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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 124
Sonntag, den 5. Mai 1929.
192. Jahrgang
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de Verpfichtu
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adenerſat
aufträge und T.
ſcher Belirelbung fänl jede
Konturs oder gerſch
Banſlonio Deuſche Bant und Darme
Redent Des ſäder und Jalonabanl.
Die „Konzeſſionen” in der Frage der
Makerialbeſchränkung.
Es geſchieht nichts!
Genf, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Abrüſtungsverhandlungen in Genf haben nunmehr die
endgültige Wendung zur Erfolgloſigkeit der künftigen
Konferen=
zen genommen. Der Gegenſatz in der franzöſiſchen
und der amerikaniſchen Auffaſſung in der
Ab=
rüſtungsvorkommiſſion über die Methoden zur
Erfaſ=
ſung des Kriegsmaterials iſt heute vormittag durch
eine Reſolution überbrückt worden, die nach
ge=
meinſamen Verhandlungen zwiſchen den Großmächten zuſtande
gekommen iſt. Nach dem Wortlaut dieſer Entſchließung lehnt
die Kommiſſion eine direkte Beſchränkung des
lagern=
den und im Dienſt ſtehenden Kriegsmaterials ab und
ſtellt feſt, daß auch eine indirekte Beſchränkung nicht
die Zuſtimmung der Kommiſſion gefunden hat.
Däher beſchließt ſie, daß Verſuche zur Beſchränkung des
Mate=
rials auf dem Wege der Veröffentlichung der Rüſtungsausgaben
gemacht werden ſollen, worüber ſpäter noch verhandelt wird.
Dieſe Entſchließung wurde in namentlicher Abſtimmung mit
22 Stimmen gegen die Stimmen Rußlands und Chinas und bei
deutſcher Stimmenthaltung von der Kommiſſion angenommen.
Litwinow erklärte in ſehr ſcharfen Worten, der Sinn der
Entſchließung ſei, daß die Kommiſſion vor allem
auf jede Beſchränkung des Materials verxichte.
Deshalb wäre es ehrlicher geweſen, man hätte offen zugegeben,
daß man über dieſe wichtige Frage zu keiner Einigung hätte
ge=
langen können.
Gtaf Bernſtiorff geißell das Berhallen der
Abrüſtungskommiſſion.
Auch Graf Bernſtorff, gab gegen dieſe entſcheidende
Wendung eine bedeutſame Erklärung ab, in der er auf
den urſprünglichen Zweck der Kommiſſion hinwies, eine
wirk=
liche Abrüſtung herbeizuführen. In der Seeabrüſtungsfrage
könne man diesmal von einem erfreulichen Beginn ſprechen.
Da=
gegen habe man für die Landabrüſtung in den letzten Tagen
we=
ſentliche Faktoren beiſeite gelaſſen und damit die Aufgabe
der Kommiſſion volkkommen aus den Augen
verloren. Seit Jahr und Tag arbeite Deutſchland
ehr=
lich in der Kommiſſion mit, es könne aber keine Löſung
anneh=
men, die weſentliche Rüſtungsfaktoren nicht erfaſſe und keine
fühlbare Verringerung der noch vorhandenen übermäßigen
Rü=
ſtungen bringe. Er müſſe deshalb klar abrücken von
dem Programm, das die Mehrheit hier
aufge=
ſtellt habe und ihr auch von jetzt andie volle
Ver=
antwortung für die Vorbereitung der
künf=
tigen Konferenz überlaſſen, wie ſie ſich jetzt
ab=
zeichne. Da die letzten politiſchen Entſcheidungen jedoch erſt
auf dieſer Konferenz fallen würden, lehne er es ab, das jetzige
Verhalten der Mehrheit der Kommiſſion als letztes Wort der
Re=
gierungen anzuſehen, ſondern hoffe, daß die Delegierten für die
Konferenz Weiſungen erhalten, deren Ziel, eine wirkliche
Ab=
rüſtung ſei, wie ſie der Ruf der Völker aller Länder verlange.
Alle deutſchen und ruſſiſchen Berbefſerungsaukräge
fallen unter den Tiſch.
Der heutige Beſchluß der Abrüſtungsvorkommiſſion bedeutet,
daß weder eine direkte Beſchränkung des gelagerten oder im
Dienſt befindlichen Kriegsmaterials durch Feſtſetzung von
Höchſt=
ziffern für jede Waffenart ſtattfindet, noch die Heeresausgaben
und damit die Möglichkeit des Ankaufs von Kriegsmaterial
be=
ſchränkt werden. Uebrig bleibt lediglich die Verpflichtung der
Staaten, ihre Rüſtungsausgaben in der Form bekannt zu geben,
wie ſie bereits jetzt im Militärjahrbuch des Völkerbundes
erfol=
gen. Die Konzeſſionen ſowohl von franzöſiſcher als auch
von amerikaniſcher Seite beſtehen darin, daß weder die eine
noch die andere Methode der Beſchränkung gewählt wird,
ſon=
dern daß gar nichts geſchieht. Trotzdem fand Präſident
Politis den Mut, dem Grafen Bernſtorff zu erklären, es ſei
ver=
früht, über die Ergebniſſe der Beratungen ſchon jetzt ein Urteil
zu fällen. Darüber werde die öffentliche Meinung in den
ver=
ſchiedenen Ländern entſcheiden.
Die Kommiſſion erledigte zum Schluß noch im Eilzugtempo
eine Unmaſſe von Anträgen und Kapiteln über die Land= und
Luftſtreitkräfte. Ein Antrag Litwinows, für die künftigen
Ver=
handlungen den Rüſtungsſtand vom 1. Januar 1929 als
Aus=
gangspunkt zu nehmen, fiel dabei ebenſo wie eine Reihe anderer
deutſcher und ruſſiſcher Verbeſſerungsanträge in Bauſch und
Bogen unter den Tiſch. Dafür ſtellte man es den Staaten auf
einen franzöſiſchen Antrag hin jedoch frei, eine Unterſcheidung
zwiſchen ausgebildeten und unausgebildeten Rekruten zu machen,
d. h. nach franzöſiſcher Auffaſſung rechnen alle Rekruten, die noch
nicht drei Monate dienen, nicht zur Stärke des ſtehenden Heeres.
Die Erklärungen über die Seeabrüſtung, die man von den
intereſſierten Mächten erwartete, wurden auf Montaa vormittag
verſchoben.
Das Schickſal der Konferenz beſiegell. — Die
Verank=
workung kragen die Rüſtungsmächke. — Deutſchland
behält ſich volle Handlungsfreiheit vor.
Die am Samstag von dem Abrüſtungsausſchuß gefaßte
Ent=
ſchließung bedeutet ohne jeden Zweifel einen endgültigen Verzicht
desſelben, der kommenden Abrüſtungskonferenz eine Herabſetzung
des geſamten lagernden oder im Dienſt befindlichen
Kriegsmate=
rials vorzuſchlagen. Die angenommene Entſchließung beſchränkt
ſich darauf, eine Veröffentlichung der Ziffern über die
Rüſtungs=
ausgaben zu empfehlen und läßt die Frage der Beſchränkung des
Kriegsmaterials damit unberührt. In den vertraulichen
Ver=
handlungen von geſtern war zwiſchen der franzöſiſchen und
ame=
rikaniſchen Abordnung eine Einigung zuſtande gekommen, die
for=
mell zwar eine Zurückziehung des franzöſiſchen Antrags bedeutet,
praktiſch aber auf eine erneute Anerkennung des franzöſiſchen
Standpunktes und auf neue Zugeſtändniſſe der amerikaniſchen
Abordnung hinausläuft. Bezeichnend für die Lage war die
außerordentliche Genugtuung, mit der der franzöſiſche Vertreter
heute die Zurückziehung ſeines Antrages mitteilte und die
zu=
ſtande gekommene Einigung mit der amerikaniſchen Abordnung
bekanntgab.
Die Abrüſtungskommiſſion hat jedenfalls mit der
Samstags=
entſchließung von neuem gezeigt, daß die ſchwer
gerüſte=
ten Mächte in keiner Weiſe gewillt ſind, in den
vorbereitenden Arbeiten für die kommende
Abrüſtungskonferenz in irgendeinem Punkte
Zugeſtändniſſe zu machen. Damit entfallen die
Vor=
ausſetzungen, an die urfprünglich die amerikaniſche Regierung
ihre Zugeſtändniſſe in der Frage der Reſerviſten gebunden hatte.
Es hat ſich nunmehr endgültig herausgeſtellt, daß weder die
fran=
zöſiſche Regierung, noch die engliſche, noch die Regierungen der
kleinen Entente in irgendeinem Punkte gewillt ſind, von ihrem
bisherigen Rüſtungsſtand abzugehen. Mit der heutigen
Ent=
ſchließung kann das Ergebnis der geſamten Arbeiten des
vorbe=
reitenden Abrüſtungsausſchuſſes als endgültig im negativen
Sinne feſtgelegt angeſehen werden. Die Erklärung des Grafen
Bernſtorff bedeutet, daß die deutſche Regierung
feier=
lich vor der ganzen Welt die Verantwortung für
die Entſchlüſſe des vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes ablehnt
und ſich volle Handlungsfreiheit für die kommende Konferenz
vor=
behält. Auf keinen Fall iſt Deutſchland an die Beſchlüſſe des
Ausſchuſſes in den Fragen der Abrüſtung, der Beſchränkung der
Zahl der Reſerviſten und der Beſchränkung des Kriegsmaterials
gebunden.
* Das Minderheikenproblem.
Paris beunruhigk.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Mai
Die Arbeit des Dreierkomitees in London wird von Paris
aus wit lebhafteſter Aufmerkſamkeit verfolgt. Gewiß ſind die
Mitglieder dieſes Komitees, Sir Auſten Chamberlain, Adatei
und Quinones de Léon, überaus ruhige Perſönlichkeiten, und
man braucht in Paris nicht zu befürchten, daß die beſtehende
Ordnung der Dinge durch kühne und revolutionäre Vorſchläge
des Dreierkomitees umgeſtoßen wird. Keiner von den drei
Staatsmännern hat Luſt und Mut, die Ruhe des Tages gegen
Sorgen der Zukunft aufs Spiel zu ſetzen, ganz beſonders dann
nicht, wenn es ſich „nur” um die Minderheitenfrage handelt.
Um ſo mehr, da es in höchſtem Maße zweifelhaft iſt, ob die
Mit=
glieder des Dreierkomitees die nötige Zeit finden werden, ſich in
die Akten der Minderheitenfrage zu vertiefen. Chamberlain ſoll
durch die britiſchen Wahlen ſehr ſtark in Anſpruch genommen
ſein; Quinones de Lson und Adatei aber ſpielen eine viel zu
aktive Rolle im diplomatiſchen Leben, um für die
Minoritäten=
frage beſonders viel Zeit zu finden. Es iſt auch gewiß, daß
pol=
niſche und vor allem rumäniſche Einflüſſe in London eine ſehr
große Rolle ſpielen werden. Dennoch hört man in Paris
Stim=
men, die über die Entwicklung, welche die Minoritätenfrage in
Madrid bei der nächſten Tagung nehmen könnte, Beunruhigung
ausdrücken. Die Vorſchläge Streſemanns und — das überraſcht
hier aus mehreren Gründen — Dandurands werden mit viel
Unwillen betrachtet. Dabei läßt es ſich doch vorausſehen, daß
aller Wahrſcheinlichkeit nach die nächſte Tagung des
Völkerbun=
des in Madrid keine beſonderen Fortſchritte der
Minoritäten=
frage bringen wird.
Minderheikenfeindlicher Ausgang der Londoner
Beralungen des Dreierkomikees.
Genf, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Ueber den Ausgang der Beratungen des Dreierkomitees,
Chamberlain, Adatci und Quinones de Leon, das in den letzten
Tagen in London die vorliegenden 22 Minderheitendenkſchriften
und Noten für die Madrider Ratstagung vorgeprüft hat,
ver=
lautet beim Völkerbundsſekretariat kein Wort, obwohl die
Er=
gebniſſe dieſer Verhandlungen in Genf bereits bekannt ſind.
Allerdings läßt ſich leider aus den Veröffentlichungen in der
eng=
liſchen Preſſe und noch mehr aus der Zuſammenſetzung des
Beamtenſtabes, den das Völkerbundsſekretariat zu den
Ver=
handlungen nach London entſandt hat, der Schluß ziehen, daß
in London der Standpunkt der
minderheiten=
feindlichen Staaten weitgehend
Berückſichti=
gung gefunden hat, zumal die Redaktion des Berichtes an
den Rat in der Hand des franzöſiſchen und des belgiſchen
Sekre=
tariatsbeamten gelegen hat und nicht von Chamberlain, Adatci
und Quinoues de Leon ſelbſt vorgenommen worden iſt.
Die Woche.
Nach immer tagen in Paris die wirtſchaftlichen
Sachverſtän=
digen der Großmächte, und noch immer iſt ein Ende nicht
abzu=
ſehen. Nach der Hochſpannung vor 14 Tagen haben ſich die
Ge=
müter ganz offenbar wieder etwas beruhigt, und die merkliche
Zurückhaltung der franzöſiſchen Preſſe iſt dafür das beſte äußere
Anzeichen. Trotzdem läßt ſich bis zur Stunde noch keineswegs
ſagen, welches Ergebnis dieſe Pariſer Konferenz zeitigen wird,
und es iſt müßig, irgendwelche Kombinationen abzuwandeln,
um=
ſomehr als ja die Zahlen, die im Anſchluß an das neuerdings
etwas ſtärkere Hervortreten des amerikaniſchen Delegierten Owen
Young genannt wurden, für ſich allein keineswegs entſcheidend
ſein können. Man kann nur immer wiederholen, daß das deutſche
Volk allen Anlaß hat, den Vertretern ſeiner Intereſſen in Paris
vollſtes Vertrauen zu ſchenken, und daß es geradezu
unverant=
wortlich iſt, wenn gewiſſe ſozialdemokratiſche Kreiſe nichts Beſſeres
zu tun wiſſen, als den — allerdings wohl ausſichtsloſen —
Ver=
ſuch zu machen, die Stellung Dr. Schachts zu unterhöhlen. Womit
ſie ganz gewiß nur die Geſchäfte derjenigen ausländiſchen Kreiſe
beſorgen, die ein Intereſſe an einem negativen Ergebnis der
Pariſer Verhandlungen haben. Eine geradezu ſchauerliche
Er=
ſcheinung, die wir leider nicht zum erſten Male erleben und die
wohl kaum in einem anderen Land in ſolchem Ausmaße zu
fin=
den ſein dürfte. Sie iſt nur möglich, weil es auch heute noch
im deutſchen Reich Menſchen gibt, die noch immer nicht begriffen
haben, daß ein Staat alle Glieder eines Volkes zu einer
unlös=
lichen Einheit zuſammenfaßt, und die ihr Renegatentum als eine
Art höheren Menſchentums anſehen, auf das ſie obendrein noch
ſtolz ſind.
Dafür noch ein anderes Beiſpiel. Daß die von unſeren
Kriegsgegnern aufgeſtellte Thefe von der Alleinſchuld
Deutſch=
lands am Weltkrieg einer der Hauptſtützpfeiler des Verſailler
Diktates iſt, dürfte zur Genüge bekannt ſein. Umſo
verſtänd=
licher, wenn man beſonders in Deutſchland alles daran ſetzt, die
hiſtoriſche Wahrheit feſtzuftellen. Auch die ſachlichen
auslän=
diſchen Geſchichtsforſcher haben ja bereits zur Genüge erwieſen,
daß die Theſe von der deutſchen Alleinſchuld am Weltkrieg eine
der ungeheuerlichſten Lügen der Weltgeſchichte iſt. Nun könnte
man ſich ſchließlich vorſtellen, daß es Menſchen gibt, die ſich
aus irgendwelchen Gründen auch durch Tatſachen nicht
über=
zeugen laſſen wollen, und die deswegen abſeits ſtehen
blei=
ben. Unfaßbar aber iſt es, daß es Deutſche, ja ſogar deutſche
eigens zu dieſem Zweck gegründete Zeitſchriften gibt, die mit
einem fanatiſchen Haß die Kreiſe, die im deutſchen Intereſſe der
Wahrheit zum Siege verhelfen wollen, die „Unſchuldpropaganda‟,
wie ſie ſie nennen, verfolgen. Man könnte verſucht ſein, über
dieſe Leute einfach kurzer Hand zur Tagesordnung
überzu=
gehen, weil es ſich ja dabei nicht gerade um unſere
bedeutend=
ſten Zeitgenoſſen handelt. Man darf aber doch nicht vergeſſen,
daß das Ausland, in dem derartiges einfach unmöglich wäre,
ſolche Stimmen infolgedeſſen ganz anders wertet und mit
Be=
hagen gegen uns ausnutzt.
Mehr wie in anderen Völkern gibt es bei uns Fanatiker
einer Idee, für die verbiſſen zu kämpfen ihnen Lebensinhalt iſt,
und dieſer Fanatismus treibt ſonderbare Blüten, wenn er,
wenigſtens ſoweit es unſere deutſchen Verhältniſſe angeht,
gegenſtandslos geworden iſt. Ueber Weltanſchauungen
kann man nicht ſtreiten, und jeder Menſch hat ein Recht darauf,
daß ſeine Ueberzeugung vom anderen geachtet wird. Wir
achten einen ehrlich empfundenen Pazifismus, auch wenn wir
anderer Meinung ſind, auch wenn wir ihn für weltfremd und
utopiſch halten. Wir verſtehen auch, wenn ſeine Anhänger für
die Idee des Weltfriedens eintreten und werben. Dies
Wer=
ben wird aber zur Groteske, wenn man immer wieder offene
Türen einrennt und den „Militarismus” dort bekämpft, wo er
überhaupt nicht mehr exiſtiert. Wir haben auf Grund des
Verſailler Diktates reſtlos abgerüſtet, und wir müſſen, ganz gleich,
ob wir wollen oder nicht, eine Politik treiben, die jede
Mög=
lichkeit eines bewaffneten Konfliktes mit anderen Völkern von
vornherein ausſchließt. Die Verfechter der Idee des
Weltfrie=
dens ſollten daher das Feld ihrer Tätigkeit beſſer dorthin
ver=
legen, wo es in dieſer Beziehung fruchtbarere Arbeit zu leiſten
gibt als bei uns. Der Gang der Verhandlungen bei der
Gen=
fer Abrüſtungskommiſſion gibt die nötigen Fingerzeige mit aller
nur wünſchenswerter Deutlichkeit. „Nach 3 Jahren und 6 Tagen”
ſo ſchloß der amerikaniſche Delegierte Gibſon ſeine 2. Genfer
Rede, „ſollten wir unſeren Regierungen und unſeren Völkern
eine poſitive Tat mitbringen” Man wäre verſucht, die ganzen
Genfer Debatten für eine Komödie anzuſehen, wenn nicht der
Hintergrund ſo überaus ernſt wäre. Daß eine ernſthafte
allge=
meine Abrüſtung an dem robuſten Widerſtand der großen
Mili=
tärmächte ſcheitern würde, war dabei natürlich von allem Anfang
an klar. Auch die Abrüſtungsfrage, oder beſſer geſagt, die
Rüſtungsfrage, iſt nur ein Stein auf dem Schachbrett der
internationalen Politik. Man muß ſich das vor Augen
halten, wenn man die Haltung der Amerikaner bei der
der=
zeitigen Genfer Tagung richtig würdigen will. Herr Gibſon hat
im Auftrag ſeines Freundes Hoover erklärt, daß die
Vereinig=
ten Staaten den Kellogg=Pakt außerordentlich ernſt nähmen, und
daß ſie durch ihn das Abrüſtungsproblem fördern wollten. Die
Abrüſtung müſſe eine Angelegenheit der Politik ſein und nicht der
Sachverſtändigen, mit denen ſie nicht vorwärts zu bringen ſei.
Und dann — nahm er bei der Frage der Landabrüſtung den
franzöſiſchen Standpunkt an, daß die ausgebildeten Reſerven
nicht in die Friedensrüſtung einzurechnen ſeien. Das war die
große Ueberraſchung von Genf, welche nicht nur die deutſche
Delegation zunächſt in eine recht unangene hme Lage brachte,
ſondern ſich gleichzeitig ausnahm wie eine Sanktionierung des
franzöſiſchen Militarismus durch die Amerikaner. Trotzdem dürfte
das Entſcheidende bei der Sache nicht dieſe Konzeſſion an die
Franzoſen ſein, ſondern die Tatfache, daß dieſe
Kon=
zeſſion von dem amerikaniſchen Delegierten
ausdrücklich als ſolche gekennzeichnet wurde. Das
uns in erſter Linie intereſſierende Problem der Landabrüſtung
dürfte damit allerdings wohl hoffnungslos auf das tote Geleiſe
Seite 2
Sonntag, den 5. Mai 1929
Nummer 124
geſchoben ſein. Aber davon abgeſehen, wird dieſer Vorgang
unter Umſtänden noch andere recht bedeutſame Folgen nach ſich
ziehen, inſoſern als die Amerikaner ja dieſe wichtige Konzeſſion
nur gemacht haben in der ausgeſprochenen Erwartung, daß
nunmehr auch die Franzoſen ihrerſeits vielleicht in anderen
Fragen Konzeſſionen machen. Wir ſollten uns auf alle Fälle
hüten, voreilige Schlüſſe zu ziehen.
Während in Genf und Paris die Würfel fallen, haben die
„politiſchen Kinder” des Herrn Severing in den nördlichen und
öſtlichen Vororten Berlins zur Feier des 1. Mai Barrikaden
errichtet, und der ſozialdemokratiſche Polizeipräſident hat ſich
genötigt geſehen, durch Einſetzen von Panzerautos und
Maſchi=
nengewehren die Ordnung wieder herzuſtellen. Nachdem ſchon
vorher in kommuniſtiſchen Verſammlungen groß angekündigt
wor=
den war, daß es am 1. Mai unbedingt Tote geben müſſe, werden
die Moskauer Drahtzieher vom Ergebnis nicht gerade
überwäl=
tigt ſein. Wenn man die diesjährige Maifeier als eine Art
Generalprobe für einen Kommuniſtenputſch angeſehen hat, ſo
iſt ſie kläglich mißglückt, und auch Herr Hölz, der vorher verkündet
hatte, daß er am 1. Mai an der Spitze marſchieren werde, und
der es dann vorzog, ſeine Maifeier in einem Kreis von „Edel”=
Kommuniſten im ſtillen Berliner Weſten weit vom Schuß zu
begehen, dürfte ſeine Anhänger enttäuſcht haben. Das alles aber
darf uns doch nicht über den Ernſt der Lage hinwegtäuſchen.
Mit größerem Nachdruck und mit mehr Strenge als bisher
werden wir darauf bedacht ſein müſſen, die Staatsautorität zu
ſtärken, mit größerem Nachdruck aber werden wir auch darauf
bedacht ſein müſſen, vorhandenen Schäden entſchloſſen zu
ſteuern.
M.
Vom Tage.
Der Hamburger Senat beſchloß, das ſeit dem 11.
März für die Kommuniſten und die Nationalſozialiſten beſtehende
Demonſtratlonsverbot aufrecht zu erhalten und damit auch den für
Pfingſten in Hamburg geplanten
Rotfrontkämp=
fertag zu verbieten.
Wie wir erfahren, wird die neue thüringiſche
Regie=
rung, die der Landtag am 7. Mai wählen ſoll, nur aus zwei
Mini=
ſtern beſtehen, und zwar Dr. Paulſſen und Dr. Riegel. Das
Finanz=
niniſterium wird der derzeitige Wirtſchafts= und Volksbildungsminiſter
mitübernehmen. Dazu treten fünf Staatsräte.
Der langjährige Abgeordnete des Zentrums
Karl Baumann aus Vorſt bei Frechen, iſt zur
Deutſch=
nationalen Volkspartei übergetreten. Baumann
war einer der führenden landwirtſchaftlichen Abgeordneten innerhalb
der Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtages.
An die Stelle des zurückgetretenen Parteivorſitzenden Präſident
a. D. Speck wurde Landtagsabgeordneter Oberregierungsrat
Schäfer zum Landesvorſitzenden der Bayeriſchen
Volksparte, gewählt.
Der frühere franzöſiſche Staatsanwalt Fachot
der im Autonomiſtenprozeß in Kolmar plädierte und nach ſeiner
Ver=
ſetzung nach Paris am 21. September 1928 von einem Elſäſſer durch
Revolverſchüiſſe verwundet worden war, iſt in den Ruheſtand
verſetzt worden.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruchdi Bey hat
von Benedig aus die Heimreife nach Angora angetreren.
Das Zentralbüro zur Bekämpfung des
Opiumſchmug=
gels hat in den letzten Tagen in Genf getagt und den Bericht über
ſeine zukünftige Organiſation und Tätigkeit für die Junitagung des
Völkerbundsrats fertiggeſtellt.
Der mexikaniſche Präſident Gil erhielt die Mitteilung, daß der
mexikaniſche Rebellenführer General Escobar
Mexiko auf dem Luftwege verlaſſen hat. Der General
werde ſich wahrſcheinlich nach Kanada begeben.
Aus Caracas wird gemeldet, daß der neugewählte
Prä=
ſident der Republik Venezuela Gomez, an den
Kon=
greß einen Brief gerichtet hat, worin er es ablehnt, das
Prä=
identenamt zu übernehmen, ohne aber die Gründe ſeiner
Ablehnung bekanntzugeben.
die päriſer verhangtangen.
Ein Communigué der deutſchen delegakion. — der
Young-Vorſchlag den Gläubigern überreicht.
Ausſicht auf Einigung?
EP. Paris, 4. Mai.
Dr. Schacht hatte heute nachmittag eine neue Unterredung
mit Owen Young. Außerdem ſoll er mit einigen Delegierten
Beſprechungen gehabt haben.
Nach dem „Soir” hat Owen Young einen Plan ausgearbeitet,
der nur um 100 Millionen Mark unter dem der Alliierten ſtehe.
In dieſem Plan ſeien 37 Annuitäten von einem
Durchſchnitts=
wert von 1900 Millionen Mark, wenn man ſie auf die erſten 15
Jahre berechne. In der Zwiſchenzeit ſoll der Gewinn der Bank
für internationale Zählungen angeſammelt werden, um die
Zah=
lungen an Amerika, die übrigens Deutſchland garantieren müßte,
zwiſchen dem 37. und dem 58. Jahre zu begleichen. Ein Teil
der Annuitäten, etwa 800 Millionen Mark würden
transferunge=
geſchützt bleiben, um die Kommerzialiſierung des entſprechenden
Kapitalwertes zu ermöglichen.
Von der deutſchen Delegation bei der
Sachverſtän=
digen=Konferenz wird folgende Mitteilung
ausge=
geben: „Heute nachmittag hatte eine Beſprechung der
Gläubigergruppen ſtattgefunden. In dieſer Beſprechung
hat der Vorſitzende des Komitees Ziffern und
Zahlungs=
plan mitgeteilt mit dem Bemerken, die deutſche Gruppe
habe ihm erklärt, daß ſie bereit ſei, dieſe Zahlen unter
ganz beſtimmten Bedingungen anzunehmen,
wenn die Gläubigergruppen ebenfalls zur
An=
nahme bereit ſeien. Die Gläubigergruppen haben die
Erklärung abgegeben, daß ſie den mitgeteilten Vorſchlag einer
ſofortigen Prüfung unterziehen würden.
Es handelt ſich zweifellos um den vielerörterten
Vermitt=
lungsvorſchlag Owen Youngs, deſſen Auswirkungen ſich nicht
eher beurteilen laſſen, als der Plan wenigſtens in ſeinen
Um=
riſſen in verbürgter Weiſe bekannt wird. Bis dahin dürſte ſich
Zurückhaltung empfehlen, wenngleich in deutſchen
Konferenz=
kreiſen der Eindruck beſteht, daß Ausſicht auf eine Einigung
vor=
handen iſt.
Der franzöſiſchen Agentur Radio zufolge lautet der Vorſchlag
Owen Youngs, dem Dr. Schacht zugeſtimmt hat, wie folgt: 37
Annuitäten, die zwar anſteigend gehalten werden könnten, aber
im Mittel zwei Milliarden und 60 Millionen RM. betragen
würden. Daran würden ſich 21 fixe Annuitäten zu 1,7 Milliarden
anſchließen. — Der gleichen Quelle zufolge haben die Alliierten
die deutſche Delegation erſucht, ihre Vorſchläge ſchriftlich
aus=
zuarbeiten,
Die Stimmung in Konferenzkreiſen hat ſich nicht weſentlich
geändert. Die Franzoſen und Belgier ſind anſcheinend nicht
ge=
rade peſſimiſtiſch, aber doch wenig optimiſtiſch. Amerikaner und
Engländer haben die Hoffnung daß es noch zu einer Einigung
kommen werde. Im Hinblick auf die Möglichkeit, daß auch die
R
* 2
Zur Geſchichhte von Leitings „stäthau
Zur 150jährigen Wiederkehr ſeines Erſcheinens.
Ap. Am 11. Auguſt 1778 ſchrieb Leſſing an ſeinen Bruder
Karl: „Ich habe vor vielen Jahren einmal ein Schauſpiel
ent=
worfen, deſſen Inhalt eine Art von Anaiogie mit meinen
gegen=
wärtigen Streitigkeiten hat, die ich mir damals wohl nicht
träu=
wen ließ. Wenn Du und Moſes (Mendelsſohn) es für gut
fin=
den, ſo will ich das Ding auf Subſkription drucken laſſen. Ich
glaube, eine ſehr intereſſante Epiſode (aus dem Dekameron des
Boccacio) dazu erfunden zu haben, daß ſich alles ſehr gut ſoll
leſen laſſen und ich gewiß den Theologen einen ärgeren Poſſen
damit ſpielen will, als noch mit zehn Fragmenten.”
In der
Literatur= und Theaterzeitung, Berlin 1778, 29. Auguſt, kündigte
Leſſing dann das Erſcheinen des „Nathan” an. In dieſer
An=
kündigung heißt es: „Mehr Zufall als Wahl führte mir einen
meiner alten theatraliſchen Verſuche in die Hände, von dem ich
ſehe, daß er ſchon längſt die letzte Feile verdient hätte. Ich kann
von dem näheren Inhalte nichts ſagen; genug, daß er einer
dra=
watiſchen Bearbeitung höchſt würdig iſt und ich alles tun werde,
mit dieſer Bearbeitung ſelbſt zufrieden zu ſein. Iſt nun das
deutſche Publikum darauf begierig, ſo muß ich ihm den Weg der
Subſkription vorſchlagen. Nicht weil ich wit einem einzigen von
den Buchhändlern, mit welchen ich noch bisher zu thun gehabt
habe, unzufrieden zu ſeyn Urſoche hätte, ſondern aus anderen
Gründen. Meine Freude, die in Deutſchland zerſtreut ſind,
wer=
den hiermit erſucht, die Subſkription anzunehmen und zu
be=
fördern. Wenn ſie mir gegen Weihnachten dieſes Jahres wiſſen
laſſen, wie weit ſie damit gekommen ſind, ſo kann ich um dieſe
Zeit anfangen laſſen zu drucken. Das Quantum der
Subſkrip=
tion wird baum einen Gulden betragen: der Bogen zu Einem
Groſchen gerechnet, und ſo gedruckt, wie meine übrigen
drama=
tiſchen Werke bey Voß gedruckt ſind.” In einer ſpäteren
An=
kündigung wird der Preis auf 12 Groſchen angegeben. In der
Literatur= und Theaterzeitung vom 12. Dezember 1778 wird
mit=
geteilt, daß die Subſkribenten für ihre Mühewaltung 15 Prozent
abziehen können und werden erſucht, ihre Subſkriptionen, die bis
Oſtern angenommen werden, entweder an die Voßiſche
Buch=
handlung in Berlim, oder an den jüngeren Herrn Leſſing in
Ber=
lifk, oder deſſen Bruder nach Wolfenbüttel unfrankiert
einzuſen=
den. Zur Oſtermeſſe 1779 ſolle das Stück ganz gewiß erſcheinen.
In der Staats= und Gelehrten=Zeitung des Hamburgiſchen un=
Partheyiſchen Correſpondenten vom 26. März 1779 wird bekannt
gegeben, daß der erſte und zweite Akt bereits zirkulieren und in
derſelben Zeitung vom 21. Mai wird mit einer kurzen lobenden
etzt im Gang befindlichen Beſprechungen ergebnislos bleiben,
verdient hervorgehoben zu werden, daß nach den Mitteilungen
der Preſſe all dieſe Anregungen von amerikaniſcher Seite
aus=
gegangen ſind, und zwar, wie das „Echo de Paris” behauptet,
ohne vorherige Befragung der übrigen alliierten Vertreter und
ohne daß Dr. Schacht ſich anſcheinend in den bisher rein
hypo=
thetiſchen Diskuſſionen in irgendeiner Weiſe feſtgelegt hat.
Morgan auf der Reiſe nach Berlin?
* Berlin, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Pariſer Verhandlungen werden intenſiv weitergeführt.
Man erwartet allgemein, daß in der nächſten Woche eine
Klä=
rung herbeigeführt wird. Zwar iſt die franzöſiſche Preſſe wieder
in der Lage, Einzelheiten aus den Beratungen zu veröffentlichen.
Da die Berliner amtlichen Stellen ſich in Schweigen hüllen,
iſt es möglich, feſtzuſtellen, wieweit hier Wahres mit
Fal=
ſchem gemiſcht iſt. Wir können uns alſo nur darauf verlaſſen,
daß unſere Delegierten keine Zugeſtändniſſe machen, die nicht mit
der Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Volkes im Einilang ſtehen.
Inzwiſchen iſt ein Gerücht aufgetaucht, das von der
bevor=
ſtehenden Ankunft Morgans berichtet, der mit der Reichsbank
wegen eines größeren Kredits verhandeln will. Auch über die
Reiſepläne Morsans wollen die Berliner Stellen nicht
infor=
miert ſein.
Die Unkerſtüßung der deutſchen Laftfahrt.
* Berlin, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen der Reichsregierung und den Sachverſtändigen der
Reiastagsfraktionen iſt jetzt eine Einigung über die Verteilung
der für die Luftfahrt in Frage kommenden Reichsmittel erzielt
worden. Darnach werden für die Induſtrie 6,2 Mill. zur
Verfü=
gung geſtellt, auf dem Anleiheweg außerdem 9 Mill. flüſſig gemacht.
Die Reichsregierung will dieſe Anleihe garantieren und
ver=
zinſen, die innerhalb von 3 Jahren abgetragen werden ſoll.
Der Luſthanſa ſtehen nach dem Haushaltsplan 10 Millionen
zur Verfügung. Außerdem iſt beſchloſſen worden, ihr eine
Abfindungsanleihe in Höhe von 6 Millionen zu gewähren.
Auch dieſe Anleihe ſoll in 3 Jahren getilgt werden. Weiter
ſieht der Zeppelinhaushalt 2,5 Millionen als erſte Rate vor.
Sollte jedoch die Zeppelingeſellſchaft genötigt ſein, weitere
Geld=
mittel zur Fortführung des Hallenbaues zu beanſpruchen, dann
iſt die Reichsregierung bereit, auch für 1930 einen entſprechenden
Betrag zur Verfügung zu ſtellen. Die Fliegerſchulen in
Warne=
münde, Braunſchweig und Schleißheim erhalten 2,3 Millionen.
Erwähnung auf das Erſcheinen des vollendeten Werkes
hin=
gewieſen.
In der erſten Hälfte des Monats Mai 1779 iſt alſo der
„Nathan” erſtmalig erſchienen, und zwar unter dem Titel:
Nathan, der Weiſe. Ein dramatiſches Gedicht in fünf Aufzügen.
Introite, nam et heic Dii sunt. Von Gotthold Ephraim Leſſing.
Mit Churfürſtl. Sächſiſchem Privilegio. 8. Berlin, bey Chriſtian
Friedrich Voß u. Sohn, 1779.” 2000 Exemplare waren ſogleich
vergriffen. Wie es in einer Ankündigung der Gothaiſchen
Ge=
lehrten Zeitungen heißt, iſt „dies Produkt der Leſſingſchen Muſe,
an deſſen Vollendung alle Kräfte der Seele, in demſelben Grade
von Stärke und Ausbildung gearbeitet haben, gleich bey ſeiner
Erſcheinung allgemein verbreitet und verſchlungen worden.‟ Die
erſte Kritik des Nathan erſchien bereits am 20. Mai im Neuen
Gelehrten Merkurius. Altona , 7. Bd. Ihr folgten bis zum
Jahre 1780 in verſchiedenen literariſchen Zeitſchriften lobende,
teils überſchwengliche Kritiken, unter denen eine ſehr ausführliche
Beſprechung im Kieliſchen Literatur=Journal, Altona, und die
Briefe an Madame M. über Nathan, den Weiſen, im ganzen 13,
erwähnt ſeien, deſſen Verfaſſer Friedr. Wilh. von Schulz war und
die in der Alademie der Grazien, Wochenſchrift zur Unterhaltung
des ſchönen Geſchlechts, 1779 erſchienen ſind. Wie begreiflich,
rief Leſſings Nathan auch Widerſpruch und Gegenſchriften
her=
vor. Balthaſar Ludwig Tralles, ein Arzt in Breslau,
veröffent=
lichte zufällige altdeutſche und chriſtliche Betrachtungen über
Leſ=
ſings Nathan, Breslau 1779, 2 Teile, worin er Leſſings Sprache
tadelt und die chriſtliche Religion gegen ihn in Schutz nehmen zu
müſſen glaubte. Der Königliche Bibliothekar in Berlin, Johann
Erich Bieſter, der die Schrift in der Allgemeinen deutſchen
Biblio=
hek abfertigte, bemerkte, daß die Schrift zu des Verfaſſers Ehre
bald vergeſſen ſein werde. Die meiſte Verbreitung fand das
Gegenſtück des Meininger Hofpredigers Johann Georg Pfranger
(1745—90 „Der Mönch von Libanon”. Ein Nachtrag zu Nathan,
der Weiſe. Deſſau, Buchhandlung der Gelehrten, 1782. Es iſt
in derſelben Versform wie Leſſings Nathan gedichtet, und zwar
nicht ohne Geſchick. Aſſad, des Tempelherrn und der Recha
Vater, der bei Leſſing ſchon tot iſt, lebt hier noch und erſcheint
auf der Bühne. Er iſt Chriſt und Mönch geworden, der Mönch
von Libanon, der alle Ungläubigen bekehrt. Aus der ziemlich
verworrenen Handlung geht hervor, daß der Verfaſſer zeigen
will, daß unter allen poſitiven Religionen die chriſtliche die beſte
und wahrſte ſei. Daß das Stück, das zuerſt anonym erſchien
ſeinerzeit viel geleſen wurde, beweiſt, daß es in 3 Auflagen,
zu=
letzt im Jahre 1817 in Leipzig, erſchienen iſt. Daß auch
Nach=
ahmungen und Parodien des Nathan erſchienen, iſt nur deshalb
Durchgreiſenge Maxnaymen zut
Behebung der Kaſſennok.
Auflegung einer Inlandsanleihe mit Steuerbefreiung.
Berlin, 4. April.
Die Kaſſenlage des Reiches ſteht ſeit Wochen im Mittelpunkt
der Erörterung. Auf den Ernſt der Lage iſt von maßgebenden
Stellen, insbeſondere vom Reichsminiſter der Finanzen, immer
wieder hingewieſen worden. Die Unmöglichkeit, zur Deckung der
Ausgaben des außerordentlichen Etats die vorgeſehenen Anleihen
langfriſtig aufzulegen, mußte dazu führen, daß die
Zahlungsver=
pflichtungen des Reiches hinter den laufenden Einnahmen
zurück=
blieben und die Schwierigkeiten der Finanzierung, insbeſondere
an den Ultimoterminen, ſich häuften. Ein ſolcher Zuſtand muß
aber auf die Dauer zu einer Gefährdung der Finanzlage des
Reiches, und damit auch der Länder und Gemeinden, trotz eines
im übrigen ausgeglichenen Etats führen. Das Reich hat zunächſt
kurzfriſtige Darlehen aufgenommen, die den laufenden Bedarf der
letzten Wochen deckten. Eine weitere Steigerung der
Darlehns=
aufnahme bei Banken erſcheint mit Rückſicht auf die Geldlage
un=
durchführbar. Auch die unmittelbare oder mittelbare
Inanſpruch=
nahme von Auslandskredit kann nicht in Betracht kommen. Da
aber auch für die nächſten Monate weitere Mittel erforderlich
ſind, um die dauernde Zahlungsfähigkeit des Reiches
ſicherzu=
ſtellen, bedürfte es durchgreifender Maßnahmen. Ein vom
Reichs=
kabinett verabſchiedeter Geſetzentwurf ſieht infolgedeſſen zwei
Maßnahmen vor:
1. Es ſoll eine Inlandsanleihe von mehrjähriger
Lauf=
zeit in Höhe von 500 Millionen Reichsmark aufgelegt werden,
deren Stücke von der Vermögensſteuer, der
Erb=
ſchaftsſteuer und der Einkommenſteuer befreit
ind, auch ein Steuerabzug vom Kapitalertrag
findet danach nicht ſtatt.
Die Befreiung von der Erbſchaftsſteuer wird
auf die vom Erblaſſer ſelbſt gezeichneten Anleiheſtücke beſchränkt
ſein. Es unterliegt keinem Zweifel, daß eine ſo ausgeſtattete
An=
leihe nicht ohne Bedenken vom Standpunkt der ſteuerlichen
Ge=
rechtigkeit iſt. Auf der anderen Seite aber bietet ſie einen ſolchen
Anreiz, daß auf dieſe Weiſe Beträge ſchnell und in der
erforder=
lichen Höhe hereingeholt werden können. Es wird dabei auch
erwartet, daß die Möglichkeit ſteuerfreier Anlage
ein wirkſames Gegenmittel gegen die
bedauer=
licherweiſe in letzter Zeit immer mehr zunehmende
Kapital=
flucht bilden kann.
2. Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, die im
Reichsbeſitz befindlichen ſiebenprozentigen
Reichs=
bahnvorzugsaktien an öffentliche Sparkaſſen,
Girozentralen, Landes= und Kommunalbanken
und an Träger der Sozialverſicherungen zu
verkaufen. Das Stimmrecht des Reiches wird
da=
durch ſichergeſtellt, daß nur Zertifikate an Stelle der
Vor=
zugsaktien ausgegeben werden. Mit dem Erwerb ſolcher
Vor=
zugsaktien ſollen die bezeichneten Stellen ihrer Verpflichtung zur
Anlage eines Teiles ihres Vermögens in Reichsanleihe genügen
können. Da dieſe Stellen die Vorzugsaktien nur nach Maßgabe
ihres Vermögenszuwachſes aufnehmen können, wird dieſe zweite
Maßnahme nur einen allmählichen, aber dafür ſtändigen Zufluß
an Mitteln für die Reichskaſſe zur Folge haben.
Durch beide Maßnahmen zuſammengenommen wird ein
er=
heblicher Teil des außerordentlichen Haushalts durch
Realiſie=
rung der bisher unausgenützten Anleiheermächtigung gedeckt
da=
mit eine ſofortige Entſpannung der Kaſſenlage erreicht und die
Wiederholung der unerquicklichen Vorgänge der letzten Monate
verhindert. Der dadurch erſtrebten Beſeitigung der
Kaſſen=
fchwierigkeiten wird ſelbſtverſtändlich je nach dem Abſchluß der
Reparationsverhandlungen ein Programm für die dauernde
Um=
geſtaltung der deutſchen Finanzen in Einnahmen und Ausgaben
folgen müſſen. Der bezeichnete Geſetzentwurf iſt bereits dem
Reichsrat zugegangen. Die Finanz= und Innenminiſter der
Länder ſind zu einer Vorbeſprechung auf Dienstag, den 7. Mai,
in das Reichsfinanzminiſterium eingeladen worden.
Das Kabinekt Streeruwih gebildek.
Der öſterreichiſche Nationalrat hat am Samstag die Wahl
des Kabinetts Streeruwitz in der bekannten Zuſammenſetzung
vorgenommen. Der Wahlvorſchlag des Hauptausſchuſſes wurde
mit 89 Stimmen der bürgerlichen Mehrheitsparteien, gegen
59 Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Die
Vereidi=
gung des neuen Kabinetts wird am Dienstag vormittag erfolgen.
Bundeskanzler Streeruwitz wird die Regierungserklärung in der
Nationalratsſitzung, die für kommenden Dienstag nachmittag
an=
beraumt wurde, abgeben, woran ſich eine Debatte anſchließen
wird. Die öſterreichiſche Regierungskriſe hat damit nach einer
Dauer von genau einem Monat ihr Ende gefunden.
erwähnenswert, weil daraus zu erkennen iſt, wie populär
Leſ=
ſings Nathan geworden war.
Von dem Eindruck des Nathan auf bedeutende Zeitgenoſſen
haben wir mehr als einen Bericht. Herder ſchrieb gleich nach dem
Leſen an Leſſing: „Ich ſage Ihnen kein Lob über das Stück; das
Werk lobt den Meiſter, und dies iſt Manneswerk”. Goethe
ur=
teilte über den Nathan: „Möge doch die bekannte Erzählung,
glücklich dargeſtellt, das deutſche Publikum auf ewige Zeit daran
erinnern, daß es nicht nur berufen iſt, um zu ſchauen, ſondern
auch zu hören und zu vernehmen. Möge zugleich das darin
aus=
geſprochene Duldungs= und Schonungsgefühl der Nationen heilig
und wert bleiben.‟ Der Allerweltskritiker Friedrich Schlegel ſagt
über den Nathan, er ſei vom ſchwebenden Geiſt Gottes
unver=
kennbar durchglüht und überhaucht. Wenn man auch mit einigem
Recht ſagen könnte, es ſei der Gipfel von Leſſings poetiſchem
Genie, ſo habe doch die Philoſophie wenigſtens gleiches Recht, ſich
für das Werk zu vindicieren, welches für die Charakteriſtik des
ganzen Mannes eigentlich das Klaſſiſche ſei, indem es ſeine
Indi=
vidualität aufs tiefſte und vollſtändigſte, und doch wit vollendeter
Popularität darſtelle. Wer den Nathan, ein „vom Enthuſiasmus
der reinen Vernunft erzeugtes und beſeeltes Gedicht” recht
ver=
ſtehe, der kenne Leſſing.
So viel als Beitrag zu dem Kapitel „Nathan im Urteil der
Zeitgenoſſen‟. Die Ausgaben des Nathan, die Schriften,
Ab=
handlungen und Vorträge, die bis in die neue Zeit über ihn
er=
ſchienen ſind, gehen im die Hunderte. Nahezu alle literariſchen
Größen haben darin Stellung zu ihm genommen. Der Nathan
iſt in alle europäiſchen Sprachen überſetzt worden, auch ins
Hebräiſche und in die Sprache der Zigeuner. Eine engliſche
Ueberſetzung erſchien ſchon zu Leſſings Lebzeiten im Jahre 1780,
eine holländiſche in ſeinem Todesjahr, die erſte franzöſiſche im
Jahre 1782. Eine neugriechiſche Ueberſetzung hat der Erbprinz
Vernhard von Meiningen verfaßt. Mit der Einführung des
fünffüßigen Jambus anſtelle des Alexandriners hat Leſſing die
neue Kunſtform für das deutſche Drama geſchaffen.
Zu der Ausarbeitung ſeines Nathan beſtimmten Leſſing
zu=
nächſt ſeine theologiſchen Streitigkeiten, und er glaubte nicht, daß
er je auf das Theater kommen würde. „Es kann wohl ſein” ſo
äußerte er ſich, „daß mein Nathan im ganzen wenig Wirkung
tum würde, wenn er auf das Theater käme, welches wohl nie
geſchehen wird”, ferner: „Noch kenne ich beinen Ort in
Deutſch=
land, wo dieſes Stück ſchon jetzt aufgeführt werden könnte. Aber
Heil und Glück dem, wo es zuerſt aufgeführt wird.” Indeſſen
fand ſchon zwei Jahre nach ſeinem Tode die erſte Aufführung
ſtatt, und zwar am 14. April 1783 durch Döbbelin in Berlin. In
der Literatur= und Theaterzeitung, Berlin, vom 3. Mai, wird
Nummer 124
Conntag, den 3. Mai 1929
Seite 3
Die Säuberungsaktion in Neukölln.
Die Polizei Herr der Lage. — der kleine Belagerungszuſtand wird vorerſt noch aufrechkerhalken. — Ein
aus=
ländiſcher Journaliſt durch eine verirrke Kugel gekötel.
* Vor dem Ende der Mai=Unruhen.
Bis jeht 21 Todesopfer des Kommuniſtenputſches.
Fraglos haben ſich die ſcharfen Maßnahmen der Polizei gegen
die Aufrührer im Norden und Oſten der Stadt als ſehr
wirkungs=
voll erwieſen. Der kleine Belagerungszuſtand hat bewirkt, daß in
dem Hauptunruheherd in der Köslinerſtraße in der ganzen Nacht
kein Schuß gefallen iſt. Das
ſtarke Sicherheitsaufgebot der
Polizei genügte, um die dortige
Bevölkerung vor weiteren
Auf=
ſtänden zu ſchützen. In Neukölln
ging es nicht ganz ſo glimpflich
ver=
ab. Hier kam es auch in der
gangenen Nacht wieder zu Schie=
fen. Der größere Teil der gutgeſinnten Bevölkerung iſt erlöſt
von dem Eindruck der kommuniſtiſchen Unruhen, und nur eine
Furcht beſteht, daß das Geſindel in der Nacht zum
Sonntag unter dem Einfluß des Alkohols etwa
erneut Unfrieden ſtiften könnte. Dagegen wird
aller=
dings die Polizei energiſch einſchreiten. Auch heute beginnt
abends um 9 Uhr der kleine Belagerungszuſtand. Daß dadurch
für die betroffenen Gegenden Unannehmlichkeiten entſtehen, iſt
klar, aber nun nicht einmal zu ändern, bis die Ruhe wieder
völ=
lig hergeſtellt iſt. Daß es damit noch nicht ſehr weit her iſt, hat
werfer huſchte durch die Stra
die Häuſerfronten entlang, leuc
tete über die Dächer und ſuch
dann wieder die Straßen ab. C
rade auf den Dächern war ein
genaue Beobachtung notwend
da von hier aus von einzelne
Schützen immer noch auf die A
lizei gefeuert wurde. Im großen
und ganzen verlief jedoch die
Nacht ruhig. Der Abend hatte
allerdings noch Opfer gekoſtet
Darunter war auch ein auslät
diſcher Journaliſt, ein 46jähr
Auſtralier, der ſich trotz der 2
nung der Polizei in die
gefähr=
deten Straßen begeben hatte.
Man fand die Leiche des
Jour=
naliſten gegen ½10 Uhr auf der
Straße. Anſcheinend war er durch
eine abgeirrte Kugel getötet
wor=
den Insgeſamt zählt man jet
21 Opfer bei den Mai=Unruhe
darunter zwei Frauen Pünktli
um 4 Uhr morgens wurden die
abgeriegelten Straßen wieder
freigegeben und die Arbeiter
und Angeſtellten konnten dann
zu ihren Arbeitsſtätten.
Ver=
dächtige Perſonen wurden raſch
auf Waffen unterſucht. Ein
län=
geres Verweilen auf den
Stra=
ßen iſt auch jetzt noch nicht
ge=
ſtattet. Am Samstag vormittag
blieb es auch in Neukölln, wie
am Wedding völlig ruhig, doch
wird auch in der nächſten Nacht
noch der kleine
Belage=
rungszuſtand
aufrecht=
erhalten werden.
Endlich wieder normales
Straßenbild.
Wer am Samstag nachmittag
oder gegen Abend durch die
Neu=
köllner Straßen ging, die ſich
bis=
her als die eigentlichen
Unruhe=
herde auszeichneten, konnte mit
Genugtuung feſtſtellen, wie alles
eine Wendung zum Beſſeren
er=
fahren hatte. Wohl gab es noch
Polizeibeamte über das gewohnte
Maß hinaus, aber ſie blieben
ſo=
zuſagen im Hintergrund des
täg=
lichen Geſchehens. Niemand
be=
läſtigte ſie, und es beſtand daher
auch kein Anlaß, daß ſie ſich
be=
merkbar machten. Die
Bevölke=
rung der gefährdeten Straßen
geht ihrer alltäglichen
Beſchäfti=
gung nach, und die Frauen eilen
zunächſt in die
Lebensmittel=
geſchäfte, da ſie während der
letz=
ten Tage häufig aus den
beſchei=
denen Vorräten eines
Arbeiter=
haushaltes wirtſchaften mußten.
Da die Arbeiter geſtern Lohntag
hatten, gehen ſie heute einkau=
Die Skraßenkämpfe in Berlin.
Eine nächtliche Kampfſzene.
Die Reſte einer Barrikade in Neukölln.
der Berliner Polizeipräſident Zörgiebel am Samstag bei einer
Inſpektionsfahrt ſelbſt erfahren müſſen. Plötzlich pfiffen ihm die
Kugeln um die Ohren und eine hätte ihn beinahe getroffen. Es
iſt daher noch nicht daran zu denken, daß die ſcharfen
Schutzmaß=
nahmen der Polizei bereits heute aufgehoben werden können.
Gegen die verhafteten Aufrührer wird bereits von Amtswegen
vorgegangen. Sie haben ſich alle irgendwie gegen beſtehende
Ge=
ſetze vergangen. Die kleineren Vergehen werden vor dem
Schnell=
gericht abgeurteilt, und hier dürften die Betroffenen noch
einiger=
maßen glimpflich wegkommen. Gegen diejenigen Verhafteten, die
ſich des Aufruhrs, des Widerſtandes, des Landfriedensbruches und
der Aufreizung zur Nichtbefolgung der Geſetze ſchuldig gemacht haben,
wird jedoch mit aller Strenge vorgegangen werden. Für die
kom=
menden Nächte wird die Polizei kaum noch ernſthaften
Wider=
ſtand zu bekämpfen haben.
Kein Rokfronk-Verbok.
Berlin, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Innenminiſter hat offenbar den Gedanken
eines Verbotes des Roten Frontlämpferbundes oder einer
Auf=
löſung der Berliner Ortsgruppen wieder fallen gelaſſen.
Jeden=
falls hört man, daß die zuſtändigen Stellen dieſe Abſicht, die noch
am 3. Mai beſtand, fallen ließen. Es iſt ſehr ſchwer, die Gründe
hierfür feſtzuſtellen, jedoch ſieht es ſo aus, als ob die
Sozialdemo=
kraten in Preußen vor ihrer eigenen Courage Angſt bekommen
haben und vor einer weiteren energiſchen Bekämpfung der
Kom=
muniſten zurückſchrecken. Aber nicht nur die Sozialdemokraten
ſelbſt, auch zahlreiche Preſſeorgane der bürgerlichew
Linkspar=
teien geben ſich alle Mühe, die Kommuniſten vor einer ſcharfen
Behandlung zu bewahren, obwohl es mindeſtens angebracht
wäre, den kommuniſtiſchen Abgeordneten, die bei den Unruhen
feſtgenommen wurden, den Prozeß zu machen. Aber ſoweit will
man es nicht kommen laſſen. Vielmehr verſucht eine gewiſſe
Preſſe, ein Keſſeltreiben gegen die Polizei ſelbſt zu inſzenieren,
der die heftigſten Vorwürfe gemacht werden, weil ſie zu ſcharf
gegen die Aufrührer vorgegangen ſei. Auch hier wiederholt ſich
dasſelbe, was wir nach den zahlreichen kommuniſtiſchen
Auſſtän=
den der früheren Jahre erlebten: ſobald die Gefahr einigermaßen
gebannt iſt, finden ſich alle möglichen Kritiker, die zwar darauf
verzichten, den Sicherheitsorganen für ihr energiſches Eingreifen
den gebührenden Dank auszuſprechen, dafür aber alle möglichen
Vorwürfe zu konſtruieren, die ſich wohl ſehr leicht bei einzelnen
Momentvorgängen anknüpfen laſſen, die aber den tatſächlichen
Vorgängen nicht Rechnung tragen. Daß Unbeteiligte bei den
Unruhen ihr Leben verloren haben, iſt außerordentlich
bedauer=
lich. Der Polizeipräſident hatte aber vorher vor dem Betreten
der als gefährlich bezeichneten Straßen gewarnt und hatte ſpäter
ausdrücklich mitteilen laſſen, daß die Polizei angewieſen ſei, von
ihrer Schußwaffe Gebrauch zu machen. Sie hat das getan,
ein=
mal um ſich ſelbſt gegen die Banden zu ſchützen, zum anderen
aber auch, um die Reichshauptſtadt vor dem Terror der
Kommu=
niſten und vor all den Schrecken eines Bürgerkrieges zu
bewah=
ren. Nur dadurch, daß ſie rückſichtslos vorging, konnte ſie den
gutorganiſierten Aufſtand im Laufe von 3 Tagen niederwerfen.
Wenn auch die Straßenkämpfe ihr Ende gefunden haben dürften
— mit einem Aufflackern an einzelnen Stellen, dürfte in den
nächſten Nächten zu rechnen ſein —, ſo werden die Nachwehen
dieſer Revolte noch geraume Zeit zu verſpüren ſein. Die
Kom=
muniſten bemühen ſich intenſiv um die Entfachung politiſcher
Streiks. Sie hatten auch einige Teilerfolge zu verzeichnen. Sie
wollen im Reichstag und Landtag Ausſprachen über die Vorfälle
erzwingen und haben aus dieſem Grunde die Entlaſſung
des Polizeipräſidenten beantragt und gegen den
preußiſchen Miniſterpräſidenten und den Inmenminiſter
Miß=
trauensanträge eingebracht. Da in den nächſten Tagen
die Beerdigung der Opfer ſtattfinden wird, werden ſie
ſich bemühen, möglichſt viel Leute erneut, auf die Straßen zu
bringen, die leicht neue Zwiſchenfälle im Gefolge haben können.
Die Polizei wird alſo in den nächſten Tagen noch alle Hände
voll zu tun haben, um die Ordnung und Sicherheit wieder
her=
zuſtellen. Man ſollte ihr alſo durch eine kleinliche Kritik, die
häufia ſehr durchſichtigen Gründen entſpringt, die Arkeit nicht
unnötig erſchweren.
Kommk Tomſki nach Deutſchland?
* Berlin, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Durch die ruſſiſche Preſſe ging vor einigen Tagen die
Nach=
richt, daß der zur Oppoſition gehörende ruſſiſche
Gewerkſchafts=
führer Tomſki nach Tomſk verbannt werden ſolle. Jetzt behauptet
ein Berliner Blatt, daß er die Abſicht habe, zum Kurgebrauch
nach Deutſchland zu kommen. An amtlicher Stelle weiß man
von dieſem Beſuch nichts. Da man Trotzki die Einreiſe nach
Deutſchland verweigert hat, wird gerade nach den gegenwärtigen
kommuniſtiſchen Revolten in Berlin kaum Neigung beſtehen,
Tomſki nach Deutſchland zu laſſen, wird ihm vielmehr
nahe=
legen, ſich ein außerdeutſches Aſyl auszuwählen.
darüber berichtet: „Herr Döbbelin hatte keine Koſten geſpart,
dies Meiſterſtück ſo würdig als möglich aufzuführen. Es waren
neue Dekorationen und Kleider dazu verfertigt worden, und man
konnte glauben, dieſer Aufwand wurde ihm tauſendfach vergolten
werden. Der erſte Tag war dem Stücke günſtig. Es herrſchte
eine feirliche Stille, man beklatſchte jede rührende Situation, man
munkelte allerſeits von Göttlichkeiten, welche dieſes Lehrgedicht
belebten, man glaubte, unſer Publikum werde das Haus ſtürmen,
aber dies Publikum blieb bei der dritten Vorſtellung beinahe
ganz und gar zu Hauſe. Die Judenſchaft, auf die man bei dieſem
Stücke ſehr rechnen konnte, war, wie ſie ſelbſt verlauten ließ, zu
beſcheiden, eine Apologie anzuhören, die freilich nicht für die
heutigen Juden geſchrieben war, und ſo fanden ſich nur ſehr
wenige, denen Nathan behagen wollte. Döbbelin ſelbſt ſpielte
den Nathan. Zwei Jahre ſpäter gelangte der Nathan auf der
Preßburger Bühne zur Aufführung. Allein feſten Fuß faßte das
Stück erſt, als Schiller im Jahre 1801 es unternommen hatte, es
für die Bühne einzurichten. Goethe war dabei nicht untätig
ge=
blieben, und am 28. November 1801 ſand die erſte Aufführung
in Weimar ſtatt, „nicht, ohne bemerklichen Einfluß auf die deutſche
Bühne” wie Goethe urteilte. Die leitenden Geſichtspunkte der
Schillerſchen Bearbeitung, die in Kürzungen und Aenderungen
beſtand, war das Streben nach Erleichterung des Verſtändniſſes
ſowie Abneigung gegen das reflektierende und tendenziöſe
Ele=
ment. Schiller ſtellte den Grundſatz auf: „Der Tragiker muß
ſich vor dem ruhigen Raiſonnement in Acht nehmen und immer
das Herz intereſſieren”. In dem Verſtoß gegen dieſe Regel ſah
er einen Hauptfehler des Nathan, den Goethe ein Stück nennt
wo der Verſtand faſt allein ſpricht. Außerdem waren die
Kür=
zungen an ſich Selbſtzweck, da ihm der ganze Nathan für einen
Abend zu lang war und ihm die ausgeſchiedenen Stellen
entbehr=
lich ſchienen. Heutzutage würde man einen ſolchen abgeänderten
Nathan ablehnen. Noch früher als in Weimar, am 27. Auguſt
1801, hatte der Schauſpieldirektor J. L. Schmidt das Stück in
Magdeburg aufgeführt. In Berlin kam es im März 1802 wieder
auf die Bretter, und Iffland ſpielte die Hauptrolle; in Hamburg,
wo Schröder den Nathan ſpielte, 1803; auch in Leipzig und
Königsberg, und in allen großen Städten Deutſchlands wurde
der „Nathan” nun ein Bühnenſtück. In München wurde die
Auf=
führung erſt im Jahre 1814 möglich, nach Streichung der Rolle
des Patriarchen (!). in Wien wurde 1780 der „Nathan” durch die
Zenſur verboten, und erſt 1819 zugelaſſen, nachdem er durch die
Zenſur verhunzt worden war: aus dem Pariarchen war ein
Komthur gemacht worden und in der Parabel von den drei
Rin=
gen drehte es ſich um irgendwelche „Wahrheit” ſtatt des Glaubens.
So gewährt die Geſchichte von Leſſings „Nathan” zugleich einen
Einblick in die Geiſtesrichtung des vorigen Jahrhunderts. Dr. W.
Profeſſor Dr. Hans Pfitzner,
der berühmte deutſche Komponiſt, begeht am 5. Mai ſeinen 60.
Ge=
burtstag. Er war 1910—1918 Operndirektor in Straßburg und
wurde 1920 Leiter einer Meiſterklaſſe für Kompoſition an der
Akademie der Künſte in Berlin. Bereits 1895 trat er mit ſeiner
Oper „Der arme Heinrich” vor die Oeffentlichkeit. Seine
folgen=
den großen Opernwerke „Paleſtrina” und „Chriſtelflein” zählen
zu den beſten Tondichtungen unſerer Zeit. Auch als Lieder=
komponiſt hat Pfitzner viele Erfolge.
Neue Bühnenkunſt”.
Erwin Piscator liegt zum drittenmal in kurzer Zeit an Angina
darnieder, ſo daß es ihm unmöglich war, den zugeſagten Vortrag in
Darmſtadt zu halten. An ſeiner Stelle erſchien Felix Gasbarra,
ſeine rechte Hand in der Theater=Leitung, am Vortragspult. Gasbarra
nimmt in dem Kampf um das neue Theater in Berlin eine
vorkämpfe=
riſche Stellung ein. Er führt die Oppoſition unter den Mitgliedern der
Volksbühne und iſt Herausgeber des Kampfblattes „Die junge
Volks=
bühne”.
Man braucht Gasbarras Anſichten nicht zu teilen, um doch Intereſſe
für ſie zu haben, ſie zu hören und ſich mit ihnen auseinanderzuſetzen.
Das Vordringen der Regie an dem Theater iſt verurſacht durch das
Verſagen der Dramatik. Die Regie kann jedoch den Mangel an Inhalt
nicht ausgleichen. Deshalb ſucht die neue Richtung, wie ſie von
Pis=
cator, Gasbarra u. a. vertreten wird, dem Theater neue
Stoff=
gebiete zu gewinnen. Ihr dramaturgiſches Grundziel iſt die Steigerung
des perſönlichen Vorganges in das Allgemeine, in das
Ge=
ſchichtliche. Sie will die Welt nicht mehr äſthetiſch werten, ſondern aktiv in
das Geſchehen der Welt eingreifen, an die Stelle des Beſonderen tritt das
Typiſche, an die Stelle des Senſuellen das Erzieheriſche: die Phantaſie
wird durch die Wirklichkeit, durch das Dokument abgelöſt.
Wie Gasbarra betonte, ſind alle dieſe Bühnen=Verſuche als
Ueber=
gangserſcheinungen, als Schritte zu einer neuen Dramatik zu
wer=
ten. Bedenkt man, mit welchen Schwierigkeiten das ſeitherige Theater,
die „Guckkaſten=Bühne”, zu kämpfen hat, ſo wird man dieſen Verſuchen
lebhaftes Intereſſe entgegenbringen und ſie, ſoweit ſie der Bühnenkunſt
förderlich ſind, aufgreifen.
Nicht überzeugend dagegen erſcheint Gasbarras Standpunkt, daß
die bühnenmäßigen Neuerungen unbedingt mit beſtimmten politiſchen
oder ſozialen Anſchauungen verbunden ſein müſſen. Warum ſollen ſie
nicht die Form abgeben für Inhalte jeder weltanſchaulichen Richtung?
Die Verbindung der Piscator=Bühne mit einer beſtimmten politiſchen
Partei ſind die Eierſchalen, die ihr von ihrer Entſtehung her anhaften,
die ſie aber, wenn ſie der Bühnenkunſt neue Wege erſchließt, abſtreifen
wird. Tut ſie es nicht, ſo werden es andere tun.
Gasbarra erläuterte ſeine klaren Ausführungen durch Lichtbilder,
die einen intereſſanten Einblick in das Weſen und die Werkſtatt von
Piscators neuer Bühne boten.
I.
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Der Freiſchütz.
Romantiſche Oper von C. M. v. Weber.
* Die Agathe des heutigen Abends war Maria Kienzl
die eine intereſſante Probe ihres Könnens gab. Darſtelleriſch
und geſanglich war vieles noch nicht fertig; Auffaſſung und
Durch=
dringung ſtanden indes ſchon feſt, und gaben ſichere Hoffnung
auf ſchöne Ausreifung. Ihr heller, blühender Sopran, die
Ehr=
lichkeit der Beſeelung, das Mädchenhafte ihres Auftretens
er=
gaben neben einer techniſch feinen Behandlung dieſer heiklen
Partie insgeſamt eine anſprechende Leiſtung von großem Reiz;
Der jungen Künſtlerin Begabung erweiſt ſich über das
Soubrittenfach hinausgehend für das Zwiſchenfach als ſehr
brauchbar.
v. H.
Seite 4
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gibt es kein Hindernis. Bahnkreuzungen
Wasserrinnen, Löcher oder aufgefahrene
Straßen sind für ihn direkt Spezialwege, man
fährt sie ohne verminderte Geschwindigkeit.”
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Daß wir unſer Daſein in vollendeter
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Haltung! Mit dieſem Worte verbindet ſich, mir die wundervolle
Geſtalt einer edlen Greiſin, der Mutter der Viebſten. Sie war eine von
denen, die „auf ſich hielten” bis zuletzt. Und man ſah bei ihr, daß dieſes
Auf=ſichhalten vom Kerne aus geſchah. Es war immer wie ein
heim=
licher Befehl von innen. Es iſt mir eins der liebſten Erinnerungsbülder
meines Lebens: Die Greiſin in immer edler Haltung am Blumenfenſter
ſitzend, von zärtlicher Sonne das weiße Haar und die Goſtalt umſpielt.
Trotz mancherlei Altersbeſchwerden habe ich nie an ihr etwas von
Zu=
ſammengeſunkenſein bemerkt.
Mit großer Ehrfurcht ſprach ſie von ihrem Vater, einem alten
Offi=
zier, der ſich bis in ſein achzigſtes Jahr hinauf uiemals auf einen
Pol=
ſterſtuhl ſetzte, niemals ſich anlehnte. . ..
Das mag uns heutige Klubſeſſelmenſchen ſonderbar anmuten. .
Aber (8 lag doch darin atzwvas wunderboll Grundſätzliches, der Adel der
Selbſtbeherrſchung, etwas kernvoll Spartaniſches. Es, war doch ein
anderer Stil als der Sportſtil unſerer Tage.
Welch ein Wunder der Haltung offenbart ſich in jener Hugenottin,
die als junge Braut in den Kerker um ihres Glaubens willen geworfen
wurde, dort jahrzehntelang ſchwachtete und ihr: „Reſiſter
Wand mit Fingernägeln einkrutzend die herrlich „Widerſtehende” bis zum
Tode blieb.
Dort bei jenem Offizier die Haltung um der Soldatenidee willen,
hier bei der Hugenottin um der innerſten Welt willen!
Man ſprich= ſo viel heutzutage von Lebenshaltung und hat
den Begriff vom Kern nach der Schale hin verlegt, von innen nach
außen. Dem Rahmen anſatt dem Bilde ſchreibt man oft eine geradezu
licherlich wirkende, manchmal auch tragiſch ſich auswirkende
Bedeu=
tung zu.
Von ſeiner Kulturhöhe iſt das Wort gleichſam in die platte Welt
der zibiliſatoriſchen Glemente herabgezerrt worden.
Von der Idee iſt es in die Materie abgeſunken. Dem
Maſſenmen=
ſchen aber bleibt es in jedem Lebensbelange ein Wort, das er haſſen
muß ein Begriff, dem er als einem Todfeinde zu Leibe rücken muß, wo
er ihn trifft. Die Vermaſſung eines Volkes aber bebeutet ſeinen
Nieder=
gang. Und die Haltung unſeres Volkes läßt nach außen hin, ſei, wo
es fei, an Haltung viel bermiſſen. —
Deine Aufgabe, du liebes Kernbeutſchland, bleibt es, das edle Wort
wieder auf ſeine alte Höhe hinaufzuleben, und ſei es dunch Dornen und
mancherlei Unbill hindure! Deine Kinder ſchon mußt du in den Adel
des Wortes hineinerziehen! Das Erlebnis eelter Deutſchheit iſt ohne
das der Haltung ja gar nicht möglih. Nur wo Haltung im innerſten
Einne iſt, wird ſtarke Zukunft ſein. Denn echte Schöpferkraft iſt niemals
Zügelloſigkeit, ſondern immer das heilige Bewußtſein innerſter
Bindun=
gen an die großen Wahrheiten und Lebensgeſetze, an die metaphyſiſchen
Urgründe des Seins oder an Ethos, Religion Volkheit!. Nur das Volk,
das noch von ſolcher Art Haltung weiß, wird Geſtalter, Kämpfer,
Strebe=
macht, herrliche Jungheit ſoin.
So iſt s auc im Einzeldaſein.
Das echte Glück iſt ohne das ſtill=ernſte, innerliche Werk der Haltung
nimmer zu erreichen.
Wo Haltung erlebt wird, iſt auch Erhaltung des innerſten
Lehens=
beſtandes einer Nation oder des Einzelweſens von ſelbſt vorhanden. —
Haltung! Ja ſich in ſie hinein oder emporfeſtigen! Meinſt du, daß
das ohne den Ewigkeitsgedanken gehtd Muß man, nach Goethe nicht
immer das Unvergängliche vor Augen haben, um nicht am Vergänglichen
zu leiden! Kommt nicht alle menſchlihe Schwäche daher, daß das
Ver=
gängliche unſer Tyrann ward, daß es über unſere Innengeſtalt
hinaus=
iuchs! Wer ſich dem Triebſand des allzu Zeithaſten hingibt, muß
halt=
los werden. Haltung aber bedeutet irgendwie Wurzelung in einer Idee
und nicht zuletzt in der des Emigen und der Liebe! Aus beiden aber
wächſt rein und ſi hön jene Haltung, die eins iſt mit Heldentum!
Sei gegrußt in deiner innerſten, uüberwindbaren Geſtalt oder in
deiuer Sehnſucſt, die dieſe Geſtalt zum Ziele, hat! Sei gegrüßt, du
Kämpfer, du Kämpferin in Dornen oder doch ſchon in einem Lichte, das
bereits ein Teil der höherweltlſchen Klarheit iſt!.
L L-ft R. B.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 24. April: der
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht Groß=Umſtadt Karl Schnittſpahn
auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 an. Auf Grund
des Geſetzes uber die Alteusgremze der Staatsbeamten treten am 1. Juni
1929 in den Ruheſſtund: der Vortragende Nat im Miniſterium der Juſtiz
Miniſterialrgt Johanyes Schmitt in Darmſtadt, der
Landgerichts=
ßirektor beim Landgericht der Provſuz Rheinheſſen zu Mainz Martin
Heſſel, der Oberamtsrichter bei dem Amtsgericht Alzeh Adam
König, der Strafanſtaltshauptwachtmeiſter am Amtsgerichtsgefängnis
zu Offenbach Chriſtoph Graulich.
— Geſchäftsjubiläum. Die Firma Photohaus Gebrüder Umbreit,
Soderſtraße 8, begeht am heutigen Tage ihr vierzigjähriges
Geſchäfts=
jubiläum.
Arbeitsjubiläum. Am 1. Mai konnte Frau Anna Müller Wwe
hier, Feldbergſtraße 84 wohnhaft, auf eine 25jährige verdienſtvolle
Tätig=
keit bei Metzgermeiſter Kaul Illert, Wendelſtadtſtraße 20, zurückblicken.
— Der Familienabend der vereinigten Jugendbünde der
Johannes=
gemeinde bedeutete einen vollen Erfolg. Der Saal war mit Eltern und
Jugend gedrängt beſetzt. Aus allem Singen, Spielen, Aufführen und
Tanzen klang ein wirklich froher Ton, der jung und alt einte.
der
Ueberſchuß des Abends tut dem Landheim wohl. Dank gebührt Herrn
Blum, Liebigſtraße, für den ſchönen Blumenſchmuck. — Das
Früh=
lingsfeſt iſt auf 9. Juni verſchoben, da die jetzige kühle Witterung
einen gemütlichen Aufenthalt im Freien nicht geſtattet.
— Volkshochſchule. Auf beſonderen Wunſch ſoll auch im jetzigen
Sommerabſclnitt ein Kurſus in Buchhaltung und einer in
Pla=
kat= und Zierſchrift dundgeführt werden. Es iſt damit
jeder=
mann, in erſter Linie aber Kaufleuten, Gelegenheit gegeben, ſich in
den Abendſtunden weiterzubilden. Anmeldungen zu dieſem Kurſus
wer=
ben noch entgegengennomuren in der Geſhäftsſtelle der Volkshochſchule,
Mathrldenplatz 17.
Sonntagzden B—Maf-7929
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Aeichsbautdirettor Alwin Mänter
feiert heute ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Gin Feſttag, der bei der
algemeinen Wertſchätzung des erſten Vorſtandsbeamten der Reichsbank
Darmſtadt, beſonders in Keiſen der Kaufmannſchaft, ſtarkes Intereſſe
erwecken dürfte. Die 40jährig= Dienſtzeit eines Beamten, der ſeine ganze
Arbeitälraft dem Dienſt an der Volksgemeinſchaft widmete, iſt immer
von Bedeutung. Der Tag iſt es um ſo mehr, wenn es ſich um einen
Beamten handelt, der dieſe ganze vier Jahrzehnte lange Dienſtzeit in
dem aufreibenden Dienſt des Bansweſens und die größte Zeit an
ver=
antwortungsvollen Stellen verbracht hat.
Reichsbankdirektor Alwin Müller hat ſich alsbald nach Abſolbicrung
des Gymnaſiums in Norbhauſen der Banklauſbahn gewidmet. Im Jahre
1290 wurde er nach mehrjähriger Tätigkeit in Nordhauſen, Näiße und
Dresden zur Reihsbank in Siegen einberufen. Von dort wurde er
1692 weiter nac Freiburg i. Br., als Bankvorſtand 1898 nach Nempten
im Allgäu und 1901 nach Saarbrücken verſetzt. Nach ſeiner Ernennung
zum Bankaſſeſſor bekleidete er ab 1903 das Amt des Zweiten
Vorſtands=
beamten in Würzburg und ſpäter in Mainz. Nach vierjähriger
Ab=
weſenheit Ende 1918 aus dem Felbe zurückgekehrt, wurde ihm mit der
Crnennung zum Reichsbankdirektor zum 1. Mai 1919 die Stelle des
Erſten Vorſtandsbeamten in Darmſtadt übertragen.
Den ſicher zahlreichen Glüchvünſchen zum heutigen Tag, ſchließen augz
wir uns aufrichtig an.
— Geſſiſches Laudestheater. Heute Sonntag öffentliche
Hauptprobe Beethovens Neunte Sinfonie. Die
öffent=
liche Haupprobe zu Beethovens 9. Sinfonie unter Mitwirkung des
Darmſtädter Muſithereinschors, des Wormſer Städtiſchen Chors, der
Geſangsabteilung V.fR. Alemannia Worms und des Chors des
Lan=
destheaters, ſowie der Soliſten Nia Günſter, Anna Baumeiſter=Jacobs,
Hans Grahl. Johannes Willy beginnt um 11.,30 Uhr. Muſikaliſche
Lei=
tung: Dr. Karl Böhm. — Die morgige Konzertaufführung der 9.
Sin=
fonie im Rahmen des achten (letzten) Sinſoniekonzerts beginnt um 20
Uhr und wird durch Beethovens Ggmont=Quvertüre eingeleitet.
Heute Sonntag gelangt im Großen Haus die Militärpoſſe „Der
Feldherrnhügel” zur Wiederholung. Den öſterreichiſchen
Kur=
fürſten ſpielt auch in dieſer Vorſtellung Martin Coſta als Gaſt. Die
Aufführung beginnt um 19.30 Uhr (nſcht um 20 Uhr).
Im Kleinen Haus gelangt heute Sonntag „Figaros Hochzeit”
in der neuen Inſzenierua Carl Gberts zur Aufführung. Theo
Herr=
mann ſingt erſtmalig den Vigaro, Paula Kapper die Suſanne. In den
anderen Hauptpardien ſind die Damen Roſe Landwehr, Regina Harre,
Auna Jacobs, Maria Kienzl und die Herren Hans Komregg, Heinrich
Kuhn, Eugen Bogt, Hans Ney beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Dr.
Karl Böhm. Beginn: 19 Uhr (Zuſatzuiete II).
Die für Dienstag, den 7. Mai, angekündigte Vorſtellung der
Spiel=
gemeinſchaft „Die verborgene Aehnlichkeit” kann, nicht
ſtattfinden und muß auf einen noch nöher zu beſtimmenden Zeitpunkt
berſchoben werden.
„Mittagswende” von Paul Claudel, deſſen bekanntere
Schau=
ſtiele — vor allem. Die Verkündigung” — dem Dichter zu dem Ruf des
weſentlichſten Repräſentanten der neu=franzöſiſchen Dramatik verholfen
haben, gelangt Mittwoch, den 8. Mai, im Kleiuen Haus zur
Eyſtauffüh=
rung. Disſſe Vorſtellung gewinnt, abgeſehen von ihrem literariſchen
Wert, noch an beſonderen Intereſſe dunch die Mitwirkung. Gerda
Müllers, deren Bedeurung als eine der erſten deutſchon
Schauſpielerin=
nen in Darmſtadt bereits ſeit der ungewöhnlich erfolgreichen
Wirkſam=
keit am Frankfurter Schauſpielhaus außer Zweifel iſt. Die anderen
Hauptrollen des Werkes ſind mit den Herren Jungbauer, Minetti, Valt
beſetzt. Die Erſtaufführung „Mittagswende” iſt vorausſichtlich die letzte
Schnuſpielinſzenierung Carl Sberts in dieſer Spielzeit. Die
Buhnen=
bilder entwirſt Lothar Schenck von Trapp.
Die erſte Wiederholung der bei Publikum und Preſſe mit ſo
unge=
wöhnlichem Erfolg, zur Erſtauffüihrung gelangten Oper „Manon
Lescaut” in der Inſzenierung Arthur Maria Nahenalts und
Wil=
helm Reinkings findet uſiter Zeitung Carl Bambergers Mittwoch, den
Mai, im Großer Haus ſtatt. Die Beſetzung iſt die der
Erſtauf=
führung.
Donnerstag, den 9. Mai (Himmelfahrt) findet eine Aufführung von
Beethoyens „Fidelio” mit Elſa Varena, Regina Harre. Hans Grahl,
Theo Herrmann, Johannes Biſchoff. Eugen Vogt. Ernſt Overlack in
den Hauptpartien ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm. (
Heſſen=
landmiete III. Beginn 19,30 Uhr.)
Weiße Hähne: Chlorodonts
— „Ich küfſe Ihre Han5, Madame . . ." im Orpheum. Der
Sonn=
tagskartenverkauf iſt bis 12 Uhr im Verkehrsburo, von 12 bis 2 Uhr
im Zeitungskiosk gegenübe dem Verkehrsbüro, ſowie ab 3 Uhr an der
Kaſſe des Orpheums. SSiehe Anzeige.)
— Hausfrauenbund. Uuſere Mitglieber werden nochmals auf den
am Dienstag, 7. Mai, 17 Uhr, in unſeren Mäumen, Heidelberger Str. 47
(Eingang Wilhelmſtraße) ſtattfindenden Vortrag, über „Elſa
Bräud=
ſtröm und iſre Stiftungen zugunſten der deutſchen Kriegsgefangenen
uud deren Waiſen” aufmerkſam gemacht. Herr Crwin Steinicke wird
uns dazu Lichtbillder nach eigenen Aufnahmen, im Kinderheim
Neu=
ſorge i. Sa. zeigen. Eintritt iſt frei, Gäſte ſind herzlich willkommen.
— Beſitzveränderung. Wie uns mitgeteilt wird, wird mit dem
kom=
menden Montag das Caft=Reſtauraut „Rheingolb”, Alexanderſtraße 5,
geſchloſſen. Wie ſuir weiter hören, ſoll das Lokal vollſtändig umgebaut
und zu einem Münchener Groß=Reſtaurant umgeſtaltet werden. Das
Haus wurde zu dieſem Zwecke angekuuft und wird unter tüchtiger
fach=
männiſcher Leitung unter dem neuen Namen „Schloßkeller”
An=
fang Juli wieder eröffnet werden.
Mikefa des 194.- Hendel m Smnnelagt
Zum Beſten der Unterſtützungszwecke der VD.A, ſpielt das Stadt)
orcheſter unter Leitung von Kapellmeiſter W. Schlupp am Sonn
tag von 11—12 Uhr im Herrngarten nach folgendem Programm:
1. Herzog von Braunſchweig, Armeemarſch Nr. 9; 2. Duwertüre zur
Operette „Flotte Burſchen” von Suppe; 3. Goldregen, Walzer von
Waldteufel; 4. Große Fantaſie aus dem „Fliegenden Holländer” von
Wagner; 5. Holzſchuhtanz aus „Zar und Zimmermann” von Lortzing;
6. Düppelſchanzen, Marſch von Piefke. — Von 11—1 Uhr fährt die
Ka=
pelle Breitwieſer durch die Straßen der Stadt und konzertiert an
verſchiedenen Plätzen. Studenten, Schülerinnen und Schüler verkaufen
Kleinigkeiten zugunſten deutſcher Schulen im Ausland. Werwollte
hartherzig an dieſer Jugend vorübergehen?. Eine
Fahrt nach Salzburg wirkt als Preis dem, deſſen Luſtballon
am weiteſten fliegt.
deutſcher Mufkerkag 1929.
Wie alljährlich, ſo findet auch in dieſſem Jahre am Sonnlag, dem
12. Mni, in allen deutſ hen Landen zum Dank für die hingebungsvolle
und aufopfernde Arbeit der Mütter für ihren Familienkreis der Muttew
tag ſtatt.
Auch das Heſſenland will bei dieſer Ehrung der Mütter nicht
taten=
los beiſeite ſtehen, iſt doch der Muttertag hervorragend geeignet, den
deutſchen Familienſinn zu pflegen oder aufs neue zu erwecken und zu
ſtärken.
Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne jeden Unterſchied des
Standes, der Partei oder des Bekenntniſſes werden ebenſo herzlich als
dringend gebeten, ſich an den örtlichen Veranſtaltungen des Muttertags
zu beteiligen und dadurch ihr Intereſſe und ihr Verſtändnis für den
hoßen Gedanken der Mutterehrung zum Ausdruck zu bringen.
Dieſe Veranſtaltungen ſinden ſtatt in der Otto=cerndt=Halle und im
Beſſunger Orangeriehaus.
Das Miniſterium des Innern hat anläßlich dieſes Tages eine
Straßenſammlung durch Verkauf von Blumen und Poſtkarten zum
Beſten bedürftiger und würdiger Mütter genehmigt.
Der Ehrenausſchuß:
J. Bach, Stadtſchulrat; Dr. Bienheim, Rabbiner: Geheimerat
D. Dr. Flöring, Sutermtendent: Haſſinger, Schulrat;
Kle=
berger, 1. Stadtpfarrer; „Lauſchner, Miniſter des Innern;
Löſch, Stadtſchulrat
Mueller, Oberbürgermeiſter; „Profeſſor
dr Rau, Nektor der Techniſchen Hochſchule: Ritſert,
Oberſchul=
rat; Urſtadt, Miniſterialdirektor; Tilla de Weerth, für den
Ver=
band Darmſtädter Frauenvereine.
Näheres über die Veranſtaltungen in Darmſtadt wird noch durch
die Tageszeitungen bekannt gegeben.
Der Arbeitsausſchuß:
L. Beckmann, Vorſitzender des Reſchsbundes ehem. Militärmuſiker,
Ortsvevein Darmſtadt; Dietz, Vorſtandsmitglied des Bundes der
Kinderreichen; Frau Profeſſor. Dr.
Heußel, Vorſtandsmitglied
d.BdK.; Hütſch, Stadtverordneter; Köhler, Pfarrer; Lang,
Oberinſtektor; Laufer, Stadtverordneler, Arbeiterſekretär;
Nüb=
line, 2. Vorſitzender d.Bb.K.: G. F. Roth 1. Vorſitzender des
Gaues Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund; Adolf Schaffner
Vor=
ſtandsuüitglied d.B.d.K.; G. Schneider, Vorſtandsmitglied d. B. d.R.
— „Liebesluſt” oder „Die weißen Schuhe‟. Die heutige
Urauffüh=
rung der neuen Lokalpoſſe von Heinrich Nüthlein dunch den
Zither=
klub Darmſtadt=Beſſungen in der Beſſunger Turnhalle
be=
ginnt um 7,30 Uhr. Ende nach 10,30 Uhr. Karten an den
Vowverkaufs=
ſtellen und an der Abendkaſſe. Elektriſche Bahnlinien 6, 7 und 8. (Siehe
auch die geſtrige Anzeige.)
Mozart=Verein. Der Chrenpräſident des Mozart=Verems,
Rent=
ner Wilhelm Pfeil= feierte, körperlich und geiſtig gleich rüſtig,
in ſeiner neuen Heinat Gießen ſeinen 80. Geburtstag. Zu dieſer
Feier hatte der Moxart=Verein eine Abordnung unter Führung ſeines
Vorſitzenden, Prof Dr. Köſer, entſandt. Deſer würdigte in ſeiner
Glückwunſckanſerache die hohen Verdienſte, die ſich der Gefeierte um
ten Mozart=Verein und das mmſikaliſche Leben Darmſtadts erworben
hat. V. Pfeil hat 35 Jahre lang als euſter Vorſitzender den Mozart=
9”=rein geleitet und ihm zu ſeiner anerkannten Stellung im Kreiſe der
muſiktreibenden Körperſchaften verholfen. Zu ſeinen glücklichen Taten
gehören die Erſverbung des Mozart=Hauſes und die Berufung
des Kaßellmeiſters W. Rehbock. Aus dem großen Bekanntenkreiſe
waren zahlrei he Glückuünſche eingegangen.
T Für Pilzſammler. In der Zeit ker Pilzernte werden alljährlich
zahlreiche ſchwvere, zum Teil, tödliche Erkrankungen durch den Genuß
giftiger Pilze verurſacht, die in den meiſten Fällen ſelbſt geſammelt ſind.
Da es allgemeine Erkeunungsmerkmale, für die Giftigkeit von Pilzen
micht gibt uad gerade eine wirkſame Behandlung der Erkrankungen infolge
Gemuſſes des gefährlichſten Pilzes (des Knollenblätterſchwamms) bisher
unbekannt iſt, kann jedem Pilzſammler nicht bringend genug empfohlen
werden, zu Genußzwecken nur Pilzarten zu verwenden, die als
zweifel=
los ungiſtig gelten können. Einen Ueberblick über die wichtigſten
ge=
nießbaren und giftigen Pilze in gemeinverſtändlicher Darſtellung zu
geben, hat ſich auch das Reichsgeſundheitsamt veranlaßt geſehen. Das
ſoeben in neuer, erheblich erweiterter Auflage bei Julius Springer,
Berlin W 9, Linkſtr. B/24, in Form eines Büchleins erſchienene
Pilz=
merkblatt iſt unter Mitwirkung des Botaniſchen Muſeums in Berlin=
Dahlem und der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde bearbeitet. Es
werden darin 68 Pilzarten beſchvieben, 57 davon ſind farbig in ein
Drittel= bis halber natirlicher Größe abgebildet. Auch finden ſich in
dem Büchlein zahlreiche praktiſch bewährte Belehrungen über das
Sam=
meln von Pilzen und die Behandlung von Pilzvergiftungen bis zum
Eintreffen des Arztes. Das Pilzmerkblatt kann durch den Buchhandel
bezogen werden. Der Preis für 1 Stück beträgt 90 Pfennig, für 100
Stück 80 RM., für 1000 Stick 700 RM. Um über die in Deutſchland
beobtchteten Pilzvergiſtungen genau unterrichtet zu ſein, und auf Grund
des geſammelten Materials die Bevölkerung über die Gefahren
wirk=
ſamer aufklären zu können, hat die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde
eine Kommiſſion von Aerzten und Pilzfachmännern gebildet.
Ausführ=
liche und möglichſt ſoſortige Mitteilungen über vorkommende
Vergif=
tungen werden an Sanſitätsrat Poofeſſor Dr. Welsmann in Velkum
bei Hamm (Weſtſalen) erbeten. InBbeſondere wverden die behandelnden
Aerzte und Krankenhäuſer um Berichte erſucht, die für die Beurteilung
des Verlaufs der Erkrankungen und ihrer Behandlung alles
Wiſſens=
wverte enthalten.
Die Horchwerke rüsten als einzige deutsche Fabrik jeden ihrer Wagen mit splittertreiem Glas aus.
HORCH-VRRHAEFHSTBLLE DARHSTADR: ARNOLD HAAS, WILHELMIRENSTRASSE 9. HELERON: 4122
HIfD I. Dlclte Der Hasa it e Dehie e e e ese rDe eite. Dos. Wu es Waltehe
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Sonntag, den 5. Mai 4929
Wer gibt Bücher für Deutſche in Oſtafrika?
Die Bruderſchaft Darmſtadt des Jungdeutſchen Ordens bittet uns
um Veröffentlichung nachfolgender Zeilen:
Wieder erreicht uns aus einer entlegenen Ecke unſerer alten
deutſch=
oſtafrikaniſchen Kolonie ein Ruf um Hilfe und Zuſendung mangelnder
Bücher. Unſer Ordensbruder Heinz Rolf Deicke ſchreibt u. a.:
„Auch wir ſind hier dicht beieinander etwa hundert Deutſche, denen
es meiſt an den Mitteln fehlt, ſich die nötigen Bücher
zu kaufen, durch die allein ein Kontakt mit der Heimat aufrecht
erhalten werden kann. Vor allem aber haben wir hier eine deutſche
Schule, in der Kinder beider Geſchlechter von 7 bis 17 Jahre ſind.
denen wir das, was man in Deutſchland Kinderbücherei nennt, nicht
bieten können, weil einfach dazu die Mittel nicht vorhanden ſind. Sollte
es nicht möglich ſein, daß ſich unſere Brüder und Schweſtern (und alle,
die für den deutſchen Nachwuchs in Oſtafrika ein Herz haben, D. D.)
einmal in ihren Sachen danach un ehen, ob ſie nicht noch aus der
Kinderzeit Bücher haben, die wir den Kindern dann zur Verfügung
ſtellen können? Selbſtverſtändlich würden wir auch gerne Lektüre für
Erwachſene nehmen, doch ſind die Kinderbücher das
Wich=
tigſte. Vielleicht würde ſich auch jemand bereit finden, uns
regel=
mäßig noch eine Zeitung oder Zeitſchrift zuzuſenden, die er ſelbſt hält.
Da der Transport doch meiſt vier Wochen dauert, kommt es nicht
da=
rauf an, daß wir ſie ſofort nach Erſcheinen erhalten. Sie kann ruhig
erſt in aller Ruhe geſammelt und geleſen und erſt dann geſchickt werden,
wenn ſoviel vorhanden iſt, das ſich das Porto lohnt. Und ſchließlich
eine beſondere Bitte. Wir brauchen hier dringend einen Globus,
wenn er auch noch ſo klein iſt. Aber das Geld langt einfach nicht dafür.
Wenn irgendwo einer ſteht, der nicht mehr gebraucht wird, wären wir
für deſſen Ueberlaſſung ſehr dankbar.
Die Anſchrift, an die die Bücher uſw. am beſten als
Druck=
ſache gehen, iſt Farmer Julius Stock, Sunga=Plantation P. O.
Lus=
hoto Tanganyka=Teritory via Tanga. Evtl. Frachſendungen ſind an
die Uſagara Company Ltd. Tanga zu richten. Die Papiere ſind als
Brief an Herrn Stock zu ſenden. Auf Frachtſtücke iſt der Vermerk zu
ſetzen: „Für die Deutſche Oberrealſchule Sunga”.
Unſer im Januar erfolgter Aufruf für die Mufindibücherei hatte
einen guten Erfolg zu verzeichnen. Wir hoffen, daß auch unſere
deut=
ſchen Landsleute in Sunga, in deren Namen unſer Ordensbruder Deicke
ſeinen herzlichen Dank an alle Stifter im Voraus ausſpricht, ſich in
der Erfüllung ihrer an ſich geringfügigen Bitte von ſeiten der
Hei=
mat nicht enttäuſcht wird. Die Bruderſchaft Darmſtadt übernimmt
gerne die Abholung und Weiterſendung geſtifteter Bücher.
Efu Perſenenauko bei Göhenhain von einer
Cokg=
mokive überfahren. — 4 Toke, 3 Berlehte.
Auf der Strecke Oberroden—Frankfurt a. M. hat am
Sams=
tag abend um 22.35 Uhr eine Leermaſchine auf dem unbewachten
Bahnübergang der Straße Dreieichenhain-Philippseich, in der
Nähe von Götzenhain, ein Perſonenautv überfahren.
Von den ſieben Inſaſſen wurden vier ſofort getötet, drei wurden
verletzt. Die Namen der Opfer ſtehen zurzeit noch nicht feſt.
Verwalküngsgerichlshof.
Nicht altern!
— Der Gabelsberger Stenographenverein 1861 (Ballonſchule) macht
darauf aufmerkſam, daß ſeine neuen Anfängerlehrgänge in
Reichskurz=
ſchrift in den Unterrichtscäumen in der Ballonſchule (Ballonplatz)
am Dienstag, dem 7., und Freitag, dem 10. Mai beginnen.
Als älteſter und größter Stenographenverein Darmſtadts iſt er in der
Lage, über ausgezeichnete und erfahrene Stenographie=Lehrkräfte
verfügen, ſo daß beſte Ausbildung in kürzeſter Zeit zugeſichert werden
kann. Die Teilnehmergebühren ſind äußerſr niedrig, Ratenzahlung iſt
geſtattet. Der Maſchinenſchceibunterricht, der jederzeit begonnen werden
kann, wird in eigener S hule Ballonplatz 7 ebenfalls von fachlich
gut ausgebildeten Lehrkräften geleitet. Anmeldung und Auskunft, auch
über andere Fragen der Aus= und Weiterbildung werden gerue und
unverlüindlich erteilt, und zwar in Kurzſchrift in den Unterrichtsräumen
in der Ballonſchle und in Maſchinenſchreibangelegenheiten in den
Unterrichtsräumen Ballonplatz 7. Anmeldungen für die Anfängerkurſe
werden auch in den erſten Seunden noch entgegengenommen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Getreu ſeinem alten Brauch macht „Alt=Darmſtadt” auch in
die=
ſem Jahre wieder am Himmelfahrtstag ſeinen Waldrundgang
(Morgenwanderung) unter Wilhelm Kaminskys Führung.
Zuſam=
menkunft vormittags 8 Uhr am Botaniſchen Garten, Roßdörfer Straße.
We ert ich ei e eie e Geranf eife
anderweitiger Feſtſetzung der Verteilungsſchlüſſel im Laufe eines
Rech=
nungsjahrs verſchlechtert, iſt der Innenminiſter ermächtigt, mit
Zuſtim=
mung des Finanzausſchuſſes des Landtages, der Gemeinde für das
be=
treffende Rechnungsjahr aus der Kommunalmaſſe eine Sonderzuweiſung
zu gewähren. Der Anteil der Gemeinde darf ſich jedoch durch eine
ſolche Sonderzuweiſung nicht auf über vier Fünftel des Betrages
er=
höhen, den die Gemeinde nach ihrem Beteiligungsverhältnis zu Beginn
des Rechnungsfahres zu beanſpruchen gehabt hätte. Für das
Rechnungs=
jahr 1928 iſt die Sonderzuweifung wach den vorſtehenden Vorſchriften zu
gewähren.” — Art. 10 Abſ. 3 des genannten Geſetzes erhält mit
Wir=
kung vom 1. April 1929 folgende Faſſung: „Der auf die Gemeinden
ent=
fallende Anteil an der Kommmalmaſſe beträgt 90 v. 6. Er wird unter
ſie umter Zugrundelegung der bei der letzten, vor Beginn des laufenden
Rechnungsjahres ſtattgehabten Volkszählung ermittelten
Bevölkerungs=
zahl, verteilt, und zwar: für die erſten 2000 Einwohner zu einem
Ver=
hältnisſatze von 1,00; für die weiteren 3000 Ginwohner zu einem Satze
von 1,25; für die weiteren 5000 Einwohner zu einem Satze von 1,50;
für die weiteren 15 000 Einwohner zu einem Satze von 1,75; für di
weiteren 25 000 Einwohner zu einem Satze von 1,90; für die weiteren
50 000 Einwohner zu einem Satze von 2,00; für die darüber
hinaus=
gehende Einwohnerzahl zu einem Satze von 2,25 für den Einwohner.
Hierbei ſind die nach einer Volkszählung erfolgten Aus= und
Eingemein=
dungen zu berückſichtigen. Bleibt der Anteil einer Gemeinde um mehr
als ein Drittel hinter dem ſeitherigen Anteil zurück und ſindet der
hier=
durch entſtehende Ausfall keinen Ausgleich durch entſprechende
Mehr=
überweiſungen an Einkommen= und Körperſchaſtsſteuer, ſo iſt der
Innenminiſter ermächtigt, der Gemeinde, falls ihre Finanzlage ungünſtig
iſt, für das Rechnungsjahr 1929 aus der Kommunalmaſſe eine
entſpre=
chende Sonderzuweiſung zu bewilligen.”
Laſſen wir uns nicht, von dem peſſimiſtiſchen „Man wird alt” nieder=
Ovamaltine
drücken. Denken wir lieber. Wir wollen jung bleiben
iſt dabei eine gute Hilfe. „Nährt und ſtärkt und hilft den Beſchwerden
des Alters widerſtehen. In Apotheken und Drogerien vorrätig; 250 er
Büchſe RM. 2.70, 500 gr RM. 5.— Gratisproben u. Druckſachen durch:
Dr. A. Wander G. m b. H., Oſthofen=Rheinheſſen. 1.6277
Jagd und Fiſcherei im Mai in Heſſen.
Mitgeteilt vom Heff. Jagöklub, Darmſtadt.
Wir ſtehen in der Zeit des Verfärbens des Schalenwildes.
Drin=
gende Ruhe und die Möglichkeit, viel Salz zu nehmen, iſt jetzt dem
Wilde Bedürfnis.
Da im Mai auch die Setzzeit beginnt, muß der Jäger ein
wach=
ſames Auge auf alle Feinde des Wildes, zweibeinige und vierbeinige,
vor allem auf wildernde Hunde haben. Auch die Kontrolle der
Fuchs=
baue iſt dringend notwendig.
Jeder Spaziergänger ſoll, wenn ihn ſein Hund begleitet, dieſen
an der Leine führen. Der Jäger und Revierinhaber ſelbſt iſt dazu
ge=
ſetzlich verpflichtet, wenn er nicht in Strafe genommen ſein will. Nur
wer die Angſt eines Muttertieres bei der Beläſtigung ſeiner Jungen
ſchon einmal geſehen hat, weiß, welche Folgen das leichtfertige
Laufen=
laſſen eines Hundes zeitigen kann, und gewildert wird von jedem Hund.
einerlei welcher Raſſe er angehört, wenn er die Gelegenheit dazu findet.
Selbſtverſtändlich ſollen die Menſchen ſich auch dem Jungwild
unbedingt fern halten.
Wie das Heſſiſche Miniſterium des Innern mitteilt, hat ber
Rehbock während des ganzen Monats Mai noch Schonzeit.
Es iſt das eine Maßregel, die infolge des harten Winters
ge=
troffen wurde, und es muß dringend davor gewarnt werden, daß dieſe
Verordnung übertreten wird, weil ſonſt Beſtrafung eintrirt, die evtl.
die Entziehung des Jagdpaſſes und der Waffen im Gefolge hat.
Die Balz der Waldhühner erreicht jetzt ihren Höhepunkt. Auer=,
Birk=, Faſanen= und Truthähne dürfen noch während des ganzen
Mo=
nats Mai geſchoſſen werden, während die Hennen Schonzeit haben und
ſich bereits dem Brutgeſchäft widmen.
Die Wildenten bringen ihre erſten jungen Schofe.
Bekanntlich iſt in Heſſen zur Erwerbung eines Jagdpaſſes jetzt
auch die Vorlage einer gültigen Jagdhaftpflichtverſicherung notwendig,
eine Maßregel, die die geſamte einſichtige Jägerwelt freudig begrüßt.
Während die meiſten Fiſche unſerer heimiſchen Gewäſſer laichen,
wird die Forelle, der Saibling und die Aeſche jetzt gern gefangen.
Auch Aale und Karpfen beißen an warmen Abenden.
— Der billige Pfingſtſonderzug durch die im Schmuck des Frühlings
prangende Wunderwelt der Schweizer Alpen, über Luzern, am
Vier=
waldſtädterſee entlang, durch das Hochgebirge des Berner Oberlandes,
zum Thuner und Brienzer See, nach Juterlaken, Lauterbrunnen,
Wen=
gen, Kl. Scheidegg, in das Gletſchergebiet der Jungfrau, geht am
Don=
nerstag, 16. Mai, 9,42 Uhr, ab Darmſtadt und kehrt am B. Mai zurück.
Teilnehmerkarten für 55 RM. müſſen ſofort beſtellt oder gelöſt werden
beim Verkehrsverein Darmſtadt, Ernſt=Ludwig=Platz 5.
— Spaziergang. Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft
veranſtaltet Sonntag einen Spaziergang nach Traiſa. Abmarſch um
½ Uhr vom Tierbrunnen am alten Friedhof. Einkehr in Traiſa bei
Gaſtwirt Walter.
— Der Hypothekengläubiger= und Sparerſchutz=Verband, Ortsgruppe
Darmſtadt, hält am Dienstag, abends, im Furſtenſaal, Grafenſtr. 18,
eine Mitgliederverſammlung ab, zu der auch Intereſſenten eingeladen
ſind. Die Tagesordnung ſieht neben geſchäſtlichen Angelegenheiten ein
Referat von Staatsaniralt Dr. WolfMamz, M. d. L., vor über „Die
Pariſer Verhandlungen und wir”. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
— Stenographie. Die Stenographen=Vereinigung eröffnet in ihren
Unterrichtsräumen in der Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=
Ramſtädter Straße, am kommenden Dienstag, abends, neue
An=
fängerkurſe in Neichskurzſchrift. Das ſehr niedrig bemeſſene Honorar
kann in Naten gezahlt werden.
Lokale Veranſtalkungen.
Die dieruntex erfcheinenden Rotizen ſind ausſchſießlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Konzert mit Tanz im Hotel Prinz Heinrich. Im
Hotel Prinz Heinrich, Bleichſtraße, findet heute Sonntag abend Konzert
mit Tanz ſtatt, bei guter Witterung im Garten.
— Der „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt. Unſece Pflichtverſammlung findet diesmal am kommenden
Freitag, dem 10. Mai, abends, im Reſtaurant Sitte, Karlſtraße,
Alpen=
zimmer, ſtatt. Vortrag eines Kameraden.
p. 1. Reviſionsbeſchwerde des Fr. Sandmann. fn
frankfurt a. M. gegen ſeine Heranziehung /4r
Wertzuwachsſteuer in der Stadt Alsfeld.
Erſchienen iſt der Beſchwordeführer, für das Finanzamt Alsfeld iſt
niemand erſchienen.
In einer Eubmaſſe Köhler konmen 4 Erben in Betracht, darunter
Th. Köhler und Frau Sandmann. Am 6. J—— 1922 wurde ein
Grund=
ſtück aus der Erbmaſſe an die Eheleute Köhler und Sandmann
ver=
äußert und die Käufer im Grundbuch als Mireigentümer eingetragen.
Im Jahre 1924 verkauften dieſe das Grundſtück an einen
Steuerinſpek=
tor weiter. Der Beſchwverdeführer betont, der Erwerber habe die
Wert=
zuwachsſteuer vertraglich übernommen, aber im Kaufvertrag ſteht nichrs
darüber. Bezüglich des Miteigentums iſt Sandmann zur
Wertzuwachs=
ſteuer herangezogen worden, wie auch das Finanzgericht hervorgchoben
hat, zu Recht. Ein Erlaß wegen perſönlicher Verhältniſſe kann
über=
haupt nicht im Rechtsmittelwege geltend gemacht werden, der
Veſchwerde=
führer muß ſich diesbeziiglich an die Stadt Alsfeld wenden;
anderer=
ſeits iſt es ihm unbenommen, den Evwerber wegen Erſatzes der
gezahl=
ten Steuer zu verklagen.
Der Veſchwerdeführer nimt nach durch den Vorſitzenden erfolgter
Belehrung über die Rechtslage die Neviſionsbeſchwerde zurück.
2. Vorentſcheidung gegen den
Polizeihaupt=
wachtmeiſter Jakob Kunz in Bingen.
Erſchienen ſind: Rechtsanwvalt Steinſihneider in Frankfurt a. M.
für die Anzciger, Rechtsanwalt Dr. Vallbracht hier für Kunz.
Der Berichterſtatter gibt eine Darſtellung des aktenmäßigen
Vor=
falls. Der Polizei wurden Diebſtähle aus einem Lager am Hafen
ge=
meldet. Wegen ſolcher wurde am 6. Oktober 1938 ein Junge von 8
Jah=
ten feſtgenommen, um die Namen der Eltern feſtzuſtellen. Hier miſchte
ſich der Shiffer und Händler Brilmeher, der Onkel des Jungen, ein
und wviderſetzte ſich der Feſtnahme des Jungen. Kunz will den Jungen
richt geſchlagen haben. Brilmeher drohte ihm und entriß ihm den
Jungen. Da Brilmeher ſo in die Amtshandlung eingriff, hieß ihn
Kunz mitgehen. Natürlich hatte ſih bald ein Auflauf des Publikums
entwickelt. Brilmeher ſetzte ſich zur Wehr und hat Kunz nach deſſen
Angabe in den Mund geſchlagen, ſo daß er blutete. Brilmeher will
bei dem entſtandenen Handgenenge auch von Kunz verletzt worden
ſein. Kunz gib= zwei Schläge zu, will aber nur in Notwehr zu dieſen
gelangt ſein. Tatſächlich hat Beilmeyer dabei aus dem künſtlichen
Ge=
biß Zähne verloren, was auch das ärztliche Atteſt beſtätigt. Brilmeyer
gibt an, Kunz habe den Junger geſ hlagen, was dieſer entſchieden
be=
ſtreitet. Kunz wird von ſeinsm Vorgsſetzten als ein äußerſt ge
viſſen=
hafter Beamter geſchildert, dee in keiner Weiſe zum Trunke neigt;
Bin=
gen iſt ein ſehr ſchwieriges Pflaſter, es ſind dort Elemente, die immer
gegen die Polizei Stellung nehmen. Kunz hat vom
Bezirksſchöffen=
gericht wegen Körperverletzung einnal eine Geldſtrafe von 200 Mark
erhalten, weil er in Ueberſchreitung ſeiner Amtsbefugniſſe vom Säbel
Gebrauch gemacht habe.
Das Urteil verneint eine Ueberſchreitung der Amtsbefugniſſe.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für
Ton=
kunſt, Cliſabethenſtraße), Sonntag den 5. Mai, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung ohne Predigt. Vorm. 11,20 Uhr: Kinder=
Sonntags=
handlung.
Kunſtnolizen.
Ceder Werte, Künftiler oder künffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachffehenden Erwähnung
geſchieht, behäli ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
— Filmvortuag „Durch Nacktheit zur
Volksgeſund=
heit‟. Die Gruppe freier Menſchen E. V., Ortsgruppe Darmſtadt,
macht nochnnals auf ihren am Montag, den 6. Mai, abends 8 Uhr, i
den Palaſtlichtſpielen, Brafemſtraße, ſtattfindenden Filmvortrag mit
Lehrer Adolf Koch aus Berlin als Redner aufmerkſam. Da der
Vor=
verkauf ſchon ſehr lebhaft eingeſetzt hat und da bekanntlich beim letzten
Lichtbildervortrag der Saal wegen Ueberfüllung geſchloſſen werden
mußte, wird darum gebeten, ſich möglichſt frühzeitig mit Karten zu
ver=
ſehen. Im übrigen beachte heutige Anzeige und Plakate.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die ernſte politiſche Situation bedingt eine Ausſprache im
Mitglieder=
kreis. Demgemäß findet am Dienstag, dem 7. Mai, abends 8,15 Uhr,
im Muſikzimmer des Städtiſchen Saalbaues eine Mitgliederverſammlung
ſtatt, in der Herr Reichstagsabgeordneter Dingeldeh ſprechen wird.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Am
Frei=
tag, dem 10. Mai, findet abends um 8 Uhr eine Sitzung der
Frauen=
gruppe im Mußikſaal des Städtiſchen Saalbaues ſtatt, bei der Herr
Oberſtleutnant a. D. Schenck einen Lichtbildervortrag über „Das
deutſche Danzig” halten wird.
Tageskalender für Sonntag, den 5. Mai 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, vorm. 11½ Uhr, Ende
gegen 12½ Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zur 9. Sinfonie von
Beet=
hoven. — Abends 19.30 Uhr, Ende 22.00 Uhr, 0 B: „Der
Feldherrn=
hügel”. — Kleines Haus, Anfang 19 Uhr, Ende 22½ Uhr,
Zuſatz=
miete II: „Figaros Hochzeit”. — Orpheum, abends 20 Uhr: „Ich
küſſe Ihre Hand, Madame‟. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Nheingold, Reichshof, Hotel Schmitz, Sportplatz=Reſtaurant, Allte Poſt,
Darmſtädter Hof, Neues Schießhaus, Kaffee Monopol, Kaffee
Ganß=
mann, Perkeo, Waldſchlößchen Stadt Malaga, Rummelbräu Spaniſch=
Bodega, Hotel Prinz Karl, Zum Hubertus, Hotel Prinz Heinrich. —
Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr: Konzert.
Beſſunger
Turnhalle, abends 20½ Uhr, Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen:
„Liebesluſt”. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia
is e
ein Wagen für Beruf und Reise, der Ihr Vertrauen nicht
(8/40 PS.) enttäuschen wird. Huf einem erprobten Chassis die
wundervollen Kühn=Karosserien. Lassen Sie sich
ein solches Fahrzeug vorführen und uns beweisen,
daß unsere Hngaben nicht leere Bebauptungen sind.
Mit meiner General-Vertretung Darmstadt
babe ich betraut
1. Donges & Wiest, Darmstadt, Grafenstr. 43/45,
Telephon 4496197.
Otto Kühn-Halle/Saale, Fabrik für Kraftfahrzeuge.
(TV. 7636
[ ← ][ ][ → ]Nummer 124
Eonniag, den 5. Mai 1929
Geite 7
Wir haben kürzlich einen Auszug aus dem Bericht über die
Aufſichtsratsſitzung der Hekoga mitgeteilt. Es handelt ſich
wirk=
lich darum, nunmehr die Entſchließung zu treffen, ob die
Gas=
fernverſorgung des heſſiſchen Gebietes durch Ruhrgas=
Fernlei=
tung, oder durch eigene Gaserzeugung künftig erfolgen ſoll. Die
Hekoga hat dazu verſchiedene Gutachten eingeholt, die in dem
ge=
nannten Bericht beſprochen waren. Die Gutachten ſind zum Teil
zu dem Reſultat gekommen, daß die Ruhrgasverſorgung und die
Verſorgung durch heſſiſche Werke die gleiche Preisſtellung
bedin=
gen, zum Teil billiger, bzw. höher ſind. Auf das rechneriſche
Er=
gebnis eines Gutachtens für die Eigenverſorgung hat der
Vor=
ſtand 1 Pfennig pro Kubikmeter aufgeſchlagen, d. h. dieſes
Gut=
achten „nach Ueberarbeitung durch den Vorſtand” um 1 Pfennig
nach oben korrigiert. Dazu äußert ſich nun in einer Denkſchrift
ein bekannter Fachmann. Dieſe Denkſchrift war urſprünglich
nicht zur Veröffentlichung beſtimmt, nachdem jedoch ein anderes
heſſiſches Blatt die Veröffentlichung vorgenommen hat, nehmen
auch wir keinen Anſtand, dieſes Gutachten unſeren Leſern zur
Kenntnis zu geben:
In der Niederſchrift des Hekoga=Vorſtandes vom 22. April 1929
ſind eine Reihe von Irrtümern enthalten, die das Endergebnis
weſent=
lich verſchieben. Die Zuſammenſtellung der Gasſelbſtkoſten bedarf
da=
nach einer Berichtigung, um zu verhindern, daß in der kommenden
Auf=
ſichtsratsſitzung der Hekoga (am nächſten Montag) irgendwelche
Be=
ſchlüſſe auf falſchen Vorausſetzungen aufgebaut werden. Ich möchte
je=
doch Herrn Oberbürgermeiſter bitten, zur Kontrolle die Niederſchrift
des Hekoga=Vorſtandes nebſt meiner Stellungnahme den beiden
Gut=
achtern, Herrn Profeſſor Eberle und Heidebroek, zuzuſtellen, damit auch
dortſeits meine Angaben kontrolliert werden können.
Der Hekoga=Vorſtand hält ſich in erſter Linie an das Gutachten des
Herrn Profeſſors Eberle und macht auf die in demſelben enthaltenen
Einzelpoſitionen die in nachfolgender Tabelle aufgeführten Zuſchläge.
Mk. Pfg.ſcbm
1. Erhöhung der Abſchreibungen mit der Begründung,
daß die Anlage in ſpäteſtens 15 Jahren, ſtatt 20
Jahren, vollſtändig erneuert ſein müßte ...
214000 0,25939
2. Aufſchlag auf Löhne um
13000 001576
Der Unterſchied zwiſchen dem November 1928 und
dem April 1929 beträgt, nur auf die Löhne
berech=
net, mit Zuſchlägen 10 000 Mk. Dabei ſind alle
Ar=
beiter als verheiratet und mit 2 Kindern gerechnet,
ferner ſind in die dritte Lohnklaſſe nur 4 Arbeiter
eingeſtuft. Die Berechnung des Herrn Profeſſor
Eberle dürfte infolge dieſer Sicherheiten auch heute
noch ausreichen.
3. Zuſchlag wegen des Waſſergehaltes der Kohle mit 500 000 0,66666
4 Weglaſſen des Gewinnüberſchuſſes im Gutachten
Eberle (Grund: Grobkoksverkauf) ....."
107000 0,12970
Haf Dfck.
5. Angebliche Erhöhung des Ergebniſſes des Gutachten
Eberle, von dieſem ſelbſt nachträglich höhergeſetzt
0,25 Pfg.ſebm .
26 250 0,25000
6. Doppelte Berechnung des Verluſtes, mit 0089
Pfg. ſebm (die Verluſte ſind mit 3 Prozent bereits
67 650 008200
in der Berechnung berückſichtigt) ..
7. Die Anfangstransportkoſten werden eingeſetzt, doch
müſſen richtiger die durchſchnittlichen
Transport=
koſten gerechnet werden ..
4. Heraufſetzung des Gaspreiſes ſeitens Herrn Hiemenz
gegenüber den Gutachten bei Fernleitungskoſten im
1097 900 140351
erſten Jahr
B. Heraufſetzung des Gaspreiſes ſeitens Herrn Hiemenz
gegenüber den Gutachten bei Fernleitungskoſten im
1,87851 Pfg.
Durchſchnitt der Vertragsdauer ...f. ft mnhr oh
Zu 1. Entgegen der Niederſchrift hat Herr Profeſor Eberle in
ſeinem Gutachten Rücklagen vorgeſehen, die nach Ablauf von 20 Jahren
die völlige Neueinrichtung der geſamten techniſchen Einrichtungen im
Werte von 12,5 Millionen Mark ermöglichen. Der Vorſtand hat
offen=
kundig den Prozentſatz der Erneuerungsmittel auch auf Gelände,
Bau=
zinſen und Kapitalbeſchaffung mit angerechnet. Wenn im übrigen eine
möglichſt kurze Abſchreibungszeit vorzuſehen iſt, ſo dürften doch weitere
Beträge für Kapitaltilgung beim Vergleich mit dem Angebot der Ruhr
nicht mit in Rechnung geſtellt werden, da nach Ablauf von 20 Jahren
eine vollkommene Neuanlage als Betriebswert geſchaffen worden iſt,
dem im Falle des Fernbezugs nichts gegenüberſteht.
Zu 2. Die Lohnaufſtellung muß ſich nach dem Tarif unſeres
Be=
zirkes richten. Bei 52,8 Wochenſtunden ergibt ſich ein Durchſchnittslohn
der Geſamtbelegſchaft der Kokerei von 132 Mark. Herr Profeſſor
Eberle hat 50 Wochenſtunden und 1,40 Mark Durchſchnittslohn
ange=
nommen. Der Hekoga=Vorſtand ſetzt 56 Wochenſtunden zu je 1,50 Mk.
ein. Im Ruhrangebot iſt der augenblickliche Handwerker=Stundenlohn,
auf dem die Lohngleitklauſel baſiert, mit 98 Pfg. angegeben. Es kann
ſich hier wohl nur um den Nettolohn handeln, was von der Ruhr zu
belegen und in den Verträgen zu klären iſt. Der Aufſchlag von 13000
Mark auf die von Herrn Profeſſor Eberle ermittelten Zahlen iſt auch
inſofern unberechtigt, als in der Bemeſſung der Belegſchaft von Herrn
Profeſſor Eberle erhebliche Reſerven eingeſetzt ſind. Er rechnet auf das
wirklich erforderliche Bedienungsperſonal einen 5oprozentigen Zuſchlag,
außerdem ſetzt er 10 Mann für Beurlaubungen und Erkrankungen an.
Zu 3. Der Vorſtand errechnet einen Aufſchlag von 500 000 Mark
pro Jahr für erhöhten Waſſergehalt der Kohle beim Einkauf. Er gibt
an, daß Herr Profeſſor Eberle in ſeinem Gutachten nur 2 Prozent
Waſſergehalt angenommen habe, 10 Prozent aber üblich ſeien. Dies
trifft nicht zu. Profeſſor Eberle ſchreibt in ſeinem Gutachten
ausdrück=
lich: „Dabei iſt eine lufttrockene Kohle mit 2,5 Prozent Waſſergehalt
vorausgeſetzt”. „Zuſchlag für weiteren Waſſergehalt 2 Prozent. Es
iſt auch eine Handelsnorm, daß bei Feinkohlen ein Waſſergehalt über
8 Prozent und bei Nußkohlen ein Waſſergehalt über 4 Prozent bei der
Verrechnung wieder abgezogen wird. In den Köhlenkaufverträgen
kön=
nen über den Waſſergehalt noch günſtigere Bedingungen erreicht werden.
Es iſt in der Niederſchrift auch überſehen, daß ein Drittel der Kohle als
Nußkohle, alſo mit niedrigerem Waſſergehalt, eingekauft wird. Im
un=
günſtigſten Fall errechnet ſich ein maximaler Waſſergehalt von 7
Pro=
zent anſtelle von 4,5 Päozent bei Herrn Profeſſor Eberle. Der maximale
Aufſchlag auf die Kohlenkoſten kann darum nur 2,5 Prozent — 175 000
Mark betragen.
Eusrs
Entſprechend dem niederen Waſſergehalt beim Einkauf der Kohle
hat jedoch Herr Profeſſor Eberle beim Verkauf des Kokſes ſtatt zirka
6 Prozent Waſſer nur 1 Prozent eingeſetzt. Als Geſamtkoksausbeute
rechnet er 78 Prozent, während wir im vierjährigen ununterbrochenen
Betrieb eine Koksausbeute von laufend 89 Prozent haben. Dies würde
einem Zuſchlag von 4 Prozent entſprechen, was auf die geſamten
Ein=
nahmen aus Koks in Höhe von 5 627 000 Mark 225 000 Mark ausmacht.
Auch enthalten die Eberleſchen Berechnungen noch weitere Reſerven
in=
ſofern angenommen werden muß, daß nicht nur zwei Drittel, ſondern
der geſamte Kohlenbedarf mit Feinkohlen gedeckt werden kann und
ge=
gebenenfalls durch längere Verträge Preisnachläſſe oder
Zahlungs=
aufſchübe erzielt werden, wie dies ja auch in Mainz der Fall war.
Wäh=
rend Eberle mit 25 Mark je Tonne Durchſchnittspreis für die Kohlen
rechnet, hat die Mainzer Gaswerksverwaltung einen Preis von 21 Mark
in ihrem Projekt eingeſetzt. Dieſer dürfte freilich heute nicht mehr zu
erreichen ſein, hingegen dürfte ein Preisnachlaß von 2 Mark — 550 000
Mark ausmachen. Bei der Bedeutſamkeit, die die Denkſchrift des Hekoga=
Vorſtandes als Unterlage für die Entſchließungen des Aufſichtsrates in
der Generalverſammlung hat, iſt es erforderlich, nicht nur die Riſiken
hervorzuheben, ſonderr auch die gewaltigen Reſerven, die unbedingt in
den Gutachten enthalten ſind.
Zu 4. Im Gutachten Eberle werden die geſamten Koksmengen als
gebrochener Koks zum Verkauf eingeſetzt. In der Niederſchrift wird
an=
gegeben, daß zirka 30 Prozent des Kokſes als Grobkoks zu niedrigerem
Preis verkauft werden müßte. Der Süddeutſche Gaskoksvertrieb gibt
an, daß in unſerem Wirtſchaftsgebiet ungefähr 20 000 Tonnen Grobkoks
verkauft wurden, was auf den geſamten Koksbedarf unſeres Gebietes in
Höhe von 360 000 Tonnen nur etwa 6 Prozent und nicht 30 Prozent
ausmacht. Wir haben im eigenen Betrieb unſeres Gaswerks ſeit einem
Jahr nur noch Brechkoks, alſo überhaupt keinen Grobkoks verkauft.
Nunmehr muß jedoch hervorgehoben werden, daß Herr Profeſſor Eberle
in der Einteilung des Prozentverhältniſſes der anfallenden Körnungen
weſentliche Reſerven geſchaffen hat. Es läßt ſich ohne weiteres
nach=
weiſen, daß die beſſer bezahlte Körnung II bei uns in größerem Maße
verkauft wird, als die Körnung I, wobei ein Mehrerlös von 3 Mark pro
Tonne erzielt wird. Außerdem ſetzt Herr Profeſſor Eberle für die
Be=
heizung der Oefen einen großen Teil der hochwertigen Sorte III mit
ein, wofür man auf dem freien Markt billigeren Verlkols kaufen wird,
um jene Körnung vorteilhafter zum Verkauf zu bringen. Profeſſor
Eberle hat außerdem bei 20 Prozent der verkäuflichen Koksmenge außer
einem Händlerrabatt von 14 Prozent nochmals 10 Prozent Preisnachlaß
angenommen. Schließlich muß auch auf die unter 3. aufgeführten
Reſer=
ben in der Koksausbeutezahl hingewieſen werden. Somit hat auch das
Weglaſſen des von Herrn Profeſſor Eberle eingeſetzten
Gewinnüberſchuſ=
ſes in Höhe von 107000 Mark keine Berechtigung.
Zu 5. Angeblich ſoll Herr Profeſſor Eberle in einem
Nachtrags=
gutachten das Ergebnis ſeiner Berechnung um 0,25 Pfg. erhöht haben.
Nach Rückfrage bei ihm wird feſtgeſtellt, daß es ſich hier vielmehr um
ein rechneriſches Beiſpiel als um einen Aufſchlag auf das Ergebnis
ſei=
nes Gutachtens handelt. Herr Profeſſor Eberle betont, daß in allen
Poſitionen ſeines Gutachtens bereits genügend Reſerven vorgeſehen ſind,
um Preisſchwankungen auf dem Nebenproduktenmarkt ausgleichen zu
können.
Zu 6. In dem von mir aufgeſtellten Projekt wurden bei der
Er=
mittlung der zu entgaſenden Kohlenmenge bereits die Verluſte des
Fernleitungsnetzes mit berückſichtigt. In der gleichen Weiſe verfuhren
auch die Gutachter. Es iſt alſo nicht angängig, in der Zuſammenſtellung
zu den Fernleitungskoſten im Falle der Eigenerzeugung nochmals die
Verluſte anzurechnen. Dieſe wurden in meinem Projekt und bei den
Gutachten mit 3 Prozent eingeſetzt, während der Sachverſtändige, Herr
Dr.=Ing. Segelken, 2,5 Prozent ermittelt hat.
Zu 7. Es iſt in der Zuſammenſtellung ferner zu beanſtanden, daß
für die Förderkoſten diejenigen des erſten Jahres und nicht der
Durch=
ſchnitt aus 30 Jahren eingeſetzt ſind. Da bei Eigenbeſitz des geſamten
Fernleitungsſyſtems der Hekoga in den erſten Jahren höhere
Kapital=
belaſtungen aufliegen, ergibt ſich eine ſtärkere Differenz der Förderkoſten
bei Eigenerzeugung als bei Fernbezug. Für den Vergleich mit der Ruhr
iſt dies auch inſofern irreführend, als wir nach Ablauf von 30 Jahren
ein eigenes ſchuldenfreies Rohrnetz beſitzen, mit dem uns jederzeit die
Aufnahme neuer Vertragsverhandlungen freibleibt
Am Schluſſe der Zuſammenſtellung hat der Hekoga=Vorſtand auch
eine Aufſtellung über die Preisänderungen des Gaſes bei ſchwankenden
Kohlen= und Kokspreiſen gemacht. Dieſe Aufſtellung iſt unüberſichtlich,
weil ſie nicht auf die Endpreiſe, ſondern die Einſtandsgasbreiſe bezogen
iſt. Auch hier wird die Ueberſicht zu Ungunſten der Eigenerzeugung
verſchoben, da der Einſtandspreis bei der Eigenerzeugung weſentlich
niedriger iſt, alſo das Prozentverhältnis ſich viel größer darſtellt.
Nach=
folgend die berichtigte Zuſammenſtellung der Gaspreiſe je Kubikmeter
bei Eigenerzeugung und Fernbezug von der Ruhr. Entgegen der
Tabelle des Hekoga=Vorſtandes erweiſt ſich hiernach der Fernbezug von
der Ruhr während der Dauer von 30 Jahren um ½ Pfg. teuerer.
ſamt= Ein= Ver= leitungs=
koſten Be= ſtands= luſte bei 11 gas= merkungen preis Kapital
dienſt preis Eigenerzeugung Mittel 0,825 Kokerei und nach Eberle 30 Jahre 3,02 — 3,845 Fernleitung im 1. Jahr 3,02 128 4,30 nach Heidebroek 30 Jahre 2,15 — 0,825
1,28
0,317 2,975
3,33
4,417 In Häch
Eigenbeſitz im 1. Jahr
30 Jahre 2.15
4,0897
0,035 nach 30 Jah= Ruhrgas lim 1. Jahr 40897 0,035 0,505 4,6297 renv.d. Ruhr vol Ruhrgas m Beteiligung der
Hekoga. im 1. Jahr 4,0897 0,035 dict
10,034 4,6637 NKach
Eigentum
der Hekoga
Bezüglich des Riſikos und der Gleitklauſeln ſei bemerkt, daß eine
Senkung der Kokspreiſe zwar eine Verteuerung der
Gaserzeugungs=
koſten bringen würde, daß damit aber unſerem geſamten
Wirtſchafts=
gebiet ein weſentlicher Vorteil zugute käme. Sinkt z. B. der Kolspreis
um 10 Prozent, ſo erhöht ſich der Gaspreis um 0,66 Pfg. Dies bedeutet
bei 80 Millionen Kubikmeter Gas einen Betrag von 550 000 Mark. Der
Koksbedarf unſeres Wirtſchaftsgebietes beträgt nach Gutachten des
Süd=
deutſchen Gaskoksſyndikates mindeſtens 360 000 Tonnen. Die
Preis=
ſenkung würde bei 10 Prozent Ermäßigung ungefähr 3 Mark betragen,
insgeſamt 1 050 000 Mark. Es käme alſo unſerem Wirtſchaftsgebiet ein
Gewinn von 500 000 Mark zugute. Danach kann geſagt werden, daß der
Bau einer Kokerei ſchon deſſentwegen notwendig iſt, um den Koksmarkt
vor der Monopolwirtſchaft zu ſchützen. Wenn die Vorteile der
Ratio=
naliſierung anſtelle auf die Gaspreiſe auf die Kokspreiſe ſich auswirken,
wäre dies von noch günſtigerer Auswirkung, wie bei reiner Beachtung
des Problems als ein Gasproblem. Der Möglichkeit, daß der
Koks=
preis gegenüber dem Kohlenpreis geſenkt wird, kann unſer
Wirtſchafts=
gebiet mit Ruhe entgegenſehen, weil der Gewinn aus den verminderten
Kokspreiſen die Zubuße in den Gaserzeugungskoſten bei weitem
über=
ſteigt. Da die Ruhr durch eine derartige Preispolitik ſelbſt am meiſten
geſchädigt wäre, ſpricht die Wahrſcheinlichkeit in erſter Linie für eine
gleichmäßige Erhöhung der Kohlen= und Kokspreiſe. Wie ſich in dieſem
Falle die Preiserhöhungen bei Eigenerzeugung und Fernbezug auf den
Gaspreis auswirken, wird in nachfolgender Tabelle dargeſtellt.
3,845
10proz. Kohlenpreiserhöhung 4,44170 10proz. Kokspreiserhöhung +0,162 +0,20676 4007 4,64846 10proz. Lohnerhöhung .
Go57 006542 4064 471388
Allgemeine Bemerkungen.
Der geſamte Aufſchlag, der durch den Hekoga=Vorſtand auf das
Gut=
achten des Herrn Profeſſor Eberle gemacht worden iſt, beträgt 834 000
Mark. Es iſt wohl kaum anzunehmen, daß ein Fachwiſſenſchaftler von
der Bedeutung des Herrn Profeſſor Eberle ſich um einen ſolchen Betrag
in ſeinem Gutachten irren kann. Man darf vielmehr vermuten, daß die
Profeſſoren in ihrem Gutachten die Summen aller ungünſtigen Betriebs=
und Wirtſchaftsfaktoren zuſammengeſtellt haben, derart, daß die einmar
von ihnen erſtatteten Gutachten anderwärts aus Fachkreiſen nicht
an=
gegriffen werden können. Gegenüber den Aufſchlägen, in welchen nicht
nur Verſchiedenartigkeiten der Anſchauungen, ſondern auch reguläre
Irrtümer enthalten ſind, fehlt der Niederſchrift des Hekoga=Vorſtandes
eine Aufſtellung über die in den Gutachten enthaltenen Reſerven.
Es muß hervorgehoben werden, daß in der Niederſchrift das
Gut=
achten des Herrn Dr. Gieſeking ſo dargeſtellt wird, als ob dort die
höheren Anlagekapitalien durch eine beſſere Berückſichtigung der
not=
wvendigen Maſchinenreſerven entſtanden wären, und es wird damit der
Eindruck hervorgerufen, als ob die beiden Profeſſoren Eberle und
Heide=
broek unvorſichtigerweiſe dieſe Reſerven vergeſſen hätten. Das
Gut=
achten Gieſeking iſt jedoch nicht auf den Konſtruktionsgrundlagen meines
Projektes aufgebaut. Die höheren Anlagekapitalien ſtammen von
un=
nötig komplizierten Betriebseinrichtungen.
Herr Profeſſor Heidebroek betont die günſtige Marktlage für
Fein=
kohle und geht im beſonderen auf die Kapitalbeſchaffung, Abſchreibungen
und Reſerben ein.
Zur Abdeckung der Verluſte durch Waſſergehalt der Kohle und der
Gasverluſte in den Fernleitungen wird die Berechnung auf 90 000 000
Kubikmeter Gas=Erzeugung und 82000 000 Kubikmeter Gas=Verkauf
durchgeführt. Nachfolgende Tabelle gibt eine Gegenüberſtellung de=
Gutachten Eberle und Heidebroek.
A. Ausgaben.
1. feſte Koſten:
Perſonalkoſten . .=
Energiekoſten
..!
Kapitalkoſten und Zinſen ..
Abſchreibungen und Erneuerungen .
Reparaturen
.
..
Eberle
Mk.
470 000
00
16
60 0
100
132
400 000
240 000
Kohlen
2. bewegliche Koſten.
... . . 6 960 000
Vetriebsmaterialien
B. Einnahmen.
Kols
..
r5
Teer
Ammoniak
Benzol
185000
Heidebroel —
Mk.
340 000 %
120 000 *
1215 000
800 000
6 706 400
320 000
C. Differenz.
Ausgaben
Einnahmen .
2491000
Durch Gas zu decken
Verkäufliche Gasmenge (Kubikmeter) 82 500 000
Erzeugungspreis f. 1 Kubikmeter Gas
3,02
in Pfennig ......."
1759 600
82000 000
2,15
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlei
Ven=
ntwortung; für ſie
21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
„dde
Wc
—Eir
gen, die nicht
der Einſender verantwortiſch
erwendet werden, können nicht
zurückgeſandt, dſe Ablebnung nicht begründet werden.
— Die Darmſtädter Volksſchulen fangen mit Ausnahme
der unterſten Klaſſen zur Zeit alle um 7.30 Uhr an, während ſämtliche
höheren Schulen erſt um 8 Uhr beginnen. Für die Schüler und die
Schülerinnen, die im zweiten Grundſchuljahr ſtehen, alſo für die
Sie=
benjährigen, bedeutet der frühe Schulbeginn eine große Anſtrengung.
Viele Eltern, Aerzte und auch Lehrer ſind derſelben Auffaſſung. Selbſt
wenn ſiebenjährige Kinder abends zeitig ins Bett kommen, haben ſie
morgens um 6.30 Uhr noch nicht ausgeſchlafen. Sie müſſen aus dem
Schlafe geriſſen werden und ſind daher in der erſten Schulſtunde noch
ſo müde, daß ſie dem Unterricht nur ſchwer folgen können. Die
Volks=
ſchulen müßten, um dem jugendlichen Erholungs= und Schlafbedürfnis
gerecht zu werden, wie die höheren Schulen erſt um 8 Uhr anfangen.
Einer für viele!
Länder- und Städtewapgen aller Erdreile in Gold- and Silberdrack: Die FREUDE deo KURMAFK• RAUCHEKS
MMere
KUK
KURMHRK-RHUCHER!
Dört,was ich verkünde!
VielsHillionen bilden jekzt das Kumark-Volk,
Ich bin stolz auf Guch!
Zeigt. wo brlebt und arbeffet, das Kurmark- Wappen.
Es tst das stolze Zeichen GuverWürde.
ClGAR
Unseraller Gemeinschaft istverankerkiderlrcue
zu Unserer Cigarckfe
SPEZIAL-MAZEDONENMSCHUNG
—
NC. (ohne Preisaufsehlagi
Al. Ruardrarnssianmnstang, für. EerstsaErad Fenta-der Nruck- und Gahsoihtrad Areirs. äd MüMm afk:MWärKc
Seite 8
J. Griesheim, 4. Mai. Gemeinderatsbericht. Auf
Ein=
ſpruch der Grundſtücksbeſitzer hatte der Gemeinderat mit Beſchluß vom
9. April d. J. die Anlage von Vorgärten in der Schillerſtraße fallen
gelaſſen. Nach Zurücknahme des Einſpruchs durch die Grundſtücksbeſitzer
hat der Gemeinderat nunmehr dahin Beſchluß gefaßt, daß er ſich mit
der Anlage von Vorgärten an der Oſtſeite der Schillerſtraße in der
vom Hochbauamt Darmſtadt vorgeſchlagenen Weiſe einverſtanden
er=
klärt. — Die Verlegung der Waſſerleitung auf den freien Platz an der
Jahnſtraße wurde dem Inſtallateur Peter Baſſenauer 3., hier, zum
An=
gebotspreis von 767 Mk. übertragen. — Dem Karl Schick 2., hier, wurde
die Anbringung einer Markiſe an ſeinem Hauſe Obendorferſtraße 8
unter einigen Bedingungen verkehrspolizeilicher Art geſtattet. — Dem
Geſuch des Gaſtwirts und Metzgermeiſters Karl Kullmann 1., hier, um
Anſchluß an den Ortskanal für ſeine Hofreite in der Groß=
Gerauer=
ſtraße, ausſchließlich der Abortgrube, wurde unter den üblichen
Be=
dingungen zugeſtimmt. Die zu zahlende Anerkennungsgebühr beträgt
60 Mk. pro Jahr. Vor Beginn der Anſchlußarbeiten ſind Zeichnungen
in doppelter Ausfertigung zur Genehmigung vorzulegen. — Der Freien
Turnerſchaft wird auf ihr Anſuchen ein Geländeſtreifen aus dem
Ge=
meindegrundſtück Flur II Nr. 1209 im Ausmaß von 106 qm zum Preis
von 50 Pfg. pro qm überwieſen. Die entſtehenden Koſten hat die Freie
Turnerſchaft zu tragen. — Das Geſuch des Sportklubs „Viktoria” hier
um Gewährung einer Unterſtützung wurde zur näheren Information
zurückgeſtellt. Dem Verein iſt aufzugeben, eine genaue Aufſtellung über
ſeine Beſitze, Vermögens= und Schuldenverhältniſſe vorzulegen. — Der
Heſſ. Landesbank wurde für eine Hypothekforderung an einen hieſigen
Einwohner der Vorrang vor einer Gemeindeforderung eingeräumt. —
Mit der Löſchung des Vorkaufsrechts für das Wohnhaus des Peter
Wirth 2., hier, erklärte ſich der Gemeinderat einverſtanden. — Erich
Henſel, hier, hat von der Gemeinde einen Bauplatz erworben. Da Henſel
durch einen Unfall erwerbsunfähig geworden iſt, wird der Bauplatz
auf ſein Erſuchen von der Gemeinde wieder zurückgenommen. — Die
Angelegenheit, betr. Verteilung der ſtaatlichen Baudarlehen, wurde
zu=
rückgeſtellt. Zwecks Rückſprache mit dem Kreisamt bzw. Miniſterium
wurde eine Kommiſſion, beſtehend aus Beigeordneten Feldmann und
Gemeinderäten Feuerbach und Müller 2., beſtimmt. — Dem Wendel
Kär=
cher 4., hier, wurden die Gemeindebauplätze hinter dem Heagbahnhof
Flur II Nr. 802/,o und 803ſ,o, zuſammen 1143 qm, zum Preiſe von
3 Mk. pro qm gegen Barzahlung übertragen. Die Koſten hat der Käufer
zu tragen. Bei der Errichtung eines Wohnhauſes durch Kärcher hat
der=
ſelbe darauf zu achten, daß die Vorderfront möglichſt zugebaut wird.
Dem Heinrich Metzger 4., hier, wurde die Anbringung eines Schokolade=
Automaten an ſeinem Wohnhaus in der Hintergaſſe auf Widerruf
ge=
nehmigt.
J. Griesheim, 4. Mai. Am Donnerstag nachmittag ſtieß auf der
Neuen Darmſtädter Straße, am Eingang der Friedrich=Ebert=Straße,
ein Motorradfahrer mit einer hieſigen Radfahrerin zuſammen.
Wäh=
rend der Motorradfahrer ohne jeglichen Schaden davonkam, erlitt das
Mädchen verſchiedene Hautabſchürfungen, auch wurde ihr Rad
demo=
liert. — Dem im vorigen Jahre von hier nach Maulbach im Dekanat
Alsfeld verſetzten Pfarrverwalter Kalbhenn wurde die dortige
evan=
gelifche Pfarrſtelle jetzt definitiv übertragen.
P. Eberſtadt, 4. Mai. Gemeſnderatsſitzung. Geſtern
abend fand unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters Dr. Uecker, eine
öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Folgende Baugeſuche wurden
ge=
nehmigt: 1. Johannes Kaltzwaſſer 2. für Errichtung eines
Nebengebäu=
des: 2. Philipp Kunz für Errichtung eimes Nebengebändes und Back.
ufens; 3. Heinrich Jäger für Exrichtung eines Wohnhausnenbaues am
Elfengrunde; 4. Daniel Müller für Errichtung eines
Wohnhausneu=
baues in der Waldſtraße. Für die auf dom Submiſſionswege
ausgeſchrie=
benen Gemeindearbeiten wird der Zuſchlag erkeilt: an Franz Simon;
die Erd= und Maurerurbeiten zur Errichtung einer
Einfriedigungs=
mauer am Friedhef; an Peter Schäfer 6.: die Zimmerarbeiten zur
Her=
ſtellung der Decken und Aborte in den Gemeinde=Wohnhäuſern in der
Frankenſteinerſtraße und Nöderweg; an Ludwig Dächert 6.: die Erd=
und Maurcrarbeiten zur Herſtellung eines Konfiskatengebäudes; an
Georg Vöglein: die Zimmeraxbeiten und an Fritz Bauer: die
Schloſſer=
arbeiten an dieſem Gebäude; an Johannes Beutel 2.: die
Weißbinder=
arbeiten zur Herſtellung des Deckenputzes in den Waſchküchen der
Ge=
meindehäuſer in der Frankenſteinerſtraße und am Nödernweg. Einem
Beſihluſſe des Bauausſchuſſes, durch den ſämtliche genehmigten
Bau=
fluchtlinien in der Gemeinde Fberſtadt außer in der Villenkolonie und
von der Wilhelmſtraße bis Schillerſtraße einerſeits und zwiſchen der
Sonntag, den 5. Mai 1929
Neuen und Alten Darmſtädterſtraße andererſeits aufgehoben werden,
ſtimmt der Gemeinderat zu. Bis zur Feſtſetzung der neuen
Bauflucht=
linien ſoll der vom Miniſterium begutachtete Bebauungsplan als
Nicht=
linie dienen. Das Reſtaurant „Zum Bahnhof” (Biennwiller) iſt in der
Beſitz des Joſef Vogt übergegangen. Bedenken gegen die Erteilung der
beſtehenden Konzeſſiom werden nicht erhoben. Dem diesbezüglichen
Ge=
ſuch des neuen Beſitzers ſtimmt der Geuieinderat zu. Dagegen verneint
der Gemeinderat die Bedürfnisfrage bei folgenden nenen
Konzeſſions=
geſuchen: 1. Ida Schunacher, die im Hauſe Ringſtraße 18 ein Cof”
uinrichten will; 2. Georg Schäfer für die geplante Einrichtung eines
Cafés mit Alkoholausſchank im Hauſe Frankenſteinerſtraße 52; Frau;
Frohnert für Einrichtung einer Wirtſchaft im Hauſe Alte
Darmſtädter=
ſtraße 148. Der Gemeinderat beſchließt entſprechend dom Vorgehen des
Staates, zur Förderung des Wohnungsbaues Neubauten für das Jahr
der Errichtung und die darauf folgenden 5 Jahre, wie in früheren
Jah=
ren, auch von der gemeindlichen Grundſteuer zu befreien. Für die
Die=
ferung von 80 Ztr. Saatkartoffeln, Marke „Edeltraut”, erhält Heinrich
Emig den Zuſchlag. Wie der Bürgermeiſte= dem Plenum mitteilt, ſoll
die Gemeinde in dieſem Jahre, obgleih die beſondere Wohnungsnot i
Eberſtadt an höherer Stelle, anerkannt worden iſt, nur 70 000 RSM
ſtaatliche Baudarlehen erhalten, während ihr im vorigen Jahre 95 000
Reichsmark zureil wurden. Dieſe Kurzung wird von der Gemeinde ſehr
ſchmerzlich empfunden, weil dadurch nur etwa die Hälfte der
vorliegen=
den Baugeſuche bei der Verteilung dieſer Darlehen berückſichtigt werden
können. Es ſoll verſucht werden, daß der Gemeinde ein höherer Betrag
zuteil wird. In geheimer Sitzung: Stundungsgeſuche, Mitteilungen,
Bürgſchaftsübernahme und Wohlſahrtsſachen.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders Erfolg verſprechend. Nehmen Sie bei Korpulenz oder
Veranlagung zum Starkwerden morgens und abends 2—3 Toluba
(TV. 225
Kerne, die Sie in Apotheken erhalten.
Aa. Eberſtadt, 4. Mai. Feuerwehrübung. Die Freiwillige
Feuerwehr der Villenkolonie „Ludwigshöhe”, die eine Unterabteilung
der Freiwilligen Ortsfeuerwehr iſt, hält am Sonntag vormittag eine
eigene Feuerwehrübung mit Brandangriff ab. — Schachſpiel. Das
Rückſpiel zwiſchen dem „Schachklub Darmſtadt 1875” und dem „
Schach=
klub Eberſtadt” endete 5:4 zugunſten der Darmſtädter Spieler. Wie
verlautet, will der „Schachklub 1924 Eberſtadt demnächſt einen
Schach=
wettkampf veranſtalten, der für nicht dem Verein angehörende Spieler
ſein ſoll. — Die Turngeſellſchaft E.V. unternimmt am Himmelfahrtstag
einen Ausflug nach dem Frankenſtein. — Diebſtähle. Von einem
Hauſe weg wurde hier einem Einwohner ein Motorrad geſtohlen.
Fer=
ner wurde aus einem Auto, das vor einem hieſigen Café ſtand, ein
Muſterkoffer entwendet.
Aa. Eberſtadt, 4. Mai. Der Frauenverein unternimmt am
Sonntag einen Nachwittagsausflug nach dem Frauenerholungsheim in
Nieder=Ramſtadt. Der Abma=ſch erfolgt nachmittags vom Weinweg ab.
G. Pfungſtadt, 4. Mai. Der Evang. Männerverein hat
im Laufe des Winters eine rührige Tätigkeit entfaltet. Insbeſondere
fanden mehrere Vortragsabende ſtatt, zu denen namhafte Redner, wie
Dr. Schweitzer=Berlin, Pfaurer Dr. Dreſcher=Eſchollbrücken, Dr.
Ave=
marie=Darmſtadt, Lic. zur Nieden=Darmſtadt, gewonnen waven. Der
letzte Vortragsabend fand Ende der Woche ſtatt. Die Mitgliederzahl des
Männervereins iſt auf rund hundert angewachſen, der Verein ſelbſt
be=
ſteht jetzt fünf Jahre. — Holzverſteigerungserlös. Bei der
letzten Stammholzverſteigerung wurden insgeſamt 5642 Mark
eingenom=
men. Im Durchſchnitt kam ein Feſtmeter Holz auf 55 Mark. Das Holz
ſtammte aus dem Diſtrikt „Malcher Tanne‟.
O. Pfungſtadt, 3. Mai. Die Ausgabe der Vosholzzettel
fand am Wochenende ſtatt. Der zu entrichtende Holzhauerlohn betrug
18 RM. Dieſer Betrag kann laut Gemeinderatsbeſchluß in drei Raten
begahlt werden. Für Erwerbsloſe ſind Zahlungserleichterungen
vorge=
ſehen inſofern, als bei einer Anzahlung von 2 RM. ihnen wöchentlich
eine RM. an der Erwerbsloſen=Unterſtützung abgezogen wird.
Eine
Brennholzverſteigerung findet am kommenden Montag ſtatt.
Die Verſteigerung wird auf dem Rathausſaal abgehalten. Das Holz
ſtammt aus dem Diſtrikt „Klingsackertanne” des Pfungſtädter
Gemeinde=
waldes. Insgeſamt kommen 4262,5 Raummeter Kiefernholz (Scheit,
Knüppel, Stock und Wellen) zur Verſteigerung.
Nummer 124
O. Pfungſtadt, 3. Mai. Wohnungsbau und Darlehen.
Die Zahl der Bauluſtigen in Pfungſtadt iſt in dieſem Jahre ziemlich
groß. Man rechnet damit, daß in dieſem Jahre nur 28 Wohnungen mit
einem verbilligten Baudarlehen von je 2500 RM. bedacht werden können.
Für Einfamilienhäuſer kann in dieſem Jahre verbilligtes Baudarlehen
ſöberhaupt nicht abgegeben werden. Insgeſamt ſtehen der Stadt
Pfung=
ſtadt diesmal 70000 RM. an verbilligtem Baukapital zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr betrug die gleiche Summe übrigens 99 000 RM.
Die Stadt Pfungſtadt ſelbſt beabſichtigt den Bau von acht dringend
be=
nötigten Wohnungen, die als Flachbauten errichter werden ſollen und
wozu ſie allein 20 000 RM. braucht. Vorerſt wurde zehn Bauluſtigen
ein Baudarlehen gewährt. Man glaubt, daß es vielleicht durch
Ver=
handlungen möglich ſein werde, etwas mehr herauszuholen. Leider
haben trotz mehrfacher Warnung einige Bauluſtige, die aber jetzt mit
Bandarlehen nicht bedacht werden können, bereits mit dem Bauen
be=
gonnen. Innerhalb des Gemeinderates hat man in der letzten Zeit auch
über den Verkauf der Siedlungshäuſer geſprochen. Ein Beſchluß konnte
aber nicht herbeigeführt werden. — Der Abbruch des Neffſchen Anweſens
iſt dem hieſigen Maurermeiſter Ludwig Crößmann 26. zugeſprochen
worden. Der Abbruch kann aber erſt erfolgen, wenn die beiden in dem
Hauſe wohnenden Familien Wohnungsmöglichkeiten gefunden haben. —
Am Srallbergsgrund kann Sand abgefahren werden. Das Forſtamt
hat hiergegen keine Einwendungen erhoben. Das Sandabfahren am
Mühlberg mußte allerdings eingeſtellt werden. — Der geringere Anfall
an Nutzholz in dieſem Jahre wird auf rund 10000 RM. beziffert.
— Die letzte Stammholzverſteigerung hat Mitte dieſer Woche
ſtattgefunden. Es gelangten rund hundert Feſtmeter Kiefernſtammholz
aus dem Diſtrikt „Malcher Tanne” zur Verſteigerung. — Todesfall.
Eine der älteſten Einwohnerinnen, Frau Anna Geiſel, geb. Thierer, iſt
im Alter von 82 Jahren geſtorben und am Mittwoch zu Grabe
ge=
tragen worden.
Der Geſangverein „Liederkranz”, der an
Pfingſten ſein 40jähriges Jubiläum feiert — hoffentlich wird der
Feſt=
platz bis dahin fertig — nimmt am Samstag abend die Ehrung der
Vereinsjubilare vor. Geſangs= und Muſibvorträge werden die im
Saal=
bau Vögler ſtattfindende Veranſtaltung umrahmen.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Mai. Gemeinderatsbericht. In der
geſtern ſtatgefundenen Gemeinderatsſitzung ſtand zum Punkt 1 der
Ta=
gesordnung die Beratung der neuen Satzung über den Bezug von
Waſſer aus dem Gemeindewaſſerwerk. Die alte Satzung entſprach in
vielen Punkten nicht mehr dem heutigen Bedürfnis, ihre Neufaſſung
war aber auch beſonders im Hinblick auf die Anſchaffung von
Waſſer=
meſſern erforderlich. Nach Vorberatung durch die zuſtändige
Kommiſ=
ſion fand der Entwurf der Verwaltung Annahme. Ein Antrag des
Ge=
meinderatsmitglieds Obmann, den in § 12 Abſ. 3 vorgeſchriebenen
Jah=
resmindeſtſatz des Waſſergeldes von 10 RM. pro Hausanſchluß auf
8 RM. zu ermäßigen, wurde bei öffentlicher Abſtimmung gegen die
Stimmen der Gemeinderäte Obmann und Gunkel abgelehnt. Die
An=
wohner der Friedhof—Ammerbachſtraße uſw. haben dagegen Beſchwerde
eingelegt, daß ſie bei eintretendem Waſſermangel nach Inbetriebnahme
der Waſſermeſſer keine Gelegenheit hätten, das Waſſer wie ſeither in
einzelnen Privathäuſern zu holen. Sie beantragen deshalb die
Ab=
änderung des § 2 der Satzung. Der Antrag wird abgelehnt. Im
Prin=
zip wird jedoch beſchloſſen, daß, ſofern ein Bedürfnis dafür eintritt,
öffentliche Waſſerzapfſtellen in verſchiedenen Ortsteilen errichtet werden.
Der Arbeitsvertrag über die Vergebung der Arbeiten zum Einbau der
Waſſermeſſer wird nach dem vorgelegten Entwurf genehmigt. — Der
Hauer= und Setzerlohn für das Losholz wird auf 9,70 RM. pro Los
feſtgeſetzt. Bei der demnächſt ſtattfindenden Brennholzverſteigerung
ſollen nur hieſige Einwohner zugelaſſen werden. — Heinrich Ittmann
bittet um die Genehmigung zum Betriebe eines Kaffees mit
Getränke=
ausſchank in ſeinem Hauſe am Nieder=Modauer Weg=Lichtenbergſtraße.
Der Gemeinderat hat gegen das Geſuch nichts einzuwenden und bejaht
die Bedürfnisfrage. — Ueber Sperrung der Bahnhofſtraße für
Kraft=
fahrzeuge und Langholzfuhrwerke liegt ein Entwurf des Kreisamts für
eine Polizeiverordnung vor, dem zugeſtimmt wird. — Die Erweiterung
der Waſſerleitung am Nieder=Ramſtädter Weg ſoll entſprechend dem
Plan und Koſtenvoranſchlag des Kulturbauamts vorgenommen werden.
Das Pachtgeld für die dem Peter Frankenberger 4. überlaſſene
Bö=
ſchung am früheren Elektrizitätswerk wird auf jährlich 2 RM. und die
Pachtzeit auf vier Jahre feſtgeſetzt. — Einem Geſuch des Peter
Roden=
häuſer 1. wegen Errichtung einer Mauer bei dieſer Böſchung ſoll
näher=
getreten werden, wenn die derzeitigen Verhältniſſe durch die jetzt
ſtatt=
gefundene Verpachtung keine Aenderung erfahren. — Hieran
anſchlie=
ßend nichtöffentliche Sitzung.
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Landwirts Georg Ruths III. in Darmſtadt im Grundbuch
eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 7. Mai 1929, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 201,
verſteigert werden.
(4512a
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1929
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 1. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505.
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Nummer 124
Eonntag, den 5. Mai 1929
Eeſted
k. Noßdorſ, 3. Mai. Spar= und Darlehnskaffe. Die
39. ordentliche Generalverſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe e. G.
m. b. H. fand am verfloſſenen Sonntag ſtatt. Die Verſammlung, die
ordnungsmäßig einberufen war, wurde von dem Vorſitzenden des
Aufſichtsrates, Georg Barth 3., eröffnet, der die zahlreich erſchienenen
Mitglieder begrüßte. Nach Bekanntgabe des Reviſionsberichtes von
1928 durch den Direktor, Bürgermeiſtereiſekretär Koch, erſtattete
letz=
terer eingehend erläuternd den Geſchäftsbericht. Aus dieſem war zu
entnehmen, daß die innere Entwicklung der Genoſſenſchaft zu einer
beachtlichen Vergrößerung des Gefchäftskreiſes ſowie zur geſteigerten
Leiſtungsfähigkeit geführt hat. Der Mitgliederſtand hat ſich gegen das
Vorjahr vermehrt. Der Geſamtumſatz beträgt im Geſchäftsjahr 1928
2 301 258 Mk. gegen 1243 000 Mk. im Jahre 1927. Die Zahl der
Spa=
rer ging gegen das Vorjahr ebenfalls um 105 in die Höhe. Die Höhe
der Spareinlagen und die Zahl der Spareinleger beweiſt, daß das
Ver=
trauen zur Spar= und Darlehnskaſſe wiedergekehrt und daß der
Spar=
ſinn in der Gemeinde wieder kräftig im Wachſen iſt. Einer Reihe
Bauluſtigen konnte wie im Vorjahre durch Gewährung von
Baudar=
lehen als Zwiſchenkredite weſentlich geholfen werden. Ein anſehnlicher
Reingewinn wurde erzielt. Mit dem Wunſche, auch weiterhin in treuer
Geſchloſſenheit zuſammenzuarbeiten in genoſſenſchaftlichem Geiſte „ſchloß
der Direktor ſeinen in allen Teilen ſehr ausführlichen Geſchäftsbericht,
der von den Mitgliedern mit großem Intereſſe verfolgt wurde.
Rech=
ner Zimmer trug hierauf die Jahresrechnung und Bilanz mit
Erläu=
terungen vor, welche einſtimmig genehmigt wurde. Auf Antrag des
Aufſichtsrates wurde dem Vorſtand für ſeine Geſchäftsführung
Ent=
laſtung erteilt. Der Vorſchlag des Aufſichtsrats bezüglich der
Gewinn=
verteilung wurde von der Verſammlung ebenfalls einſtimmig
geneh=
migt. Die aus dem Vorſtand ſtatutengemäß ausſcheidenden Johann
Karl Grünewald und Friedrich Löffler wurden durch Zuruf einſtimmig
wiedergewählt, ebenſo auch die aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden
Adam Rückert und Heinrich Georg Felger. Erſatzwahl fand ſtatt für
ein freiwillig aus dem Aufſichtsrat ausgeſchiedenes Mitglied, an deſſen
Stelle Schneidermeiſter Georg Wilhelm Jäger durch ſchriftliche
Ab=
ſtimmung gewählt wurde.
— Luftkurort Lindenfels i. O., 4. Mai. Unſere vor drei Jahren
er=
baute Jugendherberge, das „Schneckehaiſl” iſt — wie
vorauszu=
ſehen war — für die großen Scharen der jugendlichen Wanderer, die
unſer liebliches Städtchen alljährlich beſuchen, zu klein geworden. Wir
müſſen neu bauen oder anderweitig größere Räume beſchaffen. Wie
der Neubau zweckmäßig und doch ſchön zu geſtalten iſt, welche ſchönen
Jugendherbergen in anderen Städten des Reiches bereits erbaut wurden
und welchen Einfluß das Jugendwandern auf die Hebung
des Fremdenverkehrs ausübt, ſoll heute (Sonntag) abend
um 8.30 Uhr im Saal des Hotels „Heſſiſches Haus” in einem
Licht=
bildervortrag dargelegt werden. Als Referent wurde von der
hieſigen Ortsgruppe, der u. a. alle Hotel=, Gaſt= und Kaffeehausbeſitzer
ſowie Penſionsinhaber angehören, der Geſchäftsführer des Gaues
Süd=
heſſen im Verband für Deutſche Jugendherbergen, Herr O. Brambach=
Darmſtadt, gewonnen. Da der Redner auf dieſem Gebiet über ganz
be=
ſondere Erfahrung verfügt und ein reichhaltiges und ſchönes
Bildmate=
rial von Jugendherbergen uſw. in allen deutſchen Landſchaften beſitzt,
dürfte der Abend ſehr intereſſant und genußreich werden. Die
geſam=
ten Einwohner, vor allem die an der Hebung des Fremdenverkehrs
in=
tereſſierten Kreiſe, ſind zu dieſem Vortrag herzlich eingeladen.
r. Babenhaufen, 3. Mai. Die Spargelernte hat hier ihren
Anfang genommen. Der für unſern Sandboden ſo notwendige Regen
hat die erſten Spargelköpfchen hervorgelockt. Kleine Mengen Spargel
werden von den Feldern bis jetzt noch nach Hauſe gebracht. Kommt
ſonniges, warmes Wetter, dann wird man allenthalben in unſerer
Ge=
markung reges Leben wahrnehmen können. Von Jahr zu Jahr werden
mehr Spargelfelder angelegt. Die im vorigen Jahre gegründete Obſt=
und Gemüſe=Abſatzgenoſſenſchaft die weit über 100 Mitglieder ſchon
zählt und Mitglied der Stoga iſt, wird jetzt wieder den Beweis zu
er=
bringen haben, daß ſie lebens= und arbeitskräftig iſt, und daß ſie es
vevſteht, die hieſige Spargelernte ſchnell und nutzbringend zu verwerten.
die Vorarbeiten ſind von der Leitung der Genoſſenſchaft geſchickt
ge=
leiſtet. Die Abnahme der Spargel erfolgt in der Zeitz von 7 bis 10.30
Uhr vormittags durch Fr. K. Blümler im Gaſthauſe zum Adler. Die
auswärtigen Packerſtellen in Harreshauſen, Sickenhofen, Hergershauſen,
Schaafheim uſw. bleiben die gleichen wie im Vorjahre. Die Packer
haben bereits an einem Kurſus in Groß=Gerau teilgenommen. Die
Genoſſenſchaft legt nach wie vor großes Gewicht auf richtige Sortierung
und erwartet von ihren Mitgliedern verſtändnisvolle Mitarbeit, damit
ſie den Packern ihre verantwortungsvolle Aufgabe nicht durch ſchlechtes
Vorſortieren erſchweren. Der Lieferzwang an die Genoſſenſchaft ſoll
ſtreng durchacführt werden. Die Mitglieder haben die Pflicht, an
Wiederverkäufer keine Spargel abzugeben. Bei Zuwiderhandlung wird
der Spargelzüchter von weiteren Anlieferungen ausgeſchloſſen.
Selbſt=
verſtändlich dürfen Spargel an Priwvatleute für ihren eigenen Gebrauch
verkauft werden. In einer Verſammlung, die die Obſt= und
Gemüſe=
abſatzgenoſſenſchaft in dieſer Woche abhielt, waren alle Mitglieder von
dem lobenswerten Willen beſeelt, durch gute Lieferungsarbeit dazu
beizutragen, daß wieder wie im letzten Jahre ein guter Erfolg erzielt
wird.
g. Groß=Gerau, 3. Mai. Das Ehrenmal für die
Gefal=
lenen der Kreisſtadt Groß=Gerau geht jetzt endgültig ſeiner
Vollen=
dung entgegen. Bekanntlich wird das alte ſehenswerte Rathaus Groß=
Geraus, das die Ehrenhalle aufnimmt, gleichzeitig umgebaut. Im
oberen Stochwerk wird das Rathaus dem Stadtrat zu Sitzungen Raum
bieten. Außerdem wird in dem alten Bau das neu zu errichtende
Hei=
matmuſeum untergebracht, für das Groß=Geraus Ehrenbürger, der
Heimatforſcher Diehl, ſchon ſeit Jahrzehnten wertvolles Material
zuſammengetragen hat. Das hiſtoriſche Geſicht des alten Rathauſes
wird durch dieſe Umbauten jedoch nicht verändert und weiterhin eine
Sehenswürdigkeit der Kreisſtadt bilden. Man hofft, die Umbauten bis
zum Ende dieſes Monats beenden zu können. Die
Einweihungsfeier=
lichkeiten ſollen am 1. und 2. Juni ds. Js. ſtattfinden. Samstags
abends wird der Gemeinderat in ſeinem neuen Heim zum erſten Male
zuſammentreten. Sonntags folgt die Eröffnung der Ehrenhalle, zu der
die Plaſtik bereits aufgeſtellt wurde, und die Einweihung des
Heimat=
muſeums. An den Feierlichkeiten wird auch eine Reihe auswärtiger
Gäſte, ſo auch Vertreter der heſſiſchen Regierung, teilnehmen. Die
of=
fiziellen Anſprachen werden vielleicht von dem Frankfurter
Rundfunk=
ſender übertragen werden, da man auch mit der Teilahme des
Staats=
präſidenten Dr. Adelung rechnet.
TV.553
P Bauſchheim, 4. Mai. Schwer bedroht wurde am 1. Mai
ein Landwirt von hier, der auf ſeinem Acker mit Feldarbeiten
be=
ſchäftigt war. Fünf vorbeikommende Kommuniſten verſuchten ihn mit
Gewalt daran zu hindern, und gingen ſchließlich zu Tätlichkeiten über.
Der Landwirt ſetzte ſich mit einem Ackergerät zur Wehr und ſchlug einen
der Angreifer zu Boden, worauf ſich ſeine Genoſſen zurückzogen. Erſt
ſpäter holten ſie ihren Kameraden und brachten ihn nach Ginsheim zum
Arzt. Der Zuſtand des Verletzten iſt bedenklich.
P. Biſchofsheim, 4. Mai. Einſchwerer Autounfall ereignete
ſich am Donnerstag nachmittag in der Dammſtraße, die nach beendeter
Waſſerrohrlegung für den Verkehr wieder freigegeben war. Der
Laſt=
wagen der Mainzer Firma Hoffmann u. Ottſtadt fuhr mit 100 Zentner
Mehl beladen in die Dammſtraße. Er geriet dabei auf einen nur loſe
mit Sand zugeſchütteten Graben, in dem das neue Leitungsrohr gelegt
war und ſank bis an die Hinterachſe in die Tiefe. Durch den ſtarken
Aufprall ſprang die Seitenwand des Wagens auf, und die Mehlſäcke
rollten auf die Straße. Da es nicht möglich war, das ſchwere Fahrzeug
zu heben, mußte die Ladung in ein telephoniſch herbeigeholtes Auto
umgeladen werden. Erſt nach längerem Bemühen gelang es, das
Fahr=
zeug, das ſtarke Beſchädigungen an den Kotflügeln davongetragen hatte,
flott zu machen. Der Graben wurde abgedeckt, um weiteren ähnlichen
Unfällen vorzubeugen.
Verhüket Waldbrände.
Eine Maßnung an alle Beſucher unſeres Baldes.
Von Oberförſter Raab.
Lw. Im zeitigen Frühjahr wiederholen ſich alljährlich große
Wald=
brände, denen wertvolle Holzbeſtände zum Opfer fallen. In dieſem
Jahr hat ſich die Zeit der zahlreichen Waldbrände durch den lang
an=
dauernden Winter und die verhältnismäßig große
Frühjahrsfeuchtig=
keit um mehrere Wochen hinausgeſchoben. Mitte April aber erſchienen
die erſten Alarmmeldungen in der Oeffentlichkeit, und ſeitdem kann
man faſt jeden Tag die Meldung eines kleineren oder größeren
Wald=
brandes finden.
Es mag zunächſt verwunderlich erſcheinen, daß gerade im
Früh=
ahr die meiſten Waldbrände den deutſchen Wald heimſuchen.
Dies iſt aber ſo zu erklären, daß gerade in den Monaten März, April
bis in den Mai hinein die zu dieſer Zeit mit beträchtlicher Stärke
vor=
handenen Winde den Vodenüberzug raſch austrocknen und dieſer ſehr
leicht zur Entflammung gebracht werden kann, da er noch aus
trocke=
nem, verwelkten Material des Vorjahres beſteht und nicht wie in den
Sommermonaten aus friſchem, üppigem Grün, das nicht ſo leicht Feuer
fangen kann.
Die Tatſache, daß unſere Wälder in den Frühjahrsmonaten
be=
ſonders gefährdet ſind, gibt jedem Beſucher die Pflicht auf,
nicht nur ſelbſt alles zu tun, einen gefährlichen Waldbrand
zu verhüten, ſondern auch ſeine Mitmenſchen anzuhalten, das
ver=
derbbringende Feuer vom Walde fernzuhalten. Obwohl
das Feueranmachen im Walde verboten iſt, wird dies von wanderluſtigen
jungen Leuten vielfach nicht befolgt. Oder es wird achtlos die noch
glimmende Aſche der Pfeife ausgeklopft, Zigarren= oder
Zigaretten=
ſtummel weggeworfen. Nach wenigen Stunden kann ein derartig
ge=
wiſſenloſes Gebaren einen großen Waldbrand verurſachen, der
unge=
heure Werte vernichtet, aber auch Schaden an Leib und Leben von Tier
und Menſch hervorrufen kann. Beſonders die weiterglimmende
Zigarette iſt gefährlich, da ihre Papierumhüllung eine
leich=
tere Entflammung ermöglicht. Außer Fahrläſſigkeit kommt noch als
Urſache von Waldbränden der Funkenflug von Lokomotiven in Frage
und ſchließlich auch die abſichtliche Brandſtiftung.
Iſt erſt einmal ein Waldbrand entſtanden, ſo iſt eine Löſchung
mit großen Schwierigkeiten verknüpft, verlangt außer
einer zielbewußten fachmänniſchen Leitung einen ſtarken Perſonal= und
Sachaufwand. Bei ſtarkem Wind und ausgedehnten Jungbeſtänden
es iſt ungewöhnlich ſchwierig, großen Schaden zu verhüten, und nur
unter dem Aufwand der äußerſten Kraft von Führung und
Löſch=
mannſchaften gelingt es, durch Aufwerfen von Gräben, Aufhieb
holz=
freier Streifen und Ausſchlagen der Flammen mit Reiſigbündel des
Feuers Herr zu werden. Letzte Rettung iſt bei großen Bränden ein
Gegenfeuer, das allerdings nur unter fachkundiger Leitung angelegt
werden darf.
Bei der Schwierigkeit der Waldbrandbekämpfung muß es ſich ein
jeder doppelt zur Pflicht machen, alle Möglichkeiten zur Entſtehung
eines Feuers auszuſchalten. Wenn irgendwo eine Brandſtelle bemerkt
wird, gilt es, den Brand im Keime zu erſticken (Ausſchlagen
mit grünem Reiſig). Wenn dies nicht gelingt, muß ſofort die nächſte
Förſterei, Polizei oder der Gemeindevorſteher unterrichtet werden,
da=
mit eine zweckmäßige Bekämpfung ohne Zeitverluſt in die Wege
ge=
leitet werden kann. Hier gilt der Grundſatz, daß ein Mann ¼ Stunde
nach dem Entſtehen wertvoller iſt, als 100 Mann in einer Stunde. Ein
jeder kann durch zweckentſprechendes Verhalten dazu beitragen, daß die
zweifellos im Frühjahr vorhandene erhöhte Waldbrandgefahr
einge=
ſchränkt, und das dort, wo wirklich Brände im Entſtehen ſind, durch
geeignete Maßnahmen großes Unheil verhütet wird. Die deutſchen
Waldungen ſind in den letzten Jahren durch Sturm= und
Inſekten=
ſchäden, ſo ſtark heimgeſucht worden, daß ein weiterer Verluſt
wertvoller Holzbeſtände und damit großer
volkswirtſchaft=
licher Werte durch von Menſchenhand angelegtes Feuer, ſei es
bös=
willig, ſei es aus Unbeſonnenheit, unbedingt verhindert werden muß.
By. Langen, 3. Mai. Die heſſiſche Wanderausſtellung für
Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge iſt Sonntag vo
Uhr bis
19 Uhr zum letzten Male geöffnet und wird in nächſter Woche in
Sprend=
lingen gezeigt werden.
— Gernsheim, 4. Mai. Wafſerſtand des Rheins am
3. Mai —0,12 Meter, am 4. Mai —0,02 Meter.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Sonntag, den 5. Mai 1929
Nummer 124
O
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30. April 1928.
Am Donnerstag früh iſt unſere geliebte,
gute Schweſter
Clara Netz
ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 2. Mai 1929.
Die Einäſcherung fand auf Wunſch der Entſchlafenen
in der Stille ſtatt.
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Nürnbeig. Rennweg 56
Kirchl. Trauung: 7. Mai 1929, nachmiitags 3 Uhr, Stadtkapelle.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung,
daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, heute früh 5 Uhr
meine liebe, gute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Eliſe Donges Wwe.
geb. Weber
plötzlich und unerwartet zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Um ſtille Teilnahme bittet
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georgine Donges
(7705
Soderſtraße 9.
Die Beerdigung findet Montag, den 6. Mai, nachmittags 2½ Uhr,
auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wiederum haben wir den Verluſi eines lieben
Kollegen und Freundes zu beklagen. In Hannover
ſtarb nach kurzem ſchweren Leiden
Kammermuſiker i. R.
Fritz Mehmel.
Mehr als vierzig Jahre war Mehmel im Orcheſter
des Heſſiſchen Landestheaters tätig. Hervorragende
künſtleriſche Qualitäten, Gewiſſenhaftigkeit und Liebe
zur Kunſt und dem Kunſtinſtitut zeichneten den
Ver=
ſtorbenen beſonders aus. Unermüdlich ſchaffte er für
das Wohl ſeiner Kollegen, im beſonderen ſetzte er ſich
für die geſellſchaftliche und wirtſchaftliche Hebung des
Standes der Orcheſtermuſiker ein. Unauslöſchlichen
Dank zollen wir dem Kämpfer und treuen Kollegen,
er ruhe ſanft nach einem Leben voll reicher Arbeit.
Die Mitglieder
des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters.
Darmſtadt, den 2. Mai 1929.
(7692
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer.
teueren Entſchlafenen ſagen tiefgefühlten
Dank
Barbara Kalt
Joachim Kalt und Familie
F. Bierau.
Darmſiadt, den 3. Mai 1929. (7698
er-
mie-
Aulor ns NaBpel
Nach einem arbeitsreichen Leben
verſchied am 1. Mai unſere liebe
Tante und Großtante
Fräulein
Johannette Hehl
im 80. Lebensjahre.
7777
Familie L. Schinner!
Familie H Schaaf.
Die Beerdigung fand auf Wunſch
der Verſtorbenen in der Stille ſtatt
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3. Mai 1929 verſchied nach kurzem ſchweren Leiden unſere
geliebte Schweſter und Schwägerin
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Fraulein Matie Maurer
im fünfzigſien Lebensjahre.
Frau Sophie Mangold, geb. Maurer, Darmſiadt, Wittmannſtr. 15
Direktor Georg Maurer und Frau Emy, geb. Laiſi,
Fcankfurt a. M.
Oberpfarrer Woldemar Geußenhainer, Blankenhain
Theodor Maurer, Wetzlar
Miniſterialrat Hans Maurer und Frau Mathilde, geb. Maurer,
Berlin.
Die Trauerfeier findet Montag, den 6. Maſ um 4 Uhr nachmittags im Krematorium
des Waldfriedhofs in Darmſtadt ſtatt.
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Heſſiſchen Herrn Juſtizminiſters mit
Wir=
kung vom 1. Mai 1929 zum Nachfolger
des verſtorbenen Herrn Notar Hermann
Schollmayer, Groß=Gerau, ernannt
wor=
den bin, habe ich die Geſchäfte des
No=
tariats übernommen.
Gleichzeitig übe ich die
Rechtsanwalt=
ſchaft in Groß=Gerau aus und bin auch
am Landgericht Darmſtadt zugelaſſen.
Ich habe Perſonal und Amtsräume
des Herrn Notar Schollmayer, Groß=
Gerau, Neuſtraße 13, übernommen.
Telephon Nr. 312, Poſtſchek=Konto,
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Groß=Gerau, den 1. Mai 1929.
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36
42
—46
43
„49
52
8
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Aafgnn
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Nummer 124
Sonntag, den 5. Mei 1922
(Seite 73
A
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Zußball.
* Kreisliga Südhefſen.
Endlich das letzte Spiel der Verbandsſerie; Olympia Lampertheim
und V. f. R. Bürſtadt treffen ſich. Beide Parteien haben faſt die gleiche
Punktzahl und es kann ſich hier nur um einen Placierungskampf
han=
deln. Die Lampertheimer ſind auf eigenem Platze den Gäſten unbedingt
etwas überlegen und werden ſich zudem von Bürſtadt nicht überflügeln
laſſen wollen; Olympias knapper Sieg wird die Punktezahl auf 26
er=
höhen. Bezüglich der Freundſchaftsſpiele iſt auch diesmal wieder wenig
zu melden. V. f. L. Lampertheim ſpielt gegen Sp.Vg. Sandhofen
Er=
jatzliga. Die Begegnung F.V. Biblis—Amicitia Viernheim mußte in
letzter Stunde abgeſagt werden. Hier werden ſich nur die verſtärkten
Erſatzmannſchaften gegenüberſtehen.
Handball.
Sportvereinigung 04 e. V., Arheilgen.
In Ergänzung des geſtrigen Artikels ſei noch mitgeteilt, daß der
Beginn der Spiele am Arheilger Mühlchen eine Aenderung erfahren
hat. Das Spiel der Fußball=Ligamannſchaft um den Beo=
Pokal gegen Haſſia Bingen beginnt pünktlich um 3 Uhr. Vorher ſpielt
die Damen=Handballmannſchaft gegen Spv. Wiesbaden. Im
Anſchluß an das Pokalſpiel der Fußballer tritt die Ligamannſchaft der
Handballabteilung gegen die Ligiſten der Wiesbadener an.
Im Spiel um den Beo=Pokal treffen zwei alte Bekannte zuſammen, die
in den letzten Jahren in den Verbandsſpielen manchen harten Strauß
ausgefochten haben. Bingen wie Arheilgen ſind zwei
Ueberraſchungs=
mannſchaften, von denen wir heute einen raſſigen Kampf erwarten.
Viktoria Griesheim — Viktoria Worms=Neuhauſen.
Am Sonntag, den 5. Mai, ſind anläßlich der am Samstag, den
4. Mai, ſtattfindenden Meiſterſchaftsfeier die Mannſchaften ſpielfrei. Es
ſpielt nur die 1. Handballmannſchaft gegen Viktoria Worms=Neuhauſen
in Griesheim. Spielbeginn 3.30 Uhr.
fr
Kraftipork.
Stichkampf um den Aufſtieg in die Oberliga am 5. Mai
in Groß=Zimmern.
Nachdem die Verbandskampfſaiſon 1928/29 im Mannſchaftsringen
der Liga im 2. Kreis des D.A. S.V. v. 1891 ihr Ende erreicht hat, ſteigen
nun die Qualifikationskämpfe um den Aufſtieg in die Oberliga. Dieſe
wären eigentlich hinfällig geworden, da der jeweilige Tabellenerſte und
zweite dieſes Jahr ohne weiteres aufrücken. Während im 1. Bezirk
Meiſter und Tabellenzweiter und im 2. Bezirk nur der Meiſter
feſt=
ſteht, dreht es ſich darum, den Tabellenzweiten des letztgenannten
Be=
zirks feſtzuſtellen. Als Bewerber um dieſen Platz treten ſich nun heute
Sonntag, den 5. Mai, in Groß=Zimmern im Vereinslokal des dortigen
Athletenklubs „Vorwärts 05”, nachm. 3.30 Uhr, „Kraftſportverein
Darm=
ſtadt 1910” und „Turngemeinde Dieburg” gegenüber. Beide Vereine
wer=
den wohlgerüſtet in den Kampf gehn, und der Sieger wird derjenige ſein,
der die ſtärkſten Nerven beſitzt. Die Nähe der beiden Orte Dieburg und
Groß=Zimmern wird hoffentlich ziemlich viel Schlachtenbummler bringen.
Die Abfahrt der Darmſtädter findet nachm. 1.37 Uhr ab Oſtbahnhof ſtatt.
Pferdeſpork.
Die Mannheimer Maj=Pferderennen.
die mit Maimarkt=Sonntag, den 5. Mai, beginnen und diesmal auch den
Himmelfahrtstag einſchließen, ſind beim Termin des zweiten Einſatzes
wieder hervorragend von den Ställen beachtet worden. Sämtliche Pferde
von Klaſſe ſind erfreulicherweiſe in den Hauptrennen, deren jeder
Nenn=
tag 2 anbietet, ſtehen geblieben und ſo verſprechen das Meeting als
ganzes wie auch die Einzeltage den Reiz ſpannender Konkurrenzen. Die
beiden Maimarkttage am Sonntag und Dienstag ſtehen hinſichtlich der
Hindernisrennen im Zeichen des Herrenſports, von denen das Rieſe=
Jagdrennen und der Preis von der Pfalz wegen der
Schwere des Kurſes große Anforderungen an die Bewerber ſtellen. Von
den Hauptrennen auf der Flachen wird am Maimarkt=Sonntag der für
den Derby=Jahrgang beſtimmte Prüfungs=Preis das Ereignis
bilden, auf deren Formerſchließung man geſpannt ſein darf. Die beſſere
ältere Fachklaſſe beſtreitet am Maimarkt=Dienstag den über 2000 Meter
führenden Maimarkt=Preis, der die beſten Steher am Pfoſten
vereinigen wird.
Sporkkalender.
2.00 Uhr,
3.00 Uhr,
3.00 Uhr,
3.00 Uhr,
3.00 Uhr,
11.00 Uhr,
3.00 Uhr,
2.00 Uhr,
Rheinallee:
Stadion:
Arheilger
Exerzierpl.:
Oſtbahnhof:
Stadion:
Rheinallee:
Arheilger
10.30 Uhr, Rheinallee:
Handball.
Pol.=Sp.=V. Worms.
Rot=Weiß
Sp.=V. 98 — Pol.=Sp.=V. Worms.
Mühlchen: Spbg. 04-Spv. Wiesbaden
T.=Geſ. 75 — T.=V. Büttelborn.
T.=Gde. 46 — T.=V. Wolfskehlen.
Fußball.
Eintracht — Sp.=V. Roßdorf.
Rot=Weiß — Union Darmſtadt.
Mühlchen: Sppg. 04 — Haſſia Bingen
Leichtathletik.
Jugend=Gauwaldläufe.
Handball in der Deutſchen Turnerſcheft.
Turnverein 1905 Gundernhauſen.
Kommenden Sonntag, den 5. Mai, erwartet die 1. Mannſchaft die
gleiche der Turngemeinde Weiterſtadt zum fälligen Verbandsſpiel. Zeigt
Gundernhauſen die gute Form wie gegen Dornheim, ſo dürfte wohl ein
Sieg zu buchen ſein. Die Jugende empfängt die gleiche der
Turn=
gemeinde Weiterſtadt. Hier darf ſicher ein Sieg zu buchen ſein, denn
das Vorſpiel endete in Weiterſtadt mit 7:4 für Gundernhauſen.
Gaumeiſterſchaftskämpfe in Frankfurt a. M.
Am Dienstagabend gingen die Meiſterſchaftskämpfe zu Ende. An
dieſem Tage hatten auf Aſphalt noch Frankfurt, Darmſtadt, Mainz
und Offenbach zu ſtarten. Dieſen Starten wurde beſonderes Intereſſe
entgegengebracht, da alle eine ſpielſtarke Mannſchaft beſitzen,
insbeſon=
dere rechnete man ſehr auf einen Erfolg von Darmſtadt.
Frank=
furt blieb hinter dem immer noch führenden Wiesbaden zurück. Nach
dieſem Start folgte Darmſtadt. Die Mannſchaft hielt ſich
ausge=
zeichnet und erzielte ſelten hohe Reſultate. Schon glaubte man, der Sieg
ſei ihr ſicher. Da trat beim letzten Paare die Wendung ein. Hier wollte
es nicht klappen. Trotz größtem Bemühen, ſich den anderen ebenbürtig
zu zeigen, gelang es ihnen, nur geringe Holzzahl über den Durchſchnitt
zu erreichen. Damit war der Mannſchaft leider der Sieg entglitten.
Mainz folgte und glückte es ſeiner Mannſchaft, Wiesbaden die
Füh=
rung zu entwinden. Der Start von Offenbach, welcher der letzte war,
erweckte auch großes Intereſſe, jedoch gelang es nicht, Mainz zu
über=
flügeln, das ſomit die Meiſterſchaft auf Aſphalt ſich errungen hatte.
Die Einzelleiſtungen am Dienstagabend waren: Frankfurt 5416 Holz
Darmſtadt 5443 Holz, Mainz 5482 Holz, Offenbach 5356 Holz. D
Mannſchaft von Darmſtadt erzielte im Einzeln: 1. Bahler 567, 2
Thümmel 566, 3. Schönfeld 561, 4. Reichert 554, 5. Ringler 552, 6. Becher
543, 7. Hübner 541, 8. Schüßler 530, 9. Scherer 516, 10. Grün 513 Holz.
— Bei Einzelmeiſterſchaft — 200 Kugeln — Aſphalt gelang es dem
Ver=
bandsmeiſter von Darmſtadt, Kegelbruder Ringler, das
ſehr gute Reſultat von 1118 Holz zu erreichen. Er ſteht damit an
5. Stelle und hat die Anwartſchaft, für Beteiligung an der
Bundes=
meiſterſchaft in Leipzig geſichert.
Bei den Städtewettkämpfen — 500 Kugeln — gelang es der
Mann=
ſchaft, das ſehr gute Reſultat von 2671 Holz zu erreichen und ſteht
da=
mit an ausſichtsreicher Stelle. Dieſe Kämpfe endigen am 5. Mai d. J.
Von den Frauen des Verbandes Darmſtadt erreichten
auf der Zehnkugelbahn: Frau Reichert 58, Frl. Bäumer 56 und Frl.
Bangert 53 Holz, während es Kegelbruder Erbes=Darmſtadt gelang, 61
Holz zu erreichen.
Welterbericht.
Der Einfluß des hohen Druckes hat bereits zur Bewölkungsabnahme
geführt. Unter ſeiner Vorherrſchaft hält zunächſt noch das vielfach
hei=
tere Wetter an. Jedoch wird mit dem Vordringen der atlantiſchen
Stö=
rung durch ſeine Südſeite unter ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden
ſpä=
ter wieder Bewölkung zugeführt. Die Temperaturen ſteigen dabei
vor=
läufig weiter an. Zu Niederſchlägen dürfte es morgen nicht kommen,
aber die Neigung dazu im Laufe des Tages zunehmen.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Mai: Zunächſt noch vielfach heiter bis
wolkig, Neigung zu Niederſchlägen, wärmer.
Geſchäfliches.
Ueberall iſt es bekannt, daß die Firma J. Rehfeld,
Bud=
wigsſtraße 15, ihrer Kundſchaft ſtets ganz beſondere Vorteile bietet;
das Streben geht nach der höchſten Leiſtung. Ich kaufe überall dort,
wo Wertware erzeugt wird, ich kaufe enorme Poſten und deshalb günſtig.
Ich bin ganz beſonders billig, aber auch das Billigſte iſt Qualitat. Für
jeden einzelnen ſein beſonderer Nutzen, wenn Sie den Bedarf bei der
Firma J. Rehſeld, Ludwigsſtraße 15, decken.
Die Hannoverſche Fahnenfabrik Franz Reinecke, Gannover vertreten
durch die Heſſiſche Kunſtfeuerwerkerei Otto Günther
Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 42, ſtellt für einige Tage im
Schaufenſter der Firma Adolf Geiger, Ludwigsplatz, eine herrliche Fahne
aus. Die Vertreterfirma zeigt gleichzeitig in ſehr reichhaltiger
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tigung dürfte für jedermann, insbeſondere für Vereinsvorſtände, von
Intereſſe ſein.
Wichtig für Hausfrauen! Die O=Gedar=Geſellſchaft,
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lin N 24, Hochſtraße 2/4, gibt beim Einkauf einer Flaſch= O=Cedar=
Politur koſtenlos einen chemiſch=präparierten Gandſtäuber ab. Da der
eigentliche Wert dieſes Handſtäubers 2.50 RM. beträgt, handelt es ſich
hier immerhin um eine angenehme Bereicherung d’s Haushaltes. Die
O=Cedar=Geſellſchaft hält dieſes Angebot allerdings nur für eine kurze
Zeit aufrecht.
Rundfunk-Progragrte.
Frankfurt.
Sonntag, 5. Mai. 8: Katholiſche Morgenfeier, Ausf.: Paula
Mechler (Geſang), Karl Hamann (Orgel), Kathol. Kirchenchor Ffm.=
Höchſt. Leitung: Studienrat Dr. Henſter. 6 11: Beſichtigung des
Röntgen=Laboratoriums Dr. Holfelder. Sprecher: Dr. Laven.
O 11.30: Elternſtunde. Rektor Wehrhan: Was die Mutter für das
Kind bedeutet. o 12: Konzert des Funkorch. o 13:
Landwirt=
ſchaftskammer Wiesbaden: Der Nährſtoffbedarf der Futterrüben.
Nochmals ein kurzer Beitrag zur Ferkelernährung. — Der
Blumen=
ſchmuck am ländlichen Haus. o 14: Jugendſtunde. Lieſel Sinons
Kaſperltheater: Wunſchſtunde. o 15: Feſt auf der Wegſcheide. 6 16:
Konzert auf Block=Flöten, ausgeführt von Schülern des Leſſings=
Gymnaſiums. O 16.30: Stunde des Landes, Maria Müller: Wie
ſollen wir auf dem Lande kochen?
Palmengartendir. Kraus:
Der Gemüſebau auf dem Lande. o 17.30: Uebergabe der
Frauen=
riedenskirche durch die Frauen an die Gemeinde. o 18: Konzert
des Funkorch.: Tſchaikowsky. „Romeo und Julie‟
Rezitativ und
Arie des Fürſten Jelitzky aus „Pique Dame‟. — Rezitativ und Arie
des Eugen Onegin aus der gleichn. Oper. — Fantaſie aus „
Jo=
lanthe‟. Mitw.: Ad. Permann (Bariton). o 18.45: Intendant H.
Neißner: Das neue Jahr des Franffurter Künſtlertſeaters. —
Rektor Bartſcher: Ernſt Abbé als Menſch Forſcher und
Sozial=
politiker. o 19.30: Staatstheater Kaſſel: Gaſtſpiel George Baklanoff:
„Rigoletto.” Oper in drei Akten von Verdi. o Darauf: Berlin:
Tanzmuſik.
Königswuſierhauſen.
Deutſche Welle. Sonntag, 5. Mai. 8.55: Stundenglockenſpiel
der Potsdamer Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſpr. Pfarrer
Siegert, Berlin. O Anſchl.: Glodengeläut des Berliner Doms.
11.30: Großes Schauſpielhaus, Berlin: Blasorcheſter=Jonzert.
Leitung: Muſikdirektor Carl Woitſchach. O 13.15: Schach. O 13.45:
Bildfunk. o 14.30: Beſuch des Wirtſchaftsberaters auf einen
Bauernhof. Zwiegeſpräch zwiſchen Dipl.=Landwirt Hilmar.
Deich=
mann und Dipl.=Landwirt Tröſcher. a 14.50: Märktlage und
: Dr. Kramer: Die Bedeutung der Saaten=
Wettervorherſage. 0
Görlitz: Reichstagung des Bundes der
anerkennung. O 15
Kolomalfreunde. O 16.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Löwenthal.
0 18: Prof. Dr. Brunſtäd und Slaatsminiſter a. D. Heine: Der
ampf um die Zenſur. e 18.45: Prof. Wappenſchmitt: Iſt eine
Verſöhnung der modernen Muſik mit der überlieferten Muſik
mög=
lich? o 19.10: R. Boßhart: Der Religiousphiloſoph Robert
Sait=
ſchick. O 19.35: C. Meißner: Franz Lenbach zunt 25. Todestage.
5 19.55: Bildfunk. O 20: Volkstümliches Orcheſterlonzert. O 21.30:
Luſtiger Singſang. Mitw.: Irene Ambrus und Kurt Fuß. O Danach:
Tanzmuſik der Kapelle Daios Béla.
Hauptſcheiftteltung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Poilik und Wirtſchaft: Rudolf Me
aube: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette;
n Inſeratenteil: Wiliv Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
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Nummer 124
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Am Woltmarkte für Getreide war die Preisbewegung bald nach oben,
bald nach unden gerichtet. An denjenigen Tagen, an welchen die Preiſe
ermäßigt waren, wurden von unſeren Importeuren mehrere Poſten
Auslandsweizen eif (frachſt= und verſicherungsfrei) Rotterdam erworben.
In Inlandsweizen ging indes wenig um, da die Preiſe im Vergleich zu
den Forderungen für frenede Weizenſorten als zu hoch angeſehen
wer=
den. Für Inlandsweizen verlangt man heute 24,50 und für hier
greif=
baren Auslandsweißen 25,25—27,25 RM. waggonfrei Mannheim —
Roggen hatte ruhigen Markt. Heſſiſche und pfälziſche Ware iſt zu
3,30—23,40 franko hieſiger Mühlen offeriert. Für bayeriſchen Roggen
werden die gleichen Preiſe verlangt, vom Handel aber nicht bewilligt. —.
Hafer hatte ziemlich unveränderten Markt. Die heutigen
Notierun=
gen bewegten ſich für Imlandshafer zwiſchen 23,25—24,50 und für
Aus=
landshafer zwiſchen 22—23 RM. franko Mannheim. — In Gerſte iſt
das Geſchäft in Braugerſte ſehr klein geworden, da die Malzkampagne
als beendet betrachtet werden kann. Für badſiſche und württembergiſche
Braugerſte verlangte man 24,50—24,75, für pfälziſche Brauware 25 bis
25,75 und für Futtergerſte 20—22 RM. waggonfrei Mannheim. — Am
Maismarkte blieb es ruhig bei ſchwächeren Preiſen.
für in
Mann=
heim disponiblen Plata=Mais notierte man heute 22,25—22,50 RM.
waggonfrei Mannheim. — Futtermittel hatten ruhigen Markt.
Die Nachfrage ſeitens der Landwirte hat weiter nachgelaſſen. Feine
Weizenkleie ſtellte ſich heute auf 13—13,B, Biertreber 19,75—20,25,
Soya=
ſchrot auf 20,50—20,75, Malzkeime 19,25—19,50, Trockenſchmitzel 15 bis
15,25, Luzerne Kleeheu 14,10—14,90 und Wieſenheu (loſe) 12,90—13,60
RM. per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. — Mehl, hatte die ganze
Woche hindurch ruhigen Verkehr und die Mühlen haben ihre Preiſe
wieder etwas ermäßigt. Der Großyrihlenpreis für ſüddeutſches
Weizen=
mehl, Spezial Null, ſtellt ſich auf 32,50—32,75 RM. und für ſüddeutſches
Roggenmehl, je nach Ausmahlung, auf 30—32,25 RM. per 100 Kg.
wag=
gonfrei ſüddeutſcher Mühlen. — Hopfenverkehrte in ruhiger Haltung.
Die Zufuhren, wie auch die Umſätze, blieben klein. Die
Preisbewegun=
gen hielten ſich in engen Grenzen. Für prima Gebirgshopfen wurden
95—105, für prima Württemberger Horfen 140—145 und für
Hallertauer=
hopfen 100—130 NM. per Zentner bezahlt. — Tabak. Von den
Tabak=
märkten iſt nichts von Belang zu berichten. Die Lage iſt volllommen
unverändert.
R
wietſchaftliche hundicau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 1. Mai 1929. Die auf den
Stichtag des 1. Mai berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen
Reichsamtes iſt mit 136,1 gegenüber der Vorwoche (136,3) leicht
zurück=
gegangen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für Agrarſtoffe
auf 127,1 (126,8) und die Indexziffer für Kolonialwaren auf 126,9 (126,/4)
anzogen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
iſt um 0,5 v. H. auf 131,6 (132,2) und diejenige für induſtrielle
Fertig=
waren um 0,2 v. H. auf 157,4 (157,7) zurückgegangen.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 21. bis 27. April im Ruhrgebiet in 6
Arbeits=
tagen 2 422 772 To. Kohle gefördert gegen 2 432366 To. in der
vorher=
gehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in
den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch Sonntags
gearbeitet) auf 603 868 To. gegen 618 548 To. in der vorhergehenden
Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 66 764 To. gegen 63 895 To. in der
vorhergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen.
Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 21. bis
27. April 403 795 To. gegen 405 394 To. in der vorhergehenden Woche,
die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 86 267 To. (88 078), die
arbeits=
tägliche Preßkohlenherſtellung auf 11 127 To. (10 649). In der
Berichts=
woche, ebenſo in der Vorwoche, wurden keine Feierſchichten eingelegt.
Jahresbericht des Eiſen= und Stahlwareninduſtrie=Bundes. Dem in
der vorgeſtrigen Ausſchußſitzung des Eiſen= und Stahllvareninduſtrie=
Bundes erſtatteten Geſchäftsbericht über das Jahr 192 entnehmen wir,
daß der Bund auf eine haldige Klarſtellung des Ergebniſſes der
Unter=
ſuchungen des Enquste=Ausſchuſſes und auf ſchnellſte Durchführung der
Produktionsſtatiſüik hofft, denn es ſtehe feſt, daß In= und Auslandsmarkt
für die Eiſen= und Stahlwareninduſtrie von gleicher Bedeutung ſind.
Wie in anderen Induſtrien, werde ferner bei den
Rationaliſierungs=
maßnahmen darauf geachtet werden miſſen, daß Produktion und Abſatz
im Emklang bleiben. Die Verbandsentwicklung in Geſtalt von
Preis=
verbänden, Konventionen und Kartellen dürfe niht eingeengt werden.
Wohl ſei in der Eiſen= und Stahbuareninduſtrie in der Ausfuhr
mengenmäßig gegen 1913 eine Steigerung von etwa 33 Prozent
einge=
treten. Aber der indexberichtigte Ausfuhrwert liege nur knapp 4
Pro=
zent über dem 1913 erzieiten Ergebnis. Dem gegenüber ſtehe leider
eine beträchtliche Zunahme der Einfuhr in Eiſen= und Stahlwaren,
wobei beſonders ins Gewicht falle, daß dieſe Mehreinfuhr faſt reſtlos
aus ehemals deutſchen Gevieten und dem Saargebiet ſtamme. Auch
die Vereinigten Staaten nehmen erheblih an dieſer Mehreinfuhr teil.
Man werde den Handelsverträgen vermehrte Aufmerkſamkeit zuwenden
müiſſen. Die Exportförderung und =verſicherung bedürfe der
Unter=
ſrüipung des Staates. Der Schriftwechſel des Bundes mit den deutſchen
Auslandsvertretungen habe wertvolles Material herbeigeſchafft. Die
laufenden Verträg= mit dem Roheiſenverband, dem Walzeiſenverband
und der Wirtſchaftlichen Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke über
Aus=
führverg’itung haben zur Biloung von Ausſchüſſen geführt und zu
Uebereinkommen mit der eiſenſchaffenden Induſtrie. Auch in der
Tarif=
politik der Verkehrsinſtitute habe der Vund ſeinen Einfluß erfolgreich
betätigt.
Generalverſammlungen im Salzdetfurth=Konzern. Die G.=V. der
Kaliwerke Aſchersleben ſetzte die Dividende auf wieder 10 Prozent feſt
und wählt Handelskammerpräſident Richard Lenel=Mannheim, Dr.
Ar=
thur Roſen=Berlin (Danatbank) und Generaldirektor Dr. Wilhelm Feit
neu in den Aufſichtsrat. — Die G.=V. der Conſolidierte Alkaliwerke zu
Weſteregeln genehmigte den Abſchluß mit wieder 10 Prozent Dividende
und wählt Generaldirektor Dr. Wilhelm Feit=Leopoldshall neu in den
Aufſichtsrat. — Die G.=V. der Kaliwerke Salzdetfurth ſetzte die
Divi=
dende auf wieder 15 Prozent feſt und wählte Generaldirektor Wilhelm
Feit neu in den Aufſichtsrat.
Heinrich Lanz A.=G., Mannheim. Aus der geſtrigen
Aufſichtsrats=
ſitzung erfahren wir, daß ſich für 1928 ein Reingewinn von ca. 250 000
RM. (89 000 RM.) ergibt, der mit 100 000 RM. zu Wohlfahrtszwecken
dient, während 150 000 (89 000) RM. vorgetragen werden ſollen. In
den erſten vier Monaten des laufenden Geſchäftsjahres war der
Ge=
ſchäftsgang etwas beſſer als im Vorjahre. Der Abſatz des neuen großen
Rohöltraktors geſtaltet ſich ſtetig.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbörſe. Großhandelseinſtandspreiſe per 100 Kg. loko
Mainz am Freſitag, den 3. Mai 1929: Weizen 24, Noggen 22,5, Hafer
22,5—23,5, Braugerſte 24—24,5 (nur noch kleines Angebot), Futtergerſte
75—20, ſüdd. Weizenmehl, Spezial 0 32,75, niederrhein. Weizeumehl,
19
Spezial 0 32,5, Roggenmehl 91 30,5, Weizenkleie, fein 13,60, grob 14,60,
Roggenkleic 15, Weizenfuttermehl 14,5, Plata=Mais 22,5—22,75, Cing.=
Mais —, Malzkeime mit Sack 19,5, Biertreber 20, Erdnußkuchen 21,5
bis 22,5, Kokoskuchen 21,5—26, Palmkuchen 20,5—21, Rapskuchen 20 bis
20,5, Kleeheu, loſe 13—14, geb. 14—14,5, Wieſenheu 12,5—13,
Maſchinen=
ſtroh 5,25, Drahtpreßſtroh 5,5, weiße Bohnen 86. Tendenz: geſchäftslos.
Frankfurter Eiermarkt vom 4. Mai. (Großhandelspreife unverzollt
und bhne Fracht.) Die Stimmung war weiter etwas freundlicher, und
die Preiſe konnten ernent etwas anziehen. Der Abſatz blieb
unverän=
dert, da der Konſum immer woch zurückhaltend war. Nachſtehende Preiſe
waren zu hören: Italiene: 9,50—10, Bulgariſche 8,75—9, Holländiſche
9,50—12, Südflawiſche 9—9,20, Polniſche 7,25—7,50, Ruſſiſche 8,50—9,
Däniſche 9.50—12, Belgiſche 9,80—10,20, Schleſiſche 9,50—10, Baheriſche
—9,50, Norddeutſche 9,50—10, Rumäniſche 8,50—8,75. Alles pro Stück
in Pfennigen.
Berliner Produktenbericht vom 4. Mai. Am Produktenmarkt machte
ſich zum Wochenſchluß ein Mangel an Unternehmungsluſt fühlbar, der
auf die am Weltmarkt herrſchende Unſicherheit zurückzuführen iſt. Die
Meldungen vom Auslande lauteten im großen und ganzen wieder eher
ſchwächer. Vom Inlande liegt infolge der Kreditreſtriktionen
reichliche=
res Angebot von Weizen und Roggen zur Kahnverladung vor, während
Bahnmaterial nach wie vor nur knapp offeriert iſt. Kahnweizen und
roggen wurde zu etwa 1 Mark niedrigeren Preiſen als geſtern
umge=
ſetzt. Auch am Lieferungsmarkt war die Tendenz ſchwächer. Umſätze
hielten ſich in engſten Grenzen. Weizenmehl iſt verſchiedentlich in den
Offerten um 25 Pfennig ermäßigt. Eine Geſchäftsbelebung wurde
jedoch hierdurch nicht herbeigeführt. Roggenmehl iſt nur knapp
ange=
boten und iſt im Preiſe gehalten. Hafer ſteht ausreichend zur Verfügung.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Mai.
Die kräftige Erholung an der geſtrigen Abendbörſe konnte ſich nicht
fortſetzen, da ſich die Gerüchte hinſichtlich eines zuſtandegekommenen
Pro=
viſoriums nicht bewahrheitet hatten. Schon von Büro zu Büro wurden
Abgaben in größerem Umfange vorgenommen, ſo daß die Kursgewinne
von geſtern abend wieder verloren gingen. Die getrübte Stimmung
änderte ſich jedoch zu Beginn des offiziellen Marktes raſch wieder, da
neuere Meldungen aus Paris, die Hoffnungen auf ein doch günſtiges
Ereignis der weiteren Verhandlungen aufkommen ließen, eintrafen.
Das Geſchäft war noch umfangreich, da zum Wochenſchluß, wie
gewöhn=
lich infolge des frühen Börſenbeginns, Kaufaufträge nur wenig
vor=
lagen. Die Kuliſſe war aber wieder freundlicher und zuverſichtlicher
ge=
ſtimmt, und von dieſer Seite wurden Intereſſenkäufe in größerem
Um=
fange vorgenommen, ſo daß ſich Beſſerungen bis durchſchnittlich 3
Pro=
zent gegenüber der geſtrigen Abendbörſe ergaben. Nur Spezialwerte,
und von dieſen Elektroaktien und Kalipapiere, waren lebhafter gehandelt.
Nach den erſten Kurſen wurde es erſt weiter etwas feſter, doch nahm
die Spekulation Abgaben vor, und das Kursniveau ſenkte ſich etwas.
Die meiſten Werte blieben jedoch behauptet, einige lagen ſogar bis
1 Prozent über Anfang. Man war auf Eerüchte, wonach die Reichsbank
in Zukunft nur noch Wechſel mit kurzfriſtiger Laufzeit annehmen würde,
ſehr verſtimmt und nervös. Ein erſchienenes Dementi konnte nicht voll
beruhigen. Zum Schluß wurde die Stimmung aber wieder freundlicher,
da einige Kauforders eine Anregung boten, und wieder eine lebhaftere
Geſchäftstätigkeit hervorriefen. Die anfangs bevorzugten Werte ſtanden
im Vordergrunde, und es waren bis zum Schluß der Börſe Beſſerungen
bis zu 4 Prozent über Anfangsniveau zu verzeichnen. Am Geldmarkt
war Tagesgeld mit 8½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt war
die Lage ruhig. Man nannte Mark gegen Dollar 4,2185, gegen Pfunde
20,475. London=Kabel 4,8530, Paris 124,17, Mailand 92,58, Madrid
33,95, Holland 12,06 7s.
Berlin, 4. Mai.
Im geſtrigen Nachmittagsverkehr und an der Abendbörſe ſetzte auf
Gerüchte, daß bereits in Paris ein Proviſorium zuſtande gekommen ſei,
eine kräftige Aufwärtsbewegung ein, und die Spekulation ſchritt zu
ſtarken Deckungen. Trotz des Dementis dieſes Gerüchtes blieb aber die
Tendenz doch feſt, und die Kurſe erholten ſich gegen mittag bis zu 6
Pro=
zent und mehr. Heute vormittag trat wieder eine gewiſſe Nervoſität
hervor, und die Gewinne der Abendbörſe gingen zum großen Teil
wieder verloren. Nach einer abwartenden und uneinheitlichen Vorbörſe
ſetzte zu Beginn des offiziellen Verkehrs eine neue Befeſtigung ein. Das
Geſchäft war zwar nicht ſehr umfangreich, doch nahm die Spekulation
wieder Deckungen vor, da ſie an verſchiedenen Märkten Auslandskäufe
beobachten wollte. Nach den erſten Kurſen wurde es allgemein
ſchwä=
cher, dann wieder von Farben, Salzdetfurth, Schuckert und Bemberg
ausgehend feſter. Später aber wieder ruhiger und uneinheitlich.
Baye=
riſche Motorenwerke, erholten ſich um mehrere Prozent, Salzdetfuth
4 Prozent feſter.
g. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
It...
nann . . . .
Berl. Karlsruhe Ind
rl. Hand.=Geſ.
unkohl. =Brikett:
remer=Wolle.
Tanatbank . . . .
utſche Bank.."
Diskontogeſ. . .
resdner Bank ..
Deutſche Maſchinen
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5o Kali Aſchersleben”) 50 Salzdetfurthe) . 50.5( 2. Beſteregeln 2.). 33. 25 181.25 Lindes Eismaſch. . 54.5( veive FC
296.50 0. nigel Schuh 51. 15
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31.
15.25
2s
3
242.*
115
33.
11. —
4
47.50
Selſingfors. . .
Wien.. .. . .."
Prag ......."
Bud
ſt...."
Sofia ......"
Kolland ...."
4slo ..."
..
Kopenhagen..
Stockholm ..
London ...."
Buenos Aires
New York ..."
Belgien ....."
3.
Geld /Brie
10.593/10.613
59.17 (59.2
12.4
3 43 73.*
3.044/ 3.05
69.43/169.7
112.39,/112.6
12.37/112.5‟
112.61/112.83
20.45 120.49
1.772/ 1
77
4.21-5 4.2215
58.51 58.63
5.
Geld/Brie
0.593/10.6
59. 175 59.295
2.472/12.4‟
73 43 H73.5
.044/ 8.05
169.43/169.
2.37/112.5
112.32
12.61
20.451
1 1.774
112.
112
20.491
1.770
4.2135/4 221
8.51 58.63
Italien ......"
Paris ......"
Schweiz ...."
Spanien ....."
Lanzig ...."
Japan. . . . ."
Rio de Janeiro
zugoſlawien
ortugal. . ."
Athen......"
Konſtantinpel.
Kanada ....."
Urugugy .. . ."
99 0.502 504 7.4 18.* 9. 5.4 2u 200 4. 181 71 4.076 4 084
4. 5.
Geld. Brie
22.095 22.1:
15.465 16.50:
Diehmärkke.
Auf dem Schweinemaukt in Weinheim a. b. B. am Samstag, dem
4. Mai. waren 350 Schiveine zugeführt. Verkauft wurden 308 Stünk,
uind zwar Milchſchweine das Stück von 22—37 Mark, Läufer das Stiick
von 40—72 Mark.
Verlauf der Mainzer Börſe im Monak April 1929.
In Weizen war das Angebot zu Anfang April verhältnismäßig
gut, während es alsdann ſchwächer wurde. Ebenſo hat die Nachffrage
zu wünſchen übrig gelaſſen. Das gleiche gilt von Roggen.
Weizen=
mehl war nach vorübergehender Beſſerung etwas rückgängiger. Dag
Roggenmehlgeſchäft war mäßig; mian konnte ſowohl ſüddent
ſches als auch norddeutſches Roggenmehl, vielfach unter den
Mühlen=
preiſen bekommen. In Weizen= und Roggenkleie war bei
ge=
drüickten Preiſen das Angebot größer als die Nachfrage.
Weizen=
chalen in guten Onalitäten waren geſucht und lagen preislich ½
bis 1 Mark über den Noticrungen für Weizenkleie. In
Futter=
gerſte war das Geſchäft klein. Das Braugerſtegeſchäft war
ebenfalls klein, da keine beachtlichen Beſtände mehr vorhanden ſind und
auch der Bedarf ziemlih gedeckt iſt.
* New York, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Baumwolle notierte etwas höher, da
Wochenſchluß=
deckungen vorgenommen wurden, und auch die Wallſtreetfirmen
ange=
ſiehts der ſtetigeren Meldungen aus Liverpool Käufe durchführten,
Hinzu kam, daß man allgemein weitere ungünſtige Nachrichten über den
Felderſtand erwartet, wodurch die anregende Wirkung der günſtigen
Wetterlage wieder aufgehoben wurde.
* Chicago, 4. Mai. (Priv.=Tel.)
Roggen: Der Roggenmarkt verkehrte unter dem Einfluß des
ſchö=
nen Wetters und eines verſtimmenden offiziellen Getreideberichtes aus
Holland in durchweg ſchwacher Haltung. Expotnachfrage war ſo gut
wie nicht zu bemerken.
Hafer: Hafer war gleichfalls ſchwach, da die Witterung die
Saat=
arbeiten begünſtigt und die ſchwachen Meldungen von den
nordweft=
lichen Märkten im Verein mit dem größeren Provinzangebot einen
Druck auf die Preisgeſkaltung ausübken. Der Maitermin hatte unter
lebhaften Liquidationen zu leiden.
Weizen: Weizen ging ſtark im Preiſe zurück, da allgemeine
Ab=
gaben erfolgten, wofür in erſter Linie die wieder die Senkung der
Eiſenbahnfrachtſätze und die verſtimmenden Meldungen aus Liverpool
maßgebend waren. Interventionsluſt war nicht zu bemerken. Die
um=
fangreichen Andienungen ver Mai hielten weiter an, und zwar mußten
beſonders die Kommiſſionsfirmen Material aufnehmen.
Mais: Am Maismarkt wurde die Preisgeſtaltung durch die
glei=
chen Gründe beſtimmt, wie am Weizenmarkte. Daneben machte ſich noch
der Einfluſt der geringen Lokonachfrage bemerkbar.
Fette: Das Nachzeben der Getreidepreiſe blieb auch am
Fettwaren=
markte nicht ohne Wirkung. Ferner erfolgten vereinzelte Ligeeidationen,
namentlich per Mai.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 110½, Juli 115½, Sept. 119½, Dez.
123½; Mai: Mai 87¾8, Juli 9238, Sept. 9458, Dez. 88; Hafer:
Mai 47½, Juli 45½, Sept. 44½; Roggen: Mai 93½, Juli 94,
Sept. 95¾4.
Schmalz: Mai 11,62½, Juli 11,97½, Sept. 12,32½, Okt. 12,45.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,50, Juli 13,00, Sept. 13,65; Speck,
loko 12,87½: leichte Schweine 10,50—11,50, ſchwere Schweine 10,60
bis 11,30; Schweinezufuhren: Chicago 4000, im Weſten 35 000.
Baumwolle: Mai 19,00, Juli 18,93.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 4. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 134½, Hartwinter 1243: Mais,
neu angek. Ernte 99½; Mehl, ſpring wheat clears 5,25—5,65;
Fracht: nach England 1,6—2,0 nach dem Kontinent 10—12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, koko 12,87½; Talg, extra, loſe 8.
90 Piukſch
8.4
Rleite Binwäftsnäueicten.
Der Aöſſatz des Deutſchen Kaliſyndikats betrug im April 1 125 351
Doppelzentner Reinkali gegen 674 593 Doppelzentner im April 1928, in
den erſten vier Monaten 1929 6 548316 Doppelzeniner gegen 6 393 828
zentner in der gleichen Zeit des Jahres 1928, und im Düngejahr
1228/29 (Mai 1928 bis Aprik 1920) 14 368 3
Doppelzentner gegen
7824 Doppelzentner im Düngejahr 1927/
Im Laufe des geſtrigen Vormittags ſind von mehreren
Arbeits=
ſrätten in Berlin Meldungen eingegangen, daß nach einer 24ſründigen
Arbeitsniederlegung die Tätigkeit wieder aufgenommen ſvorden iſt. Auch
der Streik auf dem Neubau des Warenhauſes Karſtadt am Hermanns=
Platz iſt b=endet.
Mit Wirkung vom 3. Mai hat die Intereſſengemeinſchoft der
deut=
ſchen Juteinduſtrie ihre Preife um 2 RM. je 100 Kg. erhöht.
Zu Meldungen, wonach die Aktienmehrheit der Unterweſer=Neederei
A.G., Bremen, an den Norddeutſchen Lleyd übergegangen ſei, teilt die
Verwvaltung mit, daß ſich ungefähr 75 Prozent des Aktienkapitals ſeit
nahezu 10 Jahren im Beſitz der Metallgeſellſchaft A. G., Frankfurt a. M.,
befinden. Die Metallgeſellſchaft beabſichtige nicht, die Mehrheit zu
ver=
kaufen.
Wie verlautet, breitet ſich in der rheiniſch=weſtfäliſchen und auch in
der ſüddeutſchen Mühleninduſtrie eine Verſtändigung vor. Die Mühlen
ſind ſich grundſätzlich darüber einig, auf der Brundlage einer
Kontin=
gentierung und unter beſonderer Berückſichtigung der
Konſumenten=
tereſſen eine Konvention abzuſchließen.
Die gerichtliche Beſtätigung des am 11. März abg=ſchloſſenen
Zwangs=
vergleichs der Gebrüder Himmelsbach A.G., Freiburg i. B., iſt
nun=
mehr reehtskräftig geworden, nachdem die von einem Gläubiger erhobene
Beſckſverde zurückgenommen worden iſt. Die Zwangsvergleichsquote
wird baher jetzt zur Verteilung gelangen.
Frankfurter Kursbericht vom 4. Mai 1929.
6% Dtſche. Reichsanl. v. 27..." 84:I, 6% Baden Frei=
ſtaat v. 27
.. 75 6% Bahern Frei=
ſtaat v. 27. 78.25 Heſſen Volks=
ſtaat v. 28.. 88 Preuß. Staats=
v. 28... — 6% Sachſen Frei=
ſtaat v. 27.... — 7%0 ThüringerFrei
ſtaat v. 27..... 79.5 Diiche. An!. Auslo=
ſungsſch. + 7 52.1 Dtſche. Anl. Ablö=
jungsſch. (Neub. 10 Diſche. Schutzge
bietsanleihe. . . 4.55 8% Bad.=Bad. v. 26 91.5 6% Berlin v. 24. v Darmſtadt v. 26 80 v. 19 70 Frti. a. M. v. 26 86 8% Mainz v. 26... 8% Mannh. v. 26 90.5 8% Nürnber / 1.26 Di. Komm. Sam=
mel=Ablöſ.-Anl
* Ausl. Ser. 50.25 „ Ser.II 67 Bl.
8% Ber . H hv. Dk.
% Frkf. H 37. ½%r Lig. Pfbr. 22. PforBk.
T. 98 1 ½% Lig.Pfbr. 76 82 Heſſ. Landesbk. 97.* 4I,% ungarn 191 41
Heſſ. 2d3.6 85.5 Goldr.
Oſo 33.5 Bk.=Ligid. Pfbr..
3% Kom. Landes 43.75 Aktien. bank Darmſtadt. 93.9 Allg. Dt. Creditanſt. 124.5 83 Bk. f. Brauinduſtr. 161.5 88 Mein. Hyp. Bk. 97.: Berl. Handelsgeſ. ig. Pfbr. 71.5 Comm. u. Priva 1184 8% Pfälz. Gyp.B Ra Darmſt. u. Nt.=Br. 254 Freuf
8%
Ztr. Deutſche Bat 149.5 Stadt ſchaft ff.-u. Wechſel
C 133 „Bi
8% Rhein. 97.75 bank .. .." Lig. Pfbr. 76 reinsban? . 2.75 8% Rhein.=Weſtfi.= Diskonto=Geſellſch. 150.5 Bt
d1..." 97.5 dresdener Ban!", Bod..
8% ink. . . . . /406
Fran Cred.=Ban1... 98.5 Sor
Br. .... 137 8% Württ. Hyp.=B. 97.75 Pfdbr.=Bk. 133.25 Gotha. Grundkr. B. 6% Daimler Benz Mein. Hyp.=Bank. 183 on 27... — Mitteld. Credit % Klöckner= rnb. Vereinsbr./15) Berlin v. 26... Oſt. Creditanſtalt. . 2 7% Mainkrw.v. 2 81.75 fälz. Hyp.=Ban! v Ver. Stahlwke Reichsbank=Ant 293 it Opt. v. 26. — Rhein. Creditbt. . . 3. 5 2o VoigtckHäffner 92.75 Hyp.=Bank . . ./155 von 26 ..... ..." Südd. Bod.-r. Bt./ J. G. Farben Bonds 129 Wiener Banlverein 131. v 28.........." A.=G. ſ. Verfehrsw
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86
3=
11.5
126.5
239.25
163
22
23
31.25
149.
0
118
99.5
110.5
86.5
66.25
15
68.5
41,
205
180.5
131
149.5
W
Nummer 124
Taug u aann.
Roman von Werner Scheff.
9)
(Nachdruck verboten.)
Er ſitzt drüben in meinem Jagdzimmer”, ſagte der
Ritt=
meiſter, als ſie in die Halle traten.
Erſt jetzt dachte Suſanne daran, daß ſie in ihrem leichter
Sommerkleid, ohne Mantel, ohne Schutz gegen die Nachtluft war.
Aber es fuhr ihr „nur kurz durch den Kopf. „Ich möchte ihr
allein ſprechen!” bat ſie.
„Das wird auch das beſte ſein. Ich führe Sie bis an die Tür
und warte ab, wie weit Ihr Einfluß geht. Es iſt übrigens nicht
recht von mir, daß ich an dem Erfolg Ihrer Miſſion zweifle. In
ſeinem Innern iſt Nicolai davon durchorungen, daß ihm nichts
anders übrigbleibt, als in längſtens einer Viertelſtunde hinüber
nach Birkenſee zu fahren.”
Noch ein paar Schritte durch zwei oder drei Räume, und die
Tür war erreicht, von der Kroß geſprochen hatte. Er legte ſeine
Hand auf den Arm Suſannes. Sie fühlte dieſe Hand warm und
ſchwer auf ihrer kühlen Haut. Sie ſah dem ſchlanken, eleganten
Mann ins Geſicht, in dem eine gütige Ermunterung lag. Und
doch zögerte ſie. „Beantworten Sie mir eine Frage, Herr von
Kroß: „Wie weit iſt man drüben in Birkenſee in dies alles
ein=
geweiht?”
Der Rittmeiſter ſchien erſtaunt. „Nicht im geringften . . . gar
nicht! Wo denken Sie hin? Chriftian und ſeine Schweſter ahnen
nichts. Von Nicolai wiſſen ſie nur, daß ihn irgend etwas hindert
anzunehmen, was die Lindemanns für ein großes Glück anſehen.
Henny hütet ſich, ihnen mehr Einblick zu gewähren Und ich habe
drüben nur ſondiert, wie weit Nicolais Weigerung die Gemüter
erregt hat. Wenn er noch im letzten Augenblick erſcheint, wird
man ſich damit begnügen. Man wird alles für falſche
Beſcheiden=
heit hinnehmen . . . nur das Mädel mag etwas merken. Und
die . . . die kann darüber denken, wie es ihr beliebt!“
„Ich wünſchte, gerade ſie möge es nicht erfahren!” Suſanne
atmete ſchwer, fühlte den Blick des Rittmeiſters auf ſich ruhen.
Dann drückte ſie die Klinke nieder und überſchritt die Schwelle.
Verwundert ſah ſie durch das große Zimmer, bis ſie wahr
nahm, daß Nicolai drüben an einem der Fenſter in einem Seſſel
zurückgelehnt ruhte. Er ſchlief.
Sie hatte Verſtändnis für dieſen Schlummer, der gewiß
unge=
rufen gekommen war. Was mochte Richard in dieſen Tagen
ge=
litten, wie wenig Ruhe mochte er gefunden haben! Auf den
Ze=
henſpitzen trat ſie näher. Sah ſein Geſicht mit den geſchloſſenen
Augen, mit den eigenſinnig zuſammengepreßten Lippen.
Schweiß=
tropfen perlten auf ſeiner Stirn. Er bot kein Bild des
Frie=
dens .."
Sie beugte ſich nieder und weckte ihn, indem ſie ihn küßte. Er
fuhr zuſammen, erkannte Sufanne und glaubte doch, er täuſche
ſich. Dann nannte er ihren Namen, ſprang empor und nahm ſie
in ſeine Arme.
„Kroß hat dich zu mir gebracht?” Und er preßte ſeine Lippen
auf ihr Geſicht, ihren Hals, ihre Schultern.
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Preisen, wie sich wohl nie mehr eine
Gelegenheit bietet. — Bedingungt
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Sonntag, den 5. Mai 1929
Süſanne fühlte ein Schwinden ihres Willens. Vernunft,
Lo=
gik, Beſinnung ſchienen in weite Ferne gerückt. Wortlos genoß
ſie die Zärtlichkeit dieſes Wiederſehens, von dem ſie wußte, daß
es ein Auseinandergehen war.
„Wo iſt der Rittmeiſter?” fragte Nicolai, von irgendeinem
Gedanken gepackt.
Er iſt mit mir gekommen. Aber er will, daß wir uns zuerſt
ausſprechen.”
„Ich muß wiſſen, was er in Birkenſee erreicht hat.”
„Das ſoll ich dir ſagen: nichts!“
Er ſtarrte ſie faſſungslos an. „Nichts? Wie ſoll ich das
ver=
ſtehen?
Seite 15
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„Iſt es nicht genug, daß er mich hierhergerufen hat? Oder
willſt du noch länger allein an dieſem Unglück ſchleppen?“
Er begann zu durchſchauen, was ihre Anweſenheit bedeute.
„Du haſt mit Kroß geſprochen?”
„Er hat mir alles erzählt . . , ſoweit er es erzählen durſte.
Das andere errate ich.
Nicolai mied ihren Blick und ging unſicheren Schrittes zu
dem Seſſel zurück. Dort brach er zuſammen, ſchlug die Hände
vors Geſicht
Suſanne ſetzte ſich auf die Lehne, bettete ſeinen Kopf an ihre
Bruſt. Ueberwältigt von ihrer Liebe, ſchmiegte ſie ihr Geſicht in
ſein Haar. So blieben ſie in einer Verſunkenheit des Schmerzes
und der Hingabe.
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„Was muß du von mir denken, Suſanne!”
„Närriſche Anſicht! Ich weiß, daß du mich lieb haſt. Was
vor=
her geſchah, ſteht auf einem anderen Blatt. Aber es hat Geltung,
Richard! Jedes Wort iſt richtig, das Kroß dir vor ſeiner Fahrt
nach Birkenſee ſagte!
„So ſprichſt du?” fragte er betroffen.
„So ſpreche ich, für die du ſtets der geliebteſte Menſch bleiben
wirſt. Gerade ich ſage es, weil ich weiß, wie es in dir ausſehen
würde, wenn du anders handelſt.”
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Er nickte mit verſchleiertem Blick. Seine Hände ſchloſſen ſid
noch feſter um die Suſannes. Noch einmal küßte er ſie, aber es
lag keine Leidenſchaft in dieſem Kuß, eher ein leiſes, banges
Ver=
zichten. Plötzlich ſtand er auf. Zweimal, dreimal durchſchritt er
das Zimmer, hielt dann vor Suſanne inne, die noch immer
zu=
ſammengekauert auf der Lehne des Seſſels ſaß.
„Ihr ſeid alle ſo vernünftig! Nur ich hatte die Vernunft drei
Tage lang beiſeite geſchoben!" Ihr ſeht auch weiter als ich, du
und Kroß. Na, da werde ich alſo mit dir hinüber nach Birkenſee
fahren, und wir werden Verlobung feiern!“
Das klang ſo erbittert, daß es Suſanne ſchmerzte. Aber ſie
wollte alles tun, den Abſchied abzukürzen. Sie wußte, daß ſie ſich
in dieſem Zwiegeſpräch nicht lange mehr aufrecht halten würde.
„Ja wir müſſen hinüberfahren, Richard. Ich bitte dich, erleichtere
es uns beiden! Du wirſt Kroß deinen Entſchluß mitteilen, und
von dieſem Augenblick an gehen wir beide nebeneinander her, als
wäre nie zwiſchen uns etwas anderes geweſen. Am Eingang
von Birkenſee trennen wir uns. Du entſchuldigſt dein
verſpäte=
tes Erſcheinen, und ich werde behaupten, ich hätte im Garten
geſeſſen.”
„Und dein Verlobter?”
„Laß das meine Sache ſein! Der iſt glücklich, wenn er an
etwas glauben darf, was ich ihm ſage. Nun rufe den
Ritt=
meiſter!“
Für einen Augenblick ſchien es, als wolle ſich Richard Nicolai
ihr noch einmal nähern, dann drehte er ſich um, eilte zur Tür und
öffnete ſie. „Hallo, Kroß — alles in beſter Ordnung!“
Sie fühlte die bittere Fronie und erriet, daß die Mächte der
Verzweiflung von ſeiner Seele Beſitz ergriffen hatten.
*
Rittinghaus war kein ſchlechter Pingpongſpieler. Es wäre
ihm unter anderen Verhältniſſen ſicherlich gelungen, ſelbſt einem
Gegner wie Guſtl Mayreder energiſchen Widerſtand zu leiſten;
aber ſeine Nerven verſagten den Dienſt, als er die ſchadenfrohen
Geſichter ſah, das Gelächter der Damen und Herren vernahm,
das ſeine Niederlage im voraus verkündete, und daran dachte,
wie ſehr er dieſen weichlichen Wiener haßte. Seine Hand zitterte
vom erſten Aufſchlag bis zum letzten Ball. Mit
zuſammengepreß=
ten Zähnen ſuchte er immer wieder ſein Beſtes zu geben, aber es
mißglückte angeſichts der unheimlichen Sicherheit ſeines Wider=.
Der dicke Rechtsanwalt Billing hatte das Amt des
Schieds=
richters übernommen. Auch er mißbrauchte es zum Schaden des
ſchwächeren Spielers, da er von Zeit zu Zeit launige
Bemerkun=
gen einflocht. Einmal rief er: „Na, Herr Rittinghaus, hier fällt
Ihnen aber weniger ein als am Schreibtiſch!” Und ein andermal:
„Kein Mark und keine Kraft im Schlag, mein Lieber! Was ſoll
das in Ihrem Alter heißen?
Daß Rittinghaus dieſe halbe Stunde überlebte, bewies ſeine
robuſte Geſundheit. Einige Male ſpürte er einen ſtechenden
Schmerz in der Herzgegend, beſonders dann, wenn Mayreder zu
einem ſeiner tödlichen Schmetterbälle anſetzte und er hilflos
da=
ſtand unter dem dröhnenden Gelächter ſeiner Umgebung.
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Nummer 124
Sonntag, den 5. Mai 1920
Ceite 17
Frühling am Rhein.
Graf Zeppelin” über Wien.
Baumblüte unter dem Lorelei=Felſen.
Unſer „Graf Zeppelin” über der Wiener Innenſtadt.
Das prachtvolle Luftſchiff „Graf Zeppelin” hat die Strecke Friedrichshafen—Wien in 4 Stunden
Minuten zurückgelegt. Brauſender Jubel begrüßte den Luftrieſen, als er in geringer Höhe über
Wien kreiſte. Auf unſerem Bilde iſt links im Hintergrunde das Wiener Rathaus zu ſehen.
Leich und Ausland.
Zwei Poſtbeamte in einem Tunnelaufzug
tödlich verunglückt.
Frankfurt a. M. Ein ſchwerer Unfall, dem
zwei Poſtbeamte zum Opfer gefallen ſind, ereignete
ſich geſtern früh, kurz nach 4 Uhr, beim Poſtamt 9
am Frankfurter Hauptbahnhof. Die beiden
Poſtbeam=
ten Hügele und Mehling, die einen beladenen
Hand=
wagen im Aufzug vom Poſttunnel im Kellergeſchoß
nach dem Bahnſteig zu befördern hatten, ſind aus
noch nicht aufgeklärter Urſache hierbei tödlich
verun=
glückt. Die amtliche Unterſuchung iſt im Gange.
Im Auto erſchoſſen.
Kaſſel. Freitag nachmittag um 4 Uhr fand
man auf der Warburger Landſtraße, hinter
Obervell=
mar, in der Nähe des Lokals Waldesluſt, einen Mann
in ſeinem Auto erſchoſſen auf. Der Mann hatte die
Türgriffe vom Wagen entfernt. Wie ſich
heraus=
ſtellte, handelt es ſich um den Inhaber eines
Kaſ=
ſeler Konfektions= und Manufakturwarengeſchäftes.
Die Motive zu der Tat ſind nicht klar, werden aber
wahrſcheinlich in Familienverhältniſſen Gegründet
ſein.
Ein Schmutzfink.
Wiesbaden. Eines der bekannteſten Bücher
des Schriftſtellers Joſeph von Lauff: „Die heiligen
drei Könige”, ein Roman vom Niederrhein, befand
ſich auch in der hieſigen Landesbibliothek, um
ausge=
liehen zu werden. Als eines Tages das Buch
ange=
fordert wurde, gab es der Leiher mit Entſetzen dem
Bibliothekar zurück: Es war von Anfang bis Ende
durch die unmöglichſten, nicht wiederzugebenden
hand=
ſchriftlichen Randbemerkungen verſehen. Ihr Inhalt
war in höchſtem Maße ſchamlos und rief Empörung
hervor. Man forſchte nach, wer das Buch zuletzt
ent=
liehen hatte. Es war der Opernſänger Hermann
Zei=
ler von hier. Er gab zu, gewohnheitsmäßig Bücher,
die er leſe zu kritiſieren und die Kritik ſofort
anzu=
werken. Dies habe er auch bei dem Lauffſchen Buche
getan, aber vergeſſen, dieſe nur für ihn beſtimmten
Bemerkungen auszuradieren. Wegen
Sachbeſchädi=
gung erhielt er einen Strafbefehl in Höhe von 50 Mk.
Bei dieſem beruhigte er ſich nicht, wie er angab, aus
wirtſchaftlichen Gründen, und ſo kam es, daß durch
ſeinen Einſpruch die Angelegenheit vor dem
Wies=
badener Schöffengericht verhandelt wurde. In der
Sitzung kamen verſchiedene Randbemerbungen zur
Verleſung, die jedem die Schamröte aufs Geſicht
trei=
ben mußten. Sie wiederzugeben iſt unmöglich.
Selbſt vor dem „Heiligen Geiſt” machte der Sänger
nicht Halt und ſchrieb das denkbar Unflätigſte dazu.
Die Anmerkungen und Bemerkungen bewegen ſich
durchaus auf ſexuellem Gebiet. Wegen ſchwerer
Sach=
beſchädigung, die der Angeklagte vorſätzlich begangen,
erkannte das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe von
einem Monat, da derartige Gemeinheiten, wie der
Vorſitzende ausführte, in einem dem öffentlichen
Ver=
kehr zur Belebung und Erholung dienenden Buch,
nur mit einer Freiheitsſtrafe geahndet werden
könn=
ten. Daß der Angeklagte der Landesbibliothek das
derart beſudelte Buch erſetzt hat, könne nicht
ſtrafmil=
dernd ins Gewicht fallen.
Grober nächtlicher Unfug.
Bingerbrück. Von jungen Burſchen wurde
ein ſieben Zentner ſchweres Teerfaß auf das
Bahn=
gelände gerollt, das ſpäter von einer Lokomotiwe
erfaßt und zur Seite geſchleudert wurde. Durch
dieſen groben Unfug war die Betriebsſicherheit der
Reichsbahn und das Leben von Menſchen gefährdet.
Die Polizei iſt den Uebeltätern auf der Spur.
Das Europahaus wird weiter gebaut.
Berlin. Die Baukriſe, die das Stadtbild am
Anhalter Bahnhof verſchandelte, ſoll endlich
ver=
ſchwinden. Das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium hat
den Entwurf für das Europa=Hochhaus=Hotel
geneh=
migt, nach dem die Stochwerkszahl des Gebäudes auf
10 Obergeſchoſſe verringert und der baupolizeilich
be=
auſtandete Hof ſo geſtaltet worden iſt, daß er allen
Forderungen der Behörden entſpricht. Das Hotel
ſoll 700 Betten enthalten und damit das größte und
modernſte Hotel Deutſchlands werden.
Funkdoppelprogramm für Berlin.
Berlin. In nächſter Zeit wird man den
Ver=
ſuch unternehmen, die Einführung eines
Doppelpro=
gramms in den Berliner Unterhaltungsfunk zu
ver=
wirklichen. Man will probeweiſe zwei verſchiedene
Programme über die Sender Berlin=Witzleben und
Berlin=Boxhagenerſtraße gaben.
Der Bau der größken Schleuſe Deutſchlands beginnk.
Der Entwurf für die Nordſchleuſe bei Bremerhaven.
Zur Grundſteinlegung der Nordſchleuſe
in Bremerhaven am 4. Mai 1929.
Bremen. Der moderne Ueberſee=Paſſagier=
Verkehr ſteigert ſeine Hilfsmittel in immer neuen
Anlagen. Das gilt nicht nur für die Schiffe, auch für
die Häfen und ihre Einrichtungen. In Bremerhaven,
dem erſten deutſchen Paſſagierhafen, wurde vor etwa
Jahresfriſt der Columbus=Kai dem Verkehr
überge=
ben: der europäiſche Bahnhof am Mcer. Dieſe
Ozean=
halteſtelle erlaubt Ueberſeedampfern aller Größen ein
direktes Anlegen und Umſteigen der Paſſagiere in den
Kontinentalexpreß. Dasſelbe Bremerhaven, die
Toch=
terſtadt Bremens, weiſt jetzt durch die
Grundſtein=
legung der Nordſchleuſe die Oeffentlichkeit auf ein
ebenſo kühnes wie gewaltiges Bauwerk hin. Um den
modernſten und größten Paſſagierdampfern, vor
allem den künftigen Lloyddampfern „Bremen” und
„Guropa”, das Einlaufen in die Binnenhäfen zu
er=
möglichen, iſt eine Seeſchleuſe im Entſtehen
begrif=
fen, die in ihren Ausmaßen die vielgenannten
Schleu=
ſen des Panamakanals, des Londoner Tilbury=Docks
und die Gladſtone=Dock=Schleuſe in Liverpool noch
übertrifft.
Der Bau der Nordſchleuſe wurde ſchon vor dem
Kriege begonnen, kam 1916 zum Stillſtand und wurde
1927 wieder aufgenommen. Die Schleuſe wird
zwi=
ſchen den Toren eine Länge von 372 Metern
aufwei=
ſen, eine Breite von 60 Metern in der Kammer und
von 45 Metern in den Einfahrten zeigen. Unter der
Vorausſetzung, daß weiterhin, wie zurzeit, 1000
Ar=
beiter mit dem Bau beſchäftigt ſind, rechnet man auf
eine Bauzeit von etwa vier Jahren.
Ein Vorhafen von 350 Meter Länge verbindet
die Schleuſe mit dem Meer; ein 450 Meter langes
und 240 Meter breites Wendebecken ſchließt ſich der
Schleuſe an und bietet durch einen
Verbindungs=
kanal den Weg zu den übrigen Hafenanlagen
Bre=
merhavens. Ueber den Verbindungskanal führt eine
gewaltige Drehbrücke auf Stützzapfen, in ihrer
Kon=
ſtruktion von beſonderem techniſchen Intereſſe. Die
Brücke wird außer zwei Eiſenbahngleiſen eine
zwei=
ſpurige Straße aufweiſen, um die Verbindungen
zwiſchen Stadt, Columbusbahnhof und Flugplatz zu
ermöglichen.
Unter den zehn größten Seeſchleuſen der Welt,
zu denen außer der Nordſchleuſe noch drei weitere
deutſche (Kaiſer=Wilhelm=Kanal, Wilhelmshaven,
Em=
den) gehören, wird die Nordſchleuſe in ihren
Aus=
maßen an zweiter Stelle ſtehen, nur noch übertroffen
von jener in Ymuiden bei Amſterdam.
In Anweſenheit der intereſſierten bremiſchen
Kreiſe ſowie der Vertreter der mit der Hanſaſtadt
zuſammenarbeitenden Reichs= und Reichsbahnbehörden
und der Provinz Hannober iſt am Samstag in
Bremerhaven der Grundſtein zur Nordſchleuſe gelegt
worden. Die Schleuſe wird im Laufe des Jahres 1932
fertiggeſtellt ſein.
Vierzehn Häuſer eingeäſchert.
Linz. Geſtern nacht brach in dem Flecken
Has=
lach ein Brand aus, durch den 14 Häuſer eingeäſchert
wurden. Es ſcheint Brandſtiftung vorzuliegen, da in
letzter Zeit wiederholt Brandlegungsverſuche
unter=
nommen worden waren.
Erdbeben in Perſien.
Konſtantinopel. Wie aus Teheran
gemel=
der wird, wurde Freitag früh in den Bezirken
Me=
ſched und Aſterabad ein ſtarkes Erdbeben verſpürt.
Es wurden, wie bisher bekannt, vier Dörfer
verſchüttet. Auf ſofortige Anordnung der
Re=
gierung wurden Truppen entſandt, um der
Bevöl=
kerung zu helfen und ſich an den
Aufräumungs=
arbeiten zu beteiligen. Nach unbeſtätigten Gerüchten
ſollen 600 Perſonen getötet worden ſein.
— Ein weiteres Erdbeben wurde an der
afghaniſch=
perſiſchen Grenze bemerkt. Einzelheiten darüber ſind
noch nicht eingetroffen.
Einbruch in der Anglobank in Wien.
Wien. Im Gebäude der Anglobank wurde
vor=
geſtern ein Einbruch entdeckt, bei dem die Täter durch
Aufſprengen einer eiſernen Kaſſe etwa 30000
Schil=
ling erbeuteten. Die offenbar mit ganz neuen
Ein=
bruchswerkzeugen ausgerüſteten Einbrecher dürften
ſich vor Toresſchluß eingeſchlichen haben.
Die Erdbebenkataſtrophe an der
turkmeniſch=
perſiſchen Grenze.
Moskau. Nach einer Meldung aus Aſchabad
lag das Zentrum des Erdbebens auf perſiſchem
Ge=
biet an der Grenze Turkmeniens. Unkontrollierten
Nachrichten zufolge ſollen in drei perſiſchen Dörfern
tauſend Perſonen umgekommen ſein. Viele
Ortſchaf=
ten ſeien völlig zerſtört worden. Auf Erſuchen der
perſiſchen Lokalbehörden beſchloß die turkmeniſche
Re=
gierung, die perſiſche Bevölkerung umgehend mit
mediziniſchen Hilfsmitteln und Lebensmitteln zu
un=
terſtützen.
* Eine mißglückte Senſakion.
Immer wieder berührt es merkwürdig, wie
ge=
rade eine gewiſſe Preſſe ſich mit
Privatangelegen=
heiten der Mitglieder der früheren regierenden
Für=
ſtenhäuſer beſchäftigt. Geſchäftstüchtige Reporter
ſuchen und wühlen immer wieder im Privatleben der
einzelnen Angehörigen herum, um ſchließlich doch noch
ihren Leſern allerdings fette Enten aufzutiſchen. Das
Neueſte iſt jetzt die angeblich bevorſtehende Heirat des
Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, des zweiten
Sohnes des Kronprinzenpaares. Dieſer befindet ſich
ſeit einiger Zeit in Amerika auf einer Studienreiſe.
Angeblich ſoll er bei dieſer Gelegenheit in Hollywood
einen Filmſtar kennen und natürlich ſofort lieben
ge=
lernt hoben, ſo daß die Verlobung bereits erfolgt iſt.
Der Prinz ſei zudem bei Ford im Luftfahrtweſen
be=
ſchäftigt, als Angeſtellter, wie alle anderen. Wir
können von einer Seite, die um das Leben des jungen
Prinzen genau Beſcheid weiß, mitteilen, daß an
der=
artigen Gerüchten und Meldungen nicht das
Ge=
ringſte der Wahrheit entſpricht. Daß er ſich in
Ame=
rika aufhält, iſt ja bekannt, und bei einer
Studien=
reiſe iſt es natürlich nützlich, wenn ſich der Reiſende
auch die Fordwerke und ſchließlich die Filmſtadt
Holly=
wood anſieht. Aber es muß nicht gleich ein Filmſtar
friſchweg geheiratet werden, und auch Ford wird
nicht gleich jeden Beſucher in ſeinem Betriebe
an=
ſtellen. Prinz Louis Ferdinand hegtüberhaupt
keine Heiratspläne.
Schwerer Autobusunfall in den Pyrenäen.
Madrid. Bei Lerida in den Oſtpyrenäen
ſtürzte ein vollbeſetzter Aufobus einen 16 Meter hohen
Abhang hinab. 22 Reiſende wurden zum Teil
lebens=
gefährlich verletzt.
Fliegertod.
Paris. Dem „Petit Pariſien” wird aus
Straß=
burg gemeldet, daß ein Unteroffizier des 2.
Jagd=
fliegerregiments bei einem Uebungsflug tödlich
abge=
ſtürzt iſt.
Hundert Kinder beim Einſturz der Rye=Cove=
Schule umgekommen.
New York. Der Verwaltung des Roten
Kreuzes in Richmond (Virginia) ſind von ihren
Ret=
tungsabteilungen Nachrichten zugegangen, wonach
etwa hundert Kinder infolge des durch den
Wirbel=
ſturm verurſachten Einſturzes der Rye=Cove=Schule in
Clinchport umgekommen ſind. Es iſt zu befürchten,
daß noch viele Kinderlcichen ſich unter den Trümmern
befinden. Bisher konnten 19 Kinderleichen geborgen
werden. Unter den mehr als hundert verletzt
ge=
borgenen Kindern befinden ſich ſieben, an deren
Auf=
kommen gezweifelt wird.
* Ein Mordbericht „aus erſter Hand”.
(a) NewYork. Eine durch ihre näheren
Um=
ſtände außergewöhnlich lebendige und dramatiſche
Schilderung einer gerade vor ſich gehenden
Mordtat hat kürzlich eine umfangreiche
Zuhörer=
ſchaft von Rundfunkteilnehmern in Amerika in leicht
verſtändliche Erregung verſetzt. Ueber ein großes
Gebiet mit einem Radius von vielen hundert
Kilo=
metern lauſchten die Radioteilnehmer einem von der
Station Dallas im Staate Texas ausgeſandten
Kla=
vierſolo, in deſſen Finale plötzlich ein heftiger Knall
tönte. Der Rundfunk=Anſager, der gerade die
Mit=
teilung der folgenden Programm=Nummer
vorberei=
tete — es war noch am hellen Nachmittag — ſah vom
Mikrophon auf und zur Straße hinunter in dem
Glauben, es ſei ein Automobilreifen geplatzt. Aber
was er da ſah, war etwas ganz anderes, und ſofort
gab er den Rundfunkteilnehmern als
unvorherge=
ſehene Improviſation eine Schilderung des
aufregen=
den Vorfalles, deſſen Zeuge er war. — Der Direktor
der Lokalbank von Dallas, Oville Matthews, raſte
mit erhobenem rechten Arm über die Straße,
wäh=
rend er die Linke an die Bruſt preßte. Während die
Paſſanten panikartig nach allen Seiten flüchteten,
ſtürzte hinter dem offembar verwundeten Mann ſein
Mörder her, der aus einem Revolver fortdauernd
Feuer gab. Jeder dieſer Schüſſe war — durch die
erregte Erzählung des Anſagers hindurch — für
jeden Rundfunkteilnehmer deutlich vernehmbar. Vor
einer Hoteltreppe ſank Matthews, von mehreren
Kugeln durchbohrt, entſeelt zuſammen, der Täter
wurde von herausſtürmenden Poliziſten auf der
Stelle verhaftet. (Wie ſich ſpäter herausſtellte, war
es ein Farmer, der ſich mit dem Direktor wegen eines
Verſicherungsgeſchäftes überworfen hatte.) Den
nun=
mehr wieder programmäßig einſetzenden
Darbietun=
gen ſollen die Rundfunkteilnehmer nicht mehr allzu
große Aufmerkſamkeit gewidmet haben.
11. Tauchen Sie einen
verdeck=
ten Zipfel in kaltes Wasser!
Drücken Sie ihn fest über einem
weißen Papier oder Tuch aus!
Das ablaufende Wasser muß
kklar und unverfärbt bleiben.
2. Waschen Sie das Stück in
kalter Persillösung durch
leich-
tes Stauchen und Drücken!
Kurze Naßbehandlung ist in
allen Fällen ratsam.
3. Spülen Sie kalt, und geben
Sie dem letzten Spülwasser
zur Farbenauffrischung einige
Tropfen Essig bei!
4. Entfernen Sie die noch
an=
haftendeNässe durchEinrollen
des Stückes in
feuchtigkeitauf-
saugende weißie Tücher (weiße
Prottiertücher)!
5. Breiten Sie das Stück zum
Trocknen auf weiße Tücher,
aus! Meiden Sie dabei Sonne,
und Ofennähe. Kunstseide,
bügelt man mit mäßig warmem
Eisen.
Wer so wäscht, hat immer Erfolg!
Seite 18
Sonntag, den 5. Mal 1929
Nummer 124
4
W
Richtiges Waschen und Trocknen der Wolle,
Seide undKunstseide ist erste Voraussetzung ihrer
sorgsamen Pflege!
Persil ist für alle zarten Stoffe ein ebenso
schonendes wie wirksames Erneuerungsbad!
In einfacher kalter Persillösung werden die
empfndlichen Gebilde tadellos sauber und
Farbentrisch.
Prüfen Sie immer zuerst die Waschbarkeit!
V1448
Nur in Originalpackung — niemals lose.
Hersteller auch von Henko — Henkels Wasch- und Bleichsoda.
3. Mai 1929
A LeTA
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 18
AaI
InnnnnannnkannnnnnnnnnnnnnnnännEnnnat
A
Dummheiten des Alltags.
Von Gerhard Stahl.
Hand aufs Herz! Haben Sie niemals eine Dummheit
begangen? Haben Sie in jeder Situation und zu jeder Seit
immer einen kühlen Kopf bewahrt, iſt niemals das berühmte
Cemperament mit Ihnen durchgegangen, hat der
Reflex=
mechanismus Ihres Nervenſuſtems immer ſo prompt und
ſicher gearbeitet, als ob ihm das Hirn nach „reifer Ueber=
-
4
Der Maun, der unter der Normaluhr nach der Seit fragt.
legung” erſt entſprechende Anweiſungen gegeben hätte —?
Wo iſt der Mann, der von ſich zu behaupten wagt, daß
er immer richtig, niemals unrichtig — alſo dumm!
gehandelt hat?
Mit den Dummheiten iſt es ſo wie mit den Lügen. Es
gibt keinen Menſchen, der niemals gelogen hat — er braucht
deshalb noch lange kein Lügner zu ſein. Ein Lügner iſt, wer
ſtändig bewußt oder aus einem inneren Drang heraus
Un=
wahres ſagt und verbreitet. Ein Dummkopf iſt, wer
auch in ſolchen Situationen das Unrichtige ſagt und tut, in
denen die Mehrheit das Nichtige tun würde. Aber wer ſich
die kleinen geſelligen Lügen des Alltags zuſchulden kommen
läßt, der iſt noch lange kein Lügner, und wer jene
Dumm=
heiten des Alltags begeht, von welchen hier die Nede ſein
ſoll — den darf man noch keinen Dummkopf ſchimpfen. Und
nun haben wir Ihnen das Bekenntnis leicht gemacht: Sie
ſind garantiert kein Dummkopf; aber — Hand aufs Herz!
— haben Sie niemals —?
Die kleinen Dummheiten des Alltags ſind unſchuldiger
Natur, ſie ſchaden niemand und tun niemandem weh, ſie
werden in den allermeiſten Fällen gar nicht bemerkt, und
wenn ſie bemerkt werden — du mein lieber Gott, unſere
Zeit iſt ſo reich an kleinen Ausreden, es iſt mal die
Nervo=
ſität, mal das Cempo unſerer Cage, mal die Zerſtreutheit,
mal das Wetter und mal die Schwiegermutter daran ſchuld
geweſen.
Wenn wir die Ausreden herzhaft prüfen, ſo kommen
wir freilich darauf, daß ſie nur leere Worte ſind. Denn
was iſt ſchon Nervoſität oder Zerſtreutheit? Eine kleine
Störung im Nervenſyſtem. Und was iſt Dummheit, richtige,
Der Mann, der mit dem Sündholz ins Benzinfaß leuchtet,
um nachzuſehen, ob es leer iſt...
handgreifliche Dummheit? Nun — auch eine Störung, eine
etwas größere zwar, aber immerhin — — die kleinen und
großen Dummheiten ſind Brüche mit gleichen Nennern.
Große Genies ſind, wie die Erfahrung lehrt, nie weit vom
Wahnſinn entfernt, und auch der klügſte Menſch hat
irgend=
wo ſo einen kleinen Anſatz zum Dummkopf.
Wer eine Naturgeſchichte der kleinen Dummheiten
ſchreiben will, muß ſie in zwei große Gruppen einteilen. Es
gibt bewußte und unbewußte Dummheiten.
Die bewußte wird dem, der ſie begeht, war nicht als
„Dummheit” bewußt, aber er weiß immerhin, was er tut.
Die Unbewußte aber iſt eine Sache der Nachläſſigkeit oder
der Serfahrenheit. Wenn ein Mann unter der Normaluhr
ſtehend nach der Seit fragt, dann iſt das eine unbewußte
Dummheit, denn er weiß ſchließlich, was er tut; aber wenn
einer in ſeinem „Duſel” morgens mit der Friſierhaube auf
den Kopf ins Bureau geht, ſo ſtellt er ſich unbewußt dumm,
denn er weiß ja nicht — oder wir wollen annehmen, er
wüßte es nicht — daß ſeine Coilette nicht ganz
vorſchrifts-
mäßig iſt.
Unſer Seichner hat ſich aus den täglichen Dummheiten
einige hübſche Beiſpiele herausgeſucht. Da iſt einmal der
ſchon genannte Mann mit der Normaluhr. Hier gibt es
natürlich zwei Möglichkeiten. Vielleicht weiß er wirklich
nicht, daß über ſeinem Kopf die Normaluhr ſteht — dann
hätte er aber aufpaſſen müſſen, denn ehe man einen eiligen
Paſſanten mit ſeiner Frage beläſtigt, ſieht man ſich einmal
um, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt, die
genaue Seit zu erfahren. Oder aber — der Mam geht
täglich den gleichen Weg und ſieht die Normaluhr täglich
mit Augen, ohne ſich bewußt zu werden, daß dieſe Uhr nur
den einen Sweck erfüllt — ihm anzugeben, wieviel Uhr es
iſt. Es gibt ſolche Seitgenoſſen. Sie ſehen und bemerken
alles, aber ihr Geiſt reagiert nicht darauf. Sie ſind wie
AO
S(El
L
„Bitte —”, „o bitte, nach Ihnen”, „aber bitte —” uſw.
jener zerſtreute Profeſſor, der ſeine eigenen Kinder danach
fragt, wie ihr Vater heiße. —
Ein anderes Beiſpiel! Der Mann, der mit dem
Zünd=
holz ins Benzinfaß leuchtet, um zu ſehen, ob es leer iſt.
Das iſt ein kitzliger Fall, denn er ſtreift an richtige
Dumm=
heit. Vielleicht iſt der eine oder andere geneigt, dieſes
kleine Vergehen, das große Folgen haben kann, mit
Un=
wiſſenheit zu entſchuldigen. Aber — pardon! — kann es
denn Menſchen geben, die im Seitalter des Autos nicht
wiſſen, daß Benzin immerhin nicht unverbrennbar iſt? Und
wenn es ſo jemanden gäbe — wie käme er dazu, ſich um
den Inhalt von Benzinfäſſern zu kümmern? Nein, der
Mann, der dieſe Dummheit begeht, hat ſicherlich
viel mit Benzin zu tun, er leuchtet nicht aus reiner
Neu=
gierde ins Faß, er muß wiſſen, ob noch etwas darin iſt, er
weiß auch, daß das Seug brennt. Aber für ihn iſt das
Streichholz jetzt nur eine Lichtquelle. „Er denkt nicht ſo
weit” — heißt es in ſolchen Fällen.
Und da iſt noch ein komplizierter Fall: der Mann, der
an der Salmiakflaſche riecht, um feſtzuſtellen, ob Salmiak
drin iſt. Hier müſſen wir alle die Leute um Verzeihung
bitten, die ſchon einmal Salmiak in die Naſe bekommen
haben, weil ſie dachten, es ſei Eau de Cologne. Es gibt ja
natürlich käum eine andere Möglichkeit, zu erfahren, was
in ſo einer Flaſche enthalten iſt: man muß daran riechen.
Aber in dem Fall, den wir meinen, weiß der Mann, daß es
eine Salmiak=Flaſche iſt. Und er will ſich nur vergewiſſern,
InaT
ob es wirklich ſo iſt und ob nicht inzwiſchen jemand Honig
hineingegoſſen hat. Wenn er überlegt handelt, wettet er
90 zu 10, daß er einen Erſtickungsanfall bekommt und
weinen muß. Er wird alſo ſehr, ſehr vorſichtig daran
ſchnuppern. Aber wer handelt in ſo kleinen Dingen
über=
legt! Her mit der Flaſche!. Iſt Salmiak drin? Eine kleine
Ohnmacht — ja, es iſt wirklich Salmiak! Er hätte dieſe
Der Mam, der an der Flaſche riecht, ob es wirklich —
Salmiak iſt.
Gewißheit billiger haben können!
Ein Kapitel für ſich ſind die höflichen Dummheiten. Der
„gute Con, iſt ja auch für einen Großteil aller Lügen
ver=
antwortlich, die täglich verzapft werden, und von den
täg-
lichen Dummheiten kommen auch viele auf ſein Konto. Wenn
zwei Leute ſich mit unendlichen Höflichkeitsfloskeln in die
Straßenbahn komplimentieren, während die Fahrgäſte
un=
geduldig nach der Uhr ſehen und der Schaffner vor Wut
zerſpringt, ſo tun ſie zwar der Höflichkeit Genüge, aber ſie
begehen gleichzeitig auch eine Dummheit. Die raſche
Ab=
wicklung des Verkehrs iſt wichtiger als der ganze gute Con.
Es iſt die tupiſche „unbewußte Dummheit”, die hier
be=
gangen wird.
Eine ausgemachte Dummheit iſt es auch, wenn ſich einer
vom andern ein Streichhölzchen „leiht”, eine Cransaktion,
die man Cag für Cag überall beobachten kann. Es wäre
durchaus korrekt gehandelt, wenn der Bittſteller am
näch-
ſten Cag bei ſeinem Partner vorſpräche, um ihm das
Hölz=
chen wieder zurückzubringen. Aber von ſo einem Fall hat
man noch nie etwas gehört. Der Mann „leiht” ſich das
Streichhölzchen ſchon mit dem Bewußtſein aus, daß er es
nie zurückerſtatten wird. Da hätte er doch wahrlich ſagen
können: Bitte geben Sie mir ein Streichholz. —
Soll man die „tägliche Dummheit” bekämpfen? Ich bin
dagegen. Dem Manne, der ins Benzinfaß leuchtet, möge
man ſein gemeingefährliches Handwerk legen. Die anderen
aber mögen tun und laſſen, was ſie wollen. Wie troſtlos und
öde wäre das Leben ohne das bißchen Würze der —
täg-
lichen Dummheit!
Aus unſerer Dummheiten=Mappe.
An vielen Haus= und Wohnungstüren ſieht man neben
dem Klingelknopf ein Schild, darauf ſteht
Klingel.
Der Beſitzer iſt ein wohlwollender Mann, er will nicht,
daß jemand ſeinen Klingelknopf für — für einen
Pfann=
kuchen hält.
Neben den Bahnübergängen ſind Schilder angebracht
mit folgender Aufſchrift:
Ueberſchreiten verboten —
wenn Schranke geſchloſſen.
Der heilige Bureaukratins, den dies zum Verfaſſer
hat, bedenkt nicht, daß Menſchen, Ciere und Maſchinen,
denen das mechaniſche Hindernis überwindlich erſcheint, vor
ſeiner Cafel gewiß auch nicht zurückſchrecken werden.
In einem Modeſalon ſah ich folgende Aufſchrift: „Dieſes
Originalmodell ſollte jede Dame tragen!“
Der vielſeitigſte aller Berufe.
Die Hausfrau muß alles können.
Von Clara Angermund.
Die Behörden und die öffentliche Meinung verſagen der
Haus=
frau die Anerkennung ihrer häuslichen Cätigkeit als „Beruf”.
Eine Gattin, die das Kochen und Wirtſchaften anderen überläßt,
dafür aber irgendeinem kleinen Erwerb nachgeht — — die darf
ſich mit einigem Stolz „berufstätige Frau” nennen und auf ihre
Mitſchweſtern herabſehen, die — noch immer in vorzeitlichen
An=
ſchauungen ſteckend — nichts „ſind”. Wer ein bißchen Maſchinen-
Säuglingspflegerin, Kinderſchweſter, Erzieherin, Lehrerin — vier
Berufe, aber ſie machen noch nicht die „Hausfrau” aus.
ſchreiben oder ein bißchen Kleckſen oder ein bißchen
Schrift=
ſtellern oder Putzmachen oder ſonſt etwas kann — der iſt ein
ganzer Menſch. Wer aber „nur” Wirtſchaft führt, kocht,
ſchnei=
dert, ſtrickt, ſtopft, putzt, Kinder erzieht, Wirtſchaftgeld
ver=
waltet — — der iſt gar nichts. Dieſes „Nichts=Sein” führt vor
der Behörde die offizielle Benennung „Private”, vor den lieben
Mitmenſchen den Citel „Hausfrau”. Die Hausfrau iſt, ſeitdem es
„emanzipierte”, ſelbſtändige Frauen gibt, nur noch ein halber
Menſch, denn ſie kann nichts und ſie verdient kein Geld. Sie iſt
eine beſſere Aufwartefrau. —
Was ſagt die Bezeichnung „Hausfrau”?. Sie ſtammt aus
einer Seit, in der ſie gleichbedeutend mit Hausherrin war. Dieſe
Wirtſchaften, Kochen, hungrige Mäuler füttern, Einkaufen,
Ab=
waſchen, Geld verwalten, Sparen, Sparen — Arbeit für acht
ver=
ſchiedene Berufe — aber die Hausfrau hat noch viel mehr zu tun.
Mein Nabe Daniel.
Von Ernſt Eimer.
In meiner Vogelsberger Heimat ſaß der kleine ſchwarzgraue
Kerl an einem ſchönen Frühlingsmorgen im Unterholz eines
Buchenwaldes.
„Ei, dachte ich, „das gibt ein Modellchen für meine
Mär=
chenbilder” und nahm ihn mit in mein Sommerhäuschen.
Unter=
wegs taufte ich bereits meinen Freund „Daniel” und ſetzte ihn
daheim in einen Hühnerkaſten. Daniel ſchien auch mit ſeiner
neuen Behauſung zufrieden zu ſein, denn er guckte ſich dort recht
gemütlich um.
Naben ſollen nun ſehr gefräßig ſein, aber der meine war
da=
gegen recht beſcheiden, und zwar in einem ſolchen Maße, daß
man ihm den Schnabel aufbrechen und die Brocken gewaltſam
einſchieben mußte.
Ich gewöhnte nun mein neues Modellchen ins Atelier. In
die tiefe Niſche eines kleinen Fenſters quartierte ich es tagsüber
dort ein und ſchmückte die Holzverkleidungen mit grünen Aeſten.
Daniel bekam auch noch einen Spiegel und allerlei bunte glitzernde
Sächelchen zum Spielen. Nun ſah das alles ſchön feſtlich aus,
gerade als wenn er Geburtstag hätte.
In den erſten Cagen ſaß der kleine Kerl aber doch recht
teilnahmslos in ſeiner geſchmückten Klauſe, aber allmählich
begann er ſich für ſeine Umgebung zu intereſſieren. Er ſchaute
ſinnend zum Senſter hinaus, riß die grünen Blätter von den
Aeſten und beguckte ſich mit großer Neugierde im Spiegel. Und
als darin der fremde Kerl nicht weiche wollte, hackte er mit dem
Schnabel feſt darauf los. Aber der Angriff war erfolglos und
da fraß Daniel in ſeier Erregung eine große Ningſchraube auf.
Die ſtand wohl zu ſeiner Verfügung, aber nur zum Spielen.
„Ach, du armer Daniel”, rief mein Cöchterchen Eliſabeth
und fing an zu weinen.
„Nun frißt er endlich allein,” ſagte ich, „und da muß er auch
ſchon ſterben.”
Ganz aufgeregt lief nun Daniel mit ſeiner verſchluckten
Mingſchraube auf dem Senſterſims hin und her.
Cätigkeit beſchränkte ſich auf ein repräſentatives
Befehlshaber=
tum. Gekocht wurde von der Köchin, die Stuben verſah das
es gut ging, mußte ſich die gnädige Frau nicht einmal ſelbſt
an=
ziehen, weil dazu eine Sofe da war. Auf ſo ein nichtstuendes und
in vielen Fällen nichtskönnendes Luxusweibchen darf die
lelb=
ſtändig arbeitende Frau ruhig herabſehen, denn man hat
in=
zwiſchen die Erfahrung gemacht, daß Arbeit keine Schande iſt.
Aber wie groß iſt heute ſchon die Sahl dieſer „Hausherrinnen”?
Sie iſt ihr eigener Neinigungsmeiſter. Sie ſchenerk, kehrt, putzt,
ſie ſaugt Staub, klopft, bohnert — als Nebenbeſchäftigung.
Sie ſind wohl noch da und werden immer da ſein, aber erſtens
haben ſie gelernt, ſich auf anderen Gebieten zu „betätigen”, und
zweitens ich ihre Sahl ſo gering, daß ſie wirtſchaftlich kaum ins
Gewicht fallen. Der Begriff „Hausfrau” fällt heute mit ihnen
nicht mehr zuſammen. Eine Hausfrau iſt ein Weſen, das eine
ganz gewaltige Portion Arbeit zu bewältigen und über ein
Können zu verfügen hat, das nicht für einen, ſondern für zehn
Berufe ausreicht.
Vom Kochen wollen wir gar nicht erſt reden. Es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß die Hausfrau eine perfekte Köchin iſt. Aber
mit dem Kochen allein käme ſie nicht weit. Sie iſt Näherin,
Strickerin, Stickerin, ſie muß reiigen, plätten, kunſtſtopfen kön=
Sie muß überhaupt alles können: Plätten, Nähen, Stricken,
Sticken, Skopfen, es gibt keinen Beruf, den ſie zur Not nicht
ausfüllt. Und dieſes Univerſalgenie mit der Arbeitsleiſtung von
25 Spezialiſten nennt ſich ſtill und beſcheiden: Hausfrau. —
K
„Guck nur, wie er Schmerzen hat”, jammerte Eliſabeth.
„Es wird nicht lange mehr mit ihm dauern”, ſagte ich voller
Ceilnahme, und trug meinen kleinen Freund in den Kaſten.
„Nun wird er ja wohl ausgelitten haben”, dachte ich, als ich
am nächſten Morgen klopfenden Herzens zu meinem Daniel lief.
Aber der ſaß geſund und munter im Ställchen und ſagte „Kräcks”
und die große Ningſchraube lag neben ihm.
Seitdem der Nabe die Schraube geſchluckt hatte, fraß er
nun wirklich allein. Mit einer verblüffenden Sicherheit ſchnappte
er ſogar alle Fliegen auf, die am Fenſterſims in ſeine Nähe
kamen.
Natürlich hatte ich auch ſchon die Dreſſur begonnen.
„Daniel muß ſchlafen”, ſagte ich und ſtreichelte dem Vogel
den Nücken. Da drehte dieſer das Köpfchen herum, ſteckte es
zwiſchen die Flügel, ſchloß die Augen und war mäuschenſtill.
Wenn ich ihn beim Namen rief, damn kam er eilig durch die
Stube gewackelt, ſperrte den roten Schlund auf und ſchnappte
nach ſeinen ihm dargereichten Brocken.
Als Daniel immer ſo ſehnſüchtig durch die Scheiben guckte,
ſetzte ich ihn eines Cages ins offene Fenſter, band ihm aber eine
lange Schnur ans Bein, damit er mir nicht entwiſchen konnte.
Doch der Nabe dachte gar nicht an die Flucht. Er hackte und
zupfte aber mit großem Unbehagen an dem Knoten der Kordel
herum.
„Liebes Freundchen” dachte ich, „du haſt mehr Verſtand wie
ich”, und eilends lief ich hin und löſte die Schwr wieder ab.
„Ach, nun fliegt er ja doch fort”, rief Eliſabeth.
„Fällt ihm gar nicht ein”, ſagte ich.
Daniel flog nun wirklich davon, aber nur auf die Bäume
im Garten. Und als ich dann im Graſe mit einem
Fleiſch=
bröckelchen lockte, da kam der Flüchtling auch ſchon wieder mit
lautem Gekrächze angewackelt.
Der Vabe war nun im Garten daheim, ſah ſich in jedem
Winkel und auf allen Bäumen um und ſteckte in alles ſeinen
langen, neugierigen Schnabel und entwickelte daneben einen
un=
erhörten Appetit. Zu allen Cageszeiten ſaß er vor der Cür und
vor dem Fenſter und klagte ſeinen großen Hunger. Und wenn
ich ihm ſeine Leckerbiſſen in einem Schüſſelchen brachte, da
ver=
ſchlang er zuerſt ein kleimes Ceilchen und ſagte damn:
Hausherrin kommandierte ein Heer von Dienſtboten und ihre ne, ſie muß — will ſie den mannigfaltigen elektriſchen und
Gas=
geräten nicht hilflos gegenüberſtehen — auch etwas vom
Mechä-
niker in ſich haben, ſie muß mehr können, als jede perfekte
Stubenmädchen, die Kinder erzog das Kinderfräulein, und wenn Wäſcherin, da ſie ſonſt von dieſer über die Ohren gehauen
wird, ſie muß ihre eigene Maniküre und Friſeuſe, ihr eigener
Hausarzt, Apotheker, Kammerjäger, Kürſchner, Kellner ſein, ſie
iſt die Sekretärin ihres Mannes, die Lehrerin ihrer Kinder, und
vieles andere mehr. Hauptſächlich und in erſter Linie aber
Säuglings= und Kinderſchweſter, Erzieherin ihrer Kinder und
Kameradin ihres Mannes.
Es gibt kaum einen menſchlichen Beruf, der ein ähnliches
Maß von Energie=Entfaltung, Arbeit und vielſeitigem Können
in ſich ſchließt. Und trotzdem ſoll es kein „Beruf” ſein,
Haus=
frau zu ſein?
Beruf kommt von Berufung. Eine gute Hausfrau, die mit
Leib und Seele bei der Sache iſt, die die Berufung in ſich fühlt,
ihrem Mann eine treue Kameradin zu ſein, aus ihren Kindern
ganze Menſchen zu machen — die iſt teuſendmal eher „
Berufs=
menſch” als die Legion „ſelbſtändiger” Frauen, die irgendein
beſcheidenes, bedeutungsloſes Pöſtchen in der Maſchine des
Alltags eimehmen.
Mütter.
Von Fritz Strauß.
Ein bosniſcher Sigeuner, mit dem ich eine Nacht in einem
einſamen kroatiſchen Bauernhof unter einem Dache zubrachte,
hat mir erzählt, daß die Frau bei ihnen „gar nichts” gelte. Die
Mutter, ja, die ſtünde im hohem Anſehen. Und die Großmutter
würde faſt wie eine Heilige verehrt. Aber die Frau — er zog
die Schultern hoch und machte eine verächtliche Bewegung mit
der Hand. —
Da dachte ich mir im Stillen: Seltſam! Wie brutal
einer=
ſeits dieſe Leute ſind, und wie tief ſie andererſeits das größte
Myſterium der Menſchheit erfaſſen und umwillkürlich drängte
ſich mir die Frage auf: Wie wohl die Mütter überhaupt
hier=
zulande das Schickſal ihrer Söhne im Kriege ertragen.
Eine Woche ſpäter, Anfang Juni 1915, lag ich mit meiner
M. G. K. in einem kleinen ſüdungariſchen Landſtädtchen. Meine
Hauswirtin konnte kein Wort deutſch. Sum guten Glück hatte
mir der Leibarzt des Patriarchen von Karlowitz einen kroatiſchen
Sprachführer zum Andenken geſchenkt. So war wenigſtens eine
notdürftige gegenſeitige Verſtändigung möglich. Da erſchien
plötzlich am nächſten Morgen ein altes Mütterchen von der
Nachbarſchaft und bot ſich mir als Dolmetſch an. Wir
befreun=
deten uns ſehr bald und es kam nun regelmäßig ein bis zweimal
täglich zu mir auf Beſuch. Die alte Frau war eine Slavonierin
und hatte dis zu ihrer Verheiratung in öſterreichiſchen Häuſern
als Köchin gedient. Eines Abends — wir plauderten auf der
Bank vor meinem Quartier — erzählte ſie mir in dem ihr
eigentümlichen ſingenden Confall, von Wien, wie ſchön es dort
geweſen wäre und vom Kaiſer Franz Joſeph. Mit einem Maie
hielt ſie inne und fragte ganz umvermittelt: „Haben Sie auch
noch eine Mutter?” Und als ich bejahte, ſenkte ſie wie in
ſchweren Gedanken das graue, von ſchlicht geſcheiteltem Haar
umrahmte Haupt. Lange blieb ſie ſtill. Dann ſprach ſie leiſe wie
zu ſich ſelbſt: „Drei Söhne hab ich draußen. — Drei Söhne! —
Schon neun Monate lang. Der älteſte iſt 36 Jahre.
Sechsund=
dreißig Jahre. O, das iſt ſchwer für eine Mutter, das iſt arg
ſchwer. Die Frauen — o, die vergeſſen bald — aber die Mutter,
nein, die Mutter nicht, wo ihr Kind hat aufgezogen mit Sorg
und Müh. Das iſt etwas ganz anderes, die Mutter — ja!‟
Die Hände im Schoß gefaltet ſaß ſie neben mir und ſchaute
mit unendlich traurigen Augen ins Leere, indes ihr eine Cräne
nach der andern über die abgehärmte Wange rollte. Ich
ver=
ſuchte ſie zu tröſten, ſo gut ich es vermochte, und ſie von ihren
Gedanken abzulenken. Eine Weile ſchien es mir auch zu
ge=
lingen. Aber als ich ſie dann im Laufe des Geſpräches fragte,
ob es guten Wein hier gäbe, traten von neuem Cränen in ihre
Augen. „O, ſehr guten Wein! — Ich habe noch ein kleines
Krüglein” — und mit den Händen zeigend: „ſo ein kleines
Krüg=
lein voll daheim. Das hab ich extra aufgehoben, und ein Stück
Schinken dazu, für meinen älteſten Sohn, wenn er heimkommt.”
Und dann legte ſie mir die Hand auf die Schulter: „Sie haben
auch noch eine Mutter! Warten Sie, Sie ſollen morgen auch
ein Glas davon haben, von dem Wein für meinen Sohn. — Ein
kleines Krüglein hab ich für ihn wenn er heimkommt, ja!”
„Hat er geſchrieben, daß er heimkommt?
„O, ja, ja. Schon vor zwei Monaten hat er geſchrieben, daß
er kommt. Er iſt mit beim Nuſſen. Swei Monate warte ich
HImmmmmmmTTHTTf
Hauff
„Fabelhaft, fabelhaft!”. Seine Laute waren dieſem Wort ſo
ähnlich, als wenn er ſchon zwei Jahre Sprachunterricht hinter
ſich hätte. Nun füllte ſich der Pfiffikus den Kropf und Schnabel
mit den größten Brocken und trug ſeine Beute ins Verſteck.
An allen Stellen des großen Gartens bohrte er ſeine Vorräte
feſt ins Gras und deckte ſie mit Blättern zu. Mit ſchiefem
kritiſchen Kopfe umging und bequckte er dann ſeine
Speiſe=
kammer, nahm hier und da ein Blättchen wieder fort, erſetzte
es durch andere und flog dann in großer Emſigkeit zum
Freß=
napf zurück.
„Daniel, Daniel,” mahnte ich mm. „holſt du gleich die
Sachen wieder her!”
„A, a” ſagte da der Daniel, lief zu ſeinem Verſteck, lud
ſich den Schnabel voll und verbarg ſein Eigentum an einem
an=
deren Ort.
Ein beſonderes Lieblingsplätzchen des Naben war mein Suß;
auch wenn dieſer in Bewegung war, ſaß Daniel dort unentwegt,
zerrte mit größtem Eifer an der Schnalle herum und verbarg
ſeine Mahlzeitreſte ziſchen Sandale und Strumpf.
Mit einem glänzenden Sigarettenſtummel dappelte er lange
ziellos und ſuchend umher, ſchien aber kem paſſendes Plätzchen
dafür zu finden. Doch ſchließlich ſteckte er es in eine Mauerritze,
hielt es aber zugleich für richtiger, ſeinen funkelnden Schatz ſofort
wieder hervorzuziehen und zu verſchlingen.
Im Verſtecken brachte es der kleine Schlawizzer im Laufe
der Wochen bis zur größten Meiſterſchaft. Als die Swetſchen
im Herbſt reiften, ſetzte ſich der Nabe mir längſt auf die Schulter.
„Komm „Daniel,” ſagte ich da, „wir holen eine Swetſche.”
Daniel knurrte behaglich und zupfte ſich dann die blaue Frucht
ſelber vom Baume ab. Auf meiner Schulter fraß er die eine
Hälfte auf, kraxelte mir dann auf den Arm und ſteckte die andere
Hälfte unter meine Achſel. Ich reichte ihm nun noch Blätter,
und die ſtopfte der Kluge zufrieden ſchwatzend, der halben, nun
wohlverwahrten Swetſche nach.
Wir beide waren auch leidenſchäftliche Naucher. Wen ich
meinen Glimmſtengel paffte, dann gab ich dem Kleinen die
Zigarrenſpitze in den Schnabel; den ſtreckte der Daniel damn
ſtolz in die Luft und ſaß ruhig und vornehm rauchend auf meiner
Schulter.
Aber einmal flog der kleine Dieb mitſamt der Spitze davon.
ſchon jeden Cag auf ihn. O, das iſt arg ſchwer für eine Mutter,
arg ſchwer.”
Müde ſtand ſie auf und gab mir die Hand. Dann ſchritt ſie
gebeugt und langſam über die Straße davon. Und ich habe ihr
nachgeſchaut, bis ſie in ihrem kleinen Häuschen verſchwand.
Arme alte Fraul
Ende Oktober 1915. Ich mußte mitten aus dem ſerbiſchen
Feldzug heraus in die Heimat. In der Ortſchaft Zabary betrat
ich ein Haus, um mich in einem etwas menſchenähnlicheren
Su=
ſtand zu verſetzen. Mein Burſche beſorgte Waſſer und die
ſonſtigen zum waſchen nötigen Utenſilien.
„Herr Hauptmann, die Frau richtet grad e Handtuch zurecht.
Aber ſie traut ſich net in d Stube rein. I han ihr gſagt, ſie
derf getroſcht komme.”
„Natürlich! Hol ſie nur rein!“
Eine ſchlank gewachſene, ſchmalgeſichtige Serbin in den 40er
Jahren betrat das Simmer. Sie bot mir ein ſchüchternes dobar
dan, breitete zwei große ſaubere Handtücher über einen Stuhl
und wollte die Stube wieder verlaſſen. Da ging ich auf ſie zu
und gab ihr die Hand. Verwundert richtete ſie den Blick auf
mich und ſchien aufzuatmen wie von einer Furcht befreit. Sie
hatte entdeckt, daß ich hinkte und deutete mit erſchrecktem
Ge=
ſichtsausdruck auf mein Bein: „o Coſpodin.” — Ich ſuchte ihr
zu erklären, daß es ſich lediglich um eine alte Wunde handle, und
daß ich in meine Heimat reiſte, ſie wieder in Ordnung zu bringen.
Als ich mit meiner Nadebrecherei zu Ende war, erwiderte die
Frau kein Wort. Wie eine Statue ſtand ſie hoch aufgerichtet
vor mir und ſchaute mir aus ihren großen dunklen Augen, in
denen ein unheimliches Leuchten brannte, kerzengerade ins
Ge=
ſicht. Dann ſchritt ſie zu der Wand neben dem Fenſter und
deutete mit ausgeſtrecktem Arm ſchweigend auf eine große
ge=
rahmte Farbenphotographie, die einen jungen Mann in ſerbiſcher
Uniform darſtellte. Ich begriff: „Jeli ſin?”
„Ja, mein Sohn. Im Krieg, Herr! — Vier Jahre ſchon.”
Immer noch ſtand ſie regungslos mit erhobenem Arm. Ihr
Geſicht war wie aus Stein gemeißelt. Nur die Augen glühten.
„Vier Jahre” wiederholte ſie, und jedes Wort war ſchwer
wie ein Selsblock.
Dann ließ ſie langſam ihren Arm ſinken.
„Im Krieg, Herr! — Wo?” Und ſie zuckte die Achſeln in
hoffnungsloſem Schmerz und ging kopfſchüttelnd aus dem
Simmer.
Eine Viertelſtunde ſpäter verließ ich ihr Haus. Sie ſtand
unter der Cüre, einen großen Sweig mit Quitten in der Hand.
Als ſie mich ſah, trat ſie auf mich zu und gab ihn mir. „Zun
Andenken, Herr! Und Gott beſchütze Sie!”
Der Mann mit der Mappe.
Von Peter Panter.
Der Nationalökonom Alfons Goldſchmidt hat mir neulich die
Augen geöffnet. „Das Kennzeichen Berlins, ſagte er, „iſt der
Mann mit der Mappe.” Ich ſah um mich: und dies war es, das
ich ſah:
Alle Männer auf der Straße tragen eine Mappe. Es iſt nicht
auszudenken, was in Berlin täglich für Mengen Papier
umher=
getragen werden: die ganze Stadt ſchleppt emſig Ballen Schreib=
und Druckpapiers von einem Fleck zum andern. Was mag in
den Mappen drin ſein —?
Das Srühſtück natürlich, Bindfaden, ein zerbrochener
Füll=
federhalter und etwas zum Leſen. Dieſe Lektüre wird kaum
an=
gefaßt, wie ja überhaupt alle Leute von dem Aberglauben
be=
ſeſſen ſind, gewiſſe Sachen „unterwegs erledigen zu können‟
aber niemals wird etwas daraus. Unberührt zieht der
Mappen=
mann ſeinen Kram abends genau ſo aus der Mappe, wie er ihn
hineingelegt hat. Bei dem allgemein menſchlichen Beſtreben, nicht
unter acht Sachen zugleich zu tun, belaſtet dieſe Vorratsarbeit die
Mappenträger — aber ſie laſſen nicht davon ab. Was iſt aber
noch in der Mappe‟
In der Mappe iſt das, was der Beſucher nach den
einleiten=
den Sätzen mit den Worten herauszieht: „Ich habe hier eine
Sache ..." und dann geht’s los. Meiſt findet er ſie nicht auf
Anhieb — er ſucht ſie erſt aus den Verträgen, Heiratspapieren,
Korreſpondenzen, Korrekturfahnen, heraus, fiſcht im Papierteich,
angelt — ſchwupp! Wenn’s gut geht, hat er ſie zu Hauſe liegen
laſſen.
Mappe muß ſein.
Die Mappe ziert den gemeinen Mann und deutet auf geiſtige
Arbeit — daher ſie denn wohl auch der Schnorrer mit ſteifer
Grandezza in der Hand baumeln läßt. Kümmerlich zuſammen=
geſchrumpft hängt die Verhungerte verſchrumpelt neben ſeinem
abgeſchabten Ueberzieher Es gibt aber auch wohlhabende
Mappen; bis zum Platzen gefüllt, leuchten ſie gelackt oder
ge=
wachſt herrlich im Sonnenſchein, die Nickelbeſchläge protzen: „P!
Wir! Uns kann keiner, und uns können ſie alle —!” So feine
Mappen ſind das.
Manche Menſchen mit geſtörtem Empfindungsleben tragen
zwei Mappen mit ſich herum, aber das iſt ſelten: ein beſſerer Herr
iſt in dieſer Sache monomapp.
Warum tragen aber dieſe alle die Mappe mit ſich?
Weil ſie Dienſt haben, den ganzen Cag. Weil die Arbeit ſie
auffrißt, täglich, ſtündlich, weil ſie „ze tun” haben. Ginge es
logiſch zu in der Welt, ſo müßte ja der Mann in der Mappe
liegen und ſich nur gelegentlich, zu dienſtlichen Swecken, ans
Cageslicht ziehen. Ja, die Berliner Mappe hat’s in ſich.
Sie regiert den Kerl, der ſie trägt, ſie beſtimmt deſſen Daſein,
nicht umgekehrt. Er durchraſchelt alle Papiere, die er ſchleppen
muß — er durchſtöbert ihren Wuſt, er rummelt darin umher, und
wenn es hoch gekommen iſt, dann iſt es Mühe und Arbeit
ge=
weſen, und es muß ja wohl Leute geben, die glauben, zu dieſem
Behufe auf der Welt zu ſein. Mappe, du traurige Mappe
wie beſchwerſt du das Leben! Nie läßt du die Leute ſchlendern,
mit den Händen in den Caſchen, ohne dich, freil. Was einer nicht
im Kopf hat, daß muß er in der Mappe haben.
Nikolasſee trägt ſeine Weisheit in die innere Stadt, Moabil
transportiert das Jus nach dem Oſten, der Alexanderplatz wedelt
mit der Mappe nach dem Weſten, kein Papier darf da bleiben,
wo es geboren iſt — trage, Liebchen, trage!
Dabei ſind die meiſten Mappen unvollſtändig: ſie müßten eine
kleine Kartothek eingebaut haben, etwas Waſſerſpülung und
einen zuſammenklappbaren Pokertiſch .. . Mappen ſind
lebens=
notwendig: wie könnte die deutſche Wirtſchaft funktionieren ohne
die Mappel In England ſollen die Leute auch ſo, mit Mappen,
herumtraben, hat man mir erzählt, und daß ſie es in Paris nicht
tun, weiß ich ganz gewiß. Denn der Franzoſe — alſo, was iſt
denn das überhaupt für ein Menſch! Der glaubt, daß man die
Arbeit in ſeinem Geſchäft tut, und wenn er über die Schwelle
hin=
ausgetreten iſt, dann iſt es aus damit, und ſelbſt im Café de
Commerce, wo die beſſeren Sachen abgeſchloſſen werden, geht das
ohne Mappe zu. Aber er ſchreibt wohl nicht immer das Nötige ...
Wir ſchreiben. Denn ſonſt hätten wir nichts, was wir durch
unſere Brillen anſehen können, und wohin kämen wir wohl ohne
das —l Wenn einer geboren wird und wenn einer ſtirbt, wenn
ein Stück Drama von Unruh aus dem Fenſter fällt und wenn ein
Filmband zerreißt, wenn Frau Helen uns mit den großen blauen
Augen Ja zuwinkt und Nein meint (Beſetzt! Bitte ſpäter rufen
— aber nicht zu ſpät!), wenn einer meinen Verkehrsturm
um-
fährt, und wenn in einem Blatt eine Sicherung durchbrennt: wir
ſchreiben. Und was wir geſchrieben haben, das tun wir dann in
die Mappe.
Und es iſt nur ſchade, daß wir auf den Preſſeball ohne
Map=
pen kommen — es würde das weſentlich zur Verſchönerung des
Bildes beitragen.
Schilt die Mappe nicht, Peter. Sie hat eine heilige Miſſion
zu erfüllen hienieden — ſie läßt ihren Cräger an die Wichtigkeit
ſeiner Arbeit glauben, und das iſt mitunter gar nicht ſo einfach.
Gott ſegne ſie, die gute, treue rindslederne; ſchier dreißig Jahre
iſt ſie alt, hat manchen Sturm erlebt Sieh, ihr gefältetes
Ge-
ſicht! Die zerfurchten Süge, die morſchen Nähte —! Was barg
ſie nicht ſchon alles in ihrem Bauche . . . Ja.
Wenn aber einmal alles untergegangen iſt von unſerer Epoche,
die Holzbarrieren auf den Straßen, die die Autos anlocken ſollen,
die Sußgänger zu hindern, den Fahrdamm zu paſſieren, wenn der
Funkturm dahin iſt und das letzte Sechstage=Schieben, Kikis
blonde Haare auf den Sähnen und die Profeſſorentitel unſerer
Cheaterdirektoren: eines ſollte übrig bleiben von dieſer Seit, als
Denkmal aere perennius.
Ein Mann, aus Marmor, ordentlich in Stein ausgehauen, mit
ernſter Miene und ſorgenvollen Naslöchern, eilig dahinſchreitend,
unter dem Arm ſein geiſtiges Wickelkind, ganz der Papa, aus
Nindsleder.
Der Mann mit der Mappe.
Was kann ich werden?
Unter dieſer Ueberſchrift brachten wir in der „Gegenwart”
vom 7. April einige Seilen über den tierärztlichen Beruf, in
denen es hieß, daß derſelbe nicht ſ o überfüllt ſei, wie die meiſten
übrigen akademiſchen eBrufe. Wer die Lage des akademiſchen
Nachwuchſes faſt aller Fakultäten kennt, wird aus dieſem Satz
nicht auf glänzende Berufsausſichten des Cierarztes geſchloſſen
haben. Daß dieſe Ausſichten aber im Gegenteil ſogar recht
un=
günſtig ſind, erfahren wir durch eine Suſchrift von unterrichteter
Seite, in der ausdrücklich vor dieſem Beruf gewarnt wird.
Alſo ſcheint auch hier keine Ausnahme von der furchtbaren
Ueberfüllung akademiſcher Berufe zu gelten.
„Die habe ich nun geſehen”, dachte ich, und galoppierte
meinem Freunde nach. Der ſaß in der Krone des höchſten
Baumes und ſchien dort behaglich weiter zu paffen.
„Daniel komm, gib ſie wieder her”, bettelte ich unter dem
Baum. Und da plumpſte mir die Sigarrenſpitze vor die Füße.
An ſchönen, warmen Cagen ſtand die Cüre meiner Werkſtatt
offen, und da ſpazierte gar oft, gemütlich um ſich guckend, der
Daniel herein. Er knapperte neugierig am Meſſingbeſchlag einer
alten Kommode herum, verſuchte dann den Schlüſſel
herauszu=
ziehen und hüpfte mir ſchließlich aufs Knie. Behaglich ſchaute er
mir eine Seitlang beim Malen zu und wackelte dann wieder in
beſchaulicher Nuhe zur Cüre hinaus
Daniel kam aber auch oft mit großer Serſtörungsluſt zum
Fenſter herein. Er flog auf den Ciſch, balgte ſich mit dem
Cinten=
faß, kaute am Federhalter und wühlte, wie ein verärgerter
Griesgram, in allen Papieren und Büchern herum. Ich jagte
den böſen Kerl davon und deckte meine Sachen mit großen
Zeitungsblättern zu. Aber der Verärgerte flog ſofort zurück,
zerbiß, zerriß und zertrampelte die Zeitungen und ſchlug ſich die
Setzen in heller Empörung um den Kopf. Da nahm ich meinen
lieben, kleinen Freund und warf ihn zum Fenſter hinaus. Und
dieſer ſpäzierte mit einer erſtaunlichen Srechheit wieder zur
offenen Cür herein. Und ich packte ihn und warf ihn zum
zwei=
tenmal hinaus. Und zum zweiten Male wackelte der Kühne
wie=
der herein. Noch dreimal wurde Daniel hinausgeworfen, aber
ebenſo oft iſt er wiedergekommen. Da machte ich Cür und
Fenſter zu.
„Mutter, mein Armband iſt nicht mehr im Käſtchen”,
jam=
merte Eliſabeth eines Cages.
„Ci, der kleine Spitzbub wird es geſtohlen haben”, prophezeite
die Mutter.
Nun ging ein eifriges Suchen los und das Armband wurde
bald wieder gefunden. Es lag in einem Gartenwinkel zwiſchen
bunten Lappen und Scherben.
Daniel war in Eliſabeths Stübchen geflogen und hatte das
funkelnde, hübſche Ding unter dem Glasdeckel des Schächtelchens
entdeckt. Seiner Habgier war es dann leicht gelungen, die Hülle
wegzubeißen und das Staatsſtück zu entführen.
Daniel war auch ein großer Waſſerfreund. Cagelang ſaß er
im Negen und erſchien dann am Fenſter als ein Häufchen Etend.
Man ſah da nur noch ein paar große, dunkle traurige Augen
und einen langen Schnabel. Alles andere war zu einem winzigen
Miniatürchen zuſammengeplatſcht.
Auf ſeinen Entdeckungsreiſen flog der Nabe auch einmal zum
offenen Küchenfenſter hinein. Meine Frau hatte den
Haus=
genoſſen gerade im dunklen Loch verſchwinden ſehen und ſprang
ihm nun, ſo ſchnell ſie konnte, nach. Daniel ſaß aber ſchon oben
auf dem großen Wandſchaft und hatte den Kopf tief in den
ge=
füllten Nahmtopf vergraben. Und der Deckel lag auf dem Boden
in Scherben.
Ei Spitzbub miſrabler”, ſchrie meine Frau in ihrer
Ver=
zweiflung. Aber ſie hatte zu laut geſchrien; denn Daniel erſchrak.
wollte fliehen und ſtieß in ſeiner Haſt beim Herausziehen des
Kopfes, den vollen Nahmtopf dem Deckel nach. Als der Naſcher
durchs Fenſter ins Sreie floh, hatte er einen weißen Kopf und
einen weißen Schnabel. Die ihres Nahms Beraubte kam aus
der Küche, jammerte und ſchalt, und ich ſah mein ſcheckiges
Modellchen hoch oben im Kirſchenbaum ſitzen und lachte Cränenz
und das tat meine Frau ſchließlich auch.
Eines Cages wollte Daniel nichts mehr freſſen; er verſchmähte
ſogar ſeine liebſten Leckerbiſſen —
Käſe und Fleiſch. Ich ſetzte
ihn im Atelier in die Senſterniſche, ſtreichelte ihn und ſchmückte
ſeine Klauſe wieder mit grünen Blättern. Aber Daniel ſagte
nicht „au” und nicht „kräcks”. Er ſaß zwei Cage lang ſtumm
auf einem Fleck und guckte nur immer mit tiefgebeugtem Kopfe
und traurigen Augen vor ſich hin.
„Ach, wenn er doch nur wieder geſund würde”, klagte
Eli=
ſabeth, und wiſchte ſich eine Cräne aus den Augen.
Ich ſaß im Atelier und malte an einer ſonnigen Landſchaft;
blumenbunte Wieſen, blauen Himmel und lichte Wolken. Doch
meine Gemütsſtimmung wollte gar nicht zu den leuchtenden
Far=
ben auf dem Bilde paſſen. Ich guckte auch mehr nach meinem
kleinen ſtillen Freunde, als auf meine Arbeit. Aber plötzlich
ich dachte gerade über die ſchnelle Vergänglichkeit eines kleinen
Vogellebens nach — da rauſchte es über mir und im nächſten
Augenblick ſaß Daniel auf der Palette und hatte auch ſchon einen
ganzen Farbenputzen „Cadmium gelb und hell” im Schnabel. In
ſeiner haſtigen Sier hüpfte er auch noch in rot, blau, weiß,
braun und grün herum, dann flog er wieder davon — auf den
Ciſch, auf die Stühle, am Boden entlang und an den Wänden
herum. Ueberall hinterließ er ſeine bunten Spuren, und ich
galoppierte hinter ihm her. Und am Fenſterſims konnte ich
end=
lich den Farbenfreſſer faſſen.
Menſchenskind”, rief ich, „gib’s her, es iſt Gift!” Aber
ich konnte dem Widerborſtigen nur noch ein kleines Quentchen
entreißen; das meiſte hatte der Feinſchmerker ſchon verſchluckt.
Ich putzte nun mein Sorgenkind mit einem Lappen und dieſes
ſteampelte und wehrte ſich ſeiner Haut und kniff ſchließlich aus.
Daniel wußte, wo die Leckerbiſſen lagen; er flog zurück auf
die Palette und ſchmatzte jetzt in „Cadmium gelb dunkel” herum.
Als ich das Bürſchchen diesmal putzte, da hielt ich es feſt.
Der Schnabel wurde auch leidlich ſauber; der Kleine behielt nur
einen gelben Schlund
Voller Sorge ſaßen wir dann alle um den Naben herum.
„Für dem ſein Leben”, ſagte meine Frau, „gebe ich keinen
Heller mehr, denn das hält ja der ſtärkſte Mann nicht aus!”
„Fabelhaft”, ſagte Daniel, machte einen ſchiefen Kopf und
guckte ſeine Sreunde treuherzig an. Und am anderen Cage war.
er wieder geſund.
Wenn im Sommer die Kirſchen und Pflaumen und im Herbſt
die Swetſchen gepflückt wurden, da war Daniel ein lieber Kerl.
Er flog dann immer auf den Baum und half ernten.
„A, ä. au”, ſchmunzelte er da, zupfte mit großem Fleiße die
Früchte am Stielchen ab und ließ ſie ins Körbchen fallen. Und
beim Aufleſen der Swetſchen ſaß er auf dem Nande des großen
Korbes und kontrollierte aufmerkſam den Ertrag. Und wenn
eine Hand voll geflogen kam, dann ſagte er „Kräcks”
Daniel blieb aber nicht immer in ſeiner Gartenheimat, ſondern
er ſah ſich auch in der weiteren Umgebung um. Und manchmal
kam er in ſchönem Fluge vom Walde her. Aber zu den
Mahl=
zeiten und des Abends ſtreckte er immer wieder den Kopf zur
Cür und zu den Fenſtern herein. Und des Nachts ſaß der kleine,
ſchwarze Philoſoph ſtill und ſchweigſam auf ſeinem Baume
Im Herbſte reiſten wir in die Stadt, und Daniel blieb als
Wächter bei dem nun leeren Häuschen zurück. Monatelang ſitzt
er jetzt ſchon dort auf dem Dache und auf den kahlen Bäumen,
und liebe Freunde bringen ihm täglich ſeine Mahlzeit in den
Gar=
ten. Und wenn die Sehnſucht des Frühlings den treuen Daniel
nicht in die Wälder zu ſeinen Kameraden treibt, dann werden wir
ihn ja wohl im Sommer wiederſehen.
Haben Sie ein Film=Geſicht?
(Wie man Silmſtar wird.)
Von Otto Behrens.
Der brennende Wunſch, beim Film anzukommen, ein „Star”
zu werden, Nuhm und Erfolg zu erringen, ſowie — viel Geld zu
verdienen, ſchlummert im Herzen tauſender und aber tauſender
junger Mädchen und Männer. Selbſt reifere Frauen leiden unter
dem „Filmfimmel” und hoffen auf das große Glück, eines Cages
„entdeckt” zu werden, um ſich ſelbſt auf der Leinwand bewundern
zu können. Man braucht nur einmal die Stapel Briefe
durch=
zuſehen, die den Filmgeſellſchaften tagtäglich von Bewerbern aus
allen Berufsſchichten und den verſchiedenſten Altersklaſſen
zu=
gehen, um ſich von der Gewalt z überzeugen, mit der es die
Menſchen zum Silm zieht, und wie groß die Erwartungen ſind,
beim Film Karriere zu machen. Sie alle, die von der Sehnſucht
geplagt werden, die Enge der Häuslichkeit, den Swang des
Bureau= und Warenhausdaſeins oder die mühſame Plage der
Fabrikarbeit mit einem Leben voller Schwung und Freiheit zu
verauſchen, und auch jene, die an den tauſend Widerſtänden des
Wirtſchaftslebens geſcheitert ſind, und nun beim Film Suflucht
ſuchen — ſie machen ſich durchweg einen ganz falſchen Begriff
von dem, was Filmen eigentlich heißt. Die meiſten ſind der
An=
ſicht, ein gut gewachſener Körper, ein hübſches Geſicht und
ele=
gante Garderobe müßten genügen, ein Engagement zu
recht-
fertigen. Ein großer Irrtum! Ein lediglich hübſches Geſicht
iſt nämlich noch lange kein Film=Geſicht. Unter letzterem
ver=
ſteht man vielmehr ein Antlitz, das zunächſt in der
kinomato=
graphiſchen Neproduktion beſonders wirkſam erſcheint. Es
braucht keineswegs ſchön zu ſein, obwohl natürlich Schönheit für
jede Frau eine große Chance bedeutet, aber es muß
ausdrucks=
volle und wandlungsfähige Süge haben. Gewiſſe theoretiſche
Vorausſetzungen ſind nur ſchwer aufzuſtellen, da ſie durch die
PPraxis nur leicht widerlegt werden. Catſache iſt jedenfalls, daß
es im gewöhnlichen Leben Geſichter gibt, die durchaus nicht ſchön
und ebenmäßig erſcheinen, von denen aber, wenn ſie von der
Film=Kamera photographiert und auf die Leinwand profiziert
werden, eine ungeahnt ſtarke Wirkung ausgeht. Ebenſo gibt es
umgekehrt zahlreiche Fälle, in denen eine Phyſiognomie, die auf
den erſten Blick den Idealbegriff ebenmäßiger Schönheit zu
ver=
körpern ſcheint, in der Photographie banal und nichtsſagend
wirkt.
Selbſt mit dem günſtigſten Filmgeſicht und einer makelloſen
Sigur iſt man noch lange kein Star. Weiter verlangt wird eine
abſolute Beherrſchung jeder Muskel des Körpers, die nur durch
ſportliche Gewandtheit und eifriges Craining erreicht werden
kann. Iſt auch dieſe Bedingung erfüllt, dann ſind Intelligenz,
Energie und höchſte Konzentrationsfähigkeit unerläßliche
Vor=
ausſetzungen, um ſpielen zu können. Spielen läßt ſich jedoch
wiederum nicht erlernen, ſofern von ſchauſpieleriſchem Können
die Nede iſt. Spielen heißt, für eine beſtimmte Seit jemand anders
zu ſein, ein neuer Menſch, der befähigt iſt, künſtleriſche Erlebniſſe
zu vermitteln und jede einzelne Seelenregung durch Geſichtsaus=
druck und Geſte dem Auge des Suſchauers glaubhaft und
über=
zeugend ſichtbar zu machen. Dieſe Eigenſchaften müſſen
ange=
boren ſein. Nur Calent, das man mit auf die Welt gebracht
hat, und das man tatſächlich beſitzt, läßt ſich durch Uebung und
Noutine vervollkommnen.
Angenomen der Fall, ein junges Mädchen, das all” dieſen
Anforderungen entſpricht, hat das Glück, durch irgend einen
Su=
fall (die meiſten Entdeckungen junger Calente erfolgen auf dieſe
Weiſe) die Aufmerkſamkeit eines „Filmgewaltigen” auf ſich zu
lenken. Der erſte Schritt iſt die Probe=Aufnahme,
gewiſſer=
maßen die Reifeprüfung für den Film. (Von mehr als tauſend
Bewerberinnen beſteht ſie etwa nur eine!) Das junge Mädchen
wird in der Garderobe geſchminkt und zurechtgemacht, und dann
ſteht ſie vor der Kamera. Die Beleuchtungskörper werden
oben, mal mehr von unten, bald von den Seiten, je nachdem wie
es das Geſicht und die Figur erfordern. Das Ausprobieren der
Lichteffekte dauert in Wirklichkeit vielleicht nur wenige Minuten
— die der angehenden Darſtellerin allerdings ſo vorkommen, als
wären es viele Stunden. Das grelle Licht der Aufnahmelampen
ungewohnt, beginnen ihr die Augen zu tränen, und durch die Hitze
bilden ſich die erſten Schweißperlen, die den Puder verwiſchen.
Dazu wird ſie leicht nervös, denn das übliche Hämmern und
Lärmen im Atelier und das Suſchauen einiger gerade
unbeſchäf-
tigter Darſteller ſind dazu angetan, ſie zu irritieren. Endlich iſt
der Operateur mit dem Ausleuchten fertig, und nun übergiebt ihr
der Negiſſeur die „Prüfungsarbeit”. Entweder, ſie erhält einen
Brief überbracht, der zu Anfang eine freudige und zum Schluß
eine ſchmerzliche Nachricht enthält, und deren Wirkungen ſich
nun im Ausdruck ihrer Geſichtszüge und ihrer Bewegungen
wiederſpiegeln ſollen, oder aber die Aufgabe iſt folgende: Sie
kommt vom Einkauf in der Stadt mit Paketen beladen nach
Hauſe, legt ihre Sachen ab, zündet ſich leicht abgeſpannt eine
Zigarette an und findet nun einen Brief auf dem Schreibtiſch vor.
Während des Oeffnens läutet das Celephon — alles ganz einfache
Dinge, die dem Alltagsleben entnommen ſind. — „Achtung!”
ruft nach den Erklärungen der Regiſſeur, „Aufnahme!” Und nun
legt ſie los. Jeder Bewegung folgt der Vegiſſeur mit größter
Aufmerkſamkeit, dann läßt er abblenden. In Wirklichkeit hat
der Kameramann nur „blind” gedreht, denn beim erſtenmal klappt
es ja niemals ſo, daß ſich eine Aufnahme verlohnen würde. Iſt
der Fall von vornherein ausſichtslos, dann iſt wieder mal eine
Bewerberin um eine große Hoffnung ärmer, glaubt der
Ne=
giſſeur hingegen, daß Calent vorhanden iſt, dann ſpielt er ihr
beſtimmte Szenen vor und läßt ſie das Ganze noch einmal
wieder=
holen. Hat ſie ihre vorher gemachten Fehler begriffen und das
Lampenfieber beſſer überwunden, dann erfolgt die Aufnahme. Der
kurze Filmſtreifen wird entwickelt, und bei der Vorführung zeigt
es ſich nun, ob die Prüfung beſtanden iſt oder nicht, und ob im
erſteren Falle das Ergebnis geſtattet, der Anfängerin in einem
der nächſten Silme eine kleine Nolle anzuvertrauen. Mit elnem
Vertrag in Händen kehrt ſie glücklich in ihre Behauſung zurück
und ahnt wohl in dieſen Augenblicken noch nichts von den
un=
zähligen Hinderniſſen, die ſich ihr auf dem ſteilen Weg zum Erfolg
entgegenſtellen werden.
Elektriſche mit einem Anhänger.
Von Max Geiſenheyner.
An einem regneriſchen Morgen ſtieg ich in die Elektriſche.
Der Wagen war ſehr voll. Ich mußte dicht am Crittbrett ſtehen
bleiben. Der kalte Negen ſchlug mir ins Geſicht. Da ertönte eine
tiefe Baßſtimme hinter mir befehlshaberiſch zum Ohr des
Schaff=
ners: „Bahnhof!” Ein Crompetenſtoß. Er rief die Ge=
I
Schach=
Nummer 309.
Aufgabe 445.
Jozefo Paluzie in Barcelona.
(Ehrenpreis in der Dreizüger=Abteilung der „Schwalbe‟, 1928 — III.)
* g
c
d
a b
Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen mat.
Prüfſtellung: Weiß: Kb8 De8 Tb2 c2 Lf8 Sc7 e2 Bb6 d7 e4 12 13(12);
Schwarz: Kd3 Db5 Tg5h5 Lc6 h2 Sb7 Ba4 b4 d6g4 (1); 3+
Aufgabe 446.
S. Hertmann in Budapeſt.
(Ehrenpreis in der Zweizüger=Abteilung der „Schwalbe‟ 1938 — III.)
Weiß: Kd2 Dd1 Th1 Lh8 8e8 t6 (6);
Schwatz: Xh8 Db7 Ta4 b5 Lc6 8b4 Ba2 d3 d7 z6 (10.
Matt in zwei Zügen.
Löſungen der Aufgaben 434—487.
434. M. Habel. Vyndlezy a Pokroky. 1905. (Kg2 Dh6 Ta2 Ld6 8o6; Kd5
Be7 d7: 34) 1. Dh6—e3l 074d6 2. Db3+ K:66 3. Te2c: 1. . . . k:46
2. Tc2l d7ke6 3. Td2F. Eine ſehr feine Echoaufgabe mit Farbenwechſel, bei der
die Symmetrieachſe zwiſchen der a= und d-Linie verläuft. Auch die nicht zum Thema
gehörigen Abzweigungen ſind recht hübſch.
435. F. Köhnlein. Münchener Neueſte Nachrichten, 1908. (Ka1 D17 Ta5 g6
La3 8d2e6; Ke5 Ld5 h4 Se8 Be3gtg5; 2+.)1. Se6-oßl L:f7 z. Becc.
„Mauſefallenmatt‟: Die Falle wird gerichtet (Sc5). Die Maus frißt den Speck (T: 15.
Die Falle klappt zu (Se6).
436 Dr. H. Bincer. Chemn. Tageblatt 1927. (Kb2 Dg1 Ld7 8a3 Ba5 b4
c5 14; Kd5 Le4 Ba6d4 g2; 3+.) Ein hervorragendes Zugwechſelſtück. Satzſpiele:
1. . . . Lf3 (Bd3, I. anders) 2. Sc2 (Kc8, D:g2+) uſw. —, 1. Kb2— a211
Bd3 2. Da1; 1. . . . Lf3 2. 862 1; 1. . . . Lb1+ 2. D:b1; 1. . . . I. anders
2. D:g2+. Nicht zum Ziele führt 1. Dd17 wegen 1. . . . Bd31; auch nicht 1.
Dh2: wegen Li31: 1. De27 Bg11
437. C. Mansfield. 1. Preis, Good Companion 1914. (.8 Dhs Tbs La2
Sa4 eß; Ket Tb3 d3 Le1 Bd5; 24. 1. 8e5—d71 Ein gefälliger Bweizüger,
deſſen Hauptſchönheit in der Okonomie ſeines Aufbaues beruht.
Löſerliſte: Guſtav Seeh in Eberſtadt: Franz Buchty in Mainz
(alle); Georg Peter (535, 537); K. Knöß in Eberſtadt (436).
Städtewettkampf Mainz—Darmſtadt.
Heute nachmittag 3 Uhr tritt der Schachverein Mainz gegen den
Darmſtädter Schachklub 1875 in deſſen Spiellokal „Reſtaurant Chriſt
Grafenſtraße 18 (Weißer Saal), zu einem Städtewettkampf an. Alle
Schachfreunde ſind als Zuſchauer freundlichſt eingeladen. Wir kommen
auf das Ergebnis des Wettſpiels zurück.
Gegenſätze.
fett, verſchweigen, nie, fern, oben geben, ſchlecht, falſch, alles.
Man ſuche zu obigen Wörtern die Gegenſätze; ihre
Anfangsbuch=
ſtaben ſagen dann, was meiſt weit auseinandergeht. Carl Deubel.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verantwortl., für die Redaktion: Dr. H. Nette, Darmſtadt,
danken zur Attacke. Es war etwas in dieſer Stimme, das darauf
hindeutete, ihr Beſitzer werde weit wegfahren. Wenn man nur
fünfzig Kilometer reiſen will, ruft man nicht mit ſolchem
Aus=
druck in der Stimme „Bahnhof!”, ſo ärgerlich, ſo ungeduldig.
Bei fünfzig Kilometern iſt es gleichgültig, ob man hier oder dort
iſt. Es ſei denn, man habe ein Liebchen fünfzig Kilometer weit.
Aber dann hätte der Mann anders „Bahnhof” geſagt, leicht,
elegant, hoffnungsfreudig, beſchwingt hätte er gerufen: „Ich
möchte gern zum Bahnhof!”, oder ſo ähnlich. Ach, der Glückliche.
Er fuhr ſicherlich nach dem Süden. Ich ſchloß mich ihm in
Ge=
danken ſofort an, hörte eine Lokomotive pfeifen, und guckte aus
dem Fenſter eines D=Suges der Menſchheit nach, die auf dem
Bahnhof bleiben mußte. Die kümmerliche Elektriſche war noch
nicht einmal bis zur nächſten Halteſtelle gekommen, da ſtand ich
ſchon in Genua, grüßte die Palmen vor dem Bahnhofsplatz, das
Columbusdenkmal und den Mond, der es beſchien. In ſein ſanftes
Licht ſchob ſich eine Sekunde ſpäter die ſtrahlende Sonne, putzte
die ganze Stadt hinweg und hob mich an Bord eines Segel=.
bootes. Die Hand am Maſtbaum, ſtand ich da mit dem Blick
imns offene Meer. Aber da bekam ich von hinten einen Stoß und
wäre beinahe über Bord gefallen. Es ging jedoch gut ab. Ich
wurde nur grauſam auf die Elektriſche zurückbefördert. Gott, die
ſchaukelte ſchließlich auch wie ein Schiff und ich hielt mich an der
großen Meſſingſtange feſt, die durch die Mitte des Hinterperrons
geht. Sie glich einem Maſtbaum. Ich lächelte blöde vor mich hin
und ſtellte feſt, daß der Schaffner wie der Schiffer Beppo ausſah,
auf deſſen Motorboot ich das letztemal bei hohem Wellengang die
Seekrankheit bekommen hatte. Sollte ich dem Manne hinter mir
die Adreſſe von Beppo mitgeben und ihm einen Gruß beſtellen
laſſen? Ich wollte mich nicht umdrehen. Ich kann Menſchen nicht
leiden, die zum Bahnhof fahren. Oder ob ich ihm doch Beppos
Adreſſe ſage, damit er ihn auch auf die hohe See im Motorboot
hinausfahre? Quietſch — da hielt die Elektriſche. Ein Mann
mit einem naſſen Negenſchirm ſtieg ein und ſtieß mich mit der
Spitze gerade ziſchen die Augen. Er wollte zu dem Mann hmter
mir, wollte ihm offenbar Adieu ſagen. Schon rief er: „Wie
geht’s? Wohin?” — „Bahnhof. — Schwiegermuttey
abholen!” ſchallte es zurück.
In dieſem Augenblick hörte der Negen auf und ſogar die
Sonne lachte am Himmel.
Von der achten Abendſtunde an iſt ſtets ein ganz klein wenig
Abenteuerluſt in der Straßenbahn. Man fährt nach Hauſe und
ſieht es vielen an, daß ſie am liebſten gar nicht nach Hauſe
fahren möchten. Sie möchten noch irgend etwas erleben, ein
Ge=
fühlchen finden, einen Blick haſchen, ein Glas Bier, eine Sigarre,
einen Spaziergang. Aber die Elektriſche rollt und klirrt er=.
barmungslos den graden Schienenweg unaufhaltſam entlang. Der
Abend wird ſein wie hundert Abende vor ihm. Eſſen, Bett
und Schlaf. Wenn man wenigſtens zur Stadt hinein führe, ein
wenig geputzt, ein wenig feſtlich, zum Cheater oder zum Konzert.
Die kleinen Mädchen, die aus den Bureaus kommen, gucken in
die Luft. Man möchte dem Schaffner ſtatt der Fahrſcheine ein
paar Cheaterbillette zum Verteilen geben oder ein paar Liebes=,
briefchen mit Verabredungen zum Nendezvous. Kleine
Ueber=
raſchungen fürs Gemüt, von irgendeinem an irgendwen. Da
würde zum Beiſpiel eine ſorgenvolle Mutter ein Billett
bekom-
men, auf dem ſteht, daß ſie zu Hauſe einen ſchönen Blumenſtrauß
und ein halbes Pfund gekochten Schinken vorfände. Ein
Samilienoater bekäme ein Freibillett auf eine Kiſte Sigarren, ein
junges Mädchen eine Auswahl von Männern, die geheiratet
werden möchten. Aber, aber, ich glaube, man ſollte ſeine
Ge=
danken für ſich behalten. Ich habe einmal in Berlin an einem
Samstag, als ich mit einer Kiſte wunderbarer Kieler Sprotten
nach Hauſe fuhr, einer mir gegenüber ſitzenden niedlichen Berlimer
Arbeiterin die Kiſte hingehalten und gefragt: „Wollen Sie
eie?” worauf die klaſſiſche Antwort erfolgte: „Freß” deie
Bücklinge alleene.‟ Dieſer Ausſpruch hat ſich ſeitdem als
all=
gemeingültig für alle Cräume meiner Nächſtenliebe erwieſen.
Anflöſung der Rätſel aus Nummer 17.
Das ergänzte Sprichwort.
manchmal aber auch Waſſer.” 1 2 3 4 56789 Schwalben,
10 11 12 Mur.
Kreuzworträtſel.
Beſuchskartenrätſel.
Kunſtgewerblerin.
Figuren=Rätſel.
Ferdinand, 2. Laubfroſch, 3. Irren, 4. Eiche, 5. Greifswald,
6. Eliſabeth, 7. Nachen, 8. Daumen, 9. Eiſenbahn, 10. Reiher, 11. Eichel,
12. Ichneumon, 13. Schneemann, 14. Eifen, 15. Nebel, 16. Die Walküre,
17. Erkältung. — „Fliegende Reiſende‟.
Carl Deubel.
Fernſpr. 1, 2389— 2392. — Alle Rechte vorbehalten. Nachdr. verboten,
Alſo, wann mer jetzt Mannsleid drifft, die wo erumgeh, un
niet ſiſſe, wo ſe ihr Ei hieleche ſolle, un die wo Geſichter mache,
wie en Dibbe voll Deiwel, ooder wie en Hut vou Rläwwern,
odder wie drei Dag Rajewädder, un die wo gereizt ſin, wie
Leewin, däre mer ihr Junge ewäck genumme hott, korzum,
Mannsleio, die mit ſich un de Wälo zerſaue ſin, un mit dene kaa
vernimtſdich Wort zu ſchwätze, geſchweije en vernimfdiche
Herz=
ſchlad mit Solo zu ſpiele is, ſo darf mer net anemme, daß die
daßhalb ſo verſteert ſin, weil de Doater Schacht in Baries ſo
weſich ausrichte konnt, odder weil unſer ſtadtiſch Bidoſchee
im=
mer noch net ganz ausgegliche is; naa, däß ſin Agelädcenheide
die wo ſoe Sort Simmbel vun Mannsleid gornix kratze, die
lieje dene ganz näwwernanner, dann waje dene Dreidroht därf
die ganz Wälo in dauſend Fätze geh, däß is dene ganz worſcht—
wann nor ſie net debei in ihre Gemiedlichneid geſteert wärrn.
Un däß is es, vun wo ſich’s hannelt: Die
Gemiedlich=
keid, wo mer als in unſere Jugend druff geſchaabt un dezu
ge=
ſunge hawwe: „Es geht nix iwwer die Gemiedlichkeid, ei ſo,
ei ſol
Alſo, wann aam jetzt ſoe Duſſel vun=eme Mannsbild
be=
gäächend, der wo e Geſicht hiedrickt, wie die drauriche Muſe korz
vor ihre Kummferwatzkon, do lann mer Gift druff nemme, daß
es dem an de Gemiedlichkeid fehlt, an ſeine haisliche
Ge=
miedlichkeid, indem äwe die Zeit is, wo net bloß die Bäum,
ſun=
dern gach die Weiwer ausſchlage, nemlich mit Schrubber,
Butz=
lumbe, Staabbäſem, un was ſo die Waffe vun=ere ächte
Haus=
un Hof=Ammazon ſin. Un däß kenne die Mannsleid net verknuſe
dodefor hawwe ſe kaa Verſtendnis, die Wärſchingskebb, die
ſchläächte. Awwer ’s ganze Johr knoddern, däß kenne ſe; un
wann ſe s Krageknebbche net gleich finne, zu behaubte, de ganze
Haushalt weer e Lodderwärdſchaft, do ſin ſe bei de Hand, die
Kleeskebb. Odder wann ſe ſich morjends raſſiern, un es will
wie gewehnlich net, weil ſe am Gorjelsknebbche die Korf net
Allerdings, ganz ſo weit is es jo noch net bei uns, un for’s
erſte wärd drum iwwer die „Ratzionaliſierung” vun de
ſoge=
nannte Hauswärtſchaft mehr geſchriwwe, wie je. Awwer
die vun meine iwwergeſcheide Mitſchweſtern, die wo s ganz
ge=
nau wiſſe, wie’s gemacht wärd, die mache’s net, weil net de
Haushalt, ſundern ’s Bicherſchreiwe ihr Meddjeh is; un die vun
meine Geſchlechtsgenoſſinne, die wo’s mache miſſe, die hawwe
leider kaa Zeit, die Bicher vun ihre denkende Mitſchweſtern zu
läſe. So is es halt uff de Wäld . . . Un ſolang die Wohnung
noch net erfunne is die wo ſich, während unſere Abwäſenheit
ganz vun ſälwer reinicht, ſolang miſſe ſich halt die embfindſame
Mannsbilder domit abfinne, daß aamol im Johr e Haubt= un
Schenneralreinichung abgehalte muß wärrn.
Freilich, e Ziel uffs innichſte zu winſche, bleibt ſe doch, die
Wohnung, wo’s kaan Staab, kaan Dräck, baa Modde un kag
dräckich Weſch mehr gibt. Unſer Achidäckte un Eläckdricker mache
ſich jo gach gradezu riehrende Gedanke iwwer däß Broblem. Un
mir hawwe kaan Grund, dra zu zweifle, daß es=en eines ſcheenen
Dags aach gelingt, dann grad in Bezug uff die Bequemlichkeit
hawwe mer’s doch ſchun herrlich weit gebracht. Wann ich bloß
an mei Jugend denk; beiſpielsmeßich wann ſe mit Roß un Wage
for’s Haus gefahrn ſin kumme, hawwe lange Schlaich geleecht
bis zu=eme gewiſſe Ortche im Hof, un dann hawwe ſe e brimidie
Dambſmaſchien mit de Hand gedreht, bis de letzte Reſt im „Faß”
krieje, odder weil ſe ſich in ihre Dabbichkeid im de Backe ſchneide,
odder ſunſt wohie — ſchan gehts loß mit=em Gemaunz: „Däß
Eimmt devo, haaßts, weil ſich der Mann wie in Ruh raſſiern kann”
(jawohl, weil er leije bleibt bis uff de letzte Stutz; mir
kkenne ſe, die Brieder!). Un während ſo e Dabbſchädel dann
eerum rennt, un ſucht den Allaunſtaa, um ſei Heldenblut zu ſtille,
Ido wärds em klar, daß de ganze Haushalt net klabbt, un ſchlecht
gefiehrt wärd, un daß iwwerhaubt zuviel Haushaldungsgeld
ver=
lbraucht wärd, un daß die Fraa imer mit dem Kram kemt,
wwann=er ſich raſſiern dhet . . . .
Alſo daß is die Sord vun Ehegribbel, die kenne nor
räſſe=
niern, ’s ganz Johr. Un erſt, wann ’s an de
Friehjohrs=
butz geht, alſo aamol im Johr, wo ſe e bische aus ihre hais=
Tiche Gemiedlichkeid uffgeſcheicht wärrn, die Breweldibbe — ach
du Herrjeſſes, herein! — do is de Deiwel ganz los, do kann mer
nvas erläwe . . . .
Gewiß, ich will jo aach net grab dene iwwerrickſte Geſtecker
wun meine fragwärdiche Geſchlächtsgenoſſinne die Stang halte.
Dann, ungeloge, s gibt=ere nemlich welche, die fiehle ſich nor
wvohl, wann ſe de Butzlumbe ſchwinge kenne, däß ſin die reinſte
Schrubb= un Fääch=Tyranninne. Un bei ſooo ganer, ach du
Tiewer Strohſack, do brauch de Mann wärklich net zu ſage „Gott
trof mich!” do is er geſtroft genuch, dann ras ſo aa” ſinnt, is
Butze, un was ſe blickt, is Staab, un was ſe ſchwätzt, is
Schmier=
ſſaaf, un was ſe ſchreibt, is Dräck — —. Awwer die Sort vun
Zwiwwelſchlotte, die geheern heit doch wohl zu de Raridhäde im
rveibliche Nadurahljebawinnätt. Mir modärne Fraue hawwe hei
Soch heechere Ideale, als bloß /s Butzlumbeſchwinge, un mit de
Knie uffm Boddem erum ritſche, was jedesfalls e ſportlich ne
rnehr ganz eiwanzfrei Beſchäfdichung is. Naa, wir Fortſchritt=
Liche, mir worde bloß noch uff den Dag, wo mer dehaam uff e
Rnebbche drickt, ſpärrt die Fenſter uff, un geht fort. — Bis mer
n=ere Stund widder kimmt, is alles blitzblank un ſauwer.
war, un zwiſchezeidich net bloß des ganze Haus, ſundern die ganz
Gäächend nooch däre unabbedittliche Tätichkeit geroche hott . .
Heit kenne mer uns feſt druff verloſſe ſobald es Waſſer hinner
uns rauſcht, daß uff e geheimnisvoll, unnerärdich Weis ſich alles
iwwriche vun ſelbſt erledicht . . . Warum ſoll net aach for
die ſunſtich Reinichung ſo e ideal Leeſung zu finne ſei?
Naa, ich glaab, daß wir wärkdädiche Hausfraue noch
herr=
liche Zeide endgääche gefiehrt wärrn, wo mer bloß noch die Hend
in de Schoß zu lege brauche. Mitm Staabſauger is jo be
reits de Afang gemacht, der nimmt däre ganze
Friehjohrs=
butzerei viel vun ihrm Schrecke. Frieher hott mer im Schweiß
ſeines Ageſichts geklobbt un gewiſcht, un de Staab bloß vum
aane Blatz uff de annern gejagd, ſoweit mern net ſelbſt
eige=
ſchnuffelt hott. Heit ſetzt mer den Staabſauger in Bedrieb, un
der Staab un Dräck verſchwind uff nemehr Widderſähe; ’s fehlt
bloß noch, daß mer en Grammefon ei baut, un mer bann dann
während der Riſſel vun dem Abberad wien Drach de Staal
eiſaugt, de Siegmund dezu ſinge heerm: „Winderſürme wichen
dem Wonnemond . . . ."
Wärklich, mit dem Staabſauger is e Brobleem geleeſt, mi
dem mer ſich johrhunnerdlang vergäwens erum geplogt hott; 2
is gradezu e Wunner. Un däßhalb hawwe aach noch ſo viel vun
meine Mitſchweſtern e Abneichung degääche, weil ſe net blof
eicheſinnig un konnſervadief vera’lagt, ſundern aach
miß=
drauich gääche alles ſin, was de Schweiß ſpart, den wo die
Getter bekanntlich aach vor den Erfolg vun de Friehjohrsbutzerei
geſetzt hawwe ſolle.
Dohärngääche, wann’s ſo rickſtendiche Mannsbilder gibt
die wo ihre beſſeve Hälft ſo=e elektriſch Heinzelmennche ſtreidich
mache, weil ſe’s bloß for=e Bequemlichkeid halte, obgleich ’s lengſt
zu de Notwennichkeide zehlt, alſo dene ſoll mer dorch en
aus=
gedehnte Friehjohrsbutz ſolang die Laune verekele, bis ſe klaa
beigäwwe, un kaafe ihre Fraa ſo=en Helfershelfer, der wo=en
bei däre Staabvernichderei net bloß beim Friehjohrsbutz,
ſun=
dern es ganze Johr hilfreich zru Seit ſteht.
Was awwer dohärngääche den Staab bedrifft, der wo ſich
außerhalb vun unſere Behauſung beiſpielsmeßich in de
Stroße un uff de Drottwahs bragd macht, ſo kann mer ſich gääche
den nor ſchitze, wann mer de Schnawwel feſt zumacht, die Ohrn
un Naſelöcher mit Watt zuſtobbt, un im iwwriche ſo wenich wie
meechlich ſchnauft un odemt. Wem’s ſteht, der kann aach e
Gas=
masle vorbinne; däß dhuts aach. s gibt allerdings aach ganz
aus=
geheckte Mannsbilder, die ſetze ſich dem Stroßeſtaab äxdra aus,
damit ſe jo en Grund hawwe, um ins Wärtshaus zu laafe, we
ſein dann mit mehr odder wenicher Erfolg enunnerſpiele.
Der zeitgemäße Haushalt.
Die Renovierung gebrauchter Kinderwagen.
Mit den wärmer werdenden Frühlingstagen beginnt auch wieder
die „Ausfahrt” der kleinen Erdenbürger, und die glückliche Mutter
niöchte mit ihrem viel gebrauchten Kinderwagen natürlich audh
der Kritik Fremder ſtandhalten. Sie muß deshalb vor allem den
Anterbau Auſmerkſamkeit ſchenken: daß die Räder in tadelloſer
Verfaſſung, alſo der Gummibelag gut erhalten iſt, andernfalls er
durch neu aufgelegte Gummireifen erſetzt werden muß. Die
Rad=
achſen müſſen gründlich geölt und angeroſtete Radſpeichen und
Roſtflecken auf dem übrigen Geſtell mit einer mit Ata beſtreuten
wollenen Socke abgerieben werden. Hartnäckige und veraltete
Roſtflecke weichen einer Behandlung mit Petroleum, das man
darauf 1—3 Tage ſtehen läßt, um dann auf angeführte Weiſe
nachzureiben und zu putzen. Blindgewordene Holzteile des Wa
gens werden mit einem terpentingetränkten Lappen abgerieben,
mit Bohnerwachs ein= und mit wollenem Lappen glänzend
ge=
reben. Die Plane des Kinderwagens wird mit Seifenlappen
gereinigt, und wenn ſie in den Falten brüchig und ſehr abgenutzt
V. L.
ſt, mit Lederfarbe im gleichen Tone aufgefriſcht.
Schadhafte Taſchentücher zuverwerten. Wenn
dre ſorgſame Hausfrau nach jeder „großen Wäſche” ihre Beſtände
auif Ausbeſſerwäſche hin unterſucht, wird ſie neben dieſem und
ſenem ſchadhaften Stück auch auf ſchadhafte Taſchentücher ſtoßen,
dre ein Ausbeſſern nicht mehr lohnen. Dieſe eignen ſich jedoch
vorzüglich zu Verbandläppchen, wozu man ſie in
finger=
wer breitere Streifen reißt und in einem ſauberen Leinenbeutel
iiri Arzneiſchrank aufbewahrt. Sie eignen ſich zum Verbinden
kleiner Verletzungen ſehr gut, da ſie weich und ſchmiegſam ſind
Ein Univerſalkitt für Möbel,
Holzgegen=
ſtände und Fußböden. Hat man beim Scheuerfeſt
ver=
ſchiedene Schäden an den Möbeln auszubeſſern, wie Fugen zu
kitten oder leckgewordene Waſchgefäße, Küchen= und
Aufwaſch=
tiſche, Backbretter uſw., ferner auch undichte Fußböden
auszu=
beſſern, ſo bereite man ſich folgenden Holzkitt: Firnis verrühre
man mit ſoviel Schlemmkreide, bis das Ganze eine geſchmeidige
Maſſe ergibt, von der man mit einem ſogen. Spachtel (in
Eiſen=
warengeſchäften erhältlich) ſoviel Kitt verſtreicht, als man braucht
Zuletzt wiſche man mit einem gefirnißten Lappen die Kittſpuren
veg. Evtl. kann man dieſem auch die der Holzart entſprechende
Farbe zuſetzen.
I.
Salzſtangen für die Käſeplatte. Zutaten: 375 Gr.
Mehl, 250 Gr. Butter, 2 Eier, ein Viertelliter Sahne, Salz nach
Bedarf. Butter, Salz und Eier werden ſchaumig gerührt, dann
abwechſelnd die Sahne und das Mehl dazu gegeben und zu feſtem
Teig verknetet. Auf bemehltem Brett meſſerrückendick
ausgeman=
gelt, ſchneidet man ihn in fingerbreite Streifen, die man derart
zuſammenrollt, daß ſie zirka 1 Zentimeter im Durchmeſſer
wer=
den. Mit Eizelb beſtrichen und mit Salz beſtreut, backe man ſie
bei Mittelhitze goldgelb. Gut abgekühlt, bewahre man ſie am
beſten in Blechbüchſen auf, wodurch ſie ſchön mürbe bleiben.
Spinatklöße mit brauner Butter auf
Schwei=
zer Art. Ein Pfund gut verleſenen, gewaſchenen und roh
ge=
wiegten Spinat, den man zuvor ausdrückte, dünſte man mit zwei
Eßlöffel voll Waſſer im Tiegel, verrühre ihn dann mit drei Eiern,
einer in Würfel geſchnittenen, in Butter geröſteten Semmel und
ſoviel Mehl, daß ſich die Maſſe formen läßt. Mit Salz, Pfeffer
und einigen Tropfen Zitronenſaft und wenig geriebener
Muskat=
nuß abgeſchmeckt, forme man davon mittelgroße Klöße, die man
in leichtgeſalzenem, wallendem Waſſer kocht, um ſie mit brauner
Butter übergoſſen zu ſervieren. Kaſſler Rippeſpeer oder gekochten
Schinken als Fleiſchbeilage.
N. H.
Wiener Schwammerl=Pudding. Drei Achtelliter
Milch ſetze man mit einem glattgeſtrichenen Teelöffel Salz und
70 Gramm Butter zum Kochen auf, laſſe unter ſtändigem Quirlen
175 Gramm Weizenmehl einlaufen, worauf man dieſes ſo lange
im Topfe abbäckt, bis ſich die Maſſe von den Wänden löſt. Etwas
erkaltet, füge man vier Eigelb, die abgeriebene Schale einer
Zitrone, zwei Eßlöffel Süßſtofflöſung und zuletzt den
ſteifgeſchla=
genen Eiweißſchnee darunter. In eingefetteter Puddingform im
Waſſerbad dreiviertel Stunde gekocht, wird, der Auflauf dann
geſtürzt und mit einer Fruchtſoße ſerviert.
Angeſchnittene Zitronen bleiben friſch, wenn
man ſie mit der Anſchnittſeite auf einen Porzellanteller legt und
mit einem Weſſerglas bedeckt, ſo daß keine Luft dazu gelangen
V.
kann.
Speiſen= Zettel:
Sonntag: Schwammerlſuppe, Schwarzwurzelgemüſe mit
Kalbskoteletten. Apfelſinenſpeiſe. — Montag: Spinatklöße mit
brauner Butter und gekochtem Schinken. — Dienstag:
Leber=
knödel mit Sauerkraut. — Mittwoch: Gekochte Rinderbruſt
nit Meerrettichſoße und Klößen. — Donnerstag: Wiener
Schwammerl=Pudding mit Fruchtſoße. — Freitag: Geb.
Gold=
barſch mit Kartoffelſalat und Rapünzchen. — Samstag:
Pichelſteiner Gemüſetopf.
No dem ſei, wie im will, jedenfalls ſoviel is ſicher, gääche
unſern Stroßeſtaab is ſcheints kaa Kraut gewaxe, mit dem miſſe
mer uns abfinne, ſo langs net räjend. Un ſo laad mer’s for die
Meßleit dhut, awwer der Räje die Woch, der war wärklich e
Ge=
ſchenk des Himmels, ſunſt weern mer noch verſtickt.
Freilich, mir hawwe jo aach ſtädtiſche Spritzwäge, die wo
hette eiſſpringe kenne; awwer die hawwe die merbwerdich
Age=
wohnheit, immer erſt korz vor=eme Wolkebruch in Ackzion zu
dräde; dobbelt geneht helt beſſer.
Jedenfalls ſäh ich dem Summer mit zimmlich gemiſchte
Ge=
fiehle endgääche, dann wo ich hieguck, reiße ſe die Drottwah uff,
äweſo aach die Vizinalwähk, deß haaßt, die Stroß wo net
ge=
blaſtert, ſundern bloß geteert ſin. Un wann ſe die widder mit
Aßfalt, odder ſunſt ſo=ere dickfliſſiſche Maß, zugeſchmiert hawwe,
dann ſchidde ſe noch emol zwaa Finger hoch Sand druff. Un der
bleibt ſich dann ſelbſt iwwerloſſe, un dreibt demgemeß ſei Un=
wäſe, ſo daß mer ſich net zu wunnern brauch, wann mer bei eme
heffdiche Wind in de Siaabwolke erumärrt, wie de Moſes mit
ſeim Volk in de Wieſte erum geärrt is. — Mei ganzich Hoffnung
is de Petrus, der hott uns jo noch immer, wann die Not am
greeßte war, mit=eme ſcheene ausgiewiche Räje unner die Arm
gegriffe; er wärd uns aach diß Johr net im Stich loſſe....
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Alſo unſer großer Owwer=
Reſchi=
ßeer, de Herr Renado Moroo, der hott wiodermol en Eifall. Er
hott uns neilich de „Feldherrnhugel” ſarrwiert, woriwwer
mer im Publigumm a fenglich zimnlich baff war; (bei de
Uff=
fiehrung war dann des „Baſſſei” ſeinerſeiz). Im Theater
heftche gibt er aach de Gruno a, warum er grao uff de „
Feld=
herrnhiechel” verfaue is. Er will nemlich an Hand ausgerächent
vun dem Saldaoeſtickelche beweiſe, wer odder was Schld is,
daß es mitm Theater abwärts un immer abwartſer geht. Wie
ich ſei Ausführunge induß hatt, do is mer wioder däß alde
Liedche ei gefaue, wo mer als Hinner als geſunge hawwe: „Ach
Gott, was is der Mann ſo krank, er hott, er hott, er hott ...."
Nemlich der Herr Renado Mordo verlangt erſtensmal nix mehr
un nix wenicher als „freie Hand”, däß haaßt „kaa Bevormundung
(bei=eme Deffiſitt vun annerthalb Million!); zweidensmal
ver=
langt er „ſelbſtſtändiſche kinſtleriſche Audoridhät”. —
Aus=
gerechent in=eme demokradiſche Staat, wo jed halbwü ſich
Bärſchje ſchun des Recht hott, bei de greeßte Kunſt, nemlich
bei de Staatskunſt, mitzuredde! — Naa, wit de „
Audori=
dhät” is es heit, waaß Gott, net weit her, weder beim Theater=
Staat, noch beim Staats=Theater. — Awwer do fehlt dene
Herr=
ſchafte de Blick defor.
E Glick, daß es noch Menſche gibt, die wo ſich um all däß
net kimmern, ſundern wo a packe, do wo ſe’s for needich halte.
Wie zum Beiſpiel de V.D.A., der wo heit e Straßeſammlung
macht, zum Beſte der Erhaltung des Deutſchtums im
Aus=
land, un wo jeder gärn ſei Schärflein gibt.
Daß wer dodriwwer die Erhaldung des Deutſchtums im
Innland net verſäume dhut, däß beweiſe unſer
Heimat=
vereine, wie zum Beiſpiel de Odewaldklub un ſo, wo Leit
debei ſin, die wo ſo ſcheene Redde halte kenne, iwwer
Heimat=
liebe, Heimatſinn, Heimatpflege, Heimatkunſt .. . . Ich hab
aller=
dings aach bei de letzte Uffiehrung vun dem ſcheene Heimatſpiel
„Die verborche Ahnlichkeid” widder einzelne geſähe, die wo net
do warrn. Un ich hab mer de Kobb driwwer verbroche, an was
däß liggt. Schließlich bin ich awwer aach do dehinner kumme,
un hab beim Theater bea dragt, daß die nechſt Uffiehrung
äxdra for die Heimatvereine geſpielt wärd; Wanderanzug
erwinſcht, die Hietcher mit de „Abzeiche” drum erum därfe
wäh=
rend de Vorſtellung uffbehalte wärrn, Stock, Ruckſack un Pei
därf jeder mitbringe in de Zuſchauerraum! bloß geraacht därf
net wärrn, däß verſtößt gääche die Hausordnung. No, de Rudi
Winzer hott jo aach net geraacht — im Theater .....
„Iſt die entzückende Dame Ihre Frau?‟
„Ja, aber das Bild hängt verkehrt herum, da wirkt ſie vorteilhafter!“
(Bitte die Zeitung herumdrehen.)
(Tidens Tegn”.)
Selbſt iſt der Mann. Nachdem ſich Shaw ſo energiſch gegen jede
Veröffentlichung ſeiner Briefe ausgeſprochen hatte, ſoll jetzt eine
Publi=
kation in Buchform bevorſtehen, und als wan Shaw fragte, wer dieſe
beſorgen würde, erwiderte er: „Ich brauche keinen Herausgeber, ſolange
ich ſie ſelbſt herausgeben kann.‟ Das erinnert an einen früheren
Aus=
ſpruch Shaws, der nach ſeiner Lektüre befragt, ſagte: „Ich leſe nur
meine eigenen Bücher, und zwar mit wachſender Bewunderung.
Mode am Badeſtrand.
Die Mode für das Freibad hat während der
letzten Jahre ſehr bemerkenswerte Wandlungen
mitgeracht, und ſelbſt der ſtrengſte Kritiker wird
ſagen müſſen, daß alle Metamorphoſen ſo
inter=
eſſant und ſo außerordentlich abwechſlungsreich
waren, daß man ſchließlich zu einem ganz neuen
Stil gelangte.
War früher nämlich die Badedreß lediglich Mittel
zum Zweck, ſo gibt man ihr heute immer wieder
eine aparte, flotte Note, weil man eingeſehen hat,
daß ein Strandkoſtüm keineswegs nur für den
Waſſerſport ſelbſt geeignet ſein, ſondern auch für
die vielen Stunden, die man am Strande, im Sand
ausgeſtreckt, oder bei Strandſport und =ſpiel
ver=
bringt, gut ausſehen müſſe.
Während man alſo ehemals jede Buntheit
ver=
mied, jeden paranten Effekt grundſätzlich ablehnte,
hat heute das Kunſtgewerbe auf die Bademode
einen derartigen Einfluß erlangt, daß ſelbſt der
grellſte Effekt zuläſſig iſt, und nicht nur das, ſondern
auch ſehr begünſtigt wird, denn man hat im Laufe
der Zeit gefunden, daß gerade die ſtrahlenden
„Sonnenfarben” am Strande eine unvergleichliche
—
Wirkung ſichern.
Natürlich hat ſich hier für die Strickmode
ah
ein ſehr weites Feld ergeben, denn man begegnet
nur mehr den geſtrickten Badeanzügen, während
R
die ſeidenen Modelle ſo gut wie ausgeſchaltet ſind,
weil ſie ſich als unſportlich und wenig ſtrapazfähig
erwieſen haben und immer das Odium der „Salon=
Sportlichkeit” an ſich haben.
Lange Zeit hindurch machte ſich die Auffaſſung
m
geltend, daß die Trikotmode zwar für den Strand
ſehr kleidſam, aber nur für beſonders ſchlanke,
kna=
benhafte Geſtalten geeignet ſei; das iſt nun ein
arger Irrtum, denn die einſchlägigen Häuſer
brin=
gen heute auch für ſtärkere Figuren ſehr aparte,
R.
ganz individuell gehaltene Modelle, die ungemein
kleidſam ſind und ſehr ſchlank erſcheinen laſſen.
Die Eigenart der neuen Bademode beſteht darin,
daß ſie den Schwimmanzug faſt ausnahmslos mit einer
entſpre=
chenden Umhülle in Verbindung bringt, (ſei es nun ein loſes
Jäckchen, eine Strandweſte oder ein halblanger Paletot, eventuell
auch ein Badetuch) und auf dieſe Weiſe den neuen Begriff eines
„Bade=Complets” ſchafft, das ſich unzweifelhaft bald durchſetzen
wird, weil es ganz entzückend ausſieht, und auch praktiſcher und
aparter iſt, als der veraltete, lange Bademantel, der ſeine
Trä=
gerin ungraziös und ſchwerfällig erſcheinen ließ.
Die Art der Umhüllen iſt — wie ſchon früher angedeutet
wurde — ebenſo mannigfaltig wie die Strandanzüge ſelbſt, die
in ihrer reizvollen Buntheit, die uns die letzte Mode bringt, von
ſchier unübertrefflichem Schick ſind.
Um ein par der allerletzten Neuheiten herauszugreifen, geben
wir in unſerer Gruppe einen kleinen Ueberblick über die
inter=
eſſanteſten Schaffungen der Mode.
Daß die Strickmode ſich bemüht, alle techniſchen
Errungen=
ſchaften auch auf dieſem Gebiete auszuwerten, zeigt die erſte
Skizze, die einen ganz ausgezeichneten, in „Intarſienmanier”
ge=
ſtrickten Badeanzug vor Augen führt. Er beſteht aus einem
lan=
gen, kaſakartigen Oberteil in heller Schattierung mit vielfarbigen,
bunten, geometriſch =ornamentierten „Intarſien”
und einem dazu paſſenden Höschen, deſſen unterer
Rand ſichtbar bleibt. Ueber einem ſolchen
Bade=
anzug trägt man ein loſes Strandjäckchen, dazu den
an den Rändern gefranſten breitrandigen Strohhut
— der ſehr maleriſch wirkt — und die „
Strand=
ſandale”, die beliebteſte Fußbekleidung der
Bade=
aiſon.
Sehr reizvoll ſind auch die aus buntdeſſiniertem
Trikot hergeſtellten Stücke, e zwar nicht ſo exkluſiv
wie die „Intarſien” ſind, aber auch ganz ausgezeich
nete Effekte ergeben, wenn ihre Muſterung eine
aparte und vom Herkömmlichen abweichende iſt.
Bild 3 macht mit einem derartigen Badeanzuge
vertraut, bei dem Oberteil und Hoſe vereinigt, alſo
aneinandergearbeitet ſind. Nichtsdeſtoweniger
be=
ſteht hier ein auffälliger Kontraſt, da die Hoſe in
einer dunklen Wollſchattierung geſtrickt iſt,
wäh=
rend der Oberteil gern hell gewählt wird. Das
durchlaufende bunte Badeſchirm=Embleme
darſtel=
lende Muſter iſt ſicherlich ungemein attraktiv und
neuartig.
Ein Kautſchuk=Gürtel iſt praktiſcher als jedes
andere Material.
Die amerikaniſche Matroſenmütze gefällt auch
heuer wieder ſehr gut, ebenſo der Gummi=
Bade=
ſchuh in der Farbe des Strandanzuges.
Neben den Muſtern der eben beſprochenen Art
ſieht man aber auch wieder ſehr viele quergeſtreifte
Modelle, die natürlich nur für die Ganzſchlanken
in Frage kommen (vorletztes Bild).
Sehr beliebt iſt die Verbindung eines ſolchen
geſtreiften Trikotanzuges mit einem getupften
Badetuche in den gleichen Farben, weil Tupfen
und Streifen zu den beliebteſten Kombinationen
gehören.
A
Für ſtärkere Geſtalten wählt man den
Trikot=
badeanzug mit ſchlichtem Oberteile und glockiger
Rockpartie. Bunte Kanten ergeben hier ſehr
wir=
kungsvolle Akzente. Gut ſieht auch die Kautſchuk=
NSmeusaa! blume an der Anfatzſtelle der Achſelſpange aus.
Im letzten Bild, daß ein ſolches Modell zeigt,
er=
kennt man die Wirkung des halblangen
großgeblum=
ten Badepaletots, der effektvoll und zugleich ungemein kleidſam iſt.
Mitunter begegnet man auch ganz außerordentlich lebhaften,
phantaſiereichen Schaffungen, die das Badebild ſehr amüſant
machen; ſo z. B. iſt in der zweiten Skizze ein entzückender Anzug
aus Trikot zu ſehen, der eine dunkle Hoſe mit einem hellen
Ober=
teile in Verbindung bringt, der wieder mit flächenhaft gehaltenen,
farbigen Trikot=Applikationen verſehen iſt, die ein ſtiliſiertes
Bauernhäuschen mit Bäumen und Gartenzaum (im Stile der
Klebpapiermuſter, wie ſie die Kinder herzuſtellen pflegen) dar=
Willy Ungar.
ſtellen.
Schuhe, die man am Cage und Abend trägt.
Die neueſten Tagesſchuhe zeigen bei meiſt ſpitzer Form
einen halbhohen Abſatz von nur mäßiger Schweifung. Neben
dem Spangenſchuh wirbt der halbe Schnürſchuh um beſondere
Beachtung. Zwar iſt der letztere noch vielfach ſeitlich durch
Aus=
ſchnitte unterbrochen, die den Strumpf ſichtbar werden laſſen,
aber vorn iſt er doch in gleicher Länge wie der früher viel
ge=
tragene Halbſchuh, zum Schnüren eingerichtet. Das moderne
Schnürband von Seide ſchließt mit kleinen Quäſtchen oder mit
langer Holzperle in gleicher Farbe ab. Am Spangenſchuh teilt
ſich die Spange vielfach nach den Seiten hin in ſtrahlenartige
Riemchengruppen, die namentlich dann, wenn ſie aus dunkler
getöntem Leder gefertigt ſind, einen ſchönen Schmuck des Schuhes
bilden. Auch dicht nebeneinanderliegende Doppelſpangen werden
wieder viel verwendet
Die letzten Neuheiten der Abendſchuhe ſind im Gegenſatz
zu ihnen äußerſt reich ausgeſtattet. Brokat=, Gold= und
Silber=
leder, Atlas, Eammet, Lack= und Wildleder, feines ſchmiegſames
Saffian= und Glageleder in faſt allen gangbaren lichten
Abend=
farben wird zu ihnen verarbeitet.
Das bunte Kleid.
Man kann es kaum verſtehen, daß es eigentlich
noch ſo ſehr viele gibt, die die bunte Seidenmode
arg befehden, wenngleich ſich die Frau ſagen ſollte,
daß hier eine Mode entſtanden ſei, die wirklich
friſch, ſonnig und reizvoll wirke und dem
allge=
meinen Beſtreben nach Jugendlichkeit in jeder
Hin=
ſicht Rechnung trage.
Was man den bunten Seiden vorwirft, iſt die
Tatſache, daß man ſie ſchon mehrere Saiſons hin=
O
durch verarbeitet; dabei wird aber überſehen, daß
6 mit dieſen Materialien inzwiſchen ein ſehr be=
Brd
deutender Wandel vollzogen habe, denn während
O2
man ſeinerzeit — als die „Imprimés” in Mode
R
kamen — nur zwei=, allenfalls auch dreifarbige Deſ=
Lig
ſins zu ſehen bekam, weiſen die neueſten Muſter
2
einen geradezu überſchwänglichen
Schattierungs=
reichtum auf, und faſt ſcheint es, als ob alle Farben
P
des Frühlings und die leuchtenden Töne der
ſom=
merlichen Natur über dieſe Seiden gebreitet wären,
denn ihr Reichtum an aparten Farbenkompoſitionen
Ve
kennt beine Grenzen.
Dieſer blühenden Phantaſie gegenüber tritt die
Schneiderkunſt ſtark in den Hintergrund; wäre es
doch zweifellos ein Fehler, einem ſolchen Kleide
außer ſeinem intereſſanten Material noch ein
kom=
plizierte Form zu geben, denn die Seide iſt an ſich
von ſo ſtarker Wirkung, daß das Modell aus dem
Gewebe ſelbſt ſchon hinreichende Effekte erhält
Höchſt intereſſant iſt die vielfache
Verwendbarkei=
der bunten Seiden, die man ebenſogut für ein
ein=
faches Trotteurkleid wie für ein nachmittägliches
Modell, unter Umſtänden aber auch für eines der
reizenden kleinen Koſtüme oder für einen
paletot=
artigen Mantel verarbeiten kann. Natürlich gibt es
R6
die bunten Wirkungen in den verſchiedenſten
Sei=
den, und zwar ſowohl in den kompakten, undurch
ſichtigen Geweben (etwa Crepe de Chine oder
Crepe Marrocain imprimé) wie auch in den dünnen
Schleierſtoffen (Mouſſeline oder Chiffon imprimé).
Während die Trotteurkleider und zum Großteile
auch die Modelle, die für die nachmittägliche Promenade beſtimmt
ſind, aus der erſtgenannten Seidenart gearbeitet werden, pflegt
man die abendlichen Schaffungen nur aus Mouſſeline oder
ähn=
lichen Materialien herzuſtellen.
Auch in der Muſterung gibt es ſehr markante Unterſchiede,
denn die Deſſins für den Tag ſind ganz klein und flächenhaft
angeordnet (im Gegenſatz zu den verſtreuten Motiven, die der
vorjährigen Mode angehören), während die Mouſſeline, die für
das Abendkleid gedacht ſind, durchwegs eine große Ornamentik
aufweiſen, die beſonders für große ſchlanke Geſtalten
außerordent=
lich effektvoll erſcheint.
Sehr häufig werden — beſonders in der Tagesmode — durch
die Kombination mit einfarbigem Material vortreffliche
Wirkun=
gen geholt, ſo zwar, daß das betreffende Kleidungsſtück damit
beſetzt oder abgekantet, oder aber mit einer einfarbigen Umhülle
(ſei es nun ein kurzes Jäckchen oder ein Mantel) in Verbindung
gebracht wird, wie überhaupt die Zuſammenſtellung
verſchiedenartigen Materials für die neue
frühſom=
merliche Mode bezeichnend iſt.
Daß ſelbſt aus dreierlei verſchiedenartigen
Ge=
weben ſehr reizvolle Schaffungen entſtehen können,
)„
ſieht man in unſerem erſten Bild: man hat ſich hier
ein gefältetes Röckchen aus bunter Seide zu denken,
das mit einer Jacke aus dem gleichen Material kom=
44
biniert wird. Der Rockrand und die Kanten der
Jacke erſcheinen aus dunklem, einfarbigem Material
beſetzt. Als drittes Gewebe wählt man eine helle
Seide (in der Grundfarbe des Imprimés) und
arbeitet daraus einen ärmelloſen Jumper, der dies
Koſtüm zu einem entzückenden Complet ergänzt.
Aus bunter Modeſeide ſind aber natürlich nicht
nur ſolche mehr oder weniger trotteurartig
gehal=
tene Modelle verfertigt, ſondern vor allen Dingen
die ein wenig auf Linie geſtellten Schaffungen, die
die graziöſe Anmut der ſommerlichen Mode
verſinn=
bildlichen. So zeigen wir zum Beiſpiel in unſerem
1
zweiten Bild ein ganz entzückendes Kleid mit
flot=
ter, glockiger Rockpartie; auch hier erſcheint wieder
die dreifarbige Materialzuſammenſtellung
berück=
ſichtigt, da neben der Imprimsfeide ein helles
Ge=
webe für den Kragen, die Manſchetten und den
*
unteren Beſatz herangezogen wurde, während
Kra=
gen und Manſchetten dunkel abgekantet und auch
die Naht des Rockbeſatzes mit einer dunklen Blende
betont wird.
Eine ſehr wichtige Rolle in der kommenden Mode
ſpielt bekanntlich das Mantel=Complet, das
ſehr häufig aus den bunten Seiden die ſchönſten
Wirkungen zu holen vermag; eine verblüffend
ein=
fache Idee von ganz ausgezeichnetem Effekte iſt
das in der dritten Skizze feſtgehaltene Modell, das
ſich aus einem bunten Jumper, einem ſchwarzen
Seidenrocke und einem ſchwarzen Seidenpaletot
mit buntem Futter zuſammenſetzt. Eine ſolche
Schaffung hat gerade in ihrer betonten Einfachheit etwas
durch=
aus Bezwingendes.
Ganz anders als dieſe Modelle ſehen die abendlichen Kleider
aus: Trotzdem ſie bisweilen mit langen Aermeln gearbeitet
wer=
den, ſind ihre Formen phantaſiereich und apart und unterſcheiden
ich weſentlich von den Promenadeſachen, die eine korrekte, gerade
Linie vorziehen.
Unſer letztes Bild führt eines der eleganten, großgemuſterten
Mouſſeline=Kleider vor Augen, das mit ſeinen langen ſeitlichen
Zipfeln und mit der engen Hüftpartie den Inbegriff ſommerlicher
Eleganz darſtellt.
Robert Hohenberg.
Nummer 124
Sonntag, den 5. Mai 1929
Seite 25
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