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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 213
Samstag, den 3. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
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ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fäll jeder
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natonabank.
Por der Abreiſe der deutſchen Oelegation.
* Die lehlen Dispoſikionen zur Haager
onſerenz.
Noch einmal der deutſche Skandpunkk.
Das Reichskabinett hat am Freitag abend unter dem
Vor=
ſitz von Dr. Streſemann eine mehrſtündige Sitzung abgehalten,
die ſich in der Hauptſache nur um den einen Punkt drehte, nämlich
um die Stellvertretung des Reichskanzlers und zum anderen um
die letzten Dispoſitionen, zur Haager
Konfe=
renz. Die Stellvertretung des Kanzlers iſt in der Weiſe
er=
ledigt worden, wie wir das bereits in den letzten Tagen
angedeu=
tet haben. Miniſter Dr. Streſemann wird während der
Abweſen=
heit des Kanzlers die Geſamtverantwortung übernehmen,
wäh=
rend im Auguſt und September, ſolange die Konferenzen im
Haag und in Genf anhalten, dann der nächſte dienſtälteſte
Mini=
ſter, als Reichswehrminiſter Dr. Gröner, einſpringt. Der Kanzler
iſt übrigens ſoweit wiederhergeſtellt, daß er ſich jetzt ſchon wieder
einigermaßen mit der Politik beſchäftigen kann. Er muß aber
nach wie vor unter dauernder ärztlicher Kontrolle bleiben und
auch noch das Bett hüten. An eine Erholungsreiſe darf er
vor=
läufig noch nicht denken, weil noch immer die Gefahr eines
Rück=
falls beſteht. Ueber die Haager Konferenz ſelbſt iſt im Kabinett
nochmals recht eingehend geſprochen worden. Man hat auch
die Liſte der delegakionsmitglieder
noch einmal durchgenommen. Neben den vier Miniſtern Dr.
Streſemann, Dr. Curtius, Dr. Wirth und Dr. Hilferding werden
auch die deutſchen Sachverſtändigen Dr. Schacht, Dr. Melchior
und Geh. Rat Dr. Kaſtl nach dem Haag fahren, wie überhaupt
die Mitglieder der Pariſer Konferenz ſich in der niederländiſchen
Hanptſtadt ein neues Treffen geben werden. Es iſt wohl
über=
flüſſig, zu ſagen, daß auch dieſe Sitzung des Reichskabinetts
noch einmal zu einer einmütigen Auffaſſung über den im Haag
einzuſchlagenden Kurs geführt hat. Damit ſind nun die
deut=
ſchen Dispoſitionen getroffen. Die deutſche Delegation wird ſich
vorausſichtlich am Sonntag abend in Marſch ſetzen, ſo daß
bereits am Montag vormittag alle Delegationen im Haag
an=
weſend ſind. In dieſem Zuſammenhange darf übrigens darauf
hingewieſen werden, daß im Gegenſatz zur Londoner
Reparations=
konferenz diesmal lediglich Delegierte der Reichsregierung in die
Erſcheinung treten werden, nicht aber Vertreter der
Länder=
regierungen, wie dies 1924 der Fall war. Damals hatten
Preußen und Bayern Sonderbeauftragte nach London geſchickt,
was nicht gerade dazu beitrug, den Gläubigern eine beſondere
Achtung vor unſerer Einigkeit einzuflößen. Preußen hat in den
letzten Beſprechungen, die in dieſer Angelegenheit geführt
wur=
den, zu verſtehen gegeben, daß es verzichtet, eigene Delegierte
nach dem Haag zu entſenden, weil die bevorſtehenden
Verhand=
lungen ausſchließlich Reichsſache wären. Dieſem Standpunkt hat
ſich auch die bayeriſche Staatsregierung angeſchloſſen. Wenn die
Konferenz ſelbſt auch erſt am Dienstag durch eine
Vollverſamm=
lung beginnt, ſo wird doch
ſchon der Monkag durch zahlreiche und recht
inkenſige Beſprechungen ausgefüllt
ſein. Es gilt da zunächſt Klarheit über das Arbeitsprogramm,
die Zergliederung der Konferenz und die Stellung des
Vor=
ſitzenden zu ſchaffen. Zunächſt muß ein Vorſitzender geſucht
wer=
den, der aber noch nicht gefunden iſt. Dann ſind zwei große
Kommiſſionen einzurichten: die eine für die Finanz= und die
andere für die politiſchen Fragen. Beide Kommiſſionen müſſen
wiederum mit Vorſitzenden ausgeſtattet werden. Welche drei
Männer für dieſe Poſten in Ausſicht zu nehmen ſind, muß am
Montag entſchieden werden. Mit dem Augenblick der Eröffnung
der Reparationskonferenz, an der ſelbſtverſtändlich auch die
klei=
nen Gläubiger und der amerikaniſche Beobachter, deſſen Name
noch nicht bekannt iſt, teilnehmen werden, wird natürlich die
Arbeit über den Köpfen der Delegierten noch nicht
zuſammen=
ſchlagen. Man wird erſt ganz allmählich ſich an die großen
poli=
tiſchen Fragen heranarbeiten müſſen, was vor allem damit
zu=
fammenhängt, daß die Organiſationskomitees für die Reichsbank,
die Reichsbahn und die internationale Bank für die
Reparations=
zahlungen noch nicht in Aktion getreten ſind. Auf die Ergebniſſe
dieſer Komitees wird man alſo warten müſſen. Man wird aber
trotzdem verſuchen, möglichſt bald über den Youngplan und die
politiſche Seite des ganzen Reparationsproblems eine Einigung
herbeizuführen. Was nun den Zahlungsplan ſelbſt anbelangt,
ſo glaubt man an gut unterrichteter deutſcher Stelle nicht, daß
die Annuitäten noch einmal einer Aenderung unterworfen
wer=
den. Etwas anderes iſt es jedoch mit dem Verteilungsſchlüſſel.
Hier haben einige Balkanſtaaten ſchon ihre Forderungen
an=
gemeldet. Auch die Engländer haben wiederholt ihrem
Miß=
fallen mit der Verteilung der deutſchen Leiſtungen Ausdruck
ver=
liehen. Möglicherweiſe wird es hier zu recht ausgedehnten
De=
batten der Gläubiger untereinander kommen. Für uns iſt es
natürlich am wichtigſten, eine Löſung der politiſchen Probleme
anzuſtreben, die auch die Zuſtimmung des Reichstags und des
deutſchen Volkes finden wird.
An erſter Skelle ſtehl nakürlich die
Rheinland=
räumung.
Sie wird an ſich wohl kaum nennenswerte Schwierigkeiten
be=
reiten, wenn auch die Franzoſen natürlich verſuchen werden, ein
Näumungsprogramm aufzuſtellen, das ſich über einige Wochen
erſtrecken wird. Wir ſind allerdings der Meinung, daß ſie in
kür=
zeſter Friſt das beſetzte Gebiet freigeben können, zumal ja ſchon
jetzt für ſie ſich die Möglichkeit ergibt, die erſten Vorbereitungen
für die Räumung zu treffen, ſo daß dann nacheinander der
Ab=
marſch der Diviſionen ins Rollen gebracht werden könnte. Ganz
anders liegen jedoch die Dinge bei der ſogenannten
Feſtſtel=
lungs= und Vergleichskommiſſion. Im Augenblick
wiſſen wir noch nicht, wie ſich die Gegenſeite die Stellung dieſer
Kommiſſion denkt. Wir glauben aber nicht daran, daß man im
Begriff iſt, ein Organ zu ſchaffen, das mit der aufgelöſten
Inter=
alliierten Kontrollkommiſſion irgendwie Aehnlichkeit hat, und das
in allen rheiniſchen Städten Unterkommiſſionen unterhält. Feſt
ſteht aber, daß Herr Briand aus rein innerpolitiſchen Gründen
an dieſer ſogenannten Verſöhnungskommiſſion feſthalten will,
und daß er keinen Augenblick geneigt iſt, auf dieſe höchſt
über=
flüſſige Einrichtung zu verzichten. Wie die deutſche Regierung
über dieſe Kommiſſion denkt, hat ſie zu wiederholten Malen zu
erkennen gegeben.
Für Deukſchland kommk unker keinen Umſtänden
eine Kommiſſion in Frage, die über das Jahr
1935 hinaus am Leben bleiben wird.
Schließlich ſei noch eine andere Frage hervorgehoben, das iſt die
der Freigabe des Saargebietes. Sie iſt äußerſt
kom=
pliziert und wird wahrſcheinlich keine ſo raſche Erledigung
fin=
den. Im günftigſten Falle wird es zu einer Abmachung kommen,
wonach die endgültige Entſcheidung zu einem ſpäteren Zeitpunkt
getroffen werden ſoll. Alles in allem kann die
Reparations=
konferenz, wenn ihre Mitglieder guten Willens ſind und wenn
von Quertreibereien Abſtand genommen wird, in den Wochen,
die bis zur Ratstagung zur Verfügung ſtehen, ihr Arbeitsprogramm
erledigen. Aber auch wenn man bis zu den erſten
September=
tagen nicht fertig werden ſollte, beſteht nicht der geringſte Anlaß,
nun die Dinge zu überſtürzen. Die Miniſter, die im Haag ſind und
ſonſt an den Ratstagungen in Genf teilnehmen, können ſich dann
vertreten laſſen.
Die deutſche Delegalion für die Haager Konferenz.
Berlin, 2. Auguſt.
Auf der bevorſtehenden Konferenz im Haag werden der
Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann, der
Reichs=
wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, der Reichsminiſter für die
beſetz=
ten Gebiete Dr. Wirth und der Reichsminiſter der Finanzen Dr.
Hilferding die deutſche Regierung als bevollmächtigte Delegierte
vertreten. Der Delegation gehören außerdem an der
Staats=
ſekretär des Auswärtigem Amts Dr. v. Schubert, der
Staats=
ſekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder, die deutſchen Mitglieder
des Pariſer Sachverſtändigenausſchuſſes, Reichsbankpräſident
Dr. Schacht, Dr. Melchior und Geheimrat Kaſtl, ſoweit es ſeine
berufliche Inanſpruchnahme zuläßt; ferner von der Reichskanzlei
Miniſterialrat Dr. Vogels, vom Auswärtigen Amt die
Mini=
ſterialdirektoren Dr. Gaus und Ritter, die Vortragenden
Lega=
tionsräte v. Friedberg und Redlhammer, vom
Reichsfinanzmini=
ſterium die Miniſterialdirektoren Dorn, Ruppel und
Miniſterial=
rat Berger, vom Reichswirtſchaftsminiſterium Miniſterialdirektor
Schäffer und die Miniſterialräte Clauſſen und Ronde, vom
Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete Miniſterialdirektor
Miller und Miniſterialrat Mayer, vom Reichsverkehrsminiſterium
Miniſterialdirektor Vogel. Die Preſſeabteilung der
Reichsregie=
rung wird durch Miniſterialdirektor Dr. Zechlin vertreten ſein.
Die Delegation wird Berlin vorausſichtlich am Sonntag
abend verlaſſen.
Die Vorbereikungen im Haag ſind beendel.
EP. Haag, 2. Auguſt.
Die vorbereitenden Arbeiten für die am nächſten Montag
beginnende Regierungskonferenz ſind ſo gut wie abgeſchloſſen.
In der Wohnungsfrage für die ausländiſchen Delegationen iſt
inſofern eine Aenderung eingetreten, als die franzöſiſche
Dele=
gation nicht in Scheveningen Unterkunft finden wird, ſondern im
Haag ſelbſt in der Nähe des Konferenzpalaſtes. Die engliſche
Delegation dagegen wird auf die beiden genannten Städte
ver=
teilt werden. Mit der deutſchen Delegation zuſammen werden
in Scheveningen auch die Japaner und die Italiener wohnen.
Die Polen und Belgier werden in Hotels, die zwiſchen dem
hol=
ländiſchen Badeort und der Hauptſtadt liegen, untergebracht.
An der Spitze der polniſchen Delegation, die ſich zur Haager
Konferenz begeben ſoll, wird Außenminiſter Zaleſki ſtehen. Zu
ſeinem Stellvertreter iſt Profeſſor Bozowſki, der langjährige
Ver=
treter Polens in der Pariſer Reparationskommiſſion, auserſehen.
Weiter werden der polniſchen Delegation noch der Vizepräſident
der Bank von Polen Dr. Mlynarſki ſowie einige
Miniſterialver=
treter angehören.
Die portugieſiſche Delegation für die Regierungskonferenz
im Haag wird umfaſſen: den ehemaligen Direktor der Bank von
Portugal, Ulrich, den portugieſiſchen Geſandten in Holland,
Tavaris, und den portugieſiſchen Delegierten auf der Pariſer
Reparationskonferenz, Fernandez.
*Ulih.
Berurkeilk und doch freigeſprochen.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. M. Kattowitz, Ende Juli 1929.
Wenn man die vier Tage Ulitz=Prozeß voll atemloſer
Span=
nung, üblicher Verichterſtatterhetze und unerträglicher
Hundstags=
hitze (die zahlreich erſchienene Preſſe ſaß in dem kleinen,
über=
füllten Gerichtsſaal eingequetſcht zwiſchen Zeugenbank und
Richtertiſch) jetzt in der Ruhe des alltäglichen Geſchehens eines
ſiebenjährigen deutſchen Exiftenzkampfes in Oſtoberſchleſien
über=
blickt, ſo erſcheint der Ausgang des Ulitz=Prozeſſes, die
Verur=
teilung eines völlig Unſchuldigen ohne Beweiſe, als keine
Ueberraſchung. Denn nach dem, was man bisher von der
polniſchen Juſtiz als der Dienerin der deutſchfeindlichen Politik
in den beiden vorangegangenen Volksbundprozeſſen Dudek und
Ernſt und in zahlreichen anderen Einzelfällen bei Verurteilung
von unbeteiligten Deutſchen und ſtraffreiem Ausgang beteiligter
Aufſtändiſcher erlebt hat, war auch von vornherein im Falle
Ulitz nichts anderes zu erwarten als dieſe neue ſchamloſe
Rechts=
beugung, die ſich jetzt wieder ereignet hat.
Nach dem reſtloſen Zuſammenbruch der Anklage im Verlauf
der Beweisaufnahme, nach dem kläglichen, ſchwungloſen
Plä=
doyer des Staatsanwaltes, nach den ſachlich felſenfeſt
begrün=
deten und rethoriſch glänzend vorgetragenen Anträgen der
Ver=
teidigung auf Freiſpruch und nach dem ruhigen,
überzeugungs=
vollen Schlußwort des Angeklagten über die loyale Einſtellung
der deutſchen Minderheit zum polniſchen Staat, ſchlich ſich trotz
aller böſen Beiſpiele in die deutſchen Herzen doch eine leiſe
Hoff=
nung auf Sieg der Gerechtigkeit. Rein äußerlich wurde dieſe
hoffnungsfreudige Stimmung noch erhöht, als während des mehr
als dreiſtündigen, endlos ſcheinenden Wartens auf den
Urteils=
ſpruch vor den Fenſtern des Gerichtsgebäudes eine Muſikkapelle
mit klingendem Spiel vorbeizog.
Als dann das vernichtende Urteil von fünf Monaten
Ge=
fängnis für Ulitz in die atemloſe Stille der Wartenden wie ein
Donnerwort fiel, packte faſſungsloſes Entſetzen die deutſche
Zu=
hörerſchaft. Vor dem Gerichtsgebäude brachte dem Verurteilten
eine große, dort wartende deutſche Schar eine ſtille
Huldi=
gung dar. Das ſchlechte polniſche Gewiſſen hatte anſcheinend
etwas anderes erwartet. An jeder Straßenecke ſtanden blaue
Poliziſten mit ihren ſchußfertigen Karabinern.
Dieſes völlig überflüſſige ſtarke Polizeiaufgebot zeigte
ſchlaglicht=
artig die Verſtändnisloſigkeit des herrſchenden polniſchen Syſtems
gegenüber den Gefühlen der durchaus ordnungsliebenden und
friedfertigen deutſchen Minderheit. Die Deutſchen, die hier vor
dem Gericht warteten, um ihrem Führer nach der Verurteilung
als Zeichen des weiteren Vertrauens die Hand zu drücken,
woll=
ten nicht ſkandalieren oder gar rebellieren. — Und ſo iſt es
immer: der ganze Fall Ulitz iſt nur der Ausdruck des polniſchen
Mißtrauens gegen das Deutſchtum. Von der Anklage gegen
Ulitz blieb nach Schluß der Beweisaufnahme nichts anderes
übrig als dieſes allgemeine Mißtrauen, daß
Ulitz und der Volksbund doch, wenn auch die Beweiſe nicht
dafür zu erbringen ſind, eine ſtaatsfeindliche Tätigkeit entfalteten.
Die Polen können es in ihrem überſpitzten Nationalgefühl
ein=
fach nicht verſtehen, daß Bürger eines anderen Volkstums, die
wider ihren Willen einem fremden Staat einverleibt wurden,
loyal ſein können. Deswegen wurde auch in dem Prozeß ſo
lange ohne Ergebnis über Loyalität und Illoyalität hin und
her geredet. Immer wieder verdrehten Staatsanwalt und
Vor=
ſitzender die Ausſagen des Angeklagten und der
Entlaſtungs=
zeugen und deuteten die lohalſte Handlung in illohales
Ver=
halten um, und bezeichneten alle Beweiſe von
Loyalität lediglich als Scheinmanöver. Von dem
Gericht wie der Mehrheit des polniſchen Volkes wird eben die
deutſche Auffaſſung in dieſer Frage nicht begriffen. Es wird
nicht verſtanden, daß man, wie Ulitz von der Anklagebank aus
erklärte, ein überzeugter, guter Deutſcher und dabei auch ein
lohaler, polniſcher Staatsbürger ſein kann. Das Mißtrauen
gegen alles, was deutſch iſt, iſt den Polen geradezu angeboren.
Aus manchen Aeußerungen des Vorſitzenden ließ ſich dies
deut=
lich erkennen, z. B. als er u. a. vom „Feinde
Deutſch=
land” ſprach.
Tatſächlich aber gibt es auf der Welt keine Minderheit, die
ſo loyal iſt wie die deutſche in Oſtoberſchleſien. Bei dem leider
geringen eigenen Nationalgefühl der Deutſchen überhaupt werden
die Lohalitätsbezeugungen gegenüber dem polniſchen Staat
ge=
radezu übertrieben und wirken deshalb für die Polen mit ihrem
ſtarken Nationalbewußtſein als unecht. Wenn man die
Deut=
ſchen hier ruhig würde leben laſſen, dann würde keiner von ihnen
irgend eine Aenderung der neuen Grenzen und ſtaatlichen
Ver=
hältniſſe wünſchen, geſchweige denn irgendwie betreiben, was
ja ſelbſt heute bei der ſcharfen Unterdrückung des Deutſchtums
nicht getan wird. Bei dieſen Tatſachen, die leider dem deutſchen
Volkscharakter entſprechen, iſt es eigentlich nur gut, daß die
Polen dies nicht erkennen und deshalb mit ihrer rückſichtsloſen
Unterdrückungspolitik ſo unklug handeln. Deshalb wird
auch das Ulitz=Urteil innerhalb Oſtoberſchleſiens ohne ſchädliche
Wirkung für das Deutſchtum bleiben. Im Gegenteil: es wird
erneut die Deutſchen zuſammenführen, um für
die Rehabilitierung von Ulitz zu kämpfen, in der Erkenntnis, daß
für die Deutſchen in Polen nichts zu holen iſt. Der Volksbund
wird durch dieſes Schandurteil in ſeiner inneren Einheit und
Geſchloſſenheit nicht zerſchlagen, ſondern geſtärkt werden.
Die Inſzenierung des Falles Ulitz hat nun aber von Anfang
an einen außenpolitiſchen Zweck gehabt. In Lugano
hat Zaleſki die Anklage gegen Ulitz aufgerollt. Polen brauchte
und wollte den Fall Ulitz. Polen wird daher das Ergebnis des
Ulitz=Prozeſſes zum Schaden der deutſchen Sache in der Welt
auszunützen verſuchen. Das Urteil iſt für dieſen Zweck geradezu
raffiniert ausgedacht. Ulitz iſt verurteilt, und damit Zaleſki
nach außen hin ſcheinbar von der Anklage der Lüge
freigeſprochen. Das Urteil gegen Ulitz iſt aber milde,
da Ulitz mit Rückſicht auf die Bewährungsfriſt nicht ins
Ge=
fängnis zu wandern braucht. Polen hat damit erneut nach
pol=
niſcher Anſicht ſein Entgegenkommen bewieſen!
Za=
leſki wird dies auf der nächſten Völkerbundstagung ſicherlich feſt=
Seite 2
Samstag, den 3. Auguſf 1929
Nummer 213
ſtellen. Er wird aber auch weiter ſagen, daß
Minderheits=
beſchwerden, die ein Ulitz, ein mit Gefängnis Vorbeſtrafter, der
nur dank der Milde der polniſchen Richter nicht im Gefängnis
ſitzt, unterſchrieben hat, nicht glaubwürdig ſind.
Dies iſt der wahre Zweck des Ulitz=Urteils, Ulitz und der
Volksbund ſollen im Anſehen der Welt herabgeſetzt werden.
Wahrlich ein trefflich ausgeklügelter Schachzug polniſcher
Jn=
trige. Die Welt muß daher immer wieder aufgeklärt werden
über das Zuſtandekommen dieſes Urteils. Ulitz wurde wegen
Beihilfe zur Entziehung vom Militärdienſt verurteilt. Das
ein=
zige Beweisſtück war eine kleine unanſehnliche, undeutliche
Photographie eines Dokumentes, mit dem Ulitz einem
fahnen=
flüchtigen Bäckergeſellen durch Beſcheinigung ſeiner deutſchen
Ge=
ſinnung zum Verbleiben in Deutſchland verholfen haben ſoll.
Das Original war und iſt nicht da. Keiner von den
polniſchen Belaſtungszeugen konnte beſchwören, daß er das
Ori=
ginal geſehen hat. Der Agent, der die photographierten Akten
beſchafft hat, ohne jedoch ihren Inhalt einzuſehen, iſt wegen
Urkundenfälſchung vorbeſtraft und aus dem Offiziersſtande
de=
gradiert! Das photographierte Dokument enthält eine hier nicht
vollſtändig aufzählbare Fülle von Fehlern aller Art, eine Menge
Rechtſchreibungsfehler, wie z. B. „Vereines” ſtatt Vereins,
„bier” ſtatt hier, „der Vorſtand” in der Unterſchrift wit klein
geſchriebenem d, weiter die ſtilwidrige Wendung „und deshalb
muß er”, ſerner einen falſchen Stempel der Bezirksvereinigung
Kattowitz, den Ulitz als Leiter der Geſamtorganiſation nie
ge=
führt hat, der falſch aber auch deshalb iſt, weil der
mitilärpflich=
tige Bialucha als Königshütter für die Bezirksvereinigung
Köwigshütte zuſtändig war und nur von dieſer eine
Beſcheini=
gung hätte bekommen können. Völlig unmöglich iſt das
Doku=
ment weiter durch die im Deutſchen ungebräuchliche, nur in
Galizien angewandte Abkürzung „903” für die
Jahres=
zahl 1903, und ſchließlich durch die in der deutſchen
Schreib=
weiſe unmöglichen, aber in der Krakauer Gegend gebräuchlichen
Interpunktionszeichen Punkt Strich” am Satzende. Es ſind
dies noch nicht alle Fehler der kaum dreißig Worte zählenden
Beſcheinigung, die der Deutſche Ulitz bei ſeiner
Kor=
rektheit nie unterſchrieben hätte. Die Unterſchrift
ſelbſt iſt kaum zu leſen. Nach der eidlichen Ausſage des
Sach=
verſtändigen, Profeſſors Biſchoff, des Leiters des
polizeiwiſſen=
ſchaftlichen Inſtituts der Univerſität Lauſanne, iſt es eine
Un=
möglichbeit, ohne das Original geſehen zu haben, auf Grund der
Photographie ein Gutachten abzugeben, genau ſo wie der Arzt
an Hand der Photographie einer Leiche die Todesurſache nicht
feſtſtellen kann.
Von den reichsdeutſchen Beamten, den ſeinerzeitigen
Sach=
bearbeitern, iſt endlich unter Eid erklärt worden, daß nie eine
ſolche Beſcheinigung ſich bei den Akten der deutſchen Behörden
befunden hat.
Dies iſt das vernichtende Ergebnis der Beweisaufnahme über
das einzige Beweisſtück, das Ulitz unterſchobene, lediglich in der
Photographie vorhandene Dokument, das der Gerichtshof dann
trotzdem, ſich über alle Gegengründe hinwegſetzend, für echt
erklärt hat!! Das weitere, ſtunden= und tagelange Hin= und
Hergerede der Beweisaufnahme beſchäftigte ſich mit dem
Volks=
bund und zeigte deutlich, daß das Thema der Verhandlung der
Volksbund und nicht Ulitz und nicht Beihilfe zur Deſertion eines
Bäckergehilfen aus der Zahl der jährlichen hunderte von polniſchen
Deſerteuren hieß. Aber auch dieſer Teil der Beweisaufnahme iſt
völlig mißglückt. Denn trotz der vielen tauſend Aktenſtücke, die
der polniſche Geheimdienſt beim Volksbund und beim
Deutſchen Generalkonſulat in Kattowitz leihweiſe ſtehlen
ließ und durchſchnüffelte, iſt auch nicht das geringſte belaſtende
Dokument gefunden worden. Auch die polniſchen
Belaſtungs=
zeugen vermochten nicht, irgendwelche belaſtende Tatſachen zu
er=
bringen. Die Entlaſtungszeugen, nicht nur die deutſchen,
ſon=
dern auch die polniſchen, darunter Seimmarſchall
Wollny und der Führer der polniſchen Sozialiſten,
bezeug=
ten unter ihrem Eid das in jeder Hinſicht einwandfreie
und loyale Verhalten des Angeklagten Ulitz.
In der kurzen Urteilsbegründung war daher auch nichts mehr
von dem Vorwurf der Illoyalität gegen Ulitz zu hören. Ja, man
beſcheinigte ihm ſogar, daß er die vorgeworfene Tat aus ideellen
Gründen, aus Liebe zu einem Volksgenoſſen getan habe. Kein
Angeklagter, der je vor Gericht ſtand, hat beſſere und klarere
Be=
weiſe für ſeine völlige Unſchuld erbracht als Ulitz. Aber das
Gericht ging darüber hinweg, weil es den
Auf=
trag und den Willen zur Verurteilung hatte.
Klar und deutlich zeigte ſich dies in der Verhandlungsführung.
Der Vorſitzende war nicht der objektive Verhandlungsleiter,
ſon=
dern fühlte ſich als Helfer des Staatsanwaltes. Seine
hypetheti=
ſchen Fragen „Was würden Sie getan haben, wenn . . . . zeigten
dies immer wieder. Er wollte mit dieſen Fragen den Angeklagten
und die Entlaſtungszeugen hereinlegen und zu einem Geſtändnis
bringen, wenigſtens das, was der Vorſitzende bedingt unterſchob,
im Falle eines Falles getan zu haben. Intereſſant zu beobachten
Vom Tage.
Der Provinzialausſchuß der Rheinprovinz befaßte ſich in ſeiner
Freitagsſitzung mit den kataſtrophalen Schäden, die der
außer=
gewöhnlich harte Winter der rheiniſchen Landwirtſchaft
zugefügt hat. Der Geſamtumfang der Froſtſchäden
be=
trägt über 120 Millionen Reichsmark.
Der Präſident der franzöſiſchen Republik, Doumergue, hat
Paris verlaſſen, um die Ferten wie üblich in Rambouillet zu
verbringen.
Die Beziehungen zwiſchen dem Fürſten Louis
von Monaco und ſeinen Untertanen haben ſich
nenen=
dings verſchärft.
Der griechiſche Miniſterpräfident Venizelos iſt,
von Paris kommend, in London eingetroffen. Es handelt ſich um
einen Privatbeſuch, der höchſtens zwei bis drei Tage dauern ſoll.
So=
dann wird Venizelos nach dem Haag weiterreiſen.
Das polniſche Amtsblatt veröffentlicht den Beſchluß des
Liquidie=
rungsgerichts in Poſen, worin die Liquidierung des Gutes
Sartowitz in Nordpommerellen, das dem Grafen
Schwanenfeld=Schwerin gehört, ausgeſprochen wird.
In türkiſchen maßgebenden Kreiſen glaubt man, daß die türkiſche
Regierung die Einrichtung eines
Schiedsgerichtskomi=
tees zur Regelung der noch ſchwebenden Fragen
zwiſchen der Türkei und Griechenland annehmen werde.
Die Antwort der Regierung von Angora wird in einigen Tagen der
griechiſchen Regierung übermittelt werden.
Nach in Kairo eingegangenen privaten Mitteilungen aus
zuverläſſi=
ger Quelle iſt der Entwurf eines neuen engliſch=
agypti=
ſchen Vertrages nunmehr von dem britiſchen Außenminiſter
Henderſon und dem ägyptiſchen Miniſterpräſidenten Mahmud Paſcha
paraphiert worden.
Der ehemalige Präſident von Mexiko General
Calles, iſt in Cherbourg angekommen. Er iſt ſogleich nach
Pa=
ris weitergefahren. Ueber ſeine Pläne befragt, antwortete Calles, er
werde vorerſt in Frankreich Erholung ſuchen.
Staatsſekretär Stimſon hat entſchieden, daß Amerika einen
inoffiziellen Beobachter zur Konferenz nach dem
Haag entſendet, und zwar wurde der erſte Sekretär der Pariſer
Bot=
ſchaft, Edwin Wilſon, mit der Mifſion eines inoffiziellen
Beobach=
ters beauftragt.
war auch das überaus gute Einvernehmen zwiſchen
Vorſitzen=
den, Staatsanwalt und militäriſchen
Sachver=
ſtändigen, die während der Verhandlungen wie
Schulbuben Zettelſchrieben und verſtohlen hin=
und herreichten — und in den Pauſen lange und
aus=
giebig zuſammenſtanden, um die weitere Verhandlungsführung
zu beſprechen. Im Hintergrunde aber ſtand der Wojewode
Graczynſki, der bezeichnenderweiſe für die Prozeßzeit ſeinen
be=
reits angetretenen Sommerurlaub unterbrochen hatte.
Ulitz iſt verurteilt; aber Graczynſki und Zaleſki ſind nur
ſcheinbar freigeſprochen. Denn von den hochtönenden Anklagen
Zaleſkis in Lugano iſt nichts geblieben. In Lugano hieß es
Hochverrat. Als Ulitz verhaftet wurde, ſtand auf dem
Verhaf=
tungsbefehl „Staatsfeindliche Tätigkeit”. Auf die Zellentafel im
Unterſuchungsgefängnis ſchrieb man aber wieder „Hochverrat”
Jetzt aber hörte man nichts mehr davon. Beim Prozeß fehlte
ſelbſt für das kleine Vergehen der Beihilfe zur Entziehung vom
Militärdienſt in einem einzigen Falle jegliche Beweiſe.
Ulitz iſt verurteilt, in Wirklichkeit aber in den Augen der
Welt freigeſprochen. Verurteilt und überführt der
Lüge und Verleumdung aber iſt Zaleſki, da von
ſeinen lügneriſchen Anklagen auch nichts
geblie=
ben iſt.
Die griechiſchen Anſprüche an den Youngplan.
EP. Paris, 2. Auguſt.
Zu der geſtrigen Unterredung zwiſchen dem Außenminiſter
Briand und dem griechiſchen Premierminiſter Venizelos, in der
letzterer gegen die Benachteiligung Griechenlands bei der
Auf=
teilung der Youngplan=Annuitäten proteſtiert hat, ſchreibt das
„Journal”, Briand werde dem griechiſchen Regierungschef
zwei=
fellos zu verſtehen gegeben haben, daß Frankreich den Youngplan
unverändert beibehalten wolle, da die geringſte Abänderung den
ganzen Plan gefährden könne. Vorſicht ſei um ſo mehr geboten,
als die Engländer aus ihrer Abſicht, eine bedeutende Reviſion zu
verlangen, keinen Hehl machten und alle kleinen Mächte —
Rumänien, das durch ſeinen Außenminiſter Mironescu vertreten
ſein werde, Südſlawien, deſſen Wortträger der interimiſtiſche
Außenminiſter Kumanudi ſein werde — ähnliche Forderungen
wie Griechenland ſtellen würden. Venizelos iſt noch geſtern
abend nach London abgereiſt, wo er mit dem Schatzkanzler
Snowden eine Unterredung haben wird, bevor er ſich zur
Teil=
nahme an der Regierungskonferenz im Haag begibt.
Karl Henckell †
Von Alfred Richard Meyer.
Zwei große Dichter haben der Frühlyrik des 65 Jahre alt
verſtorbenen Hannoveraners Karl Henckell das Geleit gegeben:
Conrad Ferdinand Meyer: „Viel Jugend und Friſche darin, ein
reiner Umriß und ein wirkliches Talent . .. Viel Talent” und
Gottfri=d Keller: „Meine Geliebte hüpft über die Berge — das
iſt Ton des Hohenliedes”. Und zum 50. Geburtstag ſang Frank
Wedekind dem Jugendfreunde zu:
„Aus deinem Herzen wundervoll
Ein Strom gewaltiger Lieder quoll,
Den Tauſende, den Millionen,
Entbürder ihrer Laſt, dir lohnen.”
Tauſende . . .. Millionen . . ., das iſt hier keine dichteriſche
Uebertreibung, obgleich es all dieſe Menſchen kaum wußten, daß
es ſich bei den berühmteſten Liedern von Richard Strauß, H. H.
Wetzlers, E. N. v. Reznicek, Scheinpflug, Georg Schumann, Hugo
Kaun u. a. faſt immer um Textunterlagen von Henckell handelte,
der in der deutſchen Lyrik wirklich ein „heimlicher Kaiſer” war,
wie er eines ſeiner ſchönſten Gedichte betitelte. Innerſte Muſik
formte ihm früh alles Rhythmiſche und Strophiſche, ſchon
da=
mals als er den Freunden in Hannover das „Quartett” zuſammen
mit Arthur Gutheil, Otto Erich Hartleben, Alfred Hugenberg
ſchenkte. Zu dieſer Muſik trat dann früh ein Empfinden, das man
„ſozial” nennen muß, das aber keiner einzelnen Partei galt,
wenn=
gleich ſolche als bisweilen für ſich ſpäter in Anſpruch nahmen,
ſon=
dern einzig dem Menſchlichen, dem Leidenden und Entbehrenden.
In dem liebevoll gſchriebenen Karl=Henckell=Brevier von Fritz
Droop (J. Michael Müller Verlag, München, der auch die „
Ge=
ſammelten Werke des Dichters, erſte kritiſche Ausgabe eigener
Hand, zweite weſentliche erweiterte Auflage, ſowie das „Buch der
Saat” und die „Ausgewählten Gedichte” verlegte), iſt die ganze
lyriſche Weſensart des nun plötzlich Verſtorbenen, der, ein kranker
Mann, ſich vor reichlich einem Jahr wieder in ſeine Wahlheimat,
der Schweiz, von München zurückgezogen hatte, fein analyſiert;
was bleiben wird, iſt, von allem Parteilichen entkleidet, beſte
deutſche Lyrik, wi= unſere Gegenwart ſie nicht mehr kennt. Mit
den Flugblättern der Lyrik „Sonnenblumen” und mit dem
Le=
benskreis in Nachdichtungen „Weltlyrik” hat der Dichter ſein
geiſtiges Selbſtbildnis über die Grenzen ſeiner vielſeitigen
Ta=
lentiertheit erweitert zum Weltbild.
Ueber alle Reſignation ſiegte in ihm der „Pſalm der Freude‟,
der alſo anhebt:
Und ſinken wir alle in Todes Schoß,
Ich will nicht klagen der Menſchheit Los.”
Neuland — tauchte ihm immer wieder hoffnungsvoll auf
und riß ihn hymniſch empor:
„So lang meine Seele noch leuchtet und blüht,
Das wonnige Leben, nicht werd’ ich es müdl."
Und wie oft mußte es ihm alles andere denn wonnig
er=
ſcheinen! Wenn er den Steinklopfer ſah, den Eiſenarbeiter, den
Traum des Großſtadtjunge; ahnte, wenn er junge Ruſſen in der
Verbannung darben fühlte, wenn er die bleichſüchtige Näherin im
Erker krummen Rückens niedergebeugt miterlebte in ihrer
Ar=
mut . .. Wenn ſeine Stimme bitter werden mußte, drängte
ſich ihm immer wieder Liebe aus heißeſtem Herzen, ward es ein
verklärender Gang durch die Necht, ſiegte fauſtiſches über
mephiſto=
pheliſches Gefühl. Die Entwicklungswege von Arno Holz und
Richard. Dehmel zeigen ähnliche Stufen, zu verſtehen aus der
Zeit der Dichterrevolutionäre, die wir heute beſſer
Dichterevo=
lutionäre nennen müſſen. Unbewußt hat auch Henckell immer zu
dieſer Evolution geſtrebt; und da er ſie heimlich erreicht hatte,
ward es ſtill um ihn, indeſſen ſeine Lieder jeden Winterabend in
Meiſtermelodien in allen Konzertſälen erklangen. Was brauchte
man ſich da noch um den Dichter zu kümmern! Sein Name hatte
zurückzutreten hinter dem größeren Begriff des Volksliedes.
Tragik des Schaffenden, deſſen Kunſt mit einer zweiten aufs
innigſte verknüpft ward . ."
Was war dem Dichter das Leben? Er hat es ſelbſt einmal
alſo geſagt: „Mein Leben iſt das Buch, das du aufſchlägſt, wenn
du in meinen Liedern und Gedichten leſen willſt. Es iſt das
eigentümliche und doch auch wieder allgemeine Leben eines
Erden=
ſohnes, der nicht weiß, von wannen er kommt und wohin er geht;
es iſt das Leben eines Kindes der Gegenwart, das ſingend und
ſagend ſich den Weg durchs dunkle und ſtarrende Dickicht zu
Lichtung und freiem Ausblick emporbahnt.” Poetiſcher hat der
Verſtorbene ſeine Loſung alſo fixiert:
„Von Gipfeln zu Gründen
Feuer zünden,
Menſchen verbünden.
Und befrein —
Seiner Seel= Kampf und
Erlöſung künden,
In den Rhythmus ewiger
Meere münden
Dichter,
Bekenner,
Künſtſer ſein!“
„Grar Zerpeiinn, doer deint 2neun.
Gule Zahrk bei heiterem Wekter.
Aus Barcelona verlautete am Freitag morgen, daß dort ein
Funkſpruch des „Graf Zeppelin” aufgenommen worden ſei, der
beſage, daß das Luftſchiff zur Umgehung ſtarker Gegenwinde auf
Barcelona zuſteuere. Um 3.00 Uhr wurde Gibraltar überflogen
und der Kurs auf die Azoren eingeſchlagen. Nach einer in
Madrid eingegangenen Funkmeldung befand ſich das Luftſchiff
um 8.00 Uhr morgens M.E.3. 36 Grad nördlicher Breite und
10 Grad weſtlicher Länge (weſtlich von Gibraltar). Es weht
Nordwind mit Stärke 5. Das Wetter iſt heiter und wolkenlos,
die Sicht beträgt 10 bis 20 Kilometer. Die Temperatur beträgt
18 Grad Wärme. Das Luftſchiff fährt 100 Kilometer in der
Stunde.
Wie Havas aus Caſablanca meldet, iſt die dortige
Funk=
ſtation um 12.30 Uhr mit dem Luftſchiff „Graf Zeppelin” in
Verbindung getreten. Das Luftſchiff teilte mit, daß es ſich jetzt
600 Meilen von Gibraltar befinde und daß an Bord alles gut
gehe.
Die Azoren überflogen.
Nach in Cadiz eingegangenen Funkſprüchen befand ſich das
Luftſchiff „Graf Zeppelin” heute nachmittag 5 Uhr
ſüd=
lich der Azoren, die es mit Kurs nach Weſten
paſſierte.
Friedrichshafen ohne Zunkverbindung mit dem
„Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 2. Auguſt, 15 Uhr.
In Friedrichshafen iſt, ſeitdem das Luftſchiff „Graf
Zeppe=
lin” Gibraltar heute früh paſſiert und die Ueberquerung des
Atlantik begonnen hat, bis zum Augenblick keine Nachricht über
den weiteren Verlauf der Fahrt des Lufſchiffes eingetroffen.
Auch beim Luftſchiffbau liegen keinerlei Mitteilungen ſeit dieſem
Zeitpunkt vor. Obwohl die Funkſtation der Werft ſeit dem
Beginn der Amerikafahrt Tag und Nacht beſetzt iſt, iſt dort ſeit
dem Start noch kein einziger direkter Funkſpruch von Bord des
Schiffes auf der mit der Bordſtation vereinbarten Wellenlänge
eingegangen. Wie man hört, hat auch die Werftleitung ſeit der
Abfahrt des „Graf Zeppelin” von dieſem erſt ein Telegramm,
und zwar auf dem Wege über die Küſtenfunkſtation Norddeich,
erhalten. Die Funkſtation des Luftſchiffbaus hat ſeit geſtern
mittag auch den Funkverkehr des Luftſchiffes mit anderen
Sta=
tionen nicht mehr überhören können, da ihr die Wellenlängen,
auf denen die Bordfunker arbeiten, nicht alle bekannt ſind. Da
die Werftfunkſtation mit Codewellengerät verſehen iſt, wäre ſie
in der Lage, die Funkzeichen des Luftſchiffes auch dann noch zu
empfangen, wenn ſich der „Graf Zeppelin” bereits in der Nähe
der amerikaniſchen Küſte befände. Der Grund, warum die
Friedrichshafener Station bisher keine direkte Nachricht von
Bord erhalten hat, dürfte darin zu ſuchen ſein, daß die
Funk=
ſtation des „Graf Zeppelin” mit der Aufnahme von
Wetternach=
richten ſehr ſtark belaſtet war.
„Graf Zeppelin” wird am Sonnkag in Amerika
erwarkel.
Nach dem Dafürhalten der Sachverſtändigen des
amerikani=
ſchen Marineamts für Marinenavigation wird der Zeppelin
vorausſichtlich am Sonntag in Lakehurſt eintreffen. Da die
Tagesſtunden für eine Landung als ungünſtig angeſehen werden,
erwartet man, daß der Zeppelin, falls er ſchon Sonntag früh
den amerikaniſchen Kontinent erreicht, über den Städten der
Oſt=
küſte bis gegen Abend kreuzen werde. Nur das Herannahen
einer Schlechtwetterzone könnte den „Graf Zeppelin” veranlaſſen,
ſchon zur Mittagszeit zu landen. Eine Landung Samstag nacht
wird hier nicht erwartet, da die Winde auf den Bermudas und
den Azoren um dieſe Jahreszeit für einen Weſtflug ungünſtig
ſind. Indeſſen rechnen die Marineexperten mit der Möglichkeit,
daß Eckener den ungünſtigen Winden durch Kursnehmen über
Madeira ausweichen werde, ſo daß er ſpäter, ausgenommen die
letzten 800 Kilometer, Rückenwind haben würde. Man erwartet
nun eine Steigerung der Geſchwindigkeit, da der Zeppelin
offen=
bar die ungünſtige Wetterzone verlaſſen und Ausſicht hat,
be=
reits weſtlich der Bermudas zu ſein, ehe die ſich im Nordatlantik
entwickelnden Störungen nach Süden ziehen und ihn erreichen
können.
An uns liegt es, dieſes Teſiament des Dichters als Erbe zu
empfangen und es auszuwerten über die kurze Spanne hinaus,
die einem Menſchen gegeben ward: zu ſingen und zu ſagen.
Wir neigen uns vor Karl Henckells reifer Künſtlerſchaft. Sie
wird bleiben in der deutſchen Lyrik.
* Der Fluch des Kohinvor. Die Sage weiß einfach
grauen=
hafte Einzelheiten aus der Geſchichte des Kohinoor, eines der
größten und wertvollſten Diamanten der Welt, zu erzählen.
Blut=
befleckt iſt ſeine Vergangenheit, Unglück ſoll er ſtets ſeinem
Be=
ſitzer gebracht haben und ungezählt ſind die Menſchenleben, die
dem Wahn, ihn zu beſitzen, zum Opfer gefallen ſind. Heute
leuchtet er als einer der ſtrahlendſten Edelſteine in der Krone des
Königs von England. Vielleicht dieſe Tatſache war es vor allem,
die eine engliſche Filmgeſellſchaft veranlaßt hat, ſich des Stoffes
zu bemächtigen und die düſtere Geſchichte des Diamanten zu
ver=
filmen. Nach Indien, Birma und Siam führte die
Vergangen=
heit des Diamanten die Filmleute, die jetzt nach London
zurück=
gekehrt ſind. Unverrichteter Sache zurückgekehrt. Denn nur einen
der beiden nebenſächlichen Filme konnten ſie vollenden, zu denen
ſie ihre Anweſenheit in Indien benutzen wollten, während ſie
in der Arbeit über den Kohinoor=Film über ein paar belangloſe
Nebenſzenen nicht hinausgekommen ſind. Der Fluch des
Diaman=
ten, der dem Kinobeſucher im dunklen Parkett ein angenehmes
Gruſeln einflößen ſollte, hat ſie ſelbſt auf Schritt und
Tritt verfolgt, ſo daß ſie ſchließlich ihr Unternehmen als
undurchführbar aufgeben mußten. Schon auf hoher See ſtarb
einer ihrer hervorragendſten Darſteller an einer rätſelhaften
Krankheit. Bei einer Szene in Indien ſtürzte ein anderer Star
die Treppe hinunder und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er ausfallen
mußte. Erſatz konnte nicht herbeigeſchafft werden. In Birma
hatte ſich dann alles gegen ſie verſchworen. Von Moskitos und
Fieber heimgeſucht, ſetzten ſie trotzdem ihren Weg fort, bis einige
weitere Darſteller Schlangenbiſſen erlagen, während der Reſt der
Expedition unter den Wunden, herbeigeführt durch Inſekten=
und Pflanzenſtiche im Urwald, ſchwer zu leiden hatte. In Siam
erlitt einer der Führer einen Autounfall, und in Singapore
ſtürzte ihr Flugzeug ab. Mit Maſchinengewehren mußten die
Angriffe der abergläubiſchen Eingeborenen abgewehrt werden. Es
kam zu regelrechten Schlachten mit ihnen, da ſie ſich der Elefanten
der Expedition bemächtigen wollten. Schwer an Malaria
er=
krankt, entkräftet und enttäuſcht, kehrten die Teilnehmer, ſoweit
je nicht heute noch in indiſchen und ſiameſiſchen Krankenhäuſern
gepflegt werden, zurück. Nie mehr wollen ſie den Verſuch
unter=
nehmen, aus der blutigen Geſchichte des Kohinoor Filmkapital zu
ſchlagen . ..
Samstag, den 3. Auguſt 1929
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noch zu
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Nummer 213
Dur eigmſceräiice hpoerſtänonin"
Die Ankerbrechung der Londoner
Beſprechungen.
Engiand erwarket den nächſten Schritt von Moskau.
EP. London, 2. Auguſt.
Zum Abbruch der Verhandlungen zwiſchen Henderſon und
dem ruſſiſchen Botſchafter in Paris, Dowgalewſki, wird in
eng=
liſchen politiſchen Kreiſen erklart, daß es ſich nicht um einen
aus=
geſprochenen Abbruch der Beratungen handele. Die gegenwärtige
Lage ſei lediglich durch ein „Mißverſtändnis” über den Zweck
des Zuſammentreffens zwiſchen dem Außenminiſter Henderſon
und dem ruſſiſchen Vertreter zurückzuführen. — Der nächſte
Schritt in der Frage der Fortführung der Verhandlungen
wird allgemein von Rußland erwartet.
Den Grund für den vorläufigen Abbruch der Verhandlungen
erblickt man, wie in London beſtätigt wird, darin, daß die
Sow=
jetregierung auf der ſofortigen Wiedereinrichtung diplomatiſcher
Beziehungen durch beiderſeitige Entſendung von Botſchaftern
oder mindeſtens Geſchäftsträgern beſtand, während
Außeumini=
ſter Henderſon dank den Empfehlungen der Rechtsberater der
britiſchen Regierung folgte, und auf der vorherigen Erledigung
der beſtehenden Streitfragen beſtand. Die Wiederaufnahme der
Beziehungen wird hierdurch eine Verzögerung erfahren, die man
vorläufig in London mit zwei Monaten annimmt. Die
Entwick=
lung iſt in zweifacher Hinſicht überraſchend. Man hatte in
Lon=
don mit einer entgegenkommenden Haltung der Sowjets
gerech=
net. Die britiſche Regierung hatte ſelbſt im Verlauf der
Ent=
wicklung eine Haltung eingenommen, die immer mehr den
An=
ſpruch auf vorherige Erledigung beſtehender Gegenſätze und
weni=
ger auf ſchnelle Wiederaufnahme der Beziehungen legte. In
diplomatiſchen und politiſchen Kreiſen wird die Haltung der
britiſchen Regierung durchwveg gebilligt und innenpolitſch hat ſie
durch ihre Feſtigkeit ihre Stellung zweifellos verſtärken können.
Nach einer Meldung aus Moskau tritt das Präſidium des
Zentralvollzugsausſchuſſes der Sowjetunion bereits am nächſten
Mittwoch zu einer Sitzung zuſammen. Es dürfte aller
Wahr=
ſcheinlichkeit nach der Entſchluß gefaßt werden, vor weiteren
Schritten die engliſchen Bedingungen für die Wiederaufnahme
der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Rußland und England
dem Zentralvollzugsausſchuß in einer Vollſitzung zu unterbreiten.
Englands Borbedingungen für die Wiederherſtellung
der gegenſeitigen Beziehungen.
Zu dem Abbruch der ruſſiſch=engliſchen Verhandlungen über
die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen verlautet
hier, daß die engliſche Regierung nicht geſonnen
iſt, von ihrem bisherigen Standpunkt
abzu=
weichen. Als Vorbedingung für die
Wieder=
herſtellung der gegenſeitigen Beziehungen
wird eine formelle Verpflichtung der
Sowjet=
regierung gefordert, ſich durch keine weitere
Propaganda in die inneren Angelegenheiten
Englands und des engliſchen Weltreiches
ein=
zumiſchen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Dominions
eine ſolche Garantie verlangen, ehe ſie ihre Zuſtimmung zu der
Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Eng=
land und Rußland geben könnten.
Engllich=amerikaniſche Einigung in der Flokkenfrage?
EP. London, 2. Auguſt.
Als Ergebnis der bisherigen Beſprechungen
zwiſchen Premierminiſter Macdonald und
Gene=
ral Dawes über die Abrüſtung zur See iſt, wie der „Evening
Standard” mitzuteilen weiß, ein vorläufiges
Ueberein=
kommen abgeſchloſſen worden, das nunmehr den großen
Seemächten Frankreich, Japan und Italien zur
Be=
gutachtung unterbreitet werden wird. Als
Haupt=
punkte enthält dieſes Uebereinkommen die Einſchränkung
und Nichtdurchführung der Bauprogramme für
Schlachtſchiffe und eine Erklärung Amerikas und
Englands den Bauweiterer Unterſeeboote
ein=
zuſtellen. Außerdem ſollen künftighin nur Schlachtſchiffe
von kleineren Ausmaßen gebaut werden und die
Le=
bensdauer der z. Zt. im Dienſt ſtehenden Schiffe
verlängert werden.
Mit dieſem Uebereinkommen ſind die Unterredungen zwiſchen
Macdonald und dem General Dawes zum Abſchluß gekommen.
Man erwartet hier allgemein, daß in nächſter Zukunft eine
allgemeine Konferenz der großen Seemächte
ab=
gehalten werden wird, auf der das zwiſchen Macdonald und
Dawes erzielte Uebereinkommen die Grundlage für einen
generel=
len Seeabrüſtungsplan werden dürfte. Wie hier verlautet,
beab=
ſichtigt Premierminiſter Macdonald, über die wichtige Frage der
Abrüſtung zur See binnen kurzem eine Erklärung an die Welt
abzugeben. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dies bei Eröffnung der
Völkerbundstagung in Genf der Fall ſein wird.
*
In gut unterrichteten amerikaniſchen Kreiſen hegt man einige
Beſorgnis hinſichtlich der Haltung Frankreichs
und Italiens in der Flottenabrüſtungsfrage.
Denn wenn das Waſhingtoner Abkommen durch weitergehende
Abrüſtungsbeſtimmungen erſetzt werden ſolle, ſo könnte dies nicht
ohne die Zuſtimmung der beiden Länder geſchehen. Es ſei jedoch
zu befürchten, daß Frankreich und Italien eher für eine Erhöhung
als für eine Einſchränkung der Großkampfſchiffstonnage eintreten
würden, wodurch u. a. der ganze Plan, die
Großkampf=
ſchiffe in die Abrüſtung einzubeziehen,
gefähr=
det werden könne — Senator Borah, der den Präſidenten
Hoover in ſeinen Beſtrebungen unterſtützt erklärte geſtern, um
eine Flottenparität zwiſchen den Vereinigten
Staaten und England zu erreichen, ſei es nach
ſei=
ner Anſicht das beſte, wenn England einen Teil
ſei=
ner Flotte verſenke. Dadurch würde nicht nur der
ameri=
kaniſche Steuerzahler Geld ſparen, ſondern auch der Anreiz zum
Krieg vermindert werden.
Zehlſchlag der chineſiſch=ruſſiſchen
Borverhandlungen.
Eine Nofe Kargchans. — Moskau ſtellk ſeine
Bedingungen.
EP. Charbin, 2. Auguſt.
Die Verhandlungen zwiſchen den bevollmächtigten
Vertretern der Nanking=Regierung und der ſowjetruſſiſchen
Re=
gierung über die oſtchineſiſche Eiſenbahn ſind geſtern nach einer
zwölfſtündigen Konferenz vertagt worden, da die
Dele=
gierten ihre Regierungen von dem bisherigen
Verlauf der Unterredungen in Kenntnis ſetzen
und weitere Inſtruktionen einholen wollen. Zu
den nunmehr zwiſchen China und Rußland aufgenommenen
direkten Verhandlungen nahm der chineſiſche
Verkehrs=
miniſter Sun=fu in einem Interview Stellung. Er
er=
klärte, daß die Nanking=Regierung dieſe Verhandlungen auf
der Grundlage zu führen beabſichtigte, daß alle Rechte und
In=
tereſſen an der oſtchineſiſchen Eiſenbahn durch Rußland und
China gemeinſam wahrgenommen werden ſollten, während die
Verwaltung der Eiſenbahn aber der chineſiſchen Regiewng allein
übertragen werden ſolle.
Inzwiſchen ſind nach einer Meldung aus Moskau in den
Beſprechungen zwiſchen China und Rußland über die Regelung
des Zwiſchenfalls auf der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn unvermutet
Schwierigkeiten aufgetaucht. In einer von Karachan
unter=
zeichneten Note hat das Außenkommiſſariat den von Tſchang=
Hſü=liang angeregten Zuſammentritt einer Konferenz davon
ab=
hängig gemacht, daß China vor dem Beginn der eigentlichen
Ver=
handlungen ſich damit einverſtanden erklärt, daß vorher von
Ruß=
land ein Direktor für die Oſtchineſiſche Eiſenbahn ernannt wird.
Ferner ſolle die chineſiſche Regierung ausdrücklich erklären, daß
die Beſchlagnahme der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn eine Verletzung
der Verträge zwiſchen Rußland und China bedeute.
Nach den von dem Außenkommiſſariat weiter
bekanntge=
gebenen Einzelheiten zur Vorgeſchichte der jetzt geführten
Be=
ſprechungen hat der ruſſiſche Generalkonſul Melnikow in Charbin
am 25. Juli im Auftrag der Moskauer Regierung die Bedingung
geſtellt, daß die in der Mandſchurei verhafteten Sowjetruſſen
freigelaſſen werden müßten, und daß China ſein Einverſtändnis
* Der Sieg über die Eisberge.
Bei der erſten Rekordfahrt der „Bremen” wurde
beſon=
ders hervorgehoben, daß wegen der in dieſem Jahr wieder
größeren Eisberggefahr die ſüdliche längere Route über den
Atlantiſchen Ozean gewählt worden iſt. Man kann heute aber
ſagen, daß dieſe größte Gefahr, die in den früheren Jahrzehnten
über dem Schiffsverkehr im Atlantiſchen Ozean ſchwebte, als ſo
gut wie überwunden angeſehen werden kann. Die gigantiſchen
Eisberge bedrohen nicht mehr das Leben von Millionen von
Paſſagieren, die jährlich den Ozean kreuzen. Seit der furchtbaren
Kataſtrophe der Titanic im Jahre 1912 iſt nach der Feſtſtellung
eines offizicllen engliſchen Berichtes kein Menſchenleben mehr das
Opfer eines Schiffszuſammenſtoßes mit den Eis=Ungeheuern
ge=
worden. Wie iſt dieſes Wunder geſchehen? Die Zahl der im
Ozean treibenden Eisxerge hat ſich keineswegs vermindert,
viel=
mehr hat gerade die Härte des letzten Winters in der
nordweſt=
lichen Zone des Atlantiſchen Ozeans die Gefahr ungeheuer
er=
höht. Während durchſchnittlich im Süden von Neufundland
jähr=
lich 350 Eisberge geſichtet werden, muß in dieſem Jahr mit
min=
deſtens tauſend dieſer Schiffs=Bedroher gerechnet werden. In
den letzten Wochen ſind zahlreiche Eisberge auf der Route der
großen transatlantiſchen Schiffe beobachtet worden; aus dieſem
Grunde haben ſich auch die großen Schiffs=Geſellſchaften zu einer
zeitweiligen Aenderung ihrer Linie entſchloſſen. Aber das
er=
ſcheint heute als eine Vorſichts=Maßnahme, die keineswegs mehr
wie in früheren Jahrzehnten unbedingt erforderlich iſt. Heute
können die Paſſagiere ſelbſt bei dieſem Stand der Dinge ſich eines
ſorgloſen Lebens an Bord erfreuen, und der Grund dieſer
er=
freulichen Tatſache liegt gar nicht etwa in irgendwelchen Wundern
der Technik, mit denen man den Eisbergen zu Leibe geht, ſondern
einzig und allein an der mit größter Sorgfalt arbeitenden
In=
ternationalen Eis=Kontrolle, die nach dem Titanic=
Unglück von der Konferenz über die Lebens=Sicherheit auf See
begründet wurde. Die vorbildliche Organiſation, die Hector
Vyater im Daily Telegraph eingehend ſchildert, zeigt, wie eine
Seemacht in Friedenszeiten im Intereſſe der ganzen Menſchheit
zu wirken vermag.
Die Eis=Patrouille wird heute von den beſten Schiffen der
Küſtenbewachung ausgeübt, die im Kriege in den Vereinigten
Staaten der militäriſchen See=Ueberwachung dienten. Es iſt alſo
ein amerikaniſches Unternehmen, an deſſen Koſten aber ſämtliche
Nationen im Verhältnis zu der Tonnenzahl ihrer Ozeanſchiffe
be=
teiligt ſind, ſofern ſie an den ſegensreichen Wirkungen der
Kon=
trolle teilnehmen wollen. In der gefährlichften Zeit ſind die beſten
Kutter in beſtändigem Dienſt, es ſind kleine, aber ſeetüchtige
Schiffe von 1000 bis 2000 Tonnen, die meiſt mit Darmpf arbeiten,
aber auch mit Dieſel=Motoren verſehen ſind. Sobald ein Berg
geſichtet wird, ergeht unmittelbar eine allgemeine drahtloſe
War=
nung, die es den Schiffen ermöglicht, ſich aus der Gefahr=Zone zu
entfernen. Ganz beſonders wichtig iſt die Kontrolle, die auch die
unter dem Waſſer treibenden Eismaſſen ſorgfältigſt beobachtet,
jetzt im Sommer, da die bereits unter die Oberfläche geſunkenen
halb von der Wärme ſchon geſchmolzenen Eisberge die
aller=
größte Bedrohung für die Schiffahrt bedeuten. Dieſe Gefahr
führte ja auch bekanntlich den Untergang der Titanic herbei.
Einige der über das Waſſer emporragenden Eisberge ſind wahre
Giganten. Der größte Berg, der von der Eis=Patrouille jemals
bisher geſichtet wurde, maß 1700 Fuß in der Länge und 65 Fuß
in der Höhe, und das Geſamtgewicht wurde auf 36 Millionen
Tonnen geſchätzt. Das ſind keine phantaſtiſchen Maße, ſondern
die in den offiziellen Aufſtellungen angegebenen Dimenſionen.
Früher war man wohl der Meinung, daß die Nähe der Eisberge
ein plötzliches Sinken der Temperatur hervorriefe, das die Schiffs=
Kapitäne warne; die heutigen Forſchungen aber haben ergeben,
daß die Temperaturſchwankungen kaum wahrnehmbar ſind und
jedenfalls nicht ausreichen, um die Gefahr zu überwinden. So iſt
es wirklich nur der Internationalen Eis=Kontrolle zu verdanken,
wenn heute das Eisberg=Geſpenſt aus den Angſtträumen der
Paſſagiere immer mehr verdrängt werden kann und für den
transatlantiſchen Verkehr eine neue Sicherheit gefchaffen iſt.
C.K.
Wiederſehen und Wiederſchauen.
„Zum Sehen geboren, zum Schauen beſtellt”, läßt Goethe
inen „Türmer” ſingen. Dürfte man die Zeitwörter ſehen und ſchauen
iteinander vertauſchen? Das wäre ein Fehlgriff. Schauen iſt mehr
Is ſehen; es geſchieht abſichtlich, eindringlich, vielleicht ſogar
plan=
näßig. Dieſen ſtärkeren Sinn hat das Wort auch in
Zuſammenſetzun=
n, wie Vogelſchau — welch kurzer Ausdruck für Vogelperſpektive! —
kunſtſchau, Weſensſchau, Tiefenſchau, Fleiſchbeſchauer, Schaumünze,
ſchaubühne, Anſchauung u. a. Den Unterſchied zwiſchen ſehen und
hauen ſind wir aber im Begriffe, zu vernichten. Manchem unter uns
es ſchon zur Gewohnheit geworden, „Auf Wiederſchauen” zu ſagen,
v es bisher „Auf Wiederſehen” hieß. Das Wort ſchauen zu
gebrau=
hen, wenn ein vom Willen herbeigeführtes und gelenktes Sehen
ge=
teint iſt, daß dürfen wir von Baiern und Oeſterreichern
wie=
er lernen, ſie haben es auch in der Umgangsſprache beſſer bewahrt als
vir. Aber das gedankenloſe „Wiederſchauen” iſt keine nützliche
Errun=
enſchaft. Abwechſelung iſt freilich angenehm, ſogar erforderlich; wer
ber zwingt uns, bei jedem Weggehn „Auf Wiederſehn” zu ſagen?
Cüſſen wir dem gleichen Fehler verfallen wie früher, indem wir bis
Seite 3
damit erklären müſſe, daß die Sowjetregierung alsbald einen
Direktor und einen Vize=Direktor für die Mandſchuriſche
Eiſen=
bahn ernenne. Alsdann könne eine Konferenz zur Regelung der
übrigen ſtrittigen Fragen zuſammentreten. Außerdem aber
müßten ſchon jetzt beide Teile formell anerkennen, daß durch die
Beſchlagnahme der Bahn das Mukdener Abkommen vom Jahre
1924 verletzt worden ſei.
Ausweichende Ankwork Chinas.
Darauf hat Tſchang=Hſü=liang am 1. Auguſt in einem von
dem mandſchuriſchen Außenkommiſſar Tſei=Yun=ſcheng
übermit=
telten Schreiben geantwortet, das den Vorſchlag zur Einberufung
einer Konferenz enthielt und weiter die Abgabe einer Erklärung
in Vorſchlag brachte, wonach die gegenwärtige Situation bei der
Oſtchineſiſchen Eiſenbahn in Widerſpruch zu den Abkommen von
Mukden und Peking ſtehe; dieſe Lage ſolle jedoch erſt nach der
Konferenz endgültig bereinigt werden, wobei die genannten
Ab=
kommen als Grundlage dienen ſollten. Außerdem ſollten die in
Rußland in Haft befindlichen Chineſen gleichzeitig mit den
ver=
hafteten Sowjetruſſen in China in Freiheit geſetzt werden.
Das Außenkommiſſariat hebt hierzu beſonders hervor,, daß
der Brief Tſchang=Hſü=liangs an den wichtigſten Punkten der
ruſſiſchen Note vorbeigegangen ſei, nämlich der alsbaldigen
Er=
nennung der beiden Eiſenbahndirektoren durch Rußland ſowie
dem Zugeſtändnis, daß China im Widerſpruch zu der
beſtehen=
den Rechtslage von der Bahn Beſitz ergriffen habe.
Japan gegen eine Vermitklung im
ruſſiſch=
chineſiſchen Konflikk.
Tokio, 2. Auguſt.
Wie Reuter erfährt, gedenkt die Regierung vorläufig nicht
zu dem Vorſchlage Stimſons Stellung zu nehmen, wonach ein
Ausſchuß von Vertretern von ſechs Mächten China und der
Sow=
jetunion ſeine guten Dienſte zur Schlichtung des Konflikts
zwi=
ſchen den beiden Ländern anbieten ſolle. Wie verlautet, iſt Japan
der Auffaſſung, daß ingendeine internationale Vermittlung im
gegenwärtigen Stadium überflüſſig ſei. Es iſt kaum daran zu
zweifeln, daß Japan in Anbetracht ſeiner ſehr bedeutenden
In=
tereſſen in der Mandſchurei wenig geneigt iſt, an einer
inter=
nationalen Kommiſſion teilzunehmen, die ſich mit der
Mand=
ſchurei zu befaſſen haben würde.
Die Völkerbundskäkigkeit im Auguft.
Berakung der Frage der Kaufkraft des Goldes.
EP. Genf, 2. Auguſt.
Das wichtigſte Ereignis in der Tätigkeit des Völkerbundes
im Monat Auguſt wird der Zuſammentritt der
Sachverſtändigen=
kommiſſion zur Beratung der Frage der Kaufkraft des Goldes
ſein. Der Antrag auf Einberufung eines ſolchen Studienkomitees
iſt bei der erſten Tagung des neuen Wirtſchaftsrates des
Völker=
bundes von dem bekannten engliſchen Wirtſchaftler Layton, dem
Chefredakteur des „Economiſt”, geſtellt worden. Die Beratungen,
zu denen ſchon gewiſſe Vorarbeiten und Materialſammlungen
unternommen worden ſind, werden inſofern von beſonderem
Intereſſe ſein, als ſich das Beratungsthema mit gewiſſen
Auf=
gaben der neuen Reparationsbank deckt, deren Statut auf der
Haager Konferenz feſtgelegt werden ſoll. Die Studien des
Völ=
kerbundes erſtrecken ſich vorläufig allerdings nur auf die
theore=
tiſche Seite dieſer Frage und ergänzen inſofern die praktiſchen
Aufgaben der Reparationsbank. Die Unterſuchungen werden ſich
darauf beziehen, ob und inwieweit der Völkerbund bei
allgemei=
nen Maßnahmen zur Stabiliſierung der Kaufkraft des Goldes
mitwirken kann, durch die nicht wur eine Aufrechterhaltung der
Währungsparitäten, ſondern durch die Ausſchaltung der auf die
Goldſchwankungen zurückzuführenden Hauſſe= und Baiſſebewegung
im Handel auch eine Stabiliſierung der Preiſe erreicht werden
ſoll. Intereſſant iſt dabei, daß der reparationswiſſenſchaftliche
Gegenpol des Vaters des Reparationsbankgedankens, Joſuah
Stamp, der ſchwediſche Profeſſor Guſtav Saſſel, Miiglied des
Studienkomitees des Völkerbundes iſt, dem übrigens auch Sir
Reginald Mant und O. M. Spragne angehören.
Zu gleicher Zeit mit dieſem Studienkomitee tagt der
Sonder=
ausſchuß für die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie,
der einen neuen Abkommensentwurf berät, in welchem diejenigen
Kategorien von Waffen, Munition und Kriegsgerät beſtimmt
werden, auf deren Herſtellung und Handel eine internationale
Kontrolle ausgedehnt werden ſoll.
zum Auguſt 1914 bei jeder Gelegenheit Adieu” ſagten, ohne daß uns
der Ernſt dieſes Grußes zum Bewußtſein kam?. Für Leute von
Ehr=
furcht und Feingefühl war es wie für Freunde der Sprachreinheit eine
Wohltat, als uns die damals wallende vaterländiſche Begeiſterung von
jenem franzöſiſchen Worte befreite. Es leuchtete uns plötzlich ein, daß
wir nach einem Erſatze nicht zu ſuchen hatten. Wir verwandten ſchon
immer, wenn wir uns morgens oder abends trennten, den
Ankunfts=
gruß „Guten Morgen” und „Guten Abend” auch als Abſchiedsgruß.
Alſo brauchten wir uns bloß zu entſchließen, „Guten Tag” auch beim
Weggehn zu ſagen, und mit einem Schlage war die Sache in Ordnung.
Für wichtigere Anläſſe ſtehen uns wertvolle Ausdrücke zu Gebote: Fahr
wohl, Glückliche Reiſe, Frohes Feſt. Gute Verrichtung, Leb wohl! Es
iſt übel, daß wir heute von allen Wünſchen nur ben einen gebrauchen:
Auf Wiederſehn. Wie wir uns ehemals bei jener franzöſiſchen
For=
mel nichts dachten, ſo entleeren wir jetzt die deutſche; wir haben es nicht
nur im Witzblatte ſondern wirklich ſchon dahin gebracht, daß der
Ab=
ſchied nehmende Sträfling dem Gefängnisbeamten. Auf Wiederſehn”
ſagt. Noch ſchädlicher aber iſt es, wenn jetzt Wiederſehn durch
Wieder=
ſchauen verdrängt wird. Nein! Machen wir vom Reichtum
unſeres Wortſchatzes vernünftigen Gebrauch! Er geſtattet
uns, daß wir den Gruß verwenden, der zur Lage ſtimmt, und ſo rau=
Pickert.
ben wir keinem Worte den echten Sinn.
— Eine Monatsſchrift Blinder für Sehende erſcheint im Verlage
des Herrn Hermann Konzet=München, Implerſtraße 28. — Der
Her=
ausgeber beabſichtigt, der in Not befindlichen blinden Geiſtesarbeiter
durch die Brücke die Möglichkeit eines Verdienſtes zu geben, auch
an=
deren Blinden durch den Vertrieb Verdienſtmöglichkeite zu eröffnen.
Die Monatshefte ſollen nicht etwa den ausgeſprochenen Charakter einer
Blindenzeitſchrift tragen, ſondern eine Literatur der Unterhaltung
und Belehrung für die Sehenden darſtellen. Jede Nummer wird aber
einen Aufſatz enthalten, der Licht in die ſo traurigen Verhältniſſe des
Blindenweſens bringen ſoll und diejenigen Forderungen und Wünſche
der Blinden unterſtreicht, deren Berechtigung ſchon aus Gründen
menſchlicher Moral unabweisbar iſt. — Vertretung: Lotte Weiler
in Darmſtadt, Karlſtraße 21, Geſchäftsſtelle der Blinden.
Vom alten Schlag. Geſchichten und Geſtalten aus Marſch und Geeſt.
Von Johanna Gennerich. Verlag der v. Sternſchen Buchdruckerei
in Lüneburg.
Das ſind Geſchichten von beſter volkstümlicher Art, herzbewegend
in ihrem ſchlichten Ernſt, erfriſchend in ihrem derben Humor, und
jede hat etwas von Wert zu offenbaren. Sie ſpielen alle um Hamburg
und Buxtehude herum, und keine ihrer Geſtalten iſt in einer anderen
Landſchaft zu denken. So bodenſtändig muten ſie an, ſo echt in
Aus=
druck, Ton und Färbung ihrer Sprache, welche die der einfachen Leute
iſt. Wer einmal die Bekanntſchaft dieſer Menſchen gemacht hat, der
kehrt gerne wieder und wieder zu ihnen zurück. Das iſt kein Buch,
das damit erledigt iſt, daß man es einmal geleſen hat. Vielſeitig wie
das Leben, aus dem es geſchöpft iſt lockt es, ſich wieder und wieder
damit zu beſchäftigen. Das iſt ein Buch, um darin zu leſen und
dar=
aus vorzuleſen.
Seite 4
Samstag, den 3. Auguſf 1929
Nummer 213
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Kirchl. Trauung: Sonntag, den 4. Auguſt,
nachmittags 2 Uhr, in der Stadtkapelle.
Ihre Vermählung geben bekannt
Fritz Roſſel
und Frau Dora, geb. Bittel
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1929.
Dankſagung.
Allen denen, die unſerer lieben, unvergeßlichen
Ent=
ſchlafenen
Frau Eliſabeth Spengler
die letzte Ehre erwieſen und innigen Anteil an unſerem
ſchweren, unerſetzlichen Verluſt nahmen, ſowie für die
zahlreſchen Blumen= und Kranzſpenden ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren tiefempfundenen Dank.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Spengler.
Darmſtadt, den 3. Auguſf 1929.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen (12380
Hans Paſſet
Marta Paſſei, geb. Pahl
Darmſtadt, den 3. Auguſf 1929.
Kirchliche Trauung am 3. Auguſf, 3 Uhr
nachmittags, in
der Petruskirche.
Wilhelm Fiſcher
Eliſabeth Fiſcher
geb. Pinſon
Vermählte
Alexanderſtr. 25 Kranſchſieinerſtr. 51
Trauung am 4. Auguſi 1929, nachm.
2 Uhr, in der Schloßlirche.
Guſtav Numrich und Frau
Emma, geb. Metz
geben hiermit ihre Vermählung
bekannt.
Die Feſer ſindet in Weiher ſtatt.
Darmſtadt
Weiher i. O.
Landgraſ=Georgſtr. 64
3. Auguff 1929.
f Ihre am Sonntag, den 4. Auguſi,
nachmittags 3½ Uhr, in der
Jo=
hanneskircheſtattfindende Trauung
beehren ſich anzuzeigen
Heinz Kaltwaſſer u. Frau
Thea, geb. Wattendorf.
Darmſtadt, Feldbergſtr. 34. (*
Friedrich Göbel
Gretel Göbel, geb. Volz
Vermählte
Eliſabethenſtraße 46.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 4. Aug.,
nachm. 3½ Uhr, in der Stadtkapelle.
Sonntag, den 4, Auguſt begehen die
Eheleute Karl Schäffer, nebſt Frau
Sliſab., geb. Eigenbrodt,
Saalbau=
ſtraße 22, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Wir geben unſern Mitgliedern
hier=
mit Kenntnis von dem Ableben
des Kameraden
Willy Reuter
Metzgermeiſter. (12391
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 3. Auguſt, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtäoterſtraße ſtatt.
Wir bitten unſere Mitglieder um
zahlreicheBeteiligung, Treffpunkt
3½ Uhr am Portale des Friedhofs.
Fahne und Muſik am gleichen
Platze.
Der Vorſtand.
Dankſagung.
Für die liebevolle
Teil=
nahme beim Heimgang
unſeres teuren Enſchlafenen
ſagen herzlichen Dank
Im Namen
der Hinterbliebenen:
Ludwig Qude.
Reichenbach i. Odw.
(12354
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Aſthmakur nach Dr. Alberts kann ſelbſt
veraltete Leiden dauernd heilen.
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Rummer 213
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Seite 5
Auy ver Sandeshaupiftaut.
Darmſiadt, 3 Auguſt.
— Ernannt wurden: am 9. Juli die Schulamtsanwärterin Lina
Dehr aus Darmſtadt zur Reallehrerin an der Höheren Bürgerſchule
in Groß=Umſtadt mit Wirkung vom 1. Juli 1929 ab; am 11. Juli die
prov, techniſche Lehrerin Edith Walter aus Klingenberg zur
tech=
niſchen Lehrerin an der Eleonorenſchule (Studienanſtalt und
Frauen=
ſchule) in Worms mit Wirkung vom 1. Juli 1929 ab; am 19. Juli der
Lehrer Karl Heberer an der Volksſchule zu Mainz zum Rektor an
dieſer Schule mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am 29.
Juli der Privatdozent Dr. Friedrich Maurer aus Gießen zum
außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor an der
Landesuniverſi=
tät Gießen mit Wirkung vom 1. Auguſt 1929 ab. Durch Entſchließung
des Herrn Miniſters des Innern vom 29. Juli 1929 wurde der
Refe=
rendar Alfred Schäfer in Darmſtadt zum Regierungsaſſeſſor
er=
nannt.
Nachſuchen vom 1. Oktober 1929 ab. — Auf Grund des 8 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezbr.
1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
tritt am 1. September 1929 in den Ruheſtand der Oberreallehrer
Leon=
bard Thierolf an der Oberrealſchule am Friedrichsplatz in Offen=
Fach.
— Erledigte Stelle. Die Förſterei Eifa des Forſtamts
Als=
feld komit am 1. Seßtember 1929 zur Erledigung. Schluß des
Melde=
termins: 18. Auguſt 1929.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
wurde dem Pfarraſſiſtenten Otto Geiß zu Lollar die evangeliſche
Pfarrſtelle zu Ober=Ofleiden (Dekanat Grunberg) übertragen.
— Im Herrngauten ſtürzte bei dem Südoſtwind am Donnerstag
am Herrngartenteich eine der dre: mächtigen Silberpappeln um
und fiel unter donnerndem Getöſe nach der Nordſeite in den Teich. Es
war ein glücklicher Zufall, daß niemand verletzt wirde, nur die Entlein
im Teich wurden in nicht geringen Schrecken verſetzt, ſo daß ſie ſich noch
am folgenden Tage verſchüchtert in einer Ecke zuſammendrängten. Es
ird eine harte Arbeit ſein, den rieſigen Baum zu zerkleinern, um ihn
wegſchaffen zu können.
— Gaſtſniel=Premiere im Orpheum. Das populäre Künſtlerpaar
Marga Peter=Guſtav Bertram beginnt heute Samstag,
abends 8.15 Uhr, nach längerer Pauſe im Verein mit namhaften
Solo=
kräften der Komiſchen Oper Berlin ſein diesjähriges Gaſiſpiel mit der
erfolgreichen Poſſen=Revue „Das lachende Berlin” in zehn
Bildern von Karl Bretſchneider. — „Das lachende Berlin” bildete in
der vergangenen Winter=Saiſon Monate hindurch das Zugſtück der
Komiſchen Oper. Die hieſigen Gaſtſpiel=Aufführungen gelangen mit
den Originalkräften zur Darbietung. Die Eintrittspreiſe ſind nicht
erhöht. (Mk. 1—3.) Siehe Anzeige.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Unſere Mitglieder nebſt
Fami=
lienangehörigen ſeien hiermit nochmals auf die heute abend
ſtattfin=
dende Monatsverſammlung hingewieſen. Sie dient unter
anderem der ausgiebigen Pflege des Volksliedes. Die Mitwirkung
zweier Hauskapellen und der Singmannſchaft der Turngemeinde
ver=
ſpricht im geſchmückten, bunt beleuchteten Sälchen eine erlebnisreiche
Verſammlung.
— „St. Johns Collegians”, nennt ſich ein Jazz=Orcheſter
amerikaniſcher Studenten, die zur Zeit im Kaffeehaus „Zur Oper”
allabendlich ihre eigenartige Kunſt hören laſſen. Es ſind fünf friſche,
temperamentvolle Jungen (die dieſe Bezeichnung hoffentlich nicht falſch
auslegen), die ihre vielſeitige Kunſt ſpielfreudig, angeregt und anregend
hören laſſen. Echte Amerikaner=Kunſt, die uns ja nicht mehr fremd iſt
in deutſchen Landen, wenn ſie ihren Urſprung auch ſonſt bei den
Amerikanern den nicht gerade beliebten Niggern verdankt. Sicher iſt,
daß dieſe fünf amerikaniſchen Stundenten, die ſich zu einer Original=
Amerika=Jazz zuſammengetan haben, ſehr ſtarke künſtleriſche Routine
zeigen, die beſonders auf die Jazzbandmuſik eingeſtellt iſt und mit ihrem
hämmernden Rhythmus das mehr oder weniger kritiſch eingeſtellte
Publi=
kum begeiſtert. Sie ſind ſehr vielſeitig dieſe fünf jungen Studenten,
die, nebenbei bemerkt, ſehr friſch, ſehr nett und ſehr animiert
auftre=
ten. Seder von ihnen meiſtert eine Reihe von Inſtrumenten, was in
vielfachen Solodarbietungen bewieſen wird; ſogar mir echten
Nigger=
ſongs treten ſie auf. Das iſt allerdings mehr originell als ſchön, aber
was ſie inſtrumental bieten, iſt durchaus anerkennenswert. Zwei Saxo=
Shone, Banjjo, Flügel und Schlagzeug ſind die Grundbeſetzung des
Orcheſters, aber jeder der fünf Jazzkünſtler beherrſcht noch eine Anzahl
weitere: Inſtrumente, ſodaß die Darbietungen eines Abends vielſeitig
ſind. Den ſtärkſten Erfolg erringen die beiden Brüder George und
Bert Clarke mit Banjo=Solodarbietungen, aber auch Gordon
Ham=
mann, der Saxophonſoliſt, und Jack Rohr=Hamburger (
Kla=
bier) ſowie Lon Snyder (Geige) ernten in Solodarbietungen
ſtür=
miſchen Beifall. Das Lokal war an den beiden arſten Abenden
über=
füllt.
— Volksbühne. Die Mitglieder, die ihre Mitgliedſchaft für die
Spielzeit 1929/30 noch nicht erneuert haben, werden darauf
aufmerk=
ſam gemacht, daß die Gemeinden bei Erreichung eines Mitgliederſtandes
von 600 geſchloſſen werden. Nur die Mitglieder, die ihre Anmeldung
baldigſt einreichen, können der gewünſchten Gemeinde zugeteilt
wer=
den Die Geſchäftsſtelle, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter), iſt nach
Rückkehr des Geſchäftsführers vom Urlaub ab Montag, 5. Auguſt,
wie=
der täglich geöffnet. Samstagnachmittag geſchloſſen.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Am Sonntag um
11 und 11.30 Uhr vormittags und an allen Wochentagen um 11 und
11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
— 1. Ld.=Inf.=Erf.=Batl. 18/35 Darmſtadt. Der Einladung zwecks
Vorbeſprechung zu einer Wiederſehensfeier aller Angehörigen des
ehe=
maligen 1. Ld.=Inf.=Erſ.=Batl. 18/35, Darmſtadt, hatte eine ſtattliche
Anzahl Kameraden Folge geleiſtet, obwohl der Zahl nach die
Betei=
ligung doch noch eine größere hätte ſein dürfen. Alle Anweſſenden
zeig=
ten lebhaftes Intereſſe für die Sache und waren damit einverſtanden,
eine Wiederſehensfeier zu veranſtalten. Die nächſte Beſprechung findet
am Sonntag, den 11. Auguſt, ſtatt.
Der aktive Chor des Gefangvereins „Harmonie” machte ſeinen
HHerrenausflug nach dem Taunus. In Georgenborn angelangt, gings
nach kurzer Raſt weiter zum Wildbad Schlangenbad. Von hier aus nach
Rauental, von wo nach längerer Raſt die Endſtation Eltville erreicht
wurde. Ueberall wurden verſchiedene Chöre vorgetragen, welche unter
der Leitung ihres Chormeiſters, Herrn Wilh. Meyer, reichlichen Beifall
ſanden. Die Damen kamen nachmittags in Nieder=Ramſtadt bei Kaffee
und Kuchen zuſammen.
— Gartenbauverein Darmſtadt, e. V. Verſchiedenen Anregungen
nachkommend, hält der Gartenbauverein Darmſtodt in Gemeinſchaft
mit dem Heſſiſchen Landesausſchuß für gärungslöſe Früchteverwertung
am Mittwoch, den 7., und Donnerstag, den 8. d. M., je nachmittags
um 3 Uhr beginnend, in der Küche der Fortbildungsſchule Ecke der
Blumenthal= und Lagerhausſtraße, einen Lehrgang für
Obſt=
verwertung im Haushalt ab. Die Teilnahme iſt koſtenlos;
Bleiſtift, Papier und eine Hausſchürze ſind mitzubringen. Die
Tages=
einteilung iſt folgende: Mittwoch, 3 Uhr: Eröffnung des Lehrganges
durch den Geſchäftsführer des Landesausſchuſſes, Herrn L.
Ave=
marie; 3.30—4 Uhr: Vortrag des Herrn Chefarztes Dr. med.
Georgi über: Wichtige Ernährungsfragen; 4—7 Uhr: Praktiſche
Unterweiſung in der Obſtverwertung. — Donnerstag, 3.00—3.30 Uhr:
Vortrag des Herrn Obſtbauinſpektors Bohne über: Beerenobſt,
Tafel=
obſt und ſeine Beeutung; 3.30—6.00 Uhr: Praktiſche Unterweiſung in
der Obſtverwertung; 6—7 Uhr: Austauſch von Erfahrungen und
Be=
lehrungen während des Lehrganges. Die Leitung des Lehrganges liegt
in den Händen des Herrn Bohne. Pünktliches Erſcheinen aller
Teil=
nehmer iſt Vorausſetzung.
Bp. Zehn Jahre Fabrikfeuerwehr der Firma E. Merck. Die
Fabrik=
feuerwehr der Firma E. Merck konnte am 1. Auguſt auf ein
zehn=
jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand eine ſchlichte
akademiſche Feier ſtatt, bei der Herr Dr. Karl Merck als
Chef des Hauſes eine Anſprache hielt. Redner verbreitete ſich über die
Entwicklung der Fabrikfeuerwache von 1919 bis zum heutigen Tage.
Die Wehr iſt derart ausgebaut und entwickelt, wie man es bei ihrer
Gründung kaum annahm. Sie iſt heute ein wichtiges Glied innerhalb
der Firma geworden. Dr. Merck dankte vor allem dem Gründer und
Organiſator der Wehr, Herrn Brandinſepktor Herborn. Er
erin=
nerte an die verſchiedenen Brände, die bei der Firma ausgebrochen
waren und die teilweiſe mit Hilfe der Berufsfeuerwehr und der
Frei=
willigen Feuerwehr Darmſtadt, zum Teil aber auch nur durch die
Fabrikfeuerwehr gelöſcht werden konnten. Die Wehr hatte bei dieſen
Gelegenheiten gezeigt, daß ſie in der Lage iſt, auch einem Großfeuer
wirk=
ſam zu begegnen. Der Ausban und die Löſcheinrichtungen der Wehr
ſind als erſtklaſſig zu bezeichnen. — Für die Wehr dankte Herr
Brand=
inſ ktor Herborn. Für den Kreisfeuerwehrinſvektor ſprach Herr
Matthes, für die Berufsfeuerwehr Herr Fiſcher und für die
Frei=
willige Feuerwehr Darmſtadt Kommandant Hofmann die
Glück=
wüinſche aus. — Anſchließend an die akademiſche Feier lud Herr Dr.
Merck neben den Genannten die Herren Direktor Schumacher,
Direk=
tor Löw, Dr. Lörcher (Fabrikarzt), die beiden Kolonnenführer der
Sanitäts=Zweigkolonne der Firma Merck, Knecht und Neeg u. a. zu
einem kleinen Imbiß in das Kaſino ein.
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 5. Auguſt ab auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
Abhandlungen aus dem Gebiet der Auslandskunde. Bd. 27:
Urteil, Beiträge zur portugieſiſchen Volkskunde. Hamburg 1928; Acta
Boruſſica. Denkmäler der Preußiſchen Staatsverwaltung im 18.
Jahr=
hundert. 3. Bd. 2. Hälfte: Rachel: Die Handels=, Zoll= und Akziſepolitik
Preußens 1740—1786. Berlin 1928; Beiträge zur deutſchen
Lite=
raturwiſſenſchaft Nr. 31: Fahrner, Wortſinn und Wortſchöpfung bei
Meiſter Eckeharr. Marburg 1929. Nr. 32: Fonquet, Jakob Ayrers
„Sidea”, Shakeſpeares „Tempeſt” und das Märchen. Marburg 1929.
Nr. 33: Klein, Walter Flex, ein Deuter des Weltkrieges. Marburg
1929; Böhler Lorenz: Technik der Knochenbruchbehandlung. Wien
1929; Collectanea Hieroſolymikana. Veröffentlichungen der
Wiſſenſchaftlichen Station der Görresgeſellſchaft in Jeruſalem. 3. Bd.:
Kopp, Elias und Chriſtentum auf dem Karmel. Paderborn 1929;
Croce, B.: Geſchichte Italiens 1871—1915. Berlin 1928;
Faulk=
ner, H. U.: Amerikaniſche Wirtſchaftsgeſchichte. Bd. 1. 2. Dresden
1929; Feſtſchrift der Techniſchen Hochſchule Stuttgart. Berlin
1929; Halfeld, A.: Amerika und der Amerikanismus. Jena 1928;
Halkett, S. and Laing, J.: Dictionary of Anonymous and
Pſeu=
donymous Engliſh Literature. Vol. 5. Edingburgh 1929;
Hand=
buch der Entomologie. Bd. 2. Jena 1929; Hünefeld, E. G.
Freiherr von: Mein Oſtaſienflug. Berlin 1929; Jedlicka, G.:
Henri de Toulouſe=Lautrec. Berlin 1929; Jorga, N.: Geſchichte
der Rumänen und ihrer Kultur. Hermannſtadt 1929; Kerner, J.:
Juſtinus Kerner und ſein Münchener Freundeskreis. Eine Sammlung
von Briefen. Leipzig 1928; Klabund: Geſammelte Romane.
Wien 1929; Kloſterleben Benediktiniſches in Deutſchland.
Ber=
lin 1929; Köpfe, Oſtpreußiſche. Königsberg 1928; Lenin, W. J.:
Sämtliche Werke, Bd. 4, 2: Die Periode der „Iſkra” 1900—1902. Wien=
Berlin 1929; Mann, H.: Sieben Jahre. Chronik der Gedanken
und Vorgänge. Berlin 1929; Molinſki, K.: Die Weltgeſchichte für
alle. 1. Teil: Das Altertum. Berlin 1929; Nuntiaturberichte
aus der Schweiz. 1. Abteil. Die Nuntiatur von Giovanni Francesco
Bonhomini. Dokumente Bd. 3. Freiburg 1929; Rappard, Dora:
Carl Heinrich Rappard. Ein Lebensbild. Gießen 1929;
Rechts=
bibliothek Stilkes. Nr. 33: Neugebauer, Eberhard:
Fernmelde=
recht mit Rundfunkrecht. Berlin 1929; Rilke, Rainer Maria:
Er=
zählungen und Skizzen aus der Frühzeit. Leiizig 1928;
Spinaz=
zola, Vittorio: Le Arti Decorative in Pompei e nel Muſeo
Nazio=
nale di Napoli. Milano 1928; Studien zur Erläuterung des
bür=
gerlichen Rechts. 42. Heft: Schnorr von Carolsfeld, Ludwig: Beiträge
zur Lehre vom Vergleich. Breslau 1929; Verſaille Zehn Jahre.
Bd. 1, 2. Berlin 1929; Volksleben, Schweizer Sitten, Bräuche,
Wohnſtätten. Zürich 1929; Wilm, Hubert: Gotiſche Tonplaſtik in
Deutſchland. Augsburg 1929.
Zeitſchriften:
Entſcheidungen der Gerichte und Verwaltungsbehörden aus
dem Rechtsgebiete der inneren Verwaltung. Bd. 48 München 1928;
Jahrbuch des Arbeiterrechts. Bd. 9. Mannheim 1929;
Jahr=
buch, Elſaß=Lothringiſches. Bd. 8: Feſtſchrift zu Ehren des 70.
Ge=
burtstages von Georg Wolfram. Frankfurt a. M. 1929;
Procee=
dings of the Rohal Society of London. Ser. A. Vol. 123. London
1929; Schiffahrt=Jahrbuch. 1929. Hamburg 1929;
Zeit=
ſchrift für Phyſik. Bd. 54. Berlin 1929.
Vom 19. Auguſt an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
ſaal entgegengenommen.
DIé
Größte Auswahl
Fachmännische
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Bossler Gmbk.
Ernst-Ludwigstr. 14
Tel. 2140 (6617a
— Hohes Alter. Am 5. d. M. begeht Frau Eliſe Henrich Wwv.,
Ludwigshöhſtraße 20, ihren 80. Geburtstng.
— Glockengeläute am 11. Auguſt in Heſſen. Das Landeskirchenamt
hat die evangeliſchen Dekanate und Pfarrämter in einem Rundſchreiben
angewieſen, wie in früheren Jahren am Verfaſſungstage 11. Auguſt,
ein allgemeines Glockengeläute anzuordnen. Das Geläute ſoll, einer
Anregung des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes entſprechend,
von 1—1.15 Uhr mittags ſtattfinden. Die Kirchenbehörde weiſt aber
die Veranſtalter der weltlichen Verfaſſungsfeiern darauf hin, daß am
Sonntag, 11. Auguſt, auf die Gottesdienſte die gebührende Rückſicht
ge=
nommen werden ſoll.
Bp. Kraftfahrzeuge und töbliche Unglücksfälle. Die Zahl der
Kraft=
fahrzeuge in Heſſen hat in den letzten Jahren ſehr ſtark zugenommen.
An Krafträdern (ohne Kleinkrafträdern) ſind zu verzeichnen: 1914: 479,
1925: 3339, 1928: 8660. In 14 Jahren hat ſich ſomit die Zahl
ver=
zwanzigfacht. Perſonenwagen gab es in Heſſen 1914: 999, 1925: 3122,
1928: 7273. Die Zahl hat ſich alſo nur etwa um ewa das ſiebenfache
erhöht. Sehr ſtark war das Anwachſen der Laſtkraftwagen. Es gab
1914: 124, 1925: 1578, 1928: 2372. Es iſt alſo auch hier eine Erhöhung
um faſt das zwanzigfache zu verzeichnen. Die Kraftwagen für
Feuer=
löſchzwecke ſind erſt ſeit 1925 erfaßt. Es gab damals 19, im Jahre 1028
ſind es 26. Selbſtfahrende Straßenreinigungsmaſchinen gab es 1925
14, 1928 41. Zugmaſchinen ohne Güterladeraum gab es 1925 35, 1928
bereits 468. — So wie die Zahl der Kraftfahrzeuge geſtiegen iſt, ſo
ſtieg auch die Zahl derer, die durch Kraftfahrzeuge den Tod fanden. Im
Jahre 1527 verunglückten tödlich durch Sturz oder Ueberfahrenwerden
durch Kraftwagen 47 (darunter 8 Frauen), durch Krafträder 26 (
dar=
unter 4 Frauen). Die nicht tödlich verlaufenen Kraftfahrzeugunfälle
ſind ſtatiſtiſch nur in wenigen Großſtädten außerhalb Heſſens
feſtge=
halten.
— Bauernregeln vom Auguſt: „Wenn’s im Auguſt ſtark tauen tut,
bleibt das Wetter meiſtens gut. — Iſt die erſte Auguſtwoche heiß, bleibt
der Winter ſicher lange weiß. — Was die Hundstage gießen, muß die
Traube büßen. — Auguſt ohne Feuer, macht das Brot teuer. — Im
Auguſt viel Regen, iſt dem Wein kein Segen. — Bläht im Auguſt der
Nord, ſo dauert gutes Wetter fort. — Der Auguſt muß Hitze haben,
ſonſt wird der Früchte Zahl und Güte begraben. — Je dichter der
Regen im Augzſt, je dünner wird der Moſt. — Wenn’s an Oswald (5.
Auguſt) regnet, wird teuer das Getreid, und wären alle Berg” aus
Mehl bereit” — An St. Laurenti (10. Auguſt) Sonnenſchein, bedeutet
ein gutes Jahr für den Wein. — Laurentius heiter und gut, einen
ſchönen Herbſt verheißen tut. — Was der Auguſt nicht kocht, läßt der
September ungebraten. — Lorenz und Barthel (24. Anguſt) ſchön, wird
der Herbſt auch gut ausgehn. — Lorenz muß rein ſein, ſoll guter Wein
ſein. — Mariens Himmelfahrt (15. Auguſt) Sonnenſchein, bringt viel
Obſt und guten Wein. — Hat unſere Frau gut Wetter, wenn ſie zum
Himmel fährt, gewiß ſie dann uns allen viel guten Wein beſchert. —
Gewitter an Bartholomä (24. Auguſt) bringen Regen und Schnee. —
Wie ſich Bartholomäus hält, iſt der ganze Herbſt beſtellt. — Um die
Zeit von Auguſtin (28. Auguſt) ziehn die warmen Tage hin”.
OPlOH, Frankfurt a. M.
Café, Cabaret
Franz Bot, Lisel Sternard
und
Casino
und das übrige Programm
Eintritt frei.
(I.161
— Neues aus dem Frankfurter Zoo. Im Aquarium erregt außer
der neuen rieſigen, über drei Zentner ſchweren Seeſchildkröte ein aus
der Nordſee ſtammendes Seehund=Baby, das beſondere Intereſſe der
Beſucher. Das Tierchen hat ſich an den ſchon ſeit fünf Jahren im
Aquarium lebenden Scehund angeſchloſſen und wird von ihm bemuttert.
Ein Baby der ſelteneren, aus der Oſtſee ſtammenden Kegelrobbe
befin=
der ſich zurzeit im Pinguinbecken. Von der Vogelwarte Roſtock erhielt
der Garten als Geſchenk durch deſſen Leiter, Herrn Profeſſor Horſt
Wachs, eino große Kollektion junger Sturmmöwen, die auf
Langen=
werder erbrütet wurden. Beſonders bemerkenswert ſind die
zahl=
reichen, vorzüglich gedeihenden Nachzuchten in allen Hirſchgehegen. Der
gewaltige, ſeit fünf Jahren hier lebende Edelhirſch, hat in dieſem Jahre
ein prachtvolles Zwölfergeweih aufgeſetzt, von dem er vor einigen
Ta=
gen den „Baſt” herunterfegte. Der große Wapiti iſt noch im Schmuck
ſeines mächtigen Kolbengeweihes zu ſehen, doch dürfte auch er mit dem
„Fegen” beginnen.
— Waren Sie ſchon in Barcelona? Wenn nicht, nehmen Sie das
Auguſtheft der Frauen=Mode (Verlag Otto Beher, Leipzig, Preis
90 Pfg.) zur Hand. Sie werden eine Fülle lebendiger Eindrücke über
dieſe „ſchönſte Stadt Europas” und die vielweitigen Aufwendungen
be=
kommen, die ſie für ihre Weltausſtellung gemacht hat. Manches über
ſpaniſche Kunſt und Literatur iſt außerdem in dieſem Heft enthalten,
das Ihnen beſtimmt Freude macht. Zugleich erfahren Sie, wie
ab=
wechſlungsreich und vielgeſtaltig Frau Mode ihren großen Herbſtfeldzug
vorbereitet.
Milikär-=Sonderkonzerk in der Feſthalle.
Profeſſor Oskar Hackenberger.
Auch das dritte große Militär=Sonderkonzert, das der Reichsbund
ehemal. Militärmuſiker Deutſchlands veranſtaltete, hatte geſtern abend
Maſſenbeſuch zu verzeichnen. Die Feſthalle war faſt beſetzt. Die
Lei=
ung des Konzertes hatte wiederum der Heeresmuſikinſpizient Profeſſor
Oskar Hackenberger=Berlin übernommen. Die Perſönlichkeit
dieſes um die deutſche Militärmuſik höchſt verdienten Dirigenten und
Komponiſten iſt es, wenn auch zum größten Teil, ſo doch nicht allein,
die dieſen Maſſenbeſuch veranlaßt. Es iſt doch ein Beweis dafür, daß
die Beſtrebungen des Bundes — Zuſammenfaſſung aller ehemaligen
Militärmuſiker zur Pflege und Erhaltung der deutſchen Militärmuſik —
allenthalben im deutſchen Volke Sympathien finden und fördernden
Widerhall. In der Tat ſtand ja und ſteht die deutſche Militärmuſik
auf erheblich höherem künſtleriſchem Niveau, als die irgend eines
anderen Volkes.
Daß dieſes künſtleriſche Nibeau erfolgreich gepflegt wird,
be=
wies erneut der geſtrige Abend.
Naturgemäß konnten nur wenige Proben ſtattfinden. Aber das
Orcheſter — 70 Mann ſtark — fügte ſich dem verehrten Dirigenten in
vorbildlicher Diſziplin und ſchmiegſamer Muſikalität. Ein ehrendes
Zeugnis für ſeine Dirigenten Greilich, Matth. Weber
Nühle=
mann. — Die Ouvertüre zu „Mignon” Fantaſie aus „Hänſel und
Gretel”, Strauß” „An der ſchönen blauen Donau”, Haydns Allegretto
und Menuett aus der Militärſinfonie, Kriegsfanfaren und Königsgebet
aus „Lohengrin” wurden ſehr feinfühlig geſpielt. Trotzdem auch hier
Streichinſtrumente fehlten, eine bewundernswerte Klangfülle und
Weich=
heit. —
Dann natürlich die eigentliche Militärmnſik: Hackenbergers
Präſen=
tiermarſch auf dem Motiv „Flamme empor‟. Dann altheſſiſche
Märſche, den Heſſiſchen Fahnenpräſentiermarſch, den Altheſſiſchen
Reitermarſch und den Marſch des Regiments Landgraf. — Stürmiſches
Beifallsklatſchenn erpreßte Zugaben. Als ſolche wurden geſpielt u. a.
ein Finnländiſcher Reitermarſch, der Revuemarſch von Reckling, der
Bayeriſche Defiliermarſch, Matth. Webers Feſtmarſch vom
Kreisturn=
feſt und der Schwediſche Kriegsmarſch (Björneborgarnes),
In feinſter Prägnanz herausgearbeiteter Rhythmus brachte die
Märſche zu faſzinierender Wirung. Beſonders ſchlug des großen
Kur=
fürſten Reitermarſch von C. von Moltke und der Beſchluß des Abends,
der große Zapfenſtreich, ein. — Die dankharen Hörer
bereire=
ten Hackenberger und dem Orcheſter herzliche Ovationen.
*
Der Vorſtand der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes ließ
Profeſſor Hackenberger durch ſeinen Vorſitzenden, Herrn L.
Beck=
mann, einen ſilbernen Kelch mit eingravierter Widmung überreichen
als Zeichen des Dankes und der Anerkennung und als ſinnigen Erſatz
für den ſonſt üblichen Lorbeerkranz.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
„Boxkampf im Film”.
Was nur die allerbeſten Filmdarbietungen bisher erreichten, ein
faſt ausverkauftes Haus, hat der Boxkampf Schmeling-
Pao=
lino erreicht. Die Begeiſterung für den Boxſport war es wohl, die
dieſen Rieſenbeſuch veranlaßte. Paul Lämmle war der routinierte
Internehmer, der den Ausſcheidungskampf um die Weltmeiſterſchaft
zwiſchen Schmeling und Paolino im Film feſthielt. Techniſch
inter=
eſſant, da die Aufnahmen bei Licht gemacht weredn mußten, und noch
intereſſanter für die „Fachleute” des Boxſports, denn der Film hält
mit unerbittlicher Strenge jeden gut ſitzenden und jeden verbotenen
Schlag feſt; beſſer und ſicherer, wie jeder Schiedsrichter das vielleicht
konſtatieren kann. Und alle Schläge, Kinnhaken, Linke, Rechte und
Gerade, und wie die Fachdrücke alle heißen, werden vom Film
ſorgfäl=
tigſt regiſtriert. In einer Schlagzeile nach der anderen heißt es:
Schme=
ling öffnet Paolino die Unterlippe — Schmeling ſpaltet Paolino die
Oberlippe — Paolino verſetzt Schmeling einen heftigen Magenſchlag —
Paolino wird zweimal wegen Tiefſchlag verwarnt — Schmeling üffnet
Paolino die Augenbraue — Paolino blutet aus Mund und Nafe. In
jieſer inſtruktiven und den Boxkampf glänzend illuſtrierenden Weiſe
geht es fort, durch 15 Runden hindurch. Und das Pnblikum jubelt.
Der Laie aber ſieht in 15 Abſchnitten immer nur des gleiche Bild:
Schläge hin, Schläge zurück. — Als Sport= und als Kulturdokument
wird dieſer Film hohe Bedeutung behalten.
Danebe läuft „Opfer” nach dem Bühnenwerk „Lea Lyon” von
Alexander Brody. Edward Slomans Regie hat aus dieſem
Büh=
nenwerk, das zu Anfang des Krieges ſpielt und den Ruffeneinfall in
ein öſterreichiſches Dorf zum Hintergrunde hat, reichlich ſentimental,
reichlich tränendurchnäßt, einen Film geſchaffen, der die ſentimentale
Handlung zwar gut illuſtriert, aber ſicher nicht das Niveau eines
Kunſt=
werkes erreicht. Die Maſſen ſind gur bewegt, die Ausſchnitte jedoch,
die den Krieg widerſpiegeln ſollen, ſind höchſt unwahrſcheinlich und
dilettantenhaft. Dafürü ſind aber einige Typen der jüdiſchen
Dorfbewoh=
uer ſehr gut. Die Darſtellung intereſſiert in erſter Linie durch Mary
Philbins Lea, die ihre tränenreiche, ſchmerzdurchwühlte und
opfer=
reiche Nolle ſehr gut durchführt. Die ſympathifche Künſtlerin kann
ſeließlich ni t für die Aufgabe, die ihr ihre Rolle beſtimmt. Iwan
Mosjukin ſpielt flotr und jugendſchön wie ein echter Operettenheld
den Prinzen Konſtantin. Nigel de Brulier, Otto Mattieſen
und Otto Fries geben gute Typen. — Köſtlich iſt der humoriſtiſche
Beifilm.
Briefkaubenflug
ab Bruck a. d. Leitha in Oeſterreich, 630 Kilometer.
Dieſen Flug beſchickte der Bund der Brieftaubenzüchter=
Vereine von Frankfurt a. M. und Umgegend mit 925 Tauben. Der
Brieftaubenzüchterverein „Klub 0380‟ Darmſtadt war hieran
mit 18 Tauben beteiligt. Gutes Flugwetter begünſtigte einen
plan=
mäßigen Austrag. Aufgelaſſen am 20. Juli, vormittags 4 Uhr 30 Min.,
erreichten die erſten Tauben nach knapp 10ſtündiger Flugzeit um 2 Uhr
16 Minuten mit einer Fluggeſ ndigkeit von 1100 Metern in der
Minute ihren Heimatſchlag in Frankfurt. Die übrigen Tiere folgten
inſolge der herrſchenden Tropenhitze allgemein langſam nach, ſodaß der
Wettflug erſt am zweiten Tage vormittags 6 Uhr ſchließt. Innerhalb
des Wettfluges, bei äußerſt ſtarker Konkurrenz, meldete vom B.Z.V.
„Klub 0380” Sportskollege K. Iſenbiel am erſten Tage um 19 Uhr
die erſte, W. Ehmig um 20 Uhr die zweite und K. Schwebel am
weiten Tage vormittags um 5 Uhr 45 Min. die dritte Taube, welche
ſomit Erringer von Bundespreiſen ſind. — Wieder ein ſchöner
Er=
folg iſt es, daß der B.3.V. „Klub 0380” auch auf dieſer weiten
Ent=
fernung im Bunde vertreten iſt, und ſo hoffen wir, daß uns dies auch
von dem letzten großen Flug ab Budapeſt, 840 Kilometer, am Samstag,
den 3. Auguſt, gelingen wird.
p. Rekordeinnahmen im Züricher Hauptbahnhof. Die gegen Mitte
Juli beginnende Ferienzeit hat den ſchweiz. Bundesbahnen, verbunden
mit dem ins Gebirge lockenden Wetter beträchtliche Einnahmen
zu=
geführt. Dieſelben betrugen allein im Züricher Hauptbahnhofe an den
3 Tagen 13., 14., 15. Juli aus dem Perſonenverkehr rund 385 000 Fr.
oder 40 000 Fr. mehr als an den 3 erſten Ferientagen des letzten Jahres.
— Seit der Elektrifizierung der Hauptſtrecken der S.B.B. können
Schnellzüge bis 60, Perſonenzüge bis 72 Achſen ſtark geführt werden;
ſie faſſen durchſchnittlich 700—1000 Perſonen.
Lolale Petanftalkangen.
erfchrinenden Notiven ſind autſoüeFiich als Hinweife auf Inselgen zu befrachten.
in leinem Fale igendwie als Deſprechung oder Krittk.
— Schloß=Kaffee. Heute Geſellſchaftsabend.
— Der Schmetterlingsklub 05 hält, wie alljährlich om
Sonntag, den 4. Auguſt, im ſchönen „Nummelbräu”=Garten ſein
Som=
merfeſt ab. Außer einer reichhaltigen Towbola, ſtehen zu dem
Preis=
ſchießen wertolle Preiſe zur Verfügung, worauf beſonders die
Schieß=
ſportluſtigen hingewieſen werden.
— Orangeriehaus. Sonntag, den 4. Auguſt 1929, abends
3 Uhr, findet im Orangeriehaus ein Künſtlerkonzert (Stadt=Orcheſter)
bei freiem Eintritt ſtatt.
— Brauerei Schul. Heute Samstag, den 3. Auguſt und
Sonntag, den 4. Auguſt, finden in der Brauerei Schul (Schloßgaſſe 25)
Konzerte — ausgeführt von einem Enſemble des Stadtorcheſters —
bei jeder Witterung ſtatt.
Tageskalender für Samstag, den 3. Auguſt 1929.
Orpheum, abends 20,15 Uhr: „Das lachende Berlin”. —
Kon=
zerte: Schloß=Kaffee, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Sportplatz=
Reſtaurant, Kaffee Ganßmann, Alte Poſt, Bismarckeck. Hotal Prinz
Heinrich, Waldſchlößchen. — Brauerei Schul 20 Uhr: Konzert.
— Kinovorſtellungen: Helia und Palaſt=Lichtſpiele.
Mathildenhöhe, 10—18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”.
Seite 6
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Nummer 213
Aus Heſſen.
Jugendkag des „Jung=Odenwaldklubs”
Am 17. und 18. Auguſt findet in Gberſtadr (Bergſtraße) der ſechſte
Jugendtag des „Jung=Odenwaldklubs” ſtatt. Sämtliche Jugendgruppen
des Odenwaldklubs haben bereits ihre Teilnahme zu dem Jugendfeſt
gemeldet, und die Straßen Eberſtadts werden während der Tagung
widerhallen von den Marſchtritten und den Liedern froher Jugend aus
allen Teilen des Odenwaldgebietes, vom Neckar, Rhein und Main. Aber
auch die „Alten” werden nicht zu Hauſe bleiben. Eine größere Anzahl
Ortsgruppen des Odenwaldklubs werden ſich einfinden, um gemeinſam
wit der Jugend deren Jahresfeſt zu begehen und durch ihre
An=
weſenheit zu beweiſen, daß ſie mit ihrer Jugend fühlen und mit ihren
Zielen einig ſind. Außerdem werden die Vertreter der Behörden, des
Jugendherbergsverbandes, befreundeter Wandevvereine und ihrer
Jugendgruppen zu der Tagung erwartet.
Der Juendtag wird am Samstag nachmittag durch eine
Führer=
ſitzung eröffnet, an der ſämtliche Gruppenführer und die Vertveter des
Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs teilnehmen, um in mehrſtündiger,
ernſter Beratung die Arbeit des kommenden Wanderjahres zu
be=
ſprechen, ſich neue Ziele zu ſtecken und die Hauptperſammlung (die
Sonntags vormittags ſtattfindet) vorzubereiten. Abends wird ein
Be=
grüßungsabend die Tagungsteilnehmer mit den Einwohnern Eberſtadts
vereinigen. Lieder, Reigen, Volkstänze und die Aufführung eines
Jugendſpieles, die durch die Jugendgruppe Eberſtadt und einige
aus=
wärtige Jugendgruppen erfolgen, werden ein Bild von dem Streben
und Wollen des Jung=Odenwaldklubs geben. Der Sonntag wird durch
Feſtgottesdienſte in der evangeliſchen und katholiſchen Kirche eingeleitet,
woran ſich — wie in den Vorjahren — die Jugendgruppen geſchloſſen
mit ihren Wimpeln beteiligen werden. Nach den Gottesdienſten
mar=
ſihieren die Jugendgruppen gemeinſam nach dem herrlich gelegenen
Feſtplatz im Walde wo ſich die wveiteren Veranſtaltungen abwickeln.
Zu=
nächſt wird Herr Schulrat Haſſinger=Darmſtadt in feierlicher Weiſe die
Weihe der neuen Wimpel einiger Jugendgruppen vornehmen, dann folgt
eino Mörike=Morgenfeier bei der stud theol. Adolf Calgan (Mitglied
der Jugendgruppe Eberſtadt) die Mörike=Gedenkrede hält, und die
um=
rahmt wird von Mörike=Liedern und Mörike=Gedichten durch die
Mädchengruppen Mannheim und Darmſtadt=Beſſungen. Die ſich daran
anſchließende Hauptverſammlung wird gegen Mittag beendet ſein, und
mun zieht die Jugend in geſchloſſenem Zuge in die Stadt zurück, wo die
Jugendgruppen nach einem gemeinſamen Liede zum Mittageſſen
ab=
riicken werden, das von der Maggi=Geſellſchaft in dankenswerter Weiſe
durchgeführt wird. Nachmittags wird ſich ein farbenfroher
Jugend=
feſtzug, der auf alle Aeußerlichkeiten, wie Feſtwagen uſw. verzichtet
und dem lediglich durch die bunten Wimpel, die Wanderkleidung und die
jugendliche Anmut der Teilnehmer Schönheit und Eigenart verliehen
werden, durch die Straßen Gberſtadts bewegen. Dor Feſtzug löſt ſich
auf dem Feſtplatz im Walde auf, wo ſich dann bei Reigen, Volkstänzen,
Liedern und Spielen ein frohes Jugendtreiben entwickeln wird.
Eberſtadt rüſtet bereits ſeit Wochen für den Jugendtag, und die
be=
kannto Gaſtfreundſchaft der Eberſtädter Bevölkerung läßt erwarten, daß
die jungen Gäſte zum größten Teile in Bürgerquartieren untergebracht
werden können. Hilft die Einwohnerſchaft Eberſtadts noch mit, durch
Schmuck der Häuſer und Straßen den äußeren feſtlichen Rahmen zu
ſchaffen, ſo dürfte dieſes Jugendtreffen — das ohne den ſonſt üblichen
und vielfach unentbehrlich ſcheinenden Feſttrubel begangen wird — ſich
nicht nur den vergangenen Jugendtagen des Jung=Odenwaldklubs in
Michelſtadt i. O., Langen i. H., Schwetzingen, Reinheim i. H. und
Eberbach a. N. würdig anreihen, ſondern auch eine machtvolle
Kund=
gebung für Jugendwandern und Jugendpflege im Dienſte der
Heimat=
erziehung werden.
Aa. Eberſtadt, 2. Aug. Die Verfaſſungsfeier ſoll am
Samstag, den 10. Auguſt, gefeiert werden. Es iſt in den Abendſtunden
ein Fackelzug geplant, an den ſich die eigentliche Feier im
Schwanen=
ſaalbau anſchließen wird. In einer mit den hieſigen Vereinen
ſtattge=
habten Beſprechung wurde feſtgelegt, daß drei Geſangvereine bei der
Saalfeier mitwirken. Außer dem Ortsbürgermeiſter ſoll ein
auswär=
tiger Redner gewonnen werden. Den muſikaliſchen Teil hat der
Muſik=
verein „Edelweiß” übernommen. — Kirchweihfeſt. Die diesjährige
Eberſtädter Kirchweihe, die ſtets zahlreich aus der heſſiſchen
Landes=
hauptſtadt beſucht wird, wird am Sonntag, den 11., und Montag, den
12. Auguſt, abgehalten. Außerdem findet eine Nachkirchweihe und im
Herbſt eine ſog. Kartoffelkirchweihe ſtatt. — Turnen und
Wan=
dern. Der Turnverein 1876 E.V. unternimmt am kommenden
Sonn=
tag ſeine 7. Wanderung, die nach Jugenheim-Balkhauſen—Ober=
Beer=
bach führt. Der Turnverein hält übrigens am Samstag abend im
Ver=
einslokal „Zur Eiſenbahn” eine Monatsverſammlung ab. —
Ver=
unreinigung der Modau. Die Bürgermeiſterei gibt bekannt,
daß das unbefugte Einlegen oder Einwerfen von Steinen, Sand, Schutt,
Unrat uſw. in die Modau verboten iſt. Zuwiderhandlungen ſind
ſtraf=
bar. — Brennholzverſteigerung. Am Freitag vormittag
10 Uhr werden im Rathausſaal 7,5 Rm. Kiefernſcheiter bzw. =knüppel
und 120 Stück Kiefernwellen öffentlich meiſtbietend verſteigert.
F. Eberſtadt, 2. Aug. Nachdem die Sommerferien der hieſigen
Volksſchule mit Ablauf dieſer Woche zu Ende gehen, wird der
Schul=
betrieb am Montag, den 5. Auguſt, wieder aufgenommen. Am gleichen
Tage beginnt auch der Stenographenverein in ſeinen Unterrichtsräumen
in der Eleonorenſchule wieder mit ſeinem Kurzſchrift=Unterricht und
ſeinem Unterricht im Maſchinenſchreiben. Für das letztere Fach können
Neuanmeldungen jederzeit erfolgen. Näheres kann in den
Unterrichts=
ſtunden erfragt werden. — Das diesjährige Kirchweihfeſt wird in unſerer
Gemeinde am Sonntag, den 11. Auguſt, und am Montag, den 12.
Auguſt, gefeiert werden. Man hofft auch heuer auf einen ſtarken Zuzug
von auswärts, und ſchon trifft die Geſchäftswelt — beſonders das
Gaſt=
wirtsgewerbe — Vorbereitungen, um dem zu erwartenden geſteigerten
Geſchäftsbetrieb gerecht werden zu können.
— Griesheim b. D., 2. Aug. Auf der Gewerbeſchau Griesheim
am 3., 4. und 5. Auguſt wird die Fa. Gebrüder Müller, Flugzeugbau,
ihr neueſtes Flugzeug G.M. G. mit Siebenzylinder=Rotationsmotor
aus=
ſtellen. Dieſes Flugzeug ſtellt die neueſte Konſtruktion dar und iſt mit
allem Komfort ausgerüſtet. Die Flugleiſtungen ſind erſtaunlich und
er=
reicht die Maſchine mit nur 40 PS eine Geſchwindigkeit von etwa 150
Kilometer. Außerdem ſtellt die Firma ihr neueſtes Erzeugnis, ein
Pad=
delboot, im Syſtem der Flugzeugſchwimmer aus, welches bei allen
Waſſerſportfreunden Intereſſe erregen dürfte. Das Boot iſt elegant und
raſſig in der Linienführung und bei geringſtem Gewicht äußerſt ſtabil.
F. Nieder=Ramſtadt, 2. Aug. Stenographentagung. Der
diesjährige Gautag des Kurzſchrift=Gaues Darmſtadt, mit dem auch
wieder ein Wettſchreiben verbunden ſein wird, findet am 7. und 8.
Sep=
tember 1929, in unſeren Mauern ſtatt. Es iſt beabſichtigt, das
Wett=
ſchreiben erſtmals in zwei Klaſſen, nämlich einer Stadtklaſſe und einer
Landklaſſe abzuhalten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Aug. Aus Anlaß der am Sonntag, den
4. d. M., dahier ſtattfindenden Kirchweihe wird aus
verkehrstech=
niſchen Gründen die Ober=Ramſtädterſtraße von der Kirche bis zur
Kilianſtraße für Fahrzeuge aller Art geſperrt. Die Umleitung erfolgt
für die von Ober=Ramſtadt kommenden Fahrzeuge durch die Kilianſtraße
und für die aus Richtung Eberſtadt kommenden Fahrzeuge durch die
Fahrſtraße. — Spar= und Darlehnskaſſenverein e. G. m
u. H. Der Rechner der Kaſſe iſt ab Montag, den 5. Auguſt I. J., auf
die Dauer von vier Wochen beurlaubt. Die Vertretung hat Herr
Bür=
germeiſtereiſekretär Steuernagel. Regelmäßige Zahlſtunden finden ſtatt
jeden Dienstag und Freitag nachmittags. Die Warenausgabe erfolgt
wie bisher an den üblichen Tagen und Stunden. —. Die mit dem durch
die Firma E. Merck=Darmſtadt hergeſtellten Mittel „Foreſtit” zur
Be=
kämpfung des nebeligen Schildkäfers angeſtellten Verſuche waren von
gutem Erfolg begleitet. Das Mittel hat ſeine Wirkung nicht verfehlt.
Wo der Käfer irgendwie mit ihm in Berührung kam, war er der
Ver=
nichtung preisgegeben. Im Hinblick auf den außerordentlich großen
Schaden, den der Käfer an den Rübenfeldern verurſachte, kann dringend
empfohlen werden, die Bekämpfung mit allen zu Gebote ſtehenden
Mit=
teln durchzuführen.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Aug. Krankenverſicherung. T
Einführung einer neuen Verſicherungsklaſſe bei der Beſonderen
O=
krankenkaſſe Ober=Ramſtadt gibt nun den ſelbſtändigen Gewerbetreibe
den und Landwirten die Möglichkeit, ſich gegen Krankheit zu verſiche
Ueber die Vorteile dieſer Verſicherungsklaſſe wird der Vorſitzende
Beſ. Ortskrankenkaſſe, Herr Braband, am Montag, den 5. Auguſt,
einer öffentlichen Verſammlung ſprechen. — Verfaſſungsfei
Die diesjährige Verfaſſungsfeier wird am Sonntag, den 11. Auguſt, ne
mittags, auf dem Schwimmbadgelände ſtattfinden. Nähere
Ein=
heiten werden demnächſt noch veröffentlicht.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Aug. Beim Standesamt Ober=Ramſtadt w.
den im Monat Juli beurkundet: 14 Geburten, 3 Eheſchließungen
3 Sterbefälle.
Cp. Pfungſtadt, 2. Aug. Unfall. Ein 14jähriges Mädchen
hier ſo unglücklich eine Kellertreppe herab, daß es innere Verletzun
erlitt und in ein Krankenhaus gebracht werden mußte.
Die Poſtkraftlinien in Heſſen.
Nachdem zu Beginn des Jahres 1928 die Oberpoſtdirektion
Darm=
ſtadt eine Verſuchs=Landkraftpoſtlinie vom Leitpoſtamt Offenbach aus
eingerichtet hatte, ging man mit dem 1. Auguſt dazu üüber, in Oberheſſen
drei Linien von Friedberg aus und in Starkenburg zwei weitere Linien
von Beerfelden aus einzurichten. Betrachtet man die Leiſtungen der
von der Poſt bisher vorgeſehenen Neueinrichtungen, ſo ergeben ſich für
die drei Fricdbeger Linien ein Geſamtweg von 176 Kilometern und die
Erfaſſung von etwa 35 000 Einwohnern. Eine Linie, die von Büdingen
aus eingerichtet werden ſoll, befährt 123 Kilometer und berührt dabei
Orte mit insgeſamt 16 726 Einwohnern. Dazu kommen für die beiden
Starkenburger Linien von Beerfelden aus 82 Kilometer mit 4709
er=
faßten Einwohncrn, ſo daß nach Einrichtung all dieſer Linien,
ein=
ſchließlich der ſchon beſtehenden Offenbacher Linie, jetzt eine
Geſamt=
ſtrecke von 515 Kilometern von der Reichspoſt befahren und der
Poſtver=
kehr von rund 77 700 Einwohnern erfaßt wird. Die Einrichtung dieſer
Landkraftpoſtlinien bedeutet eine weſentliche Verbeſſerung der
Poſtver=
ſorgung des flachen Landes, und damit eine Förderung der dort
an=
ſäſſigen Wirtſchaftsbetriebe, werden doch die in Frage kommenden Orte
täglich zweimal berührt, gegen früher einmal.
Cp. Pfungſtadt, 2. Aug. Verfaſſungsfeier. In
gemein=
ſchaftlichen Beſprechungen zwiſchen der Gemeindeverwaltung und den
hieſigen Vereinen und Korporationen wurde vereinbart, den
Verfaſſungs=
tag am Samstag abend, 10. Auguſt, zu begehen. Es ſoll zunächſt ein
Fackelzug veranſtaltet werden. Danach ſoll im Hofe der neuen Schule
eine Feier ſtattfinden, in deren Mittelpunkt neben geſanglichen und
muſikaliſchen Darbietungen eine Feſtanſprache ſtehen ſoll. Von
beſon=
derer Bedeutung wird ſein, daß am Samstag abend das Rathaus
feſt=
lich beleuchtet werden ſoll. Der eigentliche Verfaſſungsſonntag ſoll durch
Choralblaſen an verſchiedenen Straßenecken eingeleitet werden. Nach
der Kirche iſt ein Platzkonzert am Rathaus vorgeſehen.
Cp. Dieburg, 2. Aug. Zum Nachfolger des verſtorbenen
Miniſterialpräſidenten Uebel iſt Landwirtſchaftsrat Dr. Schmaldt
als Generalbevollmächtigter der Freiherrl. v. Fechenbach=Laudenbachſchen
Vermögensverwaltung Dieburg ernannt worden. — In einer der letzten
Nächte verſuchten Diebe in einem Geſchäft am Fuchsberg einzubrechen,
konnten aber in letzter Minute verſcheucht werden.
— Hebſtahl, 2. Aug. Motoriſierung der Poſt. Seit geſtern
laufen von Beerfelden nach den Orten des Poſtbezirks Kraftwagen, ſo
daß auch jetzt das entlegenſte Dorf zweimal täglich Poſt bekommt. Um
9.30 Uhr traf der ſchöne, gelbe Wagen, von Herrn Poſtſchaffner
Traut=
mann gelenkt, am Gaſthaus „Zur Linde” ein. Das Austragen der
Poſt und das Auszahlen der Gelder wird jetzt von den Poſthilfsſtellen
erledigt, und ſo hatte man das Vergnügen, zum erſtenmal eine
Brief=
trägerin im Hauſe zu ſehen, die, mit Armbinde und Ledertaſche verſehen,
ihr Amt ausübt.
Bei Schmerzen in den Gelenken und Gliedern,
bei Kopf= und Nervenſchmerzen, ſowie bei Erkältungskrankheiten haben
ſich Togal=Tabletten hervorragend bewährt. Von über 5000 notariell
beglaubigten ärztlichen Gutachten betonen mehrere hundert neben
prompter Wirkung beſonders die Unſchädlichkeit des Togall Ein Verſuch
überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apotheken. Preis M. 1.40.
0,46 Chin. 12,6 Lith. 74,3 Aeid. acet. sal. ad 100 Ampl. „Mch. 18-
m. Aus dem Kreiſe Erbach, 2. Aug. Pädagogiſche Woche.
Das Kreisſchulamt Erbach veranſtaltet in Gemeinſchaft mit dem
Päda=
gogiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt in der Zeit vom
2. bis 8. September d. J. eine Pädagogiſche Woche, die beſtimmt iſt für
die Studenten des Pädagogiſchen Inſtituts und die Lehrerſchaft des
Kreiſes Erbach. Die Studenten ſollen die Schulverhältniſſe eines reinen
Landbezirks kennen lernen und mit Land und Leuten bekannt werden.
Den Lehrern des Kreiſes ſoll durch die Vorträge der Herren Dozenten
des Pädagogiſchen Inſtituts und die Ausſprache mit ihnen neue
An=
regung gegeben werden für ihre Schularbeit und ihre Fortbildung.
An den Abenden ſind muſikaliſche Veranſtaltungen und geſelliges
Zu=
ſammenſein vorgeſehen, dadurch iſt Lehrern, Studenten und Freunden
der Schule Gelegenheit gegeben, Fühlung untereinander zu gewinnen
und Gedanken auszutauſchen. Der Plan für dieſe Veranſtaltung ſieht
Beſichtigungen von Schulen und Vorträge vor. Für die Beſichtigungen
ſind die Studenten in Gruppen von 12—15 eingeteilt, erſtere geſchehen
morgens und gruppieren ſich tageweiſe um die größeren Plätze des
Kreiſes und die umliegenden Ortſchaften. Da die Lehrer der beſuchten
Schulen die ſtundenplanmäßig vorgeſchriebenen Fächer wie üblich
unter=
richten und die Studenten Einſicht in Liſten, Hefte, Lehrmittel,
Heimat=
buch, Schularbeiten uſw. nehmen können, ſo iſt für ſie dieſe
Veranſtal=
tung von überaus großem Wert, denn ſie bietet ihnen einen Einblick
in die Schulverhältniſſe und den Schulbetrieb, wie er ihnen bei ihren
üblichen Studien nicht möglich iſt. Von den in Ausſicht genommenen
Vorträgen ſeien genannt: Dr. Spilger: „Der naturkundliche Unterricht
als Sachunterricht”; — biologiſche Führung; — Dr. Vogel: „
Grund=
fragen der Kulturpädagogik‟: — Studienrat Pickert: „Schrift= und
Schreibunterricht”: — Dr. Weigand: „Der Weg zum hiſtoriſchen
Ver=
ſtändnis”; — Studienrat Scheu: „Der Baum im Zeichenunterricht”
Studienrat Borngäſſer: „Das Volkslied in der Volksſchule‟: — Prof.
Mathes: „Das Problem des Erlebnisunterrichts und deſſen Anwendung
im evangeliſchen Religionsunterricht”; — Studienrat Gaßner: „
Regel=
rechnen und Rechenregel”: — Kreisſchulrat Gerbig: „Der Lehrer in der
Landgemeinde‟. — Zu dieſen Veranſtaltungen ſind nicht nur die Lehrer
des Kreiſes bzw. der Bezirke eingeladen, es können auch ſolche aus
be=
nachbarten Bezirken und Kreiſen teilnehmen, wie auch die Lehrer des
Kreiſes die Vorträge in den Nachbarbezirken beſuchen können. — Dieſe
großzügig angelegte Tagung wird für die künftigen Lehrer und für die
Schule von hoher Bedeutung ſein und wird von den beteiligten Kreiſen
begrüßt werden als ein Faktor zur Förderung der Volksbildung in
dieſem Rahmen, d. h. in engerem Sinn.
b. Erbach i. O., 2. Aug. Ortsgewerbeverein. Der
Orts=
gewerbeverein Erbach unternimmt in der Zeit vom 5. bis 12. Auguſt
d. J. ſeine vierte Studienreiſe. Während die vorausgegangenen
Bil=
dungsfahrten in der Regel nach München und Tirol führten, hat man
diesmal als Reiſeziel die alte Hanſeaten= und Welthandelsſtadt
Ham=
burg erkoren. Eingehende und lehrreiche Beſichtigungen ſollen dort
unter fachkundiger Führung vorgenommen werden. So ſind z. B.
ge=
plant: Große Stadtrundfahrten, Beſichtigung moderner Wohnhäuſer,
Beſichtigung eines Ueberſeedampfers der Hapag, Beſichtigung des Chile=,
Ballin= und Karſtadthauſes und des Sprinkenhofes ſowie des
Hambur=
ger Rathauſes. Eine Alſter=Rundfahrt bringt angenehme Abwechſlung.
Außerdem werden die Lager= und Ladeanlagen der Hamburg=
Südameri=
kaniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft und ein Südamerikadampfer der
gleichen Geſellſchaft in Augenſchein genommen. Mit großen
Geſell=
ſchaftsautomobilen ſoll dem Tierpark Karl Hagenbeck in Stellingen ein
Beſuch abgeſtattet werden. Eine Beſichtigung des weltberühmten
Fried=
hofes Ohlsdorf ſchließt ſich an. Ein moderner Unterelbdampfer bringt
die Fahrtteilnehmer nach dem Nordſeebad Cuxhaufen. Beſonders
lehr=
reich für unſere Gewerbetreibenden dürften ſich die Führungen durch
die Muſeen für Kunſt= und Gewerbe und für Hamburgiſche Geſchichte
und das Gewerbehaus am Holſtenwall geſtalten. In letzterem findet
eine offizielle Begrüßung durch den Hamburger Gewerbeverein ſtatt.
Eine Autofahrt nach dem Süllberg bei Blankeneſe ſoll dem Hamburger
Aufenthalt einen würdigen Abſchluß geben. Auf der Rückfahrt iſt in
Eſſen, dem Mittelpunkt der deutſchen Weltinduſtrie, ein längerer
Aufent=
halt vorgeſehen, der den Fahrtteilnehmern Gelegenheit zur Beſichtigung
von verſchiedenen Induſtrieſtätten, wie Stahlwerken, Kohlenzechen u. a.,
geben wird. Im Verhältnis zu dem vielen Gebotenen iſt der verlangte
Preis von 132 RM., in dem ſämtliche Fahrgelder für die
Eiſenbahn=
fahrt 3. Klaſſe, für Omnibus= und Waſſerfahrten, für Uebernachtungen
und Verpflegung, ferner die Eintrittsgelder und Gebühren für
Füh=
rungen enthalten ſind, ein äußerſt niedriger. Wohl ſelten wird
Gelegen=
heit zu einer Reiſe wie der vorſtehend geſchilderten mit ſo geringem
Koſtenaufwand geboten ſein. Es ſollte ſich deshalb jedes Mitglied des
Vereins an der Reiſe, die ohne Zweifel viele Bildungsmöglichkeiten
bietet, beteiligen, um ſo mehr als dadurch auch dem unermüdlich
arbei=
tenden Vorſtand, insbeſondere dem 1. Vorſitzenden, Herrn E. Volk, der
Dank für ſeine raſtloſe Tätigkeit in geeigneter Weiſe zum Ausdruck
ge=
bracht werden kann. Freunde des Vereins, die an der Fahrt teilnehmen
wollen, haben einen Zuſchlag in Höhe von 5 RM. zu entrichten.
A. Ellenbach. 1. Ang. Waſſermangel. Infolge der
anhalten=
den Trockenheit iſt hier ein empfindlicher Waſſermangel eingetreten. Für
kurze Zeit blieb das Waſſer einmal ganz aus, ſo daß man dieſes an
alten Brunnen holen mußte. Das Waſſer muß deshalb rationiert
wer=
den in der Weiſe, daß nur einige Stunden am Tag die Leitung
ge=
öffnet wird. — Schlechte Grummeternte in Ausſicht. Die
anhaltende Trockenbeit läßt immer mehr die Hoffnung ſchwinden, daß
der mäßige Ertrag der Heuernte durch eine aute Grummeternte
ausge=
al:hen würde. Vielmehr ſcheint letztere no ſchlechter als jene ausfallen
zu wollen, ſo daß dieſes Jahr die Futterſtöcke klein werden, und manche
Landwirte an Verringerung ihres Viehſtandes denken müſſen.
Cd. Michelſtadt, 2. Aug. Kur= und Waldtheater
Michel=
ſtadt. Die geſtrige Abſchiedsvorſtellung, zugleich Ehrenabend für
Di=
rektor K. Süßenguth und Mia Klupp=Süßenguth, war ein voller
Er=
folg. Der Schwank „Der Schwiegerſohn in 1000 Aengſten” oder „Der
Weg zur Hölle”, der reich an urkomiſchen Situationen iſt, vermochte es,
im Verein mit der überaus guten Darſtellung der einzelnen
Hauptper=
ſonen, die Zuſchauer zu wahren Lachſalven zu ermuntern. Die
Haupt=
rollen lagen in den Händen: Mia Klupp=Süßenguth, Dir. K.
Süßen=
guth, Eliſe Beiſchlag, Hans Beiſchlag, Ellen Mundhenke, auch die
üb=
rigen Rollen waren ſehr gut verteilt. Nicht endenwollender Beifall und
Hervorrufen dankte den Künſtlern nach den einzelnen Akten. Was
wäh=
rend der ganzen Spielzeit oft zu wünſchen geweſen wäre, ein volles
Haus, bei dieſer Abſchiedsvorſtellung war dies der Fall. Dieſe kleine
Entſchädigung iſt den Künſtlern für die vielen geſchäftlichen Fehlſchläge
tpährend der Spielzeit wohl zu gönnen, und iſt es ſehr zu bedauern,
daß dieſe Kunſtſtätte für Michelſtadt nicht erhalten werden konnte. —
Am Sonntag, 4. Auguſt, ab 9 Uhr vormittags, finden im Stadion
grö=
ßere Schwimmwettkämpfe ſtatt. Die Meldungen ſind ſchon zahlreich
ein=
gegangen, ſo daß ſpannende Kämpfe in Schnellſchwimmen, Tauchen,
Springen, Staffeln uſw. zu erwarten ſind.
Cl. Hetzbach, 1. Aug. Noch gut abgegangen. Ein
geſchäft=
lich hier weilender Kaufmann von Erbach war mit ſeinem Kraftwagen
auf dem Heimwege begriffen, als ihm an der ſcharfen Kurve, unterhalb
der Kreuzung ein Junge gegen den Wagen lief und beiſeite geſchleudert
wurde. Nur durch das Langſamfahren des Kaufmanns wurde
Schlim=
meres verhütet und kam der Junge mit einer leichten Kopfverletzung
davon. Eine im Dorfe weilende Gendarmerieſtreife ſtellte den
Tat=
beſtand feſt. Ein Verſchulden des Fahrers kommt nicht in Frage.
Cl. Beerfelden, 1. Aug. Geſchäftsjubiläum. In aller
Stille feierte die Firma J. Wilhelm Schmahl hier ihr 100jähriges
Ge=
ſchäftsjubiläum. Eine Menge Glückwunſchſchreiben und Geſchenke ſind
der Firma aus dieſem Anlaß zugegangen. Namentlich die Firmen
Gail=Gießen, Haas=Dillenburg und Trier=Darmſtadt haben in
anerken=
nender Weiſe der Firma gedacht, ein Beweis, welches Anſehen die Firma
genießt.
Cl. Gammelsbach, 1. Aug. Vom Kraftſport. Wieder beteiligte
ſich unſere Jungmannſchaft beim Kreisſportfeſt in Offenbach=Bürgel mit
gutem Erfolg und konnte ſchöne Preiſe erringen. So wurde die
Mann=
ſchaft Kreismeiſter des zweiten Kreiſes in der 4mal 100=Meter=Staffel,
und Joh. Johann errang im Stemmen einen zweiten und im Ringen
den 6. Preis. Kraft Heil!
Cr. Brensbach, 2. Aug. Wie überall, ſo herrſcht auch in unſerer
Gemarkung eine beträchtliche Futterknappheit. Schon die erſte Schur
des Grünfutters ergab ein Drittel des Ertrages weniger gegenüber
Vor=
jahren. Da in der nachfolgenden Zeit der Regen ausblieb, ſo kann man
beim 2. Schnitt des Futters mit einem Rückgang um die Hälfte
gegen=
über Normaljahren rechnen. Verſchiedentlich mußten Landwirte ihren
Viehbeſtand reduzieren, Hoffentlich bringt der ſchon lang erſehnte Regen
unſeren Kräutern ein beſſeres Wachstum, was auch beſonders für das
Grummet ſehr zu wünſchen wäre. Der Schnitt des Roggens und
Sommerweizens iſt bereits beendet. Auch hier zeigte ſich, daß der
Er=
trag an Stroh und Körnern bedeutend zurückblieb. Der Hafer und
Winterweizen, die in niederen Lagen ein beſſeres Wachstum als auf den
Höhen hatten, werden auch nicht die erhofften Erträge bringen. Die
Obſternte fällt vorausſichtlich viel beſſer aus, als man erwartete. Wenn
auch die Kirſchenernte durch die große Hitze gering war, ſo ſind alle
Kernobſtgewächſe reich mit Früchten behängt. — Heut abend paſſierte
ein aus Frankfurt a. M. ſtammendes Auto die Landſtraße Brensbach—
Groß=Bieberau. Unterhalb Brensbach, am erſten Bahnübergang, fuhr
das Auto gegen eines der Warnungszeichen und wurde in den Graben
der rechten Straßenſeite geſchleudert, wobei die rechte Autoſeite und
Steuerung beträchtlich beſchädigt wurden. Glücklicherweiſe wurde nur
einer der Inſaſſen leicht an Kopf und Hand verletzt. Alle Uebrigen
kamen mit dem Schrecken davon.
n. Reichelsheim i. O., 2. Aug. Odenwaldklub. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternimmt am Sonntag, 25. Auguſt,
ihre 7. Wanderung nach Erbach—Rimdidim-Neunkirchen. —
Rhein=
fahrt. Wie nun endgültig feſtſteht, findet die Rheinfahrt für die
Schulen des Gerſprenztales am Mittwoch, 21. Auguſt, ſtatt.
A. Neunkirchen, 2. Aug. Kurbetrieb. Nun iſt auch im hieſigen
Kurbetrieb Hochſaiſon. Alle Penſionen ſind voll beſetzt. Der hieſige
Verkehrs= und Verſchönerungsverein hat durch Inſtandſetzen ſchöner
Spazierwege, Aufſtellen von Bänken ſeinerſeits alles aufgeboten, um
den Kurgäſten ihren Aufenthalt hier zu einer richtigen Erholung zu
machen.
Ae. Hammelbach, 2. Aug. Vergiftung. Seit Sonntag machen
ſich bei vielen Leuten Vergiftungserſcheinungen bemerkbar, die teilweiſe
ernſterer Natur ſind. In faſt allen Fällen ſind die Erkrankten von hohem
Fieber befallen, ſo daß ſie ſich in ärztliche Behandlung begeben mußten.
Man führt die Erkrankung auf Genuß von Fleiſchwurſt zurück.
Unter=
ſuchung in dieſer Hinſicht iſt bereits eingeleitet. — Typhus. In einer
hieſigen Familie iſt Typhus ausgebrochen. Noch rechtzeitig wurden die
Erkrankten dem Heidelberger Krankenhaus zugeführt, wo ſie in
bedenk=
lichem Zuſtande daniederliegen ſollen. Der Kreisarzt weilte bereits
hier, um ſich über den Stand der Krankheiten zu informieren. —
Tur=
neriſches. Am nächſten Sonntag hält der Deutſche Turn= und
Sport=
verein ſein diesjähriges Waldfeſt ab. Während am Vormittag das
Ver=
einsabturnen ſtattfindet, werden am Nachmittag ſämtliche Riegen am
Schauturnen teilnehmen. Die Damenriege wird wieder Freiübungen,
Keulenſchwingen und Reigen darbieten. Es wird alſo wieder echt
tur=
neriſches Leben auf dem ideal gelegenen Feſtplatze im Walde herrſchen.
— Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
unternimmt am nächſten Sonntag ihre 7. Wanderung über Wald=
Michel=
bach, Neckarſteinach nach Dilsberg. Der Heimweg wird über Heidelberg
führen.
D. Biblis, 2. Aug. Gurkenmarkt. Durch die kalte Witterung
der letzten Tage ging die Gurtenernte ſehr zurück, und von einer
Ueber=
produktion kann wohl kaum mehr die Rede ſein. Dadurch ſind natürlich
alle Bedenken für den Erzeuger auf ein Minimum zuſammengeſchrumpft.
Die Ware iſt wieder geſucht, der Markt nicht übermäßig beſchickt;
An=
käufer, recht zahlreich vertreten, überbieten ſich. Es werden jetzt für
den Zentner 5—6 Mark bezahlt. Die beiden Waagen, die eigentlich
ſpeziell für den Gurkenverſand gebaut wurden, werden dieſer Tage
fertig. Dieſes Jahr dürften ſich die beiden Waagen wohl kaum
ren=
tieren, da die Gemeindewaage die Anfuhr wohl bewältigen könnte.
In Groß=Rohrheim hat man ſich mit der Erbauung der großen
Gurken=
halle am Bahnhofe auch etwas verſpätet, und ſo wird hier jetzt
fieber=
haft gearbeitet, die Halle in aller Kürze fertigzuſtellen. In Biebesheim,
wo man ſeither immer etwas mehr für die Gurken bot als im
ſüd=
licheren Ried, iſt der Preis nach wie vor beſtändig, und auch im
nörd=
licheren Riedgebiet, Aſtheim uſw., wurde für die Gurken ſeitens der
Er=
zeuger immer mehr erzielt, als in der hieſigen Gegend. Wieweit hier
die Qualität der Ware mitſpielt, ſei dahingeſtellt; auf alle Fälle ſteht
feſt, daß die Märkte dort ſehr gut organiſiert ſind und daß auch die
Anbaufläche noch reichlich begrenzt iſt.
Cp. Biebesheim a. Rh., 2. Aug. Der Biebesheimer
Gur=
kenmarkt, erfreut ſich einer guten Beſchickung. Zuletzt wurden für
den Zentner Gurken 6 Mk. erzielt.
— Gernsheim, 2. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
1. Auguſt: 0,18 Meter; am 2. Auguſt: 0,12 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 29. Juli. Ernte. Die hieſige
Landwirt=
ſchaft ſteht mitten in der Ernte. Drei Dreſchmaſchinen arbeiten mit
Hochdruck und herrſcht an den Maſchinenplätzen oft lebensgefährlicher
Fuhrverkehr. Ueber den Körnerertrag iſt man allgemein zufrieden. Der
Gurkenverſand wird von drei Händlern bewältigt und geht daher
reibungslos vonſtatten. Ueber die bezahlten Preiſe hörte man die
Er=
zeuger ſchon verſchiedentlich klagen. — Herbſtkonzert. Das
dies=
jährige große Herbſtkonzert des Sängerquartetts” wurde vom engeren
Vorſtand auf den 27. Oktober feſtgelegt.
A. Ober=Flockenbach, 2. Aug. Feuersbrunſt. Auf bis jetzt noch
nicht geklärte Weiſe brach im Anweſen des Landwirts Sauer Feuer
aus, das bei dem ſtarken Wind raſend um ſich griff, ſo daß ſämtliche
Gebäude im Nu in Flammen ſtanden. Durch den vom Wind zerſtreuten
Funkenregen kamen auch die Nachbarhofreiten in große Feuersgefähr.
Bald traf die hieſige Feuerwehr am Brandplatz ein und konnte das
Feuermeer zurückdämmen. Als auch die Feuerwehr von Großſachſen und
die Weinheimer Feuerwehr mit Motorſpritze eintrafen, konnte man des
Feuers immer mehr Herr werden. Jedoch war es nicht zu verhindern,
daß die Hofreite Sauer total niederbrannte. Wenn auch der Sachſchaden
groß iſt, ſo konnte vor allem das Vieh gerettet werden. Ein Teil der
bereits geborgenen Ernte verbrannte mit. Ermittelungen wegen der
Brandurſache ſind ſeitens der Gendarmerie bereits eingeleitet.
W. Heppenheim a. d. B., 2. Aug. Amtstage des
Kreis=
amts. Die nächſten auswärtigen Amtstage des hieſigen Kreisamts
finden am Montag, den 5. Auguſt, vormittags 10 Uhr, im Rathaus zu
Neckarſteinach und am Donnerstag, den 8. Auguſt, nachmittags 2 Uhr,
im Rathaus zu Waldmichelbach ſtatt. — Kirchweihfeſt. Am
kom=
menden Sonntag, 4. Auguſt, ſind es 25 Jahre, ſeit die hieſige St.
Pe=
terskirche, der Dom der Bergſtraße, eingeweiht wurde. Dieſes
denkwür=
digen Tages ſoll in einer kirchlichen Feier in feierlichem Hochamte
ge=
dacht werden. Auch zu der weltlichen Feier des Kirchweihfeſtes ſind
alle Vorbereitungen in vollem Gange, ſo daß den Beſuchern auch in
dieſem Jahre wieder einige recht gemütliche und ſchöne Stunden
bevor=
ſtehen.
Nummer 213
Seite 7
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 25. Juli: Sitte, Thekla, geb Jeſſer, 53 J.,
Karls=
ſtraße 15; Götz, Wilhelm, Schuhmacher, 78 J., Ober=Kainsbach, hier,
Erbacherſtr. 25. — Am 26. Juli: Spöhrer, Eliſabetha, geb. Ehrenfeld,
74 J., Ernſt=Ludwigs=Straße 9; Schäfer, Annelieſe Berta Mathilde,
Studentin, ledig, 20 J., Inſelſtr. 15. — Am 27. Juli: Schaffner,
Valen=
tin, Bäckermeiſter, 65 J., Pfungſtadt, hier, Hermannsſtraße 6; „Wolf,
Katharine geb. Schneider, 78 J., Nieder=Ramſtädter Straße 30. —
Am 28. Juli: Wolpert, Wilhelm Georg, 20 Tage, Pfungſtadt, hier,
Heinheimerſtr. 21: Werner, Eliſabeth, geb. Leißler, 61 J., in
Eber=
ſtadt, hier Grafenſtr. 9; Morawſki, Emil Heinrich Ernſt, 51 J.,
Ver=
waltungs=Inſpektor, Nieder=Ramſtädter Straße 42. — Am 27. Juli:
Senghas, Bertha Auguſte, geb. Jungbaur, 75 J., Viktoriaſtr. 90; Joſt,
Karl Ludwig, Schreiner, 86 J., Emilſtr. 1. — Am 28. Juli: Schmitt,
Friederike Barbara, geb. Bundſchuh, 60 J., Jahnſtr. 120. — Am 29.
Juli: Scheuermann, Anna Margarethe, geb. Wiegand, 58 J., Erbacher
Straße 15. — Spengler, Eliſabeth, geb. Dehn, 38 J. Seitersweg 10. —
Am 31. Juli: Bang, Marie, geb. Schenk, 54 J., Ireneſtr. 4; Plagge,
Heinrich Karl Auguſt, Eiſenbahnoberſekretär i. R., 74 J., Liebigſtr. 5;
Kürner, Chriſtian Heinrich, Eiſenb.=Oberſekretär i. N. 60 J.,
Eckhardt=
ſtraße 23. — Am 30. Juli: Nold: Johann Konrad, Bankdiener, 62 J.,
Hügelſtr. 8, Stadtkrankenhaus; Kern, Andreas Franz, Maurer, 60 J.,
Dieburg, Eliſabethenſtift. — Am 31. Juli: Däſchner, 3., Heinrich,
Land=
wirt, Schaafheim, 40 J., Eliſabethenſtift. — Am 1. Auguſt: Nicolai,
Günter, 11 Tage, Dieburg, hier, Heinheimerſtr. 21. — Am 31. Juli:
Kahn, David, Viehhändler, 44 J., Babenhauſen, hier, Stadtkrankenhaus;
Blech, Willi Got fried Ernſt, Kolporteur, 30 J., Celle in Hannover,
hier, Stadtkrankenhaus. Am 1. Auguſt: Metzgermeiſter Wilh. Phil.
Reuter, 55 J., Saalbauſtraße 16. Am 2.: Schüler Hans Helmut Schnur,
15 J., Altena i. Weſtf., hier Stadtkrankenhaus. Am 1.: Chemiker Dr.
Karl Friedrich Ludwig Ziegenbruch, 67 J., Landwehrſtr. 1½.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
10. Sonntag nach Trinitatis (4. Auguft).
Kellekte in allen Kirchen für die Innere Miſſion.
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 3. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 4. Auguſt, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergotesdienſt. Dekan Zimmermann. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 6. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 7. Auguſt und
Samstag, 10. Auguſt, nachm. 2—4 1—— Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde: — Samstag, 10. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 4. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag, 5. Auguſt abends
8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtlg.). — Dienstag,
6. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mittwoch, 7. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
— Abends 8 Uhr; Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abtlg.) —
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.). —
Don=
nerstag, 8. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Stadtge=
meinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abtlg.). — Freitag,
9. Auguſt, abends 6,30 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Sportplatz. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüng.
Abtlg.). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 7. Auguſt, abends 8,15
Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Walderholungsſtätte am Befſunger Forſthaus. Sonntag, 4. Auguſt,
vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Gemeindediakon Bruder
Boch=
mann.
Amtshanölungen an Auswärtigen: Pfarrer Veringer.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ed. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Fernſprecher
2379. Sprechſtunden vormittags von 10—12 Uhr: Jugendfürſorge,
Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsauskunftsſtelle (auch
für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Woh=
nungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Gefangenenfürſorge.
Sprechſtunde des Lutherbauvereins: Donnerstag 6—8 Uhr im
Feier=
abend.
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: „Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für den Landesverein für Innere Miſſion.)
Vorm. 7,30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 8,30
Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, 1. Abteilung, in der
Kirche. Pfarrer Beringer; für die Martinsgemeinde Weſt, 2.
Abtei=
lung, im Gemeindehaus. Pfarrer Bergér. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit der Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Beringer.
Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer Bergér.
Freitag, 9. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 6. Auguſt, abds.
8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den
8. Auguſt abends 8 Uhr im Martinsſtift. Mädchenvereinigung Oſt;
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Poſau=
nenchor. — Freitag, den 9. Auguſt, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abtlg.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer. Goethe.
Die Johanniskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Orth=Bickenbach.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Miſſionar Rottmann. (Kollekte für die Baſler Miſſion.)
Veranſtaltungen: Montag, 5. Auguſt, abends 8,15 Uhr:
Vereinsabend der Jugend= und Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 7.
Auguſt, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde für die Jugendgemeinde.
Pfarr=
aſſiſtent Lie. zur Nieden. — Freitag, 9. Auguſt, abends 8,15 Uhr:
Tur=
nen der Jugendvereinigung. — Samstag, 10. Auguſt, abends 8 Uhr:
Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für die Innere Miſſion.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Die Veranſtaltungen im Gemeindeſaal fallen wegen
Wiederher=
ſtellungsarbeiten aus.
Stiftskirche. Samstag, 3. Auguſt, abends 8 Uhr: Beichte. —
Sonn=
tag, 4. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl. Abendmahl.
Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,45 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang.
Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag,
den 8. Auguſt, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Nachm. 3,30 Uhr: Bericht über die Baſler Feſtwoche.
Miſſio=
nar Rottmann. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde.
— Abends 8,30 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag, nachm. 4 Uhr:
Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. —
Don=
nerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders. —
Freitag, fällt die Bibelſtunde in Beſſungen aus. — Samstag, abends
8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — Abends 8 Uhr: Sommerfeſt mit Bewirtung. —
Dienstag „abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8,15
Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 5. Auguſt, abends 8,30
Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde. Jedermann
freund=
lichſt eingeladen.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 4. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mit=
gliederverſammlung. — Montag, 5. Auguſt, abends 8,30 Uhr:
Fami=
lienbibelſtunde. — Dienstag, 6. Auguſt, abends 7,30 Uhr: Sport. —
Mittwoch, 7. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde. —
Donnerstag, 8 Uhr: Heimabend. — Samstag, 10. Auguſt, nachm. 3
Uhr: Jungſcharſtunde.
Jung=C. Sonntag, 4. Auguſt: Tageswanderung nach dem
Mörs=
bacher Grund. (Park.) Treffen 6 Uhr Odenwaldbrücke, Dieburgerſtraße.
(Tagesverpflegung mitbringen!)
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akadewie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtr.). Sonntag, den 4. Auguſt, vorm. 10,30 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wifſenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mithpoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabeihenſtr. 44. Sonntag, vormittags
10 Uhr: Predigt; vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr:
Predigt. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendverein (Abendſpaziergang).
— Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde. — Mirtwoch, nachmittags
3 Uhr: Frauenmiſſionsverein; 5 Uhr: Knabenbund. — Donnerstag
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt verzlich eingeladen.
Prediger P. Schanz.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 4. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt, um 11 Uhr:
Sonntagsſchule, nachm. um 4 Uhr: Predigt, abends 8,15 Uhr:
Jugend=
ſtunde. (Miſſionar Rau). — Mittwoch, den 7. Auguſt, abends 8,15 Uhe:
Bibel= und Gebetsſtunde. Zu allen Verſammlungen jedermann
freund=
lichſt eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino. Sonntag, den 4. Auguſt, vorm. 9,30 Uhr,, nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 7. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonn=
tag, den 4. Auguſt, vormittags 9,30 Uhr, nachmittags 4 Uhr, und
Mittwoch, den 7. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 4. Auguſt, 8,45 Uhr:
Chriſtenlehre der Mädchen. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr
Kinder=
gottesdienſt. — Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. — Dienstag, 2 Uhr:
Frauenverein; 19,30 Uhr: Maocenvereinigung. — Mittwoch, 20 Uhr:
Kirchengeſangverein. — Freitag, 19,30 Uhr: Wartburgverein.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt: Gottesdienſt 13.30 Uhr.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, 4. Auguſt, vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. (Stud. theol. Calgan=Eberſtadt). — Montag: E. J. G.
Mädchenabend. — Mittwoch: E.J.G. Jungenabend.
Sonntag, 11. Auguſt (Verfaſſungstag), vorm. 9,30 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Anſchließend: Kindergottesdienſt. — Montag: E. J. G.
Mädchenabend. — Mittwoch: E.J. G. Jungenabend.
Evang. Gemeinde Roßdorf. 10. Sonntag nach Trin., 4. Auguſt,
vorm. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Innere Miſſion. Vorm.
10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 1,30 Uhr: Gang des Frauenvereins in
das Müttererholungsheim Nieder=Ramſtadt. — Montag abend:
Frauen=
verein. — Dienstag: Poſaunenchor. — Mittwoch: Jugendbund
Wart=
burg. — Donnerstag: Jugendverein.
Evang. Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 4. Auguſt, vorm. 9,30 Uhr:
Gottesdienſt. Kollekte; 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr:
Spaziergang des Mütterabends nach Nieder=Ramſtadt zum
Frauen=
erholungsheim. — Montag: Mütterabend. Jugendverein. —
Mitt=
woch: Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. Im Pfarrhaus:
Helferinnen. — Freitag: Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Kirche Erzhauſen. (10. Sonntag nach Trinitatis.)
Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung.
Dienstag: Mädchenvereinigung (jüngere Abteilung). Samstag:
Jung=
mannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 4. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
8. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3):
Sonntag, den 4. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
8. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35);
Sonntag, den 4. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
8. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, den 4. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
8 Auguſt, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22)7
Sonntag, den 4. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, und Donne stag, den
8. Auguſt, abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 9,30 Uhr Hochamt und
Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr:
Chriſtenlehre und um 14,30 Uhr: Andacht. Werktags: hl. Meſſe um
6,30 Uhr. Montag und Freitag abend 8 Uhr: Jugendverſammlung,
Hermannſtraße 43. Von Samstag mittag 12 Uhr bis Sonntag abend
kann in St. Liebfrauen der Portiunkula=Ablaß gewonnen werden.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
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prachtvolle Sorte, die eine ganz
enorme Größe erreicht. Infolge
dauernder Pflanzenauswahl iſt
es gelungen, ſie auf eine ganz
beſondere Leiſtung im Ertrag
zu bringen. Die Früchte ſind
ſehr groß, von regelmäßiger
Form, Farbeprachtvoll glänzend
dunkelrot über die ganze Frucht,
Fleiſch ſchmelzend ſehr ſüß,
köſt=
lich, Aroma, einzig daſtehend,
wie Himbeer mit Ananas.
Reifezeit früh, von
außerordent=
lich langer Haltbarkeit, ohne
daß die Früchte an Schönheit
verlieren. Durch ihre, von keiner
anderen Sorte übertroffene
Feſtigkeit ſowie durch ihr
glän=
zendes Ausſehen, wird, ſie von
jedem Käufer, falls er die Wahl hat, vorgezogen. Durch den ausgeſprochen kurzen
Stiel reifen die Beeren im Buſch und werden weder ſchmutzig noch angetreten, was
beim Fachmann ganz entſchieden als Hauptvorteil betrachtet werden muß. Die
Trag=
barkeit iſt fabelhaft. Selbſt im ſonnigen Süden, wo fabelhafte Erträge häufig ſind,
habe ich keine ähnliche Fruchtbarkeft geſehen. Wir zählten am 25. Juni 1928 an einer
Pflanze einen Fruchtanſatz von 340 Stück und 145 Früchte (kleine unausgereifte
mit=
gezählt). Ein Beet mit 4 Reihen lieferte eine Tagesernte von ca. 1 Ztr. Pflanzen
dieſer Maſſenträgerſorte, einer erſtklaſſigen Erdbeerplantage entnommen, 25 Stck. 2ℳ,
50 Stck. 3 50 ℳ, 100 Stck. 6.50 ℳ, 250 Stck. 15ℳ, 500 Stck. 25 ℳ, 1000 Stck. 40 ℳ.
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Tan
R A Taf [ ← ][ ][ → ]
Ceite 8
Samstag, den 3. Auguſf 1929
Nummer 213
Die „Bremen”wieder daheim
Neuer Rekord der „Bremen” — Die
Begrüßung der „Bremen”
Bremen, 2. Auguſt.
Der Qoyd=Schnelldampfer „Bremen” beendete
heute vormittag 7,30 Uhr in Bremerhaven ſeine erſte
Rundreiſe nach Mew Yonk und zurück. Die „Bremen”
hat für die Rückfahrt von New York nach
Bremer=
haven vier Tage und 17½ Stunden gebraucht. Das
iſt für dieſe Richtung ein neuer Rekord.
Nachdem die „Bremen” feſtgemacht hatte, begaben
ſich der Vertreter des Reichspräſidenten und der
Reichsregierung, Präſident Carl, vom
Landesſinanz=
amt Unterweſer, ſowie die Abordnung des Bremer
Senats zur Begrüßung auf das Schiff. Auf der
Kommandobrücke waren Kapitän, Offiziere,
Inge=
nieure und eine Wbordnung der Mannſchaft der
„Bremen” verſammelt, dazu Vertreter des
Nord=
deutſchen Gloyd, der Deſchimag, ſowie eine
Abord=
wung der Weſevwerft, auf der das Schiff gebaut iſt.
Präſident Dr. Carl ſprach im Auftrage des
Reichspräſidenten und der Reichsregierung allen
Be=
teiligten, Werft, Reederei und Schiffsführung die
herzlichſten Wüinſche aus und ſſchloß mit den Worten:
„Möge das glückhafte Ereignis, welches ſeinen Kern
und Urgrund hat in der Harmonie des Dreiklanges,
der da heißt: „Deutſche Wevft, deutſche Reederei und
deutſcher Seemannsgeiſt”, möge dieſer havmoniſchs
Dreiklang, der eine Welt aufhorchen ließ, den
Auf=
tart bilden zu jener Einheit und Verbundenheit allen
Kreiſe unſeves deutſchen Volkes in Wegrichtung und
Zielſetzung, die erſte Vorbedingung ſind für die
Wollendung des Aufſtieges unſeres geliebten
Vater=
landes und die erfolgreiche Mitwirkung deutſchen
Geiſtes und deutſcher Arbeit an den großen
Pro=
blemen der Menſchheit.”
Im Namen des Senats dankte Senator Bömers
für die hervorragende Leiſtung der „Bremen” auf
öhrer Jungfernfahrt. Der „Bremen” ſei in New
York mit Recht der Name „Die neute Königin der
Meere” zugelegt worden. Senator Bömers dankte
im einzelnen den Führern des Norddeutſchen Lloyd,
dem Kapitän Ziegenbein und der geſamten
Mann=
ſſchaft, dem Maſchinenperſonal, der an dem Bau und
der Ausſtattung des Schiffes Beteiligten und ſchloß
mit den Worten: „Möge der ſtolze Dampfen
„Bremen” jahrzehntelang glückliche und
gewinn=
bvingende Fahrten machen. Möge er den Namen
„Die neue Königin der Meere” mit Ehre tragen.”
Zum bleibenden Andenken ay die Erſtlingsreiſe der
„Bremen” überreichte er als Geſchenk des Senats
dem Kapitän ein ſilbernes Teebrett.
Nachdem Oberbürgermeiſter Becke die
Glück=
wünſche der Stadt Bremerhaven für den glücklichen
Fahrwverlauf zum Ausdruck gebracht hatte, evwiderte
Generaldivektor Stimmig vom Norddeutſchen Lloyd
im Namen des Lloyd, wie auch der Deſchimag. Er
faßte ſeinen Dank in dem Gelöbnis zuſammen, daß
die Arbeit am Deutſchlands Volkswirtſchaft und
damit für Deutſchlands Volk und Deutſchlands
Zu=
kunft nicht ruhen ſolle. Alles für Deutzſchland, für
das Vaterland! Er ſchloß mit einem Hoch auf
Deutſchland.
Zum Schluß brachte Kapitän Ziegenbein
namens der Beſatzung der „Bremen” den Dank für
den freundlichen Empfang zum Ausdruck. Es ſei
ihm vergönnt geweſſen, ſo führte er u. a. aus, ein
Schiff, in das ein ganzes Volk ſein Winken und
Können hineingelegt habe, über den Ozean zu ſteuern
in einer Fahrt, die uns nach langen Jahren die
Stellung unter den ſchiffahrtstreibenden Nationen
wieder brachte, die einem arbeitſamen Volke wie
Deutſchland gebühre. Er ſchloß mit einem begeiſtert
aufgenommenen Hoch auf den Taufpaten der „
Bre=
men”, den Reichspräſidenten von Hindenburg.
Die Verſammelten blieben nach der Begrüßung
noch in angeregtem Meinungsaustauſch über die
erſten Fahrtereigniſſe und Erfahrungen beiſammen.
Für die erſte Beſichtigung der „Bremen” am
Wochen=
ende haben ſich bereits 6000 Perſonen angemeldet.
Kurz mach der Ankunft der „Bremen” lief auch die
„Sierra Ventana” von ihrer Polarfahrt ein und
machte hinter der „Bremen” feſt. Am Nachmittag
wird die „Berlin” us New York erwartet, und als
viertes Paſſagierſchiff kommt ſchließlich „
Waſhing=
ton” von der United States Line, ſo daß ein ſelten
buntes Leben und Treiben im Hafen zu
beob=
achten iſt.
Bremen im Flaggenſchmuck.
Aus Anlaß der glücklichen Heimkehr des
Schnell=
dampfers „Bremen” und ſeiner überaus erfolgreichen
Fahrt hoben die Gebäude der Reichs=, Staats= und
ſtädtiſchen Behörden, ſowie die Kirchen und viele
Privaten Flaggenſchmuck angelegt. Um 10 Uhr
be=
gannen die Glocken ſämtlicher Kirchen zu läuten.
Die Hotels ſind überfüllt, ſo daß berſchiedentlich
Privatlogis herangezogen werden mußten. Das
all=
gemeine Geſpräch auf den Straßen bildet die Fahrt
der „Bremen” und die ſchnelle Beförderung der
amerikaniſchen Poſt nach Bremen und Berlin.
Kapellmeiſter Siegling Opfer eines
Verbrechens.
Berlin. Der rätſelhafte Tod des ungariſchen
Kapellmeiſters Siegling, der im Oſtſeebade
Henken=
hagen vor einigen Tagen tot aufgefunden wurde,
iſt aufgeklärt worden. Siegling iſt nicht, wie man
annahm, durch Abſturz vom Balkon ums Leben
ge=
kommen, ſondern einem Verbrechen zum Opfer
ge=
fallen. Der aus Berlin ſtammende Oberkellner
Friedrich Bauer ſoll den Kapellmeiſter nach Schluß
einer Tanzveranſtaltung aufgelauert und ihn
über=
fallen haben. Er hat ihm ſchwere Verletzungen
bei=
gebracht, die den Tod Sieglings zur Folge hatten.
Siegling hatte Bauer bei der Polizei angezeigt, weil
er von einem Diebſtahl wußte, den der Kellner an
einem Kurgaſt verübt hatte. Er hatte auch
durch=
geſetzt, daß Bauer aus ſeiner Stellung entlaſſen
wurde. In einem Brief, den Siegling an ein
be=
freundetes Mädchen nach Berlin geſchrieben hatte,
beklagte er ſich darüber, daß Bauer ihm ſchon in
der Nacht zum 27. Juli aufgelauert und mit einem
Meſſer bedroht hatte. Dadurch wurde die Spur
auf Bauer gelenkt.
Die deutſche Himalaja=Expedition.
Kalkutta. Eine erſte Gruppe der deutſchen
Himalaja=Expedition, die die Beſteigung des
Kinchin=
junga=Bergmaſſivs durchzuführen beabſichtigt, hat am
Donnerstag Darjeeling verlaſſen. Die deutſchen
Forſcher wollen am Fuße des Zemu=Gletſchers ein
Lager errichten, von dem aus ſie die Beſteigung
vornehmen wollen.
Reich und Ausland.
Die Beiſehung der Token von
Waldenburg.
Waldenburg, 2. Auguſt.
In Niederhermsdorf fand am heutigen Freitag
die Trauerfeier für die Opfer des Grubenunglücks
ſtatt. Ueberall ſah man Trauerfahnen und in ſchwarz
gekleidete Menſchen. Vor dem Hotel „Glüchhilf”
hatten zahlreiche Vereine Aufſtellung genommen.
Eine unüberſehbare Menſchenmenge füllte die
Stra=
ßen. Der in ſchwarz gehaltene Saal mit würdigem
Trauerſchmuck konnte die Zahl der Angehörigen der
Opfer und der Trauergäſte kaum faſſen. Vor der
Bühne ſtanden in zwei Reihen die mit Blumen und
Kränzen reich geſchmuckten Särge von 25 toten
Knappen. Fünf Verſtorbene ſind bereits in ihre
Heimat überführt worden.
Unter den Trauergäſten ſah man u. a. den
Ober=
präſidenten Lüdemann, den Regierungspräſidenten
Dr. Jgenicke, die ſtellvertretenden Vorſitzenden des
Aufſichtsrats der Nibag, Generaldirektor Dr. Bie
und Generaldirektor Dr. Tittler, Vertreter der
Ge=
werkſchaften ſowie Abordnungen faſt aller Gruben
und des Kreisausſchuſſes.
Die Feier begann mit einem von der Bergkapelle
geſpielten Trauermarſch. Es folgte ein
Geſangs=
vortrag des Männerchors. Dann ſprachen
nachein=
ander die Geiſtlichen der evangeliſchen, der katholiſchen
und der Seelſorger der Freireligiöſen Gemeinde.
Im Namen des Reichspräſidenten, der
Reichs=
regierung und der Preußiſchen Staatsregierung
er=
griff darauf Oberberghauptmann, Geheimrat
Flem=
ming, das Wort. Reichs= und Staatsbehörden, ſo
führte er u. a. aus, nähmen warmen Anteil an dem
Unglück, das den ſchleſiſchen Bergbau betroffen habe.
Beide hätten das durch namhafte Beiträge zu dem
Fonds, der zur Linderung der Not gebildet wurde,
zum Ausdruck gebracht. Den Männern, die die
Ver=
unglückten geborgen und dadurch manchem das Leben
gerettet hätten, ſprach er wärmſten Dank aus. Den
pflichttreuen Bergknappen, die bei der Avbeit den
Flammentod fanden, widmete er als Abſchiedsgruß
den alten Bergmannsgruß: „Glück auf!”
Nachdem noch der Reichstagsabgeordnete
Jan=
ſchat im Auftrage des Bergarbeiterverbandes
ge=
ſprochen hatte, ſchloß die Feier mit einem
Männer=
chorgeſang und einem Trauermarſch. Die Särge
wurden darauf nach der evangeliſchen bzw. der
katholiſchen Kirche überführt von wo aus die
Bei=
ſetzung der Opfer erfolgen wird.
Todesſturz eines Nachtwandlers.
Neckargemünd. Der 14jährige
Metzgerlehr=
ling Wilhelm Reiſig ſtürzte, wohl infolge
Nacht=
wandelns, aus dem Fenſter ſeines im dritten Stock
gelegenen Schlafzimmers auf das Pflaſter, wo ihn
Nachbarsleute ſchwerverletzt auffanden. Reiſig wurde
ſofort in die Heidelberger Klinik transportiert, wo
ein ſchwerer Schädelbruch feſtgeſtellt wurde, dem er
wenige Stunden ſpäter erlag. Der im gleichen
Zimmer ſchlafende andere Lehrling hatte von dem
ganzen Vorfall nichts gemerkt.
Busdorf ſucht in Mecklenburg nach Bombe.
Rheinsberg. Kriminalkommiſſar Busdorf
hat am Freitag früh ſein Standquartier in
Rheins=
berg verlaſſen und hat ſich nach Weſenberg am
Woblitzſee in Mecklenburg begeben, um von dort aus
ſeine Nachforſchungen nach Landgerichtsdirektor
Bombe fortzuſetzen. Weſenberg liegt edwa 25
Killo=
meter von Rheinsberg und etwa 20 Kilometer von
Neu=Globſow entfernt. Kommiſſar Busdorf glaubt,
daß Landgerichtsdirektor Bombe vielleicht ſeine
Wanderung hierher fortgeſetzt hat, wenn auch
be=
ſtimmte Spuren bisher nicht dahin führen.
Architekten= und Ingenieurtag zu Hamburg.
Die alljährliche Tagung des Verbandes Deutſcher
Architekten= und Ingenieur=Vereine wird in dieſem
Jahr in Hamburg, und zwar in den Tagen vom
4. bis zum 7. September, ſtattfinden. Es iſt die
54. des ſeit dem Jahre 1871 beſtehenden Verbandes,
aber ſchon Jahrzehnte vorher hatte das Gefühl der
Zuſammengehörigkeit die deutſchen Architekten und
Ingenieure zu ähnlichen Veranſtaltungen getrieben.
Worin beſtehr Weſen und Bedeutung des
Ver=
bandes und der ihm angehörigen, in allen Teilen
des deutſchen Reiches anſäſſigen Vereine, deren Zahl
zurzeit 53 mit etwa 8500 Mitgliedern beträgt? Die
Vereine umfaſſen ſowohl ſelbſtändige als auch
be=
amtete und angeſtellte Architekten und Ingenieure,
und zwar nur ſolche mit abgeſchloſſener
Hochſchul=
bildung werden aufgenommen, ſofern nicht
aner=
kannt hohe künſtleriſche und techniſche Leiſtungen zu
Ausnahmen von dieſer Regel Anlaß geben.
Gegen=
über Vereinigungen der Angehörigen der
einzel=
nen Gruppen, wie dem Bunde Deutſche Architekten
als Vereinigung der ſelbſtändigen Architekten, des
Vereins beratender Ingenieure, der techniſchen
Be=
amtenvereine uſw. ſind die Arc=tekten= und
In=
genieur=Vereine berufen, die verſchiedenen Gruppen
einander näher zu bringen, die nun einmal
vorhan=
denen Gegenſätze nach Kräften auszugleichen und ſo
die gemeinſamen Belange um ſo wirkſamer zu
ver=
treten. Eine weſentliche Rolle ſpielt daher bei ihnen
gegenüber der Betonung wirtſchaftlicher Belange in
den Vereinigungen der Gruppen die Pflege der
tech=
niſchen Wiſſenſchaften, hauptſächlich in regelmäßigen
Vorträgen, die den Mitgliedern Gelegenheit geben,
ſich auch über verwandte Zweige der Technik zu
unterrichten. Im letzten Jahrzehnt hat, wie
be=
greiflich, der Kleinwohnungsbau und ſeine
Finan=
zierung eine wichtige Rolle in der Verbandsarbeit
geſpielt. Von allgemeinerem Intereſſe ſind ferner
die vom Verband herausgegebenen Werke „Das
Deutſche Bauernhaus”, das abgeſchloſſen vorbiegt,
und „Das Deutſche Bürgerhaus”, das zwar in der
Vorbereitung weit vorgeſchritten, ſdoch erſt zum
kleinſten Teile erſchienen iſt. Von beſonderem Wert
für weitere Kreiſe ſind aber auch die anläßlich der
jährlichen Tagungen von den betrefſenden Vereinen
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baugeſchichtlich und ihre neueren Bauwerke in Wort
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und trotz der wirtſchaftlichen Ungunſt der Zeit, die
auf vielen beamteten wie ſelbſtändigen Technikern
ſch.ver laſtet, eine recht große Zahl von
Fachgenoſ=
ſen der Einladung Folge leiſten möge. Sie werden
es nicht zu bereuen haben
Der ehrenvolle Empfang der „Bremen” in New York.
Das Katapult=Flugzeug der „Bremen” wird auf den Namen „New York” getauft.
Rechts: Oberbürgermeiſter Walker beglückwünſcht Kapitän Ziegenbein.
In New York wurde der „Bremen” nach der Rekordfahrt über den Ozean ein großartiger Empfang
bereitet. New Yorks Oberbürgermeiſter taufte eigenhändig das Begleitflugzeug der „Bremen”
auf den Namen ſeiner Stadt, während alle Schiffe im New Yorker Hafen zu Ehren des deutſchen
Schiffes die Sirenen ertönen ließen.
Der Dauerrekordflug beendek. — 420 Skunden in der Luft!
Foreſt OBrine.
„St. Louis Robin” beim Lufttanken.
Dale Red Jackſon.
einnes Biid von der Rutäftopge des Cotoraud-Grpren.
Flugzeugaufnahme der Unglücksſtätte.
In Stratton (Colorado) ſtürzte eine durch Wolkenbruch unterſpülte Eiſenbahnbrücke ein. Der
Colo=
rado=Expreß raſte in voller Fahrt in die Fluten. Zehn Paſſagiere fanden den Tod.
Selbſtmord eines führenden engliſchen
Bankiers.
London. Der 62jährige engliſche Bankier Sir
Drumond Fraſer hat am Mittwoch in Bledeney in
Norfolk Selbſtmord begangen, indem er ſich mit einer.
Raſierklinge die Kehle durchſchnitt. Er war eine der
führenden Perſönlichkeiten der engliſchen Bankwelt
und wurde namentlich während des Krieges von der
Regierung für die Kriegsfinanzierung ſtark
heran=
gezogen. Durch den Verluſt zweier Söhne im Kriege
und den Tod ſeiner Frau ſowie die in den letzten
Jahren eingetretene völlige Lähmung an beiden
Beinen iſt er in den Tod getrieben worden.
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Nummer 213
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Seite 9
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mſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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ué chlöſſer mit Kette. 2 Blumenſtöcke.
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Uhrenſchlüſſel. 1 deutſcher Reiſepaß.
B—llen Packpapier. 1 Zwicker. 1 Kiſte
rraten. 1 Photographie und ein mit
tew= Blume gepreßtes Bild. 1 grüner
Heenumhang mit Mütze. 1 Brille. Zwei
iu d Schlüſſel. 1 goldener Zahnſtocher.
Sugelaufen: 1 junger Wolfshund.
SWir machen wiederholt darauf auf
ſersſam, daß auch noch Fundgegenſtände
iehranden ſind, die in früheren
Bekannt=
ſuch ungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
an en die Fundgegenſtände während der
iſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
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Durl 1929 hier verſtorbenen
Kauf=
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Aunſtadt, Karlſtraße Nr. 53½ ſind
Meidung des Ausſchluſſes bis
ſpä=
utems 15. Auguſt d. J. bei dem
Unter=
ſchmeten geltend zu machen.
örs zum gleichen Tage ſind
Forde=
mgen der Nachlaßmaſſe an denſelben
begleichen.
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Der gerichtlich beſt. Nachlaßpfleger.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Nummer 213
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Nummer 213
Samstag, den 3. Auguſf 1929
Geite 411
Spurn Splet und Turnen.
Deutſche Schwimmer-Meiſterſchafken.
Die Enkſcheidungen am erſten Tag.
Vor 1500 Zuſchauern nahmen am Freitag nachmittag im Neuen
Breslauer Schwimm=Stadion die Meiſterſchaftskämpfe des Deutſchen
Schwimmverbandes ihren Beginn. Leider waren am erſten Tage der
itelkämpfe die äußeren Verhältniſſe ſehr ungünſtig. Die
Waſſertempe=
zatur wies nur 17 Grad auf und auch die Kampfbahn war nicht
ein=
andfrei. Der viel zu niedrige Waſſerſtand macht die zum Teil mäßigen
Qeiſtungen erklärlich. Die erſte Entſcheidung fiel in der 4mal 100
Meter=
ragenſtaffel. Bis zum letzten Wechſel hatte Poſeidon Berlin eine klare
üihrung vor Hellas Magdeburg. Aber der Schlußmann von Hellas,
9 hrend, konnte den Berlinern den Sieg noch entreißen. Wegen
Früh=
ſaarts beim zweiten Wechſel mußte dann Poſeidon auch noch diſtanziert
perden. Auch in der 4mal 200 Meter=Bruſtſtaffel mußten zwei Mann=
Tlaften, nämlich Poſeidon Leipzig und Hellas Magdeburg wegen
Früh=
faarts, bzw. falſcher Wende diſtanziert werden. Der Titel fiel an den
SV. Göppingen. Das 400 Meter Freiſtilſchwimmen fiel wieder an
Her=
lert Heinrich, der damit den Kaiſerpreis endgültig gewann. Der
Leip=
ger hatte gegen den zum Schluß ſtark abfallenden Göppinger Balk
j doch ſchwer zu kämpfen. Das 100 Meter=Seiteſchwimmen verteidigte
d—r Vreslauer Dahlem gegen Dingeldey=Darmſtadt erfolgreich und auch
irr Einzelmehrkampf blieb der Titelverteidiger, Foeſt=Breslau, wieder
ir Front, obwohl ſein einziger Gegner, Viehbahn=Gummersbach, im
3D Meter Streckentauchen mit 32,9 Sekunden einen neuen Deutſchen
Aekord aufſtellte. Bei den Damen blieben Ueberraſchungen gleichfalls
Ais. — Die Ergebniſſe des erſten Tages:
Herren. Einzelmehrkampf: 1. Foeſt=Breslau. Platzziffer 20, Pkte.
73,26; 2. Viehbahn=Gummersbach Platzziffer 10, Punkte 73,10. In dem
zum Mehrkampf zählenden 50 Meter Streckentauchen verbeſſerte
Vieh=
hahn den von Budig=Köln mit 33,4 Sek. gehaltenen Deutſchen Rekord
aif 32,9. Vereins=Mehrkampf: 1. Sparta Köln 4 Punkte; 2. Boruſſia=
Kileſta Breslau 6 Punkte; 3. Poſeidon Berlin 9 Punkte, 400 Meter
Feiſtil: 1. Heinrich=Leipzig 5:26,2 Min.; 2. Balk=Göppingen 5:27 Min.;
3. Neitzel=Göppingen 5:32,8 Min.; 4. Schrader=Hildesheim 5:34,2 Min.
100 Meter Seiteſchwimmen: 1. R. Dahlem=Breslau 1:11,7 Min., 2.
Din=
eldey Jungdeutſchland=Darmſtadt 1:12 Min.; 3. Bartſch=Berlin 1:13,8
DTin. 4mal 200 Meter Bruſtſtaffel: 1. SV. Göppingen 12:27,4 Min.;
2. ASV. Breslau 12:41 Min. — Poſeidon Leipzig und Hellas
Magde=
hairg diſtanziert. 4mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Hellas Magdeburg
4—57,2 Min.; 2. Boruſſia=Sileſia Breslau 5:05,2 Min.; 3. Hellas
Magde=
kurrg, 2. Mannſchaft, 5:15,9 Min. — Poſeidon Berlin als Zweiter
1E ſtanziert.
Damen. 100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Annh Rehborn=Bochum
1—29,3 Min.; 2. Strubel=Berlin 1:32,1 Min.: 3. Wiedemann=
Charlotten=
huirg 1:33,4 Min.; 4. Riccius=Görlitz 1:37,8 Min. — 400 Meter
Freiſtil=
fcwimmen: 1. Reny Erkens=Oberhauſen 6:32.3 Min.; Schönemann=
Dresden bei 200 Meter aufgegeben. — Kunſtſpringen: 1. Söhngen=
Bre=
wen 74,16 Punkte: 2. Borgs=Düſſeldorf 66,92 Punkte; 3. Kaslotuſky=
Perlin 63,82 Punkte. — 3mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Nixe
Char=
lttenburg 4:30 Min.; 2. Amateur=SV. Oberhauſen 4:38,9 Min.
Fußball.
Fporkverein Darmſtadk 1898 — Rok=Weiß Darmſtadt.
Dem Sportverein Darmſtadt 1898 ſtehen heuer zur Vorbereitung
deer kommenden Verbandsſpielzeit nur wenige Wochen zur Verfügung.
bwohl nach der großen Serie der vergangenen Pflichtſpiele es
ange=
racht wäre, den Spielbetrieb der Fußballigiſten der 98er ruhen zu
ſeaſſen, zwingen die Verhältniſſe zur Abhaltung von Uebungsſpielen,
bei denen es gilt, junge Kräfte der unteren Mannſchaften
auszupro=
ieren. Das Spiel des kommenden Samstags gegen Rot=Weiß
Darmſtadt iſt beiderſeits als als derartiges Uebungsſpiel gedacht. Daß
ierbei der Zweck verfehlt wird, iſt nicht zu befürchten, da die früheren
Fämpfe trotz der Lokalgegnerſchaft ſtets in einwandfreier Weiſe zur
Abwicklung kamen. Das gute Verhältnis zwiſchen beiden Mannſchaften
bürgt für den fairen Verlauf des lommenden Spiels. Vorausſichtlich
rreten die 98er mit folgender Elf an:
Bärenz
Rupp. Laumann
Kratz Lehr Orlemann
Peth Bernhard. Eßlinger Frey Hebeiſen.
Das Spiel findet auf dem Platze am Böllenfalltor ſtatt und beginnt
fim halb 7Uhr.
Rol-Weiß, V. ſ. R. — B.f.R. Bürſtadt.
Auch dieſen Sonntag gaſtiert die Ligamannſchaft des Rot=Weiß=VfR.
aißerhalb Darmſtadts Mauern, und zwar geht die Reiſe nach Bürſtadt
z— dem VfR. Das Vorſpiel konnten die Hieſigen knapp für ſich
ent=
kheiden. Ob es allerdings im Rückſpiel in Bürſtadt wiederum gelingt,
itt eine andere Frage, denn wer Gelegenheit hatte, die Bürſtädter vor
Sochen kennen zu lernen, wird wiſſen, daß die Mannſchaft über ein
önnen verfügt, welches den Darmſtädtern einen nochmaligen Sieg in
4ürſtadt nicht leicht machen dürfte. Abfahrt ab Hauptbahnhof 11,35 Uhr.
Sp. Bag. 04 Arheilgen — 5. C. Union Wichauſen.
Am kommenden Sonntag, vormittags 10 Uhr, treffen ſich dieſe
bei=
den alten Rivalen. In dieſen Begegnungen liegt die ganze
Fußball=
geſchichte ſchon Jahrzehnte verankert. Hoffen wir, daß dieſes Spiel
mi einem guten ſportlichen Geiſt ausgetragen wird und daß es viele
Buſchauer anzieht.
Der Große Opelpreis der Pfalz, der letzte Meiſterſchaftslauf der
Wertpreisfahrer, wird von der VDRV.=Ortsgruppe Mannheim am
Septemher ausgetragen.
Waſſerballkurnier des Rok=Weiß, B.f. R. am 11. Aug.
DSC. Jungdeutſchland und 1. Fußballklub Nürnberg am Start.
Der Rot=Weiß, V. f. R., veranſtaltet am Sonntag, 11. Aug.,
vormittags 10.30 Uhr, im Großen Woog im Rahmen der
Verfaſſungs=
tages ein großzügiges Waſſerballturnier. Es iſt ihm gelungen, die
be=
kannte Waſſerballmannſchaft des 1. Fußballklubs
Nürn=
berg zu dieſer Veranſtaltung zu verpflichten. Ebenſo hat der
Darm=
ſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland die Teilnahme
ſei=
ner kompletter Meiſtermannſchaft zugeſagt. Rot=Weiß ſteht noch mit
einem dritten Gegner in Verhandlung, da leider der SV. Göppingen
abſagen mußte. Zu den drei Gaſtmannſchaften geſellt ſich die
Liga=
mannſchaft des Rot=Weiß, V.f.R. — Die Spiele werden nach dem
Pokal=
ſyſtem ausgetragen, d. h. je zwei Mannſchaften treffen ſich in einer
Vorrunde, und die jeweiligen Sieger dieſer beiden Vorrunden treten
anſchließend zum Endkampfe an. Es werden alſo im ganzen 3 Spiele
ausgetragen, ſodaß ſich die Dauer der Veranſtaltung auf rund
andert=
halbe Stunden ausdehnt.
Das Amt für Leibesübungen hat für den Sieger des
Waſſerballturniers einen Ehrenpreis geſtiftet. — Ein derartiges
Waſſerballturniev hat bis fetzt in Darmſtadt noch nicht ſtattgefunden.
Es wird aber durch die Art der Austragung mehr Anziehungskraft
und Reiz ausüben können, als gewöhnliche Waſſerballſpiele. Hinzu
kommt noch, daß die Stärke und das Können der teilnehmenden
Mann=
ſchaften beſte Leiſtungen erwarten laſſen, ſo daß ſich dieſes
Waſſerball=
turnier des Rot=Weiß. V.f.R., würdig an alle Groß=Veranſtaltungen
anreiht, die in dieſem Jahre ſchon im Woog zum Austrag kamen. Wir
werden noch eingehender auf dieſes Turnier zurückkommen.
Handball.
5.A. C. Wien verſtärkk für die Deukſchlandreiſe
ſeine Mannſchaft!
Wie ernſt der Oeſterreichiſche Handballmeiſter ſeine diesjährige
Deutſchlandreiſe nimmt, und wie ſehr ihm an einem guten Abſchneiden
gelegen iſt, erhellt daraus, die die Florisdorfer ihre Mannſchaft durch
gute Spieler anderer Vereine mit Genehmigung ihres Verbandes
ver=
ſtärkt haben. Die Wiener müſſen an ſich auf ihrer bevorſtehenden
Wettſpielreiſe auf die Mitwirkung des beruflich unabkömmlichen
Ver=
teidigers Fiſcher verzichten. Zum Ausgleich hierfür hat der Flor:sdorfer
Klub den internationalen Verteidiger Wurnböck (Wiener Athletikklub)
und den Flügelſtürmer Neumayer (Siemens) zur Teilnahme an der
Reiſe eingeladen. Da dieſe beiden Spieler im Kampfe des kommenden
Sonntags gegen Sportverein Darmſtadt 1898 mitwirken werden, beſteht
die in Darmſtadt antretende Wiener Mannſchaft nahezu ausſchließlich
aus Spielern, die ſchon bei internationalen Landestreffen mitgewirkt
haben, ſo daß man dazu geneigt iſt, dieſe Elf als
inuffizielle öſterreichiſche Ländermannſchaft
anzuſehen. Ein großer Teil der Spieler wirlte ja auch tatſächlich bei
dem letzten Länderſpiel gegen Deutſchland — das für Oeſterreich knapp
(7:8) verloren ging — mit.
Wenn es daneben noch eines weiteren Beweiſes der Spielſtärke der
Florisdorfer bedarf, dann kann auf deren Abſchneiden in den
diesjäh=
rigen Verbandsſpielen, die bekanntlich der Mannſchaft zum 5. Male
den Titel des Meiſters von Oeſterreich brachte, verwvieſen werden.
Ob=
wohl die Elf noch mit einem Verbandsſpiele im Rückſtand iſt, iſt ſie
jetzt ſchon mit weitaus dem beſten Torverhältnis Tabellenerſter. In
15 Spielen, in denen zu Beginn der Sdielzeit zwei Treffen verloren
gingen, während die reſtlichen Kämpfe ausnahmslos gewonnen wurden,
wurde ein Torverhältnis von 120:55 erzielt. Die Zahl der Plustore
macht die Wurfkraft der Florisdorfer Stürmer beſonders
augenſchein=
lich, wenn uns ja auch in Darmſtadt derartige Zahlen nicht ganz
un=
gewohnt ſind.
Die Elf des Sportvereins Darmſtadt 98 tritt in
folgen=
der Aufſtellung en:
Heuß
Wehr Reuter
Pabſt Fiedler Spiegel
Becker. Weber Fuchs Hennemann Freund.
Da zwei Spieler, der kompletten Mannſchaft zur Zeit in Urlaub
ſind und Delp wegen Verletzung nicht zur Verfügung ſteht, war eine
Umſtellung der Mannſchaft nicht zu umgehen. Dabei hat man
ange=
ſichts des Umſtandes, daß die Güſte über einen glänzenden Angriff
ver=
fügen, beſonderen Wert darauf gelegt, die Hintermannſchaft möglichſt
ſtabil zu geſtalten. Wehr wird zuſammen mit Neuter ein gutes
Ver=
teidigerpaar abgeben, auch wird Fiedler den Mittelläuferpoſten
zufrie=
denſtellend ausfüllen, zumal ſeine weiten, gut berechneten Vorlagen
dem Aufbau des Sturmes ſehr zugute kommen werden. Auf dem
rech=
ten Flügel befinden ſich zwei Spieler, die, ſeither in der erſten
Jugend=
mannſchaft tätig, glänzend aufeinander eingeſpielt ſind, ſo daß dadurch
der Nachteil mangelnder Routine wohl ausgeglichen werden dürfte. Die
einheimiſche Elf kann bei reſtloſer Pflichterfüllung genau dasſelbe
lei=
ſten wie die vollſtändige Beſetzung.
Die Wiener treffen heute nachmittag 16.04 Uhr in Darmſtadt ein
es wäre ſehr zu wünſchen, daß möglichſt viele Vereinsmitglieder ſich
zur Begrüßung der Gäſte am Hauptbahnhof einfinden. Am heutigen
Abend iſt der Sportverein Darmſtadt 1898 mit ſeinen Wiener Gäſten
im Klubheim (Erfriſchungsraum) auf dem Sportplatz am Böllenfalltor
zuſammen, wobef die Leitung der 98er ebenfalls hofft, daß ſich die
Ver=
einsmitglieder möglichſt zahlreich einfinden.
Leichtakhlekik.
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt.
Am Sonntag, den 4. Auguſt, begibt ſich die 3mal 1000 Meter=
Staf=
fel, in der Aufſtellung: Gg. Spalt, K. Aßmuth und Hch. Fornoff, zu
den Opel=Kampfſpielen nach Rüſſelsheim. Es iſt dies das zweitemal,
daß die obengenannte Staffel um den vom Turnverein Rüſſelsheim
ge=
ſtifteten Wanderpreis ringt.
20jähriges Jubiläum des Sporkv. Olympig Hahn.
Olympia Hahn kann dieſes Jahr auf ſein 20jähriges Beſtehen
zurückblicken und wird am kommenden Samstag und Sonntag
dieſes Jubiläum feſtlich begehen. Schon vor dem Kriege in der
C=Klaſſe des S.F.V. ſpielend, hat es Olympia als kleiner
Land=
verein unter tatkräftiger Leitung verſtanden, nach dem Kriege
bis zur A=Klaſſe aufzurücken. Verſchiedener widriger Umſtände
halber mußte der Verein dann mehrere Jahre pauſieren und hat
erſt voriges Jahr wieder die Spieltätigkeit aufgenommen. Eine
zwar kleine, aber treue Spieler= und Mitgliederſchar hat den beſten
Willen, Olympia in ſpieleriſcher und geſellſchaftlicher Hinſicht
wieder auf die frühere Höhe zu bringen.
Als Auftakt zu den Jubiläumsſpielen trägt die 1. Jugendelf
am Samstag abend ein Spiel gegen die 1. Jugend von Germania
Pfungſtadt aus. Am Sonntag vormittag trifft ſich dann die
1. Elf Olympia mit den Ligareſerven von Germania Pfungſtadt.
Erfreulicherweiſe haben ſich zu dem am Sonntag nachmittag
1 Uhr beginnenden Pokalturnier vier Vereine gemeldet, die für
einen in jeder Hinſicht intereſſanten und abwechſlungsvollen
Ver=
lauf der einzelnen Spiele bürgen. Die teilnehmenden Vereine
ſind; Sp.Vg. Arheilgen, F.C. Union Darmſtadt. F.V. Germania
Eberſtadt und F. C. 07 Bensheim. Schon jetzt eine Vorausſage zu
machen fällt ſchwer, da es darauf ankommt, mit welchen
Mann=
ſchaften die Vereine antreten und ferner, welche Vereine ſich als
Gegner gegenüberſtehen, da die Ausloſung erſt vor den Spielen
ſtattfindet.
Weil der Sonntag in erſter Linie ein Werbetag für den
Fuß=
ballſport ſein ſoll, wird ſelbſtverſtändlch erwartet, daß ſich die
Spieler des werbenden Gedankens jederzeit bewußt ſind und ſich
einer in jeder Beziehung fairen und einwandfreien Spielweiſe
befleißigen. Nach Austragung zweier Spiele tritt zum erſten
hat, ihre Kräfte. Nach dieſem Treffen werden dann die beiden
Entſcheidungsſpiele ausgetragen.
Die Bahnmeiſterſchaften der DRU. kommen am 8. September und
13. Oktober in Breslau zur Durchführung.
Das Rückſpiel Süd= gegen Weſtdeutſchland ſoll im Oktober dieſes
Jahres im Frankfurter Stadion durchgeführt werden.
Beim Abendſportfeſt des 1. FC. Nürnberg am 7. Auguſt gehen auch
die Franzoſen Sera Martin, Noel, Menard und Parrain an den Start.
Abgeſagt wurden jetzt auch die leichtathletiſchen Sportfeſte von BC.
Offenbach (4. Auguſt) und SV. Wiesbaden (k1. Auguſt).
Karel Kozeluh, Weltmeiſter der Tennis=Berufsſpieler, wurde in
einem Trainingsſpiel von dem Amerikaner Tilden 2:6, 6:1, 6:2, 6:1.
geſchlagen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 3. Auguſt. 13.15: Schallplatten=Konzert:
Bun=
tes Programm. O 15.15: Aus dem deutſchen Liederkranz: Lieder
von R. Schumann und Kinderlieder von C. Reinecke. Mitw.: Frau
Suſanne Horn=Stoll. Flügel: E. J. Kahn. O 16.15: Konzert des
Funkorch. O 18.10: Leſeſtund O 18.35: Briefkaſten. o 18.55:
Redner=Wettſtreit „Private und öffentliche Regie‟. Drei politiſche
Parteien kommen zu Wort. o 19.25: Aus der Tätigkeit eines
Betriebsrates. Zwiegeſpräch zwiſchen Kriegſeis und Dörung. 0 19.45:
Prof. Sittig: Die Eldenbewegung der Himmelskörper. O 20.15:
Unterhaltungskonzert. O 21.15: Kaſſel: Rheiniſcher Abend. Mitw.;
Ludwig Schmitz (Düſſeldorfer Schauſpielhaus), Paul Kluge (
Staats=
theater Kaſſel). Muſik. Leitung; Kapellmeiſter E. Bodart. Funkorch.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 3. Aug. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schule: Muſiker und Dichter auf Reiſen. O 15:
Prof. Dr. Lampe: Die Studienfahrten des Zentralinſtäutes für
Er=
ziehung und Unterricht Sommer 1929. O 15.40: Dr. Gertrud Haupt:
Frau und Tierſchutz. 16: Rektor Hahn: Grundſätzliche
Ge=
danken zur Schulfeier. 16.30: Reichsminiſter a. D. Dr.
Schif=
fer: Deutſch=öſterreichiſche Gemeinſchaftsarbeit und das
Beamten=
tum. O 17: Hamburg: Konzert: Robert Schumann=Stunde. o 18:
Wir ſäen und ernten. Ein Geſpräch zwiſchen Landarbeitern. 18.30;
Dr. Ziegler: Von Paſſau zum Schwarzen Meer, eine Donaufahrt.
O 18.55: Dr. Hagemann: Indiſche Tänze. O 19.20: Dr. Mahrholz:
Politiſierung oder der Kollektivmenſch. O 20: Funkbrettl. Mitw.:
Maria Ney, Kitty Aſchenbach P. Nicolaus u. a. O Danach:
Tanzmuſik. Kapelle Gerh. Hoffmann. — Pauſe: Bildſunk.
Weiterbericht.
Die Sturmzhklone wandert nordöſtlich ab und liegt heute morgen
über Skandinavien. Da unter ihrem Einfluß immer noch ozeaniſche
Kaltluftmaſſen bei uns eindringen, ſo hält zunächſt noch das
verhältnis=
mäßig kühle Wetter an. Heiterer Himmel wird mit zeitweiſer
Bewöl=
kung abwechſeln. Regenſchauer treten höchſtens noch in ganz leichter
Form auf, werden aber ſpäter nachlaſſen, denn die Kaltluft ſangt das im
Weſten liegende Hochdruckgebiet immer mehr nach dem Feſtland an. Es
beſtehen alſo Ausſichten auf eine Beſſerung der Wetterlage.
Ausſichten für Samstag, den 3. Auguſt: Teils wolkig, teils heiter, für
die Jahreszeit noch kühl, höchſtens noch ganz vereinzelt leichte
Schauer.
Ausſichten für Sonntag, den 4. Auguſt: Meiſt heiteres, etwas wärmeres
und meiſt trockenes Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Maupe
Verannwortlich für Poittiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Nummer 213
Wieder muß die Ueberfremdung eines rieſigen deutſchen Werkes
durch amerikaniſches Kapital regiſtriert werden. Es handelt ſich um die
Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft, die unter der Abkürzung A. E. G.
Weltruf genießt, und die 15 Prozent ihres 210 Millionen Mark
be=
tragenden Kapitals an das amerikaniſche Konkurrenzunternehmen, die
General Electric Komp., abgetreten hat. Dieſe hat übrigens in den
letzten Tagen noch im freien Handel 10 Prozent der Aktien erworben,
ſodaß ſie nunmehr mit 25 Prozent an der A.E.G. beteiligt iſt. Die
Gründe, die zu dieſer Beteiligung geführt haben, ſind für die deutſchen
Verhältniſſe überaus bezeichnend. Die A.E.G. hat in allen Teilen der
Welt ihre Abſatzgebiete. Sie mußte aber ſchon ſeit geraumer Zeit
feſt=
ſtellen, daß ſie nur noch Verträge abſchließen kann, wenn ſie ihrer
Kund=
ſchaft Teilzahlungen zu geſtatten in der Lage iſt. Die deutſche
Kapital=
armut hat hier der A. E. G. mauchen Strich durch ihre Auslandsgeſchäfte
gemacht. Sie hat immer wieder feſtſtellen, müſſen, daß die Genera=
Electric Komp., hinter der die Morganbank ſteht, jedes große
Auslands=
geſchäft machen konnte, weil ſie nicht auf Barzahlungen zu dringen
brauchte. Um ſich nun nicht durch die Amerikaner vollkommen an die
Wand drücken zu laſſen, hat die A E.G. den Entſchluß gefaßt, den ſeit
25 Jahren beſtehenden Patent= und Erfahrungsaustauſch mit der
Gene=
ral Eleitric Komp. in eine Intereſſengemeinſchaft umzuwandeln. In
Zukunft werden ſich alſo beide Unternehmunge keine Konkuurenz mehr
zngchen. Die Amerikaner werden alſo das Auslandsgeſchäft der A. E.G.
finanzieren, werden dann aber auch ihre entſprechenden Gewinne aus
deutſchem Fleiß und deutſcher Arbeit ziehen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Monat Juli 1929. Nach
der Statiſtik des Reichsverbands der deutſchen landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften waren am 1. Auguſt d. Js. vorhanden: 130
Zentral=
genoſſenſchaften, 20 487 Spar= und Darlehnskaſſen, 4062 Bezugs= und
Abſatzgenoſſenſchaften, 4490 Molkereigenoſſenſchaften, 11001 ſonſtige
Genoſſenſchaften, zuſammen 40 710 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Auch im Monat Juli hat die Beſtandsvermehrung im
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſchaftsweſen angehalten. 52 Abgängen ſtehen 85
Zu=
gänge gegenüber, ſo daß der Geſamtzuwachs 33 Genoſſenſchaften
be=
trägt. Im einzelnen zeigt die Juli=Bewegung, von geringen
Ausnah=
men abgeſehen, wieder das übliche Bild. In der Aufwärtsbewegung
führen die Molkereigenoſſenſchaften mit 33 Neugründungen, auf die
nur 3 Abgänge kommen. Anſchließen tun ſich in dieſer Tendenz die
ſonſtigen Genoſſenſchaften mit 36 Neugründungen und 21 Abgängen.
Unter den Neugründungen dieſer Kategorie befinden ſich 16
Eierver=
wertungsgenoſſenſchaften. Die Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften
wei=
ſen 10 Neugründungen und 6 Auflöſungen auf, haben alſo nach
län=
gerer Zeit auch wieder eine Aufwärtsbewegung zu verzeichnen. Die
Spar= und Darlehnskaſſen ſind mit 5 Zugängen und 22 Abgängen
wei=
terhin rückgängig. Die neugegründete Zentralgenoſſenſchaft iſt die zur
Oſtpreußiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsbank „Raiffeiſen”
e. G.m.b.H., Königsberg i. Pr., umgewandelte Filiale Königsberg der
in Liquidation befindlichen Deutſchen Raiffeiſenbank.
Zum Konkurs der Mainzer Getreide=Kreditbank. Das Falliment
der Mainzer Getreide=Kreditbank zieht weitere Kreiſe. Neben zwei
größeren Getreidefirmen kommen auch kleinere Leute, wie Weinhändler
und Bäckermeiſter, ins Gedränge. Viel beſprochen wird auch, daß der
Direktor Hoffmann noch kurz vor dem Falliment bei der Regierung ein
Darlehen von 350000 Mark verlangt hatte, angeblich „zuv Bergung
der Ernte‟‟ Dieſer Antrag der Getreidebank wurde von der
maß=
gebenden Behörde auch unterſtützt und die Regierung bewilligte
darauf=
hin auch die Summe. Glücklicherweiſe kam die Aufdeckung der
Schſvin=
deleien des Hoffmann dazwiſchen, ſonſt wäre auch dieſer Betrag in dem
Oukus verſchwunden.
Goldabkommen mit England. Wie aus London gemelder wird,
konnte Montaque Norman, der Gouverneur der Bank von England.
der am Donnerstag von New York nach England gereiſt iſt, unmitrel=
Lar vor ſeiner Abfahrt mit amerikaniſchen Banken einen großen
Gold=
kredit für die Bank von England abſchließen. Norman verſtändigte ſich
mit den Kreditgebern dahin, daß in Zukunft alle Goldkäufe Frankreichs
auf dem engliſchen Markt nur direkt in New York aus dieſem Kredit
befriedigt werden. Es iſt anzunehmen, daß das Direktorium der Bank
von England infolge dieſer Verhandlungen auf die Diskonterhöhung
verzichten konnte.
Produkkenberichke.
Frankfurter Probuktenbericht vom 2. Auguſt. Die Frankfurter
Ge=
treidebörſe lag ruhig. Roggen iſt um 25 Pfg. geſtiegen. Im übrigen
ſind die Preiſe unverändert wie am Vortage. Es notierten je 100 Kilo:
Roggen 22,75, Hafer 22,75—23, Mais 22,25, Weizenmehl ſüddeutſches
und niederrheiniſches 39,50—42,50, Roggenmehl 31,50—32,25,
Weizen=
kleie 11, Roggenkleie 12,50.
Berliner Produktenbericht vom 2. Auguſt. Der Geſchäftsverkehr
des heutigen Berliner Produktenmarktes war ſehr ſtill, auch die
Preis=
änderungen hielten ſich in engen Grenzen. Die ſtark ſchwankende
Wet=
terlage und die Preisſchwankungen in Ueberſee haben die
Unterneh=
mungsluſt vorſichtig gemacht. Die Nachgiebigkeit Liverpools zeitigte
deshalb hier zu Beginn etwas ſchwächere Notierungen für Weizen.
Le=
diglich Oktober ſtetig. Roggen war für nahe Lieferung wenig höher.
Gerſte behält ſchweres Geſchäft. Hafer vollkommen ſtill.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metall=Termine vom 2. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 146,50 (147), Februar, März 147 (147,25), April,
Mai 147 (147,50), Juni 147,25 (147,50), Juli 147,50 (147,75), Auguſt
142 (143), September 143 (144,50), Oktober 145 (145,75), November 145,50 / Deutſche Erdöl
(146,25), Dezember 146,25 (146,50). Tendenz: ſtetig. Für Blei:
Ja=
nuar, Februar, März, April, Mai 46,75 (47), Juni, Juli 47 (47), Auguſt
45,75 (46,75), September 46,50 (46,75), Oktober, November, Dezember
46,75 (47). Tendenz: feſter. Für Zink: Januar Februar, März,
April, Mai, Juni, Juli 49,50 (51,50), Auguſt 49 (52), September,
Of=
tober, November, Dezember 49,50 (51,50). Tendenz: ſtill. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Baumwolle: Der Baunwollmrkt nahm einen ſehr ſchwachen
Ver=
lauf. Die Urſache für die Preisrüchgänge waren vor allem in
Liqui=
dationen der Platzfirmen und Verkäufen ſüdlicher Häuſer zu ſuchen.
die ſie auf Grund günſtiger Feldſtandsberichte vornehmen. Auch die
Vorherſage von Regenſchauern wirkte verſtimmend. Zum Schluß
wur=
den Hedginsverkäufe vorgenommen. Der Markt ſchloß in williger
Haltung.
Kaffee: Die Spekulation ſchritt zu einigen Deckungen am
Kaffee=
warkt und die Handelsfivmen nahmen Käufe vor, ſodaß die Tendenz
als ſtetig anzufprechen war.
Zucker: Am Zuckermarkt erfuhren die Preiſe eine
Aufwärtsbewe=
gung, da Käufe durchgeführt wurden. Die allgemeine Stimmung wurde
dadarch günſtig beeinflußt, zumal das Angebot am Lokomarkt klein
blieb. Gegen Schluß traten einige Realiſationen in Erſcheinung, was
auf die freundliche Stimmung ohne Einfluß blieb.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Auguſt:
Getreide: Weizen, Sept. 143½, Dez. 1513, März 156, Mai
159½; Mais, Sept. 103½, Dez. 99½, März 1023; Hafer, Sept.
51½, Dez. 55½, März 58½; Roggen, Sept. 112½, Dez. 1183.
Schmalz: Sert. 12/07½, Okt. 12,22½, Dez. 12,35.
Fleiſch: Nippen, Sept., 13,50; Speck, loco 13,25; leichte
Schweine 11,35—12,25, ſchwere Schweine 10,30—11,40;
Schweine=
zufuhr Chicago 13 000, im Weſten 60 000.
Chicago Baumwolle: Oktober 18,90, Dez. 19,12.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 2. Auguſt:
Getreide: Weizen, Rotwinter 151½, Hartwinter 152; Mais
neu ang. Ernte 115½: Mehl ſpr. wheat clears 6,70—7,30; Getr.
Fracht nach England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,45; Talg, extra loſe 724.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze in lots 78, Loco 10%, Anguſt
10.60, September 10.75, Oktober 10.81, November 10.66.
De=
zember 10.52, Januar 1230 10.52, März 10.59, April 10.76.
Camstag, den 3. Auguſt
Re Mif Mieite ee Vf eee Nee Bährung Gel Brieſſ Währung Rr3 Brief Danatbank 275.— F. G. Farben 224.50 Rütgerswerke 85.— Buenos=Aires 1 Pap. Peſo 1.759 Zaie Helſingfors 100 finn. Mk H0.55 10.57 Deutſche Bant 168.50 Gelſenk. Bergw. 135.50 Salzdetfurth Kali 393.— Canada 1 canad. Doll. 4.180 4. 186 Italien 100 Lire 21.92 21.96 Disconto=Geſ. 153.75 Geſ. f.elektr. Untern 217.— Leonh. Tietz Japan 1 Yen 1.95! 1.959/Jugoſlawien 100 Dinar 7.363 7.377 Dresdner Ban! 158.50 Harpener Bergbau 144.50 Verein. Glanzſtof 391.— Cairo 1ägypt. 2 20.865 20.305 Lopenhagen 100 Kronen 111.68 111.s0 Hapag 122.75 Hoeſch Eiſen 130.50 Verein. Stahlwerk= 111.50 Konſtantinope 11 türk. g 1.984 1.988lLiſſabon 100 Escudos 18.78 18.32 Hanſa Dampfſch. 161.— Phil. Holzmann 108.— Weſteregeln Alkali 240.— London 1 2=Stg. 20.343 20.383 Oslo 100 Kronen 11.70 111.92 Nordd. Lloyd 114.75 Kali Aſchersleben 233.25 Agsb.=Nrnb. Maſch. 86.50 New York 1 Dollar 4.1925 4.2005 Paris 100 Francs 16.421 16.465 A. E. G. 198.— Klöcknerwerke 111.75 Baſalt Linz 44.— Rio de Janeiro 1 Milreis 0.49 0.499Prag 100 Tſch. Kr. /12.405 12.425 Bahr. Motorenw. 99.50 Köln=Neueſſ. B/ 126.50 Berl. Karlsr. Ind 73.50 Uruguah 1 Goldpeſo 4. 126 4.13 Riga 100 Lats 180.62 80.78 C. P. Bemberg 303.— Ludw. Loewe 203.— Hirſch Kupfer 137.— Amſterdam 100 Gulden 168.03 168.37 Schweiz 100 Franken 80.E65 80.825 Bergmann Elektr. B5 Mannesm. Röhr. 120.— Hohenlohe=Werke 88.50 Athen 100 Drachm 5.42 5.43
Sofia 100 Leva 3.037 3.043 Berl. Maſch.=Bau 81.— Maſch.=Bau=Untn. 54.— Lindes Eismaſch. 159.75 Brüſſel 100 Belga 58.28 58.40 Spanien 100 Peſetas St.24 61.36 Conti. Caoutſchouc 158.— Nordd. Wolle 143.— Herm. Poege 49.50 Bukareſt 100 Lei" 2.487 2.491 Stockholm 100 Kronen 12.33 112.55 Deutſche Cont. Gas 1193.75 Oberſchleſ. Koksw 108.25 Vogel Telegr. Drah 78.75 Budapeſt 100 Pengö 73.13: 73.2751 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. /111.65 111a5 114.— Orenſtein & Koppel 89.— Wanderer=Werke 70.75 Danzig 100 Gulder 8i.38 81.54 Wien 100 Schilling 59.085 59.205
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Juli hat ſich die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten in der Ultimowoche um 611,3 Millionen auf 2890,7 Mill. RM.
erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um
490,4 Mill. auf 2621,2 Mill. RM., die Lombardbeſtände um 55,9 Mill.
auf 109,1 Mill. RM., und die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 64,9
Mill. auf 67,4 Mill. RM. zugenommen. An Reichsbanknoten und
Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 662,6 Mill. RM. in den Verkehr
abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 634,4
Mill. auf 4725,5 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 28,2
Mill. auf 434,1 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend ſind die Beſtände
an Nentenbankſcheinen um 8,5 Mill. RM. zurückgegangen. Die
frem=
den Gelder zeigen mit 515,9 Mill. RM. eine Abnahme von 35,0 Mill.
RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devifen zuſammen
haben ſich um 56,1 Mill. auf 2482,2 Mill. RöM. erhöht, und zwar haben
die Goldbeſtände um 63,0 Mill. auf 2148,3 Mill. RM. zugenommen, die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 6,9 Mill. auf 333,9 Mill. RM.
abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 45,5
Prozent gegen 51,0 Prozent in der Vorwoche, diejenige durch Gold und
deckungsfähige Deviſen 52,5 Prozent gegen 59,3 Prozent
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Auguſt.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe infolge des Fehlens
von Orders das Geſchäft ſtiller war, eröffnete auch die Börſe zum
Wochenſchluß in ruhiger Haltung. Die Grundſtimmung war jedoch
nicht unfreundlich, da die mäßige Anſpannung des Ultimoausweiſes des
Reichsbankinſtituts einen verhältnismäßig guten Eindruck machte.
Be=
achtung fanden noch die Berichte der Preußiſchen Handelskammer,
wo=
nach eine teilweiſe Belebung in Handel und Gewerbe zu verzeichnen
iſt. Ferner machte die feſte geſtrige New Yorker Börſe einen giinſtigen
Eindruck; nur wurden die angeſpannteren Geldmarktverhältniſſe am
dortigen Platze nachteilig empfunden. Auf der anderen Seite wirkte
die Zunahme der Konkurſe im Monat Juli ungünſtig. Das Geſchäft
bewegte ſich in den engſten Grenzen, nur einige Spezialwerte traten
etwas mehr in den Vordergrund, da hier einiges Auslandsintereſſe
be=
ſtand. So waren am Elektromarkt AEG. in Erwartung der
Ausfüh=
rungen in der heutigen Aufſichtsratsſitzung reger geſucht, doch gab dies
Papier zur Erſtnotiz wieder etwas von ihrem anfänglichen Gewinn her.
Chade gewannen 2,5 Mark. Siemens waren dagegen angeboten und
2 Prozent ſchwächer. J.G. Farben lagen leicht gedrückt. Bis 2 Prozent
gebeſſert lagen Zellſtoff Aſchaffenburg und Glanzſtoffaktien.
Montan=
werte vernachläſſigt und bis zu 1 Prozent ſchwächer Sonſt waren
nennensſerte Veränderungen nicht zu verzeichnen. Renten Itill.
Schutz=
gebiete leicht gebeſſert. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark ein.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung freundlich, wobei ſich
das Intereſſe weiter auf den Elektromarkt konzentrierte. AEG., die
gegen den Berliner Schluß etwas niedriger einſetzten, ſpäter aber wieder
anzogen, ſtanden wieder im Mittelpunkt des Geſchäftes, trotzdem über
das Ergebnis der Aufſichtsratsſitzung der AEG. noch nichts bekannt war.
Etwas lebhafter gefragt und feſter waren ferner Schuckert und
Chade=
aktien. Auch J. G. Farben konnten leicht anziehen. Im Freiverkehr
waren Kaliwerte auf die Einigung Wintershall=Burbach weiter geſucht,
Kaliinbuſtrie 235 Geld, Burbach 215 Geld. Die übrigen Märkte lagen
bei wenig veränderten Kurſen faſt geſchäftslos. Gegen Schluß, als die
Abmachungen zwiſchen AEG. und General Electric bekannt wurden,
verſtärkte ſich die Nachfrage nach AEG.
Berlin, 2. Auguſt.
Die Zurückhaltung, die man ſchon im heutigen Vormittagsverkehr
bemerken konnte, verſtärkte ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs noch
eher weiter, da, abgeſehen von der Geſchäftsloſigkeit, verſchiedene
hem=
mende Momente ſich auswirkten. Neue Londoner Goldverluſte (1,3
Mil=
lionen), Anziehen der Tagesgeldſätze in New York auf 11—12 Proz.,
und ein Bericht der National City=Bank, aus dem hervorgeht, daß
dieſe auch für die nächſte Zeit mit keiner Erleichterung rechnet, etwas
peſſimiſtiſchere ausländiſche Preſſeſtimmen über die Haager
Repara=
tionskonferenz und die inzwiſchen richtiggeſtellte Meldung über den
ſtarken Kapitalbedarf bei der AEG. ſind hierunterzuzählen. Der
Reichs=
bankausweis per 31. Juli, der heute veröffentlicht wurde, zeigte eine
erhebliche, aber für einen Ultimoausweis noch eine normale
Anſpan=
nung. Bei einer Erhöhung der geſamten Kapitalanlage um 611
Mil=
lionen und einer Vermehrung des Notenumlaufs um 660 Millionen
har ſich die Deckung auf 52,5 Prozent verſchlechter: da die Beſtände an
Gold und deckungsfähigen Deviſen ſich um 56 Millionen erhöht haben.
Man hielt dieſen Ausweis durch die Ermäßigung des Privatdiskontes
von geſtern aber für überholt.
Berliner Kursbericht
vom 2. Auguſt 1929
Geld und vorſe.
Die Effektenbörſen verkehrten, nachdem der Ultimo ohne Anſtände
erledigt worden iſt, in feſter Haltung, auch bekundete ſich wieder etwas
mehr Kaufneigung. Beſonders aus dem Ausland war für Elektroſverte
Intereſſe vorhanden, weshalb ſich die berufsmäßige Spekulation dieſen
Käufen anſchloß. Zu den Gründen für die beſſere Meinung ſind auch
die zuverſichtlicher beurteilten Geldmarktausſichten zu rechnen. Im
übrigen war man an den Börſen der Anſicht, baß London trotz der
neuerlichen Goldverluſte den Diskont nicht heraufſetzen werde. Viel be.
achtet wurde der Hinweis der Commerz= und Pxivatbank A. G. auf dem
Kaſſamarkt. Das Inſtitut ſchreibt in ſeinem Situctionsbericht, daß die
Rente verſchiedener Einheitswerte der durchſchnittlichen Verzinſung der
feſtverzinslichen Werte gleichkomme, ſie verſchiedentlich ſogar übertreffe,
Auf Wechenſchluß konnten ſich die Kurſe weiter beſſern.
Am Deviſenmarkt kam die Entſpannung des Geldmarktes in einer
etwvas ſtärkeren Deviſennachfrage deutlich zum Ausdruck. Im
Freiver=
kehr zog der Dollar geitweiſe bis auf 4,1957—4,1965 an. Das engliſche
Pfund, das zu Anfang der Woche ſchwach lag, erholte ſich auf
Inter=
ventionen, aus welchen zu ſchlicßen iſt, daß die Bank von England eine
Diskonterhöhung vernreiben möchte. Die übrigen europäiſchen Deviſen
waren unverändert.
Am Geldmarkt iſt infolge der Rückzahlung des Bankenkredits
durch das Reich und nach Ueberwindung des Ultimo eine leichte
Ent=
ſpannung eingetreten. Tagesgeld 8,2—10½ Prozent.
Zum Ferkelmarkt Groß=Gerau am 1. Auguſt waren aufgetrieben
403 Stück. Ferkel koſteten 35—50 Mark das Stück. Tendenz: faſt
aus=
verkauft. Der nächſte Ferkelmarkt finder Mittwoch, den 14. Auguſt,
von vorm. 8.30 Uhr ab auf dem Marktplatz ſtatt.
Die im Vormonat eingetretene Belebung der Verkehrslage auf dem
Rhein hat ſich im Juli fortgeſetzt. In den beiden erſten Dritteln des
Berichtsmonats verblieb die Beſchäftigungskurve zwar zunächſt auf der
im Vormonat erreichten Höhe, ſeitdem trat jedoch eine
Aufwärts=
bewegung ein, die bisher noch nicht wieder einen Rückſchlag erfahren hat.
Die deutſche Wirtſchaftslage hat ſich nach den Berichten preußiſcher
Induſtrie= und Handelskammern und des Deutſchen Handwerks= und
Ge=
werbekammertages gegenüber dem Vormonat nicht weſentlich verändert.
Die Wirtſchaft leidet noch immer unter der Unſicherheit über den
end=
gültigen Ausgang der Beratungen über den Youngplan.
Die Ziffer der Konkurseröffnungen iſt im Juli d. J. nach einer
Zu=
ſammenſtellung der Finanzzeitſchrift „Die Bank” auf 888 (Juni 821,
Mai 877) geſtiegen. Auch die Anzahl der Vergleichsverfahren hat ſich
im Juli ſtark erhöht; es wurden 556 (Juni 468, Mai 482)
Vergleichs=
verfahren eingeleitet.
Ueber das Vermögen der kleinen, vor kurzem zahlungsunfähig
ge=
wordenen Vankfirma Guſtav Wolff u. Co., Frankfurt a. M., iſt das
Konkursverfahren eröffnet worden, da ein Vergleich mit den Gläubigern
nicht herbeigeführt werden konnte. Der Fall iſt für die Frankfurter
Vörſe ganz ohne Bedeutung.
Im Monat Juli war die Nachfrage nach Stickſtoffdünger im Inland
entſprechend der Jahreszeit befriedigend. Verſand und Erzeugung
ver=
liefen ohne Störung.
Der Kaliabſatz im Monat Juli hat die Vorſchätzung von rund
1 Mill. Doppelzentner erreicht; im Juli 1928 wurden 1026 800
Doppel=
zentner abgeſetzt. Die über den Abſatz hinaus geförderten Mengen ſind
auf Lager genommen worden.
Der Beſchäftigungsgrad der Metallwareninduſtrie hat gegen den
Vormonat weiter nachgelaſſen; er war ausgeſprochen ſchwach. Der
Auf=
tragsbeſtand gleicht annähernd dem des Vormonats, während der
Auf=
tragseingang — vielfach infolge des Ausſetzens der Reiſetätigkeit —
zurückgegangen iſt. Nur die Einkochapparate=Induſtrie iſt ſaiſonmäßig
gut beſchäftigt. Die Preisverhältniſſe und Zahlungsbedingungen
er=
fuhren keine Veränderung. Der ſchlechte Geſchäftsgang war von den
unangenehmſten Auswüchſen der Preispolitik begleitet, ſo daß die Preiſe
durchweg außerordentlich gedrückt und unzulänglich ſind. Dazu kommt
die immer ſtärker werdende Verſchleppung der Zahlungen.
Die Preisinderziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 31. Juli
auf 125,3 gegen 125,0 am 24. Juni Durchſchnitt 1909/13 — 100), ſtieg
alſo um 0,2 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 31. Juli 1929 folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 127,9 (am 24. Juli: 127,9); Blei 143,0 (142,2); Zink 106,8 (104,7);
Zinn 113,2 (115,0); Aluminium 132,0 (132,0); Nickel 107,7 (107,7);
Anti=
mon 92,7 (98,7).
Deviſenmarkt
vom 2. Auguſf 1929
Frankfurter Kursbericht vom 2. Auguſt 1929.
82 Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27
0 Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ...
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ...
Dtſche.=Anl.
Auslo=
ſungsſch. + =
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .."
8% Bad.=Bad.v. 26
60 Berlin v. 24
80 Darmſtadt v. 26
v. 2e
72 Frkf.a. M.v. 26,
8% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I
+ Ausl. Ser. I.
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
41.% „ Lig. Pfbr.
80 „ Pfbr. Bk.
I,%0 „ Lig. Pfrb.,
87.35
77.25
87.5
91.4
78.75
51
10.3
5
88
87.5
87.5
84
87
89
„Made
%6 Heſſ. 26s.6y.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom. Landes
bank Darmſtadt.
8% Mein.Hhp.Bk.,
„ Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk.
Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft
8% Rhein. Hyp. Bk.
4:/,%0 „ Lig. Pfbr.
% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.
Südd. Bob.
(red.=Bank.
%0 Württ. Hyp.=B.
—
6% Daimler Benz
von 27 ........
3% Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ..
70 Mainkrw.v,26
2 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 ..
8% VoigtcHäffner
von 26 ......."
50
65
95
95
74.2:
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302
212.5
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215
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U
[ ← ][ ][ → ]Nummer 213
Samstag, den 3. Auguſt 1929
Seite 13
Moter uns Linbn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
„Wollen Sie mir den nächſten Tanz ſchenken, Fräulein
Doritt?” fragte Teves, als das Auto langſam verglomm.
„Schenken iſt doppelſinnig”, ſcherzte Fini.
Doritt wandte ſich um, „Sie werden nicht um den Tanz
kommen, Herr Teves. Aber vorher gibt es hier noch etwas zu
ſe hen."
Einige Augenblicke war es vollſtändig finſter; die Lampions
brannten nicht mehr. Dann glühten auf den Raſenflächen, auf
Fabatten und längs der Wege hunderte von bunten Lichtern
aeif. Unter den Bäumen wurden bengaliſche Feuer entzündet,
uid in der Tiefe des Parks ſtieg ein durch Scheinwerfer in den
Farben des Regenbogens beleuchteter Waſſerſtrahl hoch.
Man verließ die Terraſſe und zerſtreute ſich. Irgendwo im
Dunkeln ſpielte die Kapelle.
„Ein Paradies für Liebespaare,” ſagte Siegrot zu ſeiner
Frau.
„Es war einmal,” ſeufzte ſie und dachte an ein Feſt vor
dreißig Jahren.
Teves ging zwiſchen Fini und Doritt. Vor ihm ſchlenderte
Edwin mit Thea Ritterholm. Auf einmal waren ſie
verſchwun=
den, von den Schatten der Nacht verſchluckt.
Das Orcheſter ſpielte eine wehmütige Weiſe in Jazzſynkopen.
Sine ſüdländiſche Stimmung zitterte durch den Maienabend. Sie
Iwg wie eine Lockung über dem von zarten Lichtern erfüllten
Karten.
Frau Regina Stamer ließ ſich von ihren Gäſten
Schmei=
celeien ſagen. Sie ſtand mit Bolton an dem runden Platz mit
den Marmorbänken und hielt Cercle ab.
Nach und nach kamen alle dort vorüber. Nur Edwin und
Thea Ritterholm erſchienen nicht. Teves ſtand mit den beiden
Mädchen am Springbrunnen.
Ueber den Raſen huſchten die Geſtalten der Feuerwerker.
Tuf einmal ſchoß eine einzelne Rakete ziſchend in die Luft. Ein
Pachzügler. Langſam ſanken die leuchtenden Kugeln aus der
Höhe nieder.
Da kam Fini heran.
„Ohne Kavalier?” fragte Bolton.
Fini errötete und war etwas verlegen. Ihr Vater ſollte nicht
merken, daß ſie ſich Hals über Kopf in Teves verliebt hatte,
des=
halb ſagte ſie etwas gewollt luſtig:
„Ich habe Herrn Teves an Doritt abgetreten, man kann doch
nicht immer mit demſelben tanzen . . ."
Frau Stamers Blick glitt nach der Fontäne. Aber die
Leucht=
kugeln hatten ihr Auge geblendet. Als ſie die amgebung des
Waſſerbeckens wieder erkennen konnte, waren Teves und Doritt
nicht mehr zu ſehen,
Unruhe packte ſie. Einen Feuerwerker anrufend und ihm
einen gleichgültigen Auftrag gebend, entfernte ſie ſich unauffällig
von ihren Gäſten. Sie zwang ſich, nicht zu eilen. Am Baſſin
bog ſie in einen Seitenweg. Hier, wo man ſie nicht mehr ſah,
lief ſie faſt. Das Herz klopfte ihr. Da erblickte ſie zwei Geſtalten,
die ſich eng umſchlungen hielten. Ein furchtbares Empfinden
ſchnürte ihr die Kehle zu. Die Liebenden fuhren auseinander.
Es waren Edwin und Thea Ritterholm.
Sie fand Doritt und Teves in der Roſenlaube auf dem
ilei=
nen Hügel am Ende des Parks, Elektriſche Flämmchen in
far=
bigen tulpenähnlichen Gläſern, die im Gitterwerk hingen,
ver=
breiteten mattes Licht. Doritt ſaß in einen Gartenſeſſel
zurück=
gelehnt und blickte mit großen glänzenden Augen auf dem
In=
genieur, der, ſich über den Tiſch beugend, auf ſie einzureden ſchien.
Die Mutter blieb ſtehen und lauſchte. Die Spannung in
ihrem Geſicht löſte ſich: Teves ſprach von ſeiner Erfindung. „Mein
Motor,” vernahm Frau Stamer, „wird ein neues Zeitalter der
Kraftgewinnung heraufführen. Nicht mit einem Schlag. Aber er
wird überleiten zur Ungbhängigkeit von den ſich erſchöpfenden
Energiequellen der Erde. Die Petroleum= und Kohlenvorräte
unſeres Planeten werden eines Tages erſchöpft ſein. An Waſſer
aber wird es niemals fehlen. Das Waſſer wird nicht nur das
Betriebsgas, geben, ſondern durch ſeine Bewegung in Flüſſen
und Meeren auch den elektriſchen Strom, mit deſſen Hilfe wir
den Waſſerſtoff aus ihm gewinnen. Das Benzinautomobil iſt
ein Wunderwerk der Technik, aber es wird einmal ausſterben, ſo
wie heute ſchon das Ausſterben der Dampflokomotive beginnt.
Die Zeiten bringen imer neue Raſſen hervor, im Tierreich wie
im Menſchenreich; ſie laſſen auch neue Maſchinenraſſen entſtehen.”
Frau Regina trat zurück. Sollte ſie jetzt hier eintreten und
ſtören? Das war wohl unnötig, ſo ſprach kein Liebespaar
mit=
einander. Warum hatte ſie eigentlich Angſt? Teves und Doritt
ſtanden wie Kameraden miteinander.
Da vernahm ſie auf dem Kiesweg einen Schritt. Eine
Zi=
garre glühte. Sie ging dem Nahenden entgegen und erkannte
den Grafen.
„Sie ſondern ſich ab, lieber Graf?”
„Es iſt ein Reiz ſolcher Feſte, daß man für Minuten aus
Licht und Trubel in Stille und Dunkelheit tauchen kann.
Ab=
wechſlung iſt für mich das Geheimnis aller Freude. Aber ſie
ſelbſt „?” Man kam an die Laube. „Eine Roſenliebeslaube,”
ſcherzte der Graf.
„Dort wird nicht von Liebe geſprochen,” entgegnete ſie faſt
ſtreng. „Doritt!” rief ſie. „Es wird kühl.”
Doritt antwortete. Teves ſchüttelte ihr herzlich die Hand.
Dann ſah er ſich ſuchend nach Fini um. Dieſe ſtand lachend und
ſcherzend bei einer Gruppe eleganter Herren. Sie ſchien Teves
gar nicht zu bemerken — das ſchmerzte ihn. Er wußte nicht
warum, und das ärgerte ihn. An Verliebtſein dachte er nicht
einen Moment.
III.
Es war Nacht. Die Stamerſche Fabrik in Marienfelde lag
in tiefer Stille. Auf den Dächern der Halle ſpielte der Mond.
Ein Mann ſchlich die Umfaſſungsmauer entlang. Er trug
einen kleinen Koffer. Ein paar Mal blieb er, wie um zu lauſchen,
ſtehen. Dann huſchte er weiter. Jetzt kam er an die Ecke, wo ſich
die Eſſe der Kraftanlage in den Himmel hob. Neben der Pforte,
die zum Kohlenlager führte, ſchwang er ſich auf, ſpähte in das
Innere und ſetzte lautlos hinüber.
Er ſchien mit der Oertlichkeit, nicht ſehr vertraut zu ſein.
Eine Weile ſtand er zögernd. Dann ſchob er ſich langſam im
Schat=
ten des Gießereigebäudes hin.
Ein Geräuſch ließ ihn zuſammenfahren. Es klang wie
Schritte. „Sie haben Wächen aufgeſtellt,” murmelte er.
Mit verdoppelter Vorſicht gelangte er an die Halle der
Fahr=
abteilung, in der die Rennwagen ſtanden.
Hier ſah er ſich einem Wachtpoſten gegenüber.
Noch blieb er unbermerkt. Ein Mauerpfeiler ſchützte ihn.
Aber jede Sekunde konnte er entdeckt werden.
Seine Lippen formten ein braſilianiſches Fluchwort.
Un=
hörbar. — Es war unmöglich, zu den Wagen zu kommen! —
Unmöglich? Jenny würde ihn auslachen. Für ſie gab es nichts
Unmögliches.
Seine Hand taſtete nach der Rocktaſche. Die Finger
umfaß=
ten den Griff eines Meſſers. Er zitterte.
In der Nähe ſchlug eine Turmuhr. Mitternacht! Mit
jagen=
den Gedanken begann der in den Schatten des Mauerwerks
Ge=
preßte zu zählen: „Eins ... zwei” Als ſei ihm eine Friſt geſetzt.
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