Darmstädter Tagblatt 1929


06. April 1929

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Bezugspreis

Anzeigenpreis:

Bei wöchentlich /maugem Erſcheinen vom 1. Apifl
bis 30. April 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
Abragegebühr abgeholt 2.25 Reichsmari, durch die
Agenturen 2.40 Reichsmart frei Haus. Poſlbezugspreis
im April ohne Beſtellgeld monatlich 2.25 Reichemart.
Veraawortlichkelt für Aufnahme von Anzelgen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch
Fernruf obne Verbindlſchteit für uns. Poſiſcheckonto
Franffurt a M 1301

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 95
Samstag, den 6. April 1929.
192. Jahrgang

27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl 2 Reichsmart. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Reliame=
zeile
3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmart
(41 Dollar 4.20 Martl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Sirell uſw., erliſcht
jſede Verpflichtung auf Erfüſlung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreibung fällil ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Nationaibank.

Der Etat der Großen Koalition

Enklaſtung für den Angenblik.
Abſchluß der Beſprechungen über die Einſparungen
im Ekak. Berſtändigung der Frakkionsbeaufkragken
mit dem Finanzminiſter.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechungen über die Einſparungen
im Etat Beſprechungen, zu denen der Finanzminiſter ge=
wiſſermaßen
gezwungen werden mußte ſind jetzt zu einem vor=
läufigen
Abſchluß gelangt. Die Beauftragten der Frak=
tionen
haben ſich mit dem Finanzminiſter ver=
ſtändigt
. Der Miniſter wird eine entſprechende Vorlage aus=
arbeiten
, die am Sonntag vom Reichskabinett verabſchiedet wer=
den
ſoll. Am Montag nachmittag um 4 Uhr treten die Partei=
führer
mit dem Miniſter erneut zuſammen. Für Dienstag ſind
die Fraktionen einberufen, die noch bis zum Abend dem Kanz=
ler
mitzuteilen haben, ob ſie bereit ſind, dieſes Programm als
Ganzes anzunehmen, ſo daß dann am Mittwoch, wenn der
Hauptausſchuß zuſammentritt, eine geſchloſſene Front von fünf
Parteien mit gemeinſamer Marſchroute die Abſtriche an dem
Etat vornehmen könnte. Die Ergebniſſe und Einzelheiten der
Etatverſchiebungen ſind ja bereits im weſentlichen von uns mit=
geteilt
worden.
Man iſt darauf abgekommen, reichlich 180 Millionen
aus dem Ekalk herauszuftreichen.
die ſich auf alle einzelnen Reſſorts verteilen. Beſonders ſtark iſt
das Verkehrsminiſterium betroffen, dem große Ab=
ſtreichungen
bei ſeinen Ausgaben für Luftfahrt und
auch für Kanalbauten gemacht ſind. Faſt ebenſo ſtark ſind
die Sozialausgaben gekürzt. Der Etat des
Wehrminiſteriums mußte zuſammen mit dem
Finanzminiſterium 50 Millionen hergeben. Das
Auswärtige Amt opfert vier Millionen und bei=
nahe
ebenſoviel das Miniſterium für die be=
ſetzten
Gebiete. Dabei handelt es ſich zum Teil um un=
echte‟
Erſparniſſe inſofern, als Bauten, die unbedingt notwendig
ſind, hinausgeſchoben werden, oder Bauten, die bereits begonnen
ſind, auf einen längeren Zeitraum erſtreckt werden. Gerade bei
der Marine und beim Finanzminiſterium würde es ſich alſo
nur darum handeln, Ausgaben aus dieſem Etat auf einen fol=
genden
zu verſchieben. Immerhin, die Entlaſtung für den
Augenblick iſt gegeben. Die Forderung der Deutſchen Volks=
partei
, daß etwa 200 Millionen eingeſpart werden müßten, iſt
im weſentlichen erfüllt. Der zweite Teil der neuen Vorſchläge
enthält
Einnahme-Erhöhungen, die 130 Millionen ergeben
ſollen.
35 Millionen muß die Poſt mehr an das Reich abliefern.
Auch die Erträgniſſe der Tabakſteuer ſind um den gleichen
Betrag höher eingeſetzt. Mit dieſen 70 Millionen ergibt ſich dann
insgeſamt eine Verſchiebung von 250 Millionen. Da das Defizit
aber 380 Millionen beträgt, bleiben noch 130 Millionen zu decken.
Dafür ſollen 90 Millionen aus dem Branntwein=
monopol
entnommen werden, zu welchem Zweck die dem
Reichstag bereits vorliegende Novelle bis zum 1. Juni verab=
ſchiedet
werden muß. Der Reſt von 40 Millionen wird aus
der Vermögensſteuer aufgebracht, und zwar in der Form,
daß auf einen Beſchluß aus dem Jahre 1926 zurückgegriffen
wird. Die letzten Reſte der damals noch fälligen
Vermögensſteuer im Betrage von 40 Millionen
ſollen jetzt als einmalige Abgabe erhoben
werden.
Das wäre im weſentlichen der Inhalt der Abmachungen.
Finanzpolitiſch und wirtſchaftlich geſehen, kann ſich die Volks=
partei
mit dieſem Ergebnis zufrieden geben. Tatſächlich fällt das
ganze Steuerprogramm des Finanzminiſters Hilferding unter
den Tiſch. Die Bierſteuer, die Vermögensſteuer, die Erbſchafts=
ſteuer
verſchwinden. Die Einnahmen aus dem Branntwein=
monopol
waren ſowieſo fällig, bedeuten alſo keine neuen Steuern.
Für die 40 Millionen aus der Vermögensſteuer gilt das Gleiche.
Sie ſind nichts fortlaufendes, ſondern nur als eine einmalige
Abgabe gedacht. Sie betragen zudem nur etwa ein Drittel deſſen,
was der Reichsfinanzminiſter urſprünglich als laufende Steuer
vorgeſehen hatte. Tatſächlich ſind alſo Sozialdemokraten und
Zentrum dem Programm der Volkspartei faſt auf der ganzen
Linie gefolgt, nur die Forderung einer Senkung der
Steuerſkala bei den mittleren Einkommen iſt
bis zum Herbſt verſchoben. Dadurch wird die Abzugs=
fähigkeit
des Verluſtes aus den vergangenen Jahren bei der Ein=
ſchätzung
zugeſtanden, was für alle Betriebe eine weſentliche Ent=
laſtung
bedeutet.
Polikiſche Folgerungen aus den Etakabmachungen.
Aber das Kompromiß hat noch einen zweiten Teil, der ins
Politiſche geht, und hier werden die Schwierigkeiten erſt be=
ginnen
. Das Zentrum hat rund heraus erklärt, daß es
an dieſen Abmachungen nur dann ein Intereſſe
hat, wenn gleichzeitig damit fraktionelle Bin=
dungen
eingegangen würden, die ſich nicht nur in der
Richtung eines zu bildenden interfraktionellen Ausſchuſſes be=
wegen
, ſondern auch in der Errichtung einer feſten
Koalitionsregierung. Zentrum und Sozialdemokraten
ſtellen ſich die Dinge ſo vor, daß, ſobald die Zuſtimmung der
einzelnen Fraktionen gegeben iſt, ſchon am Mittwoch die Regie=
rung
durch den Wiedereintritt der Zentrumsmi=
niſter
umgebildet werden könnte, und dann wäre über Nacht
doch die Große Koalition erſtanden. Indeſſen enthalten die Ab=

machungen über den Etat auch ein Minimalpro=
gramm
, indem ſie auch eine Reihe finanzpolitiſcher
Maßnahmen für die nächſten Monate vorſehen, in=
dem
ſie auch den Bayern die Zuſtimmung zu den ſchon vom
Finanzminiſter vorgeſehenen Abſtrichen bei den Ueberweiſungs=
ſteuern
durch eine kleine Liebesgabe ſchmackhaft zu machen ſuchen.
Es iſt deshalb wohl auch zu erwarten, daß Sozialdemokraten,
Demokraten, Zentrum und Bayeriſche Volkspartei zuſtimmen
werden.
Schwierigkeiten erwachſen eigentlich nur der Deutſchen
Volkspartei, die in ihrer Fraktion noch ſchwere Kämpfe auszu=
ſtehen
haben wird; denn wenn ſie auch ihre Etatforderungen
durchgeſetzt hat, ſo ſteht ſie jetzt vor der Gefahr, daß ſie politiſch
das Spiel des letzten Jahres verliert: daß ſie in die Große
Koalition hineingedrängt wird, ohne für Preu=
ßen
das Geringſte erreicht zu haben. Daran ändert
nichts, daß die Große Koalition zunächſt nur als ein Notbau
gedacht iſt, der tragfähig genug ſein ſoll, um in jedem Fall die
Pariſer Verhandlungen zu überdauern, daß aber im Herbſt, beim
poſitiven oder negativen Ausgang der Pariſer Konferenz, die
Parteien ihre Entſchlußfreiheit zurückgewinnen würden. Für den
Augenblick wäre jedenfalls die Verbindung zwiſchen Reich und
Preußen, auf die ſich die Volkspartei feſtgelegt hatte, zerriſſen,
ohne irgendwelche Gewähr für künftige Verſchiebungen zu haben.
Die Volkspartei ſteht alſo vor einer folgenſchweren Entſchei=
dung
. Wenn ſie Nein ſagt, iſt es unvermeidlich, daß die an=
deren
Parteien daraus die Folgerung ziehen und ohne Volks=
partei
fertig zu werden ſuchen. Sie muß aber auch mit der
Möglichkeit rechnen, daß es dann bei ihr zu einer Führerkriſe
kommt, weil der Reichsaußenminifter, nach ſeinen füheren Aeuße=
rungen
zu ſchließen, der Meinung iſt, daß eben aus außenpoli=
tiſchen
Gründen für die nächſte Zeit eine auf ſtarker Mehrheit
beruhende Regierung präſent ſein muß.
Enkſpannung bei der Reichsbahn.
Ausſehung der angedrohten Kampfmaßnahmen.
Anbahnung neuer Berhandlungen.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die Spitzenorganiſationen der Eiſenbahner haben, wie wir
erwarteten, keine Neigung, Hals über Kopf in einen Streik ſich
hineinzuſtürzen. Sie aben deshalb ſtark abgedroſſelt und einen
Beſchluß gefaßt, in dem es heißt:
Die wirtſchaftliche Lage der Eiſenbahnarbeiter erfordert be=
ſonders
im Hinblick auf die Spanne zwiſchen ihren Löhnen und
den Bezügen der Beamten dringend eine baldige Erhöhung der
Löhne dieſer Arbeiterkategorie. Mit Rückſicht aufdie un=
geklärte
Situation, der ſich die Deutſche Reichsbahn
infolge der noch nicht abgeſchloſſenen Repa=
rationsverhandlungen
gegenüberſieht, werde es aber
zweckmäßig ſein, den Weg zu Verhandlungen auch
weiterhin offenzuhalten. Trotz dieſer ungewiſſen
Lage, die zunächſt zu einer abwartenden Haltung
nötigt, haben die Spitzenorganiſationen jedoch beſchloſſen, ſich
im Einvernehmen mit den ihnen angeſchloſſenen Eiſenbahner=
gewerkſchaften
in einer beſonderen Eingabe andie Reichs=
regierung
und die Reichsbahnhauptverwaltung
zu wenden, durch die ſchon jetzt weitere Verhandlungen ange=
ſtrebt
werden ſollen.
Dieſer Anordnung müſſen ſich die Eiſenbahnerverbände, die
am Samstag zuſammentreten, fügen, ſo daß die angedrohten
Kampfmaßnahmen ausgeſetzt werden, bis ein Engebnis der
neuen Verhandlungen vorliegt. Allerdings iſt mit der Gefahr
zu rechnen, daß in einzelnen Lokalverbänden die Erregung hoch=
ſchlägt
, und daß es dort, zumal in Sachſen, zu örtlichen Streiks
kommen könnte, die zwar von der Eifenbahnverwaltung bald
ausgeſchaltet werden könnten, die aber doch dank der Tätigkeit
der Kommuniſten zu einer weiteren Verſchärfung führen und
auf Umwegen zu einem Streik treiben könnten.
Enklaſtung der Knappſchaften.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Im Zuſammenhang mit dem Ausgleich des Etats wird den
Koalitionsparteien auch der Vorſchlag unterbreitet werden, die
Lex Brünning, auf die hin im vorigen Sommer eine Senkung der
Lohnſteuer erfolgen mußte, bis zum Jahre 1934 außer Kraft zu
ſetzen. Sie beſtimmt bekanntlich, daß eine Abnahme der Lohn=
ſteuer
erfolgen muß, ſobald der Jahresertrag über 1200 Millionen
hinausgeht. Im Finanzminiſterium, wo ein um 180 Millionen
höherer Ertrag errechnet wird, würden dieſe Millionen als beſon=
dere
Reſerve zur Verfügung ſtehen. Sie ſollen aber nicht zur
Ueberweiſung an die Länder oder zum Ausgleich des Etats ver=
wendet
werden, ſondern ſollen dazu dienen, zur Hälfte den Fonds
der Invalidenverſicherung aufzufüllen, der im Jahre 1934 rech=
neriſch
erſchöpft ſein würde, zur Hälfte ſollen damit die
Knappſchaftskaſſen entlaſtet werden, und zwar in der Form, daß
die Beiträge der Arbeiter und Unternehmer geſenkt werden. Dieſe
Beiträge ſind jetzt außerordentlich hoch, eine Senkung würde alſo
für die Arbeitnehmer eine indirekte Lohnerhöhung bedeuten. Die
Parteien hoffen gerade dadurch) dem Bergbau, wo die Gefahr
neuer Lohnkämpfe im Mai bevorſteht, über den kritiſchen Punkt
hinweg zu helfen und durch dieſe Regelung eine poſitive Lohn=
erhöhung
zu vermeiden, deren Wirkungen, gerade weil der Bergbau
eine Schlüſſelinduſtrie iſt, ſich leicht durch die ganze Wirtſchaft
hindurch bemerkbar mia Mürden.

Ein Jahrzehnk
kärkiſchen Nakionalkampfes.
Von
E. Mulden, Berlin.
Als Kemal Paſcha vor 10 Jahren den Kampf um die Freiheit
der Türkei begann, war es keineswegs die Eingebung eines plötz=
lichen
Entſchluſſes, ſondern die Tat eines Patrioten, der die Zer=
ſtückelung
ſeines Vaterlandes nicht mehr mitanzuſehen vermochte.
Wohl hat der Einzug der Griechen in Smyrna am 15. März 1919,
unter dem Schutz britiſcher Kriegsſchiffe, Kemals Gefühlen den
letzten Anſtoß zur Tat gegeben und ſo den Auftakt zu ſeinem
allmählichen Aufſtieg zum Diktator der Türkei gebildet. Allein
dieſe ganze Entwicklung iſt in den Erlebniſſen des Weltkrieges
und noch mehr des Nachkrieges verwurzelt. Ich lebte nur dem
einen Gedanken; die Türkei, die in Schmutz und Schande ver=
ſank
, emporzuheben, ſo erzählte Kemal von ſich ſelbſt aus jener
Zeit der Vorbereitung. Immer mehr verliert er den Glauben
an die Pforte, an Konſtantinopel, an den Sultan; er bemüht
ſich, den Kronprinzen Wahid=Eddin, den er auf der Reiſe nach
Deutſchland begleitet und der im Juli 1918 den Thron der Türkei
beſteigt, für ſeine Pläne zu gewinnen, ja ihn an die Spitze der
Türkiſchen Armee zu ſtellen. Aber in dem neuen Herrſcher findet
er dieſelbe Willens= und Tatenloſigkeit, die ihm, Kemal, in dem
bisherigen Sultan ſo verhaßt iſt, und als die Pforte am 30. Okto=
ber
1918 auf dem engliſchen Schiff Agamemnon im Hafen von
Mudros den Waffenſtillſtand unterſchreibt, warnt er alle maß=
gebenden
Stellen: Ich bin überzeugt, daß das Ottomaniſche
Reich bereit iſt, ſich dem Feinde auszuliefern, und zweifle nicht
daran, daß die Folge davon die Beſetzung der ganzen Türkei
ſein wird und daß der Tag nicht mehr fern iſt, da der Feind
die türkiſche Regierung ernennen wird. Demgegenüber beſteht
ſein Plan in der Verwirklichung der Prinzipien Wilſons, aber
gemäß den ſtrategiſchen Umſtänden. Armer Wilſon heißt es
in den gleichen Erinnerungen: er begriff nicht, daß man durch
keine Prinzipien Grenzen verteidigen kann, die ſich nicht durch
Gewehre, durch Gewalt, Ehre und Würde verteidigen laſſen.
Schon auf dem Kongreſſe in Siwas tritt er für die Beſchränkung
der Verteidigung der Türkei auf ihre ethnographiſchen Grenzen
in dieſen Grenzen aber für eine bedingungsloſe Verteidigung
ein. Ich bekenne, daß ich die Grenzen der Türkei gemäß den
humanitären Grundſätzen von Wilſon feſtlegen wollte, eben
au dieſe Grundſätze geſtützt, beſtand ich auf der Anerkennung der
Grenzen, die durch die türkiſchen Gewehre gezeichnet und erledigt
waren. Da der Zerfall des Ottomaniſchen Reiches nicht mehr
aufzuhalten war, ſollte wenigſtens das ethnographiſche Kerngebiet
des Türkentums Kleinaſien um jeden Preis gerettet werden.
Darum befiehlt Kemal entgegen einer Weiſung Iſmeth=Paſchas
den Zutritt zum Hafen von Alexandrette den Engländern mit
Waffengewalt zu verwehren, muß aber noch weichen; und darum
beginnt er dann im März 1919 auf eigene Fauſt m Anatolien den
nationalen Widerſtand zu organiſieren, der ihn ſchließlich zur
Erreichung ſeiner ſtrategiſchen Ziele führt. 1920 muß ſich ihm in
Kilikien ein großes franzöſiſches Heer ergeben, 1922 werden die
Griechen aus Smyrna vertrieben und im Auguſt 1923 ſteht Kemal
Paſcha in Lauſanne England und Frankreich als ebenbürtiger
Kontrahent gegenüber.
War es aber ein Novum in der bisherigen Geſchichte der
Türkei, daß nun allen Vormundſchaftsplänen der Weſtmächte ein
Ende gemacht wurde, ſo beſteht das beſondere Kennzeichen der
nun beginnenden Epoche der neuen Türkei nicht weniger auch in
ihrer völligen inneren Umwandlung. Es berührt eigenartig,
daß Kemal, der die Hauptſtadt der neuen Türkei doch weiter nach
Aſien zurückſchob, damit keineswegs etwa eine Rückkehr zu alt=
orientaliſchen
Traditionen, ſondern umgekehrt eine Europäiſierung
ſeines Landes einleitete. Aber ſeine bahnbrechende Rolle im
nahen Orient erklärt ſich durch dieſelbe Idee, wie die Sun Yat
Sens im Fernen Oſten: die europäiſche Vormacht in Aſien durch
die eigenen Kulturmittel Europas zu brechen. Nur wurzelte Sun
Yat Sen, bei all ſeinem reformatoriſchen Streben, immer noch in
der alten guten chineſiſchen Ueberlieferung und dieſe mäßigte und
veredelte auch ſeine Neuerungsbeſtrebungen. Bei Muſtapha=Kemal
dagegen, dem alten Nevolutionär noch aus der jungtürkiſchen
Zeit her, der in Paris zu Füßen europäiſcher Profeſſoren ſaß,
deſſen Haß gegen das alte Regime durch die Erlebniſſe des Welt=
krieges
, wie oben angedeutet, noch vielfach geſteigert wurde, bei
ihm bricht der Reformeifer rückſichtslos durch. Abſchaffung des
Sultanats und des Kaliats, Befreiung der Frau, Verweltlichung
des Schulweſens, Abſchaffung des Fez, der ja auch ein wichtiges
religiöſes Symbol iſt, Verbot der religiöſen Sekten und Mönchs=
orden
, Trennung von Staat und Religion, Europäiſierung der
Schrift das ſind die wichtigſten Aeußerungen dieſes ungeſtümen
Reformeifers, deſſen Tempo freilich nach dem Aufſtand der Kur=
den
ſowie nach der Aufdeckung des Attentats auf Kemal=Paſcha
ſich, gleichſam als Gegenſchlag, noch beſonders ſteigert. Intereſſaut
iſt es aber zu beobachten, wie, Hand in Hand mit all dieſen
äußeren Reformen, ſich auch die innere Ideologie ihrer Anhänger
umwandelt. Weiſt man die Vertreter der neuenTürkei (auch die amt=
lichen
) darauf hin, daß derSitz derTürkei immerhinAſien iſt, und daß
dies für die neue Türkei ja noch mehr zutrifft als für die alte, ſo
erwidern ſie: Was ſind denn auch die heutigen Völker Europas
denn anders als Sprößlinge Aſiens? Die Sitten und Gebräuche,
die heute abgeſchafft werden, erklären ſie aber nicht für national=
türkiſche
, ſondern von außen hinzugetragene Beimiſchungen zum
urſprünglichen Iſlam. Inſonderheit iſt ihnen das Kalifat eine
Einrichtung arabiſchen Urſprungs, die ins Türkentum eingedrun=
gen
war, heute aber abgetan iſt. Wir wiſſen auf der anderen
Seite, wie ſehr von Vertretern der paniſlamiſchen Bewegung, die
ſich gerade in arabiſch ſprechenden Ländern rekrutiert, dieſe Ab=
ſchaffung
des Kalifats nicht nur aus religiöſen, ſondern auch aus
politiſchen Gründen den Führern des modernen Türkentums
verübelt wird. Aber die Unabhängigkeit der neuen Türkei iſt
dieſen Führern, mit Kemal=Paſcha an der Spitze, das oberſte Ge=
bot
in jeder Hinſicht, und das Prinzip des kara da se beherrſcht
unentwegt auch ihr politiſches Handeln.
Dies hat ſich während des nun zurückliegenden Jahrzehnts
beſonders auch auf dem Gebiete der türkiſchen Außenpolitik aus=

[ ][  ][ ]

Samstag, den 6. April 1929

Nummer 95

Oaft

geprägt mit ihrem Hauptſtreben, die ausländiſchen Beziehungen
der neuen Türkei allſeitig zu ſichern, doch unter Vermeidung
irgendwelcher ernſtlicher auswärtiger Engagements bzſv. unter
Eingehung nur ſcheinbarer Bündniſſe. Dies gilt in erſter Linie
von den Beziehungen zu dem neuen Rußland, das durch das
Aufgeben althergebrachter zariſtiſcher Aſpirationen auf die Be=
herrſchung
Konſtantinopels und der Seengen ſich die aufrichtige
Bundesgenoſſenſchaft der neuen Türkei zu erkaufen und dies in
den Freundſchaftsverträgen der Jahre 1921 und 1925 zu beſiegeln
bemüht war. Denn die neue, zur Freiheit ſtrebende Türkei er=
ſchien
den Politikern im Kreml zugleich als Vorkämpferin Aſiens
gegen die Weſtmächte; zumal, trotz des Lauſanner Friedens, ein
ſehr wunder Punkt, namentlich im Verhältnis zu England, blieb:
der Streit um die Beherrſchung der Oelfelder von Moſſul, ein
Punkt, der nicht nur wirtſchaftliche, ſondern auch militäriſche Be=
deutung
beſitzt. Um ſo größer war die Verblüffung und Ent=
rüſtung
der Sowjetpreſſe, als die Türkei ſich im Juni 1926
ſich mit England über dieſen Punkt in dem Moſſulabkommen
einigte. Seither vermochte weder die vielbeſprochene demon=
ſtrative
Zuſammenkunft Ruſchdi=Beys mit Tſchitſcherin im Sep=
tember
1926 in Odeſſa noch die Wiedererneuerung des türkiſch=
afghaniſchen
Freundſchaſtsvertrages am 25. März 1928 ebenſo=
wenig
wie der türkiſch=perſiſche Vertrag vom 14. Mai 1926 darüber
hinwegzutäuſchen, daß die neue Türkei in erſter Linie nur Siche=
rungszwecke
, aber keine Bündniſſe in der Außenpolitik ſucht. Sehr
wichtig und bemerkenswert iſt in dieſer Hinſicht auch der Vertrag
mit Italien, der im Mai 1928 abgeſchloſſen wurde. Auch er iſt
als ein Erfolg der türkiſchen Diplomatie zu werten, die die fran=
zöſiſch
=italieniſche Rivalität im Mittelmeer zu dem eigenen Sicher=
heitszweck
der neuen Türkei wohl auszunutzen verſtand. Um die
Freundſchaftsbeziehungen zu Italien gewiſſermaßen auch perſön=
lich
zu unterſtreichen, wird der Leiter der Türkiſchen Außenpolitik,
Ruſchdi=Bey, neueſten Preſſenachrichten zufolge, in nächſter Zeit
Rom beſuchen und ſich von dort aus übrigens nach Deutſch=
land
begeben.

die Gewerbeſteuer in Preußen.
Der Beſchluß des Preußiſchen Landtags, die Gewerbeſteuer
auf die freien Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte, Architekten, Volkswirte
uſw.) auszudehnen, hat die Oeffentlichkeit auf die ſchwerwiegenden
Auswirkungen dieſes Beſchluſſes aufmerkſam gemacht.
Um was geht der Kampf?. Das verſtändliche Beſtreben, die Steuer=
kaſten
durch eine Erweiterung der Zahl der Steuerpflichtigen zu ver=
mindern
, hat dazu geführt, dem Gewerbeſteuer=Geſetz eine Ausdehnung
zu geben, die ſeinem Weſen widerſpricht, denn die Gewerbeſteuer ſoll
eine Sonderbelaſtung für das in den gewerblichen Betrieben arbeitende
Kapital darſtellen. Ein ſolches gewerbliches Kapital aber iſt bei
den freien Berufen nicht vorhanden. Die Praxis eines Arztes oder
Rechtsanwalts iſt kein Geſchäft, das verkauft werden ſoll. Durch das
Verbot des Reklamemachens wird dafür geſorgt, daß nicht zum Schaden
der Kranken oder zum Nachteil der Rechtspflege die Gewohnheiten der
rüickſichtsloſen Kundenwerbung ſich in den freien Berufen breitmachen.
Das Einkommen der freien Berufe muß daher als reines Arbeitsein=
kommen
bezeichnet werden. Solche Einkommen aber werden durch) die
Einkommenſteuer erfaßt. Wenn man ſie darüber hinaus noch
mit der Gewerbeſteuer belaſtet, dann bedeutet das eine Doppel=
beſteuerung
, die umſo bedenklicher iſt, als ſich die überwiegende Mehr=
heit
der Angehörigen der freien Berufe heute in einer ſehr ſchwierigen
wirtſchaftlichen Lage befindet.
Deshalb iſt es unſachlich, die Spitzeneinkommen eines Berufes mit
den geringen Einkommen eines anderen zu vergleichen, um die wirt=
ſchaftliche
Leiſtungsfähigkeit eines Standes feſtzuſtellen.
Schlimm aber ſind auch die Auswirkungen dieſer ſteuerlichen Maß=
nahme
, die naturgemäß zur Steuerüberwälzung führt, auf das gefamte
deutſche Volk. Hierfür ſind bereits Erfahrungen vorhanden. Als im
vorigen Jahr in Braunſchweig eine ähnliche ſteuerliche Maßnahme be=
ſchloſſen
wurde, machten die Braunſchweigiſchen Krankenkaſſen eine
Eingabe an den Landtag, in der ſie leider auch vergeblich davor
warnten mit der Begründung, daß die Aerzteſchaft die ſteuerliche Mehr=
belaſtung
auf die Patienten, d. h. größtenteils auf die Krankenkaſſen,
abwälzen würde. Hierdurch werde die geſamte Finanzgebarung der
Krankenkaſſen entſcheidend beeinflußt, und es beſtehe die Gefahr, daß
Beitragserhöhungen notwendig würden. Der Einſpruch des Preußi=
ſchen
Staatsrates gegen die Aenderung des Gewerbeſteuergeſetzes iſt
gewiß begrüßenswert, aber bekanntlich liegt die letzte Entſcheidung über
die Gewerbeſteuer beim Reichstag, der im Zuſammenhang mit dem
Steuervereinheitlichungsgeſetz auch das Gewerbeſteuerrahmengeſetz zu
beraten bat. Der Regierungsentwurf ſieht für die reichsgeſetzliche
Regelung die Befreiung der freien Berufe von der Gewerbeſteuer vor.
Es iſt zu hoffen, daß der Reichstag dieſen Entwurf unverändert an=
nimmt
und nicht die bisherige wohlbegründete Befreiung der freien
Berufe von der Gewerbeſteuer beſeitigen will. Im anderen Falle
dürften ſozialpolitiſche Kämpfe, die gerade jetzt unbedingt vermieden
werden müſſen, wohl kaum ausbleiben.

Zum Tode von Karl Benz, dem Erfinder des Automobils.
Von Carl Anders.
Ein Deutſcher als Wegbereiter des modernen Weltverkehrs.
Die Vorgeſchichte der Benz’ſchen Erfindung des Automobils.
Vorläufer des modernen Autos. Die Amphibie‟. Das
Fliegende Pferd‟
inf. Karl Benz, deſſen Tod ſoeben gemeldet
wird, war als Erfinder des modernen Automo=
bils
der Wegbereiter des heutigen Weltverkehrs,
denn man kann ſich ſchwer vorſtellen, welche
Wege unſer Wirtſchafts= und Verkehrsleben
genommen hätte, wenn nicht der Kraftwagen im
Dienſte der ungeheuren Anforderungen unſerer
Zeit ſtehen würde. Das berühmte oder be=
rüchtigte
Tempo unſerer Tage iſt in erſter Reihe
durch den ſchnellbeweglichen Kraftwagen ermög=
licht
, vielleicht ſogar verurſacht worden, denn die
Menſchheit würde nicht in die Verlegenheit ge=
kommen
ſein, die Haſt und die Schnelligkeit zu
Herren ihres Lebens zu machen, wenn ihnen
nicht das Auto die Mittel dazu in die Hand
gegeben hätte. Vor rund 50 Jahren waren es
zwei Deutſche, nämlich Daimler und Benz, die
die erſten grundlegenden Verſuche völlig unab=
hängig
voneinander machten, einen Automobil=
motor
zu erbauen, der imſtande ſein ſollte, mit
großer Kraft und mit billigen Betriebskoſten
Fahrzeuge aller Art auf Waſſer= und Land=
ſtraßen
vorwärts zu bewegen. Benz hatte ſchon
im Jahre 1880 einen Zweitaktmotor konſtruiert,
den er in einenWagen einbauen wollte. Im Jahre
1872 hatte er nach dem Beſuch der techn. Hoch=
ſchule
in Karlsruhe in Mannheim eine eigene
Werkſtätte gegründet, die gleichſam als die Ge=
burtsſtätte
des modernen Automobils betrachtet
werden kann. Nach achtjähriger Arbeit war im
Jahr 1880 die erſte grundlegende Vorbedingung eines modernen
Kraftwagens geſchaffen und man rechnet darum dieſes Jahr als
das Geburtsjahr des Autos. Nachdem Karl Benz im Jahre
1883 die Firma Benz u. Co. gegründet hatte, lieferte er im Jahre
1885 einen dreirädrigen Wagen, der mit elektriſcher Zündung und

Bom Tage.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann kehrte von
der Erholungsreiſe, die er anſchließend an die Ratstagung des Völker=
bundes
im Vormonat angetreten hatte, nach Berlin zurück.
Die Tarifverhandlungen um den Abſchluß eines
neuen Gehaltsabkommens für das deutſche Bank=
gewerbe
ſind nach kurzer Verhandlung geſcheitert. Die be=
teiligten
Angeſtelltenverbände werden beim Reichsarbeitsminiſterium
das Schlichtungsverfahren beantragen.
Die durch die Kündigung der einzelnen Abkommen zwiſchen dem
Zechenverband und den Arbeitnehmerverbänden
notwendig gewordenen Verhandlungen finden am 13. April
in Eſſen ſtatt.
Die volksnationale Aktion, von der in den letzten Wochen wieder=
holt
geſprochen worden iſt, ſcheint recht rührig zu ſein. Man hört,
daß es bereits jetzt ſchon eine Gemeinſchaft volksnatio=
naler
Induſtrieller gibt, der 300 Unternehmer angehören
ſollen, die in ihren Betrieben 250 000 Arbeiter beſchäftigen. Die Mit=
glieder
dieſer Gruppe verteilen ſich auf Schleſien, Rheinland, Weſt=
falen
und Sachſen.
In Wien wurde im Hotel Sacher die rumäniſch= unga=
riſche
Optanten=Konferenz wieder aufgenommen,
die, wie erinnerlich, im Dezember in San Remo ergebnislos aus=
einander
gegangen war.
Der Deutſche Volksbund für Oberſchleſien hat dem
Generalſekretär des Völkerbundes eine neue Min=
derheitenbeſchwerde
überreicht, die gegen die Verſchlep=
pung
proteſtiert, mit der die polniſchen Behörden die vom Völkerbunds=
rat
angeordnete Eröffnung der deutſchen Minderheitenſchule in Birken=
tal
umgehen wollent.
Die polniſche Regierungskriſe iſt um zehn Tage
verſchoben norden, weil Marſchall Pilſudſki den Miniſterpräſiden=
ten
Bartel zur Weiterführung ſeiner Amtsgeſchäfte überredet hat.
Der italieniſche Unterſtaatsſekretär Grandi
wird im Mai in Warſchau eintreffen, um den Beſuch zu erwidern,
den Außenminiſter Zaleſki im Vorjahre Muſſolini abgeſtattet hat.
Der ehemalige amerikaniſche Staatsſekretär
Kellogg iſt in Begleitung ſeiner Gattin in Paris einge=
troffen
.
Der Direktor der ruſſiſchen Handelsvertretung in Paris. David
Geßler, iſt in Begleitung des Sektionschefs Tarkhanon in Bern ein=
getroffen
, um mit den eidgenöfſiſchen Behörden wegen der Errichtung
einer ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in der
Schweiz Fühlung zu nehmen.
Die Meldungen der Pariſer Preſſe, daß zwiſchen der Republik
Andorra und Spanien ein Konflikt ausgebrochen ſei, werden in
Madrid entſchieden dementiert. Man erklärt, daß die ſpaniſche
Regierung niemals daran gedacht habe, den Bewohnern der
Republik Andorra den Militärdienſt im ſpaniſchen Heer oder den
Gebrauch der ſpaniſchen Sprache aufzuzwingen.

Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung mit 7 gegen 5 Stimmen, den An=
trag
der Abg. Weckler, Blan=, Heinſtadt u. Gen., der u. a. die Regie=
tung
erſucht, zu prüfen, inwieweit die Uebernahme der Neuvermeſſungs=
koſten
für die in Frage kommenden Grundſtücke auf die Staatskaſſe mög=
lich
iſt, der Regierung als Material zu überweiſen.
Durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt werden:
Eingabe des Johannes Jährling, Kanzlciaſſiſtent in Darmſtadt, Be=
willigung
eines Baukoſtenzuſchuſſe3 zur Förderung des Wohwungsbaues.
Eingabe des Karl Kriegec zu Hainſtadt, Heranziehung zur Sonder=
gebäudeſteuer
.
Eingabe des Friedrich Eberhardt zu Eberbach i. O., Herabſetzung
der Stenerwerte bei der Grundſteuer.
Eingabe des Hilfsſchrankenwärters Emil Steitz zu Garbenteich bei
Gießen, Erlaß der Hundsſteuer,
Eingabe der Adolf Albrechr u. Gen. zu Biebesheim, Gewährung von
Baudarlehen.
Eingabe des Reichsbundes der Kinderreichen zum Schutze der Fa=
milie
, Laudesverband Heſſen, Baudarlehen für kinderreiche Familien im
Jahre 1929
Abgelehnt werden:
Eingabe der C. J. Sahwarz u. Söhne, Oppenheim a. Rh., Unter=
ſtützung

a) Eingabe des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und
der Zentralkommiſſion für Arbeiterſport und Korperpflege, Berlin, Be=
freiung
der Turn= und Sportvereine von den Gerichtskoſtengebühren.
h) Eingabe des Reichsverbandes für deutſche Jugendherbergen zu
Hilchenbach (Weſtfalen), Gerichtskoſtenfreiheit.
Folgender Antrag der Asgg. Ritzel u. Gen. findet einſtimmige
Annahme:
Die Verſicherungsanſtalt für geweindliche Beamte in Heſſen beab=
ſichtigt
, den Umlageſatz von 13 Prozent auf 14 Prozent zu erhöhen.
Mit Rückſicht auf die Notlage der Gemeinden beantragen wir, der
Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, dieſe Umlage=
erhöhung
vorerſt nicht zu genehmigen und in Kürze dem Landtag eine
Vorlage zu unterbreiten, die eine Aenderung des Verſicherungsgeſetzes
für gemeindliche Beamte vorſieht
Zugeſtimmt wird der vom hefſiſchen Finanzminiſter gewünſchten
Ermächtigung zur Einzahlung von 2000 Mark auf die Geſchäftsanteile
des Heſſiſchen Sraates an der Firma Oberheſſiſche Obſtwerke zu Büdin=
gen
(Erhöhung der G=ſchäftsanteile), ſowie der Erhöhung der Haft=
ſumme
von 2000 auf 2500 Mark.
Der Ausſchuß vertagte ſich ſodann auf Diemstag nächſſter Woche.

Viertaktbenzinmotor ausgeſtattet war. Ein Jahr vorher hatte
bereits Daimler in Cannſtadt dem Bau eines ähnlichen Motors
ſeine Kräfte gewidmet, ſo daß dieſe zwei Männer auf verſchiede=
nen
Wegen dem gleichen Ziele zuſtrebten. Es kam natürlich das
Zuſammenwirken der Geſamtentwicklung der modernen Technik
in jenen Jahren den beiden deutſchen Erfindern zu Hilfe, ſo daß
die weltbedeutende Konſtruktion des erſten Automobils möglich
wurde. Aber alle großen Männer ſtehen auf den Schultern ihrer
Lehrer. Es kommt nur darauf an, zur rechten Zeit und im rich=
tigen
Augenblick den richtigen Gedanken zu erfaſſen und ihn folge=
richtig
durchzuführen, da der Gedanke allein wenig beſagen will

und die Tat alles. Die erſten Automobile waren Droſchken ohne
Deichſel und Pferde, und erſt der ſpäteren Entwicklung blieb es
vorbehalten, die organiſche und darum ſchöne Form für dieſes
ganz neuartige Gefährt zu finden und ſie nicht nur der unge=
heuren
gefeſſelten Gewalt anzupaſſen, die in der Maſchine ſchlum=

Der erſte Benzin=Motorwagen.

Auseinanderſekzungen über die politiſche Einſtellung
der Angeklagken.
Im Prozeß gegen Langkopp kam es zu Beginn der heutigen
Vormittagsſitzung zu längeren Auseinanderſetzungen über eine
Aeußerung, die der Geheimrat Bach im Verlaufe ſeiner geſtrigen
Zeugenausſage über die Vorgänge im Reichsentſchädigungsamt
hatte fallen laſſen. Der Angeklagte Langkopp proteſtierte da=
gegen
, daß Geheimrat Bach erklärte habe, aus den Geſprächen
zwiſchen Langkopp und Loof ſei für ihn hervorgegangen, daß ſie
ſtark völkiſch eingeſtellt ſeien. Er verwahre ſich dagegen, daß da=
mit
eine politiſche Note in den Prozeß hineingetragen werde. Er
habe das Gefühl, daß mit dieſer Bemerkung in den Zeitungen
gegen ihn Stimmung gemacht werden ſolle. Die Verteidigung
erſuchte den Vorſitzenden, zu erklären, daß das Gericht kein In=
tereſſe
an dem Eindruck des Zeugen von der politiſchen Geſin=
nung
des Angeklagten habe. Der Vorſitzende wies demgegenüber
darauf hin, daß er den Standpunkt des Gerichts durch eine Er=
klärung
über ſeine perſönliche Einſtellung zu dieſer Frage nicht
vorwegnehmen könne. Geheimrat Bach, der nochmals vorgerufen
wurde, erklärt, er habe in der Tat aus dem Geſpräch der beiden
Angeklagten den Eindruck gewonnen, daß ſie völkiſch eingeſtillt
ſeien. U. a. hätten ſie nicht nur auf die jetzige Regierung ge=
ſchimpft
, ſondern auch auf die Juden. Der Angeklagte Loof be=
ſtritt
, daß in den Geſprächen irgendwie politiſche Dinge erörtert
worden ſeien. Es ſei höchſtens über die Mängel des Entſchä=
digungsſyſtems
geſprochen worden. Nach längeren Auseinander=
ſetzungen
zwiſchen dem Vorſitzenden, dem Staatsanwalt und der
Verteidigung wurde die Angelegenheit dadurch beigelegt, daß
Vorſitzender wie Staatsanwalt klarſtellten, daß ſie auf die Be=
merkung
über die politiſche Einſtellung der Angeklagten hinſicht=
lich
des weiteren Verlaufs des Prozeſſes keinerlei Wert legten.
In der Nachmittagsſitzung wegen des Sprengſtoffanſchlags
im Reichsentſchädigungsamt betonte die Verteidigung, die Er=
regung
Langkopps ſei darauf zurückzuführen, daß zwar ſeine
geſetzlichen Anſprüche befriedigt waren, daß er aber glaubte,
noch weitere Anſprüche zu haben, weil andere Geſchädigte auch
noch mehr bekommen hätten. Ein Regierungsoberſekretär Buch=
holz
, deſſen geſetzliche Anſprüche befriedigt waren, habe z. B.
nachträglich noch den dreifachen Betrag ausgezahlt erhalten,
Präſident Dr. Karpinſky erklärt dazu, in manchen Fällen hätten
die Geſchädigten auf dem Wege des Beſchwerdeverfahrens eine
Erhöhung ihrer Entſchädigung erreicht. Das Gericht beſchließt
die Vernehung der Abgeordneten Jadaſch und Wolf ſowie des
Regierungsoberſekretärs Buchholz. Die Vernehmung der üb=
rigen
von der Verteidigung benannten Zeugen wird abgelehnt,
Hierauf beginnt die Vernehmung des kommuniſtiſchen Reichs=
tagsabgeordneten
Jadaſch. Der Zeuge bekundet, ſchon 1924 ſeien
in Schleſien ſtaatspolitiſche Kundgebungen der
Flüchtlinge und Verdrängten veranſtaltet wordem.
Dadurch und durch den Plan des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes
habe ſich die Flüchtlingsbewegung in der Richtung der Errei=
chung
materieller Entſchädigungen entwickelt.
die Behandlung der Enkſchädigungsanſpriche durch
das Reichsfinanzminiſterium habe die größte Er=
bitkerung
hervorgerufen.
So ſei auch der Fall Langkopp zu erklären. Im Reichstage ſeien
viele Abgeordnete vor den Flüchtlingsabordnungen geradezu
getürmt, weil die Regierung die nötigen Mittel zur Entſchä=
digung
nicht zur Verfügung geſtellt habe. Jadaſch führte eine
ganze Reihe von Einzelfällen an, in denen nach ſeiner Meinung
berechtigte Anſprüche der Geſchädigten zu Un=
recht
abgelehnt worden ſeien.
Im Zuhöreraum ertönen dabei Hört!=Hört!=Rufe, die der
Voſitzende rügt. Der Zeuge verlieſt dann verſchiedene an die
kommuniſtiſche Fraktion gerichtete Briefe von Geſchädigten, in
denen geſagt wird, die Behandlung der Geſchädigten werde noch
zu Verzweiflungsakten gegen die Entſchädi=
gungsbehörde
führen. Er habe alle Mühe gehabt, dieſe Ge=
ſchädigten
von ähnlichen Gewaltakten abzuhalten. Der Angeklagte
Langkopp bikket, die Berhandlung abzubrechen,
da er unmöglich mehr folgen könne. Der Vorſitzende ſchlägt eine
kurze Pauſe vor, damit wenigſtens noch der zweite Abgeordnete
vernommen werden kann. Die Pauſe tritt ein. Nach der Pauſe
erklärt Rechtsanwalt Dr. Frey: Ich habe im Namen des
Herrn Langkopp zu erklären: Die Ausführungen des Abg.
Jadaſch haben ihn ſo erſchüttert und haben in ſeiner Seele
ſo mitgeklungen, daß er nicht mehr imſtande iſt, der
Verhandlung weiter zu folgen. Der Vorſitzende
bricht hierauf die Verhandlung ab und vertagt ſie auf Samstag.

mert, ſondern auch der Schnelligkeit und dem Luftwiderſtand. Die
Franzoſen waren es, die in erſter Zeit an der Entwicklung der
Erfindung von Benz und Daimler arbeiteten. Insbeſondere hat
Levaſſor den Typ des modernen Kraftwagens zuerſt geſtaltet. Im
Jahre 1895 konnte die Pariſer Zeitung Petit Journal das erſte
Automobilrennen veranſtalten, das allerdings nach heutigen Auf=
faſſungen
klägliche Ergebniſſe hatte, aber trotzdem zur Verbreitung
des modernen Kraftwagens ſehr viel beitrug. Die Beſtrebungen,
einen Wagen ohne Pferde bewegen zu laſſen, ſind bereits faſt 150
Jahre alt. Schon im Jahre 1769 erbaute der Franzoſe Eugnot
einen Dampfkraftwagen, der im Jahre 1785 in dem erſten
Dampfmotorwagen von William Murdoc, dem Aſſiſtenten des
berühmten Watt, einen Nachfolger erhielt. Andere Konſtrukteure
waren Francis Moore und Robert Fournes. Eine techniſche Sen=
ſation
erſten Ranges war die berühmte Amphibie des Ameri=
kaners
Evans, die nach den Beſtimmungen ihres Erbauers nicht
nur als Dampfwagen, ſondern auch als Dampfboot fahren konnte.
In London gab es bereits bei Beginn des 19. Jahrhunderts
mehrere Autobuslinien, die mit Dampf bewegt wurden und
unter den Konſtrukteuren zeichneten ſich Brunton, Gorney und
Hankock aus. Den größten Erfolg in der Oeffentlichkeit hatte der
Ing. Gordon mit ſeinem Fliegenden Pferd‟. Er war nämlich auf
den eigenartigen Gedanken gekommen, die Form eines Pferdes
als Karoſſerie zu benutzen, und dieſe Karoſſerie auf Füße zu
ſtellen, die ſich mit Hilfe der Dampfkraft nach Art der Pferde=
beine
bewegten. Es war eine automatiſche Spielerei, die durch
ihre Originalität bamals ungeheures Aufſehen erregte. Sie ging
von dem entgegengeſetzten Gedanken des heutigen Automobil=
baues
aus, der bekanntlich bei den modernen Wagen den Gedan=
ken
an Pferdekraft mit Recht völlig ausſchalten will, während
Gordon bei ſeinem automatiſchen Wagen die Pferdekraft vor=
täuſchte
. Dieſe Dampfwagen waren eine empfindliche Kon=
kurrenz
für die Pferdewagen, und als in den dreißiger Jahren
des vorigen Jahrhunderts bereits 20 Dampfautobuſſe in London
fuhren, die viel Unglücksfälle verurſachten, entſtand dieſen in
Regierungskreiſen eine heftige Gegnerſchaft, die im Jahre 1865 zu
dem Erlaß eines Geſetzes führte, demzufolge die Geſchwindigkeit
der Dampfautomobile in Ortſchaften höchſtens zwei engliſche
Meilen und auf den Landſtraßen vier engliſche Meilen in der
Stunde betragen durfte. Da der Menſch zu Fuß ſchneller läuft,
ſo wurde durch dieſe Beſtimmung das engliſche Kraftfahrweſen
vollkommen vernichtet, und die Induſtrie fand damit ihr Ende,
bis durch Benz eine neue Art von Automobilen und mit ihr eine
neue Zeit heraufgeführt wurde.

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Samstag, den 6. April 1929

Seite 3

Die Karte Andorras
laniſche Patriot, Oberſt Macia, ſeine Truppen geſammelt, mit
denen er zuerſt Barcelona und dann Madrid erobern wolltg, um
General Primo de Rivera zu ſtürzen. In dieſe Operettenver=
ſchwörung
war auch Garibaldi verwickelt. Da die ganzen Hilfs=
truppen
Macias nicht mehr als 400 Mann betragen, ſo ſtreifte die
Verſchwörung das Lächerliche und wurde von Primo de Rivera
nicht ernſt genommen. Wohl aber folgte ein Aufſehen erregender

Staatsminiſter a. D. Heinrich Rönneburg
iſt zum Kommiſſar für die Durchführung der Oſtpreußen=Hilfe
ernannt worden. (Siehe unſere geſtrige Meldung: Eine unglück=
liche
Wahl‟. D. Red.)

Andeſcreiotiche deregung in Anoorru.
Mobilmachung gegen Spanien.
* Madrid, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die ganz winzigen Staaten, die vom politiſchen Weltgeſchehen
bisher nicht berührt wurden und die ihr abgeſondertes Eigen=
daſein
durch alle Kataſtrophen der Geſchichte retten konnten, len=
ken
die Aufmerkſamkeit auf ſich. In Monaco gibt es eine Haus=
revolution
, und jetzt herrſcht auch in Andorra eine unbeſchreibliche
Erregung. Der kleine Zwergſtaar
fühlt ſich von ſpaniſchen Erobe=
rungsplänen
bedroht. Primo de
Rivera ſoll die Abſicht geäußert
haben, die jungen Leute Andorras
zum Militärdienſt heranzuziehen,
und da man in jenem halbwilden
Pyrenäenländchen weit ab von
allen Ereigniſſen lebt und auch das
Unglaubhafte glaubt, ſo haben ſich
die Andorrer, wie Telegramme
melden, bewaffnet, haben die un=
zuganglichen
Gebirgspäſſe beſetzt,
um ſie gegen eine ſpaniſche Inva=
ſion
zu verteidigen. Auch an den
Präſidenten der Republik von
Frankreich, der nach alter Ueber=
lieferung
Fürſt und Mitregent von
Andorra iſt, hat Andorra ein Pro=
teſtſchreiben
gerichtet und um ſei=
nen
Schutz gebeten.
Der Staat Andorra, der angeb=
lich
ſchon von Karl dem Großen
begründet wurde und durch den
Roland zog, iſt etwa 450 Quadrat=
kilometer
groß. Er zählt 7000 Ein=
wohner
, von denen nur 800 auf die
Hauptſtadt Andorra la Vieja ent=
fallen
. Souveräne ſind gemeinſam
die Könige von Frankreich als
Fürſten von Andorra (die Fürſten=
würde
hat ſich automatiſch von den
Königen auf die Präſidenten ver=
erbt
, die ſich durch einen Landvogt
Viguier) vertreten laſſen) und
der Biſchof von Seo de Urgel. In
Wirklichkeit aber wird das Länd=
chen
durch einen Rat von 24 Mit=
gliedern
und durch zwei Syndici
regiert. Das Land iſt durch gewal=
tige
Berge von der Außenwelt ab=
geſchloſſen
. Das Völkchen, das nur
baskiſch und ein wenig katalaniſch verſteht. lebt für ſich, und zwar
lebt es gut, da Andorra ein unübertreffliches Schmugglerparadies
iſt. In langen Zügen gehen die kühnen Bergbewohner auf unzu=
ganglichen
Felspfaden und durch verborgene Schluchten zwiſchen
Frankreich und Spanien und tragen Waren auf ihrem Rücken.
Da ſie im eigenen Staatsgebiet von den Grenzwächtern nicht ver=
folgt
werden können, ſo nährt ſie der Schmuggel vortrefflich. In
Andorra hatte auch der abenteuerliche ſpaniſche Oberſt und kata=

Prozeß in Paris. Macia mußte Frankreich verlaſſen und befindet
ſich jetzt in Südamerika, wo er weitere Mittel für einen neuen
Feldzug gegen Spanien zur Befreiung Katalaniens ſammelt.
Eine internationale Geſellſchaft hat nicht unbedeutende Kapi=
talien
geſammelt, um im Bergländchen, das abgelegen von jeder
europäiſchen Ziviliſation liegt, ein großes Erholungsheim für
Leute mit überreizten Nerven zu ſchaffen. Es gehen Gerüchte, daß
auch ein Spielkaſino in Andorra entſtehen ſoll. Die Meldungen,
daß Primo de Rivera die Souveränität Andorras antaſten will,
ſind ſicherlich übertrieben. Primo de Rivera hat wichtigere Dinge
zu tun, als dieſem politiſchen Anachronismus ein Ende zu be=
reiten
. Wohl aber wäre es möglich, daß man dem überhand=
nehmenden
Schmuggel durch Andorra ein Ende machen und die

Anddrro 3. 2
e nO e
Gerc
Berge2
Manreso
aro

Barcelons

Die Haupiſtraße der Stadi Andorra.

Grenzwachen und Gendarmeriepoſten verſtärken will. Seitdem die
Eiſenbahnlinie Spanien und Frankreich mitten durch die Pyre=
näen
über Canfranc verbindet, rückt auch Andorra ein wenig
näher an den Weltverkehr. Die Aufregung im Lande wird ſich
legen, wenn man einſehen gelernt haben wird, daß die Welt=
abgeſchloſſenheit
auf die Dauer kein Vorteil, ſondern ein Nach=
teil
iſt.
Der neue Kommifſar für die Oſtpreußen=Hilfe.

Repargkionsbeſprechungen

der Kampf über Zahl und Höhe der Annuikälen
im Gang.
EP. Paris, 5. April.
Im Hotel Georges V fand heute vormittag eine Be=
gegnung
zwiſchen Stamp, Moreau, Pirelli, Francqui und Dr.
Schacht ſtatt. Die vier alliierten Delegierten erteilten Dr. Schacht
in Form eines einheitlichen Memorandums die Auskünfte, um
die er in der geſtrigen Plenarſitzung erſucht hatte. Dieſes Memo=
randum
war geſtern abend von den vier alliierten Sachverſtän=
digen
ausgearbeitet worden. Nach Beendigung der Sitzung von
heute vormittag hatte Dr. Schacht nacheinander Unterredungen
mit jedem einzelnen der alliierten Delegierten, zunächſt mit
Moreau, in Anweſenheit von Owen Young, im Büro der ame=
rikaniſchen
Delegation, wobei die Franzoſen an ihren überſpann=
ten
Forderungen feſthielten. Der Temps verſichert, daß die
Unterhandlungen über Zahl und Höhe der Annuitäten jetzt in
vollem Gange ſeien.

Die bevorſtehende Abrüſtungskonferenz.
Berlin, 5. April.
An der bekanntlich am 15. April in Genf beginnenden Ta=
gung
der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion des Völkerbun=
des
nehmen, wie bei der letzten, wieder die Vertreter dreier
Mächte teil, die nicht Mitglieder des Völkerbundes ſind, nämlich
der Vereinigten Staaten von Nordamerika, der Sowjetunion
und der Türkei. Die Sowjetunion wird wieder durch Litwinow,
den ſtellvertretenden Außenkommiſſar, und die Türkei durch ihren
Außenminiſter Tewfik Nuſchdy Bey vertreten ſein.
Die Aufgabe der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion iſt
die Vorbereitung und Herbeiführung einer
erſten internationalen Abrüſtungskonferenz.
Der letzten Tagung hat der Entwurf eines Abkommens über eine
allgemeine Rüſtungsbeſchränkung und Herabſetzung vorgelegen.
Wegen der Differenzen in der Frage der Marineabrüſtung iſt
dieſer Entwurf gegen einen deutſchen Reſolutionsvorſchlag
von der Tagesordnung abgeſetzt worden. Ob es jetzt zur zwei=
ten
Leſung dieſes Entwurfes kommen wird, iſt vorläufig noch
nicht gewiß. Die letzte Tagung hat eine Reſolution angenom=
men
, die den von der Sowjetunion eingebrachten radikalen Ab=
rüſtungsvorſchlag
, einen deutſchen Antrag auf Publizität des
Rüſtungsſtandes nach Artikel 8 des Paktes und den abgemil=
derten
zweiten ruſſiſchen Vorſchlag an die nächſte, jetzt bevor=
ſtehende
Tagung der Kommiſſion verwies. Es wird ſich alſo
zunächſt darum handeln, den deutſchen Antrag auf Ausdehnung
der Veröffentlichungen über den Rüſtungsſtand der einzelnen
Mächte und dann den abgemilderten Vorſchlag der Sowjetunion
über eine Teilabrüſtung zu behandeln.
A
In Berliner politiſchen Kreiſen ſieht man auch dieſer ſechſten
Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskomiſſion mit einer nur
allzu berechtigten Skepſis entgegen. Eigentlich hätte ja dieſe
Tagu g ſchon im vorigen September ſtattfinden wüſſen. Sie
wurde vertagt, offenbar, weil man ſich wenia Erfolg von ihr
verſprach. Auch heute beſtehen die bekannten Gegenſätze in
der Abrüſtungsfrage, insbeſondere in den Fragen der
Marinerüſtungen, zwiſchen den Mächten unvermindert fort,
Zwiſchen der letzten Ta ng und der jetzt bevorſtehenden liegt
der Abſchluß des Kelloggpaktes, in dem ſich die Mächte bekannt=
lich
feierlich verpflichtet haben, auf den Krieg als Mittel für
ſtaatliche Auseinanderſetzungen zu verzichten. Man muß leider
feſtſtellen, daß der Abſchluß dieſes Paktes die Abrüſtungsgegner=
ſchaft
gewiſſer Mächte nicht gemildert hat.

Ein prokeſtankiſch=katkholiſcher Ausgleichsausſchuß.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Bekannte Katholiken und Proteſtanten haben ſich in einem
paritätiſch zuſammengeſetzten Ausgleichsausſchuß zuſammengefun=
den
, deſſen Aufgabe darin beſteht, bei Grenz= und Streitfragen
zwiſchen den beiden größten chriſtlichen Gruppen ausgleichend und
ſchlichtend zu wirken. Im Laufe dieſes Monats will dieſe Kom=
miſſion
ihre Arbeiten aufnehmen. Bevor man zu ihr Stellung
nehmen kann, wird man abwarten, welche Aufgaben ſie ſich im
einzelnen ſtellt. Gelingt es ihr, religiöſe Gegenſätze zu über=
brücken
und vor allem Differenzen, wie ſie ſich in letzter Zeit
wiederholt unliebſam bemerkbar gemacht haben, von vornherein
zu beſeitigen, dann wird ſie ſich die Sympathien weiteſter Kreiſe
beider Gruppen ſichern.

Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Freitag, den 5. April 1929.

Oper von G. Verdi.
* Das Gaſtſpiel Alexander Balabans aus Nürnberg
in der Titelrolle konnte in nicht gewöhnlichem Maße befriedigen.
Zwar iſt die äußere Erſcheinung des nicht mehr jungen Künſt=
lers
nicht gerade günſtig, die Koſtümierung zum Teil überladen,
das Spiel allzu poſierend. Aber er iſt dank einer hervorragend
ſchönen, warmen und vortrefflich geſchulten Stimme ein Belcanto=
Sänger, wie wir ihn in dieſer Reife ſelten hier gehört haben.
Tongebung, Farbenwechſel, muſikaliſcher Ausdruck, großlinige
Kantilene alles wird gleichgut beherrſcht und mit großem
Geſchmack verwendet. Das Singen, und zwar das Schönſingen,
ſtand wohltuend in vorderſter Linie ſeiner ſtark anerkannten
Leiſtung.
Den Herzog ſang gaſtweiſe Hans Hoefflin und erfreute
mit einer ſehr friſchen, feinſchattierten, erfolgreichen Darbietung.
Mein beſonderer Dank, daß er die Arie zu Beginn des 3. Aktes
ſang, die von der Mehrzahl ſeiner Kollegen ausgelaſſen
v. HI.
wird.

Hiſtoria der Auferſtehung Jeſu Chriſti.
* In der Martinskirche wurde geſtern als Erſtaufführung in
Darmſtadt das Auferſtehungs=Oratorium von Heinrich Schütz
geboten. Heinrich Schütz war 38 Jahre alt, als er dieſes Werk,
welches zu ſeinen Meiſterwerken gehört, ſchuf. (1623). Ein aus=
führlicher
Artikel von Prof. Dr. Noack, hat über Entſtehungs=
geſchichte
und Inhalt des Werkes ſchon berichtet; es bleibt noch
übrig, über die lebendige Wirkung zu ſchreiben, die das Werk bei
der Aufführung machte. Das Schönſte, was man dieſer nachſagen
kann, iſt, daß ſie ſo glatt und reibungslos verlief, daß man ſich
der großen Schwierigkeiten der Einſtudierung gar nicht bewußt
wurde. Unter den Solopartien nimmt die erſte Stelle die des
Evangeliſten ein; ſie iſt nach Höhe und Tiefe gleich anſpruchsvoll,
und erfordert einen Sänger, der den Oratoriuinſtil voll und ganz
beherrſcht; Herr Landzettel war ein ſolcher; ſeine ſchöne, weiche,
lyriſche Stimme eignet ſich vorzüglich für ſolche Aufgaben. Die
meiſterliche Satzkunſt des Komponiſten zeigt ſich am deutlichſten
in den wundervoll geſteigerten Duos, Reden Jeſu, Maria

Magdalena, der zweene Männer, oder Engel am Grabe, des
Cleophas und ſeines Geſellen, im Terzett der 3 Marien und in
den Chören, ganz beſonders in dem gewaltigen Doppelchor, der
das Werk beſchließt, wo ein vierſtimmiger Chor von einem zweiten
vierſtimmigen Chor imitiert wird, wobei die Virtoriarufe des
Evangeliſten in freiem Rhythmus das Ganze krönen. Dieſe
Duette uſw. ſind namentlich durch ihren harmoniſchen Reichtum
ſehr ſchwer zu ſingen. Hoch erfreulich darum, wie die Damen
Dern, Gottwald und Cramer (Soprane), Bach (Alt), und die
Herren Möbus (Tenor)) und Schäfer und Jung (Bäſſe), ſich ihrer
Aufgaben entledigten. Frl. Bach ſei für die tonſchöne und tech=
niſch
gewandte Wiedergabe der verſchiedenen ihr anvertrauten
Partien beſonderes Lob geſpendet; ein ſolches gebührt nicht
minder auch Herrn Schäfer, deſſen klangvolles Organ, namentlich
in der Höhe an Freiheit und Schlankheit des Tons, erheblich
gewonnen hat. Der Kirchengeſangverein der evangeliſchen Mar=
tinsgemeinde
bewies durch die Exaktheit ſeiner Leiſtung (der
6=ſtimmige Eröffnungschor gelang ſehr gut), daß er auch ſchweren
Aufgaben gewachſen iſt; und da der zweite mitwirkende Chor von
der Madrigal=Vereinigung geſtellt wurde, ſo kam, namentlich im
Schlußchor eine mächtige Wirkung zu Stande. Lob auch der
Orgel (Herr Weber) und dem diskret und taktfeſt begleitenden
Streichorcheſter und höchſtes Lob endlich und Anerkennung dem
Manne, der das Ganze mit Herz und Hand einſtudiert und ge=
O.
leitet hat: Herrn Prof. Dr. Noack.

Oſtermuſik in der Paulus=Kirche.
* Der vor einigen Jahren gegründete, jetzt Heinrich Schütz=
Kreis genannte Motettenchor deutſcher Studenten hat ſich
ſvohl auf einer Ferienwanderung in einer liturgiſchen Abend=
muſik
in der Pauluskirche hören laſſen. Im Mittelpunkt der Vor=
tragsſolge
ſtand, dem Sinn der Feier entſprechend, das Oſter=
Oratorium von Heinrich Schütz. Das Werk beginnt und endet
mit Chorſätzen, zwiſchen denen die Oſterbotſchaft rezitativiſch vor=
getragen
wird. Die direkten Reden Jeſu, der Frauen und der
Jünger werden abwechflungsreich von verſchiedenen Einzelſtim=
men
geſungen, die ebenſo wie die Evangeliſtenſtimme lediglich
von einigen Streichern und der Orgel begleitet ſind. Iſt die melo=
diſche
Linie in der Deklamation des Bibeltextes auch nicht von ſol=
chem
Erfindungsreichtum getragen, wie in Bachs Paſſionen, ſo
bleiben doch auch hier bei Schütz immer die klare Einfachheit
des Ausdrucks und die Erhabenheit der Gedanken an beſonderen
Stellen zu bewundern.

Ein feiner Gedanke der Veranſtalter war es, alte Choral=
melodien
nacheinander in verſchiedenen mehrſtimmigen Bearbei=
tungen
, vokal und auf der Orgel, zu Gehör zu bringen. Im Pro=
gramm
ſtanden außerdem noch ſchöngeſetzte Chormotetten von
Schein und Schütz und Pachelbels Präludium und Ciaconna
in d.
Alle Werke wurden von dem aus etwa zweiundzwanzig jungen
Menſchen beſtehenden gemiſchten Chor, dem Organiſten und den
Geigern des Kreiſes mit feinſter Einfühlung in den Stil, mit
Klarheit im Ausdruck und muſtergültiger Sauberkeit dargeboten.
Die Orgel=Chaconne war ſehr fein regiſtriert, im übrigen fiel
neben der muſikaliſchen Begabung des Dirigenten und des Evan=
geliſten
beſonders die Schönheit der hohen Baritonſtimme des
Chriſtus auf. Wir freuen uns, den Motettenchor kennengelernt
zu haben, und hoffen, ihn bald wiederzuhören.
Dr. K.

* Bühnenchronik. Artur Schettler vom Heſſiſchen Landes=
theater
wurde als jugendlicher Liebhaber und Naturk)ſch für die nächſte
Spielzeit an das Stadttheater Koblenz a. Rh. verpflichtet.
Zwiſchen dem Bühnenverein und der Genoffenſchaft deutſcher
Bühnen=Angehörigen wurde ein Abkommen getroffen, wonach nur Schü=
ler
, die von Privatlehrern oder Privatſchulen ausgebildet ſind, und die
einen Befähigungsnachweis ſeitens einer Prüfungsſtelle beſitzen, in den
Bühnenberuf aufgenommen werden. Zuſtändig für den hieſigen Bezirk
iſt die Prüfungsſtelle Frankfurt a. M., Holbeinſtraße 18. Schüler,
welche nächſtes Jahr ein Engagement an den deutſchen Bühnen an=
nehmen
wollen, werden erſucht, ſich unter genauer Adreſſenangabe an
das Sekretariat zu wenden, von wo ihnen der Termin der Prüfung
mitgeteilt und weitere Direktiven gegeben werden. Auch Lehrer werden
ebenfalls gebeten, ihre Schüler bei obengenannter Stelle anzumelden.
Wegweiſer zum Kunſtgeſang und Anhang: Die ſchöne Stimme‟
von Müller=Söllner, Darmſtadt=Wiesbaden.
Die Rheiniſche Volkszeitung in Wiesbaden ſchreibt: Ein von
Sachkenntnis und Selbſtbe bachtung eingegebenes Buch, das, aus der
Welt der Erfahrung konmend, den Suchenden und Ringenden die
Hand liebevoll entgegenſtreckt. Eine Fülle von Anregungen über das
Was, Warum und Wie des Singens wird hier den Geſangsbefliſſenen
gegeh n und den Lehrenden ein nicht von der Hand zu weiſender prak=
tiſch
/Behelf. Alles, was mit der Technik des Atmens, Tonanſatzes,
Tonbudung, Ausſprache, Kopfreſonanz, Regiſter uſto. zuſammenhängt,
wwird hier ſehr ausführlich behandelt, um dem angehenden Sänger die
Selbſtkontrolle über die Urſachen des geſanglichen Vorganges zu ver=
ſchaffen
und ihm den Weg zur Selbſterkenntnis zu zeigen. In dem
Wuſt unzählbarer Geſangsmethoden möge dies Lehrbuch die ihm ge=
bührende
Verbreitung finden, beſonders auch in den Kreiſen derjeni=
gen
, die beſſer ſingen könnten, wenn ihre Geſangstechnik beſſer wäre.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 6. April 1929

Nummer 95

Bamstag, den 6. April
ElolMMONNA
unserer neuen, Filiale
Ernst-Ludwig-Straße 21
Ein gut geschultes Personal erwartet Sie dort,
um Sie sorgfältig und freundlich zu bedienen

Fräulein,
frühere Rotekreuz= dreimal wöchentlich

Laufmädchen
ſchweſter, mogl. mit von 811 Uhr mor=
Kenntn. in Woch.= gens geſucht. (5900
u. Sauglingspflege, / Rheinſtraße 39, I.
für Privatklinik ſo= Sauberes, zuverläſſ.
fort geſucht. Gele=
genheit
z. Fortbil= /Mädch. 9d. Frau
dung. Angeb. mit 4 mal 23 Std. geſ
Gehaltsanſpr. unter Eichbergſtr. 15, II. (*
P. 224 Geſch. (5817b

Abo Rückvergütung
in Sparmarken auf Zigarren, Tabake
und verschiedene Zigaretten-Marken

J9. Schneiderin
(aus gutem Hauſe).
welche die Lehrzeit
beendet hat, für ſo=
fort
geſucht. Koſt u.
Wohnung im Hauſe
ſow. Fam.=Anſchl. (
Frau Joſef Heeß,
Worms, Rheinſtr.50

Perf. Büglerin
geſucht. Waſch= und
Bügelanſtalt
H. Vogelſang
Eberſtadt. (*
Für größ. Gutshaus=
halt
wird ein tuch=
tiges
, ſolides Mad=
chen
als Hausmäd=
chen
, nicht unter 19
Jahren, für ſofort
geſucht. Frau Hilde=
gard
Dörtelmann,
Reinheim i. Odw.
(5800b)

Et

Wegen Erkrank. m
Madchens ſuche ich
ein tücht. Mädchen
mit gut Empf. bis

nach d. Spül. f. ſof.
Herdweg66. Erdg. (*

5888

Tagsüber zuverläſ=
ſiges
, ehrliches
Mädchen
für ſofort geſucht. 12 mal die Woche
Sandſtraße 22, p. (* geſ. Näh. Geſchſt. (

Echufr. Mädchen
agsüb. v. b.n. d Spül
geſ. Wienerſtr 55, I.(*

Solides, fleißiges
mit
Alle nmäd ch. beſt
Empfehl. ſof geſ. (*
Wilhelminenſtr. 48, I.

Per ſofort ehrliches
Mädchen
für alle Hausarbeit
geſucht. Dr. Merz=
bach
. Schulſtr. 10.
Vorzuſt. tagl. außer
Samstag.
Suche tücht. Allein=
mädchen
i. nur gute
Stell. Karol. Beck,
gew. Stellenverm.,
Karlſtr. 25.

Sunges Mädchen
für kleinen Haushalt
bei guter Behandlung
u. Familienanſchluß
per 15. 4. geſ. An=
geb
u. R 36 Gſchſt (*
Ein ehrl., zuverläſſ.
Mädchen für ſofort
oder 15. April geſ.
Näh. Annaſtraße 2,
Laden.
*d.

Zigarren-Vertriebs-Gesellschaft

Tücht., ſaub., jüng.
Waſch= u. Putzfrau
Suche per ſofort oder 1. Mai tüchtiges
Anieinmaschen
das gut kochen kann. Referenzen er=
wünſcht
. Vorzuſtellen Samstag von 36
Uhr oder Sonntag von 111 Uhr.
Roſe Landwehr, Am Erlenberg 19.

Industrie-Kredite

bei 8% Zins, 97 Auszahl., ſodann Gel=
der
günſtigſt f. Brauereien, auch Bau=
gelder
, Kirchengelder und für Kommu=
nen
und Landwirtſchaft.
(4945b
Ladenburg. Peter Eckes

Komplette Einrichtung
zur Verſorgung eines größeren Mühlen=
betriebes
, Gutshofes etc. etc. mit

Elektrizität
110 Volt Gleichſtrom (einſchl. faſt neuer
Batterie) billig, evtl. auch geteilt, zu
verkaufen. Intereſſenten werden um
Adreſſenangabe gebeten unter R 21 an
die Geſchäftsſtelle ds. Blattes.

Lehrling
für Möbelbeizerei
geſucht
Möbelhaus Menger
Darmſtadt.
Bleichſtr. 17. (5732b

Sehrnng
für Tapezier= und
Polſterwerkſtatt geſ.
L. Menger, Tape=
ziermeiſter
. Darm=
ſtadt
, Bismarckſtr. 58.
(5731b)

Schloſſerlehrling
geſucht. Schmidt,
Schloſſermeiſter,
Stiftſtraße 93, Roß=
dörferſtr
. 51. (Ems

A
MäMNLICH

Junger Mann
oder Fräulein, mit
guter Handſchr. und
mit d. Schreibmaſch.
vertraut, für Kon=
troll
=Arbeiten zum
ſof. Eintritt geſucht.
Verlangt wird ge=
wiſſenhaftes
Arbei=
ten
. Ang. m. Alters=
angabe
u. Gehalts=
anſprüchen
u. R. 1
a. d. Geſchſt. (586

Kriegs=
beſchädigker

Aufſeherdienſt ge=
ſucht
. Derſelbe muß
verheiratet ſein und
die Frau Putzarbeit
mit ubernehmen.
Angeb. m. ausführ=
licher
Darlegung d.
Familienverh.unter
V. 149 Geſchſt. (5733b
60 RMl. Wocbenlohn
od. allechöchste Pro-
vision
erhäit Jeder.
der den Vertrieb wei-
ner
Fabrikate an Pri-
vate
übe nimmt
Branchekenntn. nicht
erforderlich. (I 5872
I.. Klöckner. Westerhurg.
Sauberer, ehrlicher
Hausburſche
(1418 Jahre)
Schulz & Bernhard=
Darmſtadt
Karlſtraße 102.
*
Fleißiger, reinlicher
Hausburſche
(Radfahrer) per ſo=
fort
geſucht. (*so
Kond. M. Schnitzle=
Lehrſtelle frei
ſchmiedemeiſter
Hölgesſtraße 7.

ſür hei. Senrr geincht.
Sofortiger Verdienſt.
Einarbeitung durch Fachleute.
Angebote mit Lebenslauf unter P. 244
an die Geſchäftsſtelle d. Blatzes. (*sg

Geätzte Metallmaßſtäbe
Für die Herſtellung geätzter Metall=
Glieder=Maßſtäbe wird ein
Vorarbeiter
geſucht, welcher die Fabrikation in
allen Teilen, insbeſondere die Aetzung
gut beherrſcht. Dauernde, gutbezahlte,
angenehme Lebensſtellung. Angebote
u. P 193 Geſchäftsſt. erbeten. (5785b

Große leiſtungsfähige Fabrik
Badens ſucht für Ihre Fabrikate
Holz= und Stahlwellblechroll=
laden
, Prismaladen, Jalou=
ſien
, Klappladen tüchtigen
Hertreter
der bei Architekten, Baumeiſtern
etc. gut eingeführt iſt.
Schloſſer oder Glaſermeiſter, die
gleichzeitig die Montage der Laden
mitübernehm. würden, bevorzugt.
Angebote befördert unter L. M. 199
die Geſchäftsſt ds. Bl. (I5857

für ſofort geſucht./Hohes, ſicheres Einkommen
Fabrik ſucht zum Verkauf ihrer verſchied.
glänzend bewährten
Fußboden=, Möbel= und M tallputzmittel
an Haushaltungen tüchtigen
Hertreterdin)
bei glänz. Verdienſtmöglichkeit. Spielend
leichter Verkauf, da jeder Verkäufer wegen
Wilhelminenplatz 2 der hervorragenden Güte der Produkte
ſtiller Werber wird. Inhaber iſt am
Kurt Sibig. Gold=/15. April zur mündlichen Beſprechung in
Darmſtadt. Gefl. Angebote unter R 3
an die Geſchäftsſtelle erbeten.

Fe.

sind eine ganz ideale Sache, das weiß am
besten, wer einmal mit seinem Tatra im Eil-
tempo
über die Straßen raste, auf denen man
sonst nur ganz langsam fährt.
Aber lassen wir Herrn Dr. G. aus R., ein Tatra-
Besitzer, sprechen:
Was die Schwingachsen anbelangt, so sind sie
eine der idealsten Konstruktionen im Fahrge-
stellbau
. Erst durch sie wird es möglich, auch
aut noch so schlechten Straßen ein schnelles
Fahrtempo einzuhalten. Wer mitführ, war im-
mer
überrascht, daß eine derartig weiche Fede-
rung
bei einem kleinen Wagen überhaupt mög-
lich
ist. Wir sind oft 8 Stunden gefahren, ohne
hinterher jedes Gefühl des Zerschlagenseins.
So was nennt man einen idealen Kleinwagen,
obwohl die Schwingachsen nur einer der vielen
Sondervorteile des Tatra sind.
Schreiben Sie uns doch oder rufen Sie uns an,
wann wir Ihnen den Tatra vortühren dürfen.
Ausführliche Schriften erhalten Sie auf Wunsch
prompt, beides natürlich unverbindlich. (1,59 3
Die Adresse ist:
DETRA FRANKFURT A.MAIN
Franken-Allee 98/102 Fernsprecher Maingau 70471

Laufmädchen
tagsüber geſucht.
Heinrichſtr. 100, I. (*

Sihtiftl. Berättgang arb Korliertorin
oder ſonſt geeignete Beſchäftigung in den Nachmittagsſtunden
ab 4 Uhr ſucht gewiſſenhafte Perſönlichkeit. Suchender iſt in
allen einſchlägigen Arbeiten auf den Gebieten des Prozeß=,
Steuer= Grundbuchs=,Verſicherungswe ens durchaus bewandert,
im Verkehr mit Behörden ſehr vertraut und äußerſt flotter
Arbeiter, der ſich auch für Nachlaß=Auseinanderietzungen und
Vermögens=Verwaltungen. Anfertigung v. Geſuchen. Eingaben
unter garantiert ſauberſter und pünklichſier Ausführung empfiehlt
bei Zuſicherung vertraul. Sachbehandlg Gefl Ang. u. R11 Geſch.

Ehrl., ſaub., zuverl.
Hilfe täglich vorm.
geſ. Vorzuſt. vorm
Herdweg /1, II. (5865
Tücht., ſelbſt. Mäd
chen, nicht unter 20
J., tagsub. ſof. geſ.
Vorzuſtell. ab 9 Uhr
Pallaswieſenſtraße
Nr. 38, parterre. (*

R

WElBLICH

Gebildet. Fräulein halt. Angebote erb.
Zweigen des Haus=
haltes
durchaus er=/Geſchäftsſtelle.
fahr., ſehr arbeits=
freudig
, auch kind.= MaNnricn
lieb, ſucht paſſenden Ein kräftiger ſchul
Wirkungskreis in entlaſſener Junge,
frauenl. Haushalt.
14 Jahre, ſucht
Zeugn. u. Ref. zur
Verfüg. Angeb. u. Lehrſtelle
R. 16 Geſchäftsſt. (*
Solides katholiſches bei Meßger.
Zuſchriften an
Fräulein
Gg. Richter.
22 Jahre alt. ſucht Hotel zum Löwen,
Stelle zu Kindern, Zwingenberg.
ev. auch Hausarbeit. Bergſtr., Tel. Amt
Gute Zeugn. vorh. Bensh. 321. (5897

Näheres in der Ge=
ſchäftsſtelle
. (*d=

Dauernde
Stellung
ſucht beſſ., ſehr an=
ehnl
. Haushälterin,
48 J. alt, ohne An=
hang
, bei einem ält
Herrn. Angeb. unt.
P 219 Geſchſt.

Fräul., 21 J. alt,
Kenntn. in Sten.
u. Schreibmaſchine,
ſucht Stellung als
Volontärin i. Geſch.
der Büro, Ang. u.
V. 238 Geſchſt. (*

Gebild. Dame
40 Jahre alt, ſucht
Stelle a. Hausdame
zu einz. Herrn oder
in frauenloſ. Haus=
ſeſ
. Alters, in allen unter R. 22 an die

Gehe aus Ftlden perfekt iſt, ſucht ſof
ro Tag 2.30, An=/Stellung. Angeb. u.
geb. u. R 8 Geſchſt. (* R. 19 Geſchſt.

Chauffeur
nücht., zuverläſſig.
mit Führerſchein=
u
. 3b. ſucht Stellg.,
nimmt auch noch
andere Arbeit an,
oder als Beifahrer
Angeb. u. R. 15 an
die Geſchäftsſt.
Selbſtänd. Bäcker=
geſelle
, welcher auch
in der Landwirtſch.

gewissenhatteBuchhalterin,

Zuverlässige
langjähris im Lohnwesen tätig,
sucht sich per 1. Mai oder such
fräher zu verändern. Angebote
unter P 210 an die Geschältsst (

Tücht. Alleinmädch. f. Haushalt u. Ge=
(mit gut Zeugniſſ.) ſchäft geſucht. Dem=
für
Einfamilienhs, ſelben iſt Gelegenh.
zum 15. April geſ. geboten. d. Kochen
Kochkenntn. voraus= zu erl. Mädch. vorh.
geſetzt. Vorzuſt. von Darmſtädter Hof,
v7 Uhr Grüner Eberſtadt. (*s
Weg 21.

ſtundenweiſe geſucht. Schriftliche Ange=
bote
mit Zeugnisabſchriften und Photo=
graphie
erb. unter P. 250 Geſchſt. (5870b

Suche große 3= od.
kl. 43.=Wohn. Biete
ſchöne 43.=Wohnung
part. in ruh. Lage
Angeb. unt. P. 242
a. d. Geſchäftsſt. C
Geboten: 3=Zimm.=
Wohn., Balk., el. L.,
Vorgarten, pt., in
ſüdl. Lage. Geſucht:
Gr. 4= od. kl. 5=Z.=
Wohn. Angeb. unt.
P. 247 Geſchſt.
Geſucht ſofort 4
Zimmer=Wohnung.
Biete 6 große Zim=
mer
, Diele Bad, el.
Licht u. Manſarden=
zimmer
. Angeb. u.
R6 an d. Geſchſt. (
Wohnungstauſch.
Für ruh. Mieter in
gut. Hauſe u. ſchöner
Lage, nicht zu weit
v. Stadtinnern, ge=
räumige
Wohnung,
5 Zimmer, möglichſt
1. Stock, mit Bad,
Veranda, 2 Man=
ſarden
uſw., geſucht.
Geb ten: Schöne 6
Zimmer im 2. Stock
mit Balkon, Veranda,
Bad uſw., in ſchöner,
freier Lage. Angeb.
u. R 5 Geſchäftsſt. (*

Wittmannſtr. 25, II.
3 möbl. Zim. mit
Küchenben.z. v. (*dsg

T
1., 2 gut möbl. Zim=
m
. el. L. u. Schreib=
tiſch
zu verm.

Ernf Adwiaft.
bei Lehmann, einfach
möbl. Zim. für ſofort
od. 15. April z. vm. (*

Gut möbl. (kei
Wohn=u. Schlafz.
in gutem Hauſe und
in ruhig. Lage an ſo=
lid
. Ehepaar zum 15.
April zu verm. Tra p,
Heinr=Fuhrſtr. 19, pt
Anzuſ. v. 4 Uhr ab

Barkhausſtr. 9, p. I
möbl. Z. z. vm. (*s

Viktoriaſtr. 79, I.,
5 Min. v. d. Techn.
Hochſch., gut möbl.
Wohn= und Schlaf=
zimmer
für 2, auch
1 Herrn mit elektr.
Licht in ruh. Hauſe
zu vermieten. (*sg
Riedeſelſtr. 68, III.
möbl. Zim. z. vm. (5
Heinheimerſtr. 8,
Eing. links, 1. St.,
möbl. Zim. mit el.
Licht zu vermiet.
Neckarſtr. 4, Vdh.II.
gut möbl. ſonniges
Wohn= u. Schlafz.,
el. Licht, zu vm. (*
Eichbergſtraße 2, I.;
uubbl. Zim. m. el. L.
(*
ſpfort zu verm.

Ste nſtr. 3, I., 2 od.
3 gr. ſchön möbl. Z.
m. Küchenbenutzg, z.
1. Mai zu verm.

Schützenſtr. 20, pt.
möbl. Zimmer, ſep.,

Eliſabethenſtr. 51,
pt. lks., gr., g. möb.
Zim. m. 1 o. 2 Bett.
el. Licht zu verm. (*
ſofort zu verm.
Mühlſtr. 41, I.
großes, ſchön möbl.
Zimmer zu verm. (
Vikkoriaſtr. 251
möbl. Wohn= und
Schlafz. ſof. z. v. (*
Roßdörferſtr 4, pt.
einf. möbl. Zimmer
zu vermieten.

Aelt. Herr find. ſchön.
Heim bei Wtw. Ang.
unt. R 9 Geſchſt. (*

de

in guter Lage per 15 d. Mts.
zu vermieten. Anzuſehen
Eſcholbrückerſtraße 6, parterre
zwiſchen 18 und 20 Uhr.

Sprech-Apparate
Schallplalten
bequeme Zahlungsbedingungen
Fr. Spengler (3691a
Ahastraße 24 Mornewegstr. 29

Möbl. Zimmer
mit Klavier zu ver=
mieten
. Breidert,
Goetheſtr. 15. (*ds
Soderſtraße 22, I.
(Kapellplatz)
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. m. Kuchen=
benutz
. z. 15. April
zu vermieten. (*ms
Heinrichſtr. 82, I.
möbl. Wohn= und
Schlafz. mit el. L.
an berufst Herrn
ſof. od. ſpät. z. vm.
(5353a)

Alexanderſtr. 5, I.
behagl., beſſer möbl.
Zimmer mit el. L.
ſofort zu verm. (*

Schleiermacherſtr. 18,
t., möbl. 3. z. v. (*
Wendelſtadtſtr. 38,pt.
möbl. Zim. m. el. L.
ſofort zu verm.

Waldſtr. 33, III. I.
nöbl. 3., 26 . (*

[ ][  ][ ]

Nummer 938

Eeite 3

Aus der Landeshaupkfkadk.

Darmſtadt, 6. April.
Iur Bunt des Sberourgermeiſters.

Am Donnerstag nachmittag hat eine interfraktionelle Be=
ſprechung
der Stadtverordnetenverſammlung über die Wahl des
Oberbürgermeiſters ſtattgefunden. Die Ausſprache war vertrau=
lich
. Die Mitglieder der Verwaltung nahmen an der Beſprechung
nicht teil.
Wie wir erfahren, haben in der Beſprechung die Vertreter
der Sozialdemokraten, des Zentrums und der De=
mokraten
eine Erklärung dahingehend abgegeben, daß ſie
gegen die öffentliche Ausſchreibung der Oberbürgermeiſterſtelle
ſeien. Die drei Fraktionen hatten bereits vorher eine Sonder=
beſprechung
und haben ſich in dieſer auf den genannten Stand=
punkt
und auf die Perſon des ſeitherigen Bürgermeiſters
Mueller geeinigt. Die drei Fraktionen begründeten ihren
Standpunkt damit, ſie wollen der Bürgerſchaft die Aufregungen
einer weiteren Erörterung der Oberbürgermeiſterfrage und der
damit verbundenen Verzögerung erſparen.
Von den Vertretern der Deutſchen Volkspartei und
der Deutſchnationalen Partei wurde gegen dieſe Stel=
lungnahme
proteſtiert und die Erklärung abgegeben, daß der
Antrag dieſer Fraktionen, die Oberbürgermeiſterſtelle zur Neu=
beſetzung
öffentlich auszuſchreiben, aufrecht er=
halten
wird.
Ueber dieſen Antrag ſoll eine am nächſten Donnerstag ſtatt=
findende
Stadtverordnetenverſammlung entſcheiden. Die Frak=
tionen
der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Demokraten
wollen in dieſer Sitzung alsbald die Wahl des Oberbür=
germeiſters
vornehmen. Auch dagegen wurde von den beiden
Rechtsparteien Einſpruch erhoben.

Von den Fraktionen der Deutſchen Volkspartei und der
Deutſchnationalen Volkspartei werden uns die nachſtehenden
Briefdurchſchläge mit der Bitte um Veröffentlichung überſandt:

Herrn
Eilt ſehr!

Darmſtadt, den 5. April 1929.

Bürgermeiſter Mueller,

dahier

Stadthaus.
Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter!
Mit Rückſicht auf Ihre perſönliche Beteiligung bei der dem=
nächſtigen
Wahl eines Oberbürgermeiſters dürfen wir wohl die
Erwartung ausſprechen, daß Sie auch abgeſehen von den be=
züglichen
geſetzlichen Beſtimmungen ſich perſönlich jeglicher
Beteiligung an Maßnahmen enthalten, die direkt oder indirekt
mit der Wahl in irgendeiner Beziehung ſtehen, dieſe vielmehr
dem geſetzlichen Vertreter, als welcher ja wohl Herr Bürger=
meiſter
Buxbaum in Betracht kommen wird, überlaſſen
werden.
Hochachtungsvoll!
Fraktion der
Fraktion der
Deutſchen Volkspartei.
Deutſch=nationalen Volkspartei.

An

Darmſtadt den 5. April 1929.

den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt,
z. H. d. Herrn Bürgermeiſters Buxbaum,
Eilt ſehr!
dahier

Stadthaus.

Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter!
Da Herr Bürgermeiſter Mueller bei der demnächſtigen
Wahl des Oberbürgermeiſters unmittelbar beteiligt iſt, ſo ſetzen
wir voraus, daß Herr Mueller ſich jeglicher Handlung enthalten
wird, die direkt oder indirekt mit der Wahl im Zuſammenhang
ſteht. Wir haben übrigens zur Vorſorge dieſe unſere Auffaſ=
ſung
auch dem Herrn Bürgermeiſter Mueller nochmals direkt
mitgeteilt.
Hiernach ſind Sie u. E. als dienſtälteſter Bürgermeiſter für
diejenigen Handlungen zuſtändig, für die nach dem Vorſtehen=
den
Herr Mueller in Wegfall kommt, insbeſondere alſo auch für
die Anberaumung derjenigen Stadtverordnetenſitzungen, die ſich
auf die Wahl ſelbſt oder die Vorbereitung zu dieſer Wahl be=
ziehen
.
Auf Grund dieſes Tatbeſtandes ſprechen wir das Erſuchen
aus, die nächſte Stadtverordnetenſitzung nicht ſchon zur Wahl
des Oberbürgermeiſters zu beſtimmen, ſondern lediglich zur Ab=
ſtimmung
über die beiden inzwiſchen bei der Verwaltung geſtell=
ten
Anträge vorzuſehen, nämlich:
1. desjenigen der Unterzeichneten, der auf öffentliche Aus=
ſchreibung
der Oberbürgermeiſterſtelle geht,
2. desjenigen der ſozialdemokratiſchen oder linksvereinigten
Parteien, der das Fallenlaſſen der vierten Bürgermeiſter=
ſtelle
anregt.
Würde unſer Antrag in der nächſten Sitzung angenommen,
ſo würde die Frage nach einer alsbaldigen Wahl damit ja ihre
Exledigung finden. Würde dagegen unſer Antrag nicht ange=
nommen
, ſo würde nach dem Willen der gegneriſchen Koalition,
wie dieſe bereits mit Nachdruck angekündigt hat, alsbald zur
Wahlhandlung geſchritten werden. Dagegen müſſen wir nach=
drücklichſt
Verwahrung einlegen. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß
bei einer ſo eminent wichtigen Verwaltungshandlung, wie ſie die
Wahl des Oberbürgermeiſters darſtellt, ein nicht unerheblicher
Teil der Stadtverordneten von dem anderen gewiſſermaßen
überrannt wird. Es muß doch auch uns Gelegenheit gegeben
werden, für den Fall der Ablehnung unſeres Antrags mit an=
deren
geeigneten Perſönlichkeiten in Verbindung zu treten, um
die Möglichkeit zu gewinnen, auch unſererſeits qualifizierte
Gegenkandidaten aufzuſtellen.
Das iſt aber gerade dasjenige, was die Koalition für die
Kandidatur Mueller offenbar in beinahe gewalttätiger Weiſe zu
verhindern beabſichtigt, indem ſie die Wahl mit allen möglichen
Mitteln, ohne dem anderen Teil die geringſte, ganz ſelbſtver=
ſtändliche
Möglichkeit zur Vorbereitung zu gewähren, durchzu=
führen
beabſichtigt.
Wir proteſtieren deshalb wiederholt und auf das energiſchſte
gegen ein derartiges Verhalten, und bitten Sie, unter keinen

Samstag, den 6. Apr 1 1929

Umſtänden bereits die nächſte Stadtverordnetenſitzung zur Wahl
eines Oberbürgermeiſters zu beſtimmen.
Wir bitten um gefl. umgehenden Beſcheid darüber:
1. Daß Sie ſich für berechtigt und verpflichtet erachten, die be=
züglichen
Maßnahmen, insbeſondere auf Anberaumung der
Termine und auf Beſtimmung der Tagesordnung, als der
allein hierfür zuſtändige Bürgermeiſter vorzunehmen;
2. daß Sie unſerem Erſuchen bei Anberaumung des nächſten
Termins und der nächſten Tagesordnung entſprechen wer=
den
.
Hochachtungsvoll!
Fraktion der
Fraktion der
Deutſchen Volkspartei.
Deutſch=nationalen Volkspartei.

Ernannt wurden: Am 23. Mürz: der überplanmäßige Kreisamt=
mann
Regierungsrat Konrad Wolf in Gießen unter Belaſſung ſeiner
Amtsbezeichnung Regierungsrat zum Vorſtand des Polizeiamts Gie=
Een; der überplanmäßige Kreisamtmann Regierugsrat Fritz Eibach
in Erbach i. O. unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichung Regierungsrat
zum Kreisamtmann bei dem Kreisamt Erbach, beide mit Wirkung vom
1. März 1929; am 27. März: der Lehrer Ernſt Roeschen, zu Salz,
Kreis Lauterbach, zum Lehrer an der Volksſchule zut Vaitshain, Kreis
Lauterbach, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
Miniſteriam für Kultus und Bildungsweſen. An der Volls=
ſchule
in Worms ſind die nachſtehenden Schulſtellen erledigt: drei
Stellen für evangeliſche Lehrer, zwei Stellen für katholiſche Lehrer, zwei
Stellen für ebangeliſche Lehrerinnen. Mit je einer Stelle für einen
katkoliſchen und einen evangeliſchen Lehrer kann das Amt eines Rek=
ters
verbunden werden. Erledigt iſt: die Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Erzbach Kreis Erbach;
Dienſtwohnung iſt vorhanden. Mit Wirkung vom 1. April ab wurde
dem Hugo Weſtphal aus Jena die Stelle eines Direktors der Staat=
liehen
Jachſchule für Elfenbeinſchnitzerei und verwandte Gewerbe in
Erbach übertragen. Durch Entzſchließung des Miniſteriums für Kul=
ins
und Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr. Wilheim
Vogt zu Gießen zum Studienaſſeſſor ernannt.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag,
vormittags 11 und 1130 Uhr, von Montag bis Freitag, vorm. 11 und
1130 Uhr und nachmittags um 3 und 3.30 Uhr. Samstag geſchloſſen.
Die Verwaltung macht nochmals darauf aufmerkſam, daß am Sonn=
tag
, den 7. April, das Schloßmuſeum noch zu dem ermäßigten Preis
von 50 Pfg. beſichtigt werden kann.
Die Leſeſäle der Landesbibliothek ſind vom 8. April 1929 ab ver=
ſuchsweiſe
täglich (Samstag ausgenommen) nachmittags von 36 Uhr
geöffnet. Die Oeffnung an den Vormittagen bleibt wie ſeither von 9
bis 1 Uhr.

u

Heffenflieger Verein für Luftfahrt. Die glänzenden Leiſtun=
gen
unſeres Zeppelinluftſchiffes Graf Zeppelin auf ſeiner
letzten Orientfahrt lenken wiederum aller Augen auf die vorzüg=
lichen
Erfolge unſerer deutſchen Luftſchiffe und erfüllen uns mit
berechtigtem Stolz. Wer ſich in das innere Weſen dieſes Luft=
rieſen
vertiefen will, beſuche am Sonntag, den 7. April 1929, den
Lichtbildervortrag des Kapitänleutnants a. D. Frhr. Treuſch
von Buttlar=Brandenfels über die Ozeanfahrten der
Zeppeline, die Entwicklung der Zeppelinwerke und den Bau der
Luftſchiffe. Es werden hier erſtmalig die neueſten Aufnahmen
von der Mittelmeer= bzw. Paläſtina=Reiſe des Graf Zeppelin
gezeigt. Der Vortrag wird im Helia=Lichtſbieltheater abge=
halten
und beginnt um 11,30 Uhr. Vorverkauf findet ſtatt in den
Lichtſpielhäuſern Helia und U. T.
In Blumen und Kunſt, Inhaber Erich Schulenburg, Wilhel=
ninenſtraße
32, wird eben eine ſehenswerte Ausſtellung alter und neuer
Meiſter gezeigt. Die Namen der meiſren Künftler haben in Darmſtadt
ſchon lange guten Klang; ſind doch hier mit guten charakieriſtiſchen Wer=
ken
bertreten die Maler: Altheim, Bloemart, Bialla, Prof. Bader, Prof.
Bracht, Jan Both, Prof. Hartmann, Bahmer, Behringer, Boller, Deu=
chert
, Dietze=Seeheim, Ebert, Hans Alb. Hofmann, Hofmann= Zwingen=
berg
, Vala Lamberger, Prof, Horſt, Franz Huth, Prof. Illner, Prof.
Kempin, Prof. Kröh, Prof. Kleukens, Mons=Oberheſſen, Prof. Oßwald,
Frl. Schubert, Prof. Röry, Scheld, Söder, Schulz, Schisbach, Seekatz,
Reitzel, Peters, Paul Weber, Velten, Werſig=MMünchen, Prof. Preto=
rius
. Die in geſchickter Weiſe angeordncte Ausſtellung iſt überſichtlich
und die Beſichtigung ſehr lohnend.
Hohes Alter. Frau Eckſtein Witwe, Sandbergſtraße 9,
deging am 5. April ihren 80. Geburtstag in geiſtiger Friſche.

Noch keine 190 Mark
monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſcherung, brauchen Sie
aufzuwenden, um in den Beſitz eines 3/15 Dixi=Wagens zu kommen.
Die Qualität dieſes Fahrzeuges iſt ſo vorzüglich, daß wir Ihnen dieſes
Angebot machen können. J. Donges & ieſt, Brafenſtr 43,45. (4221a

Orpheum. Operetiengaſtſpiele. Die keuſche Suſanne‟.
Heute Samstag ſowie am Sonntag und Montag finden drei Aufführun=
gen
des Operettenſchlagers Die keuſche Sufanne‟. Muſik von Jean
Gilbert, ſtatt. Die Hauptrolle Der keuſchen Suſanne wird von Friedel
Gierga geſungen, die Tenorkartie hat Kammerſänger Lange. Haudt=
falager
der Operette ſind: Wenn der Vater mit dem Sohn auf den
Bummel geht Suſanne, Suſanne, du haſt mir’s angetan Es finden
nur dieſe drei Auffuhrungen ſtatt. Es gelten gewöhnliche Preiſe von
1 bis 3 Mk. (Siehe Anzeige.)
Bismarckkommſers. Die alten und jungen Akademiker der dem
Waffenring angeſchloſſenen Verbände werden auf ben heute abend 8 Uhr
n der Turnhalle ſtattfindenden großen Bismarckkommers aufmerkſam
gemacht. Um zahlrciles Erſceinen wird gebeten. Programme, die
zum Eintritt berechtigen, ſind am Abend in der Turnhalle zu haben.
Paulusgemeinde. Am morgigen Sonntag wird der Bundes=
wart
des Heſſenbundes, Miſſionar Jürgens, im Hauptgottesdienſt pre=
digen
und abends im Gemeindeſaal einen Lichtbildervortrag über Die
Flucht vor dem Leben halten. Durch die gütige Mitwirkung von
Frau Miſſionar Jürgens kann der Abend auch noch geſanglich be=
reichert
werden. Die Gemeindeglieder ſind herzlichſt eingeladen. Der
Eintritt iſt frei. Die Mitglieder der Jugendvereinigung treffen ſich
nachmittags 4 Uhr mit dem Bundeswart im Gemeindeſaal.

Wockenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers
vom 7. bis 14. April 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 7. Aprik 17,30 Uhr, Ende 22 Uhr. B 20. Die
Walküre. Von R. Wagner. Preiſe 1,2012 Mark.
Montag, den 8. April, 20 Uhr. 7. Sinfoniekonzert des
Landestheater=Orcheſters. Soliſt: Konzertmeiſter
Otto Drumm (Violine). Werke von Tſchaikowſky, Zandonai
und Graener. Preiſe 110 Mark.
Dienstag, den 9. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. A. 18. Die
Ogarows, Schauſpiel von Bruno Wellenkamp. Preiſe
110 Mark.
Mittwoch, den 10. April, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. H 9. ( Büh=
nenvolksbund
) T, Gruppe 1, 2, 3 (Nr. 1150). Der Frei=
ſchütz
, Oper von Weber. Preiſe 110 Mark.
Donnerstag, den 11. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 20. Die
Ogarows. Schauſpiel von Bruno Wellenkamp. Preiſe
110 Mark.
Freitag, den 12. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 19. Die
Verbrecher. Schauſpiel von F. Bruckner. Preiſe
110 Mark.
Samstag, den 13. April, 15 Uhr, Ende 18 Uhr. Heſſenlandmiete Io,
T, Gruppe 6, 7, 8 (Nr. 251400). Don Carlos. Schau=
ſpiel
von Schiller. Preiſe 0,808 Mark.
20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. L 19. Cavalleriaruſticana.
Oper von Mascagni. Der Bajazzo. Oper von Leon=
cavallo
. Preiſe 110 Mark.
Sonntag, den 14. April, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenland=
miete
II:, Heſſenlandmiete III‟. Wiees Euch gefällt.
Luſtſpiel von Shakeſpeare. Preiſe 110 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, d. 7. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenlandmiete IIo
Das Kamel geht durch das Nadelöhr. Komödie
von Langer. Preiſe 1,206 Mark.
Montag, den 8. April: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 9. April, 20 Uhr, Ende 21,45 Uhr. R 14. (Darmſt.
Volksbühne). Fatme Oper von Flotow. Preiſe 1,20
bis 6 Mark.
Mittwoch, den 10. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete IIo.
Das Kamel geht durch das Nadelöhr. Komödie
von Langer. Preiſe 1,206 Mark.
Donnerstag, den 11. April, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. K 13
(Für diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete XII haben.) ( Büh=
nenvolksbund
). Der Waffenſchmied Oper von
Lortzing. Preiſe 1,206 Mark.
Freitag, den 12. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Vu.
Martha. Oper von Flotow. Preiſe 1,206 Mark.
Samstag, den 13. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VII.o, T, Gruppe 4 u. 5 (Nr. 151250). Das Kamel geht
durch das Nadelöhr. Komödie von Langer. Preiſe
1.206 Mark.
Sonntag, den 14. April, 18,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. In neuer
Einſtudierung und Inſzenierung. Figaros Hochzeit.
Oper von Mozart. Preiſe 210 Mark.
Zur Uraufführung Die Ogarows. Wie wir erfahren, wird
die heutige Uraufführung des Schauſpiels Die Ogarows von
Bruno Wellenkamp die einzige deutſche Uraufführung
ſein. Urſprünglich war geplant, eine gemeinſame gleichzeitige
Uraufführung des Werkes mit dem Staatstheater Berlin zu
bringen, das die Uraufführung ſchon vor längerer Zeit angenom=
men
hatte. Generalintendant Karl Ebert hat ſich ſchon Ende
vorigen Jahres um die Freigabe für Darmſtadt bemüht. Erſt
jetzt iſt jedoch die Freigabe gelungen, da das Berliner Staats=
theater
ſeine Uraufführungsverpflichtungen nicht inne zu halten
vermochte. Die Uraufführung findet in Darmſtadt in Anweſen=
heit
des Dichters ſtatt.
Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag findet im Großen
Haus um 19 Uhr in Anweſenheit des Dichters die Uraufführung des
Schauſpiels Die Ogarows von Wellenkamp ſtatt. In den Haupt=
rollen
ſind die Damen Gothe, Hoffart, Joſt=Jacke und die Herren Be=
neckendorff
, Valk, Minetti, Gallinger, Maletzki, Keßler, Klam, Weſter=
mann
beſchäftigt. In Szene geſetzt von Günter Haenel und Wilhelm
Reinking. (Miete E.)
Im Kleinen Haus findet heute eine Aufführung von Flotows
Martha in der neuen Einſtudierung und Inſzenierung ſtatt. ( Zuſatz=
miete
VI, Beginn 19,30 Uhr.)
In der morgigen Aufführung von Richard Wagners Walküre
ſingt Elſe Link (W8iesbaden) als G.ſt die Partie der Brünnhilde. In
den übrigen Hauptrollen ſind die Damen Roſe Landwehr, Anna Jacobs
und die Herren Guſtav D=harde, Johannes Biſchoff, Theo Herrmann
beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
Im Kleinen Haus gelangt morgen das erfolgreiche Luſtſpiel von
Langer Das Kamel geht durch das Nadelöhr zur Wieder=
holung
.
Der 14. Deutſche Edangeliſche Gemeindetag findet in den Tagen
bom 8 bis 10. April unter der Leitung von Generalſuperintendent
D. Schian in Dortmundſtatt. Gegenſtände der Hauptvorträge werden
ſein: Am 9. April: Lebendige Bemeinde und gemeindlicher Arbeits=
betrieb
(Prof. D. Freiherr von der Goltz, Greifswald), Der Ge=
danke
der Gemeinſchaft und ſeine Verwirklichung in der evangeliſchen Ge=
meinde
(Prof. D. Matthes, Daxmſtadt); am 10. April: Gemeinde
als praktiſche Aufgabe im Lichte der jüngſten theologiſchen Entwicklung
(Prof. D. Stählin. Münſter), Vorbereitet iſt ferner eine groß ange=
legte
Jugendverſammlung mit Anſprahen von Pfarrer Zuck=
ſchweidt
Magdeburg, und Jugendpfarrer Przybylſki und
eine Gemeindeverſammlung mit Anſprachen von Pfarrer D. Duſſe,
Eſſen, Pfarrer D. Niemöller, Elberfeld, und Gewerkſhaftsſekretär
Dudey, Duisburg. (Anmeldung bei dem Gemeindeamt Dortmund,
Kloſterſtraße 18.)
Die große Ausſtellung auf der Mathildenhöhe in Darm=
ſtadt
, Der ſchöne Menſch in der neuen Kunſt wird durch die
Beteiligung von Künſtlern aus allen europäiſchen Ländern zu
einer repräſentativen internationalen Schau. Es werden außer
Deutſchland vertreten ſein: Frankreich, Belgien, Holland, Eng=
land
, Norwegen, Schweden, Rußland, Polen, Tſchechoſlowakei,
Oeſterreich, Rumänien, Griechenland, Italien, Schweiz und
Spanien. Durch den Verzicht auf Graphik bekommt die Aus=
ſtellung
ein geſchloſſenes Bild, das von Malerei und Plaſtik allein
geſtaltet wird. Die Photos ausgeſuchter Werke von der Venus
von Willendorf (Steinzeit) bis zur Stehenden von Lehmbruck
haben den Zweck, der modernen Geſtaltung Vergleichs=Maßſtäbe
beizugeben. Die Ausſtellung öffnet Mitte Juni und ſchließt
Anfang Oktober.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 6. April 1929

Nummer 95

Ueber das neue Reichsgeſeh über Waffen und
Munition
ſerach auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Jagdklubs im Städtiſchen Saal=
bau
zu Darmſtadt vor einer zahlreichen Zuhörerſ haft Herr Oberlandes=
gerichtsrat
Conradi, der bekannte Verfaſſer des Heſſiſchen Jagdrechts.
Er nahm Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß, obwohl dies
Geſetz ſchon ſeit dem 1. Oxhober 1928 in Kraft getreten iſt, die Oeffent=
liclckeit
, insbeſondere auch die Jägerwelt, über beſſen Tendenz ſowohl
wie über die zahlreichen einſihneidenden Einzelheiten offenbar wenig
unterrichtet, und daß auch die Oeffentlickeit im übrigen noch vielfach
über die Anforderungen dieſes Geſetzes ſehr im unklaren iſt.
Er brachte zunächſr eine zum Verſtändnis unbedingt notwendige
hiſtoriſche Einleitung, ausgehend von der Verordnng der Volksbeauf=
tragten
über Waffen und Munition vom 17. Januar 1919, beſprach dann
die Vorſchriften des Geſetzes im allgemeinen, insbeſondere die Voraus=
ſetzungen
für Erteilung einer Konzeſſion für Fabrikation von Woffen
und Munition, desgleichen für den Handel und Zwiſchenhandel, und
beleuchtete ſchließlich die Beſtimmungen über Ausſtellung des Waffen=
erwverbsſcheines
und des Waffenſcheines. Längere Ausführungen folg=
ten
über die Verpflichtungen, die dem Jäger aus dem Geſetz erwahſen,
über die verändert= Bedeutung des Jagdwaffenpaſſes, jetzt allgemein
in Deutſchland Jagdſchein genannt, über die Ablieferungspflicht der
Perſonen, denen infolge Vorbeſtrafung, Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrelte, Polizciaufſicht, Entmündigung uſw. ein Waffenerwerbsſchein
bzv. Waffenſchein überhaupt nicht erteilt werden darf. Er beſprach dann
noch kurz die Beſtimmungen über Waffen= und Munitionslager, die
fur die Konzeſſionen und Schheine zu entrichtenden Gebühren und die
Strafen wegen Zuwiderhandlung gegen die Beſtimmungen des neuen
Geſetzes.
Er wies darauf hin, daß das Geſetz zwar für das Publikum im all=
gemeinen
und auch fur die Jägerwelt im ſpeziellen eine Reihe von Er=
ſchwerungen
mit ſich bringe, daß die geſetzlichen Vorſchriften ſich aber
in dunhaus erträglichen Grenzen hielten und nicht über das Maß
hinausgingen, was zur Sicherheit des Staates und der Bevölkerung als
notwendige Vornusſetzung verlangt werden muß.
Die etwa 1½ Stunden in Anſpruch genommenen Ausführungen
wurden don den Anweſenden mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt
und ernteten den lebhaften Beifall der zahlreichen Zuhörer.
Dem Redner dankte der Vorſitzende des Heſſiſchen Jagdklubs unter
Hinweis darauf, daß die jagdliche Tagesliteratur ſich faſt vollſtändig aus=
ſchweige
über die tiefeinſameidenben Beſtimmungen, und daß es ein be=
ſonderes
Glück für den Heſſiſchen Jagdklub ſei, in ſeinen Reihen ein
Mitglied zu beſitzen, das in ſo umfaſſender, klarer und tiefgründiger
Weiſe über dies alle Jäger intereſſierende Thema zu berichten in der
Lage ſei.
Die Verſammlung ehrte den verdienſtvollen Redner durch ein drei=
faches
Horrido.
An den Vortrag ſchloß ſich noch eine lebhafte Diskuſſion über Einzel=
heiten
an, die ſich bis nach Mitternacht hinzog.
Aus der Feder des Redners wird demnächſt als zweiter Nachtrag
zum Heſſiſchen Jagdreit im Verlag von Diemer, Mainz, eine kommen=
tierte
Ausgabe des Waffen= und Munitionsgeſetzes, ſowie des abgeänder=
ten
Heſſiſchen Jagdwaffenpaßgeſetzes erſcheinen. Beides iſt durch den
Heſſiſchen Jagdkſub zu beziehen.
Z.

Für die Filme Nana und Das erwachende Aegypten, die der
Volksfilm (Volksverband für Filmkunſt) vom 6. bis
9. April im Stäotiſchen Saalbau zeigt, hat der Kartenverkauf bereits
lebhaft eingeſetzt. Es wird daher empfohlen, ſich rechtzeitig Karten zu
Eeſorgen; diejenigen, die ſich im Vorverkazf eine Karte erverben, ge=
nießen
auch den Vorteil, daß für ſie Plätze freigehalten werden.
Turngemeinde Darmſtadr 1846. Zu der heute abend um 8 Uhr
30 Minuten ſtattfindenden Monatsverſammlung werden die Mitglieder
gebeten, rechit zahlreih zu erſcheinen. Der Redewart hat eine ſehr wich=
tige
Tagesordnung zuſammengeſtellt. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß
das Frauenturnen der Abteilung Frau Becker am Montag, dem 8. d. M.,
ausfällt.
Bp. Der Monat März war meiſt trocken. Er brachte 5 heitere, 9
trübe Tage, 1 Eistag, 12 Froſttage, Tage mit Schneedecke 9, mi Regen
3, mit Schmee 3, mit Tau 1, mit Reif 9, mit Nebel 12 Tage. Die Tempe=
taturextreme
ſtellten ſich auf 18,8 Grad am 21. und 10,7 Grad am
1. Marz bei einem Monats=Tagesmittel von 5,2 Grad.
Bp. Die Arbeitsmarktlage in Stadt und Kreis Darmſtadd hat ſich
gegen die Vorwoche etwas gebeſſert. Es ſind zu verzeichnen 11 281
arbeitſuchende Männer, 1932 Frauen; Unterſtützungsempfänger Männer
S697, Frauen 1323, Kriſenunterſtützungsempfanger Männer 849,
Frauen 88.
Seltene Pifangfreffer im Zoo in Frankfurt. Unter den Früh=
jahrseinkäufen
befinden ſich drei inrereſſante afrikaniſche Vögel aus der
Gruppe der Piſangfreſſer: ein Haubenlärmbogel ſowie zwei Notfchopf=
turafos
, beides Arten, die bisher noch nicht in Frankfurt a. M. lebendig
gezeigt werden konnten. Die Turakos oder Helmvögel ſtehen innerhalb
der zahlreichen grun gefärbten Vogelarten inſofern vereinzelt da, als
bei ihnen allein die grüne Farbe auf einen Farbſtoff zurückgeht, wäh=
rend
in allen anderen Fällen das Grün der Vogelfedern auf dem Zu=
ſammennirken
von blauer Strukturfarbe mit gelbem Farbſtoff beruht.
Außerdem beſitzen ſie in einigen Flügelfedern einen kupferhaltigen Farb=
ſtoff
, der beim Baden ausgewaſchen wird und das Waſſer rot färbt.
Die Firma C. Boßler hatte zu einer Lauiſprechervorführung in
den Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues geladen. Der Einladung
waren viele gefolgt, die ſich mit dem Radio befaſſen, in der Erkenntnis,
daß ja gerade die Ausgeſtalvurng des Lautſprechers dem Rundfunk Ab=
ſchluß
und letzte Krönung gebei kann. Der Verführungsabend zeigte,
ein wie weiter Weg in den letzten Jahren doch ſchon zurückgelegt wor=
den
iſt, umn aus dem doch rect unleidlichen Kopfhörer den vorzüglichen
Lautfprecher zu ſchaffen und ſo nicht wur körperlich den Hörenden vom
Apparat, ſondern ihn auch ſeeliſch von der Vorſtellung des Nur= Ueber=
tragens
nach Möglichkeit zu löſer. Gewiß iſt noch nicht alles erreicht,
vor allem laßt ſich ja leider das ſtörende Knattern nicht beſeitigen, aber
es iſt doch gelungen, die Tonreinheit und =wahrheit wenigſtens in außer=
erdentlich
hohem Maße zu erreichm. Vorzüglich waren die Leiſtungen
des neuen elektro=dynamiſchen Lautſprechers, aber auch die verſchiedenen
anderen Typen ſind Veweis für den Fortſchritt auf radiotechniſchem Ge=
biet
. Aus der großen Anzah: der Darbietungen (meiſt Schallplatten=
übertragungen
) ſeien erwähnt: die Ungariſche Rhapſodie, Melodie in E
von Nubinſtein, das Trinklied aus den Luſtigen Weibern, ein Lieder=
vortrag
deutſdheamerikaniſ her Sänger. Die Reihe ließe ſich beliebig
vermehren, da die Gite de= Darbietungen eine kritiſche Auswahl er=
ſchwerte
.
W. S.
*p. Kleine Strafkammer. 1. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung
iſt vom Amtsgericht ein hieſiger Elektrotechniker zu 150 Mark Geld=
ſtrafe
verurteilt worden. Am Abend des 14. Oktober 1928 fuhr An=
geklagter
mit ſeinem Motorrad im Dornheimer Weg, um in ſeine
Wohnung im Mettegangweg zu gelangen. In der Nähe der Kreuzung
dieſer beiden Straßen zog ein Ehepaar einen unbeleuchteten Hand=
karren
mit einem fliegenden Verkaufsſtand, auf welches Fahrzeug der
Angeklagte von hinten auffuhr. Die Frau hatte einen ſtarken Blut=
erguß
im linken Geſäßteil, der Mann eine ſchwere Kopfverletzung;
auch der Angeklagte hatte eine ſchwere Verletzung und fiel vom Motor=
rad
; er war nach Ausſage des Arztes am ſchwerſten verletzt. Der
Staatsanwalt betont, daß eine Beleuchrungspflicht nur für be=
ſpannte
Fuhrwerke vorgeſchrieben ſei. Das Urteil verwirft
die eingelegten Berufungen. 2. Wegen Begünſtigung hat ein
entlaſſener Gefangener, der aus dem Landgerichtsgefängnis einen Kaſ=
ſiber
an die Eltern eines in Unterſuchungshaft befindlichen Beſchuldig=
ten
beförderte, einen Monat Gefängnis erhalten. Er hat Berufung
verfolgt und mit ihm die Staatsanwaltſchaft. Das Urteil verwirft die
Berufung des Angeklagten. Die Staatsanwalrſchaft hat die ihrige
zurlickgenommen.
Lokale Beranſtaltungen.
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten Verein
Darmſtadt. Montag abend Monatsverſammlung in der Stadt Coburg,
mit Lichlbildervorkrag.
Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen.
Die für den 22. März angeſagte muſikaliſche Feier findet am Mon=
tag
, 15. April, nachmittag3 5 Uhr, Neckarſtraße 19 ſtatt. Bereits
gelöſte Karten behalten ihre Gültigkeit. Frl. Käthe Walter, Herr Hans
Grahl und Herr Kapellmeiſter Hans Simon haben liebenswürdigerweiſe
ihre Mitwirkung zugeſagt. Einrrittskarten für Nichtmitglieder zu 2,50
Mark ſind in den Muſikalienhandlungen K. Arnold, Chr. Arnold, Heß,
für Mitglieder bei Frau von Selzam, Neckarſtraße 19, zu haben.

Tageskalender für Samstag, den 6. April 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr, E 22: Die Ogarows, Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr,
Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete VI: Martha, Orpheum abends
20.15 Uhr: Die keuſche Suſanne‟ Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffce Rheingold, Perkeo, Reichshof, Alte Poſt Kinovorſtel=
lungen
: Union=Theater, Hilig, Palaſt=Lichtſpiele; Städt. Saal=
bau
, 20½ Uhr: Nana.

Ans Heſſen.
Noch einmal Winkerſpork im Odenwald?
Bp. Neunkirchen, 5. April. Nach der mehrmonatigen Schneedecke,
die unſere Gegend bedeckt hatte, wäre es wohl zu wünſchen geweſen,
daß die Landwirte die ſo dringend nötige Feldbeſtellung hätten vor=
nehmen
können. Statt deſſen iſt ein jäher Rückſchlag eingetreten, deſſen
Ausmaße für den April ſo unfaßbar ſind, wie die verfloſſene Schneezeit
von Januar bis März. Wenn man bedenkt, daß im April 6 Grad
unter Null zu verzeichnen ſind, und daß nahezu 20 Zentimeter Schnee
nach Oſtern noch Winterſport zulaſſen, dann kann man den Unmut in
der landwirtſchaftlichen Bevölkerung wohl verſtehen. Der heutige Vor=
mittag
brachte 23 Grad Kälte. Der Schmeefall hielt den ganzen Tag
über an und der trübe Himmel verkündet, daß die letzten Flochen noch
nicht gefallen ſind. Für die Schneeſportler bieten ſich noch einmal gün=
ſtige
Sportausſichten. Die Schneedecke von 10 Zentimeter in den Mor=
genſtunden
hat ſich auf etwa 18 Zentimeter erhöht. Autos befahren die
Straßen nur mit Schnecketten.
Bp. Fürth i. O., 5. April. Der ſtarke Schneefall hält in den Nach=
mittagsſtunden
noch an. In unſerer Gegend iſt eine Schneedecke von
über 2 Zentimetern zu verzeichnen. Autoverkehr ſehr erſchwert.
Bp. Ober=Sensbach, 5. April. In das winterlichſte Kleid ſind erneut
unſere Höhen und Täler gehüllt. Der Krähberg und Sensbacher Höhe
ſind mit einer Schneedecke von 1215 Zentimeter bedeckt. Autos und
Motorräder müſſene mit größter Vorſicht fahren.

Vorkräge der Landwirkſchaftskammer.
In der Generalverſammlung der Pferdezüchtervereinigung
Groß=Bieberau, die am 7. April 1929, nachm. 2½ Uhr, in
Groß=Bieberau ſtattfindet, wird Generaldirektor
Dr. Hamannvonder Landwirtſchaftskammer über
Die Bedeutung der Pferdezucht im heutigen landw. Betrieb.
ſprechen.

Aa. Eberſtadt, 5. April. Arbeitsmarkt. Der Arbeitsmarkt
hat inſofern eine weitere Verbeſſerung zu verzeichnen, als ein größerer
Teil der Erwerbsloſen mit den Waſſerrohrlegungsarbeiten in der
Pfungſtädterſtraße beſchäftigt werden konnte.
Traſfa, 5. April. Am Sonntag abend veranſtaltet die hieſige
evangeliſche Jugendgemeinde im Saale von K. Scheerer einen Ge=
meindeabend
mit Volksliedern, Volkstänzen, einem altſpaniſchen
Luſtſpiel von Cervantes uſw. Der Poſaunerchor des ev. Wartburg=
vereins
Gberſtadt wird ebenfalls zur Bereicherung des Abends beitra=
gen
. Der Eintritt iſt frei.
G. Ober=Ramſtadt, 5. April. Im Laufe der nächſten Woche verläßt
Herr Pfarrer Lic. Wags, Ober=Ramſtadt, um eine neugegründete Pfarr=
ſtelle
in Gießen zu übernehmen. Zehneinhalb Jahre hat er hier in
der Seelſorge und, unterſtützt von ſeiner Frau Gemahlin, auch in der
allgemeinen Wohlfahrtspflege aller Gebiete ſegensreich gewirkt. Der
Weggang unſerer Pfarrfamilie Waas wird in allen Kreiſen der Be=
völkerung
, mit denen ſie durch ihre Leurſeligkeit und ſtete Hilfsbereit=
ſchaft
aufs engſte verbunden, außerordentlich bedauert. Am Sonntag,
den 7. April, hält der Scheidende im Vormittagsgottesdienſt ſeine Ab=
ſchiedspredigt
, während für den Abend eine allgemeine Abſchiedsfeier
ſeite: s der evangeliſchen Gemeinde im Saale Zum Löwen vorgeſehen
iſt. Zum letzten Gottesdienſt, den Herr Pfarrer Wags hier hält, wie
auch zu der Abſchiedsfeier für die Familie, iſt jedermann herzlichſt ein=
geladen
.
Groß=Zimmern, 5. April. Der Männer=Geſang=Verein Groß=
Zimmern, der erſt auf ein zweijähriges Beſtehen zurückblickt, veranſtal=
tete
unter der Leitung des Gau=Chormeiſters, Herrn Wilhelm Etzold=
Darmſtadt, ſein drittes Frühjahrssonzert, das in geſanglichen ſowie
muſikaliſchen Darbietungen ſehr gute Leiſtuagen zu verzeichnen hatte.
Der Chor, der jetzt üiber ca 70 aktive Sänger verfügt, brachte Chöre von
Nietz, Kämpf, Adrm, Heinrihs, Baumann, Kremſer und Sonnet zu Ge=
hör
. Alle Chöre, beſonders die beiden großen Kompoſitionen Der
Wagen rollt von K. Kämpf, Morgenlied von F. Rietz zeigten in ihrem
Geſamteindruck einen wirklich muſikaliſchen Wert und zielbewußtes Vor=
wärtsſtreben
des jungen Vereins. Herr Chormeiſter Wilhelm Etzold
verſtand es vortrefflich, ſämrliche Chöre mit gewohnter Sicherheit und
geſunder muſikaliſcher Aufaſſung wiederzugeben. Hervorzuheben iſt
ferner, daß der Chor in Anbetracht ſeines kurzen Beſtehens über äußerſt
ausgeglichenes und obgerundetes Stimmenmaterial verfügt. Die Soliſtin
des Abends war Frau Gräfin von Schwerin von der ſtädtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Darmſtadt, die in der Wiedergabe von Tondichtungen von
Mendelsſohn, Chopin und Wieniawski ein techniſch vollendetes Spiel
zeigte. Herr Hans Lerz begleitete am Klavier und verſtand es vor=
trefflich
, ſich der Goliſtin anzupaſſen und entledigte ſich ſeiner nicht ganz
leichten Aufgabe mit großem Geſchick. Ein Inſtrumental=Künſtler=
Quartett aus Darmſtdt ſorgte zwiſchen den Chören und Solis für die
nötige Abwechſlung. Hier verdient beſonders hervorgehoben zu werden
die Walzermelodie Frühlingsreigen von W. Etzold. Das Publikum
daukte den einzelnen Vorträgen mit ſtürmiſchem Veifall.

Moderne
phys-diät.
Kuranstait
und Erhol
ungsheim.

Nähe Strandbad. Aerztliche Leitung. Deutsches Haus, das ganze
Jahr besucht. Pension von 8 an Prospekte frei. IV 248

O. Dieburg, 5. April. Der Verkehrs= und Verſchöne=
rungsverein
Dieburg hat dem Vernehmen nach an die Eiſen=
bahndirektion
Mainz eine Eingabe dahingehend gerichtet, in Zukunft
von Darmſtadt Hauptbahnhof aus Sonntagskarten
nach Dieburg zu verabfolgen. Die jetzige Löſung, daß es nur ab
Nordbahnhof Darmſtadt Sonntagskarten nauh Dieburg gebe, ſei auf die
Dauer nicht haltbar. Außerdem wurde an die zuſtändigen Reichsbahn=
ſtellen
eine Eingabe wegen Verbeſſerung des Frühverkehrs gerſtſtet.
Die Hauptkörung in den zu dem Bezirk des Kreisveterinäramts
Dieburg gehörenden Orten des Kreiſes Dieburg beginnt am kommenden
Montag, den 8 April. Die Körungen nehmen ungefähr eine Woche in
Anſpruch.
Ober= und Schloß=Nauſes, 4. April. Mit Beginn des neuen
Schuljahres verläßt Herr Lehrer Friedrich die hieſige Gemeinde, um
ſeine neue Stelle in Darmſtadt zu übernehmen. 16½ Jahre wirkte
Herr Friedrich an der hieſigen Schule. Durch ſeinen offenen und fveund=
lichen
Charakter erfreute ſich Herr Friedrich einer allgemeinen Beliebt=
heit
. Nicht nur als Erzieher und Belehrer der Jugend ſtellte Herr
Friedrich ſein Ganzes in den Dienſt der Gemeinde, ſondern auch außer=
halb
ſeines Berufes zeigte ſich Hor Friedrich als Gemeindeglied. Drei
Perioden hindurch gehörte Herr Friedrich dem Gemeinderat an. Auch
hier leiſtete Herr Friedrich viel Gutes zum Wohle der Gemeinde, und
man wird hier ſein Schaffen und Können nie vergeſſen.
Erbach, 4. April. Im evangeliſchen Gemeindehaus ſprach Herr
Arnold, Lehrer an der ſtaatlichem Fachſchule, über das Thema: Unſere
Wohnung, eine kritiſche Betrachtung‟. Der Vortrag, der ſich auf einer
ſehr beachtlichen Höhe bewegte, wurde wirkungsvoll ergänzt durch eine
Reihe von Lichtbildern, die zum großen Teil eigene Entwürfe des Vor=
tragenden
brachten. Zweck des Vortrags war, einmal gegen den oft
verhältnismäßig teuren Kitſch, wie wir ihn leider allzu oft in unſeren
Wohnungen vorfinden, Front zu machen, dann aber zu zeigen, wie man
mit geringen Mitteln eine Wohnung ſchaffen kann, die den Anforderun=
gen
entſpricht, die man an eine Wohnung ſtellen muß hinſichtlich der
praktiſchen, hygieniſchen und künſtleriſchen Seite, damit ſie uns das ſein
kann, was ſie ſein ſoll, nämlich ein Heim, in dem Leib und Seele aus=
ruhen
können von den ſchweren Forderungen des Alltags, um neue
Kräfte zu ſammeln für die Aufgaben des Lebens mit all ſeiner Härte
und Not. Vom ſozialen und kulturellen Standpunkt wird es immer
wieder notwendig ſein, auf dieſe Dinge hinzuweiſen. Herr Arnold ver=
ſtand
es, auf Grund tiefgehender Beſchäftigung mit den in Frage ſtehen=
den
Problemen der geſtellten Aufgabe gerecht zu werden und den Abend
für die Hörer zu einem reichen Gewinn zu geſtalten.

Oplon,
Oafé, Oabaret
und
Oasino

Frankfurt a. M.
V
Gastspiel Leo Stoll
und das übrige Programm
Eintritt freil (1.161

Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 6. bis 13. April 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
BensheimWorms (Ortsdurchfahrt vom Ortseingang von Bens=
heim
bis zum Natzhaus) vom 25. März bis 22. April geſperrt. Oertliche

Umleitung
EberſtadtGernsheim (Ortsdurchfahrt Eberſtadt Heidelberger= bis
Ludwigſtraße) vom 2. bis 16. April geſperrt. Umleitung: Schwanen=
und Waldſtraße
LauterbachSchlitzHersſeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3. Ja=
nuar
bis auf weiteres geſperrt. Uneitung: AngersbachSalzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. November 1928 bis auf weite=
res
geſperrt. Umleitung nach Bahnhof BuchſchlagSprendlingen über
die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
EppertshauſenLergershauſen Klm. 2224,0 vom 3. April bis
1. Mai geſperrt. Umleitung: MünſterDieburgAltheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen (Badenheimer Straße) vom 2. bis 15.
April geſperrt. Oertliche Umleitung.
MamzHechtsheim (alte Hechtsheimer Straße) vom 2. bis 24. Aprik
geſperrt. Umleitung: Gauſtraße nach Hechtsheim
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Oertliche Umleitung.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. November 1928 bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. Bo=
names
Harheim-Nieder=Erlenbach.
SichenhauſenHerihenhain-Hartmannshain vom 23. März bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchenrod-Hartmaunshain.
HolzheimGrüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Güll.
WeningsMerkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Geinhaar.

Af. Vielbrunn, 5. April. Aprilſcherz ſcheint der heurige Wet=
terathlet
April rüchſichtslos ignorieren zu wollen, denn ſein ganzes Be=
tragen
iſt abſolut nicht ſcherzhaft, ſondern ganz brutal und unbotmäßig.
Bei feinem Einzug waren Schnee und Regen ſeine Trabanten, gefolgt
von rauhen, heulenden Stürmen und ungeſtümem Schneegeſtöber, das
die Odenwaldhöhen in wenigen Minuten in eine Winterlandſchaft ver=
wandelte
. Ab und zu einige foppende Sonnenſtrahlen, die die Schnee=
decke
verſcheuchen, welche alsbald aus ſchwarzen und grauen Wolken=
maſſen
bei zunehmender Kälte durch eine neue erſetzt wird. Auch waren
von Mittwoch auf Donnerstag bei 10 Grad unter Null die Fenſter bis
obenhin und das Erdreich ſteinhart gefroren, die begonnene Fildarbeit
iſt eingeſtellt, die Fluren ſind wie ausgeſtorben.
A. Schlierbach, 5. April. Kirchenrenovierung. Im Laufe
der letzten Woche beſichtigten der Denkmalspfleger für Heſſen, Herr
Profeſſor Walbe=Darmſtadt und der Kirchenmaler Kienzel=Eberſtadt,
unſere Kirche, die nach Pfingſten im Dachwerk und im Innern reno=
viert
werden ſoll. Die Arbeiten werden demnächſt zur Bewerbung aus=
geſchrieben
und dann vergeben. Die Malereien werden dann von Herrn
Kirchenmaler Kienzel vorgenommen. Einige bauliche Veränderungen,
ſo z. B. an den Kaminen und Seitentüren haben ſich als nötig erwieſen.
W. Heppenheim a. d. B., 5. April. Gerichtsverhandlung.
Anläßlich eines Autounfalls vom 2. September 1928 fand heute auf
dem Kreisamt Heppenheim eine Gerichtsverhandlung ſtatt. Angeklagt
war der Kaufmann Martin Faulhaber wegen fahrläſſiger Tötung. In
der S=Kurve am Geſalzenen Waſſer kam das Auto des Angeklagtem
am 2. September 1928 ins Schleudern, wobei er und ſein Geſchäfts=
teilhaber
aus dem Auto geſchleudert wurden. Sein Geſchäftsteilhaber,
der Schwiegervater des Angeklagten, erlitt dabei den Tod. Vor Beginn
der Verhandlung fand eine Beſichtigung der Unfallſtelle ſtatt, welcher
Herr Gewerberat Giovannini=Darmſtadt als Sachverſtändiger beiwohnte.
Nachdem bei der Gerichtsverhandlung die Zeugen vernommen ſind, wird
auch der Herr Sachverſtändige, Gewerberat Giovannini, vernommen.
Nach deſſen Anſicht muß der Angeklagte in ſehr ſchnellem Tempo in
die Kurve gefahren ſein. Da die eine Straßenſeite voller Sand lag,
kam dadurch das Auto etwas ins Schleudern. Verſtärkt wurde dieſes
durch das Ziehen der Handbremſe. Der Angeklagte erklärt, daß ſein
Mitfahrer die Bremſe gezogen habe. Der Herr Staatsanwalt iſt der
Anſicht, daß der Angeklagte gegen ſeine Führerpflicht verſtoßen hat
und beantragt wegen fahrläſſiger Tötung, nach § 222 Abſatz 2 unter
Berückſichtigung mildernder Umſtände 4 Monate Gefängnis. Der Ver=
teidiger
plädierte auf Freiſprechung. Nach längerer Beratung verkün=
dete
der Herr Vorſitzende, daß der Angeklagte wegen fahrläſſiger =
tung
zu 1200 Mark Geldſtrafe und zu den Koſten des Verfahrens ver=
urteilt
wird. Von einer Freiheitsſtrafe wurde abgeſehen, da nur feſt=
geſtellt
wurde, daß er zu dem Unfall die Vorausſetzung gegeben hat
und nicht, daß er auch die Handbremſe gezogen hat.
Ca. Lorſch, 4. April. Weißer Sonntag. Der Weiße Sonntag
noht und mit ihm der ſchönſte Tag für die Kinder, die an dieſem Tage
zur erſten hl. Kommunion gehen. In unſerem Orte ſind es diesmal
zuſammen 160 Knaben und Mädchen. Beſitzwechſel. Die Erben
der Johs. Huba 6. Eheleute dahier haben ihre in der Necharſtraße ge=
legene
Hofreite an Frau Valentin Neundörfer Witwe zum Prciſe von
3500 RM. verkauft. Winterabzug. Der Winter will abſolut=
nicht
weichen. Trotzdem er in dieſem Jahre ganz beſonders ſtrenge
regierte, verſuchte er geſtern und heute nochmals mit aller Macht, ſeine
Herrſchaft zu behaupten. Geradezu eiſige Schneeſtürme ſandte er zur
ſchon grünenden Erde.
g. Gernsheim, 5. April. Ernennungen. Der beim hieſigen
Amtsgericht tätige Kanzleioberaſſiſtent Auguſt Wendeberg wurde zum
Juſtizſekretär bei dem genannten Gericht ernannt. Mit Wirkung vom
1. Januar I. J. ab wurde Herr Zollaſſiſtent Adam Köhl zum Zollſekretär
ernannt. Beim hieſigen Standesamt wurden im Monat März beur=
kundet
: 9 Geburten, 6 Heiraten, 3 Sterbefälle. Mit den Waſſer=
leitungsarbeiten
hat die Firma Jakob Nohl=Darmſtadt mittlerweile be=
gonnen
. Eine größere Anzahl Arbeitsloſer hat dadurch wieder lohnen=
den
Erwerb gefunden. Seitens des Gaswerks Darmſtadt wird in
nächſter Zeit mit der Gasrohrlegung von Pfungſtadt nach hier begon=
nen
. Laut Bekanntmachung der Bürgermeiſterei iſt das Einſperren
der Tauben zur Saatzeit für die Zeit vom 8. April bis 20. April I. J.
angeordnet. Am Montag, den 15. April, vormittags 8.30 Uhr an=
fangend
, findet auf dem hieſigen Stadthaus eine Brennholzverſteigerung
ſtatt. Die Steigerer, auch die auswärtigen, erhalten gegen Stellung
ſicherer Bürgſchaft Geſamtkredit bis Ende September 1929 in Höhe von
100 RM. Die Zahl der Arbeitsloſen von Gernsheim, Biebesheim
und Klein=Rohrheim beziffert ſich immer noch auf 300 Perſonen.
Gernsheim, 5. April. Waſſerſtand des Rheins am
4. April 0,46 Meter, am 5. April 0,/43 Meter.
Hirſchhorn, 5. April. Waſſerſtand des Neckars am
4. April 1,02 Meter, am 5. April 1,07 Meter.
Au. Neckarſteinach, 3. April. Arbeiten an der Stauſtufe.
Die Arbeiten an der Stauſtufe Neckarſteinach werden jetzt nach den
Oſterfeiertagen in Angriff genommen werden. Das Bäumatcrial iſt
bereits zum größten Teil angefahren, ſodaß ſofert mit Hochdruck begon=
nen
werden kann.
Rheinheſſen.

Cs. Mainz, 5. April. Chronik. Der landwirtſchaftliche
Studienausſchuß des Reichstages ſtattete am F eitag
jachmittag der Stadt Mainz einen Beſuch ab. Es fanden Beſprechungen
zlviſchen ihm, den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſtatt, die ſich um
ſchwebende landwirtſchaftliche Fragen, insbeſondere um das neue Milch=
geſetz
drehten. Am Abend fuhren die Herren nach Mannheim weiter,
wo die dortige Milchzentrale beſichtigt werden ſoll. Im Rahmen des
7. ſtädtiſchen Sinfoniekonzertes kam am Donnerstag abend in Mainz
eine Toccata für großes Orcheſter über den Choral:
Wachet auf, ruft uns die Stimme von Hans Ferdinand Reblich,
der als Kapellmeiſter und Solorepetitor am Mainzer Stadttheater
wirkt, zur Uraufführung. Das Werk gab Gelegenheit, das tüchtige
kompoſitionelle Können Redlichs unter Beweis zu ſtellen. Es iſt gewiß
noch eine Jugendarbeit mit vielerlei Schwächen, aber doch im Innerſten
gekonnt, und das nicht nur im Techniſchen allein. Der junge Kom=
poniſt
bekennt ſich zu einer Richtung der modernen Muſik, die allem An=
ſchein
nach die Zukunft für ſich haben wird, die Erfüllung alter Jahr=
hunderte
lang bewährter Kunſtformen mit neuem Inhalt. Es iſt die
Richtung, deren markanteſter Vertreter Hindemith iſt. In voller Klar=
heit
und eindeutiger Sicherheit hat Redlich dieſen Weg allerdings noch
nicht eingeſchlagen. Im erſten Teil ſeiner Kompoſition zeigt er ſich noch
allzu befangen von atonaler Ausdrucksweiſe, um aber mit der Mitte
des zweiten Satzes entſchieden ſeinem Ziele zuzuſteuern. Die Inſtru=
mentierung
verrät im großen ganzen bereits die Hand des erfahrenen
Praktikers. Das aut aufgelegte ſtädtiſche Orcheſter unter der ſorgſam
abwägenden Stabführung Generalmuſikdirektors Paul Breiſach
brachte das Werk zu einer wirkungsvollem Aufführung. Der B.ifall
war ſtark. Am Donnerstag nachmittag erhängte ſich in Mainz=
Koſtheim ein 56jähriger Schuhmacher aus unbekannten Gründen in
ſeinem Schlafzimmer. Stadtrat May=Frankfurt a. M. hielt am Frei=
tag
abend in Mainz einen intereſſanten Lichtbildervortrag Moder=
nes
Bauen und modernes Wohnen, dem lebhaftes In=
tereſſe
entgegengebracht wurde.

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Samstag, den 6. April 1929

Seite 7

Gimnnerangelt ui Aiſtes Meſfen.
(Zum zwanzigſien Todestag.)
Von Geh. Baurat Dr. h. e. Ludwig Hoffmann.

Auf der Reiſe nach Athen in Brindiſi erreichte mich am
24. März 1909 eine ſehr ſchmerzliche Nachricht: Alfred Meſſel war
geſtorben. An demſelben Tage fuhr ich zurück; kurz vor der Bei=
ſetzung
kam ich nach Berlin.
Fünfundvierzig Jahre hindurch hatte uns eine innige Freund=
ſchaft
feſt verbunden. Daß zwei gleichgeſtimmte Freunde von
der Knabenzeit an ſo viele Jahre hindurch treu zuſammenhielten,
wir beide haben dies ſtets als ein ganz beſonderes Glück emp=
funden
.
In unſerer Gymnaſialzeit machten wir an jedem Nachmittag
zuſammen einen kurzen Spaziergang, oft in den Straßen Darm=
ſtadts
, oft in deſſen Umgebung. Dabei erfreuten wir uns an
den einfachen und dabei ſtimmungsvollen alten Bauten Mollers
und an der ſchönen Natur. Es waren Stunden, an die wir
beide noch in hohem Alter uns gerne erinnerten.
In einer ſchönen Gegend heranzuwachſen, iſt ganz beſonders
wertvoll; ſie übt einen großen Einfluß auf unſer künſtleriſches
Empſinden aus. Als wir ſtäter an der Berliner Akademie bei
Profeſſor Lucae, dem Erbauer des Opernhauſes zu Frankfurt
am Main, ſtudierten, und als dieſer bei unſeren erſten Arbeiten
uns beobachtete, fragte er: Die Herren kommen gewiß aus einer
ſehr ſchönen Gegend? Und in derTät, es iſt eine ſehr ſchöneGegend,
dies jungfräuliche Hügelland an der Bergſtraße mit den herr=
lichen
Laubwäldern, dabei der ſagenreiche Odenwald mit ſeinen
maleriſchen Dörfern und den altehrwürdigen Ruinen!
Der Wunſch, Architektur zu ſtudieren, hatte ſich bei dieſen
Gängen mehr und mehr verdichtet. Unſer Herz zog uns nach
München, doch mein Vater, der in jenen Tagen als Reichstags=
abgeordneter
öfters in Berlin weilte, wies uns nach dem kühleren
Norden.
Zu den preußiſchen Staatsexaminas wurde damals nur zu=
gelaſſen
, wer vor dem Studium von einem preußiſchen Bau=
beamten
ein Jahr lang praktiſch vorgebildet worden war. Dieſe
Beſtimmung war gut gedacht, denn die Einführung in den prak=
tiſchen
Beruf geſchieht am beſten in der Praxis. Oft jedoch hatte
der Baubeamte keine Neigung, um ſeinen Baueleven ſich zu küm=
mern
, zuweilen fehlte ihm hierzu die Zeit. Letzteres ſollten wir
erfahren. Meine Mutter hatte ihre Jugendzeit in Kaſſel ver=
bracht
, dort kannte ſie den Bauinſpektor Cäſar und den Hofbau=
rat
von Dehn=Notfelſer. Zu erſterem kam ich, zu Dehn=Rotfelſer
Freund Meſſel. Wir wurden von ihnen den Bureaus überwieſen
und, da wir ſonſt nicht nützlich ſein konnten, mit der Anfertigung
von Abſchriften betraut; eine Tätigkeit, die uns bald nicht mehr
zuſagte.
Wir wollten etwas Tüchtiges lernen und gingen deshalb in
die Kunſtakademie, zu ſchauen, wie da der Unterricht ſei. Die
erſte Tür, die wir öffneten, führte uns in den Aquarellierſaal.
Dort klagten wir dem Profeſſor Stiegel unſer Leid. Er verſtand
uns und entwarf ſogleich mit uns einen Lehrplan; an drei Tagen
der Woche in der Akademie Zeichnen nach Gips, Aquarellieren,
Modellieren und Akt. An den drei anderen Tagen wie bisher
in den Bureaus Schreibertätigkeit. Wir beſprachen noch, wie wir
unſeren Bauchefs die Zuſtimmung zu dieſem Programm ab=
ringen
könnten, und nach wenigen Stunden durften wir hoch=
erſreut
den beiderſeitigen Erfolg uns mitteilen. So hatten wir
immerhin die Hälfte dieſes Jahres gerettet.
Nun gings mit dem größten Eifer an die Arbeit, und bald
waren wir ſo weit, daß Profeſſor Stiegel mit uns hinaus in den
Habichtswald wanderte, nach der Natur zu zeichnen. Die herr=
liche
Gegend und der überaus liebenswürdige Lehrer machten
uns die Arbeit zu hohem Genuß. Profeſſor Stiegel fühlte das
und fand daran ſelbſt große Freude.
Im Herbſt 1894 fuhren wir zum Studium nach Berlin. Die
Ferien hatten wir in Darmſtadt zugebracht, beim Gang zum
Bahnhof ſandten wir noch einen Abſchiedsgruß dem in der
Abendſonne leuchtenden Frankenſtein, dem der Stadt zunächſt
gelegenen Berge des Odenwaldes. Wie anders waren unſere
Empfindungen, als wir frühmorgens zwiſchen Halle und Berlin
erwachten! Eine hügelloſe, öde Landſchaft, danach Luckenwalde
mit langweiligen Gebäuden, dann weite Flächen mit darauf zer=
ſtreuten
ſtillſtehenden Windmühlen, und dazu ein andauernder
gleichmäßiger Landregen, der das Ganze zu einer überaus trüben
Stimmung brachte. Das war ein ſcharfer Gegenſatz zu der ent=
zückend
maleriſchen Gegend, in welcher wir eine ſonnige Jugend
verlebt hatten.
Vor den Preußen hatten wir Süddeutſche damals großen
Reſpekt. Das Jahr 1866 hatte uns fühlbar gemacht, wie ſehr

norddeutſcher Verſtand und ſcharfe Diſziplin unſerer ſüddeutſchen
Gemütlichkeit überlegen waren; die politiſchen und militäriſchen
Führer der Jahre 1870/71 ſtanden uns als gewaltige Heroen im
Sinn. Bedrückten Gemüts zogen wir im Regen durch die Stra=
ßen
der uns ungewohnten Großſtadt.
In der Bauakademie am Schinkelplatz meldeten ſich mit uns
etwa 250 Studierende der Architektur; im folgenden Jahre lockte
die Gründerzeit ſogar 350 Studierende an. So begannen wir
mit 600 jungen Kollegen den Kampf um die Zukunft; faſt alle
gehörten zu den von uns ſo viel gefürchteten klugen Preußen.
Was konnten wir zwei beſcheidene Heſſen da für ſpäter erwarten?
Ob uns wohl jemals das Glück blühen würde, ſelbſtändig einen
Ban ausführen zu können, haben wir uns manchmal gefragt.
In unſeren Studienjahren ſaßen wir des Abends zumeiſt in
unſerer gemeinſchaftlichen Stube und arbeiteten. Vorher waren
wir auf der Akademie tätig. Und, um keine Zeit zu verlieren,
ging wochenweiſe abwechſelnd einer von uns eine halbe Stunde
früher fort, kaufte das beſcheidene Abendbrot ein und kochte den
gemeinſamen Tee.. Das Brot kauften wir des Montags für die
ganze Woche, teilten es mit dem Zirkel genau in ſieben Teile,
bezeichneten dieſe mit leichten Einſchnitten, und wußten nun, wie
weit wir es an den einzelnen Abenden verzehren durften.
Wir waren ſehr fleißig, nur einen Abend in der Woche hiel=
ten
wir uns frei, ihn verbrachten wir in dem Studentenverein
Motiv‟. Der 1847 gegründete Verein hatte zu unſerer Zeit
ſchon 2000 ſtudierenden Mitgliedern manch frohe Stunde bereitet;
an den Donnerstagabenden kamen wir damals mit etwa 200
Aktiven zuſammen. Das war ein fröhliches Treiben, bis ſpät in
die Nacht hinein oder auch bis früh in den Morgen wurde ge=
ſungen
, gemimt und getrunken. Eine Bühne war im Saal, eine
reichhaltige Garderobe ſtand den Mimen zur Verfügung. Hatte
ein Mitglied ſein Examen beſtanden, ſo wurde ihm ein Fackel=
zug
gebracht. Die Anweſenden ſtellten jeder ein Wachslicht auf
den Henkel ihres Bierſeidels, die Lichtkronen im Saal wurden
ausgedreht, und nun ſetzte ſich die ganze Verſammlung mit den
belichteten Bierſeideln in der Hand im Gänſemarſch unter den
Klängen des Gummi arabicum, Gummi elaſticum in Be=
wegung
, vorbei an dem zu Feiernden und mit ihm anſtoßend.
Hiernach wurden die Lichter auf den Tellern zuſammengeſetzt,
und dieſe vor dem Glücklichen hingeſtellt. Der Vorſitzende
Liedervater genannt feierte ihn in ſchwungvoller Rede und
beſchloß dieſe mit einem kräftigen Salamander. Die hunderte
von im dunklen Saale bei Geſang ſich bewegenden kleinen Lichter,
der grüßende Blick jedes Einzelnen in das von innen ſtrahlende
und von außen beſtrahlte Antlitz des glücklichen Freundes mach=
ten
dieſe harmloſe Feier überaus ſtimmungsvoll.
Im Motiv hatte ſich ein kleiner Kreis Bekannter zuſammen=
gefunden
, die ſich untereinander gut verſtanden und bis ins ſpäte
Lebensalter treu zuſammenhielten. Man nannte uns im Motiv
die Elique, und als Elique fühlten wir uns ſehr wohl. Ein
Teil traf ſich täglich nach der Dienſtzeit zu Tiſch im Kaffee Suiſſe
in der Dorotheenſtraße; dorthin kamen mit uns beiden die Bau=
führer
Knoch und Kallmeyer vom Bau des Phyſiologiſchen In=
ſtituts
, Konrad Reimer vom Neubau der Landwirtſchaftlichen
Hochſchule, Fritz Wendorff vom Neubau des Luiſengymnaſiums
und der um mehrere Jahre jüngere Norweger Peter Dybwad,
der beim Bau der Kriegsakademie als Volontär arbeitete. Bei
Tiſch berichteten wir unſere dienſtlichen Erlebniſſe vom Tage, wo=
bei
mehr gelacht als geſprochen wurde.
Zahlreicher vereinte uns der Sonntagmittag in der Wein=
ſtube
Trautwein in der Wilhelmſtraße. Da ging es luſtig her,
auch die höchſten Behörden waren unſeren Zungen nicht heilig,
und die eigenen Schwächen wurden nicht geſchont. Dies geſchah
in ſo humorvoller und liebenswürdiger Weiſe, daß niemals eine
Verſtimmung daraus entſtand. Wir wählten unſeren Direktor,
der bei Tiſch darauf zu achten hatte, daß nicht eine allzu un=
gleiche
Verteilung der Genußmittel ſtattfand; auch hatten wir
unſere Akten, in deren Abteilung Ehrendes ſich u. a. die Mit=
teilung
der Königl. Techniſchen Oberprüfungskommiſſion befand,
daß der Bauführer Alfred Meſſel infolge des nicht genügenden
Ausfalls der mit ihm abgehaltenen ſchriftlichen und mündlichen
Prüfung als Baumeiſter ein desfallſiges Qualifikationsatteſt nicht
erhalten könne. Damals hatten wir ſchon ſo viel Vertrauen zu
unſerer Zukunft, daß uns das desfallſige Mißgeſchick nicht be=
inruhigte
, zumal da der ungenügende Meſſel gleich nachher im
Arbeitsminiſterium beſchäftigt wurde. An dieſen Examensfall
dachte ich in ſpätern Jahren, wenn in Berliner Magiſtratsſitzun=

gen bei der Anſtellung von Beamten der größte Wert auf die
Examensreſultate gelegt wurde.
Unſere Sorge von früher, ob wir es wohl ſpäter zur ſelbſtän=
digen
Ausführung eines Baues bringen würden, wurde bald
zerſtreut. Es kam beſſer, als wir zu hoffen gewagt. Meſſel ſtand
bald nach der Studienzeit vor einer umfangreichen Aufgabe; der
Bau eines großen Geſchäftshauſes am Werderſchen Markt war
ihm übertragen worden. Und dieſem erſten Bauauftrage folgten
bald weitere: Geſchäftshäuſer, Wohnhäuſer und Villen in Berlin
und ſeiner Umgebung.
Meſſel beurteilte die Arbeiten der Kollegen ſehr ſtreng, noch
ſtrenger ſeine eigenen. So liebenswürdig und milde er zumeiſt
war, ſo ſcharf ſprach er ſich mündlich und auch ſchriftlich über die
vielen minderen architektoniſchen Leiſtungen unſerer Zeit aus.
Zuweilen ließ er einen ſchelmiſchen Spott erkennen; ſo erzählte
er, vormittags ſei ihm eine große Ehrung widerfahren: ein
höherer Staatsbeamter ſei, ſchwarzberockt und mit Zylinderhut,
bei ihm erſchienen, habe ihm eine feierliche Anſprache gehalten
und ihm im Auftrage des Herrn Miniſters den Roten Adlerorden
vierter Klaſſe überreicht. Dabei, ſo ſagte er, iſt mir zum erſten
Male klar geworden, daß ich in eine Klaſſe gehöre und zwar
in die letzte.
Sein Sehnen war nach einem öffentlichen Monumentalbau
gerichtet. Meine Privatbauten verſchwinden doch bald wieder
ſo klagte er. Im Jahre 1892 hatte das Heſſiſche Miniſterium
einen Wettbewerb für ein Muſeum in Darmſtadt ausgeſchrieben.
Sein Reſultat war nicht befriedigend. Da erſuchte mich der Groß=
herzog
, ein Projekt für dieſen Bau anzufertigen. In der Vater=
ſtadt
an bevorzugter Stelle einen ſolchen Bau zu errichten, hat
ſeinen großen Reiz. Zurzeit hatte ich aber in dem Reichsgericht
eine ſehr umfangreiche und ſchwierige Bauaufgabe zu löſen;
ſo reiſte ich nach Darmſtadt, ſprach mit dem Großherzog, und
Meſſel erhielt den Auftrag.
Ein eigentümliches Zuſammentreffen! In Deutſchland wer=
den
zu gleicher Zeit im Jahre 1892 für zwei Mufeums=
bauten
Wettbewerbe ausgeſchrieben, für das Muſeum in Darm=
ſtadt
und für das Märkiſche Muſeum in Berlin. Weder Meſſel
noch ich nehmen an dieſen Wettbewerben teil. Trotz zahlreicher
Beteiligung werden beide Wettbewerbsreſultate von den zuſtän=
digen
Bauherren als unbefriedigend bezeichnet, die beiden Auf=
gaben
werden für Jahre zurückgeſtellt und ſpäter uns beiden, die
Darmſtädter Meſſel, die Berliner mir übertragen. Nach geraumer
Zeit ſtellen wir die Bauten fertig. Meſſel ſchrieb mir damals:
Die Palme des Langſambauens kannſt Du mir nicht mehr ent=
reißen
, ich habe 13 Jahre für das Darmſtädter Muſeum gearbei=
tet
. Er hatte recht, ich war für das Märkiſche Muſeum nur 12
Jahre tätig geweſen.
Schon früh klagte Meſſel über mancherlei Beſchwerden, be=
reits
Jahre vor ſeinem Ende hielt er ein ſehr vorſichtiges Leben
für geboten. In der letzten Zeit ging er immer ſeltener in ſein
Atelier, auch im Winter lag er oft gut eingepackr auf der Veranda
ſeiner Wohnung an der Regentenſtraße. Die Zeichnungen ließ er
ſich mehr und mehr in die Wohnung bringen und korrigierte da
jedes Detail. So hielt er ſich von allem Nebenſächlichen frei,
beſchränkte ſich auf das Notwendige und konnte in aller Ruhe
ſeinen Projekten nachſinnen. Je mehr er das Verrauen zur Ge=
ſundung
verlor, um ſo mehr ſchmerzte es ihn, daß es ihm nicht
vergönnt war, in Berlin einen großen monumentalen Bau aus=
zuführen
. Der Generaldirektor der Muſeen wünſchte, ihm den
Bau der Muſeen auf der Muſeumsinſel zu übertragen, der Kaiſer
ſtimmte zu.
Die Aufgabe an ſich war nicht leicht, ſie wurde noch erſchwert
durch die Anforderungen, die der Generaldirektor der Muſeen
an die ſtrikte Einhaltung der genauen von ihm vorgeſchriebenen
Maße für jeden einzelnen Raum ſtellte. Es waren verzweifelte
Verſuche in den letzten Monaten, eine lange, vergebliche
Quälerei, ſchrieb Meſſel nach Vollendung ſeiner erſten Skizzen.
Um ſo glücklicher war er, als ſein weiteres Arbeiten ihn bei Zu=
ſammenfaſſung
der einzelnen Bauteile zu einem überaus ruhigen,
um ein ſtattliches Forum entwickelten Baukörper von höchſter
monumentaler Wirkung geführt hatte. Mit der Durcharbeitung
des Entwurfs hatte er begonnen.
Da wurde ſein Zuſtand immer ſchwächer. Verſprich mir, daß
du meine Arbeit nicht im Stiche läßt, waren die letzten Worte,
die er zu mir ſprach. Und wenn auch die ſehr viel beſcheideneren
Zeitverhältniſſe zu einfacherer Behandlung zwingen, ſo ſoll der
Bau doch als Meſſels Bau in ſeinem Sinne zu Ende geführt
werden.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wlitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

1* Carl Hagenbeck auf Tierfang!
Mit der Ufa in der Wildnis!
Was Tierfanger und Tierjager in fernen Erdteilen erleben, wie sie bei=
spielsweise
den Wüeten-Schakalen, den blutdurstenden Hyanen zu
Leibe rucken, wie sich der Hyanen Wut im Fangeisen bricht, davop
erzahlen Halpaus-Tierfang-Bilder. Sammeln Sie Halpaus- Tier-
fang
-Bilder aus den Schachteln der Halpaus-Cigaretten und schenken
Sie Ihren Kindern ein gediegen ausgestattetes Sammelalbum, das zum
Preise von RM. 1.50 in allen Tabakwarengeschaften und durch die
Halpaus-Cigaretten-Fabrik G. m. b. H. Breslau 6. Wachtplatz, erhalt-
lich
ist, denn auch Ihr Wunsch dürtte es sein, den Kindern daheim die
Moglichkeit fesselnder und bildender Unterhaltung zugleich zu bieten.

NoteA 1

[ ][  ][ ]

Geite 8

Nummer 95

Nachrichten des Standesamis Darmſtadt.
Stetbefälle. Am 25 März: Anna Katharina Jäger, geb. Eiſen=
hauer
, 77 J., Witwe des Eiſenbahnarbeitevs, Luiſenſtr. 34. Am
26. März: Emil Haas, Zemen arbeiter, 58 J., Eberſtadt b. Darmſtadt,
hier Eſchollbrückerſtr. 4½. Am 28. März: Gg. Martin Franz Vonder=
7hmitt, Krankenpfleger, 44 J., Goddelau, hier Grafenſtr. 9. Am
22. März: Helmut Ludwig Reinhardt, 2 Mon., Biebesheim, hier Gra=
fenſtraße
9. Wilhelm Guſtav Julius Matthäi, Studienrat i. R., Pro=
feſſor
, 80 J., Roßdörferſtr. 30. Karl Frenzel, Poſtſekretär i. N., 73 J.,
Dieburgerſtr. 55 Am 30. März: Michael Schmitz, Oberſteucrinſpek=
tor
, 43 J., Mühlſtr. 70. Am 2. März: Emma Böcher, geb. Roth,
68 J., Witwe des Lehrers, Wilhelmſte. 32. Am 31. März: Friedrick,
Chriſtoph Schwab, Privatier, 61 J., Bad=Nauheim, hier, Waldſtr. 18
Georg Appfel. Bankbeamter, 53 J., Riedlingerſtr. 29 Am 30. März:
Gcorg iſtuhl, Kaſſendiener i. N. Grafentr. 25. Emma Hags, 1 Monat,
Weibergſtr. 10. Wilh. Bopp, 3 Tg., Sandbergſtr. 33. Am 31. MMärz: Karl
Friedrich Seriba, Chemiker, Prof., 74 J., Herdweg 65. Am 1. April:
Johannes Roth, Schneidermeiſter, 58 J., Liebfrauenſtr. 107. Margarete
Stein, geb. Neimeiſter, 67 J., Witwe des Schreinermeiſters, Fraukfur=
terſtraße
57 Kurt Wolfgang Ober, 1 J., Mettagangweg 10. Am
2 April: Frieda Straumann, 4 J, Holzſtr. 24. Am 1. April:
Weber, ein Kugbe ohne Vorname, 1 Stunde alt, Schloßgaſſe 1. Maria
Graf, geb Beck, 30 J., Wwe, des Schloſſers, Wiebelsbach, hier Eliſa=
bethenſtift
. Katharina Jamin, geb. Weber, 36 J., Liebfrauenſtraße.
Konrad Hermann Spamer, Finanzrat i. R. Am 2. April: Dorothea
Hieb, geb. Müller, 83 J., Witwe des Schriftſetzers, Landwehrſtr. 1934.
Eliſabeth Reitz, geb. Steitz, 41 J., Ehefrau des Landwirts, Gräfenhau=
ſen
, hier, Grafenſtr 9. Auguſt Schäfer, Hutmacher, 62 J., Schützen=
ſtraße
14. Emilie Görlitz, geb. Dräſch, 62 J7. Witwe des Poſtſchaffners,
Kaupſtraße 49. Am 3. April: Johann Nikolaus Löw, Hilfsarbeiter,
ledig, 77 J., Pallaswieſenſtraße 63. Albert, Valentin Heß, Schloſſer=
lehrling
, ledig, Gräfenhauſen, hier Grafenſtraße 9 Am 4. April:
Marie Kraft, 7 Monate, Lengfeld, hier Heinheimerſtraße 21. Am
8. April: Katharina Gunkel, geb. Meſſer, 69 J., Witwe des Bahnwär=
ters
:. R., Pankratiusſtr. 50. Am 4. April: Heinrich Chriſtian Ludwig
Stein, Schloſſermeiſter, 74 J., Beſſungerſtr. 105; Wilhelm Fleckenſtein,
2 J., Schaafheim, hier, Erbacherſtr. 25. Am 5. April: Jakob Ludwig
Flemmiſch, Spenglerlehrling, 15 J., Bickenbach, hier, Grafenſtr. 9;
Adam Rudolf Theodor Braun, Rhönring 77.

Kirchliche Nachrichken
Epangeliſche Gemeinden.
Sonntag Quaſimodogeniti (7. April).
Stadtkirche. Samstag, 6. April, abends 6 Uhr: Beichte für die
Reformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wagner. Abends 8.30 Uhr:
Andacht. Sonntag, 7. April, vorm. 9 Uhr; Chriſtenlehre für die
Lukasgeneinde. Pfarrer Kleberger. Vorm 9.30 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
mit Konfirmation und Feier, des heiligen Abendyahls für die
Neformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wagne=. (Hollekte.) Vorm.
11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarver Kle=
berger
. Vorm. 9 Uhr: Chriſienlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmermann.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 10. April, und
Samstag, 13. April, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadt=
gemeinde
. Samstag, 13. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (Heſſenbund), Poſaunenchor,
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 7. April, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Neformationsgemeinde Oſt. Pfarrer Lautenſchlä=
ger
. Abend3 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B.d. J.).
Montag, 8. April, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(ältere Abteilung). Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr: Monatsver=
ſammlung
des Frauenvereins der Kaplaneigemeinde. Vortrag des
Pfarrers Berger über Ordeusniederlaſſungen und Kloſtergründungen
in neuen Deutſchland. Kirchenchor der Stodtkirche. Jugendver=
einigung
der Stadtgemeinde (Heſſenbund). Mädchenvereinigung der
Neformationsgemeinde (jüngere Abteilung). Mittwoch, 10. April,
nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Mar=
kusgemeinde
(ältere Abteilung). Mädchenvereinigung der Reſor=
mationsgemeinde
(ältere Abteilung) Donnerstag, 11. April, abends
8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). Jugend=
bund
der Lukasgemeinde (jungere Abteilung). Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (Heſſenbund). Freitag, 12. April, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde Jjüngere Abteilung). Jugendbund
der Kaplaneigemeinde. Somstag, 13. April, nachm. 24 Uhr: Jung=
ſchar
der Stadtgemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 7. April: Chriſtenlehre
für die Markusgemeinde: Vorm. 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen.
Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Digkonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379,
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379

Samstag, den 6. Aprf 1929

Martinskinche. Samstag, 8. April, abends 6 Uhr: Beichte und
Vorbereitung zum heiligen Abendmhl. Pfarrer Bergér. Sonntag,
7. April vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer D. Waitz Vorm. 9 Uhr: Konfirmotion der 2. Konfirman=
denabteilung
der Martinsgemeinde Weſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer
Bergér. Kollekte für kirchliche Zwecke. Nachm. 2 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer,
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift. Mittwoch,
10. April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 8. April, abends
8 Uhr im Martinsſtift: Monatsverſammlung der Helferinnen des
Frauenvereins. Dienstag, den 9. April, abends 8 Uhr im Martins=
ſtift
: Kirchenchor: im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Donners=
tag
, den 11. April, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5: Po=
ſaunenchor
. Freitag, den 12. April, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 6. April, abends 6 Uhr: Vorberei=
tungsgottesdienſt
zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Marx. Abends
8 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer
Goethe. Sonntag, den 7. April, vorm. 10 Uhr: Konfirmation der
Konfirmanden des Nordoezirks mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11.15 Uhr: Kiu= abends 8 Uhr: Jugendliyä. Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglieder=
dergottesdienſt
. Sountag, 7 April, abends 8 Uhr: Konfirmanden=
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Samstag, 6. April, abends
8 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für das Konfirmationsobendmahl.
Pfarrer Weif. Sonntag, 7. April, vorm. 9.30 Uhr: Konfirmation Kaſino). Sonntag, den 7. Apcil, vorm. 9.30, nachm. 4 und Mittwoch,
der 2. Abteilung der Konfirmanden mit der Feier des heiligen Abend=
mahls
. Pfarrer Weiß. Kollekte für den Kinchenfonds der Petrus=
gemeinde
. Der Kindergottesdienſt fällt aus.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. April, abends 8.15 Uhr:
Vereinsabend der Jugendvereinigung. Montag, 8, April, abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung. 8.15 Uhr: Kleiner Kreis der Jugend=
vereinigung
. Dienstag, 9. April, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor
Mittwoch, 10. April, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frouenhilfe. Don=
Pfarrer Waldeck über: Du und deine Bibel. Freitag, 12. April, mahl. Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. Dienstag, 20 Uhr:
abends 8.15 Uhr: Kirchencher.
Pauluskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Bundeswart
Miſſionar Jürgens. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Müller. Abends 8 Uhr: Lich=bildervortrag von Miſſionar Jürgens / 13.30 Uhr: Gottesdienſt.
über Die Flucht vor dem Leben unter Mitwirkung von Frau Miſſio=
nar
Jürgens (Geſang).
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. April, nachm. 4 Uhr:
Zugendvereinigung: Zuſammenſein mit Bundeswart Jürgens.
Abends 8 Uhr: Gemeindegbend mit Lichtbildervortrag von Miſſionar Aelterenkreis.
Jürgens. Eintritt frei! Montag, 8. April, abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Dienstag, 9 April, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 10. April,
abends 8 Uhr: Bibelſrunde Jakobusbrief). Pfarrer Müller. Don= wvoch: Jungmädchen Verein.
uerstag, 11. April, abnds 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck,
Vorm. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, den 11. April, abends
8 Uhr: Vetſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets= verein.
ſtunde. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr: Bibel=
ſtunde
(Fähler jun.). Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde, den 7. April, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre, für die männliche Jugend.
fällt aus. Von Mirtwoch bis Freſtag jeden Abend 8.30 Uhr: Bundes=
ſekretär
Lange, Blaues Kreuz. Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibel= Helferinnenkreiſes des Frauenvereins. Mittwoch: Jungmannſchaft.
ſtunde, in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Menne.
Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor,
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr: ginnt am 8. April wieder.
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. 4.45 Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für junge Mädchen. Abends 8.30 Uhr: Weiheſtunde. Diens=
tag
, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr: Ge=
betsſtunde
für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 7 April, nachm. 2.30 Uhr: Ab= tag, den 7., nachm. 4, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
marſch (vom Tierbrunnen) nach dem Landheim der Petrusgemeinde. Gottesdienſt.
Montag, 8. April, abends 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. Dienstag,
9. April, abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor. Mittzvoch, 10. April, tag, den 7., nachm. 4, und Donuerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
abends 8.30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde! Donnerstag, 11- Aprik, / Gottesdienſt.
abends 8.30 Uhr: Heimabend (Bihelſtunde Juma C.). Freitag, 12.
April, abends 8 Uhr: Turnſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne, Gettesdienſt
Hof links) Samstag, den 6. April, nachm. 4.30 Uhr: Gemeinſamer
B.=K. Dienstag, den 9. April, vorm. 9 Uhr: Spielen auf dem Sport= tag, den 7., vorm. 9.30, und Donnerstag, den 11., abends 8 Uhr:
platz am Nordbahnhof. Mittwoch, den 10. April, abends 8.15 Uhr: Gottesdienſt.
Budenabend für den älteren Kreis, Beckſtr. 4. Donnerstag, den 11.
April, machm. 3 Uhr: Spielen am Nordbahnhof.

Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag den 7. April, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr, 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Worwerkündigung. Mitt=
woch
, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jedermann herzlich eingeladen.

Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt Mollerſtraße 40). Sonntag, den
7. April, vorm. 9.3) Uhr: Andncht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bunſd
. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtr. 44). Sonntag, 7. April,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vormittags 11 Uhr: Kinder=
gettesdienſt
. Abends 8 Uhr: Predigt. Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugendv=xein. Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde für den
gemiſchten Chor. Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und Mäd=
chenbund
Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Donnerstag,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 7. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr Sonn=
tagsſchule
. Nachm. um 4 Uhr Predigt. Abends 8.15 Uhr: Jugend=
ſtunde
Mittſvoch, den 10. April, abends 8.15 Uhr: Blbel= und Ge=
betsſtunde
. Zu allen Verſamn=lungen Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 8. April, abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftſtraße 51, Vibelſtunde.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr: G bets=
verſammlung
; früh 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; früh 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt; nachm. 3 Uhr: Kinvergottesdienſt; nachm. 5 Uhr:
Kindergottesdienſt; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Montag,
verſammlung Mittwoch, abends 8 Uhr: Gundertjährige Geburts=
Werbeabend unſerer Jugendbünde. Donnerstag, 11. April, abends tagsfeier des Gründers General William Booth. Donnerstay, abends
8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädehen. Freitag, abends 8 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße ehem.
den 10., abends 8.30 Uhr Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54): Sonn=
täg
, den 7. vormittags 3.30, nachm. 4 und Mittwoch, den (, abends
8.30 Uhr Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlih willbommen!
Auswärtige Kirchen.
Evongeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonutag, den 7. April, vorm.
nerstag, 11. April, abends 3.15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von / 9.30 Uhr: Konfirmation der Mädchen mit Beichte und heil. Abend=
Frauenverein. 19.30 Uhr: Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr:
Kirchengeſangverein. Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt, Sonntag, den 7. April, nachm.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 7. April, vorm. 110 Uhrt
Hauptgottesdienſt. Prediger: stud. theol. Calgan=Eberſtadt. ( Kinder=
gottesdienſte
fallen aus.) Abends 8 Uhr: Gemeindeabend der Jugend=
gemeinde
bei Scheerer. Mittwoch: Jugendgemeinde. Donnerstag;
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 7. April,
Moniag: Jugendvereinigung. Dienstag; Kirchenchor. Mitt=
Evaugeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Quaſimodogeniti),
den 7. April, vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Röhricht= Darm=
ſtadt
. Kollekte für die Innere Miſſion. Montag, 8 Uhr: Im Saale
des Darmſtädter Hofes Jahresverſammlung des Frauenvereins.
Mittwoch: Jugendbund Wartburg. Donnerstag: Jungmädchen=
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag (Quaſimodogeniti)),
Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde Die Blaukreuzſtunde Vrrm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindevgottesdienſt.
8 Uhr: Mädhenvereinigung. Montag, 9 Uhr: Beſprechung des
Donnerstag: Mädchenvereinigung (ältere Abteilung) Freitag:
Kirchenchor, Samstag: Jungmannſchaft. Unſere Kinderſchule be=
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 7., vorm. 9.30, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
Gcttesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3): Sonn=
Neugpoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35): Sonn=
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, den 7., nachm. 4, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22): Sonn=
Freunde und Gönner herzlich willkommen!
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Weißer Sonntag.
Samstag 17 und 20 Uhr: Beichte. Sonntag: 6 Uhr Beichte, 7 Uhr
Frühmeſſe, 8 Uhr Hochamt, Predigt und Erſtkommunion der Kinder,
10 Uhr heilige Meſſe, 15 Uhr Andacht, 18.30 Uhr Empfang des Hochwür=
digſten
Herrn in St. Ludwig. Montag: 7 Uhr heilige Meſſe und
Kommunion, 9 Uhr Firmung in St. Ludwig, 7 Uhr täglich heil. Meſſe.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 6. April: Parſchas Hachaudeſch. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 7 Uhr 50 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. Nachm. 6 Uhr 30 Min,
Donnerstag, den 11. April: Rauſch Chaudeſch Niſſan.

Beziehbare Villen,
Etagenhäuſ. u. Land=
häuſ
.. 2-, 3=, u. 4=B.=
Häuſer zu verkaufen.
Dingeldein sevior,
nur Landwehrſtr. 39.
Telephon 2067.

Wirtſchaft zu pacht.
geſucht. Kapital vor=
handen
. D nseldein
senior, nur Land=
wehrſtraße
39

Suche gutgehendes
Friſeurgeſchäft, mit
Wohnung zu kaufen,
hier oder auswärts.
Ang u. R 28 Gſchſt. (*

Mirſchaf
in ſchön. Lage geg.
eine 23=3.=Wohn.
zu vermieten. Ang.
u. P. 226 Geſchſt. (*

in Eiche und Edelhölzern
OotafMimiiter liefert preiswert die

Einzige
Spezialſchlafzimmermöbelfabrik Darmſtadts
H. Nieni Nachf. Tambea ( Co., Tandwehritraße 1.
Wir verkaufen nur eigene Fabrikate!
Darmſtädter Qualitätsmöbel!

544a

Gutgeh. Zigarren=
Geſchäft baldigſt zu
übernehmen geſucht.
Angebote unt. R 1.
an die Geſchſt.

Kaufen Sie

Adler
Räder

nur bei

Müller dober
Darmstadt, Rheinstr. 39
Vertreter seit 1883.
Reelle Bedienung.
4000 a) Bequeme Zahlung.

in d. Nähe v. Darmſtadt gelegen. be=
ſonders
für Geflügelzucht gut geeign.,
mit ſofort freiwerd 3=3.=Wohnung,
2500 qm Garten Preis 18 000 An=
zahl
. 68000 , zu verk. Näh durch
Wolff, Moos & Co., Immobilien,
Bensheim a. d. B. (II.5858

Bei

Auszahlung
Ein- oder Zweifamillen-
Haus
F treie Lage m. Garten,
OeSÜCNT mod Tauschwohn vor-
handen
. Angeb. unt. P 243Gsschst. (*

R
Pädagogium beir Heidelbera
KleineGumnasial-u Realklass.: Sexta-
Reifeprüfung Familienheim. Eigene
Landwirtsch, Prufungserfolge, (I.2990

MEIN ANDESEM
Darmstadt, Rheinstraße Nr. 53
angrenzend an die Straßen Rheinſtraße, Landgraf Philippsanlage und
Bleichſtraße, ca. 3800 qm groß, mit Wohnhaus, großem Lagerhaus
und Garagen, welches Sonderſteuer=vergünſtigt iſt, zu vorteilhaftem Preis
und ſehr günſtigen Zahlungsbedingungen ſofort zu verkaufen, oder die
Lagerräume ca. 1800 qm groß und Garagen, welche bisher von der Firma,
Heuß & Simon A. G. bewohnt wurden, zu vermieten. Direkte Anfragen
erbittet der Beſitzer
Wilhelm Christ, Mainz
Hafenstr. 23. Telephon 990, (5750b

Wir haben den Auftrag,
aus größerem Beſitz zu verkaufen:
Wohnhaus im Martinsviertel, Mieten
1400 . Preis 15 000 . Anzahlung
4000
Haus mit Wirtſchaft, Oſtviertel, Mieten
2000 . Preis 23 000 , Anzahlung
4000 .
Haus mit Wirtſchaft und Laden, Nord=
viertel
, Mieten 7300 . Preis 80 000
. Anzahlung 10 000 .
Haus mit Café und Laden, gute Zen=
trumslage
, Mieten 12000 N. Preis
90 000 . Anzahlung 20 000 .
Reſtkaufgelder günſtig zu 5 und 6 %,
desgl ſonſtige Bedingungen ſehr gün=
ſtig
, da Verkäufer auch zum Teil die
Proviſion trägt.
Ferner: Hotels und Kaffeehäuſer bei
50100 000 Anzahlung. Reich=
liches
Inventar.

Nur ernſthafte Intereſſenten erhalten
eingehende Auskunft durch die allein=
beauftragte
Firma Conrad &. Hellmund.
Waldſtraße 3, Telephon 3084. (5774b

Zumer Out
in Sorm w. Sarbn

Meine Schaufenster
geben Ihnen ein Bild
der
fabelhaften Auswahl (5894

Aisabethenstraße 4
Olle eu

Fahrrad-Ersatzteile
Gg. Thiele, Obergasse 32.
((40574)

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Camstog, den 6. April 1929

Geite 9

das Pfund von 25 Pfg. an
Bananen
das Pfund 70 Pfg.
Ia neue Aeeppter-Twiebein
1 Ptund 14 Pfg. (5911

erner billigst: Sämtliche

Dieburgerstr. 6

Serien-Breise

Wir zeigen Ihnen in einem
Fenster der Passage Wirklich
schöne Wäsche, die wir für diese
niedrigen Preise ausgelegt haben

HARK

DARMSTADT

Wilhelm Schellhaas u. Frau
Minna, geb. Emmerich
geben ihre Vermählung bekannt.
Darmſiadt, den 6. April 1929.
Arheilgerſtraße 54.

Am 2. April entſchlief nach langem
Teiden meine liebe Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter
Frau
Borothee Seu
Witwe
Die Beerdigung fand auf Wunſch in der
Stille ſtatt.
Chriſtian Hieb.

Darmſtadt, 4. April 1929.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater,
Onkel und Schwager
Herrn
ao0 Sauer
Metzger und Gaſtwirt
nach langem ſchweren Leiden im 49, Lebens=
jahre
zu ſich zu ruten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Bäcker, geb. Weiß
nebſt Kindern.
Lengfeld, den 4. April 1929.
Die Beerdigung findet am Sonntag, 7. April,
nach nittags 2 Uhr, ſtatt.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für alle Zeichen teilnehmender Liebe und
Verehrung für unſeren lieben Entſchlafenen
Herrn Finanzrat
Hermann Spamer
insbeſondere für die herzlichen Worte des Herrn
Pfarrer Köhler, die Anſprachen und Kranznieder=
legungen
der Herren Vertreter der Stadt Darm=
ſiadt
, des Korps Haſſia in Gießen, ſowie der
Volksküche in Darmſtadt ſagen wir von Herzen
innigſten Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Poſtrat Schmidt, Koblenz.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Johannes Roth
ſagen wir hiermit innigſien Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte am
Grabe, den Schweſtern des Städt. Krankenhauſes für die
liebevolle Pflege und nicht zuletzt auch dem Kameradſchaff=
lichen
Kriegerverein 1874 Darmſtadt für die erwieſenen
Ehrungen.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Für die vielen Gratulationen
und Geſchenke anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit und Verlobung
unſerer Tochter Anna mit Herrn
Georg Bauer, ſagen wir auf
dieſem Wege Allen herzlichen
Dank
Karl Schulz und Frau
Blumenthalſtr. 56. pt.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermihlung erwieſenen Aufmerk=
ſamkeiten
danken wir herzlichſt
Karl Fiſcher und Frau
Lina, geb. Hartmann.
Darmſtadt, Grafenſir. 20. (*

Dankſagung.
Für die vielen Ehrungen, Ge=
ſchenke
und Blumenſpenden an=
läßlich
unſerer Vermählung jagen
wir auf dieſem Wege herzlichen
Dank
Karl Genannt, Hauptlehrer
und Frau Friedel Genannt,
geb. Nagel
Hermannſtraße 9.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
beim Heimgange unſerer lieben Ent=
ſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege Allen
unſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Albert Dreger und Angehörige
Familie Jakob Jakoby.
Ver-
mie
-
Aulo tng Napder

Telephon-Anrut

A
S4T

Kahlertstraße 31
4696a

Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
und
Ehrenmitgliedes
Herrn Heinrich Stein
Pizeſeldwebel i. A.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beiſetzung Samstag, den 6. April,
nachm 4 Uhr, auf dem Beſſunger
riedhof. Treffpunkt 3.45 Uhr am
Eingang.
Verein ehem. Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
Der Vorſtand. (5861

Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Regiments=
kameraden
und langjährigen Mit=
gliedes

Herrn Georg Appfel
Bankbeamter i. Z.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Wir verlieren in dem Dahin=
geſchiedenen
einen guten u treuen
Kameraden, deſſen Andenken wir
ſtets in hohen Ehren halten werden.
Auf Wunſch des Entſchlafenen
hat die Beiſetzung in aller Stille
ſtattgeſunden
Verein ehem Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
Der Vorſtand. (5862

Autogaragen

zerleg= u verſetzbare Gebäude für
u
alle Zwecke in bewährter Betonbau=
weiſe
mit Holz= oder Stahlkon=
ſtruktion

5769
estfälischer Hallenbau
Kreuztal i. W., Poſtfach 40.

1 Kaſſenſchrank u.
1 Bockflinte m. all.
Zubehör zu verkf.
Ober=Ramſtadt.
Wehrſtraße 26.

Unsere
Telefon-Nr.
ist jetzt

Tuchhaus Wartensleben
Jetzt: Liebigſtraße 25. 65842a

E INSENiEUR-SCHULE
Maschinendau ElektraR
veennlkHGGR-u. Heibau,
Proninaüstrie, Seiresere
wertmalstar-Abletleagen!
1 Str Zkzsinslohrpläns fre.

Georg Oeſterling
Beerdigungsgeſchäft
Lauteſchlägerſtraße 10.
Telephon 1286. (34772

Gebrauchter
1 To.=Lieferwagen
zu kaufen geſucht.
ung. mit Preis u.
R. 26 Geſchſt.
National= o. Anker.
kontrollkaſſe, betr., u. Schreibtiſch.
zu kaufen geſucht.
Angeb. m. Preis u
R. 27 Geſchſt.
Gebr., guterh Faht=
ſtuhl
zu kaufen ge
ſucht. Ang. m. Pr. 1
R 4 Geſchäftsſt.
Spaniſche Wand
zu kaufen geſ. Ang.
u. R. 20 Geſchſt. (*

Dand-n

Lager

Heidelbergerstraße 88
Stimmungen- Reparaturen (B5816

Kunst im Handwerk
Darmstadt, Ecke Schul- Schützenstr., I. Etage.

Winr kaustan
kaufen Sie recht preiswert
Laularft

7 Schulstraße 7
Achtung!

(5896

In der Hut=Zentrale werden alte Herren=
und Damen=Hüte zu dem billigen Preiſe
von 2.50 in ſchöne moderne Formen um=
faſſoniert
. Daſelbſt ſchöne Auswahl in
neuen Hüten. Eigene Fabrikation.
Saalbau=
Auguſte Wenzel, ſtraße 23.
Beekenbürsten
von 2.75 an empfiehlt (B5123
Drog. Secker Nachf., Ludwigshöhſtr.

Vervenleiden, Pallsucht
(seeliscae Leiden)
Magen, Darm-1. Wierenleiden
Haulausschläge, offene Beine, Krampladern. Pechlen,
Wassersucht, Hals-n. Lungenletd., Rheuwa,Haar ausfall
Gallensteine, Schlaflosigk, Kopischmerz
Schwindel, Kropfusw, werd nach eigen.
vom Institut traditionell seit mehr als
30 Jahr angewandten Verfahren,gestützt
auf reicheErfahrungen mit nach weis ich
guten Erfolg. behandelt Krankheitsfest-
stellungen
durch Urinuntersuchg. bezw.
Urinschau usw. (Urin mitbringen).
E. Hirichteld, Homöopalhie
vom Heilinstitut Schröder,Bie efeld
Zu sp echen in Darmstadt jeden Mon-
tag
v ½7 Uhr nachmittags bei Frau
Kunzendorf,Nied-Ramstädt rstr. 49, I.
DANKSAGUNG!
Für die unserer Familie geleistete Hilfe
sagen wir hiermit unseren öffentl. Dank.
H. Hoffmann /Krämpfe), Frau Hoff-
mann
Nervenleiden), Frieda Grund-
mann
(Bauchtellwasser). B arop
Dorietraße 18, (V 3225

[ ][  ][ ]

Geite 10

Samsta, den 6. Ppril 1929

Nummer 95

Das Brocken=Haus.
Fürſt Stolberg=Wernigerode hat große, in ſeinem Beſitz befindliche Waldgebiete einſchließlich des
Brockens dem preußiſchen, Fiskus zum Kauf angeboten. Der 1142 Meter hohe Brocken iſt der höchſte
Gipfel des Harzes und zählt zu den ſchönſten ſagenumwobenen Bergen. Auf unſerem Bild iſt auch
ein Flugzeug beim Ueberfliegen des Brockens zu ſehen.

Unker dem Eis zum Nordpol.

Der Polarforſcher George Palmer Putnam und der Flieger Wilkins
wollen im kommenden Sommer auf eine ſeltſame Art den Nordpol erreichen. Von Spitzbergen aus
wollen ſie mit einem Unterſeeboot zum Nordpol vorſtoßen, und in Alaska ihre Fahrt beenden.
Wilkins hat bekanntlich im vorigen Jahr den Pol im Flugzeug überquert.
Das engliſche Auftralien=Flugzeug vermißl.

Vilot Charles Ulm. Das Flugzeug Southern Croß. Pilot Kingsfort Smith.
Ganz England iſt um das berühmte Auſtralien=Flugzeug Southern Croß und ſeine Beſatzung
in größter Sorge. Seit Tagen wird das Flugzeug, das ſich auf einer Fahrt quer über Auſtralien
befand, vermißt. Man vermutet, daß es zu einer Notlandung in unbewohntem Gebiet gezwungen
war. Die Piloten haben keinerlei Proviant bei ſich.

Pädagogiſche Tagung des Reichsverbands
deutſcher Orcheſter und Orcheſtermuſiker.
Der Reichsverband deutſcher Orcheſter und Or=
cheſtermuſiker
veranſtaltet als Auftakt zu ſeiner dies=
jährigen
Vertreterverſammlung am 11. April in
Weimar eine pädagogiſche Tagung, die der Bera=
tung
der Nachwuchsfragen gewidmet iſt. Die wichtig=
tn
Grundlagen für den Auf= und Ausbau der
Orcheſterſchulen und für die Erzielung einer abge=
ſchloſſenen
Allgemeinbildung der Orcheſtermüſiker ſol=
len
hierbei klargelegt werden. Als Referenten wur=
den
gewonnen: Univerſitätsprof. Dr. Hans Joachim
Moſer, Berlin, Kammroirtuoſe Joſeph Le=
derer
Dresden, Kapellmeiſter Hermann Kutzſch=
bach
, künſtleriſcher Leiter der Orcheſterſchule der
Sächſiſchen Staatskapelle, Dresden, Oberregierungsrat
Dr. Freyſoldt und Muſikſchuldirektor Martin
Weimar. Die Tagung wird am 10. April, abends,
durch ein Konzert der Orcheſterſchule der Staatlichen
Muſikſchule in Weimar, unter Leitung von General=
muſikdirektor
Dr. Ernſt Praetorius, eingeleitet
werden.
Profeſſor Mendelsſohn=Bartholdys Landhaus
niedergebrannt.
Hamburg. Das Landhaus von Prof. Men=
delsſohn
=Bartholdy in Wohldorf=Ohlſtett wurde durch
Feuer zum größten Teil zerſtört. Die wertvollen
wiſſenſchaftlichen Sammlungen, Bücher und Hand=
ſchriften
konnten faſt alle geborgen werden. Das ein=
geäſcherte
, aus dem Jahre 1709 ſtammende Haus galt
als eines der geſchichtlich bemerkenswerteſten Gebäude
in den Hamburger Walddörfern.

Der Konkurs der Stadt Glashütte.
Dresden. Die Bemühungen der Stadt Glas=
hütte
, im Vergleichswege eine Einigung mit ihren
Gläubigern herbeizuführen, ſind geſch itert, da die
Hauptgläubiger es ablehnten, der Stadt einen Nach=
laß
zu gewähren, und gegen die Stadt im Wege der
Einzelklage und Einzelpfändung vorgehen. Bei dieſer
Sachlage ſah ſich die Stadt Glashütte gezwungen,
ihrerſeits den Antrag auf Eröffnung des Konkurs=
verfahrens
über ihr Vermögen zu ſtellen. Die Stel=
lungnahme
des Miniſteriums des Innern, welches
zunächſt feſtzuſtellen hat, ob die Vorausſetzungen für
die Eröffnung des Konkursverfahrens, Zahlungs=
unfähigkeit
und Ueberſchuldung der Stadt, gegeben
ſind, zu dieſem Antrag ſteht zurzeit noch aus.
Unfall im Schacht Grube Leopold.
Köthen. In dem Schacht Grube Leopold,
bei Edderitz wurden in der vorvergangenen Nacht
durch Zuſammenbruch eines Teiles der Strecke zwei
Arbeiter verſchüttet. Die Rettungsarbeiten waren
bis geſtern mittag ohne Erfolg geblieben.
Die Wellenlängen werden neu feſtgeſetzt.
Prag. Am Donnerstag; vormittag wurde die
radio=elektriſche Konferinz eröffnet, deren wichtigſte
Aufgabe die Neufeſtſetzung der Wellenlängen iſt. Zur
Tagung haben ſich Vertreter von 27 europäiſchen und
drei außereuropäiſchen Telegraphenverwaltungen, ſo=
wie
Vertreter des Gen ralſekretariats des Völkerbun=
des
eingefunden. Man einigte ſich auf drei Verhand=
lungsſprachen
, nämlich Deutſch, Engliſch und Fran=
zöſiſch
.

Zurchtbare Eiſenbahn=
kakaſtrophe
in Rumänien.
Ein Schnellzug inſolge falſcher Weichen=
ſtellung
enkgleiſt. 20 Toke. Der
Schuldige enkflohen.
Bukareſt, 5. April.
Donnerstag abend 9 Uhr ereignete ſich auf der
Station Boboe, auf der Linie Bukareſt-Jaſſy, eine
furchtbare Eiſenbahnkataſtrophe. Der Schnellzug Bu=
kareſt
Jaſſy iſt infolge falſcher Weichenſtellung ent=
gleiſt
. Bei der Entgleifung wurden der Poſtvagen,
ein Perſonenwagen 1. und 2. Klaſſe, ſowie ein Per=
ſonenwagen
3. Klaſſe vollkommen zerſtört. Die Loko=
motive
und die drei erſten Wagen ſtürzten von dem
Eiſenbahndamm. Bis geſtern früh wurden aus den
Trümmern der umgeſtürzten Wagen 20 Tote und
59 Verletzte geborgen. Die Verletzten wurden in das
Spital der 12 Kilometer von der Unglücksſtelle ent=
fernten
Stadt Buzeu transportiert. Die Identifizie=
rung
der Opfer konnte bis geſtern früh noch nicht
vorgenommen werden. Die Mehrzahl der Reiſenden
1. und 2. Klaſſe dürften Kaufleute ſein, während in
der 3. Klaſſe eine große Anzahl Soldaten reiſten.
Der an der Entgleiſung Schuld tragende Weichen=
ſteller
der Station Boboc und der dienſthabende
Beamte ſind verſchwunden und konnten bisher nicht
ermittelt werden. Nach Berichten von Augenzeugen
bietet die Unglücksſtelle ein furchtbares Bild. Die
Unglücksſtelle iſt 114 Kilometer von Bukareſt entfernt.
Schlafwagenbrand in einem japaniſchen D=Zug.
Tokio. In der Nähe der Station Fuſan
(Korea) entſtand in einem D=Zug ein Brand. Vier
Schlafwagen gingen in Flammen auf. Soweit bisher
feſtgeſtellt werden konnte, ſind neun Perſonen ums
Leben gekommen; 21 Verletzte wurden geborgen.
Schwerer Eiſenbahnunfall in Oſtafrika.
Beira (Mozambique) Ein Güterzug entgleiſte
hier beim Rangieren und zertrümmerte drei Hütten
von Eingeborenen. 18 Eingeborene wurden getötet
oder ſchwer verletzt.
Die kommenden Fahrken des Graf
Zeppelin.
Friedrichshafen, 5. März.
Ueber die im Laufe dieſes Jahres geplanten wei=
teren
Fahrten des Graf Zeppelin erfahren wir
vom Luftſchiffbau, daß etwa am 22. April die
zweite Mittelmeerfahrt erfolgt, die unge=
fähr
2½ Tage dauern ſoll. Sie wird in das weſt=
liche
Mittelmeerbecken führen. Ctwa Anfang
Mai wird dann anſchließend eine Fahrt nach
Wien ausgeführt und ſoweit die Bewölkung
im Gebirge es zuläßt auch nach anderen
Städten Oeſterreichs. Die Fahrt wird etwa
12 Stunden dauern. Etwa Mitte Mai ſoll ihr
die erſte Amerikafahrt dieſes Jahres,
für die nur ein Aufenthalt von etwa drei Tagen in
den Vereinigten Stagten vorgeſehen iſt, folgen. Au=
fang
bis Mitte Juni foll eine weitere
Amerikafahrt durchgeführt werden. Für den
Hochſommer iſt eine Fahrt über Oſt=
deutſchland
geplant, die evtl. mit einer Zwi=
ſchenlandung
in Berlin in zwei Abſchnitten
durchgeführt werden ſoll. Der erſte Abſchnitt würde
dann umfaſſen die Strecke FriedrichshafenSchleſien
Berlin, der zweite die Strecke BerlinOſtpreußen
Friedrichshafen. Ueber weitere Fahrten wie z. B.
nach Weſtdeutſchland iſt noch nichts beſchloſſen.
Ebenſo ſind für die Fahrt um die Welt, die
etwa für Anfang Auguſt gedacht iſt, alle tech=
niſchen
Vorbedingungen noch nicht völlig geklärt. Döch
iſt anzunehmen, daß die Löſung der noch vorhan=
denen
Schwierigkeiten rechtzeitig gelingen wird. Die
Mittelmeerfahrt und die beiden Amerikafahrten ſind
in erſter Linie zu Studien= und Ausbildungsfahrten
für die Beſatzung beſtimmt, ſo daß auf ihnen nur
eine beſchränkte Anzahl von Paſſagieren mitgenom=
men
werden kann. Die übrigen Fahrten ſollen reine
Paſſagierfahrten ſein.
Erdbeben in Bulgarien.
Philippopel. In der Nacht von Mittwoch
auf Donnerstag wurde hier ein Erdbeben verſpürt,
das von einem unterirdiſchen Rollen begleitet war.
Das Beben dauerte 30 Sekunden. Die Bevölkerung
ſtürzte, von Panik ergriffen, aus den Häuſern und
verbrachte die Nacht im Freien. Das Beben hatz
keinen nennenswerten Schaden angerichtet.
Straßenbahnunglück in Moskau.
Moskau. Am Kremlkai überſchlug ſich ein
Straßenbahnwagen, der die Böſchung hinabfuhr.
Fünf Fahrgäſte wurden ſchwer, 16 leicht verletzt.
Drama auf hoher See.
New York. Die Privatjacht des New Yorker
Millionärs Leland Roß wurde führerlos mit vollen
Segeln in der Nähe der New Yerſeyer Felſen von
einem Küſtnkutter geſichtet. Als der Schoner ge=
entert
wurde, fand man vier Matroſen der Mann=
ſchaft
ſinnlos betrunken in der Kabine liegen. In den
Kapitänsräumen und auf Deck waren Blutſpuren
ſichtbar, ein Zeichen, daß ein wütender Kampf ſtatt=
gefunden
haben muß. Offenbar hat die Mannſchaft
gemeutert, den Kapitän ermordet und über Bord ge=
worfen
und dann das Schiffslogg vernichtet. Die
Jacht des Millionärs hatte in den letzten Wochen eine
Kreuzfahrt in den Süd=Atlantik gemacht. Angeblich
ſoll Roß in Florida von Bord gegangen ſein, jedoch
war über ſein Verbleiben bis zur Stunde nichts zu
erfahren, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß er
ebenfalls ein Opfer der Meuterei geworden iſt.
Die Giftſchlange im Flugzeug.
Brisbane. In dem Führerſitz eines Flug=
zeuges
wurde kurz nach dem Aufſtieg eine giftige
Schlange entdeckt. Der einzige Paſſagier ſuchte die
Schlange mit ſeinem photographiſchen Apparat zu
töten, worauf ſich das Reptil gegen ihn wandte. Bei
einem zweiten Schlag mit dem Photo=Apparat zer=
ſchlug
ſich dieſer und fiel über Bord. Der Flugpaſ=
ſagier
kletterte darauf auf die Kante ſeins Sitzes und
verſuchte die Schlange mit den Schuhen abzuwehren
und zu gleicher Zeit die Aufmerkſamkeit des Führers
auf den Vorgang zu lenken. Als das ſcheiterte, ent=
ſchloß
er ſich in letzter Verzweiflung, auf die Flügel
der Maſchine zu klettern. Der Führer bemerkte dann,
daß irgendetwas in Unordnung war und flog ſchnell
nach dem Flugplatz zurück. Die Schlange wurde hien
vertrieben und getötet.

Reich und Ausland.
Kommk eine Eiszeik?
Die Wetterlage in Deutſchland.
Berlin. In der öſtlichen Hälfte des Reiches
haben ſich die Nachtfröſte weiter verſchärft. Den
tiefſten Thermometerſtand hatte in der Nacht zum
Freitag Schl ſien mit 10 Grad unter Null. In der
Berliner Innenſtadt wurden in der Nacht vier Grad
unter Null gemeſſen. In Weſtdeutſchland iſt eine
leichte Milderung eingetreten, hervorgerufen durch
ein Druckfallgebiet, das vom Nordmeer aus nach
Holland vorgeſtoßen iſt. Da das Schlechtwettergebiet
nach Südoſten weiterwandert, muß nach einer Mittei=
lung
der Berliner Wetterdienſtſtelle für Norddeutſch=
land
mit einem Fortbeſtehen der kalten Luftſtrömung
gerechnet werden.
Eſſen. In der vorlitzten Nacht ging über das
Induſtriegebiet ein heftiges Schneegeſtöber nieder,
das auch geſtern morgen mit unverminderter Hef=
tigkeit
anhielt. Stadt und Land zeigen mit ihrer
dichten Schneedecke bei einer Temperatur von zwei
bis drei Grad über Null ein vollkommen winterliches
Vild.
Dresden. Geſtern nacht ſank das Thermometer
in Dresden auf 7 Grad unter Null. Die tiefſte Tem=
peratur
wurde auf dem Fichtelberg mit minus zwölf
Grad feſtgeſtellt.
Nürnberg. Bei einem Minimum von 6,2 Grad
Kälte iſt in den frühen Morgenſtunden neuerlich
Schneefall eingetreten, der in den Mittagsſtunden im
Stadtinnern bereits eine Höhe von etwa 10 Zentime=
tern
erreichte. Das Thermometer zeigte zur Mit=
tagszeit
0,9 Grad unter Null.
Ausbreitung der Kältewelle über Europa.
Paris. Starke Schneefälle gehen in verſchie=
denen
Gegenden Frankreichs nieder. In den Vogeſen,
deren Paſſage gegenwärtig unmöglich iſt, liegt der
Schnee ſtellenweiſe 40 Zentimeter hoch. Auch aus
Sabohen werden ſtarke Schneefälle gemeldet. Die
Kälte in dieſer Gegend iſt beſonders ſtark. An einer
Stelle wurden 15 Grad unter Null verzeichnet.
Bukareſt. In ganz Rumänien herrſchen
ſchwere Schnceſtürme bei großer Kälte. In Bukareſt
liegt der Schnee zehn Zentimeter hoch. In vielen
Städten hat der Schneeſturm Dächer abgedeckt und
elektriſche Straßenbahnleitungen zerſtört. In der Bu=
kowina
liegt zwei Meter Neuſchnee. Auf mehreren
Eiſenbahnlinien mußte der Verkehr infolge der ſtarken
Schneeverwehungen eingeſtellt werden.
Rom. In ganz Oberitalien iſt plötzlich nach
zweiwöchigem herrlichem Frühlingswetter, ein Tem=
peraturſturz
eingetreten. Aus allen Orten wird wie=
der
ſcharfe Kälte, bei anhaltend klarem Wetter ge=
meldet
. Nur in den Bergen des Trentino iſt wieder
Schneefall eingetreten. Aus Mantua wird Hagel=
ſchlag
gemeldet, der auf ein kurzes Schneegeſtöber
folgte.
Stockholm. In ganz Schweden iſt ſeit einigen
Tagen wieder voller Winter. Nachdem kurz vor
Oſtern warmes Frühlingswetter geherrſcht hatte, iſt
das Thermometer am Mittwoch früh in den Stock=
holmer
Vororten bis auf 14 Kältegrade geſunken. In
ganz Mittel= und Nordſchweden ſind Schneefälle zu
verzeichnen.
Aus dem D=Zug FrankfurtDortmund gefallen.
Niederlahnſtein. Auf der Eiſenbahnſtrecke
zwiſchen Ober= und Niederlahnſtein wurde eine Frau
neben den Schienen bewußtlos aufgefunden. Der ſo=
fort
herbeigerufene Arzt ſtellte eine ſchwere Gehirn=
erſchütterung
feſt; außerdem ſcheint die Wirbelſäule
gebrochen zu ſein. Nach den angeſtellten Ermitt=
lungen
muß die Frau aus dem fahrenden D=Zug
FrankfurtDortmund gefallen ſein. Die Bedauerns=
werte
war nach den bei ihr gefundenen Papieren auf
der Fahrt von Griechenland nach Dortmund, um dort
Verwandte zu beſuchen. In ihrem Beſitz befanden
ſich außer Bargeld noch andere Wertgegenſtände und
ausländiſche Wertpapiere. Die Schwerverletzte kann
über ihren Unfall keine Angaben machen.
Ein Kind durch heißen Kaffee zu Tode verbrüht.
Rüber (Eifel). Hier ereignete ſich ein tragiſcher
Unfall. Eine Mutter, die gerade friſchen Kaffee auf=
geſchüttet
hatte, ließ ihr zweijähriges Kind für einen
Augenblick unbewacht in der Stube. Das Kind machte
ſich an den Topf mit dem ſiedenden Kaffee und
trank davon. Auf ſein entſetzliches Schreien eilte die
Mutter ſofort herbei. Obwohl ärztliche Hilfe ſchnell
zur Stelle war, war eine Rettung des Kind’s nicht
mehr möglich, ihm waren Mund, Hals, Rachenhöhle
und Inneres durch das heiße Getränk verbrannt.
Ehrenkag eines deutſchen Seehelden.

Korvettenkapitän a. D. Burggraf Nikolaus
zu Dohna=Schiodien
feierte am 5. April ſeinen 50. Geburtstag. Sei
mutigen Kreuzerfahrten als Kommandant
Möwe bilden ein Ruhmesblatt der deutſch
Seekriegsgeſchichte. 1919 hat er ſich als Kon
mandant eines Freikorps in der Verteidigun
Schleſiens hervorgetan.

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Samstag, den 6. April 1920

Ceite 11

Seichrufgieltr.
Die Gruppen=Waldlaufmeiſterſchaften der 2.5.B.
Gruppe Heſſen in Darmſtadt auf dem Polizei=Sportplatz.
Am kommenden Sonntag, den 7. April, trägt die Deutſche Sport=
behörde
für Leichtathletik in Deutſchland die Gruppenwaldlaufmeiſter=
ſchaften
aus, die letzten Etappen vor den Meiſterſchaften der einzelnen
Landesverbände. In der diesjährigen Neuordnung ſind dieſe Gruppen=
waldlaufmeiſterſchaften
unter Aufteilung der Bezirke in Gruppen an die
Stelle der ftüheren Bezirks= oder Verbandsmeiſterſchaften getreten. Im
Auftrag des Bezirks Main=Heſſen des S.F. und L.V. bringt der Polizei=
ſportverein
Darmſtadt die Waldlaufmeiſterſchaft der Gruppe Heſſen im
Bezirk Main=Heſſen zur Durchführung.
Der Gruppenmeiſterſchaftswaldlauf geht über eine Strecke von etwa
10 Kilometer. Es iſt klar, daß dieſe Strecke an alle Teilnehmer ein
Höchſtmaß von Anforderungen ſtellt, zumal in dieſer Meiſterklaſſe infolge
der guten Beſetzung mit ſpannenden Kämpfen gerechnet werden kann.
Das Intereſſe konzentriert ſich um ſo mehr auf dieſe Hauptklaſſe, als
burch die diesjährige Neueinteilung eine ganz neue Kräftepaarung ent=
ſtanden
iſt. Man darf daher geſpannt ſein, wie die neuen Kräfte im
Verhältnis zu den alten bekannten abſchneiden. Ein Maß für dieſe ſchon
bekannten Kräfte bieden in der Gruppe Heſſen die bewährten und be=
kannten
Langſtreckler des Sportvereins Darmſtadt 1898, die ſeit Jahren
insbeſondere im Mannſchaftslauf mit der Helber=Mannſchaft des
V. f. B. Stuttgart in Süddeutſchland die Führung haben. Der Mann=
ſchaftslauf
wird alſo den Lilienträgern kaum zu nehmen ſein; der Ein=
zellauf
wird, wenn die erwarteten Läufer an den Start gehen, ſpan=
nende
Kämpfe auf der langen Strecke bringen. Allerdings ſollte aber
auch hier dieſer Tip baſiert auf qualifizierter Tradition der
Sportverein Darmſtadt den Einzelſieger ſtellen, wenn ſeine Läufer ſich
nicht in Anbetracht der acht Tage ſpäter in Göppingen ſtattfindenden
Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft ſchonen, ſoweit dies überhaupt im
Wettkampf und auf einer ſo langen Strecke möglich iſt.
Anläßlich der Gruppenmeiſterſchaft finden noch Rahmenkämpfe ſtatt,
in denen Junioren, Jugendliche der Klaſſen A. B, C, alte Herren und
Damen in edlem Wettſtreit im längeren oder kürzeren Waldlauf ſtarten.
Dieſe einzelnen Konkurvenzen, die ſowohl als Einzel= als auch als
Mannſchaftslauf ausgetragen werden, ſind: 5000=Meter=Lauf für Junio=
ren
; 3000=Meter=Lauf für Fußballer; 3000=Meter=Lauf für Jugend A,
Fußballer und Leichtathleten; 200=Meter=Lauf für Jugend B. Fuß=
baller
und Leichtathleten: 1500=Meter=Lauf für Jugend C, Fußballer
und Leichtathleten; 1500=Meter=Lauf für Damen; 1500=Meter=Lauf für
Alte Herven.
Start und Ziel befinden ſich auf dem Polizei=Sportplatz; Beginn
1030 Uhr! Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt allen Anhängern der
Leichtathletik ſehr zu empfehlen, zumal in allem Klaſſen beſte Leiſtungen
3
und intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind!
Wie wir erfahren, hat der Sportverein Darmſtadt 1898 zu den am
Sonntag, den 7. April, ſtattfindenden Gruppenwaldläufen folgende Mel=
dungen
abgegeben:
Meiſterklaffe, 10 000 Mcter Einzellauf: Bernſee, Engelhard, Habich,
Lindner. Mannſchaftslauf: Bernſee, Engelhard, Habich, Lindner.
Junioren, 5000 Meter: 1. Mannſchaft: Göbel, Hebel, Krauth. Böhm.
2. Mannſchaft: Biek. Grimm. Preiß, Schupp. 3. Mannſchaft:
Bauer, Eiſenhauer, Gunſt, Löwel.
Jugendklafſe A, 3000 Meter: Appel, Marquardt, Würz.
Damen, 1500 Meter: Gretel Hofmann, Hanna Mozek. Magda Nun=
geſſer
, Elſe Weſp.
Alte Herren, 1500 Meter: Krichel.

Waldlaufmeiſterſchaften des 9. Kreiſes der 9. T.
in Darmſtadt.
Frühjahr und Herbſt, die Zeit der Geländeläufe. Geländelauf, ſchon
der Name ſagt, daß dieſer Wettkampf nicht auf der Aſchenbahn des
Sportplatzes ausgetragen wird, ſondern ſeine Kampfſtätte iſt die freie
Natur, Wald und Feld. Wie beliebt dieſer Zweig unſerer Leibes=
übungen
geworden iſt, zeigen uns die ſtetig wachſenden Teilnehmerzahlen
von den Waldläufen der einzelnen Veubände. Und mit Recht kann man
fagen, daß der Waldlauf einer von jenen Wettkämpfen iſt, der neben
dem ſportlichen Reiz auch noch die Schönheiten der Natur auf ſich ein=
wirken
laſſen kann. Führt doch die Laufſtrecke bei den Geländeläufen
meiſt durch ſolche Gegenden, die für das Auge des Läufers abwechſlungs=
reich
ſind und daher nicht ermüdend auf den Wettkämpfer wirken. Auch
der Waldlauf des 9. Kreiſes der D.T. am Sonntag, den 7. April,
nachm. 3 Uhr, führt durch einen Teil unſeres Darmſtädter Waldes,
der wohl an die Teilnehmer hohe Anforderungen ſtellt, aber auch land=
ſchaftlich
den Läufern die ſchönſten Abwechſlungen bringt. Der Lang=
ſtrechenlauf
nimmt ſeinen Anfang an der Faſanerie, geht den Brunners=
weg
entlang bis zur Oppermannswieſenſchneiſe, biegt in die Katzen=
ſchneiſe
ein, dann in die Bernhardsackerſchneiſe zum Bernhardsbrünn=
chen
, weiter die Teichſchneiſe entlang zur Gartenſchneiſe und kommt in
ſeinem letzten Viertel wieder auf den Brunnersweg, um nach dem End=
ziel
an der Faſanerie zu gelangen. War dies die Laufſtrecke für die
Turnerklaſſe, ſo hat die Jugend eine nicht viel leichtere Strecke zu durch=
laufen
. Sie beginnt ebenfalls an der Faſanerie, führt den Brunnersweg
entlang bis zur Brücke nach der Grenzſchneiſe und biegt dann in die
Gartenſchneiſe ein, um dann den Brunnersweg wieder als Schlußſtrecke
zu benutzen.
Die Meldungen aus dem 9. Kreis ſind bis heute ſchon ſehr zahlreich
eingelaufen, und es iſt an dieſem Sonntag ein großer und ſpannender
Kampf zu erwarten. Wir können daber allen Intereſſenten einen
Spaziergang nach dieſem Teil unſeres Darmſtädter Waldes empfehlen,
denn bei herrlichem Wetter bietet ſich hier neben einem ſchönen Wald=
ſpaziergang
auch noch die Gelegenheit, die Läufer des Waldlaufes zu
beobachten.
Handhall.
Turnverein König Warkburgverein Frankfurk a. M.

(Meiſterklafſe.)
Dem Schiedsrichter, einem Herrn aus Aſchaffenburg, ſtellten ſich
zunächſt die 2. Mannſchaften beider Vereine. Die Gäſte vom Main
konnten nach beiderſeits ſchnellem, fairen Kampfe das Spiel 6:4 für
ſich entſcheiden. Beide Mannſchaften zeigten hierbei überraſchend ſchöne
Leiſtungen.
Anſchließend betraten die 1. Mannſchaften das Spielfeld. In raſen=
dem
Tempo, bei dem ſich die Gäſte zuerſt fanden, wanderte der Ball von
Mann zu Mann, und bald ſtand die Partie 2:0. König findet ſich beſſer
und vermag ein Tor aufzuholen. Nach der Pauſe kommt König noch
mehr auf, ja es wird zeitweiſe drückend überlegen. Sein Sturm kom=
biniert
, prächtig, aber ſeine Aktionen ſterben alle in Schönheit, denn die
abſchließenden Torſchüſſe waren zu unplaciert oder wurden vom Gäſte=
torwart
prächtig gemeiſtert. Nach dieſer Drangperiode machen ſich die
Gäſte wieder frei und vermögen als Ergebnis flinker, zügiger Durch=
brüche
das Endreſultat von 4:1 herzuſtellen. Der Sieg iſt verdient,
nach den Leiſtungen jedoch etwas zu hoch ausgefallen. Beide Spiele
waren ſo recht geeignet, werbend für den Handballſport zu wirken.
Die Gäſte vom Main zeigten ſich von der beſten Seite und boden eine
geſchloſſenere Geſamtleiſtung als die Einheimiſchen, die in der Läufer=
reihe
eine kleine Schwäche hatten. Insbeſondere ſcheint ſich der neue
Mittelläufer auf ſeinem Poſten noch nicht ganz wohl zu fühlen (mehr
Flüigelbedienung). Im Sturm muß der Torſchuß raffinierter und pla=
cierter
werden, auch darf der ſonſt begabte Mittelſtürmer die Flüiſigkeit
des Angriffs nicht durch Eigenſinn hemmen. Die Verteidigung genügte,
der Torwächter machte zeitweiſe einen ſehr unſicheren Eindruck, zeigte
aber auch ſchöne Paraden. Der geſamtn Mannſchaft muß mehr Dick=
ungsſpiel
angeraten werden, auch ſcheint ein intenſiv’s Körpertraininz
angebracht, damit durch geſteigerte Schnelligkeit und Wendigkeit beſſere
Leiſtungen erzielt werden. Der Schiedsrichter leitete einwandfrei.

Gadonn.
Rol=Weiß, V. ſ. R. Sporkverein 98.
Das Lokaltreffen beider genannten Vereine findet am kommenden
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportplatz an der Rheinallee ſtatt
und wird von den Mannſchaften in folgender Aufſtellung beſtritten:
Sportv. 98:
Bärenz
Kugel
Laumann
Geier
Raik
Ruppel
Wenner Müllmerſtadt Eßlinger
Hebeiſen.
Frey

Eiſinger
Ganz
Günther
Finger
Rot=Weiß, V.f.R.:

Müller
Vogelmann
Fiſcher
Klein
Roemer
Breuer.

Beutel

Die Eintrittspreiſe ſind wie immer volkstümlich gehalten, ſo daß
jedermann es ſich erlauben kann, das Spiel zu beſuchen.
Wie üblich, treffen ſich vorher die beiden Erſatzmannſchaften und
dürfte es ſich lohnen, etwas früher zu erſcheinen.
Vormittags 11 Uhr ſteht die 1. Jugendmannſchaft der gleichen des
F. C. Eintracht gegenüber, während die Schüler nachmittags 2 Uhr die
Schüler der Spielvgg. Arheilgen empfangen.

Sporlverein Darmſtadt 1898.

Vom den Spielen des morgigen Sonntags dürfte das wichtigſte die
Begegnung der Fußballmannſchaft des V. f. R. Rot=Weiß Darmſtadt
mit der Ligamannſchaft der 98er auf dem Platze an der Rheinallee ſein.
Die 98er ſtehen trotz des Verluſtes von 9 Punkten an der Spitze der
Tabelle; unter Beruckſichtigung des Umſtandes, daß nicht weniger als
vier Vereine nur 1 oder 2 Punkte weniger erzielt haben, iſt dem
Punktvorſprung keine entſcheidende Bedeutung beizumeſſen. Es gilt für
die 98er, den knappen Vorſprung zu halten. Ob dies gegenüber dem
in den bisherigen Verbandsſpielen auf eigenem Platze ungeſchlagenen
Gegner gelingt, wird im weſentlichen davon abhängen, ob die Mann=
ſchaftsumſtellung
, die durch die Verletzungen von Becker und Wenner I
notwendig geworden iſt, ſich bewährt und ob die Mannſchaft ſich dazu
verſtehen wird, mit vollem Einſatz zu kämpfen. Wir fordern auf jeden
Fall ein anſtändiges Spiel, das dohumentiert, daß bei beiderſeitigem
gutem Willen auch ein Lokaltreffen die Grenzen ſportlichen Anſtandes
reſpektieren kann. Die Ligareſerven beider Vereine treffen ſich vor
dem Ligaſpiel. Die 2. Mannſchaft der 98er fährt nach Griesheim, die
Junioren ſpielen auf dem Uebungsplatz am Böllenfalltor gegen Leng=
feld
. In der Handballabteilung iſt die Ligamannſchaft ſpielfrei, die
Ligareſerve dagegen empfängt Bar=Kochba Frankfurt. Die Jugend=
handballer
tragen Spiele gegen Worms, Lorſch und Rot=Weiß Darm=
ſtadt
aus. Die Leichtathletikabteilung beteiligt ſich mit 6 Mannſchaften
an den Meiſterſchaftswaldläufen der Gruppe Heſſen.
Sp.V. 1898 (Jugend).
3. Jgd. B=Jgd. Viktoria Aſchaffenburg, Stadion, 9.45 Uhr;
4. Jgd. 1. Jgd. Weiterſtadt, Stadion, 9.45 Uhr:
1. Schüler 1. Schüler Arheilgen, Stadion, 1.15 Uhr.
Polizei=Sporkverein Viktoria Walldorf.
Wieder iſt der Polizeiſportplatz der Ort eines fſtr die Meiſterſchaft
der Kreisliga wichtigen Treffens. Die Walldörfer werden am Sonntag
darum zu kämpfen haben, ob ſie auch weiterhin die Tabellenſpitze bilden
oder aber die Tabellenführung an den dichtauf folgenden Sp.V. 98 ab=
treten
werden. Für die Poliziſten iſt das Spiel ſchon deshalb von gro=
ßer
Wichtigkeit, weil ſie keine Punkte abgeben dürfen, um nicht von der
Spitzengruppe abgedrängt zu werden und, weil ſie durch einen Sieg be=
weiſen
müſſen, daß das Vorſpielrefultat von 2:6 nicht dem Stärkever=
hältnis
der beiden Mannſchaften entſpricht. Die Polizei tritt in der=
ſelben
Aufſtellung wie am 2. Oſterfeiertag an. Bei erhöhter Schuß=
freudigkeit
des Sturms ſollte den Darmſtädtern der Wurf unbedingt
gelingen.
Das Spiel ſelbſt beginnt, um mit anderen am Sonntag
ſtattfindenden ſportlichew Veranſtaltungen nicht zu kollidieren wir
verweiſen bei dieſer Gelegenheit auch auf das nachmittags 2 Uhr ſtatt=
findende
Handball=Meiſterſchaftsſpiel gegen V. f. R. Kaiſerslautern
nachmittags 4.30 Uhr. Die neuaufgeſtellte 1. Schüler= Fußball=
mannſchaft
des P. Sp.V. ſpielt am Samstag, den 6. ds. Mts., nachmit=
tags
5 Uhr, zum erſten Male, und zwar gegen die gleiche Mannſchaft
des F. C. Union‟ Darmſtadt.

F. C. Union 1913 e. V. Germania Pfungſtadt.
Am kommenden Sonntag empfängt Union ſeinen langjährigen
Widerſacher aus der A=Klaſſe, Germaia Pfungſtadt, zum Verbands=
rückſpiel
. Das Vorſpiel in Pfungſtadt endete mit einem Unentſchieden,
nachdem in letzter Minute Pfungſtadt durch eine zu harte Elfmeterent=
ſcheidung
ausgleichen konnte. Obwohl die Gäſte am Ende der Tabelle
ſtehen, ſind ſie doch ein ernſt zu nehmender Gegner. Die Mannſchaft
verſteht es, das Fußballſpiel zu einem Kampfſpiel zu machen, und wird
noch manchem Verein in der Rückrunde zu ſchaffen machen. Union iſt
in der Lage, ſeinen Gegner zu ſchlagen. Es liegt an der Mannſchaft
zu beweiſen, daß noch der vorjährige Kampfgeiſt innerhalb der Union
vorhanden iſt, nur widrige Umſtände und großes Pech den ſchlechten
Tabellenſtand verurſachten. Die Abſtieggefahr iſt wiederum ſehr nahe
und bei einem Siege von Pfungſtadt würde dieſer Verein einen großen
Schritt näher kommen und Union mehr in den Hintergrund treten
laſſen, ſo daß am kommenden Sonntag, den 7. April, es auf dem
Sportplatze an der Heidelberger Straße zu einem ſehr intereſſanten
Kampfe kommen wird. Verliert Pfungſtadt auch dieſes Spiel, dann
ſteht der Abſtieg dieſes Vereins ziemlich ſicher, wenn Wixhauſen noch
weitere Punkte ergattert. Vor dem Spiele der Ligamannſchaften treffen
ſich ebenfalls im Verbandsſpiele die beiderſeitigen Reſerven. Hier hat
Union in letzter Zeit einen großen Schritt voran getan, ſo daß es der
Beſſunger Reſerve möglich ſein müßte, Revanche zu nehmen. Spiel=
beginn
für Ligamannſchaften um 1 Uhr nachmittags und für Reſerve=
mannſchaften
um 11.30 Minuten. Hoffen wir nun, daß beide Vereine
ſich trotz Verbandsſpieles eines fairen Spieles befleißigen, und daß dem
Kampf ein gerechter Leiter zuteil wird, damit Spieler wie Zuſchauer
den Beſuch des Spieles nicht zu bereuen brauchen, und der geringe
Eintritt einer tatſächlichen Volksertüchtigungsarbeit gewidmet wird.
Die Juniorenmannſchaft empfängt vormittags 9 Uhr auf der Renn=
bohn
die 3. Mannſchaft von 07 Bensheim. Auch hier wird es zu einem
ſehr intereſſanten Spiele kommen, ſo daß der Beſuch zu empfehlen iſt.
Die 1. Jugendelf begibt ſich nach Dieburg zu einem Freundſchaftsſpiel.

Fechten.
Mannſchaftsfechken Darmſtadt Frankfurk.
Am Sonntagmittag wird im Hauſe der Fechter in Frankfurt ein
undſchaftliches Mannſchaftsfechten zwiſchen dem Darmſtädter
echtklub und dem rühmlichſt bekannten Fechtklnb Her=
annia
ſtattfinden. Von jedem Klub werden 56 Damen und
denſo viele Herren der Juniorklaſſe unter Leitung der Senioren gegen=
hander
kämpfen, um in ſchärferem Wettbewerb beſſere Trainings=
legenheit
zu haben und Turnierpraxis zu erwerben. Vom Darm=
idter
Fechtklub, treten an die Damen Frl. Brückner, Engel, Grimm,
rdan, Melcher und Niebel, ſowie die Herren Feid, Klingler, Melcher
Müller Rodemer, Roth, R. Schaaf. Zu einem weiteren Freund=
ftskampf
der gleichen Fechterinnen und Fechter werden am 28. April
annſchaften des Mainzer Fechtklubs hier erwartet.
Die Europa=Meiſterſchaften in Neapel
10.16. April in Florett Degen und Säbel können faſt als Neu=
iflage
des Olympiaturniers in Amſterdam gelten; 15 Nationen haben
meldet. Deutſchland wird gut vertreten ſein und darf gleiche Erfolge
ie in Amſterdam erhoffen. Der Deutſche Fechterbund ent=
det
die Damen Frl. Helene Mayer=Offenbach, Frau Sondheim= Mün=
n
und Frl. E. Meyer=Hamburg, und von den bekannten Turnier=
tern
die Herren Casmir, Moos, Becker=Frankfurt, Halberſtadt, H.
homſen=Offenbach. Sommer=Verlin, Bergan=Nürnberg. Auch Casmirs
egesausſickten ſind gut, denn der Sieger von Amſterdam, Gandin,
ill nach ſeinem größten Erfolg keine Turniere mehr beſtreiten. Aller=
ngs
bietet diesmal Italien alles auf, um die Siege der Europa=Mei=

ſterſchaften in ſeinem Lande unter dem Protektorat ſeines Duce, der
ſelbſt eifriger und guter Fechter iſt, ebenſo wie der Sportminiſter Turati,
zu erringen.

Ein Urkeilsſpruch im Fall Schmeling-Bülow
SSK. Am Donnerstag befaßte ſich der Sportausſchuß des Verbandes
Deutſcher Fauſtkämpfer erneut mit der Flage des Streites zwiſchen
dem deutſchen Ex=Schwergewichtsmeiſter Max Schmeling und ſeinem
Manager Bülow. Nach eingehender Beratung aller Für und Widev
kam der Sportausſchuß zu dem nachſtehenden Spruch:
Bis zur endgültigen Regelung des Vertragsverhältniſſes Schme=
ling
-Bülow wird der Manager Artur Bülow von der Ausübung
ſeiner Managertätigkeit bis auf weiteres ſuspendiert. Für dieſe Sus=
pendierung
waren folgende Gründe, die den deutſchen Berufsboxſport
aufs ſchwerſte geſchädigt haben, maßgebend: Das Verhalten Artur
Bülows gegenüber der Oeffentlichkeit und der D.B.D. anläßlich der
Abreiſe Schmelings nach Amerika, die von A. Bülow ſchriftlich und münd=
lich
ausgeſprochenen ſchweren Beleidigungen, das Nichteinholen der von
Schmeling dringend geforderten Starterlaubnis zu ſeinen Kämpfen in
Amerika. Durch dieſe einſtweilige Suspendierung hat M. Schmeling
das Recht, Verträge ſelbſt abzuſchließen. Durch dieſe Vorentſcheidung,
die ſich lediglich mit der ſportlichen Seite des Vertrages befaßt, wird
die finanzielle Bindung des zwiſchen beiden beſtehendem Verhältniſſes
nicht berührt.

Geſchäftliches.
Spät und ohne ſich an eine kalendariſche Abmachung zu hakten,
zieht der Frühling ins Land. Der Motorſport rüſtet jedoch ſeit ge=
raumer
Weile, und in Kürze wird der Automobilverkehr wieder Rekord=
zahlen
erreichen. Zum unentbehrlichen Begleiter auf allen Ueberland=
fahrten
iſt der Dunlop=Straßenatlas geworden. In Leinen
gebunden und mit ſtoßfeſter Hülle verſehen, läßt er ſich mühelos im
Wagen mitführen. Der Maßſtab von 1:300 000 ermöglicht ein ſchnelles
Zurechtfinden. Seine 89 Kartenblätter ſind genau und zuverläſſig,
wie es die offiziellen Karten des A. v. D. und des A. D. A. C. ſein
müſſen. Proſpekt mit Muſterkarte und verkleinertem Ueberſichtsnetz
wird auf Anforderung von der Deutſchen Dunlop Gummi=Compagnie,
Hanau a. M., abgegeben. Im übrigen iſt die Dunlop=Straßenkarte bei
den Automobilhändlern ſowie im Buchhandel für 12 RM. erhältlich.

Das große Reiſeprogramm der Hamburg=Süd.
Nachdem die diesjährigen vier Mittelmeerreiſen der Hamburg=Süd
jahezu ausverkauft ſind, gibt die Geſellſchaft ihr für den Sommer 1929
vorgeſehenes Programm für die volkstümlichen Touriſtenreiſen mit ihren
beliebten Monteſchiffen bekannt. Näheres bei den bekannten Vertre=
ungen
und Reiſebüros der Hamburg=Süd.

Teepilze ſollen Arterienverkalkte, Leute mit hohem Butdruck,
Gicht=, Rheumatismus= und Zuckerkranke immer nur mit ſpeziell zu=
ſammengeſetzten
Anſatztees verwenden. Niemals ſollen derartige Kranke
Tcepilze auf Teelöſungen anſetzen, welche mit gewöhnlichem ſchwarzen
Tee hergeſtellt ſind, da nach den neueſten Forſchungen die für die ein=
zelnen
Krankheiten ſpeziell zuſammengeſetzten Anſatztees gegenüber ge=
wöhnlichem
ſchwarzen Tee einen auffallend geſteigerten Kurerfolg be=
wirben
. Nähere Auskunft erteilt die größte europäiſche Teepilzzucht
Extraktionswerk in Schöna, Sächf. Schweiz, welche unſeren Leſern bei
jeder Sendung Teepilze (2 Pilze 5.50 RM. Nachnahme), wenn das be=
treffende
Leiden angegeben wird, eine Probe des dazugehörigen An=
ſatztees
gratis beipackt.
Dr. Ri.

Frankfurt.
Samstag, 6. April. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde: Aus dem deutſchen Liederkranz. o 15.55:
Hausfrauendienſt. 16.35: Konzert des Funkorch.: Neue Tanz=
muſik
. O 18.10: Leſeſtunde: Aus den Kaiſerbiographien des Sueton.
O 18.30: Briefkaſten. O 18.55: Eſperanto=Unterricht. O 19.15: Syn=
dikus
Flach: Der Ausbau der Zugverbindungen der Deutſchen
Reichsbahn e 19.35: Gewerkſchaftsſekretär Sauer: Herbergs= Ver=
ſicherungs
= und Bankweſen. O 19.55: Prof. Sitiig: Der Himmel
im April. Die ſcheinbare Größe der Sterne. O 20.15: Bunter
Abend. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik
Königswuſternbauſen.

Deutſche Welle. Sonnabend, 6. April. 12: Künſtler. Darbietun=
gen
für die Schule: Paſſionschoralandacht. Jugendchor der Staatl.
Akademie für Kirchen= und Schulmuſik. o 13.45: Bildfunk. O 14.20;
Kinderbaſtelſtunde. Die fahrende Windmühle. o 15: B. K. Graef:
Sprechtechnik. O 15.40; Frauenſtunde. Urſula Scherz und William
Wauer: Was machen wir aus Zigarrenkäſtchen? o 16: Aus dem
Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht. O 16.30: Th. Kotzur:
Ferienkultur der Beamten. o 17: Hamburg: Konzert. Altitalien.
Opern. Scarpa=Orcheſter. O 18: Zwiegeſpräch zwiſchen Werkleuten.
Leitung: Min.=Rat Woldt. 18.30: Franzöſiſch für Anfänger.
O 18.55: Prof. Dr. Landsberger: Der Kunſtcharakter von Italien
und Frankreich. o 20: Stunde des Landes. Lortzing: Ouv. zu
Der Wildſchütz. Lortzing: Leb' wohl, mein flandriſch Mädchen
Arie aus Zar und Zimmermann Heitere Rezitationen.
Lortzing: Mir war der Morgen aufgegangen aus Undine‟.
Bayer: Potpourri aus Puppenfee Ausf.: E. Transky (Tenor),
Guſt. Hermann (Rezitationen), A. Guttmanns Sinfoniker. O 21:
Konzert. Verdi: Rezitativ und Arie aus Aida‟. Gretſchaninof:
Arie aus Dobrynia=Nikititſch. Sjögren: Ich möchte ſchweben
über Tal und Hügel: Du ſchauſt mich an mit ſtummen Fragen;
Jahrelang möcht ich ſo dich halten. Chopin: Impromptu
Fis=dur. Donizetti=Liſzt: Lucia=Fantaſie. Kaſchewaroff: Die
Nachtſtille. Muſſorgsky: Die Nacht. Rachmaninoff: Singe
nicht, du Schöne. Grieg: Die Prinzeſſin; Margretens Wiegenlied
Im Kahne; Ein Schwan; Zickeltanz. Delibes=Zadora: Valſe lente
aus Coppélia; Pizzicato aus, Sylvia, Ausf.: Clemens Andrijenko
Tenor), M. v. Zadora (Flügel), Carin Edelberg (Sopran). O. Da=
nach
: Tanzmuſik. Tanzorch, Fred Bird.

C.
AAZ
A

Weiterbericht.
Die nördliche Druckſtörung iſt ſüdwärts weitergewandert und nimmt
den weſtlichen und ſüdweſtlichen Teil Deutſchlands mit in ſeinen Be=
reich
. Ihre aufgleitende Warmluft führt zu ergiebigen Niederſchlägen,
die durchweg als Schnee niedergehen. Die Temperaturen hatten in den
heutigen Morgenſtunden den Gefrierpunkt ſchon etwas überſchritten.
Im übrigen Deutſchland dagegen herrſcht meiſt heiteres Wetter mit
Temperaturen unter Null. In Schleſien hat ſich der Froſt ſogar noch
etwas verſchärft und erreicht dort bis zu 6 Grad. Da wir ſehr raſch
unter den Rückſeiteneinfluß der Störung gelangen, ſo bleibt immer noch
das veränderliche Apribwetter beſtehen, wenn auch zunächſt die Nieder=
ſchläge
wachlaſſen und mehr in Schauern niedergehen.
Ausſichten für Samstag, den 6. April: Wechſelnde Bewölkung mit Auf=
heiterung
, Temperaturen zunächſt noch etwas anſteigend. Ueber=
gang
zu Niederſchlägen in Schauern.

Ausſichten für Sonntag, den 7. April: Noch kein beſtändiges Wetter.

Feld=
berg

Taunu Waſſ.=
Kuppt Feld=
berg
Zug=
Schwarz
wald ſpitze Kahler
Aſten Fich=
felber/
Schnee=
koppe
Wetter Schne Schne SchneelSchner Schnee Schnee Temperatur (7C) 5 8 20 5 12 Wind SW. SW. SW. W. Niederſchlag mm) 94 gef. 0,3 Schneedecke (cm) 12 45 105 35

Nur beim Fachmann
Boßler & Co., G. m. b. H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telephon 2140 (1038a

[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den 6. April 1929

Nummer 95

Heute abend
Konzert
Salvator

im

Reichshof

( (5910

ORPHEUM

BpämscreBoauga
Heute Samstag
und morgen Sonntag
gares Haustter Kondert
unter Leitung des bekannten
Sümmungs-Sängers Duhiel

Samstag, Sonntag,
Montag, 6., 7. und
8. April
Nur diese 3 Tage!
Gewöhnl. Preise
1. bis 3. Mk.

Jean dilberts Schlager-Opereite:
Die keusche Susanna
Titelrolle: Friedel Gierga. René: Kammer-
sänger
Lange a. G. Ferner: Walter Strasser
Reinhold Freyberg u. a.
Vorverkaut: Verk.-Büro u. Hugo de Waal, Rheinstr.

Union-Theater Darmstadt

Fernruf
173

Oooeeoeoo oeooeneee
Hotelund Reſtaurant Zurpoſt
Hauptbahnhof
Telephon 2463
Sonntag, den T. April
Auserwählte preiswerte Mittag= und
Abendeſſen
Abends

Konzert mit Tanz
Soeeebeee eeeeeee

Wein-, Oafé- u. Bier-Restaurant
AoRopol
Bleichstr. 43 früher Hassie Bleichstr. 43
bis s Unr mergens gedine

Samstag

und

Sonntag

Sonntag, den 7. April
Montag, den 8. April
Anfang vorm. 11. 15 Uhr
Anfang nachm. 3. 15 Uhr
Einlaß 10.30 Uhr
Ende 1 Uhr / Einlaß 2.30 Uhr
Ende 5 Uhr
Nur zwei Vorführungen des an Großartigkeit unübertrefflichen (a=Kulturfilms
Dit A AiA
Dag Paradies Europas. Ein Kulturfilm vom Schweizer Volk und ſeinen
Bergen in 4 Aften und einem Vorſpiel über Sage und Geſchichte, mit beſonderer
Muſitbearbeitung für den Film unter Mitwirkung des vollen Orcheſters.
Darſieller des Vorſpiels:

Etkehardt
. . Ch. W. Kaiſer
Der Abt
W. Kaiſer=Hehl
Herzogin Hadwig . . Dora Bergner
Praxedis.
Marſe Parker

Otto Gebühr
Zwingli".
Reding".
Hermann Leffler
Arnold Winkelried . O. Kronburger
Bearbeitung: Dr. Walter Zürn.

(Allein. Aufführungsrecht für ganz Deutſchland: Deutſche Heimat=Filme Bad Schwartau=Lübeck)
im Berner Oberland
Meiringen• Die Aara=Schlucht. Interlaken• Wetterhorn Jungfrau
4166m ü. d. M. Mönchr 4105m ü. d. M. Eiger 3975 m ü. d. M.

Baſel•Zürich •Luzern•Bern=Genf. Lauſanne• Montreux Lugano
Rheinfall bei Schaffhauſen. Züricher See=Vierwaldſtädter See•Rigi=Pillatus
Axenſtraße Thuner und Brienzer See Genfer See . Tago Maggiore.

ocne Hheingein
Samstag, den 6. April
Familien-Konzert
mit Tanz=Einlagen.

Heute Samstag, abends 8 Uhr,
Hindet im
Kurhotel Schweizerhaus
Eberstadt a. d. Bergstr., der erste
Hausball
statt. Morgen Sonntag, ab 4 Uh
Künstler-Konzert
Es ladet ein
Wilh. Plank.

Zur Rosehau
Samstag und Sonntag:
ONZERT
K. L. Pnllmann, Feldbergſtr. 28.

Bo treffen wir uns ?
Zur Stadt Nürnberg
uf de

Samstag u. Sonntag.

Samstag und Sonntag
Rehelfappe
Hch. Katzenbach
(5877
Kaſtanienallee 22

Perkeo-Säle
Jeden Samstag und Sonntag
ab 8 Uhr abends
heSeutschatfsanend nir Tand
Kapelle Assory-Jazz. Kiddis

(4812a)

Große Anzahl ge=
brauchte

Damen- und
Herren-Räder
äußerſt billig abzug.
Teilz. geſt. (55262
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.

Die Jungfraubahn
Grindelwald. Scheidegg.
Eigergletſcher. Eismeer.
Lauterbrunnen.
Jungfrauſoch 3467 m ü.
d. M. Die höchſie Bahn=
ſtation
Europas. Aletschhorn
4162 m ü. d. M.
Großer Aletſchgletſcher.
Rhonegletſcher. Grimſel=
Hoſpiz. Furka=Paß. Fin=
ſteraaborn
4275 m ü. d. M.
höchſt. Berg d. Bern. Alpen Der St. Gotthard
Oberalpſiraße. Andermatt.
Die St Gottbardbahn
Murmelliere u. Gemſen. Zermatter isriesen
Das Matterhorn 4405 m
ü. d. M. Der Cyskamm
4538 m ü. d. M. Der
Monte Roſa 4638 m ü
d. M. höchffer Berg der
Schweiz. Weißhorn.
Breithorn. Die Ruälische
und Alhula-Bahn
Die Via mala‟
mit der alten Splügenpoſt
Aroſa. Davos. Die Lötschberg-
Simplon-Bahn
Das Saaſer=Tal im Kan=
ton
Wallis. Simplon=
Hoſpiz 2010 m ü. d. M.
Der Simplon 3368 m
Die Gornergratbahn."

Bas Engadim. Das ſchönſte Hochtal Europas.

Piz-Bernina
Pix Palü
Pix Rosegs
3942 m ü. d. M.
3912 m ü. d. M.
4052 m ü. d. M.
Boval-Hütte
Tschierva-Hütte
Diavollezza Hütte
Tätigkeit der rieſerhaften Schneeſchleudern bei 5 Meier Neuſchnee
und Lawinenbrüchen. Der Roſegg= und Merteratſch=Gleiſcher,
Wintersport in Bt. Moritz
Das große Derbh auf dem St. Moritzer Gee. Sprungkonkurrenz. Bobrennen.
Eislauf. Creſta=Run. Ski=Jöring=Samaden. Pontreſina. Bernina=Paß 2230m
in ſauſender Skifahrt hinab ins Tal.
Preise der Plätze: Loge 3., Rang 2.50, Speriſitz 2., 1. Parkett 1 80,
2. Parkett 1.50, 3. Parkett 1.20 RM. Vorverkauf ab 2. April: Verkehrs=
häuschen
am Schloßplatz und an der Theaterkaſſe. Schüler nur Montag nach=
(1V.5152
mittag halbe Preiſe.

DEIA
HAM

Ra.g

LOMDOK-
ScHOTTLAMD-REIZS
MIT H.-S. -MONTE OLIMA.
22. Juni ab Hamburg über London
Leith/Edinburgh. 1. Juli in Hamburg.
Fahrpreis von RM. 120, an
RORBLAMDRBISEZA
beginnend und endend in Hamburg
miT M.-8. zMelrz oLtvia-
1. Nordkaprelse, vom 3. bis 18. Juſi
Fahrpreis von RM. 270. zn

2. Kordkspreise, vowt 20. Juli big
4. August
Fahrpreis von RM. 270, un
MiT H.-3. Rourrz CEnvantEs-
Fiosdreise, vom 6. bis 14. 1un
Fahrpreis von RM. 140. an
1. Seitzborganrelzo, /Hm 17.Juli
is 7.August
Fahrpreis wn Rll. 320. n
2. Spitzbergonrelse, vom 8. Aug
bis 26. August
Fahrpreis von RM. 520,- an

Die obigen Preise verstehen sich
einsckließlich voller Verpflegung
HANeBURG-SÜDANERIkANISCHE
DAMPFSCHIFFFAHRTS-
GESELLSCHAFT

Prospekte, Auskuntt, Platzbestellung durch die
Generalagentur für Heesen
dito Hirsch, Mainz
Telephon 2 und 838
Bauhotstraße 12
oder die Vertretung
Friedrich Horn, Darmstadt
Kirchstraße 14
1V 3859

Schulranzen
Bücher-
taschen

Aktenmapper
Sokultafeln
billigst bei
uhe
zrnst-Ludwigstr. 19.
(5886b)

(NOZEÜM
u. TAPETEN

Stützer
Schützenstr 5. (867a

Großes Haus

Hessisches
Landestheater
Samstag
6. April 1929

jahmenpumpen
von 60 Pfg. an.
Carl Lorſch, Fahr=
zeuge
, Reparatur=
werkſtätte
. Tel. 1613
Pankratiusſtr. 2½.
(4449a)

VOLKSVERBAND
FÜR EILMKUNST
6.-9. April
SAALBAU
20½UHR:
MANA‟
und
Das erwachende
Aegypten
RM. 1. bis 1.50
Vorverkauf: (5738b
Bücherstube Bodenheimer
Buchhandlung Saeng
Buchhandlung Volkstreund‟
Deutsche Wertarbeit, gelbeLäden

Zusatz-Miete
VI. 10
T6, 7,8 (251-400
KleinesHaus 19.3022 Uhr

1922 Uhr

E22

Die Ogarows
Schauspiel von Bruno Wellenkamp
Preise: 110 Mk.

Gebrüder Hock (5782b

empfiehlt ihre Edelbiere in Faß und Flaſchen,
ſowie ihren Spezial=Ausſchank in Darmſtadt,
Gaſthaus zum Schwänen
Inh.: Wilhelm Miſchlich, Georgenſtr. 1½=
Flaſchenbiere werden ebenfalls frei Haus ge=
liefert
. Nähere Auskunft erteilt für Wirte und
Private unſer Vertreter Ludwig Petri.
Darmſtadt, Mathildenplatz 1, Telephon 3877.

Sonntag, den 7. April, nachm. 4 Uhr
findet bei dem Unterzeichneten
Tanzmusik
ſtatt, wozu Freude und Gönner höflichſt
eingeladen ſind. (5851
Gaſtwirtſchaft
Jakob Schanß, und Metzgerei
Niedernhauſen i. Odw.

Fahrräder

Zum
w. Stärkewäſche an=
genommen
. Wendel=
delſtadtſtr
. 34½.
BAUMERT ſtraße Nr. 1.
(*mfs

Erſatz= und Zubehörteile,
handbügeln Babyräder und Roller
kaufen Sie billigſt bei (5471a

Martha
Oper von Fr. v. Flotow
Preise: 1.206 Mk.

Erbacher=

Kleinkaliber-
Schützen-Verein
Lützelbach l. O.
Sonntag, den 7. April
gr. Preisschießen
anschließend
abends Ball
891)

Zum Schwimmbad
Gaſthaus und Metzgerei
Telefon 4186
am Meßplatz
Billiges Speiſehaus
Schöne Fremdenzimmer
Rheinwein Glas 35 § (5878a

Achkung Waſſerſporkler
Der Bootshausbeſitzer zu Stockſtadt
am Altrhein empfiehlt ſich zur
Aufbewahrung ſämtlich. Booke
Otto Redelbach.

Ia Hausmacher
Operhessische
Halnt d. Felsenkäfen

Bamnek-sortrdg
Montag, den 8 April, abds. 810 Uhr, spricht
die bekannte Hygiene-Schriftstellerin
Frau Agnes Krägeloh
aus Köln im Farstensaal Grafe straße 18, 20,
über die
Hygiene der Wechseljahre
Die Frau von 40 Jahren. Was muß die reife
rau von den Wechseljahren wissen? Die
Bedeutung der Blutungen. Das Wesen des
Krebses. Die Ursachen so vieler Frauenlei-
den
Woher die Nervosttät, Neurasthenie
Gemütsverstimmung u Enereielosigk, der Frau?
Die Hygiene der jungen Frau.
Wie entstehen Eutzündungen u. Katarrhe im
rauenkörper? Ausfuß Per oden törungen.
Neues zum Thema: Schönheit, Liebe, Ehe-
glück
und ihre Erhaltung. Welche Frauen
ind die begehrtesten? Frau Krägeloh führt
die Damen mit ihren modernsten Methoden
auf neue Wege in der Schönheitspflege.
Keine Dame sollte versäumen, sich diesen lehr-
reichen
Vortrag anzuhören
Karten Mk. 0.80 u. 1. nur an der Abend-
kasse
ab 7 Uhr.
Nur für Frauen und Mädchen über 16 Jahre
Ueberfüllte Säle in Berlin, München Hamburg,
Köln, Dresden usw. (II. K6.5863

Bi te ausschneiden!

G.5.A New imperlal Vertreter: Baumert Darmstad
(3141a)

(lV,5855
empfiehlt
(Dauerware)
9. Bchlosser Uwe.
Metzgerei teiner Fleisch- und Wurstwaren
Nieder-Gemünden (Oberhessen).

CANAPIAM PAEIEIé
Das größte Verkehrsnetz der Welt:
Eigene Schnelldampfer + Eigene Eisenbahnen +Eigene Hotels
Regelmäßiger direkter Schnelldampferdienst
von Mampag
nach
TAIIALAA
Kostenlose Auskunft über Einreisebedingungen und Abfahrten
durch:
(1V,5544
Ssterreichisches Verkehrsbüro Gesell-
schaft
m. b. H., München, Promenadenplatz 15
Friedrich Horn, Darmstadt, Kirchstr. 14
Knabeninstitut Lueius Forsthaus bei Echzell 5
Oberhess, 12km. v. Bad-Nauheim Gegr. 1809,
Internat m. 40 Sch ül. Sexta-Obersek., Ober-
realschule
u. Realgymn. Gründl. Unterricht
in kleinen Klassen. Indiwid. Erziehung. In
christl. (evang.) Sinn geleitet. Schöne Lage
am Wald. Gesunde Lebensw. Beste Empf.
IIIustr, Prosp. kostenl, d. Dc, Lucius, 1V.986

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Samstag, den 6. April 4929

Seite 13

Aus den Amtoverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 vernickelte Platten für
Wirtſchaftsbüfett. 4 Portemonnaies m.
Inhalt. 1 Herrenfahrrad. 1 Steigleiter.
ſilberne Damenuhr. 1 Reiſekoffer mit
Waſche 1 Damenhandtaſche mit Porte=
monnaie
. 1 vier Meter lange Kette. 2
Damengürtel. Verſchied. Handwerkszeug
für Motorrad 2 Handſchuhe. 5 Damen=
täſchchen
. 2 Mützen. 1 Photographie. 1
Brille. 1 ſilberner Bleiſtift. 1 ſchwarzer
1 Kreuzchen. 2 Ohrringe. 1 Medaillon.
Herrenhut. 1 Schal. 1 Doublé=Armband.
1 Brille mit Futteral. 2 Bd. Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 weißer Schnautzer.
1 ſchwarzer Spitz.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Be=
kanntmachungen
verzeichnet ſind. Inter=
eſſenten
können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 1 beſichtigen.
Sonntagdient und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts Es verſehen
den Sonnta sdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienft vom
6. April bis einſchließlich 13. April die
Apot jeke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½2

Die Einrichtung der elektriſchen
Licht= und Klingelanlagen
für die Häuſergruppen Speſſartring,
Hohlerweg, Oſtbahnhof= und Beſſunger=
ſtraße
ſoll auf Grund der Reichsverdin=
gungsordnung
alsbald vergeben werden.
Angebotsvordrucke ſind auf Zimmer 27
der unterzeichneten Direktion, Frankfur=
terſtraße
100, erhältlich, wo auch die An=
gebotsunterlagen
eingeſehen werden
können.
Angebote ſind bis Freitag, den
12. April 1929, vorm. 10 Uhr, hier=
her
einzureichen.
(et5902
Darmſtadt, den 5. April 1929.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

(Letztes Brennholz.)
Freitag, den 12. April 1929, vor=
mittags
9 Uhr, wird in Arheilgen
(Wirtſchaft Zum Schwanen) aus den
Forſtorten I, Faulbruch 7a, III, Kuh=
lache
18, V Zachariatz=Eck 2, 4, Feld=
hügel
16, Nied. Hirth. Hegſtück 20. Jager
23, Mörsbacherſchlag 29, VI. Ramſtadt
12, Saufang 25, Stockſchlag 37 VII,
Kernwieſenteil 4, VIII, Tiergarten 15, 18.
nachſtehendes Holz verſteigert:
Stämme, im: Eiche 1,86 1., Hain=
buche
2,13 1., 0.87 2., 0,31 3., Linde 1,39
2., 3,02. 3., 1.40, 6., Ahorn 0,17. 1., 0,69
4., Eſche 0.33.-1...Erle. 3,16. 2., 0.45 3
Kirſchbaum 0,28 3., Kiefer 4,79 2a, 11,55
2b, 10,03 3a,1,35 3b, 1,74 4a, Bärche
0,62 1b 1,59 3b, Fichte 2,22 1a, 8,70 1b,
15.93 2a, 20,20 2b. 10,91 3a, 8,60 3b.
2,08 4a; Derbſtangen, Stück: Eiche
(Roteiche) 4 II., 23 III., Birke 5 II., 1
III., Eſche 1 II., 14 III.; Nutzſcheiter,
rm: Eiche 33,1 I. (geſpalten), Buche 13
I. (geſpalten, Wagnerholz), Linde 1 I.
(rund), 1 II. (rund), Erle 1 I. (rund),
25,7 II. (rund).
Scheiter, rm: 499 Buche, 4 Hain=
buche
, 116,8 Eiche, 2 Birke, 2 Fichte, 3
W.ymouthskiefer: Knüppel, rm: 157,7
Buche, 8 Hainbuche, 48 Eiche, 159 Birke,
4 Kiefer, 3 Lärche, 1 Fichte, 10 Wey=
mouthskiefer
; Reiſerholz I. Kl. ( Knüp=
pelreis
), rm: 4 Buche, 1 Eiche, 31 Birke,
4 Weymouthskiefer; Reiſerholz II. Kl.
(Stammreis, Wellen: 420 Buche, 1180
Eiche; Reiſerholz III. Kl. (Aſtreis),
Wellen: 2740 Buche, 330 Eiche: Stöcke,
rm: 169,6 Buche, 46 Eiche, 1 Lärche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
ein uſehen. Mit Hgeſchlagene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot. Sämt=
liches
Kiefern= und das meiſte Fichten=
ſtammholz
lagern in Feldhügel 16. Drei
Fichtenſtämme ſowie alle Derbſtangen
und Eichen=Nutzholzſcheiter in Förſterei
Kalkofen. Die Buchen=Nutzſcheiter in
Tiergarten 18b. Das Brennholz, aus=
genommen
15,9rm Scheiter, 9 rm Knüp=
pel
, 150 Wellen und 2 rm Stöcke ſitzt in
Förſterei Kalkofen.
Auskunft durch die Förſter Klip=
ſtein
, Forſthaus Bayerseich (Telephon
Langen 113), Bayerer, Forſth. Krauſe
Buche (Tel. Langen 114), Heger, Forſt=
haus
Kalkofen (Tel. Meſſel 7), Wex,
Meſſeler Falltorhaus, Lohfink, Forſth.
Einſiedel (Tel. Meſſel 9), Schmidt,
Forſth. Faſanerie (Tel. Darmſtadt 3077)
und das Forſtamt (Tel. Dſtdt. 3178).
Virſteigerung des Brennholzes vor=
(5892
ausſichtlich ab 11 Uhr.
Darmſtadt, den 5. April 1929.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

Montag, den 8. April 1929, vormit=
ags
10 Uhr anfangend, wird aus dem
Hemeindewald Gräfenhauſen das nach=
verzeichnete
Kiefernſtammholz an Ort
und Stelle, Diſtrikt Hardt Abt. 12 u. 14,
öffentlich verſteigert:
Kl. 2b: 7 Stämme 4,36 Fm.
17,80 Fm.
Kl. 3a: 21
10,03 Fm.
Kl. 3b: 8
1,98 Fm.
Kl. 4a: 2
Kl. 4b: 2 3,26 Fm.
Zuſammenkunft am Erzhäuſerweg an
er Brücke über den Apfelbach am Ein=
gang
des Waldes. Bemerkt wird, daß
das Holz meiſtens aus ſchönem Schnitt=
ſolz
beſteht. Nähere Auskunft erteilt
Förſter Löſch zu Apfelbachbrück und
(5867
ie unterzeichnete Stelle.
Gräfenhauſen, den 4. April 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Petri.

Brennholz=Verſteigerung
Nr. 6.
Dienstag, 9. April 1929, vorm
10 Uhr beginnend, ſollen aus dem Eber=
ſtädter
Gemeindewald, Diſtrikt Klingsacker.
tanne (Abt. o1) die nachverzeichneien Holz=
ſortimente
öffentl. meiſtb. verſteigert werden
74,1 Rm. Buchen=Scheitholz=
8,5 Rm. Buchen=Knüppelholz=
1470 Stück Buchen=Wellen,
142 Rm. Kiefern=Stockholz.
Zuſammenkunft der Steigerer im
Gaſthaus zur Harmonie Frau Kunz).
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter Kirſchner.
Müllerſtraße 11.
(5899
Eberſtadt, den 5. April 1929.
Hefſ. Bürgermeiſterei Eberſt dt (Bergſtraße)
Dr. Lecker.

5.

Mittwoch, den 10. und Donners=
tag
, den 11. April 1929, vormittags
10 Uhr beginnnend, ſollen aus dem
Eberſtädter Gemeindewald Forſtort
Klingsackertanne (Abtlg. 61) (Abtrieb)
die nachverzeichneten Holzſortimente
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle
verſteigert werden.

83 St. Kiefern=St. Kl. 2b 48,14 Fm. 165 3a 132,81 73 3b 78,89 22 4a 27,40 6 4b 7.37 2 5 3,86

Zuſammenkunft der Steigerer an den
beiden Tagen auf dem Bäckerweg am
Eingang des Waldes. Nähere Auskunft
erteilt Herr Förſter Kirchner, Müllerſtr. 11.
Eberſtadt, den 5. April 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt
(Bergſtraße.)
Dr. Uecker.
affe

Das aus den ſtädt. Förſtereien Heilig=
kreuz
(Hinterhecke 15, verſch. Abt.) u.
Beſſ. Laubwald (Hint. d. Erlen 8, verſch.
Abtlg) angef. Fichtenſtammholz (u.
Abſchnitte) 1 aTV b Kl. Homa ſoll in
5 Loſen (88,95 im; 196,18 tm: 99,33 Im;
82,52 fm u. 378,19 fm), das Lärchen=
ſtammholz
(Beſſ. Laubwald) I a IIII
in einem Los 12,51 fm u. das Kiefern=
ſtammholz
(u. Abſchnitte) aus den ſtädt.
Förſtereien Beſſ. Laubwald(Franzoſenb. 13,
ſtändige Weide 19 128,2 fim) u. ſtädt.
Tanne (Küchenmeiſter 15, Brunnenſchl. 10,
Texas 40, Eichbaumeck 37, Kaiſerſchl. 11
u. 12) 1a 5a Kl. in 6 Loſen (128,2 fi:
171,73 im; 109,72 im; 226,50 tm; 69,9
im u. 2.80,18 fm) verkauft werden. Die
Verkaufsbedingüngen ſtehen auf Wunſch
. Verfügung.
Gebote auf die einzelnen Loſe ge=
trennt
nach Stärkeklaſſen werden bis zum
19. ds. Mts., 10 Uhr vorm. an uns,
Stadthaus 3. 18 erbeien. Genehmi=
gung
bleibt vorbehalten.
(st. 5895
Darmſtadt, den 5. Aprik 1929.
Städt. Güterverwaltung.

Wie wiederkehrende
Gelegenheit!
Um endgültig zu räumen, verkaufen wir
ab heute in unserem
Total-Ausverkauf
wegen Geschäfts-Aufgabe
noch erstklassige feine

zui jedem
annehmbaren Gebot
Ueberzeugen Sie sich bitte
ohne jeden Kaufzwang.
Spezial-Geschäft feiner Anzugstoffe
Heinrich Eokerl, Rheinstr. 25
gegenüber dem Reichshof

Auh= und Brennholz=
Berſteigerung.
Donnerstag, den 11. April d. J., vor=
mittags
8½ Uhr, wird in Griesheim im
Gaſthaus Zum Darmſtädter Hof das
nachſtehende Nutz= und Brennholz aus
den Diſtrikten Harras und Trieſch ver=
ſteigert
:
(5866
I. Nutzholz.
Stämme: Eiche Kl. 25 182 Stück
74,88 Fm. 1 Birke Kl. 3 0,65 Fm.
1 Ulme Kl. 5 0,79 Fm. Kiefern
Kl. 3a5 121 Stück 105,02 Fm.
Fichte Kl. 1a3a 242 Stück 64,88
Fm. Derbſtangen: 13 Fichten. Nutz=
ſcheiter
: 2 Rm. Eiche.
II. Brennholz
(aus Abt Harras 3 und 4, ſowie Dürr=
und Windfallholz aus verſch. Abteil.)
Scheiter, Rm.: 139 Eichen, 1 Birke, 2
Kiefern. Knüppel: 16 Buchen, 81 Ei=
chen
, 2 Birken, 2 Ulmen 41 Kiefern,
14 Fichten. Knüppelreiſig: 4 Buchen,
Ulmen, 73 Eichen, 10 Kiefern, 6
Fichten. Stöcke: 63 Eichen, 3 Kiefern.
Blau unterſtrichene Nummern werden
nicht verkauft. Das Brennholz kommt
zuerſt zum Ausgebot, die Verſteigerung
des Nutzholzes wird vorausſichtlich um
10 Uhr beginnen.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung zu
beſichtigen.
Nummernverzeichniſſe des Nutzholzes
können ab Samstag von uns und Herrn
Förſter Ahlheim gegen Einſendung
von 1 RM. bezogen werden.
Auskunft erteilt Herr Förſter Ahl=

heim zu Forſthaus Harras.
Groß=Gerau, den 4. April 1929. i. d. Geſchäftsſt. (*
Heſſiſches Forſtamt Groß=Gerau.

Die erfahzene
Hausfraut kennt
dieVorzüge des echten Palmin.
Sie rät daher:
Laßt euch nicht irgend ein
anderes Kokos-Speisefelt mit
fast gleichklingendem Namat
und mtäuschend ähnlicher
Packung in die Hand drücken.
Achtet beim Einkauf auf

die Aufschrift TALMIN
den Namenszug AArskucf

Verkaufspreis RM. .85 per

Pfund
UT 3888

Frei=
Schlachtho bank.
Von 811 Uhr (54a
und von 4 Uhr ab:
Rind=u. Schweinef!

Beſchlagnahmefreie
3-Zim.-Wohng.
(Neubau nächſt der
elektr. Bahn in Ar=
heilgen
) ſofort zu
vermieten. Näheres
Geſchäftsſt. (5755b

Schöne, beſchlagn. 3=Zim.=Wohn.
mit Zubehör ſofort
zu vermieten. Näh

Verkehrskarte von Bentschlandl
fiin die
Lesen und Geschäftsfreunde des
DARHAHADHER AGBHAHHES
HEBBTHCHE NEUESTE NACHRICHHEN
Entworfen von Professor Dr. H. HAACK
im Verlag JUSTUS PERTHES, Gotha
Maßstab 1:1500000, Größe: 84X110 cm
Völlig neues Bystem der Darstellung!
Größte Klarheit und Ubersichtlichkeit
Kein mühseliges Suchen mehr!
Unentbehrlich
für Industrie und Handel, Schiffahrt und
Verkehr, Schule und Haus, alle Behörden
Von der Dentschen Relehupost
Anreh mm famerelelne Bestellmmzen eingeFührt!

Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Landwirts Georg Ruths III. in Darmſtadt im Grundbuch
eingetragen waren, follen
Dienstag, den 7. Mai 1929, nachmittags 3½½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 201,
verſteigert werden.
(4512a
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1929
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
forderung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
Darmſtadt, den 1. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:

Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505. Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann Betrag der
am Schätzung III 482 Bauplatz Eckhardtſtr. 88 8000 RM. 2 11I 483 Hofreite Nr. 33 daſ. 243 3 III 484 Grabgarten daſelbſt 160

Die Karte enthält
von Paris bis Warschau, von Kopenhagen bis weit über die südlichen
Crenzen Deulschlands: alle Haupt-, Mittel- und Nebenbahnen / Eisen-
bahn
-Direktionen, Knotenpunkte und Umsteigeplätze / Endstationen von
Zweigbahnen und Nebenlinien / alle Schiffahrislinien mit Ziel und Reise-
dauer
/ Anfangspunkte der Flußschiffahrt / alle wichtigen Kanäle / Staaten-
grenzen
, alte und neue Grenzen
Alles in mehrfarbigem Druck
auf dauerhaftem, holzfreiem Papier

Zum wesentlich ermässigten Preis von
5787
1.00 Mark
Bestellungen bei unseren Botenfrauen, Agenturen und beim Verlag
Darmstadt- Rheinstraße 23.

Ob. Heinrichſtraße
2 leere Zimmer m
Tüchenbenutzung u.
Zubehör z. 1. 5. zu
vermieten an einz.
Dame od. kinderloſ.
Ehepaar. Angeb. u.
R. 17 Geſchſt. (*sm

Dame, in Frankreich geboren und dort lang
Zu er=
gelebt
,
erteilt Französisch. frager
zwiſchen 5 u. 7 Uhr Hügelſtr. 61, I. (*dso

Schönes Zimmer m.
gr. Küche u. eing.
Zubehör, neu herg.,
beſchl.=frei, ſofort zu
vermieten. Näheres
Geſchäftsſt.

Schöne 3=Z.=Wohng.
in Berlin mit allem
Zubehör tauſchlos
geg. Abfindung bei
mäßiger Miete ab=
zugeben
. Angeb. u.
7. 2 Geſchſt. (5871b

A

In ruhigem, feinem
Haus iſt eine ſchöne
beſchlagnahmefreie,
teilw. möbl.
4-Zim.-Wohng.
m. Küche, Veranda,
Keller etc. an geb.
Familie ohne Kin=
der
ſofort zu verm.
Ang. u. R. 18 Geſch. (*

Aöpel
reelle südd. Fabrikate,
Schlatzimmer in eiche
u. lackiert, Küchen, la-
siert
und lackiert
Einzel-Möbel
all. Art, Bettstell., Matr.,
Kleiderschr., Wasch-
kommoden
, Tische,
Stühle, Diwans, Chaise-
longues
, Büfetts, -
cherschränke
, Schreib-
tische
, Flurgarderoben,
Küchenschränke sowie
Kleinmöbel all. Hri, Steppdecken,
Sirohmatratzen, Federbefen,
Beitbarchent v. Stück, Betlkoliern,
Chaiselongue-Decken u. a. mehr
auf leichte Teilzahlung!
Julius Wagner

Karlstr. 30

Möbelladen
(4304a)

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Samstag, den 6. Apri

Börſe und Geldmarkk.
Faſt ſ hien es, als ob die Hauſſe der Vorwoche nach der mehrtägigen
Unterbrechung infolge der Feiertage ein jähes Ende finden ſollte. Die
Börſe unterlag faſt an allen Tagen cecht ſcharfen Tendenzumſchlägen.
Den Ausgang nahm dieſer Stimmungsumſthvung und dieſe Unſicher=
heit
von zeitweſſe umfangreichen Verkäufen mehrerer großer Bankhäuſer
auf faſt allen Marktgebieten. Da gerade dieſe Firmen in der letzten
Zeit Auslandsorders ausgeführt hatten, glaubte man an plötzlich ein=
ſetzeude
Auslandsverkäufe. Außerdem gaben vereinzelte vorſichtige Vorderguund des Intereſſe3 ſtanden wieder die alten favoriſierten
Stimmen, die die ſog. großen Auslandskäufe bereits vor den Oſtertagen
als von Verlin über Zurich, Amſterdam und Paris gelegte Orders be=
zeichnet
hatten, dieſer Anſicht wieder recht vernehmlich Ausdruck. In
Wirklichkeit dürfte es ſich ober um Gewinnſicherungen gehandelt haben,
da man mit einer Verſchärfung der Unruhe, die die New Yorter Geld=
verhältniſſe
an den kontinentalen Geldmärkten hervorgerufen haben,
recmet. Die weiter feſte Haltung des Dollars gab wieder Veranlaſ=
ſung
zu Erörterungen der Möglichkeiten einer evtl. neuen New Yorker
und Londoner Diskonterhöhung. Die Verſteifung am New Yorker Geld=
warkt
ſcheint fürs erſte noch anzuhalten. Ueberdies hat ſich der Federal
Reſerve Board in ſeiner letzten Sitzung noch nicht mit der Börſenlage
und der Distontfrage beſchäftigt. Man glaubte ferner, daß trotz der
zuverſichtlich klingenden Erklärungen des Reichsbankpräſidenten und der
wieder optimiſtiſcher lautenden leßzten Pariſer Preſſemeldungen ſich auf
der Pariſer Konferenz noch außerordentlich ſcharfe Gegenſätze ergeben
würden. In wirtſchaftlicher Hinſicht übten die wenig günſtigen Berichte
der Handelskammern über die Konjunkturlage ebenfalls einen retardie=
renden
Einfluß auf die Stinnnung aus. Man war auch ſchließlich ge=
neigt
, die zur Vorſicht mahnenden Großbankberichte ſtärker zu beach=
ten
, indem man beſonders auf die Ausführungen der Dresdener Bank
hinwies, daß die letzte Börſenbewegung ſachlich noch nicht fundiert ſei.
Beunruhigung löſte ferner der Reichsbankausweis per 28. vergangenen
Monats aus, wobei man vor allem der Verringerung der Deviſen=
beſtände
um 31 Mill. RM. größere Beachtung zuwandte. Hierbei iſt
noch zu berückſichtigen, daß die Ultimoanforderungen, für die der 31.
März der Stichtag war, noch nicht voll in Erſcheinung getreten ſind.
Aus allen dieſen Gründen war man beſtrebt, die erzielten Gewinne
ſicherzuſtellen und eine im Bereich der Möglichkeit liegende weitere Reak=
tion
auf die ſtarken Kursſteigerungen der letzten Zeit nicht erſt abzu=
warten
.
Das Auslandsintereſſe hielt immerhin, wenn auch in geringerem
Rahmen als vor den Feiertagen, für einige führende Spezialwerte an
und gab der Tendenz bei der ausgeſprochenen Nervoſität der Börſe einen
nicht unweſentlichen Halt. Die Hauptbevegung verzeichneten wieder
die führenden Elektrowerte, Kaliaktien, Kunſtſeide= und Metallpapiere.
Für Monkane zeigte das Rheinland vorübergehend Intereſſe. Die übri=
gen
Werté zeigten keinerlei nennenswerte Bewegungen. Die Ten=
denz
am Kaſſamarkt war durchweg uneinheitlich bei außerordentlich ge=
ringen
Umſätzen
Angeſichts der hohen New Yorker Geldſätze erfolgten am deutſchen
Geldmarkt andauernde Abziehungen von Auslandsgeldern, was auch
ſchon in der Vercingerung der Auslandskreditoren der Großbanken er=
ſichtlich
war. Hierdurch ſind die Deviſenanforderungen erheblich geſtie=
gen
und haben erſt am letzten Tage des Berühtsabſ hittes eine Abnahme
eafahren. Obnuohl der Gold= und Deviſenbeſtand der Neichsbank
augenblicklich noch rechnt ſtark iſt, werden Befürchtungen über eine Dis=
konterhähung
um ½ Prozent früher oder ſhäter geäußert, da die Fräh=
jahrsſaiſonbelebung
der Wirtſchaft eine verſtärkte Inanſpruchnahme der
Reichsbank bringen dürfte. Die Wechſeleinreichungen haben in den letz=
ten
Tagen eine ſtarke Zunahme gezeigt. Der Satz für Tagesgeld hält
ſich unverändert auf der Höhe von 7½ bis 9½ Prozent. Eine weſent=
liche
Verbilligung wird auch für die nächſten Tage kaum erwartet.
Monatsgeld blieb unverändert mit 7½ bis 8½ Prozent. Die internatio=
nole
Geldarktlage bleibt weiter unſicher.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbörſe vom 5. April. Weizen 24 ſchwäher, Rog=
gen
23,50 ſchwicher, Braugerſte 23,75 ſchwach, Futtergerſte 20 ruhig,
Hafer 23,56 ruhig, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 33,75 ruhig, nieder=
rheiniſches
Weizenmehl 32,50 ruhig, Rogenmehl 01 31,25 vuhig, Weizen=
futtermehl
! 15,50 ruhig, Weizenkleie ſein 14,25 ruhig, Weizenkleie grob
15,25 ruhig, Roggenckleie 15,2515,75 ruhig, Malzleime 19,50 feſt, Bier=
treber
21.B ruhig, Klecheu loſe 1314 gefragt, Kleeheu geb. 1414,50
gefragt, Wieſenheu 12,5013 gefragt, Maſchinenſtroh 5,B gefragt, Draht=
preßſtroh
5,50 gefragt, weiße Bohnen 93 ruhiger, Erdnußkuchen B,25
bis 24 ruhig, Kokoscuchen 22,7526 ruhig, Palmkuchen 21,5022,50
ruhig, Rapskuichen 20.5021 ruhig, Plata=Mais 23 ruhig, Cinqu.=Mais
25,50 ruhig. Allgemeine Tendenz: ſchwach.
Wormſer Pcoduktenbericht vom 5. April. Bei ſtetiger Tendenz
notierten an der heutigen Börſe: Weizen 24.50, Roggen 23.25, Gerſte
rheinheſſiſche) 24.2524.50, Gerſte (Ried) 24.25, Gerſte (pfälziſche) 24.75
bis 25, Gerſte=Ausſtich 25.25, Futtergerſte 2021, Hafer 24.5025, Mais
24.50, Weizenmehl (Baſis Null) 33.50, Noggenmehl (60proz.) 33.25, Wei=
zenfuttermehl
und =nachmehl 1519, Roggenfuttermehl und =nachmehl
17.5021.50, Roggenkleie 15.2515.50, grobe Weizenſchalen 14.7515,
feine Weizenkleie 14, getrocknete Biertreber 2222.50, Malzkeime 21,
Maisſchrot 25.50, Heu 1114, Stroh 3,755, Kartoffeln 6.507.50.
Frankfurter Produktenbörſe vom 5. April. Auch zum Wochenſchluß
war keine Geſhäftsbelebung zu verzeichnen, obwohl höhere überſeeiſche
Netierungen eintrafen. Die Preiſe blieben vollkommen unverändert.
Weizen 23,75, Roggen 2323,25, Sommergerſte 24, Hafer inl. 94,B bis
24,50, Mais für Futterzwecke 24,2524,50, Weizenmehl 3333,50, nieder=
rheiniſches
32,5033,50, Noggenmehl 30,2531, Weizenkleie 13,7513,90,
Roggenkleie 14,7515.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 5. April (Priv.=Tel.).
Kaffee: Der Markt zeigte ein recht ſchwaches Ausſehen, da Handel / Otſche. Anl. Auslo=
und europäiſche Firmen durch die niedrigeren braſilianiſchen Kabel zu
Verkäufen angeregt wurden und Liquidationen erfolgten.
Baumwolle: Enttäuſchende ausländiſche Kabel und günſtiges Wet= Dtſche. Anl. Ablö=
ter
bewirkten zugächſt Preisrückgänge. Später konnten die Preiſe
wieder anziehen. Aus dem Mangel an kontraktmäßiger Ware ſchloß Otſche. Schußge=
man
auf einen überverkauften Markt. Auch die Spekulation nahm go, Bad.=Bad. v.26
Deckungen vor, die das Steigen der Preiſe unterſtützten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. April;
Getreide. Weizen: Mai 118, Juli 1213, Sept. 124½: Mais: 7% Frkf. a. M.v 26
Mai 90½, Juli 935, Sept. 94½; Hafer: Mai 46½, Juli 45½,
Sept. 4338; Roggen: Mai 100½, Juli 102½, Sept. 1027.
Schmalz: Mai 22,02½, Juli 12,40, Sept. 12,72½.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,60, Juli 14,10; Speck, loko 13,75;
leichte Schweine 11,0011,75, ſchwere Schweine 11,2511,65;
Schweinezufuhren: Chicago 18 000, im Weſten 60000.
Baumwolle: Mai 19,87, Juli 19,95.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter 144, Hartwinter 131; Mais,
neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,505,90;
Getreide=Fracht: nach England 1,62,0 Schilling, nach dem Kon=
tinent
810 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,60; Talg, extra, loſe 8½.
Kakao. Tendenz: unregelmäßig; Umſätze in Lots: 172; Loko: 4/,%, Ods.=Hyp.
10½; April 10/48, Mai 10,31, Juni 10,42, Juli 10,62, Auguſt
10,80, September 10,96, Oktober 1105, November , Dezember
10,97; Januar 1930: 11,02.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am Privatdiskontmärkt zeigte ſich am Freitag erſtmalig eine Nach= 82Rhein. Hyp.=Bk.
frage, ſo daß der Satz um ½ Prozent für beide Sichten auf 638 Pro= 4ſ.0 Lig. Pfdbr.
zent ermäßigt wurde.
Am 11. April feiert die beſonders für den Frankfurter Geldmarkt
bedeutende Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. das Jubiläum ihres
75jährigen Beſtehens.
Die Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen A.=G., Wiesbaden, ver=
eilt
aus 2,793 (2,406) Mill. RM. Reingewinn für 1928 eine erhöhte
Dividende von 14 Prozent (12 Prozent) und trägt 227 039 (169 719) 8% Klöckner=Werke
RM. vor,

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. April.
Zuverſichtlichere Nachrichten aus Paris, die erholte geſtrige New
Yoyker Vörſe ſowie die entſpannten Geldmarktverhältniſſe löſten zu Be=
ginn
der heutigen Böyſe eine allgeneine Beruhigung aus. Die geheg=
ten
Befürchtungen einer Diskonterhöhung traten daher völlig in den
Hintergrund. Die Stimmung war freundlicher und zuverſichtlicher, zu=
mal
noch Kaufaufträge von Auslandsſeite eingetroffen ſein ſollen, und
das Geſchäft nahm in Spezialwerten recht lebhafte Formen an. Im
Werte. Beſonders für Elektroaktien machte ſich von Schweizer Seite
reges Intereſſe bemerkbar. Auch die Spekulation ſchritt, angeregt hier=
von
, in verſchiedenen Werten zu Intereſſenkäufen. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe waren Kursbeſſerungen bis zu 3 Prozent und
darüber zu verzeichnen.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder ewas ruhiger, die Ten=
denz
blieb feſt und es traten weitere kleine Beſſerungen ein. Für
Spezialwerte beſtand weiter= Nachfrage. Auch J. G. Farben ſchloſſen
ſich, der allgemeinen Aufwärtsbewegung an und profitierten bei lebhaf=
terem
Geſchäſt 2 Prozent. Siemens plus 1 Prozent. Später ſetzte ſich
wieder eine erneute Geſchäftsbelebung durch. Unter Führung von J. G.
Farben und den meiſtin Elek=roaktien traten weitere Beſſerungen, die
ſich, bis zum Schluß hielten, ein. Deutſche Linoleum plus 3½ Prozent.
Metallbank angeboten und nachgebend. Auch Schiffahrtswerte konnten
verſtärktes Intereſſe auf ſich leaken. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
6 Prozent weiter leichter. Am Deviſenmarkt lagen Mark und Pfunde
international feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4A71, gegen
Pfunde 20,472, London-Kabel 4,8532, Paris 124,22, Mailand 92,75,
Madrid 32,27½, Holland 12,10%.
Die Abendbörſe war noch durchweg ſehr gut gehalten. Aller=
dings
war das Geſchäft ruhiger, da die Tagesſpekulation infolge
ſchwächerer Kursmeldungen aus New York und Paris zu Gewinn=
ſicherungen
ſchritt. Auch Kupferwerte leicht gedrückt. Im Mittelpunkt
des Intereſſes ſtand der Farbenmarkt. Im Verlaufe blieb das Ge=
ſchäft
ruhig, die Kurſe gehalten.
Berlin, 5. April.

Die heutige Börſe hatte trotz verhältnismäßig geringer Kursverän=
derungen
nach beiden Seiten ſchon zu Beginn im Grundton feſte Ten=

4.4 5.4 4. 4 5. 4 A. E. G. ... 180.25 182. Hirſch Kupfer .. 145. 144.75 Augsb.=Nürnb Maſch 85 85.50 Höſch Eiſen .. 126.25 127.55 Baſalt . ." 54. 58.25 Hohenlohe Werke. . gb. 83.50 Beromann. .. 226. 229.75 Kahla Porzellan. 100. = 100.50 Verl.Karlsruhe Ind 67.50 67.50 Kali Aſchersleben:). 235.75 241. Verl. Kand.=Geſ. 229" 2292. Salzdetfurthe ) 358. 368.75 Braunkohl. Brikett 165.50 166.75 Weſteregeln 2) 239.50 246. Bremer=Wolle 198. 198. Lindes Eismaſch. 179.75 188.50 Tanatbank: 286.50 1287. L. Loewe E Co. 223. Teutſche Bank: 169. 170. Lingel Schuh 48.50 48.75 Liskontogeſ. 160. 160.25 MannesmannRöhren! 117. 120. Tresdner Bank 17150 173.25 Niederlauſitzer Kohle 152.75 152. Teutſche Maſchinen 53. 55. Nordd. Lloyzd 114. 115. Teutſche Erdöl: 127.25 129.50 Orenſtein.. 96. 96. Teutſche Tetroleum 76. 78. Polyphon". 389.50 392.50 Tynamit Nobel 117. 117. Rütgerswerke 95.25 95. Elektr. Lieferung 171.50 174. Sachſenwerke 124. 124. 3. G. Farben . 251. = 254.50 Siemens Glas: 143.50 143.50 Celſenl. Berg. 132. 1133. Ver. Glanzſtoff 465. 473. Eeſ. f. eleftr. Untern 235. 237. Ver. Stahlwerke: 91.50 92. Kan. Maſch.=Egeſt. 50. 58. Volkſtedter Porzellan 49. 48. Kanſa Dampfſch. 158. 1581, Wanderer Werke 91: 91.25 Kapag .. 120.50 121 Wiſſner Metall. 138. 137. Karpener ..
Eem oor Zement. 136. 1136.75 283.75 Wittener Gußſtahl 48. 49.

*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.

Deviſenmarkk.

Helſingfors... 4. 4.
Geld Brief
1o.593110.613 Geld Brie
10.593/10.613 Italien ......" Geld Briel
22.055 22.09* Geld
22.05 5 4.
Brieſ
22,09 Aien. .. 59.22
12.477 i2 485 59.34 f59.19 59.31
12.476 12.496 Paris ......" 168.46
81.075/e 16.50 16.46 16.50
518 1.085 81.245 Prag ... Schweiz .....! 31.235 Budapeſt .. 73.395 73.535h 3 395 73,535 Spanien.....! 83.62 63.74 63.20 63.32 Sofia ..." 3.0421 3.048 3.042/ 3.048 Danzig 81.73 E1.89 81.72 Gi.gs Kolland. 168.32
n2 331 12.53 2169. 18 168. 89 169 23
12.31/72 53 Japan.. . .. . 1.878
0.397 199.
0.499 1.880 1.384
0.497 0.499 Cslo ......" Rio de Janeiro Kopenhagen.. 112.251 12.47 12.29 112.51 Jugolawien 7.397 7.41 7.40 7.414 Stodholm". 112.4 Mii2 69 12.38 112.70 Portugal. . .. 18.88 19.92 18.38 18.32 London. 20.373 20.4831
1.774 20.446 20.486
1.770 1.774 Athen ......" 5.455
2.069 5 465
2.077 5.435
2072 5.465
2ons Buenos Aires 1.770 Konſtantinpel Nen York .. 4. 2130 4. 2210/4. 213 4.221 Kanada ....." 4.186 4. 1941 1.1e5 4195 Belgien... 58. 49 s 58.61 56.50 58.62 Uruguay .. . . 4241 4. 24- 4216 4224

denz. Bei der Spekulation konnte man ſhon vormittags Deckungs=
neigung
feſtkellen, dir die für heute vorliegenden Momente freundlicher
ſtimmen mußten Zu den erſten Kurſen kam vereinzelt noch Ware
heraus, ſo daß die Notiecungen nicht immer ganz ſo feſt wurden, wie
vorbörslich angenommen. Das Beſchäft war auch zunächſt noch ziemlich
ſtill, dock überwogen bei den Banken die Kauforders. Mit Ausnahme
der Metallwerte, die im Zuſammenhang mit der Bewegung der Kupfer=
preiſe
zur Schwä he neigten und bis zu 3 Prozent verloren, konnte man
gegen geſtern mittag meiſt Kursgewinne feſtſtellen. Gleich nach den
erſten Notierungen wurde die Tendenz vorübergehend etwas leichter,
dann bewirkte aber eine beruhigende Erklärung der Federal Reſerve
Boards über die geſtrige Sitzung eine neue Aufwärtsbewegung, wobei
bei lebhaftem Beſläft nicht ſelten weitere Gewinne von 2 bis 3 Prozent
erzielt wurden. Später trat gegen die höchſten Kurſe allerdings wieder
eine Abſchwächung ein, die Stimmung blieb aber imn allgemeinen
frcundlich.
Außenhandelsbilanz.
Immer noch ſtarke Paſſivikät der Handelsbilanz.
Troß Skeigerung der Ferkigwarenausfuhr der Vok=
kriegsſtand
noch nichk erreicht. Vergleich mit dem
Ausland.
In der Außenhandelsentwickelung vollzieht ſich ein Stück deutſchen
Wirtſchaftsſchickſals. Die Kurve der Hamelsbilanz nach dem Kriege
zeigt den Leidensweg der deutſchen Volkswirtſchaft. Die Handelsbilanz
iſt eine Gegenüberſtellung von Einfuhr= und Ausfuhrwerten. Sie läßt
bis zu einem gewiſſen Grade Nückſchlüſſe zu auf den Stend der Produk=
tion
, auf den Grad der Verflechtung der Volkswirtſchaft mit der inter=
nationalen
Wirtſchaft. Dagegen iſt es unmöglich, aus der Feſtſtellung
eines Einfuhr= oder Ausſuhrüberſchufſes den Stand der geſamten Volks=
wirtſchaft
in günſtigen: oder ungünſtigem Sinne zu deuten, auf der
Grundlage eines derartigen B=fundes Schlüſſe auf den tatſächlihen Grad
der Leiſtungsfähigkeit eines Landes zu ziehen. Auch eine noch ſo vor=
ſich
tige Wertung der Außenhandelsergebniſſe wird ſtets die Frage offen
laſſen: Welche entſcheidend wichtige volks= und weltwirtſchaftliche Zu=
ſammenhänge
, welche beſtinmenden Cntwickelungstatſochen verbergen ſich
hinter den an ſich toten Ziffern der Wavenbewegung eines Landes?
Legt man die deutſch= Außenhandelsentwickelung des letzten
Jahres (1928) zugrunde, ſo entvollt ſich ein an ſich nicht ungünſtiges
Bild. In dieſenn Jahre hat, bei faſt gleicher Einſuhrhöhe wvie im Jahre
1927, die Steig=cung der Ausfuhr den Geſamtfehlbetrag der Handels=
bilanz
um faſt die Hälfte, nämlich von 3,43 auf 1,86 Milliarden RM.
vermindert. Aber au9 dieſe relativ günſtige Entwickelung hat nicht
genügt, einen Ausgleich der Handelsbilanz herbeizuführen, Deutſchland
in den Stand zu ſetzen, ſeine vielgeſtaltigen Verpflichtungen aus eigener
Kraft zu erfüllen. Ueberblickt man dazu den geſamten Zeitraum ſeit
der Stabiliſierung, ſo zeigt ſich, in welchen gewaltigen Summen die
Paſſivität unſeree Handelsbilanz in den letzten Jahren ihren Ausdruck
fand: das Jahr 1925 ſchloß mit einem Einfuhrüherſchuß von 2,8 Mil=
liarden
, das Jahr 1927 ſogar mit einem ſolchen von 3,4 Milliarden ab.
Ein erfreuliches Moment in der Außenhandelsentwickelung des
Jahres 1928 ſei feſtgehalten: die Steigerung der Fertigwaren=
ausfuhr
. Sie allein beträgt gegenüber dem Vorjahre annähernd
cine Milliarde Reichsmark. Doch auch dieſe Steigerung des Fertig=
warenexports
ändert nichts an der Tatſache, daß wir den Vorkriegsſtand
auch in dieſer Beziehung noch nicht erreicht haben, ſofern man die Vor=
kriegsziffern
auf den jetzigen Goldwvert umrecbnet.
Die anderen Haupthandelsmächte, vor allem die Vereinigten Staa=
ten
und Großbritannien, abs= auch Frankreich und Italien, haben ihren
Export gegenüber dem Vorkriegsſtand in unerhältnismäßig größerem
Ausmaß als Doutſchland erweitert. Ein beſonders beweiskräſtiges Bei=
ſpiel
: die Vereinigten Staaten. Bei ihnen betrug die Aus=
fuhr
im Jahre 1913: 10,3 Milliarden MM., im Jahre 1928: 21,1 Mil=
liarden
RM. Die Zunahme beträgt alſo 105 Prozent. Bei Groß=
britannien
iſt eine Zunahme des Exports von 37 Prozent, bei
Frankreich um 52 Prozent, bei Italien um 57 Prozent feſtzu=
ſtellen
. Demgegenüber iſt die Ausfuhr Deutſchlands, die 1913
10.1 Milliard NMk. betaug, im Jahre 1928 nuu um rund 1,7 Milliar=
den
RMk. geſtiegen, das ſind etua 17 Prozent.
Wenn wir beruckſichtigen, daß aus den Erträgniſſen des deutſchen
Außenhandels in der Hauptſuh= die Sunrmen herausgewirtſchaftet wer=
den
muſſen, die zur Abdeckung unſerer Auslandsverpflichtungen dienen
ſollen, können dieſe Ergebniſſe wenig befriedigen.

Frankfurter Kursbericht vom 5. April 1929.

5.3. 122.5 95.5 191 10 63 4 gI 8 26.25 10 152 5 2.3- 68.75 8 104.5 6½ 95.25 104 10 9 161.5 127 7.2 127 6 92 12 203 202.5 20 10 118 124 225 13 164.5 12 18 92.5 143.5 z 470 118 110.25 10 145.5 111.75 1 91 6 93. 3 154 10 119 1 4 67 B 212 2 10 129½. 10 124 10 203.5 2 12 189.25 11 10
12 258 s 12 308 121, 998 255 2. 15 157 1

ſungsſch. * 1.
Ablöſungsanleih.
ſungsſch. (Neub.)
bietsanleihe
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtdt. v. 26.
8%o v.28
8% Mainz v. 26.
82 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
FAusloſ. Ser, II
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frrf. Hyp.Bk.
41.% Lig. Pfbr.
8% Pfbrbank.
41ſ. %n Lig= Pfbr.
8% Heſſ. Landesbk.
796
Bk.=Lig.=Pfdbr..
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt
89 Mein Hnp.Bk.
4/. %n Lig.=Pfdbr.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8%o Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
8% Württ. Hyp.=B.
6%0 Daimler Benz
von 27.
Berlin v. 26...

T7a. 5.4. 87.3 87.5 77 79.4 90 89.5 91.4 84.25 84), 53.8 53.8 13.3 12.55 5.075
91.5 4.65
93.5 91.5
91.5
87 91.5
91.5
86.5
91.5
92.25
521, 521, 69.1 68.5 97.5
98
791,
98
80.75
97.25
88 97.5
97.25
77.6
98
8.:2
97.25 1 76.1 75.75 93.9
84.5
98
78
93 93.9
84.5 Jg
97.5
77.25
95.4 97.75
81.75 97.25
80.57 97.5 97.25 98.5
97.75 98.5
94.5 0 73.25 90.75 91

7%0 Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8%Voigt & Häffner
v. 26.......

J. G. Farben Bonds
v. 28
5% Bosn. L. E.B.v.
1t...
..
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
42 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ...
425 Türk. Admin.
42 1. Bagd,
Zollanl.
420
4½½ 1218 Ungarn
1914
42o Ungar. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..
Dt. Eff.= u. Wechſel=
bank
.
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank .."
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk...
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbr..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
Sübd. Bod.=Cr. Bk.
Viener Bankverein
A=G. j. Verkehrswi.
Dt. Eiſenbahn=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......"
Hapag ........."
Nordb. Lloyd.. ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5%0
AEG. Stamm:
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie.

5. 3. 5.4 Div. 83.5 83 82.25 93 93.5 134.25 135 37.5 37n5 31/. 19.15 18 10.8 22.5 22.5 26.75 27.25 25 24.9 10 139.25 132.5 11
12 171 173 11 197.75 201 12 276 287 10 169.5 170 8 124.75 5 102 10 164 160.5 19 168.5 114 105 150 143.75 3 155 156.25 142 140.5 9 194 191 160 150 10 34.4 34*1 10 160 152 12 304.25 323 124.75 121 210 200 190 180 9 147. 14.40 11 9 168 B7os 89.75 90 8 128 121 8 127 115 10 124 59 52.5 89 8 8 167 182.25 12 214 204.5 9 149 152

Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Cement Heidelberg
Karlſtadt.
Chem.Werre Albert
Chade..........

Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr.. ..
Eiſenh. Berlin
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Farbenindſtr. J. G.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Hof........
Geiling & Cie....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th. ..
171.75 Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrnff.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. ..
Holzverl.=Induſtrie
IlſeBergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kalt Aſchersieben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R.
Klein, Schanzl.=
Klöcknerwerke ...
Kraftw Alt=Wärtt.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mann.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Braur.

5.3.
112
81
137
176
80

60.5
135
128.5
170
328
300
211
163
219
225
248
88
137
85.25
52
130
226.5
88.5
99.5
173
132
140
173
92.5
139
103
123
94
213
133.5
71
207.5
310
211.75
215.5
90

92

285
104

5.4.
1110

148
180
76

130

168.75
Za
300
221.5
173
40.5
W5
255.75
85
138
81.5
13225

89.5
87.5
Ae
131.5

150
93
103
143
99.5
126.5
194.75
122.5
70.5
368.5
244.5
230.5
18.5
95.5

295
103

119.25 /118
250 230

Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werte.
Metallgeſ. Frankft. 11
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motorenfb. Darmſt

Rieolan Hoſbr.
Oberbedarf
Oſterr. AlvineMon.
Otavi Minen ..."
Peters Unton Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger Gebb.
Rh. Braunkohlen.
Elettr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. 16
Rütgerswerke
Sachtleben A.=G..
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff Ver.
Südd. Immobilien
Bucker=AG. 8
Spenhka Tändſticks
Tellus Bergbau
Thür Lief.=Geſ...
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Krs.= Elei=
tr
.= Verſ. ....
Veitlwerke.
Ver. f. Chem. Ind. 7
Gummifabrit.
Berlin=Frankf
Laurahütte.
Stahlwerke.
Ultramarin.
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſch..
Voigr & Haeffner

Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabril
Werger Brauerei
Zeliſt. Aſchaffenbg.
Memel.
Waldhof
Allanz u. Stuttg.
Verſicherung ...
Frkft. Alg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. . .... ..."
Mannh. Verſich. .

Ka
119.55
141
87
130
58.5
58.75
52

3GI,
71.25
117.75
*4

289

113.5
97.5
352 356
125.5
243
166
403.75
244
94.5
153.5
A
118.5
109.5
155.5
111.5

90

68.5.
92.5
156
118
66

550

[ ][  ][ ]

Nummer 95

Eamstag, den 6. April 1929

Geite 15

Hanz um Talaann.

Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)

Wenn Sie nicht ſcherzen, dann . . . bin ich gern mit allem
einverſtanden.
Der Unterhändler erhob ſich; ſichtlich erfreut und von einer
Spannung befreit. Sie werden alles tun, um Fräulein Herfort
Fahin zu bringen, Sie zu heiraten?"
Ja! rief Rittinghaus heiſer.
Cavery überreichte ihm ein längliches Blatt Papier. Ritting=
aus
erkannte einen Scheck auf die Deutſche Bank. Nullen tanzten
vor ſeinen Augen er war Beſitzer von zehntauſend Mark.
Es klopfte. Lieſe brachte die zweite Poſt. In den beiden
Briefen, die er ſcheinbar achtlos auf ſeinen Schreibtiſch warf, er=
annte
Rittinghaus Mahnſchreiben ſeines Schneiders und ſeines
Wäſchelieferanten. Seltſames Zuſammentreffen!
*
Eine Viertelſtunde ſpäter ſchritt der kleine Exote behaglich
ſchmunzelnd die zwei Treppen des vornehmen Berliner Weſtend=
gauſes
hinab. Eine Limouſine erwartete ihn. Dem Chauffeur
mannte er die Adreſſe eines großen Hotels Unter den Linden.
Als er aber im Begriff war, in das Kiſſen des rechten Rück=
ſäitzes
zu verſinken, ſtutzte er in jäher Ueberraſchung gerade, als
ſich das Automobil in Bewegung ſetzte.
Er war nicht allein! Jemand ſaß geduckt, das Geſicht hinter
einem Zeitungsblatt verborgen, auf der linken Seite des Wagens.
ind dieſer Jemand ließ, als Caverys Blicke auf ihn gerichtet
waren, die Zeitung langſam ſinken. Ein rundliches Gaunergeſicht,
von einer Hakennaſe unangenehm geſchärft, war zu einem Grinſen
verzogen, und eine fette, geſättigte Stimme entbot Nat Cavery in
engliſcher Sprache einen guten Morgen.
Das Antlitz des Angeredeten verfärbte ſich ins Olivgrüne.
Sngb . . . Sie ſind es?
Well . .. in Perſon! Ihr Chauffeur hat geſchlafen, und ich
onnte von der Straßenſeite her bequem einſteigen. Warum ſollt
ſch noch länger drüben an der Ecke ſtehen und abwarten, bis Sie
aus dem Hauſe kamen?"
Cadery ſchloß die Augen, als wolle er dem anderen verbergen,
was in ihm vorging. Seine Hand zuckte nach dem Taſter der
elektriſchen Signalleitung für den Chauffeur.
Keine Dummheiten, Cavery! mahnte der Dicke begütigend.
Waren wir nicht während der Ueberfahrt auf der Majeſtie die
beſten Freunde?
Solange ich annahm, Sie hätten in Paris zu tun.
Paris war ſo wenig mein Ziel wie Moskau das Ihre, Ich
bin ſeit vierzehn Tagen in Berlin.
Genau wie ich. Aber was, zum Teufel, gibt Ihnen ein
Brecht, mir nach zuſpionieren?
Mein Auftrag.
Cavery verlor beinahe ſeine Haltung. Corry u. Co. ſollen
mir aus dem Wege gehen! keuchte er. Ich dulde nicht, daß meine
Plbſichten durchkreuzt werden! Hüten Sie ſich. Spab!
Der Dicke gluckſte ſpöttiſch. Mit den Winkelzügen fängt ſtets
Ihre Firma an, Cavery! Und gerade Sie ſind es, der die
Sand im Spiele hat, wenn für Corry u. Co. etwas ſchiefgeht.
Alber bei Fowler u. Son vergißt man, daß auch wir unſer Geſchäft
verſtehen. Ueberraſchend iſt nur, warum Sie ſich plötzlich ſo eifrig
für deutſche Theaterſtücke intereſſieren.
Privatſache! Caverys Hirn ſuchte nach Ausflüchten. Pri=
atſache
das liegt doch auf der Hand! Ich habe einen alten
Freund beſucht, deſſen Dramen ich auf die amerikaniſchen Bühnen
verhelfen

Haha . . , wahrſcheinlich auf die Bühnen im Stillen Ozean!
Wer Ihnen Ihr Geſchwafel glaubt, Cavery, müßte verdammt
blöd ſein. Allerdings, ich hab' bisher noch keine Ahnung, was Sie
im Schilde führen. Verlaſſen Sie ſich aber darauf, in achtund=
vierzig
Stunden bin ich dahinter gekommen! Und dann Gnade
Ihnen Gott, Sie alter Halunke!
Diesmal hielt es Cavery für klug, auf ſein Negergeſicht ein
Lächeln zu zaubern. Sie werden ſehen, Snab, Sie haben ſich in
mir getäuſcht. Meine Reiſe iſt nichts anderes als ein Trip durch
Europa eine harmloſe Sache, die Ihre Firma nur unnötig
Geld zu koſten ſcheint.

4500
Aben
AALLeELOT
Muss es ſeint,
Taateehe
14-beliehigen

*

O

Tars Oaladt mant 8!
C
Und dieſer harmloſe Trip führt Sie ausgerechnet nach
Berlin?
Snab warf einen prüfenden Blick durch die geſchliffenen
Glasſcheiben der Limouſine, griff ungeniert an Cavery vorbei
nach dem Knopf der Signalanlage und gebot dem Chauffeur zu
halten.
Ich bin am Ziel, ſagte er doppelſinnig. Alſo nichts für
ungut und beſten Dank für die Autofahrt! Wenn Sie in achtund=
vierzig
Stunden in Briſtol anrufen, kann ich Ihnen mitteilen,
was Sie heute bei dieſem Herrn Rittinghaus gewollt haben.
Wie ... intereſſiert Sie nicht? Na ſchön .. . wundern Sie ſich
aber nicht, wenn Ihnen etwas mißlingt! Auf Wiederſehen, mein
lieber Nat!
Er war ausgeſtiegen, hatte die graue Melone von ſeinem
Haupt geriſſen, ſchwenkte ſie beinahe herzlich durch die Luft, lachte
laut auf und warf die Tür des Automobils ins Schloß.

Cavery, der ihm haßerfüllt nachblickte, von dieſer Begegnung
noch wie gelähmt, ſah ihn in der Menſchenmenge der belebten
Straße verſchwinden.
Suſanne ſaß in der Untergrundbahn und dachte nach. Stets
boten ihr die Minuten der raſenden Fahrt durch das unter=
irdiſche
Berlin Gelegenheit, ſich zu ſammeln, Dinge durch ihren
Kopf gehen zu laſſen, die ſonſt im Unbewußten blieben. Und ſo
überlegte ſie heute, wie ſchon oft, was eigentlich mit ihr geſchehe:
War ſie in Joe Barnet verliebt oder nur im Begriff, ſich etnas
einzureden, das es nicht gab?
So oft ſie mit ihm ſprach, überwältigte ſie ihre zärtliche
Freundſchaft zu dem jungen Menſchen, mit dem ſie ſo viele ge=
meinſame
Intereſſen verbanden. Sobald aber Joe Barnet nicht
unmittelbar auf ſie einwirkte, ſchien ſein Bild zu verblaſſen. Sie
konnte es ſich nicht anders erklären, als daß Joe nicht das war,
was man eine Perſönlichkeit nannte. Sie kannte überhaupt nur
einen einzigen Mann, den ſie als Perſönlichleit anſehen mußte;
aber den mochte ſie nicht leiden ſo wenig wie er ihr gewogen
war.
Ich bin noch zu jung! ſagte ſie ſich. Alle faſeln vom Hei=
raten
, und die es nicht ausſprechen, laſſen inmerfort Traualtar
und Ehering in ihren Augen blitzen. Die Männer ſind verrückt
das ſteht nun mal feſt!
Dieſes die Männer ſind verrückt war Suſannes Troſt,
wenn ſie an die Erlebniſſe der letzten zwei Jahre dachte. Anders
war es auch nicht zu erklären, daß Chriſtian Lindemann, ihr
Chef, elegiſche Augen machte, ſobald er ſie erblickte;, daß Joe
Barnet heute morgen mit dem Browning in ſeiner Taſche ge=
ſpielt
; daß Guſtl Mayreder, der umſchwärmte junge Operetten=
buffo
ihretwegen das Motorradfahren erlernt hatte; und daß
Manfred Rittinghaus geſtern im dunklen Auto ſich um ein Haar
einer ſchallenden Zurechtweiſung ausgeſetzt hätte.
Ein Lächeln ſpielte um ihre Lippen, während ſie den Weg
zu dem Bürohaus der Maſchinenfabrik von Gebrüder Lindemann
zurücklegte. Recht atemlos langte ſie in ihrem hübſchen Zimmer
an. Nebenan hörte ſie Stimmen. Sie legte ſchnell Hut und
Mantel ab, klopfte an die Verbindungstür zum Allerheiligſten
ihres Chefs.
Als dieſes Klopfen erklang, verſtummten Geheimrat Linde=
mann
und der ſchlanke blonde Rittmeiſter a. D. von Kroß, die
in einer erregten, doch mit unterdrückter Stimme geführten Un=
terhaltung
ſeit einer halben Stunde einander gegenüberſaßen.
Sie iſt da um Gottes willen, ſehen wir uns vor! ſtam=
melte
Chriſtian Lindemann.
Und dem Rittmeiſter fiel es auf, wie ſein Freund erblaßte
und in ſeine Augen ein hilfloſer Ausdruck trat, als verließe ihn
nun die Entſchloſſenheit, da der Menſch in ſeiner Nähe war, vom
dem er ſoehen ſo herzhaft entſchloſſen geſprochen. Der Geheimrat
ſchnellte mit einer für ſeine ſiebenundvierzig Jahre bewunderns=
werten
Elaſtizität von dem Seſſel hinter dem Schreibtiſch empor,
drehte ſeinen unterſetzten, etwas beleibten Körper der Tür zu
und rief mit größter Sanftheit ſein Herein.
Suſanne Herfort erſchien, und das mit dunklem Holz getäfelte
Zimmer kam beiden Männern plötzlich heller vor.
Ich bitte vielmals um Entſchuldigung, Herr Geheimrat,
aber Mama hat.
Lindemann hob beruhigend die gepflegte Hand. Kein Wort
darüber, Fräulein Herfort! Es handelt ſich doch nur um ein
paar Minuten. Und warum ſind Sie ſo ſchnell gelaufen? Sie
werden Ihre Geſundheit ſchädigen.
Auf dem Antlitz des Rittmeiſters zuckte es verdächtig. Su=
ſanne
wurde rot; die Güte des Geheimrats rührte ſie. Aber zu=
gleich
ſah ſie das ſonderbare Flimmern in ſeinen Augen, das ſie
ſtets ſo zu amüſieren pflegte.

(Fortſetzung folgt.)

Groß, w. eiſ. Kin=
Herbett m. Matr. u.
älter. Holzbettſtelle
Hillig zu verkaufen.
Wenckſtr. 37, pt. (*

Aga 6 20 P5.
in tadelloſem Zu=
Ttand, billig zu ver=
kaufen
. (5825b
Willy Holzinger
Rundeturmſtr. 16.

Ainderwagen
am billigſten bei!
B. Orio
Karlſtraße 14/16.
Günſtige (5834a
Zahlungsbeding.

1 Mabeco
mit Zündlicht. faſt
rreu, 700 . (5852
Otto Darmſtädter,
Heinheimerſtr. 86.

Motorrad (Stock)
weg. Todesfall bill.
zu verk. Hermann=
ſtraße
35. Gths. (*
Gebr. Mädchenrad
bill. zu verk. Gar=
diſtenſtr
. 13. (*sg
Schön., guterh. dkl.. Kinderwagen
für 25 zu verk.
Wienerſtr. 68, I. I. (*
2 Kinderwagen ſo=
wie
Klappſtühlchen
ſehr bill. abzugeben.
Ballonpl. 3. Vdh. p.*
Kinderwagen, faſt
neu, preisw. zu vk.
Beſſungerſtr. 74, III.
E. Gebhardt.
Reiſe-Kino
kompl., mit Anlaſſ.
u. Motor ſowie ca.
3200 Meter Film,
wegzugshalb preis=
wert
abzugeben.
Angebote u. R. 24
an d. Geſchäftsſt. 7*

Fahrraddecken
Luftſchläuche
Erſakkeile
allerbilligſt bei
* Donges & Wieſt
Eliſabethenſtr. 25½,
(3343a)

NAMTorlolTätattterHe
Preiswerte Kinder-Kleidung

Blerdle

Kinderkleidchen
aus farbig gemusterten Stoffen, in
hübschen Formen 2.95, 2.50, 2.10,
Schulkleidchen
aus hübschen einfarbigen u karierten
Stoffen, entzück. Machart. 7.95, 6.95,
Schulkleidchen
aus guten reinwoll. Stoffen in mod.
Farb. u. eleg. Ausführ. 13.75, 11.50,
Mädchen-Mäntel
in modernen Stoffarten u. viel. hellen
und dunklen Farben . . 9.75, 7.50,
Mädchen-Mäntel
aus prima Stoifen in mod. Formen
u. guter Verarbeitung 15 75, 13.75,

1.80 Küblers Eit

beidang

Selaadanb Hin Ain

2 guterhaltene
Maffet
z. vk. Viktoriaſtr. 63.

1 Brillantring
preiswert zu ver=
kaufen
. Angeb. unt.
R 29 Geſchſt: (5901

Grſchädchel
garnitur
iſt zu verkaufen weg.
Aufgabe des Ge=
ſchäfts
bei (5906b
Adam Mahr
Gaſtwirt, vormals
G. Pfeil, in Aliheim.
Kinderklappwagen
faſt neu, billig zu
verk Samstag,36.
Roßdörferſtr. 22, (*

Fanigernt
U

Der moderne
Schul-Anzug

Kinder-Hüte
Filz und Rabana, flotte, moderne
Formen.
.. . . . 4.95, 3.95,

AAOTAAOTELAEL

1 D=Rad
faſt neu, zu verkauf.
Kahlertſtr. 13. (*

2 geiſch AHaus
3 Räume u. Küche
u. 1 Manſ.=Zim. u.
Küche, jährl. Miets=
ertrag
Rm. 4500.
Anfragen von nur
Selbſtrefl. u P. 235
r. d. Geſchäftsſt. (

mit Wirt=
haus
ſchaftslokal,
Zt. frei, zu ver=
kaufen
oder zu ver=
pachten
durch
Schneider,
Eliſabethenſtr. 45.

Frankfurterſtraße 55
Hinkergebäude
zu jedem Geſchäfts=
betrieb
geeignet oder
auch als Lager zu
vermieten. 42291=

DARMSTADT

MARkT

Schülerpult,
verſtellbar, ſowie
Gartenſchläuche
in verſchd. Größen
verkauft. Häußer
Rheinſtr. 51.

Eine Partie meiſt 4 P8. Opel= Limou=
ſine
i. gut. Zuſtand,
großer Kiſten /4. Zündapp= Motor=
hat
abzugeben rad, faſt neu, billig
Eugen Thomaſius, labzugeben. Bleich=
Pavierhandlg. (5864 ſtraße 27.

Faſt neuer, moderner
billig
Kinderwag. z. vk.
Mühlſtraße 25 bei
Herzberger.

Wegzugsh. guterh.
Plüſchgarnitur und
Kleiderſchr. preisw.
zu verk. Einzuſ. bei
Größmann,
Kiesſtraße 31.

Wte
neue Nähmaſchine
preisw. abzugeben.
Fr. Lepper, Seekatz=
ſtraße
25, Nähmaſch=
Reparat. Tel, 3975. (*

4/20 Fiat
faſt neu, wegen An=
ſchaffung
eines grö=
ßeren
Wagens zu ver=
kauf
. Kahlertſtr. 13,(

5874

Echt. Nußb.= Bieder=
meier
=Tiſch, 90 cm
Durchm., z. verk. od.
geg. größ, z. tauſch.
Beckſtraße 69. pt.

Haus m. Werkſt.
im Soderviert. für
ℳk 6000 bei 2000
Anzahl. zu verkauf.
durch Schneider, (*
Eliſabethenſtr. 45.
Erholungshein.
Kümmelbacherhof
bei Heidelberg
das ganze Jahr ge=
öffnet
. unmittelba:
am Walde gelegen,
m. herrl Ausſicht
das Neckartal. Vor=
zügl
. Verpfleg. (4
Mahlz.). Penſions
pr. 56 u. 10
Zentralheiz. Proſ
auf Wunſch. (585.5

[ ][  ]

Seite 16

Samstag, den 6. April 1929

Nummer 95

LEONMARD

AKTIEN-GES

SchützenSie
Ihre Uhr!
durch das amerik.
Glas Bricht nicht.
Kriſtallklar mit
harter Oberfläche
Alleinverkauf
Uhrmacher (2867a
Kolb
Eliſabethenſtr. 31

MSU.-Pony-
Motorrad
jetzt ſteuer= u. füh=
rerſcheinfrei
. Dieſe
Maſchine iſt bekannt=
lich
keine unauspro=
bierte
Neu= Erſchei=
nung
, ſondern das
Produkt jahrelanger
Erfahrung. Sie kau=
fen
nichts beſſer als
dieſes Rad.
Beſondere Vorzüge:
Viertaktmotor, Drei=
ganggetriebe
. (4703a
Mk. 790 ab Werk
auch mit Kettenan=
trieb
lieferbar.
Günſtigſte Zahlungs=
bedingungen
.
Vertreter:
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22.

Salat=
pflanzen

gibt ab (5166a
Gemüſegärtgerel
Iarl Walter
Arheilgerſtr. 132.

Huid Garagen
aus Wellblech, Stah!
oder Beton
Schuppen jeder Art.
Fahrradständer
zerle b. jeuersicher,
bill. Baweise An-
gebote
m. Prospekten
kostenlos
Hebr. Hehenbach
G. m. b. H.
Eisen- u. Wellblech-
werke

Weidenau/Sieg
Postlacn Nr. 420.
Vertr:
Ob.-Ing. W. Röper,
Darmstadt
Orangerie-Allee 6
Telephon 230, ( V 250

Teppiche
liefert ohne Anzah=
lung
ausw. Spezial=
haus
, zahlbar in 12
Monatsraten. Erb.
Sie unverbindlichen
Vertreterbeſuch unt.
V. 151 Gſchſt. (15726

Haufahret
kaufen
Fahrräder
ſowie ſämtliche
Zubehörteile
am vorteilhafteſten
beim Fachmann
Gg. Hahn & Co.
Fahrradſchloſſermeiſter
Gr. Ochſengaſſe 12.
4559a)

Tauben=
Brut neſter
aus Tog eingetroffen.
Gebr. Wenz
Samenhand ung
Beſſungerſt. 33. /B588:

K avierunterricht
ert konſ. geb. Lehrerin.
Honorar mäßig. (*ms
Saa ba ſtr 42, II.

Bamenedäsche
25
Damen-Hemden
Trägerform, reich garniert
.. 1.75, 1.45,
Damen-Nachthemden
mit Bubikragen und Klöppelgarnierung . . . 2.95,
Schlüpfer
aus Kunstseide, gute, tehlerfreie Qual , mod. Farb. 2.75,
A
Unterkleider aus gestr. Atlas-Trikot, mit
Spitzengarnierung . . . . 5.90, 3.90, ohne Spize
Damen-Schlaf-Anzüge
aus farb. Batist, mit langem Arm 5.90, ½ Arm.
Strumpfband-Gürtel
Ac
und Büstenhalter, in großer Auswahl . 1.35, 0.95
Schürzen
Damen-Gummischürzen
1e
moderne Muster
... . . 095, 0.58,
Damen-Jumperschürzen
A9, Kretonne, hübsche Muster
Damen-lumperschürzen
aus buntem Satin oder Baumwollstoff
125, G9
35
Damen-Jumperschürzen
aus kariertem Zefr.

195
Damen-Jumperschürzen
aus gestr. Baumwollstoff, extra groß".
7 4
Mädchen-Schürzen
aus buntem Kretonne oder Baumwollzeug .0.95, TU"
HerreneArtikel
Selbstbinder
große Auswahl, in den neuesten Dessins 0.95, 0.58, OO‟
Herren-Kragen
4fach Mako, mod. Formen
acb as 38=
995
Herren-Oberhemden
in verschiedenen neuen Mustern.
3.75, d
90
Zefir-Oberhemden
gute Qualität, in neuen Farbstellungen u. Dessins
Trikotine-Oberhemden
durchgemustert, weiß und beige
90
Trikotine-Oberhemden
gute Qualität, in weiß und farbig durchgemustert 9

Kunstseide, fehlerfrei.

Damen-Strümpfe

Waschseide mit Baumwollrand
Paar

A95
Damen-Strümpfe
Waschseide, teinmaschige Qualität
Paar
945
Damen-Strümpfe
aar Z
Waschseide mit 4facher Sohle
95
Damen-Strümpfe
meliert, 3fache Sohle
Paar 1
Kinder-Kniestrümpfe
Größe 35
ROS=
Modewaren
Schonkragen
kunstseid. Rips, gefüttert, viele Farben . . . Stück OO"
Kleider-Weste
kunstseid. Rips, mit Knopfgarnitur
Stück
20
Kleider-Garnitur
aus Crépe de chine, in weiß, champagne, rose

175
Kleider-Weste
aus kunsts. Rips, mit Biesengarn., viele Farben

85
Fecht-Garnitur
aus kunstseid. Rips, mit farb. Paspel

A
Opal-Fechtgarmtur
3tach ausgebogt, mit farb. Paspel

Schirme

Damen-Schirme
12teilig ..
Damen-Schirme
12teilig, mit Rundhaken
Damen-Schirme
12teilig, Halbseide, in schwarz und farbig
Damen-Schirme
12teilig, durchgemustert.
19.
Damen-Schirme
Ia Halbseide, schwarz und farbig
8.50,
Herren-Schirme
gute Qualität, mit Bezug
4.25,

(5876

PMralschafe Helndernig
Unterrichtskurse für junge Mädchen
von 1416 Jahren.
Vollunterricht in allen Fächern,
befreiend von der Pflichtfortbildungsschule,
mit Ausweis für 10jährige Schulzeit.
Erstes Schuljahr noch 1 Platz trei geworden.
Anmeldungen in den Ferien: Annastr. 36, I.

pol, Tiſch mit 6 Stüh=
len
50 , Damen=
ſchreibtiſch
pol 50 ,
Liegeſtuhl 20 ,
Sparherd 5 , Oeko=
nom
v. T. 5ℳX, Ab=
laufbret
, weiß, 2 ,
Blumenbank, weiß,
3., Grammophon m.
T., mit 30 Platten,
5 (alles guterh.)
Krapp
Mollerſtraße 46, I.

Empfehle billigst

Ia süße span. Orangen
la Bananen

sowie sämtliche

Südfrüchte und Südweine
Idan Mik 5a43
Elisabethenstr. 17 Tel pien 2941 Luiserplitz 1

deht. Präusaitssiensiche
wie Hängelager. Wandlager, Steh-
lager
, Holzriemenscheiben, Wellen
in allen Dimensionen liefert ab
reichhaltlgem Lager Pfungstadt,
bedeutend unterm Preis (5903b
Techn. Büro Heingärtger, Pfungstadt
Telep on 58.

Büngerkalk
Cemen?, Kalk.
F. Ganß
Landwehrſtraße 21, Te‟. 2327
Holz= uud Kohlenhandlung. (112=

Welche gutſituierte
Dame leiht Herrn,
Anf. 30er. 1000
auf 1 Jahr, bei mo=
natl
. Rückzahl. Neu=
bau
vorhand. Evtl.
ſpatere Heirat nicht
ausgeſchloſſ. Zuſchr.
rb. u. Nr. 1874 an
die Annoncen=Exp.
Chr. Kullmann,
Darmſtadt, Wilhel=
minenſtr
. 9. (IV5880
Kriegsbeſch., Anfg.
30, ſucht d. Bekannt=
ſchaft
eines braven,
fleiß. Mädchens, auch
unge Witwe ange=
nehm
. aufs Land i.
kleines Geſchäft zw.
Heirat kenn. zu ler=
nen
. Ang. m. Bild
unter R. 3 an die
Geſchäftsſt. (5859b

Jung. Kaufmenn
21 J. alt, mittl. Gr.,
(vg., ſucht Bekannt=
ſchaft
mit nettem
Mädel im Alter von
18-21 Jahren zwecks
Ppül. Miran.
Angebote mögl. mit
Bild u. P 242 an die
Geſchäftsſtelle.
Frl., 36 Jahre, mit
Kind, w. anſt. Herrn
zw. Heirat kennen zu
lernen. Witwer nicht
ausgeſchl. Angeb. u.
R7 an d. Geſchſt (*
K
O
Kleiner, ſchöner
Lüden
für Butter= u. Eier=
geſchäft
zu mieten
geſucht. Angeb. mit
Lage= u. Preisan=
gabe
u. P.230 Gſt.*
23 Räume,
geeignet für Büro=
zwecke
, mogl. part.,
zentrale, Lage, zu
mieten geſucht. An=
geb
. mit Preis unt.
V. 26 Gſchſt. (5552b
45-3.-Bohn.
beſchlagn.=frei, von
kleiner Familie und
pünktlich zahlenden
Miet. in der Nähe
des Marienplatzes
geſuchk. Angeb. u.
R. 14 a. d. Geſch. (*
In Darmſtadt woh=
nungsberechtigt
. Be=
amter
i. R. ſucht
baldmögl. beſchlag=
nahmefr
. 56Zim.=
Wohnung in ruhig.
GegendDarmſtadts
Angeb. u. A. H. 8
a. d. Geſchſt. (4752b

12 Zim. m. Küche
od. Kochgel. v. ruh.
Fam. (3 Perſ.) bal=
igſt
geſucht. Ang.
u. P. 227 Geſchſt. (*
6-8-3.-Wohng.
mögl. im Zentr., zu
mieten geſucht. Ang.
u. P. 234 Geſchſt. (*
Kl. möbl. Zim.
für ſof. v. beſſerem
Herrn geſucht. Ang.
unter P. 206 an die
Geſchſt. erb. (IV5805
Schön möbl. Zimm.
in gut. Hauſe von
berufst. Dame i. d.
Nähe d. Wilhelmi=
nenplatzes
zu miet.
geſucht. Ang. unt.
P. 246 Geſchſt. (*sg
Junger Herr ſucht
gut möbl., ungen.,
ſonn. Zimmer für

ſofort. Elektr. Licht,
evtl. Zentralheiz. u.
Badbenutzung. Ang.
an Gleichauf. Ale=
xandraweg
6. (5799b
Leeres od. teilweiſe
möbl. Zimmer mit
ſep. Eing. u. etwas
Küchenbenutzg. von
berufst. Dame geſ.
Ang. mit Preis u.
P. 240 Geſchſt. (*
Jgs. Ehepaar ſucht
12 unmöbl. Zim.
1. Küche, ev. Manſ.=
Wohnung. Ang. u.
R. 23 Geſchſt. (
Möbl. Zimmer mit
Klav. od. Klavier=
benutz
., ev. m. Mit=
tagstiſch
. NäheWoog
per 1. Mai von be=
rufstätig
. Dame zu
mieten geſ. Ang. u.
V. 245 Geſchſt.

Möbl. Zimmer
mit Frühſtück in der
Nähe d. Marktplatzes
zu mieten geſ. An=
geb
. u. R 30 an die
Geſchäftsſt. (5904b

Kanarienvögel z. vk.
Truffel. Bismarck=
ſtraße
28. (5909a

Gebe Bruteier
ſchwarze Minorka
gelbe Orpinton ab.
ranz Boy, Wenck=
ſtraße
12, 11. (*

Brukeier
rebhuhnf. Italiener
beſter Abſtammung.
Abels, Traiſa,
Haus Tannenberg.
(5553b)