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Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 95
Samstag, den 6. April 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Sirell uſw., erliſcht
jſede Verpflichtung auf Erfüſlung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltreibung fällil ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Nationaibank.
Der Etat der „Großen Koalition”
Enklaſtung für den Angenblik.
Abſchluß der Beſprechungen über die Einſparungen
im Ekak. — Berſtändigung der Frakkionsbeaufkragken
mit dem Finanzminiſter.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechungen über die Einſparungen
im Etat — Beſprechungen, zu denen der Finanzminiſter
ge=
wiſſermaßen gezwungen werden mußte — ſind jetzt zu einem
vor=
läufigen Abſchluß gelangt. Die Beauftragten der
Frak=
tionen haben ſich mit dem Finanzminiſter
ver=
ſtändigt. Der Miniſter wird eine entſprechende Vorlage
aus=
arbeiten, die am Sonntag vom Reichskabinett verabſchiedet
wer=
den ſoll. Am Montag nachmittag um 4 Uhr treten die
Partei=
führer mit dem Miniſter erneut zuſammen. Für Dienstag ſind
die Fraktionen einberufen, die noch bis zum Abend dem
Kanz=
ler mitzuteilen haben, ob ſie bereit ſind, dieſes Programm als
Ganzes anzunehmen, ſo daß dann am Mittwoch, wenn der
Hauptausſchuß zuſammentritt, eine geſchloſſene Front von fünf
Parteien mit gemeinſamer Marſchroute die Abſtriche an dem
Etat vornehmen könnte. Die Ergebniſſe und Einzelheiten der
Etatverſchiebungen ſind ja bereits im weſentlichen von uns
mit=
geteilt worden.
Man iſt darauf abgekommen, reichlich 180 Millionen
aus dem Ekalk herauszuftreichen.
die ſich auf alle einzelnen Reſſorts verteilen. Beſonders ſtark iſt
das Verkehrsminiſterium betroffen, dem große
Ab=
ſtreichungen bei ſeinen Ausgaben für Luftfahrt und
auch für Kanalbauten gemacht ſind. Faſt ebenſo ſtark ſind
die Sozialausgaben gekürzt. Der Etat des
Wehrminiſteriums mußte zuſammen mit dem
Finanzminiſterium 50 Millionen hergeben. Das
Auswärtige Amt opfert vier Millionen und
bei=
nahe ebenſoviel das Miniſterium für die
be=
ſetzten Gebiete. Dabei handelt es ſich zum Teil um „
un=
echte‟ Erſparniſſe inſofern, als Bauten, die unbedingt notwendig
ſind, hinausgeſchoben werden, oder Bauten, die bereits begonnen
ſind, auf einen längeren Zeitraum erſtreckt werden. Gerade bei
der Marine und beim Finanzminiſterium würde es ſich alſo
nur darum handeln, Ausgaben aus dieſem Etat auf einen
fol=
genden zu verſchieben. Immerhin, die Entlaſtung für den
Augenblick iſt gegeben. Die Forderung der Deutſchen
Volks=
partei, daß etwa 200 Millionen eingeſpart werden müßten, iſt
im weſentlichen erfüllt. Der zweite Teil der neuen Vorſchläge
enthält
Einnahme-Erhöhungen, die 130 Millionen ergeben
ſollen.
35 Millionen muß die Poſt mehr an das Reich abliefern.
Auch die Erträgniſſe der Tabakſteuer ſind um den gleichen
Betrag höher eingeſetzt. Mit dieſen 70 Millionen ergibt ſich dann
insgeſamt eine Verſchiebung von 250 Millionen. Da das Defizit
aber 380 Millionen beträgt, bleiben noch 130 Millionen zu decken.
Dafür ſollen 90 Millionen aus dem
Branntwein=
monopol entnommen werden, zu welchem Zweck die dem
Reichstag bereits vorliegende Novelle bis zum 1. Juni
verab=
ſchiedet werden muß. Der Reſt von 40 Millionen wird aus
der Vermögensſteuer aufgebracht, und zwar in der Form,
daß auf einen Beſchluß aus dem Jahre 1926 zurückgegriffen
wird. Die letzten Reſte der damals noch fälligen
Vermögensſteuer im Betrage von 40 Millionen
ſollen jetzt als einmalige Abgabe erhoben
werden.
Das wäre im weſentlichen der Inhalt der Abmachungen.
Finanzpolitiſch und wirtſchaftlich geſehen, kann ſich die
Volks=
partei mit dieſem Ergebnis zufrieden geben. Tatſächlich fällt das
ganze Steuerprogramm des Finanzminiſters Hilferding unter
den Tiſch. Die Bierſteuer, die Vermögensſteuer, die
Erbſchafts=
ſteuer verſchwinden. Die Einnahmen aus dem
Branntwein=
monopol waren ſowieſo fällig, bedeuten alſo keine neuen Steuern.
Für die 40 Millionen aus der Vermögensſteuer gilt das Gleiche.
Sie ſind nichts fortlaufendes, ſondern nur als eine einmalige
Abgabe gedacht. Sie betragen zudem nur etwa ein Drittel deſſen,
was der Reichsfinanzminiſter urſprünglich als laufende Steuer
vorgeſehen hatte. Tatſächlich ſind alſo Sozialdemokraten und
Zentrum dem Programm der Volkspartei faſt auf der ganzen
Linie gefolgt, nur die Forderung einer Senkung der
Steuerſkala bei den mittleren Einkommen iſt
bis zum Herbſt verſchoben. Dadurch wird die
Abzugs=
fähigkeit des Verluſtes aus den vergangenen Jahren bei der
Ein=
ſchätzung zugeſtanden, was für alle Betriebe eine weſentliche
Ent=
laſtung bedeutet.
Polikiſche Folgerungen aus den Etakabmachungen.
Aber das Kompromiß hat noch einen zweiten Teil, der ins
Politiſche geht, und hier werden die Schwierigkeiten erſt
be=
ginnen. Das Zentrum hat rund heraus erklärt, daß es
an dieſen Abmachungen nur dann ein Intereſſe
hat, wenn gleichzeitig damit fraktionelle
Bin=
dungen eingegangen würden, die ſich nicht nur in der
Richtung eines zu bildenden interfraktionellen Ausſchuſſes
be=
wegen, ſondern auch in der Errichtung einer feſten
Koalitionsregierung. Zentrum und Sozialdemokraten
ſtellen ſich die Dinge ſo vor, daß, ſobald die Zuſtimmung der
einzelnen Fraktionen gegeben iſt, ſchon am Mittwoch die
Regie=
rung durch den Wiedereintritt der
Zentrumsmi=
niſter umgebildet werden könnte, und dann wäre über Nacht
doch die Große Koalition erſtanden. Indeſſen enthalten die Ab=
machungen über den Etat auch ein
Minimalpro=
gramm, indem ſie auch eine Reihe finanzpolitiſcher
Maßnahmen für die nächſten Monate vorſehen,
in=
dem ſie auch den Bayern die Zuſtimmung zu den ſchon vom
Finanzminiſter vorgeſehenen Abſtrichen bei den
Ueberweiſungs=
ſteuern durch eine kleine Liebesgabe ſchmackhaft zu machen ſuchen.
Es iſt deshalb wohl auch zu erwarten, daß Sozialdemokraten,
Demokraten, Zentrum und Bayeriſche Volkspartei zuſtimmen
werden.
Schwierigkeiten erwachſen eigentlich nur der Deutſchen
Volkspartei, die in ihrer Fraktion noch ſchwere Kämpfe
auszu=
ſtehen haben wird; denn wenn ſie auch ihre Etatforderungen
durchgeſetzt hat, ſo ſteht ſie jetzt vor der Gefahr, daß ſie politiſch
das Spiel des letzten Jahres verliert: daß ſie in die Große
Koalition hineingedrängt wird, ohne für
Preu=
ßen das Geringſte erreicht zu haben. Daran ändert
nichts, daß die Große Koalition zunächſt nur als ein Notbau
gedacht iſt, der tragfähig genug ſein ſoll, um in jedem Fall die
Pariſer Verhandlungen zu überdauern, daß aber im Herbſt, beim
poſitiven oder negativen Ausgang der Pariſer Konferenz, die
Parteien ihre Entſchlußfreiheit zurückgewinnen würden. Für den
Augenblick wäre jedenfalls die Verbindung zwiſchen Reich und
Preußen, auf die ſich die Volkspartei feſtgelegt hatte, zerriſſen,
ohne irgendwelche Gewähr für künftige Verſchiebungen zu haben.
Die Volkspartei ſteht alſo vor einer folgenſchweren
Entſchei=
dung. Wenn ſie „Nein” ſagt, iſt es unvermeidlich, daß die
an=
deren Parteien daraus die Folgerung ziehen und ohne
Volks=
partei fertig zu werden ſuchen. Sie muß aber auch mit der
Möglichkeit rechnen, daß es dann bei ihr zu einer Führerkriſe
kommt, weil der Reichsaußenminifter, nach ſeinen füheren
Aeuße=
rungen zu ſchließen, der Meinung iſt, daß eben aus
außenpoli=
tiſchen Gründen für die nächſte Zeit eine auf ſtarker Mehrheit
beruhende Regierung präſent ſein muß.
Enkſpannung bei der Reichsbahn.
Ausſehung der angedrohten Kampfmaßnahmen.
Anbahnung neuer Berhandlungen.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die Spitzenorganiſationen der Eiſenbahner haben, wie wir
erwarteten, keine Neigung, Hals über Kopf in einen Streik ſich
hineinzuſtürzen. Sie „aben deshalb ſtark abgedroſſelt und einen
Beſchluß gefaßt, in dem es heißt:
Die wirtſchaftliche Lage der Eiſenbahnarbeiter erfordert
be=
ſonders im Hinblick auf die Spanne zwiſchen ihren Löhnen und
den Bezügen der Beamten dringend eine baldige Erhöhung der
Löhne dieſer Arbeiterkategorie. Mit Rückſicht aufdie
un=
geklärte Situation, der ſich die Deutſche Reichsbahn
infolge der noch nicht abgeſchloſſenen
Repa=
rationsverhandlungen gegenüberſieht, werde es aber
zweckmäßig ſein, den Weg zu Verhandlungen auch
weiterhin offenzuhalten. Trotz dieſer ungewiſſen
Lage, die zunächſt zu einer abwartenden Haltung
nötigt, haben die Spitzenorganiſationen jedoch beſchloſſen, ſich
im Einvernehmen mit den ihnen angeſchloſſenen
Eiſenbahner=
gewerkſchaften in einer beſonderen Eingabe andie
Reichs=
regierung und die Reichsbahnhauptverwaltung
zu wenden, durch die ſchon jetzt weitere Verhandlungen
ange=
ſtrebt werden ſollen.
Dieſer Anordnung müſſen ſich die Eiſenbahnerverbände, die
am Samstag zuſammentreten, fügen, ſo daß die angedrohten
Kampfmaßnahmen ausgeſetzt werden, bis ein Engebnis der
neuen Verhandlungen vorliegt. Allerdings iſt mit der Gefahr
zu rechnen, daß in einzelnen Lokalverbänden die Erregung
hoch=
ſchlägt, und daß es dort, zumal in Sachſen, zu örtlichen Streiks
kommen könnte, die zwar von der Eifenbahnverwaltung bald
ausgeſchaltet werden könnten, die aber doch dank der Tätigkeit
der Kommuniſten zu einer weiteren Verſchärfung führen und
auf Umwegen zu einem Streik treiben könnten.
Enklaſtung der Knappſchaften.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Im Zuſammenhang mit dem Ausgleich des Etats wird den
Koalitionsparteien auch der Vorſchlag unterbreitet werden, die
Lex Brünning, auf die hin im vorigen Sommer eine Senkung der
Lohnſteuer erfolgen mußte, bis zum Jahre 1934 außer Kraft zu
ſetzen. Sie beſtimmt bekanntlich, daß eine Abnahme der
Lohn=
ſteuer erfolgen muß, ſobald der Jahresertrag über 1200 Millionen
hinausgeht. Im Finanzminiſterium, wo ein um 180 Millionen
höherer Ertrag errechnet wird, würden dieſe Millionen als
beſon=
dere Reſerve zur Verfügung ſtehen. Sie ſollen aber nicht zur
Ueberweiſung an die Länder oder zum Ausgleich des Etats
ver=
wendet werden, ſondern ſollen dazu dienen, zur Hälfte den Fonds
der Invalidenverſicherung aufzufüllen, der im Jahre 1934
rech=
neriſch erſchöpft ſein würde, zur Hälfte ſollen damit die
Knappſchaftskaſſen entlaſtet werden, und zwar in der Form, daß
die Beiträge der Arbeiter und Unternehmer geſenkt werden. Dieſe
Beiträge ſind jetzt außerordentlich hoch, eine Senkung würde alſo
für die Arbeitnehmer eine indirekte Lohnerhöhung bedeuten. Die
Parteien hoffen gerade dadurch) dem Bergbau, wo die Gefahr
neuer Lohnkämpfe im Mai bevorſteht, über den kritiſchen Punkt
hinweg zu helfen und durch dieſe Regelung eine poſitive
Lohn=
erhöhung zu vermeiden, deren Wirkungen, gerade weil der Bergbau
eine Schlüſſelinduſtrie iſt, ſich leicht durch die ganze Wirtſchaft
hindurch bemerkbar mia — Mürden.
Ein Jahrzehnk
kärkiſchen Nakionalkampfes.
Von
E. Mulden, Berlin.
Als Kemal Paſcha vor 10 Jahren den Kampf um die Freiheit
der Türkei begann, war es keineswegs die Eingebung eines
plötz=
lichen Entſchluſſes, ſondern die Tat eines Patrioten, der die
Zer=
ſtückelung ſeines Vaterlandes nicht mehr mitanzuſehen vermochte.
Wohl hat der Einzug der Griechen in Smyrna am 15. März 1919,
unter dem Schutz britiſcher Kriegsſchiffe, Kemals Gefühlen den
letzten Anſtoß zur Tat gegeben und ſo den Auftakt zu ſeinem
allmählichen Aufſtieg zum Diktator der Türkei gebildet. Allein
dieſe ganze Entwicklung iſt in den Erlebniſſen des Weltkrieges
und noch mehr des Nachkrieges verwurzelt. „Ich lebte nur dem
einen Gedanken; die Türkei, die in Schmutz und Schande
ver=
ſank, emporzuheben,” ſo erzählte Kemal von ſich ſelbſt aus jener
Zeit der Vorbereitung. Immer mehr verliert er den Glauben
an die Pforte, an Konſtantinopel, an den Sultan; er bemüht
ſich, den Kronprinzen Wahid=Eddin, den er auf der Reiſe nach
Deutſchland begleitet und der im Juli 1918 den Thron der Türkei
beſteigt, für ſeine Pläne zu gewinnen, ja ihn an die Spitze der
Türkiſchen Armee zu ſtellen. Aber in dem neuen Herrſcher findet
er dieſelbe Willens= und Tatenloſigkeit, die ihm, Kemal, in dem
bisherigen Sultan ſo verhaßt iſt, und als die Pforte am 30.
Okto=
ber 1918 auf dem engliſchen Schiff „Agamemnon” im Hafen von
Mudros den Waffenſtillſtand unterſchreibt, warnt er alle
maß=
gebenden Stellen: „Ich bin überzeugt, daß das Ottomaniſche
Reich bereit iſt, ſich dem Feinde auszuliefern, und zweifle nicht
daran, daß die Folge davon die Beſetzung der ganzen Türkei
ſein wird und daß der Tag nicht mehr fern iſt, da der Feind
die türkiſche Regierung ernennen wird.‟ Demgegenüber beſteht
ſein Plan — in der Verwirklichung der Prinzipien Wilſons, aber
gemäß den ſtrategiſchen Umſtänden. „Armer Wilſon” heißt es
in den gleichen Erinnerungen: „er begriff nicht, daß man durch
keine Prinzipien Grenzen verteidigen kann, die ſich nicht durch
Gewehre, durch Gewalt, Ehre und Würde verteidigen laſſen.”
Schon auf dem Kongreſſe in Siwas tritt er für die Beſchränkung
der Verteidigung der Türkei auf ihre ethnographiſchen Grenzen
— in dieſen Grenzen aber für eine bedingungsloſe Verteidigung
ein. „Ich bekenne, daß ich die Grenzen der Türkei gemäß den
humanitären Grundſätzen von Wilſon feſtlegen wollte, — eben
au dieſe Grundſätze geſtützt, beſtand ich auf der Anerkennung der
Grenzen, die durch die türkiſchen Gewehre gezeichnet und erledigt
waren.‟ Da der Zerfall des Ottomaniſchen Reiches nicht mehr
aufzuhalten war, ſollte wenigſtens das ethnographiſche Kerngebiet
des Türkentums — Kleinaſien — um jeden Preis gerettet werden.
Darum befiehlt Kemal — entgegen einer Weiſung Iſmeth=Paſchas
— den Zutritt zum Hafen von Alexandrette den Engländern mit
Waffengewalt zu verwehren, muß aber noch weichen; und darum
beginnt er dann im März 1919 auf eigene Fauſt m Anatolien den
nationalen Widerſtand zu organiſieren, der ihn ſchließlich zur
Erreichung ſeiner ſtrategiſchen Ziele führt. 1920 muß ſich ihm in
Kilikien ein großes franzöſiſches Heer ergeben, 1922 werden die
Griechen aus Smyrna vertrieben und im Auguſt 1923 ſteht Kemal
Paſcha in Lauſanne England und Frankreich als ebenbürtiger
Kontrahent gegenüber.
War es aber ein Novum in der bisherigen Geſchichte der
Türkei, daß nun allen Vormundſchaftsplänen der Weſtmächte ein
Ende gemacht wurde, ſo beſteht das beſondere Kennzeichen der
nun beginnenden Epoche der neuen Türkei nicht weniger auch in
ihrer völligen inneren Umwandlung. Es berührt eigenartig,
daß Kemal, der die Hauptſtadt der neuen Türkei doch weiter nach
Aſien zurückſchob, damit keineswegs etwa eine Rückkehr zu
alt=
orientaliſchen Traditionen, ſondern umgekehrt eine Europäiſierung
ſeines Landes einleitete. Aber ſeine bahnbrechende Rolle im
nahen Orient erklärt ſich durch dieſelbe Idee, wie die Sun Yat
Sens im Fernen Oſten: die europäiſche Vormacht in Aſien durch
die eigenen Kulturmittel Europas zu brechen. Nur wurzelte Sun
Yat Sen, bei all ſeinem reformatoriſchen Streben, immer noch in
der alten guten chineſiſchen Ueberlieferung und dieſe mäßigte und
veredelte auch ſeine Neuerungsbeſtrebungen. Bei Muſtapha=Kemal
dagegen, dem alten Nevolutionär noch aus der jungtürkiſchen
Zeit her, der in Paris zu Füßen europäiſcher Profeſſoren ſaß,
deſſen Haß gegen das alte Regime durch die Erlebniſſe des
Welt=
krieges, wie oben angedeutet, noch vielfach geſteigert wurde, bei
ihm bricht der Reformeifer rückſichtslos durch. Abſchaffung des
Sultanats und des Kaliats, Befreiung der Frau, Verweltlichung
des Schulweſens, Abſchaffung des Fez, der ja auch ein wichtiges
religiöſes Symbol iſt, Verbot der religiöſen Sekten und
Mönchs=
orden, Trennung von Staat und Religion, Europäiſierung der
Schrift — das ſind die wichtigſten Aeußerungen dieſes ungeſtümen
Reformeifers, deſſen Tempo freilich nach dem Aufſtand der
Kur=
den ſowie nach der Aufdeckung des Attentats auf Kemal=Paſcha
ſich, gleichſam als Gegenſchlag, noch beſonders ſteigert. Intereſſaut
iſt es aber zu beobachten, wie, Hand in Hand mit all dieſen
äußeren Reformen, ſich auch die innere Ideologie ihrer Anhänger
umwandelt. Weiſt man die Vertreter der neuenTürkei (auch die
amt=
lichen) darauf hin, daß derSitz derTürkei immerhinAſien iſt, und daß
dies für die neue Türkei ja noch mehr zutrifft als für die alte, ſo
erwidern ſie: Was ſind denn auch die heutigen Völker Europas
denn anders als Sprößlinge Aſiens? Die Sitten und Gebräuche,
die heute abgeſchafft werden, erklären ſie aber nicht für
national=
türkiſche, ſondern von außen hinzugetragene Beimiſchungen zum
urſprünglichen Iſlam. Inſonderheit iſt ihnen das Kalifat eine
Einrichtung arabiſchen Urſprungs, die ins Türkentum
eingedrun=
gen war, heute aber abgetan iſt. Wir wiſſen auf der anderen
Seite, wie ſehr von Vertretern der paniſlamiſchen Bewegung, die
ſich gerade in arabiſch ſprechenden Ländern rekrutiert, dieſe
Ab=
ſchaffung des Kalifats nicht nur aus religiöſen, ſondern auch aus
politiſchen Gründen den Führern des modernen Türkentums
verübelt wird. Aber die Unabhängigkeit der neuen Türkei iſt
dieſen Führern, mit Kemal=Paſcha an der Spitze, das oberſte
Ge=
bot in jeder Hinſicht, und das Prinzip des „kara da se” beherrſcht
unentwegt auch ihr politiſches Handeln.
Dies hat ſich während des nun zurückliegenden Jahrzehnts
beſonders auch auf dem Gebiete der türkiſchen Außenpolitik aus=
Samstag, den 6. April 1929
Nummer 95
Oaft
geprägt mit ihrem Hauptſtreben, die ausländiſchen Beziehungen
der neuen Türkei allſeitig zu ſichern, doch unter Vermeidung
irgendwelcher ernſtlicher auswärtiger Engagements bzſv. unter
Eingehung nur ſcheinbarer Bündniſſe. Dies gilt in erſter Linie
von den Beziehungen zu dem neuen Rußland, das durch das
Aufgeben althergebrachter zariſtiſcher Aſpirationen auf die
Be=
herrſchung Konſtantinopels und der Seengen ſich die aufrichtige
Bundesgenoſſenſchaft der neuen Türkei zu erkaufen und dies in
den Freundſchaftsverträgen der Jahre 1921 und 1925 zu beſiegeln
bemüht war. Denn die neue, zur Freiheit ſtrebende Türkei
er=
ſchien den Politikern im Kreml zugleich als Vorkämpferin Aſiens
gegen die Weſtmächte; zumal, trotz des Lauſanner Friedens, ein
ſehr wunder Punkt, namentlich im Verhältnis zu England, blieb:
der Streit um die Beherrſchung der Oelfelder von Moſſul, ein
Punkt, der nicht nur wirtſchaftliche, ſondern auch militäriſche
Be=
deutung beſitzt. Um ſo größer war die Verblüffung — und
Ent=
rüſtung — der Sowjetpreſſe, als die Türkei ſich im Juni 1926
ſich mit England über dieſen Punkt in dem Moſſulabkommen
einigte. Seither vermochte weder die vielbeſprochene
demon=
ſtrative Zuſammenkunft Ruſchdi=Beys mit Tſchitſcherin im
Sep=
tember 1926 in Odeſſa noch die Wiedererneuerung des
türkiſch=
afghaniſchen Freundſchaſtsvertrages am 25. März 1928
ebenſo=
wenig wie der türkiſch=perſiſche Vertrag vom 14. Mai 1926 darüber
hinwegzutäuſchen, daß die neue Türkei in erſter Linie nur
Siche=
rungszwecke, aber keine Bündniſſe in der Außenpolitik ſucht. Sehr
wichtig und bemerkenswert iſt in dieſer Hinſicht auch der Vertrag
mit Italien, der im Mai 1928 abgeſchloſſen wurde. Auch er iſt
als ein Erfolg der türkiſchen Diplomatie zu werten, die die
fran=
zöſiſch=italieniſche Rivalität im Mittelmeer zu dem eigenen
Sicher=
heitszweck der neuen Türkei wohl auszunutzen verſtand. Um die
Freundſchaftsbeziehungen zu Italien gewiſſermaßen auch
perſön=
lich zu unterſtreichen, wird der Leiter der Türkiſchen Außenpolitik,
Ruſchdi=Bey, neueſten Preſſenachrichten zufolge, in nächſter Zeit
Rom beſuchen und ſich von dort aus übrigens nach
Deutſch=
land begeben.
die Gewerbeſteuer in Preußen.
Der Beſchluß des Preußiſchen Landtags, die Gewerbeſteuer
auf die freien Berufe (Aerzte, Rechtsanwälte, Architekten, Volkswirte
uſw.) auszudehnen, hat die Oeffentlichkeit auf die ſchwerwiegenden
Auswirkungen dieſes Beſchluſſes aufmerkſam gemacht.
Um was geht der Kampf?. Das verſtändliche Beſtreben, die
Steuer=
kaſten durch eine Erweiterung der Zahl der Steuerpflichtigen zu
ver=
mindern, hat dazu geführt, dem Gewerbeſteuer=Geſetz eine Ausdehnung
zu geben, die ſeinem Weſen widerſpricht, denn die Gewerbeſteuer ſoll
eine Sonderbelaſtung für das in den gewerblichen Betrieben arbeitende
Kapital darſtellen. Ein ſolches gewerbliches Kapital aber iſt bei
den freien Berufen nicht vorhanden. Die Praxis eines Arztes oder
Rechtsanwalts iſt kein Geſchäft, das verkauft werden ſoll. Durch das
Verbot des Reklamemachens wird dafür geſorgt, daß nicht zum Schaden
der Kranken oder zum Nachteil der Rechtspflege die Gewohnheiten der
rüickſichtsloſen Kundenwerbung ſich in den freien Berufen breitmachen.
Das Einkommen der freien Berufe muß daher als reines
Arbeitsein=
kommen bezeichnet werden. Solche Einkommen aber werden durch) die
Einkommenſteuer erfaßt. Wenn man ſie darüber hinaus noch
mit der Gewerbeſteuer belaſtet, dann bedeutet das eine
Doppel=
beſteuerung, die umſo bedenklicher iſt, als ſich die überwiegende
Mehr=
heit der Angehörigen der freien Berufe heute in einer ſehr ſchwierigen
wirtſchaftlichen Lage befindet.
Deshalb iſt es unſachlich, die Spitzeneinkommen eines Berufes mit
den geringen Einkommen eines anderen zu vergleichen, um die
wirt=
ſchaftliche Leiſtungsfähigkeit eines Standes feſtzuſtellen.
Schlimm aber ſind auch die Auswirkungen dieſer ſteuerlichen
Maß=
nahme, die naturgemäß zur Steuerüberwälzung führt, auf das gefamte
deutſche Volk. Hierfür ſind bereits Erfahrungen vorhanden. Als im
vorigen Jahr in Braunſchweig eine ähnliche ſteuerliche Maßnahme
be=
ſchloſſen wurde, machten die Braunſchweigiſchen Krankenkaſſen eine
Eingabe an den Landtag, in der ſie — leider auch vergeblich — davor
warnten mit der Begründung, daß die Aerzteſchaft die ſteuerliche
Mehr=
belaſtung auf die Patienten, d. h. größtenteils auf die Krankenkaſſen,
abwälzen würde. Hierdurch werde die geſamte Finanzgebarung der
Krankenkaſſen entſcheidend beeinflußt, und es beſtehe die Gefahr, daß
Beitragserhöhungen notwendig würden. Der Einſpruch des
Preußi=
ſchen Staatsrates gegen die Aenderung des Gewerbeſteuergeſetzes iſt
gewiß begrüßenswert, aber bekanntlich liegt die letzte Entſcheidung über
die Gewerbeſteuer beim Reichstag, der im Zuſammenhang mit dem
Steuervereinheitlichungsgeſetz auch das Gewerbeſteuerrahmengeſetz zu
beraten bat. Der Regierungsentwurf ſieht für die reichsgeſetzliche
Regelung die Befreiung der freien Berufe von der Gewerbeſteuer vor.
Es iſt zu hoffen, daß der Reichstag dieſen Entwurf unverändert
an=
nimmt und nicht die bisherige wohlbegründete Befreiung der freien
Berufe von der Gewerbeſteuer beſeitigen will. Im anderen Falle
dürften ſozialpolitiſche Kämpfe, die gerade jetzt unbedingt vermieden
werden müſſen, wohl kaum ausbleiben.
Zum Tode von Karl Benz, dem Erfinder des Automobils.
Von Carl Anders.
Ein Deutſcher als Wegbereiter des modernen Weltverkehrs. —
Die Vorgeſchichte der Benz’ſchen Erfindung des Automobils.
— Vorläufer des modernen Autos. — Die „Amphibie‟. — Das
„Fliegende Pferd‟
inf. Karl Benz, deſſen Tod ſoeben gemeldet
wird, war als Erfinder des modernen
Automo=
bils der Wegbereiter des heutigen Weltverkehrs,
denn man kann ſich ſchwer vorſtellen, welche
Wege unſer Wirtſchafts= und Verkehrsleben
genommen hätte, wenn nicht der Kraftwagen im
Dienſte der ungeheuren Anforderungen unſerer
Zeit ſtehen würde. Das berühmte oder
be=
rüchtigte Tempo unſerer Tage iſt in erſter Reihe
durch den ſchnellbeweglichen Kraftwagen
ermög=
licht, vielleicht ſogar verurſacht worden, denn die
Menſchheit würde nicht in die Verlegenheit
ge=
kommen ſein, die Haſt und die Schnelligkeit zu
Herren ihres Lebens zu machen, wenn ihnen
nicht das Auto die Mittel dazu in die Hand
gegeben hätte. Vor rund 50 Jahren waren es
zwei Deutſche, nämlich Daimler und Benz, die
die erſten grundlegenden Verſuche völlig
unab=
hängig voneinander machten, einen
Automobil=
motor zu erbauen, der imſtande ſein ſollte, mit
großer Kraft und mit billigen Betriebskoſten
Fahrzeuge aller Art auf Waſſer= und
Land=
ſtraßen vorwärts zu bewegen. Benz hatte ſchon
im Jahre 1880 einen Zweitaktmotor konſtruiert,
den er in einenWagen einbauen wollte. Im Jahre
1872 hatte er nach dem Beſuch der techn.
Hoch=
ſchule in Karlsruhe in Mannheim eine eigene
Werkſtätte gegründet, die gleichſam als die
Ge=
burtsſtätte des modernen Automobils betrachtet
werden kann. Nach achtjähriger Arbeit war im
Jahr 1880 die erſte grundlegende Vorbedingung eines modernen
Kraftwagens geſchaffen und man rechnet darum dieſes Jahr als
das Geburtsjahr des Autos. Nachdem Karl Benz im Jahre
1883 die Firma Benz u. Co. gegründet hatte, lieferte er im Jahre
1885 einen dreirädrigen Wagen, der mit elektriſcher Zündung und
Bom Tage.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann kehrte von
der Erholungsreiſe, die er anſchließend an die Ratstagung des
Völker=
bundes im Vormonat angetreten hatte, nach Berlin zurück.
Die Tarifverhandlungen um den Abſchluß eines
neuen Gehaltsabkommens für das deutſche
Bank=
gewerbe ſind nach kurzer Verhandlung geſcheitert. Die
be=
teiligten Angeſtelltenverbände werden beim Reichsarbeitsminiſterium
das Schlichtungsverfahren beantragen.
Die durch die Kündigung der einzelnen Abkommen zwiſchen dem
Zechenverband und den Arbeitnehmerverbänden
notwendig gewordenen Verhandlungen finden am 13. April
in Eſſen ſtatt.
Die volksnationale Aktion, von der in den letzten Wochen
wieder=
holt geſprochen worden iſt, ſcheint recht rührig zu ſein. Man hört,
daß es bereits jetzt ſchon eine Gemeinſchaft
volksnatio=
naler Induſtrieller gibt, der 300 Unternehmer angehören
ſollen, die in ihren Betrieben 250 000 Arbeiter beſchäftigen. Die
Mit=
glieder dieſer Gruppe verteilen ſich auf Schleſien, Rheinland,
Weſt=
falen und Sachſen.
In Wien wurde im Hotel Sacher die rumäniſch=
unga=
riſche Optanten=Konferenz wieder aufgenommen,
die, wie erinnerlich, im Dezember in San Remo ergebnislos
aus=
einander gegangen war.
Der Deutſche Volksbund für Oberſchleſien hat dem
Generalſekretär des Völkerbundes eine neue
Min=
derheitenbeſchwerde überreicht, die gegen die
Verſchlep=
pung proteſtiert, mit der die polniſchen Behörden die vom
Völkerbunds=
rat angeordnete Eröffnung der deutſchen Minderheitenſchule in
Birken=
tal umgehen wollent.
Die polniſche Regierungskriſe iſt um zehn Tage
verſchoben norden, weil Marſchall Pilſudſki den
Miniſterpräſiden=
ten Bartel zur Weiterführung ſeiner Amtsgeſchäfte überredet hat.
Der italieniſche Unterſtaatsſekretär Grandi
wird im Mai in Warſchau eintreffen, um den Beſuch zu erwidern,
den Außenminiſter Zaleſki im Vorjahre Muſſolini abgeſtattet hat.
Der ehemalige amerikaniſche Staatsſekretär
Kellogg iſt in Begleitung ſeiner Gattin in Paris
einge=
troffen.
Der Direktor der ruſſiſchen Handelsvertretung in Paris. David
Geßler, iſt in Begleitung des Sektionschefs Tarkhanon in Bern
ein=
getroffen, um mit den eidgenöfſiſchen Behörden wegen der Errichtung
einer ſowjetruſſiſchen Handelsvertretung in der
Schweiz Fühlung zu nehmen.
Die Meldungen der Pariſer Preſſe, daß zwiſchen der Republik
Andorra und Spanien ein Konflikt ausgebrochen ſei, werden in
Madrid entſchieden dementiert. Man erklärt, daß die ſpaniſche
Regierung niemals daran gedacht habe, den Bewohnern der
Republik Andorra den Militärdienſt im ſpaniſchen Heer oder den
Gebrauch der ſpaniſchen Sprache aufzuzwingen.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung mit 7 gegen 5 Stimmen, den
An=
trag der Abg. Weckler, Blan=, Heinſtadt u. Gen., der u. a. die
Regie=
tung erſucht, zu prüfen, inwieweit die Uebernahme der
Neuvermeſſungs=
koſten für die in Frage kommenden Grundſtücke auf die Staatskaſſe
mög=
lich iſt, der Regierung als Material zu überweiſen.
Durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt werden:
Eingabe des Johannes Jährling, Kanzlciaſſiſtent in Darmſtadt,
Be=
willigung eines Baukoſtenzuſchuſſe3 zur Förderung des Wohwungsbaues.
Eingabe des Karl Kriegec zu Hainſtadt, Heranziehung zur
Sonder=
gebäudeſteuer.
Eingabe des Friedrich Eberhardt zu Eberbach i. O., Herabſetzung
der Stenerwerte bei der Grundſteuer.
Eingabe des Hilfsſchrankenwärters Emil Steitz zu Garbenteich bei
Gießen, Erlaß der Hundsſteuer,
Eingabe der Adolf Albrechr u. Gen. zu Biebesheim, Gewährung von
Baudarlehen.
Eingabe des Reichsbundes der Kinderreichen zum Schutze der
Fa=
milie, Laudesverband Heſſen, Baudarlehen für kinderreiche Familien im
Jahre 1929
Abgelehnt werden:
Eingabe der C. J. Sahwarz u. Söhne, Oppenheim a. Rh.,
Unter=
ſtützung
a) Eingabe des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und
der Zentralkommiſſion für Arbeiterſport und Korperpflege, Berlin,
Be=
freiung der Turn= und Sportvereine von den Gerichtskoſtengebühren.
h) Eingabe des Reichsverbandes für deutſche Jugendherbergen zu
Hilchenbach (Weſtfalen), Gerichtskoſtenfreiheit.
Folgender Antrag der Asgg. Ritzel u. Gen. findet einſtimmige
Annahme:
Die Verſicherungsanſtalt für geweindliche Beamte in Heſſen
beab=
ſichtigt, den Umlageſatz von 13 Prozent auf 14 Prozent zu erhöhen.
Mit Rückſicht auf die Notlage der Gemeinden beantragen wir, der
Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, dieſe
Umlage=
erhöhung vorerſt nicht zu genehmigen und in Kürze dem Landtag eine
Vorlage zu unterbreiten, die eine Aenderung des Verſicherungsgeſetzes
für gemeindliche Beamte vorſieht
Zugeſtimmt wird der vom hefſiſchen Finanzminiſter gewünſchten
Ermächtigung zur Einzahlung von 2000 Mark auf die Geſchäftsanteile
des Heſſiſchen Sraates an der Firma „Oberheſſiſche Obſtwerke zu
Büdin=
gen” (Erhöhung der G=ſchäftsanteile), ſowie der Erhöhung der
Haft=
ſumme von 2000 auf 2500 Mark.
Der Ausſchuß vertagte ſich ſodann auf Diemstag nächſſter Woche.
Viertaktbenzinmotor ausgeſtattet war. Ein Jahr vorher hatte
bereits Daimler in Cannſtadt dem Bau eines ähnlichen Motors
ſeine Kräfte gewidmet, ſo daß dieſe zwei Männer auf
verſchiede=
nen Wegen dem gleichen Ziele zuſtrebten. Es kam natürlich das
Zuſammenwirken der Geſamtentwicklung der modernen Technik
in jenen Jahren den beiden deutſchen Erfindern zu Hilfe, ſo daß
die weltbedeutende Konſtruktion des erſten Automobils möglich
wurde. Aber alle großen Männer ſtehen auf den Schultern ihrer
Lehrer. Es kommt nur darauf an, zur rechten Zeit und im
rich=
tigen Augenblick den richtigen Gedanken zu erfaſſen und ihn
folge=
richtig durchzuführen, da der Gedanke allein wenig beſagen will
und die Tat alles. Die erſten Automobile waren Droſchken ohne
Deichſel und Pferde, und erſt der ſpäteren Entwicklung blieb es
vorbehalten, die organiſche und darum ſchöne Form für dieſes
ganz neuartige Gefährt zu finden und ſie nicht nur der
unge=
heuren gefeſſelten Gewalt anzupaſſen, die in der Maſchine ſchlum=
Der erſte Benzin=Motorwagen.
Auseinanderſekzungen über die politiſche Einſtellung
der Angeklagken.
Im Prozeß gegen Langkopp kam es zu Beginn der heutigen
Vormittagsſitzung zu längeren Auseinanderſetzungen über eine
Aeußerung, die der Geheimrat Bach im Verlaufe ſeiner geſtrigen
Zeugenausſage über die Vorgänge im Reichsentſchädigungsamt
hatte fallen laſſen. Der Angeklagte Langkopp proteſtierte
da=
gegen, daß Geheimrat Bach erklärte habe, aus den Geſprächen
zwiſchen Langkopp und Loof ſei für ihn hervorgegangen, daß ſie
ſtark völkiſch eingeſtellt ſeien. Er verwahre ſich dagegen, daß
da=
mit eine politiſche Note in den Prozeß hineingetragen werde. Er
habe das Gefühl, daß mit dieſer Bemerkung in den Zeitungen
gegen ihn Stimmung gemacht werden ſolle. Die Verteidigung
erſuchte den Vorſitzenden, zu erklären, daß das Gericht kein
In=
tereſſe an dem Eindruck des Zeugen von der politiſchen
Geſin=
nung des Angeklagten habe. Der Vorſitzende wies demgegenüber
darauf hin, daß er den Standpunkt des Gerichts durch eine
Er=
klärung über ſeine perſönliche Einſtellung zu dieſer Frage nicht
vorwegnehmen könne. Geheimrat Bach, der nochmals vorgerufen
wurde, erklärt, er habe in der Tat aus dem Geſpräch der beiden
Angeklagten den Eindruck gewonnen, daß ſie völkiſch eingeſtillt
ſeien. U. a. hätten ſie nicht nur auf die jetzige Regierung
ge=
ſchimpft, ſondern auch auf die Juden. Der Angeklagte Loof
be=
ſtritt, daß in den Geſprächen irgendwie politiſche Dinge erörtert
worden ſeien. Es ſei höchſtens über die Mängel des
Entſchä=
digungsſyſtems geſprochen worden. Nach längeren
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen dem Vorſitzenden, dem Staatsanwalt und der
Verteidigung wurde die Angelegenheit dadurch beigelegt, daß
Vorſitzender wie Staatsanwalt klarſtellten, daß ſie auf die
Be=
merkung über die politiſche Einſtellung der Angeklagten
hinſicht=
lich des weiteren Verlaufs des Prozeſſes keinerlei Wert legten.
In der Nachmittagsſitzung wegen des Sprengſtoffanſchlags
im Reichsentſchädigungsamt betonte die Verteidigung, die
Er=
regung Langkopps ſei darauf zurückzuführen, daß zwar ſeine
geſetzlichen Anſprüche befriedigt waren, daß er aber glaubte,
noch weitere Anſprüche zu haben, weil andere Geſchädigte auch
noch mehr bekommen hätten. Ein Regierungsoberſekretär
Buch=
holz, deſſen geſetzliche Anſprüche befriedigt waren, habe z. B.
nachträglich noch den dreifachen Betrag ausgezahlt erhalten,
Präſident Dr. Karpinſky erklärt dazu, in manchen Fällen hätten
die Geſchädigten auf dem Wege des Beſchwerdeverfahrens eine
Erhöhung ihrer Entſchädigung erreicht. Das Gericht beſchließt
die Vernehung der Abgeordneten Jadaſch und Wolf ſowie des
Regierungsoberſekretärs Buchholz. Die Vernehmung der
üb=
rigen von der Verteidigung benannten Zeugen wird abgelehnt,
Hierauf beginnt die Vernehmung des kommuniſtiſchen
Reichs=
tagsabgeordneten Jadaſch. Der Zeuge bekundet, ſchon 1924 ſeien
in Schleſien ſtaatspolitiſche Kundgebungen der
Flüchtlinge und Verdrängten veranſtaltet wordem.
Dadurch und durch den Plan des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes
habe ſich die Flüchtlingsbewegung in der Richtung der
Errei=
chung materieller Entſchädigungen entwickelt.
die Behandlung der Enkſchädigungsanſpriche durch
das Reichsfinanzminiſterium habe die größte
Er=
bitkerung hervorgerufen.
So ſei auch der Fall Langkopp zu erklären. Im Reichstage ſeien
viele Abgeordnete vor den Flüchtlingsabordnungen geradezu
„getürmt”, weil die Regierung die nötigen Mittel zur
Entſchä=
digung nicht zur Verfügung geſtellt habe. Jadaſch führte eine
ganze Reihe von Einzelfällen an, in denen nach ſeiner Meinung
berechtigte Anſprüche der Geſchädigten zu
Un=
recht abgelehnt worden ſeien.
Im Zuhöreraum ertönen dabei „Hört!=Hört!”=Rufe, die der
Voſitzende rügt. Der Zeuge verlieſt dann verſchiedene an die
kommuniſtiſche Fraktion gerichtete Briefe von Geſchädigten, in
denen geſagt wird, die Behandlung der Geſchädigten werde noch
zu Verzweiflungsakten gegen die
Entſchädi=
gungsbehörde führen. Er habe alle Mühe gehabt, dieſe
Ge=
ſchädigten von ähnlichen Gewaltakten abzuhalten. Der Angeklagte
Langkopp bikket, die Berhandlung abzubrechen,
da er unmöglich mehr folgen könne. Der Vorſitzende ſchlägt eine
kurze Pauſe vor, damit wenigſtens noch der zweite Abgeordnete
vernommen werden kann. Die Pauſe tritt ein. Nach der Pauſe
erklärt Rechtsanwalt Dr. Frey: Ich habe im Namen des
Herrn Langkopp zu erklären: Die Ausführungen des Abg.
Jadaſch haben ihn ſo erſchüttert und haben in ſeiner Seele
ſo mitgeklungen, daß er nicht mehr imſtande iſt, der
Verhandlung weiter zu folgen. Der Vorſitzende
bricht hierauf die Verhandlung ab und vertagt ſie auf Samstag.
mert, ſondern auch der Schnelligkeit und dem Luftwiderſtand. Die
Franzoſen waren es, die in erſter Zeit an der Entwicklung der
Erfindung von Benz und Daimler arbeiteten. Insbeſondere hat
Levaſſor den Typ des modernen Kraftwagens zuerſt geſtaltet. Im
Jahre 1895 konnte die Pariſer Zeitung „Petit Journal” das erſte
Automobilrennen veranſtalten, das allerdings nach heutigen
Auf=
faſſungen klägliche Ergebniſſe hatte, aber trotzdem zur Verbreitung
des modernen Kraftwagens ſehr viel beitrug. Die Beſtrebungen,
einen Wagen ohne Pferde bewegen zu laſſen, ſind bereits faſt 150
Jahre alt. Schon im Jahre 1769 erbaute der Franzoſe Eugnot
einen Dampfkraftwagen, der im Jahre 1785 in dem erſten
Dampfmotorwagen von William Murdoc, dem Aſſiſtenten des
berühmten Watt, einen Nachfolger erhielt. Andere Konſtrukteure
waren Francis Moore und Robert Fournes. Eine techniſche
Sen=
ſation erſten Ranges war die berühmte „Amphibie” des
Ameri=
kaners Evans, die nach den Beſtimmungen ihres Erbauers nicht
nur als Dampfwagen, ſondern auch als Dampfboot fahren konnte.
In London gab es bereits bei Beginn des 19. Jahrhunderts
mehrere Autobuslinien, die mit Dampf bewegt wurden und
unter den Konſtrukteuren zeichneten ſich Brunton, Gorney und
Hankock aus. Den größten Erfolg in der Oeffentlichkeit hatte der
Ing. Gordon mit ſeinem „Fliegenden Pferd‟. Er war nämlich auf
den eigenartigen Gedanken gekommen, die Form eines Pferdes
als Karoſſerie zu benutzen, und dieſe Karoſſerie auf Füße zu
ſtellen, die ſich mit Hilfe der Dampfkraft nach Art der
Pferde=
beine bewegten. Es war eine automatiſche Spielerei, die durch
ihre Originalität bamals ungeheures Aufſehen erregte. Sie ging
von dem entgegengeſetzten Gedanken des heutigen
Automobil=
baues aus, der bekanntlich bei den modernen Wagen den
Gedan=
ken an Pferdekraft mit Recht völlig ausſchalten will, während
Gordon bei ſeinem automatiſchen Wagen die Pferdekraft
vor=
täuſchte. Dieſe Dampfwagen waren eine empfindliche
Kon=
kurrenz für die Pferdewagen, und als in den dreißiger Jahren
des vorigen Jahrhunderts bereits 20 Dampfautobuſſe in London
fuhren, die viel Unglücksfälle verurſachten, entſtand dieſen in
Regierungskreiſen eine heftige Gegnerſchaft, die im Jahre 1865 zu
dem Erlaß eines Geſetzes führte, demzufolge die Geſchwindigkeit
der Dampfautomobile in Ortſchaften höchſtens zwei engliſche
Meilen und auf den Landſtraßen vier engliſche Meilen in der
Stunde betragen durfte. Da der Menſch zu Fuß ſchneller läuft,
ſo wurde durch dieſe Beſtimmung das engliſche Kraftfahrweſen
vollkommen vernichtet, und die Induſtrie fand damit ihr Ende,
bis durch Benz eine neue Art von Automobilen und mit ihr eine
neue Zeit heraufgeführt wurde.
Nummer 95
Samstag, den 6. April 1929
Seite 3
Die Karte Andorras
laniſche Patriot, Oberſt Macia, ſeine Truppen geſammelt, mit
denen er zuerſt Barcelona und dann Madrid erobern wolltg, um
General Primo de Rivera zu ſtürzen. In dieſe
Operettenver=
ſchwörung war auch Garibaldi verwickelt. Da die ganzen
Hilfs=
truppen Macias nicht mehr als 400 Mann betragen, ſo ſtreifte die
Verſchwörung das Lächerliche und wurde von Primo de Rivera
nicht ernſt genommen. Wohl aber folgte ein Aufſehen erregender
Staatsminiſter a. D. Heinrich Rönneburg
iſt zum Kommiſſar für die Durchführung der Oſtpreußen=Hilfe
ernannt worden. (Siehe unſere geſtrige Meldung: „Eine
unglück=
liche Wahl‟. D. Red.)
Andeſcreiotiche deregung in Anoorru.
„Mobilmachung” gegen Spanien.
* Madrid, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die ganz winzigen Staaten, die vom politiſchen Weltgeſchehen
bisher nicht berührt wurden und die ihr abgeſondertes
Eigen=
daſein durch alle Kataſtrophen der Geſchichte retten konnten,
len=
ken die Aufmerkſamkeit auf ſich. In Monaco gibt es eine
Haus=
revolution, und jetzt herrſcht auch in Andorra eine unbeſchreibliche
Erregung. Der kleine Zwergſtaar
fühlt ſich von ſpaniſchen
Erobe=
rungsplänen bedroht. Primo de
Rivera ſoll die Abſicht geäußert
haben, die jungen Leute Andorras
zum Militärdienſt heranzuziehen,
und da man in jenem halbwilden
Pyrenäenländchen weit ab von
allen Ereigniſſen lebt und auch das
Unglaubhafte glaubt, ſo haben ſich
die Andorrer, wie Telegramme
melden, bewaffnet, haben die
un=
zuganglichen Gebirgspäſſe beſetzt,
um ſie gegen eine „ſpaniſche
Inva=
ſion” zu verteidigen. Auch an den
Präſidenten der Republik von
Frankreich, der nach alter
Ueber=
lieferung Fürſt und Mitregent von
Andorra iſt, hat Andorra ein
Pro=
teſtſchreiben gerichtet und um
ſei=
nen Schutz gebeten.
Der Staat Andorra, der
angeb=
lich ſchon von Karl dem Großen
begründet wurde und durch den
Roland zog, iſt etwa 450
Quadrat=
kilometer groß. Er zählt 7000
Ein=
wohner, von denen nur 800 auf die
Hauptſtadt Andorra la Vieja
ent=
fallen. Souveräne ſind gemeinſam
die Könige von Frankreich als
Fürſten von Andorra (die
Fürſten=
würde hat ſich automatiſch von den
Königen auf die Präſidenten
ver=
erbt, die ſich durch einen Landvogt
Viguier) vertreten laſſen) und
der Biſchof von Seo de Urgel. In
Wirklichkeit aber wird das
Länd=
chen durch einen Rat von 24
Mit=
gliedern und durch zwei Syndici
regiert. Das Land iſt durch
gewal=
tige Berge von der Außenwelt
ab=
geſchloſſen. Das Völkchen, das nur
baskiſch und ein wenig katalaniſch verſteht. lebt für ſich, und zwar
lebt es gut, da Andorra ein unübertreffliches Schmugglerparadies
iſt. In langen Zügen gehen die kühnen Bergbewohner auf
unzu=
ganglichen Felspfaden und durch verborgene Schluchten zwiſchen
Frankreich und Spanien und tragen Waren auf ihrem Rücken.
Da ſie im eigenen Staatsgebiet von den Grenzwächtern nicht
ver=
folgt werden können, ſo nährt ſie der Schmuggel vortrefflich. In
Andorra hatte auch der abenteuerliche ſpaniſche Oberſt und kata=
Prozeß in Paris. Macia mußte Frankreich verlaſſen und befindet
ſich jetzt in Südamerika, wo er weitere Mittel für einen neuen
Feldzug gegen Spanien zur Befreiung Katalaniens ſammelt.
Eine internationale Geſellſchaft hat nicht unbedeutende
Kapi=
talien geſammelt, um im Bergländchen, das abgelegen von jeder
europäiſchen Ziviliſation liegt, ein großes Erholungsheim für
Leute mit überreizten Nerven zu ſchaffen. Es gehen Gerüchte, daß
auch ein Spielkaſino in Andorra entſtehen ſoll. Die Meldungen,
daß Primo de Rivera die Souveränität Andorras antaſten will,
ſind ſicherlich übertrieben. Primo de Rivera hat wichtigere Dinge
zu tun, als dieſem politiſchen Anachronismus ein Ende zu
be=
reiten. Wohl aber wäre es möglich, daß man dem
überhand=
nehmenden Schmuggel durch Andorra ein Ende machen und die
Anddrro 3. 2—
e nO e
Gerc
Berge2
Manreso
aro
Barcelons
Die Haupiſtraße der Stadi Andorra.
Grenzwachen und Gendarmeriepoſten verſtärken will. Seitdem die
Eiſenbahnlinie Spanien und Frankreich mitten durch die
Pyre=
näen über Canfranc verbindet, rückt auch Andorra ein wenig
näher an den Weltverkehr. Die Aufregung im Lande wird ſich
legen, wenn man einſehen gelernt haben wird, daß die
Welt=
abgeſchloſſenheit auf die Dauer kein Vorteil, ſondern ein
Nach=
teil iſt.
Der neue Kommifſar für die Oſtpreußen=Hilfe.
Repargkionsbeſprechungen
der Kampf über Zahl und Höhe der Annuikälen
im Gang.
EP. Paris, 5. April.
Im Hotel „Georges V” fand heute vormittag eine
Be=
gegnung zwiſchen Stamp, Moreau, Pirelli, Francqui und Dr.
Schacht ſtatt. Die vier alliierten Delegierten erteilten Dr. Schacht
in Form eines einheitlichen Memorandums die Auskünfte, um
die er in der geſtrigen Plenarſitzung erſucht hatte. Dieſes
Memo=
randum war geſtern abend von den vier alliierten
Sachverſtän=
digen ausgearbeitet worden. Nach Beendigung der Sitzung von
heute vormittag hatte Dr. Schacht nacheinander Unterredungen
mit jedem einzelnen der alliierten Delegierten, zunächſt mit
Moreau, in Anweſenheit von Owen Young, im Büro der
ame=
rikaniſchen Delegation, wobei die Franzoſen an ihren
überſpann=
ten Forderungen feſthielten. Der „Temps” verſichert, daß die
Unterhandlungen über Zahl und Höhe der Annuitäten jetzt in
vollem Gange ſeien.
Die bevorſtehende Abrüſtungskonferenz.
Berlin, 5. April.
An der bekanntlich am 15. April in Genf beginnenden
Ta=
gung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion des
Völkerbun=
des nehmen, wie bei der letzten, wieder die Vertreter dreier
Mächte teil, die nicht Mitglieder des Völkerbundes ſind, nämlich
der Vereinigten Staaten von Nordamerika, der Sowjetunion
und der Türkei. Die Sowjetunion wird wieder durch Litwinow,
den ſtellvertretenden Außenkommiſſar, und die Türkei durch ihren
Außenminiſter Tewfik Nuſchdy Bey vertreten ſein.
Die Aufgabe der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion iſt
die Vorbereitung und Herbeiführung einer
erſten internationalen Abrüſtungskonferenz.
Der letzten Tagung hat der Entwurf eines Abkommens über eine
allgemeine Rüſtungsbeſchränkung und Herabſetzung vorgelegen.
Wegen der Differenzen in der Frage der Marineabrüſtung iſt
dieſer Entwurf — gegen einen deutſchen Reſolutionsvorſchlag —
von der Tagesordnung abgeſetzt worden. Ob es jetzt zur
zwei=
ten Leſung dieſes Entwurfes kommen wird, iſt vorläufig noch
nicht gewiß. Die letzte Tagung hat eine Reſolution
angenom=
men, die den von der Sowjetunion eingebrachten radikalen
Ab=
rüſtungsvorſchlag, einen deutſchen Antrag auf Publizität des
Rüſtungsſtandes nach Artikel 8 des Paktes und den
abgemil=
derten zweiten ruſſiſchen Vorſchlag an die nächſte, jetzt
bevor=
ſtehende Tagung der Kommiſſion verwies. Es wird ſich alſo
zunächſt darum handeln, den deutſchen Antrag auf Ausdehnung
der Veröffentlichungen über den Rüſtungsſtand der einzelnen
Mächte und dann den abgemilderten Vorſchlag der Sowjetunion
über eine Teilabrüſtung zu behandeln.
A
In Berliner politiſchen Kreiſen ſieht man auch dieſer ſechſten
Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskomiſſion mit einer nur
allzu berechtigten Skepſis entgegen. Eigentlich hätte ja dieſe
Tagu g ſchon im vorigen September ſtattfinden wüſſen. Sie
wurde vertagt, offenbar, weil man ſich wenia Erfolg von ihr
verſprach. Auch heute beſtehen die bekannten Gegenſätze in
der Abrüſtungsfrage, insbeſondere in den Fragen der
Marinerüſtungen, zwiſchen den Mächten unvermindert fort,
Zwiſchen der letzten Ta ng und der jetzt bevorſtehenden liegt
der Abſchluß des Kelloggpaktes, in dem ſich die Mächte
bekannt=
lich feierlich verpflichtet haben, auf den Krieg als Mittel für
ſtaatliche Auseinanderſetzungen zu verzichten. Man muß leider
feſtſtellen, daß der Abſchluß dieſes Paktes die
Abrüſtungsgegner=
ſchaft gewiſſer Mächte nicht gemildert hat.
Ein prokeſtankiſch=katkholiſcher Ausgleichsausſchuß.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Bekannte Katholiken und Proteſtanten haben ſich in einem
paritätiſch zuſammengeſetzten Ausgleichsausſchuß
zuſammengefun=
den, deſſen Aufgabe darin beſteht, bei Grenz= und Streitfragen
zwiſchen den beiden größten chriſtlichen Gruppen ausgleichend und
ſchlichtend zu wirken. Im Laufe dieſes Monats will dieſe
Kom=
miſſion ihre Arbeiten aufnehmen. Bevor man zu ihr Stellung
nehmen kann, wird man abwarten, welche Aufgaben ſie ſich im
einzelnen ſtellt. Gelingt es ihr, religiöſe Gegenſätze zu
über=
brücken und vor allem Differenzen, wie ſie ſich in letzter Zeit
wiederholt unliebſam bemerkbar gemacht haben, von vornherein
zu beſeitigen, dann wird ſie ſich die Sympathien weiteſter Kreiſe
beider Gruppen ſichern.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 5. April 1929.
Oper von G. Verdi.
* Das Gaſtſpiel Alexander Balabans aus Nürnberg
in der Titelrolle konnte in nicht gewöhnlichem Maße befriedigen.
Zwar iſt die äußere Erſcheinung des nicht mehr jungen
Künſt=
lers nicht gerade günſtig, die Koſtümierung zum Teil überladen,
das Spiel allzu poſierend. Aber er iſt dank einer hervorragend
ſchönen, warmen und vortrefflich geſchulten Stimme ein Belcanto=
Sänger, wie wir ihn in dieſer Reife ſelten hier gehört haben.
Tongebung, Farbenwechſel, muſikaliſcher Ausdruck, großlinige
Kantilene — alles wird gleichgut beherrſcht und mit großem
Geſchmack verwendet. Das Singen, und zwar das Schönſingen,
ſtand wohltuend in vorderſter Linie ſeiner ſtark anerkannten
Leiſtung.
Den Herzog ſang gaſtweiſe Hans Hoefflin und erfreute
mit einer ſehr friſchen, feinſchattierten, erfolgreichen Darbietung.
Mein beſonderer Dank, daß er die Arie zu Beginn des 3. Aktes
ſang, die von der Mehrzahl ſeiner Kollegen ausgelaſſen
v. HI.
wird.
Hiſtoria der Auferſtehung Jeſu Chriſti.
* In der Martinskirche wurde geſtern als Erſtaufführung in
Darmſtadt das Auferſtehungs=Oratorium von Heinrich Schütz
geboten. Heinrich Schütz war 38 Jahre alt, als er dieſes Werk,
welches zu ſeinen Meiſterwerken gehört, ſchuf. (1623). Ein
aus=
führlicher Artikel von Prof. Dr. Noack, hat über
Entſtehungs=
geſchichte und Inhalt des Werkes ſchon berichtet; es bleibt noch
übrig, über die lebendige Wirkung zu ſchreiben, die das Werk bei
der Aufführung machte. Das Schönſte, was man dieſer nachſagen
kann, iſt, daß ſie ſo glatt und reibungslos verlief, daß man ſich
der großen Schwierigkeiten der Einſtudierung gar nicht bewußt
wurde. Unter den Solopartien nimmt die erſte Stelle die des
Evangeliſten ein; ſie iſt nach Höhe und Tiefe gleich anſpruchsvoll,
und erfordert einen Sänger, der den Oratoriuinſtil voll und ganz
beherrſcht; Herr Landzettel war ein ſolcher; ſeine ſchöne, weiche,
lyriſche Stimme eignet ſich vorzüglich für ſolche Aufgaben. Die
meiſterliche Satzkunſt des Komponiſten zeigt ſich am deutlichſten
in den wundervoll geſteigerten „Duos”, Reden Jeſu, Maria
Magdalena, der zweene Männer, oder Engel am Grabe, des
Cleophas und ſeines Geſellen, im Terzett der 3 Marien und in
den Chören, ganz beſonders in dem gewaltigen Doppelchor, der
das Werk beſchließt, wo ein vierſtimmiger Chor von einem zweiten
vierſtimmigen Chor imitiert wird, wobei die Virtoriarufe des
Evangeliſten in freiem Rhythmus das Ganze krönen. Dieſe
Duette uſw. ſind namentlich durch ihren harmoniſchen Reichtum
ſehr ſchwer zu ſingen. Hoch erfreulich darum, wie die Damen
Dern, Gottwald und Cramer (Soprane), Bach (Alt), und die
Herren Möbus (Tenor)) und Schäfer und Jung (Bäſſe), ſich ihrer
Aufgaben entledigten. Frl. Bach ſei für die tonſchöne und
tech=
niſch gewandte Wiedergabe der verſchiedenen ihr anvertrauten
„Partien” beſonderes Lob geſpendet; ein ſolches gebührt nicht
minder auch Herrn Schäfer, deſſen klangvolles Organ, namentlich
in der Höhe an Freiheit und Schlankheit des Tons, erheblich
gewonnen hat. Der Kirchengeſangverein der evangeliſchen
Mar=
tinsgemeinde bewies durch die Exaktheit ſeiner Leiſtung (der
6=ſtimmige Eröffnungschor gelang ſehr gut), daß er auch ſchweren
Aufgaben gewachſen iſt; und da der zweite mitwirkende Chor von
der Madrigal=Vereinigung geſtellt wurde, ſo kam, namentlich im
Schlußchor eine mächtige Wirkung zu Stande. Lob auch der
Orgel (Herr Weber) und dem diskret und taktfeſt begleitenden
Streichorcheſter und höchſtes Lob endlich und Anerkennung dem
Manne, der das Ganze mit Herz und Hand einſtudiert und ge=
O.
leitet hat: Herrn Prof. Dr. Noack.
Oſtermuſik in der Paulus=Kirche.
* Der vor einigen Jahren gegründete, jetzt Heinrich Schütz=
Kreis genannte Motettenchor deutſcher Studenten hat ſich —
ſvohl auf einer Ferienwanderung — in einer liturgiſchen
Abend=
muſik in der Pauluskirche hören laſſen. Im Mittelpunkt der
Vor=
tragsſolge ſtand, dem Sinn der Feier entſprechend, das Oſter=
Oratorium von Heinrich Schütz. Das Werk beginnt und endet
mit Chorſätzen, zwiſchen denen die Oſterbotſchaft rezitativiſch
vor=
getragen wird. Die direkten Reden Jeſu, der Frauen und der
Jünger werden abwechflungsreich von verſchiedenen
Einzelſtim=
men geſungen, die ebenſo wie die Evangeliſtenſtimme lediglich
von einigen Streichern und der Orgel begleitet ſind. Iſt die
melo=
diſche Linie in der Deklamation des Bibeltextes auch nicht von
ſol=
chem Erfindungsreichtum getragen, wie in Bachs Paſſionen, ſo
bleiben doch auch hier bei Schütz immer die klare Einfachheit
des Ausdrucks und die Erhabenheit der Gedanken an beſonderen
Stellen zu bewundern.
Ein feiner Gedanke der Veranſtalter war es, alte
Choral=
melodien nacheinander in verſchiedenen mehrſtimmigen
Bearbei=
tungen, vokal und auf der Orgel, zu Gehör zu bringen. Im
Pro=
gramm ſtanden außerdem noch ſchöngeſetzte Chormotetten von
Schein und Schütz und Pachelbels Präludium und Ciaconna
in d.
Alle Werke wurden von dem aus etwa zweiundzwanzig jungen
Menſchen beſtehenden gemiſchten Chor, dem Organiſten und den
Geigern des Kreiſes mit feinſter Einfühlung in den Stil, mit
Klarheit im Ausdruck und muſtergültiger Sauberkeit dargeboten.
Die Orgel=Chaconne war ſehr fein regiſtriert, im übrigen fiel
neben der muſikaliſchen Begabung des Dirigenten und des
Evan=
geliſten beſonders die Schönheit der hohen Baritonſtimme des
Chriſtus auf. Wir freuen uns, den Motettenchor kennengelernt
zu haben, und hoffen, ihn bald wiederzuhören.
Dr. K.
* Bühnenchronik. Artur Schettler vom Heſſiſchen
Landes=
theater wurde als jugendlicher Liebhaber und Naturk)ſch für die nächſte
Spielzeit an das Stadttheater Koblenz a. Rh. verpflichtet.
— Zwiſchen dem Bühnenverein und der Genoffenſchaft deutſcher
Bühnen=Angehörigen wurde ein Abkommen getroffen, wonach nur
Schü=
ler, die von Privatlehrern oder Privatſchulen ausgebildet ſind, und die
einen Befähigungsnachweis ſeitens einer Prüfungsſtelle beſitzen, in den
Bühnenberuf aufgenommen werden. Zuſtändig für den hieſigen Bezirk
iſt die Prüfungsſtelle Frankfurt a. M., Holbeinſtraße 18. Schüler,
welche nächſtes Jahr ein Engagement an den deutſchen Bühnen
an=
nehmen wollen, werden erſucht, ſich unter genauer Adreſſenangabe an
das Sekretariat zu wenden, von wo ihnen der Termin der Prüfung
mitgeteilt und weitere Direktiven gegeben werden. Auch Lehrer werden
ebenfalls gebeten, ihre Schüler bei obengenannter Stelle anzumelden.
„Wegweiſer zum Kunſtgeſang” und Anhang: „Die ſchöne Stimme‟
von Müller=Söllner, Darmſtadt=Wiesbaden.
Die Rheiniſche Volkszeitung in Wiesbaden ſchreibt: Ein von
Sachkenntnis und Selbſtbe bachtung eingegebenes Buch, das, aus der
Welt der Erfahrung konmend, den Suchenden und Ringenden die
Hand liebevoll entgegenſtreckt. Eine Fülle von Anregungen über das
Was, Warum und Wie des Singens wird hier den Geſangsbefliſſenen
gegeh n und den Lehrenden ein nicht von der Hand zu weiſender
prak=
tiſch /Behelf. Alles, was mit der Technik des Atmens, Tonanſatzes,
Tonbudung, Ausſprache, Kopfreſonanz, Regiſter uſto. zuſammenhängt,
wwird hier ſehr ausführlich behandelt, um dem angehenden Sänger die
Selbſtkontrolle über die Urſachen des geſanglichen Vorganges zu
ver=
ſchaffen und ihm den Weg zur Selbſterkenntnis zu zeigen. In dem
Wuſt unzählbarer Geſangsmethoden möge dies Lehrbuch die ihm
ge=
bührende Verbreitung finden, beſonders auch in den Kreiſen
derjeni=
gen, die beſſer ſingen könnten, wenn ihre Geſangstechnik beſſer wäre.
Seite 4
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sonst nur ganz langsam fährt.
Aber lassen wir Herrn Dr. G. aus R., ein Tatra-
Besitzer, sprechen:
„Was die Schwingachsen anbelangt, so sind sie
eine der idealsten Konstruktionen im
Fahrge-
stellbau. Erst durch sie wird es möglich, auch
aut noch so schlechten Straßen ein schnelles
Fahrtempo einzuhalten. Wer mitführ, war
im-
mer überrascht, daß eine derartig weiche
Fede-
rung bei einem kleinen Wagen überhaupt
mög-
lich ist. Wir sind oft 8 Stunden gefahren, ohne
hinterher jedes Gefühl des Zerschlagenseins.
So was nennt man einen idealen Kleinwagen,
obwohl die Schwingachsen nur einer der vielen
Sondervorteile des „Tatra” sind.
Schreiben Sie uns doch oder rufen Sie uns an,
wann wir Ihnen den „Tatra” vortühren dürfen.
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Nummer 938
Eeite 3
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, 6. April.
Iur Bunt des Sberourgermeiſters.
Am Donnerstag nachmittag hat eine interfraktionelle
Be=
ſprechung der Stadtverordnetenverſammlung über die Wahl des
Oberbürgermeiſters ſtattgefunden. Die Ausſprache war
vertrau=
lich. Die Mitglieder der Verwaltung nahmen an der Beſprechung
nicht teil.
Wie wir erfahren, haben in der Beſprechung die Vertreter
der Sozialdemokraten, des Zentrums und der
De=
mokraten eine Erklärung dahingehend abgegeben, daß ſie
gegen die öffentliche Ausſchreibung der Oberbürgermeiſterſtelle
ſeien. Die drei Fraktionen hatten bereits vorher eine
Sonder=
beſprechung und haben ſich in dieſer auf den genannten
Stand=
punkt und auf die Perſon des ſeitherigen Bürgermeiſters
Mueller geeinigt. Die drei Fraktionen begründeten ihren
Standpunkt damit, ſie wollen der Bürgerſchaft die Aufregungen
einer weiteren Erörterung der Oberbürgermeiſterfrage und der
damit verbundenen Verzögerung erſparen.
Von den Vertretern der Deutſchen Volkspartei und
der Deutſchnationalen Partei wurde gegen dieſe
Stel=
lungnahme proteſtiert und die Erklärung abgegeben, daß der
Antrag dieſer Fraktionen, die Oberbürgermeiſterſtelle zur
Neu=
beſetzung öffentlich auszuſchreiben, aufrecht
er=
halten wird.
Ueber dieſen Antrag ſoll eine am nächſten Donnerstag
ſtatt=
findende Stadtverordnetenverſammlung entſcheiden. Die
Frak=
tionen der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Demokraten
wollen in dieſer Sitzung alsbald die Wahl des
Oberbür=
germeiſters vornehmen. Auch dagegen wurde von den beiden
Rechtsparteien Einſpruch erhoben.
Von den Fraktionen der Deutſchen Volkspartei und der
Deutſchnationalen Volkspartei werden uns die nachſtehenden
Briefdurchſchläge mit der Bitte um Veröffentlichung überſandt:
Herrn
Eilt ſehr!
Darmſtadt, den 5. April 1929.
Bürgermeiſter Mueller,
dahier
Stadthaus.
Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter!
Mit Rückſicht auf Ihre perſönliche Beteiligung bei der
dem=
nächſtigen Wahl eines Oberbürgermeiſters dürfen wir wohl die
Erwartung ausſprechen, daß Sie — auch abgeſehen von den
be=
züglichen geſetzlichen Beſtimmungen — ſich perſönlich jeglicher
Beteiligung an Maßnahmen enthalten, die direkt oder indirekt
mit der Wahl in irgendeiner Beziehung ſtehen, dieſe vielmehr
dem geſetzlichen Vertreter, als welcher ja wohl Herr
Bürger=
meiſter Buxbaum in Betracht kommen wird, überlaſſen
werden.
Hochachtungsvoll!
Fraktion der
Fraktion der
Deutſchen Volkspartei.
Deutſch=nationalen Volkspartei.
An
Darmſtadt den 5. April 1929.
den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt,
z. H. d. Herrn Bürgermeiſters Buxbaum,
Eilt ſehr!
dahier
Stadthaus.
Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter!
Da Herr Bürgermeiſter Mueller bei der demnächſtigen
Wahl des Oberbürgermeiſters unmittelbar beteiligt iſt, ſo ſetzen
wir voraus, daß Herr Mueller ſich jeglicher Handlung enthalten
wird, die direkt oder indirekt mit der Wahl im Zuſammenhang
ſteht. Wir haben übrigens zur Vorſorge dieſe unſere
Auffaſ=
ſung auch dem Herrn Bürgermeiſter Mueller nochmals direkt
mitgeteilt.
Hiernach ſind Sie u. E. als dienſtälteſter Bürgermeiſter für
diejenigen Handlungen zuſtändig, für die nach dem
Vorſtehen=
den Herr Mueller in Wegfall kommt, insbeſondere alſo auch für
die Anberaumung derjenigen Stadtverordnetenſitzungen, die ſich
auf die Wahl ſelbſt oder die Vorbereitung zu dieſer Wahl
be=
ziehen.
Auf Grund dieſes Tatbeſtandes ſprechen wir das Erſuchen
aus, die nächſte Stadtverordnetenſitzung nicht ſchon zur Wahl
des Oberbürgermeiſters zu beſtimmen, ſondern lediglich zur
Ab=
ſtimmung über die beiden inzwiſchen bei der Verwaltung
geſtell=
ten Anträge vorzuſehen, nämlich:
1. desjenigen der Unterzeichneten, der auf öffentliche
Aus=
ſchreibung der Oberbürgermeiſterſtelle geht,
2. desjenigen der ſozialdemokratiſchen oder linksvereinigten
Parteien, der das Fallenlaſſen der vierten
Bürgermeiſter=
ſtelle anregt.
Würde unſer Antrag in der nächſten Sitzung angenommen,
ſo würde die Frage nach einer alsbaldigen Wahl damit ja ihre
Exledigung finden. Würde dagegen unſer Antrag nicht
ange=
nommen, ſo würde nach dem Willen der gegneriſchen Koalition,
wie dieſe bereits mit Nachdruck angekündigt hat, alsbald zur
Wahlhandlung geſchritten werden. Dagegen müſſen wir
nach=
drücklichſt Verwahrung einlegen. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß
bei einer ſo eminent wichtigen Verwaltungshandlung, wie ſie die
Wahl des Oberbürgermeiſters darſtellt, ein nicht unerheblicher
Teil der Stadtverordneten von dem anderen gewiſſermaßen
überrannt wird. Es muß doch auch uns Gelegenheit gegeben
werden, für den Fall der Ablehnung unſeres Antrags mit
an=
deren geeigneten Perſönlichkeiten in Verbindung zu treten, um
die Möglichkeit zu gewinnen, auch unſererſeits qualifizierte
Gegenkandidaten aufzuſtellen.
Das iſt aber gerade dasjenige, was die Koalition für die
Kandidatur Mueller offenbar in beinahe gewalttätiger Weiſe zu
verhindern beabſichtigt, indem ſie die Wahl mit allen möglichen
Mitteln, ohne dem anderen Teil die geringſte, ganz
ſelbſtver=
ſtändliche Möglichkeit zur Vorbereitung zu gewähren,
durchzu=
führen beabſichtigt.
Wir proteſtieren deshalb wiederholt und auf das energiſchſte
gegen ein derartiges Verhalten, und bitten Sie, unter keinen
Samstag, den 6. Apr 1 1929
Umſtänden bereits die nächſte Stadtverordnetenſitzung zur Wahl
eines Oberbürgermeiſters zu beſtimmen.
Wir bitten um gefl. umgehenden Beſcheid darüber:
1. Daß Sie ſich für berechtigt und verpflichtet erachten, die
be=
züglichen Maßnahmen, insbeſondere auf Anberaumung der
Termine und auf Beſtimmung der Tagesordnung, als der
allein hierfür zuſtändige Bürgermeiſter vorzunehmen;
2. daß Sie unſerem Erſuchen bei Anberaumung des nächſten
Termins und der nächſten Tagesordnung entſprechen
wer=
den.
Hochachtungsvoll!
Fraktion der
Fraktion der
Deutſchen Volkspartei.
Deutſch=nationalen Volkspartei.
— Ernannt wurden: Am 23. Mürz: der überplanmäßige
Kreisamt=
mann Regierungsrat Konrad Wolf in Gießen unter Belaſſung ſeiner
Amtsbezeichnung „Regierungsrat” zum Vorſtand des Polizeiamts Gie=
Een; der überplanmäßige Kreisamtmann Regierugsrat Fritz Eibach
in Erbach i. O. unter Belaſſung ſeiner Amtsbezeichung „Regierungsrat”
zum Kreisamtmann bei dem Kreisamt Erbach, beide mit Wirkung vom
1. März 1929; am 27. März: der Lehrer Ernſt Roeschen, zu Salz,
Kreis Lauterbach, zum Lehrer an der Volksſchule zut Vaitshain, Kreis
Lauterbach, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
— Miniſteriam für Kultus und Bildungsweſen. An der
Volls=
ſchule in Worms ſind die nachſtehenden Schulſtellen erledigt: drei
Stellen für evangeliſche Lehrer, zwei Stellen für katholiſche Lehrer, zwei
Stellen für ebangeliſche Lehrerinnen. Mit je einer Stelle für einen
katkoliſchen und einen evangeliſchen Lehrer kann das Amt eines
Rek=
ters verbunden werden. — Erledigt iſt: die Lehrerſtelle für einen
evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Erzbach Kreis Erbach;
Dienſtwohnung iſt vorhanden. — Mit Wirkung vom 1. April ab wurde
dem Hugo Weſtphal aus Jena die Stelle eines Direktors der
Staat=
liehen Jachſchule für Elfenbeinſchnitzerei und verwandte Gewerbe in
Erbach übertragen. — Durch Entzſchließung des Miniſteriums für
Kul=
ins und Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr. Wilheim
Vogt zu Gießen zum Studienaſſeſſor ernannt.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag,
vormittags 11 und 1130 Uhr, von Montag bis Freitag, vorm. 11 und
1130 Uhr und nachmittags um 3 und 3.30 Uhr. Samstag geſchloſſen.
— Die Verwaltung macht nochmals darauf aufmerkſam, daß am
Sonn=
tag, den 7. April, das Schloßmuſeum noch zu dem ermäßigten Preis
von 50 Pfg. beſichtigt werden kann.
— Die Leſeſäle der Landesbibliothek ſind vom 8. April 1929 ab
ver=
ſuchsweiſe täglich (Samstag ausgenommen) nachmittags von 3—6 Uhr
geöffnet. Die Oeffnung an den Vormittagen bleibt wie ſeither von 9
bis 1 Uhr.
u
— Heffenflieger Verein für Luftfahrt. Die glänzenden
Leiſtun=
gen unſeres Zeppelinluftſchiffes „Graf Zeppelin” auf ſeiner
letzten Orientfahrt lenken wiederum aller Augen auf die
vorzüg=
lichen Erfolge unſerer deutſchen Luftſchiffe und erfüllen uns mit
berechtigtem Stolz. Wer ſich in das innere Weſen dieſes
Luft=
rieſen vertiefen will, beſuche am Sonntag, den 7. April 1929, den
Lichtbildervortrag des Kapitänleutnants a. D. Frhr. Treuſch
von Buttlar=Brandenfels über die Ozeanfahrten der
Zeppeline, die Entwicklung der Zeppelinwerke und den Bau der
Luftſchiffe. Es werden hier erſtmalig die neueſten Aufnahmen
von der Mittelmeer= bzw. Paläſtina=Reiſe des Graf Zeppelin”
gezeigt. Der Vortrag wird im Helia=Lichtſbieltheater
abge=
halten und beginnt um 11,30 Uhr. Vorverkauf findet ſtatt in den
Lichtſpielhäuſern Helia und U. T.
— In „Blumen und Kunſt”, Inhaber Erich Schulenburg,
Wilhel=
ninenſtraße 32, wird eben eine ſehenswerte Ausſtellung alter und neuer
Meiſter gezeigt. Die Namen der meiſren Künftler haben in Darmſtadt
ſchon lange guten Klang; ſind doch hier mit guten charakieriſtiſchen
Wer=
ken bertreten die Maler: Altheim, Bloemart, Bialla, Prof. Bader, Prof.
Bracht, Jan Both, Prof. Hartmann, Bahmer, Behringer, Boller,
Deu=
chert, Dietze=Seeheim, Ebert, Hans Alb. Hofmann, Hofmann=
Zwingen=
berg, Vala Lamberger, Prof, Horſt, Franz Huth, Prof. Illner, Prof.
Kempin, Prof. Kröh, Prof. Kleukens, Mons=Oberheſſen, Prof. Oßwald,
Frl. Schubert, Prof. Röry, Scheld, Söder, Schulz, Schisbach, Seekatz,
Reitzel, Peters, Paul Weber, Velten, Werſig=MMünchen, Prof.
Preto=
rius. Die in geſchickter Weiſe angeordncte Ausſtellung iſt überſichtlich
und die Beſichtigung ſehr lohnend.
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deging am 5. April ihren 80. Geburtstag in geiſtiger Friſche.
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Heute Samstag ſowie am Sonntag und Montag finden drei
Aufführun=
gen des Operettenſchlagers „Die keuſche Sufanne‟. Muſik von Jean
Gilbert, ſtatt. Die Hauptrolle „Der keuſchen Suſanne” wird von Friedel
Gierga geſungen, die Tenorkartie hat Kammerſänger Lange.
Haudt=
falager der Operette ſind: „Wenn der Vater mit dem Sohn auf den
Bummel” geht” „Suſanne, Suſanne, du haſt mir’s angetan” Es finden
nur dieſe drei Auffuhrungen ſtatt. Es gelten gewöhnliche Preiſe von
1 bis 3 Mk. (Siehe Anzeige.)
— Bismarckkommſers. Die alten und jungen Akademiker der dem
Waffenring angeſchloſſenen Verbände werden auf ben heute abend 8 Uhr
n der Turnhalle ſtattfindenden großen Bismarckkommers aufmerkſam
gemacht. Um zahlrciles Erſceinen wird gebeten. Programme, die
zum Eintritt berechtigen, ſind am Abend in der Turnhalle zu haben.
— Paulusgemeinde. Am morgigen Sonntag wird der
Bundes=
wart des Heſſenbundes, Miſſionar Jürgens, im Hauptgottesdienſt
pre=
digen und abends im Gemeindeſaal einen Lichtbildervortrag über „Die
Flucht vor dem Leben” halten. Durch die gütige Mitwirkung von
Frau Miſſionar Jürgens kann der Abend auch noch geſanglich
be=
reichert werden. Die Gemeindeglieder ſind herzlichſt eingeladen. Der
Eintritt iſt frei. Die Mitglieder der Jugendvereinigung treffen ſich
nachmittags 4 Uhr mit dem Bundeswart im Gemeindeſaal.
Wockenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers
vom 7. bis 14. April 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 7. Aprik 17,30 Uhr, Ende 22 Uhr. B 20. „Die
Walküre”. Von R. Wagner. — Preiſe 1,20—12 Mark.
Montag, den 8. April, 20 Uhr. 7. Sinfoniekonzert des
Landestheater=Orcheſters. Soliſt: Konzertmeiſter
Otto Drumm (Violine). — Werke von Tſchaikowſky, Zandonai
und Graener. — Preiſe 1—10 Mark.
Dienstag, den 9. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. A. 18. „Die
Ogarows”, Schauſpiel von Bruno Wellenkamp. — Preiſe
1—10 Mark.
Mittwoch, den 10. April, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. H 9. (
Büh=
nenvolksbund) T, Gruppe 1, 2, 3 (Nr. 1—150). „Der
Frei=
ſchütz”, Oper von Weber. Preiſe 1—10 Mark.
Donnerstag, den 11. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 20. „Die
Ogarows”. Schauſpiel von Bruno Wellenkamp. — Preiſe
1—10 Mark.
Freitag, den 12. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 19. „Die
Verbrecher”. Schauſpiel von F. Bruckner. — Preiſe
1—10 Mark.
Samstag, den 13. April, 15 Uhr, Ende 18 Uhr. Heſſenlandmiete Io,
T, Gruppe 6, 7, 8 (Nr. 251—400). „Don Carlos”.
Schau=
ſpiel von Schiller. — Preiſe 0,80—8 Mark.
20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. L 19. „Cavalleriaruſticana”.
Oper von Mascagni. — „Der Bajazzo”. Oper von
Leon=
cavallo. — Preiſe 1—10 Mark.
Sonntag, den 14. April, 19 Uhr, Ende 22 Uhr.
Heſſenland=
miete II:, Heſſenlandmiete III‟. „Wiees Euch gefällt”.
Luſtſpiel von Shakeſpeare. — Preiſe 1—10 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, d. 7. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenlandmiete IIo
„Das Kamel geht durch das Nadelöhr. Komödie
von Langer. — Preiſe 1,20—6 Mark.
Montag, den 8. April: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 9. April, 20 Uhr, Ende 21,45 Uhr. R 14. (Darmſt.
Volksbühne). „Fatme” Oper von Flotow. — Preiſe 1,20
bis 6 Mark.
Mittwoch, den 10. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete IIo.
„Das Kamel geht durch das Nadelöhr. Komödie
von Langer. — Preiſe 1,20—6 Mark.
Donnerstag, den 11. April, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. K 13
(Für diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete XII haben.) (
Büh=
nenvolksbund). „Der Waffenſchmied” Oper von
Lortzing. — Preiſe 1,20—6 Mark.
Freitag, den 12. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Vu.
„Martha”. Oper von Flotow. — Preiſe 1,20—6 Mark.
Samstag, den 13. April, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VII.o, T, Gruppe 4 u. 5 (Nr. 151—250). Das Kamel geht
durch das Nadelöhr. Komödie von Langer. — Preiſe
1.20—6 Mark.
Sonntag, den 14. April, 18,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr. In neuer
Einſtudierung und Inſzenierung. „Figaros Hochzeit”.
Oper von Mozart. — Preiſe 2—10 Mark.
Zur Uraufführung „Die Ogarows”. Wie wir erfahren, wird
die heutige Uraufführung des Schauſpiels „Die Ogarows” von
Bruno Wellenkamp die einzige deutſche Uraufführung
ſein. Urſprünglich war geplant, eine gemeinſame gleichzeitige
Uraufführung des Werkes mit dem Staatstheater Berlin zu
bringen, das die Uraufführung ſchon vor längerer Zeit
angenom=
men hatte. Generalintendant Karl Ebert hat ſich ſchon Ende
vorigen Jahres um die Freigabe für Darmſtadt bemüht. Erſt
jetzt iſt jedoch die Freigabe gelungen, da das Berliner
Staats=
theater ſeine Uraufführungsverpflichtungen nicht inne zu halten
vermochte. Die Uraufführung findet in Darmſtadt in
Anweſen=
heit des Dichters ſtatt.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag findet im Großen
Haus um 19 Uhr in Anweſenheit des Dichters die Uraufführung des
Schauſpiels „Die Ogarows” von Wellenkamp ſtatt. In den
Haupt=
rollen ſind die Damen Gothe, Hoffart, Joſt=Jacke und die Herren
Be=
neckendorff, Valk, Minetti, Gallinger, Maletzki, Keßler, Klam,
Weſter=
mann beſchäftigt. In Szene geſetzt von Günter Haenel und Wilhelm
Reinking. (Miete E.)
Im Kleinen Haus findet heute eine Aufführung von Flotows
„Martha” in der neuen Einſtudierung und Inſzenierung ſtatt. (
Zuſatz=
miete VI, Beginn 19,30 Uhr.)
In der morgigen Aufführung von Richard Wagners „Walküre”
ſingt Elſe Link (W8iesbaden) als G.ſt die Partie der Brünnhilde. In
den übrigen Hauptrollen ſind die Damen Roſe Landwehr, Anna Jacobs
und die Herren Guſtav D=harde, Johannes Biſchoff, Theo Herrmann
beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
Im Kleinen Haus gelangt morgen das erfolgreiche Luſtſpiel von
Langer „Das Kamel geht durch das Nadelöhr” zur
Wieder=
holung.
— Der 14. Deutſche Edangeliſche Gemeindetag findet in den Tagen
bom 8 bis 10. April unter der Leitung von Generalſuperintendent
D. Schian in Dortmundſtatt. Gegenſtände der Hauptvorträge werden
ſein: Am 9. April: „Lebendige Bemeinde und gemeindlicher
Arbeits=
betrieb” (Prof. D. Freiherr von der Goltz, Greifswald), „Der
Ge=
danke der Gemeinſchaft und ſeine Verwirklichung in der evangeliſchen
Ge=
meinde” (Prof. D. Matthes, Daxmſtadt); am 10. April: „Gemeinde
als praktiſche Aufgabe im Lichte der jüngſten theologiſchen Entwicklung”
(Prof. D. Stählin. Münſter), Vorbereitet iſt ferner eine groß
ange=
legte Jugendverſammlung mit Anſprahen von Pfarrer
Zuck=
ſchweidt Magdeburg, und Jugendpfarrer Przybylſki und
eine Gemeindeverſammlung mit Anſprachen von Pfarrer D. Duſſe,
Eſſen, Pfarrer D. Niemöller, Elberfeld, und Gewerkſhaftsſekretär
Dudey, Duisburg. (Anmeldung bei dem Gemeindeamt Dortmund,
Kloſterſtraße 18.)
— Die große Ausſtellung auf der Mathildenhöhe in
Darm=
ſtadt, „Der ſchöne Menſch in der neuen Kunſt” wird durch die
Beteiligung von Künſtlern aus allen europäiſchen Ländern zu
einer repräſentativen internationalen Schau. Es werden außer
Deutſchland vertreten ſein: Frankreich, Belgien, Holland,
Eng=
land, Norwegen, Schweden, Rußland, Polen, Tſchechoſlowakei,
Oeſterreich, Rumänien, Griechenland, Italien, Schweiz und
Spanien. Durch den Verzicht auf Graphik bekommt die
Aus=
ſtellung ein geſchloſſenes Bild, das von Malerei und Plaſtik allein
geſtaltet wird. Die Photos ausgeſuchter Werke von der Venus
von Willendorf (Steinzeit) bis zur „Stehenden” von Lehmbruck
haben den Zweck, der modernen Geſtaltung Vergleichs=Maßſtäbe
beizugeben. Die Ausſtellung öffnet Mitte Juni und ſchließt
Anfang Oktober.
Seite 6
Samstag, den 6. April 1929
Nummer 95
Ueber das neue Reichsgeſeh über Waffen und
Munition
ſerach auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Jagdklubs im Städtiſchen
Saal=
bau zu Darmſtadt vor einer zahlreichen Zuhörerſ haft Herr
Oberlandes=
gerichtsrat Conradi, der bekannte Verfaſſer des Heſſiſchen Jagdrechts.
Er nahm Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß, obwohl dies
Geſetz ſchon ſeit dem 1. Oxhober 1928 in Kraft getreten iſt, die
Oeffent=
liclckeit, insbeſondere auch die Jägerwelt, über beſſen Tendenz ſowohl
wie über die zahlreichen einſihneidenden Einzelheiten offenbar wenig
unterrichtet, und daß auch die Oeffentlickeit im übrigen noch vielfach
über die Anforderungen dieſes Geſetzes ſehr im unklaren iſt.
Er brachte zunächſr eine zum Verſtändnis unbedingt notwendige
hiſtoriſche Einleitung, ausgehend von der Verordnng der
Volksbeauf=
tragten über Waffen und Munition vom 17. Januar 1919, beſprach dann
die Vorſchriften des Geſetzes im allgemeinen, insbeſondere die
Voraus=
ſetzungen für Erteilung einer Konzeſſion für Fabrikation von Woffen
und Munition, desgleichen für den Handel und Zwiſchenhandel, und
beleuchtete ſchließlich die Beſtimmungen über Ausſtellung des
Waffen=
erwverbsſcheines und des Waffenſcheines. Längere Ausführungen
folg=
ten über die Verpflichtungen, die dem Jäger aus dem Geſetz erwahſen,
über die verändert= Bedeutung des Jagdwaffenpaſſes, jetzt allgemein
in Deutſchland Jagdſchein genannt, über die Ablieferungspflicht der
Perſonen, denen infolge Vorbeſtrafung, Aberkennung der bürgerlichen
Ehrenrelte, Polizciaufſicht, Entmündigung uſw. ein Waffenerwerbsſchein
bzv. Waffenſchein überhaupt nicht erteilt werden darf. Er beſprach dann
noch kurz die Beſtimmungen über Waffen= und Munitionslager, die
fur die Konzeſſionen und Schheine zu entrichtenden Gebühren und die
Strafen wegen Zuwiderhandlung gegen die Beſtimmungen des neuen
Geſetzes.
Er wies darauf hin, daß das Geſetz zwar für das Publikum im
all=
gemeinen und auch fur die Jägerwelt im ſpeziellen eine Reihe von
Er=
ſchwerungen mit ſich bringe, daß die geſetzlichen Vorſchriften ſich aber
in dunhaus erträglichen Grenzen hielten und nicht über das Maß
hinausgingen, was zur Sicherheit des Staates und der Bevölkerung als
notwendige Vornusſetzung verlangt werden muß.
Die etwa 1½ Stunden in Anſpruch genommenen Ausführungen
wurden don den Anweſenden mit geſpannter Aufmerkſamkeit verfolgt
und ernteten den lebhaften Beifall der zahlreichen Zuhörer.
Dem Redner dankte der Vorſitzende des Heſſiſchen Jagdklubs unter
Hinweis darauf, daß die jagdliche Tagesliteratur ſich faſt vollſtändig
aus=
ſchweige über die tiefeinſameidenben Beſtimmungen, und daß es ein
be=
ſonderes Glück für den Heſſiſchen Jagdklub ſei, in ſeinen Reihen ein
Mitglied zu beſitzen, das in ſo umfaſſender, klarer und tiefgründiger
Weiſe über dies alle Jäger intereſſierende Thema zu berichten in der
Lage ſei.
Die Verſammlung ehrte den verdienſtvollen Redner durch ein
drei=
faches Horrido.
An den Vortrag ſchloß ſich noch eine lebhafte Diskuſſion über
Einzel=
heiten an, die ſich bis nach Mitternacht hinzog.
Aus der Feder des Redners wird demnächſt als zweiter Nachtrag
zum Heſſiſchen Jagdreit im Verlag von Diemer, Mainz, eine
kommen=
tierte Ausgabe des Waffen= und Munitionsgeſetzes, ſowie des
abgeänder=
ten Heſſiſchen Jagdwaffenpaßgeſetzes erſcheinen. Beides iſt durch den
Heſſiſchen Jagdkſub zu beziehen.
Z.
— Für die Filme „Nana” und „Das erwachende Aegypten”, die der
Volksfilm (Volksverband für Filmkunſt) vom 6. bis
9. April im Stäotiſchen Saalbau zeigt, hat der Kartenverkauf bereits
lebhaft eingeſetzt. Es wird daher empfohlen, ſich rechtzeitig Karten zu
Eeſorgen; diejenigen, die ſich im Vorverkazf eine Karte erverben,
ge=
nießen auch den Vorteil, daß für ſie Plätze freigehalten werden.
— Turngemeinde Darmſtadr 1846. Zu der heute abend um 8 Uhr
30 Minuten ſtattfindenden Monatsverſammlung werden die Mitglieder
gebeten, rechit zahlreih zu erſcheinen. Der Redewart hat eine ſehr
wich=
tige Tagesordnung zuſammengeſtellt. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß
das Frauenturnen der Abteilung Frau Becker am Montag, dem 8. d. M.,
ausfällt.
Bp. Der Monat März war meiſt trocken. Er brachte 5 heitere, 9
trübe Tage, 1 Eistag, 12 Froſttage, Tage mit Schneedecke 9, mi Regen
3, mit Schmee 3, mit Tau 1, mit Reif 9, mit Nebel 12 Tage. Die
Tempe=
taturextreme ſtellten ſich auf —18,8 Grad am 21. und — 10,7 Grad am
1. Marz bei einem Monats=Tagesmittel von — 5,2 Grad.
Bp. Die Arbeitsmarktlage in Stadt und Kreis Darmſtadd hat ſich
gegen die Vorwoche etwas gebeſſert. Es ſind zu verzeichnen 11 281
arbeitſuchende Männer, 1932 Frauen; Unterſtützungsempfänger Männer
S697, Frauen 1323, Kriſenunterſtützungsempfanger Männer 849,
Frauen 88.
— Seltene Pifangfreffer im Zoo in Frankfurt. Unter den
Früh=
jahrseinkäufen befinden ſich drei inrereſſante afrikaniſche Vögel aus der
Gruppe der Piſangfreſſer: ein Haubenlärmbogel ſowie zwei
Notfchopf=
turafos, beides Arten, die bisher noch nicht in Frankfurt a. M. lebendig
gezeigt werden konnten. Die Turakos oder Helmvögel ſtehen innerhalb
der zahlreichen grun gefärbten Vogelarten inſofern vereinzelt da, als
bei ihnen allein die grüne Farbe auf einen Farbſtoff zurückgeht,
wäh=
rend in allen anderen Fällen das Grün der Vogelfedern auf dem
Zu=
ſammennirken von blauer Strukturfarbe mit gelbem Farbſtoff beruht.
Außerdem beſitzen ſie in einigen Flügelfedern einen kupferhaltigen
Farb=
ſtoff, der beim Baden ausgewaſchen wird und das Waſſer rot färbt.
— Die Firma C. Boßler hatte zu einer Lauiſprechervorführung in
den Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues geladen. Der Einladung
waren viele gefolgt, die ſich mit dem Radio befaſſen, in der Erkenntnis,
daß ja gerade die Ausgeſtalvurng des Lautſprechers dem Rundfunk
Ab=
ſchluß und letzte Krönung gebei kann. Der Verführungsabend zeigte,
ein wie weiter Weg in den letzten Jahren doch ſchon zurückgelegt
wor=
den iſt, umn aus dem doch rect unleidlichen Kopfhörer den vorzüglichen
Lautfprecher zu ſchaffen und ſo nicht wur körperlich den Hörenden vom
Apparat, ſondern ihn auch ſeeliſch von der Vorſtellung des Nur=
Ueber=
tragens nach Möglichkeit zu löſer. Gewiß iſt noch nicht alles erreicht,
vor allem laßt ſich ja leider das ſtörende Knattern nicht beſeitigen, aber
es iſt doch gelungen, die Tonreinheit und =wahrheit wenigſtens in
außer=
erdentlich hohem Maße zu erreichm. Vorzüglich waren die Leiſtungen
des neuen elektro=dynamiſchen Lautſprechers, aber auch die verſchiedenen
anderen Typen ſind Veweis für den Fortſchritt auf radiotechniſchem
Ge=
biet. Aus der großen Anzah: der Darbietungen (meiſt
Schallplatten=
übertragungen) ſeien erwähnt: die Ungariſche Rhapſodie, Melodie in E
von Nubinſtein, das Trinklied aus den „Luſtigen Weibern”, ein
Lieder=
vortrag deutſdheamerikaniſ her Sänger. Die Reihe ließe ſich beliebig
vermehren, da die Gite de= Darbietungen eine kritiſche Auswahl
er=
ſchwerte.
W. S.
*p. Kleine Strafkammer. 1. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung
iſt vom Amtsgericht ein hieſiger Elektrotechniker zu 150 Mark
Geld=
ſtrafe verurteilt worden. Am Abend des 14. Oktober 1928 fuhr
An=
geklagter mit ſeinem Motorrad im Dornheimer Weg, um in ſeine
Wohnung im Mettegangweg zu gelangen. In der Nähe der Kreuzung
dieſer beiden Straßen zog ein Ehepaar einen unbeleuchteten
Hand=
karren mit einem fliegenden Verkaufsſtand, auf welches Fahrzeug der
Angeklagte von hinten auffuhr. Die Frau hatte einen ſtarken
Blut=
erguß im linken Geſäßteil, der Mann eine ſchwere Kopfverletzung;
auch der Angeklagte hatte eine ſchwere Verletzung und fiel vom
Motor=
rad; er war nach Ausſage des Arztes am ſchwerſten verletzt. Der
Staatsanwalt betont, daß eine Beleuchrungspflicht nur für
be=
ſpannte Fuhrwerke vorgeſchrieben ſei. Das Urteil verwirft
die eingelegten Berufungen. — 2. Wegen Begünſtigung hat ein
entlaſſener Gefangener, der aus dem Landgerichtsgefängnis einen
Kaſ=
ſiber an die Eltern eines in Unterſuchungshaft befindlichen
Beſchuldig=
ten beförderte, einen Monat Gefängnis erhalten. Er hat Berufung
verfolgt und mit ihm die Staatsanwaltſchaft. Das Urteil verwirft die
Berufung des Angeklagten. Die Staatsanwalrſchaft hat die ihrige
zurlickgenommen.
Lokale Beranſtaltungen.
— Reichsbund der Zivildienſtberechtigten Verein
Darmſtadt. Montag abend Monatsverſammlung in der Stadt Coburg,
mit Lichlbildervorkrag.
— Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen.
Die für den 22. März angeſagte muſikaliſche Feier findet am
Mon=
tag, 15. April, nachmittag3 5 Uhr, Neckarſtraße 19 ſtatt. Bereits
gelöſte Karten behalten ihre Gültigkeit. Frl. Käthe Walter, Herr Hans
Grahl und Herr Kapellmeiſter Hans Simon haben liebenswürdigerweiſe
ihre Mitwirkung zugeſagt. Einrrittskarten für Nichtmitglieder zu 2,50
Mark ſind in den Muſikalienhandlungen K. Arnold, Chr. Arnold, Heß,
für Mitglieder bei Frau von Selzam, Neckarſtraße 19, zu haben.
Tageskalender für Samstag, den 6. April 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr, E 22: Die Ogarows”, — Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr,
Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete VI: „Martha”, — Orpheum abends
20.15 Uhr: „Die keuſche Suſanne‟ Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffce Rheingold, Perkeo, Reichshof, Alte Poſt —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Hilig, Palaſt=Lichtſpiele; Städt.
Saal=
bau, 20½ Uhr: „Nana”.
Ans Heſſen.
Noch einmal Winkerſpork im Odenwald?
Bp. Neunkirchen, 5. April. Nach der mehrmonatigen Schneedecke,
die unſere Gegend bedeckt hatte, wäre es wohl zu wünſchen geweſen,
daß die Landwirte die ſo dringend nötige Feldbeſtellung hätten
vor=
nehmen können. Statt deſſen iſt ein jäher Rückſchlag eingetreten, deſſen
Ausmaße für den April ſo unfaßbar ſind, wie die verfloſſene Schneezeit
von Januar bis März. Wenn man bedenkt, daß im April 6 Grad
unter Null zu verzeichnen ſind, und daß nahezu 20 Zentimeter Schnee
nach Oſtern noch Winterſport zulaſſen, dann kann man den Unmut in
der landwirtſchaftlichen Bevölkerung wohl verſtehen. Der heutige
Vor=
mittag brachte 2—3 Grad Kälte. Der Schmeefall hielt den ganzen Tag
über an und der trübe Himmel verkündet, daß die letzten Flochen noch
nicht gefallen ſind. Für die Schneeſportler bieten ſich noch einmal
gün=
ſtige Sportausſichten. Die Schneedecke von 10 Zentimeter in den
Mor=
genſtunden hat ſich auf etwa 18 Zentimeter erhöht. Autos befahren die
Straßen nur mit Schnecketten.
Bp. Fürth i. O., 5. April. Der ſtarke Schneefall hält in den
Nach=
mittagsſtunden noch an. In unſerer Gegend iſt eine Schneedecke von
über 2 Zentimetern zu verzeichnen. Autoverkehr ſehr erſchwert.
Bp. Ober=Sensbach, 5. April. In das winterlichſte Kleid ſind erneut
unſere Höhen und Täler gehüllt. Der Krähberg und Sensbacher Höhe
ſind mit einer Schneedecke von 12—15 Zentimeter bedeckt. Autos und
Motorräder müſſene mit größter Vorſicht fahren.
Vorkräge der Landwirkſchaftskammer.
In der Generalverſammlung der Pferdezüchtervereinigung
Groß=Bieberau, die am 7. April 1929, nachm. 2½ Uhr, in
Groß=Bieberau ſtattfindet, wird Generaldirektor
Dr. Hamannvonder Landwirtſchaftskammer über
„Die Bedeutung der Pferdezucht im heutigen landw. Betrieb”.
ſprechen.
Aa. Eberſtadt, 5. April. Arbeitsmarkt. Der Arbeitsmarkt
hat inſofern eine weitere Verbeſſerung zu verzeichnen, als ein größerer
Teil der Erwerbsloſen mit den Waſſerrohrlegungsarbeiten in der
Pfungſtädterſtraße beſchäftigt werden konnte.
— Traſfa, 5. April. Am Sonntag abend veranſtaltet die hieſige
evangeliſche Jugendgemeinde im Saale von K. Scheerer einen
Ge=
meindeabend mit Volksliedern, Volkstänzen, einem altſpaniſchen
Luſtſpiel von Cervantes uſw. Der Poſaunerchor des ev.
Wartburg=
vereins Gberſtadt wird ebenfalls zur Bereicherung des Abends
beitra=
gen. Der Eintritt iſt frei.
G. Ober=Ramſtadt, 5. April. Im Laufe der nächſten Woche verläßt
Herr Pfarrer Lic. Wags, Ober=Ramſtadt, um eine neugegründete
Pfarr=
ſtelle in Gießen zu übernehmen. Zehneinhalb Jahre hat er hier in
der Seelſorge und, unterſtützt von ſeiner Frau Gemahlin, auch in der
allgemeinen Wohlfahrtspflege aller Gebiete ſegensreich gewirkt. Der
Weggang unſerer Pfarrfamilie Waas wird in allen Kreiſen der
Be=
völkerung, mit denen ſie durch ihre Leurſeligkeit und ſtete
Hilfsbereit=
ſchaft aufs engſte verbunden, außerordentlich bedauert. Am Sonntag,
den 7. April, hält der Scheidende im Vormittagsgottesdienſt ſeine
Ab=
ſchiedspredigt, während für den Abend eine allgemeine Abſchiedsfeier
ſeite: s der evangeliſchen Gemeinde im Saale „Zum Löwen” vorgeſehen
iſt. Zum letzten Gottesdienſt, den Herr Pfarrer Wags hier hält, wie
auch zu der Abſchiedsfeier für die Familie, iſt jedermann herzlichſt
ein=
geladen.
— Groß=Zimmern, 5. April. Der Männer=Geſang=Verein Groß=
Zimmern, der erſt auf ein zweijähriges Beſtehen zurückblickt,
veranſtal=
tete unter der Leitung des Gau=Chormeiſters, Herrn Wilhelm Etzold=
Darmſtadt, ſein drittes Frühjahrssonzert, das in geſanglichen ſowie
muſikaliſchen Darbietungen ſehr gute Leiſtuagen zu verzeichnen hatte.
Der Chor, der jetzt üiber ca 70 aktive Sänger verfügt, brachte Chöre von
Nietz, Kämpf, Adrm, Heinrihs, Baumann, Kremſer und Sonnet zu
Ge=
hör. Alle Chöre, beſonders die beiden großen Kompoſitionen „Der
Wagen rollt” von K. Kämpf, „Morgenlied” von F. Rietz zeigten in ihrem
Geſamteindruck einen wirklich muſikaliſchen Wert und zielbewußtes
Vor=
wärtsſtreben des jungen Vereins. Herr Chormeiſter Wilhelm Etzold
verſtand es vortrefflich, ſämrliche Chöre mit gewohnter Sicherheit und
geſunder muſikaliſcher Aufaſſung wiederzugeben. Hervorzuheben iſt
ferner, daß der Chor in Anbetracht ſeines kurzen Beſtehens über äußerſt
ausgeglichenes und obgerundetes Stimmenmaterial verfügt. Die Soliſtin
des Abends war Frau Gräfin von Schwerin von der ſtädtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Darmſtadt, die in der Wiedergabe von Tondichtungen von
Mendelsſohn, Chopin und Wieniawski ein techniſch vollendetes Spiel
zeigte. Herr Hans Lerz begleitete am Klavier und verſtand es
vor=
trefflich, ſich der Goliſtin anzupaſſen und entledigte ſich ſeiner nicht ganz
leichten Aufgabe mit großem Geſchick. Ein Inſtrumental=Künſtler=
Quartett aus Darmſtdt ſorgte zwiſchen den Chören und Solis für die
nötige Abwechſlung. Hier verdient beſonders hervorgehoben zu werden
die Walzermelodie „Frühlingsreigen” von W. Etzold. Das Publikum
daukte den einzelnen Vorträgen mit ſtürmiſchem Veifall.
Moderne
phys-diät.
Kuranstait
und Erhol
ungsheim.
Nähe Strandbad. Aerztliche Leitung. Deutsches Haus, das ganze
Jahr besucht. Pension von ℳ 8 — an Prospekte frei. IV 248
O. Dieburg, 5. April. Der Verkehrs= und
Verſchöne=
rungsverein Dieburg hat dem Vernehmen nach an die
Eiſen=
bahndirektion Mainz eine Eingabe dahingehend gerichtet, in Zukunft
von Darmſtadt Hauptbahnhof aus Sonntagskarten
nach Dieburg zu verabfolgen. Die jetzige Löſung, daß es nur ab
Nordbahnhof Darmſtadt Sonntagskarten nauh Dieburg gebe, ſei auf die
Dauer nicht haltbar. Außerdem wurde an die zuſtändigen
Reichsbahn=
ſtellen eine Eingabe wegen Verbeſſerung des Frühverkehrs gerſtſtet. —
Die Hauptkörung in den zu dem Bezirk des Kreisveterinäramts
Dieburg gehörenden Orten des Kreiſes Dieburg beginnt am kommenden
Montag, den 8 April. Die Körungen nehmen ungefähr eine Woche in
Anſpruch.
— Ober= und Schloß=Nauſes, 4. April. Mit Beginn des neuen
Schuljahres verläßt Herr Lehrer Friedrich die hieſige Gemeinde, um
ſeine neue Stelle in Darmſtadt zu übernehmen. 16½ Jahre wirkte
Herr Friedrich an der hieſigen Schule. Durch ſeinen offenen und
fveund=
lichen Charakter erfreute ſich Herr Friedrich einer allgemeinen
Beliebt=
heit. Nicht nur als Erzieher und Belehrer der Jugend ſtellte Herr
Friedrich ſein Ganzes in den Dienſt der Gemeinde, ſondern auch
außer=
halb ſeines Berufes zeigte ſich Hor Friedrich als Gemeindeglied. Drei
Perioden hindurch gehörte Herr Friedrich dem Gemeinderat an. Auch
hier leiſtete Herr Friedrich viel Gutes zum Wohle der Gemeinde, und
man wird hier ſein Schaffen und Können nie vergeſſen.
Erbach, 4. April. Im evangeliſchen Gemeindehaus ſprach Herr
Arnold, Lehrer an der ſtaatlichem Fachſchule, über das Thema: „Unſere
Wohnung, eine kritiſche Betrachtung‟. Der Vortrag, der ſich auf einer
ſehr beachtlichen Höhe bewegte, wurde wirkungsvoll ergänzt durch eine
Reihe von Lichtbildern, die zum großen Teil eigene Entwürfe des
Vor=
tragenden brachten. Zweck des Vortrags war, einmal gegen den oft
verhältnismäßig teuren Kitſch, wie wir ihn leider allzu oft in unſeren
Wohnungen vorfinden, Front zu machen, dann aber zu zeigen, wie man
mit geringen Mitteln eine Wohnung ſchaffen kann, die den
Anforderun=
gen entſpricht, die man an eine Wohnung ſtellen muß hinſichtlich der
praktiſchen, hygieniſchen und künſtleriſchen Seite, damit ſie uns das ſein
kann, was ſie ſein ſoll, nämlich ein Heim, in dem Leib und Seele
aus=
ruhen können von den ſchweren Forderungen des Alltags, um neue
Kräfte zu ſammeln für die Aufgaben des Lebens mit all ſeiner Härte
und Not. Vom ſozialen und kulturellen Standpunkt wird es immer
wieder notwendig ſein, auf dieſe Dinge hinzuweiſen. Herr Arnold
ver=
ſtand es, auf Grund tiefgehender Beſchäftigung mit den in Frage
ſtehen=
den Problemen der geſtellten Aufgabe gerecht zu werden und den Abend
für die Hörer zu einem reichen Gewinn zu geſtalten.
Oplon,
Oafé, Oabaret
und
Oasino
Frankfurt a. M.
V
Gastspiel Leo Stoll
und das übrige Programm
Eintritt freil (1.161
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 6. bis 13. April 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Bensheim—Worms (Ortsdurchfahrt vom Ortseingang von
Bens=
heim bis zum Natzhaus) vom 25. März bis 22. April geſperrt. Oertliche
Umleitung
Eberſtadt—Gernsheim (Ortsdurchfahrt Eberſtadt Heidelberger= bis
Ludwigſtraße) vom 2. bis 16. April geſperrt. Umleitung: Schwanen=
und Waldſtraße
Lauterbach—Schlitz—Hersſeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3.
Ja=
nuar bis auf weiteres geſperrt. Uneitung: Angersbach—Salzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. November 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
die forſtfiskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Eppertshauſen—Lergershauſen Klm. 22—24,0 vom 3. April bis
1. Mai geſperrt. Umleitung: Münſter—Dieburg—Altheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen (Badenheimer Straße) vom 2. bis 15.
April geſperrt. Oertliche Umleitung.
Mamz—Hechtsheim (alte Hechtsheimer Straße) vom 2. bis 24. Aprik
geſperrt. Umleitung: Gauſtraße nach Hechtsheim
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. April bis auf
weiteres geſperrt. Oertliche Umleitung.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. November 1928 bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp.
Bo=
names—Harheim-Nieder=Erlenbach.
Sichenhauſen—Herihenhain-Hartmannshain vom 23. März bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchenrod-Hartmaunshain.
Holzheim—Grüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Güll.
Wenings—Merkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Geinhaar.
Af. Vielbrunn, 5. April. Aprilſcherz ſcheint der heurige
Wet=
terathlet April rüchſichtslos ignorieren zu wollen, denn ſein ganzes
Be=
tragen iſt abſolut nicht ſcherzhaft, ſondern ganz brutal und unbotmäßig.
Bei feinem Einzug waren Schnee und Regen ſeine Trabanten, gefolgt
von rauhen, heulenden Stürmen und ungeſtümem Schneegeſtöber, das
die Odenwaldhöhen in wenigen Minuten in eine Winterlandſchaft
ver=
wandelte. Ab und zu einige foppende Sonnenſtrahlen, die die
Schnee=
decke verſcheuchen, welche alsbald aus ſchwarzen und grauen
Wolken=
maſſen bei zunehmender Kälte durch eine neue erſetzt wird. Auch waren
von Mittwoch auf Donnerstag bei 10 Grad unter Null die Fenſter bis
obenhin und das Erdreich ſteinhart gefroren, die begonnene Fildarbeit
iſt eingeſtellt, die Fluren ſind wie ausgeſtorben.
A. Schlierbach, 5. April. Kirchenrenovierung. Im Laufe
der letzten Woche beſichtigten der Denkmalspfleger für Heſſen, Herr
Profeſſor Walbe=Darmſtadt und der Kirchenmaler Kienzel=Eberſtadt,
unſere Kirche, die nach Pfingſten im Dachwerk und im Innern
reno=
viert werden ſoll. Die Arbeiten werden demnächſt zur Bewerbung
aus=
geſchrieben und dann vergeben. Die Malereien werden dann von Herrn
Kirchenmaler Kienzel vorgenommen. Einige bauliche Veränderungen,
ſo z. B. an den Kaminen und Seitentüren haben ſich als nötig erwieſen.
W. Heppenheim a. d. B., 5. April. Gerichtsverhandlung.
Anläßlich eines Autounfalls vom 2. September 1928 fand heute auf
dem Kreisamt Heppenheim eine Gerichtsverhandlung ſtatt. Angeklagt
war der Kaufmann Martin Faulhaber wegen fahrläſſiger Tötung. In
der S=Kurve am „Geſalzenen Waſſer” kam das Auto des Angeklagtem
am 2. September 1928 ins Schleudern, wobei er und ſein
Geſchäfts=
teilhaber aus dem Auto geſchleudert wurden. Sein Geſchäftsteilhaber,
der Schwiegervater des Angeklagten, erlitt dabei den Tod. Vor Beginn
der Verhandlung fand eine Beſichtigung der Unfallſtelle ſtatt, welcher
Herr Gewerberat Giovannini=Darmſtadt als Sachverſtändiger beiwohnte.
Nachdem bei der Gerichtsverhandlung die Zeugen vernommen ſind, wird
auch der Herr Sachverſtändige, Gewerberat Giovannini, vernommen.
Nach deſſen Anſicht muß der Angeklagte in ſehr ſchnellem Tempo in
die Kurve gefahren ſein. Da die eine Straßenſeite voller Sand lag,
kam dadurch das Auto etwas ins Schleudern. Verſtärkt wurde dieſes
durch das Ziehen der Handbremſe. Der Angeklagte erklärt, daß ſein
Mitfahrer die Bremſe gezogen habe. Der Herr Staatsanwalt iſt der
Anſicht, daß der Angeklagte gegen ſeine Führerpflicht verſtoßen hat
und beantragt wegen fahrläſſiger Tötung, nach § 222 Abſatz 2 unter
Berückſichtigung mildernder Umſtände 4 Monate Gefängnis. Der
Ver=
teidiger plädierte auf Freiſprechung. Nach längerer Beratung
verkün=
dete der Herr Vorſitzende, daß der Angeklagte wegen fahrläſſiger
Tö=
tung zu 1200 Mark Geldſtrafe und zu den Koſten des Verfahrens
ver=
urteilt wird. Von einer Freiheitsſtrafe wurde abgeſehen, da nur
feſt=
geſtellt wurde, daß er zu dem Unfall die Vorausſetzung gegeben hat
und nicht, daß er auch die Handbremſe gezogen hat.
Ca. Lorſch, 4. April. Weißer Sonntag. Der Weiße Sonntag
noht und mit ihm der ſchönſte Tag für die Kinder, die an dieſem Tage
zur erſten hl. Kommunion gehen. In unſerem Orte ſind es diesmal
zuſammen 160 Knaben und Mädchen. — Beſitzwechſel. Die Erben
der Johs. Huba 6. Eheleute dahier haben ihre in der Necharſtraße
ge=
legene Hofreite an Frau Valentin Neundörfer Witwe zum Prciſe von
3500 RM. verkauft. — Winterabzug. Der Winter will
abſolut=
nicht weichen. Trotzdem er in dieſem Jahre ganz beſonders ſtrenge
regierte, verſuchte er geſtern und heute nochmals mit aller Macht, ſeine
Herrſchaft zu behaupten. Geradezu eiſige Schneeſtürme ſandte er zur
ſchon grünenden Erde.
g. Gernsheim, 5. April. Ernennungen. Der beim hieſigen
Amtsgericht tätige Kanzleioberaſſiſtent Auguſt Wendeberg wurde zum
Juſtizſekretär bei dem genannten Gericht ernannt. Mit Wirkung vom
1. Januar I. J. ab wurde Herr Zollaſſiſtent Adam Köhl zum Zollſekretär
ernannt. — Beim hieſigen Standesamt wurden im Monat März
beur=
kundet: 9 Geburten, 6 Heiraten, 3 Sterbefälle. — Mit den
Waſſer=
leitungsarbeiten hat die Firma Jakob Nohl=Darmſtadt mittlerweile
be=
gonnen. Eine größere Anzahl Arbeitsloſer hat dadurch wieder
lohnen=
den Erwerb gefunden. — Seitens des Gaswerks Darmſtadt wird in
nächſter Zeit mit der Gasrohrlegung von Pfungſtadt nach hier
begon=
nen. — Laut Bekanntmachung der Bürgermeiſterei iſt das Einſperren
der Tauben zur Saatzeit für die Zeit vom 8. April bis 20. April I. J.
angeordnet. — Am Montag, den 15. April, vormittags 8.30 Uhr
an=
fangend, findet auf dem hieſigen Stadthaus eine Brennholzverſteigerung
ſtatt. Die Steigerer, auch die auswärtigen, erhalten gegen Stellung
ſicherer Bürgſchaft Geſamtkredit bis Ende September 1929 in Höhe von
100 RM. Die Zahl der Arbeitsloſen von Gernsheim, Biebesheim
und Klein=Rohrheim beziffert ſich immer noch auf 300 Perſonen.
— Gernsheim, 5. April. Waſſerſtand des Rheins am
4. April —0,46 Meter, am 5. April —0,/43 Meter.
— Hirſchhorn, 5. April. Waſſerſtand des Neckars am
4. April 1,02 Meter, am 5. April 1,07 Meter.
Au. Neckarſteinach, 3. April. Arbeiten an der Stauſtufe.
Die Arbeiten an der Stauſtufe Neckarſteinach werden jetzt nach den
Oſterfeiertagen in Angriff genommen werden. Das Bäumatcrial iſt
bereits zum größten Teil angefahren, ſodaß ſofert mit Hochdruck
begon=
nen werden kann.
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 5. April. Chronik. Der landwirtſchaftliche
Studienausſchuß des Reichstages ſtattete am F eitag
jachmittag der Stadt Mainz einen Beſuch ab. Es fanden Beſprechungen
zlviſchen ihm, den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſtatt, die ſich um
ſchwebende landwirtſchaftliche Fragen, insbeſondere um das neue
Milch=
geſetz drehten. Am Abend fuhren die Herren nach Mannheim weiter,
wo die dortige Milchzentrale beſichtigt werden ſoll. — Im Rahmen des
7. ſtädtiſchen Sinfoniekonzertes kam am Donnerstag abend in Mainz
eine Toccata für großes Orcheſter über den Choral:
„Wachet auf, ruft uns die Stimme” von Hans Ferdinand Reblich,
der als Kapellmeiſter und Solorepetitor am Mainzer Stadttheater
wirkt, zur Uraufführung. Das Werk gab Gelegenheit, das tüchtige
kompoſitionelle Können Redlichs unter Beweis zu ſtellen. Es iſt gewiß
noch eine Jugendarbeit mit vielerlei Schwächen, aber doch im Innerſten
gekonnt, und das nicht nur im Techniſchen allein. Der junge
Kom=
poniſt bekennt ſich zu einer Richtung der modernen Muſik, die allem
An=
ſchein nach die Zukunft für ſich haben wird, die Erfüllung alter
Jahr=
hunderte lang bewährter Kunſtformen mit neuem Inhalt. Es iſt die
Richtung, deren markanteſter Vertreter Hindemith iſt. In voller
Klar=
heit und eindeutiger Sicherheit hat Redlich dieſen Weg allerdings noch
nicht eingeſchlagen. Im erſten Teil ſeiner Kompoſition zeigt er ſich noch
allzu befangen von atonaler Ausdrucksweiſe, um aber mit der Mitte
des zweiten Satzes entſchieden ſeinem Ziele zuzuſteuern. Die
Inſtru=
mentierung verrät im großen ganzen bereits die Hand des erfahrenen
Praktikers. Das aut aufgelegte ſtädtiſche Orcheſter unter der ſorgſam
abwägenden Stabführung Generalmuſikdirektors Paul Breiſach
brachte das Werk zu einer wirkungsvollem Aufführung. Der B.ifall
war ſtark. — Am Donnerstag nachmittag erhängte ſich in Mainz=
Koſtheim ein 56jähriger Schuhmacher aus unbekannten Gründen in
ſeinem Schlafzimmer. — Stadtrat May=Frankfurt a. M. hielt am
Frei=
tag abend in Mainz einen intereſſanten Lichtbildervortrag „
Moder=
nes Bauen und modernes Wohnen”, dem lebhaftes
In=
tereſſe entgegengebracht wurde.
Nummer 95
Samstag, den 6. April 1929
Seite 7
Gimnnerangelt ui Aiſtes Meſfen.
(Zum zwanzigſien Todestag.)
Von Geh. Baurat Dr. h. e. Ludwig Hoffmann.
Auf der Reiſe nach Athen — in Brindiſi — erreichte mich am
24. März 1909 eine ſehr ſchmerzliche Nachricht: Alfred Meſſel war
geſtorben. An demſelben Tage fuhr ich zurück; kurz vor der
Bei=
ſetzung kam ich nach Berlin.
Fünfundvierzig Jahre hindurch hatte uns eine innige
Freund=
ſchaft feſt verbunden. Daß zwei gleichgeſtimmte Freunde von
der Knabenzeit an ſo viele Jahre hindurch treu zuſammenhielten,
wir beide haben dies ſtets als ein ganz beſonderes Glück
emp=
funden.
In unſerer Gymnaſialzeit machten wir an jedem Nachmittag
zuſammen einen kurzen Spaziergang, oft in den Straßen
Darm=
ſtadts, oft in deſſen Umgebung. Dabei erfreuten wir uns an
den einfachen und dabei ſtimmungsvollen alten Bauten Mollers
und an der ſchönen Natur. Es waren Stunden, an die wir
beide noch in hohem Alter uns gerne erinnerten.
In einer ſchönen Gegend heranzuwachſen, iſt ganz beſonders
wertvoll; ſie übt einen großen Einfluß auf unſer künſtleriſches
Empſinden aus. Als wir ſtäter an der Berliner Akademie bei
Profeſſor Lucae, dem Erbauer des Opernhauſes zu Frankfurt
am Main, ſtudierten, und als dieſer bei unſeren erſten Arbeiten
uns beobachtete, fragte er: „Die Herren kommen gewiß aus einer
ſehr ſchönen Gegend?” Und in derTät, es iſt eine ſehr ſchöneGegend,
dies jungfräuliche Hügelland an der Bergſtraße mit den
herr=
lichen Laubwäldern, dabei der ſagenreiche Odenwald mit ſeinen
maleriſchen Dörfern und den altehrwürdigen Ruinen!
Der Wunſch, Architektur zu ſtudieren, hatte ſich bei dieſen
Gängen mehr und mehr verdichtet. Unſer Herz zog uns nach
München, doch mein Vater, der in jenen Tagen als
Reichstags=
abgeordneter öfters in Berlin weilte, wies uns nach dem kühleren
Norden.
Zu den preußiſchen Staatsexaminas wurde damals nur
zu=
gelaſſen, wer vor dem Studium von einem preußiſchen
Bau=
beamten ein Jahr lang praktiſch vorgebildet worden war. Dieſe
Beſtimmung war gut gedacht, denn die Einführung in den
prak=
tiſchen Beruf geſchieht am beſten in der Praxis. Oft jedoch hatte
der Baubeamte keine Neigung, um ſeinen Baueleven ſich zu
küm=
mern, zuweilen fehlte ihm hierzu die Zeit. Letzteres ſollten wir
erfahren. Meine Mutter hatte ihre Jugendzeit in Kaſſel
ver=
bracht, dort kannte ſie den Bauinſpektor Cäſar und den
Hofbau=
rat von Dehn=Notfelſer. Zu erſterem kam ich, zu Dehn=Rotfelſer
Freund Meſſel. Wir wurden von ihnen den Bureaus überwieſen
und, da wir ſonſt nicht nützlich ſein konnten, mit der Anfertigung
von Abſchriften betraut; eine Tätigkeit, die uns bald nicht mehr
zuſagte.
Wir wollten etwas Tüchtiges lernen und gingen deshalb in
die Kunſtakademie, zu ſchauen, wie da der Unterricht ſei. Die
erſte Tür, die wir öffneten, führte uns in den Aquarellierſaal.
Dort klagten wir dem Profeſſor Stiegel unſer Leid. Er verſtand
uns und entwarf ſogleich mit uns einen Lehrplan; an drei Tagen
der Woche in der Akademie Zeichnen nach Gips, Aquarellieren,
Modellieren und Akt. An den drei anderen Tagen wie bisher
in den Bureaus Schreibertätigkeit. Wir beſprachen noch, wie wir
unſeren Bauchefs die Zuſtimmung zu dieſem Programm
ab=
ringen könnten, und nach wenigen Stunden durften wir
hoch=
erſreut den beiderſeitigen Erfolg uns mitteilen. So hatten wir
immerhin die Hälfte dieſes Jahres gerettet.
Nun gings mit dem größten Eifer an die Arbeit, und bald
waren wir ſo weit, daß Profeſſor Stiegel mit uns hinaus in den
Habichtswald wanderte, nach der Natur zu zeichnen. Die
herr=
liche Gegend und der überaus liebenswürdige Lehrer machten
uns die Arbeit zu hohem Genuß. Profeſſor Stiegel fühlte das
und fand daran ſelbſt große Freude.
Im Herbſt 1894 fuhren wir zum Studium nach Berlin. Die
Ferien hatten wir in Darmſtadt zugebracht, beim Gang zum
Bahnhof ſandten wir noch einen Abſchiedsgruß dem in der
Abendſonne leuchtenden Frankenſtein, dem der Stadt zunächſt
gelegenen Berge des Odenwaldes. Wie anders waren unſere
Empfindungen, als wir frühmorgens zwiſchen Halle und Berlin
erwachten! Eine hügelloſe, öde Landſchaft, danach Luckenwalde
mit langweiligen Gebäuden, dann weite Flächen mit darauf
zer=
ſtreuten ſtillſtehenden Windmühlen, und dazu ein andauernder
gleichmäßiger Landregen, der das Ganze zu einer überaus trüben
Stimmung brachte. Das war ein ſcharfer Gegenſatz zu der
ent=
zückend maleriſchen Gegend, in welcher wir eine ſonnige Jugend
verlebt hatten.
Vor den Preußen hatten wir Süddeutſche damals großen
Reſpekt. Das Jahr 1866 hatte uns fühlbar gemacht, wie ſehr
norddeutſcher Verſtand und ſcharfe Diſziplin unſerer ſüddeutſchen
Gemütlichkeit überlegen waren; die politiſchen und militäriſchen
Führer der Jahre 1870/71 ſtanden uns als gewaltige Heroen im
Sinn. Bedrückten Gemüts zogen wir im Regen durch die
Stra=
ßen der uns ungewohnten Großſtadt.
In der Bauakademie am Schinkelplatz meldeten ſich mit uns
etwa 250 Studierende der Architektur; im folgenden Jahre lockte
die Gründerzeit ſogar 350 Studierende an. So begannen wir
mit 600 jungen Kollegen den Kampf um die Zukunft; faſt alle
gehörten zu den von uns ſo viel gefürchteten klugen Preußen.
Was konnten wir zwei beſcheidene Heſſen da für ſpäter erwarten?
Ob uns wohl jemals das Glück blühen würde, ſelbſtändig einen
Ban ausführen zu können, haben wir uns manchmal gefragt.
In unſeren Studienjahren ſaßen wir des Abends zumeiſt in
unſerer gemeinſchaftlichen Stube und arbeiteten. Vorher waren
wir auf der Akademie tätig. Und, um keine Zeit zu verlieren,
ging wochenweiſe abwechſelnd einer von uns eine halbe Stunde
früher fort, kaufte das beſcheidene Abendbrot ein und kochte den
gemeinſamen Tee.. Das Brot kauften wir des Montags für die
ganze Woche, teilten es mit dem Zirkel genau in ſieben Teile,
bezeichneten dieſe mit leichten Einſchnitten, und wußten nun, wie
weit wir es an den einzelnen Abenden verzehren durften.
Wir waren ſehr fleißig, nur einen Abend in der Woche
hiel=
ten wir uns frei, ihn verbrachten wir in dem Studentenverein
„Motiv‟. Der 1847 gegründete Verein hatte zu unſerer Zeit
ſchon 2000 ſtudierenden Mitgliedern manch frohe Stunde bereitet;
an den Donnerstagabenden kamen wir damals mit etwa 200
Aktiven zuſammen. Das war ein fröhliches Treiben, bis ſpät in
die Nacht hinein oder auch bis früh in den Morgen wurde
ge=
ſungen, gemimt und getrunken. Eine Bühne war im Saal, eine
reichhaltige Garderobe ſtand den Mimen zur Verfügung. Hatte
ein Mitglied ſein Examen beſtanden, ſo wurde ihm ein „
Fackel=
zug” gebracht. Die Anweſenden ſtellten jeder ein Wachslicht auf
den Henkel ihres Bierſeidels, die Lichtkronen im Saal wurden
ausgedreht, und nun ſetzte ſich die ganze Verſammlung mit den
belichteten Bierſeideln in der Hand im Gänſemarſch unter den
Klängen des „Gummi arabicum, Gummi elaſticum” in
Be=
wegung, vorbei an dem zu Feiernden und mit ihm anſtoßend.
Hiernach wurden die Lichter auf den Tellern zuſammengeſetzt,
und dieſe vor dem Glücklichen hingeſtellt. Der Vorſitzende —
„Liedervater” genannt — feierte ihn in ſchwungvoller Rede und
beſchloß dieſe mit einem kräftigen Salamander. — Die hunderte
von im dunklen Saale bei Geſang ſich bewegenden kleinen Lichter,
der grüßende Blick jedes Einzelnen in das von innen ſtrahlende
und von außen beſtrahlte Antlitz des glücklichen Freundes
mach=
ten dieſe harmloſe Feier überaus ſtimmungsvoll.
Im „Motiv” hatte ſich ein kleiner Kreis Bekannter
zuſammen=
gefunden, die ſich untereinander gut verſtanden und bis ins ſpäte
Lebensalter treu zuſammenhielten. Man nannte uns im „Motiv”
„die Elique”, und als Elique fühlten wir uns ſehr wohl. Ein
Teil traf ſich täglich nach der Dienſtzeit zu Tiſch im Kaffee Suiſſe
in der Dorotheenſtraße; dorthin kamen mit uns beiden die
Bau=
führer Knoch und Kallmeyer vom Bau des Phyſiologiſchen
In=
ſtituts, Konrad Reimer vom Neubau der „Landwirtſchaftlichen
Hochſchule, Fritz Wendorff vom Neubau des Luiſengymnaſiums
und der um mehrere Jahre jüngere Norweger Peter Dybwad,
der beim Bau der Kriegsakademie als Volontär arbeitete. Bei
Tiſch berichteten wir unſere dienſtlichen Erlebniſſe vom Tage,
wo=
bei mehr gelacht als geſprochen wurde.
Zahlreicher vereinte uns der Sonntagmittag in der
Wein=
ſtube Trautwein in der Wilhelmſtraße. Da ging es luſtig her,
auch die höchſten Behörden waren unſeren Zungen nicht heilig,
und die eigenen Schwächen wurden nicht geſchont. Dies geſchah
in ſo humorvoller und liebenswürdiger Weiſe, daß niemals eine
Verſtimmung daraus entſtand. Wir wählten unſeren Direktor,
der bei Tiſch darauf zu achten hatte, daß nicht eine „allzu
un=
gleiche Verteilung der Genußmittel” ſtattfand; auch hatten wir
unſere Akten, in deren Abteilung „Ehrendes” ſich u. a. die
Mit=
teilung der Königl. Techniſchen Oberprüfungskommiſſion befand,
daß der Bauführer Alfred Meſſel „infolge des nicht genügenden
Ausfalls der mit ihm abgehaltenen ſchriftlichen und mündlichen
Prüfung als Baumeiſter ein desfallſiges Qualifikationsatteſt nicht
erhalten” könne. Damals hatten wir ſchon ſo viel Vertrauen zu
unſerer Zukunft, daß uns das „desfallſige” Mißgeſchick nicht
be=
inruhigte, zumal da der ungenügende Meſſel gleich nachher im
Arbeitsminiſterium beſchäftigt wurde. An dieſen Examensfall
dachte ich in ſpätern Jahren, wenn in Berliner Magiſtratsſitzun=
gen bei der Anſtellung von Beamten der größte Wert auf die
Examensreſultate gelegt wurde.
Unſere Sorge von früher, ob wir es wohl ſpäter zur
ſelbſtän=
digen Ausführung eines Baues bringen würden, wurde bald
zerſtreut. Es kam beſſer, als wir zu hoffen gewagt. Meſſel ſtand
bald nach der Studienzeit vor einer umfangreichen Aufgabe; der
Bau eines großen Geſchäftshauſes am Werderſchen Markt war
ihm übertragen worden. Und dieſem erſten Bauauftrage folgten
bald weitere: Geſchäftshäuſer, Wohnhäuſer und Villen in Berlin
und ſeiner Umgebung.
Meſſel beurteilte die Arbeiten der Kollegen ſehr ſtreng, noch
ſtrenger ſeine eigenen. So liebenswürdig und milde er zumeiſt
war, ſo ſcharf ſprach er ſich mündlich und auch ſchriftlich über die
vielen minderen architektoniſchen Leiſtungen unſerer Zeit aus.
Zuweilen ließ er einen ſchelmiſchen Spott erkennen; ſo erzählte
er, vormittags ſei ihm eine große Ehrung widerfahren: ein
höherer Staatsbeamter ſei, ſchwarzberockt und mit Zylinderhut,
bei ihm erſchienen, habe ihm eine feierliche Anſprache gehalten
und ihm im Auftrage des Herrn Miniſters den Roten Adlerorden
vierter Klaſſe überreicht. „Dabei”, ſo ſagte er, „iſt mir zum erſten
Male klar geworden, daß ich in eine Klaſſe gehöre — und zwar
in die letzte.”
Sein Sehnen war nach einem öffentlichen Monumentalbau
gerichtet. „Meine Privatbauten verſchwinden doch bald wieder”
ſo klagte er. Im Jahre 1892 hatte das Heſſiſche Miniſterium
einen Wettbewerb für ein Muſeum in Darmſtadt ausgeſchrieben.
Sein Reſultat war nicht befriedigend. Da erſuchte mich der
Groß=
herzog, ein Projekt für dieſen Bau anzufertigen. In der
Vater=
ſtadt an bevorzugter Stelle einen ſolchen Bau zu errichten, hat
ſeinen großen Reiz. Zurzeit hatte ich aber in dem Reichsgericht
eine ſehr umfangreiche und ſchwierige Bauaufgabe zu löſen;
ſo reiſte ich nach Darmſtadt, ſprach mit dem Großherzog, und
Meſſel erhielt den Auftrag.
Ein eigentümliches Zuſammentreffen! In Deutſchland
wer=
den zu gleicher Zeit — im Jahre 1892 — für zwei
Mufeums=
bauten Wettbewerbe ausgeſchrieben, für das Muſeum in
Darm=
ſtadt und für das Märkiſche Muſeum in Berlin. Weder Meſſel
noch ich nehmen an dieſen Wettbewerben teil. Trotz zahlreicher
Beteiligung werden beide Wettbewerbsreſultate von den
zuſtän=
digen Bauherren als unbefriedigend bezeichnet, die beiden
Auf=
gaben werden für Jahre zurückgeſtellt und ſpäter uns beiden, die
Darmſtädter Meſſel, die Berliner mir übertragen. Nach geraumer
Zeit ſtellen wir die Bauten fertig. Meſſel ſchrieb mir damals:
„Die Palme des Langſambauens kannſt Du mir nicht mehr
ent=
reißen, ich habe 13 Jahre für das Darmſtädter Muſeum
gearbei=
tet.‟ Er hatte recht, ich war für das Märkiſche Muſeum nur 12
Jahre tätig geweſen.
Schon früh klagte Meſſel über mancherlei Beſchwerden,
be=
reits Jahre vor ſeinem Ende hielt er ein ſehr vorſichtiges Leben
für geboten. In der letzten Zeit ging er immer ſeltener in ſein
Atelier, auch im Winter lag er oft gut eingepackr auf der Veranda
ſeiner Wohnung an der Regentenſtraße. Die Zeichnungen ließ er
ſich mehr und mehr in die Wohnung bringen und korrigierte da
jedes Detail. So hielt er ſich von allem Nebenſächlichen frei,
beſchränkte ſich auf das Notwendige und konnte in aller Ruhe
ſeinen Projekten nachſinnen. Je mehr er das Verrauen zur
Ge=
ſundung verlor, um ſo mehr ſchmerzte es ihn, daß es ihm nicht
vergönnt war, in Berlin einen großen monumentalen Bau
aus=
zuführen. Der Generaldirektor der Muſeen wünſchte, ihm den
Bau der Muſeen auf der Muſeumsinſel zu übertragen, der Kaiſer
ſtimmte zu.
Die Aufgabe an ſich war nicht leicht, ſie wurde noch erſchwert
durch die Anforderungen, die der Generaldirektor der Muſeen
an die ſtrikte Einhaltung der genauen von ihm vorgeſchriebenen
Maße für jeden einzelnen Raum ſtellte. Es waren verzweifelte
Verſuche in den letzten Monaten, eine lange, vergebliche
Quälerei”, ſchrieb Meſſel nach Vollendung ſeiner erſten Skizzen.
Um ſo glücklicher war er, als ſein weiteres Arbeiten ihn bei
Zu=
ſammenfaſſung der einzelnen Bauteile zu einem überaus ruhigen,
um ein ſtattliches Forum entwickelten Baukörper von höchſter
monumentaler Wirkung geführt hatte. Mit der Durcharbeitung
des Entwurfs hatte er begonnen.
Da wurde ſein Zuſtand immer ſchwächer. „Verſprich mir, daß
du meine Arbeit nicht im Stiche läßt,” waren die letzten Worte,
die er zu mir ſprach. Und wenn auch die ſehr viel beſcheideneren
Zeitverhältniſſe zu einfacherer Behandlung zwingen, ſo ſoll der
Bau doch als Meſſels Bau in ſeinem Sinne zu Ende geführt
werden.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veranwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
1* Carl Hagenbeck auf Tierfang!
Mit der Ufa in der Wildnis!
Was Tierfanger und Tierjager in fernen Erdteilen erleben, wie sie
bei=
spielsweise den Wüeten-Schakalen, den blutdurstenden Hyanen zu
Leibe rucken, wie sich der Hyanen Wut im Fangeisen bricht, davop
erzahlen Halpaus-Tierfang-Bilder. — Sammeln Sie Halpaus-
Tier-
fang-Bilder aus den Schachteln der Halpaus-Cigaretten und schenken
Sie Ihren Kindern ein gediegen ausgestattetes Sammelalbum, das zum
Preise von RM. 1.50 in allen Tabakwarengeschaften und durch die
Halpaus-Cigaretten-Fabrik G. m. b. H. Breslau 6. Wachtplatz,
erhalt-
lich ist, denn auch Ihr Wunsch dürtte es sein, den Kindern daheim die
Moglichkeit fesselnder und bildender Unterhaltung zugleich zu bieten.
NoteA 1
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Nummer 95
Nachrichten des Standesamis Darmſtadt.
Stetbefälle. Am 25 März: Anna Katharina Jäger, geb.
Eiſen=
hauer, 77 J., Witwe des Eiſenbahnarbeitevs, Luiſenſtr. 34. — Am
26. März: Emil Haas, Zemen arbeiter, 58 J., Eberſtadt b. Darmſtadt,
hier Eſchollbrückerſtr. 4½. — Am 28. März: Gg. Martin Franz Vonder=
7hmitt, Krankenpfleger, 44 J., Goddelau, hier Grafenſtr. 9. — Am
22. März: Helmut Ludwig Reinhardt, 2 Mon., Biebesheim, hier
Gra=
fenſtraße 9. Wilhelm Guſtav Julius Matthäi, Studienrat i. R.,
Pro=
feſſor, 80 J., Roßdörferſtr. 30. Karl Frenzel, Poſtſekretär i. N., 73 J.,
Dieburgerſtr. 55 — Am 30. März: Michael Schmitz,
Oberſteucrinſpek=
tor, 43 J., Mühlſtr. 70. — Am 2. März: Emma Böcher, geb. Roth,
68 J., Witwe des Lehrers, Wilhelmſte. 32. — Am 31. März: Friedrick,
Chriſtoph Schwab, Privatier, 61 J., Bad=Nauheim, hier, Waldſtr. 18
Georg Appfel. Bankbeamter, 53 J., Riedlingerſtr. 29 — Am 30. März:
Gcorg iſtuhl, Kaſſendiener i. N. Grafentr. 25. Emma Hags, 1 Monat,
Weibergſtr. 10. Wilh. Bopp, 3 Tg., Sandbergſtr. 33. Am 31. MMärz: Karl
Friedrich Seriba, Chemiker, Prof., 74 J., Herdweg 65. — Am 1. April:
Johannes Roth, Schneidermeiſter, 58 J., Liebfrauenſtr. 107. Margarete
Stein, geb. Neimeiſter, 67 J., Witwe des Schreinermeiſters,
Fraukfur=
terſtraße 57 Kurt Wolfgang Ober, 1 J., Mettagangweg 10. — Am
2 April: Frieda Straumann, 4 J, Holzſtr. 24. — Am 1. April:
Weber, ein Kugbe ohne Vorname, 1 Stunde alt, Schloßgaſſe 1. Maria
Graf, geb Beck, 30 J., Wwe, des Schloſſers, Wiebelsbach, hier
Eliſa=
bethenſtift. Katharina Jamin, geb. Weber, 36 J., Liebfrauenſtraße.
Konrad Hermann Spamer, Finanzrat i. R. — Am 2. April: Dorothea
Hieb, geb. Müller, 83 J., Witwe des Schriftſetzers, Landwehrſtr. 1934.
Eliſabeth Reitz, geb. Steitz, 41 J., Ehefrau des Landwirts,
Gräfenhau=
ſen, hier, Grafenſtr 9. Auguſt Schäfer, Hutmacher, 62 J.,
Schützen=
ſtraße 14. Emilie Görlitz, geb. Dräſch, 62 J7. Witwe des Poſtſchaffners,
Kaupſtraße 49. — Am 3. April: Johann Nikolaus Löw, Hilfsarbeiter,
ledig, 77 J., Pallaswieſenſtraße 63. Albert, Valentin Heß,
Schloſſer=
lehrling, ledig, Gräfenhauſen, hier Grafenſtraße 9 — Am 4. April:
Marie Kraft, 7 Monate, Lengfeld, hier Heinheimerſtraße 21. — Am
8. April: Katharina Gunkel, geb. Meſſer, 69 J., Witwe des
Bahnwär=
ters :. R., Pankratiusſtr. 50. Am 4. April: Heinrich Chriſtian Ludwig
Stein, Schloſſermeiſter, 74 J., Beſſungerſtr. 105; Wilhelm Fleckenſtein,
2 J., Schaafheim, hier, Erbacherſtr. 25. Am 5. April: Jakob Ludwig
Flemmiſch, Spenglerlehrling, 15 J., Bickenbach, hier, Grafenſtr. 9;
Adam Rudolf Theodor Braun, Rhönring 77.
Kirchliche Nachrichken
Epangeliſche Gemeinden.
Sonntag Quaſimodogeniti (7. April).
Stadtkirche. Samstag, 6. April, abends 6 Uhr: Beichte für die
Reformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wagner. — Abends 8.30 Uhr:
Andacht. — Sonntag, 7. April, vorm. 9 Uhr; Chriſtenlehre für die
Lukasgeneinde. Pfarrer Kleberger. — Vorm 9.30 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Konfirmation und Feier, des heiligen Abendyahls für die
Neformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wagne=. (Hollekte.) — Vorm.
11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarver
Kle=
berger. — Vorm. 9 Uhr: Chriſienlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. —
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimmermann.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 10. April, und
Samstag, 13. April, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 13. April, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (Heſſenbund), Poſaunenchor,
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 7. April, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Neformationsgemeinde Oſt. Pfarrer
Lautenſchlä=
ger. — Abend3 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B.d. J.).
— Montag, 8. April, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(ältere Abteilung). — Dienstag, 9. April, abends 8 Uhr:
Monatsver=
ſammlung des Frauenvereins der Kaplaneigemeinde. Vortrag des
Pfarrers Berger über „Ordeusniederlaſſungen und Kloſtergründungen
in neuen Deutſchland”. — Kirchenchor der Stodtkirche. —
Jugendver=
einigung der Stadtgemeinde (Heſſenbund). — Mädchenvereinigung der
Neformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 10. April,
nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. — Abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Reſor=
mationsgemeinde (ältere Abteilung) — Donnerstag, 11. April, abends
8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde (Nothilfe=Kreis). —
Jugend=
bund der Lukasgemeinde (jungere Abteilung). — Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (Heſſenbund). — Freitag, 12. April, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Markusgemeinde Jjüngere Abteilung). — Jugendbund
der Kaplaneigemeinde. — Somstag, 13. April, nachm. 2—4 Uhr:
Jung=
ſchar der Stadtgemeinde.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 7. April: Chriſtenlehre
für die Markusgemeinde: Vorm. 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen.
Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Zimmermann.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Digkonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379,
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: „Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379
Samstag, den 6. Aprf 1929
Martinskinche. Samstag, 8. April, abends 6 Uhr: Beichte und
Vorbereitung zum heiligen Abendmhl. Pfarrer Bergér. — Sonntag,
7. April vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer D. Waitz — Vorm. 9 Uhr: Konfirmotion der 2.
Konfirman=
denabteilung der Martinsgemeinde Weſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer
Bergér. Kollekte für kirchliche Zwecke. — Nachm. 2 Uhr:
Kindergottes=
dienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Beringer,
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift. — Mittwoch,
10. April, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 8. April, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Monatsverſammlung der Helferinnen des
Frauenvereins. — Dienstag, den 9. April, abends 8 Uhr im
Martins=
ſtift: Kirchenchor: im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Donners=
tag, den 11. April, abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5:
Po=
ſaunenchor. — Freitag, den 12. April, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 6. April, abends 6 Uhr:
Vorberei=
tungsgottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Marx. — Abends
8 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk im Gemeindehaus. Pfarrer
Goethe. — Sonntag, den 7. April, vorm. 10 Uhr: Konfirmation der
Konfirmanden des Nordoezirks mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11.15 Uhr: Kiu= abends 8 Uhr: Jugendliyä. — Dienstag, abends 8 Uhr:
Mitglieder=
dergottesdienſt. — Sountag, 7 April, abends 8 Uhr: Konfirmanden=
8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Samstag, 6. April, abends
8 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für das Konfirmationsobendmahl.
Pfarrer Weif. — Sonntag, 7. April, vorm. 9.30 Uhr: Konfirmation Kaſino). Sonntag, den 7. Apcil, vorm. 9.30, nachm. 4 und Mittwoch,
der 2. Abteilung der Konfirmanden mit der Feier des heiligen
Abend=
mahls. Pfarrer Weiß. Kollekte für den Kinchenfonds der
Petrus=
gemeinde. — Der Kindergottesdienſt fällt aus.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. April, abends 8.15 Uhr:
Vereinsabend der Jugendvereinigung. — Montag, 8, April, abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung. — 8.15 Uhr: Kleiner Kreis der
Jugend=
vereinigung. — Dienstag, 9. April, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor —
Mittwoch, 10. April, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frouenhilfe. — Don=
Pfarrer Waldeck über: „Du und deine Bibel”. — Freitag, 12. April, mahl. — Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. — Dienstag, 20 Uhr:
abends 8.15 Uhr: Kirchencher.
Pauluskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Bundeswart
Miſſionar Jürgens. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Müller. — Abends 8 Uhr: Lich=bildervortrag von Miſſionar Jürgens / 13.30 Uhr: Gottesdienſt.
über „Die Flucht vor dem Leben” unter Mitwirkung von Frau
Miſſio=
nar Jürgens (Geſang).
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. April, nachm. 4 Uhr:
Zugendvereinigung: „Zuſammenſein mit Bundeswart Jürgens. —
Abends 8 Uhr: Gemeindegbend mit Lichtbildervortrag von Miſſionar Aelterenkreis.
Jürgens. Eintritt frei! — Montag, 8. April, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 9 April, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10.30 Uhr: Chriſtenlehre.
Frauenvereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 10. April,
abends 8 Uhr: Bibelſrunde Jakobusbrief). Pfarrer Müller. — Don= wvoch: Jungmädchen Verein.
uerstag, 11. April, abnds 8 Uhr: Mütterabend.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck,
— Vorm. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 11. April, abends
8 Uhr: Vetſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets= verein.
ſtunde. — 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde (Fähler jun.). — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde, den 7. April, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre, für die männliche Jugend.
fällt aus. — Von Mirtwoch bis Freſtag jeden Abend 8.30 Uhr:
Bundes=
ſekretär Lange, Blaues Kreuz. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibel= Helferinnenkreiſes des Frauenvereins. — Mittwoch: Jungmannſchaft.
ſtunde, in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Menne. —
Samstag, abends 8.15 Uhr: Poſaunenchor,
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr: ginnt am 8. April wieder.
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Mädchen. — Abends 8.30 Uhr: Weiheſtunde. —
Diens=
tag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Ge=
betsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 7 April, nachm. 2.30 Uhr: Ab= tag, den 7., nachm. 4, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
marſch (vom Tierbrunnen) nach dem Landheim der Petrusgemeinde. — Gottesdienſt.
Montag, 8. April, abends 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Dienstag,
9. April, abends 8,30 Uhr: Poſaunenchor. — Mittzvoch, 10. April, tag, den 7., nachm. 4, und Donuerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
abends 8.30 Uhr: „Jungmännerbibelſtunde! — Donnerstag, 11- Aprik, / „Gottesdienſt.
abends 8.30 Uhr: Heimabend (Bihelſtunde Juma C.). — Freitag, 12.
April, abends 8 Uhr: Turnſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne, Gettesdienſt
Hof links) Samstag, den 6. April, nachm. 4.30 Uhr: Gemeinſamer
B.=K. — Dienstag, den 9. April, vorm. 9 Uhr: Spielen auf dem Sport= tag, den 7., vorm. 9.30, und Donnerstag, den 11., abends 8 Uhr:
platz am Nordbahnhof. — Mittwoch, den 10. April, abends 8.15 Uhr: Gottesdienſt.
Budenabend für den älteren Kreis, Beckſtr. 4. — Donnerstag, den 11.
April, machm. 3 Uhr: Spielen am Nordbahnhof.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag den 7. April, vormittags 10 Uhr:
Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiffenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr, 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Worwerkündigung. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt Mollerſtraße 40). Sonntag, den
7. April, vorm. 9.3) Uhr: Andncht. — Nachm. 3.30 Uhr:
Jugend=
bunſd. — Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Elifabethenſtr. 44). Sonntag, 7. April,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vormittags 11 Uhr:
Kinder=
gettesdienſt. Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugendv=xein. — Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſtunde für den
gemiſchten Chor. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und
Mäd=
chenbund — Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 7. April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr
Sonn=
tagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt. Abends 8.15 Uhr:
Jugend=
ſtunde — Mittſvoch, den 10. April, abends 8.15 Uhr: Blbel= und
Ge=
betsſtunde. Zu allen Verſamn=lungen Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 8. April, abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftſtraße 51, Vibelſtunde.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr: G
bets=
verſammlung; früh 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; früh 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt; nachm. 3 Uhr: „Kinvergottesdienſt; nachm. 5 Uhr:
Kindergottesdienſt; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. — Montag,
verſammlung — Mittwoch, abends 8 Uhr: „Gundertjährige Geburts=
Werbeabend unſerer Jugendbünde. — Donnerstag, 11. April, abends tagsfeier” des Gründers General William Booth. — Donnerstay, abends
8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädehen. — Freitag, abends 8 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße ehem.
den 10., abends 8.30 Uhr Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54):
Sonn=
täg, den 7. vormittags 3.30, nachm. 4 und Mittwoch, den (, abends
8.30 Uhr Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlih willbommen!
Auswärtige Kirchen.
Evongeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonutag, den 7. April, vorm.
nerstag, 11. April, abends 3.15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von / 9.30 Uhr: Konfirmation der Mädchen mit Beichte und heil. Abend=
Frauenverein. 19.30 Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 20 Uhr:
Kirchengeſangverein. — Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt, Sonntag, den 7. April, nachm.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 7. April, vorm. 110 Uhrt
Hauptgottesdienſt. Prediger: stud. theol. Calgan=Eberſtadt. (
Kinder=
gottesdienſte fallen aus.) Abends 8 Uhr: Gemeindeabend der
Jugend=
gemeinde bei Scheerer. — Mittwoch: Jugendgemeinde. — Donnerstag;
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 7. April,
— Moniag: Jugendvereinigung. — Dienstag; Kirchenchor. — Mitt=
Evaugeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Quaſimodogeniti),
den 7. April, vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Röhricht=
Darm=
ſtadt. Kollekte für die Innere Miſſion. — Montag, 8 Uhr: Im Saale
des „Darmſtädter Hofes” Jahresverſammlung des Frauenvereins. —
Mittwoch: Jugendbund Wartburg. — Donnerstag: Jungmädchen=
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag (Quaſimodogeniti)),
— Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde — Die Blaukreuzſtunde Vrrm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindevgottesdienſt.
8 Uhr: Mädhenvereinigung. — Montag, 9 Uhr: Beſprechung des
— Donnerstag: „Mädchenvereinigung (ältere Abteilung) — Freitag:
Kirchenchor, — Samstag: Jungmannſchaft. — Unſere Kinderſchule be=
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 7., vorm. 9.30, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
Gcttesdienſt
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3): Sonn=
Neugpoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35): Sonn=
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25):
Sonntag, den 7., nachm. 4, und Donnerstag, den 11., abends 8.30 Uhr:
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22): Sonn=
Freunde und Gönner herzlich willkommen!
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Weißer Sonntag.
Samstag 17 und 20 Uhr: Beichte. — Sonntag: 6 Uhr Beichte, 7 Uhr
Frühmeſſe, 8 Uhr Hochamt, Predigt und Erſtkommunion der Kinder,
10 Uhr heilige Meſſe, 15 Uhr Andacht, 18.30 Uhr Empfang des
Hochwür=
digſten Herrn in St. Ludwig. — Montag: 7 Uhr heilige Meſſe und
Kommunion, 9 Uhr Firmung in St. Ludwig, 7 Uhr täglich heil. Meſſe.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 6. April: Parſchas Hachaudeſch. Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 7 Uhr 50 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Nachm. 6 Uhr 30 Min,
Donnerstag, den 11. April: Rauſch Chaudeſch Niſſan.
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geben ihre Vermählung bekannt.
Darmſiadt, den 6. April 1929.
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Am 2. April entſchlief nach langem
Teiden meine liebe Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau
Borothee Seu
Witwe
Die Beerdigung fand auf Wunſch in der
Stille ſtatt.
Chriſtian Hieb.
Darmſtadt, 4. April 1929.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren guten Vater,
Onkel und Schwager
Herrn
ao0 Sauer
Metzger und Gaſtwirt
nach langem ſchweren Leiden im 49,
Lebens=
jahre zu ſich zu ruten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Bäcker, geb. Weiß
nebſt Kindern.
Lengfeld, den 4. April 1929.
Die Beerdigung findet am Sonntag, 7. April,
nach nittags 2 Uhr, ſtatt.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für alle Zeichen teilnehmender Liebe und
Verehrung für unſeren lieben Entſchlafenen
Herrn Finanzrat
Hermann Spamer
insbeſondere für die herzlichen Worte des Herrn
Pfarrer Köhler, die Anſprachen und
Kranznieder=
legungen der Herren Vertreter der Stadt
Darm=
ſiadt, des Korps Haſſia in Gießen, ſowie der
Volksküche in Darmſtadt ſagen wir von Herzen
innigſten Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Poſtrat Schmidt, Koblenz.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Herrn Johannes Roth
ſagen wir hiermit innigſien Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Köhler für die troſtreichen Worte am
Grabe, den Schweſtern des Städt. Krankenhauſes für die
liebevolle Pflege und nicht zuletzt auch dem
Kameradſchaff=
lichen Kriegerverein 1874 Darmſtadt für die erwieſenen
Ehrungen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Für die vielen Gratulationen
und Geſchenke anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit und Verlobung
unſerer Tochter Anna mit Herrn
Georg Bauer, ſagen wir auf
dieſem Wege Allen herzlichen
Dank
Karl Schulz und Frau
Blumenthalſtr. 56. pt.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermihlung erwieſenen
Aufmerk=
ſamkeiten danken wir herzlichſt
Karl Fiſcher und Frau
Lina, geb. Hartmann.
Darmſtadt, Grafenſir. 20. (*
Dankſagung.
Für die vielen Ehrungen,
Ge=
ſchenke und Blumenſpenden
an=
läßlich unſerer Vermählung jagen
wir auf dieſem Wege herzlichen
Dank
Karl Genannt, Hauptlehrer
und Frau Friedel Genannt,
geb. Nagel
Hermannſtraße 9.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgange unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſagen wir auf dieſem Wege Allen
unſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Albert Dreger und Angehörige
Familie Jakob Jakoby.
Ver-
mie-
Aulo tng Napder
Telephon-Anrut
A
S4T
Kahlertstraße 31
4696a
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
und
Ehrenmitgliedes
Herrn Heinrich Stein
Pizeſeldwebel i. A.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beiſetzung Samstag, den 6. April,
nachm 4 Uhr, auf dem Beſſunger
riedhof. Treffpunkt 3.45 Uhr am
Eingang.
Verein ehem. Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
Der Vorſtand. (5861
Nachruf.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben
Regiments=
kameraden und langjährigen
Mit=
gliedes
Herrn Georg Appfel
Bankbeamter i. Z.
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Wir verlieren in dem
Dahin=
geſchiedenen einen guten u treuen
Kameraden, deſſen Andenken wir
ſtets in hohen Ehren halten werden.
Auf Wunſch des Entſchlafenen
hat die Beiſetzung in aller Stille
ſtattgeſunden
Verein ehem Angehöriger
des Großh. Artilleriekorps.
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Geite 10
Samsta, den 6. Ppril 1929
Nummer 95
Das Brocken=Haus.
Fürſt Stolberg=Wernigerode hat große, in ſeinem Beſitz befindliche Waldgebiete einſchließlich des
Brockens dem preußiſchen, Fiskus zum Kauf angeboten. Der 1142 Meter hohe Brocken iſt der höchſte
Gipfel des Harzes und zählt zu den ſchönſten ſagenumwobenen Bergen. Auf unſerem Bild iſt auch
ein Flugzeug beim Ueberfliegen des Brockens zu ſehen.
Unker dem Eis zum Nordpol.
Der Polarforſcher George Palmer Putnam und der Flieger Wilkins
wollen im kommenden Sommer auf eine ſeltſame Art den Nordpol erreichen. Von Spitzbergen aus
wollen ſie mit einem Unterſeeboot zum Nordpol vorſtoßen, und in Alaska ihre Fahrt beenden.
Wilkins hat bekanntlich im vorigen Jahr den Pol im Flugzeug überquert.
Das engliſche Auftralien=Flugzeug vermißl.
Vilot Charles Ulm. Das Flugzeug „Southern Croß”. Pilot Kingsfort Smith.
Ganz England iſt um das berühmte Auſtralien=Flugzeug „Southern Croß” und ſeine Beſatzung
in größter Sorge. Seit Tagen wird das Flugzeug, das ſich auf einer Fahrt quer über Auſtralien
befand, vermißt. Man vermutet, daß es zu einer Notlandung in unbewohntem Gebiet gezwungen
war. Die Piloten haben keinerlei Proviant bei ſich.
Pädagogiſche Tagung des Reichsverbands
deutſcher Orcheſter und Orcheſtermuſiker.
Der Reichsverband deutſcher Orcheſter und
Or=
cheſtermuſiker veranſtaltet als Auftakt zu ſeiner
dies=
jährigen Vertreterverſammlung am 11. April in
Weimar eine pädagogiſche Tagung, die der
Bera=
tung der Nachwuchsfragen gewidmet iſt. Die
wichtig=
tn Grundlagen für den Auf= und Ausbau der
Orcheſterſchulen und für die Erzielung einer
abge=
ſchloſſenen Allgemeinbildung der Orcheſtermüſiker
ſol=
len hierbei klargelegt werden. Als Referenten
wur=
den gewonnen: Univerſitätsprof. Dr. Hans Joachim
Moſer, Berlin, Kammroirtuoſe Joſeph
Le=
derer Dresden, Kapellmeiſter Hermann
Kutzſch=
bach, künſtleriſcher Leiter der Orcheſterſchule der
Sächſiſchen Staatskapelle, Dresden, Oberregierungsrat
Dr. Freyſoldt und Muſikſchuldirektor Martin
Weimar. Die Tagung wird am 10. April, abends,
durch ein Konzert der Orcheſterſchule der Staatlichen
Muſikſchule in Weimar, unter Leitung von
General=
muſikdirektor Dr. Ernſt Praetorius, eingeleitet
werden.
Profeſſor Mendelsſohn=Bartholdys Landhaus
niedergebrannt.
Hamburg. Das Landhaus von Prof.
Men=
delsſohn=Bartholdy in Wohldorf=Ohlſtett wurde durch
Feuer zum größten Teil zerſtört. Die wertvollen
wiſſenſchaftlichen Sammlungen, Bücher und
Hand=
ſchriften konnten faſt alle geborgen werden. Das
ein=
geäſcherte, aus dem Jahre 1709 ſtammende Haus galt
als eines der geſchichtlich bemerkenswerteſten Gebäude
in den Hamburger Walddörfern.
Der Konkurs der Stadt Glashütte.
Dresden. Die Bemühungen der Stadt
Glas=
hütte, im Vergleichswege eine Einigung mit ihren
Gläubigern herbeizuführen, ſind geſch itert, da die
Hauptgläubiger es ablehnten, der Stadt einen
Nach=
laß zu gewähren, und gegen die Stadt im Wege der
Einzelklage und Einzelpfändung vorgehen. Bei dieſer
Sachlage ſah ſich die Stadt Glashütte gezwungen,
ihrerſeits den Antrag auf Eröffnung des
Konkurs=
verfahrens über ihr Vermögen zu ſtellen. Die
Stel=
lungnahme des Miniſteriums des Innern, welches
zunächſt feſtzuſtellen hat, ob die Vorausſetzungen für
die Eröffnung des Konkursverfahrens,
Zahlungs=
unfähigkeit und Ueberſchuldung der Stadt, gegeben
ſind, zu dieſem Antrag ſteht zurzeit noch aus.
Unfall im Schacht Grube „Leopold”.
Köthen. In dem Schacht Grube „Leopold”,
bei Edderitz wurden in der vorvergangenen Nacht
durch Zuſammenbruch eines Teiles der Strecke zwei
Arbeiter verſchüttet. Die Rettungsarbeiten waren
bis geſtern mittag ohne Erfolg geblieben.
Die Wellenlängen werden neu feſtgeſetzt.
Prag. Am Donnerstag; vormittag wurde die
radio=elektriſche Konferinz eröffnet, deren wichtigſte
Aufgabe die Neufeſtſetzung der Wellenlängen iſt. Zur
Tagung haben ſich Vertreter von 27 europäiſchen und
drei außereuropäiſchen Telegraphenverwaltungen,
ſo=
wie Vertreter des Gen ralſekretariats des
Völkerbun=
des eingefunden. Man einigte ſich auf drei
Verhand=
lungsſprachen, nämlich Deutſch, Engliſch und
Fran=
zöſiſch.
Zurchtbare
Eiſenbahn=
kakaſtrophe in Rumänien.
Ein Schnellzug inſolge falſcher
Weichen=
ſtellung enkgleiſt. — 20 Toke. — Der
Schuldige enkflohen.
Bukareſt, 5. April.
Donnerstag abend 9 Uhr ereignete ſich auf der
Station Boboe, auf der Linie Bukareſt-Jaſſy, eine
furchtbare Eiſenbahnkataſtrophe. Der Schnellzug
Bu=
kareſt—Jaſſy iſt infolge falſcher Weichenſtellung
ent=
gleiſt. Bei der Entgleifung wurden der Poſtvagen,
ein Perſonenwagen 1. und 2. Klaſſe, ſowie ein
Per=
ſonenwagen 3. Klaſſe vollkommen zerſtört. Die
Loko=
motive und die drei erſten Wagen ſtürzten von dem
Eiſenbahndamm. Bis geſtern früh wurden aus den
Trümmern der umgeſtürzten Wagen 20 Tote und
59 Verletzte geborgen. Die Verletzten wurden in das
Spital der 12 Kilometer von der Unglücksſtelle
ent=
fernten Stadt Buzeu transportiert. Die
Identifizie=
rung der Opfer konnte bis geſtern früh noch nicht
vorgenommen werden. Die Mehrzahl der Reiſenden
1. und 2. Klaſſe dürften Kaufleute ſein, während in
der 3. Klaſſe eine große Anzahl Soldaten reiſten.
Der an der Entgleiſung Schuld tragende
Weichen=
ſteller der Station Boboc und der dienſthabende
Beamte ſind verſchwunden und konnten bisher nicht
ermittelt werden. Nach Berichten von Augenzeugen
bietet die Unglücksſtelle ein furchtbares Bild. Die
Unglücksſtelle iſt 114 Kilometer von Bukareſt entfernt.
Schlafwagenbrand in einem japaniſchen D=Zug.
Tokio. In der Nähe der Station Fuſan
(Korea) entſtand in einem D=Zug ein Brand. Vier
Schlafwagen gingen in Flammen auf. Soweit bisher
feſtgeſtellt werden konnte, ſind neun Perſonen ums
Leben gekommen; 21 Verletzte wurden geborgen.
Schwerer Eiſenbahnunfall in Oſtafrika.
Beira (Mozambique) Ein Güterzug entgleiſte
hier beim Rangieren und zertrümmerte drei Hütten
von Eingeborenen. 18 Eingeborene wurden getötet
oder ſchwer verletzt.
Die kommenden Fahrken des „Graf
Zeppelin”.
Friedrichshafen, 5. März.
Ueber die im Laufe dieſes Jahres geplanten
wei=
teren Fahrten des „Graf Zeppelin” erfahren wir
vom Luftſchiffbau, daß etwa am 22. April die
zweite Mittelmeerfahrt erfolgt, die
unge=
fähr 2½ Tage dauern ſoll. Sie wird in das
weſt=
liche Mittelmeerbecken führen. Ctwa Anfang
Mai wird dann anſchließend eine Fahrt nach
Wien ausgeführt und — ſoweit die Bewölkung
im Gebirge es zuläßt — auch nach anderen
Städten Oeſterreichs. Die Fahrt wird etwa
12 Stunden dauern. Etwa Mitte Mai ſoll ihr
die erſte Amerikafahrt dieſes Jahres,
für die nur ein Aufenthalt von etwa drei Tagen in
den Vereinigten Stagten vorgeſehen iſt, folgen.
Au=
fang bis Mitte Juni foll eine weitere
Amerikafahrt durchgeführt werden. Für den
Hochſommer iſt eine Fahrt über
Oſt=
deutſchland geplant, die evtl. mit einer
Zwi=
ſchenlandung in Berlin in zwei Abſchnitten
durchgeführt werden ſoll. Der erſte Abſchnitt würde
dann umfaſſen die Strecke Friedrichshafen—Schleſien
—Berlin, der zweite die Strecke Berlin—Oſtpreußen—
Friedrichshafen. Ueber weitere Fahrten — wie z. B.
nach Weſtdeutſchland — iſt noch nichts beſchloſſen.
Ebenſo ſind für die Fahrt um die Welt, die
etwa für Anfang Auguſt gedacht iſt, alle
tech=
niſchen Vorbedingungen noch nicht völlig geklärt. Döch
iſt anzunehmen, daß die Löſung der noch
vorhan=
denen Schwierigkeiten rechtzeitig gelingen wird. Die
Mittelmeerfahrt und die beiden Amerikafahrten ſind
in erſter Linie zu Studien= und Ausbildungsfahrten
für die Beſatzung beſtimmt, ſo daß auf ihnen nur
eine beſchränkte Anzahl von Paſſagieren
mitgenom=
men werden kann. Die übrigen Fahrten ſollen reine
Paſſagierfahrten ſein.
Erdbeben in Bulgarien.
Philippopel. In der Nacht von Mittwoch
auf Donnerstag wurde hier ein Erdbeben verſpürt,
das von einem unterirdiſchen Rollen begleitet war.
Das Beben dauerte 30 Sekunden. Die Bevölkerung
ſtürzte, von Panik ergriffen, aus den Häuſern und
verbrachte die Nacht im Freien. Das Beben hatz
keinen nennenswerten Schaden angerichtet.
Straßenbahnunglück in Moskau.
Moskau. Am Kremlkai überſchlug ſich ein
Straßenbahnwagen, der die Böſchung hinabfuhr.
Fünf Fahrgäſte wurden ſchwer, 16 leicht verletzt.
Drama auf hoher See.
New York. Die Privatjacht des New Yorker
Millionärs Leland Roß wurde führerlos mit vollen
Segeln in der Nähe der New Yerſeyer Felſen von
einem Küſtnkutter geſichtet. Als der Schoner
ge=
entert wurde, fand man vier Matroſen der
Mann=
ſchaft ſinnlos betrunken in der Kabine liegen. In den
Kapitänsräumen und auf Deck waren Blutſpuren
ſichtbar, ein Zeichen, daß ein wütender Kampf
ſtatt=
gefunden haben muß. Offenbar hat die Mannſchaft
gemeutert, den Kapitän ermordet und über Bord
ge=
worfen und dann das Schiffslogg vernichtet. Die
Jacht des Millionärs hatte in den letzten Wochen eine
Kreuzfahrt in den Süd=Atlantik gemacht. Angeblich
ſoll Roß in Florida von Bord gegangen ſein, jedoch
war über ſein Verbleiben bis zur Stunde nichts zu
erfahren, ſo daß die Befürchtung beſteht, daß er
ebenfalls ein Opfer der Meuterei geworden iſt.
Die Giftſchlange im Flugzeug.
Brisbane. In dem Führerſitz eines
Flug=
zeuges wurde kurz nach dem Aufſtieg eine giftige
Schlange entdeckt. Der einzige Paſſagier ſuchte die
Schlange mit ſeinem photographiſchen Apparat zu
töten, worauf ſich das Reptil gegen ihn wandte. Bei
einem zweiten Schlag mit dem Photo=Apparat
zer=
ſchlug ſich dieſer und fiel über Bord. Der
Flugpaſ=
ſagier kletterte darauf auf die Kante ſeins Sitzes und
verſuchte die Schlange mit den Schuhen abzuwehren
und zu gleicher Zeit die Aufmerkſamkeit des Führers
auf den Vorgang zu lenken. Als das ſcheiterte,
ent=
ſchloß er ſich in letzter Verzweiflung, auf die Flügel
der Maſchine zu klettern. Der Führer bemerkte dann,
daß irgendetwas in Unordnung war und flog ſchnell
nach dem Flugplatz zurück. Die Schlange wurde hien
vertrieben und getötet.
Reich und Ausland.
Kommk eine Eiszeik?
Die Wetterlage in Deutſchland.
Berlin. In der öſtlichen Hälfte des Reiches
haben ſich die Nachtfröſte weiter verſchärft. Den
tiefſten Thermometerſtand hatte in der Nacht zum
Freitag Schl ſien mit 10 Grad unter Null. In der
Berliner Innenſtadt wurden in der Nacht vier Grad
unter Null gemeſſen. In Weſtdeutſchland iſt eine
leichte Milderung eingetreten, hervorgerufen durch
ein Druckfallgebiet, das vom Nordmeer aus nach
Holland vorgeſtoßen iſt. Da das Schlechtwettergebiet
nach Südoſten weiterwandert, muß nach einer
Mittei=
lung der Berliner Wetterdienſtſtelle für
Norddeutſch=
land mit einem Fortbeſtehen der kalten Luftſtrömung
gerechnet werden.
Eſſen. In der vorlitzten Nacht ging über das
Induſtriegebiet ein heftiges Schneegeſtöber nieder,
das auch geſtern morgen mit unverminderter
Hef=
tigkeit anhielt. Stadt und Land zeigen mit ihrer
dichten Schneedecke bei einer Temperatur von zwei
bis drei Grad über Null ein vollkommen winterliches
Vild.
Dresden. Geſtern nacht ſank das Thermometer
in Dresden auf 7 Grad unter Null. Die tiefſte
Tem=
peratur wurde auf dem Fichtelberg mit minus zwölf
Grad feſtgeſtellt.
Nürnberg. Bei einem Minimum von 6,2 Grad
Kälte iſt in den frühen Morgenſtunden neuerlich
Schneefall eingetreten, der in den Mittagsſtunden im
Stadtinnern bereits eine Höhe von etwa 10
Zentime=
tern erreichte. Das Thermometer zeigte zur
Mit=
tagszeit 0,9 Grad unter Null.
Ausbreitung der Kältewelle über Europa.
Paris. Starke Schneefälle gehen in
verſchie=
denen Gegenden Frankreichs nieder. In den Vogeſen,
deren Paſſage gegenwärtig unmöglich iſt, liegt der
Schnee ſtellenweiſe 40 Zentimeter hoch. Auch aus
Sabohen werden ſtarke Schneefälle gemeldet. Die
Kälte in dieſer Gegend iſt beſonders ſtark. An einer
Stelle wurden 15 Grad unter Null verzeichnet.
Bukareſt. In ganz Rumänien herrſchen
ſchwere Schnceſtürme bei großer Kälte. In Bukareſt
liegt der Schnee zehn Zentimeter hoch. In vielen
Städten hat der Schneeſturm Dächer abgedeckt und
elektriſche Straßenbahnleitungen zerſtört. In der
Bu=
kowina liegt zwei Meter Neuſchnee. Auf mehreren
Eiſenbahnlinien mußte der Verkehr infolge der ſtarken
Schneeverwehungen eingeſtellt werden.
Rom. In ganz Oberitalien iſt plötzlich nach
zweiwöchigem herrlichem Frühlingswetter, ein
Tem=
peraturſturz eingetreten. Aus allen Orten wird
wie=
der ſcharfe Kälte, bei anhaltend klarem Wetter
ge=
meldet. Nur in den Bergen des Trentino iſt wieder
Schneefall eingetreten. Aus Mantua wird
Hagel=
ſchlag gemeldet, der auf ein kurzes Schneegeſtöber
folgte.
Stockholm. In ganz Schweden iſt ſeit einigen
Tagen wieder voller Winter. Nachdem kurz vor
Oſtern warmes Frühlingswetter geherrſcht hatte, iſt
das Thermometer am Mittwoch früh in den
Stock=
holmer Vororten bis auf 14 Kältegrade geſunken. In
ganz Mittel= und Nordſchweden ſind Schneefälle zu
verzeichnen.
Aus dem D=Zug Frankfurt—Dortmund gefallen.
Niederlahnſtein. Auf der Eiſenbahnſtrecke
zwiſchen Ober= und Niederlahnſtein wurde eine Frau
neben den Schienen bewußtlos aufgefunden. Der
ſo=
fort herbeigerufene Arzt ſtellte eine ſchwere
Gehirn=
erſchütterung feſt; außerdem ſcheint die Wirbelſäule
gebrochen zu ſein. Nach den angeſtellten
Ermitt=
lungen muß die Frau aus dem fahrenden D=Zug
Frankfurt—Dortmund gefallen ſein. Die
Bedauerns=
werte war nach den bei ihr gefundenen Papieren auf
der Fahrt von Griechenland nach Dortmund, um dort
Verwandte zu beſuchen. In ihrem Beſitz befanden
ſich außer Bargeld noch andere Wertgegenſtände und
ausländiſche Wertpapiere. Die Schwerverletzte kann
über ihren Unfall keine Angaben machen.
Ein Kind durch heißen Kaffee zu Tode verbrüht.
Rüber (Eifel). Hier ereignete ſich ein tragiſcher
Unfall. Eine Mutter, die gerade friſchen Kaffee
auf=
geſchüttet hatte, ließ ihr zweijähriges Kind für einen
Augenblick unbewacht in der Stube. Das Kind machte
ſich an den Topf mit dem ſiedenden Kaffee und
trank davon. Auf ſein entſetzliches Schreien eilte die
Mutter ſofort herbei. Obwohl ärztliche Hilfe ſchnell
zur Stelle war, war eine Rettung des Kind’s nicht
mehr möglich, ihm waren Mund, Hals, Rachenhöhle
und Inneres durch das heiße Getränk verbrannt.
Ehrenkag eines deutſchen Seehelden.
Korvettenkapitän a. D. Burggraf Nikolaus
zu Dohna=Schiodien
feierte am 5. April ſeinen 50. Geburtstag. Sei
mutigen Kreuzerfahrten als Kommandant
„Möwe” bilden ein Ruhmesblatt der deutſch
Seekriegsgeſchichte. 1919 hat er ſich als Kon
mandant eines Freikorps in der Verteidigun
Schleſiens hervorgetan.
Nummer 95
Samstag, den 6. April 1920
Ceite 11
Seichrufgieltr.
Die Gruppen=Waldlaufmeiſterſchaften der 2.5.B.
Gruppe Heſſen in Darmſtadt auf dem Polizei=Sportplatz.
Am kommenden Sonntag, den 7. April, trägt die Deutſche
Sport=
behörde für Leichtathletik in Deutſchland die
Gruppenwaldlaufmeiſter=
ſchaften aus, die letzten Etappen vor den Meiſterſchaften der einzelnen
Landesverbände. In der diesjährigen Neuordnung ſind dieſe
Gruppen=
waldlaufmeiſterſchaften unter Aufteilung der Bezirke in Gruppen an die
Stelle der ftüheren Bezirks= oder Verbandsmeiſterſchaften getreten. Im
Auftrag des Bezirks Main=Heſſen des S.F. und L.V. bringt der
Polizei=
ſportverein Darmſtadt die Waldlaufmeiſterſchaft der Gruppe Heſſen im
Bezirk Main=Heſſen zur Durchführung.
Der Gruppenmeiſterſchaftswaldlauf geht über eine Strecke von etwa
10 Kilometer. Es iſt klar, daß dieſe Strecke an alle Teilnehmer ein
Höchſtmaß von Anforderungen ſtellt, zumal in dieſer Meiſterklaſſe infolge
der guten Beſetzung mit ſpannenden Kämpfen gerechnet werden kann.
Das Intereſſe konzentriert ſich um ſo mehr auf dieſe Hauptklaſſe, als
burch die diesjährige Neueinteilung eine ganz neue Kräftepaarung
ent=
ſtanden iſt. Man darf daher geſpannt ſein, wie die neuen Kräfte im
Verhältnis zu den alten bekannten abſchneiden. Ein Maß für dieſe ſchon
bekannten Kräfte bieden in der Gruppe Heſſen die bewährten und
be=
kannten Langſtreckler des Sportvereins Darmſtadt 1898, die ſeit Jahren
insbeſondere im Mannſchaftslauf mit der „Helber=Mannſchaft” des
V. f. B. Stuttgart in Süddeutſchland die Führung haben. Der
Mann=
ſchaftslauf wird alſo den Lilienträgern kaum zu nehmen ſein; der
Ein=
zellauf wird, wenn die erwarteten Läufer an den Start gehen,
ſpan=
nende Kämpfe auf der langen Strecke bringen. Allerdings ſollte aber
auch hier — dieſer Tip baſiert auf qualifizierter „Tradition” — der
Sportverein Darmſtadt den Einzelſieger ſtellen, wenn ſeine Läufer ſich
nicht in Anbetracht der acht Tage ſpäter in Göppingen ſtattfindenden
„Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft” ſchonen, ſoweit dies überhaupt im
Wettkampf und auf einer ſo langen Strecke möglich iſt.
Anläßlich der Gruppenmeiſterſchaft finden noch Rahmenkämpfe ſtatt,
in denen Junioren, Jugendliche der Klaſſen A. B, C, alte Herren und
Damen in edlem Wettſtreit im längeren oder kürzeren Waldlauf ſtarten.
Dieſe einzelnen Konkurvenzen, die ſowohl als Einzel= als auch als
Mannſchaftslauf ausgetragen werden, ſind: 5000=Meter=Lauf für
Junio=
ren; 3000=Meter=Lauf für Fußballer; 3000=Meter=Lauf für Jugend A,
Fußballer und Leichtathleten; 200=Meter=Lauf für Jugend B.
Fuß=
baller und Leichtathleten: 1500=Meter=Lauf für Jugend C, Fußballer
und Leichtathleten; 1500=Meter=Lauf für Damen; 1500=Meter=Lauf für
Alte Herven.
Start und Ziel befinden ſich auf dem Polizei=Sportplatz; Beginn
1030 Uhr! Der Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt allen Anhängern der
Leichtathletik ſehr zu empfehlen, zumal in allem Klaſſen beſte Leiſtungen
3
und intereſſante Kämpfe zu erwarten ſind!
Wie wir erfahren, hat der Sportverein Darmſtadt 1898 zu den am
Sonntag, den 7. April, ſtattfindenden Gruppenwaldläufen folgende
Mel=
dungen abgegeben:
Meiſterklaffe, 10 000 Mcter — Einzellauf: Bernſee, Engelhard, Habich,
Lindner. — Mannſchaftslauf: Bernſee, Engelhard, Habich, Lindner.
Junioren, 5000 Meter: 1. Mannſchaft: Göbel, Hebel, Krauth. Böhm.
2. Mannſchaft: Biek. Grimm. Preiß, Schupp. — 3. Mannſchaft:
Bauer, Eiſenhauer, Gunſt, Löwel.
Jugendklafſe A, 3000 Meter: Appel, Marquardt, Würz.
Damen, 1500 Meter: Gretel Hofmann, Hanna Mozek. Magda
Nun=
geſſer, Elſe Weſp.
Alte Herren, 1500 Meter: Krichel.
Waldlaufmeiſterſchaften des 9. Kreiſes der 9. T.
in Darmſtadt.
Frühjahr und Herbſt, die Zeit der Geländeläufe. Geländelauf, ſchon
der Name ſagt, daß dieſer Wettkampf nicht auf der Aſchenbahn des
Sportplatzes ausgetragen wird, ſondern ſeine Kampfſtätte iſt die freie
Natur, Wald und Feld. Wie beliebt dieſer Zweig unſerer
Leibes=
übungen geworden iſt, zeigen uns die ſtetig wachſenden Teilnehmerzahlen
von den Waldläufen der einzelnen Veubände. Und mit Recht kann man
fagen, daß der Waldlauf einer von jenen Wettkämpfen iſt, der neben
dem ſportlichen Reiz auch noch die Schönheiten der Natur auf ſich
ein=
wirken laſſen kann. Führt doch die Laufſtrecke bei den Geländeläufen
meiſt durch ſolche Gegenden, die für das Auge des Läufers
abwechſlungs=
reich ſind und daher nicht ermüdend auf den Wettkämpfer wirken. Auch
der Waldlauf des 9. Kreiſes der D.T. am Sonntag, den 7. April,
nachm. 3 Uhr, führt durch einen Teil unſeres Darmſtädter Waldes,
der wohl an die Teilnehmer hohe Anforderungen ſtellt, aber auch
land=
ſchaftlich den Läufern die ſchönſten Abwechſlungen bringt. Der
Lang=
ſtrechenlauf nimmt ſeinen Anfang an der Faſanerie, geht den
Brunners=
weg entlang bis zur Oppermannswieſenſchneiſe, biegt in die
Katzen=
ſchneiſe ein, dann in die Bernhardsackerſchneiſe zum
Bernhardsbrünn=
chen, weiter die Teichſchneiſe entlang zur Gartenſchneiſe und kommt in
ſeinem letzten Viertel wieder auf den Brunnersweg, um nach dem
End=
ziel an der Faſanerie zu gelangen. War dies die Laufſtrecke für die
Turnerklaſſe, ſo hat die Jugend eine nicht viel leichtere Strecke zu
durch=
laufen. Sie beginnt ebenfalls an der Faſanerie, führt den Brunnersweg
entlang bis zur Brücke nach der Grenzſchneiſe und biegt dann in die
Gartenſchneiſe ein, um dann den Brunnersweg wieder als Schlußſtrecke
zu benutzen.
Die Meldungen aus dem 9. Kreis ſind bis heute ſchon ſehr zahlreich
eingelaufen, und es iſt an dieſem Sonntag ein großer und ſpannender
Kampf zu erwarten. Wir können daber allen Intereſſenten einen
Spaziergang nach dieſem Teil unſeres Darmſtädter Waldes empfehlen,
denn bei herrlichem Wetter bietet ſich hier neben einem ſchönen
Wald=
ſpaziergang auch noch die Gelegenheit, die Läufer des Waldlaufes zu
beobachten.
Handhall.
Turnverein König — Warkburgverein Frankfurk a. M.
(Meiſterklafſe.)
Dem Schiedsrichter, einem Herrn aus Aſchaffenburg, ſtellten ſich
zunächſt die 2. Mannſchaften beider Vereine. Die Gäſte vom Main
konnten nach beiderſeits ſchnellem, fairen Kampfe das Spiel 6:4 für
ſich entſcheiden. Beide Mannſchaften zeigten hierbei überraſchend ſchöne
Leiſtungen.
Anſchließend betraten die 1. Mannſchaften das Spielfeld. In
raſen=
dem Tempo, bei dem ſich die Gäſte zuerſt fanden, wanderte der Ball von
Mann zu Mann, und bald ſtand die Partie 2:0. König findet ſich beſſer
und vermag ein Tor aufzuholen. Nach der Pauſe kommt König noch
mehr auf, ja es wird zeitweiſe drückend überlegen. Sein Sturm
kom=
biniert, prächtig, aber ſeine Aktionen ſterben alle in Schönheit, denn die
abſchließenden Torſchüſſe waren zu unplaciert oder wurden vom
Gäſte=
torwart prächtig gemeiſtert. Nach dieſer Drangperiode machen ſich die
Gäſte wieder frei und vermögen als Ergebnis flinker, zügiger
Durch=
brüche das Endreſultat von 4:1 herzuſtellen. Der Sieg iſt verdient,
nach den Leiſtungen jedoch etwas zu hoch ausgefallen. Beide Spiele
waren ſo recht geeignet, werbend für den Handballſport zu wirken.
Die Gäſte vom Main zeigten ſich von der beſten Seite und boden eine
geſchloſſenere Geſamtleiſtung als die Einheimiſchen, die in der
Läufer=
reihe eine kleine Schwäche hatten. Insbeſondere ſcheint ſich der neue
Mittelläufer auf ſeinem Poſten noch nicht ganz wohl zu fühlen (mehr
Flüigelbedienung). Im Sturm muß der Torſchuß raffinierter und
pla=
cierter werden, auch darf der ſonſt begabte Mittelſtürmer die Flüiſigkeit
des Angriffs nicht durch Eigenſinn hemmen. Die Verteidigung genügte,
der Torwächter machte zeitweiſe einen ſehr unſicheren Eindruck, zeigte
aber auch ſchöne Paraden. Der geſamtn Mannſchaft muß mehr
Dick=
ungsſpiel angeraten werden, auch ſcheint ein intenſiv’s Körpertraininz
angebracht, damit durch geſteigerte Schnelligkeit und Wendigkeit beſſere
Leiſtungen erzielt werden. Der Schiedsrichter leitete einwandfrei.
Gadonn.
Rol=Weiß, V. ſ. R. — Sporkverein 98.
Das Lokaltreffen beider genannten Vereine findet am kommenden
Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportplatz an der Rheinallee ſtatt
und wird von den Mannſchaften in folgender Aufſtellung beſtritten:
Sportv. 98:
Bärenz
Kugel
Laumann
Geier
Raik
Ruppel
Wenner Müllmerſtadt Eßlinger
Hebeiſen.
Frey
Eiſinger
Ganz
Günther
Finger
Rot=Weiß, V.f.R.:
Müller
Vogelmann
Fiſcher
Klein
Roemer
Breuer.
Beutel
Die Eintrittspreiſe ſind wie immer volkstümlich gehalten, ſo daß
jedermann es ſich erlauben kann, das Spiel zu beſuchen.
Wie üblich, treffen ſich vorher die beiden Erſatzmannſchaften und
dürfte es ſich lohnen, etwas früher zu erſcheinen.
Vormittags 11 Uhr ſteht die 1. Jugendmannſchaft der gleichen des
F. C. Eintracht gegenüber, während die Schüler nachmittags 2 Uhr die
Schüler der Spielvgg. Arheilgen empfangen.
Sporlverein Darmſtadt 1898.
Vom den Spielen des morgigen Sonntags dürfte das wichtigſte die
Begegnung der Fußballmannſchaft des V. f. R. Rot=Weiß Darmſtadt
mit der Ligamannſchaft der 98er auf dem Platze an der Rheinallee ſein.
Die 98er ſtehen trotz des Verluſtes von 9 Punkten an der Spitze der
Tabelle; unter Beruckſichtigung des Umſtandes, daß nicht weniger als
vier Vereine nur 1 oder 2 Punkte weniger erzielt haben, iſt dem
Punktvorſprung keine entſcheidende Bedeutung beizumeſſen. Es gilt für
die 98er, den knappen Vorſprung zu halten. Ob dies gegenüber dem
in den bisherigen Verbandsſpielen auf eigenem Platze ungeſchlagenen
Gegner gelingt, wird im weſentlichen davon abhängen, ob die
Mann=
ſchaftsumſtellung, die durch die Verletzungen von Becker und Wenner I
notwendig geworden iſt, ſich bewährt und ob die Mannſchaft ſich dazu
verſtehen wird, mit vollem Einſatz zu kämpfen. Wir fordern auf jeden
Fall ein anſtändiges Spiel, das dohumentiert, daß bei beiderſeitigem
gutem Willen auch ein Lokaltreffen die Grenzen ſportlichen Anſtandes
reſpektieren kann. Die Ligareſerven beider Vereine treffen ſich vor
dem Ligaſpiel. Die 2. Mannſchaft der 98er fährt nach Griesheim, die
Junioren ſpielen auf dem Uebungsplatz am Böllenfalltor gegen
Leng=
feld. — In der Handballabteilung iſt die Ligamannſchaft ſpielfrei, die
Ligareſerve dagegen empfängt Bar=Kochba Frankfurt. Die
Jugend=
handballer tragen Spiele gegen Worms, Lorſch und Rot=Weiß
Darm=
ſtadt aus. — Die Leichtathletikabteilung beteiligt ſich mit 6 Mannſchaften
an den Meiſterſchaftswaldläufen der Gruppe Heſſen.
Sp.V. 1898 (Jugend).
3. Jgd. — B=Jgd. „Viktoria” Aſchaffenburg, Stadion, 9.45 Uhr;
4. Jgd. — 1. Jgd. Weiterſtadt, Stadion, 9.45 Uhr:
1. Schüler — 1. Schüler Arheilgen, Stadion, 1.15 Uhr.
Polizei=Sporkverein — Viktoria Walldorf.
Wieder iſt der Polizeiſportplatz der Ort eines fſtr die Meiſterſchaft
der Kreisliga wichtigen Treffens. Die Walldörfer werden am Sonntag
darum zu kämpfen haben, ob ſie auch weiterhin die Tabellenſpitze bilden
oder aber die Tabellenführung an den dichtauf folgenden Sp.V. 98
ab=
treten werden. Für die Poliziſten iſt das Spiel ſchon deshalb von
gro=
ßer Wichtigkeit, weil ſie keine Punkte abgeben dürfen, um nicht von der
Spitzengruppe abgedrängt zu werden und, weil ſie durch einen Sieg
be=
weiſen müſſen, daß das Vorſpielrefultat von 2:6 nicht dem
Stärkever=
hältnis der beiden Mannſchaften entſpricht. Die Polizei tritt in
der=
ſelben Aufſtellung wie am 2. Oſterfeiertag an. Bei erhöhter
Schuß=
freudigkeit des Sturms ſollte den Darmſtädtern der Wurf unbedingt
gelingen.
Das Spiel ſelbſt beginnt, um mit anderen am Sonntag
ſtattfindenden ſportlichew Veranſtaltungen nicht zu kollidieren — wir
verweiſen bei dieſer Gelegenheit auch auf das nachmittags 2 Uhr
ſtatt=
findende Handball=Meiſterſchaftsſpiel gegen V. f. R. Kaiſerslautern
nachmittags 4.30 Uhr. Die neuaufgeſtellte 1. Schüler=
Fußball=
mannſchaft des P. Sp.V. ſpielt am Samstag, den 6. ds. Mts.,
nachmit=
tags 5 Uhr, zum erſten Male, und zwar gegen die gleiche Mannſchaft
des F. C. „Union‟ Darmſtadt.
F. C. Union 1913 e. V. — Germania Pfungſtadt.
Am kommenden Sonntag empfängt Union ſeinen langjährigen
Widerſacher aus der A=Klaſſe, Germaia Pfungſtadt, zum
Verbands=
rückſpiel. Das Vorſpiel in Pfungſtadt endete mit einem Unentſchieden,
nachdem in letzter Minute Pfungſtadt durch eine zu harte
Elfmeterent=
ſcheidung ausgleichen konnte. Obwohl die Gäſte am Ende der Tabelle
ſtehen, ſind ſie doch ein ernſt zu nehmender Gegner. Die Mannſchaft
verſteht es, das Fußballſpiel zu einem Kampfſpiel zu machen, und wird
noch manchem Verein in der Rückrunde zu ſchaffen machen. Union iſt
in der Lage, ſeinen Gegner zu ſchlagen. Es liegt an der Mannſchaft
zu beweiſen, daß noch der vorjährige Kampfgeiſt innerhalb der Union
vorhanden iſt, nur widrige Umſtände und großes Pech den ſchlechten
Tabellenſtand verurſachten. Die Abſtieggefahr iſt wiederum ſehr nahe
und bei einem Siege von Pfungſtadt würde dieſer Verein einen großen
Schritt näher kommen und Union mehr in den Hintergrund treten
laſſen, ſo daß am kommenden Sonntag, den 7. April, es auf dem
Sportplatze an der Heidelberger Straße zu einem ſehr intereſſanten
Kampfe kommen wird. Verliert Pfungſtadt auch dieſes Spiel, dann
ſteht der Abſtieg dieſes Vereins ziemlich ſicher, wenn Wixhauſen noch
weitere Punkte ergattert. Vor dem Spiele der Ligamannſchaften treffen
ſich ebenfalls im Verbandsſpiele die beiderſeitigen Reſerven. Hier hat
Union in letzter Zeit einen großen Schritt voran getan, ſo daß es der
Beſſunger Reſerve möglich ſein müßte, Revanche zu nehmen.
Spiel=
beginn für Ligamannſchaften um 1 Uhr nachmittags und für
Reſerve=
mannſchaften um 11.30 Minuten. Hoffen wir nun, daß beide Vereine
ſich trotz Verbandsſpieles eines fairen Spieles befleißigen, und daß dem
Kampf ein gerechter Leiter zuteil wird, damit Spieler wie Zuſchauer
den Beſuch des Spieles nicht zu bereuen brauchen, und der geringe
Eintritt einer tatſächlichen Volksertüchtigungsarbeit gewidmet wird.
— Die Juniorenmannſchaft empfängt vormittags 9 Uhr auf der
Renn=
bohn die 3. Mannſchaft von 07 Bensheim. Auch hier wird es zu einem
ſehr intereſſanten Spiele kommen, ſo daß der Beſuch zu empfehlen iſt.
Die 1. Jugendelf begibt ſich nach Dieburg zu einem Freundſchaftsſpiel.
Fechten.
Mannſchaftsfechken Darmſtadt — Frankfurk.
Am Sonntagmittag wird im Hauſe der Fechter in Frankfurt ein
undſchaftliches Mannſchaftsfechten zwiſchen dem Darmſtädter
echtklub und dem rühmlichſt bekannten Fechtklnb „
Her=
annia” ſtattfinden. Von jedem Klub werden 5—6 Damen und
denſo viele Herren der Juniorklaſſe unter Leitung der Senioren
gegen=
hander kämpfen, um in ſchärferem Wettbewerb beſſere
Trainings=
legenheit zu haben und Turnierpraxis zu erwerben. Vom
Darm=
idter Fechtklub, treten an die Damen Frl. Brückner, Engel, Grimm,
rdan, Melcher und Niebel, ſowie die Herren Feid, Klingler, Melcher
Müller Rodemer, Roth, R. Schaaf. Zu einem weiteren
Freund=
ftskampf der gleichen Fechterinnen und Fechter werden am 28. April
annſchaften des Mainzer Fechtklubs hier erwartet.
Die Europa=Meiſterſchaften in Neapel
10.—16. April in Florett Degen und Säbel können faſt als
Neu=
iflage des Olympiaturniers in Amſterdam gelten; 15 Nationen haben
meldet. Deutſchland wird gut vertreten ſein und darf gleiche Erfolge
ie in Amſterdam erhoffen. Der Deutſche Fechterbund
ent=
det die Damen Frl. Helene Mayer=Offenbach, Frau Sondheim=
Mün=
n und Frl. E. Meyer=Hamburg, und von den bekannten
Turnier=
tern die Herren Casmir, Moos, Becker=Frankfurt, Halberſtadt, H.
homſen=Offenbach. Sommer=Verlin, Bergan=Nürnberg. Auch Casmirs
egesausſickten ſind gut, denn der Sieger von Amſterdam, Gandin,
ill nach ſeinem größten Erfolg keine Turniere mehr beſtreiten.
Aller=
ngs bietet diesmal Italien alles auf, um die Siege der Europa=Mei=
ſterſchaften in ſeinem Lande unter dem Protektorat ſeines „Duce”, der
ſelbſt eifriger und guter Fechter iſt, ebenſo wie der Sportminiſter Turati,
zu erringen.
Ein Urkeilsſpruch im Fall „Schmeling-Bülow”
SSK. Am Donnerstag befaßte ſich der Sportausſchuß des Verbandes
Deutſcher Fauſtkämpfer erneut mit der Flage des Streites zwiſchen
dem deutſchen Ex=Schwergewichtsmeiſter Max Schmeling und ſeinem
Manager Bülow. Nach eingehender Beratung aller Für und Widev
kam der Sportausſchuß zu dem nachſtehenden Spruch:
„Bis zur endgültigen Regelung des Vertragsverhältniſſes
Schme=
ling-Bülow wird der Manager Artur Bülow von der Ausübung
ſeiner Managertätigkeit bis auf weiteres ſuspendiert. Für dieſe
Sus=
pendierung waren folgende Gründe, die den deutſchen Berufsboxſport
aufs ſchwerſte geſchädigt haben, maßgebend: Das Verhalten Artur
Bülows gegenüber der Oeffentlichkeit und der D.B.D. anläßlich der
Abreiſe Schmelings nach Amerika, die von A. Bülow ſchriftlich und
münd=
lich ausgeſprochenen ſchweren Beleidigungen, das Nichteinholen der von
Schmeling dringend geforderten Starterlaubnis zu ſeinen Kämpfen in
Amerika. Durch dieſe einſtweilige Suspendierung hat M. Schmeling
das Recht, Verträge ſelbſt abzuſchließen. Durch dieſe Vorentſcheidung,
die ſich lediglich mit der ſportlichen Seite des Vertrages befaßt, wird
die finanzielle Bindung des zwiſchen beiden beſtehendem Verhältniſſes
nicht berührt.”
Geſchäftliches.
Spät und ohne ſich an eine kalendariſche Abmachung zu hakten,
zieht der Frühling ins Land. Der Motorſport rüſtet jedoch ſeit
ge=
raumer Weile, und in Kürze wird der Automobilverkehr wieder
Rekord=
zahlen erreichen. Zum unentbehrlichen Begleiter auf allen
Ueberland=
fahrten iſt der Dunlop=Straßenatlas geworden. In Leinen
gebunden und mit ſtoßfeſter Hülle verſehen, läßt er ſich mühelos im
Wagen mitführen. Der Maßſtab von 1:300 000 ermöglicht ein ſchnelles
Zurechtfinden. Seine 89 Kartenblätter ſind genau und zuverläſſig,
wie es die offiziellen Karten des A. v. D. und des A. D. A. C. ſein
müſſen. Proſpekt mit Muſterkarte und verkleinertem Ueberſichtsnetz
wird auf Anforderung von der Deutſchen Dunlop Gummi=Compagnie,
Hanau a. M., abgegeben. Im übrigen iſt die Dunlop=Straßenkarte bei
den Automobilhändlern ſowie im Buchhandel für 12 RM. erhältlich.
Das große Reiſeprogramm der Hamburg=Süd.
Nachdem die diesjährigen vier Mittelmeerreiſen der „Hamburg=Süd”
jahezu ausverkauft ſind, gibt die Geſellſchaft ihr für den Sommer 1929
vorgeſehenes Programm für die volkstümlichen Touriſtenreiſen mit ihren
beliebten Monteſchiffen bekannt. Näheres bei den bekannten
Vertre=
ungen und Reiſebüros der „Hamburg=Süd”.
Teepilze ſollen Arterienverkalkte, Leute mit hohem Butdruck,
Gicht=, Rheumatismus= und Zuckerkranke immer nur mit ſpeziell
zu=
ſammengeſetzten Anſatztees verwenden. Niemals ſollen derartige Kranke
Tcepilze auf Teelöſungen anſetzen, welche mit gewöhnlichem ſchwarzen
Tee hergeſtellt ſind, da nach den neueſten Forſchungen die für die
ein=
zelnen Krankheiten ſpeziell zuſammengeſetzten Anſatztees gegenüber
ge=
wöhnlichem ſchwarzen Tee einen auffallend geſteigerten Kurerfolg
be=
wirben. Nähere Auskunft erteilt die größte europäiſche Teepilzzucht
Extraktionswerk in Schöna, Sächf. Schweiz, welche unſeren Leſern bei
jeder Sendung Teepilze (2 Pilze 5.50 RM. Nachnahme), wenn das
be=
treffende Leiden angegeben wird, eine Probe des dazugehörigen
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ſatztees gratis beipackt.
Dr. Ri.
Frankfurt.
Samstag, 6. April. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde: Aus dem deutſchen Liederkranz. o 15.55:
Hausfrauendienſt. 16.35: Konzert des Funkorch.: Neue
Tanz=
muſik. O 18.10: Leſeſtunde: Aus den Kaiſerbiographien des Sueton.
O 18.30: Briefkaſten. O 18.55: Eſperanto=Unterricht. O 19.15:
Syn=
dikus Flach: Der Ausbau der Zugverbindungen der Deutſchen
Reichsbahn” e 19.35: Gewerkſchaftsſekretär Sauer: Herbergs=
Ver=
ſicherungs= und Bankweſen. O 19.55: Prof. Sitiig: Der Himmel
im April. Die ſcheinbare Größe der Sterne. O 20.15: Bunter
Abend. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik
Königswuſternbauſen.
Deutſche Welle. Sonnabend, 6. April. 12: Künſtler.
Darbietun=
gen für die Schule: Paſſionschoralandacht. Jugendchor der Staatl.
Akademie für Kirchen= und Schulmuſik. o 13.45: Bildfunk. O 14.20;
Kinderbaſtelſtunde. Die fahrende Windmühle. o 15: B. K. Graef:
Sprechtechnik. O 15.40; Frauenſtunde. Urſula Scherz und William
Wauer: Was machen wir aus Zigarrenkäſtchen? o 16: Aus dem
Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht. O 16.30: Th. Kotzur:
Ferienkultur der Beamten. o 17: Hamburg: Konzert. Altitalien.
Opern. Scarpa=Orcheſter. O 18: Zwiegeſpräch zwiſchen Werkleuten.
Leitung: Min.=Rat Woldt. 18.30: Franzöſiſch für Anfänger.
O 18.55: Prof. Dr. Landsberger: Der Kunſtcharakter von Italien
und Frankreich. o 20: Stunde des Landes. Lortzing: Ouv. zu
„Der Wildſchütz”. — Lortzing: „Leb' wohl, mein flandriſch Mädchen”
Arie aus „Zar und Zimmermann” — Heitere Rezitationen. —
Lortzing: „Mir war der Morgen aufgegangen” aus „Undine‟. —
Bayer: Potpourri aus „Puppenfee” Ausf.: E. Transky (Tenor),
Guſt. Hermann (Rezitationen), A. Guttmanns Sinfoniker. O 21:
Konzert. Verdi: Rezitativ und Arie aus „Aida‟. — Gretſchaninof:
Arie aus „Dobrynia=Nikititſch”. — Sjögren: Ich möchte ſchweben
über Tal und Hügel: Du ſchauſt mich an mit ſtummen Fragen;
Jahrelang möcht ich ſo dich halten. — Chopin: Impromptu
Fis=dur. — Donizetti=Liſzt: Lucia=Fantaſie. — Kaſchewaroff: Die
Nachtſtille. — Muſſorgsky: Die Nacht. — Rachmaninoff: Singe
nicht, du Schöne. — Grieg: Die Prinzeſſin; Margretens Wiegenlied
Im Kahne; Ein Schwan; Zickeltanz. — Delibes=Zadora: Valſe lente
aus „Coppélia”; Pizzicato aus, Sylvia”, Ausf.: Clemens Andrijenko
Tenor), M. v. Zadora (Flügel), Carin Edelberg (Sopran). O.
Da=
nach: Tanzmuſik. Tanzorch, Fred Bird.
C.
AAZ
A
Weiterbericht.
Die nördliche Druckſtörung iſt ſüdwärts weitergewandert und nimmt
den weſtlichen und ſüdweſtlichen Teil Deutſchlands mit in ſeinen
Be=
reich. Ihre aufgleitende Warmluft führt zu ergiebigen Niederſchlägen,
die durchweg als Schnee niedergehen. Die Temperaturen hatten in den
heutigen Morgenſtunden den Gefrierpunkt ſchon etwas überſchritten.
Im übrigen Deutſchland dagegen herrſcht meiſt heiteres Wetter mit
Temperaturen unter Null. In Schleſien hat ſich der Froſt ſogar noch
etwas verſchärft und erreicht dort bis zu —6 Grad. Da wir ſehr raſch
unter den Rückſeiteneinfluß der Störung gelangen, ſo bleibt immer noch
das veränderliche Apribwetter beſtehen, wenn auch zunächſt die
Nieder=
ſchläge wachlaſſen und mehr in Schauern niedergehen.
Ausſichten für Samstag, den 6. April: Wechſelnde Bewölkung mit
Auf=
heiterung, Temperaturen zunächſt noch etwas anſteigend.
Ueber=
gang zu Niederſchlägen in Schauern.
Ausſichten für Sonntag, den 7. April: Noch kein beſtändiges Wetter.
Feld=berg
Taunu Waſſ.=
Kuppt Feld=
berg Zug=
Schwarz
wald ſpitze Kahler
Aſten Fich=
felber/ Schnee=
koppe Wetter Schne Schne SchneelSchner Schnee Schnee — Temperatur (7C) 5 —8 —20 —5 —12 Wind SW. SW. SW. W. Niederſchlag mm) 94 gef. 0,3 Schneedecke (cm) 12 45 105 35
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Krebses. — Die Ursachen so vieler
Frauenlei-
den — Woher die Nervosttät, Neurasthenie
Gemütsverstimmung u Enereielosigk, der Frau?
Die Hygiene der jungen Frau.
Wie entstehen Eutzündungen u. Katarrhe im
rauenkörper? — Ausfuß Per oden törungen.
— Neues zum Thema: Schönheit, Liebe,
Ehe-
glück und ihre Erhaltung. — Welche Frauen
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1 Brille mit Futteral. 2 Bd. Schlüſſel.
Zugelaufen: 1 weißer Schnautzer.
1 ſchwarzer Spitz.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Be=
kanntmachungen verzeichnet ſind.
Inter=
eſſenten können die Fundgegenſtände
während der Büroſtunden auf Zimmer
Nr. 1 beſichtigen.
Sonntagdient und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts Es verſehen
den Sonnta sdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienft vom
6. April bis einſchließlich 13. April die
Apot jeke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½2
Die Einrichtung der elektriſchen
Licht= und Klingelanlagen
für die Häuſergruppen Speſſartring,
Hohlerweg, Oſtbahnhof= und
Beſſunger=
ſtraße ſoll auf Grund der
Reichsverdin=
gungsordnung alsbald vergeben werden.
Angebotsvordrucke ſind auf Zimmer 27
der unterzeichneten Direktion,
Frankfur=
terſtraße 100, erhältlich, wo auch die
An=
gebotsunterlagen eingeſehen werden
können.
Angebote ſind bis Freitag, den
12. April 1929, vorm. 10 Uhr,
hier=
her einzureichen.
(et5902
Darmſtadt, den 5. April 1929.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
(Letztes Brennholz.)
Freitag, den 12. April 1929,
vor=
mittags 9 Uhr, wird in Arheilgen
(Wirtſchaft „Zum Schwanen”) aus den
Forſtorten I, Faulbruch 7a, III,
Kuh=
lache 18, V Zachariatz=Eck 2, 4,
Feld=
hügel 16, Nied. Hirth. Hegſtück 20. Jager
23, Mörsbacherſchlag 29, VI. Ramſtadt
12, Saufang 25, Stockſchlag 37 VII,
Kernwieſenteil 4, VIII, Tiergarten 15, 18.
nachſtehendes Holz verſteigert:
Stämme, im: Eiche 1,86 1.,
Hain=
buche 2,13 1., 0.87 2., 0,31 3., Linde 1,39
2., 3,02. 3., 1.40, 6., Ahorn 0,17. 1., 0,69
4., Eſche 0.33.-1...Erle. 3,16. 2., 0.45 3
Kirſchbaum 0,28 3., Kiefer 4,79 2a, 11,55
2b, 10,03 3a,1,35 3b, 1,74 4a, Bärche
0,62 1b 1,59 3b, Fichte 2,22 1a, 8,70 1b,
15.93 2a, 20,20 2b. 10,91 3a, 8,60 3b.
2,08 4a; Derbſtangen, Stück: Eiche
(Roteiche) 4 II., 23 III., Birke 5 II., 1
III., Eſche 1 II., 14 III.; Nutzſcheiter,
rm: Eiche 33,1 I. (geſpalten), Buche 13
I. (geſpalten, Wagnerholz), Linde 1 I.
(rund), 1 II. (rund), Erle 1 I. (rund),
25,7 II. (rund).
Scheiter, rm: 499 Buche, 4
Hain=
buche, 116,8 Eiche, 2 Birke, 2 Fichte, 3
W.ymouthskiefer: Knüppel, rm: 157,7
Buche, 8 Hainbuche, 48 Eiche, 159 Birke,
4 Kiefer, 3 Lärche, 1 Fichte, 10
Wey=
mouthskiefer; Reiſerholz I. Kl. (
Knüp=
pelreis), rm: 4 Buche, 1 Eiche, 31 Birke,
4 Weymouthskiefer; Reiſerholz II. Kl.
(Stammreis, Wellen: 420 Buche, 1180
Eiche; Reiſerholz III. Kl. (Aſtreis),
Wellen: 2740 Buche, 330 Eiche: Stöcke,
rm: 169,6 Buche, 46 Eiche, 1 Lärche.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
ein uſehen. Mit Hgeſchlagene Nummern
kommen nicht zum Ausgebot.
Sämt=
liches Kiefern= und das meiſte
Fichten=
ſtammholz lagern in Feldhügel 16. Drei
Fichtenſtämme ſowie alle Derbſtangen
und Eichen=Nutzholzſcheiter in Förſterei
Kalkofen. Die Buchen=Nutzſcheiter in
Tiergarten 18b. Das Brennholz,
aus=
genommen 15,9rm Scheiter, 9 rm
Knüp=
pel, 150 Wellen und 2 rm Stöcke ſitzt in
Förſterei Kalkofen.
Auskunft durch die Förſter
Klip=
ſtein, Forſthaus Bayerseich (Telephon
Langen 113), Bayerer, Forſth. Krauſe
Buche (Tel. Langen 114), Heger,
Forſt=
haus Kalkofen (Tel. Meſſel 7), Wex,
Meſſeler Falltorhaus, Lohfink, Forſth.
Einſiedel (Tel. Meſſel 9), Schmidt,
Forſth. Faſanerie (Tel. Darmſtadt 3077)
und das Forſtamt (Tel. Dſtdt. 3178).
Virſteigerung des Brennholzes vor=
(5892
ausſichtlich ab 11 Uhr.
Darmſtadt, den 5. April 1929.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Montag, den 8. April 1929,
vormit=
ags 10 Uhr anfangend, wird aus dem
Hemeindewald Gräfenhauſen das
nach=
verzeichnete Kiefernſtammholz an Ort
und Stelle, Diſtrikt Hardt Abt. 12 u. 14,
öffentlich verſteigert:
Kl. 2b: 7 Stämme — 4,36 Fm.
— 17,80 Fm.
Kl. 3a: 21
— 10,03 Fm.
Kl. 3b: 8
— 1,98 Fm.
Kl. 4a: 2 „
Kl. 4b: 2 „ — 3,26 Fm.
Zuſammenkunft am Erzhäuſerweg an
er Brücke über den Apfelbach am
Ein=
gang des Waldes. Bemerkt wird, daß
das Holz meiſtens aus ſchönem
Schnitt=
ſolz beſteht. Nähere Auskunft erteilt
Förſter Löſch zu Apfelbachbrück und
(5867
ie unterzeichnete Stelle.
Gräfenhauſen, den 4. April 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Gräfenhauſen.
Petri.
Brennholz=Verſteigerung
Nr. 6.
Dienstag, 9. April 1929, vorm
10 Uhr beginnend, ſollen aus dem
Eber=
ſtädter Gemeindewald, Diſtrikt Klingsacker.
tanne (Abt. o1) die nachverzeichneien
Holz=
ſortimente öffentl. meiſtb. verſteigert werden
74,1 Rm. Buchen=Scheitholz=
8,5 Rm. Buchen=Knüppelholz=
1470 Stück Buchen=Wellen,
142 Rm. Kiefern=Stockholz.
Zuſammenkunft der Steigerer im
Gaſthaus zur Harmonie Frau Kunz).
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter Kirſchner.
Müllerſtraße 11.
(5899
Eberſtadt, den 5. April 1929.
Hefſ. Bürgermeiſterei Eberſt dt (Bergſtraße)
Dr. Lecker.
5.
Mittwoch, den 10. und
Donners=
tag, den 11. April 1929, vormittags
10 Uhr beginnnend, ſollen aus dem
Eberſtädter Gemeindewald Forſtort
Klingsackertanne (Abtlg. 61) (Abtrieb)
die nachverzeichneten Holzſortimente
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle
verſteigert werden.
Zuſammenkunft der Steigerer an den
beiden Tagen auf dem Bäckerweg am
Eingang des Waldes. Nähere Auskunft
erteilt Herr Förſter Kirchner, Müllerſtr. 11.
Eberſtadt, den 5. April 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt
(Bergſtraße.)
Dr. Uecker.
affe
Das aus den ſtädt. Förſtereien
Heilig=
kreuz (Hinterhecke 1—5, verſch. Abt.) u.
Beſſ. Laubwald (Hint. d. Erlen 8, verſch.
Abtlg) angef. Fichtenſtammholz (u.
Abſchnitte) 1 a—TV b Kl. Homa ſoll in
5 Loſen (88,95 im; 196,18 tm: 99,33 Im;
82,52 fm u. 378,19 fm), das
Lärchen=
ſtammholz (Beſſ. Laubwald) I a— IIII
in einem Los — 12,51 fm u. das
Kiefern=
ſtammholz (u. Abſchnitte) aus den ſtädt.
Förſtereien Beſſ. Laubwald(Franzoſenb. 13,
ſtändige Weide 19 — 128,2 fim) u. ſtädt.
Tanne (Küchenmeiſter 15, Brunnenſchl. 10,
Texas 40, Eichbaumeck 37, Kaiſerſchl. 11
u. 12) 1a— 5a Kl. in 6 Loſen (128,2 fi:
171,73 im; 109,72 im; 226,50 tm; 69,9
im u. 2.80,18 fm) verkauft werden.‟ Die
Verkaufsbedingüngen ſtehen auf Wunſch
. Verfügung.
Gebote auf die einzelnen Loſe
ge=
trennt nach Stärkeklaſſen werden bis zum
19. ds. Mts., 10 Uhr vorm. an uns,
Stadthaus 3. 18 erbeien.
Genehmi=
gung bleibt vorbehalten.
(st. 5895
Darmſtadt, den 5. Aprik 1929.
Städt. Güterverwaltung.
Wie wiederkehrende
Gelegenheit!
Um endgültig zu räumen, verkaufen wir
ab heute in unserem
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gegenüber dem Reichshof
Auh= und Brennholz=
Berſteigerung.
Donnerstag, den 11. April d. J.,
vor=
mittags 8½ Uhr, wird in Griesheim im
Gaſthaus „Zum Darmſtädter Hof” das
nachſtehende Nutz= und Brennholz aus
den Diſtrikten Harras und Trieſch
ver=
ſteigert:
(5866
I. Nutzholz.
Stämme: Eiche Kl. 2—5 182 Stück —
74,88 Fm. 1 Birke Kl. 3 — 0,65 Fm.
1 Ulme Kl. 5 — 0,79 Fm. Kiefern
Kl. 3a—5 121 Stück — 105,02 Fm.
Fichte Kl. 1a—3a 242 Stück — 64,88
Fm. Derbſtangen: 13 Fichten.
Nutz=
ſcheiter: 2 Rm. Eiche.
II. Brennholz
(aus Abt Harras 3 und 4, ſowie Dürr=
und Windfallholz aus verſch. Abteil.)
Scheiter, Rm.: 139 Eichen, 1 Birke, 2
Kiefern. Knüppel: 16 Buchen, 81
Ei=
chen, 2 Birken, 2 Ulmen 41 Kiefern,
14 Fichten. Knüppelreiſig: 4 Buchen,
Ulmen, 73 Eichen, 10 Kiefern, 6
Fichten. Stöcke: 63 Eichen, 3 Kiefern.
Blau unterſtrichene Nummern werden
nicht verkauft. Das Brennholz kommt
zuerſt zum Ausgebot, die Verſteigerung
des Nutzholzes wird vorausſichtlich um
10 Uhr beginnen.
„Das Holz iſt vor der Verſteigerung zu
beſichtigen.
Nummernverzeichniſſe des Nutzholzes
können ab Samstag von uns und Herrn
Förſter Ahlheim gegen Einſendung
von 1 RM. bezogen werden.
Auskunft erteilt Herr Förſter Ahl=
heim zu Forſthaus Harras.
Groß=Gerau, den 4. April 1929. i. d. Geſchäftsſt. (*
Heſſiſches Forſtamt Groß=Gerau.
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Landwirts Georg Ruths III. in Darmſtadt im Grundbuch
eingetragen waren, follen
Dienstag, den 7. Mai 1929, nachmittags 3½½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 201,
verſteigert werden.
(4512a
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1929
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 1. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
am Schätzung III 482 Bauplatz Eckhardtſtr. 88 8000 RM. 2 11I 483 Hofreite Nr. 33 daſ. 243 3 III 484 Grabgarten daſelbſt 160
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Samstag, den 6. Apri
Börſe und Geldmarkk.
Faſt ſ hien es, als ob die Hauſſe der Vorwoche nach der mehrtägigen
Unterbrechung infolge der Feiertage ein jähes Ende finden ſollte. Die
Börſe unterlag faſt an allen Tagen cecht ſcharfen Tendenzumſchlägen.
Den Ausgang nahm dieſer Stimmungsumſthvung und dieſe
Unſicher=
heit von zeitweſſe umfangreichen Verkäufen mehrerer großer Bankhäuſer
auf faſt allen Marktgebieten. Da gerade dieſe Firmen in der letzten
Zeit Auslandsorders ausgeführt hatten, glaubte man an plötzlich
ein=
ſetzeude Auslandsverkäufe. Außerdem gaben vereinzelte vorſichtige Vorderguund des Intereſſe3 ſtanden wieder die alten favoriſierten
Stimmen, die die ſog. großen Auslandskäufe bereits vor den Oſtertagen
als von Verlin über Zurich, Amſterdam und Paris gelegte Orders
be=
zeichnet hatten, dieſer Anſicht wieder recht vernehmlich Ausdruck. In
Wirklichkeit dürfte es ſich ober um Gewinnſicherungen gehandelt haben,
da man mit einer Verſchärfung der Unruhe, die die New Yorter
Geld=
verhältniſſe an den kontinentalen Geldmärkten hervorgerufen haben,
recmet. Die weiter feſte Haltung des Dollars gab wieder
Veranlaſ=
ſung zu Erörterungen der Möglichkeiten einer evtl. neuen New Yorker
und Londoner Diskonterhöhung. Die Verſteifung am New Yorker
Geld=
warkt ſcheint fürs erſte noch anzuhalten. Ueberdies hat ſich der Federal
Reſerve Board in ſeiner letzten Sitzung noch nicht mit der Börſenlage
und der Distontfrage beſchäftigt. Man glaubte ferner, daß trotz der
zuverſichtlich klingenden Erklärungen des Reichsbankpräſidenten und der
wieder optimiſtiſcher lautenden leßzten Pariſer Preſſemeldungen ſich auf
der Pariſer Konferenz noch außerordentlich ſcharfe Gegenſätze ergeben
würden. In wirtſchaftlicher Hinſicht übten die wenig günſtigen Berichte
der Handelskammern über die Konjunkturlage ebenfalls einen
retardie=
renden Einfluß auf die Stinnnung aus. Man war auch ſchließlich
ge=
neigt, die zur Vorſicht mahnenden Großbankberichte ſtärker zu
beach=
ten, indem man beſonders auf die Ausführungen der Dresdener Bank
hinwies, daß die letzte Börſenbewegung ſachlich noch nicht fundiert ſei.
Beunruhigung löſte ferner der Reichsbankausweis per 28. vergangenen
Monats aus, wobei man vor allem der Verringerung der
Deviſen=
beſtände um 31 Mill. RM. größere Beachtung zuwandte. Hierbei iſt
noch zu berückſichtigen, daß die Ultimoanforderungen, für die der 31.
März der Stichtag war, noch nicht voll in Erſcheinung getreten ſind.
Aus allen dieſen Gründen war man beſtrebt, die erzielten Gewinne
ſicherzuſtellen und eine im Bereich der Möglichkeit liegende weitere
Reak=
tion auf die ſtarken Kursſteigerungen der letzten Zeit nicht erſt
abzu=
warten.
Das Auslandsintereſſe hielt immerhin, wenn auch in geringerem
Rahmen als vor den Feiertagen, für einige führende Spezialwerte an
und gab der Tendenz bei der ausgeſprochenen Nervoſität der Börſe einen
nicht unweſentlichen Halt. Die Hauptbevegung verzeichneten wieder
die führenden Elektrowerte, Kaliaktien, Kunſtſeide= und Metallpapiere.
Für Monkane zeigte das Rheinland vorübergehend Intereſſe. Die
übri=
gen Werté zeigten keinerlei nennenswerte Bewegungen. — Die
Ten=
denz am Kaſſamarkt war durchweg uneinheitlich bei außerordentlich
ge=
ringen Umſätzen
Angeſichts der hohen New Yorker Geldſätze erfolgten am deutſchen
Geldmarkt andauernde Abziehungen von Auslandsgeldern, was auch
ſchon in der Vercingerung der Auslandskreditoren der Großbanken
er=
ſichtlich war. Hierdurch ſind die Deviſenanforderungen erheblich
geſtie=
gen und haben erſt am letzten Tage des Berühtsabſ hittes eine Abnahme
eafahren. Obnuohl der Gold= und Deviſenbeſtand der Neichsbank
augenblicklich noch rechnt ſtark iſt, werden Befürchtungen über eine
Dis=
konterhähung um ½ Prozent früher oder ſhäter geäußert, da die
Fräh=
jahrsſaiſonbelebung der Wirtſchaft eine verſtärkte Inanſpruchnahme der
Reichsbank bringen dürfte. Die Wechſeleinreichungen haben in den
letz=
ten Tagen eine ſtarke Zunahme gezeigt. Der Satz für Tagesgeld hält
ſich unverändert auf der Höhe von 7½ bis 9½ Prozent. Eine
weſent=
liche Verbilligung wird auch für die nächſten Tage kaum erwartet.
Monatsgeld blieb unverändert mit 7½ bis 8½ Prozent. Die
internatio=
nole Geldarktlage bleibt weiter unſicher.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbörſe vom 5. April. Weizen 24 ſchwäher,
Rog=
gen 23,50 ſchwicher, Braugerſte 23,75 ſchwach, Futtergerſte 20 ruhig,
Hafer 23,56 ruhig, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 33,75 ruhig,
nieder=
rheiniſches Weizenmehl 32,50 ruhig, Rogenmehl 01 31,25 vuhig,
Weizen=
futtermehl! 15,50 ruhig, Weizenkleie ſein 14,25 ruhig, Weizenkleie grob
15,25 ruhig, Roggenckleie 15,25—15,75 ruhig, Malzleime 19,50 feſt,
Bier=
treber 21.B ruhig, Klecheu loſe 13—14 gefragt, Kleeheu geb. 14—14,50
gefragt, Wieſenheu 12,50—13 gefragt, Maſchinenſtroh 5,B gefragt,
Draht=
preßſtroh 5,50 gefragt, weiße Bohnen 93 ruhiger, Erdnußkuchen B,25
bis 24 ruhig, Kokoscuchen 22,75—26 ruhig, Palmkuchen 21,50—22,50
ruhig, Rapskuichen 20.50—21 ruhig, Plata=Mais 23 ruhig, Cinqu.=Mais
25,50 ruhig. Allgemeine Tendenz: ſchwach.
Wormſer Pcoduktenbericht vom 5. April. Bei ſtetiger Tendenz
notierten an der heutigen Börſe: Weizen 24.50, Roggen 23.25, Gerſte
rheinheſſiſche) 24.25—24.50, Gerſte (Ried) 24.25, Gerſte (pfälziſche) 24.75
bis 25, Gerſte=Ausſtich 25.25, Futtergerſte 20—21, Hafer 24.50—25, Mais
24.50, Weizenmehl (Baſis Null) 33.50, Noggenmehl (60proz.) 33.25,
Wei=
zenfuttermehl und =nachmehl 15—19, Roggenfuttermehl und =nachmehl
17.50—21.50, Roggenkleie 15.25—15.50, grobe Weizenſchalen 14.75—15,
feine Weizenkleie 14, getrocknete Biertreber 22—22.50, Malzkeime 21,
Maisſchrot 25.50, Heu 11—14, Stroh 3,75—5, Kartoffeln 6.50—7.50.
Frankfurter Produktenbörſe vom 5. April. Auch zum Wochenſchluß
war keine Geſhäftsbelebung zu verzeichnen, obwohl höhere überſeeiſche
Netierungen eintrafen. Die Preiſe blieben vollkommen unverändert.
Weizen 23,75, Roggen 23—23,25, Sommergerſte 24, Hafer inl. 94,B bis
24,50, Mais für Futterzwecke 24,25—24,50, Weizenmehl 33—33,50,
nieder=
rheiniſches 32,50—33,50, Noggenmehl 30,25—31, Weizenkleie 13,75—13,90,
Roggenkleie 14,75—15.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 5. April (Priv.=Tel.).
Kaffee: Der Markt zeigte ein recht ſchwaches Ausſehen, da Handel / Otſche. Anl. Auslo=
und europäiſche Firmen durch die niedrigeren braſilianiſchen Kabel zu
Verkäufen angeregt wurden und Liquidationen erfolgten.
Baumwolle: Enttäuſchende ausländiſche Kabel und günſtiges Wet= Dtſche. Anl.
Ablö=
ter bewirkten zugächſt Preisrückgänge. Später konnten die Preiſe
wieder anziehen. Aus dem Mangel an kontraktmäßiger Ware ſchloß Otſche.
Schußge=
man auf einen überverkauften Markt. Auch die Spekulation nahm go, Bad.=Bad. v.26
Deckungen vor, die das Steigen der Preiſe unterſtützten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. April;
Getreide. Weizen: Mai 118, Juli 1213, Sept. 124½: Mais: 7% Frkf. a. M.v 26
Mai 90½, Juli 935, Sept. 94½; Hafer: Mai 46½, Juli 45½,
Sept. 4338; Roggen: Mai 100½, Juli 102½, Sept. 1027.
Schmalz: Mai 22,02½, Juli 12,40, Sept. 12,72½.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,60, Juli 14,10; Speck, loko 13,75;
leichte Schweine 11,00—11,75, ſchwere Schweine 11,25—11,65;
Schweinezufuhren: Chicago 18 000, im Weſten 60000.
Baumwolle: Mai 19,87, Juli 19,95.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. April:
Getreide. Weizen: Rotwinter 144, Hartwinter 131; Mais,
neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50—5,90;
Getreide=Fracht: nach England 1,6—2,0 Schilling, nach dem
Kon=
tinent 8—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,60; Talg, extra, loſe 8½.
Kakao. Tendenz: unregelmäßig; Umſätze in Lots: 172; Loko: 4/,%, Ods.=Hyp.
10½; April 10/48, Mai 10,31, Juni 10,42, Juli 10,62, Auguſt
10,80, September 10,96, Oktober 1105, November —, Dezember
10,97; Januar 1930: 11,02.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am Privatdiskontmärkt zeigte ſich am Freitag erſtmalig eine Nach= 82Rhein. Hyp.=Bk.
frage, ſo daß der Satz um ½ Prozent für beide Sichten auf 638 Pro= 4ſ.0 Lig. Pfdbr.
zent ermäßigt wurde.
Am 11. April feiert die beſonders für den Frankfurter Geldmarkt
bedeutende Frankfurter Bank in Frankfurt a. M. das Jubiläum ihres
75jährigen Beſtehens.
Die Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen A.=G., Wiesbaden,
ver=
eilt aus 2,793 (2,406) Mill. RM. Reingewinn für 1928 eine erhöhte
Dividende von 14 Prozent (12 Prozent) und trägt 227 039 (169 719) 8% Klöckner=Werke
RM. vor,
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. April.
Zuverſichtlichere Nachrichten aus Paris, die erholte geſtrige New
Yoyker Vörſe ſowie die entſpannten Geldmarktverhältniſſe löſten zu
Be=
ginn der heutigen Böyſe eine allgeneine Beruhigung aus. Die
geheg=
ten Befürchtungen einer Diskonterhöhung traten daher völlig in den
Hintergrund. Die Stimmung war freundlicher und zuverſichtlicher,
zu=
mal noch Kaufaufträge von Auslandsſeite eingetroffen ſein ſollen, und
das Geſchäft nahm in Spezialwerten recht lebhafte Formen an. Im
Werte. Beſonders für Elektroaktien machte ſich von Schweizer Seite
reges Intereſſe bemerkbar. Auch die Spekulation ſchritt, angeregt
hier=
von, in verſchiedenen Werten zu Intereſſenkäufen. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe waren Kursbeſſerungen bis zu 3 Prozent und
darüber zu verzeichnen.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder ewas ruhiger, die
Ten=
denz blieb feſt und es traten weitere kleine Beſſerungen ein. Für
Spezialwerte beſtand weiter= Nachfrage. Auch J. G. Farben ſchloſſen
ſich, der allgemeinen Aufwärtsbewegung an und profitierten bei
lebhaf=
terem Geſchäſt 2 Prozent. Siemens plus 1 Prozent. Später ſetzte ſich
wieder eine erneute Geſchäftsbelebung durch. Unter Führung von J. G.
Farben und den meiſtin Elek=roaktien traten weitere Beſſerungen, die
ſich, bis zum Schluß hielten, ein. Deutſche Linoleum plus 3½ Prozent.
Metallbank angeboten und nachgebend. Auch Schiffahrtswerte konnten
verſtärktes Intereſſe auf ſich leaken. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
6 Prozent weiter leichter. Am Deviſenmarkt lagen Mark und Pfunde
international feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4A71, gegen
Pfunde 20,472, London-Kabel 4,8532, Paris 124,22, Mailand 92,75,
Madrid 32,27½, Holland 12,10%.
Die Abendbörſe war noch durchweg ſehr gut gehalten.
Aller=
dings war das Geſchäft ruhiger, da die Tagesſpekulation infolge
ſchwächerer Kursmeldungen aus New York und Paris zu
Gewinn=
ſicherungen ſchritt. Auch Kupferwerte leicht gedrückt. Im Mittelpunkt
des Intereſſes ſtand der Farbenmarkt. Im Verlaufe blieb das
Ge=
ſchäft ruhig, die Kurſe gehalten.
Berlin, 5. April.
Die heutige Börſe hatte trotz verhältnismäßig geringer
Kursverän=
derungen nach beiden Seiten ſchon zu Beginn im Grundton feſte Ten=
Eem oor Zement. 136.— 1136.75 283.75 Wittener Gußſtahl 48.— 49.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Deviſenmarkk.
Helſingfors... 4. 4.Geld Brief
1o.593110.613 Geld Brie
10.593/10.613 Italien ......" Geld Briel
22.055 22.09* Geld
22.05 5 4.
Brieſ
22,09 Aien. .. 59.22
12.477 i2 485 59.34 f59.19 59.31
12.476 12.496 Paris ......" 168.46
81.075/e 16.50 16.46 16.50
518 1.085 81.245 Prag ... Schweiz .....! 31.235 Budapeſt .. 73.395 73.535h 3 395 73,535 Spanien.....! 83.62 63.74 63.20 63.32 Sofia ..." 3.0421 3.048 3.042/ 3.048 Danzig 81.73 E1.89 81.72 Gi.gs Kolland. 168.32
n2 331 12.53 2169. 18 168. 89 169 23
12.31/72 53 Japan.. . .. . 1.878
0.397 199.
0.499 1.880 1.384
0.497 0.499 Cslo ......" Rio de Janeiro Kopenhagen.. 112.251 12.47 12.29 112.51 Jugolawien 7.397 7.41 7.40 7.414 Stodholm". 112.4 Mii2 69 12.38 112.70 Portugal. . .. 18.88 19.92 18.38 18.32 London. 20.373 20.4831
1.774 20.446 20.486
1.770 1.774 Athen ......" 5.455
2.069 5 465
2.077 5.435
2072 5.465
2ons Buenos Aires 1.770 Konſtantinpel Nen York .. 4. 2130 4. 2210/4. 213 4.221 Kanada ....." 4.186 4. 1941 1.1e5 4195 Belgien... 58. 49 s 58.61 56.50 58.62 Uruguay .. . . 4241 4. 24- 4216 4224
denz. Bei der Spekulation konnte man ſhon vormittags
Deckungs=
neigung feſtkellen, dir die für heute vorliegenden Momente freundlicher
ſtimmen mußten Zu den erſten Kurſen kam vereinzelt noch Ware
heraus, ſo daß die Notiecungen nicht immer ganz ſo feſt wurden, wie
vorbörslich angenommen. Das Beſchäft war auch zunächſt noch ziemlich
ſtill, dock überwogen bei den Banken die Kauforders. Mit Ausnahme
der Metallwerte, die im Zuſammenhang mit der Bewegung der
Kupfer=
preiſe zur Schwä he neigten und bis zu 3 Prozent verloren, konnte man
gegen geſtern mittag meiſt Kursgewinne feſtſtellen. Gleich nach den
erſten Notierungen wurde die Tendenz vorübergehend etwas leichter,
dann bewirkte aber eine beruhigende Erklärung der Federal Reſerve
Boards über die geſtrige Sitzung eine neue Aufwärtsbewegung, wobei
bei lebhaftem Beſläft nicht ſelten weitere Gewinne von 2 bis 3 Prozent
erzielt wurden. Später trat gegen die höchſten Kurſe allerdings wieder
eine Abſchwächung ein, die Stimmung blieb aber imn allgemeinen
frcundlich.
Außenhandelsbilanz.
Immer noch ſtarke Paſſivikät der Handelsbilanz.
Troß Skeigerung der Ferkigwarenausfuhr der
Vok=
kriegsſtand noch nichk erreicht. — Vergleich mit dem
Ausland.
In der Außenhandelsentwickelung vollzieht ſich ein Stück deutſchen
Wirtſchaftsſchickſals. Die Kurve der Hamelsbilanz nach dem Kriege
zeigt den Leidensweg der deutſchen Volkswirtſchaft. Die Handelsbilanz
iſt eine Gegenüberſtellung von Einfuhr= und Ausfuhrwerten. Sie läßt
bis zu einem gewiſſen Grade Nückſchlüſſe zu auf den Stend der
Produk=
tion, auf den Grad der Verflechtung der Volkswirtſchaft mit der
inter=
nationalen Wirtſchaft. Dagegen iſt es unmöglich, aus der Feſtſtellung
eines Einfuhr= oder Ausſuhrüberſchufſes den Stand der geſamten
Volks=
wirtſchaft in günſtigen: oder ungünſtigem Sinne zu deuten, auf der
Grundlage eines derartigen B=fundes Schlüſſe auf den tatſächlihen Grad
der Leiſtungsfähigkeit eines Landes zu ziehen. Auch eine noch ſo
vor=
ſich tige Wertung der Außenhandelsergebniſſe wird ſtets die Frage offen
laſſen: Welche entſcheidend wichtige volks= und weltwirtſchaftliche
Zu=
ſammenhänge, welche beſtinmenden Cntwickelungstatſochen verbergen ſich
hinter den an ſich toten Ziffern der Wavenbewegung eines Landes?
Legt man die deutſch= Außenhandelsentwickelung des letzten
Jahres (1928) zugrunde, ſo entvollt ſich ein an ſich nicht ungünſtiges
Bild. In dieſenn Jahre hat, bei faſt gleicher Einſuhrhöhe wvie im Jahre
1927, die Steig=cung der Ausfuhr den Geſamtfehlbetrag der
Handels=
bilanz um faſt die Hälfte, nämlich von 3,43 auf 1,86 Milliarden RM.
vermindert. Aber au9 dieſe relativ günſtige Entwickelung hat nicht
genügt, einen Ausgleich der Handelsbilanz herbeizuführen, Deutſchland
in den Stand zu ſetzen, ſeine vielgeſtaltigen Verpflichtungen aus eigener
Kraft zu erfüllen. Ueberblickt man dazu den geſamten Zeitraum ſeit
der Stabiliſierung, ſo zeigt ſich, in welchen gewaltigen Summen die
Paſſivität unſeree Handelsbilanz in den letzten Jahren ihren Ausdruck
fand: das Jahr 1925 ſchloß mit einem Einfuhrüherſchuß von 2,8
Mil=
liarden, das Jahr 1927 ſogar mit einem ſolchen von 3,4 Milliarden ab.
Ein erfreuliches Moment in der Außenhandelsentwickelung des
Jahres 1928 ſei feſtgehalten: die Steigerung der
Fertigwaren=
ausfuhr. Sie allein beträgt gegenüber dem Vorjahre annähernd
cine Milliarde Reichsmark. Doch auch dieſe Steigerung des
Fertig=
warenexports ändert nichts an der Tatſache, daß wir den Vorkriegsſtand
auch in dieſer Beziehung noch nicht erreicht haben, ſofern man die
Vor=
kriegsziffern auf den jetzigen Goldwvert umrecbnet.
Die anderen Haupthandelsmächte, vor allem die Vereinigten
Staa=
ten und Großbritannien, abs= auch Frankreich und Italien, haben ihren
Export gegenüber dem Vorkriegsſtand in unerhältnismäßig größerem
Ausmaß als Doutſchland erweitert. Ein beſonders beweiskräſtiges
Bei=
ſpiel: die Vereinigten Staaten. Bei ihnen betrug die
Aus=
fuhr im Jahre 1913: 10,3 Milliarden MM., im Jahre 1928: 21,1
Mil=
liarden RM. Die Zunahme beträgt alſo 105 Prozent. Bei
Groß=
britannien iſt eine Zunahme des Exports von 37 Prozent, bei
Frankreich um 52 Prozent, bei Italien um 57 Prozent
feſtzu=
ſtellen. Demgegenüber iſt die Ausfuhr Deutſchlands, die 1913
10.1 Milliard NMk. betaug, im Jahre 1928 nuu um rund 1,7
Milliar=
den RMk. geſtiegen, das ſind etua 17 Prozent.
Wenn wir beruckſichtigen, daß aus den Erträgniſſen des deutſchen
Außenhandels in der Hauptſuh= die Sunrmen herausgewirtſchaftet
wer=
den muſſen, die zur Abdeckung unſerer Auslandsverpflichtungen dienen
ſollen, können dieſe Ergebniſſe wenig befriedigen.
Frankfurter Kursbericht vom 5. April 1929.
5.3. 122.5 95.5 191 10 63 4 gI 8 26.25 10 152 5 — 2.3- 68.75 8 104.5 6½ 95.25 104 10 9 161.5 127 7.2 127 6 92 12 203 202.5 20 10 118 124 225 13 164.5 12 18 92.5 143.5 z — 470 118 110.25 10 145.5 111.75 1 91 6 93‟. 3 154 10 119 1 4 67 B 212 2 10 129½. 10 124 10 203.5 2 12 189.25 11 1012 258 s 12 308 121, 998 255 2. 15 157 1
ſungsſch. * 1.
Ablöſungsanleih.
ſungsſch. (Neub.)
bietsanleihe
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtdt. v. 26.
8%o „ v.28
8% Mainz v. 26.
82 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusloſ. Ser, II
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frrf. Hyp.Bk.
41.% „ Lig. Pfbr.
8% „ Pfbrbank.
41ſ. %n Lig= Pfbr.
8% Heſſ. Landesbk.
796
Bk.=Lig.=Pfdbr..
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
89 Mein Hnp.Bk.
4/. %n Lig.=Pfdbr.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
8%o Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
8% Württ. Hyp.=B.
6%0 Daimler Benz
von 27.
Berlin v. 26...
91.5 4.65
93.5 91.5
91.5
87 91.5
91.5
86.5
91.5
92.25
— 52‟1, 521, 69.1 68.5 97.5
98
79‟1,
98
80.75
97.25
88 97.5
97.25
77.6
98
8.:2
97.25 1 76.1 75.75 93.9
84.5
98
78
93 93.9
84.5 Jg
97.5
77.25
95.4 97.75
81.75 97.25
80.57 97.5 97.25 98.5
97.75 98.5
94.5 0 73.25 90.75 91
7%0 Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8%Voigt & Häffner
v. 26.......
J. G. Farben Bonds
v. 28
5% Bosn. L. E.B.v.
1t...
..
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
42 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ...
425 Türk. Admin.
42 „ 1. Bagd,
Zollanl.
420
4½½ 1218 Ungarn
1914
42o Ungar. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..
Dt. Eff.= u.
Wechſel=
bank.
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank .."
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk...
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbr..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
Sübd. Bod.=Cr. Bk.
Viener Bankverein
A=G. j. Verkehrswi.
Dt. Eiſenbahn=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......"
Hapag ........."
Nordb. Lloyd.. ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5%0
AEG. Stamm:
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie.
12 171 173 11 197.75 201 12 276 287 10 169.5 170 8 124.75 — 5 102 — 10 164 160.5 19 168.5 114 105 150 143.75 3 155 156.25 142 140.5 9 194 191 160 150 10 34.4 34*1 10 160 152 12 304.25 323 124.75 121 210 200 190 180 9 147. 14.40 11 9 168 B7os 89.75 90 8 128 121 8 127 115 10 124 — 59 52.5 89 8 8 167 182.25 12 214 204.5 9 149 152
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Cement Heidelberg
„ Karlſtadt.
Chem.Werre Albert
Chade..........
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr.. ..
„ Eiſenh. Berlin
„ Erdöl
„Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linolwerk. Berl.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Farbenindſtr. J. G.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
„ Hof........
Geiling & Cie....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen
Goldſchmidt Th. ..
171.75 Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrnff.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. ..
Holzverl.=Induſtrie
IlſeBergb. Stamm
„ „ Genüſſe
Junghans Stamm
Kalt Aſchersieben
Salzdetfurth
„ Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R.
Klein, Schanzl.=
Klöcknerwerke ...
Kraftw Alt=Wärtt.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mann.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Braur.
5.3.
112
81
137
176
80
60.5
135
128.5
170
328
300
211
163
219
225
248
88
137
85.25
52
130
226.5
88.5
99.5
173
132
140
173
92.5
139
103
123
94
213
133.5
71
207.5
310
211.75
215.5
90
92
285
104
5.4.
1110
148
180
76
130
168.75
Za
300
221.5
173
40.5
W5
255.75
85
138
81.5
13225
89.5
87.5
Ae
131.5
150
93
103
143
99.5
126.5
194.75
122.5
70.5
368.5
244.5
230.5
18.5
95.5
295
103
119.25 /118
250 230
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werte.
Metallgeſ. Frankft. 11
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motorenfb. Darmſt
Rieolan Hoſbr.
Oberbedarf
Oſterr. AlvineMon.
Otavi Minen ..."
Peters Unton Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger Gebb.
Rh. Braunkohlen.
„ Elettr. Stamm
„ Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. 16
Rütgerswerke
Sachtleben A.=G..
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Strohſtoff Ver.
Südd. Immobilien
„ Bucker=AG. 8
Spenhka Tändſticks
Tellus Bergbau
Thür Lief.=Geſ...
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elei=
tr.= Verſ. ....
Veitlwerke.
Ver. f. Chem. Ind. 7
Gummifabrit.
Berlin=Frankf
Laurahütte.
Stahlwerke.
Ultramarin.
„ Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſch..
Voigr & Haeffner
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabril
Werger Brauerei
Zeliſt. Aſchaffenbg.
Memel.
Waldhof
Allanz u. Stuttg.
Verſicherung ...
Frkft. Alg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. . .... ..."
Mannh. Verſich. .
Ka
119.55
141
87
130
58.5
58.75
52
3GI,
71.25
117.75
*4
—
289
113.5
97.5
352 356
125.5
243
166
403.75
244
94.5
153.5
A
118.5
109.5
155.5
111.5
—
90
68.5.
92.5
156
118
66
550
[ ← ][ ][ → ]Nummer 95
Eamstag, den 6. April 1929
Geite 15
Hanz um Talaann.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)
„Wenn Sie nicht ſcherzen, dann . . . bin ich gern mit allem
einverſtanden.”
Der Unterhändler erhob ſich; ſichtlich erfreut und von einer
Spannung befreit. „Sie werden alles tun, um Fräulein Herfort
Fahin zu bringen, Sie zu heiraten?"
„Ja!” rief Rittinghaus heiſer.
Cavery überreichte ihm ein längliches Blatt Papier.
Ritting=
aus erkannte einen Scheck auf die Deutſche Bank. Nullen tanzten
vor ſeinen Augen — er war Beſitzer von zehntauſend Mark.
Es klopfte. Lieſe brachte die zweite Poſt. In den beiden
Briefen, die er ſcheinbar achtlos auf ſeinen Schreibtiſch warf,
er=
annte Rittinghaus Mahnſchreiben ſeines Schneiders und ſeines
Wäſchelieferanten. — Seltſames Zuſammentreffen!
*
Eine Viertelſtunde ſpäter ſchritt der kleine Exote behaglich
ſchmunzelnd die zwei Treppen des vornehmen Berliner
Weſtend=
gauſes hinab. Eine Limouſine erwartete ihn. Dem Chauffeur
mannte er die Adreſſe eines großen Hotels Unter den Linden.
Als er aber im Begriff war, in das Kiſſen des rechten
Rück=
ſäitzes zu verſinken, ſtutzte er in jäher Ueberraſchung — gerade, als
ſich das Automobil in Bewegung ſetzte.
Er war nicht allein! Jemand ſaß geduckt, das Geſicht hinter
einem Zeitungsblatt verborgen, auf der linken Seite des Wagens.
ind dieſer Jemand ließ, als Caverys Blicke auf ihn gerichtet
waren, die Zeitung langſam ſinken. Ein rundliches Gaunergeſicht,
von einer Hakennaſe unangenehm geſchärft, war zu einem Grinſen
verzogen, und eine fette, geſättigte Stimme entbot Nat Cavery in
engliſcher Sprache einen guten Morgen.
Das Antlitz des Angeredeten verfärbte ſich ins Olivgrüne.
„Sngb . . . Sie ſind es?”
„Well . .. in Perſon! Ihr Chauffeur hat geſchlafen, und ich
onnte von der Straßenſeite her bequem einſteigen. Warum ſollt”
ſch noch länger drüben an der Ecke ſtehen und abwarten, bis Sie
aus dem Hauſe kamen?"
Cadery ſchloß die Augen, als wolle er dem anderen verbergen,
was in ihm vorging. Seine Hand zuckte nach dem Taſter der
elektriſchen Signalleitung für den Chauffeur.
„Keine Dummheiten, Cavery!” mahnte der Dicke begütigend.
„Waren wir nicht während der Ueberfahrt auf der „Majeſtie” die
beſten Freunde?”
„Solange ich annahm, Sie hätten in Paris zu tun.”
Paris war ſo wenig mein Ziel wie Moskau das Ihre, Ich
bin ſeit vierzehn Tagen in Berlin.”
„Genau wie ich. Aber was, zum Teufel, gibt Ihnen ein
Brecht, mir nach zuſpionieren?“
„Mein Auftrag.”
Cavery verlor beinahe ſeine Haltung. „Corry u. Co. ſollen
mir aus dem Wege gehen!” keuchte er. Ich dulde nicht, daß meine
Plbſichten durchkreuzt werden! Hüten Sie ſich. Spab!”
Der Dicke gluckſte ſpöttiſch. „Mit den Winkelzügen fängt ſtets
Ihre Firma an, Cavery! Und gerade Sie ſind es, der die
Sand im Spiele hat, wenn für Corry u. Co. etwas ſchiefgeht.
Alber bei Fowler u. Son vergißt man, daß auch wir unſer Geſchäft
verſtehen. Ueberraſchend iſt nur, warum Sie ſich plötzlich ſo eifrig
für deutſche Theaterſtücke intereſſieren.”
„Privatſache!” Caverys Hirn ſuchte nach Ausflüchten. „
Pri=
atſache — das liegt doch auf der Hand! Ich habe einen alten
Freund beſucht, deſſen Dramen ich auf die amerikaniſchen Bühnen
verhelfen — —
„Haha . . , wahrſcheinlich auf die Bühnen im Stillen Ozean!
Wer Ihnen Ihr Geſchwafel glaubt, Cavery, müßte verdammt
blöd ſein. Allerdings, ich hab' bisher noch keine Ahnung, was Sie
im Schilde führen. Verlaſſen Sie ſich aber darauf, in
achtund=
vierzig Stunden bin ich dahinter gekommen! Und dann Gnade
Ihnen Gott, Sie alter Halunke!”
Diesmal hielt es Cavery für klug, auf ſein Negergeſicht ein
Lächeln zu zaubern. „Sie werden ſehen, Snab, Sie haben ſich in
mir getäuſcht. Meine Reiſe iſt nichts anderes als ein Trip durch
Europa — eine harmloſe Sache, die Ihre Firma nur unnötig
Geld zu koſten ſcheint.”
„4500
„Aben
AALLeELOT
Muss es ſeint,
Taateehe
14-beliehigen
*
O
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„Und dieſer harmloſe Trip führt Sie ausgerechnet nach
Berlin?”
Snab warf einen prüfenden Blick durch die geſchliffenen
Glasſcheiben der Limouſine, griff ungeniert an Cavery vorbei
nach dem Knopf der Signalanlage und gebot dem Chauffeur zu
halten.
„Ich bin am Ziel,” ſagte er doppelſinnig. „Alſo nichts für
ungut und beſten Dank für die Autofahrt! Wenn Sie in
achtund=
vierzig Stunden in Briſtol anrufen, kann ich Ihnen mitteilen,
was Sie heute bei dieſem Herrn Rittinghaus gewollt haben.
Wie ... intereſſiert Sie nicht? Na ſchön .. . wundern Sie ſich
aber nicht, wenn Ihnen etwas mißlingt! Auf Wiederſehen, mein
lieber Nat!”
Er war ausgeſtiegen, hatte die graue Melone von ſeinem
Haupt geriſſen, ſchwenkte ſie beinahe herzlich durch die Luft, lachte
laut auf und warf die Tür des Automobils ins Schloß.
Cavery, der ihm haßerfüllt nachblickte, von dieſer Begegnung
noch wie gelähmt, ſah ihn in der Menſchenmenge der belebten
Straße verſchwinden.
Suſanne ſaß in der Untergrundbahn und dachte nach. Stets
boten ihr die Minuten der raſenden Fahrt durch das
unter=
irdiſche Berlin Gelegenheit, ſich zu ſammeln, Dinge durch ihren
Kopf gehen zu laſſen, die ſonſt im Unbewußten blieben. Und ſo
überlegte ſie heute, wie ſchon oft, was eigentlich mit ihr geſchehe:
War ſie in Joe Barnet verliebt oder nur im Begriff, ſich etnas
einzureden, das es nicht gab?
So oft ſie mit ihm ſprach, überwältigte ſie ihre zärtliche
Freundſchaft zu dem jungen Menſchen, mit dem ſie ſo viele
ge=
meinſame Intereſſen verbanden. Sobald aber Joe Barnet nicht
unmittelbar auf ſie einwirkte, ſchien ſein Bild zu verblaſſen. Sie
konnte es ſich nicht anders erklären, als daß Joe nicht das war,
was man eine Perſönlichkeit nannte. Sie kannte überhaupt nur
einen einzigen Mann, den ſie als Perſönlichleit anſehen mußte;
aber den mochte ſie nicht leiden — ſo wenig wie er ihr gewogen
war.
„Ich bin noch zu jung!” ſagte ſie ſich. „Alle faſeln vom
Hei=
raten, und die es nicht ausſprechen, laſſen inmerfort Traualtar
und Ehering in ihren Augen blitzen. Die Männer ſind verrückt
— das ſteht nun mal feſt!”
Dieſes „die Männer ſind verrückt” war Suſannes Troſt,
wenn ſie an die Erlebniſſe der letzten zwei Jahre dachte. Anders
war es auch nicht zu erklären, daß Chriſtian Lindemann, ihr
Chef, elegiſche Augen machte, ſobald er ſie erblickte;, daß Joe
Barnet heute morgen mit dem Browning in ſeiner Taſche
ge=
ſpielt; daß Guſtl Mayreder, der umſchwärmte junge
Operetten=
buffo ihretwegen das Motorradfahren erlernt hatte; und daß
Manfred Rittinghaus geſtern im dunklen Auto ſich um ein Haar
einer ſchallenden Zurechtweiſung ausgeſetzt hätte.
Ein Lächeln ſpielte um ihre Lippen, während ſie den Weg
zu dem Bürohaus der Maſchinenfabrik von Gebrüder Lindemann
zurücklegte. Recht atemlos langte ſie in ihrem hübſchen Zimmer
an. Nebenan hörte ſie Stimmen. Sie legte ſchnell Hut und
Mantel ab, klopfte an die Verbindungstür zum Allerheiligſten
ihres Chefs.
Als dieſes Klopfen erklang, verſtummten Geheimrat
Linde=
mann und der ſchlanke blonde Rittmeiſter a. D. von Kroß, die
in einer erregten, doch mit unterdrückter Stimme geführten
Un=
terhaltung ſeit einer halben Stunde einander gegenüberſaßen.
„Sie iſt da — um Gottes willen, ſehen wir uns vor!”
ſtam=
melte Chriſtian Lindemann.
Und dem Rittmeiſter fiel es auf, wie ſein Freund erblaßte
und in ſeine Augen ein hilfloſer Ausdruck trat, als verließe ihn
nun die Entſchloſſenheit, da der Menſch in ſeiner Nähe war, vom
dem er ſoehen ſo herzhaft entſchloſſen geſprochen. Der Geheimrat
ſchnellte mit einer für ſeine ſiebenundvierzig Jahre
bewunderns=
werten Elaſtizität von dem Seſſel hinter dem Schreibtiſch empor,
drehte ſeinen unterſetzten, etwas beleibten Körper der Tür zu
und rief mit größter Sanftheit ſein „Herein”.
Suſanne Herfort erſchien, und das mit dunklem Holz getäfelte
Zimmer kam beiden Männern plötzlich heller vor.
„Ich bitte vielmals um Entſchuldigung, Herr Geheimrat,
aber Mama hat.
Lindemann hob beruhigend die gepflegte Hand. „Kein Wort
darüber, Fräulein Herfort! Es handelt ſich doch nur um ein
paar Minuten. Und warum ſind Sie ſo ſchnell gelaufen? Sie
werden Ihre Geſundheit ſchädigen.”
Auf dem Antlitz des Rittmeiſters zuckte es verdächtig.
Su=
ſanne wurde rot; die Güte des Geheimrats rührte ſie. Aber
zu=
gleich ſah ſie das ſonderbare Flimmern in ſeinen Augen, das ſie
ſtets ſo zu amüſieren pflegte.
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