Darmstädter Tagblatt 1929


20. August 1929

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

A4
RRA
1
A4
Ta4
NT A
Tart
Bezugspreis
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt

31. Auguſf 2.48 Reichemark und 22 Pfennig
inagegebüht abgeholt 2.28 Reſchsmarkt, durch die
Hienturen 2.40 Reſchsmart ſreil Haus, Poſtbezugspreis
MAuguſt ohne Beſtellgeld monatich 2as Reſchemart.
trantwortlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
fimmten Tagen, wird nicht übernommen. Nichte=
heinen
einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
ſechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
tzugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtſellungen durch
enruf obne Verbindlſchkeit für uns Poſſcheckonto
Franfurt a. M 1301

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſtattet.
Nummer 230
Dienstag, den 20. Auguſt 1929.
192. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 Reichemark Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
FineneAlingeigen 0 Reſcherich demm beie Relanes=
zeiſe
300 Reſchemark. Alle Preiſe in Reichsmart
ſ4 Dolſae 420 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streilt uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllng der Anelgen=
aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll eder
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Natſonabanl.

Nol Dengent

gertidet.

Begeiſterung in Japan.

ie zweike Ekappe der Weltfahrk erreicht. Eine neue einzigarlige Rekordleiſtung. Alle Langſtreckenrekorde für Luftſchifſe
und Lenkballons geſchlagen. Skark zur drikken Ekappe Tokio-Los Angeles am Donnerskag.
dieſer Unzulänglichkeiten hat Dr. Eckener in zwei Sturmfahrten
Ein Sprung über Konkigenke.
über den Ozean und jetzt in einem gewaltigen Flug über * Im Lande der Aufgehraden S0üue.
zwei Kontinente erwieſen, was aus ihm herauszuholen
iſt. Zugegeben, daß gerade dieſer Flug nach Tokio vom Glück
Saſt 12. 000 Kilomeker in rund 100 Slunden. begüuſtigt war auf halber Strecke vermochte Dr. Eckener
Schiebewind auszunützen und dabei mit gedroſſelter Kraft zu
Nach hundertſtündigem Flug iſt Graf Zeppelin in Tokio
Sofio, 19. Auguſt. fliegen , es muß doch anerkannt werden, daß ſich die Schiffs= eingetroffen. Was wir beim Ozeanflug nach Amerika nicht in
Graf Zeppelin wurde um 15.50 leitung mit bewundernswerter Sicherheit immer wieder die dem Maße merkten, hier wird es Ereignis, wird jedem, auch dem
Situationen ausgeſucht hat, die relativ am günſtigſten Skeptiker, klar; wie unendlich raſch doch dieſes wundervolle Luft=
Uhr nachmittags Tokioter Zeit (7.50 für den Giganten der Luft waren, und dabei das unzulängliche ſchiff fährt. Hundert Stunden. Eine Kleinigkeit über vier Tage.
Der ſchnellſte Expreß durch Sibirien fährt von Moskau nach Pe=
M. E. 3.) über dem Flugplatz Kaſumi= Kartenmaterial, auf das die Führer angewieſen waren. Da king in 14 Tagen, der Schnelldampfer braucht durch den Suez=
wuren
über Sibirien Gebirge eingezeichnet und enthielten An= kanal und über Singapore ſechs Wochen. Wir bewundern die
gaura geſichtet und überflog Tokio um gaben, die aber gar nicht mit der Wirklichkeit übereinſtimmten. Schnelligkeit. Wir bewundern aber auch die Verläßlichkeit des
16.35 Uhr japaniſcher Zeit (8.35 Uhr Mau hatte ſich nämlich nur um rund 1000 Meter geirrt!! Die Schiffes. Vier Tage ununterbrochener Motorenarbeit. Vier Tage
dasſelbe tiefe beruhigende Summen. Ohne Unterbrechung, ohne
Flüge über den Ozean hatten wenigſtens das eine Gute: daß dem
die geringſte Störung. Das Schiff iſt eine Glanzleiſtung der deut=
M E. 3) Das Luftſchiff landete nach Luſtſchiff keine unvermuteten Hinderniſſe in den Weg kommen, ſchen Technik. Es hat ſich bewährt über dem Ozean. Es hat ſich
mehrſtündigem Kreuzen über der Stadt konnten. Hier aber hatten die Navigationsoffiziere ihre ganze, jetzt bewährt über den unendlichen Tundren und Urwäldern des
Kunſt zu zeigen. Alle Schwierigkeiten haben nicht vermocht, den nördlichen Sibirien.
um 6.27 Uhr abends Tokioter. Zeit raſchen Flug über Einöden und Steppen, Berge und Salzſeen
Zwei Tage fuhr das Schiff über menſchenleere, öde Gegenden,
(10,27 M. E. 3.)
in denen nur hie und da ein paar tunguſiſche oder korjatiſche Hir=
hinwveg
zu hindern.

eiceh

Ui.
* Das iſt eine Leiſtung, mit der ſich Graf Zeppelin ſelbſt
150, 14Mertroffen hat. Im Buch der Rekorde, das in Amerika getreu=
h
geführt wird, hat Dr. Eckener den ſchwerſten und einzigen
Aftſchiffrekord eingezeichnet, auch wenn dabei nicht die Leiſtungen
brückſichtigt ſind, die deutſche Zeppelinluftſchiffe während der
tiegszeit in aller Stille vollbrachten.
Dieſer Flug nach Tolio geht aber noch weit über das hinaus,
us ein deutſcher Zeppelin auf ſeiner Reiſe von Bulgarien nach
utſch=Oſtafrika im Krieg mühelos vollbracht hat. Dr. Eckeners
tige Fahrt iſt eine runde Verdoppelung der Leiſtung, ohne daß
Maſchinenkraft weſentlich erhöht werden konnte.
Auguft d!. Wir dürfen ja nicht vergeſſen: dieſes Luftſchiff Graf
Lerzug nitppelin iſt ja nur Verſuchswerk, iſt einmal mit ſehr beſchränkten
ung mitanziellen Mitteln entſtanden, zum andern unter Verhältniſſen
rchgans baut worden, die eine Bauweiſe nach den modernſten techniſchen
ſtadt u bitzenleiſtungen nicht geſtatteten. Von Anfang an haben Dr.
HDarmſtoh kkener und ſein Hauptkonſtrukteur Dr. Dürr auf die Mängel
Boden angewieſen, unter denen das Luftſchiff leiden mußte, weil man
ihſh in allen Ecken und Enden einſchränken mußte. Trotz aller

Durch frühere trübe Erfahrungen gewitzigt, hatte Dr. Eckener
für dieſ Reiſe eine Fahrzeit von 5 Tagen angeſetzt. Er ſelbſt hat
wohl auch nicht damit gerechnet, daß er dieſe Friſt weſentlich
unterbieten könnte. Das tatſächliche Leiſtungsvermögen des
Luftſchiffes hat ſeinen Führer eines beſſeren belehrt: um ganze=
24 Stunden früher erreichte Graf Zeppelin ſein Ziel Etappe
Tokio. Er hätte den Flug noch fortſetzen können. Dr. Eckeners
Abſicht, ſich auf der Fahrt eine möglichſt große Kraftreſerve zu
ſchaffen, iſt glänzend gelungen, weil er Stunden und aber
Stunden hindurch nur mit 3 Motoren zu fliegen
brauchte, um doch die vorgeſehene Geſchwindigkeit zu erreichen.
Das ergab eine Erſparnis an Triebgas und dem als Reſerve
mitgenommenen Benzin, die es ermöglicht hätte, noch 3000 Km.
auf den Pazifik hinaus zu fliegen. Dr. Eckener muß ſich aber
dem liebenswürdigen Zwang fügen, den die Japaner auf ihn
ausüben. Sie laſſen ſich keine Gelegenheit entgehen, dieſen Hel=
den
der Luft, gleich populär auf allen Kontinenten, ſo lebhaft wie
nur möglich zu feiern. Sie haben recht darin. Der Führer und
ſein Werk verdienen den höchſten Ruhm, den die Welt zu ver=
geben
hat

ten und Fiſcher ihr Leben friſten. Menſchen, die erſchreckt vor dem
unheimlichen Geiſt in der Luft davonliefen und ſich in den Wäl=
dern
verſteckten. Nach Wologda kam als erſte Stadt Jakutſk. Nur
noch eine kleine Strecke und das Meer iſt erreicht. Der große,
pazifiſche Ozean, der hierher ſeinen Ausläufer, das Ochotskiſche
Meer entſendet. In ſcharfem Bogen wendet das Schiff den Bug
nach Süden. Entlang der ſchmalen, langgeſtreckten Inſel Sachalin;
über Jedo fährt es nach der Inſel Hondo, auf der das Ziel liegt.
Tokio, die zweite Etappe der Weltfahrt.
Ueber Tokio kreuzt, das Schiff. Ueber jener oſtaſiatiſchen
Rieſenſtadt, die vor vier Jahren durch ein Erdbeben zum größten
Teil zerſtört wurde und nun wieder erſtanden iſt. Ueberall ſind
Hochhäuſer. Wolkenkratzer in die Höhe geſchoſſen. Auf ihnen und
in den Straßen tief drunten drängen ſich die Menſchenmaſſen und
jubeln dem Luftſchiff zu, das langſam und maieſtätiſch ſich dem
Flugplatz nähert, wo es in der großen Halle glücklich vertäut wird.
Nach javaniſchem Shintoritus werden die Deutſchen bewillkommt.
Die deutſchen Kolonien von Kobe und Tokio haben ſich vollzählig
verſammelt und jubeln ihren Landsleuten, jubeln dem Führer
Dr. Eckener zu.
Nach Tauſenden von Kilometern iſt Graf Zeppelin im
Lande der aufgehenden Sonne angelangt. In jenem Land das
uns bekannt iſt als das Land der Geiſhas, des heiligen Berges
Fujjama und entzückender, niedlicher Malereien. Als die Heimat
der Madame Butterfly. In jenem Land aber auch, deſſen unge=

Was die Zeppelin=Paffagiere auf der Weltfahrt alles ſehen!

R

8
6
i

K
f
ah948
en
KüZ
Ke

Rund um die Welt! Ein zauberiſcher Klang. Vielgeſtaltig reihen ſich die Bilder aneinander: Rußlands Türme die Tempel des
Oſtens, Ozeanrieſen und gigantiſche Wolkenkratzer, Symbole ferner und fremder Länder und dazwiſchen die Menſchen dreier Kontinente.
Und über allem ſchwebt hoch das ſtolze Schiff dahin, die Route vollendend: Rund um die Welt!

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Nummer 230

Seite 2
heuren Aufſtieg vom mittelalterlichen feudal=agrariſchen Staat zur
modernen Großmacht wir ſtaunend und bewundernd mit anſehen.
In zwei Menſchenaltern hat ſich dieſer Aufſtieg vollzogen. Nicht
zuletzt hat deutſche Wiſſenſchaft, deutſches Konnen den Japanern
die helfende Hand gereicht. Deutſche Medizin, deutſche Hygiene,
deutſches Militär waren Vorbild für das Land der aufgehenden
Sonne. Seine Söhne ſtudieren in Deutſchland, während deutſche
Profeſſoren in Japan dozieren. Durch japaniſche Mithilfe aller=
dings
verloren wir die politiſche Stellung im Oſten Aſiens. Als
aber der Krieg vorbei war, bemühte man ſich von beiden Seiten,
die Beziehungen wieder aufzunehmen. Heute arbeiten beide Län=
der
wieder gemeinſam und pflegen ihre beiderſeitigen Beziehun=
gen
mit der größten Sorgfalt. Die Ankunft des Graf Zeppelin,
knüpft dieſe Bande noch feſter, wirbt dem deutſchen Können, der
deutſchen Nation neue Freunde im fernen Oſten.
Es wird ein großes offizielles Feſtprogramm in dieſen Tagen
in Tokio ſich abſpielen: Empfänge, Interviews, Reden, Toaſte.
Viel wird von der deutſch=japaniſchen Freundſchaft die Rede ſein.
Wichtiger aber ſcheint uns dies: Hunderttauſende japaniſcher
Bauern und Arbeiter haben ihn über ihre Köpfe hinwegſurren
hören und ſehen. Hunderttauſende haben ihm zugejubelt. Und
Hunderttauſende werden lange und begeiſtert ſtehen und ſchauen,
wenn der fliegende Silberfiſch ſeine Fahrt nach Oſten fortſetzt,
wenn er am Horizont über dem unendlichen Pazifiſchen Meer ent=
ſchwindet
. . . und in ihnen allen wird wenn vielleicht auch
im Unbewußten lebendig ſein die Tatſache: daß hier eine völ=
kerverbindende
Tat vollbracht wird. Vollbracht wird von jenem
Volk, das als imperialiſtiſch verſchrien war.
Die erſte Begeiſterung wird in der Arbeit des Alltags ver=
rauſchen
. Das Bewußtſein dieſer völkerverbindenden Tat jedoch
nicht. Und damit wird bleiben im japaniſchen Volk ein Dank an
das deutſche Volk und an den großen Führer des Luftſchiffes, an
Dr. Eckener.

Ueber Tokio.

Das Luftſchiff Graf Zeppelin wurde bei ſeinem Erſcheinen
über der alten Hauptſtadt des Oſtens von Hunderttauſenden mit
Jubel begrüßt. Die Begeiſterungsſzenen, die ſich in der Haupt=
ſtadt
Japans abſpielten, werden wohl lange unvergeſſen bleiben.
Als das Heulen der Sirenen und Fabrikpfeifen die Ankunft des
Luftſchiffes ankündigten, ließ jedermanm die Arbeit liegen und
eilte, um ſich auf einem Hausdach oder einem ſonſtigen Ausſichts=
punkt
einen Platz zu ſichern. Das Luftſchiff zog in Be=
gleitung
der acht zu ſeiner Begrüßung ausgeſandten Flugzeuge
in großen Kreiſen ſo langſam und in ſo geringer
Höhe über dem Inneren der Stadt dahin, daß
die Gowdeln und der Schiffsname deutlich zu er=
kennen
waren. Die Menge begrüßte das Schiff mit Hände=
klatſchen
und durch Winken mit Schärpen und Tüchern. Das
Luftſchiff flog dann zunächſt nach Yokohama weiter, um 25 Mi=
nuten
ſpäter zurückzukehren. Ueber dem Flugplatz Kaſumigaura
lag eine von der Hitze hervorgerufene dünne Dunſtſchicht, die die
Sicht einigermaßen beeinträchtigte. Schließlich tauchte das Luft=
ſchiff
über den Feldern auf und wurde von den Maſſen mit brau=
ſenden
Banzai=Rufen begrüßt. Eine Marinekapelle ſpielte die
deutſche Nationalhymne, und gleichzeitig dröhnten die Motoren
eines weiteren Flugzeugeſchwaders, das ſich zur Begrüßung er=
hob
. Bei dieſen Maſchinen befand ſich auch das Flugzeug
Europa mit dem Hünefeld im vergangenen Jahr von Europa
nach Tokio geflogen iſt. Die nächſte Etappe Tokio-Los Angeles,
zu der das Luftſchiff vorausſichtlich am Donnerstag ſtarten wird,
dürfte etwa vier Tage in Anſpruch nehmen.
Graf Zeppelin in Kaſumigaura.
Das Luftſchiff Graf Zeppelin war um 19.07 Uhr örtlicher
Zeit unter Mithilfe der 500 von der japaniſchen Kriegsmarine
bereitgeſtellten Matroſen ſicher in der Luftſchiffhalle untergebracht.
Nach Erledigung der Zollformalitäten, die nur kurze Zeit in
Anſpruch nahmen, verließen die 20 Paſſagiere, die ſämtlich wohl=
auf
und in beſter Stimmung waren, die große Halle, wobei jeder
einzelne von der Volksmenge mit ſtürmiſcher Herzlichkeit begrüßt
wurde. Noch auf dem Gelände des Lufthafens fand dann der
formelle Empfang ſtatt, bei dem Dr. Eckener und Admiral
Takarabe Glückwünſche austauſchten. Auch während der Feier
machte ſich die Begeiſterung der rieſigen Menge in immer neuen
Ausbrüchen Luft, und wiederholt wurden die von Polizei und
Militär gezogenen Abſperrungen von begeiſterten Zuſchauern
durchbrochen, die die Paſſagiere in der Nähe ſehen wollten. Bei
der Begrüßungsfeier wurde den Beſuchern aus Ueberſee ein leichter
Imbiß nach japaniſcher Art, beſtehend aus getrockneten Kaſta=
nien
und Stake gereicht. Der Kommandant des Flughafens
veranſtaltete für die Offiziere und Mannſchaften des Luftſchiffes
ein Diner, dem Geiſhatänze eine beſondere japaniſche Note gaben.
Für die Paſſagiere ſtand ein Sonderzug nach Tokio bereit. Die
Geſamtflugſtrecke von Friedrichshafen bis Kaſumigaura mit Aus=
ſchluß
des Schleifenfluges über Tokio und Yokohama wird mit
12384 Kilometern angegeben.

vom Tage.

Der deutſch=türkiſche Handelsvertrag vom 19. Jan.
1927 iſt von der türkiſchen Regierung gekündigt wor=
den
. Gemäß Artikel 19 des Vertrages tritt dieſer am 3. Februar 1930
außer Kraft.
Der frühere Unterſtaatsſekretär im Reichskolonialamt und vor=
malige
Gouverneur von Kamerun Dr. Otto Gleim
iſt in München im Alter von 65 Jahren geſtorben.
Der amerikaniſche Präſident Hoover wurde von der Tech=
niſchen
Hochſchule Karlsruhe zum Dr. e. h. ernannt.
Der amerikaniſche Botſchafter General Dawes hat dem engliſchen
Premierminiſter Macdonald in Loſſiemouth den bereits angekündigten
Beſuch abgeſtattet, der der Fortſetzung der zwangsloſen
Beſprechungen über die Frage der Abrüſtung zur
See dienen ſoll.
Zu der geplanten Reiſe des engliſchen Miniſterpräſidenten nach
Genf wird erklärt, daß Macdonald der Eröffnung der
Völkerbundsverſammlung am 2. September beiwohnen
werde, während eine Teilnahme an der Zuſammenkunft des Völker=
bundsrats
am 30. Anguſt von Macdonald nicht beabſichtigt wird.
Die griechiſche Regierung hat beſchloſſen, ihren Ge=
ſandten
in Belgrad Polychroniades, nach Angora zu
verſetzen. Sie hat bereits bei der türkiſchen Regierung das Agre=
ment
für Polychroniades nachgeſucht.

Das Luftſchiff Graf Zeppelin wird nach Erklärungen Dr.
Eckeners nur wenige Tage in Japan bleiben. Nach Auffüllung der
Brennſtoffvorräte ſoll der Flug am Donnerstag nach Los Angeles
fortgeſetz: werden.
Dr. Eckeners Zukunfkspläne.
* Friedrichshafen, 19. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Nachdem die zweite Etappe des Weltfluges ſo glücklich ver=
laufen
iſt, beabſichtigt man von Friedrichshafen aus einen Vor=
ſtoß
nach Amerika. Die Sachverſtändigen der Werft haben ihren
Syndikus Dr. Schmitt zur Vorbereitung der Verhandlungen nach
New York geſchickt. Wie wir dazu aus unterrichteten Kreiſen
hören, hängt von dieſen Verhandlungen, für die Werft außer=
ordentlich
viel ab. Schon bei dem letzten Amerikaflug hatten ame=
rikaniſche
Finanziers Dr. Eckener unzweifelhaft ihre Bereitwillig=
keit
erklärt, die für den Ausbau eines regelmäßigen Luftſchiffs=
dienſtes
notwendigen Mittel ſchätzungsweiſe 70 Millionen
zur Verfügung zu ſtellen, wenn ſich das Luftſchiff in allen Situa=
tionen
als fahrtüchtig erwieſen habe. Die beiden erſten Etappen
des Weltfluges geben ſchon ein Bild davon, daß das Luftſchiff im=
ſtande
iſt, ſeine Ziele zu erreichen, und welchen großen Zeitgewinn
man herausſchlagen kann. Sollte es zu einem Abſchluß kommen,
dann würden ſich für die Werft allerlei Veränderungen ergeben.
Die Werft würde wahrſcheinlich in Süddeutſchland bleiben. Für
den Reedereibetrieb iſt jedoch geplant, einen Platz in Norddeutſch=
land
oder ſogar in Amerika zu ſchaffen. Sicherem Vernehmen nach
hat Dr. Eckener den Ausbauder deutſch=amerikaniſchen
Geſellſchaft in der Form vorgeſchlagen, daß die Werft ihre
geſamten techniſchen Einrichtungen und Erfahrungen, die Havag
ihr Organiſationsnetz und die Amerikaner das Kapital zur Ver=
fügung
ſtellen ſollen. Sobald Dr. Eckener in Amerika eintrifft,
wird ernſthaft an die Finanzierungsverhandlungen herangegangen
werden.

Anerkennung der franzöſiſchen Preſſe.
EP. Paris, 19. Auguſt.
Die Nachmittagspreſſe bringt die Nachricht von der Ankunft
des Graf Zeppelin in Tokio in ſenſationeller Aufmachung und
begleitet von großen Bildern des Luftſchiffes. Die meiſten
Blätter halten mit ihrer Anerkennung für die Leiſtung Dr
Eckeners nicht zurück. Während die Liberté ihren Bericht ledig=
lich
mit dem Satz einleitet, der Graf Zeppelin habe die zweite
Etappe ſeines Weltfluges ſiegreich überſtanden, ſchreibt der
Iutranſigeant der in vier Tagen ausgeführte Flug ſtelle die
bisher ſchnellſte Verbindung zwiſchen Europa
und Japan dar. Zweifellos ſei es eine ſehr ſchöne
Leiſtung, 21 Paſſagiere mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit
von 110 Kilometern in der Stunde zu befördern, umſomehr, als
die Fahrt des Luftſchiffes trotz ſchlechten Wetters Regen und
Nebel erſchwert worden ſei. Der Paris Soir bewundert vor
allem die Regelmäßigkeit dieſes prachtvollen Fluges. Trotz
widriger Winde über unbekanntem Gebiet und in den verſchieden=
ſten
Klimen ſei Dr. Eckener vollkommen Herr ſeines Rieſenluft=
ſchiffes
geblieben. Darüber hinaus habe er, ohne die ſoliden
Motoren bis zur äußerſten Leiſtung zu beanſpruchen, mehrere
Stunden gegenüber dem feſtgelegten Plane gewonnen und mit
vollkommener Leichtigkeit ſeinen Weg um mehrere hundert Kilo=
meter
geändert. Man könne ſagen, daß für die internationale
Luftverbindung eine neue Aera angebrochen ſei.

Das bisherige 6

Graz, 19. Auguft 5
Wie berichtet wird, iſt die von der ſteiriſchen Landesregierun
eingeleirete Unterſuchng in vollem Gange. Es iſt behördlicherſen
einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß auf beiden Seiten e
aus Piſtolen geſchoſſen wurde; ſpäter wurden
die Schutzbündler Infanteriegewehre vertei
die ihnen aber von den Heimwehrleuten entriſſen wurden. A
beiden Seiten wurd= auch je ein Maſchinengewel
in Tätigkeit geſetzt. Die Wiener Polizei hat umfangreig
Vorkehrungen getroffen, um eventuelle Zuſammenſtöße als Fo
der geſtrigen Vorfälle zu verhindern. In einigen Betrieben ko
es heute voimittag zu Tcilſtreiks der Arbeiter, doch gelang es de
Gewerkſchaftsſekretären unter Hinweis darauf, daß die Beſchlii
der heute abend zuſammentretenden Konferenz der ſozialdenn
kratiſchen Vertrauensmänner abgewartet werden ſollten, die Au
beiter wieder zur Annahme der Arbeit zu bewegen. Bunde
kanzler Strceruwitz der zum Wochenende nach Iſchl gefahrn
war, iſt heute mittag in Wien eingetroffen und konferiert mit den
Vizekanzler Schumy über die von der Regierung zu den geſtrig,
Ereigniſſen in Stciermark einzunehmende Haltung.
Wer iſt ſchuld?

Nach der Darſtellung der ſozialdemokratiſchen Parteikorn
ſpendenz handelt es ſich bei den Zuſammenſtößen um eind
planmäßigen und heimtückiſchen Ueberfall des Heimatſchutz
Das chriſtlich=ſoziale Montagsblatt ſchiebt die Schuld an de
Zuſammenſtößen den Sozialdemokraten zu. Die republikau
ſchen Schutzbündler hätten eine nicht angemeldete, und dalm
geſetzwidrige Verſammlung abgehalten und ſie trotz der behörMſſ."
lichen Aufforderung zur Auflöſung fortgefetzt. Der Bürg
meiſter von Bruck a. d. Mur, der während der Räteherrſche
in Ungarn eine führende Rolle geſpielt habe, hätte trotz de
Einſchreiten der Behörden ſeine Rede fortgeſetzt. Als die Heit
wehrleute dagegen proteſtierten, ſeien ſie von einem wahre
Feuerhagel überſchüttet und zu energiſcher Gegenwehr MMeiſſi
zwungen worden. Dem Blatt zufolge ſeien vier Tote unſbil 2
zwanzig Schwerverletzte auf dem Kampfplatz liegen gebliebeheit
Die Gendarmerie habe auch feſtgeſtellt, daß von ſeiten des Heſ
matſchutzes kein Piſtolenſchuß abgegegeben worden ſei. Der erſ
Schuß ſei aus den Reihen des Republikaniſchen Schutzbund
gefallen.
Der Auokenſtreik unker den Alierken
iſt am Montag, anfangs in der beſonderen Sachverſtändigen Engl
kommiſſion und nachmittags dann in weiteren drei Unte noch
komitees, fortgeſetzt worden, ohne daß man bis zum Abend udaß a
einem Ergebnis gekommen wäre. Zur Diskuſſion ſteht diſcheite
Frage, ob England durch den Verzicht der Alliierten auf 12 Mülauch ni
lionen Pfund Ueberſchüſſe aus der Liquidierung deutſchahn die
Eigentums ein Vorteil erwächſt, was von engliſcher Seite Lech.I

ſtritten wird, außerdem, ob die Benachteiligung Englands Mtzngie=

geſamten Young=Plan 48 oder nur 45 Millionen Reichsmaye

betrage, wie die Alliierten behaupten.

Außerdem berät müſie 6

über die Verteilung der 300 Millionen Reichsmark, die ſich alsNiemer
Ueberſchuß aus dem Uebergang des Dawesplanes auf d nd ja
Young=Plan ergeben. In der Umgebung des amerikaniſchWVerg
Beobachters hält man die Lage für ziemlich ernſt.
Neue Sachverſtändige im Haag.
Bei der deutſchen Delegation ſind. Geheimrat Kaſtl un
Miniſterialdirektor Poſſe eingetroffen, letzterer zur Teilnahme
an der Fortführung der Beſprechungen in der Saarfrage. Iſ
dieſer Frage iſt der Meinungsaustauſch mit der franzöſiſch
Delegation ſchon ſehr in Einzelheiten gegangen. Man berät zu
zeit über die Dauer des Uebergangszollregimes zugunſty
Frankreichs. Von den Franzoſen wird außerdem die Verteilungena=
gewiſſer
Schürfrechte für die ſaarländiſchen Kohlenfelder an de in Deu
ſaarländiſch=lothringiſchen Grenze im Warndt verlangt. ArA ſeinen
bei den übrigen Delegationen ſind neue Sachverſtändige eing unterrich
troffen, die an den verſchiedenen Unterkomitees für die Sachl:/ mung
ferungen uſw. und an dem im Young=Plan vorgeſehenen Org /omm
niſationskomitee für die Reichsbahn, die Reichsbank und Die näichſt
Dawespfänder teilnehmen ſollen.

iN RUmdL.en.

Die Brandfackel von Moreni. Täglich verbrennen 50 Waggons Roh=
öl
. Vergebliche Löſchverſuche. Ausbreitung des Rieſenbrandes.
(Von einem gelegentlichen rumäniſchen Mitarbeiter.)
Bukareſt, Mitte Auguſt.
Die aufſtrebende rumäniſche Petroleumſtadt Moveni, am
Südoſtabhange der Karpathen gelegen, iſt ſeit drei Monaten
der Schauplatz der größten Brandkataſtrophe in Europa. Am
27. Mai geriet die der Geſellſchaft Romana=Americana gehö=
rende
Sonde Nr. 160 in Brand, der ſich alsbald zu einer rieſen=
haften
Kataſtrophe auswuchs. Das Feuer griff auf elf Nachbar=
ſonden
über, ſteckte zwei weitere, einen Kilometer entfernte Son=
den
in Brand und zerſtörte in wenigen Stunden einige Arbeiter=
häuſer
, zwei Werkſtätten der Geſellſchaft und ein Verwaltungs=
gebäude
. Das ganze Tal von Moreni ſchien ſich in ein Flammen=
meer
verwandelt zu haben, aus dem die Brandſäule der Sonde
Nr. 160 faſt hundert Meter zum Himmel emporſchlug.
Sondenbrände ſind in Rumänien, wie in allen Petroleum=
ländern
, keine Seltenheit, trotzdem ſie meiſt nie aus Fahrläſſig=
keit
entſtehen. Rauchen, Zündholzanbrennen und ähnliche feuer=
gefährliche
Verrichtungen ſind im Petroleumgebiete ſtreng unter=
ſagt
, und herumziehende Wachorgane achten ſorgſam darauf, daß
das ſelbſtverſtändliche Verbot von jedermann eingehalten werde
Der gefährlichſte Augenblick der Bohrarbeiten iſt erreicht, wenn
die Sonde eruptiert. Die im Erdinnern unter großem Druck
gehaltenen Gaſe, entſtrömen, wenn die das Oelvorkommen ab=
ſperrende
Erdſchichte durchbohrt wird, mit ſo großer Vehemenz
dem Bohrloch, daß die Bretter, mit denen der Bohrturm abgedeckt
iſt, wie raſend gegen das Gerüſt ſchlagen. Die Sonde eruptiert,
Prallt während der Eruption zufällig ein mitgeſchleuderter Stein
gegen das metallene Geſtänge des Turmes, dann entzünden ſich
die Gaſe an dem verhängnisvollen Funken, den der Stein aus
dem eiſernen Turmgerüſt ſchlug, und die Sonde ſteht im Nu in
Flammen. In der Regel iſt das Unglück nicht allzu groß, denn,
begünſtigt durch den nachlaſſenden Gasdruck, kann der Brand
ſchon nach einigen Tagen gelöſcht werden. Weit bedrohlicher iſt
es allerdings, wenn die Sonde beſonders ölhaltig und der Gas=
druck
über dem Durchſchnitt iſt. Dann ſteht meiſt eine Brand=
kataſtrophe
von unabſehbarem Ausmaße bevor.
Und dies iſt der Fall bei der Sonde Nr. 160. An ein Löſchen
des Rieſenbrandes konnte zunächſt nicht einmal gedacht werden.
Die Bemühungen der Petroleumleute wandten ſich den brennen=
den
Nachbarſonden zu, in deren Nähe ſich große Olbehälter be=

fanden. Wenn dieſe in die Luft gehen, dann gehört das ganze
Petroleumgebiet von Moreni möglicherweiſe der Vergangenheit
an. Die Kraft der Exploſion wäre ſo ungeheuer, daß den ver=
heerenden
Flammen alles zum Opfer fiele: die Maſchinen, die
Bohrtürme, Ziſternen, die Direktionsgebäude, die Häuſer der
Arbeiter und ſchließlich die Menſchen ſelber. An der Lokaliſierung
der dreizehn Nachbarſonden wird mit dem letzten Aufwand
menſchlicher Kraft gearbeitet. Endlich gelingt es, die drohende
Gefahr zu bannen. Die Sonde Nr./ 160 muß aber ihrem Schick=
ſale
überlaſſen werden. Wie aus einem rieſigen Sauerſtoffge=
bläſe
wütet die Flamme gegen den Himmel. Die entſtrömenden
Gaſe entzünden ſich erſt in ungefährer Manneshöhe über dem
Erdboden. Die in der Luft ſcheinbar freiſchwebende Feuergarbe
macht beſonders in der Nacht einen unheimlichen Eindruck. Der
Feuerſchein iſt ſo groß, daß in der 50 Kilometer entfernten Stadt
Ploeſcht die Nachtbeleuchtung ſchier unnötig iſt. Von Bukareſt
aus, das in der Luftlinie von Moreni 75 Kilometer entfernt iſt,
kann man am Abendhimmel das Zucken der Rieſenflamme im
Widerſcheine der Wolken wahrnehmen. Moreni ſelber iſt nachts
taghell beleuchtet. Damit die Menſchen ſchlafen können, ver=
klebten
ſie alle Fenſter mit ſchwarzem Papier. Aber trotzdem
finden die Bedauernswerten kaum den erſehnten Schlummer,
Die ganze Gegend iſt von einem furchtbaren Toſen erfüllt, von
einem wütenden Geziſch der Flammen, von einem unerklärlichen
Dröhnen vom Erdinnern her, das man zunächſt nur dunkel grol=
len
hört, das aber beim Näherkommen zu einem unheimlichen
Rumoren anſchwillt, als befände man ſich auf einem feuerſpeien=
den
Berg. In Moreni ſelber werden heftige Erderſchütterungen
wahrgenommen. Kein Wunder, daß die Bevölkerung in ſtän=
diger
Aufregung lebt und jeder, dem es nur irgend möglich war
dieſer Wirklichkeit gewordenen Hölle zu entfliehen trachtete. Die
aber an die Scholle gebunden ſind, werden das Grauen nicht los,
Zwei engliſche Petroleumingenieure kamen auf den Gedan=
ken
, ob die Brandurſache nicht vulkaniſcher Natur ſei. Nach den
bisherigen Erfahrungen bei großen Olbränden müßte nämlich
das Feuer von Moreni ſchon längſt ſo ſehr nachgelaſſen haben,
daß es entweder von ſelber erſtickt wäre oder man es hätte leicht
löſchen können. Daß die Flamme aber nach faſt drei Monaten
aus einer Bohrtiefe von 1600 Meter, der größten Tiefe, die in
Rumänien je erreicht wurde, noch immer mit unverminderter
Kraft aus dem Boden ſchießt, erſcheint den Fachleuten durchaus
rätſelhaft. Die erwähnten Engländer glauben das Rätſel ſo zu
löſen, daß ſie eine vulkaniſche Brandurſache annehmen. Ein
unanfechtbarer Beweis hierfür konnte aber nicht erbracht werden.
Vergebliche Löfchverſuche.
Petroleumbränden ſo kataſtrophalen Ausmaßes ſucht man
gewöhnlich ſo beizukommen, daß man einen Stollen gräbt, der
das Ol ableitet, um auf dieſe Weiſe den Flammen die verderben=

bringende Nahrung abzuleiten. Bei dem Brand der Sonde 9
160 wollte man es aber zuerſt mit einem eigens für Sonde/
brände konſtruierten Löſchapparat verſuchen. Nach unſagbar
Schwierigkeiten war es endlich gelungen, den Apparat über du
Sonde anzubringen. Die Arbeiter hatten mutig ihr Leben au
Spiel geſetzt. Sie mußten andauernd mit Waſſer beſprengt wei=
den
, damit ihre Leiber ſich an der von der Flamme ausgeſtrahltd
Glut nicht verſengten. Aber alle mutvollen Opfer waren vei
geblich: der Apparat wurde in die Luft geſchleudert, da er den
Gasdruck nicht Widerſtand leiſten konnte. Nun blieb nichts al=
deres
übrig, als den Stollen zu graben. Die Arbeit im Stollo
iſt eine entſetzliche Qual. Die Hitze iſt unerträglich. Den A=
beitern
trieft der Schweiß in Strömen von den nackten Körpern
auch ſie müſſen unaufhörlich mit Waſſer beſprengt, werden dan.
ſie in der Hitze nicht umkommen. Nach zweiwöchiger hart:
Arbeit ſtürzt der Stollen ein. Und die Sonde brennt unaufhal
ſam weiter. So ſchwer es auch iſt, man muß mit dem Grabe
eines zweiten Stollens beginnen. Wieder vergeblich! Vierz
Meter von der brennenden Sondenmündung entfernt, explodierel
durchgedrungene Petroleumgaſe, für deren Ableitung man nichſ i
rechtzeitig Sorge getragen hat. Fünf Arbeiter kommen dabi"
um. Bis zum Morgengrauen widerholen ſich die Exploſivneil u
mehrere Male. Der Bevölkerung bemächtigt ſich paniſcher Schre‟
ken. Die Stunde der Verderbnis ſcheint herangebrochen zu ſei
Da geſchieht plötzlich das Entſetzliche: das durch die Exploſicln 1
hervorgerufene Feuer vereinigt ſich mit dem rieſenhaften Sonden=
brand
. Das ganze Tal iſt ein Flammenmeer. Unheilſchwang
wälzen ſich dichte Rauchſchwaden über Moreni hinweg und be
peſten die Luft mit dem Geſtank des verbrennenden Ols. Nr‟
mand kann ſich der Unglücksſtätte nähern. Die Hoffnungen au
eine Löſchung des Brandes iſt geringer denn je.
Angeſichts der bedrohlichen Lage verfielen einige Fachlen 1
auf den ſeltſamen Gedanken, den Branherd durch Artilleriebeſchi
ßung oder durch ein Bombardement von einem Flugzeug aud
zu erſticken. Die Bergbehörden verſagten aber dieſem Vorhaben iha
Zuſtimmung. Der Schaden iſt unermeßlich. Täglich verbrennen ur
gefähr 50 Waggons Rohöl. Das ſind für den Tag eine halbe Millio
Lei. Der Sachſchaden wird auf 200 Millionen Lei geſchätzt. De=
indirekte
Schaden, der dadurch verurſacht wird, daß die umlieger
den Sonden in ihrer Tätigkeit geſtört ſind, iſt in dieſer Rechnun
nicht berückſichtigt.
Die vom Induſtrieminiſterium eingeleitete Unterſuchung übe
die zweckentſprechendſten Maßnahmen zur Löſchung des Brande
erbrachte die Notwendigkeit eines dritten Stollens, zu deſſe
Bau ſich die Geſellſchaft entſchloſſen hat. Aber wird dieſer dritE
Verſuch gelingen? Nach ſo vielen Enttäuſchungen iſt man miß
trauiſch geworden. Maßgebende Perſonen meinen, die Brand=
fackel
könne noch Wochen, vielleicht ſogar noch Monate, weiter
brennen.

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 20 Auguſt 1929

Zene Berſciebnng der Mmmmttgpſtäger

Friand bei Skreſemann. Bedenken des franzöſiſchen Generalſtabs. Die Franzoſen wollen erſt noch
Kaſernen an der deutſchen Grenze errichken. Skreſemann drängt auf Räumung.
Briand hat jetzt zum zweiten Male die Zuſage, daß er einen
beſtimmten Termin für die Räumung nennen wolle, gebrochen. Er
Am Anfang der dritken Woche.

Konferenz im Kreiſe.

Man wagt es kaum, daran zu erinnern, daß die Diplomaten
ißt ſchon zwei volle Wochen im Haag ſitzen, ohne eigentlich einen
uiſcheidenden Schritt vorwärts gekommen zu ſein. Sie arbeiten,
us wiſſen wir von früheren Gelegenheiten her, langſam und
uch ihren eigenen Methoden. Was wir aber diesmal erleben,
eht doch wirklich über alles für möglich gehaltene Maß weit
mnaus. Die Konferenz dreht ſich im Kreiſe, ſie
erpulvert ungeheure Energien, aber vom deutſchen Stand=
ſukt
ausgeſehen hat ſie bisher noch nicht den leiſeſten Fort=
britt
gebracht. Der Vater allen Uebels iſt äußerlich wenigſtens
er engliſche Schatzkanzler Snowden geweſen. Er hat es gewagt,
n den Abmachungen der Sachverſtändigen zu rütteln, und wollte
en Youngplan nicht ſo ſchlucken, wie er ihm vorgeſetzt worden
par. Was er an Gründen dafür anführte, ließ ſich hören.
ſugland iſt bei der Verteilung der Beute benachteiligt worden
uf Koſten vornehmlich der Franzoſen und Italiener. Man hatte
ih aber bisher daran gewöhnt, daß die engliſche Diplomatie
mbeirrt im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſegelt. Herr Snowden hat,
weifellos mit Freude, die erſte Gelegenheit ergriffen, dieſem
frundſatz ein Ende zu machen. Er hat auch unterſtrichen, daß es
hm nicht ſo ſehr um die Finanzen ginge wie um das Prinzip
ud er hat ſchließlich hinzugefügt, daß er die ihm gebotenen
lugeſtändniſſe nicht auf Koſten der kleinen Staaten, ſondern von
Frankreich und Italien haben wolle.
Er wird ſich vielleicht durchſetzen, weil er mit ſehr ſtarken
ſeſerven kämpft und es vor allem verſtanden hat, die öffentliche
Reinung ganz Englands für ſich und hinter ſich zu bringen.
ſerr Briand dagegen kann es nicht gut wagen, ohne
irgebnis nach Hauſe zu kommen. Frankreich liegt auf
em Schuldenabkommen mit Amerika jetzt feſt. Wenn der
ſoungplan nicht zuſtande kommt, wird Deutſch=
land
binnen kurzem auf Grund des Dawesplans
ein Moratorium beantragen und dann werden
lie franzöſiſchen Steuerzahler das Vergnügen
ſaben, für die nächſten Jahre wenigſtens die
imerikaniſchen Schulden aus eigener Taſche zu
jahlen. Das möchte Briand vermeiden. Er iſt den
(ngländern ſchon ſehr weit entgegen gekommen und er wird ihnen
ſoch weiter entgegen kommen. Wir ſchätzen jedenfalls die Gefahr,
laßz an dieſem franzöſiſch=engliſchen Gegenſatz die Konferenz
ſheitern könnte, nach wie vor nicht zu groß ein. Es war deshalb
i nich nicht allzu beunruhigend, daß die deutſche Delegation ſich

bei dieſen Auseinanderſetzungen zunächſt zurückhielt. Es ging
uicht unmittelbar um uns. Vielleicht war es ſogar für den End=
umpf
ganz gut, wenn ſich unſere Gegner vorher etwas ab=
ragierten
. Erſt gegen Ende der vorigen Woche hat die deutſche
delegation ſich einzuſchalten verſucht in dem Augenblick, wo
die Gefahr beſtand, daß die den Engländern gemachten Angebote

kiemen aus unſerem Fell ſchneiden wollten. Die Einzelheiten
eind ja noch in friſcher Erinnerung, und die Möglichkeit, daß ein
ergleich ſchließlich auf unſerem Rücken zuſtande kommen könnte,
par keineswegs ausgeſchloſſen. Nützlich und notwendig war es
ſaher, daß die deutſche Delegation rechtzeitig an ihre Anweſenheit
rinnerte.
Ebenſo wie es für England eine Preſtigefrage geworden iſt,
ſaß eine Verſchlechterung des engliſchen Verteilungsſchlüſſels
ſermieden wird, ſo iſt es auch für uns eine Preſtigefrage gewor=
ſen
, daß nach all den ungeheuren Enttäuſchungen der letzten
fahre jetzt wenigſtens ſofort die Rheinlandräumung erfolgt, auf
ſie wir ein juriſtiſches und noch mehr ein ethiſches Recht haben.
2ie Näumung des deutſchen Bodens übt einen hypnotiſchen
Zwang auf uns alle aus, denn ſie iſt zugleich ein Maßſtabfür
ſenguten Willen der Gegenſeite geworden. Wie man
n Deutſchland darüber denkt, daran hat die deutſche Delegation
einen Zweifel gelaſſen. Dr. Streſemann hat, wenn wir recht
interrichtet, dreimal mindeſtens erklärt, daß ohne die Räu=
nung
der Youngplan für uns nicht in Frage
ſommt. Die Engländer und auch Franzoſen haben dafür zu=
lächſt
Verſtändnis aufgebracht. Aber die Franzoſen machten
mmer wieder Schwierigkeiten und machen ſie auch heute noch.

hält uns hin aus Angſt vor der franzöſiſchen Oppoſition, die
uimſo emdfindlicher wird, umſo eher es ſich zeigt, daß Frankreich
ſchon den Engländern finanzielle Zugeſtändniſſe machen mußte.
So erleben wir denn das unerfreuliche Schauſpiel, daß zwar
über die franzöſiſchen Kontrollforderungen die für uns in
jeder Form unannehmbar ſind eingehend verhandelt wird,
daß aber die deutſche Räumungsforderung im Hintergrund
herläuft, ohn: daß ſie einen Schritt vorwärts gebracht wird.
Herr Snowden hat geſagt, daß es unverantwortlich wäre,
die Konferenz zu ſprengen, ſolange ſie auch nur eine Ausſicht
auf Erfolg böte das iſt auch unſere Meinung, aber der Erfolg
iſt für Deutſchland bedingt durch die Räumung des Rheinlandes
und von dem Wiedererwerb der Saar. Iſt das nicht zu haben,
dann muß die deutſche Delegation das entſcheidende Wort
ſprichen, und wir ſind feſt davon überzeugt, daß Herr Briand nicht
den Mut aufbringen wird, es darüber zum Bruch kommen zu
laſſen.

Briand macht Ausflüchke. Noch keine Bekannkgabe
des Räupungskermins.
* Haag, 19. Aug. (Priv.=Tel.)
Wegen der Bekanntgabe des Endtermins für die Rheinland=
räumung
fand am Montag nachmittag eine einſtündige perſön=
liche
Ausſprache zwiſchen Dr. Streſemann und Briand im Hotel
Oranje ſtatt, der ſich eine gemeinſame Beſprechung der an der
Beſatzung intereſſierten Staaten Deutſchland, Frankreich und
Belgien am Sitz der engliſchen Delegation anſchloß. Dieſe ge=
meinſame
Beſprechung war nur kurz und hatte das Ergebnis,
daß für Mittwoch nachmittag eine neue Beſpre=
chung
zwiſchen Deutſchland und den drei Be=
ſatzungsmächten
vorgeſehen iſt. Bei der deutſchen
Delegation erklärt man, nicht in der Lage zu ſein, über den In=
halt
der Beſprechungen etwas anderes mitteilen zu können, als
daß ſich die Miniſter außer über die Rheinlandräumung und die
mit der Rheinlandräumung zuſammenhängenden Fragen, alſo
die Beſatzungsſchäden, auch über die Arbeiten des Juriſten=
komitees
beſprochen hätten. Ob die wiederholt angekündigte
Mitteilung über den Endtermin der Rheinlandräumung gemacht
worden iſt, wird nicht mitgeteilt, doch geht aus den Erklärungen
von anderer Seite hervor, daß eine ſolche Mitteilung nicht er=
folgt
iſt. Es iſt auch noch nicht beſtimmt, ob Briand den von
den Franzoſen vorgeſehenen Endtermin in der nächſten Sitzung
am Mittwoch mitteilen kann oder will. Die
aufſehenerregende Berſchiebung der Bekannkgabe
des Räumungskermins
gibt heute abend im Haag den Anlaß zu allerlei Gerüchten, da
weder bei der deutſchen, noch bei der franzöſiſchen Delegation
über den Räumungstermin und über die Tatſache, ob die Be=
kanntgabe
erfolgt iſt oder nicht, etwas geſagt wird. Von eng=
liſcher
Seite wird auf das allerbeſtimmteſte behauptet, Briand
habe es abgelehnt, ſich über den Räumungstermin zu äußern,
ſolange der Young=Plan nicht unter Dach und Fach ſei. Die
Arbeiten des Juriſtenkomitees, die angeblich erſt beendet ſein
müßten, ſeien nur eine Ausflucht, um die Vertagung der Bera=
tungen
zu begründen. Der
Widerſtand der franzöſiſchen Milikärſachverſtändigen,
mit dem man bei der franzöſiſchen Delegation die Verzögerung
der Bekanntgabe des Endtermins aufs neue begründet, ſcheint
tatſächlich recht ernſter Natur und nicht ohne gefährliche Nach=
wirkungen
zu ſein. Dem franzöſiſchen Generalſtab
geht es allem Anſchein nach darum, die Rheinland=
räumung
möglichſt weit hinauszuſchieben, um
Kaſernen und Unterbringungsräume für die

Seite 3
50000 Mann der dritten Zone in den Auf=
marſchlagern
an der elſaß=lothringiſchen
Grenze gegen Deutſchland zu ſchaffen, da das
künftige franzöſiſche Heeresſtatut davon ausgeht, an der Grenze
des beſetzten Gebietes acht auf Kriegsfuß ſtehende Diviſionen zu
unterhalten. Obwohl eine ſolche Maſſierung kriegsbereiter fran=
zöſiſcher
Truppen an der Grenze des beſetzten Gebietes durchaus
den Beſtimmungen des Locarnovertrages widerſpräche und eine
ſtändige Bedrohung Deutſchlands bedeuten würde,
liegt der Plan in den Abſichten der franzöſiſchen Militärs. Sie
berechnen die Zeit zur Erſtellung der Kaſernen in den
betreffenden Grenzgebieten auf ein Jahr, und darin dürfte die
Begründung für eine Hinausſchiebung des Endtermins für die
Räumung auf den September 1930 liegen.
Ein franzöfiſcher Schachzug. Die Belgier ſollen
in die dritte Zone.
Die Frage der Räumung der dritten Zone hat am Montag
im Haag ganz plötzlich eine höchſt ſenſationelle Wendung ge=
nommen
. Die Belgier beſtätigen nämlich eine von der belgiſchen
Telegraphenagentur, Belga gebrachte Nachricht, daß die Belgier
einen Teil der belgiſchen Truppen, die am 16. September aus
der zweiten Zone zurückgezogen werden, anſchließend in die=
jenigen
Teile der dritten Zone um Wiesbaden transportieren
wollen, die durch den Rückzug der Engländer frei werden. Dieſer
Meldung wird noch hinzugefügt, daß die engliſchen Quartiere
nacheinander durch belgiſches Militär beſetzt werden ſollen, um
der Beſetzung der dritten Zone auch weiterhin einen internatio=
nalen
Charakter zu geben.
Es iſt offenſichtlich, daß hinter dieſer belgiſchen Abſicht fran=
zöſiſcher
Druck ſteht, und man faßt deshalb, auch die Wieder=
beſetzung
der engliſchen Zone durch die Belgier als einen Be=
weis
dafür auf, daß Briand nicht daran denkt, vor Jahresfriſt
die dritte Zone zu räumen.
Die Franzoſen arbeiken auf eine Vertagung
der Konferenz hin.
Ueber die Unterredung BriandStreſemann wird aus fran=
zöſiſcher
Quelle eine Darſtellung verbreitet, nach der die Unter=
haltung
eine recht lebhafte Auseinanderſetzung geweſen ſein
muß. Darnach ſoll Dr. Streſemann ſehr energiſch auf die An=
gabe
des Endtermins der Räumung beſtanden haben. Briand
habe jedoch auf das Genfer Communiqué verwieſen, das die
Löſung der Rheinlandfrage von der Löſung der Reparations=
frage
abhängig mache. Briand ſoll dann im Laufe der Unter=
haltung
einen ſehr entfernten Endtermin genannt haben, den
Dr. Streſemann als durchaus unbefriedigend bezeichnet habe.
Außerdem habe ſich Briand bei Dr. Streſemann darüber be=
ſchwert
, daß von deutſcher Seite die deutſche Oeffentlichkeit in
der Rheinlandfrage gegen Briands Politik aufgereizt werde, und
Briand ſelbſt habe auf die in den letzten Tagen gegen ihn an=
wachſende
Oppoſiition in der franzöſiſchen hauptſtädtiſchen
und Provinzialpreſſe verwieſen, die ſich gegen ein Nachgeben
ſowohl in der Young=Plan=Beratung, wie in der Rheinland=
frage
richte. Auf eine Anfrage Dr. Streſemanns, was die von
belgiſcher Seite angekündigte Wiederbeſetzung des engliſchen
Teiles der dritten Rheinlandzone durch die Belgier bedeuten
ſolle, habe Briand erklärt, daß es ſich dabei nur um ein Auf=
laſſen
einer größeren belgiſchen Waffe in Mainz handle, durch
die der internationale Charakter der Beſatzung betont werden
ſolle.
Wie bei der franzöſiſchen Delegation verlautet, wünſcht
Briand bis Mittwoch Klarheit über die Youngplan= Verhand=
lungen
, weil er beabſichtigt, für Samstag einen
Miniſterrat einzuberufen, um ſich zu einem
kürzen Erholungsürlaub vor den Beratungen des Völker=
bundsrates
nach der Bretagne zu begeben.
* Daß man auf deutſcher Seite gezwungen ſein wird, mit äußer=
ſter
Energie ein feſtes Räumungsdatum von Briand zu erlangen,
ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß man in franzöſiſchen Krei=
ſen
eine Einigung mit den Engländern in der finanziellen Frage
erſt im Sextember in Genf oder noch ſpäter für möglich hält.
Man bezweifelt auch, daß das Expertenkomitee, das am Montag
vormittag ſeine erſte Sitzung abgehalten hat, heute oder morgen
ſchon ſein Gutochten liefern kann und rechnet damit, daß die
Sachverſtändigen noch längere Zeit brauchen, um eine Anſicht
auszuſdrechen. Das würde heißen, daß bei der Vertagung
der Haager Konferenz, mit der man nun allgemein für
Samstag rechnet, die Delegierten ſchließlich den Haag ver=
laſſen
, ohne die beſtimmte Sicherheit zu haben, auf welcher
Baſis man ſich überhaupt mit den Engländern treffen kann.

Feinheit der Mundark.

Die Schriftſprache hat ſtrenge Geſetze, in der Mundart herrſcht
Billkür. So herkömmlich dieſe Meinung iſt, ſo wenig trifft ſie zu.
luch in der Mundart gelten Sprachgeſetze; mitunter werden ſie folge=
ichtiger
durchgeführt als im Schriftdeutſchen.
Jedem von uns iſt bekannt, daß im Süden des Riedes und des
ddenwaldes die Lautfolge ſt durch ſcht wiedergegeben wird. Was bei
uns en feſter Bruſtkaſte iſt, das iſt ſüdlich einer Linie, die von
zwingenberg nach Klingenberg läuft, en feſchter Bruſch=
aſchte‟
. Du hoſt die ſchenſte Fenſterpoſte heißt es im Norden; im
Süden aber: Du hoſcht die ſchenſchte Fenſchterpoſchte‟. Gilt das auch,
venn wir ßt ſchreiben? Im Norden heißt es: Leßt (läßt) du mich los!
Veißt du nis Beſſeres? Im Süden: Leſchtu mich los! Waaſchtu nis
Zeſſeres?. Warum auch ſollte ſich die Mundart um die Rechtſchreibung
üimmern? Selbſt in ſorgfältigſtem Schriftdeutſch klingt ßt genau wie ſt.
Was den Schulkindern von einem ſcharfen ß geſagt zu werden pflegt,
t unangebracht.)
Aber da fällt dem Kenner ein, daß zwar du beißt im Pfäl=
iſchen
der Süden Heſſens hat pfälziſche Mundarten du beiſcht
eißt; aber ihr beißt ſpricht man nirgends mit ſch; ihr wißt hat
uch in der Mundart nur ein ſ; ihr laßt, ihr reißt, ihr gießt, ihr ge=
tießt
lauten alle nicht mit ſch.
Und weiter! Man ſagt zwar: Du leſcht mich fort aber: Er leßt
nich fort‟. Die Schriftſprache ſetzt hier ohne Unterſchied beidesmal
laßt‟. Ebenſo unterſcheidet das Pfälziſche zwiſchen zweiter und dritter
Verſon bei allen Zeitwörtern: Du reiſcht (reißt) ihn fort, er reißt ihn
ort; du ſchlieſcht (ſchließt) zu, er ſchließt zu. Auch bei den Zeitwörtern,
ſie nur haben, trifft die Mundart dieſe Sonderung: Du raaſcht
reiſt) fort, er raaſt fort.
Wie lautet nun die Regel, der das Pfälziſche folgt? Ganz einfach:
Penn ſt Endung iſt, wird es wie ſcht geſprochen. Ihr
aßt, ihr gießt, ihr wißt uſw. haben als Endung nur t; auch ihr leit,
hr ſauſt haben nicht die Endung ſt, ſondern nur t; das ſ gehört zum
Sſamme. Den Pfälzer führt der Klang nicht irre; er weiß genau Be=
ſcheid
und ſagt hier nicht ſch.
Falſch! denkt da mancher; wenn der Pfälzer du gieſcht (gießt),
du grieſchr (grüßt) ſagt, ſo läßt er ſich doch vom Klange verführen.
K ineswegs! Hier iſt die Schriftſprache nachläſſig; ſtreng
gerrommen müßte es heißen: du gießeſt, du grüßeſt, du läſſeſt, du faſſeſt
ſ3. Des Pfälzers Sprachgefühl iſt ſo fein, daß es die regelrechte Form
teufft.
Das Schriftdeutſche iſt oft mit ſich ſelbſt im Widerſpruche; es ſchreibt
B. das beſte, das größte, während entweder beſte und gröſte‟
ſtehn müßte, oder beßte und größte‟. Die Mundart läßt ſich nicht
as der Ordnung bringen; ihr liegen die vollen Formen zu Grunde:
befſeſte, größeſte, die klar beweiſen, daß die Endung ſt vorhanden iſt;
Nrum ſpricht das Pfälziſche beides mit ſch.
So kann eine Mundart an Genauigkeit der Lautgebung hoch über
den Schriftdeutſchen ſtehen und eine Geſetzmäßigkeit offenbaren, die den
Pickert.
Tetrachter ſtaunen läßt.

Zum 75. Todeskage des deutſchen Philoſophen
Friedrich Schelling.

Friedrich Wilhelm Joſeph von Schelling,

der große Philoſoph der deutſchen Romantik, iſt vor 75 Jahren
am 20. Auguſt 1854 geſtorben. Schelling iſt 1775 geboren und galt
ſchon in ſeiner Jugend als Wunderkind. Mit 18 Jahren veröffent=
lichte
er einen aufſehenerregenden Beitrag zur Philoſophie Fich=
tes
. Damit rückte er in die vorderſte Reihe der deutſchen Idea=
liſten
. Später baute er ſein Syſtem zu einer metaphyſiſchen Iden=
titätsphiloſophie
aus, die auf Goethe ſtarken Eindruck machte. Er
ſtand in enger Beziehung zu den Kreiſen der Romantik und war
mit Caroline Michaelis, der geſchiedenen Frau A. W. Schlegels,
verheiratet.
Der fromme Langfinger. In einem andaluſiſchen Dorfe war
jüngſt während der alljährlichen Manöverzeit Einquartierung.
Den Truppen waren drei Tage Raſt nach anſtrengenden Mär=
ſchen
und Gefechtsübungen gewährt worden, und während dieſer
Tage wurde gemeinſam mit der über di: Abwechſelung hoch=

erfreuten Dorfbevölkerung geſchmauſt, gezecht, geſungen und
getanzt, daß es ſo eine Art hatte.
Am zweiten Tage jedoch verbreitete ſich durch das ganze Dorf
wvie ein Lauffeuer die unglaubliche Nachricht, daß dem Komman=
deur
der einquartierten Truppe, einem Major, ſeine prachtvollen,
bis an die Knie reichenden Lackreitſtiefel ſpurlos verſchwunden
waren. Irgendein Langfinger mußte ſie ſich angeeignet haben.
Es war gerade ein Sonntag, und das Dorf ſtrömte in der Kirche
zum Gottesdienſt zuſammen. Der Pfarrer, der von dem Dieb=
ſtahl
gehört hatte, beſtieg die Kanzel und ließ nun eine derartige
donnernde Philippika gegen den unbekannten Dieb los, der das
Vertrauen der Vaterlandsverteidiger ſo ſchmählich mißbraucht
habe, daß die ganze Gemeinde blaß und zitternd daſaß. Er drohte
dem Miſſetäter mit den fürchterlichſten Strafen der Hölle und
des Fegfeuers.
Am ſelben Abend noch ſtanden die beiden Reitſtiefel, tadellos
geputzt, vor der Tür des Pfarrhauſes und waren bis an den
Rand mit goldgelbem Mais für den Eſel des Herrn Pfarrers
gefüllt, wie auf einem oben hineingeſteckten Zettel in kritzliger
Schrift zu leſen war. Und ſo konnten ſich alle wieder freicn:
der Major über die wiedererhaltenen Stiefel, der Pfarrer über
den reuevollen Sünder, das Dorf über den vom Schild ſeiner
Ehre abgewaſchenen Makel und, last not least, der Pfarreſel
über ein leckeres Frühſtück
* Der Portätmaler in Proſa‟. Der Porträtmaler in
Proſa; das iſt wohl der neueſte Beruf. Sein Erfinder iſt ein
unternehmungsluſtiger junger Engländer, ein gewiſſer Osbert
Sitwell in London. Große Inſerate in den Zeitſchriften der
eleganten Geſellſchaft preiſen den neueſten Kunſtzweig wie folgt
an: Mr. Osbert Sitwell beehrt ſich mitzuteilen, daß er Beſtel=
lungen
auf Porträts entgegennimmt. Er malt ganze Figuren
in Proſa für hundert Guineen (genau 2145 Mark!), Bruſtbilder
für die Hälfte und Gruppenbilder für das Doppelte. Letztere
können auch in gereimter Form angefertigt werden. Falls ein=
zelne
Familien die Versform vorſchreiben, ſind die ungeführten
feſten Preiſe ungültig. Anmeldungen an das Sekretariat 2, Car=
lyle
Garden, Chelſea. Meiſter Sitwell hat ſeine Tätigkeit be=
reits
begonnen; das Geſchäft ſoll, nachdem kein kleinerer als
Michael Arlen der erſte Kunde war, ganz ausgezeichnet gehen.
Der Proſamaler behauptet, ſeine Kunſt ſtehe weit höher als
die der Stümper, die mit Farben irgendwelcher Art arbeiten.
Die Farbenmiſchungen ſeien nämlich (und darin mag er ſogar
Recht haben!) begrenzt, während die unerhört ausdrucksreiche
engliſche Sprache unbegrenzte Möglichkeiten für den Charakter=
maler
bietet, der demnach ſeine Proſagemälde bis in die
feinſten Einzelheiten ſorgfältigſt ausarbeiten kann. Sitwells
Erfolg beweiſt klar und deutlich, daß das Geld in der Tat auf der
Straße liegt. Man muß nur eine gute Idee haben ..."

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Nummer 230

Polniſche Wirtſchaft.
Von ihr ſoll die Rede ſein, von jener polniſchen Wirtſchaft
die in Deutſchland noch immer den Apoſtroph des Unſoliden, des
Schlampigen an ſich trägt. Nun, innerhalb der zehn letzten Jahre, in Deutſchland die Produktivität weiter geſteigert wurde. Damit
hat ſich auch in Polen manches geändert, ſo daß man meinen
möchte, es habe die 150jährige harte Schule, die das polniſche im Jahre 1927 nur 700 000 To. gegenüber 1,5 Mill. To. in 1913
Volk unter der Herrſchaft der drei Teilungsmächte hat erleben
müſſen, doch ihre Früchte gezeitigt; es habe insbeſondere die
deutſch=preußiſche Herrſchaft doch ihre Vorzüge gehabt. Gewiß,
auch heute iſt Polen noch nicht das, was es gerne ſein und noch
mehr ſcheinen möchte. Es iſt noch keine Großmacht, und ſo wie
die Dinge liegen, wird es wohl kaum dahin kommen, daß wie
viele polniſche Politiker träumen, und man es immer wieder
leſen kann Polen einmal an Frankreichs Stelle ins Konzert
der europäiſchen Mächte eintreten wird. Gewiß, es wird in
einigen Jahren ſchätzungsweiſe in eineinhalb Dezennien
Frankreich an Bebölkerungszahl übertreffen. Aber es iſt doch eine
arge Verkennung des Hiſtoriſchen, wenn man glaubt, an deſſen
Stelle treten zu können. Und es iſt wohl noch mehr eine Ver=
kennung
der ſtarken innerpolitiſchen und außenpolitiſchen Be=
laſtungen
, die es noch nicht möglich machen, den territorialen
Status des polniſchen Reiches als ſaturiert und unantaſtbar zu
bezeichnen. Wir werden uns immer deſſen bewußt bleiben, daß
die Regelung der Frage der deutſch=polniſchen Grenze nicht als
eine endgültige betrachtet werden kann. Wir werden aber auch
nicht vergeſſen, daß es außer einem weſtpreußiſchen Korridor
noch einen zweiten Korridor gibt, der zwiſchen Weißrußland
und Litauen ſich bis an die Düna vorſchiebt, um ſo Deutſchland
von Rußland zu trennen. Daß die polniſche Stellung an der
Düng auch Lettland bedroht, iſt klar, und damit hängt die neue
Richtung der Politik zuſammen, über die hier von anderer Seite
im Zuſammenhang mit Schweden berichtet wurde. Und wir
werden uns der Tatſache erinnern, daß es im Südoſten Polens
eine ſtarke ukrainiſche Minderheit gibt, die noch längſt nicht ihre
Selbſtändigkeitsbeſtrebungen aufgegeben hat.
Wenn wir uns trotzdem in Deutſchland mit dem Faktor
Polen ernſthafter beſchäftigen ſollten, ſo nicht nur deshalb, weil
wir mit ihm noch immer nicht zu einem Handelsvertrag gekom=
men
ſind, ſondern vor allem deshalb, weil Polen zurzeit eine
Macht iſt, mit der, vor allem auf wirtſchaftlichem Gebiet, gerech=
net
werden muß. Es darf nicht vergeſſen werden, daß Polen
den Umfang des Deutſchen Reichs (außer Bayern und Württem=
berg
) hat und daß auf dieſem Gebiet etwa 30 Millionen Menſchen
leben.
Zehn Jahre beſteht jetzt die polniſche Republik unter eigener
Regie, Und es iſt intereſſant, zu ſehen, was in dieſen erſten laſſen, ſo daß notwendigerweiſe heute der größte Teil des Exports
zehn Jahren erreicht worden iſt, zu ſehen, ob wir heute in der über die Häfen geht. Dann aber wird gefliſſentlich verſchwiegen,
Lage ſind, die Apoſtrophen der polniſchen Wirtſchaft zu ſtreichen, daß durch beſondere Eiſenbahn=Tarifpolitik der Export über
und ſie in demſelben Maß zu werten, wie wir von der engliſchen
oder von der franzöſiſchen Wirtſchaft reden. Anläßlich des zehn=
jährigen
Beſtehens der polniſchen Republik haben die polniſchen
Wirtſchaftskreiſe eine polniſche Landesausſtellung in Poſen ver= Naturnotwendigkeit des Korridors beweiſen ſoll. Mit der
anſtaltet, die in 7 Abteilungen Kultur, Kunſt und Wiſſenſchaft,
Juduſtri= und Landwirtſchaft, Bank= und Verſicherungsweſen,
Handel und Handwerk, ſoziale Fürſorge, Sport uſw. und Aus=
Ausſtellung nach Poſen verlegt wurde, iſt ſelbſtverſtändlich eine
darauf mit einer Ignorierung des in der Ausſtellung Gezeigten
wert, daß die Wirtſchaftszeitung Nord und Oſt, die den Hau=
delsbeziehungen
zwiſchen Deutſchland, Skandinavien, den Rand=
polniſchen
Wirtſchaftler ſelbſt das Wort ergreifen läßt zur Beur=
teilung
der ökonomiſchen Lage Polens. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß diefe Beurteilung eine optimiſtiſche iſt. Es iſt aber für den
Kundigen zwiſchen den Zeilen manches herauszuleſen, es iſt aus
den Zahlenangaben manches ſehr Wertvolle zu ſehen.

ßung der drei verſchiedenen Landesteile, von denen der fortge=
ſchrittenſte
das preußiſche Gebiet war. Es iſt im allgemeinen
heute wohl gelungen, die großen Klüfte zu überbrücken, wenn
kann, daß ſchwerwiegende Unterſchiede heute noch beſtehen. Es

iſt ſogar geglückt, die Produktivität der ruſiſchen und galiziſchen
Landesteile zu heben. Den preußiſchen Anteil aber hat Polen
ſchlecht verwaltet, wie das aus der Getreideproduktion pro Hektar
z. B. hervorgeht. Sie betrug 1913 in Poſen 19,8 Dz. und 1925/26
nur 17,9 Dz., wobei nicht vergeſſen werden darf, daß inzwiſchen
zuſammen hängt der geringere Verbrauch an Kunſtdünger, der
betrug. Polen iſt aber heute vor allem auch ein Exporteur für
Roheiſen und Kohle geworden, ſeit es durch die Entſcheidung
des Oberſten Rats im Jahre 1922 gegen das Ergebnis der Ab=
ſtimmung
Oſtoberſchleſien erhalten hat. Der polniſche Kohlen=
export
begann erſt, nachdem dieſes oberſchleſiſche Gebiet an Polen
abgetreten worden war. Aber nur durch die Beſtimmung, daß
drei Jahre lang nach der Abtretung die nunmehr polniſch= ober=
ſchleſiſche
Kohle ungehinderten Zugang nach Deutſchland haben
ſollte, konnte der Export eine einigermaßen nennenswerte Ziffer
erreichen, 192224 wurden Zweidrittel bis die Hälfte des polni=
ſchen
Exports von Deutſchland aufgenommen, von Deutſchland,
das durch die Beſetzung des Ruhrgebiets auf ausländiſche Kohle
angewieſen war. Polen konnte außerdem in die deutſche Stellung
den Nachfolgeſtaaten gegenüber einrücken, die ebenfalls einen
erheblichen Teil der Kohlen aufnahmen. Als 1925 die deutſche
Verpflichtung zur Kohlenabnahme abgelaufen war und auch die
Nachfolgeſtaaten mehr ſelbſt förderten, oder von Deutſchland be=
zogen
, kam Polen der engliſche Bergarbeiterſtreik zu Hilfe, wäh=
rend
deſſen Dauer die polniſchen Kohlenzüge von Oberſchleſien
nach Danzig Tag und Nacht lieſen und Tag und Nacht im Dan=
ziger
Hafen auf engliſche Schiffe die Kohle verladen wurde. Das
Jahrl927 brachte auf dem geſamtenWeltmarkt eine guteKonjunktur.
Wenn alſo von polniſcher Seite her die Zukunft des Kohlenberg=
baues
aus den Erfahrungen der letzten Jahre heraus optimiſtiſch
beurteilt wird, ſo darf nicht vergeſſen werden, daß dieſe Ent=
wicklung
under volſtändig anormalen Verhältniſſen ſich vollzog.
Aehnliches gilt auch von der Roheiſenerzeugung, die ſich bis 1926
auf etwa ½/, der Vorkriegserzeugung der jetzt polniſchen Gebiete
beſchränkte und erſt 1927 unter den beſonderen konjunkturellen
Umſtänden auf 60 Prozent emporſchnellte. Schon der raſche
Sprung läßt die Undauerhaftigkeit dieſes Zuſtandes vorausſehen
Es iſt übrigens in dieſem Zuſammenhang intereſſant, daß
die Notwendigkeit des polniſchen Korridors damit bewieſen wer=
den
ſoll, daß je Meter Landgrenze nur 2,3 To., je Meter Meeres=
grenze
aber 125 To. ausgeführt werden. Zunächſt darf die
ſumpfige, verkehrsunzugängliche Oſtgrenze nicht auf gleichen Fuß
mit irgendeiner anderen gut entwickelten Grenze geſtellt werden.
Dann darf man nicht überſehen, daß Rußland und Deutſchland,
die beiden großen Anlieger, faſt gar keine polniſche Einfuhr herein=
Gdingen, den mit ungeheuren Koſten neugeſchaffenen polniſchen
Oſtſeehafen, geleitet wird. Man ruft alſo den Zuſtand künſtlich
hervor (unter Aufwendung großer Mittel), der hinterher die
Proſperität Polens ſteht im Widerſpruch die große polniſche
Inflation, die durch Schaffung des ſtabilen Zloty nur vorüber=
gehend
aufgehalten wurde, weil der ſtabile Zloty nicht ſtabil blieb,
wanderung umfaßt und in 32 Untergruppen zerfällt. Daß die ſondern heute auf die Hälfte ſeines Nominalwertes geſunken
iſt. Die Belaſtung des polniſchen Staates mit Schulden beträgt,
Demonſtration gegenüber Deutſchland, aber es wäre töricht, trotzdem durch die Inflation der größte Teil ja vernichtet Ausſchuß des Reichstages nur informatoriſch überwieſen. Wirſtenuhm
iſt und Polen keine Reparationen zu zahlen hat, im Juli 1928
zu antworten. Es iſt im Gegenteil außerordentlich begrüßens= 4,1 Milliarden Zloty, das ſind etwa ½ Milliarde Dollar. Die
Höhe der Schulden hängt damit zuſammen, daß Polen für ſein
Militär Ausgaben macht, die vom Standpunkt einer vernünftigen
ſtaaten und Polen dient, in einer Sondernummer die führenden Finanzpolitik überhaupt nicht zu verantworten, die auch mit der aufnehmen. Das Kabinett iſt zunächſt ja ausgeſchaltet. Es war
Idee einer Völkerverſtändigung nur ſchwer vereinbar ſind; die
nur der imperialiſtiſchen Politik Polens ihr Daſein verdanken,
Friedens bedeutet. Deshalb ſind auch die Amerikaner nicht ge=
Das wichtigſte Problem Polens war die Zuſammenſchwei= gen ſich lieber damit, die oberſchleſiſchen Gruben und Hütten
finanziell unter ihre Kontrolle zu bringen. Man denke an die das Rumpfkabinett ſich für unzuſtändig erklärte. Das war jg
Tätigkeit der Harriman=Gruppe in Oberſchleſien.
Polniſche Wirtſchaft! Es kann nicht überſehen werden, daß
allerdings, dieſe Ueberbrückung nicht darüber hinwegtäuſchen ſie in vielem ernſthafte Anſtrengungen macht, zu mitteleuro=
päiſchen
Verhältniſſen zu gelangen. Es kann auch nicht überſehen laſſen werden ſoll.

werden daß ſie in manchem dabei Erfolg hat. Es iſt im Interefff
Deutſchlands und Polens zu wünſchen, daß eine Verſtändigung
zu Stande kommt, die die wirtſchaftlichen Beziehungen beider
Länder befruchtet, die naturgemäß immer enger ſind als die künſ=
lichen
Beziehungen zu Frankreich. Daß ſich aber in der Gel
barung Polens noch vieles ändern, daß die aggreſſive Halturg
Deutſchland gegenüber fallen muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Und
ebenſo ſicher iſt, daß in der Frage des polniſchen Korridors noch
nicht das letzte Wort geſprochen iſt, daß an ein Oſtlocarno, weß
es Herr Zaleſki vom Haag zu gern nach Warſchau mitbrächt,)
nicht eher zu denken iſt, als eine Reviſion der Oſtgrenzen erfoleiz
iſt. Die polniſche Wirtſchaft macht Anſtrengungen, unf
moraliſch ſaturiert zu werden, um die Apoſtrophierung zu berck
lieren. Sie mag damit Erfolg haben. Aber dafür wird es
wenn die Dinge ſich nicht ändern eines Tages eine polniſchell
Politik geben, ebenfalls in Gänſefüßchen. Was wäre dam
für Polens moraliſche Situation gewonnen?

Höhere Eiſenbahnkarife in Sichk?
Es ſoll ſich nur um eine kechniſche Ausſprache
gehandelt haben.
* Berlin, 19. Aug. (Priv.=Tel.)
In einer Berliner Zeitung ſteigt eine alarmierende Meldung
auf, daß die Reichsbahn alle Vorbereitungen treffe, um am 15Fo bam
September eine Tariferhöhung in Kraft treten zu laſſen, wobeiſf Darmſte
beſonders die Tarife erhöht werden ſollen, die von der letztenf
Steigerung am 1. Oktober vorigen Jahres verſchont gebliebenſ=
ſind
. Richtig an dieſer Meldung iſt, daß Ende der vorigen Woche
im Reichsverkehrsminiſterium eine Beſprechung ſtattgefundenl=berſeſt
hat, in der die Erhöhung der Reichsbahntarife beſprochen wor=kzeuſeſch
den iſt. Von ſeiten der Reichsregierung wird uns jedoch auf dask:ger
beſtimmteſte verſichert, daß es ſich nur um eine mehr techniſcheſt dnau
Ausſprache gehandelt habe, um Klarheit darüber zu ſchaffen, ſingenen.

wie eine Tariferhöhung ausſehen müßte, wenn ſie ſich einmal alöh=

unvermeidlich herausſtelle. Soweit ſind wir aber heute nochki
nicht. Die Reichsbahn hat bereits vor Monaten erklärt, daß ſiek
die letzten Lohnerhöhungen nicht tragen könne. Die Reichsl
regierung hat jedoch ihre Zuſtimmung zur Tariferhöhung nichtl!
gegebem und ſich darauf feſtgelegt, daß vor der Entſcheidung überkiu
den Young=Plan darüber nicht geſprochen werden könne. Inſtends
ingendeiner Form wird dieſer ja auch gegenüber der Regelungſere, un
des Dawes=Plans für die Reichsbahn eine Entlaſtung bringenſ ds ber
müſſen, von deren Höhe es dann abhängt, ob eine Tariferhöhungſitz 4g
noch notwendig iſt.

liches Fe

an e
Die Arbeitsloſen=Berſicherungsreform vom Reichs ich brau
Misbur
Uael bengſchiel.
* Berlin, 19. Aug. (Priv.=Tel.) Vereini
Das Reichskabinett hat alſo glücklich den Entwurf zur Aende= die Pät
rung des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen=hu derül
verſicherung verabſchiedet. Damit die Form gewahrt wird, gehihuld m
der Entwurf zunächſt an den Reichsrat und wird dem Sozialenl-Pereil
ſagten ja bereits, daß er eine Erhöhung der Beiträge um ½ %a/ ſovie
bringen wird, daß er auch Auswüchſe beſeitigt, daß er aber wich=
tige
Fragen offen läßt, die im Sozialpolitiſchen Ausſchuß geregeltf
werden ſollen. Am Mittwoch will der Ausſchuß ſeine Beratungenſchrs zu
gut, daß die Kabinettsſitzung in Münſter wenigſtens unter den ie
Tiſch gefallen iſt. Sie war vom Zentrum angeregt und wurd

einer Politik alſo, die in der Tat eine dauernde Gefährdung des von Herrn Groener, dem ſtellvertretenden Reichskanzler, der ſichſu, as (
bei ſolchen innerpolitiſchen Fragen begreiflicherweiſe, nicht recht bit domm
neigt, dem polniſchen Staat Anleihen zu gewähren und begnü= zuhauſe fühlt, aufgegriffen. Die Haager Delegation hat aberbind
ſo entſchieden abgewinkt, daß der Gedanke ins Waſſer fiel und Filen !

Sarlägelbelbide el BarMttädA
Grosge Posten Schweizer Stickereien und Einsätze ungewöhnlich billig.
Auf persönlicher Einkaufsreise kaufte ich in der Schweiz große Lagerposten Stickereien, teilweise bedeutend unter
Herstellungspreis, darunter allerbeste Handware. Dieser Vorteil kommt meiner Kundschaft zu gute.

auch unbedenklich, nachdem feſtſtand, wie die Miniſter im Haag
denken und die letzte Entſcheidung dem Sozialpolitiſchen Aus=
ſchuß
und ſpäter den Fraktionen der Regierungsparteien über=

Soxtiment I
regllär: Wertbis 259

Sortiment II
regulär, Wert bis 408

Sortiment III
regulär. Wert bis 609

Sortiment IV
regulär, Wert bis 759

zzm
Aussuchen
Meter

zum
zum
zum
Aussuchen
Aussuchen
Aussuchen
Meter
Meter
Ueter TO.

Sortiment V
regulär, Wert bis 959

Sortiment VI
regulär. Wert bis 1.50

zum
Aussuchen
Meter

ca. 10000 Meter
Modbelsbitte d. Enllsatte

Posten I
prachtvolle Sachen zum
8em br., ohne Rück- Aussuchen
sicht auf den Wert Meter

R
Posten II
zum
Aussuchen
Meter

zum
Aussuchen
Meter

So!
Posten III
zum
Aussuchen
Ueter Si

eien. 24

Kopfkissen
prachtvoll bestickte Kissen

Stück

Paradekissen
mit Einsatz und Spitze schön verarbeitet
Paradekissen
mit Ia Stickerei-Motiven".
Stück 4

Geschäfts-
Raus

42
1
995
Z

Billige Weiß-Waren
Ein Posten
r. 130/130, 130/160
Gl
Damast-Tischtücher 130220, 1601320
Damasthandtücher,Damastserviett.,
Gläser-Tücher, Kaffee-Servietten,
Kaffee-Decken, Kunstseid. Decken

teilweise mit kleinen Schönheitsfehlern, aus nur erster
Leinen-Weberei
jedes Stuck

unter regu-
lärem
Preis

OTAUdAAAu

Bett-Damast
rein Mako, Streifenmuster, la Ware, Mtr.
Bett-Damast rein Mako
Blumenmuster, Hochglanzware,Mtr. 2.95,
Bettuch-Halbleinen
Ia Aussteuer-Qualitäten . . . Mtr. 2,95,
Ein
Posten Kretonne erstklassiges
sldd Pabrikat, 1a AusteuerWVere, Mltr. 4O
(13205

165
A45
495

Darmstadt
Ludwigstr. 15

dan Porkrausnsanasitäten!

[ ][  ][ ]

ſammer 230

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Seite 5

Aus der Landeshaupkftadt.

Darmſtadt, 20 Auguſi.

In den Ruheſtand tritt auf Grund des § 1 des Geſetzes über die
Mirrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1993
Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Neg.=Bl. S. 249) am
ittember 1929 der Oberſtudienrat Dr. Jakob Dingeldey am
ſehmnaſium in Darmſtadt.
=Bei dem Amtsgericht Homberg iſt die Stelle eines geſchäftsleiten=
Zuſtizinſpektors zu beſetzen. Bewerbungen von Juſtiz=
ſtoren
und Oberjuſtizinſepktoren können bis zum 25. Auguſt an
Zuſtizminiſter eingereicht werden. Die Stelle iſt in Beſoldungs=
we
4 4b vorgeſehen.
Jubiläum. Heute, Dienstag, den 20. Auguſt, begeht Herr
gender Röhrich, Mechaniker, Große Ochſengaſſe 15, ſein 40jähriges
Rtsjubiläum bei der Firma Goebel (Maſchinenfabrik).
p. Darmſtadt als Kongreßſtadt. In den Tagen vom 11.14. Sep=
ger
findet in Darmſtadt die 15. Jahrestagung der Deutſchen
ſeralogiſchen Geſellſchaft ſtatt. Für Mittwoch iſt zu=
ſit
eine Beſichtigung der Geologiſchen Landesanſtalt vorgeſehen, für
verstag und Freitag Sitzungen und Beſichtigungen des Geologiſch=
ſteralogiſchen
Inſtituts und des Landesmuſeum. Eine wiſſenſchaft=
Sitzung füllt den Samstag vormittag aus. Für Samstagnachmit=
wind
Erkurſionen am Herrgottsberg, Ludwigshöhe, Kirchberg und
Steinbruch der Odenwälder Hartſteininduſtrie vorgeſehen. In
Zeit vom 7.9. September findet in Darmſtadt der Verbandstag
terbandes Deutſcher Licht= und Waſſerfachleute
andesverband Heſſen in Darmſtadt ſtatt. Der Verband lädt die
Mreſſenten zu ſeinen Vorträgen ein. So findet am 7. September im
ßbau vormittags halb 10 Uhr ein Vortrag von Direktor Nuß (Gas=
M Darmſtadt) über Gaswerbung ſtatt. Ing. Heck ſpricht über neu=
ſſche
Brunnenbohrungen; ein weiterer Vortrag wird von Dipl.=
Trachmann gehalten. Am Samstag abend findet im Saalbau ein
Mitliches Feſttonzert ſtatt.
Verfaſſungsfeier der gewerblichen Abteilungen I und II der Be=
en
hunghſchule im Heliatheater. Die Helia=Leitung hatte den beiden genann=
af
disch Berufsſchulen in zuvorkommender Weiſe ihr ſtattliches Theater zu
echniſchte Verfaſſungsfeier zur Verfügung geſtellt. Herr Rektor Rutloh
M darauf hin, wie ſich das deutſche Volk trotz ſchwerer Not in den
wangenen zehn Jahren emporgearbeitet habe. Herr Ziegler ent=
ſmte
in ſeiner Feſtanſprache die Herzen der Jugend, indem er ein
ſtiſches Bild von der Verfaſſungsfeier unſerer Reichsregierung ent=
. Er betonte die Bedeutung des erſten Reichspräſidenten für das
andekommen der Weimarer Verfaſſung und pries die Pflichttreue
nichdzweiten Oberhauptes unſeres Vaterlandes. Aus zwei verſchiedenen
Mien gekommen, hätte glühende Liebe zu Deutſchland beide zuſam=
ugebracht
. So müßten die beiden Männer der deutſchen Jugend ein
Antendes Vorbild ſein und eine heilige Mahnung, die Vergangenheit
Ahren, um ſich der Zukunft wert zu erweiſen. Ein Lichtbildervor=
einthu
des Herrn Seior, gab eine ausgezeichnete Illuſtration zu Ernſt
ungritz Arndts Was iſt des Deutſchen Vaterland? Das gemeinſam
eingene Deutſchlandlied beſchloß die eindrucksvolle Feier. Dr. W.
Bühnenvolksbund. Der Zweck dieſer Theatergemeinde iſt die Er=
MFeſtung eines ſauberen Spielplans bei Aufführungen der Mieten, dabei
brauchbare Stücke neuerer Autoren. Ferner erſtrebt der Bühnen=
olsbund
geſchloſſene Vorſtellungen zur ausſchließlichen Wiedergabe
m Stücken ſeiner Weltanſchauung bei möglichſt niedrigen Eintritts=
mſen
. Deshalb müſſen die Mitglieder aller chriſtlichen und nationa=
MVereinigungen zugleich Mietglieder des Bühnenvolksbundes ſein.
de Die Plätze der vorjährigen Mieter bleiben bis zum 25. Auguſt zu
Sloſenzan Verfügung. Neuanmeldungen in der Geſchäftsſtelle bei Chriſtian
gehlkold am Weißen Turm.
Verein ehem. Landwirtſchaftsſchüler, Darmſtadt. Wie verlautet,
igernahm der Verein ehem. Landw=Schüler Darmſtadt eine Beſich=
ang
der Fabrikanlagen der J. G. Farbeninduſtrie, Ludwigshafen am
Min, ſowie deren Landw. Verſuchsſtation Limburgerhof, bei welcher
nBeteiligten vieles Wiſſenswerte gezeigt wurde. Am Sonntag, den
September, beabſichtigt derſelbe Verein, eine Odenwaldfahrt mittels
ſtobus zu unternehmen.
Volksbühne. Der Zuſpruch, deſſen ſich die Volksbüihne in dieſem
hre auch von auswärts erfreut insbeſondere gehen Anmeldungen
Fremdengemeinde ſchon jetzt zahlreich ein , veranlaßte die Volks=
ne
, aus Gründen des erleichterten Zahlungsverkehrs in den in Be=
ſicht
kommenden Orten Zahlſtellen zu errichten. Soweit ſolche ſchon
ſengerüindet wurden, geben wir die Adreſſen der Zahlſtellenleiter nach=
zlend
bekannt. Anmeldungen aus dieſen Orten ſind unter Zahlung
* erſten Beitrags nur dort einzureichen. Dorr, wo noch keine Zahl=
Re errichtet worden iſt, wollen die Mitglieder der Volksbühne ſich
Abtändigen und Namen und Wohnung des geuuonnenen Zahlſtellen=
ers
der Geſchäftsſtelle Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter),
ſort mitteilen. Arheilgen: Ludwig Jung, Darmſtädter Straße;
berſtadt: Fräulein. Emma Meidinger, Darmſtädter Straße;
iesheim: Adam Baſel. Neue Darmſtädter Straße 17; Groß=
Unſtadt: Fräulein Elſe Diehl, Schillerſtraße; Klein=Gerau:
Bilipp Siebel, Waldſtraße 4: Ober=Namſtadt: Jakob Braband,
Ahrſtraße 15; Pfungſtadt: Karl Reiß, Lindenſtraße 62; Noß=
urf
: Auguſt Emmerich; Seeheim: Heinrich Burger, Eberſtädter
Eraße 54; Weiterſtadt: Anton Samz, Arheilger Straße 23;
oingenberg: Wilhelm Aßmus, Alsbacher Straße 17½.
Orpheum. Gaſtſpiel Guſtav Bertram=Marga Peter.
wird beſonders darauf hingewieſen, daß der dreiaktige Operetten=
ſtvank
Du oder keine‟, Muſik von Hans Arnold, nur noch heute
enstag und morgen Mittwoch letztmalig zur Aufführung gelangt.
Vorbereitung iſt die dreiaktige Schwankoperette Phips, laß
ſch nichterwiſchen von Carl Bretſchneider (Verfaſſer von Das
ſſchende Berlin‟). Die Preiſe bewegen ſich von 13 Mk. (S. Anz.)

Der Orangeriegarten.

Im Jahre 1716 ließ der kunſtſinnige Landgraf Ernſt Ludwig (1678
bis 1739), der in ſeiner Jugend den Verſailler Hof Ludwigs Xfl. be=
ſuchte
, den Orangeriegarten nach Plänen des franzöſiſchen Architekten
Nemy de la Foſſe von dem Architekten Exat mit ſeinem Sohne an=
legen
. Urſprünglich ſollte der Garten bis an den Wald ausgedehnt wer=
den
und dort mit einer Gloriette enden. Durch Kriege und ſonſtige
Schwierigkeiten gingen aber die hierzu erforderlichen Mittel aus und
man begnügte ſich mit den drei vorhandenen Terraſſen. Mit den Haupt=
bauten
, anfangs ſollten zwei gleiche Orangenhäuſer errichtet werden,
begann man etwas ſpäter und führte auch nur wegen Geldmangel, das
weſtliche Orangeriegebäude aus. Gegen 1720 war der Garten in ſeiner
heutigen Geſtalt fertiggeſtellt.
Der Garten zeigt die gute rhythmiſche Teilung des Geländes in drei
großräumige, in ſich eben liegende Stufen von verſchiedener Tiefen=
ausdehnung
. Der Boden iſt in Anpaſſung an das gegebene Gelände
verſchiedenartig bewegt. Die mittlere Terraſſe überhöht um etwa 2,
die oberſte um gut einen Meter; die abſtürzenden Mauern mit ihren
Treppen ſind mannigfach gegliedert und von unten mit anſchniegenden,
immergrünen Taxushecken begleitet und betont. Die große Mittelachſe
mit ihrem weiten Durchblick gliedert die unterſte Terraſſe durchlaufend
in zwei Streifen gleichbreiter Hauptbeete, während die mittlere Terraſſe
in drei Flächen eingeteilt iſt. Die öſtliche und weſtliche Kaſtanienallee
geben mit ihren mächtigen dunkelgrünen Laubenwänden dem Ganzen
einen würdigen Rahmen. Beiderſeits des Hauptweges auf der unter=
ſten
Terraſſe ſtehen die über hundert Jahre alten Pomeranzeubäume
in ſchönen neuen, gelb mit grün lackierten Kübeln, um den Mittelweg
zu betonen und um den großen Raſenflächen einen Rahmen auf der
Innenſeite zu geben. Hinter den Pomeranzenbäumen ſind auf einem
6 Meter breiten Raſenſtreifen abwechſelnd ſchöne Phönirpalmen mit
Burpyramiden aufgeſtellt, hinter denen ſich dann ein 1,60 Meter breites
leuchtendrotes Geranienland entlang zieht.
Die beiden großen Springbrunnen vor der ſchönen gut gepflegten
dunkelgrünen Tarushecke ſind ausgebeſſert und neu mit abwechſelnd weiß
und roten Waſſerroſen bepflanzt. Um die Springbrunnen wurde in
gleicher Weiſe in einem 2 Meter breiten Raſenſtreifen ein zirka 1 Meter
breites leuchtend rotes Geranienband von gleicher Farbe wie die Längs=
beete
angelegt. Als Abſchluß der Raſenflächen finden wir vor den
Kaſtanien=Allen, die ſchönen, gut gebflegten Lorbeerbäume in Kugel=
und Pyrauidenform. Vor dem im Jahre 1720 von dem Baumeiſter
Fiſcher von Erlach erbauten ſchönen Orangeriehaus ſtehen zwölf zirka
5 Meter hohe walzenförmig gezogene Eugenienbäume, die in dieſer

Entwicklung in keiner Orangerie mehr zu finden ſind. Dieſe Bäume
haben im verfloſſenen ſtrengen Winter gelitten, indeſſen werden dieſe
Froſtſchäden bei gewiſſenhafter Pflege in einigen Jahren ausgeglichen ſein.
Das große Waſſerroſenbaſſin, als letzter Ueberreſt der großen
Gartenbauausſtellung 1905, mit ſeinem reichen Blütenflor verſchieden=
artiger
winterharter Nymphen wird beiderſeits von einer Gruppe ſub=
tropiſcher
Palmen, Draegenen und Agaven eingeſäumt, während im
Raſenſtreifen um das Baſſin wunderſchöne, gutgezogene 4 Meter hohe
Lorbeerpyramiden Aufſtellung fanden. Auf der unterſten Terraſſe
wurden mit dem quadratiſch angelegten Geranienbeet vor der reno=
vierten
Treppe zirka 5000 Geranien angepflanzt. Die Mittelterraſſe
wurde mit Blumen in den Farben blau und gelb gehalten.
Bei der Uebernahme des Gartens durch die Stadt war von den
Konturen der Hecke durch die jahrzehntelange Verwahrloſung derſelben
nichts mehr zu ſehen. An manchen Stellen mußten die Taxuszweige
nahezu 2 Meter zurückgeſchnitten werden, um die urſprünglice ſchön=
gegliederte
Form wieder zum Ausdruck zu bringen.
Zu beiden Seiten der beiden ſchönen Sandſteinbrunnen, die ſich
direkt hinter der Hecke befinden, ſind gelbe Cannagruppen, die von zwei
Reihen tiefblauer Ageratum eingefaßt ſind, angepflanzt. Die beiden
Hauptwege, die das große mit friſchem Gras neu eingeſäte Mittelſtück
begrenzen, ſind mit gelben, und die beiden Querwege mit blauen Edel=
dahlien
bepflanzt. Als Vorpflanzung der Dahlienſtreifen ſind zwei
Reihen ſchwvefelgelbe Tagetes vorhanden. Um das renovierte ſchön ge=
glierte
Baſſin vor der oberen Terraſſe befinden ſich in jungem Grün
wieder tiefblaue Ageratumbänder, die an den Ecken durch goldgelbe
Cannagruppen durchbrochen ſind.
Eine ganze Anzahl weißgeſtrichener Gartenbänke innerhalb der
ſchattigen Kaſtanienbäume und auf der Mittelterraſſe laden den Be=
ſucher
in dieſem herrlichen Gartenidyll, abſeits vom Getriebe der Stadt,
ein. Während die Bänke der unteren und mittleren Verraſſe für die
Erwachſenen oder Kinder in Begleitung Erwachſener, freigegeben ſind,
ſtehen die Bänke an den Kiesflächen und neuerdings errichteten Sviel=
rahmen
der Jugend zum fröhlichen Tummeln und Ballſpiel zur Ver=
fügung
.
Im Hinblick darauf, daß die Stadtverwaltung ſeit Uebernahme des
Gartens mit Aufwendung geringer Mittel durch die anerkannt hervor=
ragenden
Leiſtungen der Stadtgärtnerei den Garten in ſeinen derzeiti=
gen
Zuſtand verſetzt hat, iſt es Ehrenpflicht jeden Beſuchers, durch
Schonung der Anlagen ihn in dieſem Zuſtand zu erhalten.

I Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes der Pro=
vinz
Starkenburg am 28. Auguſt, vorm. 9 Uhr: 1. Beanſtandung der
Wahl des Bürgermeiſters Delp zum erſten Stellvertreter des Oberbür=
germeiſters
der Stadt Darmſtadt durch das Kreisamt Darmſtadt. 2. An=
trag
des Kreisamts Groß=Gerau auf Entziehung des dem Philipp Bam=
bach
zu Groß=Gerau erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 3. Geſuch der
Chriſtine Neuroth aus Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Kaffewirtſchaft im Hauſe Heidelberger Straße 198½
4. Geſuch des Johann Codina zu Darmſtadt um Erteilung der Erlaub=
nis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im
Hauſe Nieder=Ramſtädter Straße 14. 5. Geſuch des Albin Fiedler Ehe=
frau
Dorothea geb. Werne um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im früheren Wachtlokal
am Brunnenweg an den Schießſtänden zu Offenbach. 6. Geſuch des
Andreas Leicher zu Offenbach um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb
einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinausſchank in ſeinem Strandbad
an der Hafeninſel zu Offenbach. 7. Klage des Heinrich Fritz, Darmſtadt,
Kleine Bachgaſſe 9, gegen den Beſcheid des Kreisamtes Darmſtadt vom
6. Mai 1929 wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.
Hausfrauenbund. Unſere Kleiderſtelle Woogsplatz iſt bis
zum 2. Settember geſchloſſen.
Für Reise, Wanderungen
und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende Pfeffer=
minz
= Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige
Chlorodont= Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt von beſter Qualität, für
Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger, übel=
riechender
Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der
Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen in der bekannten blau=
weiß
=grünen Original=Packung.
TV.1045

Feſtnahme. Der am 3. März 1905 in Gau=Grehweiler geborene
Julius Eckhardt wurde von der Kriminalpolizei auf Grund eines
Ausſchreibens im Deutſchen Fahndungsblatt feſtgenommen.
I Leichenländung. Am Samstag abend wurde bei Erfelden die
Leiche eines etwa 50 Jahre alten Mannes im Rhein geländet. Die
Leiche war unbekleidet und dürfte etwa drei Wochen im Waſſer gelegen
haben. Die Geſtalt iſt kräftig. An der Stirn und der Scheitelpartie
fehlen die Haare; die ſeitliche Kopfpartie weiſt zwei Zentimeter langes
dunkelblondes Haar auf. Im Unterkiefer fehlt der zweite Backenzahn,
im Oberkiefer der ſeitliche Schneidezahn, der Eckzahn und der erſte Bak=
kenzahn
, links der erſte und dritte Backenzahn. Am linken Unterarm
befindet ſich eine Blautätowierung von zwei 10 Zentimeter langen ge=
kreuzten
Schlüſſeln, darüber eine Krone und darunter die Jahreszahl
1878, links der Kreuzung befindet ſich ein P und rechts ein B. Sach=
dienliche
Mitteilungen werden erbeten an die Landeskriminalzentrale
fir Vermißte und Tote in Darmſtadt, Steinſtraße.

3. Tagung der deutſchen Auslandslehrer und
Meelnen.
Neben dem Deutſchen Städtetag, den Oberbürgermeiſter Mueller=
Darmſtadt vertritt, werden auch noch zahlreiche andere Körper=
ſchaften
die Tagung der Auslandslehrer (22.25. Auguſt) beſchicken:
Das Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht entſendet den Direk=
ttor
ſeiner Schulabteilung Dr. Niemann, die Reichszentrale für
Heimatdienſt Dr. Steuber, das Deutſche Auslandsinſtitut in Stutt=
gart
einen ſeiner leitenden Herren, der Verein für das Deutſchtum im
Ausland iſt vertreten durch ſeinen Vorſitzenden von Löſch, die Heſſi=
ſche
Kammer für Handel und Induſtrie durch Fabrikant Schenck, die
Techniſche Hochſchule Darmſtadt durch Geheimrat Walbe. Ferner
werden vertreten ſein der Guſtav=Adolf=Verein, der Reichsverband der
kathol. Auslandsdeutſchen, der Evangel. Hauptverein für deutſche An=
ſiedler
und Auswanderer, der Bund der Auslandsdeutſchen. Lebhaften
Anteil nehmen auch die Fachverbände der Lehrerſchaft. Es werden
Vertreter abordnen: der deutſche Philologenverband (Direktor Dr. Lu=
ſchey
=Stettin), der Allgemeine deutſche Lehrerverein (Gewerbedirektor
Schulz=Berlin), der Verband katholiſcher Lehrer (Rektor Winter=
Mainz, M. d. L.), der Allgemeine deutſche Lehrerinnenverein (Fräulein
v. Kulesza, M. d. Preuß. L.), der Verband kathol. Lehrerinnen
(Frau Rektorin Lukas=Mainz) u. a. Die umfangreichen Vorarbeiten
der Tagung hat ein Ausſchuß der Darmſtädter Lehrerſchaft unter der
Zührung von Studienrat K. Becker, und Rektor Germann wirk=
ſam
unterſtützt.
Auch der Verein für das Deutſchtum im Ausland,
Landesverband Heſſen, bringt der Tagung reges Intereſſe entgegen.
Von ſeiner Zeitſchrift Volk und Heimat erſchien in dieſen Ta=
gen
eine Feſtnummer zur Auslandslehrertagung, die
u. a. eine Würdigung der Verdienſte von Staatsrat Block um das
Auslandsdeutſchtum aus der Feder von Admiral Seebohm=Berlin ent=
lält
. Ferner bringt ſie Aufſätze über das deutſche Schulweſen in Bra=
ſilien
(Nabe), über die deutſchen Siedlungen in der Dobrudſcha ( Dar=
ſow
), über Oeſel (Joſt), Schilderungen aus Südweſtafrika (Hoffmann),
Feuerland (Braſch), von der Kieler Pfingſttagung des VDA., von einer
Studentenfahrt durch Luxemburg und manches andere. So ſind alle
Vorbedingungen gegeben, um die Tagung wirkungsvoll zu geſtalten.
Gx.

Aus den Parkeien.

Deutſche Demokratiſche Partei, Ortsgruppe Dorm=
ſtadt
, Oraaniſationsausſchuß. Der Organiſationsausſchuß
tagt heute Dienstag, abends, im Parteibureau, Eſchollbrücker Straße 5.
Tagesordnurg: 1. Verleſung des Protokolls, 2. Verleſung der Ein=
gänge
, 3. Ausſprache zu Biffer 2, 4. Ausſprache über die Kommungl=
wahlen
, 5. Verſchiedenes.
Am Donnerstag, den 22. Auguſt, abends, öffentliche Ver=
ſammlung
der Nat=Soz. Deutſchen Arbeiterpartei. Redner: Gut=
terer
. MNäheres morgige Anzeige.)

Fänder- und Städtepappen aller Erdtefle in Gold- und Silberdruck: Die FREUDE des KURMARKRAUCHER

Bife

NieGte

Aeeenwte
ARBAI

Z.

für gut Arbeit und esel
(Iabähwoerk:

solch markig (Cappenschilg,

Ods eiz ſeder dlleroegen.
bet sich Tagel mit selnes
KURMHRK
SPEZ/AL-MAZEDONEN-MISCHUNG
8

der Cgauelte
Oer Reuen.
Cpoche!

ClGARETTEN

Si.

M8
obspruch thr allesett!
nMiltitimfin
Re
Ulnnmreneifencs-urHilktänenakteatee u5
CKUINS. Cohne Preisaufschiag
Als Beprigentatianspack ung für Geschenke und Eeste, den Rauch- und Schreibtisch fordern Sie KURMARK-

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Alk=Darmſtadi.
Vereinigung für Orisgeſchichte und Heimakkunde.
280. Veranſtaltung.
Der diesmalige Abend war ein rechter Heimatabend. Er galt Darm=
ſtadts
Vergangenheit. Der Vorſitzende, Herr Philipp Weber, hielt
einen Vortrag über: Stadtmauern, Türme, Stadttore und Gaſſen im
Alten Darmſtadt‟ Der Redner führte unter anderem aus, daß es für
den Freund der Ortsgeſchichte immer wieder wertvoll iſt, ſich mit der
Vergangenheit ſeiner Heimatſtadt zu beſchäftigen und dieſe zu ſich reden
zu laſſen, um dann damit das Stadtbild der ſpäteren Zeiten noch beſſer
verſtehen zu lernen. Ausgehend von der erſten Beſiedelung und der
älteſten Stadtanlage, wo vermutlich bei der großen Völkerwanderung
auch ein Zug Franken oder Chatten den Flußläufen folgend, auch den
alten Soderbach entlang zog, und ſich ungefähr in der Gegend der Holz=
gaſſe
, Große Bachgaſſe, Langgaſſe anſiedelte. Der Ort, deſſen Name
zwiſchen 1150 und 1200 erſcheint, wuchs langſam. Außer den 3 genann=
ten
Gaſſen mögen im 12. Jahrhundert Teile der Kleinen Ochſengaſſe,
Kaplanei=, Schulzen= und Hinkelsgaſſe hinzugekommen ſeien, ſpäter mit
dem Bau und der Erweiterung der Kirche die Kirchſtraße und Um=
gebung
, dieſe Teile bildeten das urſprüngliche Darmſtadt. Die Ein=
gänge
dazu mögen drei Tore geweſen ſein, urſprünglich Falltore. Am
Ausgang der Langgaſſe, am Ausgang der Holzgaſſe und an der Bach=
gaſſe
. Alles ſehr primitiv, wie die ganze Befeſtigung, von der der
Chroniſt Dillich berichtet: So ſind die Städte mit hohen Mauern und
Thürmen, wo nicht mit Wall und Graben, zum wenigſten mit einem
Hagen von Dornen umgeben. Mit der Errichtung des alten Schloſſes
um das 14. Jahrhundert begann auch die eigentliche Stadtbefeſtigung,
wie wir ſie heute noch an verſchiedenen Stellen verfolgen können. Dieſer
erſte Mauerzug ging vom Schloß oſtwärts zwiſchen Schloßgaſſe und
Alexanderſtraße hinauf zum Ritzſtein (Obergaſſe), anſchließend an das
Sprinzen= oder Mockentor hinter der Obergaſſe entlang bis zum Run=
den
Turm, der mitten an der Rundeturmſtraße ſtand, von da die Obere
Kaplaneigaſſe, früher an der Katzenmauer genannt, entlang, bis zum
Eingang der Hinkelsgaſſe, wo ein Halbturm ſtand, dann die Hinkels=
gaſſe
entlang, wo wir im Hinterhofe des Hauſes Nr. 17 auf den Hinkels=
turm
ſtoßen, der ein wichtiger Wachtturm war, von hier geht der Mauer=
zug
weiter bis zur alten Aich an der heutigen Woogsſtraße, wo wir
wieder auf Turmreſte ſtoßen, dann nach dem alten Pädagog bis zur
Kirchſtraße, wo noch Stadtmauerreſte beim Sängſchen Hauſe anzutref=
fen
ſind, und weiter ging der Zug durch die Kirchſtraße bis zum Markt
und fand ſeinen Abſchluß beim Weißen Turm, der einen gut vorgeſchobe=
nen
Poſten bildete. Die zweite Mauer, die unter Georg I. und Lud=
wig
V. entſtand, bildete den Schutz für die alte Vorſtadt. Sie ging im
Rechteck vom Sprinzentor bis zum ehemaligen Jägertor an der Die=
burgerſtraße
, und zog an der äußeren Seite der Magdalenenſtraße ent=
lang
bis zum Sporertor beim Anfang der Lauteſchlägerſtraße, da=
zwiſchen
waren wieder zwei Türme, der bedeutendſte war das Junker
Wolfen Rondel, genannt nach dem Kanzler Wolf von Todtenwart, der
hier auch ein großes Anweſen beſaß. Die dritte Mauer wurde unter
Ludwig Vl. angelegt als Schutz für den Birngarten, heutige Alexander=
ſtraße
, und ging vom Interimstheater, heute Kleines Haus, bis zum
Mittlerturm an der Alexanderſtraße.
Dann gings zu den Paliſaden der neuen Vorſtadt, die den Teil
vom Neuen Tor am Schwabiſchen Hauſe bis zur Luiſenſtraße und bis
nach dem Mathildenplatz umſchloſſen, wo auch 1744 noch der letzte
Mauerzug angelegt wurde. Dann führte der Redner zu den Toren,
erſt zu den älteren, das alte Beſſunger Tor, das Arheilger Tor und
Frankfurter Tor. Erſteres war am Eingang der Kirchſtraße, das zweite
am Ausgang der Obergaſſe, ſpäter als Sprinzen= oder Mockentor be=
zeichnet
. Dann folgte das Jägertor am Ausgang der Alexanderſtraße
und das Sporertor an der Magdalenenſtraße, dann wurde das Neue
Tor, das zuerſt am Schloß=, ſpäter am Luiſenplatz ſtand, paſſiert, von
hier gings zum Maintor am Gerichtsgebäude, und zum Pförtchen beim
Sandhügel bei der oberen Eliſabethenſtraße. Auch die ſpäteren Tore,
wie das Rheintor, Neckartor und der noch vielen alten Darmſtädtern be=
kannte
Triller an der Karlsſtraße wurden gewürdigt. Von hier aus
führte der Redner durch alte traute Gaſſen und heimelige Ecken, und
zeigte, wie der alte Darmſtädter auf dem Baulaun in der Zwerch=
gaſſe
(Kleine Ochſengaſſe), in der Hechelgaſſe (Kirchſtraße), Hinter
der Katzenmauer (obere Kaplaneigaſſe), in der Viehhofsgaſſe (Untere
Kaplaneigaſſe), im Parre=Praunegäßchen (Kleine Kaplaneigaſſe), in
der Hundſtällergaſſe (Mittlere Große Kaplaneigaſſe), An der Wai=
ſenpumpe
in der Schultheißenhausgaſſe (Schulzengaſſe) uſw. wohnte.
Ebenſo wurden die verſchiedenen Ecken aufgeſucht, von denen einige noch
heute exiſtieren, wie das Kuhhirten Eck, das Bäcker Kochen Eck
das Stappeneck, das Sprinzeneck, das Kiefer Pfeifers Eck, das
Klecker Eck, das Betze Eck, wo der Dattrich ſeligen Angedenkens ſei=
nen
Sitz hatte. Das aus dem Tollen Hund noch berühmte Stink=
gäßchen
(ſpätere Neugaſſe). So wurden eine ganze Reihe volkstümlicher
Straßen und Ortsbezeichnungen lebendig, und bei den meiſten wurden
allerlei Alt=Darmſtädter Erinnerungen wachgerufen.
Anſchließend an ſeinen Vortrag führte der Redner allerlei wertvol=
les
Bildmaterial im Epidiaſkop vor, das das Gehörte illuſtrierte und
noch einmal den Zuhörern veranſchaulichte. Der gut beſuchte Abend,
der aufs neue Zeugnis davon ablegte, wie die Ortsgeſchichte immer
mehr Intereſſe gewinnt, ſchloß mit Dankesworten des zweiten Vor=
ſitzenden
, Herrn Wilhelm Kaminſky, an den Redner für das Dar=
gebotene
. Nächſte Veranſtaltung am 29. Auguſt: Abendgang unter
Nudolf Antons Führung, wozu noch Einladungen ergehen.

p. Bezirksſchöffengericht. Eine Beſtechungsanklage im Reſſort des
Heſſiſchen Finanzminiſteriums beſchäftigte das Gericht; ſie richtet ſich
gegen einen Beamten, der Formularverwalter war, und einen Buch=
druckereibeſitzer
, beide hier. Der erſtere beſtreitet, Geſchenke angenom=
men
zu haben, es ſeien in Wahrheit Darlehen gewährt worden. Tat=
ſächlich
hat dieſen Angeklagten der andere Angeklagte wegen Druckauf=
träge
gedrängt. Der Beamte gibt zu, in Geldnöten geweſen zu ſein.
Der Buchdruckereibeſitzer betont, er habe als Anfänger ſehr ſchwer zu
kämpfen gehabt und habe die Arbeiter durchhalten müſſen; in dieſer
Lage ſei er an den Beamten wegen Aufträge herangetreten, deren
Preis ſich nach Tarif richte. Eine Beſtechung weiſt er weit von ſich. Das
Papier habe zudem der Staat ſelbſt geliefert, er als Buchdrucker
habe nur den Drucklohn berechnet. Trinkgelder will er hin und wie=
der
gegeben haben als Ausdruck bewieſener Gefälligkeit. Der Staats=
anwalt
beantragt gegen den penſionierten Beamten unter Annahme
mildernder Umſtände zwei Monate Gefängnis, gegen den Buchdruckerei=
beſitzer
eine Geldſtrafe; gemäß 8 335 StGB. möge ein Betrag von 60
Mark für dem Staat verfallen erklärt werden. Das Urteil er=
kennt
gegen den erſtgenannten Angeklagten auf einen Monat Ge=
fängnis
, gegen den zweiten Angeklagten auf 200 Mark Geld=
ſtrafe
. Das Empfangene wird in Höhe von 60 Mark für dem Staat
verfallen erklärt. Mildernde Umſtände wurden beiden Angeklagten zu=
gebilligt
.
Haſendiebſtähle. Erneut wurden Beſitzer von Kleintierhaltun=
gen
geſchädigt. In der Kranichſteiner Straße nahe der Ziegelei wurde
vermutlich von einem Hund das Drahtgitter durchbiſſen und in
einem Falle 10, im zweiten Falle 13 Haſen totgebiſſen und auch zum
Teil gefreſſen. Der Schaden für die Beſitzer beläuft ſich auf 250 bis
300 Mark.

Evang. Arbeiter= und Handwerkerverein. Die
Mitglieder werden auf die am Dienstag, den 20. Auguſt, abends, im
Vereinshaus Feierabend, Stiftſtr. 51, ſtattfindende Monatsverſamm=
lung
aufmerkſam gemacht. Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert
vollzähliges Erſcheinen.
Nummelbräu=Garten. Der Beſuch des zweiten Kon=
zeuts
am vergangenen Mittwoch war ebenfalls ein ſehr guter und fan=
den
die Leiſtungen des Orcheſters allgemeine Anerkennung. Orcheſter
und Leiter waren Gegenſtand herzlicher Ovationen. Das nächſte Kon=
zert
findet morgen Mittwoch, den 21. Auguſt, ſtatt. Leitung: Matth
Weber. Das Programm bringt vorzugsweiſe Werke älterer und neuerer
Meiſter. (Siehe Anzeige in morgiger Ausgabe.)

Briefkaſten.
Jeder Anfrage ifi die letzte Dezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Veantwortung erfolgt obne Rechisverbinbiichkelt.
P. M er. Iſt uns nicht bekannt.

Tageskalender für Dienstag, den 20. Auguſt 1929.
Orpheum, 20.15 Uhr: Du oder keine‟. Sommerfreilich
bühne, Dir. D. Stcy, 201 Uhr, auf dem Mercksplatz am Schwin
bad. Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Op
Sportplatz=Reſtaurant. Herrngartenkaffee, 16 und
Uhr: Konzert. Wiener Kronenbräukeller 20 U
Konzert. Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung Der ſch
Menſch.

Aa. Eberſtadt, 18. Auguſt.

Am Samstag und Sonntag hatte Eberſtadt zu Ehren des 6, Jugend=
tages
des Jungodenwaldklubs, der in ſeinen Mauern ſtattfand, reichen
Flaggenſchmuck angelegt. Die Tagung wurde durch eine Beſprechung
der Gruppenführer eingeleitet. Die Ausſprache betraf rein interne
Klubfragen. Am Samstag abend fand im Saalbau Zum Schwanen
ein Empfangsabend durch die Eberſtädter Ortsgruppe ſtatt. Der
Begrüßungsabend wurde durch muſikaliſche und geſangliche Darbietun=
gen
, durch Reigenvorführungen uſw. ausgefüllt, die m der Hauptſache
durch die Jugendgruppe des Eberſtädter Odenwaldklubs und die Mäd=
chengruppe
Darmſtadt=Beſſungen beſtritten wurden. Im Namen der
Ortsgruppe Eberſtadt des Odenwaldklubs begrüßte Fabrikant Fritz
Vickelhaupt die Anweſenden. Anſprachen aller Art wechſelten mit Rezi=
tationen
, Liedern uſw. ab.
Am Sonntag vormittag fanden ſowohl in der evang, wie in der
kath. Kirche Feſtgottesdienſte ſtatt. Beſi dem Gottesdienſt in der evang.
Kirche ſprach Pfarrer Paul. Außerdem wirkten die Jugendgruppe
Mannheim und der Poſaunenchor Eberſtadt mit. Nach dem Gottes=
dienſt
zogen die zahlreich erſchienenen Wandergruppen unter Mitfüh=
rung
ihrer Wimpel und unter Vorantritt des Poſaunenchors Pfung=
ſtadt
in ben Wald, wo auf dem Gemeindefeſtplatz eine Morgenfeier
ſtattfand. Es wurden zunächſt beſonders ausgewählte Freüübungen vor=
geführt
. Dann ſcharten ſich die Anzpeſenden um die Tribüne, von der
herab Schulrat Haſſinger=Darmſtadt im Namen der Zentrale für
Volksbildung und Jugendpflege das Wort ergriff. Der überall gern
geſehene Freund der Jugend verſtand es, eine zündende Anſprache an
die Jugendlichen zu halten. Er betonte dabei die Bedeutung des Jung=
odenwaldklubs
und der neuzeitlichen Jugendbewegung überhaupt und
ermahnte die jugendlichen Zuhörer, ſtets ſich mit Volk, Heimat und
Vaterland verbunden zu fühlen. Dann ging er zur Wimpelweihe
üiber. Neu hinzu kamen zu dem großen Reigen der bereits vorhan=
denen
Wimpel die Wimpelzeichen der Ortsgruppen Mainz, Pfungſtadt
und Erbach i. O. Zuerſt weihte Schulrat Haſſinger den Wimpel der
Ortsgruppe Meinz, wobei er die Hoffnung ausſproch, daß das beſetzte
Hebiet hald frei ſein möge, Jeder Wmpel erhielt einen eigenen Geleit=
ſpruch
. Während der Wimpelweihe ſenkten ſich die Wimpel aller anderen
Ortsgruppen, die im Halbkreis aufgeſtellt waren. Schulrat Haſſinger
ſchloß mit einem Hoch auf das Vaterland, in das die Menge bogeiſtert
einſtimmte. Im Anſchluß daran wurde das Deutſchlandlied geſungen.
Nach den Ausführungen Haſſingers ergriff Jugendführer Ries das
Wort, Schulrat Haſſinger für ſeine Unterſtützung der Jungodenwald=
klubſoche
im allgemeinen und für ſeine Ausführungen herzlich bankend.
Den zweiten Teil der Morgenfeier bildete eine Gedächtnis=
ſtunde
für den Dichter Mörike, eingeleſtet durch ein Lied
der Mannheimer Mädchengruppe (Herr, ſchicke, was Du willſt).
Darauf ergriff der Theologieſtudent Adolf Calgan das Wort zu einer
Gedenkrede auf Mörike.
Nach einem einfachen Imbiß im Schwanengarten (geſtellt von der
Maggi=Geſellſchaft in Singen) ſtellt= ſich im Mühltal der Feſtzug auf,
an dem mehrere Hundert Jungodenwaldklubiſten im ſchmuchen Wander=
kleid
und mit friſchen Liedern auf den Lippen reilnahmen. Dem Zug
voraus ſchritt der Muſikverein Edelweiß, ferner waren im Feſtzug
das Muſikkorps des Turnvereins 1876 E. V. und der Poſaunenchor
Pfungſtadt vertreten. U. a. waren die Jungodenwaldhlubgruppen aus
Darmſtadt, Darmſtadt=Beſſungen. Pfungſtadt, Auerbach, Heppenheim,
Mannheim. Schriesheim, Lindenfels, Erbach, Michelſtadt, König, Fürth,
Lampertheim, Sprendlingen, Langen Groß=Umſtadt, Schwetzingen, Eber=
bach
vertreten.
Nach dem Feſtzug, der ebenfalls ſich auf dem Feſtplatz im Grieshei=
mer
Walde auflöſte, herrſchte dort bald reges Leben und Treiben. Die
Feſtanſprache hielt Oberſtudiendirektor Kiſſinger=Darmſtadt, der
Ehrenvorſitzende des Jungodenwaldklubs. Der Reſdwer verſtand es, in
begeiſterten Worten die Jugendlichen neu zu mahnen zum Wandern und
Schauen. Um 6 Uhr abends verließ man in froher Stimmung den
Feſtblatz.
Das Wetter war der Veranſtaltung äußerſt günſtig. Am Sonntag
hatten außerdem viele Ortsgruppen des Odenwaldes ihre Wanderungen
in Eberſtadt endigen laſſen, ſodaß ſich zu der Jugend auch viele alte
Odenwaldklubiſten geſellten, wodurch die Tagung von äußerſt beachtens=
werter
Werbewirkung war.

4a. Eberſtadt, 19. Aug. Die Nachkirchweihe am Sonntag
brachte keinen allzu großen Zuſtrom von außerhalb. Die Tanzſäle waren
in den Abendſtunden gut beſetzt, ſonſt aber herrſchte kein ſtarker Verkehr
mit Kirchweihgäſten. Allgemein konnte man die Anſicht vertreten hören
daß die Nachkirchweihe immer mehr an Bedeutung verliert.
Aa. Eberſtadt, 19. Aug. Unfall. Ein junger Arbeiter von Mal=
chen
wurde, als er mit ſeinem Rade von ſeiner Arbeitsſtelle nach Hauſe
fuhr, von einem Perſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert.
Während ſeines Sturzes kam ein Laſtauto daher, das ſein Rad zertrüm=
merte
, während der junge Mann ſelbſt ſich durch ſchnelles Wegrutſchen
auf Händen und Füßen vom Ueberfahrenwerden retten konnte.
Cp. Pfungſtadt, 19. Aug. Beerdigung. Der im Alter von
nahezu 23 Jahren verſtorbene Georg Edelmann wurde am Sonntag
mittag unter großer Beteiligung zu Grabe getragen. Dem Leichenzug
gingen die Arb.=Rad= und =Kraftfahrer, die Fr. Turngemeinde mit ihrem
Tambvurkorps und ſeine Schulkameraden voraus. Die Grabrede hielt
Pfarrer Zinn. Das Neffſche Anweſen Ecke Mainſtraße und Eberſtädter
Straße, über das viel im Gemeinderat debattiert worden war, wird
gegenwärtig abgebrochen.
J. Griesheim, 19. Aug. Gemeinderatsbericht. Die für die
Wahl eines beſoldeten Bürgermeiſters zu erlaſſene Ortsſatzung wurde
in der von der ſozialdemokratiſchen Gemeinderatsfraktion feſtgeſetzten
Form mit 10 Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion gegen 9 Stim=
men
ſämtlicher bürgerlicher Fraktionen, einſchließlich des Vertreters der
Kommuniſtiſchen Partei, angenommen. Theodor Heil aus Frankfurt
a. M. hat um Erteilung der Konzeſſion zum Betrieb einer Schankwirt=
ſchaft
im Neuen Schießhaus nachgeſucht. Die Bedürfnisfrage wurde
bejaht. Die Gemeinde räumt der Heſſ. Landesbank in Darmſtadt
gegenüber für ihre Forderungen an Heinrich Maul, Heinrich Becker 5.,
Hans Seifert und Peter Feuerbach 8, vor ihren grundbuchmäßig ge=
machten
Rechten den Vorrang ein. Der Löſchung der Hypothek der
Georg Landau 2. Wwe., hier, zugunſten der Gemeinde in Höhe von
2244 GM. wurde nach Tilgung der Schuld zugeſtimmt. Dem Obſt=
und Gartenbauverband für den Kreis Darmſtadt wurde für die am
5. Oktober d. J. in Darmſtadt ſtattfindende Jubiläumsausſtellung ein
Zuſchuß von 25 Mark bewilligt. Dem Geſuch des Gaſtwirts Heinrich
Rühl 2., hier, um Freigabe von Mieträumen im Hauſe Groß=Gerauer
Straße 49 aus der Zwangsbewirtſchaftung wurde ſtattgegeben. Die
Freigabe kann allerdings erſt dann in Kraft treten, wann für den er=
zeitigen
Mieter eine Erſatzwohnung beſchafft iſt. Eine Reihe von
Grundbeſitzern im Walddiſtrikt Poſch hat Antrag auf Umlegung von
Gelände zu Bauzwecken geſtellt. Der für die Poſch feſtgeſetzte Ortsbau=
plan
ſieht nun innerhalb des umzulegenden Baulandes einen freien
Platz vor, der nach den Beſtimmungen des Umlegungsgeſetzes der Ge=
meinde
koſtenfrei zufallen muß. Ein Geſuch der Grundbeſitzer um Ver=
gütung
des Geländes wurde abgelehnt. Das Geſuch des Joſef Hecker
um Genehmigung zur Errichtung einer Tankanlage vor ſeinem Hauſe,
Rathenauſtraße 50, hier, wurde abgelehnt, da die Tankſtelle auf dem
Bürgerſteig errichtet werden ſoll, worin eine Verkehrsſtörung und eine
Verunzierung des Straßenbildes erblickt wird. Als Vertreter der
Gemeinde für die Generalverſammlung der Bauhütte in Darmſtadt am
20. Auguſt 1929 wurden die Gemeinderäte Müller 2. und Nothnagel be=
ſtimmt
. Die Gemeinde übernimmt gegenüber der Heſſ. Landesbank in
Darmſtadt die Bürgſchaft in Höhe von 2500 Mark für Robert Lindacher
gegen Rückſicherung. Das Geſuch des Heinrich Kraft 1., hier, um
Vergütung von Mietausfall wurde der Finan=kommiſſion überwieſen.
Der Klageentwurf der Rechtsanwälte Sturmfels und Dr. Vallbracht
in Darmſtadt in der Sache gegen die Heag wurde geprüft und gutgebei=
ßen
. Als Vertreter der Gemeinde bei der Generalverſammlung der
Gas= und Elektrizitätswerke Griesheim A.=G. am 29. Auauſt d. J. in
Berlin wurde Beigeordneter Feldmann beſtimmt. Ein Schreiben der
Gewerbe= und Handwerkervereinigung und des Obſt= und Gartenbau=
vereins
, in dem der Dank für die Unterſtützung ſeitens der Gemeinde
während der Gewerbeſchau und der Obſt= und Gemüſeausſtellung aus=
geſprochen
wird, wurde dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht.
Ein Antrag auf Verbängung der Fürſorgeerziehung über zwei junge
Mädchen wurde befürwortet.
An. Arbeilgen. 19. Aua. Beratungsſtunde. Am Dienstag,
den 20. d. M.. findet nachmittags 3 Uhr auf dem Rathaus. Zimmer 12,
eine Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt.
Alarmübung. Die bieſige Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß in
nächſter Zeit eine Alarmübung der Freiwilligen Feuerwehr ſtattfindet.
Ausflug. Für nächſten Sonntag plant der hieſige evangeliſche
Frauenverein einen Beſuch des Müttererholungsheims bei Nieder= Ram=
ſtadt
. Werbetag. Am gleichen Tage hält der Turnverein ſeinen
diesjährigen Werbetag ab. um zu zeigen, wie Körper und Geiſt in der
Deutſchen Turnerſchaft gebflegt werden. Es wird allen Freunden des
Turnens, Spiels und Sports ein genußreicher Tag geboten werden.

25jähriges Jubiläum des Chriſtl. Gewerkſchafts
Karkells Bürſtadk.
z. Am 17. und 18. Auguſt feierten die Chriſtl. Gewerkſchaften
25jähriges Beſtehen in Bürſtadt. Obzwar die Bürſtädter Kartelle

einer größeren prunkenden Feier Abſtand nehmen wollten, geſtaltete
das 25jährige Jubelfeſt zu einer machtvollen Kundgebung.
An den impoſanten Lampionzug am Samstag abend ſchloß
unter reger Betalligung des kath. Kirchenchors, des kath. Jünglin
vereins mit der Deutſchen Jugendkraft ſowie des Kirchenmuſitvere
und der Ortseinwohnerſchaft ein gut verlaufener Feſtkommers im fe
Vereinshaus an.
Nach einem Eröffnungsmarſch der Kirchenmuſik ſprach Frl. Eva 8
einen den Ideen der Feier angepaßten Feſtprolog, worauf der Kirch=
chor
Cäcilia Ein Kirchlein ſteht im Blauen zu Gehör brachte. Her
ergriff Kartellvorſitzender, Herr Joh. Molitor, das Wort zu ſeiner

grüßungsanſprache. Er entbot ſeinen Willkommgruß allen Anweſen
und begrüßte beſonders die erſchienenen auswärtigen Gäſte, He
Stadtrat z. D. und Generalſekretär Treffert aus Berlin, den Hearzeude
Religionsprofeſſor P. Robert Barmann aus Vöslau bei Wien ſoxfüßer
die Ortsgeiſtlichkeit von Bürſtadt, Herrn Sekretär J. Held=Kaiſersl
tern und Herrn Bürgermeiſter Siegler=Bürſtadt. Bei ſeinen Ausf.),mit
rungen gedachte der Vorſitzende im beſonderen derer, die das Jubilä
nicht miterleben konnten, der Verſtorbenen und Gefallenen der Gew=
ſchaft
, zu deren Gedenken ſich die Verſammlung von den Plätzen erht Bel
Mit den Worten: Wir wollen kämpfen zum Wohle der Arbeiterſch
zum Wohle des Staates und der Gemeade ließ der Vorſitzende ſcK., un
Begrüßungsanſprache ausklingen.
Als zweiter Feſtrcdner entvollte Herr Held=Faiſerslautern
anſchauliches Bild über die Gründung der Chriſtl. Gewerkſchaften
30 Jahren, deren Hinderniſſe und Ausbreitung ſowvie über das
faſſen in Bürſtadt vor 25 Jahren. Herr Bürgermeiſter Sieg
übermittelte die Glückwünſche der Gemeinde. Herr Kaplan Winke
bach überbrachte in Vertretung des z. Z. erkrankten Pfarrers W.
deſſen Grüße und Glückwünſche. Herr Stadtrat Treffert nahm
Ehrung der Jubilare, der Herren Schremſer, Stockman), 6o0
Schulz und Kratz vor. Nach einigen Lied= und Muſikvorträgeſandt
löſte ſich die gut verlaufene Verſammlung um die Mitternachtſtunde
Der Sonntag, der Hauptfeſttag, brachte ſchon in den Morgenſt
den auswärtige Gewerkſchaftler nach Bürſtadt, die bei der Kiuchenpar
um 10 Uhr teilnahmen. In der hieſigen Pfarrkirche zelebrierte K=
Kaplan Striegler zum Gedähtnis der Verſtorbenen und Gefallen
der Gewerkſchaft ein levitertes Hochamt, unter Aſſiſtenz der He=
Religions=Profeſſor Barman und Kaplan Adams. Herr Profeſſor P
mann hielt die Feſtpredigt.
Nachmittags um 2 Uhr bewegte ſich nach Eintreffen verſchiede
auswärtiger Gewerkſchaftskartelle ein ſchön verlaufener Feſtzug du
einige Ortsſtraßen nach dem Vereinshaus. Hier fand die Begrüß
der auswärtigen Kartelle durch den Vorſitzenden, Herrn Molitor, ſt
und Fräulein Anna Ohl brachte, enen kernigen Prolog zu Geb
Die Feſtrede hielt Herr Treffert.
Herr Kaplan Winkenbach übermittelte noch Grüße des im Heidd
berger Krankenhaus weilenden Herrn Lehrers Limbach und begrü
ſeine aus Viernheim gekonenen Landsleute. Nach einigen Lied. 11
Muſikvorträgen fand die glanzvoll verlaufene Feſtverſammlung
Ende.
Allen Teilnehmern werden die ſchönen Stunden in Bürſta
Mauern noch lange im Erinnerung bleiben, und wir wollen hoffen, d
die Chriſtlichen Gewerkſchaften die Ziele, die ſie erſtreben, auch erreich
zum Wohle der deutſchen Arbeiterſchaft, des deutſchen Vaterlandes 1
der Gemeinde.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Aug. Geſtern vormittag wurde die F
ſpektion, der hieſigen Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr durch 2
Kreisfeuerwehrinſpektor, Herrn Karpfinger aus Darmſtadt, v
genommen. Die einzelnen, unter dem Kommando des hieſigen Feu
wehrhauptmanns Gg. Wendel ausgeführten Uebungen waren ex
durchgeführt und fanden ſämtlich die Anerkennung des Inſpekten
Beſonders lobenswert wurde, der bei den Uebungen zutage getrete
Pflichteifer der Pflichtfeuerwehr erkannt. Im Anſchluß an
Exerzierübungen und Beſichtigung der Geräte fand alsdann noch e
größere Brandangriffübung ſtatt, die gleichfalls die Befriedigung
Inſpekteurs fand. Man kann daher der hieſigen Feuerwehr zu ihr
wirklich zu verzeichnenden Erfolge nur gratulieren, beweiſt er doch ar
daß die Wehr jederzeit ſchlagfertig und angriffsbereit iſt. Hoffentli
führt nun dieſer Erfolg auch mit dazu bei, daß noch verſchiedene jur
Leute ſich in den Dienſt dieſer der Allgemeinheit dienenden Sache ſtell

G. Ober=Ramſtadt, 19. Aug. Gemeinderatsſitzung. M=
woch
, den 21. Auguſt, abends 8 Uhr, findet im Rathausſaale eine C
meinderatsſitzung ſtatt. Steuerfälligkeit. Bis zum 25. Aug
ſind die 2. Rate der Kirchenſteuern, das 2. Ziel der Gemeindeſteuer u
die 3. Rate der Landesſteuern an die Gemeindekaſſe bzw. Untererh/
ſtelle zu zahlen.

(k) Roßdorf, 19. Aug. Kanaliſation. Nachdem der Gemein?
rat die Herſtellung des Hauptſtraßenkanals in der Moltke= und Winge
ſtraße ſowie die Herſtellung der Hausanſchlüſſe beſchloſſen hat, ſollen 7
Arbeiten am Mittwoch, 21. d. M., vorm. 11 Uhr, im Submiſſionswel
bei der Bürgermeiſterei dahier vergeben werden. Einem dringenLn
Bedürfnis wird dadurch Rechnung getragen.

Bz. Reinheim, 19. Aug. Am 15. Auguſt fand eine Gemeinderag
ſitzung zwecks Errichtung eines Wohnhauſes für Reich
finanzbeamte ſtatt. Hierzu wurden zur näheren Aufklärung üEl
die Finanzierung des Bauvorhabens die Herren Präſident Tiller b
Landesfinanzamts, der Oberbaurat Werner des Landesfinanzamts, F
gierungsrat Klingelhöffer des Finanzamts Reinheim und Rechner E4
ſtein der Bezirksſparkaſſe Reinheim eingeladen. Nach eingehender Au4
ſprache beſchloß der Gemeinderat die Ausführung des Bauprojekts ein
ſtimmig, und ſoll dieſes noch im Jahre 1929 im Raubau fertiggeſtell
werden. Geſtern abend kurz vor neun Uhr wurde die hieſige Feuc=
wehr
durch Glockengeläut und Hornſignal alarmiert, da in dem Hoß
ſägewerk Stühlinger Feuer ausgebrochen war. Es erſtreck
ſich auf den Maſchinenraum, wurde aber durch den Geſchäftsführr
Richard Burger jun. mit Handfeuerlöſcher und andere hilfsbereite Pc=
ſonen
auf ſeinen Herd beſchränkt. Die Feuerwehr traf in kurzer Zch
auf der Brandſtelle ein, und ſo konnte der Brand nicht weiter um ſ9
greifen. Der Sachſchaden iſt unbedeutend und der Betrieb kann aufrech
erhalten bleiben.

Brensbach i. O., 19. Aug. Der hieſige evangeliſche Frauenveret
unternahm unter Führung von Herrn Pfarrer Pickel einen Ausfl=
nach
Alsbach a. d. Bergſtraße, wo der Gründer des Vereins, Het
Pfarrer Keitzer, ſeit einem Jahr ſich aufhält. Die Fahrt begann u
7 Uhr morgens und endete um 9 Uhr vor dem Alsbacher Pfarrhai=
wo
der Verein auf das Beſte empfangen wurde. Im Gaſthaus z
Sonne wurde das Eſſen eingenommen. Danach wurde das Schweſter
haus und das Alsbacher Schloß beſichtigt. Nach mehreren Stunden gin
dann die Fahrt wieder heimwärts.

av. König, 19. Aug. Schweres Schadenfeuer. Ku
nach 12 Uhr brach in dem zu dem Anweſen des Philipp Schnaub
gehörigen Gebäude, in dem eine Stock= und Griff=Fabrik beträ
ben wird, ein Schadenfeuer aus, das in den vorwieger
aus Zelluloid und Firniſſen beſtehenden Vorräten reichlicr
Nahrung fand. Infolge Waſſermangels war es der ſchnel
herbeigeeilten Feuerwehr ſchwer, den Brand, der abends no)
nicht ganz abgelöſcht war, wirkſam zu bekämpfen. Angeblich
das Feuer durch Exploſion einer Benzinlampe en
ſtanden. Der Schaden iſt umſo ſchwerwiegender, als der Betri,

gegen Feuer nicht verſichert iſt.
Cd. Michelſtadt, 19. Auguſt. Unerwarteter Abſchluf
ines Ausfluges. Ein Geſangverein aus der Umgegend hu‟
Hanau hatte am geſtrigen Sonntag einen Ausflug in den Odenwa/ (7
mit zwei großen Omnibuſſen einer Hanauer Kraftverkehrs=G.m.b.,
gemacht und befand ſich auf der Heimfahrt, als kurz vor Zell i. O. d.
eine Wagen im Straßengraben landete, der dort ſehr tief iſt. Der vo
beſetzte Autobus ſchlug nach rechts um in ein Kartoffelfeld, und es
ein großes Wunder, daß die ganze Sache mit leichteren Verletzung
abging. Auch der Wagen iſt nur leicht beſchädigt. Der Führer d‟
Wagens ſoll als ſehr zuverläſſiger Fahrer bekannt kein. Er hätte, w
man hört, Fahrgäſten, die dem Alkohol zu ſehr zugeſprochen hatt/,
und im Innern des Wagens Radau machten, Ruhe gebieten woll*

und wäre dadurch aus der Fahrtrichtung gekommen. Sämtliche Fal
gäſte, auch die des anderen Wagens, traten die Heimreiſe nach Hanc. / Xc
mit der Bahn an.
Hirſchhorn, 19. Aug. Waſſerſtand des Neckars ar
18. Auguſt 0,51 Meter, am 19. Auguſt 0,48 Meter.
Gernsheim, 19. Aug. Waſſerſtand des Rheins a-
18. Auguſt 0,01 Meter, am 19. Auguſt 0,02 Meter.

[ ][  ][ ]

Nummer 230

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Ge Seeheim, 19. Auguſt. Von einer Reiſe durch Weſt= und Nord=
gtzchland
kehrte am Samstag nachmittag Herr Karl. Schneider mit
ſen Sohn heim. Seit dem 12. April d. J. waren ſie mit ihrem
Kohnhaus auf dem Fahrrad unterwegs geweſen. Köln, Bremen,
mburg, Lübeck, Hannover, Berlin, Halle waren ihre Hauptziele, wo
ihr eigenartiges Fahrzeug, in dem ſie auch nächteten, gezeigt und
gn. Heimatort Seeheim als Luftkurort geprieſen hatten. Reich mit
inchen und Wappen von allerlei Ländern und Städten war ihr
ischen verziert. So zogen ſie wohlbehalten mit Muſik in der Hei=
ein
, von jung und alt herzlich begrüßt. Die Trockenheit
zues Sommers iſt für uns an der Bergſtraße beſonders hart. Feld
Garten lechzen nach Waſſer, trocken liegen die Wieſen da, unter
Bäumen ſieht man zahlreiches verdorrtes Obſt. Da die wenigen
hellen unſerer Gemeinde zum Teil nur ſo ſpärlich liefen, daß manche
Ewohner kaum Waſſer für den täglichen Gebrauch im Haushalt hat=
war
ſchon vor Monaten das Gießen der Gärten verboten worden.
mmehr hat die Gemeinde das Pfaffenbornbrünnlein im Schweizer
G faſſen laſſen und damit einen langjährigen Wunſch erfüllt.
W. Heppenheim a. d. B., 19. Aug, Autounglück. In der ge=
Flichen S=Kurve zwiſchen Heppenheim und Laudenbach am Geſal=
m
Waſſer geriet vorgeſtern abend ein Auto durch Bremſen ins
leudern. Der Wagen fuhr ſeitlich an und wurde derart beſchädigt,
er abgeſchleppt werden mußte. Die Inſaſſen des Autos kamen mit
ſten Verletzungen davon. Reife Trauben. In dieſem Jahre
mit einer frühen Traubenreife gerechnet werden, da bereits in ver=
hedenen
Lagen unſerer Weinberge reife Trauben angetroffen worden
ſo. Dieſe Tatſache läßt auf einen Qualitätswein ſchließen. Auch mit
Behang iſt man allgemein zufrieden, und der nun eingeſetzte Regen
ude von den Weinbauern ſehr begrüßt, da er die Quantität noch
hit und die Reife begünſtigt. Meiſterprüfungen. Die Mei=
ſieprüfungen
1929 in der Provinz Starkenburg haben nun ihren Ab=
ſchuß
gefunden, und es konnten auch 16 Heppenheimern die Meiſter=
efe
überreicht werden. Ihre Meiſterprüfung haben beſtanden: ein
uurer, ein Elektriker, zwei Schloſſer, ein Spengler, ein Schreiner,
Tüncher, ein Sattler und Polſterer, eine Schneiderin, drei Metzger,
ni Bäcker und ein Schuhmacher. Papſtfeier. Anläßlich des
Mäihrigen Prieſterjubiläums des Papſtes, hält die katholiſche Gemeinde
hopenheim am 15. September eine Papſtfeier ab. Als Redner wurden
Hochw. Herr Domkapitular Prof. Lenhart=Mainz und der heſſiſche
ſandte, Herr Nuß=Berlin, gewonnen. In körperlicher und geiſtiger
ſiſche beging vorgeſtern Herr Georg Jakobi (Kriegsveteran 1870/71)
ſenen 80. Geburtstag.

A. Eulsbach, 19. Aug. Schwer verunglückt iſt der Sohn
des Schuhmachers Jakob Bitſch. Nach Feierabend fuhr er mit einem
Freund von ſeiner Arbeitsſtelle in Heppenheim per Motorrad nach
Hauſe. Vor Kirſchhauſen ſtießen ſie in einer Kurve mit einem Auto
zuſammen. Bitſch wurde vom Soziusſitz gegen die Windſchutzſcheibe des
Autos geſchleudert und ſehr ſchwer verletzt, ſo daß er lange Zeit be=
wußtlos
war, während ſein Freund mit weniger ſchweren Verletzungen
davon kam. Das Auto und deſſen Inſaſſen wurden nicht ſo ſchwer
mitgenommen. Bitſch wurde ins Krankenhaus nach Heppenheim über=
führt
, vvo er in bedenklichem Zuſtande darniederliegt. Die Schuldfrage
des Zuſammenſtoßes iſt noch nicht geklärt.

Seite 7
geboren. Vom Stadtrat und vom Kuratorium der Anſtalt, die Eeide
bei der Beſetzung zu hören ſind, iſt ein Vorſchlag einzureichen, auf dem
drei Bewerber ſtehen ſollen.

Aheinheſſen.

0
2

ayT

OSA

Ra

nirmrn
Bullrich- Sckz
Selt 100 Jahren unübertroften gegen alle Verdauungsstörungen, Magen-
beschwerden
, Sodbrennen etc. 250 g 0.60, Tabletten 0.25 u. 1.50. Nur ocif mit
dem Bilde des Erfinders. A.- W. & C W. Bullrich. Beriin W 57.
a. Offenbach, 18. Aug. Verfaſſungsfeier. Die Verfaſſungs=
feier
der hieſigen Schulen fand der Ferien wegen erſt geſtern, Samstag,
ſtatt. Die Nachfeier der Volksſchulen, die auf dem großen Sportplatz
der Kickers, dem ehemaligen Uebungsplatz der 168er auf dem Bieberer
Berg, ſtattfand, hatte unter Regen zu leiden. Der Platz, der für Staf=
felläufe
und Fußballſpiele ſehr geeignet iſt, erweiſt ſich für dieſe Feier
auch etwas zu groß und deshalb ungeeignet. Für die Folge wird man
wohl nach einer anderen Form der Feier ſuchen müſſen. Vielleicht ſieht
man von der gemeinſamen Nachfeier auf dem Sportplatz ganz ab. Was
zu ſehen war, Staffelläufe und gymnaſtiſche Vorführungen, diesmal
von Knaben und Mädchen gemeinſam vorgeführt, verdiente allen Bei=
fall
und fand auch die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer.
a. Offenbach, 19 Aug. Bewerber um die Direktorſtelle
der Studienanſtalt. As Nachfolger des am 31. Mai ſo plötz=
lich
verſchiedenen Oberſtudiendirektors Dr. Hellwig bewerben ſich 14
Herren aus Heſſen, darunter vier Direktoren, an Oberſtudienrat und
neun Studienräte, und zwei Studienrätinnen aus Düſſeldorf. Drei Be=
werber
ſind von hier. Der älteſte Bewerber iſt 1875, der jüngſte 1893

Mainz, 19. Aug. Chronik. Vom Tode des Ertrin=
kensgerettet
wurde am Sonntag nachmittag ein 5jähriger Knabe
aus der Margaretengaſſe, der beim Spielen in der Nähe der Stadthalle
in den Rhein gefallen war. Ein unbekannter vorbeigehender Herr
ſprang dem Ertrinkenden in voller Kleidung nach und brachte ihn auch
glücklich an Land. Nach vollbrachter Tat fuhr der wackere Lebens=
retter
in einem Auto davon. Das in Mainz=Kaſtel hinter dem
Korpsbekleidungsamt aufgefundene Perſonenauto gehört
einem Fabrikanten aus der Schweiz, der ſich hier bei der Kriminalpoli=
zei
meldete und nach deſſen Angaben das Auto vor einem Hotel in
Heidelberg geſtohlen wurde. Als Täter kommt ein Unbekannter in Be=
tracht
, der von Karlsruhe nach Heidelberg mitfahren durfte und dann
ſpäter das Auto wegnahm, um die Fahrt nach Mainz fortzuſetzen. Wie
der Beſitzer des Autos feſtſtellen mußte, fehlt eine braune Handtaſche
mit Tviletteart keln In der Klaraſtraße ſurde während der Mit=
tagspauſe
in ein Kleidergeſchäft eingebrochen und die
Ladenkaſſe ihres Inhalts beraubt, ſowie verſchiedene Kleidungsſtücke
geſtohlen. Verdacht fällt auf zwei Unbekannte, die geſehen wurden, wie
ſie mit Paketen unter den Armen den Laden verließen. Zur Anzeige
wegen Unterſchlagung gelangte ein Händler, der Pferd und
Wagen eines Althändlers, die ihm vorübergehend anvertraut waren,
verkaufte. Gegen den Käufer ſchwebt Unterſuchung wegen Hehlerei, da
er gewußt haben ſoll, daß der Verkäufer nicht der rechtmäßige Beſitzer
des Fuhrwerks war. Auf dem Wochenmarkt kam die Brieftaſche
eines Händlers abhanden, die in der äußeren Taſche der Wind=
jacke
ſteckte. Der Diebſtahl wurde verübt in einem Augenblick, als eine
Frau, die ohnmächtig geworden war, durch die Sanitätswache abtrans=
portiert
wurde, wobei ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt
hatte. Ein Handlungsgehilfe erhielt von einem Wirt einen größeren
Geldbetrag, um damit Steuern zu bezahlen. Nach einiger Zeit lief ein
Mahnzettel ein, wodurch ſich herausſtellte, daß der Handlungsgehilfe
die Steuern nicht bezahlt und das ihm andertraute Geld für ſich be=
halten
hat. Die Rundflüge auf dem Flugplatz Mainz=
Wiesbaden mit einem Flugzeug der Nordbayeriſchen Luftverkehrs
A. G. erfreuen ſich ſteigender Beliebtheit. Am vergangenen Sonntag
mußten eine ganze Reihe von Intereſſenten zurückgewieſen werden, da
keine Plätze mehr verfügbar waren

Rt 220 Jahren
K
atina gegenuber,
das gute, alte Kslaisch Wasser,
unverändert, hochwertis und edel!
Neben seiner aserkannten Beschattenheit als
Totlettemittel aimmt Farina gegenüber‟
an schwälen, unerträslich heilben Tagen durch
seinen reinen, kählenden Hauch dem Körper
und Geist jede Mattiskeit und sibt Ihnen das
Wohlbehasen wieder.=
Achten Sie auf die rote Schutzmarke.
Verlangen Sie an besonders heißen Tagen
das Eis-Kölnisch Wasser Eau Glaßiale‟,

Gereinigte Hirſeſpreu
zur Füllung von Kranken= und
Kinderbettunterlagen. 12778a
Wilhelm Ulbrich
Landgraf=Georgſtr: 64, am
Meßplatz. Fernſpr. 1294.

neus
Ernte
ſrantiert naturrein, verſch. Blütentracht
iſe gewogen und in Gläſern billigſt bei
Wied.=Drogerie
r. Beckenhaub, Schulſtr. 1127160

und Schläuche
amm billigſten bei
3. Orio (12682a
Karlſtraße 14/16

2 Deräder,
wie neu,
2 B. M.W.
wie neu,
M. S. U.
wenig gebr.,
billig abz. /18035b
Danges & Wieſt,
Grafenſtr. 43/45.

Durchgaſung
Sachgemäße Be=
ämpfung
von Un=
geziefer
aller Art
Ibel & Lotz
Fliſabethenſtraße 3
Fernr. 461. (8825a

Wohnungstauſch!
Biete i. Frankf. ſch
3=Z.=Wohn. m. Bad
u. Zubeh. Suche in
Darmſtadt ſch. 34=
Z.=Wohn. m. Zubeh.
Ang. u. J. 80 Gſchſt.*

Wohnungstauſch!
Geboten: 4 Z. mit
Manſ., 3. Stock im
Martinsviertel.
Geſucht: Kl. 3=Z.=W.
m. Manſ., parterre
oder 1. Stock.
Angeb. unter J. 9 die Geſchſt. (*id

2 I. Zim., evtl. teiltv
möbl., m. Vadezim
ev. a s Küche), Kelle
Manſ.=Z., am I
an alleinſt. Herrn od.
Dame evtl m. Penſ.,
in beſt. Lage ſof. z. vm.
Ang. u. J108Geſchſt./


leeres Zimmer,
ſowie einige Man=
ardenzimmer
zum
Unterſtellen von .
beln zu vermieten.
Angeb. u. JT 102 an
die Geſchäftsſt. (1319

Die beſte und ertragreichſte Rieſen=Erdbeere
iſt Berbeſſerte Königin Luiſe.
Meine Verbeſſerte iſt eine
außerordentlich hochbewertete,
prachtvolle Sorte, die eine ganz
enorme Größe erreicht. Infolge
dauernder Pflanzenauswahl iſt
es gelungen, ſie auf eine ganz
beſonbere Leiſtung im Ertrag
zu bringen. Die Früchte ſind
ſehr groß, von regelmäßiger
Form, Farbeprachtvoll glänzend
dunkelrot über die ganze Frucht,
Fleiſch ſchmelzend, ſehr ſüß,
köſtlich. Aroma einzig daſtehend
wie Himbeer mit Ananas.
Reifezeit früh, von außerordent=
lich
langer Haltbarkeit, ohne daß
die Früchte an Schönheit ver=
lieren
. Durch ihre, von keiner
anderen Sorte übertroffene
Feſtigkeit, ſowie durch ihr
glänzendes Ausſehen wird ſie von jedem Käufer, falls er die Wahl hat, vorgezogen.
Durch den ausgeſprochen kurzen Stiel reifen die Beeren im Buſch und werden weder
ſchmutzig noch angetreten, was beim Fachmann ganz entſchieden als Hauptvorteil
betrachtet werden muß. Die Tragbarkeit iſt fabelhaft. Selbſt im ſonnigen Süden,
wo fabelhafte Erträge häufig ſind, habe ich keine ähnliche Fruchtbarkeit geſehen. Wir
zählten am 25. Juni 1928 an einer Pflanze einen Fruchtanſatz von 340 Stück und
145 Früchte kleine unausgereifte mitgezählt). Ein Beet mit 4 Reihen lieferte eine
Tagesernte von ca 1Ztr. Pflanzen dieſer Maſſenträgerſorte, einer erſtklaſſigen 45 Morgen
großen Erdbeerplantage entnommen, 25 St 2 , 50 St. 3.50 , 100 Sr. 6.50 ,
250 St. 15 , 500 St. 25 . 1000 St. 40 . Verſand ſofort in guter Moospackung,
die gute Ankunft gewährleiſtet. Kulturanweiſung lege bei. Weltbekannte Verſand=
gärtnerei
Höltge, Ratzebuhr 218.
(1V.13208

Laden
mit 3 Zim.=Wohn. zu
verm. Näh. Geſchſt.

große Räumlich=
keiten
(ev. auch als
Laden) mit anſchl.
Bürozimmer zu ver=
mieten
. Becker, Eli=
ſabethenſtraße
44.

R
Ot

Geſchäftsräume
für Arzt. Rechts=
anwalt
od. Büro p.
1. Okt., evtl. früh.,
zu vermiet. Eliſa=
bethenſtraße
54, bei
(*dsi
Grab.

Re

Garage
ver 1. Sept. zu vm.
*) Mathildenplatz 1.

Magdalenenſtr. 11
1 kleiner Raum zu
vermieten.

Schön möblierte
2-3.-Wohn.
in beſter Lage zu

Photographische
Wertarbeit

liefert die
Interessengemeinschaft
(18198b
Darmstädter Berufsphotographen. (l. D. P.)
Luise Brockmeyer / Herm. Collmann / Albert
Fraatz / Hans Schramm / C. u. H. Stockhausen
U. Hansen / Lucie Giesinger / Atelier Hoff-
mann
/ Rudolf Rost / Theod. Perabo

Büro= und Lagerräume

in guter Lage per ſofort oder ſpäter von
ſaub. Engros=Geſchäft geſucht. Angebote
unter K 3 an die Geſchäftsſtelle.

Martinſtr. 60½, I.
gut möbl. Z. m. el
L. u. Schreibt. z. v.
Bismarckſtr. 51, II.
ſchön möbliertes
Wohn-u. Schlafz.
zu vermieten.
Liebfrauenſtr. 78,III.

verm. Gefl. Anfr. u. ſchön möbl. Zim. f
E. 114 Gſch. (12744a 25 zu verm. El.
Licht vorhanden. (
Schön möbl. Zimm.
Bleichſtraße 5, pt. m. 2 Bett., ev. 2 Z.,
gut möbl. Zim. an Nähe Luiſenplatz a.
berufstatig. Herrn berufst. Leute z. v.
ſof zu verm. (*goi Näh. Geſchäftsſt. (*
Dreibrunnenſtr. 3, I.,
Wittmannſtr. 9, ſchön möbl. 8, el. L.,
2 möbl. Zimmer mit m. od. oh. Verpfleg.
Bad und Notküche zu verm. (*
per ſofort zu ver= /Hemrichſtr. 95, II.,
mieten. (10874e /1 frdl. mbbl. Bimm

Gut möbl. Zimmer
mit 2 Bett. zu vm.
Näh. Grafenſtr. 35,
St., b. Menger.
Arheilgerſtr. 4, III.
(Nahe Hochſch.) mbl
3. m. ſep. Eing. (*
Dienſtbotenbett z. vk.
Gervinusſtr 49, I. r.
(Eim)

N. Ramſtädterſtr. 36,
3. St., einf. mobl. 3.
zu vermieten. (*ids
Gervinusſtr. 49, I. r.
ein gut möbl. Zim=
mer
zu vermieten.
Kiesſtraße 64, I.
2 elegant möblierte
Schlaf= u. Herren=
zimm
. mit Klavier=
benutzg
. ab 1. Sep=
tember
zu verm. (*

(Sübſeite) für gleick
ober 1. Sep. zu ver=
mieten
. Preis inkl
Licht 30 . (13217

Wilhelmſtr. 10, I.,
ſchön möbl. Z. an ſol.
Herrn zu verm.

Wittmannſtr. 25, II.,
23 möbl. Zim, mit
Küchenben. zu verm.
(13223a)

Lauteſchlägerſtr. 3
1. links, ſchön möbl
Zim. (ſep. Eingang.
an berufstät. Herrn
ſofort zu verin (*

Saalbauſtr. 72 8 gr.,
eleg. möbl. Zimmer
mit kleiner Küche u
ſepar. Eingang ſof
zu vermieten.

A

Wer erteilt mögl.
täglich 1 od. 2 Std.
Unterricht in ana=
Uytiſcher Geometrie
an, Oberprimaner?
Zuſchr. unter K.
a d. Geſchäftsſt. (

612jährige Kinder
erhalten erfolgreiche

Machiſe.
MagdaKriegk, Priv=
Lehr., Rheinſtr. 17,II.

i
Violin=Unterricht
erteilt Paula
Mulder=Fazzi,
Hügelſtr. 65, II. /12932b

Ot

In guter Wohnlage
Zweifamilien=
Haus 11206
jeder Stock 5 Zim. u
reichl. Zubehör, günſt
zu verkauf Verkäufer
räumtWohnung. An
gebote, möglichſt vor
Selbſtkäufern, erbet
unter D 77 Geſchſt

5 Bauplätze
zuſ. lieg., 1 Baupl
ca. 320 qm, in Eber=
ſtadt
(Bergſtraße), 3
Min. v. d. elektr. Hal=
teſtelle
, ſind zuſ. od.
einzeln zu verkaufen.
Näh. bei Zimmer=
meiſter
Kern, Eber=
ſtadt
, Seeheimerſt. 18
(*bſi)

2,83 Zimmer=
mit
kleinem
haus Nebenbäude,
Nähe Darmſtadts, zu
verkauf. Eine 3 Zim=
merwohnung
ſofort
zu vermieten. An=
geb
. unter J 106 an
d. Geſchäftsſt. (13195b

Mon v
Midd Rt
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im werbe-
starken
Darmstädter Tagblatt!

Schlaflosigkeit, die Folge
aufreibender Arbeit und sor-
genvoller
Verhältnisse, das
sichere Zeichen starker Ner-
vosität
, baldigen Nerven- und
Körperverfalls beseitigt
Baldravin
Es verschafft, völlig unschädllch; da
Stärkungs- und kein Betäubungsmittel;
gesunden, tiefenSchlaf
25 Jahre bewährt.
E Flaschen zu RM 2.50, 4.50;
( Liter RM 7.50
Hersteller
Otto Stumpf A.-G., Chemnltz

Haus

mit Lebensmittelgeſchäft
in bevöllertem Stadtteil, hervorragende
Fxiſtenz, Umſatz ca. 45000 pro Monat,
alsbald verkäuflich und beziehbar. Der Ver=
kauf
erfolgt wegen Wegzug des Beſitzere
Preis 40 000 bei einer Anzahlung von
ca. 1012000 . Verkaufsverhandlungen
leitet
Ferd. Braun, Immobilienverwertg.
Karlſtraße 66, Fernruf 517,*

ſehr gut gehendes Geſchäft (Jahresumſatz
80000 Mark), modern eingerichtet, an
tüchtigen Fachmann ſofort zu vermieten,
vent. mit Vorkaufsrecht. Erforderlich
10000 Mk. Anfragen an J. Maul,
Karlſtraße 59.
(13224
im Zentrum,
Hallb mit Lebens=
mittelgeſchäft
, hypo=
Spekulationsobjekt!
thekfrei, Laden und Grundſtück (Obſtg.).
Wohnung frei, für ſca. 1400 qm, äußerſt
0 000 ſof. z. verk. ausſichtsreiche Lage
Näh. Feſeph Markt= (Frankfurterſtraße,
platz 4, II.
Stadtnähe), la Ka=

Haus m. Wirtſchaft, pitalanlage, wegen
gut verpachtet, zulanderw. Dispoſ. ſehr
verk Ia Kap.=Anl. günſtig abzug. Eil=
(i. Vorort Darmſt.). anfr. u. J. 90 Gſch.
Anz. 5000 . Ang.
u. J. 91 Geſchſt. (Eim

Kunden, Baſſer=
oder

Motormühle
ſucht tüchtiger, er=
fahrener
Müller zu
pachten; verheiratet
ohne Kinder, Kaution
vorhanden. Angeb.
unter I 104 an die
Geſchäftsſt. (13191

Ot

Junge Enten
u. Hähne zu verkf.
Anfragen unt. K. 4
a. d. Geſchäftsſt. (*
3 Mon. alte, dklgeſt.
Vorerhindiſf.
zu verkaufen.
L. Hechler,
Alsbach (Bergſtr.),
Sandſtraße 12.

Junge deutſche
Schäferhunde
6 Woch, alt, Eltern
Ia Stammbaum.
preiswert zu verkf.
Georg Becker,
Egelsbach,
Schulſtraße 4.

[ ][  ][ ]

D

Die Geburt eines kräftigen
Stammhalters zeigen
hocherfreut an

Friedel Handſchuch
u. Frau, geb. Trahſer.

Auerbach (Heſſen), den 17. Auguſt 1929.

Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Aufmerkſamkeiten und Ge=
ſchenke
ſagen herzlichen Dank
Karl Heim
Küfermeiſter
u. Frau Frieda, geb. Brettnich

Darmſiadt

Arheilgerſtr. 53

Todes=Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten teilen wir
die ſchmerzliche Nachricht mit, daß meine liebe, un=
vergeßliche
Frau, Tochter und Schweſter

Silberne Hochzeit

Margäteie Seyynig

teiern heute die Eheleute J. Schwebbach
u. ſeine Ehefrau Anna Eliſe, geb. Engel,
Darmſtadt, Liebfrauenſtr. 29II. (*

geb. Rettig
im Alter von 26½ Jahren uns heute morgen ½9 Uhr
durch einen plötzlichen Tod entriſſen wurde,
In tiefer Trauer:
Der Gatte: Eugen Weyhing
Der Vater: Adam Bangert
Die Schweſter: Lieschen Bangert.

Geſtern nachmittag um 4 Uhr
entſchlief nach langem Leiden
Frau

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe
zute Frau, unſere treuſorgende Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante

getragene Herren=
Kleider, Federbetter
Schuhe. Wäſche uſw.

H. Schatz
Darmſtad:. 11563a

Kaufe

geb. Grafenſtadt
im 64 Lebensjahre, heute morgen 3,10 Uhr, unerwartet
nach kurzem ſchweren Leiden, zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.

Blum
Lauteſchlägerſtr.
Telephon 778.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
J. Ludwig Scharmann
Strafanſtalts=Hauptwachtmeiſter.

1 Kachelofen, zwei
neue kupferne Waſch=
keſſel
zu verk. (18235
Bismarckſtr. 17, Büro.

Brandau, den 18. Auguſt 1929.

Darmſtadt, den 18. Auguſt 1929.
Riedeſelſtraße 64, I.

Hanomag.
Cabriolet
neutvertig, günſtig
Kaſſa. Frankf. a. M.,
Taunus 3086. (13238

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Auguſt,
nachmittags 2 Uhr ſtatt. (13213

im Alter von nahezu 83 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hermann Hafner
Illigweg 40.
Darmſtiadt, den 19. Auguſt 1929.

Die Beerdigung findet Mittwoch, den 21. Auguſf, nachm. 2‟½, Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
zu wollen.

D. K. W. K6
Lieferwagen

wie neu herg., *
Mk. 350. (13032b
Donges & Wieſt.

Heſtral

Damenrad

noch neu, bill. zu verk
)Kahlertſtraße 10.

Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige
Pficht, ſeine A. H. A. H. und Bbr. Bbr.
von dem am 10. Auguſt 1929 bei Arolſen
erfolgten Ableben ſeines lieben Bbr.

Die Beerdigung findet am Mitt=
woch
nachmittag um 3 Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*

Todes=Anzeige.
(Statt Karten)

2tür, weißer Kleider=
ſchrank
38 , 2 Pol=
ſterſeſſel
a 15., 1tür.
Kleiderſchrank 18 ,

Oipl.=Ing.
Fritz Koch &.8

aktiv: 1920 22
geziemend in Kenntnis zu ſetzen. (13281
Verein Deutſcher Studenten
Dormſiadt.
Für den A. H.=Bund: Für die Aktivitas
Hillefeld
Weitz, F.V.

Todes=Anzeige.

Unſer liebes, unvergeßliches
Töchterchen

Am 18. Auguſt, nachmittags 54 Uhr, ver=
ſchied
nach ſchwerem Leiden mein lieber treu=
ſorgender
Mann, unſer guter Vater

Trumeauſpiegel 38.4,
Nähmaſchine 32 , Iinl
3 Stühle 12.4, Akten=
geſtell
12 .ſ zu verk
Mathildenplatz 1
Hofeingang. (13233

Hilde

iſt am 15. ds. Mts. abends
nach kurzem, ſchwerem Krank=
ſein
im Alter von 5 Jahren
von uns gegangen.

Oberingenieur.

Karl Steckenreuter u. Frau
geb. Fußmann.

Darmſtadt, 20. Aug. 1929.
Dieburgerſtr. 5.

Von der Reiſe zurück

Diinagoberger

Wilhelminenſtraße 5. (13130

Dr. med. dent. Thilde Weng
prakt. Zahnärztin
von der Reise zurück

Darmstadt

Soderstr. 112
Tel. 1413

(13090b

Zurück!
O. B. WEBER
Dentist (dei

5 Wilhelminenstraße 5

Von der Reiſe
zurück
Dr. Dörr.
ASa1

Die Beiſetzung fand in der Stille
ſtatt.

Dankſagung.

Kinderärztin.
Sprechſtunde:
Rheinſtr. 7. 34 Uhr
nachmittags. (13230

Für die vielen Beweiſe der Teilnahme
während des Krankſeins und bei dem
Heimgange unſeres lieben Vaters,
Großvaters, Schwiegervaters, Bru=
ders
, Schwagers und Onkels

Ludwig Seltzer II.

Banterbder
Denkift
Heinrichſtr. 46

Gaſtwirt

Telephon 1846

Meine Sprechſt. ſind:
8-12, Mont. u Donn
auch 36 Uhr.
Heilmagnetopath
(Naturheiler)
Hornberger, Darmſt.,
Waldſtraße 49. (13053a

fürdie zahlreiche Begleitung zurletzten
Ruheſtätte, für die Kranz= und Blu=
menſpenden
, ſowie für die troſtreichen
Worte des Herrn Pfarrer Becker ſagen
wir hierdurch herzlichen Dank. Ins=
beſondere
danken wir der Gemeinde=
verwaltung
, dem Kriegerverein, dem
Geſangverein Liederkranz, dem
Kirchenchor, der Molkereigenoſſen=
ſchaft
und der Fleiſchbeſchauerver=
einigung
für die dem lieben Ent=
ſchlafenen
erwieſene Ehrung.

Der Altbuchhorſter Markſprudel, Starkauelle iſt
ganz vorzüglich, an mir hat er rein Wunder getan.
Herr H. iſt von mir fortgegangen und meinte, ich lebe
ſeine acht Tage mehr mit meinem Darm=,

Blaſen= und
Meremteiben

Seit ich den Altbuchhorſter Markſprudel, Starkauelle
trinke, habe ich auch regelmäßig zweimal Stuhlgang.
H. B. in O.* Von zahlreichen Aerzten und berühmten
Profeſſoren geſchätzt und warm empfohlen. Fragen
Sie Ihren Arzt! Heute noch! Kleinverkauf in allen
Apothefen, Drogerien u. Mineralwaſſer=Handlungen.
Niederlage: Heinrich Tohr, Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
20. Telephon 1782. (V.9003

Badersdäsche
etwa 50 Formen, alle Weiten, weiß u. bunt, größte Auswah
L.
ht.

Familie Metzler, Langſtadt
Familie Kratz, Harreshauſen
Familie Seltzer, Offenbach.
Longſtadt, den 15, Auguſt 1929, (13180

Abfall=
trauben

Pfund 20 Pfg.
13238) Schuſterg. 15

DIE FRAV

u Euld,
Kirchstraße 12

z.Mnller zer Stadtkirche
Darmstadt (5622a/ Kirchstraße 12

v. Dr. med. H. Paui
nit 76 Abbiſdungen
Inhalt: Periode, Ehe
Geſchlechtstrieb,
rankh., Abweich. b
d. natürl Geſchlechts=
mpf
., Schwanger=
ſchaft
, Verhüt und
Unterbrechung, 22 o=
henbett
. Pfleg= d
Säugl., Proſtit., Ee
ſchlechtskrankheiten.
Vechſeljahre. Preis
4 . geb. 5 und
Porto. R. Oſchmann
Kronſtanz 136
II. Ka 203)

Die Dame mit dem
oten Mantel, die am
Sonntag abend im
Perſ.=Zug Ffm. 90
Darmſtadt fuhr, wird
um Lebenszeichen ge=
beten
. Poſtl. unter
Rot 55"

Junger Mann, 2
J., ſucht Mädel. 2
b. 24 Jahre, zwecks
Gedankenaustauſch
kennen zu lern., ev.
ſpät. Heirat. Bild
erwünſcht, jed. nicht
Bedingung. Ang. u.
K. 6 a. d. Geſch. (
4=Röhren= Radio=
apparat
geg, leicht
Motorrad z. vertau=
ſchen
. Näh. b. Götz
Wirtſch., Erbacher=
ſtraße
11.

2vog 19 Auguſt1929
Waſſerhöhe 3,60m
Luftwvärme 14 C
Waſſerwärme vor
mittags 7 Uhr 220 C
Woogs=Polizei=Wache.

Geotg" Tein

Techn. Regierungsinſpektor
im noch nicht vollendeten 52. Lebensjahre.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Oelp, geb. Koch.

Die Beiſetzung findet in aller Stille ſtatt. Von Bei=
leidsbeſuchen
bitte ich abſehen zu wollen.

Räumungswegen zu
jed. annehmb. Prs.
abzugeb.: Koffer u.
Handk., kl. Schließ=
korb
. Fliegenſchrank
gr. Bütte, Krautſtän=
der
Steintöpfe Kar= uf
toffelroſte. Kohlens
füller, Ofenrohr, O.,
Schirme, Sturm=
laternen
, Handeln,
Auslagekäſten,
Schlüſſelſchrankchen,
Lampen, elek. Klin=
gel
uſw. Liebig=
ſtraße
46. pt.
Korbflaſchen,
Kiſten
u. ſonſt. Emballag.
preiswert zu verkf. uer
Anfragen unt. K. 1 Fer,
a. d. Geſchäftsſt. (
Kopfhörer f. Radio
billig zu verkaufen.
N
Emilſtr. 17, I.

Säuglingswagge,
tadell. erh., f. 10
zu verk., desgl. nßb.
pol. Kinderbettchen.
Olbrichweg 6.
Erdgeſchoß rechts.
Badewanne billig zu
verkaufen
Dieburgerſtr. 76, I.

Sidne errMnänter.

Keine Falten mehr.
Wiener Profeſſoren der Medizin machen
die überraſchendſte Schönheits=Entdeckung
ſeit 100 Jahren.

Es iſt nunmehr bewieſen, daß Ihre
Haut eſſen kann. Durch ihre Millionen
Poren kann ſie gewiſſe, beſonders berei=

tete Nährmittel aufnehmen, dieſe in
lebende Zellen und Gewebe umwandeln
und ſo ihre verlorene Schönheit und
Friſche wiedergewinnen. Eine gut er=
nährte
Haut befreit ſich ſelbſt raſch von
allen Teintſchäden und Altersſpuren;
Falten verſchwinden, ſchlaffe Wangen
und Geſichtsmuskeln werden wieder
friſch und feſt. Eine Frau von 50 Jah=
ren
kann jetzt leicht wie 30 ausſehen
und einen von Jugend und Schönheit
plühenden Teint erhalten, welcher die
Bewunderung und den Neid ſo manchen
jungen Mädchens erregen wird. Das
folgende tägliche Menu iſt von den
Spezialiſten für die Haut empfohlen:
Prädigerierte Sahne und Olivenöl (nicht
fettend) 5cm emulgierte Pflanzenfette
(nicht fettend) 10 cm beſonders berei=
tete
Kohlehydrate 2 cm. Alle dieſe Stoffe
ſind nun in der Pariſer Creme Tokalon
dem beſten und nahrhafteſten Haut=
nährmittel
, das man kennt enthal=
ten
. Sie wird Ihre Haut ſelbſt in einer
Nacht in faſt unglaublicher Weiſe wie=
derbeleben
und auffriſchen, und in 28
Tagen wird ſie Ihnen einen neuen und
dauernd ſchönen Teint verleihen und
Sie auf den Weg bringen, ſich von Fal=
ten
und ſchlaffen Wangen zu befreien
andernfalls wird Ihnen Ihr Geld zuuückerſtattet.
Benutzen Sie Creme Tokalon Hautnahrung ( roſa=
farbig
) am Abend und Creme Tokalon=Hautnahrung
weiß) nicht fettend, am Morgen. Die roſa Creme iſt
am nahrhafteſten für die Haut, die weiße Creme aber
eignet ſich am beſten für den Morgengebrauch, denn
ſie ſtellt nicht nur ein Hautnährmittel dar, ſondern
macht auch den Puder äußerſt anhaftend und un=
ſichtbar
. Erhältlich in einſchlägigen Geſchäften. / Von
unſerer Schönheitsſpezialiſtin mitgeteilt!.
Gratis=Schönheitspäckchen, enthaltend drei
kleine Tuben Creme Tokalon Hautnahrung und einige
andere Schönheitsmittel wird gegen 50 Pfennig für
Verſandſpeſen durch Aſche & Co., Hamburg, Pinne
berger Weg 2 S zugeſendet.
(II. 11967

Opel= Vorführungs=
maſchine
billig zu
verkf. o. tauſch. geſ.
Kahlertſtraße 13. (*

D=Rad
neues Modell, bill
zu verkaufen.
Kahlertſtraße 13.

Zuure,

ausgekämmte u. ab=
geſchnittene
, kauft
laufend G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr. 12.
(8439a)

Kaufe

getragene Kleider,
Schuhe, Boden= u.
Kellerkram. Zahle
hochſte Pr. Kleine
Bachgaſſe 8, Laden.
Poſtk. genügt. (*idf

Auite
2= od. 4=Sitzer, geg
Kaſſe geſucht. Ang
unter J. 89 an di
Geſchäftsſtelle.

Aushänge=
Schaukaſten

Gelegenheitskauf.
300 ccm Motorrod,
2 ſteuerfreie Motor=
räder
, 1 Pfaff= Näh=
maſchine
, 1 gebr. H.=
Rad ſpottbill. z. verk.
Neckarſt. 24, Lad. r.(*

50 X 60 cm, 20 tief
oder ähnl. Größe zu
kaufen geſ. Angeb. u.
J111 Geſchäftsſt. (

Gebr., aber guterh.
Schreibm. zu kaufen
geſ. Angeb. u. J 122
a. d. Geſchäftsſt.

Schreibkiſche u.
Bücherſchränke
billig zu verkaufen.
Möbelhaus
2. Menger
Bleichſt. 17. (13091b

Dann allerdings.
Von Meiern werde ich meine zelin Mark wohl niemals
wiederkriegen.
Warum denn nicht? Du mußt ihm mal, wie man s0
sagt, ein bißchen auf die Hühneraugen treten.
Geht ja nicht, Menschenskind, der Kerl benutzt Ja
Lebewohl*!*

* Gemeint ist natürlich das berühmte von vielen Aerzten
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderndem
Filzring für die Zehen und Lebewohl-Ballenscheiben für die
Eußsohle. Blechdose (8 Pflaster 75 PT., Lebewohl-Fußbad
gegen empfindliche Füße und Fußschweiß Schachtel (2 Bäder)
50 Pf., erhältlich in Apotheken und Drogerien, sicher zu habeni
Drog. G. Hübner, Karlstr. 56, L, Petri, Nfl. Inh. W. Preußer,
Roßdörferstr. 5. Chr. Schwinn, Inh. W. Reich Drog., Rhein-
straße
8. Drog Ph. Secker Nachf., Ludwigshöhstraße 1,
Schwanen-Drogerie O. Walter, Gardistenstraße 17.
(IIDr 324
In Roßdorf: Drog. A. Löffler.

[ ][  ][ ]

ia mmer 230

VEIBLICH

geſucht als
ſishälterin
afmenanſchl. ohne
Ang. u J117
Geſchäftsſt. (*
ſauberes/13187
Nädchen
ade ſucht Stel=
un
gutem Hauſe
beinmädchen z.
ingeb. m. Lohn
AU 101 Geſchſt.

hädch. v. Lande
iſt.b 1. Septbr.
m Stelle i. Haus=
Gute Zeugniſſe
E)Ang. u. J. 78
Geſchäftsſt.
wues Mädchen
nachm. einige
Beſchäftigung.
. J. 97 Gſchſt.*

Stütze
Bſeſt. Fam., die
fon u. Näh. erl.
nöchte ſof. St.
ur gutem Hauſe
emen. Ang. u.
zheſchſt. erb.
ſiog Frau ſucht
Fiſelle
Aüplaneig. 42, I.

Ea. Schneiderin
agen rfehlr ſich.
hes Oſtländer
gieſtraße 5, III.
W

tücht. Beizer ſ.
Ang. Orangerie=
M17, part.

4, ltürF od. außerhalb.
u pbote erb. unter
gela / /4 Geſchſt. (kid
32 A0 zuverl. Chauf=
Aktenwr mit allen Re=
zu
verlpauren vertraut,
platz 1 Mt Stellung. Füh=
uzoz
stkein Kl. 2 u. 3b.
Mu. J. 82. Gſchſt.*
gen Uſefkter Schneider
heut. Heimarbeit
broß= u. Klein=
ſit
Ang. u J. 87
de Geſchſt.

lunger
Nufmann
ore alt, firm in
mographie, und
nibmaſchine, mit
uhaltungskenni=
ſei
, ſelbſt Korre=
nent
, über 4 J.
Ulmverleih tätig,
Leiter eines
ginz= Lichtſpiel=
ſerers
, gepr. Vor=
u
, ebenſo Füh=
ſcheine
1 u. 3b,
Stellung. An=
de
unt J 109
de Geſchäftsſt. *

FRIBLICH

ſchalter, erfahr.,
Kleiderbinzſicher, ſucht

2 PoRuenw. Beſchäft.

Putz

mädchen ſofort
Käthe Knoll,
ſtraße 78.
11 in all. häusl.
hit. erfahrenes
hen zur ſelbſt.
eines Haush.
Inf. Sept. geſ.
frau vorhand.
v. 57 nachm.
narckſtr. 43, I. (*gi

Tüchtige
friſeuſe
ſucht
1 Steinmetz
deinn= u. Herrenfriſeur
Adwigſtraße 8
Wehon 714.

husmädchen
MAunter 20 Jahr.
iakoniſſenhaus
Wethenſtift. (*

Ueht wird ſofort
1 ütiges, kräftiges

Nädchen
Sdrſtr. 90, pt.

Aetres, ſelbſtändig.
Nädchen
in einen Haushalt
zu I, Sept. geſucht
Aiazſt. v. 47 Uhr
A wb. unter J 103
are Geſchſt. 413120

lausmädchen
AAnicht unter 17
c. in gut. Haus
in karmſt., wo noch
uMädchen tätig
NA Geſchäftsſt. C

Adres m. all Arb.
Hguut. Haushalt.
9 Mädchen
A ABei Eignung w.
ſt Mzute Bezahlung
z Bich. Nur ſolche
N Mvirkl. gut. Em=
* Mwoll. ſich mel=
dc
Worzuſt, Wilh.
Fwsſte. 1, I.

(Bſucht
Mädchen fürs
gewandt im
in u. Nähen, für
It m gutes Haus.
u- 114 Geſchſ

13208

Dienstag, den 20. Auguſf 1929

Seite 9

Haltbarkeit und Preiswürdigkeit
Sind die Vorzüge unseres Marken-Linoleums !
Linoleum-Teppiche

effe Mife 200/250 ifft Inlaid- Teppiche
in großer Dessin-Auswahl . . . . . . . ." 53.00 44.00 26.50 Inlaid-Teppiche
II. Wahl, besonders preiswert. 91.0 39.60 23.85 Druck-Teppiche
moderne Ausmusterung . . . . . . . . . 31.75 26.40 15.85 Druck-Teppiche
II. Wahl, außergewöhnlich billig". 28.60 23.80 14.30

Linoleum-Stückware

Inlaid-Stückware 25
in modernen u. Perserzeichnungen, 200 cm br., am

Druck=Linoleum-Stückware A20
in schönen Mustern, 200 cm breit . . . . . am

Druck=

Läufer

Miite Mit Him Mi Wich 60 cm Meter 6.15 5.05 4.00 2.95 2.65 II. Wahl 5.55 4.55 3.60 2.65 2.40

Bruck-Linoleum-Vorlagen

Miſte Miifſ Mif Miife 45/65 cm Mif Stuck 3.25 3.00 2.20 1.50 85A

Besichtigen Sie unser Spezial-Fenster in der Marktpassage!

Darmstadt

(13211)

Markt

Alleinmädchen, gewiſſenhafte, tücht.
Perſon, die einem Haushalt ſelbſtänd.
vorſtehen und gut kochen kann, per ſo=
fort
od. 1. Sept. geſucht. Guter Lohn
u. gute Behandl. wird zugeſich. Nur
Bewerberinnen, die auf Dauerſtellung
reflekt., woll. ſich vorſt, bei Brumer,
Darmſtadt, Annaſtraße 26. 13209

Schul fr. Mädchen b.
In. d. Spülen geſucht
Gr. Ochengaſſe 28, (*

M

Zuverläſſige Frau
od. Mädchen täglich
vormittags in gutem
Hauſe geſ. Angeb. u.
J 124 Geſchäftsſt. /*id

Beſucht beſſ. Mäd=
chen
, das ſelbſtändig
kochen kann u. etwas
Haus arbeit über=
nimmt
, in gut, Haus
zum 1. Sept. An=
geb
. unter T 113 an
die Geſchäftsſt. (13207

für kleinen Haushalt
tagsüber
geſucht.
Vorzuſt. 13 Uh.
Karlſtr. 75, I.

Solides Mädchen v.
Lande, nicht unt. 18
J., in kl. Haush. z.
1. Sept. geſ. Hoff=
mannſtraße
39. pt. *


Geſucht
für gleich od. 1. Sep=
tember
älteres ehrl.
Mädchen
das gut kocht u. alle
Hausarbeit, verſteht.
Leydhecker.
Deutſche Bank, 2, Tr.

Gebildet., zuverläſſ
Fräulein
zu 10jähr. Mädel für
nachmittags geſucht.
Dieſelbe muß Klavier
ſpielen und nähen
konnen (Tintenviert.
Angebote unt. J119
au die Geſchſt. (13210

Tücht. Mädchen
das kochen u. ſelbſt.
wirtſchaften kann, per
1. Sept. bei gutem
Lohn geſucht.
Collmann
Rheinſtraße 31.

Herr od. Dame
hoh. Eink. i. Monat
f.Dauerexiſtenz tägl.
eine Stunde ſchriftl.
Arb., nur Poſtver=
ſand
ein. kl. Maſſen=
artikels
f. dort. Be=
zirk
geſucht. Angeb.
u. F. C. 4395 durch
Rudolf Moſſe
Kaſſel. (I. 13200
Hoh. dauernden
Nebenverdienſt
finden Damen und
Herren mit großem
Bekanntenkreis dch.
Verkauf v. Strümp=
fen
zu Engrospreiſ.
Anfragen erbet an
Schließfach136, Leip=
zigSüd
3/13. (119829
Ehrlicher, ſauberer
Hausburſche,
1518 J., ſof. geſ.*
Eliſabethenſtr.

ſuchende können viel
Geld verdien. Ver=
langen
Sie Gratis=
aufklärung
durch
A. Graner, Reichen=
bach
(Eulengebirge)
(13188)

Hoher Verdienſt!
Durch den Verkauf
eines einzig daſtehen=
den
Spezialartikels
für die Geſundheits=
pflege
der überall
größtes Intereiſe fin=
det
, können gewandte
Herren oder Damen
großen Verdienſt er=
zielen
. Anbebote
unter K 5 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (13232

19. Knecht
für Landwirtſchaft
geſucht.
Griesheim.
Obendorferſtr. 46.

Kaufmänn. Lehrling
mit ſchöner Handſchrift, fortbildungs=
ſchulfrei
, von hieſiger Großhandlung
zum 1. Oktober ds. J8. geſucht,
Selbſtgeſchr. Angebote u. J 55 an
die Geſchäftsſt. d3. Bl. erbet. /13156b

Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Karl Funck in Frankfurt (M.), Rotlin=
ſtraße
3, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 10. September 1929, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 9. Auguſt 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Necht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(116534
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 19. Juni 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtüchs:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band II, Blatt 108.
Betrag der
O=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann Am Schätzung
1 I 586 Hofreite Nr. 4 Linden=
206 7000 R.
hofſtraße

f. konkurrenzloſ, Haus=
Veklreler haltungsartik., f. Darm=
ſtadt
u. Umgeb. geſucht. 250 f. Auslie=
ferungslag
. erforderl. Ang. u. J 95 Gſchſt. (*

Für den Kreis Darmſtadt ſuchen wir
noch einige tüchtige und unbeſcholtene
Werber für unſere bereits eingeführte
Sparuhrverſicherung.
Durch Diskontierung der Proviſion ſind
wöchentlich mühelos Mk. 5060 zu ver=
dienen
. Angebote unter 1 705 an
die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. (13193

Maurerarbeiten.
Die Erd= Beton= und Maurerarbei=
ten
bei Errichtung von Anbauten an den
Hauptbau und das Schulhaus des Kin=
derheims
Waldeck bei Traiſa ſollen auf
Grund der Reichsverdingungsordnung
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
interzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Montag, den
6. Auguſt 1929, 10 Uhr, bei dem
Städt. Hochbauamt, Grafenſtraße 30, I.,
Zimmer Nr. 9, einzureichen.
Darmſtadt, den 19. Aug. 1929. (st13212
Städt. Hochbauamt.

Dergehung dmn Bauarbeiten.
Die zum Rathausneubau der Ge=
meinde
Ober=Ramſtadt erforderlichen
Schloſſer= und Anſchlägerarbeiten
mit ca. 600 kg ſchmiedeeiſernen Treppen=
geländer
ſowie Liefern und Verlegen
der Plattenböden (Solnhofer Natur=
ſtein
= und Steingutplatten) ſollen auf
Grund der Reichverdingungsordnung für
Bauleiſtungen in öffentlichem Wettbe=
werb
vergeben werden.
Angebotsunterlagen gegen Erſtattung
der Selbſtkoſten, Einſichtnahme der Zeich=
nungen
und nähere Auskunft bei dem
Unterzeichneten.
Submiſſionstermin am Mittwoch,
den 28. Auguſt 1929, vormittags
11 Uhr, auf der Bürgermeiſterei Ober=
Ramſtadt.
(13220
Ober=Ramſtadt, den 19. Aug. 1929.
Adam Herdt, Architekt.
Nieder=Ramſtädterſtraße 49.

Berſteigt
99-Anhrige
Donnerstag, den 22. Auguſt, vormit=
tags
9 Uhr, verſteigere ich auf Antrag
der Erben aus einem Nachlaß
Möbel und Haushalkungs=
gegeniſcnde
er Mf
darunter befinden ſich insbeſond, 3 voll=
ſtändige
Betten, 1 Strickmaſchine, reich=
liches
Leinenzeug und anderes mehr, öf=
fentlich
meiſtbietend gegen Barzahlung.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber im
Saale Zur Spitze‟,
(13189
Reinheim, den 20. Februar 1929.
Klingler.
Gerichtsvollzieher.

Verſteigerungsanzeige
Am Dienstag, den 20. Auguſt, ver=
ſteigere
ich folgende Gegenſtände zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
1. In Oberſchönmattenwag i. O.,
nachmittags 1.30 Uhr 1 Rind,
1 jungen Faſel, u. 1 Schwein.
2. In Kocherbach i. O., nachmitt.
2.30 Uhr 1 Kuh.
(13214
Zuſammenkunft am Schulhaus.
Gerichtsvollzieher Horn
Fürth i. O.

Versteigerung
Donnerstag, den 22. Auguſt 1929,
vorm. 10 Uhr und nachm. 3 Uhr,
Frankfurt a. M.
Gr. Sandgaſſe 5, I. (Ecke Neue Kräme)
1 Schlafzimmer (eiche, modern)
1 Fremdenzimmer
1 Herrenz mmer (modern)
1 Speiſezimmer (modern)
ſchöne Küche (modern), Standuhr
(Weſtminiſter), Schlafzimmer kauk.
Nußbaum, mit 2 Meter Schrank
und Friſiertoilette, 1 Herren= und 1
Damen=Fahrr. Chaiſeloneue Spiegel=
ſchrk
., ferner 6 Lederſt., eich. Auszieh=
tiſch
, Büfett u. Kred. (eiche), Schrank=
grammoph
., Nähmaſchine, Brandkiſte
Bilder, 4 Betten, Regulator. Oelge=
mälde
,Bücherſchrank, Büfett, Vertikow,
Waſchkommoden, Schreibtiſch, Flur=
gard
. ,Rohrſtühle u. a. Gebrauchsmöbel,
(1V.18202
u. viel. Ungen.
Beſichtigung: Mittwoch von 97 Uhr,
durchgehend und 1 Std. vor Beginn.
Ludwig Berens
Auktionator u. Taxator, Tel. T. 142

Frankſ. Hypokhekenbank
Gegründet 1862.
Beltiff Unkanſch der Arien
über RM. 120.
Entſprechend den geſetzlichen Beſtim=
mungen
ſind die auf RM. 120. lau=
tenden
Aktien unſerer Geſellſchaft zum
Umtauſch aufgerufen. Die vorgeſchries
benen 3 Bekanntmachungen ſind bereits
im Reichsanzeiger und in der Frankfur=
ter
Zeitung veröffentlicht worden.
Wir weiſen darauf hin, daß die bis zum
15. 9kkober 1929 einſchl.
nicht bei uns eingereichten Aktien über
RM. 120. für kraftlos erklärt werden.
Formulare zum Umtauſch ſind bei der
Bank. Gallusanlage 8, erhältlich. (13194
Frankfurt a. M., den 16. Auguſt 1929.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Ein Lehrſiuhl für Preſſerechk an der
Berliner Univerſikäl.

Miniſterialdirigent Dr. Kurt Haentzſchel

hat auf Antrag der juriſtiſchen Fakultät der
Univerſität Berlin einen Lehrauftrag für Preſſe=

recht erhalten. Der neue Lehrſtuhl ſoll der immer
wachſenden juriſtiſchen Bedeutung der Preſſe
Rechnung tragen.

Alvis Großmann F.
Frankfurt a. M. Wieder hat der Tod eine
empfindliche Lücke in das Frankfurter Theaterleben
geriſſen. Der bekannte Spielleiter des Neuen Thea=
ters
und beliebte Komiker Alois Großmann iſt am
Montag worgen plötzlich infolge eines Herzſchlages
geſtorben. Großmann iſt auch über Frankfurt hinaus
durch ſeine Mitwirkung am Frankurter Sender als
Leiter der Bunten Abende bekannt geworden.

Neuer Sprengftoffanſchlag in der Lüneburger
Heide.
Lüneburg. Am Sonntag morgen gegen 4 Uhr
explodierte bei dem Harburger Erholungsheim
Uhlenbuſch bei Hanſtedt ein Feuerwerkskörper mit
exploſionsartigem Knall. In kurzem Abſtand folgten
mehrere kanonenartige Schläge. Im gleichen Augen=
blick
war das große Heim von einem dicken, ſchwarz=
blauen
Pulverdampf erfüllt. Das Heim war am
Wochenende mit etwa 80 Perſonen belegt. Rings um
das Haus, das inmitten der Heide liegt, waren
Sprengkörper gelegt. Im ganzen wurden etwa ſechs
Exploſionen gehört. Beobachtet wurden zwei Män=
ner
, die unmittelbar nach den Exploſionen fluchtartig
dem Walde zuſtrebten. Die Kriminalpolizei aus Har=
burg
war gegen 7 Uhr zur Stelle und nahm ſofort die
Ermittlungen auf. Es wurden noch einige Spreng=
körper
gefunden, kleine würfelartige Packungen von
etwa 3 Zentimeter Länge, dicht mit Bindfaden um=
wickelt
. Vor dem Eingang des Gebäudes muß eine
ganze Packung ſolcher Sprengkörper niedergelegt
worden ſein. Dieſes Paket iſt anſcheinend zuerſt explo=
diert
. Der Knall wurde bis über 15 Kilometer Ent=
fernung
deutlich vernommen. Sachſchaden iſt nicht
entſtanden. Man nimmt an, daß es ſich nicht um ein
regelrechtes Attentat handelt, da die hier verwendeten
ſſogenannten Kanonenſchläge übliche Feuerwerkskörper
ſind. Ein Grund für einen Anſchlag mit ernſteren
Zerſtörungsabſichten iſt nicht erſichtlich. Andererſeits
erſcheint die Tat als ein Dummer=Jungen=Streich
zu verbrecheriſch. An den Ermittlungen beteiligen
ſich auch Berliner Kriminalbeamte ſowie die Staats=
anwaltſchaft
in Lüneburg.

Zwölfjährige Zwillingsbrüder vom Starkſtrom
getötet.
Bremen. Ein tragiſcher Unglücksfall, dem zwei
zwölfjährige Knaben zum Opfer fielen, hat ſich am
Sonntag nachmittag in Fiſcherhude ereignet. Hier
waren die aus Bremen ſtammenden Zwillingsbrüder
bei einer befreundeten Familie untergebracht, um dort
die letzten Ferientage zu verbringen. Einer der
Jungen kam auf die Idee, den Kopf eines im nahen
Walde gefundenen Rehwildes oben am Gittermaſt der
Starkſtromleitung aufzuhängen. Trotz Warnung ſei=
tens
ſeiner Gaſtgeber ſtieg der Junge auf den Maſt.
Oben kam er mit der Leitung in Berührung, wurde
ſofort erſchlagen und blieb mit furchtbar vevbrann=
tem
Kopfe hängen. Sein Zwillingsbruder wollte
ihm zu Hilfe kommen, hatte aber kqum den durch den
verbrannten Körper ſeines Bruders Erdleitung be=
kommenden
Gittermaſt berührt, als auch er vom
Strom erſchlagen wurde. Erſt mit vieler Mühe
konnten die ſchrecklich zugerichteten Leichen nach Aus=
ſchalvung
des Stromes geborgen und nach Bremen
geſchafft werden.

Frihi Maſſary will zur Sprechbühne.

Fritzi Maſſary
in der Titelrolle der Luſtigen Witwe‟.
Die berühmte Operettenſchauſpielerin Fritzi
Maſſary, die ſich ſeit Jahren durch ihren Charme
den Beifall aller Theaterfreunde, erobert hat,
wendet ſich der Sprechbühne zu. Sie wird in
dieſem Winter zuerſt als Cleopatra in Shake=
ſpeares
Antonius und Cleopatra auftreten.

Dienstag, den 20. Auguſf 1929

Landſtraßenhilfe für verunglückke Aukos.

Das Hilfsauto leiſtet, durch Telephon herbeigerufen, die erſte Unterſtützung bei einer Panne.

Die Autohilfe=Geſellſchaft hat jetzt auf der Strecke Berlin-Leipzig einen vorbildlichen Hilfsdienſt
für verunglückte Autos organiſiert. Auf der Strecke ſind im Abſtand von je 4 Kilometer Telephone
angebracht, zu denen den Autobeſitzern Schlüſſel vermietet werden. Mit Hilfe dieſer Telephone kann
Hilfe bei Pannen oder Unglücksfällen binnen kürzeſter Zeit herbeigerufen werden. Die Geſellſchaft
gedenkt dieſe Einrichtung auf alle großen Autoſtraßen Deutſchlands auszudehnen.

Noch ein ſchweres Autounglück bei Genthin.

Berlin. Wie der Montag berichtet, ereig=
nete
ſich am Sonntag nachmittag in der Nähe von
Genthin ein ſchweres Autounglück. Dicht vor der Ort=
ſchaft
Parchem fuhr ein Privatkraftwagen aus Ber=
lin
, der mit vier Perſonen beſetzt war, in voller
Fahrt gegen einen Baum. Dabei wurde eine Frau
Dr. Gerber aus Erfurt getötet. Ihr Mann und ein
Bildhauer aus Berlin, ſowie ihr Bruder, der Kauf=
mann
Emil de Haas aus Charlottenburg, eulitten
größtenteils ſchwere Verletzungen und mußten nach
Genthin ins Krankenhaus gebracht werden. Die töd=
lich
vevunglückte Frau Dr. Gerber und der Kaufmann
Emil de Haas ſind Kinder des Miniſterialdirektors
im Auswärtigen Amt de Haas.

Eine Tote, zwei Verletzte bei einem Autounglück.
Hagen. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich
am Sonntag zwiſchen Langenein und Gleiberbrock
(Sauerland). Ein von Oberkirchen Eommender Wagen
fuhr infolge Räderbruchs auf die neben der Straße
herlaufenden Eiſenbahnſchienen und überſchlug ſich.
Eine Perſon wurde getötet, zwei ſchwer verletzt.

Schweres Autounglück.
Hagen. Am Sonntag abend fuhr im Ambrock
das Auto eines Fgbrikanten aus Rummenohl in den
Vorgarten eines Hauſes. Der Fahrer des Wagens.
ſowie ein älteres Ehepaar wurden ſchwer verletzt,
während die übrigen drei Inſaſſen mit leichteren Ver=
letzungen
davonkamen.

Ein Kraftwagen fährt ins Waſſer.
Haag. In Rotterdam fuhr am Sonntag mittag
ein Auto mit acht Inſaſſen, nach einem Zuſammen=
ſtoß
mit einem Kraftfahrer, ins Waſſer. Eine Per=
ſon
ertrank, die übrigen konnten gerettet werden.

130 Automobile verbrannt.
Paris. In dem franzöſiſchen Seebad Chate=
laille
, in der Nähe von La Rochelle, brach in der
Nacht zum Sonntag ein Brand aus, dem eine Auto=
garage
mit insgeſamt 130 Automobilen und drei
Autobuſſen zum Opfer fielen. Das Feuer wurde
von drei jungen Mädchen entdeckt, die von einer
Feier nach Hauſe zurückkehrten. Der Wächter war
eingeſchlafen und wurde erſt durch die Exploſion eines
Benzintanks geweckt. Nur mit Mühe konnte er ſich
vor den Flammen in Sichevheit bringen. Da ſich in
unmittelbarer Nähe der Brandſtelle ein großes Ben=
zinlager
befindet, mußte ein danebenliegendes Hotel
in größter Eile geräumt werden.

Feuer auf einer ſtaatlichen Domäne.
Emden. Auf der ſtaatlichen Domäne Königs=
moor
wurden durch Feuer, das auf Selbſtentzündung
zurückgeführt wird, 6000 Zentner Heu, etwa 20 Zent=
ner
Roggen und 12 Schweine vernichtet. Der Ge=
ſamtſchaden
beläuft ſich nach vorläufiger Schätzung
auf 40000 bis 50 000 Mark. Das Vorderhaus, die
Wohnung des Verwalters, konnte gerettet werden.

2000 Morgen Wald in Flammen.
Deutſch=Krone. Am Samstag morgen ent=
ſtand
in den ausgedehnten Waldungen der Oberför=
ſterei
Rohrwieſe, wahrſcheinlich durch Fahrläſſigkeit
beim Abbrennen eines Ginſterfeldes, ein Waldbrand,
der im Laufe des Vormittags eine ungefähre Länge
von 6 Kilometern und eine Breite von 1 bis 2 Kilo=
meter
angenommen hatte. Die Rauchentwicklung war
ungeheuer und in einem Umkreis von 30 bis 40 Kilo=
meter
ſichtbar. Gegen Mittag wurde die Lage be=
drohlich
, da die Kleinbahn Schloppe-Deutſch=Krone
und die Halteſtelle Ruſchendorf gefährdet waren. Es
wurde deshalb Reichswehr aus Deutſch=Krone ange=
fordert
, die in Stärke von 120 Mann im Sonderzug
eintraf. Der Brand konnte endgültig in den Nach=
mittagsſtunden
durch ein Gegenfeuer eingedämmt
werden. Vernichtet ſind nach ungefährer Schätzung
2000 Morgen Wald.

Feuer bei einer Filmvorführung.
Schwerin. Am Sonntag abend fand im Gaſt=
hof
Poel im Dorf Wredenhagen bei Röbel eine Film=
vorführung
ſtatt. Plötzlich fing der Filmſtreifen Feuer.
In dem dunklen Saal, der von mehreren hundert
Perſonen beſetzt war, entſtand eine Panik. Alles
drängte zu den Ausgängen, die jedoch verſchloſſen
waren. Fenſterſcheiben wurden zertrümmert und
Türen eingedrückt. In dem Gedränge wurden
Frauen und Kinder zu Boden geworfen und getreten.
Mehrere Frauen mußten ohnmächtig ins Freie ge=
ſchafft
werden. Erſt 10 Minuten ſpäter wurde das
Licht eingeſchaltet und die Türen geöffnet. Der Brand
konnte bald darauf gelöſcht werden.

Die däniſche Poſt wirbt für die Krebs=

Eine neue däniſche Wohlfahrtsbriefmarke

iſt ſoeben in Verkehr gebracht worden. Sie wird
mit einem kleinen Aufſchlag auf den Nennwert
verkauft, der einem Fond zur Krebsbekämpfung
überwieſen wird.

Anſchlag auf den Perſonenzug FriedlandNeu=
Brandenburg.
Neu=Brandenburg. Der am Montag
morgen 6.45 Uhr von Friedland abfahrende Perſonen=
zug
mußte etwa 2 Kilometer von Neu=Brandenburg
halten, weil einige Laſchen über die Schienen gelegt
ſowie Klemm=Laſchen zwiſchen den Weichen ange=
bracht
worden waren. Die Neuſtrelitzer Kriminal=
polizei
iſt mit der Unterſuchung dieſer Angelegen=
heit
beſchäftigt.

Die Beiſetzung der Grubenopfer am Dienstag.
Kattowitz. Die Teilnahme der vberſchleſi=
ſchen
Bevölkerung für die 16 Opfer des furchtbaren
Grubenunglücks auf dem Hildebrandt=Schacht iſt all=
gemein
ſehr groß. Erſchütternde Szenen ſpielten ſich
am Sonntag in Bielſchowitz im Lazarett ab, wo die
Toten aufgebahrt ſind. Nur wenige konnten von
ihren Angehörigen wiedererkannt werden. Die Mei=
ſten
ſind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Nachdem
die Kattowitzer Staatsanwaltſchaft die Leichen frei=
gegeben
hat, dürfte die Beiſetzung am Dienstag er=
folgen
. Ueber die Urſache des Brandes kann immer
noch kein abſchließendes Urteil abgegeben werden.
Man dürfte auch kaum zu einem einwandfreien Er=
gebnis
kommen. Die Arbeiten wurden auf der Grube
wieder voll aufgenommen. Am Sonntag haben die
Miniſter Kwiatkowſki und Priſtor unter Begleitung
des Woiwoden der Grube einen Beſuch abgeſtattet.
Gleichzeitig haben der Staatspräſident für die betrof=
fenen
Familien einen Betrag von 15 000 Bloty, Mi=
niſter
Kwiatkowſki 7500 Bloty und der Woiwode 7000
Bloty geſtiftet. Es wurde außerdem erklärt, daß die
Betroffenen durch ſtaatliche Unterſtützung finanziell
ſichergeſtellt werden.

Unwetter in Tirol.

Innsbruck. Nach einer Mitteilung des Bun=
desſtraßendienſtes
ſind in der Nacht zum Sonntag auf
der Arlbergſtraße zwiſchen Innsbruck und St. Anton
14 Muren niedergegangen, die die Straßen wieder
ſchwer gefährdet und ſie teilweiſe verweht haben, ſo
daß der Verkehr geſperrt werden mußte. Die Arl=
bergſtraße
zwiſchen Landeck und St. Anton iſt ſo
ſchwer vermurt, daß ſie vorausſichtlich bis Donners=
tag
geſperrt bleibt. Im Bereich der Bundesbahn
Innsbruck ſind fünf Muren niedergegangen, die
größere und kleinere Störungen zur Folge hatten.
Durch das Unwetter am Sonntag trat infolge Mur=
bruches
der Hundsbach bei Inzig aus ſeinem Bett
und überſchwemmte die von einem früheren Mur=
bruch
heimgeſuchten Felder neuerdings. Der Ausbruch
war ſo ſtark, daß man von außen Hilfe herbeirufen
mußte. Wie die Innsbrucker Nachrichten aus
Imſt melden, hat ein Hagelſchlag in der dortigen
Gegend großen Schaden angerichtet. Die geſamte
Obſternte dürfte faſt ausnahmslos vernichtet ſein.
Die Maisernte wurde ebenfalls ſchwer in Mitleiden=
ſchaft
gezogen.

4000 Frauen in den lekzken 2 Monaſt
ſpurlos verſchwunden.

* Paris, 19. Auguf
Vor einigen Tagen emtdeckte die Polizei
Marnefluß eine Frauenleiche, die in einen Sack
genäht und vollkommen zerſtückelt war. Als die A
zei zwecks Identifizierung der Perſönlichkeit die Af
durchſtöberte, machte ſie die Entdeckung, daß in
letzten zwei Monaten in Paris und Umgebung

weniger als 4000 Frauen ſpurlos verſchwun
waren. Dieſe Ziffer macht es erklärlich, daß
Landru mehrere Jahre hindurch ſein blutiges S

mit ſeinen Verlobten treiben konnte. Paris

und bleibt die Lichtſtadt, an deven Feuer ſich Tauſ
von Frauen und Mädchen ihre Flügel verbrenne
4000 ſpurlos verſchwundene Frauen ſprechen für
Verelendigung, Einſamkeit und Troſtloſigkeit, der
ausgeſetzt ſind, wenn ſie aus Unternehmungsluſt
aus Abenteurergier das Elternhaus in der Pron

erleben einige Jahre trunkenen Glücks, erlangen ſo
Berühmtheit; der Niedergang iſt dann um ſo t
loſer. Das beweiſt der Fall der Claude France, e
Schweizerin, die auf der Höhe des Ruhms den
wählte. Auch die kleine Marcelle, berühmt gewon
durch den Schlager vom Montparnaſſe, hatte
ein kurzes Glück. Kürzlich lief die Nachricht i

tragiſchen Endes durch alle Blätter, das auch den
des Sohnes von Hugo von Hofmannsthal zur F
hatte, der ihr perlendes Lachen niemals verge
konnte. Sie war vor vier Jahren aus Lyon ge
men, wo ſie auf dem Magiſtratsbüro gearbeitet hd
Mit 18 Jahren ging ſie auf Abenteuer aus, kam
Paris, wurde Modell, ging zum Varieté.
ſchwache Geſundheit hielt das Nachtleben mit Alko
Zigaretten und unregelmäßigem Eſſen nicht
Einige ihrer Freunde ſchickten ſie zur Erholung Meie du
der Champagne, doch die Sehnſucht nach Paris inigt, ſo
ließ ſie nicht. Sie kam zurück und ſang wieder ihhloen eine
Schlager. Vor 2 Monaten iſt ſie geſtorben. M Im 9
den Tätern am letzten Frauenmord wird eifrig ſiere 2
forſcht. Wo aber ſind die Mörder der übrigen 3M/icn 2u

Zuſammenſtoß zwiſchen Torpedoboot und
Motorſchoner.
Stockholm. Das ſchwediſche Torpedob Schon
Oernen ſtieß am Sonntag in Kalmarſund bei ſtengfliege
kem Nebel mit dem Motorſchoner Gonvor zuſammſt an
Der Motorſchoner erlitt ſo ſchwere Beſchädigung
daß er ſank. Die Beſatzung konnte ſich an Bord
Torpedobootes retten.
Jagd auf Rieſenſchlangen in Lüttich.
Brüſſel. In Lüttich entkamen aus dem
kus Buffglo Bill, zwei Rieſenſchlangen.
Schlange wurde in einem Pferdeſtall wiedergeſt
den, wo ſie ein Pferd erwürgt hatte. Die and
Schlange entdeckte man in einer Schaubude, wo
einen Hammel mit ſechs Beinen im Werte von
Franken verzehrt und ein Pferd im Werte von 2
Franken evwürgt hatte.
Die Schweizer Ozeanflieger geſtartet.
Liſſabon. Die Schweizer Flieger Kaeſer
Luſcher ſtarteten, am Montag früh von Liſſabon /
Flug nach New York über die Azoren. Das Flugz=
ein
Farman=Apparat, hat 2100 Liter Benzin mh.
80 Kilogramm Oel an Bord und kann ſich 42 Su
den in der Luft halten. Kurz vor dem Start
Kaeſer durch Entzündung einer Rakete eine A
letzung davon, flog aber trotzdem ab.
Um das Blaue Band.
New York. Die Mauretania legte im in
undzwanzig Stunden bis Samstag mittag 560
meilen, durchſchnittlich alſo 25,7 Knoten zurück.
Bremen hat während der gleichen Zeit 611,5
meilen zurückgelegt.
Dreizehn Tote bei einem Eiſenbahmunglüt
in Amerika.
New York. Bei Henrietta, im Staate O)
hama, entgleiſte ein Perſonenzug. Der LokomEpzn
führer und der Heizer, ſowie elf Fahrgäſte wur9, Einen
getötet. Die Urſache des Unglücks wird darauf Wrzm den
rückgeführt, daß der Zug in der Nähe des Bahnh
Henrietta ein Signal überfuhr.

Ein neues Werk des Bildhauers
Ernſt Barlach.

Der berühmte Holzbildhauer Ernſt B
für die Heilige=Geiſt=Kirche in Kiel ei
geſchaffen, das die Inſchrift trägt:
des Geiſtigen über das Irdiſche‟. Es
Engel dar, der mit erhobenem Schwert
Wolf ſteht.

[ ][  ][ ]

der Freien Turngemeinde Darmſtadt e. B.
on der großen Oeffentlichkeit wohl weniger beobachtet, hat ſich
reie Turngemeinde Darmſtadt e. V. in der Kranichſteiner Straße
ehr ſchöne Sportplatzanlage geſchaffen. Der ſeitherige, in Privat=
befindliche
Platz Windmühle konnte in ſportlicher und hygieni=
Hinſicht nicht mehr befriedigen. Außerdem hinderte eine kurze
Pigungsfriſt einen weiteren Ausbau in jeder Weiſe. Um ihren er=
wcherweiſe
immer größeren Umfang annehmenden Sport= und
betrieb nicht eindämmen zu müſſen, mußte die Freie Turngemeinde
ach einem anderen Platz umſehen. Nach längeren Bemühungen
ſie ihr das Gelände Am Müllersteich, früheres Ziegeleigelände,
mFerfügung geſtellt. Nach der Einfriedigung des bedeutenden Kom=
ſs
waren umfangreiche Erd= und Planierungsarbeiten nötig, um
FFuß= und Handballfeld von vorſchriftsmäßigen Ausmaßen zu be=
men
. Steinbauten mußten abgeriſſen, die Steine von Kalk und
iel befreit werden, damit man ſie wieder anderweitig verwenden
te.
Venn nicht ſchon von vornherein das ganze Projekt ſcheitern ſchei=
ſollte
, mußte die Stadt finanziell eingreifen. Aber bei der zu be=
üegenden
ungeheuren Arbeit erwies ſich jeder Zuſchuß als zu niedrig.
gäftig ſchritten die Mitglieder zur Eigenhilfe. Wöchentliche Arbeits=
men
in beſtimmter Anzahl wurden zur Pflicht gemacht. Heute, nach
einem Jahr angeſtrengteſter Arbeit, ladet die wie Samt anmutende
zfläche des Hauptfeldes zu friſch=fröhlichem Spiel ein. Noch muß
wiarte Grün geſchont werden, ſodaß auch nach der am 24., 25. und
Auguſt ſtattfindenden Einweihung der Platz nur für wich=
Hand= und Fußballſpiele freigegeben wird. Um das Hauptfeld
ſich die Rundbahn, die allen neuzeitlichen Anforderungen
rechen dürfte. Die eine Gerade der Nundbahn ſtest, wie üblich,
Hundertmeterlaufbahn dar. Spielfeld und Nundbahn ſowie die
den Sprungfelder ſind von einer Einfriedigung umgeben, die dem
ikum den Zutritt auf Feld und Bahnen verwehren ſoll. Aus Zeit=
Geldmangel mußte von der Aufſtellung einer Tribüne vorläufig

ſſſtnd genommen werden. Reichlich angebrachte, d. h. noch anzubrin=
e
Sitzplätze werden dieſes Manko auszugleichen ſuchen.

Der Umkleideraum, der verſchiedene getrennte Räume und
agend Waſchgelegenheiten aufweiſt, ſowie das Wirtſchaftsge=
*de, das hart an der Kranichſteieer Straße liegt, gehen ihrer Voll=
ſang
entgegen.
Der zu dem Gelände gehörige Müllersteich wurde mitt=
beile
durch Sprengungen, ausgeführt von einer Schupo=Abteilung,
hunigt, ſo daß er in ſeiner derzeitigen Geſtalt heute ſchon den Vade=
tinen
eine Erholung verſpricht.
Im Laufe der Zeit werden dann noch Tennisfelder und
eifrigſeire Trainingsfelder den verſchiedenen Abteilungen der
brigen Zſueen Turngemeinde genügende Uebungs= und Spielmöglichkeiten

Apde) Schon am erſten Tag des Rhön=Schulungswettbewerbs, den die
md be hugfliegergruppe des Heſſenfliegervereins für Luftfahrt e. V. Darm=
zuſamud
am Törſtberg bei Groß=Bieberau austrägt, ſind an=
ädigmſuhende
Erfolge erzielt worden.
o/=Willi Röhrig, Inhaber des A=Gleitflieger=Ausweiſes, führte zwei
elingene Flüge mit je 41 Sekunden aus.
DieA=Prüfung mit einer Flugdauer von mindeſtens 30 Sekunden
An ab:
Hans Böhm mit 37 Sekunden,
Albert Kalbfell mit 34 Sekunden.
Als Sportleiter fungierte Herr Major Goepel, als Sachver=
wdiger
und Sportzeuge Herr Hauptmann Bünau, als Sportzeuge
Fluglehrer Herr Kleszinsky und Herr Jachtmann.
Von heute ab finden täglich, ſolange die Maſchinen aushalten, bis
31. Auguſt Wettbewerbsflüge ſtatt.

Krafſpork.

Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Anläßlich der Deutſchen Meiſterſchaften in dem ſchönen Schwarz=
Mdſtädtchen Villingen entſandte obengenannter Verein vier ſeiner beſten
ger. Leider mußten Paul Schwarz im Federgewicht und Willy
2uel im Weltergewicht wegen Verletzung frühzeitig ausſcheiden. Franz
Arowski im Bantamgewicht belegte den 13. Platz, während der
50. Lebensjahr ſtehende Math. Eckert im Leichtgewicht ( Alters=
lae
) ſich den fünften Platz ſichern konnte. In anbetracht der weiten
ſtee und der großen Konkurrenz (übertraf doch dieſes Verbandsfeſt faſt
vorausgegangenen) können die Zehner mit dieſen Erfolgen zu=
riden
ſein. Zum Schluß wollen wir nicht verſäumen, allen denen
MHyren verbindlichſten Dank auszuſprechen, die es verſtanden, die Finan=
14 hieung der Villingen=Fahrt durch hilfsbereite Opferfreudigkeit zu unter=
ſtien
.

Die Steher=Weltmeiſterſchaft wurde wegen der ſchlechten Witterung
ereut auf Dienstag verlegt.

Ein internationales Leichtathletik=Meeting findet am 25. Auguſt in
taßburg ſtatt, bei dem Mannſchaften aus Frankfurt, Stuttgart und
ſelsruhe an den Start gehen.
Einen k.o.=Sieg errang in Paris der deutſche Exmeiſter Harry Stein
gen den bekannten Franzoſen Taſſard bereits in der fünften Runde.

Meiſterſchaften der Fechter des Kreiſes 9 der 2.T.
In der Halle des Turnvereins Offenbach trug am Samstag und
Sonntag der Mittelrheinkreis der D. T. ſeine Meiſterſchaften aus. Die
erſte Entſcheidung fiel ſpät am Samstag abend in der Florett=Endrunde
der Herren. Als beſter Fechter erwies ſich der ſeit dem Vorjahr ( Olym=
wiavorbereitung
) immer mehr hervortretende Auguſt Heim vom Tv.
Offenbach. Er hatte ſich in Vor= und Zwiſchenrunde nicht ſehr ange=
ſtrengt
und blieb im Finale ungeſchlagen. Nächſt ihm kam ſein Klub=
kamerad
Jul. Thomſon mit 7 Siegen vor vier Fechtern des Tv. 1860
Frankfurt: Schenck, Wahl, Elbert und Büdinger, die alle 5 Siege, aber
28, 30, 30 und 32 erhaltene Treffer hatten. 7. wurde Ludwig=Dv. Bürgel,
8. Sachs=Tv. 1860 Fvankfurt a. M., 9. Glück=Eintracht Franbfurt a. M.,
10. G. Sachs=Tv. Saarbrücken, der wegen Sehnenzerrung vorzeitig auf=
gab
. Es waren 35 Bewerber angetreten. Am Sonntag folgten zu=
nächſt
die Säbelkämpfe, zu denen 21 Fechter antraten. Bis zum Nach=
mittag
dauerten die Gefechte, aus denen wiederum Auguſt Heim ohne
Niederlage mit 9 Siegen als Beſter hervorging, vor dem D. T.=Meiſter
Dr. Wilhelm Schöndube, der es mit 7 Siegen auf den zweiten Platz
vor Jul. Thomſon=Tv. Offenbach brachte. Seltſamerweiſe hatten auch
hier drei Fechter vom Tv. 1860 Frankfurt a. M. den 4. bis 6. Platz mit
gleicher Siegeszahl und 32, 34 und 36 erhaltenen Treffern in der Reihen=
folge
Schenck, Büdinger und Elbert. Als Siebenter rangierte Glück=
Eintracht Frankfurt a. M. vor Ludwig=Bürgel, Iſſelhart=Ludwigshafen
und Wahl=Tv. 1860 Frankfurt a. M. Die 25 Fechterinnen hatten am
Samstag nachmittag ihre Vor= und Zwiſchenrunden ausgetragen und
ließen am Sonntag morgen die Endvunde folgen. Frau Oelkers war
natürlich der Sieg nicht zu nehmen. Der Unbeſiegten folgten zwei weitere
Offenbacher Turnerinnen, Frl. Jacob und Frau Jünaſt, die beide noch
gute Erfolge haben werden. Beſonders die Linkſerin Jünaſt ſcheint eine
Rolle in der beſten Damenklaſſe ſpielen zu können. Das weitere Ergeb=
nis
war: A. Frl. Schnepper=Darmſtadt, 5. Frl. Leonhardt=Offenbach,
6. Frl. Mutſchler=Tv. 1860 Frankfurt, 7. Frl. Janſen=Hanau, 8. Frl.
Schiitz, 9. Frl. Roemer Gbeide Biebrich), 10. Frl Kveton=Bockenheim.
Degenmeiſterſchaft der Herren: 1. und M iſter: Thomſon=Offenbach,
7 Siege; 2. Heim=Offenbach, 7 Siege; 3. Schenck=Tv. 1860 Frankfurt;
4. Dr. Schöndube=Eintracht Frankfurt; 5. Hellmeier=Ludwigshafen;
6 Schäfer=Tv. Offenbach; 7. Kreß=St. Johann: 8. Bauer=Eintracht
Frankfurt; 9. Glück=Eintracht Frankfurt und 10. Friſch=Dv. 1860 Frank=
furt
a. M.
Südweſtdeutſcher Snorkverband für Kleinkaliber=
ſchießen
e. V.
Gan Mümling=Süb.
Das zweite Gauſchießen des Gaues Mümling=Süd fand auf den
neuerbauten Schießſtänden des Schützenvereins Momart ſtatt. Die
Beteiligung ſowie die ſportlichen Leiſtungen der Schützen waren gut.
Die Goldene Ehrennadel des Verbandes ſowie die Gaumeiſterkette
errang der letztjährige Gaumeiſter, Kamerad Gottlieb Schmucker,
Ober=Moſſau mit 155 Ringen, wodurch er ſein Geſamtreſultat in den
beiden Gauſchießen auf 304 Ringe bei 30 Schuß erhöhen konnte. Mit
der Silbernen Verbandsehrennadel wurden die Schützen Ga. Arras,
A. Heckmann, Hch. Heckmann, die Jungſchöitzen Fr. Neff, A. Ihrig,
Veter Sattler vom K.K.S. Unter=Moſſau, Glaubrecht, Rein, Werle und
Keil aus Steinbach, Ulrich aus Michelſtadt, W. Meiſinger, Trautmann,
Neeg, Ga Meiſinger, Ad. Reeg und Ihrig aus Langen=Brombach, Joh.
Joſeph, Gg. Kratz, Joh. Ewald, Gg. Müller 4. und Gg. Müller 5. aus
Momart und Jakob Ihrig aus Zell mit der Bronzenen Verbands=
ehrennadel
die Schützen Berger und Michel aus Hüttenthal, Jak. Geiſt,
Ad. und Joh. Giebenheim aus Steinbach, Roos, Krämer, Horn, Ad,
Meiſinger, Gg. Scholl und Peter Ripper aus Langen=Brombach, Ad.
Hoffmann, Schwöfel, Schäfer, Hyronimus und Flechſenhaar aus Mo=
mart
ausgezeichnet.
Gau Unter=Gerſprenz.
Bei glänzender Beteiligung fand in Dorndiel das dritte Gau=
ſchießen
des Gaues Unter=Gerſprenz ſtatt. Die ſchießſportlichen Leiſtun=
gen
waren hervorragend, die Vorbereitung des Schießens ſowie deſſen
Durchführung lag in beſten Händen Die Goldene Ehrennadel des
Verbandes errangen ſich die Schützen Joſef Emslander=Groß=Zimmern,
Ph. Schuhmann=Groß=Zimmern, Jungſchütze Ludwig Melchior=Semd,
Gg. Mohr=Groß=Umſtadt, Gg. Jox=Altheim; die Silberne Ehrennadel
des Verbandes errangen ſich die Schützen Val. Oſtheimer und Jung=
ſchüitze
Gabriel Fauſt=Dorndiel, Fr. Bickert, Joſ. Chriſt, Urban Volk 2.=
Wenig=Umſtadt, W. Wolf=Raibach, Martin Enders und Frank=Dieburg,
Vh. Held, Ernſt Burger, Gg. Held und Jungſchütze Aug. Schmucker=
Groß=Zimmern, Gg. Mattheß, Gg. Voltz 6., Ch. Schmidt=Semd, Lips,
Jak. Mohr, Herzog, Rapp, Heyl und Ph. Knöll=Groß=Umſtadt, Th. und
Ph. Heil=Klein=Umſtadt, Val. Sauerwein, Reſch und Ad. Blickhahn=
Altheim, Diehl 10., Trautmann, Günther und Arnold=Schaafheim;
die Bronzene Ehrennadel des Verbandes errangen ſich die Schützen
Val. Fauſt, Boll, Ad. Oſtheimer und Buchert=Dorndiel, Chr. Burger,
Hohm, Metz und Jungſchütze W. Chriſt=Wenig=Umſtadt, Roth=Raibach,
K. Enders, Klenk, Joh. Enders und Jung=Dieburg, Rückert=Groß= Zim=
mern
, Ad. Müller, Gg. Brenner und Eidmann=Richen. Storck, K. Mül=
ler
, A. Müller, Maus und Amann=Semd, Eiſenhard, Haag, Sauerwein,
Eckert, Brunner, Perſchbacher und Mohr=Schaafheim, Siebert und
Bopp=Groß=Umſtadt, Ch. Blickhahn=Altheim.

Der nordiſche Vierländer=Schwimmkampf endete mit einem ſicheren
Sieg von Schweden vor Finnland, Dänemark und Norwegen.

17. A1guhafen: 8 Gewinne zu je 50d M. 2Pmnlr, 1795.
10 728, 23 416, 68035, 100 939, 201 282, 202 977, 269 363; 26 Gewinne
zu je 2000 MM. auf Nr. 112753, 131 723, 196 470, 223 639, 237 027,
255 743, 261 353, 264 129, 290 439, 296 140, 364 883, 374 299, 389 778;
44 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 10 757, 49 497, 78 674, 79 355,
127 245, 127 768, 133 279, 142149, 160 062, 191850, 192 327, 215 949,
238 242, 269 855, 371 352, 276 263, 278 237, 326 171, 335 555, 341 331,
351 885, 357 609; ferner wurden gezogen 48 Gewinne zu je 500 RM.
und 236 Gewinne zu je 300 MM. In der Nachmittags=
Ziehung vom 17. Auguſt fielen: 4 Gewinne zu jc 5000 RM. auf
Nr. 124 259, 129 476; 8 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 4066,
209 138, 212 400, 382 039; 16 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 23 268,
260 386, 266 807, 311 543, 338 408, 355 693, 364 942, 394 340; 24 Ge=
winne
zu je 1000 RM. auf Nr. 5080, 51 868, 112 470, 138 177, 141 598,
143 705, 164 997, 267 320, 287 085, 308 412, 380 272, 388 597; ferner
wurden gezogen 74 Gewinne zu je 500 RM. und 196 Gewinne zu je
300 RM. Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien zu je
500 000 RM., 2 Gewinne zu je 500 000 RM., 2 Gewinne zu je 300 000
MM., 2 zu je 200 000 MM., 2 zu je 100 000 RM., 4 zu je 75 000 RM.,
4 zu je 50 000 MM., 4 zu je 25 000 RM., 74 zu je 10 000 RM., 102 zu je
5000 RM., 294 zu je 3000 RM., 550 zu je 2000 RM., 1458 zu je
1000 RM., 3330 zu je 500 RM., 7998 zu je 300 RM. (Ohne Gewähr.)

Frankfurt.
Dienstag, 20. Aug. 13.30: Schallplatten: Bayriſcher Humor,
O 15.15: Jugendſtunde: Für Frankfurt a. M.: Rektor Hürtgen:
Ueber den Frankenſtein nach Seeheim. Für Kaſſel: Mittelſchul=
lehrer
Hansli: Grebenſtein und Hofgeismar. O 16.15: Konzert des
Funkorch. Mitw.: Anny Mundſchenk (Sopran). o 18.10: Aus
dem Dekameron des Boccaccio. Sprecher: Studtmann. o 18.30:
Kaſſel: Will Scheller: Zum 60. Geburtstag von Arthur Hollit=
ſcher
. O 18.45: Prof. Dr. Stephani: Die Entwicklung der Har=
monie
im letzten Jahrtauſend. o 19.15: Prof. Dr. Stern: Die
Angſt des Kindes. 19.35: Pfarrer Taesler: Fauſts Himmelaufſtieg
in Goethes Fauſt. o 19.55: E. G. Kern: Nordiſche Literatur=
geſchichte
. O 20.15: Klavierkonzert Heinz Fiſcher. Mouſſorgski:
Bilder aus einer Ausſtellung, zehn Klavierſtücke. Skriabin:
Siebente Sonate. Prokofieff: Marſch aus Die Liebe zu den
dre. Orangen, Strawinsky: Drei Stücke aus dem Ballett Pe=
truſchka
. O 21.15: Literariſche Veranſtaltung. Robert Walſer lieſt
aus eigenen Werken. 22.15: Geſangs=Konzert: Ruſſiſche Arien
und Lieder. Rubinſtein: Romanze Dämon aus Dämon.
Verlangſt du von mir Lieder ... Warum, Ruſſ. Romanze.
Rimsky=Korſakow: Arie aus Sadko‟. Erinnerung aus
ſchlafloſen Nächten Ruſſ. Romanze. Retſchkunow: Spaniſche
Serenade. Glinka: Arie aus Das Leben für den Zaren.
Habe Mitleid, Ruſſ. Romanze. Ausf.: Wladimir Sorin (Baß) vom
Blauen Vogel,
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 20. Aug. 12: Franzöſiſch für Schü=
ler
. O 12.30: Schallplatten. O 15: E. J. Bach: Oekonomiſche
Klaviertechnik. O 15.40: Frauenſtunde: Rektor Winter: Wie ſich
Mütter an den Vorarbeiten für Schulfeſte beteiligen können.
16: Lehrer Kretſchmann: Berthold Otto’ſche Unterrichtsgrund=
ſätze
und ihre Bedeutung für die öffentliche Volksſchule. o 16.30:
Dr. Hofer und Mitw.: Die Rokokooper. O 17: Leipzig: Kammer=
muſik
von Rob. Schumann. Mitw.: Dresdner Streichquartett,
Th. Blumer (Klavier). o 18: F. Nothardt: Der Stephanstag
in Budapeſt. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr. O 18.55: Min.=

Reinhardt: Walzer aus Das ſüße Mädel Mouſſorgsky:
Eine Nacht auf dem kahlen Berge. Schmitt=Gentner: Einmal
ſagt man ſich Adieu. Puccini: Fantaſie aus Madame Butterfly
Moſzkowsky: Valſe celebre. Rachmaninoff: Prelude.
Roſſint: Ouv. zu Wilhelm Tell, Orch. Schmidt=Gentner. o An=
ſchließend
: Für beide Sender: Dr. Joſ. Räuſcher: Preſſe=Umſchau des
drahtloſen Dienſtes. O Danach: Bildfunk.

Wetkerberichl.

Die an der Rückſeite der ſkandinaviſchen Störung vorgedrungene
Kaltluft hat zur Ausbreitung des hohen Druckes nach dem Kontinent
geführt. In ſeinem Bereich iſt zunächſt wieder vielfach heiteres und
trockenes Wetter zu erwarten. Die Temperaturen ſteigen nur tagsüber
langſam an, nachts bleibt es jedoch vorläufig noch kühl.
Ausſichten für Dienstag, den 20. Auguſt: Vielfach heiteres Wetter, nachts
kühl, tagsüber Erwärmung, trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 21. Auguſt: Fortdauer des vorwiegend
heiteren Wetters bei zunehmender Erwärmung.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantworitich für Polltfk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Drnck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung u icht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten

Schöne Wohnung, eigener Garten, Gesundheit und
Glück wie hat er das alles geschafft? Er ver-
stand
seine Zeit einzuschätzen und in Arbeit und
Vergnügen richtig auszuwerten. Das Mittel hierzu
war sein Auto, der Opel & PS. Er brachte ihm Erfolg
bei der Arbeit, Freiheit in der Natur, Freude am Leben.

Automobilbesitzer zu sein ist in unserer Zeit kein
Luxus mehr; das Auto, mit allen seinen Annehm-
lichkeiten
, wurde zur praktischen Notwendigkeit.
Wer sich das überlegt, wird einsehen, daß auch er
einen Opel besitzen muß. Eine Probefahrt von 15 Minuten
wird Sie überzeugen.

Besuchen Sie unseren nächsten Vertreter.
Er gibt auch Auskunft über die günstigen
Opel=Zahlungsbedingungen.

LUHRPAUM PRrOHg.

Preis (ab Werk) von RM 2100 an. Bei
4 RM täglichem Mehrverdienst macht er
seine Unterhaltungskosten bereits bezahlt.

[ ][  ][ ]

Zuſammenbruch der Frankfurker Allgemeinen
Berſicherungs=A.-G. Frankfurk a. M.
Am Donnerstag der vergangenen Woche trat plötzlich ein ſtarkes
Angebot in Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A. G. hervor, das
keine Aufnaheie fand. Der Kurs notierte am Vortage faſt 900 RM.
und ſank auf 830 RM. Die Verwaltung gab eine Erklärung heraus,
woraus man ſich einen ſolchen Rückgang nicht erklären konnte. Die
Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A.G. hatte ſi in den letzten
Jahren durch Gründung einer Tochtergeſellſchaft in Abzahlungs= und
Finanzierungsgeſchäfte hauptſächlich in der Autobranche eingelaſſen.
Der Zweck war, der Geſellſchaft auf dieſem Wege ein größeres Auto=
mobil
=Verſicherungsgeſchäft zuzuführen. Doch wurden ſpäter die Er=
wartungen
getäuſcht, ſo daß die Firma beſchloſſen hat, dieſen Geſchäfts=
zweig
wieder aufzugeben. Dieſe Erklärung wurde als ſehr durchſichtig
angeſehen, denn man war ſich einig, daß aus dieſem Grunde ein ſo
raſches Abſacken nicht gerechtfertigt wäre. Es tauchten Gerüchte auf,
die ſich jedoch nicht kontrollieren ließen. Aber das Angebot nahm zu,
und der Börſenvorſtand beſchloß, eine amtliche Notiz auszuſetzen. Die
Geſellſchaft muß ihr Finanzierungsgeſchäft liquidieren. Die Verluſte
ließen ſich noch nicht überſehen, doch war eine begreifliche Ueberraſchung
feſtzuſtellen, und es ergaben ſich wieder kataſtrophale Rückſchläge, um
zirka 400 RM. auf zirka 400 RM. Das herauskommende Material
konnte nicht untergebracht werden. Man war zu peſſimiſtiſch; die Ver=
hältniſſe
bei der Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A. G. verſchlim=
merten
ſich immer mehr, bei zunehmendem Mißtrauen von Publikums=
ſeite
. Man hörte bald einen Kurs von 300 RM., und am 19. Auguſt
vor Beginn der Börſe wurden Frankfurter Allgemeine Verſicherungs
A. G. ſogar auf 100 RM. taxiert. Man war ſelbſtverſtändlich depri=
miert
, und der Markt bot ein troſtloſes Bild. Auch die übrigen Märkte
wurden von dieſem Vorgang berührt, ſo daß Verluſte bis zu 12 Prozent
eintraten. Von Großbankſeite wurde die erwünſchte Stützungsaktion
abgelehnt. Doch garantiert der Allianz=Konzern für die Verſicherungs=
verpflichtungen
, um das Verſicherungsgeſchäft vor einem Untergange
zu bewahren. Eine Beunruhigung in den Kreiſen der Verſicherten iſt
daher gar nicht begründet. Geſtern fand eine Aufſichtsratsſitzung ſtatt,
der man mit großer Spannung entgegenſieht. Zum Schluß der Börſe
wurden in Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A. G. einige Rückkäufe
vorgenommen, und dieſes Papier konnte ſich, nachdem ein neuer Tief=
ſtand
von zirka 70 RM. erreicht war, wieder auf 103 RM. erholen.
*
Zahlungseinſtellung Südweſtbeutſche Bank A. G., Frankfurt a. M.
Infolge der immer noch ungeklärten Lage bei der Muttergeſellſchaft der
Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A. G. und bei dem Inſtitut ſelbſt
hat die Südweſtdeutſche Bank A.G. geſtern morgen ihre Schalter ge=
ſchloſſen
und die Zahlungen eingeſtellt.

Die Lokomotivaufträge der Reichsbahn. Anfang Sedtember wird
ſich die Reichsbahn über die nächſten Lokomotivhauvergebungen ſchlüfſig
werden. Zunächſt ſollen 60 Lokomotiven, davon 94 als Subventionen
an die zwei oſtpreußiſchen Werke, vergeben werden. Die reſtlichen 36
Lokomotiven verteilen ſich auf die übrigen 11 Lokomotivfabriken.
Neue Inlandsanleihe der Stadt Frankfurt a. M. Nach Informa=
tionen
wird das Vereinigte Bankenkonſortium unter Führung der
Frankfurter Bank, dem das Konſortium der Seehandlung und Mendels=
ſohn
u. Co. in Berlin angehören, welches insgeſamt 35 Banken um=
faßt
, der Stadt Frankfurt a. M. ein Angebot derart machen, daß 15
Millionen RM. 8prozentige Schatzanweiſungen feſt begeben werden.
Daneben erhält die Stadt Frankfurt das Recht einer Option auf weitere
15 Millionen RM. Der Ausgabekurs iſt mit 93 Prozent vorgeſehen.
Wir erfahren hierzu noch folgendes: Die Stadt Frank=
furt
a. M. hat das von der Frankfurter Bank als Führerin eines drei=
gliedrigen
Konſortiums gemachte Angebot auf Uebernahme einer
30=Millionen=Reichsmark=Anleihe in Form von 8prozentigen Schatz=
anweiſungen
, 15 Millionen feſt mit Option auf weitere 15 Millionen,
angenommen. Die Anleihe wird mit 96 Prozent zur Aufzeichnung
aufgelegt.
24 Millionen Reichsmark Anleihe der Stadt Breslau. Der Stadt
Breslau iſt ein Angebot auf Uebernahme von 24 Millionen RMM. SFroz.
Schatzanweiſungen mit 3½jähriger Laufzeit eingereicht worden. An der
Uebernahme dieſer Schatzanweiſungen ſind das vom Schleſiſchen Bank=
verein
, Filiale der Deutſchen Bank, geführte Breslauer Konſortium
und das von dem Bankhaus J. Dreyfus u. Co., Berlin, geführte Kon=
ſortium
, das durch Hinzutritt neuer Mitglieder erweitert iſt, je zur
Hälfte beteiligt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Aug.:
Getreide. Weizen: Sept. 138½, Dez. 146½, März 15278,
Mai 156: Mais: Sept. 103, Dez. 97½, März 101½; Hafer:
Sept. 48½, Dez. 523, März 55½; Roggen: Sept. 106½, Dez.
114, März 119.
Schmalz: Sept. 12,05, Okt. 12,17½, Dez. 12,22½, Jan. 12,55.
Fleiſch. Rippen: Sept. 12,95, Okt. 12,12: Speck, loko 13,00;
leichte Schweine 11,1511,75, ſchwere Schweine 10,1511,15;
Schweinezufuhren: Chicago 42000, im Weſten 115 000.
Baumwolle: Oktober 18,65, Dezember 18,90.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Aug.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 144½, Hartwinter 143½;
Mais: 115: Mehl: 6.306,90; Fracht: nach England 1,6 bis
2,0 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis 9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75; Talg, extra, loſe 778.
Kakao. Tendenz: willig; Umſätze in Lots: 210; Loko: 1078
Auguſt 10,62, September und Oktober 10,75, November 10,48,
Dezemer 10,24; Januar 1930: 10,26, Februar 10,27, März 10,35,
April 10,50.
Baumwolle. Tendenz: Bei feſterem Unterton ruhiges Ge=
ſchäft
: Schluß auf Publikumskäufe erhöht.
Kaffee: Termine auf Käufe und Deckungen über der Tages=
höhe
ſchließend.
Zucker: Bei geringen Umſätzen befeſtigt.
Diehmärkke.
Mannheimer Großviehmarkt vom 19. Auguſt. Dem heutigen Groß=

Kälber 5082, Schafe 4056, Schveine 7693, Ziegen 1224. Markt=
verlauf
: Großdieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt;
Schiveine mittelmäßig, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Auguſt. Der Auftrieb des heuti=
gen
Hauptmarktes beſtand aus 1720 Rindern, darunter 295 Ochſen, 95
Bullen, 779 Kühen und 520 Färſen, ferner 599 Kälbern, 80 Schafen und
4416 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes der
vergangenen Woche waren heute 258 Rinder, 77 Kälber, 23 Schafe und
546 Schweine mehr angetrieben. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueber=
ſtand
: Schweine ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber und Schafe ruhig,
ausberkauft. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen:
al) 6062, 2) 5559, b1) 5054, Bullen: a) 5458, b) 4958, Kühe:
a) 4649, b) 4145, c) 3540, d) 3034, Färſen: a) 6062, b) 5559,
c) 5054, Kälber: b) 7579, c) 6974, d) 6168, Schafe nicht notiert,
Schweine: b) 8890, c) 8991, d) 8890, e) 8588. Im Vergleich mit
den Notierungen des letzten Hauptmarktes lagen Rinder bis zu 1 Mark
niedriger. Gegenüber den Notierungen des letzten Nebenmarktes zogen
Kälber bis zu 1 Mark an, während Schweine unverändert blieben.
Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1. 95105, 2. 8990, Bullenfleiſch 90
bis 95, Kuhfleiſch 2. 5575, 3. 4055, Kalbfleiſch 2. 100110, Schweine=

fleiſch 110118. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 56, Hinter=
viertel
65.
Frankfurter Pferdemarkt vom 19. Auguſt. Der heutige Pferde=
markt
war mit nahezu 500 Pferden und einer Anzahl Maultieren und
Fohlen beſchickt. Bei Eröffnung des Marktes begann der Handel ent=

ſprechend der mißlichen Wirtſchaftslage und inſonderheit der Geldknapp=
heit
der Landwirtſchaft ſehr zurückhaltend. Im Verlaufe des Vor=
mittags
wurden alsdann doch noch mehr Umſätze getätigt, als anfangs
erwartet werden konnte, da nur wenig Käufer diesmal aus landwirt=
ſchaftlichen
Kreiſen anweſend waren. Gekauft wurden vorwiegend gute,
mittelſchwere Arbeitspferde, Schlachtpferde und Ponys. Die Preislage
war unverändert, mit Ausnahme von Schlachtpferden, deren Preiſe um
etwa 58 Mark je 50 Kg. nachgaben.

Frankfurt a. M., 19. Auguſt.
Nach der zweitägigen Unterbrechung des Geſchäftes nahm die Börſe
ein ſehr unſicheres Ausſehen an, da der Zuſammenbruch der Frank=
furter
Allgemeinen Verſich.=A.=G. doch größere Folgen nach ſich zog, als
anfangs erwartet wurde. Die Verluſte laſſen ſich noch nicht überſehen;
die Börſe wurde heute, nachdem noch am Samstag von Büro zu Büro
ein Kurs von 400 RM. genannt wurde, vor eine noch nie dageweſene
Tatſache geſtellt, als man erfuhr, daß dieſes Papier heute auf unge=
fähr
100 RM. taxiert wird. Dieſer ſtarke Kurseinbruch wirkte depri=
mierend
und übte einen nachteiligen Einfluß auf die Geſamttendenz
aus. Die Börſe bot ein troſtloſes Bild, da auch noch die Baiſſepartei
dieſe Chance ausnutzte, um aus dieſer Abwärtsbewegung Nutzen zu
ziehen. Die Spekulation ſchritt zu Blankoabgaben, und das herauskom=
mende
Material fand nur zögernd bei größeren Verluſten bis zu 7 Pro=
zent
Aufnahme. Auch kam durch den oben erwähnten Vorgang von
dem ängſtlich gewordenen Ausland Material heraus. Beſonders unter
Druck lagen am Elektromarkt Licht und Kraft mit minus 6½ Prozent,
Siemens mit minus 6 Prozent und Gesfürel mit minus 3½ Prozent.
Rhein. Elektra und A. E. G. gaben nur bis zu 2½ Prozent nach. Das
Angebot war im allgemeinen ziemlich erheblich, ſo auch in J. G. Far=
ben
, und es entſtand hier ein Verluſt von 5 Prozent.
Im Verlaufe zeigte ſich jedoch, nachdem weitere Abgaben zu einem
erneuten Nachgeben der Kurſe bis zu 1½ Prozent geführt hatten, auf
dem ſtark ermäßigten Nibeau eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit bemerk=
bar
. Man ſieht mit Spannung dem Communiqué, das heute erſcheint,
entgegen. Frankf. Allgem. Verſich. A.=G. konnte ſich auf zirka 140 RM.
erholen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 Prozent eher angeboten.
Am Deviſenmarkt iſt das Pfund weiter ſchwächer. Man nannte Marl
gegen Dollar 4,1995, gegen Pfunde 20,352. London=Kabel 4,8477½,
Paris 123,84, Mailand 92,73, Madrid 33,07, Holland 12,10.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr klein; die Verſtim=
mung
über die Vorgänge bei der Frankfurter Allgem. Verſicherungs
A.G. wirkten immer noch etwas nach. Die Tendenz war aber im allge=
meinen
gut behauptet, da ſich ſpäter vereinzeltes Deckungsbedürfnis
bemerkbar machte. Gegenüber dem Berliner Schluß traten nur mini=
male
Veränderungen ein. Die feſten Auslandsbörſen fanden nur wenig
Anklang Am Montanmarkt konnten Gelſenkirchen etwas anziehen.
Leicht gebeſſert waren noch AEG. und Dresdener Bank. Siemens und
Geſ. für El. lagen dagegen leicht gedrückt. Frankfurter Allgem. Ver=
ſicherungs
A. G. wurde mit 103 RM. Geld genannt.
Verlin, 19. Auguſt.
Obwohl man ja ſchon ſeit einigen Tagen von den Schwierigkeiten
der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A.=G. wußte, und auch die
Kursbewegung dieſes Papiers ſchon ſeit Donnerstag voriger Woche von
anhaltendem Angebor diktiert wurde, war erſt am Samstag die eigent=
liche
Größe der Verluſte zu überſehen, und es war zu erwarten, daß
der Zuſammenbruch dieſes Konzerns weitere Kreiſe ziehen würde.
Schon im Freiverkehr am Samstag verloren die Aktien in Frankfurt
weitere 300 Mark, und heute früh betrug ihr Kurswert nur noch zirka
ein Drittel gegen den zu Anfang der vorigen Woche. Viel mehr als
dieſer effektive Kursverluſt deprimierten die Börſe aber die Vorgänge
als ſolche, da ſie eine neue Vertrauenskriſe des Auslandes deutſchen
Effekten gegenüber zur Folge haben könnten. Alle anderen Momente
traten zurück, und der gute Reichsbankausweis per Medio, Rekordzif=
fern
der Rohſtahlproduktion, eine gemäßigtere Stimmung im Haag,
eine feſte New Yorker Börſe uſw. fielen quaſi unter den Tiſch. Die
erſten offiziellen Notierungen waren allerdings nicht ganz ſo ſchwach,
wie man vormittags befürchtete, zeigten aber immerhin Verluſte von
14 Prozent gegen die letzten Freitagskurſe. Inwieweit die Groß=
banken
Interventionen vorgenommen haben, läßt ſich natürlich mit
Sicherheit nicht ſagen, der Tendenz kam aber außerdem die verhältnis=
mäßig
günſtige techniſche Verfaſſung der Börſe, d. h. die nur kleinen
bei der Spekulation beſtehenden Engagements zugute. Nach den erſten
Kurſen überwogen aber doch die Kursrückgänge. Der Durchſchnitts=

verluſt gegen die Anfangskurſe war zirka 12 Prozent.

Produkkenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 19. Auguſt. Das Ausland
ſeine Offerten erhöht, und damit zuſammenhängend haben auch die E
gen Preife eine Steigerung erfahren. Der Geſchäftsumfang iſt im
noch beſcheiden, da die Käufer zurückhaltend ſind. Im nichtoffizield
Verkehr nannte man gegen 12,30 Uhr in RM. bro 100 Kg. waggor
Mannheim: Weizen inl. N,2527,75, ausl. 2934, Roggen inl. 2
bis 21,50, ausl. 25,5025,75, Hafer inl., alt 21,7522,75, ausl. 22
Braugerſte, badiſche und württembergiſche 2324, pfälziſche 24
Futtergerſte 20,2521,25, Mais mit Sack 21,5021,75, ſüdd. Weizenan
Spezial Null 41,50, ſüdd. Weizennachzugsmehl 45,50, ſüdd. Weizenk
mehl 33,50, ſüdd. Roggenmehl 30,5033, Weizenkleie mit Sack 1
Viertreber mit Sack 1819.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. Auguſt. Die Tendenz an
Frankfurter Getreidebörſe war zum heutigen Wochenbeginn feſter.
notierten je 100 Kilogramm: Weizen 2728,85, Roggen 21,252
Hafer inländ. 2121,25, Mais 21,50, Weizenmehl ſüdd. Spezial =
39,5041,75, Roggenmehl 3031, Weizenkleie 10,75, Roggenkleie 11
Heu ſüdd. 10,50, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 5, desgl. gek
delt 44,25, Treber getrocknet 17,7518,75.

Die Tagesordnung für den in der Zeit vom 8. bis 11. Septend
d. J. in Stuttgart ſtattfindenden 66. Deutſchen Genoſſenſchaftstag zf
nunmehr bekanntgegeben. Die Hauptverſammlung findet am Mon
den 9. September, ſtatt.
Aus Iſerlohner Induſtriekreiſen erfahren wir, daß neue Verhal
lungen zwiſchen den Nähnadelfabrikanten erſt Ende September ſtatt
den werden, da erſt dann die in Frage kommenden Firmen in der O
ſind, an der Konferenz teilzunehmen. Man hofft, auf dem Wege
Bildung einer Nadelkonvention einen großen Schritt weiter zu komm
Wiederum iſt eine alte Hagener Firma der Kleineiſenbranche
Opfer der Verhältniſſe geworden. Die R. u. A. Forſter G. m. b.
die vornehmlich Exportartikel (Hacken, Hauer, Beile, Plantagenger
herſtellte, iſt endgültig ſtillgelegt worden, weil eine ordnungsmäf
Durchführung der Fabrikation nicht mehr möglich iſt.
In der engliſchen Wollinduſtrie iſt es jetzt zu Lohnſtreitigkeiten
kommen, da die Arbeitgeber eine Kürzung der Löhne um etwa 9
dornehmen wollten. Der Vollzugsausſchuß der Arbeitnehmerverbänht wied
der bereit war, einer Kürzung von 7½ v. H. zuzuſtimmen, hat in ei
Vollverſammlung der Arbeitnehmervertreter Anweiſung erhalten, ke
Kürzung anzuerkennen und auch ein Schiedsgerichtsverfahren abzuſd
nen. Rund 200 000 Arbeiter werden von dem Lohnſtreik betroffen.
Der Tarifvertrag im polniſch=oſtoberſchleſiſchen Bergbau lief am
Auguſt ab. Da der Vertrag bisher von keiner Seite gekündigt wurd
ſo verlängert ſich ſeine Geltung zunächſt um 14 Tage. Für den 1. Se
tember ſind Verhandlungen vorgeſehen, in denen die Arbeiter eine Loh
erhöhung von 25 Prozent verlangen wollen.
An Rohzink wurden in Polen im erſten Halbjahr 1929 66 695
gegen 68 400 To. im vorhergehenden Halbjahr erzeugt. Die Produkt
von Zinkblech betrug 7455 To. gegen 6586 To. An elektrolytiſch
Zink erzeugte man 5591 To. gegen 53 To. und an Rohblei 16 197
gegen 14 987 To.
Das polniſche Finanzminiſterium verlängert im Einvernehmen
dem Handelsminiſterium bis auf weiteres die Verordnung, kraft de
die Exporttransaktionen in Roggen von der Umſatzſteuer befreit ſin)
Im polniſchen Geſetzblatt erſchien eine Verordnung, durch die
Ausfuhrzoll auf Weizen in Höhe von 20 Zl. je 100 Kg. bis zum
Auguſt d. J. verlängert wird. Man ſpricht von einer weiteren
längerung, zunächſt bis zum 31. Oktober d. J."
Die geſamtpolniſche Kohlenkonvention beſchloß, ab 1. September
Exportkohlenpreiſe für Jugoſlawien von 13 auf 15 ffrs. je To. zu
höhen. Es beſteht die Möglichkeit, Rabatte in Höhe von 7½ Prof
zu erteilen bei Lieferungen durch Vermittlung eigener Organiſation
Nach einer Mitteilung des Forſchungsinſtituts der tſchechoſlo
kiſchen Zuckerinduſtrie iſt zu erwarten, daß die diesjährige Rübene=
auf
einer Fläche von 227 890 Hektar insgeſamt 59 700 Zentner erreid
wird. Vorausſetzung iſt, daß die weitere Witterung den durchſchn
lichen Witterungsverhältniſſen der letzten neun Jahre entſprechen wic

Berliner Kursbericht
vom 19. Auguſt 1929

Oeviſenmarkt
vom 19. Auguſt 194

Verl.Handels=Geſ.
Danatbank Ve
27. Me Hee
F. G. Farben 218.50 Vf Mee
Rütgersiverke 83. Buenos=Aires Ran
1 Pap. Pe eld
1.75 Rie
1.76. Helſingfors Jährun
100 finn. Mk. Geld
10.542 Deutſche Ban 165. Gelſenk. Bergw. 134.75 Salzdetfurth. Kali 382. Canada 1 canad. Doll./ 4.166 4.1 Italien 100 Lire 21.935 Disconto=Geſ. 150.75 Geſ. f.elettr. Untern. 207.50 .
Leonh. Tietz 206.50
Japan 1 Yen 1.926 1.95c Jugoſlawien 100 Dinar 7.366 Dresdner Ban! 157. Harpener Bergbau 146.50 Verein. Glanzſtoff /47 0. Cairo 1äghpt. 4 120.85 20.79 Kopenhagen 1100 Kronen 111.66 Hapag
119.50 Soeſch Eiſen 132. Verein. Stahlwerke 115.25 Konſtantinopel 1 türk. 1.994 2.00= Liſſabon 100 Escudos 8.74 Hanſa Dampfſch 156.25 Phil. Holzmann 105. Weſteregeln Alkali 223. London 1 S.Stg. 20.336 20.376 Lslo 100 Kronen 111.c9 Nordd. Lloyd 111. Kali Aſchersleben 229. Agsb.=Nrnb. Maſch. 84. New York * Dollar 14.195 4.203 Paris 100 Francs 16. 425 A. E. G.
195. Klöcknerwerte 111.50 Baſalt Linz
Berl. Karlsr. 45. Rio de Janeiro 1 Milreis 0.497 0.499
Prag 100 Tſch. Kr./12.415 Bahr. Motorenw 102. öln=Neueſſ. Bgw. 80. quah 1 Goldpeſo 1 a. 108 4. 7
100 Lats 18( C. P. Bemberg 309. Ludw. Loewe 197.50 Hirſch Kupfer 134.50 //Amſterdam 100 Gulden 168.0= 168.3 Schweiz 100 Franlen 80.E8* zI Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau 225. Mannesm. Röhr. 117.50 Hohenlohe=We OC.
HAthen 100 Drachin 5.43 5.44
Sofia 100 Leva 3.030 7. Maſch.=Bau=Untn. 54.50 Lindes Eismaſch. 159. Brüſſel 100 Belga 158.31 58.43 Spanien 100 Peſetas 61.60 0 Conti. Gummi 164. Nordd. Wolle 138. Herm. Poege 41.25
Bukareſt 100 Lei 2.48* 2.48 Stockholm 100 Kronen 12.36 Deutſche Cont. Gas 191.75 Oberſchleſ. Kofsw. 105. Vogel Telegr. Draht 76. Budapeſt 100 Pengd 73.18 73.32 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. /111.64 Deutſche Erdöl 112.50 Orenſtein & Koppell 88.50 Wanderer=Werke 75. Danzig 100 Gulden 181.32 81.48
Wien 100 Schilline 59.08

Frankfurter Kursbericht vom 19. Auguff 1929.

620 Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27......
6% Baden Frei
ſtaat v. 27 ..."
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
80 Heſſen Volks
ſtaat. . . . . v. 28
v. 29
8"
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28
6% Sachſen Frei
ſtaat v. 27
7½ Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27
Diſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *1/=
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Diſche. Schutzge
bietsanleihe ..."
8% Bad.=Bad. v. 2
6% Berlin v. 24
8% Darmſtadt v. 2
v. 2
Frkf. a. M. v. 26
80 Mainz v. 26 .
80 Mannh. v. 26.
8% Nürnbergb. 26
82/ Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
821, Heſſ. Landesbl
Goldoblig.
. 2. Heſſ. 2d8.,
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8’o. Preiß. 2ds.
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr
.
8%, Preuß. 2d3.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
vbl
. ..

8 Darmſt. Komm
37.25 ) Landesbk. Geldob
8‟/KaſſelerLandes.
76
kredit Goldpfbr.
8 Naſſ. Landesbk.
77.5 Goldpfbr. . . .

87.25) Dt. Komm. San
91.25* mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
91.25) + Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)

79

52.5
10.55
a. 525
91
87.25
87.25
84
90

M4
92.5

98

Berl. Hyp.=Bk.
4½=0 Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk.
4:/,% Lia. Pibr
Pfbr. Bk.
9 Lig. Pfrb=
%⁄ Mein. Hyp. Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hhp. B
Lig. Pfb
82, Preuß. Boden
cred.=Bf.
Lig. Pfb.
z2, Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bf.
4:1.0 Lia.Pſb=
3‟/ Rhein. Hyp.=B
141/. Lig. Pfbr
180 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ...."
Südd. Bod.
Cred.=Bank. . .
8% Württ. Hhp.=2
%. Daimler Benz
von 27
82o Dt. Linol. Werke
v. 26
18% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
70 Mainkri. v,26
o Mitteld. Stall
werke v. 27..,

93. 5
96
97

51.0.
66.5
21
6
7
73.5
78.5
73.5
75

27

S7.5
72.2
77
S6.5
97.5
97.25

73.

92
81
84.25

3/,Salzmann u. Co.
% Ver. Stahlwerke
m itOpt. v. 26
8% VoigtckHäffner
von 20.......
3. 6. Farben Bonds
v. 28
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
ſ.%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
4½ Oſt. Goldrente
9overeinh. Numän
½%
422 Türk. Admin.
1. Bagdal
Zollanl
4½%0 Ungarn 1913
1914
4½%0
Goldr
42
Rktien
Accum.=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen
Eement Heidelbere
Karlſtad
Chem. Werke Alber
Chade .........
Contin. Gummilv.
Daimler=Benz
Dt. Atl. Telegr. ...
Eiſenh Berlin
Erdöl
Gold= n. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerk.
Dhckerhoff u. Wid
mann .. . . .

86.
83
92
124.
3.

G

7.05

74
221

49
194.
118
223
136.
25
132
85
61
431
162.
S0
111
111
150
203.*

25

Elektr. Licht u. Kraft 204.
Liefer=Geſ.
Eſchw. Berowerk 1196.
Eßlinger Maſchinen/ 37.
Ettlinger Spinnereil215
J. G. Farbeninduſtrl218
Feinmech. (Jetter). / 83
Felt. & Gnilleaum.
Frkft. Ge
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk 1124.25
Geſ. elektr. Unter
nehmungen .. . . 2C6
Goldſchmidt Th.
Gritzuer Maſchinen! E0
Grün & Bilfiinger/174
Hafenmüh
Hammerſen (Osn.//122
Harpener Berg‟
Henninger, Kempf. 169
Hilpert Armaturfbr/409
Hinderichs=Aufferm! 43
Hirſch Kupfer... . . 133
Hochtief Eſſen ....! 97
Holzmann, Phil... 104.
Holzverk.=Induſtrie/ 8a.
Zlſe Bergb. Stamm/213
Genüſſel219
Junghaus. Stamml 62
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln . . /231
Kammgarn ſpinn.
Karſtadt, R.
/175
Klein, Schanzl. . . . 96
Klöcknerwverke
Lahmeher d
Lech, Au
1106.
Löwenbr.
286
Lüdenſch
73
Lutz Gebr. Darmſt
Mainſr.=W. Höchſt. /106.
Mainz. Akt.=Br.
220
Mannesm. Röhren 1116

..1126
68

73.
136.

75

Mansfeld Bergb..
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf. . 1122.5
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild./ 55.5
Motorenfb. Darmſt. 58
Neckarwerke Eßling
Nicolay, Hofbr. .1145
Sberbedarf.
Otavi Minen
Phönix Bergbau /105
Reiniger, Gebb.. 1105
Rh. Braunkohlen. 1281
Elektr. Stamm
Stahlwerke. . . . /123.5
Niebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. 111.5
Rütgerswerke
Sachtleben A. G
Schöfferhof=Bind.. /290
Schramm Lackfabr. /701
Schriftg. Stempel. /119
Schuckert Elektr. . . /225
Schwarz=Storchen. /162
Siem. Glasinduſtrie
Siemens &. Halskel
Strohſtuff. Ver.. . . /216
Südd. Immobilien/ 75
Zucker=A. G.. .1153
Svenska Tändſticks /393

62
32

Tellus Bergbau ..!
Thür. Lieſer.=Geſ.
Tucher=Brauerei.
Anterfr. Krs.= Elef=
tr
.=Verſ. ..... ..
Beithwerke
der. f. Chem. In
Frank
Laurahütte.
Stahlwerke ..
Ultramarin. . .
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchit
Voigt & Haeffner.

116
103

1C2
12
77

108
80

K

Wayß & Freytag)
Wegelin Rußfabr. /1
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel.
Waldhof
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. 11
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatbk. 1
Darmſt. u. Nt.=Bk. /
Deutſche Bank....!1
Eff.=u. Wechſel=
bank"
.
Diskonto=Geſellſch. 1
Dresdener Bank../1
Frankf. Bank....
Hyp. Baur.../1
Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Mein. Hyp.=Bank...
Nürnb. Vereinebk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank.. /1
Reichsbank=Ant. .."
Rhein. Creditbk. . . ./1
Hyp.=Bank.... 1
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banlverein!

A.-G. f. Verkehrsw. 113
Allg. Lokalb. Kraftn
70 Dt. Reichsbahn
Vorzge ....."
121
Hapag..
Nordd. Lloyd ....1141
Schantung=Eiſenb.
Süidd. Eiſenb.=Gef. 1121
Allianz. u. Stutto.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verf.=G.
Frankona Rück= u.
Mitv. .. ...
Mannh. Verſich. ..!

[ ][  ][ ]

ſammer 230

Mater unf Lintn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berkin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
Der Kammerherr räuſperte ſich. Davon kann keine Rede
Es wäre mir Jennys wegen angenehm, fagte Edwin.
Die Gräfin kicherte. Fräulein Mandoni iſt nicht ſo fein=
ſtig
.
Man ſtritt noch freundſchaftlich hin und her, als Jenny wie=
werſchien
und eine kleine, prall gefüllte Ledermappe vor Edwin
Vegte.
Was iſt das? fragte er verwundert.
Die Million.
XII.
Stamer hatte eine ſchwere Stunde hinter ſich. Er hatte ſeine
ayter in die Geſchehniſſe ſeiner Jugend eingeweiht, die ihre

Dienstag, den 20. Auguſt 1929

Seite 13

sarten in die Gegenwart warfen. Er hatte ihr erzählt, daß
jevor ihrer Mutter eine andere Frau ſehr geliebt habe und daß
ſeiner freien Verbindung mit ihr ein Sohn hervorgegangen
ſt Otto Teves.

Doritt nahm die Eröffnung mit merkwürdiger Ruhe auf.
ſaß eine Weile ſtill da und ſah ihn ernſt und ſinnend an.
mer ſtörte ſie nicht. Er wartete auf das erſte Wort, das ihm
ſe Gedanken verraten ſollte. Er wartete darauf wie auf einen
ureilsſpruch.
Endlich ſagte ſie, und ſie hob, dabei mit einer entzückend
tiplichen Gebärde die Hände, die ſie im Schoß liegen hatte,
gen die Bruſt: Dann iſt Teves alſo mein Bruder.
Er iſt dein Bruder.
Aber dann iſt ja alles gut.
Was iſt gut? lächelte Stamer.
Sie ſprang auf, umarmte und küßte ihn und ſchien außer
vor Freude.
Stamer war verdutzt. Das mochte einer verſtehen! Aber er.
dr froh und beglückt wie ſelten ins Werk.
Auch Frau Regina wunderte ſich über die Wirkung, die die
ſthüllung auf Doritt hatte. Sie fragte ſie geradezu: Du
inſt dich ja darüber ſehr zu freuen.
Ja.
Iſt es dir denn nicht . . .? Sie ſuchte nach einem paſſen=
Ausdruck, Iſt es dir denn nicht eine Enttäuſchung?
Eine Enttäuſchung? Wieſo? Dann ſagte ſie raſch: Papa

wieder gut gemacht, was er geſündigt hat.

Was du für Worte gebrauchſt, Kind! Aber, laſſen wir
das. Haſt du Edwin ſchon geſehen?
So darfſt du mich nicht abſpeiſen. Was meinteſt du?
Wenn du mich nicht verſtanden haft, iſt es ja gut.
Ich bin kein Kind mehr, Mama. Du mußt es mir ſagen.
Frau Stamer ſah ihre Tochter ratlos an. Da griff Doritt
nach ihrer Hand. Wenn es dir peinlich iſt, dann natürlich nicht.
Vielleicht, iſt es richtiger, wenn ich ausſpreche, was ich
dachte. Ich glaubte, Teves wäre dir nicht ganz gleichgültig.
Eine Blutwelle ſchoß in des Mädchens Geſicht. Das iſt er
auch nicht. Im Grunde iſt mir kein Menſch gleichgültig. Wie
ſollte es ein Mann wie Teves ſein? Ich habe mich von Anfang
an zu ihm hingezogen gefühlt. Ich konnte es mir nicht erklären.
Nun weiß ich, daß es das väterliche Blut war, das in mir
ſprach. Sie hielt inne. Die Mutter entgegnete nichts. Da
fuhr ſie fort: Jetzt bin ich ihm nah gekommen. Das macht
mich glücklich. Denn trotz des Gleichklangs unſrer Weſen, das
ich fühlte, hatte ich das Empfinden, daß er in einer andern Welt,
ich möchte ſagen, auf einer anderen, geiſtigeren Ebene lebte als
ich, und daß er niemals zu mir hinab. ich niemals zu ihm hinauf
finden würde. Jetzt hat uns das Schickſal zueinander geführt.
Wir wandern auf zwei nebeneinander laufenden Pfaden, die
aus dem gleichen Wege kommen, der Straße unſerer gemein=
ſamen
Vorfahren. Und dann noch eins, Mama. Teves liebt
eine andere Frau. Er hat es mir neulich erzählt. Ich wünſchte
ihm Glück aber er hat ſie noch nicht errungen.
Wer iſt es denn?"
Fini Bolton!
Frau Stamer atmete auf. Die Gefahr war beſeitigt. Nun
beſchäftigte ſie ein anderes Problem:
Steht dir, du erlaubſt dieſe Frage, ſteht dir Gerhard
Lichtenberg viel ferner als Teves?
Er ſteht mir näher.
Näher?
Ja.
Aber dann verſtehe ich nicht, warum du ihm einen Korb
nach dem andern gibſt.
Doritt lachte auf. Muß man denn gleich heiraten? Der
gute Gerhard! Ich hatte ihm letzte Woche übel mitgeſpielt. Ja!
Aber er wird wiederkommen und dann . . . ." Sie brach ab
und ſprach in ernſtem Ton weiter. Gerhard lebt auf der glei=
chen
Ebene wie ich. Darum iſt er mir näher. Wir paſſen gut zu=
einander
. Ich will es dir geſtehen, Mama: ich bin manchmal
richtig in ihn verliebt. Das könnte mir bei einem Mann wie
Teves nie paſſieren.
In große Männer verliebt man ſich nicht. Für die ſchwärmt
man nur, lächelte die Mutter. Womit ich nicht behaupten
tvill, daß Teves ſchon eine Größe iſt. Aber was ſagteſt du eben
von Gerhard? Du haſt ihm übel mitgeſpielt?

Er iſt im Zorn von mir gegangen. Doritt berichtete von
dem Auftritt im Park.
Das war nicht gut, ſagte die Mutter beſorgt. Das
müſſen wir wieder einrenken. Ich werde Gerhard noch einmal
beſonders zu unſerem muſikaliſchen Tee einladen.
Sie verband ſich mit Lichtenbergs. Frau Lichtenberg war
ſelbſt am Apparat. Sie ſchien überraſcht. Die muſikaliſche
Unterhaltung? Ja, ſie freue ſich ſehr darauf. Wenn es ſich
irgend machen ließe, würde ſie kommen. Aber ſie könne nichts
verſprechen. Für ihren Mann müſſe ſie leider ſchon heute ab=
ſagen
. Er ſei zu ſehr überlaſtet. Und Gerhard? Gerhard
reiſe doch heute abend. Ob Regina denn nicht wiſſe?
Ich habe keine Ahnung, ſagte Frau Stamer.
Er geht morgen an Bord der Europa.
Ah! Er fährt nach Amerika?
Ja. Er will die Reiſe endlich einmal ausführen, die er ſo
lange vor hatte. Es paßte jetzt gerade . . . .!"
Das war eine unverkennbare Anſpielung. Die Mutter warf
einen verzweifelten Blick auf Doritt. Aber ihrer Stimme war
nichts anzumerken, als ſie geſchickt den Hieb abfing: Freilich!
Nach ihrem ſchönen Sieg bei dem Rennen .. . . Wie lange
wird er denn drüben bleiben?"
Drei Monate. Vielleicht auch länger."
Es gab Regina einen Stich. Das bedeutete Bruch. Auf
Monate ohne Abſchied fortzufahren! Sie brachte es noch fertig,
gute Reiſe zu wünſchen. Dann legte ſie den Hörer ab.
Haſt du folgen können, Doritt? Er fährt nach Amerika.
Auf ein Vierteljahr oder länger.
Doritt ſtand bleich und mit ſtarren Augen neben ihr. Ich
habe ihn fortgetrieben.
Er ſagt dir nicht einmal Lebewohl.
Ich bin ſchuld. Aber ich konnte nicht anders.
Regina hob die Schultern. Wenn du an die Bähn
gingſt? Er reiſt mit dem Abendzug.
Da ſchoß Doritt hoch: Nein! Das hieße, ihm nachlaufen,
im wahrſten Sinne des Wortes.
Nicht ſo heftig, Kind. Ich meinte ja nur, weil du dir ſelbſt
die Schuld gibſt .. . .
Schuld?"
Du ſagteſt doch . .".
Ich mag ſchuld ſein, daß es nun ſo kommt. Aber ſchuldig
fühle ich mich darum nicht.
Was für Unterſcheidungen! Frau Regina ſchüttelte den
Kopf. Wenn es dich nicht von ſelbſt dazu treibt, will ich dich
nicht drängen."
Doritt kämpfte mit den Tränen. Ich kann nicht. Auf=
ſchluchzend
verließ ſie das Zimmer.
(Fortſetzung folgt.)

Apemtitzg

für meine Wäſche nur Perſit
und nichts anderes. Ich habe dieſes aus=
gezeichnete
Waſchmittel in langen Jahren
gründlich erproßt und weiß, daß es in jeder
Hinſicht vollkommen und tadellos iſt. Jch
laſſe mich auf Empfehlungen wie ebenſo
gut wie Perſik oder beſſer als Perſil
nicht ein und kann nur mit Aberzeugung

nur in Originalpackung
Tellläis Tast

A

ſro ßer, trock, Keller
der ſanſtiger Lager=
nurn
, gut zugänglich,
deer Nähe d. Rhein=
re
8 zu mieten ge=
ſch
*. Angeb. unter
125 an d Geſchſt.(
HFf
5. Sept. zu miet.
üsl. mit Waſſer u.
ra ftanſchluß. Ang.
nt. J 100 Geſchſt. (*

Diche zum 1. 9. 12
eesse Zim. Ang. unt.
12 Geſchäftsſt.

Geſucht
34=Zimm.-
Wohnung
per ſofort v. kinder=
loſem
Ehepaar. An=
gebote
mit Preis u.
J. 84 a. d. Geſchſt.*

Polizeibeamt.
Rinderlos
ſucht 12 Zimm
m. Küche, a. Manſ.
Ang. unt. J 118
an die Geſchſt.

34 Zimmer
Wohnung
beſchlagnahmefrei,
möglichſt Nähe Oſt=
bahnhof
, von zah=
lungsfähigem
Mieter
ſofort geſucht. An=
geb
. unter J 115 an
die Geſchäftsſt. (13206
Zwei junge Studen=
ten
ſuchen per 15.
Okt gemütliches
Wohn= und
Schlafzimmer
Nähe Hochſchule.
Ang u. J. 24 a. d
Geſchäftsſt. (13126b

Junges, ſolides Ehe=
paar
ſucht per 15.
September 1929
1 leeres Zimm.
mit Küche
oder 2 leere Zimmer.
Miete kann voraus
bezahlt werden. An=
geb
. mit Preis unter
J99 an d. Geſchſt. (*

Pensian iniernalionale
empfiehlt ſeine be=
hagl
. einger Fremd=
Zimmer mit u. ohne
Penſ. Bäd., Zentral=
heizung
. Telef. 2490,
Saalbauſtr. 72.

Berufstät. Dame
Frau) mit 7½j.
Töchterchen
ſucht im Mar=
tins
=od. Johan=
nesviertel
möbl.
Zimmer mit Früh=
ſück
u. Beauf=
ſicht
, des Kind
tagsüb. (evtl
mit Verpfleg.).
Gefl Angeb. m.
Preis uſw. unt.
J121 Geſchſt.

ſuchf 104 Zinmel
m. Kochgelegenheit,
wo ſie Heizung und
Hausarb. mitüber=
nehmen
kann.
Näheres bei Götz
Erbacherſtraße 11,
Wirtſchaft. *

Jg. Ehepaar( kind=
los
), Mann ſtädt
Arbeiter, ſucht 34=
Z.=Wohng. Schriftl.

Einfache Schlafſtell=
bald
. geſucht. Ang

Jg. kinderloſ. Ehep
ſſucht 12 leere Z.
m. Küche od. Manſ.
Miete wird voraus=
bezahlt
. Ang. m. Pr.
u. J. 98 Geſchſt. Jg. Ehepaar ſucht
leeres 3. mit Koch=
gel
., od. auch Manſ.
Ang. u. J. 92 Gſch. O Aelterer Herr ſucht
in Villa (ruh. Lage
3 Zimmer u. Küche
Tauſchwohnung vor=
hand
, 4 Z. Ang: u
J 123 an d. Geſchſt. Tät. Teilhaber (in)
mit 23000 für
gut rent. Geſch. geſ.
Hohes Einkom. zu=
geſichert
. Ang. unt.
J. 93 Geſchäftsſt. Für berufstät, junge
(Büro=Be.
Ang. u. J. 96 Gſch. * Dame amtin) gut
möbl: Zim. geſucht.
Ang. m. Preis erb. u. zu leihen
3000 RM. geſucht.
Eine 4 Zimm.= Woh=
nung
trete an Geld=
geber
ab. Angeb. u
J 110 Geſchäftsſt. (*J 107 Geſchäftsſt.

1500 RM. auf ſechs
Monate gegen hohe
Vergütung und 1a
Sicherheiten ( Grund=
beſitz
) v. Selbſtgeber
geſ. Angeb. u. 7 120
an d. Geſchſt. erbet.

Hypo-
heken

vermittelt diskret
und ſchnell
August Brück
Schützenſtr. 8, I.
Telephon 1778. (3.

Winde
fürAutokippanhänger
verloren
von Gernsheim bis
Darmſtadt. Finder
erhält Belohnung
Georg Fiſſel III.
Fuhrunternehmer
Pfungſtadt b. D.
Rügnerſtr. 34. Tel. 68,
(13215)

Raſiermeſſer verl,
Geg. Bel. abzugeben
Gutenbergſtr. 63, I. (*

[ ][  ]

Wunderſchön!

Generalvertrieb:
Seifenhaus a. Schil=
lerplatz
, Inh. Hans
Knos, Fernr. 2073.
(12451a)

Nähmaſchinen=
Reparaturen
prompt und billig.
Benz 4 Comp.
Grafenſtr. 20/22.
(12988a)

Uebern. Anfertig. v.
Herren= u. Knaben=
garderobe
ſow. Um=
ändern
, Ausbeſſern
uſw. in fachmann.,
billig. Ausführung.
Angeb. u. J. 88 an
die Geſchäftsſt.

Sie Geld ſparen
dann abonnier. Sie
Ihre ganze Familie
zum Haarſchneiden
auf eine Karte von
20 Nummern. Preis
8 . Ia Arbeit ga=
rantiert
. Philipp
Scherer, Friſeur,
Magdalenenſtr. 19.
(12889b)

Vatente etc., An=
meldungen
, Ausar=
beitung
im In= u.
Auslande für
Induſtrie,
Gewerbe,
Erfinder!
Prüfung, Beratung,
koſtenl. Ingenieur=
büro
Krug, Heberer
& Schütze. Frank=
furt
a. M., Beth=
mannſtr
. 25, I. Tel.
H. 5848. (4116350

eie
ohne Anzahlung
ausw. Spezialhaus,
zahlbar in (I.1319
12 Monatsraten.
Erbitten Sie unver=
bindl
. Vertreterbeſuch
unter J 116 an di
Geſchäftsſtelle d3. Bl

Molor= und
Fahrrad-
Reparakuren
Erſahkeile
Mathild.=
2. Peitl Platz 1.

TAZA

Küchenſchrank, Bett=
ſtelle
m. Matr., pol
Stubentiſch, zuſ. 40
. 1 guterh. Mark.=
Damenrad f 35
zu verk. Liebfrauen=
ſtraße
102, I. r. (*
Kompl. 3 Zimmer
mit Einrichtung für
5000 ſofort abzu=
geben
. Angeb. unt.
J. 79 Geſchäftsſt. (*

Brennabor=
Limouſine
6/25, wie neu, ſehr
preiswert, (13034b
Donges & Wieſt.

Pakenkmakraße
mit Schonerdecke f.
15 zu verkaufen.
Neckarſtr. 4, II. r. (*

mit Pritſche u Plane.
7117 PS., Adler, ca
500 kg Ladefähigkeit,
4fach bereift, fahr=
bereit
, zu verkaufen.
Hessenwerke
G. m. b. H.
Darmſtadt. 43221

D5 Rhat aff
Kinder=
wagen

bei B. Orio, Karl=
ſtr
. 1416. (12681a

Vol. Bettſt. m. Sprg.=
Rahmen, ſtark. Lei=
terwagen
(4 Zentn.
Tragkr.) f. 15 zu
verk. Hügelſtr. 2, II.

Verſchied. U=Träger,
40 WandererIU= SchienenWinkel=
eiſen
, 360440 cm
Limoufine lang, 12 bis 20 cm
wie neu, ſehr billig. ſtark, billig zu ver=

Donges &. Wieſt.
(13147b)

kaufen. Anfrag. u.
ſ. 85 a. d. Geſchſt. *

Einige gebrauchte
Nähmaſchinen
u. Fahrräder
bill. abzug. (51420
Schuchardſtr. 10. Lad.

Bettfedern-Reinigung
Matrafzen
Inlett / Bettfedern / Daunen
Drelle / Patent-Matratzen
Aufarbeiten und Neuantertigung von
Matratzen und Polstermöbel aller Art

K. Roth
Magdalenenstr. 17

Tapeziermeister
Telephon 1084.
804a

In der nächſten Woche fährt unſer mod.
Auto-Möbelwagen-Lastzug
nach Oberheſſen. Güter aller Art können
aus der Richtung
Giessen, Friedberg, Midda, Schotten
beigeladen werden. (13225
JeanDiefenbach u. Sohn G. m. b. H
Pankratiusstraße 13. Telephon 2483.
Abtlg. Spedition.

Wegen Aufgabe des Pferdefuhr=
werks
preiswert abzugeben:
ſchwere Pferde,
6 Kaſtenwagen und 1 Rolle
alles in beſtem Zuſtande.
Bensheimer Tonwerk.

Federrolle m. Kaſt.,
ragkr. 50 Ztr. iſt
zu verkaufen. Jakob
Müller,Hafermühle,
Ober=Ramſtadt.
Telephon 39. (*si

Die beſt. u. ſchönſten
Nähmaſchinen
bis zu 18 Mon. Ziel.
Fr. Gütting, Schu
chardſtr. 10. (10422a

Achtung
3 Pfd. la Weintrauben .. . . 71
2 Pfd. Orangen, n. Ernte . . . G5
3 Pfo. Ia Pfirſiche.
10
2 Pfd. Tomaten (runde)
2 Pfd. Ia Bananen ..."
Salatgurken . . . . . Stück 09
im
Fruchthaus Frees
Telephon 4380 Schuſiergaſſe 15 u. Mſ;
gegenüber Deuſter. (13.
Schreibmasc hinen

gebraucht, verschtedene Systeme
von BO MK. an
terner ſast ständig greifbar
Continental, Adler
Mercedes, Stöwer,
Urania, Underwooc
usw., gebraucht, zu äußersten Preisen
Zahlungs-Erleichterung auf Wunse
Canl Winkel
Darmstadt (4344a) Rheinstr. 2
Telephon 4205
Malnz, Gr Bleiche 23 Tel 555

Gelegenheits-Kau
Lastkraftwagen
5to. Mannesmann=Mulag, ſehr gut erhalt
Fahrgeſt. Nr. 5799, Motorſtärke 28/58 P
mit 4 Zylindern, Neulieferung Dezend
1925, mit Vorwerk=Elaſtikreifen, Prit
4,3X2,10 m, Eigengew. 4300 kg, vollſtär
überholt und durchaus betriebs= und fe
bereit, mit elektriſcher Licht=u Anlaſſeranlg
ind m. ſonſtigem Zubehör billig abzugeby
Gebrüder Lutz A.=G., Darmſtah
Telefon Nr. 406 (1319opeit

Maß

ſon de
harger

Beife

Etra Prima
schont die Wäsche

11647
B. May-Söhne, Groß=Zimmer

OPEL

Motorräde

BAUMERT Telephon 4351h

RM. 1192. (115M
Müh straß

Nur heute, morgen und Donnerstag ein neuer Guerschnittfilm mit Vortrag:
Rund um die Liebe
Eine Sittengeschichte des deutschen Films aus zwei Jahrzehnten; eine Revue der
schönsten Liebesszenen Erotik und Asthetik im Film.
Klassische Liebespaare: Die Naiven Die Fraulichen Die Mondänen
Die Leidenschaftlichen
(Der Vamp)
Fern Andra, Elisabeth Bergner, Mady Christians, Maria Corda, Lil Dagover, Lien
Dpers, Lilian Harvey, Brigitte Helm, Jenny Jugo, Gerda Maurus, Pola Negri, Asta
Nielsen, Ossi Oswalda, Dita Parlo, Maria Paudler, Henny Porten, Lya de Putti, Olga
Tschechowa Alfred Abel, Georg Alexander, Willy Fritsch, Gustav Fröhlich, Paul
Heidemann, Emil Jannings, Werner Krauß, Harry Liedtke, Reinhold Schünzel,
Conrad Veidt, Paul Wegener.
Dazu ein sehr gut beurteilter neuer Menfou-Film:
Wie Madame befehlen2 und

Willg Hauensteln bis Donnerstag prolonsiert.
Beginn 3½ Uhr.
Beachten Sie aber bitte, daß das Programm nur 3 Tage läuft.

Rheinstr. 4

(TV. 13219

Att
Inh. Hans Tod
Dieburgerſtr. 97 Telephon 4348
Heute Dienstag, abds. 8 Uhr
dr. Hufd-hontert
Orcheſter ehem. Militär=Muſiker, unt.
Mitwirkung des Trommler=, Pfeifer=
und Fanfarenbläſer=Korps Roßdorf
Leitung: Matthias Weber
Um 9.30 Uhr Einzug der Roßdörfer
dann gemeinſam mit der Muſik
Freundſchaft, Mut und Frei
Kreisturnfeſtmarſch M. Weber
Preußens Cloria‟ Das Lieben bringt
groß Freud.
Eintritt 0.30
(13218)

Volksbund
Heuanmeldung
J4
Mieterneuerung
in der Geschäfts-
stelle
Cbristian
Arnold am
weißen Turm.
(13226)

(10535a)

Hlavier-Arnold
Elisahethenstr. 28

D. K. W.
Wagen
neu weit unter Preis,
auch auf Abz. (13033b
Donges & Wieſt.

HEUTE
abends
8½l. Uhr
zum
vorleltzten

OK

Du oder keine
Schwank-Operette in 3 Akt. Musikleit.: Komponist Hans
Arnold. In den Hauptroll.: Marga Peter, Gustav Bertram,
Hasso Holms, Hans Bergmann usw.
Preise: Mk. 1.- bis 3.-. Karten: Verk.-Büro und de Waal

Rheinstr. 50

SCHMITZ

Rheinstr. 50

Ia Küche /Oualitätsbiere/Offene u. Flaschenweine /Preisw.
Mittagstische / Reich. Speisenkarte / Schönstgelegen. Garten
Neue Konzert- und Stimmungs-Kapelle!
Täglich ab 8 Uhr Albert Laufer Sonntag ab 4 Uhr S

Konzernfreie
Zigarettenfabrik liefert nur an
Wiederverkäufer (12153a
5 Pfg.-Zigarekten
pro Mille 30.
6 Pfg.-Zigaretten
pro Mille 44.*
Verſand nach auswärts nur gegen
Nachnahme. Vertreter und Lager:
A. Marschaflik
Darmſtadt, Hügelſtr. 73, Tel. 951
Lager auch in ſämt. Marken=Zigaretten
wie: Overſtolz, Ova, Kurmark uſw.

alle
Leitern Art.
Karl Brückner
Darmſtadt, Holzſtr.
13196b)

Guterh. Damenrad
preisw. zu verkauf
Soderſtr. 103, I. (*

Auch ab heute:
Cily Feindt, Deutschlands beste jugendliche
Reiterin in ihrem letzten Film:
Feldmarschafl
(Der Derbysieger)
Cilly Feindt reitet in diesem Film ein öffentl.
Flachrennen über 3000 m. gegen 5 Berufs-
jockeis
ertolgreich durch; eine Leistung, die
selbst in Amerika noch nicht verlangt wurde.
Außerdem ein Großfilm aus dem Seemannsleben
in 8 Akten:
Das Findelkind
von Singapore
(Ein Wiegenlied auf hoher See)
Der Kampf zweier Kapitäne und die Wett-
tahrt
zweier Dampter um ein Mädchen.
Beginn 3½ Uhr.
R
HALTI
BESUCHr
Dir. D. Step’s Rie en-Sommer-Freilichtbühne
Telepbon 382 IM das grölte 1. vornehmste Freilichttheater Deutschlands
Gastspiel Gustav Bertram, Marga Peter. Nur noc, heutel MMM Darmstadt Meßplatz beim Schwimmbad Darmstadt
Heute Dienstag, den 20. August, abends 8"/, Uhr
0
große Galavorstellung
Ein Riesen-Weltstalt-Programm in 16 Abteilungen
Auftreten: Künstler und Künstlerinnen von Weltruf.
The 4 Orlands, muß man gesehen haben die Fliegende
(13229
Menschen 6 Sister D. Stey, die beste Hochseil
künstler der Welt. Mittwoch und folgende Tage.
A
8½½, Uhr Gala-Vorstellungen. Vergleichen Sie bitte
das Unternehmen nicht mit anderen derertigen Schau-
stellungen
. Neu zum ersten Male in der Stadt
(13228b
W Darmstadt Neu. Großes Brillant-Feuerwerk, sowie
Andreas Hofers Tod, Santwirt aus Tirol, ausgeführt
Sau=
Fauf der Bühne. Es ladet höflichst ein.
Birekter D. Stey, Weltfirma

Matten
größte Auswahl
bei
Chrislian Nrnold
Ernst-Ludwigstraße 5

eißen !

Gebr. Beiwagen an
Fahrrad f. Kind v.
7. J. zu verkauf.
Griesheim, Friedr.=
Ebert=Str. 35, I. (*

in 1 Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
ur Bleichſtraße 9,
Teleph. 1912. (9043a

30 Rahatt
auf einen Poſten
Qualitäts=
Fahrräder
bei B. Orio,
Karlſtraße 14/16.

Dienstag

Gesellschaftsabend
TANZ
Hotel Hufnagel, Seeheim.
(98021
Rückfahrt Auto.

Beſucht das Rheinbad Stockſtagl
(11651a)

ragglan

entfernt unt.
Garantie
Ballonplatz 6 991
(13227 a)