Darmstädter Tagblatt 1929


05. August 1929

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Einzelnummer 10 Pfennige

BZugz

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 215
Montag, den 5. Auguſt 1929.
192. Jahrgang

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potnf Besgenn Manelnn gerander.

Ueber Lakehurft.

Lakehurſt, 4. Auguſt.
Bei ſchönem, aber ſtark windigem Wetter fand ſich bereits
em frühen Morgen eine zahlreiche Zuſchauermenge ein. Es ſind
umfaſſende polizeiliche Vorkehrungen getroffen, um den anſchwel=
lenden
Autoverkehr zu regeln. Obwohl die Landung des Graf
Zeppelin erſt für den Abend erwartet wird, ſind bereits Vertre=
ter
der Hapag, der Vertreter der Maybach=Motorenwerke, v. Mei=
ſter
und Dr. Arnſtein, für die Goodyear Zeppelin=Geſellſchaft an=
weſend
. Dr. Arnſtein erklärte, daß die Meldung von dem Bau
eines Super=Zeppelins etwas verfrüht ſei. Es beſtehe zwar der
Plan, mit dem Bau ſei aber noch nicht begonnen worden.

n ver=

Nachdem um 18,23 Uhr amerikaniſcher Zeit die Meldung
eingegangen war, daß Graf Zeppelin über Barnegad geſichtet
wurde, zeigte ſich das Luftſchiff um 18,56 Uhr (23,56 Uhr MEZ.)
am Horizont und traf drei Minuten ſpäter über dem Luftſchiff=
hafen
ein.
Die nach Tauſenden zählende Menſchenmenge brach beim

Näherkommen des gewaltigen Luftſchiffes in ungeheuren Jubel
aus. In mächtigen Bogen kreuzte Graf Zeppelin über dem
Luftſchiffhafen. Dr. Eckener zog es jedoch anſcheinend vor, we=
gen
der vorherrſchenden Bodenwinde nicht ſofort zu landen, ſon=
dern
das Abflauen der Bodenwinde bei Sonnenuntergang ab=

zuwarten.
Nachdem das Luftſchiff den Landungsplatz in geringer Höhe
umflogen hatte, ſtieg es plötzlich wieder auf und entfernte ſich
ir Richtung New York.
Jubel in New York.

Graf Zeppelin erſchien um 20,32 Uhr amerikaniſcher Zeit
(4,30 Uhr MEZ.) über New York und kreuzte in geringer Höhe
über der Stadt. Die Bewohner ſtrömten auf die Straßen und
winkten, von dem prächtigen Anblick begeiftert, dem Luftſchiff
ubelnd zu.

Die Landung
Graf Zeppelin erſchien um 21,30 Uhr amerikaniſcher Zeit
2,30 Uhr MEZ.) wieder über Lakehurſt. Nach kurzem Kreuzen
Uber dem Luftſchiffhafen landete es um 21,53 Uhr (2,53 Uhr)
Das Luftſchiff war ohne die Flugzeuge, die es auf der Fahrt
nach New York begleitet hatten, vom Oſten her zurückgekehrt.
25 000 Menſchen ſtrömten nach vorn gegen die Abſperrungslinie
der Staatspolizei, um die Landung genauer verfolgen zu können.
Das Oſttor der Halle wurde geöffnet, die Motoren wurden ab=
geſtellt
, als das Luftſchiff 250 Meter von der Halle entfernt war.
Darauf wurde es ſchnell an zwei Seilen herangezogen, obwohl
die Windſtärke 16 Meilen betrug. Einwanderungsbeamte und
die Konfuln Häuſſer und Schwarz als Reichsvertreter beſtiegen
das Luftſchiff. Bald darauf verließen die Fahrgäſte das Schiff
und begaben ſich zu dem bereitſtehenden Omnibus.
Broße Mengen amerikaniſcher Poſk für den Weliflug
des Graf Zeppelin.
New York, 4. Auguſt.
Seit Tagen laufen ſowohl in New York als auch im Flug=
hafen
von Lakehurſt große Mengen von Briefpoſt ein, die Graf
Zeppelin auf ſeiner bevorſtehenden Weltreiſe mitnehmen und
ir den verſchiedenen Ländern, die das Luftſchiff berühren wird,
abſetzen ſoll. Der durchſchnittliche Tageseingang beträgt, in Ge=
wicht
ausgedrückt, etwa 2 Zentner. Dieſer rieſige Andrang iſt
um ſo beachtlicher, als das Porto auch für amerikaniſche Ver=
hältniſſe
ziemlich hoch iſt.

Dampferzuſammenſteß in Oſtende.
Paris, 4. Auguſt.
Nach einer Meldung des Intranſigeant aus Oſtende iſt
im dortigen Hafen ein Schleppdampfer mit einem Touriſten=
dampfer
zuſammengeſtoßen. Der letztere, auf dem ſich ungefähr
100 Touriſten befanden, darunter viele Engländer und einige
Franzoſen, wurde buchſtäblich in zwei Stücke zerſchnitten und
ſank in wenigen Minuten. Die Paſſagiere des Schiffes ſprangen
oder fielen ins Waſſer. Obgleich ſofort ein umfangreicher Hilfs=
dienſt
eingerichtet wurde, konnten nur zehn Perſonen aus dem
Waſſer gezogen werden. Zehn Leichen wurden bereits gebor=
gen
. Es iſt zu befürchten, daß von den übrigen 20 Paſſagieren
ein großer Teil den Tod in den Wellen gefunden hat.
Nach weiteren Meldungen aus Oſtende ſind von den Paſſa=
gieren
des geſunkenen Vergnügungsdampfers 12 als Leichen
geborgen worden. Außerdem wurden 20 Verletzte gerettet. Die
Geſamtzahl der Opfer iſt noch nicht bekannt, da man noch nicht
genau feſtſtellen konnte, wie vicle Perſonen ſich an Bord des
üntergegangenen Dampfers befanden. Man glaubt jedoch, daß
etwa 100 Menſchen in den Fluten umgekommen ſind.
Ueber den Verlauf der Kataſtrophe werden folgende Ein=
zelheiten
berichtet: Der Vergnügungsdampfer Knocke, ſtieß
beim Auslaufen aus dem Haſen von Oſtende mit einem anderen
Vergnügungsdampfer zuſammen. Der letztere wurde in zwei
Stücke zerſchnitten und ſank ſo ſchnell, daß man nur einem ge=
uingen
Teil der Paſſagiere Hilfe bringen konnte, obwohl das
Unglück ſich nur etwa 30 Meter vom Ufer entfernt ereignete und
Tauſende von Menſchen vom Strande und dem Hafendamm aus
Zeugen des Zuſammenſtoßes waren.

Die Haager Konferenz.
EP. Haag, 4. Aug.
Alserſte Teilnehmer an der Haager Konferenz tref=
fen
heute abend oder morgen in den frühen Vormittagsſtunden
die drei engliſchen Delegationschefs Snowden,
Henderſon und Graham ſowie der Kabinettsſekretär Sir
Maurice Hankey, die dem Gros der engliſchen Delegation vor=
ausreiſen
, im Haag ein. Die Miniſter nehmen Wohnung im
Grand Hotel. Mit dem Reſt der engliſchen Delegation, die auf
vier Hotels verteilt iſt und außerdem im Zentrum der Stadt
Haag noch Arbeitsräume gemietet hat, trifft der griechiſche Mini=
ſterpräſident
Venizelos ein, der aus London kommt. Die frühe
Ankunft der engliſchen Delegationschefs wird damit in Verbin=
dung
gebracht, daß morgen zwiſchen ihnen und den ebenfalls ſo
früh eintreffenden Belgiern, Beſprechungen über die
Präſidentſchaft der Konferenz geführt werden ſollen.
Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar hat ſich be=
reit
erklärt, den Präſidentenpoſten zu über=
nehmen
, und die belgiſche Delegation rechnet ſtark damit, daß
dieſe Kandidatur ſozuſagen als Anerkennung für ihre Zuſtim=
mung
zum Haag von den übrigen Mächten angenommen wird.
Die deutſche Delegation, die bisher nur ihre
Quartiermeiſter vorausgeſchickt hat, kommt Montag vormittag
10.24 Uhr an, die franzöſiſche, polniſche, rumäniſche und tſchecho=
ſlowakiſche
erſt in den Nachmittagsſtunden bzw. am Abend. Die
Deutſchen wohnen im Hotel Oranje. Die übrigen Delegationen
ſind ſehr verſtreut untergebracht; ſo wohnt von der franzöſiſchen
Loucheur mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki und der
japaniſchen Delegation im Palace=Hotel, wo urſprünglich auch
Briand Wohnung nehmen ſollte, während die übrigen Mitglie=
der
der ſranzöſiſchen Delegation in weiteren drei Hotels, die
Belgier, der amerikaniſche Beobachter Wilſon und ein Teil der
rumäliiſchen Delegation, im Hotel Wittebrug wohnen. Der
tſchechoflowakiſche Außenminiſter Beueſch und der rumäniſche
Außenminiſter Mironescu haben kleine Privatvillen am Scheve=
ninger
Strand gemietet.
Die Konferenz ſoll am Dienstag vormittag
11 Uhr mit einer kurzen Begrüßungsanſprache des
holländiſchen Außenminiſters Belgerts von Blook=
land
eröffnet werden.
Die Konferenz hat eine ganze Reihe von internatio=
nalen
, vor allem engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Finanz=
leuten
nach dem Haag geführt, in deren Kreiſen ſchon jetzt
ein eifriger Meinungsaustauſch über die künftige
Geſtaltung und die finanzpolitiſchen Wirkungen der Bank ge=
pflogen
wird. In engliſchen Kreiſen, die offenbar von Keynes=
ſchen
Gedankengängen beeinflußt ſind, wird gerühmt, daß die
Aktienbeſitzer der Reparationsbank zwar als Privatbeſitzer au=
geſehen
werden, daß ihre Aktien aber weder ein Kontroll= noch
ein Stimmrecht haben ſollen. Es könne auch nicht wünſchens=
wvert
ſein, daß eine Gruppe von Bankiers, die ausſchließliche
Verfügungsgewalt über die Bank beſitze, ohne Gegenſtand irgend=
einer
übergeordneten oder öffentlichen Kontrolle zu ſein. Es
gehe auch nicht an, daß ein Land wie Belgien zwei Vertreter im
Direktorium beſitze, während ein Bankier=Land, wie Holland,
falls es ſich beteilige, höchſtens einen erhalten könne. Die
ſchärfſte Kritik richtet ſich bei den Engländern gegen die unzu=
reichende
Vertretung, die England angeblich bei der Bank ec=
halten
ſoll.
Die Abreiſe der deukſchen Delegakion.
Die deutſche Delegation für die Haager Konferenz hat ſich
am Sonntag in Marſch gefetzt. Am Vormittag ſind bereits eine
Reihe von Mitgliedern abgefahren. Der Reſt mit den Hauptdele=
gierten
hat am Sonntag abend die Reichshauptſtadt verlaſſen.
Am Montag vormittag wird man dann vollzählig im Haag ver=
ſammelt
ſein. Inzwiſchen dürften auch die übrigen Delegationen
die Franzoſen rücken mit nicht weniger als 56 Mann an
im Haag angelangt ſein, ſo daß dann ſofort die für die Organi=
ſation
der Konferenz ſehr wichtigen Vorbeſprechungen aufgenom=
men
werden können. Es gilt, zunächſt eine Einigung über die
Geſchäftsordnung, den Vorſitz der Geſamt=Konferenz und ihre
Haupt=Unterkommiſſionen ſowie über die Zuſammenſetzung des
Generalſekretariats anzubahnen. Wir glauben, daß das nicht
ganz einfach ſein wird, weil ſchon die zahlloſen diplomatiſchen
Verhandlungen, die über dieſes Thema im Gange waren, keine
erſprießlichen Früchte zu zeitigen vermochten. Wenn wir auch
an der Beſtellung des Vorſitzenden ſtark intereſſiert ſind, ſo wer=
den
wir doch Schwierigkeiten nicht machen und uns damit ein=
verſtanden
erklären, daß an die Spitze der Geſamtkonferenz der
belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar tritt und daß der Vorſitz der
politiſchen Kommiſſion von Briand übernommen wird. Wer die
Geſchäfte der Finauzkommiſſion, die vornehmlich ſür den Young=
Plan da iſt, übernehmen ſoll, iſt noch völlig ungewiß. Anders
iſt dagegen unſere Einſtellung dem Generalſekretariat gegen=
über
, in dem wir ausreichend vertreten ſein müſſen, weil dieſe
Inſtitution für den Verlauf der Konferenz von ganz hervor=
ragender
Bedeutung werden kann. In Genf erleben wir es ja
dauernd, daß es ganz in den Händen des Generalſekretariats
liegt, wie die eine oder andere Frage erledigt werden ſoll. Es
bleibt ſchließlich die Geſchäftsordnung, die auch nicht unbedeu=
tend
iſt. Werden nicht von vornherein klare und unzweideutige
Verhandlungsvorſchriſten ausgearbeitet, dann läßt ſich mit der
Geſchäftsordnung ebenfalls mancherlei erreichen. Infolgedeſſen
wird unſere Delegation darauf zu achten haben, daß in die Ge=
ſchäftsordnung
keinerlei Beſtimmungen hineingeſchmuggelt wer=
den
, die man ſpäter einmal gegen uns anwenden kann, auch
dann, wenn das klare Recht auf unſerer Seite iſt. Die Dele=
ca
ion ſindet alſo bereits Arbeitsſtoff in großer Menge vor,
deſſen Erledigung unter Umſtänden mehrere Tage in Anſpruch
nimmt, ſo daß man vielleicht doch nicht am Dienstag vormittag

die Eröffnungsſitzung wird ſteigen laſſen können.

* Die deutſche Not in Südkirol.
Veiſchätfter Kampf gegen die deutſche Sprache.
Von unſerem ſtändigen Mitarbeiter.
Bozen, Anfang Auguſt.
Als Benito Muſſolini vor ein paar Wochen die Einſtellung
der Land=Enteignungen in den Etſchgauen verfügte, glaubte das
Ausland in dieſer Willensmeinung des Duce eine gewiſſe Mil=
derung
jener Entnationaliſierungsmethoden zu erblicken, mit
denen man ſich nun ſchon ſeit einem Jahrzehnt bemüht, das Land
zwiſchen dem Brenner und der Salurner Klauſe italieniſch zu
machen. In Deutſchſüdtirol ſelbſt iſt dieſer Optimismus freilich
niemals geteilt worden. Man kannte dort die eigentlichen
Gründe, die die geplante Aktion zum Scheitern gebracht hatten,
beſſer und man wußte, daß ſie nichts weniger als von einer
nationalen oder auch nur rein menſchlichen Rückſichtnahme be=
einflußt
worden waren. Es hatte ſich eben die praktiſche Un=
möglichkeit
herausgeſtellt, dieſes ertragsarme Gebiet mit italie=
niſchen
Koloniſten zu beſiedeln, wie dies urſprünglich vorgeſehen
war, und ſo mußte zuletzt diefer Bodenraub unterbleiben, der
nach den früher ganz offen zugegebenen Abſichten den Ausgangs=
punkt
einer planmäßigen Vertreibung der ſeit Jahrhunderten an=
ſäſſigen
deutſchen Bauernſchaft im Etſchtale bilden ſollte. Nicht
beſſere Einſicht alſo oder gar das Eingeſtändnis eines begangenen
Unrechtes hatte jenes neue Gutachten der Regierungsſachverſtän=
digen
diktiert, das dann zu der viel erörterten Verfügung Muſſo=
linis
führte, ſondern nur die wirtſchaftliche Ausſichtsloſigkeit des
ganzen Beginnens, das einmal ein fasciſtiſcher Chauvinismus
ausdachte.
Wie ſehr leider jene recht behalten haben, die in einem ſol=
chen
, durch die materiellen Verhältniſſe erzwungenen Entſchluß
alles andere denn eine Aenderung des heutigen Regimes er=
blickten
, beweiſt das jetzt erlaſſene Dekret über das Verbot der
deutſchen Sprache in allen Ankündigungen und Aufſchriften. Man
hatte hier bisher noch immer eine Doppelſprachigkeit geduldet,
die, wenn ſie auch längſt auf ein Minimum herabgedrückt war,
doch wenigſtens die Möglichkeit einer Verſtändigung mit der
deutſchen eingeſeſſenen Bevöllerung bot. Jetzt wird vom
1. November angefangen jeder Gebrauch der deutſchen Sprache
einfach bei ſchwerſter Strafſanktion unterſagt und angeordnet, daß
Kundmachungen, Tafeln, Preisliſten, Fahrpläne uſw., die ſich
an das Publikum richten, ausſchließlich in italieniſcher Sprache
verfaßt ſein müſſen. Auch dann, wenn ſolche Anzeigem einen
rein privaten Charakter haben, wie beiſpielsweiſe das Aus=
hängeſchild
eines Arztes oder Rechtsanwaltes, oder die übliche
Viſitkarte, die einer an ſeine Wohnungstüre heftet. Den letzten
Schlag gegen die deutſche Sprache nennt die Tribuna dieſe
Maßnahme, und ſie vergißt nur, hinzuzuſetzen, daß ſo die Ein=
löſung
jenes Wortes ausſieht, das Muſſolini noch im Juni 1925
den Südtiroler Abgeordneten gegeben hat, als ſie ihm die Not
ihres Volkes vortrugen. Er wolle an der Grenze zufriedene Be=
wohner
haben, ſo ſagte er damals, denn er kenne die Bevölkerung
ſüdlich des Brenners als ernſt, ruhig, fleißig und gebildet . . .
Bei dieſem Empfang ſprach Muſſolini davon, daß ſich ein
Miniſterrat mit den Wünſchen der Deutſchen befaſſen werde.
Man hat nichts davon gehört, daß jener Miniſterrat jemals ſtatt=
gefunden
hätte, und nichts iſt in den fünf Jahren ſeit damals
geſchehen, was auch nur in einem nebenſächlichſten Einzelfall der
Wiederkehr eines Rechtszuſtandes ähnlich geſehen hätte. Denn
nicht dieſe über alles Begreifen wahnwitzigen und oft ſchon gro=
tesk
anmutenden Entnationaliſierungsmethoden allein ſind es,
die den heutigen Zuſtand in Deutſchſüdtirol für eine Viertel=
million
deutſcher Stammesgenoſſen ſo unerträglich machen, als
vielmehr das Bewußtſein der völligen Rechtloſigkeit, vor dieſem
Syſtem an ſich, das vor keiner Geſetzesbeugung, vor keiner Will=
kür
und vor keiner Zwangsmaßnahme Halt macht, wenn nur
dadurch wieder ein winziges Stückchen Deutſchtum vernichtet
werden kann.
Mit Beginn dieſes Schuljahres wird die Friſt abgelaufen
ſein, die für die Ueberleitung der früheren deutſchen Volksſchulen
in ſolche mit ausſchließlich italieniſcher Unterrichtsſprache geſetzt
worden iſt. Im Herbſt 1923 begann man damit, daß in allen
erſten Klaſſen der Unterricht nur in italieniſcher Sprache erteilt
werden durfte, wobei ausdrücklich beſtimmt worden war, daß
dieſe Verordnung nur für die annektierten Gebiete Geltung haben
ſollte. In Tripolitanien und in der Cyrenaika erhalten die ein=
geborenen
Araberkinder den Schulunterricht bekanntlich weiter in
ihrer Mutterſprache. Auf den Deutſchen in Südtirol nimmt man
nicht ſo viel Rückſicht. Ihm iſt dieſes primitivſte Recht einfach
abgeſprochem worden, und man hat auch den deutſchen Privat=
unterricht
als ein dem Hochverrat gleichgeſtelltes Verbrechen
längſt verboten. Vergeht doch kaum eine Woche, in der nicht
Mütter oder frühere Lehrerinnen und Erzieherinnen zu ſchweren
Kerkerſtrafen verurteilt werden, nur weil ſie angeblich den Nindern
deutſcher Eltern den Gebrauch ihrer Mutterſprache, im engſten
Familienkreis, wohlgemerkt, lehren wollen. Auch das iſt ver=
boten
, und es ſoll überhaupt unmöglich gemacht werden, daß das
deutſche Kind mit ſeinen Eltern deutſch ſpricht. Für die Dauer
dieſer Uebergangszeit alſo hatte man auch noch erlaubt gehabt,
daß den italieniſchen Aufſchriften und Ankündigungen eine
Ueberſetzung in der deutſchen Sprache beigegeben werden dürfe.
Nun iſt die Friſt abgelaufen, und das erwähnte Dekret macht
rechtzeitig genug darauf aufmerkſam, daß vom 1. November an=
gefangen
, in ganz Deutſchſüdtirol auch nicht ein deutſches Wort
mehr zu leſen ſein darf. Mit Androhung ſtrengſter Strafen will
man jetzt in ein paar Wochen auch die letzte ſichtbare Erinnerung
an die Vergangenheit dieſes Landes ausrotten, ſo wie ſchon ſeit
Jahren Neubauten verboten ſind, die nicht in ihrem Stil den
Charakter des italieniſchen Hauſes tragen, oder wie man be=
kanntlich
einmal ſogar anordnete, daß die Fenſterläden, die in
den deutſchen Bauerndörfern früher rot oder gar rot=weiß=rot
angeſtrichen waren, in den Farben der italieniſchem Trikolore
überpinſelt werden müſſen. Das Land muß italieniſch werden,
ſo fordert es der Wille des ſogenannten Siegers. Man hat die
Toten nicht ruhig ſchlafen laſſen, und anbeſohlen, daß auf den
Friedhöfen nur mehr italieniſche Grabinſchriften angebracht wer=
den
dürfen, um ſo den nationalen Haß auch noch über das Grab

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Montag, den 5. Auguſt 1929

Nummer 215

Seite 2

hinaus zu üben, man hat die uralten deutſchen Familiennamen
zwangsſveiſe verwelſcht und einfach dekretiert, daß ein Tſcholl
der Name iſt urkundlich bis ins vierzehnte Jahrhundert nach=
weisbar
von nun an Ciolli heißen muß, ein Steininger Saſ=
ſoli
, ein Wachsmann Vafani oder ein Mayr gar Moteverdin,
man hat den Kindern die Mutterſprache geſtohlen, ſo iſt es
doch eigentlich auch nur ganz ſelbſtverſtändlich, daß man jetzt den
Gebrauch der deutſchen Sprache überhaupt verbietet, ſoweit dies
eben durch ein amtliches Dekret möglich iſt.
Aber die Tatſache, daß dieſes Land ſüdlich des Brenners
deutſch war und trotz aller Anſtrengungen deutſch bleibt, dieſe
Tatſache wird man durch kein Dekret aus der Welt ſchaffen kön=
nen
. Man wird nicht einfach befehlen können, daß eine Viertel=
million
Menſchen über Nacht aufhören müſſen, deutſch zu denken
und deutſch zu empfinden, und man wird das eine Ziel, das man
ſich geſetzt hat, nie erreichen: deutſche Heimat mit den Mitteln
der Gewalt in italieniſches Land zu verwandeln. Man kann
nicht eine tauſendjährige Vergangenheit ungeſchehen machen, ſo
wie man Fenſterläden überſtreicht oder Grabinſchriften aus=
meißelt
. Die Wirklichkeit wird ſtärker bleiben. Und man ver=
gißt
in Rom vielleicht auch noch das eine: Auf die Freundſchaft
der Deutſchen im Südtirol hat man wie Wert gelegt und män hat
darauf verzichtet. Aber man ſchafft ſich ſo auch in der Welt keine
Freunde. Und es wäre ganz gut möglich, daß man ſie einmal
braucht ..!

Eine Konferenz für Zörderung des Abſahes
der amerikaniſchen Ghemiſchen Produkkion.
EP. Paris, 4. Auguſt.
Wie die Chicago Tribune mitteilt, findet gegenwärtig in
der Pariſer amerikaniſchen Botſchaft eine Konferenz ſtatt, zu der
die leitenden Beamten der chemiſchen Abteilung des Waſhing=
toner
Handelsminiſteriums, die Handelsattaches aus ſieben euro=
päiſchen
Hauptſtädten, u. a. aus Berlin, ſowie eine Anzahl
Vertreter der amerikaniſchen chemiſchen Induſtrie erſchienen ſind.
Der Zweck dieſer Konferenz iſt die Prüfung von Maßnahmen zur
Förderung des Abſatzes der amerikaniſchen chemiſchen Produk=
tion
auf den europäiſchen Märkten. Auf dem Konferenzpro=
gramm
ſtehen u. a. Berichte über die Lage der chemiſchen Indu=
ſtrie
in den verſchiedenen europäiſchen Ländern, über die Kartell=
bewegung
und über die internationalen Zuſammenhänge der
chemiſchen Unternehmungen. Das amerikaniſche Blatt will wiſſen,
daß die Konferenzteilnehmer ſich gegen die Beteiligung der Ver=
einigten
Staaten an dem europäiſchen Chemiekartell ausge=
ſprochen
hätten. Die amerikaniſche Induſtrie, die, trotzdem ſie
erſt ſeit 5 Jahren beſteht, im vergangenen Jahre für 200 000 Dol=
lar
Waren ausgeführt habe, müſſe ihre Stellung auf den euro=
päiſchen
Märkten unabhängig von dem Kartell befeſtigen. Die
Konferenz habe ſich u. a. auch mit den Millionenanleihen be=
ſchäftigt
, die die Standard Oil Company und Henry Ford un=
längſt
dem deutſchen Farbentruſt gewährt hätten, ſowie mit dem
Projekt, die franzöſiſch=deutſche Farbenkombination durch Auf=
nahme
von ſchweizeriſchen Intereſſen auszudehnen.

Bom Tage.
Wie das Preußiſche Oberbergamt in Dortmund mitteilt, hat am
Sonntag vormittag 9 Uhr auf der Zeche de Wedel be: Hamm in der
812 Meter=Sohle aus bisher ungeklärter Urſache eine Schlagwetter=
exploſion
ſtattgefunden. Zwe: Arbeiter wurden tödlich und einer
ſchwer verletzt. Die Unterſuchung iſt durch die Bergbehörde ſofort auf=
genommen
worden.
Die argentiniſche Völkerbundsbereinigung hat beſchleſſen, auf der
Haager Konferenz den Antrag zu ſtellen, daß die inter=
nationale
Zahlungsbank eine internationale Gold=
währung
ſchaffen ſoll.
Wie aus Moskau gemeldet wird, beurteilt man die Lage in
der Mandſchurei nach wie vor peſſimiſtiſch. Die Nachrichten
über eine bevorſiehende Verſtändigung mit der chineſiſchen Regierung
werden als verfrühr bezeichnet.
Vor der Pariſe= Strafkammer fand die Aburteilung einer
Reihe von Kommuniſten ſtatt, die bei den Kundgebungen
am 1. Auguſt verhaftet wurden. Die verhängten Strafen ſchwanken
zwiſchen einem und vier Monaten Gefängnis. 82 Kommuniſten, die
tvegen ſtaatsfeindlicher Beſtrebungen als Vorbeugungsmaßnahme ſeit
dem 1. Juli feſtgenommen waren, wurden wieder in Freiheit geſetzt.
Der ehemalige Miniſterpräſident Poincaré beröffentlicht in der
engliſchen Zeitſchrift Refere einen Artikel über die Sicherheit.

Heidelberger Feſtſpiele.
Troilus und Creſſida‟
Komödie von Shakeſpeare.
Die Auswahl an Werken der Weltliteratur, die für die Hei=
delberger
Feſtſpiele in Betracht kommen, iſt gering. Die beſon=
deren
Spielſtätten, Schloßhof und Bandhaus, verlangen, wie
R. K. Goldſchmit, einer der geiſtigen Väter der Feſtſpiele, mit
Recht betont, Werke, die in ihrem ſzeniſchen Gefüge der ein=
maligen
und beſondeven Feſtlichkeit des Raumes Rechnung
tragen. Darum will man durch den Heidelberger Feſtſpiel=Preis
neue geeignete Dichtungen gewinnen. Aus dieſer Not heraus
mag es ſich auch erklären, daß man nach Sommernachts=
traum
und Florian Geyer Shakeſpeares Troilus und
Creſſida als drittes Werk zur Aufführung wählte.
Die Wahl mußte überraſchen.
Troilus und Creſſida wird in den Ausgaben
Shakeſpeares wechſelnd als Hiſtorie, Tragödie, Komödie be=
zeichnet
. Es iſt das bittere Spiel der Enttäuſchung. In
der Reife der Jahre packte Shakeſpeare eine neue ſtarke Liebe.
Doch er erlebte Verrat und Untreue. Was ihm große Leiden=
ſchaft
, völlige Hingabe ſeines Weſens war, war der Partnerin
ein Spiel, eine Unterhaltung. Der Ernüchterung, der Bitterkeit
gab er Ausdruck in dem Spiel von dem liebenden Troilus und
der flatterhaften Creſſida und zugleich in einer ernüchternden
Betrachtung der griechiſchen Heldenwelt. Ein höchſtperſönliches
Bekenntnis Shakeſpeares! Erfüllt von ſtarken ſeeliſchen Kräf=
ten
! Höchſt reizvoll für jeden Freund Shakeſpeares und ſeiner
Dichtung!
Aber kein Feſtſpiel für den Heibelberger Schloß=
hof
! Nicht Enttäuſchung, nicht Bitzerkeit, nicht Galle erwartet
man hier, ſondern Feſtlichkeit, Freude!
Guſtav Hartung ſpürte das auch. So ſuchte er Shake=
ſpeares
bitterſtes Luſtſpiel feſtſpielmäßig zu geſtalten durch
nächtliche Aufzüge, feſtliche Mahle und Tänze im Lager der
Griechen vor Troja. Eine märchenhafte Prachtentfaltung! Ent=
zückend
anzuſchauen die Tänze von Katta Sterna und Ernſt
Matray mit ihren Elfen, die Aufzüge der Damen in phan=
taſtiſchen
Sänften, die ſchimmernden Barock=Kleider im Sſcheine
der Fackeln! Iſt aber dafür Shakeſpeares bitterſtes Luſtſpiel
mit dem Kampf um Troja die rechte Grundlage?
Doch an Bitterkeit fehlte es auch nicht. Sie wurde von
Therſites, dem Ausbund von Schmähſucht und Galle, gegeben.
Hier drang Walter Mehring, der Berliner Chanſonier, dem
man die Bearbeitung Shakeſpeares für den Heidelberger Schloß=
hof
übertragen hatte, durch. Chanſons von ſchneidender Kälte,
ſtärkſter Zerſetzung! Gloſſen von galliger Bitterkeit. Von Paul
Graetz in ihrer Art wirkungsvoll wiedergegeben, eine Zug=

Verkehrsneuerungen.

Aus der Landeshagpiftadt.
Darmſiadt, 5 Auguſi.
Der öſterreichiſcheHandballmeiſter ſpielt
heuke abend nochmals auf dem Stadion.
Der Florisdorfer Athletikklub, deſſen raſante Spielweiſe ſchon
geſtern ſich die Herzen des Darmſtädter Sportpublikums erringen
konnte, tritt heute abend 7½ Uhr erneut gegen die Mannſchaft
des Sportvereins Darmſtadt 1898 auf dem Stadion an. So iſt
auch denen, die der geſtrige ſchöne Sonntag nach auswärts führte,
Gelegenheit gegeben, den öſterreichiſchen Meiſter zu bewundern,
der ein Handballſpiel vorführte, das den ſchönſten Spielen die
Wage hält, die je im deutſchen Handball gezeigt wurden.

p. Wir wir dem Züricher Tagesanzeiger entnehmen.
werden in der Bahnhofſtraße Verſuche mit neuen Signaleinrich.
tungen gemacht. Es handelt ſich um einen etwa 2 Meter hohen Stän=
der
mit einer rechteckigen, weithin ſichtbaren Tafel, auf der in gut les=
barer
Schrift das Wort Anhalten ſteht. Der Ständer kommt neben den
Verkehrspoliziſten zu ſtehen und iſt in Handhöhe mit einem einfachen
Hebel verſehen, mittels deſſen ſich die Signaltafel durch eine kurze
Bewegung um 90 Grad drehen läßt. Die Form der Tafel iſt neu,
die optiſche Wirkung wird noch ausprobiert.
Die zweite Neuerung iſt die Abſchrankung der auf den Straßen=
damm
gezeichneten Fußgängerſtreifen. Die Abgrenzung der Trottoir=
ſteine
mittels Böcken oder Ketten ſoll nur dazu dienen, dem Fußgänger
vermehrten Schutz zu ſchaffen. Das Publikum ſoll direkt auf den Geh=
ſtreifen
hingeleitet werden, der dann wie die Oeffnung in einem Zaun
daliegt. Ueber die beſte Art der Placierung werden genaue örtliche
Studien angeſtellt; man wird bewegliche Böcke verwenden, die nur
während der Hauptverkehrszeiten aufgeſtellt und jeweils wieder entfernt
ſverden.

Tagung des Deutſchen Pereins
für Vermeſſungsweſen.

III.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
Der Sonntag begann um 10 Uhr vormittags mit einer Feſtſitzung
in der Otto=Berndt=Halle, die voll beſetzt war. Unter den geladenen
Ehrengäſten ſah man u. a. die Herren Miniſter Korell, Miniſterial=
räte
Dr. h. r. Schäfer, Wagner, Oberbürgermeiſter Mueller,
Provinzialdirektor Gebhardt und Vertreter weiterer Reichs=,
Staats= und Städtiſcher Behörden, den Rektor der Techniſchen Hoch=
ſchule
Prof. Dr. Rau u. v. a.
Die Feſtſitzung wurde eingeleitet durch den Vortrag von Franz
Schuberts 1. Satz B=Dur=Trio, in dem Frau Hucke=Stoy (Klavier)
und die Herren Kammermuſiker Hucke und ſtud, phil. Hans Andrä
Kunſt von beſtem Niveau boten.
Den Reigen der
Begrüßungsanſprachen
eröffnete der Vorſitzende des Landesvereins Heſſen, Herr Vermeſſungs=
rat
Schadt, der im Namen des Landesvereins und des Deutſchen
Vereins für Vermeſſungsweſen die Feſtverſammlung und die Teil=
nehmer
an der Tagung herzlich willkommen hieß. In erſter Linie
begrüßte er die obengenannten Herren und dankte beſonders dem Rektor
der Hochſchule und Herrn Oberbürgermeiſter Mueller für die Unter=
ſtützung
zur Vorbereitung der Tagung. Sein Gruß galt weiter den
ſonſtigen behördlichen Vertretern, in erſter Linie dem Vorſitzenden des
Reichsrats für Vermeſſungsweſen, dem Präſidenten des Reichsamtes
für Landesaufnahme, Herrn Profeſſor Geſt=Hannover, dem zu ſeinem
25jährigen Hochſchuljubiläum herzlichſt gratuliert wurde, dem Vertreter
der Reichsbahndirektion, des Reichsbundes der höheren Beamten, des
preußiſchen Miniſteriums für die Gewerbe, den anweſenden Parlaments=
mitgliedern
, der Preſſe und endlich den Vertretern von Oeſterreich
und der Schweiz. Der Redner wies dann darauf hin, daß ſchon
einmal, 1898, der Verband in Darmſtadt tagte. Die damalige Tagung
galt in erſter Linie dem Vermeſſungsweſen für Steuer= und Grundbuch.
Heute gelte ſie dem Beweis, welchen Anteil am Staatsleben das Ver=
meſſungsweſen
überhaupt hat. Mit dem Wunſche, daß die Tagung ihre
Aufgaben zum Wohl und Segen des Volkes und Vaterlandes löſen
möge, übergab der Redner den Vorſitz an den Herrn Vorſitzenden
des Deutſchen Vereins.
Dieſer erteilte zunächſt Herrn Miniſter Korell das Wort, der der
Feſtverſammlung im Namen des Herrn Staatspräſidenten und der
Staatsregierung herzlichſt Willkommen entbot. Beſonderen Gruß über=
mittele
er von dem Herrn Finanzminiſter, der ſich mit ihm (Redner)
reſſortmäßig in die Bearbeitung des Vermeſſungsweſens teilt. Er wolle
und könne, führte Miniſter Korell aus, unſer Land nicht rühmen, aber
er könne dem verhaltenen Stolz Ausdruck geben ob der Schön=
heit
des Landes Heſſen, inſonderheit des Rheingebiets und ſeiner Wälder.
Aber auch ob der kulturellen Leiſtungen des Landes und ſeiner
Städte und ob der höchſten nationalen Leiſtungen des heſſiſchen
Volkes, das in Jahren drückendſter Beſatzungslaſten und =Leiden ſeine
Treue zum Lande und was mehr iſt zum Reiche bewieſen und
hochgehalten habe. (Lebh. Bravo). Die Bedeutung des Vermeſſungs=
weſens
, fuhr der Redner fort, iſt nach dem Kriege noch gewachſen.
Seine Wichtigkeit ſei für den Staat ſo groß, daß er niemals ſeine
Hand dazu bieten werde, das Vermeſſungsweſen zu priva=
tiſieren
. Es müſſe trotz aller Anerkennung und Leiſtungen privater
Geometer, ſtaatlich bleiben. (Bravo.) Nach einem Uebergang ins Poli=,
tiſche wies Redner auf die Haager Tagung hin. Auch dort ſitzen dem=
nächſt
wichtige Vermeſſungsbeamte zuſammen. Mögen ſie in ge=
reihter
Vermeſſungsarbeit die Freiheitsgrenzen des Rhein=
landes
und des Saargebiets feſtlegen. (Lebh. Bravo!)

Mögen ſie ebenſo gerecht die Grenzen vermeſſen, die noch die öſte
reichiſchen deutſchen Stämme von uns trennen, und mögen ſie endlick
die Leiſtungsgrenzen des deutſchen Volkes richtig vermeſſen. Möchteß
die Haager Vermeſſungsleute von der Gerechtigkeit
und Zuverläſſigkeit der deutſchen Vermeſſungs=
beamten
ſein. (Lebh. Bravo!)
Oberbürgermeiſter Mueller:
Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Es iſt mir eine Freude und
eine Ehre, den Deutſchen Verein für Vermeſſungsweſen in der heſſi=
ſchen
Landeshauptſtadt begrüßen zu dürfen. Die Bedeutung des Ver=
eins
entſpricht der Bedeutung des Gegenſtandes, deſſen Pflege er ſich
zur Aufgabe gemacht hat. Das private Rechtsleben wie auch die öffent=
liche
Wirtſchaft ſind gar nicht mehr denkbar ohne die Mitarbeit der
Vermeſſung, ohne die unbedingte Zuverläſſigkeit der Vermeſſungsergeb=
niſſe
. Die letzteren ſind die Grundlagen für ſo manche ſchwerwiegende
Entſcheidung. Kein Wunder, daß die Vervollkommnung des Vermeſ=
ſungsweſens
, deſſen große Bedeutung ſchon die alten Aegypter und die
Griechen erkannt haben, von jeher ein heiß erſtrebtes Ziel der Wiſſen=
ſchaft
und der Praxis geweſen iſt. Und es iſt ohne Zweifel ein ganz
beſonderes Verdienſt des Deutſchen Vereins für Vermeſſungsweſen, auf
dieſem Gebiete führend und wegweiſend gewirkt zu haben." Ich bin
überzeugt, daß auch der heutige Stand der Vermeſſungskunſt, insbe=
ſondere
die Vermeſſung mit Flugzeugen, noch nicht das letzte darſtellt.
das erreichbar iſt. Und ſo wird der Verein, der ſich ja auch mit Recht
die Verfeihtung der Standesintereſſen ſeiner Mitglieder zur Aufgabe
gemacht hat, auch zukunftig noch eine ebenſo wichtige wie vielſeitige
Tätigkeit zu entfalten haben.
Vor 31 Jahren, Anfang Auguſt 1898, hatten wir ſchon einmal die
Ehre, den Verein bei uns begrüßen zu dürfen. In der Zwiſchenzeit
hat ſich auch organiſatoriſch geſehen in Ihrem Fach eine grund=
legende
Entwicklung vollzogen. Das Geometerweſen iſt auf ſtaatliche
Grundlage geſtellt worden und hat damit diejenige Autorität gewonnen,
die das öffentliche Intereſſe dringend erheiſcht. Ob jemand von Ihnen
jene Tagung ſchon mitgemacht hat, entzieht ſich meiner Beurteilung.
Jedenfalls würde er feſtſtellen können, daß ſich auch Darmſtadt einiger=
maßen
verändert hat. Aus der ſtillen Reſiden; von einſt iſt eine Stadt
mit einem verhältnismäßig ſtart flutenden Verkehr geworden. Man=
ches
Wertvolle iſt ihr ebenſo wie anderen Städten ihrer Art ver=
lorengegangen
. Aber neu belebt hat ſich ihr geiſtiges und kulturelles
Geſicht, und ſtark iſt ihr Wille, zu leben und neu aufzubauen und Gel=
tung
zu beanſpriſchen im Kranz der bedeutungsvolieren deusſchen
Städte.
Jch wünſche Ihren Arbeiten einen reichen Erfolg; ich hoffe aber,
daß Sie auch die Zeit finden möchten, ſich davon zu überzeugen, was
das Darmſtadt von heute dem modernen Menſchen zu ſagen hat.
Rektor Prof. Dr. Rau begrüßte die Feſtverſammlung als Haus=
herr
der Techniſchen Hochſchule und verbreitete ſich kurz über die
wiſſenſchaftliche Bedeutung des Vermeſſungsweſens.
Daran ſchloß ſich die Gedenkfeier aus Anlaß des 100jährigen
Geburtstages Sr. Exz. des Wirklichen Geheimrats Dr. Gauß, weiland
Generalinſpekteur des Preußiſchen Kataſters, durch eine Feſtanſprache
des Vorſitzenden, in der dieſer ein erſchöpfendes Bild des Lebens
und des Wirkens von Dr. Gauß gab.
Der Vortrag des 1. Satzes Trio Nr. 4 von L. v. Beethoven durch
das obengenannte Künſtlertrio beſchloß die Gedenkfeier. Es folgten
Vorträge über Grundfragen und Organiſation des deutſchen und
heſſiſchen Vermeſſungsweſens durch die Herren Bürgermeiſter Herlet=
Köln und Miniſterialrat Dr. Müller=Darmſtadt.
M. St.

kraft des zugkräftigſten Kabaretts von Berlin W., doch das
im Heidelberger Schloßhof?
Kamen dazu die Aktionen der griechiſchen und trojaniſchen
Helden, die ihres Heldentumes entſprechend entkleidet ſind: Fritz
Reiff als Agamemnon ein preußiſcher General von vornehmer
Schneidigkeit, Otto Wernike ein maſſiver Ajax, Ferdinand
Bonn als Neſtor ein Trottel mit Hörrohr, Robert Thoeran
ein pariſeriſcher Paris.
Das Liebespaar: Eliſabeth Lennartz eine Creſſida von
ſüßer Flatterhaftigkeit, und Fritz Klippel ein allen Stim=
mungen
gerechter, reizvoller Troilus.
Das Ganze: ein Experiment mit dem Ergebnis: wer die
Heidelberger Feſtſpiele beſuchen will, ſehe ſich in einer warmen
Sommernacht den entzückenden Sommernachtstraum an! Z.

Vermännlichung.
Die Streiterinnen für Frauenrechte haben es erreicht, daß nicht
mehr wie ehemals überall Er im Vordergrunde ſteht; kühn taucht
Sie daneben auf. Nur das Gebiet der Sprache zeigt ſeltſamer Weiſe
das Umgekehrte: zuſehends wird ſie verdrängt, und er tritt an die
Stelle. Man höre, wie in der Jüngeren Frauenwelt geſprochen wird,
auch wenn nur von Ihresgleichen die Rede iſt: Jeder von uns weiß,
wem er ſeine Stimme zu geben hat; unſerein er mag ſich nicht mehr
bevormunden laſſen. Wer anders ſtimmt, der begeht Verrat!
Wenn früher am Familientiſche oder ſonſt in gemiſchter Geſellſchaft
jemand ſagte: Wir können nicht alle fortgehen, einer muß daheim
bleiben, ſo bezog ſich einer nur auf Mannsleute. Meinte man auch
Frauenzimmer, ſo bediente man ſich eines feinen Mittels, das uns
die Mutterſprache bietet: man wandte die ſächliche Form an, in=
dem
man ſagte: Eins von uns muß hier bleiben. Und wenn man
von einem Hauſe niemand getroffen hatte, ſagte man: Es iſt
keins da."
In Kreiſen, wo man noch natürlich denkt und fühlt, da herrſcht noch
dieſe unparteiiſche höfliche Sprache. Der Gleichheitsdrang der
Städterinnen aber führt ſpaſſiger Weiſe dahin, daß die Sprachform
des männlichen Geſchlechtes allgemein gültig wird.
Es iſt wirklich für den Mann eine große Genugtuung, daß eine ſolche
Berechtigungskämpferin nicht etwa Miniſterialrätin werden will, ſon=
dern
ſie will ein Miniſterialrat ſein. So wird dem Manne überraſchend
von der Gegenſeite beſtätigt, daß die männliche Art die einzig wahre
und echte iſt.
Pickert.

Herr Wilkins kauft Whisky . . . Herr James Wilkins,
Rechtsanwalt in New York, fuhr geſchäftlich nach Europa und
vertraute die Leitung des Büros ſeiner treuen erprobten Sekre=
tärin
Jenny an. Eines Tages klingelte das Telefon: Hier ſpricht
Bradley, der Steuermann des ſoeben aus England eingetroffenen
Dampfers Egu inoctia. Iſt da das Büro Wilkins? Ich ſoll einen
ſchönen Gruß von Ihrem Chef, Herrn Rechtsanwalt James
Wilkins beſtellen, Fräulein. Herr Wilkins übergab mir in Sout=
hampton
eine Kiſte Schuhcreme und bat mich, dieſe bei Ihnen

abzugeben. Verſtehen Sie, Fräulein, Schuhereme?! Sie müſſen
die wertvolle Sendung perſönlich übernehmen, Fräulein Jenny,
und haben die quittierte Rechnung über dreihundertſechzig Dollar
zu bezahlen. Mein Bote wird in einer Stunde bei Ihnen ſein.
Die treue Sekretärin war zunächſt ſprachlos. Was fiel nur
ihrem Herrn ein, für dreihundertſechzig Dollar Schuhereme zu be=
ſtellen
? Oder? Jenny rief bei der Hafenpolizei an und bat um
Auskunft. Es wurde ihr beſtätigt, daß der Frachtdampfer in der
Tat vergangene Nacht aus Southampton angekommen ſei und daß
der Steuermann wirklich Bradley heiße. Da ging der vorſichtigen
Jenny ein Licht auf. Als die Kiſte ankam, übernahm ſie die
Schuhereme anſtandslos und bezahlte die angegebene Summe.
Sie lächelte dabei verſtändnisvoll und zweifelte keinen Augenblick
daran, daß der ſchlaue Wilkins ſich einige Flaſchen engliſchen
Whisky auf dieſe Weiſe verſchaffte.
Nach einiger Zeit kehrte Wilkins heim. Jenny erſtattete über
die Vorkommniſſe während der Abweſenheit des Chefs Bericht
und erwähnte auch die geheimnisvolle Sendung aus Sout=
hampton
: Glücklicherweiſe habe ich die Annahme nicht verweigert;
es fiel mir im letzten Augenblick ein, daß Sie ſich wohl Alkoholika
beſorgten! . . ."
Ich habe zwar keinen Whisky beſtellt, erwiderte der Rechts=
anwalt
zum Entſetzen ſeiner Sekretärin, doch kann man ſo etwas
immer im Haushalt gebrauchen.
Man öffnete in hoffnungsfreudiger Erwartung die geheimnis=
volle
Kiſte und war erſchlagen. Sie enthielt nämlich tatſächlich
Schuhcreme.
Wilkins beeilte ſich, die Anzeige gegen den unbekannten
Schwindler zu erſtatten. Er wurde damit vertröſtet, daß bereits
ein Dutzend Leute vor ihm hineingefallen ſind!

Ravenſteins Wegebezeichnungskarte für den Vogelsberg und die
Wetterau, die offizielle Karte des Vogelsberger Höhen=Clubs
e V. iſt ſoeben in 6. Auflage bei der bekannten Geographiſchen
Verlagsanſtalt Ludwig Ravenſtein A. G., Frankfurt a. M., er=
ſchienen
.
Die Karte zeichnet ſich durch klare Ueberſichtlichkeit aus und
enthält bei dem zweckmäßigen Maßſtab 1:120 000 alle den Wan=
derer
intereſſierenden Einzelheiten in vorbildlicher Weiſe. Beſon=
dere
Sorgfalt wurde auf die Wiedergabe der farbigen Wege=
markierung
verwandt, die in den Zeichen und Farben gedruckt
wurde, welche in der Natur dem Wanderer den Weg weiſen. Die
umfangreichen Markierungsänderungen wurden bei der Neuauf=
lage
unter intenſiver Mitarbeit des Wegebezeichnungs=Ausſchuſſes
des V. H. C. gewiſſenhaft berückſichtigt. Die in Wanderkreiſen ſo
beliebte Karte erfuhr eine weſentliche Bereicherung durch eine
neue Beikarte des Oberwald=Gebietes im Maßſtab 1:50 000. Auf
der Rückſeite der Karte ſind 36 Wandervorſchläge enthalten, ein
Verzeichnis der farbig bezeichneten 20 Hauptlinien des V.H.C ſo=
wie
eine Ueberſicht über die V.H.C.=Jugendherbergen,
werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 215

Montag, den S. Auguſt 1929

Seite 3

* Orpheum.
Gaſtſpiel Marga PekerGuſkav Berkram.
Das lachende Berlin
iſt die große Poſſen=Revue in 10 Bildern von Carl Bretſchneider, zu
der die bekannteſten Komponiſten des In= und Auslandes die Muſik
geſtellt haben. Eine Revue, die ſich von den ſonſt gewohnten erheblich
unterſcheidet. Zunächſt darin, daß man angezogen iſt (bis auf Aus=
nahmen
, in denen nur faſt angezogen geſagt werden darf), dann
darin, daß nicht eine Reihe vompöſer Ausſtellungsbilder aneinander
gereiht ſind, die nichts mit einander zu tun haben. Die 10 Bilder
bringen vielmehr den Fortgang einer, Handlung, die ſogar moraliſchen
Hintergrund hat: Ein liebender Vater rettet ſeinen verbummelten
Sohn dadurch, daß er ſcheinbar ſelbſt bummelt und dem Sprößling
als abſchreckendes Beiſpiel vorführt. Allerdings iſt das dem Vater
eine gar nicht unangenehme Aufgabe, und er verbindet das Angenehwe
mit dem Nützlichen, wobei ihm ſein Vermögen ſehr zu ſtatten kommt.
Dieſe Handlung mit moraliſchem Hintergrund iſt aber ein ſo
tolles Poſſenfviel, daß de Anflüge von Sentimentalität völlig unter=
gehen
Ausgelaſſenheit, in der alle Beteiligten ſich in dem tollen
Spiel treiben laſſen, das eine Zuſammenraffung der Triebe und Blüten
echt Berliner Humors iſt, die in einem duftenden Strauß von Derbheit,
Pikanterie, Schnoddrigkeit, köſtlichem Unſinn und grotesker Komik ſer=
viert
werden. Keß und Knorke.
Für Guſtav Bertram, (der ſelbſt hierin einige Proben ſeines
künftigen Wagnerſängertums zu geben weiß) iſt, das natürlich eine
Fundgrube von grotesken Einfällen, in denen er ſeinem Humor, ſeiner
draſtiſchen Komik die Zügel ſchießen läßt. Trefflich unterſtützt durch
Marga Peter, die immer jünger, immer ſchlanker, immer ge=
lenkiger
und immer ſprühender wird auf ihrem Weg zur Maſſary=
Größe. Und darüber hinaus von recht guten Kräften des neuen En=
ſembles
, das aus Solokräften der Komiſchen Oper Berlin zuſammen=
geſtellt
iſt. In erſter Linie der zierlich=frech=feſchen M. Johäntgen,
dann der reuperamentvollen Tr jude Leander und der vll=
ſchlanken
Komikerin Eiamy Aentrop. Haſio Holm, der Operetten=
held
, Hans Bergmann, der Charakterkomiker, und Heinris,
Deſterheld, dar ſehr gelenkige ſeeſche Ungar, vervollſtändigen das
Enſemble des lachenden Berlin, zu dem noch Hans Arnold, der
muſikaliſche Leiter, rühmend genannt ſein ſoll.
*
Daß Marga Peter und Guſtav Bertram in Darmſtadt wieder mehr
als herzlich begrüßt wurden, mit Beifall und Blumen überſchüttet,
wurde ſchon berichtet, ebenſo der durchſchlagende Erfolg der tollen
Poſſenrebue.
Heſſiſcher Hof. Morgen Dienstag, den 6. Auguſt, abends 8 Uhr,
konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters Willy
Schlupp im Heſſiſchen Hof. Das Programm zu dieſem Konzert iſt
reichhaltig und bringt im erſten Teile klaſſiſche Werke, und im zweiten
populäre und moderne Muſikſtücke. Das Stadtorcheſter mit ſeinem
Kapellmeiſter wird alles aufbieten, um den Beſuchern angenehme Stun=
den
zu bereiten. Eintritt frei. (Siehe Anzeige in der morgigen Aus=
gabe
.)
Leiale Berenſialinngen.
Die dirfanter erſchsinenden Nofien ſind aueſchüssiich alt Hinweiſe auf Anzelgen zu beiradten
im teisem Talle irgendwie alt Beſpricheng oder Kritk.
Wiener Kronenbräu=Keller. Wie uns mitgeteilt
wird, findet morgen Dienstag ein großes Honzert, ausgeführt von
Matthias Weber, ſtatt, mit der Bezeichnung Ein Heinerabend am
Großen Woog. In bunter Reihenfolge kommen nur gern gehörte
Werke älterer und neuerer Meiſter zu Gehör. (Siele Dienstags=Anz.)
Tageskalender für Montag, den 5. Auguſt 1929.
Orpheum, 20 Uhr: Das lachende Berlin. Konzerte: Schloß=
Eaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant Kaffee
Ganßmann. Kinovorſtellungen: Helia und Pglaſt= Licht=
iele
. Mathildenhöhe: 1018 Uhr: Ausſtellung Der
ſchöne Menſch.
Weiterberichl.
Ausſichten für Montag, den 5. Auguſt 1929: Bewölkungszunahme,
wieder etwas kühler und vereinzelt Niederſchläge, teils gewitter=
hafter
Art.
Ausſichten für Dienstag, den 6. Auguſt 1929: Wechſelnd wolkig mit
Aufheiterung, verhältnismaßig kühl, vereinzelt Negenſchauer.

Aulb Heiſen.
Gewerbeſchau in Griesheim.
Obft- und Gemüſe-Ansſtellung
Beide Veranſtaltungen bis Dienstag abend verlängert.
J. Griesheim, 4. Auguſt.
Zu dem offiziellen Teil der Veranſtaltungen am Samstag iſt noch
nachzutragen, daß im Anſchluß an die Führung durch die Gewerbeſchau
eine photographiſche Aufnahme ſämtlicher Feſtteilnehmer vor dem
Portal der Friedrich=Ebert=Schuie durch Herrn Photograph Linsacher
von hier ſtattfand.
Alsbald nach Eröffnung der beiden Ausſtellungen ſetzte ein ſtarker
Beſuch derſelben ein, der ſich am Abend noch ganz erheblich ſteigerte.
Allgemeines Intereſſe erregte die von Herrn Uhrmachermeiſter Lindner,
hier, im Hofe aufgebaute Blumenuhr, deren Ziffernblatt aus einer
grünen Raſenfläche von zwei Meter Durchmeſſer beſteht. Die Ziffern
ſind aus gelben Blumen hergeſtellt, die ſich von dem grünen Unter=
grund
hübſch abheben. Das von der Firma Gebrüder Müller hier aus=
geſtellte
Flugzeug G.M.G. mit einem Siebenzylinder=Rotationsmotor
ſtellt die neuſte Konſtruktion dar und iſt mit allem Komfort ausgerüſtet.
Die Flugleiſtungen ſind ganz erſtaunlich, und erreicht die Maſchine mit
nur 40 PS. eine Geſchwindigkeit von ca. 150 Km. Dieſes Flugzeug iſt
nach Mitreilung der Firma Gebr. Müller bereits nach der Schweiz
verkauft. Außerdem hat die genannte Firma ihr neueſtes Erzeugnis,
ein Paddelboot im Syſtem der Flugzeugſchwimmer ausgeſtellt, welches
bei allen Waſſerſportfreunden höchſtes Intereſſe erregt. Das Boot
iſt elegant und raſſig in der Linienführung und bei geringſtem Gewicht
äußerſt ſtabil. Den Höhepunkt der geſtrigen Veranſtaltungen bildete
das am Abend von 8 bis 10 Uhr aufgeführte Konzert auf dem freien
Platze zwiſchen Neue Darmſtädter= und Jahnſtraße. Der Platz war
reichlich illuminiert, außerdem waren von einigen hieſigen Firmen
mehrere Regner in Tätigkeit geſetzt. Das farbenprächtige Bild bot
einen überwältigenden Eindruck. Selbſtverſtändlich hatte dieſe Veran=
ſtaltung
eine nach Hunderten zählende Menſchenmenge angelockt, die
beſtändig auf und ab promenierte und ſich an dem Gebotenen ſichtlich
erfreute. Die in der Nähe der Ausſtellungsräume gelegenen Lokale
waren ſämtlich überfüllt, und alle Beſucher derſelben befanden ſich in
ausgelaſſener Stimmung. Auch heute alsbald nach erfolgter Eröffnung
der Ausſtellungen, die um 9 Uhr vormittags ſtattfand, waren dieſe
wiederum das Ziel gewaltiger Menſchenmaſſen, unter denen ſich auch
ein ſehr beträchtlicher Teil auswärtiger Beſucher befand. Während
der Mittagszeit von 111 Uhr erfreute wiederum ein hübſches Platz=
Konzert die überaus zahlreichen Zuhörer. Der Beſuch der beiden Aus=
ſtellungen
ſteigerte ſich in den Nachmittagsſtunden zu einer geradezu
rieſenhaften Beteiligung. Von 35 Uhr nachmittags wurde wiederum
mit einem Platzkonzert, das ſich eines ſehr ſtarken Beſuches erfreute,
aufgewartet, während von 4 Uhr ab auch noch Konzerte in den beiden
Lokalen Rheingauer Hof und Zur Straßenbahn veranſtaltet wur=
den
. Für den Abend iſt wiederum eine feſtliche Beleuchtung des freien
Platzes vorgeſehen. Den Abſchluß des heutigen Abends bildet ein
Handwerkerball im Darmſtädter Hof, der mit einer Ehrung der Mit=
glieder
für 25jährige und längere Zugehörigkeit zur Vereinigung durch
die Handwerkskammer Darmſtadt verbunden iſt. Ohne dem Geſamtab=
ſchluß
der hieſigen Veranſtaltungen irgendwie vorzugreifen, können
dieſelben jetzt ſchon einen vollen durchſchlaggenden Erfolg für ſich in
Anſpruch nehmen.
Um die Ausſtellungen noch einem weiteren Kreiſe zugänglich zu
machen, hat die Ausſtellungsleitung eine Verlängerung derſelben bis
Dienstag abend beſchloſſen.
Sommerkur für
Rergenkpanke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim
im Taunus bei Frankfurt am Main. Prosp. duren
. San-Nal Dr. HI. Schulze Hahlenss, Nervenarzt.

Feld=
berg

Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg

Echwarz=
wald
Zug=
ſpitze
Kahler
Aſten Fich=
ſtelbere
Schnee=
koppe
Wetter heiter heiter heiter heiter heiter wolkig Temperatur ((C) 14 12 10 14 12 6 Wind S0, WSWo SSW ss0 0S0, Niederſchlag mm Schneedecke (cm)

Groß=Zimmern, 4. Aug. An der Bürgermeiſterwahl beteiligten ſich
von 3090 Stimmberechtigten 2600 Einwohner. Die Wahl hatte folgendes
Ergebnis: Reitzel (Soz.) 676, Michel (Dem. u. Z.) 787, Karp (ev. Volks=
gemeinſchaft
1) 241, Göckel (ev. Volksgem. 2) 88, Angermeier (Kom
Oppoſition 155, Reinhard (Kom.) 455, Gramm (parteilos) 161 Stimmen,
Zwiſchen Reitzel und Michel wird alſo die Stichwahl entſcheiden.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Mar Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willv Kuhle: Druc
und Verlag: C. C. Wlitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkeipte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

15. Kreisfeuerwehrfeſt in Groß=Gerau.
Ck. Groß=Gerau, 4. Auguſt.
Vom herrlichſten Wetter begünſtigt und unter Teilnahme zahlreicher
auswärtiger Wehren fand geſtern und heute der 15. Kreisfeuerwehrtag
des Kreisverbandes der Freiwilligen Feuerwehren für den Kreis Groß=
Gerau in Groß=Gerau ſtatt. Faſt ſämtliche Häuſer waren reich geſchmückt
und beſonders die Hauptſtraßen zeigten ein wahres Fahnenmeer. Die
Anteilnahme der Bevölkerung an dem Kreisfeuerwehrtag war diesmal
beſonders groß, weil mit dem Feſt auch die Jubelfeier anläßlich des
40jährigen Beſtehens der Groß=Gerauer Freiwilligen Feuerwehr ver=
bunden
war. Zudem fand noch die Bannerweihe der Groß=Gerauer
Wehr ſtatt. An einem großen Fackelzug, der Samstag abend den Auf=
takt
des Feuerwehrfeſtes bildete, nahmen faſt ſämtliche Vereine der
Kreisſtadt teil. Die neue Feuerſirene der Kreisſtadt meldete den Be=
ginn
des Zuges durch langes Geheul. An dem Fackelzug, der ſich
durch die Frankfurter Straße und Darmſtädter Straße zu dem als Feſt=
platz
hergerichteten Marktplatz bewegte, ſchloß ſich ein Kommers an.
Kommandant Schildgen hieß die zahlreichen Gäſte, die auf dem großen
Platz untergebracht werden konnten, mit freundlichen Worten willkom=
men
. Bei muſikaliſchen, geſanglichen und ſportlichen Darbietungen er=
lebten
die Feſtgäſte einige ſchöne Stunden.
Sonntag früh ertönte bereits um 6 Uhr der allgemeine Weckruf
der Feuerwehr. Bald trafen auch die erſten auswärtigen Gäſte ein,
die Delegierten der kreisangehörigen Wehren, die um 8 Uhr zu einer
Tagung zuſammenkamen, um über die Arbeit im nächſten Geſchäftsjahr
Beſchlüſſe zu faſſen. Um 11 Uhr trat die Groß=Gerauer Wehr am
Stadthauſe zu einer Schulübung an, die um 12 Uhr mit einer An=
griffsübung
an der Wilhelmsſchule abgeſchloſſen wurde. Die Uebung
bewies die Fähigkeit der einheimiſchen Wehr im beſten Lichte. Auch die
Freiwillige Sanitätskolonne wirkte bei der Uebung mit und gab ein
gutes Bild von ihrem verdienſtvollen Wirken. Nach der Uebung fanden
ſich die auswärtigen Gäſte zu gemeinſamem Mittageſſen im Adler
zuſammen. Am Nachmittag fand ein großer, prächtiger Feſtzug ſtatt, an
dem ſämtliche dem Kreisverband angeſchloſſenen Wehren und eine große
Anzahl von Groß=Gerauer Vereinen teilnahmen, an der Spitze die
Reitergruppe des Junglandbundes der Ortsgruppe Groß=Gerau. Vier
Fenerwehrkapellen, Groß=Gerau, Eddersheim, Dornheim und Gerns=
heim
, befanden ſich im Zug. Nach dem Feſtzug fand auf dem Feſtplatz
die Ehrung der Jubilare und Gründer der Groß=Gerauer Wehr ſtatt.
In herzlichen Anſprachen wurde der Verdienſte der 40jährigen Wehr
gedacht, deren Bannerweihe den offiziellen Feſtakt beſchloß. Muſikaliſche
und geſangliche Darbietungen ſchloſſen ſich an. Um 5,30 Uhr trat
Kommandant Schildgen mit der Ehrendame Frl. Sensfelder zum erſten
Tanz an und gab damit das Zeichen des Beginns eines fröhlichen
Treibens, das noch lange, lange Stunden die Feſtteilnehmer in aller=
beſter
Stimmung vereinte.
Eine Nachfeier am morgigen Montag, die mit einem Frühſchoppen
beginnt, am Nachmittag ein Kinder= und Volksfeſt bringt, und am
Abend wieder mit Tanz endet, ſoll dem 15. Kreisfenerwehrfeſt den
Abſchluß geben.
Pech hatte die Dornheimer Freiw. Feuerwehr, die ſich Sonntag
mittag gerade zur Abfahrt nach dem Feuerwehrfeſt in Groß=Gerau am
Bahnhof Dornheim verſammelt hatte, als in Dornheim ein
Scheunenbrand ausbrach. So mußte ſie wieder kehrt machen
und an den Brandherd eilen. An der Scheune war nicht mehr viel
zu retten, ſie brannte faſt vollſtändig nieder. Die Feuerwehr konnte
aber bald die größte Gefahr beſeitigen und mit einigen Stunden Ver=
ſpätung
doch noch die Fahrt nach Groß=Gerau antreten.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 5. Aug. 12.30: Aus Opern. (Schallplatten.) O 15.15:
Jugendſtunde. Stadtturrat Echternach: Leibesübungen daheim.
0 16.15: Konzert des Funkorch. Mitw.: Alberto Uziellt (Tenor).
O 18.10: Leſeſtunde. Aus dem Münchhauſen. Sprecher: O. W.
Studtmann. 18.30: Poſtinſp. Linker: Auslandszahlungen im
Poſtſcheckwege. o 18.45: Vortrag. 19.10: A. Joachim: Emil
Gött. o 19.20: Johanna Meuſchke: Engliſche Literaturproben ſunter
Benutzung von Schallplatten). o 19.40: Engliſcher Unterricht.
O 20.15: Literariſche Veranſtaltung. Knut Hamſun, zum 70. Ge=
burtstag
. Aus dem Roman Segen der Erde‟. Sprecher: Gerhard
Ritter. O 21.15: Klavierkonzert von Michael Zadora. Liſzt: Ballade,
H=moll. Zadora: Fünf Stücke. Watermann: Irrlichter.
Prokofteff: Präludium. Liſzt: Vier Paganini=Capricen.
Königswuſierbauſen.
Deutſche Welle. Montag, 5. Aug. 12: Engliſch für Schüler.
12: Schallplatten. o 15.40: Frauenſtunde. Jonny Behm: Der
Schmuck im Leben der Frau. o 16: Engliſch (literariſche Stunde).
16.30: H. Ludwigg: Dichter als Schauſpieler. o 17: Berlins
Konzert. Elſe Kraus (Klavier), E. Stegmann (Cello). o 18: Dr.
Krammer: Kulturgeſchichte des Reiſens. 18.30: Engliſch für
Anfänger. 0 18.55: Dr. Hedwig Sprengel: Gegenwärtige Be=
deutung
des bäuerlichen Haushaltes. O 19.20: W. C. Gomoll:
Das Automobil und ſeine Behandlung. O 20: Theodor Storm=
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Seite 4

Montag, den S. Auguſt 1929

Nummer 215

Geſchichten aus aller Welt.

die Wilwe auf dem Scheiterhaufen.
(k) London.
Uralt iſt die indiſche Sitte, nach der ſich die Witwe eines ver=
ſtorbenen
Inders zuſammen mit der Leiche des Mannes auf dem
Scheiterhaufen verbrennen laſſen muß. Seit über einem Jahr=
hundert
wird von den Herren des Landes, den Engländern, dieſe
barbariſche Sitte hart bekämpft, und es wurden ſtrenge Geſetze er=
laſſen
die den Witwenkult ausrotten ſollten. Seit Jahren wurde
auch kein neuer Fall von Witwenverbrennung gemeldet. Aber die
Erinnerung an dieſe Aeußerung eines religioſen Fanatismus lebt
im indiſchen Volke fort. Dafür war ein Vorfall, der ſich kürzlich
in Bab am Ganges zugetragen hat, ein neuer Beweis. Einem
vornehmen Toten war dort am Ufer des heiligen Flußes ein
Scheiterhaufen errichtet worden, und über 5000 Inder wohnten der
Zeremonie, der Leichenverbrennung bei. Da den Behörden recht=
zeitig
ein Wink gegeben wurde, zog man auch eine ſtarke Abtei=
lung
Polizei hinzu. Es hieß, es werde ſich bei der Einäſcherung
etwas Ungewöhnliches ereignen. Als das Volk die religiöſen Ge=
ſäge
anſtimmte und die Flammen an dem Holzſtoß emporſchlugen,
eihze die Witwe des Verſtorbenen plötzlich auf, den brennenden
Scheiterhaufen zu und ſprang, die Leiche des Mannes umfaſſend,
in die Flammen. Die Polizei bahnte ſich gerade einen Weg durch
die Menge, als die Frau, infolge der erlittenen Brandwunden
ohnmächtig geworden, niederſank und, den Leichnam ihres Man=
nes
in den Armen, in die Fluten des Ganges ſtürzte. Nur mit
Mühe gelang es der Polizei, die ſchwerverletzte Frau aus dem
Fluß zu ziehen, da die Menge inzwiſchen eine drohende Hal=
tung
angenommen hatte, während die Leiche des Mannes fort=
geſchwemmt
wurde. Man hofft, die Frau am Leben zu erhalten,
die nun in den Augen der Inder mit der Aureole einer Heiligen
umgeben iſt.
Was ein echter Spanier iſt ..."
(g) Madrid.
Die beiden Söhne des weltberühmten ſpaniſchen Roman=
ſchriftſtellers
Miguelle de Unamuno ſind Vollblutſpanier, mit dem
ſprichwörtlichen Stolz der ſpaniſchen Granden. Die Jungen (zehn=
und achtjährig) liefern dauernd Stoff für die Kindermund=
Spalte der ſpaniſchen Zeitungen, obwohl ihr Vater aus politiſchen
Gründen nicht ſo beliebt iſt. Ihre Bonmots ſind ſchlechthin zum
Gemeingut geworden. Neulich, als ſich die Brüder wegen irgend=
einer
Lappalie wieder einmal in den Haaren lagen, verſuchte der
ältere Sprößling (allerdings nach erfolgter Verabreichung der vor=
ſchriftsmäßigen
Prügelportion) ſeinen jüngeren Bruder über die
Vorrechte der Erſtgeborenen ſachlich aufzuklären: Weißt du denn
nicht, du ungezogener Bengel, daß der Jüngere immer nachgeben
muß? Bisher habe ich das allerdings niemals gehört. lau=
tete
die verblüffende Antwort des kleinſten Unamuno, hätte ich
es aber rechtzeitig erfahren, wäre ich beſtimmt nicht zur Welt
gekommen!!!

der wehrhafte Biſchof.

(k) London.

Auf den Neu=Hebriden hat ſich ein Vorfall abgeſpielt, der er=
hebliches
Aufſehen hervorruft. Der Biſchof von Melaneſien, Dr.
F. Merivale, befand ſich auf einer Fahrt, um die auf den einzel=
nen
Inſeln verſtreut liegenden Miſſionsſtationen zu beſuchen. Als
er von Lamalanga nach Quatuapa unterwegs war, erhielt er die
Nachricht, daß der Führer eines franzöſiſchen Kutters, der die In=
ſel
beſuchte, um Farmarbeiter anzuwerben, die junge Frau eines
Eingeborenen gewaltſam an Bord zurückhielt und ſich trotz aller
Vorſtellungen des Hauptlings und des Ehemannes weigerte, ſie
wieder herauszugeben. Auf dieſe Meldung hin machte ſich Dr.
Merivale auf die Suche nach dem Entführer und ließ ſein Motor=
boot
längsſeits des Schiffes auflaufen. Als der franzöſiſche Kapi=
tän
den Biſchof erkannte, holte er ein Gewehr und drohte, daß er
denjenigen erſchießen wolle, der es wagen würde, an Bord ſeines
Schiffes zu kommen. Da werden Sie wohl mit mir den Anfang
machen müſſen erwiderte der Biſchof kalt, während er ſich auf
das Deck des Kutters ſchwang. Er ergriff die Mündung des Ge=
wehrs
und drückte ſie nieder, während er mit der anderen Hand
den Franzoſen an der Bruſt packte. Vergebens rief der Kapitän
ſeine Leute herbei, von denen nur einer es wagte, ihm mit einem
Knüppel zu Hilfe zu kommen. Ohne auf die Schläge zu achten, die
er erhielt, lockerte der Engländer ſeinen Griff nicht eher, als bis
die Leute des Motorbootes die junge Frau in das Boot gehoben
hatten; dann ſchob der Biſchof den Franzoſen beiſeite und ſtieg,
ohne ihn weiter zu beachten, in ſein Motorboot zurück. Da ſich
die engliſche Regierung auf den Bericht des Biſchofs hin dieſer
Angelegenheit energiſch angenommen hat, dürfte der Vorfall für
den franzöſiſchen Kapitän ein unangenehmes Nachſpiel haben.

Die kole Gakkin verleumdel ihre Nachfolgerin.
(a) New York.
Der 68jährige Großkaufmann Arthur Wensley in New York
bezichtigt ſeine Frau (die nur 37 Lenze zählt) des Ehebruchs, und
zwar auf Grund der Ausſage der erſten, in aller Form verſtor=
benen
erſten Frau Wensley! Der alte Herr mußte es ſeiner
Frau am Sterbebett verſprechen, nicht zum zweiten Male zu hei=
raten
, wurde aber wortbrüchig und ehelichte ſeine frühere Sekre=
tärin
. Die Heirat war nicht glücklich, Wensleys Gewiſſen ließ ihm
keine Ruhe, er wurde im Laufe der Zeit gemütskrank und begann
ſich mit Spiritismus zu beſchäftigen, um ſeiner verſtorbenen Frau
auf dieſe nicht mehr neuartige Weiſe Abbitte tun zu können. Nach
langwierigen Verſuchen gelang es dem Kaufmann, die Verbin=
dung
mit der toten Gattin durch ein weibliches Medium, eine ge=
wiſſe
Frau Campbell, herzuſtellen. Die Tote wollte nicht ſo ohne
weiteres verzeihen und beſchränkte ſich zunächſt darauf, Wensley
mitzuteilen, daß ihn ſeine zweite Frau betrüge. Der Geiſt be=
zeichnete
auch genau die Stelle, wo Frau Wensley Nummer 2 an=
geblich
Ehebruch verübt haben ſollte. Wensley ſtellte daraufhin
feſt, daß in dem betreffenden Haus unter anderem ein unverhei=

rateter Arzt wohnte und ſtrengte die Scheidungsklage gegen die
Treuloſe an. Dieſe behauptet aber, unſchuldig zu ſein, will den
Beweis erbringen, im beſagten Hauſe lediglich ihre Schneiderin
beſucht zu haben, und findet es, da ſie ſelbſt keine Anhängerin der
okkultiſchen Lehren ſei, einfach unerhört, von einer toten Perſon
verleumdet zu werden. Sie beeilte ſich auch die Tote, beziehungs=
weiſe
deren irdiſches Sprachrohr, nämlich Frau Campbell, wegen
Ehrenbeleidigung anzuzeigen. Es iſt gar nicht einmal ausgeſchloſ=
ſen
, daß zur Gerichtsverhandlung auch der Geiſt eine Vorladung
erhält".
* Wie man Botſchafter wird.
(aga) New York.
Henry P. Fletcher, der von ſeinem Poſten als Botſchafter der
Vereinigten Staaten in Rom zurückgetreten iſt, war einſt mit
Präſident Harding befreundet und wurde von ihm als Unter=
Staatsſekretär in das Auswärtige Amt (Staats=Departement) be=
rufen
, deſſen Leitung damals in der Hand Charles E. Hughes
lag. Wie jeder andere Beamte dieſes Verwaltungszweiges, mußte
auch Fletcher bald erfahren, daß Hughes ſeine Arbeit am liebſten
ſelbſt verrichtete und ſeinen noch ſo dienſteifrigen Gehilfen wenig
zu tun übrig ließ. Fletchers Hauptaufgabe war es, in Abweſen=
heit
Hughes von Waſhington bei den faſt täglich ſtattfindenden
Preſſekonferenzen den Neuigkeitsjägern Rede und Antwort zu
ſtehen. Die denkbar undankbarſte Aufgabe der Welt denn
wenn es etwas Wichtiges zu verkünden gibt, findet auch der be=
ſchäftigtſte
Staatsſekretär immer Zeit, dies ſelbſt zu tun. Und nur
wenn Neuigkeiten rar ſind, muß der Unterſekretär herhalten, was
ihm um ſo ſchwerer fällt, wenn er,wie es bei Hughes, bei Präſi=
dent
Wilſon und jetzt wieder bei Hoover zumeiſt der Fall war
oder iſt, nicht genau über den Standpunkt ſeines Herrn Vorge=
ſetzten
zu einer Tagesfrage unterrichtet iſt und durch die Neugier
der Journaliſten beträchtlich in die Enge getrieben werden kann.
Miſter Fletcher wurde es nach und nach müde, ohne irgend=
etwas
Neues vor den Zeitungsſchreibern erſcheinen zu müſſen, und
ſo trug er einem Publizitäts=Beamten des Staatsdepartements
auf, tagtäglich etwas für die Preſſe Geeignetes aufzuſtöbern. Eines
Tages vermochte dieſer Beamte unter all den eingelaufenen De=
peſchen
auch nicht eine einzige intereſſante zu entdecken. Schließ=
lich
wählte er die nach ſeiner Anſicht beſte und händigte ſie Herrn
Fletcher ein. Der ging direkt vor die Preſſevertreter: Ich habe
nur eine einzige Neuigkeit heute, erklärte er, rückte ſeine Brille
zurecht, las die Depeſche und brach plötzlich in ein ſchallendes Ge=
lächter
aus.

Natürlich war man geſpannt, was in dem ſo feierlich= würde=
vollen
Staatsdepartement paſſiert ſein konnte, das Anlaß zu ſolch
außergewöhnlicher Heiterkeit gegeben haben mochte. Ich werd’s
Ihnen vorleſen, ſagte Fletcher und las die Depeſche des amerika=
niſchen
Geſandten in Liberien, der berichtete, die großen weißen
Ameiſen
Termiten

jätten das Geſandtſchaftsgebäude
attackiert, das Gebälk durchbohrt und zernagt, und ſchließlich ſei

der Herr Geſandte mitſamt Dero Kaſſenſchrank in den Keller ge=
fallen
, und er der Geſandte möchte wiſſen, was er jetzt
tun ſoll.
Faſt jede amerikaniſche Tageszeitung veröffentlichte tags dar=
auf
die Depeſche auf der erſten Seite. Sehr zum Mißvergnügen
Herrn Hughes, der darin eine mit der Würde ſeines Amtes un=
vereinbare
Frivolität erblickte. Und ganz kurz darauf hat man
Fletchers Talent zum Botſchafter entdeckt.

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Nummer 215

Montag, den 5. Auguſt 1929

Seite 3

5.A.C.

Knapp unterlegen.

11:5).

Und wieder einmal hatte das Stadion am Böllenfalltor
ütven großen Tag! Der gute Ruf, der den Florisdorfern voraus=
girig
, hatte ſeine Wirkung nicht verfehlt. Darmſtadts große Hand=
ba
bgemeinde war zur Stelle, um den fünffachen Meiſter von
Seſterreich ſpielen zu ſehen. Und tatſächlich lam es zur Demon=
ſtr
ation deſſen, was man erhoffte. Man erlebte das Spiel einer
SCitemannſchaft, die in ihrem Syſtem wirklich Vortreffliches lei=
ſt
te und nahezu reſtlos alle Anforderungen, die man an eine
Meiſtermannſchaft ſtellte, erfüllte.
Damit ſind wir ſchon mitten in der Kritik angelangt. Es
ear die zweite Wiener Mannſchaft, die wir hier in Darmſtadt
zir ſehen bekamen. Einen größeren Unterſchied jedoch als zwiſchen
FTorisdorf und dem Wiener Sportklub, dem Gaſt des Vorjahres,
kamn man ſich allerdings kaum vorſtellen. Während der Sport=
klub
eine Kampfmannſchaft par Excellence ſtellte und durch die
Wucht ſeiner Spielweiſe hervorſtach, ſtellte der F.A.C. eine Elf.
ins Feld, deren Erfolge ausſchließlich auf die glänzende, fehler=
freie
Kombination zurückzuführen ſind. Das hervorſtechendſte
Merkmal dieſer Kombination war im Gegenſatz zu der Darm=
ſtädter
Spielart verhältnismäßig kurze Zuſpiel. Wenn darin das
Geheimnis der Erfolge einer Mannſchaft begründet iſt, ſo iſt da=
mit
auch ſchon geſagt, daß alle Vorbedingungen, auf die ſich dieſe
Spielweiſe aufbaut, erfüllt waren. So ſoll nur nebenbei er=
wähnt
ſein, daß die Fangtechnik der Wiener kaum zu übertreffen
in, daß jeder Mann blitzſchnell ſtarten kann und ſtartet, und daß
in puncto Ausdauer keine Beanſtandung Platz greifen kann.
Co kann es denn bei dem gut ausgebildeten Gefühl für blitz=
ſchnelles
Freiſtellen nicht ausbleiben, daß das Spiel der Wiener
nahezu mühelos wirkt, ebenſo wie auch das Spiel unſerer deut=
ſchen
Meiſtermannſchaft dem Beſchauer jede Anſtrengung zu ent=
behren
ſcheint. Der Wiener Meiſter hat nun außer dieſer glän=
zenden
Beherrſchung ſeines Spielſyſtems noch den Vorteil, daß
er mehrere Spieler in ſeinen Reihen hat, die Meiſter des Einzel=
ſeiels
ſind, ohne jedoch dadurch das Mannſchaftsgefüge im ge=
j
ngſten auseinanderzureißen. So kommt es, daß das Spiel der
(äſte nie eintönig wirkte, da geſchloſſene Angriffe der geſamten
Stürmerlinie und taktiſch überaus kluge Einzelangriffe ſich in
kuinter Reihenfolge abwechſelten. Hierbei kommt den Wienern
ſoch zugute, daß ihr fineſſenreiches, durch dauernde Täuſchungs=
ranöver
durchſetztes Spiel die Deckung des Gegners oft zum
Heerlauf bringt. Zwei Spieler der Mannſchaft ſeien beſonders
erwähnt: der Halbrechte Bohonnek und der Torwächter Zack.
Letzterer hat ſich tatſächlich als der Beſte ſeines Faches erwieſen.
Die Art, wie er mehrere ſcharfe Flachbälle, gut in die Ecke lan=
ccert
, im letzten Moment abſtoppte, wirkte verblüffend und
arr tiſtenhaft.
Das Reſultat läßt erkennen, daß die Darmſtädter Mannſchaft
wackere Arbeit geleiſtet hat. Die nur knappe Niederlage läßt ſo=
gar
den Schluß zu, daß mit vollſtändiger Elf noch ein beſſeres
Abſchneiden erzielt worden wäre. Damit ſoll keineswegs geſagt
werden, daß die Mannſchaft der 98er dem Gegner gleichwertig
war. Ueber gewiſſe Vorteile der Gäſte in ſpieltechniſcher Hinſicht
kommt man nicht hinweg. Daß dieſes Plus von den Darm=
ſtädtern
im Verlauf des Kampfes immer mehr durch Entſchloſſen=
heit
des Handelns und durch Verſtärkung der Kampfkraft aus=
geglichen
wurde, war offenſichtlich. Zuerſt fiel die Darmſtädter
Deckung öfters auf den dauernden Stellungswechſel der Darm=
frädter
herein. Es dauerte faſt die ganze Halbzeit, bis man
mierkte, wie man ſich dieſer Spielweiſe erwehren konnte. Dies
lwoſtete den Verluſt des Spieles, da man bis dahin ſchon mit vier
Toren im Nachteil war. In der zweiten Halbzeit kam dann der
Umſchwung. Henß im Tor hielt, was zu halten war (!) und ver=
diente
ſich mehrfach verdienten Beifall. Zweifellos wurde
das Spiel der Darmſtädter Deckung von dem Augenblick ab, in
welchem Wehr ſeinen Verteidigerpoſten mit Fiedlers Mittelläu=
ferpoſten
austauſchte, weit beſſer. Der Darmſtädter Sturm
ſtielte ſo gut, als es die gegneriſche Hintermannſchaft zuließ. Die
Wurfkraft der Darmſtädter Stürmer kam durch die aufmerkſame
Bewachung der Wiener nicht immer zur Geltung. Nicht ver=
ſchwiegen
ſei auch, daß großes Wurfpech mehrfach den Weg zum
Erfolg verſperrte. Die Flügelbedienung ließ manchen Wunſch
Iffen.
Dies zur Kritik der Mannſchaften. Das Spiel, dem die üb=
liche
Begrüßung der Gäſte vorausging, kann zweifellos als das
ſchönſte Spiel, das wir bis jetzt in dieſem Jahre in Darmſtadt
zu ſehen bekamen, bezeichnet werden. Es war in jeder Spiel=
haſe
fair, es ermangelte auch nicht der Spannung, da die Ein=
beimiſchen
in einem mörderiſchen Endſpurt zum Ausgleich kom=
uien
wollten. Herr Meurer (M.T.G. Mannheim) leitete
den ſchnellen Kampf gut, wenn ſelbſtverſtändlich auch
bei dem dauernden Wechſel des Geſchehens Fehler unterliefen.
Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen der Wiener. Verblüffend,
wie von der Verteidigung aus die Angriffe aufgebaut wurden,
wie immer ein Mann der Gäſte freiſtand oder durch den Neben=
mann
freigeſpielt wurde. So kommen die Wiener ſchnell hinter=
inander
zu ganz klaren Torchancen, die denn auch nicht vergeben
wurden. Zweimal hintereinander (4. und 8. Minute) iſt Bohon=
mek
erfolgreich, ohne daß der Darmſtädter Torhüter die geringſte
Möglichkeit des Eingreifens hat. Darmſtadt kommt vorüber=
gehend
auf, holt auch durch Freund einen Treffer auf, ohne damit
dem Spiel eine Wendung geben zu können. Die Wiener bleiben
weiter klar überlegen und erreichen durch tadelloſe Würfe von
Bohonek, Tauſcher (Rechtsaußen) und wiederum Bohonek den
Salbzeitſtand von 5:1.
In der zweiten Halbzeit ändert ſich das Bild ſofort. Durch
Durchſpiel von Werner, der flach einſendet, iſt der Wiener Tor=
buter
zum zweitenmal geſchlagen. Darmſtadt erzwingt eine leichte
eberlegenheit, kommt aber vorerſt nicht zu weiteren Treffern,
während Florisdorf durch ſeinen Mittelläufer, der ungehindert
Hurchläuft, das 6. Mal ſkort. Von da ab ließen die Leiſtungen

der Wiener etwas nach. Darmſtadt kam naturgemäß ſtärker auf,
ſo daß die Wiener Deckung ſich voll einſetzen muß, um ein Auf=
holen
zu vermeiden. Aus dem 6:2 wird ſo bis Spielende ein
6:5. Zuerſt fängt der Gäſtehüter einen Doppelhänder von Henne=
mann
erſt hinter der Linie, ſo daß Meurer Tor entſcheiden muß
Und endlich werden auch die Würfe von Fuchs exakter, ſo daß
zum Abſchluß zweimal Bombenwürfe dieſes Spielers ihr Ziel
ereichen. Doch dann iſt die Zeit vorbei, ſo daß es zum Ausgleich,
der übrigens nach der klaren Ueberlegenheit der Wiener in der
erſten Hälfte nicht ganz verdient geweſen wäre, nicht langt.
Ein wirkliches Propagandaſpiel hatte ſein Ende gefunden.
Der Wiener Meiſter hat imponiert, die Sportvereinsmannſchaft
trotz der Niederlage ein ehrenvolles Reſultat erzielt. Freuen wir
uns auf den Genuß des heutigen Rückſpiels!

Es iſt dem Sportverein Darmſtadt 1898 gelungen, die ſym=
pathiſche
Mannſchaft des Florisdorfer Athletikklubs nochmals zu
einem Montagabendſpiel auf dem Stadion zu verpflichten. Der
Spielausgang (5:6 für Darmſtadt verloren) zeigt die große Spiel=
ſtärke
des öſterreichiſen Handballmeiſters. Die Sportvereins=
handballiga
, die in der zweiten Halbzeit entſchieden aufholte, wird
wohl alles daran ſetzen, um noch ehrenvoller gegen ihre ſpiel=
ſtarken
Gäſte abzuſchneiden. Die Wiener werden ihnen aber Er=
folge
ſauer zu machen wiſſen, ſo daß der Spielausgang recht
pffen iſt.
Mit Rückſicht auf den Geſchäftsſchluß iſt das Spiel auf 7:4
Uhr angeſetzt worden.
Ofſenbacher Kickers Polizei Darmſtadt 1:14.
Die Darmſtädter konnten das Offenbacher Spiel als eine
Sache für ſich betrachten. Beim ganzen Spiel gaben ſie den Ton
an, was ja auch aus dem Reſultat erſichtlich iſt. Die Pauſe nach
den ſchweren Spielen hat der Mannſchaft gut getan. Sie kann
hoffnungsvoll ihre Verbandsſpiele beginnen. Das Damen=
ſpiel
iſt ausgefallen.
Turnen.
Mitkelrheinkreis=Spielmeiſterſchaften der 9. T.
Die Kreismeiſterſchaften in den Sommerſpielen fanden bei
ſchönſter Witterung auf der Jahnwieſe der Wormſer Turn=
gemeinde
bei ſtarker Beteiligung aus den Gaugruppen und
reger Anteilnahme der Bevölkerung ſtatt. Die Spiele wurden
von Kreisſpielwart Reitz=Frankfurt a. M. durchgeführt und
nahmen einen in jeder Hinſicht befriedigenden Verlauf.
Ergebniſſe:
Fauſtball der Männer: An den Spielen beteiligten ſich
Licht=Luftbad Frankfurt, Tgſ. Aſchaffenburg, Tgde. Worms 43,
MTV. Saarbrücken und TV. Herborn. Die Wormſer, die ſich)
bis ins Endſpiel durchgerungen hatten, mußten ſich im Entſchei=
dungsſpiel
dem beſſeren Können der Frankfurter beugen. Mei=
ſter
1929: Licht=Luftbad Frankfurt a. M.
Fauſtball der Turnerinnen: Zu den Kämpfen traten an:
TV. 1860 Frankfurt, Tgde. Worms, MTV. Saarbrücken und
Tgſ. Koblenz. Im Endſpiel ſiegten die Wormſer Turnerinnen
knapp über MTV. Saabrücken mit 30:28 und ſicherten ſich damit
den Titel.
Fauſtball für Altersturner: Kreismeiſter 1929: Licht= Luft=
bad
Frankfurt a. M.
Trommelball der Turner: Kreismeiſter 1929: Turnerſchaft
Güdingen (Saar); Turnerinnen: Kreismeiſter 1929: TV.
46 Mainz=Kaſtel.
Schlagball für Turner: Im Endſpiel unterlag die Frank=
furter
Eintracht dem TV. 48 Saarbrücken mit 32:53; Kreismeiſter
1929: TV. 48 Saarbrücken.
2. T.-Volkskurnmeiſterſchafken in Kaſſel.
Unter den Beſten des Mittelrheinkreiſes, die zu den Volksturn=
meiſterſchaften
der Deutſchen Turnerſchaft nach Kaſſel entſandt
werden, befindet ſich auch der Turner Hch. Fornoff der Turngeſell=
ſchaft
Darmſtadt 1875, der im 1500 Meter=Lauf die Zeit von 16:04,3
auf den Kreismeiſterſchaften in Franfurt a. M. erreichte. Fornoff, der
im April d. Js. Kreismeiſter im Waldlauf wurde, iſt mit vorſtehender
Leiſtung auch Kreismeiſter im 1500 Meter=Lauf. Nachdem die Ergeb=
niſſe
und die Kreismeiſter der geſamten 19 Turnkreiſe im Reiche feſt=
ſtehen
, ſteht Fornoff an der Spitze des Reiches mit der Beſt=
leiſtung
. Ihm am nächſten kommen die Kreismeiſter des Kreiſes
3c (Provinz Sachſen) mit 16:10.4, und 8b (Rheinland) mit 16:12.8.
Kegeln.
Um den Hans=Borne=Wanderpokal.
In den ſportlichen Kämpfen war durch das Bundesſeſt in
Leipzig eine Ruhepauſe eingetreten. Damit ſoll jetzt gebrochen
werden. Der Sportausſchuß hat die Ausſcheidung eines wich=
tigen
und intereſſanten Kampfes beſchloſſen. Es handelt ſich
um den Hans=Borne=Wanderpokal‟. Die Austragung erfoigt
durch ein Figurenſpiel in gleicher Weiſe wie im vergangenen
Jahre. Startberechtigt ſind alle Klubs des Verbandes. Als
Fampfſtätte iſt die Bahn bei Krichbaum in Ausſicht genommen.
Das regelmäßige Uebungskeg ln, das Samstags im Bürner
verein ſtattfindet, wurde ebenfalls wieder aufgenommen. Be=
teiligung
ſteht jedem nach vorheriger Meldung frei.

Abſchluß der Schwimm-Meiſterſchaffen.

Breslau, 4. Aug. (Drahtbericht.)

Die diesjährigen deutſchen Meiſterſchaften im Schwimmen
in Breslau nahmen am Sonntag einen wirkungsvollen Ab=
ſchluß
. Bei prächtigem Wetter waren die weiten Tribünen des
neuen Schwimmſtadions bis auf den letzten Platz beſetzt, als
ſich die Gegner für die 4 mal 100 Meter=Freiſtilſtaffel dem Star=
ter
ſtellten. Das Rennen nahm genau den gleichen Ausgang wie
am Vortage die 4 mal 200 Meter. Wieder zeigte Poſeidon Leip=
zig
den Magdeburger Hellenen und Poſeidon Berlin den Weg
und gewann ſicher. Ebenfalls einen Doppelerfolg hatte der Köl=
ner
Plumans zu verzeichnen, der nach ſeinem Sieg im Kunſt=
ſpringen
auch den Titel im Turmſpringen an ſich brachte. Plu=
mans
und Riebſchläger zeigten faſt die gleichen Leiſtungen, und
nur auf Grund der beſſeren Platzziffer fiel Plumans der Sieg
zu. In der 100=Meterſtrecke konnte der Titelverteidiger Schu=
bert
=Breslau nach drei Viertel des Weges mit dem Kölner
Dorichs nicht mehr mithalten und mußte ihm einen leichten Sieg
überlaſſen. Auf die lange Strecke über 1500 Meter legte der
Göppinger Neitzel Beſchlag. Auch hier mußte ſich der letztjäh=
rige
Meiſter Handſchuhmacher=Dortmund mit dem zweiten Platz
begnügen. Balk=Göppingen und Heinrich=Leipzig hatten ſchon
nach dem erſten Drittel aufgegeben. Die Meiſterſchaft im
Damenbruſtſchwimmen war in Abweſenheit der erkrankten
Olympiaſiegerin Hilde Schrader=Magdeburg ein Spaziergang
für Lotte Mühe=Hildesheim. In der 3 mal 100 Meter= Freiſtil=
ſtaffel
holte Blau=Weiß Dresden einen leichten Sieg über
Boruſſia Poſeidon=Stettin und Nixe=Charloitenburg heraus=
Die Ergebniſſe:
Herren:
4 mal 100 Meter Freiſtil: 1. Poſeidon=Leipzig, 4:27,3 Min.;
2. Hellas=Magdeburg, 4:30,2 Min.; 3. Poſeidon=Berlin, 4:40,4
Min.
4 mal 200 Meter Bruſt für Vereine ohne Winterbad: 1. SV.
Freiberg in Schleſien, 13:01,9 Min.; 2. SV. Weißenfels a. d. S.,
13:28,8 Min.
Turmſpringen: 1. Plumans=Köln, Platzziffer 7, 94,80 Pkte.;
2. Riebſchläger=Zeitz, Platzziffer 8, 94,98 Pkte.; 3. Schumm=
Köln, Platzziffer 21, 24,84 Pkte.
100 Meter Freiſtil: 1. Dorichs=Köln, 1:02,8 Min.: 2. Schu=
bert
=Breslau, 1:04,9 Min.; 3. Ahrend=Magdeburg, 1:06 Min.
1500 Meter Freiſtil: 1. Neitzel=Göppingen, 22:07,4 Min.;
2. Handſchuhmacher=Dortmund, 22:36,6 Min.; 3. Eckſtein=Leipzig,
22:57,8 Min.; 4. Schrader=Hildesheim, 23:04 Min.
Vereinsmeiſterſchaft: 1. Hellas=Magdeburg, 100 Pkte.; 2. Po=
ſeidon
=Leipzig, 85 Pkte.; 3. SV. Göppingen, 73 Pkte.; 4. Sparta=
Köln, 70 Pkte.
Damen:
3 mal 100 Meter Freiſtil: 1. Blau=Weiß Dresden, 4:11,8
Min.; 2. Boruſſia Poſeidon=Stettin, 4:16,6 Min.; 3. Nixe= Char=
lottenburg
, 4:19 Min.
200 Meter Bruſt: 1. Lotte Mühe=Hildesheim, 3:18,4 Min.;
2. Wiedemann=Charlottenburg, 3:23,2 Min.; 3. Wunder=Leipzig,
3:23,8 Min.
Vereinsmeiſterſchaft: Nixe=Charlottenburg.

Um die Deutſche Waſſerball=Meiſterſchaft.
Das letzte Spiel der zweiten Runde um die Deutſche Waſſer=
ball
=Meiſterſchaft führte in Barmen die dortigen Sportfreunde
mit Magdeburg 96 zuſammen. In dem von Anfang bis Ende
offenen Spiel, das zeitweiſe etwas hart, durchgeführt wurde,
ſiegte der weſtdeutſche Meiſter mit 4:3 (1:1) Toren.
In der dritten Runde, die bis zum 18. Auguſt beendet
ſein muß, treffen die Schwimmſportfreunde Barmen mit Sparta
Föln und Spandau 04 mit Weißenſee 96 zuſammen. In die
Kämpfe der Vorſchlußrunde greifen dann auch Waſſerfreunde
Hannover und Hellas Magdeburg ein.
Um die Süddeutſche Waſſerball=Meiſterſchaft. 4
1. FC. Nürnberg 1. Frankfurter SC. 5:3 nach Verlängerung.
Im Endſpiel der Runde der Zweiten um die Süddeutſche
Waſſerball=Meiſterſchaft erkämpfte ſich der 1. FC. Nürnberg
durch einen ſchönen 5:3=Sieg über den 1. Frankfurter SC. die
Teilnahmeberechtigung an den Endſpielen um den Titel. Das
im Frankfurter Stadion ausgetragene Spiel ſah bei der Pauſe
die Frankfurter noch 2:0 in Führung. Bei Schluß der regu=
lären
Spielzeit ſtand der Kampf 3:3. In der Verlängerung
waren die Bayern ausdauernder, ſie gewannen ſchließlich ver=
dient
mit 5:3 Treffern.
Anerkannke Schwimmrekorde.
Der Deutſche Schwimm=Verband hat jetzt nachſtehende Leiſtungen
als deutſche Rekorde anerkannt: 200 Meter Seite: E. Dingeldey,
Jung=Deutſchland, Darmſtadt, 2:35,8 Min., aufgeſtellt am 5. 7 1929 in
Bremen. 800 Meter Freiſtil in 11:18 und 1000 Meter Freiſtil in
14:05,1: W. Neitzel=Göppingen, aufgeſtellt am 21. 7. 1929 im
Göppingen.

In Wien ſchlug bei den deutſch=öſterreichiſchen Berufsboxkämpfen
der Wiener Poldi Steinbach den Berliner Mittelgewichtler Hermann
Herſe knapp nach Punkten. Der Kölner Prawit ſchlug Weſſelitſch bereits
in der erſten Nunde k. o.
Als Euuopameiſterſchaft anerkennt iſt das im September in Berlin
zur Durchführung kommende Schwergewichtstreffen Franz Diener gegen
Enropameiſter Pierre Charles (Belgien)

[ ][  ][ ]

Seite 6

Suimiten.
3. Breisſitomſchwimmen des 9. Kreiſes Mitkeirhein.
Dus dritte Kreisſtromſchwimmen des 9. Kreiſes Mittelrhein
fand geſtern in Worms ſtatt. Die beſten Schwimmer des Krei=
ſes
gaben ſi=h hier ein Stelldichein, und die Anmeldungen, die
65 an der Zahl betrugein ſtellen die Höchſtzahl dar, die bis jetzt
erreicht wurde. Das erſte Stromſchwimmen, das 1927 in Niedci=
walluf
ſtattfand, vereinigte ca. 15 Kämpſer, ſo daß man heute
von einer vierfachen Zahl, ſprechen darf. Kreisſchwimmtvart
Bitſch=Frankfurt, der als Vertreter des Kreiſes andeſend
trar, hob dieſe Tatſache ganz beſonders hervor und zog daraus
den Schluß, daß die Tarnerſchwimmbewegung in ſtetigem An=
teacſſen
begriffen ſei. Di= bei den Kämpfen erreichten Zeiten
bürfen als ausgezei hnet angeſehen werden, und das Intereſſe
feitens der S urimmer zeigt, wie ſehr dieſe Kampfart bei der
Turnerſchaft beliebt iſt.
Insgeſamt wurden fünf Kämpfe ausgetragen, und zwar
über 5100, 3000, 2000, 2000 und 3000 Meter. In der 5900=Meter=
Gruppe ſiegte Guſtav Lautz, Homburger Schwimmklub, in
37,22 Min vor Hans Federlin, Turngeſellſchaft Darmſtadt 187,
und Fritz Weiß, Turugeſellſchaft Darmſtadt, die diesmal auf den
zweiten und dritten Platz verwieſen wurden. Lohrer, Durn=
neſellſchaft
Darmſtadt, der Kreismeiſter von 1927, erreichte dies=
mal
nur den 10. Platz. Bei den Turnerinnen über 3000 Meter
ſiegte erwartungsgemäß Annemarie Weinig, Frankfurter Turu=
verein
1860, in der Zeit von 22,37 Min. vor Eliſabeth Gerhard,
Turngemeinde Darmſtadt.
Die Rennen wickelten ſich dank der guten Organiſation
reibungslos ab, und gegen 2 Uhr erfolgte die Preisverteilung.
Die Ergebniſſe.
5000 Meter: 1. Guſtav Lautz, Homburger SC., 37,22 Min.;
2. Haus Federlin, Tyſ. Darmſtadt, 37,34 Min.; 3. Fritz Weiß,
Taſ. Darmſtadt, 37,55 Min.; 4. Phil. Repp, Tv. Arheilgen, 38,05
Min; 5. Heinrich Habicht, Tgm. Darmſtadt, 38,15 Min.; 6. Lco
Goeres, Tv. Briedel, 38,16 Min.; 7. Hans König, Tgm. Ein=
tracht
Frankfurt, 33,45 Min.; 8. Wilh. Lippelt, Tgm. Worms
1846, 38,50 Min.; 9. Heinrich Reis, Tgm. Darmſtadt, 39,02 Min.;
10. Tacob Lohrer, Tgſ. Dacmſtadt, 39,10 Min.; 11. Heinrich
Spengler, Tv. Arheilgen, 39,15 Min.; 12. Hans Kern, Tv. Groß=
Gerau, 39,17 Min.; 13. Reinhold Weitzel, Tv. Arheilgen, 39,22
Min.; 14. Alex Hartmann, Tgſ. Darmſtadt, 36 35 Min.; 15. Haber=
ſtock
, Mtv. Mainz 1817. 39,4) Min.; 16. Wilhelm Schäfer, Tgri.
Frietberg, 39,42 Min.; 17. Georg Hoch, Tam. Eintracht Frank=
furt
, 39,48 Min.
3000 Meter (Tu= ie=innen): 1. A. Weinig, Frankfurter
1860, 22,37 Min.; 2. E. Gerhard, Tgm. Darmſtadt 1846, 23,05
Min.; 3. Käthe Kaſten, Tgm. Darmſtadt 1846, 23,41 Min.; 4. Gre=
tel
Dintelmann, Tgm. Darmſtadt 1846, 24,21 Min.; 5. Irmgard
Franke, Homburger SC., 24,23 Min.
2000 Meter (männliche Jugend): 1. Otto Langjahr, Taſ.
Darmſtadt, 14,35 Min.; 2. Götz Heinold, Homburger SC., 14,41
Min.; 3. Fritz Roß, Tv. Arheilgen, 14,53 Min.; 4. Hans Götz,
Tv. Groß=Gerau, 14,56 Min.; 5. Heinrich Schneider, Tam. Darm=
ſtadt
, 15,01 Min., uind Hans Fink, Tgm. Darmſtadt, 15,01 Min.;
6. Moritz Leukel, Tgm. Schierſtein, 15,05 Min.; 7. Hermann
Füller, Taſ. Darmſtadt, 15,08 Min.
2000 Meter (weibliche Jugend): 1. Berta Langjahr, Tgſ.
Darmſtadt, 15,11 Min.; 2. Hanna Kapp, Tgm. Worms 1846,
15,12 Min.; 3. Eliſabeth Bittel, Homburger SC., 15,55 Min;
1. Leni Stumpf, Tgm. Worms 1846, 16,25 Min.
3000 Meter (Altersturner über 35 Jahrc): 1. Ludwig Penk,
Tam. Darmſtadt, 23,22 Min.; 2. Franz Hedtler, Tgm. Darm=
ſtadt
, 23,30 Min.

Drittes Gau=Weitſchwimmen des Odenwaldgaues
der Deukſchen Turnerſchaft im Skadion Michelſtadk.
Am geſtrigen Sonntag fand im Stadion Michelſtadt das dies=
jährige
Gauwettſchwimmen des Odenwaldgaues der Deutſchen
Turnerſchaft ſtatt. Strahlender Sonnenſchein lag ſeit dem
frühen Morgen über dem Stadion und hatte zahlreiche Beſucher
angelockt, die intereſſiert den ſpannenden Wetukämpfen zuſahen.
Es war dies das dritte Mal, daß der Odenwaldgau eine der=
artige
Veranſtaltung abhielt. Die Ergebniſſe zeigen aufs deut=
lichſte
, daß die edle Schwimmkunſt in den einzelnen Vereinen
auch eifrig gepflegt wird.
Die Wettkämpfe nahmen den ganzen Vormittag in Anſpruch.
Dank der muſtergültigen Organiſation konnte anſchließend ſofort
die Verteilung der Diplome vorgenommen werden. Bürgermeiſter
Ritzel begrüßte hierbei alle Turnerinnen und Turner aufs herz=
lichſte
, beglückwünſchte ſie zu den errungenen Siegen und for=
derte
ſie zum baldigen Wiederkommen auf. Auch überreichte Bür=
germeiſter
Ritzel an vier eifrige Turner, darunter Ganſportwart
Diehl=Erbach, das Stadionabzeichen.

Ergebniſſe.
50 Meter Bruſtſchwimmen, Jugendklaſſe1: 1. Ludwig
Blum=Reinheim und H. Glaubrecht=Steinbach, 43,9 Sek.; 2. W.
Hartmann=Michelſtadt 45,8 Sek. 3. F. Lang=Reichelsheim 47,8
Sek. und Ch. Rexroth=Michelſtadt 48,3 Sek. Jugend=
klaſſe
2: 1. W. Reitzel, Groß=Umſtadt, 44,1 Sek., 2. K. Daab=
Groß=Bieberau 45,8 Sek.; einen 3. Sieg erhielten: B. Wolf=
Erbach 46,6 Sek., K. Lautz, Groß=Umſtadt, 48,6, K. Emmrich,
Groß=Umſtadt, 48,8, K. Friedrich=Michelſtadt 49,6 Sekunden.
Turnerinnen: 1. Maria Donleiter=Reinheim 54/4 Sek.
2. E. Lenz=König 54,9 Sek.; einen dritten Sieg erhielten: E.
Schum=König 59,8, M. Zink=König 111,4, G. Dicklas= Reichels=
heim
59,8 Sekunden.

50 Meter Seitenſchwimmen, Turnerinnen: 1. Hertha Kumpf
52,2 Sek., 2. Hide Kumpf=Erbach 54,5 Sek. 54,5 Sek.
50 Meter, Rückenſchwimmen, Turnerinnen: 1. Hilde
Kumpf=Erbach 1,60 Min. 2. Marg. Keller=König. 1,72 Min.
3. E. Schum=König 1,74 Min. und M. Zink. Turner:
1. W. Gerrmann=Erbach 44,2 Sek. 2. Walter Hartmann=Michelſt.
45,1 Sek. 3. K. Eiſenhauer=Brensbach 45,2 Sek.
100 Meter Bruſtſchwimmen, Turner: 1. W. Gerrmann=
Erbach 1,31,6 Min. 2. A. Bernius=Reinheim 1,41,3 Min.
Turner über 30 Jahre; 1. P. Nebeling=Ober=Moſſau
1,50,8 Min. 2. P. Hoffarth=Michelſtadt 2,42 Min.
100 Meter Seitenſchwimmen, Turner, offen für alle: 1. W.
Gerrmann=Erbach 129,8 Min. 2. W. Muhn=Erbach 1,36,9 Min.
3. Wolf Sommer, Groß=Umſtadt, 1,37,8 Min.
300 Meter Bruſtſchwimmen, Turner: 1. W. Gerrmann=
Erbach 5,20 Min. 2. A. Bernius=Reinheim 6,.16,3 Min. 3. P.
Nebeling, Ober=Moſſau, 6,22 Min.
Jugendſtaffel 4X50 Meter: 1. Tv. Groß=Umſtadt 3,07 Min.
2. Tv. Michelſtadt 3,09 Min.
Turnerſtaffel, 4X100 Meter: 1. Tv. Erbach 7,13 Min. 2. Tv.
Neinheim 7,31 Min.
Springen, Turnerinnen: 1. H. Kumpf=Erbach 43 Pkt.
2. El. Schum=König 41 Pkt. 3. Marg. Keller=König 32 Pkt.
Schüler: 1. P. Ganſter=Michelſtadt 17,5 Plt. 2. W. Kreuder=
Erbach und Br. Wächter=Michelſtadt je 15 Pkt. 3. Ferd.
Schmucker=Michelſtadt und Gg. Geitz=Michelſtadt je 12,5 Pkt.
Zöglinge. 1. Chr. Rexroth=Michelſtadt 26 Plt. 2. Herm.
Schmucker=Michelſtadt 25,5 Pkt. 3. Br. Wolf=Erbach 24 Pkt.,
Otto Glenz=Erbach 23,5 Pkt., Ludwig Blum=Reinheim 21 Pkt=
Turner: 1. Walter Hartmann=Michelſtadt 25 Pkt. 2. Gg.
Grenz=Michelſtadt 24 Pkt.
Startweitſprung, Zöglinge: 1. Hch. Schwarze= Beerſel=
den
12.25 Meter, 2. Walter Hartmann=Michelſtadt 11,35 Meter;
einen 3. Sieg erhielten: L. Blum=Reinheim 11,25 Meter, Otto

Montag, den 5. Auguſt 1929

Nummer 215

Glenz=Erbach 10,50, K. Eiſenhauer=Brensbach 10,25, K. Emme=
rich
=Groß=Umſtadt 10,25, Br. Wolf=Erbach 10.15, Hermann
Schmucker=Michelſtadt 10,00, W. Reitzel=Groß=Umſtadt 9,75,
Chr. Rexroth=Michelſtadt 9,50, W. Hartmann=Michelſtadt 9,25
Meter. Turner: 1. Ph. Hoffmann=Reichelsheim 16,50 Me=
ter
; 2. K. Neuroth=Spachbrücken und Adolf Bernius=Reinheim
je 10,50, 3. Gg. Werner=Reichelsheim 10,25 Meter.
Streckentauchen, Turner: 1. K. Eiſenhauer=Brensbach
31 Meter; 2. P. Nebeling, Ober=Moſſau, 30 Meter.

Zeictätgienn.

Zußball.
Mannheim 97 Rol-Weiß, PfR. Darmſtadt 5:2 (2:1)

Zum Rückſpiel weilte Rot=Weiß geſtern in Mannheim und
mußte eine zahlenmäßig hohe Niederlage einſtecken. Not=Weiß
trat mit einer ſehr geſchwächten Ligamannſchaft an und liefert=
trotzdem
ein recht anſprechendes Spiel. Wenn esnicht zu mehr
Toren reichte, ſo mag das am mangelnden Verſtändnis im
Sturm liegen, der ja in der geſtrigen Aufſtellung noch nie zu=
ſammengeſpielt
hat. Gerade das Verſtändnis im Sturm dar
bei 07 ſehr gut, allerdings mußte der Sturm ſein ganzes Kön=
nen
aufbieten. um Mayer im Rot=Weißtor ſchlagen zu können,
der wieder einmal glänzend war. Alles in allem war es ein
ſchönes und faires Freundſchaftsſpiel, bei dem Mannheim ein
kleines Plus hatte, da die Mannſchaft beſſer eingeſpielt war.

Sport=Verein 98 Darmſtadt.

1. Jugend ſpielfrei; 2. Jugend 1. Jugend Faiſerslautern
(dort) 1:3; 3. Jugend 1. Jugend Rot=Weiß, VfR. (hier) 3:1;
5. Jugend 2. Jugend Eintracht (hier) 5:1; 1. S=hüler
1. Schüler Aſchaffenburg (hier) 2:1.

Zußballergebniſſe.
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiel.
Gruppe Württemb.: 1. F.C. PforzheimSportfr. Eßlingen
Geſellſchaftsſpiele.
Eintracht Frankfurt Schalke 04 (Samstag)
F. V. Saarbrücken Offenbacher Kickers (Samstag).
V. f. B. Stuttgart V. f. R. Mannheim (Samstag) .
1. F.C. Idar Boruſſia Neunkirchen (Samstag)
F. S. V. Frankfurt 1. F.C. Nürnberg.
V. f. L. Neckarau Schalke 04
S. V. Trier 05 Offenbacher Kickers ...
Stuttgarter Kickers Preußen Krefeld".
Sportfreunde Stuttgart Union Böckingen
F. S. V. Mainz 05 Karlsruher F. V. . . .
F. C. Kreuznach Boruſſia Neunkirchen . . .
Germania Brötzingen V. f. L. Neu=Iſenburg (Sa.)
Frankonia Karlsruhe V. f. L. Neu=Iſenburg
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Kölner B.C. Union Niederrad (Samstag)
Fortuna Düſſeldorf Union Niederrad
Kurheſſen Marburg Rot=Weiß Frankfurt
Sturm Chemnitz Sp.Vg. Fürth (Samstag)
Zwickauer S.C. Sp.Vg. Fürth
Weſtdeutſchland.
Turu Düſſeldorf Mülheimer S. V.
Sp. Vg. Köln=Sülz 07 Meidericher S.V.
Schwarz=Gelb Gladbeck Kurheſſen Kaſſel".
Gelſenkirchen 07 Kurheſſen Kaſſel
S. V. Kaſſel Göttingen 05
B. C. Sport Kaſſel Heſſen 09 Kaſſel.
..
S. C. 03 Kaſſel Hermannia Kaſſel

Preußen Münſter Hagen 05 .
Norddeutſchland.
Verbandsſpiele Oberliga.
Rothenburgsort Union Altona
Polizei Hamburg Unitas Hamburg".
F.C. Ottenſen Altona 93.
Verbands=Pokalſpiele.
Sp.Vg. 97 Hannover 1918 Niederſachſen".
Preußen Hameln V. f. B. Peine . . .
.
Geſellſchaftsſpiel.
Eintracht Braunſchweig Hannover 96 .
Weitere wichtige Spiele im Reich.
Guts Muts Dresden Nordböhmen
Schwarz=Weiß Sp.Vg. Erfurt (Pokal=Endſpiel)
Breslauer S.C. 08 Dresdener S. C.

Ruch Bismarckhütte Hamburger S.V.
Beuthen 09 Hamburger S. V.
Gleiwitz Hindenburg (Städteſpiel).
Biala Bielitz Vienna Wien
1. F.C. Kattowitz Vienna Wien

6:2

Favorikenſiege am erſten Tage.

In Hamburg begannen am Sonntag bei prachtvollem Wetter
und vor allerdings nur wenigen Zuſchauern die Kämpfe um die
internationale Tennismeiſterſchaft von Deutſchland. Bei den
Herren überraſchte der Fünfſatzkampf des Hamburger Frentz über
den Engländer Lee. Infolge mehrerer Abſagen kamen zahlreiche
Teilnehmer kampflos in die nächſte Runde. Unter den Abſagen
befanden ſich auch die des Dänen Worm und des tſchechiſchen
Meiſters Jan Kozeluh. Bei den Damen vermißte man am erſten
Tage die Holländerin Fräulein Rollins=Couquerque, wodurch
Fräulein Hammer ohne Kampf vorrücken konnte. Im übrigen
behaupteten ſich ſowohl bei den Herren als auch bei den Damen
die Favoriten.
Die Ergebniſſe: Herreneinzel: FrenzLee 6:1, 3:6, 6:2, 4:6, 6:1,
MillerEberſtein 6:2, 6:2, 6:4: Dr. FuchsDr. Brandes 6:1,
6:2, 6:0; von CrammCherrier (Schweiz) 6:2, 6:3, 6:4; Dr. Deſ=
ſart
Schlaberti 6:0, 6:0, 6:1; FroitzheimStolarow 6:1, 6:0,
6:3; OhtaUhtmüller 6:1, 6:3, 6:1. Dameneinzel: Frl. Freyz
Frl. Hoffmann 5:7, 6:1, 6:0; Frl. HornFrl. Eſch 6:4, 6:4; Frl.
StrauchFr. Grünsberg 6:1, 6:4; Frl. ThomasFr. Lorenz
3:6, 6:1, 6:2: Frl. Menges=Frankfurt a. M.Frl. Plumacher 6:2,
6:2, Frau HaglocherFrau Heim 6:0, 6:3, Frl. RoſtFrl. Haß
6:3, 7:5; Frau von ReenizekFrl. Stöckel 6:1, 6:4.

Haymann ſiegk durch k.0.

Der erſte Amerikakampf des deutſchen Schwergelichtsmeiſters Lud=
wig
Haymann brachte dieſem einen ſehr ſchönen Erfolg. Im Stadion
von Long= Beach auf der Inſel Long Island bei New York trat er
gegen den zweitklaſſigen amerikaniſchen Boxer Eddie Johnſon an und
konnte dieſen ſchon in der erſten Runde nach 29 Sekunden durch k.o.
beſiegen. Haymann wog 204 engliſche Pfund, während der Amerikaner
184 Pfund brachte. Von Beginn an war Haymann überlegen, da der
Amerikaner etwas eingeſchiichtert ſich zeigte und nicht einmal klar lan=
den
konnte. Johnſon verfehlte einen links=rechten Doppelſchlag, wollte
ins Clinch gehen, wurde dabei aber durch einen rechten Konterſchlag des
Deutſchen genau aufs Kinn getroffen, der ihn auf den Boden zwang,
ſo daß der Deutſche klar durch k.o. gewann. Sofort nach ſeinem Siege
erhielt Haymann eine Anzahl von Kampfangeboten gegen ſtärkere Geg=
ner
, hat aber noch keinen davon angenommen.

Dr. Pelker ſchlägt Sera Markin.
Internationales Sportfeſt des SC. Charlottenburg

Die ausgezeichnete Beſetzung, die das Internationale Sport=
feſt
des SC. Charlottenburg gefunden hatte, lockte am Sonntag
12000 Schauluſtige herbei, denen ein guter Sport geboten
wurde, denn faſt in allen Wettbewerben kam es zu äußerſt ſchar=
fen
Kämpfen. Sehr beifällig aufgenommen wurde der Sieg
von Dr. Peltzer über den franzöſiſchen Rekordmann Sera Martin.
Der Franzoſe führte während des ganzen Rennens überlegen,
wurde aber im Endſpurt von dem Stettiner abgefangen. In
1500=Meter=Lauf kam es zu einem intereſſanten Duell zwiſchen
dem finniſchen Olympiaſieger Larva und dem Franzoſen Ladoll=
megue
, aus dem ſchließlich der Finne in guter Zeit als Sieger
hervorging. Die Kurzſtreckenläufe, bei denen Eldracher über
100 Meter, Körnig über 200 Meter und Dr. Wichmann über
200 Meter ſiegten, hatten ſtark unter Gegenwind zu leiden. Die
4 mal 100 Meter=Staffel wurde von dem mit Körnig, Großer,
Nathan, Schlößke ſtartenden SC. Charlottenburg gegen die mit
Welſcher, Dr. Wichmunn, Eldracher und Salz laufende Eintracht
klar gewonnen. Die zum Teil recht guten Ergebniſſe lauten:
100 Meter: 1. Eldracher=Eintracht Frankfurt, 11,3 Sek.;
2. Borgmeyer=Münſter, 11,4 Sek.; 3. Gillmeiſter=Stolp, 11,4 Sek.
200 Meter: 1. Körnig=Charlottenburg, 21,4 Sek.: 2. Gill=
meiſter
=Stolp, 22 Sek.; 3. Borgmeyer=Münſter, 22,1 Sek.
300 Meter: 1. Dr. Wichmann=Eintracht Frankfurt, 34,4 Sek.;
2. Moulines=Paris, 34,6 Set. (neuer franzöſiſcher Rekord);
3. Stortz=Halle, 35 Sek.
800 Meter: 1. Dr. Peltzer=Stettin, 1:55,5 Min.; 2. Sera Mar=
tin
=Paris, 1:55,6 Min: 3. Kaufmann=Hannover, 1:55,9 Min.;
1. Böcher=Berlin, 1:56 Min.
1500 Meter: 1. Larvi=Finnland, 3:56,6 Min.; 2. Ladou=
megue
=Paris, 3:56,8 Min.; 3. Kohn=Charlottenburg, 4:03,8 Min.
5000 Meter: 1. Helber=Stuttgart, 15:04,5 Min.; 2. Petri=
Hamburg, 15:05,4 Min.; 3. Diekmann=Hannover, 15:26,6 Min.;
4. Sipilä=Finnland.
400 Meter Hürden: 1. Viel=Paris, 54,9 Sek.; 2. Troßbach=
Berlin, 55,9 Sek.; 3. Jäniſch=Köln, 56,8 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. SC. Charlottenburg, 41,3 Sek.; 2. Ein=
tracht
Frankfurt, 41,4 Sek.; 3. SC. Charlottenburg 2. Mann=
ſchaft
, 43,1 Sek.; 4. Hannoder 78.
Olympiſche Staffel: 1. Stade Frangaiſe Paris, 3:30,5 Min.;
2. SC. Charlottenburg, 3:30,6 Min.; 3. Bar Kochba Berlin,
Hochſprung: 1. Köppke=Stettin, 1,90 Meter; 2. Nielſſon=
Schweden, 1,85 Meter; 3. Menard=Paris, 1,85 Meter.
Stabhochſprung: 1. Wegener=Halle, 3,60 Meter; 2. Lehninger=
Charlottenburg, 3,50 Meter.
Speerwerfen: 1. Szepes=Ungarn, 63,87 Meter: 2. Hoffmeiſter=
Münſter, 58,35 Meter; 3. Reinikka=Finnland, 58,00 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein, 14,91 Meter; 2. Noel=
Frankreich, 14,11 Meter; 3. Weiß=Berlin, 13,34 Meter.
Diskuswerfen: 1. Noel=Paris, 45,83 Meter; 2. Winter=Paris,
42,94 Meter; 3. Paulus=Wetzlar, 42,86 Meter.

Inkernakionales Sporkfeſt in Krefeld.

Houbens letzter Einzelſtart.

Die internationalen Leichtathletikkämpfe der Krefelder
Preußen am Sonntag kamen bei dem ſchönen Sommerwetter,
bei guter Beſetzung und einem glänzenden Publikumsbeſuch zu
einem vollen Erfolg. Die Internationalität des Feſtes war
durch Teilnahme einer Mannſchaft des Metropolitan=Club Paris
und einer Nordländer gewahrt. Die Ausländer entführten
wieder manchen erſten Platz, trafen allerdings durchweg nicht
auf die erſte deutſche Klaſſe. Lebhaft gefeiert wurde Altmeiſter
Hubert Houben, der ſeinen letzten Einzelſtart abſolvierte. Am
nächſten Sonntag wird Houben noch einmal an dem Staffel=
kampf
teilnehmen, und dann wird dieſer erfolgreiche Athlet, der
dem deutſchen Sport ſo wertvolle Impulſe gegeben hat, end=
gültig
von der Aſchenbahn abtreten. Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Rouſſeau=Paris, 11 Sek.; 2. Gärtner= Karls=
ruhe
, 11,1 Sek.; 3. Wege=Karlsruhe, Handbreite; 4. Hubert
Houben=Krefeld, dichtauf.
200 Meter: 1. Schüller=Krefeld: 2. Rouſſeau=Paris, 22,3 Sel.;
3. Wege=Karlsruhe, 22,5 Sek.
400 Meter: 1. Fege:=Paris, 49.9 Sek.; 2. Engelhardt=Berlin,
50,6 Sck.: 3. Neumann=Mannheim, 50,7 Sek.
800 Meter: 1. Eberhard=Düren, 2:00,8 Min.: 2. Peſch= Düſ=
ſelderf
, 2:)1,1 Min.
800 Meter=Einladung: 1. Keller=Frankreich, 2:03,8 Min;
2. Müller=Zchlcndorf, 2:03.9 Min.; 3. Dabat=Paris, 2:04,7 Min.
1500 Meter: 1. Loiſenn=Paris, 4:10,2 Min.; 2. Bukh=Verlin,
4:16,2 Min.
3000 Meter: 1. Kilp=Düſſeldorf, 8:48,3 Min.; 2. Jſohollo=
Ziunland, 3. 57. Min; 3. Wilpert=Berlin, 9:08,3 Min.
110 Meter Hürden: 1. Adelheim=Paris, 16,1 Sek.: 2. Stöck=
mann
=Duisburg, 16,2 Sek.
4 mal 100 Meter: 1. Phönix=Karlsruhe, 42,8 Sek.; 2. Preu=
ßen
=Krefeld, 42,9 Sek.; 3. Viktoria Hamburg. 43,7 Sek.
Weitſprung: 1. Köchermann=Hamburg, 7,23 Meter; 2. Koller=
Hamburg. 6,67 Meter.
Speerwerfen: 1. Deppenbrock=Münſter, 53,50 Meter.
Schwedenſtaffel: 1. Metropolitan=Club Paris, 2:02,2 Min.:
2. Viktoria Hamburg, 2:02,9 Min.; 3. Preußen=Krefeld, 2:03,2
Min.
Hochſprung: 1. Kraatz=Dortmund, 1,80 Meter; 2. Steche=
meſſer
=Münſter, 1,75 Mcter.
Kugelſtoßen: 1. Penttäe=Finnland, 13,08 Meter, 2. Steche=
meſſer
=Münſter, 12.92 Meter; 3. Wiegand=Düſſeldorf, 12,46 Meter.
Diskuswerfen: 1. Penttäe=Finnland, 44,92 Meter: 2. Goitſch=
Duisburg, 41,59 Meter; 3. Stechemeſſer=Münſter, 39,87 Meter,

Klub=Dreikampf in Berlin.

Stade Francais gewinnt mit 80 vor Göta 72 und S. C. Char=
lottenburg
72 P.
Trotz des ſchönen Wetters hatten ſich am Samstag auf dem
SCC.=Platz nur Inapp 2000 Zuſchauer eingefunden. Von den elf
Wettbewerben gewannen die Franzoſen und Charlottenburg je
vier, die Schweden drei. Im Geſamtergebnis ſiegte Stade Frau=
cais
mit 80 Punkten vor Göta 72 und SCC. 70 Punkte.
Die Einzelergebniſſe: 100 Meter: 1. Körnig 10,7 Sek., 2.
Schlößke 10,9 Sek., 3. Andrieu=Paris 11,1 Sek. 400 Meter: 1.
Hammergreen 50,7 Sek., 2. Viel=Paris 51,3 Sek., 3. Andrieu 51,4
Sek., 4. Wieſe=Charlottenburg. 1000 Meter: 1. Böcher=SCC.
2:29,9 Min., 2. Sera Martin 2,31 Min., 3. Roſenblada=Göta 2,32
Min. 5000 Meter: 1. Ballſtröm=Göta 15:32,3 Min., 2. Cohn=
SCC. 15:36,2 Min., 3. Veſtlund=Göta 15:40 Min., 4. Michot=
Paris. 110 Meter Hürden: 1. Viel=Paris 15,9 Sek., 2. Glenz=
ker
=Göta 16,1 Sek., 3. Robert=Paris 16,3 Sek. Weitſprung:
1. Schlößke=SCC. 6,77½ Meter, 2. Chevalier=Paris 6,48 Meter,
3. Pflugſchütz=SCC. 6.30 Meter. Hochſprung: 1. Menard=
Paris 1,85 Meter, 2. Nielſon=Göta 1,85 Meter, durch Stechen ent=
ſchieden
, 3. Philipſon=Paris 1,80 Meter. Kugelſtoßen: 1. Noel=
Paris 14,07 Meter, 2. Winter=Paris 13,62 Meter, 3. Hänchen=
SCC. 12,65 Meter. Diskus: 1. Winter=Paris 44,20 Meter, 2.
Noel=Paris 43.20 Meter. 3. Hänchen 41.94 Meter. 4X100 Me=
ter
: 1. SCC. 43,1 Sek., 2. Göta 43,2 Sek., 3. Stade Francais.
4X400 Meter: 1. Göta 3,22.3 Min., 2. Stade Francais 3,22.,6
Min., 3. SC. Charlottenburg.

[ ][  ][ ]

Nummer 215

Montag, den S. Auguſt 1929

Seite 7

eit= u. Sahr Turnier in Groß=Umſtadt.
Das Städtchen Groß=Umſtadt ſtand geſtern im Zeichen des
eSjährigen Reit= und Fahr=Turniers, das, wie alljährlich, von
ſum rührigen Reit= und Fahrverein des vorderen Odenwaldes
großzügiger Weiſe aufgezogen war. Ueber dem Turniertag
ſtrahlender Sonnenſchein, wodurch natürlich von vornherein
Exfolg geſichert war. Und es war ein Erfolg, dieſer Turnier=
o
= der dem Verein im Intereſſe von Pferde=Zucht und =Sport
yr Herzen zu gönnen iſt. Das ſchöne Wetter lockte die Beſucher
Ftattlichen Scharen von weit und breit herbei, und durch die
eseiligung der Reiterkeiſe Darmſtadts hatten auch viele Darm=
ter die Gelegenheit genommen, das Ziel ihrer Sonntagsfahrt
us Groß=Umſtadt zu richten.
Die Turnierleitung, die in Händen der Herren G. Heil=
sitzheim
, C. Löſch=Babenhauſen und A. Nahm=Heubach lag,
ſicke ein recht umfangreiches und intereſſantes Programm zu=
iurmengeſtellt
; faſt zu umfangreich, möchten wir meinen, denn
wurde 8 Uhr abends, ehe die letzte Konkurrenz abgewickelt
ſar. Das iſt zu lange; denn wenn ein Turnier von 1.30 Uhr
s ſpät um 8 Uhr dauert, werden zu große Anforderungen an
te Ausdauer des Durchſchnittsbeſuchers geſtellt. Es kommt dar=
u
an, daß ſich die Turniere ein treues Stammpublikum er=

SHen. Im übrigen wurden ſportlich viel intereſſante Momente
oten und teilweiſe beachtliche Leiſtungen gebracht. Alles ging
hre nennenswerte Unfälle vonſtatten. Eine flotte Muſikkapelle
higte in den Pauſen für Abwechſlung.
Schon am Vormittag hatten einige Vorprüfungen ſtattge=
ſtnden
. Nachmittags 1 Uhr rückten die Turnierteilnehmer mit
ſinſik durch die Stadt zum Turnierplatz, voran mehrere Fahnen
no Standarten. Die Stadt war in feſtesfroher Stimmung,
ſuntbeflaggte Häuſer, Blumenregen aus den Fenſtern.. . . All
as gab der Veranſtaltung den richtigen Auftakt. Nachdem auf
er: Platz noch eine Parade der Reiter ſtattgefunden hatte, nah=
uiſ
die Kämpfe ihren Anfang.
Im Rahmen des Programms ritt eine Abteilung des Po=
his
eiamts Darmſtadt nach der Muſik unter der Leitung
Herrn Obltn. Rettig=Darmſtadt eine fein durchdachte
ſtnadrille, die lebhaften Beifall fand. Alle Figuren klappten fa=
as
und wurden ſauber und exakt ausgeführt. Der Applaus
r redlich verdient. Auch ſonſt traten die Reiter der Polizei
es öfteren vorteilhaft in Erſcheinung. Sehr gut war auch der
täätſtall des Herrn Schott=Darmſtadt vertreten. Es iſt er=
Uatnlich, über welch gutes und vor allem gepflegtes Pferdemate=
iar
Herr Schott verfügt. Das waren Pferde, die nicht nur üb=
chen
Reitbahndreh gehen, ſondern wirklich mehr können und
zwohl in Dreſſur als auch im Springen gleich hervorragend ſind.
ervorzuheben ſind auch die Leiſtungen des Herrn San.=Rat Dr.
tebelthau=Darmſtadt, der trotz ſeiner vorgerückten Jahre
ſnit ſeltener Friſche ſeinen Deutſchmeiſter im Abteilungs= Wett=
ampf
und auch im Springen ritt.
Abends fand die Preisverteilung im Weißen Roß ſtatt.
aran ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein mit Tanz an,
uubei Teilnehmer und Zuſchauer noch lange in froher Stim=
ſuung
zuſammenblieben.
Die Einzelheiten, bzw. Reſultate bringen wir nachſtehend
ach der Programmfolge.
1. Wettkampf der Reitabteilungen. Verlangt je Abteilung
Reiter. Für Abteilungen des veranſtaltenden Vereins. a) An=
länger
=Abteilungen: 1. Preis: Reitabteilung Wie=
eisbach
(Reitlehrer: A. Nahm.) Die Abteilung iſt noch nicht
urge zuſammengeſtellt, reitet aber ſchon trotzdem recht nett.
ſerdematerial befriedigend. Sitz iſt gut, ebenfalls das Springen,
oi gegen der Galopp zu unruhig iſt. Manche Reiter ſind noch
icht ruhig genug in der Oberpoſitur. b) Fortgeſchrit=
eme
Abtetlungen: 1. Preis: Reitabteilung Habitzheim 1
Feitlehrer: Ph. Maul). Sehr gute Abteilung mit gutem, aus=
exlichenem
Pferdematerial. Reiter gut hingeſetzt, Ordnung be=
rledigend
, Galopp ſehr gut, jedoch das Springen ſehr mäßig.
Tieles Springen über niedrige Hinderniſſe iſt wichtig, das bringt
eſten Sitz, Balancegefühl, gewandte Reiter und zuverläſſige
1Bierde!) 2. Preis: Reitabteilung Habitzheim 2 (Reitlehrer:
She. Maul). Pferdematerial iſt nicht ſo einheitlich, doch gut
litende Reiter, die ihre Sache recht gut machten, vor allem im
15 ringen reichlich ſo gut waren, als Habitzheim 1. Eine Ab=
beſcung
mit guter Zukunft
2. Geſpannprüfungen im Kutſch= vder Stuhlwagen: a) Ein=
yänner
(Arbeitsſchlag im rhein.=belgiſchen Typ): 1. Preis:
5, K. H. Walter, Lengfeid, Schimmel=Stute Lotte (Fahrer: H.
1Eſcenmüller). Sehr gute Stute, die recht gut ging. 2. Preis:
1I. Haas, Habitzheim, Fuchs=Wallach Hans (Fahrer: Haas jr.).
9 oßer Wallach mit guten Gängen. 3. Preis: P. Wolf. Heu=
ach
, Lotte (Fahrer: Wolf jr.). 4. Preis: E. Egly, Habitz=
ſam
. 5. Preis: Michel Habitzheim. Außerdem 4 Teilnehmer.
Einſpänner (Wagenſchlag im Oldenburger Typ):
Preis: H. Dreſſel, Groß=Zimmern, Fuchs=Wallach Hans
Fahrer: Gg. Dreſſel). Ein aufallender Fuchs mit guten Gängen.
2. Preis: G. Heil, Habitzheim, Hans, (Fahrer: H. Heil),
Perd mit viel Gang und tadelloſem Aufſatz. 3. Preis: J.
Aapp, Habitzheim, Hermann (Fahrer: F. Haas). Nicht großes,
iher ſchönes, gut gehendes Pferd. 4. Preis: R. Burger, Rein=
deäm
. 5. Preis: G. Appel, Schleifmühle. Außerdem fünf
8 ilnehmer. In dieſer Prütung ſah man nur ein Geſpann mit
tigerechter Anſpannung und Zäumung. (Achenbach.)!
Einſpänner (offen für alle anderen Pferde): 1. Preis:
Gp. Heil, Habitzheim, braune Stute Lotte (Fahrer: Fritz Heil).
Eim Pferd mit ausgezeichnetem, natürlichem Gangwerk. Außer=
zern
3 Teilnehmer.
3. Jagdſpringen. a) Für Kaltblüter (5 Teilnehmer):
Preis: E. Egly, Habitzheim, Lotte (Reiter Gg. Egly). 0 Feh=
er
. 2. Preis: H. Müller, Lengfeld, Prinz (Reiter: Karl
Müller) 4 Fehler. 3. Preis: H. Hild, Wiebelsbach, Lotte‟
Neiter: H. Hild), 5 Fehler, b) Warmblüter (Landw.=
Pferde) 9 Teilnehmer: 1. Preis: W. Wulf, Büttelborn, Fanny
Reiter: Wulf jr.) 0 Fehler. 2. Preis; Oek.=Rat Fritſch, Dils=
ufen
Heltor (Reiter: Karl Fritſch), 10 Fehler. 3. Preis: H.
Michel, Habitzheim, Prinz (Reiter: Karl Michel), 13 Fehler.
1 Preis: H. Müller, Lengfeld, Lieſel (Reiter: Karl. Müller),
125 Fehler. Für Pferde, die in der Woche in der Landwirtſchaft
ſu arbeiten haben, war der Hinderniskurs gar nicht leicht, was
die großen Fehlerzahlen beweiſen. Recht ſchneidig und eine vor=
ügliche
Leiſtung war der Ritt von Wulf jr. auf Fanny.
Für Reitpferde (14 Teilnehmer; über erhöhte Hinder=
hißſe
): 1. Preis: Reitinſtitut H. Schott=Darmſtadt Graue ( Rei=
ſer
: Herr Noack), 0 Fehler, 49 Sek. 2. Preis: desſelben Cee=
res
(Reiter: Herr Schauder), 0 Fehler, 55 Sek. 3. Preis: des=
ſeben
Kronprinz (Reiter: Herr Scheld), 9 Fehler. 4. Preis:
dessſelben Phantom (Reiter: Herr Logul). 5. Preis: San.=
Raat Dr. Nebelthau=Darmſtadt Deutſchmeiſter (Reiter= Beſitzer).
2ie Hinderniſſe waren erſchwert worden und nicht leicht. Vor
alem der erſte Sprung, ein einfaches Koppelrick, 1,10 Meter, for=
derte
viele Opfer‟. Die Hälfte der Reiter mußte aufgeben. Be=
achtlich
war der Ritt von Herrn Noack, der Graue mit viel
Geſchick ritt, insbeſondere die Stute mit freiem Hals ohne Stö=
rung
ſpringen ließ. Ebenfalls wurde die Schimmelſtute Ceeres
mit viel Kopf geritten. 4) Für Polizeipferde (13
Teilnehmer): 1. Preis: Polizeiamt Darmſtadt Wanda (Reiter:
Müller), 0 Fehler, 44 Sek. 2. Preis: desſelben Veith ( Rei=
ter
: Krämer), 0 Fehler, 46 Sel. 3. Preis: desſelben Winter
(Reiter: Peter), 0 Fehler, 48 Sck. 4. Preis: desſelben Vaga=
bund
(Reiter Nernersbach), 0 Fehler, 53 Sek. 5. Preis: des=
ſellben
Vorſicht (R. Wittekind), 3 Fehler. Die Springlei=
ſteungen
waren durchweg hervorragend. Es blieben ſogar vier
Zeilnehmer ohne Fehler.

5. Wettkampf für Reitabteilungen (offener Bewerb): 1. Preis=
Reiterverein Darmſtadt (Reitlehrer: Obltn. Rettig), Sehr gute
Abteilung, die fleißige Arbeit verriet. Pferdematerial, zum Teil
aus dem Reitſtall Schott, ſehr gut. Die Abteilung ſiegte über=
legen
. 2 Preis: Vorgeſchrittene Abteilung des Reit= Fahrver=
eins
des vorderen Odenwalds (Reitlehrer: Ph. Maul). Als
ländliche Abteilung recht gute Leiſtung. Alles ſehr gut, nur
Springen nicht genügend.
6. Geſpannprüfung für Zweiſpänner. a) Für Arbeits=
ſchlag
. (Rhein.=Belgier.): 1. und 2. Preis fiel an zwei recht
gute Geſpanne des Herrn Gg. Heil=Habitzheim. Gute ſchwere hatte wieder große Zuſchauermengen angezogen. Der Sonntag
Gebrauchspferde, vorgefahren von L. Gerbig, bzw. G. Lang.
b) Für Wagenſchlag (Oldenburger Typ): 1. Preis: K.
Walter=Lengfeld Kurt und Marſchall (Fahrer: H. Vollrath).
P. Saal). 3. Preis: W. Schuchmann=Habitzheim. 4. Preis:
G. Heil=Habitzheim.
7. Reiterprüfung. a) Für alle Pferde und Reiter.
der). 3. Preis: Reitſtall. H. Schott Saphir (Reiter: Herr
Schmunk). 4. Preis: Polizei Darmſtadt Tulpe, (Reiter:
Maurer). 5. Preis: desſelben Winter ( Reiter: Peter).
6. Preis: Rittm. Löſchs Lolla (Reiter: Ph. Maul). Die hier
trägt und recht gut geritten wurde. Saubere Arbeit wurde auch
mit der hübſchen Scheckſtute Pepita gezeigt. Sehr gut auch
Saphir und Tulpe‟. b) Fürländliche Pferde und
Reiter: 1. Preis: W. Schuchmann=Habitzheim Hermann
(Reiter: Gg. Müller). Gut geritten, tadellos in Sitz und Hilfen, wurde ſo von Stuber=Bern auf Bugatti gefahren, der in 9:49,4
2. Preis: Gg. Heil=Habitzheim Lux (Reiter: H. Heil). Gutes
reiterliches Bild. 2. Preis: W. Wulf=Büttelborn Fanny (R.:
Wulf jr.) erhielt mit H. Heil bei gleicher Wertung die ſilberne
Schleife. 3. Preis: je an Fr. Heil und H. Eidenmüller.
8. Viererzüge: 1. Preis: Gg. Heil=Habitzheim Felix,
Harrh Alma und Halore (Fahrer: H. Heil).
9. Paarſpringen: a) Kaltblüter: 1. Preis: Paar Gg.
1. Preis: Paar Karl Fritſch und H. Eidenmüller (10 Fehler).
) Reitpferde (6 Paare ſtarten): 1. Preis: Paar Scheld u. Standard blieb es vorbehalten, in 9:53,2 Minuten Stunden=
Köhler mit Kronprinz und qUdo. 2. Preis: Paar Logul
Noack und Schauder mit Graue und Ceeres, d) Poli=
alle
ſehr ſchneidig geritten wurden, jedoch konnte nur eine Gruppe
0 Fehler erzielen.
10. Geſpannprüfung (Zweiſpänner, Kutſchwagen), 4 Teilneh=
mer
: 1. Preis: Karl Müller=Lengfeld Perle und Fris
(Fahrer: Beſitzer. 2. Preis: R. Burger, Reinheim.
3. Preis: Gg. Heil=Habitzheim. Hier ſiegt ein ausgezeichnetes
Geſpann ſchwarzer Stuten, von ihrem Beſitzer und Züchter, Herrn
Walter=Lengfeld, recht gut gefahren. Stilgerecht in Anſpannung
und Zäumung nach Syſtem Achenbach war auch hier nur ein
ſchied. Alle anderen Geſpanne wurden in loſen Dopelring=Trenſen
vorgefahren.
Galopprennen zu Hannover.
überaus eindrucksvoll. Der Beſuch war überaus ſtark. Im
Mittelpunkt ſtand der Große Preis von Hannover im Werte von
25 000 Mark. Das über die Derby=Diſtanz führende Rennen
endete mit einem überlegenen Siege des ſtark verbeſſerten Drei=
jährigen
Lateran aus dem Stalle Haniel. Nach dem gelun=
Grenadier. Ohne weſentliche Veränderung kam das Feld in die
Gerade. Hier hatte Lateran ſeine Poſition weſentlich berbeſſert
und ſtieß 150 Meter vor dem Ziele aus dritter Poſition vor.
Er erreichte ohne ſonderliche Mühe die Spitze, die er gegen
Meiſterpolier jederzeit ſicher hatte. Im Kampfe um den dritten
Platz blieb Wilfried Sieger über Gero.
Preis von Brüggen: 2700 Mk., 1000 Meter: 1. Geſt. Blum=
bergs
Mola (Bleuler), 2. Mika, 3. Ganga. Ferner: Nicodemia,
Hiſtoria, Zwickl, Briholder, Nelke, Rhapſodie. Tot.: 168. Pl.:
41, 13, 16:10. 23 Lg.
Lüneburger Jagdrennen: 2700 Mk., 4000 Meter: 1. F. Ger=
tes
: Advance Guard (Oertel), 2. Jenoe, 3. Barby. Ferner:
Eulalia, Kutas. Tot.: 32. . Pl.: 20, 32:10. 21½ Lg.
1. L. E. Liebrechts Wien (Aliſch), 2. Moloch, 3. Mondnacht. Fer=
ner
: Himalaya, Caſanova, Leichte Jſabell. Tot.: 199. Pl.: 55, ueber 11001500 ccm.: 1. Burggaller=Berlin (Bugatti) 10:37,1
34:10 k. K. 1½ Lg.
2400 Meter: 1. R. Haniels Lateran (Bleuler), 2. Meiſterpolier,
3. Wilfried. Ferner: Avec Dieux, Vardar, Linz, Rebell, Pour
le mérite, Gero, Grenadier. Tot.: 39. Pl.: 15, 35, 16:10.
Mydlinhoven=Rennen: Ehrenpreis u. 2700 Mk., 1400 Meter:
1. Stall Weſthofs Wendelin (Blume), 2. Roſenlippe, 3. Minna.
Ferner: Heruler, Leubelfing, Prünas, Mongole, Eisbraut, See=
falke
, Colibri, Barbara. Tot.: 147. Pl.: 29, 15, 16:10. 2½ Lg.
Glückslos=Rennen: 3700 Mk., 1600 Meter: 1. Fr. Biſchoffs
Glücksritter (Staudinger), 2. Tutankhamen, 3. Wachtelkönig.
Ferner: Miami. Tot.: 27. Pl.: 15, 18:10. 63 Lg.
Preis vom Turnierplatz: Jagdrennen, 2700 Mk., 3200 Meter:
1. Florian Geyers Krautjunker (Müſchen), 2. Edelgunde, 3. Pan=
tomime
. Tot.: 16:10. 1½4 Lg.
Rennen zu Horſt-Emſcher.
Guthoffnungs=Preis: 3000 Mk., 1000 Meter: 1. O. Wein=
bergs
Denker (Zimmermann), 2. Rabenſteiner, 3. Goldjäger.
Ferner: Sinumbra, Milanda, Palaſtherr, Eisvogel, Marcella,
Wildlocke. Tot.: 26. Pl.: 13, 16, 12:10. Hals¾ Lg.
Ewald=Preis: Ehrenpreis u. 3000 Mk., 3000 Meter: 1. Geſt.
Ebbeslohs Felſen (Broda), 2. Tacitus, 3. Seeroſe. Ferner:
10 Lg.
Preis vom Ruhrland: 4500 Mk., 1200 Meter: 1. O. Wein=
bergs
Boniburg (Zimmermann), 2. Delifee, 3. Gebt Feuer.
Ferner: Poſtillon, Amenophis, Exzellenz, Maharadſcha, Numan=
tia
, Alida, Undine. Tot.: 18. Pl.: 13, 16. 20:10. 1½1 Lg.
Ferner: Lauſitzer, Bundestreue, Reiherbeize, Bertram, Hage= erſten Preis für Meiſtbeteiligung in Gruppe Kraftfahrer
ſtolz, Miſtral. Tot.: 23. Pl.: 15, 16, 46:10. 1½1½ Lg.
Preis vom Sauerland: 3000 Mk., 2800 Meter: 1. J. Löwen=
Heldin von Ggeta, Ordinaria Fulvia, Heliodora, Anitra II. Tot.:
105. Pl.: 36, 20, 16:10. 64 Lg.
Fortuna=Preis: 4000 Mk., 2000 Meter: 1. L. Lewins Lady
Alice (H. Schmidt), 2. Heiduck, 3. Loiſach. Ferner: Le Prin=
temps
, Diavolo, Prophet, Iriſh Starſhine, Ferina, Marconi,
Revallo, Baſſano, Sankta Marie, Lola. Tot.: 23. Pl.: 15, 19,
103:10. H.3 Lg.
Preis vom Münſterland: 3000 Mk., 2400 Meter: 1. Heinr.
Webers Culvert (Knoche), 1. E. Bölgers Mira II (Zachmann),
3. Slevogt. Ferner: Fahnenweihe, Leiſtung, Tamarattan. Ireng
Pazmanvar, Montezuma. Tot.: 49/153. Pl.: 35, 49, 58:10. Tot.
Rennen. Sals.

Nene Skreckenrekorde. Hans v. Skuck leßens=
gefährlich
verletzt.
Freiburg, 4. Auguſt. (Eig. Drahtbericht.)
Der 5. Internationale Bergrekord auf dem Schauinsland
wies einen Rekordbeſuch wie noch nie bisher auf. Es dürften
etwa E0000 Menſchen die Hänge der Berge bevölkert haben.
Die Zahl der Kraftwagen und Motorräder mag 5000 weſentlich
Geſpann guter, ſelbſtgezüchteter, brauner Stuten mit viel Gang. überſchritten haben. Leider ſtand die diesjährige Austragung
2. Preis: P. Saal=Wiebelsbach Max und Leo (Fahrer: der Rennen unter einem recht ungünſtigen Stern. In der
Gruppe der Renn= und Sportwagen kam es zu einem bedauer=
lichen
Unfall, dem Deutſchlands beſter Bergfahrer, Hans von
Stuck, zum Opfer fiel. Bei der ſogenannten Gießhübelkurve kamr
10 Teilnehmer. 1. Preis: Polizeiamt Darmſtadt Zulu (Reiter: er auf gerader Strecke infolge Reifenſchadens zu Sturz. Er er=
Bünz), 2. Preis: Gottſchalk=Frankfurt Pepita (Reiter: Schau= litt ſchwere Gehirnerſchütterungen, einen Naſenbeinbruch und
eine ſchwere Bruſtquetſchung. Sein Zuſtand iſt ernſt, man hofft,
ihn aber am Leben zu erhalten. So nahmen die ſcharfen
Kämpfe, die man in der Klaſſe der Renn= und Sportwagen zu
gewärtigen hatte, zwiſchen den Marken Auſtro=Daimler, Bugatti
gezeigten reiterlichen Leiſtungen waren hervorragend. Der Sie= und Mercedes=Benz ein frühzeitiges Ende. Auſtro=Daimler
ger Zulu iſt ein ausgezeichnetes Pferd, welches ſich natürlich ſchied leider durch den bedauerlichen Sturz Hans v. Stucks aus.
Die Mercedesleute, die noch nicht geſtartet waren, ſahen darauf=
hin
vom Start ab, nur Roſenberger fuhr das Rennen durch,
ſtoppte aber 20 Meter vor dem Ziel aus unbekannten Gründen
ab und gab das Rennen auf. Die beſte Zeit der Rennwagen
Min. (Stundenmittel 73,25 Klm.) einen neuen Rekord für Renn=
wagen
aufſtellte, aber den von Heußer=Schmalkalden im Vor=
jahre
erzielten Rekord der Sportwagen (9:44,2 Min.) nicht er=
reichte
. In der Klaſſe der Motorräder dagegen wurden durch=
weg
gute Leiſtungen geboten und die Rekorde des Vorjahres
in allen Klaſſen gebrochen. Auch der von Frankoni=Genf im
Egly und Fr. Haas (0 Fehler). .b) Wagenſchlag: Jahre 1926 aufgeſtellte und bisher nicht unterbotene Bergrekord
der Motorräder mußte daran glauben. Gall=Ludwigsburg auf
mittel 72,8 hier einen neuen Bergrekord aufzuſtellen. Im
und Schmunk mit Phantom und Saphir. 3. Preis: Paar allgemeinen wußten die Motorradfahrer den Tücken der 173
Kurven zählenden Strecke am beſten zu begegnen. In der Bei=
zeipferde
(5 Paare): Es ſtarteten 5 Paare der Polizei, die wagenklaſſe konnte Thumshirn=Nürnberg auf Ardie=Jap ſeinen
vorjährigen Rekord verbeſſern. Der frühere Rekordinhaber
Dobler=Stuttgart brachte es nur auf den dritten Platz. Die
Motorradzeiten waren durchweg beſſer als im Vorjahre.
Die Ergebniſſe:
Krafträder, Klaſſe A, nicht über 250 ccm.: 1. Arthur Geiß= Pforz=
heim
(DKW.) 10:19,2 Min. 69,84 Std.=Klm. 2. Frentzen=
Köln (U. T.=Jap) 11:21,2. 3. Will=München (U. T.=Jap) 11:22.
4. Kohfink=Vaihingen (U. T.=Jap) 11:23,3.
Geſpann, das jedoch wegen Lahmgehens des Sattelpferdes aus= Klaſſe B, nicht über 350 ccm.: 1. Karl Gall=Ludwigsburg ( Stan=
dard
) 10:29 68,68 Std.=Klm. 2. Kiemel=Waldſee (U. T.=
Jap) 10:34. 3. Will=München (U. T.=Jap) 10:41,2. 4. Frentzen=
Köln (1. T.=Jap) 10:44,4. 5. Johnſton Greſt Bookham ( Cot=
ton
Blackburn) 11:03,2.
Die große Hannoverſche Rennwoche begann am Sonntag Klaſſe C, nicht über 500 ccm.: 1. Gall=Ludwigsburg (Standard)
9:53,2 Min. 72,8 Std.=Klm., beſte Zeit aller Krafträder,
neuer Bergrekord. 2. Zündorf=Köln (DKW.) 10:32,2 Min.
3. Martin=Sonthofen (Standard) 10:38,4. 4. Hieatt=Great
Bookham (Cotton=Blackburn) 10:41,2. 5. Scherrer= Kochen=
dorf
(N. S.1.) 10:44,4. 6. Oilter=Nizza (Imperia) 10:47,4.
genen Start führte Meiſterpolier ſofort vor Gero, Vardar und Klaſſe D, über 500 cem.: 1. Cereſole Claude Bern (Harley=
Davidſon) 9:55 72,61 Std.=Klm. 2. Buſſinger=München
(A.J.S.) 10:13,2. 3. Stößer=München 10:22. 4. Kiemel=
Waldſee (U.T.=Jap) 10:25. 5. Scherer=Georgen (A.S.J.)
10:52,4. 6. Rieſe=Berlin (Norton) 11:09,1.
Krafträder mit Beiwagen, Klaſſe P, bis 600 ccm.: 1. Lang= Cann=
ſtatt
(Standard) 11:16,4 63,98 Std.=Klm. 2. Hoefle= Neu=
ſtadt
(Victoria) 11:45,3.
Klaſſe G, über 600 ccm.: 1. Thumshirn=Nürnberg (Ardie=Jap)
10:05,4 71,4 Std.=Klm. beſte Zeit der Krafträder mit Bei=
wagen
, neuer Rekord. 2. Goſſe=Köln (Tornax=Jap) 11:26,1.
3. Dobler=Stuttgart (Ardie=Jap) 11:31,1. 4. Frey=Zürich
(A. J. W.) 12:2.
Sportwagen, 350750 ccm.: 1. Oeſtreicher=Dresden (D.K.W.)
12:32 57,45 Std.=Klm.
Kleefelder=Ausgleich: Ehrenpreis und 4000 Mk., 2200 Meter: 7501100 ccm.: 1. Simons=Berlin (D.K.W.) 11:04,1 65,04
Std.=Klm. 2. Steinweg=München (B.N.C.) 11:50,4.
67,8 Std.=Klm. 2. Lore Keller=München (F. N.) 14:49,4.
Großer Preis von Hannoper: Ehrenpreis und 25 000 Mk., Ueber 15002000 ccm.: 1. Elſe Vollbrecht=Mannheim (O.M.)
13:34 53,07 Std.=Klm.
Ueber 20003000 ccm.: 1. Graf E. von Kalnein (Bugatti) 10:05,1
71,38 Std.=Klm., beſte Zeit der Sportwagen. 2. Hofmann=
Frankfurt (Auſtro=Daimler) 13:14,2.
Ueber 30008000 ccm.: 1. Aug. Momberger=Frankfurt a. M.
(Mercedes=Benz) 10:8 71,05 Std.=Klm. 2. Prinz zu Lei=
ningen
(Mercedes=Benz) 10:15. 3. Graf Arco Zinneberg
(Mercedes=Benz) 10:33,4.
Rennwagen, 3501500 ccm.: 1. Marcel Lanciano=Befancon
(Bugatti) 10:12,P 70,52 Std.=Klm. 2. v. Morgen=Berlin
(Amilcar) 10:35,4.
Ueber 15002000 ccm.: 1. Hans Stuber=Bern (Bugatti) 9:49,4
73,25 Std.=Klm., beſte Zeit des Tages, neuer Rekord für
Rennwagen. 2. Pietro Marco Molsheim (Bugatti) 10:7.
Ueber 20008000 ccm.: Roſenberger=Pforzheim (Mercedes=
Benz) geht in glänzender Fahrt über die Bahn, ſtoppt aber
20 Meter vor dem Ziel ab und gibt freiwillig auf, ohne
Nennung von Gründen.
Velociped=Club 1899, e. V., Darmſtadt Sieger der Stern=
Wanderfahrt für Kraftfahrer nach Friedberg, Landesverband
Heſſen im B. D. R.
Anläßlich eines Radfahrer=Werbeſportfeſtes in Friedberg am
Szegeda, Bahard, Mirella, Damokles, Geeſtländerin, Forbach, geſtrigen Sonntag veranſtaltete der Landesverband Heſſen im
Schloßgräfin, Troßdirne, Le. Tot.: 24. Pl.: 14, 13, 30:10. 15 bis B. D. R. eine Sternwanderfahrt für Rad= und Kraftfahrer nach
Friedberg. Ausrichter der geſamten Veranſtaltung, die auch von
einem gut gelungenen Saal=Sportfeſt umrahmt war, war der
Nad=Touren=Club Frieberg, der durch den dortigen Verkehrs=
verein
und die Stadtverwaltung entſprechende Unterſtützung fand.
An dieſer Veranſtaltung beteiligte ſich die Motorſportabteilung
Hypolit=Ausgleich: 3500 Mk., 1600 Meter: 1. Geſt. Mydling= des Velociped=Clubs 1899, e. V., Darmſtadt bei der ausgeſchrie=
hovens
Leitſtern (Zimmermann), 2. Daland, 3. Chinaprinz. benen Landesverbands=Sternwanderfahrt und konnte hierbei den
erringen. Der Preis beſteht in einer wunderbaren Plakette, ge=
ſtiftet
von der Stadt Friedberg. Im Burghof fand nachmittags
eine große Kundgebung für den B. D. R. ſtatt, an der außer den
bergs Kariſſima (Glitſch), 2. Orma, 3. Tip. Ferner: Clauswalde, anweſenden Kraftfahrern nicht weniger als 1000 Radfahrer teil=
nahmen
, die ſich zuſammen in einem impoſanten Feſtzug durch
die Straßen der Stadt Friedberg bewegten. Anſchließend hieran
fand auf der ſog. Seewieſe das Sportfeſt ſtatt.

Bei den Bahnrennen in Düſſeldorf ſiegte bei den Stehern im Ge=
ſamtklaſſement
Paul Kreuer mit 100 Km. vor Leddy (99,760), Hille
(J7620), Manera (97,670) Dederichs und Pragard.
Auf der Olympiabahn zu Berlin ſiegte der Franzoſe Maronnier im
auen Band, einem Stundenrennen, klar vor Saluall, Saldon,
u, Schlsebaum und Möller.
BDRP.=Straßcumeiſterſchaſt fiel an Hegendörfer=Nürnberg
ürnberg.

[ ][  ]

Seite 8
Moter unt Lintn.

Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
Ein Wagen ſchlenkert heran, ſteht. Reifenwechſel.
Und nun laufen ſie auf einmal alle ihre Stände an. Mehr
als hundertfünfzig Kilometer hält kein Reifen, das Tempo aus.
An der Tafel ſteht noch immer die 15 im oberſten Feld.
Dann kommen die Nummern der beiden andern Stamermaſchi=
nen
. Ein doppelter Kampf: Stamer kämpft gegen die Induſtrie
der alten und neuen Welt und macht ein Rekordrennen unter
ſeinen eigenen Wagen.
Das Stortherz des Grafen Tannenkirch lacht. Die Geburt
des wahren Autoſports! Er beugt ſich zu Frau Regina, die vor
ihm ſitzt: Das Stamerrennen, gnädige Frau!
Sie ſieht ſich um und lächelt. Da fühlt ſie eine Hand auf
ihrem Arm. Doritts Augen hängen an der Tafel. Eine der
Nummern im zweiten Feld iſt verſchwunden. Klein! Iſt er
ausgeſchieden oder nur zurückgefallen?
Seine Zahl erſcheint nicht mehr.
Der Lautſprecher ſchreit was, was geſchehen iſt: der Wagen
iſt in Brand geraten und völlig zerſtört. Fahrer und Monteur
konnten ſich noch rechtzeitig retten.
Schade! ſagte Bolton. Ich hätte Stamer einen vollen
Erfolg gewünſcht.
Edwins Tempo iſt fabelhaft. Er läuft ſelbſt ſeiner Kame=
radin
davon. Thea hält den zweiten Platz.
Ein Lichtenbergwagen verſucht vorzuſtoßen.
Teves verliert auf einmal ſeine Siegeszuverſicht. Er hat
das unerklärliche Gefühl, als könnten die Stamerwagen dieſe
wahnſinnige Geſchwindigkeit nicht lange aushalten. Sie ſind
den andern um Runden voraus. Selbſt dem Lichtenberg, der
auf einmal ſchneller wird und Meter um Meter gewinnt.
Dreihundert Kilometer! Juan Colomba beobachtet aufmerk=
ſam
durch das Glas Edwins Reifenwechſel. Unruhe ſpielt über
ſein Geſicht. Man hat tatſächlich nur die Räder ausgetauſcht
und gleichzeitig getankt, nichts am Wagen nachgeprüft. Sollte
ſeine Arbeit ohne Wirkung geblieben ſein?

Montag, den 5. Auguſf 1929

Nummer 215

Mit einem Händedruck entläßt Teves den Sohn ſeines
Chefs. Fahren Sie etwas vorſichtiger, Herr Stamer. Sie
brauchen nicht mehr zu kämpfen.
Aber der Sportsmann lacht. Was er ſagt, geht unter im
Toſen des davonſchnellenden Wagens.
Juans Blick fliegt ihm nach. Das Kreisbild ſeines Glaſes
tanzt über die Bahn, in der Mitte die raſende Maſchine. Sicher
dahinſchießend, entſchwindet ſie.
Colomba wartet, wie abweſend. Dann führt er das Glas
von neuem an die Augen, ſpäht die Zielgerade entlang.
Runde um Runde wurde abgeſpult, ohne Zwiſchenfall. Der
Lautſprecher gab jedesmal die beſten Zeiten bekannt. Die
Stamerwagen führten.
Kommt ſie noch nicht? Sie kommt, die Nummer 15. Sie
tobt vorüber, flitzt durch die Kurve und entſchwirrt.
Runde um Runde geht es ſo. Vor den Tribünen überſchlägt
ſich ein Wagen. Geplatzter Reifen. Schreie im Publikum. Juan
ſieht gar nicht hin: in der Ferne taucht wieder Edwins rote
Maſchine auf.
Mit zweihundert Stundenkilometern brauſt Edwin Stamer
daher. Ein blauer Fleck flattert am Rand der Bahn. Die War=
nungsflagge
! Vorſicht! Gefahr! Er tritt in die Bremſe. Quer
über der Strecke liegt der geſtürzte Wagen. Männer ſind dabei,
ihn fortzuſchaffen. Er gleitet vorüber, gibt Gas und zieht mit
anſchwellender Kraft in die Kurve.
Da iſt es ihm, als ſpüre er eine Hemmung am Steuer. Er
überwindet ſie. Aber der Wagen gehorcht nicht ſo wie er ſoll.
Er ſchlingert. Edwin wirft einen Blick auf den Beifahrer. Der
macht eine wütende Bewegung: Aus!
Mit verzerrtem Geſicht verringert Edwin Stamer die Ge=
ſchwindigkeit
. Ein Mercedes=Benz rauſcht vorbei, ein Bugatti,
ein Lichtenberg.
Thea Ritterholm fliegt heran. Im Ueberholen wendet ſie
den Kopf nach ihm.
Jetzt ſind ſie wieder in den Geraden. Das Schlingern läßt
nach, ſchwindet. Er hängt ſich an Theas Wagen, läßt ſich führen.
Juan Colomba hat alles geſehen. Sein Glas folgt den bei=
den
hintereinander jagenden Stamerwagen. Seine Lippen
kräuſeln ſich. Endlich ..."
Noch führt Edwins Nummer an der Tafel. Tauſend Augen
ſtarren: wird ſie bleiben? Frau Regina umkrampft das Ge=
länder
der Brüſtung. Sie iſt ganz blaß.

Solange ſie in den Geraden ſind, geht die Maſchine tadellos.
Edwin hat faſt das alte Tempo wiedergewonnen. Er bleibt dicht
hinter Thea.
Die Kurve! Der Beifahrer duckte ſich, bereit zum Abſprung.
Der Wagen kommt glatt herum.
Wie zwei rote Teufel jagen die Stamerrenner über die
Strecke. Von Edwin weicht die Spannung. Es war nichts.
Nun, da die Gefahr, die von der Maſchine droht, geſchwun=
den
ſcheint, ſtachelt ihn der Ehrgeiz wieder. Soll er bis zum Ziel
hinter der Kameradin herzuckeln?
Er verſucht ſie zu überholen. Aber Thea verſperrt ihm den
Weg.
Eine heiße Freude glüht in ihm auf. Er lacht tief und fröh=
lich
. Thea! Der Kampf wird zum Liebesſpiel.
So fliegen ſie den Tribünen zu.
Der Amerikaner glaubt nicht, was er ſieht. Er hat Edwin
Stamer nicht mehr erwartet. Nach ſeiner Berechnung müßte der
Wagen zertrümmert in der Kurve liegen. Aber da heult er heran,
als ſei nichts geweſen.
Jetzt ſetzt Stamer wahrhaftig zu einem Spurt an. Er muß
ſeiner Maſchine ſehr ſicher ſein.
Die Tribünen raſen. Stamer! Stamer! Es gilt dem erſten
wie dem zweiten, den Maſchinen und nicht den Fahrern.
Alle ſind aufgeſtanden; man drängt ſich auf den Treppen,
ſtreckt die Köpfe vor.
Da verſtummt das Stimmengebrodel. Stille fährt über
Tauſende: Edwin Stamer ſetzt zum Angriff an.
Jetzt jagen ſie in die Kurve.
Es iſt klar, was Edwin will: innen vorbei.
Der Kühler mit der weißgemalten 15 ſchiebt ſich neben den
vorderen Wagen. Die Motore raſen, die Nerven der Lenker ſind
zum Zerreißen geſpannt. Werden die toſenden Stahlleiber nicht
aneinander zerſchellen?
Die Naben der Räder berühren ſich. Einen Augenblick ſcheint
der Zuſammenſtoß unvermeidbar.
Da hämmert Edwins Maſchine mit doppelter Kraft. Sie
löſt ſich, rückt, zwei Räder in der Luft, unaufhaltſam vor.

(Fortſetzung folgt.)

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