Einzelnummer 10 Pfennige
A
Trlttf
Tadttr Tat
Ma
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Bel wöchentlich 7 ina igem Crſchelnen vom 1. Mal
b6 31. Mal 2.48 Neſchsmart und 22 Pfennig
Abragegebühr, abgeholl 2.28 Reichsmark. durch die
Agenturen 2.40 Reſchsmart frel Haus, Poſibezugspreis
im Mal ohne Beſtellgeld monatlſich 2.as Reſchzmarf.
Veranworiſichteſt für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichte=
erſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewaſt
berechtigl den Bezieher nſcht zur Kürzung des
Bezugepreſet. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fermruf obne Verbndſchtelt fſr und. Poſcheclonig
Franiſurt a. M. 41301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 139
Dienstag, den 21. Mai 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breill=Reſchemarl Anzelgen von auswärte 40 Reſchepfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchepfg. 92mm breite Rellame
zelſe 300 Reſchemart. Alle preiſe in Reſchemart
ſ4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle, höberer
Gewalt, wſe Krieg, Auffuhr. Strell uſw. erliſcht
ede Bewpſchtung auf Erfülung der Anzelgene
aufträge und Telſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
L2r. Eckener über die Sturmfahrt des
„Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 20. Mai.
Dr. Eckener, der am Sonntag nach Friedrichshafen
zurück=
gekehrt iſt, gewährte dem Sonderberichterſtatter der
Telegraphen=
über die letzte Fahrt des Luftſchiffes verbreitete.
Dr. Eckener erklärte zunächſt, daß er nach Friedrichshafen
zu=
rückgekehrt ſei, um mit Dr. Maybach Rückſprache zu nehmen
und zu beſchließen, was geſchehen ſolle. Ein klares Bild könne ein. Er wurde am Bahnhof von Außenminiſter Walko empfangen.
man ſich im Augenblick nicht machen, da zunächſt einmal die Frage
geklärt werden müßte, worauf die Motorpannen zurückzuführen
ſeien. Dazu ſei die genaueſte Unterſuchung der gebrochenen Teile
notwendig. Er halte es jedoch ſchon jetzt nach Lage der Dinge
für ausgeſchloſſen, daß Sabotage vorliege, denn es ſei unmöglich
geweſen, daß jemand an die Kurbelwellen der Motoren, habe
herankommen können. Auch die Veränderungen, die anläßlich
der Mittelmeerfahrt an den Motoren getroffen worden ſeien,
hätten nichts mit den jetzt in Erſcheinung getretenen Störungen
zu tun. Ermüdung halte er in Anbetracht der Güte des
Mate=
rials, da die Motoren durchſchnittlich 2000 Betriebsſtunden
ar=
beiten könnten, die aber in Wirklichkeit erſt 600 gearbeitet hätten,
für ausgeſchloſſen. Es handele ſich vielmehr um ein ganz neues Bei einem Baſeball=Wettſpiel im Yankee=Stadion, brach
Moment, das einer eingehenden Prüfung bedürfe. Auf alle Fälle
aber könne an eine Ueberquerung des Ozeans nicht gedacht
wer=
den, bis die Urſache der Schäden einwandfrei feſtſtehe.
Zum Fahrtverlauf ſelbſt erklärte Dr. Eckener, daß er den
Weg über Gibraltar genommen habe, weil hier nach den
Wetter=
nachrichten mit einem ſchnellen Vorwärtskommen gerechnet
wer=
den konnte. Schon kurz über Barcelona hätte ein
Steuerbord=
motor abgeſtellt werden müſſen, da eine Kurbelwelle gebrochen
war. Nach eingehender Beratung mit Graf Soden, der ein
ausgezeichneter Techniker ſei, ſowie mit den Luftſchifführern
Lehmann und Flemming ſei man zu der Ueberzeugung
gekommen, daß der Bruch der Kurbelwelle keinerlei Schlüſſe auf
die übrigen Motoren zulaſſe, um ſo weniger, als alle Motoren
auf der letzten Amerikafahrt ganz vorzüglich und ohne jedwede
Unterbrechung gearbeitet hätten. Er habe ſich daher zur
Weiter=
fahrt entſchloſſen. Kurz hinter den Balearen=Inſeln und Kap
Nao ſei dann ein zweiter Motor, wieder ein Steuerbordmotor,
infolge Bruches eines Schwunggewichtes der Kurbelwelle
aus=
gefallen, jetzt habe er ſofort Kehrt gemacht und ſei in ſchneller
Fahrt gegen ½11 Uhr abends ſchon wieder über Barcelona
ge=
weſen. Von hier ab ſei das Vorwärtskommen immer langſamer
geworden. Der ſtarke Miſtral in der Bucht von Lyon habe das
Schiff einfach nicht mehr vom Fleck kommen laſſen. Die Böen
hätten etwa 90—95 Stundenkilometer betragen und die Kraft der
Motoren gerade dazu ausgereicht, dieſe Geſchwindigkeit
auszu=
kämpfen”. Von Barcelona bis an die Küſte habe er volle neun
Stunden gebracht, während auf dem Hinflug die Strecke in zwei= Cuers ſelbſt wieder kepariert werden kann.
einhalb Stunden bewältigt wurde. Gegen 11 Uhr morgens
wurde Nimes überflogen. Hier habe er, obwohl die Motoren
mit äußerſter Kraft liefen, etwa eine halbe Stunde lang nicht vom
Fleck kommen können, bis der Wind nachgelaſſen habe. Gegen
3 Uhr nachmittags habe man ſich Valence genähert und gehofft,
hier beſſere Bedingungen vorzuſinden. Während dieſer ganzen
Zeit fei das Luftſchiff langſam, aber ruhig und ſtetig
fortgekom=
men. Von einem Stampfen und Schlingern könne keine Rede ſein.
Kurz vor Valence ſei er nach Nordoſten abgebogen, um den
Weg über Genf und die Schweiz zu nehmen. Man habe ſchon
geglaubt, das Schlimmſte hinter ſich zu haben, als kurz nach drei
Uhr öſtlich von Valence ein dritter Motor verſagte. Unter dieſen
Umſtänden und angeſichts der Gefahr, daß noch ein weiterer
Motor ausfallen könnte, habe er ſich zu einer baldigen Landung
entſchloſſen. Noch in Erwägungen darüber, wo dieſe Landung
ſtattfinden ſollte, ſei ihm die Meldung überreicht worden, wonach
auch der dierte Motor eine Panne aufwies. Alle vier Motore
hätten dieſelben Pannen gehabt, nämlich Bruch eines
Schwung=
gewichtes an der Kurbelwelle. Er habe ſich ſofort mit Lyon in reich und England tun würden. Aus den Waſhingtoner Berichten geht
Verbindung geſetzt und Hilfe für eine Notlandung in Valence
erbeten. Ueber dem Flugplatz von Valence habe er jedoch ſo
kräftige Winde angetroffen, daß an eine Landung nicht gedacht
des Gebirges geſteuert, in dem Glauben, hier günſtigere
Wind=
verhältniſſe anzutreffen. Daraus ergäben ſich wahrſcheinlich auch
die Falſchmeldungen, wonach das Luftſchiff hilflos ins Gebirge
getrieben worden ſei. Er ſei mit voller Abſicht in das Gebirgs= ſollen durch dieſe Maßnahme nicht berührt werden und Amerikas Schul=
Maſchine ſo vollkommen in der Hand gehabt, daß er zwiſchen den
des Gebirges geweſen ſei, ſo hätten Fallböen und aufſteigende
möglich gemacht. Er habe alſo den einzig möglichen Ausweg
be=
nutzen müſſen, etwa 200 Kilometer bis zur Rivera zu fliegen,
was dann auch mit einer Geſchwindigkeit von etwa 100
Stun=
denkilometern mit gutem Wind gelungen ſein. An dem
Lande=
platz Cuers habe er zunächſt nicht gedacht, da dieſer ja in dem
verbotenen Fahrtgebiet von Toulon liege. Er habe vielmehr
ge=
glaubt, in den Vorbergen der Riviera Windſtille und Täler
für eine Landung vorzufinden. Erſt ſpäter habe er an
die Möglichkeit einer Landung in Cuers gedacht
ſiſche Luftfahrtminiſterium wegen einer Landung zu richten, als
dieſes von ſich aus eine Landung im Orly bei Paris oder aber f
habe man ſich der Laune des einzigen Motors nicht länger
aus=
ſetzen wollen, und ſei unverzüglich zur Landung geſchritten. Nur
etwa 30—40 Leute der Platzmannſchaft von Cuers hätten auf
nen. Erſt als das Luftſchiff bereits auf dem Boden war, von, die Konferenz hätten in Amerika ſtarken Eindruck gemacht.
Vom Tage.
Der Oeſterreichiſch=Deutſche Volksbund hielr über
Pfingſten in Karlsruhe eine gutbeſuchte Bundestagung ab.
Dr. Eckener hat für die Rückreiſe des „Graf Zeppelin”
von Toulon nach Friedrichshafen fünf bis ſechs Plätze für die
fran=
zöſiſchen Marineoffiziere, des Flughafens Toulon zur
Ver=
fügung geſtellt.
Geſtern begannen in Alba Julia die Feierlichkeiten aus Anlaß des nen Sommer”, dieſes harte Wort hat ſich in dem langen und
Union eine längere Unterredung, während der er ſich ausführlich zehnjährigen Beſtehens Großrumäniens. An den kalten Winter dieſes Jahres wieder einmal in ſeiner ganzen
Feſtlichketen nahmen die königliche Familie ſowie etwa 200 000
Per=
ſonen, darunter 230 ausländiſche Journaliſten, teil.
Nach Berichten aus Schanghai haben die Kwangſi=
Aufſtän=
diſchen am Montag Kanton erobert. Feng hielt ſeine Trup= Scholle das tägliche Brot abzuringen. Doch nun zieht der
Früh=
pen in den Provinzen Honan und Schanſi zuſammen.
Apparat iſt ſtark beſchädigt, doch iſt der Motor entgegen den
urſprüng=
lichen Vermutungen vollkommen intakt. Allem Anſchein nach iſt der In die Freude über den überſtandenen Winter miſcht ſich das
Piloten und des Reiſenden konnten noch nicht gefunden werden.
In Columbus (Ohio) ſtießen zwei Marineflugzeuge in
einer Höhe von mehreren tauſend Metern zuſammen und ſtürzten
brennend ab. Ein Flieger wurde getötet, ein anderer ſchwer ver= daß deutſche Art und Sitte, memelländiſche Hartnäckigkeit und
letzt.
unter den Zuſchauern eine Pan k aus, weil das Stadion infolge
eines Wolkenbruches plötzlich unter Waſſer geſetzt wurde. Zwei
Per=
ſonen wurden getötet und 75 verletzt.
Aus Angora wird gemelder, daß am vergangenen Freitag die
Gegend von Sivas von einem heftigen Erdbeben
heimgeſucht worden iſt. 956 Häuſer ſind ganz oder teilweiſe zerſtört
worden. 39 Einwohner wurden getötet und eine größere Anzahl
verletzt.
wenigen Leuten gut gehalten, ſeien einige hundert Mann
einge=
troffen, die es mit ſehr viel Geſchick vor ſich und um ſich in die
Halle gebracht hätten. Ueber die Reihe der ausgefallenen Motore, ſtärkſte Bollwerk der memelländiſchen Autonomie, der in ſeiner
befragt, erklärte Dr. Eckener, daß zunächſt ein Steuerbordmotor,
dann der zweite, dann der hintere Backbordmotor und als vierter
der mittlere Heckmotor ausgefallen ſei, ſo daß zuletzt nur noch der
vordere Backbordmotor gearbeitet hätte. Ueber ſeine Abſichten
äußerte ſich Dr. Eckener dahingehend, daß er nach den
Beſprech=
ungen mit Dr. Maybach am Mittwoch nach Cuers zurückehren
werde, um am Donnerstag oder Freitag das Luftſchiff nach Er ſabotiert einfach die Tätigkeit des Landtags,
Friedrichshafen zu bringen. Die beiden am Samstag nach
Tou=
lon abgegangenen Motoren, ſeien bereits am Sonntag dort
ein=
getroffen, und der dritte noch in Friedrichshafen liegende
Reſervemotor werde auf alle Fälle am heutigen Montag zum
Verſand kommen und am Dienstag in Cuers eintreffen. Der
unterwegs nach Japan befindliche Motor, braucht nicht mehr
zu=
rückgehalten zu werden, da der vierte ausgefallene Motor in
Beſahungsanſprüche?
TU. Rew York, 20. Mai.
In Waſhington fand in Anweſenheſt von Präſident Hoover,
Stim=
ſämtlichen rebublikaniſchen und demokratiſchen Parteführern, beider löſen zu können und an ſeine Stelle die Diktatur zu ſetzen, wie
Häuſer eine wichtige Beſprechung ſtatt, in der insbeſondere die baldige ſie in Litauen ſchon über drei Jahre beſteht. Damit wäre ein
Löſung der Kriegsentſchädſigungsfrage im Zuſammenhang mit den
Pa=
riſer Sachverſtändigenverhandlungen beſprochen wurde. Der
Eutſchei=
dung der Konferenz wird allgemein größte Bedeutung beigemeſſen.
Von amtlicher Seite kommende Meldungen erklären, daß ſich die
Emenkaniſche Regierung bereit erkläre, bezüglich ihrer Beſatzungs= Schuldner, die größtenteils in Kreiſen der Landwirtſchaft zu
anſprüche die gleichen Aenderungen eintreten zu laſſen, wie dies Frank= ſuchen ſind, ſtehen auf dem Standpunkt, daß eine Aufwertung in
hervor, daß Amerika die Herabſetzung ſeiner Beſatzungsanſprüche in
dem Maße erwäge, daß ſich daraus eine Verminderung ſeines
Repara=
werden konnte. Er habe nunmehr das Luftſchiff in ein Seitental tionsanteils um etwa 10 vom Hundert ergäbe. Es wird dabei jedoch
unterſtrichen, daß Amerika trotzdem nichts verliere, wenn der Zinsſatz
gelände gegangen und habe dabei das Schiff mit einer laufenden denpolitik gegenüber Europa bliebe unverändert. Die amerikaniſche Alles wird darauf ankommen, dem Gouverneur dieſen Gefallen
recht hohen Bergen hindurch bis weit hinaus ins Dromeltal ge= Negierung wolle nur dazu beitragen, durch dieſe Entſcheidung die un= nicht zu tun. Bird die melländiſche Einheitsfront, die im
Land=
langt ſei. Wenn auch der Wind erheblich ſchwächer als außerhalb ſicherheit der Sachverſtändigenberatungen zu beſeitigen. Der Beſchluß tag ſich in der Memelländiſchen Volkspartei und in der Memel=
Winde eine einigermaßen glatte Landung von vornherein un= Botſchafter in Paris zur Weiterleitung an die amerikaniſchen Sach= die Aufgabe derdeutſchen Politik ſein, entweder durch
verſtändigen übermittelt.
Die Pariſer Sachverſtändigenkonferenz.
hielten heute nachmittag eine Sitzung ab, die von 3—½8 Uhr
dauerte. Die Volſitzung wird vielleicht morgen, Dienstag, zu= geſcheut hat, aus übergroßer Rückſichtnahme etwas gegen Litauen
und ſei gerade im Begriff geweſen, eine Anfrage an das franzö= ſammentreten. — Die amerikaniſchen Meldungen von der Re= iſchen Rundſchau”, dem Blatt der Deutſchen in Kowno, leſen,
duktion der amerikaniſchen Reparationsanſprüche haben in Kon= daß der deutſche Geſandte Moraht dem litauiſchen
Staatspräſi=
ferenzkreiſen erhebliches Aufſehen erregt, doch war eine Beſtä= denten ſowie dem Miniſterpräſidenten Woldemaras ein großes
in Cuers anbot. Obgleich von Toulon aus Anweiſung ergangen tigung auch heute abend noch nirgends zu erlangen, Gerüchtweiſe. Frühſtück gegeben habe, was angeſichts der geſpannten
Verhält=
war, nicht vor einhalb neun Uhr zu landen, da die unterwegs verlautet zwar, daß der amerikaniſche Geſchäftsträger bereits eine, niſſe zwiſchen dem Vertreter der litauiſchen Negierung in Memel,
befindlichen Landetruppen nicht früher zur Stelle ſein konnteu, darauf bezügliche Note des Staatsdepartements erhalten habe, deſſen eigenartige Haltung übrigens in Kowno voll gebilligt
In amerikaniſchen Konferenzkreiſen erklärt man, daß Amerira, wird, und der deutſchen Bevölkerung um ſo peinlicheres
Auf=
ſofern die Reduktion ſeiner Forderungen ſich beſtätigen ſollte,
dem Londefeld geſtanden und in dieſe hinein, habe er bei völliger, dieſe Geſte offenbar mache, um eine Befriedigung der belgiſchen über etwas ſonderlich zu wundern. Kürzlich iſt das größte und
Windſtille das Luſtſchiff fallen laſſen und noch genug Brems= Anſprüche zu ermöglichen. Die eindringlichen Klagen Belgiens ſchönſte Hotel Memels in litauiſche Hände übergegangen. Es
balaſt gehabt, um eine ſehr elegante Landung ausführen zu kön= in der letzten Zeit über Vernachläſſigung ſeiner Intereſſen durch war der Präſident der Handelskammer der alten deutſchen Or=
Memels Kampf.
Von unſerem Berichterſtatter.
I. Memel, im Mai.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
„Neun Monate Winter und drei Monate kei=
Tragweite bewahrheitet. Ja, es iſt nicht verwöhnt vom
Wetter=
gott, dieſes Land zwiſchen Memel, Stadt und See an der äußer=
Der polniſche Außenminiſter Zalefki traf in Budapeſt ſten nordöſtlichen Spitze Deutſchlands. Seine Bewohner haben
einen harten Kampf zu führen gegen die Unbilden der Witterung,
und der memelländiſche Bauer hat es nicht leicht, der kargen
ling ins Land. Bald werden ſich die weiten Wieſen, befreit von
Nach zweitägiger Arbeit wurde das am Samstag verunglückte den Ueberſchwemmungswäſſern, im ſaftigen Grün dehnen, wird
Verkehrsflugzeug aus der Donau gehoben. Der der memelländiſche Frühling ſein beſcheidenes Blütenkleid
an=
legen. Doch ſeine Sorgenwirddas Land nichtlos!
Unfall auf einen Tragflächenbruch zurückzuführen. Die Leichen des bittere Gefühl widerfahrenen Unrechts, das die Memelländer
nun ſchon ſeit Jahren erdulden müſſen.
Eine Zeit lang ſchien es als ſollte das Land endlich zur
Ruhe kommen, als hätten die litauiſchen Gewalthaber eingeſehen,
Ausdauer ſich nicht unterkriegen laſſen, am wenigſten noch mit
Gewalt. Aber es war nur ein Atemholen, eine Kampfpauſe, in
der die Gegner ihre Kräfte ſammelten. So geht der Kampf nun
ſchon alle die Jahre. Zäh und mit dem Mute der Verzweiflung
kämpfen die Memelländer um ihr Deutſchtum und um ihr
ver=
brieftes Recht, die autonome Selbſtverwaltung. Mit echt litauiſcher
Verſchlagenheit ſind die Litauer beſtrebt, das Deutſchtum weiter
zurückzudrängen, die Autonomie in ihrer Wirkſamkeit zu
behin=
dern und ſich mit Hilfe des Kriegszuſtandes Rechte anzueignen,
die ihnen nicht zuſtehen. Schon ſeit langem führt der litauiſche
Gouverneur im Verein mit der litauiſchen Preſſe einen erbitterten
Kampf gegen den memelländiſchen Landtag. Dieſer Landtag, das
überwiegenden Mehrheit deutſch iſt — die Litauer haben von 29
Abgeordneten nur 4 — ſetzt den Litauiſierungsbeſtrebungen des
Gouverneurs entſchiedenen Widerſtand entgegen. Er ließ ſich
auch durch die Hetze der litauiſchen Preſſe, die die Einigkeit der
deutſchen Parteien zerſtören wollte, nicht beirren. Doch nun hat
der Gouverneur zum entſcheidenden Schlage ausgeholt.
indem er gegen die von ihm verabſchiedeten Geſetze Widerſpruch
erhebt und ſie nicht in Kraft ſetzt. Nach dem Memelſtatut ſteht
dem Gounverneur ein gewiſſes Veto=Recht gegen die Beſchlüſſe
des Landtags zu. Der Gouverneur kann ſein Veto einlegen, wenn
der Landtag ſeine autonomen Befugniſſe überſchritten oder wenn
er gegen die litauiſchen Staatsgeſetze verſtoßen hat. Doch der
Gouverneur erhebt ſeine Einſprüche einfach ohne
Begrün=
dung. So hat er ſchon zum zweiten Male gegen das
Auf=
wertungsgeſetz, das die Aufwertung der Hyypotheken
ähn=
lich wie in Deutſchland regelt, Einſpruch erhoben. Er hat ſich
Arkernid oeLzichter Auf einen Zeil ſeiner auch gegen das Geſetz zur Linderung und Behebung der
Arbeits=
loſigkeit ausgeſprochen, ohne — weder in dem einen noch in dem
anderen Falle — anzugeben, was er an den Geſetzen auszuſetzen
hat. Nun kann der Landtag ſich aufs Rätſelraten verlegen. Er
wird die Gründe niemals richtig erraten, da der Gouverneur ja
keine Klarheit will, ſondern durch die Ungewißheit Verwirrung
und Mißtrauen zu ſchaffen ſucht. Er will den Beweis erbringen,
ſon, Mellon, dem Unterſtaatsſekretär, dem Unterſchatzſekretär, ſowie daß der Landtag arbeitsunfähig iſt, um ihn ſchließlich auf=
Lieblingswunſch der litauiſchen Nationaliſten endlich in Erfüllung
gegangen.
Das Veto des Gouverneurs gegen das Aufwertungsgeſetz hat
aber noch eine tiefere Bedeutung. Die Aufwertung iſt eine Frage,
die im Memelgebiet ſchon ſeit jeher heftig umſtritten iſt. Die
der vom Landtag beſchloſſenen Höhe wirtſchaftlich nicht
durchführ=
bar iſt. Die Hypothekengläubiger hingegen erklären, daß ſie
ge=
nug Entgegenkommen gezeigt hätten und das Geſetz unverzüglich
in Kraft geſetzt werden müſſe, um endlich die Unſicherheit in der
Aufwertungsfrage, die das Wirtſchaftsleben ungünſtig beeinfluſſe,
aus der Welt zu ſchaffen. Dieſe Gegenſätze will der Gouverneur
auf 5 oder 5,5 b. H. erhöht und Jahreszahlungen auf eine längere künſtlich weiterſchüren. Da er annimmt, daß er auf dieſe Weiſe
Zeitdauer verteilt würden. Die übrigen amerikaniſchen Anſprüche, die Einheitsfront der Deutſchen allmählich
zer=
ſchlagenkann, um dann ein um ſo leichteres Spiel zu haben.
der amerikaniſchen Regierung wurde unmittelbar dem amerikaniſchen ländiſchen Landwirtſchaftspartei verkörpert, geſprengt, ſo ſind in
der Tat die ſchwerſten Befürchtungen gerechtfertigt. Es wird hier
direkte Schritte in Kowno eine Bereinigung der
Aufwertungs=
frage herbeizuführen, oder aber beim Völkerbundsrat eine
Be=
ſchwerde gegen Litauen einzureichen, da die grundloſe
Hintertrei=
bung der Aufwertungsregelung zweifellos einen Verſtoß gegen
EP. Paris, 20. Mai, die Beſtimmungen des vom Völkerbund garantierten Memel=
Die alliierten Delegierten an der Sachverſtändigenkonferenz ſtatuts darſtellt. Doch iſt die Hoffnung auf einen ſolchen
deut=
ſchen Schritt nicht ſehr groß, da man ſich in Berlin noch immer
zu unternehmen. Dafür aber konnte man kürzlich in der
Litau=
ſehen erregt hat.
Aber man hat es heute im Memelgebiet verlernt, ſich noch
densſtabt Memel, Jahn, der dem Litauern die Atienmehrheit
Seite 2
Dienstag den 21. Mai 1929
Nummer 138
der Memeler Hotelbetriebs=Geſellſchaft Memel, der das „Viktoria=
Hotel” gehörte, in die Hände geſpielt hat, nachdem er dasſelbe
bereits mit einem großen Memeler Brauereiunternehmen getan
hatte. Handelskammerpräſident Jahn wurde ſeinerzeit mit
knap=
per Mehrheit gewählt, weil er die Anbahnung einer
Verſtän=
digung zwiſchen Memel und Kowno verſprach. Daß er dabei an
eine Verſtändigung lediglich auf Koſten der Memelländer dachte,
hat er damals nicht geſagt, ſonſt wäre er ſicher nicht gewählt
worden. Nun aber wird er wohl die längſte Zeit
Handelskam=
merpräſident geweſen ſein. Es darf nicht geduldet werden, daß
die Einheitsfront der Deutſchen durchbrochen wird, ſoll nicht dem
Deutſchtum ein Stück Boden nach dem anderen verloren gehen.
Aber darüber dürfen die deutſchen Zeitungen des
Memel=
gebiets nichts ſchreiben. Sie ſtehen ſeit dem Militärumſturz und
der Einführung der Diktatur in Litauen unter ſtrenger
Zen=
ſur. Die Zenſur iſt überhaupt ein Kapitel für ſich, über das
man Bände ſchreiben könnte. Gerade die letzten Ausgaben der
memelländiſchen Zeitungen laſſen wieder erkennen, wie der
Rot=
ſtift des Zenſors gewütet hat. Während es, dem „Memeler
Dampfboot” gelang, den größten Teil ſeines Leitartikels über
die letzten Vorgänge durch die Zenſur zu bringen, war der
Auf=
ſatz der „Memelländiſchen Rundſchau” über das gleiche Thema
faſt ganz geſtvichen, ſo daß nur die Ueberſchrift und einige
ein=
leitende Zeilen ſtehen geblieben waren. Das ſchönſte dabei iſt,
daß keine Zenſurlücken entſtehen dürfen, auch danm nicht,
wenn es dem Zenſor etwa einmal einfallen ſollte, die ganze
Zei=
tung zu ſtreichen. Um dieſes Kunſtſtück fertig zu bringen, müſſen
die Zeitungen zu allem möglichen harmloſen Füllmaterial, wie
vermiſchten Nachrichten, Kochrezepten, Briefkaſtennotizen uſw.
greifen. So lieſt man denn auch wieder in einer
Sonntagsnum=
mer des „Dampfboots” unmittelbar im Anſchluß am den
politi=
ſchen Leitartikel, wie Schwalbenneſterſuppe gekocht wivd oder wie
man Stoffe und Strümpfe waſſerdicht machen kann. Ja, es iſt
nicht ſo einfach, Redakteur im Memelgebiet zu ſein. . . .
Ob die Memelländer dieſen zermürbenden Kampf wohl eines
Tages aufgeben werden? Sie werden es nicht tun, wenn ſie der
Unterſtützung des deutſchen Vaterlandes in ihrem ſchweren Kampf
ſicher ſind. Wenn man auch die Zeichen einſtiger deutſcher
Her=
kunft ſtürzen konnte und heute nur noch die leeren Sockel der
Memeler Denkmäler Kaiſer Wilhelms des Großen und der
Bo=
ruſſia an beſſere Zeiten erinnern, ſo wird man den
Memellän=
dern ihre deutſche Sprache und ihre deutſche Geſinnung doch nicht
rauben können. Man weiß im Memelgebiet, daß man auf
vor=
geſchobenem Poſten ſteht, auf Vorpoſten für das Deutſchtum im
Oſten. Leider aber iſt man ſich über die Miſſion, die die
Memel=
länder zu erfüllen haben, im Reich immer noch viel zu wenig
klar. Doch das ſollte man ſich geſagt ſein laſſen: fällt das
memel=
ländiſche Bollwerk, dann werden ſich die Litauer mit um ſo
größerem Eifer in den deutſchen Grenzkreiſen betätigen, und
Oſt=
preußen muß nicht nur die polniſchen, ſondern auch die
litaui=
ſchen Wühlereien in verſtärktem Umfange über ſich ergehen laſſen.
Wer Memel ſtützt, ſchützt Oſtpreußen!
Die Konferenz der Kleinen Enkenke eröffnek.
EP. Belgrad, 20. Mai.
Die Konferenz der Kleinen Entente wurde heute vormittag
10 Uhr eröffnet. Von jugoſlawiſcher Seite nimmt an der
Kon=
ferenz anſtelle des noch immer wegen Erkrankung in Lugano
weilenden Außenminiſters Marinkowitſch der ſtellvertretende
Außenminiſter Kumanudi teil. Marinkowitſch hatte von Lugano
aus ein Begrüßungstelegramm an die Konferenz gerichtet, in dem
er der Konferenz erfolgreiche Arbeit wünſcht und die Bedeutung
der Kleinen Entente für die Aufrechterhaltung des Friedens
würdigt. Kumanudi antwortete im Namen der drei
Außen=
miniſter in einem Telegramm, worin es heißt, die Konferenz der
Kleinen Entente bilde einen neuen Beweis für die innere
Soli=
dität und den Zuſammenhalt der beteiligten Staaten. — Nach
der Vormittagsſitzung wurden der tſchechiſche Außenminiſter
Be=
neſch und der rumäniſche Außenminiſter Mironeseu vom König
in Audienz empfangen. Die Beratungen der Konferenz wurden
am Nachmittag fortgeſetzt. — Wie aus gut informierter Quelle
verlautet, befaßten ſich die drei Miniſter in der heutigen Sitzung
mit verſchiedenen internationalen Problemen, vor allem mit der
Frage der Minderheiten. Es wurde feſtgeſtellt, daß der vom
Dreierkomitee in London ausgearbeitete Bericht über die
Proze=
dur der Minderheitenbeſchwerden die Kleine Entente befriedige.
Es wurde feſtgeſtellt, daß die Kleine Entente in dieſer Frage
ſolidariſch auftreten werde.
In der morgigen Sitzung werden die heute nicht behandelten
Fragen, wie z. B. die wirtſchaftliche Annäherung der drei Staaten
der Kleinen Entente, behandelt werden.
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 21. Mai.
Ellernbeiräte an Höheren Schulen.
An alle Eltern von Schüilern und Schülerinnen höherer Schulen
iſt in dieſen Tagen ein Forytlar gekommen, worin ſie gefragt werden,
ob ſie die Einrichtung von Elternbeiräten an der Schule ihres Kindes
wünſchen, oder ob ſie dieſe Einrichtung „nicht für erforderlich” halten.
Nach der neuen Schulordnung kann an allen Schulen ein ſolcher
Eltern=
beirat gewählt werden. Nun liegt die Entſcheidung, ob aus dieſem
„kann” eine Tatſache wird, in der Hand der Eltern. Was bedeutet dieſe
Entſcheidung für uns Eltern? — Doch wohl zunächſt dies, daß wir uns
irgend ein Mitwirkungsrecht an dem Schulſchichſal unſerer Kinder ſichern.
Wer auf dieſes Recht von vornherein verzichtet, beweiſt damit, daß ihm
die Schulverhältniſſe ſeines Kindes ziemlſch gleichgültig ſind, oder daß
er auf dem bequemen Standpunkt ſteht, es wird ſchon alles „von oben
herunter” richtig geordnet werden, ſo daß wir uns mit unſerem
be=
ſchränkten Untertanenverſtand nicht darum zu kümmern brauchen.
Ent=
ſpriht dieſer Standpunkt aber dem Verantwortungsgefühl, das den
Gliedern eines „Volksſtaates” würdig iſt?
Das Geſunde an unſerer demokratiſchen Verfaſſung, zu der man im
einzelnen ſtehen mag, wuie man will, iſt doch ſicherlich dies, daß die
Ver=
antwortung für die Pflege der kulturellen Güter unſeres Volßes auf
möglichſt viele Schultern geladen wiud, und damit das Intereſſe, am
öffentlichen Leben und ſeinen Angelegenheiten bei vielen ſeither
Schläf=
rigen geweckt wird. Und gerade die Schule ſollte doch immer mehr als
eine Angelegenheit des öffentliche Lebens von bielen erkannt werden.
Die Fülle der Refoymen, die wir in den letzten Jahren erlebt haben
und in deren Fluſſe wir noch mitten drinnen ſtehen, ſollte uns doch
ſchon zeigen, wie wichtig die Scheulfragen in Zukunft noch wenden können.
Da ſich manche Eltern noch kein veihtes Bild von den Aufgaben
der Elternbeiräte machen können, ſei auf einiges hingewieſen, was in
den Bereich ihrer Tätgkeit fallen würde. Wir zählen auf: Anſchaffung
neuer Sichulbüicher, Erhöhung des Schulgeldes, Feſtſetzung der Ferien
(ich erinnere an die gewiß recht anfechtbaren dreiwöchigen Oſterferien),
Freiſtellen, Hausarbeiten, Beurlaubung, Verhalten der Schüiler
außer=
halb der Schule, die häufigen Sammlungen in der Schule, die
Ein=
richtung von Landheimen, Schulauslüge u. a. m. Aber auch für den
eigentlichen Schulberrieb, Verſetzungsmöglichkeiten, 3= oder 4jährige
Grundſchule u. a. ſollten die Eltern Intereſſe haben und eine
Möglich=
keit ſchaffen, ihre Wünſche in rechtlicher Form geltend zu machen. Gime
grundfalſche Auffaſſung iſt es, zu meinen, daß ſich die Eltern in
irgend=
einen Gegenſatz zur Lehrerſcaft ſtellen ſollten, vielmehr wird ihr
oberſtes Ziel immer ſein miiſſen, Hand in Hand wit den Lehrern zu
arbeiten, fa, die Lehrer ſollen ſelbſt ihre Vertreter, im Eſterbeirat
haben. Es iſt ja auch bekannt, daß viele verſtändige Lehrer die
Grün=
dung von Elternbeiräten winſchen und ſich bei den Vorverhandlungen,
die zu der verliegenden Rudfrage geführt hoben, ein erfreuliches
Ent=
gegenkommen, zumal von ſeiten der Schulleiter, ergab.
Aus all dieſen Gründen bitten wir die Eltern von Schiilern an
höheren Lehranſtalten ſehr heglich und dringend, ihre Stime für
die Einrichtung von Elternbeiräten zum Wohle ihrer
Kinder und im Intereſſe einer geſunden Weiterentwicklung unſeres
gan=
zen Schulweſens.
Der Vorſtand der Elternvereinigung
an höheren Schulen Darmſtadts.
Mefferſtecherei. In der Nacht zum 19. Mai gegen 5.20 Uhr
wurde am Bahnhofsplatz im Verlauf eines Wortwechſels der
Kauf=
mann L. von dem Bjähr’gen Hilfsarbeiter F. Schm. durch einen Stich
mit einem Meſſer ſchwer verletzt. Der Verletzte befindet ſich noch im
Stadtkrankenhaus; ſein Zuſtand iſt äußerſt bedenklich.
Diebſtahl. Am 18. Mai wurde einem Hilfsarbeiter, der in einer
Eiſenhandlung beſchäftigt iſt, aus ſeinem Spind ein Teil ſeines
Wo=
chenlohnes, etwa 20 Mark, entwendet.
mithsmik don Kisießel.
Bekämpft mam diebe
katge ßeb ?
Fch kamn olin Mig
daß „Eing Aagem..
Aagein hilft gegen Unßehagen:
Karein Ahrt ab! E wirkk sehnmnilden
Vensüch es und.
Mdr Bit im BildeA
(V.267
Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt im
ßen Haus, Napoleon” von Grabbe, in Szene geſetzt von Carl
Fro=
Ebert, zur Wiederholung. (Gemeinde G, Beginn 20 Uhr.)
Morgen Mittwoch findet im Kleinen Haus die einmalige
von
der er=
folgreichen Beſetzung der Erſtaufführung ſtatt. Preiſe 1, 2. 3 Mk.
Beginn 19½ Uhr.
Im Großen Haus gelangt morgen Mittwoch „Cavalleria
Vogt in den Hauptpartien zur Aufführung. Beginn 20 Uhr.
— Orpheum. — Operettenſpielzeit Direktor Adalbert Steffter.
Heute Dienstag, den 21. Mai, iſt die dritte Aufführung der
her=
vorragenden Gilbertſchen Operette „In der Johannisnacht”
in der glänzenden Gaſtbeſetzung und mit Helene Brahms vom
Berliner Theater in der Rolle der „Großmutter‟ Das
erfolg=
reiche Werk kann nur noch wenige Tage auf dem Spielplan
blei=
ben, da bereits für kommenden Samstag die Operette „
Anne=
marie” als Erſtaufführung für Darmſtadt vorbereitet wird. Der
Anfang iſt täglich 8.15 Uhr. Vorverkauf wie bekannt. Telephoniſche
Kartenbeſtellungen werden unter Nr. 389 entgegengenommen.
(Siehe Anzeige.)
— Der Verband Darmſtädter Frauenvereine macht auf die beiden
öffentlichen Borträge aufmerkſam, die der Landesverein der
Freundinnen junger Mädchen anläßlich ſeiner Mitgliederverſanmnlung
veranſtaltet; ſie finden am nächſten Freitag, 24. Mai, um 5 Uhr, im
Saale der Lege, Sandſtr 10, ſtatt. Frau Emma Kromer, M. d. R.W. R.,
wird über das künftige „Hausgehilfangeſetz” und Frau Dr.
Blanck=Heidelberg über die „häusliche Lehre” ſprechen. Es iſt zu
hoffen, daß ſowohl de: Name der Rednerinnen als die Gegenſtände, die
ſie behandeln, trotz der ſchönen Jahseszeit eine große Zahl von
Zu=
hörerinnen in den Logenſaal ziehen wirs; Feſonders die Hausfrauen
ſollten ſich dieſe Gelegenheit, ſich auf den für ſie ſo zuſichtigen Gebieten zu
orientieren, nicht entgehen laſſen.
— Herrngarten=Kaffee. Heute Dienstag finden wiederum
Künſt=
lerkonzerte des Stadtorcheſters nachmittags 4 Uhr und abends
8 Uhr ſtatt.
— Lichtbild=Vortrag. Am 24. Mgi d. J., abends, ſindet auf
Ver=
anlaſſung des Jungdeutſ hen Orbens, Bruderſchaft Darmſtadt,
im Perkeo ein großer Lihtbildvortrag ſtatt. Unter dem Leitgedanken
„Von Douaumont zum Jungdeutſchen Mauifeſt” wird Dr. Alfreb
Kuer=
mann=Köln aus dem großen Geſchehen des Fronterlebens heraus die
Ve=
ſprechung des politiſch bedeutendſten Dokumentes aus den letzten Jahren
ableiten: des „Jungdeutſchen Manifeſtes” von Arthur Mahraun. „Die
nationale Bewegung Deutſchlands” — „Marxismus und
Antmarxis=
mus” — „Die parteiiſtiſche Demokratie” — „Führerfrage und Staat” —
„Wehrhaftigkeit und Volksſtaat” — „Die Volksdienſtpflicht” — „
Volks=
ſmaat und Arbeiterſhrift” — „Kapital und Plutokratie‟ — „Volksſtaat
und Kircle” — „Von der modernen Nepublik zum Volksſtaat”; das ſind
einige der Abſchmitte aus dem „Jungdeutſchen Manifeſt”, die Dr.
Kuer=
mann behandeln wird, um die Wege zu zeigen, die der Jungdeutſche
Orden unter Fuhrung ſeines Hoilmeiſters Arthur Mahraun beſchritten
hat im Kampfe gegen die Entrechtung des Volkes. — Die Einladung
zuum Beſuch der Veranſtaltung iſt an jeben gericltet, der deutſch fühlt
und denkt. Insbeſondere werden die politiſchen Gegnern, aus allen
Lagern aufgefordert, ſich die Vorſchläge anzuhören, die der Jungdeutſche
Orden auf Grund der von ihm erſtreöten Frontbildung Volk gegen
Keſſte und Geld” zur Erreichung ſeines Hochzieles wacht: Sicherung des
Friedens durck Neuordnung der Staaten.
Bp. Geſchäftsſtenographenprüfung. An der bei der Handelskammer
abgehaltenen Geſchäftsſtenographenprüfung in Einheitskurzſch=ift
nah=
men 29 Stenographen teil, und zwar in der Geſchwind’gkeit bei 220
Silben 1, bei 180 Silben 4, bei 150 Silben 24. Das Ergebnis kann
als gut bezeichnet werden; rund 70 Prozent der Teilnehmer haben die
Prüfung beſtanden. Der große Wert eines amtlichen Zeugniſſes eines
Geſchäftsſtenographen wird immer mehr anerkannt. Für ſtrebſame
junge Stenographen ſollte es eine Selbſtverſtändlichkeit ſein, dieſe
Prüfung abzulegen. Die nächſte Prüfung finder im Oktober d. Js.
ſtatt. Es haben die Prüfung beſtanden: mit 220 Silben Hans
Prings=
heim (Stenographengeſellſchaft Darmſtadt), mit 180 Silben Hs.
Gries=
heimer (Stenographenverein 1861 Darmſtadt), mit 150 Silben: Hans
Fiſcher, Marie Frank, Alfred Sohr, Annemarie Göriſch, Thereſe
Klotz=
bauer, Ludwig Achenbach, Willi Bär, Hch. Brück und Adam Dietz
(Stenographenverein 1861 Darmſtadt), Kurt Hager (
Stenographen=
geſellſchaft Darmſtadt), Kurt Kohls, Gretl Graf, Elſe Bickert und Gg.
Giegerich (Stenographenverein 1874 Offenbach), Wilh. Hainer (
Steno=
graphenverein Einheitskurzſchrift 1925 Offenbach) und Karl Fröhner
(Stenographenverein Dieburg),
Verkehrsunfälle. Am 19. Mai gegen 6.30 Uhr wurde in der
Rheinallee ein Paſſant von einem Perſonenkraftwagen angefahren
und erheblich verletzt. Außer Hautabſchürfungen hat er noch einen
Beinbruch davongetragen. Der Verletzte wurde von dem
Perſonen=
kraftwagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht. — An dem
gleichen Tage gegen 20 Uhr ſtieß Ecke Heinrich= und Heidelbergerſtraße
ein Lieferwagen mit einem Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer
vuvde leicht verletzt. Ferner ſtieß in der Hügelſtraße ein
Perſonen=
kraftwagen mit einem Motorradfahrer zuſammen. Perſonen wurden
nicht verletzt; der Perſonenkraftwagen wurde leicht beſchädigt.
Bp. Unter Vergiftungserſcheinungen aufgefunden. Geſtern
vor=
nittag wurde in der Ploenniesſtraße ein junger Mann in ſeinem
Zimmer bewußtlos aufgefunden. Man vermutet, daß derſelbe
Schlaf=
pulver zu ſich genommen hat. Ob Unvorſichtigkeit oder
Selbſtmord=
verſuch vorliegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da der junge
Mann noch immer bewußtlos iſt.
* Zu Lilli Lehmanns Tod.
Ein unveröffentliches künſtleriſches Bekenntnis von Lilli Lehmann.
Lilli Lehmann, die große weltberühmte Sängerin, die jetzt
dahingeſchieden iſt, hat koſtbare Erinnerungen aus ihrem reichen
Leben hinterlaſſen, in denen ſie auch über ihr künſtleriſches
Schaf=
fen ſpricht; aber kaum jemals hat ſie ein ſo freimütiges und
klares Bekenntnis abgelegt wie in einem unveröffentlichten Brief,
den wir in der Lage ſind, dem Publikum mitzuteilen. Die
wundervollen Worte, die ſie hier für ihr Schaffen findet, erhalten
heut ihren beſonderen Wert, da wir an ihrem friſchen Grabe
ſtehen. Der Brief iſt nach ihrem 60. Geburtstag am 30. Oktober
1908 geſchrieben, und ſie geht davon aus, „daß meine Art zu
ſtreben eine ehrliche geweſen iſt, daß ich niemals um den
Bei=
fall der Menge gebuhlt habe, ſondern nur von der Idee beſeelt
geweſen bin: der Kunſt zu dienen, ſie auf der Höhe zu erhalten,
ſoweit es meine ſchwachen Kräfte erlaubten, mich an ihr weiter
zu bilden, ſie zu verſtehen und andern nahe zu bringen.”
Dann fährt ſie fort: „Ein Genie bin ich nie geweſen, und
habe mich nie für ein ſolches gehakten; vielleicht ſchon darum
nicht, weil ich das Genie ſehr bald überall da erkannte, wo es
mir in den Weg kam. Dieſe Erkenntnis hat mir aber den Weg
gewieſen in meinem Leben. Ich habe geſehen und gehört mit
offenen Augen und Ohren, habe empfinden, urteilen gelernt,
und mein Fleiß hat mir geholfen, mich an den Vorbildern, die
ich ſeit meiner Jugend ſehen und hören durfte, emporzuarbeiten.
Ich glaube nicht, daß Fleiß Genie iſt, wie Goethe ſagt, aber ich
weiß, daß man ohne Fleiß auch mit dem größten Genie kein
Künſtler iſt, der vorbildlich wirken könnte. Ich weiß auch,
daß man erſt am Ende des Lebens angelangt alles das
ver=
ſteht, was man zu lernen hätte, um etwas wirklich Großes zu
ſein; daß unſer Wirken und Wollen nur Stückwerk iſt und ſein
kann, daß man trotz allen Strebens, Wollens, Könnens, niemals
das Ideal deſſen erreichen kann, das einem vorſchwebt. Und doch
macht einem die Kunſt erſt dann die rechte Freude, wenn man
auf den Grund geſchaut hat, wenn man weiß, an was es liegt,
wie es die Geſchicklichkeit iſt, die unſere Organe, unſern Geiſt
dem Wollen und Willen untertan macht. Wie ich das Talent als
eine große bewußte Geſchicklichkeit (durch Fleiß entwickelt)
nen=
nen möchte, ſo mag das Genie eine geiſtige Geſchicklichkeit ſein,
die andere dann in Erſtaunen und Ekſtaſe verſetzt.
Iſt es nun nicht ein Glück, an vielen Genies lernen zu
dür=
fen, alles in ſich aufnehmen zu können und umgeſtaltet durch
eigene Individualität weiter leben laſſen zu können?
Sehen Sie, das habe ich getan. Wenn ich eine Rolle wie
eine Donna Anna z. B. ſinge, ſo ſinge ich nicht die Noten, ich
ſinge Mozart, Mozarts Leben und Lieben, ſeine Not, ſeinen
Schmerz, ſeine Heiterkeit, ſein Herz. Ich ſinge da Ponte, ich
ſinge die ganze Zeit, ich ſinge das ganze Stuck, das ganze Werk
und ſinge mich mit meinem ganzen Leben, mit meiner
Er=
ziehung dazu. Wenn ich Brünhilde ſang, ſo wars nicht anders.
Die Erzählungen meiner Mutter, die Wagner als jungen Mann
und ſeine ganze Familie kannte, die Prager Zeit, in der er bei
uns war, mich ſchon lieb hatte als junges Kind, die ganze
Ent=
wicklung ſeiner Muſe, ſeiner Zeit alle die Nibelungen die ich
geleſen und geſehen, Bayreuth und alle Erinnerungen heißer
innerer Kämpfe dazu, mit all den herrlichen nie
wiederkehren=
den Eindrücken! Alles das gebe ich aus meinem Innern zerſetzt
mit der Technik meiner oder beſſer geſagt der Kunſt, die ich von
meiner früheſten Kindheit gelehrt bekam und ſelber ſchauen und
hören durfte.”
* Orpheum.
„In der Johannisnacht”,
Operette von Robert Gilbert, Muſik von Jean Gilbert.
Das Operettengaſtſpiel von Direktor Adalbert Steffter
im Orpheum hat, wie ſchon kurz mitgeteilt, vielverſprechend
an=
gefangen. Vielverſprechend weniger wegen der Wahl des Stückes,
als der ausgezeichneten Aufführung. „In der Johannisnacht”
iſt eigentlich keine Operette mehr. Es wird viel mehr geſprochen
wie geſungen, es wird viel in Situationskomik gemacht, ſo daß
die Bezeichnung Schwank mit Muſik und Tanz vielleicht treffender
wäre. Allerdings iſt es auch kein Schwank. Aber es iſt eine luſtige
Handlung mit dem notwendigen Quantum Sentimentalität,
wenn mit dieſem auch ſehr ſparſam umgegangen wird. 47
Minu=
ten vor der Hochzeit eines jungen Paares erſcheint unerwartet
der ehemals heimlich Verlobte der Braut, dem das Intrigenſpiel
der Mutter die Braut entfremden ſollte. Selbſtverſtändlich iſt die
logiſche Folge eine Entführung und ebenſo ſelbſtverſtändlich, daß
dieſe Entführung ſchließlich das happy end herbeiführt. Die
Flucht geht zur Großmama der Braut, die in dem Glauben bleibt,
daß es ſich um ein jungvermähltes Paar handelt, und die trotz
aller gegneriſchen Verſuche des Liebespaares darauf drängt, daß
das vermeintliche Ehepaar die Nacht im gemeinſamen
Schlafzim=
mer verbringt. Der Bräutigam und die Eltern der Braut
wer=
den vor die vollendete Tatſache geſtellt, und ſchließlich löſt ſich
alles in Wohlgefallen auf.
von Jean Gilbert verſehen, der auch eine ganze Reihe von
Ge=
ſang= und Tanzduetten und Quartetten hineingeflochten hat, ſo
daß als Ganzes eine ſehr hübſche, unterhaltende Sache
heraus=
kommt.
Hinter der Aufführung war Adalbert Steffters routinierte
Regie zu ſpüren. Es wurde ſehr flott geſpielt und mit wahrer
Aufopferung getanzt und geſungen. Dem Enſemble gehören eine
Reihe ſehr guter Kräfte an. Wenn wir in erſter Linie Helene
Brahms als Helenes Großmutter nennen, iſt das gerechtfertigt
durch eine ganz ausgezeichnete und ſympathiſche Verkörperung
der alten Dame, die ſehr ſchlicht, ſehr vornehm und ſehr herzlich
geſpielt wurde. Eine echte Großmutter aus der Gartenlaubezeit.
Warmherzig, ſchlicht und ohne jede Uebertreibung nach
irgend=
einer Seite. Die Helene ſpielte und ſang Lieſel Ponhart mit
viel Liebenswürdigkeit in der Darſtellung, gutem geſanglichen
und Tanzkönnen. Eine friſche, ſympathiſche Jungmädchenfigur.
Ihr Gegenſpieler Hugo Manzoni ſtand in jeder Beziehung
auf gleicher Höhe des Könnens. Er fand beſonders im
Zuſam=
menſpiel mit der Großmutter den Ton naiver Herzlichkeit und
warmherzigen Humors, der für dieſe Figur erforderlich iſt. Sehr
korrekt, ſehr „präziſe” gab Martin Weiß den Finanzdezernenten
Willibald, dem die Braut 10 Minuten vor der Hochzeit entführt
wurde. Der Künſtler beherrſchte ſeine nicht leichte Aufgabe mit
ungewöhnlicher Gewandtheit. Daß gerade er ſich von
Uebertrei=
bung fernhielt, iſt beſonders anzurechnen, da Figuren dieſer Art
leicht dazu verführen. Derb und behäbig gab Mia Waldow
die oſtpreußiſche Köchin Marianne. Von ſteifer Diſtinguetion war
die Baronin von Alice Ballin, Fritz Daurer hatte als
Ba=
ron keine bedeutende Rolle. Alice Engers, Fritz Petzold,
Hans Emons und Leni Wilke vervollſtändigten das Enſemble
recht gut. Die Bühnenbilder, für die Emil Fink und G.
Ran=
zow verantwortlich zeichneten, waren im Rahmen des
Mög=
lichen ſehr anſprechend und gut. Kapellmeiſter Mürl hat ſein
Orcheſter ſehr ſicher in der Hand. Das Publikum war
beifalls=
freudig und ſpendete Blumen in Fülle. Die Direktion des
Or=
pheums ließ Herrn Direktor Adalbert Steffter einen rieſigen
goldenen Lorbeerkranz mit Schleife überreichen.
Nummer 139
Dienstag, den 21. Mai 1929
Seite 3
Jugendfeiertag und Jugendherbergswerk.
Ein Erlaß des Herrn Miniſters für Kultus und Bildumgswefen
empfiehlt, den diesſährigen Jugendtag (24. Juni) zu einem Weubetag
hir das Jugendwandern und das deutſche Jugenöherbergswverk zu
ge=
ſtalten. Es iſt klar, daß eine einmalige Werbung, beſonders wenn ſie
ſich in der Hauptſache und in wohl den meiſten Fällen auf des Wort
be=
ſchränken muß, nüſt von ausſchlaggebender und nachhaltiger Wirkung
ſein kann; ſie kann und ſoll auch nur ein Signal ſein, Signal für die
Shuliugend ſelbſt, das rechte Wandern fruhzeitig zu lernen, Signal für
die Lehrerſchaft, dieſes unvergleichliche Hifsmittel für Erziehung und
Unterricht ſtärker und ſtäcker in den Geſamtunterrichtsplan einzuſtellen;
Signa) für die Eltern, allzugroße Aengſtlichkeit zu überwinden und dem
Kinde im naturgegebenen Kreiſſe feiner Kameraden die weiten
Mög=
lichkeiten zum Shriuen und Grleben, kurzum zu dem ihm nun eiumal
eigenen ſtarken Betätigungsdrang zu geben.
Wirkſam wird dieſes Signal allerdings nur werden können, wenn
es in der Einſt=llung der Schalen ſtändig und vornehmlich nachklingt,
wenn iu der Lehrerſchaft ſelbſt der Drang lebt, ihren Schülern das
Eu=
lebnis des Wanderns ſo oft zu bieten, als es Stunden= und Lehrplan
erlauben. Aus dieſem Geunde empfiehlt das Miniſteriun für Kultus
und Bildungsweſen den Schulen aller Gattungen den möglichſt engen
Anſihluß an den Richsverband für Deutſche Jugendherbergen. Mit der
ibeellen Unterſtützung einer vorbildlichen Einrichtung auf dem Gebiete
der Jugendfürſorge und Jugendpfſege verbinden ſich für die Schulen
durch die törperſchaftlihe Mitglicboſihaft eine Reihe von Gegemleiſtungen
des Jugendherhergsberbandes, die immer wieder neie Anregungen
geben und die Arbeit des einzelnen weſentlich erleichtern. Für den Schul=
Jahresbeitrag von 5 RM. werden unberechnet geliefert:
1 die monatlich erſehcinende Zeitſchrift „Die Jugendherberge”, die
ſchon 5 Schul=Sonderhefte herausbrachte;
2. aljährlich gleib nah Erſcheinen das neue
Reichsherbergsver=
zeichis;
3. alljährlich gegen Jahresende der Jahrweiſer „Deutſches Wandern”
mit vielen Bildern aus allen Gauen, mit Sprüchen, Gedichten und
mundartlichen Beiträgen.
Als Wichtigſte8 aber gewährt die körperſchaſtliche Mitgliedſchaft
ben Sckzulen die Benutzung von Jugendherbergen als Standbleiben und
S hullandheime. Das Streben nach Schullandheimen wird bekanntlich
immer l=bllafter, und wvenn auch dieſe Entwickelung grundſätzlich zu
begrüßen iſt, ſo kann doch nur eine Minderheit der Anſtalten in
abſeh=
karer Zeil das Ziel eines eigenen Schillandheimes erreichen. Da können
die größzeken und neuzeitlich eingerihteten Jugendherbergen wertvolle
Dienſte leiſten, beſonders in den Monaten außerhalb der Ferienzeit.
Um die Verbindung der Schulgruppen mit dem
Jugendherbergsver=
band möglichſt einfach und fruchtbae zu geſtalten, wird es vorteilhaft
ſein, an jeder Schule einen Verrrauensmann zu wählen. Zu
dieſer Frage nimmt der Neichsherbergsverband Stellung durch folgende
Entſchließung, die auf Antrag des Vertreters des Deutſchen
Philologen=
verbandes angenommen wurde:
Von Schulrat Haſſinger, Darmſtadt.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 18. Mai für
ein Pfund bzw. Stick in Pf. 1. Gemüſe: Spargeln, 1. Sorte 99
bis 100, 2. Sorte 50—70, Kohlrabr 30, Karotten 30, gelbe Rüben 20
bis 25, Spinat 19—15, Mömifkkohl 25, Erbſen 60, Zwiebeln 15—20,
Knoblatgk; 80, Nhabarber 20, Tomaten 30—100, Lattich 60, Kopfſalat 30
bis 40, Blumentohl 80—100, Rcttich 15, Mcerrettich 100—120,
Radies=
chen (Bund) 5. — 2. Kartoffeln; Frühkartoffeln 30—3,
Spät=
kartoffeln 7—8. — 3. Obſt: Tafelätfel 30—60, Wirtſcheftsäpfel 20—30,
Apfekinen 5—15, Zitronen 8—10, Bananen 65—70. — 4. Eßwaren:
Süißrahufbutter 210—2D, Landbutter 180—200, Weichkäſe 35, Handkäſe
5—15, Gier, friſche 13—14. — 5. Pild und Geflügel: Hihner
140—180, Tauben 80—90, Zöegenlämmer 8. — 6. Fleiſch= und
Wuuſtwaren: Rindfleiſch, friſch 80—100, Kalbfleiſch 120,
Hammel=
fleiſt 100, Scküveinefleiſch 3—124, Dörtfleiſch 160, Ziegenfloiſch 80,
Wurſt 70—160, Wurſtfetr 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Fahrraddiebſtähle. Geſtohlen wurde ein altes Opelrad,
ſchwar=
zer Nahmen, ſchwarze Felgen und hochgebogene Lenkſtange. — In der
Eſchollbrücker Straße wurde am 17 Mai gegen 23.30 Uhr ein
Herren=
fahrrad (Marke Löwe) mit Lichtmaſchine und Lampe entwendet. Das
Nad hat ſchwarze Felgen und ſchwarze Schutzbleche. — In der
Lies=
ſtraße und der Stiftſtraße wurde je ein Herrenfahrrad entwendet. Die
Räder waren für kurze Zeit abgeſtellt. Marke und Fabriknummer der
Näder iſt nicht bekannt.
p. Schwurgericht. Die nächſte Tagung beginnt am Montag, den
8. Juni 1989.
Sliäien aus dem Leſerkreiſe.
Gür die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redalktion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie bleibt auf Geund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nich
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Die Gervinusſtraße ſcheint ein Stiefkind der Stadt Darmſtadt zu ſein,
denn während alle anderen Straßen oft mit Waſſer begoſſen werden —
manche Straßenzüge ſogar mehrmals am Tage —, wird hier
ſeltſamer=
weiſe nicht gegoſſen. Nun könnte jemand ſagen, daß das Gießen durch
den Belag nicht mehr nötig ſei. Dieſem Einwand kann man aber
ent=
gegenſtellen, daß auch gleich gepflaſterte Straßen, wie z. B. die Beckſtraße,
Landgraf=Georgs=Straße, Stiftsſtraße, regelmäßig mit Waſſer beſprengt
werden. Waſſer kommt nur dann auf die Gervinusſtraße, wenn der
Himmel mal ſeine Schleufen öffnet, was aber im Sommer nicht beſonders
oft der Fall iſt. Wiebiel Aerger und Verdruß haben die Bewohner der
Gervinusſtraße ſchon gehabt, weil der Staub und Schmutz in die
Woh=
nungen eindringt, was vermieden werden könnte, wenn auch hier
regel=
mäßig das Sprengauto ſeine hygieniſche Tätigkeit ausüben würde! Es
iſt wahrhaftig doch ein Leichtes, auch dieſe Straße zu gießen, zumal das
Sprengauto ſowieſo durch die Darmſtraße fährt. Vielleicht veranlaßt
dieſer Hinweis die zuſtändige Stelle, deren Augenmerk auf dieſen
Miß=
ſtand zu richten und für Abhilfe zu ſorgen. Die Bewohner der ſo
ſtieſ=
mütterlich behandelten Straße würden der Stadtverwaltung recht dank=
EinBewohner.
bar ſein!
Tageskalender für Dienstag, den 21. Mai 1989.
Heſf. Landestheater, Großes Haus. Anfang 20 Uhr, Ende nach
22 Uhr, C 17: „Napoleon”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum, abends 20.15 Uhr: „In der Johannisnacht”. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Reichshof, Kaffee Ganßmann. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=Thegter, Helia.
„Die Gaue mögen dahin wirken, daß ſie an ſämtlichen Schulen
ihres Bereichs je einen Vertrauensmann der Lehrerſchaft für das
Wandern finden, der für die Ausſtellunx der Ausweiſe, Zahlung der
Beiträge und Empfang ſowie Beuubeitung der Verbandsmitteilungen
ſorgt. Es bleibt dem einzelnen Gau überlaſſen, in welcher Weiſe
er die Mitarbeit der betueffenden Herren fördert.”
Dieſe Anregung kann im Intereſſe einer reibungsloſen
Zuſammen=
arbeit und vor allem im Interiſſe einer ſtarken Wanderaktiwbität an den
Schulen nur befürwortet werden. Denn ſchließlich liegt ja die
aus=
ſchlaggebende Fürderung der jugendlichen Wanderfrende bei der
Ver=
antwortlichkeit und der Wanderliebe der Lehrer ſelbſt. Und gerade die
Wanderungen, die dom Freiheitsbedürfmis der Linder entgegenkommen
und nicht das Sluliſche allzu ſichtbar betonen, werden in den
heran=
tachſenden Menſchen die ſtärkſte Liebe zu der Natur und ſchließlich
auch das Bedürfnis für frohe Wanderfahrten wecken, das über die Schule
hinaus anhält. Bo es die Verhältntiſſe geſtatten, ſollten daher die
Leh=
rer ſich und den Kindern allmonatlich die Freude einer größeren
Wan=
derung genähren, wobei es nicht auf lange Eiſenbahn= oder
Autobus=
fahrten, ſondern auf das tatſächliche Wandervenſum ankommt.
Die rechte Würdigung wird dem Aufruf am Jugendfeiertag aber
erſt dann werden, wern auch die Kinder ſelbſt zu aktider Betailigung
an dem geſamten Werk deutſchen Jugendherbergbaues aufgerufen
wer=
den. Was nichts koſtet, iſt niahts wert, ſagt der Volksmund, und
des=
halb follen die Shüler ſelbnt Auteil haben an dem Ausbau des
Jugend=
herbergswerkes; es ſoll auch ihr Werk werden, ſie ſollen das ſtolze
Ge=
fühl haben, wenn ſie das Heim oder die Bleibe benutzen, baß auch ſie
daran mitgeholfen haben, für ſich und die vielen anderen deutſchen
Jungen und Mädchen dieſe ſchönen und gaſtlichen Stätten der Naſt und
des abendlichen Behagens auf lufüger Höhe, im friedlichen Tal, im
ſtillen Walde, in der trutzigen Burg eniſtehen zu laſſen. Nicht ein Werk
allein für die Jugend ſollen die Jugendherbengen ſein, ſondern auch ein
Werk der Jugend. Aus kleinen Opfern ſoll die gemeinſame große Tnt
werden, an der alle ohne Unterſchied teilhaben, wie ja auch die
Jugend=
lerbergen allen offen ſtehen, die ihrer bedürfen. Aus dieſem Grunde,
das Gefühl für die Solidari ät zwiſchen Jugend und
Jugendherbergs=
verk auch in den noh ſchulpſlichtigen jungen Wanderern lebendig
wver=
den zu laſſen, wäre es fſehr zu begrüßen, wenn alle Schulen unter ihren
Schülern eine Sammlung beranſtalten nürden, an der ſich nach
Möglichkeit jectes Kind mit einem kleinen, ſelbſtverſtändlich völlig
frei=
willigen Betrag beteiligen follte. Auf dieſe Weiſe wwürde der Appell
des Jugendfeiertages 1929 dunch die Jugend auch zu den Eltern
hinein=
getragen werden, und auch ſchon dadurch wird er vielleicht doch mehr
als ein einmaliges und ſchmell verklungenes Signal werden. Nähere
Auskunft erteilt und koſtenloſes Werbenmaterial vermittelt jederzeit der
Gau Südheſſen im Reiclsb=band ſür Deutſiche Jugendherbergen.
Darm=
ſtadt, Bürohaus Alter. Elifabethenſtraße 34. Schließfach 200. Die
An=
meldung zur Mitgliedſchuft und das Ergebnis etwaiger Sammlungen
richte man ebenfalls an dieſe Stelle.
0. Eich bei Pfungſtadt, 18. Mai. Aus Schule und Gemeinde.
Das Jahr 1929 iſt für die Gemeinde Eich, die rund 125 Einwohner
zählt, von beſonderer Bedeutung. Im Jahre 1899, alfo vor 30 Jahren,
erhielt nämlich Eich ſein eigenes Schulhaus und eine eigene Schule, die
aber jetzt, nach 30jährigem Beſtehen, aus Erſparnisgründen wieder
eingehen mußte, und dreiß:g Jahre ſind es her, ſeit Eich ſelbſtändig iſt.
Früher hatte Eich nur einen Beigeordneten, und die Kinder des Trtes
mußten die Schule in Hahn beſuchen. Das Eicher Schulhaus wurde
anſtelle eines alten, baufälligen Holzfachhauſes im Jahre 1898 erbaut,
und zwar auf Anregung des verſtorbenen Lehrers Rothermel zu
Viſchofsheim, der ein geborener Eicher war und auch das Glöckchen
auf dem Schulhauſe ſtiftete. Das Schulhaus wurde von der Baufirma
Wacker=Pfungtadt errichtet. Das neue Gemeindegebäude hatte einen
fünffachen Zweck. Es enthielt den Schulſaal, eine Lehrerwohnung,
Wirklich elegante Kleidung ist international. Den „ETERNA-
Halbsteif” können Sie auf der ganzen Welt
tragen.
1W 5416
den Rathausſaal und das Amtszimmer des Bürgermeiſters den
Auf=
bewvahrungsraum für die neue Feuerſpritze, eine Arreſtzelle und ein
Armenzimmer mit beſonderem Eingang, das in der letzten Zeit aber
nicht mehr bewohnt wurde. Die Einweihung des
Schul=
hauſes erfolgte am 9. April 1899 unter Beteiligung der Ortsvereine
von Hahn und Eich. Miniſterialrat Beſt=Darmſtadt hielt die
Weihe=
rede. Die Schülerzahl betrug anfangs 16, hielt ſich in dieſer Höhe, ſank
aber nach einigen Jahre auf ungefähr 9 herab. Auch ſeine eigene
Fortbildungsſchule beſaß Eich. Die Lehrer in Eich waren: als erſter
Lehrer Heinrich Roth von 1899 bis 1905, dann Heinrich Noth ſen.
(früher in Worfelden), Lehrer Gorr, der nach Griesheim verſetzt wurde
Lehrer Heinrich Dieter aus Eberſtadt, zuletzt Lehrer Chiſt, der jetzt nach
Pfungſtadt kam. Jetzt iſt die Lehrerſtelle aufgehoben, die Kinder müſſen
nach Eſchollbrücken in die Schule. Zur Erinnerung an die
Schulhaus=
weihe beſchloß Eich die Einführung einer eigenen Kirchweihe, wie
über=
haupt Eich nun daran ging, ſich auch in politiſcher Hinſicht von Hahn
unabhängig zu machen. Der ſeitherige, nur als Beigeordneter
fungie=
rende Ortsvorſteher Gilbert wurde zum Bürgermeiſte: gewählt. Eich
bekam von da ab auch ſeinen eigenen Gemeinderat. Auch legte die
Gemeinde einen eigenen Friedhof an ſvorher wurden die Toren in Hahn
beerdigt). Der erſte Lehrer von Eich, Hch. Roth, gründete einen
be=
ſonderen Geſangverein für Eich, den Geſangverein „Eintracht”, der
1927 ſein B5jähriges Jubiläum begehen konnte.
— Gernsheim a. Rh., 19. Mai. Waſſerſtand des Rheins
am 18. d. M.: 027 Meter, am 19. d. M.: 0.30 Meter.
490-Jahrfeier der Prokeſtakion.
in Speyer.
Speher, D. Mai.
Aus Anlaß der 400jährigen Wiederkehr der Proteſtation zu Spehe
1529 finden hier augenblicklich große Feerlichkeiten ſtatt, die von den
evangeliſchen Kreiſen des In= und Auslandes außerordentlich ſtark
beſucht ſind. Als Vertreter der Neichsregierung iſt Staatsſekretär
Schmid erſchienen. Der Präſident des Deutſchen Evangeliſchen
Kir=
chenausſchuſſes Dr. Kapler=Berlin nimmt ebenfalls am Feſt teil. Den
Auftakt zum Feſte bildete der erſte Pfingſtfeiertag, der bei allerdings
regneriſchem Wetter viele Tauſende auswärtiger Gäſte in die
girlan=
dengeſchmückte altehrwürdige Kaiſerſtadt brachte, die einem Fahnenmeer
glich. Früh 6 Uhr kündeten die Glocken der Gedächtniskirche, in der
vormittags Biſchof D. Dr. Baltazar von Debrechzin (Ungtrn)
predigte, den Beginn des Feſtes an. In dem ebenfalls überfüllten
Kindergottesdienſt ſprach Oberkirchenrar Zentgraf=Mainz. Ein von
Oberkirchenrat D. Munzinger=Landau verfaßtes Feſtſpiel „Um
Glau=
ben und Gewiſſen”, das den Glaubenskampf auf dem Reichstag ſchildert
und mit dem Sieg des proteſtantiſchen Bekenntniſſes endet, wurde am
Abend mit großem Beifall aufgeführt. Mit der bengaliſchen
Beleuch=
tung der Gedächtniskirche in ſpäter Abendſtunde endete der Feſtbortag.
Am Pfingſtmontag, dem erſten Feſttage, trafen bei herrlichſtem
Wetter in einer großen Zahl überfüllter Sonderzüge über 100 (00
Menſchen ein. Die in dre: Kirchen angeſetzten ſechs Gottesdienſte,
in denen Geheimer Kirchenrat Univerſitätsprofeſſor D. Dr.
Rend=
torff=Leitzig, Senior D. Stökl=Wien, Kirchenrat Cantzler=
Spehzer, Oberkonſiſtorialrat Domprediger D. Richter=Berlin,
Stadt=
pfarrer D. Heſſelbacher=Baden=Baden und Kirchenrat
Klein=
mann=Ludwigshafen ſprachen, waren derart überfüllt, daß auf den
Blätzen vor den Kirchen Parallelgottesdienſte abgehalten werden
muß=
ten. Nachmittags 2 Uhr bewegte ſich der aus mehr als 500 Reitern
beſtehende Feſtzug „Die Väter der Proteſtation erſcheinen zum Feſt”
durch die Straßen der Stadt. Alle Fenſter, Bürgerſteige, Laternen,
Mauern uſwv. waren von Menſchenmaſſen beſetzt. Es war ein
unver=
geßliches Bild, als die fünf proteſtantiſchen Fürſten mit Gefolge und
die 14 proteſtierenden Städte mit ihren 18 Abgeordneten in hiſtoriſcher
Tracht vorüberritten. Hinter dem Feſtzug her ſchoben ſich die 100 000
Menſchen, um am Maſſenfeſtakr auf dem Städtiſchen Feſiplatz am
Nhein, dicht beim Dom, teilzunehmen. Plötzlich ertönte vor Beginn
der Darbietungen eine Stimme durchs Megabhon und verkündete den
Inhalt eines Begrüßungstelegramms, das der Reichspräſident von
Hindenburg, geſandt hatte und das mit donnerndem Hurra und
anſchließendem Deutſchlandlied aufgenommen wurde. Der
Maſſen=
feſtakt, der von eindrucksvollen Poſaunenchören und gemeinſamen
Ge=
ſängen umrahmt war, brachte drei lebende Bilder: „Luthers
Theſen=
anſchlag”, „Luther in Worms und. Die Proteſtation”, zu denen
Direk=
tor Fahrenhorſt=Berlin, Generalſekretär Dr. Geißler=Leivzig
und Pfarrer Lind=Speher das Wort ergriffen. Mit dem gemeinſamen
Geſang des Liedes. Ein feſte Burg iſt unſer Gott” ſchloß die
er=
hebende Feſer. — Bei einem von 500 geladenen Ehrengäſten beſuchten
Geſellſchaftsabend am Pfingſtmontag, zu dem auch der Vertreter der
Neichsregieung erſchienen war, begrüßte Kirchenrat Tillmann=
Speher die Gäſte worauf Geheimrar Dr. v. Schubert=Heidelberg
die jüngſte Forſchung über den Speherer Reichstag 1529 beleuchtete
und Univerſitätsprofeſſor Dr. Althaus=Erlangen über „
Evange=
liſch und Proteſtantiſch” ſprach.
Reichspräfidenk von Hindenburgs Begrüßungs=
Eeumn:.
„Zur 400=Jahrfeier der Proteſtation gegen den Reichsabſchied von
Speher ſende ich, im Gedenken an das für die deutſche evangeliſch=
Kirche ſo bedeutſame Ereignis von 1529 mit Ihnen vereint, allen
Feſt=
teilnehmern meine herzlichſten Grüße. Möge die heutige
Verſamm=
lung ſo vieler evangeliſcher Vertreter aus Deutſchland und ſeinen
Nachbarſtaaten zur Erhaltung und Feſtigung des ebangeliſchen Geiſtes
und der inneren Verbundenheit aller, die der evangeliſchen Kirche
an=
v. Hindenburg, Reichspräſident.”
gehören, beitragen.
Kitchenpräſidenk Fleiſchmann an den
Reichs=
präſidenken:
„Tauſende evangeliſcher Chriſten des deutſchen Weſtens geloben
heute, bereint mit den leitenden Männern des geſamten deutſchen
Pro=
teſtantismus, dem großen Führer in des Vaterlandes Not in tiefſter
Dankbarkeit für ſeinen herrlichen Feſtgruß und im Bewußtſein
inner=
ſter Verbundenheit unentwegte Gefolgſchaft und treueſte
Pflichterfül=
lung in der Kraft evangeliſchen Glaubens und der Zucht proteſtantiſchen
Gewiſſens.
J. A.: Fleiſchmann, Rirchenpräſident.”
Cc. Seeheim, 20 Mai. Nackdem unſere Schuljugend beim
Blumen=
tag am letzten Sonntag für den Verein für das Deutſchtum im Ausland
rund 170 Mark geſammelt hatte, erzählte ihr und den Schülern von
Bickenbach Herr Dr. Neumam=Groß=Umſtadt am Dienstag dormſttag
von den Aufgaben dieſes Vereins. Er bevſchtete von den Kämpfen der
Greuzlanddeutſchen und von dem zähen Feſthalten der Deutſchen in den
Auslandskolomien an ihrem Deutſchtum. Er ſprach von der Bebeutmg
von Schule und Kinhe in dieſen Gebieten, die — wie ſchon ſeit bald
100 Jahren der Guſtav=Adolf=Verein — die treueſten Hüter deutſcher
Strache und deutſcher Weſens dort ſind. Die unparteiſche Arbeit des
V DA ſei keine Anmaßung der Welteroberung, ſondern erſtrebe
lebig=
lich ein ſtarkes Bindeband zwiſchen deutſchen Voltsgenoſſen in Heimat
und Ausland. In ſeinen Dankeswvorten an den Redner unterließ es
der Schullerter, Herr Nektor Kumpf, nicht, auch dem anweſenden
Geiſt=
lichen für die Ueberlaſſung des Co. Gemeinbehauſes für den heutfgen
Zweck zu danken, der dadurch wiederum ſeinen gemeinnützigen Sinn
belvieſen habe — Einen ſchweren Motorradunfall erlitten
am Sonntag früh zwei junge Leute, J. P. und L. G. von hier, in
Nie=
der=Zngelheim, als ſie von einer Fahrt mach Bacharach heimkehrten. An
einer 8=Kurve verlor P. die Herrſchaft über das Nad und ſtürzte ſo
un=
glucklich, daß er noch heute im Krankenhaus zu Nieder=Ingelheim liegt.
Sein Begleiter erſitt nur leichtere Verletzungen. — Zur Bekämpfung
der diesjährigen Maikäferplage rücken jeden Morgen die
Buben der vier oberſten Jahrgänge aus, um unter Aufſicht der
Feld=
ſchützen von 6 bis 8 Uhr die Maikäfer an den Bäumen zu ſchütteln.
— Hirſchhorn, 19. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
18. Mai: 0,85 Meter, am 19. d. M.: 0,87 Meter.
Nach cie vor in bester Gualität!
A
DMNOor rALDEKKONEZ
R AS
CoRDON ROUGE IO3
Dionfte ENTM
EUENOA
SLEIPNERS
Teunah
KAutU S0
Seite 4
Dienstag, den 21 Mai 1929
Nummer 139
Eiſenbahnnnglück bei Würzburg.
Würzburg, 19. Mai.
Nach amtlicher Mitteilung der Neichsbahndirektion fuhr geſtern abend
um 9 Uhr 10 der D=Zug 392 auf einen zwiſchen Würzburg und
Hei=
dingsfeld=Weſt auf freier Strecke abgeriſſenen Zugteil des Güterzuges
6830 auf. Die Lokomotibe des D=Zuges ſtürzte um, der Pachvagen und
ein Perſonenragen ſind entgleiſt. Vom Güterzug ſind echt Wagen
entgleiſt und teilweiſe umgeſtüirzt, vier Güterwagen gerieten in Brand.
Das Gleis Würzburg—Treuchtlingen wurde auf 150 Meter zerſtört. Der
Zuoverkehr iſt um 1 Uhr 30 nochts eingleiſig wieder aufgenommen
wor=
den. Der Lokomotziführer und eine Reiſende des D=Zuges wurden
leicht verletzt. Die Urſache des Unfalls iſt die vorzeitige Freigabe der
Strecke.
Vom Zug überfahren.
Ein Ehepaar aus Köln getötet.
WSN. Altenkirchen (Weſterwald), 20. Mai.
Am erſten Feiertag, mittags, wurde auf einem Bahnübergang beim
Bahnhof Ingelbach auf der Strecke Weſierburg—Altenkirchen ein
Per=
ſonenauto von einem Perſonenzug überfahren. Der Beſitzer des Wagens,
ein Herr Künſtler aus Köln, war ſofort tot; ſeine Frau ſtanb auf dem
Transport nach dem Krankenhaus in Altenkirchen. Die Tochter, die das
Auto lenkte, erhielt nur leichtere Verletzungen. Nach Angabe eines
Augenzeugen hat die Lokomotive vor dem Uebergang Signal gegeben,
die Führerin hat dies aber anſcheinend überhört. Als ſie auf den
Glei=
ſen war und den herankommenden Zug bemerkte, verlor ſie die
Herr=
ſchaft über die Nerven und blieb, anſtatt ſchneller zu fahren, mit dem
Wagen auf den Gleiſen ſtehen.
Autounglück bei Station Sennelager.
Kaffel, 20. Mai.
Am Pfingſtſonntag gegen 19 Uhr wurde von dem aus Bielefeld
kommenden Perſonenzug 660 ein mit ſechs Perſonen beſetzter
Kraft=
wagen auf dem ſchrankenloſen Bahnübergang zwiſchen den Bahnhöfen
Neuhaus in Weſtfalen und Sennelager der Strecke Paderborn-
Biele=
feld erfaßt, ob ohl der Lokomotzivführer die vovgeſchriebenen Signale
gegeben hatte, und etwa 40 Meter weir geſchleift. Von den Inſaſſen
des Kraftwagens ſind Frau Ruhe aus Siebenbrück und Fran Brockholz
aus Höfelhofen getötet worden, während von den übrigen Perſonen
drei ſchwer und eine leicht verletzt worden ſind. Aerztliche Hilfe war
ſofort zur Stelle. Die Verletzten wurden im Neuhauſer St. Andreas=
Krankenhaus untevgebracht. Die Unterfüchung iſt eigeleitet worden.
EP. Brüffel, 20. Mai. An einem Bahnübergang in der Nähe von
Rillaert an der holländiſchen Grenze iſt ein Auromobil in einen
Schnell=
zug hineingefahren. Die vier Inſaſſen des Auzos wurden getötet.
Frühlahrskur für
Mervenkranke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim
im Taunus bei Frankfurt em Main — Prosp durch (I.5860
San.-Ral Dr. H. Schnlze-Kahleyss, Nervenarzt
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotkerie.
2. Tag 2. Klaſſe (18. Mai). Heute fielen in der Vormittags=
Z:ehung: 2 Gewinne zu 100 000 Mark auf Nr. 260 912, 2 Gewinne
zu 50 000 Mark auf Nr. 278 056, 2 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr.
265 760, 2 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 982 865, 4 Gewinne zu 1000
Mark auf Nr. 45 180 181 306, 12 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 41 101
78020 146 839 175 025 252300 388 399, 32 Gewinne zu 500 Mark auf
Nr. 7822 15 394 62361 64 853 123 586 124 198 176 917 179071 289 928
296 255 296 399 298 592 334 428 368 788 370 058 398 486; ferner 116
Ge=
winne zu 300 Mark und 300 Gewinne zu 180 Mark. — In der
Nach=
mittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 83 247,
4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 53 660, 82 469, 6 Gewinne zu 2000
Mark auf Nr. 254 615 326 058 340 562, 6 Gewinne zu 1000 Mark auf
Nr. 7798 122 681 323 824, 12 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 37 872
155 081 171800 243 120 B4 334 338 221, 24 Gewinne zu 500 Mark auf
Nr. 60 900 109 860 151565 155977 192 980 196 547 209 130 285 893
304 469 343 264 360 931 495 735, ferner 96 Gewinne zu 300 Mark und
248 Gewinne zu 180 Mark. — Die Ziehung der 3. Klaſſe findet am
14. und 15. Juni 1929 ſtatt.
Wetterbericht.
Unter dem Einfluß hohen Druckes hat ſich die Wetterlage
be=
ruhigt und Bewölkungsabnahme eingeſetzt. In ganz Deutſchland
herrſcht heiteres und trockenes Wetter und die Temperaturen gingen
auch in unſerem Bezirk während der vorletzten klaren Nacht bis in
Gefrierpunktsnähe zurück. Die Hochdruckwetterlage hält zunächſt noch
ſtand, ſo daß der herrſchende Witterungscharakter fortbeſteht. Dabe:
nimmt die Erwärmung weiter zu; nachts bleibt es jedoch noch kühl.
Ausſichten für Dienstag, den 21. Mai: Heiter bis wolkig, weitere
Erwärmung, trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 22. Mai: Warmes, wolkiges, auch
zeitweiſe aufheiterndes Wetter; vorwieend trocken.
Die heutige Nummer hat. 10 Geiten
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 21. Mai. 13.30. —callplatten. O 15.05:
Jugend=
ſtunde: Für Frankfurt: Rektor Hürten: Hanau, Stadt und Schloß,
— Für Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Der Meißner. O 16.35;
Konzer:. Funkorch. Mitw.: Agnes Braunfels (Alt), H. Gareis (Klav.)
W. Schütze (Klarinette), O. Angermann (Horn), G. Jung (Fagott),
O 18.10: Leſeſtunde: Aus Effi Brieſt” von Fontane. Sprecher:
Dr. Laven. o 18.30: Kaſſel: Gartening. Hinze: Ratſchläge für
den Gartenfreund. o 18.40: Kaſſel: Vortrag von Stadtmed. Rat
Dr. Keding. o 19: Dr. Priemel: Der Tiermaler W. Kuhnert,
— Vorleſung aus Kuhnerts Buch „Im Land meiner Tiere. o 19.20;
Schach. o 19.40: Engliſche Litheraturproben. O 19.50: Engliſcher
Unterricht. O 20.15: Die Freier”. Romant. Luſtſpiel von Joſei
v. Eichendorff. O Anſchl.: Kaſſel: Kammermuſik. Dvorak: Terzett
für 2 Violinen und Viola; Klavierquintett. Ausf.: Kaſſeler
Streich=
uartett. E. Bodart (Klavier).
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 21. Mai. 12: Franzöſiſch für Schüler,
O 12.25: Rektor Karſelt und Rektor Weſtermann: Praktiſches
Rech=
nen. O 12.55: Nauener Zeit. o 14.30: Kinderſtunde: O. Buchmann:
Ein Höhenflugweltrekord. O 15: Jugendſtunde: R. Henſeling:
Him=
melsbeobachtungen. O 15.30: Wetter und Börſe. o 15.40:
Frauen=
ſtunde: K. Joſeph: Die Hausapotheke. o 16: Stud.=Dir. Dr.
Graberi und Stud.=Rat Dr. Hartig: Zur praktiſchen Durchführung
der preußiſchen Richtlinien an höheren Schulen. o 16.30: Sé.
Frenkei und M. Osborn: Neuzeitliche Violinmuſik. o. 17: Leipzig:
Operettenmuſik. Ausf.: Leipziger Funkorch. Sol.: Gertrud Rößner
und Fr. Kaulvers (Geſang). O 18: Prof. Dr. Kaßner: Unſere
Lufthülle. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr. O 18.55: Dr.
Lan=
dau: Deutſche Geſelligkeit. O 19.20: Dr. Manz: Die Sprache des
Erfolges. O 20: Sonderveranſtaltung: Violin=Konzerte. Mozart:
Konzert A=dur Nr. 5. — Höffer: Konzert für Violine und Orch.
— Maurer: Concertante für 4 Violinen A=dur. Ausf.: Prof.
Havemann, Bernhard Hamann, Margarete Lettermann, Karin
Roſ=
ſander, Kammerorch. O 21: Klaviervorträge: Rameau=Mac Dowell:
Sarabande. — Mac Dowell: Eine alte Liebesſage; Danſe
anda=
louſe. — Albenitz: Prélude: Serenata: Malaguena. — Roſſini:
Ouv. zu „Wilhelm Tell”. Ausf.: Ed. Weiß (Flügel). e 21.30:
Unterhaltungsmuſik. Dr. Becce’s Terra=Symphoniker. Stransky:
Ich bin verrückt nach Hilde, Fox. — Giordano: Fantaſie zu
„Siberia”. — Becce: Scene paſſionnée: Erſte italieniſche Suite.
— May: Bimbambulla, Fox. O Anſchl.: Preſſe=Umſchau des
Drahtloſen Dienſtes.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratentell: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
HHHT
Gustav A. Strack
und Frau Helene
geb. Kuhbier
zeigen ihre Vermählung an.
Hagen, Bahnhofstraße 32
22. Mai 1929
Dipl.-Ing. K. E. Stein
Margret Stein geb. Staab
Lieblos
Listernonl I. W.
Vermählte
2i. Mai 1929
Groß-Umstadt
Die Eheleute Ernſt WBeil und Frau Anna
geb. Stoll, Riedeſelſtraße 56, begehen
am 22. Mai das Feſt der
Silberhochzeit
Am 22. Mai 1929 begehen die Eheleute
Chriſtian Schneider und Frau
Margarethe, geb. Lochmann, das
Feſt der
Silbernen Hochzeit.
DIE FRAU
v. Dr. med. H. Pauk:,
mit 76 Abboſdungen.
Inhalt: Periode, Ehe,
Geſchlechtst ieb,
Krankh., Abweich. v.
d. natürl
Geſchlechts=
empf.,
Schwanger=
ſchaft, Verhüt und
Unterbrechung.
Wo=
chenbett. Pflege d.
Säugl, Proſtit.,
Ge=
ſchlechtstrankheiten.
Wechſeljahre. Preis
4 ℳ geb. 5 ℳ urd
Porto. R. Oſchmann
Konſtanz 136
1 „Ka 203/
Statt beſonderer Anzeige.
Heute verſchied nach langem ſchweren Leiden
mein inniggeliebter Mann, unſer lieber Vater,
Schwie=
gervater, Großvater, Bruder und Onkel
derr Lopoie Manngeimer 1.
im 75. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Leopold Mannheimer I.
Emma, geb Stern, und Kinder.
Gräfenhauſen, Rüfſelsheim, Mänchen.
Frankfurt a. M., den 20. Mai 1929.
Die Beerdigung findet ſtatt am Mittwoch, den
22. Mai, mittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe aus.
Kranzſpenden dankend verbeten. „
Todes=
Anzeige.
Goit dem Allmächtigen hat es gefallen, am 2. Pfingſimorgen
meine innigſigeliebte Gattin, meine herzensgute und treuſorgende
Mutter, unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Grag Sentiene Maht
geb. Schreibweiß
im Alter von 45 Jahren von einem langen, mit größter Geduld
er=
tragenem Leiden, wohlverſehen mit den hlg. Sterbeſakramenten, durch
einen ſanften Tod zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johann Mahr und Sohn Hans.
Darmſtadt, Eberſtadt, Isling (Ofr.), Würzburg, den 21. Mai 1929.
Waldſtraße 25.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 22. Mai 1929, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
OBlan
B.
OSohnn
Schlager
SMeg
60294
im Spezialgeſchäft
Grodhaus am weißen Turm.
Ia Bohnerwachs
loſe, Kilo Mk. 1.25, empf. (B.5125
Drog. Hecker Nachf., Ludwigshöhſtr. 1
Statt beſonderer Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß heute nacht
10” Uhr nach längerem mit
großer Geduld getragenem Leiden,
mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Großvater, Ururgroßvater,
Schwager und Onkel (8665
Heinr. Sauerwald!
im 92. Lebensjahre ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Groß=Gerau, den 20. Mai 1929.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Marie Sauerwald, geb. Strobel
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, 22. Mai 1929, nachm.
4 Uhr, vom Trauerhauſe,
Bahn=
ſtraße, aus ſtatt.
Todesanzeige.
Heute ſtarb nach langem,
ſchwe=
rem Leiden unſer lieber Vater
und Großvater
Markus Fuchs
Die trauernden Hinterbliebenen:
Die Kinder: Klära, Bertha,
Siegfried, Hermann, Gertrud
und Martha.
Die Beerdigung findet ſtatt am
Dienstag, 21. Mai, nachmittags
3 Uhr, vom Portal des iſrael.
Friedhofes aus. (8663
8661
Einfamil.-Haus
6 Z., Nebenräume,
Zentralhzg.,
Warm=
waſſerverſ.. Garten
Garage, zu verkauf.
u. tauſchl. beziehb.
Feſt. Kfpr. 30000 ℳ
Anz. 15—20 000 ℳ.
Anfr. u. C. 17 a. d.
Geſchäftsſt. (*msi
Weidenscnrolkror
vielfach ärztlich empfohlen
bei
Wilhelm Mitze
Bäckerei und Konditorei
Darmstadt, Hügelstraße 19.
1265a
KRAGEN-WASCHEREI
Waldstraße 20
KOT
Fernspr. 943 (7308a
Heidenreichſtraße
ſchön und frei gelegen, ſehr ſolid gebaut
enthaltend: 9 Zimmer, 2 Bäder, 4 W. C.,
Balkon, Veranda, Wintergarten,
Zen=
tralheiz., reichl. Nebenräume, Garage und
Garten, günſtig zu verkaufen durch Firme
Seb. Eckler, Darmſtadt, Rhein
ſtraße 34, Telephon 243. (8617b
gaugpapiere
liefert billigſt
Papler-Eitler
Mühlſtraße 28.
Tel. 1518. (6655a
Krauergarveroder
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingold
Kranichſteinerſtr. 28
Eliſabethenſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(87a
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
Haarausfalt
indert 462
Brennessel-
Haarwasser
Fl. 1 60 u. 2.40
Parfümerie
Müller
t einſtrag,
Das iſt’s ja
was das altberühmte „Köſtritzer
Schwarz=
bier; ſeit über 400 Jahren in unzähligen
Haushaltungen unentbehrlich und beliebt gemacht
hat, es ſchafft nicht nur neues Blut, geſunde
Nerven, gibt friſchen Lebensmut ſondern es
ſchmeckt auch ausgezeichnet und iſt nicht teuer.
Vertretungen: Gg. Herth, Stiftſtraße 89,
Fern=
ſprech. 1244, H. Oſtertag, Hügelſtraße 27,
Fern=
ſprecher 2468.
(C.Mgd.423
DasGeſchäftshaus
Beſſungerſtr. 2
wird zwecks
Erb=
auseinanderſetzung
dem Verkauf
aus=
geſetzt. Der an die
Fa. Schade &
Füll=
grabe z. 3. verm.
Lad. (Kreuzungsp.
v. 5Straß.) w. am
1. Sept. 1930 frei.
Ern te Intereſſ. er.
halt. nä Aufſchl.n.
d. d. Firma (8626b
Aib. Mittelſtädt
Eliſabethenſtr 34.
Endlich allein.
„Nun bin ich Dein, wo Du hingehst, da will auch ich
ningehen und sei es bis ans Ende der Welt‟.
„Na Schatzel, für solch einen weiten Weg vergiß aber
nicht „Lebewohl” für Deine Hühnerangen8.
Gemeint ist natürlich das berünmte, von vielen Aerzten
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmilderndem
Filzring für die Zesen und Lebewohl-Ballenscheiben für die
Fußsohle. Blechdose (8 Pflaster) 75 Pf., Lebewohl-Fulbad
gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachtel (2 Bäder)
50 Pf., erhältlich in Apotheken und Drogerien, sicher zu haben:
Palais-Drog P Pohl, Ecke Saalbau- u. Elisabethenstraße,
Engel-Drog, H. Schaub. Karlstraße 28, Germania-Drog.,
K. Steinbäuser, Nieder-Ramstädterstraße, Gebr. Vierheller,
Drog., Schustergasse 14. A. Zachmann, Merkur-Drog.,
Bleichstr. 46.
(1I.Dr. 329
Nummer 139
Dienstag, den 21. Mai 1929
Seite 5
Die Situgtion in der „Runde der Reiſter”.
Nach den Pfingſtſpielen.
Die Pfingſttage brachten zwei Endſpiele um die Süddeutſche
Fußballmeiſterſchaft. Am erſten Tag ſpielten Karlsruher FV.
und Germania Brötzingen 1:1, das Ergebnis hatte auf die
Ge=
ſtaltung der Tabelle keinen Einfluß mehr. Stärkere Bedeutung
war dagegen dem Treffen zwiſchen VfL. Neckarau und Wormatia
Worms beizumeſſen. Auch hier gab es ein 1:1. Neckarau hat alſo
erneut einen Punkt verloren und damit ſeine Ausſichten, zweiter
ſüddeutſcher Vertreter werden zu können, weiter verſchlechtert.
Bayern München führt jetzt mit zwei Punkten Vorſprung vor
dem Rheinbezirksmeiſter. Beide Mannſchaften haben noch zwei
Spiele auszutragen. Neckarau muß gegen den „Club” in
Nürn=
berg und gegen Bayern München in Mannheim ſpielen. Die
Bayern haben neben dem Spiel in Mannheim noch eins in
Karlsruhe gegen den KFV. durchzuführen. Man ſieht alſo, daß
die Chancen für Bayern München doch erheblich günſtiger ſtehen
Der Stand der Tabelle:
1. FC. Nürnberg
Bayern München
VfL. Neckarau
Eintracht Frankfurt
Karlsruher FV.
Germania Brötzingen
Wormatia Worms
Boruſſia Neunkirchen
ern München. Der Tag dürfte alſo wahrſcheinlich die
Entſchei=
dung in der Frage nach dem ſüddeutſchen Zweiten bringen.
B.ſ.2. Reckarau — Wormakia Worms 1:1 (1:0).
Worms erkämpft ſich ein verdientes Unentſchieden.
Das Treffen hatte nur etwa 1000 Zuſchauer angezogen, alſo
bei den diesjährigen Schlußſpielen ein Rekord im negativen
Sinne. Diejenigen, die nicht gekommen waren, hatten aber auch
nichts verſäumt, denn beide Mannſchaften enttäuſchten,
nament=
lich Neckarau. Die Elf war dadurch gehandicapt, daß Zeilfelder
bald nach Beginn verletzt wurde und dann nur noch als Statiſt
mittun konnte. Aber deſſen ungeachtet machte die geſamte
Mann=
ſchaft einen müden, überſpielten Eindruck; ſie bedarf dringend
der Ruhe. Auch die Wormſer kamen über mäßige Leiſtungen
nicht hinaus, dies gilt vor allem von der Angriffsreihe. Den
Führungstreffer erzielte Neckarau durch den jungen Halbſtürmer
Striehl in der 33. Minute vor der Pauſe; 8 Minuten vor
Spiel=
ende glichen die Wormaten durch L. Müller aus. Als
Unpartei=
iſcher amtierte Sackenreuther=Nürnberg korrelt und umſichtig:
dennoch mußte er ſich von beiden Parteien, auch von den Spielern,
unberechtiate Reklamationen gefallen laſſen.
Kurze Kritik.
Bei Neckarau war der Sturm das Schmerzenskind, die jungen
Erſatzverbindungsſtürmer Striehl und Penner fielen umſomehr
aus, als Zeilfelder nach ſeiner Verletzung nur noch Statiſt war.
Aber dem Angriffsquintett fehlte auch die Unterſtützung durch
die Läuferreihe, die ſehr matt ſpielte und eine recht ſchwache
Geſamtleiſtung bot. Verteidigung und Torwart dagegen waren
durchaus zuverläſſig. — Auch die Wormſer krankten an einer
ſchwachen Stürmerreihe, es kam kaum ein einziger Schuß aufs
gegneriſche Tor, ſelbſt L. Müller war ſchwach, allerdings fehlte
Winkler. Recht gut dagegen war die Läuferreihe der Gäſte, die
unermüdlich hinter dem Leder her war. Sehr gut war auch das
Schlußtrio, in dem der Tormann Gisbert überragte.
Der Spielverlauf.
Beide Mannſchaften ſpielten zunächſt noch ohne
Zuſammen=
hang. Bald wurde Zeilfelder verletzt, ſo daß die Fünferreihe der
Einheimiſchen gar nicht in Schwung kam. Nichtsdeſtoweniger
hatte Neckarau allmählich etwas mehr vom Spiel, hatte aber mit
ſeinen zuſammenhangloſen Aktionen bei der ſoliden
Hintermann=
ſchaft des Gegners kein Glück. Auch die Wormſer ſtatteten dem
Heiligtum der Platzherren gefährliche Beſuche ab, indeſſen war es
mit ihrer Kunſt im Strafraum ebenfalls vobei. Endlich in der
33. Minute brach Striehl den Bann. Er erwiſchte das Leder in
günſtiger Poſition und jagte es in vollem Lauf unhaltbar in die
Maſchen, Neckarau führte nach dieſer Prachtleiſtung 1:0. Bei
dieſem Stande wurden die Seiten gewechſelt. Neckarau hatte in
der zweiten Halbzeit die erſte Viertelſtunde klar für ſich. Aber
trotz dieſer Ueberlegenheit wollte nichts gelingen, ſelbſt die beſten
Chancen blieben ungenutzt. Allmählich machte ſich Worms frei
und übernahm ſeinerſeits das Kommando. Neckarau mußte ſich
jetzt ſchwerer Angriffe erwehren und tat dies auch mit viel
Geſchick. Die gute Hintermannſchaft mußte ſich aber 8 Minuten
vor dem Ende doch geſchlagen bekennen, als der Wormſer
Links=
außen Dietz direkt vors Tor flankte. Im Werfen wehrte Müller
den Ball L. Müller vor die Füße, der aus nächſter Nähe mühelos
zum Ausgleich einlenkte. Nun warfen die Neckarauer noch einmal
alle Mannen nach vorne. Es half nichts, auch daß Gaſt in den
Sturm ging. Das einzige Reſultat war die 7. Ecke. Die Wormſer
verteidigten mit Geſchick und verſtanden es, ſich ein verdientes
Unentſchieden zu erkämpfen.
Schwache Stürmerreihen.
Nur 3000 Zuſchauer kamen zu dieſem Endſpiel. Ein Zeichen
dafür, daß durch die ſchwachen Leiſtungen des KFV. während
der letzten Wochen das Intereſſe der Maſſen mächtig nachgelaſſen
hat. Auch diesmal kamen die Zuſchauer nicht auf ihre Koſten.
Zwar war der KFV. in ſeiner Geſamtleiſtung etwas beſſer als
der Gegner und auf Grund ſeiner zahlreichen Torchancen hätte
er auch gewinnen können, aber ſonſt war das Spiel wieder doch
recht mäßig. Auf beiden Seiten ſah man ſchwache
Stürmer=
reihen. Während aber die Karlsruher wenigſtens noch eine
An=
zahl guter Schüſſe zeigten, die die Abwehr des Gegners zum
gan=
zen Einſatz ihres Könnens zwang, ſah man vom Brötzinger
An=
griff nicht einmal Schußleiſtungen. Waßmannsdorf bekam im
Karlsruher Tor nicht einen einzigen ernſthaften Ball.
Spielmomente.
In der erſten Halbzeit waren die Platzherren durchweg
ton=
angebend. Man ſah allerdings ſelten ein wirkliches
Mannſchafts=
ſpiel, meiſt zerflatterten die Unternehmungen in Einzelaktionen.
Dazu wurde auch noch reichlich hoch geſpielt. Gleich zu Beginn
ſetzte Poretti zwei wuchtige Schüſſe knapp neben die Pfoſten.
Kallenberger im Brötzinger Tor hielt einen Schuß Bebirs im
Fallen. Auf der anderen Seite blieben die Angriffe der Gäſte
immer reichlich ungefährlich, weil die Stürmer zu weich und
zu langſam operierten. Waßmannsdorf bekam während des
gan=
zen Spieles nicht einen einzigen wirklichen Schuß auf ſein Tor.
Trotzdem konnten die Germanen in der 30. Minute die Führung
übernehmen. Blaich nützte eine momentane Verwirrung in der
KFV.=Hintermannſchaft geſchickt aus. In der zweiten Halbzeit
wurde der Kampf zuweilen ſehr „ruppig‟. Es muß geſagt
wer=
den, daß ſich einige Brötzinger Spieler nicht gerade vorteilhaft
benahwen. In der 20. Minute verwirkte der linke Läufer durch
ein kraſſes Foul einen Elfmeter, den Poretti glatt zum Ausgleich
verwandelte. Der KFV. hatte in der Folge noch eine Anzahl
recht gute Torchancen, Kallenberger und Burkhardt in der
Brötzinger Abwehr waren aber immer auf der Hut, und im
übrigen tat die eigene Unfähigkeit des KFV.=Sturmes das übrige,
im das Ergebnis unverändert zu halten. Die Zuſchauer
atme=
ten auf, als der Schiedsrichter Allbrecht (Mannheim) den
Schluß=
pfiff gab.
Zur Kritik.
Ueber die Mannſchaftsleiſtungen iſt im Spielverlauf
eigent=
lich ſchon genug geſagt. Imponieren konnten beide Mannſchaften
nicht. Die Stürmerarbeit war auf beiden Seiten zeitweiſe
ge=
radezu kläglich. Bei Brötzingen arbeitete die Hinterwannſchaft
wieder ausgezeichnet. Kallenberger im Tor war kaum zu ſchlagen
und vor ihm ſtand in Burkhardt ein Mann, der nach Kräften
und wit großem Können ſchaffte. Zu erwähnen iſt aus der
Brötzinger Elf noch der Mittelläufer Joſt. — Beim KFV. waren
die beſten Leute ebenfalls in den hinteren Reihen zu finden.
Trauth, Reeb, Lange und Ege arbeiteten fleißig. Alle anderen
Leute ſpielten erheblich unter ihrer eigentlichen Form. Dem
KFV. wird eine Ruhepauſe und ein gewiſſenhaftes
Konditions=
training ſehr not tun.
Pfingſten brachte in dieſem Jahre, eine ungewöhnlich ſtarke
Fußball=Ausbeute. Zu den üblichen Freundſchaftsſpielen kam
diesmal die ſonſt an Pfingſten nicht gewohnte Zahl von
Punkte=
kämpfen, die durch die zahlreichen Ausfälle während der
Vor=
monate bedingt war. Allerdings hatten nur Weſt= und
Süd=
deutſchland Meiſterſchaftskämpfe auf der Tagesordnung.
Die Troſtrunde Südoſt blieb ohne Spiel, da das
Tref=
fen VfB. Stuttgart — München 1860 auf den 2. Juni verlegt
wurde. — In der Gruppe Nordweſt wird die Entſcheidung
am 26. Mai fallen. SV. Waldhof und FSV. Frankfurt, die
bei=
den Tabellenführer, treffen ſich an dieſem Tage zum letzten Spiel
im Frankfurter Stadion. Nach den Ergebniſſen der Pfingſtſpiele
führt Waldhof weiter mit einem Punkt vor Frankfurt. Waldhof
beſiegte Union Niederrad 2:1, FSV. Frankfurt ſchlug VfL. Neu=
Iſenburg 4:1. In Saarbrücken fertigte Saar 05 den FSV. 05
Mainz 2:0 ab. Die Tabelle in der Gruppe Nordweſt:
Der SV. Waldhof benötigt alſo aus dem Spiel gegen den
FSV. Frankfurt nur einen Punkt, um Gewinner der Troſtrunde
zu ſein. Der Sieger hat übrigens acht Tage ſpäter gegen die
Sp.Vg. Fürth (Gewinner der Troſtrunde Südoſt) zum
Entſchei=
dungsſpiel um die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle anzutreten. —
Der übrige Spielbetrieb in Süddeutſchland war ziemlich mager.
Es waren diesmal nur wenige Mannſchaften aus anderen
Ver=
bänden zu Gaſt. Von dieſen hinterließ der Rheydter Spielverein
noch den beſten Eindruck. Deſto mehr ſüddeutſche
Mann=
ſchaften waren wieder auf Reiſen. Man muß ſagen,
daß ſie faſt ausnahmslos den ſüddeutſchen Fußball ſehr
ein=
drucksvoll vertreten haben. In erſter Linie muß dabei der
1. FC. Nürnberg erwähnt werden, der den langjährigen Berliner
Fußballmeiſter Hertha/BSC. vor 40 000 Zuſchauern im Berliner
Poſtſtadion mit einem 6:1 (Halbzeit 4:1) überrannte. Sehr ſchöne
Ergebniſſe erzielten weiter die Frankfurter Eintracht in der
Schweiz, die Sp.Vg. Fürth in Weſtdeutſchland, die Offenbacher
Kickers am Rhein und einige andere Mannſchaften in Luxemburg
und in ſchweizeriſchen Städten.
Im Ausland war der Fußball=Länderkampf Frankreich—
Jugoſlawien das intereſſanteſte Ereignis, weil er mit dem 3:1=
Sieg der Südſlawen bewies, daß der franzöſiſche Fußball
zur=
zeit tatſächlich unter einem Rückſchlag leidet.
Süddeutſchländ.
Runde der Meiſter:
Karlsruher FV. — Germania Brötzingen .
VfL. Neckarau — Wormatia Worms . . . =
Troſtrunde Nordweſt:
SV. Waldhof — Union Frankfurt
*
VfL. Neu=Iſenburg — FSV. Frankfurt . . . =
Saar 05 Saarbrücken — FSV. 05 Mainz.
1:1 (0:1)
1:1 (1:0)
2:1 (2:1)
1:4 (0:2)
2:0 (1:0)
Geſellſchaftsſpiele:
SV. 05 Trier — Rheydter Sp.V. 1:4. Eintracht Trier —
Rheydter Sp.V. 4:8. Alemannia Worms — Sportfreunde 07
Eſſen 1:0. FC. 08 Mannheim — Sportfreunde Eſſen 1:5. FC.
Pforzheim — Sportfreunde Freiburg 2:2. Wacker München —
Hanſa München 7:1. VfB. Stuttgart — Stade Bordelaiſe 5:1.
Union Böckingen — Hanau 60/94 14:0. Viktoria St. Ingbert —
Haſſia Bingen 2:0.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen:
Offenbacher Kickers gegen TV. 60 Bonn 5:2, gegen BV. 04
Düſſeldorf 3:1, gegen Koblenz=Lützel 4:2. Eintracht Frankfurt
gegen Stadtmannſchaft St. Gallen 4:2, gegen Young Fellows
Zürich 7:1. Sp.Vg. Fürth gegen Union Gelſenkirchen 11:1,
gegen Schalke 04 1:3. Schwaben Augsburg gegen Fortuna
Düſ=
ſeldorf 3:1, Germania Bieber gegen Solingen/Wald 2:0. SV.
Wiesbaden gegen Raſenſport Harburg 3:2, gegen Phönix Lübeck
3:1. Schwaben Augsburg gegen Dresdener SC. 2:1. 1. FC.
Nürnberg gegen Hertha/BSC. 6:1. Jahn Regensburg gegen
FC. Olten (Schweiz) 0:2, gegen FC. Aarau 4:2. Sp.Vg.
Sand=
hofen gegen FC. Romanshorn 4:4.
Turnier in Eſch mit Süddeutſchen:
Stuttgarter Kickers — Fola Eſch 1:0. VfR. Fürth —
Jeu=
neſſe Eſch 7:0. Endſpiel: Stuttgarter Kickers — VfR. Fürth 4:1=
Turnier in Thionville mit Süddeutſchen:
Phönix Karlsruhe — Diedenhofen 2:0.
Von der blendenden Verfaſſung, die der 1. FC. Nürnberg
zurzeit aufweiſt, konnten ſich am erſten Pſingſtfeiertag im
Ber=
liner Poſtſtadion 40000 Zuſchauer überzeugen. Wer einen
harten Kampf ziemlich ausgeglichener Mannſchaften erwartet
hatte, wurde enttäuſcht. Der „Club” zeigte eine Ueberlegenheit,
die einfach imponierte. Sein Spiel war ſo ſchön und ſo groß,
daß es die Maſſen mitriß. — Hertha mußte ohne ſeinen
Mittel=
läufer Völker antreten, außerdem ſchied Grenzel, bei dem ſich
eine alte Verletzung wieder bemerkbar machte, bereits nach fünf
Minuten aus. Die Mannſchaft mußte dann vollſtändig umgeſtellt
werden. Lehmann übernahm die Sturmführung, der Verteidiger
Schulz ging in die Läuferreihe, während Fiſcher neu eintrat und
neben Domſcheidt als Verteidiger mitwirkte. Nürnberg trat mit
vollſtändiger Mannſchaft an. Der Club wollte ſichtlich beweiſen,
daß er zurzeit im deutſchen Fußball wieder dominierend iſt, und
dieſer Beweis iſt ihm auch vollkommen geglückt. Schon in der
erſten Halbzeit, während der ſich Hertha noch einigermaßen hielt,
waren die Süddeutſchen ihrem Gaſtgeber an Kombination,
Einzelkönnen, Angriffsluſt und Schußvermögen erheblich
über=
legen. Nach der Pauſe fielen die Berliner dann mehr und mehr
ab, man ſah jetzt nur noch ein „Katz= und Mausſpiel” bei dem
Stuhlfauth und Kalb die überragenden Figuren darſtellten.
Wenn Nürnberg ſich in dieſer Spielphaſe nicht ſichtlich Reſerve
auferlegt hätte, dann wäre die Torziffer vielleicht zweiſtellig
ge=
worden. Der erſte Treffer fiel bereits in der ſechſten Minute
durch Hornquer, der ſich freigeſpielt hatte. Zehn Minuten ſpäter
ſchlug Schmidt 2 Geelhaar zum zweitenmal. Dann kam Berlin
zu ſeinem Ehrentor, Kirſey verwandelte eine Flanke von Ruch.
Schmidt 2 und Hornauer fügten in der letzten Viertelſtunde der
erſten Halbzeit bei wachſender Ueberlegenheit des Clubs noch
zwei Tore an. Die zweite Halbzeit war eine ſehr einſeitige
An=
gelegenheit, die Süddeutſchen machten, was ſie wollten. Wieder
und Schmidt 2 ſchoſſen in der 15. und 17. Minute noch zwei
wei=
tere Tore. — Eine Kritik der Mannſchaften erübrigt ſich bei
die=
ſem Spielverlauf. Bei Nürnberg war jeder Mann gut,
über=
ragend Kalb, Stuhlfauth und der rechte Flügel Reinmann=
Hornauer.
Aus Darmſtadt, Wiesbaden, Schweinfurt, Würzburg, Ulm.:
Bayern München lud zu Pfingſten eine Reihe von
Jugend=
mannſchaften aus verſchiedenen Städten Süddeutſchlands ein. Es
gab an jedem der beiden Feſttage fünf Spiele, bei denen
durch=
weg die Bayern=Mannſchaften dominierten. Die Spiele des erſten
Tages, denen 600 Zuſchauer beiwohnten, hatten folgende
Ergeb=
niſſe: Bayern München 1. Junioren — Würzburger Kickers 1.
Junioren 1:1; Bayern 1. Jugend — SV. 98 Darmſtadt 1. Jgd.
6:1; Bayern Jugend 1b — SV. Wiesbaden 1. Jugend 6:2;
BZayern 4. Jugend — Schwaben Ulm 1. Jugend 6:0; VfB.
Stutt=
gart 1. Jugend — VfR. Schweinfurt 1. Jugend 6:0.
Spielerdisqualifikationen. Der V.fB. Sruttgart ſah ſich
gezwun=
gen, über vier ſeiner Spieler, die ſich gegen die Intereſſen des Vereins
vergangen hatten, diſz’plinariſche Strafen zu verhängen. So wird
nun gegen den Spieler Rutz von ſeitens des VfB.=Vorſtandes ein
Ver=
fahren bei dem Verbandsvorſtand anhängig gemacht werden, der
Spie=
ler Blum wird für den Verein auf ein Jahr geſperrt; ebenfalls erhält
der Spieler Koch ein Jahr Sperre für jegliche ſportliche Betätigung
innerhalb des Vereins; bei dem Spieler Vallendor läßt es der
Ver=
einsvorſtand bei der ſeitherigen Sperre bewenden.
Im Fußball=Länderkampf zu Paris wurde Frankreich von
Jugo=
ſlawien mit 1:3 (0:2) Treffern geſchlagen. Abgeſagt wurde das Spiel
Oeſterreich gegen Tſchechoſlowakei.
Das Troſtrundenſpiel V.f.B. Stuttgart—München 1860 wurde vom
20. Mai auf den 2. Jun: verlegt. Das Rückſpiel der beiden Vereine
kommt am 17. Juni in München zum Austrag.
Meiſter von Berlin im Tennis wurden bei den Damen Frau von
Reenizek und bei den Herren der Franzoſe Cochet. Dieſe hatte Frl.
Auſſem geſchlagen und C. chet den Berliner Menzel.
Der Damen=Tennis=Länderkampf. „Amerika—Frankreich in Paris
endete mit 4:3 für Amerika. Erſt das Doppel entſchied.
Nummer 139
Geite 6
*
Musdalt i Beendaldterig.
Sporkverein 98 Darmſtadt Kreismeiſter. — Auch die
Abfkiegsfrage entſchieden.
Sportverein 98 Darmſtadt — Viktoria Urberach
5:0 (2:0)
FV. Sprendlingen — Germania Pfungſtadt
6:0 (2:0)
Germania Oberroden — Union Wixhauſen
7:2 (5:2)
Viktoria Walldorf — Rot=Weiß Darmſtadt
3:2 (2:2)
Polizei Darmſtadt — Union Darmſtadt . .
.. 2:1 (0:1)
Am 1. Pfingſtfeiertag iſt endlich die lange erwartete
Meiſter=
ſchaftsentſcheidung im Kreis Starkenburg gefallen und damit
gleichzeitig der letzte noch ausſtehende Kreismeiſter im Bezirk
Main/Heſſen ermittelt worden. Mit einem 5:0=Sieg über die
ge=
fürchteten Urberacher konnte ſich der SV. 98 Darmſtadt für ſeine
1:5=Vorſpielniederlage revanchieren und damit gleichzeitig mit
zwei Punkten Vorſprung vor dem FV. Sprendlingen den Titel
eines Kreismeiſters und damit die Berechtigung zu den
Aufſtiegs=
kämpfen für die Bezirksliga ſichern. Es muß dem Sieger
beſchei=
nigt werden, daß er ein recht anſprechendes Treffen lieferte,
aller=
dings darf auch nicht verkannt werden, daß Urberach einen
merk=
lichen Formrückgang aufzuweiſen hatte, der ſchon vor etwa drei
Wochen bemerkbar wurde. Wie dem aber auch ſei, der
Meiſter=
titel iſt dem Würdigſten zugefallen, denn die Tatſache bleibt
be=
ſtehen, daß der SV. 98 doch die gleichbleibendſten Leiſtungen von
allen Bewerbern zeigte. Dem neuen Meiſter unſeren Glückwunſch
Auch Sprendlingen zeigte in ſeinem letzten Spiel, daß es die
Hoffnungen noch nicht aufgegeben hatte. Germania Pfungſtadt
war der Leidtragende, der mit 6:0 Sprendlingens Ueberlegenheit
anerkennen mußte. Bis zur Pauſe hielt ſich die ſtark verjüngte
Mannſchaft der Gäſte ſehr gut, um dann aber abzubauen.
Aller=
dings konnte der Sieg den Sprendlingern auch nichts mehr
nützen, denn mittlerweile waren in Darmſtadt die Würfel bereits
gefallen. — Ein ähnlich hohes Ergebnis gab es in Oberroben.
Auch hier hielt ſich Wixhauſen lange Zeit ſehr gut, bis dann der
Gäſtetorwart leichtſinnig wurde und zum Schluß wegen
Differen=
zen mit ſeinen Kameraden den Platz verließ. Nun war die
Nie=
derlage nicht mehr aufzuhalten. — Weſentlich knapper ging es in
Walldorf und auf dem Polizeiſportplatz zu. In beiden Spielen
fiel die Entſcheidung erſt gegen Schluß. In Darmſtadt ſogar,
nachdem die Union bis eine Viertelſtunde vor Schluß mit 1:0
ge=
führt hatte. Erſt der Endſpurt brachte den Poliziſten Ausgleich
und Sieg.
Nach den ſonntäglichen Spielen ſteht auch die Frage des
Ab=
ſtiegs feſt: Pfungſtadt und Wixhauſen werden wohl den Weg in
die A=Klaſſe antreten müſſen. Wixhauſen hat zwar noch eine
ſchwache Hoffnung, den VfR. Rot=Weiß einzuholen, aber beide
Spiele der Wixhäuſer finden auf den Plätzen der Gegner ſtatt
und werden den „Joniern” kaum Punktgewinn bringen.
Mög=
licherweiſe wird auch das ſeinerzeit als Privatſpiel (1:1)
ausge=
tragene Spiel Union—Wixhauſen gewertet, ſo daß ſchon damit
der Fall erledigt iſt.
Der Tabellenſtand nach dem 19. Mai 1929:
SV. 98 Darmſtadt 54:26 33 FV. Sprendlingen 13 5 62:36 31 Viktoria Walldorf 21 11 6 49:33 26 Sportverein Münſter „ 22 11 3 8 47:45 25 Viktoria Urberach 20 10 4 6 43:31 24 Polizei Darmſtadt 20 10 8 31:29 22 Sportverein Mörfelden 21 10 34:36 20 Germania Oberroden 20 32:30 19 Union Darmſtadt . . 10 36:40 19 Rot=Weiß, VfR., Darmſt. 14 38:63 Germania 03 Pfungſtadt. 16 34:63 11 Union Wixhauſen 20 3 3 14 30:58 9 Spp. Darmſtadk 1898 — Bikkoria Arberach 5:0 (2:0). Von denen, die an dem Ausgang der Meiſterſchaft des Kreiſes
Starkenburg mitintereſſiert waren, mögen wohl die wenigſten
mit einer derartig klaren Entſcheidung gerechnet haben, nachdem
das Spiel des Vorſonntags dem Sportverein 1898 zwei ſeiner
beſten Spieler gekoſtet hatte, die er durch Erſatzleute aus ſeinem
Nachwuchs erſetzen mußte. Aber wer Zeuge dieſes Schlußſpiels
war, das am Pfingſtſonntag am Böllenfalltor zum Austrag kam,
der erlebte eine ſehr angenehme Enttäuſchung. Es zeigte ſich
nicht nur, daß ſich die Erſatzleute glänzend in das
Mannſchafts=
ganze einzufügen verſtanden, und daß jeder Spieler der
Trag=
weite des Spiels ſich bewußt war, ſondern auch, daß die einheimiſche
Elf erſt dann imſtande iſt, ihr ſpieleriſches und techniſches Können
ins rechte Licht zu ſtellen, wenn auch der Gegner mit einem
reſpektablen Können aufwarten kann und nicht zu roher Kraft
und Regelwidrigkeiten ſeine Zuflucht nehmen muß. Und damit
iſt eigentlich ſchon geſagt, daß der Gegner aus Urberach über ein
ſehr ſolides Können verfügt, das ihn lange Zeit zum
Meiſter=
ſchaftsanwärter ſtempelte und ihm einen ſehr guten Tabellenplatz
geſichert hat. Aber dieſes Können reichte nicht aus, um gegen die
in beſtechender Form befindliche Mannſchaft der 98er zu beſtehen,
die mit ihrem präziſen flachen Spiel, mit ihrer Schnelligkeit und
Technik den Spielverlauf diktierte und mit ihr beſtes Spiel in
der nunmehr verfloſſenen Meiſterſchaftskampagne lieferte. So
mußte es kommen, daß die Vergeltung für die anormale,
über=
raſchend hohe Vorſpielniederlage ausgiebig geübt wurde.
Das Spiel, das zunächſt mit ſtürmiſchen Flügelangriffen der
Gäſte begann, die an der glänzenden einheimiſchen
Hintermann=
ſchaft ſcheiterten, war trotz Auslaſſens verſchiedener klarer
Tor=
chancen durch zwei ſchöne Tore des Rechtsaußen Peth und des
Halblinken Frey ſchon bei der Halbzeitpauſe entſchieden. Aber
die prächtige Spiellaune der 98er arbeitete auch in der zweiten
Spielhälfte eine große Zahl Tormöglichkeiten heraus, die zu drei
weiteren Erfolgen führten. Hiervon verdient das 5. und letzte
Tor beſondere Erwähnung, das von dem kleinen Eßlinger durch
Verwandeln eines Eckballs mit wundervollem Kopfſtoß erzielt
wurde.
Groß war die Freude der Mannſchaft und Anhängerſchaft, als
mit dem Schlußpfiff des gut amtierenden Schiedsrichters Lauer=
Plankſtadt in ſo klarer und überzeugender Manier die
Kreis=
meiſterſchaft unter Dach und Fach gebracht war. Es war kein
Spaziergang, dieſer Weg zur Spitze, es war ein Kampf im
wahrſten Sinne des Wortes.
Aber es gibt kein Ausruhen auf Lorbeeren für den Meiſter.
Es geht ſofort hinein in die ſchweren Kämpfe um den Aufſtieg
zur erſten Spielklaſſe, zur Bezirksliga. Einem von dreien nur
wird der Aufſtieg vergönnt ſein. Spielt die Mannſchaft der 98er
mit dem Willen, dem Eifer und dem Können wie im Schlußſpiel
um die Meiſterſchaft, dann braucht ihr nicht bange zu ſein um der
Enderfolg. Glück auf!
Die 2. Mannſchaft vertrat die Ligareſervemannſchaft aufs
beſte, indem ſie die Ligareſerven aus Urberach 3:1 ſchlug. Die im
Schwarzwald weilende Ligareſervemannſchaft der 98er ſiegte am
1. Feiertag in Freudenſtadt 5:2.
Vikkoria Walldorf — Rok-Weiß, V.ſ.R. 3:2 (2:2).
Pech und immer wieder Pech haben die Rot=Weißen bei den
diesjährigen Verbandsſpielen. Die Mannſchaft zeigte auch
dies=
mal ein gefälliges Spiel und war ihrem Gegner nicht nur
eben=
bürtig, ſondern ſogar den größten Teil der Spielzeit leicht
über=
legen. Trotzdem mußten die Darmſtädter eine Niederlage
hin=
nehmen, da Walldorf vom Glück begünſtigt trotz der
Ueberlegen=
heit der Darmſtädter ein Tor mehr erzielte. Dem Spielverlauf
nach wäre das Ergebnis eher umgekehrt am Platze geweſen, im
günſtigſten Falle mindeſtens aber ein Unentſchieden.
Dienstag, den 21. Mai 1929
Zum Spiel iſt kurz zu berichten, daß Rot=Weiß, V.f. R., das
Spiel völlig ernſt nimmt. Das gute flache Zuſammenſpiel bringt
den Gegner oft in Verwirrung, und Müller kann bei einem
feinen Vorſtoß die Führung erzielen. Jetzt findet ſich auch
Wall=
dorf beſſer und kann bei einem ſchnellen Durchbruch ausgleichen
und ebenſo ſchnell die Führung an ſich reißen. Die Freude ob
dieſes Erfolges dauert jedoch nicht lange, denn die Darmſtädter
ſtellen die Partie durch einen Kopfball wieder remis. Mit dieſem
Refultat wurden die Seiten gewechſelt. In der 2. Hälfte nimmt
das Spiel an Schnelligkeit bedeutend zu und jede Partei verſucht
den Erfolg ſicher zu ſtellen, wobei die großen Chancen der Rot=
Weißen die der Gegenſeite ziemlich in den Schatten ſtellten. Doch
keine Mannſchaft bringt es zu einem Erfolge. Schon glaubte man,
daß es trotz der Ueberlegenheit der Darmſtädter bei dieſem
Re=
ſultat bleibt, da kann Walldorf kurz vor dem Abpfiff den
Sieges=
treffer erzielen. Wohl ſtrengen ſich die Rot=Weißen abermals an,
doch die beſtgemeinten Schüſſe verfehlen knapp das Ziel oder
ſind eine Beute des ſicheren Torhüters Walldorfs. Sehr angenehm
fiel die beiderſeitige anſtändige Spielweiſe auf, was dem
um=
ſichtigen Schiedsrichter vorteilhaft zu Nutzen kam.
Die jungen Reſerven der Darmſtädter entführten durch einen
3:2=Sieg den Walldörfern beide Punkte, und dürften ſich in dieſer
Saiſon einen guten Mittelplatz ſichergeſtellt haben.
1b Liga — V.f.R. B=Meiſter
. 1:1.
Das Lokaltreffen auf dem Polizeiſportplatz endete mit einem
recht glücklich errungenen Sieg der Platzinhaber. Denn die
Beſ=
ſunger hatten durchweg mehr vom Spiel, dagegen — ſo
unglaub=
lich dies nach dieſer Feſtſtellung klingen mag — die Poliziſten
die meiſten Torchancen, die aber von dem im Strafraum direkt
hilfloſen Sturm unausgenutzt blieben. Ein Muſterbeiſpiel, wie
man es nicht machen ſoll, demonſtrierte der Polizei=Halbrechte,
als er in der 3. Spielminute völlig freiſtehend vier Meter vor
dem Tor den Ball über die Latte jagte. Union war überlegter
und ſchießt in der 7. Minute nach ſchöner Flanke von links durch
den Halbrechten placiert ein. Im weiteren Verlauf des Spieles
zeigen die Poliziſten wohl einen guten Spielaufbau, aber im
gegneriſchen Strafraum iſt es aus mit dem Können. Als in der
2. Spielhälfte ſich bei der Polizei auch noch
Ermüdungserſchei=
nungen bemerkbar machen, zweifelte niemand mehr an einem
Siege Unions. Beſonders nicht die dann recht ſorglos ſpielende
Hintermannſchaft der Beſſunger. Das ſollte ſich aber bitter rächen.
Kaiſer wechſelt in der 83. Minute den Platz mit Braun, windet
ſich durch die Verteidigung und ſchießt unhaltbar in die linke
Torecke. Nun kommt in die bis dahin blaſiert ſpielenden
Ord=
nungshüter Leben, und das Beſſunger Schlußtrio hat alle Hände
voll zu tun, kann es aber nicht verhindern, daß der nach
halb=
links gelaufene Bönſel durch einen Pfundſchuß alter Qualität
2 Minuten vor Schluß Sieg und Punkte für ſeinen Verein
ſicher=
ſtellt. In Herrn Weſp=Frankfurt a. M. hatte das Spiel ſeinen
richtigen Leiter gefunden.
Dem Schiedsrichter, Herrn Uhrig=Bürgel, ſtellten ſich 08
Mannheim: Papſt; Engler, Rottmann; Ltngenberger, Frank,
Strietter; Aſſer, Rinderknecht, Hartung, Theobald und Huther.
Arheilgen: Hodecker; Barnewald H., Leibhäuſer; Ahrends, Becker,
Heib; Hamm, Rückerich, Groth, Barnewald L., Bauer.
Am Mühlchen ſcheint es anſtatt beſſer immer ſchlechter zu
werden. Wohl muß Arheilgen noch mit 3 Erſatzleuten
an=
treten, doch dürfte das kein Grund ſein, gegen derartige Gegner
ſo ſchlecht abzuſchneiden. — Das Spiel begann verheißungsvoll
für Arheilgen. Becker nimmt den Ball, umſpielt, legt ſchön zu
Rückerich, der knapp verſchießt. So geht es mehrmals. 08 kommt
mehr auf, drängt und nützt die ſchönſten Gelegenheiten nicht aus.
Die Verteidigung der Arheilger arbeitet prächtig, beſonders aber
Barnewald. Einen Bombenſchuß lenkt Hodecker im letzten
Augen=
blick zur Ecke. Alle Ecken hüben wie drüben können nicht
ver=
wertet werden. Jetzt iſt es Heib, der raffiniert zwei Leute
um=
ſpielt, ſchußgerecht den Ball Bauer vorlegt, der drei Meter vorm
Tor mit Wucht vorbeiſchießt. Vom Torabſtoß nimmt Aſſer den
Ball, lenkt an Huther, Hodecker verläßt zu früh das Tor, und 08
hat den 1. Erfolg erzielt. In kurzer Zeit fallen auf ähnliche Art
das 2. und 3. Tor. Nach der Pauſe wird es nicht viel beſſer.
Die Einheimiſchen geben ſich die erdenklichſte Mühe,
wenig=
ſtens in Ehren zu unterliegen. Beinahe ſollte es noch anders
kommen. Heib ſchießt mächtig, der Torwächter läßt den Ball
ſallen, Rückerich nimmt den Ball auf, umſpielt den Tormann und
ſchiebt ein. Der Schiedsrichter hatte gepfiffen. Fehlentſcheidung.
Ungefähr 10 Minuten iſt Arheilgen in des Gegners Hälfte. Man
ſollte es nicht glauben; entweder vorbei über das Tor, daneben,
oder in die Hände des Torwächters.
Das Spiel war alles andere als ſchön. Hohes Spiel, den
Ball weg, dem Gegner vor die Füße. Bei Arheilgen iſt durch das
Fehlen von einigen Spielern kein Zuſammenhalt, kein
Ver=
ſtehen. Der Sturm vollſtändig hilflos, zerfahren, niemand weiß
etwas mit dem Ball anzufangen. Die Läuferreihe gut, Becker und
Heib die Beſten. Barnewald, Leibhäuſer und Hodecker taten ihre
Schuldigkeit, hier iſt es Barnewald, der überragte. Die ganze
Mannſchaft ſchaffte unermüdlich bis zum letzten Augenblick.
Mannheim iſt eine gleichmäßige Mannſchaft, bei der niemand
überragte, vielleicht Huther, Aſſer und der Torwächter, die gute
Einzelleiſtungen zeigten.
2. Jugend — 05 Mainz
1:0.
1. Jugend — Aſchaffenburg, dort
* 1:2.
3. Mannſchaft — Hergertshauſen, dort s 5:1.
2. Pfingftfeiertag.
3. Mannſchaft — Eberſtadt 2., dort
6:3.
Ligaerſatz — Höchſt
F 2:3.
Troßbach ſchlägt Lord Burghlen.
Beim Leichtathletikkampf London-Berlin.
Das Londoner Sportereignis an Pfingſten war der leichtathletiſche
Klubkampf zwiſchen dem Achilles=Club Lendon und einer Berliner
Maunſchaft, die ſich aus ſechs Leuten des BS. C. und acht Leuten des
DS. C. zuſammenſetzte. Bei herrlichſtem Wetter kamen 30000
Zu=
ſchauer nach Stamford Bridge. Wie vor zwei Jahren, ſo blieben auch
diesmal die Engländer ſiegreich, und zwar mit 61:41 Punkten. Von
den zehn Wettbeweiben gewannen die Deutſchen nur zwei. Einer daven
aber wurde zur Senſation, denn in ihm konnte Heiner Troßbach den
größten Erfolg ſeiner Praxis feiern; es gelang ihm, im 120 Yards
Hüirdenlaufen den Olympiaſieger Lord Burghley einwandfrei zu
ſchla=
gen. Troßbach gewann zwiſchen der dritten und ſechſten Hürde
erheb=
lichen Vorſprung, der Engländer holte etwas auf, blieb aber in 15
Se=
kunden mit 1½ Metern klar geſchlagen. Troßkach erhielt für ſeinen
großen Sieg viel Beifall. Die Ergebniſſe;
100 Yards: 1. Norton=L. 10,1 Sek., 2. Leßke=B.
440 Yards: 1. Thitcherin=L. 49,4 Sek., 2. Leigh=Wood=L. ½ Meter,
zurück, 3. Beher=B. 5 Meter zurück.
830 Yards: 1 Gutterydge=L. 1:56,4 Min., 2. Maiſon=L. 10 Meter
zurüick, 3. Dieſing=B. 10 Meter zurick.
1 Meile: 1. Grcen=L. 4:26,8 Min., 2. Kaßler=B. 60 Meter zurück,
3. Toſvnen=L.
120 Yards Hürden: 1. TroßbachB. 15 Sek., 2. Lord Burghley=L.
1½ Meter zuriick, 3. Tisdall=L., 4. Beſchesnik=B.
4 mal 100 Yards: 1. Berlin (Thumm, Weiß, Leppke, Leßke) 43,2
Sek 2. London 46 Sck.
4 mal 440 Yards: 1. London 3:24,6 Min., 2. Berlin 25 Meter zurück.
Weitſprung: 1. Revan3=L. 6,90 Meter, 2. Leppke=B. 6,88 Meter.
Hochſprung: 1. Bradbrovk=L. 1,84 Meter, 2. Ladewvitz=B. und
Beetz=B. je 1,78 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Howland=V. 13,83 Meter, 2. Weiß=B. 13.48 Meter.
Geſamtergebnis: 61:41 Punkte für London.
V.f.b. Aachen — 5p.). 98 Darmſtadt 5:9 14:3).
Der Ligamannſchaft des Sportvereins 1898 Darmſtadt iſt es
am erſten Feiertag gelungen, erneut den weſtdeutſchen Altmeiſter,
VfB. Aachen, in einem Freundſchaftsſpiele recht erheblich zu
ſchlagen. In der erſten Halbzeit, an deren Ende ſogar Aachen
4:3 führte, gab Aachen ſich zu ſehr aus und hatte dann nach der
Pauſe wenig zu beſtellen. Sp.V. konnte noch 6 Tore erzielen,
während Aachen nur noch ein Treffer gelang. Das
Torverhält=
nis 9:5 entſpricht den beiderſeitigen Leiſtungen.
4:4.
F. S. V. Frankfurt — V.f.R. Mannheim".
Polizei S.V. Wiesbaden — H.S.V. Frankfurt . . 6:4.
1:1.
S.C. Wiesbaden — H. S.V. Frankfurt
6:4.
V.f. B. Höchſt — Poſt S. V. Mannheim .
V.f.R. Schwanheim — S. V. Frankenthal . . . . 9:1.
V.f. R. Schwanheim — Rotweiß Frankfurt (Damen) 9:0.
2:2 11:2).
Es iſt ein großer Erfolg, den die Rothoſen am erſten
Feier=
tag in Kaiſerslautern errangen, zumal die Mannſchaft wit drei
Erſatzleuten dem Rhein=Saar=Meiſter, der in ſtärkſter Aufſtellung
antrat, gegenüberſtand. Wenn trotzdem ein Unentſchieden
her=
ausgeſpielt wurde, ja ein Sieg durchaus verdient geweſen wäre,
ſo zeugt das von dem großen Eifer, den die Mannſchaft
nament=
lich in der zweiten Halbzeit an den Tag legte. Die Mannſchaft
hat ſo bewieſen, daß die 6:2 Niederlage gegen Polizei Wiesbaden
nur eine vorübergehende Schwäche bedeutete. Das Spiel fand
auf dem herrlich gelegenen, allerdings ſehr kleinen Bergſportplatz
des V.f.R. Kaiſerslautern vor zirka 1200 begeiſterten Zuſchauern
ſtatt, die verſtändlicher Weiſe einen Sieg ihrer Mannſchaft
wünſchten, dabei aber auch für die Leiſtung des Gegners
Aner=
kennung fanden. — Nun kurz zum Spielverlauf: Rot=Weiß hat
Anſtoß, kann ſich aber nicht finden, ſo daß Kaiſerslautern
zu=
nächſt im Angriff liegt. Verſchiedene ausſichtsreiche Schüſſe
fin=
den Meyer auf ſeinem Poſten. Erſt in der 20. Minute gelingt es
dem Mittelſtürmer, Kaiſerslautern in Führung zu bringen. Nun
kommt aber Rot=Weiß auch in Schwung und ſchon 4 Minuten
ſpäter fällt der Ausgleich. Zwei Minuten vor der Pauſe geht
Kaiſerslautern durch ſeinen Halblinken erneut in Führung. Die
zweite Halbzeit ſteht ganz im Zeichen der Ueberlegenheit der
Darmſtädder, die in der 19. Minute den Ausgleich erzwingen;
zum Führungstreffer läßt es aber die zahlreiche Verteidigung
nicht kommen.
Sp. Pgg. Arheilgen Ligg-Reſ. — Turn-u. Sporkverein
Braunshardt 1. 1:10 (0:7).
Arheilgen wie Braunshardt hatten mit der Liga=Reſerve von
Kreuznach 02 Spiele vereinbart. Leider ſagte Kreuznach die
Spiele ab. Im letzten Augenblick einigten ſich deshalb
oben=
genannte Mannſchaften zu einem Spiel am Arheilger Mühlchen,
welches Braunshardt mit einem Bombenreſultat für ſich entſchied.
Bei der Gaſtmannſchaft klappte es wie am Schnürchen, und bis
zur Pauſe waren 7 Tore vorgelegt. Nach der Pauſe wurde der
Torwächter der Arheilger in ſeinen Leiſtungen beſſer, aber drei
Schüſſe fanden doch noch den Weg ins Tor. Die
Siegermann=
ſchaft, die in allen Reihen gleich gut beſetzt war, entpuppt ſich
all=
mählich zu einem Gegner, welcher unter keinen Umſtänden zu
verachten iſt.
Sp. Bag. 04 Arheilgen — 1. 3C. Nürnberg 1:1.
Der Club hatte auch in ſeinen Damen eine wirklich gute
Ver=
tretung geſchickt. Die Gäſte arbeiteten gleich gute
Torgelegen=
heiten heraus. Schon in der 7. Minute erzielte Nürnbergs
Halb=
linke durch raffinierten Schuß die Führung.
Bei Arheilgen iſt alles zugeſpitzt auf Krug, die immer hart
bedrängt, ſchöne Sachen an ihre Nebenleute gibt, aber entweder
werden dieſe verſchoſſen oder ſie ſind zu ſchwach. Nach der Pauſe
wird das Spiel immer ſchneller, manchmal auch etwas zu hart.
Arheilgen ſichert ſich den Ausgleich, der verdient von Krug durch
Strafwurf erzielt wurde. Nürnberg kämpft mit aller Energie
um Sieg, aber die Damen vom Mühlchen ſind auch ſehr eifrig.
Trotzdem werden keine Erfolge mehr erzielt. Das Spiel war
ſehr ſchnell, zeitweiſe wurde hart gekämpft. Nürnberg hat größere
Routine im Spiel und iſt vor allem ausdauernder, was durch ein
dreimal in der Woche angeſetztes Training zu verſtehen iſt.
Ar=
heilgen hat in der Mannſchaft einige ſchwache Stellen, die bei
beſſerer Beſetzung vielleicht zum Sieg gelangt hätten. Nach dem
Spiel war man noch etwas gemütlich zuſammen. Nürnberg ging
mit der Verſicherung, bald wieder zu kommen, und lobte die
große Gaſtfreundſchaft der Arheilger.
2. Mannſchaft — Braunshardt 1. Mannſchaft 1:10.
1. Damen — 02 Kreuznach 3:2.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Gau=Frauenturnen.
Für den 8. und 9. Juni hat der Main=Rhein=Gau der
Deut=
ſchen Turnerſchaft Nieder=Ramſtadt zum Feſtort für das 10. Gau=
Frauenturnen auserſehen. Nieder=Ramſtadt iſt als Feſtort dem
Main=Rheingau nicht unbekannt, denn wiederholt waren bei dem
verſchiedenem Bezirks= und Gauturnfeſten die Turner dort zu
Gaſt, und diesmal ſind es die Turnerinnen, welche ſich dort im
friedlichen Wettkampfe meſſen und zugleich ſich der immer
bewähr=
ten Gaſtfreundſchaft der Nieder=Ramſtädter Bevölkerung erfreuen
wollen. Rüſtig ſchreitet die Arbeit der einzelnen Feſtausſchüſſe
vorwärts und bietet in jeder Hinſicht Gewähr, daß dem Gau=
Frauenturnen ein guter Erfolg beſchieden iſt. Die Frage,
An=
lage des Turn= und Feſtplatzes, hat ſich inſoweit gut geklärt, als
das Breidertſche Anweſen, Feſtplatz und Feſtwieſe, die in ganz
unmittelbarer Nähe des Bahnhofes an der Darmſtädterſtraße
liegend, ſchon wiederholt zum Feſtgelände dienten, der geeignetſte
Platz ſind und ſein dürften, der auch außerdem wit wenigem
Koſtenaufwand hergeſtellt werden konnte. Aus 29 Gauvereinen
ſind bis jetzt über 300 Wetturnerinnen zu dem Gauturnen
ange=
meldet. Die höchſten Teilnehmerzahlen verzeichnen die beiden
Darmſtädter Vereine, Turngemeinde 1846 und Turngeſellſchaft
1875, mit 33 bzw. 30 Turnevinnen. Ihnen nächſt ſteht die
Gries=
heimer Turnerſchaft, die 26 Turnerinnen zu den Wettkämpfen
entſendet. Der Reichs=Eiſenbahn=Turn= und Sportverein ſteht
mit der Meldung von 21 Turnerinnen an 4. Stelle. Unter dem
Vereinen, die bis jetzt weniger wie 20 Wetturnerinnen ſtellen,
ſtehen Turngemeinde Beſſungen mit 19 und Tv. Ober=Ramſtadt
mit 16 Turnerinnen an der Spitze. Es iſt die Meldeliſte noch
nicht abgeſchloſſen, und durch Vereine, die noch mit der Abgabe
ihrer Meldungen im Rückſtande ſind, werden die
Teilnehmer=
ziffern vorgenannter Vereine noch übertroffen werden, zudem
unter den rückſtändigen ſolche Vereine ſich befinden, die über
grö=
ßere Turnevinnenabteilungen verfügen. In den nächſten Tagen
wird der Abſchluß der Einzeichnungsliſte getätigt ſein und man
wird mit einer Geſamtbeteiligung von über 400 Wetturnerinnen
rechnen können.
Nummer 139
Dienstag, den 71. Mai 1929
Geite 2
Handball in der Deutſchen Turnerſchaff.
Die Meiſterſchmftsſpiele 1928/29, die ſich durch den ungewöhnlich
ſtrengen Winter ſehr in die Länge zogen, haben nun ihren Abſchluß
ge=
funden und ſind taßellenmäßig zuſammengeſtellt worden. In der
Gau=
gruppe erreichte Pfungſtadt die Spitze. Ein Aufſtieg zur Kresklaſſe
bleibt ihm verſagt, da dieſe Klaſſe, als unwirtſchaftlich, aufgelöſt wurde
und die ihr angehörenden Vereine zuu Gaugruppe abwandern. Es
wer=
den demnach zwei altbekannte Vereine, Langen und der Aſchaffenburger
Turnverein, in: Herbſt wieder in unſerem engeren Geſichtskreiſe
auf=
tauchen Aufſtiegberechſtigt zur Gaugrupe ſind die drei Gaumeiſter
Tv. Arheilgen, Tv.
und Aſcaffenburg=Leiter. Um den
Auf=
ſtieg haben bereits Ausſcheidungsſpiele ſtattgefunden, wwobei unſer
Gau=
weiſter Arheilgen überwältigende Siege mit 9:0, 11:1, 12:1 errungen
hat. Wie man jedoch hört, ſoll die Caugrupbe vorübergehend in zwei
Klafſen eingeteilt werden, um alle Vereine, die von der Kreisklaſſe
kom=
menden und die aufſteigenden, darin unterzubringen. Bis zur
endgül=
tigon Regelung dieſer Frage muß die Klaſſeneinteilung des Main=
Rhein=Gaues zurückgeſtellt werden. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienen
noch die ſcharfen Kampfe, die um den Gaumeiſtertitel ausgetragen
wur=
den. In der Meiſterklaſſe II ſtanden Beſſungen und Walldorf
punkt=
gleich. Ein Entſcheidungsſpiel brachte den Sieger Walldorf heraus, der
dann mit Arheilgen um den Gaumeiſter ſpielte, und dieſes Treffen
wurde kürzlich nach zweimaliger Verlängerung mit 3:2 von Arheilgen
gewonnen. Arheilgen hatte den Gau bereits vertreten, doch war dies
eine gefühlsmäßige Sache geveſen, die jedoh ſehr brenzlig geworden
wäre, wenn Arheilgen das Endſpiel nicht gewonnen hätte. In den
nachſtehenden Tabellen trifft die Bezeichnung „außer Wettbewerb”, für
diejenigen Vereine zu, die dem Gau nicht genügend Schiedsrichter zuu
Verfügung geſtellt hatten.
Gaugruppe: Meiſter Pfungſtadt.
Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Pfungſtadt . . . . . 37: 12 14 Griesheim ....." 34:13 12 Obernburg .. 5 15:26 Groß=Umſtadt. 6 18:33 Damm . . 6 12:32 Main=Rhein=Gau: Meiſter Arheilgen. Meiſterklaſſe I. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Arheilgen 10 44:10 19 Nauheim 10 6 21:31 12 Groß=Gerau 10 6 — 4 17:29 12 Eberſtadt. . . . 10 5 24:32 Sprendlingen. 10 30:10 6 Wolfskehlen ....." 10 10 9:24 4 .0 Meiſterklaſſe I I. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Beſſungen .. 10 6 42:39 14 Walldorf ........" 10 6 2 30:24 14 Bensheim .. . . . . .. 10 3 31:25 12 10Darmſtadt, Tgmde. 46 4 31:31 11 Bickenbach . 10 25:26 Neu=Iſenburg ...." 10
19:43 3 A=Klaſſe. Gruppe 1. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Darmſtadt Turngeſellſch. . .. ." 21:14 13 Seeheim .. . . . . .." .... 38: 18 10 Egelsbach ......... .. 17. 16 10 Ober=Ramſtadt, Turngeſellſch. 6 15:33 Pfungſtadt . . . . . .. ....... 8 6 13:23 3 Gruppe 2. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Büttelborn ......" ...... 6 42:14 10 Worfelden ... 6 3 33: 16 6 Erfelden .. 6 3 26:30 6 Griesheim
...... 6 5 11:52 2 B=Klaſſe. Gruppe 1. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Heppenheim ..." 6 25:14 Hähnlein ........" 6 24:20 Zwingenberg ....." 6 16:22 Bensheim ......." ....... 6 1 3 13:22 Gruppe 2. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Roßdorf ........." ........" 1 23:12 8 Darmſtadt, Tgmde. 1 17:9 Langen. 3 11:7 Darmſtadt Tgſell. 6 5 7:30 2 Arheilgen ... .. .."
Beſſungen ....... „.fff uber Wettbewerb Gruppe 3. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Wallerſtädten . 1 32: 12 10 Gernsheim .. . . . . ." .... 2 22:15 8 Groß=Gerau. .... 6 3 16:21 6 Erfelden. 6 6 22:15 0 Walldorf .. .. . . ." außer Wettbewerb. C=Klaſſe. Gruppe 1. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Auerbach. . . . . . . .." ........ 6 17:13 10 Heppenheim .. . . ." 11:12 Alsbach ....." 4 14:15 Eiſenbahn=T. u. Sport=Ver.. . 6 1 4 18:20 3 Eſchollbrücken ....." .. . . . . . außer Wettbewerb. Gruppe 2. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Eiſenbahn=Turn=Sport=Ver. „ 2 2 17:3 4 Stockſtadt a. Rh. 2 — 2 3:17 Worfelden
Gernsheim außer Wettbewerb Gruppe 3. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Darmſtadt, 45:6 10 Urberach 26: 12 9 Roßdorf". 6 10:31 Darmſtadt, 6 5 2:34 2 Egelsbach . außer Wettbewerb. Ju end. Gruppe 1. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Pfungſtadt 4:4 Bickenbach 4 15:3 Auerbach.. 4 3:15 1 Eberſtadt. .
Zwingenberg außer Wettbewerb. Gruppe 2. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Groß=Gerau 26:9 10 Griesheim 15:8 10 Wolfskehlen 4:21 Walldorf. 6 1:11 1 Büttelborn außer * Wettbewerb. Gruppe 3. Sp. gew. un. verl. Tore Pkte. Langen ..." 22:9 14 Arheilgen ...." 45:7 12 Sprendlingen. . 20:19 Darmſtadt Tgeſ. .. 11:47 Beſſungen ..........." 10:26 2
Saarturner im Main=Rhein=Gau.
Arheilgen — Püttlingen 7:3.
Pfungſtadt — Püttlingen 9:0.
Der Turnverein Püttlingen unternahm eine Pfingſtreiſe ins
unbeſetzte Gebiet und trug zwei Freundſchaftsſpiele in Arheilgen
und Pfungſtadt aus. Neben der ſpieleriſchen Fühlungnahme
wurde auch Wert auf die geſellſchaftliche gelegt. Je ein
gemüt=
licher Vereinsabend brachte frohe Stunden. Arheilgen führte die
Gäſte nach Kranichſtein, und Pfungſtadt unternahm eine
Auto=
fahrt nach der Bergſtraße. Püttlingen ſpielt M.=Klaſſe und ſteht
an dritter Stelle. Beſonders am erſten Tage in Arheilgen zeigten
die Gäſte recht gute Leiſtungen. Arheilgen iſt bekannt und legte
bis zur Pauſe 4 Tore vor. Doch die Saarländer ließen ſich nicht
entmutigen. Sie holten 3 wohlverdiente Tore auf, denen
Arheil=
gen trotz ſcharfer Spielweiſe nur noch 2 entgegenſetzen konnte.
Das Fehlen von Götz im Sturme machte ſich bemerkbar. — In
Pfungſtadt konnten die Saarturner nur in der erſten Hälfte noch
einigermaßen ſtandhalten. Man merkte ihnen an, daß ſie ſehr
abgeſpannt waren. Dadurch litt beſonders der Sturm, der
des=
halb bis auf ein paar gute Angriffe, nicht gefährlich werden
konnte. Pfungſtadt hatte Gräff eingeſtellt — er befand ſich in
Ferien — und ſo ſpielte der Sturm in ſeiner gewohnten Weiſe,
daß man ſeine Freude daran haben konnte. Die
Hintermann=
ſchaft hatte keine ſchwere Arbeit zu verrichten. Beide Spiele
klangen ſehr harmoniſch aus.
Gernsheim (B=Kl.) 1. — Worms 1910 (S=Kl.) 1. 3:12 (1:8).
Zu einem Lehrſpiele hatte ſich Gernsheim die ſehr ſtarke
Wormſer Mannſchaft verpflichtet. Das Ergebnis ſiel auch
ent=
ſprechend dem Klaſſenunterſchiede aus. In der erſten Hälfte
zeigte Worms großartige Leiſtungen und brachte die
Gerns=
heimer gehörig aus dem Konzept, was zu dem Halbzeitergebnis
von 1:8 führte. Dann wurde der Platzverein merklich beſſer, das
Spiel ſchärfer und ſpannender. Gernsheim geſtaltete es
ausge=
glichen, und bei genauerem Schuß wären noch ein paar Tore
mehr gefallen.
Zwingenberg 1. — Nieder=Roden 1. 7:4 (5:2).
Zwingenberg 1. (C=Kl.) — Bürgel 1. (M=Kl.) 5:3 (2:2).
Zwingenberg Jugend — Büngel Jugend 3:3 (1:3).
Zwingenberg hatte zwei große Tage und erfocht zwei Siege,
die aufhorchen laſſen. Viele Zuſchauer hatten die beiden Spiele
angelockt. Beſonders der Torwächter verdiente ſich oft Beifall
und hat ſehr viel zu den ſchmeichelhaften Ergebniſſen beigetragen.
Der Sturm übte ſich in produktivem Flügelſpiele und zeigte
bis=
her noch nie geſehene Leiſtungen. Nur war die Spielweiſe etwas
zu hart für Freundſchaftsſpiele.
Heppenheim 1. (B=Kl.) — Bürgel 1. 9:2 (2:1).
Heppenheim 2. — Bürgel 2. 6:3.
Heppenheim Jugend — Bensheim Jugend 3:2.
Heppenheim Jugend — Auerbach Jugend 4:4.
Bürgel hatte einen Erſatztorhüter geſtellt, der ſich nur in der
erſten Hälfte bewährte. Das Spiel war ausgeglichen und von
einem ſehr ſcharfen Tempo, dem die Gäſte dann zum Opfer
fie=
len. Beſondere Leiſtungen zeigte Heppenheims Sturm nach der
Pauſe und kam öfters freiſtehend zum Schuß. Bei dem Spiel
der zweiten Mannſchaften gab die körperliche Ueberlegenheit des
Platzvereins den Ausſchlag. Das Jugendſpiel gegen Bensheim
brachte einen glücklichen Sieg, und gegen Auerbach wurde der
an=
fängliche Verluſt mit 0:2 durch Umſtellen zu einem dem Verlaufe
entſprechenden 4:4 geführt.
Bickenbach — Wartburgverein Frankfurt 6:4 (3:3).
Bickenbach — Wartburgverein Frantfurt 3:1 (1:1).
Bickenbach mußte Erſatz für ſeinen bekannten rechten
Ver=
teidiger einſtellen, und lieferte trotzdem ein an Spannung reiches
und intereſſantes Spiel. Es ſtand der kürzlichen Begegnung mit
Aſchaffenburg=Damm nichts nach. Ein Verſager war der
Schieds=
richter aus Heppenheim, der ſonderbare Entſcheidungen traf. Die
Einſicht der Spieler geſtaltete das Spiel trotzdem fair, das von
den Zuſchauern lobend anerkannt wurde.
Wolfskehlen — Nieder=Erlenbach (Taunus) 4:2 (1:1).
Zwei Vereine der Meiſterklaſſe, die vor zahlreichen
Zu=
ſchauern ein ſehr ſchönes Spiel zeigten, wie man es lauge nicht
mehr in Wolfskehlen geſehen hat. Die Gäſte verſügten über eine
ausgeglichene Mannſchaft, während der Platzverein ſeinen
Linksaußen ſchwach beſetzt hatte. Die beiden Tore vor der Pauſe
fielen durch Straſtürfe. Dann erhöhte Wolfskehlen auf 3:1.
Kurz vor Schluß holten die Gäſte ein Tor auf, und ein ſchöner
Durchbruch brachte dem Platzperein in letzter Minute noch einen
Erfolg.
Roßdorf — Groß=Zimmern 8:6 (4:1).
Mit reichlich Erſatz mußte Roßdorf antreten und war aber
doch flinker, als die kräftigeren Gäſte, die der Meiſterklaſſe des
Odenwaldgaues angehören. Die dortige Spielſtärke ſteht noch
nicht auf hoher Stufe, ſo daß es den Roßdörfern gelang, in einem
ſchönen und gefälligen Spiele den verdienten Sieg zu erringen.
Arheilgen 2. — Pfungſtadt 2. 2:2.
Hier fiel beſonders der Arheilger Torhüter auf, der viele
ſchöne Bälle hielt. Pfungſtadts Mittelſtürmer hat ſeine Flügel
ſchon beſſer bedient.
Eberſtadt 1. — Tgſ. Darmſtadt 1. 10:2.
Am Samstag abend fand dieſes Spiel ſtatt, und das
unbe=
ſtändige Wetter hatte verſchiedene Spieler verhindert. So trat
Eberſtadt mit 10 und die Turngeſellſchaft mit 8 Mann an. Dieſer
Spielermangel bewirkte dann ein Reſultat, das der Spielſtärke
keineswegs entſpricht. Immerhin war es ziemlich ausſichtlos,
mit drei Stürmern gegen die Eberſtädter Hintermannſchaft zu
ſpielen. Roth ſiſt wieder in der Partie. Er erlaubte ſich ein paar
unfaire Mätzchen, die nicht in den Rahmen paßten. Man muß
geſpannt ſein, wie eine Begegnung bei voller Beſetzung
ver=
laufen wird.
Tgſ. 1875 Darmſtadk 2. Mannſch. — Tu. Habigheim
1. Mannſch. 4:1 (4:1).
Tgſ. 1875 Darmſtadt Jugend — Turngenoſſenſchaft Weinheim
Jugend (Gaumeiſter). — Tgſ. unterliegt knapp 2:3 (0:2).
Bei ſchönſtem Pfingſtwetter, welches auch zahlreiche
Zu=
ſchauer anlockte, ſanden obige Spiele geſtern nachmittag auf dem
Exerzierplatz ſtatt. Die zweite Mannſchaft der 1875er konnte mit
einem Siege 4:1 voll und ganz zufrieden ſein. Im Feldſpiel
waren die Habitzheimer mit der Tgſ. vollſtändig gleichwertig,
aber im Torwurf waren ſie unterlegen und ſo mußten ſie die erſte
Halbzeit mit 4:1 paſſieren laſſen. In der zweiten Halbzeit
ſetz=
ten die Gäſte überraſchender Weiſe den Einheimiſchen großen
Widerſtand entgegen, was für beide Teile keine Torerfolge mehr
brachte. — Anſchließend betraten die Jugendmannſchaften Tgſ.
1875 und Weinheim den Platz. Mit großer Spannung wurde
das Spiel verfolgt. Allgewein herrſchte die Anſicht vor, daß
Darmſtadt mit einem hohen Reſultat als Unterlegener den Platz
verlaſſen würde. Die Einheimiſchen ſind aber in glänzender
Form und ſo kommt es, daß ſie dem Tempo und dem rieſigen
Eifer, den die Gäſte zeigen, voll und ganz gewachſen ſind. Durch
beſſeres Stellungsſpiel der Badenſer konnten ſie allerdings an
den beiden Toren nichts ändern. In der zweiten Halbzeit hat
Darmſtadt mehr vom Spiel, doch die Stürmerreihe kann ihren
Platz nicht einhalten und ſo kommt es, daß viele Torgelegenheiten
unausgenützt bleiben. Auch das einſeitige Innenſpiel der
An=
griffsreihe trägt dazu bei, daß Weinheim zu einem billigen
dritten Erfolg kommt. Darmſtadt ſchießt in der zweiten Halbzeit
zwei Tore, doch zum Ausgleich reicht es nicht mehr.
Davis=Cup=Spiele der zweiten Runde: Entſchieden wurden Italien
gegen Irland 5:0, Amerika-Kanada 3:0, Holland—Aegypten 4:1. Vor
der Entſcheidung: Kuba—Mexiko 2:0, Südafrika—Schweden 2:0,
Däne=
mark—Griechenland 2:1.
Houben=Krefeld ſtartete in Lennep erſtmalig und wieder über die
kurze Strecke, die er in 11 Sekunden mit Handbreite vor Becker (PSV.
Elberfeld) an ſich brachte.
Den engliſchen Marathonlauf gewann der Sieger der letzten vier
Jahr, Sam Ferris, in der guten Zeit von 2:40.47,4 Minuten mit drei
Minuten Vorſprung vor dem Finnen Laakſonen.
„Quer durch Niederſchönhauſen” ein Straßen=Schnellauf über etwa
ſieben Kilometer, wurde wieder in vier Klaſſen, darunter in der
Haupt=
klaſſe vom Polizeiſportverein Berlin, in 14:18,5 Min, vor dem S.C.
Charlottenburg gewonnen.
Barany ſchon in Hochform. 100 Meter Freiſtil in 1 Minute. Der
auch in Deutſchland beſtens bekannte ungariſche Freiſtilſchwimmer
Ba=
rany ſtellte am Pfingſtmontag in Budapeſt ſeine ausgezeichnete Form
unter Beweis, indem er die 100 Meter in der hervorragenden Zeit
von einer Minute zurücklegte.
Die Bahnmeiſterſchaften des Heſſen=Naſſauiſchen Radfahrerbundes
werden am 26. Mai in Bad=Kreuznach ausgetragen.
Der Kongreß der Internationalen Box=Union 1930 wird in Berlin
abgehalten.
GePerIeke LaUrBe
eine berechtigte Forderung für den modernen Großverkehr. Auch beim Kauf Ihres Wagens sollten
Sie sich zuerst davon überzengen, ob diese Forderung in wirklich vollkommener Weise erfüllt ist.
Fahren Sie einmal den
Mercedes-Benz Typ 350 (14/60 P8
dann werden Sie fnden, daß auch in der Klasse der mittelstarken Gebrauchswagen Vercedes-Benz
ein Mlodell besitzt, das in seiner stabilen Bauart und in seiner unverwüstlichen Zuverlässigkeit
ein-
fach unvergleichlich ist, das dabei ideale Fahreigenschaften besitzt und, als allergrößten Vorzug,
ungewöhnlich niedrigen Preis:
6/7sitzige Pullman-Limousine RM. 12000.— ab Werk
DA-MRbRN AK
Verkaufsstelle; Frankfurt a. Main, Abt. Personenwagen, Rathenauplatz 14
VI 3884
Fernruf Hansa 2440, 2441.
ENGESELLSCHART
Vertretung: „Kraftfahrzeug‟ Motorwagen-Verkaufsbüro Otto Heinrich
Graf Hagenburg. Darmstadt, Elisabethenstr. 54. Fernruf 4104.
Seite 8
Nummer 139
Ein lange gehegter Wunſch aller Radſportfreunde iſt nun in
Er=
füllung gegangen: Michelſtadt hat ſeine Radrennbahn. Das Stadion
hat damit eine weitere Vervollkommnung erfahren, die es, mehr als
dies ſeither ſchon geſchehen iſt, zur Abhaltung von größeren
ſport=
lichen Veranſtaltuugen geeignet macht und dem Odenwaldſtädtchen in
weiten Kreiſen Deutſchlands einen guten Namen verſchaffen wird. Das
klare Waſſe: des Schwimmbades, der grüne Plan des Ballſportplatzes,
das Licht= und Luftbab werden ben Radſportler ebenfalls anziehen und
ihn veranlaſſen, ſi=h auch im übrigen im Stadion Michelſtadt wohl zu
fühlen. Das Stadion iſt rih infolge ſeiner natürlichen Lage befähigt,
im Gegenſatz zu anderen Sportſtätten dem Radſportler auch gleichzeitig
— dank der würzigen, ozonreichen Luft — geſunbheitlich zu dienen. Die
herzliche Begrüßung, die den Freunden des Radſports an Pfingſten
1929 anläßlich der Eröffnung der Radrennbahn im Stadion zuteil wurde,
iſt allgemein auf die Gaſtfreundſchaft der Bevölkerung und im
beſon=
deren auf die Freude zurückeuführen, die hier durch den Beſuch
aus=
wärtiger Sportler jedesmal ausgelöſt wird. Michelſtadt iſt auch für den
Nadſport ein guter Boden. Die Anhänger dieſes Sportzveiges haben
ſich hier ſchon vor vielen Jahren erfolgreich betätigt, und der die
Pfingſt=
veranſtalrung tragende Verein hat ſich auch in dem Radſport ganz
Deutſchlands einen geachtelen Namen erringen können. Wenn die
Stadt Michelſtadt das Stadion nunmehr auch dem Radſport dienſtbar
macht, ſo erfüllt ſie damit, wie ſchon oben erwähnt, einen Wunſch der
intereſſierien Sportler, aber auch eine Abſicht, die von Anfang an und
ſchon vor der Errichtung des Stadſions ernſthaft erwogen wurde. Als
der Tag der Einweihuing näher rückte, fah es ſo aus, als ſollte die ganze
Veranſtaltung zu: Waſſer werden, aber Petrus zeigte ſich doch als
Freund der Radſportler und brachte richtiges Radfahrerwetter. Schon
lange vor B=ginn der Veran’taltung bevölkerten eine größere Anzahl
Zuſchaner des Stadion und ſahen geſpannt den kommenden Dingen
ent=
gegen. Bis zu Beginn waren die Zuſchauer auf zirka 2000
angewgch=
ſen, eine Beſucherziffer, die in Anbetracht des verregneten Samstags,
der biele auswärtige Beſucher zurückhielt, ſowie, daß Michelſtadt ſelbſt
nur eine Einſvohnerzahl von etwas über 4000 hat, als ſehr gut zu
be=
zeichnen iſt. Die ganze Organiſation der Veranſtaltung war
muſter=
gültig, es klappte alles vorzüglich. Verantwortlich zeichnete hierfür
Fritz Volk=Michelſtadt; ſeine Arbeit verdient höchſte Anerkennung. Der
Wettfahrausſchuß beſtand aus den Herren Hahn=Darmſtadt, Schreiber=
Frankfurt, Damus Darmſtadt, Merz=Darmſtadt, Monſchein=Michelſtadt,
Knuſt=Erbach, Marquardt=Michelſtadt, Löffler=Michelſtadt.
Als erſtes Rennen ging ein Eröffnungsrennen über 2000 Meter,
beſtritten von Fahrern des Radfahrervereins 1902 Michelſtadt, über die
Bahn. Die Sieger waren: 1. Lüb, 2. Hamburger, 3. Kiefer. Die beſte
Zeit war 3,10 Minuten.
Hieran anſchließend ſproch Bürgermeiſter Ritzel zu den Anweſenden,
hieß alle Radfrortfreunde herzlichſt willkenonen und gab der Hoffnung
Ausdruck, daß durch die Errichtung der Rennbahn nun öfters derartige
Veranſtaltungen von den maßgebenden Stellen nach Michelſtadt gelegt
werden wüirden
Das Erſtfahren über 1000) Meter ſah 17 Fahrer am Start, bei denen
ſich in 3 Vorläufen die Fahrer Schöllhammer=Stuttgart, Armbrnſter=
Stuttgart, Scladt=Groß=Geran, Frank=Frankfurt a. M., Mattes=
Heil=
bronn und Mogler=Seilbronn für den Endlauſ placierten. In dieſem
Endlauf führt zuerſt Mogler, der den faſt ſicheren Sieg in der letzten
Nunde an den prachtvoll in den Enöſpurt gehenden Armbruſter
ab=
treten muß.
Ergebnis: 1. Armöruſter=Stuttgart (Zeit: 1,28 Minuten),
2. Mogler=Heilbronn, 3. Schöllhammer=Stuttgart.
Bei dem nun folgenden Ausſcheiduugsrennen ſtellten ſich dem
Starter 17 Fahrer. Bei dieſem Rennen ſcheidet immer der Letzte bei
jeder Runde aus, die letzten 3 Fahrer kommen dann in den Endſpurt.
Sieger blieb: 1. Paul Weißer=Stittgart, 2. Franke=Darmſtadt, 3.
Arm=
bruſter=Stuttgart.
Hieran anſchließend ſprach der Vorſitzende des Lanſdesverbandes
Heſſen im B. D.R., Schreiber=Frankfurt a. M., und zollte Anerkennung
allen denen, die dazu beitrugen, daß dieſe ſchöne Anlage zuſtande kam.
Nun kam das Vorgabefahren zum Austrag, an dem ſich 21 Fahrer
beteiligten. Gleih in der 2. Munde erſolgte durch einen Radöefekt eines
Fahrers ein Maſſenſturz, der das Feld ſchwer lichtete, aber
glücklicher=
weiſe ohne körperliche Schäden abging.
Ergebnis; 1. Müſch=Frankfurt a. M., 2. Gunſchmann=Langen,
3. Trepte Offenbah.
Bei dem nun folgenden 6er=Naſenradballſpiel ſtanden ſich in dem
Württembergiiſchen Meiſter 1. Stuttgauter Radfahrerverein und dem
Meiſter im Gau 70 des B. D.R. Roöfahrerverein 02 Michelſtadt zwei
gleichwertige Gegner gegenüber. Leider mußte Michelſtadt inſolge
Er=
krankung ſeines Torhüiters in den letzten Wochen nech eine Umſtellung
ſeiner Mannſchaft vornehmen. Dies ſollte ſich ſchſwer auswirken. Dem
Schiedsrichter Sckreiber=Frankſurt a. M. ſtellten ſich die Mannſchaften
in folgender Aufſtellung:
Stuttgart:
Tröſcher
Rommel
Lenz
Ellwanger
Römer
Zeh
Diflo
Wöber
Schmelz
Breimer
Wächter
Hamburger
Mihelſtadt:
Stuttgart hat Anſtoß, kann aber zue ſt noch nichts ausrichten. Es
geht lebhaft hinr und her, Stuttgart ſpielt ſichtlich überlegen und kann
auch ſchon nach cimigen Minutew hurch Elbvanger für ſich ein Tor
Guchen. Michelſtadt ſucht nun auszug’eichen, kann aber nichts
Zähl=
hares erreichen, obwohl mehrere Male vor dem Stuttgarter Tor
brenz=
lige Situationen eniſtanden. Aber der Sturtgarter Torwächter Tröſcher
heitet gut und wehrt alles blendenh ab. Demn Stuttgarter Zeh gelingt
es nad, 2 weitere Tore für ſeine Partei zu holen. Mit dem Stande
von 3:0 für Stuttgart geht es in die Pauſe.
In der zweiten Halbzeit hat ſich auch Michelſtadt beſſer
zuſammen=
gefunden, ſpielt nun uberlegen und drängt mähtig gegen das
Stutt=
garter Ter. Der Stuttgarter Torhöiter hat viel zu tun und zeigt ſich
mit ſeinem beſten Können Fünf Minuten vor Schluß gelingt es
Michelſtadt, durch Diflo zum Ehreniyr zu kommen,
Mit dem Reſultat 3:1 für Stuttgast war das ſchöne Spiel zu Ende.
Nun kam das Hanptereignis des Tages, das mit größter Spannung
erſuartet wurde: Ein Rennen nach 6=Tage=Art über 50 Runden — 20
Kilometer. Dem Starter ſtellten ſich 7 Paare. Bei jeder 10. Runde
wurde eine Wertung vorgenomenen. Dieſe 4 Wertungen ergaben
fol=
gendes Endreſultat: 1. Frauk==Darmſradt und Müſch=Frankfurt a. M.
— 20 Punkte, 2 Panl und Willy Weißer=Stuttgark — 19 Punkte,
3. Mattes und Mogler=Heilbronn — 14 Puukte, 4. Barlhelmaes=Langen
und Tilger=Frankfurt — 8 Pnnkte.
Dieſes Rennen wurde vom Publikum, wie auch alle anderen
voran=
gegangenen, mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt. Bei den einzelnen
Wertungen beſenders aber bei der Shlußwertung, wurden die Fahrer
Burch Zurufe angefeuert. Zwiſchen der 1. und 2. Wertung ſtürzte
Abruſter=Stuttgart, was zue ſt ſehr gefährlich ausſah, denn er wurde
dur=h die Freiwillige Sanitätskolonne abtransportiert, kam aber nach
kurzer Zeit ohne fremde Hilfe wvieder auf den Platz und ſchwang ſogar
am Abend wieder feſte das Tauzbein.
Bei ſtrahlendem Sonnenſchein wurde ſodann" durch Bürgermeiſter
Ritzel die Preisverteilung vorgenommen, der in ſeiner Anſprache die
Heffnung ausſprach, rechz= bald wieder einer ſolchen intereſſanten
rad=
ſportlichen Veranſtaltung im Stadicn beiwohnen zu können. Bei
die=
ſer Gelegenheit ſei noch erwähnt, daß eine ähnliche Veranſtaltung
be=
reits für den 16. Juni b. J. geplant iſt. Hierzu haben gleich wieder
faſt ſämkliche heute am Start geweſenen Fahrer jetzt ſchon gemeldet. Es
iſt dies die beſte Quittung dafür, daß e3 allen gefallen hat und alle
wie=
der gerne nach dem Odenwalde bzw. nach Michelſtadt kommen.
Am Abend fand dann noch nach der Rathausbeleuchlung ein
ver=
gnügtes Beiſammenſein alle Radſportfreunde im Vereinslokal des
Nadfahrervereins 1202 ſtatt, bei den auch die Tanzluſtigen zu ihrem
Rechte kamen.
Cd.
Radſpork im erſten Feſtkag.
Das Deutſche Steherderby in Düſſeldorf wurde von Ehmer
mit 99,965 Km. vor Dederichs mit 99,950 Km., Roſellen, Damerow
und Saldow gewonnen. In der Klaſſe B ſiegte Walter=Zürich
vor Schäfer=Frankfurt, Rurkowſki, Dobe und Jürgens.
Erich Möller war in Breslan der Beſte. Er gewann zwei
Läufe über 40 und 60 Km. vor Bréau, Maronnier, Thollembeck
und Krewer. Breslau gewann einen Flieger=Amateur=
Städte=
kampf gegen Berlin 24:17.
Weltmeiſter Sawall holte ſich das Goldene Rad von Fr
überlegen vor Bauer, Lewanow und Thomas.
In Plauen gewann Hille zwei Rennen jeweils vor W.
mann (Schweiz), Berger und Schindler.
Michelſtadt, das Odenwaldſtädtchen von 5000 Einwohne
beſitzt eine moderne Radrennbahn von 400 Meter Länge, die
Dienstag, den 21 Mai 1929
Pſingſtſonntag bei einem Beſuch von 2000 Zuſchauern mit
Ama=
teur=Rennen eröffnet wurde.
Ein Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen auf der Rütt=Arena ſah
Kroll=Miethe vor Kroſchel=Tietz, Carpus=Schön, mit einer Runde
vor Göbel=Hürtgen, Dorn=Maczinſki, Gebr. Wolke und anderen
Paaren in Front.
In Paris ſiegte bei den Stehern Paillard vor Linart, bei
den Fliegern Moeskops vor Begomini und Michard.
In Frankfurt fuhren wieder alle Steher gegen den jungen
Chriſtmann, der dennoch die 25 und 35 Km. gewann, aber in
einem 3=Lauf über 35 Km. Zweiter hinter Bauer=Berlin wurde,
ſo daß dieſem der Sieg im Geſamtklaſſement zufiel.
Weltmeiſter Sawall beſtätigte auf der Olympiabahn, zumal
im Großen Pfingſtpreis, ſeine überlegene Form vor Benoit=
Frankreich, Möller und Bréau, nachdem er vorher knapp im Kl
Pfingſtpreis geſiegt hatte.
Chemnitz hatte ſich außer den Deutſchen Krewer, Lewannow
und Schindler, den Belgier Thollembeck und den Franzoſen
Ma=
ronnier geſichert. Krewer gewann den einen, Thollembeck den
anderen Lauf über 50 Km.
Auf der Straße wurde die zweite Etappe der Ferufahrt
Köln-Berlin erledigt. Wecks=Köln ſiegte klar vor Stöpel=Berlin,
der aber Geſamtſieger wurde, da er die erſte Etappe gewonnen
hatte. Die Zeit beträgt 23 46,55 Std. gegen 23.46,56 Std. von
Wecks=Köln, der Zweiter blieb.
Nach der 1. Ekappe 33 Teilnehmer ausgeſchiegen.
Eine der bedeutendſten Zuverläſſigkeitsfahrten hat mit der
vom Allgemeinen Deutſchen Automobiltlub veranſtalieten
Motor=
rad=Länderfahrt am Freitag morgen ihren Anfang genommen.
Daß der ADAC. mit der Ausſchreibung dieſer Prüfung einem
allgemeinen Wunſche entſprochen hat, bezeugt die Tatfache, daß
die geſamte namhafte deutſche Motorradinduſtrie mit den beſten
Fahrern beteiligt iſt. Erfreulich iſt die Feſtſtellung, daß an
dieſer, für den deutſchen Export nach dem Balkan ſo
außerordent=
lich wichtigen Veranſtaltung, die dem Oſten Europas die
Leiſt=
ungsfähigkeit deutſcher Fabrikate vor Augen führen ſoll, allein
96 Maſchinen deutſchen Urſprungs teilnehmen. Bei der in der
Nürnberger Feſthalle im Luitpoldhain erfolgten Abnahme
wur=
den von 107 gemeldeten Fahrzeugen 104 Krafträder
abgenom=
men, nur drei Privatfahrer haben ihre Meldungen nicht erfüllt.
Neunzehn Fabrikmannſchaften ſind im Rennen, davon drei
DKW., je zwei Triumph, NSU., Viktoria, je eine BMW., D=
Nad, Diamant, Gröicke, Horex, Standard, Stock, Schütthoff,
Zündapp und das belgiſche Gillet=Team. Die Bewerber haben
in elf Tagesetappen rund 3500 Km. über Brünn-Budapeſt—
Temesbar-Hermannſtadt-Bukareſt — Mediaſch — Großwardein
—Kaſchau—Gleiwitz nach Hannover zurückzulegen.
Gleich die erſte Etappe Nürnberg—Brünn, mit 484 Km. die
längſte der ganzen Fahrt, ſtellte die Bewerber vor eine ſchwierige
Aufgabe. Nachdem der Führungswogen Nürnberg um 2 Uhr
nachts verlaſſen hatte, folgte zwei Stunden ſpäter die
Wertungs=
gruppe 1, 27 Solomaſchinen bis 250 cem. und elf
Beiwagen=
maſchinen bis 600 ccm. umfaſſend. Um 5 Uhr früh begab ſich
das große Feld der Wertungsgruppe 2, beſtehend aus 61 Solo=
und vier Beiwagenmaſchinen auf den beſchwerlichen Kurs, der
über Neumarkt, Amberg, zunächſt nach Haſelbach (149 Km.) zur.
tſchechiſchen Grenze, und von dort weiter über Taus, Klattau,
Piſek, Moldaubrücke, Tabor, Pilgram, Groß=Meſeritſch, zum
Tagesziel Brünn führte. Die vorgeſchriebenen
Durchſchnitts=
geſchwindigkeiten von 35 bis 50 Km. zwangen die Fahrer, alles
aus ihren Maſchinen herauszuholen. Die Organiſation und
Streckenſührung war ausgezeichnet, Polizei und Mitglieder von
Automobil= und Motorradklubs taten ein Uebriges, um zum
Ge=
lingen der Fahrt beizutragen. Lediglich die Paßkontrolle zog ſich
etwas in die Länge, ſo daß viele Fahrer erſt in den ſpäten
Abendſtunden in Brünn anlangten.
Wie jetzt nach genauer Prüfung aller Unterlagen feſtſteht,
hat die erſte Etappe, die durch Wegſperrungen eine Verlängerung
von rund 35 Kilometer erfuhr, under den Bewerbern verheerend
gewirkt. Von 104 Geſtarteten ſind nicht weniger als 33
ausge=
ſchieden. Weitere acht Fahrer, die das Ziel erreichten, erklärten
ſich wegen Uebermüdung außerſtande, die Fahrt fortzuſetzen, ſo
daß insgeſamt nur noch 63 Teilnehmer für die zweite Etappe
bereit ſtanden. Davon waren jedoch nur 31 ſtraſpunktfrei, und
zwar 22 in der Wertungsgruppe 1, neun in der
Wertungs=
gruppe 2. Der Verlauf der Etappe zeigte, daß das
Maſchinen=
material zwar allen Höchſtanſprüchen genügt, daß dagegen die
menſchliche Leiſtungsfähigkeit begrenzt iſt. Um ſo höher zu
be=
werten iſt es, wenn von den drei geſtarteten Damen noch zwei
mit von der Partie ſind. Die Nürnbergerin Thea Hanzal auf
Triumph brachte ſogar das Kunſtſtück fertig, die Etappe völlig
fehlerfrei zurückzulegen. Hanni Köhler=Berlin auf BMW., die
mehrmals ſtürzte, zog ſich durch Zeitverſäumnis 16 Strafpunkte
zu. Von den geſtarteten 19 Fabrikmannſchaften befinden ſich nur
noch zehn im Rennen, davon vier ohne Strafpunkte.
Die 2. Ekappe ſieht noch 62 Sahrer am Ziel.
Der zweite Fahrttag von Brünn nach Budapeſt über 372
Km. verlief bei ausgezeichneten Straßen= und günſtigen, aber
kühlen Witterungsverhältniſſen, faſt ſtörungsfrei. Lediglich der
Berliner Birnholz auf Kardan=Stock mußte wegen
Vergaſer=
brandes die Weiterfahrt einſtellen, ſo daß noch 62 Konkurrenten
die dritte Etappe von Budapeſt über 292 Kilometer nach
Temes=
var in Angriff nehmen konnten.
Die 3. Ekappe: von Budapeſt nach Temesvar.
Nach dreitägiger Reiſe ſind die Bewerber der ADAC.=
Motor=
rad=Länderfahrt in Rumänien eingetroffen. Im Gegenſatz zu der
erſten Tagesſtrecke war beſonders die dritte Etappe von Budapeſt
nach dem 321,8 Kilometer entfernten Temesvar nur ein
Kinder=
ſpiel. Von 5 Uhr morgens an wurden in der ungariſchen
Haupt=
ſtadt die einzelnen Gruppen, noch aus 61 Teilnehmern beſtehend,
auf die Reiſe geſchickt. Neben dem Berliner Kurt Birnholz auf
Kardan=Stock hatte auch deſſen Stallgefährte Wöhlert=Berlin auf
der zweiten Strecke Pech und mußte aufgeben. Bei ſchönſtem
Wetter führte der Weg zunächſt durch hügeliges Gelände bis in
das eigentliche ungariſche Tiefland, wo zunächſt Keeskemet paſſiert
wurde, das durch ſeine prächtigen öffentlichen Gebäude auffiel.
Kurz vor Szeget (175,3 Kilometer) hatte der Kölner Herzogenrath
auf dem belgiſchen Guillet=Team Defekt und gab auf. Nachdem
die Theiß überquert war, paſſierten die Länderfahrer bei Cenadu=
Mare die rumäniſche Grenze. Der Uebertritt ging dank der guten
Vorbereitungen und der Vorſorge, die der rumäniſche
Automobil=
klub getroffen hatte, reibungslos und ſchnell von ſtatten. In
flottem Tempo erreichten die Bewerber pünktlich das Ziel:
Te=
mesvar, wo ihnen durch die Bevölkerung ein herzlicher Empfang
bereitet wurde. Die ausgezeichnete Beſchaffenheit der Straßen
hatte zur Folge, daß auf dieſer Tagesſtrecke keine Strafpunkte
diktiert zu werden brauchten. Von 60 noch in Konkurrenz
be=
findlichen Fahrern ſind noch 29 ſtrafpunktfrei.
4. Ekappe der AdAC.-Mokorrad=Länderfahrt.
Nur noch 53 Teilnehmer in dem ſchwierigen Wettbewerb.
Am vierten Fahrttag hatten die Motorrad=Länderfahrer des
Allgemeinen Deutſchen Automobilklubs die 283 Kilometer lange
Strecke von Temesvar nach Herrmannſtadt, die von 60 Bewerbern
in Angriff genommen wurde, zurückzulegen. Schon morgens um
vier Uhr ging es los. Erſt die kleinen, dann die ſchweren
Ma=
ſchinen. Prächtiges, aber recht heißes Wetter fanden die Fahrer
auf ihrem Wege vor, der teilweiſe erhebliche Schwierigkeiten bot.
Von Temesvar aus wurde zunächſt das von 6000 Deutſchen
be=
wohnte Städtchen Lupoj paſſiert. Dann ging es nach
Sieben=
bürgen hinein. Langſam begannen die Steigungen, und immer
mehr ſah man bauende Fahrer am Wegesrande. Als das
Tages=
ziel Hermannſtadt mit den Südkarpathen im Hintergrund erreicht
und die Zielkontrolle geſchloſſen war, fehlte wieder eine ganze
Reihe von Bewerbern. In der Wertungsgruppe I ſchieden auf
dieſem Wege Cramer=Gladbach auf NSU., Söllner=Aachen auf
Göricke, Völcke=Oelsnitz auf DKW., Pätzold=Köln auf Triumph,
Hoffmann=Altena auf RMW. und der letzte Kardan=Stockfahrer
Friedmann=Berlin aus, während in der anderen Gruppe nur
einer, der Heidelberger Adam auf Schütthoff auf der Strecke blieb.
Für die fünfte Etappe von Hermannſtadt nach dem 191,8
Kilo=
meter entfernten Bukareſt ſtehen alſo nur noch 53 Fahrer bereit,
denen dann anſchließend der verdiente Ruhetag winkt.
Frau v. Reenizek und Cochet Meiſter von Berlin.
Das Pfingſtturnier vom Laſn=Tennis Club Rot=Weiß Berlin
er=
reichte am Montag mit den Entſcheidungen im Herreneinzel,
Damen=
einzel und Gemiſihten Doppel ſeinen Höhepunkt und Abſchluß. Bei
herrlichem, warmem Friihlingswetter bot die vom Sonnenglanz
über=
ſtrahlte Prätige Anlage mit Sen rund 4000 Beſuchern einen
wunder=
baren Anblick. Die Berliner Geſellſchaft hatte ſich ein Stelldichein
gegeben
In der Vorſchlußrunde des Herreneinzels um die Meiſterſchaft von
Berlin ſchieden die beiden letzten reich3deu=ſchen Vertreter, Prenn und
Moldenhauer, aus. Prenn, Hdem die 12 Sätze des Vortages noch in den
Keoehen ſteckten, unterlag dem Sudetendeutſchen Menzel 6:2, 1:6, 6:3.
Menzel traf dann in der Schlußrunde auf Cochet, der vorher den
zeit=
wveiſe gut ſpielenden Moldenhauer nuch 4:4 im erſten und 6:6 im
zwei=
tn Satz 6:4, 8:6 geſehlagen hatte. Im Endſpiel zeigte der läſſig und
noch zugleich glänzend ſpielende Cahet nur ſo viel, daß es gerade zum
Siege langte. Menzel verausgabt= ſich beim Gewin des erſten Satzes
(11:9) ſo ſehr, daß er in der Folge zuſehends nachließ und ſchließlich
9:11, 6:3, 6:1 herlor.
Das Dameneinzel brachte den überraſchenden Sieg von Frau v.
Rec=
nizek über Frl. Außem 7:5, 6:3. Hier gab es meiſt flaches
Grund=
linienſpiel, in dem die Anſätze von Frl. Außem, am Netz Punkte zu
ſammeln, faſt ſtets mit Verluſtpunkten endeten.
Die letzte Entſcheidung fiel im Gemiſchten Doppel, in dem Heine—
Brugnon, gleiehfalls ein rein ausländiſches Paar, triumphierten. In
der Vorſchlußrunbe unterlagen Frl. Noſt—Moldenhauer 4:6, 5:7 gegen
Miß Heine-Brugnon, während auf der anderen Seite Frl. Außem—
Cohat 6:4, 6:2 Miß Neabe—Froitzheim bezuungen hatten. Im Finale
wurde Cochet von Cilly Außem ſchlecht unterſtützt, ſo daß er faſt die
ganze Arbeit zu leiſten hatte. Heine-Brugnon ſiogten ſchließlich 2:6,
6:2, 7:5.
Deutſchland—Italien in Hamburg.
Nachdem die Spiele der zweiten Runde um den Davis=Cup reſtlos
beendet ſind, hat Deutſchland in der dritten Runde, wie bereits bekannt,
gegen Italiens Vertreter zu ſpielen. Deutſchland hat für dieſe
Be=
gegnung Platzwahl. Der Deutſche Tennisbund entſchied ſich nun auf
Wunſch ſeiner Spieler nicht für Berlin, ſondern für Hamburg, wo die
Spiele in der Zeit vom 7. bis 9. Juni zum Austrag gelangen ſollen.
Bei der Aufſtellung der deutſchen Mannſchaften wurden neben Prenn
und Moldenhauer noch Froitzheim undd Dr. Landmann berückſichtigt,
Wer von dieſen in die engere Wahl kommen wird, kann kaum
zweifel=
haft ſein, nachdem Froitzheim und Dr. Landmann mit Rückſicht auf
Alter bzw. rückſtändiges Training wenig qualifizierk erſcheinen, gegen
die ſtarke Mannſchaft der Italiener mit de Morpurgo, de Stefani und
Serventi anzutreten. Mannſchaftsführer iſt der Hamburger Dr.
Brondis.
Dänemark ſchlägt Griechenland 4:1.
Die Begegnung Dänemark—Griecheulan5, die in Kopenhagen vor
ſich ging, ſchloß mit einem 4:1=Siege der Dänen. In den letzten
Spie=
len ſiegte Ullrich über Zafiropoulos 6:3, 6:4, 6:2 und Henrickſen über
Zarlendi 6:0, 7:5, 6:4.
Südafrika ſchlägt Schweden.
In der zweiten Runde zum Davispokal in Stockholm holten ſich
die Vertreter Südafvikas gegen Schwoden den zum Sieg notwendigen
dritten Punkt. Malcolm—Robbin3 gewannen das Doppel gegen
Oeſt=
berg—Muller 8:6, 6:2, 6:2.
Markgraf vollwertiger Erſatz für Oleander.
Ein wogendes Menſchenmeer überflutete am Pfingſtmontag die
prächtigen Anlagen der Bahn in Hoppegarten. Mit der Wucht einer
Senſation wirkte hier draußen die Nachricht, daß Oleander dem Start
im Jubiläumspreis fernbleiben würde. Der auch außerhalb der
Gren=
zen für Deutſchlands Zucht ſo nachhaltig eingetretene. Fünfjährige litt
ſeit einigen Tagen an einer Magenverſtimmung, gewiß nichts Ernſtes.
Trainer G. Arnull hätte, wie er fagte, jedes andere Pferd laufen
laſſen, wenn es ſich nicht gerade um Oleander handeln würde. So
wurde der mit 30000 Mark ausgeſtattete Jubiläumspreis zu einer
Neuauflage des Großen Preiſes von Hamburg. Zu den drei
Erſtpla=
zierten aus dem Rennen trat hier noch der Altefelder Melkart, der
Weinberger Audax, und als einziger Dreijähriger der Oppenheimer
Markgraf, der anſtelle von Oleander geſattelt wurde. Und gerade
die=
ſer Dreijährige, der im Henckelrennen hinter Wilfried einkam, legte
für den Derbyjahrgang alle Ehre ein. Er kämpfte die älteren Pferde
ſicher nieder. Allerdings erſt nach ſcharfem Kampfe gab ſich Serapis
geſchlagen, und auch Audax machte lange Zeit eine gute Form.
Fok=
kenbach beſetzte den vierten Platz, und dann erſt kam der ſehr
ent=
täuſchende Impreſſioniſt. Mir Fockenbach ging M. Schmidt was die
Niemen halten wollten. Mitte der Gegenſeite lag der Weiler ſchon
ſechs Längen vor Melkart und Audax. Das übrige Feld folgte dicht
geſchloſſen, mit Markgraf am Schluß. Bereits vor dem Dahlwitzer
Bogen wurde der Führende kürzer. Impreſſioniſt rückte neben Melkart
auf den zweiten Platz vor. Dahinter galloppierten Serapis und
Au=
dax vor Markgraf. Wenig ſpäter gab Fockenbach klein bei. Auf dem
Serapis vor, innen kam Markgraf auf und außen Audax. Auf dem
Anberg hatte Markgraf unter dem ausgezeichnet reitenden Jockei
Zeh=
miſch Serapis erreicht und unter großem Jubel ging der Dreijährige
eine Länge vor Serapis als ſicherer Sieger durch das Ziel.
Glück=
ſtrahlend kehrte Zehmiſch mit Markgraf zur Wage zurück, wo ihn neuer
Beifall empfing. In der verhältnismäßig guten Zeit von 2,08,7 Min.
hatte Markgraf die 200 Meter hinter ſich gebracht.
Jgnis=Rennen. Für Dreijährige, 3300 Mark, 1600 Meter: 1. M. J.
Oppenheimers Graf Iſolani (Grabſch), 2. Ledum, 3. Feldjäger.
Ferner liefen: Blanker Hans, Alexandria, Hünfeld, Mungo,
Königs=
kind, Sonate. Tot. 13, Pl. 12, 2, 19:10. 4—½ Lg.
Seemärchen=Rennen. 3900 Mark, 2400 Meter: 1. Fr. von Dierigs
Hartſchier (Vinzenz), 2. Tuor, 3. Smaragd. Ferner: Botafogo, Atis,
Türkenbund. Tot. 60, Pl. 27, 21:10. Kopf—1 Lg.
Neſigode=Rennen; 5200 Mark, 1400 Meter: 1. Hauptgeſtüt
Alte=
felds Dominica (Huguenin), 2. Sendbote, 3. Lebensretter. Ferner:
Schneeball. Tot. 21, Pl. 15, 30:10. 1½—2 Lg.
Sirokko=Rennen; 3900 Mark, 1000 Meter: 1. O. Blumenfeld und
R. Samſons Goldoni (Haynes), 2. St. Robert, 3 Vipida. Ferner:
Mumm, Friedrichshafen, Rohrſpatz, Gemma, Marchetta, Inſel. Tot.
50, Pl. 19, 18, 28:10. ½—1½ Lg.
Jubiläums=Preis; 30 000 Mark, 200 Meter: 1. Frhr. S. A. von
Oppenheimers Markgraf (Zehmiſch), 2. M. J. Oppenheimers Serapis
(Grabſch), 3. A. und C. von Weinbergs Audax (O. Schmidt). Ferner:
Impreſſioniſt, Fockenbach, Melkart. Tot. 59, Pl. 25, 14:10. 1—1½ L.
Greif=Rennen; 2800 Mark, 1400 Meter: 1. Graf Seidl. Sandr.
Praxedis (Viſek), 2. Aſſuan, 3. Felſen. Ferner: Groſa, Vineta,
Kadewitt, Roſenherzog, Tarnheim, Alter Schlag, Parmenides, Caſper,
Morgenrot, Grafenliebe, Amadeus, Seefalke, Moniſt, Gunhilda. Tot,
126, Pl. 27, 15, 21:10. Kopf—2 Lg.
Barkas=Rennen. Für Dreijährige; 3300 Mark, 1600 Meter: 1. O.
Trauns Edu (Korb), 2. Electrola, 3. Truſt. Ferner: Aſtrolog,
Ra=
dames, Galan, Joſe, Judica, Serbilia, Othello, Falſtaff, Aula,
Kiß=
ling, Teja, Maurus, Kanzler, Tantor, Komptendorf, Alſterſtern,
Fun=
ker, Dalie Tot. 86, Pl. 50, 30, 103:10. 3½—½ Lg.
Nummer 139
Seite 9
din destin der Hagt.
Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50.
3)
(Nachdruck verboten.)
Der Mann, dem dieſe Anſprache galt, ließ erſchrocken die
Kinnlade fallen, ermannte ſich aber einen Augenblick ſpäter zu
dem ſtürmiſchen Ausruf:
„a, in Dreideibelsnamen, Menſch, was wollten Sie
eigent=
lich ſagen?”
Der Doktor war, in Gedanken verſunken, im Begriff
ge=
weſen, ſich wegzuwenden, aber jetzt hielt er inne und wandte ſich
wieder dem Cowboy zu. Stirnrunzelnd bemerkte er: „Ich finde,
mein Herr, daß ſich Ihre Bemerkung durch eine keineswegs
an=
gebrachte Heftigkeit auszeichnet.”
„Schnallen Sie ſich ruhig Ihre Brille vor”, meinte das
frag=
liche Mitglied der menſchlichen Geſellſchaft. „Sie meinen wvohl,
Sie reden mit Ihren Büchern? Sie reden hier mit inem
Menſchen!“
„Und in Ihrer Haltung, mein Herr,” fuhr der Doktor fort,
bemerke ich einen Anflug von Provokation, der es, falls Sie
Ihr Benehmen fortſetzen ſollten, nötig machen würde, zu ſeiner
Korrektur ſich phyſiſcher Gewalt zu bedienen.”
„Muß ſagen, s iſt mir nicht ganz klar, was Sie daherreden”,
meinte der Mann der Herden und des Rindviehs, „aber die
Melodie, die Sie mir vorpfeifen, die glaube ich zu kennen. Mann,
wenn Ihnen die Galle geſtiegen iſt und wenn Sie meinen ...."
Seine Stimme hatte ſich unheilverkündend gehoben. Und
nun glitt er aus dem Stuhl und ſtand Randall Byrne drohend
gegenüber. Ein großer, ſonnengebräunter Mann mit kräftigen
Fäuſten. Der Doktor lief rot an.
„Nun?!” gab er zurück. Aber ſtatt voll und dröhnend
her=
auszukommen, wurde ſeine Stmme zu einem gereizten, ſchrillen
Quietſchen.
Er ſah eine mächtige Hand, die ſich zur Fauſt ballte, aber faſt
augenblicklich flog ein Grinſen über die Züge ſeines rieſigen
Gegenübers und ſeine Augen glitten an Byrne vorbei.
„Hol’s der Teufel!” grunzte er und drehte Byrne mit einem
verſtohlenen Kichern dem Rücken.
Der Doktor fühlte ſich von einer wahnwitzigen Luſt erfüllt,
Dienstag, den 21. Mai 1929
über den Kerl herzufallen, aber das dauerte nur einen
Augen=
blick. Das Gefühl der Ohnmacht überkam ihn wie eine rieſige
Welle. Er war weiß um den Mund, und er wußte es, und er
ſpürte eine unangenehme Trockenheit in der Kehle.
„Die durch das Bewußtſein bevorſtehenden phyſiſchen
Kamp=
fes und perſönlicher Gefahr ausgelöſte Erregung”, diagnoſtizierte
er bei ſich, „verurſacht eine Beſchleunigung des Pulſes unter
gleichzeitigem allgemeinen körperlichen Schwächegefühl. Ein
Zu=
ſtand, der eines ausgeglichenen Intellekts nicht würdig iſt.”
Nachdem er ſo durch raſcheſte Anwendung ſeines
Denkver=
mogens ſeine Haltung zurückgewonnen hatte, ſchritt er weiter die
große Veranda hinunter. An einem Pfeiler lehnte ein anderer
großgewachſener Mann des Rindviehs und der Herden, genau ſo
braun, ſehnig und hart wie der andere.
„Darf ich mir die Frage erlauben”, ſagte der Doktor, „ob
Sie irgendwelche direkte oder indirekte Informationen über eine
gewiſſe Familie Cumberland haben, die hier in der Umgebung
eine Rauch beſitzen ſoll?”
„Sie dürfen!” ſagte der Cowboy, der beſchäftgt war, eine
Zigarette zu rollen, und fuhr in ſeiner Arbeit fort.
„Schön”, ſagte der Doktor, „wiſſen Sie etwas über dieſe
Leute?"
„Gewiß”, ſagte der andere. Er war mit ſeiner Zigarette zu
Ende gekomnen und ſteckte ſie zwiſchen die Lippen. Es ſchien
ihm jedoch augenblicklich zum Bewußtſein zu kommen, daß er ſich
eines Verſtoßes gegen die Regeln der Gaſtfreundſchaft ſchuldig
gemacht hatte. Er erſchrak, zog ſeinen Tabak und ſein
Zigaretten=
papier wieder heraus und hielt ſie dem Doktor anbietend hin.
„Rauchen?” fragte er.
„Ich pflege mich”, erklärte Randall Byrne, „in keiner Form
des Tabaks zu bedienen.”
Der Cowboy ſtarrte ihn wie verſteinert an. Ja, er ließ das
angezündete Streichholz ſo weit herunterbrennen, daß er ſich die
Fingerſpitzen verſengte, ehe er ſich überwinden konnte, ſeine
Zi=
garette anzuzünden.
Endlich war er fähig, ſeinem Erſtaunen Luft zu machen:
„Was Sie nicht ſagen?” meinte er. „Wie fangen Sie’s da
bloß an, die Zeit totzuſchlagen? Na, ich hab’ mir’s auch ſchon
durch den Kopf gehen laſſen, ob ich das Zeug nicht für ne Weile
aufgeben ſoll. Meine alte Dame iſt mir ſchon lange aufſäſſig,
weil ich immter die Finger ſo voll Nikotiw hab.”
Er zeigte ſeine Hand, deren Zeige= und Mittelfinger
glän=
zend gelb gefärbt waren.
„Mit Seife gehts nicht weg”, bemerkte er dazu,
„Eine weitverbreitete, aber eigentlich ganz unentſchuldbare
Auffaſſung”, ſagte der Doktor. „Dieſe Flecken werden durch die
teerarügen Nebenprodukte des Tabaks verurſacht. Mit Nikotin
hat das nichts zu tun. Nikotin ſelbſt iſt natürlich etwas ganz
anderes, nämlich eine flüchtige alkaliſche Baſe, von der im Tabak
nur ganz geringfügige Mengen vorhanden ſind. Es iſt eines der
tödlichſten Nervengifte und ganz farblos. Wenn das, was Sie
da an den Fingern haben, Nikotin wäre, wäre es hinreichend,
um zwölf Männer umzubringen.”
„Der Deubel! Was Sie nicht ſagen!“
„Nichtsbeſtoweniger iſt es eine unbeſtreitbare Tatſache. Ein
ſtecknadelkopfgroßes Klümpchen Nikotin auf die Zunge eines
Pferdes gebracht, würde das Tier im ſelben Augenblick töten.”
Der Cowboy ſchob ſich den Hut aus der Stirn und kratzte ſich
am Kopf.
„S iſt nur gut, daß ichs weiß,” ſagte er, „aber ich bin
mäch=
tig froh, daß die alte Dame s nicht gehört hat.”
„Was nun die Cumberlands angeht”, ſagte der Doktor,
„möchte ich ..."
„Was die Cumberlands angeht”, erwiderte ſein Gegenüber,
„ſo würde ich Ihnen raten, die Finger von ihnen zu laſſen” und
er war im Begriff, ſeiner Wege zu gehen. Doch der Wiſſensturſt
Randall Byrnes war allzu brennend. Er beharrte auf bew
Thema:
„Wollen Sie ſagen, daß ſich mit ihrem Namen irgendein
Ge=
heimnis verknüpft?”
„Ich will gar nichts ſagen”, erklärte der andere, ſchob ſich
ſchwerfällig die Treppe hinunter und verſchwand.
Man darf getroſt feſtſtellen, daß Randall Byrne im
allgemei=
nen an Tratſch und Klatſch keineswegs Gefallen fand, aber es war
entſchatldbar, daß er jetzt erregt war. Er ſah Hank Dwight in
ſeiner ganzen Länge am Türpfoſten lehnen und verſuchte nun
ſein Glück bei ſeinem Wirt.
„Mr. Dwight,” ſagte er, „ich bin im Begriff, nach der
Cum=
berland=Ranch hinauszureiten. Soviel ich höre, liegen dort
aller=
lei Umſtände ungewöhnlicher Natur vor.”
„Das ſtimmt.”
„Können Sie mir ſagen, worum es ſich handelt?”
„Das kann ich.”
Fortſetzung folgt.
Schöne und gute
Miradecken
in modernen Perser- und Gobelin-
Mustern, Fantasiegewebe und
Plüsch jeder Art. Vorzügliche
Steppdecken, Ia. Daunendecken,
Koltern jeder Art, Reise- und
Autodecken. Größte Auswahl
(5814a zu sehr vorteilhaften Preisen im
Darmstädter Teppich- und Gareinen Haus
Heinrich Meger
Während des Umbaues Eingang:
Schuchardstr. 4 (Haustor)
Herrhgäften Kanet
Dienstag, den 21. Mai
Kansder-Köfter
(Stadt-Orchester)
866
nachm. 4 Uhr abends 8 Uhr
Größte
Produk-
tion der Welt,
daher staunend
niedrigstePreise
durch die Generalvertretung
der Opelwerke
Haas & Bernhard
Rheinstr. 19 (8365a
enſtraße 12
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Adolf Kienzle
2Telephon 1420
Damenrad
„billig zu verkauf.
Soderſtraße 5, IN.
ausgekämmte u. ab
geſchnittene, kauft
Taufend G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr. 12.
(8439a)
TUrN
Wer dort
Hier V. Schatz
Komme ſof, u. kauf
getragene Herren
Rleider, Federbette:
Schutze Wäſche uſw
V. Schatz
Darmſtadt. (945
Tel, 1924, Sch oßg. 23
Schmucke
Locken
gibt auch ohne
Brennſchere
Haarwell=Eiſenz
„Vera”. In feuchter
Luft ſehr haltbar.
Leicht anzuwenden.
Parfümerie Frank.
Parfümerie Müller jr.
(V. 261)
Gewiſſenhafte
Fahrradreparaturen
ſchnellſtens bei
bil=
ligſter Berechnung.
Carl Lorſch,
Fahr=
zeuge, Rep.=Werkſt.,
Pankratiusſtr. 2½,
Tel. 1613. (8394a
Billige Umzüge!
Empf. m. Auto zum
Umz. v. 1—3 Z., 1
St. 5ℳ Sorgf.Bek.
Ang. u. U. 105Geſch. (*
(6940a)
Brnkeier!
Schneeput. u. Emd.
Rs.=Gänſe a 1 ℳ,
wß. Leghorn Dtz. 3.,
do Küken je nach
Alt., Trinkeier,
voll=
fr. beſ. z. Einlegen,
z. Zt. 14 9, auf Beſt.
liefert frei. Haus
Deckart, Eberſtadt,
Heidelbergerſtr. 41.
(7307b)
MArTAIAOn
in Wolle, Kapok und Roßhaarkaufen Sie unter denkbar
billigaten Preisen bei Verwendung von nur bestem
Material u. unter Garantie eigener Herstellung bei
Friedrich Eigenbrodt, Karlstraße 66
a. d. Annastraße Fernruf 1692 Herdweg 18.
Aufarbeitung aller Arten von Matratzen.
Teil-
zahlungen gerne gestattet. Lassen Sie sich nicht durch große
Reklame irretühren u. kaufen Sie beim Hersteller, (64a
Mosdtendge (D. R. P. Wz. Nr. 313844)
die radiumhaltigen Brunnentabletten. Aerstlich empfohlen und
klinisch erprobt bei
Arterienverkalkung, Schwindelanfällen,
hohem Blutdruck, Gicht, Rheumatismus
Orig.-Röhre 2,50, Orig-Packung mit 5 Röhren 11.— Kurpackung
(10 Röhren) 20,— Zu haben in allen Apotheken. Fragen Sie Ihren
Arzt oder verlangen Sie Literatur mit ürztlichen Gutachten u. klinischen
Berichten, kostenlos durch das General-Depot: Elefanten-Apotheke
Berlin A 90, Leipeiger Strasse 74, um Dönhoffplatz.
Hersteller: Radiosclerin-Ges. m. b. H., Berlin SW. 68 (IV 3922
Für die Reife:
ſchnell u. gut, (7811a
Alb. Fraatz,
Wilhelminenplatz 2.
Teleph. 1126.
Einige gebrauchte
Nähmaſchinen
u. Zahrrader
bill. abzug. (5142e
Schuchardſtr. 10,Lad.
Hegen
Umzug
lofort zu verkaufen
Firmenſchild m. eiſ.
Nahmen, 200 cm lg.,
50 cm brt,
Arbeits=
tiſch mit Schubl.de,
250cm Ig., 100 cm brt
Hasbeleuchtungskör=
er Nur vorm. 1
bis 12½ Uhr (866
Mühlſtraße 40, I
Schreinerei
krank=
heitsh. ſehr
preis=
wert zu verkaufen.
Angeb. u. W. 59 a
d. Geſchäftsſt. (7497
Kinderwagen
am billigſten bei
B. Orſo
Karlſtraße 14/16.
Günſtige (5834a
Zahlungsbeding.
Elektr. Lampen
wegzugshalber preis
wert abzugeb. Näh
in der Geſchäftsſt. (*
Bolmuth=Apparat
u. geſchl. Glasbowle
m. Gläſern bill. z. vk.
Näh. Geſchäftsſt. (
WEiBLIcH
u
Jüngere
Kontoriſtin
Schreibmaſchine und
Stenographie
be=
wand., per ſof. geſ.
Schriftl. Angeb. ar
Mayer, Riedeſelſt. 23.
Tüchtige (*
Büglerin
geſucht. Dampf=
Wä=
ſcherei Förſter, Rd.=
Namſtädterſtraße 51.
Aelt. Fräulein
oder Mädchen, evg
alleinſteh., welch
ge=
willt iſt, Lebensſtlig.
bei guter Familie
an=
zunehmen, geſ.
Be=
ding.: kinderlieb, z.
Familie gehörig
Ar=
beit n. Belieb. (1 J.
lg. Kaution b. 700.ℳ4)
Gefl. Briefe u G 114
a. d. Geſchäftsſt.
Lauffrau oder Mäd
chen geſucht. Zu
er=
fragen Geſchſt.
MäNMLICH
Große Koch= S
herdfabrik s
ſucht
sDeilteler S
f. Mitteld., I
erſte kaufm.
Beamte. *
Angeb. m. näh.
S Ang. u. P. P. C.
994 durch Ru= 3
do f Moſſe,
SFrankfurt a. M. S
(I.849)
S
EIBLICH
Frl., 23 J. m. beſt.
Ref., ſow. Kenntn.
in Stengr., Schrb.
maſch. u. Buchhalt.
ſucht per ſofort paſſ.
Anfangsſtellg. (*ds
Ang. u. C. 25 Gſchſt.
2—3 Zimmer
Wohnung
auf 1. Auguſt, evtl.
uch früher od ſpät.,
von jung. Ehepaar
geſucht. Angeb. unt.
E84 Geſchſt. (8487
Beſchlagn.=freie
5=Zim.=Wohnung
geſ. mit
Zentral=
heizg., Bad, fließ.
Waſſ. in ruh. Lage
z. 1. Okt., ev. früh.
Ang. u. W. L. 460
bef. Rud. Moſſe,
Wiesbaden. (18614
2— 3
leere Zimmer
mit Küchenben. auf
1. Auguſt, evt’, auch
rüher oder ſpäter,
on jungem Ehepaar
geſucht. Angeb. unt.
G 85 Geſchſt. (8488
In Darmſtadt
ode=
auswärts ſucht jg.,
gebild Ehepaar
be=
ſchlfr. 3—4 Z m. m.
Zubehör. Bahnſtat.
Bedingung. Ang. u.
D 14 Geſchſt. (B8652
Klavierunterr.
für Anfänger geſucht
Angeb. m. Preisang.
u. C 112 Geſchſt
A
Schöner heller
Lagerraum
45 —m Flächeninh.,
m.
Anfuhrgelegen=
heit in der
Rhein=
ſtraße zu 50 RM.
ro Monat zu
ver=
mieten. Der Raum
iſt auch als Bureau
geeignet. (8539b
Anfragen u. C. 92
an die Geſchäftsſt.
Gükerbahnhof
(Gleisanſchluß.
Lagerkeller
für alle Arten von
Gütern zu vermiet.
Angeb. unt. C. 103
a. d. Gſchſt. (8538b
Eſchollbrücker=
ſtraße 1, 1. St.,
Vohn= u. Schlafzim",
gut möbl., mit elektr.
Licht zu verm. (78142
Ing
O.
Burger g
157. Jahrgang
Generalanzeiger für das westliche
Unterfranken und Crenrgebicte
Staatliches und städtisches Amtsblatt
die bedeutendste und beliebteste
Tageszeitung
im westlichen Unterfranken und den
Crenz-
gebicten von Baden, Hessen und Preußen.
Sie verfügt anerkanntermaßen über einen
großen, durchaus kaufkräftigen
Leser-
kreis, der sich über alle Schichten der
Bevölkerung gleichmäßig erstrechkt. Sie ist
daher für Handel, Industrie und
Landwirt-
schaft ein hervorregendes
Anzeigen-
blatt, das jedermann benützen wird, der im
hochentwickelten Aschaffenburger
Industriebezirk erfolgreich inserieren will.
Das Blatt der kleinen Anzeigen
Begründet 1770 als Privilegierte Kurmainzlsche Landeszeltung
Nachweis
möbl. Zimmer und
möbl. Wohnungen
in der Geſchäftsſtelle
d. Hausfrauenbundes,
Rheinſtr. 7, 1.St., Tel.
4114. Sprechſt. von
10—12½ Uhr, außer
Sams ag 00a
Aypo=
theken
vermittelt diskret
und ſchnell
August Brück
Schützenſtr. 8, I.
Telephon 1778. (3a
Die hygienisch verpackte
Vone Hannbafste
Nr. 40 n Ia Onalitzt „B0.
bekommen Sie MUF in der
Parfümerie FRANK
Ellsabethenstraße 9 (Alleinverkaaß
Eliſabethenſtr. 2, p.,
ſchön möbl. 8.3 b (*id
Schloßgraben 7, II.
möbliertes Zimmer
zu vermiet. (*sm
Im Geiſenſee 11
Tintenviert.) mbl.
Zim. z. vm. (8517a
Wohl manche Frau zu Haus verzagt
Vor der Wäsche steht und klagt,
Daß es quälerei doch sei
Und die Gesundheit geh‟ entzweil
Warum so töricht Frauchen denn?
Als kluge Frau den Vorteil kenn”=
Wäsche gibt man stets zu Hering,
Den Fachmann; nie entbehr” ihn!
Seit dreiundsiebzig Jahren
Erprobt, drum gut gefahren
Sind viel mit seiner Wäscherei;
Die alte Kundschatt Zeuge sei!
Schon für 3 Mk. werden 15 Pfund weiße Wäsche
sachgemäß gewaschen und bis zu 90P getrocknet;
das Pfund kostet nur 20 Ptg. (Telephon 3949.)
Keine Extraberechnung für Waschmittel oder
Fuhr-
lohn. Wer wird sich da noch quälen und selbst
(5689a
waschen?!
unter regul.
Wert
Ein Restposten leicht angetrübte
weiße Ober-Hemden
teils mit steiten,
teils ohne Manschetten
. regulärer Wert bis Mk. 10.—
Ein Restposten leicht angetrübte Posten II
H. Roth, Tapeziermeister
Telephon 1084.
Magdalenenstr. 11
804a
farbige Ober-Hemden
30
Percal, Zephir, Batist,
Wasch-
seide usw., gestreift u. kariert
„. . regulärer Wert bis Mk. 9.50 .
4057a
Edelstahl-Rasierklingen
AlA Colc
10 Stück zu 95 Pig
502
vekommen Sie nur in de
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
Hoderne Faarpflege
Dauer-Wellen Wasser-Wellen
Damen Frisier-Salon (6476a
Philipp Gaydoul
bekannt für erstklassige Arbeit.
Telephon 4467.
Mählstraße 7.
Darmstadt
Ludwigstr.
IORLED0
TORPEDO FAHRBADEAu SCHREIBMASCHINER
WEllWEAKE A G FAANKFURT AM RODELHEIMA
Kostenlose unverbindliche Vortührung durch:
Gen.-Vertreter Heinrich Hohl, Darmstadt,
Holzhof-Allee 27 — Telephon 105. (6809a
ersWäsch
zu 25.-,50.-,100.-u. 500.-,
gibt ab
Bank für Handel u. Immobilien
(TV.8444
A. 8.
Bad=Liebenſtein (Thür.).
Poſiſcheckkonto 9160.
Sib orA
in den Bayer. Alpen
Deutschlands grösstes Jod-Bad
beiArterienverkalkung, Nerven-,
Stoff=
wechsel- und Frauenleiden. Ausk.
Verk.-Büro. (1 Mch.4576
Pfingstmarkt
in Seeheim
Dienstag
Aoter Hartäger
ab 4 Uhr.
Täglich frische Seeheimer
Spargel.
(8436b
(4812a)
Geſ.=Verein
Sängerluſt
Arheilgen
(70 Sänger)
ſucht per ſoſ. erſtkl.
Bewerb. mit Geh=
Anſpr. und Ref. an
Wilh. Weber,
Arheiigen, Merckſtr. 1.
18568b)
Wurz
Uhren
billig und gut.
Kein Laden. (4152a
Bleburgerstr. 8
Vervielkältigungen
Ahschriften
8. Guttmann
B Wilhelminenstr. B.
40a)
etwa 50 Formen, alle Weiten, weiß u. bunt, größte Auswah
Nachf.
L. u.
u Fuld, r.Hüller der Stadtkirche
Darmstadt (5622a/ Kirchstraße 12
Kirchstraße 12
Aenuntg
Eu
8588a
Batien
Reinigang
abziehen, abreiben.
Ibel & Loß
Eliſabethenſtr. 31.
Teleph. 461. (7531a
Sie erh. bei mir geg.
wöchentl. Teilzahlg.
Mk. 1.— an
Taſchenuhren,Wecker
Armband= u.
Küchen=
uhren, mod. Zimmer
uhren u. Standuhren
P. Grünfela
Uhrmacher
Gr. Ochſengaſſe 30.
8174a
Guten bürgerlichen
Privat=
miktagstiſch
Karlſtraße Nr. 27.
Mersrst.
1 Zündapp=
Motorrad, wie neu.
1 wenig gebraucht.
Henderſon=
Motorrad, 4 Zyl.
billig abzug. (8412b
Carl Winkel.
Darmſtadt.
Rheinſtraße 28.
Fahrrad=Decken
und (5141a
Schläuche
ußerſt billig nur bei
Fr. Gütting
Schuchardſtraße 10.
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Dienstag,
21. Mai 1929
20—22 Uhr
G 17.
Gruppe I—IV
Kleines Haus
Napoleon
Drama von Chr. D. Grabbe
Preise: 0.80—8 Mk.
Keine Vorstellung.
Die Wäscherei
Korpds
Waldstraße 20
Fernsprecher 943
wäscht Pfund- und Fertigwäsche
mit gereinigtem und enthärtetem
Wasser biütenweiß. Farbige
Stoffe, wie Kleider, Blusen,
Gardinen, werden wie neu.
ORPHEUM
OPERETTEN. SPIELZEIT ADALBERT STEFFTER
In der
Nur noch wenige Tagel
Der große Erfolg!
Basthute
8.15
MOTIAMMISTTAONNT
Bürgmöbel-bürobedart
8620 Musik von Jean Gilbert
Operette von Robert Gilbert.
Karten: Verkehrs Büro und H. de Waal, Rheinstr. 14
Ve
Dürerhaus
Elisabethenstr. 25½4, (5537a
Darmstadt
Meinz
Große Bleiche 23 P Rheinstrasse 28
FeL. s334
TEL. 4205
Mannheim
+ N. 3. 7/8
veLleäuss
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
3
Att
vergeudet nutzlos Geld. Die praktisch denkende
Hausfrau kennt den sichersten Weg zur Erlangung
guten Hauspersonals: die kleine Anzeige im
werbe-
starken Darmstädter Tagblatt!
Damen und Herren
erzielen die beſte
2185a
Schönheits= u. Haarpflege beim
Römerbadfriſeur Zimmerſtr. 7
Erſter Spezialiſt! In nur erſten Häuſern gearbeitet
Ei
AAD SODENAM TAUNUS
HElLT KATARRH ASH-
MA HERZ-AUSMIMET
DUNcH KUMUERALIG
das Pfefferminz
Ad adlee Naing".
Bettfedern-Reinigung
Hatratzen
Inlett / Bettfedern / Daunen
Drelle / Patent-Matratzen
Aufarbeiten und Neuantertigung von
Matratzen und Polstermöbel aller Art
I.6511