Darmstädter Tagblatt 1929


13. August 1929

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmft. Tagbl. geſfattet.
Nummer 223
Dienstag, den 13. Auguſt 1929.
192. Jahrgang

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Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breith 2 Reichsmark. Anzeligen von auswärts 40 Reichspfg.
Flnanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm brelte Rellame=
zeile
3.00 Reichsmart. Aſſe Preiſe in Reichsmark
(4 Dolſar 420 Mardl. Im. Falſe höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streſl uſwp erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Be
Konkurs oder genſchtlicher Beltrelbung fäalf ſeder

Nabat weg. Banſſonto Deutſche Bank und Darme=
Kädter und Natſonalbank.

Muevonnd biuigt Snowvenn Sanang.

Die Kriſe dauerk an.
Aufregung über ein Macdonald=Telegramm im Haag.
* Haag, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Bei den verſchiedenen Delegationen im Haag ſind eine Reihe
von Sachverſtändigen eingetroffen, die an den Unterkomitees, die
demnächſt zuſammentreten, teilnehmen ſollen. Von der interalli=
ierten
Rheinlandkommiſſion ſind die Kommiſſare Noél und Ma=
lino
angekommen, um in dem Sachverſtändigenkomitee für die
Rheinlandräumung mitzuarbeiten. Die italieniſche Delegation iſt
geſtern um einen Sachverſtändigen für die Bankfragen verſtärkt
ſworden.
Im allgemeinen wird die Lage als unverändert angeſehen.
Nur in engliſchen Kreiſen äußert man ſich ſtark optimiſtiſch und
kündigt an, daß in kürzeſter Friſt ein Sonderkomitee zur Prüfung
der Forderungen Snowdens eingeſetzt werden ſoll. Man ſchätzt
die Ausſichten nicht ungünſtig ein, zumal Snowden erklärt, daß
er nur an eine Befriedigung der engliſchen Anſprüche im Rah=
men
des Young=Planes denke. Auf franzöſiſcher Seite iſt man
jedoch weſentlich peſſimiſtiſcher und erklärt, daß man über die
ſachlichen Gegenſätze noch nicht hinweggekommen ſei.
Bei der engliſchen Delegation iſt ein Telegramm Mac=
donalds
eingetroffen, in dem er Snowden verſichert, daß das
ganze engliſche Volk mit ſeiner Haltung einverſtanden ſei und
hinter ihm ſtehe. Alle Parteien und Gruppen des Landes, heißt
es in dem Telegramm, ohne Ausnahme unterſtützen die Sache,
die Sie führen, jede Zeitung ſteht hinter Ihnen. Ich hoffe ſehr
ernſtlich, daß Ihre Kollegen in der Finanzkommiſſion erkennen
werden, daß Sie die Lage in dem Sinne auszulegen haben, daß
die elementarſten Erwägungen des fair plar zwiſchen den be=
teiligten
Ländern eine Reviſion gewiſſer Empfehlungen des Be=
tichts
erfordern. Unſere bisherige Aktion für das Zuſtandekom=
men
einer Regelung der europäiſchen Verhältniſſe auf der
Grundlage guten Willens beweiſt, daß wir wünſchen, daß die
Konferenz Erfolg hat, und zwar ſowohl auf politiſchem, wie auf
ſinanziellem Gebiet, aber wir haben die Grenze der ungerechten
Paſtenverteilung erreicht.
Die engliſche Regierung ſteht hinker Snowden.
In der Haltung der engliſchen Regierung zu der von Snow=
den
auf der Haager Reparationskonferenz vertretenen Forderung
über eine Reviſion des Youngplanes iſt keine Aenderung einge=
treten
. Snowden findet bei ſeiner Aktion weiteſtgehende Unter=
ſtützung
, auch die der Dominions, wie Auſtralien und Südafrika,
was am deutlichſten durch das von Macdonald an den engliſchen
Schatzkanzler abgeſandten Telegramm äußerlich erſichtlich wird.
Obwohl man die kritiſche Lage im Haag durch die verſchiede=
nen
Unterredungen und die Aufklärung gewiſſer Mißverſtänd=
niſſe
als etwas gebeſſert betrachtet, glaubt man in Londoner
bolitiſchen Kreiſen nicht an eine baldige Löſung der Schwierig=
keiten
, da für die engliſche Forderung der Beibehaltung des Spa=
Verteilungsſchlüſſels für den Youngplan und die Einbeziehung
des engliſchen Anteiles in die bedingungslos von Deutſchland
zu zahlende Reparationsſumme bisher ſo gut wie keine Ausſicht
für ein Entgegenkommen von Frankreich oder Italien beſteht.
Angeſichts der entſchloſſenen Haltung Snowdens beſteht, wie man
in London betont, noch immer die Möglichkeit einer ſchweren
Kriſe, die unter Umſtänden die Abreiſe der engliſchen Delegation
tach ſich ziehen könne.
Die engliſche Preſſe iſt ohne Parteiunterſchied über Snow=
bens
energiſche Verteidigung der engliſchen Intereſſen gegenüber
Frankreich und Italien äußerſt befriedigt und ſagt ihm die
Unterſtützung aller Kreiſe des engliſchen Volkes bei Beibehal=
tung
ſeines Standpunktes weiterhin zu. Angriffe, ſoweit ſie
vorkommen, richten ſich in der Hauptſache gegen Frankreich. Ju=
tereſſant
zu der Frage der Rheinlandräumung ſind die Aeuße=
rungen
des politiſchen Korreſpondenten der Sunday Times,
der zu melden weiß, daß für die Zurückziehung der aus insge=
ſamt
6000 Mann beſtehenden engliſchen Beſatzungstruppen be=
reits
alle Vorbereitungen getroffen würden. Die Zurückziehung
Der Truppen könne jederzeit erfolgen und die Räumung könnte
von engliſcher Seite im Verlaufe von zwei oder drei Wochen reſt=
los
durchgeführt werden.
Franzöſiſche Stimmungsmache.
Das ſenſationelle Telegramm Macdonalds hat den Haag
än eine ziemliche Aufregung verſetzt und Anlaß zu den verſchie=
denſten
Beurteilungen gegeben.
Die Franzoſen, deren Abſicht es iſt, die Haager Konferenz
rngeſichts des engliſchen Widerſtandes ſo ſchnell wie möglich zu
ſchließen und Briand und Macdonald in Genf in drei Wochen
weiterverhandeln zu laſſen, ſprechen von einer Unterbrechung der
Nonferenz am Donnerstag.
Bei den anderen Delegationen iſt man in der Beurteilung
ber weſentlich vorſichtiger. Man hält es für möglich, daß außer
dieſem offiziellen Telegramm vom Foreign Office Weiſungen an
Snowden ergangen ſind, deren Thema mehr auf die Möglichkeit
einer praktiſchen Einigung geſtimmt iſt. In engliſchen Kreiſen
unterſtreicht man auch diejenigen Sätze des Macdonald= Tele=
gramms
, in denen von der Notwendigkeit einer Fortſetzung der
Verhandlungen und einer materiellen Einigung geſprochen wird.
Im allgemeinen hat das Telegramm an dem kriſenhaften
Zuſtand, in dem ſich die Konferenz ſchon ſeit Tagen befindet,
wenig geändert. Bei der italieniſchen Delegation, deren Mit=
glieder
die Lage auffällig ruhig und ſachlich betrachten, erinnert
man daran, daß bisher ein Mann noch nicht zur Kriſe geſprochen
habe, nämlich der amerikaniſche Beobachter. Man hält bei den
Iſtalienern einen Abbruch wegen der ſchweren Konſequenzen, die
ſich ſowohl politiſch, als auch wirtſchaftlich aus einer ſolchen Ent=
ſcheidung
ergeben würden, für unwahrſcheinlich und erwartet
von den verantwortungsbewußten Staatsmännern im Haag, daß
doch noch ein Kompromiß zwiſchen den Alliierten gefunden wird.

Eine Wendung zum Beſſeren?
In Londoner politiſchen Kreiſen wird die Nachricht baß ſich
die Finanzkommiſſion auf der Haager Konferenz auf Mittwoch
vertagt hat (ſiehe auch Seite 3, d. Red.), als ein Anzeichen da=
für
angeſehen, daß ſich in den Verhandlungen im Haag eine
Wendung zum Beſſeren anbahne. Zu den ſich hartnäckig er=
haltenden
Gerüchten von einer Reiſe Macdonalds nach dem
Haag wurde heute nochmals erklärt, daß dieſe Gerüchte jeder
Grundlage entbehren, und daß der engliſche Premierminiſter
nicht beabſichtige, an der Konferenz im Haag teilzunehmen. Die
engliſche liberale Preſſe beginnt für eine verſtändnisfreudigere
Haltung Englands im Haag einzutreten. Obwohl man Snow=
dens
Standpunkt bisher in keiner Weiſe kritiſiert und bereit iſt,
ihm in ſeiner ſchwierigen Stellung auf der Haager Konferenz
auch künftig weiteſtgehende Unterſtützung zu gewähren, rät man
dem engliſchen Schatzkanzler nunmehr an, im Intereſſe einer
endgültigen Löſung der Reparationsfrage nicht unnötig ſchroff
und ablehnend zu bleiben. In der konſervativen Preſſe wird
Snowden auch weiter der Rücken geſteift. Es wird ihm geraten,
bei ſeiner bisherigen Haltung zu bleiben; dann werde die Ver=
nunft
auf der Haager Konferenz zum Siege gelangen.
Kein Sorkſchritt in der Räumungsfrage.
Neue Ränmungsbeſprechungen am Dienskag.
* Haag, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In der Frage der Rheinlandräumung iſt heute in den Ver=
handlungen
der Politiſchen Kommiſſion, die um 4 Uhr zuſam=
mentrat
, kein Fortſchritt erzielt worden. Der Präſident Hender=
ſon
, der in dieſer Sitzung über die noch zu klärenden Fragen, wie
Datum der Räumung und, wie er es nennt, Liquidation der
Räumungsauswirkungen, ausführlich geſprochen hat, hat darum
gebeten, daß über den Inhalt der Beſprechung keine Mitteilung
an die Preſſe gegeben werde. Wie man jedoch erfährt, iſt be=
ſchloſſen
worden, das Juriſtiſche Komitee zur Prüfung des jetzt
beſtehenden Vertragsſyſtems und etwaiger Vorſchläge hinſicht=
lich
der von Frankreich gewünſchten Kontrollkommiſſion am
Dienstag nachmittag 3 Uhr zuſammentreten zu laſſen. Die
Sitzung war beſonders dazu beſtimmt, feſtzuſtellen, welche Zu=
ſammenſetzung
und welche Befugniſſe die Techniſche Kommiſſion
zur Rheinlandräumung haben ſoll. Doch iſt man über dieſe
Frage zu keiner Einigung gelangt, weshalb auf Henderſons Vor=
ſchlag
die Hauptdelegierten der vier an der Rheinlandräumung
hauptſächlich intereſſierten Mächte Frankreich, England und
Belgien einerſeits und Deutſchland andererſeits am Dienstag
um 4 Uhr nachmittagsg zu einer gemeinſamen Beſprechung zu=
ſammentreten
werden. Dieſe Beſprechung wird ſich beſonders
auf die wichtigen Fragen des Datums des Räumungsbeginns
und die Dauer der Räumung erſtrecken.
Briand gebraucht Ausflüchke.
* Haag, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Haager Konferenz tritt vorläufig auf der Stelle. Das
iſt am Montag bei den Verhandlungen in der politiſchen Kom=
miſſion
ſehr klar zum Ausdruck gekommen. Während für die
finanzielle Seite die Haltung der Engländer ein Vorwärtskommen
bremſt, ſind es in der politiſchen Kommiſſion die Franzoſen,
deren Haltung die Entwicklung hemmt. Briand hat heute wieder
die bekannte franzöſiſche Theſe vorgebracht, daß es ſo lange keinen
Zweck habe, über die politiſchen Details zu reden, ſolange in der
Finanzkommiſſion keine Ergebniſſe erzielt ſeien. Wenn er ſich vor=
her
binde, werde er damit den franzöſiſchen Standpunkt präjudi=
zieren
. In der politiſchen Kommiſſion ſei man jetzt ſchon im Ver=
gleich
zur finanziellen ſehr weit vorangekommen. Demgegenüber
vertrat Streſemann den Standpunkt, daß Deutſchland das Junk=
tim
in umgekehrtem Sinn auffaſſe und für Deutſchland eine
Annahme des Young=Planes nur in Frage komme, wenn die
Näumung mit Sicherheit erfolge. Die Räumung dürfe nicht mit
finanziellen Fragen verknüpft werden, ſondern ſei eine Angele=
genheit
des völkerrechtlichen Ethos. Auf die Briandſchen Ein=
wände
, daß auch die techniſche Durchführung der Räumung,
beſonders im Winter, Schwierigkeiten bereiten werde, wie die
Todesfälle in der franzöſiſchen Rheinarmee im letzten Winter
bewieſen hätten, entgegnete Streſemann, daß Briand die fran=
zöſiſchen
Truppen vor derartigen Schwierigkeiten bewahren
könne, wenn er ihnen einen nochmaligen Winteraufenthalt am
Rhein erſpare.
Der engliſche Vertreter Phipps ſoll ſich den Streſemannſchen
Forderungen auf Räumung mit Nachdruck angeſchloſſen haben.
Die Bemerkung Briands, die deutſche Oeffentlichkeit intereſſiere
ſich für die finanziellen Ergebniſſe der Haager Konferenz über=
haupt
nicht, ſondern achte nur auf die politiſche Seite, führte zu
einer kleinen Kontroverſe zwiſchen Briand und Streſemann.
Dr. Streſemann wies darauf hin, daß man ſich in Deutſchland
ſehr wohl für den finanziellen Teil der Haager Konferenz inter=
eſſiere
, denn Deutſchland müſſe zwei Generationen lang die
Laſten des Young=Planes tragen.
Die morgigen Beſprechungen zwiſchen den Vertretern
Deutſchlands, Englands, Frankreichs und Belgiens werden auch
die Frage prüfen, ob man zur techniſchen Prüfung der Rhein=
landräumung
zwei Unterkommiſſionen einſetzen ſoll, von denen
ſich die erſte mit der Prüfung des Anfangtermins und der Dauer
der Räumung, die zweite mit der Entſchädigung für Quartier=
ſchäden
, Kaſernenrückgabe uſw. zu befaſſen hätte.

Henry Chéron.

Von
Paul Demain.
Ueber die Hintergründe der engliſchen Haltung be=
richtete
der Leitartikel in der Samstagnummer. Die
folgenden Ausführungen eines in den franzöſiſchen
politiſchen Verhältniſſen ſehr bewanderten Franzoſen
verſuchen die Haltung Chérons pſychologiſch zu erklä=
ven
. Sie werden deshalb als Ergänzung von Intereſſe
ſein.
Bis vor einigen Tagen war Henry Chéron, der Finanzminiſter
des letzten Poincaré=Minifteriums, im Ausland unbekannt. Man
wußte gerade ſeinen Namen. Man hielt ihn, nicht ganz mit Un=
recht
, außerhalb der franzöſiſchen Grenzen mehr oder weniger
für einen Strohmann Poincarés, deſſen Miniſterportefeuille von
Gnaden komplizierter innenpolitiſcher Kombinationen abhing.
Was iſt tatſächlich die politiſche Vergangenheit dieſes Mannes
neben der eines Poincaré, eines Briand oder Barthou? Seit
er aber ſeine Rede auf der Haager Konferenz hielt und damit
die drohende Situation aufheiterte, die Snowdens Temperament
geſchaffen hatte, ſeit dieſem Tage iſt Henry Chéron in die Reihe
der internationalen Politiker aufgerückt.
Böswillige Zungen in Paris behaupten, daß das Auftreten
dieſes Chéron wieder einmal ein Schachzug des geriſſenen
Marionettenvaters Briand ſei. Philip Snowden hatte eine peſſi=
miſtiſche
, geladene Temperatur über die Ratsverſammlung ge=
breitet
. Konferenztüchtige Männer, die, wie Briand, einen ſehr
ausgebildeten Sinn für Situationen haben, wiſſen, welche Rolle
gerade die unwägbaren pſychologiſchen Dinge ſpielen. Briand
ließ alſo den kleinen, mit Lebensoptimismus geladenen Mann
auftreten und reden. Die getrübten Gemüter der Konferenzteil=
nehmer
ſollten erfriſcht werden: Chéron, der rundliche, weiß=
bärtige
, lebhafte Mann ſprach alſo, und er ſtrahlte, während er
ſprach, alles aus, was das lebenstüchtige franzöſiſche Kleinbür=
gertum
an Zuverſicht, Solidität und opportuniſtiſcher Lebens=
ſeligkeit
zu geben hat. Die Wirkung mußte unfehlbar ſein, weil
niemand gern in ungemütlicher Temperatur arbeitet. Und der
vergnügt lächelnde Chéron gewann dabei ſeine internationalen
Konferenzſporen.
Wer iſt Henry Chéron? In Frankreich hat er den Spitz=
namen
la bonne fée barbue, die gute Bartfee, offenbar, weil
er als Staatsſekretär der verſchiedenen Miniſterien, die er im
Verlauf ſeiner an ſich ruhmloſen politiſchen Karriere durchge=
macht
hat, alle möglichen guten Dinge vollbracht hat. Den ein=
fachen
Soldaten erleichterte er während des Krieges das Daſein
durch in Frankreich unbekannte hygieniſche Maßnahmen, den
Bauern ſtand er in den Getreidekampagnen bei, den Prieſtern,
die ihm zu ſeinem Senatorenſitz verhalfen, zu materiellen Zu=
ſchüſſen
u. a. m. Chéron macht, nachdem er in jungen Jahren
linksradikaler Bürgermeiſter von Liſieux iſt, wo es jetzt eine
normanniſche Thereſe gibt, langſam die in Frankreich gerade=
zu
normale politiſche Entwicklung durch, die alle linksradikalen
Republikaner vor und nach ihm machen mußten. Er wird Abge=
ordneter
, er wird Senator auf den denkbar verworrenſten Um=
wegen
der Wahlpropaganda. Lange Jahre bildet er, freiwillig
und unfreiwillig, in der Kammer und dann im Senat das Thema
für allgemeine Beluſtigungen. Beſonders die Journaliſten und
Karikaturiſten verdanken ihm viel Anregungen. Chéron, immer
beſchäftigt, immer mit einer zum Platzen geſpickten Aktentaſche,
beweglich, opportuniſtiſch, ſtellt den Typus des ehrgeizigen, flei=
ßigen
, Lebensgenüſſe durchaus nicht verachtenden franzöſiſchen
Kleinbürgers dar, genauer noch: des Kleinbürgers aus der Nor=
mandie
, das heißt alſo, den mit feiner Bauernſchlauheit ausge=
ſtatteten
Mann, der an Stelle der wortreichen Aufgeregtheit des
Südfranzoſen mit Geſchicklichkeit die Maske des gutmütigen, auf
ſeine Vorteile bedachten Bürgers handhabt. Das Merkwürdige
an dieſem Typus beſteht darin, daß zum Beiſpiel ein Vertreter
wie Chéron auch den Spitznamen Gambetta der Normandie‟
gewinnt, weil er ſo linksradikal iſt und daß er gleichzeitig, als er
zum erſten Male Finanzminiſter iſt, unerbittlich konſervative
Maßnahmen durchſetzt und trotz dieſer Kautſchukbewegung
nicht als charakterlos gilt. Das iſt eines der Geheimniſſe des
franzöſiſchen Volksweſens.
Chéron ſieht aus, als wäre er ſchon mit ſeinem kurzen Bart
auf die Welt gekommen. Wenn er nichts Beſonderes anſtellt,
kann er populär werden, ſo geläufig iſt ſein Typus. Aber er
ſtellt doch etwas an, er riskiert kühn die Unpopularität, als er
nachdem er ſich unter Poincaré als Finanzberichterſtatter be=
merkbar
gemacht hat Budgetpatriot wird: Er iſt der Urheber
der Brotverteuerung. Die paar Sous, die auf ſeine Veranlaſſung
das Brot mehr koſtet, geben dem franzöſiſchen Bauern, dem
Retter des Landes während des Krieges, eine gewiſſe Genug=
tuung
und dem Budget ein gewiſſes Gleichgewicht. Und das
Wunder vollzieht ſich: er gewinnt ſogar an Popularität.
Anläßlich der Ratifizierungsſchlachten in der Kammer ſtellt
er auf der Seite Poincarés und Briands ſeinen Mann. Der
beleibte, kleine Miniſter, den man im erſten Augenblick für aſth=
matiſch
hält, iſt ein guter, hartnäckiger Redner, der, weniger
ſcharf wie Poincaré und weniger elegant wie Briand, immer
wieder die Widerſpenſtigen fängt, gerade deshalb, weil aus ihm
nichts Außergewöhnliches, Geniales, ſondern Verſöhnliches, Zu=
verſichtliches
ſpricht, dieſelben Eigenſchaften, mit denen er im
Haag ſein internationales Debut gemacht hat=

[ ][  ][ ]

Englands Haliung in der Räumungsfrage. Der
deutſche Standpunkt unveränderk.

* Die engliſch=franzöſiſchen Differenzen ſind zweifellos aus=
gangs
voriger Woche ſehr ernſt geweſen, ſo ernſt, daß ſogar die
deutſche Delegation ſich mit der Frage beſchäftigt hat, welche
Taktik ſie einſchlagen ſollte, falls etwa die Konferenz in die Luft
fliegen würde. Inzwiſchen iſt es ja gelungen, den völligen Bruch
zwiſchen Snowden und Chéron zu verhindern. Die Verhand=
lungen
gehen weiter, und auch die politiſchen Geſpräche ſind
ernſthaft angekurbelt worden. Herr Henderſon hat ſogar das
Thema die Räumung des beſetzten Gebietes an=
ſchneiden
können, ohne daß Briand einen Ohnmachtsanfall be=
kam
, und am Dienstag wollen die hauptbeteiligten Mächte ſich
zu einer Privatunterhaltung über das Datum
wie über die Durchführung der Räumung zuſam=
menſetzen
. Das iſt immerhin ein Fortſchritt, der freilich nur
taktiſch etwas bedeutet, weil die franzöſiſche Politik
nach wie vor daran feſthält, daß Räumung und
Young=Plan einander bedingen. Dieſe Theorie iſt
von deutſcher Seite abgelehnt worden. Auch die
Engländer haben uns dabei unterſtützt. Fragt ſich nur, ob ſie
durchhalten.
Jedenfalls iſt neuerdings Henderſon in Sachen der
Vergleichskommiſſion mit einem neuen Vor=
ſchlag
hervorgetreten, der ſich ſtark den franzöſiſchen
Anſchauungen nähert. Er will zunächſt einmal den
Namen ändern und nur von einer Liquidationskommiſſion
ſprechen. Gegen eine ſolche Kommiſſion beſtehen auf deutſcher
Seite grundſätzlich keine Einwendungen. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß bei dem Abbau der Beſatzung eine ganze Fülle von Fragen
übrig bleiben, die erſt nachdrücklich geordnet werden können. In=
ſoweit
braucht alſo über die Liquidationskommiſſion, wenn ſie
weiter nichts wollte, kein Wort verloren zu werden. Aber Herr
Henderſon verſteht darunter wohl auch etwas ganz anderes.
Er will ihr im weſentlichen dieſelben Aufgaben zuweiſen, die
Herr Briand ſeiner Verſöhnungskommiſſion vorbehalten möchte,
nur mit dem Unterſchied, daß Henderſon die Kommiſſion nicht
im Rheinland, ſondern in einem Nachbarland unterbringt und
ſie auf die Vertreter der Beſatzungsmächte beſchränkt, zu denen
noch ein Delegierter Deutſchlands träte. Auch die Engländer
aber ſprechen nicht davon, wann dieſer Ausſchuß ſein Ende fin=
den
würde. Vielleicht wird man darüber erſt Näheres in der
Juriſtiſchen Kommiſſion erfahren, die ihre Beratungen noch nicht
aufgenommen hat. Jedenfalls iſt die Marſchroute für Deutſch=
land
feſtgelegt. Was an Kontrollmöglichkeiten zugeſtanden wer=
den
kann, iſt in den Beſtimmungen des Völkerbundes und der
Locarno=Verträge enthalten. Irgendwie weiterzugehen, liegt für
uns nicht die geringſte Veranlaſſung vor. Was hinter den Ab=
ſichten
Henderſons ſteht, wird ſich ja ſehr bald zeigen müſſen.

Eine Kommiſſion, wie er ſie ſich vorſtellt, kann natürlich,
wenn ſie wirklich liquidieren ſoll, nur für das jetzt noch beſetzte
Gebiet, alſo für die zweite und dritte Zone, eingeſetzt werden.
Was die Franzoſen wollen, zielt aber auf das geſamte beſetzte
Gebiet einſchließlich der erſten Zone und des neutraliſierten
Streifens, würde alſo dauernd halb Baden, einen großen Teil
Heſſens und auch das rechte Rheinufer unter Aufſicht halten.
Das ſind unmögliche Forderungen. Es liegt für Deutſchland
auch kein Grund vor, endloſe Diskuſſionen darüber anzukurbeln,
die nur die Gefahr gefährlicher Kompromiſſe in ſich tragen. Die
deutſche Delegation täte vielmehr gut daran, ſchon am Dienstag
mit allem Nachdruck ihre Stellung klarzulegen. Wie man das
macht, hat ja Herr Snowden gezeigt.

Sireſemann übermitkelt Briand ein Memorandum
über die Saarfrage.
Der Sonderberichterſtatter des Intranſigeant im Haag
will berichten können, daß Außenminiſter Streſemann Miniſter=
präſident
Briand ein zwei Schreibmaſchinenſeiten ſtarkes Memo=
randum
übermittelt habe, das eine Zuſammenfaſſung der dies=
bezüglichen
Unterredungen des deutſchen Botſchafters von Hoeſch
mit dem Generalſekretär im Qugi d’Orſay, Berthelot, enthalte
und auch das Zollregime des Saargebietes behandele.

Wie wir von unterrichteter Seite hören, hält die Beſſerung im
Befinden des Reichskanzlers an. Reichskanzler Müller konnte am
Sonntag zum erſten Mal ſeit Wochen einige Stunden außer Bett ver=
bringen
.
Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch,
hatte die deutſche Kolonie zu einer Verfaſſungs=
feier
eingeladen. Der Einladung waren etwa 800 Perſonen
gefolgt.
In der deutſchen Geſandtſchaft im Haag fand am Sonntag abend
im Beiſein des Reichsaußenminiſters Streſemann und ſeiwer Gemahlin,
des Reichswirtſchaftsminiſters Curtius, des Miniſters für die beſetzten
Gebiete, Dr. Wirth, und des Reichsfinanzminiſters Hilferding ſowie der
Mitglieder der Delegation, der deutſchen Preſſe und vieler Angehöriger
der deutſchen Kolonie eine Feier zum Verfaſſungstag ſtatt.
In Moskau wurde eine beſondere Armee für den
Fernen Oſten aufgeſtellt, zu deren Oberbefehlshaber der
frühere ſtellvertretende Kommandeur des ukrainiſchen Militärkreiſes,
Bluecher, ernannt wurde. Blücher iſt von Charkow nach dem Fernen
Oſten abgereiſt.
Zwiſchen der Türkei und dem Hedſchas iſt in Mekka ein
Freundſchaftsvertrag unterzeichnet worden.
Wie aus Athen gemeldet wird, hat die griechiſche Regie=
rung
der türkiſchen eine neue Note überreichen laſſen,
in der ſie darauf beſteht, daß die zwiſchen beiden Ländern ſchwebenden
Streitfragen entweder dem Schweizer Bundespräſidenten oder dem In=
ternationalen
Gerichtshof im Haag zur ſchiedsgerichtlichen Regelung
unterbreitet werden ſollen.

Der Vorſihende der finanziellen Kommiſſion im Haag.

Baron von Houtard,
der belgiſche Finanzminiſter, führt den Vorſitz in der finanziellen
Kommiſſion im Haag.

Der neue holländiſche Miniſterpräfidenk.

Ruys van Beerenbrock,

der von der Königin Wilhelmine der Niederlande mit der Kabi=
nettsbildung
beauftragt war, hat ein neues Kabinett gebildet.

Kronzeugen gegen Tuka.
EP. Prag, 12. Auguft.
In den letzten Verhandlungen trat wieder der Kronzeugs
der Anklage, Belanſky, auf. Seine Ausſage war ſenſationell,
Er belaſtete mehr ſich ſelbſt als den Angeklagten Tuka. Ein
Zeuge, ein früherer Prieſter, und Schwager des Angeklagten
Mach, ſagte aus, Belanſky hätte einmal dem Parteiführer Hlinka
50 000 Kronen angeboten, wenn er ihm zu einem Abgeordneten=
mandat
verhelfe. Er hätte offen geſtanden, daß er das Geld aus
Ungarn erhalte. Zum größten Erſtaunen des Gerichtshofes und
des Publikums gab Belanſky dies zu. Es ſei dies, ſo bemerkte
er, Politik. Einmal hätte er 40000 Kronen aus der Kaſſe der
ungariſchen oppoſitionellen Partei erhalten. Er forderte ferner
10 000 Kronen und ein Auto für ſich ſelbſt. Die Ungarn in der
Slowakei antworteten jedoch, daß erſt mit dem ungariſchen
Außenminiſter Walko Rückſprache genommen werden müſſe, wo=
rauf
die endgültige Antwort erfolgen werde. Belanſky will ſein
Vorgehen damit begründen, daß er ſich die Sache nur im Zu=
ſammenhang
mit der Donau=Konföderation vorgeſtellt habe und
daß er ſie nicht verwirklichen wollte, was ſchon daraus hervor=
gehe
, daß er die Sache ſelbſt bei der Polizei angezeigt habe.
Ein weiterer Belaſtungszeuge, ebenfalls ein Prieſter, ſprach in
burſchikoſem Tone. Er ſagte aus, er habe von Tuka Geld und
gute Ratſchläge bekommen, um die Garniſon von Altſohl und
Neutra äufzuwiegeln. Die Ausſage dieſes Zeugen erregte all=
gemeine
Heiterkeit. Tuka erklärte, daß er im Auftrage der
Polizei bei den Botſchaftern der Großmächte und bei der Bot=
ſchafterkonferenz
in Paris vorſtellig geworden ſei. Nach ſeiner
Rückkehr ſei beſchloſſen worden, demonſtrativ zu arbeiten. So ſei
der Brief an den öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Ramek ge=
ſchickt
worden. Wir wollten, ſagte Tuka, demonſtrieren, nicht
revolutionieren.
Der Hochverratsprozeß Tuka brachte weiter die Ausſagen
des letzten Kronzeugen, des ſlowakiſchen Journaliſten Hugo
Hanſalik, des Sekretärs der Abgeordneten Juriga und Tomanek,
die wegen ihrer Feindſchaft gegen den Parteiführer Hlinka kürz=
lich
aus der Slowakiſchen Volkspartei ausgeſchloſſen worden
ſind. Hanſalik trat ſehr belaſtend gegen Tuka auf. Er hatte ſich
der Mühe unterzogen, Tuka viele Monate hindurch zu beobach=
ten
, um ihn zu entlarven. Hanſalik unternahm eine Reiſe nach
Budapeſt, wo er nach ſeiner Ausſage mit den Führern der unga=
riſchen
Reviſioniſten=Liga verhandelte. Er erſchien auch auf der
ungariſchen Geſandtſchaft in Prag, ohne aber etwas über Tuka
zu erfahren. Schließlich verhandelte er wegen Einleitung
einer Aktion in der Tſchechoſlowakei in Wien mit dem ſlowaki=
ſchen
Emigrantenführer Johlicke. Der Zeuge gibt dann zu, von
Tuka 10 000 Kronen für das Originaldokument des Geheimver=
trages
von TuroczSt. Martin erhalten zu haben, in dem an=
geblich
eine zehnjährige Probezeit für den tſchechoſlowakiſchen
Einheitsſtaat vereinbart worden ſei. Er behielt aber dieſe 10000
Kronen für ſich, ohne das Dokument beſchafft zu haben.

Engliſch=franzöſiſche Sonderverhandlungen?

Der Haager Sonderberichterſtatter des Intranſigeant iſt
der Anſicht, daß die Konferenz auf mehrere Wochen hinaus ge=
ſichert
ſei. In ernſthaften Kreiſen liefen Gerüchte um, daß i=
ſchen
der franzöſiſchen und der engliſchen Delegation direkte Ver=
handlungen
eingeleitet worden ſeien, um die Konferenz und den
Young=Plan zu retten. Bedauerlicherweiſe ſei Frankreich
gezwungen, Zugeſtändniſſe zu machen. Genaueres
darüber ſei nicht zu erfahren, jedoch glaube der Korreſpondent
zu wiſſen, daß die franzöſiſchen Opfer ſich auf den ungeſchützten
Annuikätenteil, und nicht auf die Sachlieferungen bezögen.
Wenn dieſe Nachricht ſich beſtätige, ſo meint der Intranſigeant,
ſei anzunehmen, daß Miniſterpräſident Briand in vollem Ein=
vernehmen
mit der ganzen franzöſiſchen Regierung handle, denn
er könne nicht allein für ein Opfer die Verantwortung über=
nehmen
, das in Frankreich ſehr kommentiert werden würde.

Nach der von Premierminiſter Macdonald am Samstag unternom=
nenen
Intervention im Lohnkonflikt in der Textilindu=
ſtrie
von Lancaſhire wird die Lage allgemein weit günſtiger
beurteilt.
Die Verhandlungen zwiſchen England und Aegyp=
ten
ſind, wie der auſtraliſche Premierminiſter Bruce erklärt, mit
vollſtem Einverſtändnis, der auſtraliſchen Regie=
rung
geführt worden. Die von anderer Seite verbreitete Mel=
dung
, daß die Verhandlungen ohne Befragung der Dominions gepflo=
gen
worden ſeien, wird von Bruce als jeder Grundlage entbehrend hin=
geſtellt
.

Zu ſeinem 800. Geburtstage.

Von Dr. Franz Lüdtke.
Wenn eine einzige Perſönlichkeit in unſerer Geſchichte als
Gründer oder Neugründer von drei deutſchen Hauptſtädten ge=
nannt
und gefeiert wird, ſo muß hier ſchon ein geniales Wirken
am Platze geweſen ſein. Wenn dieſe drei Städte ſich nun aber
gar über das ganze deutſche Land verteilen, wie es bei Lübeck
im Nordoſten, Braunſchweig in der Mitte, München im Süden
der Fall iſt, ſo dürſen wir den Mann rückhaltſez bewundern
deſſen Wirken hier lebenſchaffend geweſen iſt. Es iſt Heinrich
der Löwe, deſſen Gedächtnis aus Anlaß ſeines 800. Geburtstages
in Braunſchweig wie in Lübeck und München gefeiert wird
das aber vom ganzen deutſchen Volke gefeiert werden ſollte.
Denn wir haben Grund dazu, dieſes Mannes in Dankbarkeit
zu gedenken. Er gehört zu denen, die richtunggebend geworden
ſind für unſere geſamte Entwicklung.

Hinrich de Leuw und Albrecht de Bar,
Darto Frederik mit dem roden Haar,
Dat waren dree Heeren,
Die kunden de Welt verkehren.
So urteilten die Zeitgenoſſen über Heinrich den Löwen und
ſeine Mit= und Gegenſpieler auf dem Schachbrett der europäiſchen
Geſchichte.
Albrecht der Bär hatte die Rolle eines, der die Welt ver=
kehren
könnte, kaum gehabt, auch wenn ſeine Bedeutung für
Brandenburg und den Oſten groß war. Friedrich Rotbarts
Streben nach einem deutſchen Kaiſertum über das Abend= und
Morgenland mußte ſcheitern; auch er kehrte die Welt nicht um.
Heinrich dem Löwen aber gelang es, ein Werk zu ſchaffen, auf
deſſen Fundament wir heute noch bauen, und ohne das auch unſer
heutiges Deutſchland nicht denkbar iſt.
Vor ſeiner herrlichen, uns in ihrer Einfachheit, Kraft und
Schönheit immer wieder ergreifenden Burg Dankwarderode in
Brgunſchweig hat er den bronzenen Löwen errichtet, als Aus=
druck
und Sinbild ſeines eigenen Weſens. Man muß das Kunſt=
werk
geſchaut haben; man muß in die noch heute funkelnden
Augen von den Burgfenſtern aus geblickt haben, um zu
erkennen, was dieſes edle Tier bedeutet. Und man muß über=
legen
, wohin der Léwe den drohend geöffneten Rachen wendet:
dem Oſten zu. Der weite Raum des Oſtens iſt das Feld der

ſtaatsmänniſchen Arbeit Heinrichs des Löwen geworden; ohne die
Wiedergewinnung des Oſtens jenſeits der Elbe hätte es kein
Deutſchland gegeben.
Schon ein anderer Heinrich hatte das erkannt, einer, der 200
Jahre vor ihm gelebt: Heinrich I. der Deutſche, den man recht
unzulänglich auch den Finkler, Vogelſteller oder Städtebauer
nennt; und der doch zu den wahrhaft ſchöpferiſchen Geſtalten des
Deutſchtums, zu den wirklich Großen zählt. Ihm verdanken
wir es, daß er dem ſich in innerlichen Kämpfen verzehrenden
Volk ohne Raum Lebensmöglichkeit und Lebensraum im Oſten
wies; jetzt vor eintauſend Jahren iſt es geweſen, und die Städte
Meißen, Lenzen (Elbe) und Brändenburg (Havel) haben der
Tage gedacht, in denen nach ſlawiſcher Ueberfremdung ihre
deutſche Geſchichte von neuem begann. Denn in der Völkerwan=
derung
waren die einſtmals germaniſchen Gebiete zwiſchen Elbe
und Weichſel dem aus Oſteuropa vordringenden Slawentum
zum Opfer gefallen.
Heinrich I. der Deutſche und ſein Sohn Otto der Große
ſuchten ihrem Staat und Volkstum das Entriſſene zurück=
zugewinnen
, bis dann Rückſchläge kamen und alles ſchon Er=
rungene
in Frage ſtellten.
Da begann mit Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachſen
und Bayern, die fauſtiſche Schöpfung deutſchen Neulandes im
Oſten.
So viel iſt ſicher, daß Heinrichs Geburtstag in das Jahr
1129 fällt, der Tag iſt ungewiß, es werden verſchiedene Daten
genannt. Aber was tut für uns dieſer Tag! Wir dürfen froh
ſein, daß vor nunmehr 800 Jahren ein wahrhaft Großer das
Licht deutſchen Lebens erblickte.
Ihm gelang die ſchwierige Zuſammenfaſſung der niederſäch=
ſiſchen
Stämme in den Heiden, Wäldern und Bergen zwiſchen
Weſer und Elbe.
Hier ſchuf er ſich in unzähligen Kämpfen den ſtarken Oſtſtaat,
der nun die Fahne des Deutſchtums im Wendenland jenſeits
der Elbe hiſſen ſollte. So reifte die größte und weltgeſchichtliche
Tat des Niederſachſentums heran: die Koloniſation des deut=
ſchen
Oſtens. Es folgte die Germaniſierung Mecklenburgs und
der Oderlande, womit der Auftakt zur weiteren Eindeutſchung
der Oſtſeeküſten bis Livland hinauf gegeben war. Noch jetzt
wird im ganzen Norden unſeres Vaterlandes, im Nordoſten wie
im Nordweſten, niederſäſiſche Mundart geſprochen.
Merkwürdig: dieſe Großtat Heinrichs des Löwen und ſeines
Volkes iſt im Bwſein der Lachwelt faſt vergeſſen worden,
während ſein vouflikt ſiit Kaiſer Friedrich Barbaroſſa in jedem

Schulgeſchichtsbuch zu finden iſt. Warum er in Italien ſeinen
Vetter und Freund Friedrich verließ und ihm die Heeresfolge
verſagte, ſo daß der ſtaufiſche Imperialismus in der Schlacht bei
Legnano niedergerungen wurde? Wir wiſſen die letzten Gründe
nicht. Eines aber ſcheint ſicher zu ſein: daß der Oſtmarkenfürſt
Heinrich der Löwe ſich nicht dauernd mit ſeinen beſten Kräften
der Rom= und Weltpolitik Barbaroſſas zur Verfügung ſtellen
wollte. Freilich, der Erfolg oder vielmehr Mißerfolg der Ent=
ſchlüſſe
Heinrichs zeigte, daß ſie vom Geſichtspunkt des Staats=
mannes
aus verfehlt waren. Das kleinere Opfer der Heeres=
folge
in Italien hätte ihm das größere erſpart; ſeine Aechtung,
Verbannung, die Zertrümmerung ſeines ſo mühevoll aufgebauten
niederſächſiſchen Staates.
Die Zerſchlagung Niederſachſens durch Kaiſer Friedrich I.
und ſeine Aufteilung an zahlreiche Kleinfürſten iſt einer der
ſchwerſten Schläge geworden, den unſere Oſtkoloniſation empfing.
Hätte ſich Heinrichs des Löwen Genie und Tatkraft ſeines Ge=
ſchlechts
auch weiterhin auswirken können, wäre insbeſondere
ein nordoſtdeutſcher Großſtaat entſtanden, wie er Jahrhunderte
ſpäter in Brandenburg=Preußen entſtand, dann wäre die Wieder=
eindeutſchung
des Oſtens zu ihrem natürlichen und organiſchen
Abſchluß gelangt. Weit nach Oſten hin wäre unſer Volkstum im
geſchloſſener Siedlung vorgedrungen, und Rückſchläge, die nun=
mehr
wiederholt eintraten und uns noch erſt in Verſailles weitere
Teile unſerer Oſtmark raubten, wären unmöglich geweſen. So
rächt ſich ein faſt acht Jahrhunderte alter Konflikt in ſeinen Aus=
wirkungen
bis in die Jetztzeit hinein und weit noch über ſie
hinaus.
Aber trotzdem: die Größe des Lebenswerkes Heinrichs des
Löwen bleibt, und viele Erfolge ſind auch geblieben.
Er iſt eine gewaltige Perſönlichkeit geweſen, mit vielfach
widerſprechenden Eigenſchaften, mit einer faſt zuweilen unver=
ſtändlichen
Härte und Herbheit, aber doch auch wieder milde und
freundlich ein Menſch mit ſeinem Widerſpruch.
Als einſt die wendiſchen Fürſten vor ihn traten und er ſie
aufforderte, den chriſtlichen Glauben anzunehmen, erwiderte einer
von ihnen: Herr, du magſt einen Gott bekennen, welchen du
willſt; unſer Gott biſt du!
Dieſe Worte zeigen den Eindruck, den Heinrich, der Neu=, der Kulturträger, auch bei ſeinen bisherigen Feindem
gemacht hat.
Wir aber ſtehen, ſeines Weſens voll, vor der Burg, die er
errichtete, vor dem Dom, in dem er ſamt ſeiner treuen Gattim
Mathilde ruht, und vor dem ehernen Löwen, der ſein Anlitz
gen Oſten wendet über Jahrhunderte hinaus.

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Seite 3

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indis

deutſchlands Wirkſchaftslage weit ungünſtliger als die
zurückgegangen. Die deutſche Ausfuhr
Der Kampf um die deutſchen
Sachleiſkungen.
Ausſprache bis Mitkwoch verkagt.
* Haag, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In der Finanzkommiſſion ſetzte man am Montag vormittag
wei Stunden lang die Generaldiskuſſion über das lionen, während ſie nach dem Young=Plan genau auf die Hälfte,
fsachlieferungsproblem fort. Nach ſehr eingehenden
uusführungen, die der deutſche Wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius Markt wirklich entlaſten. Schon heute ſei die deutſche
über den deutſchen Standpunkt in der Sachlieferungsfrage
nachte, vertagte ſich die Kommiſſion, wie von fran=
öſiſcher
Seite erklärt wird, auf Antrag Snowdens, auf lieferungen empfangenden Länder infolge des
u internen Beſprechungen weiter nach einer Einigung zwiſchen
dem franzöſiſchen und dem engliſchen Standpunkt zu ſuchen. handelt werden könne, ſo auf die engliſche Frage, ob etwaige
ſicht ſam Mittwoch den franzöſiſchen Standpunkt in längeren Aus=
führungen
darlegen.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curkius
nies eingangs ſeiner ausführlichen Rede darauf hin, daß von
engliſcher wie von franzöſiſcher Seite durch die Ausführungen
Grahams und Chérons die Notwendigkeit anerkannt
werde, das Sachlieferungs=Syſtem für Deutſch=
land
beizubehalten. Man könne an Deutſchland auſ
dem Gebiete der Sachlieferungen keine Zumutungen ſtellen, die
über das Opfer hinausgingen, die es durch die Annahme des
Aoung=Planes auf ſich genommen habe. Graham habe den un=
günſtigen
Einfluß der deutſchen Sachliefe=
rungen
auf die engliſche Wirtſchaft geſchildert, und
er, Curtius, erkenne wohl an, daß die engliſchen An=
daben
wohl ſtimmen möchten, aber er müſſe doch
darauf hinweiſen, daß Deutſchlands Lage noch weit Ausſchuß verhandeln.
ungünſtiger ſei, weil ihm die ſolide Baſis und die ſichere
Grundlage einer ausreichenden Kapitalverſorgung aus eigenen
Lräften fehle. Stärker noch als Englands Anteil
in Jahre 1927. Auch die deutſche Ausfuhr 1928 liege
mmer noch mit 20 Prozent under dem Vorkriegs=
iveau
. Deutſchland habe keine Möglichkeit, ſeine Handels=
dilanz
durch Zinserträge aus dem Ausland zu kompenſieren,
was nach Anſicht engliſcher Wirtſchaftsſachverſtändiger für Eng=
ſand
möglich ſei. Die gleichen Induſtrien, die in
eiten. Dazu komme aber noch das Sonder=
droblem
der deutſchen Landwirtſchaftskriſe.
Man dürfe aber nicht vergeſſen, daß Deutſchland vor noch nicht ſei zu einer allgemeinen Löſung des Problems der interalliier=
anger
Zeit eine Arbeitsloſenziffer, von 3 Millionen beſeſſen ten Schulden bereit, denn die allgemeine Ueberzeugung beſtehe,
es nicht richtig, wie an einem Opferaltar Klage=
mengekommen
, um hier am Verhandlungstiſche
oraktiſche Arbeit zu leiſten. Die deutſchen Sachver=
ſtändigen
hätten in Paris die Wirtſchaftslage in völliger Klar=
Heit geſchildert, und man wiſſe, daß alle Teile ein Inter= mit Reparationskohlen beliefert. Wenn auf den übrigen Märk=
eſſe
daran hätten, die geſamte europäiſche Wirt=
ſchaft
wieder auf ihren Vorkriegsſtand zurück=
Fübringen. Bei der beſonderen Lage Deutſchlands ſeien aber

Englands. Der deutſche Ankeil am Welthandel ftark
immer noch unker dem Vorkriegsſtand.
die Sachlieferungen vorläufig noch ein unentbehr=
liches
Elemenk in den deutſchen Leiſtungen.
In Verſailles ſeicn ſie lediglich als Entſchädigung an die Gläu=
bigerländer
betrachtet worden, denn ſchon im Dawes=Plan und
Die Nokwendigkeik der Beibehalkung des Säch= noch mehr im Young=Plan hätten die Sachverſtändigen in dem
vorgeſchlagenen Umfange anerkannt, daß es der deutſchen Wirt=
ieferungsproblems
für Deutſchland anerkannk. Die ſchaft nicht zugemutet werden könne, die deutſchen Sachleiſtungen
freizugeben, da ſie nötig für den Uebergang ſeien. Deutſch=
land
habe aber im Young=Plan gegenüber den
Dawes=Sachleiſtungen ſchon ein ungeheures Opfer
gebracht. Nach den erſten neun Monaten des letzten Dawes=
Jahres beliefen ſich die Sachlieferungsverträge auf 1150 Mil=
nämlich
540 Millionen, abfielen. Bei einer Verminderung dieſes
Betrages werde nur ein ganz kleiner Prozentſatz den engliſchen
Wirtſchaft in Unordnung verſetzt worden d urch
die Dispoſitionsänderungen, die die Sach=
Young=Planes in ihren Dispoſitionen getrof=
Rittwoch vormittag 10 Uhr, um in der Zwiſchenzeit fen hätten. Dr. Curtius ging dann auf die einzelnen Punkte
ein, über die eventuell in Unterkommiſſionen noch weiter ver=
Loucheur, der heute nicht mehr in die Diskuſſion eingriff, wird Aenderungen des Wallenberg=Sachlieferungsſyſtems, die zwiſchen
den Regierungen vereinbart wurden, auch für die künftige Zen=
tralbank
maßgebend ſeien. Das entſpreche ſeiner Anſicht. Der
Ne=Export von Sachlieferungen ſei bereits verboten; da Deutſch=
land
kein Intereſſe an ihm habe, ſei er der Anſicht, daß er auch
für die Zukunft verboten bleiben ſolle. Ueber
die Zorm der Berkeilung der Sachlieferungen
im Falle eines Morakoriums für Deutſchland.
wobei engliſcherſeits die Befürchtung geäußert worden ſei, daß
das Moratorium durch Sonderabkommen zwiſchen Deutſchland
und anderen Mächten illuſoriſch gemacht werden könnte, könne
man ſich in einem Unterausſchuß um eine Klärung dieſer Frage
bemühen und eventuell einige Sachverſtändige der Pariſer
Verhandlungen zur Auslegung dieſer Beſtimmungen heran=
ziehen
. In der Frage der Kohlenpreisfeſtſetzung dürfe der
Zwang von Verſailles nicht beſtehen bleiben, doch könne man
über etwaige Schutzbeſtimmungen ebenfalls in einem techniſchen
Zum Schluß ſeiner Ausführungen wies Dr. Curtius noch
einmal darauf hin, daß die Dawes=Sachverſtändigen ausdrück=
lich
feſtgeſtellt hätten, daß Deutſchland in erſter Linie aus ſeinen
natürlichen Hilfsquellen, wie Kohlen, Koks, Farbſtoffe uſw. be=
m
Welthandel ſei der deutſche Anteil zurück= zahlen müſſe. Deutſchland wünſche eine neue Blüte der geſam=
degangen
: von 12,7 Prozent vor dem Kriege auf 8,7 Prozent ten europäiſchen Wirtſchaft, und zwar aller Glieder. Die deutſche
Wirtſchaft in der Mitte Europas ſei eine Wirtſchafts des Aus=
gleiches
. Sie bilde das Herz, und die europäiſche Wirtſchaft könne
nur dann gedeihen, wenn das Herz geſund ſei.
Pirelli unkerſtreicht die Ausführungen von Dr. Curkius
Der bekannte italieniſche Finanzfachmann Pirelli ſchloß ſich
England notleidend ſeien, befänden ſich auch in ſeinen Ausführungen zum Teil Curtius eng an, indem er
u Deutſchland in wirtſchaftlichen Schwierig= daran erinnerte, daß weltwirtſchaftlich das Problem der Repara=
tionen
nur dann gelöſt werden könne, wenn die Empfangsländer
die deutſchen Leiſtungen in Form von Gütern annehmen wür=
In der Arbeitsloſenfrage ſeien beide Länder gleich Leidtragende, den. Bemerkenswert war auch, daß Pirelli erklärte, Italien
habe. Seiner Auffaſſung nach, ſo erklärte Miniſter Curtius, ſei daß bei einer Schuldenreduktion automatiſch auch Deutſchland
aus ökonomiſchen Gründen an dieſer Reduktion beteiligt werden
lieder anzuſtimmen, ſondern man ſei zuſam= müſſe. Pirelli ging dann in ſeinen Ausführungen näher auf die
Lage des italieniſchen Kohlenmarktes ein und wies darauf hin,
daß Italien als einziges Land im Verhältnis zur Vorkriegszeit
etwa ein Drittel mehr Kohlen verbrauche. Dieſes Drittel werde
ten England ins Hintertreffen geraten ſei, ſo liege das daran,
daß die polniſche Einfuhr nach Italien ſtark geſtiegen ſei und
die Elektrifizierung in Italien große Fortſchritte gemacht habe.

Kabinektsſihung im Haag.
Beſprechungen mit Wiſſell und Severing über die
Schwierigkeifen wegen der Arbeitsloſenverſicherung.
* Haag, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Innenminiſter Severing und Reichsarbeitsminiſter Wiſſell
ſind am Montag mittag im Haag eingetroffen und hatten mit
der deutſchen Delegation über die innerpolitiſchen Schwierig=
keiten
wegen der Arbeitsloſenverſicherung Beſprechungen abzu=
halten
. In den Kreiſen der deutſchen Delegation ſieht man die
innerpolitiſche Lage ſehr ernſt an und gibt zu erkennen, daß an=
geſichts
der ungeheuer ſchwierigen Entſcheidungen, um die es
auf der Haager Konferenz geht, alles vermieden wer=
den
müſſe, um Deutſchland in dieſer Stunde in
eine innerpolitiſche Kriſe zu bringen, die ſeine
Verhandlungsfähigkeit im Haag außerordentlich benachteiligen
könne.
* Herr Wiſſell iſt alſo wirklich nach dem Haag gegangen und
hat dort eine Art Notſitzung des Kabinetts abgehalten, um die
Verſtändigung über die Arbeitsloſenverſicherung anzubahnen,
die er in Berlin nicht zu erzielen vermochte. Ueberraſchender=
weiſe
aber hat er ſich noch einen Nothelfer in Geſtalt
ſeines Parteigenoſſen, des Innenminiſters Severing, und
eine zweite Hilfe in der Perſon des Reichstagsabgeordneten
Hertz mitgenommen, der offenbar über die Stimmung in der
Fraktion berichten ſollte. Dieſes Aufgebot beweiſt ſchon, daß die
Dinge doch ziemlich kritiſch liegen. Wir haben inzwiſchen
erfahren, daß Herr Wiſſell in der Tat in ſeiner Vorlage von
den Beſchlüſſen der Sachverſtändigen weſentlich abgewichen iſt.
Er wehrt ſich entſchieden gegen jeden Leiſtungs=
abbau
und hat dafür eine Beitragserhöhung um
½ Prozent vorgeſehen, alſo ¼ Prozent mehr, als die
Sachverſtändigen wollten. Damit hat er ſich bei den bürgerlichen
Miniſtern in Berlin nicht durchſetzen können. Er iſt auch bei
Herrn Dr. Curtius, ſoweit ſich bisher überſehen läßt, auf ſehr
ſtarken Widerſtand geſtoßen, weil mit jeder Beitragserhöhung
eine neue Belaſtung der Wirtſchaft verbunden iſt, die unſere
Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt weiter erſchwert. Merk=
würdig
nur, daß dieſelben Sozialdemokraten, die im Sommer
das Sofort=Programm ſabotierten, gerade mit Hinweis auf die
Notwendigkeit einer Sachverſtändigenbeſprechung nun das Urteil
dieſer Sachverſtändigen nicht gegen ſich gelten laſſen wollen, ſon=
dern
noch mehr verlangen, und daß der Reichsarbeitsminiſter
ſich zu der Rolle eines Beauftragten ſeiner Fraktion hergibt, aber
ſich doch nicht ſtark genug fühlt, ſeine Meinung allein durchzu=
drücken
, ſondern Severing als gewerkſchaftliche Autorität mit=
nimmt
.
In Berlin wird damit gerechnet, daß die Miniſter am Diens=
tag
nachmittag aus dem Haag wieder abreiſen, daß dann am
Mintwoch nachmittag die entſcheidende Kabinettsſitzung ſtattfin=
det
. So könnte noch kurz vor Toresſchluß die Vorlage für einen
Ausſchuß, der ſeine Beratungen zu Anfang nächſter Woche auf=
nehmen
will, fertiggeſtellt werden. Der Ausſchuß ſelbſt hält
daran feſt, daß er unter allen Umſtänden tagt. Sollte die Regie=
rungsvorlage
nicht zur Stelle ſein, dann will er ſich über das
Sachverſtändigengutachten ſelbſt hermachen, das in den nächſten
Tagen reichlich verſpätet im Wortlaut veröffentlicht wird. Die
Sozialdemokraten werden allerdings nichts unverſucht laſſen, um
eine Vertagung des Ausſchuſſes und damit eine Hinauszöge=
rung
der ganzen Erledigung zu erreichen unter Berufung auf
die Kämpfe im Haag. Vorläufig aber halten die bürgerlichen
Parteien daran feſt, daß die Reform nicht verſchleppt werden
darf.
Reichspräſidenk v. Hindenburg in Bayern.
München, 12. Auguſt.
Reichspräſident von Hindenburg, der, wie gemeldet, auch in
dieſem Jahre ſeinen Urlaub in Bayern verbringt, traf am Mon=
tag
vormittag 9.44 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug in
München ein. Auf Wunſch des Reichspräſidenten war von einem
offiziellen Empfang abgeſehen worden. Der Reichspräſident
wurde in ſeinem Salonwagen von General Hemmer und dem
Vertreter der Reichsregierung in München, Geſandten v. Haniel,
begrüßt. Beim Verlaſſen des Bahnhofes wurde der Reichspräſi=
dent
von einer zahlreichen Menſchenmenge jubelnd begrüßt. In
Begleitung ſeines Adjutanten, Oberſtleutnamt v. Hindenburg,
begab ſich der Herr Reichspräſident nach herzlicher Verabſchiedung
von den Erſchienenen im Kraftwagen nach Dietramszell.

Kirche und Weltfrieden.

Anläßlich der diesjährigen Tagung des Weltbundes
für internationale Freundſchaftsarbeit der Kirchen in
Kaſſel vom 23. bis 25. Auguſt geht uns folgende Zu=
ſchrift
zu:
Die umfaſſendſte Arbeit, die von kirchlicher Seite für die
Völkerverſöhnung geleiſtet wird, iſt diejenige des Weltbundes
für internationale Freundſchaftsarbeit der Kirchen. Sie begann
ſchon vor dem Kciege, iſt auch während des Krieges nie ganz
jabgebrochen geweſen. So war es möglich, durch mancherlei Be=
ziehungen
, die man auf beiden Seiten hatte, oftmals das Los
von Kriegsgefangenen zu erleichtern. Was ſie darin geleiſtet hat,
Trat natürlich immer nur an einzelnen Sſtellen hüben und drü=
ben
zutage und iſt deshalb wenig bekannt geworden. Aber wer
die Eiche das Organ des Weltbundes geleſen hat, weiß,
wieviel ihren Beſtrebungen und den Arbeiten einzelner Mit=
glieder
in den verſchiedenen Ländern zu danken iſt. Nach dem
Kriege hat die Arbeit noch einen größeren Umfang angenom=
men
, hat auch hie und da weitere Kreiſe erfaſſen können. Durch
Tagungen, Flugblätter und Vorträge, vor allem aber durch die
Eiche, die ſich als Vierteljahrsſchrift für ſoziale und inter=
nationale
Arbeitsgemeinſchaft einen weiteren Titel gegeben hat,
wurde erreicht, daß die Glieder der verſchiedenen Kirchen ſich
zunächſt einmal kennen lernten, die äußeren und inneren Ver=
hältniſſe
in den verſchiedenen Kirchen beſprachen und vor allem
Achtung und Anerkennung vor dem ehrlichen Wollen der Anderen
ſich erwarben. Insbeſondere diente und dient die Eiche‟
den Feinden als Organ, ſich gegenſeitig auszuſprechen, Miß=
trauen
und Mißverſtändniſſe, das meiſt wohl drüben, aber
doch auch hüben beſteht, zu beſeitigen und dadurch eine ge=
meinſame
Operationsbaſis zu ſchaffen. Die Arbeit, von Anfang
an bewußt kirchlich=chriſtlich eingeſtellt, unterſcheidet ſich dadurch
weſentlich von den übrigen pazifiſtiſchen Beſtrebungen.
Die diesjährige Tagung, auf die beſonders hier verwieſen
werden ſoll, findet in Kaſſel vom 23. bis 25. Auguſt ſtatt. Wenn
ſie auch zunächſt nur die Tagung des deutſchen Zweiges des
Weltbundes iſt, ſo werden an ihr u. a. etwa 20 führende Geiſt=
liche
der engliſchen Hochkirche und der Freikirchen teilnehmen.
Von den Gegenſtänden, die auf der Tagung behandelt werden,
wird vor allem intereſſant werden ein Vortrag des Staats=
miniſters
a. D. Exzellenz Alfred v. Noſtitz=Wallwitz über Aus=
wirkungen
von Verſailles. Am Abend wird eine Verſamm=
Ang abgehalten, in der über das Thema Kirche und Welt=

frieden ſprechen werden der Oberpräſident der Provinz Heſſen=
Naſſau, Exzellenz D. Dr. Schwander=Kaſſel, und der Metropolit
Germanos, orthodoxer Erzbiſchof von Thyatira, der anglikaniſche
Lord=Biſhop von Revon (England), Prof. Dr. Fiſcher= Oeſter=
reich
, ſowie D. Dr. Burghart, Vizepräſident des preußiſchen
Oberkirchenrats in Berlin.
Bala Zille‟.
Aus Zilles Leben. Der Armeleutemaler. Wie Zille ſeine
Typen ſuchte und fand. Er vermachte ſeinen ganzen Nachlaß
den Armen Berlins.
Mit neun Jahren kam Zille mit ſeinen Eltern nach Berlin.
In der Wohnung war ein leerer Koffer, ein Tiſch und ein Hocker
die einzige Einrichtung. Geſchlafen wurde auf den Dielen. Als
er nach der Schulzeit Lithographie lernte und das dabei ver=
diente
Geld zu Abendkurfen der Kunſtſchule verwendete, war
er immer noch in dieſer Umgebung, und er verließ ſie auch nicht,
als es ihm etwas beſſer ging. Er liebte die Bewohner des Nor=
dens
und Oſtens, die Aermſten der Armen, die ſeine Mitmen=
ſchen
, ſeine Freunde und Modelle waren. Er ſtellte ſie nicht
nur ganz ſelten er zeichnete ſie in ihrem Milljöh, wie er
eine Sammlung ſeiner Zeichnungen auch nannte. Er ſchilderte
dieſes Milljöh mit einer ſo draſtiſchen Offenheit und Treff=
ſicherheit
, daß im Anfang wohl viele ſich von dieſer Darſtellungs=
art
als zu kraß abwandten. Erſt mit ungefähr 50 Jahren be=
gann
ſein Ruhm, begannen Zeitungen und Zeitſchriften ſeine
Beiträge zu verwenden. Pinſel=Heinrich nannten ihn ſeine
Modelle, die gerne zu ihm kamen, denen er mehr gab, als er
eigentlich konnte, mit denen er Pellkartoffeln und Hering .
Als einſt ein reicher Malerjüngling auch Zille=Figuren malen
wollte und die Mutter mit den Gören in ſeinem Atelier erſchien,
ſagte er: Können Sie die Kleinen nicht erſt etwas ſauber machen
und waſchen? Die Mutter ſtemmte die Hände in die Hüften
und harchte ihn an: Wat? Waſchen? For Ihnen? Und for
Zillen ſind ſie allemal nich dreckicht jenug? Sprachs und ergriff
ihre Gören, mit denen ſie verſchwand. Vata Zille ſaß in
Spelunken, Verbrecherkellern, in Tingeltangels, er ſtand ver=
ſteckt
in Hausfluren, um Betrunkene zu zeichnen, er fuhr ſtun=
denlang
mit der Stadtbahn, die an ſeiner Wohnung dauernd
vorbeirollte, um ſeine Typen zu verfolgen und heimlich zu zeich=
nen
. In der linken Hand hielt er ein Stück Papier, ein altes
Kuvert, einen Zettel, und kritzelte mit der rechten ſeine Typen
darauf. Das war ſeine Staffelei. Und aus dieſem Grunde, weil
die Modelle nicht wußten, daß ſie gezeichnet wurden, konnte er

ſo viel Wahrheit, ſo viel draſtiſchen Humor, ſo viel Zartheit und
Liebe in ſeine Bilder legen. Wohl ſein beſtes Bild ein lungen=
krankes
, hohläugiges Kind ſitzt in einem düſteren Hinterhof in
dem einzigen Lichtſtrahl, der in dieſen Steinſchacht fällt, in Decken
verpackt, und die Mutter ruft aus der Schar der in Schmutz und
Unrat wühlenden Kinder eins heraus: Du, Jrete, bring’n
Blumentopp raus, Lieschen ſitzt ſo jern ins Irüne zeigt die
bittere Not, die unbewußte Heiterkeit, das Elend in ſeiner gan=
zen
Tiefe. Er war und blieb ſeinem Milieu treu. Er war ein
Armeleutemaler, er zeichnete das Leben ſo, wie es wirklich war,
das armſelige, elende Daſein, das die Leute, die es führten, zu
ungewolltem traurigen Humor veranlaßte. Als Zille bei ſeiner
Aufnahme in die Akademie der Künſte ſeine Biographie vor=
legte
, die aber ſo geſchrieben war, daß kein Menſch ſie entziffern
konnte und die er ſchließlich ſelbſt vorleſen mußte, war die Hei=
terkeit
über ſeinen urwüchſigen Humor auch in dieſen Zeilen ſo
groß, daß die Sitzung unterbrochen werden mußte. Aber als
Jüngſter er war damals 66 Jahre alt mußte er bei der
Abſtimmung mit der großen Blechbüchſe von Platz zu Platz
gehen, die Stimmen zu ſammeln. Da meinte er: Na, det jeht
ja noch; aber muß ick als Lehrling nu ooch den Schnaps for
die andern holn? Bei ſeinen einſamen Spaziergängen traf
er ſtets Bekannte. Eigentlich war ja der Norden und Oſten ſeine
Familie. Die Zille=Bälle, die veranſtaltet wurden, waren ſicher
nicht in ſeinem Sinne. Daß Menſchen ſein Milljöh als will=
kommenen
Anlaß zu Heiterkeit und Ironie nahmen, hat ihm
ſicher weh getan. Nur daß dieſe Feſte manchmal auch ſeinem
Milieu zugute kamen, hat ihn wohl etwas verſöhnt. Er war
in dem echten Milieu zuhauſe. Und die Bewohner der Hinter=
häuſer
, die Pennbrüder und die Verbrecher kannten und liebten
ihn, wie er ſie liebte. Er blieb bei ihnen, unter ihnen wohnen.
Und er hat ſeine Liebe zu ihnen auch dadurch gezeigt, daß er
ſeine ganze Hinterlaſſenſchaft den Armen Berlins vermacht hat.
Seinen Kindern, denen er die Liebe, die ſie ihm entgegenbrach=
ten
, ſchon bei Lebzeiten durch Gaben und Ratſchläge vergalt
und denen er ſeine letzten Gedanken ſchenkte.

Das Ausland urkeilk!
Gooch, engliſcher Profeſſor:
Indeſſen iſt kein Beweis dafür zum Vorſchein gekommen,
daß die deutſche Regierung oder das deutſche Volk einen Welt=
krieg
gewünſcht und angezettelt hätte.
2) Verlag Georg Stilke, Berlin RM. &.

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Seite 4

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Nummer 223

Mttdurft oid Lotid.
Graf Zeppelin ſtarket Donnerstag früh
zur zweiten Ekappe.

* Friedrichshafen, 12. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Leute vom Zeppelin haben ſich nach ihrem gelungenen
Rückflug von Awerika nicht lange Ruhe gegönnt. In der Halle
wird mit Hochdruck gearbeitet, um die letzten Vorbereitungen
(Siehe auch Reich und Ausland‟. D. Red.) zur Etappe
Tokio zu beenden. Es handelt ſich diesmal allerdings kaum
um größere Reparaturen. Die Motoren haben tadellos gear=
beitet
. Es wird alſo lediglich aus peinlichſter Vorſorge heraus
noch einmal überholt und geprüft. Mehr Zeit nimmt ſchon die
Auffüllung der Gaszellen in Anſpruch, die Unterbringung der
Betriebsſtoffvorräte, die für den bevorſtehenden Flug nicht zu
knapp bemeſſen ſein dürfen. Weil Dr. Eckener Wert auf eine
möglichſt große Reſerve legt, hat er diesmal davon abgeſehen,
Fracht nach Amerika oder Japan zu befördern. Außer den Paſſa=
gieren
wird nur Poſt mitgenommen. Dazu geſellt ſich freilich
noch ein Kranz aus friſchem Lorbeer und Eichenblättern. Dieſer
ſoll über Sibirien abgeworfen werden. Ehemalige deutſche
Kriegsgefangene, die in Sibirien interniert waren, haben ihn
geſtiftet. Sie baten Dr. Eckener, ihn dort abzuwerfen, wo ſo
viele deutſche Kameraden ihren Tod gefunden haben. Neben
einer Schleife mit Widmung trägt das Gedenkzeichen einen
Zettel, auf dem der Finder gebeten wird, den Kranz auf einem
der zahlreichen deutſchen Soldatengräber niederzulegen. Die ruſ=
ſiſche
Regierung hat inzwiſchen die eingeholte Erlaubnis zum
Ueberfliegen ihres Territoriums im weiteſten Umfang und ohne
einſchränkende Bedingungen erteilt.

Welchen Kurs Dr. Eckener einſchlagen wird, kann freilich
von der Luftſchiffsleitung nicht geſagt werden. Allzu ſehr hängt
die Entſcheidung von der jeweiligen Wetterlage ab. Es iſt beab=
ſichtigt
, quer durch Deutſchland Kurs auf Danzig zu nehmen
und dabei Berlin zur Linken liegen zu laſſen. Wie der Flug
weiter über Rußland und ſpäter über Sibirien führen wird,
darüber können nur Vermutungen aufgeſtellt werden. Die Luft=
ſchiffsleitung
iſt ſich jedenfalls klar darüber, daß ſie rieſige
Strecken überfliegen wird, die ſo gut wie unerforſchtes Gebiet
darſtellen. Während dieſer Zeit werden auch keine Wettermel=
dungen
aufgenommen werden können. Der Flug kann an der
Jeniſſeimündung bis hart an den Rand des Eismeeres führen
und dann erſt nach Japan weitergehen, wo man in Tokio in
etwa fünf Tagen nach dem Start in Friedrichshafen einzutreffen
gedenkt. Die Japaner haben umfangreiche Vorbereitungen ge=
troffen
, um den Mitgliedern der Zeppelinbeſatzung wohlver=
diente
Ehrungen zu bereiten. Das Programm iſt recht umfang=
reich
geworden, ſo daß Dr. Eckener ſchon ängſtlich geworden iſt,
ob er überhaupt ſeinen Flug wird einhalten können. Ihm wäre
es am liebſten, er könnte raſch ſeine Vorräte an Betriebsſtoff
und Traggas auffüllen, die Motoren ſchnell überprüfen und dann
den Flug über den Pazifik antreten, der vorausſichtlich
nicht länger als zwei Tage in Anſpruch nehmen wird. Aber
die Japaner ſind ernſtlich gewillt, die Helden der Luft recht aus=
giebig
zu feiern. Sie werden ſich kaum eines anderen belehren
laſſen, und Dr. Eckener wird wohl klein beigeben müſſen. Auf
jeden Fall will Dr. Eckener dafür Sorge tragen, daß wir in
Deutſchland über den Flug des Luftſchiffes ſtets unterrichtet ſind
Es iſt vereinbart worden, daß von Bord des Luftſchiffes alle
vier Stunden an die Werft in Friedrichshafen und an die Hapag
der jeweilige Standort gefunkt wird. Das iſt übrigens auch auf
der letzten Amerikafahrt ſchon geſchehen. Wenn trotzdem tags=

über keine Meldung bekannt wurde, ſo lag das nach der Mei=
nung
der Funker daran, daß infolge atmoſphäriſcher Störungen
ihre Sendungen in Deutſchland nicht aufgenommen werden konn=
ten
. Urſprünglich war der Start für die Nacht zum Mittwoch
vorgeſehen. Wie der Luftſchiffbau Zeppelin jetzt mitetilt, iſt der
Abflug des Luftſchiffes zur Weltfahrt auf Don=
nerstag
früh angeſetzt worden. Die endgültige Entſcheidung
über den genauen Zeitpunkt wird am Mittwoch nachmittag be=
kannt
gegeben. Das Luftſchiff wird für die Weltfahrt mit rund
70 000 Kubikmeter Traggas und mit 30000 Kubikmeter Betriebs=
gas
, außerdem mit 12 Tonnen Benzin ausgerüſtet ſein. Damit
dürfte das Luftſchiff einen Aktionsradius von etwa 12000 bis
13 000 Kilometer haben.

Die Bafſagierliſte für den Weltflag des Zeppelins.

Wie wir erfahren, werden an der Weltfahrt des Luftſchiffes
Graf Zeppelin folgende 20 Fahrgäſte teilnehmen: Als einziger
weiblicher Paſſagier Lady Drummond Hay; ferner nehmen teil:
Karl von Wiegand (Hearſt); Hartmann (Hearſt); der Polar=

forſcher Wilkins; Dr. Kauder (Ullſtein); von Eſchwege (Scherl);
Gervile=Reach (Matin); die japaniſchen Journaliſten Dr. Enti

und Kitano; der japaniſche Fregattenkapitän Fojiyochi; der ame=
rikaniſche
Multimillionär Leeds; Kommander Roſendahl; der
frühere amerikaniſche Handelsattaché Rikkard; der amerikaniſche
Leutnant Richardſon; Geyſenheimer (Frankfurter Zeitung); Dr.
Megias=Madrid; der ruſſiſche Geograph Profeſſor Karklin; Pro=
feſſor
Seilkopf von der Deutſchen Seewarte; von Perckhammer
(Ullſtein). Der 20. Paſſagier iſt ein Schweizer, der nicht genannt
ſein will. Das Reichsverkehrsminiſterium, das ein Anrecht auf
einen Platz im Luftſchiff hatte, hat auf den Platz verzichtet, um
dem Luftſchiffbau zu ermöglichen, einen weiteren zahlenden Paſ=
ſagier
mitnehmen zu können. Die japaniſche Journaliſtin Kita=
mura
bemüht ſich immer noch, einen Platz für die Weltfahrt zu
bekommen. Ob ſie dabei Erfolg haben wird, läßt ſich im Augen=
blick
noch nicht ſagen.

A
T

Johann Oto

Die glückliche Geburt eines kräftigen
Söhnchens zeigen ſehr erfreut an
Dr. Ferdinand Kleinſchmidt
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Darmſtadt, den 12. Auguſt 1929.

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beehren ſich anzuzeigen

Jakob Schneider
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Gleichzeitig ſprechen wir für die uns erwieſenen
Aufmerkſamkeiten unſeren herzlichſten Dank aus.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1929.

Muſikoberlehrer am Realgymnaſium
aus einem Leben voll unermüdlicher Schaffensfreude und

aufopfernder Arbeit im kaum vollendeten 62. Lebensjahr.
In tiefſiem Leid:
Johanna Weide geb. Buß Liſelotte Weide
Dr. Carl Weide
Käthe Weide, geb. Heiſe
Leni Weide
Wilhelm Kauck
Anni Kauck, geb. Weide 2 Enkelkinder u. Verwandte

Darmſtadt (Heidenreichſtr. 37), den 12. Auguſt 1929

Drar Oilgennme Sperb Awr.
geb. Hechler

im Alter von 79 Jahren nach längerem Leiden
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gertrud Wolf, geb. Sperb.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1929.
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 14. Aug., vorm.
10½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen. (12877

S. Will Heß
Marte-Heß

geb. Salomon
Vermählte.

Frankfurt a. M.
Feuerbachstr. 21
z. Zt. auf Reisen

im August 1928.

Die Einäſcherung fand am 10. Auguſt in Konſtanz am Bodenſee ſtatt.
Die Trauerfeier findet am Miftwoch, den 14. Auguſt, nachmittags
3 Uhr, in der Kapelle des alten Friedhofs ſtatt. Man bittet von Bei=
leidsbeſuchen
abzuſehen. 12874

Von der Reiſe
zurück
Sanitätsrat

lch habe meine

Nachruf.

Den werten Kollegen die traurige Mitteilung, daß
unſer langjähriges Mitglied und Rechner

G. H. 1876.

Brief verſpätet er=
halten
. Antwort
liegt zur Abholung
bereit.

Bleichſtraße 7.
Sprechſtunden von
35 Uhr,
außer Samstag.
(12905b)

ärztliche Tätigkeit
wiederaufgenommen
TDrestsb) PT. Begen-

Von der Reise zurück
Dr. Altschälen

Herr Spenglermeiſter

Ludwig Vollrath

Heute verſchied unerwartet durch Unfall im
52. Lebensjahre meine geliebte Frau, unſere
gute Schweſter und Schwägerin, unſere über

am 10. Auguſt von uns geſchieden iſt.
Wir werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken be=
wahren
.
Freie Vereinigung der
Spenglermeiſter und Inſtallateure
Darmſtadt. 12894

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kath., 47 J., ohne
Kinder, m. ſch. 3 Z.=
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auf dem Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dr. med. Max Bergſtraeßer.

Erbach i. O., Frankfurt a. M,
den 10. Auguſt 1929.

(12866

Die Einäſcherung findet am nächſten Mittwoch, den
14.-Auguſt, nachmittags 4 Uhr, in Darmſtadt im
Krematorium auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Für die herzliche Teilnahme, ſowie für die vielen
Kranzſpenden bei dem Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühlten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Dekan Zimmermann, für die troſtreichen Worte am
Grabe und für die Kranzſpenden des Odenwald=
vereins
, des Wanderklubs Falke und der Gewerk=
vereins
der Heimarbeiterinnen.

Die trauernden Hinterbliebenen;

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[ ][  ][ ]

Nummer 223

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Seite 5

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 13 Auguſi.
Organiſalion des Kleinwohnungsbaues in Darmſtadk.
Wie wir erfahren, hat ſich die in Darmſtadt beſtehende Arbeits=
gemeinſchaft
der am gemeinnützigen Kleinwohnungsbau intereſſier=
ten
Organiſationen in ihrer letzten Sitzung aus der bisherigen loſen
Form zu einer feſten Intereſſengemeinſchaft zuſammengeſchloſſen. Die
breite Baſis der Intereſſengemeinſchaft, die völlig unpoli=
tiſch
den Zwecken der Allgemeinheit dienen und der Wohnungsnot nach
Kräften ſteuern ſoll, ſichert ihr in der Oeffentlichkeit eine ſo wichtige
Stellung, daß man ſie in Zukunft bei den behördlichen Beratungen, den
Bauplanungen und der Verteilung der verbilligten öffentlichen Baudar=
lehen
nicht zu überſehen vermag. An der Arbeitsgemeinſchaft ſind be=
teiligt
: der Bauverein Daheim, die gem. G. m. b. H. Kleinwohnungs=
bau
, die Siege (Siedlungsgeſellſchaft für das Verkehrsperſonal gem.
G. m. b. H.), die Eiſenbahnerbaugenoſſenſchaft gem. G. m. b. H., die
Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft für Heſſen, gem. G. m. b. H., die Krie=
gerkameradſchaft
Haſſia, der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund
Bezirk IV, die Geſvobag (Gemeinnützige Wohnungsbau A.=G. für
Heſſen und Heſſen=Naſſau, Zweigſtelle Darmſtadt), die Hegemag‟ ( Heſ=
ſiſche
gemeinnützige Aktiengeſellſchaft für kleine Wohnungen), das Heim=
ſtättenamt
der deutſchen Beamtenſchaft, der Reichsbund der Kriegs=
beſchädigten
und Kriegshinterbliebenen, der Zentralverband deutſcher
Kriegsbeſchädigter und Kriegshinterbliebener und der Reichsbund der
Kinderreichen. Wegen des Beitritts der Stadt Darmſtadt zu dieſer
Intereſſengemeinſchaft ſollen Verhandlungen ſchweben.
Ernannt, wurde am 8. Auguſt der Regierungsbaurat Hermann
Gombel zu Dieburg mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 an zum Vor=
ſtand
des Heſſiſchen Hochbauamtes Friedberg, mir der Amtsbezeich=
nung
Oberbaurat.
Neu zu beſetzen iſt demnächſt die Stelle des Amtsvor=
ſtandes
des Heſſiſchen Hochbauamtes Dieburg.
Orpheum. Die Poſſen=Revue Daslachende Berlin der
große Erfolg des Bertram=Enſembles, gelangt heute Dienstag zum letz=
ten
Male zur Darbietung. Morgen Mittwoch iſt die Urauf=
führung
des Operettenſchwankes in drei Akten Die oder keine‟
unter perſönlicher Leitung des Komponiſten Hans ArnoldBerlin.
(Siehe Anzeige.)
Erik Jan Hanuſſen tritt heute Dienstagabend 8.15 Uhr noch ein=
mal
, und zwar diesmal im Mathildenhöhſaal, Dieburger Straße 26,
mit einem neuen Programm und neuen Experimenten auf. Nach dem
Erfolg des erſten Abends werden wohl viele hundert geiſtig intereſſierte
Menſchen willkommenen Anlaß nehmen, ſich die Leiſtungen des berühm=
ten
Hellſehers anzuſehen. Hanuſſens Experimente grenzen an das Wun=
derbare
. Es genügt, dem Hellſeher ein Datum und den Ort eines inter=
eſſanten
Ereigniſſes zu nennen, und ſchon ſchildert er haargenau, was
ſich dort zugetragen hat. Da ſeine Vorträge in allen Städten ſtets aus=
verkauft
waren, iſt auch in Darmſtadt mit einem vollen Haus zu rech=
nen
, weshalb man ſich rechtzeitig Plätze im Vorverkauf bei Konzert=
Arnold, Eliſabethenſtraße 28 (Telephon 2560) ſichern ſollte.
Die Heſſiſche Krankenpflege=Vereinigung E. V., Ortsgruppe Darm=
ſtadt
, unternahm einen Familienſpaziergang nach Noßdorf,
an dem viele Mitglieder, deren Familienangehörige ſowie eine große
Anzahl von Freunden und Gönnern der Vereinigung teilnahmen. In
Noßdorf wurde im Gaſthaus /Zur Germania (Inh. Plößer) eingekehrt.
Nach gemeinſamer Kaffeetafel waren alle Teilnehmer einige Stunden
bei Spiel und Scherz zuſammen, bis der hereinbrechende Abend zur
Heimkehr mahnte.
Die Gefangsabteilung der Turngefellſchaft Darmſtadt, Chormeiſter
Wilhelm Mayer in Darmſtadt, hat am Sonntag, 11. Aug., am vierten
Wertungsſingen der Turnerſänger des 9. Kreiſes (Mittelrhein)
in Aſchaffenburg=Damm teilgenommen und mit 153 Punkten die Geſamt=
note
Hervorragend (Diplom und Plakette) errungen. Sie
konnte in der dritten Stufe die Singmannſchaft der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 um drei Punkte überholen.
Wichtig für Kriegsbeſchädigte und Kriegereltern. Die von dem
Reichsarbeitsminiſterium gewährte Erleichterung, daß die mit 20 Proz.
abgefundenen Kriegsbeſchädigten ohne Nachweis der Verſchlimmerung
ihres Leidens Antrag auf Wiedergewährung der Rente bei den zuſtän=
digen
Verſorgungsämtern einreichen können, ſoll mit Ende September
d. J., wieder in Wegfall kommen. Der Bund deutſcher Kriegsopfer und
steilnehmer macht deshalb alle, die noch keine Anſprüche auf Wieder=
gewährung
der Rente geltend gemacht haben, auf die Notwendigkeit auf=
merkſam
, dies edtl. umgehend zu tun. Ferner iſt zu beachten, daß die
Friſt zur Anmeldung auf Elternverſorgung, bedürftig für die im Feld
gefallenen oder geſtorbenen Söhne, mit dem 30. März 1930 abläuft.
Diefenigen, die der Elternverſorgung bedürftig ſind, und nachweiſen
können, daß die geſtorbenen oder gefallenen Söhne vor dem Kriege die
Ernährer waren, oder es nach dem Kriege geworden wären, können
jetzt noch Antrag auf Elternverſorgung bei den zuſtändigen Verſor=
gungsämtern
einreichen. Für die Gewährung der Elternbeihilfe nach
§ 45 Abſ. IV des RVGeſ. bedarf es des Nachweiſes, daß der gefallene
oder geſterbene Sohn vor dem Kriege der volle Ernährer war oder es
nach dem Kriege geworden wäre, nicht.
Proteſt der Feuerwehr. Seit langen Jahren war in einem Schup=
pen
in der Ludwigshöhſtraße der 5. Zug der Freiw. Feuerwehr unter=
gebracht
. Durch die Neubauten mußte der Zug das Afyl für ſeine Ge=
räte
aufgeben und ſiedelte in die Infanteriekaſerne in der Heidelberger=
ſtraße
bzw. Ahaſtraße Nr. 5 über. Die Verhältniſſe ſind dort für Feuer=
löſchgeräte
die denkbar ungünſtigſten. Es handelt ſich um einen Naum,
in dem Holz untergebracht iſt, und wenn die Geräte benötigt werden,
müfſen ſie erſt hinter vielfachem Verſchluß hervorgeholt werden. Wenn
Holz aus dem Schuppen gebraucht wird, müſſen zuerſt die Geräte in
einen anderen Hof gefahren werden, und ſind ſo das Spielzeug für
Kinder. Mit dieſen unhaltbaren Zuſtänden befaßte ſich die Verſamm=
lung
des 5. Zuges. Man hatte vorher eine Beſichtigung des Geräte=
ſchuppens
vorgenommen. Allgemein kam man zu der Anſicht, daß die
Schlagfertigkeit der Wehr ſehr in Frage geſtellt ſei im Falle eines aus=
brechenden
Feuers. Um an die Geräte zu gelangen, müſſen erſt vier
Schlöſſer geöffnet werden, wenn man in der Eile die Lattentüre nicht
in Trümmer ſchlagen will. Außerdem fehlt in dem Raum jede Beleuch=
tung
. Mehrere Zeutner Holz, die in dem Schuppen lagern, bilden eine
große Gefahr für die Löſchgeräte und das dazu gehörige Schlauchmate=
rial
. Wenn durch Leute die mit den Geräten völlig unvertraut ſind
aus dem Schnopen Holz geholt wird, beſteht die Gefahr, daß die Geräte
beſchädigt werden, uud das kann bei einem eintretenden Ernſtfall von
großem Nachteil ſein. Die Verſammlung ſtellte ſich einmütig auf den
Standpunkt, daß dieſer Zuſtaud unhaltbar ſei, und verlaugt unverzüg=
liche
Aenderung. In crſter Linie wird gefordert, daß ein Naum ge=
ſchaffen
wird, der einer modernen Feuexwehr entſpricht, und daß zu die=
ſem
Raum nur Feue=;vehrleule Zutritt haben. Eine entſprechende Be=
ſchwerde
iſt bereits an das Kommando der Freiw. Feuerwehr weiter=
geleitet
worden.
Haſendiebſtähle. In den letzten Wochen wurden in der Nähe
der Odenwaldbahn zwei Haſendiebſtähle vorgenommen. Nach den Er=
mittlungen
ſcheint es ſich um einen wildernden Hund zu handeln, der
dieſe Diebſtähie ausführt. Die Haſen werden in der Regel im Stalle
getötet und z. T. auch an Ort und Stelle von dem Hund gefreſſen.
Ermittelte Ladendiebin. In einem hieſigen Kaufhaus wurde am
Montag eine Ladendiebin, die am 27. Mai 1903 geborene und in Ober=
Namſtadt uohnhafte M. N., auf friſcher Tat ertappt und ſiſtiert. Sie
konnte nach Aufklärung des Sachverhalts wieder auf freien Fuß geſetzt
werden. Wegen unzüchtiger Handlung wurde am Samstag auf dem
Mathildenplaz cin 3ljähriger Mann von hier feſtgenommen.
Einbruch. Iu einem Hauſe der Aliceſtraße wurde am Sonntag
nachmittag in Abweſenheit der Familie im dritten Stock eingebrochen.
Die Täter gelangten mit Nachſchlüſſel durch Vorplatz und Zimmer und
erbrachen dor: mit Stemmeiſen einen Schreibtiſch und eine Büfettſchub=
lade
. Sie erbenteten über 300 Marl in bar. Die Unterſuchung iſt noch
nicht abgeſchloſſen.
Verkehrsunfall. Ecke der Dieburger und Mühlſtraße ereignete
ſich am Sonntagnochmittag ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwviſchen zwei
Motorradſahxern, aus Langen bzw. Offenbach. Die beiden
Maſchinen wurden beſchädigt, die beiden Motorradfahrer, zwei Frauen
auf dem Sezius und ein Kind wurden leicht verletzt und konnten nach
Anlegung von Berbäden wieder aus dem Kraukenhaus entlaſſen wer=
den
. Zum Vertehréunfall Ecke der Karl= und Heinrichſtraße iſt noch
nachzutragen, Soß die Fahrzeuge am Moniag durch Sachverſtändige
unterſiucht ſourden. E4 zuunde jeſtgeſtellt, daß die Brezuſen in Ordnung
ſbaren, daß aiſo der Unfall nur aif unſachgemäßes Faltreu zurückzu=
führen
iſt. Bei dieſer Gelegenheit wuciden Kraftfahrer ernenit darauf
hingewseſen, daß unter allen Umſtänden an Straßenkreuzungen das
Lempo abgeſtoppt werden muß, um Unfälle zu verßindern.

Burſtädven Meiſterſchaftsſchießen des geintſchen Jasokiasg.

* Das große Wurftauben=Meiſterſchaftsſchießen des Heſſiſchen Jagd=
Klubs hatte auch in dieſem Jahre wieder ſteigende Beteiligung zu ver=
zeichnen
. Dieſe ſchießſportliche Veranſtaltung, die alljährlich auf dem
Flugplatz Darmſtadt ſtattfindet, iſt nicht nur die größte in Heſſen,
ſondern eine der größten in Deutſchland überhaupt. Der Heſſiſche
Jagdklub war der erſte, der zu dieſem Tontaubenſchießen den jagd=
lichen
Anſchlag einführte, durch den dieſes Wurftaubenſchießen zu
einer glänzenden Schule für Jäger wird. Zu dem jagdlichen Anſchlag
iſt das Jagdgewehr vorgeſchrieben, Taubenflinten, wie ſie in Bädern
eder ſonſtwo meiſt gebräuchlich ſind, ſind verboten. Das hat die Ver=
anſialtung
ſo populär gemacht, daß ſie alljährlich ſtärkſt Beteiligung
zu verzeichnen hat. Aus ganz Heſſen und den Nachbargebieten waren
am Samstag und Sonntag Jäger in Darmſtadt, um um die Meiſterſchaft
von Heſſen zu ſchießen. Wohl an 10000 Patronen wurden verſchoſſen
und faſt ebenſo viele Wurftauben mußten ihr tönernes Leben laſſen.
Wenige nur entgingen dem zerſchmetternden Schrot.
Am Samstagnachmittag ſchon nahm die Veranſtaltung mit einem
Eröffnungsſchießen ihren Aufang. Bald danach begann das
Schießen um die Meiſterſchaft von Hefſen. Zu dieſem großen
Schießen waren die Teilnehmer in zwei Klaſſen eingereilt, in deren
jeder je 50 Tauben auf 16 Meter in Serien von 10/15/15/10 geſchoſſen
wurden. Am Sonntag früh um 8 Uhr ſchon erfolgte die Fortſetzung
der Schießen, denen ſich mittags 12 Uhr beginnend das Grup=
penſchießen
um den Hickler=Gedächtnis=Wander=
Preis anſchloß. Mit dieſem Schießen wurde gleichzeitig der Wander=
preis
der Südweſtdeutſchen Jägerzeitung herausgeſchoſſen, den der beſte
Einzelſchütze erhielt. Verteidiger war Herr Karl Henkell= Wies=
baden
. Zu dem Gruppenſchießen ſtellten die Ortsgruppen und der
Hauptklub je eine Gruppe von fünf Schützen, die je 30 Tauben ſchießen
mußten. Daran ſchloß ſich ein Schießen um die Meiſterſchaft
der Förſter und Jagdſchutzbeamten und endlich auf
beſonderen Wunſch zum erſten Male eingelegt ein Sonderſchießen
mit beliebigem Anſchlag, das auch den Schützen Gelegenheit
gab, ihr Können zu zeigen, die gewohnt ſind, reines Sportſchießen neben
ihrer jagdlichen Tätigkeit zu betreiben.
In ſämtlichen Konkurrenzen winkten ſehr wertvolle und geſchmack=
volle
Preiſe. Ueber 130 Wert= und Gebrauchsgegenſtände waren zu=
ſammengetragen
worden, und es darf als ein Beweis des hervorragen=
den
klubkameradſchaftlichen Geiſtes angeſprochen werden, daß ſämtliche
Preiſe von Mitgliedern und Freunden des Jagdklubs geſtiftet waren.
Dazu kam ein wertvoller Preis vom Heſſiſchen Staat. Die Stadt
Darmſtadt hatte eine Anzahl ihrer Preismünzen (Ehrenplaketten) zur
Verfügung geſtellt.
An beiden Tagen des Schießens war der Platz, von weitem ſichtbar
durch die Hubertusfahne, mit Waldlaub umrahmt und geſchmückt, auch
das Ziel zahlreicher Beſucher, die den Fortgang des Schießens in=
tereſſiert
verfolgten. Von der Forſtabteilung wohnte Forſtrat Zim=
mer
und von der Flugplatzleitung Amtsdirektor Bohländer den
Schießveranſtaltungen bei, die ſich durch eine glänzende Diſziplin aus=
zeichneten
. Die Geſamtleitung der Veranſtaltung lag wie immer in
Händen des Herrn Profeſſors Karl Zimmer, die techniſche Leitung
hatte wiederum Herr Robert Hühner.
Bemerkenswert iſt, daß ſämtliche Preiſe aus Darmſtädter Geſchäf=
ten
entnommen wurden. Die Lage des Schießplatzes bedingte auch, daß
die zahlreichen auswärtigen Teilnehmer die Stadt paſſieren mußten, um
zum Flugplatz zu gelangen, und die Verteilung auf zwei Tage bedingte
ein Uebernachten der Teilnehmer in Darmſtadt, ſo daß auch ein ſtarkes
wirtſchaftliches Moment der alljährlichen Veranſtaltung zuzuſprechen iſt.
Meiſterflugſchütze von Heſſen für 1929/30 wurde
wviederum, wie ſchon vor zwei Jahren, Herr Franz Beuer= Darm=
ſtadt
mit 48 Treffern auf 50 Tauben, unter denen nicht weniger als 43
mit dem erſten Schuß getroffen wurden eine glänzende Schießleiſtung.
Meiſter des Vorjahrs war Herr Müller=Sprendlingen.
Die Preisverteilung, von dem Schießen um die Meiſterſchaft für
Förſter und Jagdſchutzbeamte fand alsbald nach Beendigung des Schie=
ßens
ſtatt. Zehn hübſche und wertvolle Preiſe konnten ausgegeben
werden. Herr Förſter Walther; der Sieger dieſer Konkurrenz,
und damit der Meiſterflugſchütze der Forſt= und Jagdſchutzbeamten,
ſprach im Namen der Teilnehmer, und vor allem der durch Preiſe aus=
gezeichneten
Jäger und Jagdbeamten, den herzlichſten Dank aus, vor
allem für den von der Forſtabteilung geſtifteten ſchönen Preis. Das
Gelöbnis des Redners, dem Heſſiſchen Jagdklub in alle Zukunft die
Treue zu halten, wurde durch ein dreifaches Hoch auf den Klub be=
kräftigt
.
Im übrigen fand die Preisverteilung abends im Gartenſaal des
Städtiſchen Saalbaues ſtatt, wo ein gemeinſames Abendeſſen die Teil=
nehmer
und Ehrengäſte vereinte. Hier war auch Gelegenheit gegeben,
in Rede und Gegenrede Dank zu ſagen für die umfangreiche und mühe=
volle
Arbeit, die die Vorbereitung und Durchführung einer ſolchen
Konkurrenz erfordert. U. a. ſprach Herr Profeſſor Karl Zimmer,
der den erſchienenen Gäſten und den Teilnehmern am Schießen herz=
lichen
Dank im Namen des Jagdklubs ausſprach und beſonders Worte
des Dankes an alle diejenigen richtete, die bei der Durchführung gehol=
fen
haben und die durch Stiftung von Ehrenpreiſen das Schießen ſo
reich auszuſtatten ermöglichten. Sein Gruß galt beſonders den Orts=
gruppen
, den benachbarten Vereinen, der Frankfurter Arbeitsgemein=

ſchaft uſw. Der Geſamtverlauf des Schießens und die ſtarke Beteiligung
haben erneut Zeugnis von der Einigkeit und dem Kameradaſchaftsgeiſt
abgelegt. Namens des Heſſiſchen Jagdklubs verſpreche er gerne Gegen=
ſeitigkeit
. Der tiefſte Sinn des heutigen Tages ſei nicht der Wett=
kampf
an den Schießſtänden geweſen, ſondern durch dieſe Vorſchau der
Beweis des Zuſaammenſtehens der deutſchen Jäger in dem Beſtreben,
die deutſche Jagd wieder zu heben und ſie den Nachfahren zu überlaſſen
in einem vorbildlichen Zuſtande. Sein Horrido galt der Treue.
Herr Direktor Röder=Frankfurt dankte im Namen der Gäſte für die
herzliche Begrüßung und ſprach beſonders Dank und Anerkennung Herrn
Profeſſor Karl Zimmer aus, der ſchon ſeit 25 Jahren ſich der Mühe
und Arbeit im Jagdklub unterziehe. Der Erfolg dieſer Mühen könnte
nicht herzlicher zum Ausdruck kommen als durch das ſtändige Wachſen
des Klubs und ſeiner Veranſtaltungen. Der Name Zimmer iſt in herz=
licher
, aufrichtigſter Verehrung und Dankbar in unſer aller Herzen ein=
gegraben
, und wir hegen keinen innigeren Wunſch, als daß es unſerem
Ehrenvorſitzenden noch recht lange vergönnt ſein möge, in voller Ge=
ſundheit
ſeines Amtes zu walten. Der Unterſtützung der Mitglieder
darf er gewiß ſein. (Lebhaftes Bravo!) Das Horrido des Nedners
galt dem Heſſiſchen Jagdklub und deſſen Geſamtvorſtand, an der Spitze
Herrn Geheimrat Ebel. Im weiteren Verlauf des Abends brachte
Haas=Gſottſchne der (Frankfurt) mit dem Dank für die durch
Preiſe ausgezeichneten Schützen den Toaſt auf die Damen aus. Herr
Lang vom Heſſiſchen Landestheater erfreute die Teilnehmer vielfach
durch köſtliche Geſänge, von Rheinliedern und Arien.
Die Siegerliſte.
Eröffnungs=Schießen 10 Tauben (54 Teilnehmer, 27 Ehrenpreife);
1. Karl Henkell=Wiesbaden mit 10/10 Treffern, 2. Chriſtoph
Müller=Sprendlingen 10/9 Treffern, 3. Förſter May, Forſthaus Kober=
ſtadt
, 10/9, 4. Robert Bloch=Urberach 10/9, 5. Franz Beuer= Darm=
ſradt
10/9, 6. Ferd. Haas=Gſottſchneider, Frankfurt a. M., 10/8.
Meiſterſchaft von Heſſen Klaſſe 4 (23 Teilnehmer, 18 Ehrenpreiſe):
1. Franz Beuer=Darmſtadt mit 48 Treffern von 50 geworfenen
Tauben, dabei 43 mit dem erſten Schuß. Herr Beuer errang mit dieſer
glänzenden Leiſtung den Titel Meiſterflugſchütze von Heſſen für 1929=
1930 und erhielt außer einem wertvollen Ehrenpreis die Plakette der
Stadt Darmſtadt. Zweiter wurde Herr Karl Henkell=Wiesbaden mit
46/39 Treffern; 3. Chriſt. Müller=Sprendlingen mit 43/40, 4. L. Beher=
Eberſtadt mit 43/38, 5. Ferd. Haas=Gſottſchneider, Frankfurt a. M.,
mit 42/41, 6. Dr. Hanſtein=Bad Nauheim mit 42/41, 7. Robert Bloch=
Urberach mit 42/37, 8. Silbermann=Bad Homburg 41/37, 9. v. Diemar=
Rieneck, Darmſtadt, mit 41/32, 10. Jagdaufſeher Heckmann=Rothenberg
mit 41/32 Treffern.
Meiſterſchaft von Heſſen Klaſſe B
(30 Teilnehmer, 20 Ehrenpreiſe):
1. Albert Faulſtroh=Groß=Gerau 41/33 Treffern, Ehrenpreis
und Plakette der Stadt Darmſtadt; 2. Müller jr.=Sprendlingen 39/29,
3. Schwarz=Offenbach 38/29, 4. Arbuſa=Weinheim 38/28 5. Grünewald=
Weſthofen 37/30, 6. A., Rupp=Offenbach 37128, 7. Forſtrat Eckhard=
Raunheim 36/28, 8. Reif=Haſelhecke 36/28, 9. Hch. Kraft, Hof Waſſer=
biblos
, 35/29, 10. Herm. Kraft jr., Hof Waſſerbiblos 34/31 Treffern.
Gruppen=Schießen um den Hickler=Gedächtnis=Wanderpreis.
1. Gruppe Darmſtadt mit 131 Treffern von 150 geworfenen
Tauben; 2. Gruppe Offenbach mit 114/97, 3. Gruppe Weinheim mit
114/94 Treffern. Die Gruppe Darmſtadt errang mit dieſem Ergebnis
die erſte Anwartſchaft auf den neuen Wanderpreis, der zweimal hinter=
einander
oder dreimal im ganzen errungen werden muß. Jede der
vorgenannten drei Gruppen erhielt einen ſilbernen Erinnerungsbecher.
Die erſte Antwartſchaft auf den Wauderpreis der Südweſtdeutſchen
Jägerzeitung, der gleichzeitig mit dem Hickler=Wanderpreis zum Aus=
trag
kommt, errang Herr Franz Beuer=Darmſtadt, der als beſter
Einzelſchütze beim Gruppenſchießen mit 28 Treffern von 30 Tauben her=
vorging
.
Schießen um die Meiſterſchaft der Förſter unb Jagöſchutzbeamten
(44 Teilnehmer, ebenſoviele Ehrenpreiſe):
1. Hertz Fökſter Walther;,Maulbach bei Alsfeld, mit 15/14
Treffern von 15 geworfenen Tauben. Der Sieger errang damit den
Titel Meiſterflugſchüitze der Förſter und Jagdſchutzbeamten des Heſſ.
Jagdklubs für 1929130 und erhielt außer dem prächtigen, von der
Miniſterial=Forſtabteilung geſtifteten Ehrenpreis die von S. K.H. dem
Großherzog Ernſt Ludwig für dieſes Schießen alljährlich gewidmete
Plakette. Zweiter wurde Herr Förſter Brück=Auerbach mit 12/12 Tref=
fern
, 3. Herr Förſter Menger=Altheim mit 128, 4. Herr Jagdauf=
ſeher
Voß=Eberſtadt mit 12/6, 5. Herr Jagdaufſeher Moter=Biblis mit
11/10, 6. Herr Förſter Lehr VI.=Solmshütte mit 11/10, 7. Herr Förſter
Mah=Koberſtadt mit 11/9, 8. Herr Förſter Barth=Lorſch mit 11/9
9. Herr Forſtgehilfe Lang=Meſſel mit 11/8, 10, Herr Förſter May=Meſſel
mit 11/8 Treffern.
Sonderſchießen mit beliebigem Anſchlag 30 Tauben:
1. Herr Dr. Hanſtein=Bad Nauheim mit 28/26 Treffern, 2. Herr
Chriſt. Müller=Sprendlingen mit 28/26, 3. Herr Franz Beuer= Darm=
ſtadt
mit 27/26 Treffern.

* Porza-Abend.
In ſeinem ſchönen Heim am Steinberg konnte Werneralvo von
Alvensleben, der Präſident des deutſchen Zweiges der Porza,
über deren Ziele wir kürzlich näher berichteten, eine Anzahl von Damen
und Herren der Darmſtädter Geſellſchaft, wie auch von auswärts
unter ihnen zahlreiche Künſtler begrüßen. Ein Gartenfeſt, an einem
warmen Sommerabend . . . Lampions und Scheinwerfer erleuchten die
breite Freitreppe, auf und an der plaudernde Gruppen ſtehen, ſich auf=
löſen
und neu bilden. Leiſe Jazzmuſik ſchwebt über dem Ganzen, flat=
tert
auf und reißt ab .
Werneralvo von Alvensleben begrüßt die Gäſte und Dr.
Aſchaffenburg ſpricht über Porza. Wie ſie entſtand und was ſie
bezweckt. Eine Erläuterung deſſen, worüber hier vor kurzem referiert
wurde. Die Scheinwerfer erlöſchen. Eine Reihe von Stühlen, vor
ihnen eine Leinwand, auf denen ſich nun die Leiden der Johauna von
Orleans abſpielen in jenem Film Th. Dreyers, deſſen künſtleriſch hoch=
wvertige
Bedeutung anläßlich ſeiner Aufführung im Kleinen Haus be=
ſprochen
wurde. Ergreifend das Spiel der Falconetti, betörend die
Negliſtik der Aufnahme; darüber glitzernder Sternenhimmel.
Die Scheinwerfer flammen wieder auf. Die Muſik, eben noch leiſe
und ſchwermütig, lockt zum Tanz. Bei Tanz und Plaudern vergehen die
Stunden bis zum Morgen.

Für Reige Wanderungen
und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende Pfeffer=
minz
: Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige
Chlorodont=Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt von beſter Qualität, für
Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger, übel=
riechender
Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der
Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont=Verlaufsſtellen in der bekannten blau=
weiß
=grünen Original=Packung.
(TV,1015

Die Reliefkarte Odenwald und die Bergſtraße iſt allſeitig als
ganz vorzügliches Propagandawerk anerkannt. Die Reliefkarte iſt von
der Reichsbahn auf 800 Bahnhöfen 1. Klaſſe zum Aushang gekommen
und hängt in vielen Verkehrs= und Reiſebureaus, Kreisämtern, Handels=
kammern
, Bürgermeiſtereien, Wartezimmern in Süd= und Mitteldeutſch=
land
auf, wird täylich von Intereſſierten verlangt und wird in Fachkrei=
ſen
als die beſte Werbekarte der letzten Jahre bezeichnet. Mit dieſer
Reliefkarte will der Verkehrsbund auch erreichen, daß Darmſtadt als
Standort für Odenwaldtouren bekannt wird. Ein illuſtrierter Odenwald=
führer
wird für die nächſte Reiſeſaiſon herausgebracht. Die Reliefkarte
iſt in allen guten Buch= und Schreibmaterialienhandlungen zu 1,25 Mk.
zu haben.

(

nirmm

99
Barlirch-Sakz
Soſt 100 Jahren naßbortrefien gogen alle Vordauungsstörungen, Magen-
beschmerden
, Sortbrannen otc. 250 g 0.60, Tablstten 0.25 u. 1.50. Nunochk mit
Girn Bitde des Ertiſders, A. W. & C. V. Duftrich. Beriin WH.

Bereifung der Laſtkraftwagen.
In unſerer Mitteilung vom Samstag unter dieſer Ueberfchrift iſt
ein Fehler unterlaufen. Es muß zu Anfang heißen:
Auf Grund der Reichsverordnung vom 16. März 1928 müſſen alle
Laſtkraftwagen, deren betriebsfertiges Eigengewicht drei Tonnen nicht
überſteigt, und dreiachſige Kraftfahrzeuge, deren betriebsfertiges Gewicht
im beladenen oder unbeladenen Zuſtand neun Tonnen überſteigt, mit
Luftreifen verſehen ſein. Alle übr’gen Kraftfahrzeuge müſſen mit Luft=
reifen
oder hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen ſein uſw.

Kreiswertungsſingen der D. T. in AſchaffenburgDamm. Einen
ſchönen Erfolg konnte die Singmannſchaft der TurngemeindeBeſ=
ſungen
1865 buchen. In der Stufe der Vereine über 40 Sänger
errang dieſelbe unter 13 beteiligten Konkurrenten mit 167 Punkten
(Höchſtpunktzahl 168 Punkte) den erſten Platz. Die Leiſtung iſt um ſo
bemerkenswverter, da dieſe hohe Punktzahl ſelbſt in allen Stufen nicht
mehr erreicht wurde. In den Glückwunfch der Sänger iſt vor allem der
Dirigent, Herr Friedel Fiſcher, Lehrer an der Städt. Akademie und
Dirigent des Liederkranzes‟ Darmſiadt einzuſchließen, deſſen Erfolge
von Jahr zu Jahr ſteigen. Die Siugmannſthaft der Turngemeinde
Beſſungen, mit ihr der Heſſiſche Sängerbund, haben dem Nuhnzeskranz
des Darmſtädter Männergeſanges ein neues Ruhmeßölatt binzugefügt.
An dem Wertungsſiugen beteiligten ſich vem Main=Rheingau mit
beſten: Erfolg auch die Singmannſchaften der Turngemeinde Darmſtadt
1846, Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 und des Turnbereins Groß=Gerau
1846. Alle Singmannſchaften erhielten die Nvte hervorragend.
Loldle Beranſialinngen.
eftehendens Nriyn ſrd eifthllrgich als Hinmifft auf Audgen zu Mfrsibn.
De
m tisaem Irifte rgrndwie ale Deſprchung eder Nrik.
Wiener Kronenbräu=Keller. Heute, Dienstag, den
13. Auguſt, außergeſwöhnliche Konzertveranſtaltung: Vom weißen
Flieder bis zum treuen Huſar; muſikaliſches Sorgenbrechen durch
Matthias Weber. (Siehe Anzeige.)
Wiener=Kronenbräu=Keller. Heute Dienstagabend
8 Uhr: Vom weißen Flieger bis zum Treuen Huſar, muſikaliſches
Sorgenbrechen durch Matrhias Weber. Der heutige Abend iſt beſon=
ders
der leichren Mufik gewidmet, derweil gerade ſolche Koſt, ſehr gut
hergerichtet, nach des Tages Mühen die wohltuendſte Erholung bietet.
(Siehe Anzeige.)
Nummelbräu=Garten. Morgen Mittwoch findet das
nächſte Konzert ſtatt. Matthias Weber bringt mit ſeinem Orcheſter ehe=
maliger
Militärmuſiker ein geſchmackvolles Programm zur Ausführung.
Heimatlieder des badiſchen Schwarzwaldes und heſſiſchen Odenwaldes
ſind, beſonderen Wünſchen entſprechend, im Programm aufgenommen.
Der herrliche Platanengarten iſt bequem zu erreichen auf einem Spa=
ziergang
oder mit der Elektriſchen. (Siehe Anzeige

Tageskalender für Dienstag, den 13. Auguſt 1929,
Orpheum, 20.15 Uhr: Das lachende Berlin. Konzerte:
Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Kaffee Ganßmann, Sport=
platz
=Reſtaurant. Wiener Kronenbräukeller, 20 Uhr:
Konzert. Herrngartenkaffee, 16 und 20 Uhr: Konzert.
Mathildenhöhſaal, 20.15 Uhr: Vortrag des Hellſehers Erik
Jan Hanuſſen. Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt= Licht=
ſpiele
. Mathildenhöhe: 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung Der
ſchöne Menſch.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 13. Auguſi 1929

Aus Heſſen.

J. Griesheim, 12. Aug. In der Woche vom 12. bis 17. Auguſt d. J.
finden auf dem hieſigen Truppenübungsplatz keine Scharfſchießübungen
ſtatt. Die Sommerferien der hieſigen Volksſchule und gewerblichen
Fortbildungsſchule erreichen mit Ablauf dieſer Woche ihr Ende. Am
Montag früh wird der Unterricht wieder aufgenommen. Die Mar=
derplage
macht ſich ſeit einiger Zeit hier wieder in ſehr empfindlicher
Weiſe bemerkbar. Mehr als 30 Junghühner ſind dem Raubzeug in den
letzten Tagen zum Opfer gefallen. Zwei der blutgierigen Räuber konn=
ten
auf ihrem nächtlichen Raubzug unſchädlich gemacht werden. Drei
Unteroffiziere der franzöſiſchen Truppen auf dem Uebungsplatz, die am
Freitag nachmittag in der Beckerntanne unberechtigterweiſe die Jagd
ausübten und dabei einen hieſigen Jagdpächter, der ſich daſelbſt auf dem
Anſtand befand, in Gefahr brachten, ſind durch die franzöſiſche Feld=
gendarmerie
ermittelt und zur Anzeige gebracht worden. Vom 10.
bis einſchließlich 12. Auguſt d. J., vormittags von 812 Uhr, und nach=
mittags
von 26 Uhr, liegen die Liſten der in der hieſigen iſraelitiſchen
Religionsgemeinde ſtimmberechtigten ſowie wählbaren Perſonen im Ge=
meindeſaal
der Synagoge offen
An. Arheilgen, 12. Aug. Meiſterprüfung. Vor der Meiſter=
prüfungskommiſſion
der Provinz Starkenburg haben folgende Metzger
aus unſerer Gemeinde die Meiſterprüfung beſtanden: Georg Krug, Ernſt
Winter und Philipp Winter. Poſtaliſches. Zum 1. September
d. J. wird im Ortsteile Kranichſtein im Hauſe Ecke Eckartswieſenſtraße
und Parkſtraße eine Poſtſtelle mit öffentlicher Sprechſtelle errichtet die
dem Leitpoſtamt Darmſtadt unterſtellt wird. Mit Beginn dieſer Woche
wurde mit dem Dreſchen in den Hofreiten begonnen. Auf Grund
der Verordnung über die Regelung der Arbeitszeit der Angeſtellten
wurden durch die Ortspolizei die feſtgeſetzten Ausnahmetage für
Ladenſchlu ß um 8 Uhr bekanntgegeben. Es ſind dies alle Freitage
(mit wenigen Ausnahmen, nämlich: 20. September, 18. Oktober, 15. No=
vember
, 13. Dezember), ferner der Samstag vor Kirchweihe, Montag
vor dem Chriſtfeſt und Dienstag vor Neujahr. An allen übrigen Tagen
iſt der 7=Uhr=Ladenſchluß einzuhalten.
By. Egelsbach, 12. Aug. Beerdigung. Unter großer Betei=
ligung
wurde geſtern eine für Egelsbach und Umgegend markante Per=
ſönlichkeit
, der Beſitzer des Heſſiſchen Hofes, Herr Philipp Feurer, zu
Grabe getragen. Er hatte ein Alter von 72 Jahren erreicht.
4a. Eberſtadt, 12. Aug. Werbeſchwimmen. Die Schwimm=
abteilung
des hieſigen Sportkartells veranſtaltete am Sonntag nach=
mittag
in dem Eberſtädter Freibad im Mühltal ein Werbeſchwimmen,
das trotz der Kirchweihe einen guten Beſuch aufwies. Die Eberſtädter
Schwimmer waren unterſtützt durch die Waſſerſportabteilung der Fr.
Turngemeinde Pfungſtadt. Es wurden allerhand Waſſerballſpiele, Figu=
renlegen
und Schwimmübungen gezeigt. Die Pfungſtädter Turner=
ſchwimmer
hatten mit dem Auftreten in Eberſtadt einen Ausflug ver=
bunden
, dem zahlreiche Gefolgſchaft geleiſtet worden war.
A4a. Eberſtadt, 12. Aug. Kirchweihe. Der Kirchweihſonntag
war vom Wetter begünſtigt Es herrſchte reger Verkehr. In den
Wirtshausſälen fand Tanzmuſik ſtatt. In den meiſten Lokalen lockte
Stimmungsmuſik die Kirchweihgäſte an. Auf dem Marktplatz war
rechter Jahrmarktstrubel. Unter den Kirchweihgäſten befanden ſich viele
Auswärtige.
Cp. Pfungſtadt, 12. Aug. Fürſorgeweſen. Die nächſte Be=
ratungsſtunde
für Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am Dienskag
nachmittag um 2,30 Uhr in der Handwerkerſchule ſtatt. Die diesjährige
Pfungſtädter Kirchweihe wird am Sonntag, den 8., und Montag,
den 9. September abgehalten werden. Die Nachkirchweihe findet am 15.
September ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 12. Aug. Straßenſperre. Die Lindenſtraße
von Waldſtraße bis Bahnhofſtraße (Friedhofsweg)iſt ſeit Beginn der
Woche bis auf weiteres geſperrt. Herbſtgeſellenprüfung.
Wie der Geſellenprüfungsausſchuß des Ortsgewerbevereins und der
Handwerkervereinigung mitteilt, hat die Anmeldung der Prüflinge, die
im Herbſt ausgelernt haben, zur Teilnahme an der Geſellenprüfung in
der Zeit vom 12. bis 17. Auguſt zu erfolgen. Die Gebühr von 7 RM.
iſt bei der Anmeldung zu entrichten. Der Pfungſtädter Haus=
beſitzerverein
hält am Dienstag abend (13. Auguſt) bei Koch
(Rheiniſcher Hof) eine Mitgliederverſammlung ab, die ſich auch mit
der Vorſtandswahl zu beſchäftigen hat. Die Handwerkervereinigung
(Ortsgewerbeverein) unternimmt am kommenden Sonntag (18. Auguſt)
einen Familienausflug nach Auerbach. U. a. wird das dortige Marmor=
werk
beſichtigt werden.
Cp. Pfungſtadt, 12. Aug. Das Pfungſtädter Wehr an der
Modau, das in nächſter Nähe der Gemarkungsgrenze nach Eberſtadt
liegt, iſt in der letzten Zeit ausgebeſſert und mit einem neuen Anſtrich
verſehen worden. Der Hausdruſch hat bereits begonnen. Inner=
halb
der einzelnen Hofreiten ſind zwei Dreſchmaſchinen tätig. Auch im
benachbarten Hahn wird bereits in den einzelnen bäuerlichen Anweſen
gedroſchen. Konzert. Der aus Griesheim bei Darmſtadt ſtammende
Sänger A. Helfmann gibt am Freitag abend im hieſigen Evgl. Ge=
meindehaus
einen Lieder= und Arienabend. Der Muſikverein Pfungſtadt
wirkt dabei unter perſönlicher Leitung des Kapellmeiſters Lutz mit.
Muſiklehrer Hofmann, der erſte Lehrer Helfmanns, hat die Begleitung
am Flügel übernommen. Miſſionsfeſt. Geſtern nachmittag fand in
der evgl. Kirche ein Miſſionsfeſt des evgl. Jugendbundes und der evgl.
Gemeinſchaft ſtatt. Anſprachen hielten u. a. Prediger Neuber=Eberſtadt
und der Miſſionsdirektor Cerber von Bad Liebenzell. Auch Orts=
pfarrer
Zinn richtete das Wort an die zahlreich verſammelten Teil=
nehmer
, zu denen viele Auswärtige gehörten. Muſik=, Geſangsvorträge
und Deklamationen vervollſtändigten die Feier.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Aug. Außerordentliche Feuer=
wehrübung
. In Anweſenheit des Herrn Kreisfeuerwehrinſpektors
Karpfinger=Darmſtadt, fand am Sonntag, den 11. d. M., vormittags
7 Uhr eine außerordentliche Uebung der hieſigen Feuerwehr ſtatt. Nach
Erſtattung der üblichen Meldung durch den erſten Kommandanten Ph.
Neubert begann das Geräte= und Fußexerzieren auf der Brücke bei der
Apotheke. Daran anſchließend erfolgte ein Brandangriff beim Anweſen
Schulſtraße 14. Hier zeigte ſich, daß die Waſſerleitung in dem höher ge=
legenen
Ortsteil für direkte Speiſung der Schlauchleitungen keinen ge=
nügenden
Druck hatte, weshalb die Saug= und Druckpumpe bei der
Uebung eingeſchaltet wurde. Nach Beendigung dieſer Schulübung ging
es zum Gerätehaus zurück. Herr Inſpektor Karpfinger äußerte ſich
über die Leiſtungen unſerer Feuerwehr ſehr lobend, ebenſo über die
Teilnahme der Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Ober= Ram=
ſtadt
an der Uebung. Auch Herr Bürgermeiſter Rückert dankte der
Wehr in dieſem Sinne. Uebung und Beſichtigung waren gegen 9 Uhr
vormittags beendet.
Aa. Eſchollbrücken, 12. Aug. 30jähriges Jubiläum des
Turnvereins. Der der Deutſchen Turnerſchaft angehörende
Turnverein e. V. Eſchollbrücken beging am Verfaſſungstage die Feier
ſeines dreißigjährigen Beſtehens. Das Jubiläum wurde in einfacher
Weiſe abgehalten. Am Sonntag nachmittag ſtellte ſich der Jubelverein
in Gefolgſchaft der Ortsvereine in der Pfungſtädter Straße zu einem
Feſtzug auf. In dem Zuge waren die Spielleute und der Muſikverein
Pfungſtadt als Feſtmuſik, ſowie die Hahner Spielleute vertreten. Als
der Feſtzug in die Nähe des Kriegerdenkmals kam, wurde Halt gemacht,
um ein paar ſtille Minuten dem Gedächtnis der Gefallenen zu widmen.
Gleichzeitig ertönte Glockengeläute. Die Muſik ſpielte Ich hatt’ einen
Kameraden! Auf dem Turnplatz hinter der Turnhalle angekommen,
ergriff nach einem Muſik= und Geſangsvortrag Bürgermeiſter Kiſtinger
das Wort zu ſeiner Feſtrede. Er betonte, daß man mit dem Jubiläum
gleichzeitig die Verfaſſungsfeier begehe. Nach einer Würdigung des
Verfaſſungstages kam der Redner auf den Turnverein und ſeine Ge=
ſchichte
zu ſprechen. Er lobte, daß ſtets friſcher Turnergeiſt in ſeinen
Reihen geherrſcht habe, der dem Verein über Krieg und Nachkriegszeit
hinweggeholfen habe, würdigte die Tat des Turnhallenbaues und
wünſchte, daß der Turnverein weiter wachſe, blühe und gedeihe. Nach
weiteren Geſangsvorträgen wurde mit turneriſchen Darbietungen aller
Art begonnen. Es wurden Geräteübungen gezeigt, die bewieſen, daß
auch auf dem Lande auf dieſem Gebiete Gutes geleiſtet wird. Turne=
rinnen
zeigten Frei= und Bewegungsübungen, die ebenfalls reichen Bei=
fall
verdienten und auch fanden. Zu erwähnen iſt daß an auswär=
tigen
Brudervereinen die Turnvereine von Pfungſtadt, Hahn, Seeheim
und Frankenhauſen erſchienen waren. Auch waren im Feſtzug fähnchen=
geſchmückte
Schulkinder vertreten. Das Jubiläum fand abends mit
einem gut beſuchten Feſtball in der Turnhalle des Vereins ſeinen
Abſchluß.
b. Erbach i. O., 12. Aug. Tötlicher Autounfall. Auf der
neuausgebauten Straße zwiſchen MarbachEbersberg geriet heute nacht
12 Uhr der von dem Beſitzer ſelbſt geſteuerte Wagen des Herrn Dr. med.
Bergſträßer=Erbach offenbar beim Ueberholen eines Motorradfahrers
ins Schleudern und ſauſte die zirka zwei Meter hohe Böſchung hinab,
entgegengeſetzt der Fahrtrichtung, mit den Hinderrädern im Wehrgraben
des Kraftwerkes Ebersberg ſtehenbleibend. Während Dr. Bergſträßer
und eine 14 Jahre alte Verwandte mit geringen Verletzungen davon
kamen, wurde ſeine Frau herausgeſchleudert und war in wenigen Augen=
blicken
tot. Sie ſtarb infolge eines ſchweren Schädelbruches. Der Wagen
des Herrn Fabrikanten Fritz Kumpf=Erbach, der zufällig die Strecke
vaſſierte, leiſtete die erſte Hilfe und brachte die Verunglückten nach Er=
bach
. Die Bevölkerung ſteht ob des Unfalls des als äußerſt umſichtig
und vorſichtig bekannten Fahrers vor einem Rätſel. Dem Verunglückten,
der ſich ſowohl als Arzt wie auch als Menſch in allen Kreiſen größter
Beliebtheit erfrent, wendet ſich die allgemeine Teilnahme zu.

Die Perfaſſungsfeiern auf dem Lande.

E. Wixhauſen, 12. Aug. Die hieſige Verfaſſungsfeier wurde am
Sonntag mittag auf dem Turnplatz des hieſigen Turnvereins abgehal=
ten
. Mit einem Umzug, an dem ſich die Ortsvereine und die Volks=
ſchule
beteiligten, wurde die Feier eingeleitet. Auf dem Feſtplatz hielt der
Bürgermeiſter Jung eine Anſprache. Die verſchiedenen Darbietungen
der Vereine, ſo Geſangs= und Muſikvorträge, gaben der ſehr zahlreich
beſuchten und gut verlaufenen Feier ihr Gepräge.
O. Erzhauſen, 12. Aug. Verfaſſungsfeier. Die Ver=
faſſungsfeier
wurde hier feierlich begangen und nahm einen ſchönen
Verlauf. Im Frühgottesdienſt hielt Pfarrer Werner die Feſtpredigt
mit paſſendem Text zur Feier. Am Nachmittag begaben ſich ſämtliche
Geſang= und Sportvereine unter dem Klange der Muſik zur Klip=
ſteinsruhe
. Dort wurde die Feier durch eine Anſprache des Herrn
Bürgermeiſters Lorenz eingeleitet. Ein Prolog wurde von Frl. Wanne=
macher
vorgetragen. Die Feſtrede hielt Herr Lehrer Bäpperling. Ge=
ſangsvorträge
und turneriſche Vorführungen füllten abwechſelnd die
Zeit aus.
Aa. Eberſtadt, 12. Aug. Mit Rückſicht auf den Kirchweihſonntag
hatte man hier die Verfaſſungsfeier auf den Samstag vorverlegt. Nach
Eintritt der Dunkelheit fand zunächſt ein Fackelzug ſtatt. Eröffnet
wurde er durch das Pfeifer= und Trommlerkorps der Turngeſellſchaft e.V.
und den Muſikverein Edelweiß‟. Daran ſchloſſen ſich die Gemeinde= und
Beamtenvertreter, ſowie die erſten Ortsvereine an. Der zweite Teil
der Vereine und des Sportkartells wurde durch die Spielleute der Freien
Turnerſchaft eröffnet. Auch das Muſikkorps des Turnvereins 1876 ſpielte
im Zuge. Nach Auflöſung des Zuges fand die eigentliche Verfaſſungs=
feier
in Geſtalt einer Akademiſchen Feier im Schwanenſaaal ſtatt. Nach
Begrüßungsworten des Ortsbürgermeiſters Dr. Uecker hielt Dr. Mieren=
dorff
aus Darmſtadt, eine längere Rede auf die Verfaſſung und ihre
Bedeutung. Die Feier war, umrahmt durch Geſangsvorträge der Ge=
ſangvereine
Sängerluſt, Laſſallia und Germania und Muſikvor=
träge
der Kapelle Edelweiß. Während des Verfaſſungstages hatten
die öffentlichen Gebäude Flaggenſchmuck angelegt. Auch in der Kirche
wurde des Verfaſſungstages gedacht.

Cp. Pfungſtadt, 12. Aug. Die hieſige Verfaſſungsfeier wurde am
Samstag abend durch einen Fackelzug eingeleitet, in dem der Muſik=
verein
, die Kapelle der Kraftſportvereinigung 1914 und die Spielleute
der Freien Turngemeinde die Muſik ſtellten. In den Abendſtunden
war das Rathaus am Modaubach durch bunte elektriſche Birnen feſtlich
beleuchtet, wasſi ch ſehr ſchön machte und viele Neugierige anlockte. Der
Fackelzug löſte ſich im Hofe der Neuen Schule auf. Dort hielten Bei=
geordneter
Weigel und Miniſter a. D. Raab Anſprachen. Die eigentliche
Feſtrede hielt Miniſterialrat Schwamb vom Innenminiſterium. Die
Feier, die mit Muſik= und Geſangsvorträgen ausgefüllt war wurde
durch ein ſchönes und abwechſlungsreiches Feuerwerk abgeſchloſſen.
Choralblaſen und Platzkonzerte am Sonntag fanden ebenfalls zu Ehren
des Verfaſſungstages ſtatt. Uebrigens wurde am Samstag abend ein
Gemeindebeamtenball abgehalten. Auch in der Kirche wurde auf den
Verfaſſungstag Bezug genommen.

Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. Aug. In der am Samstag abend im
Saale des Gaſthauſes Zur Poſt abgehaltenen Feier hielt nach einem
einleitenden Muſikſtück, Herr Bürgermeiſter Jährling die Be=
grüßungsanſprache
, dabei kurz eingehend auf die Bedeutung und Wich=
tigkeit
der Feier. Der Geſangverein Eintracht trug anſchließend den
textlich gut paſſenden Chor Ich glaub an dich, mein teures Vaterland
von Wengert vor. Anſtelle der bisherigen Feſtrede trat in dieſem Jahre
ein Lichtbildervortrag, gehalten durch Herrn Lehrer Körner, hier.
Der Vortragende erläuterte zunächſt anhand von prächtigen Lichtbildern
die 1. Abteilung: Was iſt des Deutſchen Vaterland‟. Die Zuhörer
wurden durch kurze, leicht verſtändliche Ausführungen in die herrlichſten
Gegenden Deutſchlands und der deutſchſprechenden Länder geführt. Man
kam vom Schwabenland bis zur Rheingegend, vom Belt zum Bayern=
land
, vom Steirerland nach Schleswig=Holſtein, von der Mark in die
Donaugegend, ſowie nach den Dünen in Oſtpreußen. Mit einem Be=
kenntnis
zu Heimat und Vaterland ſchloß die 1. Abteilung. In der
2. Abteilung: Wie ward des Deutſchen Vaterland wurden zunächſt
Bilder gezeigt vom gegenwärtigen Rumpf=Deutſchland, von Deutſchland
mit Oeſterreich, und Groß=Deutſchland. Männer wie E. M. Arndt,
Reichsfreiherr v. Stein, L. Uhland, Hoffmann v. Fallersleben, Turn=
vater
Jahn und andere wurden in der Erinnerung wachgerufen. In
der 3. Abteilung wurden die Zuhörer darüber belehrt: Wo ſteht unſer
WVaterland heute‟. Die Tage der Weimarer Verfaſſung, die Perſönlich=
keiten
von Ebert und Hindenburg, die großen Weiheſtunden der verfloſ=
ſenen
10 Jahre, die Befreiung der Kölner Zone, zogen am Auge vor=
über
. In das Bekenntnis der deutſchen Nationalhymne Einigkeit und
Recht und Freiheit klang der Vortrag aus. Hieran anſchließend wik=
kelte
ſich alsdann das übrige Programm in raſcher Folge ab. Die bei=
den
hieſigen Turnvereine erfreuten durch turneriſche und ſportliche Auf=
führungen
. Die beiden anderen hieſigen Geſangvereine, Modauluſt
und Harmonie, trugen zur Verſchönerung je noch zwei Chöre vor,
die der Feier des Tages angepaßt waren. Mit einem Schlußmarſch fand
die Feier ihren Abſchluß.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Aug. Am Sonntag nachmittag fand hier die
Feier des 10. Verfaſſungstages ſtatt. Gegen 3 Uhr ſetzte ſich von der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ein Feſtzug unter Vorantritt der Kapelle
Sauerwein in Bewegung, der durch die Darmſtädterſtraße nach dem
Schwimmbadgelände marſchierte. Hier angelangt, begrüßte Herr Bür=
germeiſter
Rückert die Erſchienenen. Die Geſangvereine ſangen einen
gemeinſamen Chor, worauf Herr Ober=Regierungsrat van Baßhuyſen,
Darmſtadt, die Feſtrede hielt. Geſangliche und turneriſche Vorführungen
trugen zur Unterhaltung der Anweſenden bei, ebenſo Muſikvorträge der
Kapelle.
r. Babenhauſen, 12. Aug. Die vom Verein für Volksbildung und
Jugendpflege im Auftrage der Stadtverwaltung am Sonntag nachmit=
tag
veranſtaltete Verfaſſungsfeier trug den Charakter eines
Volks= und Jugendfeſtes. Feſtredner war Herr Lehrer Wendel. Lie=
der
der Geſangvereine wechſelten mit neuzeitlichen Frei= und Boden=
übungen
der Turngemeinde, mit Stabübungen der Knaben und Reigen
der Mädchen. Die Gelegenheit zu einem Tanz im Freien ließ ſich die
Jugend als willkommene Beigabe nicht entgehen.
Ai. Vielbrunn, 12. Aug. Am Sonntag fand im Joachimſchen Saal
die Verfaſſungsfeier ſtatt. Nach einleitendem Muſikſtück und der Be=
grüßungsanſprache
des Bürgermeiſters Wolf ergriff Studienrat
Klein=Offenbach a. M. das Wort zur Feſtrede. Seine Ausführun=
gen
waren von vaterländiſchem Geiſt getragen und entfeſſelten einen
gewaltigen Beifallsſturm. Er überreichte eine Büſte des erſten Reichs=
präſidenten
Ebert, wofür Bürgermeiſter Wolf den Dank der Gemeinde
ausſprach und ebenfalls auf die Bedeutung der Verfaſſungsfeier hinwies.
Muſik=, Geſangs= und Gedichtvorträge verſchönten die Feier.

Cd. Michelſtadt, 12. Aug. Anläßlich der Verfaſſungsfeier am Sonn=
tag
fand im Stadion ein Sommerſportfeſt ſtatt. Nach einem Zug
durch die Straßen der Stadt, bei dem ſich die mitwirkenden Sportler
ſowie die hieſigen Schulen beteiligten, brachte im Stadion ein Schüler=
chor
der Stadtſchule das Lied Flamme empor zum Vortrag. Hierauf
ergriff Bürgermeiſter Ritzel das Wort zu einer kurzen Anſprache.
Danach hatten die Sportler das Wort. Zuerſt wurde ein Radrennen
über 1 Km. auf der Radrennbahn von Mitgliedern des Radfahrer=
vereins
1902 Michelſtadt ausgefahren. Sieger hierbei waren: 1. Kie=
fer
, 2. Löb. Die Freie Turnerſchaft wartete mit Medizinball= und
Sprungſeil=Darbietungen auf. In dem dann folgenden Radrennen
über 5 Km., beſtritten von Mitgliedern des Radfahrervereins 1902,
waren wiederum Sieger: 1. Kiefer, 2. Löb. Den Stafettenlauf über
4mal 100 Meter gewann V.f.R. Mannheim mit 48 Sekunden, 2. Turn=
verein
e. V. Michelſtadt, 3. Verein für Leibesübungen Michelſtadt. Im
Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand ein Fußballſpiel zwiſchen V.f.R.
Mannheim und V.f.L. Michelſtadt, das der V.f. R. Mannheim mit 4:0
für ſich entſcheiden konnte. Der größte Teil der Michelſtädter Mann=
ſchaft
beſtand aus Erſatz aus füngeren Mannſchaften, und ließ demzu=
folge
auch das Zuſammenſpiel ſehr zu wünſchen übrig. Während dieſer
Vorführungen auf dem Sportplatze wurden im Schwimmbaſſin Waſſer=
ballſpiele
und Wettſchwimmen zwiſchen den hieſigen Schulen ausgetra=
gen
. Zwiſchen Schwimmbaſſin und Sportplatz war die Kapelle der
Freiwilligen Feuerwehr poſtiert, die während des ganzen Nachmittags
konzertierte. Am Abend fand dann im Stadion nochmals eine Feier
ſtatt, wobei die drei hieſigen Geſangvereine und die Feuerwehrkapelle
mitwirkten. Landtagsabgeordneter Kaul=Offenbach ſprach über die
Bedeutung des Tages, worauf Bürgermeiſter Ritzel nochmals zu einer
kurzen Anſprache das Wort ergriff. Anſchließend wurde dann von der
erſammelten Menge das Deutſchlandlied geſungen. Die drei hieſigen
Geſangvereine ſangen dann vereinigt das bekannte Odenwaldlied des
hieſigen Dichters Kurz. Den Abſchluß der Feier bildete ein impoſantes
Feuerwerk zu Waſſer und zu Land.
Cr. Brensbach, 12. Aug. Seit vierzehn Tagen bemühte ſich Herr
Bürgermeiſter Schanz darum, eine würdige Verfaſſungsfeier in ſeiner
Gemeinde in die Wege zu leiten. Leider vergeblich, ſo daß von einer
gemeinſamen Volksfeier Abſtand genommen wurde. Der Arbeitergeſang=
rein
bielt in ſeinem Lokal Zum Ochſen eine Feier zum Gedenken

des zehnten Geburtstages der Weimarer Verfaſſung. Eingeleitet durch
ein Muſikſtück, eröffnete Herr Bürgermeiſter Schanz die Feier. Herr
Lehrer Daum aus Billings hatte ſich in freundlicher Weiſe bereit er=

klärt, die Rede dazu zu übernehmen. Nach einigen turneriſchen Auf=
führungen
des Freien Sportvereins endigte die Feier mit em

Tänzchen.

Co. Seeheim, 12. Aug. Verfaſſungsfeier. Der Einladung
des Ortsvorſtandes zur Verfaſſungsfeier am Samstag abend im Hotel
Hufnagel waren Männer und Frauen aller Vereine und Stände in
großer Zahl gefolgt, nachdem die Freiw. Feuerwehr durch Signalblaſen
zuſammengerufen hatte. Herr Bürgermeiſter Roßmann ſprach bei der
Begrüßung ſeinen beſonderen Dank aus. Er wies namentlich darauf
hin, daß dieſer Abend dem Gedanken der Volksgemeinſchaft dienen ſolle
und ſchloß ſeine kurze, würdige Anſprache mit einem Hoch auf Volt und
Vaterland. Da die unpolitiſchen Vereine ihre Teilnahme an der Feier
davon abhängig gemacht hatten, daß die Rede von jeder parteipolitiſchen
Färbung frei bleibe, ſo hatte man den Gauvorſitzenden im Heſſ. Sänger=
bund
, Herrn Lehrer Beltz von hier, um Uebernahme derſelben gebeten.
Seine ſtets verſöhnliche und ausgleichende Art bot die ſicherſte Ge=
währ
dafür, daß die Empfindungen andersdenkender nicht verletzt wer=
den
. Herr Beltz entledigte ſich denn auch ſeiner Aufgabe aufs beſte: in
ſtreng ſachlicher und leidenſchaftsloſer Weiſe ſprach er über den Demo=
kratiſchen
Grundgedanken der deutſchen Reichsverfaſſung und ſeine Auf=
gabe
, die er uns ſtellt‟. Die Rede fand ungeteilten Beifall, und auf
die Aufforderung des Herrn Bürgermeiſters Roßmann, hier, ſang man
die dritte Strophe des Deutſchland=Liedes. Es wechſelten nun Darbie=
tungen
der verſchiedenen Vereine, die ſämtlich gut anſprachen. Der
M. G. V. 1859, die Eintracht und der Arb.=G. V. Frohſinn ſangen
je zwe: Lieder, die Damenriege des Arbeiter=Fußballvereins zeigte
ſchwere rhythmiſche Uebungen, die Expanterriege des Sportvereins ver=
riet
die geſtählte Muskelkraft der jungen Leute, die Damen= und Turner=
riege
des Turnvereins (D.T.) gab einen trefflichen Einblick in die Ziele
des neuen Turnens, die Turnwart Schmidt kurz erläuterte. Um in die
Vortragsfolge reichere Abwechſlung zu bringen, hatte das Hotel Huf=
nagel
koſtenlos für gute Muſik geſorgt: Herr Schmidt=Bensheim be=
gleitete
am Klavier den Geiger, Herrn Smeeth=Eberſtadt, deſſen tüchtige
Leiſtungen jedermann bewunderte. Der harmoniſche Verlauf des
Abends hat ein ſchönes Zeugnis davon abgelegt, daß Stand und Partei
unſer Volk durchaus nicht zu zerreißen brauchen, wenn jedermann guten
Willens iſt, ſich unter den Gedanken der Volksgemeinſchaft ehrlich und
dienſtbar zu ſtellen.

Bt. Auerbach, 12. Aug. Oeffentliche Verfaſſungsfeier.
Herr Bürgermeiſter Blickensdörfer hatte am 7. d. M. die Vorſtände
ſämtliche Ortsvereine zu einer Vorbeſprechung über die zu veranſtal=
tende
gemeinſame Verfaſſungsfeier eingeladen. Entſprechend dem dabei
feſtgelegten Programm trafen ſich geſtern die Vereine mit ihren Fah=
nen
in der Ludwigsſtraße, wo ſie zu einem Umzug Aufſtellung nahmen.
Unter Vorantritt einer Muſikkapelle, der eine Fahne in den Reichs=
farben
vorausgetragen wurde, nahm der Zug ſeinen Weg durch die Lud=
wigſtraße
, Bachgaſſe, Weidgaſſe und Martinſtraße nach dem Ehrenmal.
Die hieſigen 3 Geſangvereine trugen zunächſt drei zur Feier geeignete
Chöre vor. Die Anſprache hatte Herr Lektor Mayer übernommen.
Er gab in der Hauptſache einen Rückblick über die Vorgeſchichte der
Weimarer Verfaſſung und hob deren Artikel 1 in Anbetracht der Bür=
gerpflichten
im Volksſtaat hervor. Mit einem Hoch auf das deutſche
Vaterland ſchloß er ſeine Rede. Nach dem Vortrag zwei weiterer Chöre
durch die Geſangvereine war die Feier beendet. Herr Bürgermeiſter
Blickensdörfer nahm noch kurz die Gelegenheit wahr, um dem Redner
ſowie den mitwirkenden Geſangvereinen den Dank der Gemeinde ab=
zuſtatten
.

Ci. Zwingenberg, 12. Aug. Uns wird geſchrieben: Auch hier hatte
man die Abſicht, den 11. Auguſt gemäß den behördlichen Anregungen
zu begehen. In Vorbeſprechungen mit den Vereinen war das Pro=
gramm
des Tages feſtgelegt worden, unter anderem hatte man dem
Wunſche der Sozialdemokratie Rechnung tragend ihr die Stellung des
Feſtredners überlaſſen. Programmäßig ſammelten ſich um 3 Uhr die
Teilnehmer des Feſtzuges in der Bahnhofsſtraße und marſchierten nach
dem Marktplatz, wo die Feier eingeleitet wurde durch ein Muſikſtück der
Kapelle und durch einige Geſänge des Arbeitergeſangvereins. Erwartete
man nun mit Recht eine dem Ernſt und der Bedeutung des Tages ent=
ſprechende
Rede, deren Aufgabe ja darin liegen ſoll, alle Kreiſe der
Bevölkerung über das Trennende parteipolitiſcher Einſtellung zum ge=
meinſamen
Staats= und Volksbewußtſein zu führen, ſo ſah man ſich in
den Ausführungen des ſehr jugendlichen Feſtredners auf das ſchmerz=
lichſte
enttäuſcht. Zunächſt wurde auf das frühere Reich in ſchlimmſter
Weiſe gehetzt, der glorreiche Sieg des 9. November gefeiert, mit dem
das Morgenrot der Freiheit angebrochen ſei. Dann erging ſich der
junge Mann in Schmähreden gegen die Bourgeviſie, gegen die Be=
ſitzenden
, die ſelbſt in der Republik verhindern, daß der Arme reich
werde oder wenigſtens der Reiche arm werde. Die Rede, die dem
einigen deutſchen Volk, das wie es in der Präambel der Verfaſſung
heißt dem inneren Frieden dienen will, gerecht werden ſollte, en=
dete
mit einem Wahlaufruf an die Arbeiter und Kleinbauern, der
S.P.D. ihre Stimmen zu geben. Die Menge war zunächſt wie vor den
Kopf geſchlagen, ſtimmte dann aber gemeinſam in das von der Kapelle
intonierte Deutſchlandlied ein. Um einen zweiten derartigen Zwiſchen=
fall
zu vermeiden, zog man es in weiten Kreiſen der Beteiligten vor,
auf die Nachfeier zu verzichten.

Bb. Bensheim, 12. Aug. Der Bürgermeiſter hatte die hieſige Ein=
wohnerſchaft
für-Samstag abend zu einer akademiſchen Feier, die in den
Räumen des Hotels Deutſches Haus ſtattfand, eingeladen. Der evan=
geliſche
Poſaunenchor hatte die Ausführung des orcheſtralen Teiles des
Programms übernommen, während die Geſangsabteilung des katholi=
ſchen
Geſellenvereins, ſowie der Geſangverein Liederkranz verſchiedene
Chorgeſänge zum Vortrag brachten, und der Turnverein e. V. durch
vorzüglich ausgeführte Bodenturnübungen das Programm abwechſlungs=
reich
geſtaltete. Herr Studienrat Dr. Berg hielt die Feſtrede, in der
er ſich über die beiden Fragen verbreitete: Was bedanken wir unſerer
Reichsverfaſſung und Wie laſſen ſich die Gegnerſchaften zu ihr er=
klären
. Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier dankte allen an der
Feier Mitwirkenden, worauf die Veranſtaltung ihr Ende fand. Sowohl
am Samstag, wie am Sonntag abend erſtrahlte das ſchöne Kirchberg=
häuschen
in beſonders feſtlicher Beleuchtung. In der Mittagsſtunde des
Sonntags konzertierte die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr in der
ſtädtiſchen Anlage und feierliches Glockengeläute verkündete in der erſten
Nachmittagsſtunde, daß ſich Bensheim der 10jährigen Wiederkehr des
Tages der Verfaſſung in würdiger Weiſe erinnere. Am Nachmittag und
Abend fanden vielerorts geſellige Veranſtaltungen ſtatt.

W. Heppenheim a. b. B., 12. Aug. Verfaſſungsfeier. Die
Feier des 10jährigen Gedenktages der Weimarer Verfaſſung wurde in
unſerer Stadt durch ein Frühkonzert des Bläſerchors eingeleitet. Nach=
mittags
um 5 Uhr ſetzte ein halbſtündiges feſtliches Geläute ſämtlicher
Glocken ein. Die eigentliche Verfaſſungsfeier fand um 8,30 Uhr am
geſtrigen Abend auf dem Rathausplatz, dem ſogenannten Großen
Markt ſtatt. Die Vorſtände der einzelnen Behörden und Konfeſſionen
begrüßten die Anweſenden von den Fenſtern des Rathauſes aus. Den
einleitenden Worten des Herrn Bürgermeiſter Schiffers folgten
Muſikſtücke, geſpielt von der hieſigen Feuerwehrkapelle, ſowie der ge=
meinſame
Chor ſämtlicher Heppenheimer Geſangvereine Heimat und
Vaterland und von dem Männergeſangverein 1843 und dem Männer=
geſangverein
Sängerbund der Chor: Wo gen Himmel Eichen ragen.
Die Feſtrede hielt Herr Landtagsabgeordneter Amtsgerichtsdirektor
Keller=Gießen, in welcher er die Bedeutung und Auswirkung der
Weimarer Verfaſſung näher darlegte. Die Schlußanſprache endete mit
einem Hoch auf das deutſche Vaterland und dem Abſingen des Deutſch=
landliedes
. Während der ganzen Feierlichkeit war die Starkenburg be=
leuchtet
.

Ca. Lorſch, 12. Aug. Auf Einladung der Bürgermeiſterei hatte ſich
geſtern hier zur Verfaſſungsfeier auf dem Sportplatze des Sportklubs
Olympia Lorſch ein zahlreiches Publikum eingefunden. Ein ſtattlicher
Zug dorthin mit Muſik bildete den Auftakt. Auf dem Platze ſelbſt
entwickelte ſich bei Wirtſchaftsbetrieb und Konzert bald ein buntes Trei=
ben
. Beſonders in ſportlicher Beziehung wurde viel geboten. Die Liga=
mannſchaft
des Sportklubs Olympia trug ein Wettſpiel gegen die erſte
Mannſchaft der D. J.K. Lorſch aus, und konnte es mit 4:0 gewinnen.
Auch in dem folgenden Handballſpiel Olympia gegen Turnverein Lorſch
konnte Olympia mit 5:3 den Sieg an ſich ziehen. Die Pauſen wurden
ausgefüllt durch Darbietungen des Radfahrervereins Solidarität und
des Turnvereins Lorſch. Auch für die Kleinen war durch Aufſtellung
eines Karuſſells, Scheibenſtechen uſw., Sorge getragen. Abends fand
im Gaſthaus zum Lagerhaus (St. Jäger) die Schlußfeier ſtatt. Nach
erfolgter Begrüßung ergriff Herr Rektor Dr. Berlet das Wort zu
einer längeren Feſtrede und fand für ſeine ſachlichen Ausführungen
reichen Beifall. Die drei hieſigen Geſangvereine wetteiferten unterein=
ander
, die Gäſte durch geſangliche Darbietungen in liebenswürdiger
Weiſe zu unterhalten.

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[ ][  ][ ]

Nammer 223

Dienstag, den 13. Auguſi 1929

Reklamekongreß und Reklameſchau.
ſie nach ihrem Werte und nach ihrer Güte im Auslande Kaufluſt
erwecken, nicht durch unkaufmänniſche Maßnahmen von fremden
Arofftang ves Beiſtenamerongreſſes. Märkten ausgeſchloſſen werden. Gerade jetzt ſoll Deutſchland wie=

In dem mit Flaggen aller Länder der Welt geſchmückten rieſi=
Kongreßſaal der Funkhalle wurde am Sonntag abend der
ſeltreklamekongreß feierlich eröffnet. Zahlreiche diplomatiſche
ſertreter des Auslandes und viele Vertreter, von Reichs= und
ſtaatsbehörden ſaßen unter den Ehrengäſten.
Als Ehrenpräſident des Kongreſſes begrüßte der frühere
ſeichskanzler Dr. Luther die Verſammlung mit einer Anſprache,
der er ausführte: Heute vor zehn Jahren gab Deutſchland ſich
ſe heutige Verfaſſung. Die Welt war tief aufgewühlt durch die
ſachwirkungen der Kriegspropaganda. Allmählich aber verſanken
e trennenden Wände und
adlich wieder ſieht Volk
uf Volk. Menſch ſieht wie=
er
Menſch. Die ungeheu=
Suggeſtivkraft der
ſirke=Mittel moderner
ſerbung über die Gren=
in
der Völker hinaus muß
und wird von jetzt ab auf
ſe Verdichtung der wirt=
haftlichen
und kulturellen
ſeziehungen hingewandt
in. Die durch die mo=
eine
Technik zur Groß=
nacht
mit und neben der
ſreſſe aufgewachſene Wer=
gkunſt
, die Reklame für
tenſchen und Dinge, wird
ſch in immer ſteigendem
mfange ihrer Bedeutung
nd Vorantwortung be=
ſoußt
. Dr. Luther hieß
ann die Teilnehmer des
Nongreſſes aufs herzlichſte
villkommen.
Im Namen der Reichs=
legierung
begrüßte dann
Reichspoſtminiſter
dr. Schätzel den Kon=
reß
. Er erklärte, auch
M. Younggreen,
ſeichspräſident von Hin=
enburg
habe ihn beauf= Präſident der internationalen

derum Verpflichtungen übernehmen, deren Tragweite es nicht
überſehen kann und die nicht nur die augenblicklich lebende Gene=
ration
, ſondern auch kommende Geſchlechter erheblich belaſten wer=
den
. Wenn Deutſchland große Summen an das Ausland abführen
ſoll, dann wird das Ausland ihm auch im kair plar Gelegenheit
geben müſſen, entſprechende Verdienſte zu machen, d. h. ſeine
Waren im Auslande abzuſetzen.
Oberbürgermeiſter Dr. Böß, der dann die internationalen
Häſte im Namen der Stadt Berlin begrüßte, ſchloß ſeine Anſprache
mit den Worten: Wir werden von Ihnen lernen und bis zum
nächſten Weltreklamekongreß friſch und tatenluſtig Ihnen nach=

Seite 7
Der Welkreklamekongreß über die Bedeukung
vei Heilame.

don dem Ghenarchſdenen des Kongreſes Reigsfanier a. 8 di.
Luther, mit der bereits gemeldeten Begrüßungsanſprache eröffnet
wurde. Der Vorſitzende des Kongreſſes, Youngggreen, dankte für
den freundlichen Empfang, den der Kongreß in Deutſchland und
insbeſondere in Berlin gefunden habe. Wir ſind, ſo führte der
Redner aus, alle treue Bürger der Geſchäftswelt, jenes Geſchäfts,
deſſen Vorrecht es iſt, das materielle und kulturelle Wohlergehen
aller Völker ſicherzuſtellen. Für uns, deren Miſſion es iſt, der
Menſchheit die Ergebniſſe von Menſchenarbeit und Erfindergenie
zu übermitteln, gibt es keine Nationen, für uns gibt es nur eine
Menſchheit.

Reklameverbände.

Reichskanzler a. D.
Dr. Luther,
Präſident des Weltkongreſſes.

Reichsverkehrsminiſter a. D.
Dr. Krohne.
2. Vorſitzender des Kongreſſes.

Hierauf wurde das Referat des Präſidenten des Reklamever=
bandes
von Großbritannien, Lord Riddel, verleſen, der infolge
einer Erkrankung am Erſcheinen verhindert war. In dem Referat
wird betont, daß die Kongreßteilnehmer etwas von den
Wundern des modernen Deutſchlands ſehen würden.
Sie würden ſehen, wie die deutſche Induſtrie nach dem Kriege trotz
bedeutender Schwierigkeiten neu geſchaffen und fortentwickelt

hen Delegierten überbrachte ſodann. D

ſchei Lädeßrolimn Daily Eage, durnach ſodann über den Fort=
ſekretär
z. D. Prof. Dr. Julius Hirſch referierte zu dem Thema
Die Reklame als Schöpferin neuer Werte‟. Er
führt aus. Deeutſchland habe für unmittelbare Reklame in Druck
und Schrift im Jahre mindeſtens 900 Millionen Mark aufgewen=
det
. Die Frage ſei berechtigt, welcher Ertrag dieſem Aufwande
gegenüberſtehe. Durch die ſtarke Anregung zum Verbrauch würden
aber nicht nur höhere Ausgaben geſchaffen, ſondern neue Energien
zu höherer Produktionsleiſtung geweckt.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung ſprachen Edward A. Filene=

über Reklameerfolg und Konjunkturforſchung. Den Schluß der
Vormittagsſitzung bildete das Referat des Präſidenten der General
Motors Export Company, New York, J. D. Moony, über die
wirtſchaftliche Tendenz des internationalen Abſatzes.

vohl berechtigt zu ſagen, daß im deutſchen Volk die Beſtrebungen
es Weltreklameverbandes zur Förderung friedlicher internatio=
aler
Verſtändigung einen ſtarken Widerhall finden und daß wir
ieſen Beſtrebungen auch weiterhin praktiſche Erfolge zur Siche=
ung
des Weltfriedens wünſchen. Der Miniſter begrüßte dann
beſonders die Gäſte aus dem Auslande und meinte, ſie ſollten aus
Der Tatſache, daß ihnen von ihren deutſchen Gaſtgebern hier nur
ie ſchönſten und angenehmſten Seiten Deutſchlands gezeigt wür=
en
, nicht falſche Schlüſſe über die wirtſchaftliche Lage Deutſch=
ands
ziehen. Viele dunkle Wolken verdüſterten noch den Hori=
ont
des deutſchen Volkes und unter dem Druck der ſchweren
Laſten, die es zu tragen hat, ſehe das deutſche Volk mit ernſten
Hefürchtungen in die Zukunft. Der Miniſter ſchloß unter ſtürmi=
chem
Beifall mit dem Wunſche der Reichsregierung, daß der Welt=
eklamekongreß
das erfüllen möge was Deutſchland und die ande=
ſren
beteiligten Länder für die Förderung der Beziehungen unter=
einander
von ihm erwarten
Der preußiſche Handelsminiſter Dr. Schreiber begrüßte

Siäfunn des Keiſfluiſe der Wler zeiſtlider. en waißen
verſtehen, daß gerade Deutſchland, dem das ſchwere Schickſal auf=
etlegt
iſt, die Laſten des Krieges in beſonderem Maße zu tragen,
ein ganz beſonderes Intereſſe daran hat, daß ſeine Waren, wenn

eifern. Möchten auch Sie unſere bisherige Arbeit freundlich wür=
digen
. Das Zuſammenwirken der Völker aber möge den Höhe=
punkt
des Reklameweltkongreſſes bedeuten, das iſt mein warmer
Wunſch am heutigen Tage.
Der deutſche Präſident des Kontinentalen Reklameverbandes,
Max Rieſebrodt, richtete dann herzliche Willkommensworte
an die auswärtigen Teilnehmer des Kongreſſes. Die wirtſchaft=
liche
Bedeutung der Werbung nehme für alle Völker von Jahr zu
Jahr zu. Der Weltreklamekongreß und die damit verbundene
Reklameſchau ſollte dazu beitragen, die Erfahrungen der zahl=
reichen
Länder, der im Weltreklameverband vereinigt ſind, unter=
einander
auszutauſchen.
Als letzter deutſcher Redner begrüßte Profeſſor Dr. Fränkel
im Namen des Reichsverbandes Deutſcher Reklamemeſſe die aus=
wärtigen
Gäſte.
Es folgten dann Dankanſprachen der Vertreter der amerika=
niſchen
, engliſchen, franzöſiſchen und ſchwediſchen Delegationen. Alle
Redner gaben ihrem herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme
in Deutſchland Ausdruck. Alle erklärten, daß ſie überwältigt ſeien
von den Eindrücken, die ſie in dem aufſtrebenden neuen Deutſch=
land
empfangen hätten, und alle verſicherten, daß ſie es als eine
der vornehmſten Aufgaben des Internationalen Reklamekongreſſes
anſehen, die Verſtändigung der Völker und den Weltfrieden zu
fördern.

33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
3. Tag, 5. Klafſe. Am 10. Auguſt fielen in der Vormittags=
Ziehung 2 Gewinne zu je RM. 10 000 auf Nr. 123 868; 4 Gewinne zu
je RM. 5 000 auf Nr. 120 516, 237 633; 18 Gewinne zu je RM. 3 000
auf Nr. 1884 72 920, 139 876, 154 961, 167 813, 296 830, 298 794, 312 949,
390 287; 12 Gewinne zu je RM. 2060 auf Nr. 54 172, 148 199, 256 779,
277 281, 310 687, 346 348; 40 Gewinne zu je RM, 1000 auf Nr. 960, 3 219,
7888, 18 406, 27 491, 42046, 42607, 61869, 100 784, 130 478, 151630,
238 237, 314317, 336 144, 346 455, 348 666, 379 682, 381 416, 382945,
384 613; ferner 88 Gewinne zu je RM. 500 und 242 Gewinne zu je
9M. 300. In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu
je RM. 25 000 auf Nr. 229 802; 2 Gewinne zu je RM. 10 000 auf Nr.
949 257; 2 Gewinne zu je RM. 3000 auf Nr. 38 745; 8 Gewinne zu je
9iM. 2000 auf Nr. 35 897, 43 806, 109 389, 248 562; 30 Gewinne zu je
RM. 1000 auf Nr. 48312, 79 094, 119 558, 157 752, 172 294, 178 628,
188 791, 191805, 235 928, 257 579, 290 449, 297 297, 398 216, 375 159,
388 486; ferner 40 Gewinne zu je RM. 500 und 218 Gewinne zu je
RM. 300.
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je RMM. 500 000;
2 Gewinne zu je RM. 500 000; 2 Gewinne zu je RM. 300 000; 2 Gewinne
zu je RM. 200 000; 2 Gewinne zu je RM. 100 000; 4 Gewinne zu je
RM. 75 000; 6 Gewinne zu je RM. 50 000; 12 Gewinne zu je RM.
25 000; 78 Gewinne zu je RM. 10 000; 152 Gewinne zu je 5000; 408
Gewinne zu je RM. 3000; 714 Gewinne zu je RM. 2000; 1890 Gewinne
zu je RM. 1000; 4200 Gewinne zu je RM. 500; 10662 Gewinne zu je
Nict. 300.

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Seite 8

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Nummer 223

Vor der zweiten Ekappe der

Reichsjugendkag des G.d.A.
int Rürnberg.
Die Beteiligung übertrifft alle Erwartungen.
7000 Jungen und Mädel. Für deutſchen
Idealismus.
Gpd. In Nürnberg fand der 5. Reichsjugendtag
des Gewerbſchaftsbundes der Angeſtellten ſtatt. Mit
Sonderzügen aus allen Teilen des Deutſchen Reiches
trafen die Teilnehmer, 7000 Jugendliche, ein, Lehr=
linge
und junge Angeſtellte aus den kaufmänniſchen,
techniſchen Betrieben und Büros. Am Samstag
gingen eine Bundesſingſtunde in der Katharinenkirche
und in den Mittagsſtunden Sondertagungen voraus.
Frau Studiendirektor Margarete Schecker=Leipzig
ſprach in einer Mädelſtunde über Das Mädchen in
der Gegenwart, das Bundesvorſtandsmitglied Mag
Koeſſiger=Berlin, Mitglied des R. W. R., in
der Stunde der jungen Angeſtellten über Der GDA=
Gedanke und die jüngere Generation‟ Er führte
u. a. aus: Das Volk, das die größte Anzahl ſeiner
Bürger zu volkspolitiſchem Denken und Tun erziehe,
ſei das reichſte und ſtärkſte. Die deutſche Nachkviegs=
jugend
ſei von einem beſonders ſtarken geiſtigen
Orientierungsdrang beſeelt. Es ſei ihr Schickſal, nach
einem ungeheuren Zuſammenbruch Neues, Weiter=
greifendes
zu geſtalten, und bleibe ihre Aufgabe, über
kurzſichtige Partei= und Intereſſenpolitik hinaus und
in den größeren Begriff der Volkspolitik hineinzu=
wachſen
.
Feierabendſtunden unter dem Leitſpruch: Jen=
ſeits
der Politik ſollten am Samstag abend auf neun
Plätzen der Stadt der Bevölkerung frohes Jugend=
treiben
(Singen, Spielen, Tanz) vor Augen führen;
infolge eines ununterbrochenen Regens mußten ſich
dieſe Veranſtaltungen auf vier große, überfüllte
Säle beſchränken. Rund 1000 Gruppenführer und
Gäſte erlebten eine Führerſtunde Das große Wir
und das kleine Ich, die ebenfalls zu einer Feier=
ſtunde
wurde
Am ſpäten Abend marſchierten 7000 Lichtträger
im Fackelzug durch Nürnbergs Straßen zur Be=
grüßung
durch die Regierung, Stadtverwaltung und
Bevölkerung. Sie gelobten auf dem Hauptmarkt ihrem
Bunde und ihrem Vaterlande erneut die Treue, ver=
eint
mit den Jungen und Mädels aus Oſt und Weſt,
Süd und Nord, von Rhein und Saar, aus Danzig,
Oſtoberſchleſien, Deutſchböhmen. Oberbürgermeiſter
Dr. Luppe überbrachte den Willkommengvuß der
Stadt Nürnberg. Er rief die Jugend zu ſtaatsbür=
gerlicher
Betätigung auf und prägte ihr ein, daß ſie
ſelbſt es wäre, die ſich durch Anteilnahme am Staats=
und Volksleben ihre Zubunft geſtalten müſſe. Bun=
desvorſtandsmitglied
Borchardt=Berlin dankte
für die freundliche Aufnahme in Nürnberg; ſein drei=
faches
Heil fand vieltauſendſtimmiges Echo.
Den Sonntag eröffneten kirchliche Morgenfeiern
für beide Konfeſſionen. Dann begann der Aufmarſch
der Abordnungen aus 20 deutſchen Gauen zum Höhe=
punkt
der Tagung, zur Bundestagsfeier am Burg=
berg
. Wenn auch Melodien aus den Meiſterſingern
von Nürnberg an unſer Ohr klangen, die an die
Vergangenheit erinnerten, ſo brachten der Chor der
Brandenburger unter dem Motto: Wach auf, es
nahet gen den Tag und der Sprechchor Gedanken
zum Ausdruck, die aus unſerer Zeit herausgewachſen
ſind und das Jugendſehnen der Gegenwart kundtun.
Vergangenheit und Gegenwart fanden deshalb auch
ihren Spiegel in der Anſprache, die Reichsjugend=
führer
Fritz Mewes an die junge Gefolgſchaft des
G. D.A. richtete. Das Alte ehren, aber das Neue
wollen unter dieſer Loſung ſind 7000 GDA=Jungens
und GDA=Mädels nach Nürnberg gezogen, unter die=
ſer
Loſung empfänden Zehntauſende von Jugend=
bundmitgliedern
alles das in ihren Heimatorten mit,
was in Nürnberg zur Parole erhoben wird. Seine
Worte gingen davon aus, daß gerade Nürnberg das
Neue und Alte beſonders plaſtiſch zeige. Weil die
Jugend aus dem Alten herausgewachſen iſt, müſſe ſie
die Verpflichtung auf ſich nehmen, dieſes Alte zu
ehren. Dabei ſtehen zu bleiben, ſei aber nicht Jugend=
art
. Jugend wolle nach vorwärts und ſuche ſtets das
Neue, das ihre Stimmung Befriedigende. Eine Ju=
gend
, die das Alte ehrt, würde auch den Gegner
und gegneriſche Anſichten zu würdigen wiſſen. Gerade
die Achtung des Gegners oder des Andersdenkenden
ſei in unſerer Zeit eine dringende Notwendigkeit. Die
Jugend müſſe duldſam werden und hätte die Auf=
gabe
, gegen diejenigen anzukämpfen, die immer und
immer wieder ihre Unduldſamkeit zeigen. Nur ein
Volk käme vorwärts, das den Ausgleich der Gegen=
ſätze
als erſtes Gebot anſieht. Das Alte ehren und
ſich am Gewordenen erfreuen hieße aber nicht, von
dem Alten träumen. Was die Jugend will ſind Hand=
lungen
, die ſich ihr und ihrer Zeit anpaſſen und die
ihrer Zeitnotwendigkeiten entſpringen. Wahre Ju=
gend
wolle nicht nur empfangen und genießen, ſon=
dern
kämpfen, mitwirken und mitſchaffen am gemein=
ſamen
Werk. Gewandelt hätten ſich wohl die Be=
dürfniſſe
und Wünſche der Jugend. Eins ſei aber ge=
blieben
: Der ſtete Drang mach Erneuevung ſei alle
Zeit geweſen und würde auch in Zukunft weiter
bleiben.
Mit dem gemeinſamen Lied Freude, ſſchöner Göt=
terfunken
, ſchloß die eindrucksvolle Feier. Die
Jugendlichen formierten dann den Feſtzug, der ſich
durch die Stadt nach dem Stadion, einer hehren
Stätte der Jugend, bewegte. Dort erfreuten ſie ſich
eines Jugendfeſtes und dienten im edlen Wettſtreit
und Spielen ſich und der Zukunft der Nation.
Tödlicher Motorradunfall in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Sonntag vormittag, gegen
7 Uhr, fuhr der 26 Jahre alte Georg Klein, Noß=
dorfer
Straße 14 wohnhaft, an der Ecke Roßmarkt
Hauptwache mit ſeinem Motorrad gegen einen Baum.
In ſchwerverletztem Zuſtand wurde Klein nach dem
Krankenhaus verbracht, wo er alsbald verſtorben iſt.
Ein Frankfurter Touriſt in Tirol tödlich
abgeſtürzt.
Frankfurt a. M. Wie aus Mellnitz (Tirol)
gemeldet wird, iſt ein Touriſt namens Wilhelm Flach
aus Frankfurt a. M. vom Ankogel tödlich abgeſtürzt.
Zwei Perſonen durch eine Bombe getötet.
Mailand. In Mailand war ein Familien=
vater
damit beſchäftigt, Bomben für den Fiſchfang
herzuſtellen, als plötzlich eine ſolche explodierte. Der
Vater und ſein ſiebenjähriges Söhnchen wurden ſo
ſchwer verletzt, daß ſie verſtarben; zwei weitere Per=
ſonen
wurden ſchwer verletzt.

Die alte deutſche Stadt,
die von dem Architekten Frenzel in eine der Rieſenhallen der Ausſtellung als Gegenſtück zur licht=
überfluteten
, großflachigen Neuen Stadt des Architekten Nachtlicht eingebaut wurde.

Blick in die Halle II der Internationalen Reklameausſtellung in Berlin.

Meuterei auf einem finniſchen Dampfer
im Kaiſer=Wilhelm=Kanal.
Kiel. An Bord des finmiſchen Dampfers Smut
brach auf der Fahrt durch den Kaiſer=Wilhelm=Kanal
eine Meuterei aus. Durch die Vorhaltungen des
Kapitäns, weil die Heizerwache beim Dampfhalten
verſagte, aufgebracht, ſtürmte ein Teil der Wache auf
die Kommandobrücke und verletzte den Kapitän durch
Meſſerſtiche ſchwer. Auch der Steuermann erhielt
einige Meſſerſtiche. Auf Anordnung des Lotſen wurde
der Dampfer in Schülp feſtgelegt. Der Waſſerſchutz
Holtenau nahm den Haupträdelsführer feſt.
Ein brennender Autoomnibus.
20 Fahrgäſte durch Brandwunden verletzt.
Radom. Auf dem auf der Chauſſee zwiſchen
Warſchau und Radom verkehrenden Omnibus kam es
plötzlich zu einer Exploſion der Benzinbehälter. Der
dichtbeſetzte Omnibus ſtand ſofort in Flammen. Der
Führer des Wagens wurde mit dem brennenden Ben=
zin
begoſſen, ſo daß ſeine Kleider brannten. Unge=
achtet
ſeiner eigenen ſchweren Lebensgefahr verlor der
Führer aber nicht die Geiſtesgegenwart. Es gelang
ihm mit Aufbietung ſeiner letzten Kräfte, den Omni=
bus
anzuhalten. Er ſtieg aus dem bremenden Wagen
aus und eilte mit brennenden Kleidern den Inſaſſen
zu Hilfe, die in wilder Panik aus dem Omnibus
herausſtürzten. Von den 20 Fahrgäſten erlitten alle
Brandwunden. Vier Fahrgäſte wurden ſehr ſchwer
verletzt, ſo daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtand in das
nächſte Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Dem
Chauffeur gelang es, die Flammen an ſeinen Klei=
dern
zu erſticken, jedoch hat auch er erhebliche Brand=
wunden
davongetragen. Der Autobus brannte voll=
ſtändig
aus. Nur dem Mut und der Entſchloſſenheit
des Wagenführers iſt es zu verdanken, daß ſo viele
Perſonen gerettet werden konnten.
Ein Ausflugsauto von einem Zuge überfahren.
Vierzehn Tote.
Dallas (Texas). Ein Expreßzug überfuhr an
einem Bahmübergang ein Laſtautomobil, in dem zwei
Familien von einem Ausflug zurückkehrten. Von den
Inſaſſen wurden 14 auf der Stelle getötet, während
ein Kind ſchwer verletzt wurde. Der Vater, der nicht
an dem Ausflug teilgenommen hatte, ſah von dem
Wohnhaus aus mit an, wie ſeine Frau und ſeine
ſieben Kinder den Tod fanden.
Rieſiger Waldbrand in Amerika.
Spokane (Waſhington). Ein Waldgebiet von
32 000 Hektar, das ſich durch die vier Staaten Mon=
tana
, Idaho, Oregon und Waſhington und ſogar bis
nach Kanada hinein erſtreckt, ſteht in Flammen. Vier=
tauſend
Mann ſind bemüht, den Brand, der mehrere
Städte bedroht, einzudämmen.

Dänemarks Berkrekerin beim Welt=
keklamekongreß
in Berlin.

Das däniſche Puppenmädchen kommt auf dem
Bahnhof Friedrichſtraße an.

Eine Puppe in däniſcher Nationaltracht iſt von
der Kopenhagener Zeitung Politiken allein
auf Reiſen geſchickt worden. Sie fuhr über
Paris zur Weltausſtellung in Barcelona und
von da zum großen Internationalen Reklame=
kongreß
in Berlin. Trotz ihrer Appetitloſigkeit
wird die junge Weltreiſende am Bankett des
Kongreſſes teilnehmen.
Ein Feuerwehrauto umgeſtürzt.
Graz. Ein Feuerwehrauto der Tabakfabrik in
Fürſtenfeld ſtürzte um und überſchlug ſich. Von den
18 Inſaſſen wurde ein Oberwerkmeiſter getötet und
vier Perſonen wurden ſchwer, mehrere leicht verletzt.
Schwerer Orkan an der chileniſchen Küſte.
Santiago (Chile). In der Nacht zum Sonn=
tag
hat ein furchtbares Unwetter die Küſte von Chile
heimgeſucht und ungeheuren Schaden angerichtet. Der
Hafendamm von Antofagaſta iſt vollſtändig zerſtört.

Skarlvorbereikungen in Friedrichshafen

Friedrichshafen, 12. Auguſt.
Der Zeitpunkt des Aufſtieges des Graf Zeppe
lin zur Fahrt über Sibirien nach Tokio ſteht noch
nicht feſt. Der Start ſoll nach den bisherigen Dis

poſitionen früheſtens in der Nacht zum Mittwog
ſtattfinden; es beſteht aber auch die Möglichkeit, daf
die Fahrt erſt in der Nacht zum Donnerstag ihrei
Anfang nimmt. In der Werft wird zurzeit fieber
haft an der Ausrüſtung des Luftſchiffes für die Welt
reiſe gearbeitet.
In den Straßen der Stadt herrſchte den ganzer
Sonntag über lebhafter Verkehr. Die Hotels urd
Privatquartiere ſind bis auf den letzten Platz beſetzt
Ein Teil der von Amerika gekommenen Paſſagien
hat Friedrichshafen auf kurze Zeit verlaſſen, ſo de=
amerikaniſche
Multimillionär Leeds, der unverzüglich
nach Paris abreiſte. Geſtern abend verſammelte ſich
die Beſatzung des Luftſchiffes mit ihren Angehörige
zu einer Familienfeier im Zeppelin=Kaſino. W
wir hören, wird Dr. Eckener morgen als Gaſt dez
ſchwediſchen Generalkonſuls in Reuting bei Lindat
weilen, wo er mit dem König von Schweden, der ſid
zurzeit auf ſeiner Beſitzung am Bodenſee aufhäl
zuſammentreffen wird.
Im Auftrage des Reichsverkehrsminiſters D.
Stegerwald überbrachte Staatsſekretär Dr.=Ing. Gur
drod Dr. Eckener und ſeiner Beſatzung Glückwünſchſ
zum Gelingen der Ameriba=Fahrt und Wünſche fürß
den bevorſtehenden Weltflug.

V.

Hamburg, 12. Auguſt.

Von Breslau kommend, landeten die erſte

Europa=Rundflieger am Sonntag nachmittag in Tem

pelhof, und zwar um 15.26 Uhr Broad, 3 Minut

üuner Gin.

ſpäter ſeine Landsmännin Miß Spooner, die einzi
weibliche Teilnehmerin, beide auf Motte‟. Un
15.36 Uhr kam der für Deutſchland fliegende Kanoß eu
dier John Carberry auf R. K. 25 an. Kapitc
Brogd und Miß Spooner ſind ſoben wieder geſtartn
zur nächſten Etappe BerlinHamburg. Alle in Ten
pelhof zwiſchenlandenden Flugzeuge bekommen de
Ehrenbecher des Magiſtrats Berlin, die beiden erſta
eintreffenden Flugzeuge außerdem einen Geldpreis /
Höhe von je 7500 Mark. Dem Deutſchen Offermarn
der eine M. Bb der Bayeriſchen Flugzeugwerh
fliegt und um 16.29 Uhr als fünfter Teilnehmeri ge
landet iſt, iſt eine Prämie von 2500 Mark zuerkann
worden. Als Letzter traf dann der Tſcheche Kleps aud
Avia ein. Während Kapitän Brogd und Miſſ ich
Spooner nach Hamburg weiterflogen, bleiben Car/lz
berry, Kirſch, Offermann und Kleps üben Nacht
Tempelhof, da die Ankunft in Paris zum Ende 94
Internationalen Rundfluges nicht vor dem 14. Aug
erfolgen dürfte.

Die erſten Teilnehmer am Europa=Rundflug trol
fen am Sonntag hier unerwartet früh ein. Es ſin
dies die Engländer Brogd und Miß Spooner, di
von Berlin kommend, hier um 17.15 bzw. 17.21 UN
landeten. Als erſter der deutſchen Teilnehmer a
Europaflug iſt um 8.56 Uhr der Flieger Kirſch, de
um 7 Uhr in Berlin=Tempelhof geſtartet war,
Hamburger Flughafen eingetroffen. Um 11.01 U7
landete der Kanadier Carberry auf Raab=Katzenſtei
B 3 im hieſigen Flughafen. Zwei Minuten ſpär
landete der deutſche Teilnehmer Erich Offermann m
ſeiner B.F.N.=Maſchine.
Die Engländer Broad und Miß Spooner,
Hamburg am Sonntag als erſte Teilnehmer an de
Europa=Rundflug erreicht hatten, traten um 11.M
bzw. 11.35 Uhr den Weiterflug nach Amſterdam c
Im Hamburger Flughafen liegen gegenwärtig n=
Offermann, Carberry und Kleps. Delmotte iſt
Hamburg um 12.20 Uhr eingetroffen. Wenige Mir
ten ſpäter ſtartete der Tſcheche Kleps nach Amſt
dam. Der deutſche Pilot Roder befindet ſich zurzi
noch unterwegs von Berlin nach Hamburg.
Der am Europaflug teilnehmende Pilot Rox=
landete
um 12.37 Uhr in Hamburg. Zwei Minut=
vorher
war Offermann auf B. F. N. nach Amſtr!
ſam geſtartet. Um 1 Uhr nachmittags lagen im Flug
hafen noch drei Maſchinen, nämlich die von Carber
Delmotte und Roder.

Der deutſche Teilnehmer am Europa=Rundfl=
Kivſch auf dem Klemm=Leichtflugzeug C 4 hat heuf
morgen um 9.22 Uhr als erſter den Weiterflug n
Amſterdam angetreten.

Nehring notgelandet.

Das von Nehring geſteuerte Sportflugzeug B
iſt gegen 16 Uhr auf der Strecke zwiſchen Warſchu
und Poſen, nicht weit von Wreſchen, zu einer Pt
landung gezwungen geweſen, wobei die Maſchine X
ſchädigt wurde. Nehring und ſein Fahrgaſt Loch
haben wur leichte Verletzungen erlitten. Aus Pof0
ſt eine Maſchine geſtartet, um die Verunglückten O
zuholen. Um 15.09 Uhr traf hier das erſte heute
Wien geſtartete Sportflugzeug B 5 unter Führt!
von Roeder, und bald darauf eine franzöſiſche W.
ſchine ein. Beide haben nach der Aufnahme Se
Brennſtoff den Flug nach Poſen fortgeſetzt. We
franzöſiſche Maſchinen bleiben die Nacht über in W.
ſchau, um am Montag um 7 Uhr zu ſtarten. Morg
werden hier etwa 12 Flugzeuge, davunter das deutfg
A 3 erwartet.

M
eiſt

Die Nachzügler des Europa=Rundfluges.
Von den acht Teilnehmern der letzten Gruppe 1e
Europa=Rundfluges ſind am Montag zwei Schwerel
Piloten in Budapeſt eingetroffen. Der Flieger Wia!
der um 10.27 Uhr vormittags ankam, ſetzte ſofn
ſeinen Flug nach Wien fort, während der Schweie
Burkhardt, der um 14.52 Uhr landete, die Nacht
Budapeſt verbringt und erſt morgen mit den ſeh
Nachzüglern den Weiterflug nach Wien antre-
wird
.
Ein amerikaniſches Ganz=Metall=Luftſchiff.
New York. Die Aircraft Corporation in 0
troit hat ein Lenkluftſchiff fertiggeſtellt, das für Wek
nung der amerikaniſchen Marine erbaut wurde.
iſt vollſtändig mit einer Metallhülle umgeben. Di
Füllung mit Heliumgas iſt bereits erfolgt. Das Lr.4
ſchiff wird nächſtens ſeine Probeflüge beginnen.

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Seite 9

Spotl Spier
Hunevant.
Tade. Darmſtadk 1846 Tv. Bürftadt 6:2 (3:1).
Anläßlich der Verfaſſungsfeier wurde die erſte Mannſchaft der Turn=
meinde
zu einem Werbeſpiel nach Bürſtadt verpflichtet. Ein wirkliches
Zerbeſpiel, welches die annähernd 2000 Zuſchauer vom Anfang bis Ende
m Begeiſterung brachte und ſicher viele Anhänger für den ſchönen
ardballſport geworben hat. Bürſtadt ſpielt Meiſterklaſſe und ſtand bei
en letzten Pflichtſpielen nur einen Punkt hinter dem Rheinheſſenmeiſter
errnsheim, der ja bekanntlich letzten Sonntag nur knapp gegen den
T.=Meiſter Frieſenheim unterlag, was ſchon die Spielſtärke der Bür=
ſädter
beweiſt. Die Darmſtädter konnten in allen Teilen gefallen;
ſonders der Darmſtädter Torhüter, der durch ſeine Sicherheit und
nglaubliche Ruhe ſich Beifall und Bewunderung der Zuſchauer ver=
ſente
. Aber auch der übrigen Mannſchaft gebührt ein Lob.
Gavock.
Kreisliga Südheſſen.
Kurz vor der Verbandsſerie gab es noch einmal recht ſaftige Ab=
ihren
, und es läßt ſich nach dieſen letzten Trainingsſpielen allerlei zu=
ammenkombinieren
. Selbſtverſtändlich können dieſe Ergebniſſe nie und
ſimmer Gradmeſſer ſein; auf alle Fälle aber hatte der Spielausſchuß
er betreffenden Vereine nochmals die Möglichkeit, evtl. Reſerviſten vor
en harten Verbandsſpielen zu prüfen, und dementſprechend waren die
Gaarungen. Reſultate:
Olympia WormsFV. Frankenthal
6:1
Olympia LampertheimSpv. Hochheim
, 4:1
V. f. L. LampertheimAmicitia Viernheim 2:2
Sportverein MünſterFV. 1919 Biblis
5:0
Spp. HorchheimWormatia Worms komb. 0:5
Normania PfiffligheimSpV. Alsheim . . . 2:4
Leichter, als man annehmen konnte, iſt der Südheſſenmeiſter, Olympia
Vorms, mit dem Vorderpfalzmeiſter, FV. Frankenthal, fertig geworden.
Dabei hat Olympia noch Leute ausprobiert! Die Frankenthaler ſind
ei allem lange nicht ſo ſchlecht wie das Reſultat beſagt, trafen aber auf
ine gut aufgelegte Meiſtermannſchaft, die bei derartiger Spielweiſe
in der Verbandsſerie nächſtes Jahr den Titel ſicherlich mit Erfolg ver=
ſeidigen
wird. Auch Olympia Lampertheim wird vorausſichtlich dies=
nal
ein ſehr ernſtes Wörtchen mitreden, wenn die Mannſchaft endlich
Feſtändig wird. Faſt mühelos wurden diesmal die Gäſte aus Hochheim
4:1 abgetan; F.f. L. Lampertheim hat überraſchenderweiſe gegen Amicitia
Viernheim ein 2:2 herausgeholt. Nach dieſer und ähnlichen beachtlichen
Leiſtungen der Letztzeit geurteilt, werden die Lampertheimer V.f. L.=
Leute diesmal evtl. einen beſſeren Tabellenplatz einnehmen als im ver=
liloſſenen
Jahre. Den Bibliſern hat man in Münſter bös heimgeleuchtet.
Die ſaftige Packung kam daher, daß die Riedleute mit ihren Erſatzleuten,
die für die Verbandsſpiele in Frage kommen ſollen, die Probe aufs
Exempel machten. Es gab eine gehörige Patſche, die für den Spielaus=
ſchuß
im Bibliſer Fußhallager ſicherlich belehrend war. Daß Horchheim
mit ſeiner kompletten Elf gegen eine kombinierre Mannſchaft von Wor=
matia
Worms ſo dicke hineingelegt wurde, kam daher, daß der kom=
plette
Sturm des Heſſenmeiſters mit Verſtärkung in der Hintermann=
ſchaft
die Gelegenheit wahrnahm und ſich in dieſem Trainingsſpiel für
die kommenden Verbandsſpiele einſtiefelte. Man ſollte daraufhin Horch=
heim
nicht unterſchätzen; mauch anderer Vertreter unſeres Kreiſes wäre
dr genan ſo umgelegt worden. Bei Pfiffligheim klappt es noch immer
micht ſo recht, und es ſteht außer Frage, daß dieſe Linksrheiner dies=
mal
in der Verbandsſerie ſich nicht ſo glatt durchſetzen als wie voriges
Jahr, wvo ſie bis zur Rückſpielrunde die Tabelle anführten.
Abſchluß der Tennis=Meiſterſchaften.
Beikere Ausländer=Siege.
Die Meiſterſchaft im Damendoppelſpiel konnte am Sonntag noch
unter Dach und Fach gebracht werden. Hier waren die Engländer
ninnen Fry/Colyer und Haylock/Chamberlain unter ſich. Miß Chamber=
lain
war von dem vorausgegangenen Einzelſpiel noch ziemlich erſchöpft,
ſo daß die Kombination Fry/Colyer ſich nicht allzu ſehr auszugeben
brauchte, um ſich mit 6:3 6:3 die Meiſterſchaft zu ſichern.
Im gemiſchten Doppel wurden in Frl. Roſt/Moldenhauer die
Gegner für Miß Colyer/Lee im Endſpiel ermirtelt. Das deutſche Paar
traf in der Vorſchlußrunde mit Payot/Ferrier zuſammen. Ferrier brach
rach dem zweiten Satz zuſammem ſo daß Frl. Roſt/Moldenhauer 6:8
8:3 6:1 die Oberhand behielten.
Mit der Entſcheidung im Herren= und Gemiſchten Doppelſpiel fan=
den
die Interaationalen Tennis=Meiſterſchaften von Deutſchland am
Montag in Hamburg ihren Abſchluß. Den Titel im Gemiſchten
Doppel holte ſich die engliſche Kombination Miß Colyer/Lee, die in
einem auf keiner allzu hohen Stufe ſtehenden Spiel das deutſche Paar
Frl. Roſt/Hans Moldenhauer 6:4 6:8 6:2 beſiegten.
Das Herren=Doppel fiel erwartungsgemäß an die Franzoſen
Brugnon/Bouſſus, die nur im erſten Satz ganz aus ſich herauszugehen
brauchten, um Spence/Landry, von denen der Südafrikaner Spence der
Schwächſte war, mit 8:6 6:2 6:4 aus dem Felde zu ſchlagen.
Damit waren die Spiele um die internationalen deutſchen Tennis=
meiſterſchaften
für 1929 beendet. Deutſchland ſchnitt in dieſem Jahre
recht mäßig ab. Von den fünf Meiſtertiteln iſt alſo nur eine im Lande
geblieben, und zwar der im Damen=Einzel durch Frau von Reenizek.
Die Siegerliſte zeigt folgendes Bild:
Herren=Einzel: Bouſſus=Frankreich,
Damen=Einzel: Fu. von Reenizei=Deutſchland,
Herren=Doppel: Brugnon/Bouſſus=Frankreich,
Damen=Doppel: Miß Fry/Colyer=England,
Gem. Doppel: Miß Colyer/Spence.

und Turnen,
Durnen.
Jugendkreffen im 2. Bezirk des Odenwald=-Turngaues
zu Harperishauſen.
In dem kleinen, blitzſauberen Dörfchen Harpertshauſen bei Die=
burg
fanden am letzten Sonntag bei herrlichſtem Wetter die Wettkämpfe
der Turnjugend ſtatt. Birkengrün ſchmückte in verſchwenderiſcher Fülle
die Straßen; Fahnen, Laubgewinde, Fichtenäſtchen und Turner= Sinn=
ſprüche
zierten die Häuſer. Mit einer Morgenfeier unter der ſchönen
Dorflinde auf dem Rathausplatze mitten im Dorfe begann die Veran=
ſtaltung
Und dann ging es in fröhlichem Zuge hinaus auf den Feſt=
und Wettkampfplatz in der herrlichen Au. Hier hatte in den vorher=
gehenden
Tagen und Wochen die Dorfjugend neben ihrer Berufsarbeit
in hingebender, uneigennütziger Ueberarbeit einen Wettkampfplatz in
muſtergültiger Weiſe erſtellt, klug beraten von ihrem rührigen Bezirks=
Turnwart Trippel aus Sickenhofen. Im kühlen Schatten der mächti=
gen
alten Eichen und Buchen maßen nun von 9 Uhr ab auf den ſchönen
Kampfbahnen friſche Buben und Mädchen in edlem Wettſtreite ihre
Kräfte und Fertigkeiten. Dank der vorzüglichen Vorarbeiten und An=
lagen
wickelten ſich die Wettkämpfe raſch und reibungslos ab. Schon
um halb 3 Uhr hatte auch der geſchulte Berechnungsausſchuß ſeine
Arbeit beendet. Als der Feſtzug am Nachmittag auf dem Feſtplatz er=
ſchien
, waren die Wettkampf=Ergebniſſe ſchon zur Einſichtnahme an ver=
ſchiedenen
Tafeln ausgehängt. Volkstänze, Gruppenſpiele und Muſter=
riegen
füllten die Pauſe zwiſchen den übrigen Veranſtaltungen des
Nachmittags aus. In opferbereiter Hingabe hatte die Einwohnerſchaft
die ſchulpflichtige Jugend bei ſich aufgenommen und beſtens verpflegt.
Gemeinde und Turnverein hatten das Jugendtreffen zu einem wirk=
lichen
feſtlichen Erlebnis für alle werden laſſen, die daran teilnahmen.
Ihnen ſei Dank und Anerkennung gezollt! Da aber in den meiſten
Orten des Turnbezirks an dieſem Tage Verfaſſungsfeiern in größerem
Rahmen veranſtaltet wurden, wobei auch Turnvorführungen der ver=
ſchiedenſten
Altersſtufen einen Hauptanteil bildeten, waren ſtatt der
gemeldeten 423 Wetturner und =turnerinnen nur etwa 340 erſchienen.
Von den zu einer Auszeichnung gelangten Wetturnern und = turne=
rinnen
wird nur die höher bepunktete Hälfte hier veröffentlicht.
Mädchen.
Jahrgang 191112, Sechskampf: 1. Sophie Dietrich=Groß=
Zimmern 97 Punkte, 2. Berta Schimpf=Heubach 82 Punkte, 3. K. Roth=
Schaafheim 73 Punkte, 4. Frieda Seiler=Hergershauſen 66 Punkte.
Jahrgang 191314, Sechskampf: 1. Kätchen Störger=Groß=
Zimmern 93 Punkte, 2. Kätha Rahn=Groß=Umſtadt 87 P., 3. Anna
Seliger=Hergershauſen 85 P., 4. Gretchen Saul=Hergershauſen 83 P.
Jahrgang 191516, Dreikampf: 1. Marie Loos=Sickenhofen 55
Punkte, 2. Marie Klein=Groß=Zimmern und Lisbet Funck= Harperts=
hauſen
je 53 P., 3. Greta Keim=Harpertshauſen 52 P., 4. Elfriede
Daum=Altheim 51 P., 5. Marie Sturmfels=Klein=Umſtadt 49 Punkte,
6. Elſe Gebhardt und Kätha Willmann=Harpertshauſen je 47 Punkte,
7. Margarethe Lautenſchläger=Harpertshauſen. Dina Diehl= Hergerts=
hauſen
und Lisbeth Brunn=Sickenhofen je 45 P., 8. Sophie Fröhlich=
Harpertshauſen 44 P.
Jahrgang 191718, Dreikampf: 1. Minna Hardt=Groß= Um=
ſtadt
58 P., 2. Agnes Heuß=Gr.=Umſtadt 58 P., 3. Agnes Krauß und
Annelieſe Wagner=Gr.=Zimmern je 56 P., A. Seliger=Sickenhofen 54 P.,
5. Margarethe Schanz=Heubach, Elſe Gaubatz=Harpertshauſen und Ria
Döll=Groß=Umſtadt je 51 P., 6. Gretchen Funck=Altheim, Lenchen Neu=
mann
=Heubach und Trine Seetz=Heubach je 50 P., 7. Kätchen Gebhardt=
Harpertshauſen 49 P., 8. Marie Scharf von Altheim 46 P., Elfriede
Fink=Groß=Zimmern 45 P., 10. Elſe Salomon=Heubach 44 P., 11. Mar=
garete
Funck=Harpertshauſen und Dina Seliger=Sickenhofen je 43 P.
Knaben.
Jahrgang 191112, Sechskampf: 1. Georg Daſcher=Groß= Zim=
mern
112 Punkte, 2. Karl Petermann=Groß=Umſtadt 103 P., 3. Georg
Sehnert=Hergertshauſen 98 P., 4. Karl Brunner=Schaafheim 93 P.
Jahrgang 191314, Sechskampf: 1. Hch. Mohr=Sickenhofen
112 Punkte, 2. Otto Fengel=Schaafheim 103 P., 3. Hans Möſer=Klein=
Umſtadt und Hans Veit=Schaafheim je 99 P., 4. Joſeph Pfuhl= Habitz=
heim
92 P., 5. Hch. Roth 1.=Schaafheim, Auguſt Romig=Groß=Zimmern
und Ludwig Wolff=Heubach je 89 P., 6. Wilh. Hock von Schaafheim,
Friedrich Jox=Altheim je 86 Punkte.
Jahrgang 191510, Dreikampf: 1. Hch. Luft=Langſtadt 67 P.,
2. Wilh. Diehl=Schaafheim 62 P., 3. Hch. May=Groß=Umſtadt und A.
L. Roth=Altheim 61 P., 4. M. Strauß=Habitzheim 60 P., 5. Gg. Buchs=
baum
=Groß=Zimmern 58 P., 6. Oto Fink=Groß=Zimmern 55 P., 7. Hch.
Weihert=Altheim, Ad. Kaiſer und Guſt. Zöller=Groß=Umſtadt, Eduard
Perſchbacher=Schaafheim und Hermann Döicher=Hergershauſen je 53 P.,
8. Hans Thierolf=Harpertshauſen, Hch. Herdt=Schaafheim und Wilh.
Eckert=Langſtadt je 51 P., 9. Wilh. Gerbig=Habitzheim und Walter Sachs=
Klein=Zimmern je 50 Punkte.
Jahrgang 191718, Dreikampf: 1. Rich. Rapp=Habitzheim und
Ernſt May je 56 Punkte, 2. Wilh. Sehnert=Schaafheim und Friedel
Seliger=Sickenhofen je 55 P., 3. Jak. Sauerwein=Langſtadt 53 P.,
Hch. Winter=Schaafheim 52 P., 5. Fritz Winter=Schaafheim und Karl
Fiedler=Heubach je 51 P., 6. Wilhelm Engel=Schaafheim 50 P., 7. Ph.
Haſchert=Habitzheim 48 P., 8. Gg. Hering=Groß=Zimmern, Ludw. Diehl=
Langſtadt und Ad. Reitz=Hergershaufen je 47 P., 9. Ph. Voltz=Richen
46 P., 10. Hans Trippel=Hergershauſen 44 P., Hch. Bauſch=Klein= Um=
ſtadt
43 P., 11. Jak. Schroth=Hergershauſen 43 P., 12. Hch. Georg=
Klein=Umſtadt, Bernh. Lang=Groß=Zimmern, Gg. Däſch=Harpertshauſen,
Hans Bach=Groß=Zimmern, Fritz Funck=Altheim, Pet. Fleckenſtein von
Schlierbach, Hch. Willmann=Klein=Zimmern je 42 P., 13. Hch) Roth=
Schaafheim, Ad. Grimm=Hergershauſen, Wilh. Töpfer=Habitzheim je
41 P., 14. Hch. Weihert=Altheim und Gg. Kolb=Hergershauſen je 40 P.

Bufferonn.
Um die Bezirksmeiſterſchaft kämpfen heute abend im
Woog 5. 5. b. Heſſen Worms und Jung=Deutſchland.
Wir verweiſen nochmals auf das heute abend 19.30 Uhr im Woog
ſtattfindende Spiel um die Bezirksmeiſterſchaft zwiſchen Heſſen=Worms
und Jungdeutſchland. Dieſes Spiel und das Rückſpiel in Worms gehen
ſchon um die Süddeutſche Meiſterſchaft, denn der Sieger qualifiziert ſich
für die Runde der Erſten, die in den nächſten Wochen in den Spielen
der drei Bezirksmeiſter und dem Sieger der Runde der Zweiten den
Süddeutſchen Meiſter ermitteln.
Geſchäffliches.
Wer ſich ſeine Kleidung lange Zeit und dauernd in gutem
Ausſehen erhalten will, bürſter ſie mit Necetin=Pulver durch.
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auf, beſeitigt Schmutz und Flecken und verleiht den Stoffen netie
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gezeichnet
wurde, iſt in allen Drogerien uſw. für 75 Pfg. die Schachtel
erhältlich. Will man aus Kleidungsſtücken uſw. nur einzelne Flecken
entfernen oder helles Schuhwerk reinigen, benutzt man das Spezial=
Präparat Necetin=Fleckwaſſer, welches ebenfalls für wenig
Geld überall evhältlich iſt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 13. Aug. 13.30: Schallplatten. O 15.15: Jugend=
ſtunde
. Frankfurt: Rektor Hürten: Durch den Geräuer Park ( Meſ=
ſeler
Park). Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Wanfried, Treffurt
und der Normanſtein. 16.15: Konzert des Funkorch. Mitw.:
Erna Herwig (Sopran). o 18.10: Aus dem Dekamerone des
Boccaccio, Sprecher: O. W. Studtmann. o 18.40: Kaſſel: Vor=
leſung
aus den Werken des Arbeiterdichters Karl Mertin von K.
Ebhardt. O 19.10: Stadtmedizinalrat Dr. Hagen: Menſch und Sport.
O 19.30: Schach. O 19.50: J. Mollath, M .d. .R.: Deutſche Kauf=
mannsarbeit
im Ausland. O 20,15: Zeitberichte. Szenen aus der
Schulden= und Reparationsdebatte der franzöſiſchen Kammer (aus
dem amtl. franz. Sitzungsbericht), überſetzt und bearbeitet von
Actualts. O 21.45: Stuttgart: Aus populären Opern. Leoncavallo:
Prolog, Fantaſte, Vogellied der Nedda und Duett Dilvio=Nedda
aus Bajazzo‟. Mascagm: Intermezo ſinfonico, Peitſchenlied
und Duett Santuzza=Alfio aus Cavalleria ruſticana d’Albert:
Sinfoniſches Vorſpiel zu Tiefland. Ausf.: Philharmoniſches
Orcheſter Stuttgart. Mitw.: Margarete Wetter (Sopran), M. von
Wiſtinghauſen (Bariton).
Königswuſierbauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 13. Aug. 12: Franzöſiſch. für, Schüler.
O 12.30: Schallplatten. S=15: Erwin Joh. Bach: Oekonomiſche
Klaviertechnik. O 15.45: Frauenſtunde.=Rektor Winter: Wie man mit
größeren Kindern Feſte feiert.* 16:=Lehrer Kretſchmann: Berthold
Otto’ſche Unterrichtsg undſätze und ihre Bedeutung für die öffent=
liche
Volksſchule. O 16.30: Dr. Hofer u. Mitw.: Die Rokoko=Oper.
O 17: Leipzig: Konzert. Die Wiener Operette. 6 18: Dr. Mahrholz:
Wandel im Geiſtesleben der Gegenwart. Neubildung der Lebensform.
0 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. 18,55: H. R. Bern=
dorff
: Verbrechen, Oeffentlichkeit und Preſſe. O 19.20: Dr. Kunze:
Vom Leben der Strandpflanzen und Meeresalgen. O 20: Sonder=
veranſtaltung
. Sendeſpiel: Lyſiſtrata. Parodiſtiſche Operette in

Wekterbericht.

Ausſichten für Dienstag, den 13. Auguſt: Teils heiter, teils wolkig, Tem=
peraturen
ſchwankend, trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 14. Auguſt: Wieder mehr ſommerliches
Wetter.

Feld=
berg

Taunu= Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg

Schwarz
wald Zug=
ſpitze
Kahler
Aſten Fich=
ſtelberg
Kinn
koppe Wetter wolkig heiter wolkig Nebel wolkig wolkig wolkig Temperatur ("C. 15 15 10 6 13 15 12 Wind NW. WSW. NNW. SW. OSO, SW. Niederſchlagimm) Schneedecke (cm)

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhimann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baner; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeraienteil: Willp Kuhle; Drnd
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

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[ ][  ][ ]

Nemmer 223

Dienstag, den 13. Auguſs

Vom Holzmarkk

ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die undurchſichtige Lage des Geld=
marktes
, die durch die Erhöhung des Bankdiskontſatzes in Amerika ver=
ſchärft
wurde, hat auch am deutſchen Holzmarkt in den letzten Tagen zu
einer gewiſſen Lähmung der Kaufluſt für alle diejenigen Sortimente ge=
führt
, die nicht unbedingt und nicht ſofort auf den Plätzen der Wieder=
verkäufer
gebraucht werden. Vor allem liegt der Baumarkt ſehr ruhig,
und ſo lange hier nicht eine durchgreifende Aenderung der Verhältniſſe
eintritt (die kaum erwartet werden kann), wird auch der Abſatz der
ſchwer verwertbaren, geringeren Schnittmaterialien ſchwer ſein. In der
Kiſteninduſtrie iſt verhältnismäßig wenig zu tun und die Offerten drän=
gen
ſich überdies von allen Seiten zuſammen. Die Preiſe ſind für
Kiſtenbretter recht gedrückt. Dazu kommt, daß die direkte Belieferung
vieler Kiſtenfabriken durch die Sägewerke unter Ausſchaltung der
Kiſtenbretterhändler überhand nimmt. Es iſt ſo, daß häufig dem Han=
del
nur die Belieferung der ſchwach fundierten Betriebe, die lange und
ofk recht gefährdete Kredite beanſpruchen, verbleibt. Am Erlenmarkt
iſt der Abſatz ebenfalls ins Stocken geraten, und es gingen letzthin nicht
einmal die bisher lebhaft verlangten Erlenbohlen in Abmeſſungen von
50 Millimeter aufwärts. Die Bautiſchlereien ſind zurzeit verhältnis=
mäßig
wenig beſchäftigt, die älteren Aufträge ſind erledigt oder kurz
vor der Auslieferung. Infolgedeſſen fehlen die Beſtellungen auf
Stammkiefer von dieſer Seite. Die Beſtellungen, die erteilt wurden,
geben dem Platzholzhandel keine genügende Beſchäftigung. Viel be=
ſprochen
wurde der Zuſammenbruch einer alten Bautiſchlerei in Cos=
wig
, die eine große Schuldenlaſt angehäuft hat und den Gläubigern
kaum eine Quote bieten kann. Auch im Möbeltiſchlereigewerbe fehlt
es nicht an Fallimenten, ſo daß man die Geſamtlage am Holzmarkt nicht
als roſig bezeichnen kann.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.

Günſtige Ausſichten für das Herbſtgeſchäft in Kali. Der Kaliver=
ſand
im Juli iſt mit 891900 Doppelzentner Reinkali um 108000 Dz.
hinter der amtlichen Schätzung und um 135 000 Dz. hinter dem Ergebnis
des vorjährigen Vergleichsmonats zurückgeblieben. An unerledigten
Aufträgen lagen noch 230 000 Dz. bei den Werken vor. Die vorläufige
Schätzung lautet, wie wir dem Wochenbericht der Gebr. Dammann=Bank
entnehmen, für dieſen Monat wieder auf eine Million Dz. (vorjähriger
Auguſt=Abſatz 1086 800 Dz.). Trotz des Abſatzrückganges in den letzten
beiden Monaten, der in der Hauptſache auf die Transportſchwierigkeiten,
hervorgerufen durch den niedrigen Waſſerſtand von Weſer und Elbe,
zurückzuführen iſt, ergibt ſich für die erſten ſieben Monate dieſes Jahres
noch ein Mehr von 135000 Dz. gegen 1928 und 1164000 Dz. gegen
1927. Man darf hoffen, daß ſich dieſer Vorſprung in den nächſten Mo=
naten
wieder erhöht. Die Ausſichten für das Herbſtgeſchäft, das gewöhn=
lich
im September ſeinen Höhepunkt erreicht, werden jedenfalls günſtig
beurteilt.
Abſchlüffe im Röchling=Konzern. Die Röchlingſchen Eiſen= und
Stahlwerke A.=G. in Völklingen (Saar) zeigen bei einem Betriebsüber=
ſchuß
von 41,17 (i. V. 42,12) Mill. frz. Fr. einen Reingewinn von 14,11
(16,45) Mill., aus dem eine Dividende von 15 Prozent verteilt, 9,05
Mill. an die offene Reſerve gehen, 2 Mill. für Einkommenſteuer zurück=
geſtellt
und 1,5 Mill. zur Aufwertung der Penſionskaſſenhypotheken
verwendet werden. Für das neue Geſchäftsjahr werden die Ausſichten
als noch nicht zu überſehen bezeichnet. Die Edelſtahlwerke Röchling
A.=G. in Völklingen (Saar) weiſen bei 10,18 (601) Mill. frz. Fr. Be=
triebsüberſchuß
einen Reingewinn von 1,62 (0,56) aus, von denen eine
Dividende von 15 Prozent verteilt wird, 0,1 für Einkommenſteuer
zurückgeſtellt und 1,22 Mill. vorgetragen werden. Dieſes günſtige Ge=
ſchäftsergebnis
iſt auf eine erheblich geſteigerte Produktion zurückzufüh=
ren
. Die Ausſichten ſind befriedigend. Unter den Beteiligungen iſt zu
erwähnen, daß die Stahlwerke Röchling=Buderus A.=G. in Wetzlar, an
der die Geſellſchaft mit 50 Prozent beteiligt iſt, ſich weiter planmäßig
entwikelt und trotz rückläufiger Entwicklung am Edelſtahlmarkt zu=
friedenſtellend
arbeitete.
Die pfälziſche Tabakernte beginnt. In der Pfalz hat nunmehr die
neue Tabakernte eingeſetzt. Gearbeitet wird an der Einbringung des
Sandblattes. Sehr lebhaft ſetzte die Ernte im ſogenannten Schneidegut=
geſchäft
ein. Im Zigarrengutgebiet wurde durch die frühere Aussflan=
zung
der Setzlinge nun auch eine frühere Sandblatternte möglich ge=
macht
. Gegenwärtig werden durch Sachverſtändige in allen Tabakbau=
orten
Feldſchauen vorgenommen, deren Ergebnis außerordentlich be=
friedigt
.

Frankfurt a. M., 12. Auguſt.
Zum Wochenbeginn war die Stimmung allgemein etwas freundlicher.
Verkaufsaufträge lagen kaum vor, es beſtand eher einiges Deckungs=
bedürfnis
, zumal das Ausland wieder für einige Spezialpapiere Inter=
eſſe
bekundete. Anregend wirkte heute vor allem die ſehr feſte New
Yorker Börſe vom Samstag. Trotz der Diskonterhöhung konnte keine
Prſtimmung von längerer Dauer überhand nehmen; das Geſchäft war
im Gegenſatz zu ſonſt ſogar recht lebhaft. Ferner ſtimmulierte eine
geringfügige Entſpannung im Haag. Das Geſchäft nahm aber am
hieſigen Platze kein größeres Ausmaß an, nur einige Werte traten vor=
übergehend
etwas mehr in den Vordergrund. So konnten Glanzſtoff=
aktien
ihre Aufwärtsbewegung mit plus 7 Prozent weiter fortſetzen.
Am Elektromarkt gewannen AEG. 2 Prozent, Schuckert 2,5 Prozent,
und Siemens 1,5 Prozent. J. G. Farben eröffneten zirka 1 Prozent
feſter. Montanwerte lagen vernachläſſigt, zur erſten Notiz kam nur in
Phönix mit plus 0,75 Prozent eine Notierung zuſtande. Die beſſeren
Beſchäftigungsverhältniſſe und die Abſatzſteigerung im Kohlen= ſowie
im Eiſenrevier wurden kaum beachtet. Erwähnenswert ſind noch Zell=
ſtoff
Waldhof und Deutſche Linoleum mit je plus 1,5 Prozent. Auto=
werte
lagen bis 1 Prozent ſchwächer. Im übrigen waren die Umſätze
ſehr beſcheiden, doch überwogen die Beſſerungen gegenüber den Schluß=
kurſen
vom Freitag. Renten ſtill, aber zumeiſt etwas gebeſſert.
Im Verlaufe litt die Börſe wieder unter Auftragsmangel, und die
Umſatztätigkeit ſchrumpfte auf ein Minimum zuſammen. Es traten zu=
meiſt
Rückgänge um Bruchteile eines Prozentes ein. Nur Glanzſtoff=
aktien
konnten erneut 2 Prozent gewinnen. Am Geldmarkt war Tages=
geld
mit 6,5 Prozent angeboten. Am Deviſenmarkt nannte man
Mark ggen Dollar 4,2020, gegen London 20,365; London-Kabel 4,8480,
Paris 123,97, Mailand 92,75, Madrid 33,10, Holland 1210.
An der Abendbörſe blieb die Haltung faſt vollkommen ge=
ſchäftslos
, und der herrſchende Ordermangel drückte auf die Stimmung.
Die Kurſe waren gegen den ſchwächeren Berliner Schluß meiſt nur
knapp gehalten bzw. weiter etwas gedrückt. In Glanzſtoff, die 3 Pro=
zent
verloren, wurden einige Abgaben vorgenommen. Etwas ſchwächer
lagen ferner Dresdner Bank, Stahlverein, und am variablen Markt
Wayß u. Freytag. Elektrowerte waren dagegen gut behauptet. J. G.
Farben vollkommen unverändert. Neubeſitzanleihe gaben etwas nach.
Berlin, 12. Auguſt.
Die Beruhigung, die bereits im heutigen Vormittagsverkehr feſt=
zuſtellen
war, hielt zu Beginn der offiziellen Börſe an. Sicherlich war
es ein Glücksumſtand, daß am Samstag keine Börſe war, denn dadurch
fand die Schwäche der New Yorker Freitagsbörſe keinen Widerhall. Die
Erholung an der New Yorker Samstagsbörſe fand deshalb um ſo ſtär=
kere
Beachtung und auch das Ausbleiben einer Londoner Diskonterhöh=
ung
regte an. Verkaufsaufträge der Kundſchaft blieben ebenfalls aus,
und obwohl andererſeits keine große Kaufneigung beſtand, wurde doch
verſchiedentlich gedeckt. Das Geſchäft war zwar zu Beginn der Börſe
außerordentlich ruhig, im Grundton war die Tendenz aber allgemein
freundlicher. Auch nach den erſten Kurſen war das Geſchäft ſehr ruhig;
die Stimmung aber zunächſt weiter freundlich. Ueber den Stand der
Haager Verhandlungen, den Grad der Spannung zwiſchen England
und Frankreich lauteten die Preſſemeldungen ganz verſchieden und riefen
eine gewiſſe Unſicherheit hervor. Die Spekulation zeigte Neigung, ſchon
die kleinſten Gewinne mitzunehmen, ſo daß die Kurſe ſpäter eher ſchwä=
cher
lagen. Bemerkenswert war ein neuer Kursrückgang in Reichsbank=
anteilen
und Dt. Waffen. Anleihen lagen etwas feſter, beſonders Neu=
beſitzanleihe
. Ausländer behauptet, Pfandbriefe ſehr ruhig und über=
wiegend
ſchwächer. Deviſen weiter freundlich, der Yen lag etwas nied=
riger
. Der Geldmarkt war in ſich leichter, die Sätze blieben aber un=
erändert
. Tagesgeld 6,58,5 Prozent, Monatsgeld 910,25 Prozent,
Warenwechſel zirka 7,75. Prozent.

Mannheimer Produktenbericht vom 12. Aug. Obwohl die Offerten
vom Auslande heute weiter erhöht ſind, ſo verkehrte die Börſe doch in
ruhiger Haltung, da der Konſum abwariend iſt. Im nichtoffiziellen
Verkehr gegen halb 1 Uhr nannte man in RM. die 100 Kilo waggon=
frei
Mannheim: Weizen hierländiſchen mit 27,5027,75, ausländiſchen
mit 2934, Noggen hierländiſchen mit 21,5021,75, ausländiſchen mit
26,00, Hafer hierländiſchen alten mit 22,5023, ausländiſchen mit 22,75
bis 24, Braugerſte unnotiert, Futtergerſte mit 20,5021,50, Mais mit
Sack 2222,50, ſüddeutſches Weizenmehl 41, Spezial Null ſüddeutſches
Weizenauszugsmehl mit 45,00, ſüddeutſches Weizenbrotmehl mit 33,00,
ſüddeutſches Rogxenmehl 3033,75, Weizenkleie 10,5010,75, Bier=
treber
mit Sack 1819 RM.
Frankfurter Probuktenbericht vom 12. Auguſt. Der Frankfurter
Produktenmarkt eröffnete die neue Woche in ruhiger Haltung. Die
ſtetigen Auslandsnotierungen ließen auch den hieſigen Markt in etwas
freundlicherer Stimmung verkehren. Das Geſchäft iſt weiterhin ſehr
klein, zumal auch das Inlandsangebot von Brotgetreide weiter gering
iſt. Nachdem die erſten Ablieferungen von Neuweizen erfolgt ſind, läßt
das Intereſſe für alte Ware ſtark nach. Die Preiſe gaben im allgemei=
nen
etwas nach, nur Mehle konnten ihre Preiſe gut behaupten. Es
notierten: Weizen 26,75 bis 26,60; Roggen 21,25; Hafer, inl. 21,50 bis
21,75; Mais für Futterzwecke 21,50 bis 21,75; Weizenmehl ſüdd. und
niederrhein. 38,50 bis 41,25; Roggenmehl 30 bis 31; Weizenkleie 10,50;
Roggenkleie 11,75: Erbſen je nach Qualität 33 bis 50; Linſen je nach
Qualität 40 bis 110; Heu, ſüdd., gut, geſund, trocken 10,50; Weizen=
und Roggenſtroh, drahtgepreßt 5 Mark, dito gebündelt 4,50; Treber ge=
trocknet
18 bis 19 Mark.

Die Berliner Metall=Termine vom 12. Auguſt 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 148,75 (149.25), März 148.75 (149.50),
April und Mai 149.00 (149.50), Juni 149.50 (149.75), Juli 149.75 (150.00),
Auguſt 145.50 (147.00), September 146.25 (147.00), Oktober 147.75
(148.00), November 147.75 (148.75), Dezember 148.50 (149.00). Tendenz:
feſt. Für Blei: Januar und Februar 46.25 (46.75), März bis
Juli 46.50 (46.75), Auguſt 46.25 (46.75), September bis November 46.25
(46.50), Dezember 46.25 (46.75). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Jan.
bis Mai 48.75 (50.00), Juni 49.00 (49.50), Juli 49.00 (50.00), Auguſt bis
Oktober 48.00 (50.00), November und DDezember 48.50 (50.00). Tendenz:
luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Zu der in der Zeit vom 10. bis 22. Juni 1930 ſtattfindenden
Achema VI Ausſtellung für chemiſches Apparateweſen in Frankfurt
am Main wurden, wie mitgeteilt wir, bereits bis Ende Juli rund
5000 Quadratmeter Netto Ausſtellungsfläche belegt bzw. feſt disponiert.
Damit hat die kommende Achema ſchon heute annähernd die gleichen
Ausmaße erreicht, wie die Achema V 1927 in Eſſen.
Die Berliner Damenmäntelfabrik Sally Schott hat die Zahlungen
eingeſtellt. Man iſt mit der Aufſtellung des Status beſchäftigt. Die
Paſſiven werden auf ca. 600 000 RM. geſchätzt.
Nach Meldungen ſoll beabſichtigt ſein, die Heidelberger Schnell=
preſſen
AG., die Ver. Fabriben Maguet u. Co. AG. in Heidelberg, die
Förſter u. Schulze G. m. b. H., ſowie die Maſchinenfabrik Mag in
Geißlingen, die ſämtlich zur Gruppe Richard Kahn gehören, zum
Zwecke der Rationaliſierung in einer einheitlichem Geſellſchaft zuſam=
menzufaſſen
. Das AK. würde etwa 2 Mill. RM betragen.
Die allgemeine Lage am Pirmaſenſer Arbeitsmaukt hat ſich gegen=
über
der Vorwoche etwas gebeſſert, und zwar erſtreckt ſich die Entlaſtung
hauptſächlich auf die Schuhinduſtrie. Die Verwittlungstädigkeit am
Arbeitsamt war ſehr rege.
Nach norwegiſchen Zeitungsmeldungen hat ein großer deutſcher
Induſtriekonzern einen neuen Kontrakt für die Lieferung bedeutender
Eiſenerzmengen für die Jahre 1933 bis 1942 mit der Grängesberg=
Geſellſchaft abgeſchloſſen. Der Lieferpreis ſoll erheblich über den
früheren Preiſen liegen.
Bei der Eröffnung der Luxemburger Muſtermeſſe, die u. a. auch
von mehreren deutſchen Firmen beſchickt worden iſt, hielt der fran=
zöſiſche
Handelsminiſter Bonnefou eine Anſprache, in der er auch auf
das Problem der europäiſchen Wirtſchaftsverſtändigung zu ſprechen kam.
Bonnefon gab auch ſeinerſeits dem Wunſch nach einer ſtärkeren Annähe=
rung
der nationalen europäiſchen Wirtſchaftsgebilde Ausdruck.
Die Hauptverſammlungen der Reparations Maritimes, Beliard
Crighton u. Co. und der Antwerp Drydock Works haben beſchloſſen, ſich
zuſammenzuſchließen. Zu dieſem Zweck wird das erſtgenannte Unter=
nehmen
ſein Kapital von 6 650 000 Frs. auf 17 798 750 Frs. erhöhen.
Die Cinnahmen der franzöſiſchen Giſenbahngeſellſchaften im erſten
Halbjahr 1929 haben die der erſten 6 Monate des Jahres 1928 um
365 Mill. Frs. überragt. Da die Einnahmen eine weiterhim ſteigende
Tendenz aufveiſen, dürfte der Ueberſchuß zum mindeſten den doppelten
Betrag des Vorjahres erreichen.
Eine franzöſiſche Gruppe unter Leitung der Franzöſiſch=Polniſchen
Bank hat den ſtaatlich polniſchen Stickſtoffwerken einen Kredit von 25
Mill. Frs. gewährt. Dieſer Kredit iſt durch die ſtaatliche Landwirt=
ſchaftsbank
garantiert.
Die Ausdehnung der Exportkredite der engliſchen Regierung auf
den Handel mit Sowjetrußland wird von dem hieran intereſſierten
engliſchen Exportfirmen bereits in erheblichem Ausmaße ausgenutzt.
Wie Daily Expreß hört, ſind eine größere Anzahl von Anträgen für
die Gewährung ſolcher Kredite bereits eingegangen. Aus der ſo geſchaf=
fenen
Erleichterung des Handels mit Sowjetrußland werde eine erheb=
liche
Wiederbelebung des Geſchäftes erwartet.

Berliner Kursbericht
vom 12. Auguſt 1929

e

Oeviſenmarkt
vom 12. Auguff 1929

M Mf Met aee Nff Oneee V Währungſße! Ve Währung Gel Brie Danatbank 272.50 F. G. Farben 222. 125 Rütgerswerke 82.50 Buenos=Aires 1 Pap. Peſe 1.760 1.76 Helſingfors 100 finn. Mk 10.54: 10.563 Deutſche Ban. 167. Gelſenk. Bergw. 133. Salzdetfurth Kai Canada 1 canad. Doll 4.176 4. 18 ftalien 100 Lire ſ1.95 21.99 Disconto=Geſ. 152.50 Geſ.f.elektr. Unter, 208. Leonh. Tietz 201. Japan 11 Yen 1.964 1.96 Jugoſlawien 100 Dinar 7.366 7.380 Dresdner Ban1 157.50 Harpener Bergbau 143. Verein. Glanzſtoff /417.50 Cairo 1ägypt. 4 20.8 20.91 (Kopenhagen 100 Kronen 111.76 11/.93 Hapag 120.25 Hoeſch Eiſen 127.125 Verein. Stahlwerke/110.50 Konſtontinope 1 türk. 2 2.00. 2.00 Liſſabon 100 Escudo= 18.78 18.82 Hanſa Dampfſch. 158.25 Phil. Holzmann 106. Weſteregeln Alkali 233. 25 London 1 2.Stg. 20.35 20.39 Oslo 100 Kronen 11.76 111.9, Nordd. Lloyd 113.375 Nali Aſchersleben 231. Agsb.=Nrnb. Maſch 85.25 New York 1 Dollar 4.197 4.205: Paris 100 Francs 6.41 16.45 A. E. G. 201.75 Klöcknerwerke 110. Baſalt Linz 44.25 Rio de Janeiroll Milreis 0.497! 0.498! Prag 1100 Tſch. Kr. 2.419 12.439 Bayr. Motorenw. 99.87! Köln=Neueſſ. Bgw. 123.50 Berl. Karlsr. Ind. 83.25 Uruguah 1 Goldpeſo 4. 120 4. 134 Riga 100 Lats 80.65 80.81 C. P. Bemberg 315. Ludw. Loewe 195.25 Hirſch Kupfer 135. /Amſterdam 100 Gulden 168.1. 168. 46 Schweiz 100 Franken 30.725 80.28 Bergmann Elektr. 226.50 Mannesm. Röhr. 116.125 Hohenlohe=Werke 89. Athen 100 Drachm 5.425 5. 43 Sofia 1100 Leva 3.034 3.04 Berl. Maſch.=Bau 79. Maſch.=Bau=Untn. 54. Lindes Eismaſch. 158. Brüſſel 100 Belga 58.35 58.47 Spanien 100 Peſetas 31.49 61.61 Conti. Caoutſchon= 161. Nordd. Wolle 140.50 Herm. Poege 40.375 Bukareſt 100 Lei 2.488 2.492 Stockholm 100 Kronen 112.39 112.6 Deutſche Cont. Gas 190.25 Oberſchleſ. Koksw. 105.25 Vogel Telegr. Drah 7.50 Budapeſt 100 Pengd 73.20 73.34 Callinn (Eſtl.) /100 eſtl. Kr. 111.69 111.9 Deutſche Erdöl 111.:0 Orenſtein & Koppel 87.25 Wanderer=Werke 72.
Danzig 100 Gulden 81.36 81.52 Wien
100 Schillinel 59.11 59.23

Frankfurter Kursbericht vom 12. Auguſf 1929.

Baumwolle: Der Baumwollmarkt verkehrte in überwiegend feſter
Haltung. Die Preiſe konnten ſich aber auf dem höchſten Stand nicht
behaupten, da auf Grund von Regenmeldungen aus dem Südweſten Ab=
gaben
vorgenommen wurden. Das Angebot fand jedoch leichte Auf=
nahme
, da Meldungen über den ungünſtigen Stand der Pflanzen an=
regten
.
Kaffee. Am Kaffeemarkt zeigten die Preiſe eine nach unten ge=
richtete
Tenbenz. Maßgebend hierfür waren Liquidationen und Ver=
käufe
der Kommiſſionsfirmen angeſichts der Ermäßigung der Koſten=
frachtofferten
in Braſilien.
Zucker: Liquidationen und Abgaben für kubaniſche Rechnung
hatten am Zuckermarkt ein Abgleiten der Notierungen zur Folge. Das
Geſchäft bewegte ſich in ziemlich engen Grenzen. Gegen Schluß gingen
die Preiſe auf Liquidationen in der Septemberſicht weider zurück.
Es notierten nach Meldungen aus Chicagoam 12. Auguſt:
Getreide. Weizen: Sept. 131½, Dez. 139½, März 144½4,
Mai 148½: Mais: Sept. 100½, Dez. 93½, März 97½; Hafer:
Sept. 48, Dez. 51½, März 53½; Roggen: Sept. 105, Dez. 11234,
März 1177.
Schmalz: Sept. 11,80, Okt. 11,90, Dez. 11,97½, Jan. 12,35.
Fleiſch. Rippen: Sept. 12,90; Schweinezufuhren: Chicago
32 000, im Weſten 100 000.,
Baumwolle: Oktober 18,10, Dezember 18,31.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 12. Auguſt:
Getreide. Weizen: Rotwinter 137½, Hartwinter 136½;
Mais: 1127: Mehl: 6,306,90; Fracht: nach England 1,62,0
Schilling, nach dem Kontinent 89 Cents.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze in Lots: 252; Loko:
107; Auguſt 10,60, September 10,72, Oktober 10,75, November
10,58, Dezember 10/44; Januar 1930: 10,41, Februar 10,48, März
40,54, April 10,69=

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27 ......
69 Baden Frei=
ſtaat
v. 27
..
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
8% Heſſen Volks=
ſtaat
. . . . . . v. 28
8.
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 ..
6L Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27
7 Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27 ....."

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +1/,
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. ..

8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtadt b. 26
v. 28
Frkf. a. M. v. 26.
32 Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26

8el, Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
8‟/, Heſſ. Landesbk
Goldoblig.
4½. J. Heſſ. Lbs.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
82. Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
pfbr
..
8%o Preuß. Lbs.,
Pfbr.=Anſt. Gold=
vbl
. vRrkei

87.5

73.5

R
91.25

91.4

78.5

52.1

10.6

4.85

88

87.5
g1n5
84

89

93.5

93.5

Rf

98

8‟/ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
3‟/, KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
8 Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
+* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).

Berl. Hyp.=Bk.
1=P Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk.
4:/,% Lia. Pfbr
Pfbr. Bk..
4:/, % Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bk.
4½/-% Lia. Pfbr.
3% Pfälz. Hyp. Bk.
4:/.% Lig. Pfbr.
82. Preuß. Boden=
cred
.=Bk..
U.Vo Lig. Pfb
Preuß. Centyl.
Bodencr.=Bk. .. .
4½=0o Lia. Pfbr.
8‟/Rhein. Hyp.=Bk.
4/= Lig. Pfbr.
% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ...
82 Südd. Bod.=
Cred.=Bank. ..
8% Württ. Hyp.=B.

6% Daimler Benz
von 27 ........
8), Dt. Linol. Werke
v. 26
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
%o Mainkrw. b,26
% Mitteld Stahl=
werke
v. 97 ..

93.5

97

97

97

97

m

82I,Salzmann u. Co.
v. 26..
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
8% VoigtckHäffner
von 26 .. .. .."

J. G. FarbenBonds
v. 28 ..X.

Bosn. L.E.B.
v. 1914
BWdſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
Oſt. Goldrente
Zvereinh. Rumän.
2o
(02 Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl
4½% Ungarn 191:
1914
Goldr.
Aktien

Accum.=Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher)
AEG. Stamm
AndreaeNoris Zah=
25.5 Baſt Nürnberg...
Berom. El. Werke
24 Bro wn BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
96.5 Eement Heidelber
Karlſtad
97.5 Chem.Werke Albert
97.25 Chade ..........
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz..."
73.5 1 Dt. Atl. Telegr. . .
Eiſenh. Berlin
95
Erdöl.
Gold= u. Silb.
R.
ſcheide=Anſtalt .I.
80.25 1 Linoleumwerk.
Dyckerhoff u. Wid=
Afe
mam Ai ..

83:1.

92.6

125.75

32

8.95

126
69

n25

4

21.5

22.6

49.5
200.75
119
207

136.5
95.5

131.5
186
60.5

158.5
51
112

153.5

Afe

Elektr. Licht u. Kraft 207
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk /197.25
Eßlinger Maſchinen! 34
Ettlinger Spinnerei/215
J. G. Farbeninduſtrl222
Feinmech. (Jetter). / 82.6
Felt. & Guilleaun
Frkft. Gas
Hof
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk 1133
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen! 65.5
Grün & Bilfiinger
Hafenmühle Frkft. /130.25
Hammerſen (Osn.)

Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr/105
Hinderichs=Auffe=
88
Hirſch Kupfer
1138
Hochtief
98
Holzmann
106.25
Holzverk.=Jr
86
Ilſe Bergb
212.5
720
Junghaus
641-
Kali Aſchersle
228
Salzdetfurt
1386
Weſteregeln . . 1231.5
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R.
179
Klein, Schanzl
96
Klöcknerwerke
Lahmeher
170.5
Lech, Au
1106.25
Löwenb
284
Lüdenſche
73
Lutz Gebr

Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhren

Ae
219.75 / Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner. 1221
117

Mansfeld Bergb...
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt
Neckarwerke Eßling.
Nicolah, Hofbr. ..
Oberbedarf.. . . . . .
Otavi Minen . . ..
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb.. .
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm.
Stahlwerke..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind
Schramm Lackt
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz=Storchen. /162.5
Siem. Glasinduſtri
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver.. ..
Südd. Immobilien/ 74
Zucker=A. G.. .1152
Svenska Tändſticks /404
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei ../158
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
.=Verſ. . . . . . . . 1102

68
124.25
122.5
56.25
58

145

65
101.25
105

Wahß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel . . . . . . .
Waldhof ...."

Beithwerke. . . ..
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf.
Laurahütte. . .
Stahlwerke ..
Ultramarin . . .
Zellſt. Berlin .1108

111.5
82
198.5
297
1100
120
227

215

115
103

67.25

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. .
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatbk.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank...
Eff.=u. Wechſel=
bank

Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.. .."
Hyp. Bank...
Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Mein. Hyp.=Bank.
Nürnb. Vereinsbk. .
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . .
Hyp.=Bank....
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein

2e
190
155
39
80.25

A
157
205
181.5
272.5
166.5

123.75
152.5
158
103.5
140
140

126

30.8
135

121.5
147
157
12ſ.

A.=G. f. Verkehrsw. /138
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Lloyd .. ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

81

Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ..."
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. .. . . . .. .
Mannh. Verſich.

120g
113.25

122

229
93

11

Mannheimer Viehmarkt vom 12. Aug. Dem heutigen Großviehmarkt
waren zugefahren und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe
in RM. gehandelt: 265 Ochſen 4061, 274 Bullen 4254, 304 Kühe 16
bis 50, 467 Färſen 5062, 706 Kälber 5483, 25 Schafe 5458, 2780
Schweine 7693, 125 Arbeitspferde je Stück 8001800, 85 Schlachtpferde
je Stück 40130 RM., 11 Ziegen 1222 RM. Marktverlauf: Mit Groß=
vieh
ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schwei=
nen
mittelmäßig, ausverkauft; mit Arbeits= und Schlachtpferden ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 12. Auguſt. Aufgetrieben waren: 1466
Rinder, darunter 516 Kälber, 290 Ochſen, 106 Bullen, 633 Kühe, 57
Schafe, 3870 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhiges Geſchäft, aus=
verkauft
, Schweine rege, ausverkauft, Kälber und Schafe ruhig, ge=
räumt
. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 6063:
a2) 5559, b1) 5054; Bullen: a) 5458, b) 4953; Kühe: a) 48
bis 51, b) 4347, c) 3542, d) 3034; Färſen: a) 6063, b) 5559,
c) 5054; Freſſer geſtrichen; Kälber: b) 7680, c) 7075, d) 62
bis 69; Schafe geſtrichen; Schweine: a), b), c) und d) 9093, e) 88
bis 91, f) und g) . Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 98105,
2. 8595; Bullenfleiſch 9095; Kuhfleiſch 2. 5570, 3. 4555; Kalb=
fleiſch
2. 95110; Schweinefleiſch 1. 110115, 2. ; Gefrierfleiſch
(Rindfleiſch) Vorderviertel 56, Hinterviertel 62. Geſchäftsgang: langſam.

[ ][  ][ ]

Nummer 223

Dienstag, den 13. Auguſt 1929

Seite 11

Moter ans Sinen.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.

Nachdruck verboten

Durch die Luke glitzerte das Meer herein. Das Land war
ur noch ein dunkler Streifen am Horizont. Europa verſank,
und mit ihm alles, was geſchehen war. Man brauchte es nur zu
ergeſſen.
Aber das Geld, das man ſich erbeutet hatte, das blieb
zis man es verputzt haben würde. Haha! Dann kehrte man
urück, ſich neues holen.
Im Frühſtücksſaal wünſchte er an dem Tiſch, an dem Jenny
hren Platz habe, zu ſitzen. Die Dame pflegte in ihrem Salon
u frühſtücken, ſagte der Steward und wies ihm einen Stuhl
Sen Lindſey an.
Im Geſicht des Amerikaners zuckte es. Miſter Colomba,
nicht wahr? ſagte er, als Juan ſich mit einer leichten Verbeu=
zung
niederließ. Ich hörte eben, wie Sie nach Miß Mandoni
ragten. So wiſſen Sie noch nicht . . . ?" In ſeiner Stimme
lang ein ſeltſamer Unterton.
Was ſollte ich wiſſen?
Miß Mandoni hat den Dampfer in Southampton verlaſſen.
Jenny kehrte mit dem gleichen Flugzeug, das Colomba be=
hutzt
hatte, nach Deutſchland zurück. Nach ſechsſtündigem Flug
andeten ſie auf dem Tempelhofer Feld. Am nächſten Morgen
ief ſie, ohne ihren Namen zu nennen, die Villa Stamer an und
rkundigte ſich nach der Klinik, in der Edwin lag.
Sie fuhr gleich hin. Die Schweſter wollte ſie nicht zu dem
Batienten laſſen. Aber Jenny drang mit liebenswürdiger Dreiſtig=
eit
in ſein Zimmer.
Edwin!
Die Augen des Kranken waren groß auf ſie gerichtet.
Ich bin in Southampton umgekehrt. Hörte auf dem Schiff
on deiner Verletzung. Ich gebe das Gaſtſpiel in Amerika auf,
m dir nahe zu ſein.
Ihr Blick fiel auf ſeinen in einem rieſigen Verband liegenden
echten Unterarm. Armer Kerl! Aber es wird bald wieder
zut ſein.
Ein müdes Kopfſchütteln. Sie haben mir die Hand ab=
genommen

Die Hand! Jenny ſtieß einen Schrei aus. Mein Gott!

Ja, nickte Edwin. Es iſt aus mit dem Sport.
Das Leben wird dir andres bieten.
Er ſchien es nicht zu hören, er lag mit geſchloſſenen Augen.
Kommen Sie! flüſterte die Schweſter.
Ich gehe, Edwin. Ich darf dich wieder beſuchen?
So kommen Sie doch! Es iſt zuviel für ihn. Die Schweſter
wurde ungeduldig.
Nach dem Kranken zurückſchauend, ſchritt Jenny langſam
zur Tür.
Schenkte er ihr noch einen Blick? War er wirklich ſo ſchwach?
Oder ahnte er . . .?. Dann hatte es keinen Zweck, ihn wieder=
zuſehen
. Aber da ſchlug er die Augen auf, drehte den Kopf
ein wenig, lächelte. Seine Lippen öffneten und ſchloſſen ſich.
Jenny, las die Tänzerin in ihrer Bewegung.
VIII.
In den Stamerſchen Werken wurde fieberhaft gearbeitet;
wie in Zeiten der Hochkonjunktur. Es ar, wie wenn ein neuer
Geiſt in die Fabriken eingezogen wäre. Stamers Wille feuerte
den Willen Tauſender zu größerer Leiſtung an.
Stamer hatte etwas Geniales in der Behandlung der Men=
ſchen
. Die Bekanntmachungen, durch die er Angeſtellte und Ar=
beiter
von Zeit zu Zeit zum Einſetzen ihrer ganzen Kraft an=
ſpornte
, waren Meiſterwerke von kurzen Aufrufen. Direktor Runge
hatte die Verkündigung, die Preiſe für brauchbare Verbeſſerungs=
vorſchläge
für die Produktion verſprach, entworfen, aber Stamers
Bleiſtift machte in wenigen Minuten etwas ganz anderes daraus:
aus der Belohnung wurde eine Ehre, aus der täglichen Arbeit
eine nationale Tat, eine Kampfhandlung in der Abwehr der aus=
ländiſchen
Konkurrenz, und die offenbarte Erfindungsgabe wurde
zum Beweis der Brauchbarkeit für einen verantwortungsvolleren
und beſſer bezahlten Poſten.
Dieſe Aufmunterungen hätten vielleicht nicht die ſtarke Wir=
kung
gehabt, die tatſächlich jedesmal feſtzuſtellen war, wenn nicht
Stamer ſelbſt ſeinen Leuten ein Beiſpiel gegeben hätte. Er zeigte
ſich ihnen bewußt als Vorbild.
Die Arbeit, die ſie in ſeinen Werken leiſteten, wurde für die
Firma, das hieß, für ihn verrichtet. Er verſtand aber bei ihnen
die Vorſtellung zu erwecken, als ſei das, was ſie zu tun haben
ein Teil ſeiner eigenen Arbeit, die ſie ihm, weil er ſie als Einzel=
ner
nicht leiſten konnte, abnahmen. So wußte er, der wirtſchaft=
lich
hoch über ihnen ſtand, ſich gefühlsmäßig neben ſie zu ſtellen,
ſo daß ſie in ihm nicht nur den Chef ſondern auch einen Arbeits=
kameraden
ſahen.
Stamer war bei ſeinen Arbeitern ſehr beliebt. Auf den
Rundgängen, die er oft durch die Abteilungen ſeiner Werke
machte, richtete er gern das Wort an dieſen oder jenen. Die

Teilnahme, die er dadurch nicht nur für die Arbeit eines jeden,
ſondern ſür dieſen ſelbſt bekundete, trug mehr als alle ſozialen
Maßnahmen und Wohltätigkeitseinrichtungen dazu bei, ihnen
die Arbeit bei ihm wert zu machen.
Eines Morgens fuhr er mit Direktor Runge in einem
Stamerachtzylinder von ſeinem Bürohaus in der Stadt nach
Marienfelde hinaus.
Runge war merkwürdig ernſt.
Die Täuſchung wird ſich nicht mehr lange aufrecht erhalten
laſſen, ſagte er.
Täuſchung?
Das Perſonal iſt der Meinung, wir hätten ungeheure Auf=
träge
hereingebracht. Für Südafrika, für Japan wird gefaſelt.
Dafür dieſe Anſpannung. Wenn bekannt wird, daß hinter dieſer
ganzen Betriebſamkeit eigentlich nichts ſteht
Ich ſtehe dahinter.
Natürlich Sie, Herr Stamer. Aber wo ſind die Abnehmer?
Stamers Geſicht war unbewegt. Die ſchmalen Lippen lagen
feſt aufeinander. Seine Augen blickten ruhig geradeaus durch das
breite Vorderfenſter, vor dem der Kopf des Chauffeurs mit der
großen Tellermütze wie der Umriß eines Scheibenbildes ſtand.
Er langte in den Rock und bot Runge die gefüllte Zigarren=
taſche
. Nehmen Sie? Der Direktor griff zu. Mit dem elek=
triſchen
Zünder, der im Innern des Wagens hing, ſetzten ſie
die Zigarren in Brand.
Sie rauchten und ſchwiegen. Die Häuſer blieben zurück. Vor
ihnen dehnte ſich die ungeheure Fläche des Tempelhofer Feldes.
Wie ein rieſige Libelle ſchwebte ein Flugzeug in der Luft, das
feine Surren des Autos mit ſeinem Gebrumm übertönend.
Plötzlich verſtummte es und ging im Gleitflug vor den Gebäuden
des Flughafens nieder.
Der Direktor beugte ſich vor. Startbereite Maſchinen glänzten
in der Sonne. Menſchen bewegten ſich vor den Hallen. Kraft=
wagen
glitten die Zufahrtsſtraße entlang, hielten am Portal des
langgeſtreckten turmbewehrten Baus, rollten an den Halteplatz
oder fuhren zurück. Es war ein Treiben wie vor einem Bahnhof.
Runge hatte das alles ſchon hundert Mal geſehen. Wenn
er allein gefahren wäre, hätte er vielleicht keinen Blick hinüber
geworfen. Jetzt aber ſtarrte er hinaus und wartete. Er wartete
auf die Antwort, die ihm der Chef auf ſeine Frage geben würde.
Der Wagen fegte mit neunzig Kilometern über die Land=
ſtraße
. Man näherte ſich der Unterführung unter die Ringbahn,
fuhr dann langſamer durch Tempelhof. Endlich ſagte Stamer.
Sie wollen wiſſen, wie ich mir den Abſatz der zukünftigen Pro=
duktion
denke?"
(Fortſetzung folgt.)

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