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Frantfurt a. M. 4301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geftattet.
Nummer 232
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Fſnanzalnzeiſgen 80 Reſchepfo. 92mm breite
Relſame=
zelle 300 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Martl — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpſchlung auf Erfüllung der
Anzelgene=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beltreibung fäll, jeder
Rabatt weg. Banſkonio Deuiſche Bank und Darme
Kädter und Nationalbank.
Angewiſſes Schickſal der Saager Konfetenz.
ſehr ernſte Lage im Haag. — Scharfe Krikik Skreſemanns an den Verhandlungsmethoden der Gegenſeite.
beutſchland lekznk eine weikere Biskuſſion der Konkrollfrage ab. — Briand und Snowden gegen den deutſchen
Vorſchlag auf Inkraftſehung des Roung=Planes am 1. Sepkember. — Bor der Enkſcheidung.
Ergebnisloſe Binanz= und polikiſche
Beſprechungen.
ſEiſe im Kreiſe. — Briands Verſchleppungskakkik.
* Haag, 21. Aug. (Priv.=Tel.)
Die finanziellen Erörterungen unter den früheren Alliierten
af der Haager Konferenz drehen ſich weiter im Kreiſe. Die
Flzier, Franzoſen, Italiener und Japaner haben heute morgen
93 Sachverſtändigengutachten geprüft, das heute vormittag auch
hn dem franzöſiſchen Miniſter Loucheur der deutſchen
Dele=
geion übergeben worden iſt. In dem Mehrheitsteil des Berichts
ur ſeſtgeſtellt, daß Englands Forderung in bezug auf die zu ſein, wo eine Partei von der anderen eine letzte entſcheidende
Ateiligung am Geſamt=Youngplan bis zu 45 Prozent durch die
Rgebote der Alliierten gedeckt ſei. Wie man nun hört,
ver=
ſühen die Franzoſen dieſe Ziffer noch etwas nach oben
abzu=
unden, ſo daß ein 50prozentiges Angebot herauskäme, das aber
huptſächlich zu Laſten der Italiener ginge, wogegen ſich nun
weder die Italiener mit aller Kraft ſträuben. Sie erklären,
kenen Pfennig nachlaſſen zu können, wenn nicht Frankreich im
glichen Verhältnis auf ſeine Anſprüche verzichte. Das ganze
Annöver dient nur dazu, weitere Beſprechungen mit England
ermöglichen. Die Ausſichten für eine Einigung dürften
ddurch kaum geſtiegen ſein.
Die Sechs=Mächte-Befprechung auf Donnerstag
verkagl.
Die Reihe der politiſchen Beſprechungen wurde am
Mitt=
mch nachmittag mit einem Beſuch Briands bei Streſemann
auf=
gnommen, der ungefähr eine Stunde dauerte. Anſchließend an
Aſen Beſuch begaben ſich die beiden Miniſter zu der Beſprechung
ir drei Beſatzungsmächte mit Deutſchland zum Grand=Hotel,
dm Sitz Henderſons. Die vier Delegationsführer begaben ſich
hrz vor 6 Uhr nach dem Binnenhof, wo dann die gemeinſame
Etzung der ſechs einladenden Mächte über den deutſchen
An=
mg eines Modus vivendi nach dem 1. September ſtattfand.
Briand hat auch heute wieder in den Beſprechungen
dr drei Beſatzungsmächte mit Deutſchland einen
End=
urmin für die Räumung nicht genannt. Auch in
dr Frage der Beſatzungsſchäden, in der ſich bisher die deutſche
2legation nicht gebunden hat, iſt man bisher noch zu keiner
Tgelung gelangt.
Die Zuſammenkunft der ſechs Mächte am Mittwoch
nach=
inttag dauerte zweieinviertel Stunden. Nach Ausgang, der
ſtzung wurde mitgeteilt, daß die Verhandlungen am
Donners=
ig vormittag 10 Uhr fortgeſetzt werden. Die Sitzung hat mit
mer längeren Rede Dr. Streſemanns begonnen, die einſchließlich
dr Beſatzungsfrage 1½ Stunden dauerte. Anſchließend haben
kiand und der Schatzkanzler Snowden das Wort ergriffen,
brauf Dr. Streſemann noch einmal in längeren Ausführungen
widerte. Auf Vorſchlag von Briand iſt beſchloſſen worden,
dn Inhalt der heutigen Reden der Preſſe nicht bekanntzugeben.
2r Präſident der Sitzung, der belgiſche Miniſterpräſident
hſpar, wies darauf hin, daß im Hinblick auf die
außerordent=
che Bedeutung der zur Verhandlung ſtehenden Fragen ein
bſchluß der Ausſprache nicht möglich ſei, und daß aus dieſem
kunde die Verhandlungen am Donnerstag weiter fortgeführt
erden müßten. Ein ſachliches Ergebnis iſt ſomit in der
Sechs=
üichte=Beſprechung nicht erzielt worden.
Die Entſcheidung im Haag iſt alſo auch am
Mitt=
abend noch nicht gefallen. Die Vertreter der ſechs
lächte haben ſich vielmehr auf den Donnerstag vormittag
ver=
gt, vielleicht, um die Geſichtspunkte zu beraten, die von deutſcher
eite vorgebracht worden ſind. Es ſcheint aber, daß ſie grundſätz=
Ih dem Gedanken einer Vertagung der Konferenz nicht
geneigt ſind. Entſcheidend bleibt vor allem, welche
Formulie=
ung für einen ſolchen Beſchluß gefunden würde und welche
Be=
immungen für die Zwiſchenzeit darin enthalten ſind und zwar
er den wirtſchaftlich=finanziellen und den rein politiſchen Teil,
von den deutſchen Forderungen bisher ſo gut wie gar nicht die
de geweſen iſt. Frankreich meldet plötzlich wieder
ne Vergleichs= und Verſöhnungskommiſſion
um daraus bei der Verteilung der Konkursmaſſe noch beſon=
Anſprüche ableiten zu können, obwohl die Franzoſen
wahr=
einlich allen Grund haben, mit den vorläufigen Vereinbarungen
* Juriſten zufrieden ſein zu können.
Jedenfalls iſt es auffällig, daß die Kölniſche Zeitung” an
ſtender Stelle einen ſehr ſcharfen Artikel über jene
Kompromiß=
rei in dieſem Punkt veröffentlicht, worin ſie vom einer „
Höllen=
aſchine des Friedens” ſpricht und die deutſche Politik mit einem
grinchen vergleicht, das in den Rachen der Giftſchlange rennt
ei Artikel ſchließt mit dem bezeichnenden Satz: „Achtung auf
orzpaß und Steuer! Lieber den Maſchinentelegraphen auf „
Voll=
ſmpf zurück” geſtellt, als daß beſagtes Schifflein auf einen Felſen
urt, von dem ein Dutzend Schlepper es nur als Wrack.
unbrauch=
ar ſelbſt für die Fahrt auf dem inneren Strom freizubekommen
küuchen.” — Begreiflich, daß dieſe deutliche Sprache im Haag
der deutſchen Delegation ſtark verſtimmt hat. Hier ſcheinen
der Tat hinter den Kuliſſen Dinge vorzugehen, die auf eine
r ſtarke Aktivität des Zentrums hindeuten. Der
hr. Brüning iſt plötzlich von Berlin nach dem Haag abgereiſt.
Zentrumsführer Dr. Kaas hat eine Reihe von Telegrammen
die deutſche Delegation geſchickt, und wenn plötzlich der Vor=
0 d des Zentrums zuſammentritt, dann läßt ſich vermuten, daß
ſich nicht ausſchließlich mit der Arbeitsloſenverſicherung, ſondern
uS ſehr eingehend mit der Lage im Haag beſchäftigt hat. Man
darf daraus zum mindeſten ſchließen, daß bei den deutſchen
Par=
teien ein ſehr ſtarkes Mißtrauen über die Entwicklung im Haag
entſtanden iſt und daß die Beſorgniſſe, die dadurch ausgelöſt ſind,
gegeben haben.
Die deutſchen Vorſchläge endgülkig abgelehnk?
Die Beurteilung der Lage in der deutſchen Delegation iſt
heute Abend ſehr ernſt. Der Zeitpunkt ſcheint jetzt gekommen
Stellungnahme zu der Haager Konferenz verlangt. Auf dieſen
Ton ſind auch heute die Reden Dr. Streſemanns, Briands und
Snowdens bei der 6 Mächte=Beſprechung abgeſtimmt geweſen.
Man hat offenbar zu einem großen Teil nicht nur die
Ent=
ſcheidung über den deutſchen Antrag nach einem Modus vivendi
für die Zeit nach dem 1. September diskutiert, ſondern iſt ſehr
auf eine Erörterung der Fragen eingegangen, wo der Schuldige
bei einem etwaigen Scheitern der Konferenz zu ſuchen iſt. Dr.
Lage eine ſchriftliche Darlegung über die
deutſche Auffaſſung der Konferenzſituation
verleſen und dieſer Bericht iſt im Wortlaut zu den
Dokumen=
ten der Konferenz genommen worden. Die Rede hat ſich nicht
nur an das offizielle Konferenzprogramm gehalten, ſondern den
geſamten Umfang der Konferenz beſprochen. Dr. Streſemann
hat angeſichts der Auseinanderſetzungen zwiſchen den Alliierten
die Gelegenheit benutzt, eine ſehr ſcharfe Kritik an den Methoden
der Verhandlungen und an der ganzen Art zu üben, die bisher
einen Fortſchritt der Konferenz verhindert hatten. Auf dem
politiſchen Felde liegen heute abend die Dinge ebenſo unklar
wie hinſichtlich des Schickſals der Konferenz. Die politiſchen
Beſprechungen zwiſchen den drei Beſatzungsmächten und
Deutſch=
land werden zwar am Donnerstag fortgeſetzt und am Freitag
vormittag iſt auch eine Sitzung der politiſchen Kommiſſion
vor=
geſehen. Es ſteht feſt, daß man bisher zu einer Löſung
nicht gelangen konnte, weil
die Ankerſchiede in den Auffaſſungen nach wie vor
äußerſt groß
ſind. Deutſcherſeits hatmanheute eine weitere
Diskuſſion der Kontrollfrage abgelehnt mit dem
Hinweis darauf, daß es ſich dabei im Augenblick um eine
untergeordnete Frage handle, während noch ſehr viele
andere bedeutend wichtigere Dinge zu erledigen ſeien.
Der deutſche Vorſchlag in den heutigen
Ver=
handlungen der ſechs Hauptmächte, die Young=Plan=Zahlungen
proviſoriſch am 1. September im Rahmen des Dawes=Planes in
Kraft treten zu laſſen iſt von Snowden eindeutig
zu=
rückgewieſen worden. Er erklärte, die Konferenz müſſe
unter allen Umſtänden zu einem anderen Ergebnis kommen.
Auch von Briand wurde die deutſche Forderung,
in der Form zwar entgegenkommender, ſachlich aber genau ſo
ablehnend behandelt. Er erklärte, daß man den Dawes=
Plan nur verlaſſen könne, indem man in den Young=Plan
ein=
trete. Freilich müſſe er Dr. Streſemann zuſtimmen, was die
Folgen eines ſolchen Vorgehens anlange. Man brauche z. B.
nur daran zu denken, daß bei einem Nichtzuſtandekommen des
Young=Planes das Rheinland weitr beſetzt bleibe, was
ſicher=
lich ſeyr ſchmerzlich für Deutſchland ſei. Die Haltung
bei=
der Staatsmänner ſtellt alſo ſachlich eine
Ab=
lehnung des deutſchen Antrages dar.
In engliſchen Kreiſen wird heute abend das Gerücht
ver=
breitet, daß Frankreich und Belgien gemeinſam ein neues
An=
gebot an Snowden gemacht hätten, das ſich auf 50 Prozent der
Snowdenſchen Forderungen belaufe, allerdings unter der Vor= einſtigen Ententefreunde die Verſailler Beſtimmungen und die
ausſetzung, daß ſich die Italiener proportional beteiligen. In
ita=
lieniſchen Kreiſen bezeichnet man das als einen Verſuchsballon,
um gegebenenfalls den Italienern die moraliſche Verantwortung
für ein Scheitern der Konferenz aufzuladen. Von franzöſiſcher
und belgiſcher Seite war keine Beſtätigung dieſes Gerüchts zu
erhalten. Briand hat ſeinen für heute abend angekündigten
Rundfunkvortrag in letzter Minute wegen Uebermüdung
ab=
geſagt.
Die deutſche delegakion ſehr peſimiſtiſch.
Ueber die heutigen Beratungen, über die bis in die ſpäten
Abendſtunden von den Delegationen keine Mitteilungen gemacht
wurden, hören wir aus beſter deutſcher Quelle als
Stimmungs=
ausdruck ein Wort, das ſehr ernſt iſt. Es wird uns erklärt, daß
man aus den geſamten Verhandlungen des heutigen Tages den
Eindruck haben müſſe, als wenn ſich zwiſchen den
früheren Alliierten trotz der ſchweren
finan=
ſtehen, in den politiſchen Fragen wieder eine
gemeinſame Front gegen Deutſchland anbahne, ſo
daß das Wort Peſſimismus zur Kennzeichnung der Situation
ein ſehr ſchwacher Ausdruck ſei.
Die falſche Karke.
Von unſerem b=Korreſpondenten.
Rom, 20. Auguſt.
In dem Manifeſt, daß Hitler anläßlich des Reichsparteitages
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei in
Nürn=
berg Anfang Auguſt verleſen ließ, hat er zur deutſchen
Außen=
politik erklärt: Die Nationalſozialiſten empfänden es als eine
Notwendigkeit, gegenüber der verfehlten franzöſiſchen
Orientie=
rung Strefemanns eine Verſtändigung mit dem natürlichen
Gegner Frankreichs zu vertreten. Die Nationalſozialiſten ſähen
es deshalb als eine ihrer Aufgaben an, der Verhetzung der
öffentlichen Meinung in Deutſchland gegen Italien ebenſo wie
Veranlaſſung zu einer engeren Fühlungnahme zwiſchen der in Italien gegen Deutſchland im Intereſſe einer
Verſtän=
den Regierungsparteien und der Delegation digung der beiden Staaten und Völker entgegenzutreten.
Eine weſentliche außenpolitiſche Forderung Hitlers iſt alſo
enge Freundſchaft mit Italien, wenn möglich ein feſtes Defenſiv=
und Offenſivbündnis. Anders kann man dieſe Sätze kaum
ver=
ſtehen, zumal es ja als ſicher gilt, daß zwiſchen der Hitlerpartei
und gewiſſen fasciſtiſchen Organiſationen Italiens ziemlich enge
Beziehungen beſtehen. Man wird ſelbſtverſtändlich nicht
nach=
weiſen können, wohin manche italieniſchen Parteigelder fließen,
und es wäre deshalb mehr wie töricht, wenn man Hitler und
ſeine Freunde in irgendeiner Weiſe mit italieniſchen
Finanz=
transaktionen in Zuſammenhang bringen wollte. Ferner weiß
man, daß Hitler um eines Bündniſſes mit Italien willen, das
Intereſſe Deutſchlands an dem ſprachlichen und kulturellen
Wohl=
ergehen der Deutſchen in Südtirol hintanzuſtellen bereit iſt.
Ueber die Hitlerſchen Forderungen und ihren Nutzen läßt
ſich wie über alle außenpolitiſchen Konſtruktionen ſtreiten, ohne
daß man ein Urteil fällen kann, ehe die Geſchichte ihr Fazit zieht.
Aber man kann die Wahrſcheinlichkeit eines Nutzens und die
Richtigkeit der Vorausſetzungen durch Darſtellung der
augenblick=
weit ſchon auf das geſamte Schickſal der Konferenz und damit lichen Lage und Tatſachen prüfen. Und da zeigt ſich: die
Hitler=
ſchen Forderungen ſind ohne rechte Kenntnis der Lage und ohne
Rückſicht auf den Realwert geſtellt. Denn Italien unter Muſſo=
Streſemann hat in anbetracht der kritiſchen lini erſcheint erſtens nicht bündnisfähig, wenigſtens nicht für ein
Deutſchland in der heutigen kontinental=politiſchen Lage, und
zweitens würde ein Bündnis mit Italien in keinem
entſcheiden=
den Falle Deutſchland helfen können, ſolange die jetzige
außen=
politiſche Unſicherheit der Muſſoliniſchen Politik herrſcht.
Maßgebend für alle faseiſtiſche Außenpolitik iſt, wie hier
unlängſt dargeſtellt wurde, der Gegenſatz zu Frankreich. Hitler
begründet ſelbſt auf dieſer Tatſache ſeine Forderung zur engen
Freundſchaft mit Italien. Nur überſieht er, daß zwar Italien
in den außenpolitiſchen Beziehungen als Frankreichs Gegner
gelten darf, alſo da und dort vielleicht auf derſelben Linie wie
Deutſchland marſchieren könnte, daß es aber in einer der
wich=
tigſten Fragen der politiſchen Gegenwart vollwertig auf ſeiten
Frankreichs ſteht: in der Reparationsfrage. Hier geht Muſſolini
mit Poincaré durch dick und dünn, vor allem in der
Quoten=
frage. Muſſolini will nicht das Geringſte von den Reparationen
nachlaſſen. Er fordert ſeine Reparationskohlen genau ſo gut
wie ſeine Reparationsgelder. Auch die herzlichſte Freundſchaft
mit Hitler und einem fasciſtiſch gewordenen Deutſchland würde
ihn nicht von dieſer Haltung abbringen.
Denn wenn er, — auch das wurde unlängſt hier gezeigt, —
nicht im Banne dieſer Reparationsilluſionen ſtände, ſo hätte er
im Haag die Möglichkeit gehabt, ſich auch wirtſchaftspolitiſch auf
die Gegenſeite von Frankreich zu ſtellen. Er hatte es in der
Hand, rechtzeitig mit einem Uebergang auf die engliſche Seite
ſeine Stellung derart zu geſtalten, daß er als engliſcher
Partei=
gänger zwar am Reparationsgewinn Einbußen erleiden würde,
aber als Großmacht ungemein an Bündniswert gewonnen hätte.
Denn ein Italien, das ſeine antifranzöſiſche Politik ohne Rückſicht
auf die Reparationsbeute verfolgen, kann, iſt in der Lage, ganz
andere Töne mit Paris zu ſprechen, als ein Italien, das
finanz=
politiſch immer im Gängelband des kontinentalen
Hauptgläubi=
gers von Deutſchland mitlaufen muß.
Bei dieſen Reparationsſchwierigkeiten zeigt ſich eben Hitlers
Unkenntnis der wirklichen außenpolitiſchen Lage. Nehmen wir
an, es käme nach Hitlers Wunſch zu einem vollen Hand=in=Hand=
Gehen zwiſchen Italien und Deutſchland, ſo würde die erſte
beſte Reparationsfrage, bei der italieniſche Gewinne auf dem
Spiele ſtänden, alle Freundſchaft wieder zunichte machen, ſolange
Muſſolini vor alle Politik den Reparationsertrag ſtellt. Käme
ein Bruch zwiſchen Paris und Berlin in Betracht, ſo würde
Deutſchland vergebens bei Italien Hilfe ſuchen, wenn Paris als
ſimplen Gegenzug ſeinerſeits Italien in Reparationsdingen
ent=
gegenkommen würde. Denn in Italien blendet mehr als
viel=
leicht wo anders der Begriff der Reparationen. Muſſolini ſelbſt
hat erſt vor kurzer Zeit, als er gefragt wurde, was er vom Haag
und den Reparationen halte, in ſeiner wichtigen Art geſagt: „Das
iſt für ſie die Bibel. Damit wollte er ausdrücken, daß für die
Reparationen das Buch der Bücher ſeien, an deſſen Inhalt nicht
zu rütteln ſei. Wo will Hitler dann eine wirkliche Freundſchaft
hernehmen? Muſſolini ſelbſt macht ſie durch eine engſtirnige
Politik unmöglich.
Aber Hitler kennt nicht nur die außenpolitiſche Lage
un=
vollkommen, er befindet ſich auch im Irrtum über den wirklichen
Wert eines Bündniſſes mit dem heutigen Italien. Man darf
annehmen, daß der gewandte Briand ebenſo wie der ſchlaue
Poincaré beſſer über Italien Beſcheid wiſſen, als irgendein
Hitlerianer. Würden die Franzoſen ſo unverfroren mit Italien
umgehen, wenn ſie irgendwelchen Zweifel am geringen Werte
Italiens als Großmacht hätten? Die Franzoſen wiſſen ganz
genau, daß alles italieniſche Schimpfen ungefährlich bleibt,
ſo=
lange Italien ein franzöſiſcher Reparationsfreund iſt. Sie wiſſen
weiter, daß trotz aller italieniſchen Rüſtungen die ſtrategiſche
Lage Italien an allen großen Operationen hindert, ſolange es
nicht in England einen unbedingt ſicheren Bundesgenoſſen
er=
ziellen Differenzen, die zwiſchen ihnen be= hält. Sie wiſſen vor allem, daß Italien die Hauptſache zum
Kriegführen fehlt; Geld, Geld und noch einmal Geld. Was
der Fascismus an Liren zu propagandiſchen Zwecken ausgibt,
daß man bei kurzer Beurteilung der Lage wohl ſagen könne, mag den beſcheidenen Kaſſen deutſcher Fasciſtenfreunde trotz
manchen reichlichen, heimatlichen Zuſchuſſes bedeutend erſcheinen,
aber es iſt doch nichts im Vergleich zu den Koſten auch nur eines
Saite 2
modernen Kriegstages. Herr Hitler täuſcht ſich auch über die
Zuverläſſigkeit itaßeniſcher Geſinnungen. Man darf annehmen,
daß Deutſchland heute ein gern geſehener Freund iſt, aber die
italienſche Geſinnung iſt bekanntermaßen etwas von Wind und
Wetter abhängig. Uebrigens ſtößt Hitler gerade bei dem Thema
„Geſinnung” offene Türen ein. Denn in Italien braucht die
öffentliche Meinung gerr nicht zu Gunſten Deutſchlands bearbeitet
zu werden. Die Italiener ſind in der Mehrzahl trotz des
Krieges wenig antideutzch geweſen. Der Kern des Volkes war
immer deutſchfreundlich, der Haß hat ſich faſt ausſchließlich gegen
Oeſterreich gerichtet. Außerdem gibt es keine öffentliche Meinung
im fasciftiſchen Italien. Die öffentliche Meinung iſt zurzeit
„Muſſolini”. Er macht ſie, er beherrſcht ſie. Aber auch die
Notwendigkeit, in Deutſchland für Italien zu werben, beſteht
gar nicht. Dank der Tätigkeit des deutſchen Botſchafters in
Rom, der Muffolinis volles Vertrauen beſitzt, befinden wir uns
in ſehr erfreulichen Beziehungen zu Italien, die paſſend von der
Deutſchen Allgemeinen Zeitung betont werden und angenehm
durch das Bewußtſein geſichert ſind, daß wir wiſſen, wie weit dieſe
Freundſchaft nützlich und zuträglich iſt, und wo ſie nicht auf eine
bedenkliche Probe geſtellt werden darf.
Bei dieſer Frage ſollte man nicht allzu deutlich werden.
Denn die Behandlung der Deutſchen in Südtirol, die gerade jetzt
wieder trotz aller italieniſchen Zufagen ſchwer bedrängt werden,
und denen jedes deutſche Wort in Sprache und Schrift
ausge=
trieben werden ſoll, iſt ſchließlich nur für Deutſche tragbar, die
ein ſo ſtarkes Gemüt und ein ſo echt deutſches Herz haben, wie
der Herr Hitler. Was würde er ſagen, wenn er in Südtirol ein
Haus beſäße, vielleicht ein deutſches Frerndenheim, und wenn
man ihm zumutete, ſo wie es gerade jetzt in Meran und Bozen
geſchieht, daß er binnen kürzeſter Friſt ſelbſt in ſeinen ererbten
Tiſchtüchern und Bettlaken den eingewebten deutſchen Namen
„Hitlerheim” ausmerzen müßte? Möchte er dann auch noch
„Epviva lItalia” und es „lebe der Duce” ſchreien?
Rervoſikäk in Baris.
EP. Paris, 21. Auguſt
Die Kommentare der franzöſiſchen Preſſe zu den geſtrigen
Vorgängen im Haag verraten eine ziemliche Nervoſität und
Auf=
regung. Man hebt als die beiden großen Ereigniſſe des Tages
die Zuſammenkunft zwiſchen Briand und Snowden auf einem
vom japaniſchen Botſchafter Adatei gegebenezi Tee ſowie den die
Einberufung der Finanzkommiſſion forderuden Brief
Streſe=
manns an den Konferenzvorſitzenden Jaſpar hervor. Die
Ini=
tiative Streſemanns, die nach franzöſiſcher Anſicht darauf
hinaus=
läuft, vor der ergebnisloſen Vextagung der Konferenz Klarheit
über die geſamte Situation und insbeſondere die deutſchen
Lei=
ſtungen während der durch die Verzögerung des Young=Plans
entſtehenden Uebergangsperiode zu ſchaffen, hat in franzöſiſchen
Kreiſen offenſichtlich Beunruhigung und Verſtimmung
hervor=
gerufen, um ſo mehr als man dem Schritt des
Reichsaußenmini=
ſters die ſachliche Berechtigung nicht abſprechen kann. Die Preſſe
erklärt, die Antwort auf die Frage, die Streſemann in der
Fi=
nanzkommiſſion ſtellen wolle, ſei bereits von der Pariſer
Sach=
verſtändigenkonferenz gegeben worden: Solange der Young=Plan
nicht in Kraft getreten ſei, dauere, der Dawes=Plan unter dem
Vorbehalt fort, daß die deutſchen Mehrzahlungen ſpäter
ver=
rechnet würden. Falls Streſemann demgegenüher erkläre, daß
die Dawes=Planlaſten für Deutzſchland nicht mehr tragbar ſeien,
werde man ihm zweifellos entgegnen, daß für die Beurteilung
der deutſchen Zahlungsfähigkeit unter dem Daypes=Plan allein
der Generalzahlungsagent Parker Gilbert zuſtändig ſei. In
verſchiedenen Blättern kommt jedoch die Befürchfung zum
Aus=
druck, daß Streſemann ſofort nach ſeiner Rückkehr nach Berlin
ein Zahlungsmoratorium verlangen könne.
*
Die eugliſch2 Auffaſſung über den Stand der Haager
Konferenz.
EP. London, 21. Auguſt.
In den Berichten der Londoner Nachmittagspyeſſe, über die
Vorgänge im Haag wird zum Ausdruck gebracht, daß der
heu=
tige und morgige Tag als entſcheidend, für das Schickſal der
Konferenz anzuſehen iſt. Die Hoffnung, daß es noch in letzter
Stunde gelingen werde, zu einer Einigung zu gelangen, iſt nach
der hartnäckigen Weigerung Italiens für eine Herabſetzung ſeines
im Young=Plan zugeſtandenen Anteils faſt völlig geſchwunden.
Man rechnet in London damit, daß die Konferenz unter allen
Umſtänden am Samstag zu Ende geht, und daß in einem
be=
deutungsloſen Communigué erklärt wird, daß die Zeit zu einer
endgültigem Regelung der aus dem Kriege ſtammenden
Pro=
bleme zu kurz bemeſſen war und die Fragen ſpäter nochmals
erörtert würden.
* Ans Tote Meer.
Von Kaſimir Edſchmid.
In hundertachtzig Kurven geht es durch das judäiſche Gebirge,
das ſich in glattpolierten Kegeln in die Ebene ſenkt: Eine
Ver=
laſſenheit von erhabenem Liebreiz. Dieſe nackte, furchtbare Natur
beſchwört im gleichen Augenblick große Gedanken, wo ſie ihnen
ihre ganze Milde verleiht. Die Einfachheit dieſes Eindrucks iſt von
unwiderſtehlicher Majeſtät.
Die Päſſe des Gebirges zwiſchen Jeruſalem und Jericho
werden von der transjordaniſchen Polizei bewacht. Sie
partrouil=
lieren, die Karabiner quer über dem Sattel, am Haus des in der
bibliſchen Legende von Nomaden verprügelten Samariters
vor=
bei. Heut wie damals machen Beduinen aus Transjordanien
ſich den Spaß bis hierher vorzuſtoßen. Vor kurzem fingen ſie
ſogar, einen Biſchof ab. Sie leeren die Autos und die
Fahrer, ſchicken beide aber freundlich zurück. Jeruſalem
erlebt auf dieſe Weiſe hin und wieder die Rückkunft eines
be=
kannten Wagens, der von einem nackten Mann geſteuert wird.
Das ſind allerdings Ausnahmen, die, ſelbſt wenn ſie dem Direktor
der Shell=Compagnie paſſieren, nicht ohne geſchichtliche Ironie ſind.
Gerade die Beduinen=Scherze zeigen, wie ſtark arabiſch
zahlenmäßig Paläſtina iſt. Die Juden werden, wenn ihre
inter=
nen Streitigkeiten vielleicht einmal beigelegt ſind, ſich einer
gewal=
tigen arabiſchen Renaiſſance gegenüberfinden. Es gibt übrigens
Beduinen, die reine Nomaden ſind, Halbfelachen und reine
Felachen. Alle drei Sorten gehören neben den Engländern zu
der ſchönſten Männerraſſe. Die Halbfelachen haben einen
be=
ſtimmten Kompromiß mit der beſtehenden Welt geſchloſſen. Sie
kommen eines Tages, ſäen und brechen dann ihre ſchwarzen
Woll=
zelte wieder ab. Zur Ernte kehren ſie mit Weibern, Herden und
Kindern zurück. Halb Paläſtina iſt mit dieſen ſchwarzen Flecken
beſät, deren Faube für Ziegen, Menſchen und Zelte dieſelbe iſt.
Wir fuhren gleich von Jeruſalem, das achthundert Meter hoch
liegt, in einer glatten Strecke bis zu dem Ort, wo das Gebirge
mit ein paar koloſſalen Dreiecken aufhört. Im Schatten dieſer
Vorgebirge liegt Jericho, zweihundert Meter unter dem
Meeres=
ſpiegel. Man ſpürt dieſe Differenz der Höhe ſchon dadurch, daß
es einem plötzlich anfängt, in den Ohren zu heulen. Die äußerſte
Mole des judäiſchen Gebirgs endet wie eine Terraſſe mit dem
Berg der Verſuchung. Unter ihm ſtreckt ſich die Ebene in nackter
Wüſte bis zu den Moabiterbergen, die, in koloſſaler ſchlanker
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
vom Tage.
Der japaniſche Miniſterpräſident hat an den
deutſchen Reichskanzler anläßlich der Ankunft des „Graf
Zeppelin” in Tokio einen in ſehr warmen Worten gehaltenen
Glück=
wunſch gerichtet.
Im Zuſammenhange mit neuerlichen Zwiſchenfällen an der
polniſch litauiſchen adminiſtrativen Linie hat die
litauiſche Regierung ein Telegramm an das
Völker=
bundsſekretariat geſandt, das von Miniſterpräſident
Wolde=
maras unterzeichnet iſt und nach einer Aufzählung der Zwiſchenfälle
mit der Bitte ſchließt, dieſe Tatſachen dem Völkerbundsrat mitzuteilen.
Ein Geſchwader von dier polniſchen
Heeresflugzeu=
gen überflog das Dorf Paraſchin im Kreiſe Lauenburg. Die von
Nordoſten nach Süden fliegenden Doppeldecker flogen ſtellenweiſe ſo
niedrig, daß die polnifchen Hoheitszeichen mit bloßem Auge erkenntlich
waren.
Mahatma Ghandi hat ſeine Wahl zum Präſidenten des
Indiſchen Kongreſſes aus Geſundheitsrückſichten abgelehnt.
Gleich=
zeitig hat er ſeinen bisherigen Gegenkandidaten
Nehru zum Präſidenten vorgeſchlagen.
Die unverſöhnliche Haltung Snowdens an der
Haa=
ger Konferenz wird von der italieniſchen Preſſe anhaltend
ſcharf kritiſiert.
Präſident Hoover hat die Ernennung von J. Dikema zum
Bot=
ſchafter der Vereinigten Staaten in Holland
ge=
billigt.
Wegen der Verſchärfung der Lage, die ſich durch Sabotageakte auf
der Oſtchineſiſchen Bahn kundtut, haben die chineſiſchen Behörden in
der Zone der Oſtchineſiſchen Bahn das Kriegsrecht
verhängt.
Zum Präſidenten des Allindiſchen Kongreſſes iſt Gandhi nach
tumultartigen Szenen wiedergewählt worden. Ghandi erhielt die
Stim=
men von neun Provinzen, während ſeine Gegenkandidaten Patel fünf
und Nehru drei Provinzen auf ſich vereinigen konnten. Der Indiſche
Kongreß wird Weihnachten dieſes Jahres in Lahore abgehalten.
Macdonald über ſeine Beſprechungen mit General
Dawes.
EP. London, 21. Auguſt.
Eine wichtige Erklärung über den Verlauf der bisherigen
Ergebniſſe ſeiner Beſprechungen mit General Dawes in der
Frage der Abrüſtung zur See iſt geſtern von Premierminiſter
Macdonald abgegeben worden. Wie darin erklärt wird, haben
General Dawes und der engliſche Miniſterpräſident während der
letzten Unterredung in Loſſiemouth ihre Abſichten über eine Note
von Waſhington ausgetauſcht, die in Verbindung mit einer von
Macdonald kurz nach ſeiner Ankunft in Schottland nach
Waſhing=
ton abgeſandten Note einen beträchtlichen Fortſchritt in dieſer
wichtigen Frage darſtellt. In den bisherigen Konferenzen
zwi=
ſchen Macdonald und Dawes ſei der Verſuch gemacht worden,
die bei Behandlung dieſes Problems zu beachtenden
amerikani=
ſchen und engliſchen Forderungen einander anzugleichen und in
Uebereinſtimmung zu bringen. Bei dieſen Forderungen handele
es ſich um das amerikaniſche Verlangen nach Flottenparität, die
von Großbritannien anerkannt werde, weiter um gewiſſe
Erfor=
derniſſe für England, die in keiner Beziehung zu dem
amerika=
niſchen Bauprogramm ſtehen, ſondern die durch die engliſchen
Beziehungen und die Verantwortlichkeit Englands der übrigen
Welt gegenüber bedingt ſind, und ſchließlich um den Wunſch
beider Regierungen, eine Herabſetzung ihrer Rüſtungen
vorzu=
nehmen.
Wie Macdonald in ſeinen Erklärungen weiter ausführte,
ſind alle dieſe Probleme mit ihren Einzelheiten, wie Aufſtellung
und Auswirkung eines Flottenmaßſtabes auf die Funktionen
ſo=
genannter Polizeikreuzer, die Zuſammenſtellung der Flotten von
den erſtklaſſigen Schlachtſchiffen an bis zu den U=Booten in den
Ausſprachen zwiſchen Dawes und ihm ausführlich behandelt
worden. Macdonald hebt dann weiter hervor, daß ſich zurzeit
alles noch im Vorſtadium befände, und daß die Veröffentlichung
von Vorſchlägen und Anregungen in dieſer Frage nur geeignet
ſei, die Oeffentlichkeit irrezuführen. Bisher ſei ſchon ein gut Teil
Arbeit geleiſtet und gewiſſe Abkommen allgemeineren Charakters
in ihren Grundzügen erzieit worden.
General Dawes und Macdonald, heißt es dann weiter, ſeien
ſich aber der Tatſache voll bewußt, daß kein Abkommen zwiſchen
England und Amerika gute Früchte zeitigen könne, wenn nicht
die anderen Seemächte dieſen Abkommen zuſtimmen. — Eine
bedeutende Konferenz, gewiſſermaßen eine Wiederaufnahme der
Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz vor dem bereits dafür
ange=
ſetzten Zeitpunkt werde von Macdonald und Dawes jederzeit
angeſtrebt.
Eine Erklärung über ſeinen geplanten Beſuch in
Waſhing=
ton hat der engliſche Premierminiſter nicht abgegeben.
Front, den Bergen Judäas gegenüberliegen. Mit zwei Oaſen.
Jericho und dem Jordan.
Das alte Jericho lag auf der Seite des neuen, das eine
Quelle und dadurch Orangen= und Plantagenhaine beſitzt. In der
Nähe iſt die Eliasquelle, ein ſchönes Baſſin, über dem die
Eng=
länder ein paar Stühle und Bänke aufgeſtellt haben. Darum
ein Stacheldraht. Es iſt die „Garden=Party” Jeruſalems. Waſſer
iſt hier von einer Bedeutung, die nicht geringer als in der Sahara
iſt. Man fährt ein paar Stunden Auto, um über zehn Meter
Waſſer auf die Moabiterberge zu ſehen und kühl zu haben, wenn
man tanzt. Im Hotel Jerichos ſpeiſt man Wildtauben und
Hammelhaché. Im Speiſeſaal läuft ſtatt einem Hund ein
Taſchen=
krebs herum. An den Wänden klettern Eidechſen, freundliche
Tiere, die das Ungeziefer freſſen, das einem ſelber freſſen will.
Italieniſche Maler haben das alte Jericho fromm und
ge=
waltig auf die Zinne eines Berges hinaufmalt, voll
mittelalter=
licher Kriegsarchitektur. Es lag aber total in der Ebene, mit
dem judäiſchen Gebirge als Rückendeckung allerdings Ein
elen=
des Neſt, das man ein wenig ausgegraben hat, mit engen Türen
und noch engeren Häuſern. Trotzdem ſperrte es an dieſer Stelle
genau den einzigen Weg aus Transjordanien. Man ſah von den
Moabiterbergen den Feind über die Ebene weit herüberkommen.
Dieſen Weg kamen urſprünglich auch die Juden, die damals als
Beduinenſtamm auf der anderen Jordanſeite mit Moſes am
Neboberg ſaßen, bis ſie ſich endlich entſchloſſen, hier einzurücken.
Als ſie ſchließlich mit einer Kolonne einrückten, kamen ſie
kerzen=
gerade vor Jericho. Das Rätſel der Mauern, die umfielen, erklärt
ſich wohl ſo, daß die armſeligen Lehmwälle Jerichos, die von der
Regenzeit feucht waren, glatt einſtürzten, als die Bewohner ſich
neugierig dagegen lehnten, um die Juden anmarſchieren zu ſehen.
Viele altteſtamentariſche Wunder erklären ſich einfach aus der
Geographie. Ich habe nie begriffen, warum Jehova wegen einem
Patrouillenkampf ſogar die Sonne aufhielt. Wenn man das
Tal, um das es ſich handelt, ſieht, bemerkt man, daß es genau
von Oſten nach Weſten zieht. Es hat die Sonne noch lange
in=
folgedeſſen, während alle Quertäler ſchon längſt im Schatten
liegen. Ich habe nichts gegen Wunder, aber ich habe auch nichts
dagegen, daß ſie ſich mit der Logik auflöſen laſſen. Was Jericho
betrifſt, ſo war es ohne Zweifel entſetzlich eng und voll Geſtank.
Es wurde, wie all dieſe Orte, von den Römern äußerſt radikal
zerſtört. Die römiſchen Kaiſer ſprachen zwar von den Juden
mit höchſter Verachtung, aber das hatte ſeinen Grund in der
fana=
tiſchen Gegenwehr, die das Volk ihnen entgegenſetzte. Nach dem
Fall Jeruſalems ſchlachteten ſie einen ganzen Tag Männer und
Berkappke Konkrollkommiſſion?
Frankreich meldet ſeinen „Anſpruch” auf die
Verſöhnungskommifſion wieder an.
* Haag, 21. Aug. (Priv.=Tel.)
Die Diskuſſion unter den vier Beſatzungsmächten erſtreckte
ſich hauptſächlich auf die Pläne der Juriſten zur
Schaf=
fung, eines Kontrollorgans, für die entmili,
tariſierte Rheinlandzone in Verbindung mit
den beiden Vergleichskommiſſionen des
Lo=
carnovertrages. In den Grundzügen geht der Plan der
Juriſten darauf hinaus, für beſtimmte Fälle bei Verletzung der
Entwaffnungsvorſchriften aus dem Verſailler Vertrag und der
Entmilitariſierungsbeſtimmungen für das Rheinland dieſe
bei=
den Kommiſſionen auf Anrufung des belgiſchen bzw.
franzöſi=
ſchen Mitglieds gemeinſam tagen zu laſſen. Es haben ſich nun
Schwierigkeiten darüber ergeben, daß von franzöſiſcher
Seite viel weitergehende Forderungen geſtellt
werden, die man auf deutſcher Seite nicht
ge=
willt iſt anzunehmen. Auf der anderen Seite ſind auch
die Auffaſſungen darüber geteilt, ob die Unterſuchung der
Ent=
militariſierungsverpflichtungen im Rheinland und der
Entwaff=
nungsverpflichtungen, wie ſie im Verſailler Vertrag vorgeſehen
ſind, nicht vollkommen neue Aufgaben darſtellen, die im Statut
der Locarno=Schiedsgerichtsverträge noch nicht enthalten ſind,
oder ob es ſich dabei um Aufgaben handelt, die bereits in der
Locarnofaſſung der Schiedsgerichtsverträge in die Kompetenz
der beiden Kommiſſionen hineingehören.
* Zu allem übrigen Unglück ſcheinen ſich die Juriſten
der Rheinſtaaten über die von Frankreich
ge=
forderte Feſtſtllungs und
Verſöhnungskom=
kommiſſion einig geworden zu ſein. Die deutſche
Delegation läßt andeuten, daß es ihr gelungen iſt, den
Fran=
zoſen den Nachweis zu erbringen, daß eine derartige neue
Kom=
miſſion überflüfſig ſei, und daß infolgedeſſen die Franzoſen ihren
Plan hätten fallen laſſen. Es ſcheint aber, als ob ſie ihr Ziel
auf anderem Wege doch noch erreicht haben, indem nämlich die
in den Locarnoverträgen vorgefehenen Vergleichskommiſſionen,
die für deutſch=belgiſche und deutſch=franzöſiſche Streitfragen
vor=
geſehen ſind, zu einer gemeinſamen großen Kommiſſion
zuſam=
mengezogen wurden, die dann praktiſch die Aufgabe zu erfüllen
hätte, wie ſie von Frankreich verlangt wurde. Die deutſchen
Juriſten erklären dazu, daß das ja gar nichts neues ſei, weil
dieſe Kommiſſionen ſchon auf dem Papier vorhanden waren.
Sie ſind ſeit den drei Jahren überhaupt noch nicht bemüht wor= mnn
den, alſo ein Beweis, daß ſie auch künftig nicht bemüht werden A
würden. Wir erleben es aber leider immer wieder, daß die
Ju=
riſten ſich in ihrer Freude an Formulierungen verlieren und
dabei die politiſche Bedeutung ihrer Beſchlüſſe vergeſſen. Die
Befürchtung alſo, daß es auch diesmal wieder ſo gegangen iſt,
veftärkt.
daß wir zwar dem Buchſtaben nach Recht behalten, aber in der
Sache zu hundert Prozent nachgeben, bleibt beſtehen, bis die Meſchäft
Vorſchläge der Juriſten einer öffentlichen Nachprüfung unter= Anwat
breitet werden. Daran ändert auch nichts, daß Frankreich dievorſä
jetzt plötzlich feinen Anſpruch auf die
Verſöh=
nungskommiſſion offiziell wieder ammeldet ſrr Arb=
und darüber ſogar ein Minderheitsgutachten ſtöfftigt
erſtatten will. Das iſt wohl mehr ein taktiſches Manöver, ſnn der
verkauften an einem Tag auf einem Markt dreißigtauſend Kinde
und alte Leute. Damit war es nun gründlich mit den richtigen
Kriegen aus, aber die Revolten flackerten überall immer wiede
auf. Für die Römer waren die Juden kein Feind, aber ſie waren
ein ſchrecklicher Gegner. Titus haßte ſie deshalb ſo ſehr, daß e
ſich ſtellte, als ob er ſie verachte.
Mitten durch die troſtloſe Prärie zwiſchen den judäiſchen un
den transjordaniſchen Bergen fließt der Jordan ſo gemächlick,
als ob er ein üppiges Terrain um ſich hätte. Er iſt dabei nich
fünfzehn Meter breit, an vielen Stellen. Um zu ihm zu gelanger
durchfährt man eine eigenartige Wüſte. Früher ſollen zwe
tauſend Klöſter bis zum Toten Meer hinunter hier gelegen haber:
Vielleicht war das Gebirge damals bewaldet und es gab Ströme
die dieſe ausgebrannten Steppen in Paradieſe verwandelter
Dann hätte Chriſtus, vom Berg der Verſuchung aus, eine Eben
voll Zaubergärten geſehen. Aber auch auf dieſe lebloſe Stepp
allein zu blicken, hat eine ungeheure Erhabenheit. Das Lich
macht dieſe Bergzüge ideenreich und human. Es gibt viele
Land=
ſchaften, die den Menſchen erheben, aber wenige, die, wie dieſ
ihm das gerechte Maß der Dinge erklären zu können ſcheinen
Als ich den Jordan erreichte, ging der Mond über den trans
jordaniſchen Bergen auf, rieſenhaft, wie ein Feuer=Ballon. Dü
Wüſte hinter dem Fluß wurde ſofort durch ſeinen Aufgang gel!
Wie voll Korn. Dann nahm das Gebirge raſch jenes lieblich
Rot an, das jede Linie wie einen Körper fühlbar macht: Ein ur
beſchreibliches transparentes Rot. Der Himmel blieb dagege
die ganze Nacht violett. Der Mond iſt in ſeinem Licht hier nick
ſo hart und plaſtiſch wie in Griechenland, er modelliert nicht f
wie in Aegypten, aber er hat eine Intenſität, als werfe er ſei
Licht einem an die Bruſt. Es ſchlägt wie Wind durch die Büſch
Die Büſche aber ſtehen wie gemalt. Wie Glas ſo ruhig. Dog
ganz ſanft.
Im Momkent, als wir ankamen, ſahen wir gerade zwe
Stachelſchweine in die Büſche witſchen. DerFährmann an dee
Taufſtelle, iſt ein paſſionierter Jäger. Er hat eine Hhäne urn
einen Schakal ſelbſt ausgeſtopft und in einen Baum geſetzt, Ki
ſie als Geſpenſter hängen. Wir fuhren faſt eine Stunde auf dem
Jordan herum. Er iſt von einem Tamariskendſchungel umgebe n,
das ſich dicht an ihn preßt und ſeine Windungen mitmacht. E
hat etwas vom Neckar. Die Heuſchrecken klapperten in der
Mimoſen wie toll, nachdem die lautloſe Spannung des Mon? vorüber war. Sie haben eine laute hölzerne Rhythmi,
die enorm ſchnell abläuft und manchmal pikant von den langer
Trillern der Grillen unterbrochen wird. Im Mond wurde daß
um noch weitere Trümpfe in der Hand zu haben.
Briand geht der Behanslung der Sgarfrage
aus dem Wege.
Auf die Verſchleppungstaktik, die Briand in
allen politiſchen Fragen der Haager Konferenz anwendet, wirft ſunde
ſein Verhalten in der Saarfrage ein bezeichnendes Amehö
Licht. Die Beſprechungen mit der franzöſiſchen Delegation haben n drei
vorläufig lediglich in deutſchen Monologen beſtanden. Anfäng=ſſuſche mit
lich war zwiſchen Briand und Dr. Streſemann ein Zuſammen= men zurz
treffen eines deutſchen mit einem franzöſiſchen Sachverſtändiger ſvorſchri
verabredet worden. Als jedoch der deutſche Unterhändler im nd Ruhe=
Hotel des Indes erſchien, um die Beſprechungen aufzunehmen ſſtuung an
wurde ihm von dem franzöſiſchen Beauftragten Maſſigli erklärt ) ſſe Renze
daß er keinerlei Inſtruktionen habe. Die beiden Herren ginger
ent
unverrichteter Dinge auseinander. Bei einer ſpäteren
Be=
ſprechung zwiſchen Briand und Strefemann wurde erneut ein
Zuſammentreffen zwiſchen anderen Sachverſtändigen vereinbart
aber auch dieſes kam nicht zuſtande, weil nämlich plötzlich
de=
dafür vorgeſehene franzöſiſche Sachverſtändige in Paris nicht
ab=
kömmlich war. Ueber dieſes Verhalten Briands beſteht bei der
deutſchen Delegation eine ſehr ernſte
Verſtim=
mung, da man darin einen unzweideutiger
Verſuch erblicken muß die Saarfrage zu
ver=
ſchleppen.
Die Aenderungen der
Arbeitsloſen=
verſicherung.
Die Reichsregierung zur Reform.
Berlin, 21. Auguſt.
Die Reichsregierung hat dem Reichsrat den Entwurf
ines Geſetzes zur Aenderung des Geſetzes
der Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſen=
urſicherung vorgelegt. Sie hat den Entwurf gleichzeitig
in Mitgliedern des Reichstagsausſchuſſes für ſoziale
Angele=
mheiten zugehen laſſen. Daß dies geſchieht, bevor der
Reichs=
ut über den Entwurf Beſchluß gefaßt hat und bevor der
Ent=
erf vom Plenum des Reichstags dem Ausſchuß überwieſen
orden iſt, entſpricht einem ausdrücklichen Wunſche des
Aus=
fuffes. Aus den Beſtimmungen des Entwurfs ſei folgendes
ſrvorgehoben:
Der Begriff der Arbeitsloſigkeit
aro im Geſetz definiert. Es kann alſo künftig nicht mehr vor
inmen, daß Perſonen, die in Wirklichkeit keine Arbeitnehmer
ſd, die Arbeitsloſenunterſtützung beziehen. Geringfügige
Be=
ſtäftigungen ſollen künftig nur dann verſicherungspflichtig ſein.
nnn ſie von Perſonen, die berufsmäßig überwiegend als
Ar=
bitnehmer tätig zu ſein pflegen, berufsmäßig ausgeübt werden:
ds Geſetz trennt den Kreis der geringfügigen Beſchäftigungen
n einzelnen näher ab. Für unſtändig Beſchäftigte ſowie für
ausgewerbetreibende und Heimarbeiter ſieht der Entwurf die
löglichkeit vor, daß Sondervorſchriften erlaſſen werden.
Die Sperrfriſten,
bei unberechtigter Arbeitsverweigerung oder bei freiwilliger
Afgabe oder ſchuldhaftem Verluſt der Arbeit verhängt werden,
ſulen künftig nicht ſtarr auf vier Wochen feſtgeſetzt ſein, ſondern
dr Entwurf gibt den durchführenden Stellen einen elaſtiſchen
Rhmen von zwei bis acht Wochen. Das Befreiungsverfahren
furd vereinfacht. Eine beſondere Beſtimmung ſieht vor, daß die
ᛋAbeitsloſenunterſtützung von Amts wegen zu entziehen iſt,
lnnn ſich herausſtellt, daß die Vorausſetzungen zum Bezuge in
Atklichkeit nicht vorgelegen haben. Durch eine Reihe weiterer
Prſchriften wird
die Konkrolle
Umſtärkt. Der Arbeitsloſe, der einen Antrag auf Unterſtützung
ſtlt, muß künftig angeben, in welchen verſicherungspflichtigen
Aſchäftigungen und wie lange er in dieſen ſeit dem Beginn der
Awartſchaft geſtanden hat. Andererſeits werden Arbeitgeber,
de vorſätzlich oder fahrläſſig in einer Beſcheinigung falſche oder
uvollſtändige Angaben über das Beſchäftigungsverhältnis eines
iter Arbeitnehmer oder über den Grund der Löſung des
Be=
ſtäftigungsverhältniſſes machen, zum Schadenerſatz verpflichtet,
unn der Reichsanſtalt aus ſolchen falſchen oder unvollſtändigen
ſcheinigungen ein Schaden entſteht; außerdem treten die
Be=
tnmungen des Strafgeſetzbuches in Kraft.
Die Vorſchriffen über die Warkezeit
rden etwas abgeändert. Die Wartezeit ſoll künftig nicht mehr
ügemein ſieben Tage betragen, ſondern nach dem Familien=
tnde geſtaffelt ſein, ſo daß Arbeitsloſe ohne zuſchlagsberechtigte
Rgehörige eine Wartezeit von 14 Tagen, ſolche mit einem, zwei
der drei Angehörigen eine Wartezeit von ſieben Tagen und
ſche mit vier oder mehr Angehörigen eine Wartezeit von drei
Tgen zurückzulegen haben. Gegen eine Umgehung der
Warte=
ſttvorſchriften trifft der Entwurf Sicherung. Wartegehälter
ler Eſnd Ruhegehälter ſollen in Zukunft auf die
Arbeitsloſenunter=
ſttzung angerechnet werden, ebenſo in gewiſſem Umfange auch
be Renten der Sozialverſicherung. Dagegen bleiben die
Verſor=
ungsrenten von der Anrechnung frei.
1e Beikräge zur Krankenverſicherung der Arbeifs
loſen,
aus Mitteln der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Abeitsloſenverſicherung beſtritten werden müſſen, werden
her=
igeſetzt. Der Entwurf rechnet mit einer Durchſchnittsziffer von
Millionen Hauptunterſtützungsempfängern. Dies bedeutet
d dem gegenwärtigen Rechtszuſtand einen Geſamtaufwand von
19 Millionen RM. im Jahre. Dieſem Aufwand ſtehen Bei=
ſirdanwaſſer weich wie Paſtell, von zärtlichem Charme. Die
ande heulten dazu in der Steppe. Sie hörten nicht mehr auf,
hil ein Schakal gekichert hatte. Dieſes Kinder=Kichern iſt ein
nderlicher Ton. Es macht die Tropik dieſer Kahnfahrt durch
½s heiße Jordangebüſch in einem doppelten Sinne erſtickend.
Es war dabei ſchon in der Dämmerung vollkommen wind=
8 geweſen. Und wahrſcheinlich fünfunddreißig Grad.
1Wenn man den Kopf jetzt in der Nacht rechts wandte,
Awebte dort das Gebirge Transjordaniens in ſeinem
dramati=
ſen Roſa unter dem Mond. Wenn man nach links ſah, war
s judäiſche Gebirge gegenüber von der Dämmerung noch ſo
nfacht, daß es im Mondlicht faſt weiß war. Die Steppe
da=
ſiſchen war flaumig blau und dunkel. Die Sterne kamen ſo
herunter, daß ſie genau zwiſchen die langen Berg=Vis-ä-vis
spannt waren, flach wie eine Decke.
Am 18. Januar kommen arabiſche, ruſſiſche, perſiſche Pilger
dieſelbe Stelle mit Zelten und Wagen und bleiben von
hölf Uhr nachts bis in die Frühe wo die Taufe des Jordans
ſtttfindet. Der chriſtliche Orient kommt da mit eine Armee von
ieſtern im Ornat und wirft ſich, wenn das Kreuz das Waſſer
rührt, trotz der Kälte in den Jordan. Sie ſpringen mit
Werden und Tieren hinein. Nirgendwo, außer im Orient, iſt
ligioſität ſo ungeſund, wenn ſie übertrieben wird. Das Bild
eſer Taufe mit den Zeltlagern und den Trachten ſoll
phan=
ſtiſch ſein.
Gegen Mitternacht kamen wir auf einem nicht kenntlichen
eg durch die Steppe ans Tote Meer. Ich hatte vom Oelberg
s ſchon ſeinen flachen Metallglanz geſehen. Es ſchien von
oben aus, als ob eher die Luft über dem Meer als das
Waſ=
ſelbſt erſtorben ſei, zumal die Berge darüber mit ihrem weichen
kerton das Meer etwas ſeidig machten. In der Nacht war
S anders. Das Tote Meer hatte jetzt eine ungeheure Magie
Leben. Es war vom Mond zu einer faſt übertrieben
ſilber=
m Pracht entflammt. Dabei zitterte keine Welle auf der Fläche,
größer iſt als der Genfer See. Wir waren jetzt vierhundert
ſier unter dem Meeresſpiegel. Es gibt Pflanzen in dieſer
Xung, die kein Ort der Welt ſonſt beſitzt. Wenn man Tiere
las Waſſer wirft, erhalten ſie eine Glaſur, die ſie mumifiziert.
ſchwamm eine halbe Stunde darin herum, was ſehr ſchwer
Oa die Salzlauge den Körper immer über den Waſſerſpiegel
Aaufwerfen will. Das Waſſer ſucht der Luft hier immerfort
has zu geben, was die Luft nicht heben kann. Der Erfolg iſt
nroniſcher Kompromiß, der die runden Teile des Körpers in
ßiger Weiſe ſichtbar macht. Später brennt man an den
en wie Feuer. Am Ufer dieſes Meeres gibt es ſogar Fel=
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Seite 3
tragseinnahmen von etwa 840 Millionen RM. im Jahr
gegen=
über. Das ergibt ein jährliches Defizit von 279 Millionen RM.
Dieſer Fehlbetrag wird durch den Entwurf vermindert. Soweit
eine Schätzung möglich iſt, kommt der Entwurf mit allen
Vor=
behalten zu folgendem Ergebnis:
Es werden vorausfichklich erſpark werden:
durch die Verlängerung der Wartezeit
durch die Anrechnung von Wartegeld,
Ruhegehalt und Sozialrenten
durch die Herabſetzung der
Kranken=
kaſſenbeiträge .
durch die Aenderung der Sätze bei
berufsüblicher Arbeitsloſigkeit
5 Mill. RM.
16 Mill. RM.
30 Mill. RM.
1 Mill. RM.
zuſammen: 92 Mill. RM.
alles auf ein Jahr berechnet. Dadurch vermindert ſich alſo der
Fehlbetrag von 279 Millionen RM. auf 187 Millionen RM.
Zum Ausgleich ſieht der Entwurf eine Erhöhung der
Ver=
ſicherungsbeiträge um ½ v. H. vor, die zunächſt bis zum 31. März
1931 eingeführt werden ſoll. Dieſe Erhöhung bedeutet eine
Steigerung der Einnahmen um 140 Millionen RM. im Jahre.
* Der Entwurf zur Reform der Arbeitsloſenverſicherung
ſchätzt bekanntlich das Defizit des Reichshaushaltes bei
Aufrecht=
erhaltung des jetzigen Rechtszuſtandes auf 279 Millionen
jähr=
lich. Um dieſen Betrag zu vermindern, will der Entwurf durch
die ½prozentige Beitragserhöhung jährlich 140 Millionen mehr
einnehmen. Darüber hinaus kommt der Entwurf noch zu
fol=
genden Ergebniſſen, falls nicht andere Reformvorſchläge
durch=
geführt werden: es ſollen erſpart werden durch die Aenderung
der Wartezeit 25 Millionen, durch die Anrechnung von
Warte=
geld ſowie Ruhegehalt und Sozialrenten 16 Millionen, durch die
Herabſetzung der Krankenkaſſenbeiträge für Arbeitsloſe 30
Mil=
lionen und durch die Aenderung der Sätze bei berufsüblicher
Arbeitsloſigkeit 21 Millionen. Das würde weitere Erſparungen
von 92 Millionen ausmachen, ſo daß dann noch ein Fehlbetrag
von 187 Millionen übrig blieb. Dieſe Lücke auszufüllen, ſoll den
Beratungen des Reichsrates und des Sozialpolitiſchen
Aus=
ſchuſſes des Reichstags überlaſſen werden. Es iſt
bemerkens=
wert, daß für den kommenden Winter mit einem höheren Defizit
gerechnet wird, und zwar mit 100—110 Millionen, da die
vor=
geſehenen Reformen ſich zum Teil erſt allmählich auswirken.
Das Reichsarbeitsminiſterium ſchätzt die Ausgaben in den fünf
Wintermonaten auf 650 Millionen, während an Einnahmen aus
Beiträgen 340 Millionen gegenüberſtehen. Aus der
½prozen=
tigen Beitragsſteigerung würden ſich weitere 57 Millionen
er=
geben. Im Reichshaushalt ſtehen noch 68 Millionen zur
Ver=
fügung. Jedenfalls bleibt noch ein erhebliches Defizit, deſſen
Ausfüllung auf parlamentariſchem Wege erfolgen muß. Vor dem
1. November glaubt die Verwaltung die Neuordnung
verwal=
tungstechniſch nicht durchführen zu können.
Aus dem ſozialpolitiſchen Reichskagsausſchuß.
Berlin, 21. Auguſt.
Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstags ſetzte heute die
allgemeine Ausſprache über die Reform der
Arbeitsloſenverſiche=
rung fort. Einleitend macht Reichsarbeitsminiſter „Wiſſell
längere Ausführungen, in denen er vor allem auf die Punkte
einging, in denen der Geſetzentwurf von dem Gutachtem der
Sachverſtändigen abweicht. Bei einer Beitragserhöhung von
nur einem halben Prozent bleibe eine Lücke von 47 Millionen
Mark ungedeckt. Die Regierung überlaſſe es dem Reichstag,
hierfür geeignete Vorſchläge zu machen.
Abg. Graßmann (Soz.) wandte ſich gegen eine allgemeine
Herabſetzung der Leiſtungen der Verſicherung. Die
Sozialdemo=
kratie werde gern an der Abſtellung von Mißbräuchen mitwirken,
eine Relation zwiſchen Beiträgen und Leiſtungen müſſe jedoch
abgelehnt werden. Auch in Zukunft würden ſich nicht immer
Reichszuſchüſſe vermeiden laſſen. Abg. Rädel (Komm.)
bezeich=
nete den vorliegenden Geſetzentwurf als das reaktionärſte aller
bisherigen Geſetzen. Die Kommiſſionen lehnen ihn ab.: Für die
Deutſche Volkspartei erklärte Abg. Pfeffer, es ſei überflüſſig zu
erwähnen, daß ſeine Parteifreunde die Vorlage ablehnten. Der
Inhalt der Vorlage ſei materiell gegen die D.V.P. gerichtet,
was ſich aus der Befriſtung der Beitragserhöhung auf 2½ Jahre
ergebe. Nach Auffaſſung ſeiner Fraktion müſſe klar und deutlich
unterſchieden werden zwiſchen den Verſicherungsleiſtungen für
langfriſtig Beſchäftigte und denen für die kurzfriſtig
Beſchäf=
tigten, die nur auf fürſorgeähnliche Leiſtungen Anſpruch haben
könnten. Bei Durchführung dieſes Grundſatzes würde ſoviel ge=
ſpart werden können, daß eine Beitragserhöhung überflüſſig
werde. Abg. Haßlacher (Dntl.) führte aus, ſeine Fraktion ſtimme
der Mehrzahl der Vorſchläge zu. Bedauerlich ſei die Auslaſſung
des Kernpunktes der ganzen Frage, die Bemeſſung der
Unter=
ſtützungsleiſtungen nach der Höhe der eingezahlten Beiträge,
alſo der Dauer der Anwartſchaftszeit. Der Lage im verarmten
Deutſchland könne ihrer Meinung nach nur durch einen Abbau
der Verſicherungsleiſtungen Rechnung getragen werden. Eine
Erhöhung der Beiträge ſei völlig indiskutabel.
Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf Donnerstag.
Die Arbeilsmarkklage im Reich.
Verlin, 21. Auguſt.
In der Woche vom 12. bis 17. Auguſt ſuar der Arbeitsmarkt wieder
von ben gegenſätzlichen Bewvegungen des Auf= und Abſtiegs beherrſcht.
Es ſcheint, als ob erſtmals die ungünſtigen Einflüſſe ſchwach überwogen.
Die Richtung, die ſich in den einzelnen Landesarbeitsbezirken
durch=
ſetzte, war nicht einheitlich. In Brandenburg trat noch eine fühlbare
Entlaſtung ein. Die Landwirtſchaft nahm in beträchtlichem Umfange
berufsfremde Kräfte auf. Die Herbſtſaiſon im Bekleidungsgewerbe,
der jahreszeitlich= Aufſchwung in der Webwareninduſtrie, zahlreiche
Arbeitsgelegenheit im Gaſtwirtsgewerbe belebten den Markt. Auch in
Oſtpreußen und Pommern nimmt die Arbeitsloſigkeit weiter ab. In der
Mehrzahl der Landesarbeitsämter übervvog die rückläufige Bewegung.
In Sachſen drückte vor allem die ungünſtige Lage in der Metallinduſtrie
und im Spinnſtoffgewerbe auf den Markt. In der Nordmark ſind die
Entlaſſungen auf den Kieler Werften noch nicht zum Stillſtand
gekom=
men. In Niederſachſen trat im Verkehrsgewerbe, in der Linoleum= und
Gummiinduſtrie ein erheblicher Beſchäftigungsrückgang ein. Heſſen
klagt über die Ungunſt des Marktes in der Induſtrie der Steine und
Erde.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
verſicherungs=
mäßigen Arbeitsloſenunterſtützung dürfte am 15. Auguſt um etwa 4000
über der Zahl am 31. Juli (710000) liegen. Die Annahme liegt nahe,
daß damit der günſtigſte Stand der Arbeitsloſigkeit zum gleichen frühen
Zeitpunkt wie im Vorjahre bereits überſchritten iſt. Allerdings
ſchei=
nen einzelne Aufſtiegstendenzen, vor allem im Bergbau, ſo kräftig, und
die Hauptarbeitszeit im Bau= und Baunebengewerbe bisher zu kurz,
daß man eine längere Widerſiandsfähigkeit des Marktes vorausſetzen
miiſſe.
dei letzte deuiſche Abgeordneke im ikalieniſchen
Parlamenk geſtorben.
EP. Bozen, 21. Auguſt.
Der letzte deutſchſprachige Abgeordnete des italieniſchen
Par=
laments, Radio de Radi, iſt infolge einer vor acht Tagen
vor=
genommenen Blinddarmoperation in einer Klinik von Gries
plötzlich geſtorben. Er vertrat im Ständeparlament die
deutſch=
ſprachige Bevölkerung Südtirols und hatte ſich unter ihr rege
Sympathien erworben. Muſſolini hatte ihn bei der letzten Wahl
auf die fasciſtiſche Kandidatenliſte geſetzt. — Radi iſt in Wien 1871
geboren, wo er als Generalſtabsoffizier im öſterreichiſchen Heer
diente. Nach dem Krieg hat er ſich ausſchließlich der
Landwirt=
ſchaft gewidmet.
Nachſpiel zu den Borgängen in St. Lorenzen.
Wien, 21. Auguſt.
Der Gendarmerie iſt es gelungen, den Mörder des
Heim=
wehrmannes Franz Janiſch zu verhaften. Der Täter iſt der
20jährige Arbeiter Oskar Seidel, der als Raufbold bekannt iſt.
Er war es, der die tödlichen Stiche gegen Janiſch geführt hat.
Außer Seidel wurden drei Mitglieder des Republikaniſchen
Schutzbundes verhaftet, die an der Mißhandlung des Janiſch
beteiligt waren. Seidel hat bereits geſtanden. Als Grund gibt
er die durch die Ereigniſſe der letzten Tage bis zur Empörung
geſteigerte politiſche Erregung an.
Die Vorgänge an der rufſiſch=mandſchuriſchen Grenze
EP. Peking, 21. Auguſt.
Die Lage an der mandſchuriſch=ruſſiſchen Grenze wird nach
einer Meldung aus zuverläſſiger ausländiſcher Quelle aus
Char=
bin als durchaus ernſt bezeichnet. Die Verluſte der Chineſen in
den Kämpfen mit den ruſſiſchen Truppen belaufen ſich nach
chine=
ſiſchen Berichten auf 200 Mann. Die auf ruſſiſcher Seite
began=
genen Sabotageakte bei der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn werden
fort=
geſetzt. In den letzten Tagen ſind zwei Lokomotiven durch
Bom=
ben zur Exploſion gebracht worden, wobei die Lokomotivführer
und Heizer getötet wurden. Gefangen genommene Ruſſen und
internierte ruſſiſche Staatsangehörige ſollen zum Teil von
chine=
ſiſchen Soldaten äußerſt grauſam behandelt werden. Am
vergan=
genen Sonntag hat ein neuer ruſſiſcher Angriff auf Dalai=Nor
ſtattgefunden. Der Vormarſch der ruſſiſchen Truppen konnte erſt
am Dienstag zum Stillſtand gebracht werden.
Nach anderen Meldungen hat die Nanking=Regierung den
Leiter des Aſiatiſchen Büros des chineſiſchen Auswärtigen Amtes.
Chu, zum Unterhändler über die Oſtchineſiſche Eiſenbahn mit
ruſ=
ſiſchen Vertretern in Charbin ernannt, ohne aber die von
Ruß=
land als Vorbedingung zu Verhandlungen bezeichnete
Wiederher=
ſtellung des status auo anzuerkennen.
ſen, die ganz aus Salz beſtehen, und die ſich immer wieder beim
Zerhauen in Würfel auflöſen. In dieſem Waſſer lebt keine
einzige Kreatur. Aber das Meer glänzt trotzdem mit unbekannter
Spiegelkraft. Das Licht überſchüttete von unten her ſelbſt das
Gebirge. Von Troſtloſigkeit war an dieſem Licht nicht die Spur.
Aber von einer heroiſchen Verlaſſenheit, die einer tropiſchen
Verzücktheit nicht entbehrte. Die Luft war ſtickig aber ſchön.
Eine Nixenluft, atemlos, heiß und bis zum Zerreißen
ange=
ſpannt. Ein unterirdiſches Aquarium, in das der Mond grandios
hineinſchien. Die Hunde heulten aus der Jordanprärie
her=
unter, geradeſo, als ob ſie das verkörperte Leben gegen dieſe
Ge=
banntheit der Natur darzuſtellen hätten.
Das brachte es mit ſich daß wir uns auf dem Weg nach
Jericho verfuhren. Man fährt in dieſer riſſevollen Gegend nicht
ſehr vergnügt ohne Weg. Aber wir blieben nicht unbelohnt.
Bei einem Felachendorf fahen wir ſo nebenbei einen Hochzeits=
Feſtival. Die ganze Beduinengeſellſchaft ſtand in einem Kreis
im Freien und ſchlug wie närriſch Takt. Mittendrin ſtanden
zwölf Männer in einer Reihe und hatten ſich unter den Armen
gefaßt. Sie waren ſchon in der höchſten Aufregung und
ſtöhn=
ten wie die Tiere, während ſie in die Hände klatſchten. Vor
ihnen tanzte eine Frau mit einem Stock in der Hand, den ſie
wie ein Dirigent führte. In Transjordanien hat dieſe Tänzerin
ſogar ein Schwert. Eigentlich war es nicht einmal richtig ein
Tanz. Sie machte die leicht affektierten arabiſchen Tanzſchritte,
einmal rechts, einmal links. Das ging ſo eine Weile, bis ſie,
aus dem Verſteck der Leidenſchaft herausbrechend, eine koloſſale
Hüftenbewegung machte, einen infernaliſch erotiſchen Schwung.
Sie ging damit aber nur bis in den halben Kreis, fing ſich und
machte den Schwung nach der anderen Seite. Wenn nun die
Männer die am Ort getrabt hatten, wie Hengſte vor dem Start,
vorſtürzten, war ſie wieder kalt und kokett. Mit dem Stab
dirigierte ſie ſie zurück, um von neuem anzufangen, ſie zu reizen.
Mit Einknicken des Knies links. Mit Einknicken rechts, mit
Be=
lauern der Männer, bis wieder eine unzweideutige Bewegung
von vollendeter Kühnheit die Männer wie die Verrückten
auf=
regte. Auf dem Höhepunkt des Tanzes wich ſie ſchließlich zwei
Schritte zurück, dann weitere zwei: in jeder Bewegung die
flie=
hende Diana. Diesmal mußte ſie ſich ſchon ins Knie der Bande
von Männern entgegenwerfen, denn diesmal heulten dieſe ſchon
auf ſie zu. In den Knien liegend, hob ſie den Stock, wie ein
Dirigent ein Orcheſter abſtoppt. Sie hätte wirklich einen Säbel
haben können.
Das Beduinenweib, das ſehr ſchmutzig und ſehr jung war,
tanzte wirklich unausſprechlich. Die zwölf Männer fielen unter
ihrer Bewegung röchelnd vor Wolluſt in die Knie. Dabei war
natürlich überall ein wenig Theater. Das Ganze begann
natür=
lich auf der Stelle von neuem. Es war nun einmal die Art der
Beduinen ſo zu tanzen, nach gewiſſen Geſetzen, aber mit einer
Aufregung ſchließlich, die jedesmal echt war. Es war der einzige
eindeutige und daher anſtändige Tanz, den ich in meinem Leben
geſehen habe. Es gibt ſonſt nur Tänze, die etwas verbergen.
Hier ſprach der Tanz genau, was er wollte. Ich habe auch nie
eine Frau ſo ſouverän Männer beherrſchen ſehen.
Die Frau war in Melodie und Abſicht während des ganzen
Tanzes immer diefenige, die leitete. Sie füllte genau die Stelle
aus, die der Orientale der Frau erlaubt, wenn er ihr eine Minute
Majeſtät geſtattet, jene Minute, wo ſie ihn mit einer beſtimmten
Kunſt auf die Höhe der Leidenſchaft führt. Dieſen Moment zu
ſehen, iſt etwas wert in einem Lande, wo die Frau ſo gut wie
nichts wert iſt. Es verſteht ſich, daß dieſer Moment heute ſehr
ſelten iſt. Wir hatten uns nicht umſonſt verfahren und uns nicht
umſonſt in der Salzlauge des Toten Meeres bei Mondſchein
verbrüht, was wirklich nicht aus Romantik geſchah.
Als wir hinter Jericho und ſeinen Bananenplantagen wieder
in das judäiſche Gebirge und ſeine hundertachtzig Kurven kamen,
lag die Ebene mit Jordan und Totem Meer in einem Licht wie
in einem exotiſche: Nebel gehüllt hinter uns. Jeder Hügel
er=
innerte einem, mit welch anmutiger Bewegung am Abend das
Gebirge in die Ebene hineingeglitten war. Wie durch tauſend
Ameiſenhaufen, die eine ſchöne von innen kommende Röte
an=
geſteckt hatten, während die großen Pyramiden der Berge mit
einer männlichen und leichten Grandezza davor ſich erhoben.
Man fährt nach Jericho und in die Ebene des Jordan tatſächlich
mit demſelben Gefühl wie man nach Sparta fährt. Durch
koloſ=
ſale Gebirge, die mit einem rieſigen Atemzug in die weite
Land=
ſchaft hineinführen. Auch in der lakedämoniſchen Ebene liegen
keine Zeichen der geiſtigen Kräfte, die hier herrſchten: Keine
Pa=
läſt=, keine Tempel. Aber die Tugenden, die dieſe Steppen
unſterblich gemacht haben, haben ſich der Landſchaft mitgeteilt.
Man ſpürt es an der Erlöſung, die einem plötzlich wird. An der
grenzenloſen Befreiung, die einem beglückt. Die großen Gedanken
liegen hier zwiſchen Jordan und Jeruſalem noch in der Gegend,
genau wie ſie hier gedacht wurden. Man fühlt ſelbſt die
Ver=
zauberung, welche mit den nackten Felslinien vor ſich geht,
ſo=
bald das Licht ſie trifft. Sie geraten ganz plötzlich in die Zone
einer ungeheuren Milde. In der Nacht iſt das weniger
deut=
lich. Das Abendlicht macht daraus aber ſogar eine ſichtbare
Verklärung.
OOM
Die glückliche Geburt eines geſunden
Mädchens zeigen in dankbarer
Freude an
Hermann Gengenbach u. Frau
Helene, geb. Georgi.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1929.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmſiadt, den 22. Auguſt 1929.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben
Mann, unſeren treuſorgenden Vater, Großvater,
Schwiegervater und Bruder
Kd. Michgel Nicolatz
nach kurzer, ſchwerer Krankheit zu ſich in die
Ewig=
keit abzurufen.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dorothea Nicolatz geb. Roſignol
Roßdorf, Hahn, den 20. Auguſt 1929.
Die Beerdigung findet Freitag, nachmittag 3 Uhr,
vom Trauerhauſe aus ſtatt. (13316
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Heute entſchlief nach kurzem Teiden mein
innigſigeliebter Mann, unſer guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Srmand Leot
im 66. Lebensjahre,
Im Namen der Hinterbliebenen:
Klara Levi.
Groß=Bieberau, Nürnberg,
Baben=
hauſen, Chicago.
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Heute entſchlief nach kurzem ſchweren Leiden unſer
lieber, guter Sohn. Bruder, Enkel und Neffe
Heinrich Roth
im Alter von 23 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Franz Roth und Familie
Hedwig Rau, als Braut.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1929,
Schwanenſtr. 39.
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Die Beerdigung findet Freitag, den 23. Auguſt,
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mittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Seelenamt für den Verſtorbenen am Samstag, den
24. Auguſt, ½7 Uhr, in der Eliſabethenkirche,
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Plötzlich und unerwartet verſchied heute Nacht,
12 Uhr unſer innigſtgeliebter Sohn, Vater und
Schwiegervater
Zerrmoragünsser
im 67. Lebensjahre.
Dieburg, den 21. Auguſt 1929.
In tiefſtem Schmerz:
Henriette Loeb
Guſtav Birnbaum und Frau
Martha, geb. Loeb
Manfred Solinger und Frau
Hanſi, geb. Loeb.
Die Beerdigung findet Freitag, vormittag 10 Uhr,
vom Sterbehauſe aus ſtatt. (13285
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Gott der Allmächtige hat heute
meine liebe Frau
Margarete Müller
geb. Müller
von kurzem ſchweren Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt. (13280
Die trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Müller u. Kind
Familie Chriſtoph Müller,
Waſchenbach, den 20. Auguſt 1929,
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 3 Uhr ſtatt.
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Heute früh verſchied
uner=
wartet meine liebe Gattin
und Mutter meines Kindes
Frau
Ilſe Schörrtz
geb. Natterer
im Alter von 25 Jahren.
In tiefer Trauer:
Ernſt Schörrg.
Reckarſteinach, 21. Aug. 1929.
Von Beileidsbeſuchen bitte ich
ab=
zuſehen. (13300
Von der Reiſe zurück!
Ludwig Heldmann
Oankſagung.
Allen denen, die unſerem lieben,
all=
zufrüh Entſchlafenen, Sohn, Bruder
und Schwager
Jatob Pathenſchneider
die letzte Ehre erwieſen haben, danken
aufrichtigſt
Familie 3. Pathenſchneider
und Kinder.
Arheilgen, den 22. Auguſt 1929. (*
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Nummer 232
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Seite 3
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 22 Auguſi
Niederſehensfeier der 8. Komp. des ehem. 29.-Inſ.
Rgls. Nr. 115 in Darmſtadt.
Die Kameraden der 8. Kompagnie des ehemaligen Leibg.=Inf.. Nr. 115 treffen ſich am 2. und 3. November d. Js. mit ihren
ſamilienangehörigen zu einer Wiederſehensfeier in Darmſtadt. Die
tauptfeier findet Samstag, den 2. November, abends 8 Uhr, im
Lathildenhöhſaal, Dieburger Straße 26, ſtatt. An dieſem Tage iſt
je=
dm Kameraden, der der 8. Kompagnie Inf.=Regts. 115 angehört hat,
ſelegenheit geboten, mit echten, guten Kameraden, die dereinſt
geſchloſ=
ſne treue Freundſchaft zu erneuern und einige frohe Stunden mit ihnen
verleben. Es gibt wohl kaum einen Menſchen, der ſich nicht freut,
genn er einen lieben Freund, einen guten Kameraden nach Jahren,
vielleicht nach Jahrzehnten, einmal wiederſieht. Gerade in der
heu=
igen Zeit, in welcher der weitaus größte Teil unſeres Volkes von
wirt=
baftlichen Sorgen gequält iſt, ſollte jeder danach ſtreben, an Ereigniſſen
hilzunehmen, die geeignet ſind, ſein Herz mit Freuden zu erfüllen. Zu
deſen Ereigniſſen gehört zweifellos die Wiederſehensfeier der 8.
Kom=
ngnie des ehemal. Inf.=Regts. Nr. 115 am 2. und 3. November ds. Js.
* Jeder Kamerad, dem dieſe Zeilen zu Geſicht kommen, ſollte die
Ge=
lgenheit wahrnehmen, mit lieben Freunden und Kameraden alte
kande treuer Freundſchaft zu erneuern. Standeszugehörigkeit oder
blitiſche Einſtellung dürfen bei dieſem freudigen Anlaß keine Rolle
ſielen. Darum, Kameraden der 8. Kompagnie, auf nach Darmſtadt
ar Wiederſehensfeier am 2. und 3. November d. Js.
Zur Kriegsgefangenen-Tagung in Offenbach a. M.
Miniſter Leuſchner=Darmſtadt iſt dem Ehrenausſchuß der
diesjähri=
ein Haupttagung der Arbeitsgemeinſchaft der Vereinigung ehemaliger
lriegsgefangener Deutſchlands E. V. in Offenbach a. M. beigetreten,
ſe unter dem Provektorat des Reichstagspräſidenten Paul Loebe vom 24.
s 27. Auguſt ſtattfindet. Bemerkenswertes Material in Bild und
ſtatiſtik über die Kriegsgefangenſchaft in allew am Weltkrieg beteiligt
gweſenen Ländern bringt das Auguſtheft „Der ehemalige
Kriegs=
efangene (Bremen). Oberbürgermeiſter Granzin=Offenbach a. M.
wid=
get der Tagung beſten Gruß.
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Neuerwerbungen (außer Romanen).
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ſpemann: Max Reger=Brevier, 1923. 35 Km 4865. Hermann
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üigel: Das neue Denken. 1 Ph 755. Anna Freud: Einführung in
de Technik der Kinderanalyſe. Vier Vorträge. 1927. 15 Ps30.
Her=
tann Platz: Großſtadt und Menſchentum. 1924. 45 Fs. Paul
dam: Lebenserinnerungen eines alten Kunſtbuchbinders. 1929.
19 35. Karl Juſti: Diego Velasquez und ſein Jahrhundert. 2 Bde.
122/23. 70 Kg 4146/47. Eric Mjöberg: Durch die Inſel der
Kopf=
tger. Abenteuer im Innern von Borneo. Mit Abbildungen. 1929.
Ca 435. Walter Vogelſang: Leicht=Motorräder. Mit
Abbildun=
en. 1923. 20 Ev 200. J. Kriſhnamurti: Königreich Glück. 1929.
1Ph 1030. Georg Kartzke: Das amerikaniſche Schulweſen. 1928.
PPa 130. Eduard Spranger: Wilhelm von Humboldt und die
fumanitätsidee. 1928. 2 Ph 480. Benedetto Croce: Geſchichte
Ita=
lens 1871 bis 1915. 1928. 20 Bf55. Ernſt Benkard: Das
Selbſt=
hldnis vom 15. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts. Mit
Abbildun=
tn. 1927. 70 Kg 5.
— In den Ruheſtand verſetzt wurden: am 16. Auguſt der
haupt=
antliche Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu
Darm=
ſdt Heinrich Sinn auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Oktbr.;
an 16. Auguſt die Lehrerin an der Volksſchule, zu Mainz Barbara
Tauſemer auf ihr Nachſuchen vom 1. September 1929 an.
— Heſſiſche Spielgemeinſchaft. „Der Datterich”, Niebergalls
bliebte Lokalpoſſe, die unlängſt wieder vor ausverkauftem Hauſe mit
ſärkſtem Erfolge in Szene gehen konnte, wird übermorgen Samstag,
den 24. Auguſt, abends 8 Uhr, von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft im
Aeinen Haus des Landestheaters zur Aufführung gebracht. Karten
vn 0,50 RM. bis 1,50 RM. ſind im Vorverkauf (heute und an den
flgenden Tagen von 11—1 Uhr vormittags), ſowie an der Abendkaſſe
thältlich.
— Orpheum — Gaſtſpiel Guſtav Bertram=Marga Peter. Heute
ſonnerstag, 22. Auguſt, findet die Erſtaufführung der Schwankoperette
Phips, laß dich nicht erwiſchen”, in drei Akten von Carl
gretſchneider, Muſik von Siguart Ehrlich, ſtatt. Die Aufführung hat
* Berlin mit Guſtav Bertram und Marga Peter in den
fauptrollen einen ſenſationellen Lacherfolg erzielt. Mit dieſem
Lach=
ſlager iſt das diesjährige Bertram=Gaſtſpiel beendet und eine Ver=
Engerung ausgeſchloſſen. (S. Anz.)
— Zehn Akademie=Konzert. „Triumph des Lebens”, ein
rhapſodi=
hes Vorſpiel für großes Orcheſter, Opus 8, von Rudolf Peterka,
hurde von dem Städtiſchen Muſikdirektor W. Schmitt zur
Auffüh=
tng angenommen. Der deutſch=böhmiſche Komponiſt wurde am 17. 4.
B94 zu Brünn geboren, ſtudierte an der Wiener Muſik=Akademie, war
i Jahre 192) kurze Zeit an der Brünner Techniſchen Hochſchule tätig
ud ließ ſich dann in Weimar nieder. Die Kompoſition kommt
Donners=
tg, den 31. Oktober, im dritten Akademie=Konzert durch den
Inſtru=
nentalverein (Orcheſter der „Städtiſchen Akademie für Tonkunſt) zur
ſrſtaufführung in Darmſtadt. Das ungemein raſſige und ſchwungvolle
Verk wird ſicher allgemeinem Intereſſe begegnen.
— Ausſtellung „Der ſchöne Menſch” Mathildenhöhe Darmſtadt. Das
toße Oel= und Temperagemälde von Profeſſor Oskar Schlemmer,
kauhaus Deſſau: „Bekleidete und Unbekleidete in Architektur”, iſt
ver=
huft worden. Die Beſuchszahl iſt bereits auf 5800 geſtiegen. Der
6ö0ſte Beſucher erhält wiederum freien Eintritt und Katalog; bringt
eine Dame mit, hat dieſe die gleichen Vergünſtigungen. vH.
— Paulusgemeinde. Die Feier des Jugendſonntags bekommt in
die=
hin Jahr für unſere Gemeinde ihre beſondere Geſtaltung durch den
Be=
ſch und die Mitwirkung des Bläſerchors der evangeliſchen
Jungmann=
haft Birkenau. Unſere jugendlichen Gäſte werden ſchon vor Beginn
ds Gottesdienſtes die Gemeinde mit Choralblaſen vom Turm der
hauluskirche grüßen. Außer der Mitwirkung im Gottesdienſt iſt für
in Abend im Gemeindeſaal ein Konzert angeſagt, wobei ſich unſer
ſingekreis und Trio für Cellſo, Violine und Klavier mit den Bläſern
die Beſtreitung des reichhaltigen Programms teilen. Es wäre ſehr
twünſcht, wenn unſere Gemeindeglieder und ſonſtigen Freunde durch
hlreichen Beſuch das edle Streben der Jugend nach den feinſten
ſchätzen wertvoller Muſik unterſtützen würden. Vor allem ſollte die
toße Gemeinde der Jugendlichen ſelbſt dem Jugendſonntag let
itereſſe zuwenden.
— Adreßbuch 1930. In der Ende dieſes Jahres erſcheinenden
Neu=
uflage des Darmſtädter Adreßbuches ſollen wie ſeither auch die Vereine
nd Verbände aller Art (Berufsverbände, Parteiorganiſationen,
Turn=
nd. Sportvereine, Geſang= und Geſelligkeitsvereine, Vereine ſozialer
wecke uſw.) wieder vollſtändig aufgeführt werden. Zu dieſem Zweck
ſerden im Stadthaus, Zimmer 33, Fragebogen ausgegeben. Die
Ver=
insvorſtände werden gebeten, dieſe Fragebogen in Empfang zu nehmen
nd möglichſt genau ausgefüllt wieder dort abzuliefern. Es liegt im
ntereſſe aller Vereine, dieſe Angaben zu liefern. Wer es verſäumt,
nt ſich ſpäter das Fehlen erwünſchter Angaben im Adreßbuch ſelbſt
zuiſchreiben.
Heſſiſches Landestheaker.
Das Programm der neuen Spielzeit.
Oper:
Erſt=Aufführungen: Roſſini: Angelina, Verdi: Simone
Boccanegra, De Falla: Meiſter Pedros Puppenſpiel, Ravel: Lheure
espagnole, Milhaud: Chriſtoph Columbus, Strawinsky: Oedipus Rex,
Hindemith: Neues vom Tage, Bittmer: Der Muſikant, Weinberger:
Schwanda, der Dudelſackpfeifer. — Neuinſzenierungen:
Mo=
zart: Don Giovanni, Marſchner: Der Vampir, Meherbeer: Die
Afri=
kanerin, Tſchaikowſky: Pique Dame, Verdi: Der Troubadour, Cornelius:
Der Barbier von Bagdad, Wagner: Der fliegende Holländer.
Operette:
Joh. Strauß: Eine Nacht in Venedig, O. Straus: Ein
Walzer=
traum, Benatzki: Adieu, Mimi, Youmans: No, no, Nanette!
Tan z:
Gluck: Das Alexanderfeſt, Glinka: Fürſt Polchnikow, De Falla:
Liebeszauber, Antheil: Mechaniſches Ballett.
Schauſpiel:
Klaſſiſche Werke: Shakeſpeare: Timon von Athen, Maß
für Maß, Goldoni: Das Mutterſöhnchen, Goethe: Fauſt, Lenz:
Solda=
ten, Kleiſt: Amphitryon. — Moderne Werke: Eſſig: Ihr ſtilles
Glück Fleißer: Fegefeuer in Ingolſtadt, Gruber: Der heſſiſche
Land=
bote. Hamſun: Vom Teufel geholt, Hauptmann: Florian Geyer,
Kalkowska: Joſef. ONeill: Seltſames Zwiſchenſpiel, Raynal: Der
Herr ſeines Herzens, Schickele: Hans im Schnakenloch, Sherriff: Die
andere Seite, Sherwood: Hannibal ante portas!, Zuckmaher: Rivalen.
Zeitgenöſſiſche Luſtſpiele: Berſtl: Dover—Calais, Blume:
Feuriol, Hecht, Arthur: Reporter, Kamare: Leinen aus Irland,
Kaufman: Die Poularde, Langer: Die Bekehrung des Ferdinand
Piſtora, Lernet:Holenia: Ollapotrida, Szentes: Ich heirate nicht. —
Volksſtücke mit Muſik: Brecht, Weill: Die Dreigroſchenoper,
Schiffer, Hollaender: Ich tanze um die Welt mit Dir!
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Sonderzug nach Baden=Baden, der zugleich auch den Reiſeteilnehmern
Gelegenheit bietet, die in Iffezheim ſtattfindenden Internationalen
Nennen zu ermäßigten Preiſen zu beſuchen, wird vorausſichtlich gut
beſetzt werden. Die Sonderfahrt iſt billig, gut vorbereitet und wird
ſicher allen Teilnehmern viel Freude bereiten, zumal weſentliche
Ver=
giinſtigungen zum Beſuche aller Sehenswürdigkeiten in Baden=Baden
und zu den Rundfahrten gewährt werden.
Baden=Baden iſt eines der bedeutendſten und ſchönſten Bäder. Seine
herrliche Lage mitten in der Wald= und Bergromantik des
Schwarz=
waldes, ſeine einzigartigen Promenaden, ſeine Heilquellen, die für die
Erholungsſuchenden geradezu idealen Luft= und Klimaverhältniſſe uſw.
ziehen alljährlich viele Tauſende aus aller Herren Länder in die ſchöne
Kurſtadt.
Wer möchte nicht auch einmal neben den vielen Sehenswürdigkeiten
der Stadt ſelbſt die ſelten reiche Fülle der Naturſchönheiten genießen,
die das Weltbad umgibt?
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 16. Auguſt 1929.
Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach New York:
(Abfahrten jeweils ab Hamburg bzw. Cuxhaven) D. New York 22. 8.,
23. 8.; D. Thuringia 28. 8., 29. 8., D. Deutſchland 29. 8., 30. 8., MS.
Milwaukee 5. 9., 6. 9., D. Reſolute 9. 9., 10. 9., D. Cleveland 10. 9.,
11. 9., D. Albert Ballin 12. 9., 13. 9. — Nach Philadelphia New
York (Abfahrten ab Hamburg): D. Hagen 23. 8., D. Amaſis 6. 9.
D. Ammon 20. 9., MS. Rheinland 4. 10. — Nach Boſton,
Balti=
more, Norfolk (Abfahrten ab Hamburg: D. Hagen 23. 8., D.
Mexico 4. 9., D. Harburg 17. 9., D. Eifel 1. 10. — Nach der
Weſt=
küſte Nordamerika (Abfahrten ab. Hamburg): MS. Portland
31. 8., MS. Los Angeles 21. 9., MS. Oakland 12. 10., MS. San
Fran=
cisco 26. 10. — Nach Kanada (Abfahrten ab Hamburg): D. Brant
County 23. 8., D. Labelle County 30. 8., D. Elmshorn 6. 9. D. Kings
County 13. 9., D. Liguria 20. 9. — Nach Weſtindien, Weſtküſte
Zentral=Amerika (Abfahrten ab Hamburg): D. Grunewald 24.
8., MS. Ingrid Horn 31. 8., MS. Orinoco 7. 9., D. Grandon 14. 9.,
D. Rugia 21. 9., MS. Frida Horn 28. 9. — Nach den
Weſtindi=
ſchen Inſeln (Abfahrten ab Hamburg): MS. Waldtraut Horn 27.
8., D. Artemiſia 10. 9. — Nach Cuba (Abfahrten ab Hamburg):
D. Adalia 24. 8., D. Cuba 25. 9., D. Kiel 25. 10., D. Adalia 25. 11. —
Nach Mexiko (Abfahrten ab Hamburg): D. Weſterwald 27. 8., MS
Rio Panuco 7. 9., D. Eupatoria 21. 9., D. Nordſchleswig 1. 10., MS.
Nio Bravo 12. 10. — Nach der Oſtküſte Südamerika (
Ab=
fahrten ab Hamburg): D. Württemberg 24. 8., D. Granada B. 8.,
D. Albingia 31. 8., D. General Oſorio 6. 9., D. Niederwald 14. 9.,
D. Feodoſia 28. 9. — Nach der Weſtküſte Südamerika (
Ab=
fahrten ab Hamburg): MS. Spreewald 24. 8., D. Adolf von Baeyer
4. 9., D. Planet 11. 9., D. Itauri 21. 9., D. Uarda 19. 10. — Nach
Niederländiſch=Indien (Abfahrten ab Hamburg): MS.
Heidelberg 28. 8., Ein Dampfer 11. 9., D. Halle ab Rotterdam 17. 9.,
MS. Rendsburg 25. 9., Ein Dampfer 9. 10., D. Leuna ab Rotterdam
15. 10 — Nach Auſtralien (Abfahrten ab Hamburg): D.
Hanno=
ver 24. 8., D. Oder 4. 9., Ein Dampfer 14. 9., D. Bochum 25. 9.
Nach Südafrika (Abfahrten ab Hamburg): D. Altona 24. 8., D.
Gera 21. 9., D. Karnak 19. 10. — Nach Oſtaſien (Abfahrten ab
Hamburg): D. Oliva 27. 8., MS. Sauerland 2. 9., MS. Kulmerland
9. 9., MS. Oſiris 17. 9. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung:
Vankgeſchäft Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1, Tel. 1308/09.
3. Tagung der deutſchen Auslandslehrer und
lehrerinnen.
Das genaue Programm der Tagung, an der außer den
bereits genannten auch noch Vertreter der deutſchen Schulen in Eski=
Schehir, Haidar Paſcha, Porto, Schanghai, Valencia teilnehmen werden,
iſt folgendermaßen feſtgeſetzt:
Donnerstag, 22. Auguſt: Abends 8.15 Uhr: 1. Vorverſammlung
im Bahnhofshotel (interne Verbandsangelegenheiten).
Freitag, 23. Auguſt: Vormittags: Gelegenheit zum Beſuche der
Unterrichtsſtunden in den höheren und Volksſchulen Darmſtadts.
Nachmittags: 2.30 Uhr: Weißer Saal, Grafenſtraße: 2.
Vor=
verſammlung.
5.30 Uhr: Fürſtenſaal, Grafenſtraße:
Hauptverſamm=
lung mit Vorträgen von Geh. Regierungsrat Schmidt=
Berlin und Direktor Dr. Gaſter=Berlin.
8.30 Uhr: Orangeriegarten, Bierabend, gegeben den
Aus=
landslehrern und Ehrengäſten von der Heſſiſchen Regierung
und der Stadt Darmſtadt.
Samstag, 24. Auguſt: Vormittags: 9—10 Uhr Beſuch des
Päda=
gogiſchen Inſtituts (Direktor Dr. Vogel).
10—11 Uhr: Beſuch der Gartenſchule und Ausſtellung aus dem
Werkunterricht (Schulrat Denzer).
11—12 Uhr: Beſuch des Pſycho=Techniſchen Inſtituts der Hochſchule
(Dr. Brahmesfeld).
Nachmittags: 3 Uhr pünktlich: Waldausflug: Faſanerie,
Schloß Kranichſtein, Oberwaldhaus. Treffpunkt: Schloß —
Linie 7. Führung: Oberſchulrat Ritſert.
8 Uhr: Feſtſitzung in Gemeinſchaft mit der Darmſtädter
Lehrerſchaft im Städtiſchen Saalbau, dabei im erſten Teil
Vor=
träge über das deutſche Schulweſen in Afrika (Aegypten,
Süd=
afrika, Südweſtafrika); im zweiten Teil geſelliges
Beiſammen=
ſein mit muſikaliſchen und heiteren Darbietungen.
Sonntag, 25. Auguſt: Beſichtigungsfahrt nach Stuttgart, Abfahrt
10.00 Uhr; Beſichtigung des Deutſchen Auslandsinſtituts und der
Stadt.
Ausſtellungen:
Buchausſtellung: Liebigs=Oberrealſchule (Lagerhausſtraße) 22. bis
24. Auguſt, 10—18 Uhr täglich.
Sammlungen zum mathem.=naturw. Unterricht:
Real=
gymnaſium (Kirchſtraße 22), täglich. Anmeldung bei den
Verwal=
tern der betreffenden Inſtitute.
Ausſtellung der V. D. A.=Schulgruppen (Photographien,
Bilder): Realgymnaſium (Kirchſtraße 22, oberer Zeichenſaal), täglich
3—6 Uhr nachmittags.
Auskunftsſtelle: Realgymnaſium, Kirchſtraße 22 (Straßenbahnlinie 1,
2, 3), ab 22. Auguſt täglich.
Gx.
p. Gemeinde=, Kreis= und Provinzialtagswahlen. Der
Provinzial=
direktor der Provinz Starkenburg hat den 17. November d. Js.
als Wahltag für die allgemeinen Neuwahlen feſtgeſetzt. Die
Offen=
legung der Wählerliſten beginnt am 23. September;
End=
termin für die Einreichung der Wahlvorſchläge iſt der 18.
Oktober d. J.
— Hausfrauenbund. Unſere Kleiderſtelle (Woogsplatz 3) iſt
bis 2. September geſchloſſen.
Steuermahnung. Die endgültige Gemeinde=, Kreis= und
Pro=
vinzial=Gewerbeſteuer 1928 iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum
31. Auguſt an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
CAchtung! Wohltätigkeitsbetrügereien bei alten Leuten! Die
Diebin, die ſchon im Jahre 1924/25 in Darmſtadt beſonders bei alten
Leuten, in erſter Linie alleinſtehenden Frauen, auftrat, treibt erneut in
Städten Süddeutſchlands ihr Unweſen. Es handelt ſich um die ledige
Helene Kirſte, geboren am 16. Februar 1896 zu Ludwigsburg. In
ihrer Begleitung befindet ſich in der Regel ihr 2—3 Jahre altes
Mäd=
chen. Sie ſucht gewöhnlich alte, alleinſtehende Frauen in ihrer
Woh=
nung bzw. in Altersheimen auf, um angeblich im Auftrage einer reichen
Dame oder eines Wohlfahrtsinſtituts ein Geldgeſchenk zu überbringen.
In einem unbewachten Augenblick, den ſie auf geſchickte Weiſe
herbeizu=
führen verſteht, und nachdem ſie ſich mit den örtlichen Verhältniſſen
vertraut machte, ſtiehlt ſie ihren Opfern das letzte Geld. Es empfiehlt
ſich, alte alleinſtehende Frauen hierauf aufmerkſam zu machen. Beim
Auftreten der Betrügerin, die vor etwa Jahresfriſt aus dem
Zucht=
haus entſprungen iſt, wird erſucht, auf ſchnellſtem Wege die
Polizei zu verſtändigen. — Die Kirſte iſt etwa 1,65 Meter groß,
ſchmäch=
tig, hat bleiches, längliches Geſicht; zuletzt trug ſie hellbraunen Mantel,
ebenſolchen Hut, weiße imitierte Perlenhalskette.
Aus den Parkeien.
— Heute abend öffentliche Verſammlung der Nat.=Soz.
Deut=
ſchen Arbeiterpartei. Redner: Schriftleiter Gutterer. (Näh.
heutige Anzeige.)
Parlamenkariſches.
Um die D=Straßen in Starkenburg. Beim Heſſiſchen Landtag iſt
folgender Antrag Ritzel (Soz.) eingegangen: Das D=Straßennetz hört
nach dem Verzeichnis der Provinz Starkenburg in Hetzbach im
Oden=
wald auf. Mit Rückſicht auf die große wirtſchaftliche Bedeutung einer
gut unterhaltenen D=Straße, die den Anſchluß an die badiſchen
Stra=
ßenſtrecken herſtellt, beantrage ich, der Landtag möge die Regierung
er=
ſuchen, das Verzeichnis der D=Straßen in der Provinz Starkenburg
in bezug auf die Fortführung der D=Straße Dieburg—Höchſt—
Michel=
ſtadt—Erbach-Hetzbach durch die Beſtimmung der Straßenſtrecke
Hetz=
bach-Beerfelden — Gammelsbach — Landesgrenze zu vollenden. Nach
Lage der Verhältniſſe iſt anzunehmen, daß dieſem Antrag entſprochen
wird.
Lofdle Beranftaltangeg.
Di MDDiie DrilEmunden Briyen find ar Mfdisdtich als Hinmaifs ef Lmseen
m hreaen Jolle ngendwie als Driprrchung eder Kritt.
— Heſſiſcher Hof. Das nächſte Konzert findet bei geeigneter
Witterung morgen Freitag, 23. Auguſt, ſtatt. Dem Grundſatz „Der
Zeit voran” treu bleibend, wird auch dieſer Abend Ueberraſchungen
bringen. Geſagt ſei nur: Matthias Weber dirigiert, aber wer ſingt
„Ramena‟? Die Beſucher dieſes Konzerts werden eine ſehr angenehme
und befriedigende Löſung dieſer Frage finden. (Siehe Anzeige in der
morgigen Ausgabe.)
— Wiener=Kronenbräu=Keller. Wie uns mitgeteilt
wird, findet Freitag, den 23. Auguſt, abends 8 Uhr, im Wiener=
Kronen=
bräu=Keller ein Konzert des Stadtorcheſters unter Leitung ſeines
Kapell=
meiſters Willi Schlupp ſtatt. Das Programm iſt im Rahmen eines
Operetten=Abends gedacht und bringt Werke aus neuen und alten
Ope=
retten. (Siehe Freitags=Anze
Tageskalender für Donnerstag, den 22. Auguſt 1929.
Orpheum 20.15 Uhr: „Phips, laß dich nicht erwiſchen”. —
Som=
merfreilichtbühne, Dir. D. Stey, 20½ Uhr, auf dem
Mercks=
platz am Schwimmbad. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz,
Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant. — Herrngartenkaffee,
16 und 20 Uhr: Konzert. — Nat.=Soz. Deutſche
Arbeiter=
partei (Hitlerbewegung), 20.15 Uhr, im Perkeo, Alexanderſtraße:
Oeffentliche Verſammlung. — Vereinigung früherer
Leib=
gardiſten, 20 Uhr, im Bürgerhof: Familienabend. — Verein
für naturgemäße Lebens= u. Heilweiſe, 20 Uhr, in
der Aula des Realgymnaſiums: Vortrag. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis
18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”.
Aber nicht nur zu Verbänden
kann man Leukoplast verwenden.,
Wenn Sie einmal beschädigte Hausgeräte, Mappen. Puppen,
Gummischläuche durch Leukoplast wieder gebrauchstertig
machen, werden Sie manche Ausgabe für Neuanschaffungen
erübrigen. Schachteln und Gefäße können Sie mit
Leuko-
plast licht- und luftdicht verschließen. Deshalb halten Sie
immer eine Rolle bereit. Sie erhalten Leukoplast von 30 Pfg.
luftdichten
an in Apotheken, Drogerien und in. Bandagen-Geschäften.
Verschliessen
LEokorrAst DTARTarlb!
Wer Süßigkciten liebt,
braucht eine wirksame
GZahnpasta
Mencher versagt sich Süßigkeiten, weil
er schädlichen Einfluß auf seine Zähne
fürchtet. Sie können unbesorgt sein,wenn
Sie Pebeco benutzen. Die wirksemen
Salze von Pebeco schützen
Ihre Zähne und erhalten
sie gesund u. weiß.
Aus Heſſon.
Von der Ackerbau= und Gründlandabkeilung der
Landwirkſchaftskammer
wird uns folgendes geſchrieben:
Das Jahr 1929 lehrt uns, wie wichtig es für den Landwirt iſt, bei
der Ausſaat nur anerkanntes Saatgut zu beziehen. In geradezu
erſchreckendem Maße haben ſich der Flughafer, Sortenvermiſchungen und
ber Flugbrand bei Gerſte und Hafer verbreitet. Es iſt daher den
Land=
wirten dringend anzuraten, bei Neubeſchaffung von Saatgut für die
Herbſtausſaat nur anerkanntes Saatgut zu verwenden. Dasſelbe können
ſie von den Saatbauſtellen der Landwirtſchaftskammer
bekom=
men. Die Saatbauſtellen ſind eigens zu dieſem Bwecke eingerichtet und
ſtehen deren Felder unter ſtrenger Kontrolle der Ackerbau= und
Grün=
landabteilung der Landwirtſchaftskammer. Bei den Saatbauſtellen
werden nicht allein die Felder ein= bis zweimal beſichtigt, ſondern auch
das Saatgut wird einer ſtrengen Kontrolle in dem Laboratorium auf
Keimfähigkeit, Reinheit, Triebkraft, Tauſendkorngewicht und Sortierung
unterzogen. Erſt wenn alle Anforderungen erfüllt ſind, wird das
Saat=
gut anerkannt. Auch iſt die genannte Abteilung jederzeit gerne bereit,
Landwirten, die Auskunft in Saatgut= insbeſondere auch
Sorten=
fragen, haben wollen, dieſelbe auf Anfrage bereitwilligſt zu erteilen.
Auch bittet ſie um Mitteilung, falls von Saatbauſtellen Saatgut
gelie=
fert wird, das nicht den durch die Anerkennung gegebenen Garantien
entſpricht. Sie macht aber ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß in
Be=
ſchwerdefällen gemäß den Beſtimmungen der Satzung der Saatbauſtellen
zu verfahren iſt. Die bezüglichen Beſtimmungen ſind in den
Lieferungs=
bedingungen enthalten, die jedem Saatgutbezieher von der
Saatbau=
ſtelle mitzuteilen ſind. Wie oft kommt es vor, daß Beſchwerden zu ſpät
und in falſcher Weiſe eingereicht werden, ſo daß in ſolchen Fällen eine
Nachprüfung nicht mehr möglich iſt. Die Landwirte wenden ſich daher
am beſten ſtets ſofort an die genannte Abteilung.
Vor einiden Tagen wurde durch den Vorſtand der
Landwirtſchafts=
kammer für Heſſen das Verſuchsfeld der Ackerbau= und
Grünlandabtei=
lung in der Pallaswieſe bei Darmſtadt beſichtigt. Das Verſuchsfeld
dient in erſter Linie der Klärung der Kartoffelſorten= und
Herkunfts=
frage. Eine große Anzahl neuerer Kartoffelſorten (etwa 70—80) werden
dort geprüft. Gleichzeitig werden von ſämtlichen Saatbauſtellen der
Landwirtſchaftskammer Herkünfte zum Vergleiche ihrer
Leiſtungsfähig=
keit angebaut. Iſt doch gerade auf dem Bebiete des Kartoffelbaues die
Sorten= und Herkunftsfrage außerordentlich ſchwierig und bedarf es
ein=
gehender Verſuche und Beobachtungen, um zu ſicheren Reſultaten zu
kommen. Außerdem werden Tabak=, Mais= und Roggenſortenverſuche
durchgeführt. — Die Herren des Vorſtandes nahmen mit großem
In=
tereſſe von all dem, was ihnen gezeigt wurde, Kenntnis.
Op. Wixhaufen, 21. Aug. Haſſia=Bezirkstagung. Der
zweite Bezirkstag des Bezirks Darmſtadt des Haſſia=Verbandes findet
hier am Sonntag, den 1. September, ſtatt. Die Veranſtaltung wird im
Gaſthaus „Zur Traube” in der Obergaſſe abgehalten. Außer Wahlen
und der Ueberreichung von Haſſia=Ehrenkreuzen ſteht ein Neferat von
Pfirſching=Dieburg über den Verbandstag zu Worms auf der
Tages=
ordnung.
E. Wixhauſen, 21. Aug. Ins Motorrad gelaufen. Einem
jungen, hieſigen Mann, der am Montag morgen mit ſeinem Motorrad
zur Arbeitsſtelle fuhr, lief in der Meſſelerſtraße ein Schulmädchen ins
Motorrad. Es kam außer mit Hautabſchüirfungen noch gut dabei weg. Der
Motorradfahrer, der Signal gab und vorſchriftsmäßig fuhr, erlitt durch
den Unfall am Knie eine ernſte Verletzung. — Am nächſten Sonntag und
Montag iſt hier Kirchweihe. In allen Haushaltungen wird großes
Neinemachen gehalten. Die Schneiderinnen haben noch feſte an den
„Kerwekleibern” zu nähen. Die Hausfrauen tragen Sorge für guten
Kerwekuchen und =Braten. Nicht zuletzt ſorgen die Wirte für guten
Trank, Speiſe und Tanzmuſik.
J. Griesheim, 21. Aug. Von Mittwoch bis Samstag dieſer Wochne
finden auf dem hieſigen Truppenübungsplatz täglich von 5—12 Uhr
vor=
mittags Scharfſchießübungen ſtatt. — Die diesjährige ordentliche
Gene=
ralverſammlung der Gas= und Elektrizitätswberke Griesheim A.=G. findet
am Donnerstag, 29. Auguſt ds. Js., vormittags 11 Uhr, im
Geſchäfts=
lokal, Berlin W. 35, Potsdamerſtraße 28, II., ſtatt. Stimmberechtigt
ſind nur ſolche Aktien, die ſpäteſtens bis zum 26. Auguſt ds. J8. bei der
Direktion der Diskonto=Geſellſchaft, Filiale Bremen, oder der
Volks=
bank in Griesheim hinterlegt ſind. — Die hieſige Bürgermeiſterei macht
in einer Bekanntmachung darauf aufmerkſam, daß, wie in den
Vorjah=
ren, ſo auch im Laufe dieſes Jahres, ein nächtlicher Alarm der
Frei=
willigen Feuerwehr ſtattfindet. — Die Ziehung der Lotterie der
Ge=
werbe= und Handwerker=Vereinigung und des Obſt= und Gartenbau=
Vereins fand am Samstag abend ſtatt. Der erſte Preis, eine
Schlaf=
zimmereinrichtung, fiel auf das Los Nr. 1612. Die Firma Karl
Hof=
mann 2., Inhaber Ferdinand Kirſtein, hier, hatte bekanntlich bei der
Ge=
werbeſchau jedem Beſucher ihres Standes einen numerierten Proſpekt
überreicht, der als Freilos für einen auszuſpielenden Kochherd galt. Bei
der ebenfalls am Samstag abend ſtattgefundenen Ziehung fiel dieſer
Gewinn auf die Nummer 4145. Der Inhaber dieſer Nummer kann gegen
Vorzeigung des Proſpekts den Herd bei der genannten Firma innerhalb
4 Wochen in Empfang nehmen.
Aa. Eberſtadt, 21. Aug. Schmuck
Gedächtniswan=
derung nach dem Frankenſtein. Die diesjährige
Herbſtwan=
derung des Main=Rheingaues, der Deutſchen Turnerſchaft findet am
Sonntag, den 1. September, nach dem Frankenſtein, wo das Gau=
Ehren=
mal ſteht, ſtatt. Den Hinweg können alle Gauvereine ſelbſt wählen.
Zunächſt trifft man ſich im Schloßhof des Frankenſteins, dann ziehen
die Gauangehörigen in geſchloſſenem Zug nach dem Ehrenmal. Dort
findet eine Totengedächtnisfeier, mit Liedern und Anſprachen ſtatt.
Außerdem ſollen oben auf dem Berg Freiübungen, Tänze, Reigen uſw.
vorgeführt werden. Nachmittags geht es hinunter nach Nieder=
Beer=
bach, wo dem dortigen Turnverein, ein Beſuch abgeſtattet wird. Der
Turnverein Nieder=Beerbach kann übrigens auf ein Bjähriges Beſtehen
zurückblicken, das an dieſem Tage in einfacher Weiſe mitgefeiert werden
kann.
Aa. Eberſtadt, 21. Aug. Polizeiverordnung. Auf Grund
einer neuen, miniſteriell genehmigten Polizeiverordnung iſt der Fußweg
am Modaubach=Steg von der Toreinfahrt der Eſchollmühle bis zur
Büſchlerſtraße für den Motor= und Radfahrerverkehr geſperrt.
Zu=
widerhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. beſtraft. Die
neue Polizeiverordnung tritt am 1. Oktober in Kraft — Erloſchene
Firma. Die Firma „Emil Bauer in Eberſtadt” iſt erloſchen.
Cp. Pfungſtadt, 21. Aug. Kriegervereinsjübiläum.
Da der hieſige Krieger= und Militärverein auf ein 40jähriges Beſtehen
zurückblicken kann, hielt er dieſer Tage eine außerordentliche
General=
verſammlung ab, um Näheres darüber zu beſchließen. An Stelle des
erſten Präſidenten leitete der ſtellvertretende Vorſitzende Peter Seeger 3.
die Verſammlung, die ſich in der Hauptſache mit der Frage der
Abhal=
tungsform des 40jährigen Jubiläums befaßte. Obwohl man vielfach der
Meinung war, das 40. Stiftungsfeſt in größerem Maßſtab im nächſten
Jahre als ein Waldfeſt aufzumachen, beſchloß man ſchließlich nach
länge=
rer Ausſprache nach dem Vorſchlag des Vereinsvorſtandes, das Jubiläum
in einfacherer Weiſe am eigentlichen Gründungstage, am 26. Oktober,
im Vereinslokal abzuhalten. Die Jubiläumsfeier wird alſo Samstag
abend im Form einer Saalfeier abgehalten. Die näheren Einzelheiten
— wahrſcheinlich wird mit dem Jublläum eine Totengedenkfeier bzw.
ein Kirchgang vorgenommen — müſſen noch feſtgeſetzt werden. Der
Verein beabſichtigt übrigens die Gründung einer Jugendabteilung und
hat eine Schießabteilung, die bereits in beſter Entwicklung iſt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. Aug. Bei Ausgrabungsarbeiten am
Neu=
bau der Geſchwiſter Leißler dahier im Gewann „Hach” wurden bereits
mehrere Ueberreſte menſchlicher Skelette vorgefunden. Dieſer Tage
wurde nun in nicht allzu großer Tiefe — etwa ½ Meter — ein weiteres,
noch gut erhaltenes menſchliches Skelett aufgefunden, bei dem die Zähne
noch vorhanden ſind. Offenbar ſind dieſe Funde auf ein ehemaliges
Kriegslager zurückzuführen, da bereits zu einer früheren Zeit in dieſer
Gegend ſchon einmal ein Offiziersdegen gefunden wurde. — Obſt=
und Gartenbauverein. Gegenwärtig zirkulieren bei den
Mit=
gliedern die Beſtelliſten über Obſtbäume und Torfmull. Die Belieferung
der Obſtbäume geſchieht durch Vermittlung der Landwirtſchaftskammer.
Es iſt dadurch Gewähr geboten, daß nur gutes Baummaterial und
emp=
fehlenswerte Sorten zur Anlieferung kommen. Außerdem wird durch
den gemeinſamen Bezug der Obſtbäume eine weſentliche Verbilligung
erzielt, da der Landwirtſchaftskammerausſchuß neben dem Ausſuchen der
Bäume auch noch die Transport= und Verpackungskoſten trägt.
Be=
dingung iſt allerdings, daß für die zu beſtellenden Bäume die
vorge=
ſchriebenen Sorten gewählt werden, eine Maßnahme, die unbedingt
durchgeführt werden muß, wenn man dem erſtrebten Ziel der
Sorten=
verminderung näher kommen will.
Schwimmbadeinweihung in Roßdorf.
f. Roßborf, 20. Auguſt.
Am verfloſſenen Sonntag wurde unſer Schwimmbad ſeiner
Beſtimmung übergeben. Das Programm für die ſchwimmſportlichen
Veranſtaltungen, die der Einweihung den äußeren Rahmen gaben, war
ſehr gut vorbereitet. Ein klarer Himmel kündigte ſchon am frühen
Morgen einen herrlichen Tag an. Ein Werbezug unter Beteiligung der tigen Feſttage nicht vergeſſen. Und unter dieſen Umſtänden brauch=
direkt nach dem Schwimmbad unter
Vorantritt der Kapelle Kreiſel. Weit
über 2000 Perſonen hatten ſich dort
eingefunden. Die im Schwimmbad
aufgeſtellte Lautſprecheranlage (die von
der Großhandlung Karl Genton in
Darmſtadt bereitwilligſt zur Verfügutg
geſtellt wurde) funktionierte tadellos.
Nur dadurch war es möglich, der
Zu=
ſchauermenge alles zu Gehör zu
brin=
gen. Zunächſt ergriff der Erbauer des
Schwimmbades, Techniker
Georg Nieolay,
das Wort. Er gab ſeiner Freude
Aus=
druck, daß das Schwimmbad heute
ſeinem Zwecke übergeben werden könne,
und übergab es ſodann dem Vertreter
der Gemeinde,
Bürgermeiſter Lorenz,
der die Anweſenden aufs herzlichſte
be=
grüßte, der Gründer der ehemaligen
Badeanſtalt, nämlich Zimmermeiſter
Heinrich Roos, Schreinermeiſter
Hein=
rich Amann, Dr. Freſenius, Rektor
t. R. Heß und Lehrer i. R. Koch, in
ehrenden Worten gedachte — wobei
auch der als Schwimmlehrer ſo eifrig
tätig geweſene Polizeidiener i. R.
Kirſchner nicht vergeſſen werden dürfe
—, und dem Gemeinderat für die
Be=
reitſtellung der Mittel zur Errichtung
des Schwimmbades dankte. —
Als=
dann ergriff
Schulrat Haſſinger
das Wort zur Weiherede. Er führte u. a. aus: „Meine Damen und
der erſten Gemeinden in unſerer Heimat war, die ein Freiluft=
Schwimmbad ihr eigen nennen konnte. Der Schwimm= und Badegei5)
der Roßdörfer brauchte den großen Anſtoß nicht, den die meiſten an.
deren Gemeinden erfahren mußten. Roßdorf war ſelbſt bei den Schritt,
machern in ſchwimmſportlicher Beziehung, und das wollen wir am heu=
örtlichen Vereine bewegte ſich nachmittags von der Darmſtädter Straße es wohl keines beſonderen Hinweiſes und keiner beſonderen Ermabnung
Herren! Unabweisbar drängt ſich uns auf, daß im Brennpunkt aller
Beſtrebungen des deutſchen Volkslebens, das Ringen und Streben nach
Geſundung der jungen, der aufwachſenden Generationen ſtehen. Man
wird vielleicht in ſpäteren Zeiten die heutige Zeit die Epoche der
ge=
hobenen Körperkultur nennen können. Mit Macht hat ſich der
Ge=
danke durchgeſetzt, daß ein arbeitendes und lebenswilliges Volk in allen
ſeinen Teilen Geſundheit braucht, und die Errichtung aller der Sport=
und Turnplätze, der Schwimm= und Strandbäder, aller der Gelegen=
heiten, wo der menſchliche Körper zu ſeinem Rechte kommen kann,
be=
weiſt, daß man dieſer Sehnſucht tatkräftig Rechnung trägt. Der Krieg,
der den Maſchinen, der dem Tod und der Not, der Krankheit und
Seuche, der Verſtümmelung und Entweihung des menſchlichen Körpers
alle Schranken öffnete, der den Menſchen des Rechtes auf ſeinen
Kör=
per entäußerte er mußte ja Geburtshelfer ſein bei der großen
Sehn=
ſucht der Menſchheit, endlich wieder zum vollen Rechte über die eigene
Kraft, den eigenen Willen, den eigenen Körper zu werden. Es iſt
des=
halb aber durchaus nicht angebracht, heute über die Ueberbetonung von
Turnen und Sport zu ſchimpfen. Jede Knebelung hat noch immer um
ſo ſtärkeres Freiheitsbedürfnis ausgelöſt. Freuen wir uns, daß wir
heute ſtärker als je Sonne, Luft und Waſſer als Bundesgenoſſen zur
Seite haben, wenn es gilt, unſere Jugend zu ſtärken, geſunden, frohen
Menſchen zu erziehen. Mir ſcheint, daß wir erſt in heutiger Zeit den
Endkampf um das volle Recht des Körpers führen, ſein Recht nämlich
auf Luft, Sonne und Waſſer. Und noch eines wollen wir heute nicht
vergeſſen: die Dankbarkeit gegen alle Stellen, Einzelperſonen ſowohl
wie Gruppen, die durch Rat und Tat, durch Gewährung der Mittel
und Aufzeichnung der Wege geholfen haben, und helfen, der Sehnſucht
nach Geſunderhaltung und Geſundung der jungen und alten
Gene=
ration die Stätten zu ſchaffen, die das Volk dazu dringend braucht.
Wir wiſſen, daß es keine Luxuswünſche ſind, dieſe Wünſche nach Sport=
und Turnplätzen und Schwimm= und Strandbädern. Allerdings, ich
kann mir denken, daß Bürgermeiſter und Gemeinderäte noch andere
und vielleicht ſchwerere Sorgen haben als die Errichtung eines
Schwimmbades. Und wenn ſie nun doch der Errichtung des
Schwimm=
bades ihre Zuſtimmung gaben, ſo gleichen ſie darin den guten
Familien=
vätern, die nicht erſt warten, bis ihre Kinder krank ſind und ſie dann
den Arzt holen müſſen, ſondern die ihren Hausſtand und die Erziehung
und Abhärtung ihrer Kinder in der Art betreiben, daß Krankheiten
nach Möglichkeit vermieden werden. Die Vorbeugung war noch immer
das beſte Mittel der Abwehr und wird es auch wohl bleiben. Ich darf
daran erinnern, und ich tue das mit großer Freude, daß Roßdorf eine
bgeſ
an alle zukünftigen Beſucher des Bades, ſeien es nun die waſſerſporr ührt v
treibenden Vereine, ſeien es die zu ihrem Vergnügen, und zu ihrer Er// yn drei
holung hier Badenden, da die eine Tat belohnt werden muß durch die ſhrt uia
andere. So hoffe ich, daß ich in Ihrer aller Namen ſpreche, wenn ich uhmen.
den leitenden Männern Ihrer Gemeinde zuerſt einmal den Dank de
Jugend ausſpreche, den Dank auch aller Jugendfreunde, den Dank de hoe
jung gebliebenen Alten, denen Sonne, Luft und Waſſer Bedürfnis ge M Ta
blieben iſt, und ſchließlich den Dank der geſamten Gemeinde. An ihnen vollen,
allen, deren Dank ich hier ausſpreche, wird es nun ſein, durch rege ehalte
Unterſtützung des Bades und vor allem durch ſelbſtauferlegte Diſzipliu
in allen Dingen, die das neue Bad betreffen, den Dank zu vertiefen. Li.
Derjenige, der die Hand gegen dieſes Werk ausſtreckt, um Schaden zu Uſſen,
zufügen kann nicht genug verachtet werden. So wollen wir denn mi
dem Blick auf das große Gemeinſame, das uns alle eint, mit dem Blia
auf das Wohl unſeres Volkes und aller ſeiner Teile, dieſe neue Stätt/
der Geſundung, dieſen zukünftigen Tummelplatz froher Ungebundenhef! 9 MN
und ſportlicher Betätigung ſeinem großen Bweck weihen, Diener zu ſein hendel.
am Wohle der Bürgerſchaft Ihrer Gemeinde. Möge die Stätte alle ütergane
zeit ein geſundes und frohes Geſchlecht aufwachſen ſehen und möge di/ 27. Ecken
Jugend deſſen allezeit eingedenk ſein, daß Großes und Wertvolles nu : Sörung
wachſen kann, wo alle zuſammenſtehen, wo jung und alt ſich die Han) märt, dd
reichen. Möge aus der weitſichtigen Tat der Alten der tatbereite Geiſ) Mtobama
der Jungen wachſen, dann werden Sie in Ihrer Gemeinde allezeit di
Menſchen haben, wie wir ſie zum Wohle der geſamten Bürgerſchaf) ſurde ei.
Meilen ſt
und unſeres ganzen Volkes brauchen.”
Alsdann führte der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes für Leibes
biſchen
übungen,
Lehrer Amann
etwa folgendes aus: Wenn noch etwas zu ſagen iſt, dann kann es nu / /ſſt nach
ein Wort des Dankes ſein, ein Wort des Dankes des Ortsausſchuſſe
für Leibesübungen. Wir freuen uns alle heute mit Recht über unſe
wohlgelungenes Schwimmbad und ich freue mich ganz beſonders, wei!
ich weiß, daß ohne das feſte Zuſammenhalten und ſachliche Vorgehen
des Ortsausſchuſſes das Schwimmbad noch nicht; da wäre. Wir danken weis
dem Ortsvorſtande, daß er die Mittel zur Verwirklichung des Planes
bereitſtellte. Wir danken aber auch dem unermüdlichen Bauleiter Nieo
lay, dem hier Gelegenheit geboten war, ſeine hervorragenden Ibeer
in die Wirklichkeit umzuſetzen.”
Den Rednern wurde durch Bravorufe und Händeklatſchen reichen 0ch. Bo
Beifall gezollt. Anſchließend wurden ſchwimmſportliche Darbietunger, ſo in al
durch die Deutſche und die Freie Turnerſchaft in allen ihren Teilen ge husgarb,
zeigt, die die Zuſchauermenge noch lange zuſammenhielten. Die ge I.Sept,
ſamten Darbietungen waren durchweg muſtergültig.
NK58 Geſd
— Traifa, 21. Aug. „Ruhiger Kerbebetrieb.” Am
ver=
gangenen Sonntag und Montag feierte unſere Gemeinde ihr
Kirchweih=
feſt. Hingegen vergangener Jahre war diesmal der Fremdenzuſtrom
trotz direkter Omnibusverbindung Böllenfalltor-Behrens—Hufnagel
äußerſt mäßig. Ein am Sonntag abend gegen 7 Uhr einſetzender „
War=
ſchauer” hatte eine Flucht aus den Gartenwirtſchaften zur Folge und
nötigte viele Auswärtige zur Heimkehr. Von Ausnahwen abgeſehen,
wurde mit dem „Kerwelvein” ſparſam umgegangen, dagegen wurde von
jung und alt das Tanzbein feſt geſchwungen. Der übliche „Kerwezug”
fiel dieſes Jahr aus, und die gewohnten „Fulder Muſikanten” fehlten.
Dagegen belebten einige erheiterten Gemüter das Straßenbild am
Montag vormittag. Wie an anderen Orten, ſo mochte ſich auch hier
eine allgemeine Geldknappheit bemerkbar.
Zur
Gesund-
haltung!
V4689
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
G. Ober=Ramſtadt, 21. Aug. Arbeitsvergebung. Für den
Rathausneubau in Ober=Ramſtadt ſollen die erforderlichen Schloſſer=
und Anſchlägerarbeiten ſowie das Liefern und Verlegen der
Platten=
böden in öffentlichem Wettbewerb vergeben werden. Alles nähere bei
Herrn Architekt Herdt, Ober=Ramſtadt. (Siehe Anzeige in Nr. 230 des
Darmſt. Tagbl.)
Cl. Hetzbach, 21. Aug. Motorradunfall. Die beiden Brüder
M. von hier machten mit ihrem Motorrad, auf dem ſie noch ein Kind
hatten, eine Spritztour, trotzdem ſie erſt einige Zeit vorher wegen
Fah=
rens ohne Führerſchein von der Gendarmerie Beerfelden erwiſcht und
beſtraft worden waren. Infolge Abſpringens eines Reifens fuhr der
Führer in den Graben, und während der Soziusfahrer noch abſpringen
konnte, erlitt das mitfahrende Kind ſchwere Verletzungen, während der
Führer mit leichten Verletzungen davonkam.
Ck. Groß=Gerau, 21. Aug. Beſtandene Meiſterprüfung.
Jean Schwarz von hier beſtand ſeine Meiſterprüfung als
Inſtallations=
meiſter, Adam Krämer als Wagnermeiſter. —
Kriegsbeſchä=
digtenkonferenz. Die Kreisgruppe Groß=Gerau des
Reichs=
bundes der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen hielt in
Rüſſels=
heim eine Kreisvorſtandsſitzung ab, auf der beſchloſſen wurde, die nächſte
Kreiskonferenz am Sonntag, dem 23. September, nachmittags 1,30 Uhr,
im Lokal Wenzel zu Aſtheim zu veranſtalten. Hauptberatungspunkt
der Konferenz ſind die Hinterbliebenenforderungen, über die Frau
Dör=
ſam=Darmſtadt ſprechen wird. — Das Finanzamt Groß=Gerau
läßt am Donnerstag dieſer Woche eine dritte Verſteigerung von Reichs=
und Landesſteuerpfändern vornehmen. Die Verſteigerung findet
vor=
mittags 11 Uhr im Hofe des Stadthauſes zu Groß=Gerau ſtatt.
Ver=
ſteigert werden wieder eine große Anzahl von Möbelſtücken und mehrere
Stück Vieh. — Der Kreisvoranſchlag für den Kreis Groß=
Gerau hat die Genehmigung des heſſiſchen Miniſteriums erhalten,
aller=
dings nicht ohne eine Aenderung. Bei dem Betriebskapital wurde eine
Abſtreichung von 20 000 Mark borgenommen, während in den Ein
nahmen weitere 20 000 Mark durch Ueberweiſung aus der Geſellſchafts
ſteuer hinzukommen. — Wie das Kreiswohlfahrtsamt Groß
Gerau berichtet, waren am 1. März 1929 395 Kleinrentner und 923
Sozialrentner des Kreiſes Groß=Gerau in öffentlicher Fürſorge. Die
den Sozial= und Kleinrentnern entſtandenen Arzt=, Apotheker= und
Krankenhausbehandlungskoſten wurden von dem Kreiswohlfahrtsame
in voller Höhe erſtattet. 32 Klein= bzw. Sozialrentner mußten vom
1. März 1928 bis zum 1. März 1929 mit Rückſicht auf ihre körperlichen
bzw. ſeeliſchen Gebrechen in geſchloſſene Fürſorge übernommen wer
den. 48 Kleinrentner wurden aus Sondermitteln des Reiches mit eine
einmaligen Unterſtützung von je 60 Mark und 26 Sozialrentner zu
Weihnachten aus dem Erlös der Hindenburg=Wohlfahrtsbriefmarker
mit je 30 Mark bedacht. Die Auswahl erfolgte nach dem Grade der
Bebürftigkeit.
E Cchneide
MAnden in
den Hauſe
Gebildet
äiftsgew
Pucht beſſe
W leiten
iute Stel
Hüat werder
ſiute unter
Rheinheſſen.
* Mainz, 21. Aug. Mainzer und rheinheſſiſche Chro
nik. Im Rhein bei Mainz=Kaſtel wurde die Leiche eines 15jähriget
Lehrlings aus Mannheim geländet, der dort beim Baden ertrank.
Die Mutter erſchien in Mainz und erkannte die Leiche ihres Sohnes
an. — In einem Hauſe am Kaiſer=Karl=Ring verſuchte ein 17jährige=
Lehrling durch Gasvergiftung Selbſtmord zu begehen.
Die Familienangehörigen wurden noch rechtzeitig auf das Vorhaber
aufmerkſam und veranlaßten die Verbringung des Lebensmüden nach
dem Städt. Krankenhaus. — Ein Motorradfahrer beſuchte die Kirch
weihe in Mainz=Mombach und ließ ſein Motorrad längere Zeit vor
einer Wirtſchaft auf der Straße ſtehen. Zwei Unbekannte benutzten die
Abwejenheit des Motorradfahrers, um mit dem Rad in der Richtung
nach Mainz zu verſchwinden. Dortſelbſt wurde das Motorrad be‟
Tagesanbruch in der Bonifatiusſtraße von einer Polizeipatrouille auf
gefunden und an den Eigentümer zurückgegeben. — Eine Gruppe vor=
35 Lehrerinnen und einige Lehrer aus England
beſichtig=
ten die Schuleinrichtungen von Mainz. Unter Führung von Stadt
ſchulrat Dr. Rein wurden die Frauenarbeitsſchule, die Neutorſchule unk
die Bitadellenſchule beſucht. Die engliſchen Gäſte ſprachen ſich über die
Einrichtungen ſehr anerkennend aus. — Am 22. Auguſt vollendet Frau=
Maria Nebe ihr 90. Lebensjahr. Sie iſt eine der älteſten
Be=
wohnerinnen von Mainz und hat in erfreulicher geiſtiger und körper
licher Friſche an den Vorgängen unſerer ereignisreichen Zeit noch reges
Intereſſe. — Der öfters wegen Sittlichkeitsdelikten
vorbe=
ſtrafte Taglöhner M. Abt aus Bodenheim hat ſich kurz nach ſeiner
Enk=
laſſung aus der Strafanſtalt Butzbach auf einer Wieſe bei
Nackenheiu=
an einem fünfjährigen Mädchen in ſcheußlicher und brutaler Weiſe
vergangen. Er wurde deswegen von dem Bezirksſchöffengericht
Main=
zu einer Strafe von zwei Jahren Gefängnis verurteilt. — Das Haus
„Römiſcher Kaiſer” am Liebfrauenplatz, ein ſehr ſchöner
vor=
nehmer Spätrenaiſſancebau, das 1653 von dem Mainzer Großkaufmanr:
und kurfürſtlichen Rentmeiſter Edmund Rokoch als Wonhhaus erbau1
wurde, wird zurzeit einer umfaſſenden Renovation unterzogen. Das
Haus iſt zur Aufnahme von Näumlichkeiten für das Gutenbergmuſeur;
beſtimmt. Gegenwärtig wird die prachtvolle Faſſade, die ſtark
beſchä=
digt war, ſtilgemäß hergeſtellt. Das 4. Stockwerk, das im 19.
Jahr=
hundert aufgeſetzt wurde, wird zurzeit abgetragen. — Die
katho=
liſche Kirchengemeinde Dienheim weihte in feierlichen
Weiſe ihre neuen Glocken ein. Die Glocken, die einen hervorragender
Klang beſitzen, ſind nach den Tönen e, s. 2. c abgeſtimmt und wieger
zuſammen etwa 50 Zentner. Die erſte Glocke iſt Jeſus, die zweite dem
hl. Joſef, die dritte dem hl. Bonifatius und die vierte ber hl.
Gottes=
mutter geweiht — In Bretzenheim fiel ein Mann von einem Heuwagem
und zog ſich dahei einen ſchweren Schädelbruch zu, an deſſem
Folgen er im Städt. Krankenhaus verſtorben iſt.
Nummer 232
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Mpglutel eintt des hotn Seypen
Beim Herausbringen aus der Halle
der hinkere Mokor leicht beſchädigt.
der Abflug vorausſichtlich um 24 Skunden verſchoben
TU. New York, 21. Auguſt.
Bei der Vorbereitung zu dem angeſetzten Start um 4 Uhr
ſapaniſcher Zeit (½7 Uhr M.E.3.) wurde der hintere
Notor beim Herausbringen aus der Halle leicht
ſeſchädigt, als die Gondel mit dem Boden unſanft in
Be=
ührung kam. Da Dr. Eckener in ſeiner bekannten Vorſicht ſich
rſt vergewiſſern wollte, ob durch dieſes Aufſchlagen die Sicherheit
ſes Luftſchiffes gefährdet werden könnte, wurde der Abflug
m 24 Stunden hinausgeſchoben. Wie verlautet, iſt
ſeim Aufſtoßen der hinteren Motorengondel eine Strebe
ſebrochen, die aber leicht auszubeſſern iſt. Die Paſſagiere
paren bereits an Bord des Luftſchiffes und die genaue Prüfung
ud Verwiegung des Luftrieſen hatte bereits ſtattgefunden, die
bilfsmannſchaften ſtanden bereit, als ſich der Unfall ereignete.
ſach einer ſpäteren Meldung iſt es noch nicht gewiß, ob der
Auf=
ſieg nicht doch noch heute erfolgt.
Die lehken Skarkvorbereikungen.
Die Vorbereitungen für die Pazifikfahrt des „Graf Zeppelin”
ind abgeſchloſſen. Auf dem Flugfelde Kaſumigaura herrſcht
leb=
haftes Treiben. Die Halle wird ſtark bewacht, um ein neues
frlebnis mit einem blinden Paſſagier zu vermeiden. Die Zahl
er Peſſagiere beträgt wiederum 20. Von dieſen haben 17 die
Fahrt von Friedrichshafen aus mitgemacht, und an die Stelle
ſon drei aus Deutſchland kommenden Japanern werden an der
fahrt ſach Los Angeles drei japaniſche Marineoffiziere
teil=
ſehmen. Der Marineminiſter und zahlreiche hohe Beamte
be=
inden ſich auf dem Flugplatz Kaſumigaura, wohin Extrazüge
ſie Tauſende beförderten, die bei der Abfahrt zugegen ſein
vollten. Die in Tokoſoka ſtationierten Zerſtörer haben Befehl
rhalten, ſich bereitzuhalten.
Dr. Eckener hat den Paſſagieren des Luftſchiffes mitteilen
hſſen, daß für ſie ein Sonderzug bereitſteht, der Tokio um
Nitternacht verläßt und auf dem Flugplatz Kaſumigaura um
1Uhr eintrifft, ſo daß die Abfahrt um 4 Uhr japaniſcher Zeit
20 Uhr M. E.Z3.) erfolgen kann. Alle Fahrtvorbereitungen ſind
ſeendet. Windſtille und faſt wolkenloſer Himmel bei
Sonnen=
hätergang laſſen günſtiges für den Abflug erhoffen. Der für
dt. Eckener zuſamwengeſtellte Wetterbericht zeigt keine größere
btörung im geſomten weſtlichen Pazifikgebiet. Offiziell wird
nkkärt, daß Dr. Eckener beabſichtigt, ungefähr die Dampferoute
ſokohama—Seattle-Vancouver zu verfolgen. „Graf Zeppelin”
bürde etwa 2000 Meilen nördlich der Hawai=Gruppe und 200
Reilen ſüdlich der Aleuten=Inſel fliegen. Die japaniſche
Regie=
ung hat mit der Zeppelin=Leitung einen Vertrag über
Poſt=
beförderung durch den „Graf Zeppelin” abgeſchloſſen. Am
Rittwoch abend wurde bekannt, daß angeſichts der guten
Flug=
eit nach Tokio die Offiziere des Luftſchiffes den Weltreiſerekord
von J. S. Mears und C. B. Collyer von 23 Tagen 15 Stunden
zu ſchlagen hoffen. Um dies zu erreichen, muß „Graf Zeppelin”
bis zum 31. d. M. etwa 16 Uhr die Freiheitsſtatue im New
Yorker Hafen überfliegen.
Auch am Mittwoch ſtrömten rieſige Menſchenmaſſen hinaus
zum Flughafen Kaſumigaura, um den „Graf Zeppelin” in der
Nähe zu ſehen, und nach wie vor bleibt das Luftſchiff der
Mittel=
punkt des öffentlichen Intereſſes. Der Beſatzung des Luftſchiffes
werden immer neue Abwechflungen geboten, und viele Japaner
haben, um ihrer Bewunderung für den Flug Ausdruck zu geben,
Offizieren und Mannſchaften des Luftſchiffes Ehrengeſchenke
über=
ſandt. Dr. Eckener und die Offiziere des Luftſchiffes werden, wo
immer ſie auf der Straße erſcheinen, von der Bevölkerung mit
„Banzai”=Rufen begrüßt. Eckener ſelbſt erhielt vom japaniſchen
Kaiſer einen Ehrenſäbel geſchenkt, ein reichgeſchmücktes Meiſterwerk
japaniſcher Waffenfhmiedekunſt. — Nach einer Meldung der
„Herald Tribune” betragen die Portoſätze für die Zeppelinpoſt
von Tokio nach Los Angeles 1 Doll., nach New York 1,50 Doll., nach
Friedrichshafen 2,50 Dollar. Die in Japan aufgelieferte Poſt
beläuft ſich bisher auf 3000 Briefe.
Japans Abſchied von Dr. Eckener.
Die Spannung, mit der die Bevölkerung Japans der
Fort=
ſetzung von Dr. Eckeners Weltflug entgegenſieht, nimmt immer
mehr zu. Im Laufe des Nachmittags ſind Tauſend und
Aber=
tauſende in Sonderzügen von Tokio nach Kaſumigaura geeilt
mit dem feſten Entſchluß, die ganze Nacht auf dem Flugfeld
auszuharren und dem großen Ereignis des Abfluges
beizuwoh=
nen. Ebenſo ſind lange Automobilkarawanen nach dem
Flug=
feld unterwegs. Der Miniſter des Auswärtigen Takarabe,
Ad=
miral Koto und andere Vertreter der amtlichen Kreiſe Japans
beabſichtigen ebenfalls, perſönlich beim Start des Luftſchiffes
anweſend zu ſein. Das Schiff iſt auch heute nachmittag von
zahl=
reichen Schauluſtigen beſichtigt worden, unter denen ſich u. a.
der Bruder der Kaiſerin, Prinz Kuni, und Prinzeſſin Ye von
Korea befanden. Die Paſſagiere und die Mannſchaft des
Zeppe=
lins benutzten heute, ſoweit das Feſtprogramm ihnen Muſe ließ,
die Zeit, um Einkäufe zu machen. Auch Dr. Eckener hatte
ange=
ſichts der großen Hitze den Verſuch unternommen, einen weißen
Sommeranzug zu erſtehen, mußte aber darauf verzichten, da ſich
in ganz Tokio nichts fertig vorfand, was mit ſeiner Statur auch
nur einigermaßen in Einklang zu bringen war. Anſtelle der
in Japan ausſcheidenden drei Paſſagiere werden
Leutnantkom=
mander Kuſaka vom Admiralſtab der Marine und der
Korre=
ſpondent einer japaniſchen Nachrichtenagentur Shirai ſowie
wahrſcheinlich Major Shibata vom japaniſchen Generalſtab
mit=
fahren.
Obwohl man damit rechnet, daß der Flug über den Pazifik
nur drei bis vier Tage dauern wird nahm „Graf Zeppelin”
ge=
nügend Proviant an Bord, um die 20 Paſſagiere und 41 Mann
der Beſatzung ſechs Tage lang voll verpflegen zu können. Auch
eiſerne Rationen für dem Notfall ſind aufgenommen worden.
Der Proviant iſt in Metallbehälter verpackt und wird durch
Trockeneis friſch erhalten. Die Vorratskammer des Luftſchiffs
enthält auch die japaniſche Delikateſſe Sukiyaki. — Der
Poſtflug=
tag erhielt durch die Anweſenheit des „Graf Zeppelin” eine
be=
ſondere Bedeutung. Zahlreiche Privatperſonen und
Geſchäfts=
firmen fertigten noch in den ſpäten Nachmittagsſtunden in aller
Eile die letzte Poſt für das Luftſchiff ab, das im ganzen 5700
Poſtſachen für Amerika und Europa mitnimmt.
Oeite 7
33. Preußiſch=Süddeukſche Klaſſenlokkerie.
11. Tag 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung des 20. Aug.
fielen zwei Gewinne zu je 300 000 Mark auf Nr. 220 280, vier Gewinne
zu je 10 000 Mark auf Nr. 158 416 244 909, zwei Gewinne zu je 5000
Mark auf Nr. 396 005, ſechs Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 120 411
251 864 399 039, zehn Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 15 030 20 509
223 319 254 492 341 282, 54 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 34 170
49 619 55 215 59 997 67 904 74699 92 181 110 837 118 543 122 301 135 588
151 375 154 276 172 157 181 871 210 582 232 478 243 930 253 641 272 679
283 129 293 253 316 338 327 451 333 898 346 776 399 057 ferner 54
Ge=
winne zu je 500 Mark und 216 Gewinne zu je 300 Mark. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen zwei Gewinne zu je 10 000 Mark
auf Nr. 302 384, zwei Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 146 578, 14
Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 51 976 57 376 99 923 166 125 308 177
354 440 359 984, 14 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 129 911 184 211
294 045 295 898 354 616 3 75 307 396 544, 24 Gewinne zu je 1000 Mark
auf Nr. 78 942 89 479 186 439 194 239 208 112 224 020 262 743 277 465
284 120 349 931 357 316 382 484, ferner 66 Gewinne zu je 500 Mark und
186 Gewinne zu je 300 Mark. — Die in der heutigen Vormittagsziehung
gezogenen beiden Hauptgewinne von je 300 000 Mark fielen auf Nr.
230 280 in beiden Abteilungen nach Breslau. — Im Gewinnrade
verblieben: zwei Prämien zu je 500 000 Mark, zwei Gewinne zu je
500 000 Mark, zwei Gewinne zu je 200 000 Mark, zwei Gewinne zu je
100 000 Mark, vier Gewinne zu je 75 000 Mark, dier Gewinne zu je
50 000 Mark, vier Gewinne zu je 25 000 Mark, 66 Gewinne zu je
10 000 Mark, 90 Gewinne zu je 5000 Mark, 256 Gewinne zu je 3000
Mark, 498 Gewinne zu je 2000 Mark, 1982 Gewinne zu je 1000 Mark,
3020 Gewinne zu je 500 Mark und 7158 Gewinne zu je 300 Mark.
Geſchäftliches.
Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus
durch Entgiftung. Entſäuerung und Verjüngung des Blutes wirkſam
kuriert werden. Das Blut iſt verunreinigt durch zurückgebliebene
harn=
ſaure Salze, ohne deren Entfernung alles Einreiben und Warmhalten
vergeblich iſt. Zur Beſeitigung der überſchüſſigen Harnſäure, zur
Ent=
giftung und Verjüngung des Blutes kennt die Wiſſenſchaft nichts
Beſ=
ſeres und Wirkſameres als eine richtig konſequent durchgeführte
Haus=
trinkkur mit dem berühmten Altbuchhorſter Markſprudel,
Starkquelle (Jod=Eiſen=Mangan=Kochſalzquelle”, über deſſen
Zuſammen=
ſetzung und einzig daſtehende Wirkung unſere Leſer Näheres aus dem
unſerer heutigen Stadt=Auflage beiliegenden Proſpekt zu erſehen
be=
lieben.
TV 10 125
Die Kleinwagen als Alpenſieger. Der Verlauf der
Internationalen Alpenfahrt hat gezeigt, daß der Kleinwagen mit
Bra=
vour dieſelben Streckenſchwierigkeiten dieſer Alpenfahrt überwand, wie
die zehnmal größeren Wagen. Die Kleinwagen haben ihre Feuerprobe
glänzend beſtanden. Beſonders der ſchöne elegante Hanomag=
Wagen bewies die Zweckmäßigkeit ſeiner Konſtrußtion und die Güte
ſeines Materials. Dank ihrer Differentialloſigkeit fuhren die Hanomag=
Wagen auf glitſchiger, regennaſſer Straße mit überlegener Sicherheit.
Alle drei Hanomag=Wagen trafen nach 2506 Kilometer langer Fahrt über
zwanzig der ſchwierigſten Alpenpäſſe Europas in beſter Form am Ziel
ein und erhielten in der Gruppe bis 1100 Kubikzentimeter die höchſte
Auszeichnung für Einzelfahrer der Alpenfahrt, den Goldenen Alpen=
Becher.
Deutſchland auch im Automobilbau bahnbrechend.
Die London General=Omnibus=Co. Ltd, brachte kürzlich ein Plakat mit
der Aufſchrift: „the Century auf the Omnibus” heraus. Das
Jahrhun=
dert begann 1829 mit Pferdedroſchken. Den vorläuſigen Abſchluß bildet
der moderne Sechsrad=Omnibas, der ſich überraſchend
ſchnell durchſetzte und den auch London eingeführt hat. Es muß darauf
hingewieſen werden daß Deutſchland, und zwar die
Braun=
ſchweiger Büſfing=A.=G., den erſten brauchbaren
Sechsrad=
wagen konſtruierte und 50 Prozent aller in der ganzen Welt laufenden
Dreiachſer gebaut und geliefert hat. Von den in Deutſchland laufenden
Sechsradwagen ſind 95 Prozent von den Büſſing=Werken hergeſtellt.
Neu gegründet wurde in Darmſtadt eine
Intereſſengemein=
ſchaft Darmſtädter Fachphotographen (J. D. P.), welche
ſich zur Aufgabe macht, ihrer Kundſchaft nur hochwertige Arbeiten zu
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Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Nummer 232
Reich und Ausland.
Folgenſchwerer Autozuſammenſtoß.
Frankfurt a. M. Ein folgenſchwerer
Auto=
zuſammenſtoß ereignete ſich am Dienstag am
Unter=
mainkai-Neue Mainzer Landſtraße. Hierbei wurde
eine Frau und ein Mädchen ſchwer verletzt und
mußten in das Krankenhaus gebracht werden. Auch
der Kraftwagenführer erlitt leichte Verletzungen.
Großfeuer in Mannheim.
Mannheim. Dienstag abend, kurz nach 8 Uhr,
brach in der Pumpen= und Hydrantenfabrik Bopp u.
Reuter Großfeuer aus. Der Brand breitete ſich mit
ungeſtümer Schnelligkeit bald über die gange Länge
des Werkes in etwa 200 Meter Länge aus. Das
ge=
ſamte Gebälk und die ganze Länge des mit
Dach=
pappe belegten Daches ſtanden bald in hellen
Flam=
men. Die Wehren mußten ſich zunächſt darauf
be=
ſchränken, ein Uebergreifen des Feuers auf die
an=
grenzenden Werftanlagen zu verhindern. Die
Brand=
urſache iſt noch nicht feſtgeſtellt. Einige
Werkange=
hörige erlitten bei den Bergungsarbeiten der
Büro=
materialien leichte Schnittwunden.
Schwere Bluttat in einem württembergiſchen
Dorf.
Oberkochen. Beide Brüder Joſef und
Vin=
cenz Dürr, die hier verheiratet ſind und als ruhige,
ſtille Menſchen gelten, beſuchten ihren in Elchingen
wohnhaften Schwager, den Stallſchweizer Weber, um
von ihm die Herausgabe ſeiner 14jährigen
Stief=
tochter zu verlangen, die dieſer fortgeſetzt
mißhan=
delte. Joſef Dürr, der den im Bett liegenden
Schwa=
ger zuerſt allein in ſeiner Kammer aufſuchte, erhielt
von dieſem nach kurzem Worwwechſel mit einem ſchon
bereitgehaltenen Meſſer einen ſo wuchtigen Stich, daß
Magen und Leber durchbohrt wurden. In dem
dar=
auf folgenden Handgemenge trug auch der inzwiſchen
zu Hilfe geeilte Bruder Vincenz fünf Stiche, die ihn
ſchwer verletzten, davon. Trotz der ſchweren
Verwun=
dungen eilten die beiden Brüder auf die Straße und
wollten wieder auf Weber eindringen, als dieſer im
Hemd und mit dem Meſſer in der Hand unter der
Haustür erſchien. Joſef Dürr erhielt bei dieſer
Ge=
legenheit noch einen Bauchſtich und wurde dann von
ſeiner ihn begleitenden Frau weggezogen. Er brach
nach kurzer Zeit auf der Straße zuſammen und ſtarb
noch in der Nacht im Krankephaus. Die Verletzungen
ſeines Bruders ſind ſchwer, doch nicht
lebensgefähr=
lich. Der Täter wurde feſtgenommen. Der
Verſtor=
bene war erſt vier Wochen glücklich verheiratet.
Ein Schwindlerpaar feſtgenommen.
Gelnhauſen. Einem Oberlandjäger iſt es
gelungen, im Kreisort Birſtein auf einem abſeits
ge=
legenen Hof ein Schwindlerpaar feſtzunehmen und
hinter Schloß und Niegel zu bringen. Die Frau führte
eine Kollektenliſte bei ſich und ließ ſich von den
länd=
lichen Einwohnern Geld für wohltätige Zwecke
üben=
weiſen, wozu ſie keine Berechtigung hatte. Der
männ=
liche Begleiter nahm Beſtellungen auf Krankenweine,
Medikamente gegen Rheumatismus uſw. entgegen,
ließ ſich Anzahlungen geben, wovon das ſaubere Paar
ſeinen Unterhalt beſtritt.
Verhängnisvolle Schwarzfahrt.
Koblenz. Der Chauffeur eines auf Reiſen
befindlichen Arztes machte mit mehreren Freunden
eine Vergnügungsfahrt. Auf dem Moſelweiſer Weg
wurde ein Motorradfahrer angefahren, wobei der
Motorradler ein Stück geſchleift wurde und in
ſchwer=
verletztem Zuſtand in das Krankenhaus gebracht
wer=
den mußte. Das Auto fuhr mit großer Wucht über
den breiten Bürgerſteig durch eine Bretterwand
hin=
durch, zerſplitterte dieſe und blieb mit vollſtändig
zer=
trümmertem Vorderteil in der Bretterwand ſtecken.
Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Der
Wagenführer wurde verhaftet.
Verzweiflungstat eines Witwers.
Kopenhagen. Einer Verzweiflungstat ſind
am Dienstag abend in Kopenhagen drei junge
Men=
ſchenleben zum Opfer gefallen, während an dem
Auf=
kommen einer vierten Pevſon gezweifelt wird. Ein
Maſchinenarbeiter, der vor etwa einer Woche ſeine
Frau verloren hatte, benutzte die Abweſenheit ſeiner
zur Führung des Haushalts übergeſiedelten
Schwä=
gerin dazu, aus der Küche einen langen Gasſchlauch
nach dem Schlafzimmer zu legen, in dem ſeine drei
Kinder ſchliefen, und den Gashahn zu öffnen. Als
die Verzweiflungstat entdeckt wurde, waren die drei
Kinder bereits tot. Der Vater gab noch ſchwache
Le=
benszeichen von ſich. An ſeinem Aufkommen wird
je=
doch gezweifelt.
Großer Bankſkandal in Berlin
aufgedeckk.
Ge G(Kfz
Bankdirektor Theodor Rathke verhaftet.
In Berlin kam man einem großangelegten
Bank=
ſchwindel auf die Spur. Die Berliner
Kredit=
bank hatte ſeit langer Zeit Schecks der Bank die
auf eine New Yorker gut renommierte Bank
ausgeſtellt, jedoch ohne jegliche Deckung waren,
in Verkehr gebracht. Der Direktor und
Haupt=
aktionär Thsodar Rathke wurde verhaftet.
ſes.
Luft
Probeflug des ame
Der neueſte Kleinauko=Typ.
Das ſteuer= und führerſcheinfreie „Monos”=Auto
ſtellt einen neuen Typ des Kleinautos dar. Es ſoll äußerſt ſparſam im Benzinverbrauch ſein, dazu
billig in Preis und Unterhaltung. Es erzielt eine Stundengeſchwindigkeit von 50 Kilometer.
Verunglückte Alpiniſten am Mont Blanc.
Chamonix. Ein neuer Unglücksfall hat ſich
im Mont=Blanc=Gebiet ereignet. Zwei Franzoſen, die
mit einem Schweizer Alpiniſten Georg Fleury die
Beſteigung des Mont Blane verſuchten, wurden von
einem Unwetter überraſcht. Ein Blitzſchlag tötete den
Schweizer Alpiniſten auf der Stelle; die beiden
Franzoſen blieben längere Zeit bewußtlos liegen. Die
Leiche des Schweizers konnte noch nicht gefunden
werden. — Ein zweite Gruppe Alpiniſten, die kurze
Zeit ſpäter die beiden Franzoſen einholte, erzählte,
einer der ihrigen ſei ebenfalls vom Blitz getroffen
worden und in einen 35 Meter tiefen Abgrund
ab=
geſtürzt; er habe ſchwere Verletzungen am Kopf
da=
vongetragen.
Unfälle am Stefanstag in Budapeſt.
Budapeſt. Während des Umzugs in Budapeſt
mit den Ueberreſten des erſten ungariſchen Königs,
Stefan des Heiligen, an dem viele tauſend Menſchen
teilnahmen, brach auf der Ofener Burg ein
Gelän=
der durch, ſo daß mehrere Zuſchauer in die Tiefe
ſtürzten. Einer von ihnen erlitt einen Schädelbruch
und wurde in ſchwerverletztem Zuſtand ins
Kranben=
haus gebracht. Während des Umzugs ſind ungefähr
hundert Perſonen ohnmächtig geworden.
Eiſenbahnunfall in Ungarn.
Budapeſt. Bei der Station Piliſoſaba der
Lokalbahnſtrecke Budapeſt—Eſztergom ſtieß am
Diens=
tag abend infolge falſcher Weichenſtellung ein
Per=
ſonenzug mit einem Güterzug zuſammen. Ein
Bremſer des Güterwagens wurde getötet, außerdem
wurden fünf Eiſenbahnbeamte und ein Paſſagier
verletzt.
Kohlenſtaubexploſion in einem bulgariſchen
Bergwerk.
Sofia. Auf dem Bergwerk Tvarditza kam es
bei der Montage eines elektriſch betriebenen
Gruben=
ventilators zu einer Kohlenſtaubexploſion, die drei
Arbeiter tötete. Bei den Rettungsarbeiten erlitten
zehn Mitglieder der Bergungskolonne
Gasvergif=
tungen, denen ſie erlagen.
Die Opfer der Ueberſchwemmung in Perſien.
Täbris. Im hieſigen
Ueberſchwemmungs=
gebiet ſind insgeſamt 100 Perſonen ertrunken und
rund 5000 Häuſer zerſtört worden. Zahlreiche der
wichtigſten Straßen ſind durch die Ueberſchwemmungen
vollkommen zerſtört worden.
Zwei neue Flugrekorde.
Paris. Die franzöſiſche Fliegerin Lena
Bern=
ſtein, die auf dem Flugplatz in Iſtres zur
Verbeſ=
ſerung des Weltrekords für Kleinflugzeuge
aufgeſtie=
gen war, iſt in Sidi Barrani in Aegypten gelandet.
Sie hat durch ihren Flug den bisherigen Rekord des
tſchechoſlowakiſchen Fliegerhauptmannes Vicherek, der
am 17. Juni mit einem Kleinflugzeug 2011
Kilo=
meter zurücklegte, auf 2100 Kilometer verbeſſert.
Bremen. Der Bremer Pilot Edzard hat
am Dienstag mit einem Fock=Wulf=Flugzeug den
von den tſchechiſchen Fliegern Hermanſki und
Macha=
rek im Jahre 1928 aufgeſtellten Weltrekord im
Ent=
fernungsdauerflug auf geſchloſſener Bahn für
Leicht=
flugzeuge geſchlagen. Edzard ſtartete Dienstag früh
um 5.56 Uhr und landete abends um 19.25 Uhr. Er
war 13½ Stunden in der Luft und hat den
tſche=
chiſchen Rekord von 1500 Kilometern mit insgeſamt
1601,2 Kilometer um mehr als 100 Kilometer
über=
boten. Der Mekord iſt beim Deutſchen Luftrat in
Berlin zur Anerkennung als Weltrekord
angemel=
det worden.
Das argentiniſche Schulſchiff „Preſidente
Sarmiento” in Hamburg.
Hamburg. Das argentiniſche Schulſchiff
„Preſidente Sarmiento”, das vorgeſtern nachmittag
Cuxhaven paſſierte und die Nacht über auf der
Un=
terelbe vor Anker gelegen hatte, traf geſtern
vormit=
tag 9.30 Uhr im Hamburger Hafen ein und machte
im Schiffbauerhafen feſt. Die nach dem Gründer des
argentiniſchen Schulweſens genannte Fregatte weilte
bereits vor einigen Jahren im Hamburger Hafen zu
Gaſt. Diesmal wird ſich der Aufenthalt auf fünf bis
ſechs Tage erſtrecken. Geſtern fand zunächſt ein
Be=
ſuchaustauſch zwiſchen dem Offizierkorps des Schiffes
und der Dienſtſtelle der Marineleitung in Hamburg
ſtatt. Für die Gäſte iſt ein umfangreiches Programm
vorgeſehen.
Die Nekordzeit der „Bremen” nicht geſchlagen.
Plymouth. Die „Mauretania”, die geſtern
vormittag hier ankam, hat den Rekord der „Bremen”
nicht ſchlagen können. Ihre
Durchſchnittsgeſchwindig=
keit betrug 2,22 Knoten.
Schweres Schiffsunglück.
London. Nach Tokioter Meldungen iſt das
Motorkutterboot „Yuſtin Maru” während eines
Stur=
mes in der Nähe von Hokkaido (Japan) von ſeiner
Verankerung losgeriſſen worden und geſunken. Elf
Mann der Beſatzung ſind ertrunken.
Die Schweizer Ozeanflieger
vermißk.
Ernſte Beſorgniſſe um die Schweizer
9zeanflieger.
New York, 21. Auguſt.
Von dem Schweizer Flieger Käſer, der
Mon=
tag früh in Portugal zu einem Transozeanflug
aufſtieg und der, wie gemeldet, vorgeſtern
nach=
mittag die Azoreninſel Terceira überflog, lagen
bis geſtern mittag 1.15 (6.15 abends MEZ.)
keine weiteren Nachrichten vor.
Der Flugplatz Rooſeveltfield war nachtsüber
be=
leuchtet, obwohl keinerlei Nachricht über den
Schwei=
zer Flieger Käſer eingetroffen iſt. Man befürchtet
ein Unglück, da der Brennſtoff des Fliegers längſt
er=
ſchöpft ſein muß. Da an der ganzen Küſte dicke
Nebelſchwaden lagern, glaubt man, daß die Flieger
ſich verflogen haben und zum Niedergehen auf See
gezivungen worden ſind.
Ueber das Schickſal der beiden Schweizer
Ozeanflieger liegen immer noch keine
Nach=
richten vor. Da ſeit ihrem Aufſtieg in Liſſabon
am 19. Auguſt T20 Uhr bereits über 50
Stun=
den vergangen ſind und das Flugzeug nur für
40 bis 44 Stunden Brennſtoff mitführte, iſt man /9 den Verbleib des Flugzeuges „
Jung=
ſchweizerland” ſehr beunruhigt, um ſo mehr, als ſhls,
an der amerikaniſchen Küſte eine äußerſt ungün= U ihnen
ſtige Witterung herrſcht. Man neigt jedoch zu ſpvorit
der Annahme, daß den Fliegern unterwegs der
Brennſtoff ausgegangen iſt, ſo daß ſie zum
Nie=
dergehen auf das Meer gezwungen wurden. In
dieſem Falle iſt nach den bei früheren Flügen
gemachten Erfahrungen mit ihrer Rettung kaum
noch zu rechnen. Die amerikaniſchen Funkſtationen
haben bisher vergeblich bei den unterwegs
be=
findlichen Dampfern angefragt. Der Apparat
der Schweizer iſt nirgends geſichtet worden.
Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges.
Paris. Ueber dem Flughafen von Chalons /4 Por
ſtürzte ein Flugzeug des Straßburger Jagdflieger=
Regiments infolge einer Motorpanne ab, durchſchlug
das Dach eines Schuppens und wurde zertrümmert.
Der Offizier erlitt ſchwere Verletzungen.
Die Flieger des notgelandeten ruſſiſchen
Flugzeuges in Moskau.
Moskau. Die Beſatzung des Flugzeuges
„Land der Sowjet”, welches in der Nähe von Tſchita
in der Taiga notlandete, iſt nach Moskau
zurückge=
kehrt. Der Flieger Scheſtakow erklärte, der Flug
Moskau—New York werde in den nächſten Tagen mit
derſelben Flugroute auf einem anderen Flugzeug mit
gleicher Stärke und Bemannung wieder
aufgenom=
men werden.
Brand an Bord des deutſchen Dampfers
„Delia”.
Breſt. Dienstag vormitag brach auf dem
Dampfer „Delia”, als er ſich auf 49 Grad 5 Minuten
nördlicher Breite und 4 Grad 8 Minuten weſtlicher
Länge befand, im vorderen Teil des Schiffes ein
Feuer aus. Der Frachtdampfer „Arfried” leiſtete
dem brennenden Schiff Hilfe und geleitete es nach
Morlaix, wo ſich mehrere franzöſiſche Schiffe am
Löſchen des Brandes beteiligten.
Zu dem Brand auf dem Ueberſeedampfer
„Paris”.
Paris. Nachdem das Feuer an Bord des
Ueberſeedampfers „Paris” am Montag abend
ge=
löſcht zu ſein ſchien, kam es in der Nacht erneut zum
Ausbruch. Die Feuerwehr und das Schiffsperſonal
hatten bis in die Morgenſtunden zu tun, ehe die letzte
Gefahr beſeitigt war. Nach Durchführung der
Un=
terſuchung wird das Schiff nach Saint Nazare
über=
führt werden, wo es wieder inſtandgeſetzt werden!
ſoll. Der Dampfer wird mehrere Monate im Dock
liegen müſſen.
Flucht zweier Deutſchen aus der Fremdenlegion. /0
Paris. Aus Algier wird die Flucht zweier
deutſcher Fremdenlegionäre, des 25jährigen Solruder
und des 24jährigen Lübke, gemeldet. Die beiden
Deutſchen, die in einem Garten in Orleansville
ar=
beiteten, benutzten den Augenblick kurzer Abweſenheit
der Wächter zur Flucht. Bald darauf wurden ſie in
dem 10 Kilometer von Orleansdille entfernten
Pon=
teba bemerkt, konnten jedoch trotz eifriger
Nachfor=
ſchungen und Militärſtreifen bisher nicht
aufgegrif=
fen werden. Man glaubt, daß ſie Helfershelfer
hatten.
TN4
Die bekannke Opernſängerin
Meia Seinemeyer †
Meta Seinemeyer.
die bekannte Sopraniſtin der Dresdner
Staats=
oper, iſt an einer ſchweren Grippe im Alter vor
34 Jahren geſtorben. Sie war früher an der
Charlottenburger Oper tätig, kam dann nach
Dresden, wo ſie als Leonore in der Urauffuhs
rung von Verdis „Macht des Schickſals” größten
Erfolg errang. Mit ihr iſt eine große
Hoffnung=
der deutſchen Opernbühnen dahingegangen=
Rummer 232
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Seite
SSport, Spiel und Turnen.
Hanooant.
11898 — Kickers Offenbach.
F. C. Rheingold Hamm — Sportverein Gimbsheim 3:4.
Die Lokalrivalen lieferten ſich ein verhältnismäßig faires Auf Rehbock: 1 Bratengeier=Sprendlingen, 2 Schmucker=Ober.
Spiel. Beide Mannſchaften ſind gleich ſtark. Hamm hätte ebenſo 5. Heckmann=Unter=Moſſau,
gewinnen können.
Auf Tontaubenz 1. Müller=Sprendlingen, 2. Willems=Nie
Klingen, 3. Dr. Völker=Michelſtadt, 4. Fr Pfuhl=Habitzhe
5. Heil=Habitzheim, 6. Schätzler=Groß=Umſtadt.
Auf Keiler: 1 Schmucker=Ober=Moſſau, 2. Weiß=Babenhauſ
3. Löw=Babenhauſen, 4. Schätzler=Groß=Umſtadt, 5. Mülle
Sprendlingen.
Moſſau, 3. Schätzler=Groß=Umſtadt, 4. Gunſchmann=Darmſtadt,
ie bedeutende Molle ſpielte und erſt durch den Zuzug von Poliziſten
enſblich verſtärſkt wurde, ſpielte in der letzten Verbandsrunde das
ziglein an deir Wage, ſie war die Mannſchaft, die durch ihren Sieg
in den Fußlſallſportverein Frankfurt dieſem die letzte Ausſicht auf
Mſterſchaftse gren nahm. Es ſei nur andeutungsweiſe an all die
Inſenotizen Frinnert, die über dieſe entſcheidende Rolle der
Kickers=
mnſchaft beſonders hinſichtlich des polizeilichen Zuzuges in
Frank=
ſr Blätteun erſchienen. Das vorjährige Vorſpiel konnte
Sport=
enin zweiſtell
o nach entſe’s für ſich entſcheiden, während das Nückſpiel in
Offen=
hwundener Meiſterſchaftsausſicht mit geſchwächter
Mann=
cit den Oſſ enbachern überlaſſen wurde. Am nächſten Sonntag wird
iſ Sportvereiſismannſchaft wieder komplett antreten können,
N.
IrI
n4
die große Uet
Zußball.
Kreisliga Südheſſen.
„chung war diesmal der glatte 4:1=Sieg von V.f.L.
Impertheim ubwa Südheſſenmeiſter Olympia Worms. Nachdem
a Reſultat in 2ozms beim Vorſpiel ſchon recht ſchmeichelhaft für die
Lmpertheimer war,
obung, die aufhort iſt dieſer glate Sieg des Rückſpiels eine
Ueber=
en läßt, zumal
Mis, war korrekt, und ſo war alſo alles richtig, nur — dieſes 4:1
p ihnen allen nicht in den Kopf hinein, den großen und den kleinen
cvoriten” des Kräiſes. Auch in ihrem Spiel am Sonntag gegen
N.K. Viernheim hären die V.f.L.=Leute ſehr gut. In Biblis gab
wiſchen den ehemal gen großen Rivalen Olympia Lampertheim und
Biblis ein Anentſchieden 1:1. Die Lampertheimer zeigten ein
ſies Feldſpiel, konnten aber gegen die gute Hintermannſchaft der
ſidleute herzlich wenig ausrichten. Bei den Bibliſern klappte es auch
ſemal, wieder nicht in der Stürmerreihe, wie dies überhaupt ſchon
Stumpfs Teggang der ſchlechteſte Mannſchaftsteil iſt. Man wird
0 nochmals unprobieren müſſen, denn mit dieſem Sturm wären die
Alxſichten ſchon auf einen
zeuot ü Pfifflighein hat, wie guten Mittelplatz äußerſt ſchlecht.
Norman=
wir es auch vorherſagten, gegen Weinsheim
ſat gewonnen ebenſo lennte Sportverein Hochheim die Niederlage
Gulrig Vorſpiels agen VfNl. Oggersheim nicht wettmachen. Beim
Pokal=
fzöſiegrmier im ſchö m Rheinſt dtchen Gernsheim gab es Ueberraſchungen
hichek etchiedener Au. Alles in allem, es wurde recht annehmbarer Fuß=
„IA zuſammeng tiefelt, Und zahlreiche Intereſſenten waren mit den
„Atenen Leiſtungen voll und ganz zufrieden, ſo daß von einem
wohl=
jangenen Fußbillwerbetaß die Rede ſein kann. — Bei der Sitzung
Dia Kreisligaverreter am St
iſnTermine für die kommengaintag in Worms im „Rheintal” wurden
Mieben in den lächſten Ta. n Verbandsſpiele feſtgelegt, und werden
veröffentlicht. — Bei der Beſprechung
urmüt/ 4=Vereine de Gaues Nie) in Bürſtadt im Lokale Bub waren be=
Iſchüderlicherweiſe Iſr die Vertre ſr von Bensheim, Hüttenfeld und
Groß=
a.Stürheim erſchie ha. Von der
rränt, daß die 2 bandsſpiele Reſprechung ſe” als Wichtigſtes nur er=
Eel beginnen. — im kommendentimmt am Sonntag, den 8.
Septem=
taf 9.30 Uhr in öorms im „GoSonntag, 25. Auguſt, findet vormit=
723utreter der 4= Kd B=Kreiſe den denen Kreuz” eine Beſprechung der
„Gaues Weſtrhein ſtatt. Die
Tages=
urhung iſt ſehr tereſſant, und2s iſt wieder für jeden Verein von
uncher Wichtigkeit hier durch ein,
Vertreter genaueſtens unterrichtet
ein.
HArbeſpiele n Pokalkurni
„des FC. Concordia 1910
F. C. Chattia Wolfskehlen — F.C. 07 Bensheim 2:1.
Tor, das der Torhüter Wolfskehlens halten mußte. Pauſe: 1:0 für
Bensheim. War das Spiel bis dahin ſtets ſpannend und ohne
Zwiſchenfälle verlaufen, ſo entſtand jetzt beſonders bei Bensheim
eine Atmoſphäre, die deutlich zutage trat, indem B. mit den
Ent=
ſcheidungen des Schiris nicht einig ging. Ein Elfmeter durch
Foulſpiel gegen Bensheim wurde fällig, den Wolfskehlen diesmal
nicht verwandeln konnte, jedoch brachte der zweite Elfmeter den
Ausgleich, wobei es auch bis zum Schluß blieb. Die
Verlänge=
rung um 15 Minuten war fällig. Wolfskehlen ſpielte mit aller
Hingabe und ſchoß auch den Siegestreffer. Leider ließ ſich der
be=
kannte Bensheimer Fauſt zu Tätlichkeiten an dem Schiri
hin=
reißen, Kommentar überflüſſig. Die Bensheimer lieferten zwar
kein ſchlechtes Spiel, nur durch die Unfairneß einzelner Spieler
verdarb ſich die Mannſchaft die Sympathien. Der Gaumeiſter der
B=
Mannſchaft konnte wirklich gefallen und präſentiert gute 4=Klaſſe.
Der Sieg war verdient.
F. C. Concordia 1. — F.C. Heſſen Oppenheim 1. 2:1.
Infolge telephoniſcher Abſage von Wiesbaden am Freitag
abend ſprang Oppenheims 1. Mannſchaft in die Breſche und fand
zum Schluß dann obiges Treffen ſtatt. Die Oppenheimer haben
zweifellos an Spielſtärke gewonnen und merkte man, daß ein
„Trainer am Werk iſt. Bei den Concordianern klappte es auch
gut und war der Sieg, wenn auch knapp verdient. Die beiden
Schiedsrichter von Hofheim und Lampertheim entledigten ſich ihrer
Aufgabe gut.
Turnen.
Kinderturnen des Main=Rheingaues (Oſtbezirk).
In Roßdorf fand das Kinderturnen des Main=
Rhein=
gaues (Oſtbezirk) ſtatt. Eingeleitet wurde das Turnen durch eine
Kampf=
richterſitzung am Samstagabend, in der alle Uebungen eingehend
durch=
geſprochen und durchgeturnt wurden. Am Sonntag früh ſammelten
ſich dann die Kinder in der Turnhalle des Turnvereins, um im
fried=
lichen Wettkampf ihre Kräfte zu meſſen. Eine kurze Feierſtunde leitete
die Arbeit ein, und bald danach tummelten ſich die Kinder eifrig an
den Geräten, auf den Freiübungsplätzen und auf den Lauf= und
Wurf=
bahnen. Dank der guten Vorbereitung konnte der Wettkampf in
kürze=
ſter Zeit durchgeführt werden. Nach Beendigung der Morgenarbeit
wurden die Kinder in der Turnhalle mit kräftiger Suppe verpflegt, und
dann wurde die Arbeit fortgeſetzt, die nur durch die Schwimmbadweihe
kurz unterbrochen wurde. Allgemeine Freiübungen der Knaben und
Mädchen, Ball= und Bewegungsſpiele aller Art lockten bald wieder viele
Schauluſtige auf den Sportplatz, die den Vorführungen der Kinder mit
großem Eifer folgten. Auch dieſer Teil der Veranſtaltung wurde glatt
abgewickelt; ſchon kurz nach 5 Uhr konnte der Gaukinderturnwart die
Ehrung der Sieger vornehmen. Dabei begrüßte Herr Schulrat
Haſ=
ſinger namens der Heſſiſchen Negierung die Kinder. Sein „Gut
Heil” galt der Deutſchen Turnerſchaft. Mit der Siegerverkündigung,
bei der 248 Kinder mit der Siegerurkunde ausgezeichnet werden
konn=
ten, nahm das Feſt, das in all ſeinen Teilen als wohlgelungen bezeichnet
werden kann, ſeinen Abſchluß.
Hiener Srtabil 044
ſplikum hielt.
Uhn von zwei u
s uſſtidigend verlief.
Turnſnet=Mehl oa4
attia Wolfskehlen,
3. PNehl feinſtes . heim,
1911 Gimbsheim,
* Prold Margar, ſtattld Hamm.
a. Rh.
ältniſſen ſowie vor zahlreichem
empfehlen wokalturnier ab welches
abge=
mmniſſen, in jeder Weiſe be=
Rl. 07 Bensheimg
Bensheim wa Margarine plimbsheim 3:1.
Mannſchaft und gewann
ver=
hend ſait, dagegen ſpie
kaliforniſche . . hlich hart und ſehr zerfahren.
„F7./ Rheingold H
ia Wolfskehlen 0:3.
Allgemein hie feinſie Gartenfrucht
Favorit, jedoch entpuppte ſich
Zufskehlen als e
über eine beachtliche
Spiel=
ke verfügt. C
imm vergriff ſich noch am
gedsrichter, waS Obst U. (tzverweis — am beſten für
mter — zur Fol
igte bei dieſem Spiel keine
ünderen Leiſtun
Ee Sieg war verdenl ſüße . . . . ."e Wolfskehlen mit Eifer.
„Ecordia 1. Jugcaftige ..
Die Gäſte zeis,
Taſchon beſſere erſiſche.
Sotcordia 2. — Feife
„Obwohl Oppe=
„Wlau=Schwarzen n
terkraut
me Neut
ugend 3:4.
dagegen lieferte
Concor=
ruhig und fair.
2. 2:0.
ſegen war, konnte es die
Sädweſideniſcher Sporkverband für
Kleinkaliher-
ſchießen e. V.
Gau Bergſtraße=Nord.
Im 2. Gauſchießen des Gaues Bergſtraße=Nord, das auf den
Schieß=
ſtänden des K.K.=Schützenvereins Hubertus=Worms ſtattfand, konnten
die ſportlichen Erfolge des 1. Gauſchießens weiter verbeſſert werden.
— Es errangen ſich die ſilberne Ehrennadel des Verbandes die Schützen
Neumann und Forell, Klein=Hauſen; „Pfeifer und Hölzel, Hofheim;
Katzenwedel und Zorn, Bürſtadt; Zitt und Schmidt, Worms=Hubertus;
Gebhardt, Steiner und Baſtian, Worms=Gilde; die bronzene
Ehren=
nadel die Schützen Herbert, Hofheim; Thomas und Klotz, Worms=
Hu=
bertus, ſowie Gärtner, Klein=Hauſen. — Um beruflich verhinderten
Schützen die Möglichkeit zu bieten, ihrer ſportlichen Pflicht genügen
zu können, fand auf den Ständen der K.K.=Schützengilde Bensheim ein
Nachſchießen ſtatt, in dem mit der goldenen Ehrennadel die Schützen
Karl Schambach, Bensheim, und Gg. Göbel ſen., Heppeuheim, mit der
ſilbernen Ehrennadel Schäfer, Heppenheim, mit der bronzenen
Ehren=
nadel Erich Becker, Bensheim, Frank, Knapp, Herrmann, Kärchner,
Göbel jun. Eichenmüller und Schranz aus Heppenheim ausgezeichnet
werden konnten.
Preisſchießen der Habitzheimer Schützen=Geſellſchaft.
Die Habitzheimer Schützen=Geſellſchaft hielt am Sonntag, den
18. Auguſt, auf ihren Schießanlagen im Schützengarten ihr
dies=
jähriges Jagd=Preisſchießen ab, das von auswärtigen Schützen gut
beſucht war. Es wurde geſchoſſen auf Tontauben, laufende Keiler
und Rehbock. — Reſultate:
Beim Tennis=Boruſſia=Turnier in Berlin fiel am Mittwoch die
Entſcheidung im Herren=Doppel. Prenn/Dr. Rau ſchlugen Lorenz=
Heidenreich 5:7 6:0 6:3 6:3.
Mittelgewichts=Weltmeiſter Mikey Walker ſchlug in Philadelphia
den bekannten Halbſchwergewichtler Leo Lomſki hoch nach Punkten.
Der deutſche Schwergewichtsmeiſter im Amateurboxen Neuſel iſt
zum Berufsſport übergetreten.
Möller und Krewer nehmen an der Weltmeiſterſchaftsrevanche der
Dauerfahrer am 25. Auguſt in Paris teil
Die deutſche Mannſchaft für den Leichtathletik=Länderkampf gegen
England hat bereits am Mittwoch die Ueberfahrt nach England
ange=
treten.
Beim Schachturnier in Karlsbad führt nach der 16. Runde
Spiel=
mann mit 11½ Punkten vor Capablanca und Nimzowitſch, je 11 P.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 22. Aug. 12.30: Schallplatten: Tanzmuſik. 6 15.15:
Jugendſtunde: Redakteur Roſen: Die Briefmarke und wie man ſie
ſammelt. 16.15: Konzert des Funkorch. o 18.10: Aus „Die
andere Seite‟. Sprecher: Studtmann. o 18.40: J. Blunck: Die
Bedeutung der deutſchen Privathandelsſchulen. o 19.30: Württ.
Landestheater Stuttgart: „Die Roſe von Stambul”. Operette in
drei Akten von Leo Fall. Perſ.: Exzellenz Kemal Paſcha; Kondja
Gül, ſeine Tochter: Freundinnen Kondias: Midili Hanum, Güzela,
Fatme, Durlane, Emine, Sobeide; Achmed Bey; Müller ſenior aus
Hamburg; Fridolin, ſein Sohn; Deſiré, die europäiſche
Geſellſchaf=
terin Kondias: Lydia Kooks, die europäiſche Geſellſchafterin Midilis;
Black, amerikaniſcher Journaliſt; Sadi, Haushofmeiſter bei Kemal
Paſcha: Der Direktor; Der Portier. 6 21.45: Max Bing; Stunde
des Lachens.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 22. Aug. 9.30: Jugendleiter Eitze:
Vom Wandern, Ratſchläge für die große Fahrt. o 10: Lehrer
Kloß: Am Karpfenteich. S 10.35: Mitteilungen des Verbandes der
preuß. Landgemeinden. O 12: Schallplatten. e 15:
Oberſchul=
lehrerin Erna Dreiack: Die Entwickelung der künſtleriſchen
Aus=
drucksfähigkeit im Zeichenunterricht. o 15.40: Frauenſtunde: Frieda
Radel: Die Kunſt mit Anmut und Würde zu altern. 16:
Er=
ziehungsberatung: Dr. Welter: Kind und Muſik. 0 16.30: Arnold
Findeiſen lieſt aus eigenen Werken. 6 17.05: Friedrich Raft lieſt
aus eignen Werken. 0 17.30: Konzert. Soliſten: Eliſabeth
Fried=
berg (Sopran, Wolfg. Roſé (Flügel), Kapelle Alfr. Brox. 6 18:
M. Müller=Jabuſch: Weltpolitiſche Stunde. o 18.30: Spaniſch
Sndeanſtetnfi e en Fich in Au ch gesie
21: Aut vier Klavieren. Gounod=Liſzt: Fauſt=Walzer. —
Paga=
nin=Liſzt: Etude. — Liſzt: Mazeppa. — Joh. Strauß: An der
ſchönen blauen Donau Walzer. — Mittmann: Jazz=Suite. —
Mittmann=Gelbtrunk: Dreams of Hawaien. — Bayron: Some of
the days. — Gelbtrunk: Blues, Foxtrott. — Erwin: Ich küſſe
Ihre Hand, Madame. — Gelbtrunk: Americana 2. 0. Danach:
Tamzmuſik. Kavelle Daios Bela. — Pauſe: Bildfunk.
Wekterbericht.
Der Ausläufer der Islandſtörung hat bereits die Kaltluft verdrängt
und durch Südweſtluft Erwärmung gebracht, die ſich namentlich in
Weſt=
deutſchland und an der Küſte bemerkbar macht. Dorr erreichten die
heutigen Morgentemperaturen wieder Werte bis zu 16 Grad. Oeſtlich
der Elbe dagegen und in Süddeutſchland lagern noch Kaltluftreſte, ſo
daß dort, namentlich in Oſtdeutſchland, kühles und regneriſches Wetter
herrſcht. Der Temperaturanſtieg nimmt mit dem weiteren Vordringen
der Warmluft zunächſt noch zu. Eine durchgreifende Aenderung des
Witterungscharakters iſt jedoch nicht zu erwarten, zumal ſich über
Frank=
reich wieder hoher Druck aufgebaut hat."
Ausſichten für Donnerstag, den 22. Auguſt: Wärmeres, wolkiges Wetter
mit zeitweiſer Aufheiterung, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 23. Auguſt: Teils wolkig, teils aufheiternd,
Temperaturen wahrſcheinlich wieder etwas zurückgehend, Neigung
zu Gewitterſtörungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwvortſich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetiſch; für den Schlußdienſti: Andreas Bauer; ſi
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſerafentell: Willp Kuble; Drue
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
w 75 Stück, bezw Neue Holländer
wlletwa 65 Leibme,
witern ſoll bei dide
ſtuhfinden.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
3 Stüa Freitag, den 23. Auguſt 1929,
„10 Uhr, verſteigere ich in meinem
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ſe Pfänder zwangsweiſe gegen
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ſtadt, den 21. Aug. 1929.
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r 232
Donneistag, den 22. Auguſf
Der deutſche Außenhandel im Juli.
Skeigerung der Paſſivikäk auf 200 Millionen RM.
Die Einfuhr im reinen Warenverkehr iſt im Monat Juli 1929
mit 1230 Mill. RM. ausgewieſen. Die Ausfuhr beträgt
einſchließ=
lich der Reparationsſachlieferungen 1100 Mill. RM. Die
Handels=
bilanz ergibt ſomit einen Einfuhrüberſchuß von 130 Mill. RM.
gegenüber einem unbedeutenden Ausfuhrüberſchuß im Juni. Die
Reparationsſachlieferungen betragen 69 Mill. RM. gegenüber
63 Mill. RM. im Vormonat.
Die Einfuhrzahlen zeigen eine Zunahme um 152 Mill.
RM. Dieſe Steigerung beruht jedoch zu einem erheblichen Teil
auf Zollabrechnungen im Niederlageverkehr. Hierbei handelt es
ſich um Waren, die bereits in den zurückliegenden Monaten in den
freien Verkehr getreten ſind, in der Außenhandelsſtatiſtik aber erſt
bei der meiſt halbjährlichen Zollabrechnung nachgewieſen werden
(Kaffee, Kakao, Tee, Mineralöle uſw.).
Ueber dieſe lediglich techniſch bedingte Erhöhung der
Einfuhr=
zahlen hinaus ergibt ſich eine tatſächliche Zunahme der Einfuhr
im weſentlichen nur bei Lebensmitteln; und zwar iſt hier
vor allem die Einfuhr von Getreide (+ 66 Mill. RM.),
Kartof=
feln. Butter, Obſt und Küchengewächſen geſtiegen. Die ſtarke
Zu=
nahme der Getreideeinfuhr erklärt ſich größtenteils wohl aus
Vor=
eindeckungen vor Inkrafttreten der Zollerhöhungen am 10. Juli.
Die Einfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen
Waren iſt um 28 Mill. RM. höher ausgewieſen als im Juni,
tatſächlich aber wohl etwas zuruckgegangen, wenn man nämlich
die Einflüſſe der Zollabrechnungen auf die Einfuhrnachweiſungen
ausſchaltet.
Die Einfuhr von Fertigwaren hat gegenüber dem
Vor=
monat unbeträchtlich abgenommen.
Die Ausfuhr iſt gegenüber dem Juni um 21 Mill. RM.
geſtiegen. Zugenommen hat — im weſentlichen ſaiſonmäßig — die
Ausfuhr von Rohſtoffen (+ 16 Mill. RM.) und von
Fer=
tigwaren (+ 23 Mill. RM.). Bei Rohſtoffen entfällt die
Zu=
nahme überwiegend auf Kohlen, Koks und gewiſſe Düngemittel,
bei Fertigwaren verteilt ſie ſich auf eine große Zahl von Waren.
Die Ausfuhr von Lebensmitteln iſt um 17 Mill. RM.
zurück=
gegangen. Eine Abnahme ergibt ſich hier hauptſächlich bei
Ge=
treide und Zucker.
Die wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Juli 1929 ſind:
aus der Gruppe Rohſtoffe und halbfertige Waren Steinkohlen mit
20,7 Mill. RM., Koks mit 8,1 Mill. RM. chemiſche Rohſtoffe und
Halbzeuge mit 1,8 Mill. RM., aus der Gruppe Fertigwaren
Ma=
ſchinen mit 8,0 Mill. RM. Walzwerkerzeugniſſe und ſonſtige
Eiſen=
waren mit 7,0 Mill. RM. Waſſerfahrzeuge mit 3,1 Mill. RM.,
chemiſche Erzeugniſſe mit 3,0 Mill. RM., Papier und
Papier=
waren mit 2,8 Mill. RM.
*
* Die Statiſtik über unſere geſamte Einfuhr und Ausfuhr iſt ſeit
Jahre eines der intereſſanteſten Dokumente auch für den Politiker
ge=
worden, weil ſie beſtimmte Rückſchlüfſe auf unſere Stellung im
Welt=
verkehr zuläßt. Nach langen Zeiten ſehr großer Einfuhrüberſchüſſe war
zum erſten Male im Mai unſer Außenhandel aktiv, und zwar mit 54
Millionen. Auch der Juni hat noch ein kleines Plus von 2 Millionen
gebracht. Der Juli dagegen bringt eine Paſſivität von rund 130
Mil=
lionen. Wenn man die Zahlen allerdings näher betrachtet, verſchiebt
ſich das Bild nicht unweſentlich. Ein Teil des Einfuhrüberſchuſſes iſt
darauf zurückzuführen, daß die Zallabrechnungen im Freiverkehr nur
vierteljährlich erfolgen, daß alſo die Einfuhr von Genußmitteln und
wichtigen Rohſtoffen gerade die Quartalsmonate belaſtet. Dadurch iſt
allein eine Steigerung der Einführ für den Juli von 100 Millionen in
Rechnung zu fetzen, die ſich eigentlich auf drei Monate verteilen müßte.
Außerdem iſt eine ſehr ſtarke Vorverſorgung mit Getreide erfolgt. Zieht
man dieſe Sümmen ab, dann würde ſich auch für den Juli noch eine
geringe Aktivität ergeben, die freilich nur zuſtande kommt, wenn man
die Sachlieferungen auf Reparationskonto im vollen Wert als Ausfuhr
einſetzt. Erfreulich aber iſt, daß auch die Ausfuhr gegenüber dem
Vor=
monat eine Steigerung aufweiſt gerade bei den Fertigwaren. Hier zeigt
ſich gegenüber dem Vorjahr ein Anwachſen um 120 Millionen. Unſer
Export hat ſich alſo zweifellos belebt. Allgemeine Rückſchlüſſe auf die
Konjunkturgeſtaltung werden ſich allerdings erſt dann ziehen laſſen,
wenn dieſe Bewegung anhält.
Wiriſchafkliche Rundſchau.
Das Abkommen Allianz — Frankfurter Allgemeine. Am Dienstag
abend iſt, wie ſchon kurz gemeldet wurde, der Garantievertrag zwiſchen
der Allianz und Stuttgarter Verein, Verſicherungs=A. G. und der
Frank=
furter Allgemeinen Verſicherungs=A. G. zum endgültigen Abſchluß
ge=
kommen. Danach übernimmt die Allianz und Stuttgarter Verein=
Ver=
ſicherungs A.G. die Garantie für alle Verpflichtungen aus dem direkten
Verſicherungsgeſchäft der Frankfurter Allgemeinen, außerdem auf dem
Gebiete der Kredit=Verſicherung Bürgſchaften für geſtundete Zölle,
Steuern uſw. Nicht von der Garantie erfaßt ſind insbeſondere die mit
der Abſatzfinanzierung zuſammenhängenden Geſchäfte, Hypothekenver= Dresdner Ban!
ſicherungen, Finanzgarantien und ſonſtigen Kredite und Verſicherungen.
Damit ſind nicht nur ſämtliche Anſprüche der Verſicherten in den von
der Garantie erfaßten Zweigen ſichergeſtellt, ſondern es ſind auch die
Vorbedingungen für eine ruhige Fortführung des
Verſicherungsgeſchäf=
tes der Frankfurter Allgemeinen geſchaffen. Beabſichtigt iſt, den geſam= C. P. Bemberg
ten Verſicherungsbeſtand auf eine ſofort zu gründende, vorausſichtlich
„Neue Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A.G.” zu benennende
Ge=
ſellſchaft zu überführen.
Am Donnerstag findet in Berlin die erſte Gläubigerverſammlung
in Sachen Frankfurter Allgemeine ſtatt. Der Ausgang der
Verhand=
lungen iſt für den Garantievertrag der Allianz ſehr wichtig.
Keine Unterſchlagungen bei der Südweſtdeutſchen Bank A. G. Im
Gegenſatz zu der Mitteilung von maßgebender, mit der Unterſuchung
betrauter Seite erfahren wir, daß im Laufe des Tages ſich die
Mut=
maßungen über Unterſchlagungen bei der Bank glücklicherweiſe als nicht
den Tatſachen entſprechend herausgeſtellt haben. Bisher konnten keinerlei
Veruntreuungen feſtgeſtellt werden.
*
In der Aufſichtsratsſitzung der Südweſtdeutſchen Bank (Frankfurter
Allgemeine) wurde beſchloſſen, ſofort den Antrag auf Eröffnung des 6e Bayern
Frei=
gerichtlichen Vergleichsverfahrens zu ſtellen. Der ſeitherige Vorſtand,
Direktor Sauerbrey und Direktor Fuchs, wurde abberufen. Der
Auf=
ſichtsratsvorſitzende Direktor Becker legte ſein Amt nieder. Als neuer
Vorſtand wurden beſtellt: Prokuriſt Ulmer von der Diskonto=Geſellſchaft 69 Preuß, Staats=
(Frankfurt a. M.), ferner Dr. Hirſchfeld vom Bankhaus Dreyfuß u. Co.
(Frankfurt a. M.), als Vertrauensverſon des Aufſichtsrats. Ueber den 6% Sachſen Frei=
Status des Unternehmens läßt ſich immer noch nichts ſagen.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. Aug.:
Getreide. Weizen: Sept. 131½, Dez. 140¾, März 146½, Mai
150; Mais: Sept. 102½, Dez. 96½, März 100½; Hafer: Sept.
47½, Dez. 51½, März 54; Roggen: Sept. 10274, Dez. 111, März Otſche. Schutzge=
115.
Schmalz: Sept. 11,92½, Okt. 12,02½, Dez. 12,10, Jan. 12,45.
Fleiſch. Rippen: Sept. 12,95, Oft. 13,12½: Speck, loko 13,00; 6% Berlin v. 24.
leichte Schweine 10,75—11,50, ſchwere Schweine 10,00—10,85;
Schweinezufuhren: Chicago 21 000, im Weſten 65 000.
Baumwolle: Oktober 18,36, Dezember 18,63.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 21. Aug.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 136¾, Hartwinter 136½;
Mais 113½: Mehl 6,30—6,90; Fracht: nach England 1,6 bis / 8l Heſſ. Landesbk.
2,3 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis 9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,65; Talg, extra, loſe 778.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze in Lots: 228: Loko:
In Bet. Auguſt 10,65, Sept. 10,75, Okt. 10,68, Nov. 10,23. Dez.
ſchwinde. Januar 1930: 10,17, Febr. 10,20, März 10,22, April 11,46.
bank ha
auf eineaumwolle: Ueberwiegend ſchwach auf Liverpooler und
—sgeſtel Abgaben und Glattſtellungen des Südens.
cker: Septemberware ſchwächer, ſonſt gut behauptet. Am
SélDe lgen die Termine unter Vortagsniveau.
aue
Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. Auguſt.
Im Anſchluß an die freundlichere Stimmung der geſtrigen
Abend=
körſe bot auch im Vormittagsverkehr der Markt ein freundliches Bild.
Die Klärung der Situation bei der Frankfurter Allgemeinen
Verſiche=
rungs A. G. trug im weſentlichſten zur Beruhigung bei. Für dieſe Aktie
beſtand nach dem Zuſtandekommen eines Stützungskonſortiums und das
geplante Fortbeſtehen einer ſelbſtändigen Firma in Frankfurt weiteres
Deckungsbedürfnis. Doch neigte die Tendenz, als eine in Betracht
ge=
zogene Entſchädigungsſumme von ſeiten des Allianzkonzerns von 15
Millionen RM. an die Frankfurter Allgemeine genannt wurde, die als
ungenügend taxiert wird, wieder zur Schwäche. In erſter Linie hatten
hierunter die Aktien dieſes Unternehmens zu leiden. Man hörte einen
einen Kurs von 170 RM. Brief gegenüber 200 RM. Geld an der
geſtri=
gen Abendbörſe. Die beſſere Beurteilung der Vorgänge im Haag trat
jetzt wieder in den Hintergrund. Auch konnte die feſtere geſtrige New
Yorker Börſe ſeine Anregung mehr bieten. Das Geſchäft war wieder
ſehr klein, denn unter dem Eindruck der neueren Beurteilung der Lage,
wovon der hieſige Markt ſelbſtverſtändlich wieder in ſtärkerem Maße
betroffen wurde, verhielt ſich die Spekulation ſtark reſerviert und ſchritt
eher zu Abgaben. Auslandsorders waren ebenfalls kaum vorhanden,
ſo daß auch hiervon die Börſe keine Stütze erfahren konnte. Gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe traten jetzt, nachdem man im
Vormittagsver=
kehr Beſſerungen bis zu 1,5 Prozent feſtſtellen konnte, Abſchwächungen
bis zu 2 Prozent und vereinzelt auch darüber ein. Im Verlaufe war
keine Beſſereung der Situation feſtzuſtellen; vielmehr trat eine weitere
Verſchlechterung ein. Frankfurter Allgemeine wurde mit 150 Mark
Brief genannt. Auch die übrigen Werte lagen erneut bis 1 Prozent
ſchwächer. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6 Prozent weiter leichter.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.1990, gegen Pfunde
20.36, London-Kabel 4.8480, —Paris 123.86, —Mailand 92.67, gegen
Madrid 33.00 und Holland 12.104/g=
Die heutige Abendbörſe lag im ganzen ſehr unſicher. Es
be=
ſtand weitere Abgabeneigung, ſo daß ſchon bei Eröffnung um ¼—½
Prozent ſchwächere Kurſe gegenüber dem Mittagsſchluß genannt
wur=
den. Der Kursrückgang war einheitlich. Im Verlaufe bröckelten die
Kurſe weiter ab. J.G. Farben 217.
Berlin, 21. Auguſt.
Im geſtrigen Abendverkehr konnte man eine weitere Beruhigung
feſtſtellen, die ſich auch auf den heutigen Vovmittags= und vorbörslichen
Verkehr übertrug. Kurz vor Beginn der Börſe wurde es aber wieder
ſchwächer, da die große Orderloſigkeit drück.. Die erſten Kurſe zeigten
dann kein einheitliches Bild und lagen zum großen Deil ½—1 Prozent
unter den geſtrigen Mittagsſchlußkurſen. Ueber die Vorgänge bei der
Frankfurter Allgemeinen Verſicherung iſt eine gewiſſe Beruhigung
ein=
getreten infolge der geſtern zuſtande gekommenen Bildung des
Banken=
konſortiums und des mit der Allianz zuſtande gekommenen
Garantie=
vertrages, durch den ein Nachteil der Verſicherten vermieden wird. Sie
wurden 170 nach 200 geſtern abend geſprochen, ohne daß aber
Um=
fätze getätigt wurden. Lebhaft diskutiert wurde der deutſche Schritt
im Haag, der allgemeine Befriedigung hervorgerufen hat. Es beſteht
die Hoffnung, daß die Situationk, die im Augenblick noch gang
unge=
klärt iſt, ſich hierdurch beſſert, wvozu die heutige Geſamtausſprache
wahr=
ſcheimlich beitragen dürfte. Ohne Eindruck blieb die Befeſtigung an
der geſtrigen New Yorker Börſe. Nach den erſten Kurſen wurde es
allgemein ſchwach. Die Außenhandelsbilanz für Juli wurde als
Haupt=
grund hierfür angeführt, da ſie nach einer Aktſvität im Juni wieder
einen Einfuhrüberſchuß von 130 Millionen brachte. Allerdings iſt zu
berückſichtigen, daß dieſe Erhöhung ſich größtenteils infolge von
Zoll=
abrechnungen und verſtärkter Getreideeinfuhr ergeben hat, während die
Ausfihr ebenfalls eine Zunahme um 21 Millionen zu verzeichnen hat.
Außerdem beunruhigten, jedoch ganz unbeſtätigte. Gerüchte, daß
näm=
lich das Reich einen erneuten Geldbedarf haben ſolle. Die Spekulation
ſchritt zu Abgaben, die 1—4prozentige Verluſte zur Folge hatten.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. Augift 1929 ſtellten ſich
für Elektrolytkupfer auf 170.75 NiM., Originalhüttenäuminium 190.00.
desgl. 194.00, Reinnickel 350.00, Antimon Regulus 64.0—68.00,
Fein=
ſilber 72.00—73.75 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 21. Auguft 1929 ſellten ſich für
Kupfer: Januar 148.50 (184.75), Februar bis April 18.50 (149.00)
Mai 148.75 (149.00) Juni und Juli 149.00 (149.50), Aiguſt 146.25
(147.25), September 146.25 (146.75), Oktober 147.50 (148.00, November
148.00 (148.50), Dezember 148.50 (148.75). Tendenz: abgſchwächt.
Für Blei: Januar und Februar 46.25 (46.50), März un April 46.50
(46.50), Mai bis Juli 46.50 (46.75), Auguſt 45.75 (46.75. September
und Oktober 46.00 (46.50), Nobember und Dezember 46.25 /46.50).
Ten=
denz: ſtetig. — Für Zink: Januar 49.50 (50.50), Febrar bis Mai aet ärg
50.00 (50.50), Juni und Juli 50.00 (50,75), Auguſt 49.00 51.00), Sept- er gar
49.00 (50.50), Oktober bis Dezember 49.50 (50.50), Tendez: ruhig. — W.,M
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Bri
Kleine Wirtſchaftsnachrichten”
Die Reichsbank kauft fortan außer Reichsmarkwei” in auch wieder
Lirewechſel auf Italien mit einer Verfallzeit bis 2 drei Monaten
unter den allgemein üblichen Bedingungen. Damit e Allt die bisherige
Beſchränkung des Ankaufs auf kurzfriſtige Lirewech ſ.
Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie lät) nach zweijähriger
Pauſe zu einer Induſtrietagung auf den 20. und 71. September nach
Düſſeldorf ein.
Lie
Nach Unterzeichnung des Abkommens zwiſcha dem Tonbild=Syn= znelers,
dikat und der Münchener Lichtſpielkunſt A. G. beannt die Emelka nun= „m der
mehr mit Umſtellung ihres Produktions= und Thaterapparates auf den
Tonfilm. So wurde bereits eine Aufnahmegp)ratur in die Ateliers
der Emelka in Geiſelgaſteig bei München errichet.
Nachdem im Juni wider Erwarten ein Rickgang des
Zementab=
ſatzes gegenüber dem vorhergehenden Monat eingetreten war (auf
836 000 Tonnen), hat der Juli, wie ſaiſonüblich, eine Zunahme gebracht,
und zwar auf 867 000 To.
Die Deutſche Oſtmeſſe in Königsberg hette am Sonntag einen
Nekordbeſuch aufzuweiſen, der ſelbſt den des Vorjahres noch erheblich
überbot. Das 80 000 Quadratmeter große Geländer de Königsberger
Meſſe iſt reſtlos ausgenützt worden. Außer dem alter Stamm von
Ansſtellern ſind beſonders in der techniſchen und Warnnmuſtermeſſe,0o. Le
aber auch in der Nahrungs= und Genußmittelbranche zahlreiche neue 2A
hinzugekommen.
Pin
Die Stadt Breslau hat das Angebot der beiden Enkenkonſortien
vorbehaltlich der miniſteriellen Genehmigung angenomnen. Es wird
alſo ein Betrag von 24 Millionen RM. in Form von prozent. Schatz=elälter
anweiſungen zu 95 Prozent zur Zeichnung aufgelegt weden. Die Lauf=) Nach
Brodukkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. Anguſt. Am Frankfurter
Produktenmaukt war die Haltung allgemein eher etwas ſchwächer. Das
Angebot von Inlandsware nahm keinen größeren Umfang an, doch
entſchloſſen ſich auch trotzdem die Händler nur zögernd, einige Abſchlüſſe
vorzunehmen. Das Mehlgeſchäft war ſchleppend bei nachgebenden
Preiſen. Auch Brotgetreide lag unter Druck. Es notierten Weizen
26,50, Roggen 20,90—21, Hafer inländ, alter 21, neuer 20, Mais 21,25
bis 21,50 Weizenmehl 39,50—41, niederrhein. 39,50—41, Roggenmehl
30—31, Weizenkleie 10,75, Roggenkleie 11,25, Erbſen 33—50, Linſen
40 bis 110.
zeit der Schatzanweiſungen beträgt dreieinttalb Jahre.
Ee
Zu den deutſch=finniſchen HandelsverLeggsverhandlingen, in deren
Mittelpunkt die Frage des deutſchen BBrrzolls ſtehn dürfte, begib
ſich eine finnländiſche Abordnung nach ickerlin, zu de u. a. auch der
Generaldirektor der größten finnländiſte / Butterexprtfirma, Vali=
Pitkenieni, gehört.
Die holländiſche Handelsbilanz zeigt im Juli eſte Ausfuhr von Ma
170 Millionen gegenüber 165 Millionen im Vormont und 161 Mill. ei
im Juli 1928. Die Einfuhr betrug i: muli 241, im Yormonat 230 und
im Juli 1928 211 Millionen. Der Ffuhrſaldo iſt ſon 64,4 im Jun
auf 71,3 im Jul: geſtiegen.
In der Preſſe wurde von einrd. Zuſammenſchuß der engliſche=
und belgiſchen Gruppen berichtet
O½ Feſtlegung ſer Verkaufspreiſ
Eeylasfabrikatich Anwendung find
und des Zolltarifs, der für die E
den ſoll. Wie wir erfahren, iſt e einem Al uß der Verhand
lungen noch nicht gekommen, dochals Mürern die B ſhungen an.
Ein bedeutendes ſpaniſches Fſund, konſortiumnd demnächſt ein
Geſellſchaft für die Nutzbarmachunf r Waſſerkräß/s Tajo gründer
An dem Konſortium ſind franzöſiſc. 2 Fnd amerikannBanken beteiligt
Wegen einer Einbeziehung von d Sch” chen Gruppe weben noch Ver
handlungen. Die Anlage ſoll fürh m=ſe Ausnutzuriet 520 000 Pferde
ſtärken errichtet werden.
ndes
Die von der republikaniſche
amerikaniſchen Senats ausgearbefand Mehrhet, defanzkonites de
Zollnovelle //430 Aenderunge
gegenüber dem Entwurf des Ne
Fentantenhau. f, und zwar 17
Erhöhungen und 253 HerabſetzuNach En. 13 Proze; Erhöhungen be)
treffen Farmprodukte des Abſ
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Der 4
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zudiger
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Berliner Kursbericht
vom 21. Auguſt 1929
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Danatbank
Deutſche Ban!
Disconto=Geſ.
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
Bergmann Elektr.
Verl. Maſch.=Bau
Conti. Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
272.—
165.—
151.—
155.50
119.—
111625
194.
201.—
310.—
Z4.—
77.25
163.125
190.62
112.—
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.
Ludw. Loewe
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn
Nordd. Wolle
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppe
Rr
218.75
136.—
210.50
148.—
132.—
104.125
227.—
112.—
129.50
116.62E
54.25
137.—
105.—
88.—
Jne
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
Rr
83.—
384.—
269.—
394.—
116.871
234.50
84.50
80.75
135.50
92.—
119.—
Raß
70.50
Buenos=Aires
Canada
Japan.
Cairo.
Konſtantinope
London
Neiv York
Rio de Janeirol
Uruguay
Amſterdam
Athen
Brüſſel
Bukareſt
Budapeſt
Danzig
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Pap. Peſo
1 canad. Doll,
1 Yen
1ägypt.
1 türk. 2
L=Stg.
1 Dollar
Milreis
1 Goldpeſo
100 Gulden
100 Lei
Feut4
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20.9
20.485
1.9er Deit 2.00:
20.376
4.15. Aus / 4.203
0. emdenle 10.499
18cjährigewsl 4-114Miga
100 Drachm./ 5Jie in es s.44 lSofia nheva 3.03
100 Belga 15Stutzten disl ss.435/Spanien icheſetas ki.57
Kliſenmarkt
voinAuguft 1929
A
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Helſingfors genn. Mk. /10.544
gire E1.9.
1t4.174Italien
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Kopenhage”” ronen hil.e
Liſſabon iniseudos /18.74
ronen h11.
Oslo
Paris Uerancs H6.42
Prag „Pſſch. Kr. 12.413
-ats 180.60
168.37/Schweiz =Pranken /80.70
73.34 Tallinn tl. Kr. 111.e
Frankfurter Kursbericht vom 21. Auguſt
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anl. v. 27 ......
6% Baden
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ſtaat v. 27 ...."
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Dtſche. Anl.
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8% Nürnbergv. 26,
Goldpfbr.
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Pfbr.=Anſt.
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Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk .1196
Eßlinger Maſchinen/ 37
Ettlinger Spinnerei/215
J. G. Farbeninduſtrl217
Feinmech. (Jetter). 8:
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Frkft. Gas ... . . . . 12
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Gelſenk. Bergwerk 11,
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Goldſchmidt Th. ..ſ
Gritzner Maſchiner!
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Mainkr.=oſiner, rung PHarmſt. 15
Mainz. Akt/ Elf Erfolg söchſt. /106½
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100 Pengö 77 zur Ff881 2.492/Stockholr” ronen 112,35
100 Gulden /8lometer ſo gi.gs ſWSien . ſchillinelsg.0,
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Elektr. Stamm
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Roeder Gb. Darmſt. Banr
Rütgerswerke .. . Nch ſp. Banf:
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Sachtleben A. G.
Brundkr. Bk.
Schöfferhof=Bind. in ſyp.=Ban1..
Schramm Lackſad emVereinsbk.
Schriſta, Stempe Gt Ptanſtalt 1 301
Schuckert Elektr.
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Fr. Bk. /157
123
150
155.
103
139
140
127,
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Siem. Glasinduſ in. RD tbk. . /121I
Siemens & Hals Hyp) gutk. . .. /145
Strohſtoff. Ver., dd. By
Südd. Immobili
Auckerdl. c. ner 9/ vein 127
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Svenska Tändſtie
G.j. Veril güd 1133
Tellus Bergbau
Thür. Liefer.=Gel= Lokalb. A 7
Tucher=Brauerei, Ot. Reich9
Forzge ....!5
unterfr. Krs.C.ag. ....
tr.=Verſ. . . . . dd. Lloyzd .1
antung=Eiſenbl
Beithwerke. . 5d. Eiſenb.=Geſ.
Ver. f. Chem.
Fra
Laurahütte anz. u. Stutta.
Stahlwerke ſerſicherung.
ultramarin. 4. Allg. Verſ.=G/154
Zellſt. Berlinkona Rück= u.
Vogtländ. Maſſitv. . . . . .. . ..
Voigt & Haeffnnh. Verſich, „119
Raummer 232
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929
Seite 11
Maler uns Lintn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
„Warum das?”
„Mein alter Herr iſt der Meinung, daß meine Bezüge hoch
mg ſind. Er hat mir einen Zuſchuß, um den ich ihn bat, ver=
AWert.”
„nd da leihſt du ihn dir bei deiner Geliebten! Hahaha! Du
pyu mir einen Schuldſchein ausſtellen?” Sie wies auf den
gen Mahagoniſchreibtiſch.
„Selbſtverſtändlich.”
Während Edwin ſchrieb, überzählte ſie die Papiere. Dann
e ſie den Schein, den er ihr reichte, dazu. „50 000 Mark ſind
igriſtändiger Betrag. Ich verlange, daß wir dementſprechend
nundig leben. Waren das deine Neuigkeiten?”
Edwin hatte eigentlich die Abſicht gehabt, Jenny von der
bfnung, die ihm der Vater über Teves gemacht hatte, zu
er=
chen. Aber als er jetzt bei ihr ſaß, vermochte er es nicht Ihr
Itt ärgerte ihn „Was würde ſie erſt ſagen, wenn ſie erfuhr,
ihiüer gar nicht Stamers einziger Sohn war? Deshalb
antwor=
er nur. „Wir werden heute nachmittag verreiſen.”
Sie führte mit ihren Füßen, die in grünen Lederpantöffelchen
ſiten, einen Trommelwirbel auf dem Diwan aus.
„Ausgezeichnet! Wohin?"
„Nach Heringsdorf, wenn es dir recht iſt.”
„Iſt mir recht — als erſte Etappe eines Europabummels.” —
Edwin hatte von den 50000 Reichsmark, die er Jennys Taſche
mahm, gegen zehntauſend in Berlin ausgegeben, 6000 in dem
Izweliergeſchäft, über 3000 in anderen Läden, lauter
funkelnagel=
iſiee Tauſenderſcheine.
Die 6000 ruhten einige Stunden in der Ladenkaſſe des
ſzweliers, wanderten hierauf in ſeinen Geldſchrank, verbrachten
ſu in der Dunkelheit und Stille einen Tag und wurden dann
Im einigen gleichwertigen und vielen nur drei =und zweiſteligen
gihrten nach der Deutſchen Bank gebracht.
1Der Kaſſierer nahm das Banknotenpäckchen wie ein Karten=
M, teilte es nach dem Werte in mehrere kleinere und zählte
Rhurtigen Fingern die Zehner, Zwanziger, Fünfziger, Hunder=
Als er an die Tauſender kam, ſtutzte er.
Die ſechs neuen Scheine lagen obenauf. Er ſah nach den
Tunmern. Sie trugen die Zeichen E 60 289 bis 60 294 „E 60000"
„umelte er und blickte auf einen Zettel, der neben der
Glas=
ſond des Schalters hing.
Dann muſterte er den Einzahler. „Sie ſind der Geſchäftsbote
Firma?”
Ja.”
Warten Sie einen Augenblick.‟ Er warf das Geld in einen
eälter aus Drahtgeflecht und eilte an den Fernſprecher.
Tach ein paar Minuten kam er zurück, ſtellte die Quittung
ſu ſind reichte ſie dem Boten.
„Iſt etwas nicht in Ordnung?” fragte dieſer.
Der Beamte lächelte. „Es iſt in Ordnung.”
Wenige Minuten darauf trat der Juwelier, ein weißhaariger,
ſbrdiger Herr in die Halle. Er begab ſich an den Kaſſenſchalter
Aan hat mich rufen laſſen.”
„Herr Bendermann?”
Er bejahte.
„Wollen Sie ſo freundlich ſein, ſich in jenes Zimmer zu
be=
geben?‟ Der Beamte lief den ſchmalen Gang zwiſchen den
Pulten und Schaltern entlang und öffnete mit leichter
Verbeu=
gung die Tür zu einem Salon. „Prokuriſt Walter wird gleich
kommen.”
„Worum handelt es ſich?” fragte Bendermann.
„Nicht um Ihren Angeſtellten, ſondern um das Geld, das
er gebracht hat. Ein Teil der Scheine die er einzahlte, iſt bei
dem Einbruch in die Stahlkammer der Reichsbank entwendet
worden."
Bendermann war verblüfft. „Was Sie ſagen!”
Da erſchien der Prokuriſt. Er hatte ein Schriftſtück und die
ſechs Scheine in der Hand. „Sie ſind ſchon unterrichtet, Herr
Bendermann?”
„Ihr Kaſſierer eröffnet mir eben: Noten aus der
Reichs=
bank"
„Ja. Können Sie ſich entſinnen, wie ſie in Ihren Beſitz
gelangt ſind?"
„Sechs neue Tauſender? Gewiß! Ich bekam ſie vorgeſtern
von Herrn Edwin Stamer.”
„Dem Autofabrikanten?”
„Seinem Sohn.”
„Wiſſen Sie das beſtimmt.”
„So ſicher ich hier ſtehe.”
„Herr Stamer wird ſich über die Herkunft der Scheine
aus=
weiſen müſſen. Sehen Sie!‟ Er zeigte auf eine Stelle des
Schriftſtücks. „Die Ziffern der aus den Treſors der Reichsbank
geraubten Tauſender: Serie E, Nummer 60 000 bis 60 300.”
„Die Sache iſt mir äußerſt peinlich."
„Keine Urſache, werter Herr Bendermann. Sie werden dem
Kriminalbeamten, der Sie aufſuchen wird, Ihre Ausſage nur
zu wiederholen haben. Sonſt werden Sie nicht behelligt werden.”
„Ich meine mehr wegen des Aufſehens. Es wäre mir nicht
lieb, wenn mein Name in Verbindung mit dieſem Räuberſtreich
öffentlich genannt werden würde.”
„Sie machen ſich, wenn auch unfreiwillig, um die Aufklärung
verdient. Uebrigens, iſt es für Sie — nicht eine Reklame?”
„Für ſolche Reklame bedanke ich mich”, lachte der Juwelier.
Stamer wollte eben das Haus verlaſſen, als er den Beſuch
zweier Herren erhielt. Sie ſtellten ſich ihm in der Diele der
Villa vor: Hildebrandt, Kriminalkommiſſar, Walter, Prokuriſt an
der Deutſchen Bank.
„Dürfen wir Sie ein paar Minuten aufhalten, Herr Stawer?”
fragte der Kommiſſar.
Stamer warf einen Blick auf die große Standuhr. Es war
nur noch eine Viertelſtunde bis zum Beginn der
Eröffnungs=
ſitzung der Tagung der Autoinduſtriellen. Trotzdem bat er die
Herren in das Empfangszimmer. „Ich habe nur fünf Minuten
Zeit. Sie werden wiſſen: der Kongreß
„O dann . . machte Hildebrandt. „Unſer Beſuch gilt
eigentlich Ihrem Herrn Sohn.”
„Mein Sohn iſt nicht hier.”
„Wo können wir ihn finden?”
„Da fragen Sie mich leider zu viel. Ich weiß es nicht. Mein
Sohn iſt vor zwei Tagen ver verſchwunden muß ich ſagen,
wenn ich bei dem bleiben will, was ich beſtimmt weiß.
Vermut=
lich hat er Berlin verlaſſen. Er beabſichtigte, nach Heringsdorf zu
fahren."
Der Kommiſſar verzog keine Miene. Prokuriſt Walter aber
konnte ſeine Ueberraſchung kaum verbergen.
Stamer bemerkte ſein Stutzen. „Was wünſchen Sie von
meinem Sohn?"
„Nur eine Aufklärung”, erwiderte Hildebrand. „Bei der
Deut=
ſchen Bank ſind dieſer Tage von der Firma Bendermann ſechs
Tauſendmarknoten eingezahlt worden die aus den ſeit dem
großen Einbruch in die Reichsbank verſchwundenen Paketen
ſtammen. Juwelier Bendermann ſagt aus, daß er die Scheine
von Ihrem Herrn Sohn erhalten hat."
Stamer wich zurück. „Von meinem Sohn?”
„Herr Bendermann erklärt es mit aller Beſtimmtheit.”
„Hat er denn etwas bei ihm gekauft?”
„Eine Brillantbroſche.”
Mit keiner Bewegung verriet Stamer, was in ihm vorging.
Er ſtand wie angewurzelt, die ſtrengen Augen ſtarr auf den
Kriminalbeamten gerichtet. Blitzſchnell bildete ſich in ihm eine
Gedankenkette: Edwin auf der Suche nach Geld, dunkle
Ehren=
männer drängen ihm die geſtohlenen Scheine auf, er nimmt ſie
arglos und erſteht als erſtes den Schmuck für die Geliebte. Ein
Schauer überriefelte Stamer; am Ende der Gedankenreihe loderte
ein Wort, das er fürchtete: Skandal!
Er riß ſich zuſammen und begann langſam zu ſprechen. „Sie
wundern ſich ſicher, meine Herren, daß ich nicht weiß, wo ſich
mein Sohn aufhält. Um es kurz zu ſagen: wir hatten eine
Meinungsverſchiedenheit in Geldſachen. Seitdem habe ich Edwin
nicht mehr geſehen.‟ Er berührte Edwins Verhältnis zu Jenny,
das ja ſtadtbekannt war, und gab den eben in ihm aufgeſtiegenen
Vermutungen Ausdruck.
Der Kommiſſar nickte. „So verhält es ſich wahrſcheinnch.
Noch eine Frage: Wann hatten Sie die Auseinanderſetzung mit
Ihrem Sohn?”
„Letzten Dienstag.”
„Um wieviel Uhr?”
„Um neun Uhr morgens.”
„Um elf Uhr hat er die Broſche gekauft.”
„Da muß er das Geld ſchnell bekommen haben”, ſagte Stamer.
„Oder er hat es ſchon gehabt”, erwiderte der Kommiſſar.
Stamer war es, als ſchnüre ihm etwas die Kehle zuſammen.
„Das iſt doch nicht möglich.”
„Hier ſind die Scheine” miſchte ſich der Prokuriſt ins
Ge=
ſpräch, indem er ſeine Brieftaſche mit den Noten aus der
Taſche zog.
Stamer warf einen flüchtigen Blick auf die Tauſender. „Was
ſehe ich daran? Haben Sie noch etwas zu fragen, meine Herren?”
Der Kommiſſar verneinte.
„Dann muß ich Sie bitten, mich jetzt zu entſchuldigen.‟ Er
ging zur Tür und klingelte dem Diener. „Sie machen mir wohl
Mitteilung, wenn Sie etwas erfahren ſollten.”
XIV.
Der Wagen raſte faſt mit Renngeſchwindigkeit durch die
Straßen. Die Unterredung hatte natürlich länger als fünf Minuten
gedauert. Stamer ſah alle zwei Minuten nach der Uhr. Er
würde zu ſpät kommen.
Zornfalten ſtanden auf ſeiner Stirn. Empörung gegen den
Sohn wühlte in ihm. Es war unerhört, in was für eine Lage
ihn Edwin jetzt wieder brachte. Geſchichten und kein Ende.
Skandal und Schande! Seine Hand ballte ſich. Diesmal verzeih
ich ihm nicht ſo leicht. Edwin ſollte die Wahl haben, ob er ſich
ferner noch als ſeinen Sohn würde betrachten wollen oder nicht.
Dieſer Entſchluß erleichterte ihn. Er ſtellte ſeine Gedanken
auf die bevorſtehende Verſammlung ein, rief ſich ins Gedächtnis
zurück, was er vorzubringen beabſichtigte. In der Frage der
Steuerbefreiung würde es einen ſchweren Kampf geben.
(Fortſetzung folgt.)
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