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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 164
192. Jahrgang
Samstag, den 15. Juni 1929.
Anterzeichnung des Preußen=Konkordats.
Der Unkerzeichnungsakk.
Nun haf der preußiſche Landkag das Work.
Berlin, 14. Juni.
Am Freitag mittag 11 Uhr wurde von dem Vertreter des
Heiligen Stuhls und den Vertretern des preußiſchen
Staats=
miniſteriums das Konkordat unterzeichnet. Miniſterpräſident
Braun dankte nach der Unterzeichnung des Vertrags dem
apo=
ſtoliſchen Nuntius und ſeinen Mitarbeitern für die große
Mühe=
waltung, die er dem Vertragswerk gewidmet hat, und ſprach auch
den Herren auf der preußiſchen Seite ſeinen Dank aus. Er ſprach
die Hoffnung aus, daß das Parlament den Vertrag genehmigen
werde, und daß damit heute der Grundſtein zu dauernd
fried=
lichen Beziehungen zwiſchen dem preußiſchen Staat und der
Kirche gelegt ſei. Der apoſtoliſche Nuntius dankte dem
Miniſter=
präſidenten und erklärte, daß das Parlament, wenn es dieſen
Vertrag genehmigt, eine hiſtoriſche Tat vollzieht, mit der der
dauernde kirchliche Friede geſichert ſei.
Der Verkrag mit dem Heiligen Skuhl.
Der preußiſche Vertrag mit dem Heibigen Stuhl wird eingeleitet mit
dem Cinveis, daß beide Parteien in dem Wunſche, die Rechtslage der
katholiſchen Kirche in Preußen den veränderten Verhältniſſen
anzu=
paſſen, b ſchloſſen haben, ſie in einem förmlichen Vertrag neu und
dau=
ernd zu ordnen. Der Vertrag umfaßt 14 Artikel und ein
Schlußpro=
tokoll. Nach Aufzählung der beiderſeitigen Bevollmächtigten, des
apo=
ſtoliſchen Nuntius in Berlin, Erzbiſchof von Sardes, Dr. Eugen
Pa=
celli einerſeits und des preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun,
des preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker und des preußiſchen
Finanz=
miniſters Dr. Höpker=Aſchoff andererſeits, heißt es in Artikel 1: Der
Freiheit des Bekenntniſſes und der Ausübung der katholiſchen Religion
wird der preußiſche Staat den gefetzlichen Schutz gewähren.
Artikel 2 enthält den Hinweis, daß die gegenwärtige
Diözeſanorga=
niſation und =zirkumſtription der katholiſchen Kirche Preußens beſtehen
bleibt und in Aachen wieder ein biſchöflicher Stuhl errichtet und das
Kollegiat= in ein Kathedval=Kapitel umgewandelt wird. Dem Bistum
Osnabrück werden die bisher von ſeinem Biſchof verwalteten
Miſſions=
gebiete einverleibt. Dem biſchöflichen Stuhl zu Paderborn wird der
Metropolitaucharakter verliehen. Der biſchöfliche Stuhl von Breslau
wird zum Sitze eines Metropoliten, das Breslauer Kathedval= zum
Metropolitan=Kapitel erhoben. Der bisher dem Biſchof von Bveslau
wit unterſtehende Delegaturbezirk Berlin wird ſelbſtändiges Bistum,
deſſen Biſchof und Kathedral,Kapitel bei St. Hedwig in Berlin ihren
Sitz nehmen. Weiter enthält Artitel 2 eine Reihe Einzelheiten über die
Umbildung und Neuordnung kirchlicher Kreiſe.
Nach Artikel 3 können, unbeſchadet der Beſtimmungen des Art. 2,
kirchliche Aemter frei errichtet und umgewandelt werden, falls
Auf=
wendungen aus Staatsmitteln nicht beanſprucht werden. Artkel 4
ent=
hält Beſtimmungen über die Dotation der Diözeſſen und der
Diözeſan=
anſtalten, die jährlich 2 800 000 RM. betragen und im einzelnen gemäß
beſonderer Vereinbarung verteilt werden wird. Für eine Ablöſung der
Staatsleiſtungen gemäß der Verfaſſung des Deutſchen Neiches bleibt
die bishevige Rechtslage der Diözeſandotauon maßgebend. Artikel 5
ordnet die Eigentumsverhältniſſe und andere Rechte der
öffentlich=
rechtlichen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen der katholiſchen
Kirche an ihrem Vermögen nach Maßgabe der Verfaſſung des
Deut=
ſchen Reiches. Artikel 6 und 7 regeln die Neubeſetzung eines
erzbiſchöf=
lichen oder biſchöflichen Stuhles. Der Heilige Stuhl wird hiernach
zum Erzbiſchof oder Biſchof niemand beſtellen, von dem nicht das
Kapitel nach der Wahl durch Anfrage bei der preußiſchen
Staatsregie=
rung feſtgeſtellt hat, daß Bedenken politiſcher Art gegen ſie nicht
be=
ſtehen.
In Artikel 8 heißt es u a.: Die Dignitäten der Metropolitan= und
der Kathedral=Kapitel verleiht der Heilige Stuhl. Die Kanonikatze der
Kapitel beſetzt der Diözeſanbiſchof abwechſelnd nach Anhörung und mit
Zuſtimmung des Kapitels, und die Domvikarien beſetzt der Diöz
ſan=
biſchof nach Anhörung des Kapitels. Artikel 9 beſagt u. a.:
Ange=
ſichts der in dieſem Vertrag zugeſicherten Dotation der Diözeſen und
Diözeſananſtalten wird ein Geiſtlicher zum Ordinarius eines
Erzbis=
tums oder Bistums zum Weihbiſchof, zum Mitglied eines Domkapitels,
zum Domvikar, zum Mitglied einer Diözeſanbehörde oder zum Leiter
oder Lehver an einer Diözeſanbildungsanſtalt nur beſtellt werden,
wenn er die deutſche Reichsangehörigkeit und das vorgeſchriebene
Stu=
dinm erledigt hat. Bei kirchlichem und ſtaatlichem Einverſtändwis kann
von den genannten Erforderniſſen abgeſehen werden. Mindeſtens zwei
Wochen vor der beabſichtigten Beſtellung eines Geiſtlichen zum
Mit=
glied eines Domkapitels oder zum Leiter oder Lehrer an einem
Diö=
zeſanſeminar, wird die zuſtändige kirchliche Stelle der Staatsbehörde
von dieſer Abſicht und von den Perſonalien des betreffendem Geiſtlichen
Kenntnis geben. Eine entſprechende Anzeige wird alsbald nach der
Veſtellung eines Bistums=(Prälatur=)=Verweſers, eines Weihbiſchofs und
eines Generalvikars gemacht werden.
Artikel 10. Im Falle der dauernden Uebertragung eines
Pfarr=
amts wird der Diözeſanbiſchof gemäß Artikel 10 alsbald nach der
Er=
nennung der Staatsbehörde von den Perſonalien des Geiſtlichen, mit
beſonderer Rückſicht auf Abſatz 1 dieſes Artikels, Kenntnis geben.
Ardikel 11 enthält Beſtimmungen über die Präſenvation auf Grund
eines ſogenannten Staatspatronats durch die Staatsbehörde.
Artikel 12 regelt die wiſſenſchaftliche Vorbildung der Geiſtlichen,
für die die katholiſch=theologiſchen Fakultäten an den
Uni=
verſitäten in Breslau Bonn und Münſter und an der
Aka=
demie in Braunsberg beſtehen bleiben. Ihr Verhältnis zur kirchlichen
Behörde regelt ſich entſprechend den für die katholiſch=theologiſchen
Fakultäten in Breslau und Bonn beſtehenden Statuten.
Artikel 13 lautet: Die Hohen Vertragſchließenden werden eine etwa
in Zukunft zwiſchen ihnen entſtehende Meinungsverſchiedenheit über die
Auslegung einer Beſtimmung dieſes Vertrages auf freundſchaftliche
Weiſe beſeitigen.
Artikel 14 beſtimmt die Inkraftſetzung des Vertrags nach Austauſch
der Natifikationsurkunden, der in Berlin erfolgen ſoll.
Das Schlußprotokoll enthält übereinſtimmende Erklärungen der
Vertragsunterzeichner, die einen integrierenden Beſtandteil des
Ver=
trags ſelbſt bilden. In dieſen heißt es u. a.:
Bei Bem=ſſung der Dotation iſt von dem derzeitigen Stand der
Aufwendungen des Preußiſchen Staates für vergleichbave perſönliche
und ſachliche Zwecke ausgegangen worden. Hierin etwa eintretende
Aenderungen ſollen bei der Dotation entſprechende Berüchſichtigung
finden. Das an einer öſterrichiſchen ſtaatlichen Uniorſität zurückgelegte
philoſophiſch=theologiſche Studium wird entſprechend den Grundſätzen
gleichberechtigt, die für andere geiſteswiſſenſchaftliche Fächer gelten
werden. Die übrigen Erklärungen des Schlußprotokolls enthalten
lediglich Beſtimmungen für die Ausübung eines Lehramts der
katholiſch=
theologiſchen Fakultät.
Erläukerungen zum Verkrag mit der Kurie.
Zu dem Konkordat wurden der Preſſe von zuſtändiger preußiſcher
Stelle noch einige Erläuterungen gegeben. Dabei wurde darauf
hin=
gewieſen, daß das Dokument nicht die Ueberſchrift „Konkordat” trägt,
ſondern „Vertrag des Freiſtaates Preußen mit dem Heiligen Stuhl”
Nach ſtaatlicher Auffaſſung kam es darauf an, nun auch das
Verhält=
nis zur katholiſchen Kirche auf eine feſte juriſtiſche Grundlage zu
ſtel=
len, nachdem die Stellung der evangeliſchen Kirche bereits vor einigen
Jahren neuzeitlich geregelt worden iſt. Der neue Vertrag mit der
Kurie ſoll den Boden für ein friedliches Zuſammenarbeiten ſchaffen.
Er iſt aber bewußt möglichſt auf die Behandlung der Fragen beſchränkt
worden, die bereits in den alten Verträgen enthalten waren. Dieſe
Tendenz kommt z. B. in der Formulierung der Einleitung und im
Artikel 2 zum Ausdruck, wo vereinbart wird, daß die gegenwärüge
Diözeſanorganiſation beſtehen bleibt. Die Notwendigkeit des meuen
Vertrages ergebe ſich daraus, daß zahlreiche Beſtimmungen der
Rege=
lung aus dem Jahre 1821 überholt ſind. Inzwiſchen ſind territoniale
Veränderungen eingetreten, allein ſchon durch den Verſailler Vertrag,
außerdem aber auch Bevölkerungsverſchiebungen, wis z. B. in Berlin,
wo vor 100 Jahren nur einige zehntauſend Katholiken wohnten,
wäh=
rend ihre Zahl jetzt annähernd eine halbe Million iſt. Dieſer
Ver=
ſchiebung wird durch die Einrichtung des Bistums in Berlin Rechnung
getragen. Die Regelung der finanziellen Fragen iſt in dem neuen
Kon=
kordat von dem Geſichtspunkt ausgegangen, daß eine Erhöhung der
Aus=
gaben für den Staat nur durch die Anpaſſung an die modernen
Geld=
berhältniſſe, nicht aber durch Mehraufwendungen für die Einrichtung
der neuen Aemter entſteht. Die Ausgaben für das Kirch=nregiment
betrugen bisher 1,8, und betragen nach dem neuen Vertrag 2,8
Mil=
lionen, alſo eine Million mehr als bisher. Die Zahl für die
evange=
liſchen Kirchen beläuft ſich auf 3,5 Millionen. Dabei wird darauf
hin=
gewieſen, daß dieſe Summen im Verhältnis zu den Koſten der
Pfarrer=
beſoldung keine ſehr erhebliche Rolle ſpielen. Die Pfarrerbeſoldung
er=
fordertzbei der ewangeliſchen Kirche 50,3 Millionen, bei der katholiſchen
Kirche 21 Millionen RM. Die Differenz ergibt ſich zum w=ſentlichen
Teil aus dem Zölibat der katholiſchen Kirche, während bei den
evange=
liſchen Pfarrern die Verſorgung der Witwen und Waiſen hinzukommt.
In der Oeffentlichkeit iſt die Frage aufgeworfen worden, warum
dieſa Neuregelung nicht einfach durch Geſetz erfolgt. Dazu wird
unter=
ſtrichen, daß ja bindende Vereinbarungen mit der Kurie beſtehen, die
nicht gelöſt, ſondern nur durch einen neuen Vertvag erſetzt werden
können. Die lange Dauer der Verhandlungen erklärt ſich daraus, daß
eine ganzo Reihe von Fragen beſprochen werden mußte, die in dem jetzt
vorliegenden Vertrag nicht enthalten ſind. Dazu gehört die Schule,
die Pfarrerbeſoldung, die Behandlung der Orden und die Frage der
Minderheiten.
* Die Ausſichken des Konkordakes.
Die preußiſche Regierung gibt ſich den Anſchein, als ob ſie
mit großer Mehrheit der parlamentariſchen Laufbahn des
Kon=
kordates entgegenſieht; im Innern ihres Herzens aber wird ſie
ganz anderer Anſicht ſein. Es hat ihr nichts genutzt, daß ſie im
letzten Augenblick noch eine Reihe bedenklicher Punkte aus dem
Vertrag ſtrich, daß vor allem das Wort Konkordat in dem
Ver=
trag nicht vorkommt. Tatſächlich iſt natürlich auch ein ſolcher
„Staatsvertrag” ein unkündbares Konkordat. Die von
volks=
parteilicher Seite geäußerten Bedenken haben auch auf die
Demo=
kraten eingewirkt. Ihr Brief an den Miniſterpräſidenten atmet
eiſige Kühle und, ſoweit wir hören, ſcheint er dazu noch ein
Kompromiß zu ſein zwiſchen der einen Gruppe der Fraktion, die
ſofort ihr „Nein” ausſprechen wollte, und der anderen Hälfte, die
wenigſtens die Entſcheidung noch hinausziehen wollte, um den
ſofortigen Zerfall der Koalition in Preußen zu verhindern. Der
Bruch iſt wohl unvermeidlich, wenn die Demokraten auf ihrem
Widerſtand beharren.
Je mehr man ſich mit den Einzelheiten beſchäftigt, die zwar die
letzten Ziele der Kurie durch harmloſe Formulierungen geſchickt
zu verbergen wiſſen, deſto ſtärker zeigt ſich, daß die
Schwierig=
keiten ſehr groß ſein werden, nicht nur weil der Evang. Kirche
ein Quaſi=Konkordat bisher verweigert wurde, ſondern auch aus
ſachlichen Gründen. Es iſt kein Zweifel, daß der Vertrag einen
ſchweren Eingriff in die Schulhoheit des Staates darſtellt, einmal
dadurch, daß den Biſchöfen weitgehende Einſpruchsrechte
gegen=
über den Profeſſoren an den katholiſchen Fakultäten eingeräumt
ſind, dann auch dadurch, daß die Ausbildung des theologiſchen
Nachwuchſes in Zukunft in Rom erfolgen kann. Es iſt gar kein
Zweifel, daß die Machtverteilung zwiſchen Staat und Kirche und
Epiſkopat, die ſich ſeit Jahrhunderten in Preußen gut eingeſpielt
hatte, jetzt ganz einſeitig zugunſten der Kurie verſchoben wird, und
zwar bei der Biſchofswahl ſowohl wie bei der Zuſammenſetzung
der Domkapitel. Auch erhält die Kurie die Möglichkeit,
Ordens=
geiſtliche zwar nicht im Pfarramt, aber doch in der Seelſorge zu
verwenden. Außerdem iſt die Kurie in der Lage, Delegaturen
gerade in den national gefährdeten Gebieten zu errichten und
bei der Beſetzung ohne jedes Einvernehmen mit dem Staat
vor=
zugehen. Daraus ergibt ſich, daß der Staat weitgehend auf Rechte
verzichtet, die als Ergebnis der jahrhundertelangen Kämpfe des
Mittelalters übrig geblieben ſind.
Soweit wir die Stimmung der volksparteilichen Fraktion
beurteilen können, iſt gar kein Gedanke daran, daß ſie dem
Ent=
wurf zuſtimmt. Auch die Deutſchnationalen verhalten ſich
vor=
läufig ablehnend und werden höchſtens zu gewinnen ſein durch
Zugeſtändniſſe an die Evang. Kirche, während die Volkspartei
auch mit einem ſolchen Quaſi=Konkordat nicht einverſtanden iſt,
ſondern ſachliche Aenderungen im Konkordat ſelbſt verlangt. Es
kann alſo ſchon ſein, daß über dem ganzen Konkordat die
preu=
ßiſche Koalition in die Brüche geht. Vorläufig muß der Entwurf
vom Staatsrat behandelt werden, der ſein Gutachten abzugeben
hat. Ob die Regierung hier eine Mehrheit findet, iſt ebenfalls
noch unſicher. Lehnt der Staatsrat ab, dann müßte im Landtag
eine Zweidrittelmehrheit geſchaffen werden, an die natürlich nicht
zu denken iſt.
Unſere bevorſtehende Außenpolikik.
Von
Commander the Honvurable J. M. Kenworthy.
Mitglied der Arbeiterpartei im britiſchen Parlament.
Copyright by United Preß Aſſociations of America.
Nachdruck, auch im Auszug, verboten.
Die zweite Arbeiterregierung Englands wird ihre Arbeit unter
ganz anderenBedingungen aufnehmen als im Jahre1924 beſtanden.
Wir beſitzen heute einen weit ſtärkeren Anhang im Lande, nicht
nur unter der Arbeiterbevölkerung, ſondern auch unter den
fort=
ſchrittlich geſinnten Mitgliedern der Mittel=Klaſſen, unter den
freien Berufen und in der Geſchäftswelt. Ramſay Macdonald
hat ſich, wie er ſeinen Freunden mitgeteilt hat, bei den
Wahl=
propagandafahrten, die ihn in den Norden und Süden, den Oſten
und Weſten des Landes geführt haben, bereits davon überzeugen
können, daß die Art, wie die konſervative Regierung die
Außen=
politik des Landes geleitet hat, einen ſehr großen Anteil an
Baldwins Sturz und daran gehabt hat, daß Sir Auſten
Cham=
berlain nur mit ganz knapper Mehrheit einer Niederlage entging.
Was die Politik des Arbeiterkabinetts gegenüber dem
euro=
päiſchen Kontinent angeht, ſo ſteht natürlich feſt, daß das
Rhein=
land geräumt werden wird. Durch ſeine Abſtimmung hat das
engliſche Volk gezeigt, daß es die Räumung will. Nach
ent=
ſprechender Ankündigung werden die geſamten engliſchen
Trup=
pen, die zwar zahlenmäßig nicht ſehr ins Gewicht fallen, deren
bloße Anweſenheit jedoch ein ſtarkes Aergernis bedeutet,
zurück=
gezogen werden. Mir ſcheint, daß die Franzoſen ihre Einwilligung
dazu kaum verweigern werden. — In der Frage der Reparationen
und der interalliierten Schulden geht die Politik der
Arbeiter=
regierung von dem Grundſatz aus, daß dieſe Verpflichtungen
auf Grund von wechſelſeitigen Abkommen geſtrichen werden
ſoll=
ten. Bis es dazu kommt, werden wir aber unſere
Verpflich=
tungen erfüllen. So lange wir unſere Schulden an Amerika
in=
zwiſchen abzahlen müſſen, werden wir unſererſeits darauf
be=
ſtehen müſſen, daß auch unſere früheren Verbündeten, die unſere
Schuldner ſind, an uns ebenfalls weiterzahlen.
Den Kernpunkt der europäiſchen Politik bilden heute wohl
die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Hier
wird Macdonald Gelegenheit finden, das von ihm begonnene
Werk fortzuſetzen, das mit rauher Hand im Jahre 1924
unter=
brochen wurde. Der Locarno=Vertrag bedeutete die logiſche
Fortfetzung von Macdonalds Politik. Die Locarno=Politik wurde
jedoch nicht konſequent durchgeführt. Von dem engliſchen
Mini=
ſter des Aeußeren, der jetzt aus dem Amte geſchieden iſt, wurde
Deutſchland niemals als ebenbürtige Macht behandelt. Von der
engliſchen Arbeiterpartei wird Deutſchland nicht nur als
eben=
bürtig angeſehen werden, ſondern es kann gewiß ſein, von uns
als Freund behandelt zu werden. Daraus darf man aber nicht
ſchließen, daß wir beabſichtigten, uns in Händel mit Frankreich
einzulaſſen. Dagegen bietet Macdonalds diplomatiſche
Ver=
gangenheit eine ſichere Gewähr, denn als er zum erſten Mal
eine Regierung bildete, in der er gleichzeitig Miniſterpräſident
und Miniſter des Aeußeren war, fand er als Erbſchaft Lord
Curzons die Situation vor, daß Downing Street und Quai
d’Orſay einander kaum mehr grüßten! Trotz der ſchweren Laſten,
die ſein doppeltes Amt ihm auferlegte und trotz der ſchwierigen
parlamentariſchen Lage daheim gelang es ihm in den zehn kurzen
Monaten ſeiner Amtszeit, die geſamten europäiſchen Beziehungen
auf eine neue Grundlage zu ſtellen. In der engliſchen
Arbeiter=
partei herrſcht die Anſicht, daß die große Mehrheit des
franzö=
ziſiſchen Volkes mit Einſchluß von zahlreichen einflußreichen
Poli=
tikern nur auf eine Gelegenheit wartet, um gemeinſam mit den
anderen Völkern die furchtbare Laſt der Rüſtungen zu mindern,
unter der mit Ausnahme der Staaten, die durch die
Friedens=
verträge zur Entwaffnung gezwungen worden waren, alle
Nationen in gleichem Maße zu leiden haben.
Weitaus die wichtigſte Aufgabe, die uns auf internationalem
Gebiete zufällt, beſteht darin, den Schaden wieder gutzumachen,
unter dem die engliſch=amerikaniſchen Beziehungen leiden. Es
beſteht keinerlei amerikafeindliche Stimmung unter den engliſchen
Arbeitern und Arbeiterinnen. Dagegen gibt es wohl ein
geſun=
des Rivalitätsempfinden, und der engliſche Arbeiter neigt
viel=
leicht dazu, Onkel Sam zu necken, aber auch ſich von ihm necken
zu laſſen. Dieſen Gefühlen liegt jedoch eine herzliche Freundſchaft
für die große Republik jenſeits des Ozeans zu Grunde.
Es beſteht auch der Zwang, und das iſt wichtig, unſere
Aus=
gaben für Rüſtungen zu beſchränken; denn eine Arbeiterregierung
muß mit ihren Mitteln haushälteriſch umgehen. Unſere ſoziale
Struktur im Lande weiſt Mängel auf, für die ſofort Abhilfe
geſchaffen werden muß, die Geld koſten wird.
Heutzutage wird viel Unſinn über „die Kontinuität” in der
auswärtigen Politik verzapft. Wenn die auswärtige Politik einer
Regierung fehlerhaft geweſen iſt, wird die Kontinuitäts=Doktrin
bei der folgenden Regierung auch nicht für einen Augenblick in
Frage kommen können. Das trifft insbeſondere auf unſere
Marinepolitik gegenüber Amerika zu. Dabei wird die
Arbeiter=
partei Bewegungsfreiheit haben; denn die Liberalen und der
fortſchrittliche Flügel der Konſervativen müſſen ihr dabei
Unter=
ſtützung leihen. Man wird zum Beiſpiel nicht dulden, daß ein
verſchoſſener Fetiſch wie die alten Blockade=Geſetze auch nur für
einen Augenblick ein Hindernis für ein allgemeines Abkommen
zu draſtiſcher Rüſtungsbeſchränkung bilden wird. Auch werden
wir den „Sachverſtändigen” nicht geſtatten, Politik zu treiben.
Im Jahre 1924 ſah ſich eine zahlenmäßig ſchwache
Arbeiter=
regierung, die die Flottenvoranſchläge von ihrer Vorgängerin
geerbt hatte, in der Zwangslage, einige von den Schiffsentwürfen
auszuführen, um eine Palaſtrevolution in der Admiralität und
einen bitteren Meinungskampf im Land zu vermeiden. Inzwiſchen
iſt ſehr viel Waſſer unter den Brücken hindurch gefloſſen, und
wenn die Admirale Unfug treiben wollten, ſo würden wir ihn
im Keime zu erſticken wiſſen. Wenn eine Arbeiterregierung bei
ihren Marineſachverſtändigen auf Schwierigkeiten ſtoßen würde,
ſo würde ſie ſie in Bauſch und Bogen kaſſieren und an ihrer
Statt jüngere und fortſchrittlichere Marineoffiziere ernennen, an
Samstag, den 15. Juni 1929
Nummer 164
Ceite 2
denen glücklicherweiſe kein Mangel herrſcht. Präſident Hoovers
kaum verſchleierte Einladung zu einer neuen Konferenz wird
ohne Zweifel angenommen werden. Ich perſönlich würde mich
ſehr wundern, wenn Admiral Bridgemans Marinevorſchläge
aus=
geführt würden. Glücklicherweiſe iſt die Kiellegung der Schiffe
erſt für den ſpäten Herbſt vorgeſehen. Wir können vorſchlagen,
den Neubau von Kriegsſchiffen bis zum Abſchluß der neuen
Kon=
ferenz völlig einzuſtellen. Das hatte Macdonald offenbar zu
Beginn des Wahlfeldzuges bereits vorausgeſehen, als er die
beſtimmte Erklärung abgab, daß niemand von dem betroffenen
Perſonal bei unvermeidlichen Entlaſſungen auf den Werften
und in der Marine ſchuldlos zu leiden haben ſolle, und daß man
für alle dieſe Leute eine angemeſſene Entſchädigung finden
würde. Wir wollen alles daran ſetzen, daß das Unterſeeboot von
der Liſte der erlaubten Kriegsmittel geſtrichen, und daß der
Ge=
brauch von Giftgaſen und anderen tödlichen Chemikalien
end=
gültig verboten wird.
Eine Arbeiterregierung wird ſicherlich die Fakultativ=Klauſel
des Völkerbundsvertrages unterzeichnen und ſich verpflichten,
unter allen Umſtänden in ein Schiedsverfahren einzuwilligen.
Das iſt die natürliche Ergänzung des Kellogg=Paktes zur
Ver=
femung des Krieges. Es war einer der ſchwerſten Fehler der
bisherigen Regierung, daß ſie es verſäumt hat, dieſen Schritt zu
tun. Ich perſönlich erwarte auch, daß einige von den
Vorbehal=
ten zum Kellogg=Pakt, die Sir Auſten Chamberlain ohne
Billigung der Arbeiterpartei im vorigen Parlament gemacht hat,
von der neuen Regierung werden fallen gelaſſen werden. Unter
„Aechtung des Krieges” verſtehen wir eine wirkliche Verfemung
des Krieges. Eine Arbeiterregierung wird ferner gegen die
hinter=
liſtige Kriegspropaganda Front machen und mit den koſtſpieligen
Paraden, Zapfenſtreichen und der ſonſtigen Entfaltung von
Militär= und Marinegepränge endgültig Schluß machen, die von
der früheren Regierung benutzt wurden, um in den Augen der
Jugend den Krieg in herrlicher Glorie erſcheinen zu laſſen und
das grauſige wirkliche Antlitz des Krieges zu verſchleiern.
Die diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland werden
ſicher=
lich wieder aufgenommen werden. Da diplomatiſche Beziehungen
bereits beſtanden haben, die nach Anſicht der Arbeiterpartei und
der Liberalen ohne ausreichenden Grund abgebrochen wurden,
müſſen ſie ſo raſch als möglich wieder aufgenommen werden.
Das ſoll natürlich nicht bedeuten, daß in den Reihen der
eng=
liſchen Arbeiterpartei irgendwelche Vorliebe für das Syſtem der
Sowjet=Regierung beſteht. Der völlige und entſcheidende
Zu=
ſammenbruch, den die Kommuniſtiſche Partei bei den Wahlen
er=
litten hat, zeigt vielmehr, daß das engliſche Volk der Verfaſſung
treu iſt und die Ueberzeugung hat, daß alles, was dem Volke
nottut, auf dem gewohnten parlamentariſchen Wege erreicht
werden kann. Wenn uns aber die Regierungsform eines anderen
Landes nicht zuſagt, ſo liegt darin doch noch kein Grund dafür,
mit dieſem Lande und ſeiner Bevölkerung auf geſpanntem Fuße
zu leben. Die engliſche Arbeiterpartei will ſich nicht in die
Re=
gierungsverhältniſſe anderer Länder einmiſchen, aber ſie duldet
es auch nicht, daß andere Völker oder ihre Regierungen in
unſere eigenen Angelegenheiten eingreifen. Damit komme ich
zu unſeven Beziehungen zu Spanien und Italien. In dieſen
beiden Ländern finden wir keine demokratiſche Regierungsform.
Aber mit beiden wollen wir, was uns angeht, möglichſt
freund=
ſchaftliche Beziehungen weiter pflegen. Italien gehört zu unſeren
älteſten Freunden in Europa. Es iſt einer der wenigen Staaten
auf dem Kontinent, mit denen wir noch nie Krieg geführt haben.
Die Regierungsform in Italien iſt die Sache des italieniſchen
Volkes ſelbſt, in die wir uns durchaus nicht einmiſchen wollen.
Bei der Arbeiterpartei kann man ſich darauf verlaſſen, daß
ihre Politik kühn und entſchloſſen darauf gerichtet ſein wird,
friedliche Verhältniſſe wieder herzuſtellen und die Keime künftiger
Kriege nach Möglichkeit aus dem Wege zu räumen. Wir ſind
bereit, für die Sache des Friedens auch ein Riſiko auf uns zu
nehmen, und die Verſprechungen, die wir unſeren Wählern ge
macht haben, ſollen nicht gebrochen werden.
Man wird uns nach unſeren tatſächlichen Ausgaben für
Rüſtungen beurteilen müſſen. Der Beweis für die Güte eines
Kuchens kann erſt durch das Eſſen erbracht werden. Die Probe
für den Friedenswillen eines Volkes liegt in der Summe, die es
für kriegeriſche Vorbereitungen ausgibt. Wir haben Voranſchläge
für dieſes Jahr als Erbſchaft übernommen, die von dem vorigen
Parlament angenommen worden waren. Erſparniſſe laſſen ſich
zwar auch ſofort durchführen, wie zum Beiſpiel durch die
unver=
zügliche Einſtellung der Arbeit an dem Bau der grandioſen und
überflüſſigen Marinebaſis in Singapore und durch
Verlang=
ſamung des Tempos beim Schiffsbau. Aber ein endgültiges
Urteil über uns wird man ſich erſt auf Grund der Voranſchläge
für das nächſte Jahr und auf Grund des Budgets des nächſten
Jahres machen können. Dabei wird ſich herausſtellen, daß die
Arbeiterpartei nicht nur das Wort „Frieden” im Munde führt,
ſondern daß es ihr auch ernſt damit iſt, eine friedliche
Politn=
in die Tat umzuſetzen.
Die Wiſſenſchaft geht gegen heimliche, verſtockte Väter, die ſich
nicht zu ihrem Kinde bekennen wollen mit aller Schärfe vor. Der
Code Napoléon, der ſolche Nachforſchungen zwecks Erleichterung
der Rekrutierung verbot, ſcheint für ſie nicht exiſtiert zu haben.
Sie geht dabei nach den bewährten, wenn auch unerfreulichen
Methoden der Einkreiſungspolitik vor, zieht ihre Schlingen um
den abſchwörenden Vater immer dichter zuſammen, bis er
ſchließ=
lich gefeſſelt daſteht und alle mit Fingern auf ihn weiſen: Der
und kein anderer iſt es geweſen.
Aber dies ſei gleich geſagt, ganz ſo weit iſt es noch nicht.
Schon einmal wurde behauptet, daß man aus den
eigen=
artigen Verhältniſſen des Blutes, die ſich in einer beſonderen
Gruppierung der Blutkörperchen kenntlich machen, mit
Sicher=
heit auf die Vaterſchaft ſchließen könnte. Davon iſt aber,
bei genauer Nachprüfung, nichts weiter übrig geblieben, als daß
in einer Reihe von Fällen eine vermeintliche Vaterſchaft mit
an Sicherheit grenzender Wahrſcheinlichkeit als ausgeſchloſſen
bezeichnet werden kann. Der koſitive Beweis iſt unmöglich.
Weit=
gehendere Schlüſſe ſcheint das ſoeben in der Berliner
medizini=
ſchen Geſellſchaft von Prof. Zangemeiſter bekannt gegebene
Verfahren zu haben. Durch dieſes fällt, im wahrſten Sinne des
Wortes, ein Lichtſtrahl in das Dunkel zweifelhafter Vaterſchaft.
Der Tyndal=Effekt, den ein jeder mit eigenen Augen
wahrnehmen kann, wenn ein Sonnenſtrahl durch einen engen
Spalt ins Zimmer fällt, und auf ſeinem Wege jedes, trotz
ſorg=
fältigen Reinmachens ſtets vorhandene Staubkörnchen
aufleuch=
ten läßt, iſt der Verräter.
Das Medium, in dem er ſeine Denunzianten=Tätigkeit
aus=
übt, iſt eine Miſchung des Blutſerums des Kindes und ſeines
vermeintlichen Vaters. Miſcht man kleine Mengen der
Blut=
flüſſigkeit zweierbeliebiger Perſonen miteinander, ſo tritt ſtets
eine Ausflockung kleinſter Eiweißteilchen ein. Die Teilchen ſind
aber ſo klein, daß ſie dem bloßen Auge oder auch dem
gewöhn=
lichen Mikroſkop nicht ſichtbar werden. Dies gelingt jedoch, wenn
man beſondere Inſtrumente zu dieſem Zweck anwendet. In
erſter Linie hat ſich hierfür das Stufen=Photometer
be=
währt, das kleinſte Helligkeitsunterſchiede nicht nur deutlich
ſicht=
bar macht, ſondern, das vermittels einer eingeſchalteten
licht=
empfindlichen Zelle, deren objektive Regiſtrierung ermöglicht.
Bleibt der anfangs beſtehende Zuſtand durch längere Zeit
un=
berändert beſtehen, dann haben die beiden Blutſpender nichts
Näheres miteinander zu ſchaffen.
Vom Tage.
Die franzöſiſche Kammer war am Freitag der Schauplatz heftigſter
Angriffe auf die franzöſiſche Kolonialpolitik. Sozialiſtiſche und
kom=
muniſtiſch= Interpellanten wendeten ſich ſcharf gegen die
Koloniſierungs=
methoden, die Frankreich in allen ſeinen überſeeiſchen Gebieten,
beſon=
ders aber in Weſtafrika und Indochina, betreibe. Dieſe Methoden
hät=
ten dazu geführt, daß der Begriff Kolonie mit dem Begriff Skandal
gleichbedeutend ſei.
Die Ankunft des neuen amerikaniſchen RaH? Dawes in
Lon=
don hat ſowohl in London wie in Wafhington das größte Intereſſe
wachgerufen. Falls die Meldungen aus Waſhington zutreffen, wird
General Dawes mit Macdonald nicht allein über die bevorſtehende Reiſe
Macdonald, nach den Vereinigten Staaten verhandeln, ſondern auch
über die Richtlinien einer gemeinfamen amerikaniſch=engliſchen Politik
gegenüber Rußland eingehende Verhandlungen pflegen.
Die N tionaliſten haben die Führung bei den Wahlen für das
Parlament der Südafrikaniſchen Union erlangt. Die letzten Reſultate
lauten wie folgt: Nationaliſten 70, Südafrikaner 61. Die Labonrpartei
erhielt bis fetzt 8 Sitze, wovon 5 auf den Creßwellflügel entfallen und
drei auf den ſogenannten Antipaktflügel, der im Nationalrat ſeine
Stütze hat.
Die für Deutſchland ungünſtigen Quoten des amerikaniſchen
Ein=
wanderungsgeſetzes werden am 1. Juli unwiderruflich wirkſam, da der
Senat am Donnerstag jede weitere Erörterung der Urſprungsklauſel
ablehnte.
Die Einigungsverhandlungen zwiſchen Staat und Kirche in Mexiko
haben zu einem Vertrag geführt, der noch im Laufe dieſer Woche
unter=
zeichnet werden ſoll.
Hilſerding pfändel die Bekräge der
Arbeitsloſen=
verſicherungsanſtalt.
* Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Die wochenlangen Verhandlungen der Regierungsparteien
über die Arbeitsloſenverſicherung ſind am Freitag nun endlich
geplatzt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß eine Verſtändigung unter
den Parteien nicht möglich iſt. Die Volkspartei und die Bayern
halten daran feſt, daß ſie einer Beitragserhöhung nicht
zuſtim=
men könnten. Die Sozialdemokraten wollten davon nicht
ab=
gehen. Das Zentrum ſuchte zu vermitteln. Die Demokraten
ſchwankten. Unter dieſen Umſtänden blieb kaum etwas anderes
übrig, als der Regierung anheimzuſtellen, daß ſie jetzt ihre auf
Grund des Sofort=Programms ausgearbeitete Vorlage dem
Reichstag zugehen läßt, der ſie dann an den Ausſchuß verweiſt,
und daß man inzwiſchen verſucht, vielleicht auf anderer
Grund=
lage die Verſtändigung unter den Koalitionsparteien
herbeizu=
führen. An Vermittlungsvorſchlägen fehlt es nach wie vor nicht.
Intereſſant iſt dabei, daß von andere Seite vorgeſchlagen wird,
die 400 Millionen, die der Anſtalt vom Reich im Winter und
Frühjahr geliehen wurden, zu ſtreichen und dafür auf eine
Bei=
tragserhöhung zu verzichten, daß aber der Reichsfinanzminiſter
Hilferding gegen dieſe Streichung ganz entſchieden Verwahrung
eingelegt hat. Er hat auch bereits die erſten Beträge, die von
der Anſtalt geſammelt wurden, pfänden laſſen.
Die gefährdete preußiſche Mehrheik.
In den preußiſchen Aemtern war am Freitag morgen ſtarke
Fiebertemperatur feſtzuſtellen, weil ein demokratiſches Blatt
ge=
meldet hatte, daß die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes über
die Klage der Splitterparteien bereits gefällt und gegen das
be=
ſtehende Wahlrecht ausgefallen ſei. Der Alarm war aber
ver=
früht. Der Staatsgerichtshof hat zunächſt einmal der preußiſchen
Staatsregierung eine Erklärungsfriſt bis zum 1. Oktober ds. Js.
geſtellt, ſo daß mit einem Urteil erſt um die Jahreswende zu
rech=
nen ſein dürfte.
Die Reichsregierung gegen eine Tariferhöhung
der Reichsbahn.
* Berlin, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Im Plenum des Reichstages wurde am Freitag der
Ver=
kehrsetat durchgepeitſcht. Herr Dr. Stegerwald entwickelte dabei
in längerer Rede ſeine Anſichten über die Reform des Verkehrs.
Herauszuheben wäre, daß die Reichsregierung eine
Tariferhöhung der Reichsbahn ablehnt, worin
ſämtliche Parteien mit ihr einig gehen. Dr. Stegerwald kündigte
weiter an, daß die Regulierung des Oberrheins im nächſten Jahr
in Angriff genommen werden ſoll, während das Schickſal der
Rheinbrücken noch bei der Botſchafterkonferenz ſchwebt.
das Haupt der Schaufpielerfamilie Thimig
15 Jahre all.
Hugo Thimig,
der langjährige Direktor am Burgtheater in Wien und Haupt der
bekannten Schauſpielerfamilie Thimig, feiert am 16. Juni ſeinen
75. Geburtstag. Er wurde 1854 in Dresden geboren, ſollte
Kauf=
mann werden, ging aber bald zur Bühne über, wo er als
Charakterdarſteller ſchnell Karriere machte. Im Jahre 1874 wurde
er ans Hofburgtheater verpflichtet, wurde Regiſſeur und
ſchließ=
lich Direktor. Seine Kinder Hermann, Helene und Hans gehören
zu Deutſchlands belannteſten und beliebteſten Schauſpielern.
Wenn die anfängliche Helligkeit ſich aber in kurzer Zeit immer
mehr verändert, und die lichtempfindliche Zelle protokolliert dies
in einer von jeder Geſichtstäuſchung unbeirrbaren Sicherheit, —
dann liegt die Sache ganz anders, dann ſind die beiden gemiſchten
Proben gleichen Blutes, und wenn es ſich nicht um Mutter
Beſichkigungsfahrt des Hefſ. Landkags.
Der Heſſiſche Landtag unternahm ſeine diesjährige
Beſichtigungs=
reiſe am geſrrigen Freitag nach Worm3 und Oppenheim. Der geſtrige
Teg dürfte jedem Teilnehmer deutlich gezeigt haben, von welcher
Be=
deutung es iſt, daß die Volksvertretung wirklich ihr Land kennen lernt.
Aus der Geſchichte kannte man wohl die Bedeutung von Worms, aber
aus eigener Anſchaung nicht die Wichtigkeit der Erhaltung der
Wahr=
zeichen dieſer in ganz Deutſihland niht wiederzufindenden geſchichtlichen
Vergangenheit. In Herrn Dr. Illert hatte der Landtag einen Führer,
der in eindringlichſter Weiſe es verſtanö, bei der Führung durch die
alte Nibelungenſtadt die Erinnerung an die 5000jährige Geſchichte der
Stadt wachzurufen, dabei aber auch die Belange und Wünſche der Stadt
den Abgeordneten nahezubringen. Worms iſt ſo reich an
Sehens=
würdigkeiten, daß in den zur Verfügung ſtehenden 2 Stunden nur ein
ganz kleiner Ausſchnitt aus den Sehenswürdigkeiten der Stadt den
Teil=
nehmern an dieſer denbwürdigen Fahrt gezeigt und erklärt werden
konnte. Daß es in denkbar knappſter Form geſchah, war eine
beſon=
dere Kunſt und verdient beſondere Anerkennung.
Gin gemeinſames Mittageſſen bot Gelegenheit zu zahlreichen
Be=
grüßungsanſprachen, von denen wir folgende feſthalten wollen:
Landtagspräſident Delp
begrüßt die Teilnehmer in der alten Nibelungenſtadt, insbeſondere gilt
ſein Gruß dem Herrn Staatspräſidenten, den Herren Finanzminiſier
Kirnberger, Miniſter fü Arbeit und Wirtſchaft Korell, Kreisdirektor
Schön=Worms, den Bürgermeiſtern Metzler und Schulte, ſowie
Stadt=
rat Lutz=Voorms, ferner dem Herrn Miniſter a. D. Raab und den
Ver=
tretern der Preſſe. Sein beſonderer Dank galt dem Führer des
Vor=
mittags, Herrn Dr. Illert. Wenn das heſſiſche Parlament Jahr für
Jahr Beſichtigungsreiſen unternehme, ſo ſoll ſas dazu beitragen, die
Fühlung mit der Vevölkerung aufzunehmen, um die Nöte und Wünſche
kennen zu lernen. Durch die Ausführungen des Führers ſeien die
Ur=
teile der Teilnehmer geſchärft. Das heſſiſche Parlament ſei in den
letz=
ten 30 Jahren nicht mehr nach Worms gekommen. Die Ausführungen
Dr. Illerts hätten gezeigt, daß man ſich auf hiſtoriſchem Boden befände.
Die Stadt Worms ſei reich an Geſchichte, aber auch reich an ſchweren
Schickſalsſchlägen. Ohne Unterſchied der Parteien ſei nach dem Abſchluß
der Verhandlungen in Paris zu verlangen, daß das wahr gemacht
werde, was dem deutſchen Volke ſchon lange verſprochen wurde, daß die
deutſchen Grenzen frei werden. Hoffen wir, daß dies auch bald der Fall
iſt, daß unſer Rheinheſſen und alles, was beſetzt iſt, von der
Beſatzungs=
armee befreit wird. Sein Hoch galt dem heſſiſchen Volk, insbeſondere
dem beſetten Gebiet und der Stadt Worms.
Bürgermeiſter Metzler.Worms
begrußte die Gäſte namens der Stadt Worms, insbeſondere den Herrn
Staatspräſidenten, die Miniſter, den Landtagspräſidenten und die
Abge=
ordneten. Leider ſei heute Worms nicht mehr die Glanzſtadt von
ehe=
dem. An der Zerſtörung von 1689 ſei heute noch zu revarieren. Man
iſt ſeit Jahren beſchaftigt, die Schäden zu beheben. Durch die
Be=
fatzung liegt Wirtſchaft, Handel und Gewerbe danieder, und unter dem
Druck der Verhältniſſe iſt die Stadt in ihrer Entwickelung
zurückgewor=
fen worden, ſo daß heut= nur die nötigſten Arbeiten ausgeführi werden
können Redner gibt der Hoffnung Ausdruck, daß das Reich ſeine
Ver=
fprechungen einlöſt und dem beſetzten Gebiet hilft. Er hofft ferner
daß nach dem Abfhluß der Pariſer Verhandluugen die Zeit der
Frei=
heit — d. h. die Näumung des beſetzten Gebiets — nicht mehr fern ſein
möge. Redner bittet die Gäſte, bald wieder zu kommen. Sein Hoch
gilt den Gäſten.
Staatspräſident Dr. h. e. Adelung:
Eine Beſichtigungsreiſe des Landtags dient als
Anſchauungsunter=
richt, um die Abgeordneten in Berührung zu bringen mit den
wichtig=
ſten Belangen des Landes. Hier in der alten Nibelungenſtadt ſpürt
man den Flügelſchlag der Geſchichte. Die Führung durch die alten
Dome und Gaſſen habe geredet von Sage und Geſchichte, von
Auf=
ſchvung und Niedergang, vor allen Dingen vom zähen Kampf der
Be=
völkerung am Wiederauſöau. Wir ſind im beſetzten Gebiet. Wie lunge
noch beſetztes Gebiet? Wenn ſchon früher die Beſetzung ſinn= und
zweck=
los ſpar und eine ſtändige Provokation eines friedliebenden Volkes
darſtellte, ſo iſt ſie nach den Pariſer Verhandlungen ein direkter
Wider=
ſpruch in ſich ſelbſt geworden. So iſt gegenwärtig das pſycholdgrſche
Moment für die Beſatzungsmächte gekommen, den Krieg endgültig zu
liquidieren und die Beſebung aufzuheben. Das kann allerdings nicht
geſ behen unter Aufrechterhaltung von Kontrolleinrichtungen, die
De=
mütigungen ſind und nur geeignet erſcheinen können, einen Stachel im
deutſchen Volke zu laſſen. Aber mit der Aufhebung der Beſetzung ſind
noch keineswegs die Wunden geſchloſſen, die in einem Jahrzehnt dem
beſetzten Gebiet geſ hlagen worden ſind. Auch das deutſche Volk muß
dieſen pſychologiſchen Moment erfaſſen und darf nicht erjahmen in der
Sorge, die Schäden, die durch die Beſatzung entſtanden ſind, mitlindern
zu helfen. Der Staatspräſident brachte ein Hoch aus auf das deutſche
Volk und Vaterland.
Nach kürzeren Ausführungen des Miniſters ſür Arbeit und
Wirt=
ſchaft Korell und des Abgeorbneten Kaul, der insbeſondere der
Stadt Worms für die Gaſtfreundſchaft dankte, ging die Fahrt weiter
nach Oppenheim.
In Oppemheim war der Landtag Gaſt des Miniſteriums für Arbeit
und Wirtſchaft. Herr Dekan Schäfer verſtand es, in einem
ausgezeich=
neten Vortrag die kunſtgeſchichtliche Bedeutung der Katharinenkirche
her=
terzuhehen. An eine Beſichtigung der Lehr= und Verſuchsanſtalt für
Wein= und Obſtbau ſchloß ſich ein geſelbiges Zuſammenſein im
Anſtalts=
gebäude an, bei dem zahlreiche Anſprachen gehalten wurden.
und Kind handelt, ein Verhältnis, das im allgemeinen keiner
Nachprüfung bedarf, kann es nur um Vater und Kind gehen.
Zur Kontrolle wird dann noch das Ultramikroſkop benutzt, jener
Apparat, der die Entdeckung ſo kleiner Teile, wie ſie das
gewöhn=
liche Mikroſkop nicht mehr verrät, zuläßt. Unter ſeinen Linſen
erſcheint die Blutflüſſigkeitsmiſchung wie ein ſchön ausgeſtirnter
Nachthimmel.
Aber wenn dieſes ſchöne Bild nur kurze Zeit beſtehen bleibt,
wenn im Verlaufe von Stunden ein Stern nach dem anderen
erliſcht und ſich an ihrer Stelle große helle Flocken
zuſammen=
ballen, dann iſt die Vaterſchaft nachgewieſen.
Man braucht ſich übrigens mit der Probe gar nicht
beſon=
ders zu beeilen. Selbſt wenn das vaterloſe Kind erſt einige
Jahre nach ſeiner Mündigkeit auf den Gedanken kommt, dem
ver=
mutlichen Vater nachzuſpüren, läßt ſich die Probe noch
erfolg=
verſprechend durchführen. Es handelt ſich hier um ein theoretiſch
hochwichtiges Verfahren, nächſte Blutgemeinſchaft nachzuweiſen,
das ſicher auf den verſchiedenſten Gebieten, beſonders in der
Erblichkeitsforſchung wertvolle Einblicke vermitteln wird.
Um es aber im Familienleben und namentlich in der
Recht=
ſprechung als Beweismittel heranzuziehen, fehlt, wie auch ſein
Entdecher mit Recht betont, noch mancherlei.
Da müßte nämlich erſt einmal der Beweis erbracht werden,
oder zum mindeſten eine ungeheuer große Anzahl von
Unter=
ſuchungen es äußerſt wahrſcheinlich machen, daß unter den 1½
Milliarden Erdbewohnern es immer nur das Blutſerum von
Eltern und Kindern iſt, das dieſe Erſcheinung aufzeigt.
Daß nicht auch einmal eine Zufälligkeit, ſofern man von ſolcher
in der Biologie ſprechen kann, gleiches Verhalten im Blute zweier
Perſönlichkeiten, die nicht miteinander im nächſten
Verwandt=
ſchaftsgrade ſtehen, einen ſolchen vortäuſcht.
Solange dieſer Beweis nicht erbracht iſt, leidet der
wiſſen=
ſchaftliche Indizienbeweis an der bekannten Schwäche
die=
ſes juriſtiſchen Mittels; er iſt nicht untrüglich. Dr. Th. A. M.
Schauſpieler Max Devrient geſtorben. Burgſchauſpieler Max
Devrient, eines der prominenteſten Mitglieder des Burgtheaters,
iſt in der vergangenen Nacht in Chur, wo er ſich auf Urlaub
befand, im Alter von 72 Jahren einem Herzſchlag erlegen.
Dev=
rient, ein Sproß der berühmten deutſchen Schauſpielerdynaſtie
Devrient, und Großneffe Ludwig Devrients, gehörte dem
Burg=
theater ſeit 47 Jahren an. Er galt als der repräſentativſte
Schau=
ſpieler des klaſſiſchen Repertoirs.
Nummer 164
Seite 3
Samstag, den 15. Juni 1929
Dkinglichkeitsankrag Streſemanns zur Behandlung
der Liguidakion deutſcher Güter in Polen.
* Madrid, 14. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Freitag=Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrats, die
wie=
derum vom Publikum ſehr ſtark beſucht war, beſchäftigte ſich in
der Hauptſache mit der Regelung von deutſchen
Minderheiten=
beſchwerden aus Polen und Oberſchleſien. Die wichtigſte
dar=
unter war der Dringlichkeitsantrag Dr. Streſemanns zur
Be=
handlung der Liquidation der Güter der deutſchen
Minderheiten=
angehörigen in Polen. Es handelt ſich dabei um eine Frage,
die den Rat ſchon mehrfach beſchäftigt hat. In 600 Streitfällen
iſt von dem Gemiſchten polniſch=deutſchen Schiedsgericht in Paris
ein ſchon für den deutſchen Standpunkt günſtiges Urteil
abge=
geben worden; aber immer noch ſind tauſend Fälle unerledigt und
etwa 50 000 Hektar, deutſchen Gebiets, der Gefahr ausgeſetzt,
liquidiert zu werden, da Polen den deutſchen Beſitzern den
Er=
werb der polniſchen Staatsangehörigkeit verweigert.
Streſemann verlangte deshalb, daß über dieſe Frage durch
den Rat im Minderheitenverfahren möglichſt bald Klarheit
ge=
ſchaffen werde, wobei man auf die Unterſtützung der deutſchen
Regierung rechnen könne.
Zaleſki beſtritt jedoch jeden Zuſamenhang dieſer Fragen
mit dem Minderheitenverfahrem und konte es ſich im übrigen
nicht verſagen, einige Ausfälle wegen der Oppelner
Zwiſchen=
fälle und der vorbildlichen Haltung Polens in dieſem Falle
an=
zubringen.
Streſemann beantragte darauf Vertagung auf Samstag
vor=
mittag, weil er auf die Ausführungen Zaleſkis noch antworten
wolle, und behielt ſich im Falle der Nichteinigung vor, Antrag
auf Anrufung des Haager Schiedsgerichtshofes zu ſtellen.
Der Rat vertagte die Angelegenheit und Adatſchi ſprach den
Wunſch aus, die beiden Parteien ſollten noch im Laufe des
heu=
tigen Abends verſuchen, zu einer Einigung zu gelangen,
Einen großen Raum wahm auch der ausführliche Bericht
Streſemanns über die Tätigkeit des Wirtſchaftsrates und des
Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes im vengangenen halben
Jahr ein, der vom Rat einſtimmig angenommen wurde.
Scialoja ſprach ſich ſehr ausführlich gegen die Ausdehnung
der Tätigbeit des Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes auf
Ge=
biete aus, die zum Aufgabenkreis des Landwirtſchaftsinſtituts
in Rom gehören.
Das Saarproblem.
In einer vorausgegangenen nichtöffentlichen Sitzung
ver=
tagte der Rat das Anleihegeſuch der
Regie=
rungskommiſſion des Saargebiets auf die nächſte
Tagung des Völkerbundsrates, die am 31. Auguſt beginnt. Schon
in Lugano hatte Streſemann erklärt, daß bei
Aufnahme einer ſolchen Anleihe alles
vermie=
den werden müßte was die
Abſtimmungsent=
ſcheidung des Saargebietes im Jahre 1935 evtl.
beeinträchtigen könnte. Tatſächlich beſtand auch die
Gefahr, daß auf dem Anleiheweg verſucht würde, Frankreich
einen gefährlichen wirtſchaftlichen Einfluß auf dieſe Abſtimmung
zu verſchaffen. Das Geſuch der Regierungskommiſſion des
Saar=
gebiets um Genehmigung zur Aufnahme einer Zwei=Millionen=
Pfund=Anleihe iſt daher in Madrid, ebenſo wie ſeinerzeit in
Lugano und Genf, vertagt worden. Die Vertagung heißt aber
nichts anderes, als die Anwendung eines ganz beſtimmten
Ver=
fahrens, das ſich im Laufe der Jahre im Völkerbund
herausge=
bildet hat und das regelmäßig auf Fragen angewandt wird, in
denen keine Einigung zu erzielen iſt. Auch in der Frage der
Saaranleihe iſt das der Fall, denn obwohl ſich das
Finanz=
komitee des Völkerbundes in ſeinem letzten Pariſer Bericht über
die finanziellen Vorbedingungen nicht ungünſtig ausgeſprochen
hat, bleiben die völkerrechtlichen und politiſchen Bedenken gegen
dieſe Anleihe nach wie vor unverändert beſtehen. Die
völker=
rechtlichen Bedenken erſtrecken ſich in erſter Linie auf den
Zwit=
tercharakter des Saargebiets, das nur ein Verwaltungsgebilde,
jedoch ein völkerrechtlicher Staat iſt und deshalb international
auch nicht als Staat handeln kann. Die politiſchen Bedenken
dagegen gelten Befürchtungen, daß die Anleihe in irgendeiner
Weiſe die künftige Abſtimmung präjudizieren kann. Es beſtehen
jedoch auch praktiſche Hinderniſſe in der Frage der Anleihe=
garantie nach 1935, wenn das Saargebiet wieder an Deutſchland
zurückgefallen ſein wird und die Regierungskommiſſion des
Saargebietes, die als Selbſtſchuldnerin die Anleihe aufnehmen
müßte, nicht mehr in der Lage iſt, den Anleihedienſt zu ſichern.
Das Finanzkomitee des Völkerbundes hat ſich angeſichts dieſer
ganzen Bedenken auf den Standpunkt geſtellt, daß es die Anleihe
nur befürworten könne, wenn der Völkerbundsrat ſich
einſtim=
mig für die Genehmigung der Anleihe ausſpricht. Das war nicht
zu erwarten, da einerſeits die Bedenken eben nicht aus der Welt
geſchafft werden konnten, andererſeits aber auch die
Anleihe=
frage mit dem geſamten Saarproblem in engſten Beziehungen
ſteht. Das Saarproblem aber wird zunächſt mit der
Rheinland=
frage wieder in die aktuelle Sphäre der internationalen
europäi=
ſchen Politik rücken, ſo daß auf keiner Seite Neigung beſtand,
auf einem Teilgebiet der Saarfrage wie es durch die Anleihe
der Fall geweſen wäre, einer Entſcheidung vorauszueilen, um
die in den nächſten Monaten gekämpft werden dürfte.
die die Nachmittagsverhandlung des Rates ausfüllten, waren
zum Teil ganz intereſſant. Bei ſämtlichen polniſchen
Beſchwer=
den wurden die Erklärungen der deutſchen Regierung als
zu=
reichend erachtet. Bei den übrigen nahm der Rat die von
Adatſchi gemachten Kompromißlöſungen an. Eine polniſche und
eine deutſche Petition wurden vertagt, bei zwei anderen wurde
die Erklärungsfriſt für die Polen verlängert.
Die Ratstagung iſt damit bis auf eine litauiſche
Minder=
heitenbeſchwerde erſchöpft. Die Samstag=Vormittagsſitzung füllt
noch die Entſcheidung über die Liquidationsangelegenheit des
deutſchen Beſitzes in Polen und der Schlußakt der 55.
Rats=
tagung aus.
Die Verhandlungen über die belgiſchen Mark=
EP. Brüſſel, 14. Juni.
Der mit den Verhandlungen über die belgiſchen
Markforde=
rungen beauftragte Vertreter der Reichsregierung, Dr. Ritter,
iſt mit mehreren Sekretären und Sachverſtändigen in Brüſſel
ein=
getroffen. Die Beſprechungen zwiſchen Dr. Ritter und dem
bel=
giſchen Vertreter Gutt ſind heute nachmittag aufgenommen
wor=
den. Ueber den Gang der Verhandlungen ſollen keine rlei
Mit=
teilungen gemacht werden. Man rechnet damit, daß die
Verhand=
lungen etwa 14 Tage dauern werden, da die beiden Delegierten
mit ihren Regierungen vor dem Abſchluß Fühlung nehmen
müſſen.
Paris, 14. Juni.
Die Pariſer Ausgabe des „New York Herald” meldet aus
Waſhington, daß es im amerikaniſchen Kongreß wahrſcheinlich zu
einem langen und erbitterten Kampf um den Young=Plan
kom=
men werde, da von republikaniſcher Seite eine ſtarke Oppoſition
Es ſei bekannt, daß die Regierungskreiſe beſonderen Nachdruck
dar=
auf legten, daß die Zahlungen der Alliierten zwar parallel
neben=
einander herliefen, aber nicht miteinander in Verbindung gebracht
werden dürften. Die Vereinigten Staaten würden darauf achten,
daß die Alliierten ihre Schulden an Amerika bezahlten, die
Quel=
len dieſer Zahlungen hätten aber mit der Sache ſelbſt nichts zu
tun. Die Vereinigten Staaten würden nicht zulaſſen, daß die
Ver=
entwortung auf Deutſchland geſchoben würde.
Die deukſchen Sachverſtändigen beim Reichskanzler.
Berlin, 14. Juni.
Der Reichskanzler empfing heute die deutſchen
Sachverſtän=
digen bei der Pariſer Konſerenz, die Herren Reichsbankpräſident
Dr. Schacht, Dr. Melchior und Geheimrat Kaſtl im Beiſein der
an der Reparationsfrage beteiligten Miniſter und zuſtändigen
Beamten. Der Reichskanzler ſprach den Sachverſtändigen den
aufrichtigen Dank der Reichsregierung für die aufopfernde Arbeit
in Paris aus und fügte den Dank an die in erſter Linie
betei=
ligten Beamten, insbeſondere die Miniſterialdirektoren
Schäf=
fer und Tittert ſowie die Miniſterialräte Berger und Claußen
hinzu. Daran ſchloß ſich eine kurze Erörterung der an den Sach=
verſtändigenplan anknüpfenden allgemeinen Fragen.
Fritz Valk.
Zum Abſchluß ihres reichhaltigen Winter=Programms lud
die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft Fritz Valk, den
ausgezeichneten Darſteller des hieſigen Landestheaters, zu einem
Rezitations=Abend ein. Herr Valk verläßt mit Ende der Spielzeit
Darmſtadt, um einem Ruf an die Dumont=Bühne in Düſſeldorf
zu folgen. Der ſtarke Beſuch ſeines Rezitations=Abends zeigte,
welche warmen und weitgehenden Sympathien der Künſtler in
Darmſtadt ſich erworben hat.
Valk hatte zu ſeinem Abend ein ausſchließlich klaſſiſches
Pro=
gramm aufgeſtellt, und zwiſchen „Broadway” und „Verbrechern”
war es eine wohltuende Abwechſlung, wieder einmal auf die
Höhen der klaſſiſchen Kunſt geführt zu werden. Den ſtärkſten
Eindruck hinterließen die Balladen, die Valk vortrug. Zu
wir=
kungsvoller Plaſtik geſtaltete er Schillers „Kraniche des Jbykus”.
Eine ergreifende, ſtille Wehmut lag über Heines „Wallfahrt nach
Kevelaar”; unheimlich wirkte das gewaltige Geſchehen in Heines
„Belſazar”. Zu gewaltiger Größe ſteigerte der Künſtler Goethes
„Prometheus”. In dieſen Dichtungen zeigte ſich ſeine glänzende
Rhetorik in höchſtem Maße. Die dramatiſchen Stücke aus
Shake=
ſpeares „Hamlet” und „Richard III.” erwieſen ſich zum Vortrag
als wenig geeignet; ſie ſind für die dramatiſche Geſtaltung auf
der Bühne beſtimmt. Dem Künſtler dankte warmer Beifall. K.
50 Jahre Elektriſche.
C. K. Ein halbes Jahrhundert iſt in dieſem Sommer
bergangen, ſeit zum erſten Mal eine elektriſche Bahn gebaut
wurde. Wie Werner Ahrens in einem Gedächtnisartikel
der Leipziger „Illuſtrierten Zeitung” hervorhebt, geſchah dies
auf der Berliner Gewerbeausſtellung. Werner von Siemens
hatte damals die von ihm erfundene Dynamo=Maſchine ſoweit
entwickelt, daß ſie einen kleinen Zug ziehen konnte. Die Leiſtung
dieſer erſten Elektriſchen hielt ſich ſchon im Rahmen deſſen, was
damals bei der Pferdebahn üblich war. Wegen des Verkehrs
auf der Ausſtellung begnügte man ſich mit einer
Stundengeſchwin=
digkeit von etwa 7 Kilometer; die Höchſtleiſtung belief ſich auf
15 bis 18 Kilometer. Es war ein winziges Züglein, das deshalb
ſo klein gebaut war, um nach der Ausſtellung in Kohlengruben
verwendet zu werden. Die Beſucher der Ausſtellung benutzten
eifrig dieſe Sehenswürdigkeit eines „Zuges ohne Pferde”, ohne
wohl zu ahnen, daß die Kuroſität eine große Zukunft hatte. Die
nächſte elektriſche Bahn, die zwei Bahnhöfe in Lichterfelde verband
und 1881 eröffnet wurde, hatte ſchon einen ſtärkeren Motor; ſie
hätte ruhig mit 30—40 Kilometer Stundengeſchwindigkeit fahren
können, ebenſo ſchnell wie ein Perſonenzug, aber die Polizei
er=
laubte nur höchſtens 20 Kilometer. Die Betriebskoſten beliefen
ſich nur auf ¼ der Aufwendungen beim Pferdebahnbetrieb; ein
Motorwagen erſetzte bei 15ſtündigem Betrieb 6 Pferde, und die
Elektriſche konnte zwei= bis dreimal ſo ſchnell fahren als die
Pferdebahnen. So ſehr den Menſchen das neue
Beförderungs=
mittel gefiel, ſo wenig entzückt davon waren die Pferde. Wenn
ſie auch nicht ahnten, daß ihnen durch dieſe neue Kraft das
Todes=
urteil geſprochen wurde, ſo verſpürten ſie doch ihre Gefährlichkeit
am eignen Leibe, denn an den Wegübergängen der Lichterfelder
Bahn wurden die Tiere durch elektriſche Schläge getcoffen.
Wer=
ner von Siemens ſchrieb ihnen freilich die Schuld zu, denn weil
ſie auf vier Beinen herumliefen, kamen ſie gleichzeitig mit der am
Boden liegenden Stromſchiene und der Fahrſchiene in
Berüh=
rung. Eine Oberleitung, wie ſie heute üblich iſt, wurde damals
von den Behörden noch nicht geſtattet. Noch im ſelben Jahre
1881 entſtand aber doch außerhalb des Stadtbildes, wo die Sache
weniger gefährlich erſchien, die erſte elektriſche Bahn mit
Ober=
leitung, die vom Charlottenburger Bahnhof zum Spandauer
Bock führte. Mit ihr kam Siemens, wie er ſcherzhaft bemerkte,
„über den Berg”, wenn auch freilich zunächſt nur über den „
Span=
dauer Berg” Verwendet wurden Pferdebahnwagen, die man
für den Motorbetrieb umbaute. Bis 1885 erhielt Deutſchland
elektriſche Straßenbahnen von 9 Kilometer Gleichlänge; bis 1895
war die Gleichlänge ſchon auf 5 Kilometer, bis Ende des
Jahr=
hunderts auf 3000 geſtiegen, und ſeitdem hat ſie ſich wieder
ver=
doppelt. Deutſchland hatte in dem Ausbau der elektriſchen
Bah=
nen die Führung, nicht aber im Bau von Hoch= und
Untergrund=
bahnen. Freilich hat Siemens ſchon 1880 ein Bauprojekt für eine
elektriſche Hochbahnſtrecke in Berlin ausgearbeitet und bemühte
ſich zu gleicher Zeit, bei den ſchwierigen Grundwaſſerverhältniſſen
der Hauptſtadt geeignete Methoden für den Bau von
Unter=
grundbahnen zu ſchaffen. Aber er drang mit dieſen Ideen nicht
durch, und erſt vier Jahre nach ſeinem Tode führte die Firma
Siemens u. Halske 1896 den erſten Untergrundbahnbau in
Buda=
peſt durch.
Die bazillenfreie Inſel. Ein Eiland, das ſo manchem von
krankhafter Bazillenſucht Gepeinigten als Paradies erſcheinen
würde, liegt im hohen Norden im kalten Polarmeer. Es iſt die
ruſſiſche Inſel Nowaja Semlja, die nach Forſchungen des
* Paris iſt unzufrieden.
Mit Madrid. — Mik Skreſemann. — Mit Macdonald.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 14. Juni.
Die Stimmung in Madrid ſoll nicht beſonders günſtig ſein.
Man beklagt ſich in Paris über Streſemanns energiſches
Vor=
gehen in der Minoritätenfrage; in den Kreiſen der Kleinen
En=
tente und Polen ſoll darüber lebhaſte Beunruhigung herrſchen.
Ueber die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen verlautet —
wie zu erwarten war — wenig. Es iſt leicht möglich, ja
wahr=
ſcheinlich, daß die Ergebniſſe der Verhandlungen zwiſchen
Streſe=
mann und Briand zum Teil erſt ſpäter vor die Oeffentlichkeit
kommen werden. Es wäre deshalb grundfalſch, jetzt ſchon an
der politiſchen Entwicklung in Madrid ſcharfe Kritik üben zu
wollen. Ueberhaupt ſind jetzt die außenpolitiſchen Verhältniſſe
noch ſehr wenig geklärt; es iſt ſchwieriger als je, ſich ein feſtes
Urteil zu bilden.
Die neue engliſche Regierung erweiſt ſich, gerade auf
außen=
politiſchem Gebiete aktiver, als man erwartet hatte. Man rechnete
auf Grund der Wahlergebniſſe und auf Grund der früheren
Er=
fahrungen mit Macdonald damit, daß er einen mehr zögernden
und inaktiven Kurs diktieren würde. Vorläufig ſieht man aber
bei der engliſchen Regierung weder Zögern noch Inaktivität. Die
neue engliſche Außenpolitik iſt, ſoweit ihre Umriſſe ſchon
feſt=
ſtehen, für Frankreich höchſt unangenehm. Das iſt äußerſt
inter=
eſſant. Früher hat man damit gerechnet — es wäre dies
wirk=
lich nicht der erſte Fall in der Geſchichte der engliſchen Politik —
daß Macdonald und Henderſon ſich ſchließlich ein wenig der
Politik Chamberlains nähern würden, wenn auch in neuer Form.
Man erwartete eine engliſch=franzöſiſche Annäherung, ſelbſt auf
dem Wege über eine Linksvegierung in Paris. Man ſchlägt
jetzt — wenigſtens die geſamte Regierungspreſſe — weſentlich
andere Töne gegenüber dem britiſchen Inſelreich an. England
wird nicht geſchont, die Möglichkeit der Verſtändigung mit der
Labourregierung nicht beſonders hoch geſchätzti man zeigt ſich
aggreſſiv wo es nur geht. Entweder werden die Ausſichten der
Regierung Macdonald ſehr gering eingeſchätzt, oder aber die
Ausſichten der Verſtändigung mit Macdonald. Jedenfalls zeigt
die franzöſiſche Rechte darin ziemlich viel Vitalität.
Der Sozialiſtenkongreß in Nancy ſoll allerdings nach der
Auffaſſung Herriots zu einer erneuten Annäherung zwiſchen den
Linksparteien geführt haben; tatſächlich haben in Naney die
Politiker über die reinen Dogmatiker einen taktiſchen Vorteil
erzielt, und das kühlt ein wenig die Erwartungen der
Regie=
rungspartei, welche anſcheinend eine letzte Kraftanſtrengung von
Poincaré erwartet, ab.
Kriegeriſche Akkionen Rußlands gegen Ching.
Einfall der Ruſſen in die Mongolei.
EP. London, 14. Jumi.
Zwiſchen Moskau und Nanking ſcheinen ſchwere kriegeriſche
Verwoicklungen bevorzuſtehen. Nach Meldungen des „Daily
Ex=
preß” und des „Daily Telegraph” aus Peking haben die erſten
kriegeriſchen Aktionen Rußlands gegen China
begonnen. Sowjetruſſiſche Truppen haben die
ſibiriſche Grenze überſchritten und Grenzpoſten
in Khailar (Mongolei) aufgeſtellt, und in einem
Sonderzuge der transſibiriſchen Eiſenbahn Erſatztruppen
abge=
ſchickt. Der Diktator der Mandſchurei, Tſchang Hſü=liang, der
Sohn und Nachfolger Tſchangtſolins, hat eine dringende
De=
peſche an die Nanking=Regierung abgſandt, in der er um
Schutz=
maßnahmen bittet. Darauf iſt eine Vollſitzung des
Zentralaus=
ſchuſſes der Ranking=Regierung einberufen worden. Telegramme,
die bei der chineſiſchen Regierung in Nanking eingegangen ſind,
beſagen, daß ſämtliche chineſiſchen Konſulate in
Rußland von Truppen umlagert werden. In der
Mandſchurei befinden ſich 300 000 chineſiſche Soldaten. Ihr
Füh=
rer erklärt, die Grenze gegen einen ruſſiſchen Einfall verteidigen
zu können. Die Nanking=Regierung hat die Abſicht, diplomatiſche
Verhandlungen mit der Sowjetunion aufzunehmen. Man
ver=
mutet, daß Japan intervenieren wird, ſobald ſich herausſtellt,
daß die Mandſchurei von Rußland bedroht wird. Die ruſſiſchen
Truppen werden allgemein als den Chineſen weit überlegen
be=
zeichnet.
Bei einer Zuſommenkunft führender nationaliſtiſcher
Gene=
rale im Nanking am Donnerstag abend wurde beſchloſſen, mit
fünf Armeen ſofort gegen den rebellierenden General Feng zu
marſchieren, falls er die letzte Aufforderung der Ranking=
Regie=
rung, ins Ausland zu gehen, ablehnen wird.
Petersburger Gelehrten Kaſanſky gänzlich von Bakterien frei iſt.
Die Polarforſcher haben zwar ſchon oft von der überaus großen
Reinheit der Polarluft berichtet, aber genaue Meſſungen waren
bisher nicht angeſtellt worden. Wie in der Frankfurter
Wochen=
ſchrift „Die Umſchau” berichtet wird, weilte nun Dr. Kaſanſky
einen ganzen Winter in Nowaja Semlia, um dieſe Verhältniſſe
zu unterſuchen. Dabei machte er die überraſchende Entdeckung,
daß es auf dieſer Inſel überhaupt keine Bazillen gibt. Luft,
Waſſer, Erde, Staub, ja ſogar das Wildbret, alles war
vollkom=
men keimfrei. Durch eine große Anzahl verſchiedenartiger
Prü=
fungen wurde dieſes Fehlen von Bakterien nachgewieſen. So
wurde z. B. ein Gallert, in dem die Bazillen vorzüglich gedeihen,
mehrere Stunden im Freien gelaſſen; aber ſelbſt bei genaueſter
Unterſuchung nachher konnte auf dieſem für die Bakterienzucht ſo
günſtigen Boden keine Spur von Bazillen entdeckt werden;
da=
gegen iſt dieſelbe Gallert, wenn ſie 15 Minuten der Stadtluft
aus=
geſetzt wird, von Bakterienkolonien ſo völlig durchſetzt, daß man
die Menge der Bazillen nicht mehr zählen kann. Friſches Fleiſch,
das 8 Monate lang im Freien gelaſſen wurde, wies keine Spur
von Fäulnis auf. Die außerordentliche Reinheit der Luft auf
Nowaja Semlia legt den Gedanken nahe, hier Polar=
Sana=
torien zu errichten, denn viele Lungenkranke, die ſich vor jeder
neuen Infektion hüten müſſen und für die reine Luft
Lebens=
rettung bedeutet, würden hier einen geradezu idealen Aufenhalt
finden.
B.
Von der Landesuniverſikät Gießen.
L.U. Zum Rektor der Landes=Univerſität wurde der ordentliche
Pro=
feſſor für Hals=, Naſen= und Ohrenheilkunde Dr. Allfred Brüggemann
für die Zeit vom 1. September 1929 bis 31. Auguſt 1930 gewählt.
In der Juriſtiſchen Fakultät wurde folgenden Herren die venia legendi
erteilt: Dr. Karl Engiſch für das Fach der Rechtsphiloſophie, des Straf=
und Zwvilprozeßrechts und Dr. Hans von Hentig für das Fach des
Straf=
rechts, Strafprozeſſes und der Kriminalwiſſenſchaft.
Erlangen: Profeſſor D. Paul Althaus hat den Ruf auf den
Lehrſtuhl der Dogmatik an der Univerſität Halle als Nachfolger des
Geheimen Konſiſtorialrats Prof. W. Lütgert abgelehnt.
Leipzig: Dem Dr. phil. Siegfried Röſch iſt die Lehrberechtigung
für das Fach der Mineralogie und Petrographie in der Philoſophiſchen
Fakultät erteilt worden. Zum planmäßigen a. o. Profeſſor für deutſche
Sprache, Literatur und Volkskunde in der philoſophiſchen Fakultät iſt
der Privatdozent ebenda Dr. Fritz Karb ernannt worden.
Hamburg: Der Privatdozent Prof. Dr. Theodor Wilhelm Danzel
iſt zum Ehrenmitglied der Geſellſchaft für Anthropologie und
Ethno=
argphie in Mexiko ernannt worden.
Seite 4
Samstag, den 15. Juni 1929
Nummer 164
OM
Geſtern iſt unſer lieber Bruder, Schwager
und Onkel
Tnhensnenor
Oberverwaltungsgerichtsrat a. D.
in Freiburg i. B. nach einer Operation im
Alter von 67 Jahren ſanft entſchlafen.
Darmſtadt, den 13. Juni 1929
Martinſtraße 59.
Theodor Melior, General der Inf. a. D.
Sophie Melior, geb. Gegger
Natalie Melior, geb. von Oppermann
Karl Wilhelm Melior, Miniſterialrat
Dr. Otto Melior, Amtsgerichtsrat
Annemarie Melior, geb. Großmann
Die Beiſetzung erfolgt in Darmſtadt,
Sams=
tag, den 13. Juni 1929, nachmittags 3 Uhr
von der Kapelle des alten Friedhofes aus.
Die neue Preislage
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bringt
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die vielen Kranzſpenden, und ganz
beſonders Herrn Pfarrer Georgi für die
troſt=
reichen Worte, und allen denjenigen, die unſerem
lieben Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen
haben, ſagen wir auf dieſem Wege innigen Dank.
Frau Witwe Heinrich Muhl
Familie Anton Seibert.
Darmſtadt—Waldfriedhof, Allee 155.
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden
Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgange unſeres lieben
Entſchlafenen
Pfandmeiſter i. R.
ſagen wir innigſten Dank.
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Nummer 164
Samstag, den 15. Juni 1929
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, 15. Juni.
— Ernannt wurden: am 24. Mai: die Schulamtsanwärterin Anna
Nieth aus Bieber (Kreis Offenbach) zur Lehrerin an der Volksſchule
zu Fürth (Kreis Heppenheim) mit Wirkung vom Tage des
Dienſtan=
tritts ab; der prov. Diplomlehrer Georg Winter an der
kaufmän=
niſchen Abteilung der Fortbildungsſchule Mainz zum Diplomlehrer an
dieſer Schule mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; der
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht in Mainz Otto, Walther unter
Belaſſung in der Stelle eines Amtsrichters des Amtsgerichts Mainz
zum Landgerichtsrat bei dem Landgericht der Provinz Rheinheſſen mit
Wirkung vom 1. Juni 1929 ab; — am 28. Mai: der Schulamtsanwärter
Wilhelm Weber aus Rhein=Dürkheim (Kreis Worms) zum Lehrer
an der Volksſchule zu Bornheim (Kreis Alzey) mit Wirkung vom Tage
des Dienſtantritts ab; der Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Groß=Gerau (wohnhaft in Mainz) Otto Binding zum
Oberjuſtiz=
inſpektor bei dem Amtsgericht Mainz mit Wirkung vom 16. Juni ab;
— am 6. Juni: der Oberförſter Hans Bruchhäuſer zu Lorſch zum
Forſtmeiſter des Forſtamts Eichelsdorf; — am 10. Juni: der
Regie=
rungsbaurat Georg Heinrich Ludwig Sehrt in Darmſtadt zum
Ober=
baurat bei der Brandverſicherungskammer mit Wirkung vom 1. April
1929 ab, der Regierungsbaumeiſter a. D. Hermann Goecke aus
Win=
terburg zum Regierungsbaurat bei der Brandverſicherungskammer mit
Wirkung vom 16. Juni 1929 ab.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde der Gendarmeriemeiſter Adolf
Stöckler zu Kirtorf auf ſein Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Aug.
dieſes Jahres.
— Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Oberforſtmeiſter Prof.
Dr. Guſtav Baader in Darmſtadt wurde die venia legendi für
Forſt=
wiſſenſchaft an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
— Handelsverkehr mit China. Herr Generalkonſul Dr. Crull vom
Deutſchen Generalkonſulat in Canton (China) hält am Dienstag, den
25. Jumi, Sprechſtunden für die Firmen ab, die am Handelsverkehr mit
Südchina beteiligt ſind. Firmen, die an den Sprechſtunden am 25. d. M.
in der Zeit von 11—17 Uhr teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der
Reichsnachrichtenſtelle für Auißenhandel, Frankfurt a. M., Börſe (Zmmer
43), umgehend mitzuteilen, damit eine Verteilung der Beſucher auf die
zur Verfügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: am Sonntag,
den 16. Juni, vormittags 11 und 11.30 Uhr; von Montag, 17. Juni,
bis Freitag, 21. Juni, um 11 und 11.30 Uhr vormittags und 3 und
3.30 Uhr nachmittags. Am Samstag iſt geſchloſſen.
— „Handwerk und Gegenwart”. Ueber dieſes Thema wird im
Nahmen einer öffentlichen Morgenfeier der Direktor der
Städtiſchen Kunſthalle in Mannheim, Herr Dr. Hartlaub, der erſt
jüngſt durch die Veranſtaltung der Ausſtellung „Das ewige
Hand=
werk” in der Oeffentlichkeit beſonders hervorgetreten iſt, am Sonntag,
den 16. Juni, vormittags 11 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle
ſprechen. Träger der Veranſtaltung iſt der hier in der Zeit vom 14.
bis 17. Juni tagende Bund deutſcher Dekorationsmaler, die Vereinigung
aller im Dekorationsmalergewerbe tätigen künſtleriſch und wirtſchaftlich
hochſtrebenden Kräfte. Für die künſtleriſchen Darbietungen dieſer
Mor=
genfeier iſt das hieſige Schnurrbuſch=Quartett und eine Gruppe des
Frankfurter Schauſpielhauſes unter Leitung des Herrn Regiſſeurs Ben
Spanier verpflichtet worden.
— 2. Heſſiſches Sängerbundesfeſt Darmſtadt, 12.—15. Juli 1929. Die
Vorbereitungen zum großen Bundesfeſt ſchreiten rüſtig vorwärts. Schon
grüßt Staatspräſident Dr. Adelung ſeine Bundesgenoſſen „im Kampfe
gegen Oberflächlichkeit und Verflachung des muſikaliſchen Lebens”.
Ober=
bürgermeiſter Mueller gibt in einem herzlichen Gruß der Ueberzeugung
Ausdruck, daß die Bewohnerſchaft alles tun wird, um ihren Gäſten den
Aufenthalt in Darmſtadt ſo angenehm als möglich zu geſtalten. Die
Gaue üben ihre Maſſenchöre, die einzelnen Vereine runden ihre Arbeit,
um in den Sonderkonzerten das Beſte zu bieten. Hervorragende
Muſik=
inſtitute wie die Muſikſchule in Mainz und die Städtiſche Akademie für
Tonbunſt in Darmſtadt bereichern das Progvamm. Das geſamte
Or=
cheſter des Landestheaters wird ſich in Wahrheit als eine Körperſchaft
des Landes Heſſen erweiſen, und ſich zu großer volkstümlicher Tat mit
den Sängern Rheinheſſens, Oberheſſens und Stanbenburgs vereinen.
Zu der Fülle muſikaliſcher Genüſſe tritt eine Reihe feſtlicher
Veranſtal=
tungen, die den Sängertagen das Gepräge eines echten Volksfeſtes im
beſten Sime des Wortes verleihen.
— Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck. Es wird beſonders
nochmals darauf hingewieſen, daß alle Fenſter, Vorgärten und Balkone
zur Prämiierung beim Verkehrsburean alsbald angemeldet
wer=
den müſſen, und iſt zu hoffen, daß in dieſem Jahre dieſe ſchönen
Be=
ſtrebungen wieder tatkräftig unterſtützt werden.
— Frühgottesdienſt im Walde. Am kommenden Sonntag, den 16.
Juni, findet vormittags 8.15 Uhr an der Ludwigsbuche, in der
Nähe des Kranichſteiner Schloſſes, ein Frühgottesdienſt im Walde ſtatt.
Die evangeliſche Jugend iſt dazu beſonders eingeladen. Diejenigen,
die gemeinſam gehen wollen, verſammeln ſich 7.15 Uhr auf dem
Riegerplatz. Bei ſchlechtem Wetter iſt um 7.30 Uhr Gottesdienſt in der
Martinskirche. Es predigt Pfarrer Bergér.
— Tagung der Berufsfeuerwehrmänner. Der Verband deutſcher
Berufsfeuerlvehrmänner — Bezirk Südweſtdeutſchland — hielt hier
ſeine diesjährige Vertretertagung ab, die namentlich aus
Darmſtadt, Worms, Offenbach, Kaſſel, Wiesbaden, Mainz, Frankfurt,
Mannheim, Höchſt c. M. zahlreich beſchickt war. Die Grüße der Stadt
Darmſtadt überbrachte der Direktor der ſtädtiſchen Betriebe Nuß. Der
Geſchäfts= und Kaſſenbericht ſowie der Haushaltsplan wurden genehmigt
und auch die Wahl des Vorſtandes brachte keine beſonderen
Verände=
rungen. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand ein Vortrag des
Verbands=
vorſitzenden Grollmus=Berlin über das Thema: „Wo iſt der
Be=
rufsfeuerwehemann richtig organiſiert?‟ Eine Entſchließung fand
ein=
ſtimmig Annahme, in der der Verband deutſcher
Berufsfeuerwehrmän=
ner als die Organiſation bezeichnet wird, die allein in der Lage iſt, die
Intereſſen der Berufsfeuerwehrmänner durchgreifend zu vertreten, weil
die Verbandsfunktionäre entweder Berufsfeuerwehrmänner oder aus
dem Beruf hervorgegangen ſind. Am Abend fand eine geſellige
Unter=
haltung unter ſtarker Beteiligung der Darmſtädter Wehren ſtatt.
— Kriegsgräberfürſorge. Die Arbeit des Volksbundes Deutſche
Kriegsgräberfürſorge ſchreitet rüſtig fert. Die großen Aufgaben, die er
ſich geſtellt und an deren Erfüllung er arbeitet erfordern aber außer
großen Geldmiteln auch praktiſche Mitarbeit. Die Kriegsgräberfürſorge
iſt nicht eine Angelegenheit einiger wewiger, ſondern des ganzen
deut=
ſchen Volkes. Der Volksbund hat daher „Patenſchaften über deutzſche
Kriegerfriedhöfe im Auslande” eingeführt. Die Paten haben die
Auf=
gabe, unter Mitwirkung des Volksbundes einen beſtimmten Friedhof
inſtandzuſetzen oder auch nur ſeine Pflege nach der Ausgeſtaltwg zu
übernehmen. Die Zahl, der Paten ſteigt von Monat zu Monat. Nicht
nur ein großer Teil der über ganz Deutſchland und die Schweiz
ver=
breiteten Verbände und Ortsgruppen des Volksbundes hat Friedhöfe in
eigene Betreuung übernommen, ſondern auch Provinzen, Kreiſe, Städte
und Vereine aller Art ſind Paten im Volksbund geworden. Näheres
über das Weſen und die Ausübung einer Patenſchaft iſt in beſonderen
Richtlinien zuſammengeſtellt. Im Juniheft der Zeitſchrift „
Kriegs=
gräberfürſorge” iſt dieſem Gedanken ein breiter Raum gegeben. Vor
allem finden wir hier praktiſche Vorſchläge für die Uebernahme von
mittleren und kleineren Friedhofsanlagen in Litauen, deren Pflege nicht
allzu große Mittel erfordert. Jeder kameradſchaftliche Verein, ſo klein
er auch ſein mag, und jede ſonſtige Vereinigung ſollte auf dieſe Weiſe
dazu beitragen, unſeren 2 Mllionen Gefallenen, einen Bruchteil der
Ehrenſchuld abzutragen. Gerade durch die praktiſche Mitarbeit möglichſt
vieler Paten an den kleineren Friedhöfen und der größeren Verbände
und Städte an der würdigen Geſtaltung unſerer großen
Sammelfried=
höfe in Frankreich wird die Erreichung der Aufgaben und der ideellen
Ziele des Voltsbundes wirkſam gefördert.
— Ortheum — Sommerſpielzeit Direktor Adalbert Steffter. Wie
bereits mitgeteilt, kann die erfolgreiche Operette „Eine einzige
Nacht” mit Paula Kapper und Fritz Geiger als Gäſten nur
noch bis einſchließl. Sonntag, den 16. Juni, auf dem Spielplan bleiben,
da früher eingegangener Verpflichtungen wegen Direktor Steffter ein
Gaſtſpiel am Stadttheater Baſel abſolvieren muß. Paula Kapper wird
auch in dieſer Partie in Baſel gaſtieren. Am 2. Jul: wird die
Sommer=
ſpielzeit Direktor Steffters im Orpheum fortgeſetzt, und zwar mit der
Operette „Das Schwarzwaldmädel” mit Ria Urban in der
Titel=
rolle. Die beiden jetzt ausfallenden Abonementsvorſtellungen werden
ab 2. Juli nachgeholt. Beſonderes Intereſſe wird die
Sonntagsvorſtel=
lung haben, da in derſelben Paula Kapper ſich vom Publikum
verab=
ſchiedet. — Als eine beſondere Freude für die Kleinen veranſtaltet Dir.
Steffter eine einmalige Kindermärchenvorſtellung: „
Hän=
ſel und Gretel” zu ganz kleinen Preiſen von 30 Pfg. an. Dies
beliebte Kindermärchen war in früheren Jahren im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters in der Inſzenierung Dir. Steffters ſtets eine
Freude für die Kinder, und herrſchte ſtets Jubel, wenn die Hexe
ver=
brannt wurde oder wenn Hänſel und Gretel ſich im Walde verirrten
und die Engel ſie wieder auf den rechten Weg führten. Man kann den
Beſuch der Vorſtellung, die um 4 Uhr beginnt, allen Eltern empfehlen,
und ſind die Preiſe extra niedrig geſtellt, um allen Kindern die Freude
bereiten zu können. — Anſchließend an die Operettenaufführungen
„Schwarzwaldmädel” iſt ein Gaſtſpiel Bruno Harprechts vorgeſehen.
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Zweite Sommerausgabe des Reichskursbuches für 1929. Einige
Tage vor dem 1. Juli erſcheint die zweite Sommerausgabe des
Reichs=
kursbuchs. Sie enthält außer den inzwiſchen eingetretenen
Fahrplan=
änderungen die neueſten Fahrpläne der Eiſenbahnen in Frankreich,
Großbritannien und Irland, Rußland, Eſtland, Litauen,
Griechen=
land, Rumänien und der Türkei. Der Verkaufspreis leträgt ie
bis=
her 6,50 Mark. Beſtellungen nehmen alle Poſtanſtalten, die Bahnhöfe
der Deutſchen Reichsbahn ſowie auch Buchhandlungen und Reiſebüros
entgegen. Baldige Beſtellung wird empfohlen, weil ſonſt bei dem
beſchränktem Umfange der Ausgabe auf Lieferung nicht zu rechnen iſt.
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wird das Mer 1 (Reiſebüro der Landwirtſchaftsbank A.=G., Filiale
Darmſtadt, Rheinſtr. 17) in Darmſtadt geſchloſſen. Im Einvernehmen
mit der Merdirektion Berlin wird dem jetzigen Mer 2 (Verkehrsverein)
Darmſtadt der Alleinverkauf von Fahrkarten und Fahrſcheinheften ab
1. Juli d. J. übertragen. Dieſes Büro führt die Bezeichnung „Mer
Darmſtadt”.
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Klaſſenlotterie fiel, wie die „B. Z.” meldet, als einer der erſten
Ge=
winne der Hauptgewinn von 100 000 RM. auf das Los Nr. 255 406,
das in beiden Abteilungen in Berlin geſpielt wird.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers
vom 16. bis 23. Juni 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 16. Juni, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. L 27, P 6. (Darmſt.
Volksbühne). „Egmont”. Schauſpiel von Goethe. —
Preiſe 1—10 Mark.
Montag, den 17. Juni: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 18. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. A 26. „Sly‟,
Oper von Wolf=Ferrari. — Preiſe 1—10 Mark.
Mittwoch, den 19. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr.
Volksvor=
ſtellung zu halben Preiſen. „Mamſell Nitouche”.
Operette von Herve. — Preiſe 0,50—5 Mark.
Donnerstag, den 20. Juni, 20 Uhr, Ende 21,30 Uhr. 3. Volks=
Konzert. Werke von Beethoven, Weber und
Mendels=
ſohn. — Preiſe 0,50—2 Mark.
Freitag, den 21. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 28. „
Broad=
way”, Senſationsſtück von Dunning und Abott. — Preiſe
1—10 Mark.
Samstag, den 22. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr.. L 28, R 18
und M 6 (Darmſt. Volksbühne). „Fidelio”. Oper von
Beethoven. — Preiſe 1—10 Mark.
Sonntag, den 23. Juni, 18,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 27. „Aüda”,
Oper von Verdi. — Preiſe 1,20—12 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, 16. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete VIIu.
Zum erſten Male: „Schwergewicht”. Burleske=Operette
von Krenek. — „Parade‟. Pantomime von Satie. — „Die
ſchöne Galathee”. Operette von Suppé. — Preiſe
1,50—7,50 Mark.
Montag, den 17., Dienstag, den 18., Mittwoch, den 19., und
Donnerstag, den 20. Juni, 16 und 20 Uhr.
Kulturfilm=
bühne: „Pory”. Ein Großfilm aus dem afrikaniſchen
Buſch. — Preiſe 0,80—2 Mark.
Freitag, den 21. Juni: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 22. Juni, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. E 28. Zum erſten
Male: „Aufgang nur für Herrſchaften” Kleine
Komödie von Siegfried Geher. — Preiſe 1,50—7,50 Mark.
Sonntag, den 23. Juni, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Lus.
„Aufgangnur für Herrſchaften”. Kleine Komödie
von Siegfried Geyer. — Preiſe 1,50—7,50 Mark.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag, 19.30 Uhr, findet im
Großen Haus die erſte Wiederholung des mit ſo ſenſationellem Erfolg
aufgenommenen Senſationsſtückes „Broadway” ſtatt. Die Beſetzung
iſt die der Erſtaufführung (Werner Hinz, Hugo Keßler, Hannah
Rüg=
gold, Käthe Gothe, Beſſie Hoffart, Valk, Minetti, Gallinger,
Jung=
bauer, Baumeiſter). Miete E.
Erſtaufführung: „Die ſchöne Galathee‟. „Die ſchöne
Ga=
lathee”, Operette von Suppé, kommt morgen Sonntag, 19.30 Uhr, in
neuer Textbearbeitung von Edwin Orr Denby zum erſten Male zur
Aufführung. Mitwirkende: die Damen Walter, Philips, Karzau und
die Herren Deharde, Jürgas, Hinz, Maletzki. Im Rahmen der „
Schö=
nen Galathee” findet eine große Modenſchau unter freundlicher
Unter=
ſtützung folgender Firmen ſtatt: C. Schürmann (Damenmoden), Willy
Schwab (Herrenbekleidung), Eichbergs Nachf. (Wäſche), Joſeph Trier
(Möbel), L. Adelmann (Sportgeräte), Guſtav Geil (Lichtreklame), Mari/
Babel (Damenſchneiderin). Außer der „Schönen Galathee” kommen
die burleske Operette „Schwergewicht” von Krenek (Mitwirkende
die Damen Walter, Harre und die Herren Kuhn, Deharde, Ebert=Beyer,
Vogt) das Ballett „Parade” von Satie, ausgeführt von der
Tanz=
gruppe, erſtmalig zur Aufführung. Inſzenierung: Arthur Marig
Rabenalt und Wilhelm Reinking; muſikaliſche Leitung: Max Rudolf;
Choreographie: Cläre Eckſtein. (Zuſatzmiete VTI.)
Goethes Schauſpiel „Egmont” in der Inſzenierung Carl Eberts
wird morgen Sonntag zum erſten Male in dieſer Spielzeit
wiederauf=
geführt. Als Herzog Alba gaſtiert Fritz Reiff vom Stadttheater
Düſ=
ſeldorf, als Brackenburg Franz Dehler. In den übrigen Hauptrollen
ſind die Damen Joſt=Jaeke, Merwardt=Sebold, Gothe und die Herren
Jungbauer, Klam, Jürgas, Keßler, Minetti beſchäftigt. Den Egmont
ſpielt Carl Ebert. (Miete L, Gemeinde P; Beginn 19 Uhr.)
Kulturfilmbühne des Kleinen Hauſes. „Pori”,
das oſtafrikaniſche Buſchland, iſt die Heimat des kriegeriſchen Stammes
der Maſſai. Die Gontard=Filmexpedition des oſtafrikaniſchen
Film=
ſyndikats hat in dieſem Lande einen Großfilm „Pori” geſchaffen, der
von Montag, den 17., bis Donnerstag, den 20. Juni, täglich um 16
und 20 Uhr im Kleinen Haus des Landestheaters gezeigt wird. Der
Film „Pori” nimmt es an Spannung und Eindruckskraft mit dem
phantaſievollſten Spielfilm auf.
Drittes Volkskonzert. Das dritte Volkskonzert findet
Donnerstag, den 2. Juni, unter Leitung von Generalmuſikdirektor
Dr. Böhm ſtatt. Zur Aufführung gelangt Mendelsſohn=Bartholdys
Ouvertüre zu „Meeresſtille und glückliche Fahrt”, das Fagott=Konzert
von Weber und die „Eroica” zu Beethoven zur Aufführung.
„Aufgang nur für Herrſchaften”, eine kleine Komödie
von Siegfried Geher, geht als letzte Schauſpielpremiere der Spielzeit
am Samstag, den 22. Juni, 20 Uhr, im Kleinen Haus zum erſten Male
in Szene. (Miete E.)
— Hans Werner Langer, der in den beiden letzten Jahren als
Aſſiſtent von Generalintendant Profeſſor Ebert am Heſſiſchen
Landes=
theater tärig war, wurde zu günſtigen Bedingungen von Indendant
Smolny als Regiſſeur und Dramaturg an das Stadttheater in
Würz=
burg verpflichtet.
Verkehrsunfall. Am 13. Juni, 20.15 Uhr, iſt Ecke Neckar= und
Hügelſtraße ein in Offenbach a. M. wohnender Motorradfahrer mit
Namen Ludwig Müller, mit einem Perſonenauto, das von Ludwig
Bender, in Pfungſtadt wohnhaft, geſteuert wurde,
zuſammenge=
ſtoßen. Der auf dem Soziusſitz des Mororrades mitfahrende Heinrich
L:ppel aus Egelsbach wurde verletzt und hat Aufnahme im Städt.
Krankenhaus gefunden. Die Verletzungen ſind jedoch leichterer Natur.
Vorſchriftswidriges Fahren iſt auch hier wieder die Urſache des
Zu=
ſammenſtoßes. Erheblicher Sachſchaden iſt entſtanden.
Lokale Veranſtaltungen.
— Gartenkonzert mit Tanz im Freien im Hotel Prinz
Heinrich heute Samstag und morgen Sonntag abend. Der Beſuch wird
beſtens empfohlen. (Vgl. Anzeige.)
— Schuls Felſenkeller. Eines regen Zuſpruches erfreuen
ſich die von einem Enſemble des Stadtorcheſters veranſtalteten Künſtler=
Konzerte in Schuls Felſenkeller. Dieſelben finden jeden Mittwoch und
Samstag, abends 8 Uhr, ſtatt. (S. Anzeige.)
— Orangeriehaus. Sonntag, den 16. Juni, abends 8 Uhr,
veranſtaltet das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W.
Schlupp im Orangeriehaus wiederum ein populäres Konzert. Das
Programm enthält Werke klaſſiſcher und moderner Wiener
Kompo=
niſten, ſo daß es als ein Abend Wiener Muſik anzuſprechen iſt.
— Die Bayern ſind wieder da! In der altbekannten
„Bockshaut” ſpielt wieder die vom vorigen Jahre her noch in beſter
Erinnerung ſtehende bayeriſche Schrammelkapelle in dem ſchönen
Gar=
ten oder, bei ungünſtiger Witterung, im erſten Stock=Saal. (Vgl. Anz.)
In den ersten
zehn Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind
aus-
schließlich mit der reinen, milden
KINDER
MANAASEIEE
waschen und baden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die Erhal-
Vtung seines guten Teints erspart
bleibt. Nivea-Kinderseiſe ist
über-
fettet und nach ärztlicher Vorschrilt
besonders für die empfindliche Haut
der Kinder hergestellt
Auf44
Sonnengebräunte, gesunde Haut
IONN
wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mi
LAPAA LIA
ein. UInd dann hinaus ins Freie, in Luſt und Sonne.
Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der
Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr
schmerz-
laften Sonnenbrandes. Aber trocken muß Ihr Körper
ein. Sie dürfen ihn niemals noß den
Sonnen-
strahlen aussetzen. UInd immer vorher einreiben!
Nur Nivea-Creme enthält das hauf-
Mlegende Eucerit, und darauf
be-
ruht ihre einzigartige Wirkung.
Dosen RM. 020,
0,30, 0,60 u. 1.20
Reine Zinntuben:
RM. 0.60 u. 1.00
Selte 6
Gamstag, den 15. Juni 1929
Nummer 104
Ausſprache beim Mitkelrheiniſchen Zabrikankenverein in Mainz.
* Der Mittelrheiniſch= Fabrikantenverein hielt geſtern nachmittag /
in Mainz eine Verſammlung ab, um die Funge der Gasverſorgung im
mittelrheiniſ zen Wirtſchaftsgebiet vom Standpunkt der Induſtrie aus
zu eröttern. Der Vorſitzende, Geh. Rat Dr. Dyckerhoff=Biebrich,
begrüßte die Erſchienenen, unter denen man die Vertreter der an der
Frage intereſſierten Gasgeſellſchaften, die Bürgerueiſter der beteiligten
Cinladung der Induſtrie= und Handelskammer hielt Herr Dr.
Gieſe=
king von der Thüringiſchen Gasgeſellſchaft als neutraler
Sachverſtän=
diger einen Vortrag, in dem er verſuchte, in großen Umriſſen ein
rla=
res und obiektioes Bild über die ganze Frage zu gebem auf Grund der
rein prattiſchen Forderungen, die von der Induſtrie zu erheben ſind.
Bunächſt unterſtrich der Redner die Vorteile der Basfeuerung
gegeu=
über den feſten Brennſtoffen, ſtreifte die Exiſtenzbereihtigung des Gaſcs
und fortleitung. Als weſentliche Forderungen der Induſtrie bei
Dupch=
führung einer einheitlichen Gasverſorgung bezeicbnete er: gleichuäßige 1
Beſchaffenheit des Gaſes gleichmäßigen Druck, Lieferuug in
genügen=
den Mengen auch bei ſtoßiue ſer Belaſtung, Betriebsſicherheit,
konkur=
renzfähiger Preis und kulante ſachgemäße Bedienung durch den
Lieſeranten. Bei Behandlung bieſer Forderungen kam der Redner auf
die ſchon zu Shlagtorten geuvordenen Begriffe, Zentralgaswerk,
Koke=
deckung zu ſprechen. Der Nedner ſah die günſtigſte Löſung für
den Gasbezug nicht in der Form eines reinen Negiebetriebes, ſondern
auf der Grundlage eines gemiſchtwirtſchaftlichen.
Be=
triebes zur Erzielung größter Beweglichkeit der Geſchäftsführung,
aber ohne Autaſtuug des Eigentumsreckts an den Gasverſorgungs= tor Seipel von der Nuhrgas A.=G. führte aus, daß die Wurm und
enlegen.
tenmaterial die verſchiedenen Löſungsmöglichkeiten, welche dem
Vor=
ſtand der Hekoga durch die Gutachter und die in Frage kommenden
Lieferanten gezeigt wurden, d. h. Zentralgaswerk. Neubau einer Kokerei
in Mainz, Gasbezug von der Frankfurter Gasgeſellſchaft, der Saargas=
und der Ruhrgas=Geſellſchaft. Günſtig bei den Ferngasangeboten ſei Stadtratsmitglied Dr. Kirnberger=Mainz, wandte ſich gegen
zweifellos, daß dabei der heſſiſche Staat von der Sorge entbunden ſei,
einen Betrag von 15 Millionen aufzubringen, und außerdem befreit
von dem Riſiko, in Konkurrenz zu treten mit bewährten Kokereien, 7
insbeſondere in Konkurrenz mit dem Zechenkoks. Andererſeits biete der
Cigenbetrieb, wenn er kaufmänniſch richtig und erfolgreich geführt
werde, den Vorteil, daß im Laufe der Jahre der Gaspreis ſich ſtärker
ſenkt als es beim Ferngasbezug, der Fall iſt. Zum Schluß kam der
Redner noch auf einige kommunalpolitiſche Probleme zu ſprechen. Er
wies dabei nach, daß praktiſch ſich die Eigenerzeugung und die
len, daß auch bei einer Vereinigung der kommunalpolitiſchen Intereſſen
und der rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkte auf der Baſis eines
ge=
finden, die alle vorgebrachten Bedenken gegenſtandslos mache. Die
Induſtrie müſſe bei der Durchführung der Gasverſorgung als
wirt=
ſchaftlicher Faktor hervortreten.
* Die Ausſprache war recht lebhaft, blieb jedoch im Rahmen des
gung geſprochen, während die Behandlung der Frage einer
Eigenkoke=
rei in Heſſen recht kurz kam und auch das Frankfurter Angebot kaum
behandelt wurde. Die Ruhrgas A.=G. ſchickte drei Redner ins Feld.
Generaldirektor Pott (Ruhrgas A.=G.) beſtritt die Auffaſſung, daß
durch die Ferngasverſorgung die Ruhrgas A.=G. ein Koksmonopol
er=
breitung des Gasbezugs der Koksverbrauch verringert werde, dadurch
käme es zu einem Ueberangebot an Koks und infolgedeſſen zu einer vorſtehe.
Bezirksſchöfſengericht.
p. 1. Der Schweinehändler Hch. Böſche von Riethagen iſt des
Betrugs angeklagt; er iſt nicht erſchienen. Der Termin wird auf den
28. Juni, vormittags 10 Uhr, vertagt.
2. /Wegen eines zu Lampertheim am 6. Mai erfolgten
Fahrrad=
diebſtahls hat ſich Walter Alwuſt in Niederhammersdorf. (Kreis
Chemnitz) zu verantworten. Er gibt die Tat zu, will aber angetrunken
geweſen ſein. Urteil: 9 Monate Gefängnis unter Anrechnung von
1 Monat Unterſuchungshaft.
3. Ein Reſervelokomotibführer fuhr am 1. Oktober 1928 auf dem
Bahnhof Dornberg=Groß=Gerau mit ſeiner Maſchine auf einen
Zugs=
teil auf, wodurch zwei Perſonen Verletzungen erlitten. Er erklärt
da=
zu, daß er keine Bremswirkungen an der Maſchine mit der
Zuſatz=
bremſe verſpürt und deshalb ſchließlich die Schnellbremſe gezogen habe.
Die Anklage lautet auf fahrläſſige Körperverletzung und fahrläſſige
Transportgefährdung. Es ſind vier Sachverſtändige, darunter zwei
von der Reichsbahn, zur Stelle. Es handelt ſich um einen Tenderzug
mit beſonders leichten Wagen für den Pendelverkehr Dornberg—Groß=
Gerau; vorgeſpannt war eine N 14=Lokomotive. Zum Unrangieren
war nach Angabe des Angeklagten nur eine Zeitſpanne von 8—9 Min.
gegeben. Angeklagter gibt weiter an, der Anprall ſei nicht ſo ſtark
geleſen; der Zug habe gebremſt dageſtanden. Am fraglichen Tage
funktionierte die Zuſatzbremſe ſchon vor dem Unfall nicht einwandfrei.
Die Verletzten befanden ſich im erſten Wagen hinter dem Tender. Der
eine der Reichsbahnſachverſtändigen hält dafür. Angeklagter habe
auf=
geregt und übereilt gehandelt, aber von einer Fahrläſſigkeit könne man
nicht ſprechen, ſondern von einer übereilten und ungeſchickten
Bedie=
nung der Bremſe in dem Sinne, wie ſich die Reichsbahndirektion in
einer Zuſchrift an die Staatsanwaltſchaft ausgeſprochen habe. Bei der
eingehaltener Schrittgeſchwindigteit konnte der Führer nicht mit einem
Aufſtoßen auf den ſtehenden Zugsteil rechnen. Das ganze Umrangieren
iſt in etwas beſchleunigter Weiſe vorgenommen worden, wie der weiter
gehörte Sachverſtändige ausführt; dies mochte mit die Urſache des
Un=
falls ſein. Angeklagter wird als vorſichtiger Fahrer geſchildert. Es
wird auch von ſeiten eines Lokomotipführers auf das Gewicht der
Loko=
motive von 2080 Zentnern hingewieſen; gerade ein
Reſerbelokomotiv=
führer habe, weil er mit beſchiedenen Maſchinen arbeite, einen ſchweren
Beruf.
Der Staatsanwalt beantragt die Freiſprechung, die auch der
Ver=
teidiger auf Grund der übereinſtimmenden Sachverſtändigengutachten
fordert. — Das Urteil ſpricht frei.
Preisſenkung. Bürgermeiſter Ritzert=Darmſtadt,
Vorſtands=
mitglied der „Hegoka”, gab in längeren Ausführungen einen Ueberblick
über die Entwicklung der Pläne, der Gasverſorgung Heſſens in den
letzten zehn Jahren. Er behandelte alle aufgetretenen Projekte in den
verſchiedenen Stadien und kam zuletzt auf die Gründe zu ſprechen, die
den Vorſtand der Hekoga unter Abwägung aller in Betracht kommen=
Städte, Miniſteriglrgt Dr. Kratz und Staatsrat Karcher bemerkte. Auf den Faktoren zu der Ueberzeugung brachten, daß das Ruhrgas=Angebot
für Heſſen das günſtigſte ſei. Er betonte, daß der Vorſtand der Hegoka
nicht unbelehrbar ſei, und daß er es ſelbſt lieber geſehen hätte, wenn
die Gasverſorgung Heſſens innerhalb ſeiner eigenen Grenzpfähle
mög=
lich geweſen ſei. Der Vorſtand ſei aber nicht ſo engherzig rot=weiß
ein=
geſtellt, daß darüber in ſeiner Entſcheidung große wirtſchaftliche
Vor=
teile in den Hintergrund treten müßten. Für die Saargas A.=G., ſprach
der Saaubrücker Oberbürgermeiſter. Er wies darauf hin,
gegenüber der Elektvizität, den techniſchen Staud der Gaserzeugung daß man in der Frage der Gasverſorgung nicht am Saargebiet
vorüber=
gehen dürfe, das ja auch rein geographiſch für die Verſorgung
Süd=
deutſchlands weit günſtiger liege wie die Ruhr. Er betonte, daß die
Denkſchrift der Hekoga das Saarangebot von unrichtigen
Vorausſetzun=
gen behandle, und bat die Hekoga, die Saarvorſchläge noch einmal
ein=
gehend zu prüfen. Weiter unterſtrich er, die früher vielfältigen
Be=
ziehungen gerade des Saargebiets mit der heſſiſchen Wirtſchaft, die ſich
nach Rückfall des Saargebiets an das Reich (bei einer Abſtimmung
rei, Ferngasbezug, Sortenproblen, GoBkoksſchere. „Kohlenkoſtenüber= würden mehr als 99 Prozent der Bebölkerung ſich zu ihrem Deutſchtum
bekennen), was nach den Pariſer Vereinbarungen in naher Ausſicht
ſtehe und Aufhebung der Zollſchranken recht günſtig geſtalten würden.
Schließlich machte er noch auf die vaterländiſchen Geſichtspunkte
auf=
merkſam, die eine Berückſichtigung des Saarangebots erheiſchen.
Direk=
die Saar an der Lieferung des Gaſes beteiligt werden ſollten. Eini=
Im zweiten Teil ſeines Vortrages behandelte der Redner an Kar= gungsverhandlungen ſeien bis jetzt an den übergroßen Forderungen der
Saargas A.=G. und ihrem Beſtreben, die Ruhraas A.=G. ganz aus
Süddeutſchland auszuſchalten, geſcheitert. Generaldirektor Lenze von
der Ruhrgas A.=G. war der Auffaſſung, daß die ganze Frage nur vom
rein wirtſchaftlich=techniſchen Standpunkt aus behandelt werden dürfe,
das Angebot der Süwega und betonte, daß man
außerordent=
lich vorſichtig gegenüber den ſchönen Worten aus
Frankfurt ſein müſſe. Er hatte volles Verſtändnis für die
Lage des Saargebiets und war der Anſicht, daß man deſſen Angebot
noch einmal überprüfen müſſe. Das Mainzer Gaswerk müſſe unter
allen Umſtänden aufrecht erhalten werden. Zwei weitere Redner
be=
mängelten, daß in der ganzen Ausſprache die Errichtung einer Kokerei
in der Mainſpitze zu kurz gekommen wäre, und wieſen auf die
wirt=
ſchaftlichen Vorteile einer ſolchen Anlage für Heſſen hin. Der Direktor
des Biebricher Gaswerks zog Zweifel in die Betriebsſicherheit der Fern=
Ferngaslieferung ſowohl hinſichtlich der Preiſe ſich gleichſtel= leitungen unter großem Druck bei ſtarker Kälte. Von Direktor Seipel
wurde das beſtritten: im übrigen ſoll ja das Mainzer Werk
weiterbe=
trieben werden, ſo daß im Notfall der ganze kommunale Gasbedarf
meinſchaftlichen Unternehmens durchaus möglich ſei, eine Löſung zu von dort aus bezogen werden könnte. Auch Bürgermeiſter Ritzerk
wies in nochmaligen Ausführungen darauf hin, daß Betriebsreſerven
beſtehen bleiben müßten, und ſlitzierte die ungebeure wirtſchaftliche
Be=
deutung der Gasverſorgungsfrage fün die Zukunft. Ein Vertreter aus
Oberheſſen bemängelte die Nichtberückſichtigung kleinerer Städte in Ober=
Sachlichen. Im allgemeinen wurde recht viel über die Ferngasverſor= heſſen und führte aus, daß Mainz bei der Hekoga nicht mitgemacht
hätte, wenn ihm nicht die Erhaltung ſeines Gaswerks in irgendeiner
Form zugeſagt worden wäre. Das Schlußwort hatte Dr. Gieſeking.
der auf alle aufgeworfenen Fragen kurz einging und über das Ergehnis
der Ausſprache, die eine haldige befriedigende Löſung der Angelegenheit
erhoffen laſſe ſehr zufrieden war. Er glaubte, daß eine Verſtändigung
halte. Er führte im Gegenteil aus, daß als Folgeerſcheinung der Aus= der widerſtreitenden Elemente im Sinne der in ſeinem Referat
gemach=
ten Ausführungen und die Löſung der Frage in naher Zukunft be=
Aus den Parkeien.
— Zum letzten Male wird heute auf die morgen Sonntag, den
16. Juni, ſtattfindende billige Rheinfahrt der Deutſchen
Volks=
partei verwieſen. Erneut wird darauf hingewieſen, daß jeder
teil=
nahmeberechtigt und willkommen iſt, alſo die Fahrt nicht nur für
Par=
teimitglieder gedacht iſt. Es ſteht der Dampfer „Hindenburg”, einer
der größten der Rheinflotte, zur Verfügung, der die Gewähr bietet, daß
jeder Teilnehmer einen guten Platz bekommt. Für Unterhaltung und
gute und ausreichende Verpflegung iſt Sorge getragen. Fahrkarten zu
dem Preiſe ron 4 Mk. für Hin= und Rückfahrt ſind heute Samstag noch
bis 6 Uhr nachmittags auf der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei
(Anruf 3540) und auf dem Verkehrsbureau (Anruf 582) zu haben. Die
etwa übrig bleibenden Karten werden am Sonntag vormittag auf dem
Dampfer noch ausgegeben. Die Darmſtädter Teilnehmer fahren 7.53
Uhr morgens von dem Hauptbahnhof, Bahnſteig 4, ab mit dem
fahr=
planmäßigen Zug, der 834 Uhr in Mainz=Süd ankommt. Es wird
gebeten, ſich die Sonntagsfahrkarte nach Mainz=Süd (Preis 1,70 Mk.
Holzklaſſe) bereits heute, am Samstag, zu beſorgen. Dieſe Karten ſind
auch auf dem Verkehrsburegu zu haben. Der Dampfer fährt pünktlich
halb 10 Uhr vormittags in Mainz ab. Er trifft abends um 9 Uhr
wieder in Mainz ein, von wo die Rückfahrt von Mainz=Süd um 9.41
Uhr erfolgen kann. Die Darmſtädter Teilnehmer ſind dann um halb 11
Uhr wieder zu Hauſe. Diejenigen Parteimitglieder, die im Beſitz des
Parteiabzeichens ſind, werden gebeten, es anzuſtecken.
Scer . Fentenlrfellr-
Eicen=
heime” enthält og. 40 Bauseichnungen.
Ansichten Kostenangaben küe Ein- und
Mehriamilienhäuser und zeigt den Weg, wie
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Tageskalender für Samstag, den 1. Juni 1989.
Hefſ Landestheater. Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
22 Uhr, B 27: „Broadway” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum, abends 2l5 Uhr: „Eine einzige Nacht‟ —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Reichshof Sportplatz=
Reſtau=
rant, Kaffee Ganßmann, Alte Poſt, Stadt Malaga, Reſt.
Kümmer=
lein, Hotel Prinz Heinrich, Reichskrone, Waldſchlößchen. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 13. Juni. Preisgekrönt. Von den
Turnerin=
nen des hieſigen Turnvereins von 1876, die ſich an dem 10. Gau=
Frauen=
wetturnen in Nieder=Ramſtadt beteiligten, wurde Frl. Kätha Benz in
der Oberſtufe 2. Siegerin. Sie mußte den im Vorjahre errungenen 1.
Platz diesmal der Marie Aßmuth der Turngeſellſchaft Darmſtadt
ab=
treten. In der Unterſtufe erhielten noch Preiſe die Turmerinnen: Gretel
Hechler, Mavia Mehenhöfer, Eilli Hartung, Dina Becker, Gretel
Meher=
höfer und Anna Engel. — Bei dem am Sonntag vormittag aus Anlaß
des 25jährigen Jubelfeſtes des Arbeiter=Geſangvereins „Treue‟
ſtattfindenden Geſangskonzert werden die Arbeiter=Geſangvereine von
Weiterſtadt, Schneppenhauſen, Alsbach und Biblis=Gr.=Rohrheim
mit=
wirken.
J. Griesheim, 14. Juni. Die Kleinkinderſchule veranſtaltet mit dem
edang. Frauenverein aus Anlaß des 150jährigen Jubiläums der
Grün=
dung der erſten Kleinkinderſchule, am Sonntag, 16. Juni, im Saale
„Zum Darmſtädter Hof” dahier eine Jubiläumsfeier. Die
Veranſtal=
tung findet bei von Mitgliedern des Frauenvereins geſtiftetem Kaffee
und Kuchen ſtatt. Der Erlös kommt der Kleinkinderſchule zugute. —
Die Auszahlung der Beſitzſtörungs=Entſchädigungen aus Anlaß der
Scharfſchießübungen der Beſatzungstruppen findet in der Zeit von
Frei=
tag, 14. Juni, bis Dienstag, 18. Juni d. J., bei der Gemeindekaſſe ſtatt.
— Gräfenhauſen, 14. Juni. Am Sonntag, den 16. Juni,
nachmit=
tags 3 Uhr, hält Landwirtſchaftsrat Dr. Schmaldt vom
Landwirtſchafts=
amt Darmſtadt in hieſiger Gemeinde einen Gemarkungsrundgang ab.
F. Eberſtadt, 14. Juni. Oberlin=Feier. In dieſem Jahre
blicken wir auf die vor 150 Jahren erfolgte Begründung der
Kleinkinder=
ſchulen zurück. Wie wäre das möglich, ohne des Mannes zu gedenken,
der ihr Begründer geweſen iſt?. Pfarrer Johann Friedrich Oberlin
war es, dem wir den reichen Segen zu verdanken haben, der während
dieſer langen Zeit von den Kleinkinderſchulen ausgegangen iſt. Am
31. Auguſt 1740 in Straßburg geboren, ſtudierte er dortſelbſt und
über=
nahm 1767 das Pfarramt zu Waldbach im Steinthal. Durch Seelſorge,
Hebung des Unterrichts, der im Jahre 1779 erfolgten Begründung der
Kleinkinderſchulen, Einrichtung von Warenlagern, Leih= und
Spar=
kaſſen, Förderung der Landwirtſchaft und Einführung der
Baumwoll=
ſpinnerei und =Weberei, führte er ſeine Gemeinde zu Geſittung und
in=
duſtriellem Wohlſtand. An vielen Orten wirken heute noch nach ihm
benannte Oberlin=Vereine. Oberlin ſtarb am 1. Juli 1896. Das 150 Beſtehen der Kleinkinderſchulen iſt der Anlaß der bieſigen
evan=
geliſchen Kleinkinderſchule zu einem Feſtaottesdienſt am
Sonn=
tag in der evangeliſchen Kirche, bei dem Oberlins gedacht werden ſoll.
Die Jubiläumsfeier der Kinder, findet am nächſten Mittwoch
nachmit=
tags 2 Uhr, im Saale „Zum Schwanen” ſtatt. Nach dem Einzug der
Kinder werden dieſe mit allerlei Darbietungen aufwarten. Im
Mittel=
punkt der Feier ſteht die Anſprache des Ortsgeiſtlichen Pfarrers Paul,
der das Leben und Wirken Oberlins hervorheben und würdigen wird.
Der Eintritt iſt frei und ſelbſtverſtändlich auch Erwachſenen geſtattet.
4a. Pfungſtadt, 14. Juni. Diebſtahl. An einem Spargelſtück
an der ſog. Nolandshhöhe iſt das Spargelkraut von Unbekannten
abge=
ſchnitten und mitgenommen worden. Der Beſitzer des Spargelſtücks hat
auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung ausgeſetzt. — Die
Vierzig=
jährigen plauen, im Laufe des Jahres eine gemeinſame
Geburts=
tagsfeier abzuhalten. Eine vorbereitende Verſammlung findet am
Samstagabend ſtatt. — Wie hier, ſind auch in den Nachbarorten auf
Grund der Feſtſtellung bei der Schweinezwiſchenzählung die
Schweine=
beſtände zurückgegangen. So wurden in Hahn 490 Schweine
ſtati=
ſtiſch erfaßt. Ihre Zahl iſt um mehr als 250 Stück zurückgegangen. Auch
in Eſchollbrücken iſt eine Verminderung um 153 Stück zu
ver=
zeichnen. Die Zahl der Schweine in Eſchollbrücken beträgt 294.
— Eſchollbrücken, 14. Juni. Auch in dieſem Jahre läßt das
Land=
wirtſchaftsamt Darmſtadt wieder am Sonntag, den 16. Juni,
nachmit=
tags 3 Uhr, durch Landwirtſchaftsreferendar Harth einen
Gemarkungs=
rundgang abhalten. Gleichzeitig werden auch die durch das Amt in
hieſiger Gemeinde angelegten Verſuche beſichtigt und beſprochen.
— Traiſa, 14. Juni. Goldenes Jubiläum der
Turnge=
meinde. Am nächſten Sonntag ſcheint unſer Ort das Ziel vieler
Turnfreunde von nah und fern zu werden, die das goldene Jubiläum
der Turngemeinde mitfeiern wollen. Der Verein und die Einwohner
rüſten, um den Gäſten alles Gute und Schöne zu bieten. Größtes
In=
tereſſe findet allenthalben das Prachtſtück der neuen Fahne (von Frau
Cckert=Traiſa handgearbeitet), die nach Eintreffen des Feſtzuges auf dem
ſchattigen Feſtplatz von Gauvertreter Noth=Darmſtadt geweiht wird.
Auch Vorführungen und Chöre der befreundeten Vereine und die Muſik
unter perſönlicher Leitung von Obermuſikmeiſter Weber werden gute
Unterhaltung bieten, ſo daß der Tag ſicher ein Genuß wird.
— Roßdorf, 14. Juni. Bannerweihe. Der unter der
zielbe=
wußten Leitung ſeines Chormeiſters Herrn Paul Bäniſch (Mitglied des
Stadtorcheſters) ſtehende Geſangverein „Liederzweig” begeht am 22.,
23. und 24. Juni das Feſt der Bannerweihe. Mit der Belieferung des
Banners wurde die Bonner Fahnenfabrik beauftragt. Der Arbeit der
einzelnen Ausſchüſſe und der Anmeldung der auswärtigen und
Orts=
vereine nach zu urteilen, verſpricht man ſich in Roßdorf ein frohes,
feſtliches Treiben, und wir empfehlen der verehrten Einwohnerſchaft,
durch reichen Fahnenſchmuck unſeren verehrten auswärtigen Gäſten
gegen=
über ihre altbewährte Gaſtfreundſchaft hochzuhalten. Das Feſt wird
eingeleitet mit einem Fackelzug am Samstagabend. Auf dem Feſtplatz:
Begrüßung, Geſang und ſportliche Darbietungen und feierliche
Ernen=
nung der Ehrenmitglieder. Am Sonntag:: Feſtzug durch die
Orts=
ſtraßen nach dem Feſtplatz, daſelbſt Feſtrede durch Herrn Lehrer Amann,
Weihe des Vereinsbanners und Geſang der anweſenden Geſangvereine.
Am Montag findet das Volksfeſt ſtatt, bei einbrechender Dunkelheit
großes Brillantfeuerwerk, ausgeführt durch die Feuerwerkerei
Wallen=
ſtein=Darmſtadt.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Junin Am 12. bs. Mts. iſt die
Polizeiver=
ordnung des Kreisamts Darmſtäkdt vom 7. Juni über die Sperrung
der Bahnhofſtraße in Ober=Ramſtadt für den Verkehr mit
Kraftfahr=
zeugen und Langholzfuhrwerken in Kraft getreten. Dieſe beſtimmt,
daß die Bahnhofſtraße vom Bahnhof bis zur Nieber=Ramſtädter Straße
in der genannten Nichtung für den Verkehr mit
Kraftfahr=
zeugen aller Art Kraftwagen und Krafträdern) und
Langholz=
fuhrwerken geſperrt iſt. In umgekehrter Richtung iſt die vorbezeichnete
Strecke der Bahnhofſtraße für Kraftfahrzeuge über 5,5 To.
Geſamt=
gewicht und für Langholzfuhrwerke geſperrt. Die frühere
diesbezüg=
liche Polizeiberordnung vom 22. März 1927 iſt aufgehoben worden.
f. Roßdorf, 14. Juni. Seltenes Jubiläum, Frau Eliſabethe
Hein, die ſeit dem Jahre 1879 in unſerer Gemeinde als Hebamme tätig
iſt, feiert am Sonntag, den 7. Juli, ihr 50jähriges Dienſtjubiläum.
Bk. Groß Zimmern, 13. Juni. Die
Generalverſamm=
lung, der hieſigen Raiffe ſengenoſſenſchaft findet kommenden
Sams=
tag, den 15. Juni, abends 8½9 Uhr, im Gaſthaus „Zur Linde” ſtatt.
Als Redner wurde Herr Generalſekretär Dr. Nohr vom
Reviſionsver=
band Ludwigshafen von der Genoſſenſchaft gewonnen.
Gicht, Rheuma
Die Urſache der Schmerzen
bei dieſer Krankheit iſt
be=
kanntlich die in feſten
Kriſtal=
len und Nadeln abgelagerte
Harnſäure. Pfarrer
Heu=
mann’s Gicht= und Rheuma=
Tabletten überführen durch
eine chemiſche Umwandlung
die Harnſalze in eine leicht
lösliche Form, ſo daß ſie der
Körper ausſcheiden kann. Zu
dieſem Bweck wird
gleich=
zeitig die Leber= und
Nieren=
tätigkeit angeregt, alſo ſehr
vielſeitige Eigenſchaften, die
die gründliche und
nachhal=
tige Wirkung des Mittels
erklären.
Erkältung
Hervorrag end bewährt ſind
Pfarrer Heumann’s
Thymo=
malt=Tabletten bei allen
Ka=
tarrhen der oberen
Atmungs=
wege, Hals,
Mandelentzün=
dung, Grippe. Heiſerkeit und
Huſtenreiz, ſowohl als
Vor=
beugungsmittel und zum
Schutz vor Anſteckung, wie
auch als Linderungs= und
Heilmittel. Die Wirkung iſt
ſtark keimtétend zugleich
reizmildernd und
entzün=
dungshemmend. Machen Sie
einen Verſuch mit unſerer
Kleinpackung!
bei Kopf= und Zahnweh,
Mi=
gräne, Grippe,
Nerven=
ſchmerzen, Rheuma und
Fie=
ber wirken Pfarrer
Heu=
mann’s Braſantabletten, die
trotz ihrer meiſt überraſchend
ſchnellen Wirkſamkeit den
Magen nicht beſchweren. In
keinem Haushalt dürfen ſie
fehlen. Machen Sie einen
Verſuch mit der neuen,
bil=
ligen Kleinpackung!
Gicht- u. Rheumamittel Thymomalt-Tabletten
Brasan-Tabletten
pfarrer
Heumann
Nr. 33, Tabletten, Packo. Mk. 4.—
Nr. 34, Fluſch zum Einrelben ,„ 2.50
Nr. 65, Packung . . . Mk. 2.50
Nr. 652, Kleinpsckung „ 1.—
Nr. 18, Peckung ...
ung
Nr. 182, Rlein
Mk. 3.—
„ 120
Das wertvolle reich illuſtrierte
Pfarrer=Heumann=Buch erhält
jedermann völlig koſtenlos
Gallen= und
Leberleiden
Die Pfarrer Heumann’ſchen Platze. Es wirkt nicht nur
Gallen= und Leberpillen
kur in eine leicht verdauliche.
gut zu nehmende Form und titanregend und allgemein
verbeſſern ſie durch Zuſätze,
welche die Neubildung von
Galle anregen und deren
Stauung verhüten, womit
eine der Haupturſachen
ſeitigt wird. Gleichzeitigwird
tig angeregt.
Gallen- u. Leberpillen
Nr. 44, Packung
Huſten,
Lungenleiden
Hier iſt das bewährte Toluſot
Pfarrers Heumanns am
ſchleimlöſend,
auswurfbe=
bringen die altbekannte Ole fördernd und ſtark reizmil= Wirkung iſt prompt
ſchmerz=
dernd, ſondern zugleich
appe=
kräftigend auf die
Atmungs=
prgane, Toluſot iſt ein
Dop=
pelpräparat, beſtehend aus
Tabletten und Tropfen. Die
ſchmerzhafter Kolikanfälle be= bei Huſten Keuchhuſten,
ſtar=
ker Verſchleimung, Bronchi= ſtellen heilen ab.
die Verdauungstätigkeitkräf= alkatarrh,
Lungenſpitzen=
katarrh und ähnlichenLeiden.
Tolusot
5.50 Mr.
Hämorrhoiden
innere und äußere
Pfarrer Heumann’s
bewähr=
tes Hämorrhoiden=Mittel
kommt entweder in Form
von Käpfchen oder als Salbe
zur Anwendung, je nachdem
es ſich um innere oder äußere
Hämorrhoiden handelt. Die
lindernd, das läſtige Brennen
und Jucken läßt nach, der
Kranke ſpürt wohltuende
Er=
leichterung. Durch
Verenge=
rung der Blutgefäße bringt
das Mittel Knoten und
Ge=
ſchwülſte zum Schwinden.
Anwendung empfiehlt ſich Entzundungen und Wund=
Hämorrhoidenmittel
Nr. 35. Salbe Packung Mk. 3.—
ng Mk. 4.50 Nr. 36, Zapichen Fackung , 4.50
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Seite 8
Samstag, den 15. Juni 1929
Nummer 164
* Seeheim a. d. B., 14. Juni. Der Obſt=und
Gemüſever=
wertungsverein e. G. m. b. H. Seeheim a. d. B. teilt uns
mit, daß entgegen anderslautender Bekanndmachungen der Obſt= und
Gemüſe=Großmarkt in Seeheim auch für die Folge ſelbſtändig
weiter=
geleitet wird. Der Markt beginnt täglich um 3,30 Uhr nachmittags,
außer Freitags, wo er um 6,30 Uhr und Sonntags um 1 Uhr
nach=
mittags eröffnet wird. Samstags findet kein Markt ſtatt. Durch die
Größe der Seeheimer Gemarkung und die Güte der Erzeugniſſe bleibt
der Seeheimer Obſt= und Gemüſe=Großmarkt auch weiterhin eine äußerſt
günſtige Einkaufsquelle für Händler und Wiederverkäufer, zumal auch
die Erreichung der Markthalle durch die Omnibus=Linie des
Kraftver=
kehrs=Vereins Bergſtraße” eine ſehr bequeme iſt.
— Hirſchhorn, 14. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
13. Juni 1,12 Meter, am 14. Juni 1,06 Meter.
— Gernsheim, 14. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
13. Juni 1,83 Meter, am 14. Juni 1,83 Meter.
Offenbach, 14. Juni. Wiederſehensfeier ehem. 116er
und 16Zer, ſowie deren Kriegsforiatienen R. J.R. 116, L. J.R. 116,
J.R. 186, R.JR 1, R. J.N. 222, R. J.N. 254, J.R. 365, J. R. 418,
Brig. Erſ.Bat. 49, Sanitäts=Komp. 518 in Offenbach a. M. Die
Anmel=
dungen zu der am 29. und 30. Juni 1929 in Offenbach ſtattfindenden
Wiederſehensfeier, verbunden mit Jahnenweihen, haben ſich in den
letzten Wochen ganz erheblich vermehrt. Die Feſtrede bei dem
Begrii=
ßungsabend am Samstag, dem 29, Juni, im Stadtgarten wird unſer
alter Feidzugskommandeur Generalmajor von Pfeil halten. Die Weihe
der Fahnen am Denkmal im Waldpark hat der ehemalige
Diviſions=
pfarrer der 25. Reſerve=Diviſion, Pfarrer Hofmann, übernommen.
Oberheſſen.
— Gießen, 14. Juni. Neutrale Penſionskafſe im
Bankgewerbe. Der Beamtenverſicherungsverein des deutſchen
Bank= und Bankiergewerbes, der vom Deutſchen Bankbeamten=Verein in
Gemeinſchaft mit dem Zentralverband des Deutſchen Bank= und
Bankier=
gewerbes gegründet worden und als Erſatzkaſſe für die
Reichsverſiche=
rung zugelaſſen iſt, hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Aus
dem Geſchäftsbericht iſt bemerkenswert, daß die Kaſſe, welche am
1. Januar 1924 in der Goldmark=Eröffnungsbilanz ein Vermögen von
etwa 4,5 Millionen Mark auswies, jetzt über eine Prämienreſerve von
über 80 Millionen Reichsmark verfügt. Der Mitgliederbeſtand der Kaſſe
beläuft ſich auf 56 387; Ende 1928 waren 6914 Rentenempfänger mit
einem jährlichen Rentenbetrag von über 5 Millionen Mark vorhanden.
Für Heilverfahrenszwecke wurden 0,75 Millionen Mark im
Berichts=
jahre aufgewendet. Die leitenden Körperſchaften der Kaſſe wurden neu
gewählt; in der Arbeitgeber=Gruppe nach einer Einheitsliſte; in der
Gruppe der Verſicherten fielen von 15 Sitzen dreizehn auf die Liſten
des Deutſchen Bankbeamtenvereins, während zwei andere Organiſationen
je einen Platz erhielten. Der Antrag auf Einführung eines Sterbegeldes
für die Verſicherten wurde einſtimmig angenommen.
— Bad=Nauheim, 14. Juni. Bis zum 13. Juni betrug der
Geſamt=
beſuch 15 737 Gäſte; darunter 2263 Ausländer, anweſend am 13. Juni:
6225 Gäſte.
Skraßenberichk für Heſſen
für die Woche vom 15. bis 22. Juni 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Darmſtadt—Mainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau) vom 7. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung in Groß=Gerau durch die Kirchgarten=
und Schützenſtraße.
Erbach-Marbach (Km. 48,328—53,8) vom 3. bis 30. 6. geſperrt
Umleitung: Unter=Moſſau-Hüttenthal.
Groß=Gerau—Dornheim Km. 0.0—2,0 vom 17. 6. bis 14. 7. geſperrt.
Umleitung: Büttelbron—Griesheim—Wolfskehlen.
Friedberg—Frankfurt zwiſchen Friedberg und Ober=Wöllſtadt vom
13. 5. ab bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Fauerbach-
Buchen=
brücken-—Nieder=Wöllſtadt.
Büdingen—Gelnhauſen (Km. 61,4—65,9) vom 7. 6. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Lorbach-Alt= und Neu=Wiedermus,
Hütten=
geſäß-Nieder=Gründgu nach Rothenbergen-Lieblos—Hain=Gründau und
umgekehrt.
Nidda=Ranſtadt vom 29. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Nidda—Dauernheim—Ranſtadt.
Gießen-Marburg (von Abfahrt nach Odenhauſen bis zur
Landes=
grenze) Km. 11,5—12,0 vom 14. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Odenhauſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. Nodember 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Langen—Offenthal Km. 0,1 bis 2,1 vom 27. 5. bis 29. 6. geſperrt.
Umleitung: Sprendlingen—Dreieichenhain.
Biſchofsheim—Rüſſelsheim wegen Herſtellungsarbeiten an der Brücke
am Bahnhof Biſchofsheim vom 10. 6. bis 20. 7. geſperrt. Umleivung:
Hof=Schönau.
Mühlheim a. M.—Rumpenheim zwiſchen Mainſtraße und
Anger=
gaſſe vom 13. bis 28. 6. geſperrt. Umleitung über Willenkolonie
Wald=
heim und Offenbacherſtraße.
Appenheim-Nieder=Hilbersheim vom 1. Mai bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Aſpisheim-Ober=Hilbersheim.
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Oertliche Umleitung.
Ortsdurchfahrt Storndorf im Zuge der Straßen Storndorf—Meiches
und Windhauſen-Vadenrod vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Köddingen—Windhauſen bzw. Ober=Breitenbach—Strebendorf,
Seckendorf—Schadenbach vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Homberg—Rüddingshauſen.
Ortsdurchfahrt Lindheim vom Abzweig nach Heegheim bis zur
Nidder=
brücke vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung des Verkehrs
von Altenſtadt nach Stockheim und umgekehrt erfolgt über Heegheim.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt-
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Buchenbrücken.
Ortsdurchfahrt Nieder=Seemen in Richtung Wenings vom 2. Mai
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Allenrod.
Gießen—Reiskirchen Km. 7,00—9,00 vom 6. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Rödgen—Großen=Buſeck.
Selters—Nanſtadt vom 13. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Stockheim-Leuſtadt—Nieder=Mockſtadt (bzw. Ortenberg)—Wippenbach—
Bobenhauſen—Bellmuth.
Berſtadt—Grund=Schwalheim ab Abzweig nach Echzell vom 13. 5.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Echzell-Biſſes reſp. Trais—
Hor=
loff—Steinheim—Unter=Widdersheim.
Ortsdurchfahrt Gelnhaar in Richtung Uſenborn und Bindſachſen
vom 22. 5. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Hirzenhain reſp.
Wenings.
Gießen—Reiskirchen von Km. 9 bis Reiskirchen vom 22. 5. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Lich—Grünberg.
Ortsdurchfahrt Rödgen vom 27. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über Alten=Buſeck—Wieſeck—Gießen.
Grebenhein—Hartmannshain vom 27. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Bermutshain-Völzberg.
Homberg—Erbenhauſen (Ortsdurchfahrt Erbenhauſen) vom 27. 5.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Maulbach-Kirtorf.
Gießen—Wieſeck vom 5. bis 26. 6. geſperrt. Umleitung: Trohe—
Rödgen.
Lindenſtruth-Queckborn vom 16. 6. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung Grünberg bzw. Münſter.
OPIOH, Frankfurt a. M.
Café, Cabaret
und
Oasino
Gastspiel
Willi Kahm
und das übrige Programm
Eintritt frei.
(I.161
m. Aus dem Lande, 13. Juni. Landwirtſchaftliches. Das
Landwirtſcaftsamt Heppenheim entfaltet in bezug auf
Gemarkungs=
rundgänge im Laufe des Monat3 Juni eine ſehr rege Tätigkeit, denn
es werden neun Orte beſucht. Das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt
beſucht in der erſten Hälfte Juni vier Orte. Dieſe Veranſtaltungen
bringen wieder rege3 Leben in die Untevweiſungstätigkeit der
betreffen=
den Stellen, und auch neue Anregung erhalten die Kreiſe der
Land=
wirte. Jetzt ſteht man vor den fertigen oder werdenden Pflanzen, jetzt
kann man hören und ſehen, was ihr Wachstum und ihre Entwicklung
gefördert oder gehemmt hat, jetzt können ſich Theorie und Praxis
zu=
ſammenfinden und zuſammenwirken. Nun klärt ſich im Austauſch der
Meinungen und Erfahrungen in Gegenwart des Erzielten manche Frage,
und ſo ſind dieſe Gemarkungsrundgänge ein ſehr weſentlicher Faktor in
der landwirtſchaftli hen Unterweiſung und Förderung.
Nachrichten des Standesamis Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 4. Juni: Moldenhauer, Karl,
Gendarmeriewacht=
meiſter i. R, 67 J., Grünerweg 17. Am 5. Juni: Hechler Georg,
Tele=
graphenaſſiſtent i. R., 62 J., Kaupſtr. 54. Am 7. Juni: Herzig, Georg
Peter, Hilfsarbeiter, 25 J., ledig, Langgaſſe 14. von Oſſendorf, Helene
geb. Schüßler, 70 J., Witwe des Generals, Heinrich=Wingertsweg 3.
Am 8. Juni: Feuerbach, Marie, geb. Allmann, 22 J., Ehefr des
Mau=
rers, Gr.=Zimmern, hier Dieburgerſtr. 21. Gauſchmann, Marie
Mar=
garete, geb. Ochs, 94 J., Witwe des Lehvers, Clemensſtr. 3. Buß,
Philipp, Maurer, 49 J., Niedernhauſen, hier Erbacherſtr. 25. Höhl,
Margarete, geb. Schick, 77 J., Witwe des Landwirts, Griesheim, hier
Erbacherſtr. 25. Am 9. Juwi: Long, Peter, Landwirt, 50 J.,
Beſſunger=
ſtraße 27. Hamel, Wilhelm Ernſt Otto Nudolf Alexander, Pacher, 53 J.,
Schafer, Anna, geb. Meule, 44 J., Ehefrau des Straßenreinigers,
Lang=
gaſſe 37. Am 10. Juni: Muhl, Heinrich, Schloſſer, 34 J., in Geisweid,
Kr. Siegen, hier Allee 155. Wagner, Wilhelm, Pfandmeiſter i. R., 73
J., hier Heinheimerſtr. 81. Gdelmann, Dorothea, geb. Arnold, 76 J.,
Witwe des Schuhmachermeiſters, Roßdörferſtr 40. Am 11. Juni:
Schneider, Heinrich, Eiſenbahnſchaffner i. R., 63 J., Karlsſtr. 71. Am
10. Juni: Schumann, Friedrich Konrad, Schreiner, ledig, Roßdorf,
Kreis Darmſtadt, hier Grafenſtr. 9. Merz, Oskar Philipp, Friſeur,
19 J., ledig, imn Auerbach, Kr. Bensheim, hier Grafenſtr. 9. Am 12.
Juni: Auſtermann, Maria Thereſia, geb. Groh. 31 J., Ehefrau des
Maſchinenſtellers, Mauerſtr. 17. Am 13. Juni: Röth, Sofie Katharine.
geb. Trumpfheller, 50 J., Ehefrau des Metzgermeiſters, in Stockheim
Kreis Erbach. Am 13. Juni: Steinhauer Philipp Springauf, 28 J.,
aus Ober=Modau, hier Hermannſtr. 6; Gerhard Anna Elsner, 40 J.,
Wilhelminenſtr. 6: Anna Katharina Niebel geb. Fuchs, 63 J.,
Die=
burger Str. 11; Maria Trautmann geb. Heinlein, 45 J., Kolonie
Groh=
berg 9d. Am 5. Juni: Taglöhner Georg Zipp, 30 J., aus Neuſtadt
i. Odw., hier Erbacher Str. 25. Am 2. Juni: Irmgard Karoline
Hed=
wig Fuchs, Neue Niederſtraße 5. Am 11. Juni: Eisverkäufer
Hierony=
mus Roth, 29 J., Eſchollbrücker Str. 33/o=
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
3. Sonntag nach Trinitatis (16. Inui).
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 15. Juni, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 16. Juni, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
(Kollekte für die Deutſch=Cvangeliſchen im Auslande.) — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pſarrer Lautenſchläger. (Kollekte für die Deutſch=
Evangeliſchen im Auslande.) — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
(Kollekte für die Deutſch=Gvangeliſchen im Ausland.) — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt Pfarrer Lautenſchläger.
Konfirmandenfaal im Schloß. Dienstag, 18. Juni, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 19. Juni, und
Samstag, 22. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 22. Juni, abends 8 Uhr: Ingendbereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 16. Juni, vorm. 8.45 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer
Lautenſhlä=
ger. — Vorm. 11.15 Uhr: Chriſtemlehre für die Reformationsgemeinde
Weſt. Pfarrer Wagner. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der
Stadtkirche. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 8 Uhr:
Jugendvereini=
gung der Stadtgeweinde. — Montag, 17. Juni, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, 18. Juni,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mitt=
woh, 19. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. —
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung),
— Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
— Donnerstag, 20. Juni, nachm. 3 Uhr: Frauenverein der
Lukas=
gemeinde: Spaziergang nach Kranichſtein. Treffpunkt 3 Uhr an den
Hirſchköpfen — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde.
— Jugendbund der Lukasgemeinde (füngere Abteilung). — Freitag,
21. Juni, abends 6.30 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde,
Sportplatz. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (jüng.
Abteilung). — Jugendburd der Kaplaneigemeinde.
Kleinkinderſchule der Lukasgemeinde, Hiesſtr. 50. Sonntag, 16.
Juni, nachm. 3 Uhr: Gartenfeier für Kinder und Eltern zum
Gedächt=
nis der Kleinkinderſchulgründung vor 150 Jahren.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 16. Juni, vorm. 8.30 Uhr:
Chriſtenlehre für die Markusgemeinde (Mädchen). Pfarrer Vogel. —
Mittwoih, 19. Juni, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Kindererholungsheim „Befſunger Forſthaus. Sonntag, 16. Juni,
vorm. 11.15 Uhr: Kindergottsdienſt. Dekan Zimmermann.
Amtshandlungen an Auswärtigen: „Pfarrer Lautenſchläger.
Kraukenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindegmt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379
Martinskirche. Vorm. 8.30 Uhr: Waldgottesdienſt an der
Ludwigs=
buche bei Kranichſtein. (Bei ungüinſtiger Witterung Frühgottesdienſt in
der Kirche um 7.30 Uhr.) Pfarrer Bergér. — Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
jehre für die Martinsgomeinde Oſt, 2. Abteilung, in der Kirche. Pfarrer
Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. —
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Köhler.
Freitag, 21. Juni, abends 8 Uhr: Bihelbeſprechſtunde im Martinsſrift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, 18. Juni, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: „Jugendvereiwigung. — Donnerstag, den 20.
Juni, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mquerſtr. 5: Poſaunenchor.
— Freitag, den 21. Juni, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Sonntag, den 16. Juni, vyrm. 7 Uhr: Jugend=
Morgenfeier im Wald. Abmarſch 347 Uhr von den Hirſchköpfen. Die
Jugend der Gemeinde, insbeſondere die letzten Jahrgänge der
Konfir=
mierten, ſind herzlich eingeladen. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt
(zugleich Eröffnung der Konfirmandenſtunde). Pfarrer Marx. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, den 19. Juni:
Konſirman=
denſtunde der beiden Bezirke Nord und Süd: Nachm. 5 Uhr die
Mäd=
chen, 6 Uhr die Buben im Gemeindehaus.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag,
15. Juni, abends 8 Uhr: Chriſtenlehre. — Sonntag, 16. Juni,
vorm 10 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung des Konfirmandenunterrichts.
Pfarraſſiſtent Georgi — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſren=
lehre (1. Abteilung). Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. (Kollekte für die
Deutſch=Cpangeliſchen im Auslande.) — Vorm. 11.15 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 16. Juni, nachm. 3 Uhr: Feſt
der Kinderſchule auf dem Herrgottsberg. — Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
vereinigung. — Montag, 17. Juni, abends 8.15 Uhr:
Mädchenvereini=
gung. 8.15 Uhr: Kleiner Kreis der Jugendvereinogung. — Dienstag,
18. Juni, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 19. Junä, abends
8.15 Uhr: Jüngſten=Abteilung der Mädchenvereinigung. — 8.15 Uhr:
Knappengruppe der Jugendvereinigung. — Freitag, 21. Juni, abends
8.15 Uhr: Kinchenehor.
Pauluskirche. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre (Weſt). Pfarrer
Müller — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 16. Juni, abends 8.30 Uhr:
Jugendvereinigung: Oeffentlicher Lichkzbilderabend über unſere
Pfingſt=
fahrt. — Montag, 17 Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag,
18. Juni, abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Freitag, 21. Juni, abends
8 Uhr: Singekreis. — Samstag, 22. Juni, abends 8.30 Uhr: Abmarſch
zur Sonnwendfeier der Jugendvereinigung.
Stifskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 4.30 Uhr:
Kinder=
ſchul=Jubiläumsfeier im Stiftsgarten bei gutem Wetter. — Ev.
Sonu=
tagsverein: Teilnahme an der Kinderſchul=Jubiläumsfeier um 3 Uhr
auf dem Herrgottsberg. — Donnerstag, den 20. Juni, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiffion (ühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Lehrer Spamer. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſſonsarbeils=
ſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Kriogerdankbund. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Prediger Semmel. — Mittwoh, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Freitag, abends 830 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. Herr Weiſe. — Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
— Vom 23—30. Juni, abenbs 3.30 Uhr: Vorträge von Psſtor D
Traugolt Hahn: „Die Lehre von den letzten Digen” im Lichte der
baltiſcen Märtyrer.
Jugendbund für E. C. GMühlſtraße 24). Sonntag: Gemeinſame
Jugendbundſtunde im Noßdörfer Wald. Abmarſch 4 Uhr. — Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Gemeinſame Jugendbundſtunde. Herr Sekretär
Nöll. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 16. Juni, abends 8 Uhr:
Mit=
gliederverfammlung. Bericht über die Reichstagung in Stuttgart. —
Montag, 17. Juni, abends 3.30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Dienstag,
18. Juni, abends 7.30 Uhr: Spiel und Sport auf dem Sportplatz. —
Mittwoch, 19. Juni, abends 8.30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde.
Dennerstag, 20. Juni, abends 8.30 Uhr: Jungvolk, R. Walter:
Licht=
bildewortrag über ſeine Mittelmeerreiſe. — Freitag, 21. Juni, abends
830 Uhr: Turnen (Ludwigsoberrealſchule).
B.=K, Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, den 15. Juni, nachm. 4.30 Uhr: Singen und
Spielen.— 5.30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, den 19. Juni, nachm.
5 Uhr: Baden im Woog. — Freitag, den 21. Juni, abends 8.15 Uhr:
Budenabend, Beckſtraße 4.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 16. Juni, vorm. 10 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung mit Predigt. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Son ſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wifſenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchnle. Nachm. 4.30 Uhr: Wortvrkündigung. —
Mitt=
ſvoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40), Sonntag, den
16. Juni, vorm 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund; abends
8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44. Sonntag, 16. Juni,
vormittags 10 Uhr: Predigt. (Prediger Zicgler vom Predigerſeminar
Reutlingen wird den Gottesdienſt leiten.) 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachmittags: Spaziergang für die Kinder und ihre Eltern und der
gan=
zen Gemeinde. Zuſammenkunft ½8 Uhr im Gemeindeſaal. Abends
8 Uhr: Predigt. (Prediger Ziegler.) — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugendverein. Lichrbildervortrag. Bilder aus dem Vereinsloben.
Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde für den Gemiſchten Chor —
Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund. Abends
8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Sonntag, 23. Juni, abends 8 Uhr: Abſchiedspredigt von
Prediger Sauer. — Sonntag, 30. Juwi, vormittags 10 Uhr: Antritts=
predigt von Prediger Schanz. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Pred.
Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 19. Juni, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr:
Jugendſtunde. — Mittwoch, den 19. Juni, abends 8.15 Uhr: Bibel= und
Gebetsſtunde. (Perd. N. Rudnitzky.) Zu allen Verſammlungen
Jeder=
mann freundlichſt eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 17. Junf, abends 8.30 Uhr,
im Feierabend, Stiftſtraß= 51, Bibelſtunde Jedermann herzlich
ein=
geladen
Heilsarmee (S hulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebetsver=
fammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr:
Kinderver=
ſammlung Nachm. 3 Uhr: Kinde=verſammlung. Nachm. 5 Uhr:
Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Montag,
abends 8 Uhr: Jugendliga. — Duenstag, abends 8 Uhr:
Mitglieder=
verſammlung. — Mittwoch, 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends
8 Uhr: Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund
für Frauen und Mädchen. — Freitag, 5 Uhr: Kinderverſammlung.
Abends 8 Uhr: Heiligungsvesſammlung. Jedermann iſt herzlich
ein=
geladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino). Sonntag, den 16. Juni, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mittſoch, den 19. Juni, abends 8.30 Uhr: Goitesdienſt.
Nenapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonn=
tag, den 16. Juni, vorm 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, den
19. Juni, abends 8.30 Uhr: Gotiesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommnen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 16. Juni, vorwittags
930 Uhr: Hauptgottesdienſt. Nachm. 1 Uhr: Kindergottesdienſt der
Kleinen. (Chriſtenlehre und Kindergottesdienſt der Großen wiſſen
aus=
fallen.) — Montag: E.J.G. Mädchenabend. — Mittwoch: E.J.G.
Jungenabend. — Donnerstag: Aelterenkreis.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 16. Juni,
vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des 150jährigen
Jubi=
läums der evang Kleinkinderſchulen. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Nachmittags 3 Uhr auf dem Spielplatz der Gemeinſchaftsjugend auf dem
Lohberg: Kleinkinderſchulfeſt unter Mitwirkung des
gentiſch=
ten Chors und des Poſaunen hors der evang. Gemeinſchaft. — Montag:
Jugendvereinigung — Dienstag: Kirchemhor. — Mittwoch:
Jung=
mädchenverein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 9.30 Uhr:
Gottes=
dienſt; 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: Jugendverein. —
Mittwoch: Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag:
Mädchenverein. — Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 3. Sonntag nach Trin., 16. Juni
1929. Sonntag: Gedächtnisfeier der erſten Kleinkinderſchul=Gründung.
Vorm 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Kirchen= und Hauskollekte für die Kleinkinderſchule. Nachm. Sommerfeſt
der Kleinkinderſchule, 2 Uhr Zug von der Kleinkinderſchule zum Hof
der neuen Schule. — Freitag: Jugendverein Sonnwendfeier.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 8.45 Uhr: Chriſtenlehre
der Knaben; 9.30 Uhr: Gedächtnisfeier der erſten
Kinderſchulgrün=
dung in Deutſchland (Oberlin und Luiſe Scheppler); 11 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. — Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. — Dienstag, 19.30 Uhr:
Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 2 Uhr: Kirchengeſangverein. —
Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein.
Provinzial=Pflegeanſtalt: 13.30 Uhr Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Erzhaufen. Sonntag, 9 Uhr: Chriſtenlehre
für die weibliche Jugend; 10 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr:
Kindergittes=
dienſt; abends 8 Uhr: Gemeindeabend im Evangel. Gemeindehaus
(Gedenkfeier der erſten Kinderſchulgründung vor 150 Jahren).
Dienstag: Mädchenvereinigung (jüngere Abteilung). — Mittwoch:
Jungmannſchaft. — Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag:
Mädchen=
vereinigung (ältere Abt.). — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 16. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 20. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3):
Sonn=
tag, den 16. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 20. Juni, abends
830 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35):
Sonn=
tag, den 16. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 2. Juni, abends
830 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, den 16. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 20. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Geneinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22):
Sonntag, den 16. Juni, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 20. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholifcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe nuit Austeilung der
hl. Kommunion, vor und in der hl. Meſſe. Generalkommunion der
Jungfrauenkongregation. Um 9.30 Uhr: Hochamt und Prodigt.
Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr:
Chriſten=
lehre und um 14.30 Uhr: Andacht. Um 15 Uhr: kirchliche
Verſamm=
lung der Jungfrauen, Kongregation. Um 16 30 Uhr: weltliche
Ver=
ſammlung. Werktags: hl. Meſſ= um 6.15 Uhr. — Freitag, abends
8 Uhr: Jugendverſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion. Während ber Schulzcit Dienstags und Freitags hl. Meſſe
6.15 Uhr. Vorher Beichtgelegenheit. — Freitag, 21. Juni, Feſt des bl.
Alohſius. — Donnerstag, 27. Juni, „Großes Gebet”.
Nummer 164
Samstag, den 15. Juni 1929
Seite 9
Das neue beſſiſche Gemeindebeamtengeſetz.
Von einem höheren Verwaltungsbeamten wird uns
ge=
ſchrieben:
Nach Artikel 128, Abſatz 3 der Reichsverfaſſung ſind die
Grundlagen des Beamtenverhältniſſes durch Reichsgeſetz zu
regeln, und nach Artikel 130, Abſatz 3 ebenda erhalten die
Beam=
ten nach näherer reichsgeſetzlicher Beſtimmung beſondere
Beam=
tenvertretungen. Geſetzentwürfe für eine Reichsdienſtſtrafordnung
und ein Beamtenvertretungsgeſetz liegen ſeit längerer Zeit vor,
und auch für ein allgemeines Beamtengeſetz im Sinne des
Ar=
tikels 128, Abſatz 3 der Reichsverfaſſung ſoll die Reichsregierung
bereits einen Entwurf ausgearbeitet haben. Die von der
Reichs=
verfaſſung verheißene Regelung des geſamten Beamtenrechts
wird daher in abſehbarer Zeit zur Tatſache werden. Angeſichts
dieſer Wahrſcheinlichkeit iſt es kaum zu verſtehen, daß man ſich
in Heſſen entſchloſſen hat, der
reichsgeſetz=
lichen Regelung vorgreifend die
Rechtsver=
hältniſſe der Gemeindebeamten in einem
Ge=
ſetz, das doch nur eine kurze Lebensdauer
ha=
ben wird und das übrigens wichtige
beamten=
rechtliche Fragen offen läßt, neu zu regeln. Die
Regierung rechtfertigte ihr Vorgehen zwar damit, daß ſie die
Neuordnung der Rechtsverhältniſſe der Gemeindebeamten als
be=
ſonders dringlich empfinde. Eine nähere Begründung dieſer
Dringlichkeit enthielt ihre Vorlage nicht, wenn man eine ſolche
nicht etwa in dem Hinweis erblicken will, daß „dieſes Vorgehen
auch den Wünſchen der Gemeindebeamtenſchaft entſprochen habe.”
Die Behauptung des Abgeordneten Dr. Niepoth (D. V. P.),
der tiefere Grund zur Einbringung des
Ge=
ſetzes ſeien die Wahlverſprechen verſchiedener
Parteien, insbeſondere der
Sozialdemokra=
tiſchen Partei, geweſen, ſuchte der Miniſter des Innern
mit der Entgegnung abzutun, daß ſein Vorgänger ſchon im
Jahre 1927 einen Entwurf vorgelegt habe; er vergaß aber
hinzu=
zufügen, daß dieſer erſte Entwurf als Teilſtück der künftigen
Ge=
meindeordnung gedacht war. Daß die Regierung die
be=
amtenrechtlichen Beſtimmungen, die bisher
einen Teil der Städte= und der
Landgemeinde=
ordnung bildeten, vorwegnahm und damit dem
großen Reformwerk vorgriff, iſt
unverſtänd=
lich. So eilig war die Regelung der Beamtenverhältniſſe
wahr=
lich nicht, daß damit nicht wenigſtens bis zur Vorlage der weit
dringlicheren Verwaltungsgeſetze hätte gewartet werden können.
Merkwürdig mutet es auch an, daß das
Ge=
meindebeamtengeſetz der Verwaltungsreform
inſofern vorgreift, als es — ohne inneren
Zu=
ſammenhang mit dem Rechtsſtoff — bereits die
Bezeichnung „Stadtverordnetenverſammlung”
in „Stadtrat” änderte. Man könnte ſich mit dieſer
Um=
taufe zur Not noch abfinden, wenn mit ihr nicht ſchon die
Ab=
ſicht verbunden worden wäre, das Syſtem der
Gemeinde=
verfaſſung feſtzulegen. Bekanntlich haben wir im Reiche
deren drei: die Magiſtratsverfaſſung, die für Heſſen
wohl nicht in Betracht kommt, die in Heſſen und im Rheinland
beſtehende Bürgermeiſter=Verfaſſung und die (in
Bayern eingeführte und in Württemberg geplante)
Stadt=
ratsverfaſſung. Die beiden letzteren, deren jede für ſich
wiederum Verſchiedenheiten aufweiſt, werden wohl bei der
Be=
ratung der Verwaltungsreform allein zur Debatte ſtehen und
ſehr umſtritten werden.
Von dem Gemeindebeamtengeſetz ſelbſt iſt zu
ſagen, daß es im weſentlichen, dem
Regierungs=
entwurfe und den Anträgen des
Regierungs=
blocks entſpricht. Nur in zwei wichtigen Pun/dn iſt der
Regierungsblock dem Entwurf nicht gefolgt, ohne daß die
Re=
gierung, wie es ſcheint, ihre Vorſchläge ernſtlich verteidigt hätte.
Der eine Vorſchlag betraf die Beſtimmung (Art. 1), daß als
Gemeindebeamter nur gelte, wer eine
Anſtel=
lungsurkunde erhalten habe. Man wollte damit die
Rechtsunſicherheit beſeitigen, die ſich aus der ſeitherigen
Geſetz=
gebung ergab, und die, oft zum Schaden der Gemeinden, zu vielen
widerſprechenden Gerichtsentſcheidungen führte. Es bleibt alſo
bei Art. 3, wonach eine Anſtellungsurkunde auszuhändigen iſt und
mit der Aushändigung die Anſtellung wirkſam wird. Nun
ge=
hört nach dem Geſetze vom 11. Auguſt 1922 zur Wirkſamkeit der
Anſtellung auch die Leiſtung des Verfaſſungseides, ſo daß ſich
Zweifel ergeben, welcher Zeitpunkt für die Entſtehung des
Beam=
tenverhältniſſes entſcheidend iſt. Der andere Vorſchlag bezog ſich
auf die Einführung der Schiedsgerichtsbarkeit
für Streitigkeiten über die Angemeſſenheit der Beſoldung.
Der Entwurf ſah die Schiedsgerichte nur für die
Landgemein=
den vor; für die Städte lehnte er ſie als überflüſſig ab. Trotz
eindringlicher Warnung des Heſſiſchen
Städte=
tages vor dieſer, die Entſcheidung in die Hände
Dritterlegenden Neuerung wurde das
Schiedsgerichts=
verfahren nicht nur eingeführt, ſondern auch auf die Städte
aus=
gedehnt. Eingerichtet werden drei
Provinzialſchieds=
gerichte und ein Landesſchiedsgericht. Auf ihre Zu=
ſammenſetzung hat ſich der Miniſter des Innern weitgehenden
Einfluß geſichert; er trifft auch nähere Beſtimmungen über die
Schiedsgerichte und regelt das ſchiedsgerichtliche Verfahren.
Grundſätzlich ſind Gemeindebeamte, deren Stellen dauernd
notwendig ſind und eine volle Arbeitskraft erfordern, auf
Lebens=
zeit anzuſtellen. Nur nebenamtlich oder zu vorübergehender
Dienſtleiſtung eingeſtellte Beamte können auf Widerruf angeſtellt
werden (Art. 6). Aus dieſer Beſtimmung können für kleinere
Gemeinden recht erhebliche Mehrbelaſtungen entſtehen, zumal da
die Beſoldungen denen vergleichbaren Staatsbeamter angepaßt
ſein ſollen. Die Städte zumal werden in vielen Fällen gehindert
ſein, Beamte auf Widerruf oder auf Dienſtvertrag anzuſtellen,
und ferner kann es trotz der Anſtellung auf Widerruf leicht zu
gerichtlichen Streitigkeiten über die Frage kommen, ob der
wider=
ruflich Angeſtellte nicht auf Lebenszeit hätte angeſtellt werden
müſſen. Denn nicht darauf wird es ankommen, ob der Beamte
in der Anſtellungsurkunde als auf Widerruf oder als auf
Lebens=
zeit angeſtellt bezeichnet wird, ſondern darauf ob er als volle
Arbeitskraft eine Dauerſtelle bekleidet oder nicht. An
wider=
ſprechenden Gerichtsentſcheidungen wird es alſo auch in Zukunft
nicht fehlen, ein Uebelſtand, dem leicht durch die von der
Regie=
rung vorgeſchlagene rechtserzeugende Wirkung der
Anſtellungs=
urkunde hätte vorgebeugt werden können. Die gegen den
Regie=
rungsvorſchlag erhobenen Bedenken waren nicht der Beachtung
wert, die man ihnen geſchenkt hat.
Die Frage der Auflöſung des
Dienſtverhält=
niſſes iſt wie folgt geregelt. Die auf Lebenszeit angeſtellten
Beamten können innerhalb der erſten fünf Jahre ihrer Anſtellung
oder, wenn der Gemeinderat (Stadtrat) dieſe Friſt verlängert,
bis zum Ende des 7. Jahres ihrer Anſtellung entlaſſen werden,
während die Entlaſſung der widerruflich Angeſtellten in den
erſten fünf Jahren ohne beſonderen Grund, nach Ablauf dieſer
Zeit jedoch nur aus wichtigen Gründen zuläſſig iſt. Ein
Rechts=
mittel gegen die Entlaſſung der auf Lebenszeit angeſtellten
Be=
amten, falls ſie vor Ablauf von 5 (bis 7) Jahren ausgeſprochen
wird, ſieht das Geſetz nicht vor, ja es gibt ihnen nicht einmal die
Möglichkeit, nach den Entlaſſungsgründen zu forſchen. Dagegen
ſteht dem auf Widerruf angeſtellten Beamten nach Ablauf von
fünf Jahren gegen die Entlaſſung das Beſchwerderecht zu. Es
ſteht ihm ſogar während einer weiteren fünf= (bis ſieben=)
jäh=
rigen Friſt zu, wenn er nach Ablauf von fünf Jahren auf
Lebens=
zeit angeſtellt wird. Dieſes Recht iſt ihm aber verſagt, wenn er
etwa nach drei oder vier Jahren ſeit ſeiner widerruflichen
An=
ſtellung auf Lebenszeit angeſtellt wird. Widerruflich angeſtellte
Polizei= und Feldſchutzbeamte der Landgemeinden können
jedec=
zeit, auf Lebenszeit angeſtellte Beamte dieſer Art können
wäh=
rend der erſten fünf Jahre vom Kreisamt im dienſtlichen
Inter=
eſſe ihres Amtes enthoben und auch bei Widerſpruch des
Ge=
meinderats entlaſſen werden. Für die Entlaſſung iſt, falls ſie
nicht im Dienſtſtrafverfahren erfolgt, für alle Beamte eine
Kün=
digungsfriſt von mindeſtens drei Monaten einzuhalten ohne
Rückſicht auf die Dauer ihrer Beſchäftigung. Dieſe Friſt
ver=
längert ſich unter Umſtänden bis zu einem Monat, da die
Kün=
digung nur auf den Schluß eines Kalendermonats zuläſſig iſt;
ſo läuft beiſpielsweiſe die Friſt der am 2. Juni ausgeſprochenen
Kündigung erſt mit dem 30. September ab. Für die Gemeinden
können aus dieſer Beſtimmung recht erhebliche Belaſtungen
ent=
ſtehen.
Die Ruhegehalte der ſtädtiſchen Beamten und
die Verſorgung ihrer Hinterbliebenen ſind, wie
ſeither, durch Ortsſatzung zu regeln. Werden im Einzelfalle
be=
ſondere Vereinbarungen getroffen, ſo bedürfen ſie der
Geneh=
migung der Aufſichtsbehörde — eine Einſchränkung der
Selbſt=
verwaltungsbefugniſſe der Städte, für die kein Bedürfnis beſtand.
Entſtehen aus der Verſetzung der ſtädtiſchen Beamten in den
Ruheſtand, die im allgemeinen wie bei den Staatsbeamten
ge=
regelt iſt, oder über die Hinterbliebenenverſorgung Streitigkeiten,
ſo entſcheidet in erſter Inſtanz die Aufſichtsbehörde, als
Be=
ſchwerdeinſtanz der Miniſter des Innern unbeſchadet der
Geltend=
machung vermögensrechtlicher Anſprüche vor den ordentlichen
Gerichten. Das bisherige Recht kannte eine Zuſtändigkeit der
Aufſichtsbehörde in ſolchen Streitigkeiten nicht. In den
Land=
gemeinden richtet ſich die Ruhegehalts= und
Hinterbliebenenver=
ſorgung nach dem Verſicherungsgeſetz für gemeindliche Beamten,
weil, wie die Begründung der Regierungsvorlage ausführt,
„die Ruhegehalts= und Hinterbliebenenverſorgung den oft kleinen
und leiſtungsſchwachen Gemeinden für ſich allein nicht zugemutet
werden kann‟. Da es Städte mit weniger und Landgeminden
mit mehr als 10 000 Einwohnern gibt, wäre es wohl richtiger
geweſen, die Möglichkeit zu ſchaffen, daß größere Landgemeinden,
namentlich ſolche mit Berufsbürgermeiſtern, die Verſorgung
ebenfalls durch Outsſatzung regeln könnten.
Das Dienſtſtrafverfahren gegen
Gemeinde=
beamte iſt zum Teik neu geregelt. Als neue Dienſtſtrafe iſt
die „Warnung” aufgenommen, die Geldſtraſen ſind den
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt, neben der Strafe der
Dienſt=
entlaſſung iſt die mildere Strafe der Verſetzung in eine geringer
beſoldete Stelle getreten. Die Ordnungsſtrafen (Warnung,
Ver=
weis, Geldſtrafe bis zur Hälfte des monatlichen
Dienſteinkom=
mens) werden in den Städten und Landgemeinden mit einem
Berufsbürgermeiſter von dem Bürgermeiſter, in den
Landgemein=
den ohne Berufsbürgermeiſter vom Kreisamt ausgeſprochen. Auf
höhere Geldſtrafen, auf Strafverſetzung und auf Dienſtentlaſſung
kann der Provinzialausſchuß erkennen, deſſen Entſcheidung mit
Berufung an den Verwaltungsgerichtshof anfechtbar iſt. Seither
war in erſter Inſtanz der Kreisausſchuß, in zweiter und letzter
Inſtanz der Provinzialausſchuß zuſtändig. Wie ſeither, ſo kann
auch künftig dem ſtrafweiſe entlaſſenen Beamten ein Teil des
Ruhegehalts der ihm im Falle der Penſionierung zugeſtanden
haben würde, beim Vorliegen beſonderer Umſtände bewilligt
wer=
den. Im allgemeinen verjährt die Strafverfolgung wegen eines
Dienſtvergehens ohne Rückſicht auf deſſen Schwere in 10 Jahren,
eine etwas reichlich bemeſſene Friſt. Kein Dienſtſtrafverfahren
iſt übrigens einzuleiten, wenn einer der Fälle der 88 31, 33, 35
des Reichsſtrafgeſetzbuches vorliegt; in dieſen Fällen tritt der
Amtsverluſt von Rechtswegen ein.
Das Dienſtſtrafverfahren iſt im Geſetz nur unzureichend
geregelt. Es fehlt insbeſondere an einer Garantie für die
voll=
ſtändige und unparteiiſche Durchführung der Vorunterſuchung
in wichtigeren Dienſtſtrafſachen. Entgegen der Vorſchrift des
Art. 129 Abſ. III der Reichsverfaſſung, wonach gegen jedes
dienſtliche Straferkenntnis die Möglichkeit eines
Wiederaufnahme=
verfahrens eröffnet ſein muß, kennt das Geſetz die
Wiederauf=
nahme eines rechtskräftig erledigten Dienſtſtrafverfahrens nicht.
Das iſt eine bedauerliche Lücke. Ob man die Vorſchrift deshalb
nicht getroffen hat, weil man das Geſetz als eine nur auf kurze.
Dauer berechnete Zwiſchenlöſung anſah, oder ob man davor
zu=
rückſchreckt, die mit der Wiederaufnahme zuſammenhängende Frage
der Entſchädigung unſchuldig Entlaſſener zu löſen mag dahin
ge=
ſtellt bleiben.
Die Frage der Beamtenvertretungen iſt im Geſetze ziemlich
nebenſächlich behandelt. Hier wären poſitivere Vorſchriften
er=
wünſcht geweſen.
Das Geſetz hebt ſchließlich eine Reihe entbehrlich gewordener
Beſtimmungen der Städteordnung und der Landgemeindeordnung
auf. Nachdem dieſe beiden Geſetze bereits durch die
Wahlord=
nungen vom 19. Auguſt 1922 und 7. Oktober 1925 erheblichen
Aenderungen unterworfen wurden, ſind ſie heute nur noch
Bruch=
ſtücke, deren Erſatz durch neue Beſtimmungen nicht mehr länger
aufgeſchoben werden ſollte.
Anm. der Schriftl. Eine mit ausſührlichen Erläuterungen
verſehene und für den praktiſchen Gebrauch recht geeignete Ausgabe des
Gemeindebeamtengeſetzes iſt im Verlage von Emil Roth in Gießen
(Preis 2,80 NM.) vor kurzem erſchienen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 15. Juni. 10.40: Schulfunk. 13.15:
Schallplat=
ten: Das deutſche Lied. 0 16.35: Konzert des Funkorch. Aus
Opern und Operetten. Mitw.: A. Permann (Bariton). e 18.10:
Leſeſtunde: Aus „Rot und Schwarz” von Stendhal. Sprecher: O. W.
Studtmann. 18.30: Briefkaſten. 0 18.45: Prof. Dr. Küntzel:
Mitteleuropa, eine geſchichtliche Entwicklung des Begriffs. 0 19.05:
Dr. Stern=Rubarth: Reiſen in Südweſtfrankreich. 6 19.25:
Eſpe=
ranto. O 19.45: Dr. Paquet: Die werdende Weltſtadt Berlin.
20.15: Die Rieſenwelle (Rundfunk=Kabarett). Mitw. u. a.: Roſa
Valetti, Olga K. Kallwoda, (ungar. Lieder), Hans Strick=Böndel
(Geſang) Funkorch. 8 22.30: Stuttgart: Funkbrettl. Mitw. u. a.:
Claire Aaldoff, Käte Mann CChanſon), H. Hanus (Wiener Lieder),
K. Struve (Schlagerlieder), Funkorch. O 24: Tanzmuſik. Leitung:
Mathyas Seiber.
Königswuſierbauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 15. Juni. 5.50: Wetter für den
Landwirt. 6 12: Künſtleriſche Darbietungen für die Schule: „
Sing=
ſtunde‟ Prof. Dr. Jöde. 0 12.50: Wetter für den Landwirt.
6 12.55: Nauener Zeit. O 14.30: Kinderſtunde: William Wauer:
Kunder Tiere, Blumen: „Mutter Huhn”, O 15: B. K. Graef:
prechtechnik. O 15.30: Wetter und Börſe. 15.40:
Frauen=
ſtunde: William Wauer: Der Zeitgeſchmack im Lichte der Kunſt:
Die Wohnung. o 16: Stephan Konetzky: Aus der Arbeit der
pädag. Abt. des Zentralinſtituts. o 16.30: Min=Dir, Dr. Brill:
Beamtenrecht in der Uebergangszeit. o 17: Hamburg:
Kammer=
ziuſt. für Guitarre. Mitw.: Caſper Peypers (Violine), Romeo
Scarpa (Viola), G. Meier (Guitarre). 6 18: Dr. Würzburger:
Aus dem Arbeitstag einer Wohlfahrtspflegerin. o 18.30:
Fran=
zöſiſch für Anf. O 18.55: Stud=Dir. Dr. Zylmann: Meeresküſte
und Landſchaft in Nordweſtdeutſchland. o 19.55: Wetter für die
Landwirtſchaft. D 20: Stadt ohne Schlaf” Uebertr. aus dem
Berliner Leben. Am Mikrophon: „Leo Lania, Alfred Braun.
D 20.30: Funkbrettl. O Danach: Tanzmuſik der Kapelle Erichs=
Aber” Pauſe: Bildfunk. O 24: Spiele um Mitternacht: „Das
heimets von Montrouge” von Emi) Heſſe=Burri Regie: A. Braun.
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Seite 10
Wieder ein Raubüberfall des Jugend=
80 Mark geraubt. — Der 18jährige Täter bisher
noch nicht verhaftet.
Lpd. Hanau. Wie noch erinnerlich, wurde
im März vorigen Jahres auf dem Gelände der
ehemaligen Eiſenbahnerkaſerne ein Lehrling
überfallen, mit einem Kartoffelſtampfer
nieder=
geſchlagen und 12 000 Mark Lohngelder geraubt.
Als Tater wurde der 18jährige Schloſſerlehrling
Walter Brill ermittelt, der zunächſt flüchtig
gegangen war, ſpäter aber in Kiel verhaftet
werden konnte. Er erhielt für ſeine Tat vom
Jugendgericht eine Gefängnisſtrafe von einem
Jahr. Nach Verbüßung von fünf Monaten wurde
ihm wegen guter Führung Strafausſetzung
ge=
währt.
Dieſer jugendliche Räuber hat nun am
Don=
nerstag abend in der Lamboyſtraße 25 erneut
einen Raubüberfall, und zwar auf den
Metzger=
meiſter Meininger verübt. Gegen 8½ Uhr
erſchien Brill bei dem Metzger und verlangte ein
Viertelpfund Wurſt. Als der Metzger ſich
her=
umdrehte, um das elektriſche Licht einzuſchalten,
ſchlug ihm Brill von hinten mit einem ſchweren
Holzhammer auf den Hinterkopf. Meininger, dem
die Sinne zu ſchwinden drohten, flüchtete in ein
Zimmer, weil er befürchtete, daß Brill noch eine
Schußwaffe bei ſich tragen würde. In der
Zwi=
ſchenzeit raubte Brill aus der Ladenkaſſe 80 Mk.
und ging flüchtig. Er konnte bisher noch nicht
ergriffen werden. Der Verletzte hat eine
blu=
tende Wunde am Hinterkopf davongetragen, doch
ſcheint die Verwundung nicht ſchwerer Natur zu
ſein.
Feſtnahme eines raffinierten Heiratsſchwindlers
Frankfurt a. M. Der Kriminalpolizei iſt
es gelungen, den langgeſuchten 29jähmgen
Heirats=
ſchwindler Laurens Eſſer aus Köln, der ſich hier
verborgen aufhielt, feſtzunehmen. Seimen Opfern
ſchwindelte er erhebliche Geldbeträge ab. Er ſcheute,
um zu ſeinem Ziele zu gelangen, ſelbſt nicht davor
zurück, einen Selbſtmord vorzutäuſchen, indem er
vor den Augen ſeiner Geliebten das Meſſer zückte
und es an ſeine Pulsadern ſetzte, dachte aber
natür=
lich nicht daran, ſich tatſächlich das Leben zu nehmen.
Hierdurch gerührt, ließen ſich dann ſeine Opfer
be=
wegen, ihm den gewünſchten Geldbetrag zu geben.
Weiter veranlaßte er die Geſchädigten, Klaviere auf
Anzahlung zu kaufen, da er angeblich einen
Klavier=
handel eröffnen wolle. Hier trat er nun gleichzeitig
als Vermittler für die Käufer auf und ſteckte auch
noch die Proviſion ein für die angeblich durch ihn
vermittelten Käufe. Nachdem er dann ſeine Opfer
dazu bewogen hatte, die Pianos zu verſetzen oder
zu verkaufen, ſteckte er den Erlös hierfür auch noch
in ſeine Taſche. War ihm all dies gelungen, ließ er
ſeine Opfer ſitzen und verſchwand. Eſſer iſt auch
unter dem Namen Sonnenberg, aufgetreten.
Nicht aus dem Zugfenſter beugen!
Frankfurt a. M. Vorgeſtern nachmittag um
2½ Uhr beugte ſich ein Mädchen von 12 Jahren
weit aus dem Fenſter eines Perſonenzuges, der
ſich zwiſchen den Stationen Louiſa und Neu=
Iſen=
burg in voller Fahrt befand. Im gleichen
Augen=
blick fuhr, von Iſenburg herkommend, auf dem
zweiten Gleis der Fernſchnellzug Baſel-Berlin
vor=
bei und ſtreifte den ausgeſtreckten Arm des Kindes.
Der Arm wurde gebrochen. Ein ſchnell
herbeigeru=
fener Bahnarzt leiſtete im Bahnhof Louiſa die erſte
Hilfe. Später wurde das Kind in das Krankenhaus
gebracht.
Das Urteil im Weinheimer Totſchlagsprozeß.
Mannheim. Am vierten Tage der
Verhand=
lung wurden noch drei von der Verteidigung
gela=
dene Zeugen vernommen und hierauf die
Sachver=
ſtändigen gehört. Sie kamen zu dem Schluß, daß
eine Affekthandlung vorliege, § 51 dabei aber nicht
in Frage komme. Erſter Staatsanwalt Dr. Bender
führte in ſeiner Anklagerede aus, wolle er auch
keinen Mord annehmen, ſo habe die Täterin doch
mit Vorſatz gehandelt. Notwehr liege nicht vor; ein
Angriff habe nicht ſtattgefunden. Unter Annahme
mildernder Umſtände beantragte er ſechs Jahre
Ge=
fängnis. Die Verteidiger Dr. Pfeiffenberger und
Dr. Heckmann plädierten wegen ſtrafloſer
Ueber=
ſchreitung der Notwehr auf Freiſprechung. Die
An=
geklagte bat im letzten Wort um Gnade. Das Urteil
lautete nach einſtündiger Beratung auf eine
Ge=
fängnisſtrafe von drei Jahren, ab
zwei Monate Unterſuchungshaft. Das Gericht hielt
nach der Begründung des Vorſitzenden für feſtgeſtellt,
daß Bär ſchon in ſeiner erſten Ehe Neigung zum
Trunke gehabt habe, aber auch Mutter und Tochter
wicht frei ſeien von Schuld an der Zerrüttung. Das
Gericht hielt für feſtgeſtellt, daß Bär die Tür nicht
aufgebrochen hat, auch nicht im Beſitz einer Waffe
geweſen iſt, und daß die Angeklagte ihm einen
Schlag auf die linke Stirnſeite verſetzte. Die
An=
geklagte hätte mit einem Angriff rechnen können
und wäre vielleicht freigeſprochen worden, weil dann
eine Notwehrhandlung vorliege, was aber bei den
folgenden Schlägen nicht mehr angenommen werden
könnte. Es müſſe auch verneint werden, daß ſie in
der Erregung nicht wußte, was ſie tat. Dagegen
ſpreche ihr Verhalten nach der Tat.
Das Eiſenbahnunglück bei Siegelsdorf.
Fürth. Nachdem die Vorunterſuchung wegen
des Eiſenbahnunglücks bei Siegelsdorf abgeſchloſſen
und die Anklageſchrift fertiggeſtellt iſt, wird die
Eröffnung des Hauptverfahrens beantragt gegen den
Oberbahnwärter im Streckendienſt Johann Groller,
den Oberbahnmeiſter Stuhlfart, beide von
Siegels=
dorf, und den Rottenführer Georg Volland von
Hagenbüchbach. Die Anklage legt ihnen zur Laſt, die
Regulierung der Gleiſe im Bahnhof Siegelsdorf
nicht mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt zu haben.
Bei dem Unglück wurden bekanntlich 24 Perſonen
getötet und über 100 verletzt.
Zugzuſammenſtoß auf dem Münchener
Haupt=
bahnhof.
München. Geſtern vormittag fuhr auf dem
Hauptbahnhof eine Rangierabteilung in einen
Per=
ſonenzug hinein. Dabei wurde eine Anzahl
Reiſen=
der verletzt. — Bei dem kurz vor 10 Uhr erfolgten
Zuſammenſtoß des Nahperſonenzuges 3905 mit einer
Nangierabteilung entgleiſten drei Perſonenwagen.
Dreizehn Perſonen wurden leicht verletzt.
Sämt=
liche Verletzten konnten ſich, nachdem ihnen durch die
Sanitätskolonne erſte Hilfe zuteil geworden war,
nach Hauſe begeben.
Camstag, den 15. Juni 1929
Aufruh
Die norwegiſche Stadt Drontheim,
die alte Krönungsſtadt der norwegiſchen Könige, ſoll nach einem Beſchluß des norwegiſchen
Parla=
ments ihren hiſtoriſchen Namen „Nidaros” wieder erhalten. Die Bürger Drontheims ſind aber
mit der Umtaufe keineswegs einverſtanden. Zum Proteſt warfen ſie Fenſterſcheiben vieler
Woh=
nungen der umtaufe=freundlichen Wortführer ein.
Auf den Spuren der Cäſaren. Caligulas Prunkſchiff gehoben
Die gehobene Prunkgaleere Caligulas.
Der erſte Fund: Ein ausgezeichnet
erhal=
tener Löwenkopf aus Bronze.
Die Arbeiten zur Hebung der ſeit faſt zwei Jahrtauſenden im Nemiſee ſchlummernden beiden
Prunkgaleeren des Cäſaren Caligula ſind durch Senkung des Waſſerſtandes ſo weit gediehen, daß
eines der Schiffe bereits völlig trocken liegt. Zwar ſind die Holzteile von den Waſſern des alten
Kraterſees völlig zerfreſſen, aber die Kunſtſchätze aus Bronze und Marmor zeigen ſich überraſchend
gut erhalten.
Zum Ueberfall auf Curacao.
Blick auf Willemſtad auf Curacao.
Venezolaniſche Banditen überfielen das Fort Willemſtad auf Curacao (Holländ. Weſtindien) und
raubten alle vorhandenen Waffen. Wahrſcheinlich handelt es ſich um venezolaniſche Rebellen. —
Holländiſche Kriegsſchiffe ſind bereits zum Schutz der Inſel entſandt worden.
Zum Tode verurteilt.
Leipzig. Das Schwurgericht Leipzig
verur=
teilte geſtern nach vierſtündiger Verhandlung den
Zimmermann Erich Paul Salewſki, dem Antrag des
Staatsanwalts gemäß wegen Mordes zum Tode.
Salewſki hatte am 10. Dezember 1928 in
Kleinmil=
titz bei Leipzig die 24 Jahre alte Packerin Erna
Völcke durch einen Schuß in den Hals tödlich verletzt,
die noch, bevor ſie ſtarb, ihren früheren Liebhaber
Salewſki als Täter angab.
Exploſion eines Sprengkörpers.
Hannover. Geſtern früh, gegen 1.30 Uhr,
ereignete ſich in dem Hauſe der Vorſchuß=
Vereins=
bank eine Exploſion, die offenbar durch einen
Spreng=
körper verurſacht wurde. Das Gebäude wurde
be=
ſchädigt, die Glasſcheiben der Haustür zertrümmert.
Auch in einer gegenüberliegenden Gaſtwirtſchaft
wurden mehrere Scheiben zertrümmert. Man
ver=
mutet, daß es ſich um einen Anſchlag handelt.
Großfeuer in einem brandenburgiſchen Dorf.
Kunitz (Oder). In der Nacht zum Freitag
ſind hier das Gemeindehaus und ſechs angrenzende
Gebände niedergebrannt. Nach mehrſtündigen Löſch=,
arbeiten, an denen ſich auch die Wehren der
Nachbar=
orte beteiligten, gelang es, den Brand under
Kon=
trolle zu bringen. Menſchen ſind nicht zu Schaden
gekommen, doch iſt viel Kleinvieh dem Feuer zum
Opfer gefallken.
Feuer in einer Berliner Wäſcherei.
Berlin. Geſtern vormittag kam in der
chemi=
ſchen Wäſcherei von Oſtbung u. Francke, in der
Greifswalder Straße, aus noch nicht aufgeklärter
Urſache in einem mit Gas geheizten Trockenofen
ein Feuer zum Ausbruch, das ſich ſehr ſchnell
ver=
breitete und an den vorhandenen Wäſchevorräten
reichlich Nahrung fand. Bei den Löſchverſuchen
erlitt einer der Inhaber, der 31jährige Kaufmann
Wilhelm Francke, erhebliche Brandwunden. Drei
Frauen, die in einem Kellerraum beſchäftigt waren,
konnten infolge der Verqualmung nur mit Mühe
von der Feuerwehr gerettet werden. Der Brand
wurde ſchließlich gelöſcht. Der Sachſchaden iſt
er=
heblich.
Großfeuer in Schönlanke (Grenzmark).
Schönlanke (Grenzmark). In der
ver=
gangenen Nacht iſt die Dampfmühle des
Mühlen=
beſitzers Roggenback bis auf die Grundmauemn
nie=
dergebrannt. Die Nebengebäude konnten nur durch
das tatkräftige Eingreifen der Wehren gerettet
wer=
den. Mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt.
Tödlicher Abſturz eines Fliegers.
Schwerin. Am Südoſtufer des Müritz=Sees,
über den Kotzower Tannen, ſtürzte ein Albatros=
Doppeldecker, der auf dem Flugplatz Rechlin
ſtatio=
niert war, ab. Das Flugzeug wurde zertrümmert,
der Pilot, Hauptmann Dr. Jeſchonnick, war
ſo=
fort tot.
Nummer 164
Der Flug des „Kanarienvogels”-über
Azoren nach Porkugal.
EP. Paris 14. Juni. Nach einem
Funk=
ſpruch des Dampfers „Rochambeau” iſt dieſer mit
dem „Kanarienvogel” heute morgen 2,20 Uhr in
drahtloſe Verbindung getreten. Die Flieger
teil=
ten mit, daß ſie wegen Benzinmangels den Kurs
ändern müßten und nunmehr Richtung auf die
Azoren oder Portugal nähmen. — Ueber der
weiteren Verlauf des transatlantiſchen Flugeg
der franzöſiſchen Flieger Aſſolant, Lefévre. unß
Lotti liegen nur ſehr ſpärliche Nachrichten vor,
Der Vater des Geldgebers Lotti erhielt einen
Funkſpruch ſeines Sohnes, in dem der Standort
des Flugzeugs mit 29 Grad weſtlicher Länge
und 42 Grad nördlicher Breite, alſo nördlich der
Azoren, angegeben wird. Jedoch iſt die
Aufgabe=
zeit dieſes Funkſpruches nicht bekannt.
Das Flugzeug „Kanarienvogel” befand, ſich
Freitag nachmittag nordöſtlich der Azoren. Der
Dampfer „Iſle de France” erhielt von der „
Nia=
gara” eine Mitteilung, daß ſie den „
Kanarien=
vogel” etwa 110 Meilen nordöſtlich der Azoren
geſichtet habe. Wie das Flugzeug durch
Funk=
ſpruch mitteilte, befand ſich an Bord alles wohl,
Die genaue Poſition zu dieſer Zeit wird mit
41,14 Grad nördlicher Breite und 22,10
weſt=
licher Länge angegeben.
Um 18,30 (W. E.3.) wurde ein Funkſpruch des
Flugzeuges aufgefangen, wonach es ſich noch 200
Kilometer von der portugieſiſchen Küſte entfernt
befinde. Man rechnet damit, daß die Flieger in
Portugal landen und Brennſtoff einnehmen
wer=
den, um dann nach Paris weiterzufliegen.
Günther Plüſchow von ſeiner Feuerland=Fahrt
zurückgekehrt.
Hamburg. Kapitän Günther Plüſchow, der
Flieger von Tſingtau, iſt am Donnerstag von ſeiner
Feuerlandfahrt zurückgekehrt. Gine umfangreiche
Ausbeute von Filmaufnahmen, die Plüſchow auf
langen Erkundungsflügen, mit dem an Bord des
Fiſchkutters mitgeführten Heinkelflugzeug ausführte,
iſt der Ertrag des kühnen Unternehmens. Günther
Plüſchow will bereits im Herbſt eine neue
For=
ſchungsreiſe nach Feuerland antreten.
Fünfzehn Perſonen ertrunken.
Berlin. Nach einer Meldung Berliner
Blät=
ter ging am Donnerstag auf dem See Kaſtoria im
Macedonien ein Segler mit 110 Perſonen unter.
15 Perſonen ertranken.
Schlagwetterkataſtrophe.
Kattowitz. Am Mittwoch abend ereignete
ſich im Antonien=Flöz der Lythandra=Grube bei
Schwarzwald eine Schlagwetterbataſtrophe. In einem
ſtehengebliebenen Pfeilerabbau hatten ſich
anſchei=
nend matte Wetter und tödliche Gafe angeſammelt,
die wohl durch plötzliches Zubruchgehen um 18 Uhr
in den friſchen Wetterſtrom gerieten. Von den
60 Leuten, die in der Nähe beſchäftigt waren,
blie=
ben einige auf dem Fluchtwege betäubt legen. Nach
zweiſtündiger Rettungsarbeit konnten alle Betäubten
in Sicherheit gebracht werden. Einige von ihnen
wurden in das Bielſchowitzer Knappſchaftslazarett
gebracht, während der Reſt ohne weiteres entlaſſen
werden konnte. Abgeſehen vom den gefährdeten
Stellen war die Anlage von Donnerstag ab wieder
in vollem Betrieb. Die noch im Lazarett befindlichen
Arbeiter werden ebenfalls in den nächſten Tagen
entlaſſen werden können.
Grubenunfälle bei Metz.”
Paris. Wie dem „Populaire” aus Metz
ge=
meldet wird, ſind in einer Kokerei in Hagononge
ſieben Arbeiter durch ausſtrömende Gaſe betäubt
worden. Einer von ihnen iſt nach ſeiner
Einliefe=
rung ins Krankenhaus geſtorben. Das gleiche Blatt
meldet auch zwei Grubenunfälle. Bei Merlebach
wurde ein Arbeiter bei Aufräumungsarbeiten in
einem Stollen verſchüttet. Er konnte nur als Leiche
geborgen werden. In einem anderen Schacht wurden
vier Arbeiter bei der Anlegung eines neuen Stollens
verſchüttet. Zwei von ihnen kamen dabei ums Leben.
Verhaftung eines gefährlichen Mädchenhändlers
Paris. Ein gefährlicher Mädchenhändler wurde
von der Kriminalpolizei unſchädlich gemacht. Die
Polizei verhaftete einen gewiſſen Vigneron, der, wie
mit Sicherheit feſtgeſtellt werden konnte, mindeſtens
40 Frauen und Mädchen nach Auſtralien verſchickt
hat. Im Augenblick der Verhaftung wollte Vigneron,
der ſchon mehrfach vorbeſtraft iſt, wit zwei jungen
Mädchen den Zug beſteigen. — Gleichzeitig gelang es
der Polizei, in Paris eine Frau ausfindig zu machen,
die von Vigneron nach Auſtralien geſchickt, von dem
franzöſiſchen Konſul in Melbourne aber von dem ihr
zugedachten Schickſal gerettet worden war.
Die ſchönſte Frau der Welt — eine
Wienerin.
Liſl Goldarbeiter,
die Schönheitskönigin von Oeſterreich, iſt von den
Schiedsrichtern der großen internationale
Schönheitskonkurrenz in Galveſton (Texas, U. S. A.,
zur „Miß Univerſum” erwählt worden.
Nummer 164
Samstag, den 15. Juni 1929
Eeite 11
Spor, Shlet und Tarnen.
Der Sport des Sonnkags.
Das Sporsprogramm des kommenden Sonntags, umfangreich wie
an jedem der letzten Sonntage, wird in der Hauptſache doch
be=
herrſcht vom
Fußball.
um die Deutſche Meiſterſchaft
lautet hier die Deviſe. Die „k.o.=Runde” hat be onnen. In
Ham=
burg wird der 1. F. C. Nürnberg Holſtein Kiel aus dem Nennen
wer=
fen, ebenſo erwartet man dies in Nürnberg von der
Spielvereini=
gung Fürth gegen Fortung Düſſeldorf. Offen dagegen iſt das Treffen
in München zwiſchen Bahern München und dem Dresdener S. C.
Tennis=Bornſſia Beulin wirb ſich in Berlin ohne ſonderliche Mühe
gegen Titania Stettin durchſetzen. Auch einem Sieg des Hamburger
S.V. gegen den Meideriher Sp.V. in Duisburg wird wenig im
Wege ſtehen. Ob Schalke 04 ſeine techniſche Ueberlegenheit gegen Wacker
Leipzia in Leipzig auch zahleiäßig in Toren auszudrücken
ver=
ſtehen wird, iſt noch nicht entſchieden.
Süddeutſche Spiele.
Ein beſonderes Intereſſe verlangen hier die Aufſtiegsſpiele.
In der Gruppe Maim ſpielt Kickers/Viktoria Mülheim gegen
Gries=
heim 02, V.f.B. Friedberg gegen Germania Nieder=Rodenbach, in der
Gruppe Heſſen Olympia Worms gegen S.V. Darmſtadt 98, in der
Gruppe Rhein Phönix Mannheim—F.V. Frankenthal, in der Gruppe
Baden Frankonia „Kar
lingen—F.V. Zuffenhauſen, T.= u. Sp.V. Münſter—1 F.C. Pforzheim,
und in der Gruppe Nordbayern Schweinfurt 05—F.C. Fürih.
Die Privatpokalſpiele rufen ebenfalls wiederum faſt alle
Teilnehmer auf den Plan. Um den Bev=Pokal kämpfen am
kom=
menden Sonntag Haſſia Bingen-Pfal; Ludwigshaſen, Kreuznach 32—
Sanau 60/94, Mannheim 08—Germania Bieber, Viktoria
Aſchaffen=
burg—Sp.Vg. Meindenheim, Rot=Weiß Frankfurt-Hinau 93 (Sa.),
Alemannia Worms—Not=Weiß Frankfurt und Sp.Vg. Sandhofen—
Kickers Offenbach. Die Batzeriſche Privatpokalrunde
ver=
zeickmet die Spiele zwiſihen Schwaben Ulm und Franken Nürnberg und
zwiſchen F. C. Bahreuth und V.f.R. Fürth. Um den Ufa=Pokal
gibt es nur das Treffen zwiſchen F.V. Raſtatt und F.C. Birkenfeld,
ebenſo um den Weſtmart=Pokal zwiſchen S.V. 05 Saarbrücken
und S.V. Sulzbach. Von den Geſellſchaftsſpielen iſt die
Begegnung zwiſchen der Eintracht Frankfurt und dem franzöſiſchen
Meiſter Olympique Marſeille hervorzuheben; die Franzoſen tragen
be=
reit3 am Samstag in München gegen S.V. 1860 München ein
Geſell=
ſcheftsſviel aus. Ebenfalls am Samstag ſpielt der FS.V. Fraukfurt
in Frankfurt gegen Guts Muts Dresden, um am Sonntag in
Wiesbaden gegen S.V Wiesbaden einer alten Verpflichtung
nach=
zukommen.
Im Reich
gibt es außer den Meiſterſchaftsendſpielen nur wenige Begegnungen
von beſonderer Bedeutung. Erwähnenswert iſt hier das Studenten=
Länderſpiel Deutſchland-Dänemark, das in Kiel ausgetragen
wird, und das Länderſpiel der Deutſchen Jugenſkraft
deſſen Austragungsort Ludwigshafem iſt. Ferner hat ſich die
Verbandself von Südoſtdeutſchland als Gegner für den
kom=
menden Sonntag eine Wiener Stadtwannſchaft vexpflichtet, die ſich in
Breslau gegenüberſtehen werden.
Und im Ausland . . .
Die nordiſchen Länder warten mit einem ganz beſonderen
Pro=
gramm auf Schweden übernimmt das große Riſiko, einen Kampf
nach zwei Fronten auszutragen. In Göteborg heißt der erſte
Geg=
ner Schwedens Däuemark, der der ſchwediſchen Nationalmannſchaft
immerhin etvas zu ſchaffen machen wird. Dagegen iſt Finnland, der
zweite ſchwediſche Gegner, weniger gefährlich. Doch wäre es für
Schwe=
den etwas blamabel, gegen Finnland ſelleſt mit einer zweitklaſſigen
Garnitur zu verlieren. — Auch eine Tagung, die für den Fußballſport
nicht ohne Bedeutung iſt, ſieht das ſonntägliche Programm vor. Der
Olympiſhe Kongreß iſt für die Zeit vom 14. bis zum 16. Juni nach
Lauſanne einberufen worden.
Handball.
Finale der D. S. B.=Meiſterſchaft.
An dem kommenden Sonntag wird ſich alles Intereſſe der deutſchen
Handballgemeinde auf Halle richten, wo die Meiſterſchaft der Männer
ſowohl wie die der Frauen entſchicden nerden wird. Dork tritt der
PolizeiS.V. Darmſtadt, der in einem fawoſen Endſpurt ſich bis zum
Endſpiel durchkämpfte, gegen den mehrfachen deutſchen Altmeiſter
Poli=
zei SV. Berlin an. Wenn auch bei der größeren Spielerfahrung der
Berliner Poliziſten wenig Aussicht auf einen Sieg der Süddeutſchen
be=
ſteht, ſo weuden die Darmſtädter Poliziſten ſich erſt nach tapferer
Gegen=
wehr ergeben oder auch ſiegen. Warten wir es ab. — Das Endſpiel der
Meiſterſchaft der Frauen wird von SC. Charlottenburg und Vikvoria
Hamburg beſtritten. Wer aus dieſem Kampfe als Sieger hevvorgehen
wird, iſt heute nicht zu ſagen. Beide Parteien haben berechtigte
Gewinn=
chancen.
Leichtathletik.
Ein umfangreiches Programm hat auch dieſe Sportart aufzuweiſen.
Da gibt e3 zunächſt in Kiel die deutſch=nordiſchen Hochſchulwettkämpfe,
die von beiden Seiten ſehr ſorgſam vorbereitet wurden. Mehr lokales
Jutereſſe beſitzen die zahlreichen Gruppenmeiſterſchaſten, die in den
ein=
zelnen ſüddeutſchen Gruppen durchgeführt werden. So trifft ſich Gruppe
Main in Frankfurt, und zwar in Gemeinſchaft mit der Gruppe
Heſſen, die Gruppe Rhein ſammelt ſich in Mannheim, die Gruppe
Baden in Freiburg und die Gruppe Württemberg in Stuttgart.
Der FSV. G7 Kreuznach veranſtaltet in Kreuznach die nationalen
Nahetalkampfſpiele Ferner ſind deutſche Leichtathleten an den
Wett=
kämpfen in Abo (Finnland) beteiligt, die aus Anlaß der 700=
Jahres=
feier der Steör Abo abgehalten werden.
Tennis.
Noch ſteht der deutſche Tenwisſport ganz im Banne des Sieges im
Davispokalſpiel gegen Italien, und ſchon kündet der kommende Sonntag
neue, intereſſante Veranſtaltungen, die zwar nicht von internationaler
Bedeutung ſind, doch aber ſichenlich einen ausgezeichneten Sport bringen
werden. In Stuttgart wird die Meiſterſchaft von Württemöerg im
Herren= und Dameneinzel entſchieden. Die pfälziſchen Clubs treffen ſich
zu einem Turnier in Kaiſerslautern. Auf dem Plätzen von Rot=
Weiß Berlin ſteigt ein deutſchfranzöſiſcher Clubkampf. Im
Aus=
land meſſen ſich die engliſchen und amerikaniſchen Tennisſpicler in
einem Länderkampf, der in Farburne ausgetragen wird.
Die Fußball=Ligamannſchaft der 98er ſetzt am morgigen
Sonn=
tag die Serie der Aufſtiegsſpiele fort. Gegner iſt der Meiſter von
Süd=
heſſen, Olympia Worms; das Spiel, das in Worms ſtattfindet, beginnt
nachmittags 5.15 Uhr und kommt auf dem Alemannen=Platz zum
Aus=
trag. Die Einheimiſchen, die in ihrem erſten Aufſtiegsſpiel gegen
Ger=
mania Wiesbaden zu gefallen wußten, werden nunmehr zu zeigen
haben, daß ſie ſich auch auswärts durchſetzen können. Zweifellos würde
den Darmſtädtern die bevorſtehende Aufgabe erleichtert, wenn eine
mög=
lichſt große Anzahl Anhänger die Mannſchaft nach Worms begleitet.
Ueber die Bedeutung des Spieles ſelbſt bedarf es nur weniger Worte:
Durch das Unentſchieden der Wormſer in Wiesbaden iſt bei Ausbleiben
ſenſationeller Reſultate die urſprünglich ſtark favoriſierte Mannſchaft
von Germania Wiesbaden ausgeſchaltet. Es kommen ſonach für den
Aufſtieg vorerſt nur die beiden Mannſchaften des morgigen Spieles in
Frage. Worms muß, um ſich ſeine. Anwartſchaft auf die Bezirksliga
zu erhalten, auf eigenem Platze zum Siege kommen; für die
Darm=
ſtädter würde andererſeits der Sieg in Worms wohl die Erreichung des
Endzieles bedeuten. Es wird alſo ein hartes Ringen geben, bei dem wir
von den 98ern die reſtloſe Hingabe an die wichtige Aufgabe fordern.
Auch die Ligareſervemannſchaft fährt nach Worms.
Weniger reichhaltig iſt das Spielprogramm der
Handballab=
teilung. Die aktive Handballabteilung pauſiert vollkommen.
Ur=
ſprünglich ſollte die Ligamannſchaft ihr 1. Spiel um die Süddeutſche
Pokalmeiſterſchaft austragen. Da jedoch die Bezirkspokalmeiſterſchaft im
Bezirk Württemberg=Baden und Rhein=Saar erſt morgen entſchieden
wird, iſt der Beginn der Endſpiele verſchoben. Wie man hört, ſoll in
der 1. Runde die Sportvereinsmannſchaft mit dem Pokalmeiſter von
Rhein=Saar gepaart werden; die Rhein=Saar=Meiſterſchaft wird durch
das morgige Spiel V. f. R. Mannheim gegen Sportverein Trier
ent=
ſchieden. Von den Jugend=Handballmannſchaften ſpielt die 3a=Jugend
gegen Griesheim und die 1a=Schülermannſchaft gegen Sportverein
Wies=
baden. Ein vereinsinternes Spiel beſchäftigt weitere Jugendhandballer.
Die Leichtathleten fahren nach Frankfurt zur Bezirksmeiſterſchaft.
Handball=Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft.
Polizei Berlin — Polizei Darmſtadt.
Am Sonntag haben die Darmſtädter Poliziſten einen ſchweren Gang
nach Halle zu tun. Durch den überzeugenden Sieg und durch das
ſchöne Spiel vom letzten Sonntag ſind die Hoffnungen auf ein
ehren=
volles Abſchneiden auch gegen Pobizei Berlin geſtiegen. Berlin, das
jahvelang deutſcher Meiſter war, wird natrgemäß alle Regiſter
auf=
ziehen, um die Meiſterſchaft wieder mit nach Hauſe zu nehmen. Für die
Darmſtädter iſt es ja ſchon eine beſondere Ehre, ſich bis zum Endſpiel um
die Deutſche Meiſterſchaft quglifiziert zu haben. In Halle kommt es
darauf an, zu beweiſen, daß die in dim letzten Spielen gezeigte Form
keine vorübengehende Erſcheinung iſt. Wenn ſich jeder Spieler und die
Mannſchaft ihrer Pflicht bewußt iſt, muß auch das Reſultat des nächſten
Sonntags ein ehrenvolles ſein. Die Mannſchaft fährt Samstag
vormit=
tag 6.01 Uhr ab Hauptbahnhof.
Weitere Spiele.
2. Fußballſportverein Frankfurt a. M. — Polizei 2.
3. Polizei (nachm. 3 Uhr) — Arheilgen 2.
1. Jugend Sportverein Mainz — 2. Jugend Polizei.
Damen: Sportverein Wiesbaden — Polizei.
1. Jugen6 Polizei: Ausflug nach dem Mebibokus. Abfahrt in
Darmſtadt 8.02 Uhr. Ruckſackverpflegung.
Not=Weiß, V. f. R. — V. f. R. Kaiſerslautern.
Für den kommenden Sonntag, nachm. ½4 Uhr, hat ſich Not=
Weiß, V. f. R., die tüchtige Handballiga des V. f. R.
Kaiſerslau=
tern eingeladen. Die Gäſte aus der Pfalz ſind Meiſter des Bezirks
„Rhein=Pfalz=Saar”, und haben erſt vor kurzem ihre Stärke
gegen den hieſigen Polizeiſportverein bewieſen. Konnten doch die
Darm=
ſtädter Poliziſten nur ganz knapp in 4: 3 gewinnen. Auch Rot=Weiß
mußte im Vorſpiel, das an Pfingſten in Kaiſerslautern ausgetragen
wurde, die Stärke der Pfälzer anerkennen und ſich mit einem „
Unent=
ſchieden” begnügen. Leider werden die Darmſtädter am Sonntag nicht
komplett antreten können. Dazu kommt noch, daß die Rot=Weiß=Liga
am Samstag nach Gießen fährt, um dort gegen den Sportklub 1900 ein
Werbeſpiel auszutragen. Die Darmſtädter müſſen ſich alſo gewaltig
ſtrecken, wenn ſie gegen Kaiſerslautern einen Sieg erringen wollen. Auf
alle Fälle iſt jedoch ein faires und intereſſantes Spiel zu erwarten. —
Vor dem Spiel der Ligamannſchaften trifft der Rot=Weiß=Liggerſatz auf
die 1. Mannſchaft des Polizeiſportvereins Offenbach. — Um ½2 Uhr
ſpielt die 2. Jugend von Rot=Weiß gegen die 1. Jugend des Sportklubs
„Rot=Weiß” Frankfurt, der ſich vorige Woche mit dem bekannten
Hand=
ballſportverein Frankfurt vereinigte.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Tgde. Darmſtadt 1846 1.—Tv. Arheilgen 1.
Auf das heute abend 7.15 Uhr ſtattfindende Freundſchaftsſpiel
wird nochmals hingewieſen und der Beſuch des Spieles beſtens
emp=
fohlen. Das Spiel findet auf dem Sportplatz am Oſtbahnhof ſtatt.
Tgde. 1875 Darmſtadt—Tgde. Beffungen, 1. Mannſchaften.
Heute Samstag abend 6,30 Uhr ſtehen ſich beide 1.
Mannſchaf=
ten zu einem Freundſchaftsſpiel auf dem Exerzierplatz gegevüber.
Beſſungen als ſpielſtärkere Mannſchaft wird den Platzbeſitzern eine harte
Nuß zu knacken geben. Schon imner wurden die Spiele beider
Mann=
ſchaften in fairer Weiſe durchgeführt, und ſo dürfte auch das heutige
Spiel ſeine Zugkraft nicht verſehlem.
Kreis=Meiſterſchaften der Studenkenſchaft.
Es finden um die Kreismeiſterſchaft folgende Spiele auf dem
Darm=
ſtädter Hochſchulſportplatz ſtatt:
Samstag, den 15. Juni.
Schleuderball: Univ. Heidelberg—Univ. Marburg, 14,30 Uhr.
Fcuſtball (Studentinnen): Univ. Heidelberg—Univ. Marburg,
14,30 Uhr.
Außerdem findet ein Fußballſpiel ſtatt zwiſchen der 1.
Hoch=
ſchulmaunſchaft und der Ligamannſchaft des F.C. „Union” auf dem
Sportplatz des F.C. „Union” (Rennbahn), 17.30 Uhr.
Waſſerball.
M. T. K. Budapeſt- Jung=Deutſchland.
Montag abend 19½ Uhr.
Zu dem Spiel des ungariſchen Waſſerballmeiſters des 3. Bezirko
M. 2. K. Budapeſt gegen JungDeutſchland am kowmendem Montag
abend 19.30 Uhr, im Großen Woog, erfahren wir noch:
Endlich einmal kann ſich der Darmſtädter S.=C. Jung Deutſchland
mit einer zurzeit ſtärkſten Waſſerballmannſchaft in einem großen Spiel
dem Darmſtädter Pubbikum vorſtellen. Der jetzt in Köln wohnende
be=
bannte Jugendſchwimmer des vorigen Jahres, GHeiko Schwartz, wird am
Montag abend mit ſpielen und ſicherlich eine große Verſtärkung der
Mannſchaft bilden. Schwarz ſtartet trotz ſeiner Kölner Wohnung weiter
für Jung=Deutſchland und hat an Oſtern auf der Weſtdeutſchlandreiſe
des Klubs in den ſchweren Spielen gegen Barmen und Dortmund ſich
ſehr gut in die Mannſchaft hineingefunden. Er wird in dem Spiel gegem
die Ungarn den Poſten des linken Stürmers einnehmen, während Richter
in die Verteidigung zurückgenommen wird.
Von der ungariſchen Mannſchaft können wir weiter berichten, daß ſich
in ihren Reihen verſchiedene internationale und repräſentative Spieler
befinden, u. a. Bartha, Brody, Sarkany, Cele, Maſitz und
Luſbro=
witz. Dieſe Leuts ſpielen zum Teil in der ungariſchen A= und B=Länder=
Mannſchaft und haben alle ſchon Budapeſt in Städteſpielen vertreten.
Da die Ungarn ſeit jeher im Waſſerball als hervorragende Spieler
bekannt ſind, ſo iſt damit zu rechnen, daß den Darmſtädtern ein
erſtklaſſi=
ger Gegner erwachſen wird, und daß Jung=Drutſchland ein ſehr gutes
Spiel vorführen muß, um gegen dieſe Mannſchaft zu beſtehen. Aus dem
Programm, das ſich die Ungarn auf ihrer Reiſe geſtellt haben, geht wohl
am beſten hervor, daß ſie ſich ſehr viel zutrauen und unter allem
Umſtän=
den den ungariſchen Waſſerballſport, der voriges Jahr durch die
Amſter=
damer Niederlage gegen Deutſchland einen ſchweren Stoß erlitten hat,
gut und würdig vertreten wollen.
Da liegt es gerade an Mannſchaften wie der Jung=Deutſchland,
durch ein gutes Spiel zu beweiſen, daß es in Deutſchland außer Hellas=
Magdeburg und Waſſerfreunde Hannover noch andere Vereſine gibt, die
auch Waſſerball ſpielen können. Um de zu erwartenden Andrang an
der Abendkaſſe zu mildern, hat Jung=Deutſchland bei L. B. Mülller,
Schulſtraße 14, eine Vorverbaufsſtelle eingerichtet, deren Benutzung heute
und am Montag ſehr zu empfehlen iſt.
Fußball.
B. S. C. Frankfurt=Oberrad — Rot=Weiß, V. f. R.
Kommenden Sonntag weilt die Ligaelf des Rot=Weiß, V. f. R. zu
dem fälligen Rückſpiel bei dem Ballſpielklub Oberrad. Das Vorſpiel
ging für die Darmſtädter auf eigenem Platze verloren und muß ſich die
Mannſchaft in Oberrad gewaltig anſtrengen, um ehrenvoll abzuſchneiden.
Die Mannſchaft fährt ab Hptbh. 1.40 Uhr. — Die Erſatzliga empfängt
nach dem Handballſpiel der Ligamannſchaften Rot=Weiß, V. f. R.,
gegen Kaiſerslautern den B=Meiſter V. f. R. Erbach. Das
Vor=
ſpiel endete mit einem 1:1, und iſt ein ähnliches Reſultat auch im
Rück=
ſpiel zu erwarten. — Die 1a=Jugend ſpielt gegen Mainz 05, während
die Schüler in Griesheim bei der Viktoria zu Gaſte ſind.
Aus dem Main=Rheingau der 2.T.
Das Geuprogramm ſieht für Sonntag, den 16. Jun, zunächſt das
Gindertreffen des Gau=Weſtbezirks in Leeheim vor, mit dem zugleich
der dortige Turnverein das Feſt ſeiner Fahnenweihe verbindet. Die
Turngemeinde Traiſa begeht heute und morgen das Feſt der
Fünf=
zigjahrfeier und hat hierfür eine beſondera Feſtfolge zuſammengeſtellt,
die u. a. die Mitwirkung einiger Gauvereine verzeichnet. Am 76.
Feld=
bergturnen (Taunus), dem älteſten Bergfeſt der D. T., wird ſich eine
Anzahl der Main=Rheingauturner beteiligen.
Tennis im Mittelrheinkreis D. T.
Nachdem das Tennisfpiel in der D. T. aufgenommen wurde und die
Organiſation desſelben feſte Formen angenommen hat, iſt die
Kreis=
leitung des Mittelrheinkreiſes der D. T. dazu übergegangen die
ein=
zelnen Pflichtſpiele feſtzuſetzen. Bereits am 7. Juli finden die erſten
Spiele der 1. Turnierblaſſe Männer und 2. Turierklaſſe Frauen auf
den Tennisplätzen der Turngemeinde Darmſtadt 1846 ſtatt.
Geſchäftliches.
Nzukonſtraktionen im Automobilweſen. Welche
bedeutende Summen durch Fehlkonſtruktignen der Automobilinduſtrie
ſchon verloren worden ſind, iſt in der Fachwelt und in den Kreiſen der
Automobiliſten bekannt. — Gegen derartige Zwiſchenfälle, die dem
Er=
werber eines Aatomobils unter Umſtänden Hunderte und Tauſende
koſten können, ſchützt man ſich am beſten, wenm man einen Wagen wie
den Eſſex Super Six erwirbt, der in 1 Million Stück in der
ganzen Welt läuft und ſich nach dem einſtimmigen Urteil ſeiner Beſitzer
hervorragend bewährt hat. Die autoriſierten Eſſex=Händler führen die
einzelnen Modelle gern vor. Der Intereſſent kann ſich von der
ge=
diegenen Linienführung, dem beſtechenden Komfort und der
weltbe=
währten Leiſtung des Motors perſönlich überzeugen und weiß, daß er
einen erprobten Wagen von Weltruf erwirbt.
Weiterbericht.
Erneute Warmluft dringt unter Barometerfall nach dem Kontinent
vor, ſo daß der Einfluß hohen Druckes wieder beſeitigt wird. In
Deutſchland iſt das Gebiet weſtlich der Leine unter Zurückdrehen der
Winde nach Süden bereits von der neuen Warmluftſtaffel berührt. Sie
führt uns erneute Bewölkung zu und ſtellenweiſe treten dabei Gewitter
und Niederſchläge auf. Die der Warmluft folgenden etwas kühleren
vzeaniſchen Luftmaſſen halten zunächſt den Witterungscharakter
unbe=
ſtändig.
Ausſichten für Samstag, den 15. Juni: Warmes und wolkiges Wetter
mit Neigung zu Gewitterſtörungen, zeitweiſe Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 16. Juni: Wechſelnde Bewölkung mit
Auf=
heiterung, Temperaturen ſchwankend.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltiik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andrea” Bauer; ſch=
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Dind
und Verlag: X. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Nummer 164
Samstag, den 15. Juni
Börſe und Geldmarkt.
Die Vörſen liegen doch noch zu ſehr im Banne einer langen
ge=
ſchäftsloſen und verluſtreichen Periode, um, wie vielfach erwartet, die
nunmehr erfolgte Unterzeichnung des Pariſer Abkommens mit einer
Hauſſebewegung zu beantworten. Abgeſehen von vereinzelten Tagen,
an denen das Ausland große Kauforders erteilt hatte und dadurch die
Kursbewegung diktierte, blieb ſtets ein Gefühl der Unſicherheit beſtehen.
Die Spekulation war emſig bemüht, die vorübergehenden
Kursbeſſerun=
gen zu Gewinnſicherungen zu benutzen und befleißigte ſich im übrigen
einer kaum noch zu überbietenden Reſerve. Da auch die Prooinz und
die Bankenkundſchaft im Gegenſatz zur Vorwoche kaum noch
nennens=
werte Orde’s ertellte, boten die Börſenſäle wieder das ſeit langem
gewohnte tote und lebloſe Bild. In erſter Linie drückte natürlich der
Mißerfolg der neuen Reichsanleihe auf die Stimmung, da nunmehr
die undurchſichtige Kaſſenlage des Reiches wieder im Mittelpunkte der
Erörterungen ſtand und die nicht unwahrſcheinlichen Befürchtungen
geäußert wurden, daß das Reich zum Ultimo, der gerade als
Halb=
jahrsultimo beſonders hohe Anforderungen ſtellt, ſich gezwungen ſehen
könnte, auf den offenen Geldmarkt zurückzugreifen. Dabei ſcheinen
die Großbarden wenig Neigung zu haben, den Kaſſenbedarf des Reichs
durch einen neuen kurzfriſtigen Ueberbrückungskredit zu befriedigen.
Um ſo verſtimmender wirkten daher die Dementis über Verhandlungen
des Reichs mit dem Auslande zwecks Aufnahme eines Zwiſchenkredits.
Gerade in den letzten Tagen hatten ſich die Gerüchte hierüber verdichtet.
Man ſprach ſogar ſchon in ziemlich pofitiver Form von einem Weg
über die Reichsbahn, und ſpäter ſogar von einem bereits erfolgten
Ab=
ſchluß eines kurzfriſtigen Sechsmonate=Kredits des Reiches in Höhe von
50 Millionen Dollar gegen Einräumung einer Option auf die im
Be=
ſitz des Reiches befindlichen Reichsbahn=Vorzugsaktien. Man hatte die
Nachrichten mit einer gewiſſen Beruhigung aufgenommen, da man
hier=
durch die dringendſten Kaſſenſchwierigkeiten des Reiches noch vor Beginn
der Ultimollquidation beſeitigt geſehen hätte. Man hält jedoch in
maßgebenden Kreiſen an der Anſicht feſt, daß trotz der offiziellen
De=
menti die Reichsbahn über eine größere Anleihe im Auslande nach
Natifikation des Young=Planes bereits Fühlung genommen habe, und
ebenſo Verhandlungen des Reichs mit ausländiſchen Finanzgruppen
geführt werden. Die Ungewißheit über dieſe die Börſe ſtark
berühren=
den Fragen ließen die luſtloſe Stimmung anhalten. Die etwas
gün=
ſtiger lautenden Berichte aus der Wirtſchaft wie die weiter ſteigende
Entlaſtung des Arbeitsmarktes, die erhöhte Roheiſen= und
Rohſtahl=
gewinnung im Mai, die zuverſichtlicher klingenden Ausführungen auf
der Harpener Hauptverſammlung und ſchließlich die Ausdehnung der
Siemensintereſſen in England vermochten nur vorübergehend und auch
dann nur in kaum nennenswertem Umfange anzuregen. Auch die
Hoff=
nung auf eine allgemeine Konjunkturbeſſerung als Folge der ſich aus
der Pariſer Einigung ergebenden allgemeinen politiſchen und
wirtſchaft=
licheck Beruhigung, die in der Vorwoche noch einen ſtärkeren Impuls
gegeben hatten, wurden kaum noch erörtert. Eine Wandlung der
augen=
blicklichen Lethargie kann jedoch ſehr bald eintreten, und beſonders
ſchnell dann, wenn das Auslandsintereſſe, erneut einſetzend, mehrere
Tage anhalten und dadurch das Intereſſe weiter Kreiſe wieder erwechen
würde. Die markttechniſche Poſition kann als durchaus geſund
ange=
ſehen werden, zumal, da Engagements nach beiden Seiten nur in
be=
ſchränktem Umfange beſtehen. An Einzelbewegungen ſind nur die
Schwankungen auf dem Elektromarkt, Bankenmarkt und ſchließlich noch
am Farbenmarkt zu erwähnen. Eine bemerkenswerte Feſtigkeit zeigten
Polyphon auf die Verwaltungserklärung, daß die Verhandlungen in
Lendon weiter fortgeführt werden und nicht, wie anderweitig verbreitet
wurde, zum Stillſtand oder gar zum Abbruch gekommen ſind.
Der Geldmarkt zeigte namentlich für kurzfriſtiges Geld eine
außer=
ordentliche Flüſſigkeit. Für Tagesgeld beſteht eine derartig geringe
Nachfrage, daß die der Börſe zur Verfügung ſtehenden Gelder nur zum
Teil untergebracht werden können. Der Satz ging bis auf 5,5 Prozent
zurück. Dagegen bleibt Monatsgeld verhältnismäßig ſteif. Die Sätze
werden durch die prekäre Kaſſenlage des Reichs weiter hoch gehalten.
Auch ausländiſche Zinsforderungen bleiben hoch. Monatsgeld erfordert
weiter 9—10,5 Proz. Der Diskontmarkt zeigt ein unverändertes
Aus=
ſehen. Bei geringen Umſätzen halten ſich Angebot und Nachfrage
un=
gefähr die Wage. Der Satz blieb mit 7,5 Proz. für beide Sichten
un=
verändert. Am internationalen Geldmarkt iſt unter dem Eindruck der
Pariſer Einigung eine Berühigung eingetveten. Die Tagesgeldſätze an
der New Yorker Börſe halten ſich ſeit längerer Zeit auf einem Stande
von zirka 7 Prozent. Am engliſchen Geldmarkt tendieren die Sätze
leicht nach unten. Man rechnet jedoch angeſichts des herannahenden
Halbjahrsultimos mit einer vorübergehenden Verſteifung auch am
in=
ternationalen Geldmarkt.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
J.G. Chemie A. G., Baſel — Berliner Zulaſſungsantrag. Bei der
Berliner Vörſe wurde von der Deutſchen Bank für das 250 Mill. Fr.
betragende Kapital der Schweizeriſchen Geſellſchaft der J. G.
Farben=
induſtrie Zulaſſung beantragt.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlen=
produktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Mai 1929
fol=
gende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert: 37 579
Ton=
nen. Davon wurden verkauft 19 194 Tonnen. Der größte Teil der
Roh=
kohlen wurde weiterverarbeitet und zwar 16 014 Tonnen zu
Schwelerei=
produkten.
Voltohm, Seil= und Kabelwerke A. G., Frankfurt a. M. Wie wir
hören, ſteht die Dividendenfrage für 1928 immer noch offen und wird
in der Ende nächſter Woche ſtattfindenden Bilanzſitzung aus
verſchie=
denen Gründen erſt entſchieden werden können. Ob die früher
ver=
mutete Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 4 Prozent noch
aufrecht zu erhalten iſt, bleibt abzuwarten.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Juni. Zum Wochenſchluß
war am Frankfurter Produktenmarkt keine Geſchäftstätigkeit
feſtzuſtel=
len. Die Stimmung blieb weiter ruhig. Da die Auslandsmeldungen
in der letzten Zeit dauernd ſchwanken, wird Inlandsgetreide kaum
ge=
handelt und in einzelnen Fällen nur bei meiſt nachgebenden Preiſen.
Weizen 23.50, Ruggen 21.75, Sommergerſte 23.00, Hafer 22.00, Mais
20—20.25, Weizenmehl 32—32.50, niederrhein. 31.75—32, Weizenkleie
10.75, Roggenkleie 11.50, Roggenmehl 28—28.50.
Frankfurter Buttermarkt vom 14. Juni. In holländiſcher Butter
war der Abſatz rege. Deutſche Butter waren dagegen ſtark angeboten
bei geringerer Nachfrage. Es notierten: Holländiſche Butter 1 Faß
(50 Kilo) 187 RM., ein halbes Faß 189 RM., in Halbpfundſtücken 190
RM. Deutſche Butter 170 RM.
Frankfurter Obſt= und Gemüſepreiſe vom 14. Juni. In Obſt und
Südfrüchten war die Zufuhr gut; Erdbeeren und Kirſchen waren
beſon=
ders reichlich angeboten. Die Preiſe ſind gegen die Vorwoche
rück=
gängig. In Gemüſe waren die Zufuhren reichlich. Das Geſchäft
ent=
wickelte ſich gut. Die Preiſe, mit Ausnahme von Blumen, ſind
eben=
falls rückgängig. Es koſten im Groß= bzw. Kleinhandel: Spargeln
1. Sorte 70—80 (85—90), 2. Sorte 45—55 (60—70), 3. Sorte 20—30
(35—45), Kartoffeln hieſige Induſtrie 4,5—5 (7—8), desgl. ausld. 12—15
(20), Tafeläpfel ausländ. 42—80, Erdbeeren 1. Sorte 90—100 (120),
2. Sorte 50—75 (70—90), Kirſchen inländ. und ausländ. 30—50 (40—80),
Aprikoſen ausländ. 45—50, Faßtrauben 110—120, Kranzfeigen 35,
Ba=
nanen 60—62 (70—75), Zitronen 5—6 (7—10), Apfelſinen loſe 28—32
(40—45), Apfelſinen loſe Imperial 38, Erdnüſſe 40—42 (50—60).
Berliner Produktenbericht vom 14. Juni. Die etwas feſteren
Mel=
bungen von den überſeeiſchen Terminmärkten machten hier keinerlei
Eindruck, da die Cif=Offerten für Weizen gegenüber geſtern kaum
nennenswverte Veränderungen aufwieſen und vor allem die ſchwächeren
Liverpooler Notierungen Verſtimmung auslöſten.” Angeſichts des
ſchlep=
penden Mehlabſatzes bekundeten die Mühlen nur wenig Kaufneigung
für Weizen, insbeſondere da nur knappe Inlandsangebor wurde
ver=
nachläſſigt; die Mühlen decken den vorhandenen Bedarf in der
Haupt=
ſache mit Plataweizen. Soweit in deutſchem Weizen überhaupt
Um=
ſätze ſtattfanden, erfolgten ſie zu etwa 0,5 Mk. niedrigeren Preiſen
als geſtern. Roggen iſt vom Inlande auch nur ſpärlich angeboten.
Nachfrage beſteht namentlich bei den Inlandsmühlen nach
Waggon=
material, jedoch auch nur zu etwa 1 Mk. niedrigeren Preiſen. Am
Lie=
ferungsmarkt ergaben ſich Preiseinbußen von 1—1,50 Mk. Das
Mehl=
geſchäft ſtagniert wieder faſt vollſtändig. Der Konſum deckt lediglich
den dringendſten Bedarf. Hafer liegt bei ausreichendem Angebot
mat=
ter. Gerſte weiter vernachläſſigt
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. Juni.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe ſtarker Ordermangel
geſchäftshemmend gewirkt hatte, laſtete auch dieſer zu Beginn der
heu=
tigen Börſe ſtark auf der Stimmung, und das Geſchäft konnte nur ganz
geringen Umfang annehmen. Der feſte Schluß der geſtrigen New
Yor=
ker Börſe und die Erleichterung am dortigen Geldmarkt blieben ganz
ohne Einfluß. Die Spekulation übte ſtarke Zurückhaltung und ſchritt
zu Abgaben, ſo daß ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Verluſte
von 1—3 Prozent ergaben. Die Tendenz neigte zur Schwäche.
Mate=
rial kam im großen und ganzen nur wenig an den Markt. Nur am
Elektromarkt waren Siemens mit minus 4,5 Prozent ſtärker angeboten.
Schuckert büßten 3 Proz., A.E.G. 1,5 Proz. und Chade 1 Mk. ein.
Bergmann blieben knapp behauptet. Einiges Intereſſe beſtand dagegen
für Licht u. Kraft bei leicht anziehendem Kurs. Am Chemiemarkt
ver=
oren J.G. Farben 2,25 Proz. Am Montanmarkt kamen heute kaum
Umſätze zuſtande; zu den erſten Kurſen wurde nur Rheinſtahl mit min.
1 Proz. notiert. Von Kaliwerten verloren Aſchersleben 2 Proz. und
Weſteregeln 3 Proz. Banken waren verhältnismäßig reger gehandelt,
doch gingen hier die Verluſte bis zu 1,5 Proz. Erwähnenswert waren
noch Glanzſtoff mit minus 5,5 Proz. und Südd. Zucker mit minus 3‟/
Proz. Am dariablen Markt konnte ſich für Junghans bei etwas
höhe=
rem Kurs einiges Intereſſe erhalten. Renten faſt geſchäftslos. Von
Ausländern waren Türken gur behauptet. Im Verlaufe ſtagnierte das
Geſchäft faſt vollkommen. Eine ſich bemerkbar machende
Geldverknap=
pung wirkte ungünſtig. Doch kam Material faſt nicht heraus, ſo daß
die meiſten Werte gut behauptet blieben. Lebhafteres Intereſſe trat für
Deutſche Linoleum mit plus 3,5 Proz, hervor. Die Börſe war recht
widerſtandsfähig bei großer Luſtloſigkeit. Am Geldmarkt war
Tages=
geld mit 8 Proz. geſuchter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4.1939 ge fen Pfunde 2.342, London-Kabel 4.8480, —Paris
124.04, —Mailand 92.68, —Madrid 33.95, —Holland 12077/g.
Die Abendbör ſe lag angeſichts der iſraelitiſchen Feiertage
ſehr ſtill und vol kommen umſatzlos. Die Kurſe, die meiſt nomniell
waren, waren mit geringen Veränderungen auf Berliner
Mittags=
niveau behauptet. Lediglich am Farbenmarkt zeigte ſich einiges
Ge=
ſchäft auf den Antrag zur Zulaſſung der J.G. Chemieaktien an der
Berliner Börſe. Der Kurs ſtieg im Verlauf um 4 Pozent. An den
übrigen Märkten waren keine beſonderen Bewegungen feſtzuſtellen. Die
Nachbörſe toar ſtill. Farbeninduſtrie 260, Gelſenkirchen 135,5,
Adler=
werke 51,25, Farben 256, Metallgeſellſchaft 128,5.
Berlin, 14. Juni.
Noch im heutigen Vormittagsverkehr hatte man für die Börſe mit
etwas feſteren Kurſen gerechnet, zumal im allgemeinen keine
ungün=
ſtigen Momente vorlagen und man glaubte, daß die Spekulation
Deckungen vornehmen würde. Beachtung fanden die Nachrichten über
die geſtrige feſte New Yorker Börſe und beſonders die Erleichterung am
dortigen Geldmarkt, die neuen Wirtſchaftsverhandlungen mit der
Tſchechoſlowakei und die Meldungen aus England betreffs einer
bal=
digen Rheinlandräumung. Auch im Verlaufe bröckelten die Kurſe
zu=
nächſt weiter um ½ bis 1 Prozent ab. Die Märkte erfuhren keine
Be=
lebung. Allerdings war auch das herauskommende Material nicht
um=
fangreich. Auch gegen 1 Uhr nachmittags bewegten ſich die
Kurſe größtenteils noch unter Anfang, doch kam auf dem ermäßigten
Niveau eine ſtärkere Widerſtandskraft hervor. Einiges Geſchäft
ent=
wickelte ſich in Deutſch=Linoleum, Polyphon, Salzdetfurth und Conti
Caoutſchouc. Anleihen zur Schwäche neigend. Ausländer behauptet.
A. E. G...
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt
Bergmann.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett
Bremer=Wolle...,
Danatbank. . . . . . . .
Deutſche Bank. . ..
Diskontogeſellſchaft.
Dresdner Bank. .."
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ..."
Dynamit Nobel.
f. G. Farben..
Gelſenk. Berg.
116.— 157.— 1156.50 Mannesmann Röhr= 163.— 162.— Niederlauſitzer Kohle) 147.50 50.50 50.50 Nordd. Lloyd 111.75 112.—
60.— 112.25
60.— Orenſtein. 93.50
445.— Polyphon 119.—
160.— 117.50
160.— Rütgerswerke 92.—
105.25 1105.25 Sachſenwerk 256.— 1256.— Siemens Gl 125.— 135.50 135.50 Ver. Glanzſto 456.— 1453.— 224.50 223. — Ver. Stahlwerke. 99.75 45.— 45.- Volkſtedter Porze 38.— 150.— 1142.50 Wanderer Werke. 92.— 142.— 1142.— 1187, 1117.75 Wiſſner Metall", 129.50
Hanſa Dampfſch.
Hapag .."
Wittener Gußſta
Harpener ......"
Hemoor Zement .. .1271.50
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
14. 6.
129.—
125.50
95.50
242.
409.50
248.50
169.75
54.50
116.25
146.75
110-).
93.—
445:.
92.—
125.—
98.*0
38 —
90.—
129.50
53.50 51.50
Deviſenmarkk.
Helſingfors...
Wien.....
Prag ...
Budapeſt
Soſia.
Holland.
Oslo ....."
Kopenhagen..
Stockholm.. ..
ondon ..
Buenos Aires
New York...
Zelgien..
gel
10.529
58.86.
12.40.
73.05
3.031
168.20
111.64
111.64
20.318
Niee
4.1910
58.19
Brief
10.549
58.985
12.42:
3.19
3.0:
168.6
11.80
11.8
112.12/112 34
0.358
4. 199
58.31
Geld
10.529/1
58.855
12.301
73 05
3.029
168 . 21
11.6.
11.63
12.0
20.31
1.780/ 1.753
4. 1910ß.
58.16 54
13 6. 1 . 6. Geld Brief Gelt Brief Italien. 21.93 21.97 21.91 21.955 Paris ... 18.38 16.42 16.37 16.41 Schweiz 80,61 80.77 80.59 80.75 Spanien..... 59.88 50.60 59.91 0.03 Danzig ...... 81.22 81.38 31. 18 1.34 Japan .. . . . . 1.84 1.84 1.841 1.845 Rio de Janeir 0.496 1.498 1.496 498 Jugoſlawien. 7.360 7.37 7.360 7.374 Portugal. . . 18.73 8.77 18.73 18.77 Athen ......" 5.435 5.445 5.435 5.445 Konſtantinope 2.008 2.01- 2.01 2.02 Kanada. . . . ." 4.156 1.164 4.156 4. 163 Uruguah. 4.036 4.094 4.036 4.094 Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 14. Juni 1929 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170.75 RM., Originalhüttenalminium 190, desgl. in
Walzen= oder Drahtbarren 194, Reinickel 350, Antimon Regulus 70—75,
Feinſilber 71.75—73.50 RM.
Die Berliner Metall=Notierungen vom 14. Juni 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar bis April 147.00 (147.25), Mai 147.00 (147.50),
Juni und Juli 145.00 (148.00), Auguſt und September 146.00 (148.00),
Oktober 147.00 (147.25), November 147.00 (147.50), Dezember 147.00
(147.25). Tendenz: ruhig. — Für Blei: Januar bis März 47.00
( 47.25), April 47.25 (47.50), Mai 47.25 (47.75), Juni bis Auguſt 46.50
(47.50), September 46.75 (47.00), Oktober und November 46.75 (47.25),
Dezember 47.00 (47.50). Tendenz: ruhig. — Für Zink: Januar bis
Mai 50.75 (51.75), Juni bis Auguſt 50.00 (52.00), September und
Okto=
ber 50.50 (52.00), November und Dezember 50,75 (51. 75). Tendenz; ruhig.
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 107½4, Sept. 111½, Dez. 117: Mais:
Juli 92½, Sept. 91½, Dez. 88½; Hafer: Juli 44½, Sept. 43½8,
Dez. 45); Roggen: Juli 83½, Sept. 86¾, Dez. 91.
Schmalz: Juli 11,92½, Sept. 12,25, Okt. 12,40, Dez. 12,25.
Fleiſch. Rippen: Juli 13,25, Sept. 13,55; Speck, loko 13,50;
leichte Schweine 10,60 bis 11,35, ſchwere Schweine 10,50 bis 11,00;
Schweinezufuhren: Chicago 21 000, im Weſten 75 000.
Baumwolle: Juli 18,72, Oktober 18,70.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 14. Juni:
Getreide. Weizen: Rotwinter 128½ Hartwinter 129½; Mais:
neu angek. Ernte 104½: Mehl, ſpring wheat clears 5,35 bis 5,65;
Fracht: nach England 1,6 bis 2,0 Schilling, nach dem Kontinent
10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,60; Talg, extra, loſe 7½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſätze in Lots: 62: Loko: 10½;
Juni 10,28, Juli 10/48, Auguſt 10,53, September 10,65, Oktober
10,68 November 10,46 Dezember 10,40.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach einer Statiſtik der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaften gab es am 1. Mai 1929 insgeſamt 40 504 landwirtſchaftliche
Ge=
noſſenſchaften. Davon waren 125 Zentralgenoſſenſchaften, 20 530 Spar=
und Darlehnskaſſen, 4506 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften, 4399
Mol=
kereigenoſſenſchaften und 10 905 ſonſtige Genoſſenſchaften, Eier= und
Ge=
flügelverwertungsgenoſſenſchaften uſw.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” iſt in der Zeit vom
5. bis 12. Juni von 125,5 auf 125,7 (Durchſchnitt 1909/13 — 100), alſo um
02 Prozent geſtiegen. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 12. Juni 1929 folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 127,9 (am 5. Juni: 127,9), Blei 146,9 (147,7), Zink 108,8 (107,8),
Zinn 108,6 (107,0), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 107,7 (107,7),
An=
timon 109,9 (111,4).
In der außerordentlichen Hauptverſammlung der Gummiwerke
Ti=
an B. Polack A.=G. in Waltershauſen (Thür.), die in Gotha abgehalten
wurde, vertraten 10 Aktionäre ein Aktienkapital von 1 719 980 RM. Der
Verſchmelzungsvertrag mit der Continental=Gummiwerke A.=G. in
Han=
nover wurde einſtimmig genehmigt. Danach geht die Geſellſchaft mit
ihrem geſamten Vermögen einſchließlich des Rechtes zur Fortführung
der Firma auf die Continental=Gummiwerke A.=G. über.
Der Süddeutſche und Bayeriſche Müllerbund (Verband der
mitt=
leren und kleineren Mühlenbeſitzer Süddeutſchlands) hielt in München
ſeine diesjährige Tagung ab.
Der Verwaltungsrat der Landesbank der Rheinprovinz hat in ſeiner
Sitzung der Errichtung einer öffentlichen Bauſparkaſſe für die
Rhein=
provinz als Abteilung der Landesbank zugeſtimmt. Die Kaſſe ſoll nach
dem vom Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverband ausgearbeiteten
Kol=
lektiv=Bauſparkaſſenſyſtem arbeiten.
Wie wir hören, hat die Allgemeine Baugeſellſchaft Lenz u. Co. nach
langwierigen Verhandlungen von der Stadtverwaltung Moskau einen
Auftrag zum Bau von Aſphaltfeinbetonſtraßen in erheblichem Umfang
erhalten. Die Finanzierung erfolgt ausſchließlich von ruſſiſcher Seite.
Die Straßenbauten werden gemeinſam mit der Firma J. Kemna in
Breslau ausgeführt.
In der belgiſchen Tafelglasinduſtrie bleibt der Auftragseingang ſehr
gut. Mehrere Glashütten haben ihre Produktion von 5 bis 6 Wochen
völlig ausverkauft. Die Preiſe ſind durche die Hauſſetendenz
gekenn=
zeichnet. Das Fourcault==Kontor und die Geſellſchaft Libbeh=Owens
haben ihren Inlandspreis für die freien Maſſe von 300 auf 315 Franes
und die Verkaufspreiſe für Kanada um 5 Prozent erhöht.
Der Zentralausſchuß des tſchechiſchen Textilinduſtrie=Verbandes nahm
zu den in Amerika vorbereiteten Zollerhöhungen für Textilwaren
Stel=
ſung. Es wurde feſtgeſtellt, daß Repreſſalien unmöglich ſind und als
einzige Abhilfe eine weitere Herabſetzung der Geſtehungskoſten durch
Rationaliſierung und Typiſierung in Betracht kommt.
Der Reingewinn des ſpaniſchen Petroleummonopols für 1928 ſtellt
ſich auf 126 Mill. Peſetas. Das Monopol verfügt zurzeit über 4
Petro=
leumdampfer, 4 weitere ſind auf ſpaniſchen Werften im Bau.
Die Vereinigten Zündholzfabriken in Mailand haben beſchloſſen,
an die Aktionäre einen Teil der Portefeuille=Effekten auszuſchütten und
das Kapital von 69,88 auf 102,34 Mill. Lire zur Aufnahme einer
Kon=
kurrenzgeſellſchaft zu erhöhen.
Frankfurter Kursbericht vom 14. Juni 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27.... ..
69 Baden
Frei=
ſtaat v. 27...."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27...."
% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28.....
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27..."
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27....
Diche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. ..
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
De FrN aM. 5.24
8% Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26
8% Nürnber / 1.20
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablö ſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
* „ Ser,II
8% Ber „Hhp.=B!
8% Frkf. Hyp. Bk.
4 ½%r Lig. Pfbr.
4% „ PfbrBk..
.. Lia. Pfbr.
87.3
76.5
87.75
91.4
79.5
51
10.7
4n5
84
50.1
64
97.5
97.5
74.75
98
TTei.
3½ Heſſ. Landesbk
½½ Heſſ. Sds.Sp.)
Bk.=Ligid. Pfbr..
8% Lom.
Landes=
bank Darmſtadt.
720
8% Mein. Hyp. Bk
4½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.B!
8% Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft.
8% Rhein. Hyp.=Bkl
4½% „ Lig.Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred 1.
8% Südd. Bod.,
Cred.=Ban k
3% Württ. Hhp.=B
6% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöckner=Werkeſ
Berlin v. 26. . .
7% Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26 .... .. .
F. G. Farben Bonds
v 28.........."
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914......."
% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4%0 Oſt. Goldrente
4:/,Jo Num. Gold
von 1913 .... ..
4% Türk. Admin.
4½ „ 1.Badgad
4½
Zollanl.
4:/. % Ungarn 1913
97.25 /41/.% Ungarn 1914/
84.5 14½
Goldr. 22.5
73.5
94
82.5
9i.5
76.25
97.5
97.5
97.75
79
MS5
98.5
97.75
72.5
88.75
80I.
83.25
91
K
34.5
35.25
29.5
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u.
Wechſel=
bank .. .. ..."
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſell!e
Dresdener Banl.
Frankf. Bank. ..
Hyp.=Bk. .
Pfdbr.=Bk.. ... .
Gotha. Grundkr.?
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbk.,
Nürnb. Vereinsbr:
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. ..
„Hyp.=Bank .."
Südd. Bod.=Cr. Bt./
Wiener Bankverein
A.=G. ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge ........"
22.5
Nordd. Lloyzd ...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Ge
Accum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher)
% AEG. Borzug
128.5
150
21.5
186
278
172
126.5
100
157
162
104.5
139.5
140
132
131.25
150
30.75
138.5
M25
122
153
65
13
60
111
124
51.23
93.5
AEG. Stamm.. . .
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie 138
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ..
Eement Heidelberg
Karlſtadt
Chem. WerleAlbert.
Chade .. . . . . . . . . . 437
Daimler=Benz..
Dt. Atl.=Telegr.. . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
„ Linoleumwerk. 1352
Eichbaum, Brauer./300
Elektr. Lich u. Kraft/218.2:
Liefer.-Geſ./157.5
Eſchw. Bergwer:
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere il215
J. G. Farbenindſtr. /256
Feinmech. (Jetter).
Fel t. & Guilleaum. /137.25
Frkft. Ga8 .. . . . . . 126
Hof .......
Zeiling & Cie
Gelſen I. Bergwer!/135.5
Geſ. 1. elektr.
Un=
ternehmungen ..!
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bufinger 1168
Hafenmühle Frkf1. 1130
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbaul140
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm. 92
Hirich Kupfer ... 1123
190.75
220.5
101
71.6
136.5
177
80
117
63
42
85
76.5
80
71
169
93.5
Hochtief Eſſen.
Holzmann, Phil. . .
Holzverk.=Induſtri=
F lſe Bergb. Stamm
Genüſfſ
Junghans Stamm
Kali Aſchers leben.
„ Salzdetfurth /403
„ Weſteregeln 1246
Kammgarnſpinn .
Karſtadt, R..... ..
Klein, Schanzl. . ..
Klöcknerwerke ....
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metalll
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. . . 1230
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.,
Mars=Werte ...."
Metallgef. Franift. /128.5
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild
Motoren fb. Darmſt.
Reckar). Fahrzeug..
Nicolay, Hofbr.. ..
Oberbedarf .. . . ..
Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen ...."
Beters Union Fr 1
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen".
„ Elektr. Stamm
„ Stahlwerke. .
Riebeck Montan ..
Roeder Gb. Darmſt
112
90.25
217
121.5
77.5
171
95
102
85
105.5
288.5
86
115.75
84
54.5
68
126
104.25
Aa
Ré
115.5
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G...
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempe 1.
Schuckert Eleitr.. .
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste,
Strohſtof ſ. Ver....
Südd. Immobilien
„ Zucker=AG.
Svenska Tändſtick=
Tellu ;Bergbau.
Thür. Lie ſ.=Geſ...
Tucher=Brauerei.
Anterfr. Krs.=Ele
tr.=Ver ..
Veithwerke
Ver. 1. Chem. Ind
Gummifabri
Berlin=Fran
„ Laurahütte 71.25
Stahlwerte . ./ 98.5
Ultramarin . .
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeſſner.
Wayß & Freytag..
Wegelin Rußfabril
Werger Brauerei..!
Zellſtoff. Aſcha ffbg.
Memel. . . . . .
Waldho ....
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ...
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . .
Mannh. Berſich. ..
92
191
356
123.75
239.25
165
396.5
215
80.5
44.75
418
118
102
102
149.5
113
67.5
222
101.25
119
203
93
44
251.5
244.5
962
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Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Wenz und ſeiner
Ehefrau Margarethe, geb. Bruſt, beide in Darmſtadt zu
je ½/, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 9. Juli 1929, nachmittags 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
(8687a
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Juli 1928, bezw.
Mai 1929 in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 11. Mai 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Samstag, den 15. Juni 1929
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 goldenes Kettenarmband.
1 grauer Herrenhut. 1 Kinder=Roller. Eine
Strickweſte 1 Kinderſchlupfkleidchen Eine
Autoluftpumpe. 2 Herrenhandſchuhe. Drei
Damenhandtaſchen. 1 Kinderſchürzchen.
1 Brille. 1 Stofftierchen. 1 ſilbernes
Zigarettenetui. 1 Badehandtuch 5 Bund
Schlüſſel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Sonntagdienſt und Nachtdienn in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
15. Juni bis einſchließlich 22. Juni die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſun=
ger Apotheke. Wittmannſtr. 1.
„Heute ist großer Andrang‟!
sagt lächelnd Tankwart Carl.
Bebauungsplan.
Der von dem Stadtrat am 6. ds.
Mts. gutgeheißene Bebauungsplan
für das Gebiet zwiſchen
Beſſunger=
ſtraße, Donnersbergring, der
ver=
längerten Landskronſtraße und
der Main=Neckarbahnlinie liegt
ge=
mäß Art. 5 der Allgemeinen
Bauord=
nung vom 17. Juni bis 13. Juli ds. Js.
bei dem Städtiſchen Hochbauamt zur
Einſicht offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Vermeidung des Ausſchluſſes während
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 11. Juni 1929, (s19997
Der Oberbürgermeiſter.
Die zur Errichtung eines Wohnhauſes
in der Roßdorferſtraße erforderlichen
Maurer-, Zimmer-u. Dachdecker=
Arbeiten ſollen unter den im Kreiſe
Darmſtadt anſäſſigen Handwerkern
ver=
geben werden. Angebotsunterlagen
kön=
nen, ſolange Vorrat reicht, zum
Selbſt=
koſtenpreiſe bei dem unterzeichnet.
Archi=
tekten vormittags zwiſchen 10 u. 12 Uhr
abgeholt werden. Einlieferungstermin
Freitag, den 21. d. Mts., nachm. 6 Uhr,
bei Architekt H. Möſer, Darmſtadt,
Heidelbergerſtraße 79.
(9978
Kein Wunder, daß die Wagen sich an den
Dapolinpumpen stauen. Die Zeit der großen
Touren hat begonnen, alles tankt DAPOLI,
den kräftigen Betriebsstoff. Alles alte O1
wurde aus den Motoren entfernt und neues
SrAnDAxp Morox Off eingefüllt. Denn jeder
Autofahrer möchte auf seinen Touren mit Recht nur
Freude an seinem Wagen haben.
DAPOLIN-DIENST:Überallstehen dieroten Dapolinpumpen,
überall gibt es das zuverlässige STANDARD MOTOR OII aus
ge-
eichten Literfaschen. Es gibt nichts Bequemeres für den
Autofahrer, Tankwart Carl,der soviele
Wagentäg-
lich damit versorgt, wird es Ihnen bestätigen.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
der Gaſtwirts Friedrich Scheib Ehefrau, Anna, geb.
Grüner in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Freitag, den 30. Auguſt 1929, nachmittags 3/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. April 1929 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(9702a
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 28. Mai 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band II, Blatt 86.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
1 I 519 Hofreite Nr. 17 Große
145 3000 RM.
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ten wollen ſich
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Geſchäftsſtelle.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
Frau Wilhelmine Schneider, geb. Karp, Ehefrau
Malermeiſters Georg Schneider in Darmſtadt,
Alexander=
jaße 17‟/,, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 18. Juni 1929, nachm. 31, Uhr,
rch das unterzeichnete Gericht, Amtsgericht I Darmſtadt,
mmer 219, im Wege der Zwangsvollſtreckung verſteigert
erden.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 20. März 1929 in das
rundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
d ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
richt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
aubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
lung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
gers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehendes
cht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
ſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
rfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
erſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(6684a
undes tritt.
Darmſtadt, den 12. April 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Blatt 127
Betrag der
tr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
1382 Hofreite Kiesſtr. Nr. 41 462 29 000 RM.
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Seite 14
Samstag, den 15. Juni 1929
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mit Paula Kapper, Ria Urban und
Fritz delger als däste
Sonntag abend 8 Uhr
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Sonntag, nachmittag 4 Uhr
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Leitung: Obermusikmeister a. D. Rühlemann
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Gutſcheinhefte zum Preiſe von 8 RM.
für Mittwoch, den 3. Juli (große Stadt=
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Elbtunnels, Beſichtigung eines
Ueberſee=
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Mainz. den 12. Juni 1929
Reichsbahndirektion=Mainz.
Nummer 164
Oin srst in der Nagt.
Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50.
25)
(Nachdruck verboten.)
Buck Daniels antwortete nicht. Er betrachtete ſeinen Wirt
mit milder, aber konzentrierter Aufmerkſamkeit. Das Lächeln auf
ſeinen Lippen ſchien nichts als beſte Laune zu verraten, und
dennoch fühlte ſich OBrien zu einem unbehaglichen Erröten
veranlaßt. Er machte ſich verlegen mit ſeinen Gläſern zu
ſchaffen.
„Ich frage mich,” fuhr Daniels fort, „ob die Sache zwiſchen
Strann und Barry nicht ſo auslaufen wird wie die mit Jerry.
Haltet Ihr’s nicht für möglich?"
„Nein!” antwortete Fatty Matthews mit ruhiger
Entſchieden=
heit. „Das iſt juſt das Ding, das nicht möglich iſt. Well, ſcheint
mir, ich muß in meinen Raubtierkäfig zurück. Könnteſt hier und
da mal nachſehen, O=Brien, ob ich noch am Leben bin.”
„Wird’s oben noch lang dauern?” erkundigte ſich OBrien.
„Heute gegen Abend, denk’ ich, wird Schluß ſein.”
Buck Daniels Finger preßten ſich plötzlich krampfhaft um
ſein noch unberührtes Glas. Seine Augen ſtarrten mit einem
wilden und unheimlichen Ausdruck ins Leere.
„Seid Ihr Eurer Sache ſicher?” fragte er. „Wenn Jerry ſo lang
ausgehalten hat, iſt’s doch gut möglich, daß er noch ine ganze
Weile länger aushält. Könnt Ihr mit ſolcher Gewißheit
be=
haupten, daß er heut noch abfährt?”
„Und ob ich kann!” ſagte der Konſtabler. „8 iſt keine große
Sache, wenn einer ſo viele hat um die Ecke gehen ſehen wie ich.
Wenn’s bei einem ſchon anfängt, bergab zu gehen, wird man wohl
ſagen können, Mann, wann er unten angelangt iſt."
„Iſt denn keiner da, Fatty, der Euch manchmal ablöſt?”
miſchte ſich OBrien ein.
„Sozuſagen, Haw=Haw Langley iſt mit oben. Aber er nützt
mir nicht viel. Sitzt herum und legt die Hände in den Schoß.
Manchmal, Mann, ſieht’s mächtig ſo aus, als wäre er juſt darauf
verſeſſen, daß Jerry um die Ecke geht.”
Und damit verließ Fatty Matthews ſummend den
Schank=
raum.
Fünfzehntes Kapitel.
Gary Peters.
Buck Daniels blieb noch am Schanktiſch. Seine Finger hielten
das Glas krampfhaft umſpannt. Seine Augen hatten immer
noch dasſelbe wilee, viſionäre Starren, mit dem er auf der
Veranda geſeſſen hatte.
OBrien hatte ein Bedürfnis, Konverſation zu machen:
„Komiſche Sache, wie oft die Leute gerade bei Sonnenuntergang
um die Ecke gehen. Man könnte meinen, wenn’s dunkel wird,
laſſen ſie ſich einfach plumpſen. He?”
„Wie lange dauert’s noch bis abends?” fragte Buck Daniels.
„Denke, ſind noch in paar Stunden.”
Sanstag, den 15. Juni 1929
Seite 15
„Ein par Stunden” wiederholte Daniels und rieb ſich mit
dem Handrücken die Stirn. „Ein paar Stunden.”
Mit einem plötzlichen Ruck ſetzte er ſein Glas an die Lippen
und goß den Whisky hinunter — ungemiſchten Whisky. Das
dazugehörige Sodawaſſer ſtand unberührt daneben. OBrien
betrachtete ſeinen Gaſt mit unverholener Hochachtung.
„Seid Ihr ſchon lange hier in der Gegend?” fragte er.
„Nein, bin fremd hier. Will nach dem Norden hinauf,
ſo=
bald ich einen finde, der über die Gegend Beſcheid weiß. Kennt
Ihr Euch aus?”
„Bin nie weiter nach Norden hinaufgekommen als
Browus=
ville.”
„Und Ihr wißt auch niemand, der in bißchen mehr
herum=
gekommen iſt?”
„Der alte Peters kennt jeden Kieſelſtein auf drei
Tages=
reiſen in der Runde. Gary Peters! Hat ine Schmiede hier
grad’ gegenüber."
„So? Danke. Ich werd’ mal zu ihm hineinſchaun.”
Der Schmied ſaß auf einer leeren Kiſte im Freien vor ſeiner
Werkſtatt. Es waren flaue Zeiten fürs Geſchäft. Er vertrieb ſich
anſcheinend die Zeit damit, an einer leeren Maispfeife zu kauen,
die er mit der Oeffnung nach unten zwiſchen den Zähnen hielt.
„Sah Euch von O=Brien herauskommen”, meinte er,
nach=
dem Buck Daniels ſich wortlos auf einer anderen Kiſte neben
ihm angeſiedelt hatte. „Was Neues?”
„Gibt nichts Neues”, erwiderte Buck Daniels
niedergeſchla=
gen. „Viel Geſchwätz, aber nichts Neues.”
„Ja, ja”, nickte Gary Peters. „OBrien ſchwätzt wie ein
Waſſerfall. 18 iſt keiner in Brownsville, der’s ihm nachtut.”
Mit dieſen Worten blies er gedankenvoll die Luft durch ſeine
Pfeife, las ein Stückchen Fichtenholz vom Boden auf und begann
daran herumzuſchnitzeln.
„Bei uns daheim”, erklärte Buck Daniels, machen wir uns
nichts aus einem, der ſein Mundwerk ewig in Gang hat.”
Der Schmied drehte langſam den Kopf, muſterte ſeinen
Nach=
bar und fuhr fort zu ſchnitzeln.
„Aber,” ſeufzte Daniels, „wenn ich einen finden könnte, der
nördlich von Brownsville Beſcheid weiß und der ein Schloß vorm
Mund hat, dann könnt’ ich ihm für ine Nacht Arbeit verſchaffen,
die der Mühe wert wäre.”
Gary Peters nahm die Pfeife aus den Zähnen und puſtete in
ſeinen herabhängenden Schnurrbart. Er warf einen ſchmerzlichen
Blick auf ſeine leere Werkſtatt und einen noch ſchwermütigeren
auf ſeinen Gefährten.
„Könnte Euch zwei oder drei Leute in Brownsville
immer=
hin nennen,” meinte er, „die den Mund halten können, aber 18
gibt nur einen, der die Gegend wirklich kennt wie ſeine Taſche.”
„Und wer kann das ſein?”
„Ich.”
„Ihr?‟ Daniels ſchien überraſcht. Er muſterte Gary, als
ſähe er ihn zum erſtenmal. „Kennt Ihr etwa die Gegend bis nach
Hapkins=Arroyo hinauf?”
„Ich? Sonny, ich kenne jeden Kaktus bis zum Bald Eagle
hinauf perſönlich.”
„Hm.” meinte Daniels, „denke, Ihr könnt mir Stücker zwei
oder drei Anweſen vonhier auf dem Weg nach dem Bald Eagle
nennen. Ich meine, ſie ſollten ſo rund zehn gute Meilen
ausein=
anderliegen.”
„Das iſt leicht getan. Ich könnte blindlings hinfinden. Der
erſte Hof auf dem Weg hinauf iſt MeCauleys, dann hält man
in Stück nach dem Nordweſten hinüber, und man trifft
gerade=
wegs auf die Cirkle Ranch, 8 mögen zwölf Meilen ſein von
MeCauley herüber. Dann muß man ſtracks nordwärts halten,
vielleicht ine Idee öſtlich, dann ſind’s acht Meilen bis Drei Wege,
Von da aus .."
„Partner,” unterbrach ihn Daniels, „wir könnten ein
Ge=
ſchäft miteinander machen.”
„Denke, wir könnten.”
„Mein Name iſt Daniels.”
„Ich bin Gary Peters. Wie geht’s?”
Sie ſchüttelten ſich die Hände.
„Peters,” ſagte Buck Daniels, „Mann, Ihr ſeht mir ſo aus,
als ob Ihr von der richtigen Sorte wär’t, und ſo einen brauch”
ich. Aber viel Fragerei kann ich bei dem Geſchäft nicht brauchen.”
„Freundchen,” murmelte Peters, „8 ſind Tage geweſen, wo
ich drei Monate gelaufen bin und mit keinem Weſen geredet habe,
das Stiefel trägt. Und dabei hat mich keiner expreß dafür
ge=
mietet.”
„Ihr kennt die Leute auf dem Weg nach Norden hinauf?”
fragte Daniels. „Kennen ſie Euch?”
„Das ſollte einer wohl ſagen! Und ob die Gary Peters
kennen!“
„Mann, das iſt gerade das, was ich brauche. Was ich von
Euch verlange, iſt, daß Ihr in zehn Minuten hier abreitet und
den Weg nach Elkhead einſchlagt, Mann, ich ſag: Euch, Ihr ſollt
reiten, als ob der Teufel hinter Euch her wäre. Alle zehn
Mei=
len macht Ihr halt an einem Platz, wo Ihr ſicher ſeid, daß Fhr
ein friſches Pferd bekommen könnt. Das Pferd, auf dem Ihr
ge=
kommen ſeid, das laßt dort und ſagt den Leuten, ſie ſollen es
für mich bereithalten. Und ſagt ihnen, Mann, ſie ſollen heute
nacht jederzeit darauf gefaßt ſein, daß ich den Gaul brauche.
Denke, Ihr werdet gut und gern bis morgen abend brauchen,
eh: Ihr nach Elkhead kommt, ſelbſt wenn Ihr immer friſche Pferde
nehmt.”
„Wird wohl darauf rauskommen und auch nur, wenn ich reite
wie der Teufel. Was habe ich mitzunehmen?”
„Nichts. Nichts, außer dem Geld, das ich Euch mitgeben
werde, damit Ihr jemanden mieten könnt, der das Pferd für mich
bereithält. Am beſten wär’s, Ihr ſorgt dafür, daß ſie überall
einen anderen Gaul für mich bereit halten als den, auf dem Ihr
gekommen ſeid. Werden ſie Euch inen Gaul anvertrauen, Gary?”
„Gebt das Geld her, und wo ſie mir nicht ſo trauen werden,
werd’ ich ihnen das Geld für das Pferd dalaſſen.”
„8 wird ſich machen laſſen. Mein Geld wird dabei
drauf=
gehen — aber es wird ſich machen laſſen!“
„Wollt einen Rekordritt machen zwiſchen Brownsville und
Elkhead, Mann, ſcheint mir? Habt ine Wette gemacht, ſoviel ich
ſehen kann?”
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