Gnzehummer 10 Pfennige
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Nummer 220
Samstag, den 10. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
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( Dollar — 420 Mark. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Strell uſw., erliſcht
jede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Beil
Konſturs oder geriſchtiſcher Beſtelbung fäll jeder
Rabat weg. Bankonto Deuiſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
de Siten Mi die deutſcen Maionen.
dZe Konferenz in der Hackgafſe infolge der engliſch=franzöſiſchen Unnachgiebigkeik. — Snowden will kein ! Die beiden Hauptdelegierten, die England im Haag vertreten
Kompromiß annehmen. — Scheikerk der Young=Plan? — Snowden gehl über Sonnkag nach London.
Die unvermeidliche Kriſis.
iſt ſcheſen zu uen.
Hemühungen der Delegakionsführer zur Beilegung
Briand ſprach heute in der politiſchen Kommiſſion (Siehe
auch Seite 3. D. Red.) auch über den Zuſammenhang zwiſchen
der enuglſch ſunfiſhen Muerzen.
* Haag, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Der im Haag befindliche Korreſpondent der Havasagentur
6 richtet über den Eindruck, den der Verlauf der Donnerstags=
Terhandlurgen gemacht hat, wie folgt: „Die bei jeder
inter=
nationalen Konferenz unvermeidliche Kriſis, die ſeit
yr Rede Snowdens fatalerweiſe hat eintreten müſſen, iſt ſeit
Tronnerstag abend eine vollendete Tatſache. Mit einer Schärfe,
dee man nach den voraufgegangenen maßvollen Interventionen
nicht vorausgeahnt hat, hat Snowden im Finanzausſchuß eine
IIsarfe Anklage gegen die allierten Mächte und ganz beſonders
g gen Frankreich gerichtet, wobei er ſogar ſoweit gegangen ſei,
zr erklären, daß England am Kriege 1914 kein
vita=
sIntereſſe gehabt habe. Snowden hat erklärt, er
In illkein Kompromiß annnehmen. Es iſt
wünſchens=
hert, daß die engliſche Regierung die Vertagung der
eätzung bis Samstag dazu benutzt, um alle Folgen abzuwägen,
de die Beibehaltung ihrer ſo unnachgiebigen Haltung
ftr ganz Curopa nach ſich ziehen würde. Zurzeit iſt jedes
Be=
mühen zur Annäherung der Völker Europas infolge der
eng=
liichen Anſprüche aufgeſchoben. Gewiß werden private
Unter=
eſchungen vor der nächſten Sitzung des Finanzausſchuſſes
ge=
oslogen werden, der auch am Samstag ſeine Arbeiten noch
ver=
t gen wird, wenn bis dahin die interallierten Delegationen
licht das Mittel gefunden haben, aus der Sackgaſſe, in die man
rneingeraten iſt, herauszukommen.
Verfahrene Sitkugkiog.
Die Situation iſt alſo, wie bereits geſtern ſchon von
uns gemeldet wurde, ziemlich verfahren durch die
Unnach=
gebigkeit auf beiden Seiten, ſowohl auf engliſcher als auch auf
ſteanzöſiſcher Seite. Die Franzoſen ſtellen die Lage als
außer=
oi dentlich kritiſch hin, da Snowden in ſeiner Rede mit der
Revi=
ſion der von England mit den Allierten abgeſchloſſenen
Schul=
d.nabkommen und mit der Abreiſe der engliſchen Delegation
gidroht hat, wenn den engliſchen Anſprüchen nicht ſtattgegeben
nird. Im Gegenſatz zu den Franzoſen, die bereits das
Ein=
gueifen Macdonalds zur Löſung der Kriſe verlangen, brachten
dee Engländer die Sitation weſentlich ruhiger. Der engliſche
Fandelsminiſter Graham erklärte engliſchen Journaliſten
gegelt=
üger ausdrücklich, daß weder von einem Totlaufen
nwch von einer Kriſe die Rede ſein könne. Der
ver=
hundlungsfreie Vormittag am Freitag wurde zu Ausſprachen
der einzelnen Delegierten untereinander benutzt, die zum Teil
einer Ausgleichung der franzöſiſch=engliſchen grundſätzlichen
einungsverſchiedenheiten dienen ſollten. Reichsaußenminiſter
2r. Streſeman empfing am Freitag vormittag zunächſt den
Be=
ſuh des griechiſchen Miniſterpräſidenten Venizelos, etwas ſpäter
dan des engliſchen Außenminiſters Henderſon, der ſeinerſeits
ruch ein Geſpräch mit Briand hatte.
Snowden hälf ſich von den Beſprechungen fern
urd hat, wie verlautet, heute einen Autoausflug in die Umgegend
a getreten. Inzwiſchen wird begreiflicherweiſe von beiden Sei=
Uſtert ſtark mit Stimmungsmache gearbeitet, die aber nicht
verken=
lnan läßt, daß man ſich der Verantwortung bewußt
iſ- ein ſo großzügig angelegtes Unternehmen
wiie die Haager Konferenz nicht von vornherein
durch ein formelles Ausſtellen und Feſthalten
umerſchütterlicher Prinzipien zu gefährden.
2er Schlüſſel, für die Weiterentwicklung der Verhandlungen
i gt im Augenblick natürlich bei den Engländern. Die Situation
nt heute ähnlich wie an den kritiſchen Tagen der Londoner
Kon=
ferenz, als auch Snowden durch ſeine intranſigente Haltung die
Kriſis heraufbeſchworen hatte. Damals wurde die Situation
ean Macdonald wieder eingerenkt, und man hofft nun auch im
5nag, daß Macdonald, deſſen Ankunft immer noch für Montag
od er Dienstag in Ausſicht geſtellt wird, die Dinge wieder in
5 uß bringen wird. Snowden ſoll die Abſicht haben, am
Sams=
ſas nachmittag nach London zu fahren.
Befriſtete Forderung Snowdens.
Der Haager Korreſpondent des Reuterſchen Büros erfährt
ben zuverläſſiger Seite, daß Snowden bereit ſei, den Haag
am nächſten Montag zu verlaſſen, wenn er nicht eine
befriedi=
gude Antwort auf die Forderung, daß der britiſche Steuerzahler
gſſchützt werden ſoll, erhält. Es werde angenommen, daß die
Mehrheit der kleineren Mächte ſich zugunſten der Unterſtützung
2nowdens entſcheiden werde. Wenn ſie das gleiche Stimmrecht
nit den Großmächten in der Finanzkommiſſion erhalten, ſo
verde die Reſolution wahrſcheinlich morgen gegen den
Wider=
tand Italiens, Belgiens und Frankreichs angenommen. Reuter
Folge herrſcht unter den auswärtigen Delegierten eine
Atmo=
pwäre des Peſſimismus. Die franzöſiſche und belgiſche
Delega=
iuen erklären, daß ſie nicht in der Lage ſind, irgendeinen
Vor=
clag anzunehmen, der die Struktur des Young=Planes ändert,
uas der Fall ſein würde, wenn die Prozentſätze geändert
wür=
derr. Der Haager Berichterſtatter des „Ebening Standard” nennt
dis dortige Atmoſphäre elektriſch, und bemerkt,
Snow=
pieis Rede ſei tatſächlich ein Ultimatum, das morgen vormittag
m 10 Uhr ablaufe.
Young=Plan und der Regelung der politiſchen Fragen auf der
Haager Konferenz. Er erklärte dabei, man könne es unmöglich
zu einem Scheitern der Konferenz komen laſſen. Sie gehe in
hier anſtelle. Denn ſie trage in ſich die Hoffnung auf einen
dauernden Frieden in Europa, und es würde deshalb die
ſchlimmſte Enttäuſchung für alle Völker
Euro=
pas bedeuten, wenn die Konferenz zerbreche. Nach
monatelangen ſchwierigen Bemühungen hätten die
Sachverſtän=
digen in Paris einen Plan aufgeſtellt, und niemand würde es
glauben, wenn er behaukten wolle, daß dieſe Sachverſtändigen
nicht in Kontakt mit ihren Regierungen geſtanden hätten. Im
Haag hätten fünf von den beteiligten Mächten bis auf einige
De=
tailsfragen ſich prinzipiell mit dem Young=Plan einverſtanden
erklärt. Nur eine einzige Macht ſei den
entgegen=
geſetzten Weggegangen. Dieſer Macht ſei es aber bisher
nicht gelungen, die anderen zur Aufgabe ihrer Haltung zu
be=
wegen. Gebe es in dieſer Situation kein Mittel? Er könne
nicht glauben, daß das Verhältnis von 1:5
Mäch=
ten genüge, um das Scheitern dieſer Konferenz
zu verantworten. Er glaube deshalb, daß man nach
eini=
gen Stunden ruhiger Ueberlegung doch noch zu einem guten
Re=
ſultat gelangen werde.
Die Bemübnngen un eigen Ausgleich doch nicht ganz
erfalles
Die Bemühungen um eine Verſtändigungsgrundlage, die
am Donnerstag noch als zweifelhaft erſchienen, ſcheinen am
Freitag Geſtalt anzunehmen. Abgeſehen von den bereits
gemel=
deten perſönlichen Beſprechungen, fand am Freitag mittag in
der Witte Brug, dem belgiſchen Hauptquartier, eine Beſprechung
ſtatt, an der Locheur, Chéron, Tirelli und Adatſchi zuſammen
mit den belgiſchen Delegierten teilnahmen. Der Zweck dieſer
Be=
ſprechung war eine Ausſprache der an der Regelung der
Vertei=
lungs= uſw. Fragen intereſſierten Mächte, eine Diskuſſion der
von Snowden aufgeworfenen Fragen im Wege der Einſetzung
eines beſonderen Ausſchuſſes. Wie hier verlautet, ſoll Henderſon
ſeine Zuſtimmung zu einer weiteren Erörterung dieſer
Fragen im Rahmen einer informellen
Zuſam=
menkunft der Delegierten der beteiligten
Mächte gegeben haben, die ſich an die im Gange befindliche
Sitzung der politiſchen Kommiſſion im Laufe des Freitag nach= noch aus pſychologiſchen Gründen weitere finanzielle Opfer auf
mittag anſchloß.
ſtanzöſiſchen Konflikk hineinzuziehen.
In der Stimmungsmache, von der die Beſprechungen
zwi=
ſchen den finanziellen Delegierten wegen der Beilegung der
Mei=
uungsverſchiedenheiten in der finanziellen Kommiſſion begleitet
waren, ſind auch verſchiedentlich Verſuche zutage getreten,
Deutſchland in dieſe Auseinanderſetzung unter
den Alliierten hineinzuziehen, ſei es als
Ver=
mittler, ſei es, daß man von ihmerneutes
Entgegen=
kommen in den finanziellen Fragen erwartet.
Vor allem gehen dieſe Verſuche von franzöſiſcher Seite aus, da
ſich die geſamten Mächte, was die Höhe der deutſchen Annuitäten
anbelangt, mit dem Young=Plan einverſtanden, erklärt häben.
Im bisherigen Verlauf der Konferenz hatte es den Anſchein,
als verſuche man, von Deutſchland durch dieſe Stimmungsmache verlangt dieſe ſtürmiſch. Manche der regierungsfreundlichen
Konzeſſionen innerhalb des Rahmens des Young=Plans
heraus=
zupreſſen. Von ſachverſtändiger deutſcher Seite wird demgegen= Oppoſition zu ſeiner Außenpolitik übergehen werden, falls er jetzt
über erklärt, daß das Zugeſtändnis von Konzeſſionen nur von
franzöſiſcher Seite gemacht werden könne. Frankreich befinde ſich
ratifiziert und ſei dadurch auf das äußerſte daran intereſſiert, könnte, wenn er nicht ſo große Gefahren für den Weltfrieden in
den Young=Plan mit nach Hauſe zu bringen, um ſeine
Verpflich=
tungen aus dem franzöſiſch=amerikaniſchen Abkommen erfüllen
zu können. Desgleichen ſei es in erſter Linie an ihm, etwas dazu
zu tun, daß der Young=Plan zuſtande komme. Von engliſcher
Dienstag ſeine Ankunft im Haag angekündigt habe, beſtätigt. Truppen noch immer auf deutſchen Boden!. Das iſt ein
un=
um Montag wieder nach dem Hagg zurückzukommen. Es iſt nicht wie nur möglich zu beenden trachten muß. Die Labour=Party
Montag oder Dienstag verſchoben wird.
* In Berliner politiſchen Kreiſen wird die Lage der
Konferenz im Haag als ernſt. aber keineswegs ſo
beurteilt, wie es in einem Teil der Preſſe geſchieht, als befände
ſich die Konferenz bereits in einer Kriſe. Man kann die
Situation vielleicht ſo kennzeichnen, daß in dem bisherigen erſten 1
Abſchnitt der Verhandlungen die Parteien ihre Poſitionen be= ſeits aber wird in England der Gedanke, britiſche Truppen
even=
zogen haben. Das gilt für die finanzpolitiſche Kommiſſion wie tuell noch 5 Jahre im Rheinlande zu belaſſen, als „völlig
undis=
für die politiſche, nachdem dieſe die beiden Unterausſchüſſe
be=
z
ſchloſſen haben.
England auf der Haager Konferenz.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 9. Aug.
Philipp Snowden und Arthur Henderſon — ſind
bei=
des Charaktere, denen gleicherweiſe große Ehrlichkeit der
Geſin=
nung, wie große Hartnäckigkeit im Verfolgen ihrer Ziele eigen iſt.
In Deutſchland hatte man es bedauert, daß England auf der
Briand appelierk an die Engländer, die Konferenz Haager Konferenz nicht durch Namſay Maedonald ſelbſt
vertreten iſt, von deſſen ſtarker Perſönlichkeit man nötigenfalls
eine günſtige Beeinfluſſung des Ganges der Verhandlungen
hätte erwarten können. Gewiß iſt Ramſay Macdonald „eine
ſtarke Perſönlichkeit‟. Doch in welcher Weiſe dieſe ſich bei
Gele=
genheit des im Haag vor ſich gehenden deutſch=franzöſiſchen
Zwei=
kampfes geltend gemacht hätte, wäre — in Anbetracht von
Mac=
donalds verſchiedenen perſönlichen Freundſchaften in der Welt
der eurobäiſchen Politik — noch recht fraglich geweſen. Es hat
ihren Endzielen weit über die Ueberlegungen hinaus, die man daher faſt den Eindruck, als ob der britiſche Premier ſich in
die=
ſem Falle ſekbſt nicht frei, nicht unbefangen genug gefühlt hätte.
Seine Kollegen Snowden und Henderſon dürſten ſich von
aus=
ſchließlich ſachlichen Erwägungen leiten laſſen. Sie ſind auf dieſer
Konferenz, von der Deutſchland doch vor allem eine ſachliche
Negelung der Probleme der Reparationen und der Räumung
erhofft, im Grunde „die rechten Männer am rechten Platz” Und
ihre Wahl gibt durchaus Grund zur Annahme, daß das
ſchein=
bar abſichtliche Fernbleiben Maedonalds ſchließlich keineswegs
zu Ungunſten Deutſchlands erfolgt ſein wird.
Die Haltung der britiſchen Delegation in der
Repa=
rationsfrage iſt von Snowden vor ſeiner Abreiſe mit faſt
übertriebener Nachdrücklichkeit entwickelt und präziſiert worden:
ſie iſt — für die im Young=Plane vorgeſehene Ermäßigung der
deutſchen Jahreszahlungen und endgültige Feſtſetzung der
Repa=
rationsſumme, doch — gegen Verminderung des britiſchen
Anteils und allzulange Fortſetzung der Sachlieferungen. Auf
der Konferenz von Spa war Englands Anteil an den
Reparatio=
nen auf 22 Prozent feſtgeſetzt worden — gegen Frankreichs 55
Prozent. Der Young=Plan ſieht nun eine weitere
Vermin=
derung des engliſchen Anteils um etwa 50 Millionen Mark pro
Jahr vor, welche Summe zum größten Teil Italien und
Frank=
reich zugute kommen würde. Auch ſoll England in Zukunft
ſeinen Anteil nur aus der Gruppe der bedingten
Reparations=
zahlungen erhalten. Dagegen wehrt ſich Snowden. Er hat ſich
in dieſem Sinne vor dem Parlamente feſtgelegt. Er kann auch
uicht anders. Die Labour=Regierung ſieht ihre Hauptaufgabe
darin, in den Augen des britiſchen Volkes vor allem als „
Ver=
fechterin nationaler Intereſſen” zu gelten. Dieſe „nationalen
Intereſſen” ſtellen ſich aber zurzeit aus der Summe folgender
Tatſachen zuſammen: England hat bis zum heutigen Tage an
die Vereinigten Staaten bereits 4 Milliarden Goldmark
Kriegs=
ſchulden mehr gezahlt, als es ſelbſt erhalten hat: England leidet
ſeit Jahr und Tag äußerſt unter den deutſchen Sachlieferungen,
die es ſehr ſpürbar im Abſatz ſeiner Waren ſchädigen (ſo
bei=
ſpielsweiſe der jährliche Ausfall von ca. 3 Millionen Tonnen
Kohlenlieferungen an Italien, die jetzt von Deutſchland geliefert
werden) England verſpürt gerade zurzeit ſchwere Stöße in
ſeinem Wirtſchaftsorganismus (wie beiſpielsweiſe die
Ausſper=
rung in Laneaſhire, das Anrücken neuer Kriſen in einer Reihe
von wichtigen Induſtrien, die Zunahme der Arbeitsloſigkeit, die
großen Goldverluſte der Bank von England während der letzten
Monate uſw.) und England glaubt daher weder aus materiellen,
ſich zu nehmen und ſein ſchon ohnedies hohes Budget noch mehr
belaſten zu können. Aus all dieſen Gründen ſetzt Snowden auf
Vergebſicher Berſuch. Deutſchlend in den engliſch= der Hagger Korferenz alls daran, um eine Abänderung des im
Young=Plaue vorgeſehenen Verteilungsſchemas zu erwirken und
— ſich hierdurch in offenen Gegenſatz zum Block Frankreich—
Italien—Belgien zu ſtellen, die den Bericht gutgeheißen und ihn
nur „in ſeiner Ganzheit” angenommen wiſſen wollen.
Viel weniger kompliziert iſt die engliſche Haltung in bezug
auf die Rheinlandräumung und der mit ihr
zuſammen=
hängenden Fragen. Henderſon bekennt ſich ganz offen für eine
ſofortige Räumung des Rheinlandes, gegen Einſetzung der von
Frankreich gewünſchten „Feſtſtellungs=Kommiſſion” und für
mög=
lichſt baldige Räumung des Saargebietes. Die Labvur=Party
hat bei Uebernahme der Regierungsgeſchäfte ſich für die ſofortige
Räumung des Rheinlandes erklärt und die öffentliche
Meinung Englands, einſchließlich der Konſervativen,
Blätter gehen gar ſo weit, Henderſon anzudrohen, daß ſie in
nicht endgültig die Räumung des Rheinlandes durchſetze. Die
Blätter weiſen mit Recht darauf hin, daß die gegenwärtige Lage
in einer Zwangslage. Es habe das Mellon=Bérenger=Abkommen einen Widerſpruch darſtelle, der vielleicht beluſtigend wirken
ſich bergen würde: durch gemeinſame Unterzeichnung des Locarno=
Vertrages, durch gemeinſame Zugehörigkeit, zum Völkerbunde
und durch gemeinſamen Beitritt zum Kellogg=Pakt, haben ſich
Großbritannien und Deutſchland feierlichſt zur Pflege fried=
Seite ſtellt man in Abrede, daß Macdonald für Montag oder licher Beziehungen verpflichtet. Trotzdem aber ſtehen britiſche
dagegen, daß Snowden über Sonntag ſich nach London begibt, ſinniger Zuſtand, den jeder vernünftige Menſch ſo bald
ausgeſchloſſen, daß deshalb die zweite Sitzung der Finauzkom= hat es mit aller wünſchbaren Nachdrücklichkeit verſprochen. Hier
miſſion, die am Samstag vormittag 10 Uhr ſtattfinden ſoll, auf ſieht ſie ſich vor aller Welt auf die Probe geſtellt. Henderſon hat
alſo zurzeit nur die Wahl zwiſchen zwei Alternativen: auf der
Haager Konferenz eine Einigung zwiſchen den ehemaligen
Allierten über die ſofortige Räumung zu Wege zu bringen oder,
falls dieſes mißlingen ſollte, die Zurückziehung der britiſchen
Truppen als iſolierte Maßnahme bekannt zu geben. Durch
letz=
tere Handlung würde er allerdings Englands Beziehungen zu
den ehemaligen Allierten auf eine harte Probe ſtellen.
Anderer=
kutabel” zurückgewieſen. Daher iſt durchaus mit der Möglichkeit
zu rechnen, daß Henderſon im Haag ſelbſt dann auf einer ſofor=
Seite 2
Samstag, den 10 Auguſt 1929
Nummer 2?0
tigen Näumung des Rheinlandes beſtehen wird, falls, wider
Er=
warten, eine Einigung über die Reparationsfrage nicht zuſtande
kommen ſollte.
Dieſe Haltung Englands gegenüber den beiden im
Haag zur Entſcheidung ſtehenden Problemen — Reparationen
und Rheinlandräumung — ließe die Schlußfolgerung zu, daß die
engliſche Delegation im Verlaufe der Konferenz in der Tat mehr
in Uebereinſtimmung mit Deutſchland, als mit
ſeinen ehemaligen Verbündeten vorgehen dürfte. Im Grunde
genommen glaubt ja in England kein vernünftiger Menſch mehr
ernſtlich daran, daß Deutſchland — wie im Young=Plane
vor=
geſehen — noch nach Verlauf von ſchreibe und ſprich 58 Jahren,
alſo noch anno 1987, wenn wir uns bereits dem Jahre 2000
nähern werden, pünktlich jedes Jahr ſeine „
Reparationszahlun=
gen” abtragen werde. Die vernünftigen Engländer betrachten
dieſes Problem unſerer Zeit mit ganz anderen Augen als
bei=
ſpielsweiſe die Franzoſen. Immerhin iſt es — ein „Problem
unſerer Zeit”, das, ebenſo wie die Rheinlandräumung, eben
gelöſt werden muß. Das Streben Englands geht aber dahin,
daß dieſe Löſung ſachlich und raſch erfolge, daß Deutſchland nun
Ermäßigung ſeiner Zahlungen und Befreiung ſeiner Gebiete
zugebilligt werde und daß dieſe letzte „Reparationskonferenz” den
Weltkrieg in der Tat ſo definitiv und gründlich wie nur irgend
möglich liquidieren möge. Die beiden Hauptdeliegerten
Eng=
lands, Snowden und Henderſon — werden ſicher alles dranſetzen,
um dieſes Ziel im Haag zu erreichen.
Erklärungen der Zelegakionsführer zu Snowdens
Alkimakum.
* Haag, 9. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Dem Haager Sonderberichterſtatter des „Intranſigeant”
ga=
ben einige Staatsmänner kurze Erklärungen über die durch die
Haltung des engliſchen Schatzkanzlers Snowden geſchaffene Lage
ab. Snowden erklärte dem Sonderberichterſtatter des Blattes,
die öffentliche Meinung in England würde es nicht begreifen,
wenn er ſeine Erklärungen im geringſten abändere. Wenn es
eben ſein müſſe, würden die Engländer die Konferenz verlaſſen
und der Dawes=Plan würde dann eben beibehalten werden. —
Streſemann habe ſeinen Mißmut über die koſtbare Zeit,
die verloren gehe, nicht verborgen und erklärt, wenn man nicht
zu einem Ziele komme, ſolle man rundweg mit der Konferenz
Schluß machen. Pirelli gab gleichfalls der Anſicht Ausdruck,
wenn es nicht anders möglich ſei, werde man nach Hauſe
zurück=
kehren. Italien werde den Dawes=Plan beibehalten, und die
Engländer würden ſich mit den Deutſchen zu verſtändigen haben.
Streſemann und Snowden könnten ſich dann auseinanderſetzen.
Allein Miniſterpräſident Briand habe trotz alledem ſeinen
Optimismus bewahrt und achſelzuckend erklärt, keine Regierung
wolle die Verantwortung eines ſolchen Bankerrotts auf ſich
neh=
men, und am wenigſten werde eine engliſche Regierung wie die
Maedonalds eine Friedenskonferenz torpedieren. — Auch die
Belgier Houtard und Francqui hätten ihre Verſtimmung
nicht verborgen, verhielten ſich jedoch abwartend.
Gedrückte Stimmung in Paris.
EP. Paris, 9. Auguſt.
Die gedrückte Atmoſphäre im Haag hat auch hier, vielleicht
mehr noch als in irgendeinem anderen Lande, ihren
Nieder=
ſchlag gefunden. In die Erbitterung über die intranſigente
Haltung des engliſchen Miniſters Snowden miſcht ſich die Sorge,
daß ein Abbruch der Konferenz in greifbarer Nähe ſtehe. Die
Anſicht der hier maßgebenden Kreiſe drücken wohl am beſten
fol=
gende Sätze aus, die der „Temps” heute abend der Konferenz
widmet: Ein verantwortlicher Miniſter, der durch ſeine Haltung
in ſolch freimütiger Weiſe ſeine Regierung verpflichtet hat und
der ſich von der Mehrzahl der Preſſe ſeines Landes unterſtützt
fühlt, kann nur ſehr ſchwer noch ſeine Haltung, die er mit
eben=
ſoviel Tamtam als Leichtfertigkeit eingenommen hat, von heute
auf morgen ändern. Alle beteiligten Nationen, Deutſchland
in=
begriffen, ſtellen ihren abſolut guten Willen unter Beweis, weil
ſie verſtanden haben, daß in dieſem Augenblick das allgemeine
Intereſſe über Sonderintereſſen geſtellt werden muß.
Der „Intranſigeant” ſchreibt: Der Bericht der
Sachverſtän=
digen iſt am 7. Juni unterzeichnet worden, und die Regierung
Maedonald übernahm am 8. Juni die Regierungsgeſchäfte. Iſt
das ein Grund, daß ein internationaler Plan deshalb in den
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg wird am
kommen=
den Sanntag abend Berlin verlaſſen, um ſeinen Urlaub
anzutreten. Auch in dieſem Jahre wird der Reichspräſident den
Urlaub in Dietramszell verbringen.
Wie wir erfahren, hält die Beſſerung im Befinden des
Reichskanzlers an. Puls und Temperatur ſind normal, ſo daß
man mit völliger Wiederherſtellung rechnen kann.
Die Vorarbeiten für das neue Republikſchutzgeſetz
ſind im Reichsminiſterium des Innern ſo weit fortgeſchritten, daß das
Reichskabinett den Entwurf gegen Ende dieſes Monats erledigen und
Anfang September an den Reichsrat weiterleiten kann.
Am Schleſiſchen Bahnhof und in der Koppenſtraße in Berlin kam
es zu blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen
Kommu=
niſten und Polizei. Dabei mußte die Polizei in beiden Fällen
von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen. Von den Demonſtranten
wurde einer getötet und mehrere verletzt. Auch zwei Poliziſten wurden
verletzt.
Zu der Liquidation des dem Grafen Schwerin=
Schwanenfeld gehörenden Gutes Sartowitz, der ſeine
Wohnung binnen vier Wochen räumen muß, hören wir von
unterrich=
teter Seite, daß bei der Beſprechung der deutſih=polniſchen
Liquidations=
kommiſſion in Paris der vortragende Legationsrat Martius darauf
hingewieſen hat, daß Polen durch derartige Maßnahmen die
Verhand=
lungen der Kommiſſion ſehr erſchwere.
Die mit großer Spannung erwartete engliſche Nachwahl im
Bezirk von Twickenham wurde von dem konſervativen
Kan=
didaten Sir John Ferguſon gewonnen.
Außenminiſter Burew übergab die bulgarſſche Antwort
auf die letzte jugoſlawiſche Note dem jugoſlawiſchen
Ge=
ſandten Neſitſch mit Bezug auf die Amneſtierung des geweſenen
Gene=
raliſſimus und des ehemaligen Miniſterpräſidenten Radoſlawow.
Die Gefandten der europäiſchen Mächte werden nach
einer Meldung aus Sch hai in den nächſten Tagen der
chineſi=
ſchen Nationalregierung gleichlautende Noten ihrer
Regierungen überreichen, in denen zum Ausdruck gebracht wird,
daß eine Aufgabe der Exterriorialitätsrechte unter
den gegenwärtigen Umſtänden für ſie nicht möglich iſt.
Die auſtraliſche Regierung iſt, wie der nuſtraliſche Premierminiſter
Bruce heute erklärte, von der Arbeiterregiernng über ihre Haltung in
der Frage der Redarationen befragt worden. Die auſtraliſche
Regie=
rung hat in ihrer Antwort zum Ausdruck gebracht, daß ſie mit
Snow=
den darin übereinſtimme, daß keine weiteren Opfer von engliſcher Seite
gebracht werden ſollen.
Papierkorb geworfen werden kann? Das würde heißen, daß von
nun an in Europa jedes internationale Problem bei einer
Aen=
derung der Regierung nach deren Belieben in Frage geſtellt
wer=
den kann. Das wäre zu leicht, und es wäre wahrhaftig das erſte
Mal, daß man in London eine Unterſchrift, die von einem
Mi=
niſter des Königs gegeben wurde, nicht anerkennt.
Die „Liberté” drückt die Anſicht aus, das Humoriſtiſchſte an
der ganzen Angelegenheit ſei dieſe engliſche Auflehnung gegen
die Folgen einer Tatſache, die England ſelbſt gewollt hat.
In London bleibt man ruhig und kühl.
EP. London, 9. Auguſt.
Zu der Kriſe in den Beratungen der Finanzkommiſſion auf
der Haager Reparationskonferenz wird in hieſigen offiziellen
Kreiſen erllrt, daß ſich der engliſche Schatzkanzler in einer äußerſt
ſchwierigen Lage befinde, die ſich daraus ergeben habe, daß die
anderen Mitglieder der Entente ſich weigerten, eine Aenderung
des Young=Planes in Erwägung zu ziehen. Trotz der heftigen
Kritiken der anderen Mächte zeigt man in offiziellen Kreiſen
keine Aufregung und Beunruhigung und iſt entſchloſſen, ruhig
und kühl die weitere Entwicklung abzuwarten. Zu den von
Snowden vertretenen Forderungen erklärt man offiziell, daß es
nicht das Ziel des engliſchen Schatzkanzlers ſei, ein größeres
Maß von Verantwortlichkeit und Verpflichtung auf Deutſchland
zu laden. Die Abſicht Snowdens gehe dahin, eine neue
Diskuſ=
ſion über den Young=Plan anzuraten, um England den Anteil
an den von Deutſchland zu zahlenden Reparationen zu ſichern,
die man in England für fair und gerecht erachtet. Weiter fordere
er gewiſſe Garantien dafür, daß die an Großbritannien zu
lei=
ſtenden Reparationen unter allen Umſtänden ſicher ſind und nicht,
wie es der Young=Plan vorſieht, an gewiſſe Bedingungen
ge=
knüpft ſind. Mit größter Spannung ſieht man allgemein der
morgigen Sitzung der Finanzkommiſſion entgegen und gibt der
Anſicht Ausdruck, daß dieſe Sitzung das Schickſal der Haager
Konferenz entſcheiden dürfte. In der engliſchen Prefſe kommt
auch weiterhin eine einmütige Billigung der entſchloſſenen
Hal=
tung Snowdens auf der Haager Konferenz zum Ausdruck.
Morefor Heinrich dinte
Einer der bekannteſten und populärſten deutſchen Künſtler,
ſicher aber der populärſte Künſtler der Reichshauptſtadt,
der Radierer, Maler und Malerhumoriſt Heinrich Zille, iſt nach
längerem ſchweren Krankſein am Freitag vormittag geſtorben.
Einem Künſtler von ſeltener Begabung, einem Zeichner, der wie
wenige ſeiner Kollegen die Wirkung des Striches und der Linie
meiſterte, einem Menſchen, der warmherzig und mit köſtlichem
Humor das Leben des Proletariats ſah und meiſterhaft ſchildern
konnte, hat der Tod Stift und Pinſel und Feder aus der
fleißi=
gen Hand gewunden. Hat damit eine Lücke geriſſen, die kaum
ſich voll wieder ſchließen wird.
Meiſter Zille war nicht nur als Künſtler, ſondern auch als
Menſch eine der bekannteſten Figuren der Reichshauptſtadt. Wer
ihn nicht perſönlich kannte, dem waren beſtimmt ſeine Bilder
aus dem Leben des Berliner Proletariats aus irgendeiner
Zeit=
ſchrift oder aus irgendeiner Buch= oder Mappenveröffentlichung
her bekannt. Bei aller Derbheit ſeiner karikaturiſtiſchen
Auf=
faſſung und ſeiner künſtleriſchen Verarbeitung des Alltagslebens
in ſeiner kraſſeſten Form, des Lebens in Winkeln und Gaſſen,
auch in den Goſſen, ging durch ſeine Zeichnungen ein ſonniger
Humor. Der Künſtler, der ſelbſt in ſeiner Jugend das Leben
in den Höfen des Berliner Nordens gelebt hat, kannte die Sorgen
und Leiden, aber auch die beſcheidenen Freuden des Proletariats,
die es dem Leben abrang. In ungezählten Blättern und
Illu=
ſtrationen hat Meiſter Zille Dokumente dieſes Proletarierlebens,
des Lebens der Straße, geſchaffen, in der Mehrzahl der
Prole=
tarierkinder. Aber er leuchtete auch hinein in das Leben, in
dem die Grenzen zum Verbrechen gar leicht verwiſcht werden.
Man könnte aus Meiſter Zilles Lebenswerk eine harte Klage des
Proletariats gegen die beſitzenden Klaſſen herausleſen. Das
aber hat Profeſſor Zille wohl nicht gewollt. Er ſah das Leben
der Enterbten mit dem eigenen Auge ſeines einzigartigen
Künſt=
lerlebens, und ihm lag es, die Straßen= und Hof= und
Gaſſen=
typs jeden Alters und Geſchlechts ſeinem feinen Humor
einzuord=
nen, und Blätter von künſtleriſch gemeiſterter Satire zu ſchaffen,
die im Grunde niemals verletzten, wenngleich auch Zille nicht
erſpart blieb, wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften mit dem
Strafrecht in Konflikt zu kommen: Das Schöffengericht in
Stutt=
gart hat ihn einſtmals wegen einer Zeichnung im Simpliziſſimus
zu 150 Mk. Geldſtrafe verurteilt.
Am 10. Januar vorigen Jahres hat Meiſter Zille ſeinen
70. Geburtstag gefeiert. Er war damals Gegenſtand
ungewöhn=
licher Ehrungen von allen Seiten. Obwohl nicht Berliner —
Heinrich Zille iſt in Radeberg (Sachſen) geboren —, iſt Zille Ber=
lin zur zweiten Heimat geworden. Er hat hier die Volksſchule
beſucht, und ſeinem Zeichenlehrer iſt es zu verdanken, daß er der
Kunſt zugeführt wurde. Bis zu ſeinem 50. Lebensjahre blieb
Heinrich Zille als Lithograph beruflich tätig. Dann erſt
ermög=
lichten ihm Einnahmen aus Witzblätterbeiträgen, ſich ganz der
Kunſt zu widmen. Er blieb aber auch in der Zeit, da er mate=
rielle Nöte nicht mehr hatte, der Schilderer des Proletariats.
Falſch wäre es, in Zilles künſtleriſchem Wirken nur das
Unter=
haltende eines Humoriſten ſehen zu wollen. Seine künſtleriſche
Aufgabe war einer hohen ſozialen Miſſion gewidmet. Sein echter
deutſcher Humor, mit einem lachenden und einem tränenden
Auge, diente ihm in ſeinen Bildern dazu, die breiteſte
Oeffent=
lichkeit auf die Notwendigkeit von ſozialen Reformen aufmerkſam
zu machen, vor allem auf ſolche des Wohnungsweſens, unter
deſſen Nöten gerade die Großſtadtjugend unglaublich zu leiden
hatte und noch hat. So ward er ein großer Menſchenfreund,
der ſich trotz des karikaturiſtiſchen Einſchlages mit faſt realiſtiſcher
Treue ſeine Vorwürfe ſuchte.
In „Zilles Werdegang”, der großen Ausſtellung, die die
Stadt Berlin zu ſeinem 70. Geburtstage im Märkiſchen Muſeum
veranſtaltete, kam das beredt zum Ausdruck. Damals haben
der Oberbürgermeiſter der Reichshauptſtadt und Vertreter des
Magiſtrats den Jubilar bei dieſer Veranſtaltung empfangen, ihn
durch herzliche Anſprachen geehrt und ihn durch ſein eigenes
Lebenswerk geführt
* Berlin, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Die für Freitag vorgeſehene Kabinettsſitzung über die
Arbeitsloſenverſicherung iſt im letzten Augenblick wieder abgeſagt
und auf die kommende Woche verſchoben worden, offenbar, weil
die Dinge noch nicht ſpruchreif ſind. Der
Reichswirtſchafts=
miniſter und der Finanzminiſter hatten beide den dringenden
Wunſch, vor der Entſcheidung des Kabinetts gehört zu werden.
Vermutlich wird inzwiſchen der Arbeitsminiſter ihnen ſeinen
Ent=
wurf zur Begutachtung nach dem Haag geſchickt haben. Es iſt
auch keineswegs ausgeſchloſſen, daß Herr Wiſſell ſich ſchließlich
ſelbſt auf die Bahn ſetzt und nach dem Haag fährt, um mit der
dortigen „Filiale des Kabinetts” zu ſprechen, wenn auch
natür=
lich dieſe Reiſe ſchon um der Wirkung auf die anderen Mächte
willen eigentlich vermieden werden müßte, weil es einen
denk=
bar ſchlechten Eindruck macht, wenn die deutſchen Parteien ſich
in ſolcher Stunde um innere Fragen vor dem Forum des
Aus=
landes zanken.
Vorläufig hält auch die Regierung noch daran feſt, daß ſie
ihren Entwurf rechtzeitig dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß des
Reichstags vorlegen will. Nach wie vor wird zwar davon
ge=
flüſtert, daß die ganze Reform auf den Spätherbſt verſchoben
werden ſoll und daß, weil das geltende Geſetz am 30. September
abläuft, für die Zwiſchenzeit der Verwaltungsrat der
Verſiche=
rungsanſtalt entſprechende Maßnahmen treffen ſoll. Das iſt
geſetztechniſch möglich. Der Verwaltungsrat hat das Recht, die
Wartezeit zu verlängern und die Dauer der Unterſtützung zu
verkürzen. Damit würde etwas Erleichterung geſchaffen, aber
vermutlich nicht hinreichend, denn das von allen Parteien
verfolgte Ziel muß doch ſein, die
Arbeitsloſen=
verſicherung finanziell auf eigene Füße zu
ſtel=
len, damit die Reichsfinanzen nicht natürlich das Loch zu ſtopfen
haben. Die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften, die mit dem
Ergebnis der von ihnen ſelbſt geforderten
Sachverſtändigenkom=
miſſion am unzufriedenſten ſind, behaupten, die ganze hier
auf=
geftellte Rechnung wäre falſch, die Sachverſtändigen wären bei
ihren Berechnungen von einem Durchſchnittsſatz von 1,1
Millio=
nen Arbeitsloſen ausgegangen, während man auf mehr als
900 000 nicht rechnen könne. Das Reichsarbeitsminiſterium weiſt
aber darauf hin, daß die Zahl von 1,1 Millionen den nach unten
abgerundeten Durchſchnitt der Jahre 1926 bis 1928 bedeutet, alſo
zwar das Kriſenjahr 1928, aber auch das gute Konjunkturjahr
1927 enihält und der Durchſchnitt der Wahrheit ſehr nahe kommen
dürfte.
Eine Entlaſtung der Arbeiterreſerbearmee auf
natür=
lichem Wege iſt früheſtens 1931 zu erwarten, weil dann der
Ge=
burtenrückgang während der Kriegsjahre ſich auzuwirken
be=
ginnt. Das hilft aber im Augenblick nichts. Um ſo notwendiger
iſt es, vor dem Beginn des Winters, alſo bevor die
Saiſonarbeits=
loſigkeit wieder einſetzt, die Reform zum Abſchluß zu bringen,
und zwar auf parlamentariſchem Wege. Daß dabei der
Arbeits=
miniſter in einer ſchwierigen Lage iſt, weil er unter Umſtänden
gegen ſeine eigene Partei auftreten muß, ſoll nicht beſtritten
wer=
den. In politiſchen Kreiſen tritt denn auch ſchon mit
Beſtimmt=
heit die Behauptung auf, daß Herr Wiſſell aus dieſer
Verlegen=
heit heraus die Vorſchläge der Sachverſtändigen in ſeinem
Ent=
wurf den Wünſchen der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften
entſprechend abgeändert habe, obwohl er ſich ſagen muß, daß
dann die Ausſichten auf eine Mehrheitsbildung noch geringer
werden. Die chriſtlichen Gewerkſchaften ſprechen in ihrem
Preſſe=
dienſt auch bereits offen den Verdacht aus, daß die
Sozialdemo=
kraten zwar den Young=Plan annehmen, aber den bürgerlichen
Parteien die Verantwortung für eine geſetzliche Formulierung
der Auswirkungen des Young=Planes überlaſſen möchten. Die
Sozialdemokratie hat ja bereits mit einer ſolchen Taktik gedroht.
Wir haben das bisher aber für Bluff gehalten, weil auch für die
Sozialdemokraten das Spiel doch reichlich gefährlich wäre, wenn
ſie bei der Neuregelung der finanziellen, wirtſchaftlichen und
ſozialpolitiſchen Geſetze auf jeden Einfluß von vornherein
ver=
zichten wollten.
Der Künſtler ſollte dieſen Ehrentag nicht ſehr lange
über=
leben. Schon zu Anfang des Jahres begann Prof. Zille zu
kränkeln, und ſeit Wochen lag er ſchwerkrank darnieder. — Zille
war Mitglied der Berliner Akademie der Künſte, der Berliner
Sezeſſion, des Deutſchen Künſtlerbundes und des Deutſchen
Illuſtratorenverbandes.
Die Berliner Preſſe widmet dem verſtorbenen Berliner
Maler und Zeichner Zille ausführliche Nachrufe.
Oberbürger=
meiſter Böß hat den Hinterbliebenen ſofort ein
Beileids=
telegramm geſandt, um die Teilnahme der Stadt Berlin zum
Ausdruck zu bringen. Das Begräbnis Zilles ſoll auf Koſten
der Stadt auf einem der ſtädtiſchen Friedhöfe erfolgen. Alle
Kunſtvereinigungen ſollen die Abſicht haben, an der Beiſetzung
eilzunehmen, die vorausſichtlich zu einer der größten
Toten=
eiern werden wird, die Berlin ſeit langem geſehen hat. Die
Beratungen über die Feier haben bereits begonnen, doch ſteht
der Tag noch nicht feſt.
Rummer 220
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Seite 3
Die AoAtesikfrage.
Biidung eines juriſtiſchen Unkerkomkkees. —
Deukſch=
lands Skandpunkk nach wie vor unveränderk.
* Haag, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Die ſchwerſte Frage der Haager Konferenz, die Frage
der Rheinlandkontrolle, wurde am Freitag nachmittag
um 4 Uhr zum erſten Mal in der politiſchen Kommiſſion
auf=
gegriffen. Obwohl die Lage in der Finanzkommiſſion ſehr
ſchwierig iſt und der Kampf um das engliſche Ja auch am
Frei=
tag noch mit aller Energie in Sonderbeſprechungen zwiſchen den
Finanzſachverſtändigen der Delegationen fortgeſetzt wurde,
über=
ſchattete doch bereits die Frage, was wird mit der
Kon=
trollkommiſſion, zum mindeſten in deutſchen Kreiſen das
Intereſſe an dem Streit um die Prozentſätze. Die
Feſtſtellungs= und Vergleichskommiſſion bildet den dritten Punkt
des Genfer Communiqués, in dem bekanntlich vorgeſehen iſt, daß
die Dauer, die Zuſammenſetzung, das Aufgabengebiet und die
Arbeitsweiſe dieſer Kommiſſion, über deren Einſetzung im
Prin=
zip eine Verſtändigung erreicht worden iſt, weiteren
Verhand=
lungen überlaſſen bleibt. Allerdings iſt der deutſche Standpunkt
in der Kontrolle unverändert der gleiche, daß keine deutſche
Regierung es auf ſich nehmen könne, ihre
Zu=
ſtimmung zu einem Kontrollorgan zu geben,
das über die im Verſailler Vertrag
feſtgeſetz=
ten Räumungsfriſten hinausgeht.
England für vollſkändige Räumung und gegen jede
Milikär=, jedoch für Völkerbundskonkrolle.
Die Kommiſſionsſitzung wurde vom Präſidenten Henderſon
eröffnet, der ſeine Befriedigung über das Ergebnis der
Unter=
haltungen zum Ausdruck brachte, die er heute vormittag mit den
verſchiedenen Delegationsführern gehabt hat, und die engliſche
Stellung zu der Frage der Kontrollkommiſſion klarlegt.
Hender=
ſon unterſtrich, daß England für vollſtändige
Räu=
mung ſei und daß es jede Idee an eine
Militärkon=
trolle des entmilitariſierten Rheinlandes
ab=
lehne. Es wünſche nicht, daß man die Soldaten aus dem
Rheinland zurückziehe und dafür ſofort andere ins Rheinland
ſetze. Wenn zur Regelung von Streitigkeiten irgendeine
Kom=
miſſion oder ſonſt ein Verfahren geſchaffen werden ſoll, dann
müſſe ſich das durchaus im Rahmen des Völkerbundspaktes
halten. Danach genüge ein kleines Sonderkomitee
aus den Mitgliedern des Völkerbundsrates.
Dieſes Sonderkomitee köne vielleicht, wie auch in anderen Fällen,
aus drei Mitgliedern beſtehen. Der Völkerbundsrat habe in
ähnlichen Streitfragen in dieſer Zuſammenſetzung ſchon
erfolg=
reich gearbeitet. Man könne ſogar daran denken, wenn der
drei=
monatige Turnus der Völkerbundsratsſitzungen zu lange
er=
ſcheine, dem Dreierkomitee das Recht zu geben, zwiſchen den
ein=
zelnen Ratstagungen zuſammenzutreten. Keineswegs
dürfe dieſes Komitee jedoch einen
Kontroll=
charakter tragen, ſondern müſſe auf durchaus
verſöhnlicher Baſis aufgebaut ſein und nur
den Zweck effektiver Vergleichsverhandlungen
haben. England ſei der Regelung dieſer
Frage außerhalb der Maſchinerie des
Völker=
bundes abgeneigt. Wenn das Dreierkomitee die ihm
vor=
gelegten Meinungsverſchiedenheiten nicht erledigen könne, dann
könnte der Fall vor den Rat gebracht werden, der entweder nach
ſeinem jetzigen Verfahren ſelbſt einſcheidet oder das Komitee
bitte, noch einmal einen neuen Verſuch zur Regelung der
Streit=
frage zu unternehmen.
Briand über das Weſen der Kommifſion.
Als erſter eröffnete Briand die Diskuſſion. Er unterſtrich
noch einmal den guten Willen der Franzoſen, zu einem
erſprieß=
lichen Ergebnis zu gelangen, erinnerte jedoch daran, daß das
Endreſultat der Verhandlungen abhängig ſei von den
Arbeits=
ergebniſſen der Finanzkommiſſion. Er ging dann näher auf die
franzöſiſchen Forderungen nach einer Ueberwachungskommiſſion
ein. Dabei iſt ein Paſſus beſonders bemerkenswert, in dem er
erklärte, daß die deutſche Auffaſſung, die Kontrolle ſolle einen
militäriſchen Charakter tragen, durchaus falſch ſei. Das habe
niemals in der franzöſiſchen Abſicht gelegen. Wenn das je der
Fall geweſen ſein ſollte, dann würde er den deutſchen Standpunkt
gegen dieſe Kommiſſion ſehr gut verſtehen. Streſemann erkläre,
daß Locarno genügend ſei und daß man den Streitfall ja nach
dem Buchſtaben des Vertrages vor den Völkerbundsrat bringen
könne. Das ſei aber etwas, was er gerade vermeiden wolle. Er
wolle nicht mehr als Locarno, ſondern er wolle eher weniger.
Sehr beachtet wird auch ein Satz von Briand, in dem er
unter=
ſtrich, daß kein Grund beſtehe, die Tätigkeit der politiſchen
Kom=
miſſion mit Rückſicht auf die Stockungen in den finanziellen
Verhandlungen einzuſtellen.
Skreſemann enklaroi Briands Abſichken.
Sowohl Dr. Streſemann als auch Miniſter Wirth wieſen
wiederholt energiſch darauf hin, daß die im Locarnovertrag
ein=
gegangenen Regelungen durchaus genügten, um den Zweck, den
die franzöſiſchen Abſichten verfolgten, zu erreichen. Dr.
Streſe=
mann hielt dem Standpunkt Briands entgegen, daß man ja
be=
reits zwei Methoden beſitze, mit denen man derartige
Streitig=
keiten erledige könne: das eine ſei der diplomatiſche Weg, das
andere Locarno, durch das man nicht nur vor den
Völkerbunds=
rat, ſondern auch vor die bereits beſtehende
Vergleichskommiſ=
ſion gehen könne. Es würde die Moral und innere Bedeutung
von Locarno herabſetzen, wenn man jetzt noch einmal eine neue
Kommiſſion ſchaffen würde.
Die Belgier unkerſkühen Briands Forderung nach der
Schaffung der Konkrollkommifſion.
Hymans, der in ſeiner Auffaſſung Briand unterſtützte, hielt
dem entgegen, daß man bei einer gemeinſamen Differenz
Frank=
reichs und Belgiens gegen Deutſchland infolge der zwei
Ver=
gleichskommiſſionen in zwei verſchiedenen Gremien dann
verhan=
deln müſſe, was die Regelung beſtimmt nicht erleichtere. Seiner
Auffaſſung nach laſſe ſich die Frage der Feſtſtellungs= und
Ver=
gleichskommiſſion durch eine Art Annex zum Locarnovertrag
er=
ledigen.
Die deulſche delegakion an einem Wendepunkk.
Der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, wies
dar=
auf hin, daß die deutſche Delegation hier an einem Wendepunkt
ſtehe. Sie könne ſich ohne parlamentariſche Ermächtigung in
die=
ſer Frage angeſichts der ſtarken Anti=Youngplan=Bewegung in
Deutſchland nicht binden, denn jede deutſche Regierung, die ſich
ohne Regelung des Reparationsproblems auf eine internationale
Kontrolle des Rheinlandes einlaſſe, würde geſtürzt werden. Ueber
Locarno und den Völkerbundspakt hinaus könne Deutſchland
nicht gehen. Die Lage ſei auch infolge des Kellogpaktes
vollkom=
men neu, denn dieſer Pakt habe zur Zeit der Beſprechungen im
September 1928 in Genf noch nicht beſtanden.
Einſekung eines Juciſten=Ausſchuſſes zur Prüfung
der Rechkslage.
Es wurde ſchließlich auf Antrag Briands, dem Adatſchi und
Grandi zuſtimmten, ein Beſchluß gefaßt, ein
Unterkomi=
tee zu bilden, dem die juriſtiſchen Sachberater der
ſechs Delegationen angehören ſollen. Das
Komi=
tee ſoll nach franzöſiſcher Darſtellung die Aufgabe haben, zu
prü=
ſen, welche Lücken in den beſtehenden Verträgen durch die neue
Kommiſſion ausgefüllt werden müſſen.
In dem juriſtiſchen Komitee, das die Frage der
Kontrollkommiſ=
ſion und ihre Verbindung mit den beſtehenden Verträgen zu
prü=
fen hat, werden vertreten ſein: Deutſchland durch den
Miniſte=
rialdirektor Gaus, England durch Cecil Hurſt, Frankreich
durch Fromageot, Japan durch Sato, Belgien durch de
Ruelle und Italien durch Pilotti, der von Koblenz
her=
beigerufen wird.
Henderſon teilte in der Kommiſſion mit, daß auf Wunſch
Briands und Dr. Streſemanns der Zuſammentritt der techniſchen
Rheinlandräumungskommiſſion auf den Montag verſchoben
wor=
den ſei, weil die beiden Staatsmänner dorher noch eine
Beſpre=
chung über die genaue Zuſammenſetzung dieſer Kommiſſion
ab=
halten wollten.
Rilke bei Tolftoi zu Gaſt.
Feſſelnde Erinnerungen an Rainer Maria Rilke finden ſich
in dem Buch von Charles du Bos „Extraits diun Journal 1908
bis 1928”, das ſoeben in Paris erſchienen iſt und aus dem in
der „Deutſch=Franzöſiſchen Rundſchau” ein Kapitel in der
Ueber=
tragung von Adolf Thierſch mitgeteilt wird. Rilke beſuchte Du
Bos im Jahre 1925 auf der Ile Saint Louis. „Es iſt lange her,”
ſchreibt Du Bos, „daß ich einem Menſchen von ſo ſeltenen
Eigen=
ſchaften begegnet bin, einer Seele, die ſo rein geweſen wäre, ſo
ganz gefeit und ſo unberührt von allen Stößen, die uns das
Leben in jedem Augenblick gibt, um uns um ſo ſicherer zu Fall
zu bringen.” Im Verlaufe der Geſpräche erzählte Rilke von
ſeinen Begegnungen mit Tolſtoi, und Du Bos gibt ſeine
Dar=
ſtellung in folgenden Worten wieder: „Tolſtoi habe ich zweimal
geſehen, das erſtemal in Moskau, dann im Jahr darauf in
Jasnaia=Poliana. Von allen Menſchen iſt er der, von dem ich
den bei weitem größten Eindruck empfangen habe. In ſeiner Art
zu fragen, war etwas Schreckliches, Mitleidloſes, und ich weiß
noch, wie ſehr ich fürchtete, von ihm ins Geſicht gefragt zu werden:
„Womit beſchäftigen Sie ſich?” denn da hätte ich antworten
müſſen: „Mit Dichtungen” und wäre ſofort in ſeiner Achtung
geſunken. Sein Scharſblick und die Art, in der ſein Blick und
ſeine Fragen denjenigen durchdrangen, den er vor ſich hatte, hatten
etwas Souveränes. (Das erklärt, ſagte ich zu Rilke, das
Unbe=
hagen, das Turgenieff unter dieſem Blick empfand, und auch das,
was Gorki em)fand). Aus Moskau erinnere ich mich, daß ſeine
Söhne einmal nachts um halb eins zurückkamen und beim
An=
blick unſerer Mäntel im Vorzimmer riefen: „Was, da iſt noch
jemand oben?‟ Das war für uns das Zeichen zum Aufbruch.
Am Morgen des Tages, den ich in Jasnaia verbrachte, nahm
er uns am Morgen in ein eingehendes Verhör und überließ uns
dann ſeinen (Söhnen, indem er ſagte, er müſſe arbeiten und würde
uns beim Eſſen wiederſehen. Gegen halb eins indeſſen hörten
wir von fern eine ſchreckliche Szene zwiſchen ihm und ſeiner
Frau. Nichts war damals — d. h. in den Jahren vor 1900, die
für Tolſteis Ehe ſo folgenſchwer waren — tragiſcher als die
Be=
ziehungen, in der er und ſeine Frau lebten; die Kluft war ſo
groß, daß es kein Mittel mehr gab, eine Verſtändigung zwiſchen
ihnen wieder herbeizuführen: ſeine Frau beſtand auf einer
nor=
malen Lebensführung, wie ſie ſie ſelbſt fortführte, während
Tol=
ſtoi in Wut geriet, wenn man ihm ſagte: „Dein Eſſen iſt fertig,
es iſt Zeit, zu Tiſch zu gehen”. Als er in das Zimmer trat, in
dem wir uns befanden, war ſein Blick abweſend, und er mußte
ſich erſt mühſam wieder erinnern, wer wir waren. Dann, mit
gereizter Stimme: „Wollen Sie mit den anderen eſſen oder mit
mir ſpäzieren gehen?” An ſich hätten wir vielleicht zu dieſer
Tageszeit für das Eſſen geſtimmt, aber in dieſem Fall war es
klar, daß wir den Spaziergang vorzogen. Tolſtoi: ein
außer=
ordentlicher Menſch von einer unbezähmbaren Sinnlichkeit, wie
ich ſie an keinem anderen geſehen habe: die Art, wie er Blumen
auf dem Feld ausriß, um daran zu riechen, die Gier, mit der er
ihren Duft einſog! (Und hier war die Mimik Rilkes
bewun=
dernswert; wir glaubten die Szene vor uns zu ſehen — und ich
ſelbſt war befriedigt, ſchon 1910, noch vor Tolſtois Tod, zu einer
Zeit, wo ich noch nichts von ſeinem Leben wußte, in meinem
Tagebuch beſonders lange bei dem Bild des Mannes verweilt zu
haben, der die Feldblumen pflückt, der ſie nickt und ſie benagt.)
Ja, dieſer Mann war in jedem Augenblick ein lebendes
Schlacht=
feld, auf dem die Inſtinkte um ihn kämpften — und das gab
dem menſchlichen Schauſpiel, das er unaufhörlich bot, ſeine
Größe. Er mochte ſagen, was er wollte, Albernheiten, Torheiten
ſogar — immer glaubte man dahinter eine Art Schutzengel zu
fühlen, der ihn hütete, der den Charakter ſeiner eigenen Worte
verwandelte und ihnen eine Art autoritativer Endgültigkeit
ver=
lieh. Es gab nichts Merkwürdigeres als ſeinen Kampf gegen
den Inſtinkt des künſtleriſchen Schaffens, ſo oft ſich dieſer von
neuem in ihm regte: um ihn abzutöten, warf er ſich dann wütend
auf irgendeine mechaniſche Arbeit, auf die Anfertigung von
Schuhen z. B.: alles war ihm gut genug, um der Verſuchung
des Buches zu widerſtehen.” Während ich Rilke hörte, mußte ich
daran denken, in welchem Grade alle ernſtzunehmenden
Zeugen=
ausſagen über Tolſtoi übereinſtimmen: wenn jemals das „
Allzu=
menſchliche” ſeinen Sinn hatte, dann hier
Aus dem Gewerbemuſeum.
Die Ausſtellung von Goldſchmiedearbeiten der „Zunft
Jung=
kunſt” in Pforzheim hat ſich zu einem beträchtlichen Umfang
er=
weitert. Mit etwa 180 Nummern gibt ſie einen beachtenswerten
Ueberblick über verſchiedene Gebiete heutiger Metallkunſt und
zugleich einen lehrreichen Beitrag für die Beziehungen zwiſchen
Kunſtgewerbeſchulen und praktiſchem Handwerk. Die
Gold=
ſchmiedekunſt in Pforzheim iſt bekanntlich in großem Umfang auf
Export eingeſtellt. Perſönliche Auffaſſungen des Entwerfenden
und Ausführenden treten zurück gegenüber der Rückſicht auf den
ausländiſchen Markt und ſeine für uns oft fremdartigen Wünſche.
Für die künſtleriſche Ausbildung des Nachwuchſes würde der
unmittelbare Bedarf beſtimmte Grenzen ziehen. Aber es iſt
be=
zeichnend, daß gerade an einem ſo wirtſchaftlich und induſtriell
eingeſtellten Platz eine Erſcheinung wie die „Zunft Jungkunſt”
hervortreten konnte und ſich jetzt ſchon ſeit einer Reihe von
Jah=
ren behauptet hat. Sie umfaßt jüngere Goldſchmiede, die zum
guten Teil in Beziehung zur Pforzheimer Induſtrie ſtehen. Aber
was ihnen an handwerklicher Arbeit Freude macht, iſt nicht der
Liguidakionskommiſſion ftakk Konkrollkommiſſion?
In franzöſiſchen Kreiſen ſpricht man heute von einer neuen
Namensänderung, für die Kommiſſion, deren Bezeichnung ja ſeit
den Genfer Verhandlungen vom September 1928 ſchon
mehr=
fachem Namenswechſel unterworfen war. Während ſie früher
als Unterſuchungs=(Verivikations) Kommiſſion, dann als
Feſt=
ſtellungs=(Conſtatations=)Kommiſſion und ſogar als
Verſöh=
nungs=(Conciliations=)Kommiſſion auftrat, hat man nunmehr in
franzöſiſchen Kreiſen in dem Wort Commision de Liauidation
einen neuen terminus technieus gefunden, der, wie man es auf
franzöſiſcher Seite ſchildert, „mehr der eigentlichen Beſtimmung
der Kommiſſion entſpricht”
Dieſer Namenswechſel ändert nichts daran, daß die
Forde=
rung nach Kontrolle in irgendeiner Form auf franzöſiſcher Seite
unverändert weiter beſteht. Man kann ſogar befürchten, daß die
„Liquidations=Kommiſſion” für die Dauer der geſamten
Liqui=
dierung der Reparations= und Räumungsfrage gedacht iſt, die ja
nach franzöſiſcher Auffaſſung erſt dann beendet ſein wird, wenn
die finanziellen Verpflichtungen Deutſchlands vollſtändig erledigt
ſind. Was dieſe Verkuppelung mit dem Young=Plan, die man ſo
herzuſtellen verſucht, zu bedeuten hat, wird erſt klar werden, wenn
in den allernächſten Tagen die Entſcheidung darüber gefallen iſt,
ob die Franzoſen die Ratifikation des Young=Planes durch die
Parlamente oder die Mobiliſierung des erſten Teiles der
deut=
ſchen Schuld als entſcheidenden Termin betrachten.
Vor neuen Beſprechungen zwiſchen Skreſemgnn
und Briand.
Für Samstag um ½12 Uhr iſt eine neue Beſprechung
zwi=
ſchen Dr. Streſemann und Briand über die politiſchen Fragen
vereinbart. Der Standpunkt, der in der juriſtiſchen Kommiſſion
von deutſcher Seite vertreten wird, iſt ſchon jetzt klar. Der deutſche
Vertreter wird ſchon jetzt darauf hinweiſen, daß der Artikel 213
des Verſailler Vertrags, der Locarnovertrag und die
Schieds=
verträge die Einſetzung einer neuen Feſtſtellungskommiſſion
un=
nötig machten. Artikel 4 des Lovarnovertrages ſieht ausdrücklich
vor, daß die Teilnehmer des Vertrages ſich verpflichten, beim
Völkerbund eine Unterſuchung zu veranlaſſen, wenn nach ihrer
Auffaſſung eine Verletzung vorliegt. Nach Artikel 213 des
Ver=
ſailler Vertrages verpflichtet ſich Deutſchland, jede Unterſuchung
zu dulden, die der Rat des Völkerbundes für notwendig erachtet.
Nach deutſcher Anſicht würde dementſprechend die
Einſetzung einer neuen Kommiſſion nicht nur
überflüſſig ſein, ſondern auch den Wert des
Locarnovertrags herabſetzen. Im Abſatz 3 des
eben zitierten Genfer Communigués vom 16. September 1928 iſt
geſagt worden, daß die Zuſammenſetzung, das Funktionieren, der
Gegenſtand und die Dauer der Feſtſtellungs= und
Ausgleichskom=
miſſion den Verhandlungen zwiſchen den Regierungen
vorbehal=
ten werden ſoll. Kommt man darüber nicht zu einer Einigung,
ſo entfällt nach deutſcher Auffaſſung die Einſetzung natürlich
überhaupt. Dabei iſt zu unterſtreichen, daß das Genfer
Com=
munigué ja auch keineswegs den Charakter eines Vertrages hat.
All dieſe Geſichtspunkte dürften in der juriſtiſchen Kommiſſion
geltend gemacht werden.
Dr. Schacht bei den Gewerkſchaften.
* Berlin, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat vor einigen Tagen ſeinen
Aufenthalt im Haag vorübergehend unterbrochen und in Eſſen
auf der Tagung der Chriſtlichen Gewerkſchaften einen Vortrag
über die Kriegslaſten und den Young=Plan gehalten. Die Preſſe
war bei dieſem Vortrag und der anſchließenden Diskuſſion
aus=
geſchloſſen. Vielleicht iſt es darauf zurückzuführen, wenn
nach=
träglich allerhand Vermutungen und Gerüchte ſich um die ganze
Zuſammenkunft gebildet haben. Von links her wird die etwas
ſeltſam anmutende Kombination herumgetragen, daß Dr. Schacht
damit eine Intrigue gegen die Taktik Dr. Streſemanns
einge=
fädelt hätte und zu dem Zweck ein Bündnis mit Dr. Wirth ſowie
den hinter ihm ſtehenden Zentrumskreiſen geſchloſſen habe. Das
ſcheint uns doch ſtark an den Haaren herbeigeholt. Auch das
Ber=
liner Organ der Chriſtlichen Gewerkſchaften, „Der Deutſche”,
be=
ſtreitet mit Recht ſolche Zuſammenhänge. Er verweiſt darauf,
daß das Referat Dr. Schachts ſchon vor drei Wochen feſtgelegt
ſei, alſo irgendein beachtenswerter Zuſammenhang mit der
Haa=
ger Konferenz gar nicht in Frage kommen könne. „Der Deutſche‟
fügt auch hinzu, daß Dr. Schacht ſich jeglicher Stellungnahme und
Aeußerungen politiſcher Art enthalten habe. Wir können den
Grund zu der Aufregung nicht einſehen, ebenſowenig wie wir zu
verſtehen vermögen, weshalb von rechtsher Dr. Schacht dieſer
Vortrag verdacht wird.
Broterwerb. Sie haben ſich zuſammengeſchloſſen, um in
gemein=
ſamem Streben ihre Kräfte zu entwickeln, unabhängig von den
Ausſichten für den Abſatz. Sie wiſſen ſehr wohl, daß ein
Gold=
ſchmied heute von künſtleriſcher Arbeit nur in ſeltenen Fällen
leben kann. Aber ſie wollen in der Notwendigkeit des täglichen
Erwerbs nicht auf die eigene Entwicklung verzichten. Und in
die=
ſem Idealismus leitet ſie doch auch wirtſchaftlich ein ſicherer
In=
ſtinkt. In Pforzheim weiß man ganz genau, was dieſer
künſt=
leriſche Ehrgeiz der Jungen in ſeinen Auswirkungen auch für die
Induſtrie bedeutet. Die Zunft Jungkunſt ſteht in
Zuſammen=
hang mit der Kunſtgewerbeſchule in Pforzheim, insbeſondere mit
der Tätigkeit von Profeſſor Wende. Und dieſe Wirkung der
Schule auch über die Schulzeit hinaus iſt wohl das erfreulichſte
Zeichen, daß ſie das wahre Bedürfnis des Handwerks erfaßt hat.
Die ausgeſtellten Arbeiten umfaſſen zwei große Gruppen,
Geräte und Schmuck. Dieſe Scheidung hat heute mehr
Bedeu=
tung als je. In den Geräten für Tiſch und Haus kommt das
Streben nach einfachen und ſtarken Formen und die Abkehr von
allem Ornament zum Ausdruck. Moderne Tendenzen werden
dabei durch das Bedürfnis geſtützt, dem unbeſtimmten Spiel des
Lichts möglichſt beſtimmte Formen entgegenzuſtellen. Auch im
Schmuck macht ſich heute vielfach das Streben nach Großzügigkeit
geltend. Die Mode gibt dafür dankbare Motive, beſonders in
Verbindung mit der farbigen Wirkung des Emails. Aber
da=
neben behält das Zierliche ein weites Feld. Vor vielen anderen
künſtleriſchen Berufen hat der Goldſchmied auch heute die
Mög=
lichkeit, ſich im ornamentalen Spiel zu üben. Anhänger, Ketten,
Ringe und Broſchen bieten dem Ausdruck leichter Grazie ein
weites Feld, und der Goldſchmied findet hier ein Gegengewicht
gegen manche Einſeitigkeit moderner Entwicklung. Die
Aus=
ſtellung bietet manches lehrreiche Beiſpiel, wie ſich beide
Tenden=
zen in derſelben Perſönlichkeit zuſammenfinden.
Dr. Haupt.
— Reichs=Bäder=Adreßbuch, das Standardwerk der deutſchen Reiſe=
Literatur, iſt der erſte und einzige Geſamt=Reiſeführer durch ganz
Deutſchland, der gleichzeitig durch ſeine 800 Kupfertiefdruck=
Illuſtra=
tionen nach Photographien und eine Anzahl Dreifarbendrucke eine
ein=
zigartige und unerreicht daſtehende Sammlung von Anſichten der
ſchön=
ſten Gegenden Deutſchlands, in ſich getrennt nach ihren geographiſchen
Gebieten, bildet. Alle die prächtigen deutſchen Gaue, die bayeriſchen
Alpen, den Schwarzwald, den Rhein, die Nord= und Oſtſee, den Harz,
das Sauerland, das Thüringer Land, die Sächſiſche Schweiz, das
Erz=
gebirge, die Märkiſche Schweiz, die Mecklenburgiſche Schweiz, das
Nie=
ſengebirge uſw., finden Sie in ſich geſchloſſen vereinigt in dieſem
An=
chauungswerk. Es iſt das Reiſebuch von allem — für alle. Wenn Sie
das Reichs=Bäde=Adreßbuch beſitzen, werden Sie den Wunſch haben,
erſt Deutſchland kennen zu lernen, ehe Sie ins Ausland reiſen. Verlag:
Reichs=Bäder=Adreßbuch, nach amtlichen Quelle bearbeitet, G. m. b. H.,
Berlin SW. 19
Seite 4
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Nummer 220
Die Geburt eines gesunden Jungen zeigen
hocherfreut an
Stadtbaurat Kurt Walbe
Lilli Walbe, geb. v. Zangen
Wittenberg, Bez. Halle, 8. August 1928.
Statt Karten.
Am Sonntag, den 41.
Au=
guſt feiern die Eheleute
Georg Münch, Darmſtadt,
Lichtenbergſtraße 80, das
Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Ihre am Sonntag, den
11. Auguſt, nachmittags
½3 Uhr in der
Martins=
kircheſtattfindendeTrauung
beehren ſich anzuzeigen
Friedel Münch
Carl Mahr
Darmſitadt Reinheim
Lichtenbergſtr. 80 (Odw.)
Adelbert Kötting
aria Kötting
geb. Kaiser
VERMAHLTE
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 11. August 1928,
nachmittags 3 Uhr, in der St. Elisabethenkirche. (*
Steit Karten.
Karl Schuchmann
Johanna Schuchmann geb. Kaasen
VERMAHLTE
Kirchliche Trauung: Sonſtag, den 11. August 1929
1 Uhr, in der Stadtkapelle.
Fritz Schmidt
Elisabeth Schmidt geb. Biänder
VERMAHLTE
Darmstadt
Eberstadt
Forsthaus
Frankturterstr. 56, pt.
Trauung 10. August, nachm. 4 Uhr, in der sv. Klrche
zu Eberstadt.
(*
Heute in den frühen Morgenſtunden hat der Tod
meine liebe, gute Frau, unſere Schweſter und
Schwägerin
Flora Kern
geb. Schreiber
von einem ſchweren Leiden erköſt.
Rechtsanwalt Kern, Darmſtadt
Bahnhofsplatz 231.
Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Bopp n. Gattin
in Tauberbiſchofsheim
Sanitätsrat Dr. Schwerdt und Gattin
in Hechtsheim
Michael Dalus und Gattin in Cortina,
d Ampezzo.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1929.
Die Beerdigung findet Montag, den 12. Auguſt 1929,
mittags 12 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
(12773
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Hinſcheiden meiner lieben Frau, unſerer treuſorgenden
Mutter
Frau Charlotte Glaſer
ſagen wir Allen herzlichen Dank. Beſonderen Dank
Herrn Pfarrer Scheid für die troſtreichen Worte am
Grabe und herzlichen Dank Allen, welche unſerer
teuren Entſchlafenen das letzte Geleit gaben.
In tiefer Trauer:
Familie Phil. Glaſer.
Altheim, den 9. Auguſt 1929.
(12750
Die Verlobung ihrer Kinder Greiel
und Dilla mit den Herren
Forſi=
aſſeſſoren Leo Weisgerber und
Dr. Rudolf Lipp beehren ſich
anzuzeigen
Oberrechnungsrat Phil. Bauſch
und Frau Gretel, geb. Metzger.
Griesheim, den 9 Auguſi 1929,
Gretel Bauſch
Leo Weisgerber
Heſſ. Forſiaſſeſſor
Dilla Bauſch
Dr. phil. Rudolf Lipp
Heſſ. Forſtaſſeſſor
Verlobte
Griesheim
Griesheim
Darmſtadt
Gießen
Statt beſonderer Anzeige.
Am 8. Auguſi eniſchlief ſanft nach kurzem Krankſein mein lieber Mann,
unſer treuſorgender Vater und Großvater
Sehunn Mhaut Hinng
im 70. Lebensjahre.
Stadtbaumeiſter i. R.
Darmſtadt und Bensheim.
In tiefer Trauer:
Minna Kling, geb. Hucke
Studienrat Dr. Hans Kling
Lieſel Fuchs, geb. Kling
Regierungsrat Dr. Willi Fuchs
Guſtel Kling, geb. Schneider.
Die Beſiattung findet Montag, den 12. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, auf dem
(12748
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Ihre Vermählung zeigen an
Emil Röder
Lina Röder, geb. Hauſer
Beckerſiraße 23.
Kirchliche Trauung findet am Sonntag,
den 11. Auguſt um 3½ Uhr in der
Martinskirche ſiatt.
Karl Lotter
Kathie Lotter, geb. Müller
Vermählte
Trauung am Sonntag, den 11. Auguſi,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche.
Ludwig Rühl
Marie Rühl, geb. Roih
Vermählte
Frankfurterſtr. 53
Klrchl. Trauung: Samstag ¼4 Uhr in
der Johanneskirche.
Von der Reise zurück!
Dr. Altschälen
Frauenarzt und Chirurg
Eschollbrückerstraße 12.
(12756b
Aurdck.
Zahnarzt- (12613b
Dr. Thämmel
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helmſtraße 55, Verſandgeſchäft für —
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Hofenträger. Verkauf an jedermann.
Nieh e Solich. WBäſche
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie für die
überaus zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden anläßlich des
Hinſcheidens unſerer lieben Entſchlafenen, der
Frau (liſe Weiler
geb. Witzler
danken wir herzlichſt. Beſonderen Dank Herrn Stadtpfarrer
Tautenſchläger für die troſtreichen und aufrichtenden Worte
an der Bahre der von uns leider allzufrüh Heimgegangenen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Weiler
Dachdeckermeiſter.
(12766
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe aufrichtiger Anteilnahme bei
dem plötzlichen Heimgange unſeres innigſigeliebten,
unver=
geßlichen Entſchlafenen, ſagen wir hlermit auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank. Ganz beſonders danken
wir noch Herrn Pfarrer Müller, für die troſtreichen Worte
am Grabe ſowie für die Kranzniederlegungen der Direltion
der Heag und des Perſonals des Betriebsbüros in Groß=
Umſiadt, des Orth’ſchen Männerchors, ſeinen Kollegen, des
Verbandes der Gemeinde= und Staatsarbeiter, des
Sänger=
kegelklubs Samstag, ſeinen Schulkameraden, des
Geſang=
vereins Einigkeit und allen die durch Kranz= und
Blumen=
ſpenden ihr Beileid bezeugten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Lotte Henkel Wwe.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1929.
(12753
Heute früh entſchlief ſanft nach ſchwerem Leiden
meine innigſigellebte Frau, unſere treubeſorgte
unver=
geßliche Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Fran Hathatine Ben
geb. Holler
im 65. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Balth. Beſt
Familie Eduard Breitrück
Familie Fritz Schilling
Darmſiadt, den 9. Auguſt 1929.
Liebfrauenſtr. 109.
Die Beerdigung findet Montag, den 12. Auguſt,
nach=
mittags ½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof, ſtatt.
Kanseente
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(II.Dr 329
Nummer 220
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, 10. Auguſi.
— Promenadenkonzert. Heute, Samstag, den 10. Auguſt, ſpielt
das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp ſein
dieswöchentliches Promenadenkonzert anläßlich des Verfaſſungstages am
Ebert=Platz von 5—6 Uhr nach folgendem Programm: 1. Freiheit und
Einigkeit, Marſch von Friedemann; 2. Feſt=Ouvertüre, von Leutner;
3. Schatz, Walzer von Strauß; 4. Zwei Elſäſſiſche Bauerntänze, von
Merkling; 5. Gr. Fantaſie a. d. Oper Lohengrin, von Wagner; 6. In
Treue feſt, Marſch von Teike.
— „Das lachende Berlin”, die Poſſen=Revue von geradezu
über=
wältigender Wirkung bleibt nur noch wenige Tage auf dem Spielplan
des Orpheums. — Es kommt jeder Beſucher auf ſeine Koſten! Daher
follte die Parole lauten: „Jeder Darmſtädter einmal bei Bertram”,
Auf ins Orpheum. Anfang 8,15 Uhr. Billige Sommerpreiſe. (S. Anz.)
— Bühnenvolksbund. Durch die Mitgliedſchaft im
Bühnenvolks=
bund fördern Sie chriſtliche deutſche Kultur auf der Bühne und tragen
zur Bekämpfung von Schmutz und Schund auf dem Theater, ſowie
Ver=
nichtung des Schundes im Film bei. Neuanmeldungen ſiehe Inſerat.
— Verein der Württemberger, Darmſtadt. Es ſei hier nochmals
auf das 30jährige Stiftungsfeſt mit Fahnenweihe,
das der Verein am kommenden Sonntag, 11. Auguſt, im Rummelbräu
begeht, hingewieſen. Die vornehmſte Aufgabe des Vereins iſt die
Pflege der Landsmannſchaft und des Heimatgedankens. Der Verein
ladet alle hier anſäſſigen Landsleute, Freunde und Gönner zu dieſem
Feſte ein, zudem ſich auch verſchiedene Württemberger=Vereine aus nah
und fern einfinden werden. Mit dem Feſte verbindet der Verein die
Verfaſſungsfeier, die vormittags ſtattfindet, mit anſchließendem
Früh=
ſchoppenkonzert. (Siehe Anz.)
HK. Wiener Herbſtmeſſe 1929. Vom 1. bis 7. September 1929 findet
die 17. Wiener Internationale Meſſe (Herbſtmeſſe) ſtatt. Meſſeausweiſe
zum Preiſe von RM. 3,—, die den Beſuchern der Wiener Meſſe
beſon=
dere Vorteile auf der deutſchen und öſterreichiſchen Eiſenbahn gewähren,
können durch den ehrenamtlichen Vertreter der Wiener Meſſe, Syndikus
Dr. Hans Schäfer bei der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt bezogen werden. Nähere Auskunft wird auch durch das
Büro der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt,
Rhein=
ſtraße 14, 1. Stock (Eingang Grafenſtraße), Tel. 368 und 369, erteilt.
— Das Wald=Reſtaurant „Neues Schießhaus” hat ſeinen Beſitzer
geſvechſelt und wird renoviert. Es wird darauf aufmerkſam gemacht,
daß der Beſuch des Reſtaurants ohne irgendwelche Beengung durch die
Beſatzungstruppen erfolgen kann.
— Meiſterprüfung. Vor der Meiſterprüfungskommiſſion der
Pro=
vinz Starkenburg haben folgende Metzger aus dem Landkreis Darmſtadt
die Meiſterprüfung beſtanden: 1. Ernſt Winter, Arheilgen, 2. Philipp
Winter, Arheilgen, 3. Georg Krug, Arheilgen, 4. Heinrich Braun,
Meſſel, 5. Chriſtoph Gehringer, Pfungſtadt, 6. Georg Jäger,
Pfung=
ſtadt, 7. Adam Nungeſſer, Pfungſtadt, 8. Heinrich Finger 2., Ober=
Ramſtadt.
— Herbſt=Geſellenprüfungen. Wir erinnern hiermit nochmals an
die heute Montag beginnende Anmeldung zu den
Geſellenprüfun=
gen, von heute Montag bis Donnerstag, den 15. Auguſt, bei Herrn
Weißbindermeiſter Gg. Kraus., Luiſenſtraße 40, im Hofe links, nur
in der Zeit von 12—18 Uhr. Hierſelbſt wird Auskunft erteilt und ſind
die Anmeldeformulare erhältlich.
Bp. Der Kühkopf als Naturſchutzpark. Die Bergwacht „Odenwald”
beſchäftigte ſich auf ihrer diesjährigen Sommertagung in Weinheim
a. d. Bergſtr. auch mit den Verhältniſſen auf dem Kühkopf. Es wurde
bedauert, daß gerade in Heſſen ein Naturſchutzgeſetz fehlt. Wie nötig
ein ſolches Geſetz ſei, ſehe man am beſten am Altrhein und dem
Küh=
kopf. Durch unvernünftige Menſchen wurden Reiher und Nachtigallen
in dem Brutgeſchäft uſw. geſtört. Durch Kinooperateure wurden bereits
drei Neſter mit den Jungen zerſtört. Der Fortbeſtand der
Vogel=
kolonien iſt ernſtlich in Frage geſtellt. Das Aufſichtsperſonal iſt durch
das Fehlen der geſetzlichen Handhabe nicht in der Lage, dem
fortſchrei=
tenden Unfug wirkſam entgegenzutreten. An zuſtändiger Stelle wird
nun die „Bergwacht” den Antrag einbringen, daß der Kühkopf zum
Naturſchutzpark erhoben wird.
Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen. Für die zweite Hälfte des
Monats Auguſt ſieht die Deutſche Reichspoſt folgende Ausflugsfahrten
vor: Am Mittwoch, den 14. Auguſt, eine Tagesfahrt in den Taunus
über Bad Homburg v. d. Höhe, wo ein einſtündiger Aufenthalt
vor=
geſehen iſt, nach dem Feldberg. Daſelbſt zweiſtündiger Aufenthalt. Die
Rückfahrt führt über Königſtein und Höchſt (Main). — Am Sonntag,
den 18. Auguſt, die wundervolle Taunus= und Rheinfahrt über
Wies=
baden, Schlangenbad, Bad=Schwalbach, durch das wildromantiſche
Wis=
pertal nach Lorch am Rhein, an den Toteninſeln vorbei, durch den
rebengeſegneten Rheingau über Mainz nach Darmſtadt zurück.
Mittags=
raſt in Bad=Schwalbach. Auch Aßmannshauſen mit ſeinem berühmten
„Roten” wird mit einſtündigem Aufenthalt bedacht. — Am Mittwoch,
den 21. Auguſt, folgt die Nachmittagsfahrt über den Otzberg nach
Neu=
ſtadt i. Odw. Daſelbſt iſt genügender Aufenthalt zum Beſuch der Burg
Breuberg vorgeſehen. Den Rückweg nimmt die Kraftpoſt über
Wald=
amorbach und Groß=Umſtadt. — Am Sonntag, den 25. Auguſt die
reiz=
volle Fahrt nach dem gern beſuchten Miltenberg. Sie nimmt diesmal
ihren Weg über Lindenfels, die Marbach, Ernſtthal, durch den
herr=
lichen Leininger Park. In Amorbach Mittagsraſt. Der Rückweg führt
über Wörth, Obernburg und Höchſt. Auch Teilnehmer an den früheren
Fahrten nach Miltenberg werden die Mitfahrt nicht bereuen. —
Sorg=
fältige Zuſammenſtellung, ſichere Wagen= und Wegeführung verſprechen
ungetrübten Genuß. Näheres geht aus der Anzeige und den Aushängen
bei den Poſtanſtalten und einer Reihe von Gaſt= und Geſchäftshäuſern
hervor.
Friedhofs=Gebührenordnung. Wir machen unſere Leſer auf die
heutige Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters, betreffend die
Ge=
bühren=Ordnung für die hieſigen Friedhöfe, beſonders aufmerkſam.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den 11. Auguſt
1929, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Bernet,
Jahnſtraße 34, Tel. 2175; Dr. med. Hof, Gervinusſtraße 46½, Tel. 48;
Dr. med. Rahn, Dieburgerſtr. 6, Tel. 763.
Tageskalender für Samstag, den 10. Auguſt 1929.
Orpheum, 20 Uhr: „Das lachende Berlin” — Konzerte:
Schloß=
kaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Alte Poſt, Sportplatz=Reſtaurant,
Kaffee Ganßmann Bismarckeck, Hotel Prinz Heinrich, Waldſchlößchen.
— Feſtplatz: Konzert. — Brauerei Schul, 20 Uhr: Konzert.
— Herrngartenkaffee 16 und 20 Uhr: Konzert. —
Kino=
borſtellungen Helia, Palaſt=Lichtſpiele. —
Mathilden=
höhe: 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”.
Wichkige reichsgerichkliche Enkſcheidung.
Das Reichsgericht hat vor kurzem eine für das Verkehrsleben
wich=
tige Entſcheidung getroffen.
Auf der genügend breiten Trebnitzer Landſtraße bei Torgau wollte
Dr. T. am 2. Januar 1928 den vor ihm befindlichen Radfahrer G.
über=
holen. Auf die Hupenſignale drehte ſich G. auch um und gab ſo an und
für ſich ganz eindeutig zu verſtehen, daß er das Auto bemerkt hatte.
Trotzdem bog G. aber plötzlich ohne jeden Grund von der rechten
Straßenſeite nach links ab, ohne irgendein Zeichen zu geben. Das
überholende Auto wurde dadurch immer mehr nach links gedrückt; dem
Dr. T. blieb nur die Wahl zwiſchen dem Straßengraben oder dem
An=
fahren des G., das er natürlich als einſichtiger Fahrer unbedingt zu
vermeiden ſuchte. Seine Anſtändigkeit büßte Dr. T. mit ſchweren
Ver=
letzungen, denn ſein Wagen war ſo weit nach links gekommen, daß er
an einem Telegraphenmaſt anfuhr und ſchwer beſchädigt wurde. Der
Nadfahrer wurde infolge ſeines verkehrsordnungswidrigen fahrläſſigen
Verhaltens vom Landgericht Torgau am 7. Auguſt 1928 wegen
fahrläſſi=
ger Körperverletzung zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Unter
Ver=
werfung der vom Angeklagten beim Reichsgericht eingelegten Reviſion
hat jetzt der erſte Strafſenat dieſes Urteil mit folgenden
reichsgericht=
lichen Entſcheidungsgründen beſtätigt: Es iſt unbedingte Pflicht eines
jeden Nadfahrers, ſein Verhalten und ſeine Fahrweiſe ſo einzurichten,
daß anderen Perſonen kein Schaden daraus entſtehen kann. Dieſen
Grundſatz hat der Angeklagte durch inkonſequentes Verhalten, das eine
Fahrläſſigkeit gröbſter Art darſtellt, unzweifelhaft verletzt. Er hatte
das Hupen bemerkt und zu erkennen gegeben, daß er auch das Auto
geſehen hatte, trotzdem iſt er im letzten Augenblick nach links abgebogen,
ohne ſich um die bezüglich des Ueberholens aufgeſtellten Verkehrszegeln
zu kümmern. Wenn ein Menſch ſich derartig inkonſequent verhält,
ſo muß er eben, wie das Landgericht richtig ſagt, das Radfahren bleiben
laſſen.
Fahrer von Fahrzeugen aller Art, beachtet die Verkehrsvorſchriften.
nehmt Rückſicht auch auf die anderen Wegebenutzer und bringt Euch und
audere nicht unnötig in Gefahr. Helft uns bei unſerer Aufgabe: Her=
Heſſiſche Verkehrswacht.
ahminderung der Verkehrsunfälle
Hanafſen, der Hellſeher.
Hanuſſen, der Okkultiſt und Hellſeher, hatte zu ſeinem erſten
Experi=
mentalvortrag zahlreiches Publikum in den Konkordiaſaal gelockt, in
der Mehrzahl allerdings das weibliche Geſchlecht. Hanuſſen, der
Hell=
ſeher, veranſtaltet die Fortſetzung ſeines Experimentalvortrags, den er
den wiſſenſchaftlichen nennt, am Dienstag. In der Zwiſchenzeit hält
er private Sprechſtunden ab. Wir werden nach Abſchluß des zweiten
Abends auf die Experimente zurückkommen. Für heute begnügen wir
uns mit der Aufzählung deſſen, was Hanuſſen am erſten Abend
experi=
mentell leiſtete.
Seinen einleitenden Vortrag, in dem manches zum Widerſpruch
reizt, in dem Hanuſſen großen Wert darauf legt, ſich ſelbſt als ſehr
reli=
giös, gottesfürchtig und fromm hinzuſtellen, können wir außer
Erörte=
rung laſſen, weil zu Auseinanderſetzungen über Grundſätzliches in der
Stellung zum Okkultismus in Tageszeitungen kein Raum iſt.
Seine Experimente begann Hanuſſen mit der telepathiſchen
Poſt. Er fand Perſonen, deren Namen in ſeiner Gegenwart auf einen
Zettel geſchrieben, in einem Umſchlag verwahrt, aus dem Kreis ſeines
Publikums. Das haben andere auch ſchon vollbracht, wenn auch nicht
in der ganz gleichen Form. Das Auffinden von Stecknadeln mit Hilfe
von Gedankenübertragung haben ebenfalls andere ſchon
vollbracht und andere auch — gleichfalls Gedankenübertragung — das
Auffinden einer Telephonbuchadreſſe. Mehr Rätſel gab Hanuſſen
aller=
dings im zweiten Teil ſeines Vortrages, der Graphologie, auf.
Das er eine Reihe von Unterſchriften berühmter Perſönlichkeiten
nach=
ahmen kann, iſt nichts beſonderes. Die Art aber, wie er Unterſchriften
deutete, frappiert. Aus einem Brief, den Hanuſſen kaum anſieht, lieſt
er nicht nur die Charakterveranlagung des Schreibers, wie andere
Graphologen. Hanuſſen ſieht aus der Schrift auch wann vor vielen
Jahren der Schreiber eine Krankheit oder Operation durchmachte, die
Farbe ſeines Haares, ſeine Körperbeſchaffenheit und ähnliches (!).
Hanuſſen lieſt auch aus der Maſchinenſchrift den Charakter des
Schrei=
bers. Zeugen aus dem Zuſchauerraum haben die Richtigkeit der
Deu=
tung beſtätigt. Eine eigne Nachprüfung iſt uns nicht möglich.
Endlich, Hanuſſen als Hellſeher. Mit Hilfe des Gomboloys, einer
Holzperlenkette, verſetzt Hanuſſen ſich in ſomnambulen Zuſtand. Er
ſchildert dann bis in Einzelheiten Ereigniſſe, deren Ort, Tag und
Stunde auf einem Papier verzeichnet wurden. Die Perſonen, die
derartige Ereigniſſe aufſchrieben, waren mit Hanuſſen eine oder wenige
Minuten allein. Seine Schilderungen waren von verblüffender
Ge=
nauigkeit. Hanuſſen will als Hellſeher nicht nur zurückliegende
Ereig=
niſſe, ſondern auch ſolche, die in ferner Zukunft liegen, vorausſehen.
Wie allerdings die Möglichkeit gegeben ſein ſoll, Fragen aus ſeinem
Zuhörerkreis aus der Zukunft genau mit Ort, Tag und Stunde zu
ſezeichnen, iſt uns unerfindlich. Es wurden allerdings auch Zukunfts=
*
fragen nicht geſtellt.
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Verfaſſungsfeſtlichkeiten.
Der Verlauf der Veranſtaltungen aus Anlaß des diesjährigen
Verfaſſungstages, ſei hier nochmals kurz dargeſtellt:
1. Am Samstag abend Fackelzug ab 8 Uhr vom Ebertplatz durch
ver=
ſchiedene Straßen zum Landtagsgebände, wo Staatspräſident Dr.
Adelung eine Anſprache hält, daun Weitermarſch durch die
Rhein=
ſtraße zum Feſtplatz auf dem Exerzierplatz, daſelbſt Auflöſung. Die
Bierzelte uſw. auf dem Feſtplatz ſind bereits am
Samstagnach=
mittag und =abend in Betrieb.
2. Am Sonntag vormittag 11.30 Uhr Akademiſcher Feſtakt im Saalbau
mit Anſprache des Herrn Staatspräſidenten; Eintritt unentgeltlich,
3. Ab 3 Uhr nachmittags auf dem Feſtplatz turneriſche und ſportliche
Vorführungen und Wettkämpfe aller Art der Deutſchen
Turner=
ſchaft, Freien Turnerſchaft, der übrigen Sportverbände und der
Schutzpolizei, Maſſenchöre der Darmſtädter Sängerſchaft, ſpäter
Verteilung der von dem Herrn Reichspräſidenten geſtifteten
Pla=
ketten.
4. Ab 3.30 Uhr Kinderfeſt auf dem Feſtplatz für alle Schulkinder
Darm=
ſtadts.
5. Ab 8 Uhr Tanz in der Feſthalle — unentgeltlich.
6. Um 10.45 Uhr großes Feuerwerk hinter der Feſthalle. Der Beginn
des Feuerwerks wird 10 Minuten vorher durch eine Bombe
ange=
kündigt.
Auf dem Feſtplatz konzertieren ab 3 Uhr zwei Muſikkapellen.
Sämt=
liche Darbietungen ſind unentgeltlich zugänglich.
Größte Auswahl
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DAOTO Bedienung
Tel. 2140 (6617a
AABI4
usflugionderzug nach Niedermendig zur Abkei und
ee Maria Laach am Sonnkag, den 11. Auguſt 1929.
Der Sonderzug der Reichsbahndirektion Mainz nach
Nieder=
endig=Maria Laach wird beſtimmt gefahren. Er findet, was nicht zu
rwundern iſt, viele Freunde, ſo daß es dringend geboten erſcheint,
e Fahrkarten beizeiten zu löſen, da beſtimmt anzunehmen iſt, daß am
mstag nachmittag alle verfügbaren Plätze vergeben ſind. Für die
tholiken iſt ſofort nach Ankunft des Zuges Gelegenheit zum Beſuch
Sondergottesdienſtes in der Pfarrkirche zu Niedermendig. Das
kittageſſen wird in Niedermendig eingenommen. Um 13 Uhr gehts zu
uß oder im Auto (75 Rpf.), weiter nach Maria Laach, wo um 14,30
r die liturgiſche Veſper beginnt. Alles weitere ergibt ſich aus den
idblättern, die während der Fahrt ausgehändigt werden. Wer
turfreund iſt, wer majeſtätiſche Natur und Innenkultur erleben will,
r ſoll mit nach Maria Laach fahren, wo er nachhaltige Eindrücke mit
ich Hauſe nehmen wird.
— 25jähriges Arbeitsjubiläum. Der Reiſevertreter Herr Wilhelm
üller, wohnhaft in Bickenbach a. d. B., trat am 11. Auguſt 1904
Alter von 19 Jahren bei der Firma Herm. Heinmüller, die
ſeiner=
eine Zweigfabrik in Ladenburg bei Mannheim beſaß, ein. Nach
legung dieſer Fabrik, trat Herr Müller in das Hauptgeſchäft in
rmſtadt ein, wo es ihm heute vergönnt iſt, ſein 25jähriges Jubiläum
Reiſender zu feiern. In der langen Zeit von 25 Jahren beſtand
ſchen der Firma und Herrn Müller ein angenehmes und ungetrübtes
hältnis. Herr Müller hat durch ſeinen vorbildlichen Fleiß und ſeine
verläſſige Mitarbeit mit dazu beigetragen, den Namen der Firma
inmüller weit zu verbreiten. Geſtern fand zu Ehren des Jubilars
e Feſtlichkeit ſtatt, bei der Teilhaber, Geſchäftsfreunde, Angeſtellte
Arbeiter, ſowie deren Angehörigen vertreten waren. Herr Müller
de durch Reden des Chefs, der Angeſtelltenvertretern und vieler
erer geehrt und ihm Geſchenke überreicht. Möge es dem Jubilar
gönnt ſein, noch recht lange Jahre zum Wohle ſeiner Firma tätig
zu können.
Turnen und Spork am Verfaſſungskage.
Zur Feier des Verfaſſungstages am 11. Auguſt finden, wie bereits
mitgeteilt, Turn= und Sportſpiele ſtatt.
Die ſportlichen Veranſtaltungen werden eingeleitet durch die am
Samstag, den 10. Auguſt nachm. 5 Uhr, im Großen
Woog ſtattfindenden Schwimm=Wettkämpfe für Männer,
Frauen und Jugend. Der Schießſportklub „Windmühle” (Deutſcher
Schützenbund) veranſtaltet auf ſeinen Ständen bei der Reſtauration
Windmühle an der Pallaswieſenſtraße ein Mannſchafts=Schießen.
Am Sonntag, den 11. Auguſt, vorm. 6 Uhr, ſtarten
die Mitglieder des Gaues 71 Darmſtadt=Heſſen im B.D.R. (Veloziped=
Klub Darmſtadt und Radfahrerverein 1893 Groß=Gerau) zu einem 100
Kilometer=Zeitfahren auf der Strecke Darmſtadt-Biebrich a. Nh. und
zurück.
Vormittags 10 Uhr veranſtaltet der Rot=Weiß V.f.R. im
Großen Woog ein Waſſerball=Turnier, woran ſich der 1. FC.
Nürnberg, Heſſen=Worms, Darmſtädter Schwimmklub „Jungdeutſchland”
beteiligen.
Im Stadion am Böllenfalltor wickelt der Sportverein Darmſtadt
1898 ſeine 6. Nationalen Jugendwettkämpfe ab, zu
wel=
chen alle ſüddeutſchen Vereine und einige aus dem Reich ihre
Jugend=
lichen entſenden. Es werden ſtarten: Preußen=Krefeld, 1860 München,
V.f.B. und Kickers=Stuttgart, Sportklub Stuttgart, V.f.R. Heilbronn,
Karlsruhe, Mannheim, und die Frankfurter Vereine.
Nachmittags 3 Uhr findet auf dem Gelände der heſſ.
Schutz=
polizei auf dem Exerzierplatz eine großzügige Werbevorführung
für die Leibesübungen ſtatt. Es nehmen daran teil: das Arbeiter=
Sport=Kartell, die Darmſtädter Turnerſchaft, die Vereine der D. S.B.,
die Deutſche Jugendkraft, ſowie die dem D.R.A.f.L. angeſchloſſenen
Vereine und Verbände.
Nach dem Aufmarſch aller Teilnehmer und einem Maſſenchor der
Darmſtädter Sängerſchaft wird ein allgemeiner Uebungs= und
Spiel=
betrieb durchgeführt. Das Arbeiter=Sport=Kartell zeigt Geräteübungen,
Schwerathletik, Freiübungen, Spiele uſw.; die Darmſtädter Turnerſchaft
Geräteübungen, Fechten, Freiübungen, Volkstänze uſw.; die Deutſche
Sportbehörde für Leichtathletik, vertreten durch den Polizeiſportverein
und Rot=Weiß= Medizinballübungen, Boxen, Bodenübungen uſw. Die
Deutſche Jugendkraft zeigt Gymnaſtik für Jugend; der Kraftſportverein
Darmſtadt 1910 Ringen und Stemmen, ſowie das Arbeiter=Sport=Kartell
Nadfahr=Reigen.
Ein umfaſſendes Bild aus dem Betrieb der Leibesübungen wird
alſo den Zuſchauern vor Augen geführt und es iſt ein außerordentlich
erfreuliches Zeichen, daß die großen Verbände geſchloſſen die
Veran=
ſtaltungen durchführen.
Die Heſſiſche Schutzpolizei wird innerhalb des allgemeinen
Uebungs=
betriebs auf ihrem Reitplatz Vorführungen durchführen.
Die obengenannten Verbände zeigen außerdem
Sondervorführun=
gne aus ihren Spezialgebieten.
Auf der Hauptkampfbahn des Polizeiſportplatzes treten ca. 100
Wettkämpfer (Senioren, Junioren, Altersklaſſe, Frauen, Jugendliche
und Mädchen) zu einem Dreikampf, beſtehend aus 100 Meter=Lauf,
Kugelſtoßen und Weitſprung an.
Am Schluß der Veranſtaltung findet ein Handballſpiel der hieſigen
Polizei gegen eine ſpielſtarke heſſiſche Polizeimannſchaft ſtatt.
Sämtliche Sieger werden mit Plaketten und Urkunden
ausgezeich=
net, welche der Herr Reichspräſident für die Wettkämpfe geſtiftet hat.
Die Oberleitung der Veranſtaltung liegt in den Händen des Diplom=
Turn= und Sportlehrers Söllinger.
Bereifung der Laſtkraftwagen.
Auf Grund der Reichsverordnung vom 16. März 1928 müſſen alle
Laſtkraftwagen, deren betriebsfertiges Eigengewicht 3 Tonnen überſteigt,
und dreiachſige Kraftfahrzeuge, deren betriebsfertiges Gewicht im
be=
ladenen oder unbeladenen Zuſtand 9 Tonnen überſteigt, mit Luftreifen
verſehen ſein. Alle übrigen Kraftfahrzeuge müſſen mit Luftreifen oder
hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen ſein. Desgleichen müſſen auch
Anhänger mit Luftreifen oder hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen
ſein. Zur Vermeidung von Härten waren in einer
Uebergangsverord=
nung für Kraftfahrzeuge, die vor dem 1. Juli 1928 zum Verkehr
zuge=
laſſen waren, die früheren Bereifungsvorſchriften noch bis zum 1. Juli
1929 und für Anhänger noch bis zum 1. Januar 1930 in Geltung
ge=
laſſen worden.
Trotz dieſer ausgiebig bemeſſenen Uebergangsfriſt von 1½ Jahren
hat eine gewiſſe Anzahl von Laſtkraftwagenbeſitzern die vorgeſchriebene
Umſtellung bis heute noch nicht vollzogen.
Die Handhabung der ſtrengen Durchführung der neuen
Bereifungs=
vorſchriften, die mit Einverſtändnis aller beteiligten Wirtſchaftskreiſe
erlaſſen worden ſind, liegt aber im Intereſſe der geſamten Wirtſchaft.
Durch zahlreiche wiſſenſchaftliche Unterſuchungen und Verſuche iſt
feſt=
geſtellt worden, daß für die Straßenzerſtörung in erſter Linie die
verti=
kalen Stoßkräfte verantwortlich zu machen ſind, wie ſie von Fahrzeugen
ausgehen, die nicht genügend elaſtiſch bereift und nicht ſorgfältig
abge=
federt oder überladen ſind. Die weitere Duldung von nicht
gummi=
bereiften Laſtwagen und Anhängern bedeutet eine ſchwere Schädigung
der geſamten Wirtſchaft, wobei noch zu beachten iſt, daß zu den
Zer=
ſtörungen der Sraße Schädigungen des Hausbeſitzes durch die von
ſol=
chen Laſtwagen erzeugten Erſchütterungen — beſonders der älteren
Häuſer — hinzukommen. Außerdem iſt bekannt, daß die Mittel der
Kraftfahrzeugſteuer in Heſſen reſtlos den Zwecken des Straßenbaues
zugeführt und daneben noch aus Staats= und Provinzialmitteln
erheb=
liche Koſten aufgewendet werden. Die Mittel, die für Ausbeſſerung
derart vorzeitig abgenutzter Straßen verwandt werden müſſen, könnten
vorteilhafter der allgemeinen Verbeſſerung und dem Autoreifmachen
von Straßenzügen zugewandt werden.
In Anbetracht dieſer Umſtände hat der Heſſiſche Innenminiſter in
einem Schreiben an den Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammertag
darum gebeten, Wünſchen, die auf eine Verlängerung der
Uebergangs=
friſten für Vollgummireifen abzielen, keine Unterſtützung zu leihen und
in den Wirtſchaftskreiſen dafür zu wirken, daß die Umſtellung, ſoweit
noch nicht geſchehen, beſchleunigt durchgeführt wird. Dabei wäre es
zweckdienlich, ſchon jetzt darauf hinzuweiſen, daß auch für die
Anhänge=
wagen und Anhängeachſen die Umſtellungsfriſt am 1. Januar 1930
abläuft.
Anknüpfend an eine Reichstagsentſchließung vom 17. Juni, Anträge
auf Verlängerung der Aufbrauchsfriſt infolge wirtſchaftlicher Notlage
wohlwollend und entgegenkommend zu behandeln, hat jedoch der
Reichs=
verkehrsminiſter die Länder angeregt, in der Anfangszeit die geſetzlichen
Beſtimmungen nicht zu ſtreng zu handhaben. In Ausführung dieſer
Anregung hat der Heſſiſche Innenminiſter die Kreisämter ermächtigt,
ein vorübergehendes Entgegenkommen eintreten zu laſſen. In Fällen,
in denen die Forderung einer ſofortigen Umbereifung nachweislich eine
ganz beſonders ſchwere unbillige Härte und eine Exiſtenzgefährdung
bedeuten würde, ſoll vorläufig von einer ſtrengen Handhabung der
ge=
ſetzlichen Beſtimmungen noch für die Dauer von drei Monaten, d. h. bis
zum 1. November 1929 abgeſehen werden. Eine ſolche Nachgabe iſt aber
nur in ſolchen Fällen zuläſſig, in denen es glaubhaft erſcheint, daß der
Laſtkraftweenbeſitzer, obwohl ihm die Beſtimmungen ſeit fünfviertel
Jahren bekannt ſein müſſen, nicht in der Lage war, ohne Gefährdung
ſeiner Exiſtenz die Umbereifung durchzuführen.
In den Fällen, in denen vorläufig von einer ſtrengen Handhabung
der geſetzlichen Beſtimmungen Abſtand genommen wird, werden die
Unternehmer außerdem ausdrücklich darauf hingewieſen, daß über den
genannten Termin hinaus auf eine weitere Rückſichtnahme nicht
gerech=
net werden kann. In allen übrigen Fällen iſt mit Strafanzeige
vor=
zugehen. — Hierbei iſt vor allem an Fälle im beſetzten Gebiet gedacht,
wo es als beſondere Härte empfunden werden muß, wenn ein ſchwer um
ſeine Exiſtenz ringendes Unternehmen die volle Strenge des Geſetzes
ertragen müßte, während gleichzeitig noch die Beſatzungsbehörden die
Breifungsvorſchriften der deutſchen Geſetze außer Acht laſſen. In dieſer
Beziehung ſind übrigens bereits Schritte bei der Rheinlandkommiſſion
unternommen.
Bemerkt ſei aber, daß in Preußen die Polizeibehörden angewieſen
ſind, die Einhaltung der am 1. Juli in Kraft getretenen Beſtimmungen
reng zu überwachen, ſo daß auch mit Beanſtandungen auf
außerheſſi=
ſchem Gebiet gerechnet werden muß.
Lokale Betauftaltungen.
Die düerntek esfchunenden Netiyen Eind auzſchliezſich als Hinweife auf Hazsgen zu dekechten.
in keiem Jalle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Konzert mit Tanz im Hotel Prinz Heinrich
findet am Samstag und Sonntag abend ſtatt. Der Beſuch wird beſtens
empfohlen.
— Die Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=
Drag. 23, Hauptgruppe Darmſtadt hat ihren
Familien=
ſpaziergang nach Nieder=Ramſtadt verſchoben. (Siehe Inſerat.)
Brauerei Schul. Samstag und Sonntag, abends 8 Uhr,
fin=
den in der Brauerei Schul wieder Konzerte ſtatt.
Orangeriehaus. Sonntag, den 11. Auguſt, findet anläßlich
der Verfaſſungsfeier im Orangeriehaus, abends 8 Uhr, Konzert und
Tanz (Tanz frei) ſtatt.
Seite 6
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Nummer 220
Aus Heſſen.
Cp. Pfungſtadt, 9. Aug. Reparatur der Brückenwagge.
Die hieſige Gemeinde=Brückenwaage iſt wegen Reparaturen vom
Mon=
tag ab bis auf weiteres geſperrt. Während der Ausbeſſerungsarbeiten
hat die Brauerei Hildebrand zur Vornahme der Wiegegeſchäfte in
Pfungſtadt ihre Brückenwaage zur Verfügung geſtellt. Notwendige
Wiegegeſchäfte können dort von vormittags 5 bis 12 Uhr und
nachmit=
tags von 1½ bis 5 Uhr vorgenommen werden. — Der
Verkehrs=
verein Pfungſtadt betreibt nunmehr alle Autobuslinien der
Nachbarſchaft, alſo Eſchollbrücken—Eich-Hahn—Pfungſtadt—Eberſtadt—
Darmſtadt. Der Hahner Autobus verkehrt jetzt nicht mehr. Der
Chauf=
feur des Hahner Omnibuſſes, Edelmann=Hahn, iſt vom Pfungſtädter
Verkehrsverein übernommen worden. Im Durchſchnitt ſind in jeder
Richtung, einſchließlich der Teilfahrten, elf Fahrten vorgeſehen. In
Eberſtadt hält der Omnibus Ecke Pfungſtädter= und Neue Darmſtädter=
Straße, in Darmſtadt, außer an der Endhalteſtelle am Weißen Turm,
an der Grafenſtraße, Neckarſtraße, am Marienplatz, an der
Hermann=
ſtraße und Beſſungerſtraße. Die Fahrzeit des Omnibus von
Eſcholl=
brücken (über Hahn) nach Darmſtadt beträgt (wenn in den
Zwiſchen=
prten keine längeren Haltezeiten vorgeſehen ſind), 45 Minuten. — Hier
ſind bereits die erſten Zuſammenkünfte der „Kerweborſch” geweſen,
die auf ihre Weiſe für die einzelnen Lokale die Kirchweihe vorbereiten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 9. Aug. Obſt=und Gartenbauverein.
Auf die am 1. Oktober I. J. in Kraft tretende Polizeiverordnung, betr.
die Bekämpfung von Obſtbaumſchädlingen in der Gemeinde Nieder=
Ram=
ſtadt, wird aufmerkſam gemacht. Die näheren Beſtimmungen der
Ver=
ordnung ſind aus dem Aushang der Gemeindetafel beim Rathaus zu
erſehen. In den nächſten Tagen wird bei den Mitgliedern die
Beſtell=
liſte über Obſtbäume, Sträucher uſw. ſowie eine ſolche über Torfmull
zirkulieren. Es wird erſucht, ſich ſchon jetzt über die zu beſtellenden
Ar=
tikel ſchlüſſig zu werden. — Aus Anlaß des 25fährigen Beſtehens des
Obſt= und Gartenbauverbandes für den Kreis Darmſtadt findet am
5. Oktober I. J. in Darmſtadt eine Jubiläumsausſtellung in Obſt= und
Gartenerzeugniſſen ſtatt. Zu dieſer Ausſtellung ſind ſämtliche Mitglieder
der dem Verband angeſchloſſenen Kreisvereine zugelaſſen. Aller
Voraus=
ſicht nach ſtehen recht namhafte Geld= und Ehrenpreiſe zur Verfügung.
Es dürfte ſich für die Mitglieder empfehlen, ſich ſchon jetzt auf dieſe
Ausſtellung einzuſtellen.
Ak. Nieder=Ramſtabt, 9 Aug. Gemeinderatsſitzung.
Nach=
dem die 37 Angebote zur Vergebung der Neubauarbeiten für die
Woh=
nungsneubauten an der Hochſtraße geprüft und zur Kenntnis
genom=
men waren, wurde der Zuſchlag wie folgt erteilt: a) für Maurerarbeit
je zwei Wohnhäuſer zum niedrigſten Angebotspreis dem Gg. Plößer,
Nieder=Beerbach, Jean Blum, Nieder=Ramſtadt, und W. Pfeiffer.
Waſchenbach; b) für Zimmerarbeit dem Gg. Ludwig Bernhardt und
Frd. Gruß, hier, zum niedrigſten Angebotspreis; für
Eiſenträger=
lieferung dem L. Krautwurſt, hier; für Grobſchloſſerarbeit dem L.
Krautwurſt, hier; für Dachdeckerarbeit zum niedrigſten Angebotspreis
dem Ph. Becker 3., Hrch. Becker und W. Menzer, hier; für Spenglerarbeit
dem S.Bender; für Glaſer= und Schreinerarbeit den vereinigten
Schreiner=
meiſtern, hier, unter der Bedingung, daß anſtelle des urſprünglich
vorge=
ſehenen Lüftungsflügels an den Fenſtern ein Klappoberflügel treten ſoll;
für Tapezierarbeit dem W. Fiſcher 7., hier; für Weißbinderarbeit zum
zweitniedrigſten Angebotspreis dem L. Thomas und L. Mahr, hier;
für Waſſerleitungsinſtallation dem S. Bender, hier; für Inſtallation
der Elektr. Lichtleitung dem Joh. Ph. Huthmann und Hrch.
Witters=
heim, hier; für Herd= und Ofenlieferung dem L. Krautwurſt, hier. Die
Vergebung der Feinſchloſſerarbeit wurde zunächſt ausgeſetzt. Es ſoll
dies in einer beſonderen Sitzung nachgeholt werden. Zugleich wurde
die Verwaltung ermächtigt, die zur Finanzierung des Bauvorhabens
notwendigen Darlehen aufzunehmen. — Der Waldwirtſchaftsplan für
1930 wird nach den Vorſchlägen des Forſtamtes Ober=Ramſtadt
geneh=
migt. — Den Schluß der Sitzung bildete eine Wohlfahrtsangelegenheit.
G. Ober=Ramſtadt, 9. Aug. Gemeinderatsſitzung. Zu der
Beratung des Waldwirtſchaftsplans für Wi. 1930 war der Amtsvorſtand
des Forſtamts Ober=Ramſtadt, Herr Forſtrat Reitz, auf Einladung
er=
ſchienen. Man wird ſich darüber einig, daß bei Einſtellung von
Arbeits=
kräften für Kultuarbeiten uſw. in erſter Linie ausgeſteuerte Arbeitsloſe
und der allgemeinen Wohlfahrtspflege anheimfallende Perſonen
berück=
ſichtigt werden ſollen, und zwar ſollen dieſe in abwechſelnden
Zeitab=
ſchnitten Beſchäftigung finden. Der für die Anſchaffung von
Abteilungs=
ſchildern vorgeſehene Betrag wird gekürzt, im übrigen der
Waldwirt=
ſchaftsplan in allen Teilen genehmigt. — Der Entwurf einer
Gebühren=
ordnung über Erhebung von Gebühren für Prüfung von
Mineralwvaſſer=
apparaten wird genehmigt. Die vereinigten Schreinermeiſter Balthaſar
Dintelmann 3. und 13 Konſorten lehnen die Uebernahme des Loſes 6
der Schreinerarbeiten für den Rathausneubau ab, ſie weiſen darauf hin,
daß ſie hierin nicht am billigſten ſeien und bitten, dieſe Arbeiten dem
Wenigſtfordernden zu übertragen. Schreinermeiſter Georg Nieder 3.
er=
klärte ſich dagegen mit Schreiben vom 1. Auguſt bereit, das Los 6 allein
zu übernehmen. Der Gemeinderat überträgt dasſelbe an Nieder zu den
von den vereinigten Schreinermeiſtern eingelegten Preiſen. — Die
ſchul=
ärztliche Tätigkeit in Ober=Ramſtadt lag ſeither in Händen des kürzlich
verſtorbenen Herrn Dr. Eckhard. Das Kreiswohlfahrtsamt Darmſtadt
ſchlägt mit Schreiben vom 23. Juli die Uebertragung der ſchulärztlichen
Tätigkeit auf Herrn Kreisarzt Dr. Schlapp vor, wie dies in den meiſten
Kreisgemeinden bereits geſchehen. Dem Vorſchlage wird zugeſtimmt.
Die wohlfahrtsärztliche Tätigkeit, die ſeithev ebenfalls von dem
verſtor=
benen Dr. Eckhard verſehen wurde, wird entſprechend einer Eingabe der
drei hieſigen Aerzte dieſen gemeinſam übertragen und die dafür zu
zahlende Vergütung ſpäter beſchloſſen. Für eine Ausſtellung des
Obſt=
bauverbandes werden die Mittel für Ankauf eines Preiſes bewilligt.
Ein Geſuch des J. Hrch. Dittmann 3. wegen Geländetauſch wird
abge=
lehnt. Kreisamt bzw. Kulturbauamt Darmſtadt ſtehen dem Projekt der
Kanaliſation der Wehr= und Ernſt=Ludwigſtraße ſolange ablehnend
gegenüber, bis für das ganze Ort ein Kanaliſationsplan entworfen iſt.
Es wird beſchloſſen, daß in der Angelegenheit nochmals eine
dreiglied=
rige Kommiſſion bei den betreffenden Stellen vorſprechen ſoll. Ueber
die Vergebung der Arbeiten für dieſes Projekt wird ſchriftlich
abge=
ſtimmt. Das Legen des Hauptkanals einſchließlich Maurerarbeit wird
mit 9 gegen 4 Stimmen, bei 2 unbeſchriebenen Stimmzetteln und der
Stimmenthaltung des Gemeinderats Obmann, dem Wenigſtfordernden
Georg Peter Schröbel, das Legen der Hausentwäſſerungen mit 13 gegen
1 Stimme bei einem unbeſchrieben abgegebenen Stimmzettel und der
Stimmenthaltung des Gemeinderats Obmann, dem Peter
Würtenber=
ger 3. als Wenigſtfordernden übertragen. Die Pflaſtererarbeiten ſoll
Johann Heinrich Fiſcher 4. zum Angebotspreis erhalten. Die geſamten
Arbeiten können allerdings erſt nach Vorliegen der kreisamtlichen
Ge=
nehmigung des Proje*’s in Angriff genommen werden. Die
Verpach=
tung der Winterſchaftbeide 1929/30 wird genehmigt. Den Zuſchlag
er=
hält der vorjährige Pächter Ferd. Gruber von Groß=Umſtadt. Das
Heſſ. Hochbauamt legt nunmehr einen Plan über das Bauquartier
zwi=
ſchen Nieder=Ramſtädter Straße, Roßdörfer Straße und Odenwaldbahn
am Schachenmühlenweg vor, welcher die Zuſtimmung des Gemeinderats
findet.
(k) Roßdorf, 9. Aug. Verfaſſungsfeier. Der 10.
Ver=
faſſungstag wird auch in unſerer Gemeinde in einer ſeiner Bedeutung
angemeſſenen Weiſe begangen. In einer Sitzung von Vertretern hieſiger
Vereine und Korporationen unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters
Lorenz wurde beſchloſſen, dieſen Tag am Samstag, den 10. Auguſt,
abends im Saale „Zum Darmſtädter Hof” zu feiern; die Feier wird
um 9 Uhr beginnen. Sämtliche örtlichen Vereine werden zur
Verſchöne=
rung der Veranſtaltung beitragen. Im Mittelpunkt der Feier ſteht der
Verfaſſungsfeſtvortrag, der von Lehrer Amann gehalten wird.
Muſik=
vorträge der Kapelle Breitwieſer werden das Programm in der üblichen
Weiſe umrahmen. Alle Einwohner ſind zu der Feier eingeladen. Am
Vormittag des 12. Auguſt findet die Verfaſſungsfeier der hieſigen
Volks=
ſchule ſtatt.
Bz. Reinheim, 9. Aug. Ein Jugendturnfeſt wird man am
17. und 18. Auguſt in Reinheims Mauern abhalten, das Jugendturnfeſt
des 3. Bezirks des Odenwaldgaues. Es wird am Samstag durch einen
Turnabend auf dem Feſtplatz eingeleitet werden, wobei die Turner und
Turnerinnen des Turnvereins Reinheim ihr Beſtes zeigen werden. Der
Sonntag wird mit einem Wecken begonnen. Unſere Turner und
Tur=
nerinnen werden ſtatt des althergebrachten Weckrufes ein Weckſingen
veranſtalten. Anſchließend findet eine Morgenfeier auf dem Feſtplatz
ſtatt, ſodann Beginn der Wettkämpfe. Am Nachmittag wird ſich ein
Feſtzug durch die Straßen der Stadt bewegen, hierauf turnt man
un=
vorbereitete Körperſchulübungen, und man wird ſpielen und ſingen.
* Groß=Umſtadt, 9. Aug. Der Züchter= und Werbetag des Bezirks
des Starkenburger Geflügelzüchterverbandes wird am Sonntag
den 18. Auguſt d. J., durch den Bezirksverein „Verein für Geflügel
Kaninchen= und Vogelzucht Groß=Umſtadt” abgehalten. Das Programm
wird ſich folgendermaßen abwickeln: Vormittags 10 Uhr Empfang de
Gäſte und Tagung im Hotel „Zum Lamm”; Vortrag des Verband
vorſitzenden, Herrn Brohm=Darmſtadt, über Raſſe= und Nutzgeflügelzud
ſowie Eierverwertung. Anſchließend Vortrag des Herrn Steinbrecher
Darmſtadt über Kaninchenzucht, um 12 Uhr gemeinſames Mittageſſen
um 2 Uhr Feſtzug durch die Stadt zum Schützenhaus mit geſchmückte
Wagen; abends Ball im „Weißen Roß”. Möge die Veranſtaltung be
gutem Beſuch ihren Zweck voll und ganz erreichen.
Ranzenſcaß iin Tagaft.
(Mitteilung aus der Heſſiſchen Hauptſtelle für Pflanzenſchutz.)
Am Getreide werden wir nur noch ganz kurze Zeit einige Schäden
beobachten, die im Entwicklungsverlauf dieſer Pflanzenart ſpät
aufzu=
treten pflegen. Am Roggen iſt dies beſonders das Mutterkorn. Dieſe
ſchwarzen hakenförmigen großen Gebilde in der Aehre, die an Stelle
eines Kornes entſtehen, ſind wohl, danr ihrer Auffälligkeit, hinreichend
bekannt. Da das Mutterkorn in der Medizin auch eine größere Rolle
ſpielt, ſo kennt man es auch daher. Durch gute Reinigung des
Saat=
getreides ſollte man das Mutterkorn bekämpfen. Denn das neue
Auf=
treten dieſer Erſcheinung im nächſten Jahr hängt dovon ab, daß dieſe
ſchwarzen Gebilde in den Boden kommen, dort auskeimen und
Fort=
pflanzungsorgane bilden. In fvüheren Zeiten war das Mutterborn viel
verbreiteter als es heute der Fall iſt. Wir haben ſogar Jahre gehabt,
in denen durch das Mutterkorn Epidemien unter den Menſchen
aufge=
treten ſind, denn durch die giftigen Stoffe dieſes Paraſiten können bei
den Menſchen ſchwere Störungen ausgelöſt werden. Dank der beſſeren
Reinigung unſeres Saatgutes iſt ein ſo ſtarkes Auftreten des
Mutter=
kornes nicht mehr zu befürchten. Man darf aber nicht verſchweigen, daß
noch viel zu viel dieſes Paraſiten vophanden iſt.
Auch die Schwärze des Getreides werden wir jetzt Ende Juli und
Anfang Auguſt erſt beobachten können. Es iſt wiederum, wie auch ſchon
beim Mutterkorn, ein Pilz, der dieſe Erſcheinung hervorruft. Während
wir aber beim Mutterkorn einen echten Paraſiten vor uns haben, ſo
kann man das von dem Schwärzepilz nicht unbedingt ſagen, denn dieſer
Pilz ſiedelt ſich auf geſchwächten Pflanzen an und überziehr dieſe nun
mit einer feinen grauſchwarzen pulverigen Maſſe. Dieſe Schwärze
er=
ſtreckt ſich auf die Blätter, Halme und Spelzen und kann auch auf die
Körner übergehen. Am häufigſten ſieht man den Schwärzepilz am
Weizen, aber auch am Roggen iſt er des öfteren zu beobachten.
Die Roſtkrankheiten ſind in dieſem Jahr durch eine entſprechende
Witterung glücklicherweiſe wenig aufgetreten. Am Roggen war wohl
Braunroſt zu beobachten, der zuerſt in den ſüdlichen Teilen von Heſſen
auftrat und nachher erſt ſich in Oberheſſen zeigte. Aber dieſer
Braun=
roſt trat verhältnismäßig ſpät auf, ſo daß der Roggen keinen ernſtlichen
Schaden davongetragen hat. Beim Weizen liegen die Verhältniſſe
ähn=
lich. Wir konnten an mancherlei Stellen Gelbroſt beobachten, aber ſeine
Ausdehnung war nur gering und ſein Auftreten auf den Pflanzen ſpät.
Der Braunroſt an Weizen iſt noch vereinzelter aufgetreten. Eine Roſtart,
die jetzt noch kommen kann und die ganz vereinzelt am Roggen von
uns auch ſchon beobachtet wurde, iſt der Schwarzroſt. Diefenige Noſtart,
die auf allen Getreidearten vorkommt und im Vergleich zur geſamten
deutſchen Landwirtſchaft bei uns oft recht ernſthaft aufzutreten pflegt.
Viel mehr als die Getreidekrankheiten werden uns die Erkrankungen
der Kartoffeln im Auguſt beſchäftigen. Diejenigen Kartoffelkrankheiten,
die ſchon im Juli ſich zeigen können, ſind in dem Monat von uns an
dieſer Stelle auch ſchon genannt worden. Es iſt die Schwarzbeinigkeit,
die Weißhoſigkeit, die Ringkrankheit, Blattroll= und Kräuſelkrankheit.
Damit ſoll aber nicht geſagt ſein, daß dieſe Krankheiten nur im Juli
zu beobachten ſind, das iſt auch im Auguſt der Fall. Eine Krankheit,
die uns bis jetzt glücklicherweiſe verſchont hat, die aber ſicher im
kommen=
den Monat, wenn auch hoffentlich ſchwach, noch auftreten wird, iſt
die Braunfäule der Kartoffel. Die beſte Möglichkeit, dieſe Krankheit
zu beobachten, hat man an feuchten, geſchützten Stellen, wie es zum
Beiſpiel in Gärten mit hohen Gebüſchen ſein kann, oder auf Feldern
in Mulden. An ſolchen Stellen beginnt die Krankheit, bei der ſich das
Kartoffelblatt zunächſt vom Rande her oder auch von der Spitze braun
verfärbt. Iſt das Wetter trochen, dann geht dieſe Verfärbung nur
lang=
ſam vor ſich oder kann auch zum Stillſtand kommen. Das erkrankte
Blattſtüick ſelbſt iſt dann trocken. Wenn die Witterung aber feucht und
warm iſt, dann kann die Braunfäule ſich in wenigen Tagen des ganzen
Kartoffellaubes bemächtigen. Das iſt nach den Kartoffelſorten auch
ver=
ſchieden. Die Fvühkartoffeln ſind im allgemeinen anfälliger als die
Spät=
kartoffeln. Verbreitet ſich die Braunfäule ſo ſchnell wie das eben
be=
ſchrieben iſt, ſo bleibt das Blatt nicht trocken und hart, es wird vielmehr
lappig und feucht. Man ſieht dann, wie das Kartoffellaub in
dunkel=
braunen bis ſchwärzlichen Lappen herunterhängt.
Der Schaden der Braunfäule iſt ſehr groß und ſehr vielſeitig. Würde
Phytophthora, das iſt der Erreger dieſer Krankheit, auftreten, ſo würde
Vom Auko beim Spielen gekökel.
Cd. Michelſtadt, 9. Auguſt.*
Heute nachmittag, gegen 3 Uhr, wurde in der Frankfurter Straße
am Hotel „Fürſtenauer Hof” der 8jährige Sohn des Arbeiters Dähler
von einem Auto aus Reinheim überfahren und büßte hierbei ſein
Leben ein. — Mit anderen Spielgenoſſen ſpielte der Junge auf dem
Bürgerſteig und ſoll plötzlich beim Herannahen des Autos, das er
ſchein=
bar nicht kommen ſah, rückwärts auf die Fahrbahn geſprungen ſein. Dem
Führer des Wagens war es nicht mehr möglich, da dies kurz vor
dem=
ſelben geſchah, anzuhalten, und ſo gingen dem Jungen 2 Räder über die
Bruſt. Der Unglückliche ſprang nochmals auf und lief auf den
Bürgerſteig zurück, wo er zuſammenbrach und gleich darauf verſchied.
— Dem Führer des Wagens, der in mäßigem Tempo gefahren ſein
ſoll, trifft, wie man hört, keine Schuld. — Die Staatsanwaltſchaft
Darmſtadt weilte auch an der Unglücksſtelle und machte die nötigen
Feſtſtellungen. — Es iſt dies wieder mal eine Warnung für die Kinder,
beim Spielen der Straße fern zu bleiben.
Cp. Dieburg, 9. Aug. Tödlicher Unfall in einer
Sand=
grube. Während in der Sandgrube von Münſter mehrere Knaben
ein luſtiges Spiel trieben, löſte ſich plötzlich eine größere Maſſe Sand
los und verſchüttete den ſiebenjährigen Schulknaben Chriſtian Seib.
Ob=
wohl ſofort Rettungsverſuche vorgenommen wurden, konnte der Knabe
nur als Leiche ausgegraben werden. Alle Wiederbelebungsverſuche waren
vergeblich. — Der älteſte Einwohner von Eppertshauſen, Förſter i. R
Georg Waldmann, Veteran von 1866 und 1870, konnte dieſer Tage ſeinen
85. Geburtstag begehen.
r. Babenhauſen, 9. Aug. Die Denkmalseinweihung für
die zweite Abteilung des Feldart.=Regts. Nr. 61 und ihrer Toten,
ver=
bunden mit einer Wiederſehensfeier, iſt nun endgültig vom
Feſtausſchuß, deſſen erſter Vorſitzender Herr Major a. D. Hertel=
Darmſtadt iſt, auf den 1. September feſtgeſetzt. Einen geeigneten Platz
für das einfach=ſchlichte Denkmal zu finden, war recht ſchwierig, da
tat=
füthlich ein Mangel an Plätzen beſteht. Darum war die Platzfrage
des öfteren Gegenſtand von Verhandlungen für den Ausſchuß, den
Ge=
meinderat und die Vertretung der Reichsbahnverwaltung. Dort, wo
die neue große, leider immer noch nicht fertige
Hauptunterführungs=
ſtraße zur Kaſerne führt, wäre auf neu zu ſchaffender Bahnhofsanlage
wohl die geeignetſte Stätte für das Denkmal geweſen. Infolge allerlei
Widerſtänden einigte man ſich nun auf Vorſchlag des Feſtausſchuſſes
für den unter ſchattigen Linden gelegenen Platz zwiſchen dem Neuen
Weg und der Gerſprenz, gegenüber dem Kraußſchen Anweſen. In
einem Rundſchreiben wendet ſich nun der Feſtausſchuß an die
ehemali=
gen Kameraden. Er lädt ſie zur Denkmalsweihe und Wiederſehensfeier
ein und appelliert an die Ehrenpflicht jedes Einzelnen, die Treue zu
den Toten zu beweiſen und die im Kriege und im Frieden beſiegelte
Kameradſchaft zu erneuern. Die Feierlichkeiten verſprechen einen ſchönen
Verlauf zu nehmen. Nach der Denkmalsenthüllung um 1.30 Uhr
nach=
mittags ſchließt ſich ein Feſtzug durch die Hauptſtraßen der Stadt nach
dem Feſtplatz auf den Schloßwieſen an. Dort ſpielt ſich dann die
eigent=
liche Wiederſehensfeier ab. Das Feſtkonzert am Nachmittag und Abend
wird von dem altbewährten, hier beſtens bekannten Obermuſikmeiſter
Weber ausgeführt. Tanzeinlagen werden am Abend die Feier
be=
ſchließen.
m. Beerfelden, 9. Aug. Gut Schuß! Der hieſige Schützenverein
beendete am letzten Montag ein dreitägiges Preisſchießen, und
es war hart gerungen worden um die Ehren= und Geldpreiſe, etwa 50
an der Zahl. Unter gemütlichem Beiſammenſein bei Muſik und Geſang
im Kaffee Sattler wurde die Preisverteilung vorgenommen durch den
zweiten Schützenmeiſter Herrn Dr. Jäger, nachdem
Ehrenſchüitzen=
meiſier Herr W. Schmahl eine einleitende Anſprache gehalten hatte,
die in ein Hoch auf die Schützenſache ausklang. Man hatte geſchoſſen
auf Standmeiſterſcheibe Freihand und aufgelegt, ferner Kleinkaliber
und auf Wild. Preiſe errangen folgende Herren: Gottlieb Schmucker=
Heckmann und Arras aus Unter=Moſſau, Ganß, Hultſch, Schätzler aus
Groß=Umſtadt, Ullmann, Weiß, Heß aus Babenhauſen, Reubold aus
Michelſtadt, Haas aus Dieburg, Gärtner aus Hebſtahl, Karl Lang aus
Hetzbach, H. Weber, Dr. Jäger, H. Seip, W. Siefert, Fr. Ihrig,
M. Lang, H. Bukov und H. Federlin vom hieſigen Schützenverein. —
Dieſer Abend brachte eine beſondere Ehrung für den
Ehrenſchützenmei=
ſter Hern W. Schmahl durch Ueberreichung eines ſchönen Pokals; dies
geſchah in Anerkennung ſeiner dem Verein über 25 Jahre treu
geleiſte=
ten Dienſte und als nachträglicher Glückwunſch zu dem kürzlich
began=
genen 100jährigen Geſchäftsjubiläum. — Viehmarkt. Der
Vieh=
markt zu Anfang der Woche zeigte einen beſonders hohen Auftrieb an
Schweinen: 260 Stück Ferkel und Läufer; erſtere galten vro Paar 50
bis 60 Mk., letztere 70—130 Mark; auch Großvieh wurde gehandelt.
Der anfangs ſchleppende Geſchäftsgang geſtaltete ſich ſpäter lebhafter.
die Kartoffelernte um weſentliches verringert werden, denn das Laup.
in dem ſich die Nährſtoffe für die Kartoffelknollen bilden, büißt zu
früh ſeine Funktion ein. Dieſe Ertragsminderung tritt vor allem bei
Kartoffeſorten ein, die einen ſpäten Knollenzuwachs haben, denn darin
ſind die einzelnen Kartoffelſorten ſehr verſchieden. Aber nicht nur die
Erntemenge wird gemindert, es wird auch der Wert geringer und auch
die Haltbarkeit der Kartoffel wird ſchlechter. Auch hier verhalten ſich die
einzelnen Kartoffelſorten verſchieden, denn die eine Sorte bildet ſchon
früh Stärke, die andere Sorte erſt kurz vor dem normalen Abſterben
des Krauts.
Nicht nur das Kraut wird von dem Paraſiten angegriffen, auch die
Knolle befällt die Phytophthora. Die Vermehrungsorgane, die ſich auf
der Blattunterſeite bilden, fallen auf den Boden und gelangen von hier
an die junge Kartoffel und dringen in dieſe ein. Es entſtehen dann die
bekannten braunen Stellen dicht unter der Schale, die das
Kartoffel=
fleiſch vermorſchen laſſen. Eine Erſcheinung, die man auch Trockenfäule
nennt. Dieſe Trockenfäule kann nun je nach Feuchtigkeit und
Tem=
veratur tief in die Knolle vordringen, die Krankheit kann aber auch zum
Stillſtand kommen. Das iſt der Fall, wenn man Kartoffeln kühl und
trocken aufbewahrt. Schutzmaßnahmen gegen dieſe Krankheit kennt man
wohl. Sie werden auch in Nordamerika und in Holland an vielen
Stel=
len angewandt. Dieſe Bekämpfung liegt in dem Beſpritzen der
Kar=
toffelfelder während der Vegetation mit Kupferkalfbrühe. Bei uns hat
ſich dieſes Verfahren noch nicht einbürgern können, weil unſer
Kartoffel=
bau die Koſten, die damit verbunden ſind, nicht tragen kann. In
Nord=
amerika liegen die Verhältniſſe anders. Dort müſſen viele Felder wegen
eines anderen Schädlings, wegen des Kartoffel= oder Koloradokäfers,
geſpritzt werden. Das geſchieht mit arſenhaltigen Spritzmitteln, und da
man dieſe Arbeit ausführen muß zur Erhaltung des Kartoffeibaues, ſo
kann man auch gleichzeitig mit Kupferkalkbrühe gegen Phytophthora
ſpritzen, denn das iſt ein Arbeitsgang. In Holland ſtehen viele wertvolle
Frühkartoffeln zur Ausfuhr, und bei ſolchen werwollen Beſtänden lohnt
ſich das Beſpritzen mit Kupferkalbbrühe, vor allem, wenn es ſich um
Sorten handelt, die die Braunfäule leicht befällt. In dieſen beiden
Län=
dern hat ſich nun aber gezeigt, daß die Behandlung der Kartoffelſtaude
mit Kupferkalkbrühe eine allgemeine Belebung mit ſich bringt, und daß
auch in Jahren, in denen die Phythophthora nicht auftritt, mit dem
Spritzen Ertragsleiſtungen verbunden ſind. Dieſe Beobachtung hat
dazu geführt, daß man auch in Deutſchland ſich ſeit zwei Jahren mit
dieſer Bekämpfungsmethode wieder beſchäftigt, nachdem man ſie, aus
den oben genannten praktiſchen Gründen, vor längerer Zeit hatte fallen
laſſen. Die Verſuche werden aber erſt zeigen müſſen, ob und unter
welchen Verhältniſſen es bei uns zweckmäßig iſt, zu dieſer Behandlung
der Kartoffeln überzugehen.
Ein anderer Weg gegen dieſe Krankheit iſt in Vorbereitung. Das
iſt die Züchtung ſolcher Kartoffelſorten, die nicht von der Krankheit
be=
fallen werden. Der Weg dahin iſt ſchwer, denn man hat als
Ausgangs=
material Kreuzungen zwiſchen Kulturſorten und Wildſorten benutzen
müſſen. Die ungefähr 5jährigen Ergebniſſe, die jetzt vorliegen, laſſen
aber hoffen, daß das Ziel erreicht wird.
Bei einer anderen Kartoffelkrankheit hat uns die Immunitätszüchtung
dagegen ſchon ſehr große Erfolge gebracht. Von dieſer Krankheit werden
wir jetzt auch wieder hören. Es iſt der Kartoffelkrebs. Auch im vorigen
Jahr ſind ſchon im Auguſt die erſten Meldungen über das Auftreten
des Kartoffelkrebſes bei uns eingegangen. Daß der Kartoffelkrebs
da=
durch die Ernte zerſtört, daß ſtatt der Knolle ſich unter der Erde ein
braunes, unanſehnliches ſchwammiges Gebilde enwwickelt, iſt ſchon
mehr=
fach an dieſer Stelle erwähnt worden. Zu dieſem Ausfall kommt noch die
Erſchwerung in der Wirtſchaftsführung für ſolche Betriebe, bei denen
der Krebs auftritt. Denn nach den Polizeiverordnungen der einzelnen
hefſiſchen Kreiſe dürfen aus krebsverſeuchten Gebieten keine Kartoffeln
im rohen Zuſtande verkauft werden. Man muß vielmehr alles gekocht
verwerten, oder die Ernte einer Brennerei zuführen. Da, wo
Kartoffel=
krebs auftritt, muß er der nächſten Ortspolizeibehörde oder auch dem
nächſten Landwirtſchaftsamt gemeldet werden. Dieſe Meldungen ſind
not=
wendig, damit der Krebs einheitlich im Deutſchen Reich bekämpft werden
kann, denn ſonſt iſt in großeen Gebiten der Kartoffelbau gefährdet.
— Fränkiſch=Crumbach, 9. Aug. Bei herrlichem Wetter fand auf
Veranlaſſung des hieſigen Turnvereins ein Schauturnen in dem von
Baronin Freifrau Francoiſe von Gemmingen=Hornberg bereitwilligſt
zur Verfügung geſtellten Park ſtatt. Neben großer Beteiligung der
hie=
ſigen Bevölkerung war auch Herr Baron Freiherr von Gemmingen=
Hornberg mit ſeiner Familie erſchienen. Nachdem der 1. Vorſitzende,
Herr Mahlov, die Anweſenden begrüßt hatte, wurden die Uebungen
nach vorgeſchriebenem Programm ſehr gut ausgeführt. Ein Genuß war
es für die Zuſchauer, den wohleingeübten Tänzen und Uebungen
zu=
zuſehen.
— Lindenfels, 9. Aug. Am 15. Auguſt begeht die Familie Georg
Uth, Kolonialwaren und Drogen, ihr 40jähriges Geſchäftsjubiläum.
Während dieſer Zeit hat es die Familie in muſtergültiger Weiſe
ver=
ſtanden, das Geſchäft weit über die Grenzen von Lindenfels hinaus
an=
geſehen und beliebt zu machen.
Cn. Bickenbach, 9. Aug. Die Verfaſſungsfeier findet am Sonntag im
Gaſthaus zur Traube ſtatt. Herr Oberregierungsrat van Baßhuyſen wird
die Feſtrede halten. Sämtliche Vereine werden ſich an der Feier durch
muſikaliſche Vorträge und turneriſche Uebungen beteiligen. — Von
Mitt=
woch auf Donnerstag wurde in der Bahnhofſtraße ein Baumfrevel
verübt. Zwei gut entwickelte und tragende Zwetſchenbäume ſind
abge=
brochen worden. Die Polizei iſt den Tätern auf der Spur.
Cn. Jugenheim, 9. Aug. Gemeinderatsſitzung. Herr
Bür=
germeiſter Burkhardt teilt zunächſt mit, daß der letzte Beſchluß der
Ge=
meinderatsſitzung, betr. der elektriſchen Bahn, vom Kreisamt Bensheim
verworfen ſei, weil die Inangriffnahme und Durchführung eines
der=
artigen Bauprojekts eine längere ſachliche und durchaus objektive
Be=
ratung erfordere. Herr Dir. Bohnenberger reichte dann dem
Gemeinde=
rat einen neuentworfenen Plan ein und betonte gleichzeitig, daß die
Heag ſich auf weitere Zugeſtändniſſe nicht mehr einlaſſen könne. In dem
neuen Planentwurf iſt ein ſtündlicher Verkehr mit vier Wagen, zwei
Triebwagen und zwei Anhängern, innerhalb 16 Stunden vorgeſehen.
Die tarifmäßigen Fahrpreiſe der Straßenbahngeſellſchaft werden auch
für die neue Straßenbahn feſtgeſetzt. Eine Zinsgarantie von 8000 Mark
muß vertragsmäßig 10 Jahre von den Gemeinden Malchen, Seeheim
und Jugenheim geleiſtet werden. Dieſe erliſcht aber für 7 Jahre, wenn
ſie in den erſten drei Jahren gewährleiſtet wird. Herr Baurat Geibel
vom Miniſterium befürwortet den Bau mit dem Hinweis, daß 8000
Mark eine erſchwingliche Summe ſei für drei Gemeinden. Es ſei auch
möglich und der Gemeinderat ſolle ſich dafür einſetzen, daß auch die
Landeshauptſtadt ſich an der Garantieſumme beteilige. Insbeſondere
ſei es auch notwendig, mit der Gemeinde Seeheim eingehend zu
ver=
handeln, weil ſelbige doch den größten Teil des Geländes für den
elektri=
ſchen Bahnbau zur Verfügung ſtelle. Bürgermeiſter Burkhardt weiſt
jetzt darauf hin, daß die Heag, ſollte der Straßenbahnbau trotz alledem
nicht zur Durchführung gelangen, eine entſprechende Entſchädigung für
die Vorarbeiten verlangen würde. — Im weiteren Verlauf der
Ge=
meinderatsſitzung wird bekanntgegeben, daß zur Wiederbelebunge der
Bautätigkeit in Jugenheim die ſtaatliche Grundſteuer für Bauten, die
in dieſem Jahre hergeſtellt werden, für fünf Jahre nicht erhoben
wird. Anſchließend wird eine Eingabe des Prof. Schwebel eingereicht,
der gegen die Geländeabtretung Einſpruch erhebt. Dieſe Beſchwerde
ſoll dem heſſ. Kreisamt vorgelegt werden. Des weiteren ſoll die
Ein=
gabe der Reichsbahn, betr. Regelung des Bahngeländes in der alten
Bergſtraße, an die Bauverwaltung der Provinz weitergeleitet werden.
Bürgermeiſter Burkhardt gab weiterhin bekannnt, daß in letzter Woche
zwei Bauplätze verkauft wurden pro Quadratmeter 2,50 Mk. Am
Schluſſe der Verſammlung weiſt der Bürgermeiſter auf die
Verfaſſungs=
feier hin und ladet die Vorſtände diesbezüglich zu einer Beſprechung
ein. — Unſere älteſte Einwohnerin, Frau Katharina Roß, geb. Görriſch,
konnte ihren 90. Geburtstag in ſelten körperlicher Geſundheit und
geiſtiger Friſche im Familienkreiſe begehen.
Ad. Lorſch, 8. Aug. Opfer der Nürnberger
Zuſammen=
ſtöße. Zu den Opfern der ſchweren Zuſammenſtöße zwiſchen
Kommu=
niſten und Nationalſozialiſten in Nürnberg gehört auch der 20jährige
Sohn Erich des vor kurzer Zeit hier verſtorbenen Oberamtsrichters Joſt.
Als Nationalſozialiſt nahm er an der Hitler=Kundgebung in Nürnberg
teil. Erich Joſt, der am Sonntag abend bereits am Bahnhof war, um
die Heimreiſe anzutreten, entfernte ſich dort nochmals von ſeinen
Reiſe=
genoſſen, um ſich von einigen Freunden zu verabſchieden. Hierbei wurde
er in Streitigkeiten verwickelt, in deren Folgen er nicht nur einige
Fuß=
tritte, ſondern auch mehrere Meſſerſtiche in Schenkel und Geſäß erhielt,
die ſeinen Tod zur Folge hatten. Er ſtarb am Montag im Thereſien=
Krankenhaus zu Nürnberg und wird morgen vormittag dahier beerdigt.
Von ſeinen Parteigenoſſen wird abends eine Trauerkundgebung am
Grabe veranſtaltet.
Nummer 220
Seite 7
COf. Birkenau, 9. Aug. Fremdenverkehr. Der
Fremden=
verkehr hat ſich dieſes Jahr gegenüber den Vorjahren ein wenig
ge=
hoben. Leider aber immer noch viel zu wenig, wie ihn eigentlich die
wunderſchöne Lage Birkenaus mit ſich bringen müßte. Am Ende des
romantiſchen Birkenauer Tales, umgeben von herrlichen Waldungen,
hat Birkenau eine Lage, wie ſie ſich ſchöner kein Sommerfriſchler zum
Kuraufenthalt wünſchen kann. Fremde, die ſich einmal hier zur Kur
aufgehalten haben, beſtätigen alle, daß ſie von der Lage und der
viel=
ſeitigen Möglichkeit ſchöner Spaziergänge entzückt waren. Daß in den
letzten Jahren der Fremdenverkehr ein minimaler war, hatte ſeine
Ur=
ſache hauptſächlich in den örtlichen Verhältniſſen, denn es wurden zu
wenig Penſionsmöglichkeiten geboten. Wohl ſind eine Reihe Privater
da, die Fremdenzimmer zur Verfügung haben, und es wäre Pflicht der
Birkenauer Wirte, dieſe Möglichkeit weitgehendſt auszunutzen.
Gaſt=
ſtätte und Private müßten hier zuſammen wirken und ihr Möglichſtes
tun, den Fremdenverkehr zu fördern. Wie wir hören, ſoll mit dieſem
Jahre ſeitens der Bürgermeiſterei eine intenſivere Propaganda betieben
werden, um endlich einmal Birkenau zu der Geltung zu bringen, die es
dank ſeiner einzigartigen Lage verdient.
— Heppenheim, 8. Aug. Am Freitag hatte die Stadt Heppenheim
den Beſuch des Staatspräſidenten Dr. h. c. Adelung. In ſeiner
Beglei=
tung befanden ſich Herr Legationsrat Heinemann und die Herren
Mini=
ſterialrat Wagner und Geheimrat Hofmann. Ferner waren Herr
Kreis=
direktor Pfeiffer und Herr Reg.= und Baurat Block vom Staatl.
Hoch=
bauamt Bensheim erſchienen. Der Beſuch galt der Beſichtigung
des wiederhergeſtellten und erweiterten Rathauſes und der Arbeiten
an der Starkenburg. Gegen 4 Uhr fuhren die Herren im Auto an dem
fahnengeſchmückten Rathaus vor, an deſſen Portal der Bürgermeiſter,
die Beigeordneten und der Aelteſtenausſchuß als Deputation des
Stadt=
rats und der Stadtbaumeiſter den Herrn Staatspräſidenten und die
Herren ſeiner Begleitung begrüßten. Bürgermeiſter Schiffers hielt in
der Rathaushalle zum Willkomm eine kurze Begrüßungsanſprache, in
welchen er der Freude und dem Stolz darüber Ausdruck gab, daß der
Herr Staatspräſident, nachdem er bei der kürzlich erfolgten Einweihung
des Rathauſes leider durch triftigen Grund am Erſcheinen verhindert
geweſen ſei, ſchon nach ſo kurzer Zeit, damit einen ſtillen Wunſch der
Stadt erfüllend, ſeinen Beſuch zur Ausführung bringe und dadurch ſein
Intereſſe für das ehrwürdige Bauwerk zum Ausdruck bringe, wofür ihm
die Stadt aufrichtigen Dank ſchulde. Nach einer Beſichtigung des
Aeuße=
ren des Rathauſes und aller Räumlichkeiten, wobei Herr
Stadtbau=
meiſter Winter die fachkundige Führung übernahm, trugen ſich der Herr
Staatspräſident und die übrigen Gäſte in das im Rathausſaal
offen=
gelegte „Goldene Buch” der Stadt ein. Bei dem alsdann im kleineren
Sitzungsſaal den Gäſten gereichten Ehrentrunk, ſprach ſich der Herr
Staatspräſident äußerſt befriedigt über das Geſchaute aus, das auf ihn
einen tiefen Eindruck gemacht habe. Er billigte den „kühnen” Entſchluß
der Stadt nicht nur vollkommen, ſondern beglückwünſchte die Stadt zu
den in dieſem Beſchluß gezeigten Weitblicke. Der Staatspräſident ſchloß
ſeine Rede, indem er die Stadt zu dem ſtolzen Bauwerk namens der
heſſiſchen Staatsregierung beglückwünſchte und auf das Wohl der
Bür=
gerſchaft der aufſtrebenden Stadt Heppenheim trank. Damit hatte die
kurze, aber eindrucksvolle Begrüßungsfeier im Rathaus ihr Ende. Der
Staatspräſident begab ſich ſodann mit den Herren ſeiner Begleitung und
den Vertretern der Stadt zur Starkenburg, um die
Wiederher=
ſtellungsarbeiten des Bergfrieds zu beſichtigen und andere damit
in=
direkt im Zuſammenhang ſtehende Fragen an Ort und Stelle ſich
er=
läutern zu laſſen und zu beſprechen.
* Tröſel, 9. Aug. Autounfall. Das Lieferauto des Herrn
Drebes in Weinheim ſtürzte geſtern nachmittag zwiſchen Unter=
Abt=
ſteinach und Tröſel die ſteile Straßenböſchung hinab und überſchlug
ſich zweimal. Herr Drebes wurde mittels Sanitätswache ins
Kranken=
haus nach Weinheim überführt, jedoch ſollen die Verletzungen nicht ſehr
ernſt ſein. Sein Sohn kam mit dem Schrecken davon.
— Hirſchhorn, 9. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
8. Auguſt 0,62 Meter, am 9. Auguſt 0,57 Meter.
— Gernsheim, 9. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
8. Auguſt 0,01 Meter, am 9. Auguſt 0,17 Meter.
Samstag, den 10. Auguſt 1929
* Dornberg, 9. Aug. Mittwoch, vormittags 10½ Uhr, war
Forſt=
wart Büchſel mit ſeiner Frau und Tochter von Gräfenhauſen in der
Nähe des Sensfelderhofgrabens beſchäftigt, als eine der vor dem Wagen
geſpannten Kühe ſcheute und durchging. Die beiden Kühe ſamt Wagen
und Büchſel nebſt Frau ſtürzten in den ungefähr 3 Meter tiefen
Sens=
felderhofgraben. Herr Büchſel und Frau kamen unter das Fuhrwerk
zu liegen, wobei Büchſel ertrank und ſeine Frau ſchwer verletzt gerettet
werden konnte. Auch eines von den beiden Tieren iſt verendet.
Ck. Groß=Gerau, 8. Aug. Die Waſſerleitung. Der
Grup=
penwaſſerwerkverband „Gerauer Land” hat die Hauseigentümer
nun=
mehr aufgefordert, die Hausinſtallationen ſofort in Auftrag zu geben,
da in den nächſten Tagen das geſamte Verbandsgebiet mit Waſſer
ver=
ſorgt wird. Waſſergeld haben ab 1. Oktober 1929 laut
Verbands=
beſchluß alle Hausbeſitzer zu zahlen, die bereits durch den Verband die
Hausanſchlußleitung bis auf ihr Grundſtück verlegen ließen, auch wenn
bis dahin die Hausinſtallation nicht fertiggeſtellt iſt. Die zugelaſſenen
Inſtallateure ſind erſucht worden, ſofort nach Inſtallation eines jeden
Hauſes die Fertigſtellungsanzeige einzuſenden, damit die Abnahme der
Leitungen keine Verzögerung erleidet. Zu Rohrmeiſtern wurden für
das Gruppenwaſſerwerk durch Beſchluß des Verbandsausſchuſſes
er=
nannt: für Berkach und Dornberg Chriſtian Kumpf für Büttelborn
Ernſt Beſt, für Nauheim Bernhard Kaul 5., für Wallerſtädten Peter
Lang 3., für Worfelden Jakob Neumann 5.
Oberheſſen.
* Mainz, 9. Aug. Chronik. Im Bretzenheimer Gemeinderat
wurde am Donnerstag abend in öffentlicher Sitzung über den
Ein=
gemeindungsvertrag mit der Stadt Mainz abgeſtimmt
Das Ergebnis war 12 Stimmen für, 6 Stimmen gegen die
Eingemein=
dung. Gegen die Eingemeindung ſtimmten: die Zentrumsfraktion
ge=
ſchloſſen (4), ein Unparteiiſcher und ein Kommuniſt. — Die Mainzer
Ordensſchweſter Hildburgis Gies wurde dieſer Tage an der
Uni=
verſität München zum Dr. phil. promoviert. — Die
Kriminal=
polizei hat einen 36jährigen Handlungsgehilfen aus Trier
feſtgenom=
men, der eine junge Witwe unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen um
größere Geldbeträge beſchwindelte und unter Mitnahme eines
wert=
vollen Brillantringes heimlich verſchwand. — Durch die Kriminalpolizei
wurden feſtgenommen ein Arbeiter aus Seelbach, der wegen
Dieb=
ſtahls ſteckbrieflich verfolgt wird, und zwei Kraftwagenführer aus Wald
bei Solingen, die in dringendem Verdacht ſtehen, dortſelbſt einen
Ein=
bruchsdiebſtahl begangen zu haben. — In einem Hauſe an der
Kaiſer=
ſtraße wurde eine Manſarde gewaltſam aufgebrochen.
Nach zurückgelaſſenen Spuren hat der Täter die Manſarde einer
gründ=
lichen Durchſuchung unterzogen. Im verſchloſſenen Küchenſchrank fand
er eine Geldkaſſette, die er aufſprengte und ihres Inhalts beraubte. Da
ſonſt nichts fehlt, wird angenommen, daß es der Dieb nur auf Geld
ab=
geſehen hatte. — Der Köln=Düſſeldorfer Rheindampfer „Undine”, der
auf der Binger Reede an einer Landungsbrücke geſunken war, iſt jetzt
gehoben und zur Ausbeſſerung nach der Ruthoffſchen Schiffswerft in
Mainz=Kaſtel abgeſchleppt worden. — Wegen Hehlerei wurde die
53jährige Witwe Berg aus Darmſtadt, Mutter von fünf Kindern,
von dem franzöſiſchen Militärgericht Mainz zu 4 Monaten Gefängnis
mit Strafaufſchub verurteilt. Sie hatte von einem franzöſiſchen
Sol=
daten Kugeln, die dieſer in den Militärſchießſtänden in Griesheim bei
Darmſtadt ausgegraben hatte, gekauft. — Das neue Salon=Motorſchiff
der Köln=Düiſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt, „Graf Zeppelin” das
in Mainz auf der Schiffswerft Ch. Ruthoff erbaut wurde hat ſeine
erſte Probefahrt angetreten. Das neue ſtattliche Fahrzeug hat
eine Länge von 49,40 Meter und eine Breite von 6,40 Meter, der
Tief=
gang beträgt 1,10 Meter; zwei Deutzer Dieſelmotoren von zuſammen
500 PS geben dem Schiff eine große Geſchwindigkeit. Es iſt wohl eines
der ſchnellſten Schiffe auf dem Rhein. — Hier iſt eine neue Wochenſchrift
„Bürgerzeitung” gegründet worden, die auf demokratiſch=
repu=
blikaniſcher Grundlage die Intereſſen des bedrängten Mittelſtandes
wahrnehmen will.
Sraßenbericht für Heſſen
für die Woche vom 11. bis 17. Auguſt 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Zell i. O.—Michelſtadt i. O., Km. 43,5—48,674 vom 15. 7. bis 25.
8. geſperrt. Umleitung: Langen=Brombach—Rehbach—Steinbach.
Babenhauſen—Aſchaffenburg (zwiſchen Babenhauſen und
Landes=
grenze), Km. 27,44—31,98, vom 22. 7. bis 18. 8. geſperrt. Umleitung:
Zellhauſen—Stockſtadt a. M. oder Schaafheim—Groß=Oſtheim.
Mörfelden-Langen Km. 16,3—17,8 (Bahnſtraße in Langen) vom
5.—25. 8. geſperrt. Umleitung: Wolfsgarten—Egelsbach.
Dieburg—Groß=Umſtadt Km. 16,68—23,4 vom 7. 8. bis 12. 9.
ge=
ſperrt. Umleitung: Klein=Zimmern-Habitzheim.
König—Zell i. Odw. Km. 41,73—43,5 vom 12. bis 24. 8. geſperrt.
Umleitung: Für Fahrzeuge bis 3 To. Tragfähigkeit Etzengeſäß-Nieder=
Kinzig — Kirch=Brombach-Zell; Fahrzeuge über 3 To. Tragfähigkeit:
Höchſt—Hummetroth—Ober= und Mittel=Kinzig-Kirch=Brombach-Zell.
Mainz—Bingerſtraße nach Gau=Algesheim bis 27. 8. geſperrt.
Büdingen—Gelnhauſen (Km. 61,4—65,9) vom 5. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Büdingen-Büches—Orleshauſen-Lorbach-
Von=
hauſen.
Gießen—Marburg von Stadtgrenze Gießen bis Km. 2,0 vom 1. 7.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wieſeck—Alten=Buſeck-
Daubrin=
gen-Lollar.
Lauterbach—Alsfeld (zwiſchen Lauterbach und Neu=Maar) vom 22.
7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Reblos.
Gießen—Hungen (Ortsdurchfahrt Hungen) vom 5. 8. bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung für leichten Verkehr über die
Güterverlade=
ſtraße des Bahnhofs Hungen, für ſchweren Verkehr über Langsdorf—
Bellersheim—Trais=Horloff.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Biſchofsheim—Rüſſelsheim wegen Herſtellungsarbeiten an der Brücke
am Bahnhof Biſchofsheim vom 10. 6. bis 20. 8. geſperrt. Umleitung:
Hof=Schönau.
Münſter—Altheim bei Bahnhof Altheim am 12. 8. von 7—17 Uhr
geſperrt. Umleitung: Dieburg.
Ockenheim—Genſingen, Km. 25,25—29,49, vom 20. 7. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Gaulsheim-Bingen.
Sprendlingen-Pfaffen=Schwabenheim vom Bahnhof Sprendlingen
bis zur Kreuzung mit der Straße Genſingen—Gau=Bickelheim bis 4. 9.
geſperrt.
Gau=Algesheim—Genſingen (zwiſchen Gau=Algesheim und
Ocken=
heim) vom 15. 8. bis 10. 9. geſperrt. Umleitung: Gaulsheim.
Freiweinheimer Straße (Mainz) Km. 17,0—19,2 vom 15. 8. bis 10. 9.
geſperrt. Umleitung erfolgt über Gemeindewege.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt-
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken.
Gießen—Reiskirchen von Km. 9 bis Reiskirchen vom 22. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Lich—Grünberg.
Oſſenheimerkreuz—Aſſenheim vom 21. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Bruchenbrücken.
Berſtadt—Wölfersheim vom 21. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Wohnbach.
Selters—Stockheim (Ortsdurchfahrt Selters) vom 25. 6. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Bleichenbach—Stockheim.
Staden—Nieder=Moxkſtadt vom 24. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Leidhecken-Blofeld-Dauernheim—Ober=Mockſtadt.
Vilbel—Maſſenheim vom 3. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Alsfeld—Schwabenrod (Ortsdurchfahrt Alsfeld) vom 9. Juli bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Leuſel.
Ilbenſtadt—Altenſtadt, Km. 0,0—8,6, vom 18. 7. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken—Oſſenheim—Staden—Stammheim
—Altenſtadt—Heldenbergen—Eichen—Altenſtadt.
Friedberg—Staden—Ranſtadt (Ortsdurchfahrt Fauerbach) vom 7. 8.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Friedberg—Nieder=Wöllſtadt.
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 2. Auguſt: Ritz, Wilhelm Valentin Heinrich,
Lehrer, 32 Jahre alt, Mathildenſtr. 48; Sauer, Julia Katharina, geb.
Jöckel. 69 Jahre alt, Schützenſtr. 12, Witwe des Schriftſetzers Friedrich
Sauer; Stein, Philipp, Polizeiinſpektor, 51 Jahre, Teichhausſtr. 52.
— Am 4. Auguſt; Henkel, Georg Friedrich Wilhelm, Monteur, 42 J.,
Schießhausſtr. 38; Oeſterling, Suſanne, Fabrikarbeiterin, ledig, 24 J.,
Fränkiſch=Crumbach, hier Stadtkrankenhaus. — Am 5. Auguſt: Meyer,
Hilde, 4 Tage alt, Beſſungerſtr. 88½. — Am 4. Auguſt: Spengler,
Anna, geb. Bergſträßer, Ehefrau des Schloſſers Jakob Spengler, 39
Jahre, Eberſtadt b. Darmſtadt, hier Lagerhausſtr. 24. — Am 3. Auguſt:
Gutjahr, Marie Eliſabeth, 2 Jahre alt, Gernsheim, Kr. Groß=Gerau,
hier Stadtkrankenhaus. — Am 5. Auguſt: Eiſert, Margarete, geb. Götz,
Ehefrau des Hilfsarbeiters Karl Adam Eiſert, 29 Jahre, Kiesſtr. 11. —
Am 4. Auguſt: Dörr, Karl Alfred, 2 Tage, Im tiefen See 30. — Am
3. Auguſt: Götz, Ortrud Margarete, 22 Tage alt, Gr. Kaplaneigaſſe 35;
Plößer, Wille Peter Friedrich, 1 Jahr alt, Mühlſtr. 8. — Am 4. Aug.:
Menz, Eva Klara, 1 Jahr alt, Hinkelsgaſſe 11. — Am 5. Auguſt:
Reich=
ling, Franz, Apotheker, 52 Jahre alt, Aliceſtr. 20; Kapp, Anna Maria,
geb. Reuter, Ehefrau des Reichsbahnbedienſteten Karl Aug. Kapp, 48 J.,
Mollerſtr. 45; Weber, Karoline, geb. Waſſer, Witwe des Hutmachers
Johs. Weber, 86 Jahre, Taunusſtr. 12. — Am 6. Auguſt: Ruppert,
Anna Margarete Bertha Juſtine Lotte, geb. Mattuſchka, Ehefrau des
Kammermuſikers Willi Ruppert, 25 Jahre, Lauteſchlägerſtr. 21; Plößer,
Hermann, Schreiner, 32 Jahre, Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, hier
Stadt=
krankenhaus. — Am 7. Auguſt: Schanz, Jakob, Kolonialwarenhändler,
51 Jahre, Gumpersberg, Kr. Erbach, hier Eliſabethenſtift; Schubkegel,
Wilhelmine Eliſe, geb. Heil, Witwe des Gärtners Georg Schubkegel,
73 Jahre, Kirchſtr. 4; Friedrich, Katharine, geb. Köbler, Ehefrau des
Schuhmachermeiſters, 63 Jahre, Stiftsſtr. 51; Ackermann, geb. Hahn,
Ehefrau des Milchhändlers, 24 Jahre, Ober=Ramſtadt, hier
Stadt=
krankenhaus. — Am 8. Aug.: Bock, Wilhelm, Maurer, 19 J., Fränkiſch=
Crumbach, hier, Stadtkrankenhaus; Kling, Johann Michael,
Stadt=
baumeiſter i. R., 69 J., Gervinusſtr. 60; Reitter, geb. Röcker,
60 J., Grafenſtr. 2‟/zo. — Am 9. Aug.: Beſt, geb. Holler, 64 J.,
Lieb=
frauenſtr. 109: Kern, geb. Schreiber, Flora, 47 J., Bahnhofsplatz 23;
Lenk, Ernſt Friedrich Werner, 1 J., Moosbergſtr. 65.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
11. Sonntag nach Trinitatis (11. Auguſt).
Stadtkirche. (Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 10. Auguſt, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, 11. Auguſt, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
— Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 13. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 14. Auguſt, und
Samstag, 17. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 17. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17), Sonntag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 12. Auguſt, abends
8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag,
13. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mittwoch, 14. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung),
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
— Donnerstag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
— Freitag, 16. Auguſt, abends 6½ Uhr: Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde, Sportplatz. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der
Markus=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Bibelſtunde fällt aus bis 11. Sept.
Walderholungsſtätte am Beffunger Forſthaus. Sonntag, 11. Aug.,
vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Bruder Hagebölling.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Kraukeupflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Fernſprecher
2379. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr: Jugendfürſorge.
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch
ſur Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Woh=
nungsangelegenheiten, Ebeberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenenfürſorge.
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: „Gemeindehaus,
Nuesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
19 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Sprechſtunde des Lutherbauvereins: Donnerstag 6—8 Uhr im
Feier=
abend.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51):
Rechts=
auskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſpr. 2288.
Martinskirche. Der Frühgottesdienſt fällt aus. — Vorm. 8½ Uhr:
Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, 2. Abteilung, in der Kirche.
Pfarrer Köhler; für die Martinsgemeinde Weſt, 1. Abteilung, im
Ge=
meindehaus. Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt
für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr:
Gottesdienſt zur Eröffnung des Konfirmandenunterrichts. Pfr. Beringer.
Freitag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im
Martinsſtift.
Martinsgemeinde. (Verſammlungen). Dienstag, den 13. Auguſt,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag,
den 15. Auguſt, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5:
Poſaunenchor. — Freitag, den 16. Auguſt, abends 8 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer. Goethe.
Die Johanniskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Büchner.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre
für die 1. Abteilung. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. (Kollekte für die
Innere Miſſion.) — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lie. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 11. Auguſt, abends 81 Uhr:
Generalverſammlung der Jugendvereinigung. — Montag, 12. Auguſt,
abends 8½ Uhr: Kleiner Kreis der Jugendvereinigung. — Dienstag,
13. Auguſt, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 15. Auguſt,
abends 8½ Uhr: Frauenabend. — Freitag, 16. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Kirchenchor. — Turnen der Jugendvereinigung. — Samstag, 17. Aug.,
nachm. 3 Uhr: Jungſchar. — Abends 8 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller. — Der
Kon=
firmandenunterricht des Weſtbezirks (Pfarrer Müller) beginnt am
Mitt=
woch, den 14. Auguſt, nachm. 5 Uhr, für die Mädchen, 6 Uhr für die
Knaben.
Veranſtaltungen: Sonntag, 11. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Donnerstag, 15. Auguſt, abends 8 Uhr: Mütterabend. —
Frei=
tag. 16. Auguſt, abends 8 Uhr: Singekreis. — Samstag, 17. Auguſt:
Spielwieſe.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm.
4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 15. Auguſt, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiffſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Nachm. 3½ Uhr: Bibelſtunde. Fähler. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
— Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Fähler. — Mittwoch, abds.
8½ Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Stadtmiſſionar Anders. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Stadtmiſſionar Anders.
Samstag, abends 6—7 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — 8½ Uhr:
Poſaunenchor.
Voranzeige: Mittwoch, den 28. Auguſt, findet die Philadelphia=
Konferenz ſtatt.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Ausflug nach
Heidelbera (Schloßbeleuchtung). — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Mädchen=
kreis. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer,
Chriſtlicher Berein funger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22.
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag. 11 Auguſt: Tageswanderung
nach dem Rhein. Näheres ſiehe ſchwarzes Brett. — Montag, 12. Auguſt,
abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde. — Dienstag. 13. Auquſt, abends
7½ Uhr: Sport. — Mittwoch, 14. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Jung=
nännerbibelſtunde. — Donnerstag, 15. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Heim=
abend. — Samstag, 17. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße); Sonntag, den 11. Auguſt, findet keine
Menſchenweihe=
handlung ſtatt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittuoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
11. Aug., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund; abds.
8 Uhr: Evangeliumsverkünd’gung. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis: Montag, den 12. Auguſt, abends 8½
Uhr: Bibelſtunde bei Meyer, Beckſtraße 59, p.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag früh 10 Uhr:
Heiligungs=
verſammlung; 11½ Uhr: Kinderverſammlung; nachm. 3 Uhr:
Kinder=
verſammlung; nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 8 Uhr;
öffentliche Heilsverſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga.
— Dienstag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung; Mittwoch, nachm.
5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. —
Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. — Jedermann
herz=
lich Willkommen!
Krauichſtein. Schloßkapelle. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Kan=
didat Heldmann.
Nenapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino): Sonntag, den 11. Auguſt, vorm. 9½ Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 14. Auguſt, abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonn=
tag, den 11. Auguſt, vorm. 9½ Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
14. Auguſt, abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Roßdorf. (11. Sonntag nach Trin., 11. Auguſt.)
Sonntag vorm. halb 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Schulz=
Gundern=
hauſen.
Evangeliſche Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 11. Auguſt
(Verfaſſungstag); vormittags halb 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm.
halb 11 Uhr: Chriſtenlehre. — Montag: Jugendvereinigung. —
Diens=
tag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evangelifche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 11. Auguſt:
9,30 Uhr: Gottesdienſt; 10,30 Uhr: Kindergottesdienſt; 1—1,15 Uhr:
Glockengeläute anläßlich des Verfaſſungstages. — Montag:
Jugendver=
ein. — Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. —
Frei=
tag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 11. Auguſt: 8,30 Uhr:
Chriſtenlehre der Knaben; 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. — Dienstag, 19,30
Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 20 Uhr: Kirchengeſangverein.
— Freitag, 19,30 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflege=Anſtalt: Gottesdienſt um 10 Uhr.
Evangeliſche Kirche Erzhaufen. (11. Sonntag nach Trinitatis.)
Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung.
Dienstag: Mädchenvereinigung (jüngere Abteilung). Mittwoch:
Jung=
mannſchaft. Freitag: Mädchenvereinigung (Bibelkreis). Samstag:
Jungmannſchaft.
Nenapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 11. Auguſt, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 15. Aug.,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3);
Sonntag, den 11. Auguſt, rachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 15. Aug.,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Nenapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35):
Sonntag, den 11. Auguſt, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 15. Aug.,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, den 11. Auguſt, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 15. Aug.,
abends 8½ Uhr, Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22):
Sonntag, den 11. Auguſt, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 15. Ang.,
abends 8 Uhr, Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdien ſt.
St. Liebfrauenkirche (Klapbacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 9,30 Uhr Hochamt und
Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14,30 Uhr:
Andacht. — Werktags: hl. Meſſe um 6½ Uhr. — Montag und
Freitag, abends 8 Uhr: Jugendverſammlung, Hermannſtr. 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion. — Während der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe.
Vorher Beichtgelegenheit.
Donnerstag, den 15. Auguſt 1929. (Mariä Himmelfahrt.)
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtraße 44). Mittwoch, um 17 und
um 20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Donnerstag, vorm. von 6 Uhr
an: Gelegenheit zur hl. Beichte; um 7 Uhr: Frühmeſſer mit Austeilung
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um halb 10 Uhr:
Hoch=
amt und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm.
um 14.30 Uhr: Veſper.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen um 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 348 Uhr:
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion.
Seite 8
Gamstag, den 10. Auguſt 1929
Numnter 12
Reich und Ausland.
Unkerkunnelung des Vilbeler Berges?
Ringbahnprojekte und Bebauungspläne.
Frankfurt a. M., 9. Auguſt.
Das Frankfurter Siedlungsamt behandelt in
einer Denkſchrift, die dieſer Tage den maßgebenden
Stellen zugegangen iſt, die Frage der
Untertunne=
lung des Vilbeler Berges und deſſen Bebauung. Für
das Tunnelprojekt beſtehen drei verſchiedene
Varian=
den: Ein Verſchlag will den Tunnel bei Gronau,
einer kleinen, Vilbel benachbarten Gemeinde, enden
laſſen. Als zweite Möglichkeit iſt vorgeſehen, den
Tunnel ſüdweſtlich von Vilbel enden zu laſſen,
wo=
bei die Frankfurter Straße geſchnitten würde. Die
Länge dieſes Tunnels wäre rund 4 Kilometer. Die
dritte Variante ſieht die Ausmündung des
Tun=
nels in der Gegend der Ritterſtraße vor; hier wäre
die notwendige Untertunnelungsſtrecke 2,5
Kilo=
meter. Das Tunnelende auf Frankfurter Gebiet
wird in der Nähe von Fechenheim liegen. Die Koſten
werden mit rund 3 Mill. RM. veranſchlagt. Der
geplante Tunnel wird die Vorausſetzung ſein für
einen erweiterten Vorortsverkehr in Form einer
Ringbahn. Gleichzeitig behandelt die Denkſchrift die
Bebauungspläne für den Vilbeler Berg. Hier ſind
umfangreiche Villen= und Einfamilienſiedlungen
vor=
geſehen.
Die Trauerfeier für Landgerichtsdirektor
Dr. Bombe.
Berlin. Unter zahlreicher Beteiligung aus
allen Kreiſen der Bevölkerung fand am Freitag
vor=
mittag im Krematorium Wilmersdorf die
Trauer=
feier und Einäſcherung des Berliner
Landgerichts=
direktors Dr. Max Bombe ſtatt. In der ſchlicht
ge=
ſchmückten Kapelle hatten, die ſterblichen Reſte in
einem mit Blumen bedeckten Sarg Platz gefunden,
umgeben von einer Fülle herrlicher Kranzſpenden.
Unter der zahlreichen Trauergemeinde, die die
Ka=
pelle bis zum letzten Platz füllte, ſah man viele
An=
gehörige des Richterſtandes, der Staatsanwaltſchaft,
der Juſtizbeamtenſchaft ſowie zahlreiche
Rechts=
anwälte. Nach der Gedenkrede des Pfarrers
Gör=
nandt und des Eiſenbahndirektionspräſidenten a. D.
von Schgewen ſank unter den Klängen des Liedes
„Ich hatt’ einen Kameraden” der Sarg in die Tiefe.
Selbſtmord eines Amtsgerichtsrates.
Berlin. Der 35 Jahre alte Amtsgerichtsrat
Dr. Scheier, der zuletzt in Niesky (O.=S.) beſchäftigt
war und ſich in Berlin zu Beſuch aufhielt, iſt geſtern
nacht aus dem D=Zug, der nach Frankfurt a. d. O.
fährt, kurz hinter Köpenick während der Fahrt
hin=
ausgeſprungen. Er wurde von einem aus der
ent=
gegengeſetzten Richtung kommenden Stadtbahnzug
erfaßt und überfahren, ſo daß der Tod auf der Stelle
eintrat. Man nimmt an, daß Selbſtmord
vor=
liegt, der auf nervöſe Ueberreizung zurückzuführen ſei.
Selbſtmord eines deutſchen Grundbeſitzers
in Holland.
Haag. In Arcen, in der holländiſchen Provinz
Limburg, erſchoß ein deutſcher Grundbeſitzer, der
ſein ganzes Vermögen in einem Prozeß gegen die
deutſche Regierung verloren hat, ſeine Gattin, ſeinen
Sohn und beging dann Selbſtmord.
Ein geiſtesgegenwärtiger Kraftwagenführer.
Saarbrücken. An einem mit Schulkindern
aus Lebach beſetzten Autobus verſagte an der
Mett=
lacher=Tunnel=Kurve die Bremſe. Der Wagen ſauſte
mit großer Geſchwindigkeit auf den etwa 50 Meter
tiefen Abgrund zu, der die eine Seite der Straße
begrenzt. Da der Führer den Wagen nicht zum
Stehen bringen konnte, ſteuerte er ihn nach der
an=
deren Straßenſeite, wo er umkippte. Dabei wurden
acht Kinder leicht berletzt. Der Führer mußte aus
dem Sitz mit Gewalt herausgehauen werden. Der
Wagen wurde vollſtändig zertrümmert.
Zwanzig franzöſiſche Dörfer durch Wirbelſturm
zerſtört.
Lyon. Die Umgegend von Villefranche ſur
Saone iſt von einem heftigen Wirbelſturm und einem
ungewöhnlich ſtarken Gewitter heimgeſucht worden.
20 Gemeinden ſind ſo gur wie zerſtört. Die ganze
Ernte iſt vernichtet, beſonders der Weinbau hat
ge=
litten und wird zum Teil mehrere Jahre benötigen,
um ſich wieder zu erholen. Der Sachſchaden ſoll ſich
auf 50 Millionen Franken belaufen.
Die geſchiedene Herzogin von Anhalt
gehl wieder zur Bühne.
Sliſabeth Strickrodt.
geſchiedene Herzogin von Anhalt,
hat ihre Bühnentätigkeit wieder aufgenomm
Vor ihrer Ehe mit dem Herzog von Anhalt ha
ſie bereits große Erfolge, als Schauſpieler
Nach ihrer Scheidung tritt ſie nun zunächſt i
Oeynhauſener Kurtheater auf. an dem ihr Va
Intendant iſt,
„ütaf sespelin Hauert ſich entogn.
Das Luftſchiff macht guke Fahrk. — Etwa 120 Kilomeker Skundengeſchwindigkeit
Das Luftſchiff, das ſich ſeit Donnerstag mittag
über dem Ozean befindet, macht auch weiterhin gute
Fahrt. Gegen abend befand ſich „Graf Zeppelin”
etwa 750 Meilen öſtlich von Lakehurſt. Abends 23.18
Uhr MEZ. fing die Funkſtation der Reading
Corpo=
ration in Philadelphia folgenden Funkſpruch des
„Graf Zeppelin” auf: „Wir haben dichten Nebel
angetroffen; die Geſchwindigkeit beträgt etwa 59
Mei=
len (110 Kilometer) pro Stunde. Unſere Poſition iſt
54 Grad 10 Minuten weſtlicher Länge und 39 Grad
40 Minuten nördlicher Breite.‟ Das Luftſchiff
be=
findet ſich demnach über 1000 Meilen von der
ameri=
kaniſchen Küſte entfernt. Der Dampfer „Expreß” teilt
durch Funkſpruch mit, daß er das Luftſchiff 40 Grad
nördlicher Breite und 57 Grad weſtlicher Länge
ge=
ſichtet habe. Der „Graf Zeppelin” fliege ſehr niedrig
und halte direkten Kurs nach Oſten. Ein Funkſpruch
des „Graf Zepelin” von heute früh 7 Uhr MEZ.
gibt die Poſition mit 42 Grad nördlicher Länge und
40 Grad weſtlicher Breite an. An Bord ſei alles in
beſter Ordnung.
Kurs nach Südengland.
London. Aus New York wird berichtet,
Eckener habe der Zuverſicht Ausdruck gegeben, daß
der Zeppelin innerhalb von 45 bis 50 Stunden ſich
über Südengland befinden werde. Er beabſichtige,
über London zu fliegen, zum freundſchaftlichen Gruß
für dieſe Stadt, um der Londoner Bevölkerung
Ge=
legenheit zu geben, das Luftſchiff zu ſehen. Die
Reiſe des „Graf Zeppelin” wird in der engliſchen
Preſſe mit großem Intereſſe verfolgt. Ausführliche
Berichte an erſter Stelle bringen alle Einzelheiten
über den geplanten Weltflug Dr. Eckeners.
die Fahrk am Freitag.
Wie wir vom Luftſchiffbau Zeppelin erfahren,
befand ſich „Graf Zeppelin” heute früh um 1 Uhr
auf 40.35 Grad nördlicher Breite und 51.35 Grad
wveſtlicher Länge. Das Marinedepartement in
Waſhington fing einen Funkſpruch vom „Graf
Zep=
pelin” von 11.30 Uhr nachts MEZ. auf, in dem die
Poſition des Luftſchiffes mit 41 Grad nördlicher
Breite und 52 Grad weſtlicher Länge, d. h. 1896
Kilometer öſtlich der Stadt New York, angegeben
wird. Nach einem bei der Hamburg—Amerika=Linie
eingelaufeenen Telegramm von Bord des „Graf
Zeppelin” befand ſich das Luftſchiff heute früh
9 Uhr MEZ. auf 42.20 Grad nördlicher Breite und
40.40 Grad weſtlicher Länge.
Auf die Einladung des
Reichsverkehrsminiſte=
riums an Dr. Eckener, am Verfaſſungstage mit dem
Luftſchiff „Graf Zeppelin” nach Berlin zu kommen,
iſt von Dr. Eckener folgende Antwort eingetroffen:
„Herzlichen Dank für Einladung. Luftſchiff wird
aber vorausſichtlich ſchon am 10. in Friedrichshafen
ſein.”
Der „Matin” kündigt an, daß ſein Mitarbeiter
Léon Gerville=Reache als Sonderkorreſpondent an
Bord des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” die Reiſe um
die Welt mitmachen werde.
Das Weiter.
Hamburg. Das Seeflugreferat der Deutſchen
Seewarte gibt am Freitag vormittag folgenden
Be=
richt über die Wetterlage auf dem Atlantik heraus:
Die über dem Nordatlantiſchen Ozean ſich
hin=
ziehende Tiefdruckrinne hat ſich ſeit Donnerstag
nordwärts verſchoben. In ihr liegt am Freitag
vor=
mittag ein Tiefdruckgebiet mit einem Kern auf
60 Grad Nordbreite und 30 Grad Weſtlänge,
wäh=
rend ein zweites Tief ſich über dem europäiſchen
Nordmeer befindet. Beide Tiefs bewegen ſich
lang=
ſam nordoſtwärts. Südlich der Tiefdruckrinne hat
ſich das mittelatlantiſche Hoch wieder erhöht und
nordwärts ausgebreitet. Sein Kern liegt mit
Baro=
meterſtänden von 772 Millimetern nördlich der
Azoren, und ein Keil des Azorenhochs iſt nach der
Biscaya=See gerichtet. Dieſem Luftdruckgefälle
ent=
ſprechend herrſcht im Raum zwiſchen 42 Grad und
58 Grad Nordbreite und 10 und 45 Grad Weſtlänge
ganz überwiegend weſtliche Luftſtrömung, die eine
Geſchwindigkeit von 20 bis 40 Kilometer=Stunden
aufweiſt. In der weſtlichen Luftſtrömung werden
teilweiſe wärmere Luftmaſſen oſtwärts verfrachtet,
deren Feuchtigkeit beim Ueberfliegen kälterer
Mee=
resteile ausgedehnte Nebeldecken veranlaßt. So
wird aus dem Raum zwiſchen 45 bis 50 Grad
Nord=
breite und 12 bis 25 Grad Weſtlänge verbreiteter
Nebel gemeldet. Das Luftſchiff dürfte, wenn es
ſeinen Kurs beibehält, abermals Nebelgebiete zu
üerqueren haben. Bei der kräftigen weſtlichen
Strö=
mung wird es weiterhin ſchnelle Fahrt machen.
Rückbeförderung des blinden Paſſagiers
des „Graf Zeppelin”.
New York. Der 18 Jahre alte
Bäckerlehr=
ling Albert Boſchke, der als blinder Paſſagier die
Zeppelinfahrt nach Amerika mitgemacht hatte, wurde
auf dem Dampfer „Thuringia” nach Deutſchland
zu=
rückgeſchickt. Er wurde in einer Kabine des Schiffes
eingeſchloſſen und wird in Hamburg den Behörden
übergeben werden. Berichterſtattern und
Photo=
graphen wurde kein Zutritt zu der Kabine
ge=
ſtattet, um in Zukunft Verſuche, als blinder
Paſ=
ſagier auf Dampfern oder Luftſchiffen mitzufahren,
zu entmutigen.
Rund um Europa.
Nehring in Belgrad. — Die Ekappe
Turn-Severin.
Belgrab, 9. Auguſt.
Folgende Touriſten=Flugzeuge, die an dem
Europa=Rundflug teilnehmen, trafen, von Agram
kommend, auf dem hieſigen Flugplatz ein: Nehring
um 9.29 Uhr, Leopold Hagenmeier um 9.41 Uhr,
Klepſe um 10.04 Uhr. Der Deutſche Rober, mit dem
Flugzeug D 5, hat infolge eines Defekts Agram
nicht verlaſſen können. Die Flugzeuggruppe hat um
12 Uhr Belgrad verlaſſen, um nach Turn=Severin
zu fliegen.
Der letzte deutſche Rundflugkeilnehmer
verläßt Genſ.
Als letzter der deutſchen Teilnehmer am Europa=
Nundflug hat Hirth am Freitag vormittag 9 Uhr
mit ſeinem Klemm=Apparat den Genfer Flughafen
mit Ziel Lyon-Marſeille verlaſſen. In Marſeille
ſind geſtern zahlreiche Nachzügler des
Internationa=
len Europa=Rundfluges eingetroffen. Bis zum
abend hatten 39 Teilnehmer die obligatoriſche
Kon=
tröllſtation auf dem Flugplatz Marignant paſſieri.
Die Zwiſchenlandung der Europa=
Rundflieger in Italien.
Der erſte Tag der italieniſchen Zwiſchenlan.
dungen des Europa=Rundfluges iſt bis auf wenige
Ausnahmen ohne Zwiſchenfall verlaufen. Nur der
deutſche Flieger Altemeyer hat in der Nähe von
Venedig auf dem Feſtlande vor Meſtre wegen
Motordefekts eine Notlandung vornehmen müſſen,
wobei der Apparat erheblich beſchädigt worden iſt.
Die Inſaſſen blieben unverletzt. In Turin hat der
Italiener Francesco Ferrarin, ein Neffe des
gleich=
namigen Ozeanfliegers, Pech gehabt, indem nach
einer etwas brüsken Landung das Fahrgeſtell ſeines
Apparates zerſtört wurde, ſo daß er aufgeben mußte.
Dagegen gingen die Zwiſchenlandungen der übrigen
Flugteilnehmer, die die itglieniſche Etappe Turin—
Mailand-Venedig bereits erledigt hatten,
regel=
mäßig vor ſich. In Turin ſind am Donnerstag
ins=
geſamt 29 Teilnehmer des Rundfluges eingetroffen
und 22 weitergeflogen. Von dieſen ſind 19 nach
Zwi=
ſchenlandungen in Mailand bereits bis Venedig
ge=
langt, während drei in Mailand übernachteten und
heute früh weiterflogen.
Während am Donnerstag prachtvoller
Sonnen=
ſchein herrſchte, iſt das Wetter am Freitag trübe.
Von Venedig aus haben den Flug nach den Etappen
Agram und Belgrad am gleichen Tage 12 Flieger
fortgeſetzt. An der Spitze fliegen der engliſche
Haupt=
mann Broad und Miß Spooner, gefolgt von dem
Kanadier Carberry, dem italieniſchen Grafen
Maz=
zotti und den Deutſchen Nehring und Kirſch. Von
den deutſchen Teilnehmern erreichten außerdem
Venedig die Flieger Offermann, Röder und Kneer.
In den ſpäten Abendſtunden haben ferner die
Deut=
ſchen v. Dungern und Morzik Mailand erreicht.
Regenwetter behindert den Europa=Flug.
Die am Europa=Flug teilnehmenden Schweizer
Flieger ſind immer noch nicht in Mailand
einge=
troffen. Sie haben nach den vorliegenden Berichten
die Etappe Turin auch noch nicht erreicht. Starker
Regen erſchwert die Fortſetzung des Fluges. Von
der Riviera werden heftige Gewitterſtürme
gemel=
der, die es den in St. Raphael gebliebenen
Flie=
gern unmöglich machen, den Flug fortzuſetzen. In
Mailand ſind heute morgen eingetroffen die
deut=
ſchen Flieger Luſſer und Poß, die ſofort nach
Vene=
dig weiterflogen. Ferner kamen Junck und etwas
ſpäter Siebel an. Sie wurden vom Regen ebenſo
ſtark durchnäßt, wie der folgende Dr. Ziegler und
der Franzoſe Weiß.
Der Deutſchlandflug des Ford=
Großflugzeugs.
Köln. Auf ſeinem Euvopaflug traf von Paris
kommend das neue Ford=Großflugzeug im Kölner
Flughafen ein. Es wurde geſteuert von dem
bekann=
ten amerikaniſchen Piloten Wenzel, der
ſeiner=
zeit den deutſchen Ozeanfliegern auf Greenly Jsland
die erſte Hilfe brachte. Das Flugzeug, von drei
Motoreen angetrieben, fällt beſonders beim Landen
durch ſeine Wendigkeit auf. Ein drehbar
geſteuer=
ter Sporn am Schwanzende und hydrauliſch
ge=
bremſte Laufräder ermöglichen der Maſchine, bei
großer Fahrt zu landen und wieder aufzuſteigen.
Die Flügelſpannweite des neuen Großflugzeuges,
einem Eindecker, beträgt 23,72 Meter. Die Maſchine
beſitzt eine Höchſtgeſchwindigkeit von 217 Stunden=
Kilometern. Die Kabine bietet bequem Platz für
14 Fluggäſte. Das Flugzeug ſtartete gegen 12.30 Uhr
zum Flug nach Berlin, wo es um 15 Uhr auf dem
Tempelhofer Flugfeld eintraf. Das Flugzeug wurde
von Vertretern der Stadt Berlin ſowie der
Direk=
tion der Berliner Flughafen=Geſellſchaft empfangen.
Zweite „Bremen”=Fahrt am 14. Auguſt.
Bremen. Das neue Rieſenſchiff „Bremen”
des Norddeutſchen Lloyd wird bereits am 14. Auguſt
ſeine zweite Amerikareiſe antreten. Schon jetzt ſind
alle Plätze ausverkauft,, Gegenwärtig wird in
Bre=
merhaven an der Erhöhung der Schornſteine des
Schiffes gearbeitet, um die Rauchbeläſtigung der
Paſſagiere auf dem Sportdeck zu beſeitigen.
Die Mordtat bei Kunnersdorf noch nicht
auf=
geklärt.
Gablonz. Die Mordtat auf der Gablonz—
Reichenberger Straße bei Kunnersdorf, deren Opfer
der Kraftwagenführer Klemm wurde, iſt noch immer
nicht aufgeklärt worden; ſie wird im Gegenteil
im=
mer rätſelhafter. Bei einer zweiten Sezierung der
Leiche Klemms wurde feſtgeſtellt, daß Klemm nicht
zwei, wie es ſich urſprünglich ergeben hatte,
ſon=
dern mindeſtens vier Schüſſe erhalten hat. Ferner
wurde feſtgeſtellt, daß es ſich bei dem tödlich
ver=
unglückten Mizera, der die Schüſſe auf Klemm
ab=
gegeben hatte, um einen Berufsverbrecher handelt,
deſſen Perſonalien von der Polizei nicht bekannt
gegeben werden. Er ſoll ſich auch Weber genannt
haben. Hartig ſoll einer Zeugin gegenüber im
Gablonzer Krankenhaus geäußert haben, das
Un=
glück wäre nicht geſchehen, wenn der hinter Klemm
ſitzende Mizera nicht geſchoſſen hätte. Es iſt das
ober ein Widerſpruch zu ſeiner bei der erſten
Ver=
nehmung gemachten Ausſage, bei der er angegeben
hatte, von einer Schießerei überhaupt nichts gehön
und geſehen zu haben.
1000 Jahre Brandenburg.
Das Neuſtädter Rathaus in Brandenburg, links das Kurfürſtenhaus.
Die Stadt Brandenburg feiert am 12. Auguſt ihr 1000jähriges Beſtehen. Brandenburg, das alte
Brannaburg, bis ins 12. Jahrhundert von Deutſchen und Slaven heiß umſtritten, war lange Zeit
Biſchofsſitz und Sitz der Markgrafen von Brandenburg. Heute iſt es eine Stadt von 58 000
Ein=
wohnern mit einer lebhaften Motoren=, Maſchinen= und Textilinduſtrie.
Zum Beginn des Welk=Reklamekongreſſes in Berlin.
Führende deutſche Reklamefachleute.
Prof. Frenzel,
Dr. Rieſebrodt,
Dr. Knapp.
der Schöpfer und künſtleriſche der Direktor der deutſchen Poſt= der Generalſekretär der kon=
Leiter der Reklameſchau.
reklame und Vizepräſident der tinentalen Reklamevereinigung.
kontinentalen Reklame=
Sektion Deutſchland.
vereinigung.
Am 11. Auguſt wird in Berlin der 25. Welt=Reklamekongreß eröffnet. Schon jetzt ſind zahlreiche
in= und ausländiſche Gäſte eingetroffen, und die Organiſatoren des Kongreſſes haben alle Hände
voll zu tun, um die letzten Vorbereitungen zur Eröffnung zu treffen.
Nammer 220
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Bäuerliche Tragödie von heute.
Unſer Wiener Korreſpondent ſchreibt uns: In einem kleinen
ſiceröſterreichiſchen Bauerndorf, deſſen Name ſchon in einem
mkreis von wenigen Kilometern kaum noch recht bekannt iſt —
heißt Rückersdorf und gehört zur Bezirkshauptmannſchaft
orneuburg — hat ſich in der Nacht auf den verfloſſenen
Mon=
folgendes ereignet: Zwei Bauernburſchen, die auf ihren
idern von einem Kirchweihfeſt heimfuhren, ſtießen in der
bankelheit plötzlich gegen ein Hindernis, und die bloße Berührung
ſoarf ſie zu Boden und tötete ſie in dem Bruchteil einer Sekunde.
Eirien Dritten, den Wirtſchaftsbeſitzer Mathias Neumayer, der
n einem Nachbardorf ſeine Braut beſucht hatte, ereilte der gleiche
örſelhafte Tod. Erſt ein Vierter überſtand die Gefahr. Wohl
varde auch er zu Boden geriſſen, als er die Stelle paſſieren wollte.
de8 war, als hätte ihn ein Blitzſchlag getroffen, der dann durch
einten Körper fuhr und ihm die Arme bis auf die Knochen
ver=
rannte. In qualvollem Schmerz erreichte er, auf allen Vieren
riechend, das nächſte Haus, wo er um Hilfe rief. Das ganze
Dorf wurde alarmiert und mit brennenden Fackeln ging man
ſerr Weg zurück zu der Unheilſtätte, wo die drei Leichen lagen.
(ind man ſah jetzt auch, wie dort der Tod ſein Handwerk übte.
Frgendjemand hatte quer über den Weg zwiſchen zwei Bäumen
inen Eiſendraht geſpannt gehabt und das eine Ende dann über
die Starkſtromleitung geworfen, die ein paar Schritte ſeitwärts
uf hohen Maſten über die Felder gezogen iſt. Wer den Draht
An der Dunkelheit berührte, den traf der elektriſche Funke und
die zwanzigtauſend Volt, die durch ſeinen Körper gingen,
ver=
nichteten im Augenblick ſein Leben.
Daß ſich einer ſtärber erwies, war ein Wunder geweſen.
Viel=
ſeicht hätten ſonſt in dieſer Nacht noch etliche Menſchen dort ben
cod gefunden, ſo wie die drei, die mit verbrannten Gliedmaßen
am Straßenrand lagen. Man war zuerſt vor einem Rätſel
ge=
ſtanden und hatte an einen gräßlichen Scherz gedacht, den einer
gewagt hätte, ohne die Folgen zu überdenken. Denn ſo viel
Grauſamkeit wollte man einem Menſchen nicht zumuten, und es
ſchien doch undenkbar, daß jemand mit Ueberlegung eines
ſol=
chen Verbrechens fähig wäre. Aber dann wurden doch alle
mög=
lichen Spuren verfolgt und man ging den bäuerlichen
Liebes=
geſchichten, den Eiferſüchteleien der Dorfburſchen und den
klein=
lichen Wirtshausſtreitigkeiten nach, weil man irgendwelchen
Racheakt vermutete. Bis dann eine Spur zum Ziele führte. Die
beiden Bauernburſchen, die zuerſt der elektriſche Strom getroffen
hatte, waren nur durch einen tragiſchen Zufall die Opfer dieſer
Todesfalle geworden. Sie war für den Wirtſchaftsbeſitzer
Nathias Neumayer beſtimmt geweſen, und der ſie aufgerichtet
hatte, war der eigene Bruder; der Stiefbruder, der es mit Wiſſen
ſeiner Mutter, der Stiefmutter des Ermordeten tat.
Eine bäuerliche Tragödie, die auf ſo entſetzliche Art den
Kampf um Haus und Hof beendete. Vor ein paar Monaten
war der Vater geſtorben. Und nun ging der Streit um das
Erbe. Daß der Grundbeſitz dem älteſten Sohn zufallen müſſe,
war doch nichr zweifelhaft. Aber der jüngere Bruder, der Sohn
auts zweiter Ehe, wollte das Haus nicht verlaſſen, in dem er
geboren und aufgewachſen war, und auch die Mutter wehrte ſich
dagegen, daß jetzt hier eine neue Bäuerin einziehen ſollte und
ihre Arbeit jüngeren Arwen überlaſſen wäre. Aus dieſem
Lampf um den Heimatboden erwuchs der abgrundtiefe Haß, der
dann den teufliſchen Einfall dieſes Mordes gebar. Um den
Ver=
haßten ſelbſt zu töten, war man zu feig. Das wäre wohl auch
gleih aufgekommen, denn in der Enge des bäuerlichen Dorfes
bleibt kein Geheimnis lange verborgen. So ſollte die moderne
Techn:k die Arbeit übernehmen. Vielleicht hat man — vom
Hörenſagen — noch aus der Kriegszeit her gewußt, daß die Draht=
hinderniſſe vor den Schützengräben oft mit dem tödlichen
elek=
triſchen Strom geladen waren, der jede Annäherung unmöglich
machte. Oder man hat ähnliches einmal in einem ſpannenden
Detcktivroman gebeſen, der in einer amerikaniſchen Großſtadt
ſpielt und das raffinierte Verbrechertum eines techniſchen
Zeit=
alters ſchildern will. Von irgendwoher muß man den
wahn=
witzigen Plan genommen haben. Denn er will ſo gar nicht zu der
Vorſtellung paſſen, die man von der ländlichen Stille eines
Bauerndorfes hat und von der Einfachheit ſeiner Bewohner,
R. W. P.
Mißbrauchke Güke.
B. Sofia.
Ein bulgariſcher Kaufmann, der ſich ſtets beſonderer
Zuvor=
kommenheit gegenüber ſeinem weiblichen Perſonal befleißigte,
mußte ſeine Liebenswürdigkeit teuer büßen. Die überaus ſtrengen
Ehrbegriffe der Bulgaren hinſichtlich der Ehre der
Familienange=
hörigen und die Furcht vor den drakoniſchen Strafen, mit denen
die Verführung Minderjähriger geahndet wird, hat einer
Er=
preſſerbande Gelegenheit gegeben, einen angeſehenen Sofioter
Handler vollſtändig zu ruinieren.
Seit Anfang des Jahres war im Kontor des Kaufmannes eine
junge Dame mit Buchhaltungsarbeiten beſchäftigt. Die oft
not=
wendigen Ueberſtunden wurden teilweiſe im Büro erledigt,
teil=
weiſe auch in dem möblierten Zimmer der Buchhalterin, wohin
dann der Kaufmann, um ſeinem Gewiſſen Genüge zu tun, die
er=
forderlichen Geſchäftsbücher brachte. Dieſes ausgezeichnete
Arbeits=
verhältnis gab einigen Freunden der jungen Buchhalterin Anlaß,
einen Plan auszuhecken, der dann auch ausgeführt wurde und jetzt
die Sofioter Gerichte beſchäftigt. Am Tage des jeweiligen
Namens=
heiligen pflegt jeder Bulgare, dem ſeine Mittel es irgend
erlau=
ben, Freunde und Bekannte bei ſich zu empfangen und ſie mit
einer Kleinigkeit zu bewirten. So war auch der Namenstag der
Buchhalterin gekommen; ſie erbat ſich für dieſen Tag Urlaub, der
ihr gewährt wurde, und lud auch gleich den Chef ein, ihr die Ehre
eines Namenstagsbeſuches zu machen. Er ließ ſich dies nicht
zwei=
mal ſagen, erſchien am Vormittag mit Süßigkeiten beladen bei
ſeiner Angeſtellten und brachte ſeine Glückwünſche vor.
Aller=
dings fiel ihm dabei auf, daß außer ihm niemand erſchienen war,
obwohl bei ſolchen Anlaſſen die Stube überfüllt zu ſein pflegt.
Er machte ſich weiter aber keine Gedanken, nahm neben ſeiner
Buchhalterin auf dem Sofa Platz und begann, ſich angeregt zu
unterhalten . . . bis unvermutet unter dem bis zum Boden
ver=
deckten Tiſch ein Mann hervorſprang, dem zu Tode erſchrockenen
Kaufmann einen Revolver unter die Naſe hielt und ſich als
Bru=
der der „entehrten” Buchhalterin vorſtellte. Gleichzeitig tauchten
noch zwei andere Unbekannte auf, und dem Chef begann ein
Licht darüber aufzugehen, in welche Falle ihn ſeine
Liebenswür=
digkeit zu der tüchtigen Buchhalterin geführt hatte. Dieſe hatte
ſchon vorgeſorgt und die Scheckbücher des Kaufmanns aus dem
Büro mitgenommen. Um den Fleck von der Familienehre
abzu=
waſchen, wurde der Kaufmann aufgefordert, Schecks auf
verſchie=
dene Banken im Betrage von 100 000 Lewa auszuſtellen, die auch
ſofort von der Buchhalterin einkaſſiert wurden. Die Erpreſſer
wollten aber auch ihre Zukunft ſicherſtellen. Zu dieſem Zwecke
zwangen ſie den Kaufmann, vor einem ſchon bereitgeſtellten
Photographenapparat in einer Weiſe zu poſieren, die ihm vor
jedem bulgariſchen Gericht wenigſtens zehn Jahre Kerker
einge=
bracht hätte!
Angeſichts dieſer ihm abgezwungenen „Beweisſtücke” blieb
dem Kaufmann nichts anderes übrig, als eine Anzahl Wechſel
über insgeſamt 400 000 Lewa auszuſtellen, die ſofort verſtempelt
wurden. Die Buchhalterin wußte ja über die Guthaben ihres
Chefs genau Beſcheid . . . Dann wurde er entlaſſen. Seine
ge=
ſchäftstüchtige Angeſtellte durfte er keineswegs entlaſſen. Sie
verſah weiter ihren Dienſt als aufſichtführendes Mitglied der
Erpreſſerbande, die es an Ermahnungen, die Akzepte pünktlich
einzulöſen, nicht fehlen ließ. Um dies zu tun mußte der
Kauf=
mann, dem es augenblicklich an Barmitteln gebrach, daran gehen,
ſein Haus zu belaſten. Dieſer letzte Schritt brachte ihn aufs
Kran=
kenlager, und erſt als ſich zum geſchäftlichen der körperliche Ruin
geſellte, fand der Geſchädigte den Mut, die Hilfe der Polizei
an=
zurufen, die nach kurzer Zeit die Erpreſſer dingfeſt machen konnte.
Seite 9
Sianor Mazoli bauf eine Kiche.
(g) Rom.
Vierundzwanzig Kilometer von Bologna entfernt liegt in
einem idylliſchen Tal das Dorfchen Venezzano. Die zu Anfang des
vorigen Jahrhunderts erbaute Dorfkirche drohte einzuſtürzen, und
der Pfarrer forderte ſeine Gemeinde auf, das zum Neubau
erfor=
derliche Geld aufzubringen. Die veranſtaltete Sammlung brachte
65 Lire ein; dies war wahrhaftig kein Betrag, mit dem man eine
neue Kirche hätte erbauen können. Doch fand ſich ein junger
Architekt, der zunächſt unentgeltlich einen herrlichen Plan entwarf,
und am 28. September 1894 ging die feierliche Grundſteinlegung
des neuen Gotteshauſes vor ſich. Nun bereiſte der Pfarrer ganz
Italien und verſuchte, Geld herbeizuſchaffen. Er wurde überall
abgewieſen und kehrte mit faſt leeren Händen zurück. Ein 36
jähri=
ger frommer Maurermeiſter, Mazzoli, verſprach ſeinem Seelſorger,
die Kirche trotzdem aufzubauen und hielt — ſo unglaubhaft es
auch klingen mag — ſein Verſprechen! Er arbeitete volle
zwei=
unddreißig Jahre an dem Werk, ſozuſagen ganz allein. Die
Bau=
ern kauften nach und nach die Ziegelſteine, das Material der alten
Kirche wurde zum großen Teil wieder verwendet, und mit den
größten Schwierigkeiten kämpfend, auf die Freuden des Lebens
ganz verzichtend, legte Mazzoli Tag für Tag. Monat für Monat
mit fanatiſchem Eifer Stein auf Stein. Seine Nahrung beſtand
meiſt aus Waſſer und Brot, da er gänzlich unvermögend war und
die Arbeit nicht bezahlt wurde. Heute iſt Mazzoli ein Greis und
hegt nur den einen Wunſch, die letzte Ruheſtatte in der Kirche
fin=
den zu dürfen, die er mit vollem Recht die ſeine nennen darf.
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lokkerie.
1. Tag 5. Klaſſe. Am 8. Auguſt fielen in der Vormittags=
Ziehung vier Gewinne zu je 10 000 RSM. auf Nr. 193 832 209 568, zwei
Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 205 205, zwei Gewinne zu je 3000
RM. auf Nr. 50 647, zehn Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 7094
106 871 240 647 304 302 314 194, 32 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr.
22 084 24 657 46 636 66 738 84 614 158 029 177 646 244 212 246 021 291 306
291 898 292 944 343 771 353 369 354370 385 018, 60 Gewinne zu je
500 RM. und 240 Gewinne zu je 300 RM. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: zwei Gewinne zu je 10000 RM auf Nr. 198 478, ſechs
Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 51 980 119 353 384 983, vier Gewinne
zu je 300 RM. auf Nr. 132 468, 334 417, 16 Gewinne zu je 2000 RM.
auf Nr. 42932 135 003 235 181 280 380 301839 311029 335 182 398 230,
3r Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 16 036 40 939 54 226 135 410 161 653
174 683 181 737 190 506 213 759 246 552 255 614 285 974 334 573 373 831
378 048 383 591 388 876, ferner 62 Gewinne zu je 500 Mark und 194
Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je
300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 200 000 Mark, 2 Gewinne zu je
109 000 Mark, 4 Gewinne zu je 75 000 Mark, 6 Gewinne zu je 50 000
Mark, 14 Gewinne zu je 25 000 Mark, 84 Gewinne zu je 10 000 Mark,
162 Gewinne zu je 5000 Mark, 444 Gewinne zu je 3000 Mark, 774
Ge=
winne zu je 2000 Mark, 2034 Gewinne zu je 1000 Mark, 4478 Gewinne
zu je 500 Mark und 11 566 Gewinne zu je 300 Mark.
Geſchäftliches.
100 000=Dollar=Spende für Füß=Orthopädie.
Dr. William M. Scholl, der bekannte Gründer der amerikaniſchen Firma
für orthopädiſche Einlagen und Fußpflege=Artikel, die auch eine
Tochter=
geſellſchaft in Deutſchland mit 13 eigenen Fachgeſchäften und zahlreichen
Verkaufsſtellen in allen wichtigen Städten hat, ſpendete dem Illinois
College für Fußheilbunde in Chicago den Betrag von 100 000 Dollar.
Die Summe ſoll dazu berwandt werden, Forſchungsarbeiten zum Segen
aller Fußleidenden in der ganzen Welt durchzuführen.
Nachdem die Gewerbeſchau Griesheim beendet iſt und das Reſultat
üüberblickt ſwerden kann, muß geſagt werden, daß dieſe ein voller Erfolg
geworden iſt. Beſonders hevvorgetreten ſind die Erzeugniſſe der Firma
Möbelfabrik Gebr. Müller, die auch mit ihrer Abteilung
Flugzeugbau in Form eines raſſigen Leichtflugzeuges und neuen
Pad=
delbootes vertreten war. Die von dieſer Firma zur Ausſtellung
ge=
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Wir=
kung nicht, und konnten gute Auſträge aufgenommen werden. Auch
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Die dritte Ekappe durch das Dolomikenparadies.
Von unſerem S. D.=Sonderberichterſtatter.
Meran, 9. Aug. (Priv.=Tel.)
Von Meran nach Meran führte dieſe faſt 600 Km. lange Etappe,
die in ihrer Alpenpracht ſchönſte aller bisherigen Alpenfahrtetappen.
Die Dolomitenpäſſe mit ihren langen ſchweren Steigungen waren ob
ihrer dichten Aufeinanderfolge für Wagen und Fahrer beſonders
ſchwie=
rig. Dieſe Etappe war an Leiſtungsprüfung Nekordetappe — dieſer
Alpenrenntag war der Entſcheidende. Das Wetter war kühl, mitunter
gingen Regenſchauet nieder. Es wurde gefahren, was der Motor und
Bremſe nur auszuhalten vermochten. Daß dabei Unfälle vorkommen
mußten, war vorauszuſehen, erfreulicherweiſe verliefen für die
Alpen=
fahrer die Unfälle, ſoweit es ſich bisher feſtſtellen ließ, harmlos.
Am Pordoipaß überſchlug ſich der Fordwagen von Baroni viermal.
Die Inſaſſen kamen wunderbarererweiſe ganz leicht verletzt davon.
All=
gemein bedauertes Pech hatte der vorjährige Alpenfahrtſieger R. W.
Wittich=Darmſtadt. Er hatte ſeinen Mercedes=Benz Kompreſſor=Wagen
glänzend über alle Dolomitenpäſſe gebracht und ließ ſich dann auf dem
Scheitel des Falzaregopaſſes von ſeinem Beifahrer ablöſen. Pech!
Nach hundert Meter ſteuerte der Chauffeur gegen eine Böſchung. Der
Wagen wurde beſchädigt und mußte aufgeben. R. W. Wittich und der
Chauffeur blieben unverletzt. Bei Coſtalunga ſtürzte ein Fiat die
Böſchung herab. Leider war bis zum Spätabend nichts Näheres zu
erfahren. Kurz vor dem Tagesziel ſtieß Mader auf Wanderer mit
einem Motorradfahrer zuſammen. Der Motorradfahrer und ſein
Bei=
fahrer wurden ſchwer verletzt und Maders Wagen beſchädigt, daß er
aufgeben mußte. Dorſchlags Mercedes=Benz Preſſewagen wurde
ange=
fahren und blieb auf der Strecke. Inſaſſen unverletzt. Ueberhaupt:
Der ordentliche Verkehr iſt bei dieſem Tempo unerhört gefährlich. Die
Mehrzahl der Wagen hat bereits beſchädigte Kotflügel. Die meiſten
Fabrikgruppen ſind heute geſprengt. Nur noch wenige Mannſchaften
ſind im Wettbewerb. Die Fiatgruppe gab am Tagesziel auf, nachdem
Nazzaros Wagen wegen Panne ausgeſchieden war. Somit ſind alſo
alle geſtarteten Fiatwagen nunmehr ausgeſchieden. Aber auch die
deutſchen Mannſchaften ſchmelzen zuſammen. Wilh. Walb von Mercedes=
Benz Nürburg=Team ſchied wegen Batteriebeſchädigung aus. Seine
Gruppenkameraden Carraciola und Merz hielten ſich hervorragend.
Das Stöwer=Team wurde durch Panne von Willy Cleer geſprengt. Die
Brennabormannſchaft ſchied durch Unfall ihres Führers Chefingenieur
Niedlich, der aus einer Kurve herausgetragen wurde, aus.
Strafpunkt=
frei und in Spitzenwertung iſt als einzige Fabrikmannſchaft noch das
Hanſa=Team. Die Mercedes=Benz Herrenfahrer ſind auch glänzend
gefahren. Kappler liegt an der Spitze der Wandererfahrer. Vormann
und Duttlinger, beide auf Röhr, erreichten das Meraner Etappenziel
gerade noch rechtzeitig. Von den kleinen Wagen Hanomag, BMW.
und Dixi läßt ſich zur Zeit nur ſagen, daß ſie eingetroffen ſind, mit
Ausnahme des Feldmannſchen Hanomags, der noch auf der Strecke iſt,
möglicherweiſe aber das Ziel noch rechtzeitig erreichen wird. Von guten
Leiſtungen mögen noch erſähnt ſein die von Schlvalbe auf Laſalle, der
immer durchhält, die Leiſtungen von Frau T. Kotte auf Simſon Supra
und Frau Gumtz auf Mercedes=Benz.
I.
Tagung der techniſchen Ausſchüſſe. — Die Länderkämpfe des DASV.
Bei den Deutſchen Kraftſport=Meiſterſchaften in Villingen
wurden der Donnerstag und der Freitag mit Tagungen
ausge=
füllt. Zunachſt traten der techniſche Verbandsausſchuß, die Kreis=
Sportwarte und Geſchäftsführer zuſammen. Für die Unfallkaſſe
ſollen dem Verbandstag beſtimmte Richtlinien vorgelegt werden.
Die Sportwarte müſſen in Zukunft im Dreß erſcheinen, um die
Pflichtübungen der Rundgewichtsriegen ſelbſt an Ort und Stelle
einzuſtudieren. Der Länderkampf Deutſchland—
Frank=
reich im Ringen ſoll dem Kraftſportverein Nürnberg=
San=
dow der Länderkampf Deutſchland—Frankreich im Gewichtheben
dem S.V. „Siegfried” Eſſen und der Länderkampf im Ringen
und Stemmen gegen Dänemark an Ludwigshafen
übertragen werden. Um die noch nicht vergebenen Box=
Meiſterſchaften haben ſich Germania Stuttgart und Stadt=
Gau München beworben.
Waſſerball-Turnier des Rok-Weiß, V. f. R.
Wir machen nochmals auf das am kommenden Sonntag, den
11. Auguſt, vormittags, im Rahmen der Wettkämpfe am
Ver=
faſſungstag ſtattfindende Turnier aufmerkſam, das von den Liga=
Mannſchaften des 1. F.C. Nürnberg, dem nordbayeriſchen
Zweiten und Endſieger der Runde der Zweiten, dem Gaumeiſter
und ſüddeutſchen Meiſter „Jung=Deutſchland”
Darm=
ſtadt, dem mehrfachen Weſtgau=Meiſter
Schwimmſport=
verein „Heſſen” Worms und dem Veranſtalter, Rot=
Weiß, V. f. R. beſtritten wird. — Mit Rückſicht auf die
wei=
teren Veranſtaltungen am Verfaſſungstag beginnt das Turnier
pünktlich 10 Uhr 30 vormittags.
Polizei Darmſtadt — Polizei Frankfurk.
Urſprünglich war für ein Werbeſpiel am Verfaſſungstag die
Polizei Worms nach Darmſtadt verpflichtet. Aus dienſtlichen
Gründen kann Worms aber nicht antreten. In anerkennender
Weiſe hat ſich die Polizei Frankfurt zur Verfügung geſtellt. Die
Frankfurter Poliziſten haben bei den Turnern ſchon immer eine
große Rolle geſpielt. Beſonders in der letzten Zeit haben ſie gegen
ſpielſtarke Gegner ſehr gute Reſultate erzielt. Es wird für das
Darmſtädter Publikum von Intereſſe ſein, eine führende Turner=
Mannſchaft gegen eine Mannſchaft der Sportler zu ſehen. Die
hieſige Polizei hat ja am letzten Sonntag bewieſen, daß ſie ſich
in einer glänzenden Verfaſſung befindet. Es iſt mit einem ſehr
ſchönen und intereſſanten Spiel zu rechnen. Beide Mannſchaften
werden ſich befleißigen, ihr Beſtes zu leiſten. Durch den freien
Eintritt zu allen ſportlichen Veranſtaltungen iſt jedermann
Ge=
legenheit gegeben, ſich das Spiel koſtenlos anzuſehen.
Mannheim=Handhofen.
Das morgen im Anſchluß an die leichtathletiſchen Jugendwettkämpfe
auf dem Sportplatz am Böllenfalltor ſtattfindende Spiel des
Sport=
vereins 98 gegen Spielvereinigung Mannheim=Sandhofen weckt die
Er=
nnerungen an alle die ſchweren entſcheidugnsvollen Spiele, die ſich die
beiden Gegner in früheren Jahren immer geliefert haben. Dabei drängt
ſich beſonders in den Vordergrund das Gedenken an jenes entſcheidende,
erbitterte Ringen in Karlsruhe auf dem Platze des Karlsruher
Fußball=
vereins an Pfingſten 1924 um die Meiſterſchaft des damaligen
Oden=
waldkreiſes, das der Sportverein 98 mit dem Ergebnis von 1:0 zu ſeinen
Gunſten entſcheiden konnte. Aber ſo bedeutungsvoll alle dieſe Kämpfe
waren, ſie wurden von beiden Seiten ſtets in ſportlichſter Weiſe
aus=
getragen. — Im morgigen Spiele geht es nicht um Punkte und
Meiſter=
ſchaft, ſondern es gilt, ein Freundſchaftsſpiel durchzuführen, das alte
Kampfesfreundſchaft erneuert und daher Gelegenheit gibt, alle Regiſter
techniſchen Könnens ſpielen zu laſſen. Die Gäſte, einſt unter der
Stra=
tegie ihres glänzenden Mittelläufers Staatsmann und heute noch von
ihm betreut, werden dabei nicht verfehlen, ein hochſtehendes Spiel zu
zeigen. — Die morgigen Veranſtaltungen geben Veranlaſſung, die
Mit=
glieder des Sportvereins 98 darauf hinzuweiſen, daß ſie nur gegen
Vor=
zeigen ihrer Mitgliedskarte Anſpruch auf ermäßigte Eintrittspreiſe und
im anderen Falle volle Eintrittspreiſe zu zahlen haben.
Rot=Weiß, V. f. R. (Jugend=Abkeilung).
Da der Gegner der Jugend= und Schüler=Mannſchaft heute
plötzlich abſagte, bemüht ſich der Vorſtand, Erſatz für die
ausge=
fallenen Spiele zu beſchaffen. In Anbetracht der kurzen Zeit iſt
es daher erforderlich, daß die Spieler der Jugend und Schüler
am Samstag nachmittag ſich im Vereinslokal einfinden, wo
Geg=
ner und Spielbeginn an der Tafel angeſchlagen ſind.
Die 6. Ralionalen Jugend=Wektkämpfe im Skadion
am
Wie wir bereits mitgeteilt haben, führt der Sportverein Darmſtadt
1898 e. V. im Rahmen der Verfaſſungswettkämpfe am kommenden
Sonn=
tag, dem 11. Auguſt, zum 6. Male ſeine bekannten nationalen
Jugend=
wettkämpfe durch! Der Kreis der Teilnehmer hat ſich nun noch
er=
weitert, denn zu den bereits gemeldeten Vereinen aus München, Ulm,
Stuttgart, Cannſtadt, Karlsruhe, Mannheim, Worms, Schweinfurt,
Frankfurt, Krefeld uſw., ſind nun noch Vereine aus Kaſſel,
Aſchaffen=
burg, Mainz und Saarbrücken, und weitere Vereine der näheren
Um=
gebung hinzugekommen, ſo daß
das Melde=Ergebnis ganz erſtklaffſig
iſt! In Anbetracht des reichhaltigen Programms und der großen Zahl
der Teilnehmer, die in den Jungmannen= und Jugend=Kämpfen der
Klaſſen A, P und C ſtarten, beginnen die Vorkämpfe bereits um 9 Uhr.
Gerade dieſe Vorkämpfe werden, da bei der zahlreichen Beſetzung
be=
ſonders in den Läufen ſtark geſiebt werden muß, ſchon erbitterte
Poſi=
tionskämpfe bringen, ſo daß jeder Beſucher und Anhänger der
Leicht=
athletik ausgezeichnete Leiſtungen bewundern kann und bereits am
Vor=
mittag reſtlos auf ſeine Koſten kommt, zumal auch die Entſcheidung im
Dreikampf für Jungmannen, beſtehend aus 200 Meter=Lauf, Kugelſtoßen
und Weitſprung, bei ſehr guter Konkurrenz bereits vormittags fällt.
Der Nachmittag bringt alsdann die Entſcheidungen in raſcher
Ab=
wicklung und in buntem Wechſel aller Kategorien und Klaſſen, wobei
insbeſondere wieder die Staffelläufe „höhere und höchſte‟ Erregung bei
Zuſchauern und Teilnehmern hervorrufen werden.
Hoffen wir, daß dieſe bedeutende, erſtklaſſige Jugendveranſtaltung
des Sportvereins Darmſtadt 1898 — nachdem ſie, wie alljährlich, wieder
in ganz Süddeutſchland und darüber hinaus im übrigen Dertſchland
ſtärkſtes Intereſſe gefunden hat — endlich auch einmal in Darmſtadt
ſelbſt Anklang und das nötige Intereſſe findet und demgemäß
zahl=
reiche Beſucher, die durch ihren Beſuch das Intereſſe an unſerer Jugend
und ihrer körperlichen und geiſtigen Ertüchtigung dokumentieren! Mögen
vor allem auch die Eltern dieſe Gelegenheit wahrnehmen, und ſich
über=
zeugen, mit welcher Freude und Genugtuung unſere Jugend ihrem
ge=
liebten Sport huldigt, wie der geſunde Körper ſchon in jungen und
jüngſten Jahren unter ſtärkſter Konzentration der geiſtigen und
körper=
lichen Kräfte erſtklaſſige Leiſtungen vollbringt, die eben nur ein
ge=
ſunder Geiſt in geſundem Körper vollbringen kann.
Kreisliga Südheſſen.
Es hat den Anſchein, als ob die Vereine ihre 1. Mannſchaften bis
zu Beginn der Verbandsſpiele ordentlich in Schwung bringen wollten,
und ſo gibt es auch diesmal wieder reichlichen Spielbetrieb in unſerem
Kreiſe. Ein nochmaliges Prüfen der Spielſtärke vor den harten
Ver=
bandskämpfen haben ſich vorgenommen:
Olympia Worms—F.V. Frankenthal
Olympia Lampertheim—Spv. Hochheim
Spv. Horchheim—Wormatia Worms komb.
V.f. L. Lampertheim—Amicitia Viernheim
Spv. Herrnsheim—Olympia Lorſch
Spv. Abenheim-Norm. Pfiffligheim.
Unſer Meiſter wird mit dem Vorderpfalzmeiſter, F.V.
Franken=
thal, nicht ſo im Vorbeigehen fertig werden, und auch der Zweite der
Tabelle aus vergangener Verbandsſerie, Olympia Lampertheim, wird
evtl. ſeine Mühe und Not haben, die Schlappe des Vorſpiels gegen Spv.
Hochheim wettzumachen. Spv. Horchheim wird natürlich gegen eine
kombinierte Mannſchaft von Wormatia Worms nicht gewinnen können,
ebenſo wie V.f.L. Lampertheim von Amicitia Viernheim glatt beſiegt
werden wird. Der „Neuling” Herrnsheim hat mit dem „Exmeiſter”
Olympia Lorſch angebändelt, und man darf geſpannt ſein, wie dieſe
Begegnung ausgeht. Von Lorſch hatte wan lange nichts Poſitives
gehört, und ſo iſt eine Vorherſage nicht möglich. Norm. Pfiffligheim
hat die Niederlage des Vorſpiels auszugleichen; ob dies jedoch klappt,
iſt bei der derzeitig geſchwächten Mannſchaft der Pfiffligheimer
ſeh=
fraglich.
Die Schiedsrichter=Vereinigung „Gau Bergſtraße” im S.F. u. L.V.,
Sitz Darmſtadt, begeht am 31. Aug. und 1. Sept. die Feier ihres
10jährigen Beſtehens.
Deutſche Tennis=Meiſterſchaften.
Die Vorſchlußrunden erreicht. — Moldenhauer
geſchlagen.
In dem Maße, in dem man bei den Internationalen Tennis=
Mei=
ſterſchaften von Deutſchland in Hamburg den Entſcheidungen näher
kommt, wächſt auch das Intereſſe des Publikums. Am Freitag wurden
unter der lebhaften Anteilnahme von 4000 Zuſchauern in den
Ein=
zelſpielen und beim Herrendoppel bereits die Vorſchlußrunden erreicht.
Auch im Gemiſchten= und Damendoppel ſtehen bereits einige Paare
für=
die Demi=Finals feſt. Die Senſation des Tages war die Niederlage
Moldenhauers, der ſcheinbar keine größeren Spiele gewinnen kann.
wenn er nicht von Prenn beraten wird, gegen den Deutſchböhmen
Men=
zel. Moldenhauer ſpielte ohne ſeine ſonſtige Energie, ließ ſich durch das
Sicherheitsſpiel Menzels aus dem Konzept bringen und verſchlug im
letzten Satz faſt alles. Mit einem 6:4, 2:6, 6:4, 2:6, 6:1 behielt Meißzer
ſchließlich Oberhand. Der Franzoſe Bouſſus ſchaltete den Japaner
über=
raſchend glatt 6:3, 6:2, 6:4 aus. Ebenſo ſicher ſiegte der Südafrikaner
Spence gegen den jungen Franzoſen Landry mit 6:1, 7:5, 6:2. Als
ein=
ziger Deutſcher iſt jetzt nur noch Altmeiſter Froitzheim im Wettbewerb
der in der Vorſchlußrunde auf Spence trifft. Das andere Vorſchlußſpie)
beſtreiten Bouſſus und Menzel. — Bei den Damen ſtehen in der
Vorſchlußrunde oben die Engländerinnen Fry und Chamberlain,
wäh=
rend in der unteren Hälfte die deutſchen Damen von Reenizek und
Krahwinkel aufeinandertreffen. Joan Fry gewann erwartungsgemäß
gegen Frau Neppach leicht 6:2, 6:2. Miß Chamberlain nützte geſchickt
die ſchwache Lauftechnik der jungen Schweizerin Pahot aus und ſiegte
6:3, 6:4. Ein überraſchend gutes Spiel zeigte Frl. Krahwinkel, die in=
Kampf gegen die ſpielſtarke Engländerin Colyer die unmöglichſten Bälle
erlief und dank ihres Eifers verdient 6:4, 6:3 ſiegte. Frau von Reenizek
beſiegte die unter Form ſpielende Kölnerin Frl. Roſt 6:3, 6:3.
Die Ergebniſſe des Freitags:
Herren=Einzel: Menzel-Moldenhauer 6:4, 2:5, 6:4, 2:6, 6:1;
Bouſ=
ſus—Ohta 6:3, 6:2, 6:4; Spence-Landry 6:1, 7:5, 6:2.
Damen=Einzel: Joan Fry—Frau Neppach 6:2, 6:2; Miß Chamber
lain—Frl. Payot 6:3, 6:4; Frl. Krahwinkel—Miß Colyer 6:4, 6:3; Fraut
von Reenizek—Frl. Roſt 6:3, 6:3.
Damen=Doppel: Schomburgk/Fritſch-Deutſch/Uhl 7:5, 6:0; Reenizek
Thomas—Adamoff/Holzſchuh 6:3, 6:2.
Gemiſchtes Doppel: Holzſchuh/de Buſſelet—von Baumgarten von
Bano 6:2, 6:2; Reenizek/Spence—Kallmeher/Hartz 7:5, 6:4;
Roſt/Mol=
denhauer—Frl. Buß/Dr. Deſſart 6:2, 8:6; Haylock/Rogers—Adamoff
Brugnon 9:11, 8:6, 8:6: Pahot/Ferrier—Neppach/Dr. Kleinſchroth ohne
Spiel; Payot/Ferrier—Fry/David 6:3, 4:6, 6:2.
Herren=Doppel: Spence/Landry—Joba/Bonte 6:3, 6:4, 6:3.
Rot=Weiß, V. f. R.
Einer Einladung des 1. Aſchaffenburger Boxklubs Folge leiſtend
tartete Lothar Steingäßer dort und konnte im Bantamgewicht gegen
Duhlem II (1. Aſchaffenburger Boxklub) einen k. o.=Sieg erringen.
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt.
Samstag, 10. Aug. 12: Aus der Paulskirche:
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feier. Feſtrede von Prof. Dr. Deſſauer. O 13.15: Schallplatten.
6 15.15: Jugendſtunde:(=Aus dem deutſchen Liederkranz. Mitw.:
Anne Lönholdt. Am Flügel: E. J. Kahn. o 16.15: Konzert des
Funkorch. Muſik. Leitung: Kapellmſtr. Merten. Mitw.: Gottfried
Groß (Bariton) v. Opernhaus Prag. o 18.10: Leſeſtunde: Aus
Rot und Schwarz” von Stendhal. Sprecher: Studtmann. o 18.30:
Briefkaſten. 18.45: Eſperanto. O 19.05: Vortrag. o 19.25:
Stunde des Arbeiters. o 19.45: H. Scheffler: Ueber Weſen und
Wirkung des Kitſches. O 20.15: Rieſenwelle. Mitw. u. a.: Dr.
H. Harbeck. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 10. Aug. 12: Uebertragung des
zweiten deutſchen Schülerredewettbewerbs. Einführung: Prof. Dr.
Jaekh. Anſchließend fünf Schülerreden über das Thema: „Welche
Aufgaben ſtellt die Reichsverfaſſung der deutſchen Jugend? o 15:
Min.=Dir. Kaeſtner: Menſchenbildung in der Republik. o 15.40:
Frauenſtunde. Ella Behrends: Vom häuslichen Frieden. o 16:
Schulrat G. Wolff: Stimmen der Vorkämpfer unſerer Reichsver=
faſſung. O 16.30: Stadtinſp. Gillmeiſter: Die Beamten im Leben
der Gemeinde. O. 17: Hamburg: Kammermuſik um Händel. Mitw.:
Dr. Brückner, H. Roſenlöcher (Violine), O. Zörner (Viola), Rud.
Kupfer (Cello). O 18: Vom Umgang mit Arbeitern. Ein Geſpräch
Wiener Philharmoniker und Chor der Wiener Staatsoper, Perſ.:
Don Juan: K. Hammes; der Komtur: Fr. Markhoff; Donna Anna,
deſſen Tochter: Maria Németh; Don Ottavio, deren Bräutigam;
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verlaſſen: Claire Born; Leporello, Don Juans Diener: Rich. Mayr;
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Tänzerinnen. Ort: Sevilla. Zeit: Mitte des 17. Jahrhunderts.
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Weiterbericht.
Das Azorenhoch iſt bis weit über Deutſchland hin vorgeſtoßen und
ſtellt eine weitere Beruhigung der Wetterlage in Ausſicht. Jedoch
kommen infolge der wechſelweiſen Zufuhr ozeaniſcher Luftmaſſen ab
und zu noch Störungen vor, die ſtellenweiſe regendrohende Bewölkung
mit ſich bringen. Die Temperaturen werden tagsüber wieder etwat
anſteigen.
Ausſichten für Samstag, den 10. Auguſt 1929: Vielfach aufheiternd,
auch zeitweiſe wolkig, tagsüber Erwärmung und meiſt trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 11. Auguſt 1929: Wenig Aenderung
der Wetterlage.
Hauptſchriftlenung: Rudolf Maupe
Verantworftich für Pollikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlman
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; f*
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drus
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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übernom=
men werden.
Angebote unter E 93 an die
Geſchäftsſt. d8. Bl.
(12679b
Nummer 220
Samstag, den 10. Auguſk
Ueberraſchung an allen Börſenplähen der Well.
Die New Yorker Federal Reſerve Bank hat den Diskontſatz
un 1 Prozent von 5 auf 6 erhöht. Die übrigen großen
In=
mitute der Bundesbanken in Chicago, Boſton und Philadelphia
haben ſich der Erhöhung noch nicht angeſchloſſen.
* Völlig überraſchend trifft die Kunde von der Erhöhung des New
Yorker Diskontſatzes ein. Wenn ſchon im Februar Warnungen der
zederal Reſerve Bank ergingen, den Diskont mit Rückſicht auf die
ſtar=
ken Börſenſpekulationen, die der Wirtfchaft die gerade im
gegenwär=
tigen Zuſtand der Hochkonjunktur notwendigen Gelder zu entziehen
drohte, zu erhöhen, wenn andererſeits auch damit gerechnet werden
konnte, daß die Bundesbanken mit Hilfe der Diskonterhöhung Geldmittel
freimachen wollen, um die — in Amerika in großzügiger Weiſe —
Be=
bihung der Ernten auch im kommenden Herbſt durchführen zu können,
fo trifft doch die Nachricht gerade im gegenwärtigen Augenblick
außer=
ordentlich überraſchte Gemüter, nicht nur in der Börſen= und
Finanz=
welt, ſondern auch in politiſchen Kreiſen. Es ſcheint aber doch ſo, als
o6 unterirdiſche Beziehungen zu der derzeitigen
Krife im Haag beſtünden. Bekanntlich hat die Bank von
Eng=
land in den bergangenen Wochen beſonders durch Goldkäufe der Banque
de France große Goldmengen verloren, und ſieht ſich täglich genötigt,
den Diskonrſatz zu erhöhen, um weiteren Verluſten vorzubeugen. Eine
Erhöhung würde aber die an ſich ſchon leidende engliſche Wirtſchaft auf
das Schwerſte treffen. Daher hat der Direktor der Bank von England,
Montague Norman verſucht, in New York Rückendeckung zu erhalten.
Allgemein rechnete man in London damit, daß der amerikaniſche
Dis=
lont zur Stützung des engliſchen Pfunds vorläufig nicht erhöht werde.
Nun hat ſich Snowden bereits geſtern in ſchärfſter Weiſe über die
eng=
ſiſchen Forderungen ausgeſprochen, die zwar keinen ultimariven
Charak=
ter tragen, wie die Franzoſen die Welt gerne glauben machen möchten,
die aber immerhin mit großer Zähigkeit vertreten werden. Sollte nun
— was nicht anzunehmen iſt — die Konferenz am engliſchen
Wider=
ſtand ſcheitern, ſo wäre damit für New York entweder die Möglichkeit
gegeben, bei einer evtl. Einigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland
die Mittel zur Auflegung einer Young=Anleihe freizumachen und damit
die bisherigen Verſuche engliſch=amerikaniſcher Verſtändigung zu
des=
avouieren, oder aber mit dem Auffliegen der Konferenz entgeht der
amerikaniſchen Wirtſchaft bis auf weiteres überhaupt die Möglichkeit
zur Begebung einer Anleihe. Beides, vor allem das erſtere, möchte
man natürlich unter allen Umſtänden vermeiden und berſucht
des=
halb, durch die Erhöhung des Diskontfatzes auf die
Londoner Finanzkreiſe und damit auch anf Mr.
Snowden und die engliſche Delegation im Haag
ein=
zuwirken. Es iſt anzunehmen, daß dieſer fanfte amerikaniſche Druck
ſeine Wirkung, im Verein mit anderen Dingen, nicht verfehlen wird.
Schwarzer Börſenfreitag in Amerika.
Nach der 1prozentigen Diskonterhöhung der New Yorker Federal
Reſerve Bank erlebten die amerikaniſchen Börſen einen „ſchwarzen
Freitag‟. Auf allen Börſen wurden große Verkäufe getätigt. In New
Dork ſtürzten Induſtrie=Aktien bis zu 15 Punkten. Es dürfte jedoch
damit zu rechnen ſein, daß die Kursſtürze nicht anhalten werden und
daß vielleicht noch im Laufe des Freitag eine Beruhigung eintreren
wird. In Kreiſen der Wallſtreet rechnet man mit Beſtimmtheit damit,
daß die Bank von England ihren Diskontſatz ebenfalls erhöhen wird.
Die aus Europa kommenden Meldungen, in denen für die
Diskont=
erhöhung der New Yorker Federal Reſerve Bank politiſche Beweggründe
genannt werden, können ohne weiteres als falſch bezeichnet werden. Es
handelt ſich um eine rein börſentechniſche Maßnahme, die ſchon ſeit min=
Oeſtens vier Monaten erwartet wurde und die keineswegs überraſchend
gekommen iſt.
Der Eindruck in Berlin.
Die Erhöhung des New Yorker Diskontoſatzes um ein volles
Pro=
zent hat auch in Berliner maßgebenden finanziellen Kreiſen wie eine
Bombe eingeſchlagen. Darauf war niemand vorbereitet. Man hatte
ſeit Wochen noch England geſchielt, ober an New York hatte kein Menſch
gedacht, um ſo weniger, als allgemein angenommen wurde, daß der
Präſident der Bank von England, der ſoeben erſt aus Na York
zurück=
gekehrt iſt, von dort die Zuſage, amerikaniſcher Bankiers zu einem
Stützungskvedit erhalten habe. Man zerbricht ſich den Kopf, welche
Gründe in Wallſtreet ausſchlagegebnd geweſen find. Richtig iſt wohl,
Daß die amerikaniſche Finanzpolitik wit der wirtſchaftlichen Expanſion
nicht Schritt gehalten hat. Richtig iſt wohl auch, daß die Börſenſpeku=
Tation, die jetzt 6 Milliarden in Anſpruch nimmt, den Banken über den
Kopf wuchs. Maßgebend aber ſind doch wahrſcheinlich die von uns
bereits angedenteten politiſchen Momente geweſen. Für Deutſchland
wverden unmittelbare Folgen aus der amerikaniſchen Diskonterhöhung
kaum entſtehen, höchſtens, daß es noch ſchwieriger wird, von drüben her
Geld auf längere oder kürzere Friſt zu bekommen. Aber das war auch
in den letzten Monaten ſchon kein großes Geſchäft mehr, und die Spanne
zwiſchen dem New Yorker und Berliner Satz bleibt immer noch groß
genug, um das Abwandern des Kap itals in großem Stil zu verhindern.
London und die Diskonkerhöhung in New York.
Die Gerüchte, wonach auch in London der Diskontſatz erhöht
wor=
den ſei, beſtätigen ſich nicht. Das Direktorium der Bank von England
wird erſt kommenden Donnerstag zu dieſer Frage Stellung nehmen, und
wenn auch vieles dafür ſpricht, daß die Bank von England dem New
Yorker Vorgehen wird folgen müſſen, ſo iſt vor dem Donnerstag mit
einer Erhöhung jedenfalls nicht zu rechnen. Die auch in New York
behandelten Werte ſind an der Londoner Börſe am Freitag erheblich
gefallen, erholten ſich aber dann wieder im weiteren Verlauf. Im
all=
gemeinen iſt die Stimmung jehr vorſichtig.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Baumwolle: Das Nachgeben der Baumwollpreiſe fetzte ſich fort, da
der Bürobericht weiter Liquidationen zur Folge hatte und die
ſchwäche=
ren Kabelmeldungen im Zufammenhang mit dem Niedergehen von
Negenſchauern im Nordweſten des Staates Texas neue Verkaufsluſt
aufkommen ließ. Sowohl Liverpooler Häuſer und New Orleanſer
Fir=
uen als auch Wallſtreet waren als Abgeber am Markt. Späterhin kam
es teilweiſe zu Decknngskäufen. Auch der Handel nahm einige
Anſchaſ=
fungen vor.
Kaffee: Am Kaffeemarkt konnte der Septembertermin zunächſt aus
Deckungen Nutzen ziehen, während ſpätere Termine unter
Glattſtellun=
gen und Verkäufen der Kommiſſionsfirmen zu leiden hatten. Im
Ver=
laufe erfolgten Liquidationen in Septemberware, wähvend ſich für die
entfernteren Sichten Deckungsnachfrage bemerkbar machte.
Zucker: Am Rohzuckermarkt kam es zunächſt auf Grund der
ſchwä=
cheren Tendenz des Lokomarktes zu Liquidationen und kubaniſchen
Ver=
käufen. Im Verlaufe veranlaßten aber Käufe des Handels und
Deckun=
gen der Platzſpekulation eine vorübergehende Erholung. Gegen Schluß
machte ſich erneut Liquidationsdruck bemerkbar.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Auguſt:
Getreide. Weizen: Sept. 135, Dez. 143½, März 14734, Mai
1512; Mais: Sept. 103, Dez. 96½, März 99½; Hafer: Sept.
B8, Dez. 52½, März 55½; Roggen: Sept. 108½4, Dez. 116½,
März 121½.
Schmalz: Sept. 11,75, Okt. 11,85, Dez. 11,95, Jan. 12,35½.
Fleiſch. Rippen: Sept. 12,90; Speck, loko 12,82½; leichte
Schweine 11,35—12,10, ſchwere Schweine 10,40—11,35;
Schweine=
zufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 60 000.
Baumwolle: Oktober 18,12, Dezember 18.38.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Auguſt:
Getreide. Weizen: Rotwinter 141, Hartwinter 139; Mais:
115½: Mehl: 6,20—6,90; Getreidefracht: nach England 1,6—2,0
Schilling, nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze in Lots: 201; Loko:
1028; Auguſt 10,60, September 10,75, Oktober 10,80, November
10,62, Dezember 10,/48; Januar 10,48, Februar 10 52, März 10,58,
Aprik 10,78.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Auguſt.
Die für die ganze Welt völlig überraſchend gekommene ſtarke
Er=
höhung des New Yorker Diskonts hatte natürlicherweiſe einen
erheb=
lichen Druck auf allen Börſen zur Folge. Die unmittelbaren
Auswir=
kungen ſind ein ſtarkes Anziehen der Geldſätze, vor allem ſind
aus=
ländiſche Leihofferten nur noch zu höheren Zinſen zu haben. Mit
größter Sicherheit iſt nunmehr auch eine Erhöhung des Londoner
Dis=
konts zu erwarten. Für die Reichsbank dürfte ſich zwar keine
unmittel=
bare Notwendigkeit ergeben, ihren Satz zu ändern, doch iſt mit
allge=
mein teurem Gelde zu rechnen. Die Börfe nahm den Vorgang
immer=
hin mit ziemlicher Ruhe auf. Die internationalen Werte mußten ſich
allerdings erhebliche Kursabſchläge gefallen laſſen. Dieſe betrugen
z. B. bei Dt. Linoleum 10, Glanzſtoff 14, Chade und Siemens je 7
Salzdetſurt 6, Gesfürel 5, AEG. und Farben je 4 Prozent.
Montan=
werte lagen ruhiger, blieben aber in ihren Hauptwerten auch etwa 1½
Prozent unter den geſtrigen Kurfen. Auf den übrigen Märkten ſtellten
ſich Aſchaffenburger Zellſtoff und Rütgers um 1—2 Prozent niedriger,
während der lokale Markt beſſer gehalten lag. Im Verlaufe blieb die
Vörſe ohne beſondere Anregung und Bewegung, wenngleich die erſten
Kurſe noch geringfügig unterſchritten wurden. Der Anleihemarkt lag
im Gegenſatz zu geſtern beſonders ruhig. Der Dollar lag feſt und
er=
reichte 4,20, das Pfund 20,36. — New York 4,8490. Tagesgeld 7½ Proz.
An der Abendbörſe herrſchte große Geſchäftsſtille. Die Stimmung
war weiterhin ziemlich unſicher und zurückhaltend, da die durch die
New Yorker Diskonterhöhung geſchaffen Lage weiter im Mittelpunkt
des Intereſſes ſtand und von der NewYorker Börfe erhebliche Kuseinbrüche
gemeldet wurden. Die Kurfe waren gegen den Berliner Schluß
über=
wiegend knapp gehalten. Neue kleine Kurseinbußen erlitten AEG.
und JG. Farben. Glanzſtoff konnten ſich dagegen 3 Prozent erholen.
Berlin, 9. Auguſt.
An der heutigen Börſe traten natürlich alle Momente hinter der
Meldung von der plötzlichen Erhöhung der New Yorker Diskontrare
von 5 auf 6 Prozent weit zurück. Dieſe Maßnahme der New Yorker
Federal Reſerve Bank wirkte wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und
man verſuchte nach dem erſten Schreck ſich wenigſtens über die Gründe
derfelben klar zu werden. Die große Frage war, ob vielleicht im
Zu=
ſammenhang mit der Haager Konferenz politiſche Motive den Ausſchlag
gegeben hatten oder ob auf dieſem Wege, der dann allerdings über die
amerikaniſche Wirtſchaft führen würde, gegen die übermäßige
Speku=
lation an der New Yorker Börſe dergangen werden ſoll. Die
Börſen=
kredite drüben haben nämlich in der letzten Woche eine weitere
Er=
höhung erfahren und nach dem letzten Ausweis die Sechs=Milliarden=
Grenze überſchritten. Aber wie es auch ſei, die Tatſache der
Diskont=
erhöhung iſt da, und man muß mit Auswirkungen auf die übrigen
internationalen Geldzentren rechnen. Vor allem wurden wieder
Be=
fürchtungen der Londoner Diskontrate laut, und man hält es ſogar für
wahrſcheinlich, daß die Bank von England nicht bis zum nächſten
Don=
nerstag zuſehen wird, ſondern ſich ſchon früher in einer Sonderſitzung mit
Gegenmaßnahmen gegen die zu erwartenden Goldverluſte beſchäftigen
wird. Die erſten offiziellen Notierungen entſprachen etwa den vorbörslich
genannten ſchwachen Kurſen. Der befürchtete ſtarke Verkaufsandrang
des Publikums blieb aber aus, und es handelte ſich bei der
heraus=
kommenden Ware in erſter Linie um Glattſtellungen der Börſe ſelbſt,
die ſich geſtern noch an verſchiedenen Märkten ſtärker nach oben
enga=
giert hatte. Die Kursrückgänge betrugen 1—4 Prozent. Am hieſigen
Geldmarkt waren Auswirkungen der New Yorker Diskonterhöhung noch
nicht zu ſpüren, die Sätze blieben gegen geſtern unverändert.
Die Berliuer Metallnotierungen vom 9. Auguſt 1929 ſtellten ſich ffür
Glektrolytkupfeer auf 170.75 RM., Originalhüttenaluminium 190.00,
dsgl. 194.00, Reinnickel 350.00, Antimon Regulus 66.00—70.00,
Fein=
ſilber 71.75—73.50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 9. Auguſt 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 147.50 (148.50), März und April
147.50 (148.00), Mai und Juni 148.00 (148.25), Juli 148.2 (148.50),
Auguſt 144.B5 (144,75), September 145.25 (145.75), Oktober 146.00
(147.00), November 147.00 (147.75), Dezember 147.50 (148.50). Tendenz:
ſchwächer. — Für Blei: Januar bis Mai 46.25 (46.50), Juni 46.50
(46.50). Juli 46.50 (46.75), Auguſt 46.00 (46.75), September und Okto=
46.25 (46.25), November und Dezember 46.25 (46.50). Tendenz:
abge=
ſchwächt. — Für Zink; Januar und Februar 48.50 (50.00), März bis
Mai 48.50 (50.50), Juni 48.75 (50.00), Juli 48.75 (50.50), Anguſt und
September 48.00 (50.00), Oktober bis Dezember 48.50 (50.00).
Ten=
denz: ſchwach. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Auguſt 1929 hat ſich die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſel und Schecks, Lombards und
Effekten in der erſten Auguſtwoche um 324,6 Mill. auf 2566,2 Mill. RM.
verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks
um 207,7 Mill. auf 2413,6 Mill. RM., die Lombardbeſtände um 653
Mill. auf 43,8 Mill. RM. und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um
51,4 Mill. auf 16,1 Mill. RM. abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 282,5
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Der Umlauf an
Reichsbanknoten hat ſich um 253,4 Mill. auf 4472,1 Mill. RM., derjenige
an Rentenbanſcheinen um 29,1 Mill. auf 405,0 Mill. RM. verringert.
Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
Rentenbank=
ſcheinen auf 37,7 Mill. RM. erhöht; die fremden Gelder zeigen mit
490,4 Mill. RM. eine Abnahme um 25,5 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen haben
um 3,2 Mill. auf 2479,9 Mill. RM. abgenommen. Im einzelnen haben
ſich die Goldbeſtände um 15 000 RM., die Beſtände an deckungsfähigen
Devifen um 3,2 Mill. auf 330,7 Mill. RM. verringert.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 45,5
Pro=
zent in der Vorwoche auf 48,0 Prozent, diejenige durch Gold und
deckungsfähige Deviſen von 52,5 Prozent auf 55,4 Prozent.
Heſſiſche Eiſenbahn A.=G. Darmſtadt. Wie wir hören, iſt die in
unſerer geſtrigen Notiz erwähnte Schweizer Anleihe der Heſſiſchen
Eiſen=
bahn A.=G. von 5 Millionen Fr. durch die hieſige Darmſtädter und
Nationalbank K. a. A. vermittelt worden.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. Auguſt. Roggen 21,50, Hafer
22, Mais 21,75—22, Weizenmehl, ſüdd. und niederrhein. 38,50—41,25,
Roggenmehl 30,31, Weizenkleie 10,50, Roggenkleie 12. Die Tendenz war
ruhig.
Berliner Produktenbericht vom 9. Auguſt. Obgleich das
Inlands=
angebot von Brotgetreide keineswegs reichlicher geworden iſt, wurde
der Produktenmarkt wiederum von ſchwacher Stimmung beherrſcht.
Während die nordamerikaniſchen Terminmärkte ſtetigen Schluß
ge=
meldet hatten, wieſen die Notierungen von Buenos=Aires und die
hertigen von Liverpool eine beträchtliche Abſchwächung auf, was auf
die Tendenz des hieſigen Marktes nicht ohne Einfluß blieb. Der ſchlechte
Mehlabſatz wirkt ſich in nur geringer Nachfrage der Mühlen aus, ſo
daß das wenige herauskommende Angebot vollauf für die Befriedigung
des Bedarfes ausreicht. Auf etwa 1—2 Mk. niedrigerem Preisniveau
als geſtern beſteht in erſter Linie Intereſſe für ſofort verladbaren
Wei=
zen, der gegen Septemberlieferung ein Aufgeld von etwa 2 Mk. bringt.
Roggen alter Ernte iſt reichlicher angeboten, aber ſelbſt bei ſtark
er=
mäßigten Offerten ſehr ſchwer verkäuflich. Am Lieferungsmarkt
ſchwäch=
ten ſich die Weizenpreiſe um ½—2 Mk., die Roggenpreiſe um 1—1¾
Mk. ab, bei Weizen lagen jedoch die näheren, bei Roggen die ſpäteren
Sichten ſchwächer. Weizenmehl weiter in ſehr ruhigem Geſchäft, von
Roggenmehl werden insbeſondere die Fabrikate der Provinzmühlen
be=
vorzugt. Hafer nur in feinen Qualitäten ſtetig. Winter= und
Sommer=
gerſte dringlich offeriert und nur in feinſten Qualitäten beachtet.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 7. Auguſt
auf 125,5 gegen 125,3 am 31. Juli (Durchſchnitt 1909/13 — 100), ſtieg alfo
um 0,2 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preis=
ſtande vom 7. Auguſt folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 127,9
(am 31. Juli 127,9), Blei 146,9 (143,0), Zink 104,7 (106,8), Zinn 114,0
(113,2), Aluminium 132,0 (132,0), Nickek 107,7 (107,7), Antimon 101,6
(G7Z).
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a.M.,
hat ihre Preiſe mit Wirkung ab 9. Auguſt um rund 1½ Prozent
er=
mäßigt, nachdem am 18. Juli eine Erhöhung um ca. ¼ Prozent
vor=
genommen wurde.
Die polniſche Eiſenproduktion im erſten Halbjahr 1929 iſt bedeutend
höher als in derſelben Periode 1928 trotz einer allgemeinen Schwäche
der Geſchäftslage. An Roheiſen wurden 351 000 To. gegen 335 000 To.
in der gleichen Zeit des Vorjahres erzeugt, an Rohſtahl 748 000 To.
gegen 660 000 To. und an Walzprodukten 497 000 To. gegen 494 000 To.
Die Banque Ottomane hat von der türkiſchen Regierung eine
Zah=
lung von 218 000 Pfund erhalten, die der von der Türkei für den
Schul=
dendienſt der ottomaniſchen Anleihe zu zahlenden Auguſtrate entſpricht.
Berliner Kursbericht
vom 9. Auguſt 1929
Deviſenmarkt
vom 9. Auguſt 1929
Me H
Danatbank
Deutſche Ban=
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban1
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordb. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti. Caoutſchouc
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
272.50 Mie eue
F. G. Farben V
22: Maeee
Rütgerswerke Rst
82.25 Buenos=Aires Währung
1 Pap. Peſ= Mr
1.759 Rit
1.76 Helſingfors Währung
100 finn. Mk Ret
10.536 167.— Gelſenk. Bergw. 133.50 Salzdetfurth Ka 389.— ſCanada 1 canad. Dol 4.180 4.18 Italien 100 Lire ſe1.935 152.— Gef. f.elektr. Untern 206.50
Leonh. Tietz 02.25 Japan 1 Yen 1.970 1.97 Jugoſlawien 100 Dinar 7.365 158.— Harpener Bergbau 143.— Verein. Glanzſtoff 411.— WCairo 1 ägypt. 2 20.865 20.305/Kopenhagen 100 Kronen 111.7 120.— Hoeſch Eiſen 127.125 Verein. Stahlwerke 110.375 Konſtantinopell1 türk. s 2.008 2.012 Liſſabon 100 Escudos 18.78 159.— Phil. Holzmann 106.25 Weſteregeln Alkali 233.25 London 1 k=Stg. 20.34 20.386
Oslo 100 Kronen 111.72 113.— Kali Aſchersleben 227.50 Agsb.=Nrnb. Maſch. 84.25 New York 1 Dollar 4.196 4.204 Paris
100 Francs 16-415 200.,75 Klöcknerwerke 109.50 Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind. 44.50 Rio de Janeiro/1 Milreis 0.4971 0.4995
Prag 00 Tſch. Kr. 12.41 98.75 Köln=Neueſſ. Bgw 125.— 84.— Uruguah 1 Goldpeſo 4.126
4.134/Riga 00 Lats 80.64 315.— Ludw. Loewe 196.—
Hirſch Kupfer 135.— Amſterdam 100 Gulden 168.00 168.34 Schweiz 100 Franken 80.685 226.25 Mannesm. Röhr. 116.375 Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch. 89.—
Athen 100 Drachm 5.42 5.43
Sofia 100 Leva 3.034 n9.75 Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle 53.50 157.50 Brüfſel 100 Belga 58.29 58.41 Spanien 100 Peſetas 61.33 160.— 140.— Herm. Poege Bukareſt 1100 Le 492/Stockholm 100 Kr. 190. 125 Oberſchleſ. Koksw. 106.— Vogel Telegr. Draht 77.75 Budapeſt 100 Pengs 73.20 73.34 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 11.66 111.62E Orenſtein & Koppel 89. Wanderer=Werke 70.— Danzig 100 Gulden g1.33 8t.49
Wien 100 Schillinel59.085
Tnmlennt, Kommanongefeäſchaf
Frankfurter Kursbericht vom 9. Auguſt 1929.
6% Dtſche. Reichs=”
anl. v. 27 ......"
60 Baden
Frei=
ſtaat v. 27.
6%0 Bahern
FLri=
ſtaat v. 27 ...."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ....."
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 .....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7%Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + =
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ....
8V Bab.=Bab. b. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
Frkf. a. M. v. 26.
8% Mainz v. 26 .
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
* Ausl. Ser. II
89 Berl. Hhp.=Bk.
8% Frrf. Hyp. Bk..
41/,% „ Lig. Pfbr.
„ Pfbr. Bk..
4:1.% Lig. Pfrb..
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e
Ha
91.4
78.5
50
65.5
Heſſ. Landesbk.
O Heff. 6s. 6y.
Bk.=Ligid.Pfbr.,
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
8% Mein. Hhp. Bk.,
, %n Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ztr.=
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18% Rhein. Hyp. Bk.
4:ſ.% „ Lig. Pfbr..
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... ..
Südd. Bod.-
Cred.=Bank. . .
18% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27 ........"
Klöckner=Werke
Berlin v. 26 .
% Mainkrw.v,26.
7½ Ver. Stahlwerke
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8% VoigtckHäffner
von 26 ..
J. 6. Farben Bonds
v. 28. ...."
5% Bosn. L. E.B.
v. 1914
41.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914..
Oſt. Goldrente
/,% Rum. Gold.
von 1913 ... . .."
4% Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollanl
l%Ungarn 1918 21.5
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A.5
75.3
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B.
80.25
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4½/% Ungarn 1914/
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Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb. 1181.5
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Deutſche Bank....
„Eff.=u.
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bank .. . ......"
Vereinsbank. .
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Frankf. Bank .. . . 103.5
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Gotha. Grundfr. B.
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Mitteld. Creditbk.
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Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank.. 135
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . . . 121.5
Hyp.=Bank. . . . 147
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankvereit
N.=G. f. Verkehrsw. 1138
Dt. Eiſenb.=Geſ. . . 1148
2 Dt. Reichsbahn
Vorzge. ..
Hapag. ......."
Nordd. Llond . . . . 113.2
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ. 127
R
153
205
0.5
166.5
123.7:
152.5
158
126
30.8
157
1211
120:
Nccum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher). 49.*
D AEG. Vorzug 1119.5
1419
(AEG. Stamm . . /200.7‟
(Baſt Nürnberg . . . . 1207
Bergm. El. Werke.
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Brüning & Sohn../ 95.5
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4
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98
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86
212.5
20
64I.
228
386
231.5
84
170.5
284
73
106.25
219.75
68
124.25
122.5
56.25
58
105
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Berlin=Frank”
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Voigt & Haeffner
Wayß & Freytag
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Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel .. . . . . .
„ Waldhof
83
198.5
10
120
162.5
215
74
152
404
115
103
158
102
76
67.25
108
221
122
190
N
139
Alianz. u. Stuttg.
Verſicherung .. . 122
Frkft. Allg. Verſ.=G 893
Frankona Rück= u.
Mitv. .. . . . . . . /211
Mannh. Verſich. ..
Nur noch einige Tage:
Unser heutiges Programm bringt zwei der beliebtesten Dars
zwei Filmen, die wie nie zuvor ihre Eigenarten
prägter Form zeigen:
Ber Hafenbagon (Jugendliebe)
Der Lebensweg eines Mädchens aus dem Waisenhaus!
Hauptrollen: Hans Brausewetter, Colette Brettel, Jack Mylong-
Münz, Sophie Pagay.
hrem dramatisch stärksten Erfolg dieses Jahres — und
6 Akte marokkanischer Abenteuer mit Lilian Hall-Davis und
Warwick Ward.
Dolores als Kind des Urwaldes, als Kampf — M
loser, leidenschaftlicher Grenzland — Männer
Beginn 3½ Uhr.
Graten-
straße 18
Wilhelminen
straße 9
des Hellschers
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(Indische Methode d Nervenstärk.
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Sperrsitz 3.— einschl. Steuer bei
Konzert-Arnold Elisabethenst 28
(Tel 2560, u. a d Abendkasse 12761
Eintritt frei.
Restwirt Wilh. Ort
während der
Verfassungs-Feier
Stimmungs-Ronzerte
annten Kapelle SepplI Helb
Nummer 220
Seite 12
Samstag, den 10. Auguſt 1929
Bohuf
Brauerel
Telephon 1816
Schlossgasse 25
Samstag und Sonntag
Künstler-Konzert
Stadt.Orchester
Ff. Spezialbier
Einkeitt frei!
gule Küche
ORPHEUM
Jeder Darmstädter
einmal bei Bertram —
(12765
steht die humorvolle Possen Reue:
(7 aut dem Spielplan.
„Was lasanen Barsin Ales lacht, jauchrt,
jubelt über Gustav Bertram, Marga Peter u. das Berl. Ensemble.
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Morgen Sonntag abend von 8—1 Uhr,
im Rahmen der Verkassungs-Feier
Konzert mit Tanz-Einlagen
UERFASSUNGSFEIER
Samstag ab 7 Uhr, Sonntag ab 4 Uhr, Im
Wiener Kronenbräuzelt
(aut dem Festplatz, an der Festhalle)
Volkstümliche Konzerte
MANMIAS HLBLA
1399
129
Verein der
Württemberger, Darmſtadt
Sonntag, den 11. Auguſt 1929
30jähriges Stiftungsfeſt —
verbunden mit Fahnenweihe
in ſämtlichen Räumen des Rummelbräu, Rheinſtraße.
Vormittags ab 9 Uhr: Empfang auswärtiger Brudervereine
10 Uhr:Verfa ſungsfeier daran
anſchließendFrüh=
ſchoppen=Konzert, (bei ſchönem Wetter im Garten)
nachmittags ab 3 Uhr: Feſtakt und Konzert
(*gs
ab 8 Uhr: Ball.
Bei günſtiger Witterung Garten=Konzert bis 12 Uhr.
Landsleute, Freunde und Gönner des Vereins ladet
höflichſt ein
Der Feſtausſchuß.
UGENHEIM A. D. B.
HOTEL,OOLDENEKRONE
Sonntag, 11. Aug.,
ab nachm. 3 Uhr
UMTERHALTUNGS-KONZERT
Eintritt frei
UND TAN2
Wochenende Mk. 10 — und 12.—
Ständige Autobusverbindung
(12733
Schloß-café
Rheinstr. 2
Rheinstr. 2
Heute
Gesellschafts-
Abend
(12768
Rettttlttnee
Aenweinmscchein
Rückfahrt Auto
(12618b
Mttt
Seete
Friſches
Sonntag, den 11. und Hontag, den 12. August
Tanz ab 4 Uhr
HOTEL HUFNAGEL
Heute Samstag
Großes
Garten=Konzert
bei R. Kümmerlein, Erbacherſtr.
Telephon 3315
Kam Vereinigung ehem Heſſ. Garde=
Drag. 23 / Hauptgruppe Darmſtadt
Unſer für nächſten Sonntag vorgeſehener
Familienſpaziergang
nach Nieder=Ramſtadt
mußte verſchoben werden. Der
Zeit=
punkt, wann er ſtattfindet, wird den
Mitgliedern rechtzeitig bekanntgegeben.
Der Vorſtand.
12769)
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Samstags
Kaffee- und Kuchentag
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2 Stück Kuchen Nk. 1.00.
Ab8 Uhr Gesellschaftsabend
mit Tanz
Sonntags
Mitkagstisch v. 12-2 Uhr
Nachmittags ab 4 Uhr
der keine Familien-Tanz
Autobusverkehr. letzie Rück-
Jahrt 12 Uhr. WVochenende 8.50,
Pensian 5 00. Neu:
Kinder-
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Konzert.
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Samstag und Sonntag (*
Konzert mit Tanz
Oiadt aütnseig
Original=Wiener=Schrammel=
Konzert
Gaſtſpiel der beliebten „Sechshauſer
Vercherl’n=
Stimmung — Geſang
Anfang 7 Uhr.
Ende 2 2
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Es ladet ein
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Nummer 220
Camstag, den 10. Auguſt 1929
Seite 13
Moter uns Linsn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
12)
Nachdruck verboten
Er achtete nicht mehr auf die Darbietungen auf der Bühne.
Warum ſaß er eigentlich hier? Es war verabredet worden, daß
er dieſen Abend mit dem Nachtflugzeug nach dem Kanal fliegen
ſolle, um die Aquitania zu erreichen, auf der Jenny nach Amerika
fuhr. Aber ſie hatten auch ausgemacht, daß der Apparat abgeholt
werde. Das war nicht geſchehen. Jetzt ſtand er bei Kempinſky
in der Kleiderablage. Es wäre das einfachſte, ihn dort zu laſſen.
Aber er wollte ihn ja ausprobieren! An den Mauern und
Stahl=
wänden der Reichsbank.
Er wartete das Ende der Vorſtellung nicht ab, ſondern begab
ſich nach der Pauſe in den Speiſepalaſt in der Leipziger Straße,
aß gut zu Nacht, wobei er wieder eine Flaſche Wein leerte, und
brach, von neuer Unternehmungsluſt beſeelt, nach dem
Haus=
vogteiplatz auf.
Nachdem er das Bankgebäude einmal umkreiſt hatte, ſchlüpfte
er in einem günſtigen Augenblick, als niemand in der Nähe
war, in das Zelt. Den kleinen Koffer in der Hand, tat er den
Sprung ins Dunkle. Er wartete eine Weile, bis ſein Auge ſich
an die Finſternis gewöhnt hatte. Dann nahm er den Apparat
aus dem Kaſten, ſtellte ihn auf die Welle 230 von Brüſſel=
Schaerbeek, der zur Stunde nächſtgelegenen ſendenden Station
ein, und hielt ihn nach der Bank hin gegen die Wand.
Nun konnte das Wunder beginnen.
Der Apparat arbeitete mit einem leiſe ſurrenden Geräuſch.
Auch die Zerſtörungen, die er verurſachte, vollzogen ſich, ohne
baß mehr als ein Kniſtern zu vernehmen war. Colomba zweifelte,
ob überhaupt eine Wirkung von ihm ausging. Nach einigen
Minuten taſtete er über die Mauer. Er fühlte eine Vertiefung,
feinen Staub zwiſchen den Fingern. Es war kaum zu glauben
Plötzlich empfand er einen heftigen Schmerz an der Hand,
wie wenn er von einem Feuerſtrahl getroffen worden wäre.
Er zog ſie blitzſchnell zurück. Alle Wetter! Hier hieß es vorſichtig
ſein.
Wenn er nur Licht gehabt hätte in dieſer Finſternis! Draußen
hing an niedrigem Holzblock eine Lampe, damit niemand gegen
das Zelt anrenne. Ob er ſie hereinholte? Da ſtieß ſein Fuß
gegen etwas Blechernes. Eine Erſatzlaterne. Er zog ſein
Feuer=
zeug hervor und ſetzte ſie in Brand.
Die Maſchine hatte ſchon ein großes Loch in die Wand
ge=
freſſen. Wie Waſſer rieſelte der rote Backſteinſtaub nieder.
Auf einmal erklang eine Stimme: „Was machen Sie denn
da unten?‟ Ein Kopf ſchaute durch den Eingangsſpalt des
Beltes.
Juan glaubte, ſein Herz ſetze aus. So erſchrak er. Jetzt
war er geliefert. Ein Polyp?
Aber da vernahm er ein Kichern. „Laß mich auch ſchauen,
Schatz.”
Ein Liebespärchen!
Er rief ein Scherzwort hinauf. Auflachend trollten die
beiden davon.
Ich muß machen, daß ich in meinen Stollen komme, dachte
Juan. Solche Beſuche können gefährlich werden.
Aber er vermochte ja nichts dazu zu tun, daß es ſchneller
ging. Nicht er, der Apparat arbeitete. Und er arbeitete gut.
Nach einer Viertelſtunde war das Mauerwerk in einer Breite
von mehr als einem halben Meter völlig verſchwunden.
Nun ging es durch weiche Erde. Sie ſchmolz wie Butter vor
einer Lötflamme
Ein Kabel wurde zerſchnitten. Juan meckerte in ſich hinein,
Jetzt blieb irgendwo ein Strom aus. Aber ein furchtbarer
Schlag der ihm durch alle Glieder ging, ließ ihn die
Schaden=
freude vergeſſen. Teufel! Hier hieß es acht geben.
Er bog die Enden des Kabels zur Seite und ſchob ſich
behut=
ſam weiter. Rohre tauchten aus der Erdmaſſe auf. Waſſer und
Gas! Neue Feinde! In die Tiefe gehend, führte er den
Stol=
len unter den Leitungen weg.
Nach einer knappen halben Stunde traf er auf neues
Mauerwerk. Die Grundmauern der Bank! Nach einer weiteren
hatte ſein Apparat ſie bezwungen. Das Licht der Laterne
glänzte auf Metall. Die Panzerung der Stahlkammer. Aber
der Stahl bot mehr Widerſtand als vorher die Mauer.
Silber=
regen ſprühte nieder. Eine Oeffnung weitete ſich. Es war, als
ob das Metall in unſichtbarem Feuer verbrenne.
Jetzt kam er ins Leere. Ein kleines quadratiſches Fach, ein
Kaſten aus weißem Blech; er hatte die Rückwand eines
Stahl=
ſchranks durchbrochen.
Fiebernd zog er den Kaſten heraus, entfernte leicht das
kleine Schloß, öffnete: Brillanten funkelten ihm entgegen, zu
Hunderten, wie Erbſen übereinanderliegend.
„Feine Kapitalsanlage”, murmelte er und ſtopfte ſich ein
paar Hände voll in die Taſche. Dann machte er ſich an das
nächſte Fach.
Um ſich Eingang in das Innere der Stahlkammer zu
ver=
ſchaffen, mußte er etwa ein Dutzend Schrankfächer zerſtören. Er
erbeutete dabei ein Vermögen an Juwelen, Gold und
Wert=
papieren. Als vielfacher Millionär trat er in den Innenraum,
der von einem durch eine ſtarke Gittertür abgetrennten
Vor=
platz aus erleuchtet wurde.
Colomba erkannte ſofort, daß er in dieſelbe Kammer
ge=
raten war, in der er am Nachmittag das Fach gemietet hatte.
Es befand ſich auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Stahlfächer können nur mit zwei Schlüſſeln geöffnet
werden: mit dem, den der Mieter erhält, und einem zweiten,
den die Bank verwahrt. Juan wußte vom Nachmittag her, daß
dieſer in einem Schränkchen an der Wand zu finden war.
Mit Hilfe ſeines Zauberwerkzeugs löſte er in wenigen
Sekunden die Tür ab, ſuchte den Schlüſſel und ſchloß das Fach
auf.
Ehe er jedoch die Maſchine darin verſchwinden ließ,
unter=
nahm er noch einen Streifzug durch die Keller. Gitter, Türen,
Wände waren ihm kein Hindernis. Er gelangte in den Treſor,
in dem die noch nicht ausgegebenen Banknoten aufbewahrt
wur=
den, und raffte ganze Stöße davon zufammen.
Kaum hatte er den Apparat geborgen, als er Schritte
ver=
nahm. Sie näherten ſich dem Vorplatz.
Mit einem Satz war er an der Enbruchsſtelle. Er kroch
lautlos und ſchnell durch den Stollen und kletterte behend die
Eiſenſproſſen des Schachts empor.
Die Straße ſchien menſchenleer. Ein Zögern. Dann ſtand
er im Freien. In der Ferne eine Geſtalt. Alle ſeine Pulſe
klopf=
ten. Aber je weiter er ſich von dem Zelt entfernte, deſto geringer
wurde die Gefahr. Endlich die rettende Straßenecke. Er hatte
ſie kaum hinter ſich, als aus dem Gebäude der Bank der ſchrille
Ruf der Alarmglocke erſcholl.
VII.
Die Aquitania ſtampfte durch den Kanal. Die Paſſagiere
der erſten Klaſſe verſammelten ſich im Speiſeſaal. Schon
ſchweb=
ten die Klänge des Orcheſters durch den Raum. Geſchäftig
eil=
ten die Stewards zwiſchen den Tiſchen hin und her.
Jenny Madoni erſchien in Begleitung eines Herrn. Sie
näherte ſich ihrem Tiſch, an dem bereits ein älteres Ehepaar ſaß.
„Eine Strafe, Harry, mit dieſer Perſon während der ganzen
Reiſe zuſammen ſpeiſen zu müſſen,” flüſterte Mrs. Brown ihrem
Gatten zu.
„Es wird vorübergehen, my Darling. Eine Diva! Wenn
es noch die Dorina von der Metropolitanoper wäre . . .!"
„Die Dorina iſt nicht nur eine große Künſtlerin, ſondern
auch eine Dame . . .‟. Mrs. Brown verſtummte. Sie erwiderte
mit einer knappen Kopfbewegung Jenny Madonis freundlichen
Gruß.
Jennys Kavalier war der Sohn des bekannten Milliardärs
Lindſey. Er verſprach ſich von der Geſellſchaft der ſprühenden
Tänzerin gute Unterhaltung während der Ueberfahrt.
An dieſem Abend aber enttäuſchte ſie ihn. Das Feuer ihrer
Blicke war gedämpft, ihr Witz zahmer als ſonſt. Sie ſchien
zer=
ſtreut.
Sie iſt heute angenehmer, dachte Mrs. Brown.
Die Ereigniſſe auf der Avusbahn waren den
Schiffsreiſen=
den längſt bekannt. Jenny hatte, als ſie das Funktelegramm
las, das ſtatt des Todes Edwin Stamers den der Baronin
Ritterholm weldete, große Freude empfunden. Edwin lebte!
Sie erkannte an ihrer Erregung, daß ſie ihn noch immer liebte.
Daß ſie den Tod dreier Menſchen verurſacht hatte, drang kaum in
ihr Bewußtſein.
Sie wartete während des ganzen Tages auf Nachricht von
Colomba. Hoffentlich hatte er keine Dummheit gemacht. Eben,
als ſie in den Speiſeſaal ging, hatte ſie ein Funktelegramm am
Anſchlag geleſen: in Berlin war der langgeſuchte Einbrecher
Nick bei einem Juwelenraub gefaßt worden.
Nick war ein alter Freund aus ihrer Blumenmädchenzeit,
der einzige aus der Tiefe, mit dem ſie noch in Verbindung ſtand.
Sie hatte ihm von Zeit zu Zeit Gefälligkeiten erwieſen, mit Geld
und durch Kundſchafterdienſte; einmal hatte ſie den von der
Poli=
zei Verfolgten bei ſich verſteckt.
Jetzt war er von ſeinem Schickſal ereilt worden. Schade!
lind in dieſem Augenblick für ſie vielleicht nicht ganz ungefähre
lich: Nick war der Mann, der Colomba den Apparat gebracht
hatte.
Während ſie mit Lindſey und dem Ehepaar plauderte, ſtieg
leiſes Angſtgefühl in ihr auf. Wenn Colomba ſich verraten
hatte! Es war verdächtig, daß er nichts von ſich hören ließ. Sie
hatten bereinbart, daß er ihr von ſeiner Ankunft in Southampton
Nachricht geben ſollte. Und er mußte längſt in Southampton
ſein, wenn er am Abend des Renntags abgeflogen war.
(Fortſetzung folgt.)
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Wien wurde vom Reichsautsichtsamt mit
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1923 bei einer der beiden Gesellschaften
auf alte Reichswährung (Mark) laute de
Versicherungen abgeschlossen hatten, oder
deren Rechtenachfolger werden
aufgefor-
dert, spätestens bis zum 31. Dezember 1929
die Po icen unter Bekanntgabe der
ge-
nauen Adresse des Berugsberechtigten an
die Direktion der Gisela, Deutsche Lebens-
und Aussteuer-Versicherungs-
Aktiengesell-
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Auf-
wertungsebteilung, einzusenden.
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Aus den Amtsverkäindigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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mit Krawatte. 1 Halskette mit weißen,
Perlen. 1 Ruckſack. 2 Bund Schlüſſel. —
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel, —
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laufen: 1 junger Jagdhund.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Gebühren=Ordnung
zur Friedhofs= und
Begräbnisord=
nung für die Stadt Darmſtadt.
Durch Beſchluß des Stadtrates vom
6. Juni 1929 und mit Genehmigung des
Herrn Miniſters des Innern vom 12. Juli
ds. Js. zu Nr. M. d. J. II 6119, tritt
mit Wirkung vom 10. ds. Mts, eine
neue Gebührenordnung für die hieſigen,
Friedhöfe in Kraft.
Dieſelbe liegt beim Friedhofsamt im
Rathaus, Marktplatz 8, ſowie bei dem
Friedhofsverwalter zu jedermanns
Ein=
ſicht offen.
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Darmſtadt, den 7. Aug. 1923.
Der Oberbürgermeiſter.