Armtf!
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 106
Mittwoch, den 17. April 1929.
192. Jahrgang
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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Bei
Ceiſtung von Schadenerſatz.
aufträge u
„5
Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung
Rabatt weg. Banfionio Deuſche Banl und Darme
ſtädter und Nalionalbant
Entſcheidende Wendung in Paris?
* Dr. Schacht ſtellk ein deutſches
Memorandum in Ausſichk.
Die deulſche Leiſtungsfähigkeik Ausgangspunkk
für weikere Verhandlungen.
Die Dienstagnachmittagsſitzung der Pariſer
Sachverſtändigen=
konferenz ſcheint eine neue Wendung gebracht zu haben. Nach
dem Gang der Verhandlungen am Montag mußte man annehmen,
daß jetzt längere Zeit über das Memorandum der
Gläu=
bigerſtaaten geſprochen würde und daß ſich daraus vielleicht
irgendeine Möglichkeit herauskriſtalliſieren würde, um über den
toten Punkt zu kommen. Am Dienstag nachmittag aber hat Herr
Dr. Schacht ſich auf eine Anregung der Gegenſeite hin bereit
erklärt, bis zum Mittwoch ein neues Memorandum
aus=
zuarbeiten und zu überreichen, in dem er nicht nur die Bedenken
entwickelt, die es ihm unmöglich machen, den Vorſchlägen der
Gläubigerſtaaten näherzutreten, ſondern auch von ſich aus auf
der Baſis der deutſchen Leiſtungsfähigkeit Zahlen zu nennen. Ob
das ein formelles Angebot ift, darüber mögen die Juriſten ſich
nachher unterhalten. Jedenfalls iſt jetzt die Konferenz auf den
Boden zurückgeführt, den ſie niemals hätte verlaſſen dürfen. Auf
der Grundlage des deutſchen Memorandums
wird ſie die deutſche Leiſtungsfähigkeit zum
Aus=
gangspunkt für weitere Verhandlungen nehmen
müſſen, wenn ſie überhaupt zu einem Ergebnis kommen will.
Die Gefahr allerdings, daß die Konferenz ſcheitert, wenn die
an=
dere Seite zum erſten Mal die ungeſchminkte Wahrheit zu hören
bekommt, darf nicht unterſchätzt werden. Welches Angebot Dr.
Schacht machen will und wie hoch er zu gehen bereit iſt, weiß man
in Berliner amtlichen Kreiſen noch nicht. Es iſt gewiß nicht ohne
Abſicht geſchehen, daß in dem Memorandum der wirtſchaftlichen
Sachverſtändigen der Alliierten ausdrücklich darauf hingewieſen
wird, die Zahlen, die ſie anführten, entſprächen den Forderungen
ihrer Regierungen, die ſie ſich zu eigen machten. Dr. Schacht
dagegen vertritt den Standpunkt, daß er nur von der
Be=
rückſichtigung der Wirtſchaftslage ausgehen
darf, ohne ſich vorher Informationen bei der deutſchen Regierung
zu holen. Man weiß ja aber, wie er ungefähr denkt, und es iſt
ganz ſelbſtverſtändlich, daß das deutſche Angebot, das er
unter Berückſichtigung der äußerſten Grenze des Tragbaren mit
entſprechenden Sicherungen für den Transferſchutz machen kann,
um jährlich 1 Milliarde niedriger liegt, was die
Gegenſeite nach kurzer Anlaufsfriſt als Dauerleiſtungen von uns
fordert. Außerdemaber wird die deutſche
Delega=
tion, was ja ſelbſtverſtändlich iſt, an der 37jährigen
Be=
grenzung feſthalten und jede Verlängerung dieſer Friſt
über dieſen Zeitpunkt hinaus ablehnen. Da Dr. Schacht am
Dienstag unter dem Hinweis auf die finanzielle und
wirtſchaftliche Lage Deutſchlands das
Memo=
randumder Alliierten für untragbar bezeichnet
hat, iſt die Kluft da und es iſt mehr als zweifelhaft, ob es dem
Geſchick des amerikaniſchen Vorſitzenden Owen Young gelingt,
dieſe Kluft zu überbrücken, zumal da die Sachverſtändigen der
Gegenſeite, die doch eigentlich Wirtſchaftsführer ſein wollten, ſich
auf das politiſche Programm der Siegerſtaaten feſtgelegt haben.
Die Liskuſſion über die deukſche Leiſtungsfähigkeit.
Zie „unbekannke Größe‟.
EP. Paris, 16. April.
Die Sachverſtändigenberatungen wurden heute vormittag
fortgeſetzt. Die deutſche Delegation betonte, daß die in dem
Memorandum der Alliierten aufgeſtellten Forderungen die
deutſche Leiſtungsfähigkeit überſtiegen, woran ſich naturgemäß
eine Diskuſſion über die deutſche
Leiſtungs=
fähigkeit anſchloß. Dies kann als ein Fortſchritt angeſehen
werden, denn die Alliierten ſcheinen in ihrem Memorandum ſich
mit dieſem Begriff gar nicht befaßt zu haben, ſondern rein
theo=
retiſch alle einzelnen Forderungen der Alliierten
zuſammenge=
zählt zu haben.
In der heutigen Sitzung wurden aber keine Zahlen genannt.
Die deutſche Delegation betonte insbeſondere, daß die
Leiſtungs=
fähigkeit ein variabler Begriff ſei. Es wäre wohl möglich, ſie
für das laufende und vielleicht auch für die nächſten Jahre
ziſ=
fernmäßig auszudrücken, aber nicht für alle kommenden Jagre.
Es könne ſich nur darum handeln, prinzipiell feſtzulegen, auf
Grund welcher Elemente die Leiſtungsfähigkeit jeweils errechnet
werden könne.
Obwohl man alſo wieder diskutiert, iſt die kritiſche Lage noch
keineswegs überwunden. Die alliierten Sachverſtändigen ſcheinen
noch nicht das geringſte Entgegenkommen zu zeigen. Die
Ame=
rikaner ſind augenblicklich noch als die „Sphinx” zu bezeichnen.
Sie haben ſich ſeit der Uebergabe des Memorandums, das
be=
kanntlich die Unterſchrift Owen Youngs nicht trägt, nicht
ge=
äußert. Ihre Stellungnahme bleibt ſomit die „unbekannte
Größe‟.
In deutſchen Kreiſen iſt man ſich klar darüber, daß ein
Rückſchlag auf die deutſche Wirtſchaft im Falle eines Abbruchs
der Neparationsverhandlungen keine kataſtrophalen Folgen
haben würde, wenn die maßgebenden Kreiſe der Welt den
Ab=
bruch billigen würden. Dieſe Finanzkreiſe würden es wohl
ver=
ſtehen, wenn Deutſchland ſich weigern würde, Verpflichtungen zu
übernehmen, die es in der Folge doch nicht halten könnte.
Die Deutſchen ſollen Zahlen nennen.
Die Nachmittagsſitzung der Sachverſtändigenkonferenz, die
von 3 bis 5 Uhr dauerte, war faſt vollſtändig mit der weiteren
Auseinanderſetzung über die deutſche Zah=
lungsfähigkeit ausgefüllt. Die Alliierten ſuchten vor
allem die in ihrem Memorandum niedergelegte Anſicht zu
be=
gründen, daßdie von ihnen aufgeſtellten und in
gro=
ßen Umriſſen ſchon bekannt gewordenen Ziffern für
Deutſchland durchaus tragbar ſeien. Von
deut=
ſcher Seite wurden dagegen erneute lebhafte
Bedenken geäußert, und Dr. Schacht ſetzte der Konferenz
auseinander, daß die alliierten Forderungen Deutſchlands
Lei=
ſtungsfähigkeit bei weitem überſteigen.
Am Schluß der Sitzung wurde dann ein Beſchluß gefaßt, der
geeignet iſt, ein neues Stadium der Konferenzverhandlungen
einzuleiten. Die deutſche Gruppe wurde
aufgefor=
dert und erklärte ſich bereit, in einer morgen
nachmit=
tag ſtattfindenden Vollſitzung ein Memorandum zu
über=
reichen, das ſich einerſeits mit der geſamten
Wirtſchaftslage Deutſchlands und deren
Vor=
ausſetzungen befaſſen wird, andererſeits aber
den alliierten Ziffern die deutſchen Zahlen
entgegenſtellt.
Zum erſten Male tritt damit die deutſche Delegation aus
ihrer gewohnten Zurückhaltung heraus, um ſelbſt das Maß der
nach ihrer Anſicht für Deutſchland annehmbaren Laſten zu
um=
ſchreiben. Es dürfte ſich dabei, nicht um die Feſtlegung
einer Maximalgrenze für die deutſchen
Zah=
lungen handeln, ſondern um informatoriſche
Dar=
legungen, wie ja auch dem alliierten Memorandum mit der
Geſamtforderung der Gläubigerländer, durch ſpätere
einſchrän=
kende Kommentare; mehr und mehr der Charak er einer
ultima=
tiven Minimalofferte genommen worden iſt. In dieſem
deut=
ſchen Memorandum wird nur der Standpunkt der deutſchen
Sach=
verſtändigen niedergelegt, nicht aber von dem Standpunkt der
deutſchen Regierung geſprochen werden. Ueber
die Gtünze, die die Alliierken dazu veranlaßken,
die deutſchen Sachverſtändigen zur Nennung von Ziffern
aufzu=
fordern, kann man natürlich nur Vermutungen anſtellen.
Viel=
leicht iſt es nicht unrichtig, wenn man in gewiſſen, der Konferenz
naheſtehenden Kreiſen darin ein Manöver erblickt, das es den
Alliierten ermöglichen ſoll, nach Vorliegen des deutſchen
Ange=
bots, das nach allem, was man hört, ſich durchaus im Rahmen
der den deutſchen Sachverſtändigen ſchon zu Beginn der
Kon=
ferenz vorſchwebenden Zahlen halten wird, vor aller
Oeffentlich=
keit auf die unüberbrückbare Differenz zwiſchen den von den
bei=
den Seiten vorgebrachten Ziffern hinzuweiſen, die Konferenz
auffliegen zu laſſen und dem mangelnden Entgegenkommen der
Deutſchen die Schuld dafür aufzuladen. — Man ſieht aber auf
der anderen Seite nicht, wie die Verhandlungen noch lange
fort=
geſetzt werden könnten, ohne daß das von deutſcher Seite
beob=
achtete Schweigen in der Ziffernfrage gebrochen wird.
Die geſtern der deutſchen Delegation übermittelte
Detaillie=
rung der alliierten Forderungen iſt vorläufig zurückgeſtellt
wor=
den, da ihr keine allzu große grundſätzliche Bedeutung zukommt.
Es beſteht jedoch die Möglichkeit, daß ſie als Grundlage für
ſpätere Einzelerörterungen im Plenum oder in den
Unteraus=
ſchüſſen dienen kann.
Amerikas Skandpunkk in der Beſahungskoſtenfrage.
EP. Waſhington, 16. April.
Das Staatsdepartement hat in einer Note den alliierten
Regierungen mitgeteilt, daß die amerikaniſche
Regie=
rung beſchloſſen habe, den Vorſchlag Owen
Youngs über die Herabſetzung der
amerika=
niſchen Anſprüche an Deutſchland hinſichtlich
der Beſatzungskoſten abzulehnen, außer wenn die
Alliierten ihrerſeits auf einen Teil der Beſatzungskoſten
ver=
zichten. Der bloße Verzicht der Alliierten auf einen Teil ihrer
Reparationsforderungen könne dagegen nicht die amerikaniſche
Regierung zu einer Verminderung ihrer Beſatzungsanſprüche
bewegen, da Amerika von Deutſchland keine eigentlichen
Repa=
rationen fordere.
Hoovers Bolſchaft an den amerikaniſchen Kongreß.
EP. Waſhington, 16. April.
Vor dem amerikaniſchen Kongreß verlas heute Präſident Hoover
die angekündigte Botſchaft. Darin teilte er einleitend mit, daß er
dieſe außerordentliche Seſſion einberufen habe, um ein
während der Wahlkampagne abgegebenes Verſprechen zu erfüllen.
Die Seſſion werde ſich in der Hauptſache mit dem Geſetzüber
die Farmerhilfe, mit Zolltariffragen, dem neuen
Einwanderungsgeſetz und verſchiedenen untergeordneten
Unterlagen von rein amerikaniſcher Bedeutung zu befaſſen haben.
Was die Farmerhilfe anbelange, ſo könnten darüber keine
Meinungsverſchiedenheiten mehr beſtehen, denn die amerikaniſche
Landwirtſchaft mache ſeit neun Jahren eine Kriſe durch und es
gehe ihr ohne Zweifel weitaus ſchlechter, als der Induſtrie. Die
Aenderung des Zolltarifs ſtehe mit der Farmerhilfe in direktem
Zuſammenhang. Es handle ſich darum, zunächſt einige Zollſätze
zu ändern, um die amerikaniſche landwirtſchaftliche Produktion zu
ſchützen und die amerikaniſchen Landwirte anzuſpornen, ſich auf
gewiſſe Produktionszweige zu verlegen, die ſie bisher
vernach=
läſſigt haben. Dadurch ſei Amerika gezwungen worden, die in
Frage kommenden Lebensmittel einzuführen. Die Regierung
werde die Schaffung eines Oberſten
Landwirt=
ſchaftsrates vorſchlagen, der die landwirtſchaftlichen
Ver=
bände beſonders bei ihren Beſtrebungen unterſtützen ſolle, ihre
Produktion aus eigenen Mitteln auf den Markt zu bringen. Dazu
ſeien Kredite erforderlich, die die Regierung vom Kongreß
an=
fordere.
Die Aenderung des Zolltarifs werde keineswegs gegen die
ausländiſche Induſtrie gerichtet ſein, ſondern habe lediglich den
Zweck, gewiſſe Ungleichheiten des Tarifs zu ebnen.
* Die Bedeukung der Ferngasfrage
für die hefſiſche Wirkſchaft.
Von
Direktor Nuß, Darmſtadt.
Auf den erſten Blick möchte es ſo ſcheinen, als ob die
Ver=
ſorgung der Haushaltungen mit Gas mit dem allgemeinen
Wirt=
ſchaftsleben keine weſentlichen Beziehungen habe. Durch die
Auf=
rollung der Fernverſorgungsfrage haben ſich jedoch eine Reihe von
neuen Geſichtspunkten ergeben, die der beſonderen Beachtung in
den weiteſten Wirtſchaftskreiſen wert ſind.
Es beſteht z. Zt. die Frage, ob für das im großen und ganzen
durch den heſſiſchen Staat gekennzeichnete Wirtſchaftsgebiet das
Gas am zweckmäßigſten in den derzeitigen vorhandenen Werken
weiter erzeugt, oder ob eine Konzentration der Erzeugungsanlagen,
etwa nach der frachtgünſtigen Mainſpitze zweckmäßig iſt. Darüber
hinaus wird geprüft, ob dieſe Konzentration nicht unter Anlehnung
an die derzeitigen Anlagen der Frankfurter Gasgeſellſchaft
durch=
geführt werden ſoll, oder unter Verzicht auf eine eigene
Erzeu=
gungsanlage ein Fernbezug des Gaſes von der Saar oder von
der Ruhr her in Frage kommt. Das Ziel dieſer Betrachtungen
muß unter allen Umſtänden eine Verbilligung der
Gaserzeugungs=
koſten ſein. Hierbei iſt beſonders zu beachten, daß dieſe
Verbilli=
gung nicht nur vorübergehend, ſondern auch auf die Dauer
er=
zielt wird, und daß mit den wirtſchaftlichen Vorteilen, die durch
die einzuhaltende Rationaliſierung entſtehen ſollen, nicht
irgend=
wie ſchroffe Benachteiligungen auf ſonſtigen Wirtſchaftsgebieten
eintreten.
Hier iſt zunächſt zu beachten, daß eine Gaserzeugungsanſtalt
nicht nur nach den Gas= und Kokspreiſen zu bewerten iſt, die die
Bevölkerung ſicherlich intereſſieren, und auch nicht nach den für die
ſteuerliche Entlaſtung ſo überaus notwendigen Barablieferungen
an die ſtädtiſche Verwaltung. Das im Hinblick auf die
vorzuneh=
mende Konzentration der Erzeugungsanlagen relativ kleine
der=
zeitige Darmſtädter Gaswerk, hat neben dieſen finanziellen
Auf=
gaben dem heſſiſchen Wirtſchaftsleben, alſo an Handel, Induſtrie
und Handwerk, in Form von Aufträgen im vergangenen Jahr
ohne beſondere Bautätigkeit etwa 2 Millionen Mark
zu=
geführt. Dieſe Summe zeigt, inwiefern eine ſolche
Gaserzeugungs=
anſtalt auch zu einem weſentlichen befruchtenden Element eines
beſtimmten Wirtſchaftsgebietes geworden iſt, beſonders wenn man
berückſichtigt, daß die hier aufgeführte Summe innerhalb der
Wirt=
ſchaft nicht nur einmal ſondern mehrmals umgeſetzt wird. Die
Abwanderung eines ſolchen Wirtſchaftskörpers
in entfernter liegende Gebiete hat
naturnot=
wendig eine gewiſſe Schwächung der örtlichen
Wirtſchaft zur Folge.
Es iſt im allgemeinen weiterhin nicht bekannt, daß durch
Be=
ſtimmung des Gaskoksſyndikats nur von dem Unternehmen
Gaskoks in ein Wirtſchaftsgebiet eingeführt werden darf, welches
die Gasverſorgung desſelben vornimmt. Es iſt alſo derzeit nicht
möglich, daß ohne Einwilligung unſererſeits ein fremdes Gaswerk
in unſerem Abſatzgebiet Konkurrenz macht. Wir haben dieſer Art
lediglich den Zechenkoks als Konkurrenz gegenüber dem Gaskoks
anzuſehen. Dieſe Konkurrenz hat ſich bis jetzt immerhin ſo
aus=
gewirkt, daß die Gaswerke beſtrebt waren, ihre Preiſe unter denen
des Zechenſyndikats zu halten. Sofern etwa ein
Gaslieferungs=
vertrag mit der Ruhr abgeſchloſſen wird, würde die
Koksbelie=
ferung unſeres Gebietes allein noch von der Ruhr her
vorge=
nommen, wobei die Ruhr eine durchaus monopolartige Stellung
auf dem geſamten Koksmarkt gewinnen würde. Als Konkurrenz
würden holländiſcher oder engliſcher Koks entgegentreten. Für
dieſe Länder ſind jedoch die Einfuhrquoten kontingentiert und es
wäre denkbar, daß die Ruhr auf dem Wege der Verhandlungen
dieſe Kontingente übernimmt, um ſie dann unter Ausnützung
ihrer Monopolſtellung in unſerem Gebiet mit höheren Preiſen
ab=
zuſetzen. Der Preis kann ſo lange ſteigen, bis die Frachtdifferenz
etwa zu den ſchleſiſchen Kokserzeugungsanſtalten ausgeglichen
wird. Ohne, daß in einem Gasfernlieferungsvertrag auch nur ein
einziges Wort über Koks enthalten wäre, würde dieſer Art das
geſamte Wirtſchaftsgebiet in verhängnisvoller Weiſe preisgegeben.
In den Gaslieferungsverträgen laſſen ſich Gleitklauſeln für
die Preiſe nicht vermeiden, da die wirtſchaftlichen Verhältniſſe
hierzu nicht genügend ſtabil ſind. In dieſen
Fernlieferungsver=
trägen bilden darum dieſe Gleitklauſeln einen ſehr weſentlichen
Faktor, beſonders wenn man berückſichtigt, daß bei dem geſamten
Gasbedarf unſeres erweiterten Wirtſchaftsgebietes 1 Pfg. mehr
im Gaspreis in wenigen Jahren 1 Million Mark bedeuten, die
aus der Bevölkerung Heſſens jährlich herausgezogen werden. Dies
kann für ein Land wie Heſſen volkswirtſchaftlich nicht gleichgültig
ſein. Andererſeits haben die wirtſchaftlichen Erfahrungen mit den
derzeitigen Gaserzeugungsanlagen gezeigt, daß dieſe ſeit der
Stabiliſierung eine Lohnerhöhung von 639 und eine
Kohlen=
preiserhöhung von 409 auffangen mußten, gleichwohl die
Gas=
preiſe im allgemeinen und beſonders für die Großabnehmer
ge=
ſenkt und die Ablieferungen an die Stadtverwaltungen erhöht
wurden. Dies war nur dadurch möglich, daß auch die
Neben=
produkte, deren Verkauf zur Deckung der Kohlenkoſten
bei=
trägt, im Wert geſtiegen ſind und daß in den Gaswerken
fortlaufend techniſche Verbeſſerungen vorgenommen wurden.
Würden wir etwa zur Zeit der Stabiliſierung einen
Gasfern=
lieferungsvertrag abgeſchloſſen haben, ſo müßten dementſprechend
entweder die Ablieferungen an die Stadt in Wegfall gekommen
ſein, oder aber die Bevölkerung bereits einen höheren Gaspreis
bezahlen, zumindeſtens aber wäre derzeit der kaufmänniſche
Vor=
teil, der urſprünglich durch die Fernverſorgung durch einen
nie=
drigeren Preis erzielt werden konnte, wieder hinfällig geworden.
Dieſen wirtſchaftlichen Tatſachen ſteht die Unmöglichkeit
gegen=
über, in einem Fernlieferungsvertrag juriſtiſche Formeln zu
finden, die laufenden techniſchen Verbeſſerungen dem Gasbezieher
mit nutzbar zu machen und die Gleitklauſeln in eine den
bis=
herigen wirtſchaftlichen Erfahrungen der Gaswerke gleichwertige
Form zu bringen. Aus dieſem Grunde iſt es wichtig, daß die
gas=
beziehenden Gebiete ſelbſt im vollen Umfang Beſitzer der
Gas=
erzeugungsanlage ſind, weil dort gemachte Ueberſchüſſe auf irgend
Seite 2
Mittwoch, den 17. April 1929
Nummer 106
eine Weiſe und zu irgend einem Zeitpunkt wiederum den
Ab=
nehmern zugute kommen. Auch eine geringe Beteiligung an einem
anderen Unternehmen ſtellt gegenüber der vollen Beteiligung nur
eine ungenügende Löſung dar.
Es muß als beſonderes Verdienſt des verſtorbenen
Provinzial=
direktors Dr. Kranzbühler angeſehen werden, daß er in
Erkennt=
nis der bisher angeführten wirtſchaftlichen Beziehungen Wert
darauf legte, daß alle mit der Gaserzeugung und Gasverteilung
zuſammenhängenden Anlagen im vollen Beſitz der
gasbeziehen=
den Gemeinden und Gemeindeverbände verbleiben. Sofern zur
Kapitalbeſchaffung und zur Sicherſtellung einer günſtigen
Kohlen=
belieferung oder auch zur Uebernahme des Riſikos ein
Zuſammen=
gehen mit dem Kohlenbergbau nicht zu umgehen oder wenigſtens
vorteilhaft erſchien, wurde von ihm ſtets Wert darauf gelegt, daß
als eigentliche Beſitzerin die Heſſiſche Kommunale
Ferngasgeſell=
ſchaft ſelbſt auftritt, und daß der Kohlenbergbau als Gegenleiſtung
für das Recht der Kohlenbelieferung die Zinsgarantie und
Ka=
pitalbeſchaffung übernimmt. Eines der wichtigſten Mittel, die
wirtſchaftliche Unabhängigkeit ſicherzuſtellen, iſt das auf Grund
des heſſiſchen Straßengeſetzes der Heſſiſchen Kommunalen
Fern=
gasgeſellſchaft übertragene alleinige Recht der Gasdurchleitung.
Wenn auch die Ruhr heute den Vorſchlag macht, ihrerſeits
unent=
geltlich eine Leitung von Gießen bis Mannheim durch ganz
Heſſen hindurch für uns zu bauen, ſo muß doch dieſer Vorſchlag
als beſonders gefährlich abgelehnt werden. Esiſtnicht zu
um=
gehen, daß im Verlaufder 30jährigen
Vertrags=
dauer unſer Fernleitungsnetz derart mit dieſen
fremden Fernleitungsſträngen verbunden wird,
daß nach Ablauf derſelben ein freies
Beſtim=
mungsrecht Heſſens über die weitere Löſung
der Gasverſorgung nicht mehr vorliegt. Beſonders
in dieſer Frage muß alſo an die Vorſchläge des verſtorbenen
Provinzialdirektors Dr. Kranzbühler erinnert werden, unter
keinen Umſtänden ein fremdes Leitungsnetz in unſerem
Wirt=
ſchaftsgebiet zuzulaſſen. Sofern die Ruhr die Einführung oder
Durchführung des Gaſes durch Heſſen beabſichtigt, ſollte dies nur
durch Uebernahme der Zinsgarantie von ſeiten der Ruhr geſtattet
werden, während die Netze von uns ſelbſt gebaut ſind. Zum
Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß die weitgehende
Dezen=
traliſation der Gaswerke in der vergangenen Kälteperiode ſich
wirtſchaftlich außergewöhnlich bewährt hat. In all den Orten,
in welchen keine Gaswerke vorhanden ſind, fehlten die zur
Be=
wältigung der Froſtperiode notwendigen Koksvorräte. Die
Gas=
werke ſtellen mit ihren umfangreichen Kohlen= und
Koksvor=
räten dieſer Art ein Reſervoir dar, nach deſſen Aufhebung die
Reichsbahn ſicherlich nicht in der Lage wäre, eine derartige, an ſie
ſpontan herantretende Aufgabe zu erfüllen. Eine ſolche
Kälte=
periode würde vorausſichtlich eine große Zahl von Betrieben zur
Stillegung bringen. Die großen Beſtrebungen der Ruhr haben
ſicherlich einen ſehr befruchtenden Einfluß auf die kommunale
Wirtſchaft, inſofern die Kommunen gezwungen werden,
gegen=
über der Konkurrenz nach Mitteln beſſerer Wirtſchaftsführung
zu trachten. Wenn dies auch früher ſchon in gewiſſem Umfang
geſchehen iſt, ſo iſt doch dieſe Konkurrenz in verſtärktem Sinne
begrüßenswert. Aber die Monopoliſierung der Gaserzeugung
kann einen Idealzuſtand nicht herbeiführen, ſondern nur die
Viel=
ſeitigkeit der Wirtſchaft als ſolche.
Das Preußenkonkordak.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Um die Verhandlungen wegen des Abſchluſſes eines
Kon=
kordates zwiſchen dem Vatikan und Preußen iſt es ſeit einigen
Monaten ſtill geworden. Der Kultusminiſter Becker hatte ſich
in=
zwiſchen davon überzeugt, daß ſein erſter Entwurf keine
Aus=
ſicht auf Annahme im Landtag hatte, hat aber deswegen ſeine
Bemühungen nicht aufgegeben. Die Verhandlungen
ſind in aller Stille weitergegangen und ſeit einiger Zeit iſt der
Nuntius Pacelli in Rom. Vielleicht iſt es darauf zurückzuführen,
wenn jetzt behauptet wird, die Verhandlungen zwiſchen der
preu=
ßiſchen Regierung und dem Nuntius ſeien ſchon ſeit einiger Zeit
abgeſchloſſen, das Ergebnis ſei aber geheim gehalten worden, weil
der Vertrag erſt noch vom Papſt genehmigt werden müſſe.
Amt=
liche preußiſche Stellen dementieren dieſe Nachricht mit aller
Ent=
ſchiedenheit und bezeichnen ſie als frei erfunden. Das wird wohl
auch zweifellos richtig ſein, jedenfalls inſoweit, als der Abſchluß
des Vertrages in Frage kommt. Ganz aus der Luft gegriffen
ſind die Gerüchte aber wahrſcheinlich nicht. Wir möchten
anneh=
men, daß in den Beſprechungen zwiſchen Dr. Becker und dem
Nuntius ein gewiſſer Abſchluß erreicht geweſen iſt, und der
Nun=
tius iſt davon verſtändigt worden, welche Zugeſtändniſſe Preußen
äußerſtenfalls machen kann. Mit dieſen Angeboten iſt er nach
Rom gefahren und ſondiert nun im Vatikan, ob auf einer
der=
artigen Grundlage der Abſchluß eines Konkordates für die Kurie
erſtrebenswert iſt. Der Nuntius legt ſelbſtverſtändlich Wert dar=
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Dienstag, den 16. April 1929.
Gaſtſpiel der Gruppe junger Schauſpieler.
Revolte im Erziehungshaus.
Schauſpiel von P. M. Lampel.
Die Fragen der Jugenderziehung griffen ſtets tief in das
Leben des Volkes ein. In den letzten zehn Jahren tiefer als jer
denn die gewaltige Erſchütterung der wirtſchaftlichen und
ſitt=
lichen Anſchauungen ſtellte die Jugend ſelbſt in den ſchwerſten
Kampf um dieſe Probleme. Ihr in dem Kampf, ſoweit es die
Kräfte des einzelnen erlauben, zur Seite zu ſtehen, iſt
ſelbftver=
ſtändliche Pflicht.
Ein Teilausſchnitt in dem Fragenkomplex iſt das Prohlem
der Jugendfürſorge, der Erziehungshäuſer. Wie ein Fanal auf
dieſem Gebiet wirkte im vorigen Jahr Peter Martin
Lam=
pels Buch „Jungen in Not”, Lampel war Anfangs 1928
als Hoſpitant in eine Fürſorgeanſtalt gegangen, um Einblicke zu
gewinnen und Stoff zu ſammeln. Das Buch gibt einige wenige
eigene Beobachtungen, vor allem aber Erzählungen von Jungen,
die ſich in Fürſorge befinden. Man ſpürt aus dem Buch, daß
Lampel mit warmem Herzen an ſeine Aufgabe gegangen iſt, daß
aber ſein warmes Herz ihn zu ſtarker Kritikloſigkeit geführt hat.
Die neuzeitliche Pſychologie und Kriminaliſtik ſieht ein
weſentliches Ergebnis ihrer Forſchung darin, den Ausſagen von
Kindern mit Vorſicht zu begegnen. Wie viel mehr den
Erzäh=
lungen ſolcher Jungen, die wegen geiſtiger oder ſonſtiger
Schwächen von der Norm abweichen und beſonderer Fürſorge
bedürfen! Dieſer Forderung moderner Wiſſenſchaft trägt
Lampel in keiner Weiſe Rechnung, und hierin liegt auch die
Grundſchwäche ſeines Schauſpieles „Revolte im
Er=
ziehungshaus” das aus den geſammelten Berichten und
Beobachtungen hervorgegangen iſt.
Alles Licht, alle menſchliche Teilnahme ſpricht Lampel den
Zöglingen zu. Alles Dunkel, alle Unfähigkeit, alle Brutalität
ſteht auf ſeiten der Erzieher. So wird das Schauſpiel zu einer
Anklage, aber zu einer Anklage, die ob ihrer Einſeitigkeit an dem
Problem vorbeigeht und ob ihrer Uebertreibung offenſichtlich
ungerecht iſt. Es iſt ein ſcheußliches und in ſeiner übertriebenen
Scheußlichkeit unglaubwürdiges Quartett, das Lampel in dem
unfähigen Pfarrer, dem brutalen Hausvater, der lüſternen
Haustochter und dem niederträchtigen Erzieher als Leitung der
Anſtalt zuſammenſtellt.
Dramatiſch gibt ſich das Schauſpiel als Tatſachen=Bericht,
als Reportage, die mit den derbſten Mitteln arbeitet.
Vom Tage.
Wie wir erfahrin, iſt der Reichspräſident vollkommen
wieder hergetellt und hat ſeine Amtsgeſchäfte wieder
aufge=
nommen.
Die Verhandlungen über den deutſch=türkiſchen
Schiedsgerichts= und Vergleichsvertrag ſtehen günſtig
Ein baldiger Abſchluß iſt zu erhoffen. Vielleicht trägt der Beſuch, welchen
der türkiſche Außnminiſter auf ſeiner Rückreiſe von Genf Berlin
ab=
zuſtatten gedenkt weiter zu einer Beſchleunigung bei.
Der Könlg von Südſlawien hat das Protokoll
über das Verbot der Anwendung von Giftgaſen im
Kriege unterzeichnet. Die Ratifikationsurkunde wurde nach
Paris geſandt und wird dort beim franzöſiſchen Außenminiſterium
hinterlegt werden.
Im Unt rhaus beſtätigte der Unterſtaatsſekretär, Locker=Lampſon,
daß die Sowjetregierung einen großen Auftrag auf
Lieferungvon Flugzeugen an engliſche Firmen
ver=
geben habe.
Vlamenführer Ward Hermans ſtellte ſich am Montag den
belgi=
ſben Unterſuhungsbehörden zur Verfügung. Nach ſeiner Vernehmung
wurde er verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis
eingeliefert.
Die ſpaniſche Sicherheitsbolizei verhaftete in
Granada den Amerikaner Wright ſowie ſeine Gemahlin, eine
Spanierin, weil ſie ſich abfällig über die Regierungsmethoden des
Direk=
toriums geäußert hatten. Trotz der Intervention des amerikaniſchen
Botſchafters ſind ſie bisher nicht freigelaſſen worden.
Der frühere ariechiſche Diktator General
Pan=
galos wird demnäckit vor dem Staatsgerichtshof zu
er=
ſcheinen haben. Die Auklage bezieht ſich auf den Zwiſchenfall bei den
letzten Wahlen, als Pangalo3 von ſeinem Zimmer aus mehrere Schüſſe
auf die johlende Menge abgegeben hatte.
Wie das Staatsdeputement mitteilt, komt die Entſendung
eines diplomatiſhen Vertreters der Vereinigten
Staaten beim Vatikan nicht in Betracht.
auf, daß der Vertrag abgeſchloſſen wird, weil das der Preis iſt,
um den er den Kardinolshut empfangen wird und von dem auch
ſeine weitere Karriere in Rom abhängig iſt. Die Dinge liegen
aber für ihn ungünſtig, weil in der Zwiſchenzeit zwiſchen dem
Vatikan und der italiemſchen Regierung ein Konkordat
zuſtande=
gekommen iſt, in dem ſp weitgehende Konzeſſionen der Kirche
ge=
macht werden, die weit üher alles hinausgehen, was Preußen
be=
willigen kann. Der Vatikan wird ſich alſo ſehr wohl überlegen,
ob er jetzt ein Konkordat abſchließen ſoll, das nicht entfernt ſolche
Vorteile einbringt wie das italieniſche. Es iſt alſo ſehr leicht
möglich, daß man in Rom auf die Verfolgung der ganzen Kon
kordatspläne zurzeit kein Gewicht legen wird. Aber das wird ſich
erſt ergeben, wenn Pacelli wieder in Berlin zurück iſt. Weiteres
wird man am Mittwoch erfahren, da der Kultusminiſter Becker
die Abſicht hat, auf eine Große Anfrage im Landtage zu antworten
und dabei auch ſeine Stellung zum Konkordat ſkizzieren.
Tod des japaniſchen Staalsmannes Gofo.
Miniſter a. D. Dr. Graf Goto,
der berühmte japaniſche Staatsmann, iſt 73jährig geſtorben. Er
Politik ſeines
war urſprünglich Arzt, wandte ſich aber bald der
aufſtrebenden Vaterlandes zu, war mehrmals Miniſter und auch
Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Tokio. Seine hervorragenden
Verdienſte um die Pflege der deutſch =japaniſchen Beziehungen
trugen ihm erſt kürzlich den Ehrendoktortitel der Univerſität
Ham=
burg ein.
Die Darſtellung war in erſter Linie von der Tendenz
ge=
tragen. Doch ſie zeigte zugleich ein ausgezeichnet
zuſammenge=
ſchloſſenes Enſemble und in ihm ſtarke junge Begabungen.
Stark in geſammelter, beherrſchter Kraft war Fritz
Gen=
ſchow als Anführer der Zöglinge, zugleich der Leiter der
Gruppe. Eindringlich, knapp und ſicher umriſſen wirkte F. W.
Kaiſer als Hausvater, packend René Stobrawa als
Haus=
tochter — beide von ihrer früheren Frankfurter Tätigkeit bekannt,
Ueberzeugend in der ſympathiſchen Geſtalt des Hoſpitanten
er=
ſchien Kurt Werther, noch unfertig im Spiel waren W.
Pledath und G. Bienert.
Tendenz und Darſtellung gewannen der Aufführung
erreg=
ten Beifall und ließen offenbar viele der Zuſchauer über die
Schwäche des Stückes hinwegſehen.
1..
*
Tonfilm. — Filmzukunft und Theaker.
Die neueſte Entwicklung auf dem Gebiete der Filmtechnik iſt
der Tonfilm. Zwar iſt ſchon oft, vor einer ganzen Reihe von
Jahren, der Verſuch gemacht worden, die Filmhandlung im an
der Leinwand abrollenden Bild tonlich zu beleben. Durch
gleich=
zeitige Aufnahmen des Filmbildes wit denen des Geräuſches,
durch Aufnahmeſprechmaſchinen bzw. Walzen wurde das bis zu
einem gewiſſen Grade erreicht. Dieſe Art ſprechender Film blieb
lange Zeit iw den Kinderſchuhen ſtecken, iſt aber jetzt techniſch zu
einer Vollendung durchgeführt worden, die es gerechtfertigt
er=
ſcheinen läßt, vom „Tonfilm” zu ſprechen. Domit iſt, weitere
Entwicklung in techniſcher Hinſicht vorausgeſetzt, die Filmkunſt
einen gewaltigen Schritt näher an die Bühnenkunſt herangerückt
worden. Schon werden Stimmen laut, die in dieſer techniſchen
Verbeſſerung des Films eine ſtarke Gefahr für die Bühne
er=
blicken. In Amerika haben faſt alle großen Filmgeſellſchaften
ſich auf die Produktion von Tonfilmen geworfen. Naturgemäß
folgen andere Staaten und auch in Deutſchland wurden ja die
erſten Tonfilme bereits mit einem gewiſſen ſenſationellen Erfolg
gezeigt, wenn die Kritik auch noch geteilt iſt, auf jeden Fall
durch=
aus nicht einſtimmig in das begeiſterte Lob der Tonfilmkunſt
ein=
ſtimmt, das zunächſt von den produzierenden Firmen ausgeht.
Es ſoll hier nicht die techniſche Frage der neueſten Filmkunſt
beſprochen werden. Es ſcheint aber notwendig, angeſichts des
gewaltigen Umſchwunges, den die neueſte techniſche
Errungen=
ſchaft hervorgerufen hat, ſich mit den Fragen der
Weiterentwicke=
lung zu beſchäftigen. Es will ſcheinen, als ob hier der große
techniſche Fortſchritt durchaus nicht ſo zu begrüßen iſt, als es
den Anſchein hat. Einſchneidend berühren dieſe Dinge zunächſt
den Filmkünſtler. Amerikaniſche Geſellſchaften haben vielfack
Verträge mit höchſtbezahlten Künſtlern ſchon gelöſt. Auch Con=
Neue Riederlage der preußiſchen
Aehernng.
Die Gewerbe= und Berufsſteuervorlage abgelehnk.
Inikiakivankrag der Regierungsparkeien.
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Der Preußiſche Landtag hat am Dienstag erneut
über die Gewerbe= und Berufsſteuervörlage
der preußiſchen Regierung, gegen die vom Staatsrat
Einſpruch erhoben worden war, abgeſtimmt. Mit dem
Er=
gebnis von 232:167 Stimmen war die für die Annahme
erfor=
derliche Zweidrittelmehrheit nicht gegeben, ſo daß die Vorlage
als abgelehnt gilt. Die Weimarer Koalition in Preußen hat mit
ihrer Steuergeſetzgebung eine Serie von Mißerfolgen zu
ver=
zeichnen. Sie vermochte nicht, die Hauszinsſteuer und die
Grund=
vermögensſteuer gegen die Oppoſition im Landtag
durchzu=
bringen und flüchtete ſich ſchließlich hinter eine Notverordnung
mit Hilfe des Ständigen Ausſchuſſes — ein Verfahren, das
der=
faſſungsrechtlich mindeſtens anfechtbar iſt und vom
Staats=
gerichtshof nachgeprüft werden muß. Durch die Ablehnung der
Gewerbeſteuer iſt auch hier ein Vakuum entſtanden, ſo daß nicht
nur im Staat, ſondern auch in den Gemeinden, für die ja die
Gewerbeſteuer vielfach das Rückgrat ihrer Finanzen iſt, ſeit dem
1. April eine Gewerbeſteuer nicht beſteht. Eine Mehrheit für die
Gewerbeſteuer als ſolche iſt natürlich im Landtag vorhanden,
aber wegen der Beſteuerung der freien Berufe wurde die
Oppo=
ſition unnachgiebig. Die Regierungsparteien glauben,
daß ſie ſehr raſch weiterkommen, indem ſie als
Initiativ=
antrag jetzt die alte Gewerbeſteuervorlage
ein=
bringen und zunächſt bis zum 1. April des kommenden Jahres
in Kraft ſetzen. Sie überſehen dabei, daß nach Artikel 62 der
preußiſchen Verfaſfung eine einmal abgelehnte Vorlage im
gleichen Sitzungsabſchnitt nicht wieder eingebracht werden kaun.
Sie wollen darüber hinwegkommen, indem ſie interpretieren, die
Gewerbeſteuer ohne die Berufsſteuer ſei etwas ganz anderes,
als die abgelehnte Gewerbeſteuer mit der Berufsſteuer. Das iſt
eine ſehr gezwungene Auslegung, da der Artikel 62 ſinnlos
würde, wenn durch Fortlaſſung abgelehnter Stellen jede
Vor=
lage beliebig oft eingebracht werden könnte. Es iſt deshalb auch
zum mindeſten zweifelhaft, ob dieſes Experiment gelingt. Selbſt
wenn ſie aber mit einfacher Mehrheit angenommen würde, käme
wahrſcheinlich eine Anfechtungsklage vor den Staatsgerichtshof.
Es iſt aber ein unmöglicher Zuſtand, daß dauernd der
Staats=
gerichtshof gegen die Gewaltmethoden der Regierung angerufen
werden muß, und das alles nur, weil die Weimarer Koalition
nicht eingeſtehen will, daß die Mehrheit von ſechs Stimmen, die
ſie im Landtag hat, nicht ausreicht, um damit wirklich regieren
zu können.
Fit
Die Thütinger Regierung zurückgekreken.
Die Thüringer Regierung hat am Dienstag nachmittag
ihren Rücktritt erklärt, nachdem die Koalitionsparteien über die
Behebung des Haushalts=Fehlbetrags durch Steuererhöhungen
zu keiner Einigung gekommen ſind. Sie forderten vielmehr von
der Regierung, daß ſie von dem bereits ſtark
zuſammenge=
ſtrichenen Haushalts=Fehlbetrag einen weiteren Millionen=
Abſtrich vornehmen ſollte. Die Wirtſchaftspartei, die bei der
Zurückweiſung der Steuererhöhungen die treibende Kraft iſt,
wurde vom Landtagspräſidium aufgefordert, ſofort einen
Un=
terhändler zu ſtellen, der die Regierungsneubildung verſuchen
ſoll, um dadurch die drohende Landtagsauflöſung zu vermeiden.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Hefſiſchen Landkags
behandelte geſtern zunächſt ſehr ausführlich den Antrag der
Abgeord=
neten Dr. Werner (wild), Dr. Böhm (Dntl.) und Dr. Beſt
(Volksrechtpartei) auf Beſeitigung der Auswüchſe der
Immunität der Abgeordneten. Der Ausſchuß kam
ein=
mütig zu der Auffaſſung, daß Anträge auf Aufhebung der Immunität
von Abgeordneten in Zuknft ſchärfer als bisher geprüft werden ſollen.
Durch Regierungsantworten für erledigt erklärt wurden
verſchie=
dene Eingaben. Der Ausſchuß beſchloß dann, Eingaben, die in immer
größerem Maße einlaufen, in einem abgeänderten Verfahren zu
er=
ledigen. Angenommen wurde ein Antrag Schreiber und Genoſſen
(Dem.) auf Ergänzung des Reichsgeſetzes über
an=
ſteckende Krantheiten. Der Antrag bezweckt, daß
Vorſichts=
maßnahmen gegen anſteckende Krankheiten, die bisher von den
Kreis=
ämtern veranlaßt wurden, in Zukunft auf geſetzliche Baſis geſtellt
wer=
den ſollen. Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf kommenden Dienstag.
Der Dritte (Petitions=)Ausſchuß des Heſſiſchen
Land=
tags iſt auf Dienstag, den 23. April, einberufen worden. Die
Tages=
ordnung, die 21 Punkte umfaß”, enthält größtenteils Eingaben und
einige Anträge auf Verkehrsverbeſſerung verſchiedener Eiſenbahnlinien.
rad Veidt iſt ja nach Deutſchland zurückgekehrt und Emil
Jan=
nings dürfte ihm bald folgen. Wenn die Entwicklung des
Ton=
films bis zur künſtleriſchen Vollendung fortſchreiten ſoll, wird
es nodwendig ſein, beſonders für den Spielfilm, der ja immer
noch und heute mehr wie je im Vordergrund der Filmkunſt ſteht
was übrigens durchaus nicht als der richtige Weg der
Film=
kunſt bezeichnet werden darf — Künſtler für den Film zu
ge=
winnen, die in gleicher Weiſe mimiſch und ſprächlich, bzw.
geſang=
lich tätig ſein können. Das heißt alſo, der Film wird gleich wie
die Bühne auf ausgebildete Schauſpieler und Schaufpielerinnen,
Sänger und Sängerinnen angewieſen ſein. Vielleicht mehr noch
wie die Bühne, denn gerade bei großen Sängern, bei großen
Sängerinnen kann oftmals hervorragende Geſangskunſt,
unge=
wöhnliche muſikaliſche Begabung über das Aeußere der
Darſtel=
lung hinwegtäuſchen. Bei der peinlichen Wiedergabe aber des
Filmlichtbildes, das jede Geſte, jede Bewegung, jeden
Augen=
aufſchlag durch das ſcharfe Auge des Objektivs geſehen in
pein=
lichſter Schärfe feſthält und wiedergibt, kann das nie der Fall
ſein. Hier wird alſo der Künſtler vor die größten Aufgaben
ge=
ſtellt. Es gibt keinen Unterſchied mehr zwiſchen Bühne und
Film für den Darſteller. Es gibt aber und wird immer geben
einen Unterſchied zwiſchen der Bühne mit ihrem plaſtiſchen,
architektoniſchen Bild, mit ihren je nach Bedarf wechſelnden
Tiefen und Höhen, Inmenräumen und landſchaftlichen
Frei=
ſzenen, kurz mit den je nach den Fähigkeiten des
Bühnenbild=
ners der notwendigen Wirklichkeitswiedergabe nahekommenden
Bühnenbildern und dem flachen, trotz beſter photographiſcher
Technik unplaſtiſchen rollenden Filmbild, wenn dieſem auch
namentlich bei Maſſenſzenen unendlich mehr Möglichbeiten zur
Verfügung ſtehen wie dem Szenenbild auf der Bühne.
Bühnen=
kunſt und Filmkunſt haben auch in der jeweiligen Vollendung
deſſen, was ſie geben können, durchaus verſchiedene Wege. Dieſe
Wege ſind deutlich gekennzeichnet: Beim Film ſteht die Leiſtung
der Kunſt, des Intellekts, hinter der beide krönenden Technik,
beim Bühnenbild die Technik hinter der durch Sprache, Geſang
und Mimik zuſammengefaßten Höhe des künſtleriſchen
Ausdrucks. Zur Erreichung des gemeinſamen Zieles alſo
zwei Wege, die anderen Ausgangs= und anderen Endpunkt
haben, wenngleich das Ziel beider Kunſtgattungen ſcheinbar
das gleiche iſt. Da dieſes Ziel aber nur ſcheinbar das gleiche iſt,
muß es als falſch, zum mindeſten als höchſt bedenklich angeſehen
werden, wenn die Filmkunſt, die Filmtechnik heute verſucht, das
End= und Höchſtziel der Bühnenkunſt zu erreichen, und zwar auf
dem ihr eigenſten Gebiet. Dieſes Ziel aber will der Tonfilm.
Ein drittes kommt hinzu: Das Filmpublikum iſt ein anderes
vie das des Theaters. So weit es das gleiche iſt, ſtellt der
Be=
ſucher des Lichtſpieltheaters ſich ganz anders ein, muß ſich ganz
anders einſtellen, wie der Beſucher der Spielbühne, Schauſpiel
Nummer 106
Mittwoch, den 17. April 1929
Seite 3
Engliſcher Wirtſchaftsbeſuch in Moskau.
Einſtellung der Engländer ungewöhnlich, daß eine Reihe der
führen=
den Wirtſchaftsköpfe anſcheinend in wirtſchaftsoffiziöſer Miſſion Moskau
Rufſiſche Hoffnungen.
einen Beſuch abſtatten. Das Geheimnis dürfte aber auch hier wiederum
viel eher in dem Beſtreben der Engländer liegen, ſich die ruſſiſche
Zurückhaltung in London.
Konzeſſionsfreudigkeit dienſtbar zu machen und das ruſſiſche Geſchäft
* Berlin, 16. April. (Priv.=Tel.)
Die Frage der Wiederaufnahme der engliſch=ruſſiſchen
Be=
ziehungen iſt im Zuſammenhang mit dem Beſuch der 82 Führer
der engliſchen Wirtſchaft, die etwa 150 Firmen vertreten, von
neuem in den Vordergrund gerückt. Seit dem Abbruch der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen Großbritannien und der
Sowjet=
union, der infolge der bekannten
Arcos=Angelegenheit erfolgt iſt.
be=
ſtand zwiſchen London und
Mos=
kau ein Zuſtand andauernder
Spannung. Die groß angelegte
Ak=
tion der Londoner Polizei, die ſich
gegen die ſowjetruſſiſche
Propa=
gandatätigkeit in England richtete,
hatte in den Räumen der
ruſſiſch=
engliſchen Handelsgeſellſchaft Arcos
eine Reihe von Entdeckungen
ge=
macht, die dem engliſchen Kabinett
*
klare Beweiſe für die
revolutio=
näre Propaganda der
ſowjetruſſi=
ſchen Handelsleute lieferten. Die
Bolſchewiſtenfurcht, die an ſich
be=
reits in England beſtand, wurde
von rechtskonſervativen Zeitungen
geſchickt ausgenutzt, um das
Ge=
ſpenſt einer bolſchewiſtiſchen
Revo=
lution an die Wand zu malen, und
die Ergebniſſe der Unterſuchung
im Arcos=Gebäude hatten zur
Fol=
ge, daß die Mehrheit im engliſchen
Kabinett ſich der Auffaſſung der
Bolſchewiſtengegner, deren Führer
der Innenminiſter Johnſon Hicks
und Lord Birkenhead waren,
an=
ſchl z und den Abbruch der
diplo=
matiſchen Beziehungen zu
Sowjet=
rußland, dem man unter der
Flagge der Pflege der
Handels=
beziehungen Verbreitung
bolſche=
wiſtiſcher Revolutionslehren
vor=
warf, beſchloß.
Der praktiſche Sinn des
Englän=
ders vermochte jedoch ſehr wohl
einen Unterſchied zwiſchen dem
gu=
ten Geſchäft auf der einen und den
offiziellen diplomatiſchen
Bezie=
hungen auf der anderen Seite zu
machen. Es erwies ſich, daß die
Londoner City anſcheinend nicht
ganz mit der Auffaſſung der
Kabinettsmehrheit übereinſtimmte;
denn darauf dürfte es
zurückzufüh=
ren ſein, daß Außenminiſter
Cham=
berlain nach der Verkündung des
Abbruchs im Unterhaus ausdrücklich erklärte, der Pflege der
pri=
vaten Handelsbeziehungen zu Sowjetrußland ſolle durch dieſe
offi=
zielle Maßnahme keineswegs ein Riegel vorgeſchoben werden.
Wenn auch naturgemäß das Fehlen einer offiziellen
diploma=
tiſchen Vertretung ſo manche engliſche Firma davor zurückgeſchreckt
hat, weiter mit Rußland Handel zu treiben, ſo hat es ſich in der
Folgezeit aber dennoch erwieſen, daß zahlreiche engliſche Firmen
die offizielle Kommuniſtenfurcht keineswegs in dem Maße teilten,
um nun auch ihrerſeits die Handelsbeziehungen einzuſtellen. Im
Gegenteil hat noch im erſten Jahr nach dem Abbruch der
eng=
liſche Handel mit der Sowjetunion an erſter Stelle vor dem
deut=
ſchen geſtanden.
Trotz dieſer Handelsergebniſſe beſtand und beſteht aber in England
keinerlei Neigung, wieder die normalen diplomatiſchen Beziehungen
zur Sowjetunion herzuſtellen. Zu einem großen Teil haben ſich
aller=
dings die Kommuniſten in Moskau dieſe engliſche Einſtellung ſelbſt
zu=
zuſchreiben. Es iſt heute eine Binſenwahrheit, daß der engliſch=ruſſiſche
G.genſatz in voller Schärfe weiterbeſteht und in großem Maße die
all=
gemein europäiſche Entwicklung beeinftußt. Zumal Moskau macht aus
dieſem Gegenſatz keinen Hehl. Nicht nur die offizielle ſowjetruſſiſche
Preſſe ſtrotzt förmlich datäglich von Angriffen gegen England, auch die
ſowjetruſſiſche Außenpolitik hat ſich Ziele geſitzt, die den engliſchen
Int reſſen diametral zuwiderlaufen. Es braucht in dieſem
Zuſammen=
hang nur an China, Indien und neuerdings auch an Arabien
erin=
nert zu werden. In London weiß man ſehr wohl, daß die engliſche
Weltherrſchaft auf der einen und die Grundlage, auf der die
Sowvjet=
her ſchaft aufgebaut iſt, auf der anderen Seite Gegenpole ſind, zviſchen
denen ein Friedensſchluß unmöglich iſt. Lediglich fraglich bleibt es,
ob beide Seiten nicht ſoweit Entgegenkommen zeigen, daß ein
Waffen=
ſtillſtand denkbar wäre.
Verfolgt man die Stimmen der ſowjetruſſiſchen Preſſe, ſo ergibt
ſich, daß man in Moskau allem Anſchein nach die Hoffnung hegt, der
Beſuch der engliſchen Wirtſchaftsführer könnte zu einem derartigen
Waffenſtillſtand führen. In der Tat iſt es für die oben gekennzeichnete
nicht allein Amerika und Deutſchland zu überlaſſen. Es iſt
offenſicht=
lich, daß ſeit der Auslobung neuer weitgehender Konzeſſionen durch die
Sowjetregierung das engliſche Handelsintereſſe für die Sowjetunion
eine Steigerung erfahren hat. Wenn man in Moskau den Beſuch der
Wirtſchaftsleute mit politiſchen Hoffnungen verknüpft, ſo dürfte dies
abwegig, mind ſtens aber voreilig ſein. Solange die gegenwärtige
kon=
ſervative Regierung am Ruder iſt, iſt mit einer Aenderung der eng=
liſchen Rußlandpolitik unter keinen Umſtänden zu vechmen. Nach
gewiſ=
ſen Anzeichen zu ſchließen, ſcheint ſich dagegen innerhalb der engliſchen
Arbeiterpartei die Neigung immer mehr geltend zu machen, im Falle
eines Wahlſieges wieder zu normalen Beziehungen zur Sowjetunion
zu kommen. Dies weiß man auch in Moskau und darauf gründet man
dort ſeine Hoffnung. Wenn man aber verſchiedentlich den engliſchen
Beſuch in Moskau von ſowjetruſſiſcher Seite ſchon jetzt zum Anlaß
nimmt, um das Heraufziehen einer neuen Zeit in den Beziehungen
zu Großbritannien vorauszuſagen, ſo dürfte hier im weſentlichen der
Wunſch der Vater des Gedankens ſein. Denn auch eine etwaige
kom=
mende Arbeiterregierung in London wird bei der traditionellen
Einſtel=
lung Englands gegenüber dem Bolſchewismus und bei den Erfahrungen,
die Macdonald bereits in der Vergangenheit gemacht hat, noch
erheb=
liche Schwierigkeiten zu überwinden haben, bevor ſie ſich zu einer
offi=
ziellen Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen zu Moskau
entſchließt.
Nach einer Meldung aus Moskau teilte der Vorſitzende der
eng=
liſchen Induſtrieabordnung, Remnan, dem ſtellvertretenden Vorſitzenden
der Staatsbank, Piatakow, die Anſichten der engliſchen Abordnung über
die ruſſiſch=engliſchen Handelsbeziehungen mit und nahm beſonders auf
den Vorſchlag Pjatakow Bezug, die engliſche Induſtrie ſolle der
Sow=
jetregierung einen Kredit von 150 bis 200 Millionen Pfund zur
Ver=
fügung ſtellen. Remnan erklärt, vor einer Wiederherſtellung der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rüßland würden die
Kre=
dite ſo teuer ſein, daß ſie Rußland nicht bezahlen könne. Darin liege
ein großes Hindernis für die Entwicklung der ruſſiſch=engliſchen Han=
Lelsbeziehungen. Bis zur Wiederherſtellung der diplomatiſchen
Be=
ziehungen könne aber Rußland bei der engliſchen Induſtrie gewiſſe
Be=
ſtellungen machen, ähnlich, wie bei der Induſtrie Amerikas, das ja auch
die Sowjetunion nicht anerkannt habe.
Die Genfer Abrüſtungsausſprache.
Deutſcher Einſpruch gegen die proviſoriſche
Tages=
ordnung.
Genf, 16. April. (Priv.=Tel.)
Die heutige Vormittagsſitzung der Abrüſtungskommiſſion
be=
gann mit einer ſonderbaren Ueberraſchung. Graf Bernſtorff
ver=
langte, die Kommiſſion ſolle ſich klar darüber ausſprechen, ob ſie
eine zweite Leſung vornehmen wolle, wie ſie es im März 1928
beſchloſſen habe, oder ob ſie dieſen Beſchluß umzuſtoßen
beabſich=
tige. — Auf dieſe kategoriſche Frage, die die Verſchleppung der
Abrüſtung zur Evidenz offenbar gemacht hätte, erklärte Präſident
Loudon, die Fortſetzung der Beratung derjenigen Punkte, die im
März vorigen Jahres noch offen geblieben wären, bedeute ja
ſchon eine Art zweiter Leſung. Er glaube, daß ſich Graf
Bern=
ſtorff mit dieſer Antwort zufrieden geben könne.
Hierauf unterzog der ſowjetruſſiſche Hauptdelegierte,
ſtellver=
tretender Volkskommiſſar für Aeußeres Litwinow, die
vorge=
ſchlagenen Arbeitsmethoden einer eingehenden Kritik und
ver=
teidigte das zweite ſowjetruſſiſche Abrüſtungsprojekt, mit deſſen
Hilfe man aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten herauskommen
könnte. Der einzige Weg, weiterzukommen, ſei nach ſeiner
An=
ſicht, daß die Komiſſion ſich entſchließe, auf der Grundlage des
zweiten ruſſiſchen Entwurfes vorzugehen. Dieſer Entwurf ſei
aber mit den bisher verfolgten Methoden nicht vereinbar. Er,
Litwinow, habe aber die Befürchtung, daß man den ruſſiſchen
Entwurf nur deshalb an den erſten Platz geſtellt habe, um ihn
möglichſt bald auf die Seite zu ſchieben.
Nach den Ausführungen Litwinows entſpann ſich eine
län=
gere Geſchäftsordnungsdebatte.
Der türkiſche Außenminiſter Ruſchdi Bey kündigte
die Unterbreitung neuer Vorſchläge an, die nach ſeiner
Auf=
faſſung die bisherigen Schwierigkeiten beheben würden.
Lord Cuſhendun erklärte ſich mit der vom Präſidenten
vorgeſchlagenen proviſoriſchen Tagesordnung einverſtanden,
ver=
langte aber, daß nach Behandlung des ſowjetruſſiſchen Projektes
die Reihenfolge einzelner Fragen umgeſtellt werden könne.
Die=
ſer Vorſchlag wurde ſchließlich angenommen, wobei Graf
Bern=
ſtorff betonte, daß der Ausſchuß dieſes Mal auf keinen Fall
aus=
einander gehen dürfe, ohne die Frage der Effektivbeſtände und
der ausgebildeten Reſerven zu Lande und zu Waſſer und des
gelagerten Heeresmaterials für Land= und Seeſtreitkräfte einer
Löſung zugeführt zu haben. Die Auffaſſung des deutſchen
Haupt=
delegierten blieb unwiderſprochen.
Der neue kürkiſche Abrüſtungsvorſchlag.
Ein neuer, überraſchend einfacher und intereſſanter
Abrüſtungs=
vorſchlag wird heute von der türkiſchen Delegation der Abrüſtungs=
Vorkommiſſion unterbreitet. Die Türken gehen dabei von dem
Gedanken aus, daß auf dem Gebiet der Rüſtungen ebenſo wie
auf allen anderen politiſchen Gebieten die
Gleichberechti=
gungder Mächte zum oberſten Prinzip gemacht werden müſſe.
Für die praktiſche Berechnung des Rüſtungsſtandes
ſoll die Stärke derjenigen Streitkräfte zur
Grund=
lage genommen werden, die eine Großmacht zu ihrer
legitimen Verteidigung gegen
unvorherge=
ſehenen Ueberfall für notwendig erachtet. Alle
Streitkräfte, die dieſes Maximalmaß überſchreiten, ſollen als
An=
griffstruppen betrachtet und abgebaut werden. Die übrigen
Länder, die dieſes Maximum nicht erreichen,
ſollen ihren gegenwärtigen Rüſtungsſtand
be=
halten, aber nicht weiter aufrüſten, da der Zweck
ja nicht eine Aufrüſtung, ſondern eben die
Ab=
rüſtung ſei.
Die Vereinheitlichung dieſes „Idealſyſtems”, wie die Türken
ihren Vorſchlag nennen, könne durch Einſetzung einer höheren
Maximalgrenze erleichtert und elaſtiſcher geſtaltet werden. Die
Berechnung der effektiven Maximalgrenze kann nach türkiſcher
Auffaſſung keine Schwierigkeiten bereiten, da man ja bereits
praktiſche Erfahrungen beſitze, aus denen man wohl für die
Be=
handlung dieſes Vorſchlags die nötigen Schlußfolgerungen ziehen
könne.
Von türkiſcher Seite wird zu dieſem Vorſchlag erklärt, daß
man auf dieſe Weiſe am beſten dem Wettrüſten zwiſchen den
Groß=
mächten ein Ende bereiten könne. Für die Feſtſetzung der
Maxi=
malgrenze der zur legitimen Verteidigung notwendigen Rüſtungen
könne man ja ſchließlich den deutſchen Rüſtungsſtand
nehmen, der in Verſailles als ausreichend zur Verteidigung eines
großen Landes bezeichnet worden ſei.
Die erſte engliſche Handelsko mmiſſion in Sowjet=Rußland.
Engliſche Induſtrielle beſichtigen Moskau.
und Oper. Je mehr der Film in ſeinen künſtleriſchen
Produk=
tionen ſich auch äußerlich der Spielbuhne nähert, je mehr er alſo
erreicht, dem lebenden Bild, das auf der Leinwand rollt, auch
tonlich und ſprächlich Ausdruck zu geben, je mehr wird
natur=
gemäß die Einſtellung der Theaterbeſucher oder dieſe ſelbſt ſich
ändern müſſen. Kein Menſch, auch der primitivſte nicht, iſt ja
kritiklos. Mit dem Maße alſo, in dem die Filmkunſt der der
Spielbühne gleichkommt und gleichkommen will, wird die kritiſche
Einſtellung der Theaterbeſucher ſich nach der einen oder anderen
Seite entwickeln müſſen. Hier liegt, das ſollte nicht außer Acht
gelaſſen werden, die große Gefahr, die die techniſche
Weiter=
bildung des Tonfilms in ſich birgt. Denn ſo vollendet die
Tech=
nik ſein kann, ſo wertvoll jeder techniſche Fortſchritt iſt, er wird
nie die Wirklichkeit erreichen können. Wenn er ſie erreicht aber,
dann iſt dieſer techniſche Fortſchritt unter gewiſſen Verhältniſſen
und gewiſſen Umſtänden überflüſſig. Das ſoll heißen: Wenn
Menſchen und Maſchinen tauſenderlei Art tätig ſein müſſen, um
als höchſte Vollendung techniſchen Könnens nur das zu geben.
was dieſe Menſchen, hier in erſter Linie die Künſtler, geben
müſ=
ſen, um ein lebendes Bild zu erſtellen, zu dem ebenfalls
Maſchi=
nen Stimme, Laut und Ton produzieren, wird es einfacher ſein,
billiger und trotz aller techniſchen Vollendung eben vollendeter,
diefe Menſchen ſelbſt ſpielen zu ſehen, ſprechen und ſingen zu
hören.
Gewiß behält hier die Technik immerhin noch ein gewaltiges
Plus in dem Sinne nämlich, als Einmaligkeiten der Kunſt, des
künſtleriſchen Könnens, die weit weg irgendwo ihre Kunſt mit
Hilfe der modernen techniſchen Mittel in irgendwelchen
maſchi=
nellen Einrichtungen feſthalten, daß dieſe Künſtler und ihre
Dar=
bietungen überall in der Welt geſehen und gehört werden
kön=
uen, wo auch dieſe Künſtler perſönlich nicht erreichbar ſind oder
ſein können. Das heißt alſo, im weſentlichen wird die neueſte
techniſche Errungenſchaft Zukunftsmöglichkeiten haben nur in
Verbindung mit dem Fernſeher und Fernhörer.
Die Einmaligkeiten aber ſind ja auch unter den
Filmkünſt=
lern nicht allzu dick geſät. Sie werden es bedeutend weniger
ſein, wenn, wie oben erwähnt, neben der mimiſchen Darſtellung,
die für den Film ausreicht, Sprech= und Geſangskunſt gefordert
werden muß. Will der Tonfilm aber ſich auf die breite Maſſe
des Durchſchnitts beſchränken und mit dieſer die Lichtſpieltheater
bevölkern, dürfte das Heer der Beſucher bald erkennen, daß der
Unterſchied zwiſchen Bildkunſt und Bühnenkunſt, auch wenn
Sprache und Ton hinzukommen, ſelbſt in der vollendetſten
Tech=
nik noch ein gewaltiger iſt.
Wir haben heute eine Schallplattewinduſtrie von ganz
hervor=
rogender Vollendung. Dazu Apparate mit Schalldoſen, deren
Leiftungsfähigkeit kaum noch geſteigert werden kanm. In der
Wiedergabe von Tönen, die inſtrumental hervorgebracht werden,
bann man die techniſchen Errungenſchaften ſchon als vollendet
be=
trachten. In der Wiedergabe von menſchlichen Stimmen aber,
ſowohl in Sprache wie in Geſang, ſindet das Ohr doch immer
noch einen erheblichen Unterſchied. Es iſt alſo nicht ſo, daß
unſere Theater die Vollendung des Tonfilms irgendwie
beſon=
ders fürchten müſſen. Das bedenkliche will uns vielmehr
ſchei=
nen, bringt die techniſche Errungenſchaft für den Film ſelbſt.
Die Filmtechnik darf, will ſie nicht Fiasko erleiden, mit den
neuen Erfindungen des Tonfilms und Fernſehers nicht den
Ver=
ſuch machen oder auch nur den Anſchein erwecken, als wolle ſie
damit unſere Bühnenkunſt, unſere Theater erſetzen. Geſchieht
das, ſo glaube ich prophezeien zu können — werden unſere
Theater den Vorteil davon haben, denn was man gut aus erſter
Hand ſehen und hören kann, braucht man nicht im techniſchen
Erſatz zu genießen.
Bliebe nur noch die Frage der Koſten. Richtig iſt, daß
unſere Lichtſpieltheater, beſonders die in den Großſtädten und
auch ſchon in vielen mittleren Städten, groß und pompös
auf=
gemacht werden, daß ſie immer mehr den Theatern gleichkommen
oder gleichzukommen trachten. Richtig iſt ferner, daß die
Licht=
ſpieltheater trotz hoher Beſteuerung immer noch in der Lage ſind
und vielleicht immer in der Lage ſein werden, erheblich billigere
Eintrittspreiſe zu ſtellen, wie die Spielbühne. Beim Film
han=
delt es ſich um einmalige Herſtellung zur Maſſenproduktion, d. h.
alſo, die einmaligen Herſtellungskoſten gelten mit geringen
Schwankungen für Tauſende von Theatern. Das kann die
Spiel=
bühne nicht. Ihre „Herſtellungskoſten” bleiben immer im
weſent=
lichen für ein Inſtitut und müſſen durch das eine Inſtitut
wie=
der hereingebracht werden. Die Frage bleibt offen und bleibt in
der Zeit der Theaternöte ernſthaft zu erwägen, ob die Bühne
hier vielleicht von der Filmproduktion lernen kann. Die
Mög=
lichkeiten ſind gegeben. Die Frage zu löſen, iſt allerdings ſehr
ſchwer. Immerhin ſollten Berufene ſich einmal damit
be=
ſchäftigen.
Für den Film aber bleibt die große Frage, ob er ſich auf
dem richtigen Wege befindet. In der Filmtechnik und in der
Filmkunſt ſind ungeheure Summen inveſtiert. Summen, die
einen erheblichen Teil der Volksvermögen ausmachen. Summen
auch, die vielfach verwendet werden, daß man — laienhaft
faſt von Verſchwendung ſprechen könnte. Wenn Filmkünſtler
heute Gagen beziehen, über die ehedem manch gekröntes Haupt
nicht verfügte geht das doch weit über das Maß des
Notwendi=
gen hinaus und ſteht aft in gar keinem Verhältnis zur Leiſtung
Das iſt eine andere Frage. Wichtig erſcheint zu ermägen, ob
die Filmtchnik und die Filmkunſt ſich nicht mehr wie in den
letzten Jahrzehnten ihrem meiten eigenſten Gebiet zuwenden
ſollte, was heißen ſoll im rollenden Bilde der Leinwand zu
brin=
gen, was Spielbühne nicht bringen kann, was im geſchloſſenen
Raum zu erſtellen, was überhaupt in Wirklichkeit unmöglich iſt,
hier aber durch Technik bildhaft täuſchend möglich gemacht
wer=
den kann. Hierüber vielleicht ein andermal. Dr. E. Krauth.
* Orpheum.
„Lolott”, Luſtſpiel von Fritz Friedmann=Frederich.
Die dreiaktige Luſtſpiel=Novität „Lolott”, die geſtern als
Premiere im Orpheum aufgeführt wurde, hatte einen vollen
Er=
folg zu verzeichnen. Dank der überaus routinierten perſönlichen
Regieleitung des Autors war im Verein mit dem ganz
ausge=
zeichneten Enſemble, das über hervorragende Kräfte verfügt, das
famoſe Spiel der Frau Lolott, die allen Männern den Kopf
ver=
dreht, ſo recht geeignet, die Wirkung zu erzielen, die man von
einem Luſtſpiel verlangt — Heiterkeit und frohe Stunden.
Die Handlung ſelbſt iſt äußerſt geſchickt aufgebaut.
Oberpräſi=
dent, Präſident, deſſen Stellvertreter und der beamtete Doktor
werden mit unſichtbaren Zügeln von einer raſſigen Frau ſo
ge=
lenkt und durcheinander gewirbelt, daß die verwickeltſten
Situa=
tionen und die groteskeſte Komik entſtehen. Dabei iſt die
Selbſt=
verſtändlichkeit der Handlung ſo klar, daß man dem Zufallsſpiel
des Lebens, wie es hier auf der Bühne dargeſtellt wird, gern und
beluſtigt folgt.
Allerdings wird das Spiel auch getragen von Künſtlern von
ganz ausgezeichneten Qualitäten. Erika Gläßner, die
aner=
kannte Luſtſpielkomikerin, die als beliebte Filmdarſtellerin (z. B.
in dem Film „Liebe‟
allgemein bekannt iſt, verfügt über
eine ſolche Fülle natürlichen Charmes, daß dieſer Vorzug ſchon
allein genügte, ſie zur Trägerin der Hauptrolle zu qualifizieren.
Dazu kommt aber noch ein derart quirlendes Temperament und
eine meiſterhafte Mimik, daß ihrem Spiel als einziger Frau in
„Lolott” wohl ohne Uebertreibung hauptſächlich der große Erfolg
zugeſchrieben werden kann. Eine glückliche
Enſemblezuſammen=
ſtellung hat ihr auch erſtklaſſige Partner zur Seite geſtellt.
Her=
mann Bottcher (vom Staatstheater Berlin) verkörpert den
Oberpräſidenten, Hans Schneider (vom Künſtlertheater) den
Präſidenten, ihrer gehobenen Beamtenſtellung entſprechend und
der Komik der Situation angepaßt, ganz vorzüglich. Max
Roſen (vom Trianon=Theater Berlin), den wir von ſeinem
Gaſtſpiel während der letzten Darmſtädter Sommer=
Operetten=
ſpielzeit noch in angenehmer Erinnerung haben, ſtellt in
vorneh=
mer Zurückhaltung einen verhaltenen, glühenden Liebhaber dar,
wie ihn ſich der Autor nicht beſſer wünſchen kann, und Ernſt
Pröckl (vom Deutſchen Theater), ebenfalls aus ſeiner
erfolg=
reichen Mitwirkung in „Verbrecher” hier beſtens bekannt,
mar=
kiert den Beamten, nachmaligen ſtellvertretenden Präſidenten und
legitimen Gatten der entzückenden „Lolott” auch in den
ſchwierig=
ſten Situationen mit erſtaunlicher Selbſtverſtändlichkeit und
Friſche. Schließlich ſei noch des biederen Amtsdieners gedacht, den
Arno Sommerfeld (vom Deutſchen Theater) ausgezeichnet
charakteriſierte. — Alles in allem ein Luſtſpiel und eine
Dar=
ſtellung, die dem Enſemble=Gaſtſpiel Erika Gläßner alle Ehre
macht und für alle die ein Genuß iſt, die ſich Sinn und Herz für
guten und geſunden Humor bew.hrt haben.
Seite 4
Mittwoch, den 17. April 1929
Nummer 106
Die Geburt unſerer kleinen Withelmine
zeigen hocherfreut an
Peter Trautmann und Frau
Wilhelmine, geb. Herbſt
Beſſungerſtr. 49
z. Zt. Priva kltnik Dr. Walther.
Unſere Mechthild iſt
glück=
lich angekommen.
Fritz u. Elſe Gevert.
Ober Ramſtadt, 16. April 1929
z. Zt. Darmſtadt, Alice=Hoſpital. (*
*
Oberkellner Jak. Wagenbach und
ſeine Ehefrau Marie Wagenbach
geb. Baumann, Darmſiadt,
Schleiermacherſir. 15, feiern am
Freitag, den 19. April 1929 das
(6545
Feſi der
Silbernen Hochzeit
Statt Korten.
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung zahlreich erwieſenen
Aufmeri=
ſamkeiten ſagen wir hierdurch Allen
unſeren herzlichſten Dank.
Willi Fiſcher und Frau
Elſa, geb. Mocek.
C
Darmſitadt, den 16. April 1929.
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von 6 Jahr., ſucht die
Bekanntſch. m. einem
brav., ſoliden Herrn
gleich. Alters, Witw.
od. geſch., ohne Kind
nicht ausgeſchloſſen,
zweas ſpät. He rat
Ang. mit Bild erw.
unt. T 75 Geſchſt. (
Bild wird zurückgeſ.
O3r2r
Aus Anlaß meiner Wahl zum Oberbürgermeiſter iſt
mir eine ſolche Fülle liebenswürdigſter Glückwünſche aus
allen Kreiſen der Bevölkerung, insbeſondere der Wirtſchaft
und der Preſſe, der Beomten=, Arbeiter und Lehrerſchaft,
der Geiſtlichkeit aller Bekenntniſſe, der freien Berufe, des
geiſtigen und künſtleriſchen Darmſtadts, zugegangen, daß
ich es doppelt ſchmerzlich empfinde, nicht alle gleich
be=
antworten und danken zu können. Ich darf daher bitten,
gütigſt Nachſicht zu üben und einſiweilen dieſen öffentlichen
(6548
Dank entgegenzunehmen.
Rudolf Mueller.
Darmſtadt, im April 1929.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchliet nach ſchwerem Leiden
in=
folge einer Kriegsverletzung mein lieber Mann,
unſer guter Sohn, Bruder, Enkel,
Schwieger=
fohn, Schwager und Onkel
D1. Hed. Lut Sibt
Aſſiſtenzarzt an der Univerſitäts=Ohrenklinik
zu Frankfurt a. M.
Oberleutnant a. O.
Inhaber des E. K. I.
Darmſtadt, den 15. April 1929. (6593
Gretel Sior, geb. Groos
Sanitätsrat Dr. Sior und Frau
Marie, geb. Stoll
Marie Luiſe Sior
Marie Stoll, geb. Pflug
Miniſterialrat Dr. Groos und Frau
Lulu, geb. Neidhart.
Die Beiſetzung findet in der Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.
Gott hat meine liebe Frau, unſere gute
Mutter
Klara Herrmann
geb. Wettig
heute 11 Uhr zu ſich genommen.
Kammerdirektor Carl Herrmann
Frau Elfriede Janßen, geb. Herrmann
Amtsgerichtsrat Dr. Clemens Janßen.
Darmſiadt u. Buer i. W., 16. April 1929.
Die Beerdigung findet Donnerstag. 15 Uhr, auf dem
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſiatt. (*
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere liebe, gute
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
geb. Leuthner
nach längerem Leiden im Alter von 74 Jahren, zu ſich in die
Ewigkeit zu nehmen.
Tich, Darmſtadt und Stuttgart, den 15. April 1929.
Mathilde Löhlein
geb. Freiin Löw von und zu Steinfurth
Sophie Habich
geb. Freiin Löw von und zu Steinfurih
Auguſt Freiherr Löw von und zu Steinfurth
Kammerdirektor
Robert Freiherr Löw von und zu Steinfurih
Vorſitzender der I. u. ſ. Berufsgenoſſenſchaft
Konrad Löhlein, Miniſkerialrat
Ludwig Habich
Profeſſor a. d. Akademſe d. b. Künſte
Emmy Freifrau Löw von und zu Steinfurth
geb. Lorentz
(6601
und 11 Enkel.
Die Beerdigung findet in aller Stille in Nieder=Florſiadt ſiatt.
Sohöne und gute
Bettvorlagen
in modernen und Perser Mustern
bekannt gute Qualitäten in einer
Riesen-Auswahl von der
einfach-
sten bis zur schweren Smyrna-
Vorlage.
Neue Bettumrandungen
(5814a) Zteil., äußerst vorteilhafte Preise,
Darmskädter Teppich- U. Gardinen-Haus
Heinrich Meyer
Während des Umbaues Eingang:
Schuchardstr. 1 (Hauslor)
o wird zum
Wäſchte waſchen
und bleichen
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nommen. Kath. Er
beldinger,
Niedern=
hauſen i. O.
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Maßarbeit.
Muſtergültig in Form und Arbeit.
Hüft. ieder von 18. wk. an.
(1040g
Rep raturen.
Wilhelminenpl.
Konſtankine Schwab Nr2 kein Lad.)
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Ableben unſeres teueren
Ent=
ſchlatenen ſagen wir allen lieben Freunden und
Bekannten, beſonders den Herren Beamten des
Poſiamts, die ihn auf ſeinem letzten Wege
be=
gleiteten, ſowie für die Blumenſpenden unſeren
innigſten Dank. Ganz beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Marx für ſeine tröſtende Worte
am Grabe und der Vereinigung früherer
Leib=
gardiſten für die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Hohenſtein, geb. Hofmann
Annemarie Hohenſtein.
Darmſiadt, den 16. April 1929.
C
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit meine innigſt geliebte
Schweſter
Fräulein
im 74. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Minna Dingeldey.
Darmſtadt, den 16. April 1929
(6594
Nieder=Ramſtädterſtr. 7.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 18. April, nachmittags 4 Uhr,
vom Portal des Beſſunger
Fried=
hofs aus ſiatt.
Guterh. Kinderwag
bill. zu verk.
Wen=
deſtadtſtr. 22,I.
Extra-Rabatt
Auf alle
Bar-Einkäufe während des
Umbaues
Eichberas Nachf.
Leinen u. Mäsck
nenstr. 22
Für das liebe Gedenken an meinem
Geburtstage ſage ich Allen
herz=
lichen Dank.
G. Bickel
*)
Gervinusſtr. 71, I.
Prachtvolle Orangen
ſüß und ſaftig Pfund 35 H, 3 Pfund 1.—
Schöne Zitronen 5 Stück 30 J 6599
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Ludwigſtr. 6 und Früchteſtand gegenüber Tietz
Kinderan die Oſtſee
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Zinderhaus Heimgarken
Jugenheim a. d. B. Gtes
Haillants
as-Badeöfen
Zu berichen durch alle fachgeEhäfte
Mushienten Koftolog koſtenlos.
Zoh. Veillant-Bemſcheid
Gesundheit
in jedem Clas
HORLICKS-
der köstliche Nährtrank
Horlicks vereint köstlichen Geschmack
mit einem hohen Nährwert und hat sich
deshalb in kürzester Zeit unzählige
Freun-
de erworben.
Die ausgezeichnete Zusammensetzung
— aus reiner Milch, Weizenmehl und
stärkendem Malzextrakt — regt den
Ap-
petit an, fördert das Wachstum, kräftigt
und nährt.
Seit 50 Jahren ist Horlicks der ideale
Nährtrank besonders für heranwachsende
Kinder. Sportsleute und
Rekonvalescen-
ten ünden hier die langersehnte
Ergän-
zung ihrer täglichen Kost. Auch als
Ta=
bletten — eine köstliche Näscherei —
kön-
nen Sie Horlicks stets bei sich führen.
Probieren Sie diesen köstlichen
Nähr-
trank einmal selbst. Sie können ihn jetzt
bei den nachstehenden Geschäften
er-
halten:
Btwa ½ Minute mit Wasser
oder Milch — heiß oder
kalt-
anrühren. Sie können
Hor-
lichs auck in Tablettenform
kauten (nicht anrühren)
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U
[ ← ][ ][ → ]Nummer 106
Mittwoch, den 17. April 1929
Seite 5
Aus der Landeshaupkſkadk.
Darmſtadi, 17. April.
Flache Dächer in Darmſtadt.
Die Fanatiker des flachen Daches legen den größten Wert darauf,
daß innerhalb des Bereiches, den ſie ſich für ihre flachgedeckten Häuſer
geſichert haben, kein ſteiles Dach entſteht. Und ſie haben recht daran.
Man uag über das flache Dach und das ſteile Dach denken wie man
will, das ſchlimmſte iſt ein wahlloſes Durcheinander von flachem und
ſteilem Dach. Die Siedlungsgeſellſchaft, die am Bahnhof eine Reihe
geiſtreicher und mie Sorgfalt durchgebildeter Wohngebäude errichtet
hat, wird jetzt die Stelle zwiſchen Riedlinger= und Teichhausſtraße,
zwiſchen Finanzamt und der Turnhalle des Gymnaſiums bebauen, und
zwar mit Häuſern, die ein flaches Dach, alſo eine würfelförmige Form
aufweiſen. Unmittelbar daneben in der Adolf=Spieß=Straße bis zum
Merckplatz, wo bisher die Wagen der Schaubudenbeſitzer ihren Platz
fanden, baut die Stadt Häuſer mit ſteilem Dach. Das Finanzamt und
alle Häuſer am Merckplatz und in der ganzen Umgebung haben
ſelbſt=
verſtändlich ſteile Dächer. Iſt es nun richtig, hier mitten hinein
wür=
felförmige Gebilde zu ſetzen, auch wenn ſie im übrigen noch ſo gut
ausgebildet ſein mögen?. Am Bahnhof hätte man ſchließlich Häuſer
mit flachem Dach errichten können, hier werden es Fremdkörper ſein.
Noch iſt mit dem Bauen nicht begonnen worden. Es wäre noch Zeit,
die Entwürfe zu ändern. Und dies ſoll in letzter Stunde eine
War=
nung ſein.
— Die allgemeine Konferenz der evangeliſchen Geiſtlichen von
Star=
kenburg findet am Mittwoch, den 1. Mai, 10 Uhr, im
Landeskirchentags=
ſaal zu Darmſtadt ſtatt. Es wird auf Grund eines Referats von Pfr.
Rieber in Buchſchlag über das Thema „Arzt und
Seelſor=
ger” verhandelt werden.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoh findet die
Erſtauffüh=
rung von „Figaros Hochzeit” in der neuen Einſtudierung und
Inſzenierung ſtatt. Als Figaro gaſtiert Kammerſänger Berchold
Sterneck von der Staatsoper Münhen. In den anderen
Haupt=
partien ſind die Damen Roſe Landwehr, Regina Harre, Käthe Walter,
Anna Jacobs, Maria Kieuzl, Hanny Schanz, Anny Nieder und die
Herren Hans Komregg, Heinrich Kuhn, Eugen Vogt, Herbert Grohm,
Haus Neh beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr.
Vöhm; Inſzenierung: Carl Ebert. Bühnenbilder: Lothar Schenck
von Trapp. (Zuſatzmiete Vl, Beginn: 19 Uhr.)
Im Großen Haus findet heute eine Wiederholung von Wellenkamps
Schauſpiel „Die Ogarows” ſtatt, deſſen Uraufführung in der
ge=
ſamten deutſchen Reichspreſſe Beachtung gefunden hat. Giete B,
Be=
ginn: 19,30 Uhr.)
Morgen Donnerstag geht im Großen Haus Webers romantiſche
Oper „Der Freiſchütz” in Szene. In dieſer Vorſtellung ſind die
Damen von Stoſch, Harre und die Herren Deharde, Biſchoff „Kuhn,
Ebert=Beher beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf. (Miete C,
Beginn 19,30 Uhr.)
Grabbes Schauſpiel „Naxoleon” in der Inſzenierung Carl
Cberts gelangt Samstag, den 20. April, in Abänderung des Spielplans
zur Wiederholung.
— Songten=Aben5 Drumm-Beck. Der Sonaten=Abend Drumm—
Beck bringt ein auserleſenes Programm. Schumanns D=Moll=Sonate
wird in Konzerten ſelten geſpielt. Von Leidenſchaft durchglüht,
ſtei=
gern ſich die raſchen Sätze. Der langſame dritte Satz iſt von einer
Innigkeit des Ausdrucks, wie nur Schumann ihn ſchreiben konnte.
Piz=
zettis Sonate hat längſt ihren Siegeszug durch die Konzertſäle gemacht.
Hier wurde ſie vor einigen Jahren in „kleinerem Kreis zu Gehör
ge=
bracht. Stärkſter Ausdruck und leidenſchaftliches Empfinden vereinigen
ſich zu farbigſtem Klangbilde. Den beiden Inſtrumenten fallen hier
beſonders dankbare und auch ſchwierige Aufgaben zu. Brahms D=Moll=
Sonate iſt wohl die bedeutendſte der drei Violinſonaten des Meiſters.
Ihr eine beſondere Empfehlung zu geben, erübrigt ſich wohl, da jedem
Muſikliebhaber und Verehrer Brahmsſcher Kunſt dieſes herrliche Werk
bekannt ſein dürfte.
— Johann Strauß kommt! In England, Schweden, Norwegen,
Holland, Schweiz, Spanien, Portugal nicht bloß mit Jubel, ſondern
mit Enthuſiasmus aufgenommen, reiſt der 64=Jährige mit ſeiner
Künſt=
lerſchar ſeir einigen Monaten durch die große deutſche Heimat und
kommt am Sonntag, den 12. Mai, nach hier.
—=Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die
Veſeabende werden heute (Mirziuoch) abeub 29,30 Uhr im Lehrerziumer
des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums wieder aufgenommen. Profeſſor Dr.
Büichner lieſt den 23. Geſang der Ilias.
— Erika Gläßuer im Orpheum. Heute Mittwoch, 17. April,
zwei=
tes perſönliches Gaſtſpiel „Lolott”, Luſtſpiel von Friedmann=
Frede=
rich. — Morgen Donnerstag, 18. April, letzte Gaſtdarſtellung Erika
Gläßner nebſt Enſemble: „Mein Mann fliegt in Paris”, Schwank
von Artur Landsberger. Preiſe von 1 Mk. an. Wer die geſchätzte
B.ihnenkünſtlerin und weltberühmte Filmdarſtellerin in ihrer
perſön=
lichen Eigenart und Kunſt ſehen will, hat hierzu noch an dieſen beiden
Abenden Gelegenheit. Eine Verlängerung dieſes hochintereſſanten
Gaſt=
ſpiels iſt nicht geplan: (Siehe Anzeige.)
— Loheland kennt jeder Gebildete, aber die Schule dient der
All=
gemeinheit und verfolgt den Zweck, den Willen des Menſchen zur freien
Entfaltung zu bringen durch Vermittelung einer beſonderen
Körper=
ſ=ulung. Am kommenden Sonntag, vorm. 11,30 Uhr, wird die
Lohe=
landſchule ihr Syſtem der Körpe=beherrſchung im Kleinen Haus des
Landestheaters vorführen und ihr Erziehungsprogramm entwickeln,
auck: durch eine Ausſtellung verdeutlichen. Siehe heutige Anzeige des
Buhnenvolksbundes.
— Stadtkirche. Zum Beſten der dringend notwendigen
Wieder=
herſtellung unſerer Stadtkirche findet in der nächſten Woche,
Donners=
tag, den 25. April, in der Stadtkirche ein Konzert ſtatt, zu dem
dankenswerterweiſe eine Reihe hervorragender Kräfte ihre Mitwirkung
zugeſagt haben: Frau Elſa Varena, der hochdramatiſche Sopran
unſerer Bühne, Herr Konzertmeiſter Otto Drumm (Violine),
Stu=
dienrat W. Borngäfſer (Orgel), ſowie die
Muſikanten=
gilde Darmſtadt (Günther Simony), Karten ſind ſchon jetzt zu
haben im Muſikhaus Chriſtian Arnold (am Weißen Turm) und
bei Hausmeiſter Göriſch im Gemeindehaus Kiesſtraße 17.
Evangeliſcher Bund. Die Jahreshauptverſammlung
des Darmſtädter Zweigvereins findet am kommenden Donnerstag, um
8 Uhr abends, im Gemeindehaus Kiesſtraße ſtatt. Dem geſchäftlichen
Teil voraus geht ein Vortrag, in dem Pfarrer Lie. Dr. Grün=
Hochheim a. M. über „Katholiſche Aktion” ſprechen wird. Der Redner
gilt als ein vorzüglicher Kenner der ultramontanen Bewegung und
guter Volksredner. Zu dem Vortrag ſind auch Nichtmitglieder
herz=
lichſt eingeladen. Der geſchäftliche Teil wird einige intereſſante
Mit=
teilungen bringen und außer dem Jahres= und Rechenſchaftsbericht die
Auszeichnung mehrerer langjähriger Mitglieder.
— Bühnenvolksbund. Wir weiſen empfehlend auf die am
Don=
nerstag, dem 18. April, abend3 20 Uhr, in der Aula des
Realgymna=
ſtums (Eingang Kirchſtraße) ſtattfindende 6. und letzte
Sondeeveran=
ſtaltung der Kulturfilmgemeinde hin, die uns in das Land des
Vogel=
zugs führt und beſonders intereſſante naturkundliche Kenntniſſe
ver=
mitteln wird. Wir machen noch darauf aufmerkſam, baß uns als
Mit=
gliedern der Kulturfilmgemeinde Preisermäßigung zuſteht. — Am
bom=
menden Samstag iſt zufolge Spielplauänderung des Landestheaters auf
unſeren Wunſch die Auffuhrung von Grabbes „Napoleon” der Miete K
zugeteilt. Damit ſind viele Wünſche erfüllt.
— Mozart=Verein. Zum Konzert des Mozart=
Ver=
eins am 17. April. Nach Zeitungsbeſprechungen wurden die
Chorbearbeitungen aus dem mittelalterlichen Lochamer Liederbuch von
A. Mendelsſohn als vuahre Perlen der Männerchor=Literatur
bezeich=
net, die jeder Vergin ſich zu eigen machen ſollte. Ebenſo günſtig wurden
Lttenheimers Kompoſitionen beſprochen, die eine hervorragende
Berei=
cerung der Männerchor=Literatur bedeuten. Die in einer früheren
beſondere Sangbarkeit aus und verraten überall die geſchickte Hand des des S4lierſeer Buuerntheaters gilt und bereits in mehr als 1000
Auf=
erfahrenen Geſangsmeiſters. Das Konzert, das dunch die Mitwirkung füihrungen erſtaunliche Erſolge zu derzeichnen hatte.
eines Franz Völker beſonderen Glanz erhält, beginnt pünktlich
um 8 Uhr. Das Haus iſt ausverkauft. Die Beſucher werden gebeten,
frühzeitig zu e ſcheinen, damit nicht durch die Garderobeabgabe eine
unliebſame Verzögerung eintritt.
Volkshochſchule. Für den Sonaten=Abend Drumm-Beck am
Freitag im Kleinen Haus des Landestheaters erhalten unſere
Mitglie=
der ermäßigte Karten in unſerer Geſchäſtsſtelle. — Zum
Lohe=
land=Gaſtſpiel erhalten unſere Mitglieder gegen Vorzeigen der
Mitgliedskarten ermäßigte Karten bei Chriſtian Arnold am
Wei=
ßen Turm. — Von unſeren Ferienreiſen 1929 ſoll eine zu
Pfing=
ſten von Paſſau die Donau entlang nach Wien führen. Intereſſenten
müſſen ſich umgehend auf unſerer Geſchäftsſtelle melden. Eine zweite
Wanderung geht während der großen Ferien in den Schwarzwald. Der
Weg wurd im einzelnen von den Teilnehmern ſelbſt beſtimmt. Nähere Erziehung der ſchwarzen Kannibalen=Kinder in Auſtralien durch die
Auskunft erteilt die Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17. Miſſion der Brüdergemeine hin. Herr Miſſionar Richter, der vielen
Verkehrsunfall. Am 14. April ſtießen an der Ecke der Beck= und
Roßdörferſtraße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Perſonen wurden
nicht verleßzt:
Reiſezeit — Wanderzeit!
Wiederum beginnt eine Verkehrsſaiſon; Stadt und Land
werden neuerdings von Autlern, Motorradfahrern, Radlern uſw.
förm=
lich überſchwemmt werden. Das bedeutet erfahrungsgemäß Gefahren
über Gefahren, und der Verkehrsunfall wird abermals eine
ſtehende Rubrik in der Tagespreſſe ſein. Man denke aber an die Ruwo!
Sie hat uns das Unfallelend Deutſchlands erſchitternd aufgeriſſen.
Wir ſind förmlich ein großes Spital geworden. Das muß ein Ende
haben, denn Gefundheit und heile Knochen ſind unſere wichtigſten
Exiſtenzmittel. Darum nicht Vernichtung, ſondern Erhaltung! Unſere
Armut verpflichtet jedermann zu peinlichſter Schadenverhütung.
Selbſt=
zucht und Rückſicht ſeien daher für die Verkehrsſaiſon 1929 das
Leit=
motib. Die Straße gehört allen. Niemand hat ein Monopol auf die
Verkehrsadern. Doch wer ſie benützt, muß ſich der Zeit und ihren
Er=
forderniſſen durch entſprechende Ginordnung fügen. Das iſt das Gebot
der Stunde, denn der Verkehr iſt ins Unfaßbare geſtiegen und dürfte
noch lange nicht den Höhepunkt erreicht haben. So kam in Deutſchland
im Jahre 1914 auf je 700 Einwohner ein Auto, im Jahre 1927 bereits
auf je 87 und heute ungefähr auf je 60 Einwohner. Das bedeutet
inner=
halb 15 Jahren eine Verzwölffachung. Ganz beſonders erſtreckt ſich
dieſe Zunahme auf die Großſtädte. So iſt z. B. die Zahl der
Kraft=
fahrzeuge in Berlin von 1913 bis 1926 um 670 Prozent geſtiegen. Dieſe
Entwicklung bedingt für die Bevölkerung nun endlich entſprechende
Um=
ſtellung und Anpaſſung. Wer möchte ſich angeſichts ſolcher Verhältniſſe
noch länger der Befolgung der Verkehrsvorſchriften durch
Gedanken=
loſigkeit, Leichtſinn, Rückſichtsloſigkeit, Uebermut und Fahrläſſigkeit
widerſetzen? Was ſoll es heißen, wenn in Deutſchland jährlich ca.
10 000 Menſchen getötet bzw. zu Krüppeln gefahren werden! Das iſt
eine unverantwortliche Verſchleuderung deutſcher Lebenswerte, deren
Verluſt in hohem Maße Not und Sorgen, Verdienſtentgang, Vernich=
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* Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheatern.
Union=Theater.
„Pat und Patachon” ſind auf die erſchütternde Idee gekommen,
Detektib zu ſpieſer. Lan Lauritzen führt die Regie in dieſem köſtlichen
Film. Es iſt zwar nicht der beſte von Pat und Patachon, aber die
überwältigende Komik dieſer beiden Grotesk=Künſrler, die im
Film=
humor in ihrer Eigenart einzig ſind, bringt ſelbſt den Griesgrämigſten
und ſchlochteſt Gelaunten zum Lachen. Dazu führt dieſer Film aus dem
geheimnisvollen, an techniſchen Ueberraſchungen reichen Heim des
Meiſterdetektivs in wunderſchöne Gegenden an Rhein und Moſel. Die
Landſchaftsbilder allein ſind ſchon wert, daß man dieſen Film ſieht. Wer
herzlich lachen will, kann das immer bei Pat und Patachon.
In dem zweiten Luſtſpiel allerdings, „Einladung zum Nachteſſen”,
wird eine an ſich nicht ſchlechte Idee von Paul Heidemann und Wilhelm
Bendow durch Indie=Länge ziehen zu Tode gequält. — Sehr
inter=
eſſant iſt „Ein Tag in der Hundeſchule”, ein Film, der einen
inſtruß=
tiven Einblick bietet in die Dreſſurſchule der beſonders zum Schutz= und
Wachtdienſt geeigneten Hunderaſſen: Deutſcher Schäferhund, Airedale=
Terrier, Rottweiler, Deutſcher Boger, Dobermann und Rieſenſchnauzer.
die Leiſtungen dieſer vierfüßigen Filmſchauſpieler ſind zum großen
Teil fabelhaft.
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— Ein billiger Sonderzug fährt Pfingſten durch die im Glanze des
Frühlings prangende Wunderwelt der Schweizer Alpen zur Jungfrau
Die Fahrt geht auf der Strecke des Rheingoldzuges nach dem ſchönen
Luzern, an den Ufern des Vierwaldſtätter Sees entlang mitten durch
das Hochgebirge nach Interlaken, dem Mekka der Alpen. Von dort
aus werden große Dampferfahrten auf dem Brienzer und dem Thuner
See unternommen, ſowie eine ganztägige Fahrt mit der Alpenbahn
in die Gletſcherwelt, der majeſtätiſchen Jungfrau die ſich faſt 4200
Meter hoch zum Himmel reck:. Lauterbrunnen, Wengen, Grindelwald
und alle die herrlichen Gebivgslandſchaften werden beſucht, die die
Sehnſuht aller Naturfreunde der ganzen Welt bilden, den meiſten aber
der hohen Koſten wegen bishe= verſchloſſen blieben. Die geſamte Fahrt
hin und zurück mit Dampferfahrten, Bergbahnfahrten uſw. koſtet nur
55 Mk. Abfahrt am 16. Mai ab Darmſtadt, Nückkehr am Donnerstag,
dem 2. Mai. Karten müſſen ſofort beſtellt werden beim Verkehrsbüiro.
Ka
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Die Baeäkandtanzserg
befindet sich vom 15. April ab in meinem Hause
Wilhelminenstraße 29
(oberhalb der Elisabethenstraße)
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W Kleinschmidt.
aa
V
— Der Bayern=Verein Darmſtadt e. V. veranſtaltet am 21. d. M.
im Konkordiaſaal eine Frühlingsfeier. Im Rahmen des ſehr
reichhal=
tigen Programms wird die Geſangsabteilung eine Reihe von
präch=
tigen Chören zu Gehör bringen, während die Schuhplattler=Abteilung
durch formſchön und exakt ausgeführte bayeriſche Volkstänze vollendete
Tanzkunſt demonſtrieren wiud. Ganz beſonderes Intereſſe dürfte ober
die Wiedergabe der Bauernkomödie „Der ſiebente Bua” von Max Neal
Zeit geſchaffenen volkskümlichen Chöre von Beines zeichnen ſich dur=h und Max Ferner beanſpruchen, die mit Recht als das beliebteſte Stück
— Chriſtlicher Verein junger Männer e, V., Alexanderſtraße 22
(Infanteriekaſerne, Hof links). Wir weiſen nochmals auf den heute
abend, 20 Uhr, im Heime ſtattfindenden Lichtbildervortrag über die
Darmſtädtern ja kein Fremder mehr iſt, iſt bei allen, die ihn gehört
haben, durch ſeine urſprüngliche und intereſſante Erzählungsweiſe in
beſter Erinnerung. Gäſte willlommen, Eimritt frei,
Vi
tung von Exiſtenzen, Prozeſſe, Schadenerſatz, Freiheitsſtrafen uſw. im
Gefolge hat, alles Dinge, die zu unſerem Schrei nach Linderung der
Lage in kraſſem Widerſpruch ſtehen. Der Autofahrer ſei ſich daher
be=
wußt, daß er auf der Straße ſozuſagen über Leben und Tod verfügt.
Damit iſt alles geſagt. Wem die Verkehrsnotwendigkeiten nicht in
Fleiſch und Blut übergegangen ſind, laſſe die Hände vom Steuer. Der
Autler prüfe beizeiten ſein Wagenmaterial, vermeide während der Fahrt
Bravourleiſtungen und Renommiſterei und verfüge über ein
Verant=
wortungsgefühl wie ein Lokomotivführer. Dann wird ſeine Umwelt
nur ſelten in Gefahr kommen. Das gleiche gilt für den Motorradfahrer
in noch höherem Maße, denn ſeine Maſchine iſt ja bekanntlich
beweg=
licher wie das Auto. Er fahre nach dem Grundſatz „Leben und leben
laſſen” und ſei nicht nur der Kleidung nach Kavalier und Gentleman,
Deutſchland zählt weitaus die meiſten Motorräder. Dieſe Tatſache
verpflichtet! Was den Radfahrer betrifft, ſo ſei er dem Auto und dem
Motorrad nur wenig Hindernis. Die Einhaltung der
Verkehrsvorſchrif=
ten muß für den Radler angeſichts der Großzahl der Radler eine
Selbſt=
verſtändlichkeit ſein, ſoll nicht alles darunter und darüber gehen.
Das=
ſelbe gilt für den Fuhrwerkslenker, insbeſondere für jenen der
Land=
ſtraße. Seiner Bockbeinigkeit ſind immer noch viele Verkehrsunfälle
zu=
zuſchreiben. Und was den Fußgänger betrifft, ſo muß dieſer bedenken,
daß die Zeit nicht ſtillſteht und Vorſicht eher Leben und Geſundheit
ga=
rantiert als Wettern und Schimpfen auf die heutigen Zuſtände.
Ver=
kehr iſt Trumpf! Folglich heißt es, ſich den Dingen beugen und ſich
der Ordnung fügen. Und wer als Fußgänger die Straße nur im
aller=
notwendigſten Falle betritt, handelt am klügſten. So hat jeder Teil
ſeine Verantwortung. Was wir brauchen, iſt nicht neues Elend,
ſon=
dern Lebensfreude und Aufwärtskommen. Darum Schluß mit den
Verkehrsunfällen!
Eine Gedenkſeier für die oberſchleſiſche
Volks=
abſtimmung
hielt aus Anlaß einer Arbeitstagung der Schleſiervereine Aſchaffenburg,
Bamberg, Kaſſel, Darmſtadt, Frankfurt a. M., Hanau, Karlsruhe,
Mainz, Mannheim, Marburg, Offenbach, Saarbrücken und Wiesbaden
der Schleſierverein Darmſtadt in der Aula des Realgymnaſiums ab.
Die Delegierten vorgenannter Vereine mit ihren Angehörigen und faſt
alle Mitglieder des Darmſtädter Vereins hatten ſich in der Aula
ein=
gefunden, ſo daß die Feier ſehr gut beſucht war. Treu ihrer Heimat.
ließen es ſich die ſchleſiſchen Landsleute nicht nehmen, des 20. März, des
bedeutungsvollen Tages der Abſtimmung, zu gedenken. Die ſchlichte aber
eindrucksvolle Gedenkfeier wurde mit einem Klaviervortrag von den
Herren Hermann und Lothar Toller eingeleitet, die den zweiten
Satz aus der 7. Symphonie von L. van Beethoven zu Gehör brachten,
Die Gedenkrede hielt, Herr Pfarrer Taesler=Frankfurt a. M., der
mit zu Herzen gehenden Worten das Leid, die Not und die ſchwerem
Schickfalsſchläge der Schleſier zu ſchildern wußte, eines Volkes, das
trotz allem ſeine Treue zum deutſchen Vaterlande ſich bewahrt hat. Trotz
der Ohnmacht Deutſchlands blieben die Schleſier ſeinerzeit ihrem
Vater=
lande treu, die Abſtimmung, die unter den ſchwierigſten Verhältniſſem
ſtattfand, hatte 70 Prozent Stimmen (etwa 717 000) für Deutſchland
er=
geben. Die Heimatliebe hatte geſiegt, und noch heute hängen die
Schleſier auch in weiter Ferne in treuer Liebe an ihrer Heimat, und
wenn auch äußerlich eine Trennung von Ober= und Niederſchleſien
ein=
getreten ſei, Schleſien müſſe eins ſein, die Scheidung zwiſchen Ober=
und Niederſchleſien dürfe überhaupt nicht vorgenommen werden, denm
die Kultur, das Leben, die Art und das ſchwere gemeinſame Schickſal
verbinde das ganze Land Schleſien zu einer Einheit. Immer wieder
müſſe die Liebe zum deutſchen Vaterlande und für die Schleſier für ihre
engere Heimat vertieft werden. Deutſche Ziviliſation habe in Schleſien,
trotz der Verſuche von polniſcher Seite, dieſe zu unterbinden, ſich
durch=
geſetzt und das Empfinden des Schleſiers ſei und bleibe deutſch. Ein
Lied, ein Singen und ein Traum iſt in jeder deutſchen Bruſt, ein Wort,
das eint und zuſammenſchmiedet, das Zauberwort: Heimat. Treue wolle
man halten dem deutſchen Vaterland und ſeinem geliebtem Schleſien!
Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeine tiefem Ausführungen,
von denen die Zuhörer ſichtlich ergriffen waren. Dem Abſchluß der Feier
bildete der Schleſier=Film
„Land unterm Kreuz”.
In dieſem inſtruktivem und intereſſanten Film wurde zunächſt im
den beiden erſten Akten das Leben, die Kultur, die Induſtrie und die
Heimat der fleißigen Schleſier gezeigt. In anſprechenden ſchönen
Land=
ſchaftsbildern, in Bildern, die den Schleſier bei der Arbeit zeigen, und
in eindrucksvollen Bildern tief in den Bergwerken, werden Eindrücke
ver=
mittelt, die zumal Nichtſchleſiern ihre deutſchen Brüder im Oſten
liebens=
wert machen und näher bringen, die aber auch Achtung einflößen vor
dieſem deutſchen Volksſtamme, der treu und unentwegt zu ſeinem
Vater=
lande hält, und zwar nicht nur in ruhigen Tagen, ſondern auch unter
den widrigſten Verhältniſſen in ſchwerſter Not. In enſchüitternden
Auf=
nahmen wird im 3. und 4. Abt der polniſche Terror gezeichnet, die
Ver=
gewaltigung deutſchen Landes und der verzweifelte Kampf deutſcher
Brüder. Und wenn auch mit Gewalt das Deutſchtum aus Schleſien
ver=
trieben werden ſoll, der Schleſier war, iſt und bleibt ſeinem Vaterlande
treu. So bringt dieſer Film den Schleſiern wehmütige Erinnerungen,
auf die ſie aber zugleich ſtolz ſein können, denn ſie haben die Treue
ge=
halten; den übrigen deutſchen Brüdern aber dient er als Anſporn, auch
Schleſien Treue mit Treue zu vergelten.
Nachmittags fand im Saale des Mozartvereins eine
Verſtorbenengedenkfeier
ſtatt, an der auch Angehörige der im vergangenen Jahre
Heimgegan=
genen teilnahmen. Die ſchleſiſche Adlerſtandarte ſtand ſchwarz umflort
als äußeres Zeichen der Trauer auf dem Podium. Mit der Arie aus
„Paulus‟ (Sei getcen bis in den Tod), die Landsmann Guß mit ſeiner
vorzüiglich durchgebildeten Tenorſtimme zu Gehör brachte, wobei er von
ſeiner Gemahlin, Frau Hanne Guß, ſehr feinfühlend am Flügel
be=
gleitet wurde, wurde die ſchlichte, aber ſehr eindrucksvolle Feier
er=
öffnet. Die zu Herzen gehende Trauerrede hielt Pfarrer Taesler,
der die Perſönlichkeiten der verſtorbenen Landsleute Profeſſor Dr.
Matthäi=Darmſtadt, Dertel=Aſchaffenburg und Petermann=
Wiesbaden trefflich zeichnete und ihre hohen Verdienſte um den
Schleſier=
verein, ihre Liebe zum deutſchen Vaterland und zu ihrer engeren
Hei=
mat unterſtrich. Es iſt ein Kommen und Gehen in der Welt, aus dem
Geheimnis kommt der Menſch und geht zurück in das große
Geheim=
nis. Aber dem Leben ſollte jeder Sterblihe Sinn geben, ſollte es
aus=
füllen und eine größere Zeit zu erreichen ſuchen. Dann wird der
Ver=
ſtorbene im Geiſte unter uns weiterleben, ſeine Taten, ſein Name wird
bleiben. So ſind auch die Namen der Verſtorbenen unverwiſchöar in
den Annalen des S=lleſiervereins eingegraben und ihr Andenken wird
ſteis in hohen Ehren gehalten werden.
An die Trauerfeier ſchloß ſich die
Arbeitstagung der Vorſtandsmitglieder,
an der die Delegierten obengenamter Vereine teilnahmen Der
Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt, Herr Schölzel, begrußte die
Erſchienenen mit herzlichen Worten, insbeſondere den
Bundespräſiden=
ten Müller=Saarbrücken, die Landsleute Kaluſche=Nürnberg
und Pfarrer Taesler=Franbfurt, und gab ſeiner Freude Ausdruck,
daß die Teilnahme an der Tagung in Darmſtadt, dem Sitze der
Ar=
beitsgemeinſchaft Südweſtdeutſchee Schleſiervereine, ſo ſtark ſei. Er
verlas zahlreiche Glückwunſchtelegramme, u. a. von dem Magiſtrat der
Stadt Breslau, dem Reichstagspräſidenten Loebe und zahlreichen treuen
ſchleſiſchen Landsleuten. Dann traten die Delegierten in die umfangreiche
Tagesordnung ein, die interner Natur war. — Die Nicht=
Vorſtands=
mitglieder unternahmen unter Führung des Landsmanns W. Kunze
inzwiſchen einen kleinen Ausflug durch Darmſtadt und in ſeine nähere
Umgebung. Nach der Tagung traf man ſich noch einige Stunden bei
geſelliger Unterhaltung in Erinnerung an die ſchöne ſchleſiſche Heimat.
Fahrraddiebſtähle. Fahrraddiebe ſind wieder am Werke. Größte
Vorſicht iſt angebracht beim Hinſtellen der Fahrräder, beſonders an
öffentlichen Gebäuden und Geſchäftshäuſern. In den letzten Tagen
wur=
den in Darmſtadt wieder nachfolgend beſchriebene Fahrräder entwendet:
Hemenfahrrad Mauke „Baronia”, ſchwarzer Rahmen, ſchwarze Felgen
und hochgebogene Lenkſtange; Herrenfahrrad Marke „Brentano”,
ſchwar=
zer Rahmen und ſchwarze Felgen; Herrenfahrrad Marke „Unbekannt”
ſchwarzer Rahmen, ſchwarze Felgen und engliſche Lenkſtange. Juf
Reſtaurant zum Ratskeller im Rathaus, woſelbſt vor einigem Tagen ein
Hervenmantel geſtohlen wurde, iſt neuerdings einem Gaſt ein wertvollen
dunkelbrauner Handſtock aus ſpaniſchem Nohr entwendet worden.
Sach=
dienliche Mitteilungen hinſichtlich der Täter, des Verbleibs der
geſtohle=
nen Gegenſtände oder, derem Abſatz werdem bei deu Kriminalpolizei des
Polizeiamts, Zimmer 3, entgegengenommen.
FT
Der
Seite 6
Mittwoch, den 17. April 1929
Nummer 106
Kongreßkommers des Sondershäuſer Verbandes
deutſcher Sängerverbindungen.
* Der „Sondershäuſer Verband deutſcher
Sänger=
verbindungen”, dem an der Techniſchen Hochſchule zu
Darm=
ſtadt der in Studentenſchaft und Geſellſchaft beſtens bekannte „
Aka=
demiſche Chor” angehört, beging wie alljährlich anläßlich des Mediziner=
Kongreſſes ſeinen Oſterkommers im großen Saale des Taunus=Hotels
in Wiesbaden. Veranſtalter war auch diesmal der vereinigte
Orts=
verband der Alten Herren aus Mainz und Wiesbaden. Die Angehörigen
des Verbandes waren in dieſem Jahre in beſonderer Stärke unter den
Teilwehmern des Kongreſſes vertreten, ſowohl der Präſident wie ſein
Vertreter waren SVer. Der Einladung waren die Verbandsangehörigen
aus der ganzen Umgegend in großer Zahl gefolgt, ſo daß der Saal nur
gerade ausreichte, auch einige auf Ferien weilende Aktive konnten
teil=
nehmen. Die Leitung lag in den bewährten Händen des
Ortsverbands=
vorſitzenden, Dipl.=Ing. Pabſt, die Feſtanſprache hielt Prof. Dr.
Behn. Getreu den Grundſätzen ſeines Verbandes, hatte der
Ortsver=
band ein reichhaltiges muſikaliſches Programm aufgeſtellt, das zum
aller=
größten Teile aus den Kreiſen der Verbandsangehörigen und ihrer
Damen beſtritten werden konnte. Nach einer ernſteren Einleitungsmuſik
(Sonate von Händel für Klavier und Geige, Dipl.=Ing. Grünewald und
cand. Heime) ſtiegen Solovorträge der Damen Schaus=Sperlings
und Honheißer=Weinſchenk, die ihre hohe Kunſt in den Dienſt
der Veranſtaltung geſtellt hatten. Als einzige nicht dem Verbande
an=
gehörige Gäſte ſang der einzigartige Baſſiſt der Wiesbadener Oper, Herr
H. Hölzlin, mehrere mit größter Begeiſterung aufgenommene Lieder
und ſpielte Herr Kammermuſiker Dannenberger vom Wiesbadener
Theaterorcheſter ein virtuoſes Flötenſolo. Daß dazwiſchen fleißig
all=
gemeine Kommerslieder geſungen wurden, verſteht ſich von ſelbſt. Als
die allerletzte Beförderungsmöglichkeit die Mainzer Hälfte des
Ortsver=
bandes entführt hatte, gingen die Wogen ſtudentiſchen Treibens noch in
voller Höhe.
— Schloßeafé. Auf das heute nachmittag 4 Uhr ſtattfindende
Son=
der=Konzert ſei hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht, das in ſeinem
Programm u. a. Werke von Verdi, Puccini und Gounod bringt und in
reicher Abwechſelung einen unterhaltenden Nachmittag bietet Jeden
Freitag abend 8,15 Uhr veranſtaltet Kapellmeiſter Curt Fiſcher mit dem
Schloßcafé=Enſemble ein Extra=Konzert, deſſen Vortragsfolge jedem
muſikaliſchen Geſchmack angepaßt iſt. (Siehe heutige Anzeige.)
*p. Große Strafkammer. Ein Kraftwagenführer von Offenbach ſteht
unter der Anklage der fahrläſſigen Körperverletzung. Am 12. Mai 1928
fuhr der Angeklagte gegen Mittag durch die Waldſtraße daſelbſt, in
der Richtung von Norden nach Süden, mit dem Auto ſeines Geſchäfts.
In gleicher Richtung bewegte ſich auf dem Fahrrade eine Offenbacherin,
die das Auto rechts überholte. Bei dieſer Gelegenheit kollidierte des
Angeklagten Auto mit dem Fahrrad, deſſen Lenkerin angefahren und
verletzt wurde. Die Radfahrerin fuhr auf dem gleiſefreien, 6,55 Meter
breiten Teil der Waldſtraße; ſie ſoll im kritiſchen Moment nach rechts
abgebogen ſein. Das Bezirksſchöffengericht hat am 11. Januar 1929, da
es die Schuldfrage nicht für genügend geklärt erachtete, freigeſprochen
die Staatsanwaltſchaft Reviſion und die Nebenklägerin Berufung
ver=
folgt. Der Sachverſtändige erachtet ein Verſchulden des Angeklagten
für vorliegend; wenn der Angklagte unvorſchriftsmäßig rechts
über=
holt habe, ſei er nicht weit genug rechts ausgebogen. Der Staatsanwalt
betont, zum Rechtsüberholen habe kein Grund vorgelegen. Unter
Statt=
gebung der Berufung wird das freiſprechende Urteil aufgehoben und auf
eine Geldſtrafe von 100 Mark erkannt. — Wegen Betrugs im Rückfall
hat der Bäcker Karl Krauter von Großbottwar (Wttbg.) eine
Gefäng=
nisſtrafe von 9 Monaten, abzüglich 8 Wochen Unterſuchungshaft,
erhal=
ten, wogegen er Berufung verfolgt. Er hat ſich in Darmſtadt als
Schuh=
machermeiſter Zwinger aus Obermoſſau ausgegeben und unter dieſem
Namen eine Schwindelei verübt. Der Verteidiger ſtellt auf Notbetrug
ab, er hält auch die erkannte Strafe für zu hoch. Das Urteil
ver=
wirft die Berufung mit der Maßgabe, daß 4 Monate auf die
Unter=
ſuchungshaft angerechnet werden.
Eine Frau aus dem badiſchen
Wilhelmsfeld iſt vom Bezirksſchöffengericht wegen falſcher Anſchuldigung
in Tateinheit mit Urkundenfälſchung zu 4 Monaten Gefängnis
ver=
urteilt worden und hat Berufung verfolgt. Der Verteidiger ſchildert
die mildernden Umſtände, die für die Angeklagte bei ihrer Tar
beſtan=
den, die das angefochtene Urteil nicht beachtet habe. Das Urteil erkennt
auf zwei Monate Gefängnis.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hiemunter erſcheinenden Noczen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritſk.
Vortrag. Heute, Mittwoch abend, ſpricht im Bahnhofshotel
Herr Schriftſteller Robert Syring über: „Grundlinien deurtſcher
Schickſalsgeſtaltung.”
— Deutſchorden Knappſchaft, Donnerstag, den 18. April,
Tee= und Muſikabend in Treuenau.
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute findet ein Abendſpaziergang ſtatt. Treffpunkt 20 Uhr,
Odenwald=
brücke, Dieburger Straße. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen
wird gebeten. Gäſte ſtets willkommen.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaktion keinerlei Ven
5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
antwortung; für ſie bleibt
D
ungen, die nicht verwendet werden, können niche
der Einſender verantwortlſch.
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Ein Verein, von dem man ſchon jahrelang nichts hört, ſicher zum
Leidweſen vieler Darmſtädter, iſt der Verſchönerungsverein. Und auf
welch gute Tradition kann er zurückblicken! Seit beinahe 10 Jahren
hat keine Mitgliederverſammlung ſtattgefunden, der Vorſtand beſteht
wahrſcheinlich gar nicht mehr. Der derzeitige Vorſitzende, von deſſen
Namensnennung hier abgeſehen werden ſoll, ſcheint amtsmüde zu ſein,
iſt ſich aber ſicher nicht bewußt, wie gerne man ſehen würde, wenn der
Verein ſich, wie in früheren Jahren, die Pflege der Waldwege, der
Ruheplätze in unſeren ſchönen Wäldern, die Auffriſchung der Wegweiſer
uſw. angelegen ſein ließe. Vielleicht veranlaſſen dieſe Zeilen die übrigen
noch im Amt befindlichen Vorſtandsmitglieder, den Vorſitzenden auf
zufordern, ſich ſeiner Pflichten gegen einen ſolch angeſehenen Verein zu
erinnern und ihn wieder in Tätigkeit zu ſetzen.
Ein Vokalpatriot.
Die Statiſtik der Stadt Darmſtadt gibt bekannt, daß im Jahre 1928
nur 579 Milchproben erhoben worden ſind, wovon 67, alſo mehr als der
zehnte Teil, beanſtandet worden ſind. Trotz dieſes traurigen
Ergeb=
niſſes ſind täglich kaum 2 Proben entnommen und unterſucht worden.
Es erhellt aus den Ziffern, daß viel ſchärfer und viel mehr kontrollient
werden muß, und daß damit fortgefahren werden muß, bis höchſtens eine
G. F.
Probe von hundert zu beanſtanden iſt.
Von Mitgliedern des Vogelſchutzvereins für den Volksſtaat Heſſen
wird uns geſchrieben:
Seit Jahrzehnten war die obere Annaſtraße zu beiden Seiten
allee=
urtig mit Bäumen bepflanzt. Der Neubau der
Landesverſicherungs=
anſtalt machte nun deren Fällung notwendig. Wenn auch
Zweckmäßig=
keitsgründe für eine Beſeitigung dieſer Bäume ſprachen, ſo bleibt es
immerhin zu bedauern, daß hierdurch unſeren gefiederten Sängern, die
die Bewohner der dortigen Gegend erfreuten, die Aufenthaltsmöglichkeit
geraubt wird. Den ganzen harten Winter hindurch haben Bewohner der
Wilhelminen= und Annaſtraße zweckmäßige Winterfütterung der Vögel
mit Sorgfalt und Liebe getrieben und durch praktiſchen Vogelſchutz die
Vogelwelt an die Gärten dort gefeſſelt. Nach Fällung der Bäume in der
oberen Annaſtraße möchte es ſich aber empfehlen, daß auch die
Landes=
vevſicherungsanſtalt dem guten Beiſpiele der Bewohner der Wilhelminen=
und Annaſtraße folgt und auf ihrem Grundſtück praktiſchen Vogelſchutz
treibtz, dort einige Niſthöhlen aufhängt und im Winter Einrichtungen
zur Fütterung der Vögel trifft. Herr Geh. Forſtrat Kullmann zu
Darmſtadt, Beckſtraße, der den Bewohnern der Anna= und
Wilhelminen=
ſtraße mit Rat und Tat zur Seite geſtanden, wird auch im vorliegenden
Falle ebenſo gerne ſeine Hilfe leihen wie der Vogelſchutzverein ſelbſt.
Tageskalender für Mittwoch, den 17. April 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Er
21.45 Uhr, B 21: „Die Ogarows”. — Kleines Haus, Anfang 19 1
Ende 22.15 Uhr, Zuſatzmiete VI: „Figaros Hochzeit”,
— Orpheu
abends 20.15 Uhr: „Lolott” — Konzerte: Schloßkaffee, Ka
Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof. — Bahnhofshotel, ab
20 Uhr: Vortrag „Grundlinien deutſcher Schickſalsgeſtaltung”.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helig.
Aus Heifen.
J. Griesheim, 16. April. Ein mit zwei franzöſiſchen Offizieren
be=
ſetztes Motorrad fuhr dieſer Tage auf der Darmſtädter Chauſſee
unter=
halb der Waldkolonie in eine Radfahrergruppe von vier Mann. Der
Arbeiter Philipp Kögel von hier wurde dabei vom Rad geſchleudert,
das Rad wurde demoliert und er ſelbſt erlitt eine erhebliche
Fleiſch=
wunde über dem rechten Knie. Die Räder zweier anderer Fahrer
wur=
den mehr oder weniger beſchädigt, körperlichen Schaden aber erlitt keiner
von ihnen. Die Offiziere nahwen ſich des Verletzten ſofort an und
brachten ihn ins Barackenlager, wo die Wunde verbunden und er ſpäter
mit einem Sanitätswagen nach ſeiner Wohnung verbracht wurde. Der
Unfall iſt dadurch herbeigeführt worden, daß ein von Darmſtadt
kom=
mendes Auto ein Fuhrwerk überholen wollte, dadurch kam das
Movor=
rad von der Fahrbahn und fuhr in die Radfahrergruppe, die, von
Darm=
ſtadt kommend, auf dem Radfahrerpfad ſich bewegte. — Am Sonntag
den 21. April, nachmittags 5 Uhr, findet im Lokale „Zum Treffpunkt”,
hier, die ordentliche Genevalverſammlung des Landwirtſchaftlichen
Kon=
ſumbereins ſtatt. — Das hieſige Gewerkſchaftskartell (jetzt Ortsausſchuß
des Bezirksunterausſchuſſes Darmſtadt) feiert in dieſem Jahre ſein 25 Beſtehen. Aus dieſem Grunde vevanſtaltet der Ortsausſchuf
am Sonntag, den 28. April, im Saale „Zur Straßenbahn”, hier, eine
hiſtoriſche Feier. — Bei der letzten Brennholzverſteigerung aus dem
Ge=
meindewald wurden über s gute Preiſe erzielt; 1 Rm. Kiefern=Scheit=
und Knüppelholz kam durchſchnittlich auf 20 Mk. Der Geſamterlös für
27 Rm. Scheiter, 135 Rm. Knüppel, 30 Rm. Stöcke und 1300 Wellen
be=
trug 3604,50 Mk.
E. Wixhaufen, 15. April. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Das Baugeſuch des Herrn Konrad Koch wird genehmigt.
Dem Geſuch von Herrn Gg. Weber 1. um Erwerbung des alten
Spritzenhauſes kann zurzeit nicht entſprochen werden, da erſt die
Er=
ſatzfrage gelöſt werden muß. Auf Erſuchen des Kreisamts, welche,
Bau=
ten im Jahre 1929 als dringend anzuſehen ſind, um mit ſtaatlichem
Baukoſtenzuſchuß bedacht werden zu können, hat der Gemeinderat für
1929 18 Bewerber vorgeſchlagen. Für 1928 ſind die ſechs bereits
vorge=
ſchlagenen Bewerber für den Reſtbetrag aus 1928 zu belaſſen, da
dieſe Bewerber ſich auf die gemachten Zuſagen des Kreisamts berufen
können. — Der Verkauf eines abgängigen Faſels ſowie die
Holzver=
ſteigerung werden genehmigt.
F. Eberſtadt, 16. April. Hirchliches. In der evangeliſchen
Kirche fand geſtern ein Miſſionsgottesdienſt ſtatt, in dem
Miſſionspre=
diger Richter von der Herrnhuter evangeliſchen Brüdergemeine
pre=
digte. Seiner Predigt hatte er den Text im Lucä=Evangelium, Kap. 14
Vers 16 und folgende, zugrunde gelegt. Mit Andacht vernahm die
Gemeinde das Wort Gottes aus dem Munde eines Mannes, der in
Kamerun, der ehemaligen deutſchen Kolonie im äquatorialen und im
nördlichen Weſtafrika, als Miſſionar ſirkte, und manches Intereſſante
von den Negerſtämmen jenes Landes und den Erfolgen deutſcher
Miſ=
ſionsarbeit zu berichten wußte. Am Schluſſe des Gottesdienftes wurde
eine Miſſionskollekte erhoben. — Im Dienſte der Nächſter
liebe. Eine ſchöne Sonntagsfreude bereitete der Geſangverein. Ge
mania” den Inſaſſen der hieſigen Provinzial=Pflegeanſtalt. Nachmittags
erſchienen, mit ihrem Dirigenten an der Spitze, zunächſt im
Männer=
bau die Sänger des Vereins und ließen ihre deurſchen Lieder
erſchal=
len, ſo: „Sanktus” aus der Deutſchen Meſſe von Schubert, „Hymne
an die Kunſt” von Mangold, „Am Brünnlein war’s” von Hanſen, und
„Juchhei, dich muß ich haben”, von Silcher. Dann ſtatteten die braven
Sänger auch dem Frauenbau einen Beſuch ab. Hier ſangen ſie die
folgenden Chöre: „Durch junges Grün” von Ciarus, „Deutſchland, dir
mein Vaterland” von Michel, „Das Modautal” von Neuroth und
„Dein gedenk ich” von Naumann. Dankbare Freude, die ſich in den
euchtglänzenden Augen der Inſaſſen widerſpiegelte, war der ſchönſte
Lohn für den Verein. Aus eigenem Antrieb hatte er ſich in den Dienſt
der Nächſtenliebe geſtellt; eine Tat, die Anerkennung und Nachahmung
verdient.
Schulbächer
bei Buchhändler
LUDWIG SAENG
(6082a
Kirchſtraße 20.
F. Eberſtadt, 16. April. Von der Feuerwehr. Am
Sonn=
tag morgen fand auf dem Schulhofe eine Exerzierübung der
Freiwilli=
gen Feuerwehr, verbunden mit einer Beſichtigung der Mannſchaft und
der Feuerwehrgeräre, ſtatt, an der neben dem Bürgermeiſter auch der
Beigeordnete und verſchiedene Gemeindevertreter teilnahmen. Die
Mannſchaft war mit den neuen, von der Gemeinde gelieferten
Feuer=
wehrröcken eingekleidet, in denen ſie nunmehr ein einheitliches Bild
bietet. Nach der Uebung zog die Wehr mit klingendem Spiel in ihre
Quartiere. — Am Sonntag nachmittag, der kühl und regneriſch war,
entlud ſich zwiſchen 5 und 6 Uhr über unſerer Gemarkung ein Gewitter,
ein um die jetzige Jahreszeit ſeltenes Naturereignis und das erſte
Gewitter in dieſem Jahre. — 44. Gauturnfeſt des Main=
Rodgaues. Am Samstag abend fand im Gaſthaus „Zur Poſt”
Fiſcher) die erſte Sitzung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes ſtatt, die
gut beſucht war und von dem erſten Feſtpräſidenten, Altbürgermeiſter
Schäfer, geleitet wurde. Im großen Ganzen wurden die Beſchlüſſe
der einzelnen Feſtausſchüſſe, die zum Teil ſchon reiht erhebliche
Vor=
arbeiten geleiſtet haben, ſanktioniert. Meinungsverſchiedenheiten
tra=
ten nur auf über die Erſtellung von Ehrenpforten an den
Ortsein=
gängen, deren Koſten man glaubte ſparen zu können. Der Ausſchuß
entſchied ſich mit Rückſicht auf die äußere Propaganda, die den
Ehren=
pforten zukommt, für die Erſtellung, aber im einfachſten Gewande.
Ebenſo bewilligte der Ausſchuß die Koſten, die für die
Ehrenjung=
frauen gefordert werden. Man glaubte, die Vertretung des edlen
Geſchlechts, beſonders im Feſtzuge, nicht entbehren zu können, und hielt
an der althergebrachten Sitte feſt. Das Feſtprogramm hat inſofern
eine Aenderung erfahren, als von dem am Feſtſamstag geplant
ge=
weſenen Fackelzug Abſtand genommen werden ſoll, weil dieſer den
Abmarſch zum Feſtplatze vermutlich unliebſam verzögern würde.
Wei=
ter ſoll die Gefallenen=Ehrung auf dem Friedhofe bereits acht Tage
vor dem Feſt ſtattfinden. Mit dem Dank für die rege Mitarbeit ſchloß
der Feſtpräſident die Sitzung, die ſich bis nach Mitternacht hingezogen
hatte.
6588
I
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Nltti
Der
RI
Pte
Aa. Eberſtadt, 15. April. Der letzte Sonntag war ziemlich
ruhig. Der Verkehr war infolge des ungünſtigen Wetters nicht beſonders
ſtark. Am Nachmittag ging über die Bergſtraße ein Frühjahrsgewitter
nieder, das mit mehrfachem Donnerrollen verbunden war. Die
Regen=
ſchauer beeinträchtigten nach dem annehmbaren Vormittag den
Durch=
gangsverkehr am Nachmittag ſehr.
O. Pfungſtadt, 16. April. 30 Jahre Bäckerinnung. Die
Bäckerinnung Pfungſtadt feierte am Samstag im Saale des „Goldenen
Lamms” die Feier ihres dreißigjährigen Beſtehens. Das Jubiläum wurde
omit in einfacher Weiſe begangen. Auch auswärtige Kollegen waren
er=
ſchienen. — Konzert. Der Muſikverein Pfungſtadt hielt ſein
Früh=
ahrskonert ab. Es war äußerſt gut beſucht und nahm durch die Güte
der Darbietungen einen ſchönen Verlauf. Die einzelnen Orcheſterſtücke
kamen unter der Leitung von Dirigent Philipp Lutz gut zu Gehör. Man
merkte es deutlich, daß das Orcheſter den Winter über fleißig geübt und
ſich weſentlich verbeſſert hat. Abends fand zum Abſchluß Tanz ſtatt. —
Ausflug. Das „Männerquartett” undernahm am Sonntag einen
Ausflug (Männertour) nach der Neunkircher Höhe. — Die
Feuer=
wehr hielt am Sonntag in aller Frühe eine Uebung ab. —
Heimat=
wochenlotterie. Die im Zuſammenhang mit den erfolgreichen
Pfungſtädter Heimatwochen abgeholtene Lotterie wurde am Samstag
unter der nötigen Aufſicht vongenommen. Der Hauptgewinn fiel auf
Losnummer N787, der zweite Gewinn auf Nr. 1899 und der dritte
Haupt=
gewinn auf das Los 17 166.
Aa. Eberſtadt, 16. April. Todesfall. Schuhmacher Georg Kern 3.
iſt im Alter von 77 Jahren geſtorben. — Am Dienstag nachmittag wurde
die Ehefrau Auguſte Hofmann, geb. Kölſch, die im 61. Lebensjahre
ver=
ſtarb, zu Grabe getragen. — Georg Reiß 1. in der Odenwaldſtraße
konnte am Dienstag ſeinen 75. Geburtstag begehen.
F. Eberſtadt, 16. April. Demokratiſche Partei. Die hieſige
Ortsgvuppe der Deutſchen Demokratiſchen Partei hält, worauf hiermit
nochmals hingewieſen ſei, am Freitag, den 19. April, im Saale des
Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Laun) eine Ortsgruppen=
Verſamm=
lung ab. In dieſer Verſammlung wird der Generalſekretär Dr. Kunze=
Darmſtadt über das Thema: „Von der deutſchen Kleinſtaaterei zum
Einheitsſtaat” (mit Lichtbildern) und Gemeinderat Peter Heißt über das
Thema: „Wo ſtehen wir in der Kommunalpolitik?” ſprechen. Zu dieſer
Verſammlung können Gäſte durch unſere Mitglieder eingeführt werden.
(k) Roßdorf, 16. April. Sanitätsſchlußprüfung. Am
näch=
ſten Sonntag, den 21. April, findet die Schlußprüfung der Freiwilligen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ſtatt; Beginn um 2½ Uhr an der
Gärtnerei Kayſer u. Seibert, Ober=Ramſtädterſtraße. Die Kolonne wird
von ihrer ſegensreichen Tätigkeit, die ſie in den Wintermonaten geleiſtet
hat, Zeugnis ablegen, und zwar gegenüber der ſeitherigen G.pflogenheit
im Saale, zum erſten Male im freien Gelände. Hoffentlich zeigt die
Einwohnerſchaft durch rege Teilnahme ihr Intereſſe an der Kolonne
für deren bereitwillige, ſelbſtloſe Indienſtſtellung zum Wohle der
All=
gemeinheit.
G. Ober=Ramſtadt, 16. April. Schüleraufnahme. Zu Beginn
des neuen Schuljahres wurden hier in die Volksſchule 57 Knaben und
58 Mädchen aufgenommen. — Feuerwehrübung. Nächſten
Sonn=
tag, den 21. April, nachmittags, findet am Rathaus eine Feuerwehrübung
ſtatt, zu der alle Mannſchaften der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr
zu erſcheinen haben. Hierbei werden die neu zugehenden
Pflichtfeuer=
wehrleute eingeteilt.
Dornberg, 16. April. Am letzten Sonntag kam der Chauffeur
Gg. L. von Groß=Gerau, mit ſeinem Auto, von Darmſtadt her fahrend
nach Büttelborn. In der ſehr ſcharfen Kurve, welche ſich zwiſchen
Büttel=
born und dem erſten Wald an der Landſtraße befindet, rannte das Auto
gegen einen Baum, der glatt abgebrochen iſt. Das Auto wurde ſchwer
beſchädigt.
— Gernsheim, 16. April. Waſſerſtand des Rheins am
15. Aprik 0.39 Meter, am 16. April 0,41 Meter.
— Hirſchhorn, 16 April. Waſſerſtand des Neckars am
15. April 1,17 Meter, am 16. April 1,14 Meter.
m. Aus dem Lande, 16. April. Gewerbliches. Die zweite
Hälfte des Monats April bringt den Handwerkern weiter Gelegenheit,
ſich über berufliche und wirtſchaftliche Fragen zu orientieren an den
Sprechtagen der Handwerkskammernebenſtellen. Solche halten ab: die
Nebenſtelle Alzey an vier Orten und in Alzey, mit Ausnahme der
aus=
wärtigen Sprechtage, von Montags bis Samstags, vormittags von 10
bis 12 Uhr und nachmittags von 3—4 Uhr; Samstag nachmittag
aus=
geſchloſſen; — die Nebenſtelle Gießen an einem Ort; — die Nebenſtelle
Mainz in Mainz Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags,
vor=
mittags von 9—12½ Uhr, in Bingen zweimal Mittwochs und in Gau=
Algesheim einmal Mittwochs; — die Nebenſtelle Offenbach an 7 Orten,
außerdem iſt das Büro, außer Samstags täglich von 9—12 Uhr
vor=
mittags für den Verkehr geöffnet; — die Nebenſtelle Worms an fünf
Orten und in Worms täglich außer Mittwochs und Samstags von
9—12 Uhr vormittags und von 2—4 Uhr nachmittags.
Geſchäftliches.
Die Pflege der feinen Wäſche im Haushalt wird von
immer größerer Bedeutung. Die heutige Zeit mit ihren vielen, feinen,
zartgefärbten Geweben verlangt ein Waſchmittel, das außerordentliche
Milde, Wafchkraft und leichte Anſwendbarkeit in ſich vereinigt: in den
zarten, ſchimmernd weißen Lux=Seifenflocken wurde es geſchaffen. Man
erblickt in ihnen mit Recht das mildeſte Waſchmittel. In ährem reinen
Schaum bekommen die duftigſten Kleider, die empfindlichſte Unterwäſche
und all die farbenſchönen Woll= und Sportſachen ſtets ihre urſprüngliche
Friſche und Schmiegſamkeit wieder. Führende Herſteller von Kunſtſeide
wie vor allem die berühmte Firma Bemberg, empfehlen für die ſchonende
Reinigung ihrer prächtigen Erzeugniſſe Lux Seifenflocken.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Deutſche Welle. Mittwoch, 17. April. 12: Ein Beſuch bei der
Feuerwehr: ein Gang durch die Betriebsräume. 12.55: Nauener
Zeit. O 13.45: Bildfunk. O 14.45: Kindertheater. Teufelchens Ge=
Frauenſtunde. Eliſe
15.30: Wetter, Börſe. o 15.40
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16: Stud.=Dir.
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Dr. Grabert und Stud.=Rat Dr. Hartig: Zur Praktiſchen
Durch=
führung der Richtlinien an höheren Schulen. o 16.30: Th.
Deme=
triescu, St. Lux: Die Entwicklung der Variationsform. o 17:
Hamburg: Kleine deutſche Kirchenmuſik. Soliſtin: Käthe Borne,
18: Oberbürgermeiſter Dr. Jarres: Duisburg, der größte
Binnen=
hafen der Welt O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55:
Werk=
meiſterlehrgang Ing. Bornemann: Elektrotechnik. O 19.20: Prof.
Dr. Mersmann: Einführung in das Verſtehen von Muſik. 20:
Wovon min ſpricht O 20.30: Abendunterhaltung. Mitw.: Paula
Worm (Sopran), A. Pincas (Bariton), A. DOrio (Kontrabaß),
Zitherklub 189. Neukölln O 21.30: Sonderveranſtaltung. „Die
Geſchwiſter” Schauſpiel in einem Akt von W. v. Goetze. Perſ.:
Wilbelm ein Kaufmann, Marianne, ſeine Schweſter; Fabrice, ein
Briefträger. O Anſcht.: Preſſe=Umſchau des drahtloſen Dienſtes.
O Danach: Tanzmuſ:, Kapelle Gerhard Hoffmann.
Königswuſternhaufen.
Mittwoch, 17. April. 12.45: Schulfunk. Auslandsdeutſchtum. Dr.
Faber: Tauſend Kilometer im Kanu. 13.15: Schallplatten:
Italieniſche Opern. O 15.05: Jugendſtunde, Rektor Wehrhan: Meiſter
Richwin von Wetzlar oder der ſtumme Ratsherr. O 16.35: Stuttgart;
Konzert des Funkorch. Mitw.: Marianne Mathy=Berlin. o 18.10;
Bücherſtunde. C. W. Körner: Neue Formprobleme im Roman,
18.40: Kaſſel: E. K. Baumgart: Wochenſchau aus aller Welt.
O 18.50: Pfarrer Taesler: Die Kerkerſzene in Goethes Fauſt I. und
das Zwiſchenſpiel „Anmutige Gegend” in Goethes Fauſt II. O 19.10:
Franzöſiſche, Literaturproben. o 19.20: Franzöſ. Sprachunterricht.
19.45: Prof. Drevermann: Eine Viertelſtunde Naturkunde. O 20:
Unterhaltungskonzert. O 20.45: Vortragsſtunde Joachim Ringelnatz,
21.45: Neue Kammermuſik. Groſ.
Kleine Sonate für Klavier;
Aus den „Liedern an die Geliebte‟
Aus den Liebesliedern.
Jemnitz: Duo=Sonate für Saxophon und Banjo (Uraufführung),
Rathaus: Sonate für Violine und Klavier; Sonate für
Klari=
nette und Klavier. Ausf.: Elſe Liebhold (Sopran), Dr. Groſz und
Dr. Rathaus (Klavier), Licco Amar (Violine), E. Liebhold (Klar.),
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Die ſich geſtern über Frankreich erſtrechende Störung hat ſich ſehr
raſch ſüdöſtlich verlagert, dabei unſerem Gebiet vur regendrohende.
Be=
wölkung gebracht, in Süddeutſchland dagegen Niederſchläge. Gleichzeitig
hat unter ihrem Einfluß beſonders in Südweſt= und Süddeutſchland
Temperaturanſtieg eingeſetzt. Dagegen hat ſich im nördlichen und
öſt=
lichen Deutſchland der Einfluß des ſkandinaviſchen Hochs durchgeſetzt,
Während der klaren Nacht gingen dort die Temperatuven bis in
Ge=
frierpunktsnähe zurück, ja ſogar ſtellenweiſe auch darunter. Auch in
unſerem Gebiet wird der hohe Druck wieder eine Beſſerung und
Tem=
veraturrückgang bringen.
Ausſichten für Mittwoch, den 17. April: Wolkig mit Aufheiterung,
Tem=
peraturen nachts in Gefrierpunktsnähe, auch tagsüber etwas kühler,
keine oder nur vereinzelt geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 18. April: Zunächſt wenig Aenderung,
ſpäter unter Bewölkungszunahme wieder etwas milder.
Nummer 106
Mittwoch, den 17. April 1929
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 106
Eine nolwendige Klarſtellung.
Mitteilung des Vorſtandes der Raiffeiſenbank.
Zu den durch verſchiedene Blätter laufenden
Nachrichten von Verluſtgeſchäften der
Deut=
ſchen Raiffeiſenbank ſtellt der Worſtand der Deutſchen
Raiffeiſenbank erneut feſt, daß es ſich nicht um neue,
ſondern um die alten, vor etwa vier
Jahren entſtandenen Verluſte
han=
delr, über die in den Jahren 1926 und 1927 in den
öffentlichen Generalverſammlungen der Deutſchem
Raiffeiſenbank in Hamburg, Köln und Königsberg
in allen Einzelheiten berichtet worden iſt, und die
durch die im Verein mit der Preußenkaſſe
durchge=
führte und in der Generalverſammlung vom 13. März
1929 zu Berlin beſchloſſene Sanierung der
Deut=
ſchen Raiffeiſenbank endgültig und reſtlos
beſeitigt worden ſind.
Für die der Deutſchen
Raiffeiſen=
bank angeſchloſſenen
Genoſſenſchaf=
ten ſteht feſt:
1. daß ſie außer den bereits eingezahlten Aktien
keinen Pfennig verlieren;
2. daß ihnen die im Jahre 1926 geleiſteten
Bürg=
ſchaften zurückgegeben werden;
3. daß ihre Mitglieder in keiner Weiſe zur
Verluſt=
deckung herangezogen werden;
4. daß ihre Spareinleger nicht im geringſten den
Verluſt auch nur eines Pfennigs ihrer
Sparein=
lagen zu befürchten brauchen.
Der Bund angeſtellter Akademiker
techniſch=
naturwiſſenſchaftlicher Berufe, e. V.,
hielt in Berlin (Reichswirtſchaftsrat) ſeine 10.
or=
dentliche Jahreshauptverſammlung ſeit Gründung
des Bundes ab. In ſeiner Begrüßungsanſprache an
die aus allen Teilen des Reiches außerordentlich
zahl=
reich erſchienenen Vertreter der Bezirks=, Orts= und
Werksgruppen verglich der Vorſitzende des Bundes,
Herr Gerichten, Frankfurt a. M., die politiſche und
wirtſchaftliche Sitation zur Zeit der
Bundesgrün=
dung im Jahre 1919 mit der Gegenwart und wies
darauf hin, daß, wie im Jahre 1919, auch heute es
Pflicht jedes angeſtellten techniſch=
nadurwiſſenſchaft=
lichen Akademikers ſei, ſich mit ſeinen Berufskollegen
zur gemeinſamen Arbeit an den berufs= und
ſtan=
despolitiſchen Aufgaben zuſammenzufinden, und daß
Einigkeit mehr denn je not tue. Bei der
ſatzungs=
mäßig vorzunehmenden Neuwahl des Vorſtandes
wur=
den zu Vorſitzenden die Herren Gerichten,
Frank=
furt a. M., und Dr. Gallus, Berlin, gewählt.
Die an den geſchäftlichen Teil der Tagung
anſchlie=
ßenden Referate behandelten eine Reihe für dem
Berufsſtand beſonders wichtiger Probleme
organiſa=
toriſcher, arbeitsrechtlicher, ſozialpolitiſcher und
wirt=
ſchaftlicher Natur. Mit ganz beſondevem Beifall und
allgemeiner Zuſtimmung wurde das Referat des
Herrn Rechtsanwalts Dr. Georg Baum, Dozent an
der Handelshochſchule Berlin, aufgevommen, der
über „Zehn Jahre Arbeitsrechtsentwicklung und die
angeſtellten Akademiker” ſprach. Ziel jeder
akademi=
ſchen Bildung iſt Erziehung zum ſelbſtändigen Denkem
und Forſchen. Die Leiſtung des einzelnen
Abademi=
kers wird auch dort, wo er ſich voll in den Rahmen
der Betriebsorganiſation einovdnen muß, als
Einzel=
leiſtung gewertet. Die akademiſche Lebensauffaſſung
kann ſcheinbar mit den Grundſätzen des kollektivem
Arbeitsrechts in Widerſpruch kommen, wenn dem
Akademiker, der die Tariſwidrigkeit einer Abrede
gel=
tend macht, entgegengehalten wird, ein Abademiker
müſſe ein gegebenes Wort, insbeſondere ein
Ehren=
wort, unter allen Umſtänden halten. Hier muß ſich
aber nicht nur unter dem rechtlichen, ſondern auch
unter dem ſittlichen Geſichtspunkt die Anſchauung
durchſetzen, daß das höhere Intereſſeder
Geſamtheit den Vorzug verdient. Die
angeſtellten Akademiker müſſen nicht nur innerhalb
der Angeſtelltenſchaft ihre Stellung als Akademiker
wahren, ſie müſſen auch innerhalb des Geſamtſtandes
der Akademiker verlangen, daß man dem Beruf des
angeſtellten Akademikers gerecht wird und
Wand=
lungen, die ſich durch die Entwicklung von Zeik
und Wirtſchaft vollzogen haben, anerkennt.
Rätſelhafter Todesfall.
Berlin. Die Kriminalpolizei wurde
vor=
geſtern abend nach dem Potsdamer Bahnhof gerufen,
wo in einem Abteil 2. Klaſſe ein junges Mädchen
tot am Fußboden liegend aufgefunden wurde. Die
polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß es ſich um
eine 22jährige Hausangeſtellte handelt. Nach Anſicht
des Arztes iſt die Todesurſache in einer Vergiftung
zu ſuchen. Die Eltern des Mädchens ſtehen vor
einem Rätſel und erklärten, daß ihre Tochter keinen
Grund gehabt hätte, freiwillig aus dem Leben zu
ſcheiden. Die Eltern nehmen an, daß das Mädchen
einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt.
Die Deutſchen werden zahlen.
Eigenartige Privatrache.
Paris. Im vergangenen Monat hatte ein
reicher Berliner Geſchäftsmann auf der Durchreiſe in
Paris die Bekanntſchaft einer hübſchen Verkäuferim
gemacht und prompt ein Abenteuer mit ihr begonnen,
das ſich, wie ſo viele Abenteuer entwickelte:
Thea=
terbeſuch, opulentes Souper, fine Champagne und
ſchließlich der gemeinſame Beſuch eines Hotels. Am
anderen Morgen war die hübſche Verkäuferin
ver=
ſchwunden, und in ihrer Begleitung die Brieftaſche
des Berliners mit einigen tauſend Mark.
Unvorſich=
tigevweiſe hatte die Dame ihren Namen und ihre
Adreſſe dem Berliner Freund genannt, ſo daß ſie
ohne große Schwierigkeiten verhaftet werden konnte.
Vor Gericht gab die Verkäuferin jetzt eine originelle
Begründung ihrer Handlungsweiſe: Sie ſtamme
aus Nordfrankreich, ſie und ihre Familie hätten durch
die Beſetzung ihrer Heimat durch die deutſchen
Trup=
pen, die alles geſvohlen hätten, ſehr zu leiden gehabt;
ſie habe es für ganz natürlich gefunden, jetzt eine Art
Privatrache zu nehmen. Der Gerichtsvorſitzende mußte
die Angeklagte darauf aufmerkſam machen, daß dieſe
Art der Privatrache im Strafgeſetzbuch nicht
vorge=
ſehen iſt, und ſah ſich infolge neuer Einwände der
Angeklagten ſchließlich zu der Feſtſtellung genötigt,
daß man jetzt in vollem Frieden lebe und ſolche
Be=
ſchlagnahmen nicht angängig ſeien. — Mit Rückſichl
darauf, daß die Brieftaſche mit ihrem Inhalt wieder
beigeſchafft wenden konnte, kam das Mädchen mil drd
Monaten Gefängnis davon.
Dampferzufammenſtoß.
Buenos Aires. Außerhalb der Reede v4
Buenos Aires iſt der italieniſche Frachtdampfd)
„Cerea” mit dem engliſchen Frachtdampfer „Biela”
zuſammengeſtoßen. Beide Schiffe wurden ſchwer
be=
ſchädigt.
Seite 8
Reich und Ausland.
Eine internationale chemiſche Ausſtellung
in Frankfurt a. M.
Frankfurt a. M. Wie mitgeteilt wird, findet
1930 in Frankfurt eine große internationale
Aus=
ſtellugg ſtatt, veranſtaltet vom Verein deutſcher
Chemiker, der bekanntlich mit größtem Erfolg im
vorigen Jahr ſeine Ausſtellung in Eſſen abhielt.
Tödlich verunglückt.
Frankfurt a. M. In der Keſſelſchmiede der
J. G. F. Mainkur ereignete ſich ein Betriebsunfall,
wodurch der Arbeiter Wilhelm Ott aus
Niederroden=
bach getötet wurde. Beim Transport eines Keſſels
mittels Kranen rutſchte der Keſſel aus, kippte um
und fiel auf den Ott, der einen Schädelbruch erlitt.
Ein Betrüger, der ſich als Kriminalbeamter
ausgibt.
Frankfurt a. M. Vor einigen Tagen
wur=
de in hieſigen Tageszeitungen auf einen falſchen
Kri=
minalbeamten hingewieſen, der
Wohnungsdurch=
ſuchungen vornahm und ſich bei dieſer Gelegenheit
Gegenſtände und bares Geld aneignete. Es iſt
wahr=
ſcheinlich, daß dieſer Täter perſonengleich iſt mit dem
Schornſteinſeger Emil Hilpert, geboren am 2. 12.
1896 zu Weida in Thüringen, der im März d. J. aus
der Strafanſtalt in Peine entwichen iſt. Hilpert, der
früher in Frankfurt und anderen Ortſchaften als
fal=
ſcher Kriminalbeamter aufgetreten iſt, ſoll ſich nach
ſeiner Flucht aus der Strafanſtalt wiederum in
gleicher Weiſe betätigen. Gewöhnlich erklärt er bei
feinem Erſcheinen, daß gegen ein Familienmitglied
eine Strafanzeige erſtattet ſei und er eine
Durch=
ſüchung vornehmen müſſe. Er durchſucht Behältniſſe
und eignet ſich dabei insbeſondere bares Geld an.
Vielfach hat er ſich eine Kerze und Siegllack geben
laſſen, das Bargeld anſcheinend in ein Schubfach
ge=
legt und letzteres verſiegelt. In Wirklichkeit hatte er
aber das Geld ſelbſt eingeſteckt. Wird er zur
Legi=
timation aufgefordert, erklärt er gewöhnlich, ſeinen
Ausweis vergeſſen zu haben. Sein Auftreten iſt dreiſt
und gewandt, und erklärt ſich daher ſein Erfolg. Er
iſt 32 Jahre alt, 1,73 Meter groß, ſchlank,
dunkel=
blond, volle Haare, glattraſiert, niedrige Stirn,
ovales Geſicht, hat oft eine braunlederne Aktentaſche
bei ſich. Bei ſeinem Auftreten wird um ſofortige
Be=
nachrichtigung der Kriminalpolizei oder des zunächſt
erreichbaren Polizeibeamten gebeten.
Tödlicher Motorradunfall.
Hanau a. M. Montag abend, gegen 10½ Uhr,
verunglückte in der Nußallee ein Motorrad mit zwei
Fahrern. Der Lenker hatte ein übermäßig ſchnelles
Tempo vorgelegt und bekam vor dem Diakoniſſenhaus
eine Kurve nicht, ſo daß das Wad gegen einen Baum
ſauſte und die beiden Fahrer zu Fall kamen. Der
Soziusfahrer, ein etwa 35 Jahre alter Mann namens
Rieth, erlitt einen Schädelbruch und wurde ins
Vin=
zenz=Krankenhaus überführt, wo er geſtern morgen
verſtorben iſt. Der Fahrer ſelbſt erlitt leichtere
Ver=
letztungen und konnte in ſeine Wohnung gebracht
werden.
Autounfall einer Fußballmannſchaft.
Fulda. Wie erſt jetzt bekannt wird, hatte die
Fußballmannſchaft des V. f. L. Lauterbach, die am
Sonntag in Fulda geſpielt hatte, auf der Heimfahrt
einen folgenſchweren Unfall. Der Laſtwagen mit den
Lauterbacher Fußbal ſpielern kam zwiſchen
Maber=
zell und Oberbimbach ins Schleudern und fuhr mit
voller Wucht gegen einen Chauſſeebaum, der
umge=
riſſen wurde. Der Laſtwagen ſtürzte die
Straßen=
böſchung hinunter. Von den Inſaſſen wurden der
Chauffeur und vier Fußballſpieler zum Teil
erheb=
lich verletzt.
Eine mutige Frau.
Siegburg. In Markelsbach drang gegen
mittag ein Schleichdieb in die Wirtſchaft
Sommer=
häuſer ein, begab ſich in das auf der erſten Etage
liegende Schlafzimmer, wo er 110 Mark Bargeld
ent=
wendete. Dieſer Vorfall wurde durch ein kleines
Kind bemerkt, das die Mutter, die Gaſtwirtin,
ver=
ſtändigte, die ſich ſofort dem Eindringling
entgegen=
ſtellte. Sie ſchloß ſogleich alle Türen und Fenſter ab
und ſchickte das Kind in den Ort, um polizeiliche
Hilfe herbeizuholen. Der Dieb verſuchte zu
entbom=
men, jedoch faßte ihn die Frau mutig beim Tragen
und verabfolgte ihm zunächſt ein paar gehörige
Ohr=
feigen. Der Dieb war ſchließlich von der
ſchlagfer=
tigen Frau ſo eingeſchüchtert, daß er ihr 90 Mark
an=
bor, wenn ſie ihn wieder laufen laſſen wüvde, doch
die Frau ließ ſich auf dieſen Handel nicht ein und
hielt den Dieb ſolange feſt, bis die Polizei ihn
ver=
haftete. Das geraubte Geld konnte der Frau wieder
zurückgegeben werden.
Ein franzöſiſcher Offizier erhält die preußiſche
Rettungsmedaille.
Koblenz. Das Preußiſche Staatsminiſterium
hat dem Adjutanten Liſſe im 23. franzöſiſchen
In=
fanterieregiment in Koblenz, der einen fünfjährigen
Knaben aus Pfaffendorf mit eigener Lebensgefahr
vom Tode des Ertrinkens im Rhein gerettet hat, die
Rettungsmedaille am Bande verliehen. Sie wurde
ihm am Samstag vom Regierungspräſidenten Dr.
Brandt, in Gegenwart des Verbindungsoffiziers der
38. Diviſion mit ehrenden Worten überreicht.
Steuer 0.01 Mk. — Zahlkarte liegt bei!
Dieſer Tage wurde in Nemmenich einem
Ein=
wohner der Gemeindeſteuerzettel zugeſtellt, der eine
Summe von 0.01 Mark aufwies. Gleichzeitig befand
ſich dabei eine Zahlkarte über dieſen Betrag, um
eine Ueberweiſung an die Kaſſe vornehmen zu
können.
Torpedoboot „Luchs” in Dienſt geſtellt.
W. F. Wilhelmshaven. Das neuerbaute
Torpedoboot „Luchs”, das in ſeiner Konſtruktion und
Kampfkraft ſeinen Schweſterſchiffen von der „Iltis”=
Klſaſſe entſpricht, iſt am Montag mittag in der
üblichen feierlich=ſchlichten Weiſe in Dienſt geſtellt
worden. Das Boot wird ſpäter der 3. Torpedoboots=
Halbflottille in Wilhelmshaven zugeteilt werden. Das
Boot wurde übernommen von der Beſatzung des
gleichzeitig außer Dienſt geſtellten alten
Torpedoboo=
tes „V 3‟ Dieſes Boot iſt als der letzte Vertreter
der „ſchwarzen Waffe”, der „ſchwarzen Zunft”, wie
die Torpedobootsſtreitkräfte in der deutſchen Marine
ſeit jeher geheißen wurden, anzuſehen. Die neuen
Torpedoboote, wie auch die älteren, moderniſierten
Boote tragen jetzt nämlich einen grau=grünen
An=
ſtrich. Die Reichsmarine hat ſomit ein Stückchen
Tradition verloren.
Frau Hilde Leider (Adler) und Hauptmann E. Sander (Simſon=Supra)
kamen ſtrafpunktfrei am Ziele der 4. Brandenburgiſchen Dauerprüfungsfahrt in Zoſſen an. Außer
ihnen erreichten von den 47 geſtarteten Wagen 40 das Ziel, darunter 35 ſtrafpunktfrei. Für die
Motorräder geſtaltete ſich die Fahrt weniger ruhmreich, da viele Fahrer auf den zerfurchten
Straßen lie gen blieben.
Empfang des engliſchen Welkrekordfahrers in London.
Der Einzug des Weltrekordfahrers in London.
Major Segrave, der den Schnelligkeits=Weltrekord für Rennwagen durch eine Leiſtung von 370
Stundenkilometern für England erobert hat, iſt wieder in London eingetroffen. Bei ſeinem Einzug
begrüßte ihn eine jubelnde Menge. Unſer Bild zeigt die Ankunft des Weltrekordfahrers in London.
Unten Major Segrave (in der Gruppe rechts) mit ſeiner Frau und ſeinem Geldmann Oliver Piper,
Der König von England hat Major Segrave in Anerkennung ſeiner Verdienſte in den Adelſtand
erhoben.
Ein Flugzeug für den Papft.
Wie die „United Preß” erfährt, wird der Papſt
von einer Gruppe Mailänder Induſtrieller ein
Flug=
zeug als Geſchenk erhalten, für das in der
vatikani=
ſchen Stadt ein kleines Flugfeld mit Hangar und
Startbahn erbaut werden ſoll. In vatikaniſchen
Kreiſen wird erklärt, daß das Flugzeug in erſter
Linie zur Uebermittlung von wichtigen Meldungen
dienen ſoll.
Selbſtmordverſuch mit einer Kanone.
Paris. Ein nicht alltägliches Mittel zum
Selbſtmord wählte ein Spinnereiarbeiter in Oiſſel
bei Rouen. Er lud eine kleine Kanone, die er
an=
ſcheinend ſeit dem Kriege verborgen gehalten hatte,
und ſtellte ſich unweit der Mündung auf. Dann zog
er mit Hilfe einer Schnur ab. Der Schuß ging auch
los, ſtreiſte aber nur das Geſicht des
Selbſtmord=
kandidaten, der ins Krankenhaus von Rouen
einge=
liefert wurde.
Mittwoch, den 17. April 1929
Die große deier Ausſtenang in der Mrädeinte ber Känfte.
Prof. Max Liebermann eröffnet die Ausſtellung.
Eine Ausſtellung, die einen ſchönen Ueberblick über das Geſamtſchaffen des Malers Wilhelm Leibl
(1844—1900) gibt, wurde in den Räumen der Akademie der Künſte eröffnet. Leibl iſt der
Haupt=
meiſter der neueren deutſchen Kunſt, er verbindet einen ſtrengen Zeichenſtil mit impreſſioniſtiſcher
Farbgebung. Der Eröffnungsfeier, die durch eine Rede von Profeſſor Max Liebermann eingeleitet
wurde, wohnten der preußiſche Kultusminiſter Becker, der franzöſiſche und amerikaniſche Botſchafter
ſowie viele andere bekannte Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens bei.
Zur 4. Brandenburgiſchen Dauerprüfungsfahrk.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 106
Seſte 9
Mittwoch, den 17. Apr 1 1929
* Hein oder Nichkſein deutſchen
Luflverkehrs.
Von Siegfried Doerſchlag.
In nächſter Zeit wird der Haushaltausſchuß des Reichstags
zu beſchließen haben, ob planmäßiger deutſcher Luftverkehr im
ſelben oder noch geſteigerten Maße durchgeführt werden ſoll wie
bisher, oder ob durch Herabſetzung des für den Streckenbeitrag
am Luftverkehr geforderten Zuſchuſſes von 19 Millionen
plan=
mäßige deutſche Luftfahrt teilweiſe zur Stillegung verurteilt
werden wird. Es iſt deshalb intereſſant und iſt geboten,
in=
mal deutſchen Luftverkehr, ſeine Koſten und ſeine Verdienſte
nachzuprüfen und zu erwägen, ob der angeſetzte Millionenzuſchuß
geſtrichen oder gezahlt werden ſoll.
Deutſcher Luftverkehr konnte am 5. Februar dieſes Jahres
ſein zehnjähriges Jubiläum feiern, denn gelegentlich der
Natio=
nalverſammlung 1919 war mit Eröffnung der Luftlinie Berlin—
Weimar-Berlin planmäßiger Luftverkehr begonnen worden.
Da=
mals gab es nur wenige Verkehrsflugzeuge. Heute beſitzt die
Lufthanſa zirka 160 Maſchinen für den Transport von
Paſſa=
gieren, Poſt und Fracht, hinzu kommt noch der Flugzeugbeſtand
der Nordbayeriſchen Verkehrsfluggeſellſchaft. Im Vorjahre (1928)
wurden von Verkehrsflugzeugen der Deutſchen Lufthanſa
10 217 528 Kilometer zurückgelegt und 111 115 Paſſagiere
beför=
dert, ferner 1 623 306 Kilogramm Luftfracht, 317 588 Kilogramm
Poſtſendungen, 868 460 Kilogramm Reiſegepäck und 162 042
Kilo=
gramm Zeitungen. Dieſe Zahlen beweiſen, welchen gewaltigen
Aufſchwung deutſche Luftfahrt genommen hat. Und wie der
Luft=
verkehr von Jahr zu Jahr wirtſchaftswichtiger wird — ſchon die
59 6 Prozent Steigerung in der Luftfrachtbeförderung 1928
gegen=
über der Luftfracht 1927 zeugt dafür. Auch die Zahl der
Flug=
gäſte war 1928 um anähernd 10 000 gegenüber 1927 geſtiegen.
Der Skeptiker ſagt: alle Fluglinien, auch die meiſtbeflogenen,
ſind Zuſchußlinien. Allerdings. Dieſer Einwendung iſt aber
entgegenzuhalten, daß ja jede Verkehrsentwicklung zunächſt
Sub=
ventionen bedingt hat. Als die Eiſenbahn aufkam, mußte der
Staat viele Millionen für Eiſenbahnanlagen opfern, der
Schif=
fahrtlinienausbau erforderte und erfordert auch heute noch Mittel
der öffentlichen Hand. Die Reichspoſt muß heute noch neu
ge=
ſchaffene Kraftomnibuslinien ſubventionieren. Der Luftfahrt
aber gehört die Zukunft. Daß ſie ſich nicht ſchon in den erſten
Jahren ihres Werdens aus ihren Tarifen finanzieren kann, iſt
ja ſelbſtverſtändlich.
Es gilt nicht, wenn eingewendet wird, daß es deutſcher
Wirtſchaft gleichgültig ſein kan, ob ein internationaler Kaufmann
an einem Tage von London nach Moskau fliegen und ein
Spa=
nier in wenigen Stunden ab Madrid Genf erreichen kann. Das
iſt kleinliches Erwägen. Will man den Luftfahrtgedanken auf
ſeine praktiſchen Werte prüfen, ſo darf man nicht nach den
ein=
zelnen Linien und deren Frequenz und augenblicklicher
Nützlich=
keit fragen. Welche Linien beibehalten, welche ausgebaut und
welche eingeſtellt werden ſollen — das feſtzuſtellen wird Aufgabe
der verantwortlichen Leiter deutſchen Verkehrsflugweſens ſein.
Daß aber die großen, zeiterſparenden Linien Berlin—-
Königs=
berg—Riga—Moskau oder Riga-Petersburg, die Linien von
Skandinavien (Oslo und Stockholm) nach Berlin, die Linien nach
Paris, London, Wien, nach Spanien, nach Mailand—Rom
ge=
waltigen Verkehrsfortſchritt bedeuten — das abſtreiten zu wollen,
hieße Tatſachen ableugnen.
Es mögen hier einige Luftverkehrserfolge erwähnt ſein, die
der Allgemeinheit nicht bekannt ſind. Das iſt z. B. die
Entwick=
lung des „Fleiverkehrs”. Zwiſchen Reichsbahn und Lufthanſa iſt
ein Abkommen getroffen worden, wonach auf jedem Bahnhof der
Deutſchen Reichsbahn Luftfracht aufgegeben werden kann. Durch
dieſen „Fleiverkehr” (Flug=Eiſenbahn=Verkehr) werden 90 Proz.
aller Flugſendungen aus Orten, die keine Lufthafenſtationen
ſind, weile Teilſtrecken auf dem Luftwege befördert.
Der Nachtluftverkehr iſt der Weitſtreckenverkehr der Zukunft.
Durch die Nachtſtrecken Berlin—Königsberg und Hannoper—
Ber=
lin wurde 1928 die Verbindung Paris— bzw. London—Moskau
auf 27 Reiſeſtunden verkürzt. Sobald im Sommer 1929 die
Strecke Berlin—Hannover nach Weſten als Nachtſtrecke weiter
ausgebaut wird, wird es in 23 Stunden möglich ſein, von Paris
oder von London nach Moskau zu gelangen. Dieſe neu zu
ſchaf=
fende Nachtſtrecke wird es ermöglichen, die von Berlin nach Paris
und London beſtimmten Luftfrachten ſchon am Mittag nach dem
Frachtaufgabeabend dem Empfänger zuzuführen. Daß gerade
der Nachtluftverkehr auch für die Poſtbeförderung von eminenter
Bedeutung iſt, iſt offenbar. Der Kölner Kaufmann wird künftig
ſeinen Montag nachmittag in Köln aufgegebenen Brief am
Diens=
tag nachmittag in Händen ſeines Moskauer oder Petersburger
Geſchäftsfreundes wiſſen. Welche Zeiterſparnis der Flugverkehr
gerade in Gebirgsgegenden bedeutet, beweiſen einige Strecken:
München—Breskau, Eiſenbahn 14½ Stunden, Flugverkehr 4½
Stunden; Mailand—München: Eiſenbahn 12½ Stunden,
Flug=
verkehr 2½ Stunden; Stuttgart-Zürich: Eiſenbahn 4 Stunden,
Flugweg 1 Stunde; Berlin—Wien: Eiſenbahn 15 Stunden,
Flugweg 3½ Stunden.
In der Jubiläumsſchrift „Zehn Jahre deutſche
Handelsluft=
fahrt” wird das Verkehrsmittel als Schrittmacher bezeichnet, der
den anderen Wirtſchaftszweigen, insbeſondere der
Güterproduk=
tion zeitlich vorangeht. Es wird geſagt: „Folgerichtig wird der
Luftverkehr aller Länder in ſeiner derzeitigen
Entwicklungs=
periode durch Subventionen unterſtützt. Dieſe Beihilfen können
nur dann der Entwicklung auf weite Sicht voll dienen, wenn die
ihnen zugrunde liegenden Konzeſſionen einen längeren Zeitraum
umfaſſen, z. B. in England, Holland, Frankreich, Vereinigten
Staaten, Japan auf zehn Jahre). Wo die Subventionen von
Etatjahr zu Etatjahr bewilligt werden und den wechſelnden
poli=
tiſchen Strömungen unterliegen, iſt die letzte Konſequenz aus der
Pflicht des Staates zur Beihilfegewährung nicht gezogen. Man
braucht ſich nur die Frage vorzulegen, ob früher in der
Entwick=
lungsperiode der Eiſenbahn ſich ein Unternehmen gefunden
hätte, das eine Bahnlinie auf Grund eines einjährigen
Sub=
ventionsvertrages in Bau genommen hätte, um das wirtſchaftlich
Ungeſunde einer Subventionierung auf kurze Sicht für den
Luſt=
verkehr zu erkennen. Durch kurzfriſtige Subventionsabkommen
auf ein Jahr in Deutſchland — wird ein Wirtſchaften auf
weite Sicht unmöglich gemacht und die Kontinuität der
Ent=
wicklung empfindlich geſtört.”
Es iſt auch nicht nur deutſcher Luftverkehr allein, dem die
Bereitſtellung von Mitteln aus öffentlicher Hand dient. Deutſche
Motorenfabriken, Stahlwerke, Reifenfabriken,
Armaturenfabri=
ken werden durch Aufträge aus dem Luftverkehr gefördert, andere
deutſche Induſtrie= und Wirtſchaftszweige mithin befruchtet und
die erhebliche Zahl der für Luftverkehr Angeſtellten wird
produk=
tiv beſchäftigt, ſind doch zirka 150 Piloten, 1500 Monteure und
Funker und über 1300 Betriebsangeſtellte im Dienſte der
Luft=
hanſa. Unterſtützung deutſcher Wirtſchaft und deutſchen Verkehrs
bedeutet alſo die Unterſtützung deutſcher Luftfahrt. Wirtſchafts=
und Verlehrsleben fördern heißt auch dem Staat dienen. Wenn
drum Reich, Länder und Kommunen Luftverkehr fördern, dienen
ſie letzten Endes eigenen Intereſſen. Das ſollte gerade angeſichts
der bevorſtehenden Verhandlungen auch von Peſſimiſten und
Nörglern bedacht werden!
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
Dr. Eugen
Buhlmann=
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Se
Kdſenf: Andreas Bauer!
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für
en Inſeratentell: Willp Kuble; Druck
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Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Wir haben wieder einen Volltreifer:
Wir zeigen noch bis morgen!
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Wer bei Buster Keaton lachen gelernt hat, kann es bei
diesen beiden nicht nur fortsetzen, sondern steigern.
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Bie große Parade
Das Kriegsdokument der Menschlichkeitl Beginn 3½ Uhr
IV 6587
8.15
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2 Gastspiele: 2
Erike
Die weltbekannte Bühnen- und Film-
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Heute Mittwoch, 17. April
Die entzückende Lustspiel-Novität:
3 Akte von
„Lolort Friedmann-Frederich
Morgen Donnerstag, 18. April
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[ ← ][ ][ → ] Die Frankfurker Frühjahrsmeſſe.
Dritter Tag.
Der dritte Tag der Frankfurter Frühjahrsmeſſe ſtand weiterhin im
Zeichen abflauenden Beſuchs. Trotzdem konnten in den meiſten Gruppen
noch beachtenswerte Geſchäfte feſtgeſtellt werden. Das Geſchäft auf der
Textilmeſſe konnte heute ſchon im weſentlichen als beendet angeſehen
werden. Der geringe Erfolg dieſer Gruppe beſtätigt die ungemein
ſchwierige Lage, in der ſich die Textilinduſtrie befindet. Nur in
ausge=
ſprochenen Modeartikeln kommt hier und da ein Kaufabſchluß zuſtande
deſſen Umfang ſich aber meiſt in beſcheidenen Grenzen bewegt. Gut
abgeſchnitten haben heute wieder die Bau= und die Büromeſſe. Beſonders
die letztere fand wieder ſtarke Beachtung und das geſchäftliche Ergebnis
wird allgemein als ein voller Erfolg bezeichnet. Auf der Möbelmeſſe
war der Beſuch wohl ſchwächer als geſtern, doch war das Geſchäft,
namentlich in Kleinmöbeln und Küchen, zufriedenſtellend. Auf der
Lebensmittelmeſſe ſcheinen nur die Oeſterreicher mit dem geſchäftlichen
Ergebnis zufrieden zu ſein, während die Spanier, die zum erſtenmal
auf der Frankfurter Meſſe vertreten ſind, keinen geſchäftlichen Erfolg
zu verzeichnen haben. Gut haben auch heute wieder
Holzbearbeitungs=
maſchinen, namentlich auch größere, abgeſchnitten. Das
Bemerkens=
werte des heutigen Tages war, daß das Ausland ſtärker in Erſcheinung
trar. So kamen in Srielwaren, Koffern und Metallwaren Verkäufe
nach der Schweiz, England, Rumänien, Aegypten und Südafrika
zu=
ſtande, ebenſo in Baumaterialien nach Ungarn, der Schweiz, Schweder
und Uruguay. Der morgige letzte Meſſetag dürfte wohl ganz im
Zeichen des Aufbruchs ſtehen, ſo daß von dieſem Tage nennenswerte
Geſchäfte wohl kaum mehr zu erwarten ſind.
Vom Holzmarkt
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: In Bauhölzern aller Arden waren die
Umſätze lebhaft. Es iſt indeſſen zu erwähnen, daß ſich immer häufiger
die Sägewerke unmitdelbar mit den Baugeſellſchaften in Verbindung
ſetzen und ſie mit Balken, Kanthölzern oder Schalware beliefern. Der
Platzholzhandel, der ſich dem Geſchäften am Baumarkt widmet, erleidet
dadurch großen Schaden. Die Urſache dieſer Erſcheinung, die im
In=
tereſſe des legitimen Zwiſchenhandels bedauerlich iſt, wird darauf
zurück=
geführt, daß in der Vorkriegszeit dem Plätzen eine umfangreiche
Lager=
haltung möglich war, dieſe aber heute bei den beſchränkten Mitteln
un=
möglich wird. Heute beſtellen die Bauunternehmungen von Fall zu
Fall die Balken, die ſie zu den einzelnen Bauten gebrauchen, wobei ſie
die Einzellängen genau vorſchreiben. Deravtige Abſchlüſſe können nur
die Sägewerke tätigen, und es bleibt dem Zwiſchenhandel eine zu
ge=
ringe Gewinmſpanne, wenn er die Hölzer über die Plätze bewegen wollte
In Schnitthölzern für Bautiſchlereibetriebe hat ſich der Umſatz
vergrö=
ßert, die Preiſe ſind zwar gedrückt, aber es gehen ſeit etwa drei Wochen
reichliche Beſtellungen ein. Allerdings bereitet am weſtdeutſchen
Holz=
markt die amerikaniſche Kiefer dem heimiſchen und polniſchen Holz
ſtar=
ken Wettbewerb. Aus Bayern wird berichtet, daß ſich auch dort die
Ab=
ſatzverhältniſſe gebeſſert hoben. Nur der Buchenmarkt liegt nach wie
vor flau. Es gehen wenig Beſtellungen ein. Einige wewige
Bohlen=
dimenſionen ſind geſucht. Die Preiſe, die geboten werden, können den
Werken keinen Nutzen bringen. Erheblich waren die Abſchlüſſe galiziſcher
Werke in Tannenbalken. Die Umſätze wären noch größer geworden, wenn
die ausländiſchen Lieferanten in kürzeren Lieferfriſten hätten einwilligen
können. Im Möbeltiſchlereigewerbe iſt die Lage ungeſund, der Abſatz
ſtockend und die Neigung, die Betriebe zu verkleinern, ſehr oft erbennbar.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
A. G. für chemiſche Produkte vorm. H. Scheidemandel. Die G.V.
ſetzte die Dividende auf 5 Prozent feſt. Zur Bilanz ſwurde vemerkt,
daß die Schuldner bis auf ganz geringe Beträge voll eingegangen ſeien.
Akzepte und Bankſchulden hätten ſich vom Bilanzſtichtage bis heute um
zirka 500 000 RM. und langfriſtige Schulden um ungefähr 200300 RM.
vermindert. Der Geſchäftsgang ſei im allgemeinen nicht ungünſtig.
Deutſche Vereinsbank, K. G. a. A., Frankfurt a. M. Nach dem
Be=
richt hat das Konvokorrentgeſchäft im Jahre 1928 durch Aufnahme neuer
Verbindungen woſentlich an Ausdehnung zugenommen, während das
Emiſſionsgeſchäft ſich etwa auf Vorjahrshöhe hielt. Vereinnahmt
wur=
den (alles in Millionen Reichsmark): Aus Zinſen 1,10 (0,94), aus
Pro=
viſionen 0,89 (0,87) und aus Effektem 0,31 (0,29). Andererſeits ſtiegen
Unkoſten trotz weiteren Abbaues infolge Zahlung von Abfindungen
an ausſcheidende langjährige Mitarbeiter auf 144 (1,38) und Steuern
auf 0,278 (0,235). Durch Vornahme innerer Abſhreibungen und
Rück=
ſtellungen habe man der kritiſchen Wirtſchaftslage Rechnung getragen
Aus dem Reingewinn von 689 119 (670 262) RM. ſollen wieder 5
Pro=
zent Dividende verteilt, wieder 100 000 RM. der Reſerve zugeführt,
15 000 (20 29) RM. an Tantiemen ausgeſchüttet und 124 119 (100 222)
Reichsmark vorgetragen weuden. — In der Bilanz erſcheinen neben
Mill. A.K. und 0,60 (0,50) Reſerven Kreditoren ſtark erhöht mit 43,09
(18,89), darunter Kundſchaftskredite bei Dritten 15,61 (2,40),
Bankein=
lagen 7,80 (1,91) und ſonſtige Kreditoren 19,67 (14,27). Akzepte ſind mit
4,39 (3,48) und Bürgſchaftsverpflichtungen mit 1,54 (1,98) ausgewieſen.
Auf der Aktivſeite erhöhten ſich Debivoren auf 27,88 (19.02), davon
ge=
deckt 14,02 (14,38). Sonſt betragen Kaſſe 0,22 (0,26), Notenbankguthaben
0,90 (0,12), Wechſel 9,15 (4,75), Noſtrogurhaben 5,40 (2,05), Reports 5,70
(1,24), Warenvorſchüiſſe 3,78 (0,82), eigene Wertpapiere 2,10 (2,30) und
Konſortialbeteiligungen 1/43 (0,73) Dauernde Beteiligungen (i. V.
0.14) erſcheinen nicht mehr, da das langjährige Kommanditverhältnis
zu dem Bankhaus Gebr. Stern in Hangu auf Grund freundſchaftlichen
Uebereinkommens gelöſt wurde. Die ſtarke Steigerung der Reports
und Lombards ſei zum größten Teil auf eine veränderte Buchungsweiſe
zurückzuführen.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 16. April 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 141.50 (141.75), Februar und März 141.50 (142,00)
9
iI 137.00 (141.00), Mai 138.00 (141.00) Juni 138.00 (140.00), Juli
1
5 (140.00), Auguſt und September 138.50 (139.50), Oktober 139.50
140.00), November 140.00 (140.50), Dezember 140.50 (141.00). Tendenz
ſchwach. — Für Blei: Januar und Februar 46.50 (46.75), Mär,
46.50 (47
)), April 46.50 (48.00), Mai bis Oktober 46.50 (47.00),
Novem=
ber 46.75 (47.00), Dezember 46.50 (46.75). Tendenz: abgeſchwächt. — Fü=
Zink: Januar 52.50 (53.50), Februar und Marz 53.00 (53.50), April
50.00 (52.00), Mai 50.00 (52.50), Juni und Juli 50.50 (52.50), Auguſt
51.50 (53.00), September 52.00 (53.50), Oktober 52.25 (53.25), November
53.00 (58.50), Dezember 52.50 (53.50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. April. Auch heute waren am
Frankfurter Produktenmarkt wieder kaum Umſätze zu verzeichnen.
An=
regungen lagen nicht vor, und die Händler blieben zurückhaltend.
Preis=
veränderungen waren nicht zu verzeichnen. Die Notierungen wurden wie
folgt feſtgeſetzt: Weizen 24, Roggen 23, Sommergerſte 24, Hafer inl.
24,25, Mais für Futterzwccke 22,75, Weizenmehl 33—33,50, niederrhein.
32,50—33, Roggenmehl 30—31, Weizenkleie 13,60, Roggenkleie 14,50
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe vom 16. April. Die kalte
Witte=
rung, in deren Zuſammenhang die Preiſe für Gemüſe, das für
Eier=
mahlzeiten in Betracht kommt, ziemlich hoch ſind, blieb nicht ohne
Ein=
fluß auf den Eierabſatz. Obohl ſich die Eierpreiſe weiter ſenken konn.
ten, erfuhr das Geſchifr keine beſondere Belebung. Die Großabnehmer
ſind daher ſehr zurückhaltend, und die Stimmung iſt flau. Das
Ange=
bot von Inlands= ſowie von Auslandsſeite iſt ſehr ſtark. Preiſe waren
wie folgt zu hören: Deutſche Eier: 1. Vollfriſche Trinkeſier von
52 bis 58 Gramm 8,5—9,25, von 59 bis 65 Gramm 10,75—11,
2 Inſortierte, kleine und Schmutzeier 7,5—8 Pf.
Auslands=
eier: Holländer, Belgier, Italiener und Memelländer von 57 bis 62
Gramm 8,25—9,75, von 63 bis 68 Gramm 10—10,75 Pf. per Stück.
Biehmärkke.
Mainzer Viehhof=Mauksbericht vom 16. April. Aufgetrieben waren
18 Ochſen, 11 Bullen, 570 Kühe oder Färſen, 384 Kälber, 983 Schweine.
Der Marktverlauf war bei Guoßvieh rege, es wurde ausverkauft. Bei
Scheinen war der Marktverlauf ruhig, es verblieb ein Ueberſtand.
nach Qualität ſurden pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe
bezahlt: Oihſen 52—58, 43—50, Bullen 32—45, Kühe 42—47, 33
bis 41, 26—33, 2—25, Fürſen 50—58. Kälber 58—70, 52—58, Schweine
73—79, 76—73, 78—80.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. April.
Die günſtigeren Nachrichten aus Paris, wonach die
Reparations=
verhandlungen weitergeführt werden, ſo daß die Befürchtungen eines
Abbruches in den Hintergrund traten, hatten zu Beginn der heutigen
Börſe eine allgemeine Beruhigung zur Folge und führten zur Entſpan
nung der in den letzten Tagen ſo kritiſchen Börſenſituation. Die Tendenz
war wieder freundlicher, doch blieb eine gewiſſe Zurückhaltung und
Vor=
ſicht beſtehen, da in Börſenkreiſen, die von den Gläubigerſtaaten
gefor=
derten Zahlungen als zu hoch und nicht tragbar erachtet we den. Das
Geſchäft war daher ziemlich gering und beſchränkte ſich nur auf
bevor=
zugte Werte, zumal auch Orders von irgendeiner Seite kaum vorge
legen haben dürften. Auch die erfolgte Unterzeichnung des Verbands
vertrages des internationalen Röhvenkartells wurde mit Befriedigung
aufgenommen, doch ging hiervon keine beſondere Anregung aus, da au
der anderen Seite der ſchwanbende Verlauf der geſtrigen New Yorker
Börſe, und die immer noch unklaren internationalen
Geldmarktverhält=
niſſe auf die Stimmung drückten. Jedoch überwogen gegenüber der
geſt=
rigen Abendbörſe die Kursbeſſerungen und gingen durchſchnittlich bis zu
2 Progent. Etwas lebhaftere Geſchäftstätigkeit konnte ſich am
Elektro=
markt und in Kaliaktien entwicke(n. Nach den erſten Kurſen blieb die
Tendenz freundlich, doch war eine nennenswerte Geſchäftsbelebung nicht
zu verzeiclnen
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7 Prozent weiter
ange=
ſpannt. Am Deviſenmarkt waren Mark gegen Pfunde etwas gebeſſert.
Mark gegen Pfunde 20/475, gegen Dollar 4,2170. London=Kabel 4,8545,
Paris 124,25, Mailand 92,65, Madrid mit 32,73 wieder etwas ſchwächer,
Holland 12,094/s.
Die heutige Abendbörſe war außerordentlich ſtill und faſt
geſchäftslos. Die Spekulation hielt ſich in ſehr engem Rahmen, da
man die Ergebniſſe auf der heutigen Nachmittagsſitzung der Pariſa=
Sachverſtändigenkonferenz abſvartet. Die Kurſe waren im allgemeinen
gehalten, teilweiſe eine Kleinigkeit abgeſchvächt. Die Farbenaktie
ver=
lor ½, AEG. ½ Siemens ½ und Schuckert ¼ Prozent. An den
übrigen Märkten zeigte ſich keinerlei Bewogung. Im weiteren Verlaufe
war das Geſchäft noch eine Klsinigkeit ſchwächer, jedoch faſt ohne Umſatz
Renten und Kunſtſeidewerts waren gleichfalls ohne Umſatz.
Berlin, 16. April.
Auf günſtigere Nachrichten aus Paris zeigte die geſtrige Frankfurter
Abendbörſe eine feſtere Haltung, die ſich auch auf den heutigen
Vormit=
tagsverkehr und den Beginn der Börſe übertrug. Das Geſchäft war
heute wieder ſehr ruhig, doch lagen verſchiedene kleine Auslandsorders
vor, und die Spekulation, die geſtern Leerverkäufe vorgenommem hatte,
ſchritt verſchiedentlich zu Deckungen. Trotz der beruhigteren und
zuver=
ſichtlicheren Stimmung konnte man doch noch eine gewiſſe Zurückhaltung
erkennen. Die heute zur Rückzahlung gelangten 150 Millionen des
Reiches haben eine ſtarke Entlaſtung gebracht, doch herrſchte in bezug auf
die Ultimovorbereitungew des Reiches eine gewiſſe Unſicherheit, und die
Gerüchte einer Diskonterhöhung noch in dieſer Woche tauchten wieder
auf. Die erſten Kurſe lagen 1—2 Prozent, vereinzelt 3 Prozent über den
geſtrigen Schlußkurſen. Am Elektromarkt regte die Gründung einer
neuen Schweizer Holdingsgeſellſchaft zur Finanzierung von Elektrounter
wehmungen unter Beteiligung der Commerzbank an. Nach den erſten
Kurſen ergaben ſich weiter neue Kursgewinne von ½—2 Prozent.
Poly=
phon zogen erneut um 7 Prozent an, Ovenſtein um ca. 3 Prozent in
Zuſammenhang mit der heutigen Bilanzſitzung höher, Kunſtſeidenwer,
weiter 8 Prozent feſter auf bevorſtehende Veränderungen der
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konvention.
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16.:
627
1.80
1.8
1.5
7.42
5.47
.078
4. 188
4.184
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
New York, 16. April. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt eröffnete in ſteviger Haltung. Später
er=
olgten jedoch Liquidationcn, beſonders in Mai=Ware. Der Handel
be=
kundete auf dem geſunkenen Preisnivcau Kaufluſt.
Zucker: Am Rohzuckerterminmaukk gaben die Preiſe ziemlich
erheb=
lich nach, da ſich infelge der Unſicherheit der Zollerhöhungsfrege der
Handel zu Verkäufen veranlaßt ſah. Auf Grund von Deckungen erfolgte
vorübergehend eine teilweiſe Erholung, doch ſchritt der Handel ſpäter
erneut zu Verkäufen. Das Angebot an Lokoware war umfangreich
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. April:
Getreide. Weizen: Mai 118½, Juli 122½, Sept. 125½; Mais:
Mai 91½, Juli 94½, Sept. 95½; Hafer: Mai 48½, Juli 46½8,
Sept. 43½; Roggen: Mai 98½, Juli und Sept. 99½8.
Schmalz: Mai 11,98, Juli 12,30, Sept. 12,62½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,75, Juli 13,35, Sept. 13,75; Speck,
loko 12,87½; leichte Schweine 11,00 bis 11,60, ſchwere Schweine
11,38 bis 11,50; Schweinezufuhren: Chicago 20000, im Weſten
100 000.
Baumwolle: Mai 19,71, September 19,79.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 16. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter 144½4, Hartwinter 131½: Mais
neu angek. Ernte 103½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50 bis 5,90;
Fracht: nach England 1,6—2,0 Schilling, nach dem Kontinent
8—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,55; Talg, extra, loſe 8½
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 201; Loko: 10;
April 10,11, Mai 10,33, Juni 10,30, Juli 10,47, Auguſt 10,64,
September 10,82, Oktober 10,90, November 10,95.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die deutſche Rohsinkpvodukrion einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie
der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen
Metall=
ſoirtſchaft, Verlin, auf Grund der Berechwungen des Statiſtiſchen Büros
der Metallgeſellſchaft, Frankfurt a. M. mitteilt, im Monat März d. J.
8057 To. gegen 7874 To. im Monat Fehruar 1929.
Der Entwickelung der Markllage entſprechend, hat die Verkaufsſtelle
des Kupferblechſyndikats Kaſſel den Grundpreis für Kupferblechfabrikate
mit
Lirkung vom 15. April auf 233 RMM. pro 100 Kg. feſtgeſetzt.
Die Belegſchaften ſämtlicher Oel= und Petroleumfirmen im
Petro=
leumhafen Hamburg ſind geitern früh wegen Lohndifferenzen in den
Ausſtaud getreten, nachdem der Lohntarif vorgeſtern abgelaufen war
und das bisherige Verhandlungsergebnis als ungenügend abgelehnt
worden iſt.
In der Handelsbörſe Straßburg wurde geſtern der Internationale
Kongreß für Frlickte und Frühgemüſe eröffnet, zu dem zahlreiche
Ver=
treter aus Deutſchland, Oeſterreih, Frankreich und dem übrigen
Aus=
lande erſchienen ſind. Der Hauptzweck des Kongreſſes iſt neben der
Er=
örterung zahlreicher Fachffragen die Herſtellung von
Geſchäftsbeziehun=
gen zwiſchen den Kongreßteilnehmern.
Der „Agence Economique et Financiére” zufolge iſt zwiſchen den
amerikaniſchen, europäiſchnn und kanadiſchen Röhrenproduzenten ein
Ab=
komufen über die Gasrohre abgeſchloſſen worden. Es ſeien
Minimal=
preiſe feſtgefetzt worden, ſolvie eine Kontingentierung der Produktion,
Kenventionalſtrafen und ein Kontrollbuivo, ſowie ein Reſervefonds
ge=
ſhaffen worden.
Der Crédit Rouenais, der bei einem Aktienkapital von 15
Millio=
nen Franken ein Geſchäftshaus in Paxis und mehrere Agenturen in
der Prooinz beſitzt, hat ſeine Schalter geſchloſſen.
Wie gemeldet wird, iſt zwiſihen der Meſchrabvom und dem britiſchen
Tonfilnſyndikat ein Abbommen unterzeichnet worden, nach dem das
bri=
tiſche Syndikat die Verpflichtung übernimmt, Tonfilmapparate für
Moskauer Theater zu liefern und in Betrieb zu erhalten. Das
Ab=
kommen mit dem engliſ hen Syndikat ſoll ſich auf einige Jahre erſtrecken.
Wie aus London gemeldet wird, belief ſich im Monat März der
Wert der engliſchen Ausfuhr auf 58 623000 Lſtr., d. ſ. 6 334000 Lſtr.
weniger als im März 1928. Demgegenüber beliefen ſich die Importe
auf 98 593000 Lſtr., d. ſ. 11 923000 Lſtr. weniger als im März 1928
er Geſamtaußenhandel zeigt ſomit im Vergleich zum entſprechenden
Monat des Vorjahres ein ungünſtigeres Bild.
Das ruſſiſche Verkehrskommiſſariat unterzeichnete den Vertrag über
die techniſche Hilfe mit der amerikaniſchen Aktiengeſellſchaft Balduvin
Lokomotive Works. Die Ruſſiſch=Amerikaniſche Handelsgeſellſchaft
unter=
zei hnete einen Vertrag mit der gleichen Geſellſchaft über die Lieferung
von Ausrüſtungsgegenſtänden und vollendem Material für die
Sowjet=
eiſenbahnen.
In einer durch Rundfunk verbreiteten Erklärung griff eiter der
bekannteſten Börſenmänner, William Durant, das Federal Reſerde
Board wegen ſeines „autokratiſchen Eingreifens” in den normalen
Ge=
ſchäftsverlauf der Wertpapierbörſe an. Er kritiſierte ſcharf die von
dem Board vorgenommene Beſchränbung der Spekulationsgelder und
kundigte an, daß der Kongreß in märhſter Zukunft die Befugniſſe des
Board beſchneiden werde.
Der Präſident der ſüdafrikaniſchen Bankiervereinigung erklärte au
der Tagung dieſer Vereinigung, daß gute Gründe für die Annahme
be=
ſtänden, daß die ſüdrfrikaniſ he Golderzeugung ihrem Höhepunkt nahe
ſei und dann zurückgehen werde. Wenn ſeine Anſicht richtig ſei, dann
müßten die Preiſe bald eine fallende Tendenz zeigen und der Wert des
Goldes ſteigen.
onarbant, Komtcanongefrafcha
Frankfurter Kursbericht vom 16. April 1929
6 % Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27..
Baden Frei
ſtiaat v. 23—.
% Bayern
Frei=
ſtaal v. 2
% Heſſen Volks,
ſtaat v. 28.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 2
% Sachſen Frei
ſtaat v. 27.
720 ThüringerFrei
ſtaa: v. 27.....
Diſche. An..
Auslo=
jungsſch. +
Ablöſungsan”.
Dtſche. Ank. Ablö
ungsſch. (Neub.)
Ditſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . .
S% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24...
12 Darmſtadt v. 26
v.
% Frti. a.M. v. 26
% Mainz v. 26..
½ Mannh. v. 26
8% Nürnber 26
Di. Komm.
Eam=
nel=Ablöſ.-Anl
* Ausl. Ser.
* „ Ser, I.
8½ Ber „Hyp.=Bf.
Frkf. Hyv. Bk..
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871l.
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11.9:
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88 Heſ. Landesbk.
4½½ Heſſ.2b3.61
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom.
Landes=
bant Darmſtadt
8% Mein. Gyp. Bt
Lig. Pfbr.
29
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3% Preuß. Ztr.
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8% Rhein. Hyp.=T
4½% „ Lig.P
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cre
% Südd. Bod.
Cred.=Ban 1 ..
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
on 27......"
Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
70 Mainkrw. v. 26
% Ver. Stahlw
mit Opt. v. 26.
BoigtckHäffner
von 26 ......."
3. G. Farben Bonds
28.........."
5% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 .....
„% Oſt.
Schatz=
v. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½),% Rum Goll
on 1913 ..
4% Türk. Admin.
42 Bodgal
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97.25 /4ſ,% Ungarn 19141 26.8
Goldr.. / 24.9
49
88
75.95
93.9
37
97.75
3.25
97.5
98.5
94.5
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93
132.5
37.5
11:/.
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Aktien.
iſt.
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Reichsbanf=Ant
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Hyp.=Banl .
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7% Dt. Reichsbahn
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B5
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151
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60.1
130
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168
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37.5
37
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131.5
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Kitv. . . .
Mannh. Perſich. ..I
Nummer 106
Mittwoch, den 17. April 1929
Seite 11
Tang u uiasmp.
13)
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)
Mit einemmal rief dieſe Erſcheinung, die ſich Suſanne zuerſt
nicht zu erklären wußte, wiederum flehend: „So ſagen Sie mir
wenigſtens, ob ſie verwundet iſt?”
„Heru, donnerte der Chauffeur, „noch einen Schritt, und Sie
rennen in die ſpitzen Zinken hinein!
Rittinghaus gab ihr mit leiſer Stimme Ausunft: „Erſchrecken
Sie nicht, Suſanne — er iſt mit dem Mottorrad über den
Straßen=
graben weg geraſt und kopfüber in eine Jauchgrube gefallen.
„In eine Jauchgrube?” wiederholte Suſanne tonlos. Dann
fahen ſich beide an, und brachen, wie auf Verabredung, in helles
Lachen aus.
„Es hätte leicht eine Tragödie werden können,” fuhr
Ritting=
haus, gegen ſeine Heiterkeit ankämpfend, fort. „Aber es ſcheint
alles mit dem Schreck und mit ein bißchen üblem Geruch
abzu=
gehen. Liebſte Suſanne, verſuchen Sie doch, ſich zu bewegen!
Mit ſeiner Unterſtützung ſtand ſie auf, probierte ihre Beine
die waren intakt; hob den linken Arm, der ſchmerzte ebenfalls
nicht; verſuchte es mit dem rechten und ſchrie leiſe auf. Es war,
als habe jemand mit einem Hammer ihre Schulter zerſchlagen.
Rittinghaus ſchob ihre Jacke und ihre Bluſe ein Stückchen
zu=
rück und gewahrte einen großen blauen Fleck gerade neben dem
Schlüſſelbein. „Aber es iſt gewiß kein Bruch” verſicherte er. „Sonſt
hätten Sie den Arm überhaupt nicht bewegen können. Laſſen Sie
ihn vorläufig hängen, Suſanne! Ich bringe Sie zum nächſten
Arzt. Wir ſind übrigens nicht weit von Birkenſee entfernt . . ."
„Nein . . . nur nicht nach Birkenſee!”
„Aber Sie wollten doch dorthin?”
„Ich hatte die Abſicht, mir das Gut von außen anzuſehen.”
„Sie erzählten mir einmal, Birkenſee ſei Eigentum Ihres
Chefs. Herr Lindemann wird nichts dagegen haben, wenn wir
bei ihm vorſprechen und um Hilfe bitten. Sie dürfen nicht kleinlich
ſein, Suſanne — ſonſt kann die Sache für Sie unangenehm
werden. Sie brauchen Ruhe und ärztliche Behandlung.”
Sie fühlte ſich noch ſo ſchwach, daß ſie keinen weiteren
Ein=
wand erhob. Es dünkte ſie ſogar angenehm, daß in ihrer Nähe
Menſchen waren, an die ſie ſich wenden durfte. Das Auftauchen
Rittinghaus war ihr zwar rätſelhaft, aber im Augenblick hatte
ſie nicht genügend geiſtige Spannkraft, darüber nachzudenken.
Suſi,” ſchrie von drüben Guſtl Mayreder in zärtlichem Ton,
„Suſi, is was g’ſchehen?”
Er hatte ſeinen Leichtſinn, die Maſchine auf der ſchlechten
Straße ungehemmt laufen zu laſſen, ſchwer gebüßt. Noch rann von
ſeinem Körper die ſchlammige Brühe, aus der ihn der Chauffeur
von Maufred Rittinghaus mit Hilfe der Miſtgabel gezogen hatte.
Das Motorrad war einſtweilen verſchwunden. Es ruhte auf dem
Grunde der betonierten Grube, und zwei Leute aus dem nahen
Baurnhaus waren gerade damit beſchäftigt, mit Stangen nach
ihm zu angeln.
Suſanne tröſtete ihren unglücklichen Fahrtgenoſſen durch ein
paar Zurufe über ihr Befinden, ohne zu erraten, wie ſehr ſie die
verletzte Schulter zu ſchmerzen begann.
„Wir bringen Sie zuerſt nach Birkenſee”, entſchied
Ritting=
haus. „Inzwiſchen wird Heir Mayreder mit den Bauern ſein
Motorrad aus der Grube zichen, ſich ein bißchen reinigen und
uns dann folgen.
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34a
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wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören,
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Damit mußte ſich der Tenor wohl oder übel einverſtanden
erklären. Rittinghaus geleitete Sujanne zu dem grauen
Auto=
mobil, in dem er auf Nat Caverys Rat an dieſem
Sonntagaach=
mittag dem Ziel ſeiner eigennützigen Wünſche gefolgt war. Er
pries im Innern die gute Idee des kleinen Exoten, der ihm eine
ſo unerhörte Gelegenheit verſchafft hatte, ſich Suſanne dienſtba:
zu erweiſen.
Sein Chauffeur, der wackere Brennecke, wurde durch Guſtl
Mayreders Rückzug der Pflicht überhoben, das wandelnde
Jauchengeſpenſt noch länger in Schach zu halten; er warf die
Miſtgabel fort, half mit Rittinghaus zuſammen Suſanne in das
elegante Gefährt und ſchwang ſich auf ſeinen Platz am Volant.
Als der Wagen anfuhr, ſchwanden Suſanne noch einmal die
Sinne.
Der Mann an ihrer Seite ahnte nicht, daß er in den Minuten
dieſer Fahrt die Grundlage zu überraſchenden Geſchehniſſen ſchuf,
die ihn ein paar Stunden ſpäter tief beglücken ſollten. Zu ſeiner
Ehre ſei fegeſtellt, daß er in ſeinem Eifer, Suſanne beizuſtehen,
und in ſeiner ehrlichen Verliebtheit den Vertrag vergaß, deſſen
Erfüllung ihn in dieſe Situation gebracht hatte. Er war
tief=
erſchrocken, als er ſie wieder mit geſchloſſenen Augen neben ſich
ſah, und hocherfreut, ſobald ſie die neuerliche Schwäche
über=
wunden hatte.
„Zu dumm!” ſagte ſie ärgerlich. „Ich habe mich wieder
unter=
kriegen laſſen. Die Schulter tut jetzt ſehr weh, lieber Rittinghaus.”
Lieber Rittinghaus! Das hatte er aus ihrem Munde noch
nie gehört!
„Ich bin Ihnen eine Erklärung ſchuldig, Suſanne”, begaun
er ſtockend. „Sie werden es ſchon gemerkt haben: Ich bin Ihnen
in meinem Auto gefolgt. Eine alberne Eiferſuchtsanwandlung —
aber vielleicht hab” ich im Unterbewußtſein gefühlt, ich müßte
Ihnen zur Verfügung ſtehen.”
„Ach, ich bin Ihnen nicht böſe. Ich hätte mich auf dieſe Fahrt
nicht einlaſſen dürfen. Mayreder kann noch kein Tempo abſchätzen.”
„Er iſt noch zu jung, als daß man von ihm Kaltblütigkeit
ver=
langen könnte!” bemerkte Nittinghaus wegwerfend.
„Ein guter, auſtändiger Junge”, erwiderte Suſanne, und das
beruhigte ihn.
Er ſchilderte noch, wieviel Glück ſie gehabt habe, denn ſie war
nach ſeine: Beobachtung gegen einen Baumſtamm ſeitlich der
Straße geflogen, aber nur mit der Schulter angeprallt.
Schau=
dernd dachte ſie daran, wie es hätte ausgehen können.
Brennecke hatte den Wagen inzwiſchen nach links gewendet,
auf eine ſchmale Straße, die mit ſorgfältig gewalzter Schlacke
be=
dealt war und an deren Eingang ein großes Schild darauf
auf=
merkſam machte, man habe einen Privatweg vor ſich, und der
Eintritt ſei Unbefugten unterſagt.
Birken ſtanden recht3 und links; zur Linken ſchimmerte die
Fläche eines Sees. Nach wenigen Minuten rollte der graue Wagen
durch ein Gittertor und hielt in einem alten Park, angeſichts der
Rückfront eines Gebändes, das keineswegs wie der Sitz eines
Millionärs ausſah. Es war ein Gutshaus, erbaut vor etwa
fünf=
zig oder ſechzig Jahren, einfach, gepflegt und geſchmackvoll.
Brennecke ließ das Boſchhorn zweimal ertönen; erſt dann
regte ſich Leben in dem wie ſchlaſend ruhenden Hauſe. Ein
Diener und ein Mädchen kamen und machten erſtaunte Augen.
Kaum aber hatten ſie gehört, daß ein Unfall geſchehen ſei, da
er=
tpachte ihr Eifer, und ſie geleiteten Rittinghaus und Suſanne in
das Gebäude, ohne zu wiſſen, ein wie willkommener Gaſt das
junge Mädchen für Chriſtian Lindemann war.
Ihn erreichte die Nachricht von ihrem Erſcheinen, während
er ſich gerade in einem bequemen Liegeſtuhl jener beſchaulichen
Ruhe hingab, zu der Männer in reiferen Jahren ein voller Magen
zu zwingen pflegt. Aber er war nicht allein. Drei weitere
Streck=
ſtühle in grellen Licht des Platzes vor der Terraſſe waren
gleich=
falls beſetzt. Agathe blinzelte durch eine ſchwarze Brille in die
Helligkeit der Frühlingsſonne; Richard Nicolai aber plauderte
leiſe mit Henriette von Planck, der argentiniſchen Nichte
Linde=
manns, die ſeit ein paar Wochen Gaſt ihres Onkels war, und auf
deren Wunſch der Ingenieur ſchon den dritten Sonntag in
Birken=
ſee verbringen mußte.
(Fortſetzung folgt.)
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