Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 109
Samstag, den 20. April 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufuhr. Streil uſw, erſiſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konturs oder gerichtliſcher Beltreiſbung fäll ſeder
Nabat weg. Bonſtonto Deutſche Bant und Darme
ſädter und Nationalbanl.
dof der Meſſets Uametdee
Vorläufig kein Abbrech der Sachverfkändigenkonferenz. — Geſpannke Berhandlungsakmoſphäre. — Die deutſche Delegakion
wird vo
öſiſchen Brefſe mit Beſchimpfengen überhäufk. — Keine polikiſchen Borderungen der deutſchen Delegakion.
Tod Lord Revelſtokes. — Berkagung der Verhandlungen auf Monkag.
*
* Kein Grund zur Panik.
Zu überkriebenem Schwarzſehen keine Veranlaſſung.
Das deutſche Angebot hat in Frankreich eine ſehr ſchlechte
Aufnahme gefunden, eine ſo ſchlechte, daß eine Zeitlang der
Ein=
drua entſtand, die Konferenz ſei völlig abgebrocgen. Die
Alarm=
meldungen, die am Donnerstagabend von Paris aus in die Welt
geſetzt wurden und auch im weitaus größeen Teil der deutſchen
Preſſe Aufnahme und Verbreitung fanden, haben auch bei uns
vorgelegen. Wir haben jedoch auf Grund zuverläſſiger
Infor=
mationen feſtſtellen können, daß von einem Abbruch der
Verhandlungen am Donnerstag zum mindeſten noch
nicht die Rede ſein konnte. Die Ereigniſſe haben uns
zweifellos Recht gegeben. Die Vollkonferenz, die am Freitag
zuſammentreren ſollte, iſt vorerſt auf Montag verſchoben worden,
wenn auch das unerwartete Ableben Lord Nevelſtokes, des
Vor=
ſitzenden des Rebelſtoke=Ausſchuſſes, der am Donnerstag ſich über
das deutſche Angebot nicht einigen konnte, nicht ganz ſchulolos
an dieſer Verſchiebung iſt. Immerhin hat man Zeit gewonnen
und dieſer Zeingewinn wird ſchließlich dazu beitragen, die
Si=
tuation zu entſpannen. Tatſächlich tommt ja auch ſchon in
Lon=
doner unterrichteten Kreiſen eine ruhigere Beurtellung der Lage
zum Ausdruck, und in Wafhington, wo die Berichte uber einen
angeblichen Fehlſchlag der Konferenz gleich keine ſonderliche
Be=
unruhigung ausgelöſt haben, neigte man ſogar zu Optimismus
und gibt ſich der Hoffnung hin, daß die
Sachverſtandigenkon=
ferenz ſchließlich doch noch zu einem guten Ende kommen wird.
Die gleiche Auffaſſung findet ſich übrigens auch im Pariſer „
Ma=
tin”, der ſeinen Leitartitel vom Freitag, 19. April, über das
Memorandum Dr. Schachts mit dem Satz beginnt: „Es iſt
be=
ſtimmt nicht der Bruch, aber alles fängt wieder
von vorne an.”
Wenn man die Ausſichten der Konferenz lediglich nach den
verdächtigenden, beſchimpfenden, ablehnenden Stimmen der
fran=
zöſiſchen Preſſe beurteilen wollte, dann wäre, wie uns unſer
A=Korreſpondent aus Paris ſchreibt, jede weitere
Verhandlung auf Grund der von Dr. Sch aht vorgeſchlagenen
Zahlen ausſichtslos. Die franzöſiſche Rechtspreſſe fordert
ein=
ſtimmig ſofortigen Abbruch der Verhandlungen und wettert
gleichzeitig verbittert gegen Owen Young und gegen die Politik
Briands, der zufolge Frankreich, falls die Verhandlungen
ab=
gebrochen würden, in eine beſonders heikle Lage kommen ſoll.
Man iſt über die Haltung Amerikas ziemlich verbittert, und die
Erklärungen von amerikaniſcher Seite, daß man keine
Ermäßi=
gung der Beſatzungskoſten zugeben wird, haben in Paris
teil=
weiſe ſehr ſcharfe Kommentare ausgelöſt. Im allgemeinen
glaubt man aber trotz allem nicht daran, daß die
Verhandlungen abgebrochen beziehungsweiſe
ſuspendiert werden müſſen. Die gemäßigteren
Blät=
ter laſſen durchblicken, daß man „trotz allem” weiter
verhandeln wird, aber auch auf dieſer Seite zeigt man
keinen beſonderen Optimismus. Man iſt ſich über die Folgen
eines Abbruchs oder einer Verſchiebung der Verhandlungen —
auf den Namen kommt es ja wenig an — ziemlich im klaren,
und es ſcheint, daß man aus der Haltung des amerikaniſchen
Präſidenten der Kommiſſion gewiſſe Folgerungen auf die
Hal=
tung Waſhingtons im Falle eines Mißerfolges der
Verhand=
lungen zieht.
Wenn die Drahtzieher hinter der Pariſer
Kon=
ferenz durch die bewußten Falſchmeldungen der Agentur Havas
am Donnerstag abend die Abſicht gehabt haben, ein
Börſen=
manöver zu machen und in großem Stil auf Baiſſe zu
ſpeku=
lieren, ſo haben ſie ihr Ziel erreicht. In Berlin jedenfalls iſt es
ihnen gelungen. Die Kurſe der ſchweren Papiere, die
internatio=
nalen Charakter haben, konnten ſie auf der ganzen Linie bis zu
20 Prozent und mehr werfen, ſo daß tatſächlich am Freitag zu
Beginn der Berliner Börſe eine Nervoſität herrſchte, die von
aus=
geſbrochener Pleiteſtimmung nicht mehr weit entfernt war. Sie
hat indes — und das iſt erfreulich feſtzuſtellen — nicht allzu lange
vorgehalten, ſobald ſich zeigte, daß die Wirtſchaft, und zwar
die Induſtrie wie die Großbanken, die Lage ſehr ruhig beurteilt.
In Wahrheit liegt ja auch zu irgendeiner Panik nicht der leiſeſte
Grund vor. Wir haben an verſchiedenen Stellen herumgehört
und ſind dabei übereinſtimmend auf die Auffaſſung geſtoßen, daß
zu übertriebenem Schwarzſehen keine
Veran=
laſſung vorliegt. Sicherlich wird die Lage für Deutſchland bei
einem Scheitern der Pariſer Verhandlungen nicht einfach; aber
neue Abmachungen, die wieder auf einer Ueberſpannung unſerer
Leiſtungsfähigkeit beruhen, würden ja doch nur einen kurzen
Auf=
ſchub gebracht haben. Die Vorſchläge der Gegenſeite reichen im
Grunde doch ſo nahe an den Dawesplan heran, ohne deſſen
ge=
wiſſe Sicherungen für Deutſchland zu haben, daß nicht viel
Un=
terſchied beſteht, ob nun der Dawesplan oder die etwas
abgemil=
derte Abfaſſung des engliſch=franzöſiſchen Memorandums in Kraft
tritt. Nach vertraulichen Informationen aus New York befürchtet
man nicht, daß die Amerikaner ihre kurzfriſtigen Kredite im großen
Stil zurückziehen. Jedenfalls würde das nur vorübergehend ge=
ſchehen. Eine Erhöhung des Diskontſatzes wird aber
im Augenblick nicht ſo ſehr durch die Pariſer Verhandlungen, wie
durch die ungeklärten Geldmarktverhältniſſe
bedingt. Unvermeidlich iſt wohl — auch das völlig unabhängig
von Paris — eine ſtarke Geldverknappung und damit
verbunden eine Geldverteuerung, die ſich in einem
An=
wachſen der Arbeitsloſigkeit auswirken kann. Hier
aber wird uns das Frühjahr zu Hilfe kommen und die Möglichkeit
geben, zunächſt wenigſtens die Arbeitsloſen anderswo
unterzu=
bringen, bis ein Ausgleich geſchaffen iſt. Vor allem aber beſteht
für unſere Währung nicht die geringſte Gefahr.
Eine neue Inflation wird überall für unmöglich gehalten. Es
wäre alſo nichts verhängnisvoller, als wenn jetzt das deutſche Volk
die Nerven verlöre. Je ruhiger und gelaſſener wir den Ausgang
der Pariſer Verhandlungen aufnehmen, deſto leichter werden wir
darüber hinwegkommen. Gewiß wird die Zeit, die dann folgt,
hart, weil nichts anderes übrig bleibt, als den Beweis für die
Undurchführbarkeit des Dawesplanes zu erbringen. Aber
irgend=
wann muß dieſe Schule durchgemacht werden, und dann iſt es
vielleicht beſſer jetzt als ſpäter.
Lord Revelftoke geſtorben.
Berkagung der Sachverftändigen=Konferenz
auf malſcke.
EP. Paris, 19. April.
Der engliſche Delegierte bei der
Sachverſtän=
digenkonferenz, Lord Revelſtoke, iſt in der
ver=
gangenen Nacht plötzlich an einem Herzſchlaggeſtorben.
Lord Revelſtoke war bekanntlich Vorſitzender des Unterausſchuſſes,
in dem noch geſtern vergebliche Anſtrengungen gemacht wurden,
die allierten Forderungen mit dem deutſchen Angebot und der
deutſchen Zahlungsfähigkeit in Einklang zu bringen. Infolge
dieſes Todesfalles iſt die Sitzung des Sachverſtändigenkomitees,
die heute mittag ſtattfinden ſollte, auf Montag vormittag
ver=
ſchoben worden.
John Barring, zweiter Lord Revelſtoke, wurde am 17.
Sep=
tember 1863 geboren. Er entſtammt einer der älteſten Familien
der engliſchen Finanzwelt. Als Mitbeſitzer der Bankfirma
Bar=
rings Brothers hat Lord Revelſtoke Gelegenheit gehabt, ſchon
früh ſeine große Begabung für banktechniſche Fragen zu
le=
weiſen. Als König Eduard auf den Thron kam, erhielt er den
Auftrag, die Finanzen des Königs zu ordnen. Im Jahre 1923
wurde er nach Tokio berufen, um Japan zu ſeinem
Wieder=
aufbau nach der Erdbebenkataſtrophe zu helfen. Im Frühjahr
1929 wurde er zum Mitglied des Sachverſtändigenausſchuſſes
für die endgültige Löſung der Reparationsfragen ernannt.
Dr. Schacht zum Tode Revelſtokes.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat nach einem
Beileids=
beſuch in der Pariſer Wohnung Lord Revelſtokes gegenüber dem
Vertreter des „Evening Standard” folgendes geäußert: „Ich bin
außerordentlich betrübt über das Hinſcheiden eines der
anſtän=
digſten und lohalſten Gentlemens, die ich gekannt habe. Lord
Revelſtoke und ich waren alte Freunde auf Grund unſerer
engen Verbindung in Finanz und Wirtſchaft. Er präſidierte
dem Unterausſchuß des Sachverſtändigenkomitees mit
vollſtändi=
ger Unparteilichkeit und Gerechtigkeit und war ſich der
Schwie=
rigkeiten, denen ſich die Sachverſtändigen gegenüberſahen, voll
bewußt. Seine Anſtrengungen, eine Regelung der
Reparations=
frage zu erreichen, haben, wie ich glaube, ſeinen Tod
be=
ſchleunigt.”
Zu dem gegenwärrigen Stand der
Verhand=
lungen ſelbſt erklärte Dr. Schacht: „Ich werde einer
der letzten Delegierten ſein, die Paris verlaſſen werden. Ich
habe noch zu berichten, daß die Vorſchläge, die ich machte, nicht
Deutſchlands letztes Wort darſtellen. Wir ſind nach wie vor
be=
reit, die Verhandlungen und Beſprechungen fortzuſetzen.”
Dieſe Erklärung Dr. Schachts iſt nicht als ein Hinweis auf
eine wahrſcheinliche Erhöhung des deutſchen Angebots, ſondern
nur als eine Bereitwilligkeit zu werten, alle Möglichkeiten zu
erſchöpfen, bevor die Delegierten fruchtlos auseinandergehen.
Die engliſche Auffaſſung: „Deutſchlands lekzkes Work
Uaf Mif einaßen.
EP. London, 19. April.
Die engliſche Preſſe widmet dem verſtorbenen Lord
Repel=
ſtoke, deſſen Familie aus Bremen ſtammt, herzliche Nachrufe und
erinnert u a. daran, daß er der Stadt Aachen eine Reihe von
großen Wohltätigkeitsſtiftungen zukommen ließ. Die
Beileids=
kundgebung Dr. Schachts habe in London einen ſehr guten
Ein=
druck gemacht, was in der Preſſe allgemein zum Ausdruck kommt.
Vom politiſch=finanziellen Srandpunkt aus geſehen, hofft man
in London, daß die notwendigerweiſe eintretende Pauſe in den
Sitzungen des Sachverſtändigenkomitces den weiteren
Verhand=
lungen förderlich ſein dürſte. Zuſtändige engliſche Kreiſe geben
der Auffaſſung Ausdruck, daß man die Lage, wie ſie ſich in
Paris entwickelt habe, ſehr ernſt anſehe. Man wolle nicht
glau=
ben, daß Dr. Schacht das letzte Wort geſpiochen habe, denn ein
Zuſammenbruch der Verhandlungen laſſe befürchten, daß
Frank=
reich Schwierigkeiten in der Frage der Rheiulandräumung
machen könne. Inzwiſchen wird in der engliſchen Preſſe eine
Aeußerung Dr. Schachts wiedergegeben, wonach er noch nicht
Deutſchlands letztes Wort geſprochen habe,
ſon=
dern zu weiteren Beſprechungen und Verhandlungen bereit ſei.
* Was nun?
An amtlichen Berliner Stellen ſind die Meldungen
über den drohenden Abbruch der Pariſer Beſprechungen ſo
überraſchend gekommen daß man bis zum Freitag
abend noch nicht imſtande war, auch nur eine
ein=
zige klare Auskunft zu geben. Die falſche
formali=
ſtiſche Auffaſſung, daß die Pariſer Sachverſtändigen unabhängig
ſeien, führt die Reichsregierung dazu, jeden vernünftigen
Ver=
ſuch einer Preſſepolitik, die als Gegenwehr gegen die
Beein=
flüſſungsverſuche der Franzoſen notwendig iſt, peinlich zu
ver=
meiden. Ein troſtloſes Bild, das darüber hinaus alle
Rück=
ſchlüſſe zuläßt auf die Stärke der Verbindung, die zwiſchen der
Negierung und den Sachverſtändigen beſteht oder vielleicht nicht
immer beſtanden hat. Die Zurückhaltung geht ſoweit, daß nicht
einmal der Wortlaut derjenigen Teile des deutſchen
Memoran=
dums zur Verfügung geſtellt wird, den die Franzoſen als
Aus=
flug in die hohe Politik bezeichnen, ein Vorwurf, der doch
tat=
ſächlich in jedem Falle fehlgeht. Wenn die deutſchen
Sachver=
ſtändigen die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands
abſchätzen wollten, dann mußten ſie auch die Gründe dafür
an=
führen, weshalb ſie in ihren Vorſchlägen nicht weitergehen
konn=
ten. Es iſt aber doch ein rein wirtſchaftlicher Tatbeſtand, daß
durch den Verluſt unſerer Kolonien, durch die
Beſetzung und durch die Verluſte im Oſten die
Baſis unſerer Entwicklungsfähigkeit ſtark
eingeengt worden iſt, daß alſo die Beſeitigung
die=
ſer Hemmungen Vorausſetzung für eine
Ver=
größerung der Leiſtungen über das heute
ab=
ſchätzbare, Maß hinaus iſt, ein Satz, der in gleicher
Weiſe für die Induſtrie, wie für die Landwirtſchaft gilt. Die
Berliner amtlichen Stellen ſind nicht einmal
imſtande geweſen, Auskunft darüber zu
ge=
ben, welcher tiefere Grund für die Vertagung
der Verhandlungen am Freitag
ausſchlagge=
bend geweſen, ob es lediglich der Tod Lord Revelſtokes
war, oder ob dahinter nicht doch der Verſuch ſteckte, bis zum
Montag neue Verſtändigungen anzubahnen. Offiziell wird die
Deutung gegeben, daß die Verhandlungen noch nicht
abgebrochen ſind, daß vielmehr am Montag
weiter=
verhandelt wird, wobei offen gelaſſen wird, ob es ſich am
Montag lediglich darum handelt, den formellen Schlußſtrich
unter das negative Ergebnis zu ſetzen und einen Bericht zu
erſtatten, oder ob inzwiſchen neue Möglichkeiten auftauchen, die
den Bruch vermeidbar machen. Havas hält daran feſt, daß der
Montag lediglich Formalien bringen werde. Es will uns aber
ſcheinen, daß irgendetwas in der Luft ſchwebt, was
wie eine Vermittlung ausſieht. In Berlin hat
man den ganzen Tag beraten. Vormittags und Nachmitjags
fanden lange Beſprechungen der an der
Repara=
tionsfrage beſonders intereſſierten
Miniſte=
rien und ſpäter des Reichskabinetts ſtatt. Der
Drahtverkehr mit Paris war außerordentlich
lebhaft. In welcher Richtung ſich die Verhandlungen
be=
wegten und welches Ziel ſie verfolgten, iſt indes vorderhand
noch vollkommen undurchſichtig. Zweifellos beſteht in Berlin
die allgemeine Tendenz, alle Verſuche bis zum
letz=
ten zu erſchöpfen, ſchon damit niemand uns den Vorwurf
machen kann, daß wir den Mißerfolg veranlaßt hätten. Nicht
unmöglich, daß Herr Dr. Schacht ſich noch auf die Bahn oder
ins Flugzeug ſetzt, um die kurze Pauſe bis zum Montäg
aus=
zunützen zu einer engeren Fühlungnahme mit der deutſchen
Negierung. Rein ſtimmungsmäßig haben wir beſtimmt den
Eindruck — trotz der Zweckmeldungen der Agentur Habas, die
auch am Freitag abend wiederholt wurden — daß es noch
keineswegs ſicher iſt, ob die Konferenz wirklich
am Montag platzt. Gepackte Koffer gehören eigentlich zu
den unentbehrlichen Requiſiten einer Konferenz. Die
frucht=
bringende Arbeit hat bisher wenigſtens immer erſt begonnen,
wenn ein ſolcher toter Punkt wenigſtens einmal überwunden
war, und Herr Owen Young würde ſeine Aufgabe als
Vermitt=
ler wie als Vorſitzender ſehr oberflächlich anpacken, wenn er ſich
tatſächlich ſo ohne weiteres dem franzöſiſchen Diktat beugen
würde.
Seite 2
Nummer 109
Skurm über Paris.
Gehäfſige Angriffe gegen Dr. Schacht.
EP. Paris, 19. April.
Ueber den wahren Grund des vorläufigen
Konferenzmiß=
erfolges kann ein Zweifel kaum beſtehen. Die alliierten
Eläu=
bigermächte wollten der Forderung nach Befreiung der deutſchen
Wirtſchaft von den ſie erdrückenden Laſten nicht zuſtimmen, um
Deutſchland nicht wirtſchaftliche Vorteile gegenüber der
Kon=
kurrenz zu verſchaffen. Die deutſche Delegation hat ihren
Ver=
handlungswillen bis zuletzt bekundet und iſt den
Verhandlungs=
partnern in weiteſtem Maße entgegengekommen. Trotzdem wird
auf franzöſiſcher Seite mit allerlei haltloſen Behauptungen
ge=
arbeitet, um der deutſchen Delegation die Verantwortung für
das Scheitern der Verhandlungen zuzuſchieben. So wird
er=
klärt, die an den deutſchen Zahlungsplan geknüpften drei
Be=
dingungen beſäßen politiſchen Charakter. Die deutſche
Forde=
rung nach Hilfe für die Landwirtſchaft im Oſten komme einer
Forderung nach Aufhebung des Danziger Korridors gleich; die
Forderung nach Schaffung deutſcher Rohſtoffmärkte wird einer
Forderung nach Rückgabe der Kolonien gleichgeſtellt. Es
ver=
dient ausdrücklich hervorgehoben, zu werden, daß die deutſche
Delegation ſich wiederholt bereit erklärt hat, zu dieſen
Be=
dingungen Erläuterungen zu geben, um zu beweiſen, daß
damit=
durchaus keine politiſchen, ſondern rein wirtſchaftliche Ziele
ver=
folgt würden. Es iſt ihr aber niemals im Verlauf der
Verhand=
lungen dazu Gelegenheit gegeben worden.
Zahlreiche Blätter beſchuldigen auch Dr. Schacht und
Ge=
heimrat Vögler, daß ſie über ihrer eigenen politiſchen
Einſtel=
lung und politiſchen Motive das Geſamtintereſſe Deutſchlands
vergeſſen hätten. Man ſchreibt hier bekanntlich Dr. Schacht
gewiſſe politiſche Ziele, insbeſondere Abſichten auf das Erbe
des Reichspräſidenten Hindenburg zu, die es ihm
viel=
leicht als angebracht erſcheinen laſſen könnten, ſich das
Wohl=
wollen und die Unterſtützung der deutſchen Rechtskreiſe für die
Zukunft zu ſichern. Es iſt wohl kaum notwendig, dieſen
Unter=
ſchiebungen gegenüber darauf zu verweiſen, daß Dr. Schacht in
dem ganzen Verlauf der Verhandlungen niemals das Intereſſe
Deutſchlands aus den Augen verloren und ſtets ſeine rein
wirtſchaftliche und finanzielle Einſtellung betont hat.
In der Pariſer Nachmittagspreſſe wird, ebenſo wie von den
Morgenblättern, entſprechend der von der franzöſiſchen
Dele=
gation ausgegebenen Parole verſucht, die Schuld an dem
Schei=
tern der Verhandlungen nach wie vor der Unnachgiebigkeit der
deutſchen Delegation in der Annuitätenfrage und dem
angeb=
lichen Verſuch Dr. Schachts, die Diskuſſion vom wirtſchaftlichen
auf das politiſche Gebiet zu verlegen, zuzuſchreiben. Jedoch
geben die Zeitungen Meldungen aus Berlin wieder, in denen
dieſe Theſe bekämpft und der Sachverhalt richtiggeſtellt wird.
Dier plötzliche Tod Lord Nevelſtokes und die
da=
durch bedingte Vertagung der Vollkonferenz
anf Montag vormittag hat wenigſtens die Folge
ge=
habt, daß allen Parteien ein längerer Zeitraum
zum Nachdenken eingeräumt worden iſt. Man
be=
ginnt ſich auch in franzöſiſchen Kreiſen zu
fra=
gen, ob es wirklich notwendig war, die Dinge
auf die Spitze und auf den Abbruch der
Ver=
handlungen hinzutreiben. Leiſe Hoffnungen regen
ſich, daß bis Montag vielleicht doch noch manches eingerenkt
wer=
den könnte, was in der erſten Erregung vollſtändig verfahren
zu ſein ſchien. Sicher iſt, daß bereits Beſtrebungen im
Gange ſind, den Bruch noch in letzter Stunde zu
über=
kleiſtern. Die Agentur Radio, die dieſe Möglichkeiten
erör=
tert, ſieht allerdings große Schwierigkeiten voraus. Die
Alliier=
ten ſeien der Anſicht, daß ſie ſeit neun Wochen bereits genug
Konzeſſionen gemacht hätten, und ſeien daher entſchloſſen, der
deutſchen Delegation keine neuen Vorſchläge zu unterbreiten.
Die franzöſiſche Abendpreſſe ſucht einen Keil zwiſchen die
deutſche Delegation und die deutſche Regierung zu treiben,
na=
mentlich auch Schachts feſte Haltung in Gegenſatz zu Dr.
Streſe=
manns Politik zu bringen und das Anſehen der deutſchen
De=
legation durch eine geſchickte Regie auch in der deutſchen
Oef=
fentlichkeit herabzuſetzen. Es iſt ein Spiel mit unehrlichen
Mit=
teln, mit falſchen Karten. Der Trumpf ſticht nicht mehr. Man
überſieht in Paris vollſtändig, daß in dieſer Angelegenheit nur
eine Stimme herrſcht, daß das deutſche Volk geſchloſſen hinter
der deutſchen Delegation ſteht. Wenn wir trotzdem die heftigen
Angriffe gegen Dr. Schacht wiedergeben, ſo nur deshalb, um
darzutun, mit welchen Mitteln der Aufgabenkreis der Sachver=
Samstag, den 20. April 1929
Vom Tage.
Das Reichskabinett trat am Freitag zu einer Beſprechung
der reparationspolitiſchen Lage zuſammen. Die Beſprechung diente
lediglich der Orientierung. Befchlüſſe wurden nicht gefaßt.
Wie aus Kreiſen der Luftfahrtintereſſenten mitgeteilt wird, haben
ſämtliche deutſchen Flugzeug= und
Flugzeugmoto=
renwerke dem Reichsverkehrsminiſterium die von ihnen
aufgeſtellten Vorſchläge zur Neuordnung der deutſchen
Luftfahrtwirtſchaft überreicht.
In den oſtgaliziſchen Städten Stanislau und Dolina
wurden drei Studenten der Berliner Univerſität
feſtgenommen, die die deutſchen Kolonien in Oſtgalizien bereiſt
hatten. Die Verhafteten ſollen angeblich unter der deutſchen
Minder=
heit geſammelt haben, um das für die Genfer Minderheitenaktion
not=
wendige Material zu ergänzen.
Die Konferenz der Kleinen Entente wird am 20.
Mai in Belgrad zuſammentreten und neben den laufenden
politi=
ſchen Fragen beſonders die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der drei
Staaten zu behandeln.
Offiziellen ruſſiſchen Nachrichten zufolge, haben afghaniſche
Truppen und Banden die ruſſiſch=afghaniſche Grenze
überſchritten und marſchieren etwa 170 Km. von Samarkant auf
ruſſiſchem Gebiet.
König Aman Ullah hat die Stadt Ghazni ohne
Wider=
ſtand beſetzt.
Die perſiſche Geſandtſchaft in Paris teilte dem Sekretariat des
Völkerbundes mit, daß die perſiſche Regierung durch Schaffung
eines Opiummonopols ſcharfe Maßnahmen zur
Unter=
bindung des Opiumexports ergriffen habe.
Am Donnerstag wurde auf das italieniſche Konſulat
in Tunisein Bombenanſchlag verübt.
Der Bruder des engliſchen Zeitungsmagnaten
Lord Rothermere Sir Hildebrand Harmsworth, iſt
plötzlich in London geſtorben. Harmsworth war, ebenſo wie ſein
anderer Bruder, Lord Northcliffe, mit dem Journalismus eng
ver=
bunden.
Der Vorſitzende der außenpolitiſchen Senatskommiſſion, Borah,
hat im amerikaniſchen Senat erneut den Antrag auf
offizielle Anerkennung der Sowjetvegierung und
auf die Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland
ein=
gebracht.
ſtändigen in den politiſchen Streit gezogen wurde, wobei die
Franzoſen glauben, beſondere Vorteile für ſich herausſchlagen
zu können. Weltwirtſchaftliche Verſtändigung ſoll den
politi=
ſchen Intereſſen einer Gruppe geopfert werden. Statt endgültige
Liquidierung des Krieges, Drohung mit Verlängerung der
Be=
ſatzung. In dieſem Sinne ſind die nachſtehenden franzöſiſchen
Kommentare zu werten.
Der „Temps” findet es erſtaunlich, daß Dr. Schacht es
ge=
gen jede Vernunft und das offenkundigſte Intereſſe
Deutſch=
lands auf einen Abbruch der Sachwverſtändigenkonferenz
an=
kommen laſſe. Man müſſe ſich fragen, ob er hier eine
perſön=
liche Politik oder die Politik ſeiner Regierung betreibe. Sicher
ſei, daß der Abbruch der Pariſer Konferenz die Verſtändigungs=
und Annäherungspolitik, wie ſie Streſemann vertrete, ſchwer
gefährde. Um ſich ein Urteil zu bilden, müſſe man abwarten,
ob die Berliner Regierung ſich mit Schacht ſolidariſch erkläre,
der in dieſer Angelegenheit mehr als der Wortträger des
dent=
ſchen Nationalismus, erſcheine, oder durch welche Mittel die
Reichsregierung nunmehr ihren Willen bekunden werde, die
Reparationsregelung zu Ende zu führen, „trotz Schacht, trotz
des von dem Reichsbankpräſidenten begangenen ſchweren
Fehlers.”
Aehnlich wirft auch der „Paris Soir” die Frage auf, ob die
Haltung Schachts mit den Abſichten der deutſchen Regierung
übereinſtimme. Wenn Schacht beabſichtigt hätte, die Politik der
Wilhelmſtraße zu durchkreuzen, das Spiel der Nationaliſten
ge=
gen Streſemann zu treiben, mit einem Wort, alles zu zerſtören,
was bisher für die deuiſch=franzöſiſche Annäherung getan
wor=
den ſei, dann hätte er nicht anders handeln können.
Der „Intranſigeant” erklärt, Frankreich könne abwarten, bis
Deutſchland zum geſunden Menſchenverſtand zurückkehre. Es
könne ſich an die Dawesplanannuitäten und die Wacht am Rhein
halten. Selbſt wenn die Beſetzung um einige Jahre verlängert
würde, könne man ſich dazu nur beglückwünſchen, denn die
Be=
feſtigungsarbeiten in Oſtfrankreich ſeien noch nicht genügend
fortgeſchritten. Andererſeits brauche man ſich nicht zu wundern,
wenn die deutſche Regierung trotz der beweiſenen
Unnachgiebig=
keit neuerdings die Rheinlandräumung fordern werde.
Die „Liberté” ſieht in der deutſchen Unnachgiebigkeit, in den
Erklärungen des engliſchen Arbeiterführers Snowden, in dem
Zuſammenhang zwiſchen der deutſchen und der ruſſiſchen
Dele=
gation auf der Genfer Abrüſtungskonferenz eine geſchloſſene
Offenſive gegen Frankreich. Auf dem Wege zur endgültigen
Be=
friedung, zur endgültigen Liquidierung des Krieges und zur
Befriedung Europas ſei ein entſchiedener Rückſchritt feſtzuſtellen.
Am Himmel der Zukunft aber häuften ſich dunkle Wolken an,
von denen die beunruhigendſte ein drohendes Arbeiterkabinett
in England ſei.
Einfimnige Billigung des Berhalkens Dr. Schachls
in der Berliner Preſſe.
Die Berliner Abendblätter veröffentlichen ſpaltenlange
Be=
richte über die Pariſer Ereigniſſe und nehmen zu der
hart=
näckigen und unvernünftigen Haltung der alliierten Gläubiger
ausführlich Stellung. Das Verhalten Dr. Schachts
findet dabei allgemeine Billigung. Gleichzeitig
wird an der merkwürdigen Begründung für die Haltung der
Alliierten zum Teil in recht unmißverſtändlichen Worten Kritik
geübt.
Der „Lokalanzeiger” ſchreibt, es ſei wirklich nicht zu
erkennen, wie Dr. Schacht nach der durchaus zutreffenden
Schil=
derung der Gründe für unſere Unmöglichkeit, aus der deutſchen
Wirtſchaft heraus irgendwelche Tributleiſtungen" für die
ehe=
maligen Feindſtaaten aufzubringen, trotzdem dazu kommen ſollte,
für 37 Jahre eine Jahreszahlung von 1650 Millionen zuzuſagen.
Dafür fehle in weiten Kreiſen unſerer heimiſchen Wirtſchaft jedes
Verſtändnis. — Die „Deutſche Tageszeitung” ſpricht
von einer auch bei den amtlichen Stellen Frankreichs längſt
be=
obachteten Tendenz, durch verlogene Entſtellungen Deutſchland
mit einer neuen Schuldlüge zu behaften. — Die „Kreuz=
Zei=
tung” erklärt, die Eläubigermächte ſeien nicht gewillt geweſen,
über eine Löſungsmöglichkeit zu verhandeln, die der deutſchen
Leiſtungsfähigkeit entſprochen hätte. Trotz Vertagung auf
Mon=
tag ſei die Konferenx ſchow heute als geſcheitert anzuſehen.
Die „Börſenzeitung” führt die von Deutſchland bereits
dementierte Behauptung ad abſurdum, Schacht habe politiſche
Fragen aufgerollt. Heuchleriſcherweiſe bezeichnet die Pariſer
Morgenpreſſe die völlig unpolidſchen Hinweiſe Schachts über die
Notwendigkeit, die deutſche Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern, als
das entſcheidende Moment des Scheiterns der Unterausſchuß=
Konferenz. — Die „Deutſche Zeitung” weiſt darauf hin,
daß ſich das Reichskabinett jetzt klar darüber ſein müſſe, daß die
Haltung Schachts in Paris von links und rechts einmutige
Billi=
gung gefunden habe.
Unter der Ueberſchrift „Allgemeine Befriedigung über
Schachts und Vöglers Feſtigkeit” ſchreibt die „D. A. Z. ſelbſt
der Mann auf der Straße habe gefühlt, daß „Nein” geſagt
wer=
den mußte. Das deutſche Volk habe in den letzten Jahren ſoviel
an Selbſtvertrauen und Haltung wiedergewonnen, daß es gegen
ausländiſche Zumutungen in erfreulicher Weiſe empfindlich
ge=
worden ſei und kein Verſtändnis für ein Ducken und Kuſchen
um jeden Preis habe. Ueberall höre man Worte der
Erleich=
terung darüber, daß ſich die deutſche Abordnung dem alliierten
Diktat nicht gebeugt habe. Das Blatt beſchäftigt ſich weiter mit
den plumpen Fälſchungsverſuchen der Agentur Havas, ſpricht
von Pariſer Nichtswiſſern und erklärt, es ſei jetzt notwendig,
mit allem Ernſt zu fragen, ob Briand, der für die Agentur
Ha=
vas verandwortlich ſei, die Lügenmethoden dieſer halbamtlichen
franzöſiſchen Nachrichtenorganiſation billige. Deutſchland könne
der Welt, ſo ſchreibt der Pariſer Sonderberichterſtatter des
„Berliner Tageblatts”, wit reinem Gewiſſen
entgegen=
treten. Man werde ihm nicht vorwerfen können, daß eine
Schuld=
ſumme von 27 Milliarden, die es nach den bereits erfolgten
Zah=
lungen von über 30 Milliarden Goldmark anerkannte, kein „
An=
gebot”, ſondern eine „Herausforderung” ſei. Zehn Jahre hätten
zwar ausreichend ſein ſollen, um das Reparationsproblem mit
rein wirtſchaftlicher und politiſcher Vernunft zu regeln. Wie die
Dinge aber heute in der Welt lägen, mtüſſe wohl noch mehr Zeit
vergehen und noch mehr wirtſchaftliches Elend demonſtriert
wer=
den, ehe die Sünden des Verſgiller Vertrages von Schuldigen
und Unſchuldigen abgebüßt ſeien.
Die „Voſſiſche Zeitung” weiſt darauf hin, daß ſich im
Paris bald gezeigt habe, daß die Unabhängigkeit der
Sachver=
ſtändigen eine Fiktion geweſen ſei. Wenn es ſich um eine
end=
gültige Regelung handele, bzw. um die Entſcheidung darüber, in
welchem Maße eigentlich jedes Land den Krieg verloren habe,
dann ſei die Politik nicht auszuſchalten. — Der „Deutſche‟
zitiert die bekannte Aeußerung des Zentrumsführers Kaas, daß
ein ehrliches „Nein” beſſer ſei, als ein unehrliches „Ja‟. — Der
„Berliner Börſen=Courier” glaubt, daß das letzte
Wort in Paris noch nicht geſprochen worden ſei, und weiſt dabei
auf die große Kriſe bei den Verhandlungen in London im Jahre
1924 hin. — Der „Abend” beſchäftigt ſich mit der Schuldfrage.
Ausſage ſtehe gegen Ausſage. Havas behaupte, Schacht habe
höhere Leiſtungen von einer grundlegenden Aenderung des
Ver=
ſailler Vertrages abhängig gemacht, während von deutſcher Seite
erklärt, werde, daß derartige Forderungen in der geſtrigen
Sitzung niemals erhoben worden ſeien. „Wer ſagt hier die
Un=
wahrheit”, ſo fragt das Blatt. „Einſtweilen wollen wir Dr.
Schacht für politiſch zu intelligent halten, um an der
Richtig=
keit ſeines Dementis zu zweifeln.”
Rückkehr der deutſchen Indien=Erpedikion.
Die im Herbſt 1926 vom Staatlichen Forſchungsinſtitut für
Völkerkunde in Leirzig ausgeſandte „Erſte Deutſche Indien=
Expedition” hat im April 1929 mit der Rückkehr von Dr. Freiherr
von Eickſtedt — dem Leiter und geiſtigen Urheber dieſes erſten
größeren Verſuchs zur Erforſchung der alten ſüdaſiatiſchen Raſſen=
und Völkerſchichten — ihren Abſchluß gefunden. Die Expedition
hat, neben Ausgrabungsreſultaten, Familienforſchungen,
Blut=
unterſuchungen, Studien über das Ausſterben, das Sexualleben,
über Kulturbeſitz, Pſychologie und Schichtungen der Urvölker
ſowie ihre Zuſammenhänge mit den höheren Raſſengruppen auch
mehr als 2000 Sammlungsgegenſtände, an 12 000 wiſſenſchaftliche
Photographien und über 100 000 menſchliche Proportionsmaße
heimgebracht. Die an Frauen verſchiedener exotiſcher Völker
ge=
wonnenen anthropologiſchen Unterſuchungsergebniſſe übertreffen
um ein vielfaches das geſamte bisher vorliegende Material. Die
Expedition, die dem verſtorbenen Völkerforſcher Prof. Karl Weule
ihre Verwirklichung verdankt, iſt nicht nur das erſte mehrjährige
von deutſcher Seite nach Indien geſandte Forſchungsunternehmen,
ſondern auch überhaupt die erſte größere Expedition mit
vorwie=
gend der Menſchenkunde dienenden Aufgaben. Die indiſche
Re=
gierung zeigte großes Entgegenkommen und tatkräftiges Intereſſe.
Angeſichts des reichen Materials, das die Expedition als Beweis
und Stütze für zahlreiche neue Feſtſtellungen und Entdeckungen
gewann, darf ſie als eine der erfolgreichſten wiſſenſchaftlichen
Unter=
nehmungen Deutſchlands in der Nachkriegszeit angeſehen werden.
Es gelang der Expedition, die Analyſe der bisher nur ſehr
flüchtig bekannten indiſchen Urbewohner, innerhalb denen zwei
verſchiedene Raſſen — die älteſten der alten Welt — feſtgeſtellt
wur=
den (Süd=Weddoide und Nord=Weddoide), und die Entwirrung
des unter zahlreichen Fremdeinflüſſen ſtehenden
Raſſengemen=
ges der indiſchen Kulturvölker. Das Unterſuchungsgebiet umfaßte
neben den ausgedehnten Dſchungelgebirgen von Süd= und
Zen=
tralindien auch Ceylon und die Ebenen des Nordens. Bedeutſam
iſt, daß die altindiſchen Urbewohner, wenn auch in verſchiedenem
Maß, aber nie ganz fehlend, von mongoliden Elementen durchſetzt
ſind, daß Mongolen einſt Herren in Indien waren und erſt das
Eindringen der vor=ariſchen mediterranoiden Indiden Indien dem
Weſten rettete und den Strom der gelben Raſſe endgültig nach
Südoſten lenkte. Der weitere Verfolg dieſer mongoliſchen
Ele=
mente führte bis in die Hochgebirge an der birmaniſch=chineſiſchen
Grenze, ſvo nunmehr die urmongoliſche Raſſe der einſt in Indien
herrſchenden Monkhmerier aufgefunden und dem Raſſentum der
Shan, die nach den Monkhmeriern und vor den Chineſen Herren
Südoſtaſiens waren, gegenübergeſtellt werden konnte. Als
Ver=
gleichsmaterial für die beiden in Südindien feſtgeſtellten
dunkel=
farbigen Raſſenelemente (die Süd=Weddoiden und Melaniden),
wurde auch die dunkelfarbige, heute noch gefährliche
Zwergbevöl=
kerung der Andamanen=Inſeln unterſucht, wobei zum erſten Male
europäiſche Gelehrte das entlegene, fremdenfeindliche Klein=
Andaman berraten. Hier bei den Negritos, wie unter den Weddas
von Oſt=Ceylon und zahlreichen anderen primitiven Stämmen,
haben der Forſcher und ſeine Gattin unter den Eingeborenen und
in deren Hütten gelebt. Auch während der Monſunregen und
der heißen Zeiten wurden die Arbeiten in jedem Jahr ohne
Un=
terbrechung fortgeſetzt.
Die letzte (ſechſte) Teilexpedition galt den Primitivvölkern
von Zentralindien und den benachbarten Gebieten. In
ſieben=
monatiger Arbeit im Dſchungel und wiederholt in Gegenden, wo
bisher noch keine Europäer waren, wurden die altdravidiſchen
Stämme der Maria=Cond, Oraon und Khond ſowie die
monkh=
ineriſchen Völker der Ho und Juang nebſt ihren Verwandten
unterſucht. Nicht ſelten waren tagelange Elefantenritte nach
un=
gewiſſem Ziel und unter ſtrömendem Monſunregen nötig, ohne
daß danach in ſpäter Nacht mehr als eine Unterkunft in primitiven
Eingeborenenhütten und etwas Curry und Reis zu erwarten
waren. In räumlicher Beziehung iſt dieſe letzte Expedition die
umfangreichſte, ſo wurde z. B. das große Oriſſa in ſeinen
ent=
legenſten Waldgebieten dreimal durchquert und auch ſo entfernte
Stämme wie die Bhil in Rajputana und die Chenchu in Madras
zum Vergleich herangezogen. Etwa 4000 Photographien, mehrere
ethnographiſche Sammlungen, 1200 gemeſſene Individuen —
wovon die Hälfte Frauen ſind — und ein umfangreiches
Beobach=
tungsmaterial ſtellen die reichen wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe dar,
die unter beträchtlichen Schwierigkeiten, zu denen auch neun
Fieberanfälle des Forſchers gehören, gewonnen wurden. Ueber
Jrag und Anatolien iſt Freiherr von Eickſtedt jetzt nach
jahre=
langer Arbeit in den ſüdaſiatiſchen Urwäldern nach Deutſchland
zurückgekehrt, um das große Material einer Aufarbeitung zu
unterziehen und ſeine Lehrtätigkeit an der Univerſität Breslau
aufzunehmen.
(Ausſtellung im Kunſtverein von Koburg im April 1929.)
Das Koburger Landestheater ſtellt im Einvernehmen mit
dem Kunſtverein in deſſen Ausſtellungsräumen moderne
Szenenentwürfe aus. Für den älteren Naturalismus ſind
Beiſpiele minutiös ausgeführter Modelle von Brückner zu ſehen.
Demgegenüber ringt ſich heute an allen maßgebenden Bühnen
ſicht=
lich das Beſtreben durch, die verwirrende Fülle unruhvoller
Ein=
zelheiten durch ein architektoniſch ſtreng
geglieder=
tes Bild zu erſetzen, das beſtimmt iſt, große monumentale
Ein=
drücke zu vermitteln. Hier winken der Individualität der
ein=
zelnen Bühnenbildner dankbare Aufgaben, wenn ſie dem geiſtigen
Gehalt eines Stückes jeweils den entſprechenden Rahmen
ver=
leihen. Dieſer gemeinſame Zug kommt in einzelnen markanten
Beiſpielen zum überzeugenden Ausdruck. Vor allem bei
Dühl=
berg (Berlin). Seine Entwürfe zu „Don Giovanni” verraten
den muſikaliſch=architektoniſchen Geſtalter in dem farbig überaus
fein empfundenen Bühnenabſchluß wie in den ausgezeichneten
Koſtümſtudien. Ebenbürtig zur Seite ſteht ihm Mahnke=
Dresden mit einer beſonders großen Zahl von Entwürfen.
Be=
ſonders wuchtig iſt ſein Aufbau zu den „Nibelungen” von Hebbel.
In die gleiche Reihe gehören der gedankenreiche Blanke
Düſſel=
dorf) wie der ſchlichte Wildermann=Dresden, deſſen
Zeich=
nungen zum Nibelungenring großlinige Ruhe ausſtrahlen. Mit
ausgezeichneten Photographien von Bühnenbildern zu zahlreichen
Dramen und Opern iſt Schenck von Trapp=Darmſtadt
ver=
treten. Staunenswert ſeine bewegliche Vielſeitigkeit wie ſeine
überlegene Kunſt mit ſparſamen Mitteln und klarer
Gruppie=
rung große Wirkungen zu erzielen. Beſonders hervorzuheben ſind
ſeine Entwürfe zu Iphigenie, Prometheus, Traumſpiel, die
Ge=
zeichneten. Auch ſeine geſchickte Aufteilung des Raumes wie die
eindrucksvolle Beleuchtung kommt in den Bühnenbildern von
Don Giovanni, Renard, Hin und Zurück, Fatme zur Geltung.
Etwas ſchematiſch erſcheinen die Entwürfe zu Lohengrin.
Neben dieſen anerkannten Künſtlern kann ſich der Koburger
Möſchke mit den auch farbig gut zuſammengeſtimmten
Ent=
würſen zu Hebbels Nibelungen und zu Vaſentaſena in allen
Ehren behaupten.
Vor allem auf farbige Wirkungen geht Alberti=
Düſſel=
dorf aus. Mit leider nur drei Blättern zu „Schneewittchen” iſt
Praetorius=Krefeld vertreten. Die Märchenftimmung hat
er mit wenigen kräftigen Strichen ganz ausgezeichnet getroffen.
Prächtige Skizzen zum Hamlet und zu Manken Vendt ſtammen
von Poelzig=Berlin, flotte Masken von Heckroth=Eſſen.
Starken Eindruck hinterlaſſen endlich die Entwürfe von
Schlemmer=Deſſau zu König Hunger. Die Bauhausbühne
ſelbſt erſcheint zu verſtandesmäßig gewollt.
Dr. F. B.
Von Deusſichlands Zohen Schnlen.
Jena: Der Profeſſor Dr. jur. Hans Albrecht Fiſcher hat den an
ihn ergangenen Ruf an die Univerſität Breslau als Nachfolger des
Prof. E. Bruck angenommen.
Nummer 109
Seite 3
ſtimmung.
* Berlin, 19. April. (Priv.=Tel.)
Aus allen Teilen des Reiches laufen ununterbrochen
Nach=
eichten über ſteigende Kampfſtimmung unter den
Eiſenbahnern ein. Ueberall fanden Verſammlungen
ſtatt, in denen immer wieder zum Ausdruck gebracht wird, daß
man zum letzten Mittel, zum Streik, greifen müſſe. Von
kom=
muniſtiſcher Seite wird natürlich die Lohnbewegung der
Eiſen=
bahner benutzt, um im Trüben zu fiſchen. Bisher iſt es aber
den Spitzenverbänden gelungen, ihre Gefolgſchaft
zuſammen=
zuhalten, ſo daß man ſich der Hoffnung hingeben darf, daß es
nicht zu Streiks oder zu anderen unliebſamen Erſcheinungen
vor Ausſchöpfung aller Verſtändigungsmöglichkeiten kommt. Wie
allerdings die Eifenbahner zufriedengeſtellt werden ſollen, iſt
immer noch das Geheimnis des Tages. Die Reichsbahn hat
kein Geld, wird auch ſchwerlich Kredite für Lohnzwecke
auf=
treiben können. Eine leiſe Hoffnung, zu einem guten Ende zu
ſommen, beſtand allerdings nach darin, daß man an ein
poſi=
tives Ergebnis der Pariſer Repaartionsverhandlungen glaubte.
Wie die Dinge augenblicklich liegen, wird wohl hier zunächſt
alles beim Alten bleiben, alſo die Reichsbahn ihre Laſten in
der bisherigen Höhe weitertragen müſſen, ſo daß hier Beträge
für Lohnzulagen nicht frei werden.
Hilfergings Kampf um ſeinen Kredik zum April=
* Berlin, 19. April. (Priv.=Tel.)
Es iſt Herrn Hilferding noch immer nicht gelungen, den
Kredit, den er braucht, um über den April=Ultimo
hinwegzu=
kommen, von den Großbanken zu erhalten. Am Donnerstag hieß
es zwar, die Verhandlungen ſeien abgeſchloſſen. Das wurde
aber nachträglich wieder dementiert; jetzt heißt es wieder, ſie
ſeien nach dem Pariſer Muſter als ausſichtslos abgebrochen.
Auch das wird kaum richtig ſein. Die Banken wollen ſich nur
nicht dazu hergeben, dauernd dem Reichsfinanzminiſter aus
ſelbſtgeſchaffenen Verlegenheiten zu helfen, um ſo weniger, als
das Reich diesmal noch 50 Millionen mehr haben will. Sie
ver=
langen Unterlagen, ehe ſie ſich bereit erklären, von neuem
einzu=
ſpringen. Das Reichsfinanzminiſterium und ſein Leiter ſpielen
keine glückliche Rolle, wenn ſie den Banken immer von neuem
Zugeſtändniſſe machen müſſen, nur weil ſie es an der
notwen=
digen Vorſorge und Ueberſicht haben fehlen laſſen und es
ſo=
weit gebracht haben, daß das Deutſche Reich bei den Berliner
Großbanken in die Rolle eines läſtigen Bittſtellers hineingerät.
Die Hilfsakkion für das beſehke Gebief.
Mainz, 19. April.
Neuerdings iſt in der Preſſe eine Mitteilung erſchienen, daß
die Reichstagsfraktionen im Einverſtändnis mit der
Reichsregie=
rung zu der geplanten Hilfsaktion für das beſetzte Gebiet 15
Millionen bereiiſtellen würden. Unter Bezugnahme auf dieſe
Mitteilung hat der Verband der Stadt= und Landkreiſe des
be=
ſetzten Gebiets (Städte=Vereinigung der beſetzten Rheingebiete
Sitz Mainz) in einem Schreiben an die Reichsregierung, die
zu=
ſtändigen Reichstagsausſchüſſe und Reichstagsfraktionen darauf
hingewieſen, daß die genannte Summe für eine wirklich
groß=
zügige Hilfsaktion völlig unzulänglich ſei. Die veröffentlichten
Denkſchriften der im beſetzten Gebiete vertretenen Länder hätten
gezeigt, daß die durch Grenzveränderungen und Beſetzung
her=
vorgerufenen Notſtände ſo groß ſeien, daß hier mit kleinen
Mit=
teln nicht geholſen weiden könne. Der Verband bittet unter
Bezugnahme auf die früher von ihm gemeinſam mit dem
Wirt=
ſchaftsausſchuß und dem Gewerkſchaftsausſhuß für die
beſetz=
ten Gebiete unternommenen Schritte dringend, daß für die
ge=
plante Hilfsaktion Mittel in wirklich ausreichendem Maße zur
Verfügung geſtellt werden, damit dem ſchwer betroffenen
beſetz=
ten Gebiet und ſeiner B=völkerung endlich die lang erwartste
ausgiebige Hilfe zuteil werde.
Feinde im eigenen Land.
Die Deutſche Friedensgeſellſchaft, in der ſich die
Amok=
läufer eines einſeitigen Pazifismus auf Koſten Deutſch ands ein
Stelldichein geben, haben wieder einmal das Bedürfnis, von
ſich reden zu machen. Ihr Vorſitzender, der frühere General von
Schönaich, hat an den Reichskanzler einen offenen Brief
ge=
richtet, worin er ſich ganz die Argumente der Engländer und
Franzoſen über die Abrüſtung zu eigen macht. Er behauptet,
Eamstag, den 20. April 1929
daß Deutſchland in Europa in bezug auf die Induſtrien, die
im militäriſchen Sinne umſtellbar ſind, an erſter Stelle ſtehe
und deshalb den eindeutigen Beweis erbringen müſſe, daß ein
Mißbrauch dieſer Induſtrien zu Kriegszwecken in Zukunft
aus=
geſchloſſen iſt. Deutſchland ſolle daher durch Vorangehen in der
radikalen Abrüſtung auch der ihm durch den Verſailler Vertrag
noch belaſſenen Waffen das Kernſtück des neuen politiſch und
wirtſchaftlich befriedeten Europa werden. — Eine unerhörte
Zumutung, von der wir allerdings hoffen, daß der
Reichskanz=
er Hermann Müller ſie entſprechend beantworten wird. Er
läuft damit allerdings Gefahr, die Widerſtände, die auf dem
inken Flügel der Sozialdemokratiſchen Partei gegen ihn ſchon
beſtehen, zu vermehren, aber ſchließlich kann der Reichskanzler
ſich nicht gefallen laſſen, daß eine Friedensgeſellſchaft, die ſich
„deutſche” nennt, mit Beſchuldigungen auftritt, wie ſie in dieſer
Form kaum von der franzöſiſchen Hetzpreſſe — jedenfalls in den
letzten Jahren nicht mehr — erhoben worden ſind.
Die ruſſiſchen Borſchläge aus der Diskufſion aus
geſchallei. — Das Proporkionalſsſtem und die Koeffi
Zienienberechnung der Abrüſſtung abgelehnk.
* Genf, 19. April. (Priv.=Tel.)
De Abrüſtungsvorkommiſſion hat nach 48ſtündiger
ange=
ſtrengter Verhanſlung endlich die vielumſtrittene Formel
gefun=
den, mit deren Hilfe die ruſſiſchen Vorſchläge aus
der Diskuſſion ausgeſchaltet werden konnten, ohne
daß es zu einem Bruch mit der ruſſiſchen Delegation kam. In
dieſer Formel bezeichnet das Büro als Aufgabe der Kommiſſion
nicht etwa eine Herabſetzung der Rüſtungen
durch=
zuführen, ſondern lediglich einen Plan für die
Her=
abſetzung auszuarbeiten. Die Rüſtungsverminderung müſſe
mit dem Anſpruch auf nationale Sicherheit und den
Verpflich=
tungen zur Durchſührung einer internationalen Sanktion
ver=
einbar ſein. Darin hält ſich der Beſchluß ſehr eng an den Text
des Artikels 8 des Völkerbundspaktes. Er entfernt ſich aber
weſentlich von der bisherigen Terminologie der
Abrüſtungsvor=
kommiſſion, die als ihre Aufgabe immer nur Stabiliſierung und
Limitierung der Rüſtungen betrachtet hat, indem er ausſpricht,
erſt die Konferenz habe eine tatſächliche und ſubſüantielle
Herab=
ſetzung der Rüſtungen vorzunehmen, ſoweit dies möglich ſei.
Das Proportionalſyſtem und die
Koeffizien=
tenberechnung der Abrüſtung werde abgelehnt
mit der Begründung, daß erſt die Konferenz das Verhältnis der
Rüſtungen beſtimen lönne. Trotzdem ſei es möglich, daß ſie
derartigen objektiven Kriterien dabei Rechnung trage.
Zum Schluß wird beſchloſſen, daß die Kommiſſion in der
Prüfung des Konventionsentwurfes von 1927 fortfahre, daß aber
der ruſſiſche Vorſchlag dem Bericht an die endgültige Konferenz
als Anhang beigefügt werden ſoll. Das bedeutet, daß die
ruſſi=
ſchen Vorſchläge und auch andere, die vielleicht noch eingereicht
werden, bei den ſpäteren Verhandlungen vor der endgültigen
Konferenz wieder vorgebracht werden können und die Konferenz
nicht etia an den ihr vorliegenden Einheitstext der Konvention
gebunden iſt.
Das Zuſtandekommen dieſer Faſſung hat ungeheuere
Schwie=
rigkeiten bereitet. Die Militärſtaaten haben ihren
hart=
näckigen Widerſtand gegen die geringen Ab eichungen
von der bisher angewandten Dialektik nur mit Rückſicht auf die
zunehmende Bewegung in der öffentlichen Meinung etwas
ge=
nildert. In der Diskuſſion brachte
ein, ſprach ſich jedoch zu dem übrigen Inhalt des Beſchluſſes
zuſtimmend aus. — Litwinow verlangte mehrfach, daß man
die ruſſiſchen Prinzipien ſofort diskutiere, und auch die chineſiſche
Delegation verwahrte ſich dagegen, daß die Kommiſſion die
Auf=
faſſung des Büros einfach hinnehme, ohne vorher die ruſſiſchen
Prinzipien zu beraten. Präſident Loudon gingjedoch
über dieſe Einwände hinweg, indem er den
Be=
ſchluß für angenommen erklärte. Litwinow behielt
ſich vor, über die Haltung der ruſſiſchen Delegation zu den
küaf=
tigen Arbeiten der Kommiſſion noch eine Erklärung abzugeben.
Die Kommiſſion trat ſodann in die
Die Frage der Errichkung eines Reichsehrenmals
Berlin, 19. April.
Der Reichstag hat bekanntlich am 15. Dezember 1928 eine
Entſchließung angenommen und darin die Reichsregierung
er=
ſucht, von der Beratung und Beſchlußfaſſung über die Platzwahl
des Reichsehrenmals ſolange abzuſehen, bis der deutſche Boden
von fremdländiſcher Beſetzung reſtlos befreit iſt. Angeſichts dieſer
Entſchließung hat der Reichsminiſter des Innern den beteiligten
Verbänden auf Anfrage mitgeteilt, daß er der Frage der
Errich=
tung eines Reichsehrenmals bis auf weiteres keinen Fortgang zu
geben beabſichtige.
Beralung des deutſchen Borſchlages für die
Offen=
legung der Rüſtungen
ein. Der Vorſchlag ſieht 14 Tabellen für alle Waffengattungen
und Materialbeſtände der Land=, See= und Luftſtreitkräfte ſowie
für die induſtriellen Rüſtungen vor. Graf Bernſtorff begründete
den Vorſchlag mit dem Hinweis, daß er ſich aus der bisherigen
Entwicklung des Veröffentlichungsgedankens hiſtoriſch ergebe
und betonte, daß es unmöglich ſei, ſich über den Rüſtungsſtand
auf der Grundlage der Arbeiten der Kommiſſion ein llares Bild
zu machen, ſolange nicht alle Staaten in vollſter Offenheit
Aus=
kunft über ihre Rüſtungen gäben.
Der engliſche Vertreter Lord Cuſhendun, der
zum erſtenmal auf dieſer Tagung das Wort ergriff, ſprach ſich
zu den deutſchen Vorſchlägen, im Grunde
zu=
ſtimmend aus. Er betonte, daß man jetzt nach fünf Tage
langer Diskuſſion endlich zu den eigentlichen Arbeiten komme,
und er hoffe, daß nunmehr die Periode der Reden vorbei ſei.
Man dürfe nicht vergeſſen, daß infolge des Waſhingtoner
Ab=
kommens für die Abrüſtung tatſächlich ſchon manches geſchehen
ſei. Es werde ſich jetzt darum handeln, Klarheit über den
Rü=
ſtungsſtand der Land= und Luftſtreitkräfte zu ſchaffen.
Das Schickſal der deutſchen Vorſchläge.
In der Diskuſſion über die deutſchen Vorſchläge zur
Offen=
legung der Rüſtungen macht ſich das Beſtreben bemerkbar,
die Vorſchläge als eine Ergänzung des
Konven=
tionsentwurfes zu behandeln und ſie entſprechend
erſt zu beraten, wenn die übrigen Kapitel des
Entwurfes fertiggeſtellt ſind, während Graf
Bernſtorff dafür eintrat, die deutſchen
Vor=
ſchläge zur Aufſtellungeines
Veröffentlichungs=
ſyſtems für den gegenwärtigen Rüſtungsſtand
zubenutzen, welchen die Kommiſſion als Ausgangspunkt und
Grundlage für die Ausarbeitung der Beſchränkungsbeſtimmungen
annehmen könne. Sato=Japan betonte, man könne ſich über die
Veröffentlichungen erſt einigen, wenn man ſich über die Stärke
der Landarmeen und Materialbeſtände verſtändigt habe. Lord
Cuſhendun=England erklärte, daß England in ſeiner Land= und
Seebewaffnung ſo weit hinter den übrigen Ländern zurückbleibe,
daß er es den anderen Mächten überlaſſen wolle, in dieſer Frage
eine Löſung zu ſuchen. England werde nicht auf ſeiner Auffaſſung
beharren, ſondern ſich jedem Schema anſchließen, das die anderen
für gut befinden würden.
Die Kommiſſion ſetzt ihre Diskuſſion am Samstag vormittag
um 10 Uhr fort.
* Die Sitzungen der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz
werden, wie uns unſer A=Korreſpondent aus Paris ſchreibt, dort
mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt. In den politiſchen Kreiſen
läßt man durchblicken, daß das Ergebnis der
Abrüſtungskon=
ferenz die Stimmung in England am Vorabend der britiſchen
Wahlen möglicherweiſe beeinfluſſen könnte. Der Präſident der
Kommiſſion, Loudon, wird ziemlich heftig kritiſiert; es wird ihm
Ungeſchicktheit, Taktloſigkeit und Mangel an Energie
vorgewor=
fen. In der Tat entſtand in der Kommiſſion eine für England
und Frankreich äußerſt heikle Lage — heikel vor allem in
An=
betracht der engliſchen Wahlen —, als nämlich die Kommiſſion
gezwungen war, um den ruſſiſchen Vorſchlag abzulehnen, gegeg
das Prinzip der Reduktion der Rüſtungen zu votieren. Je
ſchär=
fer die Debatten werden, deſto erſchreckender erſcheint die
Aus=
ſichtsloſigkeit der ganzen Materie. Bei den Mächten, die als
„Sieger” aus dem Weltkriege hervorgingen, ſcheint in der
Ab=
rüſtungsfrage nicht das geringſte Wohlwollen zu beſtehen. . . .
(Jahresſchau deutſcher Arbeit, Dresden 1929.)
Die Ausſtellung verfolgt den Zweck, den Reiſeverkehr in und
nach Deutſchland zu fördern, indem ſie Deutſchlands Reichtum
an landſchaftlichen Schönheiten und Sehenswürdigkeiten zeigt,
Sie will des Deutſchen Heimatliebe ſtärken und den Ausländer
zum Freunde der ſchönen deutſchen Heimat machen. Die
Aus=
ſtellung macht auf eindrucksvolle Weiſe mit den guten
Einrich=
rungen der modernen Reiſe bekannt und will die Luſt am
Wan=
dern wecken. Der induſtrielle Teil der Ausſtellung gibt einen
Ueberblick über praktiſche und ſachgemäße Reiſe= und
Wander=
ausrüſtung.
Die Ausſtellung gliedert ſich in drei Gruppen: 1. Die
beutſche Heimat. Hier kommen die Länder und
Landſchaf=
ten mit ihren Reiſezielen und Reiſewegen zur Darſtellung; ihre
Schönheiten, Sehenswürdigkeiten, Bäder und Kurorte werden
durch Szenerien, Panoramen, beweglichen Dioramen,
Rundhori=
zonte u. a. m. überzeugend zum Ausdruck gebracht. 2. Die
Reiſe. Sinn und Zweck, Kultur, Technik des Reiſens. —
Reiſe=
wege zu Land, zu Waſſer und in der Luft. 3. Die
Wande=
rung. Geſchichtliche Merkmale. — Die Wirkung des Wanderns
auf Geiſt, Seele und Körper. — Technik des Wanderns. — Die
Organiſationen zur Hebung der Wanderbewegung.
Die Eröffnung der Ausſtellung am 15. Mai wird in einem
großen Feſtſpiel mit Trachtengruppen und Wanderleuten,
rund 200 an der Zahl, dem innerſten Sinn der Ausſtellung
hul=
digen. Dieſes Feſtſpiel, das am Abend des Eröffnungstages
ohne beſonderes Eintrittsgeld für die Oeffentlichkeit wiederholt
wird, iſt ein „Aufruf” für die deutſche Heimat. Wer auf
der letzten Leipziger Meſſe die intenſive Propaganda des
Aus=
landes für Werbung des Fremdenverkehrs betrachtet hat, dem
muß ſich der Gedanke aufgedrängt haben, daß es für
Deutſch=
lands Wirtſchaft von weittragender Bedeutung iſt, die
Schön=
heiten und Sehenswürdigkeiten unſeres Vaterlandes, mehr als
es bisher geſchehen, zu betonen, damit der Deutſche und der
Fremde ſie aufſuchen müſſen. Die Werbung des
Fremdenver=
kehrs wird heutigen Tages von vielen Staaten zur Sanierung ihrer
Finanzen mit beſonderen Mitteln betrieben, wirft er doch für
Bahn, Schiffahrt, Autos, Hotels, Gaſtwirtſchaften und für
Ge=
ſchäfte aller Art bedeutende Summen ab. Deutſchland darf in
dieſem Wettbewerb nicht zurückſtehen. Das hat die Jahresſchau
1929 ſich zum Ziel geſetzt.
Zweiundzwanzig Länder und Landſchaftsgruppen beteiligen
ſich an der Ausſtellung und zeigen in einer beſonderen, allein
14000 Quadratmeter Hallenraum umfaſſenden Gruppe
„Deutſche Heimat” alles, was ſie an Sehenswertem zu
bieten haben. Hier eröffnet dieſe Ausſtellung ganz neue Wege
und gibt großzügige Anregung für die Fremdenverkehrswerbung.
Die Reichshauptſtadt und ihre Umgebung, Bayern, die Pfalz,
Württemberg, Baden, Heſſen, das Rheinland, Weſtfalen,
Nieder=
ſachſen, das Weſerland, Thüringen, Mitteldeutſchland und
Magdeburg, Sachſen, Schleſien, Brandenburg, die Oſtmark,
Meck=
lenburg, Oſt= und Weſtpreußen, das deutſche Danzig, Hamburg,
Lübeck, Schleswig=Holſtein, Bremen und das Unterweſergebiet
ſind vertreten. Mit dieſem mächtigen Bild ſoll das Wort von der
„Deutſchlandreiſe” erſtehen.
Die Induſtrie und das Gewerbe haben in
Erkennt=
nis der wirtſchaftlichen Tragweite dieſer Ausſtellung ſich einen
beſonderen Teil geſichert. Ausrüſtungen für die Reiſe und die
Wanderung, Apparate und Geräte aller Art nach neueſter
Her=
ſtellung ſind angemeldet. Kein Fremder kommt nach Deutſchland
ohne zu kaufen, kein Deutſcher reiſt ohne ſich auszuſtatten. Alſo
gibt dieſe Jahresſchau auch in unmittelbarer geſchäftlicher
Hin=
ſicht gewünſchte und erhoffte Möglichkeiten. Was der Wanderer
braucht, was der Reiſende ſucht, findet er in dieſer Jahresſchau
von 1929.
Veranſtaltungen, „Heimattage” genannt, werden von
den Landsmannſchaften gebracht, um mit dem Leben und
Trei=
ben, den Sitten und Gebräuchen der deutſchen Länder bekannt
zu machen. Täglich Nachmittags= und Abend=Konzerte, Garten=,
Kinder= und Abendfeſte, Feuerwerk, Feſtbeleuchtung. Zahlreiche
ſportliche Veranſtaltungen, Vorträge, Kongreſſe, Führungen,
Filmvorführungen uſw. Großer Vergnügungspark mit neuen
Unternehmungen — Ausſichtsturm mit Fahrſtuhl uſw.
Sonder=
züge aus allen Gegenden Deutſchlands. Hiermit ſind große
Sport=
kämpfe, wie die deutſche Meiſterſchaft im Fußball,
die im Stadion neben der Ausſtellung ausgefochten wird,
ver=
bunden, ferner eine Sternfahrt des Allgemeinen Deutſchen
Auto=
mobilklubs, zu der man rund 10 000 Fahrzeuge aus allen
Gegen=
den Deutſchlands in Dresden erwartet.
* Hongken=Abend.
Otto Drumm und Guſtav Beck gaben geſtern abend im
Klei=
nen Haus einen Sonaten=Abend, der reichen Beifall fand und
beſſeren Beſuch verdient hätte. Nachdem R. Schumanns D=Moll
Opus 121 den Kontakt zwiſchen Spielern und Hörern hergeſtellt
hatte, zeigte die folgende Klavier=Violinſonate von J. Pizetti die
beiden als überlegene Virtuoſen; ſolche erfordert das
anſpruchs=
volle, in allen 3 Sätzen reizvolle und namentlich klanglich anſpre=
chende Werk, deſſen 1. Satz uns geſtern den beſten Eindruck zu
hinterlaſſen ſchien. Die Leidenſchaft, die ihn erfüllt, und dazu der
ſchwermütige Gegenſatz des 2. Themas macht ihn intereſſant. Das
Molto largo iſt dann wieder ein Stück voll ſüßer und leicht ins
Ohr gehender Kantilene und fröhlich=burlesk, fein=komiſch ſchließt
das Vivo e fresco das gelungene Werk, das Beck ſchon vor
eini=
gen Jahren mit dem jungen Weyns zur Erſtaufführung brachte
und das unſerer Meinung nach wert war, nunmehr zum 2. Male
gehört zu werden. Die Wiedergabe und das Zuſammenſpiel war
ganz vorzüglich, und ebenſo gut gelang Opus 108 von Brahms,
ein wundervoll unbeſchwertes Stück Romantik, für deſſen
Wieder=
gabe dem in erfreulicher pianiſtiſcher Abklärung ſich befindenden
Guſtav Beck und ſeinem auf gewohnter Höhe ſtehenden Partner
O.
Otto Drumm reichſter Beifall geſpendet wurde.
Erika=Gläßner=Gaſtſpiel.
In Arthur Landsbergers dreiaktigem Schwank „Mein Mann
fliegt in Paris” verabſchiedete ſich Erika Gläßner mit ihrem
aus=
gezeichneten Enſemble nach kurzem Gaſtſpiel vom Darmſtädter
Publikum. Der letzte Abend ſah Gäſte im Zuſchauerraum, die
nicht immer hier zu finden ſind. Erika Gläßners Kunſt, vor allem
ihr derb=liebenswürdiger, echt Berliner Humor hat ihr viele
Freunde in Darmſtadt gewonnen. Der Schwank ſelbſt iſt eine
recht gute Arbeit Arthur Landsbergers, der Autor dreht hier den
Spieß ausnahmsweiſe einmal um, d. h. er läßt allerhand
Schlim=
mes vermuten im Lauf der Handlung, an deren Schluß aber
kommt eine hochanſtändige Sache heraus: Eine Schauſpielerin, die
weder einen Mann noch einen Freund hat und in moraliſcher
Hinſicht ſo einwandfrei iſt, daß der Herr „Baron” ſie unbedenklich
ehelichen kann. Der Schwank iſt ſehr flott, unterhaltend
geſchrie=
ben, wenn auch der typiſche Berliner Humor im Vordergrund
ſteht, bleibt das Stück doch überall wirkſam.
Erika Gläßner bewies auch in der Rolle dieſer
Schau=
ſpielerin das große Niveau einer routinierten Darſtellungskunſt.
Ihre Spiellaune, ihr Temperament nahm auch die übrigen
Mit=
glieder des Enſembles — durchweg Schauſpielkräfte von beſtem
Niveau — mit, ſo daß eine Vorſtellung von abgerundeter
Ge=
ſchloſſenheit und luſtiger Spielfreudigkeit herauskam. Hermann
Böttcher als Ado von Bergen gab eine in ihrer Zurückhaltung
ſehr gute ſchauſpieleriſche Leiſtung, auch Ernſt Pröckl war als
Georg Lehmann ſehr gut, ebenſo Hanſi Grandpré, Bertha
Monnard und die bildhübſche Mea Hauſer. Die Beſucher
amüſierten ſich trefflich und waren dankbar beifallsfreudig. *
Seite 4
Samstag, den 20. April 1929
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Samstag, den 20. Aprll 1929
Seſte 5
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Darmſtadt, 20. April.
Geheimer Schulrat Dr. Eduard Okko †
Für ſeine Freunde und Bekannten plötzlich und unerwartet iſt am
14. April der Geheime Sahulrat Dr. Eduard Otto 67jährig
geſtor=
ben. Die unter großer Beteiligung erfolgte Beiſetzung fand Mittwoch
nachmittag ſtatt, bei der Staotpfarrer Kleberger im Anſchluß an
Jeh. 9, 4 ein Charakterbil des Verewigten entwarf, die Studienanſtalt
(Viktoriaſchule) in Darmſtadt, die Studienanſtalt in Offenbach, die
Stadt Butzbach, der Evangeliſche Bund ſowie die Landsmannſchaft
Darmſtadtia, deren Mitbegründer Otto war, Kränze niederlegen ließen.
Am gleichen Tage verauſtaltete die Viktoriaſhule in Gegenwart der
näckſten Angehörigen eine ſchlichtee, ſtimmungsſtarke Gedächtnisfeier,
in der ſein Amtsuachfolger, Oberſtudiendirektor Dreſcher, in
ſei=
ner, auf langjähriger, engſte= Arbeitsgemeinſchaft begründeten
Würdi=
gung der P=rſönlichkeit des Verſtorbenen gereiht wurde. Beide Feiern
bewvieſen, welche Wertſ:hätzung Otto in breiteſter Oeffentlichkeit genoſſen
Zut und wie ſehr man ſeinen Heiugang betrauert. Es mag daher auch
hier ein kurzes Lebensbild Ottos gezeichnet ſein.
Von Geburt Oberheſſe, Sohn einer Lehrersfamilie, beſuchte er nach
der Volksſchule und nachdem ſein Vater nach Darmſtadt verſetzt worden
war, das Alte Gymnaſium. Otto hat als junger Menſch ſchon
gefühls=
mäßig erkannt, daß das humaniſtiſche Gyunaſium nicht der Griechen
und Römer, der Vergangenheit wegen, ſondern der Gegenwart, der
Deutſchen wegen da ſein ſoll. Er hat deshalb auch nicht, obwohl ihn
ſein verehrter Direktor Dr. Weidner dazu beſtimmen wollte, klaſſiſche
Philologie als Studium geſvählt, ſondern ſeine Kenntniſſe der Antike
zur vertieften Erfaſſung ſeiner Studiengebiete, der Geſchichte und der
deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Sprackwiſſenſchaft, benutzt. In
Cießen und Berlin haben Momſen, Seerer, Schmoller, W. Oncken,
Heinrich von Treitſchke und Paulſen, die führenden Gelehrten in der
Blütezeit des neu erſtandenen Reiches, ſtark auf ihn geſirkt und in ihm
vor allem die Liebe zur vaterländiſehen Geſchichte verticft. So brachte
er nach beſtandenem Stuatsexamen (183) das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug
für ſeine lehramtliche Tätigkeit mit, die ar zunächſt an der Nealſchule in
Butzbach ausübte, deſſen mittelalterliche Stadtgeſchühte er auf Grund
der dortigen Archivakten ſchrieb, weshalb ihn die Stadt Butzbach zu
ihrem Ehrenbürger ernanuie. Dann war er als Lehrer an dem
ge=
liebten alten Pennal in Darmſtadt und im Nebenamt an dem
bekann=
ten Mädcheninſtitut Kirſchſaum titig. Die letztere Wirkſamkeit gerade
beſtimmte die weitere berufliche Laufhahn Ottos. Er wurde Direktor
der Höheren Mädchenſchule in Offenbach von 1897—1909 und von da
ab bis zum Eintritt in den Ruheſtand 1925 Leiter der Viktoriaſchule
und des Lehrerinnenfeminars zu Darmſtadt. War, wie er ſelbſt
be=
kannte, die Offenbacher Zeit die glücklichſte ſeiner Mannesjahre, in der
er noch Muße fand, ſich der Muſikpflege und Volksbildungsarbeit zu
widmen, aus der ſeine beiden, in mehreren Auflagen erſchienenen
Büch=
lein „Das deutſche Handwerk” und „Deutſches Frauenleben” entſtanden,
ſo war die Darmſtädter Zeit ſeine arbeitsreichſte. An der Ausgeſtaltung
des Lehrplans kei der Neuordnung des heſſiſchen höheren
Mädchenſchul=
weſeus hat Otto einen bedeutend=n Anteil; ſein Verdienſt iſt es, in der
neugegründeten Studienanſtalt der Deutſchkunde den gebührenden Platz
geſichert zu haben, und er hat bei der Errichtung der Eleonorenſchule
viel „Kopfzerbreclen und Arbeit” gehabt. Früher, als es an anderen
Schulen der Fall war, fuhrte er vor allem zwei Fächer, die
Kunſt=
betrachtung und die philoſorhiſche Propädeutik, ein, Gebiete, die er bis
in die letzte Zeit ſeiner autlichen Tätigkeit beſonders gepflegt hatte.
In der ſanveren Weltkriehszeit hat der Verſtorbene, unterſtützt von
ſei=
nen Mitarbeitern und Schülerinnen, vorbildlich in der Kriegsfürſorge
gewirkt. Die Ereigniſſe und der unerwartete Ausgang des Weltkrieges
huben ihn ſeeliſch und körperlic, ſ.hver getroffen. Zweimal mußte er
längere Zeit krankheitshalber dem Dienſte fern bleiben; jedoch erholte
er ſich bald wieder und konnte die durch die politiſche Umwälzung
be=
dingten Aenderungen an ſeiner Shule durchführen, wie den Abbau der
Grundſchulklaſſen und des Lehrerinnenſeminars; neu hinzu kam die
An=
gliederung des pädagogiſhen Seminaus zur Ausbildung von
Studien=
rcferendarinnen. Oſtern 1925 trat Otto in den Nuheſtand. In ſeinem
glücklichen Famlienkreiſe fand er noh dier ruhige, ſchöne Jahre, in
demn er ſeinen künſtſeriſ hen, philoſophiſchen und geſchichtlichen
Neigun=
gen mehe als vorher naclgehen konnte. Seine ehemalige Schule freute
ſich auf den Tag, vo er mit ihr da3 100jährige Beſtehen, wozu er die
Geſtlichte der Auſtalt zu ſ üreiben begonnen hatte, feiern würde. Raſch
und unernastet hat der Tod ihm die Feder aus der Hand genommen
und einem rei hen, geſegneten Leben das Ende geſetzt.
Otto vereinigte als Erzieher die Eigenſchaften in ſich, die einen
ro=ten Crzieher ausma lten Er liebte die ihm andertraute Jugend
er mit ſeinem ewig jungen Herzen. Er freute ſich nach der Mühſal
der Verwaltungsarbeit auf di= Stunden, wo er ſeinen Schülerinnen
vergangens Zeiten deuten und das Eoig= in ihnen nahebringen konnte.
Er arbeifete unabifſſig an der Erieiterung ſeines reichen Wiſſens. Er
legte in ſeine Erziehera=beit ſeinen ſrarken Idealismus und große
Be=
geiſterung hinein. Er ſtand vor der Jugend als Charakter, um
Cha=
raktere zu erziehen. Er war einer von denen, die die Wahrheit des
2ortes erlebten: „J½ will dich fegnen und du ſollſt ein Segen ſein”.,
Dr. Zi.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: am Sonntag um
11 und 11,30 Uhr vormittags, von Montag, den 22., bis Freitag, den
26. April, vormittags 11 und 11,30 Uhr und nachmittags 3 und 3,30
Uhr. Am Samstag iſt geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag gelangt im Großen
Haus „Napoleon” von Graßhe in der Inſzenierung Carl Eberts
in der Beſetzung der Erſtaufführung zur Wiederholung. (Miete K des
Bühnenvolksbundes, Beginn 19,30 Uhr).
Im Kleinen Haus findet heute die erſte Wiederholung der mit ſo
ungewöhnlichem Erfolg aufgenommenen Neuinſzenierung von Mozarts
Oper „Figaros Hochzeit” ſtatt. Auch in dieſer Vorſtellung
gaſtiert Kammrerſänger Berthold Sterneck von der Münchener
Staats=
oper als Figaro. Ju den auderen Hauptpartien ſind die Damen Roſe
Landwehr, Regina Harre, Anua Jacobs, Käthe Walter, Maria Kienzl
und die Herren Komregg, Kuhn, Vogt, Ney, Grohm beſthäfügt
Muſi=
kaliſche Leitung: Dr. Carl Böhm. Inſzenierung: Carl Ebert,
Bühnen=
bilder: Lothar Shenck von Trapp. (Zuſatzmiete II, Beginn: 19 Uhr.)
Morgen Sonntay geht im Großen Haus Wagners „Lohengrin”
in Szeue. Mitwirkende ſind die Damen Anny von Stoſch, Elſa Varena
und die Herren Haus Grahl, Johannes Biſchoff, Carl Ebert=Beyer.
Muſikaliſche Leitmg: Dr. Carl Böhm.
Die Uraufführung des preisgekrönten Volksſtückes von Rudi Wünzer
und P. Wagner „Die rexborgene Aehnlichkeit”, dargeſtellt
von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft, findet morgen Sonntag im
Klei=
nen Haus ſtatt. Beginn: 19 Uhr.
Das Schauſpielenſemble des Landestheaters gaſtiert morgen mit
dem Schwank „Theo miaht alles” im Feſtſpielhaus Worms und
beſchließt damit die diesjährige Wormſer Theaterſaiſon.
Kulturfilmbühne des Kleinen Hauſes Johanna
von Orleans”, das Spitzenwerk der modernen franzöſiſchen
Film=
bunſt, gelangt im Rahmen der nächſten Kulturfilmvorführungen in 6
Vorſtellungen Montag, den 22, Dienstag, den 23., und Mittwvoch, den
24. April, um 16 und 20 Uhr, im Kleinen Haus zur Aufführung.
— Kunſtverein. Sonntag, den 21 d. M., wird in der Kunſthalle
an: Rheintor eine neue Ausſtellung eröffnet. In erſter Linie erſcheint
mit einer Kollektieſchau Karl Arſte aus Bremen, ein Maler des
deut=
ſchen Nordens, deſſen landſchaftliche Stimmungen ſeiner Kunſt viele
Anregungen gegeben haben. So zeigt er in der Hauptſache
Landſchaf=
ten, die namentlich in der Perſpektive und den Lichſteffekten viel
Gelun=
genes aufweiſen. Daneben bringt er auch eine Reihe figürlicher
Mo=
tibe, ſowie fein komponierte Blumenſtücke mit lebhaften Farbenkontraſten.
Jedenfalls haben Ausſtellungen des Künſtlers, die er in Bremen
Ham=
burg, Hannover, Leipzig und Barmen vranſtaltete, ihm ſchöne Erfolge
gebracht. Auch auf der vorjährigen großen Ausſtellung in Nürnberg
war Arſte gut vertreten. Neben ihm zeigt die Münchener Künſtlerin
Anita Juſrus etwa 50 intereſſante graphiſche Blätter, die ſicher auch die
Beachtung des kunſtliebenden Publikums finden werden.
— Bücherſtube Alfreb Bodenheimer. Die Ausſtellung der Malerin
Paula Moderſohn=Becker wird am Sonntag vormittag um
11,30 Uhr eröffnet. In einem Vorwort zu den „Briefe und
Tagebuch=
blättern” von Mederſohn=Becker heißt es u. a.: Das bedeutende
male=
riſche Werk, das die Verſtorbene hinterließ, ſetzte ſich im Bewußtſein und
Urteil der kunſtleriſch maßgebenden Oeffentlihkeit immer voller und
umfaſſender durch. . . Eine ungeheure Arbeitsenergie hat ſich in dieſer
Künſtlerin ausgelebt, ein Lebenswverk, das nach Umfang und
Entwicke=
lungszeitmaß auf der Baſis eines Menſchenzeitalters zu ſtehen ſcheint.”
Der Eintritt zu der Ausſtellung iſt unentgeltlich.
—Vollshochſchule. Die zweit= Wanderung zur Beobachtung
unſerer Vögel findet am Samstag, dem 20. April, ſtatt.
Treff=
punkt: Woogstreppe, Ecke Darm= und Beckſtraße, 17 Uhr. — Sonntag,
den 21. April, Heimatwanderung. — Monntag, den 22. April, Beginn
unſerer Kurſe.
Sortbagermelſtei Maeltel abel diegafgäden
der Stadtverwaltung.
Oberbürgermeiſter Mueller hatte geſtern vormittag die
Vertre=
ter der Darmſtädter Tagespreſſe zu einer Ausſprache über allgemein
intereſſierende Dinge der Verwaltung eingeladen. Das neue
Ortsober=
haupt Darmſtadts begrüßte die Vertreter der vier Tageszeitungen
herz=
lich, und betoute eingangs ſeiner Ausführungen, daß es ihm ein
ehr=
liches Bedürfwis ſei, die guten Bezichungen, die er bisher ſtets zu der
Tagespreſſe und ihren Vertretern unterhalten habe, auch künftighin ſo
zu geſtalten, und daß es ſein Beſtreben bleiben werde, den Kontakt zur
Bevölkerung Darmſtadts, zur Beamten= und Arbeiterſchaft in gleich
herzlichem Maße zu finden.
Oberbürgermeiſtee Mueller gab dann in einem längeren Referat
Cinblick in die Arbeiten und Aufgaben, die ſeiner im neuen Amte
harren. Im Vordergrund ſtehen, wie überall, die finanziellen
Verhältniſſe. Die Fimanzfrage bildet für Darmſtadt, gleich wie
für andere Komnunaldzerwaltungen, wie für den Staat und das Reich
das ſchwierigſte Problen. Ueberall wird der Rufnach
Sparſam=
keit laut, und dieſe Notvendigkeit liege beſonders für Darmſtadt vor.
Man habe vor ſeiner Wahl oft geſagt, daß er als Oberbürgermeiſter
nicht die nötige Energie muſbringen werde, durchgreifende
Sparmaß=
nahmen zu ergreifen, die no=wendig ſind, um die Finanzen der Stadt
in Ordnung zu halten. Er habe das ehrliche Beſtreben, zu beweiſen,
daß er die Energie dnzu habe. Beim Budget, tas er von ſeinem
Vorgänger übernommen habe, müſſen noch allerlei Abſtriche gemacht
werden. Allerdings iſt dabei zu bedenken, daß eine Reihe von Ausgaben
zwangsläufiger Natur ſind, die Abſtriche kaum noch vertragen oder bei
denen ſolche überhaupt unmöglich ſind. Das ſind in erſter Linie
Löhne und Gehälter. Beamte und Arbeiter, die ihre ganze
Kraft für die Dienſtverwaltung einſetzen, müſſen auskömmlich bezahlt
werden. — Die ſozinlen Anſprüche, die an die Stadt geſtellt werden,
müſſen erfüllt werden, ſoweit das irgend möglich iſt. Gerade dieſe
ſo=
zialen Aufgaben ſind ja wirklich für Darurſtadt außerordentlich geſtiegen.
Ein beſonders ſoweres Problem das große Mittel erheiſcht, iſt
auh die Wohnungsfrage. Mit all ihren Folgeerſcheinungen iſt ſie
immer noch die wichtigſte Frage der Zeit. Dazu kommt
Geſundheits=
fürſorge und Jugendpflege und das, was zur Aufrehterhaltung des
ziviliſatoriſchen und kulturellen Standpunktes notwendig
iſt. Er habe immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß ein
Mini=
mum an Kultuu dem Menſchen bleiben muß. An dieſem Standpunkt
wird nichts geändert werden, wenngleich man ſich hier auf das äußerſt
Notwendige beſ hränken wird. Nur das iſt verantwortbar.
Als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben bezeichnet Oberbürgermeiſter
Mueller es, nämlich, ſoweit neue Peojekte in Frage komnen, zu dem
alten Finanzgrundſatz zurückzukommen:
Keine Ausgaben ohne Zeckung.
Die Wiederherſtellung dieſes Grundſatzes iſt unbedingte
Notſendig=
keit, wenn man zu geſunden Finanzerhaltniſſen kommen will. Was
die Deckungsfrage grundſätzlich betuifft, ſo ſoll hier tunlichſte Schonung
der Steuerzahler obwalten. Vor allem wird es ſein Beſtreben ſein,
den Grundſatz der Steuergerechthigkeit aufrecht zu erhalten.
Allerdings kommt hierbei in Frage, daß die Steuerhoheit der
Gemein=
den ſtark beſ.hränkt iſt. Sie iſt faſt ausſ hließlich auf Wirtſchaft,
Grund=
beſitz und Gebändebeſitz angewieſen.
Cine beſondere Bedeutung kommt den ſtädtiſchen Betrieben
zu. Hier muß das Beſtreben bleiben die Erzielung größter
Wirtſchaft=
lichkeit. Es gilt, das Möglichſte herauszuholen. Die ſtädtiſchen
Be=
triebe ſind eine Art Eigenwirtſchaft. Man hat in dieſen ſeit langem
kaufmänniſche Verwaltung eingeführt. Sie werden völlig getrennt von
den übrigen Verwaltungszweigen geführt. Das hat vielfach ſchon zu
Miß=
verſtändniſſen, ja, zu Mißtrauen geführt, ſo daß die Frage ernſtlich zu
prüifen bleibt, die ſtädtiſchen Ostriebe wieder mit den anderen
Vewwal=
tungszweigen zuſammenzuſchließen. Es muß ernſthaft geprüft werden,
ob nicht die eigene Finangwirtſchaft dev ſtädttſchen
Betriebe aufgehoben und mit der Stadtkaſſe zuſammengelegt
werden kann. Die Weiteventwickelung im derzeitigen Rahmen führt zu
ciner vollſtändigen Trennung. Die Heag iſt heute ein blühendes
Unter=
nehmen. Ihre Ablieſerung an die Stadikaſſe aber bleibt hitter der
anderer Städte bedeittend zurück. Mainz z. B. hat aus ſeinem
Elek=
trißitätswerk 2 Millionen vereinnahmen können.
Was die Geſamtlaſten betrifft, ſo darf der gegenwärtigen
Genera=
tion nicht zugemutet werden, die Laſten, die der Krieg und der
Zuſam=
menbruch gebracht haben, allein zu tragen. Es gilt, die Laſten auch
auf die Schultern konnender Fenerationen zu verteilen. Beranntlich
hat Frankreich die Laſten au3 dem napoleoniſchen Zuſammenbruch über
ein Jahrhundert verteilt.
Was den neuen Voranſchlag betrifft, ſo können darüber nähere
Mit=
teilungen erſt in den nächſten Tagen gemacht werden. Es iſt aber ſchon
eine ganze Reihe von Vorſchlägen ausgearbeitet, die den Fehlbetrag
herabſetzen follen. Der urſprüngliche Fehlbetrag von 3 Millionen iſt
bereits um die Hälfte reduzieart worden, noch durrch Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing. Eineinhalb Millionen bleiben noch auszugleichen. In den
letzten Jahren iſt der Ausgleich durch Zurückgreifen auf das Vermögen
der Stadt erfolgt. Dadurch hat ſich das Vermögen der Stadt
Darmſtadt in den letzten vier Jahren um 3 165 000
Mark vermindert. Das iſt zurzeit noch tragbar, wenn es nicht
ſo weitergeht. Das Zurückgreifen auf das Stadtvermögen darf nicht
zur Gewohnheit werden. Auch die Städteordnung ſchreibt ja vor, daß
im Voranſchlag Einnahmen und Ausgaben ſich decken müſſen. Die
Auf=
ſichtsbehörden haben alſo unter Umſtänden das Recht, einzugreifen,
wenn fortgeſitzt das Vermögen reduziert wird. Es muß alſo mit der
ſeitherigen Uebung gebrochen werden. Im kommenden Etatjahr foll
erreicht werden, gar nicht, oder doch nur zu einem ganz geringen Teil
auf das Vermögen der Stadt zurückzugreifen. Nachbarſtädte haben das
auch bereits erreicht, ſo Mainz und Frankfurt.
Abſtriche am Etat laſſen ſich noch durchaus vornehmen.
Dahin=
gehende Vorſchläge ſind bereits gemacht worden, weitere ſind in
Aus=
arbeitung. Selbſwverſtändlich müſſen auch vermehrte Einnahmen ins
Auge gefaßt werden. Auf keinen Fall aber werdem Steuererhöhungen
über das Maß hinausgehen, was in Mainz und Offenbach beſteht; im
Gegenteil, Darmſtadt ſoll hinter der Steuerhöhe dieſer beiden Städte
zurückbleiben. Unvermeidliche Ausgaben, wig die notwendigen
Neu=
bauten im Waſſerwert, Erneuerung des Hauptdruckrohrs uſv., die
1½ Millionen koſten ſollen, werden auf einige Jahre verteilt werden.
In Nückſicht auf die ſtädbiſchen Finanzen wird auch das im nächſten
Jahr zu feiernde 600jährige Stadtjubiläum ſo beſcheiden wie möglich
gehalten werden.
Im weiteren verbreitete ſich Oberbürgermeiſter Mueller über das
Wohnungsbauprogramm.
Es ſind bisher in den letzten Jahren errichtet worden: 880 1—5=
Zimmerwohnungen, mit einem Koſtenaufwand von 7½ Millionen, im
Bau ſind 143 Wohnungen von 1—4 Zimmern, genehmigt ſind und
wer=
den in aller Kürze begonnen 300 2—4=Zimmerwohnungen, projektiert
ſind und werden demnächſt genehmigt werden 556 3=Zimmerwohnungen,
ſo daß alſo von der Stadt insgeſamt 1678 Wohnungen erſtellt wurden,
bzw. erſtellt werden. Immerhin ſind zurzeit noch 4000
Wohnungs=
ſuchende unbefriedigt.
Aus den weiteren Mitteilungen des Oberbürgermeiſters dürfte noch
intereſſieren, daß das Ohlyſtift demnächſt eingehen ſoll. Die
Für=
ſorgeämter bevorzugen Familienfürſorge. Es ſind nur noch 34
Zög=
linge vorhanden. Dazu kommt, daß die Anſtalt nicht zeitgemäß iſt und
der Umbau mindeſtens 200 000 Mark koſten würde.
Der Luftverkehr
ſteht ebenfalls vor ſchwierigen Problemen. Die Streichung des
Reichs=
zuſchuſſes für den inneren Luftverkehr zwingt auch hier zur größten
Sparſamkeit. Doch wird verſucht werden, den Flugplatz Darmſtadt
un=
ter allen Umſtänden aufrecht zu erhalten, damit, wenn demnächſt der
Zentralflughafen geſchaffen wird. Darmſtadt gleichberechtigter
Kontra=
hent bleibt. An den Hauptverkehrslinien wird Darmſtadt angeſchloſſen
bleiben und zwar ohne Erhöhung des ſtädtiſchen Zuſchuſſes.
Intereſ=
ſant iſt die Feſtſtellung, daß von 80 Flughäfen in Deutſchland im
Frachtverkehr (weſentlich durch die Firma Merch) Daumſtadt an
drei=
zehnter Stelle ſteht.
An die Mitteilungen des Herrn Oberbürgermeiſters ſchloß ſich eine
rege Ausſprache an.
St.
— Velociped=Club 1899 e. V., Darmſtadt. Am heutigem Samstag,
abends 8.30 Uhr, begeht der Velociped=Club 1899 e. V., Darmſtadt, in
dem Räumem der Vereinigten Geſellſchaft ſein 30jähriges
Stif=
tungsfeſt. Aus dieſem Anlaß haben Vertreter namhafter
befreun=
deter Bundes= und Gauvereine ihr Erſcheinen zugeſagt. Das geſamte
Arrangement dieſes Feſtes hat die Alte Herrenabteilung des Clubs in
dankenswerter Weiſe übernommen. Das Feſtprogramm — dem ein
ge=
meinſchaftliches Feſteſſen vorausgeht — wird durch ein Künſtlerkonzert
eröffnet und wird durch künſtleriſche Darbietungen nawhafter hieſiger
und auswärtiger Künſtler ſeinen Höhepunkt erreichen.
Neu=Singänge
in den
modernen
Hostümen
einfarbig und kleingemusterte Mode-otoffe
59.- 69.- 75.- 85.-98.— usio.
Hacke zum Teil mit Crepe de chine gefüttert
(0oſſ=Georgette=Mäntel
zum Teil gans gefüttert
59.- 69.- 75.- 89.-98.- usw.
Carl dchürmann &Co.
Haus für feine Damenmoden. (6791
— Orpheum — „Die Förſterchriſtel”. Jarnos populärſte Operette,
wird heute, Samstag, und morgen, Sonntag, ſowie Montag und
Diens=
tag (im ganzen nur viermal) aufgeführt. Die Titelrolle ſingt Ellen van
Kaik. Die Tenorpartie hat Kammerſänger Lange=Wiesbaden. Nach den
voraufgegangenen erfolgreichen Vorſtellungen des Gaſt=Enſembles darf
auch eine gute Aufführung der „Förſterchriſtel” mit Beſtimmtheit
er=
wartet werden. Anfang 8.15 Uhr. Gewöhnliche Preiſe von 1 Mark an.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Frl. Luiſe Müller, Schülerin
der Opernſchule der Städt. Akademie (Geſangsklaſſe Profeſſor Beines)
wurde nach erfolgreichem Probeſingen unter günſtigen Bedingungen an
das Nationaltheater in Mannheim engagiert.
Ide
Mop-Oel / Mop-Politur ſteis friſch. 8386a
Seifenhaus am Schillerplatz Inh: Hans Knos
— Sonderzugverkehr zur Leipziger Frühjahrsmeſſe 1929. Um den
gewaltigen Verkehr zur Leipziger Frühjahrsmeſſe 1929 zu bewältigen,
haben nach Mitteilung der Reichsbahndirektionen Dresden und Halle
außer den ſahrplanmäßigen Zügen noch 420 Sonderzüge gefahren
werden müſſen. Unter dieſen 420 Sonderzügen befanden ſich 41 (1928:
38) Leipziger Meßamts=Züge (OM=Züge) mit Fahrpreisermäßigung,
die beſonders ſtark in Anſpruch genommen wurden.
4a. Der Landesverband der heſſiſchen Geflügelzüchtervereine hält
am kommenden Sonntag in Frankſurt eine außevordentliche
General=
verſammlung ab. Als einziger Punkt ſteht auf der Tagesordnung die
Eintragung des Verbandes in dus Vereinsregiſter,
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia: „Der Mamn, der lacht”.
Der Weltfilm der Univerſal Pictures Corp., New York, der letzte
große Film, den Konrad Veidt in Hollywood ſpielte, iſt
verhältnis=
mäßig ſchnell nach Darmſtadt gekommen. „Der Mann, der lacht” iſt
eine Verfilmung des bekannten Romans von Viktor Hugo. Die
Film=
handlung hält ſich ziemlich ſtreng an den Romanvorwurf. Sie iſt im
ganzen in einer für Hollywood ſelten erreichten, realiſtiſch aufgebauten,
hiſtoriſchen Echtheit des äußeren Rahmens gehalten. Die oft bis zur
Kraßheit gehende Realiſtik war auch in der Auswahl der mitſpielenden
Filmmimen vorherrſchend. So iſt ein Film herausgekommen, der einen
unbedingt großen künſtleriſchen Wert hat und der bei aller Größe der
Darſtellungskunſt Konrad Veidts dieſem doch nicht ſo ſehr in den
Mittel=
punkt ſtellt, daß alles andere darunter verblaßt. Die ſchauſpieleriſche
Leiſtung Konrad Veidts iſt hervorragend. Er führt den Mann, der
lacht (der lachen muß, weil eine in der Kindheit an ihm vorgenommene
Verſtümmelung ihn dazu zwingt), ſo reſtlos durch, daß er in den
tragi=
ſchen Szenen, in der furchtbaren Verbindung verzweifelt weinender Augen
mit dem grinſenden Mund bis ins Tiefſte erſchütternd wirkt. Eine in
ihrer naiben hilfloſen kindlichen Schönheit wundervolle Gegenſpielerin
iſt ihm Mary Philbin, die ebenfalls die Rolle der Blinden mit einer
tief erſchütternden Darſtellung ſpielt. Gut ausgewählt ſind außer dieſem
Künſtlenpaar auch die übrigen Darſteller, und die Fülle von Szenen und
Bildern von geſchickt bewegten Maſſen gibt dieſem Film eine Größe,
wie ihn nur wenige haben. Der Geſamteindruck iſt, wenn das
Pein=
liche der Tragik im Schichſal des Hauptdarſtellers verbunden iſt,
nach=
haltig und tief.
Neben dieſem großen Film bringt das derzeitige Programm eine
außergewöhnlich reiche Emelka=Wochenſchau, dazu wiederum einen
köſt=
lichem Zeichentrickfilm „Oßwald”, der diesmal das verrückte Karnickel
im Schwimmerein zeigt. Köſtliche Künſtlerideem von draſtiſcher Komik.
Weiterhin einen an wilden Reiterſzenen reichen Wildweſtfilm „Die
Schick=
ſalskarte” mit Fred Gilman und Lotzus Thomſon in den
Haupt=
rollen, und endlich einen an landſchaftlichen Bildern reichen
wunder=
vollen Kulturfilm aus der Oſtmark. Dieſer Film bringt nicht nur die
landſchaftlichen Schönheiten unſerer vom Mutterland getrennten
Oſt=
mark, er bringt auch den überzeugenden Beweis, daß deutſche Kultur
hier niemals untergehen wird, daß keine Macht der Welt den deutſchem
**
Charakter dieſer Oſtmarben je wird ſtreitig machen können.
— Der ſchöne Menſch in der Neuen Kunſt, Darmſtadt,
Mathilden=
höhe 192). Die bis jetzt eingelaufeen Zuſagen zu dieſer Ausſtellung,
deren Programm in den jungen Künſtlerkreiſen aller europäiſchen
Län=
der ungewöhnliche Zuſtinrzung gefunden hat, geben ein ſehr
ausſichts=
volles Bild. Es warden ſih aus Deutſchland etwa 50 Maler und 15
Bildhauer beteiligen, aus dem Ausland 42, darunter aus Paris 14,
aus der Schweiz 10, aus Wien und Prag 6, ferner Vertreter aus Polen,
Stſveden, Holland, Belgien, Spanien, Rußland, ja ſogar je ein Chineſe
und Japaner, die in Paris leben. Auch die rückſchauende Abteilung,
eine Sammlung von 100 Photographien bezeichnender Werke von der
Steinzeit bis zur Moderne, geht ihrem Abſchluß entgegen. Sie wird
zeigen, wie zu allen Zeiten, in allm Zändern, bei allen Völkern die
Ge=
ſtaltung des Menſchen im Mittelpunkt des bildenden Kunſt geſtanden hat.
— Die Heilsarmee bier, wird am kommenden Sonntag vom
ober=
ſten Stab aus Berlin beſucht; Oberſt Nielſen und Oberſt Stankuweit
halten nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr bibliſche Vorträge, wozu
alle Freunde herzlich eingeladen ſind.
— Koſten der aufgefrogenen Wafſermeſſer. Vom Darmſtädtev
Hausbeſitzerverein wird uns mitgeteilt: Durch die ſtrenge
Kälte im vergangenen Winter ſind eine große Anzahl Waſſermeſſer in
den Häufern aufgefroren. Die Stadwerwaltung ſtellt dieſe
Waſſer=
meſſer nach und nach wieder her und verlangt dafür von den
Haus=
eigentümern Erſatz der Wiederherſtellungskoſten in Höhe von 18 Mk.
Wegen dieſer Forderung iſt der zusbeſitzerverein mit dem Herrn
Ober=
bürgermeiſter in Veubindung getreten. Ueber das Ergebnis der
Ver=
handlugen werden wir ſeiuerzeit Mitteilung machen.
Geite 6
Samstag, den 20. April 1929
Nummer 109
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers
Großes Hau s.
Sonntag, den 21. April, 18 Uhr, Ende gegen 22½ Uhr. R 15
(Darmſtädter Volksbühne). T, Gruppe 2 und 3 (Nr. 51—150).
„Lohengrin”. Oper von R. Wagner. Preiſe 1,20—12 Mk.
Montag, den 22. April: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 23. April, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. A 20. „Don
Carlos”. Schauſpiel von Schiller. Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch, den 24. April, 19½ Uhr, Ende nach 22½ Uhr. L 20.
T, Gruppe 6 und 7 (Nr. 251—350). „Der Freiſchütz”.
Oper von Weber. Preiſe 1—10 Mk.
Donnerstag, den 25. April, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. C 22.
M 5 (Dacmſtädter Volksbühne). „Napoleon”. Schauſpiel
von Grabbe. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag, den 26. April, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 21. „Sly”.
Oper von Wolff=Ferrari. Preiſe 1—10 Mk.
Samstag, den 27. April, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Zum Beſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Genoſſenſchaft
Deutſcher Bühnenangehöriger. „Der Feldherrnhügel”
Schwank von Roda Roda. Preiſe 1—6 Mk.
Sonntag, den 28. April, 15 Uhr, Ende 1734 Uhr.
Heſſenland=
miete Iuo. P 5 (Darmſtädter Volksbühne). „Der
Frei=
ſchütz”. Oper von Weber. Preiſe 0,80—8,00 Mk.
Sonntag, den 28. April, 20 Uhr. E 23. (Schauſpiel.)
Kleines Hau s.
Sonntag, den 21. April, 11½ Uhr. Gaſtſpiel der
Lohe=
land=Tanzgruppe. Preiſe 1 und 2 Mk.
Sonntag, den 21. April, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Uraufführung: „Die verborgene Aehnlichkeit”.
Volksſtück von R. Wünzer und P. Wagner. Dargeſtellt von
der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe 1—5 Mk.
Montag, den 22., Dienstag, den 23., und Mittwoch, den 24. April,
16 und 20 Uhr: Kulturfilmbühne. Film: „Johanna von
Orleans” Preiſe 0,80—2,00 Mk.
Donnerstag, den 25. April, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr.
Zuſatz=
miete Vz. T, Gruppe 8 (Nr. 351—400). „Figaros
Hoch=
zeit”. Oper von Mozart. Preiſe 1,50—7,50 Mk.
Freitag, den 26. April, 20 Uhr, Ende 22½ Uhr. G 14 (Darmſtädter
Volksbühne), Gruppe 1 und 2. „Schieber des Ruhms”
von M. Pagnol und D. Nivoix. Preiſe 1—5 Mk.
Samstag, den 27. April, 20½ Uhr, Ende 22 Uhr. G 14 (
Darm=
ſtädter Volksbühne), Gruppe 3 und 4. „Fatme‟ Oper
von Flotow. Preiſe 1—5 Mk.
Sonntag, den 28. April, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Io.
„Martha”. Oper von Flotow. Preiſe 1,20—6,00 Mk.
* Der Heſſiſche Automobilklub hat ſein Klublokal und ſein
Sekre=
tariat in eigens gemietete Räume nach dem Hauſe Rheinſtraße (
Ver=
einigte Geſellſchaft) verlegt und dieſe eigenen neuen Klubräume durch
eine größere interne Feier eröffnet. Zahlreich hatten die Mitglieder
und Gäſte der Einladung Folge geleiſtet, beteiligten ſich an der Feier
doch zirka 140 Perſonen. Der Heſſiſche Automobilklub Rheinheſſen und
der Oberheſſiſche Automobilklub ſowohl wie auch der Heſſiſche
Jagd=
klub und die Vereinigte Geſellſchaft hatten Vertreter zu dieſer Feier
entſandt. Von dem Frankfurter Automobilklub und Automobilklub
Kur=
heſſen waren herzlich gehaltene Glückwunſchſchreiben eingelaufen.
An=
genehm überraſcht waren alle Mitglieder und Gäſte über die ſchöne
Einrichtung und Dekoration der Räume. Die Feier ſelbſt wurde durch
einen von dem Mitglied Wamſer verfaßten und geſprochenen Prolog
eingeleitet. Hieran ſchloß ſich ein gemeinſchaftliches Abendeſſen. Der
Präſident des Klubs, Seine Erlaucht Herr Erbgraf Alexander zu
Erbach=Erbach würdigte in ſeiner Begrüßungsanſprache die neu
geſchaffenen Räume und gab dem Wunſche Ausdruck, daß ſich in dieſen
die Mitglieder des H.AC. wohl fühlen möchten. Im Namen des
Heſ=
ſiſchen Automobilklußs Rheinheſſen und des Oberheſſiſchen
Automobil=
klubs ſprach Herr Regierungsrat Schmidt=Gießen Glückwünſche,
während für die Vereinigte Geſellſchaft Herr Walter und für den
Heſſiſchen Jagdklub Herr Hübner Glückwünſche überbrachten. Das
Mitglied Wamſer ſprach auf die Damen, während das Mitglied Herr
Opernſänger Heuſer mit ſeinen hervorragenden geſanglichen
Dar=
bietungen weſentlich zum Gelingen der Feier beitrug. Die Tiſch= und
Tanzkapelle wurde durch das ſtädtiſche Orcheſter geſtellt. Der Heſſiſche
Automobilklub kann mit Stolz auf dieſe Feier zurückblicken, durch die
alle Anweſenden befriedigt wurden und die als wohlgelungen bezeichnet
werden darf.
— Ueber Lohelandgymnnaſtik hat die Preſſe aller Städte, in welchen
Vorführungen gezeigt wurden, ſih lobend ausgeſprochen. Sie
unter=
ſcheidet ſich vom üblichen Tan; und üblicher Gymnaſtik und bringt eine
Neuerung der Erziehung durch Körperſchulung. Sonntag vormittag
11,30 Uhr gibt im Kleinen Haus die Lohelandſchule eine Ueberſicht ihrer
ganz beſonderen Kynſt. Karten bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm
und an der Theaterkaſſe.
— Turngemeinde Befſungen 1865 Darmſtadt e. V. Wander=
Abtei=
lung. Wandern heißt es am kommenden Sonntag, dem 21. April. Die
Fuhrer rufen zu einer Rheinwanderung, und diesmal nach dem
Ober=
rhein. Wer wäre da nicht gerne bereit, mitzumachen, wenn es heißt,
es geht an unſeren herrlichen deutſchen Rhein. Gewiß, die Natur iſt
in dieſem Jahre noch weit zurück, aber das darf keinen echten Wanderer
und Turner abhalten, mitzumachen, denn es geht doch um etwas ganz
anderes, hierbei nämlich das Bruderband enger zu knüpfen. Bei den
Wanderungen iſ: die beſte Gelegenheit, ſich näher kennen und ſchätzen
zu lernen, denn es iſt doch eine unleugbare Tatſache, wenn der Menſch
den Alltag abgeſtreift hat, er ſich natürlicher gibt. In dieſem Sinne
der Freundſchaft werden die Wanderungen bei uns geleitet. Für die
Wanderung am Sonntag iſt Zuſammenkunft am Hauptbahnhof, von
wo um 8,20 Uhr mit Sonntagsfahrkarte Gernsheim zum Preiſe von
1,30 RM. die Abfahrt nach Stockſtadt erfolgt. Perſonal=Ausweis iſt
nicht zu vergeſſen. Von hier geht es zu Fuß durch Guntershauſen nach
Guntersblum, wo Frühſtücksraſt eingelegt wird. Nach erfolgter
Stär=
kung wird nach Gernsheim marſchiert. Mit dem Eintreffen der
Wan=
derer in Gernsheim iſt um 2 Uhr zu reihnen. Eingekehrt wird bei
Gaſt=
wirt Haas am Bahnhof. Der Wanderausſchuß ſowie die Führer geben
ſich der Hoffnung hin, daß ihrem Aufrufe zahlreich Folge geleiſtet wird
— Stenographie. Die letzten Mitteilungen des Reichsinnenminiſters
beſtätigen aufs neue, daß die Reichskurzſchrift trotz aller
Gegenſtrömun=
gen weiter amtlich eingeführt wird und daß bei allen Reichs=,
Landes= und Kommunalbehörden nur noch kurzſchriftkundige Perſonen
zum Vorbereitungsdienſt zugelaſſen bzw. als Bureaubeamte eingeſtellt
werden. Gelegenheit zur Erlernung bietet die Stenographen=
Vereini=
gung, die in ihren Unterrichtsräumen, in der Handwerkerſchule Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, geſtern abend 8 Uhr neue
An=
fängerkurſe eröffnete. Der Unterricht wird von ſtaatlich geprüften
Lehrern der Kurzſchrift erteilt, wodurch gründliche Erlernung
gewähr=
leiſtet wird. Das ſehr niedrig bemeſſene Kursgeld kann in Raten
ent=
richtet werden. Fortbildungs= und Diktatkurſe fortlaufend.
Pferdemarkt Darmſtadt. Zu dem am Montag, den 22. April
in Darmſtadt auf dem Pferdemarktplatz ſtattfindenden Pferde= und
Fohlenmarkt ſind eine anſehnliche Zahl Pferde und Fohlen von Züchtern
und Händlern angemeldet worden. Es wird wieder wie im vorigen Jahr
reichlich Gelegenheit gegeben ſein, ſchönes Pferdematerial zu ſehen und
zu erwerben. Der Pferdemarkt im vergangenen Jahr war von
Intereſ=
ſenten ſehr gut beſucht und dürfte auch in dieſem Jahr wieder ein
reger Beſuch zu erwarten ſein. Mit dem Pferdemarkt iſt auch eine
Ver=
loſung verbunden und werden die lebenden Gewinne, 1 Geſpann Pferde,
ſowie eine Anzahl Einzelpferde und Fohlen, am Markttage durch eine
dafür bſtimmte Kommiſſion angekauft. Ziehungstermin der Verloſung
iſt am Dienſtag, den 23. dieſes Monats, vormittags 10 Uhr in dem
Landwirtſchaftskammergebäude. Loſe ſind in allen einſchlägigen
Ge=
ſchäften zu haben.
EExhibitioniſt feſtgenommen. Der Kriminalpolizei iſt es nunmehr
gelungen, den Täter, der in den letzten Monaten, insbeſondere im
Pau=
kusviertel, Frauen und Kinder durch unſittliche Anträge und Angriffe
beläſtigte, zu ermitteln und feſtzunehmen.
Aa. Vom Laſtauto erfaßt. Ecke Rhein= und Neckarſtraße wurde ein
Pfläſterer, der dort mit einem Kollegen, das Pflaſter zwiſchen den
Straßenbahnſchienen an der Weiche ausbeſſerte, von einem aus der
Heidelberger Straße kommenden Laſtauto mit Möbeln von deſſen
Kot=
flugel erfaßt und zu Boden geſchlendert. Der Arbeiter erlitt eine
Kopfverletzung und mußte blutüberſtrömt ärztliche Hilfe aufſuchen.
p. Berggefetz. Das Berggeſetz von 1876 in der Faſſung der
Bekannt=
machung vom 30. September 1899 iſt in den Jahren 1908 und 1922
hin=
ſichtlich der vom Verfligungsrecht des Grundeigentümers
ausgeſchloſ=
ſenen Mineralien weſentlich abgeändert worden. Nun iſt neu eingefügt
durch Geſetz vom 26. März 1929: freie, chemiſch nicht gebundene
Kohlenſäure.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 21. bis 27. April 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hanptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
BenZheim—Worms (Ortsdurchfahrt vom Ortseingang von
Bens=
heim bis zum Nathaus) vom 25. März bis 22. April geſperrt. Oertliche
Umleitung
Bensheim—Lindenfels—Michelſtadt (Ortsdurchfahrt Lindenfels) Km.
35,71 bis 36,315 vom Südende bis Ecke Burgſtraße vom 15. bis 4. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung: Kolmbach-Fürth.
Lauterbach—Schlitz—Hersfeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3.
Ja=
nuar bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Angersbach-Salzſchlerf.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. November 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Provinzialſtraße von 1. Götzenhain nach Dreieichenhain und die
Ortsdurchfahrt von 2. Dreieichenhain, zu 1. vom 10. bis 25. 4. und zu
2. vom 15. bis 29. 4. geſperrt. Umleitung: Zu 1. über Dreieichenhain
und Philippseich-Götzenhain, zu 2. Umleitung in Dreieichenhain.
Dieburg—Klein=Zimmern (Ortsdurchfahrt Klein=Zimmern) vom 15.
bis B6. 4. geſperrt. Umleitung über Groß=Zimmern oder Semd.
Heppenheim—Ebersberg 1. von Lörzenbach nach Fürth, Km. 39,150
bis 41,160 vom 22. 4. bis 8. 5. 2. von Heppenheim nach Lörzenbach
Km. 31,525 bis 34,00 und Km. 38,7 bis 39,5 vom 29. 4. bis 18. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung zu 1. über Fahrenbach, zu 2. über Weinheim bzw.
Fürzh—Golmbach-Bensheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen=Rheinh. (Badenheimerſtraße) vom 2.
4. bis 15. 5. geſperrt. Oertliche Umleitung.
Mainz—Hechtsheim (alte Hechtsheimer Straße) vom 2. bis 24. April
geſperrr. Umleitung: Gauſtraße nach Hechtsheim.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. November 1928 bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp.
Bo=
names—Harheim-Nieder=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Oertliche Umleitung.
Holzheim—Grüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Güll.
Wenings—Merkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Geinhaar.
Ortsdurchfahrt Dannenrod vom 15. 4. auf 8 Tage geſperrt.
Um=
leitung: Dannenrod—Neu=Ulrichſtein.
Ortsdurchfahrt Sterndorf im Zuge der Straßen Sterndorf—Meiches
und Windhauſen-Vadenrod vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Köddingen—Windhauſen bzw. Ober=Breitenbach—Strebendorf.
Deckenbach—Schadenbach vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Homberg oder Rüddingshauſen.
Ortsdurchfahrt Lindheim vom Abzweig nach Heegheim bis zur
Nidder=
brücke vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung des Verkehrs
von Altenſtadt nach Stockheim und umgekehrt erfolgt über Heegheim.
Groß=Karben-Burggräfenrode vom 3. 4. bis auf weiteres geſperrt,
Umleitung: Nieder=Wöllſtadt.
Butzbach-Hochweiſel vom 3. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung
Bonames—Harheim reſp. Kloppenheim—Ober=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt—
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Buchenbrücken.
Ortsdurchfahrt Annerod (Hauſenerſtraße) im Zuge der Straße
Gießen—Annerod—Steinbach vom 10. 4. bis auf weiteres für
Laſtfuhr=
werke geſperrt. Umleitung von Km. 6,8 der Straßen Gießen—
Grün=
berg über Annerod nach Steinbach.
Ortsdurchfahrt Veuren (Kr. Gießen) vom 19. April bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bersrod-Winnerod—Reinhardshain-
Belters=
hain.
6744b
— Die Stadtratsſitzung. Auf Wunſch des Stadtv. Berndt (Dem.)
ſtellen wir klar, daß er nicht, wie man vielleicht aus unſerem geſtrigen
Stadtratsbericht ſehließen könnte, gegen die Wahl des Bürgermeiſters
Delp ſprach, ſondern ſich lediglich durch ſeine „Nein”=Stimmabgabe
ſtillſchweigend gegen die Wahl des Bürgermeiſters Delp zum
ſtellv. Oberbürgermeiſter ausſprach.
Darlehensvermittlungsbetrüger. Der Agent Franz Imberg, geb.
am 28. Auguſt 1901 in Eſſen, hat in letzter Zeit mehrfach in
Tageszei=
tungen die Vermittlung von Darlehen angeboten. Von den
Darlehens=
ſuchern ließ er ſich einen Unkoſtenworſchuß in Höhe von 10—30 RM.
im voraus zahlen ohne etwas zu unternehmen. Er gibt ſich auch
unbe=
rechtigt als Vertreter der Allgemeinen Verſicherungsgeſellſchaft in
Chem=
nitz aus. Perſonen, die von dem Betrüger geſchädigt worden ſind oder
bei denen er erfolglos vorgeſprochen hat, werden gebeten, bei der
Krimi=
nalpolizei des Polizeiamts, Zimmer 3, Anzeige zu erſtatten.
Autozuſammenſtoß. Am 18. April, gegen 15.30 Uhr, ſtießen an
der Ecke der Heinrich= und Nieder=Ramſtädter Straße zwei
Perfonen=
kraftwagen zuſammen. Perſonen wurden nicht verletzt.
Fp. Bezirksſchöffengericht. 1. Dem Otto Koch von Pirmaſens liegt die
Anklage Diebſtahl und Betrug zur Laſt. Dem früheren Arbeitgeber
ſoll er in Gernsheim mitrels Erbrechens eines Behältniſſes durch
An=
wendung eines Sperrhakens Geld entwendet und ſich weiter bei einer
Händlerin ein Fahrrad erſchwindelt haben; er iſt rückfälliger Dieb.
Urteil: 1 Jahr 3 Monate Gefängnis abzüglich 10 Wochen
Unter=
ſuchungshaft — 2. Ein hieſiger Kaufmann, der Zigarren und Tabak
für fremde Rechnung vertrieb, iſt der Unterſchlagung und Untreue
be=
ſchuldigt. Der fehlende Betrag beziffert ſich auf etwa 2800 Mark. Im
Jahre 1925 wurde das Geſchäft eingerichtet und mit Ware verſehen.
Am 1. Oktober 1928 ſchied der Kaufmann aus dem Geſchäfte us. Der
Staatsanwalt beantragt 2 Monate Gefängnis. Der Verteidiger betont,
es handle ſich hier um ein Zivilrechtsverhältnis, der Schuldbeweis ſei
in keiner Weiſe ſchlüſſig. — Das Urteil iſt freiſprechend.
Lokale Veranſtaltungen.
Dſe hierunter erſcheinenden Nokizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Kriegerverein Darmſtadt. Die Kameraden werden
gebeten, nebſt werten Angehörigen an dem Beſuch des Schloßmuſeums
cm Sonntag, den 21. April, nachmittags, recht zahlreich teilzunehmen.
Treffpunkt: Schloßeingang am Marktplatz.
— Kriegerkameradſchaft „Germania”, Sonntag, den
21. April 1929, nachmittags 2,30) Uhr, unter beſonderer Führung
Beſich=
tigung de3 Schloßmuſeums. Eintritt 30 Pf.
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, den 24. d. M.,
Pflicht=
verſammlung bei Sitte, Karlſtraße. Die Kameradinnen werden gebeten,
vollzählig zu erſcheinen.
— Gartenkonzert. Wie uns mitgeteilt wird, findet Sonntag,
den 21. April, großes Gartenkonzert im Wiener Kronenbräukeller bei
freiem Eintritt ſtatt. Eine Jazzkapelle ladet im großen Saal zum
Tanz ein. (Vgl. Anzeige.)
— Train=Vereinigung 18. Die Beſichtigung des
Schloß=
muſeums am 21. April findet nicht vormittags, ſondern nachmittag 2.30
Uhr ſtatt. Sammelplatz 2.15 Uhr im Schloßhof.
Tageskalender für Samstag, den 20. April 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
21.45 Uhr, K 15: „Napoleon”. — Kleines Haus, Anfang 19 Uhr,
Ende 22.30 Uhr. Zuſatzmiete VII: „Figaros Hochzeit”. — Orpheum,
abends 20.15 Uhr: „Die Förſter=Chriſtel”. — Konzerte:
Schloß=
kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Darmſtädter Hof,
Perkeo. — Otto=Berndt=Halle, abends 20 Uhr: „Tellſpiel
der Schweizer Bauern” — Stadt Coburg, abends 20 Uhr:
Hauptverſammlung Sterbekaſſe Ruhe. — Kinovorſtellungen;
Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 18. April. Die hieſige Sportvereinigung
04 hat in zuvorkommender Weiſe ihren Sportplatz auf der Hardt der
Schuljugend als Sport= und Spielplatz zur Verfügung geſtellt. — Herr
Lehrer Hans Schwedes wurde mit Beginn des ueuen Schuljahres
nach Steinbach bei Erbach i. O. verſetzt. — Am Freitag ſpricht abends
im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen” Frau Maſſon=Belgien über das
Thema: „Die Frau als Mutter und Kämpferin”. Rednerin
nimmt als Vertreterin der belgiſchen Frauen an der internationalen ſoz.
Frauenkonferenz teil und iſt bekannt als eifrige Verfechterin des
Frauen=
rechts. Außerdem wird der Geſangverein „Treue” zur Vervollſtändigung
des Abends einige Chöre zu Behör bringen. — Die hieſige Freiwillige
Sanitätskolonne vom Noten Kreuz feiert am 31. Auguſt und
1. September d. Js. ihr 25jähriges Beſtehen. — Die 40jährigen
gedenken, wie andernorts, auch hier eine gemeinſame Geburtstagsfeier
zu veranſtalten — Am kommenden Sonntag beranſtaltet der Arbeiter=
Turn= und Sportverein im „Löwen” ein Kinder=Schauturnen.
Grüppenbilder, Singſpiele, Freiübungen und Geräteturnen kommen zur
Vorführung. Beſenders ſind hierzu die Eltern eingeladen; denn die
Kleinen wollen zeigen, was ſie während des Winters erlernt haben. —
Geſtern verſtarb der langjährige Gemeindekaſſengehilfe, Herr Max
Arnold. Derſelbe erreichte ein Alter von nahezu 70 Jahrin.
J. Griesheim, 19. April. Das Storchenpaar, das ſich in der
vor=
letzten Woche hier niederlaſſen wollte, ſcheint dieſe Abſicht aufgegeben
zu haben, denn es iſt von ſeinem letzten Ausflug nicht mehr
zurückge=
kehrt, ſehr zum Leidweſen unſerer lieben Jugend und der Erwachſenen,
die ſich ihm beim Neſtbau in ſo freundlicher Weiſe zur Verfügung
ge=
ſtellt hatten, indem ſie ihm das Reiſig bis zu ſeiner Niſtſtätte ſchafften.
Vielfach wird behauptet, daß es gerade das geweſen ſei, was Gevatter
Langbein veranlaßt habe, ſeine Abſicht, ſich hier niederzulaſſen,
aufzu=
geben, weil er darin eine Zudringlichkeit geſehen habe. — Nächſten
Sonn=
tag veranſtaltet die Turnerſchaft Griesheim im „Darmſtädter Hof” einen
Elternabend. Die Schüler= und Schülerinnenabteilung will hierbei dem
Eltern und Angehörigen zeigen, was alles ſie in der Turnſtunde lernen.
Um aber auch zu zeigen, daß eine harmoniſche Ausbildung des ganzen
Körpers erſtrebt wird, werden mit den turneriſchen Darbietungen Lieder
und einige Schattenſpiele abwechſeln, die ſchon im vorigen Jahre großen
Anklang fanden. Turnſache iſt Volksſache und es wäre deshalb ſehr zu
begrüßen, wenn dieſe Veranſtaltung durch einen zahlreichem Beſuch zu
einer eindrucksvollen Kundgebung für die Wertſchätzung der
turne=
riſchen Erziehungsarbeit würde. — Vor einigen Tagen wurde auf dem
hieſigen Friedhof die Leiche eines franzöſiſchen Soldaten ausgegraben
und nach ſeiner Heimat übergeführt, der vor etwa 1½ Jahren auf dem
Truppenübungsplatz verſtorben und hier beerdigt worden war. Die
Aus=
grabung und Ueberführung wurde von einem Unternehmer aus Mainz
ausgeführt. Wie man hört, ſollen auch die übrigen auf dem hieſigen
Friedhof beerdigten Leichen franzöſiſcher Soldaten nach ihrer Heimat
übergeführt werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. April. Spar= und
Darlehns=
kaſſeverein. Trotz aller Belehrungen und Berichtigungen in den
Tagesblättern gibt es immer noch Leute, die den Zuſammenbruch der
Raiffeiſenbank mit den örtlichen Genoſſenſchaften in Verbindung bringen
und Gerüchte ausſtreuen, die das Vertrauen zu den örtlichen Kaſſen zu
untergraben ſuchen. Es kann nur immer wieder geſagt werden, daß die
hieſige Kaſſe von den Verluſten der Raiffeiſenbank in keiner Beziehung
berührt wird, und daß ſomit weder die Mitglieder noch die
Sparein=
leger irgendwie Nachteile erleiden können. Bewußte Miesmacher ſind
an der Arbeit, um der Genoſſenſchaftsſache hier einen Stoß zu verſetzen,
und ſei es auch nur als Mittel zum Zweck. Es iſt unverantwortlich von
dieſen Leuten, die Einwohnerſchaft auf dieſe Art und Weiſe in Erregung
zu ſetzen. Die Spareinleger können verſichert ſein, daß ihre Gelder
ge=
ſichert ſind. In ſpekulative, gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz verſtoßende
Geſchäfte läßt ſich die hieſige Kaſſe nicht ein. Der weitaus größte Teil
der Spareinlagen iſt in ſicheren Goldmarkhypotheken angelegt. Nur der
zur Erhaltung der Liquidität dringend notwendige Bargeldbeſtand iſt
auf laufendem Konto angelegt. Es iſt ſomit klipp und klar, daß für die
Spareinleger bei der hieſigen Kaſſe die Sicherheit genau ſo gut iſt wie
bei einer öffentlichen Sparkaſſe, zumal die Mitglieder der Kaſſe
unbe=
ſchränkt, ſomit mit dem ganzen Vermögen haften. Die Verwaltung der
hieſigen Kaſſe legt Wert darauf, daß dieſe Mitteilung der
Oeffentlich=
keit unterbreitet wird, und ermächtigt jedermann, anderslautende
Aus=
ſtreuungen als falſch und Lüge zu bezeichnen.
G. Ober=Ramſtadt, 18. April. Säuglingsfürforge.
Mon=
tag, den 22. Apxil, nachmittags von 2—3 Uhr, findet im unteren
Rat=
hausſaale Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. — Offenlage der
Vor=
anſchläge. Die vom Gemeinderat durchberatenen Voranſchläge der
Gemeinde und des Gemeindewaſſerwerks für 1929 Rj. liegen von heute
ab eine Woche lang auf dem Vürgermeiſtereibureau zur Einſicht der
Be=
teiligten offen. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch die Ausmärker
herangezogen. Einwendungen gegen ben Inhalt der Voranſchläge
kön=
nen nur während der Offenlegungsfriſt erhoben werden. —
Turn=
verein 1877. Wie an dieſer Stelle bereits angekündigt, findet am
nä hſten Sonntag, den 21. April, abends, im Saalbau Suppes das
Früh=
jahrsſchauturnen des Turnvereins ſtatt. Eine vielſeitige und
abwcchſ=
lungsreiche Turnfolge wird, den Zuſchauern einen getreuen Einblick
geben in die „Arbei= im Gewande jugendlicher Freude”, wie ſie ſich der
Turnverein zur Aufgabe ſtellt im Dienſte aller. Die Turner=
Singmann=
ſchaft, ſoniie ein kleines, heiteres Turnerſpiel „Die Turner vor der
Him=
melstür” werden eine angenehme Abwechflung in die eigentliche
Turn=
folge bringen, die ſich gliedert in das Turnen des Kindes, der Jugend
und der Erwachſenen. Unter den letzteren ſehen wir die in jüngſter
Zeit neugegründete Alters=Abteilung.
— Gernsheim, 19. April. Waſſerſtand des Rheins am
18. April 0,74 Meter, am 19. April 0,93 Meter.
Rheinheſſen.
Feuer in Undenheim. — Zwei Kinder verbrannk.
* Undenheim, 19. April. Am Donnerstag, 18 Uhr, brach in einer
Scheune des Küfers Walter Buſch Feuer aus, das die Scheune in
Aſche legte. Dabei ſind zwei Kinder im Alter von vier und fünf Jahren,
die dorthin gegangen waren, um nach einer Gans zu ſehen, verbrannt.
Sie konnten von der Feuerwehr nur noch als verkohlte Leichen geborgen
werden. Das Feuer iſt, wie man annimmt, durch Kurzſchluß entſtanden.
Wie wir hierzu noch erfahren, handelt es ſich um den vierjährigen
Sohn des Küfermeiſters Buſch und den fünfjährigen Sohn des
Land=
wirts Eifler. Der Brand fand in den in der Scheune lagernden
Heu= und Strohvorräten reiche Nahrung. Die beiden Kinder wurden
von dem Feuer überraſcht. Der Rückweg durch das an dem
Scheunen=
tore beſonders ſtarke Feuer war ihnen verſperrt. Sie flüchteten in den
hinteren Teil der Scheuer, wo ſie elendlich verbrannten, ehe ihnen Hilfe
gebracht werden konnte. Für die Feuerwehr war es unmöglich, in die
brennende Scheuer einzudringen und die Kinder herauszuholen. Den
ſchwergeprüften Eltern wird herzliche Teilnahme entgegengebracht.
v. Bad=Nauheim, 19. April. (Tagung). Am Samstag und Sonntag
hält der Bezirksverband Heſſen im Bunde Deutſcher
Reichsſteuer=
beamten hier ſeinen Verbandstag ab. Aus den Ortsgruppen von den
37 Finanzämtern des Landesfinanzamtsbezirk Darmſtadt und von
benachbarten Bezirksämtern werden über 150 Teilnehmer erwartet.
Von der Bundesleitung in Berlin erſcheint der Bundesſchriftführer,
Oberſteuerinſpektor W. Müller, der früher langjährige und um die
Steuerbeamtenſchaft Heſſens hochverdiente Heſſiſche
Bezirksverbands=
vorſitzende. Auch der Chefpräſident des Darmſtädter Landesfinanzamts
oder ſein Stellvertreter hat ſein Erſcheinen zugeſagt.
m. Aus dem Lande, 19. April. Auch eine kleine
Erſpar=
nis. Regelmäßig im Frühjahr und im Herbſt haben die Schulen des
Landes ein Verzeichnis der gewerblich tätigen Kinder abzugeben. Dies
iſt an ſich eine ganz lobenswerte Einrichtung, damit gegebenenfalls gegen
Ueberlaſtung der Kinder behördlicherſeits eingeſchritten werden könnte.
Nun kommt’s aber vor, daß einzelne Schulen, ja die Geſamtheit aller
Klaſſen einer Schule keine gewerblich tätigen Kinder haben, und doch
müſſen nun für jede Klaſſe zwei Exemplare ausgefüllt werden, eines für
die betreffende Aufſichtsſtelle und eines für die Klaſſe. Gemeinſame
Meldungen auf einem Bogen wurden ſchon zurückgewieſen. Nehmen
wir eine Schule wit acht Klaſſen an, dann koſtet dieſe einmalige
Pro=
zedur 8X15 Pfg. — 1,20 Mk., dieſe Summe doppelt plus 30 Pfg. Porto
macht 2,70 Mk., für den Herbſt ebenſo viel, beträgt fürs ganze Jahr 5,40
Mk. Die nicht bürokvatiſche Meldung koſtete im ganzen einen halben
Bogen Papier und 30 Pfg. Porto. Für das überflüſſige Mehr könnte
ein gutes Buch oder könnten zwei Bücher für die Schüler oder könnten
50 Hefte für arme Kinder beſchafft werden. Vielleicht überlegen ſich dies
die betreffenden gewerblichen Aufſichtsbehörden einmal und ſind künftig
eventuell mit einer Beſcheimigung des Klaſſenlehrers oder Schulleiterg
zufrieden.
Nummer 109
Nachrichten des Standesamis Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 16. April: Dorothea Appel, geb. Schimmer,
78 J. Witwe des Hofgartenkanzliſten, Kaupſtr 43. — Am 15. April:
Dr. Ludwig Heinrich Georg Friedrich Sior, Aſſiſtenzarzt, 32 J.,
Hoch=
ſtraße 60. — Am 12. Appil: Henriette Chriſtine Luiſe Blum, geb.
Kraetzer, 62 J., Penſionärin, Nieder=Ramſtadterſtr. 30. — Am 13. April:
Anua Schenck, geb. Knorr, 88 J., Witwe des Fabrikanten,
Kommerzien=
rats, Fuchsſtr. 16. — Am 14. April: Karl Theodor Emil Eduard Otto,
Oberſtndiendirektor, Geheimer Schulrai i. R., 67 J., Heinrichsſtr. 124.
— Am 13. April: „Hoiurich Funk, Lehrer, 59 J., Lindenhofſtr. 33.
Lud=
wig Hanſtein, 5 J., Grohbergkolonie 6a. — Am 14. April: Sofie
Gö=
riſch. geb. Pfannſchmidt, 74 J., Witwe des Nachtwächte
Dine Gcic Deich e a ie ean Geifte en eiſie.
J., Heinheimerſtr. 7. — An 13. April: Clara Maria Herrmaun, geb.
Wettig, 61 J. Ehefrau des Kammerdirektors, Stiftsſtr. 21. Friedrich
Karl Rudolf Fay, 1 Monat, Pfungſtadt, hier Grafenſtr. 9. Charlotte
Eliſabethe Marie Dingeldey, Privatin, ledig, Nieder=Ramſtädterſtr. 7.
— Am 17. April” Marie Fiſcher, geb. Kraft, 62. J., Witwe des
Polizei=
tbächtmeiſters, Grafenſtr. 27. — Am 16. April: Chriſtian Brodrecht,
Pfarrer i. N. 67 J., Alexandraweg 9. — Am 17. April: Bruno Otto
Franke, Oberſtabsveterinär i. N., 64 J., Ballenhauſen, hier.
Erbacher=
ſtraße 2. Anna Margarete Gilbert, 78 J. ledig, Nieder=
Ramſtädter=
ſtraſie 12. Bernhard Quhlmaun, Schüiler, 6 J., Cberſtadt, hier
Grafen=
ſtr. 9. Maria Thereſia Herborn, geb. Kahleis, 44 J. Ehefrau des
Braud=
inſpektor, Frankfurterſtr. 182. — Am. 18. April: Pläging, Georg, 1 J.,
Groß=Umſtadt, hier, Heinheimerſtr. 21; Müller. Caroline Auguſte, geb.
Neubert, 63 J., Schloß Fürſtenau, Kreis Erbach, hier, Erbacherſtr. 25;
Eck, Pauline, geb. Barth, 49 J. Moſeeſtr. 8; Becker, Margarete geb.
Pieler, 68 J., Pfungſtadt, hier, Grafenſtr. 9; Mer ger, Friedrich
Hand=
lungsgehilfe, 29 J., led., Eckhardtſtr. 13. — Am 19. April: Liekmann,
Friedrich Karl, Kaufman, 42 J., Inſelſtr. 27. — Am 18. April: Degen,
Charlotte Auguſte geb. Henkel, 40 J., Klappacherſtr. 1. — Am 19.
April: Ritſcher, Eliſabetha, geb. Reibold, 50 J., Löffelgaſſe 93.
Veam
Kirchliche Nachrichten
Edangeliſche Gemeinden.
Sonntag Jubilate (21. April).
Stidlitch=. Samstag, 20. April, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Scuntag, 21. Axril, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
beiligen Abendmahls Pfarrer Kieberger. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kin=
dergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Donnerstag, B. April,
abends 8 Uhr: Kürchenkonzert zum Beſten der Wiedeberſtellung der
Stadtkich Mitwirkende: Wilhelm Borngäſſer, Elſa Varena. Otto
Drumm, Muſikantengilde. Eintrittskarten zu 1, 2 und 2. NMl.
Die Stadtkinhe iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eiugang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorur 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgattesdienſt. Pfarrer Heß.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. — Abends 6 Uhr:
Abendaottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vorm 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmermann.
— Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimnermann. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, B. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßnemeinde. — Mittwoch, 24. April und
Samstag, 27. April, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde — Samstag, 27. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtg meinde (Heſſenbund) Poſauneuchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 21. April, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Neformationsgomeinde (Oſt) Pfarrer
Lauteu=
ſchläger. — Abends 8 Uhr: Jugendvereigigung der Stadtgemeinde
(B. d. J). — Montag, 22 Abril, abends 8 Uhr: Jugend= und
Elteun=
abend im Jugendhund der Lukasgemeinde. — Dienstau, 23. April, abends
8 Uhr: Kiuchenchor der Stadikirche. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (Heſſenbund). — Mädchenvereinigung der
Neformations=
gemeinde (üngere Abteilung). — Mittwoh, 24. April, nachm. 2—4 Uhr:
Luugſchar, der Stadtgemeinde. — Nachmn. 4 Uhr: Frauenverein der
Lukasgemeinde (Guſtaſ=Adolf=Kreis). — Abends. 8 Uhr: Kirchen hor
der Stadtkapelle und Sbleßkirche. — Jugeudbund der Markusgemeinde
(ältere Abtoilung). — Mädchenbereinigung der Reformationsgemeinde
tältere Abteilung). — Donnerstag, 25. April, abends, 8 Uhr:
Jugend=
bund der Luk,sgemeinde (jüngere Abtoilung). — Jugendvereinigung
ker Stadtgemcinde (Heſſenbund). — Freitag, 26. April, abends 8 Uhr:
Jugend= und Elternabend im Jugendbund der Markusgemeinde. —
Jugendbund der Kaplaneigemeinde. — Samstag, 27. April, nachm. 2
bis 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Feierabend Stiftsſtraße 51). Sonntag, 21. April, vorm. 10 Uhr:
Chriſtenlehre fur die Markusgemeinde (Mädhen allein), Pfarrer Vogel.
Amtshaublungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Kraukenpflege durch Digkonen: „Hauptſtation im Digkonenhein,
Heidolbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ebang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprecsh=
ſtunden vormittags von 10.—13 Uhr. Fernſprecher 237h.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: „Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12. Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379
Martinskirche. Vorm. 7.30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer
Ber=
gir. — Vorm, 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt,
1 Abteilung, in der Kirche. Pfarrer Beringer; für die Martinsgemeinde
Weſt, 1. und 2. Abteilung, im Gomeindehaus. — Pfarrer Verger. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer
Nachm. 3 Uhr: „Bibelbeſprechung im Martinsſtift. — Mittwoch,
24. April, abends 8 Uhr: Bichelſtunde im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den B April,
abends 8 Uhr im Martiusſtift: Kiuchenchor; im Gemeindchaus:
Jugend=
vereiuigung — Donnerstag, den 25. April, abends 8 Uhr im
Martins=
ſtift: Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenverginigung
Samstag, den 20. April 1929
Weſt; Mauerſtr. 5: Poſaunenchor. — Freitag, den 2. Abril, abends
8 Uhr im Martisſtiſt: Mütterabend Oſt; im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 20. April, abends 8 Uhr:
Chriſten=
lehre des Süidbezirks im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. — Sonntag,
den 21. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. —
Vorm 11.15 Uhr: KindergottesLienſt. — Mittwoch, den 24. April,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Veranſtaltungen. Sonntag, 21 April: Tagesfahrt der
Jungenſchaft, Abmarſch torm. 7. Uhr vom Metzdenkmal. — Abends 7.30
Uhr: Jungenſchaft. — Dienstag, B3. April, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung des Nordbezirks — Freitng, 26. Appil, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung des Südbezirks. — Sonntag, B. April, abends
8 Uhr: Gemeinſamerfröhlicher Abend für die Eltern und
Mitglieder der drei Jugendbunde zugunſten des Landheims. (Muſit,
Tanz. Theater.) Teckarten mit Gebäck 50 Pfg.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptguttesdienſt. Pfarrer Hickel=Eliſzbethenſtift. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr:
Gemeinde=
abend mit Lichtlilderbortrag von Herrn Pfarrer Hickel über „Die
Ar=
beit des Eliſabethenſtiftes”. — Donnerstag, 25. April, abends 8 Uhr:
Mütterabend.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre, 2. Abteilung Pfarree Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Haudtaottes=
dienſt. Pfarrer Welß. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß
Veranſtaltungen: Sonutag, 21. April, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 22. April, abends 8.15 Uhr:
Vortrags=
abend der ganzen Jugendgemeinde von Dr. Krämer über: „Ein
Jugend=
lager iu den Troben‟. Dienstag, 23. April, abends 8.15 Uhr:
Kir=
chenchor — Mittwoch 24. April, ab nd3 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung
(Jüngſtenabtlg.). — Freitag, 26. April, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche, Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk.
Pfarrer Muller. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller,
— Vorm. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: „Sonnta: 21. April, abends 8 Uhr:
Jugendtereinigung. — Montag, 22. April, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag 23. April, abends 8 Uhr „Kirchenchor. — Mittwoch,
24. April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde, Pfarrer Müller. — Samstag,
27. April, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdieuſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, den 25. April, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige ovang=luth. Kinche). An Jubilate,
21. April, imt „Feierabend”, Stiftsſtraße 51: 10 Uhr Predigtgottes ienſt.
Pfarrverwalter Lucius.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 30 Uhr:
Bbel=
ſtunde. Stadtmiſſionar Anders — Montaa nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
grbeitsſtunde. — Dienstag, nnhm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends
830 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunds. Prediger Menne. — Mittwoch,
abends 8.30 Uhr: Gemiſihter Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr=
Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Freitag, akends 8.20 Uhr:
Büßel=
ſtunde in der Linderſchule, Beſſungorſtraße 80. Prediger Semmel.
Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr: Jugendbundſtunde.
Prediger Semmel (Mitgliederaufnahme). — (Denstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge
Mäuner. — Donuerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22.
Infan=
terickaſeine, Hof lints). Samstag, 30. Apcil, abends 8 Uhr: Abuarſch
dem Böllenfalltor durch Nacht und Nebel zum Landheim. — Sonntag,
21. April, abends 8 Uhr: Vortrag im Mitgliederkreis über: „
Charak=
terbildung” — Montig, 22. April, abends 8.30 Uhr:
Familienbibel=
ſtunde. — Dienstag, 23. April, „bens 8.30 Uhr: Poſaunenchor. —
Mittvol, 24. Abtil, abends 330 Uhr: Jungmännetbibeltunde. —
Donnerstag, 25. April, abends 8.30 Uhr: Heimabend (8 Uhr:
Aus=
ſchußſitzung.) — Freitag, 26. April, abends 8 Uhr: Turnen (
Ludwigs=
oberrealſchule).
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaferne,
Hof links) Samstag, den 20. Aprü, nachm. 4.30 Uhr: Spielen. —
5 Uhr: „Pflichwerſammlung.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51) Dienstag, B. April, alends 830 Uhr: Verſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Stäötiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 21. Aptil, vormittags 10 Uhr:
Menſcheuweihehandlung mit Predigt. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=
Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiſſenſchaftlich= Vereinigung (Chriſtian Scienee Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr=
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr. 44), Sonntag, 21. April,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 8 Uhr: Predigt — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugenddereins=
ſtunde. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde für den Gemiſchten
Chor. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund, abends
8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag, abends 8.15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer=
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
21 April, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3,30 Uhr:
Jugend=
bund — Abenbs 8 Uhr: Evangeliſation — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann heurlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 21. Atril, borzn. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Landes=
Fronkfurt a. M. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr:
Predigt: „Unſere Jugend und ihre Ziele” (Kempe=Frankfurt a. M.).
Seite 7
Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den 24. April, abends
8.15 Uhr: Bihel= und Gebetsſtunde. Zu allen Verſammlungen
jeder=
mann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 22. April, abends 8 Uhr
im Feierabend, Stiftsſtraße 51, Bibelſtunde.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11.30 Uhr:
Kompanieverſammlung fur Kinder. Nachm. 3 Uhr:
Wegwveiſerver=
ſammlung fur Kinder. Nalm, 4 Uhr: Lob= und Dankverſammlung,
geleitet von Oberſtleutnant Stunkuweit und Oberſt Nielſen aus Berlin.
Abends 8 Uhr: Große Extraverſamrmlung, geleitet von Oberſtleutnant
Stankuwpeit und Oberſt Nielſen. Fintritt für dieſe Verſammlung 20 Pfg.
— Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Soldatenverſammlung. — Mittuoch, alends 8 Uhr: Heilsverſammlung.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen. —
Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Jedermann iſt
herz=
lich eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße ehem.
Kaſino), Sonntan, den 21. April, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 IIr, und
Mitwock, den 24. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54):
Sonu=
tag, den 21. April, vorm. 9.30 Uhr, nachn. 4 Uhr, und Mittwoch, den
24. April, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Euangeliſch= Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 21. April, vorm.
8.45 Uhr: Chuiſtenlehre der Mädchen. Vorm. 9.30 Uhr: Gotiesdienſt,
Vorm. 11 Uhr „Kindergottes enſt — Montag 20 Uhr: Poſaunenchor.
— Dienstag, 19.30 Uhr: Mädhenvereinigung. — Mittwoch, 20 Uhr:
Küuchengeſangverein. — Freitag 19.30 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 21. April, vorm.
13.30 Uhr: Gottesdienſt
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 21. April, vorm. 9.30 Uhr?
Hauttgottesdienſt, anf ”ließſend Chriſtenlehre. Nachm. 1 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt der Kleinen. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen,
— Jugendgemeinde trifft ſich um 2 Uhr am Bahnwärterhaus zum Gang
rach Eberſtadt. — Montag: F. J.G. Mädchenabend. — Mittwoch;
E J.6. Jungenabend. — Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Geneinde zu Noßdorf. Sonntag (Julbilate), 21. Aprik.
400=Jahrfeier der Puuteſtation zu Speher, Sonntag, vorm 9.30 Uhr=
Hauptgoitesdienſt Poſaunenchor. Einzelgeſang (Georg und Heinrich
Koor), Vorm. 10.39 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Ge=
meindeabend veranſtaltet vom Eoany. Bund, im Saal der „Sonne‟
Vortrag: „Die Proteſtation von Spehzer und wir Proteſtauten von
heute‟. Dr. Brauns=Darmſtidt, Generalſekretär des Evang. Bundes,
Poſaunenchor. Einzelgeſang. Gedihtvorrräge.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Namſtadt. Sonntag, den 21. April,
vorm 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 1030 Uhr: Kindergottes
dieuſt. — Montag: „Jugendvereinigung. — Mittwoch: „Kirchengeſangs
verein. — Donnerstag: Poſaunenhor. — Freitag: Mädchenverein. —
Samstag: Jugendvereinigung.
Evangeliſche Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 21. Aprik
(Jubilate): Vorm 9.30 Uhr: Haubtgottesdienſt. Prediger: Miſſionar
Nichter von der Brüdergemeindemiſſion. Kollekte, für dieſe Miſſion,
Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre. Miſſionar Richter. Abends 8 Uhv
in der Kirche: „Lichtbildervortrag durch Miſſionar Nichter über „Die
Erziehung der Kannihalenkinder”. — Montag: Jugendvereinigung. —
Dienstag: Kirchenchor. — Mittwach: Jungmädchenverein. — Donnersz
tag: Frauenverein.
Epangeliſche Gemeinde in Erzhauſen. Sonntag (Jubilate), den
21 April, vorm. 9 Ur: Chriſtenlehre für die männlihe Jugenb. Vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Aindergottesdienſt. Nachm.
2 Uhr: Ansſprachetreffen des Kreisverbandes Darmſtadt des Verbandes
der weiblichen Jugend, im Gemeindehaus. — Montag, abends 8 Uhr:
Jungmäſchenvereinigung (Beſuch unſerer Vereinigung, durch unſers
Verbandsſekretärin, Frl. Ecker) — Mittwoch: Jungmannſchaft.
Dounerstag: „Kirchenchor. — Freitag: Mädchenvereinigung (älterg
Abteilung). — Samstag: Jungmannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14)1
Sonntag, den 21. Abril, nachm 4 Uhr, und Donnerstag, den B. April,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3):
Sonn=
tag, den A1 April, nachm 4 Uhr, und Domerstag, den B.
April=
abends 8 30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Gberſtadt (Weingartenſtraße 35):
Sonn=
tag, den 21. April, nachm. 4 Uhr, und Domerstag, den B.
April=
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieber Nauſtadt (Bahnhofſtraße 25)3
Sountag, den 21. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den B. April,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22):
Sonn=
tag, den 21. April, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 25. Aprik,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
KatholiſcherGottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und 20
Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. — Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Generalkommunion der
Jungfrauenkongregation Um 110 Uhr: Hochamt und Predigt.
Vor=
ber Austeilung der hl. Komninion. Nachm. um 14 Uhr: Chriſtenlehre
und um 14 30 Uhr: Andacht. Um 15 Uhr: kirchliche Verſammlung der
Jungfrauen. Um 1930 Uhr: weltliche Verſammlung. — Werktags:
bl. Meſſe um 6.15 Uhr. — Montag und Freitag, abends 8 Uhr:
Jugend=
verſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Scke Herdzeg und Bruchwieſenſtraße) An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 348 Uhr
Beihtgelegenhot. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
uunion. Während der Schulzeit Dienstaos und Freitags hl. Meſſe.
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Seite 8
Samstag, den 20. April 1929
Nummer 109
Kf
HHI
Vermählte
Fritz Knop
Irmgard Knop
geb. Bußmann
Rüttenſcheiderſtr. 254
Carl Friedr. Springorum
Hiltraut Springorum
geb. Bußmann
Gneiſenauffr. 184
Eſſen, 20. April 1929
Geſellſchaft Verein
(6732
Unterfertigter C. C. erfüllt hiermit die
trau=
rige Pficht, ſeine A. H. A. H. und ia. Ck.
ia. Cb. von dem am 17. April 1929 in
Neuſalz a. d. Oder erfolgten Ableben ſeines
lieben A. H.
Oberingenieur
Walter Reſch
aktiv 1899/02
in Kenntnis zu ſetzen.
In tiefer Trauer:
Der C. C. der Alania
im Audolftädter Senioren=Convent.
J. A.: Oito Weineck X
6754)
Statt beſonderer Anzeige.
Gott der Herr hat heute unſere
innigſt=
geliebte, herzensgute Mutter, Großmutter und
Tante
Frau
Chriſtine Rapp
geb. Eidmann
Witwe des verſi. Bürgermeiſters Rapp
im 84. Lebensjahr nach längerem, geduldigſt
ertragenem Teiden aus ihrem arbeitsreichen
Leben zu ſich gerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Gg. Rapp
Frau Kath. Seeger Wwe., geb. Rapp.
Habitzheim, den 18. April 1929.
Die Beerdigung ſindet am Sonntag, den 21. April,
nachmittags 3 Uhr ſiatt.
(*
Statt Karten.
Für alle Beweiſe der Liebe und
Ver=
ehrung, die unſerem lieben Heimgegangenen
zu Teil geworden ſind, ſagen wir unſern
tiefgefühlten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Lina Otto, geb. Muhl.
Dankſagung.
Herzlichen Dank Allen, die uns in
unſerein großen Schmerz ihre liebevolle
Teilnahme erwieſen.
Leonore Schneider, geb. Fanſtmann
Sophie Schneider.
Darmſiadt, den 19. April 1929.
Siatt Karten.
Für die herzliche Teilnahme und die ſchönen
Blumenſpenden bei dem Heimgang meiner
innigſtgeliebten Schweſter ſage ich allen
Ver=
wandten, Freunden und Bekannten meinen
innigſien Dank. Beſonders denke ich Herrn
Pfarrer Kleberger für ſeine ſinnigen Worte
am Grabe.
In tiefer Trauer:
Minna Dingeldey.
Darmſiadt, den 19. April 1929.
Für die onläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit
erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen herzlichen Oank
Paul Weinling und Frau
Darmſtadt, Kirchſtraße 17. (6763
Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen herzlichen Dank
Ludwig Kuntz und Frau
geb. Schnellbacher.
Für die überaus zahlreichen
Blumen=
ſpenden und Glückwünſche bei Eröffnung
meines
Spezial=Geſchäfts für Eier, Butter,
Käſe, Südfrüchte, in= und
aus=
ländiſche Weine
ſpreche ich hiermit meinen herzlichſien
Dank aus. (6758
Heinrich Hornung
Grafenſtr. 31 Fernruf 127
½ Minute mit Wasser oder
Milch — heiß oder kalt —
an-
rühren. Horlicks auch in
Ta-
blettentorm. (Nicht anrühren)
PORPEMM
Freunden und Bekannten
hier=
durch die traurige Mitteilung, daß
meine liebe Frau, unſere liebe
Mutter, Schweſter, Schwägerin
und Tante
geb. Reibold
nach langem, mit großer Geduld /
ertragenem Leiden im 50.
Lebens=
jahr heute entſchlafen iſt.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Fohann Rittſcher.
Darmſtadt, den 19. April 1929.
(G77,/f
Löffelgaſſe 28.
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 20. April 1929, vormittags
11 Uhr, vom Portale des
Wald=
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Hitze iſt gänzlich ausgeſchloſſen; es hält auch
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des Bruches vorhanden iſt, wird dieſe—durch
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Sam tag, den 2 . Arril 1920
Nummer 409
„Graf Zeppelin” kreuzt über Süd=
Friedrichshafen—Mannheim und zurück.
Friegrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” iſt geſtern vormittag um 7.18 Uhr, bei
trefflichem Sonnenſchein und wolkenloſem Himmel zu
einer etwa achtſtündigen Fahrt über Süddeutſchland
aufgeſtiegen. Die Leitung hatte Kapitän Lehmann.
In dem Navigationsraum des Luftſchiffes iſt zu
Verſuchszwecken ein Kreiſelkompaß eingebaut worden.
Der Zweck der Fahrt iſt hauptſächlich, das Arbeiten
dieſes Kompaſſes mit den gewöhnlichen Kompaſſen
zu vergleichen. Das Schiff, das bei völliger
Wind=
ſtille flott durch das Weſttor ausgebracht werden
konnte, entfernte ſich in raſcher Fahrt in Richtung
Konſtanz. An der Fahrt nahmen u. a. teil
Ober=
bürgermeiſter Sibert (Lindau), Miniſterialrat Fuchs
von der Reichsbahnhauptvevwaltung, mehrere
Preſſebertreter und Vertreter der Firmen Anſchütz
und Boſch ſowie einige Angehörige der Werft.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” hat auf ſeiner
Deutſchlandfahrt um 7.35 Uhr Konſtanz berührt, um
8.30 Uhr Waldshut a. Rh., um 9.05 Uhr befand es
ſich über Säckingen und um 9.20 Uhr über Lörrach.
Kurz darauf überflog das Luftſchiff Baſel. Um 9.35
Uhr wurden Müllheim und um 9.45 Uhr Freiburg
erreicht. Um 10.35 Uhr wurde Bühl, um 10.40 Uhr
Baden=Baden und um 10.45 Uhr Raſtatt paſſiert. Um
11.03 Uhr erſchien „L. Z. 117” über Karlsruhe. Er
beſchrieb in etwa 400 Meter Höhe eine große Schleife
über der Stadt und flog dann in nördlicher Richtung
davon.
Der Rückflug.
Nachdem der „Graf Zeppelin” um ¼11 Uhr
Mannheim überflogen hatte, berührte er kurz
nach 12 Uhr bereits auf dem Rückflug Mannheim in
ſüdlicher Richtung. Graf Zeppelin war um 12.30 Uhr
über Heilbronn, überflog 12.50 Uhr Marbach und
Ludwigsburg und traf um 12.58 Uhr über
Stutt=
gart ein. Er nahm nach einigen Schleifen über der
Stadt Kurs nach Süden.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” überflog um
13.30 Uhr Göppingen und wurde kurz vor 14 Uhr
von Ulm aus in weſtlicher Richtung auf der Rückfahrt
nach Friedrichshafen geſehen.
„Graf Zeppelin” wieder gelandet.
„Graf Zeppelin” iſt um 16.45 Uhr wieder
ge=
landet. Während der faſt zehnſtündigen Fahrt
folgte er zunächſt dem Lauf des Oberrheins,
dann dem des Neckars und ſchließlich der Donau.
Er legte dabei eine Strecke von über 800
Kilo=
meter zurück. Die Verſuche mit dem
Kreiſel=
kompaß und dem angegliederten Kursſchreiber
zeigten ſich über Erwarten gut. Es fanden auch
Verſuche mit Sirenen als Schallgeber für das
Behm’ſche Echolot ſtatt. Die Höhenbeſtimmung
wird aber durch den auseinandergezogenen
Klang der Sirenen im Gegenſatz zum kurzen
Knall eines Schuſſes ungenau. Beſſer bewährte
ſich eine neue Schießeinrichtung der Waffenfabrik
Mauſer. Die FT=Station hatte Gelegenheit,
eine Reihe gut geſtimmter Funkpeilungen
durch=
zuführen.
* Wieder ein Opfer leichtſinnigen Autofahrens.
Ein Augenzeuge teilt uns mit: In der Nähe von
Aſchaffenburg kamen aus der Richtung Babenhauſen
zwei Autos, von den das evſte mit zirka 55 Kilometer
Geſchwindigkeit fuhr, während das zweite eine
Ge=
ſchwindigkeit von etwa 80 Kilometern gehabt hat, wie
aus der Bremsſpur von etwa 25 Metern hervorgeht.
Dieſes zweite Auto verſuchte ſeinen Vorgänger
plötz=
lich zu überholen, ohne ſich über die Verhältniſſe auf
der vor ihm liegenden Fahrbahn zu vergwviſſern.
In=
folgedeſſen bemerkte der Lenker einen
entgegenkom=
menden Radfahrer zu ſpät, um noch abbremſen zu
können, ſteuerte ſcharf rechts und fuhr dabei das
ſoeben überholte Auto an. Beiden Autos wurden die
Kotflügel beſchädigt, während die Inſaſſen rur
leichte Verletzungen erlitten. Der Radfahrer
wurde jedoch von den Hinterrädern des
über=
holenden Autos erfaßt und in meterhohem Bogen
zur Seite geſchleudert. Das Rad war vollſtändig
zer=
trümmert, der Fahrer durch ſchwere Verwundungen
faſt bis zur Unkenntlichkeit entſtellt. Er wurde von
dem Beſitzer des erſten Autos nach dem Krankenhaus
in Aſchaffenburg gebracht, wo er zurzeit bewußtlos
liegt. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.
51 000 Mark unterſchlagen.
Wittenberg. Ein Kaſſenrendant der
Orts=
krankenkaſſe Wittenberg iſt nach Veruntreuung von
51 000 RM. an Krankenkaſſen= und
Evwerbsloſenver=
ſicherungsgeldern flüchtig geworden. Bei einer erſt
vor wenigen Tagen vorgenommenen Kaſſenreviſion
waren noch keinerlei Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt
worden.
Jannowitz.
Hirſchberg. Die Berliner Kriminalbeamten
haben nunmehr Hirſchberg verlaſſen, womit die
Er=
mittlungen in der Jannowitzer Mordaffäre ihren
Abſchluß gefunden haben. Neue Vernehmungen ſind
nicht vorgenommen worden, ſo daß das geuvonnene,
ſehr umfangreiche Material nunmehr dem
Unter=
ſüchungsrichter zugeſtellt werden wird. Eine völlige
Aufklärung haben die Ermittlungen nicht gebracht.
Schwerer Unglücksfall auf einer Kieler Werft.
Kiel. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich
vorgeſtern auf den Howaldts=Werken. Beim
Trans=
port eines Oeltanks mittels eines Krans riſſen die
Troſſen und der Tank ſtürzte zur Erde. Dabei wurds
ein 50jähriger Arbeiter getötet und zwei ſchwer
verletzt.
Schiffsunfall. — Millionenſchaden.
Oslo. Eine ſchwimmende Walfiſchkocherei, die
zur Reparatur im Dock lag, ſchlug plötzlich um,
wo=
durch ein daneben liegender Walfiſchdampfer ſchwer
beſchädigt wurde. Die Kommandobrücke, ein
Schorn=
ſtein und ein Maſt erlitten ſchwere Beſchädigungen.
Die Beſatzung d’s Walfiſchdampfers konnte ſich durch
Abſpringen ins Waſſer retten. Der Schaden beträgt
über 1 Million Kronen.
Eiſenbahnunglück in Chile.
Valparaiſv. Ein von Santiago de Chile
nach Antafagoſta unterwegs befindlicher
Perſonen=
zug iſt ſechs Kilometer von Ouillagua entfernt
ent=
gleiſt. In der erſten Mitteilung über das
Eiſenbahn=
unglück wird von 14 Toten und 50 Verletzten
ge=
ſprochen, während die Zeitung „Telegrafo Eſtado”
in einer ſpäteren Meldung nur von einem Toten
und 6 Verletzten ſpricht.
Der modernſte Kreuzer unſerer Mariue in den Dienſt geſtellt
Der neue Kreuzer „Königsberg”
wurde am 17. April in Wilhelmshaven in den Dienſt der Reichsmarine geſtellt. Der neue Kreuzer
hat reine Oelfeuerung und iſt das unter den Beſchränkungen des Verſailler Diktates gebaute
modernſte und bisher beſte Schiff. Statt der früheren Nietung iſt es elektriſch geſchweißt, was eine
bedeutende Gewichtserſparnis bedeutet. Die Länge betragt 169 Meter, die Breite 15,2 Meter, der
Tiefgang 5,4 Meter. Die Maſchinenleiſtung beträgt 65 000 PS. die Schnelligkeit 32 Seemeilen Zum
erſten Male ſind hier bei einem Kreuzer die Tripletürme angewandt, d. h. in jedem Geſchützturm
ſind drei 15=Zentimeter=Geſchütze vereinigt. Beſatzung hat die „Königsberg” rund 500 Mann.
Die Erzabtei der Benediktiner in Monte Caſſino.
Der im Jahre 529 vom Heiligen Benedikt von Nurſia gegründete Benediktiner=Orden feiert dieſes
Jahr ſein 1400jähriges Beſtehen, deſſen Anfänge auf die Gründung des Kloſters zu Monte Caſſino
zurückgehen. Der Orden zählt zu den bedeutendſten und beſitzt auch in Deutſchland viele Klöſter
(Fulda, Hersfeld, Hirſau u. a.). An der Stiftungsfeier des Ordens nimmt als Vertreter, des
Papſtes Kardinal=Staatsſekretär Gaſparri teil. Unſer Bild zeigt rechts oben: Geſamtanſicht des
Kloſters; rechts unten: die große Freitreppe im Hof; links: Blick in den Kloſterhof mit Brunnen.
Eiſenbahnunglück bei Brüſſel: 11 Toke.
Die zertrümmerten D=Zug=Wagen.
In Hal bei Brüſſel ereignete ſich ein ſchwerer Eiſenbahnzuſammenſtoß, dem insgeſamt 48 Perſonen
zum Opfer fielen, darunter 11 tödlich. Von den übrigen 37 Verletzten liegen 22 mit ſchweren
Ver=
letzungen im Krankenhaus, während 15 mit Notverbänden die Reiſe fortſetzen konnten. Die
vor=
derſten Wagen des Zuges wurden vollſtandig zerſplittert. Die Urſache des Unglücks iſt falſche
Weichenſtellung geweſen.
Sturm über Spanien.
Cadiz. In der portugieſiſchen Südprovinz
Algarve und den ſpaniſchen Häfen Cadiz und
Gi=
braltar richtete ein Zyklon großen Materialſchaden
an. Bisher werden über 50 Fiſcherboote und ein
Dampfer vermißt. Man rechnet mit vielen Toten
und Verwundeten. Der Hafen von Cadiz mußte
wegen Sturmes geſchloſſen werden. Zahlreiche
Schiffe ſind in der Straße von Gibraltar
unter=
gegangen. Auch ſonſt wurde beträchtlicher Schaden
angerichtet.
Petroleumfunde in Syrien.
Beirut. In der Umgebung von Aleppo, nicht
weit von Moſſul, ſind Petroleumlager entdeckt
wor=
den, zu deren Unterſuchung die Mandatsverwaltung
franzöſiſche Sachverſtändige entſandt hat. Wie es
heißt, ſind dieſe Erdölvorkommen den Türken
be=
reits bekannt geweſen. Sie haben aber das
Geheim=
nis ſorgfältig gehütet, und der Petroleumreichtum
des Aleppoer Bezirks ſoll der eigentliche Grund für
die türkiſchen Anſprüche auf Nordſyrien ſein, um
ſich hier für den Verluſt Moſſuls zu entſchädigen.
Eröffnung der Ausſtellung „Ggs und=
Waſſer”.
Berlin. Vor 2000 Chrengäſten aus allen
Kreiſen des öffentlichen Lebens erfolgte geſtern
vor=
mittag die Eröffnung der Deutſchen Ausſtellung „Gas
und Waſſer” Berlin 1929 in den Ausſtellungshallem
am Kaiſerdamm. Als erſter Redner ſprach namens
der Stadt Berlin und ihres Ausſtellungs=, Meſſe=
Abſperrſchieber in allen Größen.
Die große Berliner Ausſtellung „Gas und
Waſſer” bietet eine Ueberſicht über alle Zweige
der Gas= und Waſſertechnik. Unſer Bild zeigt
einen Stand auf der Ausſtellung, der
Abſperr=
ſchieber für Waſſerrohre in allen Größen
neben=
einander zeigt.
und Fremdenverkehrsamtes Oberbürgermeiſter Böß.
Da Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius verhindert
war, ergriff an ſeiner Stelle Staatsſekretär Dr.
Trendelenburg das Wort, um die Ausſtellung
im Namen der Reichsregierung zu begrüßen und zu
eröffnen. Die Art der Durchführung des Zieles, das
Wiſſen über ein höchſt bedeutſames Gebiet der
Wirt=
ſchaft zu erweitern, ſei muſtergültig. Die
Ausſtel=
lung hebe das Anſehen der vaterländiſchen Induſtrie.
Aus der Notwendigkeit, neue Abſatzquellen für die
deutſche Wirtſchaft zu ſuchen, ſei das Werk
entſtan=
den, das Spitzenleiſtungen zeige, wie ſie bisher auf
dechniſchen Fachausſtellungen noch niemals gezeigt
worden ſind. Er ſchloß ſeine Nede mit dem Ausdruck
des Dankes der Reichsregierung an alle Mitarbeiten
des Werkes.”
* Die Radioelekkriſche Prager Well=
Konferenz.
Sie tagt hinter verſchloſſenen Türen. — Magere
Ergebniſſe.
Prag, 18. April. (riv.=Tel.),
Die Ergebniſſe der ſoeben abgeſchloſſenen
radio=
elektriſchen Weltkonferenz in Prag, an der ſich
Ver=
treter von N7 europäiſchen, dreier außereuropäiſchen
Staaten, Abgeſandte des Völkerbundes, der
Inter=
nationalen radiophoniſchen Union uſw. beteiligt
ha=
ben, laſſen ſich ſchon deswegen nicht klar
umſchrei=
ben, weil die Konferenz unverſtändlicherweiſe hinten
verſchloſſenen Türen tagte, die ſich auch der Preſſe
nicht öffneten. Feſt ſteht lediglich, daß die
Bera=
tungen vor allem einer Organiſierung der
Radio=
wellen dahingehend galten, daß gegenſeitige
Stö=
rungen ausgeſchaltet werden ſollen, und daß Verſuche
zur Anbahnung einer Einigung zwiſchen den
ſtaat=
lichen Telegraphenverwaltungen und den
unterſchied=
lichen radiophoniſchen Vereinigungen unternommem
worden ſind. Das Ergebnis dieſer Beratungen
gip=
felte, wie aus einem ebenfalls recht myſteriös
gehal=
tenen Schlußkommuniqué über die Konferenz
hervor=
geht, in der Konſtruktion eines „Prager
Wellenver=
teilungsplanes”, der mit dem 30. Juni d. J.
Wirk=
ſamkeit erlangen und hinſichtlich der Verteilung des
Aethers, ſeine ſtaatliche Reglementierung und
Kon=
trolle Verbeſſerungen enthalten ſoll. Es iſt nicht
bekannt geworden, ob die dringliche Frage der
Rie=
ſenſender angeſchnitten worden iſt, ebenſo, wie
kei=
nerlei Verlautbarung darüber veröffentlicht wurde,
ob gegen die zunehmende Erſchwerung des
Auslands=
rundfunks Vorkehrungen getroffen ſind; „bekanntlich
ſcheint das Beſtreben der ſüaatlichen Radiobehörden
kleinerer Länder, die Radiohörer vom internationalen
Rundfunk auszuſchalten, von nationalpolitiſchen
Grün=
den zumeiſt nicht völlig frei zu ſein, und
insbeſon=
dere die Hörer in der Tſchechoſlowakei wiſſen ein
Liedchen davon zu ſingen, wie das ſtaatliche „
Radio=
journal” auf politiſches Preſtige erpicht iſt. Schon
deswegen hätte die Oeffentlichkeit es begrüßt, wenn
die Ergebniſſe der Prager radioelektriſchen
Weltkon=
ferenz im Wege der Preſſe wenigſtens in ihren
gröbſten Umriſſen bekanntgegeben worden wären.
Aber da weder ſicher Zutreffendes über die
Organi=
ſierung der Radiowellen verlautbart wurde, noch eine
Mitteilung darüber, welche poſitiven Fortſchritte die
Beratungen über eine Annäherung zwiſchen
ſtaat=
lichen Telegvaphenverwaltungen und
Sendevereini=
gungen gemacht haben, ſo ſcheint der Erfolg der
Prager „Weltkonferenz” kaum den an ſie geknüpften
Erwartungen zu entſprechen. Die nach Millionen
zählenden Rundfunkhörer Guropas werden demnach
erſt aus den Ergebniſſen des im September d. J.
im Haag zuſammentretenden Internationalen
tech=
niſchen Beratungskomitees für vadiotelegraphiſche
Verbindungen von den in Prag erzielten „
Fortſchrit=
ten” Kenntnis erhalten.
Franzöſiſche Schutzmaßnahmen gegen die Pocken
Le Havre. Der Bürgermeiſter von Le Hasre,
Léon Meyer hat den Erlaß des Impfſcheinzwanges
für die Paſſagiere der aus England in den Hafen
einlaufenden Schiffe wiederhergeſtellt. Die ohne
Impfzeugnis eintreffenden Reiſenden müſſen ſich bei
der Ankunft einer Impfung unterziehen. — Der
Maßnahme war ein Schriftwechſel mit dem
Innen=
miniſter vorausgegangen.
Nummer 109
Eamstag, den 20. April 1929
Geite 11
Sporh Opiet
Syorlderenn Barmnnor 1es0.
Auch am morgigen Sonntag trägt der Sportverein Darmſtadt 1898
wieder eine große Zahl von Wettſpielen aus. Von den auf der eigenen
Platzanlage ſtattfindenden Spielen dürfte die größte Anteilnahme das
Spiel der Handball=Ligamannſchaft gegen den
Karlsruher Fußballverein
erwecken. Die Karlsruher Elf, die ſchon mehrere Jahre badiſcher
Hand=
ballmeiſter iſt, ſpielt zum erſten Male in Darmſtadt. Ihr Können wird
den beſten Maßſtab dafür abgeben können, ob und in welchem Umfang
die Spielſtärke im benachbarten Baden in den letzten Jahren ſich
ge=
feſtigt hat. Die Darmſtädter Mannſchaft, die in ſtärkſter Beſetzung
an=
tritt, wird es wohl ſchwer haben, den großen Siegen der Vorſonntage
einen weiteren anzureihen, wenn wir auch ſchon auf Grund des
Vor=
teils des eigenen Platzes glauben, daß es zu einem knappen Siege der
Einheimiſchen kommen wird. Vor dieſem Spiel, das um ½4 Uhr
be=
ginnt, tritt die ſpielſtarke 1a=Jugend der 98er gegen die 1.
Jugendmann=
ſchaft des Poſtſportvereins Frankfurt an. Die Ligaerſatzmannſchaft der
Handballer fährt gemeinſchaftlich mit einer Jugendmannſchaft der 98
er=
nach Lorſch, um dort Spiele gegen Olympia Lorſch, die vor einigen
Monaten eine Handballabteilung gegründet hat, auszutragen.
Ange=
ſichts der meiſt kleinen Jugendabteilungen der anderen Vereine in der
Umgebung von Darmſtadt war es für dieſen Sonntag nur noch
mög=
lich, für die 2b=Jugend eine Gegner=Jugendmannſchaft von Viktoria
Griesheim zu verpflichten.
Vor einer beſonders ſchweren Aufgabe ſteht die Fußball=
Ligamann=
ſchaft der 98er, die zuſammen mit der Erſatzmannſchaft im Sprendlingen
gegen
F.V. Sprendlingen
die fälligen Verbandsrückſpiele austragen muß. Die Situation iſt ganz
eindeutig: Gelingt es den 98ern, eine Niederlage zu vermeiden, dann
ſind die Meiſterſchaftsausſichten fo ſtark gefeſtigt, daß nur noch ganz
un=
normale Verhältniſſe den Verluſt der Meiſterſchaft bringen könnten.
Falls jedoch die 98er eine Niederlage davontragen, dann reduziert ſich
der derzeitige Punktvorſprung auf 1 Punkt, ſo daß dann wieder die
Meiſterſchaftsfrage ganz ungeklärt iſt. Es wird alſo zu einem
hart=
näckigen Ringew kommen, zumal Sprendlingen bei einem etwaigen Sieg
ſelbſt noch gute Ausſichten auf die Meiſterſchaft hat. Trotz der großen
Bedeutung des Spiels, die die 98er unbedingt veranlaſſen muß, das
Beſtmögliche zu leiſten, erwarten wir ein ſportlich vollkommen
einwand=
freies Benehmen der Darmſtädter Mannſchaft und der ſie begleitenden
Vereinsanhänger. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß um 12 Uhr
und ½2 Uhr fe ein Autobus ab Mathildenplatz nach Sprendlingen fährt,
ſo daß dadurch einer beſchränkten Anzahl von Vereinsmitgliedern
Ge=
legenheit zur Mitfahrt geboten iſt. Die 2. aktive Mannſchaft ſpielt am
Böllenfalltor gegen Eintracht Darmſtadt, während die Junioren nach
Aſchaffenburg fahren. Das Programm der Jugendfußballabteilung
ge=
ſtaltet ſich wie folgt:
1. Jad. — 1. Jad. Germania Pfungſtadt,
2. Jgd. — 3. Jgd.,
4. Jad. — Jugendmannſchaft Seeheim,
1. Scküiler — 1. Schüler Haſſia Dieburg,
2. Scküler—komb. Schülermannſchaft des Sportv. Arheilgen.
Ein Spiel der Damen=Handballgbteilung in Frankfurt gegem den
dortigen Fußballſportverein ſei zum Schluſſe erwähnt.
Polizeiſportverein Darmſtadt — Sportverein Münſter.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, treffen ſich auf dem
Polizeiſportplatz in Polizeiſportverein und Münſter zwei alte Bekannte.
Die Darmſtädter haben im Vorſpiel das Kunſtſtück fertig gebracht,
Münſter auf eigenem Platze mit nicht weniger als 6:2 zu ſchlagen. Ob der
kommende Sonntag eine Wiederholung dieſes Sieges — von der Höhe
ganz abgeſehen — für P. Sp.V. bringen wird, iſt eine Frage der
ſpiele=
riſchen Verfaſſung beider Gegner. Jedenfalls iſt Münſter als ſpielſtarke
Kampfmannſchaft bekannt und wird auch am morgigen Sonntag ſeine
Anziehungskraft nicht verfehlen.
Union Darmſtadt — Sportverein Mörfelden.
Zum fälligen Rückſpiel empfängt der FC. Union am kommenden
Sonntag, 3 Uhr, auf dem Sportplatz an der Heidelbergerſtraße den
Sportverein Mörfelden. Beide Mannſchaften, insbeſondere aber Union,
kämpften bislang unter keinem glücklichen Stern. Mörfelden, Sieger
des Vorſpiels, ſteht in der Tabelle mit 1 Punkt Vorſprung vor Union
und wird auch diesmal alles daranſetzen, um Sieg und Punkte mit nach
Hauſe zu nehmen. Die Unioniſten beſtreiten dieſes Spiel infolge
Aus=
falls zlveier Spieler in veränderter Aufſtellung; aber auch dieſe
Mann=
ſchaft beſitzt das Können, um den Kampf ſiegreich zu beſtehen. Bei der
Ausgeglichenheit beider Mannſchaften ſteht ein ſpannendes und faires
Spiel bevor.
Vorher (1,15 Uhr) treffen ſich die Erſatz=Mannſchaften beider
Ver=
eine. Nachdem es den Unioniſten am letzten Sonntag gelungen iſt, ihrem
gefährlichſten Widerſacher einen Punkt abzunehmen, dürften ſie auch
aus dieſem Spiel als Sieger hervorgehen. — Die Junioren=Mannſchaft
empfängt die dritte Mannſchaft des FC. 07 Bensheim. — Die Jugend
ſteht im Verbandsſpiel gegen die gleiche von Arheilgen.
Wormatia Worms iſt begnadigt worden. Die
Disquali=
fikation wurde vom Verband in eine Geldſtrafe von Mark 100,—
ver=
wandelt.
Zamorra, der Torhüter des ſpaniſchen Meiſters Eſpagnol Barcelona,
iſt mit einem Monatsgehalt von 3250 Goldmark der beſtbezahlte
Fuß=
ball=Berufsſpieler der Welt.
Finnland—Frankreich tragen ihren Leichtathletik=Länderkampf nun
doch am 6. Oktober in Paris aus.
une Tafnen.
Rot=Weiß, V.f. R.—Mainz 05.
Die Handball=Liga der Rot=Weißen weilt am Sonntag in Mainz.
um dem Meiſter der B Gruppe im Freundſchaftsſpiel gegenüberzutreten.
Die Spielſtärke der Mainzer iſt ja aus ihren Spielen gegen die
hie=
ſige Polizei hinlängſich bekann:. Rot=Weiß wird alles, daran ſetzen
niliſſen, um am Binger Fort eiwigermaßen ehrenvoll abzuſchneiden.
Rot=Weiß wird in dieſem Spiel eine völlig veränderte Stürmerreihe
ausprobieren. Vor dem Spiel der Ligamannſchaften werden, ſich die
Jugendmannſchaften beider Vereine gegenüberſtehen. Hier ſcheinen die
Ausſichten der Rot=Weißen bedeutend beſſer zu ſein. Die Mannſchaften
fahren Sonntag fruh 8 Uhr vom Hauptbahnhof ab; Treffpunkt 7.45 Uhr
in der Bahnhofshalle.
FC. Germania Pfungſtadt 1. — T.=u. Spv. Braunshardt 1. 10:4.
Bei dem Rückſpiel in Pfungſtadt konnten die Germanen die im
Vor=
ſpiel erlittene 3:6 Niederlage wieder wettmachen. Braunshardt mußte
für Wagner im Sturm Erſatz einſtellen und war hierdurch ſowie durch
die Herausſtellung eines Spielers wegen Widerſpruchs, ſehr im
Nach=
teil. Zudem ſchien die Elf von allen guten Geiſtern verlaſſen geweſen zu
ſein; ſcheinbar fehlte auch der zu einer guten Leiſtung notwendige innere
Zuſammenhalt in der Mannſchaft. Daß ſich die Braunshardter
Schluß=
leute ihr Konto mit 10 Toren belaſten ließen, klingt im Vergleich zu den
ſonſtigen Leiſtungen ſehr erſtaunlich und kaum verſtändlich. Der
Pfung=
ſtädter Sturm konnde ſo ſeine bekannte Gefährlichkeit unter Beweis
ſtel=
len. Das Spiel wurde verdient gewonnen, ob jedoch in dieſer Höhe,
ſei dahingeſtellt.
Brounshardts neu aufgeſtellte Jugendmannſchaft weilte bei der
drit=
ten des Spv. 98 Darmſtadt und unterlag ehrenvoll mit 2:5 Toven. Der
für die ebenfalls neu aufgeſtellte zweite Mannſchaft verpflichtete Gegner,
Eintracht Darmſtadt 1., blieb leider aus.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaff.
Tv. Roßdorf — Tgde. Darmſtadt 2.
Zum Entſcheidungsſpiel um dem Aufſtieg in die A=Klaſſe treffen ſich
am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Roßdörfer
Sport=
platz die zweite Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt mit der erſten
des Turnvereins Roßdorf, die in folgender Aufſtellung antreten wird:
Weicker; Becker, Michel; Lange, Träxler, Frey; Nicolay, Meyer, Emig,
Stuckert, Apfel. — Roßdorf wird ſich alle Mühe geben müſſen, um
einen Sieg zu erkämpfen, denn anders kann es den Punkt Unterſchied
nicht aufholen. Ein „Unentſchieden” reicht micht zum Aufſtieg. Da auch
Tgde. Darmſtadt verſuchen wird, mindeſtens ein Unentſchieden zu
er=
zwingen, dürfte ein ſpannendes Spiel zu erwarden ſein.
Waldlaufmeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft.
Die Waldlaufmeiſterſchaften der D.T. finden am 21. April in der
Lutherſtadt Wittenberg ſtatt. Auch der Mittel=Rheinkreis tritt in dieſem
Jahre wieder zu dieſem deutſchen Langſtreckenlauf an. 6 Läufer, die ſich
in Darmſtadt gut placiert hatten, hat der Kreisſportausſchuß gemeldet,
darunter den neuen Kreismeiſter Fornoff=Darmſtadt 1875;
Montag=Saarbrücken und die Meiſtermannſchaft von Tv. Mainz 1817,
mit Schneider als Führer.
Die Anhänger von Fornoff=Darmſtadt (Tgſ.) rechnem mit einem
guten Abſchneiden dieſes jungen Läufers, wenn auch Schneider=Mainz
in Wittenberg Revanche nehmen will, doch dürfte dies nicht ſo leicht
gelingen. Die Mitglieder können am Sonntag abend, etwa um 8½ Uhr,
im Vereinshaus einen Bericht über den Deutſchen Waldlauf haben.
Bundesſchießen des Hefſiſchen Schützenbundes. Sitz Darmſtadt. Gegr. 1910.
Das diesjährige zweite Bundesſchießen war der Schützengeſellſchaft
Tell”, Ober=Ramſtadt, dem vorjährigen Sieger der Vereinsmannſchaft,
übertragen. Die Beteiligung und die erzielten Reſultate haben, was
die nachſtehende Siegerliſte beweiſt, alle Erwartungen übertroffen.
1. Vereinsmeiſterſchaftsſchießen: Schützengeſ. Tell=Ober=Ramſtadt 194
Ninge.
2. Ehrengruppenſchießen: Schützengeſ. Fledermaus=Darmſtadt, 166 Ringe.
3. Gruppenſchießen: 1. Preis Sch.=Geſ. Fledermaus=D., 157 Minge;
2. Sch.=Geſ. Weidmannsheil=Roßdorf, 153; 3. Sch.=Geſ. Jägerblut=
Urberach, 152; 4. Sch.=Geſ. Hubertus=D., 144; 5. Sch.=Geſ.
Frei=
ſchütz=Nieder=Ramſtadt, 143.
4. Klaſſenſchießen: a) Sonderklaſſe: 1. Phil. Büchner, Ober=
Ram=
ſtadt, 67 Ringe; 2. Herm. Junk, Darmſtadt, 65; 3. Preſtel,
Darm=
ſtadt, 63; 4. Frühwein, Münſter, 62; 5. Henkelmann, Darmſtadt, 61.
— b) Erſte Klaſſe: 1. Chima, Darmſtadt, 65 Ringe; 2.
Trink=
aus, Arheilgew, 63; 3. Oeſtreicher, Münſter, 62; 4. Liebermann, Ob.=
Namſtadt, 62; 5. F. Büchner, Ober=Ramſtadt, 61. — c) Zweite
Klaſſe: 1. L. Laumann, Darmſtadt, 71 Ringe; 2. Hanſt, Nieder=
Ramſtadt, 68; 3. Zeisler, Bickenbach, 62; 4. Stahl, Darmſtadt, 61;
5. Schlamp, Darmſtadt, 61. — d) Dritte Klaſſe: 1. Luleh,
Darmſtadt, 64 Ringe; 2. Hies, Darmſtadt, 62; 3. Schupp, Darmſtadt,
61; 4. Weber, Darmſtadt, 58; 5. M. Oeſtreicher, Münſter, 58.
5. Werbeſchießen: 1. Becker, Darmſtadt, 36 Ringe; 2. Herm. Junk,
Davmſtadt, 36; 3. Phil. Hutmann, Nieder=Ramſtadt, 36; 4. Hrch.
Rau, Ober=Ramſtadt, 36; 5. Gräf, Darmſtadt, 36.
Das kommende Schießen findet am zweiten Pfingſtfeiertag in
Roß=
dorf ſtatt.
Die Weltmeiſterſchaft im Fliegengewichtsboxen fiel wieder an
Genaro=USA. zurück, da im Revanchekampf der Titelverteidiger,
Plad=
ner Frankreich, in der fünften Runde wegen eines Tiefſchlags
disquali=
fiziert wurde.
Der Süddeutſche Hockeh=Verbanb hält vom 19. bis 22. Mai im
Frankfurter Stadion einen Jugend=Uebungsleiter=Kurſus ab.
der Ball in des Nachbars Garken.
Eine für Ballſpielvereine, die keinen geſchloſſenen Platz beſitzen,
vichtige Entſcheidung fällte kürzlich das Kammergericht. Ein
Spieler hatte einen in das benachbarte Kartoffelfeld gefallenen Ball von
dieſem geholt, obwohl das Betseten des benachbarten Grundſtücks vom
Pächter verboten war. Der Frevler wurde in erſter und zweiter
In=
ſtanz zu einer Geldſtrafe verurteilt und muß dieſe tragen, da es, wie
es das Kammergericht in ſeiner Entſcheidung ausdrücklich feſtſtellt, gegen
dieſe Beſtrafung kein Rechtsmittel gibt. Das Kammergericht ſtützt
ſeine Entſcheidung auf § 7 des Preußiſchen Feld= und Forſt=
Polizei=
geſetzes vom 21. Januar 1926, nach dem ſich jeder ſtrafbar macht, der von
einem Grundſtück, auf dem er ſich ohne Befugnis befindet, ſich auf die
Aufforderung des Berechtigten hin nicht entfernt oder dem an ihn
er=
gangenen Verbot des Berechtigten zuwider an demſelben oder an dem
folgenden Tag das Grundſtück unbefugt betritt. Dieſe Beſtimmung gilt
natürlich auch für Fußballer, Hockey= und Rugbyſpieler uſw., und
des=
halb Spieler: werft den Ball nicht in des Nachbars Garten.
Triumph=Motorräder auf der
Brandenburgi=
ſchen Dauer=Prüfungsfahrt. Der Allgemeine Deutſche
Auto=
mobil=Club, Gau Berlin, veranſtaltete, wie im vorigen Jahre, bei den
denkbar ungünſtigſten Verhältniſſen wieder den großen Landſtraßen=
Wettbewerb für Motorräder und Automobile. Die zu befahrende
Strecke war noch vor einigen Tagen ſo moraſtig, daß Fahrzeuge, die
Probefahrten auf der Strecke machten, im Moraſt ſtecken geblieben ſind.
Der Wind und etwas trockenes Wetter hatten in den letzten Tagen die
Wege chwas ausgetrocknet, trotzdem waren die letzten Tage Sandſtrecken
ſehr ſchwer befahrbar. Das Schlimmſte an der Fahrt war, daß ein Teil
der Strecke nachts durchfahren werden mußte. Trotzdem erreichten vom
den geſtarteten Mororrädern in der kleinſten Klaſſe 19 das Ziel, davom
14 ſtrafpünktfrei. In dieſer Reihe befanden ſich die beiden Triumph=
Fahrer W. Beck und Herbert Schmidt, auf 20=Kbzm.=Triumph,
Mo=
dell K 2. Beide wurden mit goldenen Medaillen ausgezeichnet.
Frankfurt
Samstag, 20. April. 12.30: Schallplatten. O 12.45: Schulfunk.
Mittelſchullehrer H. Stridde und Rich. Wieſchke: Schlangen. 15.05:
Stunde der Jugend. Effie Roediger ſingt Kinderlieder. o 16.35:
Konzert des Funkorch. Neue Tanzmuſik. o 18.10: Leſeſtunde. Aus
den Kaiſerbiographien des Sueton. o 18.30: Der Briefkaſten.
O 18.45: Eſperanto. O 19.05: Dr. Heinitz: Die Muſik der Araber.
(Mit Schallplattenvorführungen., O 19.45: Stunde des Frankfurter
Bundes für Volksbildung. O 20.15: Aufführung eines Schwanks
von Toni Impekoven. O. Anſchl.: Saxophon=Muſik. Ausf.: Fr.
Hauck. O Darauf: Berlin Tanzmuſik.
Königswuſternbauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 20. April. 12: Künſtleriſche
Dar=
bietungen für die Schule. O 12.55: Nauener Zeit. O 13.45:
Bild=
unk o 14.20: Kinderbaſtelſtunde. (Blumenkaſten.) o 15: B. K.
Graef: Sprechtechnik. O 15.30: Wetter, Börſe. O 15.40:
Frauen=
ſtunde. Künſtleriſche Handarbeiten. o 16: Schulrat Wolff: Zur
praktiſchen Durchführung der Richtlinien in der Volksſchule. O 16.30:
O. Mosbach: Aus den Geſetzen für Wehrmachtangehörige. o 17:
Hamburg: Konzert. Menuette, Gavotten und Tangos. O 18: Bernh.
Otte: Wird Wohlfahrt Plage? o 18.30: Franzöſiſch für
An=
fänger. O 18.55: Dr. Amman: Die Schweßz und die Schweßzer.
O 20: Stunde des Landes. Paleſtrina: Oſterhymne. — Marſch
der Querpfeifer aus dem 16. Jahrhundert. — Geuſen=Lied, aus
dem Jahre 1582. — Fanfare der Pappenheimer Reiter und
Pappenheimer Marſch aus dem 30 jährigen Kriege. — K. Herbſt:
Was ein Dorffunge im 30jährigen Kriege erlebte. — Stralſunder
Fanfaren, Hohnblaſen der Stadtmuſik bei Wallenſteis Abzug 1628.
— Marſch der Finnländiſchen Reiterei. — Björneborgarnes,
ſchwe=
diſcher Reitermarſch. Ausf.: Orcheſter Adolf Becker. O Anſchl.:
Berlin: Schlager und Operettenmelodien. Mitw.: Elſe Kochhann
(Sopran), Wilh. Gombert (Tenor). Funk=Orch. O Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Gerhard Hoffmann.
Der Zuſtrom milder Luftmaſſen brachte eine allgemeine weitere
Er=
wärmung. In der vergangenen Nacht ſind die Temperaturen nicht unter
den Gefrierpunkt zurückgegangen. Sie erreichten heute morgen im
nörd=
lichen Deutſchland ſchon 14 Grad Celſius. An der Rückſeite der
ſban=
dinaviſchen Störung dringen kühlere Luftmaſſen ſüdwärts vor, die auch
bei uns wieder einen Temperaturrückgang verurſachen werden. Dabei führt
ihr Zuſammentreffen mit den vorgelagerten wärweren Luftmaſſen zu
Bewölkung wahrſcheinlich auch zu ſtrichweiſen Niederſchlägen.
Ausſichten für Samstag, den 20. April: Zunächſt noch Fortdauer der
Wetterlage, ſpäter mehr wolkig und etwas kühler.
Ausſichten für Sonntag, den 21. April: Wechſelnd wolkig, kühl, vereinzelt
auch Neigung zu Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudelf Maupe
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantte der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
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Nummer 109
Samstag, den 20. Aprll
Die Börſe bot in der letzien Berichtswoche ein recht uneinheitliches
und unruhiges Bild. Die jeweilige Beurteilung der
Einigungsaus=
ſichten in Paris war für die Tenbenzgeſtaltung hauptausſchlaggebend.
Man ſchwankte ziiſchen Peſſimismus und Optimismus und ſah der
wei=
teren Entwickelung mit größter Spannung entgegen, da ſich die
Konfe=
renz ihrem Höhepunkt nähert und ihr Ende nur noch eine Frage kurzer
Beit ſein dürfte. Das Kursnivean zeigte trotz aller Nückſchläge am
letzten Tage des Verichtsabſchnitts eine nicht unweſentliche Erhöhung
gegenüber dem des letzten Wochenſchluſſes. Dies dürfte auf die mit
neuer Intenſität einſetzenden Auslandskäufe zurückzuführen ſein, die
an Umfang wieder erheblich zugenommen haben. Die Börſe wurde
bierdurch in der Anſicht beſtärkt, daß die Kriſis der Verhandlungen
wenigſtens zunächſt überſpunden ſei. Eine weſentliche Stütze erhielt die
Tendenz durch die weiteren Entſpannungserſcheinungen in der
Wirt=
ſchaft. So befriedigten in erſter Linie die ſprunghafte Befſerung am
Arbeitsmarkt, die günſtigeren Berichte über die Lage im
Maſchinen=
bau, die beſſeren Produktions= und Abſatzziffern der Eiſen= und
Hütten=
induſtrie und die gute Geſchäftslage der Elektro= und chemiſchen
Wirt=
ſchaft. Es darf hierbei jeſoch nicht vergeſſen werden, daß ſich dieſe
all=
gemeine Wirtſchaftsbelebung unter den ſchwierigſten Verhältniſſen
voll=
zieht. Nach wie vor ſtehen weiter Geldſorgen im Vovdergrund, trotz
der augenblicklichen Erleichterung infolge der Rückzahlung der
Reichs=
kredite an die Großbanken; denn das Reich zeigt gegen Ultimo April
einen neuen ſtarken Kaſſenbedarf und hat bereits bei den Banken um
einen neuen kurzfriſtigen Kontokorrentkredit nachgeſucht. Die
Zahlungs=
verpflichtungen des Reiches ſollen 1 Milliarde Reichsmark weit
über=
ſteigen, die allerdings zum Teil duuch die Steuereingänge gedeckt ſind.
Cin Anhalten der ſtarken Deviſenanforderungen läßt außerdem die
Dis=
konterhöhung der Reichsbank nur ſcwer vermeidbar erſcheinen. Ferner
drohen in faſr allen Induſtriezweigen Lohnkämpſe. Die Verhandlungen
haben bisher nur in einigen Wirtſchaftszwveigen bisher zur Einigung
geführt.
Im einzelnen erhielt ſich das Intereſſe für Elektrowerte, wobei
an Stelle der bisherigen Bevorzugung von Schuckert und Siemens
große Nachfrage für Licht u. Kraft, Bergmann, Felten u. Gnilleaume
und R.W. E. hervortrat. Favoritpapiere blieben auch weiter die
Kali=
aktien. An dieſem Markt lagen hauptſächlich franzöſiſche Orders vor.
Die ſehr günſtigen Abſchliſſe der Geſellſchaften, die eine weitere
Stei=
gerung der Liquidität und durhvas erhöhte Bankguthaben zeigen, die
ſich in ſtändig aufſteigender Linie bewegende Abſatzentwickelung haben
das Auslandsintereſſe erhalten. Einen Kaufreiz boten auch Vergleiche
mit dem Kurswert de= franzöſiſchen Kalipapiere. — Im übrigen gaben
Sonderbewegungen dem Verkehr der Berichtswoche das Gepräge. Anf
Gerüchte über bevorſtehende Transaktionen traten Polyphonwerke an
die Spitze. Sehr lebhaftes Gefchäft hatten ferner Continentale
Caout=
choue. Zu den bevorzugten Werten gehörten auch Bayern=Motoren,
die auf den günſtigen Abſchluß, der die Verteilung der gleichen
Divi=
dende wie im Vorjahre erlaubt und eine 190prozentige Abſatzſteigerung
bei recht beträchtlich geſtiegenem Abſatz zeigt, in größeren Beträgen aus
dem Markt genommen wurden. Der Montanmarkt lag ruhiger. Nur
Rheiniſche Braunkohlen und Mansfeld, ſowie die oberſchleſiſchen Werte
waxen zeitweiſe ſtärker begehter. Die Kunſtſeidenwerte zeigten
gleich=
falls eine nicht unbeträchtliche Kursbeſſerung. Die Verhandlungen über
Preiskonventionen ſollen dem Vernehmen nach günſtige Fortſchritte
machen. Vernachläſſigt lagen Bankaktien und Schiffahrtswerte. Erſt
am letzten Tage zeigte ſich auf Hamburger Arbitragekäufe und unter
Hinlveis einer doch noch eintretenden Erleichterung der
Einwanderungs=
beſchränkung nach Amerika eine Belebung. — Im Einklang mit der
allgemeinen Tendenz verkehrte der Kaſſamarkt in überwiegend
freund=
licher Haltung.
Die Geldmarktlage wird weiter recht uneinheitlich beurteilt.
Einer=
ſeits haben die Entſpannung am New Yorker und Lonboner Geldmaukt
und die in den letzten Tagen geringeren Debiſenanforderungen die
Be=
fürchtungen über eine Reichsbankdiskonterhöhung, mit der ſchon für die
allernächſten Tage gerehnet wurde, mehr in den Hintergrund treten
laſſen, zumal die Rückzahlungen des Reichskredits an die Großbanken
am kurzfriſtigen Geldmarkt eine anſehnliche Verflüſſigung eintreten
ließen. Andererſeits haben bereits neue Verhandlungen der Reichsbank
über einen neuen kurzfriſtigen Kredit von 200 Mill. RM. begonnen,
um den ſtarken Bedarf der Reichskaſſen zum April=Ultimo zu
befriedi=
gen. Außerdem illuſtrieri der Deviſen= und Goldabfluß bei der
Reichs=
bank, der in dem letzten Ausweis zum Ausdruck kemmt, den Ernſt der
Lage. Vorläufig blieb Tagesgeld mit 5—7 Prozent und Monatsgeld
nuit 7½—8½ Prozent reichlich angeboten. Der Privatdiskont hielt ſich
unverändert auf 6½ Prozent bei in den letzten Tagen weſentlich
gerin=
gerem Angebot. Es dürfte ſchon gegen Wochenende mit dem Einſetzen
der Ultimovorbereitungen und einer merklichen Verknappung zu
rech=
nen ſein
Produktenberichke.
Wormſer Produktenbericht vom 19 April. Weizen 24½, Roggen
23½, Gerſte. rheinheſſiſche 24½—24¾, Gerſte, pfälziſche 25—25½, Gerſte,
Ausſtich 25½, Futtergerſte 20—21, Hafer 24½—25, Mais 24½,
Weizen=
mehl, badiſch 0 33½, Roggenmehl (66 Proz.) 33, Weizenfuttermehl und
Nachmehl 15—19, Roggenfuttermehl und Nachmehl 17—21, Roggenkleie
15—15¾, Grobe Weizenſchalen 14½ Weizenkleie 13¾, getrocknete
Bier=
treber 21½—22¾, Malzkeime 21, Maisſchrot 25½, Heu 11—14, Stroh
4—5, Kartoffeln 6½—7. Tendenz ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. April 1929. Die
Auslands=
notierungen lauteten etwas ſchwächer. Man war demzufolge verſtimmt
und das Geſchäft war ſehr klein. Nur der Mehlmarkt war weiter recht
fchleppend, und es traten hier Preisrückgänge bis zu einer Viertelmark
ein. Die Notierungen wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 23,75.
Nog=
gen 22.75, Sommergerſte 24.00, Hafer 24.00—24.25, Mais für
Futter=
zwecke 22.50—22.75, Weizenmehl 33.00—33.25, Niederrh. 32.50—32.75,
Roggenmehl. 30.50—31.25, Weizenkleie 13.50, Roggenkleie 14.25—14,50.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 19. April. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt eröffnete unregelmäßig, ſpäter wurde
dann die Tendenz ſtetiger, da Deckungen erfolgten und die
Kom=
miſſionäre Käufe vornahmen. Das Angebot war zugleich nicht
dringend.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt gingen die Preiſe auf
Liquidationen und Abgaben des Handels zurück. Maßgebend war
hierzu in der Hauptſache das umfangreiche Lokoangebot. Später
erfolgte dann auf Deckungen eine teilweiſe Erholung.
Baumwolle: Der Markt ſtand in der Hauptſache unter dem
Einfluß von Mai=Liquidationen. In Terminen neuer Ernte
wur=
den Käufe durchgeführt. Im Verlaufe gaben die Preiſe dann
nach, da das aullgemein günſtige Wetter und größeres Angebot
verſtimmten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. April:
Getreide. Weizen: Mai 117, Juli 121, Sept. 123¾, Okt.
124; Mais: Mai 917, Juli 95¾, Sept. 96½, Okt. 88¾; Hafer:
Mai 48, Juli 45½, Sept. 43½; Roggen: Mai 95½ Juli 97½,
Sept. 97½.
Schmalz: Mai 11,77½, Juli 12,15, Sept. 12,47½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,95, Juli 13,37½ Sept. 13,75; Speck,
loko 13,12½; leichte Schweine 11,11 bis 11,60, ſchwere Schweine
11/15 bis 11,50; Schweinezufuhren: Chicago 15 000, im Weſten
80 000.
Baumwolle: Mai 19,50, Juli 19,56.
Es notierten nach Meld ngen aus NewYork am 19. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter 142½, Hartwinter 129½
Mais, neu angek. Ernte 103½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50
bis 5,80; Getreidefracht nach England 1,6 bis 2,0 Schilling,
nach dem Kontinent 9—11 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,46; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſätze in Lots: 179; Loko: 10½4;
Aprik 10.75, Mai 10.31, Juni 10.48, Juli 10.64, Auguſt 10.80
September 10.99, Oktober 11.G.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Nervoſität an den Börſen. — Vorſtoß der Baiſſepartei. —
Kursrück=
gänge von durchſchnittlich 10—20 Prozent.
Frankfurt a. M., 19. April.
Der Abbruch der Pariſer Verhandlungen hatte zu Beginn der
heu=
tigen Börſe eine nervöſe Stimmung zur Folge. Die Spekulation und
die übrigen engagierten Kreiſe ſchritten daraufhin in ſtarkem Maße zu
Abgaben, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Verluſte bis zu
10 Prozent keine Seltenheit waren. Demgegenüber war die
Aufnahme=
fähigkeit infolge der ſchwachen Haltung und der allgemeinen Unluſt nur
gering, ſo daß gleich nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe weitere
Ab=
ſchläge, die von einem Vorſtoß der Baiſſepartei noch beſchleunigt wurden,
eintraten. Günſtige Momente, wie z. B. die feſte geſtrige New Yorker
Börſe und die etwas beſſeren Geldmarktverhältniſſe, wurden überhaupt
nicht beachtet. Aus dem niedrigen Kursniveau machte ſich jedoch bei dem
geringen Geſchäftsumfang in Erwartung des Ergebniſſes der heutigen
Vollſitzung, in deren Zuſammenhang noch Hoffnungen eines Auswegs
gehegt werden, eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit bemerkbar. Den
Rück=
gängen wurde ſomit eine Grenze geſetzt. Beſonders ſtark angeboten
waren am Elektrowarkt Siemens mit minus 14 Prozent und Schuckert
mit minus 11¾ Prozent. A.E. G., Bergmann und Licht u. Kraft gaben
bis 8 Prozent nach. Dt. Linoleum büßten zur erſten Notiz 13 Prozent
ein. Am Farbenmarkt war das Angebot ebenfalls ſehr groß.
Im Verlaufe blieb die Stimmung nervös und die Kurſe gaben um
weitere 2—4 Prozent nach. Umſätze kamen kaum noch zuſtande, aber
das Angebot wurde geringer. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5½
Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt lag die Mark ſchwach. Man
nannte Mark gegen Dollar 4,2187, gegen Pfunde 20,482, London=Kabel
4,8532½, Paris 194,25, Mailand 92,70, Madrid 32,90 und Holland
12,07¾
Die Abendbörſe zeigte eine ruhigere und zuberſichtlichere Stimmung
bezüglich der vorläufigen Entſcheidung in Paris. Von verſchiedenen
Großbankfirmen wurden Meinungskäufe getätigt. Der Börſenverlauf
blieb bei kleinem Geſchäft behauptet.
Berlin, 19. April.
Die Nachricht von dem eventuellen Ahbruch der Pariſer
Verhand=
lungen wirkte heute früh wie eine Bombe. In den Bankbüros war
man vollkommen konſterniert, und dieſer Blitz aus heiterem Himmel
ſchlug in das hohe Kursniveau don geſtern. Die Spekulation verſuchte
aus ihren Engagements herauszukommen, was aber garnicht ſo einfach
war, da ſo gut wie keine Aufnahmeneigung beſtand. Innerhalb
etwa auf dem Vormittagsniveau gefangen und aus dem lefürchteten
ſchwarzen Freitag war nur ein ſchwacher Freitag geworden. Bei den
Großbanken hatte die Provinz verhältnismäßig wenig Verkaufaufträge
untergebracht, d. h. ſie traten nicht ſo ſehr in Erſcheinung und es iſt
durchaus möglich, daß die Banken, um zu intervenieren, einen Teil
der Ware ſelbſt aufgenommen haben, während die Privatbankiers ihre
— meiſt limitierten — Aufträge ausführten. Das Ausland übte ſtärkere
Zurückhaltung. Im freien Verkehr ſtieg der Dollar auf 4,22, was
neue Diskontbefürchtungen auslöſte. Die erſten Kurſe lagen ziemlich
einheitlich bis 5 Prozent ſchwächer. Schwere Papiere verloren bis
zu 10 und 20 Prozent. An der Spitze ſtanden Polyphon mit einem
Verluſt von 22½ Prozent. Auch im Verlauf blieb die Stimmung recht
nerbös und ſchankend.
177.— 1170.75 Hirſch Kupfer. 18. 4.
134.50 Augsb.=Nürnb. Maſch/ 83.50 83.50 Höſch Eiſen. 126.50 54.— 1 52.25 Hohenlohe Werke 91.75 230.— 221:/, Kahla Porzellan 101. — 1100.50 66.50 Kali Aſchersleber 245.50 227.50 ſ223.50 V „ Salzdetfurth 388.— Weſteregeln 252. — 196. 196.— Lindes Eismaſch. 189. — 272.25 (266.25 L. Loewe F Co. 218.— 169.— 1167.— Lingel Schuh 49.50 160.25 1158.— MannesmannR 121.— 163.50 161.25 Niederlauſitzer 148.50 Deutſche Maſchinen / 55.75 / 52.50 Nordd. Lloyd 115.75 96.75 452.50 93.25 122.— 464. — 92.25 45.25 90.75 133.25 49.—
N. G. G.
Baſalt . ..
Beramann . .
Berl. Karlsruhe Ind / 67.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikettsl 165.50 165.—
Bremer=Wolle".
Danatbank . .
Deutſche Bank:
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Erdöl:
125. — 1120. — Orenſtein
Deutſche Betroleum) 73.— 72. — / Polyphon.
Tynamit Nobel
117.— 1115.— Rütgerswerke
Elektr. Lieferung • /170.25 (166.— Sachſenwerke
J. G. Farben
250.— 1242.50 Siemens Glas
Gelſenk. Berg.
132.25 1129:/. Ver. Glanzſtoff
Gef. f. cleftr. Untern / 235.25 1225. — Ver. Stahlwerke
Han. Maſch.=Egeſt. 51.25 51.—
Volkſtedter Porzellan
Hauſa Dampfſch. /155.50 1153.— Wanderer Werke.
Hapug ..
1231/, 1121:/, Wiſſner Metall.
Harpener
140.— 1136.— Wittener Gußſtahl
Hemoor Zement . . 1282.50 1272.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Helfingfors. . .
Wien.... ..
Prag... ..
Budapeſt.
Sofia .."
Solland ..
Cslo ........
Repenhagen.. / 112.3c
Stockholm ..."
London ....."
Buenos Aires
Neiv York ..."
Belgien ....."
19. 4.
133.—
122.—
88.—
1235.—
370.25
240.25
185.50
211.—
49.—
117. —
145.—
114.75
92.
429.—
90.75
120. —
138.50 1138.50
448.—
90.75
44.50
90.50
133.—
49.—
Diskonkerhöhung? — Maßnahmen zur Berkeidigung
der Währung. — Kein Grund zur Beunruhigung. —
Nach dem neueſten Ausweis der Reichsbank mußten in der zweiten
Aprilwoche 20 Millionen Gold und DeHiſen von der Reichsbank
ab=
gegeben werden. Danrit iſt der Deviſenbeſitz der Reichsbank weiter ſtark
zurückgegaugen, wis nich= unbedenklich iſt. Die Diskontfrage iſt damit
wieder in den Vordergrund getreten, und es iſt wahrſcheinlich, daß die
Reichsbank doch nichſt um ein= Diskonterhöhung herumkommt. Durch
das Reil,bankgeſetz iſt der Reichsbank eine 40prozentige Deckung ihree
Noten durch Gold und Deviſen voogeſchrieben. Bei einem Notenumlauf
von 5½ Milliarden muß daher die Reichsbank einen Gold= und
Devifen=
beſtand von 2,2 Miillarden unterhalten. Wenn nun die Gold= und
De=
riſenabflüſſe auch in der nächſten Zeit im bisherigen Umfange
ſtattfin=
ben, dann iſt bald die Zeit erreicht, in der dis Deckungsgrenze erreicht
iſt. Sräteſtens zu dieſem Zeitpunkt muß eine Diskonterhöhung
ein=
treten. Bei einem weiteren Abfluß des Coldes und der Deviſen wird
die Reichsbank ſchon in kürzeſter Zeit Maßnahmen zur Verteidigung
der Währung ergreifen müſſen. Daß dazu allein die Diskontpolitik
im=
ſtande iſt, erſchein: ſehr fraglich. Man braucht natürlich nicht gleich an
eine neue Inflation zu denken. Die Dwwesgeſetze und die
bankteih=
niſche Kynſtruktion der Reichsbank machen zunächſt einmal eine
Infla=
tion in dem Sinne unmöglih, daß ungedeckte Noten ausgegeben werden.
Die letzten Reichsbankausweiſe, die immee wieder große Deviſen= und
Goldabflüſſe nach dem Auslande meldeten, haben in weiten Kreiſen der
deutſchen Oeffentlichkeit große Beunruhigung hervorgerufen.
Bei der Betrachtung des letzten Reichsbankausweiſes wird man
deut=
lich erkennen, welihe große Bedeutung der Transferſchutz für
Deutſch=
land hat. Die deutſchen Sahverſtändigen werden nicht verfehlt haben,
auf die Deviſenlage der Reichsbank hinzuweiſen. Noch einige Wochen
ſo weiter und es dürfte dem Reparationsagenten recht ſchwer fallen,
größere Beträge in andere Währungen zu übertragen. Die deutſchen
Sa=hherſtändigen werden ſich auf die Lage der Reichsbank berufen, wenn
ſie unaunehmbare Forderungen der Gläubiger zurückweiſen. Gelingt
eine Entſcheidung in Paris nicht, dann bleibt es bei den Beſtimmungen
des Tawesplanes und Deutſchland wird in kurzer Zeit den
Transfer=
ausſchuß anrufen. Ob dann in nächſter Zeit eine Uebertragung der
inneren deutſchen Neparationszahlungen in andere Währung möglich
ſein wird, iſt recht fraglich, denn vorausſichtlich werden bei der
gegen=
wärtigen Lage der deutſchen Wirtſchaft keine größeren Deviſenbeträge
nach Deutſchland einſtrömen, es ſei denn, daß uns das Ausland wieder
neite Anleihen gelvührt, mit denen wir die Reparationen zahlen können,
Zu berückſichtigen iſt auch, daß wir ja nicht nur Reparationszahlungen
zu transferieren haben, ſondern auc etwa 1½ Milliarden
Zinszahlun=
gen für Auslandsanleihen. Die Auslandsverſchuldung Deutſchlands
trird immer größer und infolgedeſſen auch der Zinsbetrag, der ins
Aus=
land abfließt, und zuar in ausländiſchen Währungen. Es entſteht
da=
her die Frage, ob wir auf die Dauer überhaupt die Zinſen der
Aus=
landskapitalien transfevieren können.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nach der Statiſtik der von Amerika im Jahre 1928 an das
Ausland gewährten Anleihen ſtand Deutſchland mit 292
Dollar=
millionen an erſter Stelle. Im Jahre 1927 borgte es in Amerika
57 Dollarmillionen weniger.
In der Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1928 wurde in
Preußen das Zwangsverſteigerungsverfahren über 3071 ländliche
Grundſtücke mit einer Geſamtfläche von 43 652 Hektar und einem
geſamten Grundſteuer=Reinertrag von 419 899 RM. eröffnet und
gegen 432 ländliche Grundſtücke mit 11 562 Hektar Geſamtfläche
und 137 192 RM. geſamtem Grundſteuer=Reinertrag durchgeführt.
Danach haben die Zwangsverfahren allgemein wieder
zuge=
nommen.
In den nächſten Monaten wird neben dem Kreditbedarf für
den Wohnungsbau und ſeitens der Kommunen die Landwirtſchaft
mit ſtärkerer Nachfrage auf dem Kapitalmarkt hervortreten. Denn
zu der notwendigen laufenden Ueberführung namhafter Beträge
kurzfriſtiger Bankkredite in Realkredite kommt im laufenden Jahr
noch die Kreditnachfrage hinzu, die ſich aus der Ablöſung des
erſten Drittels der Golddiskontbank=Kredite ergibt.
An Stelle des mit Rückſicht auf ſein vorgeſchrittenes Alter
zurückgetretenen Geh. Kommerzienrats Doerr iſt D. Dr.
Corne=
lius Freiherr Heyl zu Herrnsheim als Vertreter der
Leder=
induſtrie in den Hauptausſchuß des Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstages gewählt worden.
Der am 14. April 1908 unterzeichnete Handelsvertrag zwiſchen
dem Deutſchen Reich und dem Freiſtaat El Salvador iſt von der
Regierung von El Salvador am 27. März d. J. gekündigt
wor=
den und tritt mit Ablauf des 27. März 1930 außer Kraft.
Die in Paris angeſetzten Verhandlungen, die vor allem die
ſtrittige Abſatzfrage für das Saargebiet gegenſeitig klären und
darüber hinaus zum endgültigen deutſch=franzöſiſchen Zement=
Abkommen führen ſollten, konnten nicht zum Abſchluß gebracht
werden, da auf franzöſiſcher Seite kein Zement=Syndikat bisher
beſteht und innerhalb der franzöſiſchen Werke die eigenen
An=
ſprüche für die Lieferungen in und nach Frankreich noch
unge=
klärt ſind.
% Drſche.
Neichs=
anl. v. 27.
87.75
Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ..... / 75
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27..
2% Heſſen Volfs=”
ſtaat v. 28. ... / 90
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28... . .. / 91.4
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.....
7%6 Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27..... 82.75
Diche. An!.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsant 53.5
Dtſche. Ank.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)/ 117,
Dtche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
—
890 Bad.=Bad.v. 26! —
—
6‟ Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26/ 91.5
v.28/ 91.5
7% Frll. a. M. v.26/ 86.75
8% Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26./ S2.25
8½% Nürnber 26
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 11 51.75
* „ Ser.II/ 68.23
8‟ Ber „Hhp.=B1./ 97.5
4% Frkf. Hhv.Bk. 97.25
*½%r Lia.Pfbr./ 77.3
8½ „ PfbrBk. 98
4½%e Lig.Pfbr. 7911,
89 Heſſ. Landesbk
4½% Heſſ. 2b8. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
3% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
8% Mein. Hyp.B‟
„ Lig. Pfbr
Pfälz. Hyp. Bl.
Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. . .
6 Rhein. Hyp.=B!
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhem.=Weſtf.=
Bb.=Cred .. ...
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban 1 ...."
8% Württ. Hyp.=B.
—
6% Daimler Benz
von 27..... . .."
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26..."
O Mainfrw.v. 26.
720 Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 20 ........
—
3. G. Farben Bonds .
28........"
5 % Bosn. 2. F. B.
v. 1914........
4½/-%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Gold
von 1913 ..
4% Türk. Admin.
42
1. Badgad
Zollanl.
41,% ungarn 1913
76
93.9
84
97.5
76.5
97.75
97.n5
80.25
97.5
98.5
95
A. R
90.5
81
93
130.5
37.55
18.1
10.1
4/-2 Ungarn 1914/ 26.5
49
Goldr., / 24.9
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privat
Darmſt. u. Nt.=Bt
Deutſche Vank ..
Eff.=u.
Wechſel=
bank ..
Vereinsbank .."
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Banl ..!"
Frankf. Bank..
Hyp.=Bk.
„ Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.,
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbr./15.)
Oſt. Creditanſtalt. . 33.5
Pfälz. Hyp.=Ban!.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbt
„ Hyp.=Bank ..
Südd. Bod.-Cr. Bt.
Wiener Banderein
A..G. „ Vertehrsw/165.5
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag ..."
Nordd. Lloyo
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . . ."
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzug
57
*
130
174
187.5
256.25
166‟,
136.5
102.75
161.25
194
141
144
189
149.5
123
131
171
13.3
162
89.5
1221
113.75
4.5
121
50
AEG. Stamm. . . 170
Baſt Nürnberg .. . /209.5
Bergm. El. Werkel221
Brolvn BroverickCie 142.5
Brüning & Sohn.. 1107
Buderus Eiſen ...
Cemen / Heidelberg/147
Karlſtadt 178
Chem. WerkeAlbert. / 75
Chade ......
Daimler=Benz..
Dt. Atl.=Telegr.. . . 128
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt. 164
Linoleumwerk /343
Eichbaum, Brauer. /309)
Eleftr. Lich u. Kraftl211.5
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwver! 1207
Eßlinger Maſchinen! 38.5
Ettlinger Spinnere
F. G. Farbenindſtr. /243
Feinmech. (Fetter). 84
Feli. & Guilleaum.
Frkft. Gas ....... 137
Hol . ..... ..1 81.75
zeiling ECie ...
Gelſen:. Bergwer //129.5
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen . 1225
Goldſchmidt Th. 87:25
Gritzner Maſchinen/ 86.5
Grün & Bilfinger /476
Hafenmühle Frrfi. /131.5
Hammerſen (O8n.)
—
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf. /469
Hilpert Armaturfb. 95.25
Hindrichs=Aufferm. 96
Hirſch Kupfer .... 1130
454
58
1121
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil. ..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
„ Weſteregeln.
Kammgarnſpinn .
Karſtadt, R. ... . ..
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke .. .."
Kraftw. Alt=Württ
Lahmeyer & Co. .
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.. //
Lüdenſcheid Metal//,
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..)
Mars=Werke ....."
Metallgef. Frankft.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild./ 56.75
Motorenfb. Darmſt.
Reckar). Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr .. .1152
Oberbedar . . . . ..
Oſterr. Alpine Mo.
Otavt Minen ....."
Beters Union Fr 1./119.25
Phönir Bergbau. . / 92.5
Reiniger, Gebb.. . . /406
Rh. Braunkohlen".
„ Elektr. Stamml166
Stahlwerke ..1120.25
Riebeck Montan. .
Roeder Bb,Darmſt. 415.5
17.4
86.5
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabe
Schriftg. Stempe! .
Schuckert Elektr.
Schwarz Storchen.
Siem Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe.
Strohſtoff. Ver.. ..
Südd. Immobilien
Zucker=AG
Svenska Tändſtick
Tellu=Bergbau..
Thür. Lie .=Geſ.
Tucher=Brauerei..1151
Unterfr. Krs.=
Elel=
tr.=Ver .......
Zeithwerke
Ver. 1. Chem. Ind.
„ Gummifabri
Berlin=Fran
„ Laurahütte
Stahlwerke . ./ 90.5
„ liltramarin.
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.
Wayß & Freytag
Wegelin, Rußfabri
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg. 1185
„ Memel. . . . .
Waldho ....
90
202
350
111
129.5
238
164
239
93
152
430
117.5
103.5
110
21.25
90
V
69
117
n0
213
130
120
Allianz u. Stuttg.
Verſicheeung . . . 1248
Frkft Allg. Vert.G/980
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . ..
Mennh. Berſich. .4 —
Die zwei Kennzeichen
der Echtheit
Es fehltnicht an Versuchen,
der Hausfrau statt des
be-
gehrten Palmins
irgend-
welche anderen Kokos-
Speisefette mit fast
gleich-
klingenden Namen und in
täuschend ähnlichen
Pak-
kungen in die Hand zu
stecken. Achte darumbeim
Einkauf genau auf
das Wort
den Namenszug
Hegen Umbau
Fahrräder
Motorräder
Nähmaschinen
Autos usw.
Müller dOber
Rheinstr. 39
(6795b
Ag
Nummer 109
Samstag, den 20. April 1929
Seite 13
TADETEN
LINOLEUM
Luowissptarz6
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Paket mit einer neuen
Kinderjacke und Strümpfen. 1
Raſier=
meſſer mit Abziehriemen. 1 Paar
Damen=
handſchuhe. 1 franzöſhes Buch. 1
Damen=
handſchuh. 1 Kindermütze. 1 Roſenkranz.
1 Buch. 1 Aktenmappe. 1 Türdrücker.
4 Bund Schlüſſel. — Zugelanfen: 1
grau=
geſtreifte Katze.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden find, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Sonntagdienſt und Nachtdienft in
den Apotheken Darmſtadts Es verſehen
den Sonnta /sdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
20. April bis einſchließlich 27. April die
Löwen=Apothere, Ballonplatz 11, die
Adler=Apotheke, Wilhelminenplatz 17, die
Hirſ.h=Apotheke. Nieder=Ramſtädterſtr. 21.
Bekanntmachung.
Unſeren verehrl. Mitgliedern zur
Kennt=
nis daß ſich unſere Geſchäftsräume ab
Mon=
tag, den 22. April 1929, Eliſabethenf r. 8,
1. Stock, befinden.
(6743b
Südweſtdeutſche Berſicherungsanſtalt
f. ſelbſtändige Handwerker u. Gewerbetreibende a. G.
Frankfurt a. M, Braubachſtr 18—22.
Bez rks=Verwaltun: Darmſtadt
Verkaufspreis RM. —,85 per Pfund.
(IV 3885
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerungen vom 9.
und 10. ds. Mts. iſt genehmigt. Die
Abfuhrſcheine können ab Montag bei der
hieſigen Gemeindekaſſe gegen Bürgſchaft
in Empfang genommen werden. Erſter
Abfuyrtag Montag, den 22. ds. Mts.
Gundernhauſen, den 18. April 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
(6774
Chriſt.
Letzte
110 Berft
Mittwock, den 24. April 1929,
vorm. 10 Uhr beginneno, werden
aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Diſtrikt Kirchtanne, die nachverzeichneten
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9,04
2,14
1,98
Zaunpfoſten . . . .
. 21,8 rm
Fichten=Deibſtangen . . . 0,69fm
„ =Reisſtangen . . . . 1,01 ,
Zuſammenkunſt der Steigerer am
Friedhof. Nähere Auskunft erteilt Herr
Förſter Pfänder, Forſthaus Sommers=
(678
grund.
Eberſtadt, den 19. April 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterel Eberſtadt (Bergſtr.).
Dr. Uecker
Donnerstag, den 25. April 1929,
vorm, 10 Uhr beginnend, werden
aus dem Eberſtädter Gemeindewald
Diſtrikt Kirchtanne, Abteil. 1, 2, 3a, 3b,
3c, 4a, ab, 5, 6, 7, 10a, 12, 13, 15, 16a,
11 und 16a die nachverzeichneten
Holz=
ſortimente meiſtbietend verſteigert:
47,2 rm Kiefern=Scheitholz
144
„ =Knüppelholz
1515 Stck. „ =Wellen
86,6 rm „ =Stockholz.
Zuſammenkunft der Steigerer im
Gaſthaus, zur Harmonie (Frau Kunz).
Nä ere Auskunft erteilt Herr Förſter
Pfänder, Forſthaus Sommersgrund.
Eberſtadt, den 19. April 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt (Bergſtr.).
Dr. Uecker.
(678
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Nummer 109
Janz am Tatannn.
Roman von Werner Scheff.
16)
(Nachdruck verboten.)
Als ſie ſpäter zwiſchen das hohe Drahtgitter des
Tennis=
platzes trat, ſtanden ſich dort die beiden, die ſie ſoeben belauſcht
hatte, durch das Netz getrennt gegenüber. Chriſtian Lindemann
hockte auf dem hohen Empireſtuhl, von dem ihn aber der Anblick
Suſannes herabtrieb. Kroß ſaß etwas abſeits mit Agathe deren
Berater in landwirtſchaftlichen Dingen er war.
„Halt!” gebot der Geheimrat, da das Spiel noch nicht
be=
gonnen hatte. „Komm her, Henny! Ich will dich mit Fräulein
Herfort bekannt machen.”
Die Blonde lief herzu und reichte Suſanne lächelnd die
Rechte. Sie merkte nicht, wie ſchwach ihr Händedruck erwidert
wurde und wie gierig Suſanne hinhörte, als Lindemann ihr
er=
klärte, wer ſein Gaſt aus Argentinien ſei.
„Onkel Chriſtian, ſteig gleich wieder rauf!” rief Henny eifrig.
„Ich muß Herrn Nicolai zeigen, wie wir drüben ſpielen!“
Der Ingenieur grüßte von fern, indem er ſich kühl gegen
Suſanne verneigte. Sie hätte ihn am liebſten nicht beachtet. Daß er
ſich eine Nichte ſeines Chefs ausgeſucht, ſprach wahrlich nicht für
ſeinen Charakter. Spekulation, dachte Suſanne verächtlich.
Außer=
dem fand ſie Henny reizend, aber nichtsſagend.
Was ſie weit mehr interreſſierte, war die Art, wie der
Geheimrat mit ihr umging. Er führte ſie zwar fürſorglich zu
einem Korbſeſſel, aber er ſprach in die Luft, und ſeine
Gewohn=
heit, ihren Blick zu ſuchen, ſchien geſchwunden. Suſanne merkte
die leiſe Entfremdung, und ſie ahnte deren Urſache.
Seltſam auch, daß der Rittmeiſter nicht von der Seite Agathes
wich. Suſaune fühlte ſich nicht mehr als willkommener Gaſt.
Zwiſchen ihr und den anderen hing der feine Schleier einer
Ver=
leumdung.
Mit hochrotem Geſicht, als habe er einen langen Dauerlauf
hinter ſich, betrat endlich Manfred Rittinghaus den Platz. Ohne
das Spiel zu ſtören, ging er mit freundlichem Gruß für Agathe
Lindemann und den Rittmeiſter dorthin, wo er Suſanne erblickte.
„Kommen Sie, Suſanne, Sie wollten ſich doch meinen Wagen
anſehen!“ Er ſagte es abſichtlich laut.
Sie ſchlugen den Weg nach dem Hauſe ein. „Haben Sie es
erreicht?” erkundigte ſie ſich, als er ſchweigend neben ihr blieb.
„Leider.”
„Dann wiſſen Sie alſo alles?”
„So viel, daß Sie mir herzlich leid tun, Suſanne.”
Eamstag, den 20. April 1929
„Ach, auch Sie rücken von mir ab?"
„Nein ... durchaus nicht. Ich bin nur konſterniert — ich
finde Ihre Situation hier in Birkenſee unhaltbar."
„Das merke ich am beſten!” rief ſie erbittert. „Aber erzählen
Sie ſchnell, was Kernberg Ihnen geſtanden hat!”
„Es hat etwas länger gedauert, da ich ihn erſt mit in ein
Wirtshaus nehmen mußte. Zunächſt wehrte er ſich gegen meine
Zumutung, aber drei Hundertmarkſcheine taten ihre Schuldigkeit,
Der Burſche iſt das, wofür Sie ihn halten: Agent eines Detektiv=
Inſtituts. Kroß hat dieſe Auskunftei vor etwa acht Tagen
beauf=
tragt, Sie zu beobachten. Soviel ich heraushörte, war ihm darum
zu tun, zu erfahren, ob Sie in irgendeiner Weiſe gebunden
wären . . . Sie verſtehen doch, was ich meine?"
„Ich glaube ſogar zu wiſſen, daß er nicht im eigenen Intereſſe
gehandelt hat. Aber weiter! Was hat Kernberg heute den beiden
Herren hinterbracht?”
Rittinghaus ſuchte nach Worten.
„Ich werde es Ihnen ſagen!” half ihm Suſanne. „Man glaubt
Beweiſe zu haben, daß ich in Beziehung zu einem verheirateten
Manne ſtehe, und gerade deſſen Frau iſt es, von der Kernberg
beſtimmte Mitteilungen darüber erhielt.”
„Ja”, erwiderte Rittinghaus tonlos.
Suſanne packte ihn am Arm. „Sind auch Sie ſo töricht, daran
zu glauben?"
„Sie ſind doch ein freier Menſch”, wich er aus.
„Sie haben recht. Ich könnte tun und laſſen, was ich wollte,
Ich will alſo meine Frage anders faſſen: glauben Sie daran,
wenn ich Ihnen verſichere, daß alles erlogen iſt?”
„Dann auf keinen Fall!”
Suſanne ſah ihm in das ſchmale Geſicht, ſo lange, daß er
un=
ruhig wurde. „Sie ſind großzügig, Rittinghaus, und das bringt
Sie mir näher, Haben Sie es wirklich gut überlegt —würden
Sie ſich mit mir verloben, ſofort, in dieſem Augenblick?”
„Wie können Sie daran zweifeln? Suſanne, es gibt nichts,
was mich von Ihnen trennen könnte!"
„Das werde ich Ihnen nie vergeſſen, Rittinghaus. Sie ſind
entweder ſchlangenklug oder eine Ausnahme unter Ihresgleichen.
Und nun noch eine Bitte!”
„Soll ich Sie von hier wegbringen?”
„Nein — ſo leicht mache ich dieſen Herrſchaften die Sache
nicht! Das wäre Feigheit. Wir bleiben noch ein Weilchen. Laſſen
Sie aber inzwiſchen Ihren Chauffeur wiſſen, daß er das Auto
bereithalten ſoll.”
„Nur keine Dummheiten, Liebſte! Ich fühle, Sie haben
etwas vor, was einem Eklat gleichkäme. Bedenken Sie,
Linde=
mann iſt Ihr Chef!”
„Seien Sie beruhigt! Geheimrat Lindemann iſt ſeit einer
Geite 15
Stunde nicht mehr mein Chef. Wer ſich eines Kernbergs bedient,
iſt für mich erledigt. Es wird doch irgendwo in der Welt einen
anderen Platz geben, an dem ich mir mein Geld verdienen kann.”
„Sie wiſſen, Suſanne, daß Sie das nicht mehr nötig haben.”
„Vielleicht . .. vielleicht auch nicht. Bitte, führen Sie mich
zum Tennisplatz zurück! Je eher ich mit denen dort drüben
ab=
rechne, deſto beſſer für Sie, Rittinghaus!”
Er folgte ihr betreten. Nie vorher hatte er ſo deutlich
emp=
funden, welch harter Wille in dieſem jungen Geſchöpf ſchlummerte,
Guſtl Mayreder kehrte inzwiſchen unter die Menſchen zurück.
Die Prozeduren, denen er ſich in den letzten zwei Stunden
unter=
zogen hatte, waren nicht ſpurlos an ihm vorübergegangen. Er
war zu Tode erſchöpſt von mehrfachen Bädern und von
Ab=
reibungen, die ihm einer der Diener verabreicht hatte, und da er
überdies nachträglich eine angeſchlagene Knieſcheibe und ein
paar ſchmerzende Nippen entdeckt hatte, befand er ſich in einer
Stimmung, in der er alle Motorräder der Welt verwünſchte. Er
konnte auch das Gefühl nicht loswerden, ſich blamiert zu haben,
und ein noch ſtärkeres Empfinden, lächerlich auszuſehen. Warum
mußte er das Unglück haben, gerade in das Haus eines Mannes
zu geraten, der doppelt ſo umfangreich war wie er!
Als er auf dem Tennisplatz anlangte, begann ſich dort gerade
das Schickſal des heißumſtrittenen zweiten Satzes zu entſcheiden,
um den Henny von Planck und Richard Nicolai mit faſt zärtlicher
Beſeſſenheit kämpften.
Mayreder ging zu Agathe und dem Rittmeiſter von Kroß,
um ſich bei der Dame des Hauſes für die Liebenswürdigkeit zu
bedanken, mit der man ſich ſeiner angenommen hatte. Darauf
ver=
ſicherte Fräulein Agathe zwar, das ſei nur eine
Selbſtverſtänd=
lichkeit, zog aber vor, ſich nach einer Weile naſerümpfend zu
er=
heben und neben den hohen Sitz ihres Bruders zu treten, wo ſie
immerhin ein paar Schritte von Mayreder getrennt war.
Der Rittmeiſter hatte ſtärkere Nerven. Er ertrug den Duft,
den der Unglückliche noch immer ausſtrömte, dieſes Gemiſch von
Lavendelwaſſer und Stalldung, eine ganze Weile, aber es erging
ihm wie einem Taucher, der von Zeit zu Zeit an die Oberfläche
zurückkehren muß, um dort Luft zu ſchöpfen; mehrmals zog er ſein
Taſchentuch, hielt es vor das Geſicht, atmete tief und fuhr dann
in ſeinem Geſpräch mit dem Tenor fort.
Mayreder erzählte, er müſſe ſo bald wie möglich in Berlin
ſein. Es war inzwiſchen ſechs Uhr geworden; wenige Minuten
nach acht ſollte er auf der Bühne ſtehen. Der Rittmeiſter benutzte
den Augenblick, da Richard Nicolai ſeine Gegnerin abgefertigt
hatte, um aufzuſpringen und Mayreder abzuſchütteln. Suſanne
und Rittinghaus ſchloſſen ſich der Geſellſchaft auf dem Wege zum
Hauſe an.
Fortſ. folgt.
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