 
vom Spiel hatte. Das Spiel trug immer die Note eines 
            Ver=
bandsſpieles. Schon in der 7. Minute ging Walldorf durch ſeinen 
Sturmführer in Führung. Erſt kurz vor Halbzeit konnte 
            Rücke=
rich durch Bombenſchuß den Ausgleich herſtellen. Kurz nach 
Halbzeit verläßt Bauer das Tor, und der Ball rollt gemächlich 
hinein. Die Hintermannſchaft arbeitet mächtig bei den 
            Mühl=
ches=Leuten, im Sturm jedoch iſt kein Verſtändnis, und ſo kam 
Walldorf zu ſeinen erſten Punkten. Der Schiedsrichter war gut. 
Sportvereinigung Arheilgen (Liggerſatz) — Walldorf 4:1. 
Germania Pfungſtadk — Rol-Weiß, V. ſ.R. 1:1 11:1). 
Im erſten Verbandsſpiel konnten die Rot=Weißen in 
            Pfung=
ſtadt nur einen Punkt mit nach Hauſe nehmen. Pfungſtadt ſtellte 
durchweg eine Mannſchaft aus jungen Spielern, welche ſich ſehr 
gut bewährte. In der Hauptſache iſt Petry im Tor nach wie vor 
die erſte Stütze ſeiner Mannſchaft. So auch in dieſem Spiel, wo 
er ſchier die unglaublichſten und ſicherſten Bälle der Darmſtädter 
meiſterte. Rot=Weiß, V.f.R. ſpielte nicht ſchlecht, ohne jedoch auf 
die ſonſtige Form zu kommen. Der größte Fehler war, daß man 
ſich das hohe Spiel des Gegners aufzwingen ließ, anſtatt den 
            ge=
wohnt flachen Paß zu ſpielen, was gewiß mehr Vorteil gebracht 
hätte. Auch hier war der Torwächter ſehr gut, obwohl er an dem 
Erfolg des Gegners nicht ganz ſchuldlos war, dafür aber andere 
totſichere Chancen der Pfundſtädter zunichte machte. Das Spiel 
an ſich wurde bis zum Schluß in heftigem Tempo durchgeführt, 
wobei die anſtändige Spielweiſe beider Mannſchaften beſonders 
erwähnt zu werden verdient. Bei Halbzeit ſtand bereits das 
Endergebnis feſt, nachdem Pfungſtadt durch Nickel in Führung 
ging und kurze Zeit darauf Ganz mit einem prächtigen Schuß 
den Ausgleich herſtellte. In der zweiten Hälfte konnte dank der 
ſoliden Arbeit der beiden Hintermannſchaften keine Partei einen 
Erfolg erzielen. Dem Spielverlauf nach iſt der Ausgang des 
Treffens am Platze. Sehr angenehm überraſchte die große 
            An=
zahl der Anhänger des Rot=Weiß, V.f.R. gleich im erſten Spiel. 
Es waren ungefähr 150 bis 200 Darmſtädter in Pfungſtadt 
vertreten. 
Untere Mannſchaften. 
Rot=Weiß, V.f.R., Reſ. — Sportv. Neu=Iſenburg komb. 2:2. 
Rot=Weiß, V.f.R., 3. Mannſch. — SC. Ober=Ramſtadt I 2:2. 
Rot=Weiß, V.f.R., 1. Jgd. — Sportverein 98, 2. Jgd., 5:0. 
Rot=Weiß, V.f.R., Schüler — Sportverein 98, 5. Jgd., 1:2.
5p. ). 1898 UJugend).
 1. Jugend—1. Jugend Viktoria Aſchaffenburg, hier 1:0. 
2. Jgd.—1. Jgd. VfR., dort 0:5. 
3. Jgd.—1. Jgd. Seeheim, hier 2:4. 
4. Jgd.—1. Jgd. Weiterſtadt, hier 4:0. 
5. Jgd.—2. Jgd. VfR., dort 2:1. 
1. Schüler—1. Schüler Pfungſtadt, dort 4:3.
 Geite 6 
Einweihung des Spoekplaßes der 
Zteien Burngeneinde Barmttadt. 
In herrlich ſchöner Lage liegt der neue Sportplatz der Freien 
Turngemeinde und der Arbeiter=Sportvereine, der geſtern am 
Müllerteich ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Mehrere 
Tauſend Zuſchauer und über 700 Wettkämpfer hatten ſich zu der 
Sportplatzweihe eingefunden. Nachdem bereits Samstag abend 
ein Fackelzug ſtattgefunden hatte, wurde Sonntag nachmittag 
die Anlage in Anweſenheit des Heſſiſchen Innenminiſters, des 
Oberbürgermeiſters Dr. Mueller, des Schulrats Haſſinger vom 
Kultusminiſterium und Rektor Roth vom Amt für 
            Leibes=
übungen in Benutzung genommen. Nach mehreren 
            Begrüßungs=
anſprachen überbrachte Miniſter Leuſchner die Grüße und 
            Glück=
wünſche des Staatspräſidenten und der geſamten Heſſiſchen 
Regierung. Er erklärte u. a., die Arbeiterſportbewegung ſei 
heute unzertrennlich mit der deutſchen Arbeiterbewegung 
            ver=
bunden. Für ſie ſei Turnen und Sport nicht Selbſtzweck, 
            ſon=
dern ſtets und ſtändig Dienſt an der Idee der Befreiung der 
Arbeiterklaſſe, weswegen auch bei ihren ſpörtlichen 
            Veranſtal=
tungen jeder Rekordgedanke ſinnlos ſei. Ihr Verdienſt ſei es, 
den Gedanken der Körperdflege und der Körperkultur in die 
Maſſen getragen zu haben, die durch wachſende Einſeitigkeit der 
Arbeitsbelaſtung körperlich am ſtärkſten gefährdet ſeien. Die 
Schäden der Maſchine müßten auf dem Sportplatz und an den 
Turngeräten wieder gut gemacht werden. Die Erkämpfung des 
Aclitſtundentages, und der Freizeiten erhalte erſt Sinn durch 
organiſierte Ausnutzung dieſer Freizeiten.
 Segelflugiport im Odenwald. 
Fliegerlager Groß=Bieberau bei Reinheim, 23. Aug. 
Die Jungfliegergruppe des Heſſenflieger=Vereins für Luftfahrt e. V. 
Darmſtadt, trägt den 10. Nhön=Schulungswettbewerb auf 
dem „Törſtberge” zwiſchen Ueberau und Groß=Biebe=au aus. 
Auch der 18., 19., 2., 21., 22. Auguſt, vornehmlich aber der heutige 
Tag brachten bemerkenswerte Flüge. Die Jungflieger Röhrig, 
Weicker, Kalbfell ſtehen bisher an der Spitze. Sie tätigten auf 
Gewerberat” Streckenflüge, Röhrig zwei wohlgelungene Zielflüge, und 
ſind ſtartbereit für die B=Prüfung. Sämtliche Starts ſind angeſichts 
des mäßigen Windes als gute Leiſtungen zu buchen. 
Fliegerlager und Startſtelle werden von der Oeffentlichkeit, auch 
ron den Schulen, aufgeſucht. Die Flüge finden weiter täglich bis Ende 
dieſes Monats ſtatt. 
Schießſpork. 
Schießſportklub „Windmühle” erringt zum zweitenmale die 
Wanderehrenſcheibe von Afchaffenburg. 
Mit dem geſtrigen Tage erreichte das Hauptſchießen des 
Schießſportklubs Windmühle ſein Ende. Auch diesmal gelang 
es dem Klub, mit einem Plus von 27 Ringen den Sieg zu 
            er=
ringen. — Auch das Einzelſchießen war gut beſchickt, ſah man 
doch alle erfolgreichen Kleinkaliberſchützen aus den 
            verſchieden=
ſten Verbänden im Kampfe um die Siegesehre. So war es 
auch nicht zu verwundern, daß ganz hervorragende Reſultate 
gezeigt wurden. In liebenswürdiger Weiſe hatte ſich der 
            Ehren=
oberſchützenmeiſter des Mitteldeutſchen Klein=Kaliber=Schützen= 
Verbandes, Phil. Hitz=Frankfurt a. M., zur Verfügung geſtellt 
und waltete als Schiedsrichter den ganzen Tag zu aller 
            Zufrie=
denheit ſeines ſchweren Amtes. Dank ſeiner umſichtigen Leitung, 
ſowie Mithilfe der älteren Mitglieder des Klubs, konnte punkt 
6 Uhr der letzte Schuß fallen und anſchließend die 
            Preisver=
teilung ſtattfinden: 
Das Ergebnis: 
1. Ehrenpreis des Herrn Oberbürgermeiſters: Herr Architekt Fr. 
Pilgramm=Köln=Mülheim. 
Meiſterſchaft (45 Schuß ſteh. freih. 12er Scheibe): 1. Ehrig=
            Darm=
ſtadt 486. Ringe; 2. Schneider=Darmſtadt, 473; 3. Enders= 
Darmſtadt 467; 4. Gräf=Darmſtadt 466; 5. Seipel=
            Gundern=
hauſen 462; 6. Schmücker=Ober=Moſſau 462: 7. Junker=
            Aſchaf=
fenburg 447: 8. Weitz=Aſchaffenburg 436: 10. Müller. 
Feſtſcheibe: 1. Georg Schäfer, Darmſtadt: 2. Opper, Bickenbach; 
3. E. Gräf. Darmſtadt: 4. Durchgang, Aſchaffenburg; 5. 
            En=
dres, Darmſtadt; 6. Schmidt, Frankfurt a. M.; 7. Kircher, 
Aſchaffenburg; 8. Nöther, Aſchaffenburg: 9. Stahl, 
            Bicken=
bach; 10. Weitz, Aſchaffenburg; 11. Seipel, Gundernhauſen; 
12. Hafner, Darmſtadt; 13. Preſtel, Darmſtadt; 14. 
            Schnei=
der, Darmſtadt; 15. Peter, Aſchaffenburg; 16. Ehrig, 
            Darm=
ſtadt: 17. Schupp, Darmſtadt: 18. Stumpf, Roßdorf; 19. Ad. 
Netz, Darmſtadt: 20. Karl Weicker; 21. Müller, Aſchaffenburg; 
22. Mohr, Darmſtadt. 
Serien zu 3 Schuß, ſteh. freih.: 1. Schupp 36 Ringe; 2. 
            Schmuk=
ker 35: 3. Seipel 35; 4. Stahl 35; 5. Ehrig 35; 6. Gräf 35; 
7. Schneider 35; 8. Rauh 35: 9. Preſtel 34: 10. Divernell 34; 
11. Schumann 34: 12. Kircher 34: 13. Endres 34; 14. Schmidt 
33: 15. Durchgang 33: 16. Weitz 33; 17. Junker; 18. 
            Durch=
ang 33: 19. Henning 32: 20. Opper 32: 21. Müller 32, 
22. Dr. Ullmann 32. 
9 Schuß, ſteh. freih.: 1. Schumann 100 Ringe; 2. Schneider 99; 
3. Ehrig 99; 4. Schmucker 99; 5. Endres 97; 6. Seipel 96; 
7. Gräf 95; 8. Stahl 94: 9. Müller 94; 10. Preſtel 94. 
Leichkalhletik. 
Rot=Weiß, V.f.R. 
Altmeiſter Edmund Otto konnte ſich bei den am Sonntag 
ſtattgefundenen Gaumeiſterſchaften des DASV. 91 unter großer 
Konkurrenz die Meiſterſchaft im Steinſtoßen, Hammerwerfen 
und Gewichtwerfen erringen. Fritz Knauf errange im 
            Schleu=
derball= und Hammerwerfen den 2. Preis.
 Karlsbader Schachturnier. Stand der Spitzengruppe: 
            Capa=
blanca und Nimzowitſch je 13½, Rubinſtein 12½, Spielmann 12, 
(1), Vidmar 11, Bogoljubow, Becker, Grünfeld und Euwe je 
10½, Mattiſon 9½ (1), Tartakower, Maroczy und Canal je 9½ 
Punkte. 
Der Berliner Meiſter Hertha=BSC. beſiegte den DFC. Prag 
3:2 (1:1). 
Einen neuen Weltrekord ſtellte der Engländer Harper beim 
25=Km.=Laufen in Berlin (Sportfeſt des SC. Komet) mit 1:23,45 
Std. auf. 
Die Deutſche Straßenmeiſterſchaft der BDR.=Amateure fiel 
an Riſch=Arminius Berlin vor Merkan=Germania Berlin. 
Die VDRV.=Amateur=Bahnmeiſterſchaften über 1 und 25 
Km. gewann der Frankfurter Becht. 
Das Straßenfahrer=Kriterium von Genf ſah den Italiener 
Piemonteſi vor Frantz=Luxemburg und Bulla=Oeſterreich in 
Front. Die deutſchen Teilnehmer Geyer und Remold gaben auf. 
Chriſtmann=Frankfurt gewann bei den Steherrennen in 
Baſel den Großen Preis der Stadt Baſel vor dem Franzoſen 
Pariſot. 
Vorzügliche Leiſtungen im Diskuswerfen gab es beim 
            Sport=
feſt in Straßburg: Winter=Straßburg ſiegte mit 46,17 Meter vor 
Noel=Paris mit 45,24 Meter. Noel gewann das Kuglſtoßen mit 
14,61 Meter vor Brechenmacher=Rünchen, der es auf 14,20 Meter 
brachte. 
Einen Klubkampf gegen den durch Lorenz verſtärkten 
            Manu=
heimer TC. tragen am Dienstag und Mittwoch die franzöſiſchen 
Tennisſpieler Bouſſus, de Buzelet und Duplaix aus.
Montag, den 26. Auguſt 1929
 Mandoah. 
Polizei Darmſtadt — Rol=Weiß Frankfurk 10:0 (3:0). 
Das erſte Verbandsſpiel hat die Polizei ſiegreich geſtaltet. 
Es war nicht ganz ſo einfach wie das Reſultat zu ſagen ſcheint. 
Und doch — vor Halbzeit ſpielte Frankfurt ganz gut. Sein 
Sturm freilich iſt kein Freund eines Syſtems. Er liebt mehr 
das Planloſe. Ob die Begleitung gemerkt hat, warum keiner 
der zahlreichen Strafwürfe zum Torerfolg wurde? Verteidigung, 
Tormann und Läufer ſpielten ebenfalls ſehr eifrig. Bei der 
Polizei litt die erſte Halbzeit unter unſicherem Ballfangen und 
Freilaufen. Nach der Pauſe hatte man aber die Schwächen der 
Frankfurter erkannt und ſchoß noch ſieben Tore. Für den 
            aus=
gefallenen Verteidiger Link mußte Laumann antreten, der ihn 
auch erſetzte. Tormann, Verteidiger und Läufer in ihrer alten 
Form — aber bitte! —. Der Sturm konnte erſt nach Halbzeit 
reſtlos befriedigen. Ein Kurioſum: Schliffer — oder war er es 
nicht? — warf einen 13=Reter=Ball neben das Tor. — Der 
Schiedsrichter, Schwab aus Ludwigshafen, pfiff ziemlich viel, 
war aber ſonſt gut. Die Tore ſchoſſen: Koch und Schliffer je 3, 
Jans 2, Huber und Bohl je 1. 
Damen Polizei — Damen Arheilgen 1:0. 
3. Mannſchaft Polizei — Wixhauſen 2:7. 
Sporkverein 1898 — Kickers Offenbach 14:2 18:0). 
Dieſe recht anſehnliche Packung mußten die Offenbacher von 
einem Gegner hinnehmen, der ihnen körperlich etwa gleichkam, 
ſpieltechniſch aber weit beſſer war. Den Offenbachern fehlte vor 
allem ein geſundes Schußvermögen, ſo wie es der Sieger in 
ſeiner ganzen Stürmerreihe aufweiſen kann. Das durchaus 
offene Spiel ſah die Gäſte wiederholt in bedrohlicher Nähe des 
Darmſtädter Tores, aber die mit wenig Ausnahmen 
            ungefähr=
lichen Bälle waren ſtets eine ſichere Beute des Torwächters oder 
ſauſten haushoch oder weit daneben vorbei, falls nicht die gut 
arbeitende Darmſtädter Verteidigung den Torſchuß von 
            vorne=
herein unterband. Auch die Strafſtöße, die bei früheren Spielen 
den Offenbachern die Erfolge brachten, blieben unverwertet. Das 
Spiel ſtand unter der ſchwachen Leitung des Mannheimer 
Schiedsrichters Schuhmacher, der in ſeinen Entſcheidungen 
            jeg=
liche Beſtimmtheit vermiſſen ließ. Daß das Spiel im großen und 
ganzen über den Rahmen des Erlaubten nicht hinausging, war 
gewiß nicht ſein Verdienſt. Beſtimmt falſch war ſeine 
            Entſchei=
dung, als er gegen Darmſtadt den 13=Meter=Ball verhängte, weil 
Henß einen Ball (der vorher beſtimmt aus war) zum Abwurf in 
den Torraum hereinholte. Zweifelhaft war ebenfalls das 2. Tor 
Offenbachs ein Pfoſtenſchuß, der Henß an den Rücken ſprang, 
den dieſer aber noch vor der Torlinie erwiſchte. 
Die erſte Spielhälfte zeigte ein lebhaftes, zeitweiſe etwas 
hartes Spiel, in dem Sportverein in ziemlich gleichen Abſtänden 
8 Tore erzielen konnte, meiſt wuchtige Torſchüſſe, die eine 
            blitz=
ſchnelle Kombination abſchloſſen. Die rechte Sturmreihe hatte 
erheblich mehr vom Spiel. Fuchs mußte gleich nach Beginn des 
Spieles auf einige Minuten nach ſeinem erſten Tor verletzt 
            aus=
ſcheiden. Zu Beginn der 2. Spielhälfte legte ſich Sportverein, 
um Zuſammenſtöße zu vermeiden, eine gewiſſe Reſerve auf, hatte 
das Spiel trotzdem derart in der Hand, das ſelbſt die 
            Vertei=
digung Torſchüſſe anbrachte. Erſt allmählich wurde das Tempo 
im Spiel wieder geſteigert, und es fielen noch die reſtlichen Tore. 
In die hohe Zahl der Erfolge teilt ſich die geſamte 
            Sturm=
reihe Fiedler (3), Werner (2), Fuchs (3), Hennemann (5) und 
Freund (1). 
Spiele der Handballjugend: 
1. Jgd. Spv. 98 — 1. Jgd. Babenhauſen 19:3. 
2. Jgd. Spp. 98 — 1. Jgd. Dietzenbach 9:1. 
3. Jgd. Spp. 98 — 4. Jgd. Spv. 98 9:8. 
1. Schüler Spp. 98 — Schüler Babenhauſen —. Babenhauſen 
trat nicht an. 
V. I.R. Schwanheim — Rol=Weiß V.f.R. 6:1 (1:0). 
Auch in ſeinem 2. Verbandsſpiel mußte Rot=Weiß eine 
            ziem=
lich empfindliche Niederlage hinnehmen. Es ſcheint, als ob die 
Mannſchaft dieſes Jahr geradezu vom Pech verfolgt würde. Zu 
verſchiedenen Spielerausfällen kommt nun noch, daß ſich der 
Torwart Meyer ſchon beim erſten Spiel gegen 98 eine erhebliche 
Knieverletzung zuzog, die ihn ſehr behindert, ſo daß ſich die 
hohen Niederlagen erklären laſſen. Aber trotzdem hätte das 
geſtrige Spiel in Schwanheim nicht verloren gehen dürfen. In 
der erſten Halbzeit hatte der Rot=Weiß=Sturm unzählige Male 
Gelegenheit, das Ueberraſchungstor Schwanheims auszugleichen 
und 3 bis 4 Tore Vorſprung zu ſchaffen, doch Eigenſinn und 
ein gutes Teil Schußpech verdarben alles. Beim Halbzeitſtand 1:0 
für Schwanheim glaubte noch niemand an einen derartig hohen 
Sieg. Doch als der Rot=Weiß=Sturm ſich auch nach Halbzeit 
nicht zuſammenraffen konnte, erlahmte auch allmählich die 
            Darm=
ſtädter Hintermannſchaft und Schwanheim kam zu 
            verhältnis=
mäßig billigen Toren. Das Spiel wurde hart, doch im 
            allge=
meinen fair durchgeführt, wohl in der Hauptſache das Verdienſt 
des vorzüglichen und energiſchen Schiedsrichters Beck=
            Fran=
kenthal. 
Süddeutſche 2.5. B.-Verbandsſpiele. 
Die ſüddeutſche Handball=Liga abſolvierte am Sonntag 
            wie=
derum einige Verbandsſpiele, die nachſtehende Ergebniſſe hatten 
Main=Heſſen, Gruppe A: 
VfR. Schwanheim — Rot=Weiß Darmſtadt 
6:1 
Sportverein 98 Darmſtadt — Kickers Offenbach . 14:2 
Polizei Darmſtadt — Rot=Weiß Frankfurt 
10:0 
TSV. Langen — FSV. Frankfurt . . 
5:6 
Main=Heſſen, Gruppe B: 
Reichsbahn Wiesbaden — Mainz 05 
1:5 
Wormatia Worms — Polizei Wiesbaden 
6:6 
Hakvah Wiesbaden — Polizei Worms 
7:6 
F.Vg. Kaftel 06 — Alemannia Worms". 
0:4 
Gruppe Nordbayern: 
Franken Nürnberg — Sp.Vg. Fürth 
0:20 
Bar=Kochba Nürnberg — Pfeil Schweinau 
6:5 
Gruppe Südbayern: 
3:6 
VfR. Heidenheim — ASV. München 
14:1 
1860 München — Jahn München. 
Sporkvereinigung Arheilgen -Braunshardt 5:3. 
Man wundert ſich, daß ein Ort wie Braunshardt ein ſolch 
ausgeſuchtes Spielermaterial auf die Beine bringt. Schöne, 
            aus=
geglichene Mannſchaft, die alle ihr ganzes Können in die 
            Waag=
ſchale warfen, um den Sieg an ſich zu reißen. Arlheilgen noch 
die alte Mannſchaft. Der Erſatz für ausgefallene Spieler, wenn 
auch nicht ganz das, was eine Ligamannſchaft braucht, ſo genügte 
er doch den Anforderungen. 
Die 5. Minute brachte den Arheilgern durch raffinierten 
Schuß von Traſer die Führung. Bald holten die Gäſte auf. 
            Ar=
heilgen konnte noch viermal zu Erfolgen kommen, die Gäſte nur 
zweimal. Das Spiel war ſehr ſchnell, aber auch zeitweiſe ſehr 
hart. Lindenlaub mußte auf Geheiß des Schiedsrichters, 
            angeb=
lich wegen Nachtretens, den Platz verlaſſen. Förſter=Darmſtadt 
war genau in ſeinen Entſcheidungen.
 Der däniſche Altmeiſter Boldklubben 93 Kopenhagen ſchlug 
am Sonntag den Berliner SV. 92 3:2, nachdem er am Tage 
            vor=
her gegen den Spandauer SV. 2:0 verloren hatte,
Nummer 236
Zeunlg.
 Klubkurnier des Tennis= und Eisklubs Darmſtagr 
auf den Pläken am Böllenfallkor.
 Kommenden Dienstag beginnt das Klubturnier des Tennis= u 
Eisklubs. Eifriges Training hat bereits in Erwartung der kommendo 
Kämpfe um die Titel des Klubs eingeſetzt. 
Wegen der Ausgeglichenheit der Spielſtärke innerhalb der geſamtt, 
Herrenmannſchaft verſpricht man ſich von der den Klubmeiſter ermr. 
telnden Konkurrenz intereſſante Kämpfe. Leider iſt Blecher, den miglug 
für den Spielſtärkſten des Klubs anſehen muß, beruflich an der Turnioe,Falg 
teilnahme verhindert. Darum gilt Claß, der in den Klubwettſpielen g 
beiden Vorjahre ſein Können unter Beweis geſtellt hat und auch ſom 
ſehr ſchöne Erfolge aufweiſen kann, als Favorit. In einem 
            Atemzun=
mit ihm iſt Kleinlogel als Anwärter zu nennen. Treffen dieſe beido 
— was zu erwarten iſt — in der Schlußrunde aufeinander, ſo wii g wel 
man auf der einen Seite das durch größte Angriffsfreudigkeit gekenn 
zeichnete, auf Tempo eingeſtellte Spiel des den Ball auf ſeinem höchſth, 9a 
Punkt nehmenden Titelverteidigers, auf der anderen Seite die
 iſſene Sicherheit und auffallende Schlaghärtze Kleinloges bewunder 
können, der im Juniorenkurſus des Reichstrainers Hannemann groc mn
Fortſchritte gemacht hat. Im Netzſpiel wird Kleinlogel gegen Clo=
 ein kleines Plus haben. — Den Weg zu den beiden erſten Plätz /09 
werden ihnen Werner, Brandenberger, Sennewald, Samesreuter, Eſet M d 
und Steffan zu erſchweren ſuchen. Man hält es auch für durchar, mns=
 inöglich, daß Werner und Brandenberger, die ſich zeitweilig zu erſtau u, Gurot 
licher Ueberform aufraffen, Ueberraſchungen aufſtellen. Werner 
jedenfalls trotz Untrainiertſeins zu großen Taten aufgelegt. — Nicht 
vergeſſen ſind Teichmann, Dr. Jvers, Dr. Merck und Schmidt, die ſi 
auch den Klubbeſten nur nach hartem Kampf zu beugen pflegen.
 Chopbälle verfügende Frl. Seuſfert werden können. Gegen das aur ſipel 
geſprochene Placierungsvermögen und die hauten Drives der 
            Spitze=
ſpielerin wird ſie aber wohl, wenn auch erſt nach tapferſter Gegenwel 
Auch Frl.
 Spiel doch noch manches gegen die variierende Taktk der heutiges 
Kampfweiſe zu beſtellen hat, und Frl. v. Loew wird durch präzſf 
ſchnelle Schläge ihren Gegnerinnen das Nachſehen zu geben ſuchen. — 
Vielleicht erreicht Frl. Loy bei dieſem Turnier ihr früher ſo bewut 
dertes Können, den Mangel des Trainings durch erhöhte 
            Konzentratz=
erſetzend, und macht der oder jener Teilnehmerin einen uwervarte 
Strich durch die Rechnung. 
Im Herrendoppel ohne Vorgabe werden Kleinlogel/Brandenben 
Claß/Samesreuter und Werner/Sennewald die Verteilung der Pn 
unter ſich ausmachen. Die größten Chancen ſpricht man der in dieſt
 Jahr erſt neu erſtandenen Kombination Kleinlogel/Brandenberger 
Eine kleine, von letzterem ſo gern gezeigte Ind’spoſition kann airont ſiſtlſial 
dieſe Vorausſage zu einer falſchen machen. In der Konkurrenz werds,ᛋMa= 
Dr. Jvers/Dr. Merck ein gewichtiges Wörtchen mitzureden haben, um nd m 
auch Hartmann/Echmidt haben die beſte Abſicht, nicht ohne Erfolg 0=0) ſch 
Teilnahme am Doppel zu beſ=ließen. 
Das offene gemiſchte Doppel wird Frl. Fiſcher/Claß, Frl. Pfote 
hauer/Kleinlogel, Frl. Loy/Samesreuter und Frl. v. Loew/Brand 
berger in Front ſehen. Wie in den vergangenen Jahren, iſt der Aur,an 
gang dieſes Wettbewerbs als durchaus fraglich zu bezeichnen. Mit eimMe 
ger Wahrſcheinlichkeit kann nur in Frl. Fiſcher/Claß der Meiſter de ſen Me 
Mixed vorausbeſtimmt werden. Wie ſich aber die anderen genannten; Neit
 Paare klaſſifizieren werden, erſcheint unbeſtimmhar, und man wird dert mfolls 
entſprechend ſpannende Kämpfe hier erwarten dürfen. 
Ferner werden im Rahmen des Klubturniers ausgetragen: 
            Herre=
einzelſpiele und Dameneinzelſpiele für die Klaſſe B, Herrendoppelſpiell // Er 
Damendoppelſpiele und Gemiſihte Doppelſpiele mit Vorgabe. Es 
ſomit dafür geſorg”, daß auch der nicht erfahrene Spieler mit Erfo / unlnal 
an dem Turnier teilnehmen kann. Vor allem ſollte kein aktives M 30 
glied des Tennis= und Eisklubs ſich von der Meldung zu den Handicau /M 
konkurrenzen ausſchließen, die den guten Turnierer mit den wena/ 
Vorgeſchrittenen zu durchaus ausgeglichenem Kampfe zuſammenführe= 
Bei einigermaßen günſtiger Witterung wird die Turnierleitunr, 
die in Händen der Herren Samesreuter, Freſenius und 
            Hartmas=
liegt, die Wettkämpfe am Sonntag, dem 1. September, zum 
            Abſchle=
bringen. Am Abend wird dann ein Vall, bei dem die Preisverteilun 
vorgenommen werden ſoll, die Mitglieder des Tennis= und Eisklie. 
zuſammenführen. 
Tennis= und Eisklub Junioren — Turngemeinde
Darmſtadt 1846 Junioren 3:2.
 Bei dieſem Juniorenwettſpiel zeigte es ſich, daß auch die Turm 
gemeinde über tüchtige Junioren verfügt, denn Tennis= und Eiskl.* 
konnte das Wettſpiel nur knapp für ſich entſcheiden. Kleinlogel hat:b Eenſol 
nur im erſten Satz einige Mühe, Kabel zu ſchlagen. Müller und Br.5 0,8 
cher verloren, unter ihrer ſonſtigen Form ſpielend, jeweils knapp, urn Hinner 
Mickel erzwang nach endloſem Kampf im zweiten Satz mit dem kom uſtli 
ſchen Ergebnis von 6:0, 18:16 den Sieg für ſich. Das entſcheidende erſ 
Herren=Doppel gewannen die gut zuſammenarbeitenden Eisklub=Jum 
oren in drei Sätzen, während das zweite Doppel nach dem Gewinn dei" 
erſten Satzes wegen Dunkelheit abgebrochen werden mußte. Die Ergell)Meh 
unſprin 
niſſe des Juniorenwettkampfes im einzelnen waren: 
Herren=Einzel: Kleinlogel-Kabel 7:5 6:3, Müller-Vollrau= ſiln 
6:3 1:6 3:6, Brücher—Schwartz 4:6 7:9, Mickel—Opp 6:0, 18:16.— — fifil 1 
Herren=Doppel: Müller=Brücher—Kabel=Vollrath 6:3 0:6 6: 
Colin=Langenbach—Schwartz=Opp 6:4 1:3 wegen Dunkelheit abgebrochen:
Die Enkſcheidungen in Bad Homburg.
 Der Schlußtag des Internationalen Tennis=Turniers i 
Bad Homburg brachte eine große Enttäuſchung, da Altmeiſta! 
Froitzheim zum Endſpiel gegen den Franzoſen Bouſſus nicht 
            ai=
trat. Froitzheim erklärte, daß er nach dem 
            voraufgegangene-
ſchweren Endſpiel im Herren=Doppel für ein neues Endſpie 
noch zu müde ſei. Bouſſus kam alſo kampflos zum erſten Preis' 
dr 
— Im Damen=Einzel holte ſich Frau Toni Richter=Weiherman ,0erf 
einen überraſchend leichten 6:1, 6:2 Sieg über Frl. Hoffmanr? in 
Hamburg. Die Hamburgerin hatte ihre Sicherheit, mit der 
Mu 
in den Vortagen zu unerwartet großen Erfolgen kam, vollkon? 
men verloren. Das Gemiſchte Doppel brachte im Schlußſpie 
einen verdienten 8:6, 8:6 Sieg von Frau Friedleben=Kuhlman? 
über Frau Schomburgk=Froitzheim. Sehr hart umkämpft w. 
auch das Herren=Doppel, das ſchließlich einen 6:4, 6:4, 15:11 m 
Sieg der Franzoſen Bouſſus=Duplaix über Froitzheim=Dr. Bl.. Das deutſche Paar bot hier gute Einzelleiſtungen, wmn 
unl 
aber als Einheit nicht ſehr gut. — Die Entſcheidung im Dameſ 
Doppel ſteht noch aus.
Tarnen.
 Main=Rheingau — Deutſche Turnerſchaft. 
Uebungsabend für Frauenturnen.
Wie in anderen Gauen der Deutſchen Turnerſchaft, ſo ſine
 auch innerhalb des Main=Rheingaues bei den größeren Vereinell 
wie Darmſtadt (Turngemeinde 1846, Turngemeinde Beſſungel 
und Turngeſellſchaft 1875), Groß=Gerau, Bensheim u. a., bereils 
Frauenriegen (älterer Frauen)) ins Leben gerufen worden, und 
bei vielen anderen der Wunſch laut geworden, ſolche zu grundene 
Daß aber die Leitung von Frauenabteilungen 
            ein=
beſondere Heranbildung von Leiter und Leiter” 
innen jener erforderlich erſcheinen, und die Gauleitung den? 
aufſtrebenden Frauenturnen beſonderes Augenmerk angedeihel! 
läßt, beruft der Gaufachwart für das Frauenturnen, Turnobel” 
lehrer L. Klenk=Bensheim, einen Uebungsabend 
            hiel=
für auf Mittwoch, den 28. Auguſt, abends 7½ Uhr, ein. Um 
allen Abteilungen des Gaues Gelegenheit zu geben, dieſen 
            Lehl=
bend zu beſuchen, iſt das Turnhaus der Turngemeinde? 
Darmſtadt, Woogsplatz, hierzu beſtimmt wordeſl= 
Dieſer Uebungsabend bietet den in der Darmſtädter Turnele 
ſchaft beſtehenden Frauenabteilungen Gelegenheit, ſich reſtlos zu 
eteiligen, was von der Gauleitung beſonders erwünſcht wikd— 
Vor dem Uebungsabend findet ſich um 5½ Uhr der Frauele 
turnausſchuß zu einer wichtigen Sitzung gleichfalls im Hgule* 
der Turngemeinde zuſamnten.
zmmer 236
Montag, den 26. Auguſt 1929
Geite 7
 inderkampf Deutſchland 
gegen Sulbers. 
die Deutſchen ſiegen im Geſamkklaſſemenk 
mik 176:76 Punkken.
 zn Beſchluß der Hochflut von ſchwimmſportlichen 
            Veran=
ſtalgingen der diesjährigen Saiſon bildet der Länderkampf 
Deuufyland — Schweiz. Als Austragungsort dieſer vierten 
            Be=
gewmig der beiden Repräſentativmannſchaften wurde München 
gewpült, weil gleichzeitig mit dieſer Veranſtaltung das 
            neuer=
bauu Münchener Schwimm=Stadion ſeiner Beſtimmung 
            über=
gebſawerden konnte und außerdem der Veranſtalter, der 
            Mün=
ſcheſa S. V. von 1899 auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken 
kamn Nach der Weiherede des Oberbürgermeiſters Dr. 
            Schar=
nalegannen vor 2000 Zuſchauern die Wettkämpfe. Die deutſche 
Meſiuſchaft, die größtenteils aus ſüddeutſchen Schwimmern 
            be=
ſtar) war ſtark überlegen. Sie gewann beide Staffeln und 
            be=
legnen den Einzelwettkämpfen jeweils die beiden erſten Plätze. 
i den Rahmenkämpfen konnte der deutſche Meiſter 
Plxuuns=Köln ſeinen ſchärfſten Widerſacher im Kunſtſpringen, 
deye uropameiſter Riebſchläger=Zeitz mit 123,06 Punkten gegen 
uut Punkten auf den zweiten Platz verweiſen. 
Ergebniſſe des Länderkampfes am erſten Tage: 
eeugſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2.15,8 Min. (Fauſt, 
cmitz, Frank, Dex); 2. Schweiz 2.26,5 Min. 
1agleter Rücken: 1. Schulz=Nürnberg 1.174 Min.: 2. 
            Frank=
zidelberg 1.19,4 Min.; 3. Siegriſt=Schweiz 1.20 Min. (neuer 
hweizer Rekord); 4. Breuß 1.42 Min. 
Bhuftaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2.25,4 Min. (Kaup= 
. Budig, Schwarz, Fauſt); 2. Schweiz 2.35,4 Min. 
0x Neter Freifſtil: 1. Balt=Deutſchland 5.32,1 Min.; 2. Neitzel= 
Lutſchland 5.33,4 Min.; 3. Zirilli=Schweiz 6.02,7 Min.; 
4Nobs=Schweiz 6.40,8 Min. 
50 iAeter Streckentauchen: 1. Budig=Deutſchland 36,2 Sekunden; 
2 Rohleff=Deutſchland 37,8 Sek.; 3. Frey=Schweiz 46 Sek.; 
Schelling=Schweiz 48,/4 Sek. 
Geſintpunktzahl: Deutſchland 88, Schweiz 38. 
luch am zweiten Tage des Schwimmländerkampfes 
            Deutſch=
ulqmd— Schweiz waren 3000 Perſonen Zeuge eines klaren Sieges 
nder euitſchen Vertretung. Deutſchland gewann überlegen die 
Frrſilſtaffel über 4 mal 50 Meter und das Waſſerballſpiel mit 
eim Mannſchaft, die faſt ausſchließlich aus Münchener Spielern 
beſrad, mit 4:2 (0:0) Toren. Im Geſamtergebnis blieb 
            Deutſch=
lanz ſchließlich mit 176:76 Punkten Sieger. Neben den 
            Wett=
betweben des Länderkampfes waren am zweiten Tage die 
            natio=
wAland Rahmenkämpfe durch den Start der deutſchen Meiſterklaſſe 
ſt grecttintereſſant. Derichs=Köln bewies erneut ſein Können über 
r. A100 Neter Freiſtil. Sein Klubkamerad Plumans wiederholt 
Mersſeiine Meiſterſchaftsſieg im Kunſtſpringen über Riebſchläger=Zeitz. 
9Düt Neiſterſchafts=Staffel von Poſeidon=Leipzig war natürlich 
ebognall’s nicht zu ſchlagen und im Vereinsmehrkampf ſiegte der 
„Mſſter Sparta=Köln ſicher vor München.
 Ergebniſſe des Länderkampfes am zweiten Tage: 
Frtzlilſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. Deutſchland 2,03 Min. (Frank, 
bege, Balk und Fauſt); 2. Schweiz 2.05 Min. 
200 Neter Bruſt: 1. Budig=Deutſchland 2.58,5 Min.: 2. Schwarz= 
Lutſchland 2.59,4 Min.; 3.— Wyß=Schweiz 3.01,8 Min.; 
Häusler=Schweiz 3.05,2 Min. 
00 Reter Freiſtil: 1. Balk=Deutſchland 1.05 Min.; 2. Det= 
Leuttſchland 1.06,7 Min.; 3. Zirillt=Schweiz 4.10,8 Min.;
 Toffel=Schweiz 1.18,5 Min. 
Anſpringen: 1. Riebſchläger=Deutſchland, Platziffer 4 148,54 
Aukte: 2. Riedel=Deutſchland, Platzziffer 11, 136,98 Punkte; 
Madoerin=Schweiz, Platzziffer 17, 106,40 Punkte; 4. Bucher= 
Ehweiz, Platzziffer 17, 104,80 Punkte. 
Azterball: Deutſchland — Schweiz 4:2 (0:0). 
Geientergebnis: Deutſchland — Schweiz 176:76 Punkte. 
Ergebniſſe der Rahmenkämpfe. 
1. /Eniorenlagenſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Poſeidon=Berlin 
01,8 Min.; 2. Göppingen und V.f.v.S. Schwimmen totes 
ſennen 5.08,6 Min. 
Fttilſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Poſeidon=Leipzig 3.16,2 Min.; 
Göppingen 3.25,8 Min. 
Küunſpringen: 1. Plumans=Sparta, Platziffer 6, 123,06 Punkte; 
Riebſchläger=Zeitz, Platziffer 9, 119,52 Punkte. 
Thmſpringen: 1. Riebſchläger=Zeitz 99,44 Punkte; 2. 
            Plumans=
ſöln 98,22 Punkte. 
Fäetil 100 Meter: 1. Derichs=Sparta Köln 1.03 Min. 2. 
            Wich=
tain=Poſeidon Leipzig 1.05,4 Min. 3. Gunſt=Waſſerfreunde 
ſannover 1.06,4 Min. 
Werinsmehrkampf: 1. Sparta=Köln 3. Punkte; 2. V.f.v. S.= 
Wichen 7 Punkte. 
Hüddeutſche Irgend=Schwimm-Meiſterſchafken 
in Nürnberg. 
der Schwimmverein Bayern 07 Nürnberg brachte am Sonn= 
1(ydie ſüddeutſchen Jugendſchwimm=Meiſterſchaften auf dem 
Xherſee zur Durchführung. Auf der ganzen Linie zeigte der 
Acwuchs recht beachtenswerte Leiſtungen. Ueberraſchend gut 
Aſen in den Einzelkämpfen die Nürnberger, während 
            Göppin=
aeFungdeutſchland Darmſtadt und der Erſte 
            Frank=
er Schwimmklub ſich in die Staffelſiege teilten. Die beſte 
9Aung des Tages bot der Nürnberger Lemp, der im 100 Meter 
6 ßſtilſchwimmen mit 1:06,5 Minuten einen neuen Bahnrekord 
Aüellte. Die Einzelergebniſſe: Jugendbruſtſtaffel 
m. 100 Meter: 1. Bayern 07 4:32,2 Min.; 2. Göppingen; 
Jungdeutſchland Darmſtadt. Damen=Jugend=Rücken 
1UMeter: 1. Zipſe=Karlsruhe 1,35 Min. Knabenfreiſtil 3mal 
ANeter: 1. Frankfurter S.C. 1:56,2 Min.; 2. Erſter F. C.N.; 
fungdeutſchland Darmſtadt. Jugendfreiſtil 200 
Ner: 1. Rederer Ulm; 2. Meier=Lanz 1. Frankfurter S.C. 
dendrücken 100 Meter: 1. Alexander=Karlsruhe 1:27,7 Min. 
Abenlagenſtaffel 3mal 50 Meter: 1. Jungdeutſchland 
rmſtadt 2:09,9 Min.; 2. Erſter F.C. Nürnberg; 3. Erſter 
Iilfurter S. C. Damen=Jugendbruſtſtaffel 3mal 100 Meter: 
itnttgarter Amateur=Schwimm=Club 5,07 Min.; 2. S.V. Göp= 
Mert 5:11,1 Minuten. Knabenbruſtſtaffel 3mal 50 Meter: 
ſangdeutſchland, Darmſtadt 2,14 Min. 
            Damen=
hendfreiſtil: 1. Traudt=Bayern 07 1:24,4 Min.; 2. Zipſe= 
Meruhe 1:25,5 Min. Jugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 
emp=Bayern 07 1.06,5 Min.; 2 Fuß=Göppingen 1:08,4 Min.; 
Cmider=Freiburg 1:09,8 Min.; 4. Meier=Lanz=Frankfurt 1,10 
huten. Jugend=Damen 3mal 100 Meter: 1. S.V. Göppin= 
4 :11,2 Min. — Jugendbruſt 200 Meter: 1. Sautter=
            Göp=
eei 3,17 Minuten; 2. Fittring=Jungdeutſchland 
im ſtadt 3:17,4 Minuten. 
Gau=-Jugendſchwimmen des Main=Rheinganes 
(9. T.) 
Een Birkenau i. O., in deſſen idylliſch gelegenem 
            Schwimm=
and am geſtrigen Sonntag das 2. Gaujugendſchwimmen des 
hRhein=Gaues der D.T. unter zahlreicher Beteiligung der 
Smimmerjugend des Gaues ſtatt. Der Tv. Birkenau hatte ſich 
Senswerter Weiſe der Vorbreitung des Schwimmens ange= 
Inien und die Veranſtaltung nahm, begünſtigt durch herrliches 
tter, das ein idegles Baden in der Luft, Sonne und Waſſer
 ermöglichte, unter der Leitung von Gauſchwimmwart Bingel, 
einen einwandfreien und flotten Verlauf. Von 15 Vereinen 
waren nahezu 100 Einzelmeldungen und etwa 20 
            Staffelmeldun=
gen abgegeben und bei der einwandfreien 50 Meter 
            Schwimm=
bahn wurden einige recht beachtenswerte Zeiten von den 
            Jugend=
lichen des Gaues erzielt. 
Nachſtehend die Ergebniſſe: 
Springen für Schüler (von 12—14 Jahren): 1. Sieg Gg. 
            Eiden=
müller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 31 Punkte; 1. Hermann 
            Kel=
ler, Tgde. Sprendlingen, 31: 2. Hugo Treiber, Tv. Birkenau, 
30; 3. Ludwig Schunk, Tgde. Sprendlingen, 29. 
Springen für männliche Jugend (von 14—16 Jahren): 1. Sieg 
Wilhelm Heil, Tgde. Sprendlingen, 31 Punkte; 2. Theo 
Eidenmüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 30; 3. Rolf. Klüber 
Tgde. Sprendlingen, 29; 4. Heinrich Schuchardt, Tgde. 
Sprendlingen, 27,5. 
Springen für weibliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg 
Lini Fritz, Tv. Rüſſelsheim, 31,5 Punkte: 2. Margot 
            Her=
mann, Tv. Rüſſelsheim, 29; 3. Marie Seibert, Tv. 
            Rüſſels=
heim, 27,5; 4. Marg. Hofferberth, Tv. Rüſſelsheim, 26. 
Springen für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg 
Willi Michonek, Tgde. Sprendlingen, 32 Punkte; 2. Karl 
Eiſenhauer, Tv. Bensheim, 26,5; 3. Hartmann, Tv. 
            Sulz=
bach, 23. 
50 Meter Bruſt für Schülerinnen (von 12—14 Jahren): 1. Sieg 
Anna Trumpfheller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 52,2 Sek.; 1. Lilli 
Baumberger, Tgde. Sprendlingen, 52,2: 2. Guſtel Lang, Tv. 
Eberſtadt, 53,9; 3. Lisbeth Schäfer, Tgde. Sprendlingen, 56,2; 
4. Dora Bratengeier, Tgde. Sprendlingen, 57,7; 5. Elfriede 
Schuchardt, Tgde. Sprendlingen, 59,5. 
3mal 50 Meter Bruſtſtaffel für Schülerinnen (von 12—14 Jahr.): 
1. Sieg Tgde. Sprendlingen (Alleingang). 
50 Meter Bruſt für Schüler (von 12—14 Jahren): 1. Sieg Karl 
Lorenz, Tgſ. Darmſtadt, 51,6 Sek.: 2. Sieg Alfred Reinhardt, 
Tgde. 1846 Darmſtadt, 53,5: 3. Hans Treuſch, Tgſ. 
            Darm=
ſtadt, 54,8. 
50 Meter Hand über Hand für Schüler (von 12—14 Jahren): 
1. Sieg Walter Jöckel, Tgde. 1846 Darmſtadt, 35,1 Sek.; 
2. Robert Gerhard, Tgde. 1846 Darmſtadt, 35,6; 3. Paul 
Schuſter, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 37,5. 
Zmal 50 Meter Bruſtſtaffel für Schüler (von 12—14 Jahren): 
1. Sieg Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2:34,3 Min.; 2. Tgde. 1846 
Darmſtadt, 2:34,5; 3. Tv. Birkenau, 3:17,7. 
50 Meter Bruſtſchwimmen für weibliche Jugend (von 14—16 J.): 
1. Sieg Margot Hermann, Tv. Rüſſelsheim, 52,9 Sek.; 2. 
            Gre=
tel Walter, Tgde. 1846 Darmſtadt, 53,2; 3. Luiſe Becker Tgſ. 
1875 Darmſtadt, 54,/4; 4. Marie Notnagel, Tgde. 1846 
            Darm=
ſtadt, 57,0; 5. Elſe Ewald, Tv. Ober=Ramſtadt, 59,4. 
4mal 50 Meter Bruſtſtaffel für weibliche Jugend (von 14—16 J.): 
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt, 3:32 Min.; 2. Tv. 
            Rüſſels=
heim, 4:10,7. 
50 Meter Bruſtſchwimmen für männliche Jugend (von 14—16 J.): 
1. Sieg Theo Eidenmüller, Tgde. 1846 Darmſtadt, 44,1 Sek.; 
2. Franz Vierheller, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 44,6; 3. Karl 
Harniſchfeger; Tv. Erfelden, 44,8: 4. Georg Schmidt, Tv, 
Ober=Ramſtadt, 47,0; 5. Jakob Schnndt, Tv. Eberſtadt, 47,4; 
6. Karl Fretter, Tv. Erfelden, 49,0. 
50 Meter Hand über Hand für männliche Jugend (von 14—16 J.): 
1. Sieg Friedrich Jakob, Tgde, 1846 Darmſtadt, 32,7 Sek.; 
2. Karl Burkert, Tgde. 1846 Darmſtadt, 36,6: 3. Willi Treuſch, 
Tgſ. 1875 Darmſtadt, 38,0. 
3mal 50 Meter Bruftſtaffel für männliche Jugend (v. 14—16 J.): 
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt in 2:21,7 Min. (ausgeſchloſſ.); 
1. Tv. Erfelden, 2:24,3; 2. Tv. Birkenau, 2:32,5. 
100 Meter Bruſtſchwimmen für weibliche Jugend (v. 16—18 J.); 
1. Sieg Cläre Schmidt, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:52 Sek.; 
2. Marie Jakob Tv. Birkenau, 2:26; 3. Gertrud Oehlſchläger, 
Tv. Birkenau, 2:32,5. 
1. Sieg Kläre Fleiſchmann, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:46,2 
Sek.; 2. Berta Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2:05. 
50 Meter Hand über Hand für weibliche Jugend (v. 16—18 J.): 
1. Sieg Anna Klöß, Tgde. 1846 Darmſtadt, 45,6 Sek.; 2. Joh. 
Dreßler, Tgde. 1846 Darmſtadt, 51,3. 
1. Sieg Hans Götz, Tv. Groß=Gerau, 1:32,8 Min. (
            ausge=
ſchloſſen); 1. Hermann Füller, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:36,8; 
2. Heinrich Schneider Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:40,7: 3. Gert 
Sommer, Tv. Groß=Gerau, 1:45,3; 4. Jakob Hartmann, Tv. 
Bensheim, 1:47,8: 5. Peter Steinmann, Tv. Lindenfels, 
1:50,8: 6. Georg Lorenz, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:52,1. 
100 Meter=Seite für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadr, 1:21,6 Min.; 
2. Adolf Schmidt, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:23; 3. Heinrich 
Horn, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:45,2. 
100 Meter Rücken für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:22,5 Min.; 
2. Paul Weber, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:32,9; 3. Hans Fink, 
Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:33,2. 
100 Meter Hand über Hand für männliche Jugend (v. 16—-18 J.): 
1. Sieg Otto Langjahr, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:17,3 Min.; 
2. Willi Noll, Tgde. 1846 Darmſtadt, 1:22,3; 3. Gert Sommer, 
Tv. Groß=Gerau, 1:33,7. 
4mal 100 Meter Lagenſtaffel für männliche Jugend (v. 16—18 J.): 
1. Sieg Tgde. 1846 Darmſtadt, 6:03,1 Min.: 2. Tgſ. 1875 
Darmſtadt, 6:06,6. 
Mehrkampf für männliche Jugend (von 16—18 Jahren): 1. Sieg 
Karl Eiſenhauer, Tv. Bensheim; 2. Jakob Hartmann, Tv. 
Bensheim.
 Jung=Deukſchlands 2. Mannſchaft ſiegt im Turnier 
der A=Klaſſe in Aſchaffenburg. 
Einen ausgezeichneten Erfolg konnte geſtern bei einem 
Waſſerballturnier der A=Klaſſe in Aſchaffenburg die 2. 
            Mann=
ſchaft Jung=Deutſchlands erringen, indem es ihr gelang, als 
überlegener Sieger aus dem Kampfe mit 5 anderen Mannſchaften 
hervorzugehen. 
Geſpielt wurde in zwei Gruppen. In der 1. Gruppe ſpielten 
Jung=Deutſchland 2., Hellas Hanau 1. und Höchſt 01 1., in der 
2. Gruppe 1. Frankfurter S.C. 2., Poſeidon Aſchaffenburg 1. und 
Mainz 01 1. Durch zwei einwandfreie Siege gegen Hellas 
Hanau 2:1 und Höchſt 4:0 gewannen die Darmſtädter ihre 
            Grup=
penmeiſterſchaft und dadurch die Berechtigung zur Teilnahme am 
Schlußſpiel. In der 2. Gruppe war die 2. Mannſchaft des 1. 
            Frank=
furter S.C. durch zwei Siege gegen Aſchaffenburg 3:2 und 
Mainz 01 3:0 in beiden Spielen unter der Leitung von Herrn 
Leberzapf=Jung=Deutſchland Erſter geworden und hatte daher im 
Endſpiel gegen Jung=Deutſchland anzutreten. In einem harten 
Kampfe bewieſen die Einheimiſchen, daß ihr Sieg in der 
A=Meiſterſchaft des Gaues Frankfurt — auf die wir noch 
            zurück=
kommen werden — kein Zufallserfolg war, denn die Frankfurter 
wurden überlegen 3:0 (2:0) geſchlagen. Damit war Jung= 
Deutſchland mit der Mannſchaft: Fuhrländer; Appfel, Leyerzapf; 
Schmuck; Schuchmann, Weicker und Alken (in den beiden erſten 
Spielen hatte noch Urſchel mitgewirkt) Turnierſieger geworden 
und konnte zeigen, daß im Darmſtädter S.C. Jung=Deutſchland 
außer der 1. Mannſchaft noch genügend Reſerven zur Verfügung 
ſtehen. 
Das Turnier, das von Poſeidon Aſchaffenburg gut 
            aufge=
zogen war, brachte in allen Spielen ſchönen Sport und unter 
der Leitung der Herren Belz=Frankfurt, Hartmann=Aſchaffenburg 
und Leherzapf=Darmſtadt nahmen die Kämpfe einen 
            reibungs=
loſen Verlauf.
 Rol-Weiß ſchlägt den 1. 5.C. Nürnberg 3:1. 
Rot=Weiß V.f.R iſt es gelungen, gegen den erſten 
            Fußball=
klub Nürnberg für die 5:3=Niederlage des Vorſpiels Revanche 
zu nehmen. Das Spiel fand anſchließend an die ſenſationelle 
Niederlage des ſüddeutſchen Fußballmeiſters gegen den 
            Fußball=
klub Bayern=Hof ſtatt, ſo daß das Waſſerballſpiel vor vollbeſetzten 
Tribünen ſtattfinden konnte. Die Darmſtädter waren gegen das 
Vorſpiel nicht wieder zu erkennen. Sie ſpielten mit einer 
            Be=
geiſterung, wie man ſie dieſes Jahr noch nicht beobachtet hatte. 
Der Sieg, der vielleicht noch höher hätte ausfallen können, iſt 
umſomehr zu beachten, da die Nürnberger Waſſerballer dieſesmal 
komplett mit ihrem guten Verbindungsmann Schlötter antraten. 
Das Spiel war jederzeit fair und hatte in Herrn Maher vom 
Schwimmverein Bayern 07 Nürnberg einen korrekten Leiter. — 
Vor dem Spiel überreichte der erſte Fußballklub Nürnberg zur 
Erinnerung ein prachtvolles Bild. Auch in anderer Beziehung 
werden die Darmſtädter Waſſerballer an die Stadt Nürnberg und 
an die gaſtfreundliche Aufnahme durch die Nürnberger 
            Spiel=
kameraden zurückdenken. 
Aufſtellung: 
Karg 
Stuckert . Drieß 
Dahmer 
Gimbel Rottmann Erich Hanſt. 
Radfahren. 
Hans Franke vom Veloziped=Club Darmſtadt Gaumeiſter 
im Einerſtreckenfahren über 100 Kilometer 
Gau 70 „Heſſen=Darmſtadt” Bund Deutſcher Radfahrer. 
Am geſtrigen Sonntag ließ der Gau .70 „Heſſen=Darmſtadt” 
im B.D.R. ſeine diesjährige Gaumeiſterſchaft im 
            Einerſtrecken=
fahren über 190 Kilometer ausfahren. Als Fahrſtrecke war eine 
Rundſtrecke, die zweimal zu durchfahren war, gewählt, und zwar: 
Darmſtadt, Einſiedel, Meſſel, Offenthal, Langen, Mörfelden, 
Groß=Gerau, Darmſtädt. Dem Starter und Gau=Rennfahrwart 
Gg. Hahn ſtellten ſich 14 Fahrer zur Verfügung. Es ſtarteten: 
6 Fahrer vom Radfahrerverein 1893 Groß=Gerau, 4 Fahrer vom 
Veloziped=Club 1899 Darmſtadt, 2 Fahrer vom Radfahrer= 
Verein Langen und 2 Einzelfahrer des Gaues. Der Start 
            er=
folgte um 7.21 Uhr als Maſſenſtart. Dem Sieger des Rennens, 
Hans Franke, war es ſchon bald nach dem Start möglich, ſich 
durch einen Ausreißverſuch vor das geſamte Feld zu ſetzen. 
Durch die nun folgende Jagd wurden alsbald zwei Gruppen 
gebildet. Aber die geſchloſſene Bahnſchranke am Bahnhof Meſſel 
beraubte Franke ſeines Vorſprungs, indem die erſte Gruppe 
wieder zu ihm auflaufen konnte. Trotzdem gelang es Franke 
wieder, in kürzeſter Zeit dem Felde ein zweitesmal zu enteilen. 
Damit war eigentlich faſt das Rennen entſchieden, und es 
            ent=
wickelten ſich harte Kämpfe um die Plätze. Niemand vermochte 
den Vorſprung von Franke wieder aufzuholen, und mit gut 
11 Minuten Vorſprung durcheilte Franke als Sieger das Ziel, 
wo er mit dem üblichen Siegerkranz geehrt wurde. Das 
            End=
ergebnis: Sieger und Gaumeiſter über 100 Kilometer Hans 
Franke, V.C.D., in 3 Std. 32,12 Minuten; 2. Joh. Engel, 
Groß=Gerau, in 3 Std. 43,15 Min.; 3. K. Schadt, Groß=Gerau, 
in 3 Std. 53,55 Min.; 4. Joh. Horſt, Groß=Gerau, in 3 Std. 
57 Min.; 5. K. Schäfer, Langen, in 4 Std. 5 Min. und 6. 
            Ger=
hardt, V.C. D., in 4 Std. 5,1 Min. Alle übrigen Fahrer ſchieden 
durch Sturz oder Defekte aus.
 Jakernalionales Meeling in Baden-Baden. 
Serapis gewinnnt den Preis der Stadt Baden=Baden. 
100 Meter Rückenſchwimmen für weibliche Jugend (v. 16—18 J.): Alles in allem bildete der zweite Renntag in Iffezheim eine 
            ge=
lungene Fortſetzung des Internationalen Meetings. Die große Form 
des Stalles M. J. Oppenheimer gab dem Tag das Gepräge. Galleria 
Reale ging mit dem Jugendrennen auf und davon. Den Ulrich von 
Dertzen=Ausgleich beendete die die gleichen Farben tragende Szin=arany 
als leichte Siegerin, und im Hauptrennen, dem Preis der Stadt Baden= 
Vaden, im Werte von 15 000 Mark ſteuerte Grabſch mit Serapis den 
100 Meter Bruſt für männliche Jugend (von 16—18 Jahren); dritten Sieger. Der Fünfjährige lief zum erſten Male wieder mit 
Scheuklappen und zeigte ſich von ſeiner beſten Seite. Das ſiebenköpfige 
Feld, in dem die beiden Franzoſen nur eine untergeordnete Rolle 
            ſpiel=
ten, kam in Linie vom 2400 Meter=Start. Der Weinberger Metrodorus 
ſicherte ſich gleich die Führung. An der Diſtanz paſſierte Sergpis ſeine 
Gegner und blieb leichter Sieger. 
Jugend=Rennen; für Zweijährige, 4500 Mark, 1030 Meter: 1. M. 
J. Oppenheimers Galleria Reale (Grabſch), 2. Chevalier, 3. Altmühl. 
Ferner lief: Ordnungsſinn. Tot. 14, Pl. 11, 14:10. 
Preis vom Rhein; 6000 Mark, 1600 Meter: 1. Frau J. v. Opels 
Irländer (Narr), 2. Hauptgeſtüt Altefelds Lucetta, 3. Farinelli. 
            Fer=
ner liefen: Felix eſto, Amelung, Moewe. Tot. 52, Pl. 18, 18:10. 1½ 
bis 1½ Lg. 
Ulrich von Dertzen=Ausgleich; 4500 Mark, 1800 Meter: 1. M. J. 
Oppenheimers Szin=arany (Grabſch), 2. Dollar, 3. Carobube. Ferner: 
Julfeſt, Teutros, Tramontana, Lagina, Perfekt, Maravedis, Nonne, 
Miramar. Tot. 33, Pl. 14, 19, 17:10. 2—1½ Lg.—Kopf. 
Preis der Stadt Baden=Baden: Ehrenpreis und 15 000 Mark, 2400 
Meter: 1. M. J. Oppenheimers Serapis (Grabſch), 2. Farn, 3. 
            Me=
trodorus, 4 Liederkranz. Ferner: Soldeur, Felix eſto, Malmesburh, 
Pamphlet. Tot. 64, Pl. 16, 13 13:10. 2—½ Lg. 
Eberſtein=Ausgleich; 6000 Mark, 1400 Meter: 1. W. Bresges 
            Feuer=
probe (H. Schmidt) und Cte. P. de Jumilhaes Grapillon (Vincent), 
tot. Rennen, 3. Träumer. Ferner: Iſlam, Somali, Oberon II, 
            Ser=
gius, Bonheur, Madonna d’Arezzo, Tiber, Helmzier, Redopp, Kismet, 
Tot.: Feuerprobe: 52, Pamphlet: 29:10, Grapillon: 46, Pl. 35:10, 17:10. 
1 Lg.—Kopf. 
Babener Ausgleich; „Jagdrennen. Ehrenpreis und 7000 Mark: 
1. Frau L. Kaltiers Moukentoſh (Igleton), 2. Balou, 3. Le 
            Tourne=
main. Ferner: Hanap, Agathos 2, Lazy, Houblon, Frusz:, No Friend, 
Hofgräfin, Tamarattan, Novillero. Tot. 56, Pl. 19, 2, 39:10. 10—2 Lg. 
Galopprennen in Karlshorft. 
Die Rennen in Karlshorſt brachten bei gutem Wetter nicht den 
            er=
werteten vorzüglichen Sport. Ein ſiebenlöpfiges Feld bewarb ſich um 
das mir 31 000 Mark ſehr großzügig ausgeſtattete Hauptjagdrennen. 
Wie erwartet, konnte neben Heluan, dem Zweiten aus dem 
            internatio=
nalen Hürdenrennen kein anderes Pferd leben. Jockei Bismark hielt 
den Fuchs ſtets, auf dem zweiten Platz hinter der unentwegt in flotter 
Fahrr führenden Oper, um nach der Nordecke ſelbſt das Kommando zu 
übernehmen und ſchließlich im Kanter als überlegener Sieger das Ziel 
zu paſſieren. Den zweiten Platz beſetzte Vigor, der leicht an Oper 
            vor=
beilief. 
Lauſcherin=Hürdenrennen; für Dreijährige. 3500 Mark, 2800 
            Me=
ter: 1, Geſtüt Romolkwitz” Polhder (E. Eichhorn), 2. Anskar, 3. 
            Wen=
delin. Ferner: Perſianer. Tot. 16, Pl. 13, 17:10. 1½—3 Lg. 
Ekliptik=Fagdrennen; „Ehrenpreis und 5600 Mark. 4000 Meter: 
1. P. Lehmanns Nadio (Wurſt) und Frhr. K. von Moreaus Goldener 
Frieden (Walter Heuer) tot, Rennen, 3. Turmalin. Ferner: Nordſee, 
Lichtſtrahl. Tot.: Radio 27, Goldener Frieden 10, Pl. 19, 14:10. tot.— 
4 Längen. 
Fritz=Fromm=Jagdrennen; „Herrenreiten, Verkaufs=Rennen. 3500 
Mark, 3400 Meter: 1. D. Caminneeis Kind der Liebe (v. Götz), 2. Ozema, 
3. Schlehblüte. Ferner: Ardoritin, Erdferkel. Tot. 18, Pl. 12, 14:10. 
1—4 Lg. 
Haupt=Jagdrennen; für Vierjährige, Ehrenpreis und 31000 Mk., 
4000 Meter: 1. Stall Hönwalts Heluan (Bismark), 2. Vigor, 3. Oper, 
Ferner: Staroſte, Raphael, Anton, Trutzig. Tot. 15, Pl. 13, 16, 30:10. 
5—1½ Lg. 
Indus=Flachrennen; Herrenreiten, Ausgleich II. 4200 Mk., 3000 
Meter: 1. H. von Ploetz” Faulpelz (v. Mellenthin), 2. Panther, 3. 
Pers. Ferner: Quo vadis, Weltwanderer, Opar. Tot. 44, Pl. 28, 
60:10. Hals — 2 Lg. 
Lockhähnchen=Jagdrennen; für Dreijährige. 3500 Mk., 3000 Meter: 
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Ferner liefen: Mithridates, Kurzſchluß, Kang Shi, Telemach, Veriante, 
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Erla=Hürden=Ausgleich; 3500 Mark, 30600 Meter: 1. D. Ehrenfrieds 
Kudlich (Moritz), 2. Clibri, 3. Sonnenlicht. Ferner: Mulatte, 
            Peri=
ander, Praxedis, Lieblos. Tot. 84, Pl. 21, 18. 30:10.
Seite 8
Montag, den 26.Auguſt 1929
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Groß-Umstadt, Babenhausen, 24. Aug. 1922.
Dankſagung.
 Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim 
Hinſcheiden meiner lieben, unvergeßlichen Frau, Tochter 
und Schweſter
 Greichen Wetzhing 
geb. Rettig
 ſowie die überaus zahlreiche Begleitung zu ihrer 
letzten Ruheſtätte, die vielen Kranzſpenden und die 
zu Herzen gehenden troſtreichen Worte des Herrn 
Pfarrer Schmidt=Neunkirchen, ſagen innigſten Dank
 Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Wehhing und Bangert. 
Brandau, den 23. Auguſt 1929. 
(13463
 Hohes Alter! 
HerrGeorg Maul, Roßdörferſir 45, 
begeht am 27. Auguſi in voller 
Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. 
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