Ainzelnummer 10 Pfennige
Parmſtäd
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Franffurt a
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 122
Freitag, den 3. Mai 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Rei
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (
breit/2 Reichemark Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg
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ſie 300 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichemark
im Falle böherer
Dollar — 4.20 Markl.
cht
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſt
jede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Bel
aufträge und Teiſtung von Schadenerſat
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bant und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Dr. Schacht wieder in Paris.
* Pariſer Kompromiß- und
Kuliſſen=
pontit.
Owen Youngs Bermitklungsverſuche. — v. Kühlmanns
„privake Pariſer Miſſion”. — Wie gegen Dr. Schacht
gearbeiket wird.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt am Donnerstag wieder
in Paris eingetroffen, um die Liquidation der
Sachverſtändigen=
konferenz zu Ende zu führen. Ueber den Zweck ſeines Berliner
Aufenthaltes ſind mancherlei nicht kontrollierbare Gerüchte
ver=
breitet worden, die ſich in erſter Linie mit der Möglichkeit
eines Kompromiſſes beſchäftigen. Soweit wir
unter=
richtet ſind, bereitet tatſächlich der amerikaniſche
Konferenzvor=
fitzende Owen Young einen derartigen Vorſchlag vor auf der
Grundlage, daß die deutſchen Zahlungen zunächſt für zehn Jahre
feſtgelegt werden ſollen, beginnend mit 1750 Millionen, jährlich
anſteigend um 25 Millionen, ſo daß dann am Ende der zehn Jahre
die 2=Milliardengrenze erreicht wäre. Die Meinungen in Berlin,
auch im Kabinett, über die Zweckmäßigkeit eines ſolchen
Vor=
ſchlages ſind ſehr geteilt. Die dagegenſprechenden Bedenken
haben wir bereits wiederholt entwickelt. Wir glauben aber kaum,
daß es notwendig ſein wird, von Deutſchland aus den
Wider=
ſpruch dagegen vorzeitig anzumelden, da die Vorausſetzung
natürlich ein ſehr weitgehender Transferſchutz
bleibt. Dafür aber werden die Franzoſen nicht zu haben ſein, für
die ja der Zweck aller Verhandlungen eine möglichſt ſchleunige
Kommerzialiſierung der deutſchen Zahlung iſt und das können
ſie, wenn ein Transferſchutz aufrechterhalten bleibt, nicht erreichen.
Wahrſcheinlich alſo wird ſchon von franzöſiſcher Seite
aus ein Vermittlungsverſuch Owen Youngs
ab=
gelehnt werden, ſo daß Deutſchland ſich zurückhalten könnte.
Immerhin wird Owen Young den Boden vorher ſondieren.
Viel=
leicht iſt damit in Zuſammenhang zu bringen, daß der
Repa=
rationsagent Parker Gilbert, der faſt die ganzen letzten Wochen in
Paris war, plötzlich Dr. Schacht nachgereiſt iſt und mit ihm eine
längere Beſprechung hatte, auch dem Staatsſekretär im
Auswär=
tigen Amt Vortrag hielt, vermutlich um zu ſondieren, wie auf
deutſcher Seite die Stimmung für eine derartige
Zwiſchen=
köſung iſt.
Es ſcheint, als ob durch eine ſeltſame Kuliſſenpolitik die
deutſche Haltung ihre klare Linie verloren hat. Eine ſehr
merk=
würdige Rolle ſpielt dabei der frühere Staatsſekretär des
Aus=
wärtigen Amtes, Herr v. Kühlmann, der offenbar auf eigene
Fauſt in Paris Politik machte. Ihm wird nachgeſagt, daß er als
Vertrauensmann des Außenminiſteriums in Paris gegen Dr.
Schacht tätig geweſen ſei. Das iſt falſch. Er iſt auch vom
Aus=
wärtigen Amt ganz entſchieden abgeſchüttelt worden. Mit Recht,
denn es iſt ein mehr als unmöglicher Zuſtand, daß Privatmänner
wie Herr v. Kühlmann Niederſchriften ausarbeiten, ſie den
Diplomaten der Gegenſeite in die Hand drücken zur beliebigen
Ver=
wendung und daß der deutſche Außenminiſter dann durch die bei
ihm beglaubigten Botſchafter von ſolchen Niederſchriften erſt
Kenntnis erhält. Die Folgen müſſen ſein, daß die Gegenſeite uns
Doppelzüngigkeit vorwirft und daß dadurch das Keſſeltreiben,
wie es gegen Dr. Schacht wegen ſeines Memorandums bereits
einſetzte, erneut eingeleitet wird. Solche Extratouren können wir
uns nicht leiſten. Es muß doch ſchließlich auf Grund aller
Mei=
nungsterſchiedenheiten möglich ſein, zu erreichen, daß die amtliche
deutſche Politik nicht durch unbeteiligte Ehrgeizige antikarriert
wird.
Dr. Schacht in Paris. — Sihung des Revelſtoke=
Ausſchuſſes.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht iſt heute nachmittag 3 Uhr
wieder in Paris eingetroffen. Seiner Gewohnheit gemäß
ver=
weigerte er am Bahnhof den zahlreich erſchienenen deutſchen
und franzöſiſchen Journaliſten jegliche Auskunft und begnügte
ſich mit der Erklärung, daß er gut gereiſt ſei. Heute nachmittag
4½ Uhr iſt der Kommerzialiſierungsausſchuß, d. h. das
Revel=
ſtokekomitee, zuſammengetreten, das jetzt unter dem Vorſitz von
Sir Addis ſteht. Als Vertreter Deutſchlands haben Geheimrat
Kaſtl und Dr. Melchior daran teilgenommen. Anweſend waren
ferner der erſte franzöſiſche Delegierte, der Gouverneur der Bank
von Frankreich, Moreau, und der Amerikaner Morgan. Im
Ver=
laufe der Sitzung wurden einige noch ungeklärte Fragen
erör=
tert, ohne daß eine Entſcheidung getroffen wurde. Es handelt
ſich in der Hauptſache um Fragen, die bereits in den früheren
Beratungen des Revelſtoke=Ausſchuſſes offen geblieben waren
und deren Regelung im großen und ganzen von einer
Verſtän=
digung über die Regelung der Ziffern abhängen dürfte. Um
17.30 Uhr haben Dr. Schacht und Dr. Vögler im Hotel George V.
eine längere Unterredung mit dem Vorſitzenden der
Reparations=
konferenz. Owen Young, gehabt.
Keine Einigung über die Jahresrafe.
Die Sitzung des Revelſtoke=Ausſchuſſes dauerte nur
1½ Stunden und wurde dann abgebrochen. Dem Ausſchuß
waren diejenigen Teile des Generalberichts zur Bearbeitung
überwieſen worden, über die eine Einigung bisher nicht erzielt
werden konnte. Die Ausſprache hatte die Arbeiten
nicht gefördert, ſo daß ſich der
Ausſchußver=
anlaßt ſah, auf die Löſung der ihm übertragenen Aufgaben
zu verzichten und ſich zu vertagen, bis ſich die
Voll=
konferenz über die Höhe der deutſchen
Jahres=
zahlungen geeinigt habe. Sollte eine Einigung erzielt
werden, ſo würde der Ausſchuß erneut zuſammentreten und über
die ſogenannten Modalitäten zu beſchließen haben, unter denen
die deutſchen Zahlungen zu erfolgen hätten. Sollte jedoch ein
Einverſtändnis über die Höhe der deutſchen Jahresraten nicht
zu erreichen ſein, ſo würde die Pariſer
Sachverſtändigenkonfe=
renz mit einem Mehrheits= und einem Minderheitsgutachten
ihre Arbeiten abſchließen. Die Entſcheidung wird in den nächſten
Tagen fallen.
* Fürſt Bernhard von Bülow
zum 80. Geburtstag.
Iſt Fürſt Bernhard von Bülow, der heute am 3. Mai ſeinen
80. Geburtstag begeht, auch ſeit Jahren vom Schauplatz des
öffent=
lichen Lebens, vor allem vom Mittelpunkt des politiſchen Wirkens
gögetreten, hat das deutſche Volk doch Anlaß, ſich des Fürſten
zu erinnern, in deſſen Hand ein Jahrzehnt hindurch die politiſchen
Geſchicke des deutſchen Volkes lagen. Von den Kanzlern, die
nach Bismarck kamen, reichte bis zur Staatsumwälzung wohl
keiner an des Fürſten Bülow weltmänniſches, ſtaatsmänniſches
und diplomatiſches Geſchick heran. Gewiß, es war eine
glück=
liche Zeit, in der Fürſt Bülow an der Spitze des deutſchen Volkes
ſtand, aber es war doch auch die Zeit, in der ſchon Dinge ſich
vorbereiteten, die zu dem ſpäteren furchtbaren Geſchehen führten.
Fürſt Bernhard von Bülow, der eine ſelten erfolgreiche
diploma=
tiſche Laufbahn hinter ſich hatte, war ein Menſch von
ungewöhn=
lichem Wiſſen, ungewöhnlicher Beleſenheit und reichen
künſt=
leriſchen Ambitionen. Trotzdem war es ſeinem diplomatiſchen
Geſchick, ſeiner diplomatiſchen Gewandtheit in vielem zu
ver=
danken, daß er dem Reich den Frieden erhielt. Darüber hinaus
hat Reichskanzler Fürſt Bülow auch in der Innenpolitik ſeine
diplomatiſche Gewandtheit bewieſen. Er war einer der beſten
und glänzendſten Vertreter der Diplomaten der alten Form.
In ſeinen Adern fließt von väterlicher Seite her das Blut
alt=
preußiſchen Adelsgeſchlechtes, und von der Mutter erbte er
Han=
ſeatengeiſt, den Blick für weltumſpannende Weiten. Dieſes, in
Ver=
bindung mit ſeiner vielſeitigen Bildung und ſeinen künſtleriſchen
Intereſſen, lieh dem Fürſten Bülow die überlegene Gewandtheit im
geſellſchaftlichen Verkehr und den liebenswürdigen Charme, der
immer von ihm ausging. So hat er ohne ſchwere Kämpfe, allein
durch das Auswirken ſeiner perſönlichen und diplomatiſchen
Ge=
wandtheit, es verſtanden, einen Zuwachs an Macht und
Selbſtän=
digkeit zu ſchaffen. Es gab und es gibt heute noch Menſchen, und
zwar Menſchen von reicher Kenntnis der Dinge und Geſchehniſſe,
die die Anſicht vertreten, daß manches anders gekommen wäre und
beſſer gekommen wäre, wenn Fürſt Bülow zum Beginn des
gro=
ßen Weltgeſchehens noch Leiter der Geſchicke des deutſchen Volkes
geweſen wäre. Bethmann=Hollweg, ſein Nachfolger, war den
Auf=
gaben, die aus der Umgeſtaltung des deutſchen Volkes mit dem
Beginn des Weltkrieges erwuchſen, nicht gewachſen. Auch
wäh=
rend des Krieges haben kluge Köpfe auf Fürſt von Bülow
hin=
gewieſen. Aber er wurde nicht mehr berufen, an ſeiner Stelle
übernahm Michaelis das Reichskanzleramt. Fürſt Bülow erhielt
allerdings zu einer Zeit, da es ausſichtslos war, die Miſſion in
Italien. Die Hoffnungen, die an dieſe Miſſion geknüpft waren,
blieben unerfüllt.
Seitdem iſt FürſtBülow nicht mehr offiziell politiſch tätig geweſen.
Er hat die letzten Jahrzehnte, trotz der großen Enttäuſchung, die
Italien ihm bereitet hatte, in Italien verbracht. Die Villa Malta
in Rom war ihm immer ein lieber Aufenthalt. Allerdings iſt es
einſam geworden um den Fürſten, der auch hier bis in die
jüngſte Zeit hinein angeregtes geſellſchaftliches Leben um ſich ſah.
Seine Gattin, mit der ihn außer dem Menſchlichen eine Fülle von
geiſtigen und künſtleriſchen Intereſſen verband, iſt vor einigen
Monaten geſtorben.
Auch nach der Staatsumwälzung hat der Fürſt ſtets mit
gan=
zem Herzen mit Deutſchland gefühlt. Perſönlich und in
ſchrift=
ſtelleriſcher Tätigkeit hat er das bewieſen. Es darf ihm vor allem
hoch ar gerechnet werden, daß er vollſtes Verſtändnis auch den
Staatsmännern entgegenbrachte, die in der jetzigen, unendlich
ſchweren Zeit, Deutſchlands Geſchicke zu lenken haben.
Fürſt Bülow iſt 1849 in Klein=Flottbeck bei Hamburg geboven,
trat 1873 in den diplomatiſchen Dienſt, wurde 1888 Geſandter in
Bukareſt 1893 Botſchafter in Rom, und trat 1897 als
Staats=
ſekretär an die Spitze des Auswärtigen Amtes. 1900—1909 war
Fürſt Bülow Reichskanzler und preußiſcher Miniſterpräſident,
1914—15 wirkte Fürſt Bülow als Botſchafter in Rom. Im Jahre
1899 wurde ihm der Grafen=, 1905 der Fürſtentitel verliehen.
* Anhalkende Schwierigkeiken in Paris.
Die Transferkriſe.
— Die Verhandlungen in der von der Sachverſtändigen=
Kon=
ferenz eingeſetzten Unterkommiſſion für die Abfaſſung eines
Be=
richtes über die bisherige Arbeit der Konferenz ſind inzwiſchen
weitergegangen. Daneben haben Beſprechungen zwiſchen den
einzelnen Delegationsführern erneut ſtattgefunden, um neue
Lö=
ſungsmöglichkeiten zu finden; genauere Angaben über das
Er=
gebnis dieſer Beſprechungen können nicht gemacht werden. Aber
es muß nach wie vor feſtgeſtellt werden, daß das Kernproblem,
nämlich die Höhe der deutſchen Geſamtzahlungen, noch nicht
ge=
löſt und auch nicht einer vorläufigen Klärung entgegengebracht
worden iſt; es bleibt alſo zu befürchten, daß der große, auf
ſach=
lichen Vorausſetzungen und Grundlagen beruhende Unterſchied
zwiſchen den Forderungen der Gläubiger Deutſchlands und dem
deutſchen Angebot zur Zeit nicht überbrückt werden kann. Dabei
hat ſich ein Vorgang wiederholt, der bereits ſeinerzeit nach der letzten
Sitzung des Revelſtoke=Ausſchuſſes unter dem Vorſitz des
ver=
ſtorbenen Lord Revelſtoke die Atmoſphäre der Pariſer Konferenz
zu vergiften drohte, nämlich der, daß die franzöſiſche Preſſe durch
eine Kampagne, dieſes Mal gegen die Reichsbankpolitik Dr.
Schachts im Hinblick auf die kürzlich vorgenommene Erhöhung des
deutſchen Diskontſatzes, verſucht hat, von außen her die
Sachver=
ſtändigen, aber auch die deutſche Oeffentlichkeit zu beeinfluſſen.
Die franzöſiſche Preſſe konnte umſomehr ihre Währungsattacke
gegen Deutſchland durchführen, als ſich die Verhandlungen der
Neparationskonferenz, wenigſtens von außen geſehen, von dem
Boden der Tatſachen gelöſt haben und mehr in das Fahrwaſſer
taktiſcher Manöver und gefühlsmäßiger Einſtellung übergangen
ſind. Die franzöſiſche Preſſe hat den plumpen Verſuch gemacht,
den Glauben an die deutſche Währung und damit das Vertrauen
in die deutſche Kreditfähigkeit zu erſchüttern, mit dem Ziele, vor
allem die deutſche Oeffentlichkeit in ihrer Bereitwilligkeit
gegen=
über den Gläubigerforderungen dadurch gefügiger zu machen.
Die franzöſiſche Währungsattacke hat ein ſehr ſchnelles Ende
ge=
funden, und die franzöſiſche Preſſe muß heute ſelbſt einſehen, daß ſie
Frankreich ſelbſt damit einen ſchlechten Dienſt erwieſen hat. Denn
es gibt kein beſſeres Mittel, die deutſchen Reparationszahlungen
zu erſchweren, als die Eindämmung des Zuſtroms ausländiſcher
Kredite nach Deutſchland, es gibt aber auch kein beſſeres Mittel, die
von Frankreich ſo ſehr gewünſchte Mobiliſierung eines Teils der
deutſchen Reparationsſchuld wegen der im Auguſt bevorſtehenden
Bezahlung der ſogen. Handelsſchuld an Amerika zu verhindern,
als wenn das Vertrauen amerikaniſcher, holländiſcher uſw.
Kapi=
taliſtenkreiſe, die bereit wären zur Anlage ihrer Gelder in
deut=
ſchen Reparationsbonds, erſchüttert wird. Die franzöſiſche Preſſe
hat nicht nur dies ſchnell eingeſehen, ſondern ſich auch die
Erkennt=
nis zu eigen machen müſſen, daß die Reichsbank durch das
Reichs=
bankgeſetz vom Jahre 1924 und die in ihm enthaltene reinliche
Scheidung zwiſchen Reichsfinanzen und Zahlungsmittelumlauf
ſowie durch ihre vollkommen geſicherten internationalen Verträge
und durch den Dawesplan genügend Mittel zur Aufrechterhaltung
der deutſchen Währung in der Hand hat.
Gegenüber der Behauptung der franzöſiſchen Preſſe, daß die
Reichsbank abſichtlich ihre Deckungsreſerven aufgebraucht und die
Diskonterhöhung aufgeſchoben habe, um die Transferklauſel des
Dawesplans in Anwendung kommen zu laſſen, hat ſich der
Repa=
rationsagent gezwungen geſehen, eine Erklärung über die Sitzung
des Transferausſchuſſes abzugeben, wonach weder der Ausſchuß
noch er ſelbſt irgendeine Mitteilung an Dr. Schacht hinſichtlich
des Diskontſatzes der Reichsbank gemacht habe. Der
Reparations=
agent konnte dies auch nicht tun, weil ſich der bedenkliche Abfluß
von Gold und Deviſen bei der Reichsbank, der ſeit Jahresbeginn
bereits mehr als 1 Milliarde RM. beträgt, nach
ſelbſtverſtänd=
lichen währungspolitiſchen Geſetzen vollzogen hat. Die
Reichs=
bank hat aus dieſer Tatſache eines nicht erwarteten Deviſen= und
Goldabfluſſes infolge der geſteigerten Verpflichtungen
Deutſch=
lands nur die Konſequenz gezogen, als ſie den Diskont erhöhte,
obwohl ſie ſich bewußt war, daß die notwendige Diskonterhöhung
eine zweiſchneidige Maßnahme gegenüber einer im
Konjunktur=
rückgang befindlichen und eine weitere Belaſtung nur ſchwer
tra=
genden Wirtſchaft iſt. Sie war bereits vor der Sitzung des
Trans=
ferausſchuſſes zu einer Erhöhung des Diskonts entſchloſſen.
Jedenfalls haben die Vorgägen bei der Reichsbank deutlich
ge=
zeigt, daß der Transfer der letzten Jahre tatſächlich
un=
echt war, da er nur mit Hilfe der Deutſchland zugefloſſenen
aus=
ländiſchen Kredite durchgeführt werden konnte. Die Erhöhung
des Reichsbankdiskonts dient natürlich vornehmlich dem Zwecke,
einen Zuſtrom neuer Deviſen durch Auslandskredite
hervorzu=
rufen. Ob das Ausmaß der Erhöhung des Diskontſatzes
aus=
reicht, um größere Auslandskredite nach Deutſchland zu ziehen, da
bekanntlich der Kapitalſtrom immer dorthin geht, wo am meiſten
bei möglichſt kleinem Riſiko verdient werden kann, iſt allerdings
noch fraglich. Selbſt wenn aber ein neuer Deviſenzuſtrom nach
Deutſchland jetzt einſetzen ſollte, ſo läßt ſich damit die Gefahr nicht
aus der Welt ſchaffen, die durch die Verteuerung des Kredits in
der Erſchwerung der Wirtſchaftsführung liegt und die
Konkur=
renzfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft gegenüber dem Auslande
herabmindert. Verminderte Ausfuhr bedeutet aber nichts anderes
als geringerer Anfall an wirklich verdienten Deviſen, die allein
einen echten Transfer ermöglichen. Man muß ſich auch darüber
klar ſein, daß auf Grund des Dawesplans und ſeiner
Beſtim=
mungen über den Transferſchutz auf die Dauer der Zuſtrom an
Deviſen aus Auslandsanleihen die fehlenden, aus dem Export
hereinkommenden Deviſen nicht erſetzen kann. Die Anſprüche der
privaten Gläubiger, alſo derjenigen Kapitaliſten, die Deutſchland
Anleihen gegeben haben, genießen vor denen der
Reparations=
gläubiger den Vorzug, inſofern als der Bartransfer an die
Repa=
rationsgläubiger auf den anderweitigen Deviſenbedarf Rückſicht
zu nehmen hat, was praktiſch dadurch geſchieht, daß der
Repa=
rationsagent auf die Deviſenmarktlage achten muß. Dieſe Kleuſel
des Dawesplanes hängt innig mit dem Währungsſchutz zuſam=,
men, zu dem auch die Rückſicht auf die dauernde
Lebens=
fähigkeit der deutſchen Wirtſchaft gehört. Deutſch=
Seite 2
Freitag, den 3. Mai 1929
Nummer 122
land hat nach der Stabikiſierung Auslandsanleihen in Höhe von
etwa 12 bis 13 Milliarden RM. aufgenommen, die
ſchätzungs=
weiſe eine Zinslaſt von jährlich 1 250 Millionen RM. haben, alſo
in Höhe von rund 50 Prozent der normalen Dawes=Annuität.
Da der Dienſt für die privaten Anleihen vorgeht, ſo kann der
Reparationsagent nur diejenigen Deviſen für den Bartransfer an
die Reparationsgläubiger in Anſpruch nehmen, die über den
Be=
trag von 1250 Mill. RM. hinaus vorhanden ſind. Wenn alſo die
deutſche Auslandsverſchuldung aus den freien bzw. privaten
An=
leihen weiter zunimmt und mithin ihre Verzinſung ſteigende
Deviſenbeträge dem deutſchen Deviſenmarkt notwendigerweiſe
entziehen muß, ſo wird es für den Reparationsagenten immer
ſchwieriger, die für den Bartransfer nötigen Deviſen zu beſchaffen,
zwar nicht techniſch, aber deswegen, weil er auf die durch den
Deviſenbedarf für den Anleihedienſt geſchaffene Lage des
De=
viſenmarktes, mit anderen Worten auf die deutſche Währung,
Rückſicht zu nehmen hat. Unter dieſen Umſtänden kann der
Repa=
rationsagent niemals aus Deutſchland Deviſen herauspreſſen.
Das Gleiche gilt auch für den Teil des Bartransfers, der durch
eine Kürzung der bei der deutſchen Warenausfuhr ins Ausland
gewonnenen Deviſen auf Grund des ſogen. Reparation Recovery
Aet bewirkt wird. Indem England und Frankreich von dem
Ge=
ſamtbetrag einer deutſchen Warenlieferung auf Grund dieſes
Ver=
trages 26 Prozent in Deviſen einbehalten, verringern ſie den
Ein=
gang an Exportdeviſen, was eine Schwächung der deutſchen
De=
viſenbeſtände bedeutet, und es läßt ſich durchaus denken, daß für
den Fall des offenen Ausbruchs der Transferkriſe, für die bereits
die erſten Anzeichen vorliegen, der Transfer=Ausſchuß bzw. der
Reparationsagent nicht nur ſeine Deviſenkäufe einſtellen muß,
ſondern auch bei der engliſchen und franzöſiſchen Regierung auf
den ſofortigen Verzicht der 26prozentigen deutſchen
Ausfuhrab=
gabe dringt. Nach demMechanismus des Transferſchutzes wird man
eine beginnende oder fortſchreitende Transferkriſe am beſten in
den monatlichen Ausweiſen des Reparationsagenten über
Ein=
gang und Verwendung der deutſchen Reparationsbeträge
er=
kennen können, wenn es ſich nämlich zeigt, daß die
Deviſenbe=
ſchaffung des Reparationsagenten und die Barüberweiſungen
zu=
rückgehen. Die unverwendbaren Gelder auf dem Konto des
Repa=
rationsagenten dürfen laut Dawesplan angeſammelt werden, und
können bis zur Grenze von 2 Milliarden als Mark=Guthaben bei
der Reichsbank liegen bleiben. Wird dieſe Ziffer überſchritten,
ſo ſoll das Transfer=Komitee die überſchießenden Gelder in
Deutſchland in Obligationen oder Anleihen anlegen. Die Gelder
dürfen aber nur bis zu einem Betrage von 5 Milliarden RM.
angeſammelt werden, und bei Erreichung dieſer Grenze müſſen
Beiträge aus dem Staatshaushalt ſolange herabgeſetzt werden,
bis der Zuſtand erreicht iſt, daß die Anſammlung nicht über den
Betrag von 5 Milliarden hinaus zunimmt. Daß bei fehlenden
Auslandskrediten, die ja nicht reſtlos dem Bartransfer zufallen,
ſondern auch der Vergrößerung der Produktionskapazität
Deutſch=
lands und der Geſundung ſeiner Wirtſchaft dienen ſollen, die
Wirtſchaft ſelbſt in ihrer Entwicklung gehemmt wird, iſt klar.
Daraus kann ſich ſehr leicht eine wirtſchaftliche Depreſſion
ent=
wickeln und neben die Transferkriſe würde dann noch als Folge
einer ſolchen Depreſſion der Wirtſchaft die innere
Aufbringungs=
kriſe treten. Mithin würde auch die Anſammlung von Mark=
Gut=
haben in Schwierigkeiten geraten. Eine entſprechende Steigerung
der Sachlieferungen, die natürlich weiter laufen würden, iſt bei
den Gläubigerländern ſelbſt aus Rückſichtnahme auf ihre eigenen
Induſtrien nicht erwünſcht. Auch der europäiſch=amerikaniſche
wirtſchaftliche Gegenſatz ſpielt ſowohl in dieſem Zuſammenhange
als auch für die Geſamtlöſung eine wichtige Rolle. Dreiviertel
der deutſchen Anleihen ſtammen aus Amerika, und die
Befrie=
digung dieſer Anſprüche iſt für Amerika wichtiger als die
Zah=
lung der Reparationen, die Deutſchland nur dank ſeiner
Privat=
anleihen hat zahlen können. An einer Steigerung der deutſchen
Reparationsleiſtungen durch größere Sachlieferungen hat Amerika
wie auch England kein Intereſſe, da beide bemüht ſind, ihre
Poſition im Export zu erweitern.
So wie die Dinge heute liegen, haben die Sachverſtändigen
in Paris vernünftigerweiſe in ihren Verhandlungen zu wählen
zwiſchen weiter anhaltender ſtörender Laſtenverteilung oder einem
durch Laſtenausgleich gewährleiſteten Wiederaufbau der
Weltwirt=
ſchaft. Der Laſtenausgleich, d. h. die Löſung der
Reparations=
frage und — der interalliierten Schuldenfrage, — kann aber nur
ſo durchgeführt werden, daß in jedem Falle erfüllbare
Verpflich=
tungen feſtgeſetzt werden, die ſich aus der wirklichen Zahlungs=
und Leiſtungsfähigkeit der die Verpflichtung übernehmenden
Län=
der ergeben. Durch Diskonterhöhungen kann man die
Leiſtungs=
fähigkeit einer Wirtſchaft nur ſchwächen, und zudem muß ſich eine
deutſche Konjunkturdepreſſion auch auf andere Märkte auswirken.
Einſichtige Wirtſchaftsführer kennen den Zwang der
welt=
wirtſchaftlichen Verknüpfungen. Deutſchland kann
als Faktor der Weltwirtſchaft nicht ausgeſchaltet werden, und als
60=Millionen=Volk mit einheitlichem Wirtſchaftsorganismus hat
Von Franz Alfons Gaydya (GDS).
Als Friedrich Lienhard am 4. Oktober 1865 in der
Wald=
verlorenheit der Vogeſen, im dörflichen Idyll Rothbach im Elſaß
den glaubensſtarken, wahrhaft gottesfürchtigen Eltern — der
Vater war ein trefflicher, charakterfeſter Dorfſchullehrer von jenem
„guten, alten Schlag” — als erſtes Kind geboren wurde, war es
natürlich, daß der Jüngling einſt Geiſtlicher werden ſollte. Der
Friede der Landſchaft, des umgebenden Lebens, die echte
Religio=
ſität in der Familie und eigene innerliche Seelenſtimmung wirkten
zuſammen, um dieſen Beruf als verehrungswürdig und gegeben
zu erachten. Und wenn die poetiſchen Neigungen den Studenten
der Theologie nach ſchweren, inneren und äußeren Kämpfen
ſchließlich doch überwinden ſollten, ſo blieb dennoch im geſamten
Lebenswerk des Dichters und Denkers ein hier mehr, dort minder
ſtark geprägter religiöſer Ton als Träger der Lebensmelodie. Der
Dichter ſelbſt hat dieſer Weſenheit ſeines Schaffens oft Ausdruck
gegeben, wie er ſich auch als Prieſter am Wort, an der Seele, am
Volkstum von Anfang empfunden hat. Als Prieſter auch der
unſichtbaren Kirche Gottes und Chriſti.
In ſeltenem Maße erfüllte ſich an ihm das tiefe Wort eines
ähnlich gearteten Schaffenden unſerer Zeit (Paul Steinmüller):
Alles war Beruf, das höchſte aber iſt Sendung. Zu dem
Be=
wußtſein ſeiner Sendung, in den Beſitz ſeines eigenen Tones
gelangte Lienhard durch den Zuſammenprall mit dem in Berlin
anbrechenden Natunalismus der neunziger Jahre. Die bloße
Ziviliſationskultur, der immer mehr herrſchende Naturalismus
und die Mechaniſierung des Lebens im 19. Jahrhundert, das alles
fand der in Berlin als Hauslehrer tätige, junge, hochgeſtimmte
Dichter vor. Zwei unverſöhnliche, weſensfremde Elemente trafen
ſich hier: Heimat, Wald und Berge, Naturverwurzelung, im
Hin=
tergrunde der ſeeliſchen Herkunft Sage, Märchen und Geſchichte.
voran die Sehnſucht nach einem Leben reiner Menſchlichkeit,
idealen Strebens, feſtverbunden mit Scholle und Vaterland.
Ueberlieferung und ſtarkem, religiöſen Gefühl — — dagegen
tand die heimatloſe, ſteinerne und naturfremde Großſtadt, ein
wurzelloſer kritiſcher Geiſt, die Nüchternheit der Zahl, des
abſolu=
ten Kampfes um das tägliche Brot, eine Wirrſal von analytiſchen
Strömungen: die große Lebens=Syntheſe fehlte, es fehlte auch
die ſchöpferiſche Stille, die Willen und Kraft zu dieſer Syntheſe
gebiert und gibt.
Aber dieſer Kampf gab dem ſuchenden und ringenden Dichter,
deſſen erſte Anfänge (etwa das Drama „Weltrevolution”)
aus=
geſprochener Sturm und Drang waren plötzlich alles: Ziel und
Weg und die Erkenntnis der Mittel zu jenem Kampf um die
Vom Tage.
Der im Lohnſtreit im „Ruhrbergbau gefällte
Schieds=
pruch iſt von Amts wegen für verbindlich erklärt worden.
Bekanntlich hatten die Gewerkſchaften den Schiedsſpruch abgelehnt,
wäh=
rend er von den Unternehmern angenommen worden war.
Der Reihsminiſter a. D. Dr. Hermes iſt am Mittwoch abend
nach Berlin abgereiſt, ſoll aber in etva 10 Tagen nach
War=
ſchau zurückkehren.
Der Strafrechtsausſchuß des Reichstages erledigte die
Bera=
tung über die 88 172 bis 174 des Strafgeſetzbuchentwurfes. Die
Be=
ratung über die Frage der Todesſtrafe (§ 245) endete
mitAbleſnung aller Anträge, ſo daß bis auf weiteres in der
Frage der Todesſtrafe eine Lücke im Entwurf bleibt.
In Straßburg wurden zwei Perſonen, ein Deutſcher
und ein Elſüäſſer, unter Spionageverdacht verhaftet.
Wei=
tere Verhaftungen ſollen bevorſtehen.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Stimſon teilte mit, daß die
Mächte das internationale Waffenhandelsverbot
irChina aufgehoben haben. Die Vereinigten Staaten würden
in Zukunft den Verſand von Waffen nach China geſtatten unter der
Vor=
ausfetzung, daß die chineſiſche Regierung in jedem Einzelfall ihre
Ge=
nehmigung gebe.
Der frühere Staatsſekretär der Vereinigten Staaten, Kellogg,
hat am Donnerstag die Heimreiſe nach New York angetreten.
Kellogg iſt während ſeines einmonatigen Beſuchs in London u. a. mit
Sir Auſten Chanoberlain und dem Premierminiſter Baldwin
zuſcmmen=
getroffen.
Der 1. Mai iſt auf dem geſamten Gebiet der Vereinigten
Staaten durchaus ruhig verlaufen.
Im Zuſammenhang mit der Maifeier zogen etwa tauſend
ommuniſtiſche Kundgeber, vor das Konſulat der
Vereinigten Staaten von Mexiko deſſen Bewohner ſie
beſchimpften. Die Kundgeber verſuchten außerdem, Ziegelſteine gegen
das Konſulatsgebäude zu werfen. Die Menge mußte ſchließlich durch
Polizei und Feuerwehr auseinandergetrieben werden.
es ſein natürliches wirtſchaftliches Gewicht, an dem die ganze Welt
intereſſiert iſt. Es kann ſich ſelbſt vor wirtſchaftlichen und ſozialen
Erſchütterungen nur bewahren, wenn es eine Zahlungspflicht in
der ſicheren Grenze ſeiner Zahlungsmöglichkeit übernimmt.
Radauſzenen der Kommuniſten im Reichskag.
Berlin, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſten haben es ſehr eilig gehabt, ſich ein Alibi
ür die blutige Maifeier zu verſchaffen. Sie haben bereits am
Donnerstag die Parlamente mobil gemacht. In der Berline.
Stadtverordnetenverſammlung gab es einen großen Krach. Auch
im Reichstag ſetzten ſie einen richtigen Skandal in Szene, um
nach dem alten Lied „Haltet den Dieb” die Verantwortung von
ſich abzuſchütteln. Daß die Reichstagsſitzung ohne Skandal nicht
abgehen würde, war von vornherein Uar. Um ſo mehr fiel es
auf, daß der Reichstagspräſident Loebe zu Beginn nicht zur Stelle
war, ſondern die Leitung dem Deutſchnationalen Graef überließ
— wie Loebe ſpäter erklärte, weil er den frühen Beginn der
heu=
tigen Sitzung vergeſſen hatte. In der Wandelhalle herrſchte
aber ſtark der Eindruck vor, daß gerade in dieſem Fall der
Reichs=
jagspräſident die Leitung der Sitzung einem Stellvertreter gern
überlaſſen hatte. Herr Graef zog ſich übrigens geſchickt aus der
Affäre. Die Kommuniſten ſchickten den Abg. Pieck vor, der eine
lebhafte Kanonade gegen die Polizei und gegen die
Sozialdemo=
kraten richtete und von ſeinen Fraktionsgenoſſen darin durch eine
Hochflut von Schmährufen gegen die ſozialdemokratiſchen Bänke
unterſtützt wurde. Beſonders den Abg. Künſtler hatten die
Kommuniſten in ihr Herz geſchloſſen. Sie attackierten ihn mit
Aktendeckeln. Aber Künſtler reagierte darauf nur, indem er
ſeinen Sitz verließ und ſich auf einen Sektor unter dem Schutze
einer Freunde zurückzog, wie überhaupt die Sozialdemokraten
ſich totſtellten und mit ſteinerner Ruhe alle Beſchimpfungen über
ſich ergehen ließen. So ging den Kommuniſten ſchließlich die
Luft aus, weil ſie gar keine Reibungsfläche fanden. Als ihr
An=
trag auf ſofortige Beſprechung der Berliner Vorgänge nicht
an=
genommen wurde, verließen ſie unter Pfui=Rufen gegen den
„Mörder Reichstag” geſchloſſen den Saal, nachdem ſie vorher noch
die Internationale angeſtimt hatten. Der Vizepräſident hatte
ſich aber inzwiſchen von ſeinem Stuhl erhoben und dadurch die
Sitzung unterbrochen. Auch dieſe Aktion der Kommuniſten
ver=
puffte alſo ebenſo wie ihre furchtbare Drohung, daß ſie ſich aus
Rache an den weiteren Verhandlungen des Reichstages nicht
be=
teiligen wollten. Die Folge war, daß in der neuen Sitzung die
Verhandlungen ſehr ſchnell vor ſich gingen. Es wurde in den
Reſt der Beratungen des Arbeitsetats eingetreten und ſämtliche
Abſtimmungen, da es ſich zu 75 Prozent um kommuniſtiſche
An=
träge handelte und die Antragſteller nicht anweſend waren, glatt
erledigt.
Durchſetzung, Verbreitung und Geltung des deutſchen
Idealis=
mus, den Friedrich Lienhard bis zuletzt geführt hat. Ueber die
Kunſt das Leben, über die Herrſchaft des Verſtandes die
Gemüts=
macht als Quelle der Humanität — auf dieſem weſentlich deutſchen
Erkenntnisgrunde ſchuf Lienhard ſein in Gefühl und Form ſelten
reines, wenn in der Form auch konventionelles, jedoch
harmo=
niſches Lebenswerk. Bei Lienhard ſteht die Kunſt im Bunde mit
der Religion, mit einem ſtark empfundenen Chriſtentum, das aus
proteſtantiſcher Tradition empfangen — dennoch die
Gemeinſam=
keit ſucht und findet. So ſind ihm auch die Formen der Kunſt
zumeiſt Ausdrucksmittel für den deutſchen Idealismus, den er
zwar nicht neuſchaffend fortführen konnte, in deſſen Geiſt er
aber ſeiner Generation und den kommenden Generationen
zahl=
reiche, künſtleriſch und menſchlich wertvolle Gaben ſchenken konnte.
Seine beſonders erfolgreichen Romane „Oberlin”, „Weſtmark”,
„Der Spielmann”, die in der Heimat= und Volkskunſtbewegung
führenden, echten Volksbücher „Wasgaufahrten” und „Das
Thüringer Tagebuch” werden durch die bedeutſamen und
bilden=
den Werke „Wege nach Weimar” und „Der Meiſter der
Menſch=
heit” in dem Ziel der Beſeelung, Verinnerlichung und Erſtarkung
im deutſchen Gedanken wirkſam ergänzt. In den Gedichten, die
unter dem Titel „Lebensfrucht” geſammelt erſchienen ſind, finden
ſich reife, künſtleriſche Verſe — Lieder, die in der Jugendbewegung
Die Milikärmächte gegen jede Berſonal= u.
Makerial=
beſchränkung. — Die Genſer Abrüſtungskonferenz
gihli
ein unausbletoſiches Fiasko.
Genf, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Abrüſtungsarbeiten in Genf haben heute durch eine
dritte Erklärung des amerikaniſchen
Delegier=
ten Gibſon die letzte Klarheit darüber gebracht,
daß ebenſowenig wie eine
Perſonalbeſchrän=
tung durch Einrechnung der ausgebildeten
Re=
erven in die künftige Konvention eine
Beſchränkung des gelagerten Kriegsmaterials
zuerwarteniſt. Gibſon, der im Jahre 1927 einen Vorbehalt
für die Einſchränkung des gelagerten Materials eingebracht hatte,
ließ heute die Reſerve fallen und erklärte, daß er zwar im
Prin=
zip ſeine frühere Stellungnahme aufrecht erhalte, raß er aber wie
in der Frage der ausgebildeten Reſerven ſchon jetzt der Anſicht
der Mehrheit derjenigen Staaten ſich anſchließe, deren Intereſſe
in erſter Linie auf dem Gebiete der Landrüſtung liege.
Der japaniſche Vertreter Eato, dem ſich
nacheinan=
der die Delegierten der übrigen Militärſtaaten anſchloſſen, wändte
ich ſehr ſcharf gegen jede Beſchrankungoes
gelager=
en Materials. Es ſei nur logiſch, daß man auch von einer
Yäaterialbeſchränrung abſehe, nachdem man einmal die
ausgebil=
deten Reſerven außer Betraht gelaſſen habe. Außerdem tönne
man den Staaten keine Materialbeſchränkung auferlegen, ſolange
die Induſtrieſtaaten die Möglichkeit hatten, ſich innerhalb kurzer
Zeit eine Rieſenrüſtung zu ſchaffen. Es müſſe jedem Siaat
über=
laſſen bleiben, zu entſcheiden, welche Streitkräfte er abbauen
könne.
In ähnlichem Sinne ſprachen ſich auch die übrigen Vertreter
der Militärſtaaten aus. — Ein nochmaliger Vorſchlag Litwinows,
wenigſtens in gewiſſen Grenzen Auskünfte über das
Kriegs=
waterial in den Arſenalen zu geben, dem ſich auch Graf
Beru=
ſtorff anſchloß, wurde abgelehnt. Damit iſt auch die letzte
Ausſicht gefallen, durch Herabſetzung des
Ma=
terials die Millionen der ausgebildeten
Re=
ſ erven wenigſtens, zu einem gewiſſen Teil in
der Kriegsverwendungsfähigkeit zu
beſchrän=
en. Die Konvention wird ſich nach den heutigen Beſchlüſſen
nur noch auf die unter den Fahnen ſtehenden Effektivftreitkräfte
und auf das im aktiven Dienſt befindliche Kriegsmaterial
er=
ſtrecken.
Graf Bernſtorff richtete an Gibſon die Frage, ob die
amerikaniſche Erklärung auch die Beſchränkuneg des im aktiven
Dienſt befindlichen Materials ausſchließe, worauf Gibſon
ant=
wortete, ſeine Erblärung erſtrecke ſich in erſter Linie auf das
ge=
lagerte Material. Wegen der Feſtſetzung der Bewaffnung der
ſtehenden Heere behalte er ſich eine endgültige Stellungnahme für
die Konferenz vor.
Die deutſche Abordnung in Genf vor der
Enkſchei=
dungsfrage.
Nach dem bisherigen Verlauf der Beſchlüſſe des
Abrüſtungs=
ausſchuſſes würde jeder Staat in der Lage ſein, nicht nur
Re=
ſerpiſten in unbeſchränkter Zahl jährlich militäriſch auszubilden,
ſondern nun auch Kriegsmaterial jeglicher Art in
uneingeſchränk=
ter Menge zu ſtapeln. Es konnte vom erſten Tage an kein
Zwei=
fel beſtehen, daß die großen gerüſteten Mächte, vor allem
Frank=
reich, die Arbeiten des Abrüſtungsausſchuſſes in eine Richtung
reiben würden, die lediglich zu einer Beſtätigung des
gegenwär=
tigen Rüſtungsſtandes der militäriſch gerüſteten Großmächte
füh=
ren konnte.
Die deutſche Abordnung iſt jetzt vor die entſcheidende Frage
geſtellt, ob eine weitere Mitarbeit an dem Abrüſtungsausſchuß
überhaupt noch einen Sinn und Zweck hat, nachdem der
Aus=
ſchuß ſich in den beiden Hauptfragen der Beſchränkung der
aus=
gebildeten Reſerven und der Beſchränkung des lagernden
Kriegs=
materials auf den franzöſiſchen Standpunkt ſtellt und beſchloſſen
hat, dieſe beiden entſcheidenden Faktoren der geſamten Abrüſtung
außerhalb jeder Beſchränkung der Rüſtungen zu laſſen. Damit
kann als feſtſtehend angenommen werden, daß der
Abrüſtungs=
ausſchuß der kommenden Abrüſtungskonferenz einen Vorſchlag
machen wird, der auf eine formelle Anerkennung des
gegenwär=
tigen Rüſtungsſtandes der großen Mächte hinauslaufen und
da=
mit der Konferenz den Charakter einer Status quo=Konferenz
geben wird.
Heimatsrechte gewonnen haben. Aber auch der Dramatiker
Lien=
hard ſchuf Werke von ſicherer Geſtaltung, geiſtiger und ſinnlicher
Fülle. Allen voran ſeien hier fünf Werke vermerkt: „Wieland der
Schmied‟, Heinrich von Ofterdingen” (Sängerkrieg), die
hervor=
ragenden Tragikomödien „Till Eulenſpiegel” und „Münchhauſen”,
und das vielleicht in Form und Gehalt ſtärkſte und eigenartigſte:
„Odyſſeus auf Ithaka”.
Innerhalb der künſtleriſchen und literariſchen „Richtungen”
und „Bewegungen” der letzten Jahrzehnte ſteht Lienhards Werk
auf beſonderem Platz, erlangte es die Geltung als Hüter,
Be=
wahrer und Mehrer des deutſchen Kulturbeſitzes. Ueber die
literariſchen Kämpfe und Wertungen hinweg bildete ſein Schaffen
und Wirken (auch als Herausgeber der alten und bedeutenden
Kulturzeitſchrift „Der Türmer”) eine große Gemeinde der ſtillen
Deutſchen, die gegen den mörderiſchen Zeitgeiſt jene Kräfte ſuchen,
die immer wieder aus dem Geiſte des deutſchen Idealismus
ſtrö=
men und einzig fähig ſind, das verhetzte und verlärmte
Deutſch=
land zu reinigen und zu einigen. Was ſeinen einzelnen Werken
an heißer Leidenſchaft, an der Dämonie der Tragik fehlen, mag
— als Ganzes genommen brauchen wir ein ſolches Schaffen, eine
ſolche Führung bitter nötig. Darum iſt zu wünſchen, daß dies
Schaffen immer weitere Volkskreiſe ergreift, daß ſein geſundes
ſchöpferiſches Ethos immer mehr lebendig werde in Haus und
Familie, in der Jugend und im öffentlichen Leben.
Vorzugs=
weiſe der deutſchen Familie kann ſein Werk wertvolle Kräfte
geben, — während ein Teil der deutſchen Jugendbewegung ſchon
lange Lienhard als ihren Meiſter und Führer ins ſeeliſche Gebiet,
zur Stille, zum Glauben an das Licht und menſchliche Größe,
ge=
folgt iſt. Der Dichter, der das Wort von der Notwendigkeit der
Reichsbeſeelung geprägt hat, iſt auch ein ſtarker Helfer an dieſer
Aufgabe geworden. Zu den großen ethiſchen Anregern Emerſon
und Carlyle dürfen wir auch Friedrich Lienhard ſtellen.
Die Strahlungskraft ſeines Schaffens wird noch lange
wirk=
ſam ſein, der Kampf um die Erfüllung des Menſchen mit den
beiden einzigen Kräften: Geiſt und Gemüt wird Früchte tragen,
wie er bisher geholfen hat, die Wege für den werdenden
Neu=
idealismus zu ehnen, Inſeln der Beſinnung und innerlichen
Leben3ſreude zu ſchaffen. Die Geſammelten Werke, die in
würdi=
ger Ausgabe vor einigen Jahren in 20 Bänden erſchienen ſind,
geben einen umfaſſenden Einblick in die vielgeſtaltige,
hochge=
ſtimmte Geiſteswelt eines Dichters und Ethikers, deſſen wir am
beſten gedenken, durch Anteilnahme und Verbreitung von Werk
und Idee, eingedenk des ſchönen Wortes, das Lienhard geprägt
hat und das über dem Tor des Türmer=Verlages in Stuttgart
leuchter und mahnt:
Ein gutes Buch, ein Teil der Kraft,
Die an das Reiches Seele ſchafft.
Nummer 122
Seite 3
Freitag, den 3. Mai 1929
Neue kommuniſtiſche Anruhen in Berlin.
Die „Rote Fahne” fordert ihre Anhänger auf, ſich zu bewaffnen. — Maſſenverhekung und Aufforderung
zum Skreik. — Ruſſiſche Agenken an den Unruhen bekeiligk. — Anſchläge auf Polizeibeamke.
Nach der Neuköllner Skraßenſchlacht.
Unkerſuchungen wegen Aufruhrs und
Landfriedens=
bruch.
Berlin, 2. Mai.
In der heute vom Polizeipräſidium herausgegebenen
amt=
lichen Verlautbarung heißt es u. a.: Zu einem ſchweren
Zu=
ſammenſtoß, der allerdings mit dem 1. Mai und dem
Demon=
ſtrationsverbot nichts mehr zu tun hat, ſondern als offener
Auf=
ruhr und Landfriedensbruch bezeichnet werden muß, kam es in
den Abendſtunden in der Kösliner Straße. Hier hatten die
Kommuniſten an beiden Ecken der Straße Straßenſperren
er=
richtet. Von den Straßenſperren, aus den Häuſerfenſtern und
von den Dächern wurde die Polizei ſehr ſtark beſchoſſen. Die
Demonſtranten, die ſtarken Zuzug durch Mob erhalten hatten,
„der im Schutze der Dunkelheit einzelne Läden zu plündern
ver=
ſuchte, mußten ſchließlich nach heftigem Feuergefecht ihre
Stel=
lungen räumen und flüchteten in die umliegenden Häuſer, die
in dem Augenblick abgeſchloſſen wurden, wenn die Polizei
her=
ankam. Es gelang der Polizei, die Hinderniſſe
auseinanderzu=
reißen. Die Häuſer wurden durchſucht und die Schützen
feſtge=
nommen. U. a. wurden von einem Dach zwei Schützen
herunter=
geholt, von denen der eine noch einen Revolver mit ſich führte.
Auf der Straße wurden 13 Perſonen feſtgenommen, die mit
Waffen in der Hand angetroffen wurden. Die Zahl der Toten
beläuft ſich auf ſieben. Feſtgenommen und eingeliefert wurden
insgeſamt 900 Perſonen, denen u. a. Trommelrevolver, Piſtolen,
Munition und mehrere Kleinkalibergewehre abgenommen
wer=
den konnten. Die Feſtgenommenen wurden inzwiſchen wieder
freigelaſſen, bis auf 175 Perſonen, die heute dem Richter wegen
Aufruhrs und Landfriedensbruchs vorgeführt wurden.
Der Berliner Polizeipräſidenk über die Unruhen
und die Moskauer Anſtifter.
Polizeipräſident Zörgiebel äußerte ſich heute vor Vertretern
der Preſſe zu den beklagenswerten Zuſammenſtößen anläßlich
der geſtrigen Maifeiern. Es ſtehe heute einwandfrei feſt, daß
die Pläne, die die Kommuniſten in wochenlanger Propaganda
vorbereitet hätten, ſich nicht als durchführbar erwieſen hätten.
Es müſſe außerordentlich bedauert werden, daß eine Anzahl von
Toten und 117 Verwundete zu beklagen ſeien. Wenn man ſich
aber vor Augen halte, was von ſeiten der Kommuniſtiſchen
Par=
ten vorbereitet und geplant worden ſei, wenn man bedenke, daß
einer Moskauer Parole Folge geleiſtet worden ſei, derzufolge
die Gewalttätigkeiten des 1. Mai als Auftakt zu weiteren Dingen
gedacht geweſen ſeien, ſo könne man ſagen, daß die Zahl der
Opfer doch verhältnismäßig gering ſei. Die Polizei habe alles
getan, was nach Lage der Verhältniſſe nowendig ſei. Auf die
Frage, warum nicht die „Rote Fahne” rechtzeitig beſchlagnahmt
worden ſei, erwiderte Zörgiebel, daß er hierzu leider keine
ge=
ſetzlichen Unterlagen habe. Er habe auf Grund des § 110 des
Strafgeſetzbuches wegen Aufforderung zum Vorgehen gegen die
Staatsgewalt die „Rote Fahne” verklagt. Unter den
Verhafte=
ten befinden ſich fowohl der Abgeordnete Schulz=Neukölln, als
auch der Reichstagsabgeordnete Elde, die inzwiſchen wieder
frei=
gelaſſen worden ſind. Gegen beide iſt ein Verfahren anhängig
gemacht worden.
*
* Die Situation in Berlin iſt nach wie vor ernſt, weil die
Kommuniſten immer wieder verſuchen, die Maſſen
aufzu=
hetzen und Zündſtoff anzuſammeln. Sie haben in ihrer Preſſe
die unerhörteſten Töne gegen den Polizeipräſidenten
Zörgiebel angeſchlagen, dem ſie vorwerfen, daß er
für das Blutbad im Norden und Südoſten der Stadt
verantwortlich ſei. Herr Zörgiebel hat zunächſt mit
einer Anzeige gegen die „Rote Fahne” reagiert wegen
Aufreizung zum öffentlichen Aufruhr. Seltſamerweiſe hat er
aber von einer Beſchlagnahme der kommuniſtiſchen Zeitung
Ab=
ſtand genommen, obwohl ſie erneut ihren Anhang
auf=
fordert, ſich zu bewaffnen. Im Preußiſchen
Innen=
miniſterium haben im Laufe des Tages mehrere Konferenzen
ſtattgefunden, die aber bisher nur das Ergebnis zeitigten, daß
bei neuen Unruhen ſofort ſcharf durchgegriffen werden ſoll. Von
einem Verbot der kommuniſtiſchen Preſſe in Berlin will man
zunächſt noch Abſtand nehmen. Herr Zörgiebel, dem auch in der
linksgerichteten bürgerlichen Preſſe der verſteckte Vorwurf
ge=
macht wird, daß er an den Vorfällen nicht ganz unſchuldig ſei,
weil er an dem Demonſtrationsverbot feſtgehalten habe,
ver=
öffentlicht jetzt im „Berliner Tageblatt” einen längeren Artikel,
in dem er ſich zu rechtfertigen ſucht. Er weiſt nach, daß im
vorigen Jahr bis zum Erlaß des Verbotes unter freiem Himmel
5121 Veranſtaltungen ſtattfanden, zu denen 11 170
Verſamm=
lungen in geſchloſſenen Räumen kamen, die alle polizeilich
ge=
ſchützt werden mußten. Insgeſamt wurden 137 000
Schupo=
beamte zu den Verſammlungen mobil gemacht. Nach ſeiner
An=
ſicht ſei alſo die verfaſſungsmäßige Verſammlungs= und
Demon=
ſtrationsfreiheit in weiteſtem Maße ausgenutzt worden,
anderer=
ſeits dieſes Recht durch die Terroriſierung der
Be=
völkerung durch eine politiſche Minderheit
und durch verſchiedene Morde mißbraucht worden, ſo daß ein
Einſchreiten geboten war. Wenn er ſein Verſammlungsverbot
unter dem Druck der kommuniſtiſchen Agitation aufgegeben
hätte, ſo wäre dies geradezu als ein Signal für die weitere
Untergrabung der ſtaatlichen Autorität und Terroriſierung der
ſtaatstreuen Mitglieder ausgelegt worden. „Dieſe
Verantwor=
tung konnte und wollte ich nicht auf mich nehmen”, ſagt er.
Die kommuniſtiche Heße geht weiter.
Inzwiſchen haben die kommuniſtiſchen
Bezirks=
leitungen einen neuen Aufruf erlaſſen, in dem ſie zu
Proteſtſtreiks auffordern. Offenbar iſt auch dieſer
Aufruf auf Moskauer Anweiſung geſchrieben worden, wie ja
be=
reits feſtſteht, daß zahlreiche in Berlin lebende
Sow=
jetruſſen ſich an den Unruhen beteiligt haben.
In=
folgedeſſen wird die Fremdenpolizei wahrſcheinlich eine ſcharfe
Kontrolle ihrer Gäſte vornehmen und zu Ausweiſungen belaſteter
Ausländer kommen müſſen. Der Streikparole der
Kom=
muniſten iſt ſchon in verſchiedenen Fällen Folge geleiſtet
wor=
den. So konnte eine Berliner Zeitung nicht erſcheinen. Am
Her=
mann=Platz, an dem noch in der letzten Nacht heftig geſchoſſen
wurde, hat die Belegſchaft des Karſtadt=Neubaues, die Arbeit
eingeſtellt. Am Freitag wollen die Kommuniſten in den
Betrieben Verſammlungen abhalten, um
Kampfbe=
ſchlüſſe durchzuführen. Viel Glück werden ſie dabei
vermut=
lich nicht haben. Immerhin iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß einige
Großbetriebe mit beſonders radikaler Belegſchaſt ſtillgelegt
wer=
den. — Ueber die Vernehmungen der Verhafteten iſt bisher nicht
allzuviel bekannt geworden. Man hat feſtgeſtellt, daß die meiſten
auf Veranlaſſung der Kommuniſtiſchen Partei gehandelt haben.
Die kommuniſtiſchen Führer haben ſich auch diesmal wieder im
Hintergrund gehalten. Die beiden Abgeordneten Schulz und
Ende ſind zwar bei den Unruhen verhaftet worden, mußten aber
wegen ihrer Immunität wieder freigelaſſen werden. Es iſt jedoch
nicht ausgeſchloſſen, daß die Parlamente ſich mit dieſem Fall noch
beſchäftigen werden, um ein Strafverfahren gegen die beiden
Ab=
geordneten zu genehmigen. In den Abendſtunden des
Donnerstag hatten ſich an den Schauplätzen, der geſtrigen
Kämpfe zahlreiche Paſſanten eingefunden. Die Polizei hielt ſich
zunächſt zurück, mußte aber ſchließlich die Anſammlungen
zer=
ſtreuen. Dabei nahmen demonſtrationsluſtige
Ele=
mente erneut eine
drohende Hallung gegen die Beamken
ein, ſo daß es nicht ohne Gummiknüppel abging. Beſonders
ſtarke Anſammlungen gab es am Wedding, wo am 1. Mai heftige
Kämpfe mit Panzerautos, gegen die Dachſchützen tobten. Die
Polizei fing hier in den Nachmittagsſtunden wit der Räumung
der Straßen an, ſtieß aber dabei auf heftigen Widerſtand, ſo daß
zur Schußwaffe gegriffen werden mußte. Ein jüngerer Mann
wurde durch einen Schuß am Knie, ein anderer durch einen
Streifſchuß verletzt. Man rechnet im Polizeipräſidium damit,
daß auch im Laufe dieſer Nacht die Straßenkämpfe erneut
auf=
flackern. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß die Kommuniſten
die Parole ausgegeben haben, die
Polizeibeam=
ten auf dem Wege zu ihrer Wohnung oder zum
Revier oder bei ihren Patrouillengängen
ein=
zeln anzugreifen. Als dies bekannt wurde, hat der
Poli=
zeipräſident die Alarmbereitſchaft erhöht.
Neue Barrikadenkämpfe in Berlin.
Die Polizei muß Panzerwagen einſekzen. — Bisher
3 Toke und 20 Verleßke.
Die Lage im Arbeiterviertel Neukölln ſcheint wieder ernſter
zu werden. Kurz vor 8 Uhr mußte die Polizei Verſtärkungen
heranziehen, um eine erneute Säuberung der Hermannſtraße
durch Abriegelung der Nebenſtraßen durchzuführen. Die Polizei
mußte wieder zahlreich vom Gummiknüppel Gebrauch machen.
Die ganze Straße iſt von dichten Menſchenmaſſen gefüllt. Mehrere
Hundertſchaften haben in der Steinmetzſtraße Aufſtellung
genom=
men. Eine allgemeine Schießerei hat ſoeben eingeſetzt.
Bei den Schießereien in der Hans Jery=Straße zwiſchen den
kommuniſtiſchen Demonſtranten und der Polizei hat es bisher
zwei Verletzte gegeben. Das Betreten der Straße iſt äußerſt
ge=
fährlich, da die Polizei gezwungen iſt, andauernd von der
Schuß=
waffe Gebrauch zu machen. Fenſter und Fenſterläden müſſen
ge=
ſchloſſen werden. Herumſtehende werden in Hausflure gedrängt.
Andauernd ertönt der Ruf der Polizei: „Straße frei!‟. Die
Verbitterung der Polizeibeamten, und der Bevölkerung in den
Straßen iſt bis aufs äußerſte geſtiegen.
Fäl
Ernſtie Lage in Neukölln. — Generalfireikparole
der 4n9.
In den ſpäten Abendſtunden wird die Lage in Neukölln
äußerſt bedrohlich. Die Schießereien zwiſchen kommuniſtiſchen
Demonſtranten und der Polizei verſchärfen ſich
zu=
ſehends. Unaufhörlich rollen Krankenautos mit
Verwundeten davon. Ob Tote zu verzeichnen ſind, läßt
ſich noch nicht feſtſtellen, zumal in den hauptſächlichſten
Kampf=
ſtraßen — Steinmetz= und Hans=Jery=Straße — wieder die
Be=
leuchtung zerſtört worden iſt. Die Kommuniſten hatten wiederum
Barrikaden errichtet, hinter denen verſchanzt, ſie unaufhörlich
auf die Polizei ſchoſſen. Gegen 22,30 Uhr rückten von allen Seiten
Schupoverſtärkungen heran, dazu Panzerautos mit
Ma=
ſchinengewehrbeſatzung. Die neuanrückende Schupo war
mit Karabinern ausgerüſtet, zum Teil trugen die Beamten
Handgranaten bei ſich. Die Lädenbeſitzer wurden ſämtlich
auf=
gefordert, die Rolläden herabzulaſſen. Die Polizei greift jetzt
mit ſchärfſten Mitteln durch. Scheinwerfer und Leuchtkugeln
er=
hellen das nächtliche Dunkel. Die ganze Gegend um den
Hermann=
platz wurde abgeſperrt. Die Demonſtranten ſind eingekeſſelt. Der
geſamte Verkehr iſt lahmgelegt. Auch die Preſſe wurde vom
Kampfplatz gewieſen.
Die Takkik der Kommuniſten
ging urſprünglich dahin, in kleineren Trupps die Polizei zu
be=
unruhigen. Während es am Wedding ziemlich ruhig blieb,
wur=
den aber die Gemüter beſonders in Neukölln durch kommuniſtiſche
Scharfmacher und Flugblätter der „Roten Fahne” derart
aufge=
putſcht, daß ſich der Kleinkrieg raſch zu einer großen
Straßen=
ſchlacht entwickelte. In den wüſteſten Ausdrücken beſchimpfen
die Flugblätter den Polizeipräſidenten und die SPD. als
Arbei=
termörder. Die Arbeiter werden zum politiſchen Generalſtreik
aufgefordert. Die KPD.=Anhänger wurden für den Abend in
den Bierlokalen zu Verſammlungen gerufen. Die Roten
Front=
kämpfer ſollten um 20 Uhr in den Zuglokalen erſcheinen.
Die Zahl der Token
durch das Maſchinengewehrfeuer beträgt bis jetzt drei. Das
Panzerautomobil durchfuhr nicht nur das direkte Arbeiterviertel,
ſondern durchſtreifte auch die ganze Umgegend und gab auch dort
Feuer. Die Zahl der Verletzten, beträgt jetzt 20. Außer dem
öffentlichen Verkehr iſt auch jetzt der geſamte Privatverkehr
ge=
ſperrt. In der Weißenſtraße verſucht man, nach und nach immer
weitere Laternen auszulöſchen. Die Barrikaden ſind
zahlreicher als geſtern und ſind bis
Mitter=
nachtnochnichterſtürmtworden. Das Pflaſter in
ver=
ſchiedenen Straßen ſoll bis zum Umkreis von 10 Km. aufgeriſſen
und Bäume quer über die Straßen geworfen worden ſein. Die
Polizei iſt im eigentlichen Zentrum des Kampfgebietes dank ihrer
Panzerwagen um 1 Uhr Herr der Lage.
In Leipzig wurde ein Nationalſozialiſt von
einem kommuniſtiſchen Demonſtrationszug von
einer Elektriſchen herabgeriſſen und ſchwer mißhandelt
in den Demonſtrationszug gezerrt. Bisher konnte
der Mann noch nicht feſtgeſtellt werden, da Polizei zum Schutze
nicht verfügbar war.
leines Haus. — Donnerstag, den 2. Mai 1929.
Gaſtſpiel von Kurt Goetz.
Trio.
Luſtſpiel von Leo Lenz.
Wochen=, monatelang ſpielt das Goetz=Trio das Lenz=
Trio, faſt Abend für Abend in einer anderen Stadt. Jede
Stadt liefert vier bis ſechs Beſprechungen. Stück und Spiel
werden durch dieſe Kritiken nicht geändert. Bliebe alſo der Reiz,
die Kritiken der hundert Städte miteinander zu vergleichen und
aus den Beſprechungen auf das Niveau der Städte, ihrer
Be=
wohner und ihrer Kritik zu ſchließen!
Auf daß Darmſtadt — falls Kurt Goetz einen ſolchen
Vergleich vornehmen ſollte — nicht ſchlecht dabei abſchneidet, ſei
von vornherein feſtgeſtellt, daß Goetz ein glänzender
Schau=
ſpieler iſt. (Ich hatte einmal geſchrieben, daß Georg Heinrich
Hacker eine Rolle ſehr gut geſpielt habe. Am folgenden Tag
machte Georg Heinrich, mit dem ich befreundet war, mir
freund=
lichen Vorhalt, wie ich ihn ſo ſchlecht hinſtellen könne. Als ich
beſcheiden einwandte, ich hätte ſein Spiel doch als ſehr gut
be=
zeichnet, ſtutzte er einen Augenblick, lächelte ſein Augurenlächeln
und meinte: „Ach, lieber Doktor, Sie ahnen gar nicht, wieviel
Lob unſereiner vertragen kann!” Wie oft wurde ich hieran
er=
innert!) Doch auch ohne dieſe Neminiſzenz kann Goetzens Spiel
ſuperlativ anerkannt werden.
Im „Trio” iſt Goetz der Schauſpieler der ſicheren,
vor=
nehmen Ueberlegenheit. Der elegante Bonvivant, der die
Poin=
ten der Unterhaltung wie Tennisbälle mit der Sicherheit
Froitz=
heims dem Gegner zuwirft! Der enttäuſchte Gatte, der unter
der Maske der Gleichgültigkeit die geſellſchaftliche Lage beherrſcht
und doch die Stärke des unter der Oberfläche brennenden
Ge=
fühls durchklingen läßt. Der glänzende Spieler, der dies alles
in das Gewand eines erwärmenden, überlegenen Humors
klei=
det — ſo daß durch ihn der Abend reicher Genuß wurde!
Seine Gattin, Valeria v. Martens, gab ihm die
Stich=
worte. Vertauſchung der Geſchlechter: er die Sonne, ſie der
Mond! Doch auch der Mond iſt ſympathiſch, iſt diskret. Sie gab
die Blödheit, die im Lenz=Trio der Frau zugeteilt iſt, nett
wie=
der und ſchluchzte inniglich.
Der dritte im Bunde der doppelten Ehe war Ferdinand v.
Alten, in der Rolle Verführer und Verführter, im Spiel
ſach=
lich und korrekt.
Das Luſtſpiel von Lenz: ein echter Leo Lenz! Literariſch
unbedeutend, aber witzig gemacht.
Das Spiel: „Vertauſcht die Gattin!” wird auf der
Ober=
fläche dahingeſpielt und hat nur den Zweck, witzige Worte hin=
und herfliegen zu laſſen. Die Hauptſache ſind die Stichworte;
die Antworten ergeben ſich aus beſtimmter Denkrichtung mit
Sicherheit. Vom zweiten Aufzuge an konnte man die Methode
erkennen und ſich die Antworten ſelbſt geben.
Dann könnte man ein ſo erfolgreiches Stück auch ſelbſt
ſchreiben? Fehlen eben nur die rechten Stichworte!
Die Zuſchauer, unter ihnen faſt alle hieſigen Kollegen des
Gaſtes, unterhielten ſich beſtens.
I.
Konzerl.
Turnhalle am Woogsplatz! Der Saal gähnend leer, und
Bei=
ſallsſtürme und Begeiſterung! — „Jazz auf 4 Flügeln.” — Vier
junge Leute muſizierten, und zwar muſizierten ſie als ſo
voll=
wertige Klaviervirtuoſen, daß, was ſie ſpielten, ganz in
Hinter=
grund trat; wie ſie ſpielten, war ſo hinreißend und dabei ſo voller
Grazie, Anmut und Feinheit, daß man mitgeriſſen wurde. Die
Herren Pomerane, Zakin, Mittmann und Gelbtrunk ſind bei
vorzüglichen Berliner Klaviermuſikern zu ganz vorzüglichen
Klavierſpielern herangebildet worden und ſind ſo reſtlos auf
einander und auf ihre Muſik eingeſpielt, daß es ein künſtleriſcher
Genuß iſt, ihnen zuzuhören. Stücke von Rameau, Liſzt und
Debuſſy erklangen in prachtvollem Klangreiz und feinſter
Abtö=
nung; dann brachten ſie die „ſchöne, blaue Donau”, deren
Wieder=
gabe voll graziöſer Einzelheiten, aber nicht „wieneriſch” genug
erſchien und dann, dann meinte man ein richtiggehendes
Jazz=
orcheſter zu hören; das wetterte und fauchte, und grunzte und
quiekte ſo fidel und originell, da erklang Banjo und Saxophon
in ſo köſtlicher Weiſe — natürlich alles auf Klavieren —, daß man
ſtaunte und vom unerhörten Rhyythmus ſich willig fortreißen
ließ, und nie gabs Geſchmacksloſigkeiten, es wurde immer
ausge=
zeichnet muſiziert. Das Publikum raſte zum Schluß, und wenn die
4 famoſen Kerle wiederkommen, dann wirds gerade ſo ſein, und
die Turnhalle überfüllt!
O.
* Füärſt=Bülow=Anekdoken.
Fürſt Bernhard von Bülow wird am 3. Mai 80 Jahre,
und ſeine in der Geſchichte ſoviel umſtrittene Perſönlichkeit tritt
damit wieder in das Licht des Tages. Bülow hat ſich in ſeiner
Laufbahn als überaus geſchickter Diplomat erwieſen, deſſen
Bil=
dung ſich nicht in der ſprichwörtlich gewordenen
Zitatenfrendig=
keit erſchöpfte. Wenn man ihm auch boshafter Weiſe nachſagte,
daß er den „Büchmann” aus wendig gelernt habe, um ſtets das
richtige „geflügelte Wort” bei der Hand zu haben, ſo zeigen doch
ſeine Reden und ſeine Schriften, daß ſeine Zitate einer reichen
Keuntnis der Geſchichte und Literatur entſproſſen ſind. Neben
Goethes „Fauſt” und Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen”
hat er ſelbſt einmal Schopenhauers „Welt als Wille und
Vor=
ſtellung” als dasjenige Buch bezeichnet, das er immer bei ſich
führe. So wenig das Bekenntnis dieſes großen Peſſimiſten zu
ſeinem Optimismus zu paſſen ſcheint, ſo läßt ſich doch die
Ein=
wirkung des Philoſophen auf ſein Weltbild aus frühen
Ein=
drücken erklären. Bülow hat Schopenhauer noch als Knabe
in Frankfurt geſehen, und er ſchrieb einmal darüber einem
Freund: „Ich entſinne mich ſehr wohl, wie Mitte der 50er Jahre
in Frankfurt von einem alten Narren (Schopenhauer) geſprochen
wurde, der an der Mainbrücke wohne, von einem Pudel begleitet,
auf einſamen Spaziergängen mit niemandem rede, unwirſch
werde, wenn man ihn anrede, und last not least Bücher ſchreibe,
die niemand leſe. Als beſonders gravierender Umſtand wurde
erzählt, daß Schopenhauer auf ſeinem Schreibtiſche einen kleinen
Buddhg ſtehen habe, was dahin interpretiert wurde, daß er zu
exotiſchen Göttern bete. Als ich ſpäter, Mitte der 70er Jahre,
die Schriften des großen Denkers kennen lernte, habe ich oft an
jene Urteile über ihn gedacht, und ſie ſind mir ein Beweis dafür
geweſen, daß man keine vorgefaßten Meinungen haben und ſich
von der jeweiligen communis opinio nicht imponieren laſſen
darf.” Bülow hatte als deutſcher Botſchafter in Rom im Palazzo
Caffarelli eine große Wohnung, und als er dann als
Staats=
ſekretär des Auswärtigen nach Berlin überſiedelte, mußte er ſich
mit ſehr viel kleineren Räumen begnügen. Sein italieniſcher Koch,
der mitkam, war damit garnicht zufrieden, erklärte aber feierlich:
„Man ſoll ſeine Herrſchaft auch im Unglück nicht verlaſſen.” Als
Bülow nach ſeiner Ernennung zum Reichskanzler in das
Reichs=
kanzler=Palais überſiedeln ſollte, hatte er ſelbſt einige Bedenken
und drückte dieſe dem Kaiſer gegenüber mit den Worten aus, ſeine
Frct werde wohl vor Jahresfriſt nicht mit dem „
Großreine=
machen” fertig werden. „Grüßen Sie die Gräfin,” meinte
darauf=
hin der Kaiſer,” und ſagen Sie ihr, ich würde das Meinige dazu
beitragen.” Nach einigen Tagen traf denn auch bei der Gräfin ein
gewichtiges Paket ein: es enthielt — einen Zentner Seife.”
Bon deukſchlands Hohen Schulen.
Marburg: Dem Privatdozenten in der rechts= und
ſtaatswiſſen=
ſchaftl. Fakultät Dr. jur. et phil. Guſt. Ad. Walz iſt ein Lehrauftrag
für Völkerrecht und Steuerecht erteilt worden.
Münſter: Im Alter von 58 Jahren verſchied am 11. d. M. der
Diſt
un Stadtarchiv Dr. dhil. Ernſt Symann.
ike.
Regensburg: Der Prieſter Dr. Albert Lang iſt zum a. o.
Hoch=
ſchulprofeſſor für Dogmatik und Apologetik an der Philoſophiſch=
theo=
logiſchen Hochſchule ernannt worden.
Seite 4
Freitag, den 3. Mai 1929
Nummer 122
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Einsatz und Spitze hübsch verziert
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Nummer 122
Freitag, den 3. Maf 1929
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, 3. Mai.
2as Jugendrotkreuz und die Mukker.
Unſere ganze Erziehung, mag ſie noch ſo ſehr in Vorſchriften,
Ver=
prdnungen und Geſetze eingehüllt ſeien, bliebe Stückwerk ohne die
Er=
ziehung duns die Mutter. Sie geht jedem Schritt des Kindes nach,
horcht auf ſein Wahen und ſein Schlafen und hütet und nährt die
Flamme der kindlichen Seele.
Am Muttertage, dieſem Opfertage für die ewig opfernde
Mutter, will auch das Jugendrotkreuz der Mutter als dem höchſten
Sinnbild der Liebe Dank darbringen. Das Jugendrotkreuz hat eine
Zeitſchrift „Deutſche Jugend” genannt. In dieſer Zeitſchrift wird zum
Muttertag ann 12. Mai das Bild der Mutter, wie es Dichter und
Künſtler empfundei= und geſtaltet haben, der Jugend ins Auge und ins
Herz arüßen. Anderſen, Muſäus, Heinrich von Kleiſt, Gorch Fock
er=
zählen von der Mutter. Ludwig Richter, Slevogt, Gaul, Käthe
Koll=
witz u. a. zeigen ſie im Bilde in ihrer Güte und Sorge.
Das Jugendrotkreuz wirkt hauptſächlich in den Schulen. Die
Jugendrotkrenzgruppen bilden ſich aus Schüilern und Schülerinnen, die
ſich, ſelbſt erziehen wollen zu körperlicher und ſeeliſcher Geſundheit. Sie
werden Freude ſchaffen, wenn ſie das Mutterheft der „Deutſchen
Ju=
gend” unter ihren Kameraden und Kameradinnen herumreſchen.
— Ernannt ſurde: Am 12. April: die Schulamtsanwärterin Klara
Fuchs aus Bingen zur Lehrerin an der katheliſchen Volksſchule zu
Liungen mit Wirkung vom Tage des Dieuſtantritts an. — Durch
Ent=
ſchließung des Herrn Miniſters für Kultus und Bildungsweſen wurken
die Studienreferendare Dr. Karl Mumm und Armold Trapp zu
Studienaſſeſſoren ernannt.
— In den Ruheſtand verſetzt wvurde: Am 29. April: die
Handarbeits=
lehrerin an der Volksſchule zu Mainz Anna Wallenſtein auf ihr
Nachſuchen vom 1. Mai 1929 an.
Im Städtiſchen Leihamt fi
Uhr, Ver
indet am Mittwoch, dem 8. Mai, vor=
R
— Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag findet eine
Wieder=
holung der Militärpoſſe „Der Feldherrnhügel” von Roda Roda
ſtatt. Auch in dieſer Vorſtellung gaſtiert Marnn Coſta in der Rolle
des Kurfürſten. Den Korpskommandanten ſpiellt Fritz Valk zum erſten
Male. Die übrige Beſetzung iſt die der Euſtaufführung.
Morgen Samstag nahmittag geht als Vorſtellung der
Heſſenland=
miete I Langers erfolgreiches Luſtſpiel „Das Kamel geht durch
das Nadelöhr” im Kleinen Haus in der Premierenbeſetzung in
Szene. Beginn: 15.,30 Uhr.
Morgen „Revolte im Erziehungshaus‟. Die Gruppe
junger Schaufpieler, Berlin, gaſtiert morgen zum zweiten und letzten
Male mit Lampels erfolgreicheim Schauſpiel „Revolte im
Erziehungs=
haus”
Das Intereſſe des Publikums iſt derart ſtark, daß auh bei
die=
ſem Gaſtſviel ein ausverkauftes Haus zu erwarten iſt. Veginn: 20 Uhr.
Sonntag, den 5. Mai, findet die nächſte Wiederholung von Mozarts
Oper „Figaros Hochzeit” unter muſikaliſher Leitung von Dr.
Karl Böhm in der neuen Inſzenierung Carl Gberts ſtatt. In dieſer
Vorſtellung ſiegt Theo Herrmann erſtmalig den Figaro.
Beethovens neunte Sinfonie gelangt Montag, den
6. Mai, im 8. Sinfoniekonzert des Landescheaterorheſters unter Leitung
von Dr. Karl Böhnr zur Aufführung. Das Konzert wird durch die
Egmont=Ouvertire von Beethoden eingeleſitet. — Wegen des ung
wöhnlich regen Intereſſes für dieſes Konzert findet Sonntag, den
5 Mai, um 11,30 Uhr vormittags, eine öffentliche Hauptprobe der
neunten Sinfonie ſtatt, zu der der Verkauf auch bereits begonnen hat.
— Herr Landestheater=Tageskaſſier Heinrich Rothenburger
begeht am heutigen Tage ſein 30jähriges Dienſtjubiläum. Alle
Theater=
freunde und Bekannte, die den Jubilar als pflichttreuen Beamten und
liebenswürdigen Menſchen kennen, nehmen an ſeinem Ehrentage
innigſten Anteil und bringen ihm für ſein ferneres Wohlergehen die
beſten Wünſche dar.
— Orpheum. Georg Alexander, der bekannie Bühnen= und
Filmdarſteller, nebſt Enſemble ſpielt heute Freitag, 3. Mai, letztmalig
in dem dreiaktinen Luſtſpiel „Edgar”, welches bei ſeiner hieſigen
Erſt=
aufführung einen ſtarken kinſtleriſchen Erfolg erzielte. Wer den
ge=
fhüitzten Künſtler in ſeiner verfönlichen Eigenart uoch nicht fah, hat
hierzu heute abend noch Gelegenheit. Die Preiſe ſind mäßig, von
1 Mk. an. Anfang 8,15 Uhr. (Siehe Anzeige.)
— „Ich küſſe Ihre Hand. Madame‟. Zum Gaſtſpiel des Berliner
Ceutral=Theaters wit obigem aktuellen Singſpiel im Orpheum. D
„Voſſiſche Zeitung” (Abendausgabe), vom 28. Dezember 192
ſchrieb hierzu: „Jch küſſe Ihre Hand, Madame! Der Schrei nach dem
Berliner Volksſtück, von Zeit zu Zeit immer wieder vernehmbar, ſcheint
im Central=Theiter gehört worden zu ſein. Man gibt da unter dem
Zugtitel „Jch Tuſſ= Ihre Hand, Madame” ein Singſpiel, deſſen
Ver=
faſſer, Gaſton Bvieſe und Geurge Burghardt, außerordentlich geſchickt
all die Saiten jener Harfe anſchlagen, die im Verein mit den Melodien
auf Herz und Gemüt ergreifend wirken. Die Geſchichte des kleinen
Mä=
dels, das aus ſeinem Milien hinaus in die mederne elegante Welt will,
ſich vom treuen Mutterherzen losreißt, an die Bruſt des Verfuhrers
wirft, um dann gebrochen heimzukehrem und im beſcheidenen Milieu
doch noch glücklich zu werden.
„ dieſe alte und doch ewig neue
Ge=
ſchichte wird hien humorvoll=ſentimental noch einmal erzählt. Wenn
man die Heiterkei” und Ergriffenheit im Parkett und auf den Nängen
ſieht und hört, fühlt man, daß an der richtigen Stätte das Richtige
ge=
boten wurde. Freilich, viel kann man auf das Konto der guten
ſchau=
ſpieleriſchen Leiſtungen ſetzen. Eine anfprechende Muſik umrahmt die
naiv=ſentimentale Geſchichte. Der Beifall kam aus dem Herzen.” Keine
erhöhten Preiſe, nur 1 bis 3 Mk. Karten im Verkehrsbüro und bei
de Waal, Rheinſtraße 14.
— Johann Strauß mit ſeinem Wiener Orcheſter kommt! Trotz
ſei=
nes hohen Alters — er ſteht im 64. Lebensjahre — ließ es ſich Johann
Straußi uicht nehmen, gegen die Jazzmuſik den Kampf aufzunehmen.
Er konnte es nicht mit anſehen, wie die alte, beutſche populäre Muſik
von der modern gewordenen Negermnſik verdrängt werden ſoll. So
eutſchloß er ſich, ohne Nückſielt auf ſein Alter und die mit großen Reiſen
verbundenen Strapazen, der Welt zu zeigen, daß der Wiener Walzer,
das alt: Wiener Lied, noch leben. Seine Erfolge im In= und Auslande
waren unbeſchreiblich groß, ſeine Konzerireiſen wahre Triumphzüge.
Er ſaß an der Seite des Königs von England, wurde von Amerika von
eben den Theater eingeladen, das einſt ſeinen Großvater aufgefordert
hatte, über den großen Teich zu fahren. Vom Balkan kommend, wird
er in Holland und Eugland erwarket. So muß er ſein ihnnzur Heimat
gewordenes Deutſchland wieder einmal durchqueren, kommt am
Sonn=
tag, dem 12. Mai, durch Darmſtadt und gibt mit ſeinem Wiener
Or=
cheſter (40 Wiener Tonkünſtler) ein einmaliges Gaſtkonzert. Karten bei
Konzert=Arnold, Eltfabethenſtraße 28 (Telephon 2560).
— Volkshochſchule. Die verſchiedenen Fragen der Gemeinſchaft ſind
in den letzten Jahren immer wieler der Kritik unterzogen wordem und
haben mannigfahe Wandlungen erfahren. Wie ſich das ſür die
Fra=
gen der Ehe auswirkt, ſoll in einem Kurſus über „Das Problem
der Ehe in unſerer heutigen Kultuv behandelt werden.
Der Kurſus wird geleitet von Frau Dr. Neumann=Bücking und findet
Freitags in der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Anmeldungen werden in
der Geſchäftsſtelle der Volkshechſcherle, Mathildenplatz 17,
entgegen=
genommen.
Die Zeit der
Wald=
brändedrohtwieder
Wanderkameraden,
verhäket Waldbrände!
Abkochen im Walde iſt ſtets eine
große Gefahr, beſonders wenn
das Feuer nicht ſorgfältig
ge=
löſcht wird. Schützt die Natur
und das deutſche Volksvermögen!
(Originalzeichnung von Oehlſchlägel)
64
(
Werbeiag des B. 9.A. — Spendek am Sammelkag!
Der Berein der Freunde des Heſſ. Landesthegkers
konzert des Städtiſchen Ducheſters, das ſich wieder mit
ſeinem Dirigenten, Kapellmeiſter W. Schlupp, bereitwillig in den
Dienſt der guten Sache ſtellt. Dieſ=s Eröffnungskonzert findet von 5
bis 6 Uhr am Theaterplatz ſtatt. Ein auserwähltes Programm
iſt zu erwvarten. Dasſelbe gilt von dem zweiten Konzert, das
am Sonntag von 11—12 Uhr im Herrngarten ſtattfindet. Gintritt
wird nicht erhoben, aber es darf erwuartet werden, daß die
Konzert=
beſucher den Sammlerinnen und Sammlern eine Kleinigkeit abkaufen
und dadurch ein gutes, großes Werk unterſtützen. Eine beſondere
Be=
lebung gibt dem Sammeltag die Wandelmuſik, die bereitwillig
und uneigennützig die bekannte Kapelle Breitwieſer aus Noßdorf
ſtellt. Sie fährt auf einem Auto durch die Straßen und läßt auf
ver=
ſhiedenen Plätzen ihre Weiſen erſchallen.
Benutzung der Schnellzüge mit Sonntagrückfahrkarten. Die
Luxus=, Fern= und nur aus Schlafwagen beſtehenden D=Züge ſind für
die Benutzung mit Sonntagrückfahrkarten geſperrt. Alle übrigen
Schnellzüge, die den Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz berühren,
werden dagegen ab 15. Mai bis auf weiteres auf ihrem ganzen Lauf
freigegeben, ausgenommen an Oſtern, Pfingſten und Weihnachten.
Ihre Benutzung iſt gegen Zahlung des tarifmäßigen
Schnellzugzu=
ſchlages — jedoch mindeſtens des Schnellzugzufchlages der Zone II —
zugelaſſen. Die Eil= und Perſonenzüge können wie ſeither
unbe=
ſchränkt mit Sonntagrückfahrkarte benutzt werden, erſtere gegen
Zah=
lung des tarifmäßigen Eilzugzuſchlages.
KDf. Schloßbeleuchtungen in Heidelberg. Die berühmten
Schloß=
beleuchrungen in Heidelberg werden auch in dieſem Jahre wieder an
mahreren Tagen dun geführt werden. Die erſte große Beleuchtung
findet am 5. Juni anläßlich der Tagung des Vereins deutſcher
Zei=
tungsverleger ſtatt. Weitere Beleuchtungen im großen Sül ſind
ge=
lant für den 21. Juni, 8. Juli, einen Tag zwiſchen 24. und 22.
Juli und 11. Anguſt.
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— Das neue Reichsherbergsverzeichnis für die deutſchen
Jugend=
herbergen. Erfreuluh früh konnte in dieſem Jahre das
Reichsherbergs=
verzeichnis erſcheinen. Wer als verantwortungsbewußter Führer einer
Wandergruppe oder Schulklaſſe eine Wanderfahrt vorbereitet, wird nicht
umhin können, das neu erſ ienene Reichsherbergsverzeichnts zu Nate
zu ziehen. Weshalb? Nun, nehmen wir als Beiſpiel unſeren
Oden=
ſald und die Bergſtraße. Da finden wir im Verzeichnis die
neuen, beſonders ſchönen und freundlichen Jugendherbergen im
Für=
ſtenlager, in Miltenberg, Michelſtadt und Bad König
im Odenwald. Außerdem ſind in vielen Herbergen die Betten
ver=
mehrt, neue Waſchräume eingebaut worden uſwp. Und wie in Südheſſt
ſo iſt dies in allen anderen Gauen geſchehen. Bei jeder
Jugendher=
berge iſt der Träger angegeben, ſo daß in jedem Einzelfall klar iſt, wem
man dieſe ſchöne Jugendherberge zu verdanken hat. Ferner dürfen die
Wanderer aus geſundheitlichen Gründen nicht mehr ohne Schlaffack ins
Vett. Alfo ſchafft euch einen Schlafſack an! Das neue Verzeichnis
ent=
hält auch Angaben über Jugendherbergen im Gebiet der Stadt
Dan=
zig, im Memelgebiet, in Eſtland und Lettland, Dänemark, Schweden,
den Niederlanden und der Schweiz. Auch ſonſt iſt das Buch ein
hand=
licher und wertvoller Ratgeber in allen Fragen des Jugendwanderns,
zugleich auch ein Mahnwort an die Kommunalpoliüiker, dafür zu
ſor=
gen, daß das Netz der Jugendherbergen im Intereſſe unſerer Jugend
und zur Hebung des Verkehrs ein immer engeres und dichteres werden
möge. Alſo beſchafft euch für 1 Mk. das neue Reichsherbergsverzeichnis
und geht damit auf Entdeckungsfahrten! Das Buch ſollte in keiner
Schule, keinem Verein und keinem Hauſe fehlen. Es iſt zu beziehen
durch alle Buchhandlungen, außerdem von der Geſchäftsſtelle des
Gaues Südheſſen im Verbande für Deutſche Jugendherbergen,
Darmſtadt (Bürohaus Alter), Schließfach 200, ſowie deſſen
Orts=
gruppen.
Stenugraphie. Wir verweiſen hie mit auf die heute abend im
Untertichtslokal der Stenographen=Vereinigung, Handwerkerſchule, Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden neuen Kurſe in
Reichskurzſchrift.
Der Werbetag wird am Samstag eingeleitet durch ein Stand= hat in ſeiner kürzlich ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung
ein=
ſtimmig eine durchgreifende Umſtellung ſeiner Satzungen beſchloſſen,
weil der urſprüngliche Zweck des Vereins, das Theater finanziell zu
ſtützen, unter den heutigen ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen
nicht mehr in erheblichem Maß und als Hauptzweck des Vereins
er=
füllt werden kann.
Dieſe Umſtellung war notwendig, weil die Mehrzahl der
Mit=
glieder und die Theater=Leitung ſelbſt die Aufrechterhaltung des
Ver=
eins auch unter den veränderten Verhältniſſen dringend gewünſcht
haben.
Nach den neuen Satzungen betrachtet es der Verein als ſeine
Hauptaufgabe, ein Bindeglied zu ſein zwiſchen der theaterliebenden
Bevölkerung und der künſtleriſchen und verwaltungstechniſchen
Lei=
tung des Theaters. Den Mitgliedern iſt in einer zu Beginn jeder
Spielzeit ſtattfindenden Mitglieder=Verſammlung Gelegenheit gegeben,
zu den Abſichten und Plänen des Inſtituts Stellung zu nehmen, ſowie
in einer am Schluß jeder Spielzeit ſtattfindenden Mitglieder=
Verſamm=
lung den Bericht über die abgelaufene Spielzeit entgegenzunehmen
und zu beſprechen.
der Vorſtand beruft außerdem ein größeres Gremium von
Per=
ſönlichkeiten, die ſich beſonders für künſtleriſche und kulturelle
Fra=
gen intereſſieren, welches möglichſt alle zwei Monate während der
Spielzeit zu freier Ausſprache in Anweſenheit der künſtleriſchen
Lei=
tung des Theaters zuſammenkommt. In dieſem Gremium ſollen auch
insbeſondere alle Vereine vertreten ſein, welche ſolche ideelle
Inter=
eſſen vertreten.
Soweit es ſeine Mittel geſtatten, wird der Verein auch wie
bis=
her dem Theater für beſondere künſtleriſche Zwecke, für welche
etats=
mäßige Mittel nicht zur Verfügung ſtehen, Zuwendungen machen.
Um eine Beteiligung möglichſt weiter Kreiſe an den Aufgaben des
Vereins zu ermöglichen, wurden die Beiträge erheblich herabgeſetzt.
Der Mindeſtbeitrag für Einzelmitglieder beträgt nur noch 25 Mark
für das Jahr, für Vereine 100 Mark. Freiwilligen ſehr willkommenen
Zuwendungen iſt ſelbſtverſtändlich wie bisher keine Grenze geſetzt.
Neuanmeldungen werden erbeten an Herrn Wilhelm Kalbfuß,
Marktplatz 10.
Ausflugſonderzüge der Reichsbahndirektion Mainz. Die
Son=
derfahrten der Reichsbahndirektion Mainz haben ſich zu einer
Einrich=
tung entwickelt, die man nicht mehr miſſen möchte. Am Sonntag,
den 5. Mai verkehrt in dieſem Jahre der erſte Sonderzug nach dem
berühmten Heilbad Baden Baden, dem ſchönſten aller
Schwarzwald=
bäder, das eine Fülle von kulturellen, hiſtoriſchen und landſchaftlichen
Sehenswürdigkeiten bietet. Am 9. Mai (Chriſti Himmelfahrt) bringt
ein Sonderzug die Reiſeteilnehmer nach dem inmitten der fruchtbaren
badiſchen Rheinpfalz gelegenen Schwetzingen, woſelbſt die Bauten und
Waſſerkünſte des berühmten Schwetzinger Schloßgartens in Gruppen
unter ſachkundiger Führung beſichtigt werden. Nach dem Mittageſſen
erfolgt Weiterfahrt mit dem Sonderzug nach Heidelberg „Der Stadt
an Ehren reich‟. Der Sonntag, der 12. Mai gilt dem Beſuch von
Königswinter, dorthin, wo das ſagenumwobene Siebengebirge in den
blauen Rheinlandhimmel hineinragt, wo der Strom noch einmal ſeine
ganze romantiſche Schönheit zuſammenzuſchließen ſcheint, ehe er ins
niederrheiniſche Flachland eintritt. Von dieſem Rheinparadies aus
laſſen ſich herrliche Ausflüge unternehmen. Die einzelnen Fahrten
werden gut vorbereitet und durch Aushänge auf den Balnhöfen
be=
kannt gegeben. Während der Fahrt werden Faltblätter und
Hand=
zettel verteilt, die über Zeiteinteilung uſw. erſchöpfende Auskunft
geben.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 4. Mai 9½ Uhr: Reviſionsbeſchwerde des
Fr. Sandmann in Frankfurt a. M. gegen ſeine Heranziehung zur
Wertzuwachsſteuer in der Stadt Alsfeld. 10½ Uhr: Vorentſcheidung
gegen den Polizeihauptwachtmeiſter Jakob Kunz in Bingen.
* p. Bezirksſchöffengericht. Ein in Bremerhaden wohnender
Kauf=
mann, der vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung entbunden iſt,
iſt der fahrläſſigen Körperverletzung angeklagt; er ſoll am
Sams=
tag, den 18. Auguſt 1928 abends 7½ Uhr an der Straßenkreuzung
Sprendlingen—Offenbach und Iſenburg—Götzenheim einen Motorrad
fahrenden Reichsbahnbeamten mit ſeinem Kraftwagen angefahren, auch
nicht einen Führerſchein der Wagenklaſſe gehabt haben. An der
Straßenkreuzung ſind ſchon zur Zeit des Vorfalls zwei gut ſichtbare
Warnungstafeln angebracht, die auch Angeklagter geſehen haben muß;
der Motorradfahrer flog im Bogen über den Kühler des Autos weg.
Die Straße gehört zu den Kreuzungen, die unüberſichtlich ſind. Das
angebrachte Umleitungsſchild iſt in gut ſichtbarer Weiſſe angebracht.
Angeklagrer iſt viel zu ugich gefahren, er ſelbſt gibt eine 70
Kilometer=
geſchwindigkeit zu. Die Abſicht zu überholen, muß immer durch
Sig=
nale kundgetan werden, und dementſprechend muß der Autofahrer ſein
Verhalten einrichten. Der Motorradfahrer mußte
wie er das auch
getan hat, ſeine Geſchwindigkeit in der Kurve mäßigen. — Der
Staats=
anwalt beantragt wegen fahrläſſiger Körperverletzung 6. Wochen
Ge=
fängnis, wegen Fahrens ohne Führerſchein 200 Mark Geldſtrafe. Der
Vertreter des Nebenklägers betont insbeſondere, daß der Angeklagte
beſonders vorſichtig hätte fahren müſſen, weil er ſich in einer für ihn
fremden Gegend befand und ſeine kranke Frau im Wagen hate. De
Urteil erkennt auf Geldſtrafe von 1000 RM. und 20 RM. Das
Ge=
richt hat lediglich deshalb auf eine Geldſtrafe erkannt, weil der
Ange=
klagte im Auto ſeine kranke Frau hatte und wohl durch dieſen
Um=
ſtand veranlaßt nicht alle Vorſicht walten ließ.
Nummer 722
Seite 6
— Darmſtädter Künſtler auswärts. In einem Konzert in Baden=
Baden wirkte als Soliſt Herr Carl Ebert=Beyer, Darmſtadt
Schüler von Profeſſor Beines, mit, der Schubert=Geſänge und zwei
Lieder von Schoeck, zum Vortrag brachte. Das Badener Tagblatt
Baden=Baden) ſchreibt über den Künſtler: „Carl Eberts Bariton iſt
wie ein ſchöner Edelſtein. Von allen Seiten ebenmäßig geſchliffen, voll
Glanz und ſprühendem Feuer, dabei voll Wärme und wohltuender
Leuchtkraft. Mit einer für ſeine Jugend ſtaunenswerten Innerlichkeit
erfaßt er jedes Lied, ganz abgeſehen vom Klanglichen in ſeiner
Geiſtigkeit, der geborene Liederſänger.
— In Barmen hatten
gelegent=
lich der Aufführung des Bühnenweihfeſtſpiels Parſifal zwei weitere
Schüler von Profeſſor Beines große Erfolge zu verzeichnen. Joachim
Sattler als Parſifal und Walter Hagner als Gurnemanz. Die
beiden Künſtler ſind ja von Darmſtadt her dem Publikum bekannt. Die
Preſſe läßt ſich wie folgt vernehmen: „Als Parſifal überraſchte Joachim
Sattler durch ſeine ſtilgerechte, ſowohl das Ungeberdige,
Naturburſchen=
hafte, als ſpäter als Gralsritter die gereifte menſchliche Erkenntnis
dar=
ſtellende Geſtaltung, der ſein ſchöner Tenor, der in der Pflege ganz
weſentliche Fortſchritte aufzuweiſen hat, treffliche Unterſtützung bietet
Neben ihm Walter Hagner, ein vornehmer, würdiger, durch einen
warmflüſſigen Baß wohltuend ausgezeichneter Gurnemanz”
Die Sektion Darmſtadt des deutſch=öſterreichiſchen Alpenvereins
und der Skitluß Darmſtadt veranſtalteten am Freitag einen
gemein=
ſamen Abend in der Aula des Ludwig=Georg=Gymnaſiums, zu dem als
Vortragende Milana Jank aus Münken gewonnen war. Wer die
zierliche, kleine Geſtalt da oben auf dem Rednerpult ſtehen ſah, der
mochte es nohl kaum glauben, daß ſie es war, die zuſammen mit den
beiden Münchener Studenten Arwed Möhn und Franz Schmidt mitten
im Winker auf S=Inccſchuhen 4 Monate hindurch in grimmiger Kälte
und bei Schneeſturm ausgehalten hatte. Aber wenn man das gebräunte,
ſcharf geſchnittene Geſiihr mit den funkelnden ſchwarzen Augen ſah, wenn
man dieſen klaren, feſtgefügten Vortrag hörte, dann verſtand man, de
hier ein übermächtiger Wille zur Tat zu uns ſpricht, der, getragen von
eihiter Begeiſterung für die Berge, vor keinem Hindernis zurückſchreckt,
und der auch die Frau befähigt, ebenbürtig mit dem Mann alpine
ſport=
li he Höchſtleiſtungen zu vollbringen. In atemloſer Spannung lauſchten
die zahlreich erſchienenen Zuhörer, den vackenden Schilderungen, die
uur bruchſtüchveiſe die Erlebniſſe bei der Durchquerung der Alpen vom
Wiener Schineeberg bis zum Montblane wiedergeben konnten Mit oft
ubermenſehlicher Anſtrengung wurde das Ziel all den heimtüickiſchen
Ge=
fahzen von Sehnee und Eis zum Trotze ohne jeden ernſteren Unfall
er=
reuht, ein ſchöner Sieg menſchlicher Tatkraft über die Naturgewalten.
Von der Großartigkeit und Einygartigkeit dieſer Leiſtung konnten auc,
die vorzüglichen, auf der Tour aufgenommenen Lichtbildern den
Zu=
hörern doch nur einen ſ=hvachen Begriff geben. Der endloſe Beifall
mohte der Rednerin ein Beweis ſein, daß ihre Tat auch hier volles
Verſtäudnis und eine gereckte Würdigung gefunden hat.
— Der Kriegerverein Darmſtadt blickt in dieſem Jahre auf ein
55jähriges Beſtehen zurück. Der Verein beabſichtigt daher, die
Kame=
raden aus dieſem Anlaſſe am 11. dieſes Monats zu einem
Familien=
abend im Saale des Mozartvereins zuſammenzurufen. Der Abend
verſpricht, da ſich bewährte Kräfte zur Verfügung geſtellt haben, ein
genußreicher zu werden. Wir bitten daher alle Kameraden, ſich dieſen
Abend frei zu halten, um am 11. dieſes Monats, abends 8 Uhr im
Mozarthauſe erſcheinen zu können.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 — Wander=Abteilung. Am
Sonntag, den 5. Mai, beteiligt ſich die Wander=Abteilung an der dies
jährigen Frühjahrs=Gauwanderung des Main=Rheingaues nach dem
Altrhein. Die Abfahrt iſt um 8,20 Uhr ab Hauptbahnhof mit
Sonn=
tagskarte Goddelau=Erfelden. Von der Endſtation Wanderung über
den Kühkopf und Zuſammentreffen mit den anderen Turnvereinen
um 11.15 Uhr an der Rheinüberfahrt nach dem Kühkopf bei Erfelden.
Von hier gemeinſame Wanderung nach der Schwedenſäule.
Mittags=
raſt, dann Begrüßung durch den Gau, Vortrag über die geſchichtliche
Bedeutung der Schwedenſäule von Herrn Bürgermeiſter Schäfer,
Erfelden. Wir bitten alle Mitglieder, ſich recht zahlreich an dieſer
Gauzuſammenkunft zu beteiligen. Ausweis und Liederbücher nicht
ver=
geſſen.
Piscatorbühne im Lichtbild. Der Vortrag, den auf Einladung
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft
Heru Felix Gasbarra, Verlin heute Freitag, 8 Uhr, im Feſtſaal
der Vereinigten G=ſellſchaft über „Die künſtleriſthen Aufgaben der
moder=
nen Regie” hält, wird von Lichtbildern begleitet ſein, die die
intereſſan=
ten Regicleiſtingen der Berliner Piscator=Bühne zeigen. Das Intereſſe
für den Vortrag iſt lebhaft. (Siehe Anzeige.)
Bolksbühne. Zu der Samstag, den 4. d. M., abends 8 Uhr,
ſtattfiudenden Wiederholung des mit ſo außerordentlichem Erfolg
auf=
gefuhrten Schauſpiels „Revolte im Erziehungshaus” von P. M.
Lam=
pel erhalten die Miiglieder der Vol’sbühne auf vorherige Beſtellung
Eintrittskarten zu bedeutend ermäßigten Proiſen in der Geſchäftsſtelle.
Ein Wohnungseinbruch aufgeklärt. Der große
Wohnungsein=
bruch in der Heidenreichſtraße wurde durch die Kriminalpolizei reſtlos
aufgeklärt. Als Täter kommt ein Kaufmanns=Ehepaar aus Darmſtadr
in Frage. Der Ehemann wurde am 2. Mai in Darmſtadt und die
Ehefrau am gleichen Tage in Frankfurt feſtgenommen. Die geſtohlenen
Gegenſtände wirden zum großen Teil im hieſigen Leihamt verſetzt.
Kunftnokizen.
Ueder Werke, Künſtler oder künſfleriſche Veranſkaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt. behält ſſich die Redaition ihr Urteil vor.
— Durch Nacktheit zur Volksgeſundheit. Durch den
Erfolg der letzten Veranſtaltung ſah ſich die Gruppe freier Menſchen,
Ortsgruppe Darmſtadt, e. V. veranlaßt, ihren Redner Adolf Koch,
Berlin, nochmals zu einem Vortrag über obiges Thema in Verbindung
mit der Vorführung eines Filmes zu verpflichten. Der Film, der
am Montag, den 6. Mai abends 8 Uhr, in den Palaſtlichtſpielen,
Grafenſtraße, läuft, zeigt unter dem Titel „Frohe Menſchen in Luft
und Sonne”, das Leben und Treiben auf den Geländen der
Freikörper=
kulturbewegung und wird ſicherlich die beſte Aufklärung über Ziel und
Zweck der Freikörperkultur bedeuten. Näheres fiehe im Anzeigenteil
der heutigen Nummer.
7
Btiefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugégulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfoigt ohne Rechteverbindlichkeit.
A. N. 200. § 139: B. G.B. beſtimmt: „Nnterbleibt die
Eheſchlie=
ßung, ſo kann jeder Verlobte von dem anderen die Herausgabe
des=
jenigen, was er ihm geſchentr oder zum Zeichen des Verlöbniſſes
gege=
ben hat, nach den Vorſchriften über die Herausgabe einer
ungerectfer=
tigten Bereicherung fordern.” Vorausfetzung für die Anwendbarkeit
des § 1301 iſt das Vorliegen eines rechtswirkſamen Verlöbnisvertrags.
Geſ henke, die ver Eingehung des Verlöbniſſes gegeben wurden, fallen
nieht unter § 1301, wohl aber Geſchenke während des Verlöbniſſes, die
einer ſittli hen Pflicht oder Auſtandspflicht entſprachen. Betreffend
Schenkungen iſt zu ſagen, daß nur ſolche in Beſtracht kommen, die mit
der (ausdricklichen oder ſtillſcyveigenden) Beſtimmung erfolgten, daß ber
geſthenkte Gegenſtand in der Eh= Verwendung finden ſoll.
Ja. 2. Nein, hier ſtehen nur Anſprüché dieſer Perſomen
in Frage. 3. Ja, wenn ſolhe in der Ehe Verwendung finden ſollten.
4. Hier würde es darauf ankommen, ob die Hingabe gerade zwecks der
Che erfolgte oder nicht. 5. Nein.
e Anſprüche verjähren in zwei Jahren von der Auflöſung des
Verlöbniſſes an.
Tageskalender für Freitag, den 3. Mai 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22½ Uhr, D 22: „Der Feldherrnhügel”. — Kleines Haus: Keine
Vorſtellung.
Orpheum, abends 20.15 Uhr: „Edgar”
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Reichs=
hof, Zur Krone, Kaffee Monopol. — Chriſtengemeinſchaft,
abends 20½ Uhr, in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße: Oeffentlicher Vortrag. — Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Gebetszeiten der Shnagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 4. Mai: Vorabend 7 Uhr 15 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachmittags 5 Uhr. — Sabbatausgang 8 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 15 Min. und
mit Nacht.
Freitag, den 10. Mai: 1. Tag Rauſch Chaudeſch Jjar.
Freitag, den 3. Mai 1929
Aus Heiſen.
Hkartenburg.
An. Arheilgen, 2. Mai. Sängerehrung. Der Geſangverein
Sängerluſt” halt Saustag, 4. Mai, abends im Gaſthaus „Zum weißen
Sehwanen” zur Ehrung einer Reihe von Jubilaren für 25jährige
Mit=
gliedſchaft einen Familienabend ab. Der unter Leitung von Chormeiſter
Etzold=Darmſtadt ſtehende Verein wird ducch Muſikvorträge,
Theaterauf=
ihrungen, Geſangs= und humoriſtiſche Vorträge allen Beſuchern einige
genußreiche Stunden bieten. — Payſtfeier. Am kommenden
Sonn=
jag wird Herr Oberregierungsrat Diehl=Darmſtadt im Gaſthauſe „Zur
Sonne” aus Anlaß des goldenen Prieſterjubiläums Papſt Pius XI.
inen Vortrag über: „Papſt Pius Xl. und ſeine Zeit” halten. Papſt
Pius Xl. feiert im Laufe dieſes Monats ſeinen 72. Geburtstag.
Stenographen=Vereinigung. An dem an dieſem Sonntag
in Dieburg ſtattfindenden Bezirkswettſchreißen, das anläßlich des 25jähr
Beſtehens des dortigen Vereins abgehalten wird, werden ſich auch
Mit=
glieder des hieſigen Vereins für Kurzſchrift in größerer Zahl beteiligen.
Die für dieſe Woche angeſetzte öffentliche
Gemeinderats=
itung mit der Tagesordnung: Vergebung der Arbeiten für
Ver=
begung der Dreſchhalle, mußte wegen Beſchlußunfähigkeit ausfallen.
Dem Berichte der einzelnen Feſtausſchliſſe für has 25jährige Jubelfeſt
der hieſigen Sportvereinigung 04 iſt zu entnehmen, daß aus
Anlaß des Feſtes der Sportplatz eine neue Umzäunung erhält und ein
neues Spielfeld geſchaffen wird. Der Verein zählt gegenwärtig 400
Mit=
glieder und ſtellt derſelbe, zur Zeit 14 Mannſchaften. In der
letzten
Generalverſammlung wurde der bisherige Vorſtand einſtmmig
wieder=
gewählt.
T. Dornheim, 2. Mai. Auf dem hieſigen Friedhofe fand die kirchliche
Beerdigung des im hohen Alter von 82 Jahren verſtorbenen Herrn
Hein=
rich Wilhelm, Landwirt, ſtatt. Derſelbe war lange Jahre
Gemeinde=
rat und Karchenvorſtandsmitglied ſeiner Heimatgemeinde. Wegen ſeines
eraden und aufrichtigen Weſens war der Entſchlafene bei ſeinen
Mit=
büirgern allgemein beliebt und geachtet. Eine zahlreiche Menge erwies
hm das letzte Ehrengeleit.
J. Griesheim, 2. Maf. Gewerbeſchau. Im Feſtſaal „Zum
arünen Laub” fand eine Mitgliederverſammlung der Gewerbe= und
Handwerker=Vexeinigung mit der Tagesordnung: 50jährige
Jubiläums=
feier, verbunden mit Gewerbeſchau, ſtatt. Zu dieſer Verſammlung war
auch der Obſt= und Gartenbauverein eingeladen, deſſen Ausſtellung mit
der Gewerbeſchau zeitlich zuſammenfallen ſoll. Der Vorſitzende der
Gewerbe= und Handwerker=Vereinigung, Herr Zimmermeiſter Schick,
be=
grüßte die Anweſenden und ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß trotz
perlönlicher Einladung ſo wenig Mitglieder beider Vereine anweſend
varen. Nach Verleſung des Protokolls der letzten Sitzung durch den
Schriftführer, Heren Bauführer Ritter, gab Herr Schick eine
ausführ=
liihe Darlegung über die Ausſtellung. Die geplante Gewerbeſchau ſoll
in der letzten Woche der Sommerferien ſtattfinden, und zwar unter der
Deviſe „Kauft am Platze!” Als Ausſtellungslokal iſt die Friedrich=Ebert=
Schule vorgefehen. Es ſell den Weſuchern hier gezeigt werden, was
unſere Geſverbe= und Handelsbetriebe am Platze alles aufzubieten
ver=
mögen an Qualität und Preiswürdigkeit, und es haben ſich hierzu ſchon
eine recht ſtattliche Anzahl Ausſteller gemeldet. Für die Ausſtellung
ſind drei Tage vorgeſehen und erwartet man auch einen regen Beſuch
von auswärts. Mir der Ausſtellung iſt auch eine größere Verloſung
verbunden, bei der ſehr wertvolle Möbel= und Gebrauchsgegenſtände
ausgeloſt werden. Die Ausſtellung des Obſt= und Gartenbau=Vereins
findet im „Rheingauer Hof” ſtatt. Vom Obſt= und Gartenbau=Verein
iſt ferner die Ausſchreibung eines Wettbeſverbs für Fenſterdekoration
beabſichtigt; auh ſollen bis dahin die neuen gärtneriſchen Anlagen am
alten Hcagbahnhof von der Gemeinde hergeſtelltz werden. An die
Ver=
ſammlung ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Ausſprache. Den Anregungen
und Wünſchen ſoll, ſoweit ſih dieſelben erfüllen laſſen, Rechnung
getra=
gen werden. Die bereits gebilbeten Ausſchüſſe wurden noch ergänzt.
Die ausgegebenen Anmeldebogen müſſen nun ſchnellſtens zur
Abliefe=
rung gelangen, damit mit der Platzeinteilung und Herrichtung der Säle
zur relten Zeit begonnen werden kann. Es iſt das erſtemal, daß eine
derartige Ausſtellung bei uns ſtattfindet, und hofft man, daß, wie dies
bereits in anderen Orten der Fall war, auch hier mit einem guten
Er=
gebnis für unſere heimiſchen Gewerbe= und Handelsbetriebe gerechnet
werden kann.
Aa. Eberſtadt, 2. Mai. Spargelſtich. In der Gemarkung
Eber=
ſtadt ſind dieſer Tage die erſten Spargeln geſtochen worden. —
Aus=
gewandert. Dieſer Tage reiſte ein junger Mann nach Amerika. Im
Laufe des Jahres ſind von jungen Leuten noch weitere Auswanderungen
geplant. — Die Waſſerleitungsarbeiten in der Bickenbacher
Straße, zwiſchen Ortsausgang und Provinzial=Pflegeanſtalt, ſind nach
Beendigung der Arbeiten in der Pfungſtädter Straße in vollem Gange.
Es handelt ſich auch hier um Rohrverlegungen bzw. Auswechſlungen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Mai. Stiftungsfeſt des
Geſang=
vereins „Eintracht” Bei dem am kommenden Sonntag
ſtattfinden=
den Liedertag, veranlaßt durch das Jubiläumsfeſt des Vereins, beteiligen
ſich folgende auswärtige Geſangvereine: 1. „Germania” 2. „Eintracht”,
3. „Sängerluſt” aus Ober=Ramſtadt, 4. „Liederzweig”, 5. „Sängerluſt”,
z. „Konkordia” aus, Roßdorf, 7. „Singmannſchaft der Turngemeinde
1846‟, 8. „Olympia”, 9. „Männerquartett Beſſungen” 10. „Bürgerge
ſangverein Beſſungen”, aus Darmſtadt, 11. „Singmannſchaft F.B.C.
Eſchollbrücken”, 12. „Sängerbund” Meſſel, 13. „Deutſcher Liederkranz”
Frankenhauſen, 14. „Eintracht” Rohrbach, 15. „Germania” Erzhauſen,
16. „Liederkranz” Wembach=Hahn, 17. „Eintracht” Nieder=Klingen, 18.
„Germania” Eberſtadt, 19. „Sängerluſt” Traiſa. Die Auswahl der
Chöre wurde den einzelnen Vereinen ſelbſt überlaſſen, ſo daß die
Vor=
ragsfolge eine recht abwechſlungsreiche und intereſſante wird. Die
Kri=
tik des Liedertags liegt in Händen eines als Sachverſtändigen ſehr
be=
kannten Wertungsrichters. Die Vortragsfolge bei dem am Feſt=
Sams=
tagabend im Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” ſtattfindenden
Jubi=
läumskonzerts iſt künſtleriſch ſehr intereſſant. Die Tenorſolo=Partie
ſingt, Herr Lehrer Landzettel aus Darmſtadt unter Begleitung von
Herrn Prof. Dr. Noack, dortſelbſt. Das Klavierquartett iſt
zuſammen=
geſetzt aus Violine (Herr Crößmann), Bratſche (Herr Cauer), Cello
Herr Pfaff), Klavier (Herr Fr. Thöt). Die Chöre werden durch den
Chor des feſtgebenden Vereins unter der Leitung des Chormeiſters
Herrn J. Kehr=Darmſtadt vorgetragen. Von ganz beſonderer
Bedeu=
tung iſt der hochintereſſante Feſtwagen. In dem Feſtzug werden auch
eine größere Anzahl Reiter in hiſtoriſchen Trachten vertreten ſein. Nun
noch ein letzter Appell an die Einwohnerſchaft: „Fahnen heraus an den
Feſttagen”.
Zur Obhulspflicht des verreiſenden Miekers.
p. In der Nr. 3 der „Deutſchen Juriſtenzeitung” vom Jahre 1906
wird ein Urteil des Kammergerichts Verlin vom 3. Oktober 1905
mit=
geteilt, das für verreiſende Mieter von großem
Inte=
ceſſe ſein dürfte. Wir geben den Tatbeſtand und die
Urteilsbegrün=
dung im Nachſtehenden auszugsweiſe wieder:
Der Mieter war auf einige Wochen verreiſt, hatte die
Wohnungs=
ſchlüſſel mitgenommen und die Wohnung ohne Aufſicht gelaſſen.
In=
zwiſchen war von der auf dem Boden befindlichen Waſchküche
Feuchtig=
keit in die Mitwohnung gedrungen, ſodaß bei Rückkehr des Mieters
die Wohnung wegen Geſundheitsgefährlichkeit unbewohnbar geworden
war.
Die Klage des Vermieters auf Weiterzahlung des Mietzinſes hatte
in der Berufungsinſtanz (vor dem Kammergericht) Erfolg, während
die vom Mieter auf Aufhebung des Mietvertrages gerichtete
Wider=
klage Abweiſung erfuhr.
Die Entſcheidung gründet ſich auf § 545 BGB.: „Zeigt ſich im Laufe
der Miete ein Mangel der gemieteten Sache oder wird eine Vorkehrung
zum Schutze der Sache gegen eine nicht vorhergeſehene Gefahr
erfor=
derlich, ſo hat der Mieter dem Vermieter unverzüiglich Anzeige zu
machen. Das Gleiche gilt, wenn ſich ein Dritter ein Recht an der
Miet=
ſache anmaßt.
„Unterläßt der Mieter die Anzeige, ſo iſt er zum Erſatze des daraus
entſtehenden Schadens verpflichtet, er iſt, ſoweit der Vermieter infolge
der Unterlaſſung der Anzeige Abhilfe zu ſchaffen außer Stande war,
nicht berechtigt, gänzliche oder teilweiſe Vefreiung von der Entrichtang
des Mietzinſes zu verlangen oder ohne Beſtimmung einer Friſt zu
kündigen oder Schadenerſatz wegen Nichterfüllung zu verlangen.”
Die Obhutspflicht des Mieters iſt der Sorgfalt eines ordentlichen
Hausvaters gleichzeſetzen; ſie hat der Mieter zu beobachten. Dieſe
Obhutspflicht hat der Mieter, auch wenn er verreiſt iſt, zu wahren, und
eine beſondere Anzeigepflicht iſt dem Mieder geſetzlich auferlegt. Es
hat deshalb der Mieter dem Vermieter denjenigen Schaden zu erſetzen,
der letzterem aus der Unterlaſſung der Anzeige erwachſen iſt; den
Mie=
ter muß aber in dieſer Hinſicht ein Verſchulden treffen. Die
Voraus=
ſetzung dieſes Anſpruchs wird, wie der Kommentar zum BGB. von
Staudinger ausführt, Vermieter zu beweiſen haben, insbeſondere, daß
Mieter den Mangel gekannt hat (oder kennen mußte) ſowie den
Kau=
alzuſammenhang zwiſchen der Unterlaſſung der Anzeige und
Entſtehung des Schadens. Letzerer ſetzt aber auch voraus, daß
Ver=
mieter bei rechtzeitiger Anzeige dem Schaden auch wirklich hätte
vor=
beugen können.
Es iſt deshalb, wie das genannte Urteil darlegt, für den
verreiſen=
den Mieter eine Verpflichtung aufzuſtellen, ein= bis zweimal
wöchent=
lich eine Beſichtigung der Wohnung durch einen Bekannten vornehmen
zu laſſen oder den Hausverwalter geeignet zu verſtändigen. Wäre im
zur Aburteilung gelangten Falle eine Anzeige rechtzeitig an den
Ver=
mieter erfolgt geweſen, ſo hätte nach Annahme des Gerichts die
Feuch=
tigkeit nicht weiterfreſſen können.
Der Einſender des Urteils an die „Deutſche Juriſtenzeitung” hält
zwar das Ergebnis, zu dem das Kammergericht gelangte, nicht für
zu=
treffend. Gleichwohl möchten wir aber verreiſende Mieter auf die
Fol=
gen, die ſie aus Unterlaſſung einer Anzeige treffen können,
aufmerk=
ſam zu machen nicht verfehlen.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Mai. Beim hieſigen Standesamt wurden im
Monat April 1929 9 Geburten, 2 Eheſchließungen und 5 Sterbefälle
be=
urkundet. — Gemeinderatsſitzung. Donnerstag, den 2. Mai,
abends 8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Roßdorf, 2. Mai. Gemeinderatsbericht. Den
Haupt=
gegenſtand der Tageserdnung bildete die Beratung des
Gemeindevoran=
clags für das Rechnungsjahr 1929. Die Verwaltung hatte den
Vor=
ſitzenden der einzelnen Fraktionen Erläuterungsberichte über den
Vor=
anſchlag rechtzeitig vor der Sitzung zugehen laſſen. Mit geeingen
Ab=
veichungen wurden die Anſätze der Verwaltung genehmigt. Der
Voran=
ſchlag ſchließt ab in Einnahme und Ausgabe mit einer Geſamtſumme
von 218 632,12 Mark. Trotz verſchiedener weſentlicher Erhöhungen in
einzelnen Ausgabepoſitionen konnte man den Voranſchlag ohne
Steuer=
erhöhung ausgleichen. Die zu erhebende Umlage beträgt gleich wie im
Vorjahre 46 700 Mark. An die Voranſchlagsberatung ſchloß ſich eine
umfangreiche geheime Sitzung an, die erſt nuch Mitternacht endigte.
— Hirſchhorn, 2. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
1. Mai 0,85 Meter, am 2. Mai 0,87 Meter.
— Gernsheim, 2. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
1. Mai —0,20 Meter, am 2. Mai —0,19 Meter.
Aa. Crumſtadt, 2. Mai. Frauentag. Am kommenden Sonntag
findet hier ein evgl. Frauentag ſtatt, zu dem auch auswärtige Gäſte
er=
wartet werden. Mit dem Frauentag iſt ein Baſau verbunden.
Oberheſſen.
Nieder=Weiſel, 2. Mai. Das anläßlich der Weihe unſerer neuen
Link=Orgel von der ganzen Gemeinde mit Spannung erwartete
Kirchen=
konzert fand am Sonntag (Jubilate) ſtatt. Andächtig und ergriffen
lauſchren die zahlreichen Zuhörer und geladenen Gäſte den wundervollen
Klängen des ſchönen Werkes, das von Herrn Studienrat Borngäſſer,
dem Organiſten der Darmſtädter Stadtkirche, in gewohnter, meiſterhafter
Weiſe geſpielt wurde. Die wervvolle Vortragsfolge enthielt faſt
aus=
ſchließlich Kirchenmuſik alten Stils aus dem 17. Jahrhundert. Herr
Borngäſſer eröffnete die Feierſtunde mit den feſtlichen Akkorden einer
Tokkata von Gg. Muffat (F 1794) und führte dann über die genußreiche
Pafſacaglia (28 Variarionen über die gleiche Baßmelodie von Dtr.
Buxtehude (F 1707), zu der an Gefühlswerten reichen und gemütrollen
Paſtorale von Joh. Pachelbel (F 1706). Ein kleivexes Präludium nebſt
Fuge in P=Dur von Joh. Seb. Bach (F 1750) gah den Auftakt zu der
bekannten Tokkata und Fuge in D=Moll, einem Jugendwerke Bachs, das
ueben einem ſtarken Aufſchwung bei großer techniſcher Schwierigkeit eine
ſtrenge Fuge enthält. Die Tokkata erfuhr durch Meiſter Borngäſſer eine
techniſch vollkommene und wirkſame Interpretation, die Herzen und
Sinne gefangen nahm und die Schönheit der neuen Orgel in der
Regie=
ſtrierung der Tonflille freucig enthüllte. — Zur Umrahmung des
Orgel=
konzerts hatten ſich in liebenswürdiger Weiſe zwei Soliſten, nämlich
Frl. Aßmut, Lehrerin in Darmſtadt (Sopran) und Herr Major
Hof=
mann=Butzbach (Bariton) zur Verfügung geſtellt. Frl. Aßmut ſang mit
reiner, füllender Stimme zunächſt zwei Bachkantaten, von denen die
ſ köne Linienführung und das jauchzende Bekenntnis bei „Dir, dir
Jehova will ich ſingen” beſonders anſprache. Mit der freudig
beweg=
ten Arie „O hätt’ ich Jubals Harfe” von G. F. Händel (F 1759)
er=
reichte ſie einen Höhepunkt ihrer Vortragskumt. Last not least. Herr
Major Hofmann, der ebenfalls zuerſt Joh. Seb. Bach bevorzugte, fand
in der Arie aus der Pfingſtkantate „Mein gläubiges Herz frohlocke und
ſcherze”, ergreifende Töne. Die Kraft ſeines ſchönen Baritons, der ſich
durch ein angenehmes Timbre und zarken Schmelz auszeichnet, bewies
er in den von Beethoven komponierten Gellertliedern, von denen „Die
Simmel rühmen des Ewigen Ehre” das bekannteſte iſt. — Vorbereitung
und Durchführung der Veranſtaltung lagen in den Händen des Herrn
Piarrer Fiſcher und des Orgauiſten Herrn Lehter Klar.
m. Aus dem Lande, 2. Mai. Gewerbliches. Die
Handwerks=
kammer ſetzt ihr gewerbeförderndes Wirken auch im Mai weiter u. a.
dadurch fort, daß ihre Nebenſtellen wieder zahlreiche Sprechtage
abhal=
ten. Solche ſind vorgeſehen: von der Nebenſtelle Alzey an 5 Orten und
in Alzey, mit Ausnahme der auswärtigen Sprechtage, von Montags bis
Samstags, vormittags von 10—12 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr,
Samstag nachmittag ausgeſchloſſen; von der Nebenſtelle Darmſtadt an
5 Orten; von der Nebenſtelle Friedberg an 7 Orten und Friedberg
Mon=
tags, Dienstags, Donnerstags und Freitags, während der
Sommer=
monate ſind in Gedern und Altenſtadt keine Sprechtage, dagegen in
Stockheim und Ortenberg wechſelnd monatlich; Sprechtage in Laubach
und Ulrichſtein ſind nach Bedarf; für die Sommermonate iſt die
Büro=
zeit für die Nebenſtelle Friedberg von 7—12 Uhr vormittags und von
2—5 Uhr nachmittags, Samstags von 7—12 Uhr vormittags; von der
Nebenſtelle Gießen an 10 Orten; von der Nebenſtelle Mainz in Mainz
Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 9—12.30 Uhr, und
in Bingen und Gau=Algesheim; von der Nebenſtelle Offenbach an
7 Orten, ferner iſt das Büro in Offenbach täglich von 9—12 Uhr
ge=
öffnet, Samstag ausgenommen; von der Nebenſtelle Worms an 5 Orten
und in Worms außer Mittwochs und Samstags täglich von 9—12 Uhr
vormittags und 2—4 Uhr nachmittags.
Nummer 122
Freitag, den 3. Mai 1939
Seite 7
Pflanzenſchutz im Mai.
Von Dr. R. Reichwein, Aſſiſtent an der Heſſiſchen Hauptſtelle für Pfanzenſchutz, Gießen.
(Nachdruck verboten.)
Auf den Kleeſchlägen zeigt ſich im Mai, wenn ſeidehaltiges Saatgut
benutzt wurde, die Kleeſeide, die bei ſtarkem Auftreten
außerordent=
lich ſchädlich wärden kann. Die Kleeſeiſte iſt eine Schmarotzerpflanze, die
auf Koſten der Kleefflanzen lebt. Sie umſchlingt mit ihrem gelblichen,
langen dünnen Stengel, der ihr auch deu Namen „Teufelszwirn”
gege=
ben hat, die oberirdiſchen Teile der Kleepflanzen, denen ſie mit Hilfe
ton Saugorganen den Saſt ausſaugt, und verbreitet ſich ſehr raſch. Die
Kleeſeidepflanzen beſitzen als echte Schmarotzer kein Blattgrün. Zu
Be=
ginn des Somnuers zeigen ſich weiße Blüitenköpfchen, in denen ſich
imnner=
halb von etnwa 14 Tagen die ſehr kleinen Seibeſamen entwickeln. Mit
Rückſicht auf die große Schädlichkeit ber Kleeſeide ſollte man ſtets nur
garantiert ſeidefreien Kleeſamen kaufen. Die Bekämpfung der Seide
geſchieht, ſofort nachdem man ſie feſtgeſtellt hat, vorteilhaft in folgender
Weiſe: Die befallenen Stellen (die Seide tritt gelvöhnlich weſterweiſe
auf) werden gögeſichelt und die abgeſichelten Klee= und Seideteile
ſorg=
fältig vernichtet, an beſten verbrannt, ohne daß beim Wegtransport
Stengelteile der Kleeſeide verſoren gehen, aus denen immer wieder eine
neue Pflanze entſteht. Auf die abgeſichelten Plätze, bringt man eine
Schicht von tiva 10 bis 20 Zentimeter Spreu, die man mit Petroleum
anfeuchtet und anzündet. Darauf gräbt man die ſo behandelten Stellen
tief um. Auh eine Behandlung, der abgeſichelten Flächen mit 15= bis
18prozentiger Giſenditriollöſung (15 bis 18 Kilogramm Giſenvitriol auf
100 Liter Waſſer), die mit einer Pflanzenſpritze mit möglichſt ſtarkem
Strahl aufzuſpritzen iſt, hat gute Wirkunn. Der Klee ſchlägt uach ſolcher
Behandlung bald wieder aus und erholt ſich wieder, während die
Seiden=
pflanzen abſterben.
In der Sommerung richten den größten Schaden Hederich und
Ackerſenf an. Soweit als möglich ſind dieſe und andere Unkräuter
zunächſt durch Uebereggen deu Saaten zu bekämpfen. Im Mai iſt dort,
wo es notwendin iſt, eine Bekämpfung mit chemiſchen Mitteln
vorzuneh=
men. Als Streumittel haben ſich bewpährt ungeölter Kalfſtickſtoff und
Hederickkainit. Beide Mittel müſſen, wenn ſie genügende Wirkung haben
ſollen, im Morgentau oder nach einem Regen angewandt werden.
Reg=
net es nach dem Ausſtreuen, ſo iſt im allgemeinen die Wirkung
unbe=
friedigend. Die Anwendung von Kalkſtickſroff und Kainit hat den
Vor=
zug, daß auch eine Tüngewirkung damit verbunden iſt. Zu bedenken iſt
jedoch bei Verwvendung von Kalkſtickſtoff die unter Umſtänden ſich
er=
gebende Lagengefahr, bei Kainit auf ſchwvereren Böden die Gefahr der
Verkruſtung. Auf den Morgen rechnet man etwa 60 Pfund Kalkſtickſtoff
und 4 bis 5 Zentuer Hederichkainit.
Sicherer als die Streumittel ſind die Spritzmittel in der Wirkung.
Gut gecignet iſt z. B. eine Löſung von Eiſenbitriol. Der beſte Spritz=
termin iſt die Zeit in der die Hederich bzw. Ackerſenfpflanzen in der
Mehrzahl 2 bis 4 Blätthen entwickelt hoben. Man wähle den Zeitpunkt
der Beſpritzung nicht allzu früh, da kleine Pflänzchen wohl mit größter
Sicherheit vermichtet werden, aber ſehr bald wieder neue auflaufen. Hat
eine Anzahl Hederichpflanzen auch ſchon 6 bis 8 Blätter, ſo iſt
normaler=
weiſe die Wirkung immer noch befriedigend. Bei ſehr dichtem Stand der
Unkrautpflanzen kann es vorhommen, daß jüngere Pflänzchen von
älteren bedeckt und daduuch vor der Einwirkung der Spritzflüſſigkeit
ge=
ſchüitzt werden. In dieſem Falle iſt nach einigen Tagen die Beipritzung
zu wiederholen. Beſonders bei dem echten Hederich (von Ackerſenf zu
unterſchoiden durch ſeine hellere, manhmal zeiſße Blitenfarbe und durch
den Blitenkelch, der bei Hederich eng anliegt, bei Ackerſeuf dagegen vom
Stengel wagerecht abſteht, welcher widerſtandsfähiger iſt als Ackerſeuf)
iſt eine ſolche Wiederhelung häufiger notwendig.
Die Eiſenvitriollöſung iſt am beſten 22= bis 28prozentia zu
berwen=
den (d. h. 22 bis 28 Kilogramm Eiſenvitriol auf 100 Liter Waſſer). Bei
Kleeunterſagt verwende man eine Apcozentige Löſung, durch welche die
Kleepfläuzchen niczt erheblich geſchidigt werden. Löſungen don weniger
als 20 v. H. wirken im allgeneinen ungenügend.
Die auf den Morgen benötigte Flüiſſigkeitsmenge beträgt etwn 600
Liter. Durch Varwendung geringerer Mengen, wird die Wirkung in
Frage geſtellt. Verwendet man fahrbare Spritzen, ſo laſſe man die
Zug=
tiere langſam gehen, damit die genügende Flüſſigkeitsmenge aufgebracht
wird.
Die Beſpritzung mit Eiſenvitriol iſt nur bei trockenem Wetter und
dann vorzunehmen, wenn die Pflanzen trocken ſind. Die frühen
Mor=
gen= und die Abendſtunden ſind ungeeignet, da um dieſe Zeit die
Pflan=
zen meiſt taufeucht ſind. Am beſten iſt die Wirkung des Mittels, wenn
auf die Beſpuitzung Sonnenſchein und Wärme folgt. Am geeignetſten
ſind alſo für eine Beſpritzung die Stunden des ſpäten Vormittags und
des frühen Nachmittags.
Zur Herſtellung der Vitriollöſung wird vorteilhaft ein
Auflöſungs=
apparat benutzt, der von den Herſtellern, der Hederichſpritzen bezogen
werden kann. Jedoch genügt auch in Bottich zum Löſen, des
Eiſen=
bitriols, das vorher gründlich, zerkleinert werden muß, damit es ſich
raſcher löſt. Es empſiehlt, ſich, das Vitriol in einem Säckchen in die
Flüſſigkeit zu hängen, damit man die reſtloſe Auflöſung kontrollieren
kann. Um die Auflöſung zu beſchleunigen, verwendet man vorteilhaft
warmes Waſſer. Im übrigen genügt es, wenn man die Brühe am
Abend vorher anſetzt. Ueber Nacht geht die reſtloſe Löſung auch bei
kaltem Waſſer vor ſich. Zur Feſtſtellung der Stärke der Löſung liefern
die Herſteller von Spritzen ſog. Vitriolometer. Gutes Eiſenbitriol iſt
von grüner Farbe. Start gebräunte Ware iſt weniger wirkſam.
Ein gut wirkſames Mittel und babei pmktiſcher zu handhaben
ſſofort löslich), iſt auch das flüſſige „Raphanit” der Chemiſchen Fabr.!
L. Meher, Mainz. Es iſt Zprozentig wirkſam gegen Pflanzen mit 2 bis
4 Blättchen, 5prozentig auch gegen Pflangen, die bereits in Blüte ſtehen.
Die Anwendung (ebenfalls 150 Liter auf 1 Morgen) iſt allerdings etwa3
teurer als Verwendung von Giſenvitriot.
Geſchäftliches.
Sobald der erſte Frühlingsſtrahl
Hinein durchs Fenſter zieht.
Hat auch die Hausfraut ihre Qual,
Wenn ſie die Dielen ſieht.
Glanzlos und ſtriemig ſind ſie meiſt.
Weils Bohnerwachs ſich ſchlecht erweiſt.
Doch ſinnt ſie lang nicht, greift zur Kaſſe,
Schickt nach Wichsmädel=Bohnermaſſe.
Und ſehet, wie mit einem Schlage
Geſchwunden iſt die Bohnerplage.
Für alle Reinigungszwecke eine und dieſelbe Seife
ber=
wenden zu können, iſt für die Hausfrau eine große Annehmlichkeit.
In dieſer Beziehung iſt die bekannte Sunlicht=Seife ſehr
prak=
tiſch. Sie eignet ſich nicht nur für jede Art Wäſche — ganz gleich ob
Weiß= oder Buntwäſche, ob Baumwolle, Seide oder Wolle —, ſondern
ſie kann ebenſogut zur Körperreinigung berwendet werden. Sie iſt
eine ganz reine Seife, die keinerlei ſcharfe Beſtandteile enthält, und
greift daher die Haut nicht an. Auch beim Hausputz leidet Sunlichte
Seife recht gute Dienſte.
Noch nie iſt das Glück eingekehrt bei denen, die es von
ſich ſtießen. Wer gleich zwei Möglichkeiten hat, reich zu werden und
ſie nicht ausnutzt, der darf mit ſeinem Schickſal nicht unzufrieden ſein.
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Darmstadt, den 2. Mai 1929
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Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Mann, unſeren guten Vater
Jakob Schmitt
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nach kurzem ſchweren Leiden im Alter von 75 Jahren
zu ſich zu nehmen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Schmitt, geb. Haas
Prof. Dr. F. Schmitt, Aſchaffenburg
Apotheker R. Schmitt, Birſiein, H:N.
Wir haben uns verlobt
Warie-Luise Collatz
Hans Mittmeler
Darmstadt, am 3. Mai 1929. (*
Ihre am Samstag, den 4. Mai 1929, 15½ Uhr
in derMartinskirche ſtattfindende kirchliche Trauung
geben bekannt:
Rudolf Kugler und Frau
Mathilde, geb. Kunkelmann.
Darmſtadt, Heinheimerſiraße 35.
(
Wir danken beſiens, für die uns anläßlich
der Geburt unſerer Hannelore erwieſenen
Aufmerkſamkeiten.
Hans Schieferdecker und Frau
Ilde, geb. Schumacher.
(
Ende April 1929.
Darmſtadt, Wienerſtr. 78 München, Herzogparkſtr. 3/0
Else Haas
Theo Klippert
Verlobte
Darmstadt
Hochst. 4
Offenbach
1928.
Dankſagung.
Darmſtadt, den 2. Mai 1929.
Wittmannſtr. 39.
(B. 7581
Die Beerdigung findet Samstag, den 4. Mai,
nachmittags 31 Uhr, vom Portale des Beſſunger
Friedhofes aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme an dem uns betroffenen, ſo
ſehr ſchweren Verluſt durch den Tod
meines lieben Mannes, unſeres guten
Vaters ſagen wir allen denjenigen, die
ihm die erſte Hilfe zuteil werden ließen,
beſonders Herrn Dr. Saul und Herm
Heß tiefgefühlten Dank. Noch beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Hotz für die
liebevolle Tröſtung am Grabe. (7550
Eva Ihlenſchläger nebſt Kindern
Familie Ohlenſchläger,
Groß=Gerau
Familie Raab, Rodau im Ried
Wilhelm Ohlenſchläger,
Ober=Finkenbach.
Ober=Finkenbach, den 2. Mai 1929.
Statt beſonderer Anzeige.
Unſer innigſtgeliebter Vater, Schwiegervater und Großvater
Richard Grützmacher
Rechnungsrat i. R.
iſt heute Nacht nach ganz kurzer Krankheit plötzlich und unerwartet im 75.
Lebens=
jahr für immer von uns geſchieden.
In tiefer Trauer:
Dipl.=Ing. L. Hülß und Frau Margarete, geb. Grützmacher,
Berlin=Friedenau
Bankbevollm. Hch. Grützmacher und Frau Hilde, geb. Thomas,
Darmſtadt
Archſtekt Rich. Grützmacher und Frau Käthe, geb. Jung,
Elberfeld
und 4 Enkelkinder.
(7564
Darmſtadt, Liebigſtraße 14, den 2. Mai 1929.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 14 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Schmerzerfüllt machen wir die traurige
Mitteilung, daß meine innigſigeliebte Gattin,
meine herzensgute Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
geb. Fick
am Donnerstag früh um 9½ Uhr nach kurzem,
aber ſchweren Leiden im Alter von 40 Jahren
ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Johann Breunig
Elſe Breunig
Familie Karl Fick.
Darmſiadt, den 2. Mai 1929.
(7593
Dieburgerſiraße 8.
Die Beerdigung findet am Moniag, den 6. Mai,
nach=
mittags 2 Uhr, vom Portale des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſiraße aus ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 3. Meistg9
Seite 9
Nummer 122
411
Beſcc daf dei gtenen
*
Wenn der bedeutſame Entſchluß des Norddeutſchen Lloyd
zum Bau ſeiner beiden neuen großen Schiffe, die im Auguſt
vorigen Jahres in Gegenwart des Reichspräſidenten vom Stapel
liefen, überall das gebührende Verſtändnis gefunden hätte, ſo
wäre in dieſen Tagen die Ausfahrt des erſten der beiden
rie=
ſigen Dampfer erfolgt, die einen neuen Verkehr eröffnen ſoll.
Aus ſeinen Auswirkungen hätten in erſter Linie die ſchwer
ringenden Unterweſerſtädte, darüber hinaus aber auch unſere
geſamte deutſche Wirtſchaft ſchon jetzt weſentliche Förderungen
gezogen, der monatelange Ausſtand der Werftarbeiter hat das
aber leider verhindert. Was der Bau der Dampfer in dieſer
Hinſicht bedeutet, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß an
den beiden Schiffen 15 000 Arbeiter für etwa 2½ Jahre
beſchäf=
tigt ſind, daß an Bord 1800 Menſchen Brot und Lohn finden
werden, und daß ſchließlich jede Rundreiſe einen Bruttoumſatz
von nahezu 2 Millionen bedeutet. Dementſprechend iſt
natür=
lich auch der Einſatz ſehr hoch, denn es handelt ſich nicht nur
um die Beſchaffung der gewaltigen, für den Bau erforderlichen
Summen, es war auch notwendig, daß der bremiſche Staat
große Mittel bereitſtellte, um die Hafenanlagen in Bremerhaven
zu erweitern, um Bremerhaven wirklich zum Heimathafen der
neuen Schiffe zu machen. Mit der Erbauung der Columbuskaje
und des Columbusbahnhofs wurde die Errichtung eines
vor=
bildlichen Liegeplatzes an der Weſer begonnen, dem die
Erbau=
ung einer neuen Schleuſe noch in dieſem Jahre folgen wird, da
die Dampfer für die vorhandene Neue Kaiſerſchleuſe zu groß
ſind. Das erfordert natürlich ebenfalls große Aufwendungen,
aber wenn die deutſche Schiffahrt den vor dem Krieg
behaup=
teten Platz wieder erringen will, dann muß ſie den Wettbewerb
mit den ausländiſchen Geſellſchaften in jeder Beziehung
auf=
nehmen können, wenn es dazu auch zunächſt eines gewiſſen
Opfermutes bedarf. Der Norddeutſche Lloyd iſt nach den
Dar=
legungen des Geheimrats Stimming überzeugt, daß er mit
ſeinen beiden neuen Schiffen durchaus auf dem richtigen Weg
iſt, wenn er durch die Güte des Gebotenen, insbeſondere durch
die Schnelligkeit und Pünktlichkeit des Verkehrs, den
Wettbe=
werb mutig aufnähme.
Welche Bedeutung die Aufrüſtung eines ſolchen gewaltigen
Schiffskörpers hat, wie vielfältig und umfangreich, wie
ver=
antwortungsvoll und ſchwierig die Arbeiten zur Fertigſtellung
in den zahlreichen Decks, den Kabinen, Maſchinenräumen,
Trep=
pen, Aufzügen, Speiſefälen, den Werkſtätten, Küchenbetrieben
und Promenadeſtraßen an Bord ſich in dieſen letzten Wochen
abſpielt, das zeigte die Beſichtigung des Dampfers, zu der die
Verwaltung des Norddeutſchen Lloyd eine große Anzahl
deut=
ſcher und ausländiſcher Tageszeitungen und Zeitſchriften
einge=
laden hatte. Weit über zweihundert Preſſeleute waren in
Bre=
men eingetroffen und folgten den ſachkundigen Führern mit
ungeteilter Bewunderung durch das verwirrende Labyrinth der
Decks und Gänge, die faſt alle noch im Rohbau ſind und die
Entſtehung eines ſo ungeheuren, in ſeinem inneren Ausmaß
kaum vorſtellbaren Rieſen bis ins kleinſte zu beobachten
ge=
ſtatten. Obwohl der äußere Anblick des Schiffes mit ſeinen
hohen Deckaufbauten, ſeinen unendlichen Reihen von Bullaugen
und ſeinen merkwürdig niedrig ſcheinenden, weit auseinander
ſtehenden Schornſteinen überwältigend wirkt und nicht nur die
Binnenländer zu immer erneuter Bewunderung hinreißt,
ſtei=
gert ſich das ehrliche Erſtaunen im Durchſchreiten der inneren
Anlagen zu heller Begeiſterung, vor allem in den Keſſelräumen
und den Maſchinenhallen, die nahezu vollendet ſind und dem
Beſucher eine ferne Ahnung gaben von der unbegreifbaren Kraft,
die hier erzeugt wird, denn hunderttauſend Pferdekräfte
wer=
den hier aus dem Dampf gezwungen und auf die vier
Schrau=
ben übertragen, die das Schiff über das Weltmeer treiben. Die
zahlreichen Speiſe= und Unterhaltungsräume ſind nahezu
voll=
endet, eine große, mit Verkaufsläden beſetzte Straße wird es
dieſer Tage, und auch ein paar Kabinen waren ſchon in ihrer
muſtergültigen Einrichtung mit edlen Hölzern zu ſehen.
Ueber=
all wird gehämmert, geſchraubt, genietet in den unteren
Räu=
men, wo ein paar Keſſel geprüft werden, auf den oberen Decks
iſt Feierabend, nur hier und da iſt ein Maler tätig oder ein
Schloſſer.
So iſt der Blick über das ganze Schiff frei und zeigt die
erſtaunlichen Ausmaße: eine Länge von mehr als 280 Metern,
bei einer Breite von 30 Metern; die Hauptkommandobrücke au
dem oberen Sonnendeck liegt mit dem Navigationshaus etwa
30 Meter über dem Waſſer. In ihrer Nachbarſchaft, auf dem
Dach des Sonnendeck=Reſtaurants, wird ſich auch das Flugzeug
befinden, mit dem der Dampfer „Bremen” ſtändig ausgerüſtet
iſt. Eine beſondere Ablauffläche, von der das Flugzeug
abge=
ſchoſſen wird, gibt ihm die nötige Anfangsgeſchwindigkeit.
Noch viel wäre zu ſagen über all die beſonderen
Einrich=
tungen, an denen Firmen aus ganz Deutſchland beteiligt ſind,
über die geſundheitlichen und ärztlichen Anlagen, über
Schwimmbad und Turnſaal, Spielplätze und Kinderplätze, über
die Schlingertanks und die Turbinenanlage, über Bibliothek
und Kegelbahn, Schießſtände und Wintergarten, über
Schwimm=
ſicherheit und unſinkbare Rettungsboote, Lichtſpielanlagen,
Druckerei und was es ſonſt noch alles an Bord dieſes
gewal=
tigen Dampfers gibt, der eine Beſatzung von beinahe tauſend
Mann beherbergt, aber das erforderte eine weitläufige
Abhand=
lung, ſtatt eines kurzen Berichts. An ein paar Zahlen ſei jedoch
eine kleine Erläuterung über das Faſſungsvermögen der Räume
dargetan. Für die 2000 Fahrgäſte und die Mannſchaft werden
auf der Fahrt nach New York und zurück verbraucht: 985
Zent=
ner Fleiſch, 280 Zentner Fiſche, 350 Zentner Geflügel, dazu
kommen, von allem anderen abgeſehen, 90 000 Eier, 15 000
Fla=
ſchen Wein, ebenſoviel Flaſchen Brunnen und 300 Hektoliter
Bier. Auf dem Schiff iſt ein Kabelnetz von 10000000 Meter
ge=
legt, weitere 200 000 Meter Schwachſtromleitung verbinden
10000 verſchiedene Klingeln und Signalſtellen. Die
weitver=
zweigte Lüftungsanlage bewegt ſtündlich 1500 000 Kubikmeter
Luft; die Keſſelanlagen erfordern die gleiche Menge.
An die Beſichtigung ſchloſſen ſich Vorträge, und ein guter
Film veranſchaulichte den geſamten Bau des Dampfers bis zur
Taufe durch den Reichspräſidenten und den glücklichen
Stapel=
lauf. In ſeiner Begrüßungsanſprache teilte Geheimrat
Stim=
ming unter lebhaftem Jubel mit, daß das Schweſterſchiff, die
Europa, nicht ſo großen Schaden erlitten habe, wie urſpünglich
angenommen, und daß ſie zur nächſtjährigen Reiſezeit in voller
Wertigkeit ihren Dienſt aufnehmen könne.
Dr. Karl Neurath.
Jahresſchau „Reiſen und Wandern” dresden 1929.
Als im Jahre 1897 in Steglitz bei Verlin eine Vereimigung
junger Leute beiderlei Geſchlechts die Pflege des Wanderns begann,
ſprach man allenthalben ſpöttiſch von dieſen „Wandervögeln”.
Heute, nach 32 Jahren, hat dieſe Bewegung eine Bedeutung
angenom=
men, der ſich zahlreiche Inſtitute und Ve=bände, und ſelbſt die
Regierun=
gen und Gemeinden mit ernſtem Intereſſe annehmen, und die fü= unſer
ganzes Reich von außerordentlicher Bedeutung iſt. Alſo iſt gs auch für
eine Ausſtellung eine dankbare Aufgabe, ſich mit den vielfachen Fragen,
mit der Technik des Wanderns, feiner Auswirkung auf Körper, Geiſt
und Seele, mit dem Nackweis ungeheurer Entwicklung der roſch
ent=
ſtandenen großen Oryaniſationen zu beſchäftigen, die die einzelnen
Wanderarten vertreten.
Die „Jahresſchau” in Dresden, die mit ihren jährlichen
Aus=
ſtellungen alle vorwärtsſtrebenden Erſcheinungen behandelt, gibt mit
der diesjährigen Ausſtellung „Reiſen und Wandern” ein
aus=
gezeichnetes Feld für die Vertretuag der Wanderbewegung und damit
far die Hebung der allgemeinen Volksgeſundheit. Das Wandern har
aber nicht allein Bedeutung für die Gefundheit, ſondern auch für die
Hebung der Bildung, es maht uns mit der Erde, mit dem Waſſer, mit
dem Himmel, mit den Pflanzen und Tieren bekannt, es lehrt uns, Land
und Leute verſtehen, und dann gibt das Wandern die Anregungen zu
Neiſen, und damit dient es mittelbar der Hebung des
Ver=
kehrs.
Im weiteven Sinne hat das Ncſſen, den gleichen Zweck. Jym
wvidmet die diesjährige Ausſtellung auch einen beſonderen Teil. Die
Reiſewege zu Waſſer, zu Lano und in der Luft werden dargeſtellt,
Reichsbahn, Poſt, Kraftverkehr, die Binnenſchiffahrtsgeſellſchaften und
die Lufthanſa ſind heute die berufenen Vertreter der Romantik des
Rkerſens. Wer könnte ſich all dieſen, den heutigen Menſchen im Getriebe
der Zeit ſehnſuhtsvoll beiegenden Bildern entzichen?
Wer auf der letzten Leipziger Meſſe die intenſive Propaganda de
Auslandes für Werbung des Fremdenverkehrs betrahtet
hat, der muß erkannt haben, daß es für Deutſchlands Wirtſchaft von
weittragender Bedeutung iſt, die S hönheiten und Sehenswürdigkeiten
unſeres Vaterlandes mehr als es bisher geſchehen, zu bevonen. Die
Werbung des Fremdenverkehrs wird heutigen Tages von vielen Staaten
zur Geſundung ihrer Finanzen mit beſonderen Mitteln betrieben,
wirft der Fremdenverkehr doch für Bahn, Schiffahrt, Autos, Hotels,
Gaſtwirtſchaften und für Geſchäfte aller Arp bedeutende Summen ab.
Deutſchland darf in dieſem Wettbewerb nicht zurückſtehen. Das hat die
Jahresſchau 192 ſich zum Ziel geſetzt.
Zweihundert Länder und Landſchaftsgruppen, vor allem auch unſer
ſchönes Heſſenland, beteiligen ſich an der Ausſtellung und zeigen in einer
beſonderen, allein 14 000 Quadratmeter Hallenraum umfaſſenden Gruppe
„Deutſche Heimat” alles, was ſie an Sehenswertem zu bieten
haben. Hier eröffnet dieſe Ausſtellung ganz neue Wege und gibt
groß=
ügige Anregung für die Fremdenverkehrswerbung.
Mit dieſem mächtigen Bild ſoll für die anderen Völker das Wort der
„Deutſchlandreiſe” erſtehen.
Große Sportkämpfe, wie die deutſche Meſſterſchaft im
Fußball, werden im Stadion neben der Ausſtellung ausgefochten.
Ferner findet eine Sternfahrk des Allgemeinen Deutſchen Automobil=
Clubs ſtatt, zu der man rund 10 000 Fahrzeuge aus allen Gegenden
Deutſchlands in Dresden erwarte:. Im September findet dort auch
u a. die diesjährige Reichstagung des Reichsverbandes
für Deutſche Jugendherbergen ſtatt.
Induſtrie und Gewerbe haben in Erkenntnis der
wirt=
chaftlichen Tragweite dieſer Ausſtellung ſich einen beſonderen Teil
ge=
ſichert. Ausrüſtungen für die Reiſe und die Wanderung, Apparate und
Geräte aller Art nach neueſter Herſt=llung ſind angemeldet. Was der
Wanderer braucht, was der Reiſende ſucht, findet er in dieſer
Jahres=
ſchau von 1929.
Die Ausſtellung „Wandern und Reiſen” findet ſtatt vom
15. Mai bis Ende Oktober dieſes Jahres.
Wo ſchmieren Sie nur alles hin — Lina?
fragt die Hausfrau, wenn Sie ſiaunend hört, daß
ſchon wieder eine Ooſe Bohnerwachs leer iſt. „
Na=
türlich auf den Boden”, ſagt Lina, „der braucht eben
ſo viel, wenn er von dieſem billigen Zeug blankwerden
ſoll. Geheimrats waren auch ſehr ſparſam, aber da
hatten wir immer Wichsmädel. Wenn es auch etwas
teurer war, ſo langten wir doch dreimal länger und
brauchten vſel weniger Zeit zum Bohnern. Die paar
Pfennige mehr machen’s auch nicht aus. Die 1/4Doſe
koſtet nur 85 Pfennige, die ½/Doſe R/ 1,50, die
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Seite 10
Nummer 122
66
„Grüf deppeiin deſacrwien
Friedrichshafen, 2. Maf.
Da. Luftſchiff „Graf Zeppelin” ſtieg am
Don=
nerstag, 5.11 Uhr morgens, unter Führung Dr.
Eckeners zu ſeiner Wiener Fahrt auf. Das Wettev
war bedeckt, aber ſchön. Das Luftſchiff verſchwand
mit Kurs auf das Donautal. An Bord des
Luft=
ſchiffes befanden ſich 25 Paſſagiere, darunter der
öſter=
reichiſche Verkehrsminiſter Dr. Schuerff ſowie der
Sektionschef für Luftfahrt des öſterreichiſchen
Ver=
kehrsminiſteriums Dr. Pöſchmann, der
württember=
giſche Juſtizminiſter Baherle, der württembergiſche
Geſandte in Berlin Boßler, der Chefkonſtrukteur des
Luftſchiffbaues Zeppelin Dr. Dürr und zwei
Preſſe=
vertreter.
„Graf Zeppelin” über München.
München. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin”.
das 5.11 Uhr in Friedrichshafen zu ſeiner Fahrt nach
Wien aufgeſtiegen war, paſſierte um 5.40 Uhr bereits
die Gegend von Kempten im Allgäu. Um 6.20 Uhr
traf das Luftſchiff bei etwas trübem Wetter und
be=
deckten Himmel über München ein und ſetzte ohne
Aufenthalt ſeine Fahrt in nord=öſtlicher Richtung
gegen das Donautal fort.
Das Luftſchiff hatte um 7.50 Uhr Linz
er=
reicht. Es zog eine Schleife über der Stadt und
verließ um 8 Uhr Linz in der Richtung
donau=
abwärts. Die Regenwolken hingen bis tief über das
Donautal herunter, ſo daß das Luftſchiff ſehr tief
fahren mußte. Es konnte aber tvotzdem wegen des
bedeckten Himmels nicht von überall geſehen werden.
Ueber Wien.
Wien, 2. Mai.
Das Luftſchiff befand ſich um 8.55 Uhr über
Pöl=
ten in Niederöſterreich, um 9.15 Uhr wurde es über
dem Wiener Vorort Hütteldorf geſichtet. Etva zwei
Minuten ſpäter war es bereits in gradlinigem Fluge
über dem Stadtzentrum angelangt und umflog in
eleganter Schleife den Stephansturm. Der Himmel
war ſtark bewölkt. Das Luftſchiff mußte daher
niedrig und verhältnismäßig langſam fliegen.
In Erwartung des Zeppelins befand ſich die
Stadt ſeit Stunden in froher Erregung. Fenſter und
Hausdächer wurden als Beobachtungspoſten benutzt.
Starke Menſchengruppen erſwarteten das Luftſchiff
auf Straßen und Plätzen. Die Wiener Schulkinder
wurden von ihren Lehrern auf geeignete, freigelegene
Beobachtungsplätze geführt, um das Luftſchiff zu
ſehen. Gegen 9 Uhr waren alle Wartenden auf ihren
Plätzen. Eine Viertelſtunde ſpäter verkündete großer
Jubel die Ankunft des Luftſchiffes, das wenige
Se=
kunden ſpäter für alle Beobachter ſichtbar wurde. Das
ſchöne, ſilberglänzende Luftſchiff zog ſtill und ſtolz
ſeine Bahn.
Der Zeppelin überfliegt das Burgenland
in Richtung Graz.
Wien. Nachdem „Graf Zeppelin” Wien in
ſüd=
licher Richtung verlaſſen hatte, nahm er ſeinen Kurs
auf das Burgenland, um auch dieſes jüngſte Gebiet
des öſterreichiſchen Deutſchtums zu beſuchen. Um
9.50 Uhr wurde das Luftſchiff über Eiſenſtadt
geſichtet, wo es von der geſamten Bevölkerung
er=
wartet und mit ungeheurem Jubel begrüßt wurde.
Das Luftſchiff verließ das Burgenland, dann in
Rich=
tung auf Graz. Der Weiterflug wwar durch ſtarke
Bewölkung und ungünſtige Wetterverhältniſſe
erheb=
lich erſchwert.
Auf dem Rückflug.
Kurz vor 13 Uhr war „Graf Zeppelin” wieder
üüber Wien. Er überflog die Stadt in großen
Schlei=
fen. Gegen 13 Uhr nahm der Zeppelin dann Kurs
nach Weſten. Dr. Eckener ſagte in einer Anſprache
u. a. herzliche Worte der Freundſchaft und
Sym=
pathie für Oeſterreich und meinte, daß er gern
wie=
derkommen werde. Im Namen der öſterreichiſchen
Bevölkerung dankte die Radag (Radioverkehrs=Aktien=
Geſellſchaft), Dr. Eckener teilte hierauf mit, daß er
entlang des Oſtrandes der Alpen den Rückflug nach
Friedrichshafen antrete.
„Graf Zeppelin” wieder im
Heimak=
hafen.
Nach beinahe 14ſtündiger Fahrt iſt das
Luft=
ſchiff „Graf Zeppelin” heute abend um 18,50 Uhr
auf dem Werftgelände wieder glatt gelandet.
Der Wiederaufbau der „Europa”.
Bremen. Nachdem die Vorarbeiten für das
Eindocken der „Europa” zur Beſeitigung der
Schä=
den des Brandes am 26. März in kurzer Zeit hatten
beendet werden können, iſt das Schiff am 14. April
ins Dock genommen worden. Unterwaſſerſchäden
ſind nicht vorhanden. Nach genauer Beſichtigung,
die unter maßgebender Mitwirkung des
Germani=
ſchen Lloyds ſtattgefunden hat, wurde ſofort mit dem
Abbau aller beſchädigten Teile des Schiffskörpers
be=
gonnen. Das Schiff wird ſolange im Dock belaſſen
werden, bis es in allen ſeinen Verbänden
wiederher=
geſtellt, iſt, d. h. bis der Eiſenſchiffbau das ungefähre
Bauſtadium des Stapellaufes wieder erreicht hat. Die
Methode des Wiederaufbaues im Dock ermöglicht es,
die Wiederherſtellungsarbeiten am Schiffskörper in
der gleichen Arbeitsweiſe und Arbeitsfolge
vorzu=
nehmen, wie es beim normalen Aufbau des Schiffes
auf der Helling geſchieht. Dadurch iſt die völlige
Neubauwertigkeit des Schiffskörpers nach Verlaſſen
des Docks gewährleiſtet. Es wird mit dem Ausdocken
in den letzten Juli=Tagen gerechnet. Der weitere
Ausban des Schiffes, deſſen Maſchinen und
Keſſel=
anlagen erfreulicherweiſe vom Feuer nicht berührt
wurden und nur einer Konſervierungsarbeit
bedür=
fen, wird nach dem Ausdocken ſo gefördert werden,
daß die „Europa” im Frühjahr nächſten Jahres zur
Ablieferung kommt und in Dienſt geſtellt werden
kann.
Der Haftbefehl gegen Graf Chriſtian zu Stolberg
aufgehoben.
Breslan. Der erſte Strafſenat des
Ober=
landesgerichts hat am Donnerstag den gegen den
Grafen Chriſtian zu Stolberg beſtehenden Haftbefehi
des Amtsgerichts Hirſchberg vom 19. März 1929
ſo=
wie den die Haftforidauer anordnenden Beſchluß des
Unterſuchungs ieltes vom Landgericht Hirſchberg
u 21. Mä z. ). J. glfg Koben, da dringender Tat=
3 zUzeir nicht vorliege und
zläſſigen Tötung
Reich und Ausland.
Die Tragödie am Makkerhorn.
Berlin. Die Tragödie am Matterhorn, bei
der am 13. Juli v. J. der 16jährige Berliner
Unter=
primaner Alexander Bradt verunglückt iſt, bildete am
Mittwoch den Gegenſtand einer Verhandlung vor dem
Schöffengericht Berlin=Schöneberg. Angeklagt waren
der 32 Jahre alte Hilfszeichenlehrer Walter Behm,
der jetzt von ſeiner. Lehrtätigkeit am Reform=
Real=
gymnaſium in Niederſchönhauſen ſuspendiert iſt, und
der 21jährige Student und Sportlehrer Werner
Eich=
ler, die durch ihre Fahrläſſigkeit den Tod des jungen
Bradt verurſacht haben ſollen. Der Angeklagte Behm
hat ſich ſeit langer Zeit als Führer von
Jugendwan=
derungen betätigt und in den letzten Jahren auch
hoch=
alpine Touren ausgeführt, obgleich er in dieſer
Be=
ziehung Autodidakt iſt und grundſätzlich auf die
üb=
liche Unterſtützung durch ortskundige Führer
ver=
zichtete. So hat er auch mit den Primanern Bradt
und Günther Stipp und in Begleitung Eichlers, der
ihn ſchon bei früheren Hochtouren unterſtützt hatte,
eine Beſteigung des Matterhorn unternommen.
Un=
gefähr 50 Meter unter dem Gipfel kehrte die Gruppe
wegen eines heranziehenden Gewitters um. In der
Nähe der Solvayhütte geriet die Gruppe in Nebel,
und es entſtand einige Unſicheiheit über den Weg.
Behm ging voraus, um das Terrain zu unterſuchen,
während Bradt, der nicht angeſeilt war, bei Eichler
und Stipp zurückblieb, die ihrerſeits durch ein Seil
mit einander berbunden waren. Eichler, der nunmehr
als Führer der Gruppe zu gelten hatte, hat nun
merkwürdigerweiſe zugelaſſen, daß Bradt ſich von ihm
trennte und allein vorausging. Von dieſem
Augen=
blick an bließ Bradt verſchwunden. Auch ſeine Leiche
iſt niemals gefunden worden. Die Anklage macht
Behm weiterhin noch den Vorpurf, daß er nicht
ſo=
fort eine Rettungsaktion einleitete, ſondern erſt in
Zermatt die Meldung erſtattete. Die in der
Verhand=
lung vernommenen alpiniſtiſchen Sachverſtändigen
übten die ſchärfſte Kritik an dem Verhalten des
An=
geklagten Behm. Die beiden Angeklagten erklärten
ihrerſeits, daß der verunglückte Bradt genügend
ge=
wandt geweſen ſei, um gefahrlos eine Tour wie die
aufs Matterhorn unternehmen zu können. Das
Ge=
richt verurteilte den Angeblagten Behm zu ſechs
Mo=
naten Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Der
Ange=
klagte Eichler wurde freigeſprochen.
Schenkungen für den Frankfurter Zoo — ein
neuer Schimpanſe.
— Frankfurt a. M. Eine große
Ueberra=
ſchung wurde in den letzten Tagen dem Zoologiſchen
Garten zuteil: Ein geborener Frankfurter, Herr
Pflanzungsleiter Chriſt. Rein, Ekena=Pflanzung,
Nigeria=Kamerun, kehrte Ende der vorigen Woche
mit dem Woermann=Dampfer „Wadai” nach Europa
zurück und überbrachte dem heimatlichen Tiergarten
eine prachwolle Kollektion weſtafrikaniſcher Tiere.
Das bemerkenswerteſte Stück iſt ein junger, etwa
drei=
jähriger männlicher Schimpanſe namens Max, den
Herr Rein ſchon ſeit einem Jahr in Afrika in
Ge=
fangenſchaft gehalten hat. Max iſt ein ausnehmend
hübſches und ſehr vergnügtes Schimpanſenkind.
Seinen Pflegern bringt er bereits große Zuneigung
entgegen. Keineswegs einverſtanden mit dem neuen
Käfignachbar iſt der ſeit 4½ Jahren im Garten
be=
findliche Schimpanſe Peter, der ſeit Maxens Ankunft
Eiferſuchtsqualen leidet. Zweifellos wird es ſpäter
gelingen, die Schimpanſen zuſammen zu gewöhnen.
Schwere Schlägerei mit tödlichem Ausgang.
Aſchaffenburg. In Dörnſteinbach geriet der
28jährige Otto Thoma aus Geiſelbach mit einer
An=
zahl Burſchen in Streit. Die Burſchen ſtanden mit
anderen Leuten vor einem Haufe, in dem gerade eine
Hochzeitsgeſellſchaft verſammelt war, zu der Thoma
ebenfalls gehörte. Thoma, der dem Alkohol reichlich
zugeſprochen hatte, brachte mit einem Meſſer einem
der Burſchen eine unbedeutende Verlietzung am linken
Unterarm bei. Er ſelbſt erhielt mit einem Prügel
nach Hauſe gehen, ſein Zuſtand verſchlimmerte ſich
aber am nächſten Tage ſo ſehr, daß ſeine
Ueberfüh=
rung ins Krankenhaus Aſchaffenburg notwendig
wurde. Auf dem Transport veiſtarb er. In der
Sache wurden bereits drei Verhaftungen
vorge=
nommen.
Feuer in Guben.
Guben. Ein Feuer, das geſtern früh im
Ge=
treideſpeicher des Kaufmanns Gebholt ausbrach,
be=
drohte das benachbarte Spirituslager der
Reichsmono=
volbervaltung ſovie das Benzin= und Oellager einer
Großhandlung. Die Gefahr konnte durch das ſchnelle
energiſche Eingreifen der Feuerwehren beſeitigt
wer=
den. Man vermutet Brandſtiftung, da das Feuer an
drei Stellen zugleich ausbrach. Der Schaden wird
auf etwa 100 000 Mark geſchätzt.
Verhaftung einer vielfachen Giftmörderin.
Die fünfzigjährige Hofbeſitzerin Anna
Lutzenber=
ger aus Sckſpabmünchen wurde unter dem
dringen=
den Verdacht, eine ganze Reihe von Giftmorden und
Mordverſuchen begangen zu haben, in das
Augsbur=
ger Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Vor einiger
Zeit ſtarb ihr Vater und acht Wochen ſpäter ihre
Mutter, ohne daß ſie vorher krank geweſen waren.
Durch den Tod ihrer Eltern kamen Frau
Lutzenber=
ger und ihre vier minderjährigen Kinder in den
Alleinbeſitz eines Gutes und eines Barvermögens von
25 000 Mark, über das nach kurzem der Konkurs
eröffnet wurde. Zu Oſtern ſtarben plötzlich alle vier
Kinder der Lutzenberger, angeblich an einer
Darm=
krankheit, worauf ſie einen Selbſtmordverſuch
un=
ternahm. Da ſie fürchtete, daß bei einem gegen ſie
ſchwebenden Entmündigungsverfahren der
Stadtober=
ſekretär Schrott, bei dem ſie kleine Hausarbeiten
ver=
richtete, zum Kurator beſtellt werden würde, verſuchte
Milch ſchüttete. Die Unterſuchung erſtreckt ſich jetzt
auch auf die vorhergehenden Todesfälle in ihrer
Familie.
Unfall eines Dresdener Autobuſſes.
Dresden. An der Kreuzung der Königsallee
und der Alazienſtraße in Dresden=Leuben ereignete
ſich vorgeſtern abend ein ſchweres Verkehrsunglück. Yorker Berichten am Mitwoch ungewöhnlich heftige
Der Führer eines ſtädtiſchen Autobuſſes fuhr beim
Nebenſtraße herauskommenden Lieferkrafwagen zu 12.10 Uhr endeten. Das Zentrum der
Erſchütte=
verhindern, gegen einen Straßenbaum. Bei dem rungen wird von der Erdbebenwarte etwa 5765 Mei=
Anprall wurden der Führer und acht Fahrgäſte ver= len ſüdweſtlich New Yorks entfernt angegeben,
ent=
letzt, devon zwei Perſonen ſchwer,
Fr itez den 3. Mei 1929
Man filmk unſere inneren Organe
Ein neues Wunder der deutſchen Technik.
Aufnahme im Röutgen=Filmatelier.
Die Berliner Röntgenologen Dr. Gottheiner (ſitzend) und Dr. Jakobſen (ſtehend) haben ein
wich=
tiges neues Verfahren erfunden, mit deſſen Hilfe die Bewegung der inneren Organe zu filmen iſt.
Bisher konnte man nur ſtehende Röntgenbilder herſtellen, das neue Verfahren läßt aber die
allmähliche Entfaltung innerer Krankheitszeichen verfolgen, indem man das bewegte Röntgenbild
auf einem Filmſtreifen feſthält.
Ein praktiſches Wochenend=Fahrzeug.
Das kombinierte Motorrad und Paddelboot
iſt eine praktiſche Neuerung, die den Wochenendſportlern viel Freude machen dürfte. Der
Bei=
einen Schlag auf den Kopf. Thoma konnte zwar noch wagen zum Motorrad iſt aushebbar und ſofort als Paddelboot zu gebrauchen. In England ſind
ſchon mehrere derartige Fahrzeuge in Gebrauch.
Die Feuerwehr zu Waſſer.
Der neue Rettungsanzug der Berliner Feuerwehr.
Nicht nur die Rettungsarbeit zu Lande zählt zu den Aufgaben der Feuerwehr, ſondern auch die
Bergung von Verunglückten aus dem Waſſer. Um die Rettungsarbeit auf dem Waſſer zu
erleich=
ſie, dieſen und ſeine aus vier Perſonen beſtehende tern, wurde die Berliner Feuerwehr mit luftgefüllten Schwimmanzügen aus Gummi ausgeſtattet.
Familie zu vergiften, indem ſie ihnen Arſenik in die Unſere Bilder zeigen links; einen Feuerwehrmann im Waſſer, der ſich mit Hilfe von Ruderkellen
fortbewegt; rechts den Gummianzug mit Schwimmfloſſen an den Beinen und Füßen.
Ein heftiges Erdbeben regiſtriert.
London. Die Erdbebenwarte der
amerikani=
ſchen Univerſität Fordham verzeichnete nach New
Erderſchütterungen, die um 10.58 Uhr begannen, ihre
Verſuch, einen Zuſammenſtoß mit einem aus einer höchſte Stärke um 11.15 Uhr erreichten und um
weder in oder ſehr nahe von Japan.
Benzinexploſion auf einem Tankdampfer.
Fort Myers (Florida). An Bord eines
Tankdampfers explodierten etwa 30 000 Liter Benzin.
Von der Beſatzung des Dampfers wurde ein Mann
getötet, während andere mehr oder minder ſchwere
Verletzungen erlitten. Einer der Verletzten wurde
durch die Exploſion eitva 50 Mcter hcch in die Lu
geſchleudert und ſtürzte s FcI,
obgleich er beide Aük/(0 ver
ſolange über Waſſer Yutteil, .B!
Nummer 122
Freitag, den 3. Mai 4g22
Ceite 11
A
Opoln ehtet und Tarnen.
Im Reich
Der Spork des Sonnkags.
feſſeln die Kämpfe um die einzelnen Verbandsmeiſterſchaften. Von
Die Hochflut ſportlicher Ereigniſſe, wie ſie am vergangenen
Sonn=
tag zu regiſtrieren war, iſt abgeebbt. Alles kehrt wieder in die
ge=
wohnten Bahnen zurück. Doch iſt über einen Mangel an ſportlichen
Veranſtaltungen wirklich nicht zu klagen. Von Sonntag zu Sonntag
kommen jetzt auch die Sportsarten zu Wort, die ſeither durch die
Wit=
terungsverhältniſſe zwangsläufig zur Ruhe verurteilt waven. Im
Fußball
finden, nach wie vor, ein ganz beſonders großes Intereſſe die
End=
ſpiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft und Vertretung.
Die Runde der Meiſter
führt im Stadion zu Frankfurt Eintracht Frankfurt mit dem
FV. Karlsruhe zuſammen. Das Vorſpiel konnte Eintracht überlegen
zu ſeinen Gunſten entſcheiden, ſodaß man von dem Rückfpiel ein
glei=
ches Ergebnis erwarten darf. — Die Begegnung zwiſchen Bayern
Mün=
chen und VfL. Neckarau in München verſpricht einen ſpannenden
Verlauf zu nehmen. Wird doch dabei das Rennen um den zweiten
Tabellenplatz entſchieden werden. Der eigene Platz gibt den Bahern
ein kleines Plus. — Boruſſia Neunkirchen ſpielr in Worms gegen
Wormatia Worms. Wormatia hat am vergangenen Sonntag trotz des
vorſonntäglichen Unentſchieden enttäuſcht und hat nun gegen Boruſſia
Gelegenheit, dieſe Scharte durch ein überzeugendes Spiel wieder
aus=
zuwetzen. — In Brötzingen gaſtiert der 1. FC. Nürnberg gegen
Germania Brotzingen und wird ſich dort zwei weitere Punkte gegen
die erſatzgeſchwächten Germanen holen. — In
der Troſtrunde Nordweſt
ſpielt der VfL. Neu=Iſenburg gegen FSV. Frankfurt, und zwar
eben=
falls im Stadion zu Frankfurt. Iſenburgs derzeitige Spielſtärke
läßt einen Sieg ſehr unnwahrſcheinlich erſcheinen. — Am Fort Bingen
in Mainz gibt es ein erbittertes Ringen zwiſchen Mainz 05 und
VfR. Mannheim, das jedenfalls die Mannheimer als Sieger ſehen
wird. — Der Tabellenführer SV. Waldhof ſpielt in Saarbrücken
gegen Saar 05 und wird ſich zwei weitere Punkte holen.
Die Troſtrunde Südoſt
läßt die Schwaben Augsburg in Stuttgart gegen die Stuttgarter
Kickers ſpielen. Der Ausgang des Treffens iſt offen. — Die Sp.=Vg.
Fürth wird Phönix Karlsruhe in Karlsruhe ſpieleriſch eine
Nie=
derlage und finanziell einen Erfolg bringen. — ASV. Nürnberg wird
ſich nur nach hartem Kampf in Nürnberg gegen den Freiburger
FC. durchſetzen können.
Die Aufſtiegsfpiele
ſehen in der Gruppe Saar VfB. Zweibrücken gegen Völklingen 0e
und Sp.=Vg. Oberſtein gegen VfR. Kaiſerslautern ſpielen. In der
Gruppe Baden ſteigt Sp.=Vg. Schramberg gegen Frankonia
Karls=
ruhe, in der Gruppe Württemberg FV. Zuffenhauſen gegen 1.
FC. Pforzheim und in der Gruppe Südbayern 1. FC. Straubing
gegen FV. Ulm 94 und SV. Ingolſtadt gegen BC. Augsburg.
Die Privat=Pokalrunden
vereinigen im Beo=Pokal Gruppe I: Sp.=Vg. Arheilgen—Haſſia
Bin=
gen, Germanic Bieber—Pfalz Ludwigshafen; in der Gruppe II:
FC. Pirmaſens—Sp.=Vg. Mundenheim, 1. FC. Langen-
Ludwigsha=
fen 03. In der Bayriſchen Privat=Pokalrunde ſpielt Schwaben Ulm—
DSV. München, Jahn Regensburg-Bayern Hof, VfR. Fürth—
Wacker München und Teutonia München—1. FC. Bayreuth. Um den
Weſtmark=Pokal kämfen SV. 05 Saarbrücken—FV. Saarbrücken (
Sams=
tag), SV. Sulzbach—FV. Saarbrücken, Eintracht Trier—Sportfreunde
Saarbrücken. Die Ufapokalrunde beſtreiten SC. Stuttgart—VfN.
Heilbronn, SC. Freiburg—FV. Raſtatt 04. In Hanau findet
zwi=
ſchen Hanau Land und Hanau Stadt das Rat Popper Gedächtnisſpiel
ſtatt.
den Privatſpielen intereſſierr der Ausgang der Spiele zwiſchen Guts
Muths Dresden Stade Frangais Paris und Preußen Krefeld—
Clap=
ton Orient.
Im Ausland
finden drei Länderſpiele ſtatt. In Lauſanne kämpft die Schweiz
gegen die Tſchechoſlowakei, in Antwerpen Holland gegen Belgien
und in Wien Oeſterreich gegen Ungarn. Dazu kommt noch das
Städteſpiel in Agram zwiſchen Agram und Wien.
Handball.
Um den Handball=Pokal der DSB.
Nachdem B=andenburg Südoſtdeutſchland mit 10:6 ſchlagen konnte
und ſich damit für das Endſpiel qualifizierte, wird dieſes am
kommen=
den Sonntag in Leipzig gegen Mitteldeutſchland ausgetragen
wer=
den. Wenn auch die Mitteldeutſchen Süddeutſchland bezwingen
konn=
te, dürfte ihnen ein Sieg gegen die ſpielſtarke Mannſchaft von
Bran=
denburg ſchwer fallen. — In Sütddeutſchland nehmen die Pokalſpiele
ihren weiteren Verlauf.
Rugby.
Die Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſterſchaft
führt in Heidelberg den Deutſchen Alt=Meiſter, den RC.
Heidel=
berg, gegen den neuen ſüddeutſchen Meiſter, SC. 1880 Frankfurt. Es
iſt fraglich, ob die Frankfurter ihren kürzlichen knappen Sieg gegen
die Heidelberger wiederholen können. — Offen iſt auch das weitere
Spiel in der Zwiſchenrunde, das in Hannover zwiſchen Viktorig
Hannover und Siemens Berlin ſtattfindet.
Hockey.
Die Zwiſchenrunde um den Silberſchild.
Das von Brandenburg und Südoſtdeutſchland in Berlin zum
Austrag gelangende Spiel der Zſchwiſchenrunde um den Silberſchild
ſieht Berlin als vorausſichtlichen Sieger. — Repräſentativſpiele
zwi=
ſchen Weſtdeutſchland-Frankfurt (Samstag) und Weſtdeutſchland—
Norddeutſchland werden in Bad Neuenahr ausgetragen. — Danben
gibt es eine anſehnliche Reibe von Privatſpielen. — Ein Länderſpiel
findet in Lyon zwiſchen Frankreich und der Schweiz ſtatt.
Leichtathletik.
In Berlin wartet der Berliner A. C. mit einem internationalen
Straßenlaufen und Gehen auf. Weſtdeutſchland bringt die
traditionelle Rheinſtaffel 1929 Neuß-Düſſeldorf zur Durchführung.
Dresden veranſtaltet einen Klubkampf Dresdenſia Dresden und
SC. Berlin.
Boxen.
Die Turngemeinde Nürnberg empfängt am Samstag eine
unga=
riſche Amateur=Auswahlmannſchaft.
Tennis.
Auch dieſe Sportart wartet mit einem auserleſenen Programm
auf. Das internationale Tennisturnier in Wiesbaden geht an
dieſem Tage zu Ende. Berlin beteiligt ſich in Amſterdam an
einem Vierſtädtekampf „Amſterdam-Verlin-London-Paris. Im
Ausland ſind verſchiedene Davis=Pokalſpiele zu verzeichnen, ſo in
Athen Griechenland-Jugoſlavien, in Helfingfors Finnland—
Aegypten und in Kopenhagen Dänemark—Chile,
Schwimmen.
Neben der Tagung des Bezirkes Saar im SSV. in
Saarbrük=
ken iſt noch das Internationale Schwimmfeſt des SC. Kleve zu
er=
wähnen.
Rubern.
Der Ruderverband hält in Berlin eine Preſſekoferenz ab.
Ebenfalls in Berlin, und zwar in Potsdam, findet vom 4.—21. Mai
die Allgemeine Potsdamer Waſſerſportausſtellung ſtatt.
Rabſport.
Bahnrennen werden in Braunſchweig, in Bremen, im Kölner
Sta=
dion, auf der Berliner Olympiabahn und in Magdeburg abgehalten.
Die Zahl der Straßenrennen iſt außerordentlich groß, ſo veranſtaltet
der BDR. „Rund um Speſſart und Rhön”, „Rund um Frankfurt
a. M.”, in Nürnberg „Den erſten Schritt” ferner „Rund um
M. Gladbach” den „Großen Straßenpreis von Bonn” den Großen
Hanſapreis” und „Kottbus—Görlitz—Kottbus”. Aunßerdem wird noch
in Bremen der „Große Straßenpreis von Nordweſtdeutſchland” und
in Aachen die weſtdeutſche Saalſportmeiſterſchaft ermittelt. An dem
Kriterium der Aſſe in Turin hat man durch die Beteiligung der
deutſchen Fahrer ein beſonderes Intereſſe.
Pferdeſport
Galopprennen gibt es in Mannheim, Hoppegarten, Hannover,
Breslau und Neuß. Das Ausland verzeichnet weiter derartige
Rennen in Paris.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 3. Mai. 12.15: Schallplatten. O 15.05: Jugendſtunde.
Mittelſchullehrer Hering: Was muß man von ſeinem Fahrrad wiſſen?
S 16.35: Hausfrauen=Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenvereins.
17.15: Charlotte Cohn: Jugendvereine und Elternhaus. O 17.45:
Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18.10: Aus dem Roman „Die
Flucht ohne Ende” von Joſ. Roth. O 18.30: Telegr.=Inſp. Neuer:
Aus dem Frankfurter Fernſprechbetrieb. o 18.45: Aktuelle
ſoziak=
politiſche Fragen. Dr. Köbner: Die Arbeitsmarktlage und die Reform
der „Arbeitsloſenverſicherung. — Die Verhandlungen über das
kommende Arbeitsſchutzgeſetz, O 19.25: Stunde des Südweſtdeutſchen
Radioclubs. 19.45: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik.
20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Konzert des Funkorch. 21.30:
triationen.
Rundfunk=Singſtunde. Prof, Jöde. O Anſchl.: Kaſſel:
Bantock:
Ochs: Variationen über „s kommt ein Vogerl geflogen
Choral=Variationen über „Wachet auf ruft us die Stimme‟.
Grieg: Altnorwegiſche Romanze mit Variationen. — Rheinberger:
Paſſacaglia. — Buſch: Variationen und Fuge über ein Thema von
Mozart. Ausf.: Funkorch.
Königswuſterbauſen.
S 12.55: Nauener Zeit. O 14.30: Kinderlieder: Frühling überall!
15: Dr. Gottſtein: Die geſundheitlichen Gefahren und ihre
Anwendung. O 15.30: Wetter und Börſe. o 15.40:
Frauen=
ſtunde: Hedwig Gomoll: Ein Beſuch beim Glasbläſer. O 16:
Prof. Dr. Valentin: Fürſt Bülow zum 80. Geburtstag. O 16.30;
Prof. Dr. Mersmann: Einführung in Sonate und Symphonie,
17: Konzert der Kapelle Gebr. Steiner. O 18: Prof. Dr.
Brühl: Die deutſche Fiſchinduſtrie. O 18.30: Engliſch für Fortgeſchr.
18.55: Ober=Ing. Huebner: Großfeuerſchutz. S 19.20: Hans
Baluſcheck: Laienkunſt im Arbeiterleben. O 20: Bildfunk. O 20.05:
Aus der Philharmonie: Sinfoniekonzert. Mitw.: Wladimir Horowitz
Klavier, Konzertgebouw=Orcheſter. Amſterdam. o 22.45: Bildfunk.
Betterbericht.
Die ſüdſkandinaviſche Störung, deſſen Rückſeite den Kaltlufteinbruch
über Deutſchland brachte, zieht nordoſtwärts ab. Der Druckanſtieg, der
bei uns zur Beruhigung der Wetterlage führte, hat keine weitere
Zu=
nahe mehr erfahren. Dagegen greift die atlantiſche Störung, die ſich
geſtern der Weſtküſte Irlands näherte, ſüdoſtwärts nach Frankreich vor.
Bei uns wird vorläufig die herrſchende Luftdruckverteilung dem
Witte=
rungscharakter wenig Aenderung geben.
Ausſichten für Freitag, den 3. Mai: Teils wolkiges, teils aufheiterndes
Wetter, nachts kühl, tagsüber etwas wärmer als ſeither, meiſt
trocken.
Ausſichten für Samstag, den 4. Mai: Wenig Aenderung der Wetterlage.
die deutsche Weinbrandmarke
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ſache od. dgl. Sof
gen. Ang. u. W. 113
a. d. Geſchaftsſt. (*
Geſ. von Selbſtgeber
Darlehen
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auf ſchuldfr. Beſitz v.
30 000 ℳ für 1 Jakr.
Angeb. unt. W 139
an die Geſchſt.
Nummer 122
Freitag;den 3. Mai
Der Reichsbankausweis. — Bor einer neuen Erhöhung
des Diskonkſatzes?
Der Ausivois der Reichsbank vom 30. April zeigt in der Ultimo=
Woche ein Anwachſen der geſamten Kapitalanlage der Bank an Wechſeln
und Scherks, Reichsſchatzwvechſeln, Lombards und Effekten um 831,5 Mill.
auf 3281,6 Mill. RM. Im einzelnen ſind die Beſtände an Wechſeln und
Schecks um 550,9 Mill. auf 2790,2 Mill. RM., die Beſtände an
Reichs=
ſchatzwechſeln um 59,6 Mill. auf 136,4 Mill. RM. und die
Lombard=
beſtände um 221,1 Mill. auf 262,1 Mill. RM. angewachſen. An
Reichs=
banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 760,3 Mill. RM. neu
in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an
Reichs=
banknoten um 712,6 Mill. auf 1631.5 Mill., derjenige an
Rentenbank=
ſcheinen um 47,7 Mill. auf 489,1 Mill. RM. erhöht. Demgemäß iſt der
Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 8,8 Mill. RA.
zurückgegangen. Die fremden Gelder zeigen mit 588,1 Mill. RM.
eine Abnahme um 184,2 Mill. RM. Die Beſtände an Golo und
deckungsfähigen Deviſen insgeſamt haben ſich um 227,9 Mill. auf 1990,9
Millionen vermindert. Die Abnahme entfällt auf die Goldbeſtände, die
ſich um 287,3 Mill. auf 1891,6 Mill. RM. verringert haben. Die
Be=
ſtände an deckungsfähigen Dediſen haben um 59,4 Mill. auf 99,4 Mill.
Reiclsmark zugenommen. Die Deckung der umlaufenden Noten durch
Gold allein ſtellt ſich auf 40,8 Prozen: gegen 55,6 Prozent in der
Vor=
woche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen auf 43,0
Pro=
zent gegen 56,6 Prozent in der Vorwoche.
* Der Ausweis der Reichsbank zeigt ſchlagbichtartig, wie ſchwver die
Geldkriſe iſt, in der wir uns augenblicklich befinden. Der Angriff au
die Mark hat die Reichsbank gezwungen, in der vorigen Woche wieder
250 Millionen an Gold und Deviſen abzugeben. Es hat gleichzeitig der
Ultimobedarf die Ausgabe von 750 Millionen notwendig gemacht.
Da=
durch iſt die Deckung des Papiergeldes an Gold und Deviſen auf 40,8
Prozent geſunken. Die Reichsbank ſteht alſo erneut vor
ſchweren Entſchlüſſen, die freilich noch nicht im Augenblick
zu fallen brauchen. Es iſt wahrſcheinlich, daß das Utlimogeld in der
nächſten Woche bereits wieder mit einem größeren Rückfluß in
Erſchei=
nung tritt; zum Teil beruhr der Betrag aber wohl auch auf
Devi=
ſenanforderungen auf längere Sicht. Da inzwiſchen
die Offenſive gegen die Mark abgeblaſen worden iſt, dürfte auch hier
ſchon in der kommenden Woche eine ſtarke Erlcichterung ſich fühlbau
machen. Zu berückſichtigen iſt aben, daß mit Beginn der Saiſonarbeit
aus der Wirtſchaft heraus das Bedürfnis nach größeren Krediten ſich
geltend machen dürfte, ſo daß von hier aus eine ſtärkere Anſpannung
erfolgen könnte. Der bequemſte Ausweg wäre eine neue Erhöhung
des Diskontſatzes, allerdings auch ein gefährlicher Weg, weil
die weitere Verteurung des Kredits die Konjunktur völlig totſchlagen
könnte. Die Reichsbank wird alſo vermutlich die nächſten beiden Wochen
noch abwarten. Die Lage iſt aber nach wie vor geſſpannt und erfordert
ſchärfſte Aufmerkſamkeit.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Mai. Auch am heutigen
Pro=
duktenmarkt war die Stimmung wieder ruhig bei geſchäftsloſer Hal
tung. Das Angebot iſt weiter knapp und die Händler zeigen noch nicht
einmal für die gering herauskommende Ware Aufnahmeluſt. Nur für
Weizen machte ſich ganz geringfügige Nachfrage bemerkbar, die ein
Heraufſetzen des Preiſes um ¼ Mark bedingte. Weizen 24, Roggen
2,75, Sommergerſte 23,75—24, Hafer 24—24,25, Mais 22, Weizenmehl
„25—32,75, niederrh. 32—32,25, Roggenmehl 30—31, Weizenkleie 13 bis
13,10, Roggenkleie 13,75.
Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Mai. Die Offerten von
Amerika und von den La Plata=Staaten laufen etwas höher. Das
Geſchäft iſt indes hier klein, da die Käufer zurückhalten. Im Cif=
Ge=
ſchäft lagen Angebote vor in Weizen per Mai=Abladung in holl.
Gulden per 100 Kilogramm eif. Rotterdam: in Manitoba 3 zu 12.3*
Manitoba 4 zu 11.90, Auſtralweizen zu 12.10, Kanſas 2 zu 12.10,
Baruſſo (79 Kilo) zu 11.30 und in Roſa Fé (79 Kilo) zu 11.35.
Im
Waggongeſchäft forderte man im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.*
Uhr in RM. per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: für Weizen inl
24.50—24.75, ausl. 25.25—27.25, Roggen inl. 23.50—23,75, Hafer inl.
23.50—24.50, ausl. 22—23, Braugerſte, badiſche und württembergiſche
24.75—25, pfälziſche Gerſte 25.25—26, Futtergerſte 20—22, Mais mit
Sack 22.50, ſüdd. Weizenmehl (Spezial Null) 32.75—33, Roggenmehl
30—32.25, Weizenkleie 13.25 und für Biertreber mit Sack 19.75—20.50.
Jngelheimer Obſt= und Spargelmarkt am 1. Mai. Der Spargel=
und Obſtgroßmarkt des Obſt= und Gartenbauvereins Ingelheim war
mit etwa 15 bis 20 Zentner Spargeln beſchickt. Man bezahlte für
Sorte 1,10—1,15 Mk., 2. Sorte 0,60—0,70 Mk. je Pfund. Flotter
Geſchäftsverlauf.
Heidesheimer Spargelauktion. Bei der täglich, auch Sonntags,
ſtattfindenden Auktion (nach holländiſchem Muſter) des Heidesheimer
Obſt= und Gartenbauvereins wurden bezahlt für Spargel 1. Sorte
1,00—1,05 Mk. je Pfund. Die Anfuhr betrug etwa 7—8 Zentner.
Spargelmarkt in Nauheim. Aus Groß=Gerau wird gemeldet, daß
der Spargelmarkt in Nauheim, einer der bedeutendſten in
Südweſt=
deutſchland, eröffnet worden iſt. Die Anfuhr war recht gut.
Viehmärkie.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 2. Mai. Dem heutigen
Klein=
viehmarkt waren zugefahren und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je
nach Klaſſe in RM. gehandelt: 83 Kälber 60—80, 2 Schafe 55—5
71 Schweine 72—78, 818 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 26
bis 32, über 4 Wochen 34—44, Läufer 48—60, 4 Ziegen 12—25.
Markt=
verlauf: Mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, mit Ferkeln und
Läufern lebhaft. Der nächſte Kleinviehmarkt findet am 8. Mai ſtatt.
* New York, 2. Mai. (Priv.=Tel.)
* Baumwolle: Die feſten Liderpooler Kabel, ungünſtige Wetterberichte
aus den mittleren und weſtlichen Anbaugebieten ließen den Markt
freundlich eröffnen. Zeitweiſe drückten Gewinnmitnahmen. Die
Ten=
denz wurde aber ſpäter ernent feſt auf ungünſtige Wetterprognoſen.
Gegen Schluß beobachtete man teilweiſe Realiſationen.
Kaffee: Die Spekulation ſchrirt zunächſt zu Deckungen in Maiware
und europäiſche Firmen nahonen angeſichts der ſtetigen braſilianiſchen
Kabel Käufe vor. Im Verlaufe ſetzten Liquidationen ein, da die geringe
Lokonachfrage verſtimmte.
Zucker: Der Handel und inbaniſche Firmen kauften in der
Erwar=
tung einer beborſtehenden beſſeren Nachfrage für Raffinadezucker; aud
die Spekulation war mit Käufen am Markte. Der Schluß war leicht
abgeſchwächt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 130½, Juli 118½, Sept. 121½,
Dez. 120½; Mais: Mai 89½, Juli 93½, Sept. 96, Dez. 89¾;
Hafer: Mai 49½, Juli 46¾, Sept. 45½; Roggen: Mai 94½,
Juli 95½, Sept. 95½.
Schmalz: Mai 11,72½, Juli 12,15, Sept. 12,50, Dez. 12,60.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,50, Juli 13,00, Sept. 13,65: Speck,
loko 12,87½; leichte Schweine 11,10—11,70, ſchwere Schweine
11,10—11,50; Schweinezufuhren: Chicago 19 000, im Weſten
70 000.
Baumwolle: Mai 18,79, Juli 18,72.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 2. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 139½, Hartwinter 127½;
Mais, neu angek. Ernte 103½; Mehl, ſpring wheat clears 5,21
bis 5,60; Getreidefracht: nach England 1,6 bis 2,0 Schilling,
nach dem Kontinent 10 bis 12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,45; Talg, tetra, loſe 8½.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze in Lots: 24: Loko:
109; Mai 9,99, Juni 10,11, Juli 10,32, Auguſt 10,50, September
10,54, Oktober, November und Dezember 10,73.
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Kolland ....."
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S.
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New York ..
Belgien ....."
Italien .....
Paris ......"
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anien .. .."
Danzig ....."
Japan. . . . . . .
Nio de Janeiro
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Urugugy .. .."
5.
Brie
22.1
05
4.17
4.084
Südweſtdeutſche Bank A. G., Frankfurt a. M. Dieſes neugegründete,
der Frankfurter Allgemeine Verſicherungs=A. G. naheſtehende Inſtitut
ſchlägt für das erſte Geſchäftsjahr 1928 eine Dividende von 8
Pro=
zent p. r. k. auf 1 Mill. RM. Aktienkapital vor
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Mai.
Nachdem im Vormittagsverkehr die Stimmung noch freundlich war,
machte ſich zu Beginn des offiziellen Marktes wieder eine größere
Zu=
rückhaltung bemerkbar. Der Hauptgrund war wohl in der beſtehenden
Orderloſigkeit zu ſuchen. Auch die Auslandskäufe, die geſtern zeitweiſe
in größerem Umfange vorlagen, haben heute beträchtlich nachgelaſſen,
ſo daß das Geſchäft äußerſt minimal blieb. Zur erſten Notierung
ge=
langten daher nur wenige Papiere zur Notiz. Auch die Spekulation
zeigte nur wenig Deckungsneigung, obwohl die Lage in Paris weiter
günſtig angeſehen wird. Auch der wieder feſte Schluß der geſtrigen New
Yorker Börſe ſowie die beſſeren Geldmarktverhältniſſe am dortigen
Platze und der weitere Rückgang der Arbeitsloſigkeit im Reiche konnten
keine nennenswerte Belebung hervorrufen. Die Grundſtimmung war
je=
doch nicht unfreundlich, und eine gewiſſe Zuverſicht blieb doch beſtehen,
nur ſtörte man ſich daran, daß die Verhandlungen in Paris einen ſo
ſangſamen Fortgang nehmen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe war
die Kursgeſtaltung nicht einheitlich. Die ſonſt bevorzugten Papiere
er=
zielten ſogar noch Gewinne bis zu zirka 2 Prozent.
Im Verlaufe wurde die Tendenz ſchwächer und es traten bei ſtillem
Geſchäft auf Abgaben Kursrückgänge ein. Deutſche Linoleum und
Sie=
mens verloren je 3 Prozent, A. E.G. und Schuckert 1—2 Prozent. Am
Geldmarkt war Tagesgeld mit 8½ Prozent etwas leichter. Am
Deviſen=
markt war die Lage im allgemeinen ruhig, nur Spanien weiter etwas
abgeſchwächt. Man nannte Mark gegen Dollar 4,2175, gegen Pfunde
20,/473. London=Kabel 485,34, Paris 124,17½, Mailand 92,65, Madrid
33,90 und Holland 1207.
An der Abendbörſe war die Stimmung recht unſicher, und
die Kurſe erfuhren auf Abgaben der Kuliſſe meiſt neue und teilweiſe
nicht unbeträchtliche Einbußen. Es verlautete von einem recht
ungün=
ſtigen Reichsbankausweis; außerdem war man verſtimmt über ein
neuerliches ſtarkes Anziehen des Dollarkurſes auf 4,22. Angeboten
waren vor allem Elektrowerte, von denen A. E. G., Chadeaktien, Licht
u. Kraft und Siemens 2 bis 3 Prozent nachgaben. Bis 2 Prozent
ſchwächer waren ferner J. G. Farben, Gelſenkirchen, Phönix und
Rheinſtahl. Auf den übrigen Märkten überwogen ebenfalls die
Kurs=
riickgänge. Im Verlaufe traten auf weitere Abgaben neue
Kursver=
luſte ein. Die Aufnahmeluſt war allgemein gering.
Berlin, 2. Mai.
Die Tendenz des heutigen Vormittagsverkehrs war nach der geſt
rigen feſten Börſe weiter freundlich, wenn auch das Geſchäft vollkommen
ſtill lag. An der Vorbörſe ergaben ſich dann mehrprozentige
Kursbeſſe=
rungen, die ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs nicht ganz halten
konnten, doch lagen die erſten Notierungen immerhin noch 1—3 Prozent
über dem geſtrigen Schluß. Die Ausſichten für eine Einigung in Paris
beurteilte man wieder etwas günſtiger und führte wieder die
Betrach=
tungen der Pariſer Preſſe an.
Nach den erſten Kurſen ſchritt die Spekulation, beeinflußt durch die
ſchwache Haltung des Polyphonmarktes und in Erwartung des
Reichs=
bankausweiſes, der zum Ultimo wahrſcheinlich eine ſehr ſtarke
An=
ſpannung und weitere Goldabflüſſe bringen dürfte, zu Abgaben, durch
die die anfänglichen Gewinne wieder verloren gingen und darüber
hinaus noch mehrprozentige Verluſte ſich ergaben.
Adlerwerke vorm. Heinrich Klever A.G.,
*
Frankfurk a. M.
In der Hauptverſammlung vertraten etwa 60 Aktionäre 229
Stimmkarten mit 15,21 Mill. Rm. Stammkapital und 21 000 Rm.
Vorzugsaktien mit 380 290 Rm. bzw. 14 000 Stimmen. Die
er=
wartete Oppoſition bemängelte die verſchiedenſten Bilanzpoſten,
beſonders die Bankſchulden, das Warenkonto, die
Fabrikations=
einrichtungen und den Grundbeſitz. Eingehend wurden die
ver=
ſchiedenen Verwaltungsäußerungen über den Stand des
Unter=
nehmens im letzten Jahre erörtert, die große Widerſprüche
auf=
weiſen. In Erwiderung auf 13 Anfragen eines Aktionärs führte
die Verwaltung aus, daß die Dividende 1926/27 mit 5 Prozent
größtenteils auf Erwägungen der beſtehenden Konſumnachfrage
baſierte. Auch das Jahr 1928 hätte verhältnismäßig gut
einge=
ſetzt. In der Weiterentwicklung des Automobilabſatzes habe man
ſich allerdings geirrt, da die abfallende Konjunktur und ſonſtige
Momente dieſen gedroſſelt hätten. Heute ſeien die ſcharfen
Reor=
ganiſationsmaßnahmen, die auch den inneren Betrieb mit
ein=
wobei allerdings ein Abbau von älteren Beamten
ſchließer
möglichſt vermieden werden ſoll —, mit einbezogen. Die
ver=
ſchiedenen Preſſenotizen könnten aber im Zuſammenhang mit der
Entwicklung des Automobilmarktes betrachtet werden. In der
Erläuterung zur Bilanz vom 26. Oktober 1928 ſei ein
be=
dauerlicher Irrtum unterlaufen. Das Anwachſen der Beſtände ſei
auf den Irrtum der Verwaltung über die Entwicklung des
Ab=
ſatzes im Herbſt 1928 zurückzuführen. Auf die einzelnen Fragen
wurde erwidert, daß man in der Gewinn= und Verluſtrechnung
für 1926/27 Löhne und Steuern als Produktionskoſten eingeſetzt
habe. Die Handlungsunkoſten für 1926/27 hätten 2 49 Mill. Rm.,
die von 1927/28 3,3 Mill. Rm., die Steuern 1,76 Mill. Rm. bzw.
2,27 Mill. Rm. Zinſen 0,52 Mill. Rm. bzw. 1,52 Mill. Rm.,
Ab=
ſchreibungen 1,62 bzw. 12,66 Mill. Rm., Gewinn 7,4 bzw. 6.3 Mill.
Rm. betragen. Der Gewinn ſei tatſachlich durch eine Ermäßigung
der Verkaufspreiſe zur Einführung der Standardtypen
ge=
ringer geworden. Steuernachläſſe ſeien der Geſellſchaft von Reichs
wegen nicht zugebilligt worden. Die Bankſchulden betrugen Ende
November 1927 5,97 Mill. Rm., am 31. Oktober 1928 14,22 Mill.
Rm. Durch die jetzige Sanierung mit anſchließender
Kapital=
erhöhung ſei es möglich, die beſtehenden Bankſchulden bis auf
einige 100 000 Mark zu verringern. Der Umſatz habe ſich von 4
Mill. Rm. im Geſchäftsjahr 1926/27 auf 57 Mill. Rm. 1927/28
erhöht. Der höhere Bruttogewinn von nur 500 000 Rm. ſei auf
die Ermäßigung des Verkaufspreiſes zurückzuführen. Man hoffe
jedoch, künftig mit größerem Nutzen am Fertigprodukt arbeiten zu
können. Die drei erſten Monate des laufenden Jahres hätten
eine weitere Umſatzſteigerung gebracht. Das jetzige Geſchäft ſei
befriedigend.
Die zweite Oppoſitionsgruppe befaßte ſich hauptſächlich mit
einer angeblichen Zwiſchenbilanz vom 26. Oktober 1928 und der
darauf fußenden Verwaltungsäußerung über die Geſchäftslage.
Ferner wurde die Ueberſchreitung des Koſtenvoranſchlages der
Berliner Filiale von 200 000 Rm. auf rund 1,1 Mill. Rm.
bean=
ſtandet. Die Verwaltung erklärte ſchließlich, daß ſie nunmehr ein
feſtumriſſenes Arbeitsprogramm habe, das der Lage des
Auto=
mobilmarktes ſtandhalten könne. Man ſei auf dem Wege der
Ge=
ſundung und glaube nach der Sanierung eine gute Entwicklung
der Adlerwerke in Ausſicht ſtellen zu konnen. Die Antrage auf
Vertagung der Hauptverſammlung wurden gegen 33 723 mit
341 640 Stimmen abgelehnt, ebenſo die Einſetzung einer
Revi=
ſionskommiſſion. Die Bilanz für 1927/28 und die Entlaſtung der
Verwaltung wurde gegen 37 051 Stimmen genehmigt, ebenſo die
vorgeſchlagene Sanierung durch Kapitalzuſammenlegung 2:1 und
die Wiedererhöhung auf 25 Mill. Rm. Proteſt zur Niederſchrift
des Notars wurde erhoben. Die Einfügung eines
Zwiſchen=
geſchäftsjahres vom 1. November 1929 bis 31. Dezember 1929 und
die Verlegung des Geſchäftsjahres auf das Kalenderjahr wurde
gutgeheißent.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Im Berichtsmonat hielt ſi.h das Röhrengeſchäft auf dem
Inlands=
markte im ganzen auf der Höhe des Vormonats, ſo daß der
Auf=
tragseingang ſowohl in Handels= wie auch in Qualitätsröhren immer
noch recht unbefriedigend blieb. Das Geſchäft in Stahlmuffenröhren
iſt zwar ſaiſonmäßig etwas lebhafter geworden, aber für den erſten
Frühjahrsmonat nicht zufriedenſtellend.
Nach Informationen hat die Schrottausfuhr im März trotz der
Zuſage des Reichskommiſſars, eine völlige Droſſelung herbeizuführen,
doch wieder 20 273 Tonnen gegen 33000 im Februar betragen. Von
dieſer Exportmenge iſt der Hauptanteil mit 14 180 Tonnen an die
Tſchechoſlowakei gegangen. Die Einfuhr betrug 17 665 Tonnen gegen
11000 Tonnen im Februar.
Der erſte Syndikus der niederrheiniſchen Induſtrie= und
Handels=
kammer Duisburg=Weſel, Oberbürgermeifter Dr. Moſt, iſt durch
Mini=
ſterialerlaß vom 26. April 1929 nebenamtlich zum Honorarprofeſſor in
der rechts= und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität
Mün=
ſter i. W. ernannt worden.
Die Wollſpinnefabrik in Tannwald und die Cretonfabrik in
Gutransdorf haben die Errichtung je einer Fabrik ihrer Spezialität
in Timiſoara mit einem Kapital von je 10 Millionen Lei beſchloſſen.
Der zweite Auktionstag der Londoner Kolonialwollauktionen ſtand
wie der Vortag im Zeichen guter Konkurrenz bei Anweſenheit
zahl=
reicher Käufer, jedoch kaufte Deutſchland wenig.
Im Verlaufe der Londoner Rauchwarenauktionen von C. M.
Lampſon u. Co. wurden bei den letzten Verſteigerungen
folgende
Preiſe erzielt: Kreuzfuchs, Weißfuchs 10 Prozent, Blaufuchs 15
Pro=
zent teuerer, Rotfuchs unverändert gegen den Vortag.
Marbane, Komaänengefräfce
Frankfurter Kursbericht vom 2. Mai 1929.
% Dtſche.
Reichs=
il. v. 27....."
Baden
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ſtaat v. 27 ...
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Volks=
ſtaat v. 28...."
% Preuß. Staats
il. v. 28....
Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27...
726 ThüringerFrei
ſtaat v. 27....."
Diche. Anl. Auslo
ungsſch. *+
blöf
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Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe. . ..
8O Bad.=Bad. v. 2/
% Berlin v. 24..
O. Darmſtadt v. 2
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Frkf. a.M. 1
nz v. 26..
nnh. v. 26.
820 Nürnber 1.26
Lt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl
Ausl. Ser. 1
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8% Frkf. Hyv. Bk.
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4½% Heſſ. 2b3. H
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„ Lig. Pfl.
Sfälz. Hyp.B
Preuß. Ztr
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Rhein. Hyp.=
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v. 1914........"
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4. Büngarn 1913
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Rhein. Creditbk. ..
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Wiener Banlverein
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Accum. Berlin.
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Baſt Nürnberg .."
Bergm. El. We
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Eement Heidelberg/145.75
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Chem. WerfeAlber
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Daimler=Benz ..../ 53.75
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin
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Linoleumwerk. /343
Eichbaum, Brauer./300
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Liefer.-Geſ./155
Eſchw. Bergwer: 1208
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Ettlinger Spinnere il215
F. G. Farbenindſtr. /246
Feinmech. (Jetter). / 85.5
Felt. E Guilleaum.
Frkft. Gas .. .. . . . 136
Hof ..... .. . . 77.25
Geiling &Cie ...
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Gritzner Maſchin. —
85.5
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Grün & Bilfinger /1727.
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Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
venninger, Kempf.1170
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Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. ..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stam.
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregel
Kammgarnſpinn
Karſtadt, 9. .. . .."
Alöcknerwerfe .
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co.. ./166.5
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wenbr. Münck
Lüdenſcheid Metall
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Beinkr.e ß. 6ech
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Nars=Werfe ...."
tallgeſ. Franlft.
Niag. Mühlenbau
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ren fb. Darmſt.
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Oberbedar . . . . ."
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Otavi Minen ...."
Peters Union Fr 1ſ.I.
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb.. ..
Rh. Braunkohlen
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368
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118
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83
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150
107
77.25
204
1352
205
129.75
253
Allianz u. Stuttg.
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Frkft. Allg. Verſ.
Frankona Nück= u.
Mitv. . . . . .
Mannh. Verſich. . .
205
970
im ſkädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 8. Mai 1929,
vormittags von 8‟,, bis 12 Uhr,
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April ds. Js. verfallenen
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Am Dienstag, den 7. Mai
1929, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung
ge=
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 3. Mai 1929.
Städtiſches Leihamt.
Montag, den 6. Mai 1929,
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mittags 3 Uhr anfangend, werden
im Rathausſaale zu Pfungſtadt aus dem
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94
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Vortrag a. d. Vorjahr RM. 46 728.69
Reingewinn 1928/89 RM. 54 235.15
255 000
25 500
25 000
9
4500
190 298
100963
611 190
07
84
91
Soll
Gewinn= und Verluſt=Konto.
Haben
Abſchreibungen
...."
Steuern und ſoziale Laſten
Reingewinn einſchl. Vortrag aus dem
Vorjahr . .. . . .. . . ...
57 714 95
40 Vortrag aus dem Vorjahr
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koſten mit Ausnahme von Steuern und 46 728 69 100 963 84 ſozialen Laſten . . .... ..
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Generalver=
ſammlung auf 108 feſtgeſetzt und iſt ſofort zahlbar gegen Einlieferung des Gewinnanteilſcheins Nr. 10 für
*M. 30.—
das Geſchäftsjahr 1928/29 mit . . . . . . . ."
N. 15.—
zuzüglich 5% Bonus ... . . .. ...
zuſammen RM. 45.—
unter Abzug von 10% Kapitalertragsſteuer bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Darmſtadt, bei der Darmſtädter
und Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, Darmſtadt, oder deren Zweignied erlaſſungen.
Ferner wurden in der heutigen Generalverſammlung die §8 14, 25, 38 und 41 der Satzungen, dem
Vorſchlage des Aufſichtsrats entſprechend, abgeändert und
Herr Notar und Rechtsanwalt Dr. Hoeltzenbein in Münſter i. Weſtf.
neu in den Aufſichtsrat gewählt. —
Darmſtadt, den 29. April 1929.
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(7583
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[ ← ][ ][ → ]
Seite 14
Freitag, den 3. Mai 1929
Nummer 122
A
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Die Büchse der Pandora
Variationen auf das Thema Frank Wedekinds Lulu.
Großfilm in 10 Akten. — Vortührungsdauer 1½ Stunde. Hauptrollen:
Fritz Kortner, Franz Lederer, Siegfried Arno, (Louise Brocks als Lulu)
Als „künstlerisch” anerkannt.
Vorher:
Der fliegende Koffer
Scheerenschnitttilm von Lotte Reiniger
und Dle neueste Emelka-Woche.
Palast-Lichtspiele
Grafenstraße
Heute bis Sonntag:
4 Wildwest-Sensationsfilme:
Der Turikönig
5 Akte Rasensport-Geheimnisse
Die Indianer kommen
Das eiserne Gesetz
und
Räuber-Romantik
Beginn 3½ Uhr
Georg Alexander
Jenny lago
6Mädchen suchen
Nachtquartier
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Susannes erstes Abenteuer
Beginn 3½ Uhr
Ae
Heute-
Freitag, den 3. Mai
Letzte Gastdarstellung
Georg
Alexander
der belicbte Bühnen- u. Film-
Schauspieler nebst Ensemble
in dem Lustspiel:
Fr. Lit.=Rünſtl.
A
Edgar‟
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Im Monat Mai d8. Js. verkehren drei
eintägige Ausflugſonderzüge. Der erſte
wird am Sonntag, den 5. Maids. Js. von
Wiesbaden Obf. über Mainz — Darmſtadt
nach Baden=Baden gefahren. Der zweite
Ausflugsſonderzug wird am Donnerstag,
den 9. Mai (Chriſti Himmelfahrt) von
Wiesbaden über Mainz — Darmſtadt nach
Schwetzingen und Heidelberg verkehren.
Am Sonntag, den 12. Mai wird ein
glei=
cher Zug von Darmſtadt Hbf. über Mainz—
Wiesbaden— Rüdesheim (Rhein) nach
Kö=
nigswinter a. Rhein gefahren.
Dieſe 3 Ausflugſonderzüge werden
beſtimmt verkehren.
Die Einſteigeſtationen, die auch mit
Anſchlußzügen zu erreichen ſind, ſowie die
Fahrzeiten, Fahrpreiſe uſw. können aus
den Aushängen erſehen werden, die auf
den Bahnhöfen, in den Warteſälen und
bei den amtlichen Reiſe= und
Verkehrs=
büros angeſchlagen ſind. Auch kann
Nä=
heres bei den Fahrkartenausgaben, den
Reiſebüros und den amtlichen
Auskunfts=
ſtellen erfragt werden.
(7565
Mainz, den 30. April 1929.
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Nummer 122
Freitag, den 3. Mai 1929
Seite 15
Tanz und usasa.
Roman von Werner Scheff.
29
(Nachdruck verboten.)
Suſanne hatte ſich ſo zu ſtellen gewußt, daß ſie die Treppe
der Terraſſe im Auge hatte, über die von Zeit zu Zeit neu
an=
kommende Gäſte herabſchritten. Der, den ſie hier zu treffen ge=
Lofft oder gefürchtet hatte, war noch nicht erſchienen. Sie wußte,
taß die Mahlzeit auf der Terraſſe punkt acht beginnen ſollte
Aber ihre Uhr bewies, daß dieſer Zeitpunkt längſt vorüber war.
Plötzlich ſtand der Geheimrat auf der Treppe. „Meine
Ver=
ehrteſten”, ſagte er mit erhobener Stimme, „ein kleines Malheur
in der Küche . . . Sie müſſen noch ein wenig Geduld haben!“
Es klang plauſibel. Vielleicht war es nur Suſanne, die ſtutzig
wurde. Sie kannte Chriſtian Lindemann ſo gut, daß ſie jede ſeiner
Mienen, jeden Zug ſeines Geſichts richtig einzuſchätzen verſtand.
Er hatte eine Notlüge gebraucht. Einen Beweis für ihre
Vermu=
tung erhielt ſie wenige Augenblicke ſpäter. Der Geheimrat ging,
nachdem die Gäſte vor der Terraſſe ihre Unterhaltung wieder
auf=
genommen hatten, langſam in den Garten. Sein Blick ſchien
irgendeine Perſon in der Geſellſchaft zu ſuchen. Plötzlich kam er
auf einen Herrn aus der Gruppe um Suſanne zu, den ſie nicht
kannte. Er berührte den Grauhaarigen am Arm, flüſterte mit
ihm und zog ihn hinauf ins Haus.
Suſannes Befremden wuchs. Sie wandte ſich an einen der
Jüngeren, der ihr gerade erzählt hatte, er habe vorhin in der Halle
einen turniergerechten Pingpongtiſch entdeckt, und fragte ihn, wer
der Herr ſei, mit dem ſich ſoeben der Geheimrat entfernt hatte.
„Sanitätsrat Wenninger, der Arzt des Hauſes”, entgegnete
der Jüngling, ohne zu begreifen, warum ſich dieſes reizvolle
Ge=
ſchöpf für Herren von ſechzig Jahren intereſſierte.
Der Hausarzt .."," folglich war einem der Bewohner des
Gu=
tes oder einem der Gäſte etwas zugeſtoßen. Suſanne dachte an
Agathe, aber gleich darauf ſah ſie die Schweſter des Geheimrats
wie gehetzt durch den Salon laufen, der an die Terraſſe ſtieß.
Wer fehlte noch? Vor allen Dingen Kroß, den ſie bisher nicht
bemerkt hatte. Halt, wo war Henny von Planck? War es nicht
auffallend, daß der intimſte Freund des Hauſes noch nicht
gekom=
men war und daß ſich die Nichte Lindemanns vorläufig der
Ge=
ſellſchaft fernhielt? Daraus folgerte ſie ein engeres familiäres
Geſchehnis. Was aber war, vermochte ſie nicht zu ergründen.
Nach einer weiteren Viertelſtunde begann man unruhig zu
werden. Es dunkelte, und ein Teil der Gäſte verlor ſich im
Gar=
ten. Mayreder als Anführer der Jugend plädierte für eine
Pingpongpartie. Er war ein ausgezeichneter Spieler, war im
verfloſſenen Winter Dritter in der deutſchen Pingpong=
Meiſter=
ſchaft geworden. Wer aber ſollte ſein Gegner ſein? Ein
unglück=
licher Zufall wollte es, daß ſich eine der Damen entſann,
Ritting=
haus habe mit ihr vor vielen Monaten einmal geſpielt; er ſei am
eheſten fähig, Mayreder Widerſtand zu leiſten.
Rittinghaus kam atemlos herbei, als man ſeinen Namen rief.
Sein Suchen nach Dr. Kampe war erfolglos geblieben. Er konnte
auch nicht erraten, daß der Redakteur draußen an ſeinem Roadſter
beſchäftigt war, dem einer ſeiner ſechs Zylinder auf der Fahrt
nach Birkenſee den Dienſt verweigert hatte. Als ausgezeichneter
Herrenfahrer wollte Kampe die kurze, aufgezwungene Pauſe bis
zum Beginn des Eſſens dazu verwenden, den Motor in Ordnung
zu bringen.
Als Rittinghaus erfuhr, wozu man ihn auserſehen habe,
wei=
gerte er ſich natürlich, Mayreder gerade auf einem Gebiet
entge=
genzutreten, auf dem er ihm nicht gewachſen war. Er erſann
Ausreden, aber der Gewalt jugendlichen Eifers mußte er
ſchließ=
lich nachgeben. Ein Dutzend hellgekleideter Menſchen geleitete ihn
und den Tenor dorthin, wo in der weiten Halle das
Pingpong=
brett ſtand, für Geheimrat Lindemann Objekt täglicher Bewegung
zur Winterszeit, wenn die Waage in ſeinem Badezimmer
bedenk=
liche Warnungsſignale zu geben begann.
Suſanne ſah ſich beinahe allein vor der Terraſſe. Zerſtreut,
wenig liebenswürdig war ſie auf das eingegangen, was ihr die
Bewunderer ihrer Schönheit zu ſogen hatten. Endlich blieben
nur noch drei Unentwegte zurück, Menſchen von der Gattung,
die man ſieht, kennen lernt, mit denen man ſich unterhält, und
deren Geſichter man bald wieder vergißt. Es wäre ihr lieber
ge=
weſen, auch dieſe drei hätten ſie verlaſſen. Die Vorgänge, die ſich
hinter der Szene abſpielten, fingen an, ſie noch ſtärker zu
beſchäf=
tigen. Oben, hinter den Fenſtern, war Licht; von Zeit zu Zeit
huſchte ein Schatten vorüber. Eine ſeltſame Schwere lagerte über
Birkenſee, Gewitterſtimmung ohne Wolken.
Ueber die breite Allee, die den Garten der Länge nach
durch=
ſchnitt, kam jemand im Laufſchritt heran, ohne Notiz von den
verwunderten Blicken zu nehmen, die ihm folgten. Es war der
Rittmeiſter von Kroß.
Suſanne machte die Wahrnehmung, daß er ſich gewiß nicht
zu denen rechnete, die der Geheimrat an dieſem Abend zu ſich
gebeten hatte. Er trug Breeches und Gamaſchen, eine ſaloppe
braune Jacke, hielt in der Hand eine zuſammengeballte Mütze;
ſeine Schuhe waren ſtaubbedeckt. Er ſtürzte die Treppe hinauf,
ohne Suſanne zu bemerken, und verſchwand im Hauſe.
Wieder ein Rätſel! In Suſanne war nun ein erſchrecktes
Grübeln, das ſie noch ſchweigſamer machte. Die Unentwegten
mochten es ſpüren. Schließlich ſchlug einer von ihnen vor, man
Ei
weiß nan die gesundheitlichen Vorz
züge des coffeinfreien Kaffee Hag
zu schätzen.
Venn Sie Kaffee Hag noch nicht
kennen, versuchen Sie ihn und Frinken
Sie die erste Tasse am Abend. Sie
werden von der hervorragenden dua-
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ſolle ſich doch in die Halle begeben; von dort her drang
über=
mütiges Gelächter, das Gewähr für Erheiterung bot.
„Gehen Sie nur, meine Herren!” ſagte Suſanne. „Ich muß
noch jemand im Garten ſuchen.”
Sie ſchlug dann den Weg über die Allee ein, dem inſtinktiven
Wunſch folgend, zu ſehen, woher Kroß gekommen war. Als ſie
ſich ein Stück vom Hauſe entfernt hatte und in die Dunkelheit
tauchte, beſchleunigte ſie ihre Schritte und gelangte dorthin, wo
eine hohe Mauer die Beſitzung vom See ſchied. Es war die
Stelle, an der man vom Nachbargut, dem Wohnſitz des
Ritt=
meiſters, am eheſten Birkenſee erreichte.
Hier ſtand ein leichter Jagdwagen, vor den zwei raſſige
Jucker geſpannt waren. Ein Burſche bewachte ſie.
Aus dem Wunſch Suſannes wurde ein Entſchluß. Sie
wußte, Kroß würde ihr die Vongänge erklären können. Er war
zwar ihr Gegner, das fühlte ſie. Hatte er aber ein Recht, ihr
darum Auskunft zu verweigern, wo es ſich vielleicht um Wohl
und Wehe von Menſchen handelte, die ihr naheſtanden?
Sie ging ein Stück in den Garten zurück und blieb in der
Mitte der Allee ſtehen. Erſt nach zehn Minuten hörte ſie die
Schritte des Rittmeiſters. Er ſchien wiederum beſtrebt, ſich zu
beeilen.
(Fortſetzung folgt.)
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