Ginzelmummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
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 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 210 
Mittwoch, den 31. Juli 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm 
breit) 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg. 
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm brelte 
            Rellame=
zelle 3,00 Reſchemark. Alle Preiſe in Reſchemart 
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle böherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht 
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgene 
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fähl ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Nationalbank.
Seginn der „epdrätions Konfereng amfangs Augaft.
 * Haag iſt verſkändigt. 
Vorſeldgefechte um das Konferenzprogramm. 
Die letzten diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen den 
            Gläu=
bigermächten und Deutſchland haben ergeben, daß dem 
            Zu=
ſammentreten der Reparationskonferenz am 
6. Auguſt keinerlei Schwierigkeiten mehr im 
Wege ſtehen. Man iſt allgemein der Anſicht, daß die kurze 
Kammertagung, die aus Anlaß der franzöſiſchen 
            Regierungs=
umbildung notwendig geworden iſt, den Miniſterpräſidenten 
Briand nicht unnötig aufhalten wird, ſo daß er rechtzeitig im 
Haag eintreffen kann. Inzwiſchen ſind die Reichsminiſter aus 
dem Urlaub zurückgekehrt. Die Miniſter, die noch fehlen, werden 
am Mittwoch oder Donnerstag in der Reichshauptſtadt eintreffen. 
Es wird dann ſehr, wahrſcheinlich noch einmal eine größere 
Kabinettsſitzung ſtattfinden, auf deren Tagesordnung die Haager 
Konferenz ſteht. Beſondere Beſchlüſſe dürften kaum gefaßt 
            wer=
den, da auf deutſcher Seite alle Vorbereitungen längſt getroffen 
ſind und auch die Marſchroute feſtſteht. Es darf übrigens in 
            die=
ſem Zuſammenhang darauf hingewieſen werden, daß die deutſche 
Delegation einen großen Perſonalbeſtand aufweiſen wird, weil 
die bevorſtehenden Entſcheidungen es als notwendig erſcheinen 
laſſen, daß möglichſt alle mit dem Reparationsproblem 
            beſchäftig=
ten Referenten der verſchiedenen Reichsminiſterien an Ort und 
Stelle ſind, um ſofort, wenn es notwendig iſt, unſere Delegierten 
mit Rat und Tat zur Seite ſtehen zu können. Es wäre alſo 
völlig abwegig, die Kopfſtärke unſerer Delegation zum 
            Gegen=
ſtand abfälliger Kritik zu machen. Es iſt beſſer, daß zu viel 
Vertreter mitfahren, als zu wenig, weil ſich hier Sparmaßnahmen 
in der bitterſten Weiſe rächen könnten; geht es doch auf der 
Haager Konferenz um die Zukunft des deutſchen Volkes. 
Die mit der Konferenz zuſammenhängenden Formalitäten 
ſind im weſentlichen erledigt. Der Haager Regierung 
iſt offiziell mitgeteilt worden, daß die 
            Gläu=
bigermächte gemeinſchaftlich die Einladung 
hinausgehenlaſſen wollen, und zwar an die kleineren 
Gläubiger und auch an die amerikaniſche Regierung. Auf der 
Einladung wird kurz der Zweck der Konferenz angegeben. Man 
wird wahrſcheinlich dabei auf das Genfer Communiqué 
            zurück=
greifen und deſſen weſentlichſte Geſichtspunkte für die 
            Einladungs=
begründung heranziehen. Die Franzoſen hätten es offenbar gern 
geſehen, wenn mit der Einladung ſelbſt bereits ein fix und 
            fer=
tiges Arbeitsprogramm verbunden geweſen wäre. In ihrer 
Preſſe finden ſich Andeutungen dieſer Art, die inſofern ſehr 
            be=
achtlich ſind, weil ſie zeigen, daß die erſten Sitzungstage im Haag 
kaum harmoniſch verlaufen werden, wenn es gilt, die Reihenfolge 
der zu erledigenden Arbeiten feſtzuſetzen und auch die 
            Arbeits=
gebiete näher zu umſchreiben. 
Briands „Bedingungen” für die Rheinlandräumung. 
Im „Excelſior” werden ſchon die Verhandlungsgegenſtände 
aufgezählt. Das Blatt umreißt am Vorabend der Haager 
            Ver=
handlungen noch einmal den franzöſiſchen Standpunkt. Es 
            pole=
miſiert gegen die deutſche Theſe, die die Annahme der 
            Young=
planes von der Rheinlandräumung abhängig machen wolle. Erſt 
wenn der Youngplan in ſeinen Grundzügen von den Deutſchen 
angenommen und die Internationale Zahlungsbank, die mit der 
Verwaltung und der Kommerzialiſierung der deutſchen Schulden 
beauftragt werde, eingerichtet ſei, könne die Räumungsfrage 
zweckmäßig auf der Konferenz erörtert werden. Logiſcherweiſe 
müſſe die Räumung von der Mobiliſierung eines bedeutenden 
Teiles der deutſchen Schuld und von der Organiſation eines 
wirkſamen Ueberwachungsſyſtems für die entmilitariſierte 
            Rhein=
landzone ſabhängig gemacht werden. Die Saarfrage, die nur mit 
dem Verſſailler Vertrag in Verbindung ſtehe, habe auf dem 
            Kon=
ferenzprogramm nichts zu ſuchen. Dieſes Problem gehe nur 
Frankreich und Deutſchland an, und wenn eine vorzeitige 
            Rege=
lung in Ausſicht genommen werden könne, ſo ſei dies nur in 
direkten /Verhandlungen zwiſchen den beiden Ländern möglich. 
Der „Extcelſior” wendet ſich weiterhin gegen die angekündigte 
Abſicht Englands, Deutſchlands und der kleineren 
            Gläubiger=
mächte, auf der Konferenz gewiſſe Abänderungen des 
            Young=
planes zu verlangen. Frankreich werde, da jede Abänderung 
des Pllanes vorausſichtlich zu ſeinem Nachteil erfolgen würde, mit 
Energje den Grundſatz vertreten, daß die Regelung, die die 
            Lei=
ſtungsgrenze ſeiner Opfer erreicht, unabänderlich ſei. 
* 
/* Aus dieſer Aeußerung geht klipp und klar hervor, daß die 
Fraſnzoſen noch immer daran denken, uns erſt einmal auf den 
Yoxungplan feſtzulegen, bevor ſie ihrerſeits Konzeſſionen machen, 
dies in Verbindung mit dem Reparationsproblem nach unſerer 
A=iſicht notwendig ſind . . Sie geben auch weiter in ihrer 
Preſſe zu verſtehen, daß die Saarfrage für ſie kein 
            Diskuſſions=
giegenſtand iſt, worüber wir allerdings anderer Meinung ſind. 
WWir verraten kein Geheimnis, wenn wir feſtſtellen, daß man an 
Famtlicher Stelle dieſem Verſuchsballon durchaus ablehnend 
            gegen=
überſteht und gar nicht daran denkt, auf der Konferenz ſelbſt den 
Frauzoſen den Gefallen zu tun, einem Programm zuzuſtimmen, 
das ihnen günſtige Ausgangsſtellungen verſchafft und uns von 
vornherein in unglückliche Situationen hineinmanöveriert. Auch 
die Engländer laſſen bereits durchblicken, wie ſie ſich die 
Arbeitsteilung derken. Ihr Programm iſt weſentlich kürzer und 
prägnanter. Sie fordern kurz eine Zweiteilung in der 
Weiſe, daß auf der einen Seite die politiſchen Fragen und auf 
der anderen Seite die Finanzfragen gelöſt werden. Davon, daß 
ſie die Rheinlandräumung für nebenſächlich halten, iſt bei ihnen 
nichts zu merken. Wir können wohl auch beſtimmt damit rechnen, 
daß ſie nach ihrer ganzen bisherigen Haltung uns in dieſer 
            An=
gelegenheit unterſtützen werden. Was aber nicht bedeutet, daß 
ſie ebenſo wie wir ſich den neueſten Sicherheitsforderungen der
 Franzoſen gegenüber ablehnend verhalten. Das 
            Vorfeld=
gefecht um das Konferenzprogramm zeigt bereits, wo 
die erſten Schwierigkeiten liegen und welcher Geiſt namentlich bei 
den Franzoſen herrſcht. Herr Briand wird ſicherlich kein 
            ange=
nehmer Verhandlungspartner ſein, ſchon deswegen nicht, weil er 
ſich dauernd unter der Kontrolle Poincarés weiß und 
            infolge=
deſſen alle Anſtrengungen machen wird, um das Lob ſeines 
früheren Kabinettschefs, deſſen Platz er ja nun vorübergehend 
eingenommen hat, voll und ganz zu erringen. 
Briand wieder franzöſiſcher Miniſterpräſidenk.
 Ariſtide Briand 
hat nach Poincarés überraſchendem Rücktritt auf deſſen Wunſch 
die Bildung des neuen franzöſiſchen Kabinetts übernommen. 
Die franzöſiſche Delegakion für die Haager Konferenz 
EP. Paris, 30. Juli. 
In hieſigen gut unterrichteten Kreiſen iſt man der Anſicht, 
daß trotz der eingetretenen Kriſe in Frankreich die 
            Regierungs=
konferenz im Haag am 6. Auguſt beginnen könne. 
            Miniſterpräſi=
dent Briand, der die franzöſiſche Delegation führt, werde Montag 
11 Uhr Paris verlaſſen und abends 6 Uhr im Haag eintreffen. 
Die franzöſiſche Delegation, die Sonntag oder Montag zur 
            Teil=
nahme an der Konferenz abreiſt, wird folgende Perſönlichkeiten 
umfaſſen: Miniſterpräſident Briand, Finanzminiſter Chéron, 
Generalſekretär am Quai d’Orſay Berthelot, Gouverneur der 
Bank von Frankreich Moreau, Kabinettschef l Eger 
            juriſti=
ſcher Sachverſtändiger Trongeot und mehrere andere 
            Sachver=
ſtändige, darunter den Direktor der Bank von Frankreich 
            Ques=
nay. 
Macdonalds Teilnahme an der Haager Konferenz 
unwahrſcheinlich. 
Die Teilnahme des engliſchen Miniſterpräſidenten Macdonald 
an der internationalen Konferenz im Haag iſt nunmehr 
            un=
wahrſcheinlich geworden. Es ſteht bereits feſt, daß er nicht der 
Führer der engliſchen Delegation ſein wird. An der 
            Eröffnungs=
ſitzung wird Macdonald jedenfalls nicht teilnehmen. In 
            maß=
gebenden Kreiſen wird betont, daß Macdonald unbedingt der 
Ruhe bedarf und außerdem für ſeine Reiſe nach Genf Anfang 
September und nach Waſhington im Oktober Vorbereitungen 
trifft. Ferner wäre Macdonald vollauf mit den Verhandlungen 
über die Einberufung einer Marine=Abrüſtungskonferenz, mit 
der ägyptiſchen Frage und mit den Verhandlungen über die 
Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zu 
            Sowjet=
rußland beſchäftigt, ſo daß ſeine Teilnahme an der Haager 
            Re=
parationskonferenz im Intereſſe einer baldigen Erledigung der 
vorgenannten Probleme nicht ratſam erſcheine. Bei Auftreten 
einer ernſten Kriſe in den Beratungen im Haag hält man es aber 
für wahrſcheinlich, daß Maedonald für kurze Zeit der Konferenz 
einen Beſuch abſtatten wird. Neben Snowden und Henderſon 
wird der britiſchen Abordnung der Handelsminiſter Graham 
            an=
gehören, dem vor allen Dingen die Frage der deutſchen 
            Sach=
lieferungen obliegt. Die Zahl der Sachverſtändigen des 
            Außen=
amtes und des Schatzamtes, die die Abordnung begleiten, wird 
ſehr groß ſein. Man rechnet dem diplomatiſchen Mitarbeiter des 
„Daily Telegraph” zufolge auch damit daß die 
            Rheinland=
räumung zur Anforderung militäriſcher Sachverſtändiger führen 
kann. 
Benizelos Europareiſe. 
Premierminiſter Venizelos iſt geſtern abend nach Brindiſi 
            ab=
gereiſt, von wo er ſich nach Rom, Paris und London begeben wird, 
um mit den Regierungen über die Einwände Griechenlands gegen 
die im Youngplan vorgeſehene Verkürzung des griechiſchen 
            Repa=
rationsanteils zu verhandeln. Venizelos wird am Donnerstag in 
Paris und am Sonntag im Haag eintreffen. Nach einem 
            Er=
holungsaufenthalt in Südfrankreich wird er die Führung der 
griechiſchen Völkerbundsdelegation übernehmen. Bis gegen Mitte 
September wird der griechiſche Außenminiſter Michalakopulos in 
Genf eintreffen. Darauf wird Venizelos den Einladungen der 
deutſchen polniſchen, tſchechoſlowakiſchen und ungariſchen 
            Regie=
rungen Folge leiſten.
 Amerika und Paneuropa. 
Die Abwehr gegen den amerikaniſchen 
Prokekkionismus. 
Von 
Benito Muſſolini, 
italieniſchem Miniſterpräſidenten. 
Copyright by United Preß. 
Nachdruck, auch im Auszug, verboten. 
Ein Volk, das ſechzig Prozent des Petroleums, fünfzig 
Prozent des Eiſens und des Stahls, neun Zehntel der 
            Auto=
mobile aufzubringen vermag, die die Welt verbrauchen und 
dazu noch Kohle und Getreide in geradezu phantaſtiſchen 
            Men=
gen produziert, hat in der Tat die Weltmärkte notwendig. Das 
ſind die Vereinigten Staaten, die, um damit zu beginnen, über 
einen Innenmarkt von gewaltiger Konſumkraft verfügen. Den 
Ueberſchuß über die Bedürfniſſe des Landes verkaufen ſie im 
Ausland, wobei es ihnen gelingt, ſich im ſcharfen 
            Konkurrenz=
kampf mit den rivalaſierenden Ländern erfolgreich zu behaupten. 
Eine ſolch gewaltige und beneidenswerte Stellung nehmen die 
Vereinigten Staaten von Amerika ein. 
Obwohl man nicht mit Unrecht ſagen kann, daß die 
            Streit=
frage, ob Protektionismus oder Freihandel, während der letzten 
fünf Jahrzehnte der Zankapfel zwiſchen den beiden 
            vorherr=
ſchenden Parteien geweſen iſt, kann man nunmehr mit Fug ſagen, 
daß die Vereinigten Staaten den Schutzzoll als einen bleibenden 
politiſchen Erundſatz angenommen haben. Die Erhöhung oder 
Herabſetzung der Zölle beruht auf dem Grundſatz, den eigenen 
Markt vor dem Ausland zu ſchützen. Da dieſer Markt nun 
            ein=
mal außer Gefahr iſt, können die Vereinigten Staaten ihre 
            ge=
ſamte Kraft zum Kampf auf den Weltmärkten aufwenden. 
Wo iſt das Land, das ſich erfolgreich mit den Vereinigten 
Staaten meſſen könnte? Die rieſenhafte und unvergleichliche 
            Pro=
duktionskraft, zu der noch alle die wirtſchaftlichen Vorteile 
            hin=
zutreten, die ſich aus einer reichlichen Zufuhr von Rohſtoffen 
            er=
geben, macht in Verbindung mit dem amerikaniſchen Genie für 
Maſſenherſtellung auf allen Gebieten die Amerikaner zu Meiſtern 
der Weltproduktion. Darin kann man vielleicht den Stempel 
ſehen, den die Amerikaner unſerer Zeit aufgeprägt haben. Dieſe 
Expanſionskraft, die ſich auf den Weltmärkten geltend gemacht 
hat, hat den übrigen Völkern die Notwendigkeit vor Augen 
            ge=
führt, ihre eigenen Märkte zu ſchützen. Sie müſſen mit der 
Konkurrenz der amerikaniſchen Ueberproduktion kämpfen, 
            wäh=
rend ihnen ſelbſt der amerikaniſche Markt infolge der 
            Zoll=
beſtimmungen verſchloſſen bleibt. Da gibt es nichts zu handeln. 
Der amerikaniſche Markt iſt dem Ausländer überaus ſchwer 
            zu=
gänglich, ja tatſächlich faſt verſchloſſen. 
Die Zollpolitik der Vereinigten Staaten, die urſprünglich 
eine rein interne Frage war, hat ſich zu einem Problem von 
internationaler Bedeutung ausgeweitet. Der internationale 
Charakter wird durch die Tatſache unterſtrichen, daß bis zum 
Abſchluß dieſes Artikels achtunddreißig Staaten bei dem 
            Waſhing=
toner Staatsdepartement Proteſte wegen der Zollkomplikationen 
eingebracht haben. Niemand ſtreitet den Vereinigten Staaten 
das Recht ab, ſich ihre Zollſchranken ſelbſt zu errichten. Auch 
gibt es niemand, der das ſouveräne Recht der Amerikaner in Frage 
ſtellen würde, ſämtliche Proteſte mit der einfachen Bemerkung 
abzutun, daß die Zollpolitik der Vereinigten Staaten eine innere 
Angelegenheit ſei. Die Schutzzollpolitik hat indeſſen ſehr 
            weit=
reichende und tiefgehende Folgen. 
Während die Staaten von Zentral= und Südamerika mit 
Ausnahme von Argenttnien im Verkehr mit den Vereinigten 
Staaten eine aktive Handelsbilanz aufweiſen können, ſo ſind die 
Handelsbilanzen der europäiſchen Länder im Verkehr mit den 
Vereinigten Staaten faſt ausnahmslos paſſiv. Vielerlei Dinge 
kommen hinzu, um das Problem für Europa noch ganz 
            beſon=
ders zu komplizieren. Europa kauft zweimal ſo viel von den 
Vereinigten Staaten als es ihnen verkauft. Es iſt gezwungen, 
einen großen Teil ſeiner Lebensmittel, ſehr viel Rohſtoffe 
            ein=
zuführen und daneben auch Fertigwaren in großen Mengen 
            auf=
zunehmen. Zu dieſer ungünſtigen Lage kommt für viele 
            euro=
päiſchen Länder noch das dornige Schuldenproblem hinzu, deſſen 
Einfluß auf Finanzen und Wirtſchaft nicht zu verkennen iſt. 
Wenn Europa ununterbrochen fortfahren muß, mit Gold für 
ſeine Einfuhr, für die Kriegsſchulden und anderen Verpflichtungen 
zu zahlen, ſo ergibt ſich daraus ein ſtändiger Goldzufluß nach den 
Vereinigten Staaten und eine entſprechende Goldknappheit für 
Euroxa. Und wozu häuft man Gold auf?. Man kann es nicht 
eſſen. In der griechiſchen Mythologie wurde alles, was König 
Midas berührte, zu Gold, und er ſelbſt mußte Hungers ſterben. 
Dazu kommt, daß ungeheuere Golreſerven nur zur Folge haben 
müſſen, die Preiſe hinaufzutreiben und Schwierigkeiten zu 
            ver=
urſachen, von denen die arbeitenden Klaſſen am ſchwerſten 
            be=
troffen werden, und ein Preisniveau zu fixieren, von deſſen 
Härten diejenigen am ſchlimmſten zu leiden haben, die die 
            ge=
ringſte Widerſtandskraft haben. 
Die Vereinigten Staaten haben daheim gelernt, daß der 
Konſum wächſt und ſomit die Produktion angeregt wird, wenn 
alle Klaſſen an der Wohlfahrt teilnehmen. Wenn die Arbeiter 
hohe Löhne erhalten, beſitzen ſie eine größere Kaufkraft, ſie 
ſchaffen ſich Waren an, und damit wächſt die Nachfrage. Damit 
ſchließt ſich, der Kreis. Und dieſer Kreis von hohen Löhnen, 
wirtſchaftlicher Nachfrage, Herſtellung und Verbrauch iſt es, was 
den gewaltigen Binnenmarkt ausmacht. 
Dieſes Wirtſchaftsprinzip läßt ſich auch auf das Feld der 
internationalen Beziehungen anwenden; wenn die ärmeren 
Völker eine Stufe relativer Wohlfahrt erreichen können, ſo 
            wer=
den ſie ihrerſeits ſtärkere Konſumenten, und der Handelsverkehr 
ſchwillt an. Man denke nur an Indien und China. Welche 
Märkte werden ſie bieten, wenn ſie erſt in den Kreis normaler 
Konſumenten eintreten. Kein Volk iſt mehr an der Wohlfahrt 
anderer Länder intereſſiert als die Vereinigten Staaten. 
            Ameri=
kas Intereſſe beruht auch nicht nur auf ſeinem Außenhandel, 
ſondern auch auf der Zahlungsfähigkeit ſeiner Schuldner fün
Seite 2
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Nummer 210
 die Kriegsanleihen und auf der Garantie, die die Wohlfahrt der 
anderen Länder für die amerikaniſchen Kapitalanlagen in der 
Welt bietet. Ein Bankier oder ein Kaufmann iſt an der 
            Wohl=
fahrt ſeiner Kundſchaft intereſſiert, denn ſie bedeutet ſeine eigene 
Wohlfahrt. Ebenſo gewinnen die Vereinigten Staaten, wenn 
es ihren Kunden und Schuldnern gut geht. 
Nun erheben achtunddreißig Staaten Einſpruch, weil die 
vorgeſchlagenen Zollbeſtimmungen ihren Außenhandel 
            verkrüp=
peln würden. Dieſe Erhöhungen ſchädigen die Völker, die 
            Pro=
teſt erheben, während ſie den Vereinigten Staaten ſelbſt nur 
geringen Nutzen bringen. Italien hat Proteſt erhoben, weil die 
Zölle auf italieniſche Sonderprodukte erhöht wurden, von denen 
einige nur von Italienern, die in den Vereinigten Staaten ihren 
Wohnſitz haben, verbraucht werden. Wenn dieſe Erhöhungen 
in Kraft geſetzt werden, ſo werden die Italiener in Amerika ſie 
wegen der hohen Preiſe nicht mehr kaufen. So wird der 
            italie=
niſche Handel Einbuße erleiden, während die Induſtrie in den 
Vereinigten Staaten keinen unmittelbaren Vorteil daraus ziehen 
wird, weil ſi= die Produktion italieniſcher Spezialitäten für den 
geringfügigen und beſchränkten heimiſchen Markt kaum aufnehmen 
dürfte. 
Regierungen und Handelskammern ſind bereits mit dem 
Studium von Abwehrplänen beſchäftigt. Unter dieſen Plänen 
hat das Projekt, das Briand, der franzöſiſche Außenminiſter, 
vorgeſchlagen hat, der nach Preſſeberichten für den 
            wirtſchaft=
lichen Zuſammenſchluß Europas eintritt, eine Sonderſtellung 
erlangt. Eigentlich iſt es wohl der hervorragenden Stellung 
Briands zuzuſchreiben, daß dieſer Gedanke verhältnismäßig 
reichlich beſprochen wurde; denn der Vorſchlag eines 
            wirtſchaft=
lichen Zuſammenſchluſſes von Europa iſt nicht neu. Seine 
            Wieder=
erweckung iſt auf die drohende Erhöhung des amerikaniſchen 
Zolltarifs und die allgemeine Unruhe zurückzuführen, die ſich 
hinſichtlich der Wirkungen des Zollgeſetzes bemerkbar macht. 
Eine andere Tendenz, um der amerikaniſchen Durchdringung 
zu begegnen, die auch durch den vorgeſchlagenen amerikaniſchen 
Zolltarif einen neuen Anſporn erhalten wird, liegt in dem 
            all=
gemeinen Zug nach Bildung von Truſts und Kartellen in den 
verſchiedenen Induſtrien. Dieſe Bewegung hat an ſich mit 
Zollfragen zunächſt nichts zu tun, ſondern ſie iſt darauf gerichtet, 
dem internationalen Wettbeiwerb dadurch zu begegnen, daß die 
Herſtellungskoſten durch Serien= und Maſſenproduktion 
            herab=
geſetzt werden. Europa, das ſich die induſtriellen Erfahrungen 
Amerikas zu Nutze macht, wird gewiß immer mehr dazu neigen, 
Induſtrie= und Handelskombinationen zu ſchaffen, die ihm durch 
die Notwendigkeit aufgezwungen werden, der Konkurrenz der 
Amerikaner zu begegnen. 
Um ſeine Wirtſchaftsnot zu beheben, muß Europa aber auch 
ſich damit abfinden, ſeinen Bedarf zu beſchränken. Es muß 
zwiſchen notwendigen Gütern und Luxuswaren unterſcheiden. 
Es braucht Weizen, Baumwolle, Petroleum und andere 
            unerläß=
liche Güter. Aber ſelbſt auf dieſem Gebiete muß es ſeine 
            Er=
findungsgabe anſtrengen, um Erſatzmittel wie Mais, künſtliche 
Textilien und ſynthetiſche Brennſtoffverbindungen zu finden. 
Es muß den Konſum an Luxuswaren, wie Automobile und 
Films, beſchränken und dieſe Waren nach Möglichkeit in der 
            Hei=
mat herſtellen. Eine ſtrikt durchgeführte Erſparnis=Politik bietet 
für Europa die einzige Ausſicht, ſich wirtſchaftlich unabhängig 
zu machen. 
Italien wird durch die neuen amerikaniſchen Zollgeſetze 
ſchwer beeinträchtigt werden, wenn die vorgeſchlagenen Geſetze 
wirklich in Kraft treten werden. Schon jetzt hat Italien im 
Handelsverkehr mit den Vereinigten Staaten eine ſehr ſtarke 
Unterbilanz. Im Jahre 1928 führten wir aus den Vereinigten 
Staaten Waren für etwas mehr als vier Milliarden Lire ein, 
während unſere Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten nur 
1522 Millionen Lire betrug. Dieſes ungünſtige Verhältnis 
            be=
ſteht bereits ſeit dem Kriege. Wenn jetzt noch die italieniſche 
Einfuhr nach den Vereinigten Staaten beſchnitten werden ſollte, 
ſo würde dadurch das Mißverhältnis geradezu ungeheuer 
            wer=
den. Wir ſind für Amerika ein viel beſſerer Kunde als die 
            Ver=
einigten Staaten für uns. Amerika erfreut ſich einer 
            Vorzugs=
ſtellung in Italien, während Italien auf dem amerikaniſchen 
Markt ein Aſchenbrödel iſt. 
Wenn Schutzmaßnahmen für die amerikaniſche Induſtrie 
            not=
wendig waren, ſolange ſie in den Kinderſchuhen ſteckte, ſo ſind es 
heute Abſatzgebiete für die ungeheuere Produktion, die die 
            voll=
ausgewachſene amerikaniſche Induſtrie braucht. Für ſie beſteht 
das Problem nicht mehr darin, mehr herzuſtellen, ſondern in 
geſteigertem Verkauf. Der amerikaniſche Binnenmarkt hat die 
Sättigungsgrenze erreicht, und er iſt auch ohne Zollmauern gegen 
jede europäiſche Induſtrieinvaſien abſolut ſicher; was die 
            In=
duſtrie braucht, ſind neue Ausbeutungsfelder im Ausland. 
Amerika hat die Schlacht um die induſtrielle Vorherrſchaft 
            ge=
wonnen. Für Europa bleibt nichts anderes übrig, als ſeine 
heimiſchen Märkte und einige wenige noch neutrale Gebiete zu 
verteidigen, die entweder als geſchloſſene nationale Einheiten 
oder bei gewiſſen Induſtrien als internationale Induſtriegruppen 
organiſiert werden können.
Vom Tage.
 Entgegen den New Yorker Meldungen über das Weltflugprogramm 
des „Graf Zeppelin” erfahren wir, daß „Graf Zeppelin” nach 
Lakehurſt fährt, dort einige Tage bleibt und dann 
wieder nach Friedrichshafen zurückfliegt. Hier bleibt das 
Luftſchiff einige Zeit und tritt dann die Weltreiſe an. 
Wie der Evangeliſche Preſſedienſt mitteilt, hat der Deutſche 
Evangeliſche Kirchenausſchuß den Landeskirchen 
empfohlen, einer Anregung des Reichsinnenminiſters des 
            Ver=
faſſungstages in den Kirchen zu gedenken, nach ihren 
            kirch=
lichen Verhältniſſen Folge zu geben. 
Der ſüdſlawiſche Geſandte in Sofia hat der 
            bulga=
riſchen Regierung eine Note überreicht, in der um die 
Eröffnung neuer Verhandlungen zur Regelung der in Pirot nicht 
            er=
ledigten Fragen gebeten wird. Es handelt ſich beſonders um die 
            Liqui=
tralen Zone.
 Die holländiſche Regierung iſt offiziell von der Abſicht der Mächte 
unterrichtet worden, die Regierungskouferenz zur Inkraftſetzung des 
Young=Planes im Haag abzuhalten. Die Frage, in welchem Gebäude 
ſie Konferenz untergebracht werden ſoll, wird wahrſcheinlich in dem 
Sinne gelöſt werden, daß der Palaſt der Zweiten Kammer zur 
            Ver=
fügung geſtellt wird. Der Juſtizpalaſt, der urſprünglich dafür 
            auser=
ſehen war, kommt nicht in Frage, da hier zur Zeit der Internationale 
Gerichtshof tagt.
 Das Straßburger Strafgericht hat die Deutſchen 
Neuhardt und Lorentz, die verſucht haben ſollen, ſich das 
Modell einer neuen Schnellfeuerwaffe zu beſchaffen, wegen 
            Spio=
nage zu je zwei Jahren Gefängnis, 500 Fr. Geldſtrafe und fünf 
            Jah=
ren Aufenthaltsverbot verurteilt.
 Die franzöſiſchen Senatswahlen, die ſich auf die 
Neuwahl eines Drittels der Senatoren erſtrecken, ſollen auf den 27. 
Oktober anberaumt werden.
 Wie verlautet, ſoll Poincaré am Donnerstag von 
            Pro=
feſſor Marion operiert werden.
 In der Lage im Ausſperrungsbezirk von 
            Lanca=
ſhire iſt inſofern eine Verſchärfung eingetreten, als von 
einer weiteren Unternehmergruppe die beſtehenden Lohntarife zum 
Montag gekündigt worden ſind und eine Lohnherabſetzung von 12½ 
Prozent gefordert wird. Gine Unterredung zwiſchen den Vertretern der 
Gewerkſchaften und dieſen Unternehmern iſt für heute anberaumt 
worden.
 König Alfons hat einen Erlaß unterzeichnet, durch den die 
ſpaniſche Nationalverſammlung um 49 Sitze 
            ver=
mehrt wird. Von den neuen Sitzen entfallen 8 auf ehemalige 
            Re=
gierungsmitglieder oder ehemalige Miniſterpräſidenten, 11 auf Vertreter 
der Unſwerſitäten und Sachverſtändige aus verſchiedenen Gewerkſchaften, 
wirtſchaftlichen Oraaniſationen uſw. Die Maßnahme hat den Zweck, 
eine umfaſſendere Ausſprache über den der Verſammlung im Oktober 
zugehenden Verfaſſungsentwurf zu ermöglichen.
 Unter der Hungersnot in China leiden noch 35 Millionen 
Menſchen. In einer Stadt iſt die Bevölkerungszahl von 60 900 auf 
3000 geſunken.
Reichskagsabgeordnete Margareke Behm †
 Dr. h. c. Margarete Behm. 
langjährige deutſchnationale Abgeordnete und Hauptvorſitzende 
des Gewerkvereins der Heimarbeiterinnen Deutſchlands, iſt im 
70. Lebensjahre einer Herzſchwäche erlegen, die ſie einen kürzlich 
erlittenen Unfall nicht überſtehen ließ.
 Die parlamenkariſche Lage in Frankreich 
Die Radikalen bereiken Briand Schwierigkeiken. 
EP. Paris, 30. Juli. 
Die Haltung der Nadikalen Partei macht der Pariſer Preſſe 
einige Sorgen. Während man vorgeſtern noch habe hoffen 
            kön=
nen, daß die Radikalen, auch wenn ſie die Beteiligung an der 
Regierung ablehnten, ſich doch für eine Unterſtützungspolitik 
ausſprechen würden, habe der geſtrige Tag die politiſche Lage von 
Grund auf geändert. Die Anhänger der Unterſtützungspolitik 
ſeien in Abnahme begriffen, während der für die Fortſetzung der 
Oppoſition eintretende Flügel der Radikalen Partei die 
            Ober=
dierung des doppelten Grundbeſitzes und um die Errichtung einer neu= hand gewonnen habe. Infolgedeſſen ſei nicht das geringſte 
            ge=
ändert, nicht einmal die Achſe der Regierungsmehrheit und die 
Radikalen zeigten Briand gegenüber kein 
            grö=
ßeres Entgegenkommen als Poincaré. Man ſieht 
unter dieſen Umſtänden bereits für Mittwoch einen erſten 
            An=
ſturm gegen die neue Regierung voraus, hofft jedoch immer noch, 
daß im entſcheidenden Augenblick bei der Abſtimmung über die 
Regierungserklärung alle Partei= und perſönlichen Fragen vor der 
Dringlichkeit der außenpolitiſchen Probleme zurücktreten werden, 
und daß es ſo Briand ermöglicht werden wird, ſpäteſtens am 
Montag mit einem Vertrauensvotum des Parlamentes an der 
Spitze der franzöſiſchen Delegation zur Haager 
            Regierungs=
konferenz abzureiſen. Allgemein erwartet man jedoch eine 
            aus=
gedehnte Umgeſtaltung der Regierung bei Wiederzuſammentritt 
der Kammer, da man die Innenpolitik wieder zu ihrem Recht 
kommen laſſen müſſe und dann die Radikalen in ein entſchloſſene 
Oppoſition gedrängt würden. Bezeichnenderweiſe kündigt 
            Mar=
cel Hutin heute im „Echo de Paris” an, daß ſich Poincaré dann 
bis dahin von den Folgen der Operation erholt haben würde und 
ſeine politiſche Tätigkeit wieder aufnehmen könne. 
Ein Ausweg. — Briand macht den Radikalen das 
Zugeſtändnis der Skeuerermäßigung. 
Am Dienstag nachmittag empfing Miniſterpräſident Briand 
den Präſidenten der Finanzkommiſſion der Kammer, Malvy, und 
den Finanzminiſter Chéron zu einer Ausſprache über die am 
Mittwoch der Kanmer vorzuſchlagenden Steuerermäßigungen. 
Bekanntlich hat die Regierung Poincaré die Diskuſſion über 
dieſe von der Linken geforderte Steuerreform durch die 
            vor=
zeitige Verleſung des Schlußdekrets verhindert und dadurch 
            Ver=
anlaſſung zu einer Abſtimmung gegeben, bei der ſie in die 
Minderheit verſetzt wurde, ein Vorgang, der nicht zuletzt den 
Anſtoß zum Rücktritt des Miniſterpräſidenten und der geſamten 
Regierung bildete. Die Tatſache, daß Miniſterpräſident Briand 
ſich nunmehr perſönlich mit dieſer Angelegenheit befaßt, zeigt, 
wie ſehr er wünſcht, ſich durch eine entgegenkommende Haltung 
die noch zweifelhaften Stimmen der Radikalen Fraktion zu ſichern. 
Finanzminiſter Chéron erklärte ſich dem Präſidenten der 
Finanzkommiſſion der Kammer, Malvy, und dem Berichterſtatter 
de Chapedelaine gegenüber bereit, einen Teil der von der 
            Regie=
rung angekündigten Steuererleichterungen (ungefähr 520 
            Mil=
lionen Franken) von der Kammer, anſchließend an die Debatte 
über die Regierungserklärung zur Verabſchiedung bringen zu 
laſſen. Dieſe Konzeſſion der Regierung hat den Zweck, den 
Radikalſozialiſten, deren größter Teil gegen die Regierung zu 
ſtimmen beabſichtigt, wodurch die Mehrheit für die neue 
            Regie=
rung äußerſt zweifelhaft geworden wäre, zu verſöhnen, was der 
Regierung auch ſicherlich gelingen wird. Immerhin erklärte der 
Finanzminiſter, daß er ſeine Zuſage nur aufrecht erhalte, wenn 
die Diskuſſion nicht mehr als eine Sitzung in Anſpruch nehme. 
Unter dieſen Umſtänden wird, wie geſagt, die Regierung auf den 
weitaus größten Teil der radikalſozialiſtiſchen Stimmen rechnen 
können. — In der Ausſprache über die Regierungserklärung 
werden von ſozialiſtiſcher Seite Léon Blum, Vincent=Auriol 
und Froſſard über die allgemeine Politik der Regierung 
            inter=
pellieren. Von den republikaniſchen Sozialiſten iſt Brunet 
            aus=
erſehen. 
Der Siß der neuen Zahlungsbank. — Engliſches 
Plädoyer für London. 
EP. New York, 30. Juli. 
Nach dem „Journal of Commerce” hat der Gouverneur der 
Bank von England, Montagu Norman, der ſich zurzeit im Seebad 
Bar=Harbour im Staate Maine befindet, eine Reihe von 
            Be=
ſprechungen mit führenden amerikaniſchen Bankiers über die 
            Or=
ganiſation der internationalen Zahlungsbank gehabt. Wie es 
heißt, ſoll Montagu Norman dabei entſchieden die engliſche 
            Auf=
faſſung geltend gemacht haben, wonach der Sitz der Bank nach 
London kommen ſoll. Nach dem „Journal of Commerce” ſollen 
die amerikaniſchen Bankiers bereit ſein, im Sinne der engliſchen 
Wünſche die Wahl von London als Sitz der Bank zu unterſtützen.
 * 
Im Lande der ſchwarzen Berge. 
Von Maria Diepold. 
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.) 
Es mag wenige Staaten geben, beſtimmt aber keine in 
Europa, die unter einem Zepter ſo viele Sprachen, Raſſen, 
            Reli=
gionen und Kulturen ſo unvermittelt vereinigen, wie 
            da=
junge S. H. S. Königreich. 
So richtig vom politiſchen und erſt recht vom wirtſchaftlichen 
Geſichtspunkt aus dieſe Vereinigung ſein mag, ſo unmöglich 
            er=
ſcheint ſie organiſch geſehen. 
Zwar ſind es angeblich alles Slawen. Aber ihr Slawentum 
iſt ſehr relativ. Je nach der Gegend iſt es germaniſch, romaniſd 
türkiſch oder ungariſch vermiſcht. Daß das ſtark verſchieden 
Charaktere wie Konſtitutionen gezeitigt hat, iſt ſelbſtverſtändlich 
Dieſe Tatſache iſt beſonders bedeutſam für ein Land, das zwar 
geographiſch zu Europa gehört, d. h. zu einem mehr oder minde 
uniformierten, nivellierten Kontinent, das in Wirklichkeit abe 
von dieſem noch reichlich weit abliegt (in gewiſſem Sinne 
            möch=
man ſagen: Gott ſei Dank weit ab). 
Hier ſind wir noch im Lande der Urtümlichkeit. Der natio 
nalen Trachten, Sitten und Gebräuche. Hier pulſiert noch 
            elemen=
tare, ungebrochene Volkskraft. Hier ſteht die Religion noch in 
Zentrum des Lebens. Der Glaube — und der Aberglaube. 
Und die Gegenſätze liegen hart beieinander. Jenſeits dieſes 
Berges lebt ein anderes Volk; jenſeits jenes Fluſſes klingt ein 
andere Sprache. Ja, in derſelben Stadt wimmelt es bunt durck 
einander. In Dubrovnik — ehemals Raguſa — ſah ich in 
einem Steinbruch an die 100 Mann arbeiten. Kaum eine Hanl 
voll waren gleicher Herkunft: Kroaten, Bosniaken, Slowenen 
Montenegriner, Dalmatiner, Türken, Serben, Albaner . . . all 
in ihrer Nationaltracht. Das war ein Bild! Vor ockergelbe 
Felswand, an azurblauem Meer und darüber Sonne, Sonn 
Sonne. 
Städte wie Serajewo, Moſtar, Uesküb muten tür 
kiſcher an als Konſtantinopel. Hier ſieht man noch verſchleiert 
Frauen, noch Feze. Von hohem Minaret ruft bei Sonnenunte 
gang der Muezzin zum Gebet. Jeden Freitag iſt Markt. Dar 
flutet und girrt in den Bazaren noch unverfälſchter Orient. 
Wenige Kilometer öſtlich davon: waldige Mittelgebirgslai 
ſchaft. Seen, Waſſermühlen, Holzhäuſer — es könnte irgendw 
im deutſchen Schwarzwald ſein.
 Weſtwärts die „ſchwarzen Berge” Montenegros mit 
dem faſt ewig ſchneekuppigen Lovcen — und gleich hinter 
            die=
ſem die tropiſche Fjord=Küſte Dalmatiens. Hier dominiert 
das Mittelmeer. Brücken, Periſtyle, Palaſtmauern aus der 
Römerzeit. Viel Schönes aus der italieniſchen Gotik und 
            Früh=
rengiſſance. 
Eine nicht nur lokale, ſondern immer mehr zur 
            internatio=
nalen Senſation auswachſende Sehenswürdigkeit iſt eine 
            Lovcen=
fahrt. Raguſa — Bocche di Cattaro über den Lovcen nach Cetinje. 
Faſt jede Straßentaxe in Raguſa — es gibt hier nur 
            ausgezeich=
nete Wagen — iſt für ein verhältnismäßig geringes Geld bereit, 
dieſe Tour zu fahren. Hin und zurück ſind es knappe 400 
            Kilo=
meter; eine gute Tagestour. 
Die Bocche Cattaros ſind fünf golfartige Einbuchtungen in 
das fjordiſch ſteilabfallende Karſtgebirge. Man umfährt ſie 
immer an der Küſte entlang, um dann vom Meeresſpiegel 1200 
Meter auf einer herrlichen Autoſtraße emporzuſteigen, bis hart 
an die Schneegrenze. Nach jeder der zahlloſen Wendungen ſieht 
man tiefer unter ſich die Bocche liegen, deren ſtrahlendes Blau 
wundervoll kontraſtiert mit dem ſchwarzgrauen Fels. Allmählich 
iſt es nur mehr eine Landſchaft aus der Vogeperſpektive, bis 
man endlich ganz umfangen iſt von der ſchwarzen Wildnis. 
Wie ein enormes Stalagmitenfeld, in dem die Kyklopen 
hauſten, ſteht ein rieſiger Steinzapfen am anderen, kreuz und 
quer durcheinander, darüber abgebröckelte Felsblöcke, dazwiſchen 
tiefe Bergſpalten, und ſo weit das Auge reicht nicht ein grünes 
Fleckchen. Nicht ein Strauch. Nicht ein Unkraut am Wegesrand. 
Ein einziges Steinchaos. Troſtloſeſte Oede . . . aber in einem 
Ausmaß, das ſie ins Großartige ſteigert: die Welt vor der 
            Er=
ſchaffung der Dinge. 
Wenn man ſich vorſtellt, daß der Lovcen innerhalb dreier 
Tage im Winter von den Oeſterreichern erobert wurde, begreift 
man entfernt, was Krieg iſt (erſt hernach wurde dieſe Straße 
von den Truppen angelegt). 
Mein Chauffeur iſt Ruſſe und heißt Saſchka. Oder beſſer: 
unter dieſem Namen iſt er ſtadtbekannt. In Wahrheit ſoll er 
anders heißen und ehedem .. 
Saſchka ſauſt wie ein Teufel den Berg hinauf. Er reißt den 
Wagen um jede Kehre, daß er um Haaresbreite die Felswand 
ſtreift. Aufwärts geht das noch an; abwärts wird das 
            Ver=
gnügen etwas zweifelhaft. Die Straße iſt hier zudem talzu völlig
 ungeſchützt, der Abgrund tief. Ich fühle mich nicht gerade 
            über=
mäßig lebensmüde . . . „Saſchka langſamer” aber er hat 
ſcheinbar ein Tachometer an Stelle ſeines Herzens. Jeder 
            arm=
ſelige Grad rückwärts koſtet ihn einen Tropfen Blutes. Ich 
            be=
ſchwöre ihn abermals: Saſchka lächelt höflich verſchmitzt: „Ich 
heute fahren zum zweihundertſiebzehnten Mal”. Ich bin 
            be=
ruhigt — für die nächſten zwei Minuten.
 fährt mich ohne zu fragen zum erſten Hotel am Platze: A la 
Ville de Paris”. Hier luncht offenbar die faſhionable Welt. Eine 
Auffahrt guter Wagen . .. Geſcheuerte Holztiſche, Blechbeſteck, 
Ziegenkäſe — aber alles hübſch ſauber und freundlich. Es iſt 
zwölf Uhr mittags. Die Sonne kocht. Die Straßen ſind verödet. 
Gibt es hier ſo wenig Menſchen, oder fliehen ſie die Hitze? Nur 
Militär, Militär. In ganz Jugoſlawien ſtößt man auf Militär. 
Kleinſte Städte ſind Garniſonen. Beſonders hier, alles herrliche 
Burſchen. Ranke, ſchlanke Geſtalten. 
Ich paſſiere die Hauptſtraße der Ex=Hauptſtadt des 
            König=
reichs Montenegro. Beſſer Reichshauptdorf. Zur Linken das 
ehemalige Palais des Königs, gleich gegenüber das 
            Außeimini=
ſterium. Beide in „montenegriniſchem Landhausſtil”: weiß 
            ge=
tüncht, flaches Dach, alles in allem etwa wie ein beſſerer 
            Garcgen=
bau in Deutſchland. 
Nichtdeſtoweniger fand ich hier einen Freund. Einen 
            weirk=
lichen Freund: auf dem Marktplatz ſtreckt mir ein Bettler ſcine 
magere Hand entgegen: „Dinar, Dinar”. Soweit ſeine zottüige, 
verfilzte Mähne überhaupt ſein Geſicht ſehen läßt, möchte man ihhn 
zwiſchen 90 und 120 Jahre ſchätzen. (Wahrſcheinlich war er udn 
die 40 herum.) Die übrige Aufmachung iſt nicht zu beſchreibeidi. 
Lumpen iſt zu wenig geſagt. Ein zerfetztes Hoſenbein 20 Zentike 
meter kürzer als das andere. Fußlappen, aus denen ſämtliche Zehenk 
ſchauen. Ein baumlanges Gerippe. „Für 2 Dinar mich 
            photo=
graphiren.‟ Das iſt ein Fund! Kein Menſch iſt ſonſt dafür zu 
haben hier. 
Ich knipſe und gebe ihm eine 10=Dinar=Note (80 Pfennige). 
Eine Sekunde durchflackert ſeine pechſchwarzen Augen der 
            Ge=
danke: entweder iſt das ein Irrtum oder die iſt verrückt. Doch 
ich winke ihm lachend ab. Erſchüttert faßt er meine Hand: „Ihre 
Freund lebenslang!” 
Was kann mir nun noch paſſieren? 
Auf dem Heimweg erzähle ich Saſchka davon. „Oh, das iſt 
Juo! Läßt ſich den ganzen Tag photographieren — der 
reichſte Mann von Cetinje!” 
Kann mir nun noch was paſſieren!
Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Seite 3
Utörten Abraftangsronfereng noch ii dieſem Gagr.
 Vorbeſprechungen in London zwiſchen 
England und Amerika. 
Der neue Abrüſtungsplan ſoll alle Schiffsarken vom 
Panzerkreuzer bis zum U-Book umfaſſen. 
EP. London, 30. Juli. 
In der Frage der Flottenabrüſtung hat geſtern eine neue 
Unterredung zwiſchen dem Premierminiſter 
Macdonald und dem General Dawes ſtattgefunden. 
An der Beſprechung nahmen außerdem von engliſcher Seite zum 
erſten Mal der Erſte Lord der 
            briti=
ſchen Admiralität und von 
            amerikani=
ſcher Seite der Botſchafter der 
            Ver=
einigten Staaten in Brüſſel, 
            Gib=
ſon, teil. Soweit über die Beratungen etwas 
in Erfahrung gebracht werden konnte, iſt ein 
erheblicher Schritt vorwärts auf dem Wege zu 
dem vorgeſchlagenen internationalen 
            Flotten=
abkommen gemacht worden. — Wie der 
            diplo=
matiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” 
zu dieſer Beſprechung zwiſchen Macdonald und 
Dawes meldet, bildete das einzuſchlagende 
            Ver=
fahren für die geplante Abrüſtung der 
            Gegen=
ſtand der geſtrigen Beſprechung. Es erwecke 
den Anſchein, ſo führt der Korreſpondent aus, 
daß die engliſche und amerikaniſche Regierung 
bemüht ſind, die Frage der Flottenabrüſtung 
ohne direkte Teilnahme ihrer 
            Flottenſachver=
ſtändigen ſoweit zu führen, bis die 
            Staatsmän=
ner ſich auf die Grundſätze, die bei der 
            Aus=
arbeitung eines internationalen Maßſtabes 
beobachtet werden ſollen, geeinigt haben. Wenn 
dieſes Ziel erreicht iſt, dürften die gemeinſamen 
Beſchlüſſe der engliſchen und amerikaniſchen 
            Re=
gierung den Regierungen Frankreichs, Japans 
und Italiens unterbreitet werden. Wie der 
Korreſpondent weiter mitzuteilen weiß, iſt der 
neue Abrüſtungsplan nicht nur auf 
eine beſtimmte Kategorie von 
Schiffen beſchränkt, ſondern 
            um=
faßt alle Schiffsarten vom 
            Panzer=
kreuzer bis zum Unterſeeboot. Es 
iſt leicht möglich, meint der Korreſpondent, daß 
die Abrüſtung der Panzerkreuzer, Zerſtörer und 
Unterſeeboote in größerem Maße durchgeführt 
wird als die der Kreuzer, da dieſe mehr die 
Nolle einer Art Seepolizei ſpielen, während 
die drei erſten Kategorien reinen Zwecken der 
Zerſtörung dienen. 
Hooverwünſcht Abhalkung der 
            Flokken=
abrüſtungskonſerenz in London. 
In einer Reuter=Meldung aus Waſhington 
heißt es: Nach Mitteilungen von 
            Perſönlich=
keiten, die in engſter Fühlung mit dem 
            Präſi=
denten Hoover ſtehen, iſt jetzt das Ziel des Präſidenten eine 
Flottenabrüſtungskonferenz in London vor Ende des Jahres. 
Hoover hofft zuverſichtlich, daß die jetzt im Gange befindlichen 
Verhandlungen zu einer erfolgreichen Flottenabrüſtungskonferenz 
führen werden, und zwar vor der im Waſhingtoner Vertrag 
            vor=
geſehenen Konferenz im Jahre 1931. Es wird angenommen, daß 
Präſident Hoover dem engliſchen Premierminiſter Macdonald, 
wenn dieſer eventuell im Oktober nach Amerika kommt, mitteilen 
wird, daß nach ſeiner Anſicht eine 
            Flottenabrüſtungs=
konferenz größere Ausſichten auf Erfolg habe, 
wenn ſie in London abgehalten werde. Die 
            ameri=
kaniſche Regierung ſei jedoch nicht gegen den Gedanken, ſelbſt 
Gaſtgeberin der Konferenz zu ſein, und würde gern dieſe 
            Auf=
gabe übernehmen, wenn die anderen Regierungen der Anſicht 
ſeien, daß eine Konferenz in den Vereinigten Staaten zu beſſeren 
Ergebniſſen führen würde. Der Kriegsſekretär Good, der das 
Wochenende zuſammen mit Präſident Hoover verbracht hatte, 
teilte bei ſeiner Rückkehr mit, daß der geſamte Generalſtab des 
Heeres ſich der Prüfung der militäriſchen Ausgaben im Hinblick 
auf ein: Einſchränkung widmen werde.
 Der Skreik um das amerikaniſche Flokkenbauprogramm 
Die amerikaniſche Oeffentlichkeit nimmt lebhaftes Intereſſe 
an den amerikaniſch=engliſchen Vorbeſprechungen über 
die Begrenzung der Flottenrüſtungen. Während 
die führenden Blätter dieſe Beſprechungen mit zuſtimmenden 
Aeußerungen begleiten, fehlt es auch nicht an Stimmen, die ſich 
ſchon jetzt jeder Herabminderung des amerikaniſchen 
            Flottenbau=
programms, das bekanntlich Erbauung von 15 Kreuzern vorſieht, 
energiſch widerſetzen. Der Wortführer dieſer Stimmen iſt Senator 
Frederik Hale, der Vorſitzende des Marinekomitees des Senats. 
Hale erklärte nachdrücklich, daß jedes Abkommen mit 
            Großbritan=
nien mindeſtens auf der abſoluten Flottengleichheit zwiſchen den 
beiden Ländern aufgebaut ſein müſſe, und daß es nicht genüge,
 Solche Koloſſe hat Amerika bisher gebaut. 
eine Verſtändigung über einen Schlüſſel herbeizuführen, der der 
Bemeſſung der beiderſeitigen Flottenſtärke zugrunde gelegt 
            wer=
den könne. Auch wenn die Vereinigten Staaten die in ihrem 
Programm vorgeſehenen 15 Kreuzer gebaut haben würden, müſſe 
England immer noch eine ganze Anzahl Schiffe aus ſeiner Flotte 
herausziehen, wenn eine wirkliche Flottengleichheit zwiſchen den 
beiden Ländern zuſtande kommen ſolle. Nach den Ziffern des 
amerikaniſchen Marinedepartements wird der Kreuzerbeſtand der 
Vereinigten Staaten mit 75 000 Tonnen, der Großbritanniens 
mit 380 700 Tonnen angegeben, während die entſprechenden 
            Zif=
ſern der amerikaniſchen Marineliga für Amerika 66 000 Tonnen 
und für Großbritannien 316 776 Tonnen lauten. 
Auf jeden Fall erwartet man lebhafte Debatten in der 
            kom=
menden Kongreßtagung im Dezember, zumal auch erhebliche 
Meiuungsverſchiedenheiten hinſichtlich der dem Präſidenten Hoover 
durch das Flottengeſetz gegebenen Vollmachten, die 
            Flotten=
bauten im Falle eines Uebereinkommens mit England 
            einzu=
ſchränken, beſtehen.
 Amerikaniſch! 
Das „Volksblatt” in Pittsburgh bringt in großer 
            Aufmach=
ung folgendes: 
Löwe ſetzte Farmbevölkerung in Angſt und Schrecken. 
Binghampton, N. Y., 11. Juli. Ein ausgewachſener 
afrikaniſcher Löwe macht die friedliche Farmlandſchaft dieſer 
            Ge=
gend unſicher. Bisher war es noch nicht möglich, den König der 
Tiere, der bei einem Automobil=Unfall eines Zirkuswagens 
            aus=
brach, wieder einzufangen. Schwer bewaffnete Patrouillen ſuchen 
die Gegend nach dem Tiere ab. Mehrere Perſonen hatten ein 
Renkontre mit dem Löwen; doch hatte wohl Frau Elizabeth 
            Al=
brechta von der Albrecht=Farm das gefährlichſte Erlebnis. Wie die 
Frau der Polizei telephonierte, war ſie auf dem Felde damit 
beſchäftigt, Heu zu laden, als ſie ſich plötzlich dem Tiere 
            gegen=
überſah. „Ich warf einfach die Heugabel nach dem Ding, und 
es lief davon”, ſagte ſie. „Ich traf es nicht, ich war zu aufgeregt; 
doch was iſt denn das eigentlich für ein Land under dieſer 
            Ad=
miniſtration?" 
Schafe zum Frühſtück. 
Herberth Smith, ebenfalls ein Farmer, war ſchon etwas 
            un=
gehaltener. Er berichtete, daß der Löwe zwei ſeiner Schafe 
            ver=
zehrt habe, und ſandte mit dem Bericht zugleich eine Rechnung 
für die beiden Schafe ein. Im Detektivhauptquartier hielt man 
es für ein großes Glück für die Albrechta, daß der Löwe ſeinen 
Hunger bereits an den Schafen geſtillt hatte. In der Scheune, 
nach der ſich der Löwe vor Frau Albrechtas Heugabel geflüchtet 
hatte, fand man zwar ſeine Spuren, doch keinen Löwen mehr. 
Auf der Spur. 
Schutzmann F. A. Barton wußte, daß Löwen auch trinken 
müſſen, und überzeugt, daß Leo wohl noch nicht genug ziviliſiert 
ſei, ſich einen „Hot Dog” Stand zum Löſchen ſeines Durſtes 
            aus=
zuſuchen, ſuchte er die Quellen in der Nachbarſchaft nach Spuren 
ab, während ſeine bis an die Zähne bewaffneten Kollegen die 
Chauſſeen nach dem Friedensſtörer abpatrouillierten. Seine 
            An=
nahme erwies ſich als richtig; bei einer Quelle, nahe Mt. 
            Pro=
ſpeet, fand er Spuren des Löwen, doch hatte der Löwe ſchon 
mehrere Stunden früher dort ſeinen Durſt geſtillt und war 
            wie=
der weitergezogen. 
Nächtliche Begegnung. 
Auch Arthur Wood und Gattin machten nachts die 
            Bekannt=
ſchaft des Königs der Tiere während einer Automobilfahrt. „Zwei
 Feuerbälle ſchienen in der Dunkelheit”, beſchreibt Wood ſein 
            Er=
lebnis. „Ich glaubte zuerſt, es ſei ein großes Warnungslicht und 
verlangſamte die Fahrt. Fünfzehn Fuß entfernt von dem Tiere 
kam ich zum Halten und der Schein meiner Automobillampen 
fiel voll auf das Tier. Es kann kein Zweifel herrſchen, daß es 
ein großer afrikaniſcher Löwe war.” Hier hielt Wood mit ſeiner 
Erzählung inne, und auf die Frage: „Was nun weiter”, fuhr er 
fort: „Das Tier ſtarrte die Maſchine in einer Weiſe an, die ich 
als neugierig beſchreiben ſollte. Dann wendete es ſich ab und 
ſprang in den Chauſſeegraben und lief an uns vorbei. Ich drehte 
meine Maſchine um und folgte ihm ungefähr 250 Fuß, als es 
der Chauſſee entlang lief. Schließlich machte es eine Wendung 
und lief den Hügel nahe Mount Proſpect hinauf, wo ich 
            natür=
lich nicht folgen konnte, es ſei denn zu Fuß, was aber nicht 
            rat=
ſam ſchien, da wir bereits ſpät für ein Engagement waren.” 
Belohnung ausgeſetzt. 
A. V. Burley, Kommiſſar für öffentliche Arbeiten, ſetzte eine 
Belohnung von 100 Dollar aus für das Wiedereinfangen des 
Löwen. Alle Polizeibeamten ſind jedoch angewieſen, den Löwen 
zu erſchießen. Das Tier wird von Zirkusangeſtellten als alt und 
ſteif und kaum noch imſtande, Kaninchen und ähnliches Kleinwild 
zu jagen, beſchrieben. Das aber macht die Sache nur noch 
            ge=
fährlicher, denn die meiſten Farmer dieſer Gegend können nicht 
ſo ſchnell wie Kaninchen laufen, und verhungern wird der König 
der Tiere auch nicht wollen. 
Und am nächſten Tag: 
„Gefürchteter Löwe” nur harmloſer Hund. 
Binghampton, N. Y., 12. Juli. Wie ſich herausſtellte, 
war es kein Zirkuslöwe, welcher am Montag den nordweſtlichen 
Teil der Stadt unſicher machte. Staatspolizei ſtellte feſt, daß es 
ſich um einen Hund, halb Schäferhund, halb Bernhardinerhund, 
handelte. Dieſer Hund war ſo geſchoren, daß er einem Löwen 
ähnelte, um ſo mehr, als er auch eine gelbbraune Farbe hat. 
Geſtern abend kehrte er zu ſeinem Beſitzer zurück, vollſtändig 
durchnäßt, und mit einem rieſigen Hunger. Er hatte ſechs Tage 
geſtreunt. 
Leben in Glut. Gedichte von Theodor Grumbt. (Perlag 
            Elbe=
druck in Dresden A. 5. Preis 2,50 Mark.) 
Ap. Der Dichter, der bereits zwei Bände Gedichte, „Von Sehnſucht 
und Not” und „Die Einſamen”, herausgegeben hat, ſingt von Lenz
 Die Vorbeſprechungen über die Wiederaufnahme 
der Beziehungen. 
EP. London, 30. Juli. 
Die erſte Unterredung zwiſchen dem Außenminiſter 
            Hender=
ſon und dem ruſſiſchen Vertreter Dowgalewſki über die 
            Wieder=
aufnahme der normalen diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen den 
beiden Ländern hat geſtern nachmittag im engliſchen 
            Außen=
miniſterium ſtattgefunden. Die Beſprechungen, die in 
            freund=
ſchaftlicher Form verliefen, dauerten ungefähr eineinhalb 
            Stun=
den. Den Ggenſtand der geſtrigen Unterredung bildete die 
gegenwärtige Lage der Beziehungen der beiden 
            Län=
der zueinander und das Verfahren, das bei den 
            Ver=
handlungen zur Wiederaufnahme der Beziehungen 
eingeſchlagen werden ſoll. Wie es heißt, ſoll durch die 
            vor=
bereitenden Beſprechungen zwiſchen Henderſon und Domgalewſki 
die Frage der ruſſiſchen Propaganda in 
            Eng=
land endgültig geregelt werden, und man glaubt, daß die 
            Sow=
jetregierung Entgegenkommen an den Tag legen wird. Das 
Problem der ruſſiſchen Schulden an England 
ſoll aber den abſchließenden Verhandlungen wegen ſeiner großen 
Bedeutung vorbehalten bleiben. Dieſe letzteren Verhandlungen 
werden vorausſichtlich erſt nach Beendigung der 
            September=
tagung des Völkerbundes, alſo im Oktober, erfolgen und wahw 
ſcheinlich von eigens zu dieſem Zweck von den beiden 
            Regierun=
gen ernannten Sonderdelegationen geführt werden. 
Auf Grund des Ergebniſſes der geſtrigen Unterredung 
            zwi=
ſchen dem engliſchen Außenminiſter Henderſon und dem ruſſiſchen 
Botſchafter in Paris, Dowgalewſki, iſt man in hieſigen 
            politi=
ſchen Kreiſen der Anſicht, daß eine Baſis für die endgültigen 
Verhandlungen zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen 
            Bezieh=
ungen zwiſchen den beiden Ländern im Laufe zweier Wochen 
            ge=
funden werden wird. Dowgalewſki ſelbſt hofft, nach Ablauf 
von drei Wochen London wieder verlaſſen zu können. 
Der ruſſiſch=chineſiſche Konflikk. 
EP. Schanghai, 30. Juli. 
Zur Abwehr eines möglichen ruſſiſchen Einfalles in die 
            Weſt=
mandſchurei ſind nach einer Bekanntgabe der Nankingregierung 
die Truppen an dieſem Teil der mandſchuriſchen Grenze verſtärkt 
worden. In der Gegend von Mandſchuli iſt die chineſiſche 
Front zurückverlegt worden, ſo daß nunmehr eine 
ungefähr 20 Meilen breite neutrale Zone 
            zwi=
ſchen den ruſſiſchen und chineſiſchen Truppen 
geſchaffen iſt. Dieſe Maßnahme der Nankingregierung wird 
als ein Beweis dafür ausgelegt, daß ſie nach Möglichkeit jeden 
Zuſammenſtoß an der Grenze im Intereſſe einer gütlichen 
            Bei=
legung des ganzen Streitfalles vermeiden will. Nach einem 
            an=
ſcheinend authentiſchen Bericht hat eine Bande von ungefähr 
300 Weißruſſen von der Mandſchurei aus einen Ausfall nach 
Sibirien in der Richtung auf die Stadt Tſchita unternommen. 
Die mandſchuriſchen Behörden ſind über dieſe Aktion der 
            Weiß=
ruſſen ſehr beunruhigt, da man hierdurch eine Komplikation im 
der chineſiſch=ruſſiſchem Lage befürchtet. 
Die Berliner Sowjelbokſchaft demenkierk weiker. 
Berlin, 30. Juli. 
Die Preſſeabteilung der Botſchaft der U. d. S. S. R. erklärt 
            fol=
gendes: 
Innerhalb der letzten Woche brachten Zeitungen dreimal 
aufeinander folgend Meldungen aus verſchiedenen Quellen, die 
im weſentlichen auf Informationen der chineſiſchen Regierung 
baſierten und die von angeblichen Verhandlungen ſprachen, die 
in Berlin zwiſchen der Botſchaft der U.d. S. S.R. und der 
            chine=
ſiſchen Geſandtſchaft ſtattfinden ſollten. Die erſte Meldung dieſer 
Art wurde aus Schanghai vom amtlichen chineſiſchen 
            Nachrichten=
dienſt und von Reuter verbreitet. Sie lautete, daß eine 
            Zu=
ſammenkunft des Botſchafters der U.d. S. S. R. in Berlin mit dem 
chineſiſchen Geſandten ſtattgefunden habe und daß der Botſchafter 
erklärt habe, daß die Sowjetregierung keine Vermittlung wünſche, 
ſie ſei aber bereit, in direkte Verhandlungen einzutreten. Dieſe 
Meldung wurde auf Wunſch der Botſchaft der U. d. S. S. R. bereits 
dementiert. Die nächſte telegraphiſche Nachricht, die diesmal aus 
Waſhington ſtammte, enthielt die Behauptung, daß der 
            chine=
ſiſche Geſandte Wu dem Staatsſekretär Stimſon erklärt habe, in 
Berlin würden direkte Verhandlungen zwiſchen dem Botſchafter 
der Sowjetunion und dem chineſiſchen Geſandten geführt. 
            Nun=
mehr kommt aus Waſhington eine neue „berichtigende Nachricht, 
die behauptet, daß Verhandlungen in Berlin noch nicht geführt 
würden, aber die Botſchaft der U. d. S. S.R. in Berlin habe eine 
diesbezügliche Sondierung bei der chineſiſchen Geſandtſchaft 
            un=
ternommen. — Die Sowjetbotſchaft ſieht ſich veranlaßt, zu 
            er=
klären, daß an dieſer letzten Meldung ebenſo wie an den beiden 
vorhergehenden kein wahres Wort iſt.
 und Liebe, von gewonnenem und verlorenem Liebesglück. Feld und 
Wieſe, Wald und Hain, lenzesgrüne Tann, Blütenſchnee, Waldesweben, 
erntegoldene Aehren und ſommerfarbene Welt winden ſich wie Roſen, 
Flieder und Jasmin um den Kranz ſeiner Dichtungen, die wahr und 
tief empfunden ſind, Ausklänge einer von Leidenſchaft und ungeſtillter 
Sehnſucht erfüllten Seele, die in dem Wandern durch Wald und Heide, 
in der Einſamkeit der Natur, in mondhellen Nächten vom verlorenen 
Glück träumt und Frieden und Erlöſung ſucht. Die Gedichte, 
            Erzeug=
niſſe echter Lyrik, ſind nach Inhalt und Form abgeklärt und gereift. 
Unter den nicht erotiſchen Inhalts nimmt das herrliche, formvollendete 
Gedicht an einen gefallenen Freund die erſte Stelle ein. Die Gedichte 
in Hymnenform legen Zeugnis ab von dem Formtalent, dem 
            dichteri=
ſchen Geſtaltungsvermögen und Beherrſchung erhabener Stoffe, 
            zu=
gleich auch von der Vielſeitigkeit des Dichters, von dem gewiß noch 
weitere lyriſche Gaben zu erwarten ſind. 
Ap. Sven Hedin. Auf großer Fahrt. Meine Expedition mit 
            Schwe=
den, Deutſchen und Chineſen durch die Wüſte Gobi 1927—1928. Mit 110 
einfarbigen und bunten Abbildungen und 1 Reiſekarte. (Ganzleinen 15 
Mk., Verlag von F. A. Brockhaus, Leipzig.) Die ſeit Transhimalaja 
erſte große Aſienexpedition Sven Hedins hatte ſich die wiſſenſchaftliche 
Erforſchung der großen Wüſtenwelt zum Ziele geſetzt, und zwar iſt eine 
Hauptaufgabe der Expedition meteorologiſche Beobachtungen, ſo daß ſich 
die Mitnahme von Fachleuten für Sondergebiete von ſelbſt ergab. Nach 
der Entdeckung des Transhimalaja hatte Soen Hedin nur eine Pauſe 
von mehreren Jahren vorgeſehen, ehe er wieder hinausziehen wollte, 
aber der Weltkrieg und die großen politiſchen Umwälzungen in Aſien 
hielten ſeinen Plan auf. So hatte er genügend Zeit zur Vorbereitung 
der neuen Expedition. Nachdem er jüngere Wiſſenſchaftler für ſie 
            ge=
wonnen, begann er im Jahre 1926 die größte Expedition in Peking 
            zu=
ſammenzuſtellen, die je nach Inneraſien aufgebrochen iſt. Sie ſollte mit 
dem ganzen Rüſtzeug moderner Forſchung arbeiten, und ſo faßte er den 
Plan, unzugängliche Wüſtengegenden zu überfliegen. Die deutſche 
            Luft=
hanſa ſtellte acht Deutſche zur Verfügung, die alle theoretiſche und 
            prak=
tiſche Lufterfahrung beſaßen Aber der Plan ſcheiterte, denn der 
Gouverneur der Provinz Sin=Kiang verbot das Fliegen in ſeinem 
Gebiet. Die Flieger kehrten nach Deutſchland zurück und Sven Hedin 
fuhr von Java nach Europa, um weitere Mittel für die 
            Fort=
führung der Expedition auf mehrere Jahre zu beſchaffen. Die Expedition 
iſt noch mitten in der Arbeit, aber Hedin glaubte dem Drängen ſeiner 
Freunde nachzugeben und ließ bereits jetzt das Buch über den erſten 
Abſchnitt der Reiſe erſcheinen; ſie ſchildert den Marſch von Paoto nach 
Urumtſchi durch die Wüſte Gobi während des Winters 1927—28. Ein 
neues Buch Hedins bedarf keiner beſonderen Empfehlung. Es iſt von 
der erſten bis zur letzten Seite feſſelnd geſchrieben und durch prächtige 
Bilder nach photographiſchen Aufnahmen bereichert. Wir müſſen uns 
verſagen, auf die Einzelheiten des 26 Kapitel und 340 Seiten 
            umfaſſen=
den Berichtes, der im Zuſammenhang geleſen werden muß, einzugehen. 
Eine bloße Aufzählung der einzelnen Etappen der Fahrt würde nur ein 
äußerliches Bild von ihr geben, während gerade die tauſendfachen 
            Ein=
zelheiten in der Schilderung der Erlebniſſe dem Buche ihr Gepräge 
            ver=
leihen.
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Nummer 210
Seite 4
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ſtehen ab 1. Auguſt bis Ende Oktober ds. Js. 
ganztägig der Darmſtädter Bevölkerung zur 
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nutzung offen. 
Neben dem Schwimmen kann die Leichtathletik, 
Gymnaſtik und das Tennisſpiel in dieſem großen 
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Beſuchszeiten: an Wochentagen von früh 7 Uhr 
bis zum Einbruch der Dunkelheit, an Sonntagen 
nur vormittags von früh 7 bis 1 Uhr. 
Gebühren: für den Beſuch des Sportplatzes 
und des Schwimmbades 
Monatskarte (nicht übertragbar) . . . . . . 8ℳ 
Zehnerkarte (am Platzeingang erhältlich). 6 ℳ 
für den Beſuch der Tennisplätze (es ſtehen 
6 Plätze zur Verfügung) 
Monatskarte (nicht übertragbar) . . . . . . 5ℳ 
(Inhaber einer Monatskarte oder Zehnerkarte kann nur 
derjenige werden, welcher das 16. Lebensjahr 
            über=
ſchritten hat. Kinder unter 6 Jahren haben in 
            Be=
gleitung ihrer Eltern freien Zutritt.) 
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Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Seite 5
 us der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 31 Juli. 
Sommergedanken. 
Und über allem Sommerweſen 
Glänzt ſtill das Eine: Dieuſtbarkeit . . 
Mein Herz, verſtehl zu leſen 
Und werde ſeibſt bereit! 
Wenn die Früchte ſich runden. 
O du feine Fruchtgeſtalt des Baumes, biſt dem erkennenden Herzen 
gicht minder ſchön als in der Blütenzartheit deiner Frühlingstage. 
Wie die Früchte aus dem Laube ſich heraus geſtalten, ſchon hier und 
da rötlich angehaucht, den Schmelz kommender Vollendung tragend! 
Du lieber Baum, Urbild des echten Schaffers: immer von der 
Wurzel her die Kraft verborgen leitend, auf ſelbſt gewirkter Bahn, 
und dann wird dieſe reine, ſtill ſtrömende Kraft ſichtbar in der langſam 
wachſenden Frucht. Und Sonne wird hereingeſaugt ins werdende 
            Ge=
bild, und das Ganze ſteht offen der ewig geheimnisvoll wirkenden 
            All=
kraft. 
Und die alſo lebendige, ſtille Treue ſchenkt am Tage der Erfüllung 
die köſtliche Frucht dem harrenden Menſchen ... 
Uralt heiliges Sinnbild, rage in die Zeit, ja in dieſe Zeit! Du haſt 
ihr viel zu ſagen ... Wir aber wollen erkennen die Schinheit der 
Sommergeſtalt jeglichen Lebens, und Dank ampfinden und Ehrfurcht! 
Die zwei Tannen. 
Sie haben mirs gelohnt, die beiden Blautannen vor meinem Hauſe, 
daß ich ſie pflegte. Im hellen, mächtigen Jungtrieb ſtehen ſie über 
und über, daß man die alten Nadeln kaum noch ſehen kann. Nun iſt 
der Jungtrieb hart geworden, und ſeine feinen Gebilde ſind wehrhaft 
geworden. Siehe, wie ſich an der Spitze des Zweigleins nun die 
            nächſt=
jährigen Knoſpen ſchon entwickeln, goldenzarte, ſchichterne Guck=in=die= 
Welt. 
Wie die bleuen Lanzen ſie umſchirmen; ſie verwunden, wenn man 
ſich zu den drei wehrloſen Goldköpfchen hinwagen will. 
Mußt du nicht auch in dir, du lieber Menſch, das Zarteſte alſo 
zu hüten ſuchen, daß es wachſe nach ſeinem Geſetze und unter dem 
Schutze eines härteren Aeußeren? 
Sinne dem Gleichniſſe nach! — 
Un da iſt die zweite Tanne, die kleinere von beiden. 
Auch ſie ſteht über und über im Blauſchmuck der Jungnadeln; nur 
der oberſte Trieb hat diesmal meine Hoffnung nicht erfüllt; er iſt nicht 
nach meinem Wunſche fünfſtrahlig wie im Vorjahre entwickelt. 
Ach, liebes Herz, vergiß doch nicht, daß ein Baum keine Schablone 
iſt, und ein Menſch auch nicht! Freu dich an dem, was geworden iſt 
und vergiß nicht über dem einen, das dich betrübt, all das andere, das 
von Treue zeugt! 
Die Storchſchnabelblüte. 
Wie brennend und beglückend reich ſteht das Rot meiner 
            Fenſter=
geranien gegen die morgenſonnige Weite mit dem blauen Strom und 
dem ſaftvollen wechſelnden Grün an ſeinen Ufern, und den 
            fernver=
ſchwingenden Linien der Berge!. 
Welich’ eine feine Predigt iſt doch jener Blütenbüſchel! 
Zuerſt hebt er ſich wie aus einer Demut heraus zum graden, 
            offen=
ſchirmigen Gebilde empor. Die Knoſpen in der Mitte beginnen 
            zu=
erſt ſich zu entfalten und ſprühen ihre Flammenſchönheit in die Tage 
und verſchenken ſich ganz. Die anderen randwärts ſtehenden kommen 
nun auch zärtlich, aber mit einer gewiſſen Beſcheidenheit hinzu, um die 
Prachr zu erhöhen. Unter dem Blüteng=flamm aber harren, ſtill 
            war=
tend, b:3 nach dem Geſetze und dem Ryythmus der Pflanze ihre Zeit 
gekommen iſt, die immer kleineren Knoſpen. Nach und nach heben auch 
ſie ſich in den lichten Kranz empor, und während die in der Mitte 
altern, beginnen ſie nun ihr Werk des Schenkens und Blühens, oft 
die Welkheit der alten zärtlich überdeckend, ihnen aber immer den 
Platz gönnend. 
So ſteht das Ganze in ſinnbildlicher Einheit, bis die letzte Blüte 
ſich verſtrömt hat.
 — Ernannt wurden: am 1. Juli die Schulamtsanwärterinnen Alice 
Kärcher aus Bechtheim (Kreis Worms) und Anna Rieß aus 
            Nie=
der=Ingelheim (Kreis Bingen) zu Lehrerinnen an der Volksſchule zu 
Viernheim (Kreis Heppenheim); am 4. Juli der Schulamtsanwärter 
Wilhelm Schmitt aus Aachen zum Lehrer an der katholiſchen 
            Volks=
ſchule zu Gernsheim (Kreis Groß=Gerau); am 17. Juli der Lehrer Hch. 
Frieß zu Burkhards (Kreis Schotten) zum Lehrer an der 
            Volks=
ſchule zu Sickendorf (Kreis Lauterbach) — ſämtlich mit Wirkung vom 
Tage des Dienſtantritts ab. 
4a. Die Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes Alter Herren der 
Höheren Landesbauſchule Darmſtadt ſtattete am Sonntag der 
            Orts=
gruppe Mainz einen Beſuch ab. Es hatten ſich ungefähr 70 Teilnehmer 
eingefunden. Man beſichtigte zunächſt die wichtigſten hiſtoriſchen 
            Bau=
werke, der Stadt Mainz, ſo den Dom, das Kurfürſtliche Schloß, das 
Römiſch=Germaniſche Muſeum die Gemäldegalerie, das 
            Karmeliter=
kloſter und die Peterskirche. Die Führung der Gäſte hatte in 
            freund=
licher Woiſe Stadtratsmitglied und Vorſitzender des Städtiſchen 
            Bau=
ausſchuſſes, Klober, überwommen. Nachmittags fand in einem 
Saale der Stadthalle ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, bei dem die 
Aſten Herren gegenſeitig ihre Erinnerungen austauſchten. 
— Die Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 legte 
am vergangenen Sonntag ihre 5. planmäßige Wanderung des 
            Wan=
derjahres 1929 zurück. Der Zug 6.49 Uhr brachte die Teilnehmer nach 
Weinheim. Von hier aus ging es auf herrlichen Wegen, umgeben von 
ſaftig grünen Wieſenfruchtbaren Feldern und ſchönen Laubwäldern, 
nach der Wachenburg. Nach Beſichtigung dieſer bekannten und auch 
intereſſanten Burg ging es, weiter bergauf und bergauf nach 
            Gorx=
heim. Hier wurde eine kleine Frühſtückspauſe gehalten. Alsdann 
wanderte die muntere Schar in guter Stimmung weiter durch 
            Unter=
flockenbach nach Oberflockenbach. Dort hielt man im Gaſthaus „Zur 
Sonne” Mittagsraſt. Nach 2ſtündigem Aufenthalt riefen die Führer, die 
Turner Georg Degreif und Ferdinand Schmidt, denen wir 
            unſe=
ren Dank für die gute Führung nicht verſagen wollen, zum 
            Weiter=
marſch. Neugeſtärkt ging es nun dem Endziele Weinheim zu. Alle 
Teilnehmer hatten reichlich Gelegenheit, die Schönheiten unſeres 
            Oden=
waldes näher kennen zu lernen. Aus den zufriedenen Geſichtern der 
Teilnehmer konnte man entnehmen, daß die Wanderung allgemeinen 
Beifall gefunden hat. Es iſt durchaus begrüßenswert, daß die 
            Wan=
derabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ihren Mitgliedern ſo 
oft Gelegenheit gibt, unter bewährter Führung die Fein= und 
            Schön=
heiten unſeres Heimatlandes näher kennen zu lernen. 
 Prakkiſche Reiſewinke. 
Rücknahme und Umtauſch gelöſter Fahrkarten. 
RDV. Leicht kann es einem paſſieren, daß man eine begonnene 
Neiſe plötzlich abbrechen muß oder eine beabſichtigte Reiſe micht antreten 
kann, obwohl man ſchon die Fahrkarte gelöſt hat. Es iſt daher 
            zweck=
mäßig, zui wiſſen, welche Wege man einzuſchlagen hat, um die Fahrkarte 
oder das Fahrſcheinheft zurückzugeben und das Fahrgeld 
            zurückzuer=
halten. Nach den Tarifbeſtimmungen können Fahrkauten auf der 
            Sta=
tion, wo die Fahrkarte gelöſt wurde, am Schalter bis kurz vor Abfahrt 
des Zuges, zu dem ſie gelöſt wurden, gegen andere Fahrkarten 
            um=
getauſcht oder gegen Rückzahlung des Fahrgeldes zurückgegeben 
            wer=
den. Sind die Karten bereits gelocht, aber zur Fahrt nicht benutzt 
worden, muß dieſe Nichtbenutzung durch den Aufſichtsbeamten 
            beſchei=
nigt ſein. In dieſen Fällen erhalten die Karten den Vermerk: „Zug 
verſäumt” oder „Freiwillig zurückgeblieben”, bei der Rücknahme wird 
von dem Fahrpreis die Gebühr einer Bahnſteigkarte abgezogen. Iſt auf 
eine Karte bereits Gebäck abgefertigt, wird die Karte nur dann 
            zurück=
genommen, wenn gleichzeitig auch das Gebäck zurückgenommen oder nach 
dem Beſtimmungsbahnhof des neu gelöſten Fahrausweiſes abgefertigt 
wurde. Die Rücknahme des Gebäcks wird in dieſem Falle auf der 
            Fahr=
karte beſcheinigt. Andernfalls kann das Fahrgeld nur auf ſchriftlichen 
Antrag durch das Reichsbahn=Verkehrsamt vergütet weren. 
Iſt eine Fahrkarte laut Vermerk des Aufſichtsbeamten wur 
            tei=
weiſe zur Fahrt benutzt, ſo kann, ſoweit es ſich um eine 
            Dienſt=
ſtelle mit Beſugnis zur Fahrgelderſtattung handelt, das Fahrgeld für 
die nicht benutzte Strecke auf der Station, auf der die Fahrt abgebrochen 
wird, auf mündlichen Antrag durch die Fahrkartenausgabe erſtattet 
            wer=
den. Für die durch die Bearbeitung entſtehenden Koſten wird eine 
Gebühr von 10 bom Gundert erhoben. Erſtattungsanträge, zu 
deren Erledigung die Fahrkartenausgabe nicht zuſtändig iſt, werden von 
der Fahrkartenausgabe an das zuſtändige Reichsbahn=Verkehrsamt oder 
— bei Auslandskarten — an die Reichsbahndirektion weitergegeben. In 
allen Fällen wird aber das Fahrgeld nur dann erſtattet, wenn die 
Nichtbenutzung oder die unvollſtändige Ausnutzung der Fahrkarte 
ordnungsmäßig durch einen Aufſichtsbeamten beſcheinigt iſt. 
Ein nicht benutztes MEN=Fahrſcheinheft nehmen die 
MGR.=Büvos unter Abzug einer Gebühr zurück, die 25 Rpf. für den 
Umſchlag und je 25 Rof. für jeden im Heft erhaltenen Fahrſchein, 
höchſtens jedoch 2,00 MM., beträgt. Iſt das Fahrſcheinheft bereits zum 
Teil benutzt worden, ſo äſt ein Rückerſtattungsantrag an die 
            Direk=
tion des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, Berlin 
W 9. Voß=Straße 2, zu ſtellen. Dieſer Antrag wird auch durch alle 
MER=Büros vermittelt. Bei der Rückerſtattung wird in dieſem Falle, 
ebenſo wie bei den Fahkarten, eine Gebühr von 10 Pvozent erhoben.
 — Gabelsberger Stenographenverein 1861 Darmſtadt — 
            Ballon=
ſchule. Am Sonntag fand unſere diesjährige vierte Wanderung ſtatt, 
die durch herrliches Wanderwetter begünſtigt war. Mit der Bahn in 
Heppenheim angelangr, führte unſer Weg durch das Erbacher Tal zur 
Löshöhe, wo während einer Marſchpauſe das Frühſtück eingenommen 
wurde. Weiter ging es zur Juhöhe über Bonsweiler, Mörlenbach nach 
Zotzenbach. Friſchgeſtärkt begann ſodann der Aufſtieg zur Tromm, der 
durch reizende Ausſichten reichlich belohnt wurde. Nach einer 
            Erfri=
ſchung und längerer Ruhepauſe mußten wir das ſchöne Fleckchen Erde 
            wie=
der verlaſſen und traten den Heimweg über Rimbach, Albersbach, 
            Son=
derbach nach unſerem Ausgangspunkt Heppenheim an. Es war auch 
eine Marſchleiſtung für unſere zahlreicheWWanderſchar, und allzu ſchnell 
vergigen die in der Natur verbrachten Stunden. Beſonderer Dank ſei 
den beiden Führern Hans Herter und Rudi Henkler gezollt für ihre 
zielbewußte Führung in eine mit großer Sorgfalt auserwählte Gegend 
unſeres ſchönen Odenwaldes. 
— Deutſchorden. Aus Anlaß des großen vaterländiſchen Konzertes 
ehemaliger Militärmuſiker unter der Leitung Prof. Hackenbergers fällt 
der Kommendeabend Freitag, den 2. Auguſt, aus. Die 
            Ordens=
brüder werden gebeten, zahlreich zum Konzert zu erſcheinen. 
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. In der am 12. und 13. 
Juli ſtattgefundenen Ziehung 4. Klaſſe 33. (259.) Lotterie fielen die 
beiden Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark auf Nr. 162 834 in den 
beiden Abteilungen 1 und 2, die beiden zweitgrößten Gewinne von je 
50 000 Reichsmark auf Nr. 369 345 in den beiden Abteilungen und 2. 
Die Haupt= und Schlußziehung, in der über 52 Millionen 
Reichsmark zur Ausſpielung gelangen, beginnt am 8. Auguſt. Außer 
den beiden Prämien von je 500 000 Reichsmark kommen zur Verloſung 
die großen Haupttreffer von 2 mal 500 000 Reichsmark, 2 mal 300 000 
Reichsmark, 2 mal 200 000, 2 mal 100 000 Reichsmark ſowie viele andere 
hohe Gewinne. Im günſtigſten Falle können auf ein ganzes Los 
1 Million Reichsmark, auf ein Doppellos 2 Millionen Reichsmark 
            ge=
wonnen werden. Die Erneuerung der Loſe zu dieſer Hauptklaſſe hat 
planmäßig ſpäteſtens bis zum 1. Auguſt , 18 Uhr, bei 
            Ver=
luſt des Anrechts in der zuſtändigen Lotterie= Einnahme zu geſchehen. 
Die Beachtung dieſer Friſt wird namentlich in der jetzigen Reiſezeit 
dringend empfohlen, da bei der großen Nachfrage über die nicht 
            recht=
zeitig erneuerten Loſe anderweit verfügt werden muß. In einzelnen 
Lotterie=Einnahmen ſind noch wenige Kaufloſe zu haben. 
Freitod. Auf dem Herrgottsberg hat ſich ein junger Mann 
von 22 Jahren, zuletzt in Beſſungen wohnhaft, erhängt. Im U=Bau 
des Stadtkrankenhauſes hat ſich eine 78jährige Frau von hier erhängt. 
Es liegt vermutlich Geiſtesgeſtörtheit vor. 
E Feſtnahmen. Auf dem Marktplatz wurde eine gewerbsmäßige 
Taſchendiebin auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen. — Ein 
            jun=
ger Mann von 15 Jahren wurde in einem hieſigen Warenhaus beim 
Diebſtahl ertappt und feſtgenommen. — Ermittelt wurde nunmehr ein 
Arbeiter, der bei einem hier gaſtierenden Zirkus beſchäftigt iſt und auf 
der Griesheimer Chauſſee öffentliches Aergernis erregte. Er wurde 
feſtgenommen. 
— Schlägerei. Zu der Schlägerei in einer Wirtſchaft der 
            Feldberg=
ſtraße ſei noch mitgeteilt, daß den Wirt dabei keine direkte Schuld trifft, 
dieſer hat vielmehr den Rohlingen gegenüber zur Abwehr 
            Verteidi=
gungsmaßnahmen ergriffen.
 Neue Schalplalken. 
Homocord=Electro legt eine Reihe neuer Schallplatten zur 
Beſprechung vor, die außerordentlich beachtenswert ſind, ſowohl wegen 
des hohen Grades techniſcher Vollendung, wie auch der künſtleriſchen 
Auswahl. Dieſe elektriſch aufgenommenen Platten zeichnen ſich durch 
eine beſonders volle, tiefe Tonfülle aus, deren gute Holzreſonanz 
            keiner=
lei metalliſchen Beiklang aufkommen läßt. Die Platten der Homocord= 
Electro ſind den beſten Raumtonplatten gleich zu ſtellen. „
            Schnee=
geſtöber” und „Nordſtern” vom Kuban=Koſaken=Chor, „Das 
Käſtchen” und „Auf glattem Wolgaeiſe” von dem ruſſiſchen 
Baſſiſten Michail Gitowſky mit Orcheſterbegleitung geſungen, auch die 
„Manon==Platte (Traumbild und „Flieh, o flieh”) von dem Tenor 
Peter Raitſcheff mit Orcheſterbegleitung italieniſch geſungen, ſind 
            glän=
zende Erzeugniſſe modernſter Platteninduſtrie. Sehr hübſch iſt auch 
„Wiener Tanz” von Grete Eweler (Violine) mit ihrem 
            Kammer=
orcheſter geſpielt, eine Doppelplatte von reichſter Melodienfülle. „Die 
Glocken von Hawai” und „Sommernacht auf Hawai”, 
geſpielt von der Fred Bird Marimba=Band, die von vielen 
            Platten=
fabrikanten ſchon herausgebracht wurden, laſſen gute Vergleiche zu, in 
denen die Homocord=Eleetro ſicher nicht ſchlecht abſchneidet. Auch 
„Drüben in der Heimat blühen die weiſen Roſen” 
von Hans Heinz Bollmann, iſt eine ſehr empfehlenswerte Platte. 
„Grammophon‟ (Die Stimme ſeines Herrn) hat nunmehr den 
außerordentlich erfolgreichen Kurzopern „Wilhelm Tell” als 
            Kurz=
drama folgen laſſen. So gut die Kurzopern auch künſtleriſch zu 
            bewer=
ten ſind, dünkt uns doch, daß das Kurzdrama noch techniſcher 
            Bearbei=
tung bedarf. Und zwar im Aufnahmeverfahren. Die Wilhelm=Tell= 
Plattenſerie, das erſte Kurzdrama, das von einer deutſchen 
            Schall=
plattenfirma herausgebracht wurde, iſt zwar in der Wiedergabe auf 
gutem Apparat von bewunderswerter Klarheit, aber die Sprache wirkt 
zu ſehr deklamiert. Man gewinnt den Eindruck, daß die Künſtler in 
den Aufnahmeapparat geſprochen haben. Vielleicht läßt ſich eine 
            Büh=
nen=Aufnahme, ähnlich wie die großer Opernwerke, mit beſſerem 
            Er=
folge ermöglichen. Immerhin iſt der Verſuch außerordentlich 
            beachtens=
wert, auch Schauſpiele durch Schallplatten für die Heimbühne 
            herzuſtel=
len. — Von den übrigen neuen Erzeugniſſen der Deutſchen 
            Grammo=
phon A.=G. intereſſiert in erſter Linie die Platte mit Aufnahmen aus 
dem Tonfilm „The ſinging Fool”, die Al Jobſon, der Darſteller 
der Hauptpartie, für Brunswick geſungen hat. Der Tonfilm iſt für 
die Platteninduſtrie von außerordentlicher Bedeutung. In irgendeiner 
Form muß ſie ſich mit ihm auseinanderſetzen. Daß ſie das alsbald tut, 
iſt ebenſo anerkennenswert, wie die Tatſache, daß ſie Tonfilmerzeugniſſe 
ihren Schallplattenbeziehern zugänglich macht. Die Platte des 
            Jazz=
ſängers Al Jobſon bringt „Kannſt du mir gut ſein” und 
„Regenbogenglanz” in ausgezeichneter Wiedergabe. Sehr gut 
iſt wiederum eine Platte von Harry Jackſon mit ſeinem Orcheſter (
            For=
trott) und ein weiterer Foxtrott von Sis Jumping Jacks, ebenfalls 
Brunswick=Erzeugniſſe. Von Polyfar=Platten liegen vor Potpourris 
aus der Operette Friedericke” für großes Streichorcheſter, mit 
Paul Godwin als Violinſoliſt, und eine Platte von Franz Völker, dem 
Tenor des Frankfurter Opernhauſes, „Es gibt eine Frau, die 
dich niemalsvergißt” und „Tränen weint jede Frau 
ſo gerne”. Franz Völker hat den großen Schlager, der allerdings 
reichlich ſchmalzig iſt, mit dem ganzen Charme ſeiner ſchönen Stimme 
auf die Platte gebannt.
 — Deutſchmeiſter=Konzert. Auf den heute Mittwoch, den 31. Juli, 
abends 8 Uhr, im Garten des Städtiſchen Saalbaues — bei ungünſtiger 
Witterung im Saal — ſtattfindenden Wiener Prater=Abend, 
ausgeführt von der Wiener Deutſchmeiſter=Kapelle unter Leitung von 
Kapellmeiſter Edi Kugler, ſei hiermit nochmals hingewieſen. Karten 
bei KonzertArnold, Eliſabethenſtraße 28 CTel. 2560), und ab 7 Uhr an 
der Abendkaſſe. 
— Militär=Konzert Hackenberger. Der Beſuch des am kommenden 
Freitag in der Feſthalle unter Leitung von Prof. Hackenberger= 
Berlin ſtattfindenden „Großen Militär=Sonder=Konzertes wird auch 
durch die hieſigen Negimentsvereine ihren Mitgliedern beſonders 
empfohlen. Da die Veranſtaltung von der Witterung unabhängig iſt, 
hat der Vorderkauf ſchon lebhaft eingeſetzt. Um die bei der 
            Ueber=
füllung des letzten Konzertes eingetretenen Mißſtände zu vermeiden, 
iſt die Kartenausgabe beſchränkt, ſo daß ausreichend Sitzplätze 
            vorhan=
den ſind. Es wird empfohlen, ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen. 
— Oeffnung des Hochſchul=Sportplatzes für Nichtangehörige der 
Hochſchule. Auf die Anzeige in heutiger Nummer wird verwieſen. 
kolale Veranftiallungen. 
De 
Eicheinende Nechm ſd esftletiic dt Sinwsife anf Lndgen g bckres 
F frimm Fadlte ugendwie ale Beſprchung eder Krik. 
— Bund der Kaufmannsjugend im D.H. V. Zu dem 
in Nieder=Ramſtadt ſtattfindenden Vortragsabend: „Die 
            Kaufmanns=
jugend im deutſchen Oſten” treffen ſich die Mitglieder der Gruppe 
Darmſtadt zur gemeinſamen Autofahrt um 20 Uhr am Böllenfalltor. 
— Jungmädchenabende des Vereins Freundinnen 
junger Mädchen. Auf die Jungmädchenabende des Vereins 
Freundinnen jg. Mädchen ſeien die Hausfrauen, die Hausangeſtellten, 
Kindergärtnerinnen und Haustöchter aufmerkſam gemacht. Sie finden 
im Sommer im Freien ſtatt: Donnerstags alle 14 Tage (im Winter 
wöchentlich Donnerstags, abends 8—10 Uhr, im Freundinnen=Heim, 
Sandſtraße 24). Treffpunkt Donnerstag, 1. Auguſt, abends 8.15 Uhr, an 
der Odenwaldbrücke. Bitte Liederbücher, evtl. Laute mitbringen. Bei 
Regenwetter im Heim, Sandſtraße 24. Die Hausfrauen werden geberen, 
die Beſtrebungen des Vereins zu unterſtützen, indem ſie uns ihre 
            An=
geſtellten ſchicken. 
— „Heſſiſcher Hof‟. Die für vergangenen Freitag geplank 
geweſene Veranſtaltung: „Ein Abend bei Matthias Weber”, findet 
            nun=
mehr — günſtige Witterung vorausgeſetzt — morgen Donnerstag, den 
1. Auguſt, ſtatt. Alle ſonſtige Vorbereitungen bleiben beſtehen. (Sehe 
Näheres im Anzeigenteil der Ausgabe des 1. Auguſt.) 
— Schloß=Kaffee. Das heutige Nachmittags=Sonderkonzert 
des Schloß=KaffeeEnſembles unter Leitung von Kapellmeiſter Curr 
Fiſcher bringt ein abwechſlungsreich geſtaltetes Programm zu Gehör. 
Außer Mittwochs findet bis auf weiteres auch jeden Samstag, 8.15 Uhr 
abends, ein Geſellſchaftsabend ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
 Tageskalender für Mittwoch, den 31. Juli 1929. 
Konzerte: Schloß=Kaffe, Hotel Schmitz, Kaffee Oper, Sportplatz= 
Reſtaurant, Kaſſe Ganßmam. — Städt. Saalbau, 20 Uhr: 
Konzert der Deutſchmeiſter. — Kinovorſtellungen: Helia, 
Palaſt=Lichtſpiele. — Mathildenhöhe, 10—18 Uhr: Ausſtellung 
„Den ſchöne Menſch”.
 DA.S EKAEUGWS DER GRUSSIEM UEUTSCHEN SCHÜHEABRIK 
Ludwigstraße 13 
DARMSTADT 
Ludwigstraße 12
Mittwoch, den 31. ZJuli 1929
Nummer 210.
 Geite, G. 
Aus Heſſen. 
Zuchlviehmarkt in Pfungſtadk. 
7 Mit rund 14 000 heſſiſchen Morgen hat Pfungſtadt, neben ſeiner 
Induſtrie und ſeinen Gewerbebetrieben, eine recht rührige 
            Landwirt=
ſchaft. Die Viehzucht wird zielſicher betrieben, und ohne zu überheben 
ſteht Pfungſtadt in Heſſen mit an erſter Stelle. Es wird die 
            Simmen=
taler Reinzucht betrieben und die weiße Saanenziege gezüchtet. Die 
Stadt hat den Faſelviehhof in eigener Regie und durch fortwährende 
Einführung von erſtklaſſigen Bullen aus der Schweiz und Oberbaden 
ſowie der Verwendung nur beſter Ziegenböcke ſteht hier das ſchönſte 
Zuchtmaterial zum Verkauf. Auf den großen deutſchen 
            landwirtſchaft=
lichen Ausſtellungen wurde die Pfungſtädter Ziegenzucht wiederholt mit 
erſten Preiſen ausgezeichnet.: Verkäufe an das Ausland haben 
            ſtattge=
funden. Die Schweinezucht iſt im Aufblühen begriffen. Unter 
            Mit=
wirkung des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes in Darmſtadt findet am 
24. Auguſt 1929 in Pfungſtadt der vierte große Zuchtviehmarkt für 
Bullen ſowie für weibliches Rindvieh aller Altersklaſſen, Jungböcke, 
weibliche Ziegen aller Altersklaſſen, wie auch für Eber und Zuchtſauen, 
verbunden mit Prämiierung, ſtatt. Es iſt alſo allen Gemeinden wie 
Privaten Gelegenheit geboten, beſtes Zuchtmaterial zu haben. Mit 
dem Markt iſt eine Ausſtellung Pfungſtädter handwerklicher 
            Erzeug=
niſſe verbunden.
 Ak. Nieder=Ramſtadt, 30. Juli. Kommenden Sonntag, den 4., und 
Montag, den 5. Auguſt I. J., finder dahier die Kirchweihe ſtatt. Als 
eine der erſten in der ganzen Umgegend, wird ſie von jeher gern und 
zahlreich von auswärts beſucht. Die ſprichwörtlich gewordenen Nieder= 
Ramſtädter Großportionen haben ihre Anziehungskraft nicht verfehlt, 
und dürfte auch in dieſem Jahre wieder mit einem Maſſenbeſuch zu 
sechnen ſein. Tanzmuſik findet in den verſchiedenſten Lokalen ſtatt. 
Karuſſell, Schiffſchaukel und andere Buden ſorgen dafür, daß auch die 
Jugend nicht zu kurz kommt. — Krieger= und 
            Veteranenver=
ein. Bei der am letzten Samstag abend ſtattgefudnenen 
            Mitglieder=
verſammlung wurde die Abrechnung über das Feſt der Fahnenweihe 
vorgetragen und genehmigt. Sie ſchließt, trotz der gewaltigen Unkoſten, 
die mit dem Feſte verbunden waren, immerhin noch mit einem 
            nam=
haften Ueberſchuß ab. Zu dem glücklichen Verlauf des Feſtes und zu 
dem günſtigen Endergebnis hat die Einwohnerſchaft weſentlich 
            beige=
tragen. Es wird daher auch nochmals an dieſer Stelle der Dank der 
Feſtleitung ausgeſprochen — Verfaſſungsfeier. Nachdem die 
in Betracht kommenden Vereinsvorſtände das Programm für die 
            dies=
jährige Verfaſſungsfeier aufgeſtellt haben wurde als Lokal, in dem die 
Feier ſtattfindet, der Saal des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Breidert) 
            be=
ſtimmt. Die Feier wird bereits Samstag abend, den 10. Auguſt I. J., 
ſtattfinden. Zur Verſchönerung derſelben werden die drei hieſigen 
            Ge=
fangvereine und die beiden Turnvereine mitwirken. Anſtelle der bisher 
üblich geweſenen Feſtrede wird aller Vorausſicht nach diesmal ein 
            ge=
eigneter Lichtbildervortrag kreten. 
Cg. Reinheim, 30. Juli. Ernteeinbringung. Der allzu 
ſchnellen Einbringung der Ernte iſt durch den plötzlich einſetzenden 
Wetterumſchlag nun ein Ziel geſetzt, denn mit dem Mähen der 
            Weizen=
felder wird nun zunächſt ausgeſetzt, während andererſeits der Roggen 
noch nicht alle abgefahren iſt, und nun beſſeres Wetter abgewartet 
            wer=
den muß. — Gartenſchäden. Durch die Trockenheit ſind überall 
die Kohlpflanzen ſo ärmlich, daß kein Gartenbeſitzer Freude an ſeinem 
Beſitz hat. Auch die Bohnen und Erbſen ſind durch die Hitze 
            abgeſtor=
ben und bieten keine volle Ernte. Erſchwert wurde die Pflege der 
Pflanzen noch durch das fehlende Waſſer, da trotz der tiefen Lage auch 
die Quellen des Reinheimer Waſſerwerks kärglicher als ſonſt lieferten, 
infolgedeſſen ſeitens der Ortsverwaltung ſparſamer Verbrauch des 
Waſſers anempfohlen wurde, um keine Stockungen hervorzurufen. 
n. Reichelsheim i. O., 29. Juli. Verſchiedenes. Die 
            Ernte=
ferien der hieligen Volks= und Fortbildungsſchule begingen heute, 
            Mon=
tag, 29. Juli, und dauern drei Wochen. — Straßenreinigung. Die 
            Bür=
germeiſterei weiſt in einer Bekanntmachung darauf hin, daß in 
            ein=
zelnen Straßen über deren Reinigung zu klagen ſei. Die Anwohner 
werden darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ihrer Pflicht nicht genügen, 
wenn ſie Mittwochs und Samstags kehren, ſondern ſo oft es nötig iſt. 
Im Hinblick auf den jetzt ſo regen Kurbetrieb und mit Rückſicht auf 
den geſteigerten Autoverkehr iſt dieſe Anordnung ſehr zu begrüßen. — 
Es ſei auch hier darauf hingewieſen, daß koſtenloſe Unterſuchungen 
für Lungenkranke jeden zweiten Mittwoch im Monat in der 
            Göttmann=
ſchen Heilſtätte ſtattfinden. — Kurkonzerte. Einem dringenden 
            Bedürf=
nis der zahlreichen Kurgäſte entgegenkommend, fanden im Saale des 
Gaſthauſes Zum Adler” zwei Konzerte ſtatt, ebenſo in dem mit 
            ben=
galiſchem Licht beleuchteten Garten des Gaſthauſes „Zum Schwanen”. 
Alle Konzerte fanden ein dankbares Publikum.
 Cd. Michelſtadt, 30. Juli. Sppg. Fürth kommt nach 
Michelſtadt. Die Mannſchaft der Spielvereinigung Fürth, die ſich 
am vergangenen Sonntag in Nürnberg die deutſche Meiſterwürde 
            er=
kämpfte, kommt vorausſichtlich noch im Auguſt nach Michelſtadt zur 
Erholung. Bei dieſer Gelegenheit werden auch die Fürther, die ja 
            ge=
legentlich der Einweihung des Stadions in Michelſtadt ſchon einmal 
ein Spiel gegen Sportverein Frankfurt abſolvierten, u. a. auch ein 
Spiel gegen Rot=Weiß Frankfurt a. M. austragen. — Kur= und 
Waldtheater Michelſtadt. Als Abſchiedsvorſtellung gibt das 
hieſige Kurtheater, zugleich auch als Ehrenabend für Direktor K. 
Süßenguth und Mia Klupp=Süßenguth, am Mittwoch, 31. Juli, den 
Schwank „Der Schwiegerſohn in 1000 Aengſten” oder „Der Weg zur 
Hölle”. — In einer Verordnung gibt die Bürgermeiſterei bekannt, daß 
die Ladengeſchäſte in der Zeit vom 27. Juli bis 20. Auguſt 1929 an 
den Werktagen bis 8 Uhr abends offen gehalten werden können. Seit 
kurzem war hier der F=Uhr=Ladenſchluß eingeführt worden und iſt es 
im Intereſſe der Verkäufer ſowohl als auch in dem der Käufer ſehr zu 
begrüßen, daß die Bürgermeiſterei dieſe Abänderung traf. Auf dem 
Lande iſt nun mal ein ſolch früher Ladenſchluß ſchlecht einzuführen, 
zumal noch im Sommer und in der Erntezeit, wo die meiſten Leute 
bis abends ſpät auf den Feldern beſchäftigt ſind. 
m. Beerfelden, 29. Juli. Landesverſammlung des 
            Evan=
geliſchen Bundes. Seine 42. Landesverſammlung hält der 
Hauptverein, des Evangeliſchen Bundes für Heſſen vom 10. bis 12. 
Auguſt in unſerem Städtchen ab. Gleich die erſte Beſprechung, beſucht 
von Vertretern des ganzen Kirchſpiels, zeigte, daß die Bevölkerung 
dieſes Ereignis von Herzen begrüßt und alles daranſetzen wird, 
            dem=
ſelben einen würdigen und glanzvollen Verlauf zu ſichern, und die in 
einer weiteren Sitzung gewählten Kommiſſionen ſind eifrig an der 
            Ar=
beit, die übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen. Die nunmehr 
            auf=
geſtellte Feſtordnung ſieht nach eine Sitzung des Evangeliſchen 
            Be=
amtenvereins im Gemeindeſaal der hieſigen Kirche vor: Abends ſind 
Verſammlungen an allen Predigtorten, hier hält in der Turnhalle 
Herr Pfarrer Bergér=Darmſtadt, der Schriftführer des Hauptvereins, 
einen Vortrag über: „Warum brauchen wir gerade heute einen 
            Evan=
geliſchen Bund?” Am Sonntag iſt hier Feſtgottesdienſt unter 
            Mit=
wirkung von Poſaunenchören und Kirchengeſangvereinen, desgleichen 
in 25 Städten und Dörfern der Umgebung, dem Feſtgottesdienſt 
            ſchlie=
ßen ſich Jugendgottesdienſte an. Es folgt eine Sitzung des Vorſtandes 
des Hauptvereins, der Dekanatsvertrauensmänner und des 
            Feſtaus=
ſchuſſes. Zu der evangeliſchen Volksverſammlung auf dem hieſigen 
Marktplatz, nachmittags, geht es im Feſtzug vom Bahnhof aus. An die 
Verſammelten werden Grußworte richten die Herren Bundesdirektor 
D. Fahrenhorſt=Berlin, Superintendent Oberkirchenrat Dr. Müller= 
Darmſtadt und der Vorſitzende des Hauptvereins, Pfarrer Berck=
            Roß=
dorf. Letzterer wird dann in einem Vortrag behandeln: „Die 
            Prote=
ſtanten von Speher und wir Proteſtanten von heute‟. Auch bei der 
Volksverſammlung wirken Chöre und Poſaunenchöre mit. Abends iſt 
in der Turnhale eine Begrüßungsverſammlung, bei der, wie auch am 
Samstag abend, muſikaliſche und andere Darbietungen den paſſenden 
Rahmen bilden werden. Am Montag folgt im Gemeindeſaal eine 
            Mit=
glieder= und Abgeordnetenverſammlung mit Vortrag von 
            Bundesdirek=
tor D. Fahrenhorſt=Berlin und eine Ausſprache über „Proteſtantiſche 
Politik”. Nachmittags iſt für die auswärtigen Gäſte eine Autofahrt 
durch das Kirchſpiel Beerfelden und ſeine Umgebung vorgeſehen, die 
den Gäſten aus der Ferne die Schönheiten unſeres Odenwaldes, 
            ins=
beſondere des ſüdlichen Teils, erſchließen wird. 
Cf. Birkenau, 30. Juli. Das Wetter der letzten Wochen verſprach 
ein ſtörungsloſes Einbringen der Ernte. Dieſelbe wird ſich nun 
durch den eingeſetzten Negen verzögern. Für die übrigen Feldfrüchte 
iſt der Regen jedoch ſehr notwendig geweſen, denn dieſelben hatten 
unter der Trockenheit der letzten Wochen ſtark gelitten. — Bei den im 
Stadion zu Frankfurt a. M. ausgetragenen volkstümlichen 
            Meiſter=
ſchaften des 9. Kreiſes der D. T. belegte vom Turnverein 1886 e. V. 
Birkenau der Turner Georg Bechtold im Stabhochſprung den 
            zwei=
ten Platz. Der Verein errang auch bei dem am gleichen Tage in Weiher 
i. Odw. ſtattgefundenen Volksturnfeſt beachtenswerte Erfolge. — Die 
Freie Turnerſchaft Birkenau, welche das Arbeiter=Turn= und 
Sportfeſt in Nürnberg mit 28 Turnerinnen und Turnern beſuchte, 
konnte daſelbſt im Vereinsturnen der B=Klaſſe (gemiſchte Riege) an 
8. Stelle einen ſchönen Erfolg erringen. Außerdem konnte der Verein 
im Zehnkampf der 4=Klaſſe einen 9. Sieg mit nach Hauſe bringen.
 30jähriges Zubiläum der Gewerbe= 
und Handwerkervereinigung Griesheim.
 Aa. Griesheim, 30. Juli. 
Handwerk und Gewerbe, ſowie Obſt= und Gartenbau haben ſich in 
Griesheim zuſammengetan, um über Sonntag eine große lokale 
            Aus=
ſtellung veranſtalten zu können. Der äußere Anlaß dazu iſt das 50 Beſtehen der Gewerbe= und Handwerkervereinigung Griesheim, 
das auf dieſe Weiſe feſtlich begangen werden ſoll. 
Der „Griesheimer Lokalgewerbevere:n” — ſo war 
urſprünglich der Name — wurde im April 1879 von 48 Vertretern von 
Handwerk und Gewerbe ins Leben gerufen. Am 6. Mai bereits 
            er=
folgte die Genehmigung der Satzungen und die Eintragung des 
            Ver=
eins in die Liſte des Landesgewerbevereins, der Zentralſtelle. Der erſte 
Vorſtand beſtand aus neun Perſonen. Erſter Vorſitzender wurde der 
damalige Be geordnete und ſpätere Bürgermeiſter Maſſing, ſein 
Stellvertreter war Bautechniker Bauer. Der Verein nahm ſich ſofort 
aller Intereſſen des heimiſchen Handwerks und Gewerbes an, 
            insbe=
ſondere förderte er das Gewerbeſchulweſen, zumal bereits ſeit 1878 eine 
Handwerkerzeichenſchule in Griesheim beſtand, die durch den 
            Kreis=
bauaufſeher=Aſpiranten Bauer aus Darmſtadt gegründet worden war. 
Auch nahm ſich der Verein des Lehrlings= und Geſellenweſens 
            beſon=
ders an, zu welchem Zwecke Geſellenprüfungen in möglichſt 
            regelmäßi=
gen Zeitabſtänden zur Abhaltung gelangten. In Verſammlungen und 
Vortragsabenden, zu denen ſtets gute Kenner des Handwerks und 
            ſei=
ner Lage zugezogen wurden, verſuchte der Verein, in den Kreiſen 
ſeiner Mitglieder ſtets belehrend und aufklärend zu wirken. 21 Jahre 
lang leitete Bürgermeiſter Maſſing den Verein. Als er im Jahre 1896 
von ſeinem Poſten zurücktrat, wählte ihn der Verein zum 
            Ehrenvor=
ſitzenden mit Sitz und Stimme im Vorſtand. An ſeine Stelle wurde 
Kaufmann Philipp Höhl 3. zum erſten Vorſitzenden gewählt. 1901 
legte Höhl den Vorſitz nieder, der im gleichen Jahre dem 
            Buchdruckerei=
beſitzer Valentin Baſſenauer übertragen wurde. Zweiter 
            Vor=
ſitzender wurde damals Schloſſermeiſter Karl Hofmann. Die 
            Kriegs=
jahre und Nachkriegsjahre mit ihren Folgeerſcheinungen (Beſetzung 
uſw.) legten das Vereinsleben faſt ganz lahm. Auf dem Felde der Ehre 
blieben Bauunternehmer Joh. Diefenbach und Kaufmann Ludw. Wolff. 
Eine große Umwandlung brachte das Jahr 1924. 
In der damaligen Hauptverſammlung wurde der Verein auf den 
Namen „Gewerbe= und Handwerkervereinigung 
Griesheim” umgetauft, und zwar unter gleichzeitiger 
            Zuſammen=
faſſung aller gewerblichen Berufsgruppen. Bei der Umſtellung zählte 
der Verein insgeſamt nahezu 250 Mitglieder, und zwar neben 112 Ein=
 A. Rimbach, 30. Juli. Förderung des Obſt=, Garten= 
und Gemüſebaues. Vorgeſtern nachmittag fand die 
            Generalver=
ſammlung des Obſt= und Gartenbauvereins im Saale des Georg Adam 
Schütz ſtatt. Es war feſtzuſtellen, daß die Mitgliederzahl weiter 
            zuge=
nommen hat. Mehrere Vorträge und eine Studienfahrt wurden 
            veran=
ſtaltet. Die Rechnungsprüfung wurde vorgenommen und nichts 
            bean=
ſtandet. Herr Kreisobſtbauinſpektor Ohrtmann=Heptzenheim 
            behan=
delte zwei wichtige Kapitel des Obſtbaues, nämlich „Das Umpfropfen” 
und Die Schädlingsbekämpfung”. Um konkurrenzfähig zu bleiben, muß 
man ſich im Obſtbau immer mehr darauf einſtellen, Qualitäts= und nicht 
Quantitätsware auf den Markt zu bringen. Alſo muß mit dem Brauch, 
wie er vielfach in unſerer Gegend von früherer Zeit übernommen 
wurde vielerlei Sorten kunterbunt anzupflanzen, gebrochen werden. 
Ein Weniger bedeutet in dieſer Hinſicht viel. Die Aepfelweinerzeugung 
rentiert heute nicht mehr. Auch hier nimmt der Bierkonſum zu. Am 
meiſten wird der Aepfelwein noch von den Landwirten ſelbſt bei der 
Ernte und bei ſonſtigen Arbeiten getrunken. Die Weinäpfel und 
            klei=
neren Sorten Aepfel bringen kein Geld mehr ein. Sie müſſen mit 
marktfähigem Tafelobſt umgepfropft werden. Auch der „
            Schädlings=
bekämpfung” muß noch mehr Intereſſe entgegengebracht werden. 
Bz. Tröſel, 30. Juli. Vergangene Nacht wurde die hieſige 
            Bürger=
ſchaft wieder einmal durch Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. Die 
Scheune des ehemaligen Arnoldſchen Anweſens, die durch Kauf an die 
Gebrüder Dörſam in Löhrbach überging, ſtand in hellen Flammen 
und brannte vollſtändig nieder. Das Feuer hatte ſchon auf das 
            an=
grenzende Wohnhaus übergegriffen, konnte aber durch ſchnelles 
            Ein=
greifen der hieſigen Feuerwehr gelöſcht werden. Schon zum dritten 
Male ſeit Menſchengedenken wurde die Scheune durch Feuer vernichtet. 
In einem Zeitraum von zwei Jahren wurden unſere Ortseinwohner 
während der Nacht dreimal durch Feueralarm in Schrecken verſetzt. Es 
klingt überhaupt ſonderbar, daß gerade in derſelben Nacht, in der vor 
zwei Jahren die Scheune der Landwirte Herlemann und Kohl ein 
Raub der Flammen wurde, die hieſigen Ortseinwohner denſelben 
Schrecken erleben mußten, und zwar immer zu einem Zeitpunkt, wo 
der hieſige Geſangverein verſammelt iſt. Man iſt hier allgemein der 
Anſicht, daß Brandſtiftung vorliegen muß.
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
 Neckarſteinach, 29. Juli. In der alten gotiſchen Kirche fand 
            un=
ter der Leitung des Herrn Chormeiſters Hans Weber ein Konzert des 
Volkschors Neckarſteinach ſtatt. Im erſten Teil gelangten einige 
            Solo=
vorträge zur Darbietung; ſo brachte Frl. Jula Kaufmann, 
            Meiſter=
ſchülerin der Klavierabteilung Heinz Mayer an der hule für 
Muſik Mannheim, im ſicheren Spiel das Prelude von Nachmaninow 
zum Vortrag; weiterhin ein Sopranſolo von Frau Emmy Simon=Aden= 
Darmſtadt, eine Arie aus der „Schöpfung” von Hahdn, reizvoll und in 
gewohnter Güte. Der junge ſympathiſche Tenor Ludwig Seitz aus 
Darmſtadt bewies durch Vortrag der Selig ſind”=Arie aus dem „
            Evan=
gelimann” zukunftsreiches Können. Wirklich gut war auch das Bariton= 
Solo des Herrn Ernſt Schörry von Neckarſteinach, der eine 
            Mendels=
ſohnſche Arie mit iefſtem tünſtleriſchem Ernſt und großer 
            Ueberzeu=
gungskraft vortrug. — Der zweite Teil brachte Schillers „Lied von der 
Glocke” in der Vertonung von Andreas Nomberg. Ein 
            außerordent=
lich kühner und gut zu heißender Verſuch, dieſe Vertonung in 
            Neckar=
ſteinach zur Aufführung zu bringen. Dank der ſicherlich aufopfernden 
Arbeit des Herrn Weber iſt dieſer Verſuch vollauf gelungen. Der Chor 
war prächtig eingeſchult und folgte dem Dirigenten aufs Haar. Die 
dramatiſche Auflockerung des Glockenliedes wurde aufs ſchönſte beſorgt 
durch die Mitwirkung der Soliſten: Frau Simon=Adens reine 
            Kolora=
turen, Herrn Schörrhs wuchtigen Meiſter=Bariton ſowie den 
            ſchwung=
vollen Tenor des Herrn Seitz. Vor allem iſt aber zu erwähnen die 
außerordentliche Leiſtung des Fräulein Kaufmann, die durch ihre ruhige 
und elaſtiſche Begleitung auf dem Flügel dem ganzen Unternehmen erſt 
die ſichere Grundlage gab. Die Veranſtaltung war ſtark beſucht und 
            er=
freute ſich des innigſten Beifalles aller. 
W. Heppenheim a. d. B., 29. Juli. Lehrkurſusfür 
            Kran=
kenpflege. Nachdem nach einem 2jährigen Lehrkurſus für 
            Kranken=
pflege 9 Pflegerinnen der hieſigen Landes=Heil= und Pflegeanſtalt eine 
ſikriftliche und praktiſche Prüfung gemacht hatten, unterzogen ſie ſich 
am vergangenen Mittwoch noch einer mündlichen Prüfung. Die 
            Ab=
ſchlußprüfung erfolgte unter dem Vorſitz des Herrn Miniſterialrates 
Freſenius=Darmſtadt als Examinator und der Herren Med.=Rat Dr. 
Werner und Med.=Rat Schmeel. Alle 9 Prüflinge beſtanden die 
            Prü=
fung mit „Sehr gut”. — Beſtäubungder Trauben. Nach einer 
Mitteilung der heſſiſchen Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= und 
            Obſt=
bau in Oppenheim hat der Sauerwurmmottenflug in den letzten Tagen 
in manchen Weinbergslagen eine beträchtliche Stärke erreicht. Es iſt 
eine ſofortige Beſtäubung mit den bekannten arſenhaltigen 
            Stäubemit=
teln empfehlenswert. Der erſten Beſtäubung hat nach 6—8 Tagen eine 
zweite zu folgen. In Lagen, die alljährlich unter Wurm und Rohfäule 
zu leiden haben, iſt es vorteilhaft, die Trauben mit 0,5 Prozent 
            Kypſer=
kalkbrühe unter Zuſatz von 180 Gramm Wurmgrün und 200 bis 250 
Gramm Kottonölſchmierſeife auf 100 Liter Spritzbrühe zu waſchen. Der 
günſt ge Zeitpunkt zum Waſchen der Trauben fällt nach diesjährigen 
Beobachtungen in die Woche vom 29. Juli bis 3. Auguſt. Eine 
            Be=
handlung der Trauben nach dem 10. Auguſt mit arſenhaltigen Mitteln 
iſt nicht zuläſſig.
 zelmitgliedern die Mitglieder von ſieben Innungen und Vereinigungen 
(Bäckerinnung, Friſeurinnung, Gaſtwirtevereinigung, 
            Metzgervereini=
gung, Metzgerinnung, Schneiderinnung, Schneiderinnenvereinigung und 
Schuhmacherinnung). Gleichzeitig wurde ein neuer Vorſtand gewählt. 
mit der ergänzenden Maßnahme, daß ſämtliche Innungsvorſitzenden 
dem Geſamtvorſtand, einſchließlich der Lehrer der gewerblichen 
            Fort=
bildungsſchule, angehören. Der ſeitherige langjährige Vorſitzende 
            Baſ=
ſenauer wurde auf einſtimmigen Beſchluß zum Ehrenvorſitzenden 
            er=
nannt. An ſeiner Stelle wurde Zimmermeiſter Valentin Schick 
zum erſten Vorſitzenden und Maurermeiſter Juſtus Müller 2. zum 
            ſtell=
vertretenden Vorſitzenden gewählt. Im Jahre 1926 konnte 
            Gewerbe=
lehrer Engel ſein 25jähriges Dienſtjubiläum feiern. Seit 1928 iſt: 
in der Führung der Vereinsgeſchäfte durch Bildung von fünf ſtändigen 
Ausſchüſſen mit beſonderen Arbeitsgebieten eine unbedingt notwendige 
und in der Praxis ſich gut bewährende Arbeitsteilung eingetreten. 
Der erſte Ausſchuß hat die Förderung und Wahrung aller allgemeinen, 
beruflichen und wirtſchaftlichen Intereſſen der Mitglieder zu 
            behan=
deln; der zweite Ausſchuß iſt für das Schul= und Unterrichtsweſen 
            zu=
ſtändig; der dritte Ausſchuß befaßt ſich mit ben Finanz= und 
            Steuer=
angelegenheiten; der vierte Ausſchuß behandelt Verkehrs=, Betriebs= 
und Vergebungsweſen, und der fünfte Ausſchuß bearbeitet das 
            Für=
ſorge= und Krankenkaſſenweſen. 
Die vergangenen fünf Jahrzehnte waren für das Griesheimer 
Handwerk und Gewerbe ſchwere Jahre intenſiver Arbeit zur Hebund 
des Standes, Jahre eines oft alle Kräfte in Anſpruch nehmenden 
            Exi=
ſtenzkampfes, Arbeitsjahre im Dienſte für Volk und Vaterland. Das 
Jubiläum ſoll zeigen, daß auch das Handwerk auf dem flachen Lande 
ſeinen Mann ſtellen kann, wie die Gewerbeſchau andererſeits beweiſen 
ſoll, daß Handwerk und Gewerbe ſelbſt in den Vororten Einer größeren. 
Stadt unbedingt leiſtungsfähig ſind. Auf der Gewerbeſchau haben über 
50 Gewerbetreibende und Handwerker ihre Erzeugniſſe ausgeſtellt. 
Der Obſt= und Gartenbauverein Griesheim, der 
ebenfalls eine Ausſtellung abhält, die eine wertvolle Ergänzung der 
Gewerbeſchau ſein wird, kann auf eine über 40jährige Geſchichte 
            zurück=
blicken. Er wurde am 29. September 1888 ins Leben gerufen. Sein 
erſter Vorſitzender war, wie beim Gewerbeverein, Bürgermeiſter 
            Maſ=
ſing. Der Verein hat ſich um die Hebung der Griesheimer 
            Gemüſe=
zucht große Verdienſte erworben, große Glashauskulturen (nach 
            hollän=
diſchem Muſter) anlegen laſſen und in jeder Weiſe das Intereſſe ſeiner 
Mitglieder zu wahren gewußt.
 Erlöſchen des Parakyphus in Oberheſſen. 
Der Paratyphus, die ausgeſprochene Sommerkrankheit, die nie 
völlig erliſcht, in den meiſten Fällen aber harmlos verläuft, darf in 
Lauterbach als erloſchen gelten. Der Julibericht des 
            Kreisgeſundheits=
amtes ſtellt dort keinerlei Paratyphus mehr feſt. Auch in Schlitz iſt von 
den im Juli gemeldeten Erkrankungen die Hälfte bereits als geheilt zu 
betrachten. Mit Ausnahme eines Falles, der einen 75jährigen Greis 
betrifft, bei dem anderei ige Komplikationen hinzugetreten ſind, ſind 
alle Fälle in Oberheſſen leichter Natur geweſen. Woher dieſe 
            Erkran=
kungen, die auch aus dem benachbarten preußiſchen Gebiet gemeldet 
wurden, herrühren, läßt ſich ſchwer feſtſtellen. Um irrigen Meinungen 
vorzubeugen, ſei aber betont, daß von Anfang an genaue chewiſche und 
bakteriologiſche Unterſuchungen ſowohl des Trinbwaſſers als auch der 
Milch= und Molkereiprodukte dorgenommen worden ſind. Dabei hat 
ſich herausgeſtellt, daß das hochqualifizierte Molkeveiweſen Oberheſſens, 
beſonders Lauterbachs, allen hygieniſchen Anforderungen entſprochen 
hat. Es beſieht kein Anlaß, über die in dieſem Jahre im 
            Zuſammen=
hang wit der Hitzewelle überall zahlreicher aufgetretenen Erkrankungen 
beunruhigt zu ſein. Miteilungen in verſchiedenen Blättern, die die 
Krankheitskurve des Kreiſes Lauteubach brachten, haben einem guten 
Zweck gedient, wenn ſie die Wochſomkeit der Behörden durch eine 
            Auf=
rittelung des hygieniſchen Gewiſſens der Oeffentlichkeit, Sauberkeit und 
Vorſichtigkeit walten zu laſſen, unterſtützen halfen.
 — Heppenheim a. b. B., 30. Juli. Am kommenden Sonntag, den 
4. Auguſt, und Montag, den 5. Auguſt, feiert die Stadt Heppenheim 
ihr Kirchweihfeſt. Alle Vorbereitungen laſſen erkennen, daß den 
            aus=
wärtigen Beſuchern gemütliche Stunden bevorſtehen, beſonders iſt es 
das altbekannte Parkhotel „Halber Mond”, das ſeinen Gäſten, wie 
            im=
mer, nur Gutes bietet. Die Muſik ſtellt unter perſönlicher Leitung 
Herr Obermuſikmeiſter M. Weber. — Aengſtlichen Gemütern ſei 
            noch=
mals verſichert, daß nach amtlicher Mitteilung ſeit dem 13. Juni die 
Typhus=Epidemie ganz erloſchen iſt und Heppenheim ohne Bedenken 
            be=
ſucht werden kann. — Gute Bahnverbindungen und billige Autofahrten 
ermöglichen es, auch noch in ſpäter Stunde nach Hauſe zu kommen. 
(Siehe auch Inſerat.) 
— Gernsheim, 30. Juli. Wafſerſtand des Rheins am 
29. Juli: 0,26 Meter; am 30. Juli: 0,32 Meter. 
Ck. Nauheim b. Groß=Gerau, 30. Juli. Starkenburger 
Bienenzüchtertag. Der Starkenburger Bienenzüchtewverband, 
in dem die Bienonzüchter Starkenburgs, Rheinheſſens und Oberheſſens 
zuſammengeſchloſſen ſind, veranſtaltere vorgeſtern und geſtern im 
            Mau=
heim bei Groß=Gerau ſeine Jahrestagung, die mit einer Ausſtellung 
verbunden war. Bei der Eröffnung der Ausſtellung, die reich beſchickt 
und gut beſucht war, begrüßte der Vorſitzende de. Verbandes, Brunner= 
Darmſtadt, die Delegierten und Ghrengäſte, unter ihnen zahlreiche 
Bürgermeiſter der Umgebung und Kreisobſtbauinſpektor Surma=Groß= 
Gerau. Mit Genugtuung derwies er auf die vorbildliche Pflege der 
Biemenzucht, die im hieſigen Kreiſe ausgeüübt wird. Für die Gemeinde 
Nauheim ſprach Bürgermeiſter Kaul herzliche Begrüßungsworte. Nach 
einer Beſichtigung der intereſſanten Ausſtellung and gemeinfamem 
Mittageſſen wurde die Jahrestagung mit einem Vortrage von 
            Bienen=
züchter Seidel=Düppelhof bei Traiſa über „Bienenzucht und Obſtbau” 
eröffnet. Der Vortragende wies auf die engen Beziehungen zwiſchen 
Obſtbau und Bienenzucht hin und gab mancherlei praftiſche Ratſchläge. 
Ergänzt wurden ſeine intereſſanten Ausführungen durch den 
            Vorſitzen=
den Brunner=Darmſtadt, der darauf hinwies, daß die Förderung der 
Bienenzucht auch Förderung des Obſtbaues bedeutet und nicht zuletzt 
an einer Steigerng des deutſchen Eigenkapitals mitwirke. 
            Kreisobſt=
bauinſpektor Surma=Groß=Gerau empfahl den Landwirten die ſtärkere 
Beachtung der Bienenzucht, die nebembei noch ein billiger Sport ſei. 
Beſchloſſen wurde, im Herbſt in größeren Städten des Bezirks 
            Honig=
märkte zu veranſtalten. Nach Abſchluß der Tagung weilten die 
            Teil=
nehmer noch manche Stunde in der Ausſtellung, um viele praktiſche 
Anregungen mit in die Heimat zu nehmen. 
Ck. Groß=Gerau, 29 Juli. Vertilgung des Froſtſpanners. 
Das Kreisamt Groß=Gerau hat mit Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes 
und Genehmitunt des heſſiſchen Innenminiſters eine Verordnung zur 
Vertiligung des Froſtſpanners erlaſſen, nach der jeder Eigentümer, 
            Be=
ſitzer, Pächter oder Nutzungsberechtigte eines Grundſtückes verpflichtet 
iſt, bis ſpäteſtens 25. Oktober eines jeden Jahres an den auf dem 
Grundſtück befindlichen Obſtbäumen und den dabeiſtehenden 
            Baum=
pfählen Klebgürtel zur Vertilgung des Froſtſpanners anzulegen. Dieſe 
Klebgürtel müſſen eine Breite von mindeſtens 15 Zentimeter haben 
und be3 Hochſtämmen in Höhe von mindeſtens 1,30 Meter vom 
            Erd=
boden ſo feſt angelegr werden, daß ein Durchkriechen des Froſtſpanners 
unter dem Gürtel verhütet wird. In der zweiten Hälfte des 
            Dezem=
bers nach dem Flug des Froſtſpanners iſt die Rinde unterhalb des 
Klebgürtels ſcharf abzubürſten, die Leimringe ſind dann zu entfernen 
und zu verbrennen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 
150 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Polizeiverordnung, 
betr. die Vertilgung des Froſtſpanners vom 4. April 1914 wurde außer 
Kraft geſetzt. Die neue Verordnung iſt am 27. Juli ds. Js. in Kraft 
gerreten. — Regulierung des Schwarzbaches. Das heſſiſche 
Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Forſt= und 
            Kameralverwal=
tung, hat die Genehmigung der Regulierung des Schwarzbaches in der 
Gemarkung Gundhof mit Gundwald und Schlichter und der 
            Gemar=
kung Königſtädter Domanialwald beantragt. Etwaige Einwendungen 
gegen das Unternehmen, deſſen Pläne und ſonſtigen Unterlagen zur 
Einſicht der Intereſſenten von Dienstag, den 30. Juli d. J., bis 
            Mon=
tag, den 26. Auguſt d. J, auf dem Kreisamt Groß=Gerau während der 
Dienſtſtunden offenliegen, ſind ſpäteſtens bis zum 26. Auguſt beim 
Kreisamt geltend zu machen. — Beſtandenes Examen. Hans 
Schulz, Sohn des Schreiner= und Glaſermeiſters Heinrich Schulz aus 
Groß=Gerau, hat an der höheren Landesbauſchule zu Darmſtadt ſein 
Examen als Hochbautechniker beſtanden. — Verſchüttet. Bei 
Kanaliſationsarbeiten wurde der Arbeiter Vollhardt aus Dornberg 
durch hereinbrechende Sandmaſſen in einem Straßenſchacht verſchittet. 
Er erlitt außer einem Rippenbruch ſtarke Quetſchungen.
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Donges & Wieſt.
Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Seite 7
 Renkenerhöhung und Erweikerung der Leiſtung 
in der Invalidenverſicherung. 
Durch Geſetz vom 27. Juni 1929 werden die Steigerungsbeträge 
für alle in der Zeit von 1891 bis 30. September 1921 geleiſteten 
            Bei=
träge um 15 Prozent erhöht. Die Erhöhung tritt ab 1. Oktober 1929 in 
Kraft und beträgt für Invalidenrente jährlich mindeſtens 12 RM. und 
für Waiſenrente 6 RM. Für die neu hinzukommenden Renten werden 
die Steigerungsbeträge wie folgt erhöht: 
Alte Sätze Neue Sätze:
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            Span=
genſchuhe, neu. noch 
n. getr., Gr. 37, ſof 
orsw. z vk. Wenck= 
Ftraße 7, I.
 Gleichzeitig wurde Art. 71 des Einführungsgeſetzes zur RVO. 
            be=
ſeitigt, wonach keinen Anſpruch auf Witwenrente nach dem 4. Buch 
der RVO. die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherten hatten, welche vor 
dem 1. Januar 1912 bereits verſtorben waren. Das gleiche galt auch 
füir die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherten, welche am 1. Januar 1912 
im Sinne des Geſetzes dauernd erwerbsunfähig waren und dann 
            verſtor=
ben ſind, ohne inzwiſchen die Erwerbsfähigkeit wieder erlangt zu 
haben. 
Zur Durchführung des Geſetzes iſt unter dem 17. Juli eine 
            Ver=
ordnung erlaſſen worden, in der die Feſtſtellbarkeit der Anſprüche 
            be=
handelt wird. Da es für einzelne Verſicherte ſchwierig ſein wird, ihre 
Anſprüche auf Grund genauer Unterlagen zu beweiſen, ſoll den 
            An=
forderungen Rechnung getragen werden, wenn ſie glaubhaft gemacht 
werden können. Wenn die Wartezeit erfüllt iſt, ihre Dauer aber nicht 
mehr genau feſtgeſtellt werden kann, ſo ſoll der Geſamtſteigerungsbetrag 
bei Witwenrenten 34 Mk., be: Waiſenrenten 12 Mk. für das Jahr 
            be=
tragen. 
Durch Aufhebung dieſer Beſtimmung wird ein altes Unrecht 
            be=
ſeitigt, das man einer größeren Anzahl älterer Witwen in den letzten 
Jahren zugefügt hatte. Um die Beſeitigung dieſer Beſtimmung hat 
ſich der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands 
in letzter Zeit immer und immer wieder bemüht. Erfreulicherweiſe
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 jetzt mit Erfolg. Die Aufhebung dieſes Artikels geſchieht ebenfalls mit 
Wirkung vom 1. Oktober 1929, und können jetzt alle Witwen, die das 
65. Lebensjahr vollendet haben oder die im Sinne des Geſetzes als 
Invalide zu betrachten ſind, die Witwenrente aus der 
            Invalidenver=
ſicherung beziehen. Die Anträge zum Bezug der Witwenrente können 
jetzt ſchon geſtellt werden, und iſt der Zentralverband der 
Arbeitsinvaliden, Gau Heſſen, Darmſtadt, Waldſtr. 55,I., 
zu jeder weiteren Auskunft koſtenlos gern bereit.
 Keine Kürzung der Invalidenrenken, wenn der 
Renkenempfänger das 65. Lebensjahr vollendel. 
Bekanntlich werden die Invalidenrenten nach § 1311 der RVO. 
dann gekürzt, wenn die Invalidität Unfallfolge iſt. Streit entſtand 
nur ſehr oft darüber, wie dieſe Beſtimmungen ausgelegt werden ſollten, 
wenn die Rente nicht wegen . alidität, ſondern wegen Vollendung des 
65. Lebensjahres gewährt wurde. Das Baheriſche 
            Landesverſicherungs=
amt hat verſchiedentlich entſchieden, daß die Rente unter allen 
            Umſtän=
den gekürzt werden muß, da nicht einzuſehen ſei, warum die 
            Renten=
empfänger, die wegen Erreichung ihrer Altersgrenze ihre Rente 
            be=
ziehen, beſſergeſtellt werden ſollten wie ſolche, die in jüngeren Jahren 
einen Unfall erlitten hatten. Der Zentralverband der 
            Arbeitsinvali=
den und Witwen Deutſchlands hat dieſe Anſicht wiederholt ſcharf 
            be=
kämpft und deshalb verſucht, eine andere Entſcheidung herbeizuführen. 
In einer Rentenſtreitſache, mit der ſich kürzlich der große Senat des 
Reichsverſicherungsamts beſchäftigte, wurde nun dahingehend 
            entſchie=
den, daß ein Invalidenrentenempfänger, der das 65. Lebensjahr 
            voll=
endet hat, von dieſem Zeitpunkte an nicht ſchlechter geſtellt werden 
darf, als wenn er die Rente auf Grund der Vollendung des 65. 
            Lebens=
jahres erhalten würde. Auf Grund dieſer Entſcheidung raten wir allen 
Invalidenrentenempfängern, denen trotz Vollendung des 65. 
            Lebens=
jahres die Rente gekürzt wird, mit Bezug auf 8 1319 RVO. Antrag 
auf Neufeſtſtellung der Rente zu ſtellen, und evvtl. im Beſchwerdeweg 
zu verſuchen, einen neuen Beſcheid zu erhalten. — Nähere Auskunft 
über die Anwendung dieſer Entſcheidung erteilt der 
            Zentralver=
band der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands, 
Gau Heſſen, in Darmſtadt, Waldſtraße 55, erſter Stock.
Rundfunk=Programme.
 Frankfurt. 
Mittwoch, 31. Juli. 13.15: Schallplatten: Unterhaltungsmuſik. 
O 15.15: Der Schlangenkönig. Märchen von Ernſt Moritz. O 16.15: 
Stuttgart: Konzert des Funkorch. Muſik aus aller Herren Länder, 
Mitw.: H. Conzelmann, Flügel: A. Haagen. O 18.10: Bücherſtunde. 
O 18.30: Vortrag von Pfarrer Clemens Taesler. O 19: Hörſpiele 
und Satiren von Alfred Auerbach. O 19.40: Zeitberichte: Anſprache 
des Papſtes an die Schüler von Montagone. O 20: Prof. Dr. 
Drevermann: Aus dem Senckenberg=Muſeum. O 20.15: Konzerti 
Eduard Clark. O 21.30: Stuttgart: Unterhaltungsmuſik des 
            Funk=
orcheſters. Offenbach: Ouv. „Orpheus in der Unterwelt”. — 
Dvorak: Zwei ſlawiſche Tänze. — Smetana: Die Moldau”, 
            ſin=
foniſche Dichtung. — Delibes: Muſik aus „Coppelia”. — Joh. 
Strauß (Sohn): An der ſchönen blauen Donau, Walzer, 
Königswuſterhauſen. 
Deutſche Welle. Miltwoch, 31. Juli. 10: Dr. Hajek: Mundart 
und Schriftſprache. O 10.35: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. 
12: Schallplatten. O 15.40: Chriſtine Sachſe: Milchwirtſchaftliche 
Beratung. O 16: Dr. Böhme: Die gegenwärtige Lage des deutſchen 
Schu.we ens im Auslande. O 16.30: Bücherſtunde. Dr. Braun: 
            Atem=
pauſe der Gegenwartsdichtung. O. 17: Hamburg: Kurkonzert aus 
Harzburg. O 18: Dr. Neumann: Bericht einer amerkianiſchen Studien=
 L. Hirſch: Der ſpaniſche Dichter Unamuno. O 18.55: K. Graefs 
Sprechen und Singen. O 19.20: H. R. Berndorff: Verbrechen und 
Polizei. O 20: Wovon man ſpricht. O 20.30: Sonderveranſtaltung. 
Lieder. Germaine Martinelli, Paris. Am Flügel: Romuald Wikarſki. 
O 21: Kammermuſik. Bach: Konzert für zwer Violinen D=moll. — 
Händel: Sonate Ed=ur für zwei Violinen und Klavier. — Viotti= 
Serenata für zwei Violinen. — Zilcher: Melancholie: Danſe 
Caprice. — Mozart: Concertano für zwei Violinen und Klavier. 
Ausf.: Melanie und Hans Michaelis (Violine) und R. Wikarſki 
(Flügel). O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach. o Pauſe: 
Bildfunk.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten
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Seite 8
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Griesheim b. D., 29. Juli 1929.
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Mittwoch, den 31. Juli 1929
 Todes=Anzeige. 
Am 27. Juli 1929 iſt unſer lieber Vater 
Herr
 in faſt vollendetem 87. Lebensjahre ruhig 
entſchlafen. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Jakob Joſt 
Ludwig Joſt. 
Die Einäſcherung hat auf Wunſch in aller 
Stille ſiattgefunden.
Nummer 210
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an dem ſchweren 
Verluſte, den wir durch den Heimgang unſeres lieben Vaters, 
            Groß=
vaters und Bruders 
Johannes Hickler V 
Maurermeiſter 
erlitten haben, ſagen wir Allen unſeren herzlichen Dank. Insbeſondere 
danken wir Herrn Pfarrer Winkler, für die tröſtenden Worte am 
Grabe, dem Geſangverein Eintracht für den erhebenden Geſang, der 
Freiwilligen Feuerwehr und dem Kriegerverein für die letzte erwieſene 
Ehre, ſowie für alle Kranzniederlegungen. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Meſſel, den 29. Juli 1929. 
(12171
 Für die uns anläßlich unserer 
            Ver-
mählung übermittelten Glückwünsche 
und Aufmerksamkeiten sagen wir 
nerzlichsten Dank. 
Georg Wenzlau und Frau, 
Darmstadt, den 31. Juli 1928.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme und Blumenſpenden, 
            be=
ſonders, für die troſtreichen Worte 
des Herrn Pfarrer Weißgerber, 
Herrn Dr. Müller und unſerer 
Schweſter Marie für ihre 
            auf=
opfernde Pflege, dem Kriegerverein 
und Geſangverein Eintracht für die 
letzte Ehrung ſagen wir Allen auf 
dieſem Wege unſeren herzlichſten 
Dank. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Chriſtine Leißler 
geb. Fiſcher. 
Traiſa, den 30. Juli 1929. (12209 
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Familie Heinrich Kreuzer 
Familie Georg Mehzer. 
Roßdorf b. 3., Darmſiadt, den 30. Juli 1929. 
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 
1. Auguſt, nachmittags 3 Uhr ſtatt.
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Wir danken allen von Herzen, die unſerer 
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das letzte Geleit gaben und durch ihre Liebe 
uns wohltaten. 
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Amtmann Schäfer und Frau. 
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 210
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 Arterien-Verkalkung 
Frühzeitiges Altern? Gicht? Rheuma? 
ſind in heutiger Zeit keine ſeltenen Erſcheinungen. An 
Arterienverkalkung leiden Arme wie Reiche. Wie ſtark 
dieſes Leiden verbreitet iſt, geht aus der Tatſache 
            her=
vor, daß ihr ca. 25 von 100 Menſchen zum Opfer fallen. 
Bemerken Sie bei ſich eine der typiſchen, bei 
            Arterien=
verkalkung auftretenden Erſcheinungen, wie 
Blutandrang zum Kopf und Unterleib, 
            Schwindel=
anfälle u. Nervenſchmerzen aller Art, 
            Melan=
cholie, Ohnmachtsanfälle, Kopfſchmerzen 
            ſchwer=
ſter Art, Schwäche des Denkvermögens, 
            Schwer=
hörigkeit, Ohrenſauſen, frühzeitige Mannes= 
1V 10846 
ſchwäche, 
dann iſt es hohe Zeit unverzüglich eine Behandlung mit 
Radium Gletschaminin 
(fünfteiliges Etui mit Radium=Emanation) 
zu beginnen. Dieſes Präparad, deſſen Zuſammenſetzung 
von erſten Autoritäten geprüft und für abſolut 
            einwand=
frei befunden worden iſt, verhindert die weitere 
            An=
ſetzung von Kalkmaſſen, löſt die alten und ſorgt für 
deren Ausſcheidung, RADIUN GLETSCHAMININ 
            be=
wirkt ferner die Verdünnung des Blutes, 
            Wiedererlan=
gung der erforderlichen Elaſtizität der verkalkten Adern, 
Verminderung des Blutdruckes, Verhinderung von 
Schlaganfällen und die Erhaltung der Arbeitskraft 
Etwas beſſeres gibt es nicht! 
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Seite 10
 Reich und Ausland. 
Verbandskag des Reichsverbandes der 
Büro-Angeſtellken und -Beamken 
in München. 
Der große Saal des neuen Hauuſes der chriſtl. 
            Ge=
werkſchaften in München, das feſtlichen Flaggenſchmuck 
trug, war bis af den letzten Platz gefüllt, als der 
Werbandsvorſitzende die Tagung eröffnete. Sein Gruß 
galt in erſter Linie den Kollegen aus dem gewaltſam 
vom Mutterlande getrennten Saavgebiet. Er konnte 
weiter als Ehrengäſte eine Reihe Vertreter anderer 
Verbände begrüßen, darunter Herrn Landtagsabg. 
Tunke vom Geſamtverband der chriſtl. Gewerkſchaften 
in München. Der Geſamterband deutſcher 
            Ange=
ſtelltengewerkſchaften (Gedag) hatte ſeinen 
            Vorſitzen=
den, Geovg Broſt, M. d. R. W., Berlin, entſandt. 
Den Deubſchnationalen Handlungsgehilfen=Verband 
vertrat deſſen Verwaltungsmitglied Hermann 
            Milt=
zow=Hamburg. Der Geſchäftsbericht des 
            Verbands=
vorſitzenden ſtützte ſich auf einen von der Abteilung 
Organiſation herausgegebenen gedruckt vorliegenden 
Bericht. Der Verband kann in jeder Weiſe 
            hoff=
mungsfroh in die Zukunft ſchauen, ſeine beiſpielloſe 
Aufwärtsentwicklung beweiſt, daß ſeine 
            Grundge=
danken, die chriſtlich=nationgle Weltanſchauung und 
gewerkſchaftliche Organiſation in Berufsverbänden 
auch unter den Büroangeſtellten ſiegreich geweſen 
find. 
Ueber die ſozialpolitiſche Arbeit berichtete der 
Leiter der ſozialpolitiſchen Abteilung, Georg Süßer= 
Berlin. Eine Fülle von Aufgaben brachte die 
            Er=
richtung der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung 
und Asbeitsloſenverſicherung und der Abſchluß eines 
Tarifvertrages für die Angeſtellten bei den 
            Arbeits=
nachweiſen, ſowie deren Uebernahme aus den 
            Dien=
ſten der Gemeinden in die der Reichsanſtalt. Auch 
der Kaſſenbericht zeigte eine erfreuliche 
            Aufwärtsent=
wicklung. Ueber die Zukunftsaufgaben ſprach Herr 
Ernſt Schröder=Berlin. Er ſtellte die Gegenſätze 
            her=
aus, die den Berufsverband vom gemiſchtberuflichen 
Sammelverband und vom marxiſtiſchen Gegner 
            tren=
nen. Der Wille der Büroangeſtellten zum Aufſtieg 
iſt unverkennbar. Die Erziehungsarbeit zum 
            Berufs=
gedanken brachte erfveuliche Erfolge. Trotzdem der 
Verband das Berufsbeamtentum anerkennt und 
            deſ=
ſen Schutz jederzeit bejahen wird, fordert er auch 
für die Angeſtellten bei den Behörden die 
            Aner=
kennung des Leiſtungsprinzips, wie ſie in den von 
ihm mitgeſchaffenen Tarifverträgen zum Ausdruck 
kommt, und Aufſtiegsmöglichkeiten. Die praktiſchen 
Vorſchläge, die der B.d.B. den Abgeordneten des 
deutſchen Reichstags für die Anſiedlung ausſcheidender 
Heeresangehöriger gemacht hat, ſind durchführbar, 
und haben in weiten Kreiſen Beachtung und 
            zuſtim=
wende Aufnahme gefunden. Lebhafter Beifall bewies 
bei allen Rednern die ſtarke Zuſtimmung und die 
innere Geſchloſſenheit, die auch in der gemeinſamen 
kebhaften Ausſprache zu den einzelnen Berichten und 
Vorträgen deutlich zum Ausdruck kam. — Am 
            Nach=
mittage wurden Reichsfachgwuppen für die 
            Angeſtell=
ten der Arbeitsnachweiſe, bei den 
            Sozialverſiche=
rungsträgern, bei den Reichs=, Staats= und 
            Kom=
munalbehörden, in der Induſtrie und bei den 
            Rechts=
anwälten und Notaren gegründet, die die 
            Ver=
bandsfovderungen für die kümftige 
            Gewerkſchafts=
arbeit in Entſchließungen niederlegten. 
Vorbereikungen zur großen Fahrt des 
„Graf Zeppelin” 
Friedrichshafen, 30. Juli. 
Nach dem erfolgreichen Abſchluß der Probefahrten 
des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” iſt man zur Zeit 
auf der Friedrichshafener Werft eifrig beſchäftigt, 
das Luftſchiff für die imn wenigen Tagen vorgeſehene 
Fahrt nach Amerika auszurüſten. Da die 
            Maſchinen=
cnlage während der am Samstag und Sonntag 
durchgeführten Fahrten nach neuerlichen Erblävungen 
der Werftleitung dem an ſie geſtellten Anforderungen 
durchaus genügt hat, trug man ſich im Luftſchiffbau 
geſtern ſogar mit der Abſicht, die neue Ozeanfahrt 
unter Umſtänden bereits in der Nacht zum Mittwoch 
anzutreten. Da aber, wie ſchon kurz berichtet, noch 
nicht alle Fahrgäſte in Friedrichshafen eingetroffen 
ſind, wurde in einer Beſprechung Dr. Eckeners mit 
ſeinen Offizieren beſchloſſen, die Fahrt erſt zum 
            ur=
ſprünglich vorgeſehenen Zeitpunkt, alſo in der Nacht 
zum Donnerstag, zu beginnen. Für die an die 
Ozeamüberquerung ſich anſchließende Weltreiſe ſind 
nunmehr alle Paſſagierplätze ebenſo wie für die 
Amerikafahrt belegt. 
Heute nachmittag wird mit der Unterbringung des 
nach Amerika beſtimmten Frachtguts im Loderaum 
des „Graf Zeppelin” begonnen werden können. Zu 
der bei der im Mai abgebrochenen Amerikafahrt 
            mit=
geführten und bisher in Freidrichshafen lagernden 
Luftfracht, worunter ſich bekanntlich ein Bechſtein= 
Flügel, ein Rubens=Gemälde und das Gorilla=
            Weſib=
chen „Suſi” befanden, ſind in der Zwiſchenzeit neben 
einer großen Zahl anderer Gegenſtände noch zur 
Beförderung angemeldet worden ein Schimpanſe von 
der Tierhandlung Ruhe=Hannover, von der auch der 
junge Gorilla herrührt, desgleichen nicht weniger als 
600 Kanarienvögel von der derſelben Firma. Ein 
Berliner Bildhauer läßt eine Büſte des verſtorbenen 
Ozeanfliegers v. Hünefeld auf dem Luftwege nach 
Lakehurſt befördern. Die geſamte Fracht hat ein 
Gewicht von etwa 2000 Kilogramm. Auch zu den für 
die letzte Amerikafahrt eingetroffenen und immer noch 
beim Friedrichshafener Poſtamt aufgeſtapelten 
            Luft=
poſtkarten und Briefen im Geſamtgewicht von 
            an=
mähernd 350 Kilogramm werden noch einige Säcke 
neu hinzukommen. Luftpoſtſendungen werden 
            vor=
läufig noch bis Mittwoch abend angenowmen. Die 
Fahrt werden bekanntlich u. a. auch die Paſſagiere 
der zwangsläufig vor zwei Monaten unterbrochenen 
Reiſe wieder mitmachen. 
Brand im Krankenhaus. 
Berlin. Am Dienstag morgen gegen 5 Uhr 
brach im Proſper=Hoſpital Recklinghauſen ein Brand 
aus, deſſen Urſache bisher noch nicht feſtgeſtellt 
            wer=
den konnte. Der Weſtflügel des Krankenhauſes war 
plötzlich in Rauch und Flammen gehüllt. Das Feuer 
verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit über den 
geſamten Mittelbau und evgriff auch den Oſtflügel. 
Der geſamte obere Teil des rieſigen Gebäudes iſt 
dem Brand zum Opfer gefallen. Die Kranken 
            konn=
den in Sicherheit gebracht werden.
 Die ſchwediſche U=Boot=Flottille im Kieler Hafen. 
In Kiel traf ein Uebungsverband der ſchwediſchen Marine, darunter ein Flugzeugmutterſchiff mit
Gegenbeſuch anlaufen.
 fünf Marineflugzeugen, zu einem offiziellen Beſuch ein. Den Gäſten wurde ein herzlicher Empfang 
bereitet. In vier Wochen wird die deutſche Hochſeeflotte verſchiedene
ſchwediſche Häfen zu einem
 Giftgas über Berlin=Wilmersdorf. 
Berlin. In der Barſtraße in Wilmersdorf 
ſtießen am Montag mittag Gasarbeiter, die auf einem 
Grundſtück Ausſchachtungsarbeiten vornahmen, auf 
ein aus der Kriegszeit ſtammendes Lager von 
            Gift=
gasflaſchen. Einige der Flaſchen zerſprangen, als die 
Arbeiter ſie mit dem Spaten berührten, und nach 
wenigen Sebunden lag die ganze Straße unter Gas. 
Arbeiter und Paſſanten flüchteten. Bei denen, die 
in der Nähe des ausſtrömenden Gaſes geſtanden 
            hat=
ten, ſtellten ſich ein heftiges Unwohlſein und 
            Augen=
ſchmerzen, verbunden mit Sehſtörungen, ein. Nach 
den polizeilichen Feſtſtellungen iſt auf dem Terrain 
während der Kriegsjahre Giftgas für Kriegszwecke 
hergeſtellt worden, und etwa 100 000 kleine 
            Gas=
flaſchen wurden, wie die „Voſſ. Ztg.” berichtet, auf 
dem Grundſtück vergraben. Nachdem die Erde an 
dieſer Stelle durch die Gasarbeiter gelockert worden
 iſt beſteht die Gefahr, daß das Gas noch tagelang 
ausſtrömen wird. Es handelt ſich um ſogenanntes, 
Tränengas, das keine tödliche Wirkung hat, wenn 
es nur kurze Zeit eingeatmet worden iſt. Das Gas 
wurde 1915 an der deutſchen Weſtfront verwendet, 
indem man es aus dem Graben entſtrömen ließ, wenn 
der Wind in Richtung auf den Feind zu ſtand. Es 
ſtellte ſich jedoch bald heraus, daß eine derartige 
            Ver=
wendung des Gaſes unpraktiſch ſei, und man ſchritt 
zur Herſtellung von Gasgranaten. Die in dem 
            Be=
trieb in der Bartſtraße befindlichen Flaſchen, für die 
mann keine Verwendung mehr hatte, wurden damals 
einfach einige Meter tief in die Erde eingegraben. 
Die Feuerwehr iſt damit beſchäftigt, die an der 
            Ober=
fläche liegenden Flaſchen unſchädlich zu machen. Die 
zuſtändigen Behörden ſind ſich noch nicht klar darüber, 
auf welche Weiſe die noch vergrabenen Flaſchen 
            un=
ſchädlich gemacht werden können. 
Der Prozeſſionszug an den Grenzen des vatikaniſchen Gebiets.
Schwediſcher Blokkenbeſuch in Kiel.
Mittwoch, den 31. Zuli 1929
Dder Papft verläßk zum erſten Male den Bakikan.
Papſt=Pius XI. verläßt mit dem Allerheiligſten den Petersdom.
Nummer 210
 Schlagwekkerexploſion 
im Waldenburger Bergrevier 
24 Berglenke geköket und 
11 ſchwer verlekt. 
Waldenburg. 30. Juli. 
Auf der Friedens=Hoffnungs=Grube in 
            Nieder=
hermsdorf ereignete ſich geſtern abend 7 Uhr 
eine ſchwere Schlagwetterexploſion, durch die 2 3 
Bergleute getötet und 12 ſchwer 
            ver=
letzt wurden. Sämtliche Verunglückten ſind 
geborgen. Die Urſache der Exploſion ſteht noch 
nicht feſt. Die von der Exploſion betroffenen 
Baue ſind befahrbar, jedoch iſt der Betrieb 
            vor=
läufig eingeſtellt. Die 12 Mann, die lebend 
            zu=
tage gebracht und in das Knappſchaftslazarett 
befördert wurden, ſind mit einer einzigen 
            Aus=
nahme ſämtlich ſchwer verletzt. Die 
            Bergungs=
arbeiten waren um 3 Uhr nachts beendet. Die 
Schweſternſchächte gehören zum Betriebe der 
Niederſchleſiſchen Bergbau=A.G. — Das „Neue 
Tageblatt” in Waldenburg erinnert aus Anlaß 
des ſchweren Unglücks an frühere Kataſtrophen, 
von denen die Schweſternſchächte früher 
            heim=
geſucht wurden. Am 31. Dezember 1896 kamen 
durch eine Schlagwetterexploſion in dieſer Grube 
31 Bergleute zu Tode, am 10. September 1891, 
ebenfalls durch eine Schlagwetterexploſion, 14 
Bergleute. Das letzte größere Unglück ereignete 
ſich in der Grube am 28. Mai 1920, wo infolge 
Brandgasvergiftung fünf Bergleute den Tod 
fanden.
 Das Kohlenrevier in kiefſter Trauer. 
28 Kinder weinen um ihre Bäker. 
Herzzerreißende Verzweiflungsſzenen. 
Das geſamte niederſchleſiſche 
            Steinkohlen=
revier ſteht im Zeichen tiefſter Trauer. Vom 
Förderturm der Schweſternſchächte der Friedens= 
Hoffnungs=Grube weht eine ſchwarze Trauer=
 Nee Er1ID Künscheiente 34 der Luff 
um ihre Väter. Viele hundert Bergwerksfrauen 
und deren Angehörige hatten ſich vor der 
            Un=
glücksſtelle angeſammelt. Herzzerreißende 
            Ver=
zweiflungsſzenen ſpielten ſich ab. Das geſamte 
Rettungsperſonal war alarmiert, um am 
            Un=
fallsort einzugreifen. Die weitaus größte Zaht 
der Toten iſt durch den exploſionsartigen 
            Aus=
bruch des Brandwetters bis zur Unkenntlichkeit 
verſtümmelt. Von den 23 Toten ſind drei 
            Schlep=
per zwei Leerhauer und die übrigen Berghauer. 
Von den Schwerverletzten des Grubenunglücks, 
die in das Knappſchaftslazarett eingeliefert 
            wur=
den erlag heute vormittag ein Häuer aus 
            Ober=
waldenburg ſeinen ſchweren Verletzungen.
 Ueber die Urſache der ſchweren 
            Grubenkata=
ſtrophe konnte trotz eingehender Ermittelungen 
ſeitens des Oberbergamts in Breslau und 
            ſei=
tens der Staatsanwaltſchaft noch nichts 
            feſt=
geſtellt werden. Die Direktion der Grube nimmt 
an, daß eine der Benzinſicherheitslampen 
            explo=
diert iſt und daß dadurch die Exploſion verurſacht 
wurde. Eine Verheerung an dem etwa 150 Meter 
im Durchmeſſer großen Arbeitsplatz iſt nicht 
            ein=
getreten. Die in der Nähe der Exploſionsſtelle 
aufgefundenen Leichen weiſen ſchwere 
            Brand=
wunden auf. Nach den bisherigen 
            Unterſuchun=
gen kann die Exploſion durch einen Schuß nicht 
verurſacht worden ſein. Für die Ueberlebenden 
— mit Ausnahme von zweien — beſteht nach 
Auskunft des Krankenhauſes noch Lebensgefahr. 
Beileidskundgebungen zum 
            Walden=
burger Grubenunglück. 
Anläßlich der furchtbaren Grubenkataſtrophe 
bei Waldenburg hat das 
            Reichsarbeitsminiſte=
rium die Betriebsvertretung und die 
            Verwal=
tung der Zeche telegraphiſch ſeiner Anteilnahme 
verſichert. Reichsminiſter Groener hat für die 
Reichsregierung durch das Oberbergamt 
            Bres=
lau den Verunglückten und ihren Angehörigen 
die wärmſte Teilnahme ausſprechen laſſen. Der 
Herr Reichspräſident hat an das Oberbergamt 
Breslau folgendes Telegramm gerichtet: „Tief 
erſchüttert durch die Nachricht von dem ſchweren 
Schlagwetterunglück auf der Friedens=Hoffnungs= 
Grube im Waldenburger Revier bitte ich Sie, 
den Hinterbliebenen der getöteten Bergleute den 
Ausdruck meiner herzlichſten Anteilnahme zu 
übermitteln und den Verletzten, meine beſten 
Wünſche für ihre baldige Wiederherſtellung 
            aus=
zuſprechen.” 
Ein Neunjähriger 14 Tage auf Wanderſchaft. 
Berlin. In dem Dorfe Gleidingen bei 
            Han=
nover wurde ein neunjähriges Berliner Waiſenkind, 
das zu Fuß untevwegs war, um ſeine Dante in 
            Göt=
tingen zu beſuchen, in völlig heruntergekommenem 
Zuſtand aufgegriffen. Das unternehmungsluſtige 
Kind, das in 14 Tagen die Eiſenbahnſtrecke und die 
Landſtraßen entlangwandernd von Berlin bis 
            Glei=
dingen gekommen war, gab an, Paul Kunſtwann zu 
heißen und in der Wallner=Theater=Straße in Berlin 
bei Pflegeeltern gewohnt zu haben. Er hat ſich aus 
Berlin fortgemacht, weil er nach dem Tode ſeiner 
Eltern von ſeinen Pflegeeltern ſchlecht behandelt 
wurde. Während ſeiner Wanderung ſpielte er in 
den kleinen Städten und Dörfern mit anderen 
            Kin=
dern und bekam auf dieſe Weiſe immer etwas zu 
eſſen und zu trinken. 
Schweres Unglück im Petroleumgebiet 
von Moreni. 
Bukareſt. Im Petroleumgebiet von Moreni 
ereignete ſich am Montag ein ſchweres Unglück. Dort 
ſteht ſchon ſeit mehr als zwei Monaten eine überaus 
reichhaltige Sonde in Flammen. Da alle Verſuche, 
das Feuer zu löſchen, bisher vergeblich waren, wurde 
vor etwa 14 Tagen mit dem Bau eines unterirdiſchen 
Schachtes begonnen, um den Brandherd unter Tag 
einzudämmen. Dieſer Tunnel ſtürzte ein und begrub 
eine Anzahl Arbeiter. Bisher konnten fünf Leichen 
geborgen werden. — Der leitende Ingenieur des 
Tunnelbaues iſt auf die Nachricht von der 
            Kata=
ſtrophe wahnſinnig geworden. 
Der Dauerrekordflug des Flugzeugs 
„St. Louis Robin”. 
St. Louis. Die Dauervekordflieger Jackſon 
und OBrien waren mit dem Flugzeug „St. Louis 
Robin‟ Dienstag nacht 11,17 Uhr 400 Stunden in 
der Luft. Die Motoren laſſen jetzt anſcheinend nach.
Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Geite 11
WEIBLICH
 alt, ſucht Stellung u. B. 86 Geſchſt. ( 
En Büro. Kenntniſſe 
n Stenogr. u. 
            Ma=
chinenſchreib. Ang. 
1. B. 96 Geſchſt. 
Eine unſerer Haus 
aus gut. Fam., ſucht 
. 1. Sept. 
            Anfangs=
telle als Jungfer o. 
einf. Stütze, auch n. 
rusw. Gute 
            Kennt=
niſſe i. Näh., 
            Schnei=
dern. Wäſchebehdl., 
Koch. u. all. Haus= u. nicht koch. könn., 
arbeiten. Zu erfr 
Freundinnenheim, 
Ein Mädchen ſucht 
Stell. z. weit. 
            Aus=
bild. im Bügeln u. 
Stärken. Angeb. u. 
B. 76 a. d. Geſch. C 
Staatl. gepr. Kin= Tanzmuſik 
dergärtnerin ſucht 
Stelle i. Heim. Kin 
d ergarten od. guter 
Familie. Angeb. u 
B. 97 Geſchäftsſt. ( 
Beſſ. Mädch., perf 
ub. Stell. Ang. u. 
B. 87 a. d. Geſch. (* 
Beamtentochter, 
J., ſucht ſofort 
Stelle in ein. 
            Haus=
alt, als Kinderfrl 
Dab. auch Mithilfe 
H.) oder Empf.= 
Dame. Angeb. unt. 
B. 98 Geſchäftsſt.
 Beſſ. Mädch., perf. 
i. Koch. u. Haush., 
m. g. Empf. u. 1gj. 
Z., I. Stell. zu einz. 
Dame o. Hrn. Gehe 
Lehrmädchen, 17 J. la. nach ausw. Ang. 
Mädchen v. Lde. 
ſ cht Laufdienſt, 
            An=
gebote unter B 106 
Geſchäftsſtelle. (12197 
chaltſchülerin., 181., Tücht. Lanffrau mie 
gut. Empf. ſ. morg 
Beſchäftig. Ang. unt 
B 89 Geſchäftsſt. (* 
Empf 
            Herrſchafts=
köch., Haus= u. mehr. 
Alleinmädch., d. koch. 
desgl. mehr. 
            Tages=
mädch. Karol. Beck, 
Sandſtr. 24, 3. 8.(* gewerbsm. 
            Stellen=
vermttl. , Karlſtr. 25.* 
MANNLICH 
Klavier= u. 
            Violin=
ſpieler für 
frei. Gefl. Ang. u 
B. 80 a. d. Geſch. (* 
Ein vielſeit, 
            erfah=
rener Mann, 40 J., 
gel. Schloſſ. u. 
            Me=
chaniker, ſucht Stell. 
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mi. g. Z., ſucht tags= ahnl. Verſteht auch 
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 Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 goldener Trauring, 1 
Gummimantel, 1 Autolederjacke (
            gefüt=
tert), 3 Mützen, 1 Erſatzrad für Auto 
mait Kennzeichen, 2 Damenhandtäſchchen, 
1 Bademutze u. Badeanzug. 1 Plakette, 
1 Manſchettenknopf, 1 Haarſpange, 1 
Zwicker, 7 Taſchentucher, 2 kleine 
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kämmchen, 4 Operngläſer, 2 
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naies mit Inhalt, 1 Lorgnette. 1 Paar 
Gummi=Ueberſchuhe, 1. Damenſchirm, 
1 Halstuch, 1 gehäkelte Strickjacke, 
1 Halskette, 3 Paar Handſchuhe, 2 
            ein=
zelne Handſchuhe 1 Hornbrille, 5 Bund 
Schlüſſel, 1 rote Perlenhalskette. — 
            Zu=
gelaufen: 1 Deutſcher Schäferhund. — 
Zugeflogen: 1 Rebhuhn. 
Wir machen wiederholt darauf 
            auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände 
vorhanden ſind, die in früheren 
            Be=
kanntmachungen verzeichnet ſind. 
            Inter=
eſſenten können die Fundgegenſtände 
während der Büroſtunden auf Zim. 1 
beſichtigen.
 Bekanntmachung. 
Auf Beſchluß des Stadtrates vom 27. 
Juni 1929, bezw. 11. Juli 1929 wird 
der Preis für einen cbm Waſſer mit 
Wirkung vom 1. Auguſt 1929 ab um 
7 Pfennige erhöht. 
Der Herr Miniſter für Arbeit und 
            Wirt=
ſchaft hat durch Verfügung vom 30. Juli 
929 zu Nr. M. A. W. 21943 genehmigt, 
daß mit Wirkung vom 1. Auguſt 1929 
ab für den Reſt des Rechnungsjahres 
1929 (bis einſchließlich 31. März 1930) 
ſas Waſſergeld auf die 
            Nutzungsberech=
tigten umgelegt werden darf, ſoweit es 
den Betrag von 2‟/,/ſo der Friedensmiete 
im Jahr überſteigt. 
Die Hausbeſitzer ſind demnach berechtigt, 
das den Betrag von 2‟/, der 
            jähr=
lichen Friedensmiete überſteigende 
            Waſſer=
geld im Verhältnis der Kopf u. 
            Zimmer=
zahl auſ die Mieter (
            Nutzungsberech=
tigten) für den genannten Zeitraum 
(1. Auguſt 1929 bis 31. März 1930) 
umzulegen. 
(St. 12211 
Darmſtadt, den 30. Juli 1929. 
Der Oberbürgermeiſter 
Mueller.
 Die Maurerarbeiten bei Errichtung 
von Neubauten, Ecke Speſſartring und 
Hohlerweg, ſowie die Glaſer=, 
            Schrei=
ner=, Schloſſer= und Anſchlag=, 
Platten=, Gipſeſtrich=, Tapezier=, 
innere und äußere 
            Weißbinder=
arbeiten, die Rolladenlieferung und 
das Verlegen von 
            Buchenriemen=
böden bei der Errichtung von 
            Neu=
dauten an der Lichtenbergſtraße 17/19, 
ſollen auf Grund der 
            Reichsverdingungs=
ordnung vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen bei dem 
unterzeichneten Amte, Grafenſtraße 30, I., 
Zimmer 9, offen. 
Angebote ſind bis Mittwoch, den 14. 
Auguſt 1929 und zwar für die Maurer=, 
Glaſer=, Schreiner=, Schloſſer= und 
            An=
ſchlag=, Platten=, Gipſeſtrich= und 
            Tape=
zierarbeiten um 10 Uhr, ſür die 
            Rolladen=
lieferung, Verlegen der 
            Buchenriemen=
böden ſowie innere und äußere 
            Weiß=
binderarbeiten um 10,30 Uhr, 
            einzu=
reichen. 
(St. 12216 
Darmſtadt, den 29. Juli 1929. 
Städt. Hochbauamt.
 Die zum Neubau von 6 
            Zweifamilien=
wohnhäuſern, für die Gemeinde Nieder= 
Ramſtadt erforderlichen Erd= und 
Maurerarbeiten, Trägerlieferung, 
Zimmer=, Grobſchloſſer= 
            Dach=
decher= und Spenglerarbeiten, 
Glafer=, Schreiner=, Schloſſer=, 
            Tape=
zier= und Weißbinderarbeiten, 
            In=
ſtallationsarbeiten für Waſſer und 
elektr. Beleuchtung ſowie Herd= und 
ofenlieferung ſollen in öffentlichem 
Wettbewerb vergeben werden. 
Angebotsunterlagen gegen Erſtattung 
der Selbſtkoſten, Einſichtnahme der 
            Zeich=
nungen und nähere Auskunft bei dem 
Unterzeichneten. 
Angebote ſind verſchloſſen mit 
            ent=
ſprechender Aufſchrift bis zum 7. Aug. 
ds. Js., vormittags 10 Uhr, bei der 
Bürgermeiſterei Nieder=Ramſtadt 
            einzu=
eichen, woſelbſt die Oeffnung derſelben 
Gegenwart der Bewerber erfolgt. 
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Ober=Ramſtadt, den 30. Juli 1929. 
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Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Seite 13
 Neue Weitrekorde der Rhönſegelflieger. 
Kronſeld überbiekei ſeinen Strecken- und Höhenweltrekord. — Kronfeld überwindel 160 Kilomeier 
            Luft=
nie und erreicht 3000 Meter Höhe über dem Meeresſpiegel. — Neininger=Darmſtadk ſtellk einen neuen 
Rhöndauerrekord auf. — Grönhoff ſtellk einen Weltrekord mit Paſſagier auf. 
getregen, heute ſind es in der Hauptſache junge Studenten und 
            Ange=
hörige von Luftfahrtvereinen. Dank einer ſyſtematiſchen Schulung iſt 
Endlich wieder Flugwetter. 
man ſo weit gekommen, daß auch NichtMotorflieger bei genügender
 hochbekrieb auf der Waſſerkuppe. — Glänzende 
Flugergebniſſe. — Kronfeld, der Held des Tages. 
Neiningers und Grönhoffs Beſtleiſtungen. 
Von unſerem A. K.=Sonderberichterſtatter. 
* Fliegerlager Waſſerkuppe, 30. Juli. 
Der wegen anhaltenden Nebels und Regens erſt kurz vor 
12 Uhr wieder einſetzende Flugbetrieb zeitigte am heutigen Tage 
vieder großartige Leiſtungen unſerer Segelflieger. Zehn 
            Maſchi=
nen ſegelten zeitweiſe über der Kuppe, geſchickt den Wolkenwind 
msnützend. 
Kronfeld ſtartete um 12 Uhr 22 Minuten und war nach 15 
Minuten in den Wolken in ſüdlicher Richtung in großer Höhe 
verſchwunden. Sechs Stunden lang hielt er das Lager in 
            Auf=
egung, bis um 7 Uhr die Nachricht von ihm eintraf, daß er bei 
gienlas öſtlich Bayreuth in einer Entfernung von etwa 160 
            Kilo=
netern gelandet iſt. Damit hat er alſo ſeinen erſt vor wenigen 
Tagen aufgeſtellten Weltrekord im Streckenflug weſentlich 
            über=
ſoten. Er erreichte vor dem Thüringer Wald eine Höhe von über 
000 Metern über Meeresſpiegel und ſtellte damit auch einen 
neuten Höhenweltrekord auf. 
Neininger=Darmſtadt und Mayer=Aachen, die gegen 12 Uhr 
eſtartet waren, um den Rhöndauerrekord zu brechen, landeten 
ℳurz nach 8 Uhr. Da Neininger vor Mayer ſtartete, dürfte der 
19 dauerrekord wohl ihm zufallen. Neininger blieb 8 Stunden 
6 Minuten, Mayer 8 Stunden 24 Minuten in der Luft. Der 
eitherige Rhöndauerrekord wurde von Kronfeld mit 7 Stunden 
4 Minuten gehalten. 
Am Nachmittag ſtartete Grönhoff mit Paſſagier auf dem 
Loppelſitzer Rhönadler. Er flog 40 Kilometer weit und landete 
ſei Nordheim ſüdlich von Meiningen. Die auf dieſem Flug 
            er=
eichte Höhe von 1250 Metern über Startſtelle ſtellt einen neuen 
Veltrekord für Zweiſitzer dar. 
Fliegerlager Waſſerkuppe, 29. Juli. 
Das ungemütliche Wetter dauert nun ſchon den fünften Tag an. 
eebel, Regen und Sturm, das iſt die Charakteriſtik der Wetterlage an 
er letzten fünf Tagen, abgeſehen von den wenigen Stunden, in denen 
rie Sicht war. Langſam gehr der Wettbewerb ſeinem de entgegen 
und noch ſind große Preiſe auszufliegen. Aber es beſteht nur geringe 
ursſicht, daß dies überhaupt noch der Fall ſein wird. Die 
            Wetter=
ichte laſſen vorläufig noch keine Aenderung der naßkalten 
            Witte=
ung erwarten. Die Lagerinſaſſen haben Langeweile. Da, wo es nötig 
it, wird gearbeitet, kleine Aenderungen und Reparaturen 
            vorgenom=
nich und im übrigen geleſen oder Karten geſpielt. Alles wartet auf 
as Wiedererſcheinen der Sonne, um weiter fliegen zu können. Nur 
ſes Meßtrupp iſt gut gelaunt, nach den Anſtrengungen der 
            vergau=
eſten Wettbewerbstage etwas ausruhen zu können. Es war auch gar 
ucht einfach, von morgens bis abends am Theodoliten oder 
            Entfer=
ungsmeſſer ſitzen zu müſſen, dauernd ein Flugzeueg verfolgend, um 
eige Höhe und Entfernung einwandfrei beſtimmen zu können. 
Wütend umheult der Sturm die Gebäude und regt zu allen 
            mög=
lichen Betrachtungen an. — Heute fliegt man 200 Meter hoch und faſt 
57 Meter weit, während man vor zehn Jahren noch kleine Sprünge 
nichte. Wie iſt dieſe Entwicklung möglich geweſen? 1920 noch wurde 
e: Wettbewerb faſt ausſchließlich von ehemaligen Kriegsfliegern aus=
 Befähigung zum Segelflieger ausgebildet werden können. 1924 
            grün=
dete Martens auf der Waſſerkuppe die Segelfliegerſchule, die im Jahre 
1925 in den Beſitz der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft überging. Der 
            aus=
gezeichneten Schulungsmethode, die von Martens und ſeinem damaligen 
Flugleiter Stamer, der auch heute noch auf der Weſſerkuppe in dieſer 
Eigenſchaft tätig iſt, iſt es zuzuſchreiben, daß heute eine ſehr große 
            An=
zahl junger Leute die Möglichkeit hat, eine ſegelfliegeriſche Vorbildung, 
die eine wertvolle Grundlage für den ſpäteren Motorflieger bedeutet, 
erhalten kann. Noch vor dem Schulbetrieb von Martens hatte die 
Firma Weltenſegler, die eine kleine Schule auf der Waſſerkuppe 
            er=
richtet hatte, ebenfalls verſucht, Schüler im Segenlflug auszubilden. 
Doch waren dieſe Verſuche nicht ſonderlich erfolgreich. Damals wurden 
noch Uebungen auf dem ſogenannten. Wackeltopf” vorgenommen, einem 
beweglichen Geſtell, das von allen Seiten angeſtoßen wurde und von 
dem darauf ſitzenden Schüler die dieſen Bewegungen 
            entgegengerichte=
ten Steuerausſchläge verlangte. Auch war damals das zur Verwendung 
gelangende Maſchinenmaterial derartig minderwertig, daß es nicht 
            mög=
lich war, gute Reſultate zu erzielen. Martens, ſchuf als Erſter ein 
brauchbares Schulſegelflugzeug, den „Pegaſus”, der einen Sitzgleiter 
mit Gitterrumpf darſtellt. Er hat inzwiſchen durch Stamer und 
            Lip=
piſch eine Umkonſtruktion erfahren, die den „Zögling” ſchufen, welcher 
heute ausſchließlich im Schulbetrieb Verwendung findet. 
Die Schulverſuche beginnen auf dem Pelznerhang, der nach dem 
bekannten Nürnberger Hängegleiterflieger Pelzner, dem Sieger der 
Wettbewerbe 1920 und 1921 benannt iſt und deſſen ſanft geneigte Fläche 
Sprünge von geringer Ausdehnung möglich macht. Der Hang wird 
auch heute noch zu den erſten Verſuchen benutzt und dient gleichzeitig 
als Start= und Landeplatz für Motorflugzeuge. Nach den erſten 
            ge=
lungenen Verſuchen auf dieſem Gelände, die dem Schüler erſtmalig das 
Gefühl des „Sich=in=der=Luft=befindens” geben, erfolgt die 
            Weiterſchu=
lung am Weltenſeglerhang, der ſtärkeres Gefälle aufweiſt und auch 
größere Flüge durchzuführen geſtattet. Anfangs erfolgt der Start auf 
der unteren Stufe dieſes Hanges, von wo aus Flüge bis zu 200—300 
Meter Länge durchgeführt werden können. Nach jedem Fluge wird 
der Anfänger von dem Flugleiter auf evtl. fehlerhafte Steuerausſchläge 
aufmerkſam gemacht und ihm die richtige Handhabung der Steuerorgane 
klargelegt. Erwähnr ſei noch, daß prinzipiell die Ausbildung auf 
            Ein=
ſitzern erfolgt, die den Schüler von vornherein auf ſich ſelbſt anweiſen, 
ſo daß er ſchon von ſelbſt verſuchen wird, richtig zu ſteuern, während 
er bei der Schulung im Doppelſitzer, wie ſie an einigen Stellen erfolgt, 
ſehr oft die Maſchine einfach dem Führer überläßt. Neben dem 
            prak=
tiſchen Flugdienſt läuft eine theoretiſche Ausbildung, in welcher der 
Schüler in die wiſſenſchaftlichen Grundlagen des Segelfluges, ſeine 
meteorologiſchen und gerodynamiſchen Probleme, Flugzeuginſtrumente 
uſw. eingeführt wird. 
Langſam wird nun der Anfänger reif zur A=Prüfung, die von ihm 
einen Geradeausflug von zirka 30 Sekunden Dauer und 300 Meter 
Strecke erforder. Im allgemeinen gelingt es ſchon nach dem 6.—8. 
Fluge, dieſe Prüfung zu abſolvieren. Allmählich wird dann der 
            Schul=
betrieb auf die Kuppe verlegt, die, abgeſehen vom Weſt= und 
            Nord=
hang, das ſtärkſte Gefälle aufweiſt. Die nächſte zu erfüllende 
            Bedin=
gung ſind zwei Flüge von 45 Sekunden Dauer mit einer ausgeflogenen 
Kurve. Sind auch dieſe glücklich ausgeführt, dann wird der Start zur 
B=Prüfung angeſetzt, die eine Flugdauer von einer Minute bei einer 
Flugſtrecke von 1000 Meter mit durchflogener S=Kurve verlangt. Ganz 
leicht iſt dieſe Bedingung nicht, aber auch ſie wird noch erfüllt. Alle 
dieſe Flüge werden mit dem „Zögling” ausgeführt. Nach der B=
            Prü=
fung erfolgr dann die Umſchulung auf den Prüfling” einem 
            abgeſtreb=
ten Rumpf=Hochdecker, der zur Ablegung der C=Prüfung geeignet iſt. 
Da dieſe Maſchine etwas anders als der „Zögling” zu fliegen iſt, 
            be=
ginnt auch die Umſchulung auf dem Pelznerhang, wo der Schüler lernt, 
ſich mit dem hochwertigeren Flugzeug vertraut zu machen, bevor er zur 
C=Prüfung ſtartet. Nach mehreren Flügen von der Kuppe aus, die im 
allgemeinen nach dem Zuckerfeld oder zur Eube führen, beginnen die 
Segelflugverſuche. Nicht jedem Schüler gelingt es, die C=Prüfung 
            ab=
zulegen, die ſchon einiges Geſchick und ein gutes Gefühl bedingt. Es 
iſt recht ſchwierig, immer ſo zu fliegen, daß man im Aufwindbereich
 des Hanges bläbt. Gine Kurve ein wenig zu weit ausgeflogen, har 
eine baldige Landung zur Folge. Bei den erſten Segelflugverſuchen 
beträgt die Flugdauer etwa zwei bis drei Minuten. Aber auch in 
            vie=
len Fällen iſt es gelungen, ſchon bedeutend längere Flüge 
            durchzufüh=
ren. Wohl der geeignetſte Hang der Waſſerkuppe zur Ablegung der 
Segelfliegerprüfung iſt der Weſthang, der 400 Meter hoch aus dem 
Tal ſteil aufragt und den weſtlichen Winden eine gute Angriffsfläche 
bietet. Bei günſtiger Windrichtung herrſcht hier ein ſtarker Aufwind, 
der längere Flüge durchzuführen ermöglicht. Hat der Schüler 
            nun=
mehr die Bedingungen der C=Prüfung — alſo einen Flug von 
            min=
deſtens fünf Minunen über Startſtelle — durchgeführt, ſo erhält er den 
erſehnten Segelfliegerausweis. Aber von da bis zu einem Nehring 
oder einem Kronfeld iſt noch ein weiter Weg. Das Fliegen von 
            Hoch=
leiſtungsmaſchinen, wie ſie von dieſen Piloten beuutzt werden, 
            erfor=
dert große ſegelfliegeriſche Erfahrungen, wie ſie nur auf Dauerflügen 
und ununterbrochener Schulung gewonnen werden können. Durch 
            An=
fliegen nicht ſehr weit entfernter Ziele und Rückkehr zur Startſtelle 
wird der Streckenflug geübt, der eine ganz beſondere Technik erfordert, 
auf die ſchon verſchiedentlich näher eingegangen worden iſt. — Ein 
            ſtän=
diges Beobachten und Vertiefen in die meteorologiſchen Grundlagen iſt 
auch hier von grundlegendem Werte. 
Die hier geſchilderte Art der Schulung wurde erſtmalig auf der 
Waſſerkuppe und in der Segelfliegerſchule der RRG. in Noſſitten an 
der Kuriſchen Nehrung betrieben und findet auch heute nach und nach 
Eingang bei den Vereinen, die über gute Fluggelände verfügen, und hat 
ſehr gute und erfolgreiche Reſultate gezeitigt. Alljährlich finden auf 
der Waſſerkuppe und in Roſſitten etwa 10 Kurſe ſtatt, die faſt immer 
von 25—30 Schülern beſucht werden, die ſich der Ausbildung im 
            Segel=
flug unterziehen. Als Ergebnis der Gleitflugſchulung in Deutſchland 
ſind zirka 1200 Gleitflieger mit B=Schein und etwa 160 ausgebildete 
Segelflieger zu nennen, ein gewiß günſtiges Zeichen für die ſeit knapp 
fünf Jahren betriebene Gleit= und Segelflugſchulung.
Kraffſpork.
 Kraftſportverein Darmſtadt 1910. 
Bei dem am Sonntag, den 28. Juli, in Offenbach=Bürgel 
            ftattge=
fundenen Kreisjugendtag des Deutſchen Athletik=Sport=Verbandes von 
1891 erhielten unter großer Beteiligung aus allen Gauen des zweiten 
Kreiſes, folgende Ringer der Jugendabteilung obgengenannten Vereins 
Preiſe: 
Leichte Schülerklaſſe: Ernſt Schuchmann, 5. Preis. Mittlere 
Schülerklaſſe: Willy Klöß, 4. Preis, Hans Ries, 5., Georg Nanzow, 6., 
Karl Kreuz, 7. Jugend Bantamgewicht: Alfons Perini, 5. Preis.
 Das Zwölfſtundenrennen um den Großen Preis von Spanien ſah 
die Mannſchaft Rigal=Hender mit einem Zweiliter=Alfa Romeo vor 
Colombo=Plate ſiegreich. Die zurückgelegte Strecke des Siegers betrug 
1364,400 Klm. 
Einen neuen Weltrekorb im 100 Meter=Freiſtilſchwimmen für Frauen 
ſtellted ie Amerikanerin Helen Madiſon in 1,08 Minuten auf.
Geſchäftliches.
 Auf die im Auguſt ſtattfindenden Geſellſchaftsreiſen nach Bozen 
Venedig, München, Innsbruck ſowie nach Kopenhagen, Stockholm, Inſel 
Bornholm und Rügen weiſt ein heutiges Inſerat empfehlend hin. Unſere 
Leſer mögen ſeinen Inhalt prüfen.
Wekterbericht.
 Die im Norden vorüberziehenden Störungen greifen immer noch 
bis nach Deutſchland vor und geſtalten unſer Wetter veränderlich. Im 
Weſten ſteigt der Luftdruck an, ſo daß wohl zeitweiſe Aufheiterung 
            ein=
treten kann. Da jedoch dauernd auf der Rückſeite der Störung 
            oze=
aniſche Luftmaſſen zufließen, ſo wird wolkiges Wetter vorherrſchen, 
wobei auch vereinzelt noch Regenſchauer auftreten. Die Temperaturen 
werden etwas ſinken. 
Ausſichten für Mittwoch, ben 31. Juli: Wechſelnd wolkiges Wetter mit 
zeitweiſer Aufheiterung, etwas kühler, noch vereinzelt Regenſchauer. 
Ausſichten für Donnerstag, den 1. Auguſt: Allmählichech Beſſerung der 
Wetterlage. 
 
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Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Engen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienft: Andreas Bauer; fär 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuble; Drnd 
und Vertag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt. 
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 Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 24. Juli 1929. Die auf den 
Stichtag des 24. Juli berechnete amtliche Großhandelsindexziffer des 
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 137,6 gegenüber der Vorwoche (138,2) 
um 0,4 v. O. zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die 
            Index=
ziffer für Agrarſtoffe um 1,4 v. H. auf 131,5 (133,3) und die Indexziffer 
für Kolonialwaren um 0,4 v. H. auf 129,1 (129,6) nachgegeben. Die 
Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,2 v. H. 
auf 131,5 (131,3) leicht geſtiegen, während diejenige für induſtrielle 
            Fer=
tigwaren mit 157,3 gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben iſt.
 Die Kohlenproduktion des Deutſchen Reichs im Monat Juni 1929. 
Im Juni berrug die Steinkoblenförderung noh der ſoeben zur 
            Veröf=
fentlichung kommenden Ueberſicht des Statiſtiſchen Reichsamtes im 
Zeutſchen Reich 13 221 431 Tonnen geegnüber 11 833 441 Tonnen für die 
gleiche Zeit des Vorjahres und 11 794 143 Tonnen im Jahre 1913. Auch 
die Braunkohlengewinnung verzeichnet im Juni 1929 mit 13 763 086 
Tonnen gegenüber 13 241008 Tonnen in 1928 eine Steigerung. Für 
denſelben Zeitraum im Jahre 1913 betrug die Förderziffer nur 6 858 639 
Tonnen. Die Koksproduktion hat ſich von 2745 864 Tonnen in 1928 
auf 3 146 562 Tonnen im Juni 1929 erhöht. 1913 belief ſich die Ziffer 
auf 2 386 210 Tonnen. Die Herſtellung von Preßkohlen aus Steinkohlen 
iſt ebenfalls geſtiegen, und zwar von 395 643 Tonnen auf 433 133 
            Ton=
nen. Demgegenüber blieb ſie für die gleiche Zeit in 1913 mit 466 424 
Tonnen etwas zurück. Die Preßkohlenherſtellung aus Braunkohlen 
betrug im Jum 1929 3 511 127 Tonnen gegenüber 3 483 293 Tonnen 
in 192S und 1 727 160 in 1913. Für die Zeit vom Januar bis Juni 1929 
betrug die Steinkohlenproduktion 78 484 156 Tonnen (1928: 75 944 614, 
1913: 69 878 503), die Braunkohlenproduktion 85 (23 388 bzw. 80 702 154 
und 41300 158 Tonnen, die Koksgewinnung 18 589 678 bzw. 17 145 205 
und 14 622 623 Tonnen, die Preßkehlenherſtellung aus Steinkohle 
2 663 137 bzw. 2 381 833 und 2 733 298 Tonnen, die Preßkohlenherſtellung 
aus Braunkohle 20 338 496 bzw. 19 655 24 und 10 303 617 Tonnen. 
Lagergemeinſchaft im ſüddeutſchen Eiſenhandel. 
            Rationaliſierungs=
beſtrebungen zum Zwecke der gemeinſamen Lagerhaltung im Eiſenhandel 
beſtehen ſeit langem, waren aber bisher ziemlich erfolglos. Nunmehr 
hat, wie der Fwd. erfährt, die Thyſſen=Rheinſtahl A.=G., Frankfurt am 
Main (A.=K. 8 Mill. RM.) und die Süddeutſche Eiſengeſellſchaft A.=G., 
Nürnberg, (A.=K. 2 Mill. RM.) vor etwa 14 Tagen eine Abſprache 
wegen gemeinſamer Lagerhaltung und Spedition getroffen. Thyſſen= 
Rheinſtahl gibt ſein Lager in Nürnberg, die Süddeutſche 
            Eiſengeſell=
ſchaft A.=G.; ihr Lager in Frankfurt a. M. auf. In Nürnberg und 
Frankfurt ſollen in die Lager= und Speditionsgemeinſchaft 
            Walzwerk=
erzeugniſſe und Eiſenwaren fallen, während an den Plätzen Mannheim, 
Stuttgart und Erfurt Weiß= und Qualtiätsbleche gemeinſam bearbeitet 
werden. Der Verkauf erfolgt wie bisher völlig unabhängig und 
            ge=
trennt von den beiden Firmen. 
Stinnes firmiert um. Noch bevor das Urteil im Berliner Stinnes= 
Prozeß geſprochen worden iſt, hat ſich eine der Stinnesſchen Hamburger 
Unternehmungen, die bisherige Aktiengeſellſchaft Hugo Stinnes für 
Seefahrt und Ueberſeehandel, einen anderen Namen gegeben. Laut 
            Be=
kanntmachung im amtlichen Anzeiger iſt in der kürzlich veranſtalteten 
Generalverſammlung dem Unternehmen eine neue Firmenbezeichnung 
gegeben worden, auf der der Name Hugo Stinnes geſtrichen worden iſt. 
Die deutſche Rundfunkinduſtrie im Jahre 1928. Dem Jahresbericht 
des Verbandes der Funkinduſtrie e. V. für 1928 entnehmen wir u. a.: 
Im Gegenſatz zu den Tendenzen der allgemeinen Wirtſchaft konnten 
innerhalb der deutſchen Rundfunkimduſtrie in dieſem Zeitraum die 
materiellen, techniſchen und organiſatoriſchen Bemühungen praktiſch 
ausgewertet werden, die in den vorangegangenen Jahren im Intereſſe 
einer Konſolidierung der Verhältnifſe aufgewendet waren. E3 war 
möglich, das Produktionsvolumen der Induſtrie nicht nur zu erhalten, 
ſondern beträchtlich zu erhöhen. Die ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen des 
Verbandes der Funkinduſtrie berechtigen zu der Annahme, daß die 
Produktion der deutſchen Rundfunkinduſtrie im Jahre 1928 gegenüber 
dem Jahre 1927 wertmäßg um mehr als 100 Prozent geſtiegen iſt. 
Maßgeblich für die Entwicklung war zu einem erheblichen Teil 
            natür=
lich die ſteigende Verbreitung des Rundfunks, der ſeinen im Jahre 1923 
begonnenen Siegesflug fortſetzen konnte. Von noch weittragenderer 
Bedeutung für die Produktionsmöglichkeiten der Induſtrie war jedoch 
die Tatſache, daß weite Kreiſe der Rundfunkteilnehmer vom 
            Detektor=
empfang mir Kopfhörer zum Röhrenempfang mit Lautſprecher 
            über=
gingen und durch die Auswechſlung ihres Gerätes der Induſtrie 
            erheb=
liche Abſatzmöglichkeiten verſchafften. Die techniſche Verbeſſerung der 
Gmpfänger und der Lautſprecher führte überdies in vielen Fällen zu 
einer Auswechſlung früher beſchaffter und inzwiſchen unmodern 
            gewor=
dener Gevcke. Ein beſonderes Verdienſt an der günſtigen 
            wirtſchaft=
lichen Entwicklung iſt ohne Zweifel der Lautſprecherinduſtrie 
            zuzuſchrei=
ben, die die urſprünglichen Kinderkrankheiten vollſtändig zu überwinden 
und klangreine, naturgetreu arbeitende Apparate auf den Markt zu 
bringen vermochte. Der ſtarke Preisrückgaug für alle Geräteteile trug 
weſentlich zur Vergrößerung der Abſatzbaſis und damit der Produktion 
bei. Die Verbandstätigkeit wurde im Jahre 1928 wiederum in ſtärkſtem 
Ausmaße durch die Notwendigkeit beeinflußt, ſich mit den Inhabern von 
Schutzrechten auf dem Gebiete von Nundempfangsapparaturen und 
            Zu=
behörteilen auseinanderzuſetzen.
 Intereſſenänderung der Golo=Schuhfabrik A.=G., Frankfurt a. M. 
Wie uns mitgeteilt wird, hat die Golo=Schuhfgbrik, Frankfurt, mit der 
Schuhfabrik Luwal, A.=G., in Luckenwalde (A.=K. 600 000 RM.), für 
eine Reihe von Jahren eine Intereſſengemeinſchaft abgeſchloſſen, 
            der=
zufolge auch der A.=R.=Vorſitzende der Luwal=A.=G., Siegfried Levi, in 
den A.=R. der Golo=A.=G. eintreten ſoll. Der zwiſchen der Golo=A.=G. 
und den beiden Frankfurter Firmen J. u. C. A. Schneider und Adler u 
Neumann für mehrere Jahre bedingt abgeſchloſſene Intereſſengemein 
ſchaftsvertrag mit der Golo=A.=G. wurde gelöſt. 
Große Beunruhigung über die Goldankäufe bei der Bank von 
England. Die Bank von England zeigt am Montag den Verkauf von 
2857 213 Pfund Barrengold an, wovon 500 000 Pfund für deutſche, der 
größere Teil für franzöſiſche Rechnung gehandelt wurden. Die ſeit 
Wochen andauernden Goldankäufe bei der Bank von England haben in 
der City eine große Beunruhigung hervorgerufen. In den letzten ſechs 
Wochen, d. h. ſeit dem 12. Juni, wurden insgeſamt 17 673 574 Pfund 
dem Beſtand der Bank entzogen. Seit Wochen bereits rechnet man mi 
einer Diskonterhöhung, ein Schritt, der einerſeits begrüßt, andererſeits 
wegen ſeiner ungeheuren Rückwirkungen auf das Wirtſchaftsleben 
            be=
dauert würde. Man fragt ſich, ob keine Möglichkeiten vorhanden ſind 
die Goldbewegung weniger gewinnbringend zu geſtalten, ohne von den 
gewöhnlichen Grundſätzen an allen Geldmärkten hierbei abzugehen. Die 
Sätze, zu denen Gold in London angekauft und verzinſt werden kann 
ſeien lächerlich niedrig, ebenſo die Abgaben, die mit der Verſchiffung 
in Verbindung ſtehen. Es ſei bekannt, daß die anderen Geldmärkte 
das Problem durch dieſe Abgaben gemeiſtert hätten. Es ſeien keine 
Gründe vorhanden, weshalb in London nicht ebenſolche 
            Angleichungs=
möglichkeiten geſchaffen würden.
Biehmärkke.
 * Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 30. Juli. Aufgetrieben waren 
29 Ochſen, 19 Bullen, 382 Kühe, 136 Färſen, 296 Kälber, 20 Ziegen 
826 Schweine. — Marktverlauf: rege, geräumt. Je nach Qualität wur 
den pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſe 
60—65, 52—56, Bullen 40—50, Kühe 50—54, 40—48, 32—38, 25—2 
Färſen 55—64; Kälber 65—75, 58—64; Schweine 83—88, 85—87, 90—93.
 Produkkenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Juli. Auch heute war da 
Geſchäft am hieſigen Produktenmarkt ruhig. Anregungen fehlten; di 
unſichere Lage der ausländiſchen Märkte übertrug ſich auf die Stin 
mung des hieſigen Marktes. Die Händler waren ſehr zurückhalten 
das Angebot war nicht befonders groß. Doch lauteten die Forderunge 
der Provinz ebenfalls entgegenkommend. Die Preiſe blieben durchw 
gut behauptet. Roggen 22—22,25; Hafer inländ. 22,75—23; Mai= 
23,25—22,50; Weizenmehl ſüdd. Null 39,00—42,25; niederrhein. 39,0 
bis 42,25; Roggenmehl 30,50—31,75; Weizenkleie 11; Roggenkleie 12,50 
Berliner Produktenbe icht vom 30. Juli. Vom Auslande wurde 
dem Produktenmarkte heute keinerlei Anregungen geboten, und in Au 
landsweizen kommen Abſchlüſſe nur vereinzelt zuſtande. Dagegen ent 
wickelte ſich in den geſtrigen Nachmittagsſtunden noch recht lebhafte 
Geſchäft in deutſchem Weizen neuer Ernte. Die geſtrigen Preiſe ware 
beute trotz verringerten Angebotes nicht mehr durchzuholen. Dageg
 waren die Forderungen für Neuroggen angeſichts des regneriſchen 
            Wet=
ters und der weiterhin nicht voll befriedigenden Ernteausſichten hoch 
gehalten. Brotgetreide alter Ernte macht ſich immer knapper und wird 
von der Provinz und hieſigen Großmühlen etwa 3 RM. höher bewertet. 
Am Lieferungsmarkt ſetzte Juliweizen 3 Mark feſter ein, da der größte 
Teil der heute beſichtigten 300 Tonnen Weizen nicht kontraktlich 
            liefer=
bar war. Juliroggen eröffnete auf vereinzelte Realiſationen 3 Mark 
ſchwächer, obwohl auch hier von 510 Tonnen nur 270 Tonnen für 
            kon=
traktlich lieferbar erklärt wurden. Die Herbſtſichten ſtellten ſich für 
Weizen eine Mark niedriger, für Roggen bis 1,5 Prozent höher. Die 
Forderungen für Weizen= und Roggenmehle waren wiederum feſter 
            ge=
halten; der Konſum verhält ſich weiterhin abwartend. Geſchäft in Hafer 
ſcheitert zumeiſt an unzureichenden Geboten. Gerſte in unveränderter 
Marktlage. 
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 30. Juli. 
Im Vormittagsverkehr beſtand wieder eine größere Unſicherheit und 
Zurückhaltung, denn die weiteren Goldabflüſſe der Bank von England, 
beſonders Frankreich tritt als Käufer auf, ließen wieder erneute 
            Be=
fürchtungen einer baldigen Diskonterhöhung auftauchen. Man rechnete 
anfangs mit einer flauen Börſe, da man der Anſicht zuneigte, es 
            könn=
ten infolge des bevorſtehenden Zahltages und des angeſpannteren 
            Geld=
marktes weitere Exekutionen vorgenommen werden. Zum offiziellen 
Beginn verloren dieſe Mutmaßungen jedoch ſtark an Bedeutung, da es 
ſich herausſtellte, daß gar keine Verkaufsorders vorlagen. Im 
            Gegen=
teil, es machte ſich ſogar bei der Spekulation eher Deckungsbedürfnis 
geltend. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben ſich zumeiſt 
            Beſ=
ſerungen von 1 bis zu 2 Prozent. Etwas lebhafteres Geſchäft konnte 
ſich am Elektromarkte entwickeln. AEG. gewannen 1 Prozent, Schuckert 
1,75 Prozent und Siemens 1,5 Prozent. Chadeaktien dagegen angeboten 
und 2,5 Mark ſchwächer. Am Chemiemarkt konnten ſich J. G. Farben 
den Beſſerungen nur zögernd anſchließen. Gefragt waren noch 
            Zell=
ſtoffwerte; die Intereſſennahme der engliſchen Induſtrie an dieſen 
Unternehmungen fand einen günſtigen Anklang, doch blieben die 
            Ge=
winne vorerſt minimal. Am Montanmarkt lagen Mannesmann 1 
            Pro=
zent und Mansfelder 1,5 Prozent feſter. Weſteregeln gewannen 2 
            Pro=
zent. Banken zumeiſt leicht gedrückt. Glanzſtoffaktien lagen auf dem 
niedrigen Stand der geſtrigen Börſe gut behauptet. Sonſt war 
            nen=
nenswertes Geſchäft ſowie Veränderungen nicht zu verzeichnen. 
            Ren=
ten ſtill. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder beträchtlich ein; 
die Grundſtimmung war aber nicht unfreundlich. Am Geldmarkt war 
Tagesgeld mit 8 Prozent etwas leichter. Am Deviſenmarkt nannte man: 
Mark gegen Dollar 4,1900; gegen Pfunde 20,368; London-Kabel 4,852; 
Paris 123,74; Mailand 92,82; Madrid 33,23, Holland 12,10½ 
An der Abendbörſe litt das Geſchäft weiter unter der 
            Order=
loſigkeit und die Umſätze blieben minimal. Die wenigen Kurſe, die 
zunächſt zur amtlichen Notiz kamen, waren gegen den Berliner Schluß 
meiſt knapp behauptet. J.G. Farben konnten ſich auf Deckungen 
            er=
holen. Am variablen Markt waren Ways u. Freytag angeboten und 
1 Prozent niedriger. Renten umſatzlos. Auch ſpäterhin blieb die 
            Hal=
tung allgemein ſtill. 
Berlin, 30. Juli. 
Im Gegenſatz zu der Schwäche des Vormittagsverkehrs und auch 
den teilweiſe noch niedrigeren Taxkurſen der Vorbörſe (Farben 223,5, 
AEG. 194,5, Siemens 378 uſw.) lagen die erſten Notierungen heute 
verhältnismäßig widerſtandsfähig. Es kam zwar wieder etwas Ware 
heraus, die bei der geringen Aufnahmeneigung der Börſe genügte, um 
das Kursniveau hier und da zu drücken. Die Exekutionen, die geſtern 
in größerem Ausmaße teils freiwillig, teils unfreiwillig 
            vorgenom=
men worden waren, ſchienen aber aufgehört zu haben; um Differenzen 
zum morgigen Zahltag begleichen zu können, hätten ſie ja heute auch 
keinen Zweck mehr. Eine gewiſſe Beruhigung ging ferner von der 
feſteren Haltung des Pfundes aus, und man hofft, daß es der Bank von 
England durch andere als diskontpolitiſche Maßnahmen (man denkt 
wohl beſonders an Kreditreſtriktionen) gelingen wird, die in den letzten 
Tagen erſchreckend groß gewordenen Goldverluſte (geſtern waren es 
wieder über 2,5 Millionen Pfund) zu unterbinden. Die ſchwache 
            Hal=
tung in New York, die man ebenfalls als Unſicherheitsfaktor anführte, 
hing wohl in erſter Linie mit der Goldverſteifung zum Ultimo 
            zuſam=
men, und es iſt zu erwarten, daß dieſe Kalamität in den nächſten 
Tagen behoben iſt. Auch bei uns werden die Ausſichten für den 
            Geld=
markt heute ſchon etwas beſſer beurteilt. Größere Kursveränderungen 
blieben ſelten. Am Deviſenmarkt ſchwächte ſich die Mark ab, das Pfund 
und der Yen lagen aber auch international feſt. Die Geldſätze erfuhren 
gegen geſtern keine Veränderung. Tagesgeld 8—10,5 Prozent, 
            Monats=
geld 9,5—10,5 Prozent, Geld über Ultimo 9—11,5 Prozent, 
            Waren=
wechſel zirka 77/ Prozent.
 Metallnotierungen. 
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Juli ſtellten ſich für 
            Ori=
ginal Hüttenaluminium 190, desgleichen 194, Reinnickel 350, Antimon 
Regulus 63—67, Feinſilber 72—73,75. 
Die Berliner Metalltermine vom 30. Juli ſtellten ſich für Kupfer: 
Januar 145,25 (145,50), Februar, März 145,50 (145,75), April, Mai 
145,75 (145,75), Juni 146 (146), Juli 141 (144), Auguſt 141,50 (142), 
Sept. 143 (143,50), Okt. 144,25 (144,50), Nov. 144,50 (145), Dez. 145 (145.2). 
Tendenz: ruhig. Für Blei: Januar, Februar, März, April, Mai, 
Juni 46,25 (46,50), Juli 45,75 (46,75), Auguſt 45,75 (46,50), September 
46 (46,25), Oktober, Nobember 46 (46,50), Dezember 46,25 (46,50). 
            Ten=
denz: ruhig. Für Zink: Januar, Februar, März, April, Mai, Funi 
49,50 (51,50), Auguſt, September, Oktober 49 (52), November, Dezember 
49,50 (51,50). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die 
in Klammern beigefügten Brief. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* Chikago, 30. Juli. (Priv.=Tel.) 
Baumwolle: Die Baumwollpreiſe zogen zunächſt ſcharf an, da die 
zahlreich vorliegenden privaten Kapſelkäferberichte als ſehr günſtig 
aufgefaßt wurden und in den unter Dürre leidenden Gegenden keine 
Niederſchläge erfolgten. Die Kommiſſionsfirmen und Liverpooler 
            Häu=
ſer ſowie der Handel bekundeten gutes Kaufintereſſe; ſpäter kam es in 
einigen Terminen zu Rückgängen, da Gewinnmitnahmen durchgeführt 
wurden und ſüdliche Firmen zu Verkäufen ſchritten, ſo daß ſich die 
Höchſttagespreiſe nicht voll behaupten konnten. 
Kaffee: Am Kaffeemarkt gingen die Preiſe heute etwas zurück, da 
Liquidationen erfolgen und europäiſche Firmen auf Grund der 
            Er=
mäßigung der Koſtenfrachtofferten in Braſilien Abgaben vornahmen. 
Zucker: Enttäuſchende Meldungen aus London boten kubaniſchen 
Firmen Veranlaſſung zu Verkäufen am Zuckermarkt, die die Preiſe 
anfangs zurückgehen ließen, zumal auch Liquidationen erfolgten. Im 
Verlaufe ſchritt die Spekulation zu Deckungen und die 
            Kommiſſions=
firmen bekundeten Kaufintereſſe, wodurch ſich der Markt teilweiſe 
            er=
holen konnte. Zum Schluß erfolgten neuerlich Liquidationen, ſenkten 
jedoch das Preisniveau unter den Stand des Vortages. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Juli: 
Getreide: Weizen, Juli 139, Sept. 143½, Dez. 151, März 
156½; Mais, Juli 100½, Sept. 104½, Dez. 101½, März 104; 
Hafer, Juli 49, Sept. 50½, Dez. 54½; Roggen, Juli 105, Sept. 
108½, Dez. 11478. 
Schmalz: Juli 1202½, Sept. 12.10, Okt. 12,25, Dez. 12,35. 
Fleiſch: Nippen, Juli 13,25, Sept. 13,50; Speck, loco 13,75; 
leichte Schweine 11,25—11,90, ſchwere Schweine 10,25—11,15; 
Schweinezufuhren Chicago 16 000, im Weſten 95 000. 
Chicago Baumwolle: Oktober 18,83, Dez. 19,04. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Juli: 
Getreide: Weizen, Rotwinter 151½, Hartwinter 153½; Mais 
neu ang. Ernte 116½; Mehl ſpr. wheat elears 7—7,60; Getr. 
Fracht nach England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C. 
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,75; Talg, extra loſe 7½. 
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze in lots 97/ loco 10%, Auguſt 
10.66, September 10.77, Oktober 10.84, November 10.68, 
            Dezem=
ber 10.52, Januar 1930 10.51, Februar 10.57, März 10.63. 
Kleine Wiriſchafisnachrichten. 
Die G.V. der Preußengrube A.G. genehmigte den Abſchluß mit 
wieder 5 Prozent Dividende. Die Lage der Geſellſchaft wird durch die 
ungünſtige Frachtlage Oberſchleſicns und die Einlegung von 
            Feierſchich=
ten, die ſich auf rd. 7 Prozent der Arbeitstage beliefen, beeinflußt. 
Der Streitfall zwiſchen dem Wintershallkonzern und dem 
            Burbach=
konzern iſt, wie von unterrichteter Seite beſtäctigt wird, gütlich beigelegt 
worden. 
Die Abſatzentwicklung der rheiniſch=weſtfäliſchen Brauinduſtrie im 
Juli 1929 wau im Hinblick auf die günſtige Witterung befriedigend. 
Innerhalb der Verwalung der Berlin=Karlsruher Induſtrie=Werke 
werden gegenwärtig Rationaliſierungsmaßnahmen im Sinne einer 
            ſhär=
feren Konzentration bei der Geſellſchaft ervogen. Man zieht dabei die 
Stillegung der Karlsruher Fabrik in den Bereich der Möglichkeit.
 Berliner Kursbericht 
vom 30. Juli 1929
 Deviſenmarkt 
vom 30. Juli 1929
 Berl. Handels=Geſ. 
Danatbank 
Deutſche Ban! 
Disconto=Geſ. 
Dresdner Bant 
Hapag 
Hanſa Dampfſch. 
Nordd. Lloyd 
A. E. G. 
Bahr Motorenw 
C. P Bemberg 
Bergmann Elektr. 
Berl. Maſch.=Bau 
Conti. Caoutſchouc 
Deutſche Cont. Gas 
Deutſche Erdöl
 Vff 
275.— 
168.50 
153.— 
158.50 
121.75 
162.25 
114.— 
194.75 
99."* 
Af 2 
225.— 
80. 
1 6.— 
192.— 
112.—
Brüſſel 100 Belga 58.30 58.42 Spanien 100 Peſetas s1. 16 Nordd. Wolle 139.50 Herm. Poege 54.— Bukareſt 100 Lei 2.487 2.49 Stockholm 100 Kronen 12.34 Oberſchleſ. Koksw. 106.— Vogel Telegr. Draht 75.50 Budapeſt 100 Pengö (73.0; 73.21 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 11.62 Orenſtein & Koppel 88.— Wanderer=Werke 70.— Danzig 00 Gulden 81.37 81.53 Wien
100 Schilling 59.045
 Brief 
10.549 
21.955 
7.377 
111.98 
18.82 
111.96 
16.48 
12.422 
80.77 
80.805 
3.036 
51.28 
112.56 
111.54 
59.165
Frankfurter Kursbericht vom 30. Juli 1929.
 6% Dtſche. 
            Reichs=
anl. v. 27 ......" 
6% Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27 ... ." 
6% Bayern 
            Frei=
ſtaat v. 27 
8% Heſſen 
            Volks=
ſtaat v. 28 ..... 
6% Preuß. 
            Staats=
anl. v. 28 ......" 
6% Sachſen 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
7% Thüringer 
            Frei=
ſtaat v. 27 
Dtſche. Anl. 
            Auslo=
ſungsſch. + 1/= 
Ablöſungsanl. . . 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ſungsſch. (Neub.) 
Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe ... 
8% Bad.=Bad. v. 26 
6% Berlin v. 24. 
8% Darmſtadt v. 26 
v. 28 
Frkf. a. M. v. 26. 
8% Mainz v. 26 .. 
8% Mannh. v. 26. 
8% Nürnberov. 26. 
Dt. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöſ.=Anl. 
+ Ausl. Ser. 
+ Ausl. Ser. II. 
8% Berl. Hyp.=Bk. 
8% Frkf. Hyp. Bk. 
4:/,% „ Lig. Pfbr. 
„Pfbr. Bk. 
41/,%0 „ Lig. Pfrb.,
 87.35 
74.6 
77.25 
87.5 
91.4 
78.75 
51 
9.55 
4.975 
88 
 
87.5 
— 
84 
87.25 
89.3
 Ark 
65 
97 
97 
74.25 
78.4
 3% Heſſ. Landesbk. 
Heſſ. 2bs. 6y. 
Bk.=Ligid. Pfbr. 
80 Kom: 
            Landes=
bank Darmſtadt. 
3% Mein. Hyp. Bk. 
„ Lig. Pfbr. 
Pfälz. Hyp. Bk. 
Preuß. Ztr. 
Stadtſchaft . 
3% Rhein.Hyp. Bk. 
4½, % „ Lig. Pfbr., 
z0 Rhein.=Weſtf.= 
Bd.=Credit ...." 
Südd. Bod.- 
Cred.=Bank. 
3% Württ. Hyp.=B 
% Daimler Benz 
.. 
von 27 .. 
% Klöckner=Werke 
Berlin v. 26 . 
% Mainkrw.v, 26. 
% Ver. Stahlwerke 
mit Opt. v. 26 .. 
%o VoigtckHäffner 
von 28 ... . ... .
 J. G. Farben Bonds 
v. 28. ........" 
— 
%0 Bosn. L.E.B. 
v. 1914 
.. 
4½.% Oſt. 
            Schatz=
anw. v. 1914. .. 
4½ Oſt. Goldrente 
4:/,% Rum. Gold 
von 1918 ...." 
4% Türk. Admin. 
4 
1. Bagdad 
Zollanl 
4:7.%Ungarn 1943
 96.9 
84.5 
74.75 
93.5 
82.5 
97 
74 
97 
95.5 
97 
77.6 
96.5 
97.5 
97.25
73.5
 92 
80
83.5
a6.
34
n.0
 4:/,% Ungarn 1914 
Goldr. 
Aktien 
Allg. Dt. Creditanſt. 
Bk. f. Brauinduſtr. . 11.55 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. . 
Darmſt. u. Nt.=Bk. . 
Deutſche Bank. .. . 
„Eff.=u. 
            Wechſel=
bank .. . . . . . . . 124.75 
Vereinsbank. . . 
Diskonto=Geſellſch 
Dresdener Bank.. 
Frankf. Bank 
„ Hyp. Bank. 
„ Pfdbr.=Bk. ... 
Gotha. Grundkr. B. 
Mein.Hyp.=Bank. 
Mitteld. Creditbk. 
Nürnb. Vereinsbk.. 
Oſt. Creditanſtalt . ./ 30.8 
Pfälz. Hyp.=Bank.. 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Creditbk. . . . 
„ Hyp.=Bank. 
Südd. Bob.=Cr. Bk. 
Wiener Bankverei, 
A.=G. f. Verkehrsw. 
Dt. Eiſenb.=Geſ. . . 148 
% Dt. Reichsbahn 
Vorzge. .. 
Hapag. .. ......." 
Nordd. Lloyd .... 
Schantung=Eiſenb. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
— 
Accum=Berlin .. . 
Adlerw. (v. Kleher). 
% AEG. Vorzug 
22.9
 126.5 
181.25 
275 
168 
153 
159 
103.75 
140 
139.5 
128.5 
150 
135 
121.25 
149 
160
137
 115 
120
 49.5 
90
 AEG. Stamm . . . 
Baſt Nürnberg..." 
Bergm. El. Werke 
Brown BoverickCie 
Brüning & Sohn.. 
Buderus Eiſen .. 
Cement Heidelberg 
Karlſtad 
Chem. Werke Albert 
Chade .........." 
Daimler=Benz..." 
IDt. Atl. Telegr. . . . 
Eiſenh. Berlin. 
„Erdöl ........" 
„ Gold= u. Silb.=Anſtalt. 
„ Linoleumwerk. 
Eichbaum, Brauer 
Elektr. Lichtu. Kraft 
Liefer=Geſ. 
Eſchw. Bergwerk .. 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlinger Spinnerei 
F. G. Farbeninduſtr 
Feinmech. (Jetter). 
Felt. & Guilleaum. 
Frkft. Gas ... . . . . 126 
„ Hof. ...... 
Geiling & Cie.. 
Gelſenk. Bergwerk 
Geſ. elektr. 
            Unter=
nehmungen .. . . 209 
Goldſchmidt Th. .. 
Gritzner Maſchinen 
Grün &. Bilfinger 
Hafenmühle Frkft. 1130 
Hammerſen (Osn.) 
Harpener Bergbau! 
Henninger, Kempf. 
Hilpert Armaturfbr 
Hinderichs=Aufferm 
Hirſch Kupfer.... .
 1194 
204 
223.25 
136.5 
73.5 
133 
186 
64 
430.5 
50, 
114 
113 
156 
298.5 
 
206.5 
201 
36.05 
215 
222
40.75
 251 
67.5 
179
 172.5 
101
38
 Hochtief Eſſen .. . . 100 
Holzmann, Phil.. . 1107 
Holzverk.=Induſtrie 85 
Ilſe Bergb. Stamm/211 
„ Genüſſel118.5 
Junghans. Stamml 
Kali Aſchersleben „1230 
„ Salzdetfurth .. 1390 
„ Weſteregeln . . 1235 
Kammgarnſpinn . . 142 
Karſtadt, R. 
Klein, Schanzl. . . . / 99.5 
Klöcknerwerke .. 
Kraftw. Alt=Württ. 84 
Lahmeher & Co.. ./169 
Lech, Augsburg. . . 1106 
Löwenbr. Münch. 282.5 
Lüdenſcheid Metall 
— 
Lutz Gebr. Darmſt. — 
Mainkr.=W. Höchſt. 1105.25 
Mainz. Akt.=Br. . . . /220.5 
Mannesm. Röhren 1119 
Mansfeld Bergb.. . 1139.5 
Marswerke .. .. .. 
Metallgeſ. Frankf.. 1125 
Miag. Mühlenbau. 
Montecatini Maild./ H6.5 
Motorenfb. Darmſt.) 58 
Neckarſ. Fahrzeug.. 
Nicolay, Hofbr. .. 145
 Oberbedarf. . . 
Oſterr. Alpine Mo. 
Otavi Minen .. 
63 
Peters Union Frkft. /119 
Phönix Bergbau .1101 
Reiniger, Gebb.. ./105 
Rh. Braunkohlen. . 283
1178
 „ Elektr. Stamm 
Stahlwerke . .. 
Riebeck Montan .. 
Roeder Gb. Darmſt.
 146 
123.75 
138.5 
112
 M 
Sachtleben A. G. . . /198 
Schöfferhof=Bind.. 1294 
Schramm Lackfabr. 103.5 
Schriftg. Stempel. 12210 
Schuckert Elektr. . . /223 
Schwarz=Storchen. /163 
Siem. Glasinduſtr. 
Siemens & Halskel376
 Strohſtoff. Ver.. .. 
Südd. Immobilien 
„ Zucker=A. G... 
Spenska Tändſticks 
Tellus Bergbau .. 
Thür. Liefer.=Geſ. 
Tucher=Brauerei .. 
lunterfr. Krs.=
            Elek=
tr.=Verſ. .. . . . .. 
Beithwerke. . . . . 
Ver. f. Chem. Ind. 
„ Gummifabrik. 
Berlin=Frankf. 
„ Laurahütte. . . . 
„ Stahlwerke ... 
„ Ultramarin. . . . 
„ Zellſt. Berlin 
Vogtländ. Maſchin. 
Voigt & Haeffner. /220 
Wahß & Frettagl101½ſ, 
Wegelin Rußfabr. 
Werger Brauerei. 1193 
Zellſtoff. Aſchaffbg.. 1153 
„ Memel .. . . .." 
„ Waldhof ... . . 1233
 Allianz. u. Stuttg. 
Verſicherung .. . 1228 
Frkft. Allg. Verſ.=G 897 
Frankona Rück= u. 
Mitv. . . . . . . . . . 1210 
Mannh. Verſich. . . 125
 201 
77 
149‟1: 
411 
115 
157 
103 
— 
76.25
 67.25 
149.75 
107 
77.5 
17 
141
Nummer 210
Mittwoch, den 31. Juli 1929
Geite 15
Moter uns Lintn.
 Roman von Bruno Winkler. 
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19. 
Nachdruck verboten
 „Iſt es durchaus nötig, daß ich das lerne, Papa?” 
„Arbeit allein macht das Leben lebenswert.” 
„Das finde ich nicht. Sage: Tätigkeit! Dann magſt du 
recht haben. Ohne Tätigkeit möchte ich nicht leben. Du kannſt 
nicht behaupten, daß ich untätig bin.” 
„Du biſt mein Sohn und Erbe. Bei aller Anerkennung 
deiner ſportlichen Leiſtungen und des Nutzens, den ſie uns 
            ge=
bracht haben: auch andre können unſre Wagen zu Siegen führen. 
Am Steuerrad biſt du erſetzbar, am Schreibtiſch hier — — 
Stamer zögerte, — „wirſt du es einmal nicht ſein.” 
Sein Blick war ſtarr auf den Sohn gerichtet. Er wußte, 
daß er eben etwas geſagt hatte, was er ſelbſt nicht glaubte. 
Edwin würde niemals ſeinen Platz einnehmen, wenn er einmal 
die Augen ſchloß. Nach außen hin vielleicht, für eine kurze Zeit. 
Danz würde ſein Werk in fremde Hände übergehen. 
Er wartete auf eine Entgegnung. Glauben konnte er nicht 
mehr, aber hoffen durfte er noch. Das Leben war voller Wunder. 
Viele waren in ihre Aufgabe erſt hineingewachſen, wenn ſie 
fordernd vor ihnen ſtand. 
Edwin warf die Zeitung auf den Rauchtiſch. „Du geſtatteſt, 
daß ich andrer Anſicht bin, Papa. Ich bin Sportsmann aus 
Paſſion. Da gibt es keine Vertretung. Wenn ich mich in meinen 
Rennwagen ſetze, verwachſe ich mit ihm wie ein Reiter mit 
ſeinem Pferd. Der Motor iſt nicht weniger lebendig, als ein 
Pferd. Ich höre ſeinen Herzſchlag, das Atmen ſeiner Lungen, 
ich verſtehe ſein Sprache, ſein ſingendes, jubelndes, keuchendes 
Tack Tack Tack. Und ich fühle ſeine Kraft, die unendlich größer 
iſt als Muskelkraft.” 
Stamer trommelte mit den Fingern auf die 
            Schreibtiſch=
platte. 
„Das gefällt dir wieder nicht, Papa. Aber ich möchte es 
bir immer wieder ſagen. Wenn du mich einmal verſtehen 
            woll=
teſt! Ich bin nicht geſchaffen, im Büro zu ſitzen oder am 
Konferenztiſch. Ich kann Unternehmungen durchführen — du 
haft es mich gelehrt — aber ſie ſind mir nichts. Niemals 
            wer=
den ſie den Inhalt meines Lebens ausmachen."
 Er ſchwieg. Es war einmal ganz ſtill im Zimmer. Stamer 
ſtand mit zuſammengekniffenen Lippen. Sein breiter kantiger 
Kopf zuckte wie unter einer körperlichen Berührung vor. 
Edwin fuhr fort. „Es kann nicht dein Wille ſein, mir mein 
Leben zur Qual zu machen. Du wirſt dich nicht an mir 
            ver=
ſündigen, du wirſt deinem eigenen Grundſatz nicht zuwider 
handeln.” 
„Was für einen Grundſatz meinſt du?” 
„Den, der dich groß gemacht hat: jede Kraft dort anzuſetzen, 
wo ſie am meiſten leiſtet. Du haſt durch eine reiche Stiftung die 
Gründung des pſychotechniſchen Inſtituts ermöglicht, in dem 
jeder auf ſeine Anlagen hin geprüft werden kann, das jedem den 
Beruf anzugeben vermag, in dem er ſich und ſeine Fähigkeiten 
am beſten entfalten würde. Du haſt in deinen Betrieben eine 
beſondere Abteilung für Eignungsprüfung. Du ſelbſt biſt gegen 
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 Stamer blieb ſtehen. Es war als ob ſein ſtrenges Auge 
heller würde. 
„Störe ich . . .?‟ Der junge Mann machte Miene, ſich wieder 
zurückzuziehen. 
„Nein,” ſagte Stamer. „Was haben Sie da?‟ Er deutete 
auf den Gegenſtand, den der Ingenieur in der Hand hielt. 
„Eine Sprengladung, Herr Stamer. Ich fand ſie eben unter 
dem Sitz des Wagens 999.” 
„Meines Rennwagens?” rief Edwin. 
„Ihres Wagens, den Sie morgen auf der Avus fahren 
wollen.” 
„Ein Anſchlag! Zeigen Sie!” Edwin riß Teves die Packung 
aus der Hand. — „Nitrogelatine, Papa! — Waren auch 
            Zünd=
kapſeln angebracht?" 
„Ja. Mit Zeitmeſſer. Er war auf 2,15 Uhr morgen Mittag 
eingeſtellt.” 
„Um 2 Uhr ſoll der Start ſein.” 
„Man hat es auf Ihr Leben abgeſehen,” ſagte der Ingenieur.
II.
 wollte, wie er ſelber war, das geworden, wozu du dich berufen 
fühlteſt; du haſt dich ohne Rückſicht auf die Wünſche und 
            Mei=
nungen andrer entwirkelt. Aber mir willſt du es verwehren, 
daß ich mir mein Leben nach meinem Geſchmack einrichte.”. 
„Einrichten iſt gut!” klang es gereizt vom Schreibtiſch. 
„Richte dich nur nach deinem Belieben ein, wenn du kannſt, — 
mit dem, was mir zu Gebote ſtand: ich habe ohne einen Pfennig 
angefangen." 
„Du biſt ungerecht, Papa. Mein Rekord über vierhundert 
Stundenkilometer . . ." 
Die Klingel des Fernſprechers ſchlug an. Stamer riß den 
Hörer hoch und ſprach die Meldung hinein. — Pauſe, — „Mein 
Sohn iſt hier.” — „Er muß vernommen werden?‟ — „Der 
Kommiſſar wird ihn aufſuchen?” 
„Ich werde hinfahren, Papa." 
„Mein Sohn wird ſelbſt kommen.” 
Edwin war aufgeſtanden. „Ich erledige das am beſten 
gleich." 
„Ganz wie du willſt,” entgegnete Stamer und ging ſeinem 
Zimmer zu. 
Da klopfte es gegen die auf den Flur führende Tür. Teves, 
der Erfinder des Waſſerſtoffmotors, trat ein.
 Vor Stamers Grunewaldvilla hielt ein Wagen nach dem 
andern. Frau Regina Stamer gab ihr Frühlingsfeſt. Stamer 
ſelbſt fehlte. Er fuhr, während ſich die Gäſte in ſeinem Hauff 
verſammelten, mit dem Nachtexpreß gen Weſten. 
Die Türen des prunkvollen, mit Paliſanderholz getäfelten 
Salons gingen auf eine Terraſſe. Sie waren weit geöffnet. Am 
Himmel erloſch ein letztes, ſchwaches Rot; die Baumgruppen im 
Park ſtanden ſchon wie ſchwarzé Schatten. 
Von den in die kaſſetierte Decke und die goldverzierten Wände 
eingelaſſenen Lampen ergoſſen ſich Fluten von Licht. Es tanzte 
auf ſchimmernder Seide, brach ſich in glitzernden Steinen und 
ſpielte auf welligem Haar und leuchtenden Schultern. 
Edwin Stamer ging auf eine junge Dame zu, die durch die 
gewählte Einfachheit ihres Kleides auffiel. Es war eine 
            be=
kannte Rennfahrerin, Thea Ritterholm, die Witwe des Barons 
Ritterholm. Ihr Mann war bei dem Verſuch, einen neuen 
Höhenweltrekord aufzuſtellen, mit ſeinem Flugzeug abgeſtürzt. 
Es ging das Gerede, daß ſie ſich bald zum zweiten Male 
            verehe=
lichen werde. Man nannte Edwin Stamer. 
„Es hätte wenig gefehlt, Thea, und Sie brauchten mich 
morgen beim Rennen nicht zu fürchten”, ſagte Edwin. 
Sie lachte leiſe auf. „Woher wollen Sie wiſſen, daß ich Sie 
fürchte? Sie ſind zwar gefährlich, aber . . . Wollen Sie 
            zurück=
treten?" 
(Fortſetzung folgt.)
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