Darmstädter Tagblatt 1929


12. August 1929

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfeunige

Tet4
Tat
N Dat
N4
Nr
Bezugspreis
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
gei wöchentlich 7maligem Erſcheinen vom 1. Auguſt

zF 31. Auguſf 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
zb fragegebühr, abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
F1 ugenturen 2.40 Reiſchsmart ſrei Haus. Poſibezugspreis
m Auguſt ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichsmark.
deraniwortſichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
ſFimmten Tagen, wird nicht übernommen. Nicht=
ncheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
brechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Hezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
Fernruf ohne Verbindlſchkeit für uns. poſiſcheckonto
Frankfurt a. M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlſcher mit + verſehenen Original=Aufſäße und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 222
Montag, den 12. Auguſt 1929.
192. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reliamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame=
zeile
3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollac 420 Markl. Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darme
ſtädier und Nationalbank.

Die Berſaffängsſeiee dei Heics
eeglerung.
Berlin, 11. Auguſt.
Der Glanz eines leuchtenden Sommertages lag heute von
den frühen Morgenſtunden an auf dem Feſte der Republik.
Lange bevor die Feier im Reichstag ihren Anfang nahm, ſtröm=
en
bereits viele Tauſende zum Platz der Republik, ſo daß gegen
Mittag eine unüberſehbare Menſchenmenge den rieſigen Platz
füllte. Pünktlich um 12 Uhr fuhr Reichspräſident v. Hindenburg
vor dem Reichstage vor. Zur ſelben Minute marſchierte die
9. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 7 aus Breslau im
Paradeſchritt unter klingendem Spiel an und nahm vor dem
Reichstage Aufſtellung. Inzwiſchen hatte ſich der große Sitzungs=
ſaal
des Reichstages bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Saal
bot im reichen Schmuck von Blumen und ſchwarzrotgoldenen
Fahnen ein feſtliches Bild. Ueber dem Stuhl des Präſidenten
war ein rieſiger Reichsadler angebracht, flankiert von der Prä=
ambel
der Reichsverfaſſung. Die große Wandelhalle war mit
den Fahnen der Länder und des Reiches und den Büſten der
Reichspräſidenten Ebert und v. Hindenburg geſchmückt. In der
Vorhalle des Hauptportals war die Büſte des Schöpfers der
Weimarer Verfaſſung Dr. Hugo Preuß aufgeſtellt.
In der Diplomatenloge hatte ſich unter Führung des Nun=
tus
Pacelli das diplomatiſche Korps eingefunden. Auf der
Regierungseſtrade ſah man die in Berlin anweſenden Reichs=
miniſter
und preußiſchen Miniſter, ferner Staatsſekretäre des
Reiches und Preußens, eine große Anzahl hoher Reichsbeamter,
den Chef der Marineleitung Admiral Dr. Raeder und Vertreter
der Heeresleitung. Ebenſo ſtark war die Eſtrade der Länder=
vertreter
beſetzt. Wenige Minuten nach 12 Uhr betrat Reichs=
präſident
v. Hindenburg, begleitet von dem Vertreter des er=
krankten
Reichskanzler, Reichswehrminiſter Sroener, und dem
Reichstagspräſidenten Loebe, die Ehrenloge, in der außer den
ſchon genannten Herren auch der preußiſche Miniſter Hirtſiefer
Platz nahm. Bei ſeinem Eintritt begrüßten die Anweſenden
den Reichspräſidenten ehrfurchtsvoll, indem ſie ſich von den
Sitzen erhoben. Nachdem das Berliner Sinfoniedrcheſter das
Concerto groſſo in D=Moll von Händel zum Vortrag gebracht
atte, betrat
Reichsminiſter des Innern Severing
die Tribüne und hielt eine Rede, in der er u. a. ausführte, daß
die Verfaſſungsfeier der Deutſchen Republik in eine Zeit falle,
in der die Schickfalsfrage der deutſchen Nation und darüber
hinaus die der ganzen Welt zur Entſcheidung ſtände. Man
könne dieſen Tag deshalb nicht beſſer einleiten, als daß man der
Hoffnung Ausdruck gebe, es möge den Bemühungen der Staats=
männer
der ganzen Welt gelingen, den Völkern Recht, Frieden,
Wohlſtand und Glück zu bringen. Wenn auch an der Wiege der
Republik bittere Not und härteſte Entbehrung geſtanden habe,
ſo ſei dieſer Tag doch ein Tag der Freude, die nicht durch die
Kleinigkeiten des Alltags geſchmälert werden dürfte. Bei einer
Betrachtung deſſen, was geſchaffen iſt, dürfe man auch die alte
Zeit, in der wir Großes erlebten, nicht ſchmähen. Wenn wir ſo
das Gute der Vergangenheit ehren, dann dürfen wir erwarten,
das diejenigen, die noch mit ihrem ganzen Gefühlsleben in der
Vergangenheit wurzeln, dem Neuen dieſelbe Achtung entgegen=
bringen
und es dankbar begrüßen, daß die Weimarer Verfaſ=
ſung
die Reichseinhalt erhalten und die Arbeiterſchaft zum
Staate geführt hat. Für das Deutſchland des brüderlichen Zu=
ſammenhaltens
aller Stände kämpfen und ſchaffen wir, an dieſes
Deutſchland glauben wir.
Danach richtete in Vertretung des erkrankten Reichskanzlers
Müller
Reichswehrminiſter Groener
eine Anſprache an die Verſammlung. Am Schluß ſeiner Rede
brachte er ein Hoch auf das in der Republik geeinte deutſche Volk
aus. Reichspräſident v. Hindenburg und die Verſammlung er=
Hoben ſich und ſtimmten begeiſtert in das Hoch ein. Der gemein=
ſiame
Geſang der erſten und dritten Strophe des Deutſchland=
liedes
beendete die Feier im Plenarſaal des Reichstages. Nach
der Feier begab ſich Reichspräſident v. Hindenburg zum Platz
der Republik, von den vielen Tauſenden von Zuſchauern mit
ſtürmiſchen Hochrufen begrüßt. Unter den Klängen des Prä=
ſentiermarſches
ſchritt der Reichspräſident die Front der Ehren=
kompagnie
ab, während über dem Platz zwei Flugzeuggeſchwa=
Der kreiſten. Nach dem Abſchreiten der Front beſtieg der Reichs=
wräſident
ſeinen Kraftwagen und fuhr langſam unter erneuten
Hochrufen und Tücher= und Hüteſchwenken des Publikums zum
Reichspräſidentenpalais zurück.
Der Reichspräſidenk beim Feſtgokkesdienſt.
Reichspräſident v. Hindenburg nahm in Begleitung des
Staatsſekretärs Dr. Meißner und des Berliner Stadtkomman=
Danten Generalmajor Freiherrn v. Schleinitz an dem Gottes=
dienſt
in der Dreifaltigkeitskirche teil, der aus Anlaß der zehn=
fjährigen
Wiederkehr des Verfaſſungstages von einer beſonderen
FFeierlichkeit erfüllt war. Unter den zahlreichen geladenen Per=
Hönlichkeiten ſah man auch die Staatsminiſter Dr. Becker und
Höpker=Aſchoff, zudem den Staatsſekretär. Dr. Abegg. Der
Reichspräſident wurde durch den Generalſuperintendenten D.
Karow ſowie den Kirchenvorſtand empfangen. Der Reichspräſi=
dent
wurde bei der An= und Abfahrt von dem zahlreichen Publi=
kum
auf das herzlichſte begrüßt.
Die Feier im Berliner Stadion.
Im Deutſchen Stadion im Grunewald veranſtalteten an=
laßlich
des Verfaſſungstages die Reichsregierung, die preußiſche
Staatsregierung und die Stadt Berlin ein Feſtſpiel, das unter
Leitung von Reichskunſtwart Dr. Redslob ſtand. Es wirkte
Ein Chor von über 10 000 Schulkindern unter Leitung von Muſik=
direktor
Wiedemann mit, ferner der Männerſprechchor des
Deutſchen Arbeiterſängerbundes.

Vom Tage.
In Purkersdorf bei Wienkam es geſtern zu einem ſchweren
Zuſammenſtoß zwiſchen Heimwehrleuten und Sozial=
demokraten
. Als etwa 250 Heimwehrleute von einem Feſt auf
Automobilen und Fahrrädern am Arbeiterheim vorbeifuhren, ſollen
Steine auf ſie geworfen worden ſein. Die Heimwehrleute ſprangen ab
und wollten das Arbeiterheim ſtürmen. Von beiden Seiten wurden
Schüiſſe abgegeben, doch wurden nur einige Perſonen leicht verletzt.
Ein raſch herbeigerufenes Gendarmerieaufgebot ſäuberte den Platz.
In Waſhingtoner Finanzkreiſen wird das Gerücht dementiert, daß
ein Kredit von 500 Millionen Dollar der Bank von
England für den Fall, daß ſie ihn brauche, zur Verfügung geſtellt
worden ſei.
In der Nähe von Camora wurden bei Bauarbeiten zur elektri=
ſchen
Ausnrtzung der Duero=Fälle 20 Arbeiter durch die
vorzeitige Exploſion einer Sprengpatrone derſchüttet.
Einer der Arbeiter wurde ſofort getötet; 17 wurden ſchwer verletzt ins
Krankenhaus gebracht, wo vier bereits geſtorben ſind.
Beim Dorfe Tſcherniaero am Amur überfielen ruſſiſche
Weißgardiſten, von chineſifcher Seite kommend, eine Sowjet=
patrouille
. Es gab zwei Tote und acht Verwundete. Die Sowjet=
behörden
entſandten ein Kanonenboot und eine kleine Truppenabteilung.
Bei St. Brieue ſtürzte ein Automobil, in dem ſich ein
Ehepaar mit ſeinen vier Söhnen befand, in eine mehrere Meter
tiefe Schlucht. Der Familienvater wurde getötet, die Mutter
ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, ſo ſie im Sterben liegt. Von
den vier Söhnen wurde einer lebensgefährlich und ein anderer leicht
verletzt.

Die Kriſe im Haag beſchworen.
E.P. Den Haag, 11. Auguſt.
Die Kriſe der Haager Konferenz iſt fürs erſte beſchworen. Die Eng=
länder
haben heute auf ihr traditionelles Recht, Weekend zu halten, ver=
zichtet
, und ſich mit einer gemeinſamen Beſprechung der Hauptdelegier=
ten
der ſechs einladenden Mächte einverſtanden erklärt, die am Sonntag
vormittag von 111.30 Uhr im Binnenhof im Haag ſtattfand.
In dieſer Beſprechung ſind die Mißverſtändniſſe perſönlicher Art,
die durch die ſcharfe Rede Snowdens auf franzöſiſcher Seite entſtanden
ſind, ausgeräumt worden. Snowden hat in der Beſprechung nochmals
mündlich ſeine geſtern ſchon gegebene ſchriftliche Erklärung wiederholt,
daß es ihm ferngelegen habe, die franzöſiſchen Gefühle zu beleidigen.
Allerdings ſoll das, wie man hört, in einer recht ironiſchen Form ge=
ſchehen
ſein.
Die Beſprechung hat auch Klarheit darüber geſchaffen, daß die Ge=
neraldiskuſſion
über den Young=Plan fortgeſetzt wird, und zwar morgen
vormittag 10 Uhr mit der Erörterung der Sachlieferungen. Dabei wer=
den
außer Reichsminicer Curtius und Veniſelos auch die Franzoſen zu
Wort kommen, die ſich bis jetzt über die Sachlieferungen noch nicht ge=
äußert
haben.
Der Antrag Snowdens auf Einſetzung eines neuen Sachverſtändi=
genkomitees
zur Nachprüfung der Annuitätenverteilung wird dabei vor=
ausſichtlich
nicht zur Abſtimmung geſtellt werden. Ein Verzicht der Eng=
länder
auf dieſe Neſolution iſt um ſo unerklärlicher, als man ſich ſchon
ſeit Tagen mitten in der Diskuſſion dieſes Problems befindet.
Obwohl man in der Fom ein Mittel gefunden hat, die Diskuſſion
fortzuſetzen, beſtehen die ſachlichen Gegenſätze fort, vor allem in der
Frage der Verantwortlichkeit der Pariſer Sachverſändigen. Hier haben
die Engländer die franzöſiſche Behauptung, daß die Sachverſtändign
mit Wiſſen und Willen ihrer Regierungen gehandelt hätten, nicht aner=
kannt
und ſich dadurch für die kommenden Verhandlungen völlige Hand=
lungsfreiheit
geſichert.
Im allgemeinen wird das Ergebnis des heutigen Tages nicht un=
günſtig
eingeſchätzt. Man ſtellt zwei Gewinne feſt: Man wird weiter
verhandeln, und den Franzoſen iſt es nach der Erklärung Snowdens
möglich, vor ihrer Oeffentlichkeit ihre konziliante Haltung in den ſach=
lichen
Beratungen zu erklären. Freilich iſt man ſich in franzöſiſchen
Kreiſen auch klar darüber, daß der heutige Tag einen Schritt auf das
engliſche Ziel bildet, die Konferenz durch den Widerſtand in der Yeung=
Planentſcheidung auch politiſch unter engliſchen Druck zu ſtellen.
Die Unkerredung Streſemann-Briand.
Paris, 11. Aug.
Nach dem Sonderberichterſtatter des Paris Midi ſind auf der Zu=
ſammenkunft
zwiſchen Briand und Streſemann folgende Punkte erörtert
worden:
1. In der Finanzfrage hätten beide Miniſter mit kaltem Blut die
Unterbrechung der Konferenzarbeiten ins Auge gefaßt, falls Snowden
auf ſeiner Unnachgiebigkeit beſteht.
2. In der Räumungsfrage ſabe Briand aus Verſöhnungswillen und
in der Linie der Locarnopolitik zugeſtimmt, daß die Räumung nicht mehr
von den poſitiven Ergebniſſen der Aubeiten der Finanzkommiſſion ab=
hängig
gemacht werde. Da Henderſon bereits zu verſtehen gegeben habe,
daß England ſeine Truppen bis Weihnachten aus dem Rheinland zurück=
ziehen
werde und da auch die übrigen Mächte für die Räumung ſeien,
habe ſich Briand für eine gemeinſame Räumung ausgeſprochen, deren
techniſche Einzelheiten in den nächſten Wochen von Vertretern des fran=
zöſiſchen
und belgiſchen Generalſtabs vorgelegt werden ſollten. Streſe=
mann
habe auf einer ſchnellen Löſung der der Räumung noch entgegen=
ſtehenden
techniſchen Schwierigkeiten beſtanden.
3. Streſemann habe jede Konzeſſion hinſichtlich der Kontrollkom=
miſſion
abgelehnt, trotzdem ſie in der von Briand vorgeſchlagenen Form
keineswegs den Charakter einer Militärkontrolle haben würde. Die
Diskuſſion hierüber werde nach Vorliegen des Berichts der juriſtiſchen
Sachverſtändigen wieder aufgenommen werden.
4. Die Saarfrage ſei unter dem Geſichtswinkel der Locarnopolitik und
der europäiſchen Zuſammenarbeit geprüft worden. Briand habe die
wirtſchaftliche und finanzielle Seite des Problems entwickelt, worauf ſich
Streſemann bereit erklärt habe, eine Regelung zu prüfen, die eine ſchnelle
Verſtändigung ermögliche. Die beiden Staatsmänner hätten mit Freu=
den
feſtgeſtellt, daß in den meiſten Punkten ein Boden der Verſtändigung
gefunden worden ſei, auf dem im gegenſeitigen Vertrauen ein ſolider
europäiſcher Friede aufgebaut werden könne. Der allgemeine Eindruck
im Haag ſei, daß Briand und Streſemann ihre Zuſammenarbeit für eine
deutſch=franzöſiſche Annäherung und den europäiſchen Frieden wieder
aufgenommen hätten.
Beſorgnis in Amerika.
Waſhington, 11. Aug.
Zum erſten Mal ſeit Beginn der Haager Konferenz zeigen ſich die
offiziellen Kreiſe beunruhigt über die Wendung, die die Verhandlungen
genommen haben. Man glaubt, daß die Konferenz nur noch durch ein
Eingreifen der engliſchen Regierung gerettet werden könne. Im Falle
eines Scheiterns der Vevhandlungen rechner man damit, daß Deutſchland
die Transfer= und Moratoriumsklauſel des Dawesplans in Anſpruch
nehmen werde, und man befürchtet davon eine Periode größter wirt=
ſchaftlicher
Unſicherheit. Es wird weiter erklärt, die amerikan’ſch R= billige zwar den Young=Plan, ſei daran jedoch niche unmilte ar
intereſſiert. Wenn alſo ein neuer und beſſerer Plan vorgelegt werde,
würden ſich die Vereinigten Staaten damit abfinden.

Die deutſche Reichswehr.
Eindrücke eines Südamerikaners.
Von
General Diaz, Generalinſpekteur der chileniſchen Armee.
Der Generalinſpekteur der chileniſchen Armee,
General Francisco Diaz, der zurzeit als Gaſt
bei der deutſchen Reichswehr weilt, empfing
unſeren ch=Korreſpondenten und machte ihm über
ſeine Eindrücke, die er von unſerer Reichswehr
und deutſchen Induſtrieunternehmungen empfangen
hat, folgende Ausführungen:
In der kurzen Zeit, die ich jetzt in Deutſchland weile, iſt eine
ſolche Fülle bewundernswerter Eindrücke auf mich eingeſtürmt,
daß es mir ſchwer fällt, mir ein klares Bild von dem zu machen,
was am ſtärkſten gewirkt hat.
Es iſt ja nicht das erſtemal, daß ich in Deutſchland weile.
Ich war in den Jahren 19011905 der deutſchen Armee zugeteilt
und als Hauptmann zu den Glogauer Pionieren kommandiert.
Ich beſuchte dann die Pionier= und Artillerieſchule in Berlin und
kam zum Generalſtab der 6. Diviſion in Brandenburg, die da=
mals
General von Beſeler leitete. Mit dem jetzigen Chef der
Heeresleitung, General Heye, verbinden mich ſchon ſeit 1902
freundſchaftliche Beziehungen, ſeit wir damals gemeinſam an
einer dreiwöchigen Generalſtabsreiſe teilnahmen.
Zwiſchen damals und heute liegt ein großer Zeitraum, und
die Fülle der welthiſtoriſchen Ereigniſſe, die ſich in der Zwiſchen=
zeit
abgeſpielt haben, haben naturgemäß einen ſtarken Wandel
auf allen Gebieten hervorgerufen. Es iſt ſchwer, das damalige
Deutſchland mit dem heutigen überhaupt vergleichen zu können,
denn die damaligen Lebensbedingungen waren vollkommen an=
dere
als heute, der Stand der Technik war ein ganz anderer und
demzufolge waren auch die militäriſchen Grundlagen andere.
Aber das eine kann ich mit Freude feſtſtellen: So ſtolz damals
das deutſche Heer war, die Eindrücke, die ich jetzt emp=
fangen
habe, ſtehen nicht dahinter zurück.
Die deutſche Reichswehr, ſoweit ich ſie bis jetzt kennen lernte,
macht einen vorzüglichen Eindruck und leiſtet innerhalb der ihr
gezogenen Grenzen das Menſchenmöglichſte. Das gilt nicht nur
für die Durchbildung der Truppe wie des einzelnen Mannes,
das gilt auch hinſichtlich der Verwendung der techniſchen Errun=
genſchaften
und deren Anwendung in der Praxis. Ich habe
Truppenübungen in Döberitz und in Ruhleben beigewohnt, die
mir imponiert haben durch die ſtraffe Diſziplin und den ausge=
zeichneten
ſoldatiſchen Geiſt, der die Reichswehr beſeelt. Die ge=
ſtellten
Aufgaben waren ſchwer, aber ſie wurden von Offizieren
und Mannſchaften mit einer Genauigkeit und Gewandtheit durch=
geführt
, daß jeder Soldat ſeine helle Freude daran gehabt hätte.
Gewiß iſt die Reichswehr heute durch den Vertrag von Verſailles
zahlenmäßig beſchränkt, aber innerhalb dieſer feſtgeſetzten Zah=
lengrenze
iſt die ganze Truppe ſo durchgebildet und ausgerüſtet,
daß ſie in der Lage iſt, jede berechtigte Anforderung reſtlos zu
erfüllen.
Ich habe bis jetzt nur Infanterie, Artillerie und Pioniere
zu ſehen bekommen, weil ich als alter Pionieroffizier und Ar=
tillerieoffizier
das größte Intereſſe an dieſen Waffengattungen
habe. Auch der Infanterie bringe ich als ehemaliger Regiments=
und Brigadekommandeur ein beſonderes Intereſſe entgegen.
Aber ich bezweifle keinen Augenblick, daß die deutſche Kavallerie
nicht hinter dem Eindruck zurückbleibt, den ich von den anderen
Waffengattungen erhalten habe. Ich kann mein Urteil nur
dahin zuſammenfaſſen, daß die deutſche Reichswehr auf mich
einen vorzüglichen Eindruck gemacht hat und daß
ihre Ausbildung in den beſten Händen liegen muß,
wenn ſie ſolche Leiſtungen aufweiſen kann.
Daß dieſer deutſche Geiſt bei uns in Chile immer bewun=
dert
wurde, iſt ja aus der Tatſache erſichtlich, daß unſer chileni=
ſches
Heer, 1200 Offiziere und 24 000 Mann, ganz nach deutſchem
Vorbild ausgebildet wurde. Vor dem Weltkriege hat ſtändig ein
reger Offiziersaustauſch zwiſchen den beiden Heeren ſtattgefun=
den
. Wenn durch den Vertrag von Verſailles dies heute nicht
mehr geſchieht, und auch die Herren, die in chileniſchen Dienſten
ſtanden, im Laufe der Zeit aus unſerem Heere wieder ausge=
ſchieden
ſind, ſo lebt doch noch der Geiſt ihrer Arbeit weiter.
Aber auch das neue induſtrielle Deutſchland
hat ſolveit ich es bis jetzt kennen lernte den aller=
ſtärkſten
Eindruckaufmich gemacht. Ich habe mir die
Kruppſchen Werke in Eſſen, die rheiniſche Metallfabrik in Düſſel=
dorf
und die rieſigen Anlagen von Siemensſtadt angeſehen und
ſtaune über den deutſchen Unt rnehmer= und Erfindergeiſt, der
trotz der Schwere der Zeit ſolche Werke zu ſchaffen imſtande iſt.
Mit Aufmerkſamkeit verfolge ich und mit mir das ganze
chileniſche Volk den Werdegang Deutſchlands, das unſerer
Sympathien ſicher iſt. Deutſche haben immer als willkommene
Lehrer an unſeren Univerſitäten und Schulen gewirkt, die
deutſche Kolonie zeigt ſich rührig und ſtrebſam, ihre Schulen be=
ſuchen
auch viele Kinder aus Familien ſpaniſcher Herkunft, und
der Handel zwiſchen beiden Ländern zeigt erfreuliche Ziffern.
Was ich bei meinem jetzigen Beſuche beſtätigt
finde, iſt die Tatſache, daß ein Volk, das noch
folche Energien aufzuweiſen vermag, ſeine
Dufgabe im Weltgeſchehen noch nicht bgerdet
hat.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Darmſtadt, 12 Auguſt

Die zehnjährige Wiederkehr des Tages von Weimar, zu deſſen Ehren
ſchon am Samstag abend ein Fackelzug veranſtaltet worden war, wurde
geſtern hier feſtlich begangen. Der Einladung der Staatsregierung und
der Stadt zur Akademiſchen Feier im Saalbau war eine große
Menge gefolgt. Unter den Ehrengäſten bemerkte man neben Staats=
präſident
Dr. Adelung Innenminiſter Leuſchner, Landtagspräſident
Bürgermeiſter Delp, Oberbürgermeiſter Mueller, Polizeidirektor Uſinger
Regierungsrat Kaiſer, Oberſtleutnant Schröder, Provinzialdirektor Geb=
hard
, die Spitzen von Induſtrie, Handel und Wirtſchaft und der Kir=
chen
, ſowie Vertreter von ſonſtigen ſtaatlichen, ſtädtiſchen oder öffent=
lichen
Verbänden. Die Feier wurde eingeleitet durch die Ouvertüre zu
Webers Oberon, die das Stadtorcheſter unter der ſchwungvollen Lei=
tung
von Kapellmeiſter Schlupp zu Gehör brachte. Der Volkschor,
fein und umſichtig dirigiert von dem jugendlichen Dirigenten Auguſt
Vogt=Hagen (vielen aus ſeiner Darmſtädter Zeit bekannt), ſang den
Chor Füll: mit Schalle von Gluck. Sodann ergriff Staatspräſident
Dr. Adelung das Wort zur Feſtrede, in der er unter anderem aus=
führte
:
Der Verfaſſungstag, der Tag, an dem vor zehn Jahren von der
Nationalverſammlung in Weimar die Verfaſſung des Deurſchen Reiches
erlaſſen wurde, ſoll für unſer Volk ſein ein Tag der Beſinnlichkeit und
Einkehr, an dem die Rede iſt von den ſchweren und großen Tagen der
Vergangenheit, von den harten Problemen der Gegenwart, und an dem
der Glaube an die Zukunft des deutſchen Volkes geläutert und gefeſtigt
werden ſoll.
Der Verfaſſungstag ſoll ein nationaler Feſttag ſein, an dem der
Streit des Tages ſchweigt und der Sinn des geſamten Volkes ſich eint,
an dem wir uns in Ehrfurcht neigen vor dem Großen früherer Zeiten
und uns gemeinſam und freudig bekennen zu dem Staat von heute und
ſeinen Symbolen, den Farben Schwarz=Rot=Gold.
Den Verfaſſungstag müſſen wir lernen ganz mit dem Herzen und
mit dem Gemüt zu feiern. Er muß Volksfeiertag werden, an dem wir
ernſte Rückſchau und Ausblick halten, aber an dem wir uns auch unſeres
deutſchen Volkstums freuen; ein Feſt, an dem die Sänger aus dem
Born der Volkslieder die ſchönſten Perlen ſchöpfen; ein Feſt, an dem die
Jugend ihre Kraft in frohen Leibesübungen mißt, und an dem die
Kinder fröhliche Reigen tanzen und ſpielen.
Für den Verfaſſungstag dieſer Art müſſen wir werben, müſſen wir
alle Zögernden und im Widerſpruch Verharrenden einladen, ſich mit
uns auf dem gemeinſamen Boden zuſammenzufinden, wie immer
ſonſt die Meinungen und Bekenntniſſe auch ſein mögen.
Ein Jahrzehnt iſt vergangen, ſeit in Weimar die Nationalver=
ſammlung
die demokratiſche Verfaſſung erließ. Das alte Reich war
nach dem entſetzlichſten aller Kriege dahingeſunken. Millionen von
Menſchen hatten ihr Leben auf den Schlachtfeldern geopfert. Bürger=
krieg
und Zerfall ſtanden drohend an der Pforte. In dieſer Zeit tief=
ſter
Demütigung und Ohnmacht Deutſchlands ſchufen die Männer von
Weimar den neuen Staat. Der Verfaſſung ſetzten ſie als Vorſpruch
voran: Das deutſche Volk, einig in ſeinen Stämmen, iſt von dem Willen
beſeelt, das Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu
feſtigen, dem äußeren und dem inneren Frieden zu dienen und den ge=
ſellſchaftlichen
Fortſchritt zu fördern, hat ſich dieſe Verfaſſung gegeben
Der Wille zum einigen Deutſchen Reiche wurde als unabänderlich vor=
angeſtellt
, Freiheit und unbedingte Gerechtigkeit als oberſte Forderung
erhoben. Als nach dem Zuſammenbruch des alten Reiches Deutſchland
vor den Zerfall ſtand, außenpolitiſch bedroht durch den furchtbaren
Friedensvertag, innenpolitiſch durchfiebert von bolſchewiſtiſchen Beſtre=
die
Heimat zurück. Hindenburg iſt heute als Reichspräſident der erſte
Ebert als erſter Reichspräſident der Führer der Nation. Er berief die
Nationalverſammlung ein und ſicherte damit den Beſtand des Reiches.
Hindenburg, der Nachfolger Eberts, der erſte Soldat des alten deut=
ſchen
monarchiſtiſchen Reiches, war treu und unbeirrbar auf ſeinem
Poſten geblieben, als das alte Reich verſank. Er führte die Armee in
die Heimat zurück. Hindenburg iſt heute als Reichspräſident der erſte
Bürger des neuen demokratiſchen Staates; ein Sinnbild für unwandel=
bare
Pflichttreue, das ſich die Ehrerbietung der Welt erzwingt.
Wenn es nun noch Kreiſe in Deutſchland gibt, die nur Spott für
demokratiſche Volksrechte haben, ſo ſollten ſie jedenfalls ſich nicht ver=
meſſen
, für ſich einen höheren Grad nationaler Zuverläſſigkeit zu be=
anſpruchen
. In der größten Not unſeres Volkes haben die Kreiſe in
vorderſter Linie Gut und Blut für ihr Vaterland geopfert, die ſich zur
Demokratie bekannten und die auch jetzt bereit ſind, in der Stunde der
Gefahr ſich ſchützend für die Rechte des Volkes einzuſetzen. Wo immer
unſer Volk bedroht wurde, wo hätten es jemals die im Stich gelaſſen,
deren Patriotismus heute oftmals verdächtigt wird?
Sollten wir nicht am heutigen Verfaſſungstage den Zeitpunkt er=
ſehnen
, an dem der giftige Vorwurf mangelnder Vaterlandsliebe aus
der geiſtigen Rüſtkammer der politiſchen Parteien für immer verſchwin=
det
? Sollten wir nicht dahin gelangen können, von
jedem Volksgenoſſen als ſelbſtverſtändlich anzu=
nehmen
, daß er Feine Volksgemeinſchaft liebt, ſie
zu ſchützen ſucht und zu ihrem Beſten ſtrebt?. Das wäre
das edelſte Ziel eines nationalen Feiertages, das wäre ein Feſt!
Nicht will ich aber das Wort reden jenen, die da glauben, ſich auf
höherer Warte zu befinden, wenn ſie ſich keiner politiſchen Partei an=
ſchließen
, und die da meinen, nunmehr über den Parteien zu ſtehen.
Sie ſchelten über das Parteigezänk und ſtellen mit ſtarken Worten
das Vaterland, über die Parte: Der Parteiloſe, der ſich ſtolz un=
parteiiſch
nennt, arbeitet in der Regel politiſch nicht mit, er iſt der
ewig Schwankende, der Unbewußte, der nicht zu bekennen wagt. Das
Bekennen iſt aber in der Demokratie vor allen Dingen vonnöten, ſich
ſeine eigene politiſche Auffaſſung zu bilden und ſie offen und ehrlich
ohne Fanatismus zu vertreten, dabei aber auch die Gründe des Gegners
zu würdigen.

Zuckmayers Schenkung an Anton Betzner.
Mit einer kleinen Feierlichkeit wurde am geſtrigen Sonntag
morgen der Heſſiſche Georg=Büchner=Preis durch Staatspräſi
dent und Kultusminiſter Dr. Adelung an die diesjährige
Preisträger überreicht. Es ſind dies: der Dichter Carl Zuck=
mayer
, der lebensvolle dramatiſche Geſtalter heimatlichet
Volkstums, und der Bildhauer Adam Antes, dem die Ehrung
in Anerkennung ſeines gereiften und von klaren Formgedanken
getragenen Schaffens verliehen wurde. Bei der Uebergabe der
von Profeſſor Rudolf Koch=Offenbach geſchriebenen Urkunde
hielt Staatspräſident Dr. Adelung eine kurze Anſprache. Er
verwies auf den Sinn der Ehrung, die von der heſſiſchen Volks=
vertretung
ſeinerzeit beſchloſſen wurde für Vertreter der Kunſ
die in ihrem Gebiete Hervorragendes leiſten. Der Preis iſ
materiell beſcheiden, aber ſein Wert liegt darin, daß er vom
Volke verliehen wird. Er trägt den Namen Georg Büchners
deſſen in Darmſtadt lebender Neffe gleichen Namens der Feier
beiwohnte, des Namens eines Dichters, der in die deutſche Zeit
und Literaturgeſchichte eingegangen iſt. Staatspräſident D
Adelung übergab dann die Urkunden an die beiden diesjährige
Preisträger mit herzlichen Wünſchen für ihr weiteres Schaffen
Carl Zuckmayer ergriff darauf das Wort, um den be=
ſonderen
Dank und die Freude auszudrücken, die ihm die Ehrun
bereitet habe. Es ſei eine tiefgefühlte Freude für ihn, den Preis
ſeiner Heimat zu erhalten, den Preis, deſſen Name gerade der
Jugend ein flammendes Symbol bedeute. Er betrachte ihn zu=
gleich
als eine Ermunterung. Denn noch fühle er ſich als An
fänger in ſeinem Schaffen. Ein glücklicher äußerer Erfolg habe
ihm nicht nur den Lebensunterhalt, ſondern auch die Freihei
ſeiner Arbeit geſichert, aber er glaube, daß es ganz im Sinn
des Preiſes und ſeiner Abſichten liege, wenn der materielle Tei
dieſer Auszeichnung einem ringenden Talent zugute komme
Deshalb habe er ſich entſchloſſen, die mit der Ehrung verbun=
dene
Geldſumme dem in Oberheſſen lebenden jungen Dichte
Anton Betzner weiterzugeben, in deſſen Art beſeelter Reali
ſtik, rückſichtsloſer Deutlichkeit, hinter der ein heißblütiges menich
liches Lebensgefühl, eine leidenſchaftliche Aktivität des Schau

Montag, den 12 Auguſt 1929

Die Kämpfe der Parteien um die Geltung ihrer Grundſätze nehmen
allerdings oftmals Formen an, die an ſchlimme Zeiten des finſteren
Mittelalters erinnern. Man vergißt zu leicht, daß alle Parteien im
gemeinſamen Ziel dem Wohle des Volkes zuſtreben. Man ächter und
infamiert den politiſch Andersdenkenden und verfolgt ihn bis in die
intimſten Winkel ſeines Privatlebens. Unſere Parteien müſſen lernen,
ihre Kämpfe aus den häßlichen Niederungen perſönlicher Angriffe her=
auszubringen
. Hier kann das engliſche Vorbild ſehr nützlich ſein.
Unſere Parteien müſſen aber nicht nur lernen, den politiſchen Kampf
zu entgiften, ſie müſſen auch zu größerer politiſcher Elaſtizität kommen.
Die politiſche Gleichberechtigung aller bedeutet noch nicht die wirtſchafr=
liche
Gleichberechtigung. Noch ſind die Möglichkeiten im Wirtſchaftsleben
durchaus ungleich, noch ſind jahraus, jahrein Hunderttauſende in
Deutſchland zur Arbeitsloſigkeit und damit zur Not und zum Elend
verurkeilt.: Noch iſt es nicht gelungen, die Wirtſchaft ſo zu regeln, daß
jeder Bürger den Platz findet, der es ihm ermöglicht, mitzugeſtalten
und ſein Brot zu finden.
Manches harrt im deutſchen Staatsweſen noch der Regelung. Der
überkommene Partikularismus muß verſchwinden. Es muß gelingen,
einen dezentraliſierten Einheitsſtaat zu ſchaffen, in dem eine zweck=
mäßigere
Gliederung der Länder und eine klaue Regelung des Verhält=
niſſes
der Länder zum Reich erfolgt. Es muß dabei ſorgfältig bedacht
werden, die kulturelle Mannigfaltigkeit und Eigenart zu erhalten und
ſie zu verbinden mit der notwendigen ſtarken Konzentration. Ein ſtar=
kes
Reich muß aufgebaut werden, in dem eine ſtarke Selbſtverwaltung
lokale Kräfte weckt und entfaltet.
Es gibt aber keine innere Freiheit ohne die äußere. Und bei der
Feier des Verfaffungstages dürfen wir in Heſſens Hauptſtadt nicht über=
ſehen
, daß große Teile unferes Staatsgebietes immer noch von fremden
Truppen beſetzt ſind, daß ſeine Bevölkerung immer noch unfrei iſt und
unter fremder Kriegsgerichtsbarkeit ſteht. Die deutſche Republik hat ſeit
ihrem Beſtehen bekundet, daß ſie gewillt iſt, in Frieden und Eintracht
mit allen Völkern zu leben. Wir müſſen deshalb mit Nachdruck immer
wieder Lie Forderung in die Welt hinausrufen, endlich von dem uner=
hörten
Druck der fremden Befatzung befreit zu werden, von dem frem=
den
Militär, das eine Provolation und eine ſtändige Gefährdung des
Friebens darſtellt. Wir haben die Hoffnung, baß dieſe Erkenntnis auch
jenſeits der Grenzen dämmert und nnſeren Landsleuten nach faſt elf=
jähriger
Bedrückung endlich die vollkommene ſtaatsbürgerliche Freiheit
wird.
Möge der Verfaſſungstag von Weimar, der ſich heute zum zehnten
Male jährt, in Zukunft ſein ein Feſt, das alle vereint in dem großen
Gedanken an Deutſchlands Einigkeit und Recht und Freiheit. Es lebr
ein Volk, ſo lange man es liebt!
Die Rede klang aus in ein Hoch auf das deutſche Volk, die deutſche
Republik und die Fahne Schwarz=Not=Gold. Anſchließend ſang die
Verſammlung ſtehend die erſte Strophe des Deutſchlandliedes. Hieran
ſchloß ſich ein zweites Chorlied (Prometheus von Friedrich Noack) an.
Der Triumphmarſch aus Verdis Ajda, geſpielt vom Stadtorcheſter,
bildete den Abſchluß der Feier. Dem flotten Spiel dankte begeiſterter
Beifall, der die Muſiker zur Wiederholung nötigte.
Am Nachmittag um 3 Uhr begann das Volksfeſt auf dem Exert
Aus der Kaſern= der Schutzpolizei marſchierten die Turn= und Sport=
verbände
auf den Polizeiſportplatz. Dort fand nach geſanglichen, tur=
neriſchen
und ſportlichen Veranſtaltungen aller Art ein Handballſpiel
zwiſchen Polizei Darmſtadt und Polizei Worms ſtatt. Bei der Feſthalle
fanden die Spiele der Kinder: Eiex= und Sacklaufen, Wettlauf, Wurſt=
ſchnappen
und Kuheneſſen ſtatt, Volksbeluſtigung, die viel Heiter=
keit
erregte. Rektor Link zeigte ſich der ſchwierigen Aufgabe, die Kin=
derſcharen
zu überwachen und zuſammenzuhalten, aufs beſte gewachſen.
In den vielen Zelten, in denen Bier, Kaffee uſw. ausgeſchenkt wurden,
war reges Leben, das erſt um die Zeit des Abendeſſens abflaute. Kurz
nach 8 Uhr begann der Tanz in der Feſthalle, zu dem ſich eine große
Schar Tanzluſtiger eingefunden hatte. Der Abend wurde durch ein
prächtiges Feuerwerk beſchloſſen.
W. Sch.

An der Ecke der Heinrich= und Karlſtraße ſtießen geſtern nachmittag
gegen halb 3 Uhr eine Autodroſchke und ein Milchliefer=
Motorrad zuſammen. Der Chauffeur des Taxameters kam unverletzt
davon, auch der Wagen erlitt nur leichre Beſchädigungen, ſo daß er,
nachdem die ſofort herbeieilende Polizei die notwendigen Feſtſtellungen
gemacht hatte, ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Der Milchlieferwagen wurde
durch den Stoß umgeworfen und erheblich beſchädigt. Der Lenker, Karl
Walter von hier, wurde mit ſeinem Sozius Georg Gunkel auf
die Straße geſchleudert. Während Walter mit einem Knöchelbruch da=
vonkam
, wurde Gunkel mit voller Wucht gegen eine Hauswand geſchleu=
dert
. E= wurde ſchwer blutend in das Städtiſche Krankenhaus ver=
bracht
, wo er bis gegen Abend noch ohne Beſinnung lag. An ſeinem
Aufkommen wird gezweifelt, während das Befinden Walters, der eben=
falls
im Städtiſchen Krankenhaus ſich befindet, zu keinen Befürchrungen
Anlaß gibt. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Unfall dürfte
jedoch wohl einmal auf der Unüberſichtlichkeit der betreffenden Straßen=
kreuzung
(über die aus Fahrerkreiſen, die ſie häufig benutzen müſſen,
ſchon öfters Klage geführt wurde), dann aber, wis aus den verſchiedenen
Bremsſpuren geſchloſſen werden kann, auf zu ſchnelles Fahren zurück=
zuführen
ſein.

Nummer 222

Das lachende Berlin die humorvolle Poſſen=Revue min
Marga Peter und Guſtav Bertram, gelangt nur noch
heute Montag und morgen Dienstag zur Aufführung. Ein Be
ſuch dieſer beiden letzten Vorſtellungen iſt unbedingt zu empfehlen.
In Vorbereitung iſt eine Uraufführung der Schwank=
Operette Die oder keine unter perſönlicher Leitung des
Komponiſten Hans Arnold.

42. Landesverſammlung des Eogugeliſchen Bundes
Hauplgerein Heſſen.
Beerfelden i. Odw., 11. Auguſt.
Der Heſſiſche Hauptverein des Evangeliſchen Bundes war zu ſeiner
42. Landesverſammlung in dem idhlliſch gelegenen Beerfelden ver=
fſammelt
. Den Auftakt bildete eine Verſammlung des neu entſtandenen-
Evangeliſchen Veamtenvereins unter Leitung von Prof,
Wentzel=Darmſtadt, die die Satzung und Richtlinien feſtlegte. Am
Vorabend ſprach Pfarrer Bergér=Darmſtadt über: Warum brau=
chen
wir gerade heute einen Evangeliſchen Bund? Als Lehre aus dem
mancherlei Demütigungen, die die evangeliſche Kirche und der Proteſtan=
tismus
in letzter Zeit erfahren hat, ſind neue Wege zur Geltendmachung
des politiſchen Einfluſſes des Proteſtantismus' zu begehen, auf denen
dem Bund zu folgen der Nedner alle Evangeliſchen aufforderte.
Der Feſtſonitag wurde mit Choralblaſen vom Turm der Kiuche
eröffnet. In 18 Orten der Umgebung fanden Feſtgottesdienſte ſtatt. In
Beerfelden predigte Herr Pfarrer Weber=Langen über Römer 14, 16
Schaffet, daß euer S hatz nicht verläſtert werde‟. Der anſchließzende
Jugendgottesdienſt wurde von Landesjugendpfarrer Lic. von der Au
gehalten. Am Dachmittag kamen viele Hunderte don Freunden und
Mitgliedern des Evangeliſchen Bundes aus Orten des Mümling= und
des Neckartales. Ein impoſanter Feſizug mit mehr als 1000 Teilneh
mern, an dem ſich alle Vereine Beerfeldens beteiligten, beivegte ſicht
unter Vorantragen der Kirchenfahne durch die Stadt. Außer den Mit=
gliedern
des Hauptvereins waren zahlreiche Vertreter kirchlicher und
weltlicher Behörden, u. a. der neue Superintendent von Starkenburg,
Oberkirchenrat Dr. Müller, zu der anſchließenden Volksverſammlung
auf dem Marktplatz erſchienen. Auch Se. Erlaucht Graf Konrad zu,
Erbach=Erbach war erſ hienen. Begrüßungsworte ſprach als Ver=
treter
des Präſidiums und Zentralvorſtandes des Evangeliſchen Bundes
Bundesdirektor D. Fahrenhorſt=Berlin, der auf zwei bedeutſam=
Aufgaben hinwies, die den heſſiſchen Evangeliſchen bevorſtünden: das
Eintreten für die evangeliſche Geſchloſſenheit, wie ſie auch in den Einä=
gungsbeſtrebungen
unter den benachbarten Landeskirchen zum Ausdruck
komme, und auf den Abwehrkampf gegen etwaige, auch in Heſſen auf=
tretende
Konkordatswünſche. Oberkirchenrat Dr. Müller grüßte
namens des dienſtlich verhinderten Herrn Prälaten ſowie der Kirchen
behörde und betonte, daß dieſe die aufbauende Arbeit des Bundes zum
Segen unſerer Gemeinden in einer ſtark durchtobten Zeit wohl zu wür=
digen
wiſſe. Er ermahnte zur Glaubenskraft, Geſchloſſenheit nach außen
und Treue gegen die evangeliſche Sache. Den Hauptvortrag hielt der
Vorſitzende des Heſſiſchen Hauptvereins, Herr Pfaarrer Berck= Roß=
dorf
, über: Proteſtanten einſt Proteſtanten heute‟. Mit tem=
veramentvoller
Kraft verſtand es der Redner auf das packendſte, die
Hörer zu erfaſſen. Drei Mächte ſind es ſo führte er aus die nach
dem Proteſtantismus greifen: Rom, der glaubensloſe Bolſchewismus
und die Lauheit in den eigenen Reihen. Wir müſſen wieder den Mut
haben zu einem klaren proteſtantiſchen Nein, wenn es die Charakter
feſtigkei: erfordert, ſo wie einſt die evangeliſchen Reichsſtände von
Speher. Politiſche Händel zerbrechen oft dieſe Charakterfeſtigkeit. Zum
andern aber tut uns not, was jene auch beſaßen, ein bewußtes Ja‟
gegenüber dem Evangelium. Und endlich ſollen jene Proteſtanten uns
lehren die Toleranz in Glaubens= und Gewiſſensdingen, die uns in
der Gegenwart wieder genommen zu werden droht, und ohne die kein
wirkliches Leben möglich iſt. Mit dem gemeinſamen Geſang des
Lutherliedes ſchloß die machtvolle Kundgebung.
Poſaunen= und Kirchenchor Beerfelden, ſowie die weltlichen Geſang=
vereine
und der Turnverein hatten ihr ganzes Können in den Dienſt
der Sache geſtellt und halfen die Feſttage verſchönern.

Aa. Eberſtadt, 11. Aug. Autounfall. In der Dunkelheit ge=
riet
auf der Landſtraße zwiſchen Darmſtadt und Eberſtadt in nächſter
Nähe des Waldfriedens ein auswärtiges Auto ins Schleudern und
fuhr einen am Straßengraben ſtehenden ſtarken Baum glatt um. Das
Auto wurde fchwer beſchädigt, der Lenker kam wie durch ein Wunder
mit leichten Verletzungen davon.
Cp. Lorſch, 11. Aug. Im Landgraben ertrunken. Wäh=
rend
der Zigarrenhändler J. Gärtner mit einem Kind längs des
Landgrabens ſpazieren ging, erlitt er plötzlich einen (epileptiſchen) An=
fall
und fiel in den Graben. Bis das Kind Hilfe herbeiholen konnte,
war es bereits zu ſpät. Gärtner konnte nur noch als Leiche aufgefun=
den
werden. Er war verheiratet und hinterläßt eine zahlreiche Familie.

Au
nuichts al
Met. A
ewattet
Hu, Um
10 Krefe
rleicht be
zeMeter
mhlb 2
ome Wiſſe
m Vorm
aderen
Grieshein

ſchiede
der quant
große

Herbſt=Geſellenprüfungen. Wir erinnern hiermit nochmals an
die heute beginnende Anmeldung zu den Geſellenprüfungen von
heute Montag bis Donnerstag, den 15. Auguſt, bei Herrn Weiß=
bindermeiſter
Gg. Kraus, Luiſenſtraße 40, im Hofe links, nur
in der Zeit von 12 bis 18 Uhr. Hierſelbſt wird Auskunft erteilt
und ſind die Anmeldeformulare erhältlich.
Tageskalender für Montag, den 12. Auguſt 1929.
Orpheum, 20.15 Uhr: Das lachende Berlin. Konzerte:
Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant,
Kaffee Ganßmann. Herrngartenkaffee 16 und 20 Uhr:
Konzert. Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpicle.
Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung Der ſchöne
Menſch.

Ausſichten für Montag, ben 12. Auguſt: Meiſt heiter, tagsüber kräftige
Erwärmung, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 13. Auguſt: Fortdauer des herrſchenden
Wetters.

Hauptſchriſtleitung: Rudolf Mauve
Verantwortich für Potlikk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſEr
Die Gegenwart: Dr. Herdert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drud
und Vertag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 6 Geiten.

und Geſtaltungswillens zu ſpüren iſt, er gerade das im geiſtigen,
künſtleriſchen Sinn revolutionär Vorſtoßende zu ſehen glaube.
Dieſe ſchöne Tat des Dichters fand volles Verſtändnis und
Einverſtändnis, dem Staatspräſident Dr. Adelung noch einmal
Ausdruck gab. Die Teilnehmer an der Ehrung, unter denen ſich
neben den Preisträgern und den in den Vorjahren geehrten
heſſiſchen Künſtlern auch Innenminiſter Leuſchner und Vertreter
des Kultusminiſteriums ſowie der Oberbürgermeiſter der Stadt
Darmſtadt befanden, begaben ſich darauf zu der von Stadt und
Staat gemeinſam veranſtalteten akademiſchen Feier des Ver=
faſſungstages
.
Adam Antes.
Adam Antes, der heute 38jährige er iſt am 11. Auguſt
1891 in Worms als Sohn einer kinderreichen Arbeiterfamilie
geboren iſt der Typus des ſchöpferiſchen Menſchen, der ſich,
ganz auf eigene Kraft angewieſen, zu der Anerkennung, die ihm
heute zuteil wird, durchgeſetzt hat. Nach Abſchluß der Volks=
ſchule
durchlief er ſeine Lehrzeit als Steinbildhauer, war dann
nach anderthalbjähriger Wanderſchaft drei Jahre lang in Jugen=
heim
bei Daniel Greiner als Gehilfe tätig, und hier begannen
die erſten Anfänge ſeines ſelbſtändigen Schaffens. Zunächſt noch
unter der Einflußſphäre des Barock und in deutlicher Abhängig=
keit
von dem damals alles in ſeinen Bann ziehenden großen
Vorbild Rodin. Nach und nach aber gelangte Antes zu einem
eigenen Weltbild, deſſen Einwirkungen in ſeinen künſtleriſchen
Schöpfungen deutlich zutage traten. Eine große Reihe von
plaſtiſchen Schöpfungen, die ſich heute zum Teil in Muſeen, zum
Teil in Privatbeſitz befinden, ließen ſeine ſcharfumriſſene Eigen=
art
immer deutlicher hervortreten. Auch auf dem Gebiet der
Architektur und Gebrauchsplaſtik vollbrachte Antes zahlreiche
bemerkenswerte Leiſtungen. Heute ſteht der Künſtler in der
Vollkraft ſeines Schaffens, ſo daß noch manches bedeutende
Werk von ſeiner ungewöhnlich ſtarken Befähigung zu erwar=
ten
iſt
Carl Zuckmayer.
Nach dem Kleiſtpreis, den Zuckmayer für ſein Luſtſpiel
Der fröhliche Weinberg im Jahre 1925 erhielt, und nach der
diesjährigen Auszeichnung des Dichters mit dem Preis der
Heidelberger Feſtſpiele iſt nun auch Heſſen dieſen Ehrungen
geſolgt und hat mit ſeinem Georg=Büchner=Preis Zuckmayer die
höchſte Ehrung zuteil werden laſſen, mit der es einen bei ihm
beheimateten Künſtler auszeichnen kann. Carl Zuckmayer wurde

am 27. Dezember 1896 im rheinheſſiſchen Nackenheim a. Rheir,
geboren. Nach früheren, wenig beachteten Arbeiten errang der
Dichter mit ſeinem Fröhlichen Weinberg einen ſeit Jahrzehn4
ten beiſpielloſen Erfolg, der eine ungewöhnliche Belebung des
deutſchen Theaterlebens bedeutete. Dieſe derb=ſchwankhafte Ko
mödie eroberte mit ihrem elementaren rheiniſchen Lebensſchwung
ſogleich die Oeffentlichkeit, die jene oft blutarme Problemati
und Menſchlichkeit der expreſſioniſtiſchen Literatur müde war
Ein rechtes Volksſtück legitimierte die Urwüchſigkeit der Men
ſchen, die Zuckmayer mit blutsverwandten Sinnen erlauſch
hatte, und die Echtheit der Atmoſphäre um dieſes rheiniſche
Völkchen die poetiſch=künſtleriſche Kraft des Dichters. Mit der
folgenden Theaterſtücken, dem Schinderhannes und dem Seil
tänzerſtück Katharina Knie, blieb Zuckmayer dem ſo glückhaf
eingeſchlagenen Weg mit gleichem Erfolg treu. Immer wieden
ſchenkt uns der Dichter eine trotz vielfach romantiſcher und ſenti=
mentaler
Schlaglichter liebenswerte Geſtalthaftigkeit in Fülle=
insbeſondere
was die Charakterzeichnung ſeiner Geſtalten un
das Kolorit ihres Milieus, auch des landſchaftlichen, anbetriffk.
Immer wieder erfreuen uns dabei Züge einer im Naturhafter
gegründeten, manchmal von Innigbeit ſtrahlenden Poeſie. Mar
kann ſich der poetiſchen Luft nicht verſchließen, die Zuckmayers
Theaterſtücke mit ſo herzhafter Friſche atmen. Auch das ſchmal
Bändchen Gedichte Der Baum und eine Sammlung Erzäh
lungen Ein Bauer aus dem Taunus müſſen von ſeiner dich
teriſchen Sendung überzeugen. Man darf über dem lauten Er
folg der Theaterſtücke dieſe über das Poetentum des Dichters
aufſchlußreichen epiſchen und lyriſchen Arbeiten nicht überſeher?.

Der Weltluftverkehr, ſeine Entwicklung, Geographie und wirtſchaft
liche Bedeutung. Von Dr. C. Pollog. Mit 6 Kartenſkizzen und 12 Ab
bildungen auf 6 Tafeln. (TV u. 94 S.) Okt. kart. 5 RM. Verlas
von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1929.
Bei der raſchen Entwicklung des Luftverkehrs und dem regen Jin
tereſſe, das ihm in der breiten Oeffentlichkeit entgegengebracht wirO.
macht ſich eine Einführung in die wichtigſten Tatſachen des Flugweſen
dringend nötig. Das vorliegende Buch hat ſich zum Ziel geſetzt, dief
Einführung in allgemein verſtändlicher überſichtlicher Darſtellung zu
geben. Es unterſucht Exiſtenzfähigkeit und Exiſtenzberechtigung de
Flugweſens, ſeine phyſiſch=geographiſchen und wirtſchaftlichen GrunO=
lagen
, ſeine Ausbreitung über die Erde, ſowie Organiſation, Auswir
kung und Bedeutung des Luftverkehrs für wirtſchaftliche und politiſch
Tendenzen der einzelnen Völker. Mit einem Ausblick auf die Entwick
lungsmöglichkeiten in der Zukunft ſchließt der Verfaſſer.

[ ][  ][ ]

Montag, den 12. Aug ſt 1929

Seite 3

Nummer 222

5000 Meter: 1. Sühring=Wittenberge, 15:42,3 Min.; 2. Fried=
rich
=Werden, 16:04 Min.; 3. Krowattke= Frankfurt a. d. O., 16:06
Min.
10 000 Meter: 1. Behm=Wünsdorf, 33:25,8 Min.; 2. Krake=
Apolda, 33:33,5 Min.; 3. Köpp=Pfronten, 34:13,3 Min.
4 mal 100 Meter: 1. TFC. Ludwigshafen, 42,9 Sek. (Rekord);
2. Turnerſchaft Saarbrücken, 43 Sek.; 3. Turngemeinde in Berlin,
43 Sek.
Kugelſtoßen: beſtarmig: 1. Lignau=Dortmund, 14,05 Meter;
2. Langbein=Charlottenburg, 13,55 Meter; 3. Schwald=Kottern,
13,34 Meter.
Diskuswerfen: 1. Lignau=Dortmund, 42,295 Meter; 2. Töniſ=
ſen
=Spandau, 41,295 Meter; beidarmig: 1. Lignau, 75,81 Meter;
2. Heinen=Weſtenſtede, 68,82 Meter; 3. Vogt=Großlichterfelde,
66,61 Meter.
Speerwerfen: beſtarmig: 1. Stoſcheck=Breslau, 60,46 Meter;
2. Macke=Bockenem, 59,77 Meter; beidarmig: 1. Stoſcheck, 99,32
Meter: 2. Großwitz=Emmerich, 92,96 Meter.
Hochſprung: 1. Haag=Göppingen, 183 Meter; 2.Bornhöft=
Limbach, 1,78 Meter; 3. Jllhardt=Lüdenſcheid, 1,78 Meter.
Stabhochſprung: 1. Ritter=Arnswalde, 3,72 Meter; 2. Beuſch=
Braunſchweig, 3,70 Meter; 3. Braun=Sulzbach, 3,45 Meter.
Weitſprung: 1. Illhardt=Lüdenſcheid, 6,92 Meter; 2. Kaſpar=
Leipzig, 6,87 Meter.
4 mal 400 Meter: 1. CT. 54 Kaſſel, 3:25,8 Min. (Rekord);
2. T. u. S. Schöneberg, 3:26 Min.; 3. VfL. Charlottenburg,
3:33 Min.
3 mal 1000 Meter: 1. Barmer TV. 46, 8:01,8 Min.; 2.TG.
Koblenz, 8:06,4 Min.; 3. ATV. Berlin, 8:07,2 Min.
Kreisſtaffel: 1. Kreis 3b (Brandenburg), 4:57,5 Min.;
2. Mittelrheinkreis, 4:59,8 Min.; 3. Brandenburg (2. Mannſchaft).
Schleuderball: 1. Heinen=Weſterſtede, 62 Meter.
Olympiſche Staffel: 1. TV. 1846 Barmen, 3.36,4 Min. ( Re=
kord
); 2. Schöneberger TSC., 3:36,8 Min.
Marathonlauf: 1. Tietz=Berlin, 2:52,57 Std.: 2. Sehr=Dülken,
2:54,38 Std.; 3. Theuerkauf=Berlin, 3:00,20 Std.; 4. Ziethen=
Spandau, 3:03,40 Std.
Frauen:
100 Meter: 1. Gericke=Tiefwerder, 12,8 Sek.: 2. Albus= Bar=
men
, 13 Sek.
Speerwerfen: 1. Schumann=Eſſen, 38,585 Meter (Rekord);
2. Wittkowſky=Berlin, 35,39 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Sinsheimer=Würzburg, 11,83 Meter; 2. Her=
mann
=Köln, 11,81 Meter.
4 mal 100 Meter: 1. Turnklub Hannover, 51 Sek. (Rekord);
2. TSV. Schöneberg, 51,3 Sek
Hochſprung: 1. Notte=Düſſeldorf, 1,48 Meter; 2. Bickelhaupt=
Gießen, 1,48 Meter.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Bütkelborn-Arheilgen 5:6 (1:3).
Wie groß das Intereſſe am Rückſpiel gegen Arheilgen war,
bezeugte eine große Zuſchauerzahl, die äußerſt lebhaft Anteil an
den Spielvorgängen nahm und ſich redlich über den Büttelbor=
ner
Erfolg freute. Aber wie das Publikum nun einmal iſt
einſeitig. Büttelborn ſchoß freiſtehend ein Tor. Mächtiges Hallu
außerhalb des Spielfeldes. Arheilgen ſchoß ebenſo zwei Tore
kein Laut. Nun, es galt, eine 1:7=Niederlage wett zu machen,
und warum dies nicht geſchah, ſoll der Spielbericht ſagen. Das
Eine ſei noch vorausgeſchickt, Büttelborn wird bei gleichem Eifer
noch eine Rolle ſpielen. Gleich zu Beginn ſetzte ein Tempo ein,
daß man ſich ſpäter wunderte, wie die Spieler trotz der Hitze ſo
gut durchhalten konnten und gegen Schluß ſogar zu einem kräf=
tigen
Endſpurt anſetzten. Arheilgen hatte nur 10 Mann zur
Stelle und ſpielte deshalb von Anfang an defenſiv. Büttelborn
kam auch nicht recht in Schwung. Dann erſchien der elfte Mann,
und es wurde beſſer bei Arheilgen. Aber auch Büttelborn fand
ſich nun zuſammen, und beide Tore gerieten öfters in Gefahr.
Bei ausgeglichenem Spiel erzielte Arheilgen bis zur Pauſe drei
Tore während Büttelborn bei ebenſo guten Gelegenheiten viel
verſchoß und nur ein Tor aufholte. Nach der Pauſe legten die
Parteien einen ſolchen Eifer an den Tag, daß man glauben
mochte, es ging um ſonſt etwas. In der Hitze des Gefechtes kam
es bedauerlicherweiſe zu unliebſamen Zwiſchenfällen, die dem
Charakter des Spieles gar nicht ſchön ſtanden. Doch man ver=
trug
ſich wieder bis zum Schluſſe. Büttelborn holte ein Tor
auf zum Stande von 2:3 und hielt dieſen Unterſchied. Nach
jedem Arheilger Tor dauerte es nicht lange, bis Büttelborn
immer wieder nachkam. Die Arheilger Hintermannſchaft ließ
ſich durch den öfters durchbrennenden Büttelborner Linksaußen
ſehr aus der Ruhe bringen, und es war gewiß eine feine Taktik
der Büttelborner, daß der Linksaußen nicht alles allein machte,
ſodaß die Abwehr ſich öfters geſchlagen bekennen mußte. Die
Mannſchaften werden zu ſuchen ſein, die in einer Halbzeit vier
Tore gegen Arheilgen ſchoſſen. Als dann der Arheilger Mit=
telſtürmer
wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platze verwie=
ſen
wurde, war die Mannſchaft ſichtlich geſchwächt, und ein leb=
haftes
Oooh der Zuſchauer antwortete dem Schlußpfiff,
da ſich Büttelborn kurz vor Schluß in einer Fahrt befand, die
bei noch 10 Minuten Spieldauer gewiß einen Sieg ſichergeſtellt
hätte. Aber das Spiel war aus und der knappe Sieg für Ar=
heilgen
kann als verdient gelten. *
Sprendlingen IHähnlein I (8:3 (3:2)
Sprendlingen IIHähnlein II 6:2.
Die Gäſte haben ſich ſehr gut gehalten, wenigſtens in der
erſten Hälfte. So muß der Stand von 2:3 beweiſen, daß Hähn=
lein
einen zu beachtenden Gegner abgibt. Nach der Pauſe
änderte ſich inſofern das Bild, als Hähnlein das forſche An=
fangstempo
nicht durchhalten konnte. Sprendlingen hatte drei
Erſatzleute einſtellen müſſen, die nicht ganz die Lücken füllten.
Trotzdem waren beide Parteien von dem Spielverlauf befrie=
digt
. Ohne jeglichen Härten wurde ein ſchönes und gutes Spiel
geboten. Die ſtark verjüngte Sprendlinger Zweite war immer
noch ſtark genug, um dieſelbe Mannſchaft Hähnleins 6:2 zu
ſchlagen.

74 9
diman
lauef:
hie: 0n

des Sporlvereins Darmftadt 1898 e. B.
Auftalt: Samstag nachmittags, von 4 bis 12 Uhr
nachts hamtlicher Empfang, mit allem Drum und Dran an
Arbeit, Aufregung, Freude! Die Gäſte aus der Ferne werden
erwartet und ſind ſchließlich auch alle da: die Vereine aus Mün=
ſchen
, Ulm, Cannſtatt, Stuttgart, Karlsruhe, Schweinfurt, Kaſſel
und Krefeld. Alle ſind ſie froh und begeiſtert, nur Saarbrücken
iſt leicht bedrückt! Kein Wunder, der vierte Mann zur 4mal
100=Meter=Staffel iſt noch nicht da! Er kam aber glücklich noch
mn halb 2 Uhr an unglücklich ob der frühen Morgenſtunde
ohne Wiſſen ſeiner Kameraden. Um ſo größer war die Freude
a Vormittag! In der Frühe des Sonntag kamen dann all die
anderen Vereine aus allen Richtungen: Eintracht, V.f.L.,
Griesheim=Elektron, Bar=Kochba Frankfurt, T.= und Sportgde.
Höchſt, 03 Fechenheim, Aſchaffenburg, Babenhauſen, Meſſel,
Arheilgen, Weiſenau, Biſchofsheim, Worms, Neuhauſen, M. T. G.
und V.f.R. Mannheim, Karlsruhe uſw., und bald begannen im
Stadion am Böllenfalltor
die Vorkämpfe.
Bahn und Platz waren in ausgezeichneter Verfaſſung, und
die Jungmannem und Jugendlichen nicht minder! Trotzdem ver=
ſchiedene
Meldungen nicht eingehalten wurden, waren alle Fel=
der
quantitativ, vor allem aber qualitativ ſehr gut beſetzt! Die
große Teilnehmerzahl bewirlte ſtarkes Sieben durch Vorläufe,
in denen dementſprechend auch erbittert um den Vorſieg gekämpft
wurde! Die ausgezeichnete Organiſation der Wettkämpfe hinter=
heß
bereits hier den beſten Eindruck bei Teilnehmern und Zu=
ſchauern
und bewirkte, daß das Programm des Vormittags in
heſter Abwechſlung und kürzeſter Zeit erledigt war. Eutſcheidun=
gen
fielen ſchon im Dreikampf-Jungmannen, den Eiſenhofer=
Jahn München, ſicher gewann, der u. a. außer Konkurrenz die
Kugel (7½ Kg.) über 13 Meter ſtieß!! Im Weitſprung
Jugend O) iſt ebenfalls eine gute Leiſtung erreicht worden: 2,32
Meter aus dem Stand wollen in dieſer Klaſſe geſprungen ſein!
Eine längere Mittagspauſe gab den Teilmehmern wieder will=
lommene
Ruhe. Durch Entgegenkommen der Heag konnten alle
Teilnehmer auf dem Platz mit ausgezeichnetem, preiswerten
Mittagseſſen im Erfriſchungsraum verſorgt werden. Auf einem
freundlicherweiſe zur Verfügung geſtellten neuzeitlichen, elektri=
ſchen
Küchenherd waren in kürzeſter Zeit etwa 200 Teilnehmer
erköſtigt! Um 3 Uhr begannen dann die
Entſcheidungskämpfe.
Leider hatten ſich nur verhältwismäßig wenig Zuſchauer ein=
gefunden
, aber dieſe Wenigen erlebten Kämpfe und ſahen Leiſt=
ungen
, die manche Erwartungen überboten und die gar oft helle
Begeiſterung hervorriefen. Vorteilhaft machte ſich wiederum die
ganz hervorragende und ſchnelle Abwicklung der Wettkämpfe be=
nierkbar
. In raſcher Abwechſlung ſtritten alle Klaſſen in allen
Rategorien um den Endſieg, der ſchließlich zumeiſt mit Leiſtungen
trrungen wurde, die ſich in aktiven Kämpfen ſehen laſſen können!
Oabei war zumeiſt die Form, iw der dieſe oft ſtürmiſch gefeierten
Siege erzielt wurden, techniſch und taktiſch ganz überragend.
Breußen=Krefeld, München, Saarbrücken, Mannheim, Heſſen=
Preußen=Kaſſel, waren mit Jugendlichen vertreten, die mit ihren
vorzüglichen Leiſtungen ſtete Bewunderung erwecken konnten. So
war es denn zumal Freude und Begeiſterung aller Jugend=
ſichen
ſelbſt ganz groß waren möglich, daß dieſe durchweg
trſtklaſſigen Leiſtungen erzielt wurden.
Nach den Wettkämpfen widmete Herr Dr. Grünewald der
Jugend Worte des Dankes unter Hinweis auf die Bedeutung des
Verfaſſungstages! Mit Recht wies er dabei auch auf die wirk=
läch
große Tat hin, die der Sportverein Darmſtadt 1898 wieder
miit der Durchführung dieſer nationalen Jugendwettkämpfe im
Intereſſe und zum Wohl der Jugend vollbracht hat! Wir ſind
ſicher, daß all die, die als Teilnehmer an dieſer Veranſtaltung
teilnehmen konnten, mit Freude und großer Befriedigung daran
urückdenken werden, nicht nur diejenigen, die als Sieger mit
der ſilbernen und bronzenen Hindenburg=Plakette und dem Hin=
venburg
=Diplom geehrt werden konnten, auch alle, die ſich dem
großen Können ihrer Kameraden aus Nah und Fern beugen
mußten. Hoffen wir, daß auch von den Zuſchauern recht viele
inen tiefen, nachhaltigen Eindruck von dieſen Kämpfen der
Jugend erhalten haben, damit endlich einmal auch in Darmſtadt
der ſchöne Leichtathletikſport neue, zahlreichere Anhänger ge=
winnt
! Dem Sportverein Darmſtadt 1898 aber gebührt Dank
ür die ausgezeichnete Durchführung dieſer in ganz Deutſchland
Je*
ſehr beachteten Jugend=Veranſtaltung!
Die Ergebniſſe.
1. Jungmannen (Jahrgang 1909/10.)
E00 Meter=Lauf: 1. Haſenfuß, M. T. G. Mannheim, 54 Sekunden;
2. Gunſt, Sportv. Darmſtadt 1898, 54,1: 3. Poechel, 1860
München, 55,2.
7000 Meter=Lauf: 1. Blind, Rot=Weiß Darmſtadt, 9 Min. 32 Sek.;
Sportv. Cannſtatt, 42 Meter zurück.
Olypiſche Staffel (800, 200, 200, 400 Meter): 1. 1860 München
2 Min. 56,8 Sek.; 2. Sportverein Darmſtadt 40 Meter zur.;
3. V.f.L. Frankfurt 140 Meter zurück.
Breikampf (100 Meter, Kugelſtoßen (7½ Kg.), Weitſprung):
1. Eiſenhofer, Jahn München, 256 Punkte: 2. Biener, 1. FC.
Schweinfurt, 229 Punkte; 3. Aker, 07 Biſchofsheim, 223 P.
2. Jugend A. (Jahrgang 1911/12):
100 Meter=Lauf: 1. Küſters, Preußen Krefeld, 11,8 Sek.: 2. Haff=
manns
, Preußen Krefeld, 11,9; 3. Fromm, Jahn=München,
12 Sekunden.
Au0 Meter=Lauf: 1. Löwenbaum, Heſſen=Preußen=Kaſſel, 55 Sek.;
2. Hild, V.f.L. Frankfurt, 20 Meter zurück: 3. Rück, Gries=
heim
=Elektron, 25 Meter zurück.

1000 Meter=Lauf: 1. Garſt, Viktoria Worms=Neuhauſen, 2 Min.
46 Sek.; 2. Wöll, 03 Fechenheim, Bruſtbreite zur.; 3. Peters,
Phoenix Karlsruhe, 30 Meter zurück.
Hochſprung: 1. Meyer, Jahn=München, 1,67 Meter; 2. Braune,
1. FC. Schweinfurt, 1,62 Meter; 3. Ruytter, Preußen Kre=
feld
, 1,60 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Würfelsdobler, Jahn München, 14,57 Meter;
2. Braune, 1. FC. Schweinfurt, 12,93: 3. Ortelbach, Sportv.
Darmſtadt, 12,82.
4mal 100 Meter=Staffel: 1. Preußen Krefeld, 46,2 Sek.; 2. Jahn=
München, 2 Mtr. zurück; 3. Saar 05 Saarbrücken 4 Mtr. zur.
4mal 800 Meter=Staffel: 1. 1860 München im Alleingang in
8 Min. 52,8 Sek.
3. Jugend B (Jahrgang 1913/14):
100 Meter=Lauf: 1. Kaſper, V.f.R. Mannheim, 12,4 Sekunden;
2. Knappe, Heſſen=Preußen Kaſſel, Handbreite zur.; 3. Mar=
tin
, Preußen Krefeld, ½ Meter zurück.
800 Meter=Lauf: 1. Huck, Preußen Krefeld, 2 Min. 11,2 Sek.;
2. Greß, 1860 München, 1,5 Meter zurück; 3. Pauly, Preußen
Krefeld, 6 Meter zurück.
Speerwerfen: 1. Feil, 1. FC. Schweinfurt, 51,58 Meter: 2. Lo=
rentz
, M. T. G. Mannheim, 43,75 Meter; 3. Leyckes, Preußen
Krefeld, 41,05 Meter.
Weitſprung: 1. Huck, Preußen Krefeld, 5,74 Meter: 2. Feil, 1.
FC. Schweinfurt, 5,62 Meter; 3. Martin, Preußen Kreſeld,
5,/49 Meter.
Schwedenſtaffel: 1. Preußen Krefeld, 2 Min. 12,4 Sek.: 2. V.f.R.
Mannheim, 50 Meter zurück; 3. 1860 München 55 Meter zur.
4. Jugend C (Jahrgang 1915 und jünger):
50 Meter=Lauf: 1. Schöbel, Griesheim=Elektron, 7 Sek.: 2. Glo=
ning
, Sportklub Stuttgart, Bruſtbreite zurück; 3. Kuypers,
Preußen Krefeld, 1 Meter zurück.
80 Meter=Lauf: 1. Gloning, Sportklub Stuttgart, 10,4 Sekunden;
2. Schöbel. Griesheim=Elektron, 10,5 Sekunden; 3. Kuypers,
Preußen Krefeld, 10,6 Sekunden.
Weitſprung aus dem Stand: 1. Daum, Eintracht Frankfurt, 2,32
Meter; 2. Doſch, M. T. G. Mannheim, 2,30 Meter; 3. Schöbel,
Griesheim=Elektron, 2,28 Meter.

Acht Enkſcheidungen am Samskag.
Kaſſel, 11. Aug. (Drahtbericht.)
Bei den Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in den
volkstümlichen Wettkämpfen gab es bereits am Samstag acht
Entſcheidungen. Die Kämpfe auf der Heſſenkampfbahn in Kaſſel
waren ſehr gut organiſiert, wurden glatt abgewickelt und ſahen
auch bereits eine ſtattliche Zuſchauermenge verſammelt. Ueber=
ragende
Leiſtungen gab es am Samstag noch nicht, wenn auch der
Durchſchnitt ganz annehmbar war. Im 800=Meter=Lauf war der
Titelverteidiger Wichmann=Karlshorſt nicht am Start, in ſeiner
Abweſenheit ſiegte Vach=Barmen in recht guter Zeit, obwohl er
keine Konkurrenz hatte. Die Ergebniſſe des Samstags:
Männer:
200 Meter: 1. Märlein=Mainz, 22,4 Sek.; 2. Nobel=Hamburg,
22,6 Sek.; 3. Schürle=Stuttgart, 23,1 Sek.
800 Meter: 1. Vach=Barmen, 1:57,7 Min.; 2. Dunſter= Ham=
burg
, 2:01,5 Min.; 3. Koßler=Oberhauſen.
Steinſtoßen: beſtarmig: 1. Lignau=Dortmund, 10,17 Meter;
2. Langbein=Charlottenburg, 9,96 Meter; 3. Rabe=Leipzig, 9,52
Meter; beidarmig: 1. Lignau=Dortmund, 17,76 Meter; 2. Regener=
Dortmund, 16,495 Meter; 3. Kraft=Buchholz.
Kugelſtoßen (beidarmig): 1. Lignau=Dortmund, 25,66 Meter;
2. Krauſe=Chemnitz, 25,04 Meter; 3. Wengenroth=Frankfurt a. M.,
24,88 Meter.
Frauen:
Weitſprung: 1. Wittkowſky=Charlottenburg, 5,29 Meter;
2. Wilkening=Mörs, 5,15 Meter; 3. Junkers=Kaſſel, 5,10 Meter.
Diskuswerfen: 1. Bieſendahl=Berlin, 34,20 Meter: 2. Witt=
kowſky
=Charlottenburg, 34,12 Meter; 3. Hermann=Köln, 33,68
Meter.
Schlagball=Weitwerfen: 1. Willrath=Berlin, 70,92 Meter;
2. Böhme=Frankfurt a. d. O., 70,01 Meter; 3. Stockhorſt= Duis=
burg
, 69,32 Meter.
Fünf neue Beſtleiſtungen am zweiten Tag.
Am Sonntag entwickelten ſich auf der Heſſenkampfbahn in
Kaſſet vor 10000 Zuſchauern bi den Leichtahtletiſchen Meiſter=
ſchaften
der Deutſchen Turnerſchaft auf der ganzen Linie präch=
tige
Kämpfe ab. Fünf neue Beſtleiſtungen (davon vier in Staf=
feln
) zeugen von der entwickelten Leiſtungsfähigkeit der Turner=
Leichtathleten. Einen Rekord für ſich ſtellte der Dortmunder
Lignau auf, der es auf insgeſamt ſechs Meiſtertitel gebracht hat.
Lammers gewann erwartungsgemäß die 100 Meter in der guten
Zeit von 10,5 Sekunden. Sehen laſſen kann ſich auch die Zeit
von Danz=Kaſſel im 400=Meter=Lauf mit 49,5 Kek. Am 110=
2. Carle, Sportklub Stuttgart, 12 Meter zurück; 3. Wieder, Meter=Hürdenlauf nahm auch der Karlshorſter Schlie teil, deſſen
Disqualifikation in gütlicher Weiſe beigelegt worden iſt. Der
Marathon=Lauf über 42,2 Kilometer, der bereits vormittags aus=
getragen
wurde, ſah 20 Läufer auf einer zum Teil mit ſchweren
Steigungen durchſetzten Strecke im Kampf, 17 Läufer erreichten
das Ziel. Sieger blieb der Berliner Tietz in 2:52,57 Stunden.
Die Ergebniſſe:
Männer:
110 Meter Hürden: 1. Winkler=Remſcheid, 15,5 Sek.;
2. Thymm=Leipzig, 15,5 Sek.; 3. Schlie=Karlshorſt, 15,7 Sek.
400 Meter: 1. Danz=Kaſſel, 49,5 Sek.; 2. Helbig=Mainz, 50,5
Sek.; 3. Merten=Leverkuſen, 50,6 Sek.
100 Meter: 1. Lammers=Oldenburg, 10,5 Sek.; 2. Nobel=
Hamburg, 10,8 Sek.; 3. Märlein=Mainz, 10.9 Sek.
1500 Meter: 1. Peſch=Barmen, 4:09,2 Min.; 2. Scherer= Nürn=
berg
, 4:10,3 Min.; 3. Baumann=Minden, 4:17,5 Min.

[ ][  ][ ]

Geite 4

Montag, den 12. Auguſt 1929

Nummer 222

Polizei Darmſtadt-Polizei Frankfurk 6:2 (4:2).

Vom Polizeiſportverein Darmſtadt wird uns geſchrieben:
Nach den neueſten Informationen war Worms zu dieſem
Spiel am Verfaſſungstag nicht dienſtlich verhindert, fondern man
wollte den guten Ruf nicht gefährden. Die letzte Niederlage der
Wormſer in Darmſtadt hat ihnen ſcheinbar Angſt eingejagt; das
nur nebenbei.
Wie ſchon an dieſer Stelle geſagt, gab es einen raſanten
Kampf. Frankfurt ſtellt eine ausgezeichnete Mannſchaft ins Feld.
Trotzdem ſie mit 3 Erſatzleuten ſpielten, war das Spiel zu jeder
Zeit offen. Die Hauptſtärke der Mannſchaft liegt in der Ver=
teidigung
. Sie hat gutes Stellungsſpiel und ſicheren Angriff.
Ebenſo iſt die Läuferreihe flink und produktiv. Der Sturm, dem
auch der Führer fehlte, war hilflos. Nach den ausgelaſſenen Tor=
gelegenheiten
hätte die Torzahl höher ſein müſſen. Die Darm=
ſtädter
ließen ihr gewohntes Spiel vermiſſen. Wenn auch eine
aufmerkſame Verteidigung des Gegners die Angriffe zerſtört, muß
es doch gelingen, durch Aktionen die Verteidigung zu täuſchen. Der
Tormann hielt ſehr ſcharfe Bälle. Verteidigung und Läufer
waren in ihrer alten Form. Nur der Sturm war arm an dem
ſonſt ſo ideenreichen Angriffsſpiel. Dann muß der Linksaußen
ſich angewöhnen, zwiſchen die Torlatten zu ſchießen, ſonſt gibt
es keine Tore. Warum der Sturm teilweiſe ſo zerfahren ſpielte,
wiſſen die Götter. Vielleicht nahm man das Spiel zu leicht oder
waren es die Anſtrengungen des am Ende der Woche ausgetra=
genen
Fünfkampfes. Alles in allem kam natürlich jeder Zuſchauer
auf ſeine Koſten. Das Spiel war ſehr flink, intereſſant und fair.
Dem Schiedsrichter, wenn er auch manchmal kleinlich war, ge=
bührt
ein Lob. Wohl mehrere tauſend Zuſchauer folgten dem
Spiel mit großer Begeiſterung.

3:4 (2:4

Um es von vornherein zu ſagen, das Spiel verlor Sport=
berein
98 verdient. Sandhofen hielt das, was man ſich ver=
ſprach
, aber den Sieg verdankt es auch Mißverſtändniſſen in der
einheimiſchen Hintermannſchaft, die den Gäſten mindeſtens zu
zwei ſehr billigen Toren, darunter ein Eigentor, verhalf und nicht
wie ſonſt die Stütze der 98er bildete. Ihren beſten Mann hatten
die Sandhofener, in ihrem glänzenden Mittelläufer, der, wie
früher Staatsmann, ſeine Elf hervorragend dirigierte. Hinter=
mannſchaft
der Gäſte ſolide, die Stürmer flink und ſchußfreudig.
Die 98er probierten junge Leute in der Läuferreihe und eine neue
Sturmaufſtellung aus.
Das Spiel begann vielverſprechend für die 98er. Denn Frey
brachte ſie bald mit Prachtſchuß in Führung, aber der Ausgleich
folgte dem erſten Mißverſtändnis in der Hintermannſchaft auf
dem Fuße. Geher brachte erneut die Einheimiſchen in Führung,
und poſtwendend folgte durch Eigentor der Ausgleich. Ein durch=
aus
haltbarer Ball verſchaffte den Gäſten die Führung und ein
weiteres Tor ſtellte den Halbzeitſtand von 4:2 für die Gäſte her.
Nach der Pauſe nahm Sportverein das Heft in die Hand, ver=
mochte
jedoch trotz allen Drängens infolge zu vielen Zögerns im
Sturm nur ein Tor durch Eßlinger aufzuholen. Zudem wurde
ein Elfmeter verſchoſſen.
Das Spiel zeigte, was es zeigen ſollte, woran es noch fehlt
und an welchen Stellen in der Sportvereinsmannſchaft noch auf
eine Beſſerung hingearbeitet werden muß. Um nur einige Kleinig=
keiten
zu erwähnen: Vom Gegner konnte man u. a. lernen: ge=
naues
Zuſpiel an den eigenen Spielkameraden, das Herum=
hetzen
des Gegners, bewußt kurzes, aber ſicheres, im Bedarfsfall auch
weites Abſpiel des Tormanns (deſſen unnützes ſtändiges Rekla=
mieren
ſei nicht zur Nachahmung empfohlen), einen ſinnvollen
Spielaufbau durch den Mittelläufer, ein friſch=fröhliches Schießen
aufs Tor und nicht zuletzt eine gewiſſe Doſis berechtigtes Selbſt=
vertrauen
und die damit verbundene Nervenruhe.
Schiedsrichter Schneider=Niederrad leitete gut.

1:1 (1:1).

Vor etwa 3000 Zuſchauern beſtand Mainz 05 ſein letztes
Probeſpiel vor der beginnenden Verbandsrunde überraſchend gut.
In einem ſehr intereſſanten, abwechſlungsreichen und ſchnellen
Spiel rang Mainz der bekannten Eintrachtmannſchaft aus Frank=
furt
ein wohlverdientes Unentſchieden ab. Das iſt um ſo bemer=
kenswerter
, als Mainz das Vorſpiel hoch 1:5 verloren hatte.
Eintracht war die techniſch beſſere Mannſchaft, aber Mainz machte
dieſen Vorteil durch einen großen Eifer wett. Immerhin zeigte
Frankfurt nicht die von ihm gewohnte Geſchloſſenheit und den
ſo vielgerühmten durchdachten Spielaufbau. Mainz war im
geſamten ein homogenes Gebilde, in dem jeder Mann vollauf
ſeine Pflicht tat und mit Eifer und Bravour kämpfte. Zunächſt war
Mainz recht nervös und Frankfurt klar in Front. Dann fand
ſich Mainz und leitete mit weiten Vorlagen an die Flügel ſchöne
Angriffe ein. Bei einem ſolchen konnte der jugendliche Rechts=
außen
Müller von Mainz in der 35. Minute im Nachſchuß ein
Tor erzielen. Nicht lange ſollte die Freude währen, Ehmer
machte einen ſeiner typiſchen Alleingänge und glich mit einem
ſcharfen 25=Meter=Flachſchuß aus. Nach der Pauſe drehte Mainz
mächtig auf. Eine leichte Ueberlegenheit der ſehr eifrigen Platz=
beſitzer
war nicht zu verkennen. Es gab auf beiden Seiten noch
eine Menge Torgelegenheiten, die jedoch von den nicht ganz
ſchußſicheren Stürmerreihen nicht verwertet werden konnten.
Gegen Schluß wurde O. Freitag verletzt und durch ſeinen Bruder
Willi erſetzt. In der Mainzer Mannſchaft überragten der Tor=
wart
Krumbfuß, der Halblinke Draisbach und der ſich erfreulich
entwickelnde Rechtsaußen Müller. Die Verteidigung hatte in
O. Freitag den Mann, an dem viele Angriffe zerſchellten. Auch
die Läuferreihe, die in der erſten Halbzeit nicht ſo recht im Bilde
war, ſtellte nach der Pauſe ihren Mann. Der Frankfurter Erſatz=
tormann
Müller war recht gut. In der Verteidigung genügte
nur Schütz. Mantel in der Läuferreihe zeigte ſchöne techniſche
Kunſtſtücke, der Sturm hatte in Ehmer die treibende Kraft, wäh=
rend
die beiden Außenſtürmer ziemlich verſagten.
Das Spiel bewies, daß Mainz wohlausgerüſtet in die Ver=
bandsſpiele
geht und daß mit der Mainzer Mannſchaft in der
Gruppe Heſſen ſehr wohl zu rechnen iſt.

Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele. Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg
1. FC. Bayreuth 5:2.
Aufſtiegsſpiel. Gruppe Württemberg: Sportfreunde Eßlingen
FV. Zuffenhauſen 5:7.
xeundſchaftsſpiele. SV. Wiesbaden Bayern München (Sa.)
2:3. FSV. Frankf. Bayern München 7:0. VfL. Neckarau
Gradjanſki Agram 2:3. München 1860 A3. Graz 6:1.
Wacker München AC. Graz 2:1. FSV. Mainz 05 Ein=
tracht
Frankfurt (Samstag) 1:1. Freiburger FC. VfR.
Heilbronn 4:3. Rot=Weiß Frankfurt Phönix Karlsruhe
(Samstag) 4:1. Ulmer FV. 94 Germania Brötzingen 4:4.
Offenbacher Kickers Hanau 60/94 2:1. Eintr. Trier/SV.
Hanau 93 6:3. FV. Saarbrücken FC. Hanau 93 ( Sams=
tag
) 0:2. Union Niederrad VfR. Offenbach 6:0. Aleman=
nia
Worms FC. 08 Mannheim 1:2. FC. Pirmaſens
VfB. Stuttgart 3:2. Stadtmannſchaft Völklingen VfB.
Stuttgart 2:4.

Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen. Stadtelf Bremen
1. FC. Nürnberg 1:6. Holſtein Kiel 1. FC. Nürnberg 3:1.
Sp. Vg. Falkenſtein Sp.Vg. Fürth 1:4. Guts Muts Dres=
den
Sp.Vg. Fürth 0:6.
Weſtdeutſchland.
Fortuna Düſſeldorf Tennis/Boruſſia 3:3. Turu Düſſeldorf
Kölner BC. 3:4. S. u. Sp.Vg. Barmen Tennis/Boruſſia
2:5. Schwarz=Weiß Barmen Schwarz=Weiß Eſſen 3:2.
Sp.Vg. Sülz 07 Hertha BSC. 4:2. Städteſpiel Köln
Rheydt 6:4. Schwarz=Weiß Eſſen MBV. Linden 5:2.
BV. Alteneſſen Rot=Weiß Eſſen 2:5. Schalke 04
Hertha/BSC. (Samstag) 2:0.

Norddeutſchland.
Oberliga=Verbandsſpiele. Eimsbüttel RFK. 6:2. Union
Viktoria 3:1. Unitas HSV. 1:3.
Geſellſchaftsſpiele. Altona 93 Sparta Prag 2:2. Holſtein
Kiel 1. FC. Nürnberg 3:1. Südbezirk Egyeſület Buda=
peſt
(Hannover) 4:3. Braunſchweig komb. Egyeſület Bu=
dapeſt
3:4. Bremer Stadtelf 1. FC. Nürnberg ( Sams=
tag
) 1:6.
Südoſtdeutſchland.
Entſcheidungsſpiel: Breslau Sportfreunde . . . . . 4:2.
Weitere wichtige Spiele im Reich.
Norden Nordweſt Titania Stettin 5:0. Hakoah Berlin
Maccabi Paris 2:0. Polizei Chemnitz Dresdener SC.
(Samstag) 1:2. Meerane 07 Dresdener SC. 3:4. VfB.
Leipzig National Sportklub Kairo 2:2. Fortuna Magde=
burg
Rapid Prag 0:3.

Wie der Bezirksvorſitzende des Bezirks Main/Heſſen be=
kanntgibt
, beginnen die Verbandsſpiele in der Gruppe Main
erſt am 25. Auguſt, während die Gruppe Heſſen bereits am
18. Auguſt mit den Punktkämpfen beginnt. Der Terminkalen=
der
ſieht folgende Anordnung vor:
Gruppe Main
Vorſpiel:
(1. und 2. Mannſchaften).
Rückſpiel:
25. 8. 1929 Union Niederrad Kickers Offenbach 20.10.1929
Germania Bieber Eintracht Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt FSV. Frankfurt
Sp.Vg. Griesheim Hanau 93
1. 9. 1929 Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt 27.10.1929
FSV. Frankfurt Germania Bieber
Hanau 93 Rot=Weiß Frankfurt
Griesheim Union Niederrad
8. 9. 1929 Eintracht Union Niederrad
3. 11. 192
Germania Bieber Kickers Offenbach
Rot=Weiß Frankf. Sp.Vg. Griesheim
Hanau 93 FSV. Frankfurt
15. 9. 1929 Eintracht Frankfurt FSV. Frankfurt 10.11.1920
Kickers Offenbach Sp.Vg. Griesheim
Germania Bieber Rot=Weiß Frankfurt
Union Niederrad Hanau 93
22. 9. 1929 FSV. Frankfurt Kickers Offenbach 17.11.1929
Sp.Vg. Griesheim Eintracht Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt Union Niederrad
Hanau 93 Germania Bieber
6. 10. 1929 Rot=Weiß Frankfurt Kickers Offenbach 1. 12. 1929
Hanau 93 Eintracht Frankfurt
Union Niederrad Germania Bieber
FSV. Frankfurt Sp.Vg. Griesheim
13.10.1929 Eintr. Frankfurt Rot=Weiß Frankfurt 8. 12.1929
Kickers Offenbach Hanau 93
Union Niederrad FSV. Frankfurt
Germania Bieber Sp.Vg. Griesheim
Vorſpiel:
Gruppe Heſſen.
Rückſpiel:
18. 8. 1929 Mainz 05 Alemannia Worms
20.10.1929
1. FC. Langen VfL. Neu=Iſenburg
25. 8. 1929 Wormatia Worms SV. 98 Darmſtadt 27.10.1929
Haſſia Bingen SV. Wiesbaden
VfL. Neu=Iſenb. Alemannia Worms
Mainz 05 1. FC. Langen
1. 9. 1929 Alemannia Worms Wormatia Worms 3. 11. 1929
SV. 98 Darmſtadt Mainz 05
SV. Wiesbaden Neu=Iſenburg
Haſſia Bingen 1. FC. Langen
8. 9. 1929 Wormatia Worms Mainz 05
10.11.1929
VfL. Neu=Iſenburg Haſſia Bingen
SV. 98 Darmſtadt Wiesbaden
1. FC. Langen Alemannia Worms
15. 9. 1929 SV. Wiesbaden Alemannia Worms 17.11.1929
Mainz 05 VfL. Neu=Iſenburg
Haſſia Bingen SV. 98 Darmſtadt
1. FC. Langen Wormatia Worms
22. 9. 1929 Alemannia Worms Haſſia Bingen 1. 12. 1929
VfL. Neu=Iſenburg Wormatia Worms
SV. 98 Darmſtadt 1. FC. Langen
Mainz 05 SV. Wiesbaden
6. 10. 1929 SV. Wiesbaden 1. FC. Langen
8. 12. 1929
Wormatia Worms Haſſia Bingen
Alemannia Worms SV. 98 Darmſtadt
13.10.1929 Haſſia Bingen Mainz 05
15. 12.1929
VfL. Neu=Iſenburg SV. 98 Darmſtadt
Wormatia Worms SV. Wiesbaden

Die Mannſchaftskämpfe der Odenwälder Schützenvereinigung,
die bereits ſchon am Sonntag, den 4., und Montag, den 5. Auguſt.
auf den im Vorjahre errichteten Schießſtänden der Schützengeſell=
ſchaft
1883 Michelſtadt begonnen hatten, wurden am 11. Auguſt
zu Ende gebracht. Es errangen:
Großkaliber: Klaſſe 1: Michelſtadt 968 Ringe, Sprendlingen
888, Darmſtadt 878, Babenhauſen 707, Dreieichenhain 678 Ringe;
Klaſſe 2: Groß=Umſtadt 883 Ringe, Dieburg 648 Ringe; Jagd=
ſcheibe
laufender Keiler: Sprendlingen 399 Ringe, Babenhauſen
347, Groß=Umſtadt 307, Darmſtadt 299 Ringe.
Kleinkaliber: Klaſſe 1: Darmſtadt Windmühle 718 Ringe,
Sprendlingen 658, Darmſtadt 657, Ober=Moſſau 577; Klaſſe 2:
Michelſtadt 637 Ringe, Babenhauſen 627, Groß=Umſtadt 626,
Dreieichenhain 596 Ringe.
Sprendlingen hat die höchſte Geſamtzahl mit 1945 Ringen er=
reicht
und hiermit den Gaumeiſtertitel erworben.

Darmſtädter Radſportklub 1919.
Der Radfahrerverein Allright 1904 Bad Homburg= Kir=
dorf
, Mitglied des Bundes Deutſcher Radfahrer, veranſtaltete
anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens große radſportliche Wett=
kämpfe
. Wiederum konnte der Darmſtädter Radſportklub 1919
nit ſeiner Korſomannſchaft einen neuen erſten Sieg erringen,
was um ſo bedeutender iſt, als allerſtärkſte Konkurrenz vorhan=
den
war. Dieſer Sieg iſt um ſo ſchöner für den Verein, da er
dieſes Jahr ſelbſt ſein 10jähriges Beſtehen feiert.

Zwei deutſche Fabrikkeams Alpenpokal=Gewinner

Zwei deutſche Fabrikteams Alpenpokal=Gewinner: das hy
das Fazit der zweiten internationalen Alpenfahrt, nachdem De
Ausgang noch bis zuletzt völlig ungewiß war. Als einzi
Mannſchaften hatten nur das Schweizer Ford=Team und du

deutſche BMW.=Mannſchaft ihr Tagespenſum jeweils glatt abl

ſolviert. Beide Mannſchaften haben alle Etappen in geraden
erſtaunlicher Gleichmäßigkeit erledigt und ihre Maſchinen nich
überanſtrengt, bis auf der letzten Tagesſtrecke das Schwei
Fordtcam ausſchied. Der Schweizer Willy beging am letzt
Tag den großen Fehler und wollte die letzten 100 Kilometer
recht ſchneidiger Fahrt zurücklegen, obwohl er noch drei Stunde
Zeit hatte. Er geriet an einer unüberſichtlichen Stelle gege
eine Mauer, und die Fordmannſchaft war geſprengt. Alles wa
tete nun geſpannt, ob die BMW.=Fahrer Burgne
Kant und Wagner auch die letzte Strecke d
Fahrt in der vorgeſchriebenen Zeit abſolvi
ren würden. In der Tat gelang es, wie ſchon auf der lang
Dolomitenrundfahrt, auch die letzte Aufgabe zu erfüllen. Unt
großem Beifall traf die Mannſchaft dreiviertel Stunden be

Kontrollſchluß in Como ein, und damit war der Sieg in de
Wertungsgruppe III im Kampf um den Alpenpokal gegebe
Was die Wagen mit ihren Miniaturmotoren auf dieſer Fal

geleiſtet haben, kann nur der beurteilen, der die Fahrt mit ihre

ſchweren Begleiterſcheinungen ſelbſt mitgemacht hat. Die Zu
verläſſigkeit und Leiſtungsfähigkeit der BMW
Wagen iſt dadurch auf das eindringlichſte erwieſen. Die Fah
brachte aber noch einen deutſchen Alpenpokalſieg
in der Mannſchaft von Hanſa, die in der Wertungsk mit Nutal,
gruppe I bis zum Schluß durchhielt. Allerdings gelang es der ten, da Dei
Gebr. Sporkhorſt nicht immer, zuſammen mit ihrem Partn) Nach ein
Hörbe die verlangten Durchſchnittsgeſchwindigkeiten zu erzielenf or. Brunin
In der Wertungsgruppe II konnte kein Pokal zur Verteilunf das erſte ON
gelangen, weil hier keine Mannſchaft beiſammen blieb. Die auf ſeinen Anſe
der Fahrt auseinandergeriſſenen Mannſchaften ſcheiterten abeß ſchaften:
nicht etwa an ihren Maſchinen, ſondern ſind ebenſo wie deh Nürnber
Schweizer Willy das Opfer einer allzu ſchneidigen Fahrtwei
geworden. Aus der Einzelwertung trat beſonders Werner au
Mercedes=Benz heraus, der mit ſeinem 2,6=Liter=Wagen ein
ganz große Leiſtung vollbrachte. Er hatte die Startnummer
rückte aber nach und noch ſo weit vor, daß er auf der letzte) Rot=We
Etappe als Erſter ſtarten konnte. Der 479 Kilometer lange We
über Bellinzona, St. Gotthardpaß (2111 Meter), Furkapaß (24:
Meter) und Simplonpaß (2000 Meter) nach Como bot neben de
Schwierigkeiten der Steigungen und Gefälle hinter Saronr
eine 50 Kilometer lange Strecke, die in einem geradezu kataſtra
phalen Zuſtand war. Aber auch das wurde überwunden, un
als wir mit unſerem ſchnellen Mercedes=Benz=Preſſewagen au ucht
der Autoſtraße nach Como dem Ziel zufuhren, kam plötzlich hir) mann ber
ter uns mit noch mehr als zwei Stunden vor ſeiner Zeit Rudo) Angriffe
Caracciola mit ſeinem Wagen Typ Nürburg, dichtgefolgt vol führen, Nar
Werner und Kimpel, der auf der langen Geraden mit ſeinerl ten muſt
SSK.=Wagen natürlich dem Fahrzeug Werners überlegen wa Rot=W‟
und der als Zweiter hinter Caracciola eintraf. Neben Mercedes mann !
Benz haben in der Einzelwertung noch Wanderer mit Kapple/ ger Nel.
Brennabor mit Lehnert und Backaſch, Hanomag mit Buthenutl
Haeberle und Feldmann auf Stöwer mit von Maxner, Simpfo
Supra mit Cotte alle Bedingungen der ſchweren Prüfung erfüll,
Ein Huſarenſtückchen gab es zuletzt von dem Brennabo,
fahrer Backaſch, der kurz vor Como ſeinen Wagen nicht dur
eine ſchmale Kurve bringen konnte und in voller Geſchwindi
keit in ein Maisfeld hineinfuhr. Fahrer und-Begleiter floge,
in großem Bogen aus dem Wagen. Backaſch brachte ſeinen der
letzten Begleiter wieder in den Wagen zurück und beendete
Fahrt noch innerhalb der vorgeſchriebenen Zeit.

Die erſte Enkſcheidung: Frau von Rezuicek ſiegt in

Hamburg, 11. Aug. (Drahtber.)
Nah achttägiger Kampfdauer fiel in den frühen Stunde
des Sonntagnachmittags bei den Internationalen Tennis
Meiſterſchaften von Deutſchland in Hamburg die erſte Entſche
dung. In dem ſtark umſtrittenen Wettbewerb des Damer
Einzelſriels konnte Frau von Reznicek (Berlin) die Engländeri
Miß Chamberlain in drei Sätzen 6:2, 5:7, 6:0 ſchlagen. De
Kampf ſpielte ſich zumeiſt auf der Grundlinie ab. Techniſch wa
die Engländerin dielleicht etwas beſſer, aber die Deutſche macht
dieſes Manko durch ihre größere Sicherheit wieder wett. Har
mſtritten war der zweite Satz, bei dem die Berlinerin anfäng
lich führte, der dann aber doch ſchließlich an Miß Chamberlain
fiel. Nach der Pauſe war die Engländerin nicht mehr wiede
zu erkennen. Sie ſpielie denkbar unſicher, machte zahlreich
Doppelfehler und verſchlug alles. Ohne Spielverluſte konmt
Frau von Reznicek den entſcheidenden Satz 6:0 gewinnen.
Am Vormittag ſollte Frau von Reznicek zuſammen mi
Spence zum Gemiſchten Doppel gegen die Deutſchböhmen Fr.
von Schreder=Menzel antreten. Da aber Spence indisponier
war, kamen die Prager kampflos in die Vorſchlußrunde, wo
jedoch von den Engländern Miß Colyer=Lee 7:5, 6:3 geſchlage
wurden. Die Schlußrunde im Gemiſchten Doppel wird erſt ar
Montag ausgetragen.

Bouſſus=Frankreich deutſcher Tennismeiſter.

Der Endkampf im Herren=Einzel um die deutſche Teun?
meiſterſchaft endete mit einem Siege des Franzoſen Bouſſus, de
den deutſchen Altmeiſter Froitzheim in einem von Anfang Eu
Ende überaus ſpannenden Fünfſatzkampf mit 6:1, 4:6, 6:1, 6
6:1 ſchlagen konnte. Trotz der Niederlage vollbrachte der Deutfg
eine bravouröfe Leiſtung. Der 46jährige, der ſich durch Sicg
über Stolarow, Miller, Marſalek, de Buzelet und den Südaft
kaner Spence bis ins Finale vorgearbeitet hatte, lieferte den
Franzoſen einen grandioſen Kampf, den er ſchließlich, nicht sN
letzt infolge ſeines Alters, verlor.

Bei der deutſchen Meiſterſchaſts=Regatta war die Ueberraſchung je
Tages die Niederlage des fünffachen Deutſchen Meiſters Walter Flinſ4
Frankfurt a. M. im Einer durch Boetzelen=Berlin. Zu einem bislan
in der Geſchichte des deutſchen Ruderns einzig daſtehenden Erfolg bracn
es Amicitia=Mannheim, indem ſie beide Vierer und auch den Ach
gewann.
Einen neuen Weltrekord über 100 Meter Freiſtil ſtellte mit 1:0
Min. die Amerikanerin Elegnor Baratti auf.
Bonaglia, der bekanntlich am 27. Juni den deutſchen Meiſter H=i
Domgörgen ſchlug, wurde jetzt von der Internationalen Box=Un
ffiziell als Europameiſter der Schwergewichtsklaſſe anerkannt.
Einen Weltrekord über 500 Meter konnte Lothar Ehmer bei 1e
Wbendradrennen auf der Rüttarena mit 31,8 Sekunden herausfahren.
Ein Amateur=Radländerkampf zwiſchen Deutſchland und Unger
wurde für den 18. Auguſt nach Budapeſt vereinbart.
Hanball Frankfurt Ludwigshafen 7:4. Im Rahmen der Z
faſſungskämpfe im Frankfurter Stadion kam auch ein Handballſtädteſ 4i
der D. T. zwiſchen Frankfurt und Ludwigshafen zur Durchführtn:
Obwohl in der Ludwigshafener Mannſchaft neun Mann des D. T.=We
ſters Tv. Frieſenheim mitwirkten, blieb Frankfurt dank ſeines ſchnelle*
Spiels und der beſſeren Zuſammenarbeit mit 7:4 (3:1) berdienter Siege

[ ][  ][ ]

Rummer 222

Montag, den 12. Ruguft 1929

Seite 5

Bifferbant.
S5). Heſſen Worms Jung=Deukſchland.
Dienstag abend 19.30 Uhr.
Das Spiel um die Bezirksmeiſterſchaft zwiſchen SSV. Heſſen
Worms und Jung=Deutſchland, das bereits am Sonntag ſtatt=
ſinden
ſollte, wird nun am Dienstag abend in Worms ausge=
tragen
. Worms, der Meiſter des Weſtgaues (Saar=Pfalz= Rhein=
heſſen
) beſitzt, obwohl er kein Hallenbad hat, in Heſſen eine
gute Mannſchaft, die alles verſuchen wird, um gegen Jung=
Deutſchland ehrenvoll abzuſchneiden. Dieſes Spiel und das
Kückſpiel am Donnerstag abend in Worms bilden den Auftakt
zu den ſüddeutſchen Endſpielen, denn der Sieger greift an=
ſchließend
in die Vorſchlußrunde der Süddeutſchen Meiſterſchaft
ein.
Baſſerball= Turnier des Rof-Weiß, B. ſ. R.
Jungdeulſchland wird Turnierſieger und erhält die
große Bronzeplakette des A. f. L.
Anläßlich des Verfaſſungstages hatte Rot=Weiß, V. f. R.,
zu einem Turnier im Woog die Ligamannſchaften des I. F. C.
Nürnberg (nordbayeriſcher Zweiter und Sieger der Runde der
Zweiten), des D.S.C. Jungdeutſchland (Gaumeiſter nud Süd=
deutſcher
Meiſter) ſowie des S. S.V. Heſſen, Worms ( Weſt=
gaumeiſter
) eingeladen. Rückſichtslos ſagte Worms am Freitag
nachmittag ab mit der Begründung, Teilnehmer zum Kampf
PfalzSaar, ſtellen zu müſſen; telegraphiſche Verhandlungen
mit Nikar, Heidelberg, E. F. S. C. und Frankfurter S.V. ſcheiter=
ten
, da dieſe Vereine bereits für Sonntag verpflichtet waren.
Nach einer Begrüßung durch den erſten Vorſitzenden, Herrn
Dr. Brüning, und Ueberreichung der Rot=Weiß=Wimpel nahm
das erſte Spiel zwiſchen I. F.C. Nürnberg und Rot=Weiß, V.f. L.,
ſeinen Anfang. Herrn Blank=Mannheim ſtellten ſich die Mann=
ſchaften
:
Nürnberg:
Wiſſmeier
Zanger
Wagner
Mißlbeck
Althoff Waltinger Blackholm
Rot=Weiß, V. f. N.
Hanſt
Gimbel
Rottmann
Merz
Stuckert
Dahmer
Karp.
Nürnberg, mit Erſatz für ſeinen brillanten Verbindungs=
mann
Schlötter und den Verteidiger Bauer, findet ſich anfangs
nicht, ſodaß Rot=Weiß klare Torchancen herausarbeitet, die Rott=
mann
verſchießt. Der I. F.C. leitet darauf verſchiedentlich gute
Angriffe ein, die durch Wagner und Mißlbeck zu zwei Toren
führen, Karp, von der Sonne geblendet, hätte ſie unbedingt hal=
ten
müſſen. Nach Halbzeit ſchießt Blackholm noch ein drittes
Rot=Weiß findet ſich dann beſſer und holt durch Gimbel, Rott=
mann
und Hanſt drei ſchöne Tore auf. Trotzdem ein Nürnber=
ger
herausgeſtellt wurde, ſchießt Mißlbeck ein viertes und nach
Feldverweis von Merz ein fünftes Tor. Mit 5:3 (2:0) verläßt
Nürnberg als beſſere Mannſchaft das Waſſer, Rot=Weiß, V.f.R.,
enttäuſchte vom Torwächter bis zum Sturm. Von Zuſammen=
ſpiel
ſah man wenig, doch hätte es bei etwas beſſeren Einzel=
leiſtungen
immerhin noch zum Sieg langen müſſen.
Im zweiten Spiel ſprangen für Heſſen Worms die komb.
Reſerven von Jungdeutſchland und Rot=Weiß, V. f. R., ein,
die ſich von dem in glänzender Form befindlichen Süddeutſchen
Meiſter nach verteiltem Spiel eine 10:0=Niederlage holten.
Während der Pauſe ſtellte die neue Süddeutſche Meiſterin
Käte Schellhaas, Rot=Weiß, V. f. R., im 200 Meter= Bruſtſchwim=
men
ihre derzeitige gute Form unter Beweis, indem ſie über
200 Meter gegen ihre Klubkameradinnen 25 Sekunden Vorgabe
aufholte und in 3,26 Min. vor ihrer Schweſter M. Schellhaas
(3:52,2) und Elfriede Frickel (3:54,4) mit Handſchlag ſiegte.
Anſchließend ſtellten ſich zum Endſpiel um die große Bronze=
plakette
des Amtes für Leibesübung Jungdeutſchland mit
Müller
Gils Förſter
Orlemann
Schwartz
Berger
Richter
und I. F.C. Nürnberg, der für Althoff Meinardi in die Mann=
ſchaft
genommen hatte. Beide Mannſchaften lieferten ſich ein
außerordentlich ſchnelles Spiel, das den Süddeutſchen Meiſter
in Hochform ſah. Bei Nürnberg machte ſich das Fehlen von
Schlötter bemerkbar, ſodaß Jungdeutſchland eine leichte Feld=
überlegenheit
herausſpielte und bis zur Pauſe 3 Tore vorlegte.
Trotzdem Nürnberg in Wiſſmeier einen glänzenden Hüter zur
Verfügung hatte, mußte es nach Halbzeit noch drei weitere Tore
hinnehmen. Die Tore, ſchoſſen Orlemann drei, Berger zwei,
Schwarz eins. Nürnbergs Mannſchaft war in der Deckung ſehr
gut, doch war der Sturm zerriſſen. Die Mannſchaft des Turnier=
ſiegers
hingegen zeigte kaum einen ſchwachen Punkt.
Zuſchauer etwa 500. Schiedsrichter Blank =gut und ſehr
genau.
Am Abend nahm Herr Profeſſor Becker vom Ausſchuß für
Leibesübung die Preisverteilung vor und wies nochmals auf
die Bedeutung des Tages hin. Ein gemütliches Zuſammenſein
hielt die Teilnehmer und Gäſte in beſter Stimmung noch lange
Zuſammen.
9. Gauſchwimmen des Main=Rhein=
Gaues 9.2.

Begünſtigt vom ſchönſten Sommerwetter fand am geſtrigen
Sonntag in Erfelden (Bad am Altrhein) das diesjährige Gau=
ſſchwimmen
des Main=Rhein=Gaues ſtatt. Die Beteiligung war
eine verhältnismäßig gute. Ufer und Damm waren von zahl=
reichen
Zuſchauern bedeckt. Der Altrhein ſelbſt war von unzäh=
ligen
Paddelbooten belebt. Dem Turnverein Erfelden war die
Durchführung des Gauſchwimmens übertragen, der ſeiner Auf=
ggabe
in vorzüglicher Weiſe gerecht wurde. Von 13 Gauvereinen
waren 87 Einzelmeldungen und 10 Staffelmeldungen abgegeben.
Die Veranſtaltung war in der Hauptſache dem Nachwuchs der
Turnerſchwimmer gewidmet, und es haben ſich auch hierbei
einige neue Talente bemerkbar gemacht. Die geſchwommenen
Zeiten dürfen nicht als maßgebend betrachtet werden, da in der
Schwimmbahn eine minimale Strömung beſtand. Im Nach=
ſtehenden
folgen die Ergebniſſe:
A. Turner:
Mehrkampf: Unterſtufe: 1. Wilhelm Riehl, Tv. Pfung=
ſtadt
, 69½ Pkt.; 2. Karl Kaiſer, Tv. Ober=Ramſtadt, 59½ Pkt.
Mittelſtufe: 1. Richard Mehlbrech, Tv. Rüſſelsheim, 94 Pkt.
2. Chriſtof Riehl, Tv. Pfungſtadt, 77½4 Plt.
Springen: Unterſtufe: 1. Arthur Feckler, Tv. Rüſſels=
heim
, 29½ Pkt.; 2. W. v. Wangenheim, Tv. Goddelau, 29 Pkt.;
2. Franz Strohmenger, Tv. Lindenfels, 25½ Pkt.; 4. Arthur
genſch, Tgd. Neu=Iſenburg, 25½ Pkt. Mittelſtufe: 1. Phil.
Fink, Tv. Groß=Gerau, 50½ Pkt.; 2. Georg Bauer, Tv. Rüſſels=
Neim, 48½ Pkt.; 3. Richard Mehlbrech, Tv. Rüſſelsheim, 45½ Pkt.
3. Willi Montag, Tv. Erfelden.

Fr. Turner: 100 Meter Bruſtſchwimmen: Unterſtufe:
1. Gerhard Richter, Tv. Ober=Ramſtadt, 1:25,6 Min.; 2. Ernſt
Schäfer, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1:26 Min.; 3. Wihl. Niehl, Tv.
Pfungſtadt, 1:26,7 Min.; 4. Otto Schmunck, Tgd. 1846 Darmſtadt,
1:30,6 Min.; 5. Reinhard Weitzel, Tv. Arheilgen, 1:35,2 Min.
Mittelſtufe: 1. Franz Kern, Tgd. 46 Darmſtadt, 1:29 Min.;
2. Martin Schaad, Tv. Erfelden, 1:31,5 Min.
100 Meter Seiteſchwimmen: Unterſtufe: 1. Willi Volk=
mer
, Tgd. 46 Darmſtadt, 1:20,1 Min.; 2. Franz Diefenbacher, Tgd.
46 Darmſtadt, 1:25,3 Min.; 3. Hermann Pfeiffer, Tv. Arheilgen,
1:25,4 Min.; 4. Reinhard Weitzel, Tv. Arheilgen, 1:26,8 Min.
5. Fritz Betz, Tv. Arheilgen, 1:28,7 Min.; 6. W. v. Wangenheim,
Tv. Goddelau, 1:37,8 Min. Mittelſtufe: 1. Karl Ihrig,
Tgd. 46 Darmſtadt, 1:15,7 Min.: 2. Philipp Repp, Tv. Arheilgen,
1:19,6 Min.
100 Meter Rücken: Unterſtufe: 1. Hans Kern, Tv. Groß=
Gerau, 1:26,6 Min.; 2. Otto Schmunck, Tgd. 46 Darmſtadt,
1:30,6 Min. Mittelſtufe 1. Heinrich Reis, Tgd. 46 Darm=
ſtadt
, 1:29 Min.: 2. Philipp Repp, Tv. Arheilgen, 1:30,7 Min.
100 Meter Hand über Hand: Unterſtufe: 1. Hans Kern,
Tv. Groß=Gerau, 1:10,5 Min.; 2. Peter Melchior, Tv. Erfelden
1:15,6 Min.; 3. Heinrich Körner, Tgd. Beſſungen, 1:20,6 Min.;
4. Reinhard Weitzel, Tv. Arheilgn, 1:22,4 Min.; 5. Heinrich
Schneider, Tgd. 46 Darmſtadt. 1:24 Min.; 6. Franz Diefenbacher
Tgd. 46 Darmſtadt, 1:25,3 Min.; 6. Georg Kramer, Tgd. Beſ=
fungen
, 1:27,1 Min. Mittelſtufe: 1. Karl Ihrig (außer
Konkurrenz), Tgd. 46 Darmſtadt, 1:10,6 Min.; 1. Hugo Braun,
Tgd. 46 Darmſtadt, 1:12,5 Min.; 2. Karl Schäfer, Tgd. Beſſungen,
1:13,1 Min.: 3. Karl Kaiſer, Tv. Ober=Ramſtadt, 1:14,9 Min.;
4. Philipp Repp, Tv= Arheilgen, 1:15 Min.
Gemiſchte Staffel (2 Läufer, 2 Schwimmer, 2 Paddler= Zwei=
ſitzer
): 1. Tgd. 46 Darmſtadt: 2. Tv. Groß=Gerau.
B. Turnerinnen:
Mehrkampf: Mittelſtufe: 1. Marie Zirkel, Tg. 46
Darmſtadt.
Springen: Unterſtufe: 1. Sofie Balduf, Tv. Pfungſtadt,
27½ Pkt. Mittelſtufe: 1. Marie Zirkel, Tgd. 46 Darmſtadt,
30 Pkt.
Fr. Turnerinnen: 100 Meter Bruſtſchwimmen: Unter=
ſtufe
: 1. Elſe Horſt, Tv. Goddelau, 1:36,2 Min.; 2. Frieda Boy,
Tgd. Neu=Iſenburg, 1:48,5 Min.; 3. Eliſabeth Händler, Tgd. 46
Darmſtadt, 1:48,6 Min.; 4. Marie Götz, Tgd. 46 Darmſtadt, 1:50,7
Min. Mittelſtufe: 1. Lutzi König, Tgd. 46 Darmſtadt,
1:35,5 Min.
100 Meter Seiteſchwimmen: Unterſtufe: 1. Elſe Horſt,
Tv. Goddelau, 1:37 Min.; 2. Lutzi König, Tgd. 46 Darmſtadt,
1:43 Min.
100 Meter Rücken: Unterſtufe: 1. Marie Götz, Tgd. 46
Darmſtadt, 1:51,6 Min. Mittelſtufe: 1. Marie Zirkel, Tgd.
46 Darmſtadt, 1:51,6 Min.
4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: Unterſtufe: 1. Tgd. 46
Darmſtadt.
Gemiſchte Staffel (2 Läuferinnen, 2 Schwimmerinnen):
1. Tgd. 46 Darmſtadt.
C. Altersturner über 35 Jahre:
100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Heinrich Löffler, Tgd. 46
Darmſtadt: 2. Chriſtof Wentzel, Tgd. Neu=Iſenburg.
D. Turner:
4 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Tgd. Beſſungen.
4 mal 100 Meter Hühſtaffel: 1. Tgd. 46 Darmſtadt.
In den Pauſen wurden gezeigt ein Schauſpringen, außerdem
Rettungsvorführungen. Das Gauſchwimmen ſelbſt wurde im
Rahmen der Verfaſſungstagswettkämpfe in Erfelden durchgeführt.
Den Schluß der Veranſtaltung bildete ein Waſſerballſpiel zweier
kombinierter Mannſchaften.
Leſterreich gewinnt den Schwimmländerkampf gegen
Süddeukſchland mit 61,5 : 57,5 Punkken.
Innsbruck, 11. Aug. (Drahtber.)
Süddeutſchlands Mannſchaft, durch das Fehlen von Balk
und Neitzel geſchwächt, erlitt im Schwimm=Länderkampf gegen
Oeſterreichs in letzter Zeit weſentlich verbeſſerten Schwimmſport
die erwartete knappe Niederlage. Der Kampf wurde vom
Tiroler Waſſerſportverein anläßlich ſeines 10jährigen Beſtehens
in einem neuen, prächtigen Hallenbad der Stadt Innsbruck durch=
geführt
. Schon am erſten Tage konnten die Oeſterreicher mit
35:30 Punkten die Führung übernehmen. Sie gewannen die
3mal 100 Meter Lagenſtaffel in der neuen öſterreichiſchen Rekord=
zeit
von 3:37,8 Minuten, das Kunſtſpringen durch Staudinger
und die 400 Meter Freiſtil durch Unterberger. Dagegen brachten
die Süddeutſchen am Samstag nur das Waſſerballſpiel mit 5:3
Treffern und die 100 Meter Freiſtil durch den Offenbacher Maus
auf ihr Konto. Am zweiten Tage traf Neitzel vom Länderkampf
gegen Schweden, aus Halberſtadt kommend, ein. Er verbeſſerte
die Chancen der Süddeutſchen etwas, aber der Sieg der Oeſter=
reicher
war nicht mehr zu verhindern. Die Süddeutſchen zogen
allerdings durch den Gewinn der 4mal 200 Meter Freiſtilſtaffel,
bei der ſie die glänzende Zeit von 9:58 Minuten erreichten, und
durch den Sieg Franks im 100 Meter Rückenſchwimmen gleich,
aber das entſcheidende Waſſerballſpiel wurde dank des ſehr par=
teiiſchen
Schiedsrichters von den Oeſterreichern diesmal mit 7:1
Treffern gewonnen. Zwiſchendurch hatten die Wiener noch durch
den bekannten Eisläufer Schäfer das 200 Meter Bruſtſchwimmen
an ſich gebracht. So endete der Kampf mit einem knappen Sieg
der Oeſterreicher von 61,5:57,5 Punkten.
Die Ergebniſſe:
Erſter Tag:
100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Maus=Süddeutſchland 1,04 Min.,
2. Goldberger=Oeſterreich 1:04,3 Min., 3. Rödiger=Oeſterreich
1:06 Min., 4. Vogt=Süddeutſchland 1:08,1 Min.
400 Meter Freiſtil: 1. Unterberger=Oeſterreich 5:30 Min.; 2. Seitz=
Oeſterreich 5:43,2 Min.; 3. Vollmer=Süddeutſchland 6:05,6
Min.; 4. Grützner=Süddeutſchland 6:25,2 Min.
Kunſtſpringen: 1. Staudinger=Oeſterreich, Platzziffer 6, Punkte
165,34; 2. Herbert=Süddeutſchland (9) 148,58: 3. Blank= Süd=
deutſchland
(15) 132,18: 4. Machek=Oeſterreich (20) 111,98.
3mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Oeſterreich 3:37,8 Min. (Rek.);
2. Süddeutſchland 3:38 Min.
Waſſerball: Süddeutſchland Oeſterreich 5:3 (Halbzeit 3:1)
Treffer. Ergebnis des erſten Tages: 35:30 Punkte für
Oeſterreich.
Zweiter Tag:
4mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Süddeutſchland (Maus, Dex,
Fauſt, Neitzel) 9:58 Min.: 2. Oeſterreich 10:00,1 Min.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Frank=Süddeutſchland 1:16,6
Min.; 2. Koller=Oeſterreich 1:17,2 Min.; 3. Schulz= Süddeutſch=
land
und Roediger=Oeſterreich, totes Rennen in 1:17,5 Min.
200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Schäfer=Oeſterreich 2:51,2 Min.
2. Schwarz=Süddeutſchland 2:51.4 Min.; 3. Fauſt= Süddeutſch=
land
2:55,6 Min.; 4. Stein=Oeſterreich.
Waſſerball: 7:1 (3:0) für Oeſterreich. Geſamtergebnis: 61,5 zu
57,5 Punkte.
Rahmenkämpfe.
Herren=Turmſpringen: 1. Staudinger=Wien 76.82 Punkte.
Damen=Turmſpringen: 1. Mehling=München 38.26 Punkte.
Damen=Lagenſtaffel: 3mal 50 Meter: 1. Damen SV. München
2:08 Min. 100 Meter Freiſtilſchwimmen für Junioren: 1. Krü=
ger
=Bernburg 1:12,6 Min. 200 Meter Bruſtſchwimmen für
Junioren: 1. Schlötter=Nürnberg 3:11,4 Min.

Deutſchland fiegl im Schwimm-Länderkampf gegen
Schweden mit 220:140 Punkken.
Halberſtadt, 11. Aug. (Drahtber.)
Auch der abſchließende Tag des Schwimm=Länderkampfes
DeutſchlandSchweden in Halberſtadt brachte ausgezeichnete
Leiſtungen und ſportlich hochwertige Kämpfe, denen 6000 Zu=
ſchauer
mit Begeiſterung folgten. Deutſchland kam erwartungs=
gemäß
zum Endſieg, der mit 220:140 Punkten ſehr klar aus=
gefallen
ift. Die Schweden haben insgeſamt nur drei Einzel=
ſiege
landen können, und zwar alle drei durch ihren Weltrekord=
mann
Arne Borg. Borg gewann am letzten Tage das 100 Meter
Freiſtilrennen in 1:00,5 Min., er blieb damit nur um eine Zehn=
tel
Sekunde unter dem Deutſchen Rekord Schuberts. Um den
zweiten Platz gab es einen ſchönen Kampf zwiſchen den Magde=
burgern
Schweizer und Ahrend. Das 100 Meter Freiſtilſchwim=
men
der Damen holte ſich Reni Erkens überlegen vor der Schwe=
dim
Eliaſſon. Im 100 Meter Rückenſchwimmen der Herren gab
es eine eigenartige Ankunft. Hinter dem überlegen ſiegenden
Küppers=Deutſchland endeten Schumberg und die beiden Schwe=
den
Lundahl und Johanſſon im toten Rennen. Das Turmſprin=
gen
gewann Europameiſter Riebſchläger durch ſeine guten Leiſt=
ungen
in der Kür. Plumanns, der in den Tagen vorher ſeine
Breslauer Leiſtung in der Deutſchen Meiſterſchaft deutlich unter
Beweis geſtellt hatte, kam hier nur auf den vierten Platz. Zur
4mal 200 Meter Freiſtilſtaffel traten die Schweden ohne Borg
an. Es gab einen ganz überlegenen deutſchen Sieg in der glän=
zenden
Zeit von 9,48 Min. Bei etwas glücklicherem Anſchlag von
Heinrich hätte es einen neuen deutſchen Rekord geben können.
Auch das Waſſerballſpiel brachte einen Sieg unſerer Vertreter.
Obwohl Deutſchland im Waſſerball Weltmeiſter iſt, hat es bis=
lang
Schweden noch nie ſchlagen können. Diesmal gelang es,
obwohl die beiden Brüder Rademacher fehlten. Der 6:3 ( Halb=
zeit
3:0) Sieg wurde allerdings erſt nach hartem Endkampf
ſichergeſtellt.
Die Ergebniſſe des letzten Tages:
100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1., Arne Borg=Schweden 1:00,5
Min.; 2. Schweizer=Deutſchland 1:05,1 Min.; 3. Ahrend=
Deutſchland 1:05,2 Min.; 4. Petterſſon=Schweden 1:08,1 Min.
100 Meter Freiſtil der Damen: 1. Neni Erkens=Deutſchland 1:15
Min.; 2. Eliaſſon=Schweden 1:18,3 Min.; 3. Wunder= Deutſch=
land
1:20 Min.: 4. Töpel=Schweden 1:20,8 Min.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Küppers=Deutſchland 1:11,5
Min.; 2. Schumburg=Deutſchland, Lundahl und Johannſſon=
Schweden je 1:17,8 Min.
Turmſpringen: 1. Riebſchläger=Deutſchland, Platzziffer 11. 96,02
Punkte: 2. Oeberg=Schweden (13) 93,76; 3. Sjöberg= Schwe=
den
(13) 92,58; 4. Plumanns=Deutſchland (13) 90,74 Punkte.
4mal 200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Deutſchland (Schrader, Balk,
Gebert, Heinrich) 9:48 Min.; 2. Schweden 10:23,6 Min.
Waſſerball; Deutſchland ſchlägt Schweden 6:3 (Halbzeit 3:0).
Geſamtergebnis: 220:140 Punkte für Deutſchland.

Rennen 3u Köln.
Goldregen=Rennen; für Zweijährige. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. Ge=
ſtüit
Weils Calcum (M. Schmidt), 2. Amalfi, 3. Herbſtzeitloſe. Ferner
liefen: Rabenſteiner, Blumenkönig, Selim, Feldmarſchall, Feuerroſe,
Herbſttroß. Tot. 85, Pl. 17, 13, 16:10. 1½3 Lg.
Dolomit=Rennen. 3000 Mark, 1820 Meter: 1. Geſt. Röttgens Aſtro=
log
(E. Böhlke), 2. Fleiß, 3. Oktavia. Ferner: Sonnenſchein III,
Annchen, Diavolo, Pinelle, Froher Mut, Permanenz, Gottlieb, Jubilate.
Tot 51, Pl. 14, 11, 29:10. Hals2½ Lg.
Graf Ferry=Rennen. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. K. Adolfs S. A.
(H. Schmidt), 2. Marchetta, 3. Saalburg. Ferner: Meute, Bund=
ſchuh
, Tutankhamen, Agrippa, Churfürſt, Prinz Eugen, Nix, Arletta,
Albruna. Tot. 99, Pl. 19, 13, 13:10. Kopf½ Lg.
Preis vom Rhein; Ehrenpreis und 6000 Mark, 1600 Meter: 1. Frhr.
S. A. v. Oppenheims Schſvarzdorn (Varga), 2. Jahrtauſend, 3. Fakir.
Ferner liefen: Askari, Stahleck, Loros, Wantegna, Audi. Tot. 19, Pl.
12, 18, 15:10. 42 Lg.
Rheiniſches Zuchtrennen; für Zweijährige. Ehrenpreis und 20000
Mark, 1800 Meter: 1. Geſtüt Röttgens Präfekt (Böhlke), 2. A. und C.
von Weinbergs Aulos (O. Schmidt), 3. Lorenz=Hahns Goldjäger ( Prin=
ten
). Ferner: Generaliſſimus, Savonarola, Milanda, Pralinee. Tot.
25, Pl. 11, 11, 19:10. 4¾ Lg.
Sechſtes Rennen. 1. Frau Cl. Pollacks Orla (O. Dreißig), 2. Sturm=
bock
, 3. Eiſenbraut. Ferner: Helmzier, Miſtral, Pilgerin, Holyca, Flo=
rida
, Trutzfeſte, Ballaſt, Pax, Kariſſima. Tot. 64, Pl. 16, 23, 17:10.
Cſardas=Rennen; Ausgleich III. 3000 Mark, 2400 Meter: 1. Frl.
H. Kirchhoffers Montagne Ruſſe (Matz), 2. Sennejagd, 3 Irene. Ferner
liefen: Santa Paula, Pazmanvar, Bunte Welt. Tot. 67, Pl. 28, 40,
52:10. ½1½ Lg.

Rennen zu Hannover.
Harzburg=Rennen; für Zweijährige. 2700 Mark, 1100 Meter: 1. Fr.
G. Kriegs Mika (Grabſch), 2. Ganga, 3. Elpi. Ferner: Zwickl, Flo=
rett
. Tot. 22, Pl. 13, 15:10. 4½ Lg
Preis vom Waldfried; für Dreijährige. Ehrenpreis und 2700 Mk.,
2000 Meter: 1. V. v. Dewitz Lukrezia (Zehmiſch), 2. Bardes Bruder,
3. Glücksritter. Ferner: Mondnacht, Opar, Schickſalsſtrom. Tot. 60,
Pl. 28, 25:10. 1½3 Lg.
Grabenſee=Erinnerungs=Rennen; Ehrenpreis und 6200 Mark, 1800
Meter: 1. B. C. Heye und R. Rodewalds Andreas Hofer (Haynes),
2. Grenadier, 2. Sterneck. Ferner: Linz. Tot. 45, Pl. 15, 16:10. 23 L.
Nationales Jagdrennen; Allgem. Ausfl. Ehrenpreis und 15 000 MF.,
5000 Meter: 1. O. Caminnecis Quo vadis (W. Hauſer), 2. Immelmann,
3. Bakou. Ferner: Vauparfond. Tot. 25, Pl. 12, 14:10.
Preis von Dachtmiſſen; Ausgleich II. Ehrenpreis und 4000 Mark,
1600 Meter: 1. Alfons Teskes Ina (Pför), 2. Fernländer, 3. Rand=
gloſſe
. Ferner: Barbar, Silo, Caprivi, Rückkunft, Ria. Tot. 38. Pl.
13. 12:10. Hals½ Lg.
Vielleicht diesmal: Verloſungsrennen. 3700 Mark, 1400 Meter:
1. A. Morawzs Goldwert (Hahnes), 2. Blocksberg, 3. Blondine. Fer=
ner
liefen: Tirano, Karlheinz, Wetterwart. Tot. 22, Pl. 14, 15:10.
1½ Lg.
Hürdenrennen der Drejjährigen: 2700 Mark, 2400 Meter: 1. F.
Roſenthals Comptendorf, 2. Bunte Welt, 3. Kern. Ferner: Portlän=
der
. Tot. 18, Pl. 12, 16:10. 126 Lg.

erFrischt-Belebt
bei Ohnmachten, Ermübung, Strapazen,
Nerven= und Glieberſchmerzen, Ver=
ſtauchungen
unb Verrenkungen. Gegen
Inſektenſtiche. Munb= und Gurgelwaſſer.
7 Meliſſ.-,3 Musk.=,1 Nel
In Apotheken und Drogerien erhältlich,
Bodm.-5el. 12,14 3

AlIIO

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag. 12. Aug. 12.30: Schallplatten. Aus Wagners: Ring
des Nibelungen. o 15.15: Jugendſtunde, Sportlehrer Dippel: Paddel=
fahrten
. O 16.15: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.: Anton
Britz (Bariton). o 18.10: K. A. Findeiſen: Kinderlieder aus aller
Welt. o 18.40: L. Sternberg: Volkstum und Landwirtſchaft.
O 19.10: Fußballſchiedsrichter ſprechen ſich aus. O 19.40: Johanna
Meuſchke: Engliſche Literaturproben (mit Schallplatten). o 20.05:
Engliſcher Unterricht. O 20.15: Stuttgart: Unterhaltungskonzert von
Ferdy Kaufmann und ſein Orcheſter. Lortzing: Feſtouvertüre.
Waldteufel: Dolores, Walzer. Kalman: Potpourri aus der
Zirkusprinzeſſin, Königsberger: Zigeuner: Der verliebte Jim.
Saarſate: Spaniſcher Tanz; Introduction und Tarantelle. Liſzt:
Ungariſche Rhapſodie Nr. 2. Künnecke: Potpourri aus Lady
Hamilton O 21.30: Vortragsſtunde, Ludwig Hardt: Der Haupt=
treffer
von Tcholom Aleichem.

[ ][  ]

Seite 6

Montag, den 12. Auguſt 1929

Nummer 222

Europa=Rundflug.
Schlechkes Weiter am 3. Tag.

Die noch im Rennen befindlichen Teilnehmer am Europa=Rundflug
eilen in raſchem Tempo von Etappenſtation zu Etappenſtation. Nach=
dem
am Freitag noch 13 Bewerber, darunter die Deutſchen Nehring
auf dem Doppeldecker Darmſtadt, Röder auf Junkers und Kirſch
auf Klemm den Wendepunkt in Bukareſt erreicht und zum Teil auch
noch die Reiſe nach Turnu=Severini fortgeſetzt hatten, trafen ſchon am
frühen Morgen des Samstag die erſten Flieger in Budapeſt ein. Be=
reits
um 8.44 Uhr war die Engländerin Miß Spooner gelandet. Sechs
Minuten ſpäter folgte der Kanadier Carberry auf Klemm, der Tſcheche
Kleps, der Engländer Broad, die kurz nach 9 Uhr wieder ſtarteten. Zu
ihnen geſellten ſich gleich die Deutſchen Kirſch, Röder und Offermann
ſowie der Franzoſe Delmotte. Keiner der Europa=Rundflieger nahm
in der ungariſchen Metropole langen Aufenthalt. Bis 10.30 Uhr be=
fanden
ſich ſämtliche Piloten auf dem Weiterflug nach Wien, wo Car=
berry
um 10.41 Uhr und unmittelbar danach Miß Spooner eintrafen.
Herzlich begrüßt wurden Kirſch und Broad, die um 11 Uhr in Wien
landeten. Beide erledigten nur die Kontrollformalitäten und ſtiegen
nach knapp fünf Minuten Aufenthalt zum nächſten Etappenziel Brünn
auf. Auf dem Weiterflug nach Prag überraſchte die Flieger in den
Sudeten ſehr ſchlechtes Wetter. Aus dieſem Grunde kehrte Delmotte

nach Wien zurück. Röder und die Italiener blieben hier ebenfalls vor=
läufig
liegen. In Prag trafen die Flieger Broad um 1.51 Uhr, Car=
berry
um 2.05 Uhr, Kneer um 2.10 Uhr, Kleps 2.30 Uhr, Offermann
2.41 Uhr und Sieber=Deutſchland 3.27 Uhr ein. Eigentlich wollten die
vorne liegenden Piloten noch am Samstag von Prag über Breslau
nach Warſchau fliegen. Dcs ſchlechte Wetter hielt aber die meiſten von
ihnen zurück, und ſo übernachtete der größte Teil der Flugzeugführer
in der tſchechiſchen Hauptſtadt.

Die Teilnehmer in Breslau und Berlin.

Nach der durch das ſchlechte Wetter verurſachten Pauſe ſtarteten die
Europa=Nundflieger am Sonntagmorgen in der tſchechiſchen Hauptſtadt
zum Weiterflug nach Breslcu, wo ein großer Empfang vorbereitet war.
Der engliſche Captain Broad, deſſen Maſchine eine der ſchnellſten iſt,
landete bereits um 8.32 Uhr in Breslau. In kurzen Abſtänden folgten
Kirſch um 8.48 Uhr, Miß Spooner um 8.49 Uhr, Offermann um 8.52
Uhr, Kleps=Tſchechoſlowake; um 9.08, und Karl Carbeury um 9.24 Uhr.
Alle ſechs Teilnehmer ſetzten nach kurzem Aufenthalt die Reiſe nach
Warſchau fort, von wo folgende Ankunftszeiten gemeldet wurden:
Broad 10.46 Uhr, Miß Spooner 11.07, Kirſch 11.22, Offermann und
Kleps 11.34 Uhr. Der Empfang durch die Warſchauer Behörden war
überaus herzlich. Die Spitzengruppe mußte in Warſchau warten, da
erſt um 12 Uhr mittags der Start für den Weiterflug freigegeben wurde.
Punkt 12 Uhr hoben ſich, die Maſchinen von Broad, Miß Spooner, Car=

berry und Kirſch in die Lüfte, während Offermann und Kleps erſt fünf
biertel Stunden ſpäter abflogen. Gegen 2 Uhr wurde der Zvangslarn
dungsplatz Poſen berührt. Kurz vor 3.30 Uhr erſchien über dem Flug,
hafen Tempelhof die Motte von Caprain Broad, der bei ſeiner Larn
dung ſtürmiſch begrüßt wurde. Drei Minuten ſpäter war auch Mri
Spooner zur Stelle. 15.26 Uhr folgte Carberry, und weitere ſecht
Minuten ſpäter traf als erſter Deutſcher Franz Kirſch auf Klemm in
der Reichshauptſtadt ein. Ihm fielen von dem Verfaſſungsfeier=Ge
dächtnispreis 2500 Mark zu. Außerdem wurden die Teilnehmer mi
einem Ehrentrunk begrüßt und erhielten den Becher als Andenken. Kirſch
hat ebenſo wie Carberry, der einen leichten Motordefekt zu beheben
hat, die Abſicht, in Berlin zu bleiben. Die beiden Engländer, Brog
und Miß Spooner, ſetzten dagegen ſchon um 15.38 bzw. 15.41 Uhr den
Weiterflug nach Hamburg fort. Soweit die Spitzengruppe. Inzw=
ſchen
laufen aus den einzelnen Etappenſtationen fortlaufend Meldungen
ein. Der Junkerspilot Röder und der Darmſtädter Nehring
auf ſeinem Doppeldecker trafen bald nach 11 Uhr in Breslau ein. Um
12.30 Uhr kam von Dungern, der mit ſeiner BFW.=Maſchine wegen
eines Benzintankdefektes vorläufig in der ſchleſiſchen Metrovole liegen
bleiben muß. Auch Nehring hatte Defekt, ſtartete aber dann um 13 Uh
zum Weiterflug nach Warſchau, wohin eine halbe Stunde zuvor Röder
abgeflogen war. Ziemlich geſchloſſen trug ſich die italieniſche Gruppe
Bottala, Lombardi, Suſter und Mazotti ſowie der Franzoſe Delmotte
um 13 Uhr in die Breslauer Kontrolliſte ein.

ORDAEUM

2WWoce
B
zutriedenheit der Kundschaft

Darmstadt
Meinz
Große Bleiche 23 * Rheinstrasse 28
FeL.5.3.34
Tel. 4205

Mannheim
+ N. 3. 7/8
JE. 2-3.3-3383.3

Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3 8

Trauerkleider
färbt kurzfristig unübertrotten zu
mäßigen Preisen (10118a
Färberei Reich
Darmstadt, gegr 1905,
chemische Wäscherei
Fabrik: Pallaswiesenstraße 146.
Laden: Ernst-Ludwigstr. 4, am
weißen Turm. Tel. 1501, 1472.

OM

Heute nacht hat der Tod meine
liebe Braut, unſer herzensgutes
Kind und Schweſter

Uh=

FF.

(10535a)

Die beſt. u. ſchönſten
Nähmaſchinen
bis zu 18 Mon. Ziel.
Fr. Gütting, Schu=
chardſtr
. 10. (10422a

DUFZ
Uhren

billig und gut.
Kein Laden. (4152a
Dleburgerstr. 8

im blühenden Alter von 24 Jahren
von ihrem mit Geduld ertrage=
nen
ſchweren Leiden erlöſt.

Für die trauernden
Hinterbliebenen:

Willi Kanzler.

Darmſtadt, 10. Auguſt 1929.

Beiladungen
nach Frankfurta. M.,
Offenbach, Worms,
Mannheim und zu=
rück
werden ange=
nommen
. Umzüge
werden prompt aus=
geführt
.
(9613a
Herzog
Steinackerſtraße 18.
Telephon 4165.

Die Beerdigung findet Dienstag,
13. Auguſt, vormittags 10½ Uhr
von der Kapelle des Waldfried=
hofes
aus ſtatt. (12858

Fahrraddecken
und Schläuche
am billigſten bei
B. Orio (12682a
Karlſtraße 14/16

Heute Montag und morgen Dienstag, abends 8.15 Uhr
D2 letzte Aufführungen:

29

Das lachende Berlin

A.

Possen-Revue in 10 Bildern, von C. Bretschneider, mit Marga Peter
(12835
und Gustav Bertram in den Hauptrollen.
Verk.-Büro u de Waal, Rheinstr. 1
infM ft

Großer schönstgeleg. Garten
SchmltZ LaKüche, Biere 1. ot. Weine (1650
Rheinstr.
so Tägl. Bayr. Schrammelkapelle

ad Salzhausen, Haus Victoria
Alfred Heusel, beste Lage, ersiklassige Zimmer
Bek durch d. gute Küche. Erstkl reicht. Verofl. (12751b

Gredans

am weißen Turm

Filiale der Parfümerie Müller, das
gediegene Spezialgeschätt, empfehlt:

Rolle 0.15, 4 Rollen 0.50
besser: Rolle 0,25 und 0.30

Stück von 0.19 an
besser: Stück 0.30, 0.40 und 0.50

Todes=Anzeige.

Samstag abend ½9 Uhr entſchlief
unſer guter Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder und
Onkel

Graphologin
Kohlheyer

Saulig eeiher II.

beidelbergerſtr. 6,
Tel. 4464. (12680b

Gaſtwirt

nach kurzem ſchweren Leiden im
63, Lebensjahre.

In tiefer Trauer:
Familie Metzler, Langſtadt
Familie Kratz, Harreshauſen
Familie Seltzer, Offenbach.
Langſtadt, 11. Auguſt 1929.

Von der Reiſe
zurück!
Sr. 2h. Bellel

Nervenarzt,
Hügelſtr. 5. (12816b

Tahnunrlicher
Stück 0.35, 3 Stück 0.90
besser: 0.55, O.68,
Joilettangasier
Wasbürlten
Tamzrinbürften
Stück von 0.25 an
besser: Stück 0.30 und 0.35
Phrneber
Stück von 0.35 an
besser: Stück 0.50 und 0.60
Kahsbürſten
Stück 0.50 und 0.60
Schuh-Auftragbürstchen, Stück 0.10
Jauttaten

0.80

Stück von 0.35 an
besser: Stück 0.50,

0.75, 1.00

Taiſasstaken

12687b)

die echte, ausgiebige Ware,
wiegen, ¼ Pfund nur . . ."

m aus-
. 0.25

Stühle
werden von 1 an
geflochten. Korbmöb.
und Körbe repariert.
Arbeit w. abgeholt.
Karte genügt. Frau
M. Pfleger. Fuhr=
mannſtr
. 10, Hth., I., I.

Havier-Irnold
Elisabethenstr. 28

SobET!

AAD SODENAM TAUMUS
HEILT KATARRM ASTH=
MA HERZ-AUSHINET
DURcH HURNERNALTG.

(.6511

Paßbilder

in 1 Stunde
billig und gut.
Thiele Nachſ.
nur Bleichſtraße 9,
Teleph. 1912. (9043a

Rheinſtraße 75 gut
möbl. Zim., evtl. m.
Penſ. zu vm. (12629

N önring 6, II. r.
gut möbl. Zim. mit
elektr. Lichr an beſſ.
Herrn per ſofort.

Eliſabethenſtr.62, p.
ſch. möbl. 3. z. v. (*so

Vornehm möblierte
Zimmer
ſof. beziehb. Hügel=
ſtr
. 15, Laden. Tag=
lich
ab 1119 Uhr.
(10655a)

Geschmackvolle, solide
Damen-Wäsche
Nachthemden, Schlefanzüge, Seidenwäsche
sehr vorteilhaft
O. E. Erb Nachf.
Obere Elisabethenstraße
(8186a

1 eiſ. Laufgewichts=
wagge
mir Wi ge=
kartendrucker
f. 500 kg
Tragkraft, fahrbar;
1 eiſ. Dezimalwaage,
250 kg Tragkra t, fahr=
bar
, mit Gewichten;
Aktenſchränke m. Roll=
läden
ſowie verſchied
Büiroregale umſtände=
halber
bill, z. verkauf.
Ang. unt. L. M. 985
a. d Geſchſt. (12860

Dreunaudr

Machweis
möbl. Zimmer und
möbl. Wohnungen
in der Geſchäftsſtelle
d. Hausfrauenbundes,
Rheinſtr. 7, 1. St., Tel.
4114. Sprechſt. von
1012½ Uhr, außer
Samstag. 12368a

Kt

Junges kinderloſes
Ehcpaar ſucht z. 15.
Aug. möbl. Zimmer
nur mit Kochgelegen=
heit
. Angb. m. Preis
u. F. 28 Geſchſt. (*go

Beſchlagnahmefreie
Wohnungen
jeder Größe geſucht
Angebote unt. F 68
an die Geſchäftsſt.

Köſtritzer Schwarzbier nicht vergeſſen,
der Menſch lebt nicht allein vom Eſſen!

I.Mgd.426

Zurück
Dr. M. Grab
K. Grab
Dentist
Zahnärztin
Sprechstund.: 9/.12 Uhr Sprechstund.: 912 Uhr

2:,5 Uhr
Telephon 1541

26 Uhr
(12859

Ot

6/25 PS.
Uifroen

Chaſſis, wie neu
fahrbereit, ſehr preis=
wert
abzugeben.
Müller & Ober
Rheinſtr. 39. (12763b

Leere Auſten

billig abzugeben.
Fehrer Nachf.,
Bismarckſtr. Nr. 45.

6/20 PS.
Vier ., off Vierſitzer,
ſehr modern, ſehr gut
laufend, billig ab=
zugeben
. (12762b
Müller & Ober
Rheinſtraße 39.

Gelbfleiſchige
Frühkartoffeln
liefert zum billigſten Tagespreis
frei Haus
Wilhelm Ulbrich, Landgraf= Georg=
ſtraße
64, Fernſprecher 1294

Bienen nong Ernte

Mauser 6 /24P8.

Baujahr 1926, deutſch.
Präziſionsarb., ganz
erſtklaſſige Maſchine,
ſehr ſparſam im Ver=
brauch
, offen. Wagen
mit Einſteckſcheiben,
6fach bereift, i. tadel.
fahrbereiten Zuſtand
eignet ſich auch zum
Umbauen als Liefer=
wagen
, umſtändeh.
ehr billig zu verkauf.
Ang. unt. R. S. 725
a. d. Geſchſt. 12861

Eine faſt neue
6130 P8 Fiat=
Limouſine
mit Leder ausgeſchla
gen, faſt neuwertig,
zum Preiſe von RM.
3600. umſtändehal=
der
ſof. zu verkaufen.
W. Zelder, Heidelber=
gerſtr
. 126. (12856

neue
garantiert naturrein, verſch. Blütentracht.,
loſe gewogen und in Gläſern billigſt bei
Med.=Drogerie,
Fr. Beckenhaub, Schulſtr. (12716g

Hardel Senrothrer

vielfach ärztlich empfohlen
bei
Wilhelm Mitze
Bäckerei und Konditorei
Darmstadt, Hügelstraße 19.
A

Pliſſees,
Hohlſäume,
Stickereien,
Handmalerei
moderne Ausführung

Zu kaufen geſucht
einen jungen Reh=
pinſcher
oder Fox=
terrier
. Anſchr. unt.
E. 49 Geſchſt. (*dso

Beerdigung :Dienstag nachmittag
2½ Uhr.
(12857

lch habe meine
ärztliche Tätigkeit
wieder aufgenommen
Hreggb) Br. Begen-

Die Beerdigung des Spenglermeiſters
Ludwig Vollrath
findet Dienstag, 13. Auguſt,
nachm. 3 Uhr, von der Leichen=
halle
, Nieder=Ramſtädterſtraße,
aus ſtatt.
(12862

Aauergarveroben

werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingol
Kranichſteinerſtr. 28 Eliſabethenſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(375
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten

DAMPEBADER
m RöMERBAD

Zimmerſtr. 7 Darmſtadt Telephon 3834
Alle Krankenkaſſen zugelaſſen. (9246a

Die ganz vorzüglichen
Edelstahl-Rasierklingen

Asra Gole

10 Stück zu 95 Pfg.
bckommen Sie nur in de

10534

Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)

KRAGEN-WASCHEREI
Waldstraße 20
KORBUS Fernspr.943 73080

An- und
Verkaut von Brillanken
Gold- und Silbergegenständen. (12602a
Kurtz-Wulff, Rheinstr. 22.

10b Sonder=Rabatt
gewähre ich wegen vorgeſchrittener Saiſon
auf meine bekannt erſtkl. Markenräder:
Allright, Corona, Dixi. Herkules u. W. K C.,
ſowie auf ſämtl. Teile. Spezialräder
mit Garantie 60 Mk. Reparaturen
prompt, gut, billig. (11623a
Mauerſtr.
haus Schneider. Nr. 6.

im
Spezialgeſchäft F. Breitermann
Schulſtraße 9, im Hauſe Fauldraht
Eingang durch die Torhalle (50854

BrN. y

Kabriolet, fabrikneu, das beste und
sparsamste Kleinauto, 4 Personen,
besondere Umstände halber, aus
Privathand billig abzugeben.
Angebote unter F 66 an die
Geschättsstelle ds. Blattes. (12843

Für Mieter und Hausbeſihzer.
Weißbinder=, Maler= und Anſtreicher
arbeiten, Herſtellen von Faſſaden
reell und preiswert.
Zahlungserleichterungen gern geſtattet.
Koſtenanſchläge gratis.
Anton Horst, Weißbindermeiſter
191529
Beſſunger r. 18
Telephon 21.4

ſche
Uebe
ände
ſtäumung
Truppen
en würd
welch
ung der
nd

ragen
und über
klären.

Mittel gegen
Erdflöhe
Gebr. Vierheller
Telephon 200 (12818a