Einzelnummer 15 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichien nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 103
Sonntag, den 14. April 1929.
192. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Reilamezelle (92 mm
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpfſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Ein Weg, der nicht zum Piele führt.
Die unmöglichen Vorſchläge der Gläubigerſtaaken: die 132-Milliarden=Zumukung. — Verlängerung der
Zahlungsfriſt um 21 Jahre auf faſt 60 Jahre. — Aufgabe des Transferſchußes. — Umwandlung der
ſtaals=
rechtlichen Zahlungsverpflichkung in eine privakrechtliche. — Das alles gegen eine Erleichterung um wenige
hunderk Millionen im Jahre.
*
Aur ein „Beitrag”.
Deutſchlands Ankwork kann nur „Nein” ſein.
Die Vorſchläge der Gläubigerſtaaten ſind am Samstag
vor=
mittag den deutſchen Delegierten überreicht worden. Leider
wer=
den die Zahlen noch geheim gehalten. Man erfährt aber ſoviel,
daß die Zahlen der franzöſiſchen Morgenpreſſe, die ſchon genug
ernüchternd waren, durch die Wahrheit noch weit übertroffen
werden. Nach der techniſchen Seite iſt zweifellos allerdings eine
Erleichterung eingetreten, da dieſe Vorſchläge lediglich
als „Beitrag zur Erleichterung und Beleuchtung
der Ausſprache” aufgezogen werden, er iſt alſo —
woran von vornherein ja nicht zu denken war — kein
Ulti=
matum an die Adreſſe Deutſchlands. Es iſt aber
auch kein Vorſchlag der übrigen
Konferenzmit=
glieder, weil Japan und der amerikaniſche
Vor=
ſitzende Owen Young ſich diſtanziert haben. So
reißt jedenfalls der Faden nicht ab. Die deutſche Delegation kann
in aller Ruhe ihre wohlbegründeten Einwände vorbringen, und
Owen Young hat für ſeine Vermittlungsverſuche freies Feld.
Auch in Berliner amtlichen Kreiſen wird kein Zweifel daran
gelaſſen, daß ſchon nach den erſten Mitteilungen der franzöſiſchen
Preſſe die Zumutungen, die uns geſtellt wurden, völlig
undis=
kutabel ſind. Wenn wir nur die niedrigſte Schätzung annehmen,
ſo würde die deutſche Schuld mit 1,8 Milliarden beginnen, dann
langſam auf 2,4 Milliarden ſteigen, in dieſer Höhe etwa 25 Jahre
lang verharren und dann noch 21 Jahre lang wieder 1,7
Mil=
liarden betragen. Wie hoch der Geſamtbetrag kapitaliſiert
ein=
geſchätzt wird, darüber läßt ſich ſtreiten. Das hängt ganz davon
ab, welchen Zinsſatz das Kapital tragen ſoll. Legt man den
Zins=
fuß zugrunde, der in Deutſchland üblich iſt, dann mögen die
Franzoſen mit ihrer Schätzung von 35—40 Milliarden recht haben.
Ceht man dagegen davon aus, daß die Amerikaner mündelſicheres
Geld im eigenen Lande zu 3 Prozent unterbringen können, dann
kommt man zu ganz anderen Summen. Aber das Ganze iſt doch
eine kindliche Spielerei. Das Entſcheidende iſt, daß uns
hier zugemutet wird, auf faſt 60 Jahre eine
Durchſchnittsſchuld von 2 Milliarden im Jahre
zubezahlen. Das wären rund 120 Milliarden, dazu
die bisherigen Leiſtungen aus dem Dawesplan
und die Leiſtungen aus dem Friedensvertrag
ſelbſt, dann errechnet ſich eine Summe, die über die
132 Milliarden des Londoner Ultimatums noch
weit hinausgeht. Darauf kann Deutſchland ſich nicht
ein=
laſſen, einmal weil wir eine Verpflichtung auf uns
neh=
men würden, deren Undurchführbarkeit von
vorn=
herein feſtſteht, dann auch, weil gegenüber dem Dawesplan
dieſe Löſung eine Vermehrung unſerer Laſt bedeuten würde. Uns
wird zugemutet, eine Verlängerung der
Zahlungs=
friſt um 21 Jahre, wir ſollen den Transferſchutz
auf=
geben und wir ſollen uns bereit erklären, daß unſere
Zah=
lungsverpflichtung, die bisher nur
ſtaats=
rechtlichen Charakter trägt, in eine privatrechtliche
umgewandelt wird, dafür wird uns eine
Erleichte=
rung um wenige hundert Millionen im Jahre
geboten.
Auch die amtlichen Stellen laſſen keinen Zweifel darüber, daß
die Antwort darauf nur ein „Nein” ſein kann und daß jede
Un=
terhaltung über einen Vorſchlag, der ſich auch nur ungefähr in
dieſem Rahmen bewegt, ausſichtslos iſt. Wir haben den
Ein=
druck, daß es den Sachverſtändigen der Gläubigerſtaaten, die
doch von der Finanz und der Wirtſchaft herkamen, nicht gelungen
iſt, ſich von den politiſchen Bindungen ihrer Regierungen
freizu=
machen, ſie wollen nicht zu einer wirtſchaftlichen Verſtändigung,
ſondern zu einer politiſchen kommen. Auf dieſem Wege kann
ihnen Deutſchland nicht folgen, weil er nicht zum Ziele führt.
Gelingt es daher Owen Young nicht, die Weiche anders zu legen,
dann wird in der kommenden Woche ein Bruch der
Verhand=
lungen oder eine Vertagung um vielleicht ein halbes Jahr
un=
vermeidlich ſein.
Aeberreichung des Allierken=Memorandums.
EP. Paris, 13. April.
Die Sachverſtändigenberatungen haben ſich heute weiterhin
zugeſpitzt und ſcheinen in ein geradezu kritiſches Stadium
ein=
getreten zu ſein, das nächſte Woche, wenn auch nicht zum Abbruch,
ſo doch zu einer Vertagung führen könnte. Sachlich iſt
mitzu=
teilen, daß der franzöſiſche Delegierte Moreau heute
vormittag das Memorandum der Alliierten der
Konferenz überreicht hat. Es iſt ſchon bemerkenswert,
daß die Uebergabe durch Moreau und nicht durch den
Konferenz=
präſitenten Owen Young erfolgte. Dies läßt ohne weiteres
den Schluß zu, daß Owen Young ſich mit dem
Memo=
randum nicht identifizieren wolle.
Das Memorandum, das in franzöſiſcher und in engliſcher
Sprache abgefaßt und ſehr umfangreich iſt, wurde ſodann
ver=
leſen. Eine Diskuſſion über den Inhalt ſchloß ſich daran nicht
an, ſondern lediglich eine Diskuſſion darüber, ob das
Memoran=
dum veröffentlicht werden ſoll oder nicht. Ein Beſchluß wurde
aber nicht gefaßt und die Diskuſſion ſoll am Montag
fort=
geſetzt werden. Aber wie geſagt, nur darüber, ob das
Memorandum veröffentlicht werden ſoll oder
nicht. Gerade die Tatſache, daß über die Zweckmäßigkeit der
Veröffentlichung diskutiert wurde, hat als Senſation gewirkt.
Man kann ſich nicht vorſtellen, wieſo im Verlauf von
Sachver=
ſtändigenberatungen ein wichtiges Beratungselement der
Oef=
fentlichkeit bekanntgegeben werden ſoll. Man kann ſich die Sache
nicht anders denken, als daß Dr. Schacht die von den Alliierten
aufgeſtellten Forderungen ohne weiteres als unannehmbar
er=
klärt hat, worauf die Alliierten vorſchlagen, gewiſſermaßen die
öffentliche Meinung über die vermeintliche Billigkeit ihrer
Forde=
rungen zu Gericht ſitzen zu laſſen. Wenn das Memorandum
veröffentlicht wird, ſo iſt dadurch die Konferenz ſchon
gewiſſer=
maßen geſprengt.
Deutſche Beſchwerde über die franzöſiſche
Preſſe=
kampagne und die Verſchiebung der Diskuſſion
auf das polikiſche Gebiek.
Es hat den Anſchein, daß die Alliierten in ihrem
Memoran=
dum noch größere Forderungen aufgeſtellt haben als die
franzö=
ſiſchen Zeitungen dieſer Tage bekanntgaben. Dieſe lauteten
be=
kanntlich im Mittel auf 2300 Millionen Goldmark während 37
Jahren und 1700 Millionen Goldmark vom 37.—58. Jahre. Die
deutſche Delegation will aber bekanntlich zunächſt nichts von
einer längeren Zahlungsdauer als 37 Jahre wiſſen, und es hat
den Anſchein, daß das deutſche Angebot auch für dieſe kürzere
Zahlungsperiode 1700 Mill. Goldmark nicht überſchreiten wird.
— Die deutſche Delegation erhob ferner Einſpruch gegen den
von den franzöſiſchen Blättern in der letzten Zeit eingenommenen
Standpunkt, die Diskuſſion ganz auf das politiſche Gebiet zu
verſchieben. Die deutſche Delegation wies darauf hin, daß die
Konferenz eine rein finanztechniſche Aufgabe habe. Sie habe
darüber zu entſcheiden, wieviel Deutſchland jährlich zu zahlen
imſtande ſei, ohne daß dadurch die Wirtſchaft und die Finanzen
Deutſchlands geſchädigt und ohne daß die geſunden
wirtſchaft=
lichen Zuſammenhänge Europas und der Welt geſtört würden.
Dieſe Aufgabe müſſe ohne politiſche Leidenſchaft gelöſt werden.
Demgegenüber betrachte aber die franzöſiſche Preſſe die
Ver=
handlungen unter rein politiſchen Geſichtspunkten. Sie werſe
der deutſchen Delegauon z. B. vor, Uneinigkeit unter die
Alli=
ierten bringen zu wollen. Sie ſpreche von einem Block, von
einer Einheitsfront der Alliierten, von gebrachten Opfern, vom
guten und ſchlechten Willen, von Manövern, Einſchüchterungen
und Drohungen und verquiche das ganze Problem fortlaufend
mit der Räumungsfrage, womit die Sachverſtändigen ſich nicht
im geringſten zu befaſſen hätten. Die deutſche Delegation
be=
tont dagegen nochmals, daß die Konferenz eine rein ſachliche
finanztechniſche Expertiſe vorzunehmen habe, frei von jeder
poli=
tiſchen Erwägung.
Die franzöſiſche delegakion für Beröffenklichung
des Memorandums.
Nach der Agentur Radio tritt die franzöſiſche Delegation für
die Veröffentlichung des Memorandums ein, um die Dinge zu
beſchleunigen, um weitere Konzeſſionen ſowohl den
Gläubiger=
ländern als auch Owen Young unmöglich zu machen, um nur
noch die Diskuſſion über die Staffelung der Annuitäten folgen
zu laſſen und um tendenziöſe Kommentare zu verhindern.
Paris erwarlet die deutſchen Gegenvorſchläge.
Die Pariſer Nachmittagspreſſe begnügt ſich im allgemeinen
damit, den Verlauf der heutigen Sitzung der Sachverſtändigen=
Konferenz zu ſchildern, ohne zu dem gegenwärtigen
Verhand=
lungsſtand und den weiteren Entwicklungsmöglichkeiten
Stel=
lung zu nehmen. Offenbar will man die für Anfang nächſter
Woche angekündigte Antwort der deutſchen Delegation abwarten.
Einige Zeitungen geben Auszüge aus deutſchen Blättern wieder,
wonach die Stimmung in Berlin außerordentlich peſſimiſtiſch ſei.
Trotzdem glaubt man hier, daß die Konferenz zu einer Einigung
führen wird, ſelbſt wenn die deutſche Delegation die alliierten
Forderungen nicht ohne weiteres gutheiße, ſondern weitere
Ab=
ſtriche fordern ſollte. Man rechnet mit einer
Verhand=
lungsdauer von noch mindeſtens 14 Tagen, da
eventuelle deutſche Gegenvorſchläge neue
Be=
ſprechungen zwiſchen den Gläubigermächten
er=
forderlich machen werden.
15 Millionen für die weſtlichen Grenzgebiete.
* Berlin, 13. April. (Priv.=Tel.)
Im Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete werden
zur=
zeit die erſten Vorarbeiten für die neue Unterſtützungsaktion zu
Gunſten der beſetzten Gebiete getroffen, die bekanntlich im Herbſt
dem Reichstag vorgeſchlagen werden ſoll. Eingeſtellt ſind dazu,
wie wir bereits mitteilten, insgeſamt 15 Millionen. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß dabei alle Länder: Preußen, Baden,
Heſ=
ſen, Bayern und Oldenburg berückſichtigt werden. Der
Ver=
teilungsſchlüſſel iſt aber noch nicht feſtgeſetzt. Grundlagen dazu
bilden die von den Ländern ausgearbeiteten Denkſchriften. Die
Hilfsaktion iſt bekanntlch ſo gedacht, daß wirtſchaftliche und
kul=
turelle Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet werden ſollen,
wo=
bei Landwirtſchaft, Induſtrie und Geſverbe, ſowie das
Verkehrs=
weſen, je nach der beſonderen Notlage, zu berückſichtigen ſind.
* Kommunale Anleihe= und
Finanz=
polikik.
Von
Oberregierungsrat Dr. Krebs.
In einer kurzen Betrachtung über elementare Fragen
kom=
munaler Wirtſchaftspolitik hatte ich die beſondere Bedeutung
des Kreditproblems der Kommunen bereits an dieſer
Stelle geſtreift.*) Es ſoll verſucht werden, einige der
weſent=
lichen Geſichtspunkte wiederzugeben, die bei der Beurteilung
die=
ſer Frage im Vordergrund ſtehen. Eine ſehr intereſſante und
gründliche Unterſuchung hat dieſes Thema in der Denkſchrift der
Kölner Zeitung über Tagesprobleme weſtdeutſcher Kommunal=
und Wirtſchaftspolitik in einer Reihe von Abhandlungen
nam=
hafter Kommunalpolitiker gefunden.
Faſt alle Gemeinweſen kranken heute noch unter den
Nach=
wirkungen jener Epoche von 10 Jahren (Mitte 1914 bis Ende
1923), in der ſie von der Anleiheaufnahme faſt völlig
ausgeſchloſſen waren. Es war natürlich, daß die
Gemein=
den aus einem Syſtem ungeſunder teurer kurzfriſtiger
Verſchuldung herausſtrebten, ganz abgeſehen davon,
daß die Bedürfniſſe der Wirtſchaft wenigſtens denjenigen
Gemein=
den, die Beſitzer kräfteliefernder Betriebe und Anlagen ſind, auch
Verbeſſerungen und Erweiterungen nach modernen
betriebswirt=
ſchaftlichen Grundſätzen zur Pflicht machten. — Dieſe zeitlich
ſcharf zuſammengedrängte außerordentliche
Kapitalnachfrage der Kommunen hätte vielleicht
durch eine ſofort von den deutſchen Städten, Gemeinden und
Ge=
meindeverbänden ſelbſt geſchaffene Anleihevermittlungsſtelle in
gegenſeitiger Verſtändigung und unter Einigung auf eine gewiſſe
Dringlichkeitsrangfolge ohne Schaden für die deutſche
Geſamtwirtſchaft gedeckt werden können. Ob die
Selbſt=
verwaltung die Kräfte ſtellen konnte, die bei den vielfach
wider=
ſtreitenden Intereſſen der Kommunen und einer nicht ſelten
un=
geſunden Konkurrenzſucht die nötige Autorität beſaßen,
eine Einigung auf beſtimmte Grundſätze herbeizuführen und ihre
Beachtung dann auch durchzuſetzen, mag dahingeſtellt bleiben.
Un=
möglich wäre es nicht geweſen, jedenfalls wäre den Kommunen
das von ihnen allgemein als höchſt unglückliche Schöpfung
empfundene Kontrollſyſtem für die kommunalen
Auslandsan=
leihen, wie es mit der „Beratungsſtelle für
Auslands=
anleihen” bei dem Reichsfinanzminiſterium geſchaffen wurde,
erſpart geblieben.
Für die Notwendigkeit einer zentralen
Regu=
lierung ſelbſt ließen und laſſen ſich naturgemäß gute Gründe
anführen. Es wird geltend gemacht, daß die Gemeinden
ange=
ſichts ihrer dringenden Not von Angeboten ohne Rückſicht auf
die Schwere der Bedingungen Gebrauch gemacht hätten, die mit
der Zahl der gefragten Anleihen immer wachſen mußten, und
daß ſie damit ſich ſelbſt und der deutſchen Geſamtwirtſchaft allzu
ſchwere Laſten aufgebürdet hätten. Man behauptet auch, daß die
ausländiſchen Quellen ſchon weit früher aufgehört hätten zu
fließen, wenn jede Gemeinde verſucht hätte, nach eigenem
Belie=
ben aus ihnen zu ſchöpfen. Die unorganiſierte
Nach=
frage würde Verwirrung und Mißtrauen erzeugt, die immer
ſchlechter werdenden Bedingungen, die
nachkom=
menden Geldbedürftigen hätten annehmen müſſen, würden die
Kurſe der deutſchen Werte gedrückt, die ausländiſchen
Banken würden bei ihrer Kundſchaft den
Emiſſions=
kredit verloren haben. — Tatſächlich hat nun die
Einrich=
tung der Beratungsſtelle weder alle befürchteten Schäden
verhü=
tet, noch den gewünſchten Erfolg gezeitigt. So unwirtſchaftlich
wie durch dieſes Syſtem, wären die Kredite wohl kaum verteuert
worden, wenn man der Selbſtverwaltung die volle
Verantwortung für ihre Kreditgebarung
über=
laſſen, allerdings den einzelnen Gemeinden zugleich auch alle
Konſequenzen einer Ueberſpannung der Kreditwünſche vor Augen
geführt hätte. Indem man die Beratungsſtelle ſchuf,
nahm man den Gemeinden offiziell die
Verantwor=
tung für die währungs= und
Reparationspoli=
tiſchen Folgen der Auslandsanleihepolitik ab.
Es iſt aber ein offenes Geheimnis, daß eine ganze Anzahl
ſogen. Inlandsanleihen trotz gegenteiliger Verſicherungen
der Uebernahmekonſortien paketweiſe ins Ausland
gewan=
dert ſind mit dem Erfolg, daß der höhere Zinsſatz für
dieſe Anleihennun doch an das Ausland gezahlt
wird.
Kein Kommunalpolitiker, ganz gleich welcher Richtung, kann
ein ſolches Ergebnis gewünſcht haben, und manche Anleihe
wäre bei richtiger Würdigung dieſer Folgen auf
ihre Dringlichkeit wohl etwas vorſichtiger geprüft
worden.
Es iſt ein Irrtum, wenn Zentralbehörden glauben, die
deut=
ſchen Kommunen durch ſtarre Geſetze und Formeln in den
Plan einer geſunden geſamtdeutſchen Finanz= und
Wirtſchafts=
politik einſpannen zu können, anſtatt ihnen als lebendigen Zellen
in Freiheit die volle Verantwortung für eine ſinngemäße
Einfügung in dieſe Politik zu tragen zu geben. Es bedeutet
auch gewiß keine Erziehung zu wirtſchaftlicher
Selbſtkritik, wenn ſich Gemeinden darauf berufen können,
daß ja eine andere Stelle, die Beratungsſtelle, ſchon prüfen werde,
ob eine Anleihe produktiven Zwecken dient und daher
befürwor=
tenswert iſt, und wenn man ſich andererſeits damit entſchuldigen
kann, daß an den ungünſtigen Bedingungen und den hohen
Zin=
ſen, die eine Stadt aufzubringen hat, der ſchwerfällige Apparat
der Beratungsſtelle ſchuld ſei, der es verhindert hat, günſtige
Marktſituation auszunutzen.
Wenn daher die beiden Hauptforderungen: „Freiheit der
kommunalen Anleihepolitik” und „äußerſte
Ein=
ſchränkung des kommunalen Anleihebedarfs”
häufig als Theſen verſchiedener Lager im Gegenſatz zu einander
geſtellt werden, ſo iſt das ſicher dort nicht berechtigt, wo eine
Ver=
waltung ſich von geſunden Anleihegrundſätzen leiten läßt. Für
*) Nummer 79 vom 9. März 1922.
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Sonntag, den 14. April 1929
Nummer 103
die kommunale Wirtſchaft gilt an ſich das gleiche, was
von unſerer geſamten Wirtſchaft beachtet
wer=
den muß:
Wenn der Zeitpunkt kommt, zu dem die Kredite aus eigener
Kraft verzinſt und zurückbezahlt werden ſollen, müſſen
ent=
ſprechende Kapitalüberſchüſſe vorhanden ſein.
Auslandsan=
leihen dürften alſo, ſtreng genommen, nur zu
kapitalbil=
denden Zwecken, zur Anſpornung der Produktion
Verwen=
dung finden. Es wird vielfach nicht genügend beachtet, daß ein
Unternehmen, das ausländiſches Kapital lediglich
verzinſt und amortiſiert, tatſächlich nur für das
Aus=
land arbeitet. Dieſer Zuſtand muß inmitten einer
kapita=
liſtiſch orientierten Weltwirtſchaft zu einer
rela=
tiven Verarmung führen. Je weniger ausländiſches
Kapi=
tal für Zwecke verfügbar iſt, mit denen im Inland zuſätzliches
Kapital gebildet werden kann, um ſo geringer ſind die Ausſichten
der Wirtſchaft auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben oder
zu werden, damit neue Arbeitsmöglichkeiten zu ſchaffen und die
erſchreckend hohen Ziffern der Erwerbsloſigkeit herabzudrücken.
So unerfreulich dieſe Tatſache iſt, ſo wird doch die
öffent=
liche Wirtſchaft, die in den ſeltenſten Fällen in ihren
Betrie=
ben bei den heutigen Zinsſätzen zuſätzliches Kapital bilden kann,
naturgemäß nicht ganz darauf verzichten können,
aus=
ländiſches Kapital auch für ſich in Anſpruch zu
nehmen. Denn die vorhandenen Betriebe, die notwendigen
Aufgaben der Allgemeinheit dienen, müſſen erhalten, fortgeführt
und rationell ausgebaut werden. Eine gerechte Würdigung des
Problems erfordert Anerkennung der Tatſache, daß von der
geſamten Auslandsverſchuldung der öffentlichen
und privaten Wirtſchaft nur rund 12 Prozentaufdie
deut=
ſchen Gemeinden entfallen. An dieſem Verhältnis wird
wohl auch die oben gekennzeichnete indirekte
Auslandsverſchul=
dung wenig ändern, da dem Verkauf von Inlandsanleihen der
öffentlichen Hand, Verkäufe von Effekten der Privatwirtſchaft ins
Ausland in entſprechendem Umfang gegenüberſtehen dürften.
Von den 6½ Milliarden im Ausland aufgenommenen Anleihen
belaſten nach der Statiſtik vom 30. Juni 1928 etwa 750 Millionen
die deutſchen Städte mit über 25 000 Einwohnern und rund
93 Prozent dieſer Kommunalanleihen dienen
wiederum Zwecken der Verſorgungsbetriebe. Im
Gegenfatz zu anderen Ländern hat die Kommunalwirtſchaft in
Deutſchland ſchon vor dem Krieg eine Entwicklung genommen,
die den Gemeinden in erheblichem Umfang die Aufgabe
zugewie=
ſen hat, die Bedürfniſſe der Bevölkerung an Gas, Waſſer, an
elektriſchem Strom, Verkehrsmitteln uſw. zu befriedigen. Hier
erfüllen die Gemeinden Aufgaben, die anderwärts
privatkapita=
liſtiſch erfüllt werden müſſen. Es darf auch nicht überſehen
wer=
den, daß dieſe Betriebe, auch wenn ſie kein zuſätzliches
Kapital bilden können, wenigſtens ihren Lohn= und
Gehaltsempfängern und durch
Auftragsertei=
lung an Induſtrie und Handwerk, auch weiteren
Kreiſen Lebenshaltung und, — wenn auch zum Teil in
be=
ſcheidenſten Grenzen, — Kleinkapitalbildung
ermög=
lichen. Ebenſo muß beachtet werden, daß privatwirtſchaftliche
Rentabilität ſich keineswegs mit volkswirtſchaftlicher Produktivität
notwendig deckt. Privatwirtſchaftliche Rentabilität, die durch
Ver=
leiung zu unwirtſchaftlichem Konſumieren gewonnen wird, iſt
volkswirtſchaftlich ungeſund, während hygieniſche Maßnahmen, die
wirklich der Hebung der Volksgeſundheit, kulturelle
Einrichtun=
gen, die der Erhöhung der Arbeitskraft und des ſeeliſch=ſittlichen
Standards dienen (Wohnungsfrage), auch ohne
privatwirtſchaft=
liche Rentabilität volkswirtſchaftlich produktiv ſind.
Aufgabe einer den Geſamtintereſſen dienenden kommunalen
Finanzwirtſchaft wird es ſein müſſen, die Grenzen
volks=
wirtſchaftlicher Produktivität richtig zu ſehen;
d. h. nicht zuletzt den Menſchen als Produktionsfaktor zu
wer=
ten, wobei auch die ſoziale Verpflichtung gegenüber dem produktiv
Geweſenen nicht unbeachtet bleiben kann. Wenn es daher
als richtig anerkannt werden muß, daß ein gros.
ßer Teil der ſtädtiſchen Finanzgebarung
zwangs=
läufig war, ſo daß der häufig gehörte Vorwurf
einer Luxuswirtſchaft der Städte nicht in
die=
ſer Verallgemeinerung berechtigt iſt, ſo muß
man ſich doch andererſeits hüten, dieſe
Zwangs=
läufigkeit alsetwas dauernd Gegebenes,
Unab=
änderliches fataliſtiſch hinzunehmen, ohne die
Grenzen des Zwangsläufigen immerwieder auf
das Genaueſte zu unterſuchen. Sicher ſind auch manche
Ortseinrichtungen geſchaffen worden, die zwar Zeichen eines
hohen kulturellen Leiſtungsehrgeizes ſind, die aber nur dann vor
der Geſchichte beſtehen können, wenn die Grundlagen der
Erhal=
tung eines entſprechenden kulturellen Geſamtſtandards nicht
ge=
fährdet werden. Manche ſozialhygieniſche und kulturelle Zwecke
konnten wohl auch mit einfacheren Mitteln erreicht werden, als
es ſtellenweife geſchehen iſt. Es mag eine Entſchuldigung, aber
keine ſtreng wirtſchaftliche Rechtfertigung ſein, daß ſolche
Arbei=
ten von den Städten im Rahmen produktiver Erwerbsloſenfür=
Vom Tage.
Das Urteil des Staatsgerichtshofes über die Ungültigkeit der
ſächſi=
ſchen Landtagswahlen vom 31. Oktober 1926 iſt am Samstag der
ſächſiſchen Regierung zugeſtellt worden. In der Begründung wird
ausdrücklich feſtgeſtellt, daß dem Landtage vom Tage der
Urteilsverkün=
dung, alſo dem 22. März 1929, die Stellung eines Landtags nicht mehr
zukomme und daß etwaige weitere Handlungen ohne rechtliche
Bedeu=
tung ſeien.
Am Samstag mittag iſt der Nachfolger des in den Ruheſtand
ge=
tretenen Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons,
Reichsgerichts=
präſident Dr. Bumke, durch den Reichsjuſtizminiſter Koch=
Weſer feierlich in ſein Amt eingeführt worden.
Der polniſche Staatspräſident hat die Demiſſionsdekrete
der Regierung Bartel unterzeichnet. Gleichzeitig lurde der
bisherige Unterrichtsminiſter Switalſki zum Miniſterpräſidenten
deſigniert. Man erwartet die Ernennung der neuen Regierung.
Unterſtaatsſekretär Grandi, der im Auftrag Muſſolinis
König Zoghu in Dirana einen Beſuch abſtattet, iſt
in Albanien ein feſtlicher Umzug bereitet worden.
Trotzk: beabſichtigt, nachdem nun ſein Einreiſegeſuch von der
Reichsregierung ebgelehnt worden iſt, ſich nach den Prinzen=
Inſeln zurückzuziehen.
In Tokio iſt am Freitag Graf Goto im Alter von 73
Jah=
ren geſtorben. Graf Goto gehörte verſchiedenen japaniſchen
Regie=
rungen als Miniſter an.
Im Weißen Haus wird erklärt, daß entgegen anderslautenden
Mel=
dungen gegenwärtig zwiſchen den Vereinigten Staaten
und England keinerlei Unterhandlungen über eine
nene Flottenabrüſtungskonferenz im Gange ſeien.”
ſorge nur auf dringende Befürwortung der Reichsregierung und
angeregt durch deren verlorene Zuſchüſſe und vorübergehend
ver=
billigte Darlehen in Angriff genommen wurden.
Die kommunale Anleihepolitik der nächſten Zukunft wird, das
unterſtreicht auch der kürzlich ergangene Erlaß des preußiſchen
Innenminiſters an die preußiſchen Gemeinden, noch ſchärfer als
bisher unter dem Geſichtspunkt vorſichtigſter Finanzgebarung und
größter Sparſamkeit geführt werden müſſen. Nicht nur
Wün=
ſchenswertes und Nützliches, ſondern auch manches, was unter
anderen Verhältniſſen ohne weiteres als notwendig anzuerkennen
wäre, wird zurückgeſtellt werden müſſen. Der gute Wille,
allge=
mein zu ſparen, genügt nicht. Die nach der Geſamtlage als
not=
wendig erkannten äußerſten Grenzen müſſen feſtgelegt, der Etat
muß mit unerbittlicher Konſequenz in dieſe Grenzen
hineinge=
zwungen werden. Neben währungs= und reparationspolitiſchen
Geſichtspunkten, neben der Pflicht der augenblicklichen
Voran=
ſchlagsbalancierung wird eine Finanzpolitik auf lange
Sicht noch zahlreiche andere Momente berückſichtigen müſſen.
Die Vorteile, die Induſtrien und anderen großen Steuerträgern
im Konkurrenzkampf der Städte heute ſchon vielfach geboten
wer=
den, weil man mit dem unmittelbaren Nutzen ſolchen Zuwachſes
rechnet, zwingen vor allem zu einer ſorgfältigen Beobachtung der
Maßnahmen anderer Kommunalverwaltungen und zu einer
rich=
tigen Würdigung der Bedeutung des Steuerklimas
für die Entwicklung und Neuanpflanzung von kräftigen
Steuer=
trägern.
Kauientder Senher Sänorstegierang.
Reichserekukion in Mecklenburg=Skrelik?
* Berlin, 13. April. (Priv.=Tel.)
Die Vorgänge in dem kleinen Ländchen Mecklenburg=Strelitz,
das mit ſeinen 110 000 Einwohnern die Verzerrungen eines
falſch=
verſtandenen Parlamentarismus in Reinkultur zeigt,
beanſpru=
chen wegen ihrer Folgewirkungen allgemeineres Intereſſe. Nach
Artikel 48 der Reichsverfaſſung hat der Reichspräſident das Recht,
einzugreifen, wenn ein Land die ihm nach der Reichsverfaſſung
obliegenden Pflichten nicht erfüllt. Das würde der Fall ſein, wenn
der Strelitzer Landtag, dem ſozialdemokratiſchen Antrag
ent=
ſprechend, dem bisherigen Miniſter v. Reibnitz nach der
Ableh=
nung des Etats die Weiterführung der Geſchäfte unterſagt.
Dann wäre ein verfaſſungsrechtliches Chaos entſtanden, das
dem Reich das Recht und die Pflicht zur Einmiſchung gibt. Das
Reichskabinett möchte aber gerne vermeiden, daß es ſoweit kommt.
Es hat darum einen Miniſterialrat zunächſt als Beobachter
hinge=
ſchickt, der aber ſehr weitgehende Vollmachten hat, von denen
er im Notfall Gebrauch machen kann. Der Reichsinnenminiſter
rechnet aber wohl damit, daß ſchon dieſe Drohung genügt, um
die Parteien des kleinen Landtages gefügig zu machen, ſo daß
ſie, um der Reichsexekution zu entgehen, irgendeine Regierung
70
nuf die Beine ſtellen. Das muß ſich ki
Die Ernennung der neuen Reichsminiſter=
Der Reichspräſident hat am
Samstag auf Vorſchlag des
Reichskanzlers den
Reichsmini=
ſter Koch=Weſer auf ſeinen
An=
trag aus dem Amte des
Reichs=
miniſters der Juſtiz entlaſſen
und den Reichsminiſter a. D.
v. Guérard, M. d. R zum
Reichsminiſter der Juſtiz
er=
nannt. Ferner hat der
Reichs=
präſident auf Vorſchlag des
Reichskanzlers den preußiſchen
Miniſterpräſidenten a. D. Dr.
Stegerwald, Md. R., zum
Reichsverkehrsminiſter, und den
Reichskanzler a. D. Dr. Wirth,
M. d. R., zum Miniſter für die
beſetzten Gebiete ernannt.
* Die Tücke des Objektes
lähmte die Ergänzung des
Reichskabinetts bis zum letzten
Augenblick. Da der
Reichsjuſtiz=
miniſter am Samstag vormittag
den neuen
Reichsgerichtspräſi=
denten noch perſönlich einführen
wollte, mußte er ſolange noch
Miniſter bleiben, und der Reichspräſident konnte daher erſt am
Samstag nachmittag die Dekrete unterzeichnen. Nur der Miniſter
für die beſetzten Gebiete Dr. Wirth konnte noch am gleichen Tage
ſeine Ernennung erhalten. Die Herren Stegerwald und v. Guérard
Reichsjuſtizminiſter
Theodor v. Gusrard.
Reichsminiſter für die beſetzten
Reichsverkehrsminiſter
Gebiete Dr. Joſef Wirth.
Dr. h. c. Adam Stegerwald.
waren ſchon zu dem Zentrumsparteitag nach Breslau abgefahren.
Unter dieſen Umſtänden iſt es auch noch nicht einmal ſicher, ob
die urſprünglich für Montag in Ausſicht genommene
Kabinetts=
ſitzung ſtattfinden kann.
* Frühling in Spanien.
I.
Seereiſe mit Hinderniſſen.
Der „Meteor” ging am Montag in Hamburg ab. Da ich
in der anſchließenden Woche noch beruflich feſtgelegt war,
verab=
edete ich mit der Bergenſke, daß ich das Schiff erſt am folgenden
Montag in Liſſabon zur Frühlingsfahrt um Spanien
be=
ſteige.
Hieraus ergaben ſich drei Vorzüge, ein negativer und zwei
poſitive. Der negative: die Vermeidung der Seekrankheit im
Golf von Biskaya; die poſitiven: ein Abend in Paris mit Blick
aus Oskar Wildes Hotelfenſter auf die nächtliche Seine und mit
Beſuch im Auſtern=Camp Pruniers, und ſodann die
vierund=
dreißigſtündige Fahrt von Paris nach Liſſabon im Südexpreß,
der den Fahrgaſt mit den Annehmlichkeiten eines vornehmen
Hotels umgaukelt.
In Liſſabon ſtanden wir zwei Tage lang im Hafen,
mit dem Opernglas den „Meteor” wie das Land der Sehnſucht
mit der Seele in der Ferne ſuchend. Als er gar nicht kommen
wollte, teilte uns der Reedereivertreter ſchließlich mit, daß das
Schiff, wegen Nebel in der Elbe verſpätet, die Landung in
Liſſa=
bon aufgegeben und unmittelbar über Tanger nach Sevilla
gefahren ſei; wir möchten daher mit der Bahn nach Sevilla
weiterreiſen!
In Deutſchland wäre dies (dies? roter Strich im
Schulauf=
ſatz!) nicht ſchwer. Anders in Spanien mit ſeinem Mangel an
Eiſenbahnen und der Bummelichkeit der Fahrt!
Retter in der Not iſt in fremden Ländern Herr Thoſ. Cook
u. Son. Er beſorgte Fahrpläne, Fahrkarte und, was das
Schwie=
rigſte war, Unterkunft in dem ob der Semana Santa überfüllten
Sevilla. Er belegte uns die Plätze im Zug in Liſſabon, er ließ
uns 24 Stunden lang — Schnellzüge gibt es auf dieſer Linie
nicht — allein im Abteil erſter Klaſſe durch Portugal und
Spanien bummeln, er nahm uns im Bahnhof in Sevilla in
Empfang und lieferte uns mit unbedingter Sicherheit an einem
von Palmen bewachſenen Platze in einem ſchönen Hotelzimmer
in Sevilla ab. Man reiſt nicht mit Cook, man wird gereiſt!
II.
Sevilla.
Der erſte Eindruck war phantaſtiſch.
Wir waren abends angekommen und gingen in die Stadt.
Eine milde Frühlingsnacht. Die Hauptſtraßen ſind von Men=
ſchen überfüllt. Die ſchlanken Sevillianerinnen mit den dunklen
Augen und den ſchwarzen Haaren, im Haar die hohen
Schildpatt=
kämme, von denen die ſchwarzen Spitzenſchleier herabfallen.
Plötzlich ertönt Muſik, langſam, ernſt, rhythmiſch. Eine
Prozeſſion der Bruderſchaften naht. Die Brüder vollſtändig
vermummt, mit hohen Hüten, die wallenden Gewänder
einheit=
lich in den Farben. Prieſter, Weihrauch=Knaben. Ein Altar
erſcheint, der gekreuzigte Chriſtus auf einer Platte von zwanzig
unſichtbaren Brüdern getragen.
Wieder vermummte Brüder, Muſik des Ulanenkorps zu
Pferde, Weihrauch, und auf einem zweiten Altar die Madonna
in köſtlichem Gewande mit langer wallender Schleppe, umleuchtet
vom Glanze der Kerzen. Dies war der Höhepunkt. Im Rahmen
der engen Straße mit den hohen alten Häuſern, im Dunbel der
Nacht, unter den Klängen einer myſtiſchen Muſik im Nebel des
Weihrauchs die hoch über die Menge aufſteigende lieblichſte
Madonna in einem ſtrahlenden Meere von Kerzen! Ein
wunderbarer Anblick!
So ziehen in der Karwoche an jedem Tage die Prozeſſionen
der vermummten Bruderſchaften vom ſpäten Nachmittag bis
gegen Mitternacht von der Campana zu der Kathedrale. Das
Königspaar, die Spitzen von Staat, Heer und Kirche nehmen
daran teil. In der heiligſten Nacht — von Gründonnerstag zu
Karfreitag — beginnt die feierlichſte Prozeſſion nachts um 2 Uhr
und ſteigert die Erregung des Volkes ohne Maßen.
Von dem unheimlichen Zauber der Nacht hebt ſich die Süße
des Frühlings am Tag um ſo wunderbarer ab. Sevilla hat
ein Schloß aus der Maurenzeit, hat Kirchen mit Minaretts als
Glockentürmen, hat Muſeen mit Bildern ſeiner Kinder Murillo
und Velasquez.
In Sevilla aber ſingen auch Mozarts Figaro und Roſſinis
Barbier, und ihre Lieder hallen wieder in dem unvergleichlichen
Gärten dieſer Stadt, die ſelbſt ein großer Garten iſt.
Am Nachmittag des Karfreitag ſchlendere ich planlos durch
die Stadt und ſtehe auf einem ſtillen, feinen Platz: in der Mitte
eine ſprudelnde Fontäne, der Platz eingefaßt von mauriſchen
Fayencen und Bänken, umſtanden von blühenden Orangen, die
einen bezaubernden Duft ausſtrömen. Es war der Platz der
Donna Elvira.
Ich wandere durch den Park der Maria Luiſa, in dem die
Pfauen unter den Palmen und Orangen ſich ſpreizen und die
Sevillianerinnen ihren Korſo fahren.
Ich ſitze in dem unvergleichlichen Garten des Alcazars, in
dem die Roſen ſich auf Palmen ſchlingen, weißblühende und
goldreife Orangenbäume nebeneinander ſtehen, Waſſerkünſte
ſpringen und ein berauſchender Blütenduft die Luft erfüllt.
III.
Granada.
Die Tragik der Geſchichte erhält von der heiteren Luft des
Frühlings in Granada eine lichte Verklärung.
Mohammed I. ſchuf den aus den Nachbarſtädten vertriebenen
Mauren in Granada eine neue Heimat. In dem Palaſt der
Alhambra legte er den Grund zu einem unvergleichlichen
Herr=
ſcherſitz, zu dem Mittelpunkt einer Macht, die mit dem Siege
der chriſtlich=ſpaniſchen Könige dem Verfall geweiht wurde.
Die Alhambra im Frühling iſt kein Gegenſtand zum
Anſchauen, ſondern ein lebendes Weſen, in das man ſich
ver=
ſenken, mit dem man eins werden muß.
Ich las die Alhambra=Erzählungen des Amerikaners
Wafhington Irving, der 1829 als Sekretär der amerikaniſchen
Geſandtſchaft am ſpaniſchen Hof einen Sommer hindurch in der
Alhambra wohnte und ſie vor vollſtändigem Verfall rettete.
Boabdil, der unglückliche Maurenkönig, Prinz Ahmed, der
Lie=
bespilger, die ſchönen arabiſchen Prinzeſſinnen mit den ſchönen
Namen Zayda, Zorayda und Zorahayda, der Page mit dem
Geierfalken, der unheimliche Aſtrologe — ſie alle, die einſt die
Akhambra bewohnten, wurden lebendig. Sie wanderten durch die
märchenhaften Höfe, ſie ruhten in den blühenden Gärten.
Ich las aus Edſchmids ausgezeichnetem Spanienbuch
„Basken, Stiere und Araber” den dichteriſchen Abſchnitt über
Granada und die mauriſchen Könige und ſpürte die
Vergangen=
heit, wie Edſchmid ſie mit den Augen des univerſellen
Gegen=
wartsmenſchen und Dichters ſieht.
Zwei Eindrücke aus der Alhambra blieben vor allem haften.
Inmitten des glänzenden Maurenſchloſſes, ein ſtiller,
tief=
gelegener Garten, eingefaßt von zartgliedrigen Wänden und
Säulen. Aus einer Brunnenſchale ſteigt eine feine Fontäne auf.
Ringsum Zypreſſen, ringsum im weiteren Kreiſe die in der
Sonne leuchtenden Goldorangen. Tiefe Stille unter dem blauen
Himmel. Es reden nur die ſpringenden Waſſer und die
ſingen=
den Vögel..
Dann ein Blick von dem Belvedere der offenen Galerie,
die den Turm der Eliſabeth von Parma umgibt. Von der Höhe
des Turmes ſchweift der Blick auf die großartige Landſchaft, auf
die alten Häuſer Granadas, auf die Höhlenwohnungen der
Zi=
geuner am benachbarten Hügel und auf das Generalife, den
ent=
zückenden Sommerſitz der Maurenkönige. Ueber dem zitternden
Grün der Ulmen, über dem Duft der Blumen ragt der
weiß=
leuchtende, ewige Schnee der Sierra Nevada in den warmen,
blauen Frühlingshimmel hinein; ein Bild, das nur in dem
Blick von der Terraſſe des Dominikanerkloſters in Taormina auf
den weißglänzenden Aetna in Europa ſeinesgleichen findet! Z.
Sonntag, den 14. Apr 1 1929
Nummer 103
Seite 3
Dei Tombenwnt, iin Mosſcen gallainent.
Die Gärung in Indien.
Konflikk zwiſchen Bizekönig und Parlamenk. —Abreiſe
der Simon=Kommiſſion aus Indien.
* London, 13. April. (Priv.=Tel.)
Der Abſchluß der Arbeiten der Simon=Kommiſſion in Indien
erfolgt unter außergewöhnlich geſpannten Verhältniſſen. Den
kürzlichen ſchweren Ausſchreitungen in Bombay, der Verſchärfung
der innerindiſchen Gegenſätze und der Spannung zwiſchen der
geſetzgebenden Verſammlung
und der engliſchen Verwaltung
iſt nunmehr der
Bombenan=
ſchlag im Parlament von Neu=
Delhi gefolgt. (Siehe Nr. 98
unſerer Ausgabe. D. Red.) Es
iſt verſtändlich, daß dieſe
Er=
eigniſſe in England als
Sturm=
zeichen gewertet werden und
das allergrößte Aufſehen
erre=
gen. Es hieße aber, die
Voraus=
ſetzungen, die in Indien
herr=
ſchen, völlig außer acht laſſen,
wenn man, wie es jetzt in
Lon=
don geſchieht, die neue
kriſen=
hafte Entwicklung der Lage in
Indien einfach der
Propaganda=
tätigkeit Moskaus zuſchreibt. Es
heißt, daß ſyſtematiſch
ausgebil=
dete Agitatoren ſchon ſeit
Mo=
naten das Land bereiſen, um
Unruhe zu ſtiften, und daß
Moskau Geld in großen
Men=
gen aufwendet, um den Boden
für die Revolutionierung
In=
diens vorzubereiten. Was daran
Wahres iſt, iſt vorläufig ſchwer
erkennbar. Unzweifelhaft kommt
in dieſen Berichten der engliſchen
Preſſe die alte Neigung zur
Geltung, für alle kolonialen
Schwierigkeiten
kurzerhandMos=
kau verantwortlich zu machen.
Auf der anderen Seite dürſte, ben in den Sitzungsſaal, wobei der Finanzminiſter Sir Georg Schuſter (auf dem Bilde links
es auf der Hand liegen, daß unten) verletzt wurde. Die verhängnisvoll verlaufene Sitzung wurde vom
Parlamentspräſiden=
auch der dritten Internationale
alle Mittel recht ſind, um die
Weltrevolution zu fördern, und daß die Sowjetregierung das gründete der Vizekönig Lord Irving ſeine außergewöhnliche
Maß=
größte Intereſſe an einer Vermehrung der Schwierigkeiten Groß= nahme mit der Notwendigkeit, die Unterbrechung von im Gange
britanniens hat. Als Beweis dafür wird insbeſondere in Lon= / befindlichen Geſetzmaßnahmen in Zukunft unmöglich zu machen.
don der Wortlaut des mit den Bomben in die Verſammlung des Weder er, der Vizekönig, noch die indiſchen Behörden könnten
„Hinduſtaniſchen Sozialiſtiſchen Republikaniſchen Vereinigung” eines geordneten Staatsweſens entziehen. Man dürfe die
Tat=
gezeichnete Flugblatt bedauert den vorauszuſehenden Verluſt von ſache nicht überſehen, daß die Elemete, die hinter der revolu=
Menſchenleben, weiſt aber darauf hin, daß Todesopfer bei keiner tionären Bewegung ſtehen und gegen die ſich das Geſetz richte,
Revolution zu vermeiden ſeien. Kaiſerreiche und Königreiche
ſeien geſtürzt worden, Throne ſeien gefallen, aber die revolutio= ſich nicht untätig verhalten würden, weil die Inkraftſetzung der
näre Idee lebe fort. Da das Schriftſtück auch die Namen euro= notwendigen vorbeugenden Maßnahmen durch die Geſetzgebende
päiſcher Anarchiſten zitiert, iſt man in London geneigt,
anzu=
nehmen, daß es in Wirklichkeit in Moskau hergeſtellt ſei. Beweiſe
hierfür werden ſich allerdings ſchwer finden laſſen.
Auf der anderen Seite hat die innerindiſche Spannung in den
letzten Wochen eine derartige Verſchärfung erfahren, daß ſich die
Vorgänge im Zuſammenhang hiermit ſehr wohl erklären laſſen.
darunter zwei Engländer, verhaftet worden, denen von ſeiten der Leben bedroht wird. Beſondere Vorſichtsmaßnahmen ſind ge=
Behörden Propaganda zugunſten der Revolution vorgeworfen troffen, um jeden Ausbruch von Gewalt durch die
ſozialiſtiſch=
wird. Der Vizekönig benutzte dieſen Vorfall zur Ankündigung republikaniſche Armee zu verhüten. Die Londoner Regierung
ſcharfer Maßnahmen gegen die Kommuniſten und zur Einbrin= wird über die einzelnen Maßnahmen dauernd auf dem laufenden
gung mehrerer Geſetzentwürfe im Parlament, die ſich ſcharf gegen gehalten und die Mitglieder der königlichen Kommiſſion, die
in Zukunft verboten werden ſollen, iſt vom Parlament auf Ver= terung der Verfaſſungsreformen in Indien vorgenommen und
langen des Vizekönigs bereits angenommen worden. Um den heute die Rückreiſe nach England angetreten hat, wird nicht
ver=
zweiten Entwurf, das ſogenannte Deportationgeſetz, iſt aber fehlen, in ihrem Bericht darauf hinzuweiſen, daß ſich die Lage in
zwiſchen dem Vizekönig und dem Parlament ein ſchwerer Kon= Indien zuſehends verſchärft.
flikt ausgebrochen. Der Parlamentspräſident wehrte ſich
da=
gegen, daß dieſes Geſetz im Parlament eingebracht würde, noch
bevor der Prozeß gegen die 33 Kommuniſten ſtattgefunden hat.
Der Vizekönig von Indien hat jedoch von ſeiner Befugnis
Gebrauch gemacht und entgegen den Beſchlüſſen der
Geſetzgeben=
den Verſammlung das Geſetz zum Schutz der
öffent=
lichen Sicherheit von ſich aus in Kraft geſetzt. Die
Erörterung dieſes Geſetzentwurfes wurde am Donnerstag im
Indiſchen Parlament durch den Sprecher ſolange vertagt, bis die
Verhandlungen gegen die verhafteten Kommuniſten in Meerut
be=
endet ſind. In einer längeren und ſehr energiſchen Rede an
beide Häuſer der Indiſchen Geſetzgebenden Verſammlung be=
Der Sihungsſaal des Parlamenks in Delhi vor dem Bombenakkenkak.
Indiſche Attentäter warfen kürzlich von der Beſuchergalerie des indiſchen Parlaments zwei
Bom=
ten Patel (links oben) geleitet.
Parlaments geworfenen Schriftſtückes angeſehen. Dieſes von der ſich der Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Grundlagen
Verſammlung vertagt ſei.
Die Folgen des Bombenwurfs für Indien ſind vorläufig
noch nicht zu überſehen. Wenn auch der Anſchlag nicht gegen den
im Saale anweſenden Sir Simon gerichtet war, ſo wird doch
an=
genommen, daß der Zwiſchenfall ſeine Wirkung auf den von
Simon dem Londoner Parlament zu erſtattenden Bericht nicht
verfehlen wird, um ſo eher, als zahlreiche Mitglieder der Geſetz=
Vor wenigen Tagen erſt ſind in Indien 33 Kommuniſten, gebenden Verſammlung Briefe erhalten haben, in denen ihr
die Tätigkeit der „landfremden Kommuniſten” in Indien richten. mehrere Monate lang unter Leitung des Generalſtaatsanwaltes
Der erſte dieſer Geſetzentwürfe, auf Grund deſſen politiſche Streiks Sir John Simon eine Unterſuchung über die Frage der Erwei=
* Die Gläubigerverhandlungen.
Die franzöſiſche Oeffenklichkeit verlierk die Geduld.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 13. April.
Die Verhandlungen zwiſchen den vier wichtigſten
Gläubiger=
mächten haben bewieſen, daß die vielerwähnte Einheitsfront der
Gläubiger in Wirklichkeit niemals exiſtiert hat. Man gibt offen
zu, daß die Verhandlungen unter den Gläubigern äußerſt peinlich
waren. Die Zurückhaltung, mit der man in Frankreich bisher die
Delegationen der anderen Gläubigerländer vor Angriffen
ver=
ſchonte, iſt ganz und gar verſchwunden. Vor allem werden die
Amerikaner immer heftiger angegriffen, und zwar nicht nur der
Präſident der Kommiſſion, ſondern die ganze Finanzpolitik
Ame=
rikas. Man ſpricht es offen aus, daß Amerika für die
außenpoli=
tiſche Spannung in Europa verantwortlich iſt. Es iſt wahr, daß
man dann auf die Replik der Amerikaner gefaßt ſein mußte,
daß die Entſpannung in Europa nicht unbedingt auf Koſten des
amerikaniſchen Geldbeutels geſchehen muß. Man neigt hier
im=
mer mehr zu der Anſchauung, daß ein Mißerfolg der
Verhand=
lungen der Sachverſtändigen ſehr ſchlimme Folgen haben würde,
nicht ſo ſehr für Deutſchland als wie für Frankreich und die
übri=
gen Gläubigermächte. Bis jetzt hat man immer betont, daß die
Rückkehr zum Dawesplan für Frankreich und für die
Gläubiger=
mächte im allgemeinen nichts Erſchreckendes hätte. Neuerdings
denkt man darüber anders. Man fürchtet ſich vor den moraliſchen
Rückwirkungen eines Mißerfolges und man glaubt, daß die
ame=
rikaniſche Oeffentlichkeit für die Scheiterung der Verhandlungen
in erſter Linie die Gläubigerländer und vor allem Frankreich
ver=
antwortlich machen würde. Der Peſſimismus, welcher in
Deutſch=
land hinſichtlich des Verhandlungserfolges herrſcht, und das
nerventötende Hin und Her der Verhandlungen geht der
franzö=
ſiſchen Oeffentlichkeit allmählich auf die Nerven. Dieſe Nervoſität
ſpiegelt ſich auch an der Börſe wieder.
Die franzöſiſche Innenpolitik dreht ſich jetzt faſt ausſchließlich
um die Wahlen von Narbonne. Der Kampf zwiſchen dem
Sozia=
liſtenführer Léon Blum und dem radikalſozialiſtiſchen Kandidaten
Gourgon wird mit großer Heftigkeit geführt. Die
Radikalſozia=
liſten bleiben aber trotz allem ritterlich, während die Sozialiſten
viel rückſichtsloſer kämpfen. Das Bild erinnert manchmal an die
Kämpfe der Sozialiſten und Kommuniſten bei den letzten Wahlen.
Damals waren die Kommuniſten mit erbitterter Rückſichtsloſigkeit
geladen, und die Radikalen haben mit Schonung gekämpft.
Uebri=
gens glaubt man, daß nach der Entſcheidung der Wahlen in
Nar=
bonne eine Annäherung zwiſchen Sozialiſten und Radikalſozialiſten
ſtattfinden wird.
Polizei=Spionageſkandal in London.
London, 13. April.
„Daily Mail” bringt aufſehenerregende Enthüllungen über
einen Skandal in Soctland=Yard. Nach dem Blatt ſollen
ver=
ſchiedene Geheimpoliziſten wichtige, geheimzuhaltende
Doku=
mente und Mitteilungen der Sowjetſpiongge zur Kenntnis
ge=
bracht haben. Die Behörden unterſuchten die Angelegenheit
ſchon ſeit einigen Wochen. Hausſuchungen in den Wohnungen
der angeſchuldigten Polizeibeamten hätten dem Verdacht der
Be=
hörden beſtätigt und auch verſchiedene der in Frage kommenden
Dokumente zutage gefördert. In die Affäre ſoll auch eine
Zivil=
perſon verwickelt ſein. „Daily Herald” ſpricht von drei Beamten
Scotland=Yards, die in die Angelegenheit einbezogen ſeien. Sie
hätten durch einen ausländiſchen Konal Nachrichten an Agenten
einer kontinentalen Macht (Rußland?) weitergeleitet. Die Polizei
habe auch Nachforſchungen bei einer ausländiſchen
Geſandt=
ſchaft in London angeſtellt.
Räumung Schankungs durch die Japaner.
EP. London, 13. April.
Die Frage der Räumng von Schantung hat eine
über=
raſchende Wendung genommen. Da die örtlichen provinzialen
Behörden keine Garantien für die Sicherheit der Japaner geben
können, hat die chineſiſche Regierung die Japaner gebeten, mit
der Räumung noch etwas zu warten, oder aber dafür Sorge zu
tragen, daß die Japaner in Tſinan und anderen Plätzen in
Schantung nach Tſingtau befördert werden. Das japaniſche
Foreign Office und der Generalſtab haben jedoch, wie der
diplo=
matiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” berichtet, ſich
dazu entſchieden, daß dieſer Forderung Chinas nicht nachgegeben
werden könne. Zahlreiche Japaner verlaſſen bereits Tſinan,
um ſich nach Tſingtau zu begeben. Eine chineſiſche Diviſion und
20 000 Mann Kavallerie des Generals Feng ſtehen bereit, um
die Garniſon von Tſinan zu übernehmen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Samstag, den 13. April.
Baiczz0
Oper von Leoncavallo.
Adolf Gerlach aus Freiburg, der heute als Goſt den
Silvio ſang, kann in dieſer kleinen Rolle nicht ausreichend
be=
urteilt werden. Ein jugendlicher Künſtler mit ſympathiſchem
Auftreten, im Beſitz ſchönen Materials von lyriſchem Klang, das
noch nicht gleichmäßig anſchlägt, im Spiel etwas befangen, ohne
ſtarkes Temperament, in allen Eigenſchaften heute noch
unent=
wickelt, indes ausſichtsvoll, — das iſt der Eindruck, der zunächſt
haften blieb.
v.H.
Der Widerſacher.
Tragödie von Alex von Frankenberg.
Uraufführung im Stadttheater M.=Gladbach.
Es iſt Großes in dieſem Werk, da3 die Geſtalt des Judas
in die Welttragödie hineinſtellt. Ein bibliſches Drama. Die
Gegner des Erlöſers ſind von der üblichen Verzerrung befreit:
wie die Jünger des Rabbi Jeſus ſind die Geſetzestreuen
Gläu=
bige, wenn ſie auch an Buchſtaben, ſtarrgeprägte Formen und
politiſche Wunſchbilder glauben; und auch Judas iſt nicht einfach
der Verräter, ſondern ein zutiefſt Gläubiger. Sein Glaube iſt
unerſchütterlich bis zum Fanatismus. Die Tragik dieſer Gegner
der neuen Lehre wurzelt darin, daß ſie nicht erkennen können, wo
die Wahrheit iſt. Im Erkennen liegt für Frankenberg überhaupt
der Anſatzpunkt zum Tragiſchen. Die eine große Sehnſucht der
Juden nach dem Erlöſer und dem neuen Reich ſpeiſt beide, die
Freunde und die Gegner Chriſti. Den einen iſt die Gnade des
Erkennens gegeben; das Schickſal der anderen iſt ihre
Gnade=
loſigkeit, ihr Verhaften im Glauben an das irdiſche
Gottes=
reich, an das diesſeitige Königtum des Erlöſers, an die Freiheit
des auserwählten Volkes im jüdiſchen Nationalſtaat. — Die
Mitte der Tragödie iſt Judas. Die Gewißheit der Erlöſernähe
lenkt ſeinen Blick ganz auf den Großen, deſſen Nahen ſpürbar iſt.
Das löſt ihn von der Dirne Maria aus Magdala, die ihr
bis=
heriges Leben nicht mehr mag, weil ſie Judas liebt. Das
Laza=
rus=Wunder bringt dieſen zu Jeſus. Judas ſoll ſeinem Vater
Simon als Hoheprieſter folgen. Er weigert ſich. Der alte Simon
iſt die am kräftigſten und ſicherſten gezeichnete Geſtalt des
Wer=
kes. Der todſieche Prieſter ſpürt wie keiner die Nähe des Er=
löſers; und ſo nahe wie er geht keiner an dem Kommenden
vor=
bei, um ſich weiter von ihm zu entfernen. Judas flieht enttäuſcht
von Jeſus, der von Tod und Erniedrigung geſprochen hat. Denn
der Sohn des Hoheprieſters glaubt an die wörtliche Erfüllung
des Bildes, das Jeremias vom Erlöſer und ſeinem Reiche malte.
In äußerſtem Fanatismus ſtarrt Judas, nun ſelbſt Hoheprieſter,
auf das irdiſche Zukunftsreich der Juden; für ihn iſt Jeſus jetzt
Gottes Widerſacher, der ſterben ſoll. Von hier an wird Maria,
die durch Chriſtus entſühnt wurde, die Gegenſpielerin des Judas,
der zum Kampf gegen die Römer aufruft. Sie iſt die Führerin
der Chriſten, die den Kampf verweigern und als Verräter
ge=
fangen werden. Judas aber glaubt unentwegt an die Hilfe
Jehovas, der die Feinde zerſchmettern werde. Selbſt als die
Römer Jeruſalem ſtürmen, vertraut er noch auf den Beiſtand
Gottes. Groß und ganz vertrauend reißt er den Vorhang vom
Allerheiligſten. Da töten die Römer ihn, den eigentlichen
Wider=
ſacher Gottes; er ſtirbt an ſeinem Glauben, der ſich der
Erkennt=
nis verſchloß. Während Judas hoffnungslos zuſammenbricht mit
dem Ruf „Gott iſt verraten”, jauchzt Maria ſterbend, weil ſie
weiß: Das Reich des Erlöſers lebt, auch wenn dieſe Welt
zu=
ſammenbricht.
„Es gibt in der Tragödie keine Entſchuldung! Wer nicht für
mich iſt, iſt wider mich. Hie Reich — hie Widerſacher”: darauf
gründet Frankenberg ſeine Dichtung. Wie er hier, in der großen
Geſinnung des Werkes, in Antitheſen denkt, ſo hat er auch ſeine
Dichtung bis zum letzten antithetiſch gebaut. In jeder Szene
ſtehen die ſchärfſten Gegenſätze widereinander. Und durch dieſe
Spannung entwickelt ſich der herbſte Kampf. Aus dem
Wider=
ſtreit ſymboliſch gegeneinander geſpannter Kräfte hat die
Tra=
gödie ihre Lebendigkeit und Wirkung. Und das, obſchon ſie arm
an Handlung iſt. Ganz aufs Wort iſt ſie geſtellt: ſie iſt ein
rheto=
riſches Drama im beſten Sinne. Hauptſätze, knapp, ſcharf,
ſolge=
richtig, ſind nebeneinandergeſetzt. Dazwiſchen ſpringen, ohne
ab=
rupt zu wirken, viele Ausrufe, Schreie, Fragen auf. Bis in die
Satzgliederung iſt das Werk antithetiſch gefügt. Faſt jedes Wort
hat ſein Wider=Wort; beinahe jeder Satz ſeinen Gegen=Satz. Wie
Schlag auf Schlag folgt Satz auf Satz im Dialog. Dadurch wirkt
ſelbſt die ein wenig manierierte ſtumme Erwiderung oft
über=
aus beredt. Die ganze Struktur deutet auf eine ſehr bewußte,
intellektuelle Konſtruktion. Der rhetoriſche Charakter und der
intellektuelle Akzent könen leicht Schwächen bedeuten. Aber
bei=
des iſt mit einer derart erſtaunlichen Sicherheit genutzt, daß man
dem Werk auch als Buch (Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart)
mit der ſtärkſten Anteilnahme folgt.
Die Uraufführung im M.=Gladbacher Stadttheater (Regie:
H. Pfeiffer) nahm die antithetiſche Eigenart des Werkes in
Bühnenbildern (H. Gliewe) und Handlungsverteilung glücklich
auf. Die Aufführung wurde mit ſehr reichem Beifall
aufge=
nommen, wie ihn ihr Wert und der gute Rang und die
Geſin=
nung des dichteriſch wie dramatiſch weit höheren als
durchſchnitt=
lichen Werkes verdienten.
Paul Joſef von der Heide.
Münchener Kunſtnachrichken.
Als Nachfolger Stuck’s wurde der bekannte Zeichner des
Sim=
pliziſſimus Olaf Gulbranſſon ernannt. Dieſe Berufung
bedeu=
tet für die verſchiedenen künſtleriſchen Richtungen ein Kompromiß,
wenn auch die Tätigkeit eines Künſtlern von europäiſchem Ruf an der
Akademie zu begrüßen iſt. Gulbranſſon lehrte bereits kurze Zeit an der
Münchener Kunſtgewerbeſchule unter Riemenſchmitt, gab aber dann
die ihm zeitraubende Lehrtätigkeit wieder auf.
In dieſen Tagen feierte der bekannte Keramiker Profeſſor J. S.
Scharvogel in ſeltener Rüſtigkeit, ſeinen 75. Geburtstag.
Einer angeſehenen Mainzer Familie entſtammend, genoß er ſeine
Aus=
bildung an der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule. Nach längerer
Tätigkeit in den großen keramiſchen Fabriken zu Mettlach begründete
er in München eine Werkſtätte, die bald großen künſtleriſchen Ruf
genoß. Dies veranlaßte den Großherzog Ernſt Ludwig, den Künſtler
zur Einrichtung einer Großherzöglich heſſiſchen Manufaktur, nach
Darmſtadt zu berufen. Noch jetzt zieren die ſchönen Produkte
die=
ſes Werkes den Brunnenhof in Bad=Nauheim und andere Orte. — Nach
München zurückgekehrt, wußte ſich Scharvogel in den Kreiſen des
Kunſt=
gewerbes wieder eine führende Stellung zu erwerben, die ihn an die
Spitze von Ausſtellungsunternehmungen u. ſ. f. ſetzte.
AK.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
— Dem Bergrat Dr. phil. Dr=Ing. Quiring an der
Geologiſchen Landesanſtalt in Berlin iſt in Anerkennung ſeiner
wiſſen=
ſchaftlichen Arbeiten das Prädikat Profeſſor verliehen worden.
Pro=
feſſor Quiring hat ſich u. a. um die Erforſchung der Geologie des
Siegerlandes verdient gemacht. Unter ſeinen Veröffentlichungen (
Ver=
lag der G.L.A.) ſind beſonders bekannt geworden ſeine. Beiträge zur
Geologie des Siegerlandes” und „Das Geſetz des Einſchiebens und
der Vertaubung der Spateiſenſtein= und Eiſenglanzgänge des
Sieger=
landes”.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
LII. Von der Landes=Univerſität Gießen. Der außerordentliche
Profeſſor an der Univerſität Tübingen D. Dr. Schumann hat den
an ihn ergangenen Ruf an unſere Univerſität anſtelle des nach
Mar=
burg gehenden ordentlichen Profeſſors D. Dr. Frick angenommen. —
Der außerplanmäßige außerordentliche Profeſſor für ſemitiſche
Philo=
logie Dr. Julius Lewy wurde zum planmäßigen außerordentlichen
Pofeſſor ernannt.
Sonntag, den 14. April 1929
Seite 4
Nummer 103
der Landeseerralsproieg Gordiann
Hieß.
Aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen. — Was ſind
„milikäriſche Geheimniſſe‟?
Berlin, 13. April.
Vor dem Schöffengericht begann am Samstag der Prozeß
gegen den Studienaſſeſſor a. D. Kaufmann Heinrich Dietz aus
Elberfeld und den Studienrat Dr. Goldmann aus Magdeburg
wegen verſuchten Verrats militäriſcher Geheimniſſe. Wie
er=
innerlich, waren bei den Hausſuchungen, die zum Verbot der
„Olympia” und des Wiking=Bundes geführt hatten, bei Dietz
und Goldmann Briefe gefunden worden, aus denen die
Staats=
anwaltſchaft zu entnehmen glaubte, daß beide Landesverrat
be=
gangen hätten. Man entdeckte einen Brief Goldmanns an die
amerikaniſche Botſchaft in Berlin, in dem er eine Erfindung
an=
bot, ein Ferngeſchütz, ſowie eine Anzahl balliſtiſcher Tabellen. Bei
Dietz war eine Ueberſetzung dieſes Schreibens und auch die
Ant=
wort der amerikaniſchen Botſchaft gefunden worden. Dietz und
Goldmann wurden verhaftet und in Leipzig mehrere Monate
verhört.
* Das zu einer Senſation mit politiſchem Anſtrich
aufge=
blaſene Verfahren gegen Goldmann und Dietz hat ein recht
beſcheidenes Ende gefunden. Beide Angeklagte wurden allerdings
aus Mangel an Beweiſen, von der Anklage des
verſuchten Verrates militäriſcher Geheimniſſe
freigeſprochen. Für beide hat kein Anlaß beſtanden, mit
den ehemals feindlichen Mächten in Verbindung zu treten, da
Goldmann ſich in geſicherten Verhältniſſen befand, alſo darauf
verzichten konnte, ſeine artilleriſtiſchen Kenntniſſe in fremden
Armeen zu verwerten. Aber ſchließlich wird man es keinem
Menſchen verwehren können, in ausländiſchen Militärdienſt zu
treten. Das gilt auch für Goldmann, der ſich Material
zuſammen=
getragen hatte, um ſeine ſpeziellen Kenntniſſe zu dokumentieren.
Für das Gericht ergab ſich nun, die Frage zu klären, ob ein
verſuchter Verrat militäriſcher Geheimniſſe vorlag oder nicht,
wobei gleichzeitig eine Antwort zu geben war, ob die
Pulver=
tabelle Goldmanns im Intereſſe der Landesverteidigung
geheim=
zuhalten war. Ganz einfach iſt offenbar dem Gericht die Sache
nicht geworden. Es hat ſich mehr an den Verſuch des Verrates
gehalten und ſchließlich auf Freiſpruch erkannt, weil
ausreichen=
des Beweismaterial nicht vorlag. Daß weder Goldmann noch
Dietz die Abſicht gehabt haben, ihr Vaterland zu ſchädigen, darf
wohl als erwieſen gelten. Goldmann hat auch nur mit dem
berühmten Pariſer Ferngeſchütz renommiert, um dadurchſeinen
Be=
werbungen Nachdruck zu verleihen. Gewußt hat er von dieſem
ſagenhaften Geſchütz nicht mehr als alle diejenigen, die nicht
un=
mittelbar mit dieſer Waffe in Berührung gekommen ſind. Bleibt
noch das 24=Zentimeter=Geſchütz, das offenbar ganz beſondere
Eigenſchaften hatte, aber von den Skodawerken in Pilſen
her=
geſtellt wurde, die heute für das tſchechoſlowakiſche Heer und die
kleine Entente arbeiten, ihre Kenntniſſe alſo in den Dienſt dieſer
Staaten geſtellt haben. Was alſo die geſamten Ententeſtaaten
ſeit 10 Jahren durch die Skodawerke wußten, brauchte durch ein
deutſches Gericht nicht geſchützt zu werden. Auch die
Pulver=
tabellen Goldmans enthalten doch nur, was in der einſchlägigen
Literatur ſeit Jahren zu finden iſt, nur daß Goldmann dies ſehr
ſorgſam zuſammengeſtellt hat. Bliebe endlich noch, ob das, was
der Angeklagte entdeckt haben will, militäriſchen Wert beſaß.
Offenbar hat die Reichswehr, an die er ſich zunächſt gewandt
hatte, ſich dieſer Annahme nicht angeſchloſſen. Was die
Reichs=
wehr aber als unbedeutend, wenn nicht gar als minderwertig
ab=
gelehnt hatte, brauchte man nicht zum Gegenſtand langer
Unter=
ſuchungen und eines großen Prozeſſes zu machen.
Beginn der Abrüfkungsberakungen am Monkag.
Genf, 13. April.
Der Vorbereitungsausſchuß für die Abrüſtungskonferenz,
der vor vier Jahren eingeſetzt wurde, und zum letztem Male im
März 1928 zuſamengetreten war, eröffnet am Montag
vormit=
tag ſeine 6. Tagung unter dem Vorſitz des holländiſchen
Geſand=
ten in Paris Jonkheer Loudon. Wie bekannt, ſteht eine Anzahl
der Abordnungen immer noch auf dem Standpunkt, daß die
zweite Leſung des Entwurfes eines Abkommens über
Rüſtungs=
beſchränkung, das der künftigen Abrüſtungskonferenz vorzulegen
wäre, wegen der ungeklärten Streitfrage über die Seeabrüftung
auch weiterhin nicht möglich ſei, und daß die bevorſtehende
Tagung ſich deshalb auf die Behandlung des deutſchen
Vor=
ſchlages von der letzten Tagung über die Veröffentlichung und
den Austauſch der Rüſtungsangaben, auf das zweite ruſſiſche
Abrüſtungsprojekt und auf eine Anzahl von ſekundären Fragen
beſchränken ſollte. Andene Delegationen, vornehmlich die deutſche,
vertreten dagegen den Standpunkt, daß eine ſolche Beſchränkung
nicht erfolgen dürfe und daß nunmehr die Kernfragen der
Ab=
rüſtung, d. h. in erſter Linie die Beſchränkung der
Effektib=
beſtände ernſthaft erörtert werden ſollten, wofür ja die von dem
deutſchen Vertreter Graf Bernſtorff eingereichten Bemerkungen
eine Gundlage bieten würden.
Eine chineſiſche Denkſchrift zur Abrüſtung.
Die chineſiſche Delegation hat zu den
Abrüſtungsverhand=
lungen eine Denkſchrift überreicht, die dem Generalſekretär des
Völkerbundes zugeſtellt worden iſt. Sie enthält als Kernpunkt
die Forderung nach Abſchaffung der
allgemei=
nen Wehrpflicht. China betvachte die allgemeine
Wehr=
pflicht als Urſprung des Militarismus und glaube deshalb, daß
für die Abrüſtung am meiſten durch Beſeitigung der allgemeinen
Wehrpflicht erreuht werden könne. Die Kommiſſion wird daher
aufgefordert, dieſen Punkt prinzipiell zu diskutieren.
Detail=
lierte Vorſchläge macht die Denkſchrift nicht, ſondern beſchäftigt
ſich rein grundſätzlich mit dem Geſamtproblem, wobei auf den
Abſchluß des Kelloggpaktes hingewieſen wird, dem durch ein
Uebereinkommen über vollkommene Abſchaffung der Wehrpflicht
eine logiſche Fortſetzung gegeben werden könne.
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1.2 Geſchäftsſt. (*g [ ← ][ ][ → ]
Nummer 103
Sonntag, den 14. Axr 1 1929
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 14. April.
— Ernannt wurden: am 14. März der prov. Gewerbelehrer Johs.
Neumann zum Gewerbelehrer an der gewerblichen Abteilung der
Fortbildungsſchule im Bezirk Gießen mit Wirkung vom Tage des
Dienſtantritts an; am 21. März der Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei
dem Landeszuchthaus Marienſchloß Heinrich Jakob Seibel zum
Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei dem Landgerichtsgefängnis in
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom Tage ſeines Dienſtantritts an; am 22. März
der Lehrer an der Volksſchule in Darmſtadt Hubert Samper, zum
Muſiklehrer an der Aufbauſchule für Mädchen in Darmſtadt mit
Wir=
kung vom 1. April 1929 an; am 6. April der außerplanmäßige
außer=
ordentliche Profeſſor Dr. Julius Lewy in Gießen zum planmäßigen
außerordentlichen Profeſſor für ſemitiſche Philologie an der
Landes=
univerſität Gießen mit Wirkung vom 1. April 1929 an; am 8. April:
die Lehrer Heinrich Voos zu Unter=Flockenbach (Kreis Heppenheim)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Heſſelbach (Kreis Erbach), Fritz
Bötticher, zu Stockhauſen (Kreis Lauterbach) zum Lehrer an der
Volksſchule zu Utphe (Kreis Gießen), Hans Berdes zu Uffhofen (Kr.
Alzeh) zum Lehrer an der Volksſchule zu Langen (Kreis Offenbach),
Johann Chriſt zu Eich (Kreis Darmſtadt) zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Pfungſtadt (Kreis Darmſtadt), Ad. Friſter zu
Schannen=
bach (Kreis Bensheim) zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=
Schmir=
ten (Kreis Schotten), Heinrich Gimbel zu Risfeld (Kreis Lauterbach)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Nieder=Ingelheim (Kreis Bingen),
Ernſt Müller, zu Nieder=Ingelheim (Kreis Bingen) zum Lehrer
an der Volksſchule zu Ober=Ingelheim (Kreis Bingen), Peter Rauſch
zu Schadges (Kreis Lauterbach) zum Lehrer an der Volksſchule zu
Stockhauſen (Kreis Lauterbach); die Lelrerinnen Maria Schmitt an
der Volksſchule zu Mainz zur hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrerin
an der Mädchenfortbildungsſchule zu Mainz, Luiſe Draiß zu Klein=
Steinheim (Kreis Offenbach) zur Lehrerin an der Volksſchule zu
Bü=
desheim (Kreis Vingen), Chriſtine Pauly zu Nieder=Ingelheim
(Kreis Bingen) zur Lehrerin an der katholiſchen Volksſchule zu
Bin=
gen, Emma Rauck zu Aſchbach (Kreis Heppenheim) zur Lehrerin an
der Volksſchule zu Hainhauſen (Kreis Offenbach) — ſämtlich mit
Wir=
kung vom 15. April 1929 an; die Srudienräte Jakob Bert an der
Oberrealſchule zu Michelſtadt (Kreis Erbach) zum Studienrat an der
Oberreal= und höheren Landwirtſchaftsſchule in Groß=Umſtadt. Dr.
Heinrich Haun an der Auguſtinerſchule Gymnaſium und
Oberreal=
ſchule) zu Friedberg zum Studienrat an der Oberrealſchule in Mainz,
Dr. Hans Heſcher an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt zum
Studienrat an dem Ludwig=Georgs=Gymnaſium zu Darmſtadt, Heinr.
Hilsdorf an der Oberreal= und höheren Landwirtſchaftsſchule in
Groß=Umſtadt zum Studienrat an dem Realgymnaſium in Darmſtadt,
Wilhelm Röderer an der Weidig=Oberrealſchule in Butzbach zum
Srudienrat an der Oberrealſchule in Alsfeld, Dr. Georg Schorn an
der Oberrealſchule in Mainz zum Studienrat an dem Gymnaſium in
Mainz, Eugen Eckes an der Auguſtinerſchule (Gymnaſium und
Ober=
zealſchule) in Friedberg zum Studienrat an der Oberrealſchule in
Mainz — ſämtlich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am
9. April: die Studienräte Wilhelm Knöpp an der Aufbauſchule in
Alzeh zum Studienrat an dem Realgymnaſium in Darmſtadt, Konrad
von der Schmitt an der Oberrealſchule in Alsfeld zum
Studien=
rat an der Goetheſchule (Realſchule zu Neu=Iſenburg, Erich Sch wörer
an der Realſchule in Wimpfen zum Studienrat an der Oberrealſchule
in Grünberg — ſämtlich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an;
am 11. April: der Rektor an der Volksſchule zu Wieſeck (Kreis Gießen)
Dr. Georg Rein zum Stadtſchulrat bei dem Stadtſchulamt Mainz,
der Rektor an der Volksſchule zu Gießen Wilhelm Loos zum
Kreis=
ſchulrat bei dem Kreisſchulamt Groß=Gerau, der Lehrer an der
Volks=
ſchule Mainz Friedrich Haſenzahl zum Kreisſchulrat bei dem
Kreisſchulamt Schotten — ſämtlich mit Wirkung vom Tage des
Dienſtantritts an.
— Ernannt wurden: am 27. März: der überplanmäßige
Kreisamt=
mann Regierungsrat Dr. Otto Straub in Worms unter Belaſſung
ſeiner Amtsbezeichnung „Regierungsrat” zum Kreisamtmann mit
Wir=
kung vom 1. März 1929 an, der Verſorgungsanwärter Peter Körper
zu Oppenheim zum Amtsgehilfen bei der Lehr= und Verſuchsanſtalt für
Wein= und Obſtbau zu Oppenheim mit Wirkung vom 1. März 1929 an;
am 8. April; der forſttechniſche Beamte bei dem Forſtwirtſchaftsamt
Oberförſter Dr. Hermann Künanz zu Darmſtadt vom 1. Mai 1929
vorbehältlich der Regelung des Dienſtalters zum Forſtmeiſter des
Forſt=
amtes Konradsdorf.
— Regionalplanungsverband. Unter Vorſitz von Herrn
Ober=
bürgermeiſter Dr. Landmann tagten auf Einladung der Stadt
Frankfurt a. M. die Oberbürgermeiſter, Bürgermeiſter und
tech=
niſchen Sachbearbeiter einer größeren Zahl von Städten des
rhein=mainiſchen Bezirkes. Nach einer Begrüßungsanſprache
durch Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Landmann und einer
Dar=
legung des zu behandelnden Aufgabenkreiſes durch Herrn
Stadt=
rat May wurde die Gründung eines rhein=mainiſchen
Regional=
planungsverbandes beſchloſſen. Es traten dieſem Verband bei:
Darmſtadt, Friedberg, Hanau, Homburg, Mainz, Bad=Nauheim,
Offenbach und Wiesbaden. — Darüber hinaus ſollen die an den
Beſtrebungen des Verbandes intereſſierten Städte, Kreiſe und
Provinzen als gleichberechtigte Mitglieder zum Beitritt
aufge=
fordert werden. Nach einheitlichen Geſichtspunkten ſoll in engſter
Fühlungnahme mit den beteiligten Stellen die techniſche Planung
bearbeitet werden, wobei es ſich zunächſt in erſter Linie um die
Beſchaffung einheitlicher Planunterlagen, Luftbildaufnahmen und
dergleichen handelt, ſowie um einheitliche Regelung des
Ver=
kehrs, Grünflächen= und Siedlungspolitik.
— Alldeutſcher Verband. Wir machen unſere Mitglieder und
Freunde auf unſere nächſte Monatsverſammlung am
Diens=
tag, den 16. April, abends 8 Uhr, im Grünen Zimmer be: Chriſt (
Gra=
fenſtraße 20) aufmerkſam. Es findet ein Vortrag über „
Geſell=
ſchaft, Wirtſchaft und Staat” ſtatt. Gäſte, auch Frauen, ſind
herzlich willkommen. (Siehe Anzeige.)
Ehrung des Oberbürgermeiſters.
Eine außerordentlich= Ehrung wurde dem neuen Oberhaupt der
Stadt, Herun Oberbürgermeiſter Mueller, zuteil. Die Gewerkſchaft
Heſſiſcher Gemeindeb amten, Ortsgruppe Darmſtadt, und der
Beamten=
ausſchuß der Stadt Darmſtadt hatten amr Freitag abend im Feſtſaal des
Saalbaues die Mitglieder der Verwaltung und der ſtädtiſchen
Beamten=
ſtaft zu einer akademiſchen Feier eingeladen, um ihrem neuen oberſten
Verwaltungschef die Gluckwünſche der Beamtenſchaft zu überbringen.
Neben Herrn Bürgermeiſter Delp war die Beamtenſchaft mit ihren
Frauen der Einladung faſt reſtlos gefolgt. Der feſtlich geſchmückte
Saalbau war dicht gefüllt. Als Herr Oberbürgermeiſter Mueller kurz
nach 8 Uhr den Saal betrat, geleitet von dem Vorſitzenden der
Gewerk=
ſchaft und des Beamtenausſchuſſes ſowie einer Abordnung der
Feuer=
wehr, brachte ihm die Verſaumlung einmütig durch Erheben von den
Plätzen eine Obation dar. Die Feier wurde eröffnet durch den Vortrag
der Jupiter=Shmphonie von Mo)zaut, ausgeführt von dem
Inſtrumental=
verein (Orcheſter der Städt. Akad=mie für Tonkunſt), ergänzt durch
Mitglieder des Stadtorcheſters unter Leitung von Herrn Muſikdirektor
W. Schmitt. Als Sprecher der Beamtenſchaft brachte Herr
Oberinſpek=
tor Goſenheimer die Bluckvünſche der Beamtenſchaft zum
Aus=
druck. Er konnte in ſeinen Ausführungeg insbeſondere auch das ſeither
ſtlon beſtandene gute Einvernehmen zwiſchen dem nunmehrigen Leiter
der ſtädtiſchen Verwaltung und der Beamtenſchaft hervorheben und der
aufrichtigen und ehrlichen Verſicherung Ausdruck geben, daß die
Be=
amtenſchaft den Herrn Oberbürgermeiſter auch weiterhin durch freudige
und tatkräftige Mitarbeit im Dieuſte der Stadt und ihrer Bürgerſchaft
unterſtützen werde. Herr Oberbürgermeiſter Mueller war von der
Kundgebung tief ergriffen. Er verſicherte, auch zukünftig der
Beauten=
ſchaft vollſte Aufmerkſamkeit zu widmen, denn ohne die
hingebungs=
volle Mſtarbeit der Beamtenſchaft könnten die Geſchicke der Stadt und
der Bürgerſchaft nicht glücklich geleitet werden. Mit den Worten:
Sie haben mich Ihrer Treue terſichert, ich werde auch Ihnen die Treue
halten” ſchloß der Herr Oberbürgermeiſter ſeine warmherzigen Worte
des Dankes. Der letzte Satz der Jupiter=Symphonie beſchloß die kurze,
aber um ſe würdigere Kundgebung der ſtädtiſchen Beamtenſchaft.
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— Heſſiſches Landestheater. Heute, Sonntag, gelangt im Großen
Haus Shakeſpeares Luſtſpiel „Wie es euch gefällt” zur
Auffüh=
rung. In den Hauptvollen ſind die Damen: Sthengel, Blum, Knott,
Hoffart, Wigandt, und die Herren: Baumeiſter, Minetti, Valk.
Gallin=
ger, Klam, Haenel, Keßler, Krumb, Maletzki, Weſtermann, Schettler,
beſchäftigt. (Heſſenlandmieten 2 und 3, Beginn 19 Uhr.)
Im Kleinen Haus findet eine Wiederholung von Flotows Oper
„Martha” mit den Damen: Walter, Jacobs und den Herren: Grohm,
Kuhn, Ney ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt. (
Zuſatz=
miete 3. Beginn 19½ Uhr.)
Dienstag, den 16. April, findet im Großen Haus eine Aufführung
von Richard Strauß „Noſenkavalier” mit den Damen: Roſe
Landwehr, Anna Jacobs, Annz von Stoſch, Regina Harre, Paula
Kapper, und den Herren: Heinrich Kuhn, Johannes Biſchoff, Eugen Vogt
imn den Hauptrollen ſtatt. Muſitkaliſche Leitung: Max Rudolf; Beginn:
19 Uhr.
„Revolte im Erziehungshaus‟. Der Vorverkauf für
das einmalige, Dienstag, den 16. April, im Kleinen Haus ſtattfindende
Gaſtſpiel der „Gruppe Junger Schauſpieler, Berlin”, die Lampels
er=
folgreiches Schauſpiel „Revolte im Erziehungshaus” zur Aufführung
bringen, hat unter ſtärkſter Beteiligung des Publikums begonnen.
Neu einſtudiert und inſzeniert gelangt Mittwoch, den 17. April,
Mozarts Oder „Figaros Hochzeit” im Kleinem Haus des
Landes=
theaters unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm
zur Aufführung. Die Inſzenierung des Werkes leitet Carl Ebert, die
Bühnenbilder entwirſt Lothar Schenck von Traup. Infolge anhaltender
Erkpankung von Theo Herrmann wurde Kammerſänger, Berthold
Sterneck von der Staatsover in München (der Figaro der Münchener
Feſtſpiele) eingeladen, die Titelpartie in der erſten Aufführung zu
ſingen. Die übrigen Hauptpartien ſind wie folgt beſetzt: Graf: Hans
Kompegg: Gräfin: Roſe Landwehr; Cherubin: Regina Harre; Suſanne:
Käthe Walter; Marzelline: Anna Jacobs; Bartolo: Heinrich Kuhn;
Baſilio: Eugen Vogt; Curzio: Herbert Grohm; Antonio= Hans Neh;
Bärbchen: Maria Kienzl: Bauernmädchen: Hannh Schantz und Anntz
Rieder. 1Zuſatzmiete 6. Beginn: 19 Uhr. Preſſe 2—10 Mk.)
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt am Sonntag, den 21. April,
die Uraufführung des preisgekrönten Volksſtückes von Rudi Wünzer und
E. Wagner. Die verborgene Aehnlichkeit” zur Aufführung.
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— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Paula Moderſohn—
Becker=Ausſtellung. Für dieſe Gemäldeausſtellung der 31
jäh=
rig im Jahre 1907 geſtorbenen Künſtlerin bereitet die Bücherſtube eine
repräſentative Zuſammenſtellung von Original=Gemälden und
Zeich=
nungen vor. Die Ausſtellung wird anfangs nächſter Woche eröffnet.
Näheres wird noch bekanntgegeben.
— Sonatenabend Otto Drumm — Guſtav Beck. Die Herren Otto
Drumm (Violine) und Guſtav Beck (Klavier) veranſtalten am Freitag,
den 19. April, abends 19.30 Uhr, im Kleinen Haus des „eſſiſchen
Lan=
destheaters einen Sonaten=Abend. Zur Aufführung gelangen Werke
von Schumann, Pizzetti und Brahms. Da Sonaten=Abende zu den
Seltenheiten im hieſigen Muſikleben gehören, dürfte dieſer
Veranſtal=
tung beſonderes Intereſſe entgegengebracht werden.
Geite 3
Darmſtädker Spielſchar.
Im Rahmen des Werbeabends Darmſtädter Jugendbünde zugunſten
des Ausbaues der Jugendburg Otzberg i. Odw. am Freitag, den 19.,
und Samstag, den 20. April, führt die Darmſtädter Spielſchar „Das
Tellſpiel der Schweizer Bauern” von Franz Johannes
Weinrich auf.
Man kennt den „Tell” meiſt nur in einer Faſſung, dem
Schiller=
ſchen Schauſpiel. Faſt unbekannt waren bis vor verhältnismäßig
kur=
zer Zeit die alten Tellſpiele, von denen zwei beſonders hervorragen,
das Tellſpiel der Schweizer Bauern, das Weinrich in eine ſehr gute
neue Form gekleidet hat, und das Urner Tellſpiel. Das erſtere wird
in der Otto=Berndt=Halle zur Darſtellung gebracht werden.
Die Hauptrolle des Spieles fällt dem Schweizer Volk zu, das iß
faſt allen Szenen ſtets aktiv an der Handlung beteiligt iſt und das desh
erſten und zweiten Akt mit je einem Sprechchor abſchließt. Tell,
Stauf=
facher und Melchtal treten als Einzelſprecher aus der Volksmaſſe
her=
aus. Auf der Gegenſpielſeite begegnen wir dem Landvogt Geßler, dem
rückſichtsloſen Machthaber in den Kantonen Schwyz und Uri. Ihm
zur Seite Heinz Vögeli, treffend charakteriſiert durch Tells Worte:
ſeines Herrn Affen. Wenige weitere, ebenfalls intereſſante Geſtalten
treten den Genaniten zur Seite. Das Spiel beginnt in lebhafteſter
Weiſe und wird bewegt weitergeführt, bis endlich der nächtliche Nütli=
Schwur das Ganze beſchließt.
Die ſtellenwveiſe etwas derbe Sprache des Spiels iſt ungemein friſch
und lebendig und die einzelnen Geſtalten ſind ſcharf gezeichnet.
Der wuchtigen Wirkung des Spiels kann ſich ſo leicht niemand
entziehen.
Das Tellſpiel iſt urſprünglich als Freilicht=Aufführung gedacht und
ſoll im Laufe des diesjährigen Sommers auch an verſchiedenen Stellen
des Odenwaldes, insbeſondere auf dem Otzberg, in dieſer Weiſe geſpielt
werden.
Die Darmſtädter Spielſchar möchte ihre Freunde in Darmſtadt und
alle Freunde des Laienſpiels zu dieſer Tellſpielaufführung herzlich
ein=
laden. Eintrittskarten ſind zu erhalten am Verkehrsbureau,
Buchhand=
lung Sgeng, Bicherſtube Bodenheimer, Pavierhandlung Künzel (
Beſ=
ſunger Straße), Papiergeſchäft Thomaſius (Ecke Herdweg und
Karl=
ſtraße), ſowie bei der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule.
S.
— Dienſtjubiläum. Verſvaltung3=Oberinſpektor Zahlmeiſter a. D.
Feldart.=Regts. 82, Lötzen (Oſtpr.), Wilhelm Bläſing, jetzt beim
Verſorgungsau: Darmſtadt, begeht am Dienstag, dem 16. April, ſein
40jähriges Dienſtjiubiläum.
— 25jähriges Arbeitsjubiläum. Am 15. April 1929 iſt Herr Philipp
Bitſch aus Offenthal 25 Jahre bei der Bauunternehmung Hehl u. Comp.
Nachf. Ferd. Maher in Darmſtadt als Polier beſchäftigt. Der
Jubilar ſowohl wie ſeine Firma hoffen, noch lange Jahre miteinander
zu arbeiten.
— Volkskindergarten der Paulusgemeinde. Am 1. Mai eröffnet
die evgl. Paulusgemeinde einen Volkskindergarten
(Kleinkinderſchule) im Erdgeſchoß des Hauſes Wittmannſtr. 14.
Wir kommen damit einem Bedürfnis unſerer Gemeindeglieder entgegen,
namentlich derer, denen die Beſſunger Kleinkinderſchule zu weit
ab=
gelegen iſt. Zur Aufnahme kommen Kinder aller Stände vom 3.—6.
Lebensjahr. Eine ſtaatlich geprüfte tüchtige Leiterin iſt bereits
ge=
wonnen. Alsbaldige Anmeldungen von Kindern werden
im Pfarrhaus an der Pauluskirche von Pfarrer Rückert erbeten. Die
Aufnahme erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen.
— Schloßgemeinde. Heute Sonntag, abends 8 Uhr, findet in der
Otto=Berndt=Halle wie alljährlich der vom Männer= und
Frauenverein veranſtaltete Gemeindeabend ſtatt auf den wir deren
Mitglieder auch an dieſer Stelle hinweiſen. Viele Kräfte ſind rege, um
Zenſelben anregend und gehaltvoll zur geſtalten. Neben muſikaliſchen
Darbietungen wird Herr Pfarres Menzel=Bad Kreuznach ſprechen über
„Die Not der Ebangeliſchen im beſetzten Gebiet‟. Nach einer Teepauſe
wird unſere Jugenddereinigung ein ſorgfältig vorbereitetes
Märchen=
ſpiel „Die Gänſelieſel” aufführen. Teekarten zu 40 Pf. ſind bei Frau
Vogelmann, ſowie beim Eingang abends zu erhalten. Auch Gäſte ſind
herzlich willkommen.
— Evangeliſcher Bund. Die Jahreshauptverſammlung
des Darmſtädter Zweigvereins findet am kommenden Donnerstag, um
8 Uhr abends, im Gemeindehaus Kiesſtraße ſtatt. Dem geſchäftlichen
Teil voraus geht ein Vortrag, in dem Pfarrer Lie Dr. Girün=
Hoch=
heim a. M. über „Katholiſche Aktion” ſpricht. Der Redner gilt als
vorzüglicher Kenner der ultramontanen Bewegung und guter
Volks=
redner. Zu dem Vortrag ſind auch Nichtmitglieder herzlichſt eingeladen.
Der geſchäftliche Teil wird einige intereſſante Mitteilungen bringell,
und außer dem Jahres= und Rechenſchaftsbericht die Auszeichnung
meh=
rerer langjähriger Mitglieder.
— „Das Muſikantenmädel”. Jarnos melodiöſe Operette, die durch
das Gaſtſpiel Alois Resnis im Orpheum in den letzten Tagen einen
be=
deutenden Zuſpruch gefunden hat, erfährt heute Sonntag und morgen
Montag ihre beiden letzten Aufführungen. Der
Karten=
verkauf iſt am Sonntag bis 12 Uhr im Verkehrsbureau und bis 2 Uhr
im Kiosk gegenüber dem Verkehrsbureau; ferner ab 3 Uhr
ununter=
brochen an der Kaſſe des Orpheums. Preiſe 1—3 Mk.; numerierte
Plätze von 1,50 Mk. an. (Siehe Anzeige.)
— Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen. Wir verfehlen
nicht, nochmals auf die am Montag, 15. April, nachmittags 5 Uhr, im
Hauſe der Frau o. Selzam, Neckarſtraße 19, ſtattfindende muſikaliſche
Feier zum Beſten der Richard=Wagner=Stipendien=Stiftung hinzuweiſen.
Leider mußte auf eine Mitwirkung von Frl. Walter, die dienſtlich ſehr
ſtark in Anſpruch genommen iſt, verzuhtet werden. Herr Tibaldi vom
Landestheater hat liebenswürdigerweiſe in letzter Stunde ſeine
Mit=
wirkung zugeſagt und wird Volkslieher ſowie Geſänge Wolframs aus
Tannhäuſer zu Gehör bringen.
— Die Lohelandſchule gibt am 21. April, vormittags 11,30 Uhr, im
Kleinen Haus des Landestheaters eine Vorführung ihrer Gymnaſtik.
Sie lehnt den Tanz als ſolchen ab, legt Wert auf Durchbildumg des
Körpers und zeigt deſſen Bedeutung für die Weſterbildung des
Men=
ſchen, ein völlig neues Ziel und eine neue Lehrmethode. Die Darſtellung
fand überall ausverkaufte Häuſer und errang ſich unbeſtrittenen
Er=
folg. Wir verweiſen auf die Anzeige des Bühnenvolksbundes.
(I,Bln.3097
ch fahre
B K
weil ich ihn liebe
BARONIN MADINE URKULL, geb. v. RApOWIFZ
HORCH 8 — durch seine elegante Einrichtung und seine schöne Karosserie
für die moderne Frau prädestiniert — zuverlässig in der Steuerung, leicht
in der Handhabung: im wahren Sinne des Wortes ein ritterlicher Wagen
HORCH-VERKAUFSSTELLE DARMSTADT: ARNOLD HAAS, WILHELMINENSTRASSE 9. TELERON: 4122
D EIEI HEHED alaf. Karnsk. d DD Dr Do. Dui he, Jalasſe
E
Seite 6
Sonntag, den 14. April 1929
Nummer 103
Senerafderfamang dei Bereimgung
ven einzelgandeis ven Burmſtäut und Angeounge. D.
Am Dienstag. 9. April, hielt die Vereinigung des
Einzel=
handels von Darmſtadt und Umgebung im Weißen Saale des
Für=
ſtenſaales ihre diesjährige ordentliche
Generalverſamm=
lung ab. In ſeiner Eröffnungsanſprache wies der Vorſitzende, Herr
Wilhelm Kalbfuß, darauf hin, daß am 11. März d. Js. das 34.
Vereinsjahr abgelaufen war. In dieſem Jahre wird Darmſtadt auch
wieder der Ort der Generalverſammlung des Landesverbandes des
Heſſiſchen Einzelhandels ſein. Die Vereinigung iſt ihrer
Mitglieder=
zahl nach im Verhältnis zu der Einwohnerzahl der Stadt eine der
größten Einzelhandelsvereinigungen ganz Deutſchlands.
Der Syndikus, Herr Dr. Moeßner, erſtattete nunmehr den
Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr und wies darauf hin, daß
der Verein zur Zeit rund 600 Mitglieder zählt. Die einzelnen
Abtei=
lungen haben im Berichtsjahr ganz hervorragend gearbeitet, ſo daß
die Verbandstätigkeit in erfreulichſter Weiſe im Intereſſe der
Mitglie=
der ihren Fortgang nehmen konnte. Die Hauptgebiete, die zu den
Auf=
gaben der Geſchäftsſtelle gehören, ſind wieder Steuerberatungen und
Mitarbeit mit den Behörden bei der Schaffung neuer Geſetze. Das
Steuervereinheitlichungsgeſetz wird gemeinſam mit allen deutſchen
Wirt=
ſchaftsorganiſationen in der zur Zeit noch beſtehenden Faſſung
abge=
lehnt. In Heſſen bedingt das neue Gewerbeſteuergeſetz gewiſſe
Aende=
rungen in der Höhe der Steuer, die ſich nach Zuſtellung der Beſcheide
im einzelnen zeigen wird. In höchſt unerfreulicher Weiſe hat ſich die
Erhöhung der Einheitswerte der Grundſtücke ausgewirkt. Die
erteil=
ten Nechtsauskünfte erſtreckten ſich wieder auf die Gebiete der
Aufwer=
tung, Lieferſtreitigkeiten, Vertragsabſchlüſſe uſw. Die Jetztzeit
erfor=
dert von jedem Kaufmann die genaueſten Kenntniſſe der Sozialgeſetze
mit ihren Beſtimmungen über Arbeitszeit, Tarife, Ladenſchluß uſw.
Mit großem Bedauern wurde feſtgeſtellt, daß im vergangenen Jahr der
erſte Adventsſonntag als Verkaufstag nicht zugelaſſen wurde. Die
Tarifgehälter haben im abgelaufenen Jahre eine Erhöhung von zirka
8 Prozent erfahren. Nach wie vor iſt ſchärfſte Klage zu führen über
den immer noch beſtehenden Beamtenhauſierhandel, der trotz
dringend=
ſter Eingaben bei den betreffenden Behörden noch nicht vollkommen
ab=
geſtellt iſt. Verſchiedene unhaltbare Zuſtände in den Straßen der Stadt,
insbeſondere den Straßenhandel, Mißſtände infolge des geſteigerten
Verkehrs uſw. bedingten die Mitarbeit bei der im Entwurf
vorliegen=
den neuen ſtädtiſchen Verkehrsordnung. Die im Herbſt z. Js.
veran=
ſtaltete Lotterie= und Lichtwoche war allſeitig ſehr begrüßt worden und
von beſtem Erfolg begleitet, beſonders, wenn die Veranſtaltung als
Werbemoment für die Stadt und die Geſchäftswelt betrachtet wird.
Berkehr mit Kleinfahrzeugen auf dem Rhein.
Das Waſſerbauamt Mainz ſchreibt uns:
Da auf dem Rhein und ſeinen Nebenflüſſen der Waſſerſport
all=
mählig wieder einſetzt und auch in dieſem Jahr mit einer Zunahme
des Verkehrs mit Kleinfahrzeugen zu rechnen iſt, werden die
Inter=
eſſenten auf die einſchlägigen Beſtimmungen der
Rheinſchiffahrtspolizei=
ordnung aufmerkſam gemacht. Nach dieſer gelten als „Kleinfahrzeuge‟
alle Fahrzeuge von weniger als 15 Tonnen (300 Zentner) Tragfähigkeit,
insbeſondere auch die Sportfahrzeuge, mit Ausnahme der Schlepper.
Derartige Kleinfahrzeuge müſſen auf dem Stromabſchnitt zwiſchen der
Spik’ſchen Fähre (5 Kilometer unte halb Emmrich) und der
Mün=
dung des Karlsruher Hafens mit einem amtlichen Kennzeichen
ver=
ſehen ſein, das durch die zuſtändigen Waſſerbauämter erteilt wird und
aus Buchſtaben zur Bezeichmung der erteilenden Behörde, z. B. „Wo‟
(Worms), „Mz” (Mainz) und aus eine= Zahl beſteht. Die das
Kenn=
zeichen bildenden Buchſtaben und Zahlen müſſen wenigſtens G15 Meter
hoch ſein und in ſchwarzer Farbe auf hellem Grunde an beiden
Vor=
derſeiten des Fahrzeuges in ſtets ſichtbarer Weiſe angebracht ſein. Sie
können auch beide ſeits auf einer Tafel oder geſpannten Flagge
ange=
bracht werden. Der Ausweis über die Erteilung des Kennzeichens
wird koſtenlos ausgeſtellt und iſt an Bord mitzuführen.
Zuſtändig zur Erteilung der Kennzeichen iſt das Waſſerbauamt, in
deſſen Bezirk der Antragſteller ſeinen Wohnſitz hat oder in deſſen
Be=
zirk die Fahrt auf dem Rhein beginnt.
Für den heſſiſchen Stromabſchnitt des Rheins kommen in Betracht:
1. das ſtaatliche Waſſerbauamt Worms für alle heſſiſchen Orte
von der Landesgrenze oberhalb Worms bis Oppenheim (
ein=
ſchließlich);
2. das ſtaatliche Waſſerbauamt Mainz für alle heſſiſchen Orte
von Oppenheim bis zur Nahemündung.
Von der amtlichen Kennzeichnung ſind befreit die Kleinfahrzeuge
der Mitglieder
1. des Deutſchen Ruderverbandes,
2. des Arbeiterſportbundes,
3. des Deutſchen Seglerverbandes,
4. des deutſchen Kanuverbandes,
5. des Motorjachtverbandes.
Für die Mitglieder dieſer Verbände genügt zur Kennzeichnung
ihrer Fahrzeuge der Stander bzw. die Flagge dieſer Verbände.
Führer von Kleinfahrzeugen, die ohne die oben erwähnten
Kenn=
zeichen auf dem Rhein angetroffen werden, machen ſich nach 8 46 der
Rheinſchiffahrts=Polizeiordnung ſtrafbar. Auf Aufforderung der
Strom=
aufſichtsbeamten des Waſſerbauamtes haben die Führer von
Klein=
fahrzeugen zu halten und auf Verlangen an das Fahrzeug des
Be=
amten heranzufahren. Die Fahrzeuge der Waſſerbauverwaltung ſind
durch die Dienſtflagge bzw. die Strompolizeiflagge kenntlich gemacht.
Neben dem amtlichen Ueberwachungsdienſt hat die
Arbeitsgemein=
ſchaft der Waſſerſportverbände Weſtdeutſchlands eine ehrenamtliche
Waſſerwacht eingerichtet, deren Tätigkeit ſich im allgemeinen auf die
Beaufſichtigung und Belehrung der Sportkameraden der eigenen
Or=
ganiſation beſchränken ſoll. Nur in Ausnahmefällen, beſonders bei
groben Verſtößen gegen die Verkehrsordnung und bei Gefährdung von
Leben und Material kann die Waſſerwacht auch Mitgliedern anderer
Organiſationen gegenüber eingreifen. Die Fahrzeuge der Waſſerwacht
führen am Bug eine weiße Flagge mit ſchwarzem „W‟. Die mit
Aus=
übung der Waſſerwacht betrauten Vertrauensleute der
Arbeitsgemein=
ſchaft der Waſſerſportverbände ſind mit einem vom zuſtändigen
Waſſer=
bauamt gegengezeichneten Ausweis verſehen.
— Deutſcher Sprachverein. Nächſten Donnerstag, den 18. ds. Mts.,
wird Oberſtudienrat Du. Bergmann um 8 Uhr bei Sitte (
Karl=
ſtraße) über „Die Sprache im Dienſte der Auslandskunde” reden und
zeigen, wie ſich aus der Eigenart der Sprache das Weſen der Völker
erkennen läßt. Wer die wiſſenſchaftlichen Leiſtungen unſeres
Mitbür=
gers kennt, den nach Sachgruppen geordneten „Wortſchatz” ſein „
Deut=
ſches Wörterbuch”, das die eigenen ſamt den fremden Ausdrücken nach
der Ableitung zuſammenſtellt, und „Deutſches Leben im Lichtkreis der
Sprache”, das den Weg zu einem kulturgeſchichtlichen Wörterbuche
weiſt, der zweifelt nicht, daß der Verfaſſer einen feſſelnden Vorrrag
bieten wird. Daran ſchließt ſich die Jahresverſammlung des
Sprach=
vereins. (Sehe Anzeige.)
— Rundfunk. Heute ſpricht im Frankfurter Rundfunk in der
Stunde des Rhein=Mainiſchen Verbandes für Vollsbildung Nibolaus
S4warzkopf über Matthias Grünewald, den Maler des rhein=mainiſhen
Kulturgebiets.
Allgemein wurde bei ihrer Durchführung die hervorragend gute
Deko=
ration der Darmſtädter Ladengeſchäfte hervorgehoben. Die nach wie
vor ſchwierige Lage des Einzelhandels fordert unbedingt ein
Zuſam=
menhalten aller Kreiſe, beſonders auch mit Rückſicht darauf, daß durch
die Ausdehnung der Konſumpereine und Beamtenwarenhäuſer eine
ſtarke Front Lebensnotwendigkeit iſt. Stärkung der Organiſation iſt
erſtes Mittel zur Abwehr.
An der ſich anſchließenden Diskuſſion beteiligten ſich die
Anweſen=
den in erfreulicher Weiſe, ſo daß wertvolle Anregungen
entgegengenom=
men werden konnten.
Der von dem Rechner Herrn Jordan abgelegte
Rechenſchafts=
bericht gab einen Ueberblick über den finanziellen Stand der
Vereini=
gung und wurde mit einſtimmiger Entlaſtungserteilung gutgeheißen.
Zu der anſchließenden Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandes
übernimmt der zweite Vorſitzende, Herr Robert Anſpach, die
Lei=
tung und ſchlägt unter allſeitigem Beifall Herrn Kalbfuß wiederum für
das Amt des erſten Vorſitzenden vor. Er weiſt darauf hin, daß
aller=
dings ſeitens des Herrn Kalbfuß die Abſicht beſtanden hätte, das Amt
des Vorſitzenden wegen zu großer Arbeitsüberlaſtung niederzulegen,
daß er ſich jedoch bereit erklärt habe, nochmals den Verein weiter zu
leiten; Herr Anſpach dankt ihm mit herzlichen Worten für die
außer=
ordentlich tatkräftige und erfolgreiche Leitung des Vereins, die der
unermüdliche Vorſitzende ſeit mehr als zwei Jahrzehnten in Händen
hat. Der Vorſchlag findet ſtürmiſche Zuſtimmung der geſamten
Ver=
ſammlung, worauf Herr Kalbfuß unter Aufforderung zu eifriger
Mitarbeit die Wahl annimmt. Die beantragte Wieder= bzw. Zuwahl
der weiteren Vorſtandsmitglieder wird einſtimmig beſchloſſen, ſo daß
der Vorſtand ſich zuſammenſetzt aus den Herren Kalbfuß, Anſpach,
Jordan, Hachenburger, Rothſchild, Lichtenſtein, Ohler.
Anſchließend nimmt Herr Kalbfuß Stellung zu verſchiedenen
Einzelheiten der deutſchen Wirtſchafts= und Sozialpolitik. Er legt u. a.
auch die Verhältniſſe anläßlich der Bürgermeiſterwahl dar und vertritt
die Stellungnahme der Wirtſchaftsverbände. Ganz außerordentlich zu
begrüßen ſei die durch die Errichtung des Einzelhandelsinſtituts bei der
Univerſität Köln ermöglichte wiſſenſchaftliche Durchdringung des
Han=
dels, da ſich mit immer mehr verſtärkter Notwendigkeit zeigt, daß ohne
dieſe und ohne Schaffung einer genauen Statiſtik ein zielbewußtes
Ar=
beiten des Einzelnen wie der Organiſation nicht möglich iſt. Die
Aus=
führungen des Referenten finden lebhaften Beifall.
Nach einigen kurzen Mitteilungen wird die Verſammlung um
11 Uhr geſchloſſen.
Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 16. bis 30. April 1929.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
15. April: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. April 1929 fällig
geweſene Umſatzſteuer=Vorauszahlung (und
Vor=
anmeldung).
20. April: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. April 1929 erfolgten Lohnzahlungen im
Marken=
verfahren und im Ueberweiſungsverfahren; im letzreren
jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des
Kalender=
monats einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in
einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von
200 RM. überſtiegen haben.
25. April: Erſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Vorauszahlungs=
beſcheid über heſſiſche Staatsſteuern für das
Rech=
nungsjahr 1929. (Grundſteuer,
Sondergebäude=
ſteuer, Gewerbeſteuer.) Schonfriſt bis 5. (6.)
Mat 1929 In dem Bezirb des Finanzamts Darmſtadt=
Stadt iſt beſtymmt damit zu rechnen, daß bis zum 25. April
ſämtliche Steüerpflichtigen im Beſitz des
Vorauszahlungs=
beſcheides ſind.
25. April: Zahlung der endgültigen Gewerbſteuer für das
Rechnungsjahr 1928, ſtaatlicher Anteil. Aus
dem Beſcheid, der bis zum 25. April im Bezirk des
Finanz=
amts Darmſtadt=Stadt jedem Steuerpflichtigen zugegangen
ſein nird, iſt erſichtlich, ob der Steuerpflichtige für das
Rechnungsjahr 1928 noch nachzuzahlen hat, ob ſich ſeine
Vorauszahlungen mit dem endgültigen Betrag decken oder
ob er eine Ueberzahlung geleiſtet hat, die ihm angerechnet
werden wird. Schonfriſt bis 5. (6.) Mai 1929.
Der endgültige Gewerbſteuerbeſcheid über
den gemeindlichen Anteil für das
Rech=
nungsjahr 1928 wird ſpäter ergehen.
H. W. Wohmann.
Verſtopfung iſt eine Qual
und ſchädigt den Organismus. Nehmen Sie abends 2 Herbex=
Kerne, die auch bei längerem Gebrauch ihre Wirkung nicht
ver=
lieren. Herbex=Kerne erhalten Sie ſchon in Mengen von 30 Gramm
(IV.2-4
in den Apotheken.
— Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag,
den 18. April um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Verpflegungskoſtentarif im
Krankenhaus (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Metzler); 2.
Fahr=
bahnverbreiterung des Illigwegs (Stadtratsmitglied Blümlein); 3.
Re=
gulierung des Darmbaches in der Gemarkung Weiterſtadt, von der
Darmſtädter Gemarkungsgrenze bis zum Gehaborner Hof (
Stadtrats=
mitglied Hummel); 4. Feſtlegung der Fluchtlinien auf der Südſeite der
projektierten Straße Bl zwiſchen Ludwigshöhſtraße und der
verlänger=
ten Klappacher Straße (Stadtratsmitglied Walbe). 5. Mitteilungen.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerkriegsbefchädigte, Kriegshinterbliebene, Alt.
rentner und Altrentnerinnen erfolgt am Montag, dem 15. April 1929,
vormittags von 8—12 Uhr, dunh die Stadtkaſſe.
Noch keine 100 Mark
monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſcherung, brauchen Sie
aufzuwenden, um in den Beſitz eines 3/15 Dixi=Wagens zu kommen.
Die Qualität dieſes Fahrzeuges iſt ſo vorzüglich, daß wir Ihnen dieſes
Angebot machen können. J. Donges & ieſt, Grafenſtr 43/45. (4221a
— Neue Kurſe in Reichskurzſchrift „beginnen am Dienstag, den
16. April, abends im Unterrichtslokal der Stenographen=Vereinigung
„Gabelsberger”, Handwerkerſchule Ecke Karl= und Nieder=
Ram=
ſtädter Straße. Unter Hinweis auf die heutige Anzeige der
Vereini=
gung wird hierauf ganz beſonders aufmerkſam gemacht und der Beſuch
der Kurſe jedem Vorwärtsſtrebenden empfohlen. Die
Unterrichtsertei=
lung liegt in Händen ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie und
iſt die ſicherſte Gewähr für gute Ausbildung geboten. — Außerdem
be=
ginnen an dem gleichen Abend neue Kurſe in Redeſchrift,
ſo=
wie Fortbildungskurſe, die zur Weiterbildung jedes
Steno=
graphiekundigen unerläßlich ſind. Diktatkurſe in allen Silbenzahlen
laufen dauernd.
Proninziglausſchuß.
Ep. 1. Berufung des Kreisdirektors des Kreiſes Erbach gegen die
Entſcheidung des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Erbach vom 29. Januar
1929; hier: Klage der Gemeinde Hebſtahl wegen Erteilung der
Geneh=
migung zum Ankauf des Knechtſchen Waldes.
Anweſend: Neg.=Rat Feilbach=Erbach, Bürgermeiſter Gärtner,
Ge=
meinderäte Lenz und Gärtner, ſäutlich in Hebſrahl.
Schon im Jul: 1927 ſchebten Verhandlungen zwiſchen Kneht
und dem Fiskus wegen des Ankaufs. Am 17. Januar 1928 beſchloß der
Gemeinderat in Hebſtahl den Ankauf dieſs Waldes, ker eine
Anleihe=
aufnahme in Höhe von ungefähr 26 000 Mark nötig macht. Der
Kreis=
direktor hat die Genehmigung zur Aufnahme der Anleihe verſagt. Der
Kreisausſchuß hat der Gemeinde die Genehmigung zum Ankauf des
Waldes erteilt. Hiergegen hat der Kreisdirektor Berufung verfolgt. Er
vertritt, auf ein Gutacſten geſtützt, die Anſicht, daß die Belaſtung, die
der Kauf verurſacht, über die finanziellen Kräfte der Gemeinde gehe,
um ſo mehr, als die ſteuerlichen Velaſtungen für die kleine Gemeinde
ſchon groß und die wirtſhaftlichen Verhältniſſe der Gemeinde ſchle.”
ſind. Die Gemeinde erwartet dagegen, daß die Belaſtung nur vorüber,
gehend ſei, betont, daß bald Erträge zu erhoffen ſind und beſonders
der Knechtſhe Wald wertvoll in jagdlicher Hinſicht für die Gemeinde
ſei. Das Gutachten gibt zu, daß, wenn der Fiskus den Knechiſchen
Wald kaufe, die Gemeinde da3 Jagdrecht verliert. Den Bürgermeiſter
weiſt darauf hin, daß die geſamte Gemeinde bis auf einen Landwirt
für den Ankauf ſei; dieſer Landwirt habe aber ſelbſt erſt vor nicht allzu
langer Zeit Waldbeſitz an den Fiskus veräußert. Ein im November
1928 gefaßter Gemeinderatsbeſchluz lautet wiederholt auf Ankauf und
verlangt weiter das Bannholz zum Ab=rieb; jetzteres ſetzt eine
Geneh=
migung des Sonderhiebs voraus. Die Gemeinde zählt 300 Einwohner
und hat 70 Hofreiten mit einem Steuerwert von zuſammem 142000
Mark. Die Gemeindeumlage würde ſich mit Sonderhieb etwa auf 55
Prozent, ohne Sonderhieb auf 75 Prozeut erhöhen. Weſentlich für die
Löſung der ganzen Frage iſt, ob der Sonderkieb genehmigt wind oder
nicht. Die Ausſicht, daß dieſe Geuehmigung erteilt wird, iſt gering.
Der Bürgermeiſter und die beiden Gemeinderäte erklären, daß der
An=
kauf auch vollzogen werden ſolle, wenn der Sonderhieb forſtlicherſeits
nicht genehmigt werde. Das Urteil verwirft die Berufung
des Kreisdirektors.
2. Berufung des Auguſt Mosler zu Klein=Steinheim gegen das
Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Offeubach vom 5. Dezember 1928
wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft
in ſeiner Badeanſtalt in Klein=Steinheim.
Anweſend: der Geſuchſteller und Bürgermeiſter Röder von Klein=
Steinheim.
Mosler hat die beiden Badeanſtalten zum Preiſe von 20000 Mark
gekauft; es ſoll ein moderner Strandbadebetrieb erſtehen. Die Saiſon
iſt vonr 15. Mai bis 15. September. Namentluch ſetzt ſich Hauau fuür
dus Unternehmen ein. Der Geſuchſteller erklärt, ohne Wirtchaftsbetrieb
ſei ein derartiges Unternehmen nicht zu führen. Der Gemeinderat hat
die Bedlirfnisfrage bejaht, das Kreisamt ſie verneint. Die Hanauer
Kundſchaft der Badeanſtalt wird mit Motorbooten herübergefahren.
(Hanau hat nur Freibad) Der Geſuchſtelle: betont die geſundheitlichen
Momente, die Notlage großer Kreiſe, die auf ein nahes Strandbad
angewieſen ſeien. Das Urteil erteilt die Konzeſſion
ohne Branntweinausſchanf.
3. Klage des Oswald Schäfer zu Beusheim gegen den Beſcheid des
Kreisamts Bensheim von 2. Februnr 1929 wegen Nichterteilung eines
Wandergewerbeſcheins.
O. Schäfer iſt in der Brande ſchon länger tätig. Es wird ein
offe=
nes Geſchäft mit Textilwaren von der Mutter betrieben. Der Sohn
iſt ſeither als Geſchäftsführer tätig. Das Urteil weiſt die Klage ab.
4. Klage der Barbara Wagner zu Fürth i. O. gegen den Beſcheid
des Kreisamts Heppenheim vom 21. Nobember 1928 wegen
Nichtertei=
lung eines Wandergewerbeſcheins.
Die Geſukſtellerin iſt nech nicht 25 Jahre alt. Beabſichtigt iſt der
Handel mit Kelonialwaren und Lebkuchen. Im Kreiſe Hoppenheim
wurden im letzten Jahre nahezu 400 Wandergewerbeſcheine erteilt. Die
Klage wird abgewieſen.
— Deutſchorden. O.=B. Komkur Heil eröffnete den Abend in
übli=
cher Weiſe. Als Redner war OB. Dr. Hartwig=Bensheim gewonnen,
der an Hand eigener Erlebniſſe eine treffliche Schilderung über die
wirtſchkaftlichen Verhältwiſſe des ſüdamerikaniſchen Kontinents gab.
All=
überall der nordamerikaniſche Dollar am Werk, politiſch bezüglich der
mit ſeiner Hilfe gemachten Reboluticnen kleineren oder größeren Stils,
wirtſthaftlich in der Ausbeutung der Bodenſchätze, alles zugunſten des
Dollaugötzen und zum Nachteil der betreffenden Südſtaaten. Vom
Kaffeebau Braſiliens erfuhren wir ettas ganz beſonders Intereſſantes.
Dort wird mehr als angebracht an Kaffee erzeugt, und um den
Welt=
marktpreis gunſtig zu beeinfluſſen, iſt die Ausfuhr kontingentiert, es
wird alſo nur ein Teil aus dem Lande herausgelaſſen, der Ueberſchuß
aber vernichtet. An den Vortrag ſchloſſen ſich noch einige geſchäftliche
Mitteilungen an, nachdem Br. Komtus dem Redner den Dank der
an=
weſenden Ordensbrüder ausgeſprochen hatte.
— Die Firma „Blumen und Kunſt” (Inhaber: Erich
Schulen=
burg), Wilhelminenſtraße 33, teilt uns mit, daß die Ausſtellung des
billigen Gemäldeberkaufs wegen des ſehr ſtarken
Inter=
eſſes, das dieſelbe hier gefunden hat, um acht Tage verlängert wird.
Wir weiſen nochmals auf dieſe Schau hin, die eine Umgruppierung
erfährt und in künſtleriſcher Hinſicht durchaus beachtenswert iſt.
Geſchäftsſtenographen=Prüfung. Der Termin für die
Geſchäfts=
ſtenogradheu=Prufung des Geſchäftsſtenographen=Prüfungs=Ausſchuſſes
Starkenburg iſt auf Sonntag, den 12. Mai 1929 vormittags
9 Uhr, in der Mittelſchule II zu Darmſtadt, Hermannſtraße, feſtgeſetzt
worden. Anmeldungen haben unter Angabe von Name, Wohnort,
Straße und Hausnummer, Geburtstag und sort, Beruf, Silbenzahl
und Einſendung von 2 RM. Prüfungsgebühr an die Heſſiſche Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtraße 14 I (Eingang
Grafeu=
ſtraße), bis ſpäteſten3 Dienstag, den 7. Mai 1929, zu evfolgen. Die
Prüfung kann nur woch in Einheitsſtenographie, und zwar in der
Ge=
ſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben an, abgelegt werden.
— Gymnaſtik für Herren. In der Volkshochſchule wird auch ein
Gymnaſtikkurſus für Herren durchgeführt, auf den hiermit beſonders
aufmerkſam gemacht ſei. Er findet Montags von 21—22 Uhr ſtatt.
Der Unterricht iſt auf dem Prinzip der Spannung und Entſpannung
aufgebaut. Der Wert der Gymnaſtik kann wohl kaum überſchätzt
wer=
den, denn die Wirkung liegt nicht nur auf körperlichem, ſondern auch
auf ſeeliſchem Gebiet. Die Körperſchulung macht den Menſchen auch
innerlich froh und frei. Anmeldungen können jederzeit während der
Geſchäftszeit im Bureau der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17,
er=
folgen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, dem 14. April
1229, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Degen,
Klappacherſtraße 1, Telephon 366; Dr. med. Gallus,
Bisuardk=
ſtraße 23, Telephon 3148, Dr. med. B. Stern, Ernſt=Ludwigſtraße 19,
Radſ
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom Samstag (pro Pfd. bzw.
Stück in Pfg.): Kohlrabi 30—40, Erdkohlraben 18—20, Gelbe Rüben
18—20, Rote Rüben 20—25, Weiße Rüben 20—25, Schwarzwurzeln 60
bis 70, Spinat 40—50, Rotkraut 25—30, Weißkraut 25—30, Wirſing 20
bis 25, Grünkohl 40, Erbſen 60, Zwiebeln 15—20, Knoblauch 80,
Toma=
ten 80—100, Feldſalat 180—200, Kopfſalat 25—30, Salatgurken 25—130,
Blumenkohl 50—130, Rettich 5—15, Meerrettich 80—100, Radieschen 20,
Kartoffeln 7—8; Tafeläpfel 30—60, Wirtſchaftsäpfel 20—30, Apfelſinen
5—15, Zitronen 8—10 Bananen 65—70; Süßrahmbutter 200—220,
Landbutter 180—200, Weichkäſe 35, Handkäſe 5—15, Eier, friſche 13—14;
Hühner 140—180, Tauben 90, Ziegenlämmer 80; Rindfleiſch, friſch 80
h:s 110, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 100, Schweinefleiſch 96—124,
Dörrfleiſch 160, Ziegenfleiſch 90, Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Schmalz,
ausgelaſſen 110.
Nummer 103
Sonntag, den 14. April 1929
Seite 7
118er-Wiederſehensfeier in Bensheim a. d. B.
Zur diesjährigen Wiederſehensfeier aller ehemaligen 118er, d. h.
aller Angehörigen des aktiven J.R. 118, R. J.R. 118, L.J.R. 118 und
aller aus dieſen Regimentern hevvorgegangenen Formationen treffen
ſich auch in dieſem Jahre wieder die alten Kameraden im ſchönen
Bens=
heim a. d. B., um dort einige Stunden ungetrübter Wiederſehensfreude
zu feiern und der gefallenen Kameraden in Treue und Anhänglichkeit
zu gedenken.
Das Programm für dieſe Feier iſt wie folgt feſtgeſetzt: Am Tage
vorher, am Samstag, dem 4. Mai, findet von 3 Uhr ab der Empfang
der auswärtigen Gäſte ſtatt, Die ſchon an dieſem Tage ankommen. Der
Empfangsausſchuß hält ſich im Bahnhofshotel, gegenüber dem Bahnhof
Bensheim, auf. Zür 5 Uhr nachmiktags iſt die Sitzung des Vorſtandes
des Verbandes ehemaliger 118er im Hotel „Deutſches Haus” feſtgeſetzt.
Abends findet im „Deutſchen Haus” um 2,30 Uhr ein
Unterhaltungs=
abend mit reichhaltigem Programm ſtatt.
Am darauffolgenden Tage, Sonntag, dem 5. Mai, findet die
eigent=
liche Wiederſehensfeier ſtatt. Ab 7 Uhr worgens iſt wieder Empfang
answärtiger Gäſte. „Auf 9 Uhr morgens iſt die Delegiertenſitzung im
„Deu’ſihen Haus” feſtgeſetzt. Nach dem Mittageſſen, das nach freier
Wahl in den verſchiedenen Lokalen von Bensheim ſtattfindet, wird um
13.,30 Uhr Aufſtellung zum Feſtzug genommen, mit aufſchließendem
Um=
zug durch die Stadt nach dem Feſtplatz.
Auf dem Feſtplatz findet kameradſchaftliches Zuſammenſein mit
Anſprache des Verbandsvorſitzenden und Feſrrede ſtatt. Das Konzert
wird ausgeführt von der Regimentskapelle des ehemaligen J.R. 118.
Ab 20,30 Uhr abends iſt Tanz in den Sälen des „Deutſchen Hauſes”
Mit Rüchſicht auf die allgemein ſchwierige Wirtſchaftslage iſt der
Unkoſtewbeitrag verhältnismäßig gering angeſetzt. Der Preis für eine
Dauerkarte für Samstag und Sonntag beträgt 1 RM., die Karte nur
für Sonntag 0,50 RM., das Programm 0,20 RM. Frauen von
Kame=
raden und deren ſchulpflichtige Kinder ſind frei. Eintrittspreiſe für
jede weitere Perſon 0,50 WM.
Der zahlreiche Beſuch der Wiederſehensfeier im vorigen Jahre hat
gezeigt, wie groß das Bedürfnis der alten Kameraden des gelben
Re=
giments iſt, ſich wiederzuſehen und auszuſprechen. Möge dieſer Wunſch
viele Kameraden veranlaſſen, diesmal an die ſchöne Bergſtraße, die
ſicherlich auch in dieſem Jahre im Mai im ſchönſten Blütenſchmuck
prangen wird, zu eilen! Die Leſer dieſer Zeilen werden gebeten, den
ihnen bekannten ohemaligen 118ern von der Wiederſehensfeier am
5 Mai d. J zu erzählen und ſie aufzufordern, mit ihnen daran
teil=
zunehmen.
C. L. K.
Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheakern.
Helia.
„Die große Parade” der neunaktige Metro=Goldwyn=Mayer=
Film, in dem der Regiſſeur King Vidor den Krieg zu ſchildern
ver=
ſucht, wie ihn Amerika geſehen hat, iſt eine Enttäuſchung. Die ganze
erſte Hälfte des Films iſt ausgefüllt mit recht kitſchig anmutenden
Liebesſzenen und derb=humoriſtiſchen Unterhaltungen amerikaniſcher
Soldaten in einem franzöſiſchen Städtchen in langatmigen
Schilderun=
gen. Dann kommt ein kurzer Ausſchnitt, in dem der allerdings
ge=
lungene Verſuch gemacht wird, das Grauen des Krieges ſpukhaft zu
zeigen. Irrlichterndes Leuchtkugelgeflacker, Maſchinengewehre,
Ge=
ſchütze, einſchlagende Granaten, Granattrichter, zerſchoſſene
Schützen=
gräben und zerſchoſſene Häuſer wirbeln durcheinander. Da gibt es einen,
wenn auch recht kurzen, aber doch eindringlichen Einblick in wirkliches
Kriegserleben und iſt techniſch bewundernswert gemacht. Der Schluß
aber bringt die harmlos kitſchige Liebeshandlung zum happy end.. Der
amerikaniſche Freiwillige humpelt mit dem abgeſchoſſenen Bein bis
nach Frankreich, um ſich die kleine franzöſiſche Bauerntochter zu holen.
Dazu ein paar Phraſen über das Unſinnige des Krieges, und das iſt
alles.
Einigermaßen ausgleichend wirkt das gute Spiel der
Hauptper=
ſonen. Renée A. Dorée, Karl Dane, Tom OBrien, und in
erſter Linie John Gilbert, der als Jim Apperſon im Vordergrund
des ganzen Films ſteht und recht friſch, gut und natürlich ſpielt.
Ein ſehr intereſſanter Kulrurfilm iſt der Ausſchnitt aus dem
Vogel=
leben und den Vogelzugforſchungen auf Roſitten, in dem auch die
Segel=
flüge in Roſitten gezeigt werden und der eine Reihe hübſcher
land=
ſchaftlicher Bilder und folcher von Vogelaufnahmen im Freien und in
(Hefangenſchaft bietet. — Ein entzückender Trickfilm iſt das tolle
Luſt=
ſpiel „Oswald als Lebensretter”. Sowohl künſtleriſch wie
techniſch ſind dieſe Trickfilme bewundernswert. Hier kommt die
gro=
teske Idee, die Erfindung unmöglicher Handlungen, hinzu.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am nächſten
Mirt=
woch, den 17. April, abends, findet bei Heß, Kirchſtraße, unſere
Monats=
verſammlung ſtatt. Wir bitten die Mitglieder, ſich rege an der
Ver=
anſtaltung beteiligen zu wollen, da eine wichtige Tagesordnung
be=
raten werden ſoll. Es ſoll Beſchluß gefaßt werden, ob der
Verbands=
tag 1930 in Darmſtadt tagen wird. Ferner werden an dieſem Abend
neue Mitglieder in unſeren Kreis aufgenommen, die in rechr großer
Zahl ihren Beitritt erklärten. Der Vorſtand beabſichtigt, den
Mit=
gliedern eine Abänderung der 85 11 und 12 unſerer Satzung zur
Ver=
einfachung der Geſchäftsführung zu empfehlen. Am 5. Mai wird Herr
Eiſenbahnoberſekretär, R. Anton den 2. Teil ſeiner Führung durch
Alt=Darmſtadt veranſtalten. Im Juni fahren wir mit Familie
wahr=
ſcheinlich nach Bingen.
— Die Erziehung der ſchwarzen Kannibalen=Kinder in Auſtralien
durch die Miſſion der Brüdergemeine. Kommenden Mittwoch, den 17.
April, abends, ſpricht im Heim des Chriſtlichen Vereins Junger
Män=
ner, Alexanderſtraße 22 (Infanteriekaſerne), Herr Miſſionar Richter,
der lange Zeit als einziger Europäer unter den Kannibalen lebte, in
einem Lichtbildvortrag über obiges Thema. Herr Miſſionar Richter
verſteht es, äußerſt feſſelnd ſeine Erlebniſſe zu ſchildern, und kann
darum jedermann der Beſuch des Vortrags beſtens empfohlen werden.
(Eintritt frei.)
Bad=Nauheim, 12. April.
Die Tagung nahm heute mit der Mitgliederverſammlung ihren
Fortgang. Der Jahresbericht des Vorſitzenden nahm Stellung zu den
ſchwebenden Fragen des höheren Schulweſens und begründete die vom
Vorſtand der Hauptverſammlung unterbreite n Entſchließungen, aus
denen die lebhafte Sorge des Vereins um die rhaltung und
Entwicke=
lung unſerer höheren Schulen ſpricht. Er b hrt ſich vor allem
da=
gegen, daß ein Eingriff des Reichsſparkomt „8 das höhere
Schul=
weſen in eine noch üblere Lage bringe, als ſie — t ſchon infolge der
Er=
ſparnismaßnahmen der letzten Jahre vorliegt. Im Indereſſe der
Er=
ziehung unſerer Jugend fordert er Nückkehr vo barbariſchen
Ueber=
laſtung der Phiologen zu tragbaren Pflichtſti
zahlen und
Klaſſen=
ſtärken. Von einer Zuſammenlegung getreun Klaſſen, namentlich
auf der Oberſtufe, darf keine Rede ſein; ebenſo vire eine
Zuſammen=
legung von Oberre=lſchul= und reformrealgymugſialen Zügen ein
be=
dauerlicher Rückſchitt. Es ſollte auch keine Vertikalverbindung von
Klaſſen in wiſſenſchaftlichen Fächern erfolgen. Der geſamte Underricht
der höheren Schule iſt gemäß dem Sinn und der Zielſetzung dieſes
Unterrichts auf allen Stufen von akademiſch gebildeten Lehrkräften zu
erteilen. Die Beſtimmung des Beſoldungsgeſetzes, daß jede dritte frei
werdende Beamtenſtelle unbeſetzt bleiben miſſe, ſollte zum mindeſten für
die im Schulweſen tätigen Beamten aufgehoben werden, weil die
Durch=
führung einer ſo äußerlichen Maßnahme bei der gebieteriſchen
Not=
wendigkeit des tatſächlihen Unterrichtsbedarfs zu einer ſtarken
Ueber=
laſtung der übrigen Lehrkräfte führt. Die Bemühungen der
Gemein=
den, ihre von den Philologen durchaus gewürdigte Finanznot zunächſt
und vor allem durch eine Einſparung im Schulweſen zu beheben,
er=
fordern die kräftige Abwehr aller, die überzeugt ſind, daß an den
Ein=
tichtungen des Bildungsweſens erſt in letzter Linie nach Erſchöpfung
aller ſonſtigen Erſparnisquellen Einſchränbungen vorgenommen werden
dürfen. Auf der anderen Seite ſetzt ſich die heſſiſche Philologenſchaft
noch einmal, wie ſchon 1927, dafür ein, daß endlich eine Regelung der
Verteilung der Laſten der höheren S hulen in Heſſen Geſetz werde, in
der der Staat ſeine ſelbſtverſtändliche Pflicht erfüllt, die perſönlichen
Koſten für die höheren Schulen genan ſo in vollem Umfange zu
über=
nehmen, wie er es bei der Volksſchule getan hat. Das heſſiſche
Beſol=
dungsgeſetz und ſein Stellenplan haben noch viele wohlbegündete
Wünſche des Vereins unerfüllt gelaſſen. Deshalb erſucht der Verein die
Regierung und die Volksvertretung, in einer Novelle zum
Beſoldungs=
geſetz recht bald die Fälle zu beſeitigen, wo Heſſen, vevglichen mit dem
Reich und den übrigen Ländern, ſeine Beamten in ſchweren Nachteil
geſetzt hat. Im Intereſſe ihrer Anwärter erhebt die heſſiſche
Philo=
logenſ haft immer wieder von neuem die Bitte, eine Reihe von
Aſſeſſor=
ſiellen in planmäßige Stellen umzuwandeln, damit ſo das Verhältnis
der Zahl der Feſtangeſtellten zu der der Anwärter auf einen normalen
Stand gebracht werde. Die im letzten Voranſchlag zur Gewährung von
Unterhaltszuſchüſſen an die Anwärter eingeſtellte Summe wird als
völlig unzureichend bezeichnet, da Heſſen mit ſeinen Sätzen weit hinter
anderen Ländern und dem Reich zurückſteht. Eine Beſſerſtellung der
Anwärter liegt im Intereſſe des Staates, weil die unerquicklühen
heſſi=
ſchen Verhältniſſe viele und oft gerade die beſten der jüngeren Kräfte
zur Abwanderung in den Dienſt anderer Länder treiben.
Der Jahresbericht des Vorſitzenden, der eine Fülle von Fragen
und Problemen der höheren Schule und ihres Bildungswerks
behan=
delte, wurde wirkungsvoll durch ein Referat ergänzt, das der dritte
Vorſitzende des Deutſchen Philologen=Verbandes, der bekannte
Vor=
kämpfer der ſtandespolitiſchen Beſtrebungen der höheren Beamtenſchaft,
Studienrat Dr. Bohlen=Berlin, über die Zuikunft der höheren Schulen
hielt. Er ſetzte ſich eingehend mit den Einwänden auseinander, die
heute vielfach in der Oeffentlichkeit und in der Preſſe gegenüber dem
Zuſtand unſeres höheren Schulweſens erhoben werden. So beſchäftigte
er ſich mit der geradezu zum Schlagwort gewordenen Behauptung von
der Aufblähung der höheren Schulen, der er den Nachweis
entgegen=
ſtellte, daß ein vermehrter Zudrang nur auf der Oberſtufe zu
verzeich=
nen war, während auf der Unterſtufe ein Rückgang der Schüilerzahlen
vörliege. Der vermehrte Zudrang zur Oberſtufe hat aber ſeine
beſon=
deren, in unſerer wirtſchaftlichen Lage verankerten Gründe, die nicht
ſo leicht aus der Welt zu ſchaffen ſind. Das zur Abwehr des Zudrangs
gelegentlich empfohlene Rezep: der ſchärfſten Ausleſe, die nur den
aus=
geſprochenen Spitzen der Begabung den Beſuch der höheren Schulen
zugeſtehen möchten, verkennt das überall wirkſame Naturgeſetz, daß eine
Ausleſe nur auf breiterer Baſis erfolgen kann. Ebenſo wie das Wort
von der Aufblähung der höheren Schule hält die Behauptung vom
Rückgang der Leiſtungen einee krniſchen Prüfung nicht ſtand, weil dieſe
Behauptung überſieht, daß hier vielfach unvermeidliche Nachwirbungen
der Kriegs= und Nachkriegszeit vorliegen. Die Lage der höheren
Schu=
len ſtellt ſich heute ſo dar, daß ſie behutſam den richtigen Mittelweg
zwiſchen dem Verfahren der logiſch=deduktiven Schule der
Vergangen=
heit und dem aus neueren Strömungen hervorgegangenen induktiven,
die Tatſächlichkeiten des realen Lebens feſter ins Auge faſſenden
Ver=
fahren finden muß. Die Kritik der pop=lariſierenden und gern reine
Nützlichkeitswerte betonenden öffentlichen Meinung, und die nach der
entgegengeſetzten Seite gerichtete Kritik aus Gelehrtenkreiſen, daß die
heutige Schule nicht mehr zum ſtrengen logiſchen Denken erziehe,
zer=
ren die höhere Schule hin und her. Sie muß in dieſem Widerſtreit
einen feſten Standpunkt wahren uno beiden Tendenzen gegenüber mit
Nachdruck ihr Eigenrecht bevonen; dann wird ſie in ruhiger, bedachter
Arbeit den Weg von der Vergangenheit in die Zukunft finden. Die
Erziehungsaufgabe der höheren Schule deutet Bohlen dahin, daß ſie
durch Wiſſen zur Wahrheit und zur inneren Freiheit und Selbſtändigkeit
führen ſolle. Dieſe innere Freiheit bedeuter keine Ablehnung der
ſo=
zialen Gebundenheit; vielmehr wird gerade der wahrhaft Gebildete,
der freie Menſch ſich dieſer ſozialen Gebundenheit bewußter werden,
Aus dem wiſſenſchaftlichen Charakter der höheren Schule ergibt ſich
die dringende Novwendigkeit der wiſſenſhaftlichen Ausbildung der an
ihr wirkenden Lehrer. Jede Verwirklichung der gelegentlich
geäußer=
ten Abſichten, die Ausbildung der Philologen zum Teil von der
Uni=
verſität weg an Inſtitute zu verlegen, die für ganz andeve Zwecke
ge=
ſchaffen ſind, würde die höhere Schule in ihrem Sinn und in ihrer
Struktur untergraben
Im Gedächtnis an die vor 25 Jahren erfolgte Gründung des
Deut=
ſchen Philologen=Verbandes ehrte die heutige Verſammlung einige
Per=
ſönlichkeiten, die beſonderes Verdienſt an dieſer Gründung haben. Sie
ernannte den aus ſeinem Amt ſcheidenden erſten Vorſitzenden des
Deut=
ſhen Philologen=Verbandes, den 72jährigen Geheimrat Dr. Mellmann=
Berlin zum Ehrenmitglied des heſſiſchen Vereins und beſchloß, eine
An=
regung des Gründers des Deutzſchen Philologen=Verbandes, Staatsrats
Block=Darmſtadt, aufzunehmen und ſih beim Deutſchen Philologen=
Verband für die Sammlung einer Spende der deutſchen Philologen zur
Unterſtützung von Amtsgenoſſen an Auslandsſchulen und zur
Erhal=
tung ſolcher Schulen einzuſetzen.
* Kleine Strafkammer.
1. Ein Einwohner von Neuſchloß (Lampertheim) ſteht unter
der Anklage, gemeinſchaftlich mit einem anderen Angeklagten
Dienſt=
mädchen zu landwirtſchaftlichen Arbeiten gewerbsmäßig ohne
behörd=
liche Erlaubnis verdungen zu haben; vom Amtsgericht hat er deswegen
1 Woche Haft erhalten, wogegen er Berufung verfolgt hat. Das gegen
den anderen Angeklagten Schmitt ergangene Urteil iſt rechtskräftig.
Die Verdingung zweier Mädchen für landwirtſchaftliche Arbeiten
er=
folgte nach Heuchelheim (Rheinpfalz). Von Schmitt wurde der
An=
geklagte bei den=Vermittlungsverhandlungen anſcheinend als ſein
Bruder ausgegeben; er behauptet, bei der Vermittlung ſelbſt in keiner
Weiſe tätig geworden zu ſein. Es werden zwei Zeugen von
Heuchel=
heim und Dirnſtein (Pfalz) vernommen=
Der Staatsanwalt Eetont, eine Beteiligung des Angeklagten beim
Betrug des Schmitt komme nicht in Frage; der Angeklagte wäre nur
wegen Beihilfe zu dem Vergehen (8 147 der Gewerbeordnung) ſtrafbar.
Der Angeklagte ſei nicht ganz unintereſſiert bei der Sache geweſen, nicht
ediglich als Mitläufer ſei er erſchienen. Eine erhebliche
Ermäßi=
gung der Strafe erſcheine nicht am Platze.
Das Urteil erkennt unter Aufhebung des angefochtenen Urteils auf
eine Geldſtrafe von 20 Mark.
2. Ein Offenbacher Kaufmann iſt wegen Unterſchlagung von
Muſter=
ledern zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Hiergegen iſt
Be=
rufung verfolgt. Das Urteil ſetzt die Strafe auf 3 Monate herab.
Pfarrer Heumann-Buch
272 Seiten, 150 Abb. — Sie erhalten
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Anhaltendes Muſizieren, insbeſondere Klavierſpielen, Singen,
Srielenlaſſen von mechaniſchen Muſikapparaten (Grammophonen und
dergleichen) im Freien oder bei offenen Fenſtern bildet meiſtens eine
erhebliche Beläſtigung der Nachſbarſchaft und erfüllt häufig den
Tat=
beſtand des 8 360 Zifffer 11. R. St. G.B. (ungebührliche Erregung
ruhe=
ſtörenden Lärms oder Verübung groben Unfugs). Die Polizeibeamten
ſind angewieſen, hiergegen unnachſichtlich einzuſchreiten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Vortrag. Am Mittwoch, den 17. April, abends, ſpricht im
Bahnhofshotel am Hauptbahnhof Herr Schriftſteller Robert Syring
über das Thema: „Grundlinien deutſcher Schickſalsgeſtaltung” —
Meta=
phyſiſches Zeitbild. Nationale oder univerſelle Politik, Problem der
Wandlung, Idee als Kulturkräfte, Maſſe oder Führertum? Alte und
neue Methoden, Schlafendes Bürgertum?, Verantworrlichkeit des
Ein=
zelnen, Unſer ſtärkſter Feind, Der europäiſche Gedanke —. (Siehe auch
morgige Anzeige.)
— Konzert mit Tanz im Hotel Prinz Heinrich.
Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute Sonntag abend
Konzert mit Tanz ſtatt.
— Heute findet im Hotel und Reſtaurant zur Poſt (am
Hauptbahnhof) Konzert mit Tanz ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 14. April 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr, Heſſenlandmiete II: „Wie es euch gefällt”. — Kleines Haus,
Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr: „Martha”. — Orpheum abends
20 Uhr: „Das Muſikantenmädel”. — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Zur Krone Perkeo, Zum
Schwanen, Spaniſcho Bodega, Stadt Malaga, Zur Roſenau, Hotel
Pring Heinrich, Waldſchlößchen Rummelbräu. — Ludwigshöhe,
nachm. 16 Uhr: Konzert. — Aula des Realgymnaſiums,
vormittags 11 Uhr: Morgenfeier des Schleſievvereins. —
Mühl=
ſtraße 24, abends 20 Uhr: Vortragsdichtung Jugend” —
Kino=
vorſtellungen: Union=Thegter, Helia, Palaſt=Lichtſpiele. —
Union=Theater, vormittags 11,15 Uhr: „Die Alpen”.
Uate
f1m773
Mit Carl Hagenbeck auf Tierfang!
Mit der Ufa in der Wildnis!
Im Nyassa-Lande, im atrikanischen Dorado des Raubtiers. fangt man
die wildverwegene Wustenkatze, den Leoparden. Wie sich des Kindes
Augen weiten. wie eich seine Wangen roten, wenn von abenteuerlichen
Fahrnissen, von Tierjagden und Tiertang-Expeditionen die Rede ist.
Abenteuer miterleben. ir. Bild oder in der Erzahlung, das ust dee
Kindes Wunsch. Sammeln Sie darum aus den Schachteln der Halpaus-
Cigaretten Halpaus-Tierfangbilder: schenken Sie Ihrem Kinde
ein gediegen ausgestattetes Halpaus-Tiertang-Sammelalbum, das
zum Preise von RM. 1.50 in allen Tabakwarengeschaften oder durch
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Wachtplatz-
erhaltlich ist. ein Werk von bleibendem Wert fur des Kindes Bildung.
fur seine Unterhaltung und fur Stunden abwechslungsreicher Muße.
48
Noten se TAlllA!
(VL.518
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Conntag, den 14. April 1929
Nummer 103
Aus Heſſen.
Starkenburg.
F. Eberſtadt, 13. Apsil. Verloſung des
Ortsbürger=
bolzes. Am Montag und Dienstag närhſter Woche findet die
Ver=
loſung des Ortsblirgerholzes wie folgt ſtatt: Am Montag (15. April),
von 8—10 Uhr für d:e Ortsbürger mit den Anfangsbuchſtaben A—C,
von 10—11 Uhr D und E, von 11—12 Uhr F und G, von 14—15 Uhr
H und J, von 15—16 Uhr K; am Dienstag (16. April), 8—10 Uhr L
bis N, 10—11 Uhr O—R, von 11—12 Uhr S, von 14—15 Uhr T bis
V, von 15—16 Uhr W—3. Die Ziehurng erfolgt im Rathausſaal. Zur
Ziehung berechtigt ſind wur die Haushaltungsvorſtände und erwachſene
Angehörige. An den beiden Tagen von den Berechtigten nicht gezogene
Helzabgabeſcheine werden durch die hierfür beſtimmte Kommiſſion
ge=
zogen — Ausgabe der Losholzſcheine. Die Ausgabe der
Losholzſcheine findet am Donnerstag, 18. April, vormittags von 8 bis
12 Uhr und nachmittags von 14—18 Uhr durch die Gemeindekaſſe ſtatt.
An dieſem Tage nicht eingelöſte Holzaögabeſcheine können alsdann bei
der Gemeindekaſſe nur an den üblichen Zahlſtunden (vormittags von
8—12 Uhr) in Empfang genommen werden. Für den Holzabgabeſchein
ſind 17 RM. zu entrichten.
F. Eberſtadt, 13. April. Arbeitsvergebung. Die Zimmer=
und Weißbinderarbeiten zur Herſtellung des Deckenputzes in ben
Ge=
meindehäuſern im Rödernweg, die Schloſſen=, Maurer= und
Zimmer=
arbeiten zur Herſtellung eines Wellblechſchuppens für die Feuerwehr in
der Villenkolonie, die Maurer=, Zimmer= und Schloſſerarbeiten zur
Her=
ſtellung eines Konfiskatenraumes und die Erd= und Maurerarbeiten
zur Herſtellung einer Einfricdigungsmauer auf dem Gemeindefriedhof
ſollen auf dem Wege der öffentlichen Submiſſion vergeben werden.
Angebotsunterlagen ſind auf dem G=meindebauamt erhältlich.
eine vierwöchentliche Platzſperre dvd böN
Aa. Eberſtadt, 13. April. Säuglingsfürſorge. Die nächſte
Beratungsſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am
Mon=
tag, den 15. April, nachmittags 3 Uhr, in der Gutenbergſchule ſtatt. —
Bei der Mitte dieſer Woche ſtattgehabten Holzverſteigerung im
Gemeindewald kamen im Durchſchmitt Buchenſcheitholz auf 18 Mk.,
Buchenwellen auf 11 Mark (für 50 Stück). Buchenknüppel auf 12 Mark,
Kiefernſtockholz ging für 7 Mark ab. — Miſſionsgottesdienſt.
Am Sonntag findet in der ebangeliſchen Kirche nach einer Chriſtenlehre
für Knaben Miſſionsgottesdienſt ſtatt. Es ſpricht Miſſionsprediger
Richter von der Brudergemeinde. An den Gottesdienſt ſchließt ſich ein
Kindergottesdienſt an. — Von der Feuerwehr. Um den
Feuer=
ſihutz in der Villenkolonie „Ludwigshöhe” zu erhöhen, ſollen die dort
befindlichen Löſchgeräte der Freiwilligen Feuerwehr in einem
Wellblech=
ſchuppen untergebracht werden, der in allernächſter Zeit aufgeſtellt
wer=
den ſoll. Die Freiwillige Feuerwehr Eberſtadt hält am Sonntag, den
14. April, ihre erſte Uebung ab. — Saalſportfeſt. Der
Radfahrer=
verein „Friſch auf” hält am Sonntag, den 14. April, im
Schwanen=
ſaal ſein Frühjahrs=Saalſportfeſt ab. Es werden mehrere Reigen
ge=
fahren. Der Verein beſitzt gute Einzel= und Gruppenfahrer. —
Orts=
bürgerholzoerloſung. Die Verloſung des diesjährigen
Orts=
bürgerholzes findet am Montag und Dienstag in dem Rathausſaal ſtatt.
Die Ziehung findet getrennt nach den Anfangsbuchſtaben der Namen der
Ortsbürger ſtatt. Zur Verloſung zuläſſig ſind nur
Haushaltungsvor=
ſtände oder erwachſene Angehörige. An den vorſtehenden Terminen
von den Berechtigten nicht gezogene Holzabgabeſcheine werden von der
hierfür beſtimmten Kommiſſion gezogen. Die Ausgabe der
Losholz=
ſcheine wird durch die Gemeindekaſſe am Donnerstag, den 18. April,
vorgenommen. An dem genannten Tage nicht abgeholte bzw. eingelöſte
Scheine können alsdann an der Gemeindekaſſe an den üblichen
Zahl=
tagen in Empfang genommen werden. Der Holzhauerlohn beträgt 17
Mark. — Die 30jährigen planen im Laufe des Jahres die
Ab=
haltung einer gemeinſamen Geburtstagsfeier. Die erſte Beſprechung
darüber ſoll bereits in der kommenden Woche abgehalten werden. —
Aufnahme in die Volksſchule. Das neue Schuljahr beginnt
am kommenden Montag, den 15. April. Der Unterricht nimmt von da
ab ſeinen Anfang morgens um 7½ Uhr. Am Montag werden auch die
Schulneulinge aufgenommen, und zwar in der Eleonorenſchule.
O. Pfungſtadt, 13. April. Kleinkinderſchule. Die Aufnahme
der Kinder in die Kleinkinderſchule findet am kommenden Montag, den
15. April, ſtatt, und zwar vormittags von 9—11 Uhr und nachmittags
von 2—4 Uhr. Es werden Kinder aufgenommen, die bis Ende 1929 das
dritte Lebensjahr vollendet haben. — Ein Wieſenrundgang
fin=
det am Montag ſtatt. An ihm nehmen Vertreter der
Gemeindeverwal=
tung, des Gemeinderats, des Kulturbauamts Darmſtadt, des
Landwirt=
ſchaftsamts und des Kreisamts teil. — Uferherſtellung an der
Modau. Innerhalb des Gemeinderats und des Bauausſchuſſes der
Gemeinde hat man ſich in der letzten Zeit eingehend mit der Frage der
Herſtellung einer Ufermauer an der Modau innerhalb des Ortes,
be=
ſonders an den Gärten zwiſchen Niedergaſſe und Bergſtraße ſowie
Kaplaneigaſſe, befaßt. Es wurde zunächſt beſchloſſen, die Ufer an der
Brücke im Oberdorf zu beiden Seiten herzuſtellen. Der Zaun an dem
Modauufer zwiſchen Niederſtraße und Bergſtraße ſoll ausgebeſſert
wer=
den. Außerdem ſoll das Bachbett der Modau gut durchgeſehen und evtl.
ausgeſchaufelt werden. Die Kaplaneigaſſe wird übrigens demnächſt
ge=
pflaſtert werden. — Auf dem neuen Feſtplatz ſoll eine Feſtbühne
er=
richtet werden. Die Bühne wird bereits in dieſem Jahr in Benutzung
genommen. Sie wird eine Größe von 12 auf 14 Meter haben. Sie
ſtellt ſich auf rund 200 Mark. Pflaſterarbeiten. Die
Aus=
beſſerungsarbeiten am Straßenpflaſter ſind vom Gemeinderat für das
laufende Rechnungsjahr für 1,40 Mk. für den Quadratmeter an Valentin
Frick und Heinrich Pfannenſchmidt vergeben worden. Für
Taglohn=
arbeiten ſind für die Stunde 1,60 Mk. und 20 Prozent Zuſchlag verlangt.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 12. April. Die Landwirtſchaftliche
Be=
zugs= und Abſatzgenoſſenſchaft hatte Ende des abgelaufenen
Geſchäfts=
jahres einen Mitgliederſtand von 73 Perſonen. Die Geſamthaftſumme
beträgt 14 600 Mark. Bei einem Stand von 19 764,29 Mark an Aktiven
und Paſſiven betrug der Reingewinn 456,95 Mark. Der
Geſamtwaren=
bezug im Geſchäftsjahr 1928 ſtellte ſich auf 14 166 Mark.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 12. April. Spar= und
Darlehns=
kaſſenverein, e. G. m. u. H. In einigen Tageszeitungen ſind in
den letzten Tagen Berichte über den Zuſammenbruch der Raiffeiſenbank
erſchienen. Für diefenigen, die mit den Ereigniſſen nicht vertraut ſind,
können die Ausführungen geeignet erſcheinen, das Vertrauen zu den
örtlichen Raiffeiſenkaſſen zu erſchüttern. Um unrichtigen Ausſtreuungen
unter dem Publikum beizeiten entgegenzutreten, ſei bemerkt, daß der
Zuſammenbruch der Raiffeiſenbank bereits ſchon im Jahre 1925 erfolgte.
Die ſofort von ſeiten der beteiligten Kreiſe eingeleitete Sanierungsaktion
war auch von Erfolg begleitet inſofern, als das Geldinſtitut der
Raiff=
eiſengenoſſenſchaften nicht in Liquidation zu treten brauchte. Erſt der
kürzlich erfolgte Zuſammenſchluß aller Genoſſenſchaften im geſamten
Deutſchen Reiche brachſte notgedrungen die Liquidation. Dieſe hat aber
auf die dem Raiffeiſenverband angeſchloſſenen örtlichen Genoſſenſchaften
weiter keine nachteiligen Folgen. Die Raiffeiſenbank war bekanntlich
eine Aktiengeſellſchaft. Die örtlichen Genoſſenſchaften haften für die
Verluſte der Bank nur inſoweit, als ſie Aktienbeſitz derſelben haben.
Für die hieſige Raiffeiſengenoſſenſchaft kommt nur der Verluſt einiger
Papiermarkaktien in Frage, die durch die Inflation ſo wie ſo ſchon auf
ein Minimum herabgeſunken waren. Der Papiermarkbetrag war an
ſich ſchon nicht hoch, ſo daß der Aufwertungsbetrag, der auf
Verluſt=
konto zu buchen wäre, ganz unbedeutend iſt. Von weiteren Haftungen
werden die örtlichen Genoſſenſchaften nicht betroffen. Es hat dies zur
Folge, daß der Zuſammenbruch der Raiffeiſenbank weder eine Rückwir
kung auf die hieſige Kaſſe ſelbſt, noch auf die ihr angehörenden
Ge=
noſſen hat. Die hieſige Kaſſe verliert ſomit nur den unbedeutenden
Aktienbeſitz, die übrigen Fonds (Rücklage=, Reſerve= und
Aufwertungs=
fonds) werden davon nicht betroffen. Die Spareinleger können beſtimmt
mit der Aufwertung ihrer Papiermarkeinlagen rechnen. Die Kaſſe
wer=
tet grundſätzlich alle Einlagen, ſoweit ſich aus denſelben, ein
aufwert=
barer Goldmarkbetrag errechnen läßt, auf. Laut
Generalverſammlungs=
beſchluß werden alle Aufwertungsbeträge der Kaſſe ihren Schuldnern
gegenüüber reſtlos in einem Aufwertungsfonds angeſammelt, der nach
endgültigem Abſchluß der Aufwertungsverhandlungen den Sparern
zu=
gute kommt. Außerdem werden dem Aufwertungsfonds alljährlich aus
dem Reingewinn der Kaſſe beträchtliche Beträge zugewieſen, um zu
er=
reichen, daß der Prozentſatz der Aufwertung anderen Kaſſen gegenüber
in nichts nachſteht. Allerdings kann der Aufwertungsſatz zurzeit noch
nicht feſtgeſetzt werden, weil einige Hypothekenaufwertungen noch in der
Schwebe ſind. Die Vorbereitungen ſind aber bereits getroffen, um zu
gegebener Zeit die Aufwertung der Spareinlagen raſcheſtens durchführen
zu können. Im übrigen ſei bemerkt, daß die Verwaltungsorgane der
hieſigen Kaſſe ihre Tätigkeit mit größter Gewiſſenhaftigkeit ausüben,
was die erſt kürzlich erfolgte Reviſion der Geſchäftsführung in vollem
Umfange ergeben hat. Die Geſchäftsführung wurde als eine
vorbild=
liche bezeichnet. Es beſteht daher abſolut kein Grund, aus dem
Zu=
ſammenbruch der Raiffeiſenbank Befürchtungen irgendwelcher Art zu
hegen oder das Vertvauen zur hieſigen Kaſſe herabzumindern. In einer
demnächſt ſtattfindenden Hauptverſammlung wird nochmals eingehend
zu den einzelnen Ereigniſſen Stellung genommen werden.
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4!. Nieder=Namſtadt, 11. April. Geſangverein „
Ein=
tracht”. Das am 4. und 5. Mai I. J. ſtattfindende Stiftungsfeſt ſteht
in ſeinen Umriſſen nunmehr ziemlich feſt. Die Beteiligung der
aus=
ſwärtigen Vereine iſt eine rege. Die Zahl der gemeldeten Geſangvereine
iſt 23 mit nahezu 1000 Sängern. An dem Liedertag, der unter der
Kritik eines namhaften ſachverſtändigen Wertungsrichters ſteht,
betei=
ligen ſich 20 Vereine. Die Auswvahl der Chöte wurde den einzelnen
Vereinen ſelbſt überlaſſen. Es kann aber ſchon jetzt mitgeteilt werden,
daß unter den gemeldeten Chören einige reiht ſchwierige Chorwerke zu
verzeichnen ſind und daß darunter auch mehrere bekannte Volkslieder
oder ſolche im Volkston auftauchen. Liebhaber des Männergeſangs
kommen auf jeden Fall auf ihre Rechnung. Der Feſtſamstag=Abend
bringt einen beſonders hohen Kunſtgenuß. Außer dem feſtgebenden
Verein, der allein 6 Chöre, die zum größten Teile nien einſtudiert ſind,
zum Vortrage bringt, werden mitwirken als Soliſt Herr Lehrer H.
Landzettel=Darmſtadt (Tenor) unter der Begleitung von Herrm
Prof. Dr. Noack=Darmſtadt, ferner ein Künſtleu=Klavierquartzett
unter der Leitung des Lehrers an der Srädtiſchen Akademie H.
Cröß=
mann. Näheres über die weitere Ausgefraltung des Abends wird
noch bekannt gegeben. Schon jetzt aber ergeht die Bitte, an die
Ein=
wohnerſchaft, an den Feſttagen ihre Häuſer reichlich auszuſchmücken. um
den zahlreichen auswärtigen Sängern einen warmen Empfang zu
be=
reiten. Der feſtgebende Verein vermittelt den Bezug von Fahnen und
ſonſtigen Feſkartikeln, die zum verbilligten Preis bezogen werden
können. Auch Leihfahnen kommen zu einem ganz geringen
Koſten=
punkt in Frage. Beſtellungen nimmt der Vereinsdiener, Herr Ludwig
Mahr, Bahnhofſtraße 541, und der Vorſitzende entgegen.
f. Roßdorf, 12. April. Gemeinderatsſitzung. Der
Bür=
germeiſter und der Beigeordnete ſind erkrankt. Als Vorſitzender war
daher gemäß Art. 115 L.G.O. das an Lebensjahren älteſte
Gemeinde=
ratsmitglied Barth beſtimmt und vom Kreisamt ernannt worden. Es
ſind folgende Punkte erwähnenswert: Der Antrag des Heinrich
Röſech=
ner 3. um Ueberlaſſung der Winterſchafweide auf weitere drei Jahre
findet Annahme; der jährliche Pachtpreis wird auf 400 Mark feſtgeſetzt.
Die Verwaltung betont, daß Röſchner zu Klagen ſeither keinen Anlaß
gab. Zum Umbau der Badeanſtalt hatte die Bau= und Finanzkommiſſion
in einer vorausgegangenen Sitzung die Einforderung eines
Koſtenvor=
anſchlags über das Nicolayſche Profekt beſchloſſen; der Gemeinderat
ſchließt ſich dieſem Beſchluſſe an. Gemeinderat Poth ſtellte hierzu den
Antrag, ſchon jetzt einen Betrag von 12000 Mark zu den bereits
geneh=
migten 8000 Mark bereitzuſtellen; die Abſtimmung ergab Ablehnung
des Antrags. Die Bürgermeiſterei hat die Fuhrleiſtungen im
Rech=
nungsjahre 1929 auf dem Submiſſionswege vergeben. Der Vorſitzende
gibt die Bedingungen und die eingegangenen Angebote bekannt; den
Mindeſtfordernden wird der Zuſchlag erteilt. Bei Punkt „
Schlamm=
abfuhrwagen” will man ſich ſpäter darüber ſchlüfſig machen, ob man für
das kommende Jahr nicht das für das Geſpann erforderliche Geſchirr
ruf Gemeindekoſten anſchaffen will. Einem Bauluſtigen wird ein
Bau=
platz im Gewann „am Schäfenberg” zugeſprochen und der Preis
feſt=
geſetzt. Nach kurzer Debatte werden 70,95 Mark Zinſen für eine
Auf=
wertungsſchuld der Beziuksſparkaſſe Groß=Bieberau gutgeheißen. Dem
Fuhrunternehmer Körbel in Darmſtadt wird das bei der Verpachtung
übriggebliebene Wieſengelände zum Taxationspreiſe überlaſſen, wenn
der Pächter entſprechende Sicherheit beibringt. Auf dem Friedhof ſoll
der Hintergrund am Denkmal angepflanzt werden. Die Verwaltung
wird beauftragt, ſich dieſerhalb mit der Firma Kayſer u. Seibert dahier.
ins Benehmen zu ſetzen.
Rheinheſſen.
WSN. Gimbsheim (Rheinh.), 13. April. Notlandung eines
franzöſiſchen Flugzeugs. Donnerstag nachmittag mußte ein
Flugzeug der 33. Fliegerabteilung in Mainz hier notlanden, als es ſich
mit zwei anderen Flugzeugem auf einem Uebungsfluge befand. Das
Flugzeug ging auf einer Wieſe nieder, überſchlug ſich und wurde ſehr
ſchwer beſchädigt. Der Pilot flog mit dem Kopfe gegen die Schutzſcheibe,
kam aber ohne ſonſtige Verletzungen davon. Der Aufforderung vom
Einwohnern, im Orte zu übernachten, lehnte er ab, da er bis
Tages=
anbruch bei dem Flugzeug bleiben müſſe. Der Apparat wurde mit der
Bahn nach Mainz verladen.
Oberheſſen.
r. Bad=Nauheim, 12. April. Bedeutſamer
Aerztekon=
greß. Unſere heſſiſche Badeſtadt iſt zurzeit Tagungsort des 4.
Allge=
meinem ärztlichen Kongreſſes für Pſychotherapie. Ueber 350
Aerzte aus allen Teilen der Welt haben ſich zu den Verhandlungen
ein=
gefunden, die heute vormittag im Kurhauſe vom Vorſitzenden der
Allge=
meinen Geſellſchaft für Pſychotherapie, dem bekannten Gießener
Pſy=
hiater Geheimrat Prof. Dr. Sommer, mit herzlicher Begrüßung und
herzlichem Dank an die heſſiſche Staatsregierung, die den
Kon=
greß bereitwilligſt aufgenommen, eröffnet wurde. Im Namen der
heſſi=
ſcher Regierung begrüßte Miniſterialrat Dr. Wehner=Darmſtadt die
Tagung. Den Gruß der Stadt entbor Bürgermeiſter Dr. Ahl und
für das Bad hieß Kurdirektor v. Boehmer willkommen. Prof. Dr.
Friedkänder=Freiburg überbrachte die Grüße der Deutſchem Geſellſchaft
zur Bekämpfung des Kurpfuſchertums. Die wiſſenſchaftliche Sitzung
eröffnete der bekannte Züricher Seelenarzt C. G. Jung mit einem
grundlegenden Hauptreferat über die Ziele der Pſychotheropie. Das
individual=pſychologiſche Korreferat dazu erſtattete F. Künkel=Berlin.
Es folgten im Verlaufe des Verhandlungstages noch ſechs Vorträge
führender deutſcher und ausländiſcher Pſychoanalytiker, u. a. bot
Schind=
ler=Berlin ſehr intereſſante Ausführungen über „Die
Traumdeu=
tung im Lichnte der verſchiedenen tiefenpſychologiſchen Schulen und
ihre kliniſche Bedeutung‟. Die Diskuſſion zum Geſamtthema des Tages
verlief ſehr anregend. Geſellſchaftliche Veranſtaltungen der Bad= und
Kurverwaltungen, Führungen und Ausflüge umrahmen die Arbeit der
wiſſenſchaftlichen Sitzungen.
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Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin,
Tante und Couſine
Frau Henriette Blum
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Ludwig Blum
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Marie Kraetzer, zugleich im
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Die Beerdigung findet Montag, den 15. April,
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mittags 2½ Uhr, auf dem alten Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt, der Seelengottesdienſt Montag
vormittag 8½ Uhr, in der St Ludwigs=Pfarrkirche
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Anläßlich der uns bei der Beiſetzung unſerer
lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
entgegengebrachten Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
und der vielen Blumenſpenden ſagen wir auf dieſein
Wege recht herzlichen Dank. Beſonderen Dank Herrn
Pfarrer Müller für die troſtreichen Worte.
In tiefer Trauer:
Familie Friedrich Eigenbrodt
Familie Heinrich Eigenbrodt
Familie Georg Weidmann.
Darmſtadt, Herdweg 18 und Karlsſtraße 66,
Wetzlar, Hindenburgring 80,
den 14. April 1929.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
beim Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
Wilhelmine Görlitz Wwe.
beſonders für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Köhler, ſprechen wir hiermit unſeren
tiefempfundenen Dank aus.
Die tieſtrauernd Hinterbliebenen.
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Geite 10
Sonntag, den 14. April 1929
Nummer 103
Spot, ehler und Tarnen.
Zußball im Kreis Starkenburg.
Das Spielprogramm des 14. April.
Auch dieſer Sonntag kann ſich mit ſeinem Programm ſehen laſſen
und läßt allerhand Ueberraſchungen erwarten. Denn was der
Vor=
ſonntag an Klarheit in der Spitzengruppe geſchaffen hat, kann der 14.
April ſchon wieder berwirren. Es iſt nämlich abſolut noch nicht
ge=
ſagt, daß die Favoriten ſich durchſetzen werden, ſehr leicht kann dieſer
oder jener wieder Punkte verlieren und die Lage wird genau ſo
un=
überſichtlich wie vor kurzem. Allerdings kann es auch anders kommen.
Bringen nämlich der Sportverein 98 Darmſtadt und die Sprendlinger
ihre Spiele ſiegreich zu Ende, dann ſehen wir ſogar den Darmſtädter
Spitzenreiter ziemlich ſicher an der Spitze liegen, da ja dann ſein
bis=
heriger Vorſprung gegenüher Walldorf, Sprendlingen und Urberach
beſtehen bleiben wurde, weiter aber die nur zwei Punkte zurückliegende
Polizei dann auf vier Punkte zurückfallen würde. Und mit einem
ſol=
chen Vorſprung könnte der S. V. 98 ſchon etwas ruhiger die ſchwvierigen
Fahrten nach Sprendlingen und Münſter antreten.
Im einzelnen ſehen wir am Sonntag folgende Spiele in der
Kreisliga angeſetzt:
S.V. 98 Darmſtadt—Union Darmſtadt (3:4),
Fußballverein Sprendlingen-Polizei Darmſtadt (3:1),
Viktoria Walldorf—Germania Ober=Roden (0:2),
V.f. R. Rot=Weiß Darmſtadt-Viktoric Urberach (1:5), 11 Uhr,
Sportverein Munſter—Germania Pfungſtadt (1:3),
Sportverein Mörfelden—Union Wixhauſen (0:0).
Wie die hinten angefügten Vorſpielergebniſſe beſagen, verloren die
heutigen Platzinhaber in vier Fällen, einmal gab es ein Unentſchieden
und einmal nur gelang den damaligen Gäſten ein Sieg. Diesmal darf
man in der Mehrzahl damit rechnen, daß die Platzherren ſich
revan=
chieren werden. So ſollte dem S.V. 98 gegen ſeinen dritten
Lokal=
rivalen eine knappe Rchabilitierung gelingen, wenn auch gerade dieſe
Aufgabe reht ſchwer ſein dürfte. Weiter aber ſollten Viktoria
Wall=
dorf und Sportverein Münſter ſicher zu Erfolgen kommen, und auch
in Mörfelden wird man mir einer Wiederholung des Unentſchieden
nicht zufrieden ſein. Ob es dagegen dem V.f.R. Rot=Weiß gelingt, ſich
diesmal in Front zu bringen, iſt ſehr zweifelhaft, denn die Urberacher
wollen geſchlagen ſein. Wir laſſen den Ausgang hier offen. Bliebe
noch Sprendlingen. Hier kann man wohl — in der Hauptſache auf
Grund des Platzvorteils — mit einer Wieberholung des Spreudlinger
Erfolges rechnen. Im übrigen darf man aber hoffen, daß alle Spiele
einen einwandfreien Verlauf nehmen.
Die Lage in den beiden Gau=Klaſſen
kann jetzt auch wieder einmal kurz beſprochen werden, nachdem die
Schlußtermine vorliegen. Der Bau Bergſtraße ſieht ſein letztes
Spiel erſt am 19. Mai austragen. Die Lage iſt — da in Viktoria
Griesheim der Meiſter bereits feſtſteht — ziemlich klar. Es geht hier
nar um die Placierung der übrigen Vereine, und da dieſe ziemlich
regelmäßig, an dieſer Stelle berichten, ſo erübrigt es ſich, auf die
Er=
gebniſſe einzugehen. Es ſollen daher immer nur die noch
auszutragen=
den Spiele genannt werden.
Im Dreieichgau, der am 5. Mai ſein letztes Spiel austrägt,
hat ſich die Meiſterfrage noch einmal ſehr intereſſant geſtaltet. Von den
neuerlihen Ergebniſſen intereſſiert nur der 2:1=Sieg des S. C. Haſſia
Dieburg über den Sportverein 1911 Neu=Iſenburg, der nun folgende
Lage in der Spitzengruppe geſchaffen hat:
„ 13 Spiele — 18 Punkte,
F. C. 08 Egelsbach
13 Spiele — 16 Punkte,
Haſſia Diebung.
S.V. 1911 Neu=Iſenburg
14 Spiele — 17 Punkte,
14 Spiele — 17 Punkte.
S. C. Dietzenbach
Man ſieht alſo, daß die Lage ſehr invereſſant iſt. Von dieſem vier
Fa=
voriten haben noch Egelsbach in Neu=Iſenburg und Dieburg in
Egels=
bach und Dietzenbach zu ſpielen. Die Lage ſteht alſo für die
Egels=
bacher am beſten, ohne daß man ſich aber auf ihren Endſieg unbedingt
feſtlegen darf.
Am heutigen Sonntag finden folgende Spiele ſtatt:
Gau Bergſtraße: Sporwerein Geinsheim-Viktoria Griesheim,
Sportverein Gwoß=Gerau-Sportperein Weiterſtadt. Eintracht
Darmſtadt—Sportverein Lengfeld, Sportverein Roßdorf-V.f. L.
Michelſtadt.
Gau Dreieich: S.V. 1911. Neu=Iſenburg—F. C. (8 Egelsbach, S.V.
Offenthal—Sportgemeinde Sprendlingen, V.f.L. Neu=Iſenburg
Re=
ſerve—F. C. 02 Dreieichenhain.
Ob das Spiel gegen Eintracht Darmſtadt in Darmſtadt ſtattfindet,
iſt fraglich, da über die Darmſtädter nachträglich vom Verbandsgericht
eine vierwöchige Platzſperre nusgeſprochen worben iſt. Dieſe iſt
aller=
dings zum Teil durch die Vorſperre erledigt, aber der konrmende
Sonn=
tag dürfte noch inbegriffen ſein. Ob nun aber das Spiel in Lengfeld
ſtattfindet, iſt ebenfalls ſehr fraglich, denn in L. haben ſich am letzten
Sonutag Vorfälle ereignet, die bis Ende der Woche möglicherweiſe auch
ſchwn eine Platzſperre nach ſih gezogen haben.
Kreisliga Südheſſen.
Trotzdem der diesjährige Meiſter nun endlich feſtſteht, verſprechen
die Nachhutgefechte immerhin noch recht intereſſant zu werden. Diesmal
ſind zwei Verbandsſpiele vorgeſehen und außerdew werden von
ver=
bandsſpielfreien Vereinen Privatſpiele ausgetragen. Es treffen ſich im
Verbandsſpiel:
Starkenburgia Heppenheim — Normannia Pfiffligheim;
Spv. Pfeddersheim — V. f. L. Lampertheim;
im Privatſpiel:
Olympia Worms — Amicitia Dürkheim;
Spv. Hochheim — FV. Hofheim;
FV. Biblis — Spv. Abenheim.
Die Heppenheimer ſind durch den Sieg der Horchheimer ziemlich
abgerutſcht und werden wohl alles daranſetzen, wieder Anſchluß an die
Mittelgruppe zu bekommen. Ein Sieg über die Gäſte aus Pfiffligheim
iſt möglich, da dieſelben zurzeit nicht recht in Form ſind. So iſt
anzu=
nehmen, daß beide Punkte am „Galgen” hängen bleiben. Zum Abſchied
aus der Kreisliga haben die Pfeddersheimer die VfL.=Leute zu Gaſt
und könnten hier evtl. noch zwei Punkte holen, ohne jedoch etwas damit
anfangen zu können. Beide Mannſchaften ſind ziemlich ausgeglichen,
ſo daß nur der Platz als Bundesgenoſſe dem Treffen den Ausſchlag
geben wird.
In den Privatſpielen iſt die intereſſanteſte Begeanung wohl das
Treffen des neuen Meiſters mit dem vorjährigen Meiſter von
Unter=
baden. Die Viernheimer waven ſchon immer ein beachtenswerter
Geg=
mer und werden ſich die Wormſer „Kleeblätter” ſchon anſtrengen müſſen,
um einen knappen Sieg zu landen. Unternehmungsluſtig iſt Hofheim,
der Gaumeiſter des Rieds. Nach dem recht guten Abſchneiden in
Bür=
ſtadt will man es erneut mit einem Vertreter der Kreisliga verſuchen,
und alle Anzeichen ſprechen dafür, daß auch dieſe Begegnung ein gutes
Abſchneiden erbringt. Die Bibliſer getrauen ſich nicht ſo recht an den
Tag, trotz ihres recht annehmbaren Könnens. Auch diesmal iſt der
Geg=
ner nicht allzuſtark und müßte es ohne weiteres zu einem glatten Siege
langen.
8000 Jugendliche haben beim Hockey=Länderkampf Deutſchland—
Hol=
land in Berlin am 21. April freien Eintritt.
Sporkkalender.
Sonntag, den 14. Aprik.
Fußball.
11 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Viktoria Urberach.
3 Uhr: Stadion: Sp.V. 98 — F.C. Union Darmſtadt.
Handball.
3,00 Uhr: Hochſchulſtadion: Tgde. 46 — Tgde. 65 Beſſungen.
3,30 Uhr: Rheinſtr.: Reichsb. T.u. Sp. V. — T. V. König.
Schießen.
Karlshof: Eröffnungsſchießen des Sch.=Sp.=Kartells.
Hunooan.
Polizeiſporkverein Worms ſagt ab!
Am Samstag vormittag erhielt der Sportverein Darmſtadt
1898 die Nachricht, daß aus dienſtlichen Gründen der
Polizei=
ſportverein Worms am heutigen Nachmittag nicht antreten bann.
Da es bei der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht
mehr möglich war, für die Hamdballer der 98er einen anderen
Gegner zu verpflichten, werden alſo heute auf dem Stadion nur
die Fußballer der 98er und der FC. Union Darmſtadt ſich
tref=
fen. Spielbeginn 3 Uhr.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Endlich iſt es ſoweit, daß man ſagen kann, daß Ende der
Pflicht=
ſpiele iſt abzuſehen. Am Sonntag, den 14. April, und 21. April werden
die tabellenmäßigen Spiele ausgetragen, von denen die am heutigen
Sonntag weitaus die wichtigſten ſind. Es ſoll nämlich die Entſcheidung
in der Gruppe 2 der Meiſterklaſſe fallen. Vier Mannſchaften ſtehen faſt
punktgleich, Walldorf mit 13 Punkten, Beſſungen 12, Tade. 1846
Darm=
ſtadt 11 umd Bensheim obenfalls mit 11 Punkten. Es haben ſich folgende
Paarungen ergeben:
Tgde. 1846 Darmſtadt — Beſſungen (3 Uhr Hochſchulplatz);
Walldorf — Bensheim.
Für Darmſtadt das Ereignis des Bruderwettſtreites! In allen
Lagern iſt erheblich gerüſtet worden; und wollte man hieraus Maß
neh=
men, um eine Vorherſage zu begründen, ſo müßten zweifellos die
der=
zeitigen Spielſtärken von Walldorf und Tgde. 1846 hervovgehoben
wer=
den. Beſſungen und Bensheim werden aber nicht ſo ohne weiteres
klein beigeben, ſo daß man in Darmſtadt und in Walldorf Großes
er=
leben wird.
A=Klafſe.
An den Gruppenbeſten werdew die ausſtehenden Spiele nichts mehr
ändern. Doch bringen ſie die intereſſante Tatſache, daß Titelverteidiger
eine Niederlage hinnehmem müßten und man von inoffiziellen Meiſtern
ſprechen könnte. Das gilt beſonders für die Begegnung:
Egelsbach — Tgſ. Darmſtadt.
Die Gäſte als Meiſter werden ſich vorſehen müſſen, denm Ggelsbach
iſt auf der Höhe. In Ried ebenfalls eine Delikateſſe:
Erfelden — Worfelden.
Die guten Beziehungen dieſer beiden Vereine werden aus dem
Pflichtſpiel ein Freundſchaftsſpiel machen.
B=Klaffe.
Tgſ. Darmſtadt 2. — Tade, 1846 2.
ebenfalls eine lobale Veranſtaltung, bei der die Woogsplatzturner die
Oberhand behalten werden.
C=Alaffe.
Reichsbahn 1. — Worfelden 2.
Tgſ. Darmſtadt 2. — Turngemeinde 1846 3.
Egelsbach 2. — Roßdorf 2.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Am heutigen Sonntag nachmittag ſtehen wach langer Ruhepauſe
drei Mannſchaften der 1875er im Kampf. Die zweite und dritte
Mannſchaft ſpielt auf dem Exerzierplatz gegen die gleichen Mannſchaften
der Tgde. Darmſtadt 1846. Das Spiel der dritten Mannſchaft beginnt
um 1,45 Uhr, das der zweiten Mannſchaft um 3 Uhr.
Die erſte Mannſchaft fährt nach Egelsbach und ſpielt dort um
10 Uhr. Sämtliche drei Spiele ſind noch rüchſtändige Punktſpiele, die
allerdings an dem Tabellenſtand nichts mehr ändern. Die erſte
Mann=
ſchaft ſteht mit 4 Punkten Vorſprung an der Spitze der A=Klaſſe und
dürfte ihr auch bei evtl. Pech der Aufſtieg zur Meiſterklaſſe nicht mehr
zu nehmen ſein.
Hein Müller ſchlägt Daniels nach Punkken.
k.v.=Siege von Dübbers und Domgörgen. — 12 000 Zuſchauer in der
Rheinlandhalle.
Die Kölner Rheinlandhalle hatte mit ihren Boxkämpfen am Freitag
einen ganz großen Tag. Das ausgezeichnete Programm lockte die
Sport=
begeiſterten in hellen Scharen zuſanrmen. In der weiten Halle war kein
freies Plätzchen. 12 000 Zuſchauer ſaßen zuſammen, um Zeuge eines
wirklich ausgezeichneten Sports zu werden. Im Hauptkampf des Abends
zwiſchen den beiden Halbſchwergewichtsmeiſtern von Deutſchland und
England, Hein Müller (160,3 Pfd.) und Gipſy Daniels (170)
kam der Deutſche zu einem vielbejubelten, klaren Punktſieg. Müller
beherrſehte den gefährlichen, oft ſehe un ein boxenden Daniels in allen
zehn Runden ſicher, er vermisd den Nahkampf und bearbeitete den
Eng=
länder aus der Diſtanz ſehr wirkungsvoll. Erſt im letzten Drittel kam
Daniels etwas mehr auf. — Im zuziten Hauptkampf zeigte der
Stutt=
garter Gühring (182), daß er ſich ſehr verbeſſert hat. Gühring
ſchlug den Berliner Stief (190) über acht Runden klar nach Punkten.
— Heeſer=Koblenz kam gegen Hülſebus=Bremen nach der 7. Runde
zum Sieg, da der Breier wegen einer Augenverletzung auf Anraten
des Arztes aufgab. Der Kölner Leichtgewichtler Dübbers, kam
gegen den Belgier Hukſtaert ſchon in der zweiten Runde zum
ent=
ſcheidenden Sieg. Durch k.v. gewann auch Mittelgewichtsmeiſter
Dom=
görgen, der gegen den körperlich ſtärkeren Engländer Adair
an=
fangs einiges einſtecken mußte, dann aber ſeinen Gegner in der fünften
Runde erſtmalig und in der ſiebenten Runde ſür die Zeit zu Boden
brachte.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Geſchäftliches.
Die erſtaunliche Anpaſſungsfähigkeit des Citroen=Wagens
an alle Geländeverhältniſſe, namentlich auch an alle Phaſen des
Groß=
ſtadtverkehrs wird in den Kreiſen der Automobilfahrer viel beſprochen.
In dieſer Beziehung iſt der Citroén=Wagen mit Eigenſchaften ausgeſtattet,
wie man ſie ſonſt nur bei Fahrzeugen findet, die bedeutend höher im
Preiſe liegen. Es iſt ohne weiteres möglich, innerhalb weniger Sekunden
vom Fußgängertempo auf eine Geſchwindigkeit von 105 Kilometer pro
Stunde zu kommen. Dabei erfolgt dieſe Beſchleunigung mit
unglaub=
licher Leichtigkeit und ohne die geringſten Zeichen irgendwelcher
An=
ſtrengung der Maſchine. Der Wagen gehorcht augenblicklich und braucht,
abgeſehen vom Anfahren, faſt überhaupt nicht geſchaltet zu werden.
Alte Zeit und neue Zukunft.
Es gibt nur noch wenige Dinge in dieſer Zeit raſender
Verwand=
lungen, die auch die älteſten Leute in Erinnerungen an früheſte
Kind=
heit zurückzuverſetzen vermögen. Zu dieſen wenigen Dingen gehört der
Hanewacker=Mann, das Schutzzeichen jenes berühmten Nordhäuſer
Kau=
tabaks, der auf ein Alter von jetzt genau 112 Jahren zurückblicken kann.
Vom Anfang der Verbreitung dieſes Kautabaks vermag man ſich wohl
erſt dann ein Bild zu machen, wenn man einen Rundgang durch das
rieſige, mit den modernſten techniſchen und hygieniſchen Einrichtungen
ausgerüſtete Werk unternimmt, das die Firma Hanewacker in
Nord=
hauſen am 17. Mai d. J. eröffnen wird. Wie die Leſer unſeres Blattes
bereits bei der Durchſicht unſeres Inſeratenteils bemerkt haben werden,
ladet die Firma Hanewacker zu der Eröffnungsfeier nicht nur ihre
Ar=
beiterſchaft und ihre Geſchäftsfreunde ein, ſondern auch alte Freunde aus
Verbraucherkreiſen. Hoffin wir, daß auch aus unſerer Leſerſchaft einige
bewährte Hanewacker=Freunde Gelegenheit finden werden, an der Feier
teilzunehmen, die ein Symbol der Vereinigung alter Arbeitstraditionen
mit modernſtem Zukunftwillen darſtellt!
Neuzeitliche Ausſtattungen.
Wer Gelegenheit hat, in den nächſten Tagen die Fenſterdekorationen
der Firma Gebr. Rothſchild, G. m. b. H., zu boſichtigen, verſäume nicht,
den überaus geſchmackvollen acht Fenſtern der neuen Paſſage beſonderes
Augenmerk zuzuwenden.
Unter Leitung des bewährten Dekorateurs Herrn Richard Emich ſind
in wenigen Tagen in dieſen Fenſtern Ausſtellungen erſtanden, die an
Geſchmack und Feinheit wohl einzig daſtehen. Beſonders hervorgehoben
iſt, daß die Firma Gebr. Rothſchild es ſich angelegen ſein läßt, die
Ab=
teilungen für Ausſtattungen zu ſpezialiſieren. Ihr Beſtreben geht immer
wieder dahin, die Qualitäten zu verbeſſern, das Schönſte und Beſte zu
führen, ſo daß es allen Hausfrauen und Verlobten allen Hotels und
Gaſtwirtſchaften ein Leichtes iſt, das zu finden, was ſie zur Ausſtattung
und Ergänzung benötigen.
Frankfurt.
Sonnrag, 14. mpru. Kath. Morgenfeier. Ausf.: Die
Neu=
deutſche Sing= und Muſikſchar. Anſprache: P. Joh. Drüding S. J.
O 11.30: Elternſtunde. Rektor Wehrhan: Der erſte Schultag —
ein Wort für unſere Kleinen. O 12: Kammermuſik=Konzert. Ausf.:
Margor Hinnenberg=Lefebre (Geſang), Ed. Steuermann (Klavier),
O 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Beachtenswertes für die
bevorſtehende Kartoffelpflanzung. — Die Beſetzung der Weiden
mit verſchiedenen Tierarten. — Das Veredeln hinter die Rinde.
O 13.10: Kaſſel: Ein Gang durch die Staatliche Gemäldegalerie
Kaſſel: Prof. Dr. Luthmer: „Tizian vor dem Mikrophon” o 14:
Uebertr. vom Volksliedertag des Graßſchen Männerquartetts und
befr. Vereine. O 15: Jugendſtunde. Hanna Lüngen: Die Reiſe
nach Liliput. 16: Konzert des Funkorch.: Zu Georg Friedrich
Händels 170. Todestag. Mitw.: Elſe Liebhold (Sopran), O.
Grun=
mach (Flöte), Mich. Furmann und O. Plath (Oboe), G. Jung
(Fagott), E. J. Kahn (Cembalo). o 17: Stunde des Landes. o 18:
Königswuſterhauſen: Gedanken zur Zeit. Es ſprechen um 18:
Redak=
teur Naphali, um 18.30: Dr. Zeitlin über: Wirtſchaftsdemokratie.
Volksbildung: O 20.39: „Reiſinger gegen Reiſinger — wegen
Ehe=
ſcheidung”. Ein Hörſpiel von Auditor. Perſonen: Karl Reiſinger,
Diſponent; Elly Reiſinger, geb. Schreiber, ſeine Frau; Katharina
Schreiber, Kanzleiratswitwe, Mutter d, Frau Reiſinger; Frau Mimi
Rupper u. Frau Philippine Stöcklein, Freundinnen der Frau
Rei=
ſinger: Friedrich Kübel, Vertreter; Frau Maria Linkenbach Wwe.,
Freundin der Frau Schreiber; Frl. Lilli Batz, Modiſtin; Frau
Marianne Benz Wwe., Monatsfrau; Syndikus Dr. Schloſſer; Frl.
Mahring, Bürodame bei Dr. Schloſſer; Trenk, Anwalt der Ehefrau
Reiſinger; Frl. Heinecke, Stenotypiſtin be: Rechtsanwalt Dr. Trenk;
Juſtizrat Lubowski, Anwalt des Ehemanns Reiſinger; Landgerichtsdir.
u. Vorſ. der Zivilkammer des Landgerichts in Altſtadt. Oit der
Handlung: Altſtadt 1929. O Anſchl.: Vorleſung der beſten beim
Preisausſchreiben eingegangenen Urteilsbegründungen. O. Darauf:
Konzert des Funkorch. Verdi: Ouv. zu „Die Macht des
Schick=
ſals” — Ponchielli: Vorſpiel z. vierten Akt und Arie aus „Die
Gioconda: — Reſpighi: „Die Vögel”, Suite für kleines Orch. —
Spinelli: Intermezzo aus der Oper „A baſſo porto” — Puccini:
Drei Stücke für Streichquartett. — Verdi: Aus der Oper „Ein
Oaskenball” — Giordano: Fantaſie aus „Fedora”. Muſikal.
Lei=
tung: Kapellmeiſter Merten. Mitw.: Ines Schneider (Sopran), das
Wiggelaar=Quartett des Rundfunks. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſternhaufen.
Deutſche Welle. Sonntag, 14. April. 8.55: Glockenſpiel der
Potsdamer Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſprache:: General=
Sekretär H. Schmitt. Mitw.: E. Eckersberg (Rezitat.), der
Ludwigs=
kirchenchor. O Anſchl.: Geläut des Berliner Doms. O 11.30:
Vor=
mittagskonzert. Potsdamer Tonkünſtler=Orcheſter. 13.15: Schach.
O 13.45: Bildfunk. o 14.30: Für den Landwirt. o 15: Prof.
Dürigen: Aufzucht des Geflügels. e 15.30: Märchen. O 16: Reinh.
Stahl: Zum 75. Geburtstag des Bildhauers Max Kruſe. o 16.30:
Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gebr. Steiner. o 18: Redakteur
Naphtali und Dr. Zeitlin: Individualiſierte Wirtſchaftsdemokratie.
19: Stunde des Alters. Oberlin” von Fr. Lienhardt. Geleſen
von Ilſe Fiſcher=Ramin. O 19.30: Geh.=Rat Prof. Dr. Waetzoldt:
Der Welfenſchatz. O 20: Aus Köln: Sendeſpiel „Zar und
Zimmer=
mann.” Oper von Lortzing. O Danach: Tanzmuſik. Tanzorch.
Fred Bird.
Wetterbericht.
Das umfangreiche ſüdliche Tiefdruchkgebiet iſt weſentlich
zuſammen=
geſchrumpft und hat ſich abgeflacht. Seine bis nach Mitteldeutſchland
vordringenden milden Luftmaſſen führten beim Zuſammentreffen mit
der kontinentalen Kaltluft weiter zu trübem und regneriſchem Wetter.
Da die Störung ſich mehr und mehr auffüllt, ſo geht ihr Einfluß
weiter zurück Vorläufig kommt es jedoch noch zu Bewölkung und
Nebelbildung, wobei gelegentlich auch noch leichte Niederſchläge auftreten.
Das Wetter bleibt weiter kühl und der Einfluß des Hochs dürfte im
Laufe des morgigen Tages ſtellenweiſe auch in unſerem Gebiet zum
Aufklaren führen.
Ausſichten für Sonntag, den 14. April: Neblig=wolkiges Wetter mit
Neigung zu Niederſchlägen, ſpäter auch ſtellenweiſe aufheiternd, kühl.
Ausſichten für Montag, den 15. April: Stellenweiſe neblig=wolkiges
Wetter mit zeitweiſer Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert.
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Saal=
bauſtr. 42, II. (*ms
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 6. April 1923 hinſichtlich
der Firmen: 1. Plaut & Sohn,
Darm=
ſtadt: Die Einzelprokura des Kaufmanns
Joſeph Plaut in Darmſtadt iſt erloſchen
— Die offene Handelsgeſellſchaft iſt mit
Wirkung vom 26. März 1929 aufgelöſt.
Geſchäft ſamt Firma iſt auf den
ſeit=
herigen Geſellſchafter Kaufmann Arthur
Plaut in Darmſtadt als Einzelkaufmann
übergegangen. — 2. Müller & Rühle
Hofbuch=und Kunſthandlung,
Darm=
ſtadt: Die offene Handelsgeſellſchaft iſ
aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma iſt auf
den ſeitherigen Geſellſchafter Wilhelm
Topp, Buchhändler, in Darmſtadt. als
Einzelkaufmann übergegangen. — Am
8. April 1929 hinſichtlich der Firmen:
1. Jakob Hemmerich, Darmſtadt
Die Prokura des Wolfgang Krebs iſt
er=
loſchen. — Die Firma wird, da bereits
eingetragen, hier gelöſcht — 2. Jacob
Hemmerich, Darmſtadt: Kaufmanr
Ludwig Ullmer in Darmſtadt iſt zum
Einzelprofuriſten beſtellt. — Am 11. April
1929 hinſichtlich der Firma: Anton
Girmſcheid, Darmſtadt: Die Prokura
der Wilhelmine Girmſcheid iſt erloſchen.
— Die Firma iſt erloſchen. — Abteilung B:
Am 8. April 1929 hinſichtlich der Firma:
Karl Schenck, Eiſengießerei und
Maſchinenfabrik Darmſtadt,
Geſell=
ſchaft mit beſchr. Haftung, Darmſtadt:
Diplom=Kaufmann Max Georgy in
Darm=
ſtadt iſt zum Geſamtprokuriſten beſtellt,
derart, daß er in Gemeinſchaft mit einem
Geſchäftsführer oder einem Prokuriſter
zur Vertretung der Geſellſchaft berechtig
iſt. — Am 9. April 1929 hinſichtlich der
Firma: Deutſche Superphosphat=
Induſtrie Geſellſchaft mit beſchr.
Haftung, Zweigniederlaſſung
Verkaufsſtelle Darmſtadt,
Haupt=
niederlaſſung Berlin: Den Kaufleuten
Bernhard Görig und Johannes Mews,
beide in Hannover, iſt für die
Zweig=
niederlaſſung in Darmſtadt
Geſamt=
prokura erteilt, derart, daß im Rahmen
dieſer Beſchränkung ein jeder der
Pro=
kuriſten in Gemeinſchaft mit einem
Ge=
ſchäftsführer oder mit einem zweiten
Prokuriſten zur Vertretung der
Geſell=
ſchaft berechtigt iſt. — Durch Beſchluß
der Geſellſchafter=Verſammlung vom
31. Oktober 1928 iſt der Geſellſchafts=
Vertrag geändert: Die Geſellſchaft hat
einen oder mehrere Geſchäftsführer. Im
Falle nur ein Geſchäftsführer beſtellt iſt,
wird die Geſellſchaft durch dieſen oder
durch zwei Prokuriſten gemeinſchaftlich,
im Falle mehrere Geſchäftsführer be= kreuz (Hinterhecke 1—5, verſch. Abt.) u.
ſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer, Beſſ. Laubwald (Hint. d. Erlen 8, verſch.
oder durch einen Geſchäftsführer in Ge=Abtlg.) angef. Fichtenſtammholz (u.
meinſchaft mit einem Prokuriſten oder
durch zwei Prokuriſten gemeinſchaftlich
vertreten. — Am 11. April hinſichtlich/82,52 im u. 378,19 fm), das
Lärchen=
der Firma: Pfeildreiechkſeifenfabrik
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Die Prokura des
Georg Grebe iſt erloſchen. — Am 12.
April 1929 hinſichtlich der Firma
Direction der Disconto=Geſellſchaft
Filiale Darmſtadt, Hauptniederlaſſung
Berlin, Zweigniederlaſſung Darmſtadt:
Ewald Ogilvie in Darmſtadt iſt zum
Geſamtprokuriſten für die Zweignieder= im u. 2.80,18 fm) verkauft werden. Die
laſſung der Geſellſchaft in Darmſtadt Verkaufsbedingungen ſtehen auf Wunſch
beſtellt, dergeſtalt, daß er die Firma der
genannten Zweigniederlaſſung in
Ge=
meinſchaft mit einem perſönlich
haften=
den Geſellſchafter oder mit einem anderen
ſein ſoll.
Darmſiadt, den 13. April 1929.
Amtsgericht 4.
In unſer Handelsregiſter. Abt. B.
wurde bei der Firma Gewerkſchaft
Meſſel auf Grube Meſſel bei Darmſtadt
heute eingetragen: Durch Beſchluß der
Gewerkenverſammlung vom 15. April
1924 mit Beſtätigung der Bergmeiſterei
Darmſtadt vom 7. Oktober 1924 ſind die
Beſtimmungen der Satzungen in §§ 1
4, 13. 22. 30, 34 im Wortlaut, in 88 6,
7 über Ort, Zeit und Einladung der
Gewerkenverſammlung, in § 13 über die
Zuſtandigkeit der
Gewerkenverſamm=
lung, in §§ 10. 14, 17. 29 über die
Ab=
ordnung eines Vertreters der Heſſiſchen
Staatsregierung in den
Verwaltungs=
rat und die Befugniſſe dieſes ſtaatlich
abgeordnetenVerwaltungsratsmitglieds,
in §S 14. 16. 18 über die
Zuſammen=
ſetzung, Wahl und Beſchlußfaſſung des
Verwaltungsrats, in 88 23, 27 über
An=
ſtellungsverträge und Gewinnanteile der
Grubenvertretung und der
Gewerk=
ſchaftsbeamten geändert worden. —
Durch Beſchluß der
Gewerkenverſamm=
lung vom 29. Juni 1928 mit
Beſtäti=
gung der Bergmeiſterei Darmſtadt vom
4. Auguſt 1928 ſind die Beſtimmungen
des § 7 der Satzungen über die
Ein=
ladung zur Gewerkenverſammlung
ge=
ändert.
Der Repräſentant, Diplom=Ingenieur
Karl Weißkopf in Darmſtadt, vertritt
die Gewerkſchaft nach Maßgabe der
Be=
ſtimmungen des Berggeſetzes. Die
ein=
getragenen Abweichungen der
Vertre=
tungsbefugnis des Repräſentanten, von
der geſetzlichen Vertretungsbefugnis ſind
aufgehoben.
Die Prokura des Max Keller zu
Grube Meſſel und die Prokura des Joſef
Drude in Frankfurt a. M. ſind erloſchen.
Reinheim, den 8. April 1929.
Heſſiſches Amtsgericht. (6445
Bekanntmachung.
Der Antrag des Arthur Plaut,
Allein=
inhabers der Firma Plaut & Sohn in
Darmſtadt, über ſein Vermögen das
Ver=
gleichsverfahren zur Abwendung des
Konkurſes zu eröffnen, wird abgelehnt
aus den in dem Sonderbeſchluß
ange=
gebenen Gründen.
Zugleich wird gemäß § 24 der
Ver=
gleichsordnung heute am 11. April 1929,
vorm. 11 Uhr, das Konkursverfahren —
N.: 13/1929 — über das Vermögen des
Antragſtellers eröffnet. Konkursverwalter
Rechtsanwalt Dr. Schiff in Darmſtadt.
Konkursforderungs=Anmeldungen ſowie
offener Arreſt und Anzeigepflicht bis zum
6. Mai 1929. Erſte
Gläubigerverſamm=
lung: 6. Mai 1929, vormittags 9 Uhr,
Zimmer 226, und allgemeiner
Prüfungs=
termin: 3. Juni 1929, vormittags 9 Uhr,
Zimmer 226, vor dem unterzeichneten
Gericht.
Darmſtadt, den 11. April 1929.
Heſſ. Amtsgericht I. (6464
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 14. April 1920
Nummer 103
Seite 13
Der Ozeandampfe
velt” ausgebrannk.
Der Ozeandampfer „Preſident Rooſevelt”
wurde in New York, wo er zur Ausbeſſerung am Pier lag, von Flammen ergriffen, die aus
un=
geklärter Urſache in den Laderäumen zum Ausbruch kamen. Die Oeltanks explodierten und
ver=
breiteten das Feuer auf das Unterdeck. Ein Mann der Beſatzung kam dabei ums Leben. Der
Dampfer, der der United States Line gehört, iſt berühmt geworden, als er im vorigen Jahr die
amerikaniſche, Olympiamannſchaft nach Amſterdam gebracht hat.
Berliner Warenhausbau in Flammen.
Der Neubau des Warenhauſes Karſtadt in Berlin.
In dem noch nicht eröffneten Rieſenwarenhausbau von Karſtadt in Berlin=Neukölln entſtand aus
ungeklärter Urſache ein Feuer, das ſich mit raſender Schnelligkeit über eine ganze Etage
ausbrei=
tete und in den überall lagernden Baumaterialien reiche Nahrung fand. Die Berliner Feuerwehr
erhielt Großalarm und rückte mit allen verfügbaren Zügen an die Brandſtelle. Erſt nach
mehr=
ſtündiger Löſchtätigkeit konnte die Gefahr als beſeitigt angeſehen werden.
3u Beiiche oer einen Aaroonseangian i London.
Der umgeſtürzte Londoner Autobus.
Ein beſonders ſchweres Autobus=Unglück ereignete ſich in London. Ein Autobus ſchwebte in der
Gefahr, an einer Straßenkreuzung gleichzeitig von zwei verſchiedenen Fahrzeugen angefahren zu
werden. Der Führer verſuchte noch ſchnell auszuweichen, verlor aber die Gewalt über ſeinen
Wagen und raſte gegen eine Hauswand. Ueber fünfzig Fahrgäſte wurden unter den Trümmern
des umgeſtürzten Wagens begraben und erlitten zum größeren Teil ſchwere Verletzungen.
Reich und Ausland.
Eröffnung der Wilhelm=Leibl=Ausſtellung.
Berlin. Am Samstag mittag wurde in der
Preußiſchen Akademie der Künſte die erſte große
Geſamtausſtellung von Werken Wilhelm Leibls
er=
öffnet. Neben den Vertretern der Familie Leibl3,
des diplomatiſchen Korps, der Reichs=, Staats= und
ſtädtiſchen Behörden, den führenden Pevſönlichkeiten
der Kunſt und der Wiſſenſchaft war faſt das geſamte
kunſtbefliſſene Berlin ſowie eine große Anzahl von
Künſtlern vertreten, u. a. die Botſchafter von
Amerika und Frankreich, Kultusminiſter Dr. Becker,
die Staatsſekretäre Dr. Pünder und Dr. Zweigert,
der Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen
Amtes, Geſandter Freitag, Oberbürgermeiſter Böß,
der Generaldirektor der Staatlichen Muſeen,
Geheim=
rat Wätzek, ſowie zahlreiche Abgeordnete beider
Par=
lamente. Die Ausſtellung umfaßt etwa 142 Gemälde
ſowie zahlreiche Zeichnungen und grabhiſche Arbeiten
Wilhelm Leibls. Neben der Nationalgalerie in
Ber=
lin, dem Wallraf=Richarts=Muſeum in Köln und der
Berliner Galerie Matthieſen ſowie faſt allen
ſtädti=
ſchen Muſeen in Deutſchland, u. a. Hamburg,
Mün=
chen, Dresden, Leipzig, Breslau, Magdeburg,
Hanno=
ver, Elberfeld, Krefeld, Karlsruhe, Sturtgart und
Bremen, hat auch in hervorragendem Maße der
Pri=
vatbeſitz mit dazu beigetragen, die Ausſtellung zu
ermöglichen. Der Pröſident der Akademie, Profeſſor
Max Liebermann, begrüßte die Erſchienenen und wies
auf die Bedeutung Leibls als dem größten deutſchen
Maler des 19. Jahrhunderts hin. Hierauf dankte
Direktor Waldmann namens des Arbeitsausſchuſſes
der Ausſtellung noch einmal allen denen, die für
das Gelingen dieſer Ausſtellung mitgeholfen haben,
im beſonderen auch dem preußiſchen Kultusminiſter
Dr. Becker, der dem Plane der Ausſtellung von
An=
fang an ſeine Förderung zuteil werden ließ.
Pro=
feſſor Liebermann erklärte ſchließlich die Ausſtellung
namens des Kultusminiſteriums für eröffnet.
Magenbitter aus vergälltem Sprit.
Frankfurt a. M. Das Landgericht Frankfurt
a. M. verurteilte am 23. November 1928 den
Che=
miker Dr. Richard W., Inhaber einer Fabrik chem.
pharm. Fabrikate, und den Likörfabrikanten N., beide
Fabriknachbarn in Frankfurt a. M., wegen dreier
Vergehen gegen das Branntweinmonopolgeſetz, und
zwar W. zu 600, R. zu 1200 RM. und beide
Ange=
klagte geſamtſchuldneriſch zu weiteren 1000 RM.
Werterſatz für ſchätzungsweiſe 1500 Liter. R. hatte
Dr. W. angeſtiftet, ihm aus ſeinem mit Eiſenzucker
vergälſten Branntweinvorröten heuto nicht mehr
genau feſtzuſtellende Mengen Sprit zur Herſtellung
von Magenbitter zu überlaſſen. Auf die Reviſion der
beiden Angeklagten beſchäftigte ſich am Samstag, wvie
der Reichsgerichtsdienſt meldet, der 1. Strafſcnat des
Reichsgerichts mit dieſem Fall aus dem Jahre 1923.
Nach längerer Beratung verkündete ſchließlich der
Senat, daß das Urteil am 9. Mai erfolgen werde.
Großfeuer in Wiesbaden.
Eine Fabrib vollſtändig viedergebrannt.
Wiesbaden. Am Samstag morgen kurz vor
4 Uhr geriet die bekannte Staniol= und Kapſelfabrik
Flach in der Aarſtraße in Brand. Das ganze
Fabrik=
gebäude iſt dem Feuer zum Opfer gefallen. Sämtliche
Maſchinen ſowie das Keſſelhaus ſind vernichtet. Die
umliegenden kleineren Gebäude konnten durch die
Feuerwehr gerettet werden. Der Brand dauert noch
an. Die Höhe des Schadens ſteht noch nicht feſt.
Zu dem Brand der Staniol= und Kapſelfabrik
Flach in Wiesbaden wind noch mitgeteilt: Am
Sams=
tag morgen 3,43 Uhr wurde das Feuer von einem
patrouillierenden „Polizeibeamten bemerkt, der den
Hausmeiſter auf den Brand aufmerkſam machte. Als
der erſte Löſchzug eintraf, ſtand bereits der ganze,
größtenteils aus Holz beſtehende, Häuſerkomplex der
Fabrik in Flammen. Die Hauptaufgabe der
Feuer=
wehr beſchränkte ſich daher zunächſt auf den Schutz
der umgebenden Häuſer, zumal das Feuer in den
aufgeſtapelten Oel= und ſonſtigen Vorräten leicht
Nahrung fand. Der ſofort nachbeorderte zweite
Löſchzug traf mit einer Verſpätung an der
Brand=
ſtelle ein, da unvernünftigerweiſe an drei
berſchie=
denen Stellen die Feuermelder gezogen worden waren
und der Löſchzug infolgedeſſen nutzloſe Umwege zu
nehmen genötigt war. Nach ſtundenlanger
ange=
ſtrengter Tätigkeit der Feuerwehr, die ſofort mit
13 Schlauchleitungen angriff, konnte das Feuer auf
ſeinen Herd beſchränkt und die Gefahr für die
um=
liegenden Häuſer beſeitigt werden. Die
Aufräumungs=
arbeiten dauern noch an.
Liebestragödie in Heidelberg.
Heidelberg. Am Freitag vormittag wurden
am Rieſenſtein ein Mann und eine Frau
aufgefun=
den, die gemeinſam einen Selbſtmordverſuch durch
Erſchießen vorgenommen hatten. Der Mann war
bereits tot, während die Frau noch Lebenszeichen von
ſich gab. Es handelt ſich bei dem Toten um den
D2jährigen Autoſattler Willi Schraſt aus Stuttgart.
Die Verletzte, die wahrſcheinlich nicht am Leben
blei=
ben wird, iſt die 18jährige Martha Lachen, ebenfalls
aus Stuttgart.
30 000 RM. Lohngelder geraubt.
Oberhauſen. Als Freitagabend 10 Uhr auf
der Zeche „Concordia” die Nachtſchicht ausgelohnt
werden ſollte, drangen einige Unbekannte in die
Aus=
zahlungshalle ein, warfen dem dienſttuenden
Beam=
ten Pfeffer in die Augen und ergriffen mit der Kaſſe
die Flucht. Der Vorfall ſpielte ſich mit einer
der=
artigen Geſchwindigkeit ab, daß die beiden
Kontroll=
beamten keine Zeit zum Eingreifen fanden. Das
ſo=
fort alarmierte Ueberfallkommando vermochte trotz
eifrigen Suchens keinerlei Spur der Räuber zu
ent=
decken. Die halbe Belegſchaft der Schächte 4 und 5
konnte deshalb am Freitag abend ihren Lohn nicht
erhalten. Die geraubte Summe dürfte insgeſamt
80 000 RM. betragen.
Transſibiriſcher Luxuszug Kanton—Stolpe.
Die Agentur Indo Pacifie meldet aus Peking, die
Oſtchineſiſche Eiſenbahngeſellſchaft werde
verſuchs=
weiſe am 3. Mai in Kanton einen transſibiriſchen
Luxuszug ablaſſen mit dem direkten Endziel Stolpe
an der polniſchen Grenze. Dieſer Zug, der
aus=
ſchließlich für Weſteuropareiſende beſtimmt ſei, ſei
mit allem modernen Komfort verſehen und werde
Speiſewagen, Salonwagen mit Plattform, einen
Rauchwagen, einen Schlafwagen mit Bedienung,
einen Wagen für Tanz und Spiel und einen Wagen
mit Friſierräumen enthalten. Er werde in Charbin
und Moskau anhalten, um die Beſichtigung dieſer
Städte zu ermöglichen.
Erdſtöße in Davos.
Am Donnerstag mittag und in der Nacht zum
Freitag wurden in Davos zwei Erdbeben
wahrge=
nommen. Der Herd der beiden Beben liegt
anſchei=
nend zwiſchen Aroſa, Langwies und Davos.
Gasexploſion in London.
London. Im Stadtteil Canning Town wurden
durch die Exploſion eines Hauptgasrohres 14
Per=
ſonen, darunter mehrere Kinder, verletzt. Eine
An=
zahl Läden wurde beſchädigt.
Der Erfinder der Pendeluhr vor
300 Jahren geboren.
Der große Phyſiker Chriſtian Huyghens
iſt vor 300 Jahren, am 14. April 1629, geboren.
Huyghens war ein naturwiſſenſchaftliches
Uni=
verſalgenie. Er brachte theoretiſche Leiſtungen
hervor, von denen die ganze weitere Entwicklung
der Naturwiſſenſchaften entſcheidend beeinflußt
wurde und brachte daneben auch auf techniſchem
Gebiete bleibende Leiſtungen zuſtande, von denen
die wichtigſten die Verbeſſerung des Fernrohres
und die Erfindung der Pendeluhr ſind.
Das Ende vier „ſchwerer Jungens”.
Am Freitag gelang es der Berliner Polizei, vier
junge Burſchen, die ſeit langem in allen Stadtteilen
Berlins ihr Unweſen trieben, feſtzunehmen. Sie
ge=
hörten dem „Klub des Weſtens” an, bei dem auch die
beiden Räuber aus den Kant=Lichtſpielen Mitglieder
waren. Die jugendlichen Verbrecher vertrieben ſich
den Tag mit Autoſtehlen, Autofahren, Berauben der
Geldkäſten an Telephonautomaten, Bewerfen der
Paſ=
ſanten mit Kaugummi, Kinobeſuchen und Einbrüchen.
Oft machten ſie mit geſtohlenen Wagen auf der
Straße Wettrennen. Unter den Verhafteten befindet
ſich auch ein gewiſſer Karl Weſſel aus der
Chauſſee=
ſtraße, der als der Chauffeur feſtgeſtellt wurde, der
die beiden Kant=Räuber gefahren hatte. Die vier
Burſchen, die trotz ihrer Jugend ſchon wiederholt
mit den Geſetzen in Konflikt geraten ſind, bezeichneten
ſich als „hnorke Jungs”.
Großer Pelzdiebſtahl.
Berlin. Pelzeinbrecher ſtahlen in der
vergan=
genen Nacht aus den Geſchäftsräumen der Firma
J. Gottlieb u. Sohn in der Jeruſalemer=Straße für
etwa 50 000 RM. fertige Pelze aller Art, Perſianer,
Skunks und Maulwurfpelze, und einen Poſten Felle.
Die beiden Raubüberfälle auf die
Sparkaſſen=
zweigſtelle in der Hainſtraße reſtlos aufgeklärt.
Chemnitz. Das hieſige Kriminglamt teilt mit,
daß es gelungen fei, die Täter, die die Raubüberfälle
auf die Chemnitzer Sparkaſſenzweigſtelle ausführten,
zu ermitteln und feſtzunehmen. Es handelt ſich um
den 25jährige Arbeiter Paul Herbert Wagner, den
W8jährigen Guſtav Erich Riſſe und den 17jährigen
Schloſſer Wilhelm Alfred Horn, ſämtlich aus
Chem=
nitz. Wagner iſt als Haupttäter anzuſprechen. Er iſt
derjenige, der den Raub am 24. Juli 1928 verübt hat,
wobei er unter Bedrohung mit einem
Trommelve=
volver die Beamten in Schach hielt und ſogar
feſſelte. Wagner iſt im vollen Umfange geſtändig.
Wagner behauptet, den damaligen Raub allein
aus=
geführt zu haben, das erbeutete Geld habe er teils
verbougt, zum weitaus größten Teil aber verbraucht.
Anfang April dieſes Jahres ſollte die gleiche
Kaſſen=
nebenſtelle in derſelben Weiſe beraubt werden.
Wagner hatte ſich zu dieſem Zweck mit Riſſe und
Horn verabredet und die Beute ſollte geteilt werden.
Wagner wollte ſeinen Teil zur Reiſe nach Mexiko
benutzen. Auch Riſſe hatte bereits Pläne für die
Ver=
wendung der erwarteten Beute. Durch die Flucht
des jüngeren Kaſſenbeamten, die Wagner durch den
Schuß verhindern wollte, wurde die Ausführung
ver=
eitelt. Auch Riſſe und Horn ſind geſtändig.
Lebendig begraben.
Kowno. Wie aus Moskau berichtet wird,
ſtürzte im Terek=Tal im Kaukaſus eine Lawine zu
Tal und begrub eine Karawane. 11 Perſonen und
46 Tiere fanden dabei den Tod.
Opfer des Hexenglaubens.
Paris. In der Provinz, einem Dorf in der
Nähe von Niort, wurde eine Frau Guichard von
ihren Nachbarsleuten, einer Familie Maniare,
jäm=
merlich zugerichtet, da letztere die Frau im Verdacht
hatten, einen ihrer Angehörigen namens Demereau,
der erkrankt war, verhext zu haben. Eine
Wahr=
ſagerin hatte den Maniares geſagt, Demereau ſei
von einer Perſon verhext, und zwar ſei es diejenige,
die ſich bei ihnen nach der Geſundheit Demereaus
er=
kundigen werde. Dieſe Perſon ſollten ſie ſolange
ſchlagen, bis ſie geſchworen haben werde, den
Zau=
ber, den ſie über Demereau verhängt habe, wieder
zu löſen. — Unglücklicherweiſe war die betreffende
Perſon, die ſich zuerſt nach Demereau erkundigte,
Frau Guichard. Sie wurde von den Maniares, die
in eine Art Wahnſinn verfallen waren, blutig
ge=
ſchlagen. Es bedurfte erſt eines Aufgebots von
Gen=
darmerie, um die Unglückliche aus den Händen der
Beſeſſenen zu befreien.
Durch Artillerieſchiefübungen 300 Hektar Wald
vernichtet.
Paris. Wie dem Oeuvre aus Chatellerault
ge=
meldet wird, ſind dort 300 Hektar Waldbeſtand
ver=
nichtet worden. Die Feuersbrunſt ſoll dadurch
ver=
urſacht worden ſein, daß bei Schießübungen der
Ar=
tillerieſchule von Saumur einige Bäume in Brand
gerieten und das Feuer infolge des herrſchenden
Win=
des raſch um ſich griff.
8 Arbeiter beim Brückenbau tödlich verunglückt.
London. Während des Baues einer Brücke
über den Grand River Five im Staate Michigan iſt
nach Meldungen aus Lanſing ein Damm
zuſammen=
gebrochen. Acht Mann wurden unter den
Trüm=
mern begraben oder ertranken. Zwei weitere
wur=
den ſchwer verletzt.
Seite 14
Sonntag, den 14. April 1929
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daesſpiegel i Bild ind Work
14. April 1929
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 18
HHAEHAnIEHannannnnnn
anzag
A A U44. 4O
Als ich heute von einem langen Schlendergang in den
Frühling nach Hauſe kam, hatte ich alle Caſchen voll
Baum=
knolpen. Sch weiß nicht, ob ich recht getan, ſie zu pflücken
— mir iſt jetzt zumute, als ob ich einer Mutter ihre Babies
genommen hätte, wenn ich ſie da vor mir liegen ſehe, eine
lange Reihe kleiner Blattkinder in ihren Windeln. Sie
ſehen alle ſo hilflos aus in den feſtgeſchlungenen, engen
Wickelbändern, wie die kleinen blau und weißen Findlinge
Andreas della Nobbia am Waiſenhaus zu Florenz. Je
länger ich ſie betrachte, deſto mehr Ahnlichkeit ſcheinen ſie
mit ſenen zu gewinnen, denn ſie ſind alle hübſch und reinlich,
jede hat ihre Baby=Individualität, jenes erſte Anzeichen
eines ſpäteren Ce nperaments, das ſich ſelbſt in den Windeln
nicht verleugnet. Einige kleine Frechdachſe, genau ſo wie
die Andreas, fangen ſchon an, ſich loszuſtrampeln und gucken
in entzückender Nacktheit aus ihren Hüllen. Andere haben
noch all ihre Daunendeckchen um die frierenden Glieder
gewickelt und ſchlummern der Sonne entgegen. Die blinzeln
noch nicht einmal.
Es iſt gar nicht leicht, die kleinen
Dinger bei Namen zu nennen, wenn
man ſie einmal von dem Mutterzweig
losgeriſſen hat; erſt nach und nach
und mit einiger Mühe lernt man die
dummen, ſüßen Kinderfrätzchen
un=
terſcheiden. Erſt kommt, ein dickes,
wohlgenährtes, die Voßkaſtanie, dann
ein kräftiges, ſchlankes, der Ahorn,
dann rundliche, groß und klein, und
wieder oin ſchmales, langes, Ulme,
Eiche, Eſche, Silberpappel, Erle,
Birke, Buche — dann drei, die gar
nicht mehr Knoſpen zu nennen ſind,
die Blättchen ſind ſchon ſo deutlich
entwickelt — Haſelnuß, Hainbuche,
Weide.
Das dickſte Babu iſt die
Noß=
kaſtanienknoſpe — rund und geſund
wie ein Bauerndirnchen. Eigentlich
iſt ſie ein ſpätes Neſthäkchen, denn
ihre Geſchwiſter haben faſt alle ſchon
die Hüllen geſprengt und ſtehen
blaß=
grün in der Sonne, die jüngſten noch
wie zugeklappte Sonnenſchirmchen,
die älteſten breiten ſchon Blätter aus
wie linde, grüne Hände, die den
Früh=
ling ſegnen.
Mein Spätling hat noch ſeinen klebrigen, braunen
Negenpaletot an, darunter ein weißes Baumwollhemdchen
— die fingergleichen Blätter ſind in der Mitte gefalzt, ſo
daß die beiden Hälften feſt aufeinanderliegen. Wenn er ſich
entſchließt, endlich aus dem Paletot zu ſchlüpfen, tut er es
ſo ſchnell und heimlich, daß ich glaube, er tut’s in der Nacht,
mit einem hörbaren „popp”, wie ein Champagnerpfropfen
— denn er iſt ſo plötzlich da und ſtreckt ein langes Hälschen
heraus, ehe man ſich’s verſieht.
Es iſt eine ganz nachdenkliche Sache, zu ſehen, wie jeder
dieſer Bäume ſeine eigene, individuelle Art hat, die Kleinen
in Windeln zu ſtecken. Da iſt die Knoſpe des weißen Ahorns
— auch ein Nachkömmling wie die Noßkaſtanie, denn
Cau=
ſende ihrer Schweſtern haben ſchon die weichen,
roſen=
farbigen Schuppenmäntelchen auseinandergeſchlagen und
wiegen ſich im Licht, purpurrot und dann malvenfarbig.
Die Blüten ſind grasgrün, es ſcheint für ſie keine Farbe
übrigzubleiben.
In England heißt dieſer (weiße Berg=) Ahorn „
Suko=
more‟. Wenn ſein reicher Blätterſchmuck entwickelt iſt und
der atlantiſche Wind harfengleich durch die vollen Kronen
fährt, denke ich gern an Freiligraths Strophen, in denen
die Sukomore vor dem Gewaltigen der Wüſte erzittert —
trotz des Mangels an Identität.
Mein kleines Ahornkind ſteckt noch jeſt in den Windeln;
hilft man ihm ein klein wenig, ſo ſieht man erſt, wie
für=
lorglich dieſe kleine Wiege eingerichtet iſt.
Da ſchießt zuerſt ein winziges Blattpärchen hervor —
klein, wie es iſt, doch ſchon voll ernſten Pflichtgefühls, zwei
richtige Kindermühmchen, denn anſtatt neugierig in die neue
Welt zu gucken, drehen ſie ihr den Nücken und ſtecken die
Köpfchen zuſammen.
Von L. M. Schultheis.
Wenn ſie ſich zurückbiegen, ſieht man, daß ſie ihre
Nöckchen ſchützend über einem zweiten Pärchen ausbreiten,
das zu ihnen übers Kreuz ſteht — auch dieſes hüllt ein noch
kleineres Pärchen ein. So ſchützen die Großen die Kleinen,
bis die ganze Brut fertig daſteht und im Winde
ſchau-
kelt. Nun ſieht man auch, warum ſie übers Kreuz wachſen,
keines will dem andern im Licht ſtehen.
Mein nächſtes Wickelkind iſt eine Ulmenknoſpe, ein
unſcheinbares Ding im Vergleich zu der Noßkaſtanie und
dem Ahorn, aber ſein Schuppenmäntelchen iſt auch zart und
hat rötliche Spitzen. Die feinen, grünen Blättchen ſind in
der Mitte gefalzt und außerdem zierlich gekrauſt.
Neben ihm liegt eine Eſpenknoſpe, ein armes
Waiſen=
kind in ruß=ſchwarzem Kleidchen. Es denkt noch nicht daran,
hervorzukriechen, aber wenn es endlich den Mut faßt, ſieht
man, daß ſein Crauermäntelchen innen ein warmes, braunes
Futter hat — neun bis zwölf Blättchen ſtecken darin,
fächer=
förmig aneinandergefaltet. Auch hier hüten die Alteſten
die Jüngſten, bis das ſchöne, gefiederte Blatt ganz
voll=
kommen iſt.
Das nächſte Knoſpenkind iſt eine königliche Hoheit.
Schlank und fein liegt ſie unter den Bauernkindern, ſo dünn
faſt wie ein Dorn und wunderbar ſorglich eingehüllt. Es iſt
die Buchenknoſpe. Nach Art der Fürſtlichkeiten kommt
ſie erſt, wenn der Hof verſammelt iſt. Welch ein
entzücken=
des Fürſtenkind iſt das Smaragdprinzeßchen, wenn es aus
den engen, goldfarbenen Windeln kommt. Es ſteckt in
keinem Baumwollhemdchen, es hat ein Nockchen von zartem,
weißem Seidenplüſch über dem hellgrünen Atlas ſeiner
Blättchen: wie japaniſche Fächerchen ſind die letzteren
ge=
faltet, an den Seiten kürzer als in der Mitte, ſo daß ein
allerliebſtes Sickzackmuſter entſteht.
Wenn das Blatt ſich geſtreckt hat,
zeigt es eine feine Seidenfranſe, hell
wie die Wimper Baldurs, des
Früh=
lingsgottes. Die Lenzſonne ſickert bald
durch die klaren Blätter hindurch, wie
durch ein grünes Glasdach, und unter
der Buche herrſcht ſmaragdgrüne
Dämmerung, eine goldhelle Seligkeit,
die Sarathuſtra zum Canze locken
würde.
Die Birkenknoſpen hängen zwei
Fähnchen heraus, wenn ihre Blätter
ſich zeigen.
Auch ſie ſind übereinandergelegt
und fächerförmig gefaltet, wie die
Buchenblätter, doch ſind es
Prole=
tarierkinder, ohne viele Hüllen und
Seidenmäntelchen — eine derbe,
ge=
ügſame Schar.
Die Pappel ſteht noch purpurrot
im Blütenmantel, jenen hübſchen,
ro=
ten Lämmerſchwänzen, die ſie auf den
Weg des Frühlings ſtreut.
Sie hat noch gar keine Seit
ge=
habt, an die Babyblätter zu denken,
die erſt aus der klebrigen Hülle
kommen, wenn ſie mit Blühen
fer=
tig iſt.
Dann gucken ſie gelblich=grün
hervor und fangen an, ſich
aufzu=
wickeln, denn die beiden Hälften ſind feſt
gegeneinander=
gerollt.
Wie Noſenknoſpen ſo rot ſind oft die Erlenblättchen,
erſt ſpäter werden ſie dunkelgrün.
Sie haben zwei niedliche, gelbe Ohrchen am Ende des
Stiels.
Da liegt noch ein kleiner Sweig mit Eichenknoſpen — ſie
ſind eiförmig und ſo winzig.
Man ſieht, der Baum denkt noch nicht daran, ſeine
Kinder in die Welt zu ſchicken.
Jedes Köpfchen iſt mit goldfarbigen Schuppen bedeckt,
eine über der andern, die oberen dunkler, die uteren
heller.
Die Blätter ſind purpurrot.
Es iſt ſein Königsmantel, den der Eichbaum jetzt
anlegt.
Auch Fähnchen hängt er heraus, um den Cag der
Ne=
galia zu feiern.
Da, wo das junge, roſig=erglühende Blatt aus dem
Sweig hervorbricht, ſitzt ein winziges, rundes Körperchen,
ein gelbes Knöſpchen — das Wickelkind für das
kom=
mende Jahr.
In ihm ſchlägt noch matt=pulſierend das mächtige Herz
des Eichbaumes, wenn all das tauſendfältige junge Leben,
das ſetzt im Werden begriffen iſt, herabſank — tai, wie
das mächtige Heer des Rerxes, deſſen unabwendbares
Aen=
ſchenlos dem Perſerkönig Cränen entlockte.
Das Problem iſt gelöſt!
Von Dipl.=Ing. Hermann Fleißer.
Wer ſeinen Nadio=Apparat am frühen Vormittag der
letz=
en Cage zufällig auf der Welle des Berliner Senders ſtellte.
onnte recht merkwürdige Heultöne vernehmen. Die bittere
Verwünſchung, die er dann den böſen Nückkopplern zollte, war
usnahmsweiſe an die falſche Adreſſe gerichtet. Rückkoppler
uchen ſich für ihre menſchenfreundliche Beſchäftigung ja
nie=
nals die ſtillen Vormittage aus. Es war diesmal die
Reichs=
rundfunk=Geſellſchaft in „eigener Perſon”, die ſo grauenvolle
Cöne in den Ather ſandte. . ..
Aber es liegt nur an der Eigenart unſerer Nadiogeräte,
wenn die Witzlebener Wellen nicht zum Ohrenſchmaus wurden.
Unſere Nadiogeräte ſind verpflichtet, alles, was ihre Antenne
erreicht, möglichſt hörbar wiederzugeben, ſie können nichts dafür,
wenn die ankommenden Stromſtöße gar nicht zum Hören beſtimmt
ſind. Der Sender Berlin wandte ſich ausnahmsweiſe nicht an
das menſchliche Ohr — ſondern an das menſchliche Auge. Er
ſandte Filme. Nichtige, bewegte Silme. Und
wenn wir einen geeigneten Empfänger hätten,
würden wir ſie ſehen können. Würden in
Königs=
berg, in Berchtesgaden ſehen können, was in
Ber=
lin, in Hamburg, in Köln an Silmen durch einen
Apparat läuft, würden alſo fernſehen können.
Das Fernſehen iſt da. Und wenn die
Kinder=
krankheiten der neuen Erfindung behoben, wenn
die Apparate ſo billig ſind, daß wir ſie kaufen
können, dann werden wir alle fernſehen. —
Morgen. . .
Die Idee iſt alt, und die Sehnſucht, die an der
Wiege der Idee ſtand, iſt noch älter. Dinge ſehen
zu können, die fern ſind, ſo fern, daß kein „
Fern=
rohr” ſie erreichen kann — — das iſt ein uralter
Menſchheitstraum. Freilich, es war
phantaſie=
vollen Schriftſtellern vorbehalten, den Craum
glaubhaft zu machen. Wirklich geglaubt hat
es bis vor einigen Jahrzehnten niemand. Das
Fernhören — ja, das war eine andere Sache. Die
Cöne kommen immer hübſch nacheinander, ob ſie
nn ein Wort oder eine Melodie oder ein
Ge=
räuſch bilden. Die Leute, die das Celephon
erfan=
den, hat man niemals verlacht. Es war ein
ſchwieriges Problem, Cöne über weite
Entfer=
nungen zu führen, aber es war keine Utopie. Bei
Bildern iſt das etwas anderes. Bei Bildern ſieht man alle
Einzel=
heiten gleichzeitig. Und da es unmöglich iſt, gleichzeitige
Erſchei=
nungen durch ein Metall oder durch die Luft zu übertragen, hielt
man das Fernſehen für eine glatte Utopie, Leute, die ſich mit dem
Problem beſchäftigten, für Narren oder — Schwindler.
Da kam den Cechnikern Hilfe von einer Seite, von der aus ſie
niemand erwartet hatte. Die Natur hat das Fernſehen ermöglicht
— nicht durch ihre Vollkommenheit, ſondern durch ihre
Unvollkom-
menheit. Das menſchliche Auge iſt unvollkommen. Die Netzhaut
iſt ſo unempfindlich, daß ſie einen Eindruck länger behält, als die
Wirkung andauert. Eine glimmende Sigarre im Dunklen geſchwungen,
eine Sternſchnuppe — hinterläßt den Eindruck einer feurigen Linie,
obgleich eine ſolche doch niemals vorhanden war. Man hat erkannt,
daß die Netzhaut im Seitraum einer Sekunde nur ſechzehn
verſchie=
dene Eindrücke aufzunehmen vermag. Was darüber iſt, verſchmilzt
zu einem einzigen Eindruck. Darauf gründete ſich zunächſt das
Wunder des bewegten Bildes — des Films. Sechzehn unbewegte
Einzelbildchen in der Sekunde ergeben den Eindruck eines
beweg=
ten Bildes. So wie die tauſend Lichtpünktchen der bewegten
Sigarre eine Linie ergeben. Und aus dieſer Erſcheinung erwuchs
Ein tragbarer Fernſeh=Empfäuger.
auch den Fernſeh=Erfindern die große Hoffnung: wenn wir eine
Nieſen=
zahl einzelner Lichtpünktchen hintereinander ſo ſchnell übertragen, daß das
Auge die einzelnen Erſcheinungen nicht mehr aufzunehmen vermag —
dann muß es möglich ſein, bewegte Bilder auf weite Entfernungen zu
ſenden.
Es galt zunächſt, die ſechzehn unbewegten Bilder des
Kinemato=
graphen einzeln zu übertragen. Es galt, erſt einen Modus zu finden, nach
dem man unbewegte Bilder auf weite Strecken übertragen konnte.
Das war das Problem des Bildfunks. Profeſſor Korn hat es vor
etwa 25 Jahren im Prinzip gelöſt. Das Bild wurde in eine große Anzahl
kleiner Punkte zerlegt, ähnlich dem Naſter eines Seitungsdrucks. Die
Punkte werden einzeln in Form elektriſcher Stromſtöße übertragen und am
Empfänger wieder zuſammengeſetzt. Solange es nun bloß darauf ankam,
Photographien, Schriften uſw. zu übertragen — ſo wie das im Bild=
Cele=
graphenverkehr der Fall iſt — kam es nicht ſo ſehr auf die
Geſchwindig=
keit dieſer Übertragung an. Der Bildtelegraph braucht für ein Bild von
Poſtkartengröße etwa drei Minuten. Für das Fernſehen mußte dieſe Seit
auf eine Sechzehntelſekunde herabgeſchraubt werden. Man wollte dann in
der Sekunde ſechzehn Momentaufnahmen ſenden, und der Mann am
Empfänger ſollte dann den Eindruck eines bewegten Vorganges haben.
Die Mattſcheibe eines Fernſehers,
auf der die bewegten Bilder ſichtbar werden.
„Geſchwindigkeit iſt keine Hexereil” ſagt das
Sprichwort. In dieſem Fall war ſie es doch. Ein
Bild von Poſtkartengröße muß, wenn es
erkennt-
lich bleiben ſoll, in etwa 10 000 Bildpunkte zerlegt
werden. Sehntauſendmal ſechzehn iſt
hundert=
ſechzigtauſend. Hundertſechzigtauſend Bildpunkte
in einer Sekunde zu übertragen — das iſt Hexerei.
Und ehe ſie ermöglicht war, mußten Jahre
ver=
gehen. Jetzt ſind wir endlich ſo weit.
In Deutſchland hat der ungariſche Cechniker
Dénes von Mihaly das Nennen gemacht,
in England erntete der Ingenieur Baird den
gleichen Erfinderruhm. Beide Suſteme leiden an
Kinderkrankheiten. Beide ſind bereits brauchbar.
Hier wie dort wird das Objekt — ob es nun eine
räumliche Szene oder ein Filmſtreifen iſt —
be=
leuchtet, eine rotierende, mit feinen Löchern
ver=
ſehene Scheibe zerlegt den Lichtkegel ſechzehnmal
pro Sekunde in zehntauſend Einzelpunkte, die
Lichtpunkte werden in elektriſchen Strom ver=
A wandelt, übertragen, im Empfänger wieder zu
Lichtpunkten verwandelt und auf einer
Matt=
ſcheibe zuſammengeſetzt. Die bei Verſuchen erzielten
Erfolge waren ſo groß, daß bereits an eine Einführung des
Sern=
ſehens gedacht werden kann. In einem Jahr, ſpäteſtens in
anderthalb Jahren werden wir ſo weit ſein.
Was erwarten wir vom Sernſehen?
Betrachtungen eines Laien.
Von Gerhard Stahl.
Über die Cragweite neuer Erfindungen war ſich die
Menſch=
heit noch niemals im klaren, es iſt nicht einzuſehen, warum
gerade das Fernſehen eine Ausnahme bilden ſollte. Aber gewiſſe
Hoffnungen darf man doch wohl an die Erfindung knüpfen, auch
auf die Gefahr hin, daß ſich die Leute in zwanzig oder dreißig
Jahren über die Beſcheidenheit des Autors luſtig machen.
Wir können alſo fernſehen, das heißt, mit unſeren Augen
Vorgänge wahrnehmen, die ſich eigentlich außerhalb unſeres
Sehkreiſes abſpielen, ſo wie wir im Celephon oder im Nundfunk
Die gute Richtung.
Von Heinrich Sillich.
Nach der ſchweren Sitzung beim Kirchenkurator in
Helds=
dorf, da irgendwo in Siebenbürgen — das heißt, in Heldsdorf
war es nicht und ebenſowenig in einem der Orte, die weiter unten
genannt werden, aber das tut nichts zur Sache — alſo da ſitzt
Daniel Möſch auf dem Leiterwagen und fährt heim. Er ſitzt
nicht allein hinter dem Knecht. Noch viere ziehen gleich ihm
die Nachtluft in die Nüſtern, rülpſen und ſpeien, denn die Sitzung
war Wein geweſen, heuriger Wein, der kühl geduftet hatte vom
ODezemberwind im Kuratorkeller.
„Da pfeift nämlich der Wind” meint der Möſch, „durch die
bffenen Kellerfenſter, damit dem Wein der Saft kalt wird. Der
Rurator verſtehts!”
„Und der Wein hat’s gerne!” antwortet ein anderer.
Als aber der Dezemberwind ihnen ſelbſt durch die Ohren
pfeift, fallen ſie in den Pelzen zuſammen und ſprechen nicht mehr.
Nur in den Bäuchen hebt ſich bei jedem Nuck des Wagens der
Wein und wird unruhig, bis Möſch ſich vom Sitze ſtemmt und
anhalten läßt.
„Ich muß ein wenig hinunter!”
Die andern ſchlafen weiter, während der Bauer vom Wagen
klettert und ſich breit hinſtellt. Dann, nach geraumer Weile,
be=
ginnt er zu knurren. Der Knecht nimmt es für ein Seichen und
läßt die Gäule antraben. Daniel Möſch dreht ſich aber gerade
erſt dem Wagen zu. Er will ſchreien. Doch der Wein war ihm in
den Adern aufgeſtiegen bis in die Sunge. Er lallt, ſchlägt mit
den Füßen aus, ſtampft. Da reißt ihn der Wein nach rechts,
zur Seite, und ſchwenkt ihn wieder zurück, daß er im Kreiſe
her=
umfährt und ſchlau bedacht ſein muß, ſich der Straßenrichtung
zuzukehren. Die hat er ſchließlich aviſiert und wirft ſich auch,
um gleich in Gang zu kommen, dem Marſch entgegen. So geht
er auf einmal, und im raſchen Ausgreifen kommt Sprache und
Kraft aus dem Weine wieder hoch. Da flucht er, und geht und
geht.
Der Weg iſt lang. Möſch reißt die Uhr aus der Weſte und
lieſt 2 Uhr. Um Mitternacht hat er den Kurator verlaſſen. „Auf
dem Bauche kriechend müßte ich ſchon zu Hauſe ſein!”
Als er um vier Uhr, nüchtern wie ein Hühnerei, Häuſer im
Dunkel gewahrt, die raſch zu einer Dorfſtraße zuſammenwachſen,
pfeift er ſich eins, hört aber gleich wieder auf, dreht ſich hin und
her: „Sum Ceufel, dies Dorf kenne ich nicht!”
Und er ſperrt den Mund auf, daß ihm der Wind das
Säpfchen ſchüttelt. Einige Schritte wagt er weiter und dreht ſich
gleich wieder um: „Beim Henker, da war ich noch niemals!”
Er ſpürt die Verlaſſenheit in den Knochen eiskalt, tritt zum
nächſten Bauernhaus heran und klopft ans Fenſter. Klopft
mehr=
mals, ehe ein Kopf durch die Spalte lugt: „He?‟
„Wo bin ich?‟
„Was?” fragt es ſchläfrig.
„Was für ein Dorf iſt das hier?”
„Marienburg”, antwortet es zurück und wird auch ſchon
mächtig laut: „was fällt Ihnen ein, mich aus dem Bett zu
trommeln?”
Möſch ſieht ſich ſtaunend nochmals um: das iſt wirklich
Marienburg, da war er oft genug. Ein Großbauer kennt die
Nachbardörfer. Plötzlich wird es licht in ihm vor Vergnügen.
So einen Marſch hat dorfauf, dorfab kein Bauer gemacht,
be=
ſoffen in der falſchen Nichtung, im Dezember, bei Schnee und
Wind.
„Gevatter!” ſagt er zu dem Kopf im Fenſterſpalt, „dann biſt
du ja der Nichter=Hans, und ich bin der Daniel Möſch aus
Brenndorf.”
„He!” ſchreit der im Fenſter und ſtößt die Scheibe auf.
„Na — laß mich ein!”
Als er in der warmen Stube unter der Lampe ſteht, fährt
ihm die Kälte aus den Gliedern mit ſolcher Gewalt, daß es ihn
rüttelt. Er ſchlägt Hans auf die Schulter: „Gib mir einen Liter
her oder zwei, denn das muß langſam erzählt werden.”
In der Morgendämmerung weiß Nichter=Hans ungefähr die
Hälfte des Vorfalls. Beider Augen ſind glaſig. Hunger fällt ſie
an. Die Frau muß aus dem Bett.
„Ein Paprikaſch!” befiehlt der Nichter. Die Frau richtet es
an, große Fleiſchwürfel, mit Paprikaſaft übergoſſen. Möſch
brummt, die Speiſe mag er nicht, aber er ißt doch, als ſie nach
mehr als einer Stunde vor ihm dampft, obwohl ſich zu allem
Überfluß die Katze an ſeinen Hoſen wetzt. Katzen mag er auch
nicht. Nachher holt der Bauer einen dritten Liter aus dem Keller.
Und zu Mittag weiß er die andere Hälfte der Geſchichte. Den
Anfang allerdings hat er wieder vergeſſen, der iſt mit dem Wein
in den Bauch geſchwommen.
„Ja,” lallt er, „das iſt alles ſchön und gut. Weshalb aber
biſt du in der falſchen Nichtung gegangen?”
„Wenn ich doch vom Wagen mußte!”
„Na, ja”, beſcheidet ſich der Bauer.
Daniel Möſch wird mißtrauiſch: „Du haſt mir nicht
zu=
gehört! Ich muß es dir noch einmal erzählen. Vorher gib mir
etwas zu eſſen.”
Nach kurzem ſteht ein Paprikaſch vor den zweien. Die rote
Cunke brennt Möſch in die Kehle, er muß ſchleunigſt. Wein
nachgießen. Wütend denkt er: das ſollte mir einmal zu Hauſe
paſſieren! Und er tritt der Katze unter dem Ciſch auf den Leib.
Dann erzählt er.
Um fünf Uhr nachmittags iſt der Vorfall mit der falſchen
Nichtung geklärt. Ein Reſt bleibt nur noch zu erörtern: „
Wes=
halb ſind dir die andern davongefahren?”
Ja, dies iſt ein Problem, das fühlt auch Daniel Möſch:
„Alſo her mit dem Wein! Ich will es dir gleich erklären. Und
etwas Eſſen gib mir auch!”
„Eſſen!” ſchreit der Bauer.
Die Bäuerin bringt vom Herd zum drittenmal das rote
Sleiſchgemengſel, ſtellt es vor Möſch hin mit großem Getöſe.
Da ſteigt dem die Wut ebenſo rot m den Kopf. Mit der Linken
Denes v. Mihaly vor ſeinem „Fernkino”, auf deſſen Mattſcheibe
der Kopf eines ſprechenden Mannes erſcheint.
Wirklich —wieder mollig?
Eine „Nund”=Frage von Anita.
(Copyright by Ernſt Angel Verlag Berlin=Charl. 9.)
Jahrelang ſtrebten die Frauen einmütig nach einem einzigen
Ideal: nach der Linie.
Es wurden Wunder an Selbſtverleugnung, Energie und
Hel=
denmut vollbracht. Man kaſteite, man entfleiſchte und entfettete
ſich auf jede erdenkliche Art und Weiſe — moderner
Flagel=
lantismus.
Man ging durch dünn und dick, um dünn zu werden. Noch
dünner. Und dann war man halbtot, aber glücklich. Die Linie
war erreicht, und alle Kleider hingen vorn und hinten
ſchnur=
gerade herunter, daß es eine Pracht war.
Seit einiger Seit iſt Unruhe über die Menſchheit gekommen
— es ſieht nach Umſturz aus. Sei es, daß einige Frauen der rohen
Mohrrüben überdrüſſig wurden und ſich übermächtig nach
Mehl=
ſpeiſen ſehnten, ſei es, daß die Männer zu frieren begannen, auf
jeden Sall heißt es plötzlich: das neue Ideal ſei mollig.
Wie ein Lauffeuer verbreitet ſich dieſe Nachricht, und nun
herrſcht das Chaos. Die Frauen ſind ratlos. Soll man die ſchwer
erkämpfte gerade Linie weiter verteidigen oder ſoll man Form
bekennen?
Cöne hören, die Hunderte von Kilometern weit entfernt erzeugt
werden. Was kann uns dieſe Erweiterung des Sehvermögens
bieten? — Wir erwarten vom Fernſehen nützlichere und
ange-
nehmere Dinge. Wir denken es uns tatſächlich als willkommene
Ergänzung zum Celephon und zum hörbaren Nundfunk. In ein,
zwei Jahren, wenn es ſo weit iſt, wird die Reichspoſt in allen
ihren Poſtanſtalten Fernſehzellen aufſtellen, Fritz, der in Breslau
wohnt, telegraphiert ſeiner Käthe nach München, daß er ſie um
11 Uhr 35 Minuten vormittags fernzuſehen wünſche, und Käthe
wird ſich vor dem Spiegel „ſchön” machen und mit einer
Ver=
ſpätung von einer Viertelſtunde die Fernſehzelle der Münchener
Hauptpoſt betreten. Dort ſieht ſie ſchon das empörte Geſicht ihres
Fritz auf der Mattſcheibe, ſeine Stimme donnert aus dem
Laut=
ſprecher — und nun kann es losgehen! In einem Jahrzehnt
vird dann der Fernſeher auch für „Privatanſchluß” zu haben
ſein, das heißt, wir hoffen, daß die Poſt ſoviel Entgegenkommen
zeigen wird. Dann müſſen wir freilich aufpaſſen, damit wir am
frühen Morgen nicht unraſiert und im Nachthemd vor den
Fern=
ſeher treten. Denn dann kann es vorkommen, daß der liebliche
Mädchenkopf am anderen Ende der Leitung ſichtlich erblaßt und
— verſchwindet. Alſo eine gewiſſe Selbſtdiſziplin wird ſchon
herr=
ſchen müſſen, auch im Geſchäftsverkehr. Es geht nicht an, daß
man dem Verhandlungspartner in ſüßen Cönen ſeine
Ergeben=
heit verſichert und ihm gleichzeitig eine lange Naſe macht. Nein,
das geht nicht, denn — er ſieht es!
Als Erganzung zum Rundfunk iſt uns das Fernſehen längſt
willkommen. So ein Hörſpiel, bei dem man nichts ſieht, iſt immer
nur eine halbe Sache. Sehen und hören — das laſſen wir uns
gefallen. Und wir wollen auch das Geſicht des Vortragenden,
wir wollen auch die Kapelle ſehen, die Canzmuſik macht, und dem
Start irgendeines Ozeanfliegers auch mit eigenen Augen
bei=
wohnen können. Wir wollen ſehen, ſehen, viel ſehen, und ſo fern
wie möglich!
Mode=Humor.
Boshaft.
Die Gnädige kauft ein: ¼ Meter Spitze, ½ Meter
Sei=
denſtoff, zwei Druckknöpfe, eine Stoffblume, eine kleine Agraffe.
Der Verkäufer wickelt alles zuſammen und fragt: „Gnädige
Frau, machen ſich wohl ein Ballkleid?”
Hausfrauen=Rechnung.
Hör mal, Erna, dein monatliches Haushaltungsgeld erreicht
ja nach und nach eine ſchwindelnde Höhe!
Ich ſchränke mich aber ein, wo ich nur kann, lieber Paul.
Bedenke doch aber die ſteigenden Preiſe für Lebensmittel.
Und doch dieſer Luxus! Erſt vor einigen Cagen haſt du dir
den zweiten neuen Winterhut angeſchafft!
O, der geht dich gar nichts an — den hab ich mir von
meinem Haushaltungsgeld geſpart.
Auch richtig.
„Sieh Adolf, da drüben ſitzt dein Schneider.”
„Bitte, ſchau nicht hin, er grüßt ſonſt herüber!“
„Steht ihr nicht gut miteinander?‟
„Hm — das wohl, aber er iſt mir noch die Quittung über
zwei Anzüge ſchuldig!”
greift er unter den Ciſch, packt die Katze und ſtößt ſie mit der
Schnauze ſchwungvoll über den Ciſchrand herauf in den Celler;
„Friß auch du Paprikaſch!”
Dann erhebt er ſich und ſagt: „Dreimal Paprikaſch an
einem Cag. Nur die Ungarn freſſen das Seug. Du biſt kein
Deutſcher!‟. Den Mantel wirft er ſich um und geht. In der
Cüre noch hört er die Bäuerin frohlocken: „Der kommt nicht
wieder!”
In der dämmrigen Dorfſtraße fällt ihm ein, daß er
heim=
kehren will. Sechs Uhr auf dem Bahnhof treffen ſich zwei
Eil=
züge. Der eine fährt nach Bukareſt, der andere nach
Buda=
peſt—Wien-Berlin. Brenndorf iſt die erſte Halteſtelle nach
Marienburg in der öſtlichen Richtung. Und da ſteht Daniel
Möſch, den Fahrſchein nach Brenndorf in der Caſche und ſieht
die zwei fauchenden Ungeheuer nebeneinander. Vor dem einen
ſpaziert Jancu auf und ab, der Schaffner. Für ein gutes
Crink=
geld hat der ihn oft im Abteil allein verſchloſſen und einen
Set=
tel an das Fenſter geklebt: Neſerviert für Abgeordnete der
rumäniſchen Kammer. Möſch hat unter Jancus Schutz ſchon
wun=
dervoll geſchlafen bis zur Grenze, wenn er nach Budapeſt fuhr
zum Ochſenhandel.
Jancu ſalutiert, hilft ihm in den Wagen, führt ihn in die
dunkle Kabine und ſchließt ab.
Aus dem Schlaf fährt Möſch auf. „Bitte den Paß!” ſagt
jemand.
„Paß?"
„Den Paß bitte!”
Da lacht Möſch und ſetzt ſich auf. Schon ſteigt der Morgen
durch die Scheiben. „Seit wann braucht man einen Paß bis
Brenndorf?”
Nun ſtaunt der Mann vor ihm und ſagt ſchließlich wieder:
„Den Paß bitte!!!“
Und da ſtaunt auch MNöſch. „Wo bin ich?
„Grenze Lököshaza.”
Es dauert ein Weilchen, ehe Möſch begriffen hat. Er zahlt
Daumier: Die neue Linie.
Die Männer, um deren willen letzten Endes all das geſchieht,
ſind ſich noch gar nicht einig. Manche erklären ſich ſchlankweg
für rund, andere ſagen rund heraus: ſchlank.
Ludwig Kainer, der Maler zarter Geſtalten, iſt deren
feuriger Apoſtel. Er ruft:
„Ihr ſchönen Frauen, ich beſchwöre euch, bleibt ſchlank und
pflegt eure Liniel Seid weiter die zarten Orchideenblüten, die
wir Schlankheitsbeſeſſenen ſo lange gezüchtet haben! Was wird
uns die Fülle bringen? Plumpe, ſofagemäſtete Körper, die in
kürzeſter Seit wieder in jener Maſchine ſtecken werden, die wir
durch Sport;glücklich zerſtört hatten: den Schnürleib. Gott ſei
Dank kennt ein ſchlankes, junges Mädchengeſchlecht dieſes
Mar=
terinſtrument nur aus ſagenhaften Erzählungen. Ich flehe euch
an — Linie, nur Linie!”
Mario von Burovich, der Photograph, iſt
weit=
herziger:
„Ich bin — begreiflicherweiſe auch als Photograph — gegen
jeden Eingriff in die Dispoſitionen des lieben Gottes Ich ſtimme
für alle Linien. Rund, vollſchlank, ſchlank und auch mager ſind
die reizvollen Varianten eines Chemas und ein wunderbarer
Be=
weis für die Vielſeitigkeit der Naturformen.”
Hammer, der Chef des Modehauſes, findet, daß nun der
mageren Jahre genug ſind:
„Schon lange ſah ich in Gedanken
Die dürre Frauenlinie ſchwanken;
Und nun man mir die Frage ſtellt,
Ob ſie perſönlich mir gefällt,
Da ſage ich es frei heraus:
Zu mager ſeh’n die Frauen aus!
Die ſchlanke Linie iſt ſchon nett,
Doch abgemagert zum Skelett
Iſt wirklich unſchön — übertrieben.
Wo iſt das Weibliche geblieben?”
Manmamnmmamamkmamſmamamamſamamſfmammnmmanf
HImmkäf
ein Strafgeld und die ſchwarze Fahrt. Dann ſteht er auf dem
öden Grenzbahnhof. „Einen Liter!” meint er plötzlich, und es
wird licht in ihm, denn wo hat ein Bauer aus Heldsdorf den
Weg über Lököshaza nach Brenndorf genommen?
Als der Gegenzug nach vier Stunden einfährt, brauſt auch
der Kopf des Möſch. Aber er legt ſich nicht ſchlafen. „Mich
kriegt niemand mehr dran.” Stehend fährt er. „Zwölf
Stun=
den, ſagt er ſich, „damit du Brenndorf nicht verſchläfſt. Hund,
mußt du immer ſaufen!”
Die Bahnhöfe fliegen vorüber. Großwardein, Klauſenburg.
Nacht fällt wieder ein. Schäßburg, Neps und gegen zehn Uhr
taucht Marienburg aus dem Dunkel. Da meint Daniel Möſch
zu ſich: „Noch ein Viertelſtündchen. Gut ausgehalten, Freund!
Das ſoll mir einer nachmachen!” Es wird licht in ihm: „Sur
Belohnung ſetze dich für die Viertelſtunde nieder.” Süß knicken
die Beine ein.
Bald darauf hält der Sug. Möſch ſteigt aus. „Zum Teufel,
was iſt dies für ein Bahnhof!” Er ſchüttelt den Kopf, Brenndorf
hat doch keinen ſo großen Bahnhof. Verdammt, das iſt
Kronſtadt.
„Na, ſo übel iſt es ja nicht. Nur 20 Minuten Fahrt über
Breundorf hinaus. Sum nächſtenmal finde ich ſchon heim. Aber
zuerſt will ich Peter Draſer aufſuchen, dem muß ich erzählen.”
Peter Draſer — das iſt der Mann, der vier Liter Wein
mit vier Liter Sauerwaſſer miſcht und das ganze in einer Nacht
trinkt. Am nächſten Cage iſt er im Bilde, er ſagt, als Daniel
Möſch geendet hat: „Du lügſt wie ein Buch
„Sch will es dir noch einmal erzählen.”
Am zweiten Cag meint Peter Draſer, es könne immerhin
ſeine Richtigkeit haben.
Als der dritte Morgen da iſt, ſagt er: „Ich glaub’s!”
Su mittag fängt Daniel Alöſch zu jammern an: „Peter, ich
kann niemals wieder heimfinden. — Es iſt alles umſonſt.”
In Peter wetterleuchtet eine Hoffnung: „Wenn ich dir die
Jahrkarte zahle — das iſt wie ein gefundenes Hufeiſen.”
Max Pallenberg ſagt kurz und nachdrücklich: „Sch
habe gern — eine ſchöne Linie mit etwas Nundung!”
Die Punktrollerin und die Rohkoſtlerin.
Und der Nevuedirektor Haller meint: „Schlank, natürlich
ſchlank — aber daß man doch recht deutlich erkennen ſoll, bitte,
ob es eine Frau iſt oder ein Mann ..."
Ein berühmter Bildhauer ruft überzeugt: „Dicker werden —
das iſt ja noch lange nicht dick!“
Aerzte erweiſen ſich durchweg als Gegner der gewaltſamen
Abmagerung.
Sportsmänner ſchwärmen weiter für möglichſt ſchlanke Linie.
Einer der deutſchen Cennismeiſter, Hans Moldenhauer,
ſieht das Ideal im „durchtrainierten knabenhaften Frauenkörper”
— es ſoll aber kein Skelett ſein!”
*
Verheiratete, die um ihre Meinung befragt werden,
ſind gewöhnlich nicht zu bewegen, ſich zu äußern.
„Meine Frau war früher dick und iſt ſehr dünn geworden”,”
ſagt ein bekannter Dichter. Wenn ich nun für Nundung
ein=
trete, wird ſie klagen: Du liebſt mich nicht mehr! Begeiſtere ich
mich für Schlankheit, dann würde es heißen: Du haſt mich früher
nicht geliebt! Der häusliche Friede wäre auf jeden Sall dahin.”
Und ein ſtill beobachtender Junggeſelle meinte: „Die gerade‟
Linie iſt der kürzeſte Weg zwiſchen zwei Punkten — aber kommt
es bei einer Frau denn auf den kürzeſten Weg an?
Es ſcheint feſtzuſtehen, daß unſer Schönheitsideal ſchlank
bleibt. Aber es gibt hierin — wegen der erreichten Grenzſtation=
Haut und Knochen — keine weitere Entwicklungsmöglichkeit.
Man wird alſo zu leiſen, ſehr leiſen Nundungen zurückkehren.
Man wird künftighin Formen andeuten. Vollſchlank”, wie es in
den Heiratsannoncen heißt, iſt ſchon zuviel geſagt, aber vielleicht
„mollig mager”.
Sie gehen zum Bahnhof. Der Sug fährt ein. Da fragt
Daniel Möſch ängſtlich: „Freund, dies iſt doch der Budapeſter
Sug?‟
„Jawohl”, gähnt Peter.
„Freund, hier fährt der Jancu.”
„Janau?”
Und ſieh, da ſteht auch ſchon ein Schaffner und öffnet die
Cüre. Daniel Möſch reißt die Jahrkarte aus der Caſche und
wirft ſie weg. Er ſtampft ſogar darauf: „Ich laſſe mich nicht
mehr an der Naſe herumführen, ich bin der Möſch aus
Brenn=
dorf. Ich gehe zu Suß!”
Angſt und bange wird es Peter: „Jetzt im Dezember und
mitten in der Nacht!“
„Ja, das macht mir niemand nach!"
„Aber!” ſchreit Peter, „du kommſt ja wieder nach
Marien=
burg!”
„Marienburg?” meint Peter betroffen. Doch dann lacht er,
und es wird licht in ihm: „Ich gehe an den Schienen entlang.
Da kann ich Brenndorf nicht verfehlen.”
„Aber die Nichtung!” ſchreit Peter verzweifelt.
„Gibt es nicht. Ich gehe erſt los, wenn der Budapeſter Sug
abgefahren iſt. Die Nichtung iſt gut.”
Jancu ſpringt in den Wagen, und der Sug fährt ab.
Hin=
tennach marſchiert Daniel Möſch und marſchiert 15 Kilometer
mitten im Schnee und Wind auf dem Bahndamm, und findet um
Mitternacht nach Brenndorf, nach Hauſe.
Dies alles hat er mir ſelbſt erzählt, drei Cag und drei Nähte
lang. Die Nichtung iſt das wichtigſte, denn willſt du nach rechts
und gehſt nach links, kommſt du niemals nach rechts. Aber der
Budapeſter Sug hat die rechte Nichtung, nur mußt du ihn voy
Brenndorf treffen und zu Suß nach Brenndorf gehen. Verſteh)t
du das?‟
der vierte Morgei
„Ja”, ſagte ich. —
zu nahen.
A4P
Die Cageseinteilung der
berufstätigen Frau.
Von Margret Halm.
Meine liebe Margal
Sei mir nicht böſe, aber ich habe über Deine naiven Seilen
wirklich herzlich lachen müſſen. Du möchteſt mir alſo mit dürren
Worten ſagen, daß Du es einfach für unvereinbar hältſt, daß
eine Frau in gleicher Weiſe Hausfrau ſein — und eine gute
Hausfrau ſein —, auch Mutter ſelbſtverſtändlich, und trotzdem
intenſiv ſich einem Beruf widmen kann. Und zwiſchen Deinen
Seilen ſtand deutlich Deine feſte Überzeugung, daß es in meinem
Heim wohl zugehen muß, wie bei den Räubern. Danke für das
Kompliment, das ich Dir wohl am beſten damit beantworte, daß
ich Dich herzlich bitte, mich zu beſuchen und mein Gaſt zu ſein.
Du brauchſt Dich vorher gar nicht anzumelden, denn zu jeder
beliebigen Stunde des Cages biſt Du mir willkommen. Ach, ich
ſehe Dein liebes offenes Mäulchen und Deine großen
Kinder=
augen ſich voll Erſtaunen öffnen, und ich habe leider ein ſo gutes
Gedächtnis, daß ich mich deutlich noch entſinnen kann, daß bei
gewiſſen Leuten ein unerwarteter Beſuch ſtets eine peinliche
Sache war. Crotzdem die Dame des Hauſes den ganzen Cag mit
nichts anderem als mit ihrem Haushalt und ihrer eigenen
ge=
liebten Perſon deſchäftigt war. Auch meinen Kindern geht es
gut. Sie blühen und gedeihen, und ich bilde mir ein, ſie ſind ſo
gut beſorgt, wenn nicht vielleicht in manchen Dingen beſſer als
manch anderes Kind, deſſen Mutter beim Bridge und bei den
Schneidermnen ihre Zeit verbringt.
Doch, ich will Dir mein Geheimnis gern verraten, und Dir
genau erklären, wie ich meine Seit einteile. Ich will nun nicht
behaupten, daß meine Arbeitsweiſe muſtergültig wäre, und jede
arbeitende Frau muß lelbſtverſtändlich ſelbſt ausprobieren, wie
ſie nach ihren Verhältniſſen und ihrer Anlage die Stunden des
Cages am beſten nützt. Ich ſelber aber habe es ſchon auf die
verſchiedenſte. Weiſe machen müſſen und glaube nun, auf dem
beſten Wege zu ſein.
Vor allen Dingen muß die Frau, die neben ihrem Haushalt
einem Beruf nachgehen möchte, ihre Arbeitsſraft ſcharf und
ohne mit ſich ſelber nachlichtig zu ſein, berechnen — muß wiſſen,
was ſie im Monat an Mehrverdienſt hereinzubringen imſtande
iſt, abzüglich einer gewiſſen Summe, die wohl in jedem Haushalt
mehr verbraucht wird, in dem die Hausfrau ſich nicht ſelbſt um
ihre Wirtſchaft vollſtändig kümmert. Denn leider findet man
gar zu lelton eine Hilfskraft, die mit der Umſicht und dem
In=
tereſſe der Hausfrau ſelber ſchalten und walten kann. Liegt dieſe
Rechnung klar, ſo iſt die nächſte Überlegung, ob es nun ratſamer
iſt, die Hausfrau ſucht die Berufsarbeit ſo zu beſchränken und
einzuteilen, daß ſie die hauptſächlichſten, das heißt wichtigſten
Arbeit des Haushaltes: Kinderbeſorgung und Einkauf noch ſelbſt
übernimmt und nur die Nebenarbeiten einer kleinen Hilfskraft
überläßt. Oder ob ihr Verdienſt und die Verhältniſſe es
ge=
ſtatten, ſich, zumal für Kinderbeſorgung und Küche, geſchulte
Leute einzuſtellen. Doch mag es noch eine dritte Gruppe von
Frauen geben, die lieber in Berufsarbeit ihre Kräfte aufs
äußerſte anſpannen, es zu ermöglichen, die Haushaltführung mehr
und mehr von ſich abzuwälzen und bewährten Händen
anzuver=
trauen. Doch ſelbſt dann noch wird eine tüchtige Frau — und
um ſolche wird es ſich doch nur handeln — immer ein offenes
Auge für ihren Haushalt haben und dafür ſorgen, daß ſie in
allem, was in ihrem Haushalt vorgeht, ſoviel Beſcheid weiß,
daß man ſie — fürchtet. Niemals darf ſie das Gefühl aufkommen
laſſen, man könne ihr auf dem Kopf herumtanzen und in ihrem
Hauſe wirtſchaften wie man wolle, ohne daß ſie es merke. Dann
werden kleine Stichproben, in denen ſie einerſeits ihre
Ange=
ſtellten prüft, andererſeits ihnen zeigt, daß ſie da iſt und alles
ſieht und weiß, genügen, um den ganzen Haushaltapparat in
geordneten Bahnen zu lenken und zu erhalten. Verſteht ſie es
nun noch, in einer netten Weiſe ihren Leuten die Freude am
ſelbſtändigen Arbeiten dadurch zu erhalten, daß ſie vor allem in
kleinen und gleichgültigen Dingen ihnen vollkommen freie Hand
läßt und auch bei Wichtigem ſtets ihre Meinung hört, und wenn
irgend möglich anerkennt, wenn ſie lſieht, daß im Intereſſe des
Haushalts nachgedacht und gehandelt wurde, ſo braucht lie wohl
kaum ſelber irgendwo mitanzufaſſen, und ihre Hauswirtſchaft
läuft mindeſtens ſo gut, als hätte ſie ſelber den ganzen Cag die
Hände drin.
Selbſtverſtändlich iſt die berufstätige Frau auch auf ihre
Pflicht als Gattin bedacht. Der Mann wünſcht, wenn er abends
abgeſchafft nach Hauſe kommt, abgeſehen von häuslicher
Ord=
nung und Gemütlichkeit, auch ſeine Ehehälfte anzutreffen und bei
ihr ein offenes Ohr für ſeine Horgen und Gedanken zu finden.
Nach Cagesarbeit ſoll ſie ihm Kamerad und Gattin ſein. Oſt
dies unmöglich? Schließt die Catſache, daß die Frau am Cage
gleich ihrem Manne ſich mit aller Kraft betätigt hat, aus, daß
ſie am Abend ihm gehöre? Im Gegenteil. Iſt ſie ſelber draußen
geweſen und hat die Schwere des Daſeins geſpürt, ſo wird ſie
ſeinen Freuden und Sorgen weit mehr Verſtändnis
entgegen=
bringen, als wenn ſie ſelbſt nicht ahnt, wie es draußen in der
Welt ausſchaut. Vor allem wird ſie niemals aus dem
Klein=
kram des Lebens zu viel Aufſehens machen.
Nun zu der Seiteinteilung: Feſtſtehende Seitpunkte im Cag,
nach denen alles andere ſich zu richten hat, iſt die Stunde, in
der der Mann zum Aittageſſen kommt und die Kinder zur
Schule müſſen. Dieſe Seiten müſſen auf die Minuten eingehalten
werden. Auch die Berufszeit der Frau muß ſich, wenn irgend
möglich, danach richten. Man wird natürlich in der Frühe
zei=
tig anfangen müſſen. Die erſte Stunde des Cages gehört nun
dem Haushalt. Da wird die Arbeit für den Cag beſprochen, die
Mahlzeiten eingeteilt, die Kinder evtl. beſorgt, ſo daß bis
ſpä=
teſtens 8, ½29 Uhr ſchon alles im ſchönſten Gleiſe läuft. Bis
1 oder 2 Uhr, je nach der Ciſchzeit, kann nun die Frau beruflich
durcharbeiten. Der Kaffee wird am beſten gleich nach Ciſch
ge=
nomnen, ſo daß dafür nicht noch einmal eine Pauſe eintritt (
ſo=
fern man zu Hauſe arbeitet). Auch hilft eine gute ſtarke Caſſe
Kaffee nach Ciſch am beſten über die ein wenig unbehaglichen
Müdigkeitsminuten weg. Am Nachmittag wird dann die Arbeit
fortgeſetzt. Wieder wird man nach dem Eſſen eine halbe Stunde
benötigen, um die Kleider für den Nachmittag zu verſorgen. Und
wieder iſt ein Augenblick, in dem man ſich mit einem kurzen,
doch ſicheren Blick davon überzeugt, daß die getroffenen
An=
ordnungen ausgeführt werden. Wer mit der Stunde nicht genau
zu rechnen hat, findet dann noch immer Seit, ſich um die
Schul=
arbeiten der Kinder zu kümmern und hat auch für die
Schwin=
gungen ihrer kleinen Seelchen ein geduldiges Ohr. Für
Nach=
mittagstees und langatmige Plauderſtündchen in Konditoreien
bleibt natürlich keine Stunde — wohl auch nicht alzuviel
In=
tereſle übrig. Sport jedoch? Ich ſpiele im Sommer jeden
Mor=
gen von 6 bis 7 Uhr Cennis und finde in meiner allerdings freien
Berufsarbeit oft noch eine bis zwei Stunden über mittag zum
Schwimmengehen.
Wann alſo darf ich Dich erwarten? Es freut ſich herzlichſt
auf Oeinen Beſuch
Deine Margret.
Was kann ich werden?
Von Peter Bergen.
Buchdrucker.
Habt ihr euch ſchon einmal überlegt, wieviel Arbeit
not=
wendig iſt, um eine Seitung erſcheinen zu laſſen? Wieviel tech=
niſche Einrichtungen notwendig ſind, um ein Buch zu drucken?
Wenn ihr Luſt habt, euch dem Buchdruckgewerbe zu widmen,
ſo habt ihr jedenfalls reichliche Auswahl zwiſchen den einzelnen
Berufen, die es im Buchdruckgewerbe gibt; ihr könnt euch in
der Setzerei, der Druckerei, der Galvanoplaſtik und der
Stereo=
typie ausbilden laſſen.
Als Schriftſetzer habt ihr euer Arbeitsmaterial im
Setzkaſten. Die einzelnen Cypen, die der Setzkaſten enthält,
reiht ihr im Winkelhaken zu Wörtern und Sätzen aneinander.
Iſt der Winkelhaken dann mit Seilen angefüllt, ſo muß der Satz
auf das Setzſchiff gehoben werden, wo die Seite oder die Spalte
fertig zuſammengeſtellt wird. Bis die Seiten fertig gedruckt
werden können, kommen dann noch viele ſchwierige Arbeiten.
In einer Seit von drei Lehrjahren müßt ihr all dieſe Arbeiten
beherrſchen, dann könnt ihr im vierten Lehrjahr zum
Maſchinen=
ſetzer ausgebildet werden.
Es gibt aber noch ungeheuer viele andere Arbeiten, die in
der Druckerei zu erledigen ſind, zum Beiſpiel Zählen,
Schnei=
den, Falzen, Perforieren und Gummieren des Papiers,
Nech=
nungen, Quittungen, Liefer= und Beſtellſcheine zu Blocks
ver=
einigen und ſchließlich auch der Verſand der Druck=Erzeugniſſe.
Auch als Stereotypeur müßt ihr natürlich mit den
Vorgängen in der Schriftſetzerei und Druckerei vertraut ſein.
Stereotypen ſind Metallabgüſſe von Schriftſatzformen, und zwar
werden ſie hergeſtellt, um bei hohen Auflagen die Schrift zu
ſchonen. Außerdem kann man dann Neuauflagen ohne Erneuer.
rung des Schriftſatzes herausgeben.
Als Galvanoplaſtiker habt ihr Kliſchees
herzu-
ſtellen, die auf chemiſchem Wege mit Hilfe des elektriſchen
Stromes erzeugt werden. Von Photographien und Seichnungen
müſſen erſt ſogenannte „Kliſchees”, angefertigt werden, damit
man ſie auch in Seitungen oder iluſtrierten Belagen
veröffent=
lichen kam. Ihr könnt euch ſicherlich denken, daß dieſe Arboit
ſchwierig iſt und ſchon reichliche Ubung und viel Erfahrung
erfordert.
Wenn ihr nach der Schulzeit zum Buchdruckgewerbe
über=
gehen wollt, müßt ihr euch vom Berufsamt Anmeldevordrucke
beſorgen, die ausgefüllt und unterſchrieben an den
Lehrlings=
ausſchuß oder direkt an eine Druckerei zu geben ſind.
Darauf=
hin müßt ihr euch erſt einer ganz eingehenden ärztlichen Prüfung
unterziehen, neben völiger Geſundheit müßt ihr gute
Auffaſ=
ſungsgabe und Konzentrationsfähigkeit beſitzen.
Selbſtverſtänd=
lich müßt ihr auch eine fehlerfreie Orthographie nachweiſen
können.
Neigung und Begabung gehören zu dieſen Berufen, ſonſt
werdet ihr ſchwerlich vorwärtskommen. Sicherlich aber findet
ihr bei großer Neigung und Begabung intereſſante und
vielſei=
tige Aufgaben.
Schach
chach
Nummer 306.
Dr. D. Trinks in Wien.
(Ghemnitzer Tageblatt, 1927.)
Weiß zieht und ſetzt in vier Zügen matt.
Prüfſtiellung: Weiß: Kh2 Tol b6 Lg2 g7 Sb2e7 Bb4 o3 h4 (10):
Schwarz: K14 Dd45 Tb6 b8 La8 a6 8d8 Bes et e5 15 h7 (2);4.
Die prachtvolle Aufgabe wurde in dem I. G. Ernſt=Thematurnier
mit dem erſten Preis ausgezeichnet. Das Thema verlangte‟ „Ein auf
ſeinem urſprünglichen Standfeld angegriffener ſchwarzer Langſchrittler
zieht in 4 Fluchten vom Stand ab; das Standſeld iſt Wirkungsfeld
ge=
worden. Im 2. Zug wird er auf einen im 1. Zug paſſierten
Schnitt=
punkt zurückgezwungen.”
Partie=Stellung Nr. 5.
In der im Meiſterſchaſtsturnier der „Berliner Schachgeſellſchaft”
am 16. Dezember 1919 geſpielten Spaniſchen Partie zwiſchen Schlage
und Schweinburg konnte der Führer der ſchwarzen Steine durch
eine weit berechnete Opferkombination überraſchend ſchnell den Sieg
erringen.
Stellung nach dem 15. Zuge von Weiß.
Se4Zeß!
wird ſie mit Ug4 nach d2 getrieben.
15...
Seß-o6l
18. 19—13
894sos.
19...
Laß8d4r
17. 13464
8o38e11
20. g2—83
Baßsd4
18. a3444
Aufgegeben.
19. De2—42 Geht die D nach 41, ſo
2
Kätſel
Gl
Bitte um Antwort.
be — be — darm — der —e — ga — ku — le — lei — li — li —
ment — nis — o — v — ram — ron — ſau — ſta — ſtadt — te — te
— tin — va — weis — wild.
Aus vorſtehenden Silben bilde man die Antworten zu folgenden
11 Fragen: 1. Wer war der berühmteſte Phyſiker und Aſtronom des
16. Jahrhunderts?, 2. Wie heißt der König der Elfen? 3. Wodurch
kann man reich werden? 4. Was hat ſchon viel Unheil geſtiftets
5. Woraus macht man Schuhe? 6. Wann kommen die Schnepfen?
7. Wodurch kommt mancher zu ſeinem Recht? 8. Wie heißt eine
deutſche Hauptſtadt2, 9. Woher ſtammt alle Sünde? 10. Wie heißt ein
ſehr bekannter Ort in den bayriſchen Alpen? 11. Wo ſtehen keine
Hilns.
Die Anfangs= und Endbuchſtaben ergeben einen Ausruf, der ſo
Carl Deubel.
manchem ſo recht vom Herzen kam.
Ein wetterwendiſcher Geſelle.
Au 4u B E B Die Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die 3 wagrechten und
ſenkrechten Reihen gleichlautend ergeben, und zwar Reihe 1 einen
wet=
terwendiſchen Geſellen, der viel Reihe 3 hat und manch unerwünſchten
Neihe 2 bring.
Carl Deubel.
Auflöſung der Rätſel aus Nummer 14.
Ein Kreuzworthund.
I. O B
E u
D 0 N A U
A B 1
D O G G E HA PUNE
BI. STE R
BR0 8
1 4 4 L 4
N B
E S 4 U
I.
N E A I.
A R
D
z u
B
*
BI.
I.
Wagrecht: 1 Lob, 3 Donau, 5 Abt, 7 Dogge, 11 Harpune,
17 Elſter, 19 Eros. 20 ia, 21 Aladin, 23 Eſau, 25 Lineal, R Ar,
28 zu, 29 Re, 30 fl, 31 Li. 32 Ei. — Senkrecht: 1 Leda, 2 bun=,
4 Ob, 6 Od, 8 Geier, 9 Glas, 10 es. 11 Hel, 12 Aral, 13 Pein,
14 Urne, 15 No, 16 Eſel, 18 Tau, 22 Diſtel, 24 Adolf, 26 Adele,
27 Au, 28 Zar.
Keine Skataufgabe.
Man leſe die Buchſtaben in folgender Reihenfolge: 2) unter der
erſten, dann letzten Karte; b) unter der zweiten, dann vorletzten Karte;
a) unter der driten, dann vorvorletzten Larte und ſetze in derſelben
Weiſe fort; man erhält: „Es wird viel Geld verloren, um Geld zu
gewinnen.”
Druck u. Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. B. — Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. 6. Nette. Fernſpr. 1, 2384—2392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſches: F. Haußmann, alle in Darmſtadt.
[ ← ][ ][ → ]PgblkobkſatokabSlagfsltät
Däß war=derr widder e Gefrog, warum am voriche mol nig
drinn war. Mer hott ſich allerſeiz die ehrenwerte Köbb
ver=
broche. Die gane hawwe gemaant, ich hett mich dem
brolon=
ſchierde Winder an de Hals geworfe un hett per Schneeſchieſchuh
die Gäächend unſicher gemacht. Die annern warn des Glaawens,
es weer mer nie ei gefalle; ja verſchiedene hawwe devo
gemun=
kelt, als weer mei Schweiche im ſunndägliche Blädderwald mit
de Owwerborjemaaſterwahl verwandt un verſchwächert; un ſogar
de Rundfunk hott herhalte miſſe, weil mer geglaabt hott, ich hett
vor lauder Lambefiewer de Datterich gehatt. Ich, un
Lambe=
fiewer ..
Awwer ſo is es: wann was drinn es, lieſt’s bekanntlich
kaans; un wanm emol nix drinn is, wärd aach geſcholle. Alſo
do kann mer de Kobb zum Fenſter naushalte, mer ſpuckt doch
in die Stubb.
Awwer vun all dene mudmaßliche Mudmaßunge, die wo
mer meim Schweiche unnergeſchowe hott, drifft nor die zu, daß
mer allerſeiz recht grindlich denäwe gemudmaßt hott. Richdich
is, daß ich ...
Noja, mer hott als emol ſo Däg, wo mer ſich ſälwer net
leide kann, und wo gam nir recht is, un wo gam die Mick an de
Wand ſcheniert, un wo mer aam, der wo aam e bißche dabbich
in de Währ kimmt. am liebſte mit gleicher Fieß ins Geſicht hibbe
dhet. Mer hott e Wut im Geſicht, un waaß net, warum; un hott
en Gift im Hals, un waaß net wäßhalb; un hott en Zorn im
Ranze, un waaß net uff wen; un mer leeft erum wie n
brillen=
der Leeb, zu ſähen, wen man verſchlinge. Nix baßt gam, nis
ſchmäckt aam, nis konnveniert aam, alles ärchert gam, alles ſteert
gam, mer is ſich ſälwer im Wähk un mecht am liebſte uff=eme
feiriche Eckſtaa uff=un devo kallobbiern, odder an de Wand in die
Heeh grawwele un am Blaffong ſpaziern lagfe; odder ſich
ſäll=
wer uff alle meechliche Arde grindlich u dauerhaft ums Läwe
bringe. Wie geſagt, mer hott ſo Däg, do brauchs net viel, un 8
Dibbche brozzelt iwwer.
Jetzt, was mich betrifft, ich bin jo gewiß e verdrächlich un
ſeelegut Weibsbild, un ſambftmiedich wie e Lamm, wann mer
mir mei Ruh leßt, un dhut, was ich will. Awwer manchmol
hott’s doch de Deiwel geſähe, do griwwelt’s in mer, un ich
ver=
lier mei ſeelich Gleichgewicht, un ſimmbelier mich in e
Stim=
mung, wos dann blos es klennſte Finſche brauch, un es ragcht.
Un wann aach ſehr ſälde, awwer ich krick halt aach als emol
en Dag, wo mer nix recht is, un je weniger als wer find, wo
mer ſich driwwer ärchern kann, däſto närriſcher wärd mer, un
däſto mehr ärcherd mer ſich. Un wie geſagt, ſo=en Dag hatt ich
die vorvorich Woch. Un an dem Dag bin ich de ganze Dag erum
geloffe, un hab geſucht, ob ich net aan fin, an dem ich mei Wut
auslaſſe kann.
No, un wer ſuchet, der findet. De erſt hab ich gedenkt, du
gehſt widder mol uff die Steier, ſchließlich hott mer jo immer
mol was uff de Steier zu dhu, un bei däre Geläächenheit konn
mer dann ſei Wut ausloſſe. Zu was hott mer dann die
Biamte
Wie ich am Fortgeh war, bringt mer de Briefdrecher aus
Köln en Brief mit=eme Zeidungsausſchnitt drinn. Ich reiß=en
uff, un läs, un läs — un ſchon hab ich mei Kaboddche an die
Wand gefeiert un hab mich hiegeſetzt un e „Bedrachdung”
ge=
ſchriwwe, alſo die hott Heern=ſe gehaaße.
Wie ich domit zum meim Redaktzionsſpeezel Max kumme bin,
un der hott’s geläſe gehatt, do is er ſtillſchweichends uffgeſtieje, is
an de Azzeneikaſte un hott mer e Gläsche Beruhichungsdrobbe
ei=
geflößt . . . Nooch=em ſexte ſeegt=er, ich ſollt haamgeh, und ſollt
erſt emol driwwer ſchlofe . . . Uff die Art war halt am Sunndag
nis drinn . . . Un es war gud ſo ..
Ja, alſo, um uff des Puddels Kärn zu kumme. Nemlich do
hott e Darmſtädter Lidderad odder Schurnaliſt odder
Pubbli=
ziſt, odder Schriftſteller, ich waaß net, wie mer in dem Fall ſeecht,
der hott alſo in=eme Kölner Blatt en Addickel vereffentlicht iwwer
Darmſtadt. Un aus beſagtem Addickel is eraus zu läſe, daß der
gute Mann uff uns arme Darmſtädter” hundsmiſſerabel zu
ſpräche is. — Odder ſoll=er valleicht den Addickel äwenfalls
in ſo=ere Stimmung geſchriwwe hawwe, wo mer ſich fällwer
net gut is? —
No alſo der Addickel uff uns „Darmſtädter” hott mich, beim
erſte Läſe dermaße uffgereecht un in Harniſch gebracht, daß ich um
a Hoor gleiches mit gleichem vergolde hett. Awwer wie ich mich
an annern Dag widder abgereecht hatt, do hab ich mer geſagt, ach
was, däß Addickelche is kann Gäächeſtand vor dein Zorn.
Der zeitgemäße Haushalt.
Wie kann man Kartoffeln, welche durch Froſt
ſüßſchmecken, von dem widerlichem Geſchmack
be=
freien? Man ſtelle die Kartoffeln mit reichlich Waſſer und etwas
mehr Salz wie gewöhnlich auf, und wenn ſie anfangen zu kochen,
ſchüttet man das kochende Waſſer ab und ſtellt ſie nochmals mit
kaltem Waſſer und Salz auf und läßt ſie nun gar kochen.
Man wird finden, daß der ſüße Geſchmack ſich vollſtändig
verloren hat.
Weißlackierte Türen und Fenſter ohne
Glanz=
beeinträchtigung zu reinigen. In 1 Liter lauem
Waſſer verquirle man 1 gehäuften Eßlöffel gereinigte
Schlemm=
kreide und 1 Kaffeelöffel Bleichſoda, den man mit heißem Waſſer
auflöſte, gieße die milchige Miſchung durch ein Leinenläppchen und
waſche nun mit einem damit befeuchteten Schwamm die lackierten
Flächen nach dem „Strich” ſauber. Man beginne ſtets von unten,
damit nicht einzelne Tropfen ſtumpfe Stellen verurſachen und
waſche mit feuchtem Fenſterleder, ebenfalls nach dem Lackſtrich
nach, das man immer wieder in kaltem, klaren Waſſer
aus=
wäſcht und =windet. Ein Nachreiben mit wollenem Tuch iſt bei
gutem Nachledern nicht aotwendig. Doch arbeite man mit dem
Kreidewaſſer raſch und nehme immer nur kleine Flächen bei
T.
der Reinigung vor, um den Lack blank zu erhalten.
Körbe auf ſichere Weiſe vom Holzwurm zu
befreien. Der Holzwurm ſucht bekanntlich immer nur jene
Möbel auf, die wenig oder unbenutzt als ſogenannte
Lurus=
möbel wenig gebraucht werden. Auch Körbe, die auf
Bodenkam=
mern nicht nur monate=, ſondern jahrelang ſtehen, werden vom
Holzwurm gern heimgeſucht. Werden ſie jedoch mit übrigem
Seiſenwaſſer nach der Wäſche geſcheuert und mit heißem Waſſer
Mer kanns dem gude Mann valleicht aach net beſunners
iwwel nemme, Gott, er is jo erſt zirka zehen Johr hier, alſo kann
er jo den Darmſtädter noch gor net richtig kenne; dann ſunſt
dhet=
er uns net „Mangel an Bircherkulldur” vorſchmeiße, un behaubte,
18 weer hier nix los, un die „Darmſtädter” gingte awends um
Neu ſchlofe; ja unſer Stadt hett, außerm Liewich, em Danton=
Bichner, dem Kraſt= und Stoff=Bichner, un em Niewergall
wei=
ders kaa „ſcheniale Kerl” mehr uff die Baa geſtellt. — Valleicht
hott’s de Zufall gewollt, un der Verächter hott ſich emol den
Vor=
drag ageheert „iwwer’s geiſtiche Darmſtadt”, den wo de
Wil=
helm Michel die Woch am Frankforter Sender rundgefunkt hott,
ich glaab, do weer=ſem for drei Fennich annerſter worrn.
Awwer ganz devo abgeſähe, nemlich was will mer dann immer
domit ſage, wann mer ſo wächwärfenderweis ſecht „Der
Darm=
ſtädter?” Wieviel geborene Darmſtädter gibts dann noch in
Darmſtadt, bidde. Meiner Schätzung nooch, dreißich bis
fimf=
unddreißich Brozent, wann’s hochkimmt. No, bidde, was ſoll
do däß haaße „der Darmſtädter‟ . . (Dibbelcher) . . . Sinn
die, die wo zehe, odder noch mehr Johrn hier läwe, kaa „
Darm=
ſtädter” in dem Sinn?! — Alſo, bidde, was ſoll dann däß haaße:
„Der Darmſtädter” — odder „Die liewe Mitmenſche ? —
Naa, wie geſagt, ich kann bloß anemme, daß der gude Mann
emol ſein kriddiſche Dag erſter Ordnung hatt, un daßen
ſchließ=
lich in Darmſtadt trotz alledem ſehr gud gefellt; er weer ſunſt
ſicher net mehr hier ... (Dibbelcher).
Domit will ich nadierlich net geſagt hawwe, daß mir Engel
weern, däß weer noch ſchlimmer. Dann wann mer die Menſche
zu Engel macht, wärrn meiſtens — Filiſter draus.
Naa, mir hawwe ſchun, aach unſer Nauwe, mir
Darm=
ſtädter, däß hott mer bei däre Ooſeowwerbärjemagſterwahl
ge=
ſähe ..
Ja, wie geſagt, weil am voriche mol nix drinn war, do
hawwe nadierlich die, die wo immer in de Krimmel ſuche un wo
mit beſunnerer Fixunfärdichkeit reechelrecht denäwe dibbe,
aach dißmal denäwe gedibbt. — Zwwprichens, was hett däß
for=en Wärt gehatt, wann ich aach noch mei Seit, die wo mir
in unſerm Blatt zuſteht, mit „geiſtvolle” Ausfiehrunge iwwer
däß Owwerborjemaaſterpöſtche vollgemacht hett? — Erſtens hab”
ich genug un annern Stoff, un brasch mich net wochelang
mit ellelange Addickel braadſpurich uff dem
Owwerborjemaaſter=
ſchärch erum zu wälſe; zweidens hott die Oeffentlichkeit jo doch
nir mehr mitzuredde, um drittens loſſe die ſich uff unſerm
Rod=
haus jo aach net belehrn. Ganz abgeſähe devo, daß ich aach net
gewißt hett, was ich ſage hett ſolle. Dann hett ich mich for die
Kandadidur Mueller eigeſetzt, dann hett’s gehaaße: aha, die will
ſich aſchmuſe! — — hett ich degääche geſchriwwe, dann hett’s
gehaaße: aha, die ſpitzt ſälbſt uff däß Pöſtche! — Dann
be=
kanntlich: wie mer’s in Darmſtadt macht, macht mer’s verkehrt,
un es gibt Menſche, die denke aus ageborener Schäälſucht immer
des Schlächſte vun aam. Drotzdem will ich ehrlich ſei, un will
ſage, daß ich ſtarke Hoffnunge hatt, un „verſeenlich indräſſiert”
war. Awwer no, behiet dich Gott, es hatt’s nicht ſollen ſein—
Un ſo mach ich hiermit dem neie Owwerowwer mei ergebenſte
Refferenz un ſag mit dem alte alde Lateiner: „Sick rohduß, hick
Gtn"
Im noochſtehende mecht ich unſerm neigebackene
Owwer=
owwer hiermit zu gleicher Zeit „mei Forderung” iwwergäwwe.
(Nichtgewinſchtes bidde durchzuſtreichen! Alſo ich fordere vun
ihm, als unſerm owwerſte Stadtlender:
1. Herabſetzung der Räbberatzionslaſten bzw.
Herauf=
ſetzung der Räbbräſſendadionskoſten.
2. Rückſichtsloſe Durchfiehrung des Sparbrogramms.
Jeder Bärier hott zu ſparn un zu arweide, damit ſei Geld
volks=
wärdſchaftlich erfaßt, un de Stadt zur Erweiderung des
Haus=
haltungsblans nooch alle Reechele der Kummenalfinanzbolledick
verwendet (verſchwendet) wärrn kanm
3. Herab=(Herauf=)Setzung der Steuern.
4. Herauf=(Herab=)Setzung der Löhne un Gehälter.
5. Linderung der Wohnungsnot durch Abbau (Ausbau) der
Wohnungszwangswärtſchaft.
6. Förderung des ſtädtiſchen (privaten) Wohnungsbaus.
7. Die Hausmiete muß erheeht (herabgeſetzt) werden; ſie is
zu hoch bzw. zu niedrich, for den Mieder bzw. Hausbeſitzer.
8. Die Ausgawewärtſchaft muß uffheern.
9. Jeder Kreditt is in Aſpruch zu nemmen evtl. dorch
Aus=
landsaleihe, zwecks Ausbau (Abbau) der broduckdiefen
Erwärbs=
loſenfierſorche durch Erſtellung (Verweicherung) vun=eme
Feſt=
ſpielhaus (Milchhof, Stadion, Handwerkerſchule, Stadthaus,
Mackhall. Sparkaß un ſo weiter fort).
10. Hewung des Fremden=(Flug= /Verkehrs; un
11. Wahrung der Indräſſe der Stadt (Handel, Induſtrie,
Gewärwe, Kunſt, Landwärtſchaft, Hausbeſitz, Mieder,
Klaarend=
ner. Radfahrer. Fußgänger, Audomobeliſte, Hebamme, Kegel=,
Fächt=, Skat=Klubs, Geſang=, Turn=, Sportvereine äddzäddera
pehpeh).
So, däß weern mei Forderunge. Daß es grad „elf”
Num=
mern ſin, is Zufall, un hott mitm Karneval nix zu dhu: Un
domit nochmals: Härzlichen Glichwunſch, Herr Mueller, zum
Owwerborjemagſtertiddel, verzehrn Sen in Geſundheit, un=
Hals= un Baabruch! — Aans halt ich mer awwer heit ſchun aus,
nemlich däß, daß wann ſe ſpeeder mol e Stroß nooch Ihne
benamſe wolle, daß ſe dann net aus em „Roquettewähk” e
„Rudolf=Mueller=Stroß” mache, ſundern nemme e Stroß, die wo
aach unner Ihne Ihre Reſchierungszeit entſtanne is. De alde
Ohly ſeelich hott jo aach lang genuch worde miſſe....
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Wie geſagt, wie mer’s in
Darm=
ſtadt macht, macht mer’s verkehrt. Do hott ſich die Stadt am
Frankforder Sender en „Darmſtädter Awend” geleiſt, un ſchun
ikmmt ſo=en Fädderfuxer un beſchwert ſich driwwer, weil im
zweite bobbuläre Daal, der wo vum „Rundfunk” ärdra
verlangt is worrn, Milidärmärſch geſpielt un Darmſtädter
Mundart verzappt is worrn. No, dazu mecht ich ſage: wann mer
ſchun emol uff unſer groß Vergangenheit poche, dann därfe mer
uns aach dra erinnern, daß hier emol en „Obriſt Schraudenbach”
geläbt hott un daß aus dem ſeine Kummbanie es erſte deitſche
Infandriereſchiment hervorgegange is, nemlich die „
Hunnertfuff=
zehner”; un daß ferner in ſo=eme alde Millideermaſch mehr
Schwung un Muſikalidhäd ſtickt, als wie in=eme ganze Dutzend
modärner Obern un Simmfonie. — Un was die Mundart
be=
drifft; no, wann mer for Darmſtadt in de Wäld Reklame mache
will, dann ſolle die Menſche doch aach wiſſe, was mer hier for=e
Sproch fiehrt. Dann däß leere Geſchwätz, däß wo ſunſt hier
als verzabbt wärd, vun dene neizeitliche Lidderade, däß ſteht de
Menſchheit aach in Haiderabad un Peking am Hals. Schließlich
därf mer aach net vergäſſe, daß der Rundfunk ſich noch ſeine
Abbonnende richte muß, un net uff. en Staats= odder
ſtädtiſche Zuſchuß hie ſindiche kann.
No, drotzdem, valleicht nimmt ſich die Stadtverwaldung un
de Frankforter Sender den Vorworf zu Härze. Un wann beim
nechſte „Darmſtädter Awend” aach net grad de Graf
Keyſer=
ling odder de Kaſimier Edſchmid for de Sender dräde wolle,
weil ſe meiſtens net do ſin, valleicht dann de Herr D. D. miteme
Vortrag iwwer des Thema: „Die vierfache Wurzel vom zu=
reichenden Grund, im Lichte Darmſtädter Theaterdifizitts”, odder
„Die Schweizer=Pille und ihre Wirkung auf den Kreis der
Emp=
findſamen”, odder „Hat Niebergall gelebt?” — odder „Des
pär=
wärſe Moment im Datterich”, odder „Hatte die große Landgräfin
Hühneraugen und warum?” Wie geſagt, wann=ſem an Themas
fehlt, ich helf=em gärn aus. Ferner kennt vielleicht de Herr M. R.
en Vortrag halte iwwer „Die ſoziale Frag bei de menſchenähnliche
Affe”, odder Kommunalpolitiſche Beſtrebungen auf dem Mars”;
ich bin der Iwwerzeichung, vun Schimmeldewubbdich bis nooch
Kackafuia is alles aa Ohr.
Iwwrichens, der Addickelſchreiwer hatt net den Mut, for ſei
Ausfiehrunge mit ſeim Name eizudräte, un hott ſich vum Herr
Schäckſpier en Name gelehnt; s weer beſſer gewäſe, er hett
ſich en Name aus=eme Darmſtädter Theaterſtick erausgeſucht; wie
weers mit „Spirwes” ?.
Un domit mecht ich zum Schluß bloß noch erwehne, daß am
nechſte Sunndag däß neie Stick „Die verborgene
Aehn=
lichkeit” vum Rudi Winzer un Paul Wagner uruffgefiehrt
wärd. Ich hoff, daß des wärkliche „Darmſtadt” vollzehlich
verſammelt is; die Spielgemeinſchaft un die Verfaſſer verdienes.
Schad bloß, daß es „unſer Rudi” net mehr erläwe kann, er hatt
ſich ſo arſch druff gefraad.. .
mehrmals überbrüht, ſo hat man die ſichere Gewähr, daß die
Holzwürmer abgetötet ſind.
F.
Welchem Pfeffer ſollman den Vorzug geben?
Beim Ergänzen der Küchengewürze, namentlich des
vielgebrauch=
ten Pfeffers, kaufen die meiſten Hausfrauen der Bequemlichkeit
halber zumeiſt den in kleinen Beuteln abgewogenen, gemahlenen
Pfeffer. Der ſcheinbar billige Preis iſt denoch zu teuer, wenn man
bedenkt, daß das geſchmackgebende und würzige ätheriſche Oel
(Piperin) durch mehr oder weniger langes Lagern ſich
ver=
flüchtigt, ganz abgeſehen von den nicht ſelten vorkommenden
Beimiſchungen. Sparſame Hausfrauen ſollten daher nur
Pfef=
ferkörnerkaufen und von dieſen auch nur die weißen wählen,
da ſie ſchwer zu fälſchen ſind.
M.
Geſchmorte Zwiebeln, ein Gemüſe auf
Fein=
ſchmecker Art. 1 Pfund nußgroße. Zwiebeln koche man
ge=
ſchält in Salzwaſſer weich, gebe ſie auf einen Durchſchlag und
„ſchrecke” ſie mit kaltem Waſſer ab. Nun bereite man von 50 Gramm
Margarine und 1 Eßlöffel Mehl eine helle Einbrenne, die man mit
man langſam 15—20 Minuten aufquellen läßt. Mit Salz, wenig
Pfeffer, 1 Telöffel Süßſtofflöſung, einigen Tropfen
Zitronen=
ſaft und 1 Eßlöffel Butter gut abgeſchmeckt, übergieße man die
in heißer Schüſſel angerichteten Zwiebeln. Als Fleiſchbeilage
paſſen geſchmortes oder gedämpftes Hammelfleiſch oder Rinder=
I.
bruſt.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Flädleſuppe, Roſenkohl mit Roaſtbeef. Montag:
Pichelſteiner. Dienstag: Geſchmorte Zwiebeln auf
Fein=
ſchmecker Art mit Rinderbruſt. Mittwoch: Kalbsgulaſch.
Donnerstag: Grünkohl mit gebratenem Schweinebauch.
Freitag: Gefüllter Goldbarſch. Sonnabend: Hefeplinſen
mit Apfelmus.
Humor I
DaMo.
„Mein ganzer Reichtum iſt mein Talent.”
„Tröſten Sie ſich. Armut iſt ja leine Schande!”
CKaſper”.)
Die richtige Antwort. Eine Abordnung von Bauern kam einmal in
der guten alten Zeit zum däniſchen König, um gegen eine neue, ihnen
auferlegte Steuer Einſpruch zu erheben. Der König begrüßte ſie
leut=
ſelig mit den Worten: „Nun, meine Kinder, was wollt Ihr denn von
mir?” — Worauf der Führer der Abordnung tveuherzig erwiderte:
„Herr König, wir wollen nichts von dir, wenn du nur auch von ung
nichts wollteſt!”
Einfarbig oder gemuſtert?
Einfaubig oder gemuſtert — das iſt die Frage,
die unſeren Frauen bei der Wahl ihrer neuen
Früh=
jahrs= und Sommerkleider immer wieder durch den
Kopf geht. Ein gemuſterter, in dielen Farben
leuch=
tender und ſchillernder Stoff iſt ſo echt ſommerlich,
ſo kleidſam und jugendlich; und es gibt ſo
wunder=
ſchöne Stoffe mit vielfarbigen, verſchwimmenden,
in=
einander übergehenden Blüten und Blättern, mit
ein=
zelnen Tupfen und Ornamenten, die einem hellen
oder dunklen, einem ſeidenen oder baumwollenen
Gewebe aufgedruckt ſind; wer möchte da nicht
zu=
greifen? Und doch ſollten ſich nur die Frauen zu
ſolch einem bunten Kleid entſchließen, die daneben
noch verſchiedene einfarbige Kleider beſitzen — denn
man kann ſich nicht gar zu oft in ſolch einer
leuchten=
den Farbenpracht zeigen, und beſtimmt ſieht, man
ſich das Farbengewirr bald über! Aber immerhin
— zwiſchen ein paar weißen, zartgelben — Zartgelb,
vor allem mit Weiß gemiſcht, wird die Modefarbe
des Sommers werden! — und hell= und dunkelblauen
Fleidern wirkt ein buntes, farbenfrohes beſonders
duftig und ſehr ſommerlich. Etwas ſehr Hübſches
für unſere jungen, ſportlich ſchlanken Damen, etwas
Farbiges und dabei doch Diskretes und Unauffälliges
iſt das erſte Modell auf unſerer Abbildung. Man
hat hier den Rock aus hellblauem Crepe de Chine
mit mittel= und dunkelblauen Blenden beſetzt, und
man trägt zu dieſem ſehr fein pliſſierten Rock einen
Jumper aus weißem Crepe de Chine, dem hell= und
dunkelblaue Tupfen aufgedruckt ſind. Dazu: weiße
Seidenſtrümpſe, blaue Chevreauſchuhe und ein Hüt=
chen aus weißem Exotenſtroh mit blauem Band
gar=
niert — und ſeir haben einen feſchen ſommerlichen
Anzug, mit dem man ſich überall ſehen laſſen kann.
Das nächſte Modell (b) mit den glockigen, einſeitig
anſteigenden Volants kann aus buntgemuſtertent
Muſſelin — wie auf unſerer Abbildung — oder auch
aus einer einfarbigen Seide gearbeitet werden, es
wirkt auf alle Fälle jugendlich und ſchick. Ein
beſon=
derer Liebling der heutigen Mode iſt das kurze
Jäck=
chen, das irgenddie durch Material oder Schnitt,
durch Verarbeitung oder Garnierung mit dem Kleid,
zu dem es getragen werden ſoll, harmonieren muß!
Man arbeitet dieſe Jäckchen aus Crépe de Chine, aus
einer ſtumpfen leichten Seide, aus Marocain oder
feinem Wollgeorgette, und man trägt ſie ſowohl zu
einfarbigen als auch zu gemuſterten Kleidern, obwohl
für das gemuſterte Kleid vielfach der lange, oder
beſſer noch der dreiviertellange Mantel vorgezogen
wird. Zu einem einfarbigen Kleid ſieht aber gerade
das ganz kurze, in ſeiner Geſamtwirkung ſehr
an=
ſpruchsloſe Jäckchen beſonders flott aus. Unſer
Modell aus perlgrauem Crepe de Chine iſt mit
marineblauem Material garniert und belebt, und aus
dieſem blauen Stoff beſteht auch das Jäckchen. Das
letzte Modell (cl) auf unſerer Zeichnung zeigt, daß
zwiſchen all den glockigen Röcken und glockigen
Vo=
lauts auch die fein pliſſierten Volants ſehr ſchick
ausſehen. Es muß alſo, trotzdem wir eine
ausge=
ſprochene Glockenmode haben, nicht einzig und allein
der glockige Schnitt verwendet werden! Gerade bei
gemuſterten Stoffen wirkt die Pliſſeefalte ſehr ſchön,
weil durch ſie ganz aparte Effekte in die Farben und
Muſter kommen. Zu allen Modellen ſind Lyon=
Schnitte erhältlich.
Modiſche Oetails.
Zu einem feſchen Mantel und einem tadelloſen
Tailleur darf nur eine Ledertaſche vor vornehmer,
ge=
diegener Eleganz getragen werden, etwa ſolche, wie
wir auf unſerer Skizze zeigen. Beachtenswert au
unſerem Modell iſt, der feſte Bügel, der aus Leder
und Calalith zuſamengeſetzt iſt. Handſchuhe müſſen
noch immer mit flott bekurbelter oder beſtickter Stulpe
gearbeitet ſein; und am Schirm iſt der kurze,
gedrun=
gene Griff mit dem durchgezogenen Lederriemen
bevorzugt.
Der moderne Schuh.
Der Schuh aus zweierlei Leder iſt Trumpf im
Frühjahr und Sommer 29! Wir zeigen auf unſerer
Skizze ein paar feſche, ausgeſchnittene Schuhe, die in
den verſchiedenſten Farben gearbeitet werden können,
etwa aus beigefarbenem und braunem, grauem und
ſchwarzem Leder. Aber auch lebhaftere
Kombinatio=
nen, etwa Grau und Rot oder Grau und Blau, ſind
ſehr beliebt und ſehr modern!
Kinderſchuhe.
Sur ſommerlichen Kleidung der Dame.
Auf unſerer Skizze zeigen wir eine hübſche
praktiſche Schürze für ein kleines Mädel, das
beſtimmt nicht ohne Schürzchen in ſeiner
Spiel=
ecke ſitzen darf. Unſer Modell aus
mittelfarbi=
gem Kattun mit hübſchem Karomuſter iſt ſo
beſonders zweckentſprechend, weil es das
Kleid=
chen, das es ſchützen ſoll, vollkommen deckt. Ein
gereihtes Rüſchchen und etwas dunkler
Blen=
denbeſatz ſorgen dafür, daß das Schürzchen
nicht nur praktiſch, ſondern auch hübſch und
kleidſam iſt.
Der kleine kappenartige Hut.
Die im ſtändigen Wachstum begriffenen
Kinderfüßchen können nur Schuhe vertragen,
die ſich der Form des Fußes vollkommen
an=
paſſen; ſpitze, beſonders ſchmale oder gar
hoch=
hackige Schuhe ſchalten daher von vornherein
aus. Die Schuhe, die wir auf unſerer kleinen
Skizze zeigen, haben alle annähernd die gleiche
Grundform mit ganz flachem Abſatz, der
prak=
tiſche Schnürſchuh, der ſolide, tadellos
verar=
beitete Spangenſchuh und der reizende
Haus=
ſchuh mit der hochliegenden Knöchelſpange.
Schön verarbeitetes Leder.
1. Veige Stroh mit Ripsbandrand,
2. Blumenkappe in Rot=Braun und Beige, dazu
gleichfarbiger Schal.
3. Brauner Bangkok mit beige roſé
Rips=
band, paſſende Krawatte aus Crepe de Chine.
4. Moderne Schute in Capuziner=Rot, Pera=
Ciſol, innen roter Filz.
5. Chineſenkappe aus beige Panamaſtroh mit
tabakfarbenem Filzkopf.
Neben der ganz kleinen, turbanähnlichen
Form erfreut ſich der ſchutenförmige, über den
Kopf gezogene und einſeitig apart verlängerte
Samthut beſonderer Beliebtheit. Sehr gut ſieht
es aus, wenn ſolch kleidſames Samthütchen
mit zartfarbenem Samt oder einer hellen Seide
gefuttert iſt.
Wenn die warme Zeit wieder kommt, braucht
genügt zur ſommerlichen Eleganz. Mindeſtens ſo
und Handſchuhe, Hut und Schirm. Glücklich die
Sommer gehen kann!
1. Japaniſcher Schirm aus buntbedrucktem
Kretonne mit Pliſſeerand.
2. Spitzenſchirm zum Nachmittagskleid aus
blonder Spitze mit roten Börtchen.
3. Marine Foulard mit Tupfen von roſa
Georgette.
4. Für den täglichen Gebrauch marine Seide
mit beige Pliſſee.
5. Stulphandſchuhe, die große Mode.
Waſch=
leder oder däniſch Leder, auch Schlangenhaut.
jede Dame allerlei Neues. Nicht das Kleid allein
wwichtig ſind ſo gewiſſe Kleinigkeiten, wie Schal
Dame, die wohl behütet und beſchirmt in den ſammengeſetzt ſind. Immer aber iſt die Schnalle
Es gibt heute wunderſchöne aus Leder
ge=
arbeitete Sachen, z. B. Gürtel, die nicht nur aus
einem glatten Lederſtreifen beſtehen, ſondern
für die verſchiedenen Lederarten kunſtvoll
zu=
der größte Schmuck des Gürtels.
Nummer 103
Sonntag, den 14. April 1920
Ceite 21
Bie
TOüZ
Parade
Der Film, den 100 Millionen Menschen sahen und der
100 Millionen Menschen etwas sagte.
Beginn der Vorstellungen heute: 2, 4,6 und 8½ Uhr
E
Grafenstraße
Zwei lustige Wildwest-Sensationstilme:
aadderliesehen
mit Elenn Trvon und Imogene
Robertson
und
Beirogene Beirüger
Nicht für Jugendliche!
Das ist kein Lachen mehr — das ist Schreien — was Sie beim
Buster Keaton-Film:
„Wasser hat Balken
notwendig mitmachen müssen.
Heute und morgen auch noch:
Die Wanderwefl
Auto-Weltreise im Film mit Vortrag von Miß Micky
Wanderwell, der 17jährigen, die bereits 23 Staaten
besucht hat.
Meeehe
Rummelbräu
Telefon 2519
Rheinſtr. 101
Jeden Sonntag nachm. 4—7 u.abds 8-11½ Uhr
Kenzert
(Eintritt frei)
Mittagstiſch von ℳ 1-, 1.30, 160 und 2.50
Im Ausſchank
das vorzügliche
Bock= und Spezialbier
— Kaffee — Torten —
Inh. K. Heidenreich.
Jugendliche nachmittags halbe Preise.
Beginn 2 Uhr.
(V6486
ORPHEUN
Heute und morgen
Sonntag, Montag,
14. u. 15. April
abends 8.00 Uhr
Preise:
Mark 1.00—3.00
Die 2 letzten
Gastspiele Alois Resni
als Havdn in larnos Glanz-Operette
„Das Musikantenmäde!‟
Sonntagskarten: Verkehrsbüro von 10 bis 12 Uhr
0—heumskasse ab 3 Uhr (6468
WILDBAD
im N4TUKNARNFHEITOTELLEN
Schwarz- gegen Cicht, Rheuma, lschigs u. 4. Luftkurort
wald Ausk. u. Prospekt Mr. 4 durceh Badeverwaltung (.6188
ROltGt!
mit verstärktem Blasorchester
heute abend im 6407
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Grundbeſitz und Wirtſchat. Die entſetzlichen
Folgen einer Aufhebung des Transterſchutzes
für die deutſche Währung.
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beim Liedertafel-Konzert am 15. April, abends 8 Uhr, im großen Haus des Hess. Landestheaters
Näheres
Beutsche Lieder ads acht Jahrhanderten sehe Piakate
6412)
Vom fſüddeutſchen Produkkenmarkk.
Anfangs der diesmaligen Berichtswoche haben Konferenzen zwiſchen
ben ſüddeutſchen und den niederrheiniſchen Mühlen ſtattgefunden mir
dem Ergebnis, daß eine Einigung über die Verkaufspreiſe für Mehl
er=
zielt worden iſt. Vor dieſer Einigung hatten jedoch die niederrheiniſchen
Mühlen duich erhebliches Unterbieten der ſüddeutſchen Forderungen
größere Mengen Mehl nach Süddeutſchland verkauft, ſo daß auch das
Weizengeſchäft am Niederrhein in dieſer Woche eine Belebung
er=
fuhr. An den ſüddeutſchen Märkten dagegen blieb die
Geſchäftstätig=
keit im großen und ganzen ruhig. Auch die an einigen Tagen von
Chikago g meldete Aufwartsbewegung vermochte hier keine Belebung
am Weizenmarkte hervorzurufen. Süddeutſcher Weizen war zu 24.25
bis 24.50 und hier greifbarer Auslandsweizen, je nach Provenienz und
Qualität, zu 25.50—27.50 RM. angeboten. Am Roggenmarkte zeigte
ſich für Auslandsware kein beſonderes Intereſſe. Die Tendenz blieb
ruhig. Inlandsroggen blieb zu 23.25—23.50 RM. franko ſüddeutſcher
Mühlen käuflich. Am Hafermarkte herrſchte ruhiger Verkehr. In
Mannheim disponibler Inlandshafer iſt im Preiſe etwas
zurückgegan=
gen und war zu 23,50—24,25 RM., und Auslandshafer zu 22,50—23,25
RM. käuflich. Am Gerſtenmarkte hat ſich die Nachfrage nach
Brau=
gerſte etwas gehoben, wodurch auch die Preiſe etwas hinaufgeſetzt
wur=
den. Für badiſche und württembergiſche Braugerſte forderte man
zu=
letzt 24.75—25, für pfälziſche und rheinheſſiſche Gerſte 25.25—25.75 RM.
und für Futtergerſte 20—22 RM. waggonfrei Mannheim. Mais lag
ſehr ruhig bei etwas ſchwächeren Preiſen. Für hier greifbaren La=
Plata=Mais ſchwanken die Forderungen zwiſchen 22.75—23 RM.
wag=
gonfrei Mannheim. Die Nachfrage nach Futtermitteln iſt etwas kleiner
geworden. Die Preiſe ſind etwas ſchwächer. Für feine Weizenkleie
verlangte man heute 13.75, für Biertreber 21—21.50, für
Trocken=
ſchnitzel 16.25—16.50 und für Sohaſchrot 22.50 RM. per 100 Kilo
wag=
gonfrei Mannheim. Mehl. Am Mehlmarkte blieb die
Geſchäfts=
tätigkeit beſchränkt; es wurden nur die notwendigſten Deckungen
vor=
genommen. Die Preiſe ſind ziemlich unverändert und ſtellen ſich für
niederrheiniſches Weizenmehl auf 33 RM., franko Mannheim, für
füd=
deutſches Weizenmehl (Spezial Null) auf 33.50 und für ſüddeutſches
Roggenmehl auf 29.75—31.75 RM. per 100 Kilo waggonfrei
ſüddeut=
ſcher Mühlen. Tabak. Die Lage an den Tabakmärkten iſt
unver=
ändert ruhig. Hopfen. Die Zufuhren am Nürnberger Markte, wie
auch der Umſatz, waren die ganze Woche hindurch klein. Man zahlte
für mittleren Hallertauer=Hopfen 115—120 RM., für prima
Haller=
tauer 140, für prima Württemberger 145—150 und für prima
Gebirgs=
hopfen 105 RM. per Zentner.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chikago, 13. April. (Priv.=Tel.)
Fette: Am Schmalzmarkte war eine ſchwächere Tendenz
vorherr=
ſchend, da Liquidationen im Maitermin erfolgten und die
Lokonach=
frage beſchränkt blieb. Ein weiteres Motiv für die Preisrückgänge
bil=
dete die ſchwächere Veranlagung der ausländiſchen Märkte.
Weizen: Am Weizenmarkt waren überwiegend Preisſteigerungen
zu beobachten, da beträchtliche neue Käufe erfolgten und Anſchaffungen
gegen Abgaben in Winnipeg vorgenommen wurden. Den Grund
hier=
für bildeten Meldungen aus Waſhington, daß die Beratungen
bezüg=
lich der Farmerhilfsmaßnahmen ſehr raſche Fortſchritte machen und
daß Konferenzen mit Hoover abgehalten werden. Zum Schluß machte
ſich einiger Realiſationsdruck bemerkbar und die höchſten Notierungen
konnten ſich zum Teil nicht voll behaupten. In Kanſas ſind Regenfälle
niedergegangen; außerdem verlautete, daß verhältnismäßig mehr
Früh=
jahrsweizen angebaut ſei als im vorigen Jahre.
Mais: Am Maismarkt erfuhren die Preiſe vorübergehend eine
Abſchwächung, da Meldungen über günſtiges Wetter bekannt wurden.
Der Markt ſchloß aber in ſtetiger Haltung.
Roggen: Der heutige Roggenmarkt verkehrte in feſter Haltung, da
aus Teilen des zentralen Anbaugebietes Froſtmeldungen vorlagen und
die öſtlichen Firmen Kauftätigkeit entfalteten. Auch die ſtetige
Ver=
faſſung der europäiſchen Märkte trug zu der Befeſtigung bei.
Hafer: Die Preisgeſtaltung am Hafermarkt war recht uneinheirlich.
Während Meldungen über beſſeres Wetter für die Ausſaat von
ver=
ſtimmendem Einfluß waren, bildete die feſte Veranlagung der anderen
Getreidemärkte ein Hauſſemoment.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. April:
Getreide: Weizen, Mai 123, Juli 126½, Sept. 129½; Mais,
Mai 94½, Juli 997½, Sept. 97½; Hafer, Mai 49½, Juli 47, Sept.
45; Roggen, Mai 103½, Juli 104½, Sept. 10438.
Fette: Schmalz, Mai 11,92½, Juli 12,30, Sept. 12,65; Rippen,
Mai 12,75, Juli 13,35, Sept. 13,75: Speck loco 12,87½; leichte
Schweine 11—11,65, ſchwere Schweine 11,25—11,55;
Schweinezu=
fuhren Chicago 4000, im Weſten 40 000.
Chicago Baumwolle: Mai 19,95, Juli 20,03.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. April:
Getreide: Weizen, Rotwinter 148½, Hartwinter 135½: Mais
neu ang. Ernte 106½; Mehl ſpr. wheat clears 5,50—5,90; Getr.
Fracht nach England 1,6 sh, nach dem Kontinent 8—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,55; Talg; extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze in lots 48, loco 10½,
April 10.04, Mai 10.19, Juni 10.35, Juli 10.49, Auguſt 10.67,
Sep=
tember 10.83, Oktober 10.92, Dezember 10.92, Januar 10.98.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die am 12. April 1929 von der Deutſchen Wollgeſellſchaft
abgehal=
tene Wollverſteigerung in Berlin war mit über 2000 Zentner
Schweiß=
wollen beſchickt, welche in lebhafter Stimmung zu feſten Preiſen
Neh=
mer fanden.
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie
der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen
Metall=
wirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen
Bu=
reaus der Metallgeſellſchaft, Frankfurt a. M., mitteilt, im März 8657
Tonnen gegen 7874 Tonnen im Februar 1929.
Die Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke teilt mit:
Entſprechend den geſunkenen Kupferpreiſen ſind die Grundpreiſe für
Meſſingbleche auf 193 RM., und für Meſſingſtangen auf 170 RM. ab
13. April ermäßigt worden.
Mit dem Sitz in Seitendorf (Sachſen) ſoll demnächſt eine neue
Textil=A. G. gegründet werden. Das Fabrikgrundſtück des
Schürzen=
fabrikanten Richard Hauptmann, der in Konkurs geriet, iſt für 100 000
Reichsmark in den Beſitz des Bankiers Jules Iſidorſohn in
Amſter=
dam übergegangen. Der neue Beſitzer beabſichtigt, eine A.G. zu
grün=
den und die alte Produktion wieder aufzunehmen.
Wie aus Amſterdam gemeldet wird, findet am 16. April durch die
Rotterdamſche Bankvereinigung die Emiſſion von 1 Million Aktien der
neugegründeten niederländiſchen Ford=Automobilfabrik ſtatt. 1 Million
holländ. Gulden wurde bereits an Perſonen, die bei der Ford=
Organi=
ſation beteiligt ſind, vergeben. Das Kapital der neuen Geſellſchaft
be=
trägt 5 Millionen Gulden.
Die ſchwere Beeinträchtigung der Oſtſeeſchiffahrt durch die langen
Fröſte iſt auch noch im= Märzverkehr im Hafen von Gdingen feſtzuſtellen.
Im März betrug der Umſchlag nur 128000 To. gegen 110 000 To. im
Februar und 214 000 To. im Januar.
Der ſeit Juni letzten Jahres dauernde Streik der finniſchen
Hafen=
arbeiter iſt geſtern beendet worden.
Die 10. Internationale Muſtermeſſe von Mailand iſt geſtern ohne 82
alle Feſtlichkeiten eröffnet worden. Am Nachmittag folgte eine Beſichti= 8o, Mginzv. 26.
r=
gung der Meſſe durch Unterrichnsminiſter Belluzzo und Unterſtaats= 885 Mannh. v. 26,
ſekretär der Volkswirtſchaft Leſſoma. Die Meſſe weiſt ungefähr 4000 8% Nürnber 26
Ausſteller auf. Sie hat bedeutende organiſatoriſche Verbeſſerungen
er=
fahren.
Im Verlauf der zur Zeit in Brisbane ſtattfindenden Wollauktionen
herrſchte laut „Konfektionär” bei lebhafter Konkurrenz feſte
Preis=
tendenz.
In Wanganui auf Neuſeeland herrſchte während der
Schluß=
auktion, bei welcher 9000 Ballen angeboten wurden, gute Konkurrenz.
Hauptkäufer war das enropäiſche Feſtland. Die Preiſe konnten ſich von
dem Rückgang bei Eröffnung der Auktion erholen.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. April.
Die Beſorgniſſe hinſichtlich der Reparationsverhandlunger bildeten
das Hauptmoment der Börſe und mahnten, da man auf Grund dieſer
Tatſache ſehr peſſimiſtiſch war, zur Zurückhaltung. Das Geſchäft konnte
daher, zumal auch zur heutigen Wochenſchlußbörſe faſt keine
Kaufver=
träge vorlagen, nur ſchleppend in Gang kommen. Die feſte geſtrige
New Yorker Börſe ſowie die weiter etwas entſpannteren
Geldmarktver=
hältniſſe wurden nur wenig beachtet. Der Baiſſepartei, die anfangs
einen erneuten Vorſtoß vornahm, wurde nur wenig Widerſtand
ent=
gegengeſetzt, da auch noch andere ungünſtige Nachrichten verſtimmten.
Doch blieben zur erſten Notierung wider Erwarten die Kursrückgänge
minimal, das Geſchäft konnte jedoch keine nennenswerte Belebung
er=
fahren. Die neuerlichen Nachrichten aus Paris ließen in Börſenkreiſen
doch wieder einen Hoffnungsſchimmer eines erträglichen Endergebniſſes
aufkommen. Die Grundſtimmung zeigte, veranlaßt hiervon, ſpäter
eine gewiſſe Zuverſichtlichkeit. Etwas ſtärker abgeſchwächt waren nur
JG. Farben mit minus 1,75 Prozent, Weſteregeln mit minus 2,5
Pro=
zent, letztere waren auch nach den letzttägigen Käufen aus dem
Aus=
lande von dieſer Seite etwas mehr angeboten. Auch Kupferwerte im
Zuiammenhange mit den Kupferpreisermäßigungen ſtanden im
An=
gebot und Mansfelder büßten 2,5 Prozent ein. An den übrigen
Märk=
ten waren die Verluſte ſehr klein, teilweiſe konnten ſogar kleine
Ge=
winne feſtgeſtellt werden. A.E.G. und Siemens knapp behauptet.
Chadeaktien dagegen etwas gefragt und 1 Mark höher. Von
Bank=
werten zogen Reichsbankanteile 1,25 Prozent an. Glanzſtoff minus
3 Prozent. Einiges Intereſſe machte ſich für Nordd. Lloyd, die auf den
Erwerb der Aktienmehrheit der Neptun=Dampfſchiffahrtswerft gut
be=
hauptet blieben, bemerkbar. Renten ſtill, Anleihe ohne Option etwas
höher. Im Verlaufe wurde es auf vereinzelte Wochenſchlußdeckungen
etwas freundlicher, und das Kursniveau konnte ſich durchſchnittlich bis
2 Prozent heben. Siemens gewannen 2,75 Prozent, Schuckert 2 Proz.,
AEG. 2,5 und Waldhof 2,75 Proz. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
6 Proz, etwas leichter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4.2176, gegen Pfunde 20.47½, London-Kabel 4.8550, —Paris
124.27, —Mailand 92.65, —Madrid 32.53, —Holland 12.09½.
Berlin, 13. April.
Die Nachrichten aus Paris, die geſtern im Laufe des Tages
ein=
getrofſen waren, hatten ſchon nachbörslich und im Abendverkehr
Kurs=
rückgänge zur Folge gehabt. Trotz einer feſten New Yorker Börſe
über=
trug ſich dieſe ſchwache Stimmung auch auf den heutigen Wochenſchluß.
Man konnte deutlich ſchon vorbörslich bei der Spekulation eine ſtarke
Nervoſität erkennen. Zu der allgemeinen Verſtimmung trugen die
er=
neute Steigerung des Dollars und der weiter angeſpannte Geldmarkt
bei. Die Verluſte gegen geſtern betrugen bei Papieren wie AG. für
Verkehrsweſen, Daimler, Schleſ. Gas, den Montanpavieren uſw. bis
zu 3 Prozen” bei den ſchwereren Werten wie Farben, Bergmann, Tietz,
Berger, R.W.E., Eelektr. Lieferungen, Siemens uſw. bis zu 5 Proz.
Auch nach den erſten Kurſen blieb die Stimmung nervös. Das Geſchäft
bewegte ſich in engen Grenzen und nur die Baiſſeſpekulation nahm hier
und da zum Wochenende Deckungen vor.
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62.96
81.88
1.3741 1.878
.502
7.421
18.89
5.465/ 5.475
2.082
4.196/ 4.204
Viehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. b. B. am Samstag, den
13. April, waren 285 Schweine zugeführt. Verkauft wurdem 263 Stück,
und zwar Milchſchweine das Stück von B bis 38 Mark, Läufer das
Stück von 40 bis 52 Mark.
Die Ausſichken am Baumarkk 1929.
Günſtige Beurkeilung der Bauausſichken.
Saiſonmäßige Belebeng am Baumarkk.
Die Zinanzietungsmöglichkeit.
Handel und Wandel in der Holzwirtſchaft hängen eng
zu=
ſammen mit der Bautätigkeit. Wird viel gebaut, ſo wird viel
Holz gebraucht; lebhafter Wohnungsbau befruchtet auch die Möbel= und
andere holzverarbeitende Induſtrien. Die Ausſichten für die
kom=
mende Bauzeit in Deurſchland werden allgemein günſtig beurteilt.
Daß man jetzt, im April, noch von der „kommenden” Bauzeit ſprechen
muß, während in anderen Jahren ſchon im Februar die Bautätigkeit
ſich zu beleben begann, hängt ausſchließlich mit den ungünſtigen
Wit=
terungsverhältniſſen dieſes Winters zuſammen. Ein Konjunktur=
Nückgang der Bauplanungen iſt nach den Berichten des
Konjunk=
turforſchungsinſtituts bisher nicht eingetreten; aber die
ſaiſonmäßige Wiederbelebung der Bautätigkeit
hat in dieſem Jahre volle zwei Monate ſpäter eingeſetzt,
als im Jahre 1928. Während Ende Februar 1928 bereits 67 Prozent
der Bauarbeiter beſchäftigt waren, wurden Ende Februar d. Js. erſt
27 Prozent der Bauarbeiter als wiederbeſchäftigt gemeldet. Erſt im
März ſetzte ein deutlicher Aufſchwung ein. Im Wohnungsbau
iſt ein beträchtlicher Uebernahmebeſtand von Bauplanungen aus dem
Vorjahre zu verzeichnen. Da außerdem der dringende Bedarf an
Woh=
nungen noch lange nicht abnimmt, ſo iſt damit zu rechnen, daß 1929
trotz des verſpäteten Baubeginns nicht weniger Wohnbauten
ferrig=
geſtellt werden als 1928. In der gewerblichen Bautätigkeit
wird ſich wahrſcheinlich der Konjunkturrückgang in einer Abnahme der
Bauaufträge äußern. Im öffentlichen Hochbau iſt dagegen
bisher ein Rückgang nicht feſtzuſtellen. Der Tiefbau verzeichnet
einen befriedigenden Auftragsbeſtand.
Die Frage der Wohnungsfinanzierung braucht man in
dieſem Jahre nicht peſſimiſtiſcher zu betrachten als in den Vorjahren.
Man kann annehmen, daß infolge des Konjunkrurabſchwungs Gelder,
die bisher im induſtriellen Produktionsprozeß gebunden waren, für die
Wohnbautätigkeit frei werden. Auch iſt mit einem gewiſſen Zuwachs
an Mitteln für die Wohnungsbaufinanzierung durch die privaten
Ver=
ſicherungsunternehmen und aus Eigenmitteln der Bauherren zu
rechnen. Aus der Hauszinsſteuer wird vorausſichtlich wieder ein
Be=
trag von 800 Millionen RM. zur Verfügung ſtehen. Am 13 April
1929 trikt das neue Baukredirgeſetz des Reichs in Kraft, das
den Reichsarbeitsminiſter ermächtigt, die Bürgſchaft für Darlehen als
Zwiſchenkredite für Kleinwohnungsbauten an die Deutſche Bau= und
Bodenbank bis zum Betrage von 250 Millionen RM. zu übernehmen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsrichtzahl vom 10. April. Die auf ben
Stichtag des 10. April berechnete Großhandelsrichtzahl des Statiſtiſchen
Reichsamtes iſt mit 137,4 gegenüber der Vorwoche (138,4) um 0,7 v. H.
geſunkem.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 31. März bis 6. April im Ruhrgebiet in
fünf Arbeitstagen 1942557 To. Kohle gefördert gegen 2027 440 To. in
der vorhergehenden Woche bei fünf Arbeitstagen. Die Kokserzeugung
ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird
auch Sonntags gearbeitet) auf 599 080 To. gegen 635 499 To. in der
vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 53 541 To. gegen
49 831 To. in der vorhergehenden Woche bei fünf Arbeitstagen. Die
arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 31. März bis
6. April 383 511 To. gegen 405 488 To. in der vorhergehenden Woche;
die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 85 583 (90 786) To., und die
arbeitstä liche Preßkohlenherſtellung auf 10 708 (9966) To. In der
Berichtswoche wurden ebenſo wie in der Vorwoche keine Feierſchichten
eingelegt.
Ergebnislofe Lohnverhandlungen im Ruhrbergbau. In den
geſt=
rigen Verhandlungen zwiſchen dem Zechenverband und den
Bergarbeiter=
verbänden forderten die Gewerkſchaften eine allgemeine Lohnerhöhung
von einer Mark je Schicht, was vom Zechenverband abgelehnt wurde.
Dieſer ſchlug wegen des engen Zuſammenhangs zwiſchen Lohn=,
Arbeits=
zeit= und Manteltarif, die von ihm zum 30. Juni gekündigt ſind, eine
Hinausſchiebung auch der Lohnregelung bis zu dieſem Termin vor.
Gleichzeitig erklärte der Zechenwevband, daß er mit Rückſicht auf die
Lage des Ruhrbergbaues eine Verlängerung der Schichtzeit unter Tage
um eine halbe Stunde, alſo wie in der Vorkriegszeit, oder eine
Lohn=
herabſetzung von 5 Prozent verlangen müſſe. Da die Gewerkſchaften
dies ablehnten, wurden die Verhandlungen abgebrochen. Sie werden
vorausſichtlich am 22. April vor dem Schlichter fortgeſetzt werden.
Fober u. Schleicher A.=G., Offenbach a. M. Die Nachfrage nach den
Erzeugniſſen der Geſellſchaft war im abgelaufenen Jahr weiterhin
leb=
haft und führte zu einer weſentlichen Erhöhung des Abſatzes. Durch
den Bau einer neuen Montagehalle und ſtärkere Ausnutzung der
vor=
handenen Betriebseinrichtngen, konnte die erhöhte Nachfrage befriedigt
werden. Das für den geſteigerten Umſatz notwendige Betriebskapital
wurde durch eine im Herbſt beſchloſſene inzwiſchen vollſtändig
durch=
geführte Kapitalserhöhung um 408000 RM. auf 1,4 Mill. RM.
be=
ſchafft. Der bergrößerte Reingewinn ermöglicht es, eine erhöhte
Divi=
dende von 10 (i. V. 8) Prozent vorzuſchlagen. Der in das neue Jahr
herübergenommene Auftragsbeſtand und die weiter ausreichend
eingehen=
den Aufträge laſſen unter dem üblichen Vorbehalt wieder ein
befriedigen=
des Ergebnis erwarten.
Mnalbane, Kommanengefräfchaf
Frankfurter Kursbericht vom 13. April 1929.
6 % Dtſche. Reichs=”
anl. v. 27....."
% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 .....
6% Bayern
Frei=
ſtaat v. 27
% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.... . .
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.....
—
Dtſche. An..
Auslo=
ungsſch. * I.
Ablöſungsan!. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
—
Diſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . .."
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24...
8‟ Darmſtadt v. 26
v. 28
7%0 Frti. a. M. v. 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
*
Ser, I.
6% Ber .Hhp.=Bk.
1 % Frkf. Hyp. Bk.
8½%, Lig. Pfbr.
PfbrBk..
*
½ %r r Lig. Pfbr.
8% Kom. Landes= Artien. bank Darmſtadt. 93.9 Allg. Dt. Creditanſt. 8975 Bk. f. Brauinduſtr. 8% Mein. Hyp. Bk. 97.5 Berl. Handelsgeſ. 14½% „ Lig. Pfbr. Comm. u. Privatb. 32 Pfälz. Hyp. Bk.
18% Preuß. Ztr.= — Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...! Stadt ſchaft. . 97 -Eff.=u. Wechſel= 8% Rhein.Hyp.=B 97.25 bank .. . . . ... . 83 4½% „ Lig. Pfbr.
3% Rhei.=Weſtf.= Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch. Bd.=Cred .. ...
8% Südd. Bob.= 97.25 Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.. . . . 5311, Cred.=Ban! .... 98.5 Hyp.=Bk. .
Pfdbr.=Bk.. . . 18% Württ. Hyp.=B. 6% Daimler Benz Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank. von 27........
8% Klöckner=Werke Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.) Berlin v. 26... . 30.5 Oſt. Crebitanſtalt. 7% Maintrw. v. 26 82.9 Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Ant. „ 7% Ver. Stahlwke 83.75 mit Opt. v. 26.. — 8% VoigtckHäffner „ Hyp.=Bant ... — von 26 ........" Südd. Bod.-r. Bf./ 86.75 — Wiener Banwerein J. G. Farben Bonds — 92.25 28. ... . . . . .1133.75 A.-G. „ Berkehrsw
5% Bosn. L. E. B. Dt. Eiſenb.=Gef...
7% Dt. Reichsbahn v. 1914 ........
4½/.% Oſt. Schatz= Vorzge ......
Hapag .......... — anw. v. 1914 ... Nordd. Bloyd .... 68.25 4% Oſt. Goldrente
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130
102.5
190.5
163
105
142:
147
138
137.5
150
151
317.75
124.5
198.5
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115
295
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Nummer 103
Sonntag, den 14. April 1929
Geite 23
Janz um Tatannn.
Roman von Werner Scheff.
11)
(Nachdruck verboten.)
Was Joe inſtinktiv erwpartet hatte, geſchah ſchon nach
weni=
gen Sekunden. Die Geſtalt der Fremden löſte ſich vom
Hinter=
grunde und kam auf Suſanne zu.
„Einen Augenblick, Fräulein Herfort!” ſagte ſie mit einer
bebenden Stimme, deren Klang in Widerſpruch zu ihrer
müh=
ſam beherrſchten Haltung ſtand. „Ich möchte Sie bitten, mir
eine Frage zu beantworten.”
Joe ſah ein ſchmales, kalkweißes Geſicht, aus dem große,
düſtere Augen gleich glimmenden Kohlen leuchteten. Die Lippen
waren wie ein duntler Srich in dieſem ſonderbaren
geſpenſti=
ſchen Antlitz.
„Ich bedaure, Frau Doktor.” Sufannes Stimme nahm
die=
ſelbe Unſicherheit an wie die der anderen. „Ich ſchrieb Ihnen,
daß ich über die Angelegenheit keine Erörterung wünſche.”
„Das iſt leicht!” rief die Frau, und nun ſtieg der Ton ihrer
Rede um einige Grade höher. „Damit geht man unliebſamen
Auseinanderſetzungen am bequemſten aus dem Wege.”
„Ich habe keinen Grund, mich vor Ihnen zu fürchten.”
„Dann ſagen Sie mir doch, ob Sie dieſe Zigarettendoſe
kennen.”
Mit einemmal hielt die bis zur Hüſterie Erregte eine kleine
ſilberne Tabatiere in der Hand, die Joe Barnet als Suſannes
Eigentum kannte. Er wußte auch, daß ihr Namenszug im Innern
des Deckels eingraviert war.
„Die gehört mir”, hörte er das junge Mädchen mit ſcheinbarer
Gelaſſenheit ſagen.
„Kein Zweifel!” kreiſchte die Dunkelgekleidete. „Und Sie
wiſſen ganz gut, wo ich die Doſe gefunden habe.”
„Es iſt mir gleichgültig, wo das geſchehen iſt.”
„Im Zimmer meines Mannes hat ſie gelegen! Dort haben
Sie ſie vergeſſen, wie ſie ihn das letzte Mal beſucht haben. Aber
ich ſage Ihnen, wenn Sie es noch einmal wagen, die Wohnung
zu betreten, die vorläufig ebenſo meine Wohnung iſt wie die
Heinrichs, dann hole ich die Polizei, oder ich mache Ihnen auf
offener Straße eine Szene, an die Sie denken ſollen!“
Suſanne ſenkte das Haupt; ſie brachte kein Wort hervor. Und
doch erwartete Joe Barnet, der, keiner Bewegung fähig, der
hemmungsloſen Anklägerin gelauſcht hatte, ſie werde die
An=
ſchuldigung der Fremden ſofort entkräften.
„Es iſt nur gut, daß ich endlich dahintergekommen bin, wer
meinen Mann zur Scheidung drängt! Wochenlang tappte ich im
Dunklen, aber nun wird es mir leicht werden, im
Scheidungs=
prozeß den Beweis für die Untreue meines Manes zu führen.
Mein Rechtsanwalt kennt bereits Ihren Namen. Er weiß, wer
unter Eid darüber vernommen werden ſoll, ob mir Heinrich
treu war oder nicht. Das werden Sie ſein, Sie Frauenzimmer!“
In dieſem Augenblick raffte ſich Joe zuſammen. Obwohl ihm
ſelbſt ein Grauen über das Gehörte die Bruſt zuſammenſchnürte,
trat er zwiſchen Sufanne und die Fremde und hob abwehrend
die Hand gegen das weiße Geſicht der ſchwer Gereitzten. „
Schwei=
gen Sie, oder ich vergeſſe, daß ich eine Dame vor mir habe! Wie
dürfen Sie wagen, Fräulein Herfort ſolche Gemeinheiten zu
ſagen!“
„Weil ſie die Geliebte meines Mannes iſt!“
„Sie lügen!” donnerte Joe. „Und ich fordere Sie auf, ſofort
das Haus zu verlaſſen, oder ich werfe Sie hinaus!” Und er packte
Suſannes Beleidigerin am Arm, drehte ſie mit einem Ruck
her=
um und zog fic zu der Tür hin.
„Laſſen Sie mich los!” gellte es von den ſchmalen Lippen
der halb Wahnſinnigen. „Ich will ihr ins Geſicht ſchlagen,
dieſer .
Sie kam nicht dazu, das Wort auszurufen, das Sufanne wie
ein Peitſchenhieb getroffen hätte. Joe Barnet legte ihr ſchnell die
linke Hand auf den Mund. Ein paar Augenblicke danach hatte er
die Tür geöffnet und die Fremde hinausgeſtoßen.
Er ſtand abwartend, ſah, wie Suſannes Bedrängerin ſich an
die Mauer lehnte, als überlege ſie das ſoeben Geſchehene, und wie
ſie plötzlich fortlief, ohne ſich noch einmal umzuwenden.
Joe ſprach kein Wort. Er öffnete Suſannes Handtäſchchen,
nahm den Fahrſtuhlſchlüſſel, geleitete ſie in den Korb und ſetzte
ſie dort ſanft auf die Bank.
„Joe, glaubſt du daran?” fragte ſie leiſe.
Er wich ihrem Blick aus und antwortete nicht.
Da ſchnellte ſie auf; mit einem Schlag hatte ſie ihre Schwäche
überwunden. „Du glaubſt es alſo?”
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„Du hatteſt Gelegenheit, der Perſon zu antworten”,
mur=
melte er.
„Und wenn ich ihr nicht antworten konnte?‟ Der
Fahr=
ſtuhl hielt. „Mach’ auf!”
Als er zögerte, riß ſie ſelbſt die Tür auf und ſchmetterte ſie
wortlos hinter ſich zu.
Er ſtand, von Schmerz und Mitleid zerriſſen, eine Weile
in dem engen Gehäuſe, hörte Suſanne ihre Wohnung betreten
und folgte ihr doch nicht. Zu ſtark gellten noch jetzt die Anklagen
der Fremden in ſein Ohr; zu gering war nach ſeiner Anſicht
Su=
ſannes Widerſpruch gegen das geweſen, was ihr die Frau mit
dem Geſpenſtergeſicht zugerufen. Müde hob er die Hand zum
unterſten Knopf der Schalttafel und ließ den Fahrſtuhl ins
Erd=
geſchoß gleiten.
Straßen des Berliner Weſtens, ſoweit ſie abſeits des
Ver=
kehrs liegen, ſind meiſt von jener ſtillen Vornehmheit, die ihren
Bewohnern für den Sonntagnachmittag Ruhe und Ungeſtörtheit
garantiert.
Um ſo unangenehmer für Guſtl Mayreder, daß er länger
als zwanzig Minuten warten und das verabredete Hupenſignal
an die zehnmal wiederholen mußte. Bis ein paar Fenſter
geöff=
net wurden und ſich erregte Stimmen den Skandal verbaten.
Mayreder durfte aber nicht wagen, die koſtbare Maſchine allein
auf der Straße ſtehenzulaſſen, und ſo war er verurteilt, neben
dem Motorrad des Augenblicks zu harren, da Suſanne erſcheinen
würde.
Noch lag ihm der Schreck in den Gliedern, denn mit Mühe
und Not war er vorhin einer Straßenbahn ausgewichen, die es
ſich in den Kopf gefetzt, zu haben ſchien, ſein Hinterrad zu er=
faſſen. Die Flüche eines Taxi=Chauffeurs glaubte er noch zu
hören, mit deſſen linkem Kotflügel er beim Vorfahren in
Be=
ruhrung gekommen war; alle alten Damen Berlins ſchienen es
ſich zur Pflicht gemacht zu haben, gerade ihm bei ſeiner erſten
Ausfahrt über den Weg zu laufen. Kurz und gut, er befand ſich
im Zuſtand beginnender Nervenzerrüttung und hätte eigentlich
froh ſein müſſen, daß ihm Suſanne Zeit ließ, ſich zu erholen.
Erſt gegen halb drei erſchien ſie. Er ahnte nicht, wie nahe ſie
daran geweſen war, ihm abzuſagen. Er wagte aber auch nicht,
ihr den geringſten Vorwurf zu machen, weil der ungewöhnliche
Ernſt, mit dem ſie ihn begrüßte, ſolches unmöglich machte.
Bewundernd ſtanden dann beide vor dem in dunklen Farben
gehaltenen Motorrad, das der Liebling der Berliner Backfiſche
erſt ſeit achtundvierzig Stunden ſein eigen nannte. Suſanne, die
ſich ſtets für dergleichen interreſſiert hatte, prüfte die Einzelheiten
der Maſchine, und bei dieſer Beſchäftigung wich die finſtere Wolke,
die ihr fröhliches Naturell verdüſterte. Sie konnte wieder lachen —
zumal, als ſie ihre Aufmerkſamkeit Guſtl Mayreder zuwandte,
der ſeine überſchlanke, nicht allzu große Geſtalt in Leder gehüllt
hatte und unter der Kappe wie ein verkleidetes Frauenzimmer
ausſah. Denn der erſt Fünfundzwanzigjährige hatte eine
milch=
weiße Haut und beinah noch die Züge eines Knaben. In ſeinen
wieneriſchen Ausſprache lobte er ſein Rad, als habe er damit mine
deſtes ſchon einmal die Welt umfahren, und merkte nicht, daß das
vergnügte Lächeln ſeiner entzückenden Begleiterin dem Aufzug
galt, in dem er heute ſteckte.
„Alsdann, Suſi, gehn wir’s an!” ſchlug er vor.
Sie beobachtete, wie er ſich in den Sattel ſchwang und den
Motor anlaufen ließ. Mit drolliger Miene betete ſie vor ſich hin:
„Lieber Gott, ſei mir gnädig!!‟ Dann nahm ſie auf dem
Sozius=
ſitz Platz, und die Fahrt begann.
Eine Fahrt voller Ueberraſchungen, Aufregungen, Gefahren
und Zwiſchenfälle. Aber glücklicherweiſe ſchien der Himmel
Su=
ſannes Gebet erhört zu haben. Guſtl Mayreder brachte das Rad
mit ſeiner koſtbaren Fracht immer wieder auf freie Bahn. Bald
nach Verlaſſen der ſtillen Weſtenſtraße gefährdete ihn beim
Paſ=
ſieren des Kürfürſtendamms ein Autobus, an der Corneliusbrücke
blieb die Maſchine ſtecken, weil Guſtl nicht an die Steigung gedacht
und keinen Anlauf genommen hatte. Unter den Linden erwiſchte
endlich ſeine Lenkſtange einen Fußgänger im Rücken und
ſchleu=
derte ihn ein paar Meter weit. Auseinanderſetzungen,
Ein=
greifen des Schupo und Legitimierung. Kurz und gut, es fehlte
nicht an Abenteuern.
Aber in Pankow konnte Guſtl den Motor ſchnellere Touren
laufen laſſen, und auf der freien Straße hinaus nach
Schöner=
linde ſchnurrte die Maſchine im Tempo von gut ſechzig
Stun=
denkilometern. Suſanne hatte zum erſtenmal jenes wunderbare,
befreiende Empfinden des Dahinſauſens durch eine mit
Sonnen=
licht erfüllte Welt. Es entſchädigte ſie für die mühevolle Fahrt
durch Berlin.
Damit erwachten auch in Mayreder alle guten Lebensgeiſter.
Nun wandte er ſich . .. wobei Suſanne nicht geheuer zumute
war . . . ab und zu nach rückwärts und unterhielt ſich mit ihr.
Dann aber kam es vor, daß mehrfach bei ſolchen Gelegenheiten
ſeine Blicke an ihr vorbei auf die Straße hinterwärts glitten.
Und plötzlich, im Forſt von Schönwalde, ſtoppte er und hielt auf
der rechten Straßenſeite.
„Dös geht doch net!” murrte er wie im Selbſtgeſpräch. „
All=
weil kann uns der doch net machfahrn!“
„Wer?” fragte Suſanne, die berauſcht von der ſchnellen
Fahrt, das Stehenbleiben unangenehm empfand.
„Drehn Sie ſich um, Suſi, aber vorſichtig! Jetzt hat er auch
gehalten ... ich mein” den dunkelgrauen Wagen da hinten."
(Fortſetzung folgt.)
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