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hadenerſoh. 2
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ſeder
ſonturs oder gerichtlicher Beſtreibung fäl
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Rabat weg. Bantkonto Deuiſche Bank und Darm=
Nummer 229
Montag, den 19. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
ſtädter und Natſonalbank.
Der Kampf un die Beuke.
PPfehle
Zur neuen Wendung im Haag.
an der
EP. Den Haag, 18. Auguſt.
iereichere
in ſeh/ Das Ende der Haager Konferenz wird in gewiſſen Kreiſen
währendſt Samstag vorausgeſagt, weil die Delegationen die Einladung
Sandſe Königin von Holland zu einem offiziellen Bankett am Frei=
Veſtehſo, den 23. Auguſt, angenommne hätten, und eine ſolche
Ein=
ichent
beſſenllung nach dem Brauch des holländiſchen Hofes nicht mehr
lb, mahſtfückgewieſen werden könne, wenn ſie einmal angenommen ſei.
blaſſenßn holländiſcher Seite wird aber erklärt, daß dieſes Bankett
eine intuell verſchoben werden könne, und zwar auf den zweiten
zuerial der Konferenz, der auch im Haag ſtattfinden würde. Die
heuen
bird denſtikette=Formalitäten wären kein Hindernis, wenn die
Haupt=
gierten die Konferenz früher verlaſſen wollten.
Faſſons? Der heutige Sonntag iſt im allgemeinen ruhig verlaufen.
Siſzienßſpar hatte noch einmal eine Beſprechung mit dem engliſchen
DStatzkanzler Snowden, und zwar über das morgen zu bildende
liten
nur mie zverſtändigenkomitee zur Prüfung der engliſchen Anſprüche
werdeniſt, der bis jetzt gemachten Vorſchläge. Auf franzöſiſcher Seite
n einemſtieht die Abſicht, dieſes Komitee nur einen Tag lang arbeiten
der neglaſſen und von ihm ſchon für Montag abend ein ſchriftliches
Naoe Atachten zu verlangen. Die Engländer erklären jedoch, daß
tockpartie
tens/” Komitee in ſeinen Arbeiten unmöglich ſo ſchnell zu Ende
e i dieſtmen könne und daß es mindeſtens eine Woche lang tagen
kint weirde. Man habe die Abſicht, in dieſem Komitee die
Geſamt=
eichtunörae der Beteiligung Englands am Young=Plan aufzuwerfen,
en Win
zwar im Sinne einer Erklärung Snowdens, der geſtern
ge=
mache
ſtändigbt hat, England müſſe den Haag dazu benutzen, um ſeinen
idtleiderſülrenden Platz in der internationalen Politik wieder
einzu=
nächſteneimen, den es unter Chamberlain eingebüßt habe. Jeder
Eng=
ben beider müſſe in Zukunft, ohne zu erröten, wieder den früheren
nl ierten ins Auge blicken können und nicht das Gefühl haben,
Gürtell
er Farbeſem Lande anzugehören, deſſen ganze Politik darin beſtehe,
Lurch dieſſtrizeſſionen zu machen.
erſcheint. Die meiſten Delegierten haben den heutigen ruhigen
Sonn=
die Ein=ß zu Ausflügen in die Umgebung vom Haag benutzt. — Der
ung berſtechoſlowakiſche Außenminiſter Beneſch, der jetzt ebenfalls
manſigetroffen iſt, hatte am Nachmittag Beſprechungen mit
eſm Außenminiſtern der Kleinen Entente und
Alens.
*
Vom Tage.
Am Sonntag abend wird hier allgemein bezweifelt, ob die
Montag verſchobene Beſprechung der vier Beſatzungsmächte
Bekanntgabe der endgültigen Räumungszeitpunkte
tatſäch=
ſtattſinden wird. Zunächſt iſt lediglich eine private
Zuſam=
hakunft zwiſchen Dr. Streſemann und Briand im Laufe des
hutags vorgeſehen. Es kann nicht damit gerechnet werden,
die franzöſiſche Regierung den endgültigen
Räumungszeit=
kt vor der Entſcheidung über die finanziellen Verhandlungen
England bekanntgeben wird. Ueber die Bedingungen, unter
en ſich Frankreich zur Räumung bereitfinden wird, beſtehen
eit nur Vermutungen. Frankreich dürfte jedoch unter keinen
ſtänden einer Räumung zuſtimmen, bevor nicht der
Young=
von den übrigen Mächten angenommen worden iſt. Die
ſhlage zeigt ſomit in der Räumungsfrage noch keine Aende=
4-
Kombingkienen der franzöfiſchen Preſſe.
EP. Paris, 18. Auguſt.
Die Ereigniſſe des geſtrigen Tages und beſonders die
Ant=
di des engliſchen Schatzkanzlers auf die Note der Vier werden
ider heutigen Morgenpreſſe mit einer gewiſſen Ruhe beſpro=
Denn die Tatſache, daß ſich Snowden zu den Verhandlun=
* unter Sachderſtändigen bereit erklärte, hat einem Teil der
Rnzöſiſchen Preſſe jene geradezu feindſelige Haltung gegenüber
m engliſchen Schatzlanzler genommen. Man ſieht die neue
wicklung als einen Beweis dafür an, daß die Verhandlungen
ſchen den vier Mächten und England aus dem Stadium des
ſeizten Notenwechſels herausgetreten ſeien und einer ruhige=
Diskuſſion zwiſchen den Sachverſtändigen Platz gemacht hät=
Ob dieſer Fortſchritt aber von praktiſcher Bedeutung ſein
wagen die Blätter nicht zu behaupten; denn der Gedanke,
von der Königin von Holland den Delegierten am nächſten
hitag gebotene Eſſen könnte zur Henkersmahlzeit für die
Kon=
un3 werden, liegt nicht fern.
Laut „Oeuvre” will Snowden, der zum Bruch entſchloſſen
nür vermeiden, daß dieſe Geſte von ihm ausgehe.
Der „Petit Pariſien” macht für eine Verabſchiedung der
nſerenz Stimmung und meint, das Auf=der=Stelle=treten der
ten Tage ſei nur eine geſchickte Vorbereitung dazu, und
Snow=
warte nur den Augenblick für ſeinen Abgang ab. Das Blatt,
1übrigens die ganze franzöſiſche Preſſe, ſchiebt den
Englän=
an allein die volle Veranzwortung für einen eventuellen
zu.
Wertinax geht im „Echo de Paris” noch weiter und
behaup=
tänige ſehr bedeutende Perſönlichkeiten hätten bedauert, daß
die Gelegenheit der ablehnenden Note Snowdens nicht
benutzt habe, die Verhandlungen abzubrechen, da zu
befürch=
ſei, daß die vier Mächte ſich ſchließlich doch zu weitgehenden
igr ſtändniſſen bereitfinden würden. Auch die Haltung der klei=
Mächte ſei beunruhigend. — Hinſichtlich der engliſchen
Ab=
ſt einer früheren Räumung meint Pertinax, der engliſche
Stanzler wolle im Haag einen Vertrag zwiſchen England
Deutſchland zuſtande bringen, um mit deſſen Hilfe dann
en: Druck auf die Konferenz auszuüben. Wenn die Konferenz
en, abzebrochen würde, hätte er eine Waffe in der Hand, um
chlechten Eindruck, der durch ſeine brutale und jeder
allge=
en Entſpannung unzugängliche Haltung entſtehen würde,
vermiſchen:
Im Alter von faſt 50 Jahren iſt geſtern mittag der kommuniſtiſche
Reichstagsabgeordnete Emil Höllein an einem Gallenleiden
ver=
ſtorben. Höllein gehörte ſeit 1920 dem Reichstag ununterbrochen an.
Die 17. Deutſche Oſtmeſſe wurde geſtern vormittag in
Königsberg durch einen Feſtakt in der Aula der Hindenburg=Ober=
Reglſchule eröffnet.
Der deutſch=türkiſche Handelsvertrag vom 12. 1.
1927 iſt von der türkiſchen Regierung gekündigt worden. Gemäß
Artikel 19 des Vertrags tritt dieſer am 3. Februar 1930 außer Kraft.
Geſtern vormittag ſind die ſowjetruſſiſchen
Torpedo=
boote „Rykow” und „Lenin” zu einem mehrtägigen Beſuch in
Pil=
lau eingelaufen.
Auch der letzte Teilnehmer am Europa=Rundflug für
Sportflugzeuge, der Italiener Donati, iſt in Oely
einge=
troffen.
Während eines Straßenrennens für Radfahrer in Brüſſel
verſuchte ein Automobil, einem Kinde auszuweichen, das über die
Straße lief. Dabei platzte ein Reifen des Automobils, wodurch der
ihrer die Herrſchaft über den Wagen berlor und dieſer in die dichte
Menge der auf dem Bürgerſteig ſtehenden Zuſchauer hineinrannte.
Sechs Perſonen wurden ſchwer verletzt. Ein Kind liegt
im Sterben. Der Zuſtand aller Verletzten iſt ernſt.
Glänzende Fahrt des Zeppelin.
Die ſibiriſche Oſtküſte überflogen.
Friedrichshafen, 18. Auguſt.
Nach einer Meldung von Bord des Luftſchiffes befand ſich
„Graf Zeppelin” am Sonntag morgen um 7 Uhr MEZ. über
Port Ayan an der Küſte des Ochotskiſchen Meeres. Das
Luft=
ſchiff hatte um 1 Uhr MEZ. Jakutſk erreicht und dann Kurs
nach Südoſten genommen.
Tokio in Erwarkung der Landung.
TI. Tokio, 18. Auguſt.
Obwohl Gewitterſtimmung herrſcht, darf nach der ganzen
Wetterlage mit einer gefahrloſen Landung des „Graf Zeppelin”
gerechnet werden. Nach dem bisherigen, ſo glänzenden
Fahrt=
verlauf nimmt man hier an, daß das Luftſchiff entweder am
Montag abend oder aber in den frühen Morgenſtunden des
Dienstags auf dem Flughafen von Tokio eintrifft. Seitdem
Tokio die Funkverbindung mit dem Luftſchiff direkt
aufgenom=
men hat, ſteigt die Spannung mehr und mehr. Aus allen Teilen
des Landes treffen Deutſche ein, um die Landung des deutſchen
Luftſchiffes miterleben zu können. Die großen Tokioter
Zei=
tungen bringen jede einzelne Phaſe des Fahrtverlaufes auf
weithin ſichtbaren Aushängen der Bevölkerung zur Kenntnis.
lieberall herrſcht Begeiſterung über die mit ſo ungewöhnlicher
Genauigkeit durchgeführte Fahrt über Sibiren, hat doch das
Schiff den Weg von Friedrichshafen bis zur ſibiriſchen Oſtküſte
in nicht mehr als drei Tagen und 22 Stunden zurückgelegt. Die
Gerüchte, wonach die japaniſche Marine das Luftſchiff zu kaufen
beabſichtigt, werden halbamtlich dementiert.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” teilte um 8.10 Uhr abends
Tokioter Zeit (12.10 Uhr mittags MEZ.) durch Funkſpruch den
folgenden Standort mit: 48 Grad nördlicher Breite weſtlich von
Sachalin. Daraus geht hervor, daß das Luftſchiff die
ruſſiſch=
japaniſche Grenze im Tataren=Sund überflogen hat und den
Südkurs einſchlägt.
„Gtaf Zeppelin” über den japaniſchen
Inſeln.
Das Luftſchiff befand ſich am Sonntag abend 11 Uhr auf
43,2 Grad nördlicher Breite, 140,21 öſtlicher Länge, rund 1017
Kilometer von Tokio entfernt.
Um Mitternacht überflog das Luftſchiff Mororan (Hokaido).
Es hatte ſüdlichen Kurs und fuhr über die Sultan=Bay in
Rich=
tung Hakodate.
*
In raſchem Flug vom Feſtland her erreichte das Luftſchiff
die japaniſche Inſelgruppe. Regen und Nebel machten auf den
letzten 1100 Kilometern noch eine Aenderung des Kurſes
erfor=
derlich. Als das Luftſchiff ſich etwa öſtlich vom Kap Kamui
be=
fand, erſuchte Dr. Eckener das japaniſche Verkehrsamt um die
Erlaubnis, angeſichts der Wetterlage auf dem Wege nach der
Inſel Sado den Kurs ändern und den Südweſtarm von Hokaido
in Richtung Schirijaſaki auf der Hauptinſel überfliegen zu dürfen.
Das Luftſchiff würde dann der Oſtküſte von Honſchiu bis zur
Hauptſtadt folgen. Die Erlaubnis hierzu wurde ſofort erteilt.
Flugſachverſtändige rechneten aus, daß „Graf Zeppelin”
trotz=
dem noch um 6 Uhr früh M.E.3. in Kaſumigaura, dem Flugplatz,
eintreffen könne, wenn ſich das Wetter nicht verſchlechtert.
Um 1 Uhr früh gab das Luftſchiff durch Funkſpruch
folgen=
den Standort bekannt: 41,45 Grad nördlicher Breite und 141,34
Grad öſtlicher Länge. Dieſer Punkt liegt nahe bei Schirijaſaki,
dem nördlichſten Kap der Hauptinſel Japans.
* Enkkhronung des Helden.
Von unſerem H=Korreſpondenten.
Prag, Mitte Auguſt.
Eine tſchechiſche Hoffnung iſt zertrümmert. Sie rankte ſich
Jahre hindurch um einen Mann, der gewiß nicht als
Durch=
ſchnittsmenſch gewertet werden darf, auch heute nicht, da er, aus
ſchwindelnder Höhe abgeſtürzt, ohnmächtig kühlem Bedauern
ausgeliefert iſt: General Gajda hat ſeinem Ehrgeiz mehr
ge=
opfert, als gut war, und darum iſt er kaltgeſtellt worden, darum
erlebt er jetzt ſeine tiefſte Demütigung darin, daß ein Komitee
für ihn eine Sammlung einleiten mußte, darum haben ſich
Tau=
ſende von ihm abgewendet, die ihm einſt in flammender
Begeiſte=
rung zugejubelt, die in ihm den kommenden Diktator geſehen
haben.
Der Lebenslauf dieſes Mannes iſt merkwürdig genug. Steil
führt die Kurve dieſes Rudolf Geidl nach aufwärts: Sohn
deut=
ſcher Eltern aus Mähren, abſolviert er ein Untergymnaſium,
wird Lehrling in einer Drogerie, tritt ſpäter in die k. u. k. Armee
ein, avanciert bis zum Feldwebel, deſertiert während des
Welt=
krieges nach Montenegro und kämpft dort gegen die Oeſterreicher.
Er heißt nicht mehr Rudolf Geidl; ſeine Leute nennen ihn
Radola Gajda und bezeugen unbegrenzten Reſpekt vor ihm,
der etwas von einem Diktator an ſich hat und die große Geſte
des Befehlshabers nicht weniger liebt als Muſſolini . . . Auf
einmal iſt er aus den montenegriniſchen Bergen verſchwunden.
Taucht, als Regimentsarzt, eines Tages in Frankreich auf,
be=
handelt verwundete und ſterbende Soldaten, trägt einen weißen
Mantel und verſchreibt Medikamente. Die Drogiſtenlehrzeit war
nicht umſonſt abgedient. Aber er hat Pech. Man entlarvt ihn,
leitet ein Diſziplinarverfahren gegen ihn ein, dem er aber zu
entgehen weiß: er meldet ſich freiwillig zu einer in Rußland
kämpfenden ſerbiſchen Diviſion, bei der er bis zu ſeiner
Ver=
ſetzung zur tſchechiſchen Legion verbleibt. Von da an leuchtet
Gajdas Stern. Wiederholt ausgezeichnet, führt er bei Zborov
das erſte Legionärregiment, ſchlägt ſich durch den Ring des
deut=
ſchen Heeres, ſeine Leute ſicherem Tode entreißend, erhält das
ruſſiſche Georgskreuz, wird 1918 Generalmajor und
Komman=
dant des 7. Schützenregiments und iſt endlich Oberbefehlshaber
aller an der oſtſibiriſchen Front konzentrierten Truppen. Es iſt
für ihn kein Abſchluß: 1919 finden wir ihn in der ruſſiſchen
Armee als Befehlshaber eines Heeresteiles des Admirals
Kolt=
ſchak. Dann — —
Aber blättern wir einmal im Zeitungsſammelband ein wenig
zurück. Koltſchak . . . 1919: die Gazetten berichten von
Grau=
ſamkeiten an Kriegsgefangenen, insbeſondere an deutſchen, ſie
melden von Plünderungen, und ſie berichten ſchließlich, daß von
dem ungeheuren Goldſchatz des Admirals Koltſchak ein großer
Teil verſchwunden iſt. Ein Zufall, daß dieſe Geſchehniſſe ſich zur
gleichen Zeit abſpielten, da Gajda die rechte Hand Koltſchaks
war? Vielleicht. Jedenfalls erachtete die tſchechoflowakiſche
Re=
gierung anno 1920 Gaida als des Ranges des Chefs des
tſche=
chiſchen Generalſtabs für würdig und ſchickte ihn, deſſen
mili=
täriſche Bildung trotz ſeiner erſtaunlichen Laufbahn nicht ganz
lückenlos war, auf die franzöſiſche Kriegsſchule; obwohl Foch
ein niederſchmetterndes Urteil über Gajdas militäriſche
Fähig=
keiten fällte, kam der „Sieger von Zborov”, wie er ſich mit
Vor=
liebe titulieren ließ, in kurzer Zeit ans Ziel: aus dem
Drogiſten=
lehrling Rudolf Geidl, dem Sohn einer deutſchen Mutter, war
der Chef des tſchechoſlowakiſchen Generalſtabs, Radola Gajda,
geworden!
Er blieb nicht lange auf dem Gipfel, er ſollte ſich nicht lange
der Erfüllung eines kühnen Traumes erfreuen. Unbezähmbarer
Ehrgeiz ließ ihn alle Geſetze der Mäßigung und der Vorſicht
ver=
geſſen. Seit langem hielt er, darüber iſt nicht zu ſtreiten, den
Blick auf Italien gerichtet. Beſſer geſagt: auf Muſſolini, dem
er ſich im innerſten Weſen verwandt fühlte. (Und bei dem er,
ſpäter, einen Pump verſuchte, der daneben gelang.) Das
Vor=
bild lockte, und eines Tages etablierte ſich der tſchechoſlowakiſche
Fascismus unter Gajdas Führung und Flagge, öffentlich
prote=
giert von den Nationaldemokraten, weniger öffentlich von einem
Teil der tſchechiſchen Agrarier, der Gewerbeparteiler, der
ſlowa=
kiſchen Volksparteiler und der Nationalparteiler. Das Ziel? Es
war revolutionär genug: Maſaryk und Beneſch wären die erſten
Opfer des von Gajda mit kräftiger Unterſtützung des Führers
der tſchechiſchen Nationaldemokraten, Dr. Kramarſch, angeſtrebten
fasciſtiſchen Diktatur geworden. Der Stoß der tſchechiſchen
Schwarzhemden zielte gegen den Hradſchin. So unverkennbar,
daß man ſich in Prag mit einem Male darüber klar war, wie
ſehr man irr gegangen, da man Gajda an die höchſte militäriſche
Stelle beordert hatte; daß man ſich plötzlich ſtärker um ſeine
Vergangenheit intereſſierte und mit Erleichterung feſtſtellte: das
Lebensbuch dieſes Mannes war nicht ohne dunkle Kapitel
ge=
blieben.
Zwiſchen Prag und Paris ſetzte ein lebhafter
Korreſpon=
denz= und Kurierdienſt ein. Das Reſultat war peinlich und
erlö=
ſend zugleich: Frankreich erhob gegen den höchſten militäriſchen
Würdenträger der ihm verbündeten Tſchechoſlowakei die
Beſchul=
digung der Spionage zugunſten Sowjetrußlands zu einer Zeit,
da es mit Polen, ebenfalls einem Verbündeten Frankreichs, in
einen kriegeriſchen Konflikt verwickelt war. Das genügte. Gajda
wurde erſt unter Anklage und dann, als Verurteilter, völlig
kalt=
geſtellt. Mit der Abweiſung ſeiner Berufung verlor er auch ſeine
Penſionsbezüge. Noch einmal, noch ein zweites Mal, verſuchte er,
ſich in Geltung zu ſetzen. Es war vergebliches Bemühen. Freunde
in der Not.. . ein Dutzend auf ein Lot!. . . Die, die ihn einſt mit
Blumen überſchüttet, wenn er in ſeinem Auto durch die Straßen
fuhr, die ihm Triumphbögen in den Städten errichtet hatten,
durch die er kam und die ihm Treue bis zum Grabe geſchworen
haben — ſie ſind auf ein armſeliges Häuflein verwirrter
Phan=
taſten zuſammengeſchmolzen, die einem Manne wie Gajda nur
einen kümmerlichen, ſchmerzlichen Reſt ſeiner fasciſtiſchen Armee
bedeuten können.
Die Meldung, daß ein Komitee für den Mann Geldſpenden
ſammelt, der in einem unerhörten Tempo die glänzendſte
Kar=
riere gemacht hat, ſtimmt nachdenklich. Er wird keine
Truppen=
parade mehr abnehmen, keine Volksverſammlung in
Begeiſte=
rungstaumel verſetzen, kein vieltauſendſtimmiges „At zije
Gajda!” (Es lebe Gajda) wird mehr ſein Ohr erfreuen. Es iſt
Seite 2
Montag, den 19. Auguſt 1929
ſtill, ganz ſtill geworden um den „Sieger von Zborov‟. Ein
tſchechiſcher Schriftſteller hat ihn zum Helden eines Romans
ge=
macht. Er wird die Bücher einſtampfen laſſen müſſen. Denn für
einen Helden, der zu ſeinem Lebensunterhalt auf das Mitleid
und auf die Mildtätigkeit der Mitmenſchen angewieſen iſt, hat
die Welt nichts mehr übrig.
Der Opkankenkonflikk zwiſchen Ungarn u. Rumänien.
—. Bukareſt, 18. Auguſt.
Von zuſtändiger Seite wird erklärt: Die ungariſche
Regie=
rung hat der rumäniſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie infolge
der Weigerung Rumäniens, neue Vorſchläge in der
Optanten=
frage zu machen, die direkten Verhandlungen, wie ſie vom
Völker=
bundsrat empfohlen worden waren, als geſcheitert betrachte. Die
rumäniſche Regierung hat dieſe Mitteilung zur Kenntnis
ge=
nommen. Sie iſt überzeugt, zur Herbeiführung eines praktiſchen
und direkten Abkommens in der Optantenfrage ihr Möglichſtes
getan zu haben. Sie hat keine Mühe geſcheut, dieſe Frage in
gutem Einvernehmen mit der ungariſchen Regierung zu löſen,
obwohl ſie ſeit Beginn der Verhandlungen bekundet hatte, daß
eine Verpflichtung juriſtiſcher Natur betreffend die Optantenfrage
für ſie nicht vorhanden ſei, ſondern daß ſie nur mit all ihrem
guten Willen und aller Loyalität auf die Schaffung
freundnach=
barlicher Beziehungen mit dem ungariſchen Staate hinarbeite.
Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt die rumäniſche Regierung bis an
die äußerſte Grenze der Möglichkeit gegangen und iſt nicht in
der Lage, neue Vorſchläge bezüglich der Summe und der
Zah=
lungsmodalitäten zu machen. — Die rumäniſche Regierung ſtellt
mit Bedauern feſt, daß ihr Vorſchlag von der ungariſchen
Regie=
rung nicht angenommen wurde. Die Optantenfrage wird
dem=
nach bei der nächſten Sitzung des Völkerbundsrates erneut zur
Verhandlung gelangen.
Blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Heimwehrleuken
und Sozialdemokraken.
EP. Wien, 18. Auguſt.
In St. Lorenze bei Mürzzuſchlag in Steiermark kam es
heute, wie der „Morgen” berichtet, zu ſchweren Zuſammenſtößen
zwiſchen Heimwehrleuten und Mitgliedern des Republikaniſchen
Schutzbundes. Obwohl die geplante Verſammlung der
Heim=
wehren abgeſagt worden war, verſammelten ſich zahlreiche
Heim=
wehrleute zu einer Proteſtkundgebung gegen eine
ſozialdemokra=
tiſche Verſammlung. Dabei kam es zwiſchen den beiden Gruppen
zu ſchweren Kämpfen, in deren Verlauf eine Perſon, ein
Sozial=
demokrat, getötet, 10 ſchwer und 45 leicht verletzt wurden.
Die Heimwehrleute hielten das Verſammlungslokal der
Sozialdemokraten beſetzt, wodurch dieſe an der Abhaltung ihrer
Verſammlung verhindert wurden. Als die Sozialdemokraten auf
dem Kirchplatz trotzdem eine Verſammlung abzuhalten
verſuch=
ten, gingen die Heimwehrleute mit Latten und Stöcken gegen die
republikaniſchen Schutzbündler vor, wobei es zu den
Zuſammen=
ſtößen kam.
Schwerer Dampferzuſammenſtoß in der Nordſee.
16 Tofe.
TU. London, 18. Auguſt.
Der in Bilbao beheimatete, 2460 To. große ſpaniſche
Damp=
fer „Ogono” iſt am Sonntag vormittag mit dem britiſchen
Schleppdampfer „King Croß” in der Nordſee zuſammengeſtoßen
und geſunken. 16 Mann der Beſatzung der „Ogono”,
einſchließ=
lich des Kapitäns, ſind ertrunken.
Das Schiff befand ſich mit einer Ladung Eiſenerz
unter=
wegs und ſtieß etwa 50 Km. von der Mündung des Humber
entfernt mit dem Dampfer zuſammen, der von der Tees=Bucht
nach der Inſel Wight fuhr. Die „Ogono” wurde mitſchiffs
ge=
troffen und ſank innerhalb ſechs Minuten. Die 25 Mann ſtarke
Beſatzung hatte keine Zeit mehr, die Rettungsboote
herabzu=
laſſen, und ſprang über Bord. Acht von ihnen wurden von der
„King Croß” aufgenommen. Zwei andere wurden etwas ſpäter,
der Funker tot, aufgefiſcht.
Aus der Ländeshaupritadt.
Darmſtadt, 19 Auguſt.
Vierzigjahrfeier des Evangeliſchen Bundes
in Darmſtadk.
Eine ſo eindrucksvolle Kundgebung wie die Feier am
geſt=
rigen Nachmittag im Orangeriegarten hat die evangeliſche
Be=
völkerung Darmſtadts ſeit Jahren nicht erlebt. Der Garten war
ſehr ſchön mit evangeliſchen Kirchenfahnen, den Fahnen mit
dem violetten Kreuz, ausgeſchmückt, und an allen Eingängen des
Gartens waren geſchmackvolle Schilder, die auf die
Vierzigjahr=
feier hinwieſen. Der Garten ſelbſt iſt ja ein wundervolles
Fleckchen Erde, das ſich zu ſolchen Veranſtaltungen trefflich
eig=
net. Da auch das Wetter das denkbar günſtigſte war, ſo war
der Garten bald übervoll mit Menſchen. Es mögen mindeſtens
10 000 geweſen ſein, die dem Ruf des Evangeliſchen Bundes
ge=
folgt waren.
Nachdem der Maſſenpoſaunenchor, gebildet aus den Arheilger
und Darmſtädter Chören, mit einer Motette von Mendelsſohn
eröffnet hatte, ſprach Herr Göbel eindrucksvoll den Prolog,
den Frau Oberin Walther für den Tag gedichtet hatte. Die
warme und innerliche Art der Dichtung verfehlte nicht ihre
Wir=
kung. Dann begrüßte der Vorſitzende des Zweigvereins,
Pfarrer Bergér, die erſchienenen Freunde des Bundes
und führte dann aus: „In Treuen feſt!” klingt ſeit dem
Erinne=
rungstag an Philipp den Großmütigen als Loſungswort des
Bundes. Auch der heutige Tag iſt eine Mahnung zur Treue und
Feſtigkeit: zur Treue gegen Glauben und Evangelium, zur Treue
auch gegen das deutſche Vaterland, und eine Mahnung zur
Feſtigkeit gegenüber dem Unglauben und römiſchen
Macht=
anſprüchen. Es war einmal nötig, zu zeigen, wie über die
leben=
digen Einzelgemeinden hinaus die Evangeliſchen Darmſtadts in
feſter Geſchloſſenheit hinter dem Evangeliſchen Bunde ſtehen.
Gemeinſam erklang dann das Bundeslied: „Brüder, ſchart euch
um die Fahn!” mit ſeinem Schluß: „Evangeliſch bis zum
Ster=
ben, deutſch bis in den Tod hinein!” An Stelle des dienſtlich
verhinderten Superintendenten Dr. Müller begrüßte der
Vize=
präſident der Kirchenregierung Dr. Dahlem den
Bund. Nachdem er kurz auf die Geſchichte des Zweigvereins
und ſeine praktiſche Arbeit eingegangen war und dann die Lage
der evangeliſchen Kirche, wie ſie durch die preußiſchen
Konkor=
datsverhandlungen geſchaffen worden iſt, geſchildert hatte, führte
er etwa aus: „Auch in Heſſen iſt trotz aller guten offiziellen
Beziehungen zur Staatsleitung unſer evangeliſcher Einfluß
zu=
rückgegangen. Die Sorgen der Kirche finden nicht mehr die
loyale Berückſichtigung, der wir früher gewiß waren. Auch bei
der Beſetzung der Beamtenſtellen iſt der evangeliſche Einfluß
zu=
rückgegangen. Beſonders lebenswichtig iſt für uns die Frage
der Staatsleiſtungen. Seit Jahren bleiben dieſe hinter dem
zu=
rück, was wir von Gottes und Rechts wegen beanſpruchen
können. Die Kirchenregierung hat die feſte Hoffnung, daß die mit
dem Staat begonnenen Verhandlungen noch im Laufe des
Win=
ters zu einem guten Ende geführt werden. Sollten dieſe
Hoff=
nungen enttäuſcht werden, dann iſt freilich eine neue Zeit
ge=
kommen für die Kirchenregierung, namentlich aber auch für den
Evangeliſchen Bund.‟ Der Kirchenchor der Petrusgemeinde,
un=
ter ſeinem bewährten Dirigenten, verſtärkt durch die anderen
Kirchenchöre der Stadt, trug rein und exakt die beiden Chöre
„Nun lob mein: Seel' den Herren” und „Erhalt” uns, Herr,
bei Deinem Wort” vor. Dann ſprach der Ehrenvorſitzende des
Zweigvereins, Landeskirchenrat D. Waitz. Er ſprach aus der
Geſchichte des Darmſtädter Zweigvereins „Von vergangenen
Ta=
gen, zu Nutz und Frommen der Gegenwart”. In launiger Weiſe
ſchilderte er, wie er ſelbſt Mitglied des Zweigvereins geworden
war. Den ſtärkſten Auftrieb erfuhr die Bundesſache jedesmal
dann, wenn römiſche Unduldſamkeit, wie etwa bei der
Borro=
mäusenzykla, ſich Uebergriffe gegen die Reformation und ihre
Träger zuſchulden kommen ließ. Der Evangeliſche Bund hat
Luther wieder lebendig gemacht in den Herzen der Darmſtädter
Evangeliſchen. Mit warmem Herzen hat er die öſterreichiſche
Be=
wegung unterſtützt, namentlich durch die Tätigkeit zweier
Män=
ſier, des Arztes Dr. Bennighof und des Kapitänleutnants Grill.
Eine dankenswerte ſoziale Tätigkeit hat er entfaltet durch die
Einrichtung ſowohl der weiblichen, wie der männlichen
Kran=
kenpflege in der Stadt und der Strickſchule. Die evangeliſchen
Gemeindevereine mannigfacher Art ſind Kinder des
Evangeli=
ſchen Bundes. Heute ſoll und muß er vor allem der große
Einiger ſein, der über alle Gemeindeintereſſen hinaus das Große
Gemeinſame der evangeliſchen Oeffentlichkeitsarbeit vertritt. —
Nach dem gemeinſamen Lied „Brüder, reicht die Hand zum
Bunde”, ſprach noch der Vorſitzende des Heſſiſchen Hauptvereins,
Pfarrer Berck=Roßdorf. „Wenn es am Himmel am
dunkelſten, dann leuchten die Sterne am hellſten. So war es
im alten Iſrael. In Zeiten der größten Not hat es Männer
ge=
habt, die Propheten und Patrioten zugleich waren. So war es
die Entoegung des
Kaiſer=Franz-Joſeph=Landes.
Von Julius Payer.
Zu den ruhmreichſten und kühnſten Polarforſchern
der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts gehört
Julius Payer, der Führer der
öſterreichiſch=
ungariſchen Nordpolexpedition in den Jahren 1872—
74, die er in einem großen Reiſewerk beſchrieben hat,
Der Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, hat jetzt, um
Julius Payer ſeiner unverdienten Vergeſſenheit zu
entreißen, als Band 45 der Sammlung „Reiſen und
Abenteuer” eine gekürzte Bearbeitung des Originals
unter der Herausgeberſchaft von J. V. Zelizko
er=
ſcheinen laſſen: „Die Entdeckung des Kaiſer=Franz==
Joſeph=Landes”. (Mit 29 Abb. und 3 Karten.
Halb=
leinen RM. 2.80, Ganzleinen RM. 3.50.) Das Buch
bringt die Mühſale und Beſchwerden der kühnen
Forſcher, aber auch die Freuden ihres vorbildlichen
Kameradſchaftslebens zu ergreifendem Ausdruck.
Wir bringen mit Genehmigung des Verlags eine
Textprobe.
D. Red.
Ein denkwürdiger Tag war der 30. Auguſt 1873 (in 790 43‟
Breite und 592 33: Länge); er brachte eine Ueberraſchung, wie
ſie nur in der Wiedergeburt zu neuem Leben liegt.
Es war um die Mittagszeit, da wir, über die Bordwand
gelehnt, in die flüchtigen Nebel ſtarrten, durch die dann und wann
das Sonnenlicht brach. Eine vorüberziehende Dunſtwand
ent=
hüllte plötzlich rauhe Felszüge fern in Nordweſt, die ſich binnen
wenigen Minuten zu dem Anblick eines ſtrahlenden Alpenlandes
entwickelten! Im erſten Augenblick ſtanden wir alle gebannt und
voll Unglauben da; dann brachen wir, hingeriſſen von der
un=
verſcheuchbaren Wahrhaftigkeit unſeres Glückes, in den ſtürmiſchen
Jubelruf aus: „Land, Land, endlich Land
Im Nu hatte ſich die Nachricht der Entdeckung verbreitet.
Alles war auf Deck geeilt, um ſich mit eigenen Augen Gewißheit
darüber zu verſchaffen, daß wir ein unentreißbares Ergebnis
unſerer Expedition vor uns hatten. Zwar nicht durch unſer
eigenes Hinzutun, ſondern nur durch die glückliche Laune unſerer
Scholle und wie im Traum hatten wis es gewonnen. Doppelt
ſchmerzlich fiel unſer Blick zugleich auf unſere unaufhaltſam
dahinziehende Scholle, auf die Abhängigkeit von ihrer Willkür,
auf den fehlenden Winterhafen, von dem aus allein das Land mit
Sicherheit hätte erforſcht werden können. Zur Zeit lag jedoch
ein Betreten des Landes außer dem Bereich jeder Möglichkeit;
wer die tragende Scholle verlaſſen hätte, wäre abgeſchnitten und
verloren geweſen; nur unter dem Eindruck der erſten Aufregung
waren wir über unſer Eisfeld dahingeeilt, obgleich wir wußten,
daß unzählige Sprünge uns das Land unnahbar machten! Am
Nand unſerer Scholle angelangt, etwa vier Meilen von dem
Schiff und fünfzehn Meilen von der nächſt gelegenen Küſte
ent=
fernt, ſpähten wir von einer Anhöhe aus nach den Gliedern,
Bergen und Gletſchern des rätſelhaften Landes. Seine Täler
dachten wir uns damals mit Weiden geſchmückt und von
Renn=
ieren belebt, die im ungeſtörten Genuß ihrer Freiſtätte weilen,
fern von allen Feinden.
Jahrtauſende waren dahingegangen, ohne Kunde von dem
Daſein dieſes Landes zu den Menſchen zu bringen. Und jetzt
fiel einer geringen Schar faſt Aufgegebener ſeine Entdeckung in
den Schoß — als Preis ausdauernder Hoffnung und ſtandhaft
überwundener Leiden —, und dieſe geringe Schar, die die Heimat
bereits zu den Verſchollenen zählte, war ſo glücklich, ihrem fernen
Kaiſer dadurch zu huldigen, daß ſie dem neuentdeckten Land den
Namen
Kaiſer=Franz=Joſeph=Land
gab.
Aus eiſernen Kaffeeſchalen hatten wir auf Deck mit raſch
bereitetem Grog ein Hoch auf den Herrſcher getrunken und unſer
Schiff geflaggt. Alle Sorge ſchwand für jetzt, mit ihr auch die
tatenloſe Gleichförmigkeit unſeres Leben. Es gab keinen Tag,
keine Stunde mehr, in der dieſes geheimnisvolle Land nicht unſere
Aufmerkſambeit völlig erfüllte, und die Frage, ob dieſer oder
jener Vorſprung in nebelgrauer Ferne ein Berg, eine Inſel oder
ein Gletſcher ſei, beherrſchte unſere Geſpräche. Noch vergeblicher
aber war unſer Bemühen, das Rätſel von der Größe des vor uns
liegenden Landes zu löſen. Von der zuerſt geſehenen Berghöhe
(Kap Tegetthoff” — ſein erſtes Denkmal!) angefangen, bis zu
ſeinen umflorten Umriſſen im Nordoſten, beſaß es etwa die
Aus=
dehnung eines Breitengrades; da aber ſeine ſüdlichſten Teile in
großer Entfernung von uns lagen, war es unmöglich, uns auch
nur ein annäherndes Bild der Geſtalt des ganzen Landes zu
machen. Die Eisberge, die wir im Lauf der letzten Wochen in
wachſender Zahl angetroffen hatten, fanden nunmehr ihre ſehr
2) Nach dem damaligen öſterreichiſchen Admiral genannt.
im deutſchen Volk vor 400 Jahren, ferner zur Napoleonszez
und ſo iſt es auch heute wieder. Der Evangeliſche Bund trä /
das Banner deutſch=evangeliſchen Glaubenstums hoch. Darm
deutete er das aus, was er ſich für den Hauptverein von dern7
Zweigverein wünſche, der immer der Bannerträger im
Haus=
verein geweſen ſei: dem Darmſtädter. Vier Felder ſolle „3
haben „proteſtantiſch”, „evangelich”, „deutſch” und „einig” ſo r/ Ai
ad
ten ſie heißen.”
Inzwiſchen war ein Telegramm vom Präſidenten des
Eva=
geliſchen Bundes in Berlin eingegangen: „Dem lieben Zwei. elm
verein zu ſeiner Vierzigjahrfeier herzlichſten Dank und innigß=
Segenswünſche‟ Der Vorſitzende dankte für die Grüße urd
Wünſche und verſprach, dem Hauptverein als Zeichen der
Dam=
barkeit das gewünſchte Banner zu widmen. Damit war der of5.
zielle Teil zu Ende. Nun hub ein buntes Treiben an in den
großen Garten. An der Kinderpolonaiſe nahmen etwa 1200 Kin
der teil, die alle mit kleinen Gaben beſchenkt wurden. Unermüre”
lich hatte die „Märchentante” zu tun. Sie mußte Vorſtellux) ſieſt
auf Vorſtellung geben. Die Eſelchaiſe wurde nie leer. Der
Tan=
kreis der evangeliſchen Jugendvereine zeigte ſeine ſchönſten Re
gen und Volkstänze. Unermüdlich waren die Poſaunenchöre ur
der Beſſunger Kirchenchor. Im großen Glasſaal, der immer nw
bis auf den letzten Platz beſetzt wurde, ſprach gegen 8 u5
Pfarrer Bergér das Schlußwort und überreichte der unermü ſute
lichen Märchentante, Frau Enders, ein wundervolles Blume v”
bukett. Mit nochmaligem Treugelöbnis ſchloß die ſelten ein
drucksvolle Feier, die nicht nur in der Geſchichte des
Zweigve=
eins, ſondern in den Herzen von Tauſenden fortleben wird.
* Die Booiskaufe der Ruderabkeilung des
Darm=
ftädker Schwimmklubs „Jung=Deutſchland”
die geſtern nachmittag in Erfelden a. Rh. ſtattfand, geſtaltete f
zu einem ſchönen Freudenfeſte. Schon lange vor Beginn des feſtliche
Aktes hatten ſich zahlreiche Teilnehmer aus Darmſtadt nach einem kleing
Spaziergang am Rhein, der durch die „Tüchtigkeit” des
Omnibun=
führers ermöglicht war, an dem Bootshaus der Ruderabteilung ei
gefunden. Lebhaftes Treiben herrſchte auf und an dem Rhein, freudie
„Ahoi”=Grüße ſchallten den Gäſten entgegen. Der Feſtplatz war hüb
geflaggt, und in ſchlichtem Schmuck von Kränzen und friſchem Gru.
waren die beiden „Täuflinge” aufgedockt.
Eine Muſikkapelle leitete den
Feſtakt
ein, der von dem Wettergott beſonders begünſtigt war. Der Vorſitzenl
der Ruderabteilung, Herr Dr. Friedrich, hielt die Taufrede auf d
Gigboot, den Riemenzweiſitzer „Stadt Darmſtadt” und das Boot „Hein
Zacheiß”. Nachdem er die zahlreichen Ehrengäſte begrüßt hatte, untr ſeien, d
denen man die Eltern des ſo unerwartet heimgegangenen Kamerade eiert
H. Zacheiß bemerkte, dankte er dem Vertreter des Herrn Oberbürge, hir
Häl
meiſters von Darmſtadt für die finanzielle Hilfe, der Stadt Darmſta?
durch die die Anſchaffung eines Bootes ermöglicht wurde. Dann gedacke
z9
er des verſtorbenen Kameraden Zacheiß, und dankte den Eltern für de
geſtiftete Boot, das ſtets eineErinnerung an den Sohn ſein wird. In kurz
Zügen ſtreifte er die Tätigkeit der Ruderabteilung des Darmſtädt
Schwimmklubs „Jung=Deutſchland”, die den ſchönen und geſunden Spoüten.
pflege und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Ruderabteilung weit
blühen und gedeihen möge. Er ſchloß mit der herzlichen Bitte, ſtelha
einig zu ſein und brachte auf die Ruderabteilung ein begeiſtert auß
genommenes dreifaches „Hipp, hipp hurra!” aus.
Die Taufe
nahm für die „Stadt Darmſtadt” Fräulein Hedwig Hille vu
deren ſinnvoller Taufſpruch mit dem Wunſch ſchloß: „Auf dein
Lebensfahrt, Wahr” Sitte du und auch die Art, Beweis dich würd
jener Stadt, Die dir deinen Namen gegeben hat.” Für das Bo
Heinz Zacheiß” ſprach den Gedenk= und Taufſpruch Fräulein
Rückert. Ihr Wunſch klang aus in die Worte: „Stets mahne u
an ihn, in ſeinem Sinn, bleib treu ſeiner Art, du unſer beſter Kamerchſ”iſ!
chtu=
Heinz Zacheiß!” Mit hellem Klirren zerſprangen die Gläſer an daſſe n
Bootskörpern, ihnen eine glückliche Zukunft verheißend.
Namens —des Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtndt beglid
wüinſchte Herr Stadtrat Prof. Kalbfleiſch die Ruderabteilung u
vünſchte, daß das Boot von dem tragiſchen Geſchick ſeines Vorgänge
bewahrt bleiben möge. Er hoffe, daß das Boot bald auf freiem deutſch
Rhein fahren könne. In dieſem Sinne rufe er ein herzliches „Gli
uf!‟ Namens des Kanuklubs Darmſtadt überreichte Herr
Müller der Ruderabteilung mit warmen Glückwunſchworten einn
Wimpel. Mit einem herzlichen Schlußwort, das Herr Dr. Friedrig
an die Gäſte richtete und, in dem er allen Behördenvertretern und den
Vertretern der befreundeten Vereine für ihre Glückwünſche und i
Erſcheinen dankte, war der feierliche Akt beendet. Die beiden Borlk
wurden zu Waſſer gelaſſen. Die Gäſte unternahmen eine herrlig
Fahrt auf einem Motorboot, das ſie in Begleitung zahlreicher Booe
an den prächtigen Ufern des Altrheins vorbeiführte. Nach Rückkehr vu
dieſer erfriſchenden „Rheinfahrt” blieb man noch einige vergnück
Stunden in dem freundlichen Bootshaus der Ruderabteilung zuſammen
Schwerer Verkehrsunfall in Darmſtadt. Geſtern abend kurz nd
½7 Uhr ereignete ſich an der Ecke Neckar= und Rheinſtraße ein ſchwer=
Unfall. Eine Frau, die mit ihrem Kinde die Straße überqueren woll
wurde dabei von einem Auto überfahren. Mit ſchweren Arm=, Bein
und Kopfverletzungen wurde ſie in bedenklichem Zuſtand ins Kranke
haus gebracht. Von der Polizei war nichts Näheres zu erfahren, da d
dienſthabende Nachtbeamte des Hauptpolizeiamts angab, ni
or’entiert zu ſein.
natürliche Erklärung. Sie zeugten von der Ausdehnung d
Landes und ſeiner mächtigen Begletſcherung.
Ende Auguſt und Anfang September trieben uns Nor
winde etwas nach Süden hinab, ſo daß wir das Land in wechſel
den Umriſſen von abnehmender Schärfe erblickten. Ende Se
tember aber wurden wir wieder nach Nordoſten geführt und en
reichten 792 58 nördl. Br., die höchſte Breite, bis zu der ON
„Tegetthoff” mit ſeiner Scholle getrieben wurde. In Entfernun
von zwölf Seemeilen erblickten wir jetzt ein Inſelgruppe, di
Hochſtetterinſeln, vor uns. Deutlich erkannte man ihre
Fel=
züge, und günſtiger als je vorher ſchien die Gelegenheit, di
Land durch einen Gewaltmarſch zu erreichen. Vielleicht war
die einzige und zugleich letzte Gelegenheit, die ſich uns bot; den
nur zu begründet war die Befürchtung daß uns die Winde binn
kurzer Zeit wieder außer Sicht des Landes treiben würden. Ett.
ſechs Mann verließen die Scholle des „Tegetthoff” und vertrautm
ich dem Zufall an, den die Bewegung des aufgeworfenen Eif
barg. Ueberall lagen Bilder der Zermalmung; die Oſtwinde d
ſetzten Tage hatten alles Eis ans Land gedrängt, die dadun
entſtandenen Preſſungen den Umkreis unſerer Scholle zerſtamtt
und dieſe ſelbſt in hohem Maße verkleinert. Mit ungeſtünſ
Haſt eilten wir über die ächzenden Trümmerwälle des treibend
Eiſes, und ſo groß war unſer Eifer, daß wir ſelbſt das wiede
holte Einbrechen des einen oder andern völlig unbeachtet ließen
Das Land wollte jeder erreichen, das Land, das uns
nich=
bot, als die Gefahr des Abgeſchnittenwerdens! Schon hatti
wir etwa die Hälfte des Wegs zurückgelegt, und längſt war di
Schiff unſern Blicken entſchwunden; da kam Nebel, hüllte a!
Glieder des ragenden Eiſes ein, und gleich hohen Bergen dän
merten ſeine Gerüſte durch die trübe Luft. Und da wir aru
von dem Land nichts mehr ſahen, ſo blieb uns nichts übrig, as
umzukehren und zurück durch das dampfende und raſſelnde Cha
den Weg zum Schiff zu ſuchen. Eine geringe Hilfe nur war O‟
Kompaß; als wir innerhalb der Barrieren friſchgebrochenen Eif!
unſere Spur verloren, war auch unſere Orientierung dahin, we
ſie nicht von allgemeinen Richtungen abhing, ſondern von der
nauen Kenntnis des Auswegs und des Pfades, der uns bis hieſ
her geleitet hatte. Wir hatten eine falſche Richtung eingeſchlag?
und dabei beharrt, obgleich Jubinal, der Pfadfinder, immer wi
der bellend zurücklief und ſich, im Nebel zu einem Ungeheru:
vergrößert, der Gefahr ausſetzte, für einen Bären gehalten
werden. Was alle Weisheit von uns ſechſen nicht vermocht har?
das gelang dem Inſtinkt des Tieres; als wir ihm nach erſchöpfe‟
den Anſtrengungen endlich unſere Führung überließen, brackne
er uns wirklich auf den alten Weg und nach dem Schiff zuri=
Montag, den 19. Auguſt 1929
Seite 3
je feierliche Ueberreichung der Meiſterbriefe.
Wieder war ein Ehrentag für Hunderte junger Meiſterinnen und
geiſter angebrochen. Golden leuchtete die Sonne in den mit den
ablemen des Handwerks, mit Fahnen und friſchem Grün feſtlich
ge=
enückten großen Saal der Turnhalle am Woogsplatz, der bis zum letz=
Platz beſetzt war, und golden leuchtete die Sonne in die Herzen
ex, die nach zäher, unermüdlicher Arbeit den Lohn für ihren Fleiß
den Ehrentitel eines deutſchen Meiſters erhielten. Die
Prüfungs=
fmrniſſion iſt ſich ihrer hohen Pflicht bewußt, nur den für würdig zu
achten, den Ehrentitel eines Meiſters zu führen, der ſeine ihm geſtell=
Aufgaben voll und ganz erfüllt und der die Gewähr bietet, dem
wer kämpfenden Handwerk eine Stütze und treuer Anhänger zu ſein.
her können die Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter denen geſtern
Ehrenbrief überreicht wurde, ſtolz ſein auf ihren Erfolg. Und in
Tat, man las ihnen dieſen freudigen Stolz an den leüchtenden
ſienen ab..
Feierliche Stille herrſchte, als der Feſtakt mit der „Ouvertüre zu
ter Schmoll” von C. M. v. Weber von dem Konzertorcheſter
Darm=
d unter Leitung des Herrn Karl Kuſter eröffnet wurde. Zwei
undervolle Chöre mit Orcheſter, der „Feſtgeſang” und das „
Nieder=
ndiſche Dankgebet”, das der Männergeſangverein Liedertafel e. V.,
vter Leitung ſeines Dirigenten K. Grim wundervoll zu Gehör
ſachte, erhöhten noch die Feierſtimmung. Nach einer weiteren ſehr
ten muſikaliſchen Darbietung, der Ouvertüre Romantique”, ſprach
rr Ernſt Ludwig Göbel einen von Herrn Karl H. Göbel
ver=
ßien Vorſpruch, der wegen ſeiner tiefen Gedanken und infolge des
bhaften, warmen Vortrags einen ſtarken Eindruck auf die Zuhörer,
sbeſondere die Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter ausübte. Herr
taus ließ in dankenswerter Weiſe jedem Jungmeiſter dieſen Vorſpruch
n Gedenken überreichen.
Nach dieſer künſtleriſchen Feier hielt der Vorſitzende des
Prüfungs=
sſchuſſes, Herr Malermeiſter Georg Kraus, eine Anſprache, in der
zunächſt die zahlreichen Ehrengäſte, u. a. die Vertreter der
Behör=
in, Herrn Obermeiſter Stadtrat Hübner als Vertreter des
Oberbürger=
riſters, die Vertreter der Handwerkskammer, der Induſtrie und
Han=
ſiskammer und der befreundeteten Verbände willkommen hieß. Ganz
ſonders herzlich begrüßte er die Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter.
wies in ſeiner Anſprache auf die hohe Bedeutung des Tages hin,
mſte Stunden lägen hinter den Prüflingen, und ſein Dank galt ihnen,
bereit ſeien, mit den geiſtigen Waffen, die Fleiß und Können ihnen
e Hand gegeben, für das deutſche Handwerk einzutreten. Die
Jung=
iſterinnen und Jungmeiſter wiſſen, daß nur zäher Fleiß das Handwerk
und Hand in Hand mit dieſem die Induſtrie, das deutſche Volk und
ſſtterland wieder emporführen kann. Deutſchland gelte heute wieder
was in der Welt. Leiſtungen wie die des Luftrieſen „Zeppelin” und des
eanrieſen „Bremen” zeugen von Deutſchlands Kraft. Mögen die
ungmeiſterinnen und =Meiſter ſich die goldenen Worte des Vorſpruchs
prägen, Frauen und Männer, alle gleichermaßen an ihren Plätzen
ſhen, dann könne es nicht fehlen. Ein dreifaches Hoch, in das
be=
ſtert eingeſtimmt wurde, galt dem deutſchen Vaterlande, ſeiner
In=
trie und dem deutſchen Handwerk. Stehend wurde der 3. Vers des
tſchlandliedes geſungen.
Als Vertreter der Handwerkskammer überbrachte deren Glückwünſche,
namens des am Erſcheinen verhinderten Vorſitzenden Nohl, Herr
dikus Dr. Lindemann. In dieſer Feierſtunde möge in allen
zehörigen das Gefühl der Zuſammengehörigkeit neu gekräftigt wer=
Die enge Schickſalsverbundenheit werde heute mehr denn je
er=
ſint. Ein echter deutſcher Meiſter bekenne ſich freudig zu ſeinem
ndwerk. Die Meiſterwürde verpflichte nach den verſchiedenen
Rich=
ngen. Die Standesehre müſſe hoch gehalten werden, denn alle ſeien
ereſſiert am Handwerkerſtande. Das Handwerk werde durch Kriſen
Art erſchüttert, ſo durch den Mangel an lohnenden Aufträgen,
rch den techniſchen Fortſchritt, durch mangelnden und unzureichenden
atlichen Schutz für das Hand und durch mancherlei Auswüchſe,
die des Pfuſchertums. Dieſe Kriſe zu bekämpfen müſſe Lebenswert
Handwerksmeiſters ſein. Hier gelte es, die Klinge kräftig zu führen,
gelte, gemeinſam mitzuarbeiten, das Handwerk, ſeine berufsſtändiſchen
(nrichtungen zu fördern, kaufmänniſche Einſicht zu üben und in jeder
iſe einzutreten für die Intereſſen des Handwerks. In dieſem Sinne
er den Jungmeiſterinnen und Jungmeiſtern ein kräftiges „Glück
zu.
Obermeiſter Stadtrar Hübner überbrachte im Namen des Herrn
Oberbürgermeiſters deſſen beſte Glückwünſche.
Für die Induſtrie= und Handwerkskammer ſprach Herr Fabrikant
May die herzlichſten Glückwünſche aus. Er wies auf die enge
Ver=
bundenheit der Induſtrie mit dem Handwerk hin. Tüchtige Meiſter ſeien
überall von großem Wert, beſonders, da heute die Anforderungen und
Aufgaben gewachſen und höher wie früher ſeien. Der Meiſter bilde
Stützpunkt, ſtarkes Fundament für Induſtrie und Handwerk. Von
ſei=
ner Tüchtigkeit hänge alles ab. Er hoffe und wünſche, daß das Handwert
weiter ſo tüchtige Meiſter heranbilde wie ſeither, um mit ihnen der
deutſchen Wirtſchaft die Stellung zu erringen, auf die ſie Anſpruch
er=
heben könne.
Für die Handwerkskammernebenſtelle Darmſtadt, den
Ortsgewerbe=
verein und die Handwerkervereinigung beg.
chwünſchte Herr Dr.
Koll=
bach die Jungmeiſterinnen und Jungmei
r. Die Wahrung des
Stan=
des= und des Geſheinſchaftsgefühls ſei in der heutigen Zeit oberſte
Be=
dingung. Es müſſe alles getan werden, die alte ſoziale und
wirtſchaft=
liche Geltung wieder voll und ganz zu erlangen, der Baum der
hand=
werklichen Organiſation müſſe in ſeiner Wurzel geſund erhalten werden
Dies zu erreichen, liege in der Hand der Handwerksmeiſter, die d
Augen offen halten müßten für alles, was um ſie vorgehe. Ein einiges
Zuſammengehen nach dem Grundſatz: „Einer für alle, alle für einen!"
ein Sichverbundenfühlen mit Volk und Vaterland und rege
Anteil=
nahme an den Vorgängen, die das Wohl des Vatexlandes angehen,
werden dem Handwerk zum Segen gereichen. Man habe in den Leiſtungen
des „Graf Zeppelin”, der „Bremen” und vielem mehr Zeichen, daß es
aufwärts gehe, möge jeder an ſeinem Platze mithelfen an dieſem
Wie=
deraufſtieg. Mit dem Wunſche, daß das Vaterland bald frei werde,
verbinde er den Wunſch, daß die vorwärtsſtrebende Wirtſchaft aufblühe
mit Hilfe eines ſtarken, einmütigen und ſchaffenden deutſchen
Hand=
werks.
Ein Vertreter der Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter dankte in
deren Namen in ſwarmen Worten für die Ehrungen und die
wohlge=
lungene Feier. Sie gelobten, dem Handwerr treu und ergeben zu ſein
und mitzuarbeiten an dem Wiederaufbau des deutſchen Vaterlandes.
Das deutſche Volk könne nur geſunden, wenn es ſtets den ewig wahren
Spruch beherzige
Ehre, deutſches Volk, und hüte
Treulich deinen Handwerksſtand;
Als das deutſche Handwerk blühte,
Blühte auch das deutſche Land.
Nach einem herzlichen Schlußwort des erſten Vorſitzenden fand die
feierliche Ueberreichung der Meiſterbriefe ſtatt, und zwar an: 15
Damen=
ſchneiderinnen, 8 Weißnäherinnen, 36 Friſeure, 18 Bauſchloſſer, 2
Auto=
ſchloſſer 1 Auto=Mechaniker, 8 Maſchinenſchloſſer, 9 Mechaniker, 2
Mo=
torenſchloſſer, 3 Werkzeugſchloſſer, 42 Bäcker, 2 Buchbinder und 1
Kar=
tonagenzuſchneider, 4 Buchdrucker und 4 Schriftſetzer 1 Photolithagraph,
5 Ziſeleure u. Silberſchmiede, 5 Dreher, 42 Elektroinſtallateure, 1
Elektro=
finmechaniker, 1 Feinmechaniker, 2 Fahrradſchloſſer, 1 Former, 3 Glaſer,
Graveur, 1 Kammacher, 1 Konditor, 2 Küfer, 1 Kürſchner, 24 Maurer,
2 Meſſerſchmiede 48 Metzger, 3 Müller, 1 Ofenſetzer, 8 Tapezierer und
Polſterer, 1 Pflaſterer, 14 Sattler, 7 Portefeuiller, 12 Schmiede,
15 Schneider, 1 Schornſteinfeger, 42 Schreiner, 7 Schuhmacher, 15
Speng=
ler und Inſtallateure, 2 Steinmetze, 7 Wagner, 77 Weißbinder, 1
Auto=
lackierer, 10 Zimmerer.
Damit war der würdig verlaufene feierliche Akt beendet. Im
großen Saal des Städtiſchen Saalbaues, in der Geſellſchaft Eintracht
und im Reſtaurant Sitte wurde das Mittageſſen gemeinſam
eingenom=
men. Bei gemütlicher Unterhaltung im Städtiſchen Saalbau, unter
Mitwirkung erſter Künſtlerinnen und Künſtler und bei frohem Tanz
blieb man in ungetrübter Freude noch einige Stunden zuſammen.
— Orpheum. Zu dem nur noch kurze Zeit währenden Gaſtſpiel
der beliebten Künſtlerin Marga Peter und des Komikers Guſtav
Bertram haben dieſe in der Schwank=Operette „Du oder keine”, die
Hauptrollen. Dieſe Aufführung wird nur noch heute und morgen
wie=
derholt. Wer ein paar vergnügte Stunden verleben will, verſäume
nicht, die vorletzte Aufführung ſich anzuſehen. Die Preiſe gelten von
—3 Mark. (S. Anz.)
Landesbibliothel.
Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 14. Auguſt an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt.
A. Adler: Menſchenkenntnis. 3. Aufl. Leipzig 1929; H. E.
Bar=
nes: Die Entſtehung des Weltkrieges. Berlin=Leipzig 1938;
Bau=
ſteine zur Geſchichte der deutſchen Literatur. 21 u. 25. Halle 1928—23;
A. Brand: Reichsbeamtengeſetze. 3. Auf. Berlin 1929;
Enzyklo=
pädie der Rechts= und Staatswiſſ., Abt. Rechtswiſſ. Bd. 31 b:
Muthe=
ſius, H., Fürſorgerecht. Berlin 1928; Henry Ford: Philoſophie der
Arbeit. Dresden (1929); Walter Greiſchel: Der Magdeburger Dom.
Verlin 1929; Hammer: Geſchichte der Erkennung von Geiſtes= und
Seelenkrankheiten bei Tieren. Berlin 1928; Zehn Jahre Weimarer
Verfaſſung. Berlin 1929; Latude: 35 Jahre im Kerker. Leipzig;
Leske—Loewenfeld: Die Rechtsverfolgung im internationalen
Verkehr. 8, 1. Berlin 1929; Neugebauer: Aſtronomiſche
Chrono=
logie. 1. 2. Berlin und Leipzig 1929; Quellen und Forſchungen
aus italieniſchen Archiven und Bibliotheken. 19. 20. Bonn 1927—1929
Paracelſuß: Sämtliche Werke. I, 12. München und Berlin 1928;
H. Richter: Lord Byron. Halle 1929; A. N. Schuſter: Paraguay.
Stuttgart 1929; W. Stein: Holbein. Berlin 1929.
Zeitſchriften: Annalen der Phyſik. 5. Folge. 1. Leipzig
1929; Archiv für Geſchichte der Medizin. 21. Leipzig 1929;
Bei=
träge, Gerlands, zur Geophyſik. 20. 21. Leipzig 1928—29;
Ent=
ſcheidungen und Mitteilungen des Reichsverſicherungsamts. 23.
Berlin 1929; Jahrbuch für Kinderheilkunde. 118. 119. 3. Folge 68.
69. Berlin 1928; Jahrbücher, Botaniſche 62. Leipzig 1929;
Volks=
kunde, Schweizer. 11—18. 1921—1928. Baſel; Zeitſchrift für
wiſſ. Biologie. B: Zellforſchung und mikroſkopiſche Anatomie. 8.
Ber=
lin 1929; Zeitſchrift für Geburtshilfe und Gynäkologie. 94.
Stutt=
gart 1929; Zeitſchrift, Hoppe=Sehlers, für phyſiologiſche Chemie.
179. 180. Berlin und Leipzig 1928; Zeitſchrift für Hygiene. 109.
Berlini 1923; Zeitſchrift f. d. geſ. Staatswiſſ. 86. Tübingen 1929.
— Vom 2. September an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
ſaale entgegengenommen.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika Linie (
ein=
ſchließlich Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Ohne Verbindlichkeit.
Aenderungen vorbehalten. Nach New York: D. Reliance ab Hamburg
19. 8., ab Cuxhaven 20. 8., D. New York ab Hambung 22. 8., ab
Cux=
haven 23. 8., D. Thuringia ab Hamburg 28. 8., D. Deutſchland ab
Ham=
burg 23. 8., ab Cuxhaven 30. 8., M.S. Milwaukee ab Hamburg 5. 9.,
ab Cuxhaven 6. 9. Nach Philadelphia, New York ab
Ham=
burg: D. Hagen 23. 8., D. Amaſis 6. 9., D. Ammon 20. 9., . S.
Rhein=
land 4. 10. Nach Boſton Baltimore Norfolr ob Hamburg:
D. Hagen 23. 8., D. Mexiko 4. 9., D. Harburg 17. 9., D. Eifel 1. 10.
Nach der Weſtküſte Nordamerika ab Hamburg: M.S. Portland
31. 8., M.S. Los Angeles 21. 9., M.S. Oakland 12. 10., M.S. San
Francisco 26. 10. Nach Kanada ab Hamburg: D. Brand County 23. 8.,
D. Labelle County 30. 8., D. Elmshorn 6. 9., D. Kings County 13. 9.,
D. Liguria 20. 9. Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentral=
Amerika ab Hamburg: M.S. Jſis 17. 8., D. Grunewald 94. 8., M. S.
Ingrid Horn 31. 8., M.S. Orinoco 7. 9., M.S. Trave 14. 9., D. Rugig
21. 9., M.S. Frida Horn 28. 9. Nach den Weſtindiſchen Inſeln
ab Hamburg: M.S. Waldtraut Horn N. 8., D. Artemiſia 10. 9., M. S.
Conſul Horn 24. 9. Nach Cubg ab Hamburg: D. Adalia 24. 8., D.
Cuba 25. 9. D. Kiel 25. 10., D. Adalia 25. 11. Nach Mexiko ab
Hambuvg: D. Weſterwald N. 8., M. S. Rio Panuco 7. 9., D. Eupatoria
21. 9., D. Nordſchleswig 30. 9., M.S. Nio Brabo 12. 10. Nach der
Oſtküſte Südamerika ab Hamburg: D. Wasgenwald 17. 8.,
d. Württemberg 24. 8., D. Granada B. 8., D. Albingig 31. 8. H.
General Oſorio 6. 9., D. Niederwald 14. 9. Nach der Weſtküſte
Südamerika ab Hamburg: D. Emil Kirdorf 21. 8., M.S.
Spree=
wald 24. 8., D. Adolf von Baeher 4. 9., D. Planet 11. 9., D. Itauri
21. 9. Nach Niederländiſch=Indien: M.S. Ramſes ab
Rot=
terdam 20. 8., M.S. Heidelberg ab Hamburg 28. 8., ein Dampfer ab
Hamburg 11. 9. Nach Auſtralien ab Hamburg: D. Hannover
24. 8., D. Oder 4. 9., ein Dampfer 14. 9., D. Bochum 25 9. Nach
Süd=
frika ab Hamburg: D. Altona 24. 8., D. Gera 21. 9., D. Karnak
9 10. Nach Oſtaſien ab Hamburg: M.S. Duisburg 17. 8. D
Oliva 27. 8., M. S. Sauerland 2. 9. M.S. Kulmerland 9. 9., D.
Olden=
burg 14. 9. Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft
Fried=
rich Zaun, Luiſenplatz 1. Telephon 1308/00.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 4
Montag den 19. Auguſt 1929
* 10jähriges Jubiläum des
d.e. Uimracht Tors.
Der Begrüßungsabend und Feſtkommers,
der anläßlich des 10jährigen Jubiläums des F. C. Eintracht im
„Bürgerhof” ſtattfand, bewies, daß der F. C. Eintracht nicht nur
auf dem grünen Raſen ſeinen Mann ſteht, ſondern auch
ge=
ſellige Feſte zu feiern verſteht. Die ſehr gute Feſtfolge brachte
außer vorzüglichen Muſikſtücken, die das Vereinsorcheſter unter
Leitung des Herrn P. Hinze darbot, ſehr gute und ſchöne
Chöre und Geſänge des rühmlichſt bekannten Quartettvereins
1920 Darmſtadt, ſowie Sologeſänge des Herrn Zell. Der
Vor=
ſitzende, Herr Phil. Maul, begrüßte in herzlichen Worten die
Ehrengäſte und die Mitglieder des F.C. Eintracht ſowie alle
Anweſenden, gelobte weiterhin, Freundſchaft und Treue
unter=
einander und von Verein zu Verein zu halten, und wünfchte
einen ſchönen Verlauf des Abends, ein Wunſch, der voll und
ganz in Erfüllung ging. Die Feſtanſprache hielt Herr Ernſt
Thier, der in knappen Zügen die erfreuliche Entwickelung
des F.C. Eintracht ſeit ſeiner Gründung bis zum
Jubiläums=
tage ſchilderte, in welcher Zeit der Verein von ſchweren
Schlä=
gen nicht verſchont blieb, ſich aber noch immer als kräftig genug
und lebensfähig erwies. So ſei nur an den Verluſt ihres
frühe=
ren und die Schaffung des eigenen neuen Sportplatzes erinnert
Es folgte nach einem Muſikſtück die
Mitgliederehrung.
Die goldene Ehrennadel erhielt auf Beſchluß des
Ge=
famtvorſtandes Herr H. Ernſt Thier, ſowie in Anbetracht ſeiner
Verdienſte um den Verein Herr Fabrikant Konzelmann. Die
ſilberne Ehrennadel erhielt der verdienſtvolle 1.
Vor=
ſitzende des Vereins, Herr Maul, dem auch von ſeinen treuen
Vereinsbrüdern ein prachtvoller Blumenkorb überreicht wurde.
Ferner erhielten die ſilberne Ehrennadel die Herren Mion,
Lang 2., Rechel, Lang 1., Willy Thier, Franz und Mühlbach.
Herr Ernſt Thier wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach einer kurzen Pauſe überbrachten die Ehrengäſte und
Ver=
treter der befreundeten Vereine die herzlichſten Glückwünſche
zum Jubiläum, und zwar der Gauvorſitzende Feigk. Herr
Elſäßer vom Sportverein 1898, der dem F C. Eintracht eine
Ehrenplakette überreichte, Herr Eiſenhauer für die
Schieds=
richtervereinigung, Herr Zilch vom Kraftſportverein
Darm=
ſtadt 1910, der ebenfalls eine Ehrenplakette überreichte, Herr
Bourgois vom F.C. Union, der Gaujugendleiter, Herr
Emig, und Herr Markwort vom Akademiſchen
Sport=
klub. Herr Maul dankte allen Herren für, ihre Glückwünſche
und verlas eine Reihe eingelaufener Telegramme. Es folgten
nun noch einge muſikaliſche und geſangliche Darbietungen.
Be=
ſonders lebhaften Beifall erntete Herr Zell mit ſeinen
Ge=
ſangsvorträgen, die er mit wohlgeſchulter, angenehmer Stimme
zu Gehör brachte. Am Klavier begleitete Herr W. Röhler.
Der Begrüßungsabend und Feſtkommers verlief dank der ſehr
guten Feſtfolge äußerſt harmoniſch und gab einen ſehr guten
Auftakt zu dem Haupttag des Jubiläums, der eine Reihe von
Jubiläumsſpielen vorſah.
Die Jubiläumsſpiele
nahmen alle einen glänzenden Verlauf. Nicht nur ſehr fair
und wirklich werbend für unſeren Sport verliefen alle Spiele,
ſondern auch durch Ueberreichung von Geſchenken und
Blumen=
gebinden hatten die einzelnen Kämpfe ein feierliches Gepräge.
Auch konnte man mit ſämtlichen Schiedsrichtern ſehr zufrieden
ſein. Ferner danken wir an dieſer Stelle nochmals dem
Krafr=
ſportverein 1910 für ſeine während der Halbzeit des
Fußball=
ſpiels gezeigten Vorführungen, denen wir alle Anerkennung
Zollen.
Nachfolgend die Reſultate:
Fußball:
Liga=Ligaerſatz S.V. 98 komb.—Eintracht 5:1,
F. Sp. V. Groß=Zimmern 2.—Eintracht 2. 1:3,
Sportverein 98 1. Jgd.—Cintracht 1. Jgd. 1:0,
Sportverein 98 4. Jgd.—Eintracht 2. Jgd. 0:0.
Handball:
Sportverein 98 3.—Eintracht 1. 7:4.
*
Bezirksſchöfſengericht.
v. 1. Der Schreiner Jakob Fiſchbach von Eckelshauſen (Kreis
Bie=
benkopf) hat ſich wegen Rückfallsdiebſtahls zu verantworten. Er war
ſtellenlos geworden und iſt geſtändig, am 29. Mai d. J. in der
Grafen=
ſtraße, hier, ein dort vorübergehend aufgeſtelltes Fahrrad entwendet zu
haben; ohne feſten Wohnſitz befindet er ſich ſeit 30. Mai in
Unter=
ſuchungshaft. Er gibt an, mit einem Komplizen beabſichtigt zu haben,
das Rad zu verkaufen.
Das Urteil erkennt auf 1 Jahr Zuchthaus unter Anrechnung vor
2 Monaten Unterſuchungshaft; Zuläſſigkeit von Polizeiaufſicht wird
ausgeſprochen.
2. P. Bickelhaupt von Reichelsheim i. O. ſteht unter der Anklage
der gefährlichen Körperverletzung. Da er auf Ladung nicht erſchienen
iſt, ergeht Haftbefehl.
3. Wegen Diebſtahls im Rückfall ſteht ein in Nixdorf im
deutſch=
böhmiſchen Kreis Schluckenau geborener Möbelpolier vor den Schran
ken; er ſoll am 4. Juni d. J. in Biſchofsheim einen Gummimantel
ent=
wendet haben und iſt geſtändig. Urteil: 6 Monate Gefängnis unter
An=
rechnung von 1 Monat Unterſuchungshaft.
4. Wegen vorſätzlicher Beſchädigung einer Urkunde iſt ein
Forſt=
aufſeher im Odenwald angeklagt; es handelt ſich um ein Vergehen gegen
133 StGB. Der Angeklagte betont, das Jagdverpachtungsprotokoll
ſei ſeitens des Jagdpächters gar nicht unterſchrieben und die Jagdpacht
am Ablaufen geweſen. Laut Gemeinderatsbeſchluß ſei dem Jagdpächter
die Ausübung der Jagd unterſagt geweſen, bis er den Zaun zum
Schutze gegen das Schwarzwild hergeſtellt habe. Der Jagdpächter hatte
eine Urkunde unterſchrieben, inhaltlich deren er den Zaun
wiederherzu=
ſtellen verſprach; dieſe Urkunde hat der Angeklagte zerriſſen, wie er
an=
gibt, aus Unmut und Aufregung darüber, daß der Inhalt mit dem
ge=
faßten Gemeinderatsbeſchluß in Widerſpruch geſtanden habe, der ihn
erſt kurz vorher zur Richtſchnur mitgeteilt worden war. Der
Staats=
anwalt beantragt in Anwendung des Geldſtrafengeſetzes eine Geldſtrafe
von 100 Mark. Urteil: 50 Mark Geldſtrafe.
Lokale Beranſiaſtnggen.
DDie Memter erföhrinerdss Rofiyen ſind ausfchliedlich als Hinmeiſe auf2
Lr
in ſoitnem Jalle irgendwie als Beſprechung oder Kritk.
Vereinfachung und Verbilligung
der Rechtspflege.
Beſchleunigung des Geſchäftsganges.
Man ſchreibt uns: Den Maßnahmen zur Reform der
Juſtizver=
waltung liegen zwei große Geſichtspunkte zugrunde, die ſich in der
Wirtſchaft bereits längere Zeit Geltung verſchafft haben: Einmal ſoll
eine teuere Arbeitskraft nicht erledigen, was eine billigere auch leiſten
kann; und zum anderen Teil ſoll man zwei Arbeitskräfte nicht in
An=
pruch nehmen für Geſchäfte, die eine Kraft allein erledigen kann. In
Auswirkung dieſer Grundſätze, die durch die Abwälzung der Arbeiten
auf geringer bezahlte Kräfte eine Verbilligung der Verwaltung
be=
zwecken, und die durch Vermeidung von Doppelarbeit ferner eine
Ver=
einfachung und Beſchleunigung des Verfahrens ermöglichen, ſind im
Tageskalender für Montag, den 19. Auguſt 1929.
Jahre 1921 auf Grund des Reichsgeſetzes zur Entlaſtung der Gerichte
zahlreiche Geſchäfte der Richter auf die Rechtspfleger zur ſelbſtändigen,
eigen= verantwortlichen Erledigung übertragen worden, und ferner ſind
auf Grund der neuen Perſonal= und Dienſtordnung die Rechtspfleger
ihrerſeits wieder durch eine neugeſchaffene Gruppe von Beamten des
einfacheren Bureaudienſtes in erheblichem Umfange entlaſtet worden.
Nach Mitteilung des Preußiſchen Juſtizminiſteriums bei den
diesjähri=
gen Haushaltungsberatungen ſind durch dieſe Reformen bisher über
800 Nichterkräfte geſpart worden, und ferner hätte die Zahl der
Beam=
ten des oberen Juſtizdienſtes um nahezu 5000 größer ſein müſſen, wenn
die Verteilung der Geſchäfte auf die einzelnen Beamtengruppen noch
ſo wie im Jahre 1913 (alſo ohne Reform) erfolgt wäre. Dieſe günſtigen
Ergebniſſe haben den Gedanken einer Reformerweiterung nahegelegt.
Im Mittelpunkt der Beratungen des 30. Verbandstages
der Preuß. Juſtizamtmänner, der in Eſſen abgehalten
ſvurde, ſtand deshalb zur Erörterung, auf welchen Rechtsgebieten der
Nichter noch weiterhin entlaſtet und durch den Rechtspfleger erſetzt
wer=
den kann. Ausgehend von dem Gedanken, daß der Rechtspfleger nicht
ein Nichter zweiter Güte ſein ſoll, iſt die Uebertragung der
Bagatell=
ſachen nicht in Vorſchlag gebracht worden. Dagegen kann eine
weit=
gehende Befreiung des Prozeßrichters dadurch erfolgen, daß dem
Rechts=
pfleger die Verſäumnis= und Anerkenntnisſachen übertragen werden
und daß er ferner auch am Güteverfahren durch Wahrnehmung
einzel=
neu ihm vom Prozeßrichter zugewieſenen Gütetermine beteiligt wird.
Sodann iſt eine große Anzahl einfacher Zeugenvernehmungen, ſoweit
ſie außerhalb des Sitzes des Prozeßgerichts im Rechtshilfeverfahren
er=
folgen müſſen, zur Uebertragung auf den Rechtspfleger geeignet.
End=
lich kann im Offenbarungseids=, Konkurs=, Aufgebots=, Verteilungs= und
Strafprozeßverfahren, ſowie in der freiwilligen Gerichtsbarkeit die
Kraft des Richters noch mehr als bisher durch den Rechtspfleger erſetzt
werden.
Die Standesvertretungen der Richter haben auf ihren Tagungen in
Weimar und Stettin im vorigen Jahre grundſätzlich einer
Reformerwei=
terung zugeſtimmt. Dieſe iſt auch noch kürzlich bei Beratung des
Reichs=
jüiſtizetats von den Vertretern verſchiedener Parteien als möglich und
rforderlich bezeichnet worden. Die Preußiſche Juſtizverwaltung hat
ſie durch Einrichtung von amtlichen Rechtspflegerkurſen vorbereitet, in
denen eine wiſſenſchaftliche Erweiterung und Vertiefung der
Nechts=
kenntniſſe der Rechtspfleger erfolgt.
Aber nicht nur auf dem Gebiete der eigentlichen Rechtspflege,
ſon=
dern auch im Verwaltungsbetriebe der Juſtiz iſt eine Entlaſtung
richter=
licher Kräfte und ihre Freimachung für die Rechtſprechung möglich.
Deshalb forderte der Verbandstag der Juſtizamtmänner eine ſtärkere
Heranziehung der geſchäftsleitenden oberen Juſtizbeamten zur
ſelbſtän=
digen Bearbeitung von Verwaltungsgeſchäften. Die Tagung erörterte
ferner die Notwendigkeit einer allgemeinen Reihtsaufklärung durch die
Tagespreſſe, die im Intereſſe einer völligen Wiederherſtellung des
Ver=
trauens zur Juſtiz erforderlich, ſei und die deshalb auch der Mitarbeit und
der Förderung durch die Rechtspfleger bedürfe. — Die von den Wirt
ſchaftskreiſen aufgeſtellten Vorſchläge zur Reform der
Juſtizverwal=
tung ſollen eingehend auf ihre praktiſche Durchführbarkeit geprüft
wverden.
Der Verbandstag der Juſtizamtmänner, dem als Vertreter des
Juſtizminiſters der Miniſterialdirigent Dr. Weber und
Amtsgerichts=
direktor Willers=Berlin beiwohnten, beſchäftigte ſich ferner mit den
wich=
tigen Aufgaben, die die oberen Juſtizbeamten in ihrer Tätigkeit als
Urkundsbeamten, in der Rechtsantragſtelle be: Beratung des
rechtſuchen=
den Publikums und bei Aufnahme ſeinev Anträge zu erledigen haben.
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bei Rheuma,
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ſchmerzen. — In Apotheken und 2
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Honnkags=Sonderzug nach Baden=Baden.
Der von der Reichsbahndirektion Mainz für Sonntag, den 25.
Auguſt 1929 in Ausſicht genommene Sonderzug nach dem inmitten
herrlicher Schwarzwaldberge gelegenen Weltbad Baden=Baden wird
be=
reits um 9,46 Uhr in Baden=Baden eintreffen. Mit dem Verkauf der
Fahrkarten und der zum Eintritt zu den Konzerten im Kurgarten, zur
Beſichtigung der Trinkhalle, der Prachtſäle des Kurhauſes, der
weltbe=
rühmten ſtaatlichen Bäder uſw. erforderlichen Eintrittskarten, die zu
dem weſentlich ermäßigten Preiſe von 0,60 RM. an den Schaltern zu
haben ſind, iſt bereits begonnen worden. Gegen Vorzeigen der
Sonder=
zugskarte wird den Reiſeteilnehmern für eine Fahrt mit der Bergbahn
zum Merkur eine Ermäßigung von 50 v. H. gewährt. Ebenſo kann
eine große Rundfahrt in Geſellſchaftsautos der Deutſchen Reichspoſt
zu dem ermäßigten Preis von 2 RM. ausgeführt werden.
Reiſeteil=
nehmer, die die internationale Rennen in Iffezheim beſuchen wollen,
haben Gelegenheit, direkt von Baden=Baden aus mit der Reichsbahn
nach dem Rennplatz Iffezheim zu fahren. Während der Fahrt nach
Baden=Baden erhalten dieſe Reiſenden koſtenlos beſondere Ausweiſe
gegen deren Rückgabe an den Kaſſenſchaltern des Rennplatzes ermäßigte
Eintrittskarten abgegeben werden. Den Beſuchern der Pferderennen
wird Gelegenheit gegeben, nach Beendigung der Rennen in Raſtatt
in den Sonderzug einzuſteigen, für den auf der Rückfahrt von Baden=
Baden Aufenthalt in Raſtatt vorgeſehen iſt. Alles weitere iſt aus den
auf den Bahnhöfen und bei den Reiſe= und Verkehrsbüros uſw. ange
ſchlagenen Aushängen zu erſehen. Auch werden während der Fahrt
Handzettel ausgegeben, die über alles weitere erſchöpfend Auskunft
geben.
Wiener=Kronenbräu=Keller, Morgen Dienstag, den
2. Aug., Extrakonzerr; Orcheſter ehemaliger Militärmuſiker, Leitung:
Matthias Weber, unter Mitwirkung des Trommler=, Pfeifer= und
Fanfarenbläſerkorps Roßdorf, Leiter Herr Hanſtein. Die Roßdorfer
ziehen um 9.30 Uhr mit klingendem Spiel, in den Garten ein und
ſpielen dann gemeinſam mit der Muſik folgende Märſche: „
Freund=
ſchaft”, „Mut und Frei” (Feſtmarſch zum Mittelrheiniſchen
Kreisturn=
feſt von M. Weber), „Preußens Gloria” von A. Piefke. Das Lieben
bringt große Freud” von Gnauk. Anſchließend folgen Märſche aus
älterer und neuerer Zeit. (Siehe Anzeige in morgiger Ausgabe.)
Oroheum, 20.15 Uhr: „Du oder keine‟. —
Sommerfreilicht=
bühne, Dir. D. Steh, 20½ Uhr, auf dem Mercksplatz am
Schwimm=
bad. — Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Sportplatz=
Reſtau=
rant. — Herrngartenkaffee, 16 und 20 Uhr: Konzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia. —
Mathil=
denhöhe: 10—18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”:
m. Aus dem Lande, 17. Aug. Gewerbliches. Die Tätigkeit
der Handwerkskammer=Nebenſtellen bleibt auch in den Erntemonaten
rege, wenn auch da und dort etwas eingeſchränkt. Sprechtage halten
ab: Die Nebenſtelle Alzey an 5 Orten und in Alzey mit Ausnahme
der auswärtigen Sprechtage von Montags bis Samstags vormittags
von 10—12 Uhr, und nachmittags von 3—4 Uhr; Samstag nachmittag
ausgeſchloſſen; — die Nebenſtelle Darmſtadt an 8 Orten; — die
Neben=
ſtelle Frieberg an 7 Orten, in Friedberg Montags, Dienstags,
Donners=
tags und Freitags und in Laubach und Ulrichſtein nach Bedarf; — die
Nebenſtelle Gießen in Gießen von Montag bis einſchließlich Freitag
vor=
mittags von 8—12 Uhr, und in Alsfeld und Lauterbach je an einem
Tag; — die Nebenſtelle Mainz in Mainz Montags, Dienstags,
Donners=
tags, und Freitags vormittags von 8—12½ Uhr, in Bingen und Gau=
Algesheim immer Mittwochs; — die Nebenſtelle Offenbach an 8 Orten,
außerdem iſt das Büro in Offenbach täglich von 9—12 Uhr dem
Ver=
kehr geöffnet; — die Nebenſtelle Worms an 4 Orten, ferner in Worms
täglich, außer Mittwochs und Samstags von 9—12 Uhr vormittags und
3—4 Uhr nachmittags. — Landwirtſchaftliches. Die
Land=
wirtſchaftskammer läßt durch ihren Prüfungsausſchuß dieſen Herbſt
und zwar Anfang Oktober wieder eine Prüfung von landwirtſchaftlichen
Lehrlingen abhalten. Dieſelbe hat den Zweck, den landwirtſchaftlichen
Lehrlingen nach beendeter, mindeſtens zweijähriger Lehrzeit die
Mög=
lichkeit zu geben, ſich einen Befähigungsnachweis über ihre praktiſchen
Kenntniſſe zu erwerben. Diejenigen jungen Landwirte, die ſich an der
Prüfung beteiligen wollen, ſollen ſich ſpäteſtens bis zum 20. September
J. bei der Landwirtſchaftskammer anmelden. Der Anmeldung iſt
beizufügen: ein kurz gefaßter, ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf; eine
Zu=
ſtimmungserklärung und das Zeugnis des Lehrherrn, ſowie das
Schul=
zeugnis; eine ſelbſtgeſchriebene Beſchreibung der Lehrwirtſchaft; der
Nachweis der zweijährigen Praxis; die Prüfungsgebühr von 5 Mark.
Ort und Zeitpunkt der Prüfung wird den Prüflingen rechtzeitig
mit=
geteilt; von der Landwirtſchaftskammer können koſtenlos bezogen
wer=
den: die Beſtimmungen für die Lehrlingsprüfung und eine Anleitung
zur Beſchreibung der Lehrwirtſchaft.
imern.
Bürgermeiſterwahl in Groß-Zin
B. K. Groß=Zimmern, 18. Auguſt.
In der heute ſtattgefundenen Stichwahl erhielt der
Ver=
treter der Sozialdemokraten Reitzel 1580 Stimmen, während
auf den Vertreter von Zentrum und Demokraten, MicheE
1074 Stimmen fielen. Reitzel iſt damit zum Bürgermeiſter
ge=
wählt.
Furchlbares Aukounglück.
WSN. Frankfurt a. M., 18. Aug.
Auf der Verbindungsſtraße zwiſchen Erbenheim und Frankfurt a.Md
fuhr ein Motorradfahrer in ſchnellem Tempo gegen ein Perſonenauty
Dabei überſchlug ſich das Motorrad mehrmals. Der Fahrer und ſei,
Begleiter wurden über das Auto hinweg auf einen gerade des Wege
kommenden zweiten Perſonenkraftwagen hinaufgeworfen. Das Motox
rad explodierre, geriet in Brand und wurde völlig vernichtet. D3
Flammen ſchlugen auf den Perſonenkraftwagen über, der auch zum
Te=
verbrannte. Der Motorradfahrer Wilhelm Härle aus Frankfurt=Nieder,
rad erlitt ſo ſchwere Arm= und Beinbrüche, daß er in lebensgefähre
lichem Zuſtande ins Frankfurter Krankenhaus abtransportiert werden
mußte, wo er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Dem Begleitz,
fahrer Karl Lichtner aus Sprendlingen wurde der Rücken aufgeriſſey
und die Wirbelſäule gebrochen. Die Inſaſſen des erſten Autos kamey
ohne Verletzungen davon, während die des zweiten Autos durch herun
fliegende Teile des Motorrades mehr oder weniger ſchwer verletz
wurden.
D. Biblis, 17. Aug. Verſchiedenes. Es geht dieſes Jah
ziemlich raſch zu Ende mit der Gurkenernte. Während ſonſt im Set
tember noch eine reiche Ernte zu verzeichnen war, ſind die Gurkenäcke, der 18
heute ſchon recht welk und die Ware iſt kaum noch zweitklaſſiſch. DS.ſſe in
durch geht natürlich der Preis ſehr zurück und iſt der Zentnerpreis iN,ſe ern
den letzten acht Tagen um zirka 2 Mk. geſunken. Es werden heut
in deit
1—1,50 Mk. pro Zentner bezahlt. Es ſcheint ſich zu bewahrheiten, 1
ſben. A
die alljährlich ſtärker werdende Anbauung der einſt ſo ertragreiche
Mußſtab
Gurke in wirtſchaftlicher Beziehung doch einen recht beachtenswerter
Einfluß hat, und ſo trifft man heute ſchon Vorkehrungen zur Abhilfe, uu zum
das heißt, man wird anderen erträglicheren landwirtſchaftlichen Prodnkne iſt
ten, wie Zuckerrüben, Kraut uſw., mehr Beachtung ſchenken. — Durd )rauf zut
die rege Bautätigkeit haben ſich zwei neue Ortsviertel an der Bahru
ig"
ſtrecke Mannheim und an der Bahnſtrecke Darmſtadt gebildet. Die Bau
genoſſenſchaft hat ihren Mitgliedern auch ſchon etliche Häuſer fertigtſet, Ie=
iun
geſtellt, andere ſind noch im Bau, und ſo kann von Wohnungsnot kaumſfalgen
mehr die Rede ſein. — Morgen früh wird der hieſige Geſangvereinkunktev
einen Ausflug nach Bingen, Niederwalddenkmal uſw., unternehmen, un hr Stut
dabei wird die hieſige junge Muſikkapelle J. K. wieder zur Unterha!”in
tung und Verſchönerung des Tages beitragen. — Im hieſigen Bahnho
werden zurzeit größere Veränderungen vorgenommen. Bahnſteig 1 wir)
nördlich der Unterführung erweitert, wozu ein Kohlenlager und ei
Vorbau abgeriſſen werden müſſen und auch ein größeres Stück GartenMl Ioſ
Mi
wird noch hinzugenommen werden. — Der hieſige Radfahrerverein he
Zruppen
morgen abend im Gaſthaus „Zum weißen Löwen” ſeinen Meiſterſchaf
eſchäft
ball ab. Reigenfahren, Kunſtfahren uſw. werden von den guten Manz
ſchaften des Vereins vorgeführt werden, und es wird auch an ſonſtigen jemlick
Ueberraſchungen nicht fehlen.
Ale
z. Guſtavsburg, 1.i. Aug. Die Gemeinnützige Baugeno
ft errichtet wieder ein großes Wohnhaus mit 16 Zweizimme.."
ſenſch
als
wohnungen, die jetzt im Rohbau fertiggeſtellt ſind. Ebenfalls iſt de
Vierzimmerhaus der M.A.N. an der Darmſtädterſtraße im Rohbarg in 7
unkte
jetzt fertig.
T
Sommerkur tür
Jant
7
Mergenkranke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim
586
im Taunus bei Frankfurt am Main. — Prosp.-durg
San.-Rat Dr. M. Schufze-Kahleyss, Nervenarzt.
Siege
de
n
mst
eder
Rundfunk=Progromme.
Frankfurt.
Montag, 19. Aug. 12.30: Schallplatten. O 15.15: Jugendſtunde.
Redakteur Nebhut unterhält ſich mit Frankfurter Fußball=
Torwäch=
rt des Funkorch. Mitw.: Eberhard
tern. O 16.15: Stuttgart: Konz
ochrempf. O 18.10: Leſeſtund
Aus dem „Münchhauſen” Sprecher
Studtmann. O 18.40: H. Wolff: Wie ſieht es eigentlich in der
geſchloſſenen früheren Irrenanſtalt, jetzigen Heil= und Pflegeanſtalt
Klingenmünſter (Pfalz) aus? 19: Dr. Piſk: die geiſtigen und
ſittlichen Hauptſtrömungen der modernen Muſik in Deutſchland
und im Ausland. o 19.20: Dr. Berthold: Deutſchland und
Amerika, ein Vergleich unter verwaltungstechniſchem Geſichtspunkte
S 19.40: Engliſche Literaturproben. 20.05: Engl. Unterricht
20.15: Sinfonie=Konzert. O 21.45: Kaſſel: Militärmuſik.
Möl=
lendorf: Parademarſch Nr. 1 und Nr. 2. — Joh. Strauß
Ouv. zu „Die Fledermaus”. — Jeſſel: Auszug der Feldgrauen”.
Meiſterſinger von Nürnbere
Schreiner: Fantaſie aus Lortzin
„Waffenſchmied” — Piefke: Pariſer Einzugsmarſch (1814);
Düpp=
ler=Schanzen=Sturmmarſch. — Joh. Strauß: Radetzky=Marſch.
Aus=
geführt v. Muſikkorps des 3. (Jäger) Batls. 15. Inf.=Regt.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Montag, 19. Aug. 12: Engliſch für Schüle
12.30: Schallplatten. O 15.40: Frauenſtunde. Jonny Behm: Be=
und ihr Aeußeres. O 16: Engliſch (liter. Stunde),
rufsfrar
Dr. Hofer und Mitw.: Die Rokoko=Oper. o 17: Berlin:
O 16.3
Hugo Wollf=Lieder. A. Jordan (Tenor). O. Anſchl.:
Unterhaltungs=
muſik. Kapelle Rooßz. S 18: Dr. Krammer: Kulturgeſchichte des
Reiſens. O 18.30: Engliſch für Anfänger. 18.55: Dr. Bewerunge:
Rheiniſcher Weinbau und Rheinlandsweine. O 19.20: Oberingenie
Martin: Das Automobil und ſeine Behandlung. O 20:
Sonder=
veranſtaltung. Fortſetzung des Balalaikaorcheſter=Konzertes der Funk=
Stunde. Glaſunoff: Ei Uchnem. — Steinberg: Heihſa Dreiſpann.
froff: Zwei ruſſiſche Romanzen.
Kasbeck, gruſiniſches
Wladi
Bakaleinikow: Habe Mitleid. — Swerkoff: Zwei ruſſiſche
Lied.
Heimat. Ausf.;
Volkslieder. — Dagmaroff: Sehnſucht nach der
Zalalaika=Orcheſter=Vereinigung 1921. O 20.30: Berlin: Konzert.
Funkorcheſter. Dirig.: General=Muſikdir. Prof. Wendel. Mitw.;
W. Kirchhoff (Tenor). O. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard
Hoffmann. Geſangseinlagen: Joh. Maximilian. Am Flügel: Herm.
Scheibenhofer. O Pauſe: Bildfunk.
Weiterbericht.
Die über der Nordſee und den britiſchen Inſeln gelegene Störun
hat ſich nordwärts nach Skandinavien weiter bewegt und durch Eir
fluß ihrer Südſeite bei uns verbreitete Gewitterſtörungen und Gewitten
regen verurſacht. An ihrer Rückſeite ſetzt mir dem Vordringen de
Kaltluft Barometeranſtieg ein; gleichzeitig hat das im Südweſte
lagernde Hochdruckgebiet ſich weiter ausgebreitet. Infolgedeſſen ſtel.
eine neue Schönwetterperiode bevor. Die Auswirkungen der Kaltlu7
laſſen es jedoch morgen zu etwas Bewölkung und auch ſtrichweiſen 9”
ringen Schauern kommen. Die Temperaturen bleiben zunächſt 1
mäßigen Grenzen, nehmen aber alsbald bei aufheiterndem Himme
tagsüber wieder zu. —
Ausſichten für Montag, den 19. Auguſt 1929. Stellenweiſe Frül
nebel, ſonſt wolkig mit Aufheiterung, keine oder nur ganz vereinzen
leichte Schauer.
Ausſichten für Dienstag, den 20. Auguſt 1929. Vielfach aufheiternde
Wetter, anfänglich mäßig warm, dann tagsüber langſamer Temperatur
anſtieg, trocken.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
dei für Feullleten, Neich w
Veranwwortich für Polttſk und Wirtſchaft: Rudolf D
ſort: Dr. Eugen Balimang
usland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
r den
für den Handel
ußdienſt: Andreas Bauer;
Dr. C. H. Quetſch
itis Kuhle: Di
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Neite; für den
rafentell
d Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Eine Ueberraſcheng nach der anderen.
der 18. Auguſt brachte den Auftakt der Fußball=
Meiſterſchafts=
ſple in Süddeutſchland. Dieſe allenthalben mit ſtärkſtem
In=
ſiſſe erwarteten Kämpfe ſollten Aufſchluß über die Spielſtärke
in den einzelnen Gruppen konkurrierenden Mannſchaften
wen. Wenn man nun die Ergebniſſe dieſer erſten Kämpfe als
ſtßſtab für das Stärkeverhältnis nehmen wollte, dann ſtünde
un zum Teil vor völlig veränderten Verhältniſſen.
Zweifels=
chie iſt ein großer Teil der Ueberraſchungen dieſes Sonntags
rauf zurückzuführen, daß entweder die Mannſchaften noch nicht
frtig” waren oder daß andere Mannſchaften mit einem
Rieſen=
ſeütr ins Gefecht gingen, der zwar im Augenblick zu
Anfangs=
ſolgen führen kann, bald aber nachlaſſen wird. Immerhin ſind
hnkteverluſte, wie ſie am Sonntag Mannſchaften vom Schlage
Stuttgarter Kickers, des V. f. L. Neckarau, des F.C. Wacker
Minchen uſw. einſtecken mußten, ſehr bitter. Für die
Meiſter=
ſift iſt ſchließlich jeder Punkt wichtig, ein zu Beginn der Kämpfe
uhtſinnig vergebener Punkt kann unter Umſtänden die
Meiſter=
ſift koſten.
Mit einer Ausnahme waren am 18. Auguſt bereits alle
huppen des ſüddeutſchen Verbandes mit Meiſterſchaftsſpielen
ſchäftigt, in einigen Gruppen war allerdings das Programm
ſulich ſchmal. In der Gruppe Nordbayern griffen die
voriten, 1. F.C. Nürnberg und Sp.Vg. Fürth, noch nicht ein.
ſe in den drei Spielen des Tages erzielten Reſultate können
uh als einigermaßen normal gelten. A. S.V. Nürnberg holte
Roh. ie in Fürth beim V. f. R. durch einen 2:1=Sieg zwei weitere
unkte. Bayern Hof und Würzburg 04 teilten ſich mit einem
in die Punkte. Etwas überrafchend kommt nur die Höhe des
N=Sieges von Bayreuth über Sp.Vg. Hof. Südbayern
den Meiſter „Bayern” München über den Neuling Ulm 94
nach Kampf 4:2 ſiegreich. München 60 fertigte ſchon am
m (ämstag D.S.V München 6:1 ab. Unerwartet kommt die 2:4, die ſich Jahn Regensburg auf eigenem Platze gegen
hutonia München gefallen laſſen mußte. Wacker München erlitt
drch die 0:1=Niederlage gegen Schwaben Augsburg gleich zu
bginn der Spiele einen bitteren Verluſt. — Die Serie der
berraſchungen wurde auch in der Gruppe Württemberg
fatgeſetzt. Die Stuttgarter Kickers ließen ſich in Birkenfeld 1:2
ſagen. Der Meiſter, Germania Brötzingen, der in der
ver=
ngenen Saiſon bei den Gruppenſpielen ungeſchlagen blieb,
ußte diesmal gleich im erſten Spiel eine Niederlage hinnehmen:
blieb in Heilbronn 3:1 auf der Strecke. V. f. B. Stuttgart
ſclug Union Böckingen auch nur knapp 4:3. In Baden erregt
6:1=Sieg von Schramberg über Freiburger S.C. Aufſehen.
Feiburger F.C. rang mit Mühe (und zehn Mann) die Sp.Vg.
eiburg 2:1 nieder. — Die Gruppe Rhein hat ihre kleine
Sen=
gion im 1:1 zwiſchen Mundenheim und Neckarau. Waldhof
tigte den Neuling Rohrbach ganz überlegen 8:1 ab. Auch
3 3:1 von Mannheim 08 gegen Sandhofen entſpricht nicht den
wartungen. — Eine annehmbare Antrittsvorſtellung brachte
Neuling der Gruppe Saar, V. f. R. Kaiſerslautern, der
Sportfreunde Saarbrücken 2:1 beſiegte. — In der Gruppe
ſen konnte Mainz 05 die Wormſer Alemannen nur knapp
3 bezwingen. Neu=Iſenburg kam mit einem glatten 4:1=Sieg
us Langen zurück.
Zu bemerken bleibt noch, daß die Mehrzahl der
Verbands=
ſele gleich am erſten Tage mit einer Härte durchgeführt wurde,
e für die Fortſetzung der Kämpfe nicht beſonders
verheißungs=
hll iſt. Auch Klagen über ſchwache Schiedsrichter wurden
wie=
dr laut.
Beginn in der Gruppe Heſſen.
Mit zwei Spielen nahmen die Punktekämpfe in der Gruppe
ſſen am Sonntag ihren Beginn. In beiden Spielen konnte
in die Vermutung beſtätigt finden, daß in dieſer Saiſon die
erbandsſpiele ſehr hart verlaufen werden. Beſonders im Spiel
ngen gegen Iſenburg, das von Iſenburg überraſchend glatt
1 gewonnen wurde, ging es oft an die Grenzen des Erlaubten.
Im zweiten Spiel des Tages erzielte Mainz gegen Alemannia
ſorms einen knappen 4:3=Sieg.
Mainz 05 — Alemannia Worms 4:3.
Das erſte Verbandsſpiel der neuen Saiſon brachte der Main=
9
Elf einen verdienten, wenn auch mit Glück ſichergeſtellten
Seg ein. Worms kam mit vollſtändiger Mannſchaft, Mainz
ußte einen Erſatzmann einſtellen. Im allgemeinen waren ſich
—
Mannſchaften ziemlich ebenbürtig. Dafür, daß auf der einen
ſeite der Mainzer Sturm etwas mehr Wucht zeigte, hatte auf
ir anderen Seite Worms in der beſſeren Verteidigung ein
us. Der Torhüter hätte allerdings zwei Treffer verhindern
hinen. — Mäßig war der Schiedsrichter Dreeſen aus
Saar=
is. — Worms ging in der 14. Minute durch den Halblinken
Führung. Mainz glich auf einen Fehler des Wormſer
Tor=
lats hin aus und erhöhte in der 37. Minute durch ſeinen
jüttelſtürmer Hirſch auf 2:1. Nach dem Wechſel kam Mainz
rch ſeinen Halbrechten Schneider in der ſiebenten Minute zu
neen dritten Treffer. Dann holte aber Worms in der 14.
Mi=
rüte durch einen Elfmeter und in der 21. Minute durch ſeinen
ilbrechten Huber (früher Bieber) zum 3:3 auf. Erſt in der
Minute ſtellte Mainz durch einen ſchönen Schuß von
Dreis=
ſch den knappen Sieg ſicher.
F.C. Langen — V. f. L. Neu=Iſenburg 1:4.
Iſenburg gewann das ſehr hart durchgeführte Spiel durch
größeres taktiſches Verſtändnis und ſeine techniſche Reife.
Waider ſchoß in der 30. Minute das Führungstor. Nach der
auſe brachte Engelhardt zwei ſchöne Torſchüſſe an. Beim
ſende von 3:0 kam Langen durch Jäckel zum Ehrentor, jedoch
mate Iſenburg kurz vor Schluß durch einen wegen Nachtretens
benen Elfmeter die alte Tordifferenz wieder herſtellen. Der
lafſtoß wurde von Engelhardt ſicher verwandelt. — Happ=
Sla war als Schiedsrichter nicht gerade ſchlecht, er hätte aber
weilen energiſcher durchgreifen müſſen,
Am Samstag weilte die Liga=Mannſchaft des Rot=Weiß,
V. f. R. in Münſter und konnte dortſelbſt nach ſehr guten
Lei=
ſtungen den Sieg mit nach Hauſe nehmen. Der Erfolg iſt um
ſo höher zu bewerten, wenn man in Betracht zieht, daß ſich
Mün=
ſter zurzeit in allerbeſter Form befindet. Das Spiel, welches
von Herrn Kraus (Haſſia, Dieburg) in einwandfreier Weiſe
ge=
leitet wurde, bewegte ſich ſtets in fairen Bahnen, wobei auf
bei=
den Seiten die flüſſige Spielweiſe (das ganz beſonders bei der
Darmſtädter Mannſchaft) den Verlauf immer intereſſant und
ſpannend geſtaltete. Rot=Weiß, V. f. R. führte bis zwei Minuten
vor Schluß mit 2:0, während Münſter erſt kurz vor dem Abpfiff
das Ehrentor erzielen konnte. Nach dem Spiel wurden die guten
Beziehungen, welche zwiſchen beiden Vereinen ſchon ſeit Jahren
beſtehen, durch ein gemütliches Beifammenſein erneuert, und
manchem Darmſtädter tat es leid, ſchon den letzten Zug zur
Heimreiſe benützen zu müſſen.
Die erſatzgeſchwächte zweite Mannſchaft mußte in Dieburg
eine 3:0=Niederlage einſtecken, während die alten Herren
aber=
mals ihre Spielſtärke durch ein 2:2=Reſultat gegen die 98er auf
dem Stadion unter Beweis ſtellten. Dieſes Spiel verlief
durch=
weg intereſſant und wäre zu hoffen, beide Mannſchaften in
kür=
zeſter Zeit abermals in einem Spiel gegeneinander zu ſehen.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: V.f. R. Fürth—A. S. V. Nürnberg (Sa.)
Bayern Hof — Würzburg 04
F.C. Bayreuth — Sp. Vg. Hof
Gruppe Südbayern: München 1860—D. S. V. München (Sa.)
Zayern München — Ulm 94 .
.
Wacker München — Schwaben Augsburg . . . .
Jahn Regensburg — Teutonia München . .
Gruppe Württemberg: V.f.B. Stuttgart—Union Böckingen
F. C. Birkenfeld — Stuttgarter Kickers .. ..
V. f. R. Heilbronn — Germania Brötzingen.. . .
Gruppe Baden: F.C. Freiburg — Sp. Vg. Freiburg ..
Sp. Vg. Schramberg — S.C. Freiburg
Gruppe Rhein: Sp.Vg. Mundenheim — V. f. L. Neckarau
S.V. Waldhof — F.Vg. Rohrbach ..
08 Mannheim — Sp.Vg. Sandhofen
Gruppe Saar: V.f. R. Kaiſerslautern—Sportfr. Saarbrücken
Gruppe Heſſen: Mainz 05 — Alemannia Worms . . .
1. F.C Langen — V. f. L. Neu=Iſenburg . ..
Geſellſchaftsſpiele.
S. V. Wiesbaden — Gradjanſki Agram (Samstag) .
F. S. V. Frankfurt — Gradjanſki Agram . . . .
Karlsruher F. V. — Hertha B.S.C. Berlin . .. .
Sportfreunde Stuttgart — 1860 München . . .
Wormatia Worms — Phönix Karlsruhe . ,
Eintracht Frankfurt — Schwarz=Weiß Eſſen . ..
Kickers Offenbach — Phönix Karlsruhe . .
Union Niederrad — Blau=Weiß Bürgel ... ,
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Städte=Mannſchaft Remſcheid — V. f. R. Mannheim".
S. S. V. Barmen — 1. F. C. Nürnberg . .
. „
Alemannia Dortmund — 1. F.C. Nürnberg . . .
1 :2
1:1
7:1
6:1
4:2
0.
2:3
3:1
2:1
1:1
8:1
3:1
2:1
4:3
1:4
1:0
3:3
2
25
4:2
4:1
4:1
2:7
:4
1:9
Sporkverein 1898-Rol=Weiß Darmſtadt 12:3 (5:2).
Ein ſchönes, faires, allerdings auch nicht allzu aufregendes
Spiel, das unter der beſtimmten und einwandfreien Leitung des
Schiedsrichters Kraus=Mannheim ſtand. Rot=Weiß mußte für
Förſter und Rettig Erſatzleute ſtellen, während auf
Sportvereins=
ſeite Reuter, Rothenburger und Pabſt fehlten. Die Verteidigung:
des Sportvereins ließ die gewohnte Sicherheit vermiſſen, es
langte jedoch immer noch, um den mitunter eigenſinnig und
meiſt zu ſehr nach innen ſpielenden Sturm von Rot=Weiß zu
halten. Doch gelang es dieſem bei ſeinen zahlreichen Angriffen
durch gute Einzelleiſtungen von Merz und Wenz drei
ver=
diente Tore zu erzielen. Auf der Gegenſeite ſtellte der
Sport=
vereinsſturm erneut unter Beweis, daß ein verſtändnisvoll
be=
triebenes Flügelſpiel ſtets gefährlich wird und zu Erfolgen führt.
Werner, geſtern mehr denn je die Seele des Angriffs, iſt wohl
der Hauptanteil an der guten Ballverteilung zuzuſchreiben. Daß
dieſe ſchon in der erſten Halbzeit, gut zur Durchführung kam,
hatte den Erfolg, daß Fiedler ſich endlich wieder darauf beſann,
daß er allein der Rechtsaußen des Sportvereins iſt. Wenn auch,
wie bereits erwähnt, das Spiel keine übermäßige Anſtrengung
erforderte, ſo zeigte es zeitweiſe einen derartigen Fluß im
Zu=
ſammenſpiel, daß man davon befriedigt ſein konnte. Delp als
Mittelläufer, dem das intenſive, leichtathletiſche Training ſichtlich
zuſtatten kommt, fügte ſich mitunter paſſend in den Sturm ein;
doch dürfte ein Allzuviel auch von Nachteil ſein. Von den
an=
deren Stürmern ſeien nur noch die bildſchönen Doppelhänder
Hennemanns, von denen allerdings nur einer gewertet wurde,
und die ungemein wuchtigen Schüſſe von Fuchs erwähnt. In
die Torerfolge teilte ſich wie folgt die geſamte Stürmerreihe:
Werner 4, Fuchs 3, Fiedler und Hennemann je 2 und Freund
1 Tor. Für den ſchönen und anſtändigen Verlauf des
Geſamt=
ſpieles ſpricht noch die Tatſache, daß ſämtliche 15 Tore mit
Aus=
nahme zweier Strafſtöße gegen Rot=Weiß die Früchte flüſſiger
Kombination waren. Von den beiden Torwächtern hatte Meyer
im Rot=Weißtor entſchieden die ſchwerere Aufgabe zu erledigen;
er zeigte ſich beſonders in der erſten Spielhälfte von ſeiner beſten
Seite.
Gegenüber dem geſtrigen wird, das Verbandsſpiel
gegen Offenbacher Kickers, das am kommenden
Sonntag ebenfalls am Böllenfalltor zum Austrag
kommt, eine ganz andere Härte aufweiſen.
Reſultate der Jugendſpiele:
1. Schüler Sp.V. 98 — 2. Jugend Rot=Weiß Darmſtadt 6:7.
3. Jgd. Sp. V. 98— 1./2. Jgd. Fußballſportverein Frankfurt 2:2,
2. Jgd. Sp. V. 98— 1. Jgd. Fußballſportverein Frankfurt 12:4.
1. Jgd. Sp. V. 98 — 1. Jgd. Offenbacher Kickers 8:1.
Mit einem ſehr ſchönen Spiel konnte die Polizei in Ulm
mit obigem Reſultat ſiegen.
1. Jugend gewann gegen Braunshardt 1. J. 20:0.
1. Schüler Sportfreunde Mainz — Polizei 3:11.
1. J90. 4:2.
Anläßlich der Einweihung des neuen Wormaten=Klubhauſes
konnte die 1. Jgd. in Worms einen 4:2=Sieg herausſpielen. Bei
etwas verſtändigerem Stürmerſpiel wäre das Reſultat noch
gün=
ſtiger für Darmſtadt geweſen.
Rol-Weiß 2. 39d.-5.5. 98 3. 39d. 7:6.
In einem torreichen Treffen blieb die 2. Rot=Weiß=Jugend
auf dem Platze des S. V. 98 ſiegreich.
Verbandsſpiele.
Gruppe
Main: Spv. 98 Darmſtadt—Rot=Weiß Darmſt. 12:3
Rot=Weiß Frankfurt — V. f. R. Schwanheim . . 5:1
Gruppe B — Heſſen: Polizei Worms — Mainz 05 . . . 4:3
Polizei Wiesbaden — Kaſtel 06
. 10:3
Alemannia Worms — Hakoah Wiesbaden . 2:9
Geſellſchaftsſpiel.
F. S. V. Frankfurt — Poſt S.V. Frankfurt
7:1
Arheilgen — Groß=Umſtadt 10:2 (6:1).
Arheilgen befand ſich wieder in großer Fahrt und hat durch
die drückende Ueberlegenheit klar bewieſen, daß ſeine Teilnahme
an den Spielen um die Kreismeiſterſchaft vollauf berechtigt iſt.
Der gefährliche Halbrechte bam noch nicht einmal zur Geltung.
Bereits bei Halbzeit lag Arheilgen ſchon mit 5 Toren in
Füh=
rung, und die ſchwache Gegenwehr ließ das zweiſtellige
Endergeb=
nis vorausahnen. Groß=Umſtadt hätte mit ſeiner Spielweiſe
keinen ernſthaften Gegner abgegeben. Durch die Teilnahme der
Arheilger an der erſten Gruppe der Kreisklaſſe gewinnen die
Spiele noch viel an Bedeutung.
Folgende Mannſchaften werden in den Wettbewerb treten:
Arheilgen, Aſchaffenburg, Griesheim, Langen, Obernburg und
Pfungſtadt. Es iſt gewiß ein erfreuliches Zeichen für die
Spiel=
ſtärke unſeres Gaues, daß vier Vereine an den Kreisſpielen
teil=
nehmen. Griesheim, Langen und Pfungſtadt waren faſt
jedes=
mal dabei. Arheilgen und Aſchaffenburg werden aber manche
Nuß zu knacken geben. Das eine darf man wohl ſagen: Einen
derartig ſcharfen Wettbewerb bei ziemlich gleicher Spielſtärke hat
es noch nicht gegeben, ſo daß man einen glatten Durchmarſch
dieſes oder jenes Vereins nicht vorausſagen kann.
1.
1.
klub Wiesbaden-Biebrich Junioren 10:3.
Am Sonntag beſtritten die Junioren ihr Rückſpiel gegen die
Wiesbadener Junioren und ſiegten klar mit 10:3 Punkten. Dic
Darmſtädter Farben trugen Müller, Brücher, Mickel, Sartori,
Langenbach, Colin, und die Damen Frl. v. Weber, Frl. Späth.
Die Gäſte aus der Bäderſtadt hatten lediglich in Crones einen
guten Spieler, während die anderen nur guten Durchſchnitt
dar=
ſtellten, die ſich auch, mit Ausmahme von drei Spielern, immer
den Einheimiſchem beugen mußten.
Die letzten Entſcheidungen.
Zeitweilige Regenſchauer verzögerten auch am Sonntag das
Bad Nauheimer Tennisturnier, da nur zwei Spielplätze zu
be=
nutzen waren. Im Herren=Einzel hat Altmeiſter
Froitz=
heim infolge körperlicher Indispoſition geſtrichen, ſo daß das
Vorſchlußſpiel zwiſchen Dr. Buß und Goſewich gleichzeitig als
Entſcheidung gilt. Das Damen=Einzel um die
Meiſter=
ſchaft von Heſſen holte ſich erwartungsgemäß Frl. Hammer=
Würzburg, die im Endſpiel leicht Frau Nadler=Nürnberg
abfer=
tigte, und zwar mit 6:3, 6:1. Frau Nadler hatte ſich vorher gegen
die Frankfurterin Frl. Ziut nach anſprechendem Spiel mit 6:2,
8:6 erfolgreich durchgeſetzt. Der Endſieg im Gemiſchten
Doppel fiel an Frl. Hammer/Dr. Buß, die gegen
Eliel/Froitz=
heim mit 6:3, 6:4 ſiegen konnten, nachdem Eliel/Froitzheim in
einem Dreiſatzſpiel das Paar Ewald/Goſewich abgefertigt hatten.
Die Schlußrunde im Damen=Doppel wird von Frau
Nadler/Hammer, die gegen Sievert/Dumur 6:0, 6:2 gewinnen
konnten, und von Frau Leefeld/Zint, die gegen Schönleber)
Kränzler und gegen Kunze/Ewald erfolgreich abſchnitten,
be=
ſtritten.
Das Schlußſpiel im Herren=Einzel um die
Meiſter=
chaft von Heſſen ſah Dr. Buß durch ſein überlegenes Netzſpiel
als verdienten Sieger gegen den Frankfurter Goſewich mit 6:2,
6:3, 6:1. Das Damen=Doppel endigte erwartungsgemäß
mit einem Sieg der Würzburgerin Hammer und Frau Nadler=
Nürnberg gegen das Frankfurter Paar Leefeld/Zint, die leicht
6:3, 6:1 geſchlagen wurde.
Seite 6
Montag, den 19.Auguſt 1929
und gewiunk den Schwimm-Länderkampf 3:8.
Budapeſt, 18. Auguſt. (Drahtbericht.)
Der Sonntag brachte dem deutſchen Schwimmſport in
Bu=
dapeſt zwei klare Niederlagen. Das Waſſerballſpiel gegen
Ungarn ging hoch und dazu noch klar verdient 1:7 verloren, und
da die Ungarn im Schwimmländerkampf gegen Deutſchland in
der neuen europäiſchen Beſtzeit von 9:35,6 Minuten auch noch
die 4X200=Meter=Freiſtilſtaffel gewannen, blieben die Magyaren
auch im Schwimmländerkampf mit 3:0 Punkten erfolgreich,
Deutſchland kommt für den erſten Platz im Waſſerball=
Länder=
turnier nicht mehr in Frage, der Sieg dürfte den Ungarn
zu=
fallen, die bislang noch keinen Punkt einbüßten und die
wahr=
ſcheinlich am Dienstag auch das letzte Spiel gegen Belgien
ge=
winnen werden. Der Stand des Turniers iſt zurzeit folgender:
1. Ungarn: 8 Punkte, 33:10 Tore; 2. Belgien: 5 Punkte, 12:10
Tore; 3. Schweden: 5 Punkte 10:12 Tore; 4. Deutſchland:
4 Punkte, 18:16 Tore; 5. Frankreich: 1 Punkt, 15:23 Tore;
6. England: 1 Punkt, 10:18 Tore.
Den Ereigniſſen des Sonntags wohnten 6000 Zuſchauer bei
die die Tribünen des herrlichen Kaiſerbades bis auf den letzten
Platz füllten. In der Hofloge ſah man den Reichsverweſer
Horthy, zahlreiche Miniſter, Erzherzöge, Vertreter der
Diplo=
matie, der kunſt und der Sportverbände. Das Publikum nahm
wieder lesnaften Anteil an den Kämpfen und bejubelte
ins=
beſondere den Sieg der Ungarn über Deutſchland, der übrigens
dem gegenwärtigen Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften
durgrus entſprach, ſtürmiſch.
Die Kämpfe des Sonntags.
Ungarn ſchlägt Deutſchland 7:1 (2:0).
Die beiden vollſtändig antretenden Mannſchaften fanden in
dem Belgier Delahaye einen ausgezeichneten, heute immer ſehr
korrekten Schiedsrichter. Ungarn war ſofort überlegen und kam
nach einem Fehler von Gunſt durch Nemeth zum erſten Treffer.
Nemeth erhöhte wenig ſpäter auf 2:0. Die deutſchen
Gegen=
angriffe ſcheiterten an dem hervorragenden ungariſchen
Tor=
mann. Kurz nach der Pauſe mußte ein Mann der Ungarn das
Waſſer verlaſſen. Deutſchland kam dadurch mit einem Treffer von
Benneke zum Ehrentor. Als die Ungarn wieder vollſtändig
waren, beherrſchten ſie erneut das Spielfeld. Sie verſchärften
das Tempo und holten ſich durch Nemeth drei weitere Treffer.
Der deutſche Sturm wurde vergeblich wiederholt umgeſtellt,
im=
mer wieder waren die Ungarn ſchneller und eher am Ball. Ein
Doppler der bekannten Brüder Keſerü und ein Treffer von
Ver=
teſſy brachten das Ergebnis ſchließlich auf 7:1. Ungarns Sieg
war verdient. In der deutſchen Mannſchaft fiel der Sturm faſt
vollkommen aus. Nur Bennecke und der Verteidiger Cordes
konnten einigermaßen gefallen.
Schweden — England 4:1 (2:0)
Die Schweden waren dank der ſchwimmeriſchen
Ueberlegen=
heit von Arne Borg faſt ſtändig im Angriff und gewannen das
von Blitz=Belgien gut geleitete Spiel durchaus verdient.
Belgien — Frankreich 2:1 (2:0).
Es war das bislang ſchönſte Spiel des Turniers. Belgien
war von Beginn an überlegen und kam durch einen, wenn auch
knappen, ſo aber doch auch verdienten Sieg an die zweite
Tabel=
lenſtelle. Mathieu und Depauw ſchoſſen bis zur Pauſe zwei
prächtige Treffer. Frankreich holte nach der Pauſe durch
Van=
denplance ein Tor auf und bemühte ſich nach Kräften um den
Ausgleich, aber Belgien konnte das Ergebnis halten.
Ungarns Rekord über 4 X 200 Meter Freiſtil.
Dritter Wettbewerb des Schwimm=Länderkampfes
Deutſchland — Ungarn.
Das Ergebnis: 1. Ungarn 9:35,6 Min. 2. Deutſchland
9:50,2 Min. — Ungarn verlor durch Wannie I (Zeit 2:26,2 Min.
gegen Schrader=Deutſchland (2:25,2 Min.) einen Meter, Balk=
Deutſchland (2:28,2 Min.) büßte aber gegen Tarrody (2:26,5
Min.) fünf Meter ein. Dieſen Vorſprung vergrößerte Wannie II
(2:24 Min.) gegen Gebert=Deutſchland (2:33,6 Min.) um 12
Me=
ter, und Barany=Ungarn erhöhte als Schlußmann in 2:17,2
Min. gegen Heinrich=Deutſchland (2:23,6 Min.) den Vorſprung
auf 25 Meter. — Am Montag iſt in Budapeſt Ruhetag.
Der Samstag war für die deutſchen Schwimmer in Buda
peſt ein ſchwarzer Tag. Sie büßten die 4 mal 100 Meter=
Frei=
ſtilſtaffel, mit der das Schwimm=Ländertreffen gegen Ungarn
begann, ein und verloren überraſchend auch das Waſſerballſpie
gegen Schweden mit 1:3 Treffern. Gegen Schweden hatte man
dieſe Niederlage um ſo weniger erwartet, als die Schweden nocl.
vor einer Woche von Deutſchland im Waſſerball 6:3 beſiegt
wur=
den, und weil die deutſche Mannſchaft in ihren Spielen am
Mittwoch und Donnerstag eine wirklich gute Form gezeigt hatte.
4 mal 100 Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Ungarn (Wannie 2. 1:02,2
Min, Maszoely 1:02,4 Min, Wannie 1. 1:02,8 Min., Dr.
Ba=
rany 59 Sek. für 100 Meter) Sieger in 4:06,4 Min. (neuer
euro=
päiſcher Rekord); 2. Deutſchland in 4:11,8 Min. (
Zwiſchen=
zeiten: Schubert 1:03 Min., Dederichs 1:02 Min., Ahrend 1:03,5
Minuten, Heinrich 1:03,3 Min.).
Handſchuhmacher=Dortmund ſiegt bei den Herren, Frl. Lauec=
Görlitz bei den Damen.
Bei prachtvollem Wetter und vor einer vieltauſendköpfigen
Menge wurden in Glogau die Strommeiſterſchaften des
Deut=
ſchen Schwimmverbandes abgewickelt. Die Veranſtaltung war
äußerſt ſtark beſucht, zumal der D.S. V. noch einen offenen
Wett=
bewerb über 2000 Meter eingelegt hatte. Bei den Herren
verteidigte Handſchuhmacher=Dortmund, ſeinen Titel erfolgreich
Er ſicherte ſich ſofort einen größeren Vorſprung und paſſierte
ſchießlich mit 450 Meter vor dem nächſten das Ziel. Bei den
Damen war erſtmalig Frl. Lauer=Görlitz ſiegreich. Die
Titelverteidigerin Frl. Zimmermann=Berlin war nicht am Start.
Ergebniſſe: Deutſche Strommeiſterſchaft für Herren: 7500 Meter=
1. Handſchuhmacher=Dortmund 1:02,25 St.: 2. Wunderlich=Schöne
berg 1:05,58 Std.; 3. Pelz=Breslau 1:06,08 Std.; 4. Ramſer=
Glo=
gau 1:06,15 Std.; 5. Adam 1.=Breslau 1:08,05 Std. — Deutſche
Strommeiſterſchaft für Damen: 1. Frl. Lauer=Görlitz 1:09,12
Std.; 2. König=Breslau 1:10,11 Std.; 3. Schaper=Altona 1:10,16
Stunden.
Erſten Wi
aufzuholen, ſondern ſogar einen ſolchen für Jung=Deutſchland
herauszuſchwimmen, der nicht mehr aufzuholen war. Schwart
ſchwamm die 200 Meter in der ganz ausgezeichneten Zeit von
2 Minuten 27 Sekunden. Damit war nicht nur dieſe Staffel.
ſondern überhaupt der Kluhkampf für Jung=Deutſchland letzten
Endes gewonnen. Denn bei der Lagenſtaffel über
3 X100 Meter gingen die Darmſtädter nur zur Geſellſchaft
ſiber die Bahn. Sie ſahen die Ausſichtsloſigkeit ihres
Begin=
nens ein.
Das Waſſerballſpiel, das unter der ganz
vorzüg=
lichen Leitung von Herrn Blank=Mannheim ſtand, ward in
einem ſelten zu ſehenden Tempo durchgeführt. Jung=
Deutſch=
land hatte einen guten Tag, Schwartz zeigte ſich als Torſchütze
ind ſo waren die Bedingungen für einen verdienten Sieg
er=
füllt. Bei größerer Achtſamkeit — auch des ſonſt immer ſehr
guten Tor,wächters”, der aber durch ſein „Träumen” den
zwei=
ten Erfolg der Wiener verſchuldete — hätte das
Halbzeitergeb=
nis ein noch günſtigeres Torderhältnis darſtellen können. Jung=
Deutſchland ſiegte 5:3 (4:2) und hatte den Klubkampf gewonnen.
Der Haupktag
in
I.
Auf ſeiner Deutſchlandreiſe ſtellte ſich geſtern der 1. Wiener
Amateur=S. C. Jung=Deutſchland zu einem Klubkampf, der, mit
Ausnahme der Lagenſtaffel, einen äußerſt ſpannenden Verlau
nahm. Schwartz konnte dieſen Kampf für Jung=Deutſchland
ſiegreich geſtalten.
Auch diesmal wieder hatten ſich die dem Schwimmſport
huldigenden Zuſchauer wohl nahezu vollzählig eingefunden.
Die Freiſtilſtaffel über 100, 200, 100, 200. 100
200 Meter ſah nach 400 Metern nicht ſo aus, als könnte ſie
Darmſtadt gewinnen. Dann aber kam Schwartz. Ihm gelang
es nicht nur, den nicht unbeträchtlichen Vorſprung der Wiener
Der Darmſtädter Bezirk des Deutſchen Schwimmverbandes,
Kreis V (Süddeutſchland) Gau I, hatte für Sonntag zum
dies=
jährigen Bezirksſchwimmſeſt im neuen Gemeindeſchwimmbad zu
Ober=Ramſtadt geladen. Neben den beiden Darmſtädter
Ver=
einen „Jungdeutſchland” und „Rot=Weiß, V. f. R.” hatte der
S. V. Poſeidon Aſchaffenburg zahlreiche Meldungen abgegeben
Leider fand die Verauſtaltung nicht den Beſuch, den ſich die
rüh=
rige Schwimmbadegeſellſchaft erhofft hatte und den die wirklich
hervorragenden Leiſtungen des Schwimmer=Nachwuchſes verdient
hätten.
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Zeichenerläuterung: J.D. — Jung=Deutſchland Darmſtadt,
R.W. — Rot=Weiß, V. f. N., Darmſtadt, P.A. — Pofeidon
Aſchaf=
fenburg.
1. Knabenbruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Fritz Kaiſer, J. D., 40,4;
2. Helmut Linder, J.D., 41,2: 3. Friedrich Stein. L.D., 42,4;
4. Richard Süß, P.A., 44,/4.
2. Jugendjuniorbruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Karlfritz Fitting,
J. D.. 1.28; 2. Burkhard Sachs, J.D., 1,31.1: 3. Walter
Schüß=
ler, J. D., 1,35.3.
3. Mädchenrückenſchwimmen, 50 Meter: 1. Ilſelore. Wöbke
J. D., 50.
4. Knabenrückenſchwimmen, 50 Meter: 1. Gerhardt Heine, J.D.
45,2: 2. Tilo Brandis, J.D., 45,3; 3. Joſef Roßkopf, R.W., 46,1
5. Jugendjuniorrückenſchwimmen, 100 Meter: 1. Gerhardt Moll
J. D., 1.34.5.
6a. Knaben=Tellertauchen: 1. Fritz Staudt, R.W.
6b. Jugend=Tellertauchen: 1. Robert Haus, J. D.
7. Jügendjuniprfreiſtilſchwimmen, 200 Meter: 1. Hans Vogel,
R. W., 2,53.1: 2. Heinz Trinkaus, R. W., 2,54.2.
8. Mädchenbruſtſtaffel, 3X50 Meter: 1. Jung=Deutſchland
Darm=
ſtadt. 1. M., 2,23.6.
9a. Freiſtilſchwimmen, 50 Meter für Knaben von 13 und 14 Jah
ren: 1. Fritz Kaiſer, J.D., 34,3: 2. Richard Süß, P.A., 35,3;
3. Joſef Roßkopf, R.W., 35,9.
9b. Freiſtilſchwimmen, 50 Meter für Knaben unter 13 Jahren:
1. Fritz Staudt. R.W., 39,1: 2. Otto Reis, P.A., 42,6.
10. Juniorfreiſtilſchwimmen. 100 Meter: 1. Karl Schneider, J. D.,
1,14: 2. Hans Gimbel. R.W., 15,3: 3. Fritz Hanſt, R.W., 1,17;
4. Karlheinz Schmalbach, N.W., 1,20.8.
11. Knabenfreiſtilſtaffel, 3X50 Meter: 1. Jung=Deutſchland, 1.
Mannſchaft. 1,53: 2. Poſeidon Aſchaffenburg 2,59.3.
12. Jugendjuniorlagenſtaffel, 3X100 Meter: 1. Jung=Deutſchland,
„Manuſchaft, 4,27.5.
13. Mädchenbruſtſchwimmen, 50 Meter: 1. Alix Gebauer, J. D.
46,2: 2. Ilſelore Wöbke, J.D., 48,5.
13a. Bruſtſchwimmen für Mädchen unter 13 Jahren: 1. Hilde
Mauve, J. D., 51,1.
14. Damenjuniorbruftſchwimmen, 100 Meter: 1. Viktoria Merlau,
J. D., zugeſpr.
15. Damenjugendjuniorbruſtſchwimmen, 100 Meter: 1. Elſe
Lu=
ley, J.D., 1,/43: 2. Margret Schellhaas, R.W., 1,46.4; 3. Kläre
Bührmann, R.W.
16. Knabenlagenſtaffel, 3X50 Meter: 1. Jung=Deutſchland, 1.
Mannſchaft. 202,4: 2. Poſeidon Aſchaffenburg 209,5.
17. Jugendjuniorbruſtſtaffel, 3X100 Meter: 1. Jung=Deutſchland,
1. Mannſchaft, 4,51.2.
18. Juniorbruſtſtaffel, 3X100 Meter: 1. Jung=Deutſchland 4,39.
19. Knabenbruftſtaffel, 3X100 Meter: 1. Jung=Deutſchland, 1
Mannſchaft. 2.11.5: 2. Poſeidon Aſchaffenburg 2.25.6.
20. Juniorfreiſtilſtaffel, 3X100 Meter: 1. Jung=Deutſchland 3,53 2.
2. Rot=Weiß, V. f. R., 3,58
21. Jugendfreiftilſtaffel. 10X50 Meter: 1. Rot=Weiß, V. f. R.,
5.55.6: 2. Jung=Deutſchland 6.02.4.
22. Waſſerballſpiele: 1. Rot=Weiß, V. f. R. — Poſeidon
Aſchaffen=
burg (Jugend) 9:2: 2. Jung=Deutſchland — Rot=Weiß, V. f. R.
(Liga=Reſerven) 7:3.
Bei prächtigem Wetter und lebhaftem Publikumsintereſſe
nahmen am Samstag die Schwimm=Meiſterſchaften der Deutſchen
Turnerſchaft in Altona ihren Anfang. Ein gelungener Auftakt
der Meiſterſchaftstage war am Abend vorher der Empfang der
Schwimmer durch die Stadt Altona. Die Kämpfe am Samstag
brachten bereits eine Reihe von Entſcheidungen, bei denen
beſon=
ders die ſüddeutſchen Schwimmer erfolgreich
ab=
ſchnitten.
Die Ergebniſſe des Samstags.
Turner.
Waſſerball=Meiſterſchaft: Tg. Mühlhauſen ſchlägt Tv. Iſerlohn
7:1 (4:0); Tv. Karlsruhe — Hamburger Turnerſchaft von
1816 9:4 (3:2); Mühlhauſen — Hamburger Turnerſchaft 11:1
(4:1); Karlsruhe — Iſerlohn 8:0 (3:2). Die Entſcheidung
fällt im Spiel Mühlhauſen gegen Karlsruhe.
40 Meter Streckentauchen für Aeltere: 1. Kremer=Eſchweiler 39
Sek.; 2. Schulz=Berlin 39/4 Sek.
Mehrkampf für Aeltere bis 45 Jahre: 1. von Loon=Kaſſel 72,70
Punkte; 2. Buſch=Halberſtadt 72,05 Punkte.
Mehrkampf für Aeltere von 35 bis 40 Jahren: 1. Hedler=
Darm=
ſtadt 110,5 Punkte; 2. Schäffler=Saarbrücken 109,70 Punkte.
Springen für Aeltere: 1. Rehm=Hannover 75 Punkte; 2. Krollner=
Dortmund 73¾½ Punkte.
100 Meter Bruſtſchwimmen für Aeltere: 1. Reiff=Stuttgart 1:37,3
Min.; 2. Stanger=Berlin 1:37 Min.
100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Terbrüggen=Aachen 1:41,1 Min.;
2. Teichmüller=Niederorb 1:43,9 Min.
Springen für Aeltere: 1. Loon=Kaſſel 43,35 Punkte; 2. Hemmer=
Frankfurt a. M. 43,05 Punkte.
Turnerinnen.
50 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Wachsmuth=Hamburg 55,9 Sek.
100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Weynell=Breslau 1:36 Min.;
2. Fecht=Stuttgart 1:43,9 Min.
40 Meter Streckentauchen: 1. Teſchke=Breslau 42 Sek.; 2. Haugk=
Gießen:
der Schwimm=Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft hatt/
etwa 6000 Zuſchauer nach dem prachtvoll gelegenen Schwiman=
Stadion in Altona hinausgelockt. Auf der ganzen Linie gab e
recht gute Leiſtungen. In faſt allen Wettbewerben wurden die
bisherigen Höchſtleiſtungen unterboten. Den Titel im Waſſe
ball ſicherte ſich die Turngemeinde Mühlhauſen, die im Endh
ſpiel den Tv. Karlsruhe 5:2 ſchlug.
Ergebniſſe der Turner:
4 mal 100 Meter für Vereine ohne Winterbad: 1. Tv. Staßfundif.
6:07,9 Min.; 2. Tv. Hüls=Weſtfalen 6:23,6 Min.
1000 Meter Freiſtil: 1. Müller=Kiel 15:50,6 Min.; 2. Bart/4,
Weißenfels 16:24,4 Min.
Mehrkampf: 1. Junold=Saarbrücken 184,75 Punkte; 2. Geisma
Gießen 182 Punkte; 3. Colombier=Iſerlohn 177,75 Punkte.
4 mal 100 Meter Hand über Hand: 1. Tgm. Mühlhauſen 4:58
Min.; 2. A. T. V. Breslau 4:59,/4 Min.
Turmſpringen: 1. Stork=Frankfurt a. M. 118,50 Punkte: 2. Mäd
ler=Leipzig 113,25 Punkte; 3. Schmidt=Offenbach 112,90 Punkte
4 mal 100 Meter Lagen: 1. M. T.V. Stuttgart 5:17,3 Min
2. A. T. V. Breslau 5:20.1 Min.; 3. Eintracht=Leipzig 5:202
4 mal 100 Meter Bruſt: 1. Ak. Tv. Berlin 5:49,2 Min.; 2. Ham
burger Turnerſchaft 1816 6:21,4 Min.
10 mal 100 Meter Freiſtil für Kreiſe: 1. Rheinland 12:45 Min.w
2. Mittelrhein 13:01,2 Min.; 3. Unterweſer=Ems 13:19,8 Mi
Turnerinnen:
100 Meter Rücken: 1. Frl. Backof=Offenbach a. M. 1:37 Min
2. Wald=Leipzia 1:41 Min.
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. Angers=Offenbach a. M. 3:43,
Min.; 2. Franke=Hamburg 4:02,2 Min.
Springen: 1 Frl. Verheul=Frankfurt a. M. 99,20 Punkte: 2. Kall
Berlin 96,65 Punkte; 3. Miet=Kottbus 93,10 Punkte.
4 mal 50 Meter Lagen: 1. Tv. Offenbach 2:54,70 Min.: 2. M. T.?
Stuttgart 2:57.9 Min.; 3. Tgm. Darmſtadt 2:59,1 Min.
4 mal 50 Meter Bruſt: 1. Turnerbund 62 Hamburg 3:07,4 Mim
2. Tv. Offenbach 3:10,6 Min.; 3. M. T.V. Stuttgart 3:10
Minuten.
4 mal 50 Meter für Kreiſe: 1. Mittelrheinkreis 7:16,8 Min.
4 mal 50 Meter Hand über Hand: 1. Tgm. Darmſtadt 2:44,3 Min
2. Tv. Offenbach ohne Zeit.
Der Mittelrhein=Kreis ſtellte mit 78 Turnerinnen und Tu
nern faſt ein Fünftel aller Teilnehmer und konnte 18 D. T.=Mei
ſterſchaften mit nach Hauſe nehmen. Von der Darmſtädte
Turnerſchaft konnten nachſtehende Erfolge erzielt werden
4 mal 50 Meter Hühſtaffel für Turnerinnen: Tgd. 46 1. Sie
(Meiſterſchaft) in 2:47,3 Min. Neue D.T.=Beſtleiſtung
4 mal 50 Meter Lagenſtaffel für Turnerinnen: Tgd. 46 3. Sie
in 2:59,1 Min.
Mehrkampf für ältere Turner: 1. Sieg (Meiſterſchaft) mit 110,
Punkten Franz Hedtler, Tgd. 1846.
Kunſtſpringen für Altersturner: Franz Hedtler 9. Sieg m
38,35 Punkten.
Streckentauchen für Altersturner, 40 Meter: Franz Hedtle
. Sieg mit 39,1 Sek.
100 Meter Seiteſchwimmen für Turner: Karl Ihrig, Tgd. 1846
Sieg in 1:19,6 Min.
100 Meter Rückenſchwimmen für Turnerinnen: Käthe Kaſtel
Sieg in 1:44 Min.
100 Meter Hand über Hand=Schwimmen für Turnerinnen: E.
ſabeth Gerhard 3. Sieg in 1:30,7 Min.
Die Turngemeinde Beſſungen wurde, in der 4 m
100 Meter Bruſtſtaffel für Turner an dritter Stelle liegen
wegen Frühſtart nicht gewertet.
Die 10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel für Kreiſe, in welche
4 Turnerinnen der Tgd. 1846 mitſchwammen, ſah den Mitte
rheinkreis in der neuen D.T.=Beſtzeit von 7:16,8 Minuten al
1. Sieger.
Die dritte Runde.
Das erſte Spiel der dritten Runde um die deutſche Waſſer”
ballmeiſterſchaft führte am Sonntag im Seebad Weißenſee d
alten Berliner Rivalen Weißenſee 96 und Spandau 04 zuſam,
men. Die Weißenſeer zeigten ſich in der zweiten Spielhäffte kl/
überlegen und gewannen hoch mit 7:3 (3:1). In der Vorſchlu
runde trifft Weißenſee nun am 25. Auguſt in Hannover mit deſ
dortigen Waſſerfreunden zuſammen. Sparta Köln und d
Schwimmſportfreunde Barmen haben ihr Spiel am 27. Augu
in Köln auszutragen. Der Sieger aus dieſer Begegnung tri
auf Hellas Magdeburg.
St
Ne
ihrend
urden
Zürich, 17. Auguſt. If
Auf einer 200 Km. langen Strecke, die in Zürich began
und über Rapperswil, die Innerſchweiz und Luzern durch d
Fanton Aargau zurück führte, wurde heute die internatione
Straßen=Weltmeiſterſchaft für Berufsfahrer und Amateure au
gefahren. Die Ergebniſſe:
Berufsfahrer: 1. Georges Ronſſe=Belgien 6:48,05,4 St
2. Nikolaus Frantz=Luxemburg 6:48,05,6 Std.; 3. Afredo Bind
Italien 6:48,05,8 Std.; 4. Dervaes=Belgien 6:48,06 St
5. Frasvarelli=Italien 5-43,06,2 Std.; 6. Bidot=Frankreit
6:49:05 Std.; 7. Le Droge=Frankreich 6:49,05,2 Std.; 8. Bull:
Oeſterreich 6:01,24,6 Std.; 9. Piemonteſi=Italien; 10. J. Bidr
Frankreich; 11. Wauters=Belgien; 12. Heinrich Suter=Schweiſ
13. Hofer=Schweiz; 14. Meyer=Schwveiz; 15. Franſen=Holland.
Amateure: 1. Bertonazzi=Italien 7:20,36,6 Std.; 2. Bertor
Italien 7:20,36,8 Std.; 3. Bruſſy=Frankreich 7:20,37 Std
1. Riegg=Schweiz 7:20,37.2 Std.; 5. Aumerle=Frankreich 7:20,37
Stunden; 6. Wanzenried=Schwei; 7:20,39,7 Std.; 7. Lowag7
Belaien; 8. Hoffmann=Deutſchland: 9. Hanſen=Därn
mark: 10. Caironi=Schweiz; 11. Geſtri=Italien; 12. Thie
bach=Deutſchland; 13. Stenes=Ungarn; 14. Weſten=Erd
land; 15. Hertwig=Deutſchland.
Abbruch der Steher=Weltmeiſterſchaft. — Fortſetzung
am Montag.
Der letzte Tag der Weltmeiſterſchaftswoche in Zürich gl i0
dem erſten. Auch diesmal gab es nichts als Regen, Regen. 11
doch wurde der Verſuch unternommen, den Entſcheidungslat
der Steherweltmeiſterſchaft unter Dach und Fach zu bringe
Als der Regen aufhörte und die Bahn abgetrocknet war, ſchicl
man die fünf Bewerber auf die Reiſe. Krewer hatte Sta7,
nummer 1, dahinter folgten Paillard und Linart vor Sawal
mit Startnummer 4 und Benoit. Bis zur 18. Runde änderte ſ
nichts an dieſer Placierung, aber in der 19. Runde ging Frar
reichs Meiſter mit einem plötzlichen Vorſtoß an Krewer vork
an die Spitze. Benoit verſuchte in der 35. Runde einen Angr
auf Sawall, wurde aber abgewieſen. Nach und nach regnel
es ſich wieder ein, ſo daß nichts anderes übrig blieb, als de
Rennen in der 52. Nunde abzubrechen. Paillard lag hier
Meter vor Krewer. An dritter Stelle folgte Linart mit 1
Meter Rückſtand vor Sawall (230 Meter) und Benoit (20
Meter). Alle fünf Fahrer lagen alſo noch in einer Runde. D‟
Rennen wird nun am Montag, um 17 Uhr, wiederho
Deutſche Erfolge am erſten Tage.
Das VII. Internationale Klauſenpaß=Rennen, auch Schwei=
Berg=Derby genannt, begann am Samstag bei ſchwachen
ſuch mit einigen weniger bedeutungsvollen Prüfungen. Es
hrden lediglich die Motorradrennen bis 350 Kubikzentimeter
die Seitenwagenrennen ſowie das Natzonale Rennen der
Aomobile geſtartet. Das Wetter war regneriſch, auf dem Paf
hiſt herrſchte Nebel, der ſich erſt in den Nachmittagsſtunden
ſte. Trotzdem befand ſich die 21,5 Kilometer lange Bergſtrecke
hmiter Verfaſſung. Sie war nur auf der langen Geraden am
ſtier=Boden etwas glatt. Bis auf zahlreiche leichte Unfälle,
ſte Ech die u. a. ein Schweizer und ein belgiſcher Fahrer in
Mit=
wenſchaft gezogen wurden, verlief der erſte Tag glatt. Vor
inn des Wagenrennens klärte es ſich auf und der deutſche
hgmeiſter Hans von Stuck benutzte die Gelegenheit dazu, um
ſen ſoeben erſt aus Wien eingetroffenen Auſtro=Daimler
aus=
probieren. Die Ergebniſſe der Motorradrennen bis 125 Kbzm.
175 Kbzm. wurden wegen einiger Proteſte noch nicht
ver=
ſfentlicht. Die beſte Zeit des Tages erzielte in der 350er=Klaſſe
r Engländer Handley auf Motoſacoche mit 17,57,4 Minuten,
aber nicht ganz an den von Franconi=Genf gehaltenen
Re=
ſto heranreicht. Auch die deutſchen Marken kamen am erſten
ge zu ſchönen Erfolgen. Der Schweizer Buchwald wurde im
ſigenrennen der kleinſten Klaſſe der Tourenwagen mit ſeinem
Erſter, während Lang=Cannſtadt in der Kategorie bis
Kbzm. der Beiwagen auf ſeiner Standard mit 20,27,8 Min
einem Durchſchnitt von 53,03 Kilometern einen neuen
Re=
aufſtellte.
Die Ergebniſſe des erſten Tages.
lotorräder bis 100 Kbzm.: 1. Liaudois=Paris auf Liaudois,
47,/46,4 Minuten (Alleingang).
torräder bis 250 Kbzm.: 1. L. Divorne=Schweiz auf Condor,
20,57,4 Min. 2. O. Zehnder=Schweiz auf Zehnder, 21,08
Min. 3. J. Zuber=Schweiz auf Condor, 2203,4 Min.
dte
n welch
torräder bis 350 Kbzm.: 1. W. L. Handley=England auf
Motoſacoche 17,57,4 Min. (beſte Zeit des Tages); 2. Hänni=
Schweiz auf Condor, 18,18,2 Min. 3. K. Gall=Ludwigsburg
auf Standard, 18,36,2 Min.
kiwagenmaſchinen bis 350 Kbzm.: 1. G. Frey=Schweiz auf
Standard, 23,28,8 Minuten.
iwagenmaſchinen bis 600 Kbzm.: 1. H. Lang=Cannſtadt auf
Standard, 20,27,8 Min. (neuer Rekord); 2. Grohmann=
Innsbruck auf Victoria; 3. Stärkle=Schweiz auf Scott,
21,13 Minuten.
herde kiwagenmaſchinen bis 1000 Kbzm.: 1. Amort:Frankreich auf
Sih Styl’ſon 22,28 Min. (Alleingang),
ſtionales Rennen für Automobile (Tourenwagen):
Sitzbis 750 Kbzm.: 1. Buchwald=Schweiz auf. Dixi, 24,37,8
Minuten.
mit 1uxbis 1100 Kbzm.: 1. Schneider=Genf auf Derby, 22,42,2 Min.
2. Gilera=Italien auf Fiat, 24,10,8 Min
Sieg mbis 1500 Kbzm.: 1. Keller=Schweiz auf Alfa Romeo, 22/47/4
Minuten:
bedick bis 2000 Kbzm.: 1. Petley=Lauſanne auf Lagonda, 29.16
Minuten
Tad. 194 bis 3000 Kbzm.: 1. Dr. J. Karrer=Zürich auf Bugatti,
21,26,6 Min.; 2. Buzio=Schweiz auf Lancia, 22/41,4 Min.:
he Kaſc bis 5000 Kbzm.: 1. J. Gacon=Schweiz auf Martini, 20,15,2
Min. (beſte Zeit der Tourenwagen); 2. Berli=Schweiz auf
nnen: Ell. Martini, 21,18,8 Min.; 3. Giger=Schweiz auf Martini
bis 8000 Kbzm.: 1. Billwiller=Schweiz auf Chryſler, 23,10,/4
der AnA Minuten.
eg PLouis Chiron=Paris auf Bugatti ſiegt in neuer Rekordzeit.
Klaſſen=Siege der Deutſchen.
ſen Mit Der zweite Tag des VII. Internationalen
Klauſenren=
nuten aſuns ließ ſich in jeder Hinſicht gut an. Entgegen dem ſchlechten
ſeſuch am Samstag, erfreute ſich das „Schweizer Berg=Derby”
n zweiten Tag eines überaus regen Zuſpruchs. Zudem war
ich das Wetter weitaus günſtiger wie am Vortage. Zunächſt
ſirden programmäßig die noch reſtlichen Kategorien
Motor=
lider auf die beſchwerliche Reiſe geſchickt. Die Fahrer befanden
Mſt.
h hier in richtiger Rekordlaune; denn in ſämtlichen drei
Klaſ=
ſ wurden die bisherigen Höchſtleiſtungen um ein Bedeutendes
Mazſrbeſſert. In der Halbliterklaſſe kam der Ludwigsburger Gall
Standard zu ſeinem zweiten Rekordſieg. Die beſte Leiſtung
ReMe Dallbrachte aber zweifelsohne der Schweizer Cereole auf Harley
üü zwvidſon, der trotz eines Sturzes in der vorletzten Kurve ſeine
haufe Taſchine in der neuen Rekordzeit von 17,22 Minuten durch das
Borich Riel brachte. In der Klaſſe bis 750 Kbzm. ſteuerte K.
Stegmann=
er m. * heuölsnitz ſeine BMW. zum Sieg. Dann wurde das Ergebnis
und as Rennens der Solomaſchinen bis 175 Kbzm. bekanntgegeben,
. Auce tährend für die Kategorie bis 125 Kbzm. der Sieger erſt ermittelt
nung ! ’tterden kann, wenn die drei in Frage kommenden Maſchinen
hn der Eidgenöſſiſchen Materialprüfungsanſtalt auf ihren
ge=
nuen Zylinderinhalt nachgeprüft worden ſind. Das Rennen
Sportwagenklaſſe ſchien anfangs durch das Wetter
ſtört zu werden, da ſchwere Nebelſchwaden die Sicht
erſchwer=
n. Bald klärte es ſich jedoch auf, ſo daß man ohne Sorge
ſtar=
nkonnte. Die beſte Zeit in dieſer Klaſſe erzielte Graf Kalnein
uf Bugatti mit 17,57,8 Min. Das Hauptintereſſe konzentrierte
„blih naturlich auf den Start der Rennwagen. Der Held des
urch ſtFages war einmal mehr der Franzoſe Louis Chiron auf Bugatti,
rnatakſer die 21,5 Kilometer in der neuen Rekordzeit von 16/42,4 Min.
urchfuhr und den alten, von Roſenberger gehaltenen Rekord vor
WE17,0 Minuten um ein Bedeutendes verbeſſerte. Eine ganz
ervorragende Figur machte wieder der deutſche Bergmeiſter
ans v. Stuck auf Auſtro=Daimler, der faft ohne Training ſeinen
euten Wagen in der ausgezeichneten Zeit von 16,45,6 Min. über
Strecke brachte.
Die Ergebniſſe:
ſie torräder bis 175 Kbzm.: 1. Grandjean=Schweiz auf Allegro
20:42,2 Min.;
is 500 Kbzm.: 1. K. Gall=Ludwigsburg auf Standard, 17:27,4
Minuten (Rekord); 2. Martinelli=Genf auf Motoſacoche,
18:15,6 Min.; 3. Brehm=Schweiz auf Moſer, 18,21,6 Min.
bis 750 Kbzm.: 1. Stegmann=Neuölsnitz auf BMW., 17:42,6
ein. (Rekord); 2. Hubacher=Schweiz auf Sarolea, 21:12.
bis 1000 Kbzm.: 1. Cereſole=Schweiz auf Harley Davidſon,
17:22 Min. (beſte Zeit der Motorräder); 2. Heine=Schweiz
auf Harley Davidſon, 18:46 Min.
öyortwagen bis 750 Kbzm.: 1. Vinatier=Paris auf Roſengart,
23:09,8 Min.ſ 2. Butenuth=Hannover auf Hanomag, 30:24,4
Min.; 3. Hertenſtein=Karlsruhe auf Dixi, 40:09/4 Min.;
bis 1100 Kbzm.: 1. Lepicard=Frankreich auf Donnet, 19:56/4
Min.; 2. Kirchhofer=Schweiz auf Salmſon, 22:40 Min.;
is 1500 Kbzm.: 1. Burggaller=Berlin auf Bugatti, 18:57,4
Min.: 2. Natali=Italien auf Alfa Romeo, 19:37 Min.;
bis 2000 Kbzm.: 1. Keßler=Zürich auf Alfa Romeo, 18:34,6
Min.; 2. Eſcher=Zürich auf Bugatti, 18:54,4 Min.;
bis 3000 Kbzm.: 1. Graf von Kalnein auf Bugatti, 17:57,8
Min. (beſte Zeit der Sportwagen);
2is 5000 Kbzm.: 1. Gacon=Schweiz auf Martini, 20:07,6 Min.;
2. Caſpar=Schweiz auf Martini, 20:54,4 Min.; 3. Gider=
Schweiz auf Martini, 20:54,6 Min.; 4. Berli=Schweiz auf
Martini, 21:31,6 Min.;
2is 8000 Kbzm.: 1. Prinz zu Leiningen=Amorbach auf
Mer=
cedes=Benz 18:23,4 Min.; 2. Billwiller=Schweiz auf
Merce=
des=Benz, 18:44 Min
ſnwagen bis 750 Khzm.: 1. F. C. Meher=Stuttgart auf
DKW.; 25:58,6 Min:;
bis 1100 Kbzm.: 1. Glorici=Mailand auf Salmſon, 20:33,2
Min.; 2. Evans=Zürich auf Amilcar, 22:28,8 Min.;
bis 2000 Kbzm.: 1. de Sterlich=Italien auf Maſerati, 18:16
Min.; 2. Münz=Schweiz auf Bugatti, 22:51 Min.; 3.
Stu=
ber=Schweiz auf Bugatti, 23:12,6 Min.;
bis 3000 Kbzm.: 1. L. Chiron=Paris auf Bugatti, 16:42,4
Min. (neuer Rekord, beſte Zeit des Tages);
bis 5000 Kbzm.: 1. H. v. Stuck auf Auſtro=Daimler, 16:45,6
Min.;
Roſenberger=Pforzheim auf Mercedes=Benz,
17:33,2 Minuten.
5. Ralisbona-Bergrennen.
Schmidt=Vilsbiburg auf Sarolea und Dr. Fuchs=Nürnberg auf
Bugatti die Schnellſten des Tages.
Kelheim, 18. Aug. (Drahtbericht.)
Das 5. Ratisbona=Bergrennen bei Kelheim an der Donau
nahm vor einer nach zehntauſenden zählenden Zuſchauermenge
am Sonntag einen glatten Verlauf. Die 4 Kilometer lange,
über eine Steigung von 12 Prozent gehende Strecke befand ſick
in ausgezeichneter Verfaſſung. Von den 188 gemeldeten
Fah=
rern ſtellten ſich 130 dem Starter, darunter allein 108 Motorrad
und Beiwagenfahrer. In den Wagenklaſſen gingen 22
Teil=
uehmer über die Strecke. Die beſte Zeit der Motorräder
er=
zielte der Ausweisfahrer Joſeph Schmidt=Vilsbiburg auf
Saro=
lea. Bei den Beiwagenmaſchinen triumphierte einmal mehr
der Nürnberger Ley auf Triumph. Im Rennen der
Sport=
wagen war der Bugattifahrer Dr. Fuchs=Nürnberg der Beſte.
Motorräder:
Ausweisfahrer bis 175 ccm.: 1. Bobmeier=Paſing auf Teral
Villiers 3:26,8 Min.
Bis 250 ccm.: 1. Pollin=Pförnig auf Herkules 3,13 Min.
Bis 350 cem.: 1. Hans Dittmar=Munchen auf Norton 2:55,
Minuten.
Bis 500 ccm.: 1. Franz Fallier auf Triumph 2:40,2 Min.
Bis 1000 ccm: 1. Shmidt=Vilsbiburg auf Sarolea 2:37,2
Minuten (beſte Zeit der Motorräder)
Beiwagen bis 600 cem.: 1. Müller=Augsburg auf Viktoria
2:59,8 Min.; über 600 ccm.: 1. Barth=München auf BMW. 3,06
Minuten.
Lizenzfahrer bis 175 ccm.: 1. Bon=München auf DWK. 3:18.2
Minuten; bis 100 ccm.: 1. Giggenbach=Mühldorf am Inn auf
Bayerland 2:39,2 Min.
Beiwagen bis 600 crm: 1. EdelmannDeggendorf auf
Vik=
toria 3:19,4 Min.; bis 1200 ccm.: 1. Ley=Nürnberg auf Triumph
2:47,2 Min.
Sportwagen
bis 750 cem.: 1. Oeſterreicher=Dresden auf DKW. 3:16,4
Minuten; bis 1500 cem.: 1. Macher=Berlin auf DKW. 2:55,6
Minuten; bis 3000 ccm.: 1. Dr. Fuchs=Nürnberg auf Bugatti
2:46,8 Min. (ſchnellſte Zeit der Wagenklaſſen); bis 5000 ccm.t
1. Graf von der Mühle auf Mercedes=Benz 3,16 Min.
Nennwagen:
bis 1500 ccm.: 1. Steinweg=München auf BNC. 2:58,5 Min.
im Alleingang.
Deukſcher Sieg im Frauenländerkampf
53,5 zu 4,5 Punkte. — Neue Rekordleiſtungen.
Kr. .df. d erf44r4-/Düſſeldorf, 18. Aug. (Drahtber.)
Der erſte leichtathletiſche Frauenländerkampf zwiſchen
Deutſch=
land und England hat den deutſchen Damen einen ſchönen
Er=
folg eingebracht. Sie ſchlugen die Vertreterinnen des
Inſel=
reichs klar mit 53,5: 45,5 Punkten und ſtellten damit die Vor
machtſtellung der deutſchen Damen in der europäiſchen
Leicht=
athletik erneut unter Beweis. Während ſich die beiden
Vertre=
tungen in den Sprüngen ziemlich gleichwertig waren, ergab ſich
in den Läufen eine leichte Ueberlegenheit der britiſchen Damen.
Dafür waren aber die deutſchen Vertreterinnen im Kugelſtoßen,
Speerwerfen und Diskuswerfen ganz klar überlegen.
Der Kampf im Düſſeldorfer Rheinſtadion ging unter den
denkbar günſtigſten Verhältniſſen vor ſich. Schönes, nicht zu
warmes Wetter begünſtigte die Leiſtungen. Die 3000 Zuſchauer
bekamen denn auch ſehr ſchöne Kämpfe und famoſe Leiſtungen,
darunter auch einige neue Landesrekorde, zu ſehen.
Beſonders ſpannend war der Kampf im Weitſprung, wo
die engliſche Springerin Connell gleich mit dem erſten Sprung
auf 5,61 Meter kam, während Frl. Hargus nur 5,08 Meter und
Frl. Grieme 5,31 Meter erreichten. Während aber Miß Connell
ihre erſte Leiſtung nicht mehr verbeſſern konnte, kam Frl. Grieme
ſpäter noch mit einem famoſen Sprung auf 5,69 Meter. Die
Norddeutſche ſicherte ſich damit nicht nur den Sieg, ſie überbot
auch den erſt kürzlich bei den Frauenmeiſterſchaften in Frankfur
aufgeſtellten Deutſchen Rekord von Frl. Schlarp=Köln um fün
Zentimeter. Im Kugelſtoßen traten die Briten nur mit einer
Vertreterin an, da Miß Birchenough die Reiſe nicht mitgemacht
hatte und ein Erſatz nicht zur Stelle war. Die beiden erſter
Plätze fielen mit großer Uebrlegenheit an unſere Vertreterinner
Heublein und Fleiſcher. Frl. Fleiſcher ſicherte ſich auch das
Dis=
kuswerfen. Uebr 800 Meter hatte Frl. Dollinger mit der
Eng=
länderin Chriſtmas hart zu kämpfen, ehe ſie knapp in Front
blieb. Beim 100=Meter=Lauf führte Frl. Gelius bis zu 50 Meter,
dann mußte ſie aber die beiden Engländerinnen paſſieren laſſen.
Frl. Kellner ſpielte überhaupt keine Rolle. Den 200=Meter=Lauf
holte ſich dagegen Frl. Lorenz=Frankfurt glatt. Die Viererſtaffel
ging durch ſchlechtes Wechſeln verloren. Die Schlußläuferin,
Frl. Haux, holte zwar noch Terrgin auf, konnte aber die
Eng=
länderin nicht mehr ganz erreichen.
100 Meter: 1. Walker=England 12,6 Sek., 2. Thompſon=England
12,7 Sek., 3. Gelius=Deutſchland 12,8 Sek., 4. Kellner=
Deutſchland.
200 Meter: 1. Lorenz=Deutſchland 26,1 Sek., 2. King=England
26,3 Sek., 3. Schmidt=Deutſchland 24,7 Sek., 4. Weldon=
England.
800 Meter: 1. Dollinger=Deutſchland 2:23.2 Min., 2. Criſtmas=
England 2:23.8 (Rekord), 3. Stramm=Deutſchland 2:25.8
Min., 4. Streater=England.
80 Meter Hürden: 1. Hatt=England 12,3 Sek., 2. Haux=
Deutſch=
land 12,6 Sek., 3. Conell=England 12,7 Sek., 4. Becker=
Deutſch=
land.
4 mal 100 Meter: 1. England 48,7 Sek. (Thompſon, Walker, Rid
gley, Hiſcek), 2. Deutſchland 48,9 Sek. (Gelius, Kellner,
Lo=
renz, Haux),
Speerwerfen: 1. Hargus=Deutſchland 37,82 Meter, 2. Jakobs=
Deutſchland 34,73 Meter, 3. Weſteon=England 25,125 Meter,
4. Conell=England 21,28 Meter.
Diskuswerfen: 1. Fleiſcher=Deutſchland 37,95 Meter, 2. Heublein=
Deutſchland 34,90 Meter, 3. Weſteon=England 34 Meter, 4.
O'Kelley=England 25,28 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Heublein=Deutſchland 12,45 Meter, 2. Fleiſcher=
Deutſchland 11,73 Meter, 3. Weſteon=England 9,95 Meter
Weitſprung: 1. Grieme=Deutſchland 5,69 Meter (Rekord), 2
Conell=England 5,61 Meter, 3. Hargus=Deutſchland 5,36
Me=
ter, 4. Mathhews=England 4,64 Meter.
Hochſprung: 1. O'Kelly=England und Braumüller=Deutſchlank
1,515 Meter. 2. Milne=England 1,47 Meter, 3.Grieme=
Deutſch=
land 1,42 Meter
Geſamtergebnis: 53,5 zu 45,5 Punkte für Deutſchland.
Pferderennen in Frankfurk a. M.
Graf Jſolani im Großen Preis von Frankfurt geſchlagen.
Die Frankfurter Pferderennen ſtanden heuer unter einem
zuten Stern. Das Wetter war ausgezeichnet und der Beſuch
daher außerordentlich ſtark. Die hochdotierten Rennen und der
Start des Wunderpferdes Graf Iſolani hatten das ihre zu dem
ausgezeichneten Beſuch beigetragen. Die Ueberraſchung des
Tages war die einwandfreie Niederlage des diesjährigen
Derbyſiegers Graf Jſolani durch den vorjährigen Derbyſieger
Lupus. Nachdem Graf Iſolani noch am Mittwoch in ſo
be=
ſtechender Manier ſein Nennen gewonnen hatte, hatte man auch
den Wunderhengſt im Großen Preis von Frankfurt als Sieger
erwartet. Aber ſeine Anhänger wurden arg enttäuſcht,
wäh=
rend Lupus ſeinen Wettern die hübſche Quote von 126:10
ein=
brachte. Meiſterpolier nahm ſofort die Spitze und führte in
ſehr ſchneller Fahrt vor Graf Iſolani, Liederkranz und Lupus.
Beim Eingang in die Gerade ging Graf Iſolani in Front,
wurde aber gleich darauf von Lupns paſſiert, der
verhältnis=
mäßig leicht gewann. Liederkranz wurde Dritter. Eine
Erklä=
rung für die unerwartete Niederlage Graf Iſolanis findet man
vielleicht darin, daß dem Hengſte noch das Rennen vom
Mitt=
woch in den Knochen ſteckte, vielleicht iſt aber auch der Grund
darin zu ſuchen, daß die Bahn in Niederrad links herum führt
und Graf Iſolani auf einer ſolchen Bahn noch nicht geſtartet
iſt. Andererſeits hat aber Lupus ſo leicht geſvonnen, daß man
doch geneigt iſt, noch nach einer anderen Urſache der
unerwarte=
ten Niederlage von Graf Iſolani zu ſuchen.
Im Landgrafenrennen kamen die Farben des
Weinberg=
ſchen Stalles und der deutſche Meiſterjockey Otto Schmidt zu
einem viel bejubelten Sieg. Calcum führte das Rennen an
vor Aulos und Maſſo d’Arezzo. Calcum führte auch noch beim
Einbiegen in die Gerade, brach aber dann etwas aus. Dadurch
gewannen Aulos und Maſſo d’Arezzo Boden. Aulos ſiegte
ſchließlich nach ſcharfem Kampf gegen Maſſo d’Arezzo, mit dem
der wieder aufgekommene Cälcum noch totes Rennen machen
konnte.
Im Verloſungsrennen ſtellten ſich 15 Pferde dem Starter.
Das Gewinnlos trug die Nummer 627 und gehörte einer Dame,
die das Geld nahm.
1. Preis von Schwanheim. Für Zweijährige. 3000 Mark,
1200 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Palfrey (O. Schmidt),
2. Negus, 3. Dejaneira. Ferner: Elan, Delphi, Kybeele, Tot.:
13, Pl. 11, 11:10. 3—5 Lg.
2. Ed.=v.=Grunelius=Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und
3500 Mark, 1800 Meter: 1. Stall Hagos Fabuliſt (Held),
2. Machvoran, 3. Nobilitas. Ferner: San Marco, Nemrod,
Original, Dalibor, Perfekt, Szin arany. Tot.: 57, Pl. 23, 19,
28:10. ½—3 Lg.
3. Landgrafen=Nennen. Für Zweijährige. 15000 Mark,
1200 Meter: 1. A. u C. v. Weinbergs Aulos (O, Schmidt),
2. Maſſo d’Arezzo und Calcum, tot. Rennen. Ferner: Charitas,
Jlos, Rhapſodie, Teutonia. Tot.: 20, Pl. 12, 14, 13:10. Kopf
bis tot. Rennen.
4. Opanke=Jagdrennen. 3000 Mark, 4600 Meter: 1. F
Ruepprechts Cupido (O. Wehe), 2. Fruszi, 3. Durbano.
Fer=
ner: Songe d’Or, Florimel, Euphrat. Tot.: 22, Pl. 14, 14:10.
2—10 Lg.
5. Großer Preis von Frankfurt. Ehrenpreis und 33 000
Mark, 2100 Meter: 1. L. u. W. Sklareks Lupus (Haynes),
2. Oppenheimers Graf Iſolani (Grabſch), 3. Geſt. Weils
Lie=
derkranz (M. Schmidt). Ferner: Markgraf, Serapis, Altenberg,
Meiſterpolier, Metrodorus. Tot.: 126, Pl. 20, 13, 21:10.
1½4—1—4 Lg.
6. Verloſungsrennen. 4000 Mark, 1450 Meter: 1. Lt. M.
Gerteis Faire Nature (Zehmiſch), 2. Matheſerkreuz, 3. Miſſion.
Ferner: Nonne, Pan Robert, Sans Atout, Ballaſt, Mira 2.,
Gaffel, Markſtein, Albana, Juff errant, Sonnengöttin,
Brom=
beere. Trutzfeſte. Tot.: 82, Pl. 35, 15, 32:10. 2—½ Lg.
3. Frhrn.=v.=Biſſing=Erinnerungs=Jagdrennen. Ehrenpreis
und 3500 Mark, 3200 Meter: 1. Hr. u. H. Baumgärrners
Ka=
balia (Albers), 2. Jähnrich, 3. Mühelos. Ferner: Falkner,
Brombeere, Toskana, Marcion. Tot.: 46, Pl. 12, 12, 11:10.
1—2 Lg.
1. Knirps=Jagdrennen. Verk.=N. Lehrlingsreiten. 2800 Mk.,
3400 Meter: 1. H. v. Herders Ozema (Zipfel), 2. Florida,
3. Ludwig Thoma. Ferner: Husdent, Venus, Lelkes, Philiſter.
Tot.: 145, Pl. 26, 28, 15:10. ½—4 Lg.
2. Littorak=Hürdenrenen. Für Dreijährige. 4200 Mark, 3000
Meter: 1. Frhrn. v. Schlotheims Rohrpoſt (Hauſer), 2. Vici,
2. Martonius. Ferner: Parademarſch, Comptendorf, Teja
Wiesbaden, Leuchtturm, Hella 19., Frundsberg. Tot.: 30, Pl.
15, 27, 39:10. 3—Kopf.
3. See=Jagdrennen. Ausgleich II. Herrenreiten. 5000 Mark,
4800 Meter: 1. F. Gerteis No Friend (v. Horn), 2. Alleluja,
3. Kutas. Ferner: Jenoe Tot.: 23, Pl. 14, 14:10. 1½—4 Lg.
4. Großer Karlshorſter Hürden=Ausgleich. Ehrenpreis und
14 000 Mark, 3500 Meter: 1. Gebr. Röslers Marcellus (Pinter),
2. Lord Val, 3. Prellſtein. Ferner: Anton, Majeſta, Radio,
Kili, Pergola. Tot: 36, Pl. 12, 14, 12:10. 2—1 Lg.
5. Parſifal=Jagdrennen 3500 Mark, 4000 Meter: 1. E. S.
Fürſtenbergs Freier Wille (Hauſer), 2. Schlehblüte, 3.
Oppo=
nent. Ferner: Lichtſtrahl Tot.: 18, Pl. 12, 14:10. 3 Lg.—W.
6. Eleazar=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 Mark, 3000
Meter: 1. K. E. v. Kaphengſts Akmene (Oſtermann), 2. Der
Muck, 3. Beckmeſſer. Ferner: La Paloma, Sonntagmorgen,
Re=
gan, Minute, Marlena, Kern, Calvello 2., Hidigeigei. Tot.: 84,
Pl. 25, 16, 14:10. Kopf—1 Lg.
2. Preis von Bärfelde. Herrenreiten. 3000 Mark, 1600
Meter: 1. Stall Landswerths. Cardinal 2. (Hr. v. Borcke)
2. Augendiener, 3. Eldon. Ferner: Bardes Bruder, Limanova,
Kataſtrophal, Stromer. Tot.: 19, Pl. 11, 12, 16:10. 2 Lg.—Kopf.
Der Schwimmländerkampf Süddeutſchland—Weſtdeutſchland iſt von
dem 15. September auf einen ſpäterenTermin verlegr worden.
DFB.=Vorſtandsſitzung in München. Der Vorſtand des Deutſchen
Fußball=Bundes hielt am Samstag und Sonntag in München eine
Sitzung ab, deren Ergebniſſe ſtreng vertraulich gehalten wurden.
Diekmann lief geſtern die 7500 Meter beim „Amerikanerſportfeſt”
des S. C. Charlottenburg in der neuen Rekordzeit von 23 Min. 26 Sek.
Den Rekord hielt Petri, Hamburg, mit 23:42,8 Min.
Das deutſche Paar Kroll/Miethe konnte bei den Abendrennen au
der Rüttarena die berühmte franzöfiſche Sechstagemannſchaf
Wambſt/Laquehaye im Mannſchafts=Omnium glatt mit 21:15 Punkten
ſchlagen.
„Rund um München”, das klaſſiſche Straßenrennen des BDR.,
wurde von Oskar Michel=Berlin vor Krückel=München gewonnen.
In der Weltmeiſterſchaftsrevanche der Flieger auf der Pariſe=
Buffalobahn ſah man Weltmeiſter Michard abermals vor Moeskops
(Holland) ſiegreich.
Berlin—Budapeſt, ein am Sonntag in der ungariſchen Hauptſtadtz
ausgetragener Rad=Städtekampf für Amateure wurde von den Deutſchen
7:4 gewonnen.
Die Süddeutſche Fauſtballmeiſterſchaft fiel an die Hockeh=Geſellſchaft
Nürnberg.
„Tennismeiſter von Heer und Marine” wurde Stabsarzt Dr. Baader,
der im Endſpiel gegen Oberleutnant Andörſch in vier Sätzen gewann
Ein Rennen der Nationen, das mit ungefähr 100 000 Dollar dotiert
ſein ſoll, will der amerikaniſche Jockeh=Club unter der Beteiligung der
beſten europäiſchen Steher in Arlington durchführen.
Primo Canera konnte in San Sebaſtian den Spanier Lete in einem
Zehnrundenkampf nach ſchwachen Leiſtungen nur knapp nach Punkten
ſchlagen.
Seiteo
Montag, den 19. Auguſt 1929
Nummer 229
Mater unt Lintn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
2))
Nachdruck verboten
Sollte ſie die gleiche Karte haben wie ich, dachte Edwin. Er
ging auf 4000 hinauf und, als ſie 2000 zulegte, auf 8000.
„10 000,” ſagte ſie ruhig.
Alle blickten auf Stamer. Was würde er tun? Würde er
den Kampf fortführen? Jenny ſchien zu weiterem Steigern
ent=
ſchloſſen.
Er nahm einen Schluck Sekt. „12000!”
Die Gräfin ſpielte mit ihrer Taſche, der Kammerherr putzte
ſein Einglas.
„Zwanzig!” gab Jenny zurück.
War es Tollheit oder hatte ſie eine Karte, die nicht zu
über=
bieten war? Edwin wußte, daß er nicht verlieren konnte, wenn
er durchhielt. Jetzt mußte er ſich entſcheiden. Hielt er ihren
Satz, ſo konnte er einen Verluſt nicht mehr verantworten.
Im Grunde widerſtrebte es ihm, mit einer Karte, die ihn
jedes Wagniſſes enthob, weiterzuſpielen. Es kam ihm nicht fair
vor. Faſt hätte er ſie hingeworfen. Aber etwas bannte ihn.
Seine Augen taſteten über Jennys Züge. Was lebte hinter
dieſem ſchönen, glatten Antlitz? Er würde gern ſeinen Einſatz
ppfern, das Geheimnis dieſer Seele zu lüften. Aber was erfuhr
er, wenn er jetzt aufgab? Bis jetzt bewegte man ſich noch in den
Grenzen des Spiels. Sein Inneres enthüllt der Menſch erſt im
Kampf.
„25 000,” kam es über ſeine Lippen.
„30 000,” antwortete ſie.
Nun gab es kein Zurück mehr.
Die andern ſaßen unbeweglich, folgten atemlos dem
uner=
hörten Bieten.
Jenny war ganz ruhig. Aber Edwin hatte auf einmal das
Gefühl, daß ihre Ruhe erzwungen ſei. Ich muß ſie zur Vernunft
bringen, dachte er und verdoppelte ihren Satz. Da erhöhte ſie ihn
ohne Zögern auf 100 000.
Der Ruſſe ſtand auf. „Es handelt ſich nicht um Tſcherwonez,
ſondern um Reichsmark, Jenny,” ſagte er erregt.
Edwin hatte die Karte verdeckt auf den Tiſch gelegt und
trommelte mit den Fingern ſeiner Linken darauf. „200 000,
Jeuny!”
Zum erſtenmal zögerte ſie einen Augenblick. Dann überbot
ſie Edwin um 100 000.
„Das iſt ja Wahnſinn,” flüſterte der Filmſchauſpieler.
Es ging jetzt nur noch in Beträgen von hunderttauſend
wei=
ter. Die Spannung ſtieg aufs äußerſte. Die Zuſchauer ſaßen
vorgebeugt, mit glänzenden Augen. Der Ruſſe lief zappelnd hin
und her.
„700 000,” ſagte Jenny.
Die Gräfin bekam vor Aufregung einen Huſtenanfall.
„Ruhe, Ruhe, Gnädigſte!” lächelte Edwin. Die Erregung
der andern wirkte dämpfend auf ihn ſelbſt. Er ſah ſich mit
küh=
len, nüchternen Blicken um. Ganz plötzlich empfand er das
Un=
mögliche ſeiner Lage. Er ſaß hier und ſpielte um ein Vermögen,
mit ſeiner Geliebten als Partnerin. Es war ganz ſinnlos. Er
würde es niemals von ihr nehmen, ſelbſt wenn ſie das Gelb
hätte. Aber ſie war wohl ſchon mit den erſten hunderttauſenb
über ihre Zahlungsfähigkeit hinausgegangen.
Es ſchien ihm alles nicht mehr ernſt. Jenny hielt ihn zum
Beſten. „Wollen wir nicht aufhören, Jenny?” fragte er.
„Das ſteht ganz bei dir,” erwiderte ſie.
Der Ton machte ihn ſtutzig. Das hatte gefährlich geklungen
Er würde ſich hüten, ſich in ihre Hand zu geben. Aber man mußte
jetzt zu einem Ende kommen.
„Eine Million, Jenny!”
Sie erblaßte. Eine halbe Minute herrſchte Stille im Zimmer,
Dann ſagte die Diva: „Ich halte den Satz.”
„Ah! — Anderthalb Millionen!“
Die Anweſenden ſaßen wie die Puppen da, regungslos, mit
erſtarrten Mienen, die Augen wie in Gier funkelnd auf Jenny
gerichtet. Der Ruſſe ſtand mit offenem Mund, aus dem es wie
ein Stöhnen kam. An dem ſchönen ſchlanken Hals der Gräfin
klopften die Adern.
Jennys Geſicht war wie ein Stein. „Ich gebe auf.”
„Sie haben eine Million verloren!” ſchrie der Ruſſe.
„Die ſie gar nicht hat!” lachte Edwin. „Es war von mir aus
nur ein Jux.‟ Er legte ſeine Karte auf. „Sie ſehen, ich habe
nichts riskiert. — Zeig jetzt auch deine Karte, Jenny.”
Da ergriff ſie das Spiel und ſchob ihre fünf Karten hinein,
„Suchen Sie ſich wieder heraus, meine Herrſchaften.” Mit
hohn=
vollem, krampfhaftem Auflachen ging ſie aus dem Zimmer.
Die Gräfin leerte den Pot und zählte die Ships.
„Sie erklären Ihre Forderung gegen Fräulein Mandoni für
ungültig, Herr Stamer?” fragte der Ruſſe.
„Ja.”
„Dann müßten Sie gerechterweiſe auch uns . . ." (Fortſ. f.
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Mainz, den 17. Auguſt 1929.
Reichsbahndirektion Mainz.
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Arheilgen, den 16. Aug. 1929.
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in Worms.
Frau K. Schießlinger
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