Darmstädter Tagblatt 1929


01. Juni 1929

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 150
Samstag, den 1. Juni 1929.
192. Jahrgang

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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bant und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Bor vein soſthins dei Patuſet Kontſereng.
Annahme der meiſten deutſchen Vorbehalte. Forkfall der Eiſenbahnhypokheken. 645 Millionen Mark
jährliche Reparakionsverpflichkungen der Reichsbahn. Noch keine Einigkeit über die Höhe des
kransferungeſchühken Teiles. Das Schickſal der letzten 21 Jahre noch nicht geklärk.

Der Endſpurk.
Einigung über die Vorbehalte. Fünf Minuken vor
der Entſcheidung. Nur die Belgier belaſten den
Verhandlungsſchluß noch.
TU. Paris, 31. Mai.
Im Laufe des Freitag iſt zwiſchen den deutſchen und den
alliierten Sachverſtändigen in allen wichtigen Fragen,
deren Regelung noch ausſtand, alſo in der Hauptſache
in der Angelegenheit der ſogenannten deutſchen Vorbehalte,
eine Einigung erzielt worden. Es ſind nur noch einige
Formulierungen der getroffenen Vereinba=
rungen
feſtzulegen. Die einzige Frage, über die
auch jetzt keine Einigung erzielt werden konnte,
iſt die ſogenannte belgiſche Markforderung, die
aber den Schluß der Verhandlungen kaum noch ſtark belaſten
dürfte. Die Verhandlungen der Pariſer Sachverſtändigen kön=
nen
damit im weſentlichen als abgeſchloſſen gelten.
Bei den Verhandlungen über die letzten deutſchen Vorbe=
halte
, die ſeit geſtern erneut ſtark in den Vordergrund getreten
ſind, zeichnete ſich deutlich eine Art Endſpurt ab. Die geſt=
rigen
offiziöſen Beſprechungen der Gläubiger untereinander und
mit den deutſchen Delegierten haben ſich in einer ſolchen Ge=
ſchwindigkeit
abgewickelt, daß ſchon geſtern abend die offizielle
Fühlungnahme mit der deutſchen Delegation beginnen konnte.
Zu dieſem Zweck wurden zwei Unterausſchüſſe eingeſetzt. Der
erſte Ausſchuß, beſtehend aus Schacht, Kaſtl, Stamp, Moreau
und Pirelli, beſchäftigte ſich laut Journal mit der Transfer=
und Safegart=Klauſel, mit dem Aufbringungsmoratorium und
mit der Reviſionsfrage. Der zweite Unterausſchuß, in dem
Melchior, Francqui, Pirelli und Moreau Sitz haben, behandelte
die noch in der Schwebe befindlichen allgemeineren Finanz= und
Mobiliſierungsfragen, alſo z. B. die Deckung der letzten 22 An=
nuitätenſtaffelungen
, des ungeſchützten Annuitätenteiles, die Re= den Unterausſchüſſen geführten Verhandlungen ſind ſchon ziem=
organiſation
der Reichsbahn, die Liquidierung der Sachlieferun=
gen
und die Recevery=Acte. Die Belgier beſtehen nach wie vor
auf der Regelung der Markfrage.
Verhandlungen der Sachverſtändigen unmit=
telbar
vor dem Abſchluß ſtänden und vielleicht am Frei=
tag
, ſpäteſtens am Samstag zu Ende geführt werden könnten.
In Berliner amtlichen Kreiſen wird diesmal dieſe Auffaſſung ſowie alle mit dieſem Problem zuſammenhängenden Fragen
geteilt. Es ſcheint, als ob die letzten aus den deutſchen Vorbe= werden den Deutſchen zur Abwicklung überlaſſen bleiben, ſchon
halten reſultierenden Schwierigkeiten ſo gut wie ausgeräumt
ſind. Demnach wäre anzunehmen, daß die Reviſionsklau=
ſel
von der Gegenſeite, angenommen worden iſt, gültige Formel dafür nicht gefunden werden kann.
daß dagegen das Aufbringungsmoratorium mit
dem Transfermoratorium zuſammengekoppelt
worden iſt, und zwar ſo, daß bei großen wirtſchaftlichen Schwie=
rigkeiten
die Reichsregierung zunächſt ein Transfermoratorium
beantragt und, falls dies nicht wirkt, im Anſchluß daran ein
Aufbringungsmoratorium in Kraft geſetzt wird. Die Eiſen=
bahnhypotheken
werden vollſtändig wegfallen, ſchlag gemacht worden, für den zwar Einſtimmigkeit noch nicht
Dagegen übernimmt die deutſche Regierung eine Bindung für
die Bahn inſofern, als die Bahn verpflichtet iſt, für
die Reparationen jährlich einen Betrag von
645 Millionen zur Verfügung zu ſtellen. Die
Fragen der Liquidationen werden aus der Pariſer De=
batte
ausſcheiden und den ſpäteren Verhandlungen
unter den einzelnen Regierungen überlaſſen. Keine
Einigkeit beſteht bisher über die Höhe des
transferungeſchützten Teiles, der von Deutſchland
gleitend mit 630 Millionen angeboten wurde, während die Alli=
ierten
mit einem geringeren Betrag anfangen, dann aber lang=
ſam
bis auf 980 Millionen ſteigen. Auch das Schickſal der
letzten 21 Jahre iſt nochnicht geklärt. Aber die ganze
Stimmung in Paris ſcheint jetzt doch tatſächlich ſo zu ſein, daß
in raſchem Tempodas Ende angeſtrebt wird. Auch
von deutſcher Seite. Soweit ſich von draußen her überſehen
läßt, muß ſich die Empfindung aufdrängen, daß die deutſchen
Delegierten den größten Teil ihrer Widerſtandskraft verloren, der letzten 21 Annuitäten eie gemeinſame europäiſche Angele=
haben
und Zugeſtändniſſe machen, die ſie vor Wochen beſtimmt
nicht gemacht hätten. Das gilt insbeſondere von Herrn Dr.
Schacht, der offenbar das Gefühl hat, daß ihm jede Rücken=
deckung
von Berlin her fehlt. Er hat das auch zutreffend zum
Ausdruck gebracht mit der Bemerkung, wie man den in
Paris bis zum letzten ſtandhaft bleiben könne,
wenn in Berlin 300 Abgeordnete ſäßen, die unter
allen Umſtänden unterzeichnen wollten! Daran
iſt gewiß viel Wahres, aber trotzdem beſteht für Herrn Dr.
Schacht die Gefahr, daß auf ihn ſpäter die Verantwortung für
ein zu weitgehendes Entgegenkommen fällt. Allerdings wird
ſich ein Urteil darüber erſt abgeben laſſen, wenn die genauen über den Sitz der Bank, wofür in erſter Linie die Schweiz und
Formulierungen über jeden einzelnen deutſchen Vorbehalt feſt=
gelegt
und bekannt ſind.
Die Aufgaben der kommenden polikiſchen Konferenz.
Haben die Dele ierten ihren Cinheitsbericht fertiggeſtellt,
dann beginnen de Diplomaten wieder mit ihrer Arbeit,

Konferenz bleibt noch genug zu tun übrig, wir denken nur
an die belgiſche Markforderung und an die Liqui=
dationen
, wir denken vor allem aber auch an die Rhein=
landräumung
und die Rückgabe des Saargebie=
tes
, die nach deutſcher Auffaſſung mit der Annahme des Young=
planes
untrennbar verknüpft ſind, während die Franzoſen zwei=
fellos
neue Schwierigkeiten machen werden, um in irgendeiner
Form noch weitere finanzielle oder politiſche Zugeſtändniſſe aus
uns herauszupreſſen. Die deutſche Diplomatie wird alſo auch
dann keinen leichten Stand haben.
Die nächſten Rückwirkungen werden ſich aber auch im In=
nern
zeigen. Es gehört gewiß keine Prophetengabe dazu, vor=
auszuſagen
, daß die Ausſprache über die Pariſer Verhandlungen
und über die Begleiterſcheinungen ſich ſehr leicht leidenſchaftlich
geſtalten wird. Die Deutſchnationalen haben ſich wit der Ein=
berufung
des Auswärtigen Ausſchuſſes nicht begnügt, ſie haben
auch bereits eine geharniſchte Interpellation im Reichstag ein=
gebracht
, die allerdings von der Reichsvegierung erſt beantwortet
werden kann, wenn die Pariſer Verhandlungen offiziell zu Ende
ſind. Solange wird wohl der Außenminiſter die Beantwortung
der Interpellation ablehnen. Iſt es aber einmal ſoweit, dann
wird auch die Reichsregierung es als politiſch notwendig emp=
finden
, etwas zu ſagen, und dann iſt die deutſchnationale Inter=
pellation
ein geeigneter Anknüpfungspunkt, wenn auch ein gro=
ßer
Teil wohl beſſer hinter den luftdichten Wänden des Aus=
wärtigen
Ausſchuſſes behandelt wird.
Forkſchreikende Annäherung.
In der franzöſiſchen und auch in der deutſchen Preſſe iſt in
den letzten Tagen über den Verlauf und das Ergebnis der Sach=
verſtändigenverhandlungen
wiederholt von angeblichen deutſchen
Konzeſſionen geſprochen worden. In franzöſiſchen Blättern
wurde, wie wir geſtern bereits berichteten, der Gegenwartswert
des neuen Zahlungsplanes mit 36,885 Milliarden Goldmark an=
gegeben
, während der Gegenwartswert des Youngplanes nur
32,885 Milliarden betrug. Von zuſtändiger Stelle wird dieſe
Darſtellung als unzutreffend bezeichnet. Der Gegenwartswert
der neuen Annuitätenreihe beträgt nach deutſcher Berechnung
33,885 Milliarden Goldmark. Die ſeit geſtern abend in den bei=
lich
weit gediehen. Faſt alle deutſchen Vorbehalte ſind, unſeren
Informationen zufolge, geklärt worden. Die Forderung, daß die
Reichsbank nach Inkrafttreten des Transfermoratoriums die in
Deutſchland angeſammelten Beträge beſonders ſicherſtellen ſoll,
* Aus Paris kommt wieder einmal die Meldung, daß die ſcheint von den Alliierten aufgegeben worden zu ſein. Auch der
deutſche Vorbehalt mit Bezug auf die Einſtellung der Liquida=
tionen
dürfte von den Alliierten angenommen werden. Die Re=
gelung
der Frage, was mit dem Liquidationserlös geſchehen ſoll,
deshalb, weil die Regelung mit jedem Lande auf einer anderen
Grundlage zu erfolgen hat und infolgedeſſen eine allgemein
Die Bekeiligung Deutſchlands an irgend einer Herab=
ſehung
der amerikaniſchen Schuldenforderung
bildet gegenwartig noch den Gegenſtand der Be=
ſprechungen
in einem Unterkomitee. Es iſt dafür ein Vor=
erzielt
wurde, der aber den meiſten Sachverſtändigen als brauch=
bar
erſcheint. Von jeder Schuldenermäßigung, die die Ameri=
kaner
zugeſtehen ſollten, würden 662= Prozent auf Deutſchland
und 33½ Prozent auf die Gläubigerländer entfallen. Solange
jedoch die Annuitäten der letzten 21 Jahre nicht gedeckt ſind,
hätten die Gläubigerländer von ihren 33. Prozent 8½½= Prozent
an die Internationale Zahlungsbank zur Bildung eines
Deckungsfonds einzubezahlen, ſo daß während dieſes Zeitab=
ſchnitts
den Alliierten nur 25 Prozent von der Herabſetzung ver=
blieben
. Man hat eine Beteiligung der Gläubiger an even=
tuellen
amerikaniſchen Schuldenermäßigungen aus taktiſchen
Gründen für notwendig gehalten, da anderenfalls die Gläubiger
kaum ein Intereſſe daran hätten, für eine Herabſetzung der
Schulden einzutreten. Durch dieſe Kombination würde dagegen
die Ermäßigung der amerikaniſchen Schulden zu einer europäi=
ſchen
Angelegenheit. Gleichzeitig wäre durch dieſe Regelung ein=
wandfrei
feſtgeſtellt, daß auch auf der Gläubigerſeite die Deckung
genheit werde. Sollte dieſes Abkommen mſtande kommen, ſo
dürfte es höchſtwahrſcheinlich in einem befonderen Anhang un=
tergebracht
werden, an dem ans naheliegenden Gründen die
Amerikaner nicht beteiligt wären. Ueber die
Heranziehung der öſterreichiſch=ungariſchen
Nachfolgeſtaaken zu den lehken 21 Annuikäken
wird gleichfalls noch verhandelt; auch die Aufbringung
des Bankkapitals iſt noch nicht geregelt, wie auch
Holland in Frage kommen, noch kein Beſchluß gefaßt worden iſt.
Gegenüber den unklaren Meldungen der heutigen franzöſiſchen
Morgenpreſſe ſei nochmals ausdrücklich feſtgeſtellt, daß über die
belgiſchen Markforderungen von beiden Regierungen
direkt verhandelt werden wird und dieſe Frage aus den Konfe=
renzverhandlungen
völlig ausgeſchaltet worden iſt, trotz aller Ver=
ſuche
des belgiſchen Delegierten Francqui, die übrigen Alliier=
die
gewiß nicht gering iſt. Der kommenden politiſchen ten zur Unterſtützung des belgiſchen Standpunktes zu gewinnen.

* Die Brikiſche Arbeikerparkei
und ihr Programm.
Drahtberichtunſeres(D=Korreſpondenten,
London, 31. Mai.
Auch wenn bis zur Stunde das Endergebnis der geſtrigen
engliſchen Wahlen noch nicht vorliegt, ſo ſteht doch bereits jetzt
ſchon feſt, daß die Arbeiterpartei einen Erfolg erzielt hat, der viel=
leicht
ihre eigenen Erwartungen übertrifft, und jedenfalls iſt
ſie damit für die nächſten Jahre zu einem ausſchlaggebenden Fak=
tor
des öffentlichen und politiſchen Lebens Englands geworden.
Es dürfte daher auch für den deutſchen Leſer ratſam ſein, ſich die
Entſtehungsgeſchichte der engliſchen Arbeiterpartei ins Gedächtnis
zu rufen, ſowie ſich ihr gegenwärtiges Antlitz vor Augen zu hal=
ten
. Die britiſche Arbeiterpartei, die Labour Party iſt noch eine
junge Organiſation, denn erſt im Jahre 1900 iſt ſie unter dem Na=
men
eines Komitees für Arbeitervertretung als greifbare poli=
tiſche
Größe in die Erſcheinung getreten. Als unabhängige Partei
mit dem gegenwärtigen Namen hat ſie ſich ſogar erſt im Jahre
1906 konſtituiert. Ihre unmittelbare Vorläuferin war die Unab=
hängige
Arbeiterpartei (die Independent Labour Party), die
gleichfalls erſt im Jahre 1893 gegründet wurde. Neben ihr haben
als Vorläufer der Labour Party aber auch die Sozialdemokra=
tiſche
Föderation und die Geſellſchaft der Fabier zu gelten.
Nachdem die engliſchen Arbeiter im Jahre 1867 auf Grund der
Disraeli’ſchen Reformakte das Stimmrecht erhalten hatten, er=
zielte
7 Jahre ſpäter, im Jahre 1874, die engliſche Arbeiterbewe=
gung
ihren erſten poſitiven Erfolg, als die Bergarbeiter Alexander
Macdonald und Thomas Burt ins Unterhaus gewählt wurden.
Als eigentliches Geburtsdatum der Labour Party kann jedoch erſt
das Jahr 1899 genannt werden, als nämlich der Gewerkſchafts=
kongreß
dieſes Jahres den Beſchluß faßte, ſich mit den ſozia=
liſtiſchen
Geſellſchaften zuſammenzutun, um ein Komitee für
Arbeitervertretung ins Leben zu rufen, deſſen Zweck es ſein
ſollte, die Wahl ſelbſtändiger Arbeiterkandidaten ins Unterhaus zu
betreiben. Bei den Wahlen von 1906 gewann dann die Labour
Party 29 Sitze, zu denen in den Jahren 1909/10 noch über ein
Dutzend Bergarbeiter=Abgeordnete hinzukamen.
Seitdem ging es raſch und unaufhaltſam vorwärts. Die nun
folgende Aera, die bis zum Kriegsausbruch 1914 gerechnet werden
kann, zeichnete ſich durch beſondere Intenſivität aus. Die Haltung,
die die Labour Party während des Krieges einnahm, iſt allgemein
bekannt und braucht nicht nochmals des Näheren erörtert zu wer=
den
. Die innere Umwandlung, die der Krieg auch in England
mit ſich brachte, hat dann die Stellung der Arbeiterpartei völlig
geändert. Sie wurde 1918 zur zweiten Partei Englands. In
dieſem Jahr gab ſie ihr erſtes Programm heraus, das den
Zweck haben ſollte, der Arbeiterſchaft ihren Platz in der Neuord=
nung
der Geſellſchaft anzuweiſen, ein Programm, deſſen Spuren
auch heute noch zu verfolgen ſind.
Im Jahre 1924 hatte die Arbeiterpartei bekanntlich für kurze
Zeit die Regierungsgeſchäfte geführt. Sie hing aber damals zu
ſehr von der Unterſtützung der Liberalen ab und konnte ſich nicht
in dem Maße entfalten, wie es die Mehrzahl ihrer Anhänger ge=
hofft
hatte. Seit 1924 war die Arbeiterpartei in der Oppoſition.
Sie hatte Zeit, ihre Kräfte zu ſammeln. Im Oktober 1928 fand
in Birmingham der in der Folge zu großer Bedeutung gelangte
Kongreß der Arbeiterpartei ſtatt. Auf ihm wurde das Programm
von 1918 revidiert und neue Richtlinien, das ſogenannte Bir=
minghamer
Programm feſtgelegt, das bei Aufſtellung des Wahl=
programms
für 1929 maßgebend geweſen war. Es ſei daher näher
betrachtet.
Im Birminghamer Programm heißt es zunächſt,
daß die Partei nicht als die Vertreterin dieſer oder jener Klaſſe
ſpricht, ſondern ganz allgemein die Forderungen jener verdol=
metſcht
, die das Menſchenlos der Arbeit zu tragen haben‟. Das
Programm betont hierauf, daß die Partei lediglich geſtützt auf
die Mehrheit der Wähler und im Rahmen der üblichen demo=
kratiſchen
Maſchinerie ihre Ziele durchzuſetzen gedenkt. Von den
zahlreichen Forderungen des Aktionsprogramms ſeien folgende
als beſonders wichtige einzeln hervorgehoben: 1. Einführung
einer 48ſtündigen Arbeitswoche; 2. Ausdehnung der Arbeitsloſen=
verſicherung
; 3. Unterſtellung der Bank von England unter eine
öffentliche Kontrollkörperſchaft; 4. Ueberführung des Kohlenberg=
baus
, des Transportweſens, der Krafterzeugung, ſowie der Le=
bensverſicherung
in öffentlichen Beſitz; 5. Ueberführung von
(ländlichem) Grund und Boden in öffentlichen Beſitz; 6. Erleich=
terung
des Erwerbs von kleinen Grundſtücken und Landparzellen;
7. Beſeitigung der Beſteuerung lebensnotwendiger Güter ſowie
der Schutzzölle; 8. weitere Staffelung der Einkommenſteuer, und
9. Einbeziehung Indiens in das britiſche Commonwealth auf
gleicher Baſis mit den ſich ſelbſtregierenden Dominien. Die Prin=
zipien
des Aktionsprogramms hingegen, die der auswärti=
gen
Politik einer kommenden Arbeiterregie=
rung
gewidmet ſind, dürften für das Ausland von ſo großem
Intereſſe ſein, daß ſie hier in wörtlichem Text wiedergegeben
ſeien:
1. Vorbehaltloſer und uneingeſchränkter Verzicht auf den Krieg
als Inſtrument nationaler Politik auf der Baſis eines inter=
nationalen
Abkommens; Führung der Verhandlungen zum
Abſchluß internationaler Abkommen durch den Völkerbund.
2. Herabſetzung der Rüſtungen auf das, für Polizeizwecke erfor=
derliche
Mindeſtmaß mittels eines internationalen Abkom=
mens
, wobei entſprechende Vorkehrungen für die anderweitige
Verwendung ſtellenlos gewordener Arbeiter zu treffen ſindy
Kampf gegen die allgemeine Wehrpflicht.
3. Sofortige Unterzeichnung der Fakultativklauſel (über die
obligatoriſche Schiedsgerichtsbarkeit), und Unterwerfung unter
die Rechtſprechung des Ständigen Internationalen Gerichts=
hofes
in allen, ſeiner Zuſtändigkeit unterliegenden Streirfällen;
Unterzeichnung der von der Völkerbundsverſammlung im

* Weitere Berichte und Wahlergebniſſe auf Seite 8.

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Seite 2

Gamstag, den 1. Juni 1929

Nummer 130

Jahre 1928 angenommenen allgemeinen Klauſel des Schlich=
tungs
= und Verſöhnungsverfahrens und der Schiedsgerichts=
barkeit
.
4. Nicht=Anerkennung des Abkommens militäriſcher und mariti=
mer
Natur, das die konſervative Regierung mit Frankreich ab=
zuſchließen
verſucht hat.
5. Sofortige und bedingungsloſe Zurückziehung aller ausländi=
ſchen
Truppen aus dem Rheinland.
6. Internationale ökonomiſche Zuſammenarbeit im Sinne der
Vorſchläge der internationalen ökonomiſchen Konferenz von
1927 und loyale Zuſammenarbeit mit dem Internationalen
Arbeitsamt.
7. Größtmögliche Unterrichtung der Oeffentlichkeit in allen außen=
politiſchen
Angelegenheiten; Veröffentlichung aller etwaiger
Abkommen mit anderen Staaten, ſofern ſie noch nicht oder
nur ungenügend bekanntgegeben wurden; Unterbreitung aller
Abkommen mit anderen Staaten an das Parlament.
8. Syſtematiſche Heranziehung des Völkerbunds zur Verwirk=
lichung
der denkbar weiteſt gehenden Zuſammenarbeit zwiſchen
den Völkern der Welt.
9. Wiederaufnahme der diplomatiſchen und Handelsbeziehungen
mit der ruſſiſchen Regierung.
Beachtenswert iſt bei all dem Folgendes: das erſte Programm
der Labour Party, dasjenige von 1918, hatte ein weſentlich radi=
kales
Ausſehen; das Birminghamer Programm von 1928 iſt in
faſt allen Fragen bereits auf eine weſentlich mildere Tonart ge=
ſtimmt
; endlich haftet den Loſungen, mit denen die Labour Party
ſoeben den Wahlkampf geführt hatte, eine noch weitgehendere
Mäßigung an, als dem Birminghamer Programm, das dieſen
Loſungen zu Grunde lag. Der zu Macdonald in Oppoſition
ſtehende Maxton mag daher von ſeinem Standpunkt aus durch=
aus
Recht haben, wenn er dem Führer der Labour Party erbittert
folgendes vorhält: Sie beſchließen auf dem Parteikongreß The=
ſen
; die Exeeutive verwäſſert ſie zu einem Wahlprogramm; die
Arbeiterregierung verwäſſert das Wahlprogramm zu einer Thron=
rede
uſw. Aber das iſt gerade das Weſentliche. Es zeigt ſich
eben auf Schritt und Tritt, daß die Labour Party nie unter
jener roten Krankheit gelitten hat, welche die kontinentalen
Sozialiſten eine revolutionäre Ideologie oder eine Heroen=
Epoche nennen. Tief in den religiöſen und kulturellen Traditio=
nen
des Landes wurzelnd, erklärt die engliſche Arbeiterpartei der
herrſchenden Ordnung in keiner Weiſe den Krieg. Und ebenſo,
wie der britiſche Arbeiter ſich durchaus nicht als Proletarier fühlt,
empfindet auch die Nation die Arbeiterpartei keineswegs als eine
revolutionäre Phalanx‟. Die Labour Party iſt für die Mehr=
zahl
aller Engländer ſchlechtweg das Neue, das Neue, dem
die Zukunft gehört. Daher die Erſcheinung, daß die für England
ſo charakteriſtiſche Kaſte der Berufspolitiker (hauptſächlich der
großbürgerliche und ariſtokratiſche Politikertyp) bereits augenfällig
begonnen hat, in großer Zahl ihre Mannen an die Arbeiterpartei
abzugeben und deren Geſicht weſentlich zu verändern.
Das Intereſſanteſte iſt vielleicht daß dieſer Zuwachs aus dem
großbürgerlichen Lager der Labour Party durchaus willkommen
iſt, da ſie vernünftigerweiſe einſieht, daß ihr Aufſtieg ihr neue
Aufgaben ſtellt, und daß ſie für dieſe Aufgaben einen beſonderen
Funktionärtypus braucht, den aus der eigenen Mitte heraus zu
erzeugen, ſie bisher noch nicht in der Lage iſt. Andererſeits ſind
es gerade all dieſe Mäßigungen und Einſichten geweſen, die
es der kleinbürgerlichen Wählerſchicht pſychologiſch ſehr erleichtert
haben, ihre Stimmen für die Arbeiterpartei abzugeben. Sie bie=
ten
aber auch weiter eine Gewähr dafür, daß die Labour Party
kaum je in Extreme fallen wird, und daß ſie der geſunde Tat=
ſachenſinn
der Engländer vor der Verſuchung bewahren wird, ſich
auf dem Gebiete der Politik auf ideologiſche Experimente einzu=
laſſen
, einer Verſuchung, der ihre feſtländiſchen Kollegen immer
wieder unterliegen.
Die Reform der Arbeitsloſen=


verſicherung.

Berſchobene Enkſcheidung.
Neben der kleinen Novelle zum Arbeitsloſenverſicherungs=
geſetz
, die nach dem Vorſchlage des Reichsarbeitsminiſters die
Beitragserhöhung von 3 auf 4 Prozent des Lohnes und Ge=
haltes
bringen ſoll, läuft noch die große Reform dieſer Verſiche=
rungseinrichtung
. Die Arbeiten zu dieſem Geſetzentwurf ſind
noch in vollem Fluß. Der Reichsarbeitsminiſter will zunächſt
die Frage der Bedürftigkeit prüfen. Vor einigen Wochen hat er
bei den Arbeitsämtern Material über die Lebenshaltung der
Erwerbsloſen, über die Haltung der Verſicherungsberechtigten zu
angebotener Arbeitsmöglichkeit uſw. erbeten. Dieſes ſollte bis
zum 15. Mai eingegangen ſein. Im nächſten Monat ſoll nun
eine Sachverſtändigenkommiſſion zuſammentreten, um die Er=
hebungen
über etwa 2 Millionen Arbeitsloſe zu bearbeiten und
ein Gutachten abzugeben, ob die Bedürftigkeitsprüfung einge=
führt
werden ſoll und wie man evtl. durch eine Aenderung des der geſamte Vorſtand in ſeiner bisherigen Zuſam=
Syſtems die oft erörterten Mißſtände beſeitigen kann.
Das Reichskabinett gibt über ſeine Sitzung vom Freitag
folgendes Communiqus aus: Das Reichskabinett beſchäftigte ſich
in ſeiner heutigen Sitzung mit der Arbeitsloſenverſicherung. Auf ſand der Purteitag ſeinen Abſchluß.
Grund dieſer Verhandlungen wird das Reichsarbeitsminiſterium
in den nächſten Tagen eine Vorlage ausarbeiten (Sofort= Pro=
gramm
). Zum Zwecke der parlamentariſchen Behandlung wird
alsdann mit den Führern der Regierungsparteien Fühlung ge= ten, daß auf den Emir Habib ullah ein Bompen=
omamen
werden. Ferner beſtimmte das Reichskabinett die anſchlag am 26. Mai verübt worden iſt. Habib Ullah entkam nur
Grundſätze für die bereits eingeſetzte Sachverſtändigenkommiſ=
Non und die dieſer vorzulegenden Fragen. Die Kommiſſion ſoll den ſein ſoll. Außerdem wurden von den anweſenden Soldaten einer
den Bericht ſo raſch erſtatten, daß das endgültige Programm im getötet und mehrere verletzt.
September vorgelegt werden kann.
Dieſe amtliche Mitteilung bedarf eines Kommentars. Das riſchen Negierung in London eingetroffen. In ſeiner Be=
Kabinett hat vom Nachmittag bis in die ſpäten Abendſtunden gleitung befand ſich ſein Sohn. Der Sultan wurde offiziell am Bahn=
hinein
getagt, offenbar ein Beweis, daß es dort ſehr große Aus=
einanderſetzungen
gegeben hat. Reichsarbeitsminiſter Wiſſell
forderte eine Erhöhung der Beiträge um 1 Prozent, die die bür=
gerlichen
Miniſter nicht bewilligen wollten. Das Ergebnis der
Sitzung ſcheint darauf hinauszulaufen, daß die Entſcheidung ver=
tagt
und bis zur Verſtändigung mit den Partieführern zurück= 436 Millionen Lire jährlich ausgegeben. Im Budget
geſtellt iſt.
Berlängerung der Anleihezeichnung.
* Berlin, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Das Reichsfinanzminiſterium hat ſich nun doch entſchloſſen, mit, ſpäteſtens Anfang 1933 werde die italieniſche Flotte in ihrer Ge=
die
Zeichnungsfriſt für die Reichsanleihe um eine Woche bis zum ſamtheit erneuert ſein. Der Kern der Flotte wird aus 6 neuen Kreu=
8. Juni zu verlängern. Gerüchte waren ja darüber ſchon ſeit
Tagen im Umlauf. Aber die Geheimniskrämerei des Reichs= ſchiffen von 2010 Tonnen, 24 Torpedozerſtörern und 32 Tauchbooten
finanzminiſteriums hat ſich auch diesmal wieder ausgewirkt. beſtehen.
Offiziell wird die Friſtverlängerung damit begründet, daß der
Ablauf der Zeichnungsfriſt gerade mit ultimo Mai ſehr un=
günſtig
geweſen ſei, weil vermutlich nach Ultimo noch eine Reihe
von Zeichnungen einlaufen würden, zumal, wenn ein Abſchluß der Begründung, daß er eine für die nationale Ordnung gefährliche
in Paris erzielt wäre. In Bankkreiſen geht das Gerücht, daß
die Zeichnungen nicht viel über 150 Millionen hinausgehen.
Wir wollen uns dieſe Schätzung nicht zu eigen machen, zumal derte in einer Interpellation die Zurückziehung der Trup=
in
den letzten Tagen die Zeichnungseingänge beſſer wurden, pen aus dem Rheinland.
Wir verſtehen nur nicht, weshalb man den Grund nicht zugibt.
Schließlich iſt es doch keine Schande, wenn das verarmte und krankt; infolge erhöhter Temperatur iſt er ans Bert gefeſſelt. Es
ſteuerlich ausgeſogene Deutſchland nicht in der Lage iſt, plötzlich der ſich vor etwa 5 Tagen eine Erkältung zugezogen hat, als er mit
300 Millionen aufzubringen trotz des ſtarken Anreizes, mit denen der Königin und ſeinem Enkel auf Ler Terraſſe von Fregmord den
gerade dieſe Anleihe für Kapitaliſten ausgeſtattet iſt.

(inzelheiten der Verſtändigung.

* Paris und die politiſche Löſung.
Aeußerſt ſchwache moraliſche Baſis der neuen Repa=
rakionsregelung
. Angſt vor Macdonald. Die
vorausſichtlichen Rückwirkungen der Experken=
konferenz
auf Madrid.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Mai.
Der Erfolg des Expertenkomitees erſcheint nunmehr definitiv.
Das hat in Paris eine günſtige Wirkung ausgelöſt; dennoch iſt
die Stimmung alles andere als gut.
Die franzöſiſche Rechte iſt mit den Reſultaten ſehr unzufrie=
den
; das war auch nicht anders zu erwarten. Aber auch links iſt
man wenig entzückt davon, ſelbſt bei den fortgeſchrittenſten iſt die
Stimmung mäßig. Man ſieht nämlich ein, daß die moraliſche
Baſis der neuen Reparationsregelung äußerſt
ſchwach iſt, daß ihr nicht die erwartete große außenpolitiſche
Entſpannung folgen wird. Man hat die Zahlungsfähigkeit
Deutſchla, ds nicht geprüft
Es wird hier behauptet, daß die engliſchen Wahlen ſehr viel
zu der Einigung beigetragen hätten. Wenigſtens für den Wahl=
tag
hat man in England ſchon definitive Ergebniſſe gewünſcht.
Die Stimmung in Frankreich am Vorabend der engliſchen Wahlen
ließe ſich, folgendermaßen charakteriſieren: Angſt vor Mac=
donald
. Keine Beruhigungspillen können daran etwas ändern;
man hält die Labour=Leute für frankreichfeindlich.
Der Tagung in Madrid ſieht man dennoch ruhig entgegen.
Einmal, weil die Rückwirkungen aus dem Erfolg der Experten
in Paris für die europäiſche Außenpolitik doch nur gute ſein
können. Davon abgeſehen, dürfte es ſchwer fallen, den Young=
plan
für endgültig zu halten. Die Einigung war außenpolitiſch
eine unbedingte Notwendigkeit für ganz Europa.
In Madrid, ſo prophezeit man in den hieſigen diplomatiſchen
Kreiſen, wird ſehr viel unternommen und ſehr wenig vollbracht
werden. Man ſcheint hier mit dieſer Ausſicht zufrieden zu ſein.
Jedenfalls verſpricht die Tagung in Madrid ſehr bewegt zu
werden. Selbſt wenn man der Pariſer Verſion, wonach in der
Minoritäten= und in der Abrüſtungsfrage kein nennenswerter
Fortſchritt, nur heftige Debatten zu erwarten ſeien, Glauben ſchen=
ken
darf, ſo könnte doch Madrid ein Wendepunkt in dem deutſch=
franzöſiſchen
Verhältnis und damit in der europäiſchen Außen=
politik
werden. Gewiſſe Vorbedingungen dazu ſind jedenfalls
geſchaffen.
Die franzöſiſche Außenpolitik muß in aller Kürze in mehreren
Fragen Entſcheidungen treffen. Und auch die Folgen der eng=
liſchen
Wahlen werden ſich in Madrid zeigen. Es iſt daher doch
auch leicht möglich, daß in Madrid nicht nur vieles angefangen,
ſondern auch manches vollbracht wird ..
Die Einigung zwiſchen den deukſchen und alliierken
Hauerſindigen.
TU. Paris, 31. Mai.
Ueber die Einzelheiten der im Laufe des Freitags erfolgten
Einigung zwiſchen den deutſchen und alliierten Sachverſtändigen
iſt folgendes zu berichten:
1. Der ungeſchützte Teil der deutſchen Jahres=
zahlungen
iſt entſprechend der deutſchen Forderung auf 660
Millionen Goldmark einſchließlich des Dienſtes der Dawes= An=
leihe
, alſo auf 571 Millionen ohne Dawes=Anleihedienſt feſtgeſetzt
worden. Der transferfreie Teil bleibt ſomit während 37 Jahren
unverändert.
2. Die Kontrolle über die Reichsbahn wird reſt=
los
abgeſchafft. Die Eiſenbahn= und Induſtrie=Obligationen wer=
den
verſchwinden. Die neue Regelung ſieht vor, daß auf Grund
einer beſonderen Abmachung zwiſchen dem Reiche und der Reichs=
bahn
dem Reich jährlich aus den Einnahmen der Reichsbahn als
beſondere Steuer ein Betrag von 645 Millionen zufließen ſoll, der

für Rechnung der Bank für internationale Zahlungen bei der
Reichsbank eingezahlt und weiter zur Bank für Intern. Zahlun=
j
gen fließen un dort einen Spezialreſervefonds bilden ſoll.
3. Die Regelungder Zahlungen fürdie letzten
21 Jahre iſt wie folgt gedacht: Von dem oben genannten Reſer=
vefonds
ſollen 25 Prozent für die letzten 21 Jahre angeſammelt
werden. Die weitere Deckung der letzten 21 Jahre ſoll durch einen
etwaigen Schuldennachlaß der Amerikaner erfolgen, von dem wie=
der
8½½= Prozent dem gleichen Zweck zugeführt werden ſollen, 66½½=
Prozent eines amerikaniſchen Nachlaſſes kommen dagegen Deutſch=
land
zugute, die reſtlichen 25 Prozent dagegen den Alliierten. 80
Prozent der etwaigen Gewinne der Bank für Intern. Zahlungen
dienen gleichfalls der Abdeckung der letzten 21 Jahre.
4. Das Geſchäftskapital der Bank für Intern.
Zahlungen wird in Höhe von 400 Millionen Mark in Ausſicht
genommen. An Betriebsmitteln wird die Bank über insgeſamt
1½2 Millarden jährlich verfügen, worin u. a. eine ungeſchützte
Jahreszahlung von 660 Millionen enthalten iſt, die den Alliierten
zur Verfügung geſtellt werden. Alle Notenbanken werden ferner
einen beſtimmten Betrag an Deviſen bei der internationalen Bank
hinterlegen, die zu einem geringen Zinsfuß verzinſt werden ſollen.
5. Ueber die Höhe des deutſchen Beitrags zum
Betriebsfonds iſt noch keine Einigung erzielt. Es erſcheint
den deutſchen Sachverſtändigen ſehr ſchwierig, die von alliierter
Seite vorgeſchlagene Summe in Höhe von 4050 Millionen jähr=
lich
der Bank zur Verfügung zu ſtellen, und zwar hängt die Mög=
lichkeit
nicht von dem deutſchen Haushalt oder Transferfragen ab,
ſondern von der Lage des deutſchen Geldmarktes, da wir das
Recht erhalten, jederzeit, ſoweit es die Geldverhältniſſe als günſtig
oder möglich erſcheinen laſſen, mit Zuſtimmung des Reichsbank=
präſidenten
die ausgegebenen oder konvertierten Anleihen zurück=
zukaufen
.
6. Die Frage der Heranziehung der Nach=
folgeſtaaten
zur Reparationslöſung ſoll erſt in
einem Jahr ihre Löſung finden. Die Alliierten haben ſich bis
zu dieſem Zeitpunkt klar zu werden, ob ſie von ihren Schuld=
nern
, d. h. von den Nachfolgeſtaaten, die ihnen geſchuldeten
Summen eintreiben wollen oder nicht. Auch dieſe Summen
würden, falls die Alliierten ſie erhalten, zur Abdeckung der letz=
ten
21 Jahre herangezogen werden.
7. Transfer= und Aufbringungsmoratorium
werden miteinander verbunden. Das Transfermoratorium wird
für zwei Jahre durch die deutſche Regierung erklärt werden
können. Nach Ablauf eines Jahres kann die deutſche Regierung
für die Hälfte der geſchützten Jahreszahlung die Aufbringung
einſtellen. In dieſem Punkte ſind, wie man ſieht, die deut=
ſchen
Sachverſtändigen mit ihren Wünſchen nicht reſtlos durch=
gedrungen
.
8. Die Sachlieferungen, die in den erſten 10 Jahren
einen bedeutenden Teil der deutſchen geſchützten Jahreszah=
lungen
ausmachen, beginnen in Höhe von 750 Millionen jähr=
lich
und fallen bis auf einen Betrag von 300 Millionen jährlich,
um 50 Millionen, um nach 10 Jahren ganz aufzuhören. Lang=
friſtige
Vert; ge ſollen bei Inkrafttreten des Transferſchutzes in
beſonderen Fallen weiterlaufen können.
9. Die Liquidationen und die hierfür vorgeſehenen
gemiſchten Schiedsgerichte hören auf.
10. Die Recovery=Akte werden mit den Sachliefe=
rungen
verbunden. Nach dem Recoverh=Act werden künftighin
Beträge nur in Höhe von 20 Prozent der jeweiligen Sachliefe=
rungen
erhoben werden können. Der erhaltene Betrag ſinkt ſo=
mit
in ſeinem Werte von 150 auf 60 Millionen Goldmark im
Jahre und hört mit den Sachlieferungen auf.
11. Sämtliche Diskriminierungen des Ver=
ſailler
Vertrages fallen fort.
12. Formal wird der Schlußbericht wie folgt gehalten
ſein: Dem Schlußbericht ſelbſt werden drei Anlagen beigefügt:
eine über die Sachlieferungen, eine über das Statut der Inter=
nationalen
Zahlungsbank und eine über die Verteilung der
deutſchen jährlich gezahlten Summen unter die Gläubigermächte.
Nicht im Schlußbericht enthalten wird hingegen die Abmachung
über die Verteilung eines etwaigen Nachlaſſes der amerikani=
ſchen
Schuldenforderungen an die alliierten Mächte ſein, ſowie
die obenerwähnten Einzelbeſtimmungen über die Verteilung der
Zahlungen zwiſchen Deutſchland und den Mächten, die als ſelb=
ſtändige
Erklärungen neben dem Schlußbericht herlaufen wer=
den
. Man erwartet, daß der Schlußbericht den Regierungen am
Samstag, den 8. Juni, vorgelegt werden wird.

Vom Tage.
Auf dem ſozialdemokratiſchen Parteitag wurde
menſetzung wiedergewählt. Nach dieſer Wahl legten ver=
ſchiedene
Rednerinnen ihre Auffaffung über die Stellung der Frauen in
der Partei und im öffentlichen Leben dar. Sodann ergriff Wels das
Wort zu einer Schlußanſprache. Mit dem Geſang der Internationale
Die ruſſiſche baltiſche Flotte iſt zu ihrer erſten Schul=
fahrt
in der Oſtſee aus Kronſtadt ausgelaufen.
Telegranme aus Kabul, die in Peſchawar eingetroffen ſind, berich=
mit
knapper Nok dem Tode, während ſein Kriegsminiſter getötet wor=
Der Sultan von Sanſibar, iſt als Gaſt der eng=
hof
empfangen.
Für die Flottenbauten hat Italien nach einer Mit=
teilung
des Unterſtaatsſekretärs der Marine, des Admirals Sirianni,
in der Kammer in den letzten Jahren durchſchnittlich
1930/31 muß dieſer Betrag erhöht werden. Die italieniſche Handels=
marine
hat ſich ſeit 1914 mehr ls verdoppelt, indem ſie von 1 668 220
Tonnen auf 3 541 426 Tonnen geſtiegen iſt.
Ueber das italieniſche Flottenbauprogramm teilte
der Unterſtaatsſekretär der Marine, Admiral Sirianni, in der Kammer
zern von 10000 Tonnen, 6 Kreuzern von 5200 Tonnen, 19 Kundſchafter=
Die Verbannungskommiſſin in Südtirol hat unter
dem Vorſitz des Präfekten den Arzt des Aren=Tales Dr.
Joſeph Kiener für drei Jahre zwangsverſchickt mit
Perſon ſei
Die ſozialiſtiſche Kammergruppe in Paris for=
Der König von England iſt von neuem ernſtlich er=
beſtehen
Beſorgniſſe um das Befinden des Königs,

Tee im Freien einnahm.

Heſſiſche Polikik.
Der Geſehgebungsausſchuß des Hefſiſchen Landkags
ſetzte in ſeiner geſtrigen Sitzung die Beratung über die vom Abg. Dr.
Beſt und Gen, geſtellten Anträge auf Aenderung des Geſetzes über die
Notaviate fort. Dr. Beſt erwiderte ausführlich auf die von der Re=
gierung
in der letzten Sitzung gemachten Einwendungen. Darauf nahm
der Finanzminiſter erneut Gelegenheit, ſeine Bedenken gegen die An=
träge
vorzubringen, wobei er ſeine ablehnende Haltung vor allem auch
damit begründete, daß die Notare nicht entſchädigungslos entlaſſen wer=
den
könnten. Die Aufwendungen für Penſionen uſw bei Aufhebung der
Notariate würden ſo hoch ſein, daß eine Annahme der Anträge nicht
in Frage käme. Des Vertreter der Deutſchen Volkspartei iſt der Anſicht,
daß bei Annahme der Anträge Beſt ſehr wohl für den Staat Erſpar=
niſſe
erzielt wüirden, wenn ſie durchgeführt werden könnten. Der
Zentrumsvertreter wendet ſich gegen die Anträge Beſt. Er erklärt,
wenn die Anträge nicht auf eine Aufhebung, ſondern auf eine Ein=
ſchränkung
der Notariate hinausliefen, könne er ſich dafür einſetzen.
Der Sprecher des Bauermbundes iſt für baldmögliche Beſeitigung
der geſetzlichen Beſtimmungen über die Ruhegehalte und Hinterbliebe=
nenverſorgung
der Notare und für Herabſetzung der Gebühren.
Die ſämtlichen Anträge Dr. Beſt und Gen, ſowie ein
Antrag der Abgg. Dr. Werner und Böhm, der ebenfalls die Auf=
hebung
des jetzigen Notariats wünſcht, werden mit großer Mehrheit
abgelehnt.
Angenommen wird ein Antrag SchreiberDr. v. Helmolt, worin
beantragt wird, die Regierung zu erſuchen,
a) baldigſt dem Landtag einen Geſetzentwurf vorzulegen, der unter
Anpaſſung an die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit eine Senkung
der Stempel und Gebühren in den Angelegenheiten der freiwilli=
gen
Gerichtsbarkeit, namentlich im Grundſtück= und Grundbuch=
verkehr
, vorſicht;
5) in die ſofortige Prüfung der Frage einzutreten, ob ohne Ver=
letzung
wohlerſooubener Nechte, eine Beſeitigung der ſtaatlichen
Penſion und Hinterbliebenverſorgung für die Notare, durch Schaf=
fung
einer ſelbſtändigen Zwingspenſionskaſſe unter der Sellſtver=
waltung
der Notariatskamme= möglich iſt,
und bejahendenfalls dem Landtag eine dahingehende Vorlage zu machen.

Kommt das Hausgehilfengeſek?
Vor einigen Monaten wurde die Oeffentlichkeit durch Mit=
teilungen
über den Entwurf eines Hausgehilfengeſetzes überraſcht.
Der Entwurf fand in der geſamten Preſſe eine ſcharfe Kritik. Wir
wiſſen nicht, ob man ſich im Reichsarbeitsminiſterium inzwiſchen
davon überzeugt hat, daß mit der Vorlage in dieſer Faſſung
eine Mehrheit im Reichstag nicht zu erzielen iſt. Es verlautet,
daß dem Reichsrat demnächſt die Vorlage zugehen ſoll. Man
wird gbzuwarten haben, wie ſie diesmal ausſieht und ob ſie ſich
mit den völlig undiskutablen Vorſchlägen des erſten Referenten=
entwurfes
deckt.

[ ][  ][ ]

Nummer 150

Gamstag, den 1. Juni 1929

Seite 3

Gewaltiger Skimmenverluſt
der Konſervakiven.
Weder die Konſervaliven noch die Arbeikerparke
haben eine abſolute Mehrheit. Den Ausſchlag
geben die Liberalen.
* London, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Die engliſche Arbeiterpartei geht aus den Unterhauswahlen
als die ſtärkſte Partei hervor, ohne jedoch die abſolute Mehrheit
von 308 Mandaten im Unterhaus zu erreichen. Die noch aus=
ſtehenden
Ergebniſſe werden vorausſichtlich folgende Geſamtzahl
bringen: Arbeiter 289, Konſervative 261, Liberale 60, ſonſtige
Parteien 5 Mandate. Die Splitterparteien können aber als Geg=
ner
der Arbeiterpartei angeſprochen werden. Damit iſt die Lage
geſchaffen, die Lloyd George und ſeine Politik in den Vordergrund
des Intereſſes ſchiebt, da von ſeiner Entſcheidung die Beſchlüſſe
des Parlamentes in poſitiver und negativer Hinſicht beeinflußt
werden können. Unweſentliche Aenderungen in den genannten
Zahlen können noch eintreten, was aber auf das Geſamtergebnis
keinen Einfluß mehr haben dürfte. Soweit bisher bekannt, er=
hielt
die Arbeiterpartei 8 260 850 Stimmen, die Konſervative
Partei 8 123 875 Stimmen, die Liberale Partei 5 026 306 Stim=
men
, während auf die anderen Parteien 196 083 Stimmen ent=
fielen
.
Von den 615 Wahlbezirken liegen bis 21,30 Uhr folgende
Ziffern vor: 289 Arbeiterparteiler, 250 Konſervative, 52 Liberale
und 5 ſonſtige Splittergruppen. Von anderer Seite (TU.) wird
das vorläufige amtliche Wahlergebnis wie folgt mitgeteilt:
Konſervative
252
Liberale . .
51
Arbeiterpartei ..
288
5
Sonſtige Parteien. . . .
Zuſammen vorläufig . . . . . . 596 Mandate.
Die noch ausſtehenden Wahlergebniſſe aus 19 Wahlkreiſen ent=
fallen
meiſt auf die abgelegenen Inſeln im Norden und dürften
infolge der ungünſtigen Verkehrsverhältniſſe erſt in einigen Tagen
einlaufen. Einige Ergebniſſe werden erſt im Laufe der kommen=
den
Woche bekanntgegeben, da die beiden Abgeordneten der ver=
einigten
engliſchen Univerſitäten erſt am 3. Juni und die drei
Abgeordneten der ſchottiſchen Univerſitäten erſt am 10. Juni be=
ſtimmt
ſein werden.
Die Niederlage der Konſervativen und der Erfolg der
Arbeiterpartei wird beſonders deutlich durch eine Gegenüber=
ſtellung
mit dem Reſultat der Oktober=Wahlen vom Jahre 1924.
Das Unterhaus ſetzte ſich zuſammen im
Oktober 1924

Konſervative
422
Liberale
40
148
Arbeiterpartei . . .
4
Unabhängige ...
Kommuniſten . . .

November 1922
Dezember 1923
. . 346
Konſervative . . . . 257 Konſervative
116
Liberale . . . . 158 Liberale
Arbeiterpartei .... 192 Arbeiterpartei . ... 144

Zu den Verluſten der Konſervativen ſchreibt Evening Stan=
dard‟
: Obwohl auswärtige Angelegenheiten im allgemeinen bei
den engliſchen Wahlen keine wichtige Rolle ſpielen, ſo hat doch das
Gefühl der Unbehaglichkeit, das durch die auswärtige Politik
Chamberlains erzeugt worden war, weſentlich zu dem Verluſt der
Konſervativen beigetragen. Die Tatſache daß ſich die Mehrheit
Chamberlains in ſeinem Wahlbezirk von über 13 000 auf nur 43
trotz der verſtärkten Wählerſchaft erniedrigt hat, iſt das unver=
meidliche
Ergebnis der begangenen Fehler, wie des engliſch= fran=
zöſiſchen
Marineabkommens und das Verhalten Englands bei den
Beſppechungen über die Abrüſtung zur See in Genf.

Nach den Wahlen.
EP. London, 31. Mai.
Soweit bis Donnerstag mitternacht die bisherigen Stim=
menzahlen
überhaupt einen Schluß erlaubten, ſchien die Konſer=
bative
Partei einen prozentualen Rückgang verzeichnen zu
müſſen, während die Arbeiterpartei weſentliche Gewinne buchen
konnte. Die weiteren in der Nacht bekannt gewordenen Wahl=
ergebniſſe
zeichneten ſich dadurch aus, daß die Arbeiterpartei auch
nicht einen Sitz verloren hatte, ſondern ſich fortgeſetzt auf
Koſten der Konſervativen verſtärkte. Die Konſervativen hatten
nach Mitternacht noch keinen Sitzgewinn zu verzeichnen, ſondern
nur Verluſte. Die Liberalen haben mit wechſelndem Erfolg
gekämpft. Von den Konſervativen wurden u. a. wiedergewählt:
Kriegsminiſter Worthington Evans, Kolonienminiſter Amery,
Luftminiſter Sir Samuel Hoare, Wohlfahrtsminiſter Neville
Chamberlain, von den Arbeiterführern Clynes und Ponſonby.
Der Liberale Sir Herbert Samuel gewann den Konſervativen
einen Sitz ab. Der ſozialiſtiſche Sohn Baldwins wird ins Par=
lament
einziehen. Der Kommuniſt Saklatvala konnte ſeinen Sitz
nicht behaupten. Der Eingang von weiteren Wahlergebniſſen in
der Nacht zum Freitag beſtätigte die allgemeine Tendenz einer
Skärkung der Arbeiterparkei auf Koſten der Konſer=
vakiven
,
während die Liberale Partei bisher ohne irgendwelchen Zu=
wachs
aus den Wahlen hervorgegangen war. Die Verluſte der
Konſervativen waren um dieſe Zeit bereits ſo hoch, daß man
ſtark bezweifeln mußte, ob die weiteren am Freitag vormittag
herauskommenden Wahlergebniſſe ihnen die abſolute Mehrheit
noch ſichern können. Von bekannteren Perſönlichkeiten ſind weiter
wiedergewählt: der Handelsminiſter Cunliffe Liſter, der Unter=
ſtaatsſekretär
im Foreign Office Locker=Lampſon, Lady Aſtor und
Sir Auſten Chamberlain, letzterer jedoch mit nur 43 Stimmen
Mehrheit, der Arbeitsminiſter Steel Maitland iſt jedoch bei den
Wahlen durchgefallen. Um 6.30 Uhr war der Stand der Wahl=
ergebniſſe
folgender: Arbeierpartei 121, Konſervative 78, Libe=
rale
14, Sonſtige 4.
Der einzige Kommuniſt im Unkerhauſe, Saklakvala,
haf ſeinen Sit an die Arbeikerparkei verloren.
Seit 12 Uhr mittags begannen wieder Meldungen
über die Wahlergebniſſe einzulaufen. Die Zeitungen wurden
raſend gekauft und an all den Stellen, wo die Ergebniſſe be=
kannt
gegeben wurden, bildeten ſich große Menſchenanſamm=
lungen
. Man hatte zwar allgemein einen Zuwachs der
Arbeiterpartei erwartet. Daß dieſer aber in einem
ſolch weitgehenden Maße erfolgen würde, hat doch
faſt überall überraſcht; am meiſten vielleicht in den
Kreiſen der Arbeiterpartei ſelbſt, wo jetzt eitle Freude über die
Erfolge herrſcht. Soweit die bisherigen Reſultate einen Schluß
erlauben, betrug die Wahlbeteiligung etwa 77 Pro=
zent
.
Um 14 Uhr erſcheint es ziemlich ſicher, daß die Konſer=
vative
Partei nicht mehr die abſolute Majo=
rität
erhalten kann. Man hatte am Vormittag berechnet, daß
ſie noch im günſtigſten Falle 25 Sitze mehr als die Hälfte ſämt=
licher
Mandate des Unterhauſes erhalten könnte. Inzwiſchen
ſind ihre Verluſte jedoch ſo geſtiegen, daß dieſer Ueberſchuß auf=
gebraucht
iſt. Lloyd George iſt in Carnorvon mit einer
Mehrheit von 9133 Stimmen wiedergewählt worden; auch
ſeine Tochter hat den liberalen Sitz in Angle=
ſey
zu halten vermocht. Der Sohn des Arbeiterführers
Arthur Henderſon, ebenfalls ein Sozialiſt, gewann in Süd= Car=
diff
vor den Konſervativen. Die Sozialiſtin Miß Bonnfield kehrt
ins Parlament zurück, ebenſo der bisherige Generalpoſtmeiſter
Mitchell Thomſon. Der bisherige Staatsſekretär im Kriegmini=
ſterium
Duff Cooper (konſervativ) iſt geſchlagen.
Der Stand der engliſchen Wahlen um 7 Uhr abends.
Aus den bis 19 Uhr vorliegenden Wahlergebniſſen kann der
Schluß gezogen werden, daß weder die Konſervativen
noch die Arbeiterpartei eine abſolute Mehrheit
haben werden, ſo daß die Haltung von Lloyd George
als Führer der Liberalen Partei wahrſcheinlich
ausſchlaggebend ſein wird. Soviel ſteht jetzt feſt, daß er
zuſammen mit den Arbeitern über die Mehrheit der Stimmen
im Parlament verfügt. Es iſt jedoch noch nicht ganz ſicher, ob

das bei einem Zuſammengehen mit den Konſervativen der Fall
ſein wird. Um 18.30 Uhr verteilten ſich die Mandate wie folgt:
Arbeiterpartei 283, Konſervative 240, Liberale 50, Sonſtige 5.
Die Konſervativen haben bisher 3 Sitze gewonnen und 141
verloren. Die Arbeiterparteiler haben 128 gewonnen und 4 ver=
loren
. Die Liberalen gewannen 29 und verloren 20. Die ſon=
ſtigen
Parteien verzeichnen drei Gewinne und zwei Verluſte.
Es werden nur noch die Ergebniſſe aus 25 Wahlkreiſen er=
wartet
. Elf Sitze der Univerſitäten werden erſt in einigen Tagen
bekannt werden. Dieſe letztgenannten kommen für die Arbeiter=
partei
nicht in Frage, ſondern dürften in der Hauptſache den
Konſervativen zufallen.
Die Wahlergebniſſe der Londoner Stadtteile liegen voll=
ſtändig
vor. Danach haben von den 62 Sitzen die Arbeiterpar=
teiler
35, die Konſervativen 25 und die Liberalen zwei erhalten.
Die Arbeiterparteiler gewannen von den Konſervativen 14,
von den Liberalen drei und von den Kommuniſten einen, und
verloren einen Sitz an die Liberalen.
Von bekannten politiſchen Perſönlichkeiten ſind wiederge=
wählt
wordem: der Führer der Arbeiterpartei, Ramſay Mac=
donald
, im Bezirk Seaham, Grafſchaft Durham, mit 28 794
Stimmenmehrheit; Finanzminiſter Churchill im Bezirk
Epping, Grafſchaft Eſſex, mit einer Mehrheit von 4967 Stimmen;
ferner Landwirtſchaftsminiſter Guinneß, Sir Robert Horne,
der Liberale Runciman und Sir John Simon. Der bisherige
Premierminiſter Baldwin wurde in Bradley wiedergewählt.
Ebenſo erſcheinen die Arbeiterführer Kenworthy, Wedgwood und
Thomas Snowden ſowie die ſozialiſtiſche Lady Mosley und ihr
Mann, Sir Oswald Mosley, wieder im neuen Parlament. Der
Sohn von Lloyd George hat den Liberalen den Sitz in Pem=
broke
erobert.
Der Eindruck des Wahlergebniſſes in Genf.
* Genf, 31. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Ausgang der engliſchen Wahlen findet in Genf ſen=
ſationelle
Beachtung. Beſonders in der augenblicklich tagenden
Arbeitskonferenz, deren ſieben Unterkommiſſionen ihre Arbeiten
aufnahmen und an der viele engliſche Delegierte teilnehmen, war
das Intereſſe groß. Während des ganzen Tages wurden fort=
laufend
die eingehenden Wahlergebniſſe in den Wandelgängen
des Konferenzgebäudes angeſchlagen. Bei den Arbeitervertretern
gibt man der großen Freude über den Erfolg der Arbeiterpartei
unverhohlen Ausdruck. Daß der engliſche Arbeitsminiſter Steel=
Maitland, der vor wenigen Wochen die engliſche Forderung nach
Reviſion des Achtſtundenabkommens in Genf vertrat, nicht wie=
dergewählt
iſt, ſieht man als ein Zeichen dafür an, daß die neue
engliſche Regierung mit der gleichen Energie wie bisher auf der
Reviſion des Waſhingtoner Abkommens beſtehen wird.
Im Generalſekretariat des Völkerbundes, das von der Wahl=
entſcheidung
in England natürlich noch ſehr viel tiefer berührt
wird, konzentriert ſich augenblicklich das Intereſſe auf die Frage,
ob Chamberlain zu der nächſten Tagung des Völkerbundsrats
nach Genf kommt und wie die Haltung der engliſchen Delegier=
ten
der Minderheitenfrage gegenüber nunmehr ſein wird. Da
Chamberlain jedenfalls nach Madrid nur als interimiſtiſcher
Außenminiſter kommen kann, nimmt man an, daß er die künftige
Regierung in der Minderheitenfrage nicht endgültig binden kann,
obwohl er ſich perſönlich durch ſeine Mitarbeit an dem Londoner
Minderheitenbericht ſehr ſtark feſtgelegt hat, und daß die Aus=
ſichten
für eine Fortſetzung der Minderheitendiskuſſion im Sep=
tember
größer werden. Jedenfalls vechnet man damit, daß ſelbſt
bei einer konſervativ=liberalen Koalitionsregie=
rung
der in den vergangenen fünf Jahren im Völkerbund und
in der engliſchen Völkerbundspolitik vorherrſchende reaktionäre
lähmende Einfluß der Diehards gebrochen iſt.
England und die Rheinlandräumung.
EP. London, 31. Mai.
Auf Grund der in Paris zirkulierenden Gerüchte, denen zu=
folge
England bereits bindende Zuſagen über die Räumung des
Rheinlandes abgegeben haben ſoll, halten es die engliſchen zu=
ſtändigen
amtlichen Stellen für angebracht, Stellung hierzu zu
nehmen. In der amtlichen Erklärung heißt es, daß die eng=
liſche
Regierung eine neue Demarche bei der franzöſiſchen Re=
gierung
nicht vorgenommen habe; es ſeien auch keine neuen Erör=
terungen
gepflogen worden, ſondern die Anſicht der engliſchen
Regierung, wie ſie im Ober= und Unterhaus zum Ausdruck ge=
bracht
worden ſei, ſei auch jetzt noch die gleiche, d. h. alſo, daß
eine unmittelbare Verquickung der Rheinlandfrage mit der
Reparationsfrage engliſcherſeits abgelehnt wird, und daß man
ſich in London auf den Standpunkt der im September 1928 in
Genf getroffenen Abmachungen ſtellt.

* 9as kaufendjayrige Meißen.
inf. Vom 2. bis 10. Juni feiert Meißen ſein tauſendjähriges
Jubiläum. Dieſe ſchöne ſächſiſche Stadt iſt eine der älteſten Nie=
derlaſſungen
Sachſens, und man kann annehmen, daß das Jahr
929 als das Gründungsjahr anzuſehen iſt. Sicher iſt, daß die
Stadt von König Heinrich I. zwiſchen 925 und 930 zum Schutze
deutſcher Siedlungen gegen die Slawen begründet worden iſt.
Die Markgrafſchaft Meißen wurde bereits im Jahre 928 von =
nig
Heinrich I. begründet, und außer der Stadt Meißen gehörten
damals dazu die Städte Bautzen, Kamenz, Dresden, Noſſen, =
geln
, Leisnig u. a. Als der erſte Markgraf des Markgraftums
Meißen wird Wiggert genannt, der um 968 gelebt hat. Ungefähr
um 965 wurde von Kaiſer Otto I das Bistum Meißen gegründet,
deſſen Biſchöfe Reichsfürſten waren. Meißen gehörte wie die
gleichzeitig geſtifteten Bistümer Merſeburg und Zeitz in geiſtlichen
Angelegenheiten zu dem Amtsbezirk des Erzbistums Magdeburg.
Die Errichtung des Markgraftums und des Bistums Meißen
war der Grund für die ſchnelle Entwicklung, die dieſe Stadt nahm,
denn bis zum 13. Jahrhundert war ſie die Reſidenz der Mark=
grafen
, und bis zur Zeit der Reformation der Sitz der Biſchöfe.
In ſeiner 1000jährigen Geſchichte hat Meißen viel Unheil durch
Kriege aller Art erfahren. Schon im Jahre 1547 wurde ſie ein=
mal
von den Kaiſerlichen erobert, zum zweiten Male im Dreißig=
jährigen
Kriege im Jahre 1632, und fünf Jahre ſpäter von den
Schweden, die die Stadt zum Teil niederbrannten. Trotzdem
ift Meißen ſtets eine Stätte deutſcher Kultur geweſen. Bauwerke
vor höchſter Kunſtfertigkeit, die Zeugen deutſchen künſtleriſchen
Geiſtes der Vergangenheit ſind, gelten noch heute als Vertreter
der beſten deutſchen Baudenkmäler. Zu ihnen gehört vor allen
Dingen der Meißener Dom, der ein Meiſterſtück gotiſcher Bau=
kunſt
iſt. Zuerſt von Kaiſer Otto I. erbaut, brannte aber der
Dom Anfang des 13. Jahrhunderts völlig ab. Biſchof Wittigo I.
begann den Dom nun von Grund aus neu zu bauen. Da er aber
ſtarb, als der Haupteingang der Südſeite fertiggeſtellt war, ſo
ſetzte Wittigo II. das Werk ſeines Vorgängers fort, und zwar bis
auf die beiden weſtlichen Türme, die im Anfang des 14. Jahr=
hunderts
vollendet wurden. Sie brannten im Jahre 1413 ab,
wurden 1471 wieder neu gebaut, um 1547 einem Blitz zum Opfer
zu fallen. Im Jahre 1903 wurde der Dom reſtauriert. Er ent=
hält
koſtbare deutſche Kunſtwerke. Der weſtliche Haupteingang
iſt durch die Fürſtenkapelle verdeckt, die der Kurfürſt Friedrich
der Streitbare im Jahre 1425 als Erbbegräbnis bauen ließ. Hier
befinden ſich mehrere Bildhauerarbeiten des berühmten deut=

ſchen Künſtlers Peter Viſcher. Von den anderen berühmten Bau=
denkmälern
Meißens ſei noch die Albrechtsburg erwähnt, die
gleichfalls zu den köſtlichſten Arbeiten alter deutſcher Baukunſt
gehört. In den letzten zwei Jahrhunderten hat Meißen durck
ſeine berühmte Porzellanmanufaktur Weltruhm erlangt. Sie
wurde im Jahre 1710 durch Böttger begründet und iſt ſchon nach
kurzer Zeit zu einer der angeſehenſten Werkſtätten für Porzellan=
arbeiten
geworden. Ihre Erzeugniſſe erlangten nach wenigen
Jahrzehnten in der damals bekannten Welt größtes Anſehen
und wurden ſchon im 18. Jahrhundert mit hohen Preiſen bezahlt.
Die berühmte Schwertermarke war in den erſten Jahren noch
nicht das Fabrikzeichen von Meißen. Teils wurden die Erzeug=
niſſe
ohne jede Marke in den Handel gegeben, teils hatten ſie die
Initialen A.R. als Herkunftsſtempel. Dieſe ſind heute ſehr ſel=
ten
geworden und gelten als Koſtbarkeiten, die in der letzten Zeit
Preiſe bis zu 50 000 Mark pro Stück erzielten. Hier wirkten die
hervorragendſten Porzellanbildhauer, wie Kaendler u. a. Ab=
geſehen
von der Frühzeit, deren Erzeugniſſe durch ihre große Sel=
tenheit
einen hohen Wert beſitzen, ſind die Kunſtwerke der ſogen.
Punkt=Zeit heute die geſuchteſten. Dieſer Name rührt daher, daß
zwiſchen den beiden gekreuzten Schwertern, die jedes Stück in
blauer Farbe trägt, ſich ein Punkt befindet. Es handelt ſich um
die Zeit Mitte des 18. Jahrhunderts, die eine Blüteperiode der
Meißner Porzellanmanufaktur darſtellt. Eine zweite Periode iſt
die ſogenannte Marcolini=Zeit, in der anſtelle des Punktes zwi=
ſchen
den beiden gekreuzten Schwertern ein Stern getreten iſt. Be=
ſonders
die figürlichen Darſtellungen ſind von ſeltener Schönheit
und großem Kunſtwert. Auch als Meißen begann, ſeine Waren
in Maſſen herzuſtellen, wurde immer noch darauf geſehen, daß
alle Erzeugniſſe ſich durch künſtleriſchen Wert auszeichnen.

Die Noigemeinſchaft in Nok.
Die Notgemeinſchaft deutſcher Wiſſenſchaften hat ſich im Laufe
von knapp einem Jahrzehnt zu einer unentbehrlichen Helferin aller
wiſſenſchaftlich forſchenden Kreiſe entwickelt. Gegründet in den
Zeiten des ſchwerſten Elends, hat ſie es ſich zur Aufgabe geſtellt,
das darniederliegende wiſſenſchaftliche Leben Deutſchlands wieder
zu erwecken. Sie dient allen Zweigen der Wiſſenſchaft, der Theo=
logie
, Philoſophie, Philologie und Geſchichte durch Druckunter=
ſtützung
bei der Herausgabe ihrer Werk=, wie auch durch ergebnis=
reiche
Ausgrabungen im Inland (in Trier), wie im Ausland
(Pergamon, Epheſus, Didymae, Perſien, Südrußland); den
Naturwiſſenſchaften und der Medizin durc; Zeſchaffung von
Apparaten, der Technik, der Landwirtſchaſt und Viehzucht durch

Unterſtützung der wiſſenſchaftlichen Verſuchsanſtalten; und allen
Zweigen der Wiſſenſchaft gemeinſam durch eine großzügige Dotie=
rung
der Bibliotheken. Bei der Begründung der Notgemeinſchaft
hatte man die Hoffnung gehegt, daß das Inland erhebliche Sum=
men
für den Wiederaufbau des einſt ſo hoch geſchätzten deutſchen
Geiſteslebens beiſteuern würde. Aber dieſe Erwartung hat ſich
als irrig erwieſen. In dieſer Notlage entſchloß ſich der Reichstag
mit Einverſtändnis aller Parteien, der deutſchen Wiſſenſchaft
durch Gewährung eines jährlichen Zuſchuſſes von mehreren
Millionen zu Hilfe zu kommen.
Die traurige Finanzlage des Reiches hat aber dazu geführt,
daß die Ausgabepoſten auf allen Gebieten ganz bedeutende Ein=
ſchränkungen
erfahren mußten. Unter den Leidtragenden befindet
ſich auch die Notgemeinſchaft deutſcher Wiſſenſchaft, deren Reichs=
zuſchuß
eine ſehr ſchmerzliche Herabſetzung erlitt. Schon mußte
die Zahl jener Forſchungsſtipendien bedeutend vermindert wer=
den
, die zur Förderung des wiſſenſchaftlichen Nachwuchſes an junge
Gelehrte verteilt wurden; die Herausgabe wiſſenſchaftlicher Werke,
die Beleihung der Inſtitute mit Apparaten wurde auf das Aller=
notwendigſte
beſchränkt. Am ſchmerzlichſten aber wird es wohl
empfunden werden, daß die finanziellen Zuwendungen an die
Staats= und Hochſchulbibliotheken gewaltig gekürzt wurden. Durch
dieſe Zuſchüſſe allein war es möglich geweſen, jene Lücken auszu=
füllen
, die während der Kriegsjahre den Bibliotheken entſtanden
waren, und namentlich auch weiter die ausländiſche Literatur zu
beſchaffen, ohne deren Kenntnis eine Konkurrenz Deutſchlands auf
dem wiſſenſchaftlichen Geldmarkt unmöglich iſt.
Es wäre dringend zu wünſchen, daß die Reichsregierung und
der Reichstag ſich bald, vielleicht ſchon in einem Nachtragsetat, ent=
ſchließen
könnten, dieſe von der Not geborenen Sparmaßnahmen
zu mildern und zum mindeſten den großen öffentlichen Bibliothe=
ken
wieder diejenigen Mittel zu gewähren, die zur Aufrechterhal=
tung
ihrer Leiſtungsfähigkeit unentbehrlich ſind.

Frühling! und mit all meiner Freud, was fang ich nur an?
Ich ziehe ein feſtlichfröhliches Kleid an, möglichſt ein leichtes ſeide=
nes
, und dann gebe ich Flaggenſalut, ziehe Fahnen und Wimpel auf,
ſvo immer ſich das modegerecht am Frühlingskleid anbringen läßt. So
geſchrieben im Mai=Heft der Frauen=Mode. Braucht es weiterer Er=
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kennen zu lernen? Erleſene Modelle warten darauf, Sie mit dem
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[ ][  ][ ]

Nummer 150

Samstag, den 1. Juni 1929

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 1. Juni.
Hie Verlängerung der Polizeiſtunde.
Der Miniſter des Innern hat eine Anordnung getroffen, die am
3. Juni 1929 in Kraft tritt und eine Neuregelung der Polizeiſtunde
und der öffentlichen Tanzluſtbarkeiten bringt. Dem von mehreren Sei=
ten
geäuſerten Wunſch auf gänzliche Aufhebung der Polgei=
ſtunde
konnte allerdings nicht ſtattgegeben werden U. a. ſtand
dem die notwendige Rückſichtnahme auf die im Gaſtwirtsgewerbe be=
ſchäftigten
Arbeitnehmer entgegen. Die Polizeiſtunde wurde
einheitlich für das ganze Land auf 1 Uhr feſtgeſetzt.
Eine beſondere, der weitergehenden preußiſchen Regelung in Frankfurt
und Wiesbaden angepaßte Anordnung für Offenbach und Mainz iſt wicht
getroffen worden. Dagegen iſt die ſeitherige, ſehr weitgehende Praris,
wie ſie gegenüber Geſuchen um Verlängerung der Polizeiſtunde in Heſſen
ausgeubt uurde, vorbehaltlos beibehallen worden. Im übrigen iſt er=
neut
veranlaßt worden, daß die Gewerbeaufſichtsbeamten beſonders
ſtreng auf die Ginhaltung der Arbeitszeitbeſtimmungen, die zugunſten
der Arbeitnehmer erlaſſen ſind, achten.
Auch über öffentliche Tanzluſtbarkeiten enthält die Anordnung des
Miniſters neue Beſtimnungen, dunch welhe die von der Bevölkerung
vielfach als mißliebig empfundenen Beſchränkungen der ſeitheri=
gen
Regelung aufgehoben werden. Die öffentlichen Tanzluſtbar=
keiten
ſind nacht mehr auf wenige Tage in deu Woche oder im Monat
oder gar im Jahr wie dies in den Landgemeinden vielfach der Fall
war beſchränkt, ſondern es kann, umabhängig davon, wie oft bereits
in der betreffenden Gemeinde getanzt wurde, Tanzerlaubnis erteilt wer=
den
. Die ſeither gültigen Nichtlinien, die genau beſtimmten, wieviel
Tanzvergnügungen an einem Orte innerhalb eines beſtimmten Zeit=
abſchnitts
ſtattfinden durften, ſind außer Kraft geſetzt.
Ernannt wurde: Am 7. Mai der Kriminalinſpektor bei der
Stcatsanwaltſchaft in Mauz Friedrich Lehr zum Kriminaloberinſpek
tor bei der Staatsannaltſchaft in Gießen.
Erledigt iſt: Die Stelle des Amtsvorſtandes des Forſtamts
Grebenau, Meldeſchluß: 13. Juni 1229.
In den Nuheſtand treten: Au 1. Juli der Förſter Georg Ja=
kob
zu Langenthal auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze
der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dazember 1923 in Verbindung
mit Artikel 2 des Geſebzes über die Einſtellug des Perſonalabbaues
in Heſſen und zur Aeuderung des beſſiſchen Perſonglabbaugeſetzes vom
8. Oktober 1925; auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 (Neg.=Bl. S. 509
und 511) in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
S. 249) der Kanzleiſektetäir beim Landgericht der Provinz Rheinheſſen
zu Mainz Rudolf Klein.
Im Schloßmufeum finden Führungen ſtatt am Sonntag, den
2. Juni, vormittags 11 und 11.30 Uhr, von Montag, den 3. bis Frei=
tag
, den 7. Juni. vormittags 11 und 11.30 Uhr und nachmittags 3 Uhr
und 3.30 Uhr. Am Samstag iſt geſchloſſen.
Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag gelangt die Operette
Mamſell Nitouche in der Premierenbeſetzung umter muſikali=
ſcher
Leitung von Fritz Bohne zur Wiederholung. Miete I., Beginn=
19 Uhr.) Zu dieſer Vorſtellung können ſollhe Gutſcheine an der Tages=
kaſſe
in Untauſch genommen werden, die für eine nicht beſuchte Schau=
ſpielvorſtellung
ausgeſtellt wurden.
Im Kleinn Haus findet heute eine Volksborſtellung von Flotows
Oper Martha mit den Damen Walter und Jacobs ſowie den Her=
ren
Kuhn. Hoefflin als Gaſt, Nch unter muſikaliſcher Leitung von
Berthold Goldſchnnidt ſtatt. Beginn: 19,30 Uhr, Preiſe 0,50, 1, 2, 3 Mk.).
Morgen Sonntag finder im Großen Haus eine Wiederholung von
Puccinis großer Oper Manon Lescaut mit Anny von Stoſch
und den Herren Jagger, Gbert=Beyer, Kuhn, Vogt, Neh in den Haupt=
partien
unter muſikaliſcher Loitung von Carl Bamberger ſtatt.
Die Schieber des Ruhms, das erfolgreiche Schauſpiel von
Pagnol und Nivoix, in der Juſzenierung Günther Haenels und Wil=
helm
Reinkings geht morgen Sonntag, im Kleinen Haus in Szene.
(Zuſatzmiete IIl, Beginn: 19.30 Uhr.
Der allgemeine Vorverkauf für das einmalige Gaſtſpiel. Ma=
Pallenbergs am 4. Juni hat unter ungewöhnlich reger Beteiligung
des Publikums begonnen.
Orpheum. Sommerſpielzeit Direktor Adalbert
Steffter. Auf die heute, Samstag, abends 8.15 Uhr ſtattfindende
Erſtaufführung der Operettenneuheit Miß Chocolate (der
weibliche Jonny) ſei hierdurch hingewieſen. Die Titelrolle ſpielt die
erſte Soubrette Ria Urban vom Stadttheater Mainz. Morgen
Sonntag, und täglich gelangt ebenfalls die Operette Miß Chocolate‟
zur Wiedergabe. Die Zeitungen ſchrieben über das Stück: Am 1. Febr.
1929 fand auf der Rolandbühne in Wien Premiere ſtatt und erzielte
einen Senſationserfolg, wie er ſelbſt in Wien ſelten iſt. Das
Publikum raſte vor Vergnügen, und die Beifallsſtürme wollten kein
Ende nehmen, viele Nummern mußten mehrmals wiederholt werden.
Nach dem 2. Akt mußte der Vorhang vierzigmal hoſtgehen. Wiener
Tagblatt‟: Die neue Operette. Miß Chocolate, die mit hübſchen
Muſiknummern bedacht iſt, iſt luſtig. Es macht ſchon guten Eindruck,
daß der erſte Akt ausnahmsweiſe in einem Trauerhauſe und erſt der
letzte in einem Hotel ſpielt. Die Muſik, die flott gemacht iſt, ohne auf=
dringlich
zu ſein, verſtärkt den günſtigen Eindruck. Sobald ſich das Ohr
an die jetzt allgemein übliche Jazz=Inſtrumentation gewöhnt hat, kann
man dem grotesken Trauer=Duett, dem ſchmiſſigen Foxtrott, der ein=
prägſamen
Walzermelodie und namentlich dem vergnüglich eine White=
manweiſe
anſchlagenden Quintett den Rang wirkſamer und ſchlagkräf=
tiger
Nummern einräumen.
Die Bücherſtube Bodenheimer eröffnet als nächſte in der Reihe
ihrer mit Erfolg gepflegten Kunſtausſtellungen die Ausſtellungen der
Malerin Margaret Kranz=Butzbach. Die Künſtlerin iſt in Darmſtadt
nicht mehr unbekannt. Die vom Heſſiſchen Gewerbemuſeum 1927 ver=
anſtaltete
Ausſtellung Schrift und Handwerk enthielt mehrere Ar=
beiten
von Kranz; ebenſo die Ausſtellungen der Kunſthalle 1925 und
1986Die Offenbacher Schule= aus der die Künſtlerin hervorging,
weckte auch ihr Intereſſe für das handgeſchriebene und geſchmückte Buch,
wovon ſie eine Reihe wundervoller Arbeiten bei Bodenheimer zeigt.
Die Ausſtellung wird am 4. Juni eröffnet.
Volksbühne. Zu der am Mittwoch, dem 5. Juni 1929 ſtattfin=
benden
Sondervorſtellung Die Verbracher, Schauſpiel von Ferdinand
Bruckner, erhalten die Mitglieder der Volkbühne Karten zu bedeutend
ermäßigten Preiſen und vorheriger Beſtellung in der Geſchäftsſtelle,
Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter).
Deutſchorden. Ordenskapitel. Am Samstag, dem 1. Juni, 815
Uhr abends, in Eberſtadt vaterländiſcher Abend und Be=
grüßung
der auswärtigen Ordensbrüder im Beraſträßer Hof, auch
fir Angehörige und Gäſte. Noch Schluß Rückfahrtgelegenheit für Darm=
ſtädter
Ordensbrüder und Gäſte. Am Sonntag, dem 2. Juni, 9 Uhr
vormittags, Komturkapitel (Komture und Ehrenmeiſter) im
Hauſe Treuenau mit Gottesdienſt für alle Ordensbrüder, Jun=
ker
und Knappen mit Angehörigen und Freunden. 3 Uhr nachmittags
Ordenskapitel bei Sitte (keine Gäſte). Abends von 8.30 Uhr ab
zwangloſes Beiſammenſein bei Sitte (mit Angehörigen
und Gäſten).
Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen. Auf allgemeinen Wunſch wird
die bei der kürzlichen Uraufführung mit allſeitigem Beifall aufge=
nommene
, preisgekrönte Lokalpoſſe Liebesluſt oder Die weißen
Schuhe von Heinrich Rüthlein am Samstag, den 1. Juni ds. Js.,
abends 8 Uhr, in der Beſſunger Turnhalle wiederholt werden. Es
dürfte ſich empfehlen, Karten bei den Vorverkaufsſtellen zu beſchaffen,
da mit einem ſtarken Andrang an der Abendkaſſe zu rechnen iſt.
(Näheres ſiehe Anzeige.)

Zur Volks=Phoko=Woche.

2. bis 9. Juni.
Moderne Ahnengalerie?! Gibr es denn das? Ahnengalerie ja!
In der Erinerung ſteigen ſteifgemalte, lobens= und überlebensgroße
Bildwiſſe auf, in prunkvollen Rahmen, die ſich von den Wänden halb=
dunkler
Säle, in Burgen und Schlöſſern dem Beſuher präſentieren:
Fürſten, ſtolze Ritter, wohlhabende Patrizier! Stumm und ehrfurchts=
voll
ſtanden wie vor ſolchen Bildniſſen und ſuchten nach des Nätſels
Löſung, das ſich uns auftat, ſuchten die Kluft zwiſchen dem, was über=
liefert
iſt, und der Phyſiognomie zu ergründen. Vergeblich! Devote
Herrſchaftsmaler haben nicht einmal gemalt, geſchweige abgemalt: ſie
haben gefälſcht, haben aus Rüubern ehrenwerte Mäuner, aus Dirnen
adlige Frauen gemaht. Naturtreue konnte wohl ſelten garantiert ſein.
Die moderne Ahnengalerie dagegen, wie wir ſie heute in den ueiſten
Familien vorfinden, trügt nicht. Alles iſt eiht, wahr, wirklichkeitsnah!
Es hängt zuar nichts in Ueberlebensgröße, goldgerahmt und dutzend=
weiſe
in dem oder jenem Zimmer die neue Sachlichkeit und die not=
wendige
Sparſamkeit erlauben kein Protzentum ; wohlgeborgen im
Familienalbuur iſt die diel reihhaltigere Sammlung von Bildern des Fa=
milien
=, Verwandten und Bekanntenkreiſes fein ſäuberlich zuſammen=
getragen
! Gruppenbilder, Ginzelbildniſſe freudige und ernſte Anläſſe
ſind von der Photokamera für alle Zeiten untrüglich verewigt. In
ſchmalem Vand: drängen ſich in einem derartigen Album Dutzende von
Bildern zuſammen. Ihre Ausmaße ſind klein, ihre Sprache aber iſt
unverſälſcht klar. Gerade darum wirkt ſich die im Familienalbum zu=
ſammengetragene
Bilderſammlung noch nach Jahren und Jahrzehnten
tief aus. Das frölliche Bildchen ſtimmt uns dann nachdenklich, und in
dem Dunklen, Trüben ſchwinnt die Freude und dies Wunderſame er=
zeugt
jenes ſtille, ſüßheebe Gefühl die Wehmut. Wenn derginſt un=
ſere
Generation dahin iſt, ſo werden unſere Nachfahren glücklich ſein,
mit dem Familiennlbum, unſerer modernen Ahnengalerie, ein koſtbares
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ziemlich plötzlich eingetretene Hitze, das anhaltend ſchöne Wetter, haben,
wie immer, au41 die Darmſtädter Cafés und Noſtaurants veraulaßt,
torliegende Straßen und Plitz=, Gärten uſw. dem Reſtaurationsbetrieb
hinzuzufügen, um deu Giſten auch den Aufenthalt in friſcher Luft zu
geſtatten. Faſt alle Darmſtädter Cafés haben ſo ihre Reſtaurations=
lokalitäten
erteitert. Beſonders hülſch und angenehm iſt der Aufent=
holt
im Palmgarten=Café, das Herr Bender im Hofe ſeines
Reſtaurants errichtet hat. Zwar Palmgarten=Café iſt eine etwas gar
zu großzügig gewählte Bezeichnung, aber man ſitzt tatſächlich unter
Palmen. Halle Möbel und Wände haben einen blitzſauberen, friſchen
Anſtrich in Weiß und Grün erhalten. Auch das Gartenreſtaurant
in der Neſtauration des Hauptbahnhofs iſt durch Herrn
Höver wieder eröffnet worden und bietet angemehmen, geſchätzten und
geſchützten Aufenthalt im Freien. Ueberall ſind blühende Blumen und
grüne Pflanzen hinzugezogen worden. Die Darmſtädter Cafés und
Reſtauranis haben Opfer gebrachnt im Intereſſe ihrer Gäſte nicht nur
ſondern vielfach anc tragen dieſes Sommereafés zur Verſchönerung
und Belelung des Straßenbildes bei.

Sonder-Angebot
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gemustert St. Mk. 9.90
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durchaus
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Feuer auf dem Dach. Geſteen abend gegen 10 Uhr wurde die
Berufsfeuerwvehr nach der Kaſinoſtraße 22 gerufen, wo angeblich ein
Dacſtuhlbrand ausgebrochen ſein ſollte. Die Wehr griff ſoforr ein
und ſtellte als Urſace des Feuers feſt: Spengler hatten am Tage auf
dem Dach gearbeitet und dabei einen Sack mit Holzwelle hinter dem
Schneefang liegen laſſen. Durch die heißen Lötkolben war das leicht
entzundliche Material in Brand geraten. Die Feuerwehr räumte das
brennende Material vom Dach=, ſo daß an bieſon ſelbſt kein weiterer
Schaden eutſtanden iſt.
-Oeffentliche, unentgeltliche Impftermine werden bis zum 19. Juni
d. J. joden Mittwoch in der Rundeturmſchule Nundeturmſtraße 11)
und jeden Samstag in der Ohlyſchule (Friedrichſtraße 1) ſowie in der
Mornewegſchule (Hermannſtraße 21), jeweils von 15 Uhr ab, gehalten.
Hierzu ſind alle im Jahre 1928 geborenen, ſowie die älteren, mit der
Impfung im Rückſtand gebliebenen Kinder vorzuführen. Es empfiehlt
ſich, Familienſtammbuch oder Geburtsſchein des Kindes mitzubringen.

Wochenſpiebplan des Heſiſchen

vom 2. bis 9. Juni 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 2. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenland=
miete
II, Heſſenlandmiete III (12. Vorſtellung). Manon
Lescaut. Oper von Puccini. Preiſe 1,2012 Mk.
Montag, den 3. Juni: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 4. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. A 25. Mam=
ſell
Nitouche. Operette von Hervé. Preiſe 110 Mk.
Mittwoch, den 5. Juni, 19,30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Vorſtellung
im Rahmen der 1. Heſſ. Polizeiwoche. Die Verbrecher.
Schauſpiel von Bruckner. Etwa noch vorhandene Karten
werden an der Abendkaſſe zum Preiſe von 0,808 Mk. ab=
gegeben
.
Donnerstag, den 6. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. K 18. ( Büh=
nenvolksbund
). T, Gruppe 4 u. 5 (Nr. 151250). Der
Freiſchütz. Oper von Weber. Preiſe 110 Mk.
Freitag, den 7. Juni, 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. D 26. Napo=
leon
. Schauſpiel von Grabbe. Preiſe 110 Mk.
Samstag, den 8. Juni, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. B 26. In neuer
Inſzenierung: Othello. Oper von Verdi. Preiſe 1,20
12 Mk.
Sonntag, den 9. Juni, 18,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zur Feier von
R. Strauß 65. Geburtstag (11. Juni). 12 (Darmſtädter
Volksbühne). Der Roſenkavalier. Oper von
Richard Strauß. Preiſe 1,2012 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 2. Juni, 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. Zuſatzmiete VIIi=
Die Schieber des Ruhms. Schauſpiel von Pagnol
und Nivoir. Preiſe 15 Mk.
Montag, den 3. Juni: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 4. Juni, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Einmaliges Gaſt=
ſpiel
Max Pallenberg. Das große ABC. Luſtſpiel
von Pagnol. Preiſe 212 Mk.
Mittwoch, den 5. Juni, 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. Zuſatzmiete IIzz.
Der treue Soldat. Singſpiel v. Schubert. Hierauf:
Die Weiberverſchwörung, Siegſpiel von Schubert.
Preiſe 1,206 Mk.
Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. Zuſatzmiete IIIu.
Die Schieber des Ruhms. Schauſpiel son Pagnol
und Nivoix. Preiſe 15 Mk.
Freitag, den 7. Juni, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Datterich
Lokalpoſſe von Niebergall. Dargeſtellt durch die Heſſ. Spiel=
gemeinſchaft
. Preiſe 0,50, 1, 2, 3 Mk.
Samstag, den 8. Juni, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Volksvor=
ſtellung
. Zum letzten Mal: Der Prozeß Mary
Dugan, Schauſpiel von Veiller. Preiſe 0,50, 1, 2, 3 Mk.
Sonntag, den 9. Juni, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete IP==
Herr Lamberthier, Schauſpiel von Verneuil
Preiſe 1,206 Mk.
Billiger Ausflugs=Sonderzug nach Würzbarg.
Die ſchöne Frankenſtadt hält den im Zauberbann, der ſie einmal
geſehen hat. Es iſt unmöglich, mit wenigen Worten den Reichtum der
Eindrücke zu ſchildern, die jeder Beſucher der St. Kiliansſtadt erhalten
wird. Zwiſchen der edlen Wucht berühmter Bauten hegegnen dem
Beſchauer die gläubig=ernſten Meiſter mittelalterlicher Malerei und
Plaſtik, der minnigliche Walther von der Vogelweide, die Größen
des Barocks und Rokoko. Würzburg mit ſeinen weiträumigen Wein=
kellern
, der trauten Heimlichkeit der kleinen Bäckertrinkſtuben, der präch=
tigen
Ausſicht von der Feſte Marienberg oder vom Käppele iſt ein Be=
griff
für ſich. Am Sonntag, den 2. Juni, fährt die Reichs=
bahndirektion
Mainz einen Ausflugsſonderzug mit beguemen und
luftigen Durchgangswagen dritter Klaſſe von Wiesbaden über Mainz
Darmſtadt nach Würzburg. An die Mitglieder der Sonderzugsgemeinde
und die Freunde Würzburgs ergeht daher der Ruf: Auf zur Fahrt
in die ſchöne Frankenſtadt mit dem Sonderzug der Reichsbahndirektion
Mainz. Der Zug wird beſtimmt verkehren.

Der Marineverein Darmſtadt und Umgebung, gegründet 1899,
feiert heute abend und am morgigen Sonntag ſein 30. Stiftungs=
feſt
. Eingeleitet wird das Feſt durch einen großen Feſtkommers heute
abend 8 Uhr im Mathildenhöhſaal (Dieburger Straße), zu welchem
viele auswärtige Marinevereine und die hieſigen miliräriſchen Vereine
und Verbände ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Der feſtliche Schmuck
des Lokals und die Fahnen der verſchiedenen Vereine werden ſich zu
einem wirkungsvollen Ganzen vereinen und ſo den würdigen Nahmen
abgeben für die nachfolgende Skag=urak=Gedenkfeier, ſowie die vielen
anderen Da=bietungen, die die Feſtfolge vorſieht. Turneriſche Vorfüh=
rungen
der Jungmannſchaft und Vorträge ernſter und heiterer Art im
zweiten Teil bringen eine bunte Abwechſlung in das Programm, ſo
daß auch die Beſucher auf ihre Rechnung kommen, denen das Anhören
langer Reden kein übermäßiges Vergnügen bereitet. Daß auch in
muſikaliſcher Hinſicht nur Beſtes geboten wird, iſt ſelbſtverſtändlich, und
bürgt hierfür der Name des Leitenden: Obermuſikmeiſter a. D. Math.
Weber. Der Sonntag vormittag iſt nach dem Eintreffen der aus=
wärtigen
Gäſte der Beſichtigung der Stadt und einem Frühſchoppen
mit Konzert im Garten unſeres Vereinslokals (Vürgerhof) vorbehalten.
Nachmittags 2.30 Uhr iſt Sammeln und Aufſtellen der Vereine mir
Fahnen auf dem Paradeplatz zum Marſch durch die Rhein= Wilhel=
minen
=, Sand=, Stein=, Heinrich= und Karlſtraße nach dem Feſtlokal:
Orangeriegarten‟. Nach dem Eintreffen dortſelbſt großes Militär=
konzert
mit auserleſener Muſikfolge unter perſönlicher Leitung des
Herrn Obermuſikmeiſters Weber und Tanz am Nachmittag und Abend
im Orangeriehaus. Wettſpiele der Jungmannſchaften verſchiedener
Marinevereine ſowie Unterhaltungen und Beluſtigungen ſonſtiger Art
werden auch hier willkommene Abwechſlung des Programms bringen.
Jedenfalls bringt der Marineverein zu ſeinem 30. Stftungsfeſte
etwas ganz Beſonderes, und kann nur jedermann der Beſuch ange=
legentlichſt
empfohlen werden. Von dem feſtgebenden Verein und
nicht zuletzt von den aus dem beſetzten Gebiet kommenden Marinever=
einen
würde es dankbarſt empfunden, wenn die Anwohier der bei dem
Marſch nach dem Orangeriegarten berührten Straßen ihre Anteil=
nahms
burch Flaggenſchmuck uſw. freundlichſt bezeigen wollten.
kp. Kleine Strafkammer. Ein Ehepaar, das hier wohnt, iſt des
Geldwuchers angeklagt. In zwei Fällen (in einem handelt es ſich um
den Schwager) ſollen ſie ſich bei Hingabe von Darlehen im Jahre 1923
in Höhe von 300 Mark und 200 Mark in Kenntnis der Notlage der
Darlehnsnehmer Zinſen bis zu 7 Prozent monatlich haben gewähren
laſſen. Das amtsgerichtliche Urteil hat, indem es die betätigte ſchnöde
Geſinnung ſtrafſchärfend hervorhebt, Gefängnisſtrafen von zweimal 14
Tagen und Geldſtrafen von zweimal je 150 Mark ausgeſprochen. Das
Urteil wird dahin abgeändert, daß anſtelle von an ſich verwirkten
je drei Wochen Gefängnis eine Geldſtrafe von je 150 Mark
in jedem Falle und eine weitere Geldſtrafe von je 100 Mark aus=
geſprochen
wird.

Ernst-Ludwigstr. 21
9271)
Ernst-Ludwigstr. 21
Samstag abend und Sonntag Spezial-Ausstellung, besonderer Beachtung empfohlen.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Nummer 150

Samstag, den 1. Juni 1929
Stundenplan für die 1. Heſſiſche Polizeiwoche
in Darmſtadt vom 3. bis 8. Juni 1929.

Das außerordentlich rege Intereſſe, welches von allen Seiten der
Veranſtaltung entgegengebracht wird, veranlaßt uns, mitzuteilen, daß
Wohenkarten zu 12 RM. uad Tageskarten zu 2,50 RM. nunmehr nur
noch bei dem Polizeiamt Darmſtadt, an den Vortragstagen. (vom
3. Juni ab) an der Kaſſe des Vortragsraumes, Union=Theater, Rhein=
ſtraße
6, zu haben ſind. Wie wir hören, haben eine Reihe von Kreis=
verwaltungen
Mittel bereitgeſtellt, um der Gendarmerie ihrer Bezirke
die Teilnahme zu ermöglichen. Viele Gemeindepolizeiverwaltungen
ſchicken ihre Polizeibeamten zur 1. Heſſiſchen Polizeiwoche nach Darm=
ſtadt
, da dort die wichtigſten Fragen auf allen Gebieten des Polizei=
wpeſens
zur Behandlung kommen und ſo eine günſtige Gelegenheit zur
fyſtematiſchen Vertiefung des Fachwiſſens und zur Vervollkommnung
der Ausbilbung im Polizeidienſt geboten wird.
Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß Wochenkarten von den Be=
hörden
vorgelegt und von den Beamten in Raten getilot werden können.
Mit Ausnahme des Vortrages über Geſichtspunlte der Zenſur durch
die Filmprüfſtellen von Miniſterialdirektor Dr. Falck (Samstag, den
8 Juni, von 8 Uhr 30 bis 10 Uhr) ſind alle Vorträge auch für den
Beſuch des Publikums alſo für Nichtpolizeibeamte freigegeben.
Die Vorträge finden, ſoweit nicht anders bemerkt, im Union=
Theater, Rheinſtraße 6, die Ausſprachen in den Verſammlungs=
räumen
des Polizeiamtsgebäudes, Wilhelm=Gläſſing=Straße 21/23, ſtatt.
Montag
8,30 Uhr: Anſprache des Vorſitzenden der Freien Vereinigung für Po=
lizei
= und Kriminalwiſſenſchaft, Staalsminiſter Dr. Drews=
Berlin.
8,45 Uhr: Eröffnung der Veranſtaltung durch den heſſiſchen Miniſter
des Innern Leuſchner.
9 bis 9,45 Uhr: Reichsminiſter Severing: Das Reich und die Po=
lizei
der Länder
10,15 bis 11 Uhr: Miniſterialrat Dr. Siegert=Darmſtadt: Ueber=
ſicht
über die Organiſation der heſſiſchen Polizei.
11,10 bis 12,05 Uhr: Staatsminiſter Dr. Drews=Berlin: Die Gren=
zeu
der polizeilichen Befugniſſe unter beſonderer Berückſickatigung
der ſüddeutſchen Verhältniſſe.
12,15 Eis 13 Uhr: Miniſterialdirektor Dr. Klauſener=Berlin: Form
und Geiſt der modernen Polizei.
15 bis 17 Uhr: Regierungsrat Dr. Kayſer=Darmſtadt: Welche An=
forderungen
müſſen in feuer= und ſicherheitspolizeilicher Hinſicht an
ein modernes Theater und Lichtſpielhaus geſtellt werden?
Zuſchauerraum des Großen Hauſes des Heſſiſchen Landestheaters.
20 Uhr: Begrüßungsabend (Ort wird noch bekanntgegeben).
Dienstag
8,30 bis 9,15 Uhr: Oberregierungsrat Koch=Angsburg: Das moderne
Veukehrsueſen.
9,2 bis 10,10 Uhr: Profeſſor Dr. Gerland=Jena: Strafrechtsreform
und Polizei.
10,40 bis 11,25 Uhr: Kriminalpolizeirat Gah=Berlin: Wie iſt die
Kriminalpolizei einer mittelgroßen Stadt zu beſetzen und einzurich=
ten
, damit ſie allen an ſie zu ſtelienden Anforderungen gerecht wer=
den
kann?

11,35 bis 12,20 Uhr: Miniſterialrat Dr. Barck=Karlsruhe: Fragen
aus dem Gebiete der modernen Gendarmerie.
15 bis 16 Uhr: Ausſprache üiber die Vorträge Koch, Gerland und Gay.
16,30 b:s 17.30 Uhr: Polizeimajor Freyer=Darmſtadt: Neues Rei=
ten
in Verbindung mit praktiſchen Vorführungen.
Polizeiſportplatz auf dem ehemaligen Exerzierplatz.
Mittwoch
8,30 bis 9,15 Uhr: Regierungsdirektor Dr. Hagemann=Berlin:
Die kriminalpolizeiliche Vernehmung unter beſonderer Berüchſich=
tigung
der Vernehmung Jugendlicher.
9,20 bis 10,0 Uhr: Polizeioberſt Lingens=Berlin: Die Dienſtein=
teilung
bei der Schutzpolizei.
10.20 bis 11,05 Uhr: Polizeioberſt Poten=Berlin: Der Fall Haidger,
ein Schulbeiſpiel für den polizeilichen Einſatz.
11.10 bis 11,55 Uhr: Polizeidirektor Haußer=Karlsruhe: Die weib=
liche
Polizei
12,05 bis 12,50 Uhr: Kriminalpolizeirat Weizenegger=Stuttgart:
Die Bebeutung des Lichtbildes Herſiellung und Uebertragung
für die Polizei.
15 bis 16 Uhr: Ausſprache über Vorträge Weizenegger, Lingens, Poten.
16 bis 17 Uhr: Dr. Hagemann.
Donnerstag
8,30 bis 9,15 Uhr: Dr. Karl Merck=Darmſtadt: Die Rauſchgifte, ihre
Herſtellung, Verpackung, ihr Gebrauch und ihre Fälſchung.
9,25 bis 10,55 Uhr: Profeſſor Dr. Strauch=Berlin: Mord oder
Selbſtmord.
11,10 bis 11,55 Uhr: Polizeimajor Dr. Koch=Berlin: Erwerb und
Beſitz von Schußwaffen.
12,95 bis 12,50 Uhr: Polizeidirektor Wilhelm=Eßlingen: Wie ſucht
der moderne Verbrecher ſeine Spuren zu verwiſchen?
Ausflug.

Freitag
8,30 bis 9.15 Uhr: Oberregierungsrat Degenhardt=Berlin: Fra=
gen
aus dem polizeilichen Bildungsweſen.
9,25 bis 10,10 Uhr: Oberegierungsrat Prütz=Berlin: Die Büro=
reform
bei der ſtaatlichen Polizei in Preußen.
10,40 bis 11,25 Uhr: Kriminalpolizeirat Dr. Riemann=Berlin: Die
Tatbeſtandsaufnahme bei einem Kapitalverbrechen, gezeigt an einem
konkreten Fall.
11,35 Eis 12,50 Uhr: Profeſſor Dr. Müller=Heß=Bonn: Sexual=
pſychologie
der Jugendlihm.
15 bis 16 Uhr: Ausſprache üiber die Vorträge Degenhardt, Prütz.
16 bis 17 Uhr: Riemann, Müller=Heß.
Samstag
8,30 bis 10 Uhr: Miniſterialdirektor Dr. Falck=Berlin (nur füin Be=
amte
): Welche Geſichtspunkte ſind für die Zenſur durch die Filmprüf=
ſtellen
maßgebend, welche polizeilichen Aufgaben haben die wit der
Ueberwachung der Filmdarbietungen betrauten Polizeibeamten?
10,15 bis 11 Uhr: Senatspräſident Profeſſor Dr. Derſch=Berlin:
Die Mitwirkung der Polizei bei der Ausübung des Arbeitsſchutzes.
11,10 bis 11,55 Uhr: Pobizeidirektor Dr. Tenner=München: Die
Zigeunerplage und ihre Bekämpfung.
Schlußanſprachen.

Lakale Veranſialkungen.
Die diemmter erfcheinenden Notiyen ſind ausſchließlich als Hinweife auf Anzeigen Mbefrachten
in leinem Falle igendwie ale Beſprechung oder Krilf.
Marineberein Darmſtadt und Umgebung, gegr.
1899. Wir machen unſere Mitglieder, Freunde und Gönner nochmals
auf unſer heute abend und morgen ſtattfindendes 30. Stiftungsfeſt auf=
merkſam
und erſuchen um recht zahlreiche Beteiligung. Reſtloſes Er=
ſcheinen
der Mitglieder auch zum Marſch iſt Ehrenpflicht. Die
hieſigen militäriſchen Vereine und Verbände werden gebeten, ſich auch
ihrerſeits recht zahlreich und mit ihren Fahnen zum Marſch nach dem
Orangeriegarten einzufinden. Antreten halb 3 Uhr auf dem Parade=
platz
, Abma ſch 3 Uhr. (Siehe auch heutige Anzeige.)
Vereinigung, früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Wir maben unſere Mitglieder nochmals auf die morgen Sams=
tag
, den 1. Juni, und Sonntrg, dm 2. Juni d. J., ſtattſindenden 30 jäh=
rigen
Jubiläumsfeierlichkeiten des Marinevereins Darmſtadt aufmerk=
ſam
Feier am Saustag abend im Mathildenhöhſaal. Dieburger
Straße 20 Frſtzug am Sonntag, nachm. 2,30 Uhr, vom Paradeplatz
aus. Zuſammenunft der Vereinigung um 2.15 Uhr am Leibgardedenk=
mal
. Die Kameraden werden erſucht, beide Veranſtaltungen durch zahl=
reiche
Beteiligung unterſt. tzen zu wollen.
Kadallerie=Vesein Darmſtadt. Am 1 und 2. Juni
begeht der Marineverein Darmſtadt ſein 30jähriges Stiftungsfeſt, wozu
der Kadalleriezerein Darmſtadt eingeladen iſt. Die Kameraden vom
Krlallerieverein Darmſtidt, die nicht mit nach Würzburg fahren, wer=
den
duingend gebeten, ſich recht zahlreich an der Feier des Marine=
vereins
zu beteilien Treffpunkt am 1. Juni um 20 Uhr im Mathil=
deuhöhſaal
und au 2. Juni um 16 Uhr im Orangeviegarten.
Verein ehem. 11ſer Darmſtadt. Der Marineverein
Darmſtadt hat zu ſeinem 30. Stiftungsfeſt eingeladen. Wir beteiligen
uns mit Fahne und bitten unſere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung.
Verein ehem. 6ler Artilleriſten. Wir erinnern die
Kameraden an den am Dienstag, den 4. Juni, bei Kamerad Stahl,
Heidelberger Straße 15, ſtattfindenden Bierabend und bitten um zahl=
reiches
Erſcheinen.
Train=Vereinigung 18. Der Marineverein Darmſtadt
hat zu ſeinem 30jährigen Stiftungsfeſt eingeladen. Wir bitten unſere
Mitglieder, ſich recht zahlreich zu beteiligen.
Kriegerkameradſchaft Germania. Am Sonn=
tag
, den 2. Juni, veranſtaltet die Kriegerkameradſchaft Germania im
Saale Wiener Kronenbräukeller. Dieburger Straße, ihr Frühlingsfeſt
mit Tanz und Tombola. Der Eintritt iſt frei. (Siehe Anzeige.)
Der Schleſier=Verein, e. V., Darmſtadt, unternimmt am
Sonntag, den 2. Juni 1929, einen Spaziergang nach Nieder=Ramſtadt,
Gaſthaus zur Poſt. Die Mitglieder mit ihren Angehörigen und Gön=
nern
des Vereins ſind herzlichſt eingeladen. Treffpunkt 14½ Uhr am
Tierbrunnen (Heinrichsſtraße, Alter Friedhoß).
Bund Königin Luiſe. Der Gottesdienſt im Hauſe
Treuenau, Nieder=Ramſtädter Straße 160, beginnt um 9.45 Uhr, Treff=
punkt
der Kameradinnnen 9.30 Uhr vor dem Hauſe. Abzeichen nicht
vergeſſen. Der Marineberein hat uns eine Einladung zu dem 30 Stiftungsfeſt zugehen laſſen. Die Kameradinnen werden um
rege Beteiligung gebeten.
Herrngarten=Café. Das Stadtorcheſter konzertiert heute
abend 8 Uhr in großer Beſetzung unter Leitung ſeines Kapellmeiſters
W. Schlupp im Herrngartencafé.
Schuls Felſenkeller. Heute abend 8 Uhr findet in
Schuls Felſenkeller wieder ein Künſtlerkonzert, ausgeführt von einem
Enſemble des Stadt=Orcheſters ſtatt.
Hotel Prinz Heinrich. Jeden Samstag= und Sonntagabend
Konzert mit Tanz im Hotel=Prinz=beinrich=Garten. Der Beſuch wird
beſtens empfohlen. (Siehe Anzeige.)
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Darmſtadt. Am Sonntag,
den 2. Juni, findet unſeve zweite Wanderung ſtatt und führt an den
Altrhein. Wir fahren mit dem Zuge 708 Uhr ab Hauptbahnhof nach
Goddelau (Fahrpreis 0,90 Mk.). Von hier aus werden wir über Er=
felden
, dem Altrhein entlang, zur Schwedenſäule, Knoblochsaue, mit
Ziel Nordſpitze, wandern. Hier können wir dann nach Herzensluſt den
ganzen Tag in friſcher Luft und bei ſchönen Ballſpielen uns erfreuen.
Treffpunkt 6.45 Uhr. Um recht zahlreiches und pünktliches Erſcheinen
wird gebeten. Gäſte ſind bei Wanderungen ſtets willkommen.

Tageskalender für Samstag, den 1. Juni 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
2 Uhr, I. 25: Mamſell Nitouche‟. Kleines Haus, Anfang 19.30
Ubr. Ende 22 Uhr: Martha. Orpheum, abends 20½4 Uhr:
Miß Chocolate‟. Konzerte: Schloßkaffee, Reichshof, Kaffee
Ganßmann, Sportplatz=Reſtaurant, Herrngartenkaffee. Alte Poſt,
Darmſtädter Hof, Stadt Malaga, Waldſchlößchen, Reichskrone, Hotel
Prinz Heinrich, Roſenau, Sportkaffee. Schuls Felſenkel=
ler
, abends 20 Uhr: Konzert. Marine=Verein, abends
*20 Uhr, im Mathildenhöhſaal: Stiftungsfeſt. Kinovorſtel=
lungen
: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.

Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wander=Abteilung. Die dritte
Wanderung im Wanderjahr 1929/30 findet am Sonntag, den 2. Juni
d. J., ſtatt. Sie führt von Jugenheim auf den Heiligenberg, dann
weiter an der Kaiſerbuche vorbei, durch den Wald nach Balkhauſen.
Hier iſt im Gaſthaus zum Odenwald, Frühſtücksraſt. Von da aus
gehen wir auf halber Höhe des Melibokus und Auerbacher Schloſſes
(unterwegs prächtige Ausblicke in den Odenwald und die Rhein=Ebene)
zur Not Gottes woſelbſt Mittagsraſt im Freien abgehalten wird.
Dann marſchieren wir weiter auf den Melibokus, hinab zum Alsbacher
Schloß nach Alsbach. Hier werden wir bis zur Abfahrt des Zuges
noch einige gemütliche Stunden im Hotel zur Krone verbringen. Für
Kaffee und Kuchen ſowie für belegte Brote uſw. iſt beſtens geſorgt.
Die Wanderung verſpricht ſehr genußreich zu werden, und bittet der
Wander=Ausſchuß daher um zahlreiche Beteiligung. Treffpunkt: 6,40
Uhr am Hauptbahnhof; Marſchzeit: zirka 5½ bis 6 Stunden. Der
Fahrpreis für Jugendliche beträgt 0,85 Mk. Die Einzeichnungsliſte
liegt für dieſe beim Hausmeiſter offen. Aeltere Teilnehmer löſen
Sonntagskarte Auerbach oder Jugenheim, Preis 1 Mk. (Nicht Sonn=
tagskarte
Jugenheim löſen).
Es iſt bekannt von altersher:
Wer ſelbſt wäſcht, hat gar oft Malheur!
Wer weiß nicht, davon ein Liedchen zu ſingen?! Das Zuhauſewaſchen
iſt nicht nur eine Quälerei für Frauen und Mädchen, auch unrentabel
iſt es obendrein und die Unannehmlichkeiten und das Mißge chick, die
oft damit verbunden, laſſen es immer mehr empfehlenswert erſcheinen,
auch auf dieſem Gebiet fortſchrittlicher zu ſein und die geſamte Haus=
haltungs
=, Leib= und Stärkewäſche in der ſeit 73 Jahren ſich immer
bewährten Großwäſcherei Hering waſchen und bügeln, oder nur
waſchen zu laſſen, denn Hering, der erfahrene Wäſchereifachmann, wäſcht
und bügelt die Wäſche am ſchönſten. Telephon 3949.
(5689a

Turngemeinde Befſungen 1865 e. V. Darmſtadt. Wander= Ab=
teilung
. Wandern! heißt es kommenden Sonntag, den 2. Juni I. J.
Früh muß aus den Federn gegangen werden, denn die Führer Luiſe
Kugel und Wilhelm Wolf haben die Abfahrt nach Hetzbach um 5,58 Uhr
morgens vom Hauptbahnhof vorgeſehen. Es iſt ja begreiflich, wenn es
ſo tief in den Odenwald geht, daß frühmorgens aufgebrochen werden
muß, um vor dem Höchſtſtand der Sonne ſchon etwas erreicht zu haben.
Bei dieſer Wanderung ſind Sonntagsfahrkarten nach Eberbach i. O.
zum Preiſe von 4,20 RM. zu löſen. In Hetzbach wird die Haupt=
bahn
verlaſſen, um mit der Nebenbahn von Hetzbach nach Beerfelden
zu gelangen. (Für dieſe Fahrt iſt eine Sonderfahrkarte nötig.) Von
Beerfelden aus geht es zu Fuß über die Ruine Freienſtein nach Rothen=
berg
, wo Mittagsraſt eingelegt wird. Nach eingenommener Stärkung
geht es weiter nach Hirſchhorn. Die Marſchzeit beläuft ſich auf 5½
Stunden auf guten und ſchönen Wegen. Dieſe Wanderung dürfte ge=
wiß
viele locken, ſchon wegen dem Neckartal und Berühren von Heidel=
berg
. Die Führer machen darauf aufmerkſam, daß es ratſam iſt, ſich
auf Nuckſackverpflegung einzurichten. Wie ſchon angeführt, wird
Heidelberg auf der Heimfahrt berührt. Aus dieſem Grunde müſſen in
Hirſchhorn Fahrkarten nach Heidelberg nachgelöſt werden. Der Geſamt=
fahrpreis
erhöht ſich dadurch auf 5,40 RM. Trotzdem, daß für Bahn=
fahrt
die genannte Summe ausgegeben werden muß, hofft der Wander=
Ausſchuß auf eine ſtarke Beteiligung ſeitens der Wandergenoſſen und
ihrer Freunde.

Moderne
phys.-diät.
Kuranstalt
und Erhol
ungsheim.

Nähe Strandbad. Aerztliche Leitung. Deutsches Haus, das eanze
(W.248
Jahr besucht. Pension von 8 an. Prospekte frei.

Wanderabteilung der Stenographen=Vereinigung Gabelsberger
Wen lockt es nicht, bei hellem Sonnenſchein ſich einer Wanderung durch
die grüne Natur anzuſchließen? Wer möchte nicht dabei ſein, wenn es
durch die weiten Auen geht, losgelöſt von all dem Alltagsleben, glücklich
und zufrieden in der neuen Umgebung? Frohe Wanderungen ſind es
immer, die den Beteiligten, jung wie alt, neuen Lebensmut und die
nötige Spannkraft geben. Dieſen Zweck verfolgt auch die 3. Wande=
rung
, die am Sonntag, den 2. Juni, ſtattfindet. Abfahrt erfolgt 5,58
Uhr ab Hauptbahnhof nach König. Die Wanderung führt auf ſchönen
Waldwegen nach dem Hainhaus, Vielbrunn, Rudenau, Klein=Heubach,
nach dem Kloſter Engelsberg, und von hier nach Miltenberg. Sonn=
tagskarte
Darmſtadt-Miltenberg löſen.
Briefkaſten.
Darmſtadt. Am 1. Oktober 1913.

Aus Heſſen.
* Skeuer= und Wirkſchaftskalender.
für die Zeit vom 1. bis 15. Juni 1929.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
1. Juni: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen Fortbildungs=
ſchulen
für die Monate Apr.l und Mai 1929 an die Stadtkaſſe.
Schonfriſt bis 10. Juni 1929. Die Anforderungszettzel werden
unterdeſſen den Zahlungspflichtigen zugeſtellt ſein
5. Juni: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß die
Summe der im Mai 1923 abgeführten Steuerabzugsbeträge mit
der Summe der im Mai einbehaltenen Steuerbeträge überein=
ſtimmt
. Keine Schonfriſt.
5. Juni: Abführung der Lohuſteuer für die in der Zeit vom 16. bis
31. Mai 1929 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis zum 15.
Mai 1929 einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht erreicht haben,
im Ueberweiſungsverfahren Abführung der Lohnſteuer für die in
der Zeit vom 1. bis 31. Mai evfolgten Lohnzahlungen. Keine
Schonfriſt.
10. Juni: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im Abrech=
nungsverfahren
entrichtet wird.
10. Juni: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des Schulgeldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und gewerblichen Fort=
bildungsſchulen
für die Monate April und Mai 1929.
Kirchenſteuer 1929/30.
Endgültige Gewerbeſteuer 1928, gemeindlicher Anteil.
1. (gemeindliches) Ziel, der Gemeinde=, Kreis= und Provinzial=
umlagen
für das Rechnungsjahr 1929.
Müllabfuhr=, Straßenreinigungs= und Kanalbenutzungsgebühr in
der Stadt Darmſtadt für 1929.
Bei allen vorgenannten Steuern bzw. Abgaben werden die end=
gültigen
Fälligkeitstermine erſt in dem am 15. Juni im Darmſtädter
Tagblatt erſcheinenden nächſten Steuerkalender bekannt gegeben wer=
den
können.
H. W. Wohmann.
J. Griesheim, 31. Mai. Das von dem Bläſerchor des Philharmoni=
ſchen
Orcheſters am Sonntag vormittag veranſtaltete Promenaden=
konzert
erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches und die Muſikvorträge
fanden allgemeinen Beifall. Es wäre zu wünſchen, wenn der Ein=
wohnerſchaft
bald wieder ein ſolch muſikaliſcher Genuß geboten würde.
Auf der Straße Griesheim-Darmſtadt, in der Nähe der Villen=
kolonie
, wurde am Montag nachmittag ein Lieferwagen der Firma G.
Schneider Söhne G. m. b. H., Papiergroßhandlung in Frankfurt a. M.,
abgeſtellt, der bis Mittwoch nachmittags dortſelbſt herrenlos ſtehen
blieb. Wie die polizeilichen Ermittelungen nunmehr ergeben haben,
hat der Chauffeur der genannten Firma nach einem Motordefekt den
Wagen einfach verlaſſen, ſich in ein Darmſtädter Lokal mit Damen=
bedienung
begeben und dortſelbſt das für die Firma vereinnahmte Geld,
zirka 90 Mark, verjubelt. Der Chauffeur wurde am Mittwoch vormit=
tag
, als er ſich an dem Wagen gerade wieder zu ſchaffen machte, feſt=
genommen
und dem Amtsgericht in Darmſtadt vorgeführt. Die ge=
ſchädigte
Firma wurde von der Polizei um Abholung des Wagens er=
ſucht
. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde hier von
einem Bewohner der Groß=Gerauerſtraße ein Pferd eingefangen, das
herrenlos auf der Straße umherirrte. Der Mann nahm das Pferd in
Obhut und verbrachte es ſpäter zur Bürgermeiſterei, die es im Faſelſtall
unterbrachte. Die ſofort angeſtellten Ermittelungen ergaben, daß das
Pferd vor einiger Zeit von einem Händler aus Wolfskehlen an Zigeu=
ner
verkauft worden war. Jedenfalls hat die Sehnſucht nach ſeiner
früheren Futterkrippe den Ausreißer beſtimmt, das Zigeunerlager nächt=
licherweile
zu verlaſſen und ſich auf den Weg zu ſeinem früheren Herrn
begeben. Das Pferd wurde geſtern vormittag von ſeinem neuen Herrn,
einem Zigeuner, wieder abgeholt.
O. Erzhauſen, 31. Mai. Unfall. Vorgeſtern abend kurz nach
9 Uhr begab ſich der hieſige Einwohner Chr. Leiſer mit ſeiner Frau in
ſeinen Hof, um ſich in der Abendkühle noch etwas auszuruhen; beide
ſetzten ſich vor einen in dem Hof aufgeſtellten Holzſtoß, kaum, als ſie
ſaßen, fiel das Holz um und begrub die beiden unter ſich. Auf Hilfe=
rufe
der Hausbewohner eilten die Nachbarsleute herbei und befreiten
durch ſchnelles Wegräumen des Holzes die zwei Leute. Der Mann
trug ſchwere Verletz ungen davon und wurde am gleichen Abend noch.
ins Krankenhaus überführt, die Verletzungen der Frau ſind nicht ſo
ſchlimm. Es iſt um ſo bedauerlicher, da Chr. Leiſer kriegsbeſchädigt iſt
und mit einem ſchweren Nervenleiden zu kämpfen hat.
Aa. Eberſtadt, 30. Mai. 8. Frankenſteinbergturnfeſt.
Zum achten Mal hält der Main=Rodgau am Sonntag wieder ein Berg=
turnfeſt
auf dem Frankenſtein ab. Das Frankenſteinfeſt macht immer
den Auftakt für die Veranſtaltungen des laufenden Jahres. Die Wett=
kämpfe
beſtehen aus volkstümlichen Uebungen für Turner und Turne=
rinnen
. Die Zahl der Anmeldungen hält ſich auch in dieſem Jahre auf
der üblichen Höhe. Es werden mehr als 200 Turner und Turnerinnen
erſcheinen, darunter auch ſolche aus der Wetterau und der Gießener
Gegend. Nur die Turner von weither beziehen bereits am Samstag
abend in Eberſtadt Privatquartier, das Gros der Turner wird am
Sonntag früh in einem Sonderzug der Straßenbahn um 7 Uhr am
Hauptbahnhof Darmſtadt abgeholt und am Ortseingang von der Turn=
geſellſchaft
E. V. in Empfang genommen. Von 9 Uhr ab wird ſich
ſüdlich der Burg Frankenſtein reges ſportliches Leben entwickeln. Sehr
feierlich wird ſich wieder die Siegerverkündigung im alten Burghof ge=
ſtalten
. Reger Omnibusverkehr wird von der kommenden
Woche ab in Eberſtadt herrſchen. Wegen der Straßenſperre Darmſtadt
Nieder=Ramſtadt werden nämlich außer der Kraftpoſtlinie nach Lin=
denfels
auch die Omnibuſſe der Heag nach Nieder=Ramſtadt und
Ober=Ramſtadt über Eberſtadt durch das Mühltal umgeleitet. Ein=
weihung
des Felſenkellers. Das umgebaute und weſentlich
vergrößerte Reſtaurant Felſenkeller am Eingang zum Mühltal iſt
durch die Initiative ſeines Beſitzers, Carl OReilly, zu einer ſchmucken
Gaſtſtätte geworden. Die Einweihung wird am 1. Juni abends durch
ein großes Konzert der geſamten Kapelle Edelweiß erfolgen.
Turnerfieg. Bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen anläßlich einer
Jubelfeier in Dornheim im Ried konnten mehrere Leichtathleten der
Freien Turnerſchaft Eberſtadt ſchöne Erfolge erzielen. Es wurden
mehrere Preiſe errungen.
F. Eberſtadt, 31. Mai. Viehzählung am 1. Juni. Am
1. Juni 1929 findet eine Schweinezwiſchenzählung ſtatt. Die Zählung
wird durch Beauftragte der Bürgermeiſterei vorgenommen. Die Vieh=
halter
haben genaue Angaben ihres Schweinebeſtandes zu machen. Wer
vorſätzlich Angaben, zu denen er bei der Zählung aufgefordert wird,
nicht erſtattet, oder wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben
macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe be=
ſtraft
. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt,
im Urteil als für den Staat verfallen erklärt werden. Turnver=
ein
1876 (e V.). Der Turnverein 1876 (e. V.) veranſtaltet am Sams=
tag
, den 1. Juni, im Garten des Gaſthauſes Zum Darmſtädter Hof
(Laun) einen Vereinsabend mit Darbietungen ſeiner Muſikabteilung
bei freiem Eintritt für Mitglieder und Freunde des Vereins. Gol=
dene
Hochzeit. Die Eheleute Ludwig Handſchuh, wohnhaft Alte
Darmſtädterſtraße 9, feiern am kommenden Sonntag, den 2. Juni, das
Feſt ihrer goldenen Hochzeit. Handſchuh iſt Veteran aus dem Kriege
1870/71. 70. Geburtstag. Am nächſten Dienstag, den 4. Juni,
feiert unſer Ortsbürger, Landwirt Georg Kölſch 1., wohnhaft Kirch=
ſtraße
10, ſeinen 70. Geburtstag. Kölſch, der ſich bei der einheimiſchen
Bevölkerung allgemeiner Wertſchätzung erfreut, ſtand ein Menſchenalter
hindurch ſtark im Vordergrunde des Gemeindelebens. Von 1893 bis
1919, alſo 26 Jahre lang, gehörte er als Vertreter der hieſigen Land=
wirtſchaft
dem Gemeinderat an, in dem er an der raſchen Entwickelung
unſerer aufſtrebenden Gemeinde tatkräftig mitarbeitete. Auch in Be=
rufskreiſen
galt ſein Rat viel, und durch ſein hilfsbereites freundliches
Weſen erwarb er ſich viele Freunde. Möge ihm ein langer friedlicher
Lebensabend beſchieden ſein. 85. Geburtstag. Eine unſerer älte=
ſten
Mitbürgerinnen, Frau Barbara Bauer, Witwe des verſtorbenen
Ludwig Bauer 1., feiert am Dienstag, den 4. Juni, ihren 85. Geburts=
tag
. Bedauerlicherweiſe muß die allenthalben ſehr geſchätzte Greiſin
dieſen Tag im ſtädtiſchen Krankenhaus zu Darmſtadt verbringen, in das
ſie im Dezemher vorigen Jahres wegen eines Oberſchenkelbruches ein=
geliefert
wurde, den ſie ſich bei dem damals eingetretenen Glatteis
durch einen Fall zugezogen hatte.
O. Pfungſtadt, 31. Mai. Todesfall. Im Alter von 42 Jahren
iſt im Eliſabethenſtift in Darmſtadt Betriebsleiter Herm. Meierjohann
geſtorben. Feuerwehrübung. Am morgigen Sonntag halten die
Pflichtfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr eine gemeinſame
Uebung mit Brandangriff ab.
* Traiſa, 31. Mai. Ein ſeltenes Arbeitsjubiläum.
Am 4. Juni feiert Herr Philipp Göckel=Traiſa, Darmſtädterſtraße, ſein
50jähriges Arbeitsjubiläum bei der Firma E. Merck, Chem. Fabrik,
Darmſtadt. Bemerkenswert iſt, daß der Jubilar dieſe ganze Zeit in
ein und demſelben Betriebe tätig geweſen iſt.

[ ][  ][ ]

Nummer 150

Samstag, den 1. Juni 1929

Seite 7

Neunter heſſiſcher Landgemeindetag.

M. Ober=Ingelheim, 31. Mai.
Unter großer Beteiligung es waren mehr als 300 Teilnehmer
anweſend fand heute im ſchönen Ober=Ingelheim die neunte Ver=
treterverſammlung
des Heſſiſchen Landgemeindetages ſtatt. Zum zwei=
ten
Male war der Brauch, dieſe Tagungen in zentral gelegenen Städten
abzuhalten, durchbrochen worden. Der Erfolg gab denen recht, die von
der Verlegung der Verſammlung in kleinere Gemeinden ein engeres
Tuchfühlungnehmen erwarteten und damit eine lebendige Anteilnahme
an der Tagesordnung. Zum erſten Male war diesmal, was der Vor=
ſitzende
des Heſſ. Landgemeindetages, Herr Bürgermeiſter Alexander=
Gonſenheim beſonders hervorhob, das heſſ. Miniſterium des Innern
durch Herrn Miniſter Leuſchner und einige ſeiner Dezernenten vertre=
ten
. Die Kreisdirektoren der benachbarten Kreisämter, Miniſterialrat
Schellen=Berlin als Vertreter des Spitzenverbandes, Vertreter des badi=
ſchen
und thüringiſchen Landgemeindetages wurden beſonders als Gäſte
begrüßt.

Auf Wunſch des Herrn Miniſters Leuſchner, der ein Referat über:
Die Vereinheitlichung der Verwaltung in Reich und Ländern
übernommen hatte, wurde dieſer Punkt der Tagesordnung den geſchäft=
lichen
Beratungen vorausgeſchickt. Herr Miniſter Leuſchner erwähnte
eingangs ſeiner Ausführungen, daß das Zuſammenarbeiten der heſſiſchen
Bürgermeiſter mit dem Miniſterium ein gutes ſei. Durch verſtändnis=
volles
Zuſammenarbeiten komme man über beſtehende Schwierigkeiten,
die durch die heute auf den Gemeinden ruhenden gewaltigen Aufgaben
entſtehen, hinweg. Dieſe beſonderen Schwierigkeiten ſollten uns nicht
mit Peſſimismus erfüllen, ſondern mit dem Stolze, Wegbereiter zu ſein
für eine kommende Zeit. Zu den Aufgaben ſchwierigſter Natur, vor
die wir uns heute geſtellt ſehen, gehört die der Vereinheitlichung der
Verwaltung. Das Verfaſſungswerk von Weimar hat nach Anſicht des
Nedners Trennendes im deutſchen Volke beſeitigt und langſam unſer
Volk aus den Wirrniſſen der Kriegszeit herausgeführt. Aber trotz vieler
Vorzüge ſei auch dieſes Werk nicht der Weisheit letzter Schluß. Manche
Fragen konnten 1919, wo Dringlicheres erledigt werden mußte, nicht
gelöſt werden. So wurden die Länder in der Form, in der ſie 1919 be=
ſtanden
, in die neue Ordnung übernommen. Das ſei veraltet und be=
dürfe
jetzt der Abänderung. Herr Leuſchner vertrat dabei ſeinen in der
Oeffentlichkeit bereits bekannt gewordenen Standpunkt der Neuord=
nung
der Länder, wobei er für unſere Gegend die Zuſammenfaſſung
des rhein=mainiſchen Gebietes empfahl. Durch ſeine Veröffentlichungen
in der Preſſe habe er beabſichtigt, mit einem konkreten Vorſchlag die
Diskuſſion über die Frage der Vereinheitlichung der Länder in Fluß
zu bringen. Das ſei ihm auch gelungen. Die einzelnen Länder müßten
in Größe und Leiſtungsfähigkeit mehr einander genähert werden. Das
Wort vom dezentraliſierten Einheitsſtaat ſei kein Schlagwort, weil da=
mit
die Vereinfachung in der Verwaltung und auch in kulturellen Fra=
gen
verwirklicht werden könne. Unerwünſcht ſei die Zuſammenfaſſung
von Gebietsteilen allein nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten, weil da=
durch
ungünſtiger geſtellte Teile Deutſchlands ausgehöhlt würden.
Was die Verwaltungsreform angeht, ſo hob der Miniſter
die Einfachheit in Heſſen mit nur zwei Inſtanzen gegenüber dem

komplizierten Apparat, der in Preußen und anderen Ländern herrſche,
hervor. Die heſſiſche Verwaltung ſei klar und einfach die preußiſche
außerordentlich kompliziert und ſchwerfällig. Daraus ergebe ſich ſchon,
welche große Anforderungen zur Ueberwindung der beſtehenden Ver=
ſchiedenheiten
an ein Reformwerk geſtellt werden müßten. Eine Ver=
einheitlichung
auf dem Gebiete der Landgemeinde= und Städteordnung
werde in Heſſen vorbereitet. Die Verhältniſſe in Heſſen hätten ſich all=
mählig
ſo geſtaltet, daß wir zu einer Vereinfachung kommen müſſen.
Auf die große Reichsreform könnten wir nicht warten. Die Regierung
ſei der Meinung, daß u. a. die Kreiſe und Gerichtsbezirke neu einge=
teilt
werden müßten. Das ſei eine Sache, die in ihrer allgemeinen
Tendenz überall begrüßt werde, ſofort aber den ſchärfſten Widerſpruch
fände, wenn es ſich um den eigenen Kreis oder das eigene Amtsgericht
handele. Wenn wir in Heſſen, ſo ſchloß der Miniſter ſeine Ausführun=
gen
, die Aufgaben richtig erkennen, vor die wir geſtellt ſind, dann
müſſen wir ſehr aktiv ſein ſonſt werden wir von den wirtſchaftlich
kräftigen Nachbarſtädten überflügelt.
An das Referat knüpfte ſich eine lebhafte Ausſprache, an der auch
Bürgermeiſter Hein=Reichelsheim i. O. teilnahm. Von vielen
Seiten wurde betont, daß bei einer Vereinfachung der Verwaltung
Opfer notwendig ſeien. Aber man befürchtet, daß dieſe Opfer gebracht
werden müßten vom flachen Land zugunſten der Verwaltungszentrali=
ſation
in den Städten. Es wurde dabei u. a. auf die ſchlechten Erfah=
rungen
, die die Landgemeinden mit der Zentraliſation der Bauverwal=
tung
am Sitze der Provinzialdirektion gemacht hätten, verwieſen. Nicht
zu verantworten ſei es, wenn das Gerücht ſtimme, daß in dem Gut=
achten
des Reichsſparkommiſſars die Aufhebung der beiden Kreiſe Alzey
und Oppenheim verlangt werde.
Miniſter Leuſchner erwiderte in ſeinem Schlußwort, man denke in
Heſſen nicht daran, einige große Städte gewiſſermaßen zu Verwaltungs=
zentralen
zu machen. Bezüglich der Aufhebung der Kreisämter Oppen=
heim
und Alzey lägen Erörterungen vor mehr aber auch nicht. Je=
des
Kreisamt und jedes Amtsgericht ſteht in Gefahr, aufgehoben zu
werden aber jedes, das wiſſe die Regierung genau, werde auch um
ſeine Exiſtenz kämpfen.
Den ausführlichen Geſchäftsbericht erſtattete darauf der Vorſitzende,
Herr Bürgermeiſter Alexander. Wir entnehmen daraus, daß der Ver=
band
923 Landgemeinden mit 894 882 Einwohnern 97 Prozent der
Geſamtbevölkerung Heſſens umfaßt. Die verſchiedenen Einrichtungen
des Verbandes wurden rege in Anſpruch genommen. Das Arbeits=
gebiet
des H.L. iſt ein ſo verzweigtes, daß es unmöglich iſt, alle Ver=
handlungsgegenſtände
, die den Vorſtand beſchäftigt haben, anzuführen.
Verwieſen ſei auf die Stellungnahme des Landgemeindetages zur Gas=
fernverſorgung
. Die Erbauung einer zentralen Gasverſorgungs=
anſtalt
könne wegen der hohen Koſten nicht in Frage kommen. Es
bleibt daher nur der Weg des Fremdgasbezuges übrig. Finanziell ſei
das günſtigſte Angebot das der Ruhr. Gegen eine Verſorgung von
dort ſpreche aber der Umſtand, daß das rhein=mainiſche Wirtſchafts=
gebiet
in eine allzu große Abhängigkeit von einem großkapitaliſtiſchen
Konzern gerate. Es müſſe daher ein Weg gefunden werden, der bei
Ausnützung der günſtigſten Angebote einen Zuſammenſchluß der Hekoga
mit Frankfurt, Mainz und Mannheim ermöglicht und dabei die Gas=

produktion der Kommunen mitverwendet. Eine hierdurch etwa ent=
ſtehende
kleine Erhöhung des Gaspreiſes müſſe in Anbetracht der gro=
ßen
Vorteile, die ſich für die Kommunen bei Eigenproduktion ergeben,
getragen werden.
Auch an den Jahresbericht ſchloß ſich eine zum Teil recht lebhafte
Ausſprache an, die ſich beſonders um die dauernde Abwälzung von Auf=
gaben
des Staates auf die Gemeinden drehte. Es wurde zum Ausdruck
gebracht, daß das Miniſterium, wenn es Verfügungen erlaſſe, den Ge=
meinden
auch die Mittel zur Durchführung ſtellen müſſe. Scharfe Worte
fand Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt gegen die Beamteninflation es
darf keine beamteten Faſelwärter geben.
Die von dem Schatzmeiſter, Bürgermeiſter Walz=Lauterbach, vorge=
tragene
Rechnung ergab in Einnahmen 28844 RM., in Ausgaben
28 406 RM., ſo daß ein Ueberſchuß von 438 RM. beſteht. Gut ent=
wickelt
hat ſich die Verbandszeitſchrift, die bei 37 834 RM. Einnahmen
und 34 556 RM. Ausgaben einen Ueberſchuß von 3270 RM. ergab. Der
Voranſchlag des Landgemeindetags für 1930 ſchließt mit 28 188 RM. ab.
Nachdem noch nach länderer Ausſprache als Tagungsort für 1930
Lauterbach beſtimmt war, wurde nach mehr als dreiſtündiger Dauer
die Verhandlung geſchloſſen.
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 31. Mai. Chronik. Durch Verſagen der Steuerung
verunglückte in der Nähe von Oberweſel das Auto des 23jährigen Ga=
ragenbeſitzers
Eckel aus Mainz. Das Auto ſtürzte die Böſchung nach
dem Rhein hinunter und wurde vollſtändig zertrümmert. Eckel wurde
mit ſchweren Kopfverletzungen in das Binger Krankenhaus
eingeliefert, wo er nach zwei Stunden verſtarb. Ein weiterer Mit=
fahrer
kam mit leichteren Verletzungen davon. Oberhalb St. Goar
wurde die Leiche der 12jährigen Eliſabeth Sebaſtian aus Mainz=
Kaſtel geländet, die vor einiger Zeit beim Spielen auf einem Floß
in den Rhein gefallen und ertrunken war. Ein junger Mann aus
Gonſenheim, der im Rhein bei Mombach gebadet hat, wird vermißt.
Man fand ſeine Kleider und ſein Fahrrad am Ufer, ſo daß man an=
nimmt
, daß er ertrunken iſt. In der Löhrſtraße machte eine 65 jäh=
rige
Ehefrau, die wegen eines Krebsleidens operiert werden ſollte, ihrem
Leben durch Vergiften ein Ende. Am Freitag früh ums
Morgengrauen warf ſich der 20jährige Robert Helmich aus Mainz in
der Nähe des Schlacht= und Viehhofes vor einen nach Wiesbaden fah=
renden
Perſonenzug. Dabei wurden ihm Kopf und Gliedmaßen
abgefahren und die Leiche gräßlich verſtümmelt. Bei einem
Fußballſpiel in Biebrich erlitt ein Mainzer Spieler einen derartig un=
glücklichen
Tritt wider den Leib, daß er mit einem Leiſten=
bruch
in das Mainzer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Ein
Schiffsunfall, der leicht tragiſche Ausmaße hätte annehmen
können, ereignete ſich auf dem Rhein bei Mainz unterhalb der Pe=
tersaue
. Eins der Mainz=Biebricher Motorboote, das von etwa 30 Per=
ſonen
beſetzt war, ſtieß mit einem im Anhang eines Schleppers befind=
lichen
Güterboote zuſammen. Dabei entſtand, ein ſtarkes Leck und
Waſſer drang in Strömen in das Motorboot ein. Unter den Paſſa=
gieren
entſtand eine unbeſchreibliche Verwirrung, da das Boot zu ſinken
begann. Hilfe war ſchnell zur Stelle. Schaluppen von den in der Nähe
befindlichen Schiffen und ein Boot, der Firma Dyckerhoff u. Söhne=
Amöneburg eilten herbei. Es gelang ihnen, Paſſagiere und Mann=
ſchaft
glücklich zu übernehmen und an Land zu bringen. Beim Baden
im Altrhein iſt ein junger Mann aus Mainz ertrunken.

Nachrichien des Standesamis Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 19. Mai: Wannemacher, Marie Eliſabeth, geb.
Jakobi, 61 J., Ehefrau des Maurers, Erzhauſen, hier Grafenſtr. 9.
Am 21. Mai: Müller, Eliſabeth, geb. Müller, 35 J., Ehefrau des
Schleifers, Crumſtadt, hier Riedeſelſtr. 52. Am 22. Mai: Langmann,
Franz, Kaufmann, ledig, Jahnſtr. 76. Am 21. Mai: Schwinn, Adam,
Weißbinder, 21 J., ledig, Vielbrunn, hier Grafenſtr. 9: Reitz, Karl,
11 Monate, in Worfelden, hier Eſchollbrückerſtr. 4½. Am 22. Mai:
Neumeher, Johanna Barbara, Kammerſängerin i. R., 70 J., ledig,
Moosbergſtr. 90; Pfeiffer, Ludwig Paul, Eiſenbahninſpektor i. R., 61
J., Höchſt im Odenwald, hier Grafenſtr. 9. Am 23. Mai: Hammen,
Emilie, geb. Burk, 55 J., Ehefrau des Lehrers, in Oberklingen, hier
Erbacherſtr. 25. Am 22. Mai: Reimund, Helene, Schneiderin, ledig,
19 J., Bickenbach, Kreis Bensheim, hier Grafenſtr. 9; de Beauclair,
Guſtav Adolf, 84 J., Geh. Regierungsrat i. R., Rückertſtr. 22. Am
23. Mai: Sauer, Katharina Luiſe, geb. Reinhardt, 61 J., Ehefrau des
Formſtechers, Schloßgartenſtr. 41; Fuchs, Maragrethe, geb. Dehmer,
48 J., Ehefrau des Lackierers, Heinheimerſtr. 23. Am 24. Mai: Acker=
mann
, Eliſabeth, geb. Krauß, 65 J., Witwe des Privatmanns, Heinrich=
ſtraße
115; Morian, Alwine, geb. Eichelberg, 79 J., Witwe des Fabri=
kanten
, Heidelbergerſtr. 19. Am 25. Mai: Kaufmann, Falk, Kaufmann,
72 J., Georgenſtr. 12. Am 24. Mai: Wagner, Katharine, geb. Dörr,
67 J., Ehefrau des Kaufmanns, Niederramſtädterſtr. 62; Roth, Anna,
Schneiderin, ledig, Gutenbergſtr. 41. Am 25. Mai: Herr, Andreas,
Hausdiener, ledig, 24 J., Hermannſtr. 6; Klupfel, Klaus Jürgen
Maria, 3 Tage. Worms a. Rh., hier Heinheimerſtr. 21; Fiſcher, Marie
Magdalene, geb. Gottſchalk, 82 J., Witwe des Müllermeiſters, Wiener=
ſtraße
75. Am 26. Mai: Pfaehler, Margarethe Jakobine, geb. Mühl=
höfer
, 80 J., Witwe des Obevingenieurs, Olbrichwog. Am 27. Moi:
Haſch, Eliſabeth, geb. Gerſchütz, 62 J., Witwe des Oberkellners,
Alexanderſtr. 15; Offhaus, Johann, 1 Monat, Grüner Weg 31; Eller=
mann
, Eliſe, geb. Haas, 63 T. Lichtenbergſtr. 87½. Am 28. Mai:
Lieſenberg, Helene Helga, 4 Monate, Bauſchheim, hier Heinheimer=
ſtraße
21; Reymann, Guſtav, Rentner, 86 J., ledig. Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
75. Am 29. Mai: Meierjohann, Hermann, Betriebsleiter, 42 J.,
Pfungſtadt, hier Erbacherſtr. 25; Hauck, Marie Katharine, geb. Roth,
47 J., Ehefrau des Landwirts in Schaafheim, hier Erbacherſtr. 25.
Am 30. Mai: Alfred Erhart, ¼ S.d., Gräfenhäuſer Weg 49; Juſtina
Blech, geb. Görnert, 40 J., Ludwigſtraße 20; Karl Friedrich Bauer,
Konditormeiſter, 57 J., Karlſtraße 113; Julius Heide, ohne Beruf,
26 J., ledig, Herdweg 41: Elſe Röper, geb. Müller, 80 J., Orangerie=
allee
6. Am 31. Mai: Georg Friedrich Steinmetz, Landwirt und
Ziegeleibeſitzer, 54 J., Pfungſtadt, hier, Hermannſtraße 6; Katharina
Uhl, g=b. Arras, 73 J., Rhönring 73.

Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
1. Sonntag nach Trinitatis (2. Juni).
21 kirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Sta2 tapelle. Samstag, 1. Juni, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 2. Juni, vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kleberger. Vorm.
1.15 Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. Vorm.
1.15 Uhr: Küindergottesdienſt. Dekan Zimmermann. Abends 6 Uhr:
bendgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 4. Juni, abends 8 Uhr:
Nädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 5. Jumi, und
umstag, 8. Juni, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadt=
emeinde
. Samstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
tadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 2. Juni, vorm. 8.45 Uhr:
hriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer Lauten=
hläger
. Vorm. 11.15 Uhr; Chriſtenlehre für die Reformations=
emeinde
Weſt. Pfarrer Wagner. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottes=
enſt
der Stadtgemeinde Pfarrer Lautenſchläger. Abends 8 Uhr:
Zugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 3. Juni: Heſſiſcher
irehengemeindetag: Vorm. 9.15 Uhr: Andacht. Profeſſor D. Velte.
Jormittags 9.45 Uhr: Der Pfarrer und die Gemeindeorganiſation.
eneralſuperintendent D. Dr. Schian von Breslau. Vorm. 11.30 Uhr:
Gemeindegottesdienſt und Gemeindeleben Pfarrer Knedt von Offen=
ſch
. Nackm. 3 Uhr: Volkstirche, Miſſionsbirche, Gemeindekirche‟.
ſeneralſuperintendent D. D=. Schian von Breslau. Eintritt frei.
bends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung).
lännervereinigung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung: Das
ue Kirchenſteuergeſetz. Oberregierungsrat Kadel. Dienstag,
Juni, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendvereini=
ung
der Stadtgemeinde. Mädchenvereimgung der Reſormations=
emeinde
(jüngere Abteilung). Mittwoch, 5. Jum, machm. 24 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemoinde. Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
pelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
lbteilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
lbreilung). Donnerstag, 6. Juni, abends 8 Uhr: Frauenverein der
ukasgewinde: Monatsverſammlung und Nothilfe=Kreis. Jugend=
reinigung
der Stadtgemeinde. Jugendbund der Lukasgemeinde
üingere Abteilung) Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund
er Markusgemeinde. Jugendbund der Kaplaneigemeinde. Sams=
g
. 8. Juni, nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stedtgemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 2. Juni, vorm. 8.30 Uhr:
hriſtenlehre für die Markusgemeiuhe (Knaben).
Nittwcch, 5. Juni, abends 8 Uhr: V.½tunde.
Amtshaudlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lanienſchläger.

Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sppochſtun=
den
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vormittags von
812 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vormittags 7,30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer
Beringer. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde
Oſt, 2. Abteilung, in der Kirche. Pfarrer Köhler. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Bergér.
Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer
Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 4. Juni, abends
8 Uhr im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereini=
gung
. Donnerstag, den 6. Juni, abends 8 Uhr im Martinsſtift;
Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt;
Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. Freitag, den 7. Jumi, abends 8 Uhr im
Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 1. Juni, abends 8 Uhr: Chriſten=
lehre
des Südbeziuks im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. Sonntag,
den 2. Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaruer Gvethe. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waſdkolomie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Jung=Alsbach. Der Kindergottes=
dienſt
fällt aus.
Veranſtaltungen. Sonntag, 2. Juni: Ausflug der Mütter
nach Aſhaffenburg. Abfahet Hanptbahnhof 7.44 Uhr mit Somtagskarte.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr: Cgriſten=
lehre
(1. Abteilung). Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Heß. Vorm. 11.15 Uhr: Hindergottesdienſt.
Pfarcer Heß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 2. Juni, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 3. Juni, nachm. 3 Uhr: Vorſtands=
ſitzung
des Frauenvereins. Wbends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung.
8.15 Uhr: Kleiner Kreis der Jugendvereinigung. Dienstag,
4. Juni, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 5. Juni, nachm.
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. Abends 8.15 Uhr: Knappengruppe
der Jugendvereinigung. Donnerstag, 6. Juni, abends 8.15 Uhr:
Monatsverſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Pfarrer
Lempp=Stanislau über: Deutſch=ebangeliſch in Galizien. Freitag,
7. Juni, abends 8.15 Uhr: Kirchen hor.
Pauluslirche. Vorm. 830 Uh:: Chriſtenlehre (Weſt). Pfarrer
Müller Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 11.15 Uhr: Kündergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 2. Juni: Die Jugendvereini=
gung
beteiligt ſich am Provinzialtreffen des Heſſenbundes in Arheilgen.
Montag, 3. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, 4. Juni,
obends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag, 7. Juni, abends 8.30 Uhr:
Singekreis. Samstag, 8. Juni, abends 8 Uhr: Turnen.
Sriftskirche. Samstag, den 1. Juni, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 2 Juni, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit hl. Abendmahl.
Pfarrer Hickel. Feier des Katechismusjubiläums. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein: Nachmittags 47 Uhr:
Vereinsſtunden. (Frl. Hein.) Donnerstag, den 6. Juni, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am 1. Sonntag
nach Trinitatis, 2. Juni, im Feierabend, Stiftsſtr. 51, vorm. 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt. Pfarrer Franke=Fraukfurt a. M.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 11 15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Erweiterte
Verbandsbrüderratsſitzung mit Bericht über die Gnadauer Tagung.
Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 8.30 Uhr:
Kriegerdankbund Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibeſſtunde. Mittwoch, abends 8.30
Uhr: Gemiſ hter Chor. Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde,
Stadtmiſſionar Anders. Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der
Kinderſchule, Befſungerſtraße 80. Prediger Kleinſchmidt. Samstag,
abends 8.15 Uhr: Poſgunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24), Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtünde für junge Männer. 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis.
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtnde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 2. Juni abends 8 Uhr: Abend=
ſpaziergang
. Treffpunkt: Odenwaldbrücke. Montag, 3. Juni, abends
8.30 Uhr: Familienbibelſtunde Mittwoch, 5. Juni, abends 8.30 Uhr:
Jungmännerbibelſtunde. Donnerstag, 6. Juni, abends 8.30 Uhr:
Junovolk=Heimabend. Freitag, 7. Juni, abends 8 Uhr: Turnen.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt, Akadewie, für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 2. Juni, vorm 10 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
mit Predigt. Vormittags 11.20 Uhr: Kinder= Sonntags=
handlung
.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt=
ſoch
, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
2. Juni, vorm. 9.33) Uhr: Andacht. Nachm 3 Uhr: Jugendbund; abends
8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Bibel=

ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.

Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag, 2. Juni,
vormittags 10 Uhr: Kindertagsfeier. Die Kinder ſind gebeten, ſchon
um 10 Uhr im Gemeindeſaal zu ſein. Die ganze Gemsinde ſiſt zu dieſer
Feier herzlich eingeladen. Abends 8 Uhr: Predigt. Montag, abends
8.15 Uhr: Jugendverein (Lichtbildervortrag). Dienstag, abends 8.15
Uhr: Singſtunde für den Gemiſchten Chor. Mittwoch, nachmittags
3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund. Gbenfalls zur gleichen Zeit iſt
Frauenmiſſionsverein. Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 2. Juni, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uhr: Jugend=
ſtunde
. Mittwvoch, den 5. Juni, abends 8.15 Uhr: Bibel= und Gebets=
ſtude
. Prediger N. Rudnitzky. Zu allen Verſammlungen jedermann
freundlichſt eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 3. Juni, abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftſtraß= 51: Bibelſtunde. Jedermann herzlich will=
kommen

Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonnkag, vorm. 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 11.30 Uhr: Kinder= Gottes=
dienſt
. Nachm. 3 Uhr: Hinden=Wegwveiſer=Unterricht. Nachm. 5 Uhr:
Kinder=Heils=Verſammlung. Abenos 6.30 Uhr: Frei=Verſammlung am
Parabeplatz. Abends 8 Uhr: Oeffentliche Heilsverſammlung. Montag,
abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=
Verſamlung. Mitvvoch, abends 8 Uhr: Heils=Verſammlung.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen.
Freitag, abends 8 Uhr: Heiligumgs=Verſammlung. Jedermann iſt
eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde. Darmſtadt I (Hindenburgſtraße) ebem.
Kaſimo). Sonntag, den 2. Juni, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Mittwoch, den 5. Juni, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54):
Sonntag, den 2. Juni, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4, und Mittwoch, den
5, Juni, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 1. Sonntag nach Trin., 2. Juni,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier der 50jährigen Mitwirkung
des Poſaunenchors. Feier des heil. Abendmahls. Montag: Frauen=
verein
. Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 2. Juni, vorm.
8.30 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag 20 Uhr Poſaunenchor.
Dienstag 20 Uhr Frauenverein. Dienstag 19.30 Uhr Mädchen=
vereinigung
. Mittwoch 20 Uhr: Kirchengeſangverein Freitag, 19.30
Uhr Wartburgoerein. In der Provinzial=Pflegeanſtalt Gottesdienſt
13.30 Uhr.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 2. Juni,
vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſten=
lehre
. Montag: Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchenchor.
Mittwoch: Jungmädchenverein. Freitag: Frauenverein= Vevſamm=
lung
im Vereinshaus. Vortrag der Schweſter Lydia Roth über Geſchichte
und Arbeit des Dinkoniſſenhauſes Nonnenweier.
Euangeliſche Kirche zu Obe==Ramſtadt. Sonntag, den 2. Juni, vorm.
9.30 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 10.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Montag: Jugendvereinigung. Mittwoeh: Kirchenchor Donners=
tag
: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugend=
vereinigung
.
Euangeliſche Gemeinde zu Erzhauſen. 1. Sonntag nach Trimitatis
(2 Juni). Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die männliche Jugend.
Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachmittags: Fahrt der Jungmannſchaft zum Provinzialtreffen nach
Arheilgen (Abfahrt 12.53 Uhr). 8 Uhr: Mädchenvereinigung. Diens=
tag
: Mädchenvereinigung (jüngere Abteilung). Mittwoch: Jungmann=
ſchaft
. Donnerstag: Kirchenchor. Freitag: Mädehenvereinigung
(ältere Abteilung). Samstag: Jungmannſchaft.
Neuappſtolifche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Straße 14);
Sonntag, den 2. Juni, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den 6. Juni,
abends 830 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3);
Sonntag, den 2. Juni, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den 6. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35);
Sonntag, den 2. Juni, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den 6. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße Nr. 25):
Sonntag, den 2. Juni, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den 6. Juni,
abends 8 30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22);
Sonntag, den 2. Juni, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den 6. Juni,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Samstag, den 1. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min Pre=
digt
. Sabbatausgang 9 Uhr 25 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 00 Min. Abends 9 Uhr 25 Min
Gebetszeiten der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 1. Juni: Vorabend 7 Uhr 50 Min. Morgens
8 Uhr. Nachmittags 5 Uhr. Sabbatausgang 9 Uhr 25 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr, Abends 8 Uhr 15 Min, und mit
Nacht,

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 1. Juni 1929

Nummer 150

Die Geburt einer Tochter zeigen an
Sibille Ruppersberg, geb. Ziegler
Max Ruppersberg,
Oberleutnant zur See a. D.

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Frankfurt a. M.
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den 31. Mai 1929.

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Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Philipp Gorth und Frau
Aenne, geb. Leppig
Heppenheim
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Kirchliche Trauung: Sonntag, den 2. Juni 1929, nachmittags
2 Uhr, in der Stadikapelle.

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Heinrich Schwöbel
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wurde uns plötzlich und unerwartet durch
einen Unfall entriſſen.
In tiefer Trauer:
Anna Schwöbel, geb. Stöhr
und Kinder.
Asbach i. O., den 30. Mai 1929.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 2. Juni, nachm.
(9293
2 Uhr ſiatt.

Friedrich Becker und Frau
Dora, geb. Schmidt
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Darmstadt

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Kirchl. Trauung: Sonntag, den 2. Juni 1922, nachmittags
2½ Uhr, in der Martinskirche.

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1929, nachmittags 4 Uhr, in der Stadtkapelle statt.
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daß unſere liebe Tante
Fräulein Hannchen Wolff
aus Griesheim
in ihrem 82. Lebensjahre heute ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Frankfurt a. M., den 31. Mai 1929.
Die Beerdigung ſindet Sonntag, den 2. Juni 1929,
10 Uhr vormittags, vom Portal des Friedhofs der iſrgel.
Gemeinde Frankfurt ſiatt.
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Vorſiandsmitglied und Schriftführer
Hert Karl Baur
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im 51. Lebensjahre.
Der Verſtorbene berſah über 10 Jahre lang in treuer, uner=
müdlicher
Pflichterfüllung den Poſien des 1. Schriftführers in unſerem
Ländesverband, ſowſe in unſerer Innung.
Wir werden dem allſeits beliebten Kollegen und Freund ſiets
ein dankbares Andenken bewahren.
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wenn auch die Beſchaffenheit des Blutes den Erforderniſſen
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unbeachtet, daß Tauſende von Aerzten das altberühmte, blut=
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Nummer 150

Samstag, den 1. Juni 1929

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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Georg Ruths III., Landwirt in Darmſtadt im Grundbuch
eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 23. Juli 1929, nachm. 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in
äußerſtem Preis er= das Grundbuch eingetragen worden.
beten. Max Reinſch) Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(9264a
Darmſtadt, den 27. Mai 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtakt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505.
Schätzung
3 III 484 Grabgarten daſelbſt 160)
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Ludwig Ring, Darmſtadt, Heidelberger=
ſtraße
108,, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 4. Juni 1929, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
201, verſteigert werden.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. Juli 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(4734a
Darmſtadt, den 11. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 467.
Betrag der
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung
1 VI 465 Hofreite Heidelberger=
ſtraße
108,
219 30 000 R.M.

Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Betrag der III 482 Bauplatz Eckhardtſtr. 88) 2 III 483 Hofreite Nr. 33 daſ. 2434 8000 RM.

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Rummer 150

Samstag, den 1. Juni 1929

Geite 11

Sport, Spiel
Groß=Skaffellauf 1929
des Ausſchaffes für Leidtsabangen.

und Tarnen,
letzten Spieles SV. 98 Wixhauſen müſſen die Grünen mit einem
harten Widerſtand der Gäſte rechnen, der aber hoffentlich nicht zu Un=
fäirneß
verleitet. Wünſchen wir dem Spiel noch einen energiſchen
Schiedsrichter, dann ſind alle Vorbedingungen für einen intereſſanten
Kampf gegeben, der ſeine Anziehungskraft auf die Darmſtädter Fuß=
ballgemeinde
wohl nicht verfehlen wird.

Der morgen Sonntag vormittag 11 Uhr auf der Rheinſtraße zum
Austrag kommende Groß=Staffellauf des Ausſchuſſes für Lei=
besübungen
findet, wie bereits geſagt, eine außerordentlich gute Be=
teiligung
von faſt allen Darmſtädtern Turn= und Sportvereinen. Elf
Vereine meldeten 33 einzelne Mannſchaften. Jeder Teilnehmer darf ſich
nur einmal am ganzen Lauf beteiligen. Das Laufen und Wechſeln fin=
det
nur auf der rechten Straßenſeite ſtatt. Begleitung eines Läufers
iſt nicht erlaubt. Laufen auf dem Fußſteig iſt verboten. Das Ziel be=
findet
ſich am Hauptpoſtgebäude. Jeder Wechſel iſt mit einem weißen
Strich gekennzeichnet. Der äußerſte Wendepunkt (Wechſel) befindet ſich
etwa 200 Meter vor der Eingangſtraße zum Waldfriedhof. Die Ge=
ſamtlänge
der Strecke beträgt 2000 Meter. Der Schlußmann jeder ein=
zelnen
Mannſchaft trägt eine Startnummer, die mit der Nummer des
Staffelſtabes übereinſtimmt. Die 33 teilnehmenden Mannſchaften ver=
teilen
ſich auf die einzelnen Klaſſen:
Klaſſe I (Hauptklaſſe). Je 17 Läufer, 8000 Meter (,Tagblatt=
Wanderpreis): 1. (Startnummer) Akademiſcher Sportklub. Darmſtadt.
2. Sportverein Darmſtadt 1898.
Klafſe II. Je 15 Läufer, 4000 Meter (Staatspräſidenten= Wander=
preis
): 3. Polizeiſportverein Darmſtadt. 5. Sportvereinigung Arheil=
gen
04. 7. Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Klaſſe III (Turnvereine). Je 17 Läufer, 8000 Meter: 8. Akademiſche
Turnverbindung Alemannia Darmſtadt. 9. Turngemeinde Beſſungen.
Klaſſe IV. Je 15 Läufer, 4000 Meter (Alkoda=Wanderpreis): 10. Fuß=
ballklub
Eintracht Darmſtadt. 11. Polizeiſportverin Darmſtadt. 12.
Sportverein Darmſtadt 1898 (1. Mannſchaft). 13. Sportverein Darm=
ſtadt
1898 (2. Mannſchaft). 14. Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Klafſe V. Je 12 Läufer, 1500 Meter (Merck=Wanderpreis): 17.
Schwimmklub Jung=Deutſchland Darmſtadt. 18. Deutſche Jugendkraft
Darmſtadt. 19. Polizeiſportverein Darmſtadt. 20. Reichsbahn=Turn=
und Sportverein Darmſtadt. 21. Sportverein Darmſtadt 1898. 22. Rot=
Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Klaffe VI (Jugendmannſchaften). Je 16 Läufer, 3000 Meter (Stadt
Darmſtadt=Wanderpreis): 23. Polizeiſportverein Darmſtadt. 24. Sport=
verein
Darmſtadt 1898 (1. Mannſchaft). 25. Sportverein Darmſtadt 1898
(2. Mannſchaft). 26. Sportverein Darmſtadt 1898 (3. Mannſchaft). 27.
Sportverein Darmſtadt 1898 (4. Mannſchaft). 28. Rot=Weiß, V. f. R.,
Darmſtadt.
Klaſſe VII (Schülermannſchaften). Je 18 Läufer, 2000 Meter (Heag=
Wanderpreis): 29. Polizeiſportverein Darmſtadt. 30. Sportverein
Darmſtadt 1898 (1. Mannſchaft). 31. Sportverein Darmſtadt 1898 (2.
Mannſchaft). 32. Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt.
Klafſe IX (Damenmannſchaften). Je 15 Damen, 1500 Meter (Opel=
Wanderpreis): 33. Polizeiſportverein Darmſtadt. 34. Reichsbahn=Turn=
und Sportverein. Darmſtadt. 35. Sportverein Darmſtadt 1898. 36.
Sportvereinigung Arheilgen 04. 37. Turngnmeinde Beſſungen.

Handhall.
Sporkverein 1898 Hakoah Wiesbaden.
Auf dem Platze des Polizeiſportvereins findet am
Sonntag, abends ½7 Uhr, das Pokalendſpiel des Bezirkes Main=Heſſen
Sportverein 98 Darmſtadt Hakoah Wiesbaden ſtatt. Das Spiel,
das ſatzungsgemäß auf einem neutralen Platz zum Austrag gelangen
muß deshalb die Wahl des Platzes des Polizeiſportvereins wird
darüber entſcheiden, ob die 98er den Bezirk in den Spielen gegen die
übrigen Bezirkspokalmeiſter um die Süddeutſche Pokalmeiſterſchaft ver=
treten
dürfen. Die Einheimiſchen gelten als Favorit für das Spiel,
nachdem ſie in den vorangegangenen Spielen Schwanheim, Polizei
Worms und Fußballſportverein Frankfurt ausgeſchaltet haben. Trotz=
dem
darf das Spiel von ſeiten der Darmſtädter nicht leicht genommen
werden. Die Gäſte, die erſt am letzten Sonntag den Gruppenmeiſter
Mainz 05 glatt mit 4:2 ſchlagen konnten, ſind im letzten Jahre erheblich
erſtarkt. Um eine Ueberraſchung zu vermeiden, werden die 98er gut
daran tun, von vornherein auf Sieg zu ſpielen.
In den Staffelläufen des Ausſchuſſes für Leibesübungen hat der
Sportverein 1898 in mehreren Klaſſen in der Hauptklaſſe, Fußball=,
Damen=, Jugend= und Schülerklaſſe ſeine Siege des Vorjahres zu
verteidigen. Es wird dies nicht immer leicht ſein, hauptſächlich nicht
in der Hauptklaſſe. Hier wird wohl insbeſondere der A. S.C. und der
hieſige Polizeiſportverein für den 1. Platz ebenſo in Frage kommen wie
die 98er. Wir erwarten daher gerade in dieſem Jahre beſonders ſpan=
nende
Kämpfe.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Enkſcheidungsſpiele um den Berbleib bzw. Aufſtieg.
3 Uhr: Worfelden Egelsbach in Wolfskehlen,
3 Uhr: Seeheim Neu=Iſenburg in Egelsbach,
3 Uhr: Hähnlein Gernsheim in Roßdorf.
Die frühere Vermutung, daß der zweite Tabellenplatz vielleicht auch
noch wichtig ſein könnte, iſt nun zugetroffen. Während es Neu=Iſenburg
durch einen Sieg gelingen kann, ſich den Verbleib in der Meiſterklaſſe
zu ſichern, iſt den drei übrigen Vereinen der beiden oberen Begegnungen
Gelegenheit gegeben, durch einen Sieg in dieſen Entſcheidungsſpielen
zur Meiſterklaſſe aufzuſteigen. Dieſelbe Möglichkeit beſteht für Hähn=
lein
und Gernsheim zur A=Klaſſe. Die Spiele werden auf neutrale
Plätze gelegt, und ihrer Bedeutung entſprechend iſt zu hoffen, daß ein=
wandfrei
der Beſſere feſtgeſtellt wird, der dann im Herbſte bei den
neuen Pflichtſpielen auf eine ſtarke Konkurrenz ſtoßen wird.
*

Pol.-Sporkverein Darmſtadt 5. C. Union Wirhauſen
Polizeiſportverein abſolviert am Samstag, den 1. Juni, abends
um 6 Uhr beginnend, auf eigenem Platze ſein vorletztes Verbandsſpiel,
und zwar gegen den bekannten FC. Union Wixhauſen. Die Wix=
häuſer
, die als einer der älteſten Vereine unſeres Kreiſes in ſtärkſte
Abſtiegsgefahr geraten ſind, haben noch eine letzte Chance, wenn ſie
nämlich das Spiel gegen die Poliziſten gewinnen. Das ſollte aber
nach der derzeitigen Form beider Mannſchaften zu ſchließen ſo ziem=
lich
ausgeſchloſſen ſein, denn die Darmſtädter haben noch die Möglich=
keit
, ſich ihren Tabellenſtand um einen Platz zu verbeſſern, und werden
ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen. Nach den Erfahrungen des

In den Freundſchaftsſpielen fällt eine ſtarke Beteiligung der Mei=
ſterklaſſe
auf. Bickenbach erwartet Eberſtadt. Bei einigermaßen guten
Platzverhältniſſen wird ein großes Spiel erwartet. Das gleiche iſt von
der Begegnung Tgſ. Darmſtadt Wolfskehlen zu ſagen. Bensheim
hat ſich die Griesheimer mit zwei Mannſchaften verpflichtet, und die
Gäſte können nur zu einem Erfolg kommen, wenn ſie vollzählig bei=
ſammen
ſind. Auerbach fährt nach Roßdorf, zwei ziemlich gleichſtarke
Gegner, die auch Gelegenheit haben, dem ſtattfindenden Entſcheidungs=
ſpiel
beizuwohnen. Weitere Spiele ſind: Hahn Lorſch, Reichs=
bahn
2. Beſſungen 2. und die Jugend von Walldorf Büttelborn.
Wie verlautet, iſt es Pfungſtadt noch gelungen, anläßlich der auf ſeinem
Platze zum Austrag kommenden Sommerſpiele die beſtbekannten Schier=
ſteiner
Handballer zu verpflichten, und es wäre zu wünſchen, daß
Pfungſtadt gegen einen Kreisverein ſiegreich abſchneidet.

Sporkwerbewoche des Rok=Weiß, V. f. R.
Wir weiſen nochmals auf das Programm des erſten Tages der
Sportwoche hin, die mit einer Doppelveranſtaltung beginnt.
Nach einem Spiel der 1. Handballjugend gegen die gleiche des
Sportverein 98 trifft um 3.45 Uhr die Fußball=Liga auf den Sp.V.
Mainz=Kaſtel. Die Spielſtärke ſowie die bekannt faire Spielweiſe der
beiden Mannſchaften werden ein ſpannendes und werbendes Spiel ga=
rantieren
.
Nach dem Fußballſpiel beginnt um 5.30 Uhr das Freundſchaftstref=
fen
der Handball=Liga des Rot=Weiß, V. f. R., und des Polizeiſport=
vereins
.
Die Poliziſten ſpielen am Sonntag, den 9. Juni, in Darmſtadt
gegen den Polizeiſportverein Hamburg. Ein Sieg würde die Darm=
ſtädter
zum Endſpiel für die Deutſche Meiſterſchaft qualifizieren. Daß
ſie die nötige Svielſtärke beſitzen, werden ſie am Sonntag unter Beweis
ſtellen wollen. Die Rot=Weißen müſſen ſich deshalb mächtig anſtrengen,
um ehrenvoll beſtehen zu können. Sie ſpielen erſtmalig wieder mit
Merz und Rettig. Zwiſchen den Spielen und in den Pauſen finden
Staffelläufe ſtatt. Am Vormittag beteiligt ſich Rot=Weiß, V. f. R., an
dem Straßen=Staffellauf des Ausſchuſſes für Leibesübungen mit fünf
Staffeln.
Am Montag, abends 6 Uhr, dem zweiten Tag der Sportwerbe=
woche
, ſind leichtathletiſche Wettkämpfe der Jugend vorgeſehen, auf die
wir bei dieſer Gelegenheit ebenfalls hinweiſen.
Tgſ. 1875 Darmſtadt Turnv. Wolfskehlen 1. Mannſchaft.
Tgſ. 1875 Darmſtadt Turnv. Wolfskehlen Jugendmannſchaft.
Für den Sonntagnachmittag 3 Uhr hat ſich die Tgſ. 1875 die beſt=
bekannte
Elf des Turnv. Wolfskehlen nach Darmſtadt verpflichtet.
Wolfskehlen, eine ausgeglichene Mannſchaft, deren Hauptſtärke im Sturm
liegt, wird den Einheimiſchen eine harte Nuß zu knacken geben. Das
Spiel gegen Eberſtadt bewies, daß der Darmſtädter Sturm immer noch
zu zaghaft durchſetzt, infolgedeſſen eine Umſtellung vorgenommen wer=
den
mußte. Am Sonntag ſteht die Mannſchaft in etwas veränderter
Aufſtellung und wollen wir hoffen, daß es diesmal beſſer klappt und
die Stürmerreihe das Schießen nicht vergißt. Um 2 Uhr ſtehen ſich
die beiden Jugendmannſchaften obiger Vereine gegenüber. Außerdem
nimmt die Sportabteilung der Tgſ. 1875 Darmſtadt vormittags 11 Uhr
mit zwei Mannſchaften an dem Groß=Staffellauf in Darmſtadt teil.
Wir bitten daher alle Mitglieder, auch ſolche, die nicht an der Staffel
teilnehmen, ſich vormittags 10 Uhr pünktlich in der Turnhalle einzu=
finden
.
Waſſerhall.
Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt 1. Frankfurter Schwimmklub 4:4 (1:3).
Auf dieſes Spiel, das geſtern abend im Woog ausgetragen wurde,
kommen wir noch zurück.

Geſchäftliches.
Natur und Schuhmode. Was in der Fußbekleidung einſt
als höchſtes Ideal kaum erreichbar ſchien, iſt durch das Chaſalla=
Schuhſyſtem Wirklichkeit geworden. Der anatomiſch richtige Chaſalla=
Schuh bewahrt dem geſunden Fuß die natürliche, edle Form, dem lei=
denden
Fuß ſpendet er Wohlbehagen und iſt nach neueſtem Geſchmack
vollendet in Schönheit und Form. Wir leben im Zeitalter geſtei=
gerter
Bequemlichkeit, aber auch vermehrter Körperleiſtungen zwei
Umſtände, denen Chaſalla=Schuhe Rechnung tragen. Der Fuß wird
mit patentierten Chaſalla=Fußmeßapparaten ſorgfältig gemeſſen und
erhält ſofort den individuellen, fußgerechten Chaſalla=Schuh, fertig
nach Maß. Die Fußunterſuchung und Meſſung geſchieht koſtenlos bei
der Chaſalla=Schuh=G. m. b. H., Darmſtadt Rhein=
ſtraße
6, die über alle fußorthopädiſchen Fragen bereitwilligſt Aus=
kunft
erteilt.

Wekkerbericht.
Ausſichten für Samstag, den 1. Juni: Heiter, zeitweiſe bewölkt,
nachts noch kühl, tagsüber warm, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 2. Juni: Teils wolkiges, teils aufheitern=
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Wetter und vorwiegend trocken.

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[ ][  ][ ]

Nummer 150

Sametag, den 1. Juni

Die Tendenzgeſtaltung an der Berlimer Börſe war während der
letzten Verichtswoche recht uneinheitluh, zeigte jedoch in den letzten bei=
den
Tagen eine ſcharf nach aufwarts gerichtete Bewegung. Wie bisher,
war auch weiter der Stand der Pariſer Verhandlungen von ausſchlag=
gebender
Bedeutung, und die Beurkeilung über den Ausgang ſchwankte
Zwiſchen Peſſimismus und Optimismus, und erſt der letzte Tag brachte
eine Wendung, die über einen günſtigen Abſchluß kaum noch Zweifel
offen ließ. Die anfänglich zu den Reparationsſorgen hinzugetretenen
Befürchtungen über eine weitece Zuſpitzung am heimiſchen und inter=
nationalen
Geldmarkt, die faſt mit Siherheit eine Diskonterhöhung
iin Amerika erwarten ließ, verloren erheblich an Bedeutung, als in
New York eine weſentliche Entſpannnug einſetzte, und werden auch aus
rein pſychologiſchen Grunden wohl ziemlich gegenſtandslos bleiben. Der
Ultimo, deſſen Abwickelung in die vergangene Woche fiel, wurde ohne
größere Schwierigkeiten überwunden, wenn es auch nicht ganz ohne
Reportgeldkürzungen abgegangen iſt. Die Engagements hatten einen
ſcharfen Abbau erfahren, ſo daß im Liquidationstage Ware in kaum
nennenswertem Umfange herauskam. Einen weſentlichen Anteil an
der nach der Ultimovegulierung einſetzenden Aufwärtsbewegung hatten
die wieder in verſtärktem Maße auftretenden Auslandskäufe, die ſich
auf die bisher bevorzugten Spezialwerte erſtreckten. Als weiteres auf=
regendes
Moment wurde die Stärkung der Deviſenpoſition der Reichs=
bank
bewertet, die bei anhaltend ſtark gedrückten Deviſenkurſen auch eine
Lockerung der bisherigen Kreditreſtriktion vornahm und am Privat=
diskontmarkt
eine größere Aufnahmeneigung zeigte. Im übrigen be=
wieſen
auch die beiden letzten Reichsbankausweiſe, daß die von der
Reichsbank getroffenen Matznahmen obenſo wirkſam wie zweckmäßig
taren, umd wohl ein nohmaliger Verſuch der Unterminierung der
deutſchen Währung auch den ängſtlichſten Gemütern als ausſichtslos er=
ſiheinen
wird. Aus der Wirtſchaft befriedigte die anhaltende Entlaſtung
am Arbeitsmarkt, die gebeſſerte Konjunktur auf den Eiſen= und Stahl=
märkten
und die Annäherung in der Kunſtſeidewinduſtrie, die, nachdem
die Intereſſengemeinſchaft der Vereiwigten Glanzſtoff mir der Enka eine
Erweiterung erfahron hat, wohl bald Fortſchritte machen wird. Ge=
teilt
aufgenommen wurde die Uebernahme der deutſchen Fordemiſſion
Lurch eine unter Führung der J. G. Farbeninduſtrie ſtehende Gruppe.
Nach Beendigung des Ulrimo ging die Spekulation zu Neuanſchaf=
fungen
und Meinungskäufen über. Es machte ſich eine gewiſſe Markt=
leere
geltend, die recht beträchtliche Kurserhöhungen zur Folge hatte.
Im einzelnen ſtanden wieder die führenden Elektrowerte unter Bevor=
zugung
von AE.G. im Vordergrund des Intereſſes; von faſt allen
Auslandsplätzen lagen umfangreiche Lauforders vor. Es erhalten ſich
hartnäckig Gerüchte, die von einer finanziellen Intereſſennahme der Ge=
neral
Eleetric an der A.E.G. ſprechen. Verhältnismäßig geving wirkten
ſich die Auslandskäufe, am Markt der J. G. Farbem aus. Dagegen
ſetzten ſich am Kalimarkt bei lebhaften Umſätzen wieder recht anſehnliche
Kursſteigerungen durch. Man ſprach hier von rheiniſchen und Pariſer
Käufen. Auh das ſtarke Intereſſe für Montanwerte, die ſeit längerer
Zeit wieder angeregt waren, iſt zum Teil auf franzöſiſche Käufe,
namentlich in Harpener, zurückzuführen. Zu den ſtark geſteigerten
Werten gehörten ſchließlich auh die Kunſtſeidepapiere. Von der all=
gemeinen
Aufwärtsbowegung machten nur B.M.W., Stöhr und Poly=
phon
eine Ausnahme. Hier ſpielten ſpekulative und Arbitrageabgaben
cine Rolle. Am Einheitsmarkt hat ſich das Geſchäft noch immer nicht
wveſentlich beleben können. Die Kursveränderungen hielten ſich in recht
engen Grenzen.
Obwohl der Ultimobedarf im großen und ganzen gedeckt zu ſein
ſcheint und mit einem glatten Verlauf des Zahltages gerahnet wird,
hat ſich die Situation am heimiſchen Geldmarkt noch nicht weſentlich
geändert. Tagesgeld bleibt weiter zum hohen Satz von 810 und
Monatsgeld zu 1011 Progent gefragt. Geld über Ultimo erforderte 10
bis 12 Prozent. Nur auf dem Diskontmarkt iſt eine Entſpannung ein=
getreten
. Das Wechſelangebot hat ſich zunehmend verringert bei ſtei=
gender
Aufnahmeneigung der regulierenden Stellen. Der Satz blieb
mit 7½ Prozent für beide Sichten unverändert. Am internationalen
Geldmaukt beruhigte der Rüchgang der Tagesgeldrate in New York
auf 6 Prozent tvotz bes Ultiwoteruins. Auch aus London wurde eine
Ermäßigung für Droimonatsakzepte um ½ Prozent gemeldet. Außer=
dem
ſtehen für die nächſten 14 Tage für die Bank von England Gold=
zuflüſſe
in Höhe von 2½ Millionen Pfund im Ausſicht. Man berteilt
die weitere Endwickelung daher weſentlich ruhiger als in der Vorwoche,
zumal, da die Dinge in Paris ſich zu einem günſtigen Abſchluß zu ent=
wickeln
ſcheinen.
Süddeutſche Mühlenvereinigung und Mehlhandel.
Der Reichsbund des deutſchen Handels mit landwirtſchaftlichen Er=
zeugniſſen
und B=darfsſtoffen e. V., Fachgruppe des deutſchen Mehl=
großhandels
, in Berlin teilt mit: Im diesjührigen Geſchiftsbericht
der Pfälziſchen Mühlenwerke, Mannheim, tritt der Vorſtand dieſes
Unternehmens für eine freundſchaftliche Regelung der Beziehungen zni=
ſchen
Mehlhandel und Müllerei ein. Leider ſcheine eine Verſtändigung
zwiſchen den Mühlen und dem Handel, wie ſie in anderen Geſchäfts=
zweigen
des Nahrungsmittelgewerles längſt erreicht iſt, trotz gewiſſer
einleitender Vorbeſprechungen anläßlich des Getreidehandelstages in
Frankfurt a. M., auf Schwierigkeiten zu ſtoßen. Die mit Wirkung vom
1. Januar 1929 neu feſtgeſetzten Verkaufs= und Zahlungsbedingungen
der Suddeutſchen Mühlenvereinigung, deren Leiter dem Vorſtand der
Pfälziſihen Mühlenwerke angehört, wurden vom geſamten Mehlgroß=
handel
einſtimmig abgelehnt, da ſie völlig einſeitig den Intereſſen der
Mühlen entſprachen und die Belange des Handels völlig außer acht
ließen. Die Fachgruppe des deutſchen Mehlgvoßhandels beim Reichs=
bund
des deutſchen Handels mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen und
Bedarfsſtoffen e V. und der Reichsverband des deutſchen Nahrungs=
mittelgroßhandels
e. V. ſchlugen darauf der Süddeutſchen Mühlen=
dereinigung
vor, über die Neufaſſung der Bedingungen zu verhandeln.
Dieſe Anzegung fand bei der Süiddeutſchen Mühlenvereinigung von
ternherein ſchroffſte Ablehnung in einer Form, wie ſie ſonſt zwiſchen
Wirtſchaftsverbänden nicht üblich iſt. Gegenüber dem Bericht der Pfäl=
siſchen
Mühlenwerke, Mannheim, muß dieſe Ablehnung ſtark befrem=
den
. Sie ſcheint nicht geeignet, das im beiderſeitigen Intereſſe wie im
Indereſſe der Geſamtwirtſchaft dringend wüinſchenswerte gegenſeitige
Vertrauensverhältnis zwiſchen den beteiligten Wirtſchaftsgruppen zu
fördern.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Reichsindexziffer für Lebenshaltungskoſten. Die Reichsindexziffer
für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuch=
tung
, Bekleidung und Sonſtigen Bedarf) iſt nach den Feſtſtellungen
des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monats Mai
mit 153,5 gegenüber 153,6 des Vormonats nahezu unverändert geblieben.
Ausloſungsſcheine der Anleiheablöſungsſchuld des Deutſchen Reichs.
In dieſem Jahr, und zwar im Oktober, findet die 4. Ausloſung der
Ausloſungsſcheine der Anleiheablöſungsſchuld des Reichs ſtatt. Die
Auszahlung der gezogenen Stücke erfolgt mit dem Fünffachen des Nenn=
wertes
zuzüglich 4½ Prozent Zinſen vom 1. Januar 1926 ab. Nominal
100 RM. ausgeloſte Ausloſungsſcheine würden zum 31. Dezember 1929
alſo mit 590 RM. zurückgezahlt werden.
Erhöhung der Bankzinſen um 1 Prozent ab 1. Juni. Wie bereits
gemeldet, werden ab 1. Juni die Sollzinſen im Hinblick auf die außer=
ordentlich
angeſpannte Geldmarktlage von den Bankenvereinigungen
um 1 Prozent auf 9½ Prozent erhöht, wozu noch die übliche Provi=
ſion
kommt. Die Habenzinſen werden für Geld, welches im gleichen
Monat oder am 1. des der Hereinnahme folgenden Monats fällig wird,
von 6 auf 7 Prozent, und für Geld, das ſpäter fällig wird, von 7 auf 8
Prozent erhöht.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 81 Mai. Die Frankfurter Ge=
treidebörſe
lag wieder flan. Es notierten je 100 Kg.: Weizen 2323,50,
Noggen 22, Sommergerſte 23, Hafer 22,50, Mais 19,75, ſüdd. Weizen=
mehl
31,5032, d o. nieder=hein. 31,2531,50, Noggenmehl 2828,50,
Weizenkleie 11.65, Roggenkleie 12,10.
Frankfurter Butternotierungen vom 31. Mai. Das Geſchäft am
Frankfurter Buttermarkt war in dieſer Woche etwas lebhafter, nament=
lich
für holländiſche Butter beſtand vermehrtes Intereſſe bei etwas
feſterer Stimmung. Die Großhandelsnotierungen lauteten wie folgt:
Holländiſche Butter ein Faß (50 Kilo) 184 RM., ein halbes Faß
186 RM., in Halbpfundſtücken 190 RM. Deutſche Butter kam wieder in
nur geringem Umfange an den Markt; der Preis ſtellte ſich auf
170 RM. für ein Faß 750 Kilo).

Metallnotierungen.

Die Berliner Metall=Termine vom 31. Mai 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 143.50 (144.00), Februar und März 144.00 (144.00),
April 143.75 (144.00), Mai (), Juni 139.00 (141.00), Juli 140.25
(141.00), Auguſt 141.00 (141.50), September 141.50 (143.00), Oktober
142.50 (143.00), November 143.50 (143.75), Dezember 143.50 (144.00)
Tendenz: feſt. Für Blei: Januar 46.75 (47.25), Februar und
März 46.75 (47.00), April 47.00 (47.00), Mai (), Juni 46.00 (46.50),
Juli 46.25 (46.75), Auguſt 46.00 (46.75), September und Oktober 46.00
(47.00), November 46.75 (47.00), Dezember 46.75 (47.25). Tendenz: ruhig.
Für Zink: Januar bis April 51.50 (53.00), Mai (), Juni
bis Auguſt 51.00 (53.00), September bis Dezember 51.50 (53.00). Ten=
denz
: luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
Brief.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Mai.
Die Begeiſterung der Börſe über die vorläufige Einigung in Paris
hat ſich bald gelegt. Teilweiſe trat inſofern eine Ernüchterung ein,
als darauf zu verweſſen iſt, daß die tatſächlich ſchwierige Wirtſchaftslage
durch die Pariſer Regelung naturgemäß keine ſofortige Erleichterung
und grundlegende Aenderung erfährt, ſondern daß auch weiterhin nol,
die Kaxitalknappheit und Beldmarktverengung beſtehen bleiben. Die
Kundſchaft war nur zaghaft mit Kaufaufträgen am Markte, während
andererſeits zu den hohen Kurſen eher Verkaufsaufträge eingingen.
Das Auslandsintereſſe an der Börſe beſchränkte ſich nur auf wenige
Märkte. So war die Eröffnung der Börſe uneinheitlich. Banken durch=
weg
gut behauptet. Kaliwerte auf Grund der großen letzten Steige=
tungen
eher ſchwächer, Aſchersleben um 3½, Weſteregeln 11/ Prozent.
Es verloren A.E G. 3, Lichr u. Kraft 234, Gesfürel 2½, Metaligeſell=
ſchaft
2½, Monsfeld 3 Prozent. Andererſeits ſetzte die Farbenaktie
unverändert ein Es geſannen Rheinſtahl 13, Mannesmann ½, Har=
pener
2, Scheideanſtalt 234 Aſchaffenburger 2 Prozent, Schiffahrtswerte
bis 1 Prezent höher. Reihsbonkanteile bei größeren Umſützen 4,
Aklerwerke 3, Daimler ½, Holzmann 1½ Prozent freundlicher. Der
Börſenverlauf blieb ſehr ruhig und zeigte zunächſt am Farben=, Elektro=
und Montaumarkt leichte Kursrückgänge. Tagesgeld eher etwas geſuchit
bei 8!: Prozent. London-New York 4,8492, Pfunde gegen Marl
20,34, Dollar gegen Mark 4,2150.
Die Abendbörſe ſetzte ſehr ruhig, aber überwiegend ſchwächer
auf Grund von Berliner Abgaben ein. Man nimmt ein Realiſations=
bedürfnis
der Spekulation an, verweiſt ferner auf den Generalverſamm=
lungs
=Bericht von Schuckert, der die Fuſion Siemens mit Schuckert
dementiert und vom Einfluß des Konjunkturrückganges auf die Geſell=
ſchaft
berichtet. Infolgedeſſen wurden vor allem Elektrowerte glatt=
geſtellt
, ſo daß hier Kursrückgänge von 12 Prozent eintraten.
Berlin, 31. Mai.
Auch an der heutigen Börſe blieb die Tendenz weiter freundlich,
wenn auch die Kursgeſtaltung nicht ganz einheitlich war. Das Geſchäft
war etwas geringer ols geſtern, und das Jutereſſe erſtreckte ſich mehr
auf Nebenwerte, die bis jetzt vernachläſſigt wurden. In einigen Werten
lagen wieder Auslandsorders vor, die aber nicht den geſtrigen Umfang
erreichten. Man glaubt, mit einer baldigen Beſſerung am deutſchen
Geldmarkt rechnen zu dürfen. Die erſten Kurſe waren meiſt 1 bis 3
Prozent feſter. Im Vordergrunde ſtanden Farbenaktien. Die letzten
Transaktionen wirkten ſich anſcheinend erſt jetzt aus. Nach den erſten
Kurſen ſſchritt die Spekulation zu Glattſtellungen. Es ergaben ſich all=
gemein
1Drozentige Kursrückgänge.
1 30. 5. 1 31. 5.
30. 5 31. 5.
A. E. G..
133.
197.50 1196. Hirſch Kupfer ..
Augsb.=Nürnb. Maſch./ 78.
120.75 1124.25
78. 25 Höſch Eiſen".
Baſalt .. .."
Hohenlohe Werke
90-.
49½, 50.
89½),
Bergmann.
Kahla Porzellan
80. 81.-
218. 1220.
Berl. Karlsruhe Ind../ 59.
244. l244,
58. 1 Kali Aſchersleber
Berl. Hand.=Ge
216. 1218.
Salzdetfurth
401.75 1403.
Weſteregel
Braunkohl. Briketts/ 152.50 152.50
251. 1250.50
Bremer=Wolle
173. (174. 7 Lindes Eismaſch.
169.50 1170.
Danatbank.
262.50 1264. / L. Loewe & Co.
202.75 1203.50
Deutſche Bank.
Lingel Schuh.
48. 48.
161.75 1162.
MannesmannR
Diskontogeſellſchaft. .1 152.75 1152
120. 1122.75
Dresdner Bank.."
158.50 1158.75 Niederlauſitzer Kohle/ 140. 1138.
Nordd. Lloyd
Deutſche Maſchinen // 49.50 50-
110. 1111.50
Deutſche Erdöl .... ./ 115.
1116.50 Orenſtein..."
92.25
91.
Polyphon
Deutſche Petroleum .! 66.50
440.50 (443.50
Dynamit Nobel.. . . .!117.75 118.75 Rütgerswerke
89. 91.50
Elektr. Lieferung. . . / 1677/, 1169.50 Sachſenwerke
104. 1107.75
Siemens Glas
F. G. Farben..
125. 1125.
252. 1254.
Gelſenk. Berg.
Ver. Glanzſtoff
1436. 1438.75
131.75 1132.
Ver. Stahlwerke
Geſ. f. elektr. Untern./ 222.50 l227.
94.
95.
Han. Maſch. (
Volkſtedter Porzellan) 35.50 35 50
47. 47.
147.50 Wanderer Werke.
Hanſa Dampff
71.50 74.50
Hapag".
120. 1120.50 Wiſſner Metall".
127. 1128.50
Harpener
139:/, 1140. Wittener Gußſtahl
48. 1 48.

Hemoor Zement
1274. 1274.
Die 3 Kalirerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.

30. 5.
Celd /Brie
10.528 10.548
58.85 E8.97
12.413/1 2.433/12.415
72 99 ſ73.1:
3.029/ 2.03.
168 .40/168. 7.
111.65/111.8

de
31.
Geld
10.52d vifen
5.
rief
10.548 Milt.
Italien ...." A
Geld /Brie/
21.94 5.
21.98 31.
Geld
21.935 E8.85 58.97 Paris ....." 16.38 16.42 16.38 12.435 Schweiz .... 80.64 80.80 80.,68 3 03 73.17 Spanien..... 59.13 58.25 58.78 3.029 3.035 Danzig ..
Japän .." 81.24 81.40 81.24 168. 43 1e8.77 1. 863 1 86 1.863 111.65 111.87 Rio de Janeiro 0.497 0.489 0.497 11.63 111.85 Jugoſlawien. 7.360 7.374 7.362 112.03 112 25 Portugal. . ... 18.78 18.82 18.73 0.324 20.364 Athen ..... 5.435 5.445 5.435 1.756 1.760 Konſtantinopel 2 025 2.028 2.025 4. 1910 1990 Kanada . . . 4.158 4.16 4.158 58.21 B.33 Uruguag .. . 4.06 407 4.06

Verlängerung der Zeichnungsfriſt auf die neue
Reichsanleihe.
Amtlich wird berichtet: Dem Neichsfinanzminiſter iſt von verſchie=
denen
Seiten die Anregung entgegengebracht worden, die Friſt für die
Zefehnung der Anleihe zu verlängern. Es wurde insbeſondere darauf
hingeevieſen, daß der Ablauf der Zeichnungsfriſt bis Ultimo Mai wegen
der Schwierigkeiten der Ultimodispoſitionen und mit Rückſicht auf die
eit Anfang des Monats beſtehende Kreditbeengung bei einer großen
Zahl derer, die an ſich gern die Anleihe gezeichnet hätten, die Ent=
ſchließung
beeinträchtigt hätte. Der Reichsfinanzminiſter hat dieſer An=
regung
Folge gegeben. Die Friſt auf die Zeichnung dieſer Anleihe iſt
bis zum 8. Juni einſchließlich verlängert worden. Der Zahlungskermin
für die erſte Rate von 40 v. H. der Fälligkeit, der nach den bisherigen
Beſtimmuugen auf den 8. Juni d. J. feſtgeſetzt war, iſt auf den 12.
Juni verlängert norden. Die übrigen Zahlungstermine ſind unverän=
dert
geblieben. Jederzeitige Vollzahlung ſowie frühere Ginzahlung
der Naten ſind nah wie vor zuläſſig.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 31. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 94½, Juli 97½, Sept. 101½, Dez.
106½; Mais: Mai 79½, Juli 80½, Sept. 81½, Dez. 77½4; Hafer:
Mai 39, Juli 40½, Sept. 40½: Roggen: Mai 73½4, Juli 75%,
Sept. 79.
Schmalz: Mai 11,/45, Juli 11,60, Sept. 11,27½, Dez. 12,07½.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,00, Juli 12,80, Sept. 13,00; Speck,
loko 13,00; leichte Schweine 10,1511,05, ſchwere Schweine
10,2010,75; Schweinezufuhren: Chicago 25000, im Weſten
85 000.
Baumwolle: Mai 18,45, Juli 18,37.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 31. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 118, Hartwinter 108½; Mais,
neu angek. Ernte 90½; Mehl, ſpring wheat clears 5,255,50;
Fracht: nach England 1,92,6 Schilling, nach dem Kontinent
1113 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,20; Talg, extra, loſe 77.

Rleine Wirtſchaftsnachrichken.

Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft iſt in der Zeit vom 22.
bis 29. Mai von 126,0 auf 125,0 (Durchſchnitt 1909/13 100), alſa um
0,8 Prozent gefallen. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 29. Mai 1929 folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 127.7, Blei 142.2, Zink 108.8, Zinn 107.6, Aluminium 132.0,
Nickel 107.7, Antimon 111.4.
Der Verein Deutſcher Eiſengießereien beſchloß, die Preiſe für alle
Gruppen mir Wirkung ab 1. Juni um 4 Prozent zu erhöhen. Der
Grund für die Erhöhung liegt in erſter Linie an der dauernden Steige=
rung
der Selbſtkoſten.

Nachdem in der Berliner Sitzung der Deutſchen Lokomotivbauver=
einigung
(Differenzen Henſchel-Borſig uſw.) keine Einigung über die
begenſätze erzielt wurde, kann man ſich auf einen weiteren Kampf in
der Lokomotivbauinduſtrie einſtellen.
Die Generalverſammlung der Polyphonwerke A.=G Berlin, ge=
nehmigte
die Verteilung einer Dividende von 20 (14) Prozent. Zur
Bilanz wurde mitgeteilt, daß das Bankguthaben ſich durch die beiden
Emiſſionen des Vorjahres und durch den guten Geſchäftsgang ſtark er=
höht
habe.
Die Verhandlungen über eine Heraufſetzung des Mindeſttarif=
abkommens
der Angeſtellten in der nordweſtlichen Gruppe der Eiſen=
und Stahlinduſtrie, die geſtern In Eſſen ſtattfanden, wurden nach mehr=
ſtündiger
Dauer ergebnislos abgebrochen.
In den Verhandlungen über Löhne und Arbeitszeit im Aachener
Steinkohlenrevies wurde ein Schiedsſpruch gefällt, der von den Gewerk=
ſchaften
angenommen, von den Arbeitgebern abgelehnt wurde.
In Verfolg der Uebernahme der Peters Union A.=G. in Frankfurt
a. M. durch die Continental Gummi=Werke A.=G., Hannover, wird
nunmehr die Zulaſſung des Geſamtſtammkapitals der Geſellſchaft von
40 Mill. RM. an der Frankfurter Börſe beantragt.
In der Geſamtvorſtandsſitzung der Ipa (Internarionale Pelzfach=
ausſtellung
) Leipzig 1930 wurde im weſentlichen folgendes mitgeteilt:
Es ſind weitere Komitees zur Ausarbeitung von Einzelfragen gebildet
worden für Italien, Ungarn, Holland, Polen und für die Schweiz.
Alle dieſe Länder haben ihre Beteiligung an der Ipa feſt zugeſagt,
ebenſo auch Uruguay. Die Angliederung der Internationalen Jagd=
ausſtellung
iſt ſichergeſtellt.

Die über 100 Jahre beſtehenden Zichorienfirmen Daniel Voelcker
G. m. b. H. in Lahn in Baden, C. Trampter G. m. b. H. in Lahr in
Zaden und Luenzer u. Cie. G. m. b. H. in Freiburg im Breisgau
haben ſich zu einer Firma unter dem Namen Vereinigte Badiſche
Zichorienfabriken mit dem Sitz in Lahr i. Bad. zuſammengeſchloſſen.
In einer Sonderbeilage der Berichtes Hoovers über die wirtſchaft=
lichen
Wändlungen der Vereinigten Staaten wird das Nationaleinkom=
nen
im Jahre 1928 auf 89 Milliarden, d. ſ. 745 Dollar pro Kopf,
geſchätzt.

Die Verwaltung der Glanzſtoffabriken gibt in eine= eingehenden
Erklärung Aufſchluß über den Streik bei American Bemberg und
Glanzſtoff und bezeichnet die Nachrichten von großen Verluſten der
beiden Geſellſchaften in Amerika als maßlos übertrieben und den Tat=
ſachen
nicht entſprechend.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27..
2 Baden Frei=
ſtaat
v. 27.
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
2 Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28..
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28....."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
7% Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27...
Diche. Anl. Auslo=
jungsſch
. + 1/.
Ablöſungsan.
Diſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Diche. Schurge=
bietsan
leihe. . .

8% Bad.-Bad. v. 20
6% Berlin v. 24...
8½ Darmſtadt v. 26
v. 2
8%
7% Frtl. a.M. v. 20
8% Mainz v. 26...
6% Mannh. v. 26
8% Nürnber / 1 20
Ti. Komm. Eam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
. Ser.
8% Ber Shp.=B1.
8% Frkf. Hyp.Bk..
4 ½%r -Lig. Pfbr.
PfbrBk.
8½%, Lig.Pfbr.

Frankfurter Kursbericht vom 31. Mai 1929.

67.3
72.5
76
87.75
91.4
77.5
50.9
10.4
4.75
30
88
*8
82
86.75
88.35

49
64.5
97.5
97.5
74
98
74.5

8% Heſſ. Landesbk.
4½ % Heſſ. 2ds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt
8% Mein. Hyp.B
4½% Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk
8% Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. .
8% Rhein.Hyp.=B
4½% Lig. Pfbr
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.-Cred 1. ..."
8½% Südd. Bod.
Cred.=Ban 1 ..."
20 Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27.......
80 Klöckner=Werle
Berlin v. 26.. .
% Mainirw. v. 26
7% Ver. Stahlwkel
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ......

J. G. Farben Bonds
28..........!"

5 % Bosn. L. C. B.
v. 1914 ......."
*% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914.
4% Oſt. Goldrente
41ſ.% Rum. Gold
von 1913 .....
4½ Türk. Admin.
4% 1.Badgad
4½ Zollanl.
4:/, %Ungarn 1913

M.25
K

A.
82.5
97.5
72.4
97.5
97.5
97.75
75.8
97.5
98.5
97.75

82.5
79

90
134.5
31
34

4I,% Ungarn 19141 24.4
% Goldr.. 22.5

Aktien.
Allg. Dt. Creditanſ
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.-u. Wechſel=
bank

Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.... .
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=B1.....
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbr.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbr. ..
Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.=Cr. Bt.
Wiener Bankverein
A.-G. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ..
% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag ..
Nordd. Lloyd ....!
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Nccum. Berlin. ..
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG. Vorzug
*

123
170
183.5
253.5
162.5
123
99
154
153.5
103
134
135
135
125.5
180.5
150
30.8
144
314
122.5

156
123.5
111:.
4.4

51
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Nummer 150

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Seite 14

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Nummer 150

Seite 15

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Marburg a. d. L. Am heutigen Samstag
feiert Marburg an der Lahn den 4000. Studenten.
Dem Herkommen gemäß wird auf der Akazienallee
der Ketzerbach eine rieſige Kommerstafel aufgebaut,
an der die Bürger der Stadt mit den akademiſchen
Bürgern zu fröhlichem Gelage geeint ſind. Der Ju=
beltag
gehört zu den ſchönſten und eindrucksvollſten
Feiern, an der die akademiſche Sitte in Marburg
traditionell feſthält. Erfahrungsgemäß pflegen viele
Freunde nach Marburg zu kommen, um das reiz=
volle
Treiben zu beobachten oder ſelbſt an ihm teil=
zunehmen
.
Mit dem Auto gegen einen Baum.
Ein Toter, drei Verletzte.
Kaſſel. Wie erſt jetzt bekannt wird, hat ſich
zwiſchen Geismar und Klein=Linden ein ſchwerer
Autounfall zugetragen. Der Chauffeur eines Per=
ſonenautos
fuhr beim Ueberholen eines zweiten
Autos gegen einen Baum. Der Baum wurde voll=
ſtändig
entwurzelt und das Auto zertrümmert. Die
vier Inſaſſen des Autos wurden aus dem Auto ge=
ſchleudert
, drei trugen leichtere Verletzungen davon,
während der vierte ſchwer verletzt wurde und bereits
nach dem Transport ins Krankenhaus ſtarb.
Todesſturz eines Motorradfahrers.
Hanau a. M. Zwiſchen Büdingen und Geln=
hauſen
fuhr ein Motorradfahrer in einer ſcharfen
Kurbe in einen entgegenkommenden kleinen Opel=
wagen
. Der Motorradfahrer, Schloſſer Peter Ein=
ſchütz
aus Langenſelbold, wurde erheblich verletzt,
während der Mitfahrer Fritz Häfner aus Langen=
ſelbold
einen Schädelbruch erlitt und auf dem Wege
nach dem Krankenhaus in Hanau verſtarb.
Schwerer Verkehrsunfall.
Ettlingen (Baden). In der Nacht zum Frei=
tag
fuhr der Milchhändler Guſtav Schmahl in der
Pforzheimer Straße mit ſeinem Auto auf der fal=
ſchen
Straßenſeite ſo nahe an den Gehweg heran,
daß ein dort ſtehendes Brautpaar Auguſt Becker und
Hedwig Vogel angefahren und zu Boden geſchleudert
wurde. Das Mädchen erlitt ſo ſchwere Verletzungen,
daß es bei der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb.
Der junge Mann trug eine Gehirnerſchütterung und
einen Schlüſſelbeinbruch davon; er war geſtern mor=
gen
noch bewußtlos. Der Lenker des Autos wurde
verhaftet.
Beim Spiel mit Handgranatenzündern
ſchwer verletzt.
Lah a. d. Moſel. Ein zehnjähriger Knabe
ſpielte im Hofe ſeiner Großeltern mit mehreren
Zündern von Handgranaten. Der Knabe, der die
Gefährlichkeit der Zünder nicht kannte, klopfte mit
einem Hammer darauf herum. Schließlich explo=
dierte
ein Zünder und fügte dem Jungen an den Hän=
den
und dem Unterleib ſo ſchwere Verletzungen zu,
daß er in beſorgniserregendem Zuſtand ins Kranken=
haus
gebracht werden mußte. Woher die Zünder
ſtammen konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da der
Knabe bis zur Stunde beſinnungslos iſt.
Das Ozeanprojekt KöhlFitzmaurice auf=
gegeben
?
Deſfau. Der iriſche Flieger Fitzmaurice iſt im
Flugzeug von Berlin kommend mit ſeiner Gattin am
Donnerstag nachmittag zum Beſuch der Junkerswerke
in Deſſau eingetroffen und flog am Freitag weiter.
Er gedenkt, ſich nach England zurückzubegeben. Der
Beſuch iſt rein privater Natur und ſteht in keinem
Zuſammenhang mit dem vielfach erörterten Projekt
eines neuen Fluges Köhl und Fitzmaurice nach Ame=
rika
. Es verlautet vielmehr, daß dieſes Projekt nun=
mehr
als vorläufig aufgegeben zu betrachten iſt.
Der Briefmarkendiebſtahl auf Poſtamt W 8
fingiert?
Berlin. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei
zur Aufklärung des großen Wertzeichendiebſtahls
beim Poſtamt W 8, in der Franzöſiſchen Straße,
ſind vorläufig abgeſchloſſen. Es iſt nicht gelungen,
die Diebe ausfindig zu machen. Es iſt, dem Lokal=
anzeiger
zufolge, nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich
überhaupt nicht um einen Diebſtahl handelt, ſondern
daß die fehlenden Wertzeichen im Laufe der Zeit ver=
untreut
worden ſind. Der Einbruchsdiebſtahl wäre
dann möglicherweiſe fingiert, um die Entdeckung der
Unterſchlagungen zu vereiteln.
Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtatt.
Magdeburg. Der Landjägerei iſt es nach
ſchwierigen Ermittlungen gelungen, in Wackersleben
(Kreis Neuhaldensleben) eine Falſchmünzerwerkſtatt
zu entdecken, die von dem Tiſchler Miehe, dem Kup=
ferſchmied
Schulz und dem Schloſſer Schrader betrie=
ben
wurde. Die drei haben, wie die Magdeburger
Zeitung berichtet, ſeit 1927 falſche 50=Pfennig=, Ein=
znark
= und Zweimarkſtücke hergeſtellt und in Verkehr
gebracht. Die Herſtellung der Falſchſtücke erfolgte in
der Werkſtatt des Tiſchlermeiſters Schulz, des Vaters
des einen der Beteiligten, ferner in der Leichenhalle
und auf dem Boden der Kirche in Wackersleben. Die
Falſchmünzer arbeiteten meiſt in den Nachtſtunden
und benutzten zur Anfertigung des Falſchgeldes
W.ißmetall. Schulz befindet ſich in Magdeburg in
Haft, Schrader iſt dem Amtsgericht Hötensleben zu=
geführt
worden: Miehe iſt flüchtig.
* Flottentender Hela im Nebel aufgelaufen.
W.F. Wilhelmshaven. Mittwoch mittag
lief der Flottentender Hela im dichten Nebel auf
eine Buhne der Befeſtigungsbauten in der Außen=
Jade bei Minſener Oldeooge auf. Der Tender, der
gerade ſeine Werftliegezeit beendet hatte, war mit
dem Flottenchef und dem Stab des Flottenkomman=
dos
zur Beſichtigung der Strombaukorrektionsarbeiten
ausgelaufen. Das Auflaufen erfolgte zum Glück kurz
vor Hochwaſſer. Am Nachmittag wurde das Schiff
abgeſchleppt. Der Flottenchef und deſſen Stab waren
bereits vorher von Bord gegangen und hatten von
Wangerooge aus die Rückfahrt angetreten. Durch die
Werftſchlepper Buſſard und Habicht wurde der
Tender nach Wilhelmshaven gebracht, wo er um
6 Uhr einlief und dann ſogleich zum Docken in die
Werft ging. Ernſthafte Beſchädigungen hat das
Schiff nicht erlitten.
Exploſion eines Pulvermagazins.
Paris. In Caſablanca iſt am Donnerstag das
Pulvermagazin einer Privatfirma in die Luft geflo=
gen
. Truppen und Feuerwehr wurden aufgeboten,
um weiteren Exploſionen vorzubeugen. Eine größere
Anzahl von Perſonen, darunter ein Europäer, wur=
den
verletzt. Ob auch Tote zu beklagen ſind, iſt bis
zur Stunde noch nicht bekannt.

Die Marinewache vor dem
Die Blauen Jungens ſind nach Berlin gekom=
men
, die Tage von Skagerrak ſind da. Und daher hat
die Marineabteilung Wilhelmshaven eine Wachabtei=
lung
zuſammengeſtellt, die berufen iſt, während der
beiden Erinnerungstage den Wachdienſt beim Reichs=
präſidenten
und vor dem Reichswehrminiſterium zu
verſehen. 45 Mann mit ihren Unteroffizieren, Feld=
webeln
und zwei Offizieren ſind in eine Berliner
Kaſerne einquartiert worden, um am Freitag mittag
zum erſten Male in Berlin auf Wache zu ziehen. Das

Palais des Reichspräſidenten.
ungewohnte Bild die Matroſen in ihrer freund=
lichen
, luſtigen Tracht, feſſelte die Berliner natürlich
ſehr, und ſo begleitete die aufziehende Wache eine
große Gruppe von Menſchen, die ſich an dem ab=
weichenden
Bilde freuten. Vor dem Palais des Reichs=
präſidenten
dann die üblichen Vorgänge, wie ſie die
Ablöſung einer Wache erfordern, dann traten die
Matroſen unter Gewehr und verſehen nun bis heute
mittag den Ehrendienſt beim Reichspräſidenten. Zur
Erinnerung an die Tage von Skagerrak!

Das Ozeanflugzeug Bremen in New York.

Die Bremen in der Halle des Grand Central Terminal.
In Gegenwart des New Yorker Oberbürgermeiſters Walker und Majors Fitzmaurice wurde das
Flugzeug Bremen, mit dem Köhl, Hünefeld und Fitzmaurice als Erſte den Ozean von Oſt nach
Weſt überquerten, in der Halle des New Yorker Hauptbahnhofs feierlich aufgeſtellt. Vor dem
Flugzeug hängt die deutſche, amerikaniſche und iriſche Flagge.

Acht Tage in der Luft!

James Kelly und Reginald Robbins,
die berühmten amerikaniſchen Piloten, haben mit ihrem Flugzeug Fortworth mit 172 Stunden
32 Minuten den Weltrekord der Queſtion Mark um 22 Stunden überboten. Der Brennſtoff wurde,
wie bei der Queſtion Mark, von einem zweiten Flugzeug in der Luft getankt.

Kreuzer Emden bricht ſeine Weltreiſe ab.
W.F. Wilhelmshaven. Der deutſche Schul=
reuzer
Emden, der gegenwärtig auf ſeiner zweiten
Veltreiſe an der ſüdamerikaniſchen Küſte weilt, wird
ticht, wie urſprünglich vorgeſehen, im März 1930,
inden ſchon im Dezember dieſes Jahres in die Hei=
iat
, nach Wilhelmshaven, zurückkehren. Die ſchnel=
e
Rückkehr iſt auf die Indienſtſtellung und Erpro=
ung
des dann frontbereiten neuen Kreuzers Karls=
uhe
zurückzuführen, der möglicherweiſe die Em=
n
als Schulkreuzer ablöſen wird. Es ſteht noch
ahin, ob die Emden nach ihrem Wiedereintreffen
Wilhelmshaven vorübergehend außer Dienſt ge=
ellt
werden wird.

Auffindung des geſtohlenen Habsburger
Schatzes.
Aus Marrakeſch in Marokko wird gemeldet:
Der im Jahre 1927 in Wien geſtohlene Habsburger
Schatz, der aus einem diamantengeſchmückten Diadem,
Perlen und einem Halsband mit mehreren ſchwarzen
Perlen beſteht und einen Geſamtwert von 150 000
Mark hat, wurde einem Händler aus Safi von einem
Italiener zum Kauf angeboten, der einer internatio=
nalen
Diebesbande angehört. Der Händler benach=
richtigte
die Polizei von Safi, die den Verkäufer ver=
haftete
. Die Schmauckſtücke wurden beſchlagnahmt. Der
Italiener leugnet, der Urheber des Diebſtahls zu ſein
und erklärt, nur eine Vermittlerrolle geſpielt zu
haben.

Neue Verſuche mit der opkiſchen
Zugbeeinfluſſung.
Seit den Unglücksſerien der Reichsbahn im ver=
gangenen
Jahre haben die Verſuche, ein unbedingt
wirkſames Halteſignal für die Eiſenbahnzüge zu fin=
den
und zu erproben, nicht mehr abgeriſſen. Unter
den zahlreichen Syſtemen zur Beeinfluſſung eines fah=
renden
Zuges hat beſondere Beachtung gefunden die
ſogenannte optiſche Zugbeeinfluſſung, die ſcheinbar
nur mit Spiegeln arbeitet. Auf der Strecke Elſter=
werda
-Zoſſen, in der Nähe Berlins, werden zur=
zeit
neue Erprobungen vorgenommen. Drei Spiegel
ſind aufgeſtellt, beſſer geſagt, an Maſten angebracht,
Sie ſtehen in einem beſtimmten Winkelverhältnis zu
einem Spiegel, der in der Lokomotive ſeinen unver=
rückbaren
Platz hat. Durch die Anwendung einer
Selen=Zelle gelingt es, mittels der Spiegel einen
eigenartigen Einfluß auszuüben. Man kann nämlich
die Wirkungskraft der Reflektoren, eben der Spiegel,
auf feſtumriſſene Geſchwindigkeiten einſtellen. Bei
den gegenwärtigen Verſuchen arbeitete man mit
Bremswirkungen auf 70 und 40 Kilometer. In jedem
Falle kam der Zug in großer Geſchwindigkeit heran=
geſauſt
, als der Spiegel 70 Kilometer wirkſam wurde,
hielt der Zug innerhalb weniger Sekunden auf einer
Bremsſtrecke von 100 Metern. Beim zweiten Verſuch
durchfuhr er den erſten Spiegel, weil jetzt die Wir=
kung
auf den 40=Kilometer=Reflektor eingeſtellt war,
ein Zeichen, wie fein das Syſtem bereits durchgear=
beitet
iſt. Aber auf den 40=Kilometer=Spiegel erfolgte
prompt die beabſichtigte Bremswirkung auf etwa
60 Meter Bremsſpur. Die Reichsbahn ſetzt die Ver=
ſuche
, die ſich ſo erfolgreich angelaſſen haben, weiter
fort. Es iſt beabſichtigt, zunächſt die ganze Berlin
Dresdener Strecke mit geeigneten optiſchen Signalen
auszurüſten und die damit gemachten Erfahrungen
für den ganzen Betrieb zu verwerten.
Entgleiſung des Zuges RomNeapel.
Rom. Der Zug Rom-Neapel, der vorgeſtern
abend 8 Uhr vom Rom abgegangen war, entgleiſte
auf dem Bahnhof Campo Leone, da er die vorge=
ſchriebene
Geſchwindigkeit überſchritten hatte. Die
Reiſenden blieben alle unverletzt, dagegen wurden
ſieben Eiſenbahnbeamte verletzt, außerdem befürchtet
man, daß der Lokomotivführer der erſten Lokomotive
unter der umgeſtürzten Lokomotive liegt.
Schweres Erdbeben in Argentinien.
Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, iſt
die argentiniſche Provinz Mendoza erneut von einem
heftigen Erdbeben heimgeſucht worden. In der Stadt
Atuel wurden viele Perſonen getötet und verletzt.
30 Häuſer ſind völlig zerſtört worden. Viele Ge=
bäude
wurden beſchädigt.
Das Erdbeben in Argentinien.
Die Zahl der Toten auf 40 geſtiegen.
Nach weiteren in Buenos Aires eingegangenen
Berichten iſt die Zahl der Toten im Erdbebengebiet
von Mendoza auf 40 geſtiegen. Die Rettungs=
kolonnen
ſuchen die Trümmer nach weiteren Toten
ab. Die Not der Ueberlebenden iſt ungeheuer groß,
da es an Unterbringungsmöglichkeiten völlig fehlt
und die Temperatur außerordentlich niedrig iſt. Die
Zahl der Verletzten wird mit 100 angegeben. Die
Rettungskolonnen ſind an vielen Plätzen in ihrer Ar=
beit
durch die aufgeriſſenen Straßen und andere Hin=
derniſſe
ſtark behindert. Die Städte Goudge (2) und
Autel (2) ſind vollkommen zerſtört. Erderſchütte=
rungen
geringerer Kraft werden noch immer verſpürt.
Die Verbindungen mit Chile und Buenos Aires ſind
nur mit ſehr großen Verzögerungen möglich.
Ein neuer Dauerrekord für Einſitzer=Flugzeuge.
NewYork. Einen neuen Dauerweltrekord für
Einſitzerflugzeuge ſtellte der amerikaniſche Flieger=
leutnant
Herbert Fahy in Los Angeles auf, indem
er 36 Stunden, 56 Minuten und 36 Sekunden in
der Luft blieb.
Tödlicher Unfall beim Automobilrennen
von Indianapolis.
Indianapolis. 33 der bekannteſten Auto=
mobilrennfahrer
, darunter als einzige Ausländer die
beiden Franzoſen Chiron und Moriceau, ſtarteten
am Donnerstag um 10 Uhr zu dem großen interna=
tionalen
Automobilrennen, das auf der hieſigen vier
Kilometer langen Autorennbahn ſtattfindet und über
800 Kilometer führt. Für die Sieger ſind Preiſe im
Geſamtwert von 100 000 Dollar ausgeſetzt. Trotz der
herrſchenden Rieſenhitze war die Rennbahn von etwa
140 000 Zuſchauern umlagert. Bald nach Beginn des
Rennens ſchlug der Wagen des bekannten amerika=
ſchen
Rennfahrers William Spence in einer Kurve
um, wobei Spence ſofort getötet wurde. Ein zweiter
amerikaniſcher Wagen rannte gegen eine Mauer. Der
Fahrer blieb zwar unverletzt, mußte aber das Rennen
aufgeben.
Welirekordfahrer Major Segrave
in Berlin.

Ankunft Major Segraves () in Berlin,

Samstag, den 1. Juni 1929

Zum Gedenktag der Skagerrakſchlachk.

[ ][  ][ ]

Geite 16

Samstag, den 1. Juni 1929

Nummer 130

Thrannen, Frauen und Heroen.
Die berühmten Staatsſtreiche der Weltgeſchichte.

Zuſammengeſtellt
Wer kenn nicht Wilhelm Buſchs köſtliches Buch Max und
Moritz, deren Streiche jeweils mit den Zeilen ſchließen:
Dieſes war der erſte Streich
Und der nächſte folgt ſogleich!"
Aber auch die Streiche Till Eulenſpiegels ſind in all unſeren
Hirnen ſeit Kinderzeiten eingegraben. Darum ſollte uns das
Wort Streiche nicht gar ſo fremd klingen. Auch war jene Tat
des Schuſters Vogt, der plötzlich als Hauptmann in das Köpe=
nicker
Rathaus kam und mit dem Stadtſäckel verſchwand, ſozuſa=
gen
ein Staatsſtreich, der die Stadt zu internationaler Berühmt=
heit
machte. Zwar die Staatsſtreiche, über die hier der Vorhang
der Weltgeſchichte aufgezogen werden ſoll, ſind ein wenig anders
in ihrer Bedeutung und Auswirkung, als die erwähnten Streiche.
Wer nämlich das Wort Staatsſtreiche wiſſenſchaftlich zer=
gliedern
will, muß es als eine Art von Revolution beurteilen.
Verſtehen wir unter Revolution eine gewaltſame und widerrecht=
liche
Umgeſtaltung der politiſchen und ſozialen Verhältniſſe im
Leben eines Volkes, ſo bedeutet Staatsſtreich einen über Nacht
eruptiv vollführten Umſturz, der nicht immer auch eine Verfaſ=
ſungsänderung
zur Folge zu haben braucht, ja ſogar von den
Regierenden ſelbſt ausgeführt werden kann.
Nun ſind Staatsſtreiche zu allen Zeiten geführt worden. Um
Worte, Wappenfelder, Kronen und Frauen! Zumeiſt um Frauen!
Wie könnte das auch anders ſein?! Ohne Frauen iſt ja keine
Weltgeſchichte denkbar! Von der Kleopatra angefangen, über
Katharina II. bis zur letzten öſterreichiſchen Kaiſerin Zita! Und
in den berühmten Staatsſtreich gegen Julius Caeſar, der mit den
bekannten Worten des ſterbenden Imperators: Auch du, mein
Sohn Brutus! endete, war ſogar die Gemahlin Caeſars, Cal=
purnia
, verwickelt.
Die erſte Kunde von einem Staatsſtreich haben wir aus dem
alten Aſſyrien, jenem vorderaſiatiſchen Märchenlande, in dem die
ſagenhafte Königin Semiramis die Blumen ihrer hängenden
Gärten begoß.
I.
Das Schloß in Flammen.
Um den Euphrat und Tigris herum erſtreckte ſich das mythen=
umſponnene
Aſſyrien. Gleich nach der Sintflut ſoll das Reich
ein Mann namens Nimrod beherrſcht haben, von dem noch immer
die Bezeichnung eines famoſen Jägers in unſeren Sprachgebrauch
überging. Die Hauptſtadt dieſes wunderbaren Reiches hieß
Niuive. Der letzte der aſſyriſchen Könige war ein gewiſſer Aſſur=
edil
=ilani. Er regierte nur ein Jahr, und zwar 626625 v. Chr.
Seine Regierung war eine Kette von Grauſamkeiten.
Um die Willkürherrſchaft des blutdürſtigen Königs weiterhin
zu verhindern, hatte ſich gegen ihn eine Verſchwörung gebildet,
die ſowohl dem Herrſcher wie der morſchen Verfaſſung des Rei=
ches
ein ſchnelles Ende durch einen Staatsſtreich machen wollte.
Dieſer wurde nun aber nicht von den Verſchworenen, ſondern
vom Zufall geführt. Ein Basrelief mit einer Keilſchrift, im Bri=
tiſchen
Muſeum zu London befindlich, gibt darüber folgende
Auskunft:
Es war im März des Jahres 625. Der König Aſſur= edil=
ilani
lag in dem Schlafzimmer ſeines prächtigen Schloſſes und
feierte mit ſeiner Lieblingsſklavin eine wonnige Schäferſtunde.
Die langen, prunkvoll gewirkten Gewänder der Frau waren hoch=
geſchürzt
und ließen die ſchlanken Beine der geſchmeidigen Königs=

von H. Windiſch.
(Copyright Greiner u. Co., Berlin NW. 6.)
liebſten ſehen. Glattgeſchorene Sklaven füllten die tönernen
Krüge immer aufs neue, Zymbeln klangen aus dem Nebenraum
durch große Schallöcher hindurch. Ein leiſes und zartes Geflü=
ſter
ging hin und her. Als plötzlich das Mädchen aus dieſem
Sinnentaumel auffuhr und auf eine dunkle Niſche ſtarrte, aus
der ſich die gräßliche Trophäe eines mumifizierten Menſchenſchä=
dels
fürchterlich abhub.
Wer iſt dieſer gräßliche Menſch dort in der Ecke? fragte
ſie furchtſam und drückte ſich ängſtlich gegen den zechenden
Herrſcher.
Er iſt nicht, der war einmal! rief dieſer roh lachend, und
zwar mein Baumeiſter Nabu=bel=ſum. Bei dieſen Worten hielt
er eine Lampe gegen den abgeſchlagenen Kopf.
Die Frau glitt aufs neue mit einem leiſen Aufſchrei zurück.
Aber ſie beherrſchte ſich ſchaell und fuhr, ſcheinbar neugierig fra=
gend
, fort: Warum wurde er ſo furchtbar gerichtet? Dabei fun=
kelte
es aber unheimlich in ihren Augen.
Er hat es nicht beſſer verdient! war des Königs wegwer=
fende
Antwort. Du weißt, mein Großvater Aſſarhaddon hatte
als Sieger von Memphis und Theben ungeheure Schätze mit
heimgebracht. Er verwahrte ſie zumeiſt in ſeinen Gemächern hier
oben im Schloß. Ich ließ nun nach dem Tode meines Vaters die
ſteinerne Schatzkammer unten neben dem Palaſte aufführen. Sie
hat weder Türen noch Fenſter, und der Eingang führt nur durch
dieſe Niſchentür, auf die das herabgeſchlagene Haupt herabſieht.
Aber dieſer Baumeiſter war ein Schelm. Er ſetzte einen großen
Quaderſtein ſo künſtlich ein, daß er mit Leichtigkeit von ihm zu
jeder Zeit herausgenommen werden konnte. Und ſo bemerkte ich
zu meiner Verwunderung, daß die Schätze von Nacht zu Nacht
weniger wurden, ohne aber nur eine Spur von Verletzung an
den Gebäuden zu bemerken. Um den Dieb. nun kennen zu lernen,
ließ ich zwiſchen den Schatzkäſten Fangeiſen und Schlingen legen.
Die Liſt gelang! Vorgeſtern fand ich den Dieb in der Falle:
mein eigener Baumeiſter hatte mich beſtohlen!
Der König leerte hierauf eine volle Schale und ſank müde
nach hintenüber auf die Kiſſen.
Da ſtürzte der Stadthauptmann Ninives herein und meldete,
daß Cyagaras mit der Vorhut der mediſchen und ſkyrhiſchen
Heere vor den Toren der Stadt ſtünde.
Was will dieſer Narr! Laß ihn draußen ſtehen, bis er
ſchwarz wird! Ninive iſt uneinnehmbar! lallte der König von
ſeinem Lager aus und ſank wieder ſchlafend zurück.
Der Unglücksbote entfernte ſich ratlos. Kaum war er fort, als
die ayſſriſche Schöne aufſprang und vor das abgeſchlagene Haupt
über der Geheimtür zur Schatzkammer trat. Es ging eine große
Veränderung mit ihr vor: all die Lieblichkeit und Weichheit ihrer
feinen Züge war aus ihrem Geſicht gewichen. Sie hob die Hand
zum Schwur und ſprach bei ihrem höchſten Gotte Aſſur:
Du, Liebſter mir und heimlich mir Verlobter! Ich will dich
rächen!"
Sie hatte kaum ausgeſprochen, als ſie auch ſchon das Gemach
verließ. Nicht lange währte es, da umſchallten die Burg die
Trompeten und Pauken des eingefallenen Cyagaras.
In die Stille des königlichen Schlafzimmers, die nur das
Schnarchen des Herrſchers eintönig unterbrach, klangen plötzlich
eilende Schritte. Diener und Hauptleute kündeten mit klappernden
Zähnen, daß die Stadt verraten ſein müſſe und der Feind ſich be=
reits
zum Sturm auf die Burg anſchicke. Ein Widerſtand ſei bei

dem rieſigen Heere des Gegners nutzlos. Der König, plötzlich
nüchtern geworden, ſchrak auf, ſah hinab auf den Hof, den die
Skythen ſchon mit Pechbränden bewarfen, griff nach den Oelge=
fäßen
, goß dieſe über ſein Lager und ſeine Kleider und ſtieß dann
die brennenden Lampen um. Im Nu brannte der ganze Raum.
Mitten aus dem Rauch heraus trat die Braut des geköpften
Baumeiſters zu dem hellerleuchteten Schädel des Geliebten. Du
biſt gerächt! rief ſie ein über das andere Mal. Dann erfaßten
auch ſie die Flammen. Die Sklavin hatte die Stadt an die Skythen
verraten.
Als am anderen Morgen die Sonne über Klein=Aſien aufzog,
ſah ſie auf das brennende Ninive. Das Aſſyrer=Reich hatte auf=
gehört
zu exiſtieren! Cyagaras formte aus den Trümmern des
Aſſyriſchen Reiches das Mederreich, das nur achtzig Jahre beſtand
und von dem ſiegreichen Cyrus zum Perſerreiche geſchlagen
wurde, das wiederum Alexander der Große zerſtörte. Alle dieſe
Länder waren lebende Krater. Eine Revolution löſte die andere
ab, ein Staatsſtreich den nächſten.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 1. Juni. 10.40: Schulfunk: Franzöſiſch. O 13.15:
Schallplatten. O 15.05: Jugendſtunde: Liedervorträge Fraukfurter
Schulen Weſtend=Mittelſchule. o 16.35: Konzert des Funkorch.:
Werke von Joſ. Haydn und alte Tanzmuſik. Sol.: Thea Böhm=
Linhard (Sopran). O 18: Von Groß=Gerau: Feſtakt im Sitzungs=
ſaal
des hiſtoriſchen Rathauſes, anl. ſeiner Wiederherſtellung und
der Einweihung des Heimat=Muſeums des Gerauer Landes in An=
weſenhen
des Staatspräſidenten Dr. Adelung und Behördenvertre=
ter
. O 18.40: Aus Rot und Schwarz von Stendhal. 19.05:
ſperanto. O 19.25: Briefkaſten. O 19.45: Hennn Roſenſtrauch:
Die Muſit als Erziehungsfaktor. O 20.15: Diamileh Oper in
einem Akt von Bizet. Perſ.: Diamileh. eine Sklavin; Harun, ein
junger reicher Türke; Splendiano, ſein Erzieher und Faktotum;
Eine Tänzerin: Ein Sklavenhändler. Ort: Der Palaſt des Harun
zu Katro. O Anſchl.: Die Rieſenwelle. Rundfunk=Cabaret. Pro=
grumm
u. a.: Der Zwiſchenfal!" Hörkomödie aus dem Film=
Atelier von Tilla Bunzl. Perſ.: Die Diva; Der Held: Der Regiſ=
ſeur
: Der Aufnahmeleiter: Der alte Komparſe; Seine Frau: Der
Dichter: Die Garderobiere. Mitw. u. a.: Th. Daneager (Anſage und
Rez.). Funkorch. O Darauf: Tanzmuſik.

Königswuſterbauſen.

Deutſche Welle. Sonnabend, 1. Juni. 12: Heimatlied und
Wanderſang im Kunſtlied. Ausf.: W. Streitz (Bariton), Maria
Kand (Alt), Käthe Heſſe (Sprecherin), Dr. Fiſcher (Vortrag und Be=
gleitung
). S 12.55: Nauener Zeit. O 14.20: Kinderbaſtelſtunde.
Ein Segelboot aus Zigarrenkiſtendeckel. O 15: B. K. Graef: Sprech=
technik
. S 15.30: Wetter Börſe. 15.40: Künſtleriſche Hand=
arbeiten
für Frauen und Mädchen: Schmuck zum Badeanzug. 6 16:
Aus dem Zentralinſtitut. 16.30: Prof. Dr. Heller: Der Beamte
in Italien. 17: Hamburg: Neue Film=Muſik. Scarpa=Orch.
0 18: O. Heßler: Kulturelle Strömungen im Arbeiterleben. O 18.30:
Franzöſiſch für Anfänger. O 19: Berlin: Rich. Wilde: Einführung
zu der nachfolgenden Uebertragung der Berliner Feſtſpiele. O 19.30:
Aus dem Metropol=Theater: Blaubart. Komiſche Oper von J.
Offenbach. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerh. Hoffmann. Ge=
ſangseinlegen
: E. Milde (Tena-) . Pauſe: Bildku

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Die Gegenwart: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druc
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8‟l, Uhr, in unseren Betriebsräumen, Eschollbrücker-
traße
25, sta tfindenden
Ordentlichen Vertrelerversammlung
höflichst ein.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorstandes über die ersten sechs Monate
des laufenden Geschättsjahres.
2. Bericht des Autsicht rats über die gesetzliche Revision.
3. Bericht des Genossenschattsrats.
4. Wahlen zum Autsichtsrat Turnusgemäß scheiden aus
die Herren Nungesser, Böhm, Karcher, Knapp, Sulz-
bach
. Wiederwahl ist zulässig.
5. Anträge.
Anträge, die zu stellen beabsichtigt sind, müssen
pätestens bis Mlttwoch, den 5. Juni 1929, abends,
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Der Aufsichtsrat.
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ſchäftsſtelle
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Nummer 150

din srutin der Nagt.
Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50.
13)
(Nachdruck verboten.)
Es war eine Stute, die der Teufel ſelbſt mit dem Nordwind ge=
zeugt
hatte, und es hauſte derſelbe Geiſt in dem Gaul, der in
Jerrh Strann zu Hauſe war; vielleicht weil ſie beide demſelben
Herrn dienten. Die Hufe dröhnten, und eine dicke Staubwolke
unhüllte den Zug. Aber witten in der Straße warf Jerry
ploßlich mit einem lauten Ausruf den Arm in die Höhe und
barierte ſein Pferd mit ſolcher Heftigkeit, daß es beinahe ge=
ſtrauchelt
wäre. Die Staubwolke trieb träge und ſchwer über
ihre höpfe nach vorne. Die jungen Leute ſammelten ſich raſch
um ihren Anführer und warteten ſchweigend, was er zu ſagen
hatte. Das Schweigen wurde nur durch das Schnaufen der
Pferde unterbrochen, und der ſcharfe Geruch der ſchwitzenden
Tiere war in jedermanns Naſe.
Wem gehört der Gaul? fragte Jerry Strann mit ausge=
ſtrecktem
Finger.
Er hatte vor OBriens Etabliſſement haltgemacht, das Hotel,
Kneipe, Laden und Schmiede in einem war. An der Barre vor
dem Eingang war ein ſchwarzer Wallach angehalftert. Es war
ein Geſchöpf, das auf einem Sattelplatz Senſation unter dem
Rennplatzpublikum erregt hätte. Vielleicht hätte man dieſe oder
jene Einzelheit auszuſetzen gefunden. Zum Beiſpiel hätten hier
oben in den Bergen viele kopfſchüttelnd feſtgeſtellt, daß das Tier
zu leicht gebaut und zu zartgliedrig war, um lange durchzuhal=
ten
, aber wie es Menſchen gibt, deren Stirn und deren Augen
den Stempel der Größe tragen, ſo war es auch mit dem ſchwar=
zen
Wallach. Als der Reitertroß donnernd hinter ihm die Straße
herabgefegt kam, hatte er ſich mit katzenhafter Anmut herum=
gedreht
und den Kol, gehoben, um zu ſehen, was vorging. Sein
Kopf und ſeine Augen waren es, die Jerry Strann auf der
Stelle feſtgenagelt hatten wie die Mündung eines angelegten
Gewehrs.
Nach einer kurzen Pauſe, in der keiner ſich gefunden hatte,
der anzugeben vermochte, wem das Pferd gehörte, erklärte
Strann gelaſſen: Der Gaul gehört mir!
Eine Welle der Erregung flog über die Umſtehenden. In
der Bergwüſte da droben braucht man es mit des Nächſten Frau
nicht allzu genau zu nehmen, kann hier und da eine Kuh oder zwei
mitgehen heißen und zu guterletzt die Rechnung mit einem ſoli=
den
Stück Blei aus einem 4,5 kalibrigen begleichen. Aber bei
Pferden iſt die Sache ganz anders. Ein Pferd iſt in den Bergen
etwas, was jenſeits aller Geſetze ſteht und über allen Geſetzen.

Samstag, den 1. Juni 1929
Es iſt ein Ding, das wichtiger iſt als die Ehre und teurer als
die Liebe, und wenn einem Mann ſein Pferd geraubt wird,
dann kommen die Männer der Berge zuſammen und machen
Jagd auf den Dieb, gleichgültig, ob es einen Tag in Anſpruch
nimmt oder einen Monat, und wenn ſie ihn erwiſcht haben, knal=
len
ſie ihn nieder, wie einen herrenloſen Hund, und laſſen ſein
Fleiſch den Geiern und ſeine Knochen den erbarmungsloſen
Sternen. All dies hat ſeine triftigen Gründe. Aber nichtsdeſto=
weniger
ſchwang ſich Jerry Strann aus dem Sattel, warf ſei=
nem
Braunen die Zügel über den Kopf und ging mit hungrigen
Augen auf das ſchwarze Pferd zu. Er nahm ſich dabei nicht in
acht und wagte ſich zu nahe heran. Der Wallach wirbelte mit
ſeiner blitzſchnellen katzenartigen Geſchwindigkeit um ſich ſelbſt,
und zwei ſchwarze Hufe ſchmetterten ein Haarbreit an des Man=
nes
Schulter vorbei. Die Menge antwortete mit einem lauten
Schrei. Jerry Strann machte einen Schritt nach rückwärts und
lächelte, daß man ſeine Zähne ſah.
Jungens, ſagte er , aber er ſprach mehr mit ſich ſelbſt
als mit den anderen , es gibt nichts auf der ganzen Welt,
wonachs mich mehr juckt, als nach dieſem Gaul. Reinweg nichts.
Ich werde ihn kaufen. Wo iſt der Mann, dem er gehört?
Das iſt kein Gaul, den einer verkauft, wenn er ihn hat,
Jerry meinte eine Stimme aus dem Troß. Sie waren alle
abgeſtiegen und drängten ſich jetzt um ihren Anführer. Jerry
beehrte den, der geſprochen hatte, mit ſeinem rätſelhaften
Lächeln. Oh, ſchmunzelte er, nur keine Angft, er wird ſchon
verkaufen! Vielleicht ſitzt er drin. Ihr bleibt hier draußen und
wartet auf mich. Ich will mal hineinſehen.
Und er ſtieß die Tür auf und betrat die Kneipe.
Es war eine tote Zeit fürs Geſchäft, deshalb ſaß OBrien
zufrieden in ſeinen Stuhl zurückgelehnt, hatte die Füße auf den
Schanktiſch gelegt und nippte in kleinen Zügen an einem mäch=
tigen
Glas Bier. Das Knachen des Türſchloſſes war ihm ein
willkommener Laut. Er blickte auf, ſah wer eintrat und ſtand
im ſelben Augenblick auch ſchon auf den Füßen. Die geſunde
Röte ſeines Geſichts erloſch und auf der bleichen Haut zeichneten
ſich plötzlich die Sommerſproſſen ab wie Tintenflecke.
Da draußen ſteht ein ſchwarzer Gaul, erklärte Jerry, den
ich kaufen werde. Wo iſt der Beſitzer?
Trink erſt inen Schluck, ſagte der Schankwirt und zwang
ſich zu einem liebenswürdigen Lächeln.
Ich hab' was Wichtigeres vor, ſagte Jerry Strann.
Iſt dein Brauner denn futſch? fragte OBriem und be=
mühte
ſich, über den mutmaßlichen Verluſt bekümmert zu er=
ſcheinen
.
Oh, mit dem Braunen war alles in Ordnung, bis ich den
ſchwarzen Gaul geſehen habe. Jetzt könnt’ ich meinen, der
Braune iſt überhaupt kein Pferd. Wo iſt der Mann?

Seite 17
Der Schankwirt hatte alles getan, um Zeit zu gewinnem.
Jetzt gab er es auf. Er deutete in eine Ecke: Da drüben!
Es war ein ſchlanker Burſche, der allein an einem Tiſch in
der Ecke des langen leeren Raumes ſaß. Er hatte den Sombrero
aus der Stirn geſchoben und war in eine Partie Patience ver=
tieft
. Jerry Strann warf einen flüchtigen Blick auf den Mann,
der ihm den Rücken kehrte, rückte ſeinen Patronengurt zurecht
und ſchickte ſich mit einem ironiſchen Grinſen an, den Fremden
anzureden. Der rührte ſich nicht. Er teilte mit eintöniger Gleich=
förmigkeit
ſeine Karten aus, und während er damit beſchäftigt
war, ſagte er mit der ſanfteſten Stimme, die Jerry Strann je=
mals
in ſeinem Leben zu Ohren gekommen war: Fremder, ich
glaube, es iſt beſſer, Ihr bleibt, wo Ihr ſeid. Mein Hund hat
etwas gegen Euch."
Und Jerry Strann ſah jetzt im Schatten des Tiſches, an
dem der Fremde ſaß, einen tieferen Schatten, eine ſchwvarze,
rieſige und formloſe Maſſe, und zwei glühende Punkte, die ihn
grün und giftig anſtarrten. Er blieb ſtehen. Ja, er machte
einen Schritt rückwärts. Da hörte er, wie hinter ihm der Kneip=
wirt
ein Kichern erſtickte. Ohne OBriens unpaſſende Luſtigkeit
wäre in der Geſchichte der Drei B.s wohl nicht all das zu ver=
zeichnen
, was nun folgte.
Achtes Kapitel.
Das Zauberpferd.
Ihr Hund mag Ihr Hund ſein, bemerkte Jerry Strann,
zu dem Rücken des Fremden gewandt, aber das iſt hier nicht
Euer Hof. Mann, paßt n bißchen beſſer auf Euer Vieh auf,
oder ich werd’s ihm ſo beſorgen, daß Ihr Euch überhaupt nicht
mehr darum zu kümmern braucht."
Mit dieſen Worten machte er einen Schritt nach vorne. Der
Hund quittierte darüber mit einem Knurren. Er jaulte nicht,
wie es andere Hunde wohl tun. Es war ein drohender, tiefer
Baßton, bei dem der Revolver wie von ſelbſt in Jerrys Hand
zu ſpringen ſchien.
Bart,, ſagte der Fremde mit der ſanften Stimme leg
dich hin und halt den Mund. Und damit drehte er ſich in ſeinem
Stuhl herum, ſchob ſeinen Hut wieder gerade und ſah mit mil=
dem
Blick auf den Radaubruder, der hinter ihm ſtand. Für
einen Künſtler wäre dieſes Zuſammentreffen ein Feſt geweſen,
denn auch der Fremde beſaß, wie Strann, ein ungewöhnliches
Maß körperlicher Schönheit. Immerhin ließen ſich bei ihm aller=
lei
Einwände erheben, denn er beſaß nicht das offen Männliche,
das Strann ſo auszeichnete. Vielmehr kennzeichnete ihn eine
geradezu weibliche Grazie und Weichheit der Erſcheinung; ſeine
Hangelenke waren rund, wie die eines Mädchens, und ſeine
Hände mädchenhaft ſchlank und zart gebaut,
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 18

Samstag, den 1. Juni 1929

Nummer 150

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Adam und Eva
Mitwirkende: Hermine Sterler, Elza Temary, Valerie
Boothby, Trude Lehmann, Hugo Werner Kahle.
Urteil der Deutschen Allgem. Zeitung: . . . ein ergötzliches
Bilderspiel . . leicht, keck und witzig, nicht ohne santte
Ironte und einem Schuß Gemüt . . . ein kleines Meister-
werk
seines liebenswürdigen Genres. ...
Dazu den Prometheus-Film
Jagend im Mai
Heitere und herbe Bilder aus dem Böhmerwald.
Beginn 31, Uhr

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Die Mustangiäger der Prärie
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Nur noch heute und morgen:
Die wunderbare Lüge
der Nina Petrouna
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Auf der Bühne: Gastspiel des
Studenten-Jazz-Orchesters
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schule
Darmstadt.
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Beginn 3, Uhr.

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