Darmstädter Tagblatt 1929


24. März 1929

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Ginzelnummer 15 Pfennige

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9
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 83
Sonntag, den 24. März 1929.
192. Jahrgang

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hrlamentariſcher Staatsſtreich in Preußen

preuß. Regierung in der Minderheik
Ungehung des oppoſikionellen widerſtandes
durch Nokverordnungen.

* Berlin, 23. März. (Priv.=Tel.)
ſie preußiſche Regierung hat Unglück mit ihren Steuer=
wr
. Es iſt ihr nicht gelungen, auch nur eine von ihren drei
Tälgen unter Dach zu bringen. Die Grundvermögensſteuer
dEie Hauszinsſteuer ſcheiterten im Landtagsplenum an der
ſrkion der Oppoſitionsparteien, die es ſich nicht gefallen
iſwollten, bei Wortmeldungen von der Koalition abge=
Ihen zu werden. Sie beteiligten ſich deshalb nicht an der
hmung mit dem Ergebnis, daß die Weimarer Koalition
Täorderliche Zahl von Stimmen zur Beſchlußfähigkeit des
0s nicht aufbrachte und nach zweitägigem Kampf das aus=
Sſe Ringen aufgab. Die dritte Steuer fand im Landtag
2Rehrheit. Dagegen hat aber der Staatsrat am Samstag
7:21 Stimmen Einſpruch erhoben, ſo daß auch dieſe
ur zunächſt geſcheitert iſt. Da die Steuern am 1. April in
ARitreten ſollten, würde Preußen finanziell auf dem Trocknen
ür Die preußiſche Staatsregierung hat deshalb, ſobald
andtag nach Hauſe gegangen war, Notverord=
uteen
für die Grundvermögensſteuer und
üzinsſteuer erlaſſen, die am Dienstag dem ſtändigen
kuß des Landtages vorgelegt werden ſollen. Eine Notver=
ug
zu erlaſſen, hat die Regierung das Recht, wenn ein
nd vorliegt. Dieſen Notſtand erblickt die preußiſche Regie=
tᛋdarin
, daß bei der Hauszinsſteuer die geſetzliche Grund=
ihlen
würde, wenn eine Regelung nicht bis zum 1. April
und daß bei der Grundvermögensſteuer ſchon im April
ülligkeitstermin liegt. Formaljuriſtiſch mag dieſe Begrün=
ielleicht
richtig ſein, aber dem Geiſt der Verfaſſung wider=
Fᛋſie trotzdem. Man kann nicht, wenn man weiß, daß ein
ind entſteht, den Landtag in die Ferien ſchicken, nur um
fwie parlamentsloſe Zeit auszunutzen und zu erreichen, was
Am Parlament nicht durchſetzen kann. Das iſt dann tat=
nichts anderes, als der parlamentariſche
fuisſtreich, und wir würden uns nicht wundern, wenn
mOppoſitionspartei darüber die Entſchei=
geſüſtk
des Staatsgerichtshofs herbeiführte, auf
ſe (efahr hin, daß dann die Steuern ſolange in der Luft
Pren. Bei der Gewerbeſteuer will die preußiſche Regie=
ſA
inen anderen Weg gehen. Der Einſpruch des Staatsrates
i ſerbit zunächſt nur, daß die Vorlage noch einmal an den Land=
e
zrickgehen muß. Nimmt er die Vorlage mit Zweidrittel=
ſeheit
an, dann iſt ſie rechtskräftig, ſonſt fällt ſie unter den
99 Der Finanzminiſter hat zu verſtehen gegeben, daß er
Idie Heranziehung der freien Berufe zur
Wälcskherbeſteuer in dieſer Form für untragbar hält, will
beiſſch ffenbar einen Vermittlungsvorſchlag machen und dazu
Seitz landtag nach den Oſterferien Gelegenheit zur nochmaligen
beſhndlung geben. Das iſt um ſo eher möglich, als die Fäl=
eistermine
dieſer Steuer erſt ſpäter angeſetzt ſind. Es ge=
A4daher, wenn der Landtag Mitte April ſeine Entſcheidung
Anit ickwirkender Kraft träfe. Schön iſt aber das ganze
Pcchiſpiel nicht, das die beſte Illuſtration zu der Behauptung
hlex von der inneren Feſtigkeit und Arbeitsfähigkeit der Wei=
Ne4r Koalition in Preußen, deren Arbeitsfähigkeit ſo gehin=
Rei’ſt, daß ſie nicht einmal die wichtigſten Steuergeſetze auf
Milngsmäßigem Wege verabſchieden laſſen kann.
eau MeK preußiſche Innenminiſter warnk die Radikalen.
* Berlin, 23. März (Priv.=Tel.).
lie blutigen Ausſchreitungen der radikalen politiſchen Grup=
Veieſe z. B. in Wöhrden mehrere Tote und Schwerverletzte for=
gaben
dem preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſki jetzt end=
in
4ranlaſſung, ſcharfe polizeiliche Verordnungen und auch eine
W Brung an die radikalen Organiſationen hinausgehen zu laſſen.
er hht u. a. die Auflöſung von Verbänden und Vereinigungen
ns is ſie von dieſem landfriedenſtörenden Treiben nicht ab=
WFAſollten. Wir glauben nicht, daß die Warnung bei den
Nehhuniſten auf fruchtbaren Boden fällt, nehmen eher an, daß
iMesurſt recht Ruheſtörungen proroziert, um dann aus einem evtl.
Bch½t von örtlichen Vereinigungen Kapital gegen die Sozial=
ecicaten
zu ſchlagen, denen der preußiſche Innenminiſter ja
e Burt. Intereſſant iſt jedenfalls, daß ſich der preußiſche In=
iedclmi
ſter allmählich von der Notwendigkeit eines Verbotes des
Nren Frontkämpferbundes überzeugt haben dürfte, im Gegenſatz
du4 er: Parteigenoſſen im Reich, die ja ſeinerzeit das von dem
Tachengs deutſchnationalen Reichsinnenminiſter Keudell gefor=
des
Berbot durchkreuzten.
arbereitung der ſächſiſchen Landkagswahlen.
Dresden, 23. März.
mtlich wird gemeldet: Nachdem der Siaatsgerichtshof in
SIg geſtern die ſächſiſchen Landtagswahlen vom 31. Oktober
742 Zür ungültig erkannt hatte, iſt das Kabinett zu einer außer=
De Flichen Sitzung zuſammengetreten, um die Lage zu beſpre=
In der Sitzung iſt feſtgeſtellt worden, daß nach der Ge=
A tSordnung des Staatsgerichtshofes das
4I mit der Zuſtellung an die Beteiligten

wirkſam wird. Das Kabinett war darüber einig,
daß ſchon mit Rückſicht auf die Verabſchiedung
des Haushaltsplanes für, das Rechnungsjahr
1929/30 die Wahl ſo raſch wie möglich ſtattfin=
gewieſen
worden, die erforderlichen Vorbereitungen ſchon jetzt zu
treſfen. Die Feſtſetzung des Wahltermins bleibt vorbehalten.
Der deutſche Heereschef in Südamerika.

General Heye,
der Chef der Heeresleitung, befindet ſich zurzeit auf einer Süd=
amerika
=Reiſe. In Buenos Aires wurde er vom Präſidenten von
Argentinien, Irigoyen, empfangen, dem er vom deutſchen Ge=
ſandten
Dr. v. Keller vorgeſtellt wurde. Von Argentinien iſt
General Heye nach Chile abgereiſt. An der Grenzſtation Las
Cuevas erwartete ihn eine chileniſche Abordnung, die ihn über
Santiago de Chile in das Gebiet der chileniſchen Manöver beglei=
tete
, an denen er als Gaſt teilnimmt. In Santiago de Chile
wurde er vom Staatspräſidenten Ibanez offiziell empfangen.
Der neue Stellverkreier des Heereschefs.

General der Artillerie Friedrich Freiherr Kreß v. Kreſſenſtein,
der Oberbefehlshaber der Reichswehrgruppe II. übernimmt am
1. April nach dem Abſchied des Generals v. Tſchiſchwitz die Stell=
vertretung
für den auf einer Amerikareiſe befindlichen Chef der
Heeresleitung Heye. General von Kreß iſt 59 Jahre alt und hat
ſich im Weltkrieg als Oberbefehlshaber der 8. kaiſerlich=türkiſchen
Armee ausgezeichnet. 1919 wurde er Abteilungschef im Reichs=
wehrminiſterium
, 1922 Artillerieführer in München 1923 Befehls=
haber
des bayeriſchen Wehrkreiſes und vor Jahresfriſt Ober=
befehlshaber
der Reichswehrgruppe Süd in Kaſſel.
Das würkkembergiſche Landkagswahlgeſek
verfaſſungswidrig.
Leipzig 23. März.
Der Staatsgerichtshof des Deutſchen Reiches verhandlte
geſtern nachmittag in nichtöffentlicher Sitzung über die Klage
des Landesverbandes Württemberg der Volksrechtspartei und
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, Gau Würt=
temberg
, gegen das Land Württemberg auf Feſtſtellung der Ver=
faſſungswidrigkeit
des Artikels 20, Abſatz 2 des Landtagswahl=
geſetzes
vom 4. April 1924. Die beanſtandete Beſtimmung des
Artikels 20, Abſatz 2 beſagt: Bei Zuweiſung von Sitzen bleibt
eine Wählervereinigung unberückſichtigt, deren Bezirksvor=
ſchlagsliſten
nicht mindeſtens in einem Wahlbezirk ein Achtzigſtel
der im ganzen abgegebenen gültigen Stimmen (Wählerzahlen)
oder in vier Wahlbezirken je ein Achtel der Wahlzahlen erreicht.
Die Volksrechtspartei beantragte außerdem, feſtzuſtellen, daß die
verfaſſungswidrige Auswirkung dieſes Artikels 20, Abſatz 2 in
Verbindung mit den Beſtimmungen des Landeswahlgeſetzes
über die Wahlkreiseinteilung der Abgeordnetenzahlen noch ver=
ſchärft
werde. Der Staatsgerichtshof entſchied dahin, daß Ar=
tikel
20, Abf. 2 des württembergiſchen Landtagswahlgeſetzes vom
4.April 1924 gegen die Reichsverfaſſung verſtoße, und wies im
übligen die Anträge ab.

* Die lakenke Kriſe.

Kampf um die Kammermehrheit. Was plant Poincaré?
England und das Bankprojekt.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende März 1929.
Die Lage in der franzöſiſchen Kammer iſt, nachdem die Re=
den
müſſe. Infolgedeſſen ſind die Verwaltungsbehörden an= gierung zwei gefährliche Klippen, die Debatte über die Vorfälle
bei der Rheinlandarmee und die Eindämmung der Obſtruktion
gegen die beiden Kongregationsparagraphen, umſchifft hat, äußer=
lich
etwas ruhiger geworden, und es iſt jetzt keine unmittelbare
Gefahr einer Kriſe vorhanden. Aber trotzdem wäre, es doch
grundfalſch, von einer tatſächlichen Entſpannung zu
ſprechen. Denn wenn auch wie zu erwarten war die Re=
gierung
nicht geſtürzt wurde, ſo hat ſich doch einwandfrei erwie=
ſen
, daß die gegenwärtige Situation unhaltbar iſt.
Die Unionnationale iſt tot. Dieſe Worte ſind in
Dijon auf dem Kongreß der Alliance demoeratique, d. h. dem
wichtigſten Kongreß der Rechtsparteien, gefallen. Außer dieſer
Feſtſtellung aber dürfte dieſer Kongreß kaum irgendwie bedeut=
ſame
Ergebniſſe haben. Man hat eben von vornherein keine
Sezeſſion erwartet und auch keine wirklich klare Stellungnahme
er war vom erſten Augenblick an ein genaues Spiegelbild der
Lage in der Kammer.
Unentſchloſſenheit auf allen Seiten, und vor
allem bei der Regierung. Das Kabinett iſt unter ſich
nicht mehr einig. Trotz der Vertrauensvoten beſitzt es auch keine
wirkliche Mehrheit, ſo daß man kaum mehr daran zweifelt, daß es
ſofort nach der Beendigung der Sachverſtändigenkonferenz ſeinen
Platz verlaſſen wird.
Die große Frage aber iſt die nach der zukünftigen Mehrheit.
Die Rechte ſelbſt iſt uneinig, ihr rechter und linker Flügel ver=
tragen
ſich nur ſcheinbar. Auf der anderen Seite geht es dem
Kartell gerade ſo, die Zuſammenarbeit zwiſchen den
Radikalſozialiſten und Sozialiſten iſt in höchſtem
Maße zweifelhaft.
Wäre die Kräſteverteilung in der Kammer nicht ſo unglücklich,
hätten die letzten Wahlen eine wirkliche Entſcheidung gebracht,
und hätte endlich die lange und die vielleicht allzu ſtrenge
Herrſchaft Poincarés nicht eine Reihe von Männern,
die früher als ſeine ſicherſten Anhänger galten, verbittert, dann
wäre es vielleicht möglich geweſen, eine Regierung der Mitte zu
bilden. Wie aber die Dinge jetzt ſtehen, ſind Gruppen, deren
Programme verwandt ſind und die einander ſcheinbar naheſtehen,
durch unüberbrückbare perſönliche Gegenſätze getrennt. Und eine
homogene Mehrheit zu bilden, iſt bei den Kräfteverhältniſſen ein
Ding der Unmöglichkeit.
Das Ideal wäre eine Regierung, die die Radikalſozia=
liſten
und die gemäßigten Elemente der Rechten
vereinigen würde; ſo wenigſtens könnte eine Mehrheit zu=
ſtande
kommen, aber vorläufig iſt weder die führende Perſönlich=
keit
, die ſo verſchiedene Elemente zuſammenhalten könnte, ge=
funden
, noch ſind die Gegenſätze zwiſchen den einzelnen Gruppen
überbrückt. Die Radikalſozialiſten ſpielen noch immer mit dem
Gedanken, die Sozialiſten in die Regierungsmehrheit aufzuneh=
men
und rechts nur die allernotwendigſte Unterſtützung zu ſuchen.
Die Meiſter der parlamentariſchen Arithmetik geben aber einer
ſolchen Kombination nur wenig Chancen.
Es iſt eigentümlich, daß niemand mehr darüber ſpricht, daß
Poincaré in den Ferien ſeine Mehrheit reorga=
niſieren
und eventuell ſein Kabinett umgeſtalten könnte,
ſcheinbar ſieht man in einer ſolchen Löſung kein Heil mehr.
Die eigentliche Löſung kennt noch niemand, und ſie wird aller
Wahrſcheinlichkeit nach während, der Kammerferien
ausgearbeitet. Unter ſolchen Umſtänden kommt den Muni=
zipalwahlen
diesmal eine außerordentliche Bedeutung zu;
würden bei ihnen wie es ja unvermeidlich iſt nicht ſo ſtark
die lokalen Motive mitſpielen, ſo müßten ſie eigentlich die Kriſe
moraliſch entſcheiden. Jedenfalls erwartet man aber jetzt mit
mehr Spannung die Entſcheidung der Munizipalwahlen und, wie
es bei ſolchen Gelegenheiten üblich iſt, wird die Politik dezen=
traliſiert
und in die Provinz verlegt.
Das Sachverſtändigenkomitee tagt unterdeſſen in
Paris in aller Stille, das heißt in einer relativen Stille, denn
während das Komitee ſich verſchloſſener als je zeigt, wird die
Welt mit tendenziöſen Nachrichten überſchwemmt.
In Paris iſt man geneigt, die Dinge bald übertrieben opti=
miſtiſch
und bald übertrieben peſſimiſtiſch zu beurteilen; es iſi
charakteriſtiſch übrigens, daß man ſich nur mit der Zahlenfrage
ernſtlich befaßt und dieſe allzu ſehr als eine politiſche An=
gelegenheit
aufzufaſſen genoigt iſt.
Ueber die Haltung Dr. Schachts werden jeden Tag andere
Nachrichten verbreitet, er wird mit Angriffen keineswegs ver=
ſchont
, aber das hindert nicht, daß man von Zeit zu Zeit über
eine plötzliche Wendung zur Nachgiebigkeit von ſeiner Seite ſpricht.
Man kann ſich nicht ſkeptiſch genug zeigen, immerhin verdienen ge=
wiſſe
Nachrichten, daß man ſie auf Herkunft und Tendenz genau
prüft. Man entdeckt dann, daß die meiſten peſſimiſti=
ſchen
Neuigkeiten aus England kommen, und daß
man in Paris falls der Wunſch wirklich der Vater des Gedan=
kens
iſt eher zum Optimismus neigt.
Das Bankprojekt ſcheint der engliſchen Außenpolitik aus
Rückſichten auf die engliſche Induſtrie und wohl auch aus politi=
ſchen
Ueberlegungen wenig ſympathiſch, wogegen in Paris die
Stimmung, wenn man von der ewigen Oppoſitton der Extrem=
rechten
abſieht, ſich vielleicht etwas zugunſten des Bankprojekts
gewandt hat. Aber die franzöſiſchen Intereſſen werden doch am
meiſten durch die Zahlenfrage gefeſſelt. Die negative Einſtel=
lung
der engliſchen Außenpolitik zu einer Reihe von europäiſchen
Fragen gibt den hieſigen politiſchen Kreiſen viel zu denken. Selbſt
die Kreiſe, die im Prinzip von der gegenwärtigen Außenpolitik
Englands entzückt ſind, fragen nämlich, ob nicht nach den Wahlen
ine brüske Aenderung in der Einſtellung Eng=
lands
zu vielen auswärtigen Fragen möglich iſt.

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Seite 2

Sonntag, den 24. März 1929

Nummer 8*

der Jamlangspiander Sacverfänsigen
1,75 Milliarden Mark gehen weit über die deutſche
Leiſtungsfähigkeit hinaus.
* Berlin, 23. März (Priv.=Tel.).
Kaum iſt die Senſation über den neuen Zahlungsplan, der
uns angeblich vorgelegt werden ſoll, verrauſcht, da wartet Daily
Telegraph ſchon mit einer neuen Lesart auf, wonach dieſer erſte
Vorſchlag an dem Widerſtand der engliſchen und italieniſchen
Seite geſcheitert ſein ſoll, während der allerneueſte Plan die deut=
ſchen
Zahlungen auf eine unveränderliche Jahreszahlung von
1750 Millionen für 58 Jahre feſtlegen ſoll. Welche Ziffer da rich=
tig
iſt, ob 1800 oder 1750 Millionen, ob geſtaffelt oder nicht ge=
ſtaffelt
, iſt nebenſächlicher Natur, ſolange die grundſätzlichen deut=
ſchen
Einwendungen nicht widerlegt ſind. Sie gehen nach wie
vor in der doppelten Richtung, daß für uns keine Veranlaſſung
beſteht, über die 30jährige Friſt des Verſailler Vertrages hinaus=
zugehen
, und daß außerdem 1750 Milionen Mark weit
über die deutſche Leiſtungsfähigkeit hinaus=
gehen
. Am Montag wird man vielleicht erfahren, ob Herr
Owen Young in der Pauſe die anderen Sachverſtändigen für
billigere Bedingungen gewonnen hat. Nach dem Preſſeecho, das
wir hörten, beſteht dazu nur geringe Hoffnung. Trotzdem will
ein ausgeſprochener Peſſimismus in der deutſchen Delegation
noch nicht hochkommen. Der Grund iſt im weſentlichen auf pſycho=
logiſchem
Gebiet zu ſuchen. Die Amerikaner, die ſich als
die Retter der europäiſchen Wirtſchaft betrach=
ten
, werden es auf einen Bruch nicht ankommen laſſen wollen.
Vor allem wird Herr Owen Young zeigen wollen, daß er minde=
ſtens
ebenſo tüchtig iſt, wie General Dawes. Sollte alſo eine
Verſtändigung nicht zuſtande kommen, dann
wird man vermutlich einen glatten Krach vermeiden und
entweder, auf eine Vertagung, abkommen, die mit der
Notwendigkeit weiterer wirtſchaftlicher Unter=
ſuchungen
begründet werden könnte, oder aber zwei
Gutachten ausarbeiten, die Mehrheit und die Min=
derheit
geſondert, wobei natürlich die Gefahr beſteht,
daß die deutſche Delegation dann allein die Min=
derheit
bildet, und wodurch erneut die Entſchei=
dung
vom wirtſchaftlichen auf das politiſche
Gleis zurückgeführt würde. Aber ſoweit ſind wir einſt=
weilen
noch nicht. Vielleicht entſchließt ſich Herr Owen Young
doch noch, ſeine Rückfahrkarte nach Amerika noch ein Weilchen
liegen zu laſſen und noch einen letzten Verſuch zu machen. Dann
könnte am Mittwoch die große Pauſe eintreten und der Endkampf
in der Mitte des Monats beginnen.
Knappe Mehrheit für die Regierung Poincaré.
EP. Paris, 23. März.
Die Kammer hat heute nachmittag die Beratung über die
Zuſatzkredite für 1928 fortgeſetzt. Ein Antrag der Regierung auf
Abtrennung einer Beſtimmung über die Nichtbeſteuerung der Ge=
meindeanleihen
wurde mit 285 gegen 274 Stimmen angenommen.
Die Regierung hat ſomit nur eine Mehrheit von elf Stimmen er=
langt
. Ein weiterer Antrag auf Abtrennung eines Antrages für
die Herabſetzung der Wertpapierſteuer wurde mit 312 gegen 259
Stimmen gutgeheißen. Zu der geſtrigen Stimmung über die Be=
ſitzwechſelſteuer
, wobei die Regierung eine Mehrheit von 74 Stim=
men
erhalten hatte, ſind heute zahlreiche Berichtigungen einge=
brasſt
worden, ſo daß die Regierungsmehrheit heute nur noch
12 Stimmen beträgt.
Das ruſſiſche Golddepot in Amerika.
New York, 23. März.
In der ſeit dem vergangenen Jahr anhängigen Klageſache
der Bank von Frankreich gegen die Chaſe National Bank und
die Equitable Truſt Company, die bekanntlich die Rückverſchif=
fung
des ruſſiſchen Golddepots im Werte von rund fünf Mil=
lionen
Dollar nach Deutſchland geſtattet hatten, obwohl die Bank
von Frankreich dieſem Depot gegenüber Anſprüche geltend
machte, iſt geſtern eine Vorentſcheidung ergangen. Bundes=
richter
Goddard lehnte den Antrag der Bank von Frankreich auf
Verwerfung der von den genannten New Yorker Banken erho=
benen
Einrede, daß die Goldfendung entſprechend dem amerika=
niſchen
Recht und dem Völkerrecht erfolgt ſei, ab. Der Prozeß,
der durch dieſe Entſcheidung nunmehr in Gang kommt, wird
den Nachweis des Eigentumsrechtes an dem ſeinerzeit nach New
York geſandten Gold zum Gegenſtand haben.

* Platz für Aukomobile!
Von Kaſimir Edſchmid.
Ein deutſcher Generalkonſul in Jeruſalem ſchrieb vor dem
Kriege in einem ſeiner Wirtſchaftsberichte an das Auswärtige
Amt: die Autos hätten im mittleren Oſten keine Ausſicht, da die
Kamele ſich nicht daran gewöhnen würden.
Ich bin in dieſem Jahre zwiſchen Taurus und Sudan an
vielen Tauſenden von Kamelen vorbeigefahren. Sie machten
zwar Geſichter von beleidigter Arroganz, jene Geſichter, auf denen
Dummheit mit Boshaftigkeit und Verachtung ſich miſchen. Aber
ſie ließen den Zug der Autos ohne Störung über die uralten
Karawanenſtraßen rollen, auf denen ſie allein einige Jahrtau=
ſende
geherrſcht hatten. Sie hatten ſich in zehn Jahren daran
gewöhnt, daß dieſe knallenden, pfeifenden Tiere an ihnen vorbei=
ſauſten
, auf Straßen, die kaum in der Wüſte markiert waren, oder
auf Wegen, die ganze Raſſen auf einem einzigen ſchmalen Ge=
birgsgrad
miteinander verbanden.
Sie vertrugen ſich ſehr gut ſchon, die Motore und die Tiere.
Aber noch beſſer vertrügen ſich die Menſchen mit den Auto=
mobilen
. Noch nie hatte ich ein ſo intimes Beieinander zwiſchen
Maſchine und Menſch beobachtet. Die Leute, deren Väter noch
gelebt haben wie diejenigen ihrer Vorfahren, welche den Iſlam
ausgebreitet haben, die Leute, welche noch vor zwanzig Jahren
genau ſo wenig von Automobilen wie von Flugzeugen wußten,
haben ſich dieſer neuen knatternden Eiſentiere mit bewunderns=
werter
Naivetät angenommen. Sie haben ſie gewiſſermaßen in
ihre Familien eingeführt. Sie ſitzen in ihren Autos wie die
Vögel in ihren Neſtern mit allem, was ſie beſitzen.
Autos ſind geduldiger als Kamele. Kamele haben, wie auch
die Lamas, die Neigung, bei einem beſtimmten Moment an zu
ſtreiken, wenn ihnen zu viel aufgeladen wird. Die Autos ſtreiken
nicht. Wie mit Flügeln kommen ſie, auf den Trittbrettern be=
laden
, oft dreifach ſo breit bepackt, wie ſie ſelber breit ſind, an=
gefegt
. Aber im Innern iſt ein kleines Beduinenparadies ein=
gerichtet
. Da lagern ganze Familien mit Kindern, Betten, Ham=
meln
und Eſeln.
Kein Europäer kann ſich die phantaſtiſche Buntheit vorſtellen,
mit der ein Araberauto durch Nubien, durch Transjordanien,
durch Syrien, durch Meſopotamien fährt: flatternde Burnuſſe
und ſchreiende Kinder in einem blitzhaften entzückenden Pele=
Mele. Aber kein Europäer kann ſich auch nur eine Idee davon
machen, was alles in ein Auto hineingeht.
Die Beduinen veckehren mit ihren Autos wie mit ihren Brü=
dern
. Die Europäer ſtehen dagegen vor ihren Motorwagen noch
immer wie vor ſagenhaften Geſchöpfen, die ihnen teils dem
Luxus, teils einer myſteriöſen Welt anzugehören ſcheinen. In

Vom Tage.
Das Reichskabinett will am Montag die Entſchei=
dungüber
die EinreiſegenehmigungTrotzkisfällen.
Man weiß noch nicht recht, ob eine Einheitsfront der ſozialdemokratiſchen
Miniſter gelungen iſt, von der eine Mehrheitsbildung für die Enreiſe
abhängt. Aus politiſchen Gründen würden wir dieſe Genehmigung
außerordentlich bedauern.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt in Beglei=
tung
ſeiner Gemahlin, ſeiner Schwiegermutter, ſeiner Schwägerin und
ſeiner Sekretärin, aus Italien kommend, in Nizza eingetroffen.
Der däniſche König verfügte die Auflöſung des
däniſchen Folkerhings zum 23. April.
Nach einer Brüſſeler Meldung ſoll der zurückgetreiene
belgiſche Delegierte in der Rheinlandkommiſſion
Forthommedurchdenfrüherenbelgiſchen Geſandten
in Luxemburg, Lejeune de Munzbach, erſetzt werden.
Durch eine Entſcheidung des franzöſiſchen Kriegsminiſters iſt der
Brigadegeneral, Lafont, Kommandant der Kaval=
lerieſchule
in Saumoux, zum vorläuſigen Kommandanten der
4. Kavalleriediviſion in der Beſatzungsarmee als Nachfolger des
in der letzten Zeis viel genanten Eenerals Partouneaux er=
nannt
worden.
Am Begräbnis des Marſchalls Foch wird Jugo=
ſlawien
, durch eine miliräriſche Delegation unter
Führung des Krieg3minzſoers, General Habßie, und ſeines Genezalſtabs=
chefs
vertreten ſein.
Die bekaunten Autonomiſten Ricklin und Roffé waren am 14. Okto=
ber
1928 in die Generalräte von Dammerkirch und Kolmar gewählt, aber
nicht als gewählt pruklamiert worden. Der Staatsrat hat nun, wie die
Morgenblätter melden, anerkannt, daß die beiden Autonomiſten ord.
nungsmäßig gewählt worden ſind. Er hat aber gleichzeitig die Wahl für
ungültig erklärt, weil die beiden Kandidaten nicht wählbar geweſen ſeien.
Aus einer Ueberſicht über die Ergebniſſe der bisherigen
Nachwahlen in England geht hervor, daß die Regierung wäh=
rend
des Beſtehens des derzeitigen Parlaments insgeſamt 15 Sitze ver=
loren
hat. Davon hat die Arbeiterpartei 12 Sitze gewonnen, die übrigen
3 Sitze fielen den Liberalen zu.
In Afghaniſtan haben jetzt die Kämpfe wieder
begonnen. Streikräfte Aman Ullahs ſtießen bei ihrem Vormarſch
mit Bergſtämmen zuſammen. Bei dem Gefecht ſollen die Verluſte auf
ſeiden Seiten beträchtlich geweſen ſein.
Auf Grund der neuen amerikaniſchen Einwanderungsquoten, die
am 1. Juli in Kraft treten ſollen, werden von Großbritannien und
Nordirland jährlich 65 721 Einwanderer zugelafſen werden, während
die britiſche Quote bisher nur 34 057 betrug. Die deutſche Quote wird,
wie bereits gemeldet, von 51 227 auf 25 957 herabgeſetzt und die öſter=
reichiſche
von 785 auf 1413 erhöht.

Der polniſche Zinanzminiſter kommk vor den Staals=
gerichtshof
.

Finanzminiſter Czechowicz
wird auf Beſchluß des polniſchen Parlaments vor den Staats=
gerichtshof
geſtellt. Es wird ihm zum Vorwurf gemacht, daß er
ſein Budget ungeſetzlich überſchritten und mehrere hundert Millio=
nen
Zloty ausgegeben hat, ohne vorher die Bewilligung der
Volksvertretung eingeholt zu haben.

der Wüſte hat das Auto bereits die Pferde entthront; es iſt bei
den Arabern ein gutes Haustier geworden. Keine Rede von
Luxus. Sie kaufen ſich zu zehnt, zu zwanzigſt einen alten Wagen.
Selbſt die Großmütter ſind in ihre Motore verliebt.
Der Generalkonſul in Jeruſalem hatte nicht einmal mit den
Kamelen Recht behalten.
Wenn man das herrliche Buch von Roy Chapman Andrews
über ſeine Fahrt auf der Spur des Urmenſchen durch die Wüſte
Gobi lieſt, das bei Brockhaus erſchienen iſt, ſo verſteht man am
deutlichſten, welch ungeheure Befreiung die Automobile gerade
für die primitiven Völker gebracht haben. Sie werden zum erſten
Male von dem Bann erlöſt, den der Mangel an Städten und an
Verkehrsmitteln auf ſie gelegt hatte. Sie ſprangen auf den =
dern
ihrer Automobile direkt aus dem dreizehnten ins neunzehnte
Jahrhundert. Und die amerikaniſchen Forſcher jagten zu den Dyno=
ſauriereiern
und den flammenden Klippen der Wüſte Gobi auf
ihren Gummipneus mit derſelben Kühnheit, wie die Wikinger
auf ihren Segelkuttern bis an die Mittelmeerküſten fuhren. Sie
hätten niemals ihre epochalen Erfolge gehabt, wenn ſie nicht wie
ſchneidige Jungens (und ſo ſchreiben ſie auch ihre Bücher) mit
ihren Benzin=Beſtien in die unbekannteſte Sahara einfach lächelnd
hineingefahren wären. Sie entdeckten unter anderem dabei, daß
man nirgends beſſer als in der Wüſte chauffiert.
Was wäre ohne Autos aus unſerem Leben geworden?
Sicher hätten wir nur den zehnten Teil deſſen geſehen, was
wir erblicken durften. So grotesk es demjenigen klingt, der
meint, man ſauſe im Auto durch die Landſchaft und ſei an die
Chauſſeen wie an die Schienengeleiſe gebunden; die Automobile
haben uns alles erſt zugeführt. Was man an einem Tage ſehen
und erleben kann, wäre vor dem Erſcheinen der Motorwagen
nicht in einer Woche zu machen geweſen, und nicht ſo überſichtlich,
ſo nebeneinander, ſo gegliedert und voll Form.
Die Automobile fahren nicht an den Dingen vorbei, ſondern
ſchlingen einen Kreis um ſie. Man, muß ihn nur zu ziehen
wiſſen. Selbſt im dichteſten Europa, wo nicht wie im Orient
alle zwei Tage, ſondern alle zwanzig Kilometer ein Hotel ſteht,
haben die Automobile eine Befreiertat vollbracht.
Alles iſt erreichbar, alles iſt voll Entdeckungsmöglichkeiten.
Sie ſind auch bei uns, nicht nur bei den Beduinen, die treue=
ſten
Tiere, die knatternden Spürnaſen hinter den Wundern der
Welt her, wenn man ſie als ſolche erkennt.
Aber ſeltſamerweiſe, die Menge ſieht ihre ſchöne Beſtimmung
nicht und geht an ihnen vorbei wie der Kamelzug auf den Kara=
wanenſtraßen
, ſtatt ſie wie große Götterfiguren zu verehren. Sie
allein haben von den Dingen, die der äußeren Welt unſerer Er=
lebniſſe
angehören, das Leben unſerer Epoche neu, leicht, aben=
teuerlich
und weit gemacht.
Die Automobile ſind die wahren Freiheitshelden unſerer
Epoche.

Landesverrak.
Die Konſtrukkionspläne für die Geſchüße des Paur-4
kreuzers A enkwendet.
Düſſeldorf, 23. Märx
Bei der Rheiniſchen Metallwaren= und Maſchinenfabr:
Düſſeldorf iſt ein Fall von ſchwerem Landesverrat zu
zeichnen. Ein in der Geſchützabteilung des Werkes beſchäfty
Techniker ſoll Konſtruktionspläne entwendet und ſie an
Ausland, angeblich an ruſſiſche Agenten, verkauft haben.
wir erfahren, handelt es ſich um Konſtruktionspläne für dies
ſchütze des Panzerkreuzers A doch ſind die Pläne, ehe don
Mißbrauch getrieben werden konnte, wieder in die Hand
Firma gelangt. Die Dokumente ſind von einem Ingenieur=
mehreren
anderen Angeſtellten, die das Werk vor einiger
entlaſſen hatte, auf bisher noch ungeklärte Weiſe nach ihrer
laſſung entwendet worden. Der Diebſtahl kam durch einen
beteiligten ans Tageslicht. Der ſchuldige Ingenieur konnt:
reits verhaftet werden.

General Sarrail

EP. Paris, 23. )f,e

General Sarrail iſt heute nachmittag geſtorben. Sampich
der ein Alter von 73 Jahren erreicht hat, iſt während des A.
krieges an verſchiedenen Fronten hervorgetreten, ohne boe
ders von Glück begünſtigt geweſen zu ſein. Zu Beginn
Krieges kommandierte General Sarrail die dritte Armee imocerz
Marneſchlacht. Nach den deutſchen Erfolgen vom Juli
wurde er des Oberbefehls in den Argonnen enthoben und m a0
dem Oberbefehl über die franzöſiſche Orientarmee betraut. Sit 7u
Offenſive gegen Bulgarien an der Salonikifront ſcheiterte, LIAgolsg
wegen er im Dezember 1917 abberufen und durch Gerry= neſch
Guillaumat erſetzt wurde. Im April 1918 wurde er in die Wucional
ſerve verſetzt. Sarrail, der politiſch linksradikal eingeſtellt aſi

iſt aus dieſem Grunde im Offizierskorps ſtark angefeindet:
den. Unter anderem hat er in der Ere Nouvelle, gegemFuſte
ärndia
Ruhrbeſetzung Stellung genommen. Mit Herriot und Paira=arlar
hat Sarrail im Jahre 1921 die Republikaniſche Liga geg9Bmmg ſeie
det. Nach dem Wahlſieg der Linksparteien im Jahre ſengare
wurde Sarrail wieder in den aktiven Dienſtſtand verſetzt mdsLaf
im November 1924 als Nachfolger des Generals Weygand u enſit
Oberkommiſſar in Syrien ernannt. Sarrail mußte jedochs iMkymis
Oktober 1925 vom Kabinett Briand abberufen werden, daer Audiſe
in Syrien Mißerfolge hatte und da die Beſchießung von
maskus die franzöſiſche Mandatsverwaltung im ſchiecht i/ ſch die
Licht hatte erſcheinen laſſen.
Das Role Treffen in Baſel.
EP. Baſel, 23. MäZ,
Von irgendwelchen Vorbereitungen für das morgige Rote Trexiküſeien,
iſt heute, Samstag, in Baſel nicht das geringſte zu bemerken. B Mtausſ
die ſpäten Abendſtunden hinein bietet das Innere der Stadt das 14 Sevf
Bild. Das Publikum beſorgt ſeine Einkäufe wie immer an dieſem Dcſe nach S
Die Straßen ſind nicht belebter als ſonſt. Eine gewiſſe: Neugierd.cuſen wi
regen einige wenige Infanterieſoldaten, die im Hof des Telegrag,3½liviert
und Telephonamts mit Stahlhelm und aufgepflanztem Seitenge habe,
Wache ſtehen. Sonſt erblickt man nirgends Militär pder Polizei.
der ſchweizeriſche Bundesbahnhof iſt völlig unbewacht. Im Badüliczue delle
Bahnhof dagegen und an den anderen Grenzübergängen wird eine au8=, daß
ordentlich ſcharfe Kontrolle durchgeführt. Viele, die nach Baſel wo.
ohne ſich über den Zweck ausweiſen zu können, wurden kurzerhans. Amit vol
rüchgewieſen. Der ganzen badiſchen und elſäſſiſchen Grenze entlang
auf kurze Entfernung Wachtpoſten aufgeſtellt. Zur weiteren Verſtärna oſl.
treffen heute abend aus Genf noch 80 Grenzſchutzvekruten ein, die
an einem Kurſus teilgenommen haben. Man iſt über die näheven.
ſichdem der Kommuniſten im unklaren, da das kommuniſtiſche Zein
organ, der Vorwärts, beſchlagnahmt worden iſt. Im Hinblick auug0nlg der
in der Umgebung der Stadt konzentrierten Infanterie= und Kaval
truppen und die ebenfalls in Alarmbereitſchaft ſtehende geſamte habe
zeimannſchaft zweifelt man ſehr daran, daß die Kommuniſten die Dew Arbe
ug vorhe
ſtration morgen wirklich erzwingen wollen.

Verhaftungen in der Akkenkaksaffäre Schlegel t ur der

Hiu, die T

u wer ſtürze
Rneuerun
Die ſüdſlawiſche Polizei verhaftete in den Mittagsſtux/im
drei Mitglieder der aufgelöſten Jugendorganiſation der früh:r zu
Raditſch=Partei ſowie die beiden Chauffeure, die geſtern g-urſheſcha
den Attentäter angeblich verfolgt haben. Die drei Studenten MN
die Chauffeure wurden heute nachmittag gegenübergeſtellt. UNeſchrift
lald i
das Ergebnis iſt noch nichts bekannt. In Agram verlautet,
in hab
die Polizei einer weitverzweigten terroriſtiſchen Organiſation -h venn
die Spur gekommen iſt, die ſich aus den Mitgliedern der Mufür
gelöſten Jugendorganiſation der Raditſch=Partei zuſammen1 Meſe

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Der ord. Profeſſor der praktiſchen Theologie
Kirchenrat D. Johannes Bauer, iſt ſeiner Amtspflichten entha)
worden.
Freiburg, B.: Der ord. Profeſſor der Botanik und Direktor=
Botaniſchen Inſtituts Geh. Hofrat Dr. Friedrich Oltmannss // iolber
ſeiner amtlichen Verpflichtung enthoben worden.

an Profeſſor Dr. Moritz Schlick in Wien ergangen. Hier KMels
ſtarb die Aſſiſtenzärztin an der Univerſitätskinderklinik Dr. med. K//9
gard Körzel im Alter von 28 Jahren. Der Ordinarius für 4 ſo
und Geſchlechtskrankheiten Dr. Erich Hoffmann, iſt von der Fe) M
derländiſchen Dermatologenvereinigung zum Ehrenmitglied ern A ſe
worden.
Berlin: Profeſſor Dr. med. Friedrich Brüning, Chirurg MNüen
Univerſität und Chefarzt der chirurgiſchen Abteilung des Gräfin=
I0
berg=Krankenhauſes vom Roten Kreuz in Berlin=Lichterfelde= vollel
am 21. März das 50. Lebensjahr. Der von der Carl=Zeiß=Stiſ:
begründete Ernſt=Abbé=Gedächtnispreis und die damit verbundene A17 tulh=
Medaille, die im Jahre 1928 zum erſten Male für Anwendungsgel. 2 gſäh
der Mathematik und Phyſik zur Vergebung kommen ſollten, ſind Nauf
Chefingenieur bei der Telefunken=Geſellſchaft, Honorarprofeſſor au
Techniſchen Hochſchule, Dr. techn., Dr.=Inh. h. c. Alexander Meißl=
dem
Erfinder des Röhrengenerators, zuerkannt worden.
viſſenſchaftliche Hilfsarbeiter Dr. Ernſt Waldſchmidt iſt zum Ku.)
bei den Staatlichen Muſeen ernannt worden.

* Ein kleiner Held. In Sofia lernt man in der Sch.
viel von jenem Mucius Scaevola, der den Feinden Roms

durch Schrecken vor dem Mut ſeiner Mitbürger einjagte, daß
ohne mit der Wimper zu zucken, ſeine Hand ins Feuer R‟.
Auch wiſſen wir von einem jungen Spartaner, der gerade e
Fuchs geſtohlen hatte, als er deſſen Beſitzer traf. Dieſer Zih;3
wurde von dem unter ſeinem Rock verborgenen Tier totgebin
ohne ſeine Tat durch einen Schmerzenslaut zu verraten. 9e
ſo ſchlimm ging es dem kleinen Bulgaren ja nicht, aber
ſeine Tat ſoll verzeichnet werden... Dem kleinen Jvanich9
ein Flaſchenzug auf einem Neubau die liebſte Unterhaltung, A.7
da die Arbeiter wegen des Froſtes feiern mußten. Beim Spe
mit dem Flaſchenzug löſte ſich aber eines Tages der ſchhr
eiſerne Haken, fiel dem Jungen auf den Fuß und zerſchlng
große Zehe. Ohne einen Wehlaut auszuſtoßen beſah er ſie
Schaden, und, da die Zehe nur noch loſe mit dem Fuß vekb."
war, riß er ſie kurzentſchloſſen weg und ging nach Häule.
Mutter erklärte er, er habe ſich den Fuß ein wenig zerſchul.
Groß war das Entſetzen der Eltern, als ſchließlich der Jung:
unerſchütterlicher Ruhe den zehloſen Fuß vorwies, an de.
Arzt ſchleunigſt eine ſachgemäße Operation vornahm, we
ohne daß das Kind mit der Wimper gezuckt hätte.

[ ][  ][ ]

ſamer 83

Sonntag, den 24. März 1929

Ceite 3

Die Sinvenien Mnahen i Spnnien.

deuſt ampf um und gegen die Dikkakur.
umo de Rivera gibt ſein Werk nicht preis.
* Madrid, 23. März. (Priv.=Tel.)
ſech den Artillerie=Putſch und durch die Studenten=Unruhen
junduslande der Eindruck entſtanden, als ob die Regierung
(üſrirmde Riveras gefährdet und Spanien bedroht ſei, in einem
repozhonären Chaos zu verſinken. Um dieſer falſchen Meinung
earzutreten veröffentlicht

Ein Anfruf der Skudenken: Eine kleine Anſtrengung,
und die Dikkakur iſt geſtürzk.
ſtädten die Arbeiter, Angeſtellten und ganz allgemein die Be=

uſeni ſche Diktator General
nde Rivera in der auslän=
ſenPreſſe
einige Artikel, die
re Lage in Spanien ob=
ſrſtellen
ſollen. Primo de
ſagt, er kenne die ten=

Verhafkung von demonſtrierenden Skudenken in Madrid.

ibere ſe Vorgänge in Spanien
wurden. Er brauche
rcht beſonders auf dieſe
zu achten, da ſie von
yükl ichkeit ſelbſt dementiert
Es bleibe zwar noch
antüe zu tun übrig. So ſei
fſterganiſation des Heeres
u Marine noch nicht be=
t
auch der Unterricht be=
nancher
Reformen. Na=
nrll
müſſe der Analphabe=
rausgerottet
werden. Um
uerreichen, ſei die Aſſam=
arnional
einberufen wor=
n
.19 zuſammen mit der Re=
und mit Hilfe der auf=
länten
Juriſten Spaniens
ſſundlage der neuen Ver=
ufgauusarbeiteten
. In dieſer
rfeyſing ſeien die öffentlichen
eilreien garantiert. Das innere
ines Landes biete ein Bei=
Uitenſivſter Tätigkeit deſ=
ſhthmus
weder durch Ge=
igkeiten
noch durch Rebel=
ſon
ſhindert werden könnte.
and rirde zwar ab und zu im=
ner
ich die Alarmglocke aus
spa nin läuten hören, aber we=
ſer
ur och ſeine Regierung hät=
iſund
, ſich zu beunruhigen.
dasrand werde unverſehrt aus
jeſeh Prüfungen hervorgehen
s=Aüfungen, die lange nicht
ſeien, wie es einige Peſſimiſten glauben machen wollten.
Altausſtellung in Barcelona und die paniberiſche Ausſtel=
+Sevilla würden, ſo hofft Primo de Rivera, zahlreiche
frem) nach Spanien locken, die ſich dann durch den Augenſchein
gutivierteſten und vorgeſchrittenſten Ländern Europas ſich
oblen habe.
Neinem Interview mit dem Sonderkorreſpondenten des
okure della Sera legte Primo de Rivera Wert auf die Feſt=
ellky
daß zwiſchen ſeinem Regime und dem Werke Muſſolinis
ſventlicher Unterſchied beſtehe. Während dieſer einen neuen
uttnit vollſtändig neuen Einrichtungen geſchaffen habe, wolle
ſchon vorhandenen und ſtark verdorbenen Staat wieder
ſtelln und geſunden. Wenn ich zurücktreten werde, ſagte
tihude Rivera, wird an der ſpaniſchen Verfaſſung nichts ge=
indehckein
und im Regierungsverfahren, in der Geſetzgebung, der
Saung der öffentlichen Gewalt und der Juſtiz keine Neuerung
an. Dagegen werden ſich die Methoden und die Männer
inwet haben. Es wird mehr Ordnung, größere Ehrlichkeit, mehr
luſt* u Arbeiten und eine wirtſchaftliche und finanzielle Ge=
ſundtu
vorhanden ſein. Meine Feinde täuſchen ſich, wenn ſie
hlaurn, die Diktatur werde zerſchellen, damit ſie ſich auf ihre
Trüyner ſtürzen können. Die Diktatur iſt beim Volk beliebt. Das
Lans dar der alten Syſteme überdrüſſig und ſah mit Vergnügen
ein heuerungsprogramm. Im übrigen ſind wir vom Glück be=
unti
. Die Diktatur gedenkt nicht ewig am
Ruſper zu bleiben. Wir haben keinerlei Organ für die
Naarügeſchaft geſchaffen. Die Nachfolgeſchaft kommt jedem zu,
den 79 König und die Nation nach den neuen verfaſſungsmäßi=
gen
(rſchriften bezeichnen wird. Ich werde zurücktreten,
ſobſad ich dem Land, eine neue Verfaſſung ge=
gebte
habe. Am liebſten würde ich ſchon in zwei Jahren
gehec wenn die neue Verfaſſung gefeſtigt iſt. Falls aber das
Lanz afür noch nicht reif iſt und die ruheſtörenden Kräfte noch
m ihrke ſind, will ich mein Programm ganz vollziehen, und die
zwe hürige Friſt könnte ſich daher auf drei, vier oder ſechs Jahre
Mn.4

Die Skolbergs.

Einhultes Dynaſtengeſchlecht. Wie die Herrſchaft Jannowitz
W04 1HStolbergs kam. Die frühere Sondergerichtsbarkeit des
hohen Adels in Strafſachen.
. Der Mord im Schloſſe des Grafen Stolberg=Jannowitz
betrt) eins der älteſten deutſchen Dynaſtengeſchlechter, denn die
Stongs ſind Urgrafen, deren Ahnenreihe mit Comes de Stal=
deres
6 Jahre 1210 beginnt. Die Familie zerfällt in zwei Haupt=
linig
; nämlich die Stolberg=Wernigerode und Stolberg=Stol=
Dereß ſede dieſer Linien hat wiederum mehrere Zweige, die alle
5u 10 früheren ſogenannten hohen Adel gehören, denn ſie ſind
Nampherrliche Familien, d. h. vormals reichsunmittelbare Für=
ſen
g1d Grafen, die früher unmittelbar unter Kaiſer und Reich
Van m. Der Zweig Stolberg=Jannowitz gehört zu der erſten
Linine Stolberg=Wernigerode. Die Herrſchaft, die einen Umfang
DonA gefähr 6000 Morgen hat, aber trotz dieſer Größe nur un=
Beieſhauf einen Wert von 2 Millionen Mark geſchätzt wird, iſt
M. N Stolbergs durch Schenkung gelangt. Sie gehörte früher
den Eafen Erdmann v. Prommnitz. Dieſer Graf v. Prommnitz
Ngerℳ am 8. Juni 1765 die Herrſchaften Peterswaldau, Janno=
wiwId
Kreppelhof in Schleſien an den Grafen Chriſtian Fried=
ſichk
Stolberg=Wernigerode, der am 8. Januar 1746 geboren
Dar .d am 26. Mai 1824 ſtarb. Von den jüngeren drei Söhnen
Deſes Brafen Chriſtian Friedrich, nämlich den Grafen Ferdinand,
Nomintin und Anton ſtammen die drei apanagierten Aeſte Stol=
VrWseterswaldau, Stolberg=Jannowitz und Stolberg=Kreppel=
D2A die nach den Gütern genannt wurden, die durch oben er=
Dal/ Schenkung an ſie gelangt waren. Der Stammpater des
Aſtet fannowitz, der hier am meiſten intereſſiert, weil ſich in die=
der
Icilie der aufſehenerregende Mord ereignete, war Graf Kon=
ſamt
der am 25. September 1779 geboren wurde und am
42-Flguſt 1817 ſtarb. Der Aſt Stolberg=Jannowitz führt nur
Eei ſtafentitel, während die Hauptlinie Stolberg=Wernigerode
DeiAwie die Linien Stolberg=Stolberg und der Aſt Stolberg=
NorAfür das jeweilige Haupt des Hauſes den Fürſtentitel und
MrIa ſen Geſchwiſter ſowie den älteſten Sohn den Prinzen= bzw.
Prianſinnentitel in Anſpruch nehmen können. Die Verſetzung inden
Nel gürſtenſtand iſt einem Grafen Friedrich Karl zu Stolberg=
Geisn bereits durch Kaiſer Karl VIl. in Frankfurt a. M. am
asbhruar 1742 bewilligt worden, und dieſe Bewilligung wurde
Aehn Laufe der Jahre, auf das Geſamthaus erſtreckt. Die
Npängierten Aeſte dagegen führen nur den Titel eines Grafen.
A0=Kuch ſie gehören zu dem ſogenannten hohen Adel und haben
Lanſt Wert darauf gelegt, eheliche Verbindungen hauptſächlich
Weideren hochadeligen deutſchen Geſchlechtern wie z. B. den
EEA, Schönburg=Waldenburg, Erbach=Erbach, Aſenburg und

der der Nationalverſammlung, die gleichzeitig Univerſitätspro=
derwegen
würden, daß Spanien einen würdigen Rang unter über die Studentenunruhen vor, in der die Befürchtung aus=
gedrückt
wird, die Schließung der Univerſitäten müſſe den Ein=
ſei
zu hoffen, daß nach Klärung der Verantwortlichkeit die Uni=
verſitäten
wieder geöffnet würden. Die Behörden müßten die ausfallen. Auch die Geiſtlichkeit verſucht man der Wahlpro=
für
nötig gehalten habe, die Studenten aus den Univerſitäts=
ſtädten
zu entfernen.
Frankreich und Graf Zeppelin.
* Berlin, 23. März (Priv.=Tel.).
würde, wenn ſie an den von ihr anfangs gemachten Schwierig= beteiligung ab.
keiten bei der Ueberfliegung franzöſiſchen Gebietes durch den
Graf Zeppelin feſthalten würde. Die franzöſiſchen Behörden menabgabe zu verſprechen. Zu dieſem Zweck iſt der Ja=Stimm=
Laſt auf eine Fahrthöhe von 1600 Meter nötigt, ſondern ihm er=
möglicht
, in einer Höhe von 1100 Meter durchzukommen. Sie for=
Oeſterreich zum Mittelmeer fliegen will. An der Fahrt werden
wird, größer ſein als die Fahrtlänge nach
Amerika.
Büdingen ſowie anderen gleichberechtigten Familien einzugehen.
Im allgemeinen iſt das Hauptvermögen bei den fürſtlichen Haupt=
linien
geblieben, während die Nebenzweige nur über verhältnis=
mäßig
geringe Vermögen verfügen. So iſt es zu erklären, daß
zwar die Fürſten Stolberg=Wernigerode ungeheuer reich ſind und
auf 2025 Millionen Mark geſchätzt werden, während die Stol= ten. Auch das Orcheſter ſtand ganz auf der Höhe, jeder Spie=
bergs
in Jannowitz zu dem weniger bemittelten Adel gehören.
Eins der wichtigſten Vorrechte, das der hohe Adel beſaß und ihm
nach § 7 des Einführungsgeſetzes zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz
den Standesherren gewährte Recht auf Austräge in Straf=
ſachen
. Dieſe Austräge waren Sondergerichte, die nur von Stan=
desgenoſſen
der Standesherren ausgeübt werden durften. Wenn
ſich alſo ein Mitglied des hohen Adels in irgendeiner Weiſe gegen
die Strafgeſetze verging, dann wurde er nicht von der gewöhn=
lichen
Strafkammer abgeurteilt, ſondern von dem Sondergericht,
deſſen Mitglieder aus Angehörigen des hohen Adels beſtanden.
Vor der Staatsumwälzung wäre alſo das Mordverfahren gegen
Chriſtian Friedrich zu Stolberg nicht vor dem gewöhnlichen zu=
ſtändigen
Gericht verhandelt worden, ſondern vor dem Sonder=
gericht
. Dieſen Verfahren vor den Sondergerichten der Standes=
genoſſen
haftete ſtets das Odium einer nicht ſachgemäßen Durch=
führung
eines Strafverfahrens und der Bevorzugung an. Das
Mordverfahren vor dem ordentlichen Richter hat auch für den An=
weis
ſeiner Unſchuld.

Großes Haus. Samstag, den 23. März 1929.

Zweites Volks=Konzerk.

* Als Nachklang des Schubert=Gedenkwinters beſcherte Dr.
Karl Böhm den dankbaren Hörern der Volks=Konzerte als
zweite Gabe die beiden reifſten Sinfonien von Schubert, die bei
anderer Gelegenheit in dieſem Winter ſchon erklangen. Immer
wieder laſſen beide Werke, die früher komponierte in H=Moll,
die nicht vollendet wurde, und die mächtig geſtaltete in C=Dur,
nicht lange vor des Meiſters Tod entſtanden, bewundern, wie
Schubert in den letzten acht Jahren ſeines Schaffens durch das
Studium der Werke Beethovens einen gegen früher ſtark ver=
änderten
, perſönlichen Stil gewinnt, und der erſte unter allen
romantiſchen Tonſetzern iſt, der ſich erkühnt, geiſtig und for=
mell
an den ganz reifen Beethoven anzuknüpfen. Wir fühlten
auch heute wieder, wie ausgezeichnet ſich unſer Generalmuſik=
direktor
in Schubert eingelebt hat, wie er deſſen Lyrik, den
Frohſinn, das Vollstümliche breit und liebevoll ausſchöpft, ohne
die dramatiſchen Züge irgendwie zu vernachläſſigen. Erſt d irch

Das ikalieniſche Plebifzik.
Fasciſtiſche Wahlbeeinfluſſung in Süd-Tirol.
* Innsbruck, 23. März. (Priv.=Tel.)
Für den heutigen Sonntag ſind in ganz Italien die
Wahlen für die fasciſtiſche Kammer angeſetzt wor=
den
. In Wahrheit kann man jedoch weniger von Wahlen, als
Nach einer Meldung des Oeupre haben die Studenten beſtenfalls von einer Volksabſtimmung über eine ſtarre, vom
in Barcelona in vielen Exemplaren einen Aufruf verteilt, in großen Fasciſtenrat feſtgeſetzte Liſte von Abgeordneten ſprechen.
dem behauptet wird, daß in den verſchiedenen Univerſitäts= In Südtirol wird zurzeit der größte Druck auf die Bevölkerung
völkerung ſich der Proteſtaktion der Studenten angeſchloſſen zur Erzwingung eines für die Fasciſten günſtigen Wahlergeb=
hätten
. Der Aufruf ſchließt: Eine kleine Anſtren= niſſes ausgeübt, wobei man in der Wahl der Mittel nicht gerade
wähleriſch iſt. So verfolgt die Aufſtellung eines Herrn Radio
v. Radiis als angeblichen deutſchen Kandidaten unter den vier
Kandidaten für Südtirol, von denen übrigens zwei aus der
ehemaligen öſterreichiſch=ungariſchen Arme deſertiert ſind, un=
verkennbar
den Zweck, nicht nur die Wähler, ſondern auch das
Ausland zu täuſchen. Als früherer öſterreichiſcher Offizier hat
er ſich auf ein ererbtes Gut bei Meran zurückgezogen, ſich ita=
lienfreundlich
benommen, aber nie für Südtirol und ſeine Be=
wohner
irgendwelches Intereſſe gezeigt. Dieſer Mann kann
natürlich niemals als Vertreter Südtirols bezeichnet werden,
obwohl man ihn auf italieniſcher Seite dazu ſtempeln möchte.
Die fasciſtiſche Volksabſtimmung muß die Wiedervereini=
gung
aller Italiener zum Ausdruck bringen, ſo ſchrieb kürzlich
Arnaldo Muſſolini, der Bruder des großen Duce im Popolo
d’Italia. Wehe denen, die wegbleiben, ſo drohte er. Mit dieſer
von oberſter Stelle herausgegebenen Wahlparole wird heute in
Südtirol gearbeitet. Polizeiagenten gehen von Haus zu Haus,
um für das fasciſtiſche Regime zu werben‟. Dabei ſpielt die
Bewilligung von Geſuchen, Päſſen uſw. eine große Nolle. Die
Entſcheidung hierüber wird, nämlich auf die Zeit nach dem
24. März, dem Wahltage, verſchoben und vom Ausfallen der
Abſtimmung abhängig gemacht. Doch die Wahlbeeinfluſſung
geht noch viel weiter. Die fasciſtiſchen Wahlredner machen je=
dem
, der für den Fascismus ſtimmt, die größten Verſprechungen
oder verſuchen, die Wähler durch Drohungen für das fasci=
ſtiſche
Regime zu gewinnen. Auf einer Wahlverſammlung in
St. Pauls=Eppan erklärte der dortige Bürgermeiſter, der ſich, da
er bisher die Bevölkerung nicht allzuſehr ſchikaniert und die
Gemeindekaſſe nicht übermäßig in Anſpruch genommen hat,
einiger Beliebtheit erfreut, daß er dem Präfekten anläßlich ſei=
nes
letzten Beſuches verſichert habe, daß die Eppaner Bevölke=
rung
dem fasciſtiſchen Regime loyal ergeben ſei. Durch die
Wahlbeteiligung müſſe ſich jedoch erweiſen, daß er dem Präſek=
ten
richtig berichtet habe. Sollte das nicht der Fall ſein, ſo
müßte er zurücktreten und es würde ein härteres Regiment aus=
geübt
werden. Würde ſein Rücktritt nicht angenommen, ſo
müßte er ſein bisheriges Syſtem ändern und ganz andere Sai=
ten
aufziehen. Der Bürgermeiſter betonte ſchließlich, daß er
gung, und die Diktatur iſt geſtürzt: Die Mitglie= jeden, der nicht zur Wahl gehe, nicht nur als Staatsfeind, ſon=
dern
auch als ſeinen perſönlichen Feind betrachten müſſe. Ein
feſſoren ſind, legten geſtern der Regierung eine Entſchließung ähnlicher Fall hat ſich in der Gemeinde Mölten ereignet. Die
Gemeinde hat 700 000 Lire Schulden, die die Bevölkerung auf
das ſchwerſte bedrücken. Und nun hat der dortige Bürgermeiſter
druck hervorrufen, daß dieſe ein Herd des Aufruhrs ſeien. Es verſprochen, daß die Regierung den größten Teil der Schulden
auf ſich nehmen werde, wenn ja wenn die Wahlen günſtig
Unerfahrenheit der Studenten berückſichtigen und ſie daher paganda dienſtbar zu machen. In einer Ortſchaft hat der Bür=
ſchonend
behandeln. Der Innenminiſter entgegnete, daß er es germeiſter den geſamten Klerus zuſammengerufen und vor die=
ſem
die Verdienſte des fasciſtiſchen Regimes für Kirche und Re=
ligion
unter beſonderer Bezugnahme auf den Friedensſchluß
zwiſchen Vatikan und Quirinal gerühmt. Er hat dann den
Geiſtlichen geraten, ja nicht etwa der Durchführung der Wahl
in einem der Regierung günſtigen Sinne irgendwelche Schwie=
rigkeiten
zu bereiten. In den Gemeinden des Etſchtales, wo die
Die franzöſiſche Regierung ſcheint ſich alſo doch davon über= Bevölkerung von Enteignungen bedroht iſt, wird den Leuten
zeugt zu haben, daß es einen recht ſchlechten Eindruck machen wiederum geſagt, die Löſung dieſer Frage hänge von der Wahl=
Viel ſcheint man ſich auch von einer Kontrolle bei der Stim=
haben
daher auch im letzten Augenblick der Feſtlegung einer Route zettel innen mit der Trikolore bedruckt, während der Nein=
zugeſtimmt
, die das Luftſchiff nicht zugleich mit ſeiner ſchweren Stimmzettel kein beſonderes Kennzeichen hat. Da die Stimm=
zettel
, ohne in einen Umſchlag geſteckt zu werden, nur einfach
zuſammengefaltet der Kommiſſion übergeben werden müſſen,
dert allerdings beſtimmte Zuſagen dafür, daß keine Photographien läßt ſich natürlich genau feſtſtellen, ob. der Zettel eine Trikolore
vom Luftſchiff aus gemacht werden. Merkwürdig genug, da der aufweiſt oder nicht. Man erwartet daher, daß viele auch ſchon
Flug im Morgengrauen über Frankreich führen wird. Dr. Eckener, aus dieſem Grunde mit Ja ſtimmen werden. Trotz dieſer Wahl=
hat
ſich aber noch vorbehalten, ob er über Frankreich oder über beeinfluſſung glaubt man in unterrichteten Kreiſen Südtirols,
daß es ſicherlich gründlicher Reviſionen durch die ausſchließ=
80 Perſonen teilnehmen. Die Geſamtſtrecke des Fluges lich aus extremen Fasciſten zuſammengeſetzten Wahlkommiſ=
ſionen
bedürfen wird, um den gewünſchten Wahlerfolg zu er=
zielen
.
das beſonders ſcharfe Herausarbeiten dieſer Gegenſätze gewinnen
die großen Formen volle Lebendigkeit und feſſeln ausnahmslos.
Von allergrößter Weihe war der erſte Satz der Unvollendeten,
der Höhepunkt des Abends, und bewundernswert in dem hin=
reißenden
Temperament der Wiedergabe das Finale der letz=
ler
ein wahrer Künſtler in der Hingabe an das Werk, und nur
in dem Andante der C=Dur=Sinfonie fühlte man einmal die
Erdengebundenheit. Der ſtürmiſche Beifall galt in gleichem
in Deutſchland erhalten geblieben war, war das landesgeſetzlich Maße Dr. Böhm, den Ausübenden und den herrlichen Werken.
F. N.
Kleines Haus. Samstag, 23. März.
Das Kamel geht durch das Nadelöhr.
Luſtſpiel von Fr. Langer.
Nach der Meinung der Frau Peſchta iſt der angewandte Sinn
des Bibelſpruchs, daß ein reicher Mann niemals ein armes Mäd=
chen
heiratet. Daß ſelbſt davon Ausnahmen möglich ſind, beweiſt
ihr ihre (aus Gründen des angewandten Zitats unehelich ge=
bliebene
) Tochter, indem ſie den Sohn des Großkaufmanns trotz
aller Schwierigkeiten heiratet und aus dem unterdrückten und
ziemlich trottelhaften Jungen einen brauchbaren Menſchen macht,
geſchuldigten erhebliche Vorteile, denn ein Freiſpruch iſt ein Be= der am Ende ſogar ſprechen, und zwar recht energiſch ſprechen
lernt, was ihm zunächſt infolge einer (mediziniſch vermutlich
etwas phantaſtiſchen) Degeneration verſagt iſt. Ob ſolcher Wand=
lung
iſt auch der Alte ſo gerührt, daß er, nachdem er ſeinerſeits
die Sprache wiedererlangt hat, den Sohn als Nachfolger und die
mißachtete Geliebte als Schwiegertochter anerkennt.
Die Handlung allein hätte wohl nicht ausgereicht, die Wir=
kung
des Stücks ſo amüſant und witzig zu machen, wenn nicht die
Komik der einzelnen Rollen ſo gelungen herausgearbeitet worden
wäre. Walter Klam brachte ſowohl die anfängliche Tölpel=
haftigkeit
des reichen Jungen wie ſeine komiſche Verzweiflung im
Kampf mit der Sprache und den ſchwierigen Handhabungen des
Mäilchkellners zu gelungenem Ausdruck, Kitty Stengel be=
mutterte
und erzog ihn mit energiſchem Charme und dem ge=
ſunden
Menſchenverſtand des einfachen Mädchens, Charlotte
Jaeke=Joſt machte eine ebenſo treffende Type aus Frau
Peſchta, wie Hugo Keßler aus dem alten Peſchta, der ſich
durch fingiertes Rheuma Alkohol herbeiſchafft und Arbeit fern=
hält
. In den Nebenrollen waren Hans Baumeiſter und
Curt Weſtermann ſeriöſe, aber liebesbedürftige ältere Her=
ren
, Bernhard Minetti ein ſehr überlegener Diener,
Käthe Gothe eine Vertreterin vornehmer Wohltätigkeit und
Hanna Rüggold ihre eraltierte Tochter. Das Publikum
nahm beſonders die Vorgänge in der Milchwirtſchaft des dritten
Aktes ſehr beifällig auf.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonntag, den 24. März 1929

Nummer

*
*

Gestatten Sie mir ein paar sachliche Worte, lieber Auto-
käufer
!
Was ist Ihnen lieber, ein Wagen, der Ihnen
heute billig erscheint und es, am Kaufpreis ge-
messen
, auch ist,
oder ein Tatrac, der zwar mehr kostet, aber
den Mehrpreis in kurzer Zeit durch wesentlich
geringeren Kostenaufwand an Betriebsstoff
und Reparaturen mehrfach hereinspart?
Natürlich der PTatrag, werden Sie sagen,
vorausgesetzt, daß wirklich. . ."
Ihr vorausgesetzt, daß verrät den klugen,
vorsichtigen Autokäufer, der jede Behauptung
erst bewiesen sehen will, ehe er sie glaubt.
Um heute nur einen Beweis zu bringen:
Der /rg PS. Tatra-Kleinwagen errang in der,Russischen
Wertungsfahrt über 5300 km die beste Gesamtwertung
aller Teilnehmer, worunter gar große Namen waren. Der
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2. Prof. Roth von der Techn. Hoch=
ſchule
zu Darmſtadt.
3. Prof. A. Wienkoop Dir. der höh.
Heſſ. Landesbauſchule.
4. Reg.=Baurat Diefenbach v. Heſſ.
Hochbauamt Groß=Gerau.
5. Techn. Beigeordnete Maurer in
Mainz.
6. Ob.=Ing. Artmann, Techn. Be
triebsleiter in Fa. A. Opel A. G.
7. Bauführer L. Reiber, Rüſſels=
heim
.
8. Rektor Helfenſtein, Rüſſelsheim.
9. Gemeinderat L. Berner, Rüſſels=
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heim.
Rüſſelsheim, den 20. März 1929.
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Darmſtadt, den 21., März 1929.
Heſſiſches Miniſterium der Finanzen:
Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltun

*)Hierunter rd 18 Fm. zu Fournieren geeignet:
Nähere Auskunft durch die Forſtämter; woſellſ
Zwangsverſteigerung.

Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den
des Kaufmanns Jakob Joſeph Zeller in Darmf
Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 26. März 1929, nachmittags 3
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zim
m Wege der Zwangsvollſtreckung verſteigert werder:
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 7. Januar 192
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Be
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzel
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger wide
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſ
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei *
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche de
digers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegeſ
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteil
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtell u
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das R0
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 21. Januar 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk VI, Blatt 806
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Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Sci
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[ ][  ][ ]

Sonntag, den 24. März 1929

Ceite 5

Darmſtadt, 24. März.
Wellen für Darneſtädter Familienforſchung.
obiges Thema ſprach in der letzten Sitzung der Familien=
ſGren
Vereinigung Herr Stadtarchivar Dr. Adolf Müller.
etwa folgendes aus:

Die Oeutſche Reichspoſt im Jahre 1928.

Von Poſtſekretär Adam Schäfer, Darmſtadt.

Feiletun durch Der Hiſkerleie ain
gtiv und Schriftleiter Wilhelm Müller vorgenommen, d. h. über
gitragene Perſon wird ein beſonderer Zettel angefertigt. Da
girchenbuch oft noch mancherlei beſondere Bemerkungen einge=
ſ
5, empfahl der Vortragende, neben dem Zettel doch auch die
gume in das Kirchenbuch. Dieſes iſt natürlich in den verſchiede=
qunderten
ungleich geführt worden, in den Kriegsnöten und
ganz kurz und lückenhaft; z. B. fehlt bei Eheſchließungen
Frau oder der Ort der Herkunft. Da müſſen nun an=
ringen
. Hier ſind in erſter Reihe die Rechnungen
höven auch die Steuerliſten, die in Darmſtadt
Steuern mußten in der guten alten Zeit auch
rden. Dann kommen die kriminellen Akten.
zerben ſind beſonders die der Bäcker und Metzger häufig
daneben auch die der Gaſtwirte. Hierzu kommen dann die
iminellen Fälle. So kommt hier wiederholt der
andgräfliche Baumeiſter Jakob Keſſelhut vor, der Er=
Schloſſes zu Lichtenberg und der Beſſunger Kirche. Er hatte
eſtiges Temperament, ſein Jähzorn ließ ihn mit dem Spieß
ine Widerſacher vorgehen. Beſonders beachtenswert ſind die
mujarn der Juden, die mit beſonderen Abgaben belegt waren;
bör gehen von 14311828. Die Herkunft einer Perſon iſt manch=
eut
im Kirchenbuch angegeben, da tritt die Liſte der jedes Jahr
bitn neu aufgenommenen Bürger, die ein Eintrittsgeld entrich=
wern
, und in der die Herkunft verzeichnet iſt, ergänzend ein. Die
=kten (der Schuldenrückſtand, rückſtändige Gelder die erſt
rrechnet werden können u. a.) ſind eine weitere wichtige Quelle.
üung VIII des Staatsarchivs, die die zahlreichen Kriegsakren ent=
Centrollen, die eine genaue Kontrolle der waffenfähigen
et geben, u. a. bieten zahlreichen Stoff dar. Der Vortragende
tmit. Er hätte noch manche Quellen anführen können, wollte aber
ſenirren. Seine trefflichen Ausführungen, die ein kulturgeſchicht=
Sbild der guten alten Zeit darboten, fanden reichen Beifall
ee zahlreichen Zuhörer. Der Vorſitzende dankte ihm noch be=
gfür
die Anregungen namens des Vereins. Es folgte noch eine
fbafte Ausſprache, wobei noch manche wertvolle, oft auch ergötz=
zlheit
zu Tage kam.
K. Noack.
-ifſiſches Landestheater. Heute Sonntag findet im Großen
n Aufführung von Wagners Parſifal unter muſikaliſcher
hon Generalmuſikdirekror Dr. Böhm ſtatt. (Beginn: 17 Uhr,
* Kleinen Haus gelangt Verneuils Schauſpiel Herr Lam=
er
mit Inge Conradi=Freibung als Caſt und Hans Jung=
Auffuhrung. Begmn: 19,30 Uhr (Zuſatzmiete II).
2stag, den 26., geht Gerhard Menzels Toboggan in der
urung Günter Haenels und Wilhelm Reintings vorausſichtlich
en Male in dieſer Spielzeit in Szene. Beginn: 20 Uhr
y von Wolf=Ferrari mit Hans Grayl, Roſe Landwehr und
bmregg wird unter muſikaliſeher Leitung von Generalmuſikdirek=
Böhm Mittwoch, den 27 März, wiederholt. Dieſe Vorſtellung
tu Südweſtdeutſchen Nundfunk, Frankfurt, übertragen und be=
halb
um 19 Uhr 45 (Miete K).
tädtiſche Akademie für Tonkunſt. Am Mittwoch, dem 27. d. M.,
afindet im Eartenſaal des Stüdtiſchen Saalbaues ein Vortrags=
r
Schüler der Meiſterklaſſen von Willy Hutter ſtalt. Das
hum enthält zwei Kammermuſikperke (eine Sonate von Schubert
Yzart) für Violine und Klavier und Andante und Variationen
14ür zwei Klaviere von Schumann. Von beſonderem Intereſſe
e Aufführung eines Werkes für zwei Klaviere von Max Reger
4½ lange Jahre in Darmſtadt nicht zur Vouführung gelangte.
4 utionen und Fuge über ein Thema von Mozart, Op. 132a, die
tulch für Orcheſter komponiert, dann aber von Neger ſelbſt für
üriere herausgegeben wurden, ſtellen an die Ausführenden eine
Ifaabe Mit Vorliebe hat Reger ſelbſt in Verbindung mit an=
aniſten
dieſes Weik im Konzertſaal zum Vortrag gebracht.
H 0,50 Mack im Sekr=trriat der Städtiſchen Akademie, Eliſa=
Haße 35.
Sdie Jugendweihe der Freireligiöſen Gemeinde findet am erſten
ſy nachmittags 3.30 Uhr, im Gartenſaal bes Städtiſchen Saal=
Katt. Kunſtleriſche Darbietungen umrahmen die Feier. Der
e (Leitung Prof. Dr. Noack) ſingt zur Einleitung. Die Weihe=
ſuy
und Feſtrede hält Aſſeſſor Shramm, Prediger der Offenbacher
re. Jedermann iſt freundlich eingeladen.
die Notgemeinſchaft älterer Angeſtellten, Kaufleute und Arbeiter
*Berufe hat ſchon cinige Male auf die immer größer weudende
entlaſſenen Privatbeamten hingewieſen und macht es ſich zur
dieſe Not nach beſten Kräften zu mildern. Die Mittel und
Sie hierzu eingeſchlagen werden, ſollen in einem Vortrag erörtert
Jeder Abgebaute über 30 Jahre ſollte es daher auf keinen Fall
Aug der Ortsgruppe Darmſtadt, die mittags um 3 Uhr im
in Berlin, hat in allen größeren Plätzen Deutſchlands Orts=
M. B.
errihtet, die mit beſtem Erfolge arbeiten.
EBoſtrente. Auf Vorſtellung des 1. Vorſitzenden des Arbeits=In=
Au8 undes der Stadt Daumſtadt, Koch, hat die Invalidenverſihe= monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſcherung, brauchen Sie
Aſtalt für Heſſen beſchloſſen, die Aprilrente ſtatt am 2. Axril
zſan der Polizei beglaubigt ſein.
Elleinrentnerfürſorge. Mit Rückſicht auf die Oſterfeiertage erfolgt
45zahlung der Kleinreninerkeihilfe, für April bereits am
Aſe. Grafenſtraße 23. Gleichzeitig wird eine Reichsbei=
UAau sbezahlt.
Man die Pfleglinge der Allgemeinen Fürſorge des Wohlfahrts= lioder des Jeremias, 2 und 3. Lektion zum Gründonnerstag von Joh.
felgt bereits au kommenden Donnerstag, dem 28. März 1920,
W19 Uhr, an der Stadtkaſſe.
ie Zahlung aller Bezüge an Penſionen, Wartegeldern, Witwen=
esrentenbezügen
, Unterſtützungen uſw. erfolgt bei der Stasions=
Eünnſtadt Hbf. bereits am Donnerslag, den V. März 1129.
Frühere Gehaltszahlung vor Oſtern. Von der Hauptgemein=
wärden
die Lohn= und Gehaltszahlungen, wenn ſie wie üblich
März erfolgen wücden, einen abnormen Käufer= zeit angebaßt. Der Eintritt iſt frei.
n g aus Arbeitnehmerkceiſen in den Geſchäften am Samstag
erei verurſachen. Die Zuſammendrängung faſt des ganzen Oſter=
W auf einen Tag würde zur Folge haben, daß da3 Verkaufsperſo=
Einzelhandel außerordentlih belaſtet würde. Auch im Intereſſe
Rufältigen Bdienung der Kundſchaft wire eine beſſere Vertei=

terguug der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhaude
ie Vereininung der Deutſchen Arbeitgeberverbände ihren Mit=
*Sänden empfohlen, darauf hinzuwirken, daß die Lohn= und Ge=
ungen
in der Induſtrie = dieſen März nach Möglickeit
Tage früher vorgenommen werden. Andere Wirtſchafts=
wie
z. B. die Banken, haben bereits am 15. März die Gehäl=
hre
Angeſtellten ausgezahlt. Es väre dringend zu wüinſchen,
die Behörden für dieſen Sonderfall dem Beiſpiel der
aitk folgen mögen, um ſowohl ihren Augeſtellten und Veauten
ezuemeren Oſtereinkauf zu ermöglichen, als auch den Einzel=
or
einer übermäßigen Beanſpruchung ſeines Perſonals zu

Din aut urgsilnte
Damn kraut sag
Mitt Mritngce

Die Deutſche Reichspoſt hatte ihren Rückblick auf das Jahr 1927
mir dem Wunſche geſchloſſen, daß auch im Jahre 1928 den Beſtrebungen
der D.R.P. um die Weiterentwicklung des Poſt= und Telegraphen=
weſens
wieder reicher Erfolg beſchieden ſein möge. Es kann heute feſt=
geſtellt
werden, daß trotz der geſpannten Finanzlage dieſer Wunſch ſich
erfüllt hat, ſo daß auch im verfloſſenen Geſchäftsjahr wieder eine
Reihe von wichtigen betrieblichen Veränderungen und Verbeſſerungen
aufzuweiſen ſind, deren Endzweck der Hebung des geſamten Verkehrs=
und Wirtſchaftslebens dient.
Neben den Vereinfachungen und der neuzeitlichen Geſtaltung des
Verwaltungsweſens fallen im Jahre 1928 erhebliche Aenderungen der
Verſendungsbedingungen der Poſtordnung in das Auge. So wurde
einem lang gehegten Wunſche der Geſchäftswelt und weiter Kreiſe der
übrigen Bevölkerung Rechnung getragen, indem unter Feſtſetzung be=
ſtimmter
Höchſtmaße Briefpäckchen bis zum Gewicht von 1 Kilogramm
und ſonſtige Päckchen bis zu 2 Kilogramm eingeführt wurden.
Die Vorauszahlung des Eilzuſtellgeldes für dringende Pakete wird
jetzt in das Belieben des Abſenders geſtellt.
Für unverſiegelte Wertpakete iſt die Wertgrenze von 100 Mark auf
300 Mark feſtgeſetzt und die Behandlungsgebühr von 25 Pfg. auf
10 Pfg. herabgeſetzt.
An Empfänger, die ihre Pakete auf Grund einer Abh=T. klä=
rung
abholen, zahlt die Poſt nun für jedes abgeholte Paket eine Ver=
gütung
von 10 Pfg.
Die Gültigkeitsdauer für Nachſendungsanträge im inländiſchen
Poſtverkehr iſt auf Wunſch der beteiligten Verkehrskreiſe auf 14 Tage
herabgeſetzt worden: Nachſendungsanträge können auch jetzt durch
Fernſprecher geſtellt werden. Schließlich wurde die Friſt für den Auf=
brauch
von Briefumſchlägen, die den Vorſchriften der Poſtordnung
nicht entſprechen, noch einmal, und zwar bis zum 31. Dezember 1929,
verlängert.
Alle dieſe Maßnahmen ſind dazu angetan, weſentliche Erleichterun=
gen
für die beteiligten Kreiſe zu ſchaffen.
Aber auch in verkehrstechniſcher Hinſicht hat ſich die Deutſche
Reichs=Poſt bemüht, allen Wünſchen und Anforderungen Rechnung zu
tragen. Die Oberpoſtdirektienen wurden ermächtigt, unter Anpaſſung
der örtlichen Verhältniſſe weitere Verbeſſerungen in den Verkehrs=
einrichtungen
vorzunehmen; es handelt ſich namentlich dabei um Ver=
mehrungen
der Annahmeſtellen, Verbeſſerungen der Paketauflieferungs=
möglichkeiten
und Verbeſſerungen des Zuſtelldienſtes in Stadt und
Land. Beſonders dem Beförderungsdienſt durch die Eiſenbahn hat die
Deutſche Reichspoſt im verfloſſenen Jahre ihr größtes Augenmerk
gewidmet. Es würde ſelbſtverſtändlich zu weit führen, auf alle dieſe
Dinge einzugehen, deshalb nur einige Beiſpiele:
Mit der Reichsbahngeſellſchaft wurden Grundformen getroffen für
die Poſtbeförderung in D=Zügen. Die Zahl der Bahnpoſtwagen mit

Haupkverſammlung des Heſſ. Philologenvereins.
Vad=Nauheim wird am 11. und 12. April die 44. Haupt=
verſammlung
des Heſſiſchen Philologenvereins beherbergen. In
Sitzungen der Fachgruppen und Geſamtſitzungen werden die heſſiſchen
Philologen über die Wege beraten, die zur Erhaltung und Förderung
unſeres höheren Schulweſens einzuſchlagen ſind, das von Jahr zu Jahr
einer ſtärkeren Belaſtungsprobe ausgeſetzt iſt. Auf der öffentlichen Feſt=
verſammlung
ſpricht der Heidelberger Univerſitätsprofeſſor Hoff=
mann
, der als früherer Gymnaſiallehrer und jetziger Ordinarius der
Philoſophie und Pädagogik ſowohl die Theorie als auch die Praxis des
höheren Schulweſens kennt, über den pädagogiſchen Humanismus in
den romaniſchen und germaniſchen Ländern. Die Tagung iſt auch ein
Jubiläum beſonderer Art: vor 25 Jahren erfolgte von Heſſen aus der
Anſtoß zum organiſatoriſchen Zuſammenſchluß der geſamten deutſchen
Philologenſchaft. In Würdigung der verdienſtvollen Initiative Heſſens
wird der Deutſche Philologenverband ſeinen erſten und dritten Vor=
ſitzenden
, Geheimrat Dr. Mellmann=Berlin und Studienrat Dr.
Bohlen=Berlin, zur Teilnahme an der Nauheimer Tagung ent=
ſenden
. Geheimrat Mellmann wird in einer Anſprache der öffentlichen
Feſtverſammlung die Verdienſte des Heſſiſchen Philologenvereins um
die Schaffung des Deutſchen Philologenverbandes feiern und Dr. Boh=
len
, der durch ſeine Schriften über die wirtſchaftliche Lage der höheren
Beamtenſchaft in weiteren Kreiſen bekannt geworden iſt, am zweiten
Tage über die Zukunft der höheren Schule ſprechen.
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Privatzimmer geſucht. In der Zeit vom 13. bis 16. Mai wird in
Darmſtadt die Reichsverbandstagung der deutſchen Landkrankenkaſſen
ſtattfinden, die annähernd 1000 Perſonen über vier Tage hier feſſeln
wird. Es iſt nicht möglich, alle Teilnehmer in den Hotels und Gaſt=
höfen
unterzubringen, der größte Teil muß ſich der Privatzimmer be=
dienen
. Für die Zimmer, die für die Zeit vom 13. bis 16. Mai benötigt
werden, wird je nach Qualität ein entſprechender Preis, in welchem
ſel, am kommenden Mittwoch, dem M. d. M., zu einer Ver= das Frühſtück eingerechnet ſein muß, bezahlt. Es werden 500 gute
Privatzimmer geſucht. Anmeldung bis ſpäteſtens 26. März
erbeten (Stadthaus Zimmer 24, vormittags 911 Uhr, auch telephoniſch).
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(Sopran) und Herr Hugo Andreae, Solocelliſt tes hieſigen Landes=
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Noſenmuller. Die erregungsſtarken Klageworte aus Jerem. 2, 1215
und 3. 19 ſind hier in höchſt eindringlicher und dramatiſcher Form
vom Komponiſten wiedergegeben und erreichen in den Schlußworten:
Jeruſalem, bekehre dich zu deinem Gott und Heuren ihren Höhepunkt.
Die Cello=Vorträge: Reſignation von Fitzenhagen, Largo von J. S.
Bach und eine Sonate ton Joh. Jelemann, wie auch die Orgel=
2 deutſihnen Einzelhanhels wird uns geſchrieben: Da in dieſem ſtücke: Ricerrar von Joh Pechhelbel, eine Choralbearbeitung:
Ach, wir armen Sünder von Matth. Weckmann und ein Präludium
Meſterſonntag auf den 31. März und Karfreitag auf den 29. März, mit Fuye C=Moll von J. S. Bach ſind ganz dem Charakter der Paſſions=
Sie huſten nun ſchon Wochen lang
deshalb müſſen Sie endlich etwas ordentliches dagegen tun. Nehmen Sie
alle 3-4 Stunden ½Eßlöffel voll Faguvin, das Sie mit genauer Be=
TV.224
ſchreibung in Apotheken erhalten.
Das Abendmahl. Es ſei nochmals auf den heute Sonntag abend
8,15 Uhr im Heim des Chriſtlichen Vereins junger Männer, Alexander=
ſtraße
22 (Infanterickaſerne), ſtattfindenden Vortrag hingewieſen, in dem
Gerr Pfaurer Köhler über das Abendmahl ſprechen wird. Am Schluß
Gelegenheit zur Ausſprache. Eintritt frei.
(Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkraukung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nich: erreichbar iſt, dann ſind amr Sonntag, den 24. März
1229, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Grode
Roßdö=ferſtraße 22, Telephon 1412; Dr. med. Hein, Hermannſtraße 25,
Telephon 281, Dr. wed. Wißmann, Stiftsſtraße 7, Teletzhon 1978,

Kühlanlagen wurde erhöht. So wurden vier ſolcher Wagen neu ein=
geſtellt
, die hauptſächlich auf der Strecke Huſum-HamburgLeipzig
Butterpakete aus Schleswig=Holſtein befördern.
Auch die Verkehrsverbindungen nach dem Auslande ſind weſentlich
verbeſſert worden, indem die durchlaufenden Expreßzüge der Beförde=
rung
von Poſtſendungen nutzbar gemacht worden ſind. Seit dem 1. 7.
1928 begleiten deutſche Poſtbeamte die Bahnpoſten bis und ab Gjedſer
(Dänemark) und Malmö (Schweden). Hierdurch wurde außer der Ver=
beſſerung
der Uebergabeverhältniſſe auch eine verbeſſerte Poſtverbin=
dung
erzielt. Mit anderen Ländern ſchweben Verhandlungen, dieſelben
Einrichtungen zu ſchaffen.
Weiter gelang es im abgelaufenen Geſchäftsjahre, durch Verhand=
lungen
der beteiligten Länder in dem Ueberſeeverkehr durch Erſchlie=
ßung
neuer Leitwege Beſchleunigungen in der Beförderung von Brief=
poſten
zu erreichen. So wird zum Beiſpiel die Briefpoſt nach Bolivien
nicht mehr über New York-Panamakanal-Mollendo, ſondern über
Buenos Aires geleitet. Sie geht von da ab mit der Eiſenbahn über
Tupiza nach La Paz, wodurch in der Beförderung von Briefſendungen
nach dieſem Lande eine Beſchleunigung von etwa vier Tagen erzielr
wird.
Für die Förderung und Unterſtützung des deutſchen Außenhandels
ſind die Bedingungen für den Paketverkehr mit dem Auslande weiter
ausgebaut worden. Mit vielen Ländern ſind Abmachungen getroffen,
wonach nach dieſen Ländern Pakete von mehr als 5 oder 10 Kilo zu=
gelaſſen
werden, die Beförderungswege ſind verkürzt und die Tarife
ermäßigt, ſo koſtet ein Paket nach den Vereinigten Staaten von
Amerika im Gewicht von 20 Kilo nur 6,30 Mk.
Wenn auch, wie oben erwähnt, mit vielen Ländern günſtige Ab=
machungen
getroffen worden ſind, ſo ſind die Bemühungen der D.R.P.
um Freigabe des ſchnellen und günſtigen Durchgangsverkehrs über
Rußland für Pakete nach Perſien, Japan und China auch im letzten
Jahre wieder an dem Widerſtand der ruſſiſchen Regierung geſcheitert.
Der Luftpoſtverkehr hat ſich im Jahre 1928 weiter ſtark entwickelt.
Das Deutſche Luftpoſtnetz umfaßte 105 Linien mit einer Ausdehnung
von 36 000 Kilometern. Befördert wurden 333 271 Kilo Poſtſendungen,
eine Steigerung von 34,5 v. H. gegenüber dem Jahre 1927.
Die Amerikafahrt des Luftſchiffes Graf Zeppelin wurde auf der
Hin= und Rückfahrt zur Beförderung von Briefſendungen reichlich
ausgenutzt. Die Poſtladung betrug auf der Hinfahrt 431 Kilo mit
65 865 Briefen und Poſtkarten und auf der Rückfahrt ſtieg die Ladung
ſogar auf 693 Kilo mit rund 100 000 Briefen und Poſtkarten. Um
den Luftpoſtverkehr noch mehr zu ſteigern, wurden die Gebühren für
Luftpoſtſendungen nach verſchiedenen Ländern ermäßigr.
Aber auch auf allen anderen Gebieren, auf die ſpäter zurückgekom=
men
werden ſoll, war die Deutſche Reichspoſt im Jahre 1928 bemüht,
im Intereſſe des Volksganzen ihren vielſeitigen, gewaltigen Aufgaben
gerecht zu werden.

Verwallungsgerichtshof.

*p. 1. Geſuch des Wilholm Miſchlich zu Darmſtadt um Erlaubnis
zum Betriebe einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Georgenſtraße 1½. Miſchlich
iſt ſeit 1901 im Wirtsgewerbe tätig; er hat zuletzt Ballonplatz 9 eing
Wirtſchaft betrieben. Das Haus gehört den Kindern der verſtorbenen
Eheleute Deines. Der Teſtamentsvollſtrecker befürwortet das Geſuch.
Das Lokal wurde zuletzt von Wirt Guſtav Sinn zur Ausübung des
Wirtsgewerbes benutzt und hat ſeither als Möbellager gedient. Die
verichiedenen gehörten Inſtanzen haben ſich verſchieden geäußert. Es ſoll
beſonders Schankwirtſchaft und Beberbergung Minderbemittelter be=
trieben
werden. Der Provinzialausſchuß hat ein Bedürfnis verneint
und das Geſuch abgewieſen. Eine Mieterin des Hauſes Georgenſtr. 1½
würde bereit ſein, die zur Zeit innegehabte Wohnung, für die ſié
kor zwei Jahren eine Abſtandsſumme von 800 Mark
gezahlt bat, zu Zwecken der Einrichtung von Fremdenzimmern
durch Miſchlich zu räumen, wenn Miſchlich ihr eine paſſende Wohnung
nacklweiſt. Die Konzeſſion für die Gaſtwirtſchaft wird erteiit.
2. Geſuch des Adam Fink zu Offenbach a. M. um Erlaubnis zum
Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Rödernſtraße 13. Es dreht ſich
im Weſentlichen um die Frage des Beduirfniſſes unter Hervorhebung der
örtlihen Verhältniſſe, wobei darauf hingewieſen wird, daß die Rechts=
detutation
der Stadtverordneten ein Bedürfnis bejaht hat. Nur 120
Aeter entfernt beſindet ſich die gutgehende Wirtſchaft von Hirſchmann.
Die Berufung des Geſuchſtellers wird verworfen.

20 000 Deutſche in der franzöſiſchen Fremdenlegion. Weliher Deutſche
ahnt etwas von dieſer erſchütternden Tatſache, 20 000 geſcheiterte Exi=
ſtenzen
, verlorene Söhne! Wer kümmert ſich um ſie?. Kann man etwas
für ſie tun?. Wie kann man ihnen helfen, daß ſie ſpüren: unſere Heimat
veracktet und verſtößt uns nicht trotz aller Schande, die wir ihr durch
Eintritt in die franzöſiſche Kampffront bereitet haben? Iſt es nicht
Chriſtenpflicht, gerade der Aermſten unter unſeren Brüdern ſich beſon=
ders
anzunehmen? Not und Verzweiflung vor allem, auch Leichtſinn
und Abenteuerluſt haben ſie hinausgetrieben. Aber dort draußen kommt
den meiſten die bittere Reue. Ihre 5 Jahre müſſen ſie aushalten. Daran
kann ihnen niemand helfen. Aber was in dieſen Jahren, wenn ſie ſie
überleben, innerlich aus ihnen wird, wie ſie einmal zurückkehren, das
muß uns kümmern, und wie man ihnen nun helfen kann, davon wird
ein Mann heute Sonntag, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlert=
ſtraße
26, erzählen, der ſeit vielen Jahren dieſe rbeit mit wachſendem
Erfolg treibt. Es iſt dies Paſtoe D. Jules Rambaud, der Leiter der Ev.
Criſtlichen Einheit zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Proteſtanten.
Der Eintritt zu ſeinem Vortcag iſt für jedermann frei.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Mit Rückſicht auf Gründonnerstag findet der nächſte Vereinsabend am
Mittwoch abend 8½ Uhr im Eintrachtſaal ſtatt. Vorführung eines Ma=
rionettentheaters
von Herrn Studienrat Röhrich. Es gelangt zur
Auffuhrung Das Eulenſchloß von Pocci, Sprecher Herr Schau=
ſdieler
Eduard Göbel, Herr Franz Harres, Frl. Elſe Schopp.
Geſchloſſener Kreis, nur für Mitglieder und deren perſönliche Au=
gehörige
.
Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft der in Darmſtadt anſäfſigen
Diplom=Kaufleute. Am 22. d. Mk. hat ſich hier eine Arbeitsgemeinſchaft
der im Verband deutſcher Diplom=Kaufleut= zuſammengefaßten Diplom=
Kaufleute gebildet. Der Vorſitz der Arbeitsgemeinſchaft liegt in den
Händen der Herren Dr. Siederzleben und Reg.=Rat Dr. Aufer=
mann
. Die Schriftleitung hat Herr Dr. Schäfer übernommen. Die
Arbeitsgemeinſchaft trifft ſich jeweil3 am erſten Mittwoch eines Monats
uur 20 Uhr im Hotel zur Traube. Vorgeſehen iſt in erſter Linie das
Abhalten von Vorträgen aus dem Gebiete der Betriebswirtſchaftslehre
durc führende Forſcer dieſer Diſziplin.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ueber ſeine vorjährige
Herbſtfahrt in die Tſchechoflowakei hielt Herr Oberſtudiendirektor Kiſ=
ſinger
am Dienstagabend in der Aula des Realgymnaſiums einen
Lichtbildervortrag. Deutſche Wanderer in jetzt fremdem Land luden ihn,
den Vorſitzenden des Verbandes. Deutſcher Gebirgs= und Wanderer=
vereine
, zum Beſuche der früher deutſchen Lande ein. Trotz Bedrückung
durch die tſchechoſlowakiſche Verwaltung laſſen, nach den Schilderungem
des Vortragenden, die ihres großem Wertes ſich bewußten kraftvollen
deutſchen Männer und Frauen von fremder Herrſchaft nicht beugen,
laſſen ſie ſich nicht abhalten, wieder und wieder zu bekennen, daß ſie
Deutſche ſind und bleiben. Mit offenen Armen wurde der reichsdeutſche
Wanderfreund aufgenommen, mit kräftigem Handſchlag willkommen ge=
heißen
. Deutſche Lieder erklangen bei den abendlichen Zuſammenkünf=
ten
. Manch ernſtes Wort wurde dabei geſprochen. Wie ſchön das frühere
deutſch=böhmiſche Land iſt, zeigten die zahlreichen Lichtbilder. Gottesgab,
Jogchimstal, Kupferberg, der Keilberg, Borſchen, Schrechenſtein und
diele andere zogen im Bilde vorüber. Berge und Städte an der Donau
liegen ſcheinbar am Neckar. Verblüffend iſt die Aehnlichkeit. Der Vor=
trag
gab, auch Kenntnis von der außerordentlichen Regſamkeit und Tüch=
tigkeit
unſerer Brüder im verlorenen Land. Auch dort blüht die im
Erzgebirge ſo heimiſche Spitzenklöppelei. Eine Fülle von Erinnerungen,
eine Fülle von erhebenden Eindrüchen hat der Vortragende mit nach
Hauſe genommen und ſeinen Zuhörern mitgeteilt. Vorträge der Ge=
ſangsabteilung
des Klubs umrahmten den Vortrag, für den Herr Stadt=
direktor
Schrauth Dank ſagte.

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13

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Seite 6

Sonntag, den 24. März 1929

* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
Wenn bisher der Kulturfilm, trotz mancher Verſuche, ihm eine brei=
tere
Baſis zu ſchaffen, im weſentlichen auf wiſſenſchaftliche Abende oder
Vorführungen im Kreis eigen3 zu ſeiner Pflege geſchaffenen Vereini=
guugen
beſchränkt blieb, ſo war das wohl bedauerlich, aber lag doch wohl
darin begrundet, daß man ihm noh keine kinogemäße Jorm gegeben
hatte. Neine Belehrung durh Anſchauung und ſie kommt für den
Film ja (b.s heute) nur in Frage vermag nicht, den Zuſchauer zu
feſſeln. Daß es aber wohl möglich iſt, wenn durch eine geſchickte Auf=
machung
dieſes Spaunungsmoment hineinkomponiert wird, einen Kultur=
film
niht nur intereſſant, ſondern auch ſpannend und damit dem
Kinopublikum gemäß zu geſtalten, das beweiſt, worauf wir ſchon
kürzlib hindenteten, der Loln=Kreutzbergfilm in der Helia wie auch der
im Spielplan des Uniontheaters laufense Film: Mit dem Auto ins
Morgenlaud. Im Nahmen einer Neporterkonkurrenz werden ganz
vorzügliche Bilder aus der Türkei, Meſopotamien und Perſien gezeigt,
Bilder, die nicht nur eine Anſchauung von der Natur des Landes zu
vermitteln imſtande ſind, ſondern die auch einen Einblick in das Leben
der Menſchen gewähren, die ſo dazu beitragen, uns dasjenige, was uns
von der Landkarte her als der nahe Orient rein flächenhaft und pa=
pieren
bokannt und geläufig iſt, zu erfüllen und plaſtiſch zu geſtalten.
Daß man gegen die Todesſtrafe kämpft, iſt menſchlich begreiflich,
kaß man ſie künſtleriſch verarbeitet, mag ſo lange hingenommen wei=
den
, als die Verarbeitung wirklich künſtleriſch iſt. Gegner wie An=
hängen
der Todesstrafe ſollten es ſich aber verbitten, daß der tiefernſte
Kampf der Ueberzeugungen ſentimental nuanciert und verkitſcht wird.
Aber auch die Filminduſtrie, die wirklich Beſſeres zu leiſten imſtande
iſt, ſollte ſich beſinnen, ehe ſie mit einem Machwerk wie es Die Nacht
ohne Hoffnung iſt, das Publikum beglückt. Oder ſollen wir etwa zu
der Anſicht gebracht werden, daß ſie ſich ſelbſt in einer hoffnumgsloſen
Nacht befindets Gecade wer im Kino eine notwendige und organiſche
(zeit=gemäße‟) Bildung erkennt, möchte wüinſchen, daß das Beſſere wie
es ja in den beicen Filmen Ring der Bajadere und Im Auto ins
Morgenland ſich darbietet boch der Feind des Schlechten ſei. W. S.

* Entlnſſungsfeier der Eleonorenſchule (Lyzeum und Frauenſchule).
In der Turnhalle der Eleonoxenſehule verſammelten ſich der Lehrkörper,
die oberen Klaſſen und viele Angehörigen der Schülerinnen, um am
Sehluſſe des Schuljahres noch eine gemeinſame Feierſtunde mit den von
der Schule Scheidenden zu halten. Es ſpricht für den Geiſt der Anſtalt,
daß dieſe Feierſtunde mit einer guten Auswahl erleſener Darbietungen
aus den Schulerkreiſen ausgeſchmuickt war. Einen breiten Rahmen nah=
men
hiarbei die muſikaliſchen Genüſſe ein, die Oberreallehrer Schäfer
vorbereitet hatte und leitete. Zu Beginn ſang ein reiner und gepflegter
Sopranhor unter Begleitung der Inſtrumental=Abteilung eine muſi=
kaliſche
Andgcht aus dem Engliſchen Jauchzet Gott, alle Lande‟. Zwei
Sekundanerinnen trugen Balladen vor, und zwar Hedwig Müller
Vußgang von Anna Schieber und Inge Breidenbach Die
Stärkere von Frieda Schanz. Der Schülerinnen=Chor, ſang hierauf
Caeſar Fleiſehlens Hab: Sonne im Herzen im Chorſatz von H. Neling.
Es war eine Freude, dieſen wohlgeleiteten Chor, der a capella ſang, zu
hören. Die auf ſeine Ausbildung verendete Sorgfalt prägte ſich in der
klaren Wiedergabe und Tonreinheit aus. Zwei Frauenſchülerinnen be=
rihteten
in freien Vorträgen über die anregende Art, wie die verſchie=
denſten
Gebiete des Unterrichts erfaßt und durchdrungen werden. So
erzählte Gretel Schmid= von der eindrucksvollen Studienfahrt der
Frauenſ hulklaſſe nach München und Gertrud Wandel ſchilderte einen
Tag Arbeir in dem der Anſtalt angegliederten Kindergarten. Ein Chor=
geſang
der Klaſſ= IIba mit Lautenbegleitung litt unter verſchiedenen
Störungen, und es wac bedauerlich, daß dieſes ſchöne Abſchiedslied ſo
wenig zur Geltung kam. Um ſo beſſer gelang wieder der zum Schluß
ebenfalls a capella geſungene Chor Abſchied von Hoffmann von
Fallersleben, geſetzt von F. Mendelsſohn=Bartholdy. Studienrat Dr.
Avemarie, der mit Ende des Schuljahres aus der Anſtalt ſcheidet,
fand herzliche Worte ſowohl als Lehrer, wie als ein mit den Schulerin=
nen
Abſchiednehmender. Der illerſeits geſchätzte Erzieher traf auch hier
den reeßten Ton. Sein Rückblick auf die Zeit an der Schule und ſeine
Mahniorte zum Ausblick in die noh ungowiſſe Zukunft fanden beweg=
ten
Ankkang. Oberſtudiendirekror Kiſſinger, wandte ſüh an die
ſcheidenden Lehrkräfte Fräulein Darmſtädter und Dr. Abemarie und
würdigte eingehend ihre reihen Ve=dienſte als Lehrer und Enzieher.
Sein Abſchiedswort an die Schiilerinnen und Angehörigen war vom
gleichen hehren Geiſt getragen und gab allen die herzlichſten Wünſche
der Schule mit auf den Weg. Anſchließend fand in der Bedeutung des
Tages als Tag des Buches eine Verteilung von Buchgaben an beſon=
ders
fleißige und begabte Schülerinnen ſtatt.
Abſchiedsfeier. Wie alljährlich veranſtalteten die Schüler und
Shülerinnen der Handels=Lehranſtalt des Herrn Dr. Sie=
deusleben
im Saale des Muſikvereins wieder eine wohlgelungene
Abſchiedsfeier. In ſeiner Anſprache gab Herr Dr. Siedersleben ſeiner
Freude Ausdruck, daß trotz der gedrückten Wirtſchaftslage die meiſten
Scüler ſchon Stellung gefunden hätten, und ermahnte ſie, weiter zu
arbeiten und weiter zu lernen, um im Leben, ihren Mann zu ſtellen.
Nach Verleſung der KommerZzeitung, welohſe die Frinnerungen des Jah=
res
in das Gedächtnis zurückrief, ſang Herr Kammerſtenograph Tiefel
Die Uhr von Löwe und den Roſengarten von Hermann Löns (am
Klavier Herr Dipl.=Handelslehrer Quick). Frl. Eliſabeth Hofmann
trug die Oſterahnung am Rhein von Hans Ludwig Linkenbach vor.
In einem Zwiegeſpräch in Mainzer Mundart machten die Herren
Göbel und Georg Schäfer als Zwei Schulbuben ihre Gloſſen
über die heutigen Zeitverhältniſſe. Die Leitung des Abends lag in den
bewährten Händen, von Irl. Sophie Preußer, und viele andere
trugen noch zum Gelingen des Feſtes bei. Später ſpielte das Schul=
ercheſter
zum Tanz auf. bis der Morgen graute und man ſich trennen
mußte. Die ſchöne Feier wird allen Teilnehmern woch lange in der Er=
innerung
fortleben.

Der Vorſtand der Jugendgruppe vom Roten Kreuz für Deutſche
über See hatte zu einem Teemittag geladen. Es wurde geſungen, ge=
turnt
und getanzt. Fränlein Helen= Kühling hatte in liebenswürdig=
ſter
Weiſe iüre ſchöne Kunſt in den Dienſt der Unterhaltung geſtellt.
Sie muſizierte mit Fräulein Neeff am Klavier, ſang Grieg=Lieder: Im
Kahn. Der Sehwan Mädchenlied‟. Drei Weißmann=Lieder: Blcich
und Gleich Die Elfe und Die Nachtigall weckten Erinnerungen an
ihren Küinſtlerabend mit dem Komponiſten, von dem an dieſer Stelle
von berufener Seite berichtet worden iſt. Ihre Zuhörerinnen dankten
der anmutigen Künſtlerin mik herzlichem Beifall. Die Tanzſchuie
Osberte aus Marburg ſtellte ſich mit ihrem Wollen und Streben vor.
Vier jugendfriſche Mädels, die fünft= begleitete die rhythmiſchen Be=
wvegungen
der Kameradinnen am Klavier Sie zeigten im erſten Teil
ehythmiſche, geſundheitliche und künſtleriſche Gymnaſtik. Eine Uebungs=
ſerie
im 4/4=Takt, Druck, Zug und Stoß. Stiliſierte Arbeitsbewegungen
ſchloſſen den erſten Teil der Vorführungen, die kraftvoll und leicht, be=
herrſcht
und entſpannt zugleich waren. Der zweite Teil brachte Tänze
in geſteigerter Bewegung. Sehr originell wirkte die Gongſtudie, und
die fröhliche und mit viel Humor gebrachte Groteske mußte wiederholt
werden. Eine Taſſe Tee vereinte Künſtlerinnen und Zuſchauer im
ſonndurchfluteten Muſisvereinsſaal. Bedauerlich war nur, daß der
Saal nicht bis auf den letzten Platz beſetzt war, denn die ſchöne und
feſſelnde Veranſtaltung wird jedem, der dabei geweſen, in angenehm=
ſter
und dankbarſter Erinnerung bleiben.

Heſſiſcher Jagdklub. Ueber die Nachahmung von Tierſtimme
Balz= und Brunftlauten mit und ohne künſtliche Hilfsmittel, ſpra
Herr Oberſtleutnant a. D. Biſchof, Kaſſel=Wilhelmshöhe. Der Vo
tragende bot viel mehr, als was das Thema ſeines Vortrages ahn
ließ. Biſchof iſt ein aufmerkſamer Beobachter unſerer heimiſchen Tie
welt, ein begeiſterter Jäger, aber weit übertroffen werden dieſe Gige
ſchaften durch ſeine Fähigkeit, die Tierſtimmen nachzuahmen, die er
durch die intenſive Beobachtung und durch eine glänzende Veranlagun
zu eigen gemacht hat. Gerode die Mitteilung ſeiner Erlebniſſe aus d
grünen Praxis ließ auch für den, der alle dieſe Dinge aus eigener A
ſchauung kennt, den über zweiſtündigen Vort

auf jede Wildart mit Erfolg gejagt, aber ſte
war er beſtrebt, ſich die Erringung de= Trophäe durch eigene
die in der Ueberliſtung des begehrten Wildes Sieger blieb. zu v
dienen. Nicht Maſſenſtcecken waren ſein Streben, ſondern die we
mäuniſche Erlegung eines beſtimmten Stückes war ſein Ziel, und wie
éabei dem Wild ſeine Gevohnheiten abgelauſcht hat, wie er es fert
hracbte, wenn alles verloren ſchien und ſeine Begleiter längſt verzu
felt waren am Erfolge, troßdem zum ſiheren Schuß zu kommen, d
erzegte oft die laute Bewunderung ſeiner zahlreichen Zuhörer. De
Dank für den außerordentlich intereſſanten Abend ſprach ihm der Ve
ſitzende des Kluhs in herzlichen Worten aus und betonte dabei, daß
heffe, nieht zum letzten Male den geſchätzten Redner als Lehrer für
manche Jäger hier begrüßen zu können.

Schloß=Café. Heute findet anläßlich des Palmſonntags ein
großes Abendkonzert, Beginn 8 Uhr, ſtatt. Das Schloß=Café=Enſemble
unter Leituing von Kapellmeiſter Curt Fiſcher bringt eine dem Tag an=
gepaßte
ausgewählte Muſikfolge zu Gehör, die in reicher Abwechſelung
einige genußrei he Stunden bietet. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

Die Forſtwirkſchaft zum landwirkſchaftlichen
Einheitsprogramm.
Lw. Von maßgebender forſtlicher Seite wird der Forſtlichen Rund=
ſchau
geſchrieben:
Die Führer der deutſchen Landwirtſchaft haben der Reichsregierung
ein Programm überreicht, mit deſſen Forderungen man durchaus ein=
verſtanden
ſein muß. Für jeden mit landwirtſchaftlichen Verhältniſſen
nur einigermaßen Vertrauten und für jeden, der verantwortliche Staats=
politik
und Parteipolitik zu unterſcheiden vermag, handelt es ſich bei den
Forderungen eigentlich um Selbſtverſtändlichkeiten.
Das gilt ſowohl hinſichtlich der aufgeſtellten Grundſätze für die Ge=
ſtaltung
unſerer Agrarpolitik, als auch hinſichtlich der Forderungen, die
im einzelnen zu ihrer Geſundung erhoben werden. Letztere liegen vor
allem auf dem Gebiet der zoll= und handelspolitiſchen Maßnahmen, der
wirtſchafts= und ſteuerpolitiſchen Geſetzgebung ſowie der beſſeven Aus=
geſtaltung
der inneren Abſatzverhältniſſe. Mit Recht wird beſonders
die Beſeitigung jeder bevorzugten Behandlung aus=
ländiſcher
Agrarerzeugniſſe verlangt. Sie beſteht beiſpiels=
weiſe
in der Umſatzſteuerfreiheit einer großen Anzahl von
Agrarprodukten, die in den Preisliſten 1a und Ib, den Anlagen zum
§ 7 und § 8 der Umſatzſteuer=Durchführungsbeſtimmungen, aufgeführt
ſind. Die Forſtwirtſchaft iſt durch dieſe Preisliſten, in ihrer
Wirtſchaftsführung ebenfalls außerordentlich benach=
teiligt
. Das Hokz der Zolltarifnummer 7486 iſt ſowohl in die
Preisliſte 1a, welche die Befreiung der Umſätze innerhalb der verlänger=
ten
Einfuhr, als auch in die Freiliſte 1b, welche die Befreiung der erſten
Umſätze nach der Einfuhr umfaßt, aufgenommen. Dadurch erfahren
alle für die Holzeinfuhr in Frage kommenden wichtigeren Holz=
arten
, einſchließlich ihrer Halbfabrikate, eine ſteuerrechtliche Be=
vorzugung
. Ihr Umſatz iſt zweimal von der Umſatzſteuer befreit,
ſo daß der an und für ſich ſchon unzulängliche geringe Zollſchutz
zum großen Teil wieder aufgehoben wird. Der beſtehende
ſehr mäßige Zollſchutz des Holzes ſoll ja nur einen Ausgleich für die
nicht vermeidbaren höheren Produktionskoſten der deutſchen Forſtwirt=
ſchaft
gegenüber den extenſiv wirtſchaftlichen ausländiſchen Holzeroduk=
tionsgebieten
bilden. 260 Prozent des Zollſchutzes werden durch die=
ſes
Umſatzſteuerprivileg des aus dem Ausland eingeführten Holzes
wieder abgehoben. Bei Einfuhr von Grubenholz kommen auf die=
ſem
Wege rund 20 Prozent des Zollſchutzes zum Fortfall. Dieſer Hun=
dertſatz
ſteigert ſich bei Rundholz bis zu 60 Prozent und
mehr, je nach der Wertigkeit des eingeführten Holzes. Auch Holzhandel
und Sägewerksinduſtrie ſollten ſich mit dieſer Frage befaſſen. Bei der
Einfuhr von Schnittholz wird für ſie der Zollſchutz zu 25
Prozent illuſoriſch. Die Forſtwirtſchaft muß jedenfalls die
Forderung erheben, daß die Poſition Holz der Zolltarifnummern 74
bis 86 in beiden Freiliſten geſtrichen wird.

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Stadtkirche. Unſere Leſer ſeien nochmals hingewieſeu auf die
heute abend 8 Uhr ſtattfindende Aufführung der Matthäus=
paſſion
von Heinrich Schütz. Der Eintritt iſt frei für jedermann.
Den inaktiven Mitgliedern des Chors bleiben die vorderen Plätze auf
der Empore, gegenüber der Orgel, bis 348 Uhr vorbehalten.
Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion Darmſtadt.
Freitag abend ſprach in der faſr ganz beſetzten Aula des Ludwig=Georg3=
Cymnaſiums Herr Dr. Nau über ſeine letztjährigen Touren im Wallis,
insbeſondere über die führerloſe Erſteigung des Matterhorns. Er gab
zuerſt einen kurzen geſchichtlichen Ueberblick der erſten Erſteigungen die=
ſes
einzigartigen Berges, der auch heute noch trotz aller Hilfsmittel jedes
Jahr ſeine Opfer fordert. Des Verg wurde von der Schweizer Seite
aus auf der gewöhnlichen Route beſtiegen. Er bot im oberen Teil durch
ſtarke Vereiſung ziemlich große Schſvierigkeiten. Die Kletterei nahm
18 Stunden in Anſpruch, ſie ſtellte an die körperliche Ausdauer große
Anſprüche, ſo daß die Erſteigung des Matterhorns auch mit Führern
nur ſehr kräftigen und ſicheren Touriſten anzuraten iſt. Nicht weniger
gefährlich ar die Erſteigung des Lyskamms. Trotzdem gelang die Er=
ſteigung
dieſes 4500 Meter hohen Gipfels in beſonders kurzer Zeit, da
dank der guten Steigenſen faſt keine Stufen zu ſchlagen waren. Der
ſehr intereſſante Vortrag wurde von zahlreichen guten Lichtbildern be=
gleitet
, die zum großen Teil von Herrn Dr. Nau ſelbſt aufgenommen
uaren Sie gaben den Zuhörern ein eindrucksvolles Bild von de
Großartigteit und ven din Gefahren dieſer einzig ſchönen Bergwelt.

Nach dem Wochenbette
verfallen manche junge Frauen erſchreckend ſchnell, weil die
Nährſtoffe, die ihnen durch die Geburt entzogen wurden, nicht
ſchnell und vollſtändig genug erſetzt werden. Dr. Wanders
Ovomaltine hat ſich da trefflich bewährt.
In Apotheken und Drogerien vorrätig; 250 gr. Büchſe RM. 2.70.
500 gr. RM. 5. Gratisproben und Druckſachen durch:
(I.1385
Dr. A. Wander G. m. b. H., Oſthofen=Rheinheſſen.

Der Gabelsberger Stenographenverein (1861), Ballonſchule, weiſt
ſchon jetzt darauf hin, daß ſeine nächſten Anfängerkurſe in
Einheitskurzſchrift gleich nach Oſtern, und zwar am Freitag, dem
4., und Dienstag, dem 8. April, abends 8 Uhr, beginnen.
Die Kurſe werden von erſten Lehrkräften geleitet und finden in den
großen, hellen und luftigen Räumen der Ballonſchule ſtatt. Die
Teiluahmegebühren ſind ſehr niedrig. Anmeldung in unſerer Geſchäfts=
ſtelle
, Ballonplatz 7, und in den erſten Stunden. Der Maſchinenſchreib=
unterricht
, der ebenfalls von fachlich gut ausgebildeten Lehrkräften geleitet
wird, kann jederzeit begonnen werden. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)

CVom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 23. März
für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: Erdkoylraben
2925, gelbe Ruben 2025, rote Rüben 25, weiße Rüben 25, Schwarz=
wurzeln
7080, Spinat 8090, Rotkraut 2530, Weißkraut 2530,
Beirſing 2530, Grunkohl 2530, Roſenkohl 7080, Zwiebeln 2530,
Kurklauch 80. Tomaten 703), Feldſalat, Lattich 200240, Endivien=
ſalat
3040, Kopfſalat 3540, Blumenkohl 80150, Rettich 515,
Mcerrettich 100120, Radieschen 20. 2. Kartoffeln: Spätkar=
toffeln
810. 3. Obſt: Tafeläpfe: 3050, Wirtſchaftsäpfel 203C,
Wirtſchaftsbirnen 20 25, Apfelſinen 1015, Zitronen 1020, Bananen
4050. 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 220230, Landburter 180
bis 200, Weichkäſe 30410, Handkäſe 615, Eier, friſche 1617
6. Wild und Geflügel. Qühne= 130140, Enten 80100, Ziegen=
lämmer
90. 5. Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch 80
bis 110, Kalbfleiſch 120, Hammclfleiſch 80, Sheinefleiſch 126140,
Dörrfleiſch 150, Ziegenfleiſch 80, Wu=ſt 7040, Wurſtfett 60, Schmalz.
ausgelaſſen 110.

Autm utun=
E
OM
4 zIA

Vom lochenden, warmen Frühlingsſonnenſchein getrieben, zr.
eine Gruppe Darmſtädter Jugendwanderer, zur Veſte Otzberg.
ſo weithin ragenden Wahrzeichen des Odenwaldes, hinan. In 1
Schritt, manchen Eingebouenen überholend, erſtiegen wir den
Baſaltkegel. Durch das idylliſche Hering mit ſeinen Ziel=
und Fachwerkhäuſern gings hinauf und hinein in die Burg. In
Pallas liegenden alten Jugendherberge wollten wir raſten. A
erſtaunten wir, als wir die Jugendherberge betraten. Neue
ſpiegel, friſches Waſchgerät und alles friſch hergerichtet. 2l
Tiſchen Linoleum; Bänke, Schemel und Tiſche in prächtig
blauen Ton geſtrichen, feine Bilder an den Wänden, alles ſo
ſerer jugendlichen Einſtellung gerecht werdend. Auch Mäde
Buben=Schlaftäume pragten in neuem, farbenfrohem Kleide, ſo
ſich jetzt dort oben wieder recht wohlfühlen kann. Der Gau S
des Jugendherbergsverbandes hat uns hier wirklich eine ſchört
raſchung bereitet. Doch ſeht es Euch am beſten felbſt an!
unſer Wunſch den Otzberg als Heſſiſche Jugendbu
ſehen, leider immer noch nicht erfüllt. Aber da der heſſiſche SEu
im Vorjahre wie wir hören" für Schloß Lichtenber
ßere Mittel zur Verfügung geſtellt hat, ſind wir überzeugt,
Finanzminiſterium und die Herren Landtagsabgeordneten nächft

der heſſiſchen wandernden Jugend ein paar Tauſender zum be=
Innenausbau des Otzberges geben werden. Heſſiſch Jungvolk bit,
lich darum! Tatheil!
Gartenbguverein Darmſtadt e. V. Das ſchöne Lenzweie
überſtrengen Froſttagen führte der letzten Vereinsſitzung einen
beſuch zu, ſo daß der Fürſte ſaäl, vieder einmal überfüllt w
Verſitzende gab ſeiner Freude hierüber Ausdruck und teilte de
daß die Maiverſamnlung den Charakter einer Frühlingsfe‟
paſſendem Programn tragen ſolle. Insbeſondere ſei die Au
eines Feſtſpiels geplant, die Oberrechmungsrat Enders zum
hat. Es ergehe die Vitte an jüngere Damen, die ſich der Einſt
unterziehen wollen oder in anderer Weiſe mitzuwirken geden
Herrn Enders mitteilen zu wollen. Da an dem betreffender
von einem Fachvortrag abgeſehen wird, ſo ſoll im Septemü,
Monassverſammlung eingeſchoben werden zit einem Vortrag
Pilzkunde und einer vorhergehenden Pilzexkurſion. Weiter iſt
in der nalſten Zeit einen Ausflug nach Griesheim zu unte
um dortſelbſt die nach holländiſchem Muſter eingerichteten E.
kulturen zu beſichtigen. Ein weiterer Beſuch ſoll dem Muſte
Landſirtſchaftskammer in Groß=Umſtadt gelten. Ferner ſtehen
Ausſicht die Beſichtigung der Azaleengruppen im Schloß Woſ
und im Palmengarten, weiter die Roſenkulturen in Steinfurth
ſehließendem Ausflug nach Bad=Nauheim. Herr Brohm gab
kannt, daß, wie in der Umgegend, ſo auch in Darmſtadt eine O
fende gemeinſame Schädlingsbekämpfung ausgeführt werde, und
gebeten, daß die Obſtbaumzüchter mit Rückſicht auf das zu ern
reiche Obſtfahr und der wirkſamen Bekämpfung der ausländiſck=
einführ
den geplanten Maßnahmen keinen Widerſtand entge
Zum beleirenden Teil übergehend, hielt nun Herr Dr. Th. S
einen hochintereſſanten Lichtbildervortrag über ſeine Wanderu
die Stubaier Alpen. Ausgang3ounkt war die ſchöne Gel
Innsbruck. Von hier führte der Weg über Fulxmes nach Nerzt
von da aus Ausflüge über Bärenbad nach der Franzen=Hüitte 3
nekrmen und dann die eigentliche G=birgswanderung über Ran
ſchön gelegenen Dresdener Hütte anzutreden. Die Beſteigung d
Tröglers ermöglichte herrlihe Aufnahmen über das Gebirgsma
der 3000 Meter hoch gelegenen Hildesheimer Hüitte erfolgte
ſtieg zum höchſten Gipfel der Stubgiev=Alpen, dem Zuckerhüt
Meter hoch. Die Bilder aus dieſem Hochgebiet zeigten ins=
die
ſpaltenreichen Gletſher und die ſteil abfallenden Felswän
Rückkehr zum Oetztal und der Aufenthalt in Füſſen boten noch
heit zu herrlichen Aufnahmen. Dis gleiche galt von einer V,
im Vorarlbers, woſelbſt in der Region des Skiläufers ſick, S
Zauber der ſonnendur hglühten Wintertage entfaltete. Der
faus ſtarken Beifall. Eine reſ hhaltige Freiverloſung beend
ſihönen Vereinsabend.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ein wunderbarel
tag war der Familienwauderung des Klubs beſchieden. Am V.
als die Sonnenſtrahlen ihr= Hauptwirkung noch niht erreicht ha=
es
bei der Friſche ein gar köſtliches Wapdern. Gegen Mitt
meinte es die Sonne reichlich gut. Ein geſualtiger Unterſchied’=
ſeitherige
ſibiriſche Kälte. Die Abſicht, die Wanderung nach Li
von Darmſtadt aus ſorzunehmen, mußte aufgegeben werden,
vorgeſehenen Anmarſchwege noch grundlos waren, und es be
Vermeidung einer ermüdenden Landſtraßenwanderung, nichts 1.0
einen Teil der Wanderung mit den zur Verfügung geſtellten S0
zuruickzulegen. Trotzdem mußte noch mancher ſchlimme Feldweu

Kauf genommen werden. Kein Nebel, kein Flimmern verkä
herrliche Fernſicht. Zum Greifen nah lagen die geſehenen Be
Dörfer. In freudiger Stimmung traf die große Wanderſchar im
berg ein, herzlich begrüßt von ihrem Freunde Schellhaas. Er
Haus ſieht den Wandersmann gern, ſodaß auch der ſchlichte Z
gern Einkehr hält, weiß er doch, daß er zu Hauſe iſt. Es Ge
Wanderer, die geundſätzlich jede Gaſtſtätte meiden, die unterk.
korhen und nur aus dem Ruchſack leben. Jede Anſicht in Ehren,
Odenwaldklub, der neben vielen anderen idealen Beſtrebungen di
der Geſelligkeit, das Verſtehen und das Sichkennenlernen vo
und Land betreibt, kann dem nicht bedingungslos folgen. Er mu
kehr halten, um mit anderen Ortsgruppenmitgliedern und mit di
bevölkerung zuſammenzukommen. Ein fröhlieher, mäßiger
gehört dazu und ſchadet nichts. So haben die Wanderer bei vie
und neuen Freunden manih harmlos fröhliche Stunde verlebt
war es in Lichtenberg. Zu Beginn des geſelligen Teils gedac‟
Profeſſor Dr. Köſer des verſtorbenen Vorſitzenden des Geſamto=
klubs
, des Herrn Oberburgermeiſter3 Dr. Gläſſing, dann dankt
beiden Führern der Wanderung, den Herren Gg. Vehrmann
Berntheiſel, den anweſenden Damen und dem Haufe Schellha
ſangsvorträge der Geſangsabteilungen des Obenwaldklubs Lick
Niedernhauſen und des Odenwaldklubs Dormſtadt verfchön
Nachmittag.
Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846.
die Luft geht friſch und rein . . . . ." und ins Land der Fran1.
ten wir auch am vergangenen Sonntag fahren. Herrlichſtes Wel
ſchönſter Sonnenſchein war uns den ganzen Tag beſchieden. Fa
gens fuhren wir voll froher Wanderſtimmung nach Höchſt. II
bewährter Führung ging es auf mitunter noch vereiſten Wegen!
nach Rimhern und über Wiebelsbach und am Waldhaus vox
Obernburg. Manch ſchöner Ausblick nach dem Breuberg und der
kiriher Höhe bot ſich unſeren Augen. In Obernburg erwartete.!
Gaſthaus Zum Hirſchen ſchon ein gedeckter Tiſch. Bald fand
einige Obernburger Turner ein, und in ihrer munteren Geſellfcn
ging die Zeit nur zu ſchnell. Unſere Obernburger Freunde füh
dann an den verſchiedenen hiſtoriſchen Türmen und Teilen Oi
Stadtbefeſtigung vorbei nach dem Main, auf dem man noch hie!
Treibeis ſah. Auch das neu erkaute, ſehr hübſche Turnhaus kon 0
beſichtigen. Dann begleiteten ſie uns noch über die Höhen hinten
burg, von wo aus wir einen ſehr ſihönen Blick auf das Städtr.*
Main und den Speſſart hatten, nach Eiſenbach. Mittlerweile
Zeit ſchon ziemlich weit vorgeſchritten, und im Eilmarſch ging
Raibach zum Bahnhof Neuſtadt. Den Führern, Turner Deſ;
Soch, ſei auch von dieſer Stelle für die gute Vorbereitung und
liche Durchführung dieſer Wanderung herzlicher Dank geſagt.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Für die in dieſem Mo
geſallene TageZwanderung findet heure nachmittag ein Spck
mit dem Endziel Darmſtädter Waſſerwerk ſtar
bitten alle Mitglieder, die Intereſſe an der Beſichtigung dieſes ſe.
Betriebes haben, ſich um 2 Uhr am Landestheaterp!
zufinden.
Gefallenengedenkfeier der 118er. An der blühenden Berg?
Bensheim (Deutſche Haus) finden ſich am 5. Mai alle Ang
des Regiments 118 und auch die Kameraden des Reſerve= und
wehrregiments 118 zuſammen. Jede einzelne Formation wird
placiert werden. Alle 118er werden erwarter, da es ſich darum
entſprechende Vorbereitungen für die Errichtung eines Gefalle‟"
mals zu treffen. Alſo, der 5. Mai gehört der Kameradſchaft, dT
würdigen Ehrung der Gefallenen gipfelt.

Tageskalender für Sonntag, den 24. März 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 17 U9
22 Uhr, H 7: Parſifal. Kleines Haus, Anfang 15 IA
18 Uhr: Jeruſalem. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr-
miete
II: Herr Lamberthier. Orpheum= Keine 80=
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Reichshof, Alte Poſt, Kaffee Ganßmann, Weinhaus Maxice
Spaniſche Bodega, Stadt Malaga, Waldſchlößchen. Orp*
mittags 10½ Uhr, im Mozartſaal: Frühlingsfeier. V7.
ſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſwrele=

[ ][  ][ ]

lon den neuen Schallplaiten sind
ganz besonders zu empfehlen:
R9371 Hofmanns Erzählungen
Emmy Bettendorf und

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der Staatskapelle). Leitung:
Dr. Weissmann.
12043 Barnabas von Gecay
Schöne Trau, kannst du mir
treu sein?
8 12042 Claire Walcloff
Der Schlips im Kohlenkasten.

imet 83

Aus Heſſen.
Skarkenburg.

Connfag, den 24. März 1929

Seite 2

urbeilgen, 23. März. Aus Arheilgen wird uns geſchrieben: Der
0rat von Arheilgen hat in einer Sitzung vom 20. ds. Mts. unter
Nice gewiſſer Kreiſe der ſozialdemokratiſchen Gemeinderatsfraktion
ichließung gegen den evangeliſchen Pfarrer Grein angenom=
Entſchließung ſoll auch als amtliche Auslaſſung der Bürger=
Arheilgen im Darmſtädter Tagblatt veröffentlicht werden.
untnis der Vorgeſchichte und aus dem Zuſammenhang heraus=
Snnte die Sache auf die Leſerſchaft einen für den Pfarrer reiht
ſerwen Eindruck machen. Der Sachverhalt iſt kurz folgender:
1 im ev. Gemeindehaus zu Arheilgen, ohne jede Erlaubnis und
fmrnden zu fragen, in Abweſenheit des Pfarrers eine Sammel=
it
. Waiſen vom Kreiswohlfahrtsamt Darmſtadt angebracht. Der
ſitfernte die Büchſe wieder, weil ja die im Gemeindehaus ein=
Freiwilligen Gaben ſowieſo reſtlos zur öffentlichen Liebestätig=
wendet
werden und weil nach Meinung des Kirchenvorſtandes
Fichtung eine Behörde der anderen keine Konkurrenz zu machen
DDie Entſchließung des Gemeinderats wurde unter Anweſen=
2 Mitgliedern (mehrere hatten den Sitzungsſaal unter Proteſt
mit 10 gegen 2 Stimmen angenommen. Nach den ganzen
ſia entſpricht die Entſchließung in keiner Weiſe dem Empfinden
i großen Teiles der Arheilger Einwohnerſchaft, da das kirchlich
MWangeliſche Arheilgen geſchloſſen hinter ſeinem Pfarrer ſteht.
ürzhauſen, 23. Marz. Gemeinderatsſitzung. Bau=
Heß Phil. Breidert 2. und Ludw. Völker. Ph. Breidert beab=
eyx
Wohnhaus an der Bahnhofſtraße zu errichten und will außer
hlinie, drei Meter von der Bahnhofſtraße, weitere drei Meter
er Bau aufführen. Der Gemeinderat nimmt Stellung hierzu
ſaeiſt auf die Bauſatzung von 1924 8 13, und befürwortet die
Hung des Bauplans. Das Baugeſuch des Ludw. Völker wird ge=
mit
dem Hinweis auf die Bauſatzung § 11. Die Finanz= und
dk mmiſſion hatte die Anſchaffung eines weiteren Faſels bean=
drſelbe
iſt bereits zum Preiſe von 700 Mark angekauft. Der
Erlös für gefälltes Holz aus dem Gemeindewald wurde be=
egeben
und beträgt 5380 Mark. Die durch die Kälte ent=
r
Waſſerleitungsſchäden wurden beſprochen und einige Abände=
mbtr. der Leitung geplant. Ein Baugeſuch des Konrad Brei=
orde
zurückgeſtellt. Beratung des Gemeindevoranſchlags für
ührungsjahr 1929. Im Biſein des Gemeinderechners wurden
ᛋuiken beſprochen und verſchiedene Anträge aus dem Gemeinde=
ſlt
. Der Voranſchlag bewegt ſich in Einnahme und Ausgabe
AN Mark, wovon zirka 22 144 Mark durch Steuern aufzubringen
er Bürgermeiſter erteilte noch verſchiedene Auskunft und gab
uſfe der Beratung die Erklärung ab, daß keine Erhöhung der
zu erwarten ſei.
Ahiesheim, 2. März. Aus dem Gemeinderat. Dem
ftanz hier wurde geſtattet, ein Wohnhaus hinter dem Heag=
außerhalb
des Ortsbauplans, zu errichten. Die Herſtellung
randgeſimſes ſoll dem Bauherrn durch Revers erlaſſen werden.
ſnurde dem Guſtav König hier die Errichtung eines Wohn=
Syder verlängerten Karlſtraße, außerhalb des Ortsbauplans, ge=
2er Gemeinderat iſt damit einverſtanden, daß Karl Mönch 2.,
ſin neu zu errichtendes Wohnhaus in der Pfützenſtraße in der
Fdbauamt Darmſtadt angegebenen. Weiſe hinter die Bauflucht=
rükſetzt
. Der Antrag der Francke=Werke in Bremen um Be=
y
einer Nachforderung aus Anlaß der Erbauung der Waſſer=
rird
inſolveit erledigt, daß der Gemeinderat die Einleitung
yrdsgerichtlichen Verfahrens und infolgedeſſen die Namhaft=
eines
Schiedsrichters ablehnt. Die Kreditüberſchreitungen
Rechnungsjahr 1927 wurden genehmigt. Für die Einzäunung
Bilapveide ſollen die erforderlichen Stangen aus dem Gemeinde=
itmnlos
zur Verfügung geſtellt werden. Für eine Anzahl Mit=
Ede gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Griesheim wurden Bürg=
hdr
Heſſiſchen Landesbank in Darmſtadt gegenüber in Höhe von
rt 12600 Mark übernommen. Diefenigen Perſonen, bei denen
Ayſchaftsſumme den Betrag von 2000 Mark überſteigt, haben
1ßrſinde eine Rückbürgſchaft zu leiſten. Das Geſuch des Val.
hier, um Gewährung einer Entſchädigung für das bei der
hunlegung in der Schillerſtraße abgetretene Straßengelände,
Feihgelehnt. Die Herſtellungskoſten für den Waſſerleitungs=
auf
dem Grundſtück des Auguſt Höhl werden, entſprechend
üheren Gemeindergtsbeſchluß, als Baukoſtenzuſchuß auf die Ge=
aſſe
übernommen.
Eb=uſtadt, 23, März. Feſt der Arbeit. Das Geſverkſchafts=
Acherſtadt kann in dieſem Jahre auf ein 30jähriges Beſtehen zu=
hen
. Aus dieſem Anlaß findet in den Tagen vom 15. bis 17.
Eberſtadt ein Feſt der Arbeit ſtatt. Der Feſtzug wird hiſtoriſche
mnt den Typen der einzelnen Gewerbe und Vrrufe bringen.

oae Hammel

F. Eberſtadt, B. März. Entlaſſungsfeier der Volks=
ſchule
. Wenn irgend etwas geeignet iſt, die Brücke zwiſchen Schule
und Elternhaus, von der ſo viel geſprochen wird, herzuſtellen, ſo iſt es
eine Feier, die beide Teile ſo ſchön, vereint, wie dies bei der geſtern
abend im Schwanenſaale für die mit dem heutigen Tage aus der Ob=
hut
der Volksſchule ſcheidenden Schüler und Schülerinnen veranſtalteten
Entlaſſungsfeier der Fall war. Hier haben die Eltern Gelegenheit, die
mühevolle, aber ſegensreiche Arbeit des Lehrkörpers einer Schule ken=
nen
und ſchätzen zu lernen und in engere Beziehungen zu den Er=
ziehern
ihrer Kinder zu treten. Und dies iſt der friſche Zug einer neuen
Zeit, der ſich wohltuend abhebt von dem Zuge der Zeit, die noch nicht
ſehr lange hinter uns liegt. Möge dieſe Brücke zwiſchen Schule und
Elternhaus beſtehen bleiben und immer feſter werden zum Segen un=
ſerer
Kinder und unſeres ganzen Volkes! Nach einigen herzlichen
Begrüßungsworten, die Rektor Storck an das Haus richtete, und dem
Liede: Wir treten zum Beten geſungen von den abgehenden Klaſſen
der Lehrer Göllner, Schwöbel ſowie der Lehrerin Jacoby, rollte im
Bilde, Wort und Liede die Schulzeit gar ſchnell noch einmal an den
Augen derer, die ſie jetzt verlaſſen, vorbei und mögen wohl in ihren
jungen Herzen manche Erinnerung wachgerufen haben. Dieſe Vilder,
in Verbindung mit vertrauten Sprüchen, Gedichten und vor allem einſt
in der Schule geſungener Lieder, die den Eltern heute aus dem Munde
ihrer Kinder entgegenklangen, rührten aber auch zart und ſehnſuchts=
voll
an manches andere Herz, daraus gar liebliche Erinnerungen an die
eigene Schulzeit emporſtiegen. Lehrer Göllner, der wohl als der

Schinnen u. Schuppen
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geiſtige Vater des Spiels angeſehen werden kann, erntete mit ſeinen
Helferinnen und Helfern lebhafteſten Beifall. Anſchließend führten
einige Schüilerinnen ein hübſches Spiel, betitelt Das Tor des Lebens
auf. Ein gerade für die ſcheidenden Kinder ſehr lehrreiches Stüchchen,
bei dem das auf eigene Füße geſtellte Menſchenkind vor die ſchwere
Wahl geſtellt wird, entweder den ſchmalen ſteilen Pfad des Lebens, oder
den breiteren bequemen Weg, der zum Verderben führt, zu gehen. Die
Wahl fiel hier, trotz aller Verſuchung von der anderen Seite, auf den
ſchmalen ſteilen Pfad. Möge die Wahl aller dieſes Jahr an dem Tor
des Lebens Stehenden keine andere ſein. Denn: Wer gewählt den
rechten Weg des Lebens, wandelt niemals ihn vergebens! Nicht un=
erwähnt
ſeien auch die Klavier= und Violinſpiele, womit einige be=
gnadete
junge Künſtlerinnen und Künſtler das Publikum erfreuten. Dies
gilt beſonders von dem Violinkonzert eines bekannten Schülers, der ſo
mit Beifall überſchütret wurde, daß er nochmals hervortreten mußte.
Rektor Storck ſagte herzlichen Dank für den überaus ſtarken Beſuch,
dankte beſonders den Mitwirkenden für das Dargebotene und bemerkte,
daß er glaube, annehmen zu können, durch die Feier dem gegenſeitigen
Verſtehen einen Schritt näher gekommen zu ſein, wodurch ihr Zweck er=
füllt
worden ſei. Mit dem Liede: Brüder, reicht die Hand zum
Bunde ſchloß die in allen Teilen ſchön verlaufene Veranſtaltung, die
allen in angenehmer Erinnerung bleiben wird.

Osterputz nicht ohne TImtt
seit Jahrzchnten überall bekannt als
Dr. Weinrelchs MHottenächer.

Aa. Eberſtadt, 23. März. Grasabbrennen am Bahn=
damm
. Um weitere Brände an dem Bahndamm zwiſchen hier und
Bickenbach zu verhüten, wird jetzt bis Ende nächſter Woche das dürre
Gras an den Bahndämmen durch die Bahnmeiſterei 72 in Cberſtadt ab=
gebrannt
.
O. Pfungſtadt, B. März. unfall beim Holzfällen. In
der Klingsackertanne verunglückte beim Holzmachen ein hieſiger Holz
fäller. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er durch Samariter abtrans=
portiert
werden mußte. Wie verlautet, hat der Verunglückte einen
Beinbruch davongetragen. Der Storch iſt dal Auf dem
Storchenneſt am hieſigen Nathaus hat ſich ein Storchenpaar nieder=
gelaſſen
.

O. Pfungſtadt, 23. März. Das Feuerwehrjubiläum. Die
hieſige Freiwillige Feuerwehr iſt eifrig mit den Vorbereitungen zu ihrem
diesjährigen 50jährigen Jubiläumsfeſt beſchäftigt. Die Veranſtaltung
findet vom 20. bis 22. Juli ſtatt. Der Mütterabend der evgl. Ge=
meinde
hat eine Kleiderſammelſtelle eingerichtet. An die Ein=
wohnevſchaft
ergeht die Bitte, entbehrliche Kleidungs= und Wäſcheſtücke
zur Weitergabe an Hilfsbedürftige zur Verfügung zu ſtellen. Kleider,
die in der hieſigen Gemeinde keine Verwendung finden, kommen den
Anſtalten in Nieder=Ramſtadt und Bethel zugute.
Traiſa, 22. März. Am 1. Oſterfeiertag findet im Saale von
Karl Scheerer eine Theateraufführung 3 Müllerſch Lißl vunn Mich=
boch
ſtatt. Veranſtalter iſt der Geſangverein Sängerluſt. Der Verein
ſcheut keine Mühe, jedem Beſucher einige genußreiche Stunden zu be=
reiten
und bittet um recht zahlreichen Beſuch.
j. Von der Bergſtraße, 23. März. Gegen die Frau Dorothea Bär
in Weinheim, die ihren 68jährigen Ehemann, den Güteraufſeher Peten
Bär, bei einem Streit mit einem Holzbeil erſchlagen hatte, iſt von der
Staatsanwaltſchaft in Mannheim die Vorunterſuchung wegen Totſchlags
eingeleitet worden. Der Vorſtorbene war durch volle 29 Jahre Güter=
aufſeher
bei der Gräflich Berckheimſchen Verwaltung und hatte ſich durch
große Pflichttreue ausgezeichnet.
Groß=Gerau, 23. März. Drei Monate Gefängnis für
den Wunderdoktor. Geſtern vormittag fand die Urteilsverkün=
dung
gegen den Phyſiker Karl Nutz, den Wunderdoktor von Trebur,
ſtatt. Das Urteil lautet auf drei Monate Gefängnis und 300 Mark
Geldſtrafe bei Tragung der Koſten des Verfahrens.
Rüfſelsheim, 23. März. Verſchüttet. Bei den Rohrlegungs=
arbeiten
am Waſſerwerk Hof Schönau ſtürzte plötzlich ein vier Meter
tiefer Schacht zuſammen. Dabei wurde der darin beſchäftigte Arbeiter
Köppel aus Erzhauſen von den Erdmaſſen bis an den Hals zugeſchüttet.
Nach mühevollen 1½ſtündigen Aufräumungsarbeiten gelang es, den
Verſchütteten aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien. Der Verunglüte
wurde in das Städtiſche Kranbenhaus nach Mainz verbracht, doch ſollen
die Verletzungen leichterer Natur ſein.
z. Rüſſelsheim, 23. März. Leichenfund. Unmittelbar neben der
Bahnſtrecke MainzFrankfurt, mitten im Felde, zirka 300 Meter von
der Station Raunheim entfernt, wurde am Freitag vormittag die Leiche
eines Mannes aufgefunden. Sowohl die abſeits vom Wege befindliche
Fundſtelle als auch die an der Leiche vorgefundenen Verletzungen deuten
darauf hin, daß Selbſtmord vorliegt.

Rheinheſſen.

44.
Ah. Alzey (Rheinh.), 23. März. Von Pferden zu Tode ge=
ſchleift
. Der 23 Jahre alte Landwirt Herbert Lawall aus Erbes=
Büdesheim wurde das Opfer eines tragiſchen Unfalls. Die Pferde ſeines
Fuhrwerks ſcheuten unmittelbar vor der Einfahrt in das Dorf auf der
abſchüſſigen Straße und gingen burch. Der auf dem Wagen ſitzende
Lawall wollte, um die wildgewordenen Tiere zum Stehen zu bringen,
abſpringen, blieb dabei jedoch in den Zügeln hängen und wurde zu
Boden geriſſen. Die Pferde wurden dadurch noch wilder und ſchleiftem
den Bedauernswerten etwa 100 Meter die abſchüfſige Straße entlang.
Man ſchaffte den furchtbar Zugerichteten ins Kreiskrankenhaus Alzey,
wo er ſeinen ſchweren Verletzungen (ſchwere Schädelbrüche) erlag. Ein
ähnlicher Unfall ereignete ſich auf der Straße AlzeyEnsheim. Auch
hier gingen die dem Landwirt Wilh. Steitz aus Eichloch gehörigen
Pferde mit dem Wagen durch. Bei ſeinen Bemühungen, die Pferde an=
zuhalten
, geriet der Lenker des Wagens unter das Gefährt und trug
einen ſchweren Unterſchenkelbruch davon. Er fand Aufnahme im Alzeyer
Kreiskrankenhaus.

Oberheſſen.

Bad=Nauheim, 23. März. Da durch das milde Klima in Bad=
Nauheim die Natur verhältnismäßig früh erwacht, iſt dieſer Kurort
zu Oſtern alljährlich das Ziel zahlreicher Beſucher. Für die Oſtergäſte
wird auch dieſes Jahr eine beſondere Kurkarte zum Preiſe von 5 RM.
ausgegeben, die vom 27. März bis 4. April oder während der iſraeliti=
ſchen
Oſtertage von 94. April bis 2. Mai Gültigkeit hat. Dieſe Karten
berechtigen zum freien Beſuche des Kurhauſes und der Konzerte des
ſtagtlichen Kurorcheſters. Zur Benutzung der Kurmittel gegen Ent=
richtung
der hierfür beſonders feſtgeſetzten Gebühren gelten dieſe Kur=
karten
für die oben angegebene Zeit auch.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Sonntag, den 24. März 1929

Nummer

OM

Statt Korten.

Fanny Neubauer
Hugo Hansmann
Verlobte
Darmſtadt, den 24. März 1929. (*

Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen

Uhre Vermählung zeigen an

Otto Krebs
und Frau Herta
geb. Möller.

Darmstadt, 23. März 1929.

Eliſabeth Voltz

Statt Karten.

Peter Fix
Dipl.=Ing., Reg.=Bauf.

Wiebelsbach i. O.
Duisburg=Meiderich

Vermessungsrat Ch. Desch
Marga Desch

März 1929.

Ida Morlock
Adam Fehn

Rhönring 141.

geb. Weidenmüller
Vermählte
Darmstadt, den 23. März 1929.

Verlobie

Todes=Anzeige.

*6). Darmſitadt
Tübingen

Für die anläßlich unſerer

Freunden und Bekannten zur Nachricht,
daß geſtern nacht um ½/1 Uhr im Herz=Jeſu=
Hoſpital mein lieber Mann, unſer lieber
Bruder, Schwager und Onkel

Silbernen Hochzeit
erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen herzlichen Dank
Ludwig Meher und Frau
Tiefbauunternehmer u. Pfläſterermeiſter

Saob etzger

Roßdorf, im März 1929. (*

Gaſtwirt zur Kanone
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten,
nach langem, mit viel Geduld ertragenem
Teiden ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Metzger Wwe.
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 38. (5156

Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)

Die Beerdigung findet am Montag um ½4 Uhr vom
Portale des Waldfriedhofes aus ſtatt.

Nach kurzer aber ſchwerer
Krankheit verſchied heute unſere
geliebte, gute Mutter

geb. Sonntag
im Alter von 78 Jahren.
In tiefer Trauer:
Melanie Fiſcher, geb. Vogel
Balter Fiſcher.

Darmſiadt, den 23. März 1929.
Grafenſtr. 6, I.

Todes=Anzeige.

Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
traurige Nachricht, daß unſere gute, unvergeßliche Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter und Tante

Frau

Die Beerdigung findet Montag
nachmittag 2.30 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.

geb. Emig
im 79. Lebensjahre nach ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden heute am 22. März, nachmittags
4 Uhr, ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Chriftian Schuhmann, Roßdorf
Familie Johannes Schollenberger, Roßdorf
Familie Georg Schollenberger, Pfungſtadt
Familie Ludwig Rödel, Darmſtadt
Familie Fritz Schollenberger, Jugenheim
Familie Heinrich Schollenberger, Wiesbaden
Familie philipp Schollenberger, Traiſa
Familie Chriſtian Schollenberger, Alsbach.
Traiſa, den 22. März 1929.

Wir erfüllen hiermit die trau=
rige
Pflicht, unſere Mitglieder von
dem Ableben unſeres lieben
Kameraden

Die Beerdigung findet Montag nachmittag 3 Uhr vom
Trauerhauſe aus ſtatt.
(5176

Statt Karten.

Gaſtwirt
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Beiſetzung: Montag, 25. März,
nachm. 3.30 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
.
Wir bitten die Kameraden um
zahlreiche Beteiligung, Treffpunkt:
3.15 Uhr am Hauptportal. (5116

Verein ehemal. Angehöriger des
Großh. Artilleriekorps. Der Vorſtand.

Dankſagung.

Allen denjenigen, die ſo herz=
lichen
Anteil genommen haben an
dem ſchweren Verluſt, der mich
durch den Tod meiner lieben
Lebensgefährtin betroffen hat,
bitte ich hierdurch den innigſten
Dank entgegennehmen zu wollen.

Für die überaus zahlreichen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme, ſowie für die vielen Blumen=
ſpenden
bei dem Heimgange unſeres lieben,
unvergeßlichen Entſchlafenen ſagen wir Allen
unſeren tiefgefühlten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Kleberger für ſeine troſt=
reichen
Worte, dem Männerchor der Metzger=
Innung für den erhebenden Grabgeſang, der
Metzger=Innung, dem Männerchor, dem Falk=
Tautz=Bund und der Train=Vereinigung 18 für
die Kranzniederlegungen am Grabe.

Nachruf.

Am 22. März 1929 verſchied plötzlich und uner=
wartet
, mitten aus voller Arbeit herausgeriſſen, der Leiter
unſerer Schule
Herr Rektor

Supig Schmei.

Seit der Neuorganiſation der Berufsſchulen im Jahre
1922 ſtand er unſerer Schule vor. Mit unermüdlichem
Arbeitseiter und größter Gewiſſenhaftigkeit, widmete er
ſich dem Aufbau und Ausbau der ihm anvertrauten Anſtalt.
Durch ſein offenes, ehrliches freundliches Weſen und
ſeine ſiets gleichbleibende Sachlichkeit erwarb er ſich die
Achtung und Verehrung der Schüler und ihrer Ange=
hörigen
und die Liebe und das Vertrauen ſeiner Mit=
arbeiter
. Er war der kollegiale Schulleiter im wahren
Sinne des Wortes.
Wir werden ſeiner ſiets in Liebe und Treue ge=
denken
.
Das Lehrerkollegium der
Gewerbl. Berufsſchule II u. Allgem. Knabenberufsſchule
(5107
Darmſtadt, Karlſir. 8.

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Ganz plötzlich und uner=
wartet
wurde infolge Herz=
ſchlags
im 57. Lebensjahr
mein lieber Sohn, unſer guter
Bruder, Schwager und Onkel

Statt Karten.
Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilna
bei dem ſo jähen Hinſcheiden unſrer lie

Rektor an der gewerblichen
Fortbildungsſchule
von uns geriſſen.

In tiefer Trauer:
Martin Schmidt
Frau Katharine Reichhold Bw.,
geb Schmidt
Studienrat Karl Schmidt und
Familie.

Darmſiadt, 22. März 1929.

unvergeßlichen EEntſchlafenen ſagen wir 2
auf dieſem Wege unſeren innigſien Dank.
Im Namen der trauernden Hinterblieben
Franz Hender.

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Die Beerdigung findet Montag, den
25. März, nachmittags 16 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt.

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Cenntag, den 24 März 1929

Reich und Ausland.
Der Zeugnisdieb von Aſchaffenburg feſtgeſtellt.
Aſchaffenburg. Der Dieb, der die Zeug=
niſſe
im hieſigen Gymnaſium entwendet hat, iſt in der
Perſon eines ſechzehnjährigen Oberſekundaners aus
Marktheidenfeld feſtgeſtellt worden. Der Junge gab
bei der polizeilichen Vernehmung zu, das Zimmer
erbrochen, ſämtliche 500 Zeugniſſe entwendet und in
dem Ofen eines Schulzimmers verbrannt zu haben.
Fabrikbrand im Schwarzwald.
Gutach (Amt Wolfach). Eine an der Landſtraße
nach Hornberg gelegene Holzbearbeitungsfabrik iſt in
der Nacht zum Samstag von einer Feuersbrunſt bis
auf die Grundmauern eingeäſchert worden. Die
Brandurſache wird in der Undichtigkeit der Heizungs=
anlage
vermutet. Der Schaden beläuft ſich auf etwa
90 000 Mark.
Sechs Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags.
Halberſtadt. Das Schwurgericht verurteilte
den 22jährigen polniſchen Arbeiter Johann Dura
wegen Totſchlags zu ſechs Jahren Zuchthaus. Dura
hatte mit anderen Landsleuten einen jungen Deut=
ſchen
, der mit einer Polin ein Liebesverhältnis hatte,
überfallen und mißhandelt und ſpäter aus dem Hin=
terhalt
zwei Schüſſe abgegeben, durch die eine im
Hoftor ſtehende unbeteiligte junge Frau erſchoſſen
wurde. Der Pole ſtritt die Tat ab und ſuchte die
Schuld auf einen jungen Landsmann zu ſchieben. Er
wurde aber nach dem Ergebnis der Hauptverhand=
lung
einwandfrei als Täter erkannt.
Eine Einbrecherbande feſtgenommen.
Hannover. Der Kriminalpolizei gelang es,
eine achtköpfige Diebesbande unſchädlich zu machen,
auf deren Konto nicht weniger als 89 Einbrüche in
Hannover und näherer Umgebung kommen. Die
Beute, die etwa 70 000 RM. beträgt, wurde bei Heh=
lern
umgeſetzt, die zum Teil ebenfalls in Haft ge=
nommen
werden konnten.
Flugzeugabſturz.
Berlin. Geſtern mittag verunglückte ein
Sportflugzeug auf dem Flugplatz Tempelhofer Felld.
Das Flugzeug geriet in der Nähe des Neuköllner
Sportplatzes aus bisher noch nicht feſtgeſtellten Grün=
den
ins Trudeln und ſtürzte ab. Die Maſchine wurde
zertrümmert. Der Pilot Seidecke erlitt ſehr ſchwere
Kopfverletzungen und einen Beinbruch. Er wurde in
das Krankenhaus geſchafft.
Drei Jahre Gefängnis für einen betrunkenen
Chauffeur.
Berlin. Eine außerordentlich milde Strafe
verhängte das Schöffengericht Wedding vorgeſtern
über den Kraftwagenführer Otto Vormanſky, der in
der Trunkenheit am 27. Oktober den ſchweren Zuſam=
menſtoß
des von ihm geführten Laſtkraftwagens mit
einem Straßenbahnzug, und damit den Tod von zwei
Menſchen und die Verletzung weiterer 40 Fahrgäſte
der Straßenbahn verſchuldet hatte. Das Gericht ging
über den auf 2½ Jahre Gefängnis lautenden An=
trag
des Staatsanwalts hinaus und vevurteilte Vor=
manſky
wegen fahrläſſiger Körperverletzung und
fahrläſſiger Transportgefährdung zu drei Jahren Ge=
fängnis
.
Tragödie zweier Indier.
Berlin. In einem Hauſe der Kneſebeck=Straße
in Lichterfelde erſchoß vorgeſtern abend der indiſche
Kaufmann Mohammed Nazar ſeinen Geſchäftsteil=
haber
und Landsmann Ali Zareem und tötete ſich
darauf ſelbſt durch einen Schuß in die Schläfe. Die
Motive der Tragödie ſind offenbar in geſchäftlichen
Differenzen zu ſuchen, die zwiſchen den beiden ent=
ſtanden
waren. Mohammed Nazar hatte ſeinen Ge=
ſchäftsteilhaber
und einen Profeſſor Habar in ſeine
Wohnung zu einer Beſprechung eingeladen, bei der
verſchiedene Zivilprozeſſe, die zwiſchen den beiden
Kaufleuten ſchwebten, geſchlichtet werden ſollten.
Profeſſor Habar ſollte dabei die Rolle des Schieds=
richters
ſpielen. Bei der Ausſprache kam es zu hef=
tigen
Auseinanderſetzungen, und als Ali Zareem und
Prof. Habar das Zimmer verlaſſen wollten, ver=
ſchloß
Mohammed Nazar die Tür, ſchlug mit einem
Bliſtock auf ſie ein, zog ſchließlich einen Revolver
und tötete Ali Zareem durch zwei Schüſſe. Als Pro=
feſſor
Habar das Fenſter öffnete und laut um Hilfe
rief, jagte ſich Mohammed Nazar ſelbſt eine Kugel
durch den Kopf. Die Leichen der beiden wurden von
der Polizei beſchlagnahmt.

Neues deutſches Ozean=Mokorſchiff.

General Oſorio,
das neue Motorſchiff der Hapag, lief auf der
Vulkan=Werft in Bremen=Vegeſack von Stapel.
Das Schiff iſt 14000 Tonnen groß, 152 Meter
lang, 20,5 Meter breit und 11,20 Meter hoch.
Es iſt in der Lage, die Strecke Hamburg- Bue=
nos
Aires in 21 Tagen zurückzulegen und 1200
Paſſagieren Platz zu bieten.

Zei neichsprandent in dei Bundig Aasftenang.

Hindenburg
beim Verlaſſen der ,

und Sahm
Danzig=Ausſtellung.

Blick in die Danzig=Ausſtellung
in der Berliner Techniſchen Hochſchule.

Die Danzig=Ausſtellung des Deutſchen Auslands=Inſtituts wurde in Berlin unter Teilnahme
zahlreicher führender Perſönlichkeiten eröffnet. Sie iſt ein Symbol dafür, daß die Trennung der
Hrenzen keine Trennung Danzigs von dem deutſchen Volk bedeutet. Unter den erſten Beſuchern
befand ſich auch der Reichspräſident, der vom Präſidenten des Danziger Senats, Dr. Sahm,
begleitet wurde.

Major Seagrave ſtellk einen neuen Weltrekord im Rennbook auf.

Major Seagrave in ſeinem Rennboot Miß England.
Major Seagrave, dem erſt kürzlich die Aufſtellung eines Auto=Weltrekords von 370 Kilometern in
der Stunde gelang, hat ſich mit dieſem gewaltigen Erfolg nicht zufrieden gegeben. In ſeinem
Rennboot Miß England hat er einen neuen Weltrekord erzielt. Er legte 20,212 Kilometer in
11 Min. 9,4 Sek. zurück, eine unerhörte Leiſtung für ein Waſſerfahrzeug, die einer Stunden=
geſchwindigkeit
von 101 Kilometer entſpricht.

Die Gerüchte um den Jannowitzer Mord.
Die Gerüchte, die eine dritte Perſon mit dem
Mord in Jannowitz in Verbindung bringen, haben
ſich bisher noch nicht beſtätigt. Die Staatsanwalt=
ſchaft
ging aber auch dieſen Gerüchten nach, ebenſo
wie denen, daß der Verhaftete eine dritte Perſon zu
decken ſucht und hofft, ſie in bürzeſter Zeit aufzu=
klären
. Die aus Berlin entſandte Kommiſſion, be=
ſtehend
aus Kriminalpolizeirat Hoppe und Kommiſ=
ſar
Braſchwitz und einem Beamten, iſt inzwiſchen in
Jannowitz eingetroffen.
Vor neuen Ausſagen des verhafteten Grafen
Stolberg.
Liegnitz. In einer Unterredung teilte der
Leiter der Kriminalſtelle Liegnitz, Polizeirat Gevert,
geſtern nachmittag mit, daß der verhaftete Graf
Chriſtian der Behörde zugeſagt habe, eine Darſtel=
lung
über die Vorkommniſſe im Jannowitzer Schloß
und in der Mordnacht zu geben, ſobald die Beer=
digung
ſeines Vaters erfolgt ſei. Da dieſe geſtern
nachmittag ſtattfand, ſteht man möglicherweiſe unmit=
telbar
vor einer Ueberrgſchung, die zur Klärung
führen könnte. Man hat den Eindruck, daß die Be=
hörde
dieſe angekündigte Erklärung des Verhafteten
mit einer gewiſſen Zuverſicht erwartet. Der Polizei=
rat
betonte weiterhin, daß Berliner Mittagsblätter
davon berichteten, daß in der Mordnacht auf dem
Bahnhof Jannowitz ein Motorradfahrer hielt, der
ſich ſehr verdächtig gemacht habe. Die Behörde iſt der
Angelegenheit nachgegangen und konnte feſtſtellen,
daß der Motorradfahrer mit der Mordſache nichts zu
tun hat. Zu den in verſchiedenen Zeitungen er=
hobenen
Angriffen gegen die Liegnitzer Landeskrimi=
nalpolizei
wird dieſe keine Stellung nehmen. Der
Liegnitzer Regierungspräſident verteidigt dieſen
Standpunkt der Landeskriminalpolizei.
Wegen großer Unterſchlagungen verhaftet.
Wien. Der Laufburſche der Bank für Handel
und Gewerbe, Heinz Schimke, der gemeinſam mit
einem bereits in München feſtgenommenen Kompli=
zen
zum Nachteil der erwähnten Bank zwei Wert=
briefe
mit 45 000 Zloty, bzw. 15 000 Danziger Gul=
den
unterſchlagen hatte, wurde hier verhaftet.
Eine italieniſche Sternwarte auf Reparations=
Konto.
Rom. Muſſolini hat die Errichtung einer großen
modernen Sterwwarte in Rom beſchloſſen. Die optiſche
Einrichtung der Sternwarte wird auf Wiedergut=
machungskonto
in Deutſchland beſtellt werden.

Die Fahrt des Graf Zeppelin.
Rom. Nach einer Mitteilung des italieniſchen
Poſtminiſteriums wird Graf Zeppebin auf ſeinem
bevorſtehenden Mittelmeerflug Italien von Marſeille
her bei den Meerengen von Bonifacio und Meſſina
über Rom und Neapel in der Richtung auf die Inſel
Kreta überfliegen, und auf dem Rückflug entlang der
Oſtküſte der Adria bei Trieſt in der Richtung auf
Laibach. Wahrſcheinlich werden unterwegs Poſtſäcke
abgeworfen werden, die beim nächſten Poſtamt abzu=
geben
ſind.
Zugentgleiſung.
Paris. Freitag nachmittag entgleiſte im Bahn=
bezirk
Verſailles, 200 Meter vom Bahnhof Teſſan=
court
, ein Perſonenzug. Zwei Reiſende wurden ver=
letzt
. Es ſoll ſich um einen Sabotageakt handeln.
Flugzeugabſturz.
Paris. Auf dem Flugplatz Tonl rannte ein
aufſteigendes Militärflugzeng gegen eine Tele=
graphenſtange
. Der Apparat geriet in Brand. Der
Pilot wurde als verkohlte Leiche aus den Trümmern
hervorgezogen, der Beobachter kam mit nicht lebens=
gefährlichen
Verletzungen davon. Der Unfall ereig=
nete
ſich nur wenige Meter von der Stelle, an der
im September 1928 Handelsminiſter Bokanowſki bei
einem Flugzeugabſturz ums Leben kam.
Sturmopfer an der Murmanküſte.
Moskau. Bei dem letzten Sturm an der Mur=
manküſte
haben insgeſamt 28. Fiſchdampfer Schiff=
bruch
erlitten. Während 24 Schiffe gerettet werden
konnten, ſind 4 Dampfer mit der geſamten Beſatzung
untergegangen.
Dammbruch am Miſſiſſippi.
New York. In der Nähe von Quinch, im
Staate Illinvis, iſt am Freitag ein Damm des Miſ=
ſiſſippifluſſes
geborſten, wodurch weite Flächen land=
wirtſchaftlichen
Gebietes überflutet worden ſind. Das
Waſſer ſteht in dem Gebiet etwa 2,10 Meter hoch, und
die Gefahr, daß weitere Dämme dem ungeheuren
Waſſerdruck nachgeben, iſt ſehr groß. Etwa 800 Häu=
ſer
ſind in unmittelbarer Gefahr, zahlreiche Fabriken
in den Städten längs des Fluſſes waren zur
Schließung gezwungen, da ihre Keſſelräume unter
Waſſer ſtehen.

Hochwaſſer der Donau.
Budapeſt. Die Donau iſt in der S
Donnerstag auf Freitag zwiſchen Gran
grad ſtark geſtiegen und über die Ufer getre
dem ſich unterhalb von Viſegrad ein rieſige
gebildet hatte. In wenigen Stunden waren
an der Donau gelegene Ortſchaften überfli
Garniſon von Waitzen wurde telephoniſch
und brachte die gefährdeten Einwohner in C
Die Truppen haben den unterhalb Viſegrad
Eisblock geſprengt. Die Eismaſſen ſetzten ſi)
hin ſtromabwärts in Bewegung. Der Waſſe
Donau in Budapeſt iſt ſeit Freitag früh ur.
ter geſtiegen. Am Abend hat das Waſſer d
Donaukais überſchwemmt. Obwohl für d‟
ſtadt infolge der Höhe der Uferkais keine (
ſteht, hat die Oberſtadthauptmannſchaft einer
ſerſchutz in Alarmbereitſchaft geſetzt, da die
Stadtteile Alt=Ofen und Neu=Peſt bedroht
Um 7 Uhr abends trat die Donau in Alt=
die
Ufer. Das Hochwaſſer erreichte in de
ſtunden ſeinen Höhepunkt und iſt oberhalb
dapeſt in Abnahme begriffen, ſo daß für Br.
Hochwaſſergefahr gebannt iſt. Der größte
oberhalb Weitzen geſtauten Eiſes wurde im
der Nacht abgetrieben. Der Fluß iſt am Sarz
mittag bei Budapeſt bereits eisfrei geweſen

New York. Der New Yorker Zn
folge haben Byrd und ſeine Kameraden, di
lich auf dem Rockefeller=Felſen abgeſchloſſer

Byrd und Kameraden vom Rockefelle=
zurückgekehrt
.

mit dem Flugzeug ihre Operationsbaſis a
reicht.
Die Opfer der Schlagwetterexplo
in Pennſylvanien.

New York. Die Eigentümer der Ay
Grube in Pennſylvanien ſchätzen, wie bekam=

wird, die Zahl der durch die Schlagwette
getöteten Bergarbeiter auf 41.
Verſenkung eines Schmugglerſchiffes
amerikaniſchen Küſte.

New York. Der in Britiſch=Hondur/
matete Schoner Imalone traf vorgeſterr:
Höhe der Küſte von Louiſiana mit zwei
niſchen Küſtenwachſchiffen zuſammen, die
Kontrebande vermuteten und ihn deshalb
ten aufforderten. Da das engliſche Schiff de
nicht beachtete, kam es zu einem Gefecht, da
Verſenkung des Schoners endete. Die gn
fatzung, mit Ausnahme eines ſchwarzen S
wurde gerettet.
Wirbelſturm über Alabama.
New York. In Merrellton, im St.4
bama, wurde durch einen Wirbelſturm ei
zerſtört, in der gerade Schulunterricht a9
wurde. Zwei Negerkinder wurden getötet.
verletzt, zum Teil ſchwer. Zwei Kinder we)
vermißt. Etwa 30 Gebäude wurden beſchäd

Ein Amerikaner wirbt in Deuk !
9zeanflieger.

Colonel W. Eaſterwood
kam ſoeben aus Amerika nach Berlin, um
Flieger für einen RomDallas(Texas). Eine einmalige Zwiſchenland:
beliebigem amerikaniſchen Ort, iſt hie
laubt, außerdem darf in der Luft getant!
den. Für den kühnen Flieger, der ſch
Juni dieſes Jahres ſtarten ſoll, ſetz!
Eeaſterwood 25 000 Dollar aus.

[ ][  ][ ]

ſuirnmer 83

Sonntag, den 24. März 1929

Ccite 11

Spott Shtet
Drnen.
Main=Rheingan 2. T. Gau=Waldlauf.
an den verſchiedenen Zweigen der Leibesübungen, die ſich in der
zeuszeit in den Vereinen der D.T. zu beſonderer Blüte entwickelt
ummt der Waldlauf heute eine der erſten Stellen ein. Auch im
Areingau ſind die Waldläufe zur ſtändigen Einrichtung geworden
jährlich mit Beginn des Frühlings geben ſich die Langſtrecken=
h
s Gaues ein Stelldichein im Kampf um den Siegespreis. Die
ſecken und Durchführung des diesjährigen Frühjahrs= Gauwald=
ſer
heute, am 24. März, ſtattfindet, hat der Turn= und Sport=
(rzhauſen, einer der jüngſten Gauvereine, übernommen.
ſty etragen wird der Lauf in Jugend=, B= und A=Klaſſe, und führt
e über eine Strecke von 3000, für die beiden letzteren über 6000
Der Lauf führt größtenteils durch Waldgelände mit kleinen Er=
Wenn auch der größte Teil durch ebenes Gelände führt,
ie Wegſtrecke doch ihre beſonderen Tüchen, die in der Boden=
er
heit zu ſuchen ſind, und wird es dadurch manche Ueberwindung
Ganz erfreulich hoch iſt die gemeldete Teilnehmerzahl ausgefal=
u
beſonders in der Jugendklaſſe der Fall ſein dürfte. Ueber
gen dliche werden ſich am Ablauf ſtellen, unter denen neun Mann=
am
Rang und Platz ſtreiten. Eine Vorausſage über die mut=
zuet
. Sieger iſt hier jedoch nicht gut möglich, da gerade in dieſem
wos Kräfteverhältnis ſehr unterſchiedlich iſt. Für die B=Klaſſe
ſe- 30 Meldungen abgegeben worden, und ſind hierunter drei
mhrften verzeichnet. Im Mannſchaftskampf wird Walldorf ver=
idre
Turngeſellſchaft Darmſtadt aus dem Felde zu ſchlagen. Die
fäd ung dürfte jedoch unter beiden zu ſuchen ſein. Im Einzelkampf
Unfängerklaſſe geht der Darmſtädter Boy (Tgſ. 1875) mit dem
iſatz auf Sieg in das Rennen, doch werden eigene Vereinskol=
gefſuchen
, ihm den Sieg nicht zu leicht zu machen. In der Unter=
raten
im Einzellauf, aller Vorausſicht nach, Schneider=Walldorf
er=Rüſſelsheim und Duchene=Bensheim um den Sieg. In der
Fe mehmen etwa 20 Turner am Lauf teil. Die Vorausſage für die
ſtſure iſt ſehr ſchwer und gewagt. Neue Namen ſind hier aufge=
Aund wird man auf die Entſcheidung fehr geſpannt ſein dürfen;
Enumehmen, daß unter ihnen neue Sterne aufgehen. In der Ober=
ſier
5 ſich Fornoff (Turngeſellſchaft Darmſtadt) große Mühe geben
den Titel Gaubeſter zu verteidigen, denn hier tritt wieder
Tambferprobte Becker=Sprendlingen auf den Plan, der es nicht
uar laſſen wird, die Anwartſchaft auf den erſten Platz zu erringen,
Iſte frühere Vorrangſtellung wieder einzunehmen. Doch auch Joſt=
Aier, Thiem=Bensheim und Brenner=Langen, die mehrjährigen
wewollen mit von der Partie ſein, und geben nicht außer Acht zu
Gegner ab. Im Mannſchaftskampf, kann es der Sprendlinger
hheft alücken, über die Turngeſellſchaft Darmſtadt zu triumphieren.
er Wettergott nun gut gelaunt iſt und ſchönes Frühlingswetter
utgen Tage beſchert, ſo iſt in Erzhauſen ein ſehr ſpannendes
wder Main=Rheingau=Turner zu erwarten, das auf die bevor=
im
Kämpfe um die Kreismeiſterſchaft im Waldlauf am 7. April
Dmtadt nicht ohne Einfluß ſein dürfte. Dieſerhalb dürfte ſich ein
arh Erzhauſen ſchon lohnen.
G. Pr.

B. Sp.V. Darmſtadt Eintracht‟ Darmſtadt 2:2 (1:1).
ſiſes erſte Samstagabend=Spiel endete mit einem beiderſeits ver=
MInentſchieden. Es war ein richtiges Freundſchaftstreffen und
en ſeinem Verlauf manche ſchöne Momente. Im Zuſammenſpiel
H Eintracht den Poliziſten unbedingt über. Dies iſt damit zu
r, daß Polizei durch verſchiedene Erkrankungen und Verletzungen
e komplette erſte Garnitur ſtellen konnte und gezwungen war,
s=ediente Kämpen ſpielen zu laſſen. Dadurch litt natürlich der
ſimnhang außerordentlich. Aus dieſem Grunde kann man auch
n heutigen Spiele keine Schlüſſe für die Aufſtellung am 2. Oſter=
be
ziehen: Der amtierende Schiedsrichter leitete zur Zufrieden=
tder
Parteien.
F.C. Union 1913, e. V.
heutigen Sonntag, vormittags 10½ Uhr, empfängt die Ju=
warinſchaft
der Beſſunger die 1. Mannſchaft von Germanig Eſcholl=
* Nachmittags 3.30 Uhr findet ein Traininaſpiel der Liga= und
Frzmannſchaften ſtatt. Hier hat man eine Maunſchaftsänderung
Enmen und will feſtſtellen, ob ſich dies lohnt, ſo daß auch der
dreſes Spieles ſehr anziehen und man befriedigt den Paltz
ſin wird. Zu dem leichtathletiſchen Feſte in Arheilgen entſendet
heine Mannſchaft, die hoffentlich ihrem Verein Ehre einlegt. Hier=
n
voraus etwas zu ſagen, wäre verfehlt, es ſteht nur ſoviel feſt,
Beteiligten ihr Beſtes für den Verein tun werden. Wir rufen
Rüher zu: Glück auf!
* die Boxmeiſterſchaften des Deutſchen Athletik=Sportverbandes
y1, die an den Oſtertagen in Aachen zur Durchführung kommen,
65 Meldungen abgegeben.
6der Vorſchlußrunde um den engliſchen Fußball=Pokal ſchlug
uathAſton Villa 1:0, Bolton Wanderers beſiegten Huddersfield
93:1 (0:1). Bolton Wanderers und Portsmouth beſtreiten am
Eil im Wembley=Stadion das Endſpiel.
9 Ruderkampf der Achter von Oxford und Cambridge ſiegte am
ug Cambridge in 19:23 Minuten mit zehn Längen.
Uy Außem wurde in Cannes von Lilly d’Alvarez nach hartem
6:3, 2:6, 6:4 geſchlagen.

Butmel,

Sporikalender.
Sonntag, den 24. März 1929.
Fußball.
14.30 Uhr: (Stadion) Sp.=V. 98 Alemannia Worms.
15.30 Uhr: (Rennbahn) Union Germania Eſchollbrücken.
Handball.
11.00 Uhr: (Rheinſtr.) Rot=Weiß Hakoah Wiesbaden.
16.15 Uhr: (Stadion) Sp.=V. 98 Alemannia Worms.
Leichtathletik.
10.00 Uhr: (Arheilger Mühlchen) Kreis=Waldlauf= Meiſter=
ſchaften
.

Die Handball=Ligamannſchaft des Pol.=Sportvereins fährt am heu=
tigen
Sonntag nach Kaiſerslautern, um gegew den dortigen V. f. R. ihr
erſtes Spiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft auszutragen. Die
Mannſchaft des V. f. R. Haiſerslautern gilt als eine ſehr ſpielſtarke
und flinke Elf. Die Polizei wird ſehr auf der Hut ſein müſſen, um
nicht heute Sonntag ihr erſtes Meiſterſchaftsſpiel zu verlieren. Gleich=
zeitig
bildet das Spiel auch einen Maßſtab, inwieweit die Polizei Darm=
ſtadt
für die Süddeutſche Meiſterſchaft in Frage kommt. Wünſchen wir
der Polizeimannſchaft alles Gute und hoffen wir, daß ſie den Bezirk
würdig zu vertreten weiß.
Die 2. und 3. Mannſchaft der Polizei ſpielt am heutigen Sonntag
gegen die 1. und 2. Mannſchaft des F. C. Langen in Langen, Die Leicht=
ithletikabteilung
ſowie Jugend und Damenabteilung beteiligen ſich mit
fünf Mannſchaften an den Waldläufen in Arheilgen bei Darmſtadt.

. u. 5p.5.

1.-5.C.

Dieſes Spiel wird heute, Sonntag, den 24. März, auf dem Sport=
platz
in Braunshardt ausgetragem und findet als Schlußſpiel der ſeiner=
zeit
von dem Verbande angeſetztem Pokalrunde ſeine Erledigung. Welche
von beiden Mannſchaften ſich behaupten wird, iſt ſchwer vorauszuſagen.
Es kann nicht ohne weiteres geſagt werden, daß die eine Mannſchaft
die andere an Können übertrifft. Man wird ſich auf einen hartnäckigen
Kampf zweier gleichwertiger Mannſchaften einſtellen müſſen, wobei aller=
ings
Braunshardt den Vorteil des eigenen Platzes hat. Dieſer günſtige
Umſtand bedeutet aber noch lange keinen Spielgewinn. Braunshardt
wird deshalb gut tun, das Spiel nicht leicht zu nehmen und den Geg=
ner
nicht zu unterſchätzen. Vor allen Dingen ſollten jedoch beide Mann=
ſchaften
darauf ſehen, daß trotz aller Vorteile, die von einem Siege zu
erwarten ſind, dem Spiele ſein werbender Charakter gewahrt bleibt.

Prefſeſtelle.
Wie uns Gauſpielwart Lehr mitteilt, iſt die Preſſeſtelle von Sonn=
tag
ab wieder beſetzt. Zwecks Ueberſicht ſeien die Vereine daran er=
innert
, daß nur eine geregelte Berichterſtattung an jedem Sonntage
fördernd wirken kann und die Zeit von 67 Uhr jeder Klaſſe zur Be=
nützung
frei ſteht. Pfungſtadt Nr. 50!

Ein Ausläufer des atlantiſchen Tiefs iſt bis in unſer Gebiet vor=
gedrungen
. Daher iſt es auch bei uns zum Auftreten leichter Nieder=
ſchläge
gekommen. Die Winde werden an ſeiner Rückſeite mehr nach
Weſten umdrehen. Dabei gehen die Temperateren etwas zurück. Im
Weſten iſt das Azorenhoch bis nach dem Feſtland hin vorgeſtoßen. Wir=
können
daher wieder mit einer Beſſerung der Wetterlage rechnen. Die
Wolkendecke wird bis morgen wieder allmählich durchbrochen und die
Niederſchläge werden nachlaſſen.
Ausſichten für Sonntag, den 24. März: Wolkig mit Aufheiterung, Tem=
peraturem
etwas ſinkend, Neigung zu leichten Niederſchlägen.
Ausſichten für Montag, den 25. März: Teils wolkig, teils heiter, meiſt
trochen.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſleton, Reich und
Ausſand und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 26 Geiter

Geſchäftliches.
Jedem Exemplar der heutigen Nummer unſerer Zeitung liegt eine
Beilage der bekannten Samenfirma Theophil Ziegler
in Erfurt bei. Die Firma Theophil Ziegler hat von den unzähligen
aus allen Teilen Deutſchlands eingegangenen Anerkennungsſchreiben
5013
nur 300 drucken laſſen und auch uns dieſe Liſte zugeſandt.
Paul Lincke, der weltbekannte Komponiſt, iſt als Dirigent ſeiner
eigenen Werke von der Carl Lindſtröm A.=G. für ihre Odeon=
Platten verpflichtet worden. Alle Muſibfreunde werden es dank=
bar
begrüßen, den beliebten Komponiſten als Interpreten ſeiner eigenen
Werke nunmehr auch auf der Schallplatte zu hören.
Unanſehnliche Aluminiumtöpfe und Küchenge=
räte
werden wieder blitzblank und ſtrahlen in neuem Glanz durch
Putzen mit Ata, dem bewährten Henkel Putz= und Scheuermittel.
Etwas Ata aus der handlichen Streuflaſche auf trockenen Lappen geſtreut
und damit die ſchmutzigen Stellen abgerieben, bringt ſchon nach kurzem
Putzen den gewünſchten Erfolg. Das Nachreiben geſchieht bei Aluminmm
gleichfalls trocken.
Zwei beſonders intereſſante Orientreiſen werden
mit der Dampfluſtjacht Meteor in dieſem Frühjahr veranſtaltet. Die
erſte (bürzere) beginnt am 6. April in Marſeille und ender am 20. April
in Venedig; ſie bietet Gelegenheit, Nordafrika, Malta, Sizilien, Griechen=
land
und Albanien kennen zu lernen und iſt bereits für 395 RM. aus=
zuführen
. Die zweite beginnt am 21. April in Venedig und endet
am 17. Mai in Genua; ſie führt durch den ganzen Orient über die
intereſſanteſten Punkte Griechenlands und der Türkei, ſowie die Inſeln
Rhodos und Cypern bis nach Syrien, Paläſtina und Acgypten. Alles
Nähere enthalten die Spezialproſpekte, die Intereſſenten auf Anfvage
koſtenfrei zugeſandt werden, vom Mittelmeer=Reiſebüro in Berlin W 8,
Mauerſtraße 2, und Hamburg 36, Eſplanade 22.
Maßarbeit iſt doch das Beſte‟ Unter dieſer Deviſe ver=
anſtaltet
die Zuſchneide=Lehranſtalt Marg. Becker, Eliſabethenſtr. 34,
von morgen nachmittag 2 Uhr ab eine Ausſtellung von Arbeiten ihrer
Schülerinnen und Maßarbeit aus eigener Werhſtätte. Wir verweiſen auf
das heutige Inſerat.
Meran in Wort und Bild. Von dem im Herbſt v. J. er=
ſchienenen
Meraner Kurproſpekt Meran, der große Südalpenkurort iſt
in abermals erſtklaſſiger Ausſtattung eine Neuauflage erſchienen, die
in allen größeren Reiſebüros des In= und Auslandes erhältlich iſt und
koſtenlos abgegeben wird. Der Proſpekt wurde einer Neubearbeitung
und Erweitevung unterzogen und enthält als beſondere Neuerung ein
Verzeichnis der dortigen Hotels, Penſionen und Sanatorien mit detail=
lierten
Preisangaben. Der reich illuſtrierte Inhalt iſt feſſelnd geſchrie=
ben
und ſchildert die Bedeutung Merans als Jahreskurort in klima=
tiſcher
, landſchaftlicher und geſellſchaftlicher Beziehung. Dieſer Proſpekt,
dem anläßlich der eben beginnenden Frühjahrs=Hochſaiſon derzeit beſon=
ders
aktuelles Intereſſe zukommt, wird in dem Falle, als derſelbe in
dem einen oder anderen Reiſebüro nicht erhältlich ſein ſollte, auf Wunſch
von dem Kurorte= und Hotelauskunftbüro der Firma J. Danneberg,
Berlin W. Unter den Linden 5, unentgeltlich zum Verſand gebracht.

Frankfurt.
Sonntag, 24. März. 8.30: Morgenfeier, veranſtaltet von Predi=
ger
Wächter. 11: Jugendbewegung: W. Wolfermann: Die ſitt=
liche
Not unſerer Brüder. O 11.30: Elternſtunde: Rektor Wehrhan:
Ins Leben hinaus. O 12: Vortragsſtunde Daiſy Torrens. O 13:
Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Die Vorteile des Kleegrasbaues.
Drillbreiten im Sommergetreidebau. Spritzarbeiten im Früh=
jahr
. O 13.10: Zoologiſcher Garten: Dr. Priemel und Dr. Laven:
Affen und Halbaffen. o 14.30: Kindertheater: Die Spitzbuben=
komödte
von Marg. Cordes. o 15.30: Konzert des Funkorch.:
Klaſſiſche Operetten. O 17: Dr. Kranz: Was geht in der Welt
vor und was geht es mich an?. Dr. Horny: Das landwirt=
ſchaftliche
Fachbildungsweſen in den Niederlanden. o 18: Deutſche
Welle: Zwiegeſpräch zwiſchen H. Sollmann und Dr. Heuß über
Alkoholmißbrauch. O 18.45: A. Auerbach: Mörike, mit Vor=
leſungen
aus ſeinen Dichtungen. O 20.30: Orcheſterkonzert. Cimaroſa:
Ouv. zu Die heimliche Ehe‟ Gluck: Gavotte aus Paris und
Helena. Chabrier: Eſpana. Offenbach: Fantaſie aus Hoff=
manns
Erzählungen. Mozart: Ouv. zur Zauberflöte‟.
Weber: Fantaſie aus Der Freiſchütz. Puccim: Fantaſie aus
Boheme‟. Strauß: Roſen aus dem Süden. Walzer.
Königswuſiernhauſen.
Deutſche Welle. Sonntag, 24. März. Glockenſpiel der Pots=
damer
Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſprache: Dir. D. Stein=
weg
. O. Anſchl.: Geläut des Berliner Doms. O 11.30: Aus der
g: Wohltätigkeitskonzert der Ortsgruppe

Viertelſtunde für den Landwirt. 14.45: Wochenrückblick auf die
Marktlage und Wettervorherſage. O 15: Ober=Reg.=Rat Dr. Schwartz:
Was der Landwirt ſchon im Frühjahr wiſſen muß. O 15.30: Märchen.
16: Prof. Wappenſchmitt: Klaſſiſche und moderne Muſik. O 16.30:
Schallplatten. O. Anſchl.: Teemuſik. Kapelle Barnabas v. Geczy.

Syſtem meiner Philoſophie. O 20: Konzert des Trompeten= und
Poſaunenchors des Kammervirtuoſen Ludwig Plaß. O 20.45:
Palmarum. Mitw.: L. Müthel (Rezitation), Konzertm. H. Holſt

Kapelle Gerhard Hoffmann.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Sonntag, den 24. März 1929

in Holz, Messing, Stahl
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120.- 170.- 109.- 95.- 78.- bis 63.-
Matratzen
Haarfüllung 215.- 175.- 150.- bis 130.-
Kapok-Füllung 130.- 110.- 95.- Eis 79.-
Woll-Füllung 59.- 48.- 44.- 28.- bis 29.-
Seegras-Füllung 41.- 37.- 31.- bis 23.-
Deckbetten Kissen Federn Daunen
Das F üllen der Betten geschieht
gerne im Beisein der Käufer

Ostergeschenke:
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te
Neuheit, Vaſen, Schalen, Doſen
in Glas und Keramik. Körbe, Decken
und Kiſſen und vieles andere.
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[ ][  ][ ]

hrmer 83

Eonntag, den 24: März

ſtäderCagb

9Zarkt für Auslandsweizen neigte zur Abſchwächung und auch
)=sweizen konnte die Feſtigkeit der Vorwochen nicht voll
elhalten. Zwar lauteten von Mitteldeutſchland hier vorliegende
sum Teil noch etwas höher, bis auf 25,40 RM. die 100 Kg.
heim, ſie fanden jedoch keine Aufnahme. Weizen hieſiger
huirde zu 24,7525,00 RM. angeboten, die Mühlen gingen je=
ühren
Geboten nicht über 24,5024,75 RM. hinaus. Der
inte ſich für die nächſten Wochen aus reichend verſorgt, der Ge=
irng
blieb deshalb für Weizen inländiſcher wie ausländiſcher
Singeſchränkt, obwohl ſchwimmende und kurzfällige Partien
ſin eizen 2025 Guldencent unter März=Abladung angeboten
De nach Hektolitergewicht und Lieferzeit ſchwankten die For=
Für Plataweizen zwiſchen 11,5812,05 hfl. (1 holl. Gulden
/hr; Auſtralweizen, ſchwimmend, ſollte 12,90 hfl. koſten.
g war in den Graden II/V., Atlantic und Pacifie, angeboten,
Zeferzeit und Grad von 11,72½13¾ hfl. eif (fracht= und ver=
M3rei) Rotterdam. Ueberſeeiſche Roggenangebote blieben
nSeachtet; ſüddeutſcher Roggen koſtete ab Stationen des Oden=
25023,70, der Pfalz 23,652,70 RM. die 100 Kg. Frei
w lautetem die Angebote in Inlandsroggen auf 24, in Aus
higen auf 26,50 RM. Für Weizenmehl, Spezial 0, wurde der
Großhandel um 25 Pfg. ermäßigt, Roggenmehl blieb unver=
Das Geſchäft erfuhr keine Anregung. Süddeutſches Weizen=
ſollte
2626,50 RM. koſten. Braugerſte unverändert,
ſtwa 25 Pfg. billiger zu haben als in der Vorwoche. Vom
Bauland lagen Angebote zu 23,20 RM. die 100 Kg. ab Statio=
Mais abgeſchwächt und bereits mit 23 RM. die 100 Kg. mit
Lieferung in einer Woche, bahnfrei Mannheim, erhältlich. Im
ät gingen die Forderungen für neuem Platamais um 1520
its zurück. Futtermittel waren für Ware zu prompter
ßo behauptet. Für ſpätere Lieferung bekundeten die Verkäufer
lommen, ſo daß etwa um 0,25 RM. die 100 Kg. für die meiſten
bllliger anzukommen war. Von Rauhfuttern koſteten die 100
Aimheu, loſe, 1314; Kleeheu 14,5015,00 und Stroh, je nach
5,206.40 RM. Sämereien hatten feſten Markt; die
hat ſich ſeit Eintritt der warmen Witterung etwas gehoben.

füddeutſchen Tabakmarkt. In den ſüddeutſchen Tabakanbau=
gehen
die Verwiegungen allmählich zu Ende. Von den bis
agerten Tabaken erwartet man baldige Erwärmung. Einiger=
wieſer
als bisher hat die Vergärung in den Lagern ſeit Eintritt
eren Witterung bereits eingeſetzt. Von Umſätzen wurdem noch
wlche in Herxheim zu etwa 40 RM., in Erlenbach zu 4647
n Großſachſen zu 4044 RM. In Sechenheim gingen zwei
ſſeite Partien zu 50 RM. um. Das Tabakerträgnis von Meckes=
Heidelberg wurde zu durchſchnittlich 35 RM. verkauft. Aeltere
Alwarden wenig umgeſetzt, Rippen nach wie vor ſehr ruhig. Bei
Mannheim ſtattgehabten Sitzung des techniſchen Ausſchuſſes des
ſim Tabakbauverbandes, in der ſämtliche deutſchen Tabakbau=
ortreten
waren, wurden nach mehrſtündigen Verhandlungen 10
rſchriften für den deutſchen Qualitätstabakbau aufgeſtellt.
len alben deutſchen Tabakbaugebieten alsbald zugänglich gemacht
E Verſuche auf dem Gebiete des Tabakbaues nach einheitlichem
ſoblen ſich zunächſt mit Fragen der Tabakdüngung befaſſen, dann
Zuſammenhängen zwiſchem Düngung, Pflanzweite, Art der
ilang und dem Auftreten von Krankheiten.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

amtliche Großhandelsindexziffer vom 20. März. Die auf den
des 20. März bereilnere Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen
ys iſt mit 13.,3 gegenüber der Vorwoche (139,9) um 0,4 v. H.
ſtaangen. Von den Hauptgruppe iſ: die Indexziffer für Agrar=
m
1,6 v. H. auf 132,9 (133,9) geſunken. Die Indexziffer für
Rilwaren war mit 125,4 unverändert. Die Indexziffer der indu=
Nohſtoffe und Halbſvaren iſt um 0,4 v. H. auf 134,5 (134,0) ge=
während
diejenige für induſtrielle Fertigwvaren mit 158,0 keine
ing nufweit.
ſlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
inr der Zeit vom 10. bis 15 März im Ruhrgebiet in 6 Arbeits=
422 262 To. Kohle gefördert gegen 2385 052 To in der vorher=
mm
Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellt ſich in
Magen der Berichtswoch= (in den Kokereien wird auch Sonntags
el) auf 631 417 To. gegen 622555 To. in ber vorhergehenden
di2 Preßkohlenherſtellung auf 89 256 To. gegen 94 802 To. in
hergehenden Woche in 6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlen=
ſg
, betrug in der Zeit vom 10. bis 16. März 403 710 To. gegen
To. in der vorhergehenden Woche, die tägliche Kokserzeugung
d auf 90 202 (88 935) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtel=
f
14876 (15800 To. In der Berichtswoche, ebenſo in der Vor=
wwurden
keine Feierſchüchten eingelegt.
i Der Südweſtdeutſchen Gas=A.=G. Nach einſtimmigem Beſchluß
Besbadener Stadtverordnetenverſammlung iſt nun die Stadt der
btdeutſchen Gas=A.=G. Frankfurt a. M. beigetreten. Die Betei=
Abeträgt 100 000 RM., davon ſind 25 Prozent einzuzahlen. Die
Mtleutſche Gas=A.=G. hat der Stadt eine Ausnahmeſtellung be=
M’s bleibt nämlich die Selbſtändigkeit des ſtädtiſchen Gaswerks
. Auch kann Wiesbaden mit Mainz eine gemeinſame Gas=
Berrichten, falls die Hekoga (Heſſiſche kommunale Gasverſorgungs=
uſt
) auch Aktionär der Südweſtdeutſchen Gas=A.=G. wird. Wies=
Awird ferner ein größeres Intereſſengebiet zur evtl. Gasver=
zugeſtanden
, das begrenzt wird von der Landesgrenze und von
und die Kreiſe Oberlahn, Obertaunus, Goarshauſen und die
PBingerbrück und Münſter umfaßt.
ha llier= und Stanzwerke, vorm. Gebr. Ullrich, A.=G., Maikammer.
aes Vermögen obiger Geſellſchaft wurde zur Abwendung des
es das Vergleichsverfahren eröffnet. Vertrauensperſon iſt Rechts=
Dr. Feibelmann=Landau (Pfalz).
hbatiſierung der amerikaniſchen Handelsſchiffahrt. Die Schiffahrts=
at
Chapman u. Cy. in Chicago und New York hat von der
States Linie 11 Schiffe angekauft, unter denen ſich auch der
Ahen befindet. Die Firma Chapman u. Cy. teilt mit, daß ſie
ritere Schiffe von mindeſtens 45 000 T.. in den Dienſt ſtellen
Dieſer Schiffsankauf darf als ein weiterer Schritt der Priva=
A der vom Staat ſtark beinflußten Handelsſchiffahrt betrachtet
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
ich einer ſoeben eingegangenen Entſcheidung, kann nicht die tech=
wät
nutzung, ſondern auch die wirtſchaftliche Abnutzung von Ma=
bei
den Abſchreibungen berückſichtigt werden.
Preisindexziffer der Metallloirtſchaft iſt in der Zeit vom
W. März 1929 um 9,7 v. H. geſtiegen. Die Indexziffer ſtellte
D. März auf 147,8 (Durchſchnitt 1909/1913 100).
Entwicklung der Marktlage entſprechend hat die Verkaufsſtelle
Verblechſyndikats Kaſſel den Grundpreis für Kupferblechfabrikate
urkung vom 23. März auf 290 RM. feſtgeſetzt.
ſhdem die Zulaſſungsſtelle der Frankfurter Börſe ihre Zulaſſung
rommen hat, wird die Notiz für die Aktien der Bleiſtiftfabrik
ohann Faber, A.=G. mit Wirkung vom 25. März 1929 ab ein=
Das gleiche trifft auch nach einem Bericht des Börſenvorſtandes
* Aktien der Philipps=Aktien=Geſellſchaft, Frankfurt a. M., mit
Geei Tag zu.
Niederländiſche Bank erhöhte den Diskontſatz von 4½ auf
einer Sitzung des belgiſchen Verkaufskontors für Gießereirohr=
rde
beſchloſſen, die Exportpreiſe teilweiſe zu erhöhen, und zwar
2 für Ueberſee. Die gleiche Erhöhung gilt für Italien, wäh=
Preiſe für die Schweiz um 2,50 Frs. pro To, heraufgeſetzt
Alle übrigen Exportnotierungen bleiben unverändert.
Blatt Ultima Ora meldet, daß die rumäniſche Regierung
lebor der deutſchen Induſtrie, Rumänien einen Warenkredit
Millionen Mark zur Verfügung zu ſtellen, abgelehnt habe.
Dank of America mit ihrem Emiſſions=Inſtitut, der Bank
Lorporation, beſchloß, wie aus New York gekabelt wird, die
air dem internationalen Bankhauſe Blair u. Co. Der Zu=
* Muß findet im Wege des Aktienaustauſches ſtatt. Kapital und
E der zwei Banken werden ſich auf über 125 Mill. Dollar und
amten Aktiven auf etwa 500 Mill. Dollar belaufen.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., W. März.
Obwohl es zum Schluß der geſtrigen Abendbörſe auf Realiſationen
eher etwas ſchwächer war, eröffnete die heutige Börſe wieder in feſter
Haltung. Erneut eintreffende Auslandsorders hatten eine allgemeine
Aufwärtsbewegung der Kurſe zur Folge. Vor allem ſtanden wieder
Elektroaktien ine Vordergrund und waren lebhafter gehandelt. Das
Puhlikum hielt ſich dem Mack; immer noch fern, nur Auslandsorders
trafen im Verlaufe, teilweiſe in stwas größerem Umfange, ein, da die
optimiſtiſche Beurteilung der Reparationsverhandlungen von dieſer
Seite anhält und zu dieſem Schritt Veranlaſſung gab. Die Stimmung
war zuverſichtlich, da ſich auch die befürchteten Diskonterhöhungen in
Amerika nicht bewahrheitet haben. Infolge des bevorſtehenden Ultimos
war eine gewiſſe Zurückhaltung, wenigſtens bei der Spekulation, nicht zu
verkennen, ſo daß das Geſchäft nicht den Umfang des geſtrigen Tages
erreichen konnte. Die Nebenmärkte lagen ſtill und vernachläſſigt. Das
Haustintereſſe konzentrierte ſich wieder auf den Elektromarkt, doch blie=
ben
die Beſſerungen heute im allgemeinen ziemlich beſcheiden. So konn=
ten
Licht u. Kraft 2 Proßent, Schuckert 2½ Prozent und Siemens 2½
Prozent gewinnen. Necht lebhaft verlangt waren noch Deutſche Lino=
leum
mit plus 5 Prozent. Spenska lagen mit minus 4 Mark weiter
ſchwach. Auch Kaliaktien auf Gewinnſicherungen eher etwas niedriger.
Banken zumeiſt bis 1 Prozent höher. Glanzſtoff konnten 4 Prozent
höher eröffnen Montanwerte yhne nennenswerten Umſatz. Nur Kupfer=
aktien
auf die weitere Preisſteigerung etwas reger begehrt. Mansfelder
lagen 1½ Prozent und Otavi=Minen 0,50 Mark feſter. Von Chemie=
papieren
keſtand, für J. G. Farben mit plus 2 Prozent lebhafteres
Intereſſe. Hier bot eine Meldung, wonach eine Ausdehnung der Tätig=
keit
dieſes Unternehmens in Amerika vorgeſehen iſt, eine gewiſſe An=
regung
Adlerwerke behauptet. Daimler bis 1 Prozent höher. An=
leihen
ſtill, nur Abl.=S huld weiter etwas gebeſſert.
Im Verlaufe traten leichte Abbröckelungen ein, da ſich, nachdem
kaum mehr Aufträge vorlagen, Realiſationsneigung bemerkbar machte.
J. G. Fauben waren gut gehalten. Die Rückgänge gingen kaum über
½ Prozent hinaus. Siemens waren eher eine Kleinigkeit feſter. Das
Geſchäft war wieder ſehe ſtill. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 Pro=
zent
unverändert Am Devſſenmarkt nannte män Mark gegen Dollar
4,2147, gegen Pfunde 20,460, London-Kabel 4,8540, Paris 124,25, Mai=
land
92,70, Holland 12,12.
Die Niederländiſche Bank hat ihren Diskontſatz von 4½ auf 51=
Prozent erhöht.
Berlin, 23. März.
Nach der Unſicherheit im geſtrigen Nachmittagsverkehr ſetzte ſich
ſchon heute früh wieder eine beſſeie Stimmung durch, als bekannt
wurde, daß die Chicagoer Federal Reſerve=Bank entgegen dem Befürch=
tungen
ihren Diskont nicht erhöht hat. Im allgemeinen betrugen die
Gewinne zu den erſten Kurſen zirka 1 bis 2 Prozent, Elektvowerte lagen
bis 3 Prozent feſter. Siemens hatten ſogar eine Steigerung um 4½
Prozent zu verzeichnen. Sonſt ſind noch Danatbank, Rheiniſche Braun=
kohlen
, J. G. Farben, Deutſche Linoleum, Schultheiß und Hackethal
(letztere auf die Dividendenerhöhung) als ſtärker gebeſſert zu erwähnen.
Im Verlaufe übenog Realiſationsneigung zum Wochenſchluß. Die
Kurſe gaben ziemlich gleichhnäßig bis zu 1 Prozent, und bei den Haupt=
ſpekulationswerten
bis zu 2 Prozent nach. Verhältnismäßig wider=
ſtandsfähig
lagen Conti Cgoutſchue, Leonbard Tietz, Berger, einige
Bankaktien und die Metallwerte unter Führung von Otavi.

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Deutſche Petroleum
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69.50
228
167.
211.
283.75
175.
165.75
171.75
51.75
123.50
117.
170.75
251. 75
1301.
235.
47.50
170.25
130.
135.
280.

23. 3.
176.75
84.
55.
200.
69.
1229.
167.
211.
287.
176.
1661=
171:
51.75
124.75
2 73
117.50
171.50
252.75
130.50
235.50
48.
169.50
130=
136. 25
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177.
223.50
48.75
114.50
151.25
119.75
88.75
376.25
94.
121.
145.50
448.50
91.75
45.
90.75
135.50
46.

123. 3.
146.25
123.25
78.
104.
227.
343.
231.
179.
225.
48.75
114.75
153.
120.50
89.75
378.
93.50
122.
145.50
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Buenos Aires
New York ..."
Belgien .....

22. 3. Geld Brief 10.593 0.613 59. 19 59.3 1 12.48 12.50 73.37 73.51 3.04 1 3.04 168.6! 168.9* 112.28 112.20 12.421 112.43/112 65 20.44 20.488 1.770 1.77 4.211 4. 219 58.45 58.57

23. 3.
Geld /Brief
0.589/10.609

59.195/59.315
73 37 (73.51
3.041/ 3.047
112.50/1 12. 28/112.50

2.478 12.498
68.63/168.97
12.20/112.42
12.46/112.68
0.437/20.477
1.770 1.774
4. 2105 4.2185
58.45 58.57

Italien ......
Paris ......"
Schweiz .. ..
Spanien ..."
Danzig.
Japan. . .
Rio de Janeiro
Jugoſlawien
Portugal. . ..
Athen ....."
Konſtantinpel.
Kanada . . .."
Uruguay ..

22. 3.
Geld /Brief
22.05 22.09
16.44 16.44
81.00 181.16
63.98 64.10 /63.39
1.72 181.88
1.870/ 1.87
1.498510.5005
7.39 5/ 7.408
8.84 118.88
5.44 5.45
2.063/ 2.067
4.190/ 4.194
4.276/ 4.842

23. 3.
Geld /Brief
22.05522.095
6.446 16.485
81.005 81.165

81.71
1. 871
.499
7.397
5.45.5
2. 063
4.183/ 4.191
4.266

63.81
31.87
1.875
501
7.411
18.84 18.88
5.465
2.067
4.274

Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 23. März. (Priv.=Tel.)
Baumwollbericht: Baumwolle ging zum Wochenſchluß wieder im
Preiſe zurück. Die ſtetigen Auslandsmeldungen und die ſtarken Regen=
fälle
im Oſten des Anbaugebietes hinterließen wenig Eindruck. Es
erfolgten vielmehr erneute Liquidationen, an denen ſich auch die New
Orleanſer Häuſer und die Wallſtreetfirmen beteiligten. Die Grund=
ſtimmung
war ziemlich nervös. Im Verlaufe machte ſich einige Deckungs=
frage
bemerkbar, auch der Handel nahm auf der gewichenen Baſis einige
Käufe vor.
Der Kaffee= und Zuckermarkt iſt heute geſchloſſen.
* Chicago, 23. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Das Nachgeben der Weizenpreiſe ſetzte ſich auch heute fort,
da die Spekulation weitere Abgaben durchführte, offenbar aus dem
Grunde, um die Engagements am Effektenmarkte ſtützen zu können.
Weitere Baiſſemomente waren die erheblichen Zufuhren an den
Elevatorenplätzen ſowie die mangelnde Exporttätigkeit. Die Nachfrage
beſchränkte ſich in erſter Linie auf Deckungskäufe.
Mais: Am Maismarkte war die Tendenz ebenfalls ſchwach, wofür
vor allem der Preisrückgang am Weizenmarkte maßgebend war.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. März:
Getreide. Weizen: März 118½, Mai 1217, Juli 12438,
Sept. 126½; Mais: März 92½, Mai 94½, Juli 97¾; Hafer:
März 46 Mai 467, Juli 45½;, Roggen: März 105, Mai 105¾,
Juli 106.
Schmalz: März 12,02½, Mai 12,27½, Juli 12,65, Septem=
ber
12,95.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,75, Juli 14,05; Speck, loko 13,75;
leichte Schweine 11,15 bis 11,85, ſchwere Schweine 11,25 bis
11,70; Schweinezufuhren: Chicago 7000, im Weſten 35 000.
Baumwolle: Mai 20,12, Juli 20,14.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. März:
Getreide. Weizen: Rotwinter 148, Hartwinter 134; Mehl,
ſpring wheat clears 5,65 bis 6,00; Fracht: nach England 1,6 bis
2,0 Schilling, nach dem Kontinent 8 bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſätze in Lots: 118: Loko: 10½;
März 10,33, April 10,34, Mai 10,52, Juni 10,62, Juli 10,80,
Auguſt 10,95, September 11,10, Oktober 11,15, November
Dezember 11,05.
Produkkenberichke.
Mainzer Produktenbörſe. Großhandelseinſtandspreiſe per 100 Kilo
loko Mainz am Freitag, dem 22. März 1929: Weizen 24, Roggen 23,75,
Hafer 23,50, Braugerſte 23,7524, Futtergerſte 20,50, Südd. Weizenmehl,
Spezial 0, 33,75, Niederrhein. Weizenmehl, Spezial 0, 33,50, Roggen=
mehl
01 31,50, Weizenkleie, fein 14,50, grob 15,50, Roggenkleie 15,50
bis 16, Weizenfuttermehl 15,25, Plata=Mais 24, Cing.=Mais 25,5026,
Malzkeime mit Sack 19,50, Biertreber 21,5022, Erdnußkuchen 23,75
bis 24,50, Kokoskuchen 2326, Palmkuchen 2223,50, Rapskuchen 21
bis 21,50, Kleeheu, loſe 1314, geb. 13,5014,50, Wieſenhen 1212,50,
Maſchinenſtroh 55,50, Drahtpreßſtroh 5,255,50, Weiße Bohnen 100.
Tendenz: Ruhiges Geſchäft bei größerem Angebot.
Berliner Produktenbericht vom 23. März. Das ſehr ſchöne Früh=
lingswetter
veranlaßt die Landwirtſchaft, die durch den langanhaltenden
Winter bereits verſpäteten Beſtellungsarbeiten mit allen Kräften in An=
griff
zu nehmen, und die Folge davon iſt ein faſt völliges Fehlen erſt=
händigen
Angebots aller Getreidearten. Von der zweiten Hand wird
zwar Weizen und Roggen zur bpompten Bahnverladung und auch
Waſſerware per Schiffahrtseröffnung offeriert, da aber Forderungen und
Gebote ziemlich weit auseinandergehen, kommen Umſätze nur in gerin=
gem
Ausmaß zuſtande. Vom Auslande lagen flaue Meldungen vor.
Die Abladungsofferten für Plata=Weizen wieſen eine weitere gering=
fügige
Ermäßigung auf. Der kanadiſche Farmerpool war nicht im
Markte, die freien Exporteure nahmen jedoch einen recht anſehnlichen
Preisabſtrich vor, ohne allerdings mit Südamerika in Konkuurenz tre=
ten
zu können. Am Lieferungsmarkt vermochten ſich Weizen und Rog=
gen
für den laufenden Monat ziemlich gut zu behaupten, die ſpäteren
Weizenſichten eröffneten um 1¾ bzw. 1½ Mark niedriger, während ſich
die Preisverluſte für Roggen auf ¼ bis 34 Mark beſchränkten. Das
Mehlgeſchäft ſtagniert faſt gänzlich; obgleich ſich die Mühlen zu Preis=
nachläſſen
bereit finden, ſind nur vereinzelt noch Umſätze in Weizen=
mehl
für den Oſterbedarf zu verzeichnen, während Lieferungsabſchlüiſſe
ſo gut wie überhaupt nicht zuſtande kommen. Hafer ſtetig, Gerſte ver=
nachläſſigt
.
Vom Rohhäutemarkt. Am Rohhäutemarkt machte ſich auf den letzten
Verſteigerungen teilweiſe eine leichte Belebung des Geſchäftes bemerkbar,
doch bewegten ſich vereinzelt die Preiſe auch weiter abwärts, ſo daß
von einer Beſſerung auf der ganzen Linie noch nicht geſprochen wer=
den
kann. An der eben zu Ende gegangenen Frankfurter Häuteauktion
war die Stimmung allerdings feſt. Kalbfelle konnten eine Beſſerung
bis zu 5 Prozent, Großviehhäute mindeſtens die Preiſe der Vorauktion
bei anziehender Tendenz erzielen, auch Schaffelle notierten gleichsfalls
wie im Vormonat. Kalbfelle v. K. rote, leichte 145152, ſchwere
138,75145,5, ſchwarze leichte 126131, ſchwere 120,25126,25, leichte
Ochſenhäute 80,25, ſchwere 70,2576 Pfennig pro Pfund.
Viehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. aw Samstag, dem
25. d. M., wurden 334 Milchſchweine zugeführt. Verkauft wurden 296
Stlick, und zuar Milchſchweine des Stück von 2334 Mark, Läufer das
Stück von 3565 Mark.

1

Frankfurter Kursbericht vom 23. März 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27....."
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27.
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27 ..
2% Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28...."
6¾ Preuß. Staats=
anl
. v. 28...
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27..
7% ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27...."
Dtiche. Anl. Auslo.
ſungsſch. + 7
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge-
bietsanleihe
. . . .
8% Bad.=Bad. v. 26
% Berlin v. 24..
3% Darmſtadt v. 26
v. 28
A
7% Frki. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
% Mannh. v. 26
2o Nürnber 26
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
* . Ser. II
8% Ber . Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hyv. Bk.
½%. Lia. Pfbr.
8% PfbrBk..
4 ½%r Lig. Pfhr.

83.75

93.5

91.5
87

92.5

52.5
68.75
97.5
98
78.5
98
801),

8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. 2ds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt.
75
8% Mein. Hyp.Bk.
14½% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ztr.,
Stadt ſchaft. . .
8% Rhein. Hyp.=Bk
4½% Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.-Cred ... ..
8% Südd. Bod.,
Cred.=Ban1 ..
8% Württ. Hhp.=B

6% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ..... ...
J. G. Farben Bonds
v. 28. .. . . . . . . . 136.75
5% Bosn. 9. E. B.
v. 1914........
41.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4:/.% Rum. Gold
von 1913 .... ..
4% Türk. Admin.
4½ 1. Badgadl
4%
Bollanl.
4:/, 26 Ungarn 1918

97.25
9411

*
76,
94.75
97
97.75
81.25
97.5
98.5
Ra

RR

4/,% Ungarn 1914/
Goldr.. 24.8
42

Re

19.1
7.25

11.2

Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
-Eff.=u. Wechſel=
bank
..
Vereinsbank
Diskonto=Geſell ich
Dresdener Bank",
Frankf. Bank.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr.
Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Wiener Banlverein
A.=G. . Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge. .. ..."
Hapag ..........
Nordd. Lloyd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . . /440.75
Adlerw. (v. Kleher
23 AEG. Vorzug

171.5
199
286
176
124:
102
Aaf
171.75
105.5
152
157
135
144.5
186
153
34.4
320
120.25
208
14.5

130
121
121
53.5
85.5
85

AEG. Stamm. . . .
Baſt Nürnberg
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BrownBroverickCie
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Chem. WerkeAlbert.
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Hirſch Kupfer .. ../148

U5
Aa.
152
78.75
144.25
175
76
1465
57

125
225
252
81.5

91
89.25

151.5

Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. . .I.
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stammſ
Genüſſe
Junghans Stamm
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Mainz. Akt.=Br.. . . 242
Mannesm. Röhre
Mansfeld. Bergb.
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MontecatiniMaild. 63
Motorenfb. Darmſt.
Neckar). Fahrzeug..
Nicolay, Hofbr. .. . /132
Oberbedar . . . . .."
Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen ...."
Peters Union
Phönir Bergbau../ 93.75

Reiniger, Gel
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamn
Stahlwerke
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt

99.9
29
93.5
210


225.5
89
93
170
115.25
fe

119
112.5
131.5
92.25

55.25
89.75
721.
108
109

167

110

Rütgerswerke .
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr
Schriftg. Stempel
Schuckert Elektr.. .
Schwarz Storchen
Siem Glasinduſtr.
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tr
.=Verſ......"
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Berlin=Fran1/
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Vogtland. Maſchin.
Voigt & Haeffner..
Wayß & Freytag..
Wegelin Rußfabri
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel. . . . . .
Waldhof ...."

207
353
122
124.75
235
165
394.75
242

147
437
118
112.5

110.75
25.25
90
65.5
92.75
116.5

130
124.5

Allianz u. Stuttg.
Verſicherung .. .
Frkft. Allg. Verſ.=G/
Frankona Rück= u.
Mitv,
Nannh. Verſich. ..

264

317
995

[ ][  ][ ]

Seite 14

Sonntag, den 24. März 1929

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[ ][  ][ ]

Das große Heimweh.
Deutſche Cypen von New Yorker Straßen.
Augenblicksbilder von Hans Chriſtoph Kaergel.
1. Der deutſche Groſchen.
Als ich faſt als Letzter vom Dampfer ging und mich
plötzlich allein in der mächtigen Halle fand, wußte ich nicht,
daß hinter den Schranken am Ausgange zur Stadt ſeit den
jrühen Morgenſtunden ein deutſcher Mann auf mich wartete.
Wir waren uns nie zuvor im Leben begegnet, aber er hatte
erfahren, daß ein Dresdener, der die Menſchen ſeiner Hei=
mat
kannte, kam; darum opferte er den Cag, nur um einen
Sruß aus der Heimat zu hören. Es war der erſte deutſche
Einwanderer, der mir begegnete.
Er lachte mir zu. Wir fuhren fröhlich in die wilde Stadt.
Wie lachend er die Welt verteilte, die ihm zu gehören ſchien!
Allle ſteinernen Wunder ſchienen von ihm mit geſchaffen zu
ſein. Er war in das Große dieſer Welt hineingewachſen.
Er lächelte, wenn ich von den ſtillen, ſchönen Straßen Dres=
dens
ſprach. Swei Cage darauf wer ich in ſeinem Heim.
Sch ſchlief in ſeinem Bett. Ich teilte mit ihm ſeine kleinen
Sreuden und Sorgen. Ich erlebte ſein Schickſal, ohne daß er
davon ſprach. Es ging ihm doch ſo gut. Er arbeitete in
einem Baugeſchäft. Alles lag in ſeinen Händen. Er war die
Kaufmänniſche Uhr, die den Gang des Geſchickes tickte.
Alber einmal kam er mit grünen Händen heim. Die Farbe
ging nicht weg. Ja, ja, er mußte auch zuweilen einmal den
Sarbentopf rühren. Das ſei nun einmal ſo Brauch in
Amerika, daß man ſich vor keiner Arbeit ſcheut. Bald werde
er wieder nach dem Süden fahren. Immer lag das kom=
mende
, große Zukünftige anderswo. Deutſchland war zu eng
für ihn. Ob ich nicht auch den Atem fühle, der aus der un=
geheuren
Weite des Landes komme.
Aber wenn ich einmal eine Nacht nicht unter dem Dache
Ghlief, bangte es ihm nach mir. Ich ließ einmal zufällig ein
paar deutſche Sehnpfennigſtücke auf den Ciſch fallen. Da
griffen ſeine Hände danach, ſo wie Kinderhände nach gol=
denen
Kugeln haſchen. Er hob zwei blanke Stücke auf, wog
ie in ſeiner Hand. Kann ich ſie mir behalten? Warum
ſtand er nur ſo ſchnell auf? Die Nacht zitterte in dem un=
rühigen
Surren, das aus weiter Ferne von der Stadt her=
Überdrang. Wir ſaßen noch lange am Fenſter. Da ſitze ich
uun mit meinem deutſchen Groſchen hier und weine! Ich
Habe doch die ganze Welt erobert. Ich will nach Süd=
amerika
. Japan lockt mich. Und ich möchte morgen ſchon
bieder am liebſten auf dem Schiffe ſtehen. In einem einzigen
Sehnpfennige ſehe ich die ganze Heimat. Das habe ich nicht
Sewußt. Ich glaube, ich bin nicht reicher geworden.
2. Su Stolzenfels am Rhein.
Suweilen hörte ich in den Abendſtunden eine tiefe,
Heutſche Männerſtimme ſingen. Dann hielt ich mich ganz ſtill.
Auf Matroſen, die Anker gelichtet!, Wievielmal verklang
2S in der Nacht! Dann folgte es leiſer: Steh ich in finſtrer
Lllitternacht! Und immer ſchloß der Abendgeſang mit allen
Strophen vom Liede: Zu Stolzenfels am Rhein. Am
Dritten Abend ſaß ich mit auf ſeinem Bett. Es war neben
Einem dreibeinigen Stuhl die einzige Stätte zum friedlichen

Ruhen. Durchs Fenſter, verſchleiert durch die grünen Mos=
kitonetze
, floß das dicke, graue Licht der Dämmerung. Un=
aufhörlich
leuchteten die grellen Lichter einer ewigen Kette
von Automobilen vorüber, die drüben auf der Landſtraße in
die kommende Nacht hinein ſich ſchoben. Er ging noch auf
und ab. Es war ſein Abendſpäziergang. Das Simmer war
ja nur fünf Schritt lang, und es barg nur das breite,
niedrige Bett und einen Ciſch. Eine Wäſchelade ſtand in
die Ecke gedrückt. Das war ſein Heim. Und drum ſang er
Abend für Abend. Die kurze Pfeife hing ihm ſchief im
Munde. Er lachte erſt ein paarmal. Dann ſah er mich an.
Fein, was? Ich verſtand ihn nicht. Fein, was? Das iſt
Amerika. Da liegt das Geld auf der Straße. Ich trete bloß
immer darauf. Was wollen Sie hier? Iſt Ihnen noch nicht
ſchlecht geworden! Hier liegt doch überall die Sukunft in
der Luft!
Endlich ſetzte er ſich zu mir. Sehen Sie mich einmal an.
Gut, nun haben Sie einen ganz dummen Kerl geſehen. Ich
hatte mir eingebildet, hier mein Slück zu machen. Das ſind
meine beiden Pranken. Die können was ſchaffen. Ich bin
Seemann. Einmal, als wir wieder am Dier drüben lagen,
bin ich von der Churingia gegangen: Jetzt wirſt du es
ſchaffen! Sehen Sie, ich habe es geſchafft. Ich ſchob einen
Kohlenkarren, trug Koffer, nun aber bin ich am beſten dran.
Ich bin Cotengräber. Das iſt ein einträgliches Geſchäft. Für
vier Dollar den Cag grabe ich den Menſchen ihr letztes
Bett. Das iſt alles. Hören Sie einmal, das war ein großer
Kaſten, der heimſchwimmt. Den kenne ich am Brüllen. Ich
habe noch nicht alles beiſammen. Aber, wenn es ſo weit iſt,
ich denke, ſo in ſechs, acht Wochen, dann fahre ich wieder.
Uind wenn ich drüben betteln muß. Schenken Sie mir auch
einen deutſchen Groſchen!
5. Der Oberkellner.
Manchmal möchte ich noch in einem deutſchen Speiſe=
reſtaurant
in der kühlen Ecke ſitzen und mit dem Kellner ein
wenig von der Welt plaudern. Einmal, als der Oberkellner
am Büfett ſchon eingeſchlafen war, ſetzte er ſich zu mir. Er
lachte mir ins Geſicht. Er wußte wohl ſelber nicht, warum,
aber er lachte. Sagen Sie mir einmal, wo ich geboren bin.
In Deutſchland! Ja, das mag ſchon ſein. Aber ich
weiß es nicht mehr. Ich bin ja als fünfjähriger Junge mit
Vater und Mutter herübergekommen. Ich verlor ſchon ein
Jahr darauf meine Eltern. Ein guter Freund meines Vaters,
ein Spanier, zog mich auf. Wiſſen Sie, manchmal ſehe ich
ein kleines Häuschen vor mir. Das Haus hat ein Geſicht
wie meine Großmutter. Es laufen lauter ſchwarze Balken
über die Wand, über der Cüre hängt eine Cafel. Das iſt
die Seuerverſicherung, ſagte mein Vater. Der Hund hieß
Nero. Er biß ſich immer in den Schwanz und rannte wie
ein Kreiſel um ſich ſelber. Im Garten ſtand ein Apfelbaum.
Mein Vater nannte den Apfel mit einem fremden Namen.
Einmal fiel mir einer in die Schürze. Ich ſtand auch an
einem Saune. Ich kletterte an den hölzernen Latten hinauf.
Da ſah ich einen blauen Berg. Die Mutter nannte ihn den
Fuchsberg. Auf dem Berge ſah ich einmal einen ganz
großen Kopf ſitzen. Später dachte ich, es ſei eine Wolke.
Da hörte ich ein Vogellied. Das klang ſo, als ob meine
Mutter ſänge. Sie ſang immer nur das eine Lied: In
einem kühlen Grunde‟. Wiſſen Sie jetzt, wo meine Heimat
liegt? Wo bin ich nun geboren? Nun lachte er nicht mehr.
Er ſah mich mit ſeinen tiefblauen Augen unverwandt an. Da
ſagte ich ihm, ich könnte ſie wohl finden. Er weinte. Dann
ſtand er auf und ſagte: Ich möchte doch einmal wiſſen, wo
ich geboren bin!
Von dieſem Cage an mußte ich ihm immer erzählen, wie
ich das Haus Nirgendwo finden wollt. Er würde einmal
nach Deutſchland kommen. Einmal nur. Aus allen Häuſern
würde er es herauskennen!
4. Der Schuhputzer.
Am Untergrundbahnhof an der 14. Straße ſtellte ich
meinen verſtaubten Schuh auf eine Schuhbank. Dabei lehnte
ich mich an das Eiſengitter und blickte in den Caumel der

Straße. Da fällt mir der Menſch ein, der ſich um meine
Schuhe bemüht. Ich ſehe, wie er zuweilen an mir empor=
blickt
, als ſuche er etwas bei mir. Wie zerfetzt iſt das alte
Geſicht. Von den Augen gehen die Furchen, die wohl die
Cränen ins Geſicht wuſchen, mitten über das Angeſicht. Das
müde Auge flackerte wie ein verſickerndes Lichiſtümpflein.
Es iſt nur ſo, als ducke es ſich, um endlich einmal ſich für
immer zu ſchließen. Da hebt es aber die Lider wieder, es
nippt noch einmal das Licht des Cages und verſinkt wieder.
Die Haut liegt wie vergilbtes Pergament über den ſpitzen
Backenknochen. Der aſchgraue Bart wuchert um Mund
und Kinn. Der Durſt klebt darin. Die langen Hände zittern
über meine Schuhe. Er kniet wie ein Cürke vor mir Plötz=
lich
ſpricht er mich deutſch an. Woher wiſſen Sie denn, daß
ich ein Deutſcher bin. Am Schuh, Miſter, ſolch ein
ſchlichter Schuh lebt nur in Deutſchland. Solch ein Schuh
zertritt auch keinen Menſchen. Der Schuh hat ſoviel Ver=
ſtand
wie ein Pferd. Ein Pferd trampelt auch nicht über
den Menſchen. Aber, vielleicht bin ich auch kein Menſch
mehr. Sagen Sie, ſteht in Breslau auf dem Luiſenplatze noch
das Sirkusgebäude? Ja? Erzählen Sie mir doch, beſter
Herr. Ich wohnte Luiſenſtraße 22. Kennen Sie die Familie
Schneider? Nein. Wiſſen Sie nicht, daß ich im Sirkus
Nenz im feuerroten Crikot auf dem beſten Araber die hohe
Schule ritt? Hören Sie nicht, wie ſie Beifall klatſchen?
Dann ging ich nach Amerika!. Ja, ja, da ritten ſie noch
andere Schulen! Sie ſind alle tot. Aber ich lebe noch. Ich
reite noch die hohe Schule. Kennen Sie Breslau? Wiſſen
Sie, daß ich noch einmal nach Breslau komme? Ich habe
ſchon ſiebenundſechzig Dollar. Ich habe es bald zuſammen.
Sch ſterbe nicht hier. Sind Ihre Schuhe nicht blitzblank?
Wenn Sie einmal nach Breslau kommen, ſagen Sie es allen.
Er kommt wieder. Morgen, übermorgen. Er kommt, er
kommt! Good by!
5. Der reiche Mann.
Wir tafelten in einem hellen, weiten Eßzimmer. Aber
keines der Möbel, die blank und neu an den Wänden ſtan=
den
, erzählte uns etwas von dem Geſchick des Hauſes. Wir
ſaßen wie in einem fremden Hotel. Und doch lag um den
Mund des alten Hausherrn eine leiſe Bitterkeit. Er er=
zählte
, warf mit den Armen umher, als ob er die Welt ver=
teilte
. Er war mit ſeinem reichen Hauſe in das Wunderland
hineingewachſen. Ja, ja, er ſehe ſich noch ſehr gut als
Packer in einer Certilfabrik ſtehen. Die Hände der Men=
ſchen
tragen ja alles Schickſal. Wenn in Deutſchland nur
halb ſoviel mit den Händen zuſammengetragen würde, könn=
ten
ſie alle an glänzenden Ciſchen ſitzen. Aber der bittere
Sug um den Mund blieb. Und als wir dann im Ceezinmer
allein beieinander ſaßen, ſah ich nur immer ſeinen Mund.
Ich legte ein paar Bilder meiner Heimat auf den Ciſch.
Da begann er zu erzählen. Er hörte den Rheinſtrom dunkel
dahinbrauſen. In den Wäldern ſang ein Lied. Und die Ler=
chen
, die aus rheiniſchen Feldern zum Himmel ſtiegen, ſangen
nirgends in der Welt ſo ſchön. Da ſah ich, wie der bittere
Sug um den Mund verſchwunden war. Ein gütiger Mann
ſaß neben mir, der wie ein Kind in den Abend lächelte.
Ich wollte noch manchem nachwandern. Ich ſehe ſie alle
vor mir in der großen Welt. Cauſenden bin ich begegnet.
Wieviel haben mir ihr Schickſal erzählt. Und doch ſind es
tauſend Menſchen und ein einziges Schickſal. Ob ich im
Salon des reich gewordenen Auswanderers an prunkender
Cafel ſaß, ob am Straßenrande mit dem Schuhputzer ſprach,
ſie trugen alle das Schickſal aller Deutſchen das Heimweh!

[ ][  ][ ]

Ais 11g Beutfu)

land wiederſah.

Bon O])ip

Kalenter.

Dieſer junge deutſche Dichter mußte Deutſch=
land
in der Inflationszeit verlaſſen und kehrte jetzt
erſt wieder zurück.
Der erſte Eindruck von Deutſchland, vom neuen, heutigen,
wiedererſtandenen, iſt eine Neihe höflicher Sollbeamter, aufmerk=
ſamer
Schaffner, zuvorkommender Schutzleute, bezaubernder
Poſtſekretäre.
Dürfte ich Sie einen Augenblick aufhalten?
Wo bin ich?
Dies fragt ein Sollinſpektor...
Und liebenswürdig, dezent fährt er fort:
Darf ich fragen, was Sie an Nauchwaren aus dem Auslande
bei ſich führen?
Nun ſind Nauchwaren zwar Pelzwerk, aber wir befanden uns
in Bayern, wo man unter Nauchwaren Cabak verſteht.
Sch glaubte meinen Ohren kaum.
Noch traute ich Deutſchlands funkelnagelneuer Höflichkeit
nicht. Ob ſie nur übertüncht war? Und ich wurde unſachlich.
Sie haben Pech, ſagte ich leichthin, ich bin Nichtraucher.
Wenn ich mich recht erinnere, wären der ungewöhnliche In=
halt
und reſpektloſe Vortrag meiner Nede früher geeignet ge=
weſen
, den Vertreter einer hohen Staatsbehörde aufs gründlichſte
ſeine Höflichkeit vergeſſen zu laſſen. Nicht ſo im neuen Deutſch=
land
. Der Sollbeamte lächelte freundlich und heiter, bedauerte
mit Oronie, wies diskret zum weithin offenen Ausgang der Halle
und bedeutete mir ſtumm:
Sieh hin mein Kind, in Frieden "
Wo war ich? . ..
Die nächſten Ueberraſchungen bildeten der Mond, das Klima,
die Sprache.
Nicht, als ob es in den Gegenden, wo ich mich herumgetrieben,
keinen Mond gäbe. Aber als er golden und lichtgefüllt über
deutſchen Wieſen aufging, erſchien er wir anders als über den
Weingärten Umbriens oder den ſanften Oelbaumhainen Cos=

kanas, herzlicher, heimeliger und auf eine ſonderbare Weiſe er=
greifender
. Der Mond Lenaus, Eichendorffs, Johann Peter
Hebels beſchien die Flur ..."
Was das Klima betrifft, ſo fand ich es weit erträglicher,
als ich es durch fünf lange, ſüdliche Jahre in Erinnerung behielt.

Die Kühle hatte nichts Abſchreckendes oder Benehmendes. Eher
ſchien eine gewiſſe Belebung, eine angenehme Friſche auszugehen.
Das Verblüffendſte aber war die Sprache.
Plötzlich ſpricht alles um dich her deutſch. Die kleinſten Kin=
der
können es. Und du haſt, wenn du dich an Schaffner, Kellner,
Poliziſten wendeſt, nicht mehr nötig, deine Anliegen in die Laute,
Worte, Satzgebilde einer fremden Sprache zu kleiden. Daß du es
rotzdem tuſt, geſchieht, weil es dir in Fleiſch und Blut über=
gegangen
iſt, und nicht, wie deine Freunde glauben, aus Afferei.
Du ſelber würdeſt es gar nicht bemerken, wenn nicht die An=
geredeten
es bemerkten und dich betrachteten wie eine ſeltene
Blume.
Das Verblüffendſte iſt wohl die Sprache...

Ich komme abs den alten, patriarchaliſch einfachen Oſterien
und Cavernen Italiens in die Gaſthäuſer Deutſchlands . . .
Wie wird hier gegeſſen!
Der Süden ißt gewiß nicht ſchlecht. Ente in Oliven gehörte
zu den Lieblingsgerichten Stendhals. Die Scharen der feinen und
abſonderlichen Gemüſe, der ſilbergrauen Artiſchocken, der grün,
rot und orangefarben leuchtenden Peperoni, der lila Melauzoni,
gelben Succhetti nehmen es an Wohlgeſchmack und Bekömmlich=
keit
durchaus mit unſeren Gemüſen auf, mit dem Notkraut, das
jenſeits der Alpen kaum gedeiht, oder den Steinpilzen, die eben=
falls
dort rar ſind und durch gewiſſe Sorten von Neizkern erſetzt
werden von zuvor abgebrühten, ihrer Schärfe entledigten.

Doch was für prächtige Stücken Fleiſch liegen hier auu
aromatiſche Kartoffeln! Und was vermag Ingenium und
taſie daraus zu bereiten! Die Kalbshaxen Münchens, die
des grünen Vogtlandes ſind phantaſtiſch (für den, der
Jahre lang nicht gegeſſen hat) und ihre Maſſe laſſen die
reuden des Südens frugal erſcheinen. Ganz zu ſchweige
den deutſchen Soßen, von denen ſchon Nabelais ſagte,
ſo köſtlich, daß man ſeinen eigenen Vater darin mit Appein
zehren würde ..
So bewundere ich denn einfältig die einfachſten Sach
ur früher niemals aufgefallen wären, und die jedem Du
ſelbſtverſtändlich ſind: die Sauberkeit der Straßen und Plü
Bequemlichkeit der Verkehrsmittel, den Luxus der Ausla
Ich nehme eine Seitung zur Hand und beſtaune die
haltigkeit, den Umfang, das Niveau. Und es iſt nicht einmn
von den Blättern, die die Welt bedeuten, ſondern ein
unbedeutendes Provinzblatt, geleſen von kleinen Leuten
leinen Stadt in Franken. Wenn ich es mit der kargen Pn
preſſe ſüdlicher Gebilde vergleiche, komme ich mir in Derz
vor wie Candide im Land Eldorado, wo die Kieſel auf de
traße Goldklumpen ſind.
Deutſche, denen ich im Auslande begegnete, führten
mich zu erheitern, die Armbewegungen der Verkehrsſchu
vor. Ich habe das nun in Natur erlebt, und es ging mir m
Bauern, der den Hamlet ſieht: ich konnte nicht lachen. Im G
teil. Ich hänge an dieſen Männern mit Blicken der Ben
rung und Verehrung. Wie Moſes dem Noten Meere,
ſie den Wellen des Verkehrs, und das Volk Iſraels zieht
nen Fußes das Bild führt zu weit.
Sie mögen ein wenig bizarr ſein, die Armbewegung
Verkehrsſchutzleute, aber ich will lieber ihre Bizarrerie
nehmen als unter die Autos kommen.
Apropos: Autos... Wie hübſch iſt es, ihren Geſichti
anſehen zu können, wohin ſie wollen. Stets betrachte ich 3
glühenden Pfeile und Seiger, welche die Fahrtrichtung au
mit ſtillem Glück. So muß dem Gedankenleſer zumute ſein
er erkennt, was der mit den beſten Abſichten ſich nähernde
menſch im Schilde führt. Sie ſind erkannt, Verworfener, S
wollen um die Ecke links!
Das Geſicht der Straße erkennt kaum wieder, wer
fünf Jahren zum letztenmal ſah.
Frau Germania iſt eine Dame von Welt geworden. O
(außer den altteſtamentariſchen Erſcheinungen der Verkehr!
leute, außer den offenen Antlitzen der Automobile) !
Ich ſchleiche mich in ein Poſtamt.
Nie und under gar keinen Umſtänden war ich ei
knallender Schalterfenſter. Das Deutſchland der Inflat=
beſtand
aus auffallend vielen Schalterfenſtern, und ſie
zuweilen ſinnbetäubend.
Sch ſchleiche mich in ein Poſtamt, und was ſehe ich?
feingeſchliffenes und blinkendes Metall, einige wohlgeil
Herren, Sederhalter in den Händen, eine elegante, lange Cr
Sür den erſten Augenblick glaube ich, in ein vornehmes
haus geraten zu ſein. Aber es war ein Poſtamt. Ein gl.
und metallenes, lichtes, modernes, deutſches Poſtamt.
Machte es nun die Umgebung oder der neue Geiſt: O
amten, vor denen ich mich ſo gefürchtet hatte und die einen
Komplene bildeten, erſchienen hier durchaus als nette, perſ
Privatmenſchen, die in Würde und Anmut (dem Idealkl
Gentleman, wie wir es von Emerſon kennen, entſprecherz
Geſellſchaft für Laſtträger wie Könige abgegeben hätten.
Es iſt eine Geſte. Sicherlich nicht mehr. Aber mau
nichts gegen Geſten, am allerwenigſten gegen ſchöne.
Ich erwache in München im Hotel. Mit den Schuhen!
ich die neueſte Nummer der führenden Cageszeitung
Guten Morgen! hat der Wirt groß darauf drucken laſſei.
es war dafür geſorgt, daß ich meinen Cag mit einem
Wort beginne.
Die ſchöne Geſte. .. Ich bewunderte ſie bisher a
Ausländern. Hält ſie auch bei uns ihren Einzug? Das
würde leichter.

Der Mann mit dem grunen
Sulinder.

Von Adolf Siegler=Darmſtadt.

Ich wohnte damals in den Pyrenäen. Das Haus, das ich für
den Reſt des Herbſtes gemietet hatte, ſtand auf einer ſchmalen
Selsterraſſe von ſchwarzem Marmor. Zerklüftetes Geſtein
ſtürzte chaotiſch hinunter bis zu dem Gießbach und gab dem ein=
ſamen
Gebäude die Sicherheit einer kleinen Feſtung. Ueber die
breite, bei Gewittern und ſtarken Negengüſſen von wirbelnden
Waſſern toſende Schlucht führte eine ſchmale Holzbrücke und
von letzterer ein ziemlich ſteiler, in den Marmor gehauener Pfad
zu meiner Behauſung. Links und rechts Haſelnußgeſtrüpp.
erratiſche Blöcke, Selsſpalten und Klüfte.
Ich hatte mich hierher zurückgezogen, um eine eilige Arbeit
in kürzeſter Seit ungeſtört zu vollenden. Poſt, Celegraph und
Celephon gab es hier nicht. Der nächſte Bauernhof lag einen
Büchſenſchuß weit im Bergtal, durch das zeitweilig braune Ge=
fellen
wechſelten, Spanier, die in Cunnels mit Sprengarbeiten
beſchäftigt waren. Es waren wilde Kerle unter ihnen, denen das
Meſſer locker ſaß. Mancher war ohne oder mit falſchen Pa=
vieren
nächtlich über einen Paß gekommen, von Panticoſa her
über die Breche de Noland oder ein anderes Schneefeld, wo
ihn kein Grenzgendarm oder Sollwächter hatte ſichten können.
Die Bauleitung nahm es nicht allzu genau mit den Perſonalien,
denn die Arbeit hoch oben in den Bergen war hart und gefahr=
voll
und die Diſziplin ſtreng. Hie und da wurde einer der frem=
den
Männer von Gendarmen aus den Baracken geholt, ſei es.
daß er einen Diebſtahl, einen Ueberfall oder irgend etwas anderes
begangen hatte.

Eines Abends hatte ich lange an einer Arbeit geſchrieben
und war ſpät ſchlafen gegangen. Auf memem Ciſch lag ein Ne=
volver
, für alle Fälle. Draußen vorm Haus kreiſte die wachſame
Schäferhündin und in der Stube lag Fredo, der Nüde. Es mochte
2 Uhr morgens ſein, als die Hündin anſchlug und ſofort jenes
wütende, kurze, ſcharfe Bellen hören ließ, das etwas Außer=
gewöhnliches
kündete. Ich ſchlüpfte in die Hoſen, nahm den Ne=
volver
, ließ den tobenden Nüden hinaus in die Nacht, riegelte
die Cür wieder ab und öffnete das Fenſter. In der Sinſternis
ſah ich zuerſt nichts. Aber unten am Feſſenpfad, nicht weit von
der Brücke bellten wütend die Hunde. Ich ſchrie hinunter: Qui
Vive? Die Hunde wurden etwas ruhiger und aus der Nacht
drang es: Appelez vos chiens! (Nufen Sie Ihre Hunde!) Ich
bohrte meine Augen in die Sinſternis und gewahrte zwei kleine,
weiße Flecken, die ſich bewegten, während die Hunde wieder
wilder Stimme gaben. Haltl oder ich ſchieße! rief ich hinunter,
Wer ſind Sie? Was wollen Sie hier oben? . Ich habe
mich verirrt, kam es zurück, ich will nach Luchon, rufen Sie
Ihre Hunde!
Ich überlegte einen Augenblick. Ich war allein. War es
wirklich ein verirrter Wanderer, der dort unten ſeien Weg
ſuchte, ſo weit ab von der Landſtraße? Die Stimme hatte auf=
richtigen
Klang. Aber es konnten auch mehrere jener land=
fremden
Cunnelarbeiter ſein, und in der Dunkelheit konnte, wenn
ich hinunter ging, irgendwoher auf mich geſchlagen, geworfen
oder geſchoſſen werden. Der Mann an der Brücke verſuchte
vorzudringen, aber die Hunde griffen wütender an. Halt! rief
ich abermals, oder ich ſchießel‟ .. . Wenn Sie ſich wirklich
verirrt haben und nach Luchon wollen, müſſen Sie über die
Brücke zurück, und alsdann die Landſtraße rechter Hand ein=
ſchlagen
. Mir ſchien es nun, daß ſich der Mann entferne.
Plötzlich hallte laut dröhnender Laufſchritt von der hölzernen
Brücke durch die Sinſternis. Dann hörte ich noch eine Seitlang

Schritte auf dem harten Weg, der hinunter zum Gove

führte und zuletzt war es ſtill. Ich rief die Hunde zurür

ſprangen freudig aufgeregt an mir hoch, ſchoſſen dann

dellend eine kurze Strecke den Pfad hinunter, beruhiga!
aber endlich.
Am nächſten Morgen ſah ich von der Cerraſſe plötzlickt
das Geſtrüpp am Nande der Schlucht neben der Brücnl
Kopf eines weißbärtigen Mannes auftauchen und zwei
die ſich durch die Sweige arbeiteten. Vorn an den Armen
zwei weiße Flecken und ich erkannte große, altmodiſche
ſchetten. Mein Mann von heute Nacht! Im Nu mu
unten und half dem Alten auf die Beine. Er war vollkn
erſchöpft, im Geſicht zerkratzt und ſeine Kleider waren ſan
und zerriſſen. Er hatte kurzſichtige, graue Augen, die
verſchlagen=erloſchenen Ausdruck hatten. Der gerötete E.
an Naſe und Schläfen ließ darauf ſchließen, daß er gew
eine Brille trug. Er ſchien ſie in der Nacht verloren zu
Was mich aber auf das höchſte erſtaunte, war ein altme
Sulinder, den er in der Hand trug. Auf alle meine Srage=
wortete
der Mann nur Fai fam. (Ich habe Hunger
führte ihn hinunter ins Cal in eine Schenke, ließ ihm
geben, Wein, Käſe und Brot, die er gierig verſchlang. Er. 7
in Baudreix, ſagte er endlich, habe dort ein Haus, eine
und Mireille, ſeine Cochter. Er heiße Juſtin Lacoſte.
Ich ließ den Schenkwirt anſpannen und fuhr mit dem
nach dem nächſten Bahnhof. In einer halben Stunde Ia
Sug. Ich verhandelte mit dem Bahnhofsvorſteher, und
beauftragte den Sugführer, den erſchöpften Wanderer
nehmen und in Baudreix dem dortigen Bahnhofsvorſte‟
übergeben, damit ihn dieſer ſeiner ſicherlich ſehr beſordle
milie zuführen laſſe.
Nach etwa einer Woche ſchrieb ich an die Frau jenee
Mannes, um mich über ſein Schickſal zu erkundigen. OAl.

[ ][  ][ ]

Deben iſt leichter geworde..
ufrnd eine beſchwingtere neue Generation, für die es wei
Droblome gibt als für uns. Ich alter Mann verſtand
te Vokabeln.
G ans, das meiſt umworbene erotiſche Objekt meiner Seit.
Schweſter, der Schwan, der, wenn er ſich am feſten
ewegen mußte, eben doch nur zu watſcheln vermochte,
usſterben.
Schreibmaſchinen und Kartotheken ſitzen heute (wem ſage
Kurzberockte und kurzhaarige Mädchen mit etwas nüch=
wer
vorwiegend paſſablen Umgangsformen; unbefangen,
uuswert ſicher, auffallend wenig kokett. Sie haben eine
halbildung (man merkt, daß die vielen hübſchen, bunten
ſten doch nicht bloß zur Dekoration getragen werden) und
ſige, aber unbedingt ſchicke Garderobe.
war Salons (wenn man ein ſo ſtrenges und altväteriſches
och anwenden darf) bewegt ſich ein Cypus, der, ohne zu
mr, ſagt: Als Mama neulich mit Gerhart Hauptmann
ohne ſich zu irren, den flüſternden Jack Smith von
rächzenden Nachahmern unterſcheidet, ohne zu erröten, die
mrend kühlen modernen Cänze mit den ſinnverwirrend
igliſchen Namen tanzt, ohne etwas unbedingt Dummes
lich an einer Kontroverſe über Kommunismus und Ka=
aus
beteiligt. . . (Denn das gibt es noch und wird es
en, daß, wenn drei Deutſche zuſammenſitzen, vier Mei=
aufeinanderſtoßen
.)
dieſe Girls, Haustöchter, Stenotypiſtinnen ſchreiten ſelbſt=
a
) gelaſſen durch dieſes Leben, auf tanz= und gumnaſtik=
ſer
Beinen. Sie pudern ſich ein wenig, wie ihre fran=
Souſinen. Sie beſuchen allein die Cafés, wie ihre eng=
Schweſtern. Was für kleine Bäuerinnen waren es vor
hren! Wie ſehr vom Lande iſt man noch da unten im
no es unmöglich wäre, daß Angiolina, Ines, Pia allein
s betreten . . . Wenn unſere Eltern auch dagegen ſind;
der doch viel mehr Geſchmack als ſie, ſagte eine lüße
euährige. Wer wollte es leugnen?
ſtoe gegnete dem jungen Mann, dem männlichen Jungen von
kinſt eine Erziehungsverlegenheit zwiſchen Kind und Dr.
r. rer., pol. uſw. Einen, dem ich eine Antwort auf einen
Rheldete, hatte ich mir vorgenommen, leicht onkelhaft zu
ſſr, wohlwollend, überlegen. Indeſſen war er es, der mich
gißte, der mich behandelte, mit mir umſprang, daß ich
bDonnerwetter! dachte. Ein neuer Cypus. Ich ſprach
tuen dieſer Sechzehn= bis Siebzehnjährigen, deſſen Sdeal
Gubeſuch bis zum Matur, die Univerſität, der Doktorhut
traum der Eltern) geweſen wäre. Ich will ordentlich
rrdienen, ein Auto haben, hießen ihre Siele, über deren
urteilen ich nicht den Mut habe, weil man mir vorwerfen
ſrdaß ich weder das eine beſitze noch das andere tue.
ſie ſich durchſetzen, dieſe ziemlich couragierten und zu
eitſchloſſenen jungen Menſchen? Noch ſind unſere Uni=
ſan
überfüllt.
u wie unaktuell ſind dieſe Vatermord= und Jokaſte=
h
meiner Generation geworden! Dieſe problemloſen
Fuvon Welt und Diſtinktion bemängeln an ihren Vätern
ſte; die altmodiſchen Geſchäftspraktiken, und Jokaſte, die
Pwird nicht ſehr ernſt genommen. Man behandelt ſie wie
nende, ein wenig launenhafte Freundin, freundlich, ver=
grundgutmütig
, überlegen; man kann ihr nie böſe lein;
iit ja eine Frau, und Frauen ſind eben ſo
ſsſelige Generation! Wo ſtanden wir mit ſiebzehn? In
tSützengräben dieſes unſeligen Krieges.
hührenwerter Mann und Autor (Artillerieoffizier, Mozart=
h
. Paladin des Kaiſerreichs) ſchreibt in einem klugen
Katechismus der Lebenskunſt: Der Deutſche kann ſich
euFhand gar nicht häufig genug von außen anſehen und ich
NeEnſo gern bereit, dergleichen Paradoxe und kleine Synis=
Ryamehmen, aber ich ſehe die Ungerechtigkeit ein. Man ſoll,
ſn un ſich da draußen herumtreibt, ab und zu wiederkehren
aF ſonderbare und umſtrittene Land, das die ganze Welt
deh hatte und dennoch nicht unterging und man ſoll dieſes
War bekämpfte und bewunderte Volk, das die einen das Volk
Frnen und die andern das Volk der Dichter und Denker
hrt wiederſehen von Seit zu Seit. Sonſt könnte geſchehen,
E ſar es unterſchätzt. Sonſt könnte geſchehen, daß man es
mchh vergißt.
Ahe Kraft, welche Energie ſteckt in dieſem Lande! Wie
Ech derswo geſäumt und geträumt! Wie wird hier gearbeitet!
rüſt ein kerngeſundes Land.. . Das ſtellte Heine um 1830
m Füris aus feſt. Das ſpürt niemand ergriffener, als wer es
ſhAllen fünf Jahren wiederſieht, die ſeit der hölliſchen Seit der
Ifltein werſtrichen ſind.
AuLand, das ich zuletzt in heilloſer Verwirrung, grenzenloſer
Noiskſung erblickte und das dem Untergang geweiht ſchien, fand
aper in Ordnung und geſunder Kraft, ein Volk, das ich als
ſe dar Verzweifelter, Haſſender und Apathiſcher zurückließ,

* AGeſellſchaft von Gentlemen.

Der Doppelgänger.
Die Stellungnahme des Monſieur Couden aus Bordeaux zu
den ethiſchen Grundſätzen der irdiſchen Gerichtsbarkeit gibt zu
denken.
M. Couden kam auf folgende Weiſe dazu, zu dieſen ethiſchen
Grundſätzen ſeine ſo ſonderbare Stellung zu nehmen:
Er war, friedlich durch die Straßen ſeiner Heimatſtadt ſchrei=
tend
, mit einem Mann zuſammen, der, offenbar ein Choleriker,
ihm nach kurzem Wortwechſel eine Backpfeife gab. Monſieur
Couden iſt ein friedlicher Bürger und ein Phlegmatiker oben=
drein
, es dauert eine Weile, bis er die Catſache und die Crag=
weite
des Geſchehens vollauf begriff, und inzwiſchen war der
Kontrahent ſeines Weges gegangen. Wie immer in ſolchen
Fällen, hatten ſich aber auch diesmal Seugen eingeſtellt, die ſich
hilfsbereit erbötig machten, Herrn Couden zu ſeinem Necht zu
verhelfen. Sie eilten dem Fremden nach, fanden ihn auch in
einer Nebenſtraße und ließen ſein Perſonalien feſtſtellen. Auch
veranlaßten ſie Herrn Couden, die Klage wegen tätlicher Be=
leidigung
zu erheben.
Vor Gericht hat ſich der Fremde entrüſtet verteidigt, er habe
Herrn Couden noch niemals geſehen, geſchweige denn, ihm eine
Ohrfeige gegeben, er ſei überhaupt fromm wie ein Lamm und
habe noch niemals einer Sliege etwas zuleide getan.
Man glaubte ihm nicht und hat ihn verurteilt.
Kurze Seit darauf war ſeine Unſchuld erwieſen. Ein Maun
hatte ſich mit der Cat an Monſieur Couden in einem Wirtshaus

das heilige Necht ab, ihre Opfer mit ſcharfgeſchliffenen Klingen
ins Geſicht oder in die Gurgel zu ſchneiden. Und die Opfer müſſen
dabei mäuschenſtill halten, und nachher noch bezahlen. Es iſt
wirklich ein himmelſchreiendes Unrecht!
Jetzt aber iſt der alſo geplagten Männerwelt ein Prophet
entſtanden, der Abhilfe bringt. Es iſt Monſieur Colombes aus

R
rAht von ihr, ſondern von Juſtin Lacoſte ſelbſt die Antwort
erA hüger nur einen Settel mit einer Aufſtellung über Suppe,
Vodt ka ſe und Wein, ſowie eine Poſtanweiſung zur Beglei=
MEAeſer Auslagen über 2 Fr. 85 Sonſt nichts. Das war
NDBieſ chrieben, wie geſtochen. Meine Gedanken beſchäftigten
94hoch mehr mit dem rätſelhaften Alten. Inzwiſchen war
9mpötzlich Winter geworden. Ich hatte auch meine Arbeit
Kuan ſchickte mich zur Heimreiſe an. Ich beſchloß in Bau=
E erforſchen, welche Bewandtnis es mit dem nächtlichen
RAicder wohl haben möge. Außerdem wollte ich auch die
*wiederkehrenden Gedanken über ihn los werden. In
RauAüz fragte ich nach Monſieur Juſtin Lacoſte. Ach, Sie
uEden Mann mit dem grünen Sylinder, der wohnt in
e du Cimetiere, ganz am Ende des Ortes in der Villa
ReSch Imolas. Sch traf dort eine verhärmte, ältere Frau
N 1hleint außergewöhnlich ſchönes, aber lehr ernſtes Mädchen
von 9 Jahren.
Aagte ihnen, warum ich komme und erzählte den nächt=
erVſorfall
. Dis beiden Frauen ſahen ſich lange an, dann be=
Weue MNutter: Wir wußten hiervon nichts, denn mein Mann
E lich häufig tagelang von uns, und wir wiſſen nicht, wo
er. kommt dann gewöhnlich zerſchunden und zerriſſen und
Dik zurück wie damals. Wenn wir ihn fragen wollen, be=
Aer jene fürchterlichen Wutanfälle, die uns ſchrecklicher
Nre quälendſte Ungewißheit. Doch wozu Sie mit unſerem
Leläſtigen, der Sie ſo menſchenfreundlich mit ihm waren.
en taten mir leid, und ich verſicherte ſie, daß es In=
Heine Neugierde geweſen ſei, das mich hergeführt habe.
e ſich die Frauen wieder lange an, dann ſprach die
Wir könnten 1o glücklich ſein und ſind die unſeligſten
en der ganzen Gegend. Die Leute hier verachten meinen
Te Dunt 2 gehen uns aus dem Wege. Und dennoch zwingt er
ff zu bleiben. Niemand kommt zu uns. Wir gehen zu

gebrüſtet und die Sache wurde ruchbar. Der neue Cäter ſah
genau ſo aus wie der Mann, den man fälſchlich verurteilt hatte.
Es war kein Wunder, daß die Seugen beide verwechſelt hatten.
Bei der Verhandlung gegen den nunmehr richtigen Cäter er=
klärte
Herr Couden plötzlich, daß er die Klage nicht mehr auf=
recht
erhalte. Auf die Vorhaltungen des Nichters hin meinte er:
Ich habe ſchon einmal die Genugtuung verſpürt, daß die an mir
begangene Freveltat geſühnt wurde. Ich habe kein Recht darauf,
für eine einfache Ohrfeige zweimal die gleiche Genugtuung zu er=
leben
.
Aber der erſte Herr iſt doch leider unſchuldig verurteilt
worden!
Das iſt gleichgültig, erklärte Couden mit Ueberzeugung, die
einmal erfahrene Genugtuung kann nicht mehr ungeſchehen ge=
macht
werden und ich begnüge mich mit der einen.
Dabei blieb es.
Götzendammerung in der
Sriſierſtube.
Die Gerichte aller Welt pflegen Körperverletzungen nicht
gerade mit Milde zu beſtrafen. Und das mit Recht: denn der
menſchliche Körper iſt ſchließlich ein Wertobjekt. Ein beſonderes
Privileg haben nur drei Gruppen von Menſchen: die Scharf=
richter
, die Aerzte und die Friſeure. Bei den Scharfrichtern
und Aerzten muß man die Berechtigung zur Körperverletzung
noch anerkennen. Manchmal geht es ja wirklich nicht anders.
Bei den Friſeuren aber handelt es ſich um ein Gewohnheitsrecht,
das durch nichts zu motivieren iſt. Die Friſeure leiten für ſich

Marſeille, den ein Sriſeur in die Gurgelgegend geſchnitten hat,
und der daraufhin zum Gericht ging und einen Schadenerſatz von
15 000 Irs. forderte.
Der Nichter machte ein nachdenkliches Geſicht, denn ihm war
das Gewohnheitsrecht der Naſeure auch ſchon in Sleiſch und
Blut übergegangen. Monſieur Colombes mußte ſein Verlangen
begründen. Er ſagte: meine Wunde hat geeitert, ich mußte
wochenlaug zum Arzt gehen. Das war aber noch das geringſte.
Da die Wunde ſehr tief war, und da ich ein Mann bin, der
etwas auf Eleganz hält, war ich gezwungen, mir eigens niedrige
Kragen anfertigen zu laſſen, und die haben eine Maſſe Geld ge=
koſtet
. Summa ſummarum alſo 15000 Srs.
Der Sigaro wurde verurteilt.
Man ſollte das Urteil durch die Liga für Menſchenrechte in
allen Sriſeurſtuben anſchlagen laſſen.

Wann Schadenerſatz beim
Rucktritt vom Verlöbnis?
Die rechtliche Bedeutung des Verlobungsvertrages liegt
darin, daß eine nicht genügend motivierte Auflöſung dem andern
Ceil Schadenerſatzanſprüche in die Hand gibt, die oft=
mals
beträchtlich ſein können.
Wer ohne wichtigen Grund von der Verlobung zurücktritt,
muß dem anderen Verlobten denjenigen Schaden erſetzen, den die=
ſer
dadurch erlitten hat. Er kann nämlich in der berechtigten Er=
wartung
der Ehe irgendwelche ſein Vermögen oder ſeine Er=
werbsſtellung
berührende Maßnahmen getroffen haben: Alſo,
z. B. Erwerb eines Geſchäfts, Aufgabe einer Stellung da-
gegen
nicht Ausſchlagung eines Heiratsantrages. Er muß dar=
über
hinaus auch den Eltern des anderen Verlobten und ſogar.
allen dritten Perſonen, die an Stelle der Eltern gehandelt haben,
dann Erſatz leiſten, wenn ſie in Erwartung der Ehe irgendwelche
Aufwendungen gemacht haben oder Verbindlichkeiten einges
gangen ſind. Vorausgeſetzt allerdings, daß alle dieſe Aufwen=
dungen
und Verbindlichkeiten den Umſtänden angemeſſen waren.
Man muß alſo einen wichtigen Grund haben, wenn man
eine Verlobung auflöſt und dem andern Ceil gegenüber keine
Schadenerſatzpflicht auf ſich laden will. Was unter einem ſolchen
wichtigen Grund zu verſtehen iſt, hat der Geſetzgeber nicht
ausdrücklich beſtimmt, weil ſich nicht in allgemeiner Form aus=
ſprechen
läßt, was im Einzelfall als genügende Begründung an=
zuſehen
iſt. Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung
vom 24. Januar 1907 ausgeſprochen, daß erhebliche Catſachen
vorliegen müſſen, die nach der in den Geſellſchaftskreiſen der
Verlobten herrſchenden Auffaſſung bei einer ſachlichen, die Um=
ſtände
des einzelnen Salles berückſichtigenden Würdigung geeignet
geweſen wären, den zurücktretenden Verlobten von der Eingehung
des Verlöbniſſes abzuhalten.

niemand, ſeit jenem unheilvollen Cag vor neun Jahren, an dem
die Gendarmen meinen Vater ins Gefängnis geholt haben. Vater
war einer der beſten Graveure in Bordeaux. Wir hatten hier
dieſe kleine Villa, in der wir die Sommermonate verlebten. Da
wurde mein Vater in eine Betrugsaffäre mit gefälſchten Stahl=
ſtempeln
verwickelt, die er geſchnitten haben ſollte. Die Stempel
waren ſo geſchickt gefälſcht, daß ſie ſelbſt mit der Lupe nicht als
Fälſchungen erkannt werden konnten. Erſt nachdem erfahrene
Sachverſtändige von den echten und den falſchen Stempeln Ver=
größerungen
und Diapoſitive gefertigt hatten, konnten die raf=
finierten
Fälſchungen einwandfrei feſtgeſtellt werden. In den
Gerichtsverhandlungen beteuerte mein Vater unentwegt ſeine
völlige Unſchuld. Nachweiſen konnte man ihm nichts, aber die
Indizien ſprachen gegen ihn, und der Gerichtshof verurteilte
meinen Vater zu einem Jahr Gefängnis. Su den Verhandlungen
war mein Vater immer in ſeinen beſten Kleidern erſchienen und
im Sulinder. So kam er, nachdem er ſeine Strafe abgeſeſſen
hatte, auch wieder zu uns. Aber ſeitdem ſpricht er faſt nichts
mehr mit uns, und unſer Leben iſt ſeit Jahren eine tägliche Qual.
Die Leute hier nennen meien Vater nur Den Mann mit dem
grünen Sulinder, denn es iſt noch derſelbe Hut, den er damals
trug und ohne den er nie ausgeht. Sonne, Wind und Regen
haben ihn entfärbt und er iſt jetzt tatſächlich grün Seit drei
Cagen iſt Vater wieder fort. Wir wiſſen nicht wohin. Wir ſind
in entſetzlicher Angſt, denn nach dem hohen Schneefall könnte
ihm irgendwo ein Leid zugeſtoßen ſein.
G
Ich war ratlos und wußte nicht, was ich den bedauernswerten
Frauen Cröſtendes hätte ſagen können. Och verſprach ihnen aber,
mich in Bordeaux zu erkundigen und zu erforſchen, ob ſich eine
Wiederaufnahme des Verfahrens nicht ermöglichen laſſe. Ich
verabſchiedete mich von den beiden Frauen mit dem Verſprechen,
ihnen Nachricht zu geben

In Bordeaux beauftragte ich ſofort einen Privatdetektiven
und erfuhr ſchon zwei Cage ſpäter, daß jener Juſtin Lacoſte vor
ſeiner Verurteilung bereits zweimal in dem dringenden Verdacht
geſtanden hatte, Druckplatten für gefälſchte Banknoten herge=.
ſtellt zu haben, ohne daß es gelungen wäre, dem überaus wort=
kargen
, talentierten Graveur das geringſte nachzuweiſen. Unter
dieſen Umſtänden ſchien es leider ſehr ausſichtslos, etwas für die
armen Frauen zu unternehmen. Uebrigens war über die Sache
Gras gewachſen.
Ich verließ Bordeaux und las im Suge die Petite Gironde‟
die ich auf dem Bahnhof gekauft hatte. Da fiel mein Auge
zufällig auf den Namen Baudreix. Ich las: Holzfäller fanden
geſtern im Walde de la Pene den Leichnam eines alten, gutge=.
kleideten Mannes. Es handelt ſich um einen Sonderling, Mr.
Juſtin Lacoſte, der in Baudreix unter dem Spitznamen Der
Mann mit dem grünen Sulinder bekannt war. Mr. Lacoſte
wohnte ſeit Jahren in Baudreix in einer kleinen Villa Les
Mimoſas, mit ſeiner Frau und ſeiner Cochter. Er hatte ſich
vor mehreren Cagen aus noch unbekannten Gründen von zu
Hauſe entfernt, hat ſich jedenfalls im Schneetreiben verirrt, wurde
von Müdigkeit und Schlaf befallen und iſt im Nachfroſt er=
froren
. Es wäre auch nicht ausgeſchloſſen, daß der Sonderling
ſein Haus in einem Anfall geiſtiger Störung verlaſſen hat und
nach langem Umherirren in jener einſamen Waldgegend umge=.
kommen iſt. Wir ſprechen der armen Witwe und ihrer Cochter,
die ſeit Jahren ein ſehr zurückgezogenes Leben führen, unſere
aufrichtige Ceilnahme aus. Neben dem Coten ſtand auf dem
Schnee der Sulinder, den er ſeit vielen Jahren immer trug, und
der ihn in der Gegend ſo bekannt gemacht hatte. In demſelben
lag ein Settel mit den Worten:
Ich bin unſchuldig!
Juſtin Lacoſte.

[ ][  ][ ]

Wenn poſitive Vorſchriften im Geſetz ſelbſt fehlen, fo hat ſich
doch im Laufe der Seit durch die Nechtſprochung der höheren
Gerichte ein gewiſſer Komplex von foſten Catbeſtänden heraus=
gebildet
, bei deren Vorliegen jeder Nichter die Erforderniſſe
eines wichtigen Grundes annehmen wird. Hierher gehören
in erſter Linie ſchwere und unheildare Erkran=
kungen
. Es iſt wiederholt von den Oberlandesgerichten ent=
ſchieden
worden, daß Lungentuberkuloſe des einen Verlobten
einen wichtigen Grund zum Rücktritt bildet, wobei erſichtlich iſt,
daß die Schuldfrage bei unſerer Betrachtung überhaupt
keine Nolle ſpielt. Ebenſo liegen Entſcheidungen vor, nach denen
Geſchlechtskrankheiten jeder Art dem andern Ceil einen wich=
tigen
Nücktrittsgrund in die Hand ſpielen, und zwar kommt es
gar nicht mehr darauf an, ob vorübergehende oder unheilbare
Krankheiten in Nede ſtehen. Entſcheidend iſt hier ebenfalls nicht
die Frage, ob os ſich um eine verſchuldete Krankheit handelt oder
nicht, ſondern allein die Catſache als ſolche erfüllt die Bedingung
für einen Rücktritt, bei dem jede Schadenerſatzpflicht entfällt.
Intereſſant iſt auch ein Urteil des Kammergerichts aus jüng-
ſter
Seit, wonach allein die Weigerung des einen Verlobten, ſich
ärztlich unterſuchen zu laſſen, genügte, um dem andern Ceil den
Rücktritt zu ermöglichen. Daß auch Gründe, die an ſich ziemlich
harmloſer Natur ſind, als ausreichend anerkannt werden, zeigt
eine Entſcheidung des Oberlandesgerichts Noſtock aus dem Jahre
1921, das die Schadenerſatzpflicht verneinte, weil wie es in
dieſem Urteil heißt ein Verlobter mit Necht deshalb zurück=
treten
kann, da ſeine Braut ſich weigerte, ſpäter mit ihm dauernd
aufs Land zu ziehen.
Nicht beſonders betont zu werden braucht nach dieſen Bei=
ſpielen
, daß es ganz ſelbſtverſtändlich ein Nücktrittsgrund iſt,
wenn der eine Ceil ſich eines erheblichen Creubruchs ſchuldig
macht, da unter Umſtänden hierin ſogar ein Grund zur Eheſchei=
dung
erblickt werden kann. Entſchieden iſt auch ein Fall, in dem
jemand den Cermin der Eheſchließung ohne beſondere Begrün=
dung
dauernd hinauszögerte: auch hier, ſo entſchied das
Neichsgericht, war os dem anderen Vertragsteil nicht zuzumuten,
daß er am Verlöbnisvertrag feſthielt, und Schadenerſatz brauchte
von ſeiner Seite nicht geleiſtet zu werden.
Seltſam berührt es, daß Irrtum über die Vermögensverhält=
niſſe
des anderen Verlobten ebenfalls ein Nücktrittsgrund iſt.
Hat jemand auf Grund eigener Fahrläſſigkeit ſeine Verlobte für
reich gehalten und ſtellt ſich ſpäter heraus, daß hier ein erheb=
licher
Irrtum vorlag, ſo gibt ihm die Nechtſprechung die Mög=
lichkeit
, ohne irgendwelchen Schadenerſatz das Verlöbnis wieder
aufzulöſen, ein Standpunkt, der in beſtimmten Fällen ſicherlich
wenig Sympathiſches an ſich hat. Verſtändlich iſt es dagegen,
daß jemand eine Verlobung auflöſen kann, wenn ihm durch
argliſtige Cäuſchung falſche Vermögensverhältniſſe vorgeſpiegelt
worden ſind.
Nicht zu verwechſeln mit den hier beſprochenen Beiſpielen
ſind jene Fälle, die ein Verlöbnis überhaupt nicht wirkſam zu=
ſtande
kommen laſſen. Da, wie eingehends geſchildert, die Ver=
lobung
einen Vertrag darſtellt, können Geſchäftsunfähige, das
ſind beiſpielsweiſe wegen Geiſteskrankheit Entmündigte,
überhaupt kein Verlöbnis abſchließen, Minderjährige oder aus
anderen Gründen als wegen Geiſteskrankheit Entmündigte be=
dürfen
der Genehmigung des geſetzlichen Vertretors: andernfals
wird ein geſchloſſener Verlöbnisvertrag rechtlich überhaupt nicht
exiſtent, er bleibt unbeachtlich und begründet auch niemals eine
Schadenerſatzpflicht.
Kraft poſitiver Beſtimmung iſt der Braut in beſtimmten
Fällen noch ein beſonderer Schadenerſatzanſpruch gegeben, der
über den oben bezeichneten noch erheblich hinausgeht: nach 8 1308
des Bürgerlichen Geſetzbuches kann eine unbeſcholtene Braut,
die dem Verlobten die Beiwohnng geſtattet hat, auch wegen
des Schadens, der nicht Vermögensſchaden iſt, eine Entſchädigung
in Geld verlangen, wenn aus irgendeinem Grunde die Ehe nicht
zuſtande gekommen iſt.
Erwähnung muß noch finden, daß auch dann eine Schaden=
erſatzpflicht
erwächſt, wenn der eine Vertragsteil zwar nicht ſelbſt
zurücktritt, wenn er aber durch ſein Verhalten dem anderen
Ceil einen wichtigen Grund zum Nücktritt gibt, wobei allerdings
zu beachten iſt, daß es ſich hier um ein ſchweres Verſchuſ=
den
handeln muß. Kündigt alſo z. B. eine Braut ihre gute
Stellung als Stenotupiſtin, um ſich im Haushalt auszubilden,
macht ſich darauf der Verlobte wiederholt einer offenſichtlichen
Untreue ſchuldig, und tritt hierauf die Braut vom Verlöbnis
zurück, ſo wird der Verlobte unter Umſtänden für den geſamten
Verdienſtausfall der früheren Braut erſatzpflichtig.
Es erhellt, daß das Geſetz die Catſache einer Verlobung
durchaus nicht unbeachtet läßt, ſondern ihr auch in rechtlicher Be=
ziehung
eine erhebliche Bedeutung beilegt. So wenig
ſich der Geſetzgeber um eine bloße Liebſchaft, Freundſchaft oder
ein Verhältnis kümmert, ſo ernſt nimmt er den Verlöbnis=
vertrag
, weil dieſer ſich auf eine jpätere Ehe bezieht;
und weil das Inſtitut Ehe nach wie vor die geſetzlich anerkannte
Grundlage unſeres Geſelſchafts= und Familienlebens bildet und
daher eines erhöhten Schutzes ſeitens des Geſetzes und ſeiner
Organe würdig erſcheint.

Elefanten mit Stoplicht.

Weißes Licht vorn und rote Schlußlaterne na wenn ſchon
lohnt ſich eigentlich nicht mehr darüber zu ſprechen.
Aber aus Ceylon kommt die Kunde, daß ſich der Gemeinderat
von Colombo gezwungen ſah, dieſen altbekannten Beleuchtungs=

paragraphen, der bisher nur für Fahrzeuge galt, auch auf die
Ciere, und zwar ausgerechnet auf Elefanten, auszudehnen. Dieſe
ſollen nämlich auf der Hauptſtraße von Colombo nach Kanda
des öfteren Anlaß zu erheblichen Verkehrsſtörungen gegeben
haben und wegen ihrer dunklen Hautfarde beſonders in den

Abendſtunden von den auf dieſer Straße zahlreich verkehrenden
Automobilen überſehen und angefahren worden ſein. Unfälle,
bei denen die ſonſt ſo ruhigen Dickhäuter recht unangenehm für
Menſchen und Autos werden könnten. Ein weißleuchtendes Licht
um den Hals und ein rotes als Schlußlaterne ſoll. nun dieſem
Uebelſtand in Sukunft abhelfen. Die Automobiliſten in Ceulon
freuen ſich, die Elefantenbeſitzer ſchimpfen und die Fußgänger
von Colombo (heißen ſie eigentlich Colombinen?) meinen philo=
ſophiſch
, ſie wären noch nie über einen Elefanten in der Dunkel=
heit
geſtolpert, das Schwanzlicht ſei alſo überflüſſig, aber die
Rüſſellaterne wäre ganz nützlich.

Naturvölker ſind wehrlos
gegen die Grippe.

In ſeinem bekannten Noman Der Kampf der Welten
ſchildert H. G. Wells einen Verſuch der Marsbewohner, unſere
Ende zu erobern. Obwohl die Marſianer mit allen techniſchen
Mitteln ausgerüſtet und dem Menſchen in jeder Hinſicht über=
legen
waren, ſcheiterte die Invaſion an der Unfähigkeit der
Marsbowohner, gegen die Infektionskrankheiten der Alenſchen
anzukämpfen. Die Marſianer gehen am Schluß des Nomans
elend zugrunde als Opfer der Bakterien, gegen welche die
Menſchheit nahezu immun iſt.
Immunität wird meiſt als Folge einer überſtandenen Krank=
heit
erworben. So muß z. B. ein jeder von uns einmal die Ma=
ſern
bekommen, um für den Neſt ſeines Lebens gegen eine neue
Erkrankung an Maſern geſchützt zu ſein. Andererſeits finden
die Krankheitskeime einen üppigen Nährboden, wenn iſolierte
Völkerſtämme von einer Krankheit befallen werden, die für ſie
vollkommen neu iſt. Ein Schulfall dieſer Art ereignete ſich kürz=
lich
auf Notuma, einer Inſel im Stillen Ozean, welche von einer
Grippe=Epidemie heimgeſucht wurde. Dieſe Inſel, welche in einer
Entfernung von etwa 500 Meilen von den Giſi=Inſeln liegt,
wurde im vergangenen Oezember von einem Dampfer ange=
laufen
und augenſcheinlich wurde durch dieſen Dampfer die
Grippe eingeſchleppt. Innerhalb ſieben Wochen erkrankte die
ganze Bevölkerung der Inſel, annähernd 1000 Köpfe, an der
Grippe. Mit Ausnahme von 4 dort anſäſſigen Europäern. Die
Grippe war nicht ſonderlich bösartig, da nur 40 Codesfälle zu
verzeichnen waren, obwohl die geſamte Bevölkerung die Krank=
heit
durchmachte.
Ein derartiges Umgreifen der Epidemie kann nur dadurch
erklärt werden, daß die einheimiſchen Bowohner der Inſel bisher
von der Grippe verſchont geblieben waren. Wir haben dagegen
jeden Winter mehr oder weniger an der Grippe zu leiden und
es hat ſich im Laufe der Jahre eine gewiſſe Immunität heraus=
gebildet
, ſo daß ein großer Prozentſatz von dieſer Krankheit ver=
ſchont
bleibt. Die Bewohner der Inſel Notuma verfügten über
dieſes natürliche Abwehrmittel nicht.

Die Arche.
Von L. M. Schultheis.

Das Kind Merete ſaß abſeits in der Laube und ſchritl
einem kleinen Gegenſtand. Es war ein ſtilles Kind,
ſchloſſen und nicht immer freundlich. Uns beachtete es u
war ſo in ſeine Arbeit vertieft. Erſt als ich von ungefs)
Gedanken nachhing und meine Augen ziellos durch del
Dämmerlicht der Laube ſchweifen ließ, blieben ſie am Bl
Kindes hängen. Da ſah ich, daß es Tiere waren, di
einer feinen Säge aus einem weißen Brettchen ſchnit
hübſche, weiße Ciere. In zarten, bedeutſamen Wendurz
die Säge durch das Holz, und wenn ſie im Kreislauf des
riſchen wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurückfand, fiel A
Geſchöpf aus dem hölzernen Urſtoff, und Meretens Haul
es zu den andern. In einer Doppelreihe ſchritten ſie 19
Eiſch entlang, päarweis, und hatten jene rührende Pel
des hiſtoriſchen Sugs, der der Arche zuſtrebt, kleiner
mit dem Abſtand, und lebendig im Fleckenlicht der Soil
durch das grüne Blattwerk zitterte.
Ich hob eines der Cierchen auf und beträchtete ei
Nehkälbchen, deſſen hohe, ſteile Beine ſchüchtern ar
Numpf zuſammengezogen waren, als ob es die geringe B
ihm innewohnte, zum erſchrockenen Sprung verſammeln
und ich begann ſofort, die kleine Kreatur zu lieben und fie
riſch dahin und dorthin zu ſtellen, als ob ich da wieder an
wäre, wo ich vor einigen Jahrzehntan adtrieb: dem PM
ich ſelbſt eine Arche Noäh beſaß. Meretens Mutter hall
nach dem Ciorchen langen ſehen ſie tat das gleiche
verging eine Viertelſtunde, in der wir mit den Cieren
und ſehr glücklich waren. Wir hatten nun Löwen vor un
und Antilopen, Sebras und Krokodile, Wölfe und Lämme
Mir kam ein Staunen an über den Neichtum an Geſ
die auf ein geheimnisvolles: Es werde hin durch die
hand Geſtalt gewannen.
Was machſt du mit ihnen? fragte ich.
Sch verſchenke ſie.

Alle? fragte ich. Es mochten an die vierzig Stü

Merete antwortete nicht. Ja, denk dir, ſagte die
der kleine Bub drüben ſoll ſie alleſamt haben.
Alle? ſagte ich nochmals und plötzlich ſtieg in
ererbter oder erworbener Onſtinkt auf, eine heftige und
liche Abneigung gegen die Odee, daß die ganze Arche im
und Bogen an den kleinen Bub drüben verſchenkt werde
Es ſchien uns verdienſtlich, die Sache anders zu machen
mußte die Menge in eine Anzahl Ceile zerlegen und dadurt
beglücken. Dies ſchien uns weiſe und vernünftig. Wir ſof
Merete. Aber das ſeltſame Kind wurde ſchon beim erſter
dunkelrot vor Bewegung.
Ich habe ſie für ihn gemacht! rief ſie heftig.
Wir begriffen nicht. Das Leben hatte uns dazu erzost
bißchen Glück und das bißchen Schönheit, das es bot, ſo d
breiten wie eine dünne Butterſchicht auf dem Brot je ſt
deſto mehr Stullen , und ſo blieben wir hartnäckig bei
Meinung, während das Kind, dem nie Worte zu Gebot
nicht vermochte, uns, die das Leben verbogen hatte, das
machen, was Fülle und Glorie eines großmütigen Herzens
Und wiederum (um ganz gerecht zu ſein, auch gegen un
verſtand das Kind auch uns nicht, wußte nicht, daß wir
ſerer Herzenarmut dennoch eine plötzliche und ſeltſame Su
gefaßt hatten zu den kindlich=ſchönen Dingen, die ſie ſo
geſchaffen hatte. Ja, daß wir ihre weißen Ciere liebten
Hartnäckigkeit von Kindern für die Dinge, denen ſie jell=
eine
Seele gegeben haben, und daß wir ſie mit einer SMei
Wehmut nur und zögernd aus unſerm Leben entließer /.
dreien und vieren etwa aber nicht alle auf einmall ,)
So entfalteten wir jene ungeheure Jähigkeit zum BeAkBo
die Erwachſene oft Kindern gegenüber üben. Es mag wolß/s
daß Verzweiflung ob unſerer Verſtändnisloſigkeit das RMt
Merete erfaßte, denn ſie fuhr plötzlich auf, ihr Arm jeg
die Ciſchplatte, die Cierchen zerſtoben weißſprühend in 33

kelnden Winkel der Laube, wie kleine müde Sternſchnuppel,k

war die Herrlichkeit. Mit zornigem Aufſchluchzen rannte
den dämmernden Garten hinein. Meretens Mutter ud ich

uns gegenüber und ſahen uns an. In dem zunehmenden Sriem

bemerkte ich auf ihrem Geſicht ein hilfloles und trauriges Li/
das mir wie eine Spiegelung des meinen erſchien.

Nummer 303.
Aufgabe 436.
Dr. H. Bincer in Berlin. (Chemnitzer Tageblatt 1927.)
b
d e
E
b

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Beiß: Kb2 Dg1 Ld7 8a3 Ba5 b4 14 (8;
Schwarz: Kd5 Le4 Ba6 44 g2 6) 3+.
Aufgabe 437.
Comins Mansfield in Briſtol.
(1. Preis, Good Companion, 1914.)
Weiß: Ka8 Dh8 Tb8 La2 8a4 c5 (6);
Schwarz: Ke4 Tb3 d3 Le1 B45 (5).
Matt in zwei Zügen.

K.S. Ein Vierzehnjähriger beſiegt Bogoljubow. Man ſchreibt uns
aus Heidelberg: Am Samstag, den 9. d3. Mts, gab in der hieſigen
Stadthalle der berühmte ruſſiſche Schach=Gvoßmeiſter E. D. Bogol=
jubow
auf Einladung hieſiger Schachvereine eine Vorſtellung im
Simultanſpiel, an der ſich 47 Vertreter hieſiger und auswärtiger Vereine
beteiligten. Das Ergebnis waren für Bogoljubow 28 gewonnene Par=
tien
, 9 verlorene und 10 Remis=Partien. Intereſſant dürfte ſein, daß
unter den Siegern gegen den Weltſchachmeiſter ſich auch der jüngſte
Schachfreund des Abends befand, nämlich ein 14jähriger Knabe namens
Möll aus Doſſenheim bei Heidelberg, der eine im Mittelſpiel ge=
wonnene
Figur zäh behauptete und ſich dadurch in die Zahl der Sieger
über den berühmten Meiſter einreihen durfte.

Ie

IDM

Meie Mute
Mauer, Gräte, Watte, Barde, Mitte, Rohan, Rampe Zeile, Aller,
Henne, Amſel, Marta, Welle, Boden, Gramm, Minne, Manje, Birne,
Norne.

In obigen Wörtern ſind die Mittelbuchſtaben auszuwechf.

daß neue Hauptwörter entſtehen, deren Mittelbuchſtaben eine W

genswerte Mahnung ergeben, vier e, drei i, drei l, ein u. 2.Ru

ein p. zwei r, ein t, ein u, ein z.
Figuren=Rätſel.

Carl

hel horn le V2 m
ea
ri ſe.
Obige Silben ſchreibe man buchſtabenweiſe in die durch ald
Ziffern gehenden wagerechten Reihen, ſo daß Wörter von for?
Bedeutung erſcheinen: 1. Männername, 2. Baum, 3. Stadt imn Fras
4. ausländiſches Geldſtück, 5. Körperteil, 6. Vogel, 7. Dickhäuter.
Die Anfangsbuchſtaben ſagen, was nicht alle Leute könnesh.
Carl Derg=

Druck u. Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchkruckerei, Rheinſtr. 33. Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. H. Nette. Fernſpr. 1, 23892392. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verb. Kliſches: F. Haußmann, alle m3

[ ][  ][ ]

Kranke helfe kennt. Dann däß waaß mer jo, un hott’s an ſich
ſällwer ſchun dauſendfach erbrobt, daß ſo e kräfdich Abfiehrmiddel
wahre Wunner wirke dhut; beim alde Milledeer ſie die krenkſte
Soldade ſchun geſund worrn, wann ſe nor vun Färn de Riezi=
nußleffel
geſähe hawwe. Un ſo hab ich nadierlich gemaant, wann
mer unſerm kranke Staat e wirkſam Abfiehrmiddel in Geſtalt
vun Steiern un Abgawe, aller un jeder Art, eifflöße dhut, aaner=
laa
, ob vun vorne odder vun hinne, vun owwe odder bun unne
ſo mußer jo eines ſcheenen Dags widder geſund wärrn.
Awwer leider, mer hott kaa Beſſerung konnſtadiern kenne.
Ganz im Gäächedaal, je greeßer mer die Doſis gemacht hott,
un je mehr er ſich gebutzt hott, um ſo krenker is er worrn.
Uff däß ewiche Einnemme vun Steiern un Abgabe, leffel=, aamer=
un
gießwagevollweis, hott unſer bedauernswärde Pazient der=
maße
18 Abweiche krickt, daß er im gäächewärdiche Aageblick de
Knieſchnackler hott nooch alle neu Neede, un ſich vor Schwäche
kaum noch uff de Baa halte kann, un ausſieht, wie de Dod vun
Ibbern. Wodra mer deitlich märke kann, daß alſo däß allopa=
diſche
Gäächegift in Geſtalt vun=eme Steierabfiehrmiddel doch net
ganz ’s Richdiche gewäſe ſei kann, ſundern den Kranke langſam
awwer ſicher an de Rand vum Grab bringe dhut, wo er dann
weiders nix mehr zu dhu brauch, als bloß enei zu falle.
Un jetzt kumme nadierlich widder annern, die ſchweern uffs
kondreere Gäächedaal, un verſchreiwe dem arme Kranke Diätvor=
ſchrifte
in Geſtalt vun Koſtendziehung, un wolle in uff
Koſte vun de Lender und Gemeinde mit =eme Spar=
programmtee
widder hochbringe. Awwer däß is
ſcheint’s e Middel, wo mehr uff’s Homeopadiſche rauskimmt, un
geheert offenbar zu dene Azzeneie, vun dene wo mer ſeegt: badd’s
nix, ſo ſchadd’s nix. Iwwrichens nimmt der Pazient die Spar=
Azzenei aach nor ſehr ungärn, un ſeecht heeflich, awwer beſtimmt,
zu dene Herrn Heilkinſtler: Bidde, nach Ihnen
Annern ſetze widder ihr ganz Hoffnung uffn Volksend=
ſcheid
un maane, daß ſe dodorch den Kranke widder zu Kräfte
bringe. Awwer ich drau däre Geils=Kur aach nor halwer, un
kann mir net denke, daß for unſern Pazient viel debei eraus
kimmt.
Korzum, ’s fehlt net wehr viel, dann dhu ich die, die wo ſich
ſozuſage als Aerzt vun Deitſchland uffſpiele, heechſtens noch als
Heilgehilfe, als Nadurheilverfahrene, als Waſſerdockter (mit dene
wo ich die maan, die wo Waſſer breediche und de Wei ſällwer
drincke!), als Simmbadie= un Spirediſtekinſtler, als Eiſebart=
ärzt
un Quackſalwer gälde loſſe, die wo mit dem Wunnerdockter
vun Trebur in a Kärb ſchlage, un wo mit dene rächene, die wo
nie all wärrn.
No, drotz alldem, a Hoffnung is uns doch noch gebliwwe,
un es ſcheint, daß mer doch noch uff’s Richdiche kimmt. Nemlich
nooch dem, was mer jetzt ſo in de Zeidung läſe kann, is offen=
barlich
’s Wichdichſte for Deitſchland: erſtens ’s Brinzibieb, uff
dem wo die Baddeibonze erumreide; zweitens die Baddeibolledick,
drittens de Kärchtormsegoismuß, un viertens de Kuhhannel. Däß
ſin immerhie alterbrobte Azzeneimiddel, un ich bin däßhalb emol
geſpannt, wie e alt Säg mit ere neie Kordel, ob die dem ſieche
Deitſchland widder uff die Strimb hälfe. Jedenfalls weer’s net
ganz ausgeſchloſſe, un es is mer heit ſchun halb un halb ſo,
als weer däß a vun dene Obberatzione, vun dene wo mer nooch=
her
als läſe kann: Obberatzion glänzend gelunge, Pazient ſamft
entſchlofe‟
Bienche Bimmbernell.

aach ſchun Dein u gewaſchene Schnawwel uffgemacht, wie’de die
neimodiſch Briefmagg uff dem Briefche geſähe hoſt, um oi vun
doine ibliche dräggiſche Bemärkunge zu mache awwer word
nor e Weilche. Die Sach is nemlich ganz eifach, es hannelt ſich
um en Darmſtädter Heiner, der wo jetzt midde in Ameriga ſitzt,
un der als emol denkt: ach kennt ich doch jetzt grad emol en
Bummel mache iwwer die Rheinſtroß, un gugge, ob ans Faixe
Eck heit widder ſo=en Bedrieb vun Gimmnaſiaſte un Mädercher
is, odder kennt ich doch, am nechſte Sunndag middag, wann ich
dem Bienche ſei Bedrachdunge iwwer die vergange Woch geläſe
hab, net emol en Spaziergang mache an die Balleseich, um
noochzuſähe, ob immer noch ſoviel Emenſe do ſin, wie zu däre
Zeit, als de Datterich noch geläbt hott. Ja alſo, daß ich die
Haubtſach net vergäß. Die ſimf Doller, die wo in dem Brief
leije, die ſin nadierlich for’s Niewergalldenkmal beſtimmt. Wann
ich aach net Dein kriddiſche Verſtand hab, awwer däß muß ich
ſage: Es is e wohr Schand, daß die Darmſtädter dem Mann
noch kaa Denkmal geſetzt hawwe. Dann was de Ludder for
Deitſchland gedho hott, daß er dene Deitſche e Sproch gäwwe

Vun Wörder, die wo’s gibt uff B,
Baßt kaans zum annern ſo ſchee,

hott, um ihre Gefiehle Ausdrugg gäwwe zu kenne, däß ſällwe
Verdienſt hott unſer Niewergall um die Darmſtädter Sproch.
Un däß kann ich Dir verſichern, lieb Bienche, wann mer z. B.
hier midde in Ameriga ſitze muß, un heert bletzlich emol en
Darmſtädter Heiner ſchwätze, odder mer denkt nor dodra, do
kann mer heiße Aage krieje. No, awwer däß hott weider kag
Gefohr. Hier is waad un braad koin Hoiner zu ſähe, nor ſo
e paar Hagebeck=Indianer un annere Leit, die womit ihrne Rolls=
roiſer
un Cadijaks die Luft verpeſte uſw.
Am Schluß ſchreibt er dann: Alſo ich hoff, daß Dir die paar
armſeeliche Gröſchjer do, ich maan die fimf Doller, e bische helfe,
damit däß Niewergalldenkmal grod ei geweiht wärrn kann, wann
ich’s nechſte Johr hoimkumm. Du brauchſt’s ja ne ſo groß zu
mache, wie die Leewe uff de Roſenheeh, un net ſo korjos wie
däß Keesmeſſer, wo ſe de Alice vor de Ludwichskärch geſetzt
hawwe. Jedenfalls, wann mei gude Winſch ebbes zu bedeide
hatte, bai moine College un ſo, dann dhete aus dene 5 Doller
ſchun während der Iwwerfahrt vun hier nach Darmſtadt min=
denſtens
fimfdauſend wärrn uſw.
Mit moine beſte Grieß bin ich Doin gedreie Hoiner
Dr. Hellmuth Marx.
P. A. So ſchee die Darmſtädter Sprach zu ſchwätze is, ſo
knifflich is ſe zu ſchreiwe.
Alſo der gude Heiner in Ameriga kann ſich beruhiche, däß
Geld for unſer Niebergall=Denkmal hawe=mer ſo gud wie bei=
ſamme
, s wärd im Ganzem uff zehndauſend Mark kumme. Dem
Bux is däß awwer net Geld genug; er ſeecht, ſo e Denkmal mißt
mindeſtens dreißigdauſend Mack koſte (no, un wann unſer Auguſt
dreißichdauſend ſeecht, do kann mer ſich leicht ausrächne, wie=
viel
er maant!). Wann er awwer ſo lang Borjemaaſter bleibt,
bis mer=em dreißichdauſend Mack ſparn, un bringe, ſem hie, da=
mit
er’s nooch ſeim Kobb verwixe kann, alſo do kann er lang
hoffe, bis was Beſſeres noochkimmt. No, er is jo ſchun immer
groß gewäſe im Hoffe, er kimmt aus de gude Hoffnung ſozuſage
gornet eraus; jetzt geht er neierdings widder ſchwanger mit dem
Balleegadde . .
No, was unſer Niebergalldenkmal bedrifft, däß ſteht
bis zum Stadtjuwiläum im nechſte Johr; wann net hier, dann
wo annerſt, do bin ich blanmeeßich gut defor. Ich wort bloß
noch, bis mer en neie Owwerowwer hawwe, un en neie Stadt=
rat
, dann mit dem alde is doch nix Geſcheides mehr a zu=
fange

Daß ich awwer aach dicht halte kann, wann ich will, däß
beweiſt däß Owwerwaldhausbrojäkt, un noch Verſchiedenes
wo äwe in de Schweb is. Wie geſagt, große Sache miſſe im
Stille reife, die därfe net vorzeidich an die groß Glock gehenkt
wärrn, ſunſt geht’s ſchäbb.
For die Sparbix: Vun de Ohrhelljer Mädercher: zwanzich
Mack. Danke ſchee!

Als: Billanz, Bankrott un Bortmannee.
ſamlich, die drei geheimnisvolle un ſozuſage kabbaliſtiſche
ſterwörder fange net bloß gleicherweis vorne mit=eme große
ſandern ſie gleiche ſich aach ſunſt uff’s Hoor genau, was
nchens jeder ohne große Vorkenntniſſe an ſich ſällwer eraus=
veren
kann, wann er hergeht, un macht en Iwwerſchlag, un
gicht im Bauſch und Boge däß, was er hott, mit dem,
hawwe ſoll. Daß nennt mer dann e Billanz. Un was
verauskimmt, is en Bankrott. Un was iwwrich bleibt, is e
ſlrer Bortmanee.
n däre Verfaſſung befind ſich äwe unner annerm, wie mer
n und lieſt, aach unſer arm, awwer ehrlich Vaderland, s
he Reich. Un ich hab mer ſchun hie un her iwwerlegt, was
hentlich bei dem Zuſtand, der wo de kallobiernde Schwind=

ur de Auszehrung ganz verzweifelt ehnlich ſieht, s Wich=
un
1s Dringlichfte weer, um daß mer dem kranke Staat
bische uffhelfe kennt.
merm kaa Ader zu laſſe brauch, däß is nadierlich klar,
am Bludiejel, die won auszuggele bis uff’s Weißblude,

Min de letzte Johrn ja net gefehlt; ſie ſitze ſogar äwe widder
lres beiſamme, un ſinne uff neie Zuggelmeechlichkeide, un
Hinele iwwer die Annudidät, odder wie mer däß haaßt, wann
wan die Kähl zuziehe will.
sie geſagt, ich hab mer ſchun eriwwer un eniwwer iwwerlegt,
ſwn dem Fall ’s Wichdichſte un s Dringlichſte weer, wodemit
men arme Deiwel vun Staat widder uff die Baa bringe kennt.
zimeim beſchrenkte, awwer nix deſto drotz freie Volksgenoſſe=
aid
, hab ich gedenkt, daß mer den Kranke ſo langſam uffbäb=
Gennt mit leichtverdauliche, ſtärkende un nadierlich billiche
hingsmiddel; was ſelbſtredend bei=em a’ſchlage mißt, wann
oodebei die erforderlich Ruh zur Erholung genne, un ihn
iſr eliche Uffreechunge ſchitze dhu dhet.
wwer ’s ſcheint, ich hab mich dodrinn grindlich gediſche, un
Infroglos mit meiner Aſicht geheerich uffm Holzwähk. Dann
mh die Leit, die wo ſozuſage die Aerzt vun Deitſchland ſei
o die Bolledicker, die Abgeordnete, die Miniſter un ſo, ſin
eichtlich ganz annerer Maanung iwwer däß, was Deitſchland
eedichſte brauch. Un was mich bedrifft, ſo hab ich mer ge=
tach
no, die Herrn miſſe’s beſſer wiſſe, wie ich, un ich loß
Härn belehrn. Un infolchedäſſe hab ich grindlich die Zeidung
ſrt, ob un was ich for=e Rezäbbt un Diätverordnung, odder
fäbbes derardiches, for den Pazient finne dhu. Un da is
n letzter Zeit aach allerhand uffgeſtoße, wann ich aach net
mbegriffe hab, wie nu’ grad däß, odder ſäll, was ſo mit un=
aicher
Wichdichkeit bedriwwe wärd, dem Kranke helfe, odder
iners gud dhu ſoll. No, ich hab halt gedenkt, ich verſteh’s

Poſtſchkribbdumm: Wie ich am letztemol ſchun age=
didde
hab, hab ich alſo aus Zentralameriga, ausm Staat Min=
neſoda
(däß is jedenfalls ſo=en allkehohlfreie Brohibbitzions=
ſtaat
, weil däß Wort hinne uff Soda enauslaaft), vun=eme ächte
Heiner en längere Schreiwebrief krickt. Ich will’n auszugsweis
dohieſetze; alſo er ſchreibt:
Mei liewes Bienche! Valleicht wärrn Dei verdroimte Aage
doch en iwwerraſchte Ausdrugg a’nemme, wann de uff aamol en
ei geſchriwwene Brief midde aus Ameriga krickſt; valleicht hoſte

Der zeitgemäße Haushalt

ichmutzige Polſtermöbel auf Neu zu reini=
EI Mehr noch wie ſchmutzige Gardinen und Teppiche machen
Euich lange Winterheizung unanſehnlich gewordenen Polſter=
wih
der Hausfrau im Frühjahr große Sorgen. Zur gründlichen
weychen Reinigung müßten ſie abgezogen werden, und das
bcugt die Arbeit eines Fachmannes vor und nach derſelben zu
FR Zeit, wo ohnedies die Wohnung durch ihn vielfach neu
ſcRert und vorgerichtet werden muß. Die Hausfrau ſollte ſich
aldamutig ſelbſt an dieſe Arbeit machen und die Polſterbezüge
AMiden Möbeln reinigen, was ihr bei nachfolgendem Verfahren
Nos gelingen wird: Im warmen Zimmer überbürſte ſie mit
mac zu weicher Kleiderbürſte den Woll= oder Plüſchbezug der
waul mit nur lauer Löſung von einem gehäuften Eßlöffel
ulin in einem Liter Waſſer, die ſie ſcharf quirlt. Sie tauche
Voſk fürſte gut ein, laſſe ſie aber nicht tropfen, und bürſte nun
ſie weiſe alle Seiten der Polſtermöbel: des Sofas, Diwans oder
s, ringsum feucht und gleichmäßig ab. Dann überdecke ſie
Dorkusgeſpülte Bürſte mit reinem Leinentuch, das immer wieder
inem Waſſer ausgewaſchen wird, und reibe die Möbel in
Bn her Weiſe ſauber. Der Schmutz zeigt ſich nun völlig gelöſt,
DSbezüge werden wie neu, und Plüſch wird ſchließlich gegen
D AStrich wieder aufgebürſtet, um etwaige Glanzſtellen zu
Delten. Ueber Nacht in warmem Raume ausgetrocknet, ſind
Dußſübel am nächſten Tag wieder gebrauchsfertig und von tadel=
L. H.
Aeutiſchem Ausſehen.
kakteen brauchen beſondere Erde. So anſpruchs=
ae
Nie meiſten Kakteen auch ſind, ſo iſt ihr Gedeihen doch in erſter
12Avon der richtigen Erdmiſchung abhängig. Die Kakteenlieb=
D ſollten deshalb die kleine Ausgabe nicht ſcheuen, ſich eine
Mechende Miſchung in der Gärtnerei oder Samenhandlung
9Aſchaffen, zumal ihr Bedarf ja zumeiſt nicht groß iſt, da die
Den Kakteenarten kleiner Töpfe bedürfen. Ueber die Art ihres

Im Winter, d. h. wenn die Temperatur niedrig, der Wärme=
verluſt
hoch iſt, der Körper dementſprechend mehr Wärme zu er=
zeugen
hat, verlangt und verträgt der Menſch mehr Fettnahrung
als ſonſt. Unſere Hausfrauen wiſſen das, wie ihre Vorgänge=
rinnen
es ſeit Jahrhunderten wußten, denn der Mittagstiſch iſt
während des Winters von jeher auf das verſtärkte Bedürfnis
nach Fett eingeſtellt geweſen. Von den drei Hauptbeſtandteilen
unſerer Nahrung beſitzt das Fett den höchſten Verbrennungs=
wert
, und dieſer Wert iſt bei allen reinen Fetten nahezu konſtant.
Da die Preiſe für dieſe Nahrungsmittel (zum Beiſpiel Butter und
Margarine) erhebliche Unterſchiede aufweiſen, ergibt ſich daraus,
daß der Preis durch andere Eigenſchaften, in erſter Linie den
Geſchmack, beſtimmt wird. Zwar beſtehen Unterſchiede zwiſchen
tieriſchen und pflanzlichen Fetten und auch zwiſchen den ein=
zelnen
, doch ſind dieſe weit geringer, als viele vermuten. Um dies
zu zeigen, bedarf es freilich eines kleinen Seitenwegs in das Ge=
biet
der Nahrungsmittelchemie.
Alle Fette, einſchließlich der Oele, beſtehen aus einem Ge=
miſch
von Glyzeriden. Jedes Glyzerid iſt eine chemiſche Verbin=
dung
von Glyzerin und einer beſtimmten Fettſäue. Da es deren
eine beträchtliche Menge gibt, exiſtieren auch entſprechend viele
Glyzeride, die alle ihren Namen und Charakter der Säure ent=
lehnen
, die ihr Beſtandteil iſt. Ein Fett iſt nun ein Gemiſch von
wenigſtens drei Glyzeriden: Stearin, Palmitin und Olein. Sie
unterſcheiden ſich hauptſächlich durch die Lage des Schmelzpunktes.
Bei normaler Temperatur befinden ſich die beiden erſten ſtets in
feſtem Zuſtande (Schmelzpunkte 71 und 72 Grad Celſius); Bei=
ſpiel
: Rinderfett, das größtenteils aus Stearin beſteht. Pflanzen=
fette
enthalten neben Olein vor allem Palmitin; in ölgefüllten
Flaſchen gerinnt dieſes leicht zu ſogenannten Wolken‟ Die
einzelnen Speiſefette und =öle beſitzen nun die drei erwähnten
Hauptglyzeride in ungleichem Verhältnis, das iſt der weſentliche
Unterſchied, der aber für die Ernährung keineswegs weſentlich
iſt. Daneben befinden ſich in den einzelnen Fetten und Oelen
eine Reihe weiterer Glyzeride, die ihnen ihren beſonderen Cha=
rakter
verleihen, wozu (wie bei der Butter) noch aromatiſche Be=
ſtandteile
treten. Je nach dem Verhältnis, in welchem die wich=
tigſten
Glyzeride vertreten ſind, reagieren die Speiſefette und =öle
verſchieden auf das Steigen oder Fallen der ſie umgebenden
Temperatur.
Die meiſten Glyzeride löſen ſich im Munde nicht auf, ſind da=
her
für uns geſchmacklos. Bemerkt man an Fetten dennoch einen
Geſchmack (abgeſehen vom Aroma, worüber gleich mehr), ſo rührt
dieſer von ſtattgefundenen chemiſchen Zerſetzungen her, durch
welche freie Fettſäuren, d. h. nicht mehr zu Glyzerin gebundene,
entſtanden ſind. Speck und Butter werden auf dieſe Weiſe ranzig.
Geſchmack hat aber auch unverdorbene Butter; er beruht auf dem
Vorhandenſein aromatiſcher Stoffe, die dadurch entſtehen, daß
während der Säuerung der Milch oder Sahne, aus welcher die
Butter gekirnt iſt, die Milchſäurebakterien aus Milchzucker die
Säure hervorbringen, nach welcher ſie ihren Namen tragen.

Wenn die Verſicherungsagenten eine Tagung haben. (Life‟.
Notizchen von Arnold Reinſtein.
Wenn die Not am größten, iſt der Reporter am nächſten.
Es iſt der Geiſt, der ſich den Körper baut. Als Notwohnung!
Der ſteife Kragen und das Frackhemd, das ſind die letzten Ueberreſte
des wittelalterlichen Harniſchs.
Wenn man einmal ſo alt iſt, daß man abends ausgehen darf, iſt es
mit dem Geheimnis der Mitternacht vorbei. Das Myſterium wird gur
Polizeiſtunde.
(Jugend.)
Wie die Alten ſungen.. Jedesmal, wenn du ſo unartig biſt, be=
komme
ich ein neues graues Haar, ſagte der behümmerte Vater. Na,
da mußt du aber ein großer Lausbub geweſen ſein, ewwiderte das
Söhnchen. Sieh dir mal Großpapa an.

In Schmalz gebackene Tüten mit Schlag=
Ine. Dreiviertel Pfund Weizenmehl, einen halben Teelöffel
* zwei Eier, ein Päckchen Vanillezucker verquirlt man mit ſo
Ailch oder Sahne, daß ein ſehr dickflüſſiger Teig entſteht.
Lieſen tauche man vorher in flüſſiges Fett gehaltene Alumi=
*Tütenformen und halte dieſe ſofort in ſiedendes Backfett, in
e, lichthraun gebacken, dann vorſichtig auf einen Teller ge=
Aherden. Erkaltet, werden ſie dann mit geſüßter Schlagſahne
9 Mlt.
Speiſen=Zettel:
Sonntag: Frühlingsſuppe. Hammelbraten mit Roſenkohl,
eiſe. Montag: Reis=Auflauf mit Vanilleſoße.
Stag: Ungariſcher Gulaſch. Mittwoch: Spinat mit
ern. Donnerstag: Gefüllte Kohlrabi. Freitag:
Sücter Schellfiſch. Samstag: Weiße Bohnen und

Der Nährwert der Fette.
Von Hanns H. Roeſſink. II Humor IIe [ ][  ][ ]

Das Cöchterchen
empfängt. . .
Sie würde ſehr beleidigt ſein, die junge
Dame, wenn man dieſe Angelegenheit als
Kindergeſellſchaft bezeichnen wollte! Man
fühlt ſich doch ſchon weſentlich mehr zu den
Erwachſenen gehörig, als zu den Kleinen
wie man mit ſanfter Verachtung jene noch
jüngeren Damen bezeichnet, die bis zu dem
berühmten Backfiſchalter noch etliche Jahre
zu warten haben. Es iſt alſo eine reguläre
geſellſchaftliche Veranſtaltung, ein Fünfuhr=
Tee in Miniaturausgabe, wenn das Töchter=
chen
die drei, vier beſten Freundinnen bei ſich
ſieht. Nur ſehr altmodiſche Erwachſene
glauben, daß man ſich etwa mit dem Er=
gehen
der diverſen Lieblingspuppen beſchäf=
tigen
wird ſelbſt wenn daheim in einer
ſtillen Ecke tatſächlich noch irgendein Puppen=
kind
ruht und insgeheim auch bemuttert
wird; offiziell geben dieſe jungen Damen das
keinesfalls zu. Alſo plaudert man! Viel=
leicht
nicht ganz mit der beherrſchten Ober=
flächlichkeit
der Dame von Welt, die mit tau=
ſend
Worten nichts ſagt; dieſe ganz große
Kunſt kennen unſere Backfiſche ja gottlob
noch nicht! Auch das Problem, ob ein Stück
Kuchen nicht die Linie bedrohen könnte,
wird nicht erörtert; man genießt in dieſem
Alter ohne Reu und Gewiſſensbedenken
Kuchenberge, Schlagſahnegebirge, Schoko=
ladenmeere
. So geben denn vor allem die
verehrten Eltern und Lehrer den wichtigſten
Geſprächsſtoff ab und werden, nicht immer
objektiv, ſtets aber ſtreng, unter die Lupe ge=
nommen
. Nur ein Thema iſt auch in dieſem
Kreiſe jüngſter Weiblichkeit ſchon ganz dem
Denkkreis der Großen entnommen: Was
trägt man?
Es iſt ebenſo drollig wie erſtaunlich, unſere
jungen Damen über dies Thema reden zu
hören! Mit dem angeborenen Inſtinkt der
Eva wiſſen ſie bereits ſehr gut, was die
Mode vorſchreibt, und welche Formen und
Details zu ihren kleinen Perſönchen paſſen.
Nicht alle vielleicht (das ſind dann ſpäter die
Frauen, die nichts ohne Rat der Schneiderin
anziehen!), aber die Mehrzahl. Lotti z. B.
verteidigt ſehr energiſch die Tendenz, daß
bluſige Jumperkleidchen immer vorteilhaft

wirken. Und wenn man ſie in dem
grünen Wollſtoffkleidchen mit dem kr.
loſen runden Ausſchnitt ſieht, von dern
eingeſetztes Weſtenteil aus gleichem Sto=
zur
Gürtelſchärpe läuft, darf man ihr
geben. Hier ſind ſenkrechte und quergern.
Effekte in ſchönem Gleichmaß verteilt:
mittelbreite Blenden, aus gelbem
ſchwarzem Seidenband gearbeitet, ſchnud
von dem Weſteneinſatz unterbroche=
das
bluſende Oberteil in ſeiner ur
Hälfte, harmonieren mit dem Schärpengy
dem Abſchluß der glatten Aermel und
mittleren Rockbahn vorn. Dieſe ſelbſt
den beiderſeits von ihr eingelegten Fal
teilen markiert dann grundſätzlich ſenk.,
Linien es iſt alſo alles da! (A)
Ilſedore dagegen ſcheint eine Mann
haben, die für aparte, etwas ſtiliſierte
men ſchwärmt: das glatte Leibchen mit)
in der Mitte liegenden Knopfſchluß, de
über die Taillennaht hin auch noch am
nach unten zu in einer Spitze auslauferd
Hüftpaſſe fortſetzt, erinnert irgendwis
bißchen an die 80er Jahre, während=
pliſſierte
Röckchen abſolut Stil 1929 iſt.
appetitlich und kindlich wirkt zum hellen !
des Chinakrepps dieſes Kleidchens der
runde Kragen mit der bunten Lavallg
Krawatte, der wie die Manſchetten in ſon
igem Weiß mit Lochſtickereiverzierung
arbeitet iſt. (D)
Gerda dagegen iſt ſchon ganz auf Sn
ling eingeſtellt. Ihr weißes Leinenklei.6
zeigt ganz beſonders nett den Typ des
delchens unſerer Tage, das Bewegung
und darum einfache, bequem ſitzende Se
trägt. Von der breiten Schulterpaſſe,
die leicht bauſchenden Aermel angeſchri
ſind, ziehen ſich trägerartige Blenden
Faltenröckchen, wo ſie mit einem Zier:
enden. Engbogig geſchnittener Krage
Gelb mit ſchmaler Flatterſchleife und ai
farbige Aermelbündchen bilden den farbhy
Aufputz: (C)
Ruth wiederum zeigt, wie hübſch bem
Einfachheit ihrer anmutigen Jugend
ihr Veloutinekleidchen in Blau iſt in ſe:
Vorderteil einfach durchgehend in Falten
legt, die ſich vom Schnallengürtel ab/d
Röckchen öffnen. Ein rundes Krägelchen:
Manſchetten in Weiß, ein kleines aufgeſol
Täſchchen unter dem Gürtel und eine dmt
blaue Schleife bilden den ganzen Aufputz=

Moderner Schmuck.
Der Schmuck ändert ſeine Formen und paßt ſich
der jeweiligen Mode vollkommen an. Man trägt
heute viel glattanliegende, ganz ſchlicht verarbeitete
Aermel, auf denen ſich das breite, wie eine Feſſel
wirkende Armband beſonders gut ausnimmt, das
ich aus flachen gehämmerten oder ziſelierten, mit
Steinen oder Emaille=Einlagen geſchmückten Gold=
plättchen
zuſammenſetzt.

Der moderne Schuh.
Der einfache, ſchmuckloſe Schuh gehört der Ver=
gangenheit
an; was die Schuhinduſtrie heute auf
den Markt bringt, iſt in der Geſamtwirkung von
verblüffender Eleganz; nicht nur die Formen und
die Materialien ſind ſchön und geſchmackvoll, auch
in den Garnierungen wird viel Schönes und
Kunſtvolles hervorgebracht. Von den Lederarten
erfreuen ſich das ſtumpfe Wildleder und das nicht
nur ſehr effektvolle, ſondern auch ſehr praktiſche
Schlangen= und Eidechſenleder der größten Be=
liebtheit
.

Was bringt
die Srühjahrsmode?
Es iſt Zeit, meine Damen, daß Sie ſich mit Ihrer
Frühjahrsgarderobe beſchäftigen, daß Sie es ſich recht
reiflich überlegen, was Sie notwendig brauchen, was
Sie beſonders gern beſitzen möchten und was ſchließ=
lich
mit Ihrem Toilettenbudget in Einklang zu brin=
gen
iſt. Es ſteht Ihnen in dieſem Jahre ſehr viel
Verſchiedenartiges zur Verfügung, enge und weite,
gerade und glockige Formen; enge für den Vormittag
und glockige für den Nachmittag. Natürlich darf in
Ihrem Garderobenſchatz ein einfaches Kleid mit ge=
radem
, faltengeſchmücktem Rock nicht fehlen, der nun
einmal das Gegebene für den Vormittag iſt und die
paſſendſte Ergänzung eines ſchlichten Jumpers bildet.
Im allgemeinen aber wird, als das Neueſte, uns der
Glockenrock mehr intereſſieren, denn den gerade ge=
ſchnittenen
Rock haben wir nun ſchon ſo lange und ſo
oft auf ſeine Kleidſamkeit erprobt. Wir zeigen Ihnen
aber trotzdem auf unſerer Abbildung zwiſchen allerlei
Glocken ein einfaches Vormittagskleid mit geradem
Rock vielleicht, daß Sie gerade ein ſolches Modell
ſuchen, das Sie aus einem leichten Wollſtoff oder aus
Baſtſeide nacharbeiten können (c). Wie immer an die=
ſen
Kleidern beſteht der ganze Schmuck aus ein paar
geſchickt angebrachten Blenden aus abſtechendem Ma=
terial
, mit dem der weiche Wildledergürtel harmo=
nieren
muß. Alles andere auf unſerer Abbildung iſt
glockig, zum Teil ſogar ſehr betont glockig. Die Weite
eines Glockenrockes hängt vom Material ab; je leichter
der Stoff, deſto weiter darf der Rock ſein. Verwenden
Sie eine ganz zarte dünne Seide, kann der Rock ſogar
vollkommen rund geſchnitten ſein. Lieben Sie es aber
mehr, wenn der Rock oben, unterhalb des Gürtels.
den Hüften glatter, enger anliegt, iſt ein aus mehreren
Bahnen zuſammengeſetzter Rockſchnitt vorzuziehen. Es
gibt eben unter dem, was man mit Glockenrock be=
zeichnet
, die verſchiedenſten Variationen; z. B. kann
man einem Glockenrock einen ungleichen Schnitt zu=

kommen laſſen, das heißt, daß man auf die eine Ee
mehr Stoffweite bringt als auf die andere, daß 1
den Rock rückwärts oder einſeitig länger ſchneide d
vorn, daß man ihm eine oder mehrere glatte Ba n
einfügt uſw. Auch der einer glatt anſchließenden a"
paſſe angefügte Glockenrock wird von vielen Fr.u
bevorzugt, weil er ſehr ſchlank macht! Die Tal
der neuen Frühjahrskleider ſind im allgemeinen
fach im Schnitt und nicht gerade überreich garte
Beliebt iſt u. a. die ganz ſchlichte Bluſe, die nur Ei
eine aparte, oft ſogar recht kompliziert verarbe‟
Kragen= und Aufſchlaggarnitur aus hellem oder OI
lem Crepe de Chine belebt wird (d). Auch die
überkreuzend ſchließende Taille (b), die eine m‟
Seidenweſte mit den paſſenden Aufſchlägen ſchni
wird viel zu ſehen ſein, weil ſie ſchick iſt und durch ?
ſchräg geteilten Vorderteil die Figur ſchlanker
ſcheinen läßt. Und neben dieſen Formen ſteht
Bolero, das entweder loſe über einer einfachen 2A
getragen wird, oder das man in ähnlicher Form
Verarbeitung für die Taille ſelbſt wählt. In de*
Falle wird (wie an unſerem Modell a) ein gle
Einſatz aus einem abſtechend gemuſterten oder be‟
ten Material eine Bluſe vortäuſchen. Wenn uns‟
Mode für das Frühjahr in großzügiger Weiſe die
ſchiedenartigſten Formen gebracht hat mit der 2.
wahl der Farben iſt ſie gewiß nicht weniger großé
geweſen. Man trägt eigentlich alle Farben,
Paſtelltöne ſowie friſche und leuchtende. Am far
froheſten ſind beſtimmt die gemuſterten Stoffe, die
ſpäter im Sommer in unendlich vielen Arten /*
werden. Im Vordergrunde werden die helle
dunkelgrundigen, mit vielfarbigen, unregelmaß
Muſtern bedruckten Seiden ſtehen, die für die gl9
Verarbeitung beſonders geeignet ſind. Wer abel
das Bunte nicht liebt, kann eben, ohne im gerss
von der Mode abzuweichen, die ſchickſten Kleidel
ſchönen einfarbigen Geweben, aus Crepe de LS
Georgette, Seidentoile und Tuſſor, aus Waſch=
Baſtſeide tragen.

[ ][  ][ ]

Sonntag, den 24. März 1929

Seite 29

Küche, Uchn-Und.

hollen. Blamk und.
schimnmoh.

niemals lose.
Mur in Originalpackung

[ ][  ][ ]

Seite 24

Sonntag, den 24. März 1929

Nummer

PALAST-LICHTSPIELE
Grafenstraße

Die Nacht
ohne Hoffnung
mit Richard Barthelmess.
Die Berliner Morgenzeitung schrieb:
Dieser Film ist von einer Spannung erfüllt, daß man
besorgen möchte, die Leinwand könne reißen. Der
Regisseur John Fr. Dillon gestaltet die Kaschemmen-
atmosphäre
, das Grauen hinter Gefängnismauern, die
Nacht ohne Hoffnung und die graußige Hinrichtungs-
szene
bildhaft stark.
Vorher:
Mit dem Aute
ims Horgenland
Der Wettkampf zweier Filmreporter in 5 Akten.
Beginn heute 2 Uhr.

Heute noch

Tom Mix

Halle Chegenne
mit Sensationen, die selbst in Tom Mix
Filmen selten sind.
Dieses ist vorläufig der letzte Tom Mix-Film
Bobbg, der
kleine Betektiw
Kriminalfilm in 5 Akten.
Beginn 2 Uhr.

Nur noch heute:
Der Rins
der Baiadere
Lola Kreuzberg-Film
aus Indiens Wunderwelt. In diesen Film sind.
Wundertaten der indischen Fakire erstaunlich dr
lich festgehalten.
Das Geheimnis
des Urpeutschland
bringt die Heldentaten unserer U-Boote in Erinner
und lüftet den Schleier, der über dem Ende diedl:
ersten Handels-U-Bootes lag.
Anfang 2 Uhr.
Jugendliche halbe Preise

MUSIKVePeln
Viertes Konzert
Karfreitag
19 Uhr im Großen Hause des Landestheaters
Johannespassion
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Mk. 1. Kraftbrühe Vermicelle, Par=
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Mk. 1.30 Suppe, Kalbskeule, Spinat
in Butter, Salz=Kartoffeln, Sc.=
Tomate, Deſſert.
Mk. 1.60 Suppe, Weſtf. Schinken in
Burgundertunke, Spinat mit Ei,
Salzkartoffel, Deſſert.
Mk. 2.50 Suppe, Kabliauſchnitte, Sc.=
Remoulade, Weſtf. Schinken in Bur=
gunder
, Spinat m. Ei, Kartoffel, deſſert.
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2. Die toten Augen, Fantasie . d Albert
3. a) Andante V.Sywphonie Tschaikowskv
4. a/Samson u. Delila / für / Saint Sacns 9. Dalibor-Fantasie . . . . . . Smetana
5. Othello-Fantasie . . . . . . . . Verdi 11. Larghetto II. Symphonie Beethoven

7. a) Legende
b) Sourenir Tio
()Bomance / Soli

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Paganini
b)Preludes. Rachmaninoff / 8. Beherrscher der Geister . . . Weber
b)Invokation . /Triol. Schubert / 10. Orpheus symphon. Dichtung . . Liszt
6. Karfreitagszauber . . . . . Wagner / 12. Jolanthe . . . . . . . Tschaikowsky
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[ ][  ][ ]

mmer 33

Sonntag, den 24. März 1929

Seite 25

derräteriſche Schatten.
Kriminalroman von Werner Krueger.
Copyright by Marie Brügmann, München.

(Nachdruck verboten.)

ſir, im Gegenteil, entgegnete der Beamte, er ſei ſehr
eweſen, erzählte die Dame, und hätte nur erſucht, keinen
ärym machen. Er ginge ganz von ſelbſt und würde ſich die
arde, die er heute zurücklaſſen müſſe, ein andermal holen.
echheit! knurrte Brämer.
un dachte er nach.
eſcher Art ſind ſeine Vorſtrafen? fragte er den Beamten.
Ais nur Diebſtähle und Einbrüche, antwortete dieſer.
ſut er keine Roheitsdelikte gehabt? Iſt er als entſchloſ=
rſtniſch
bekannt?
Spitzel ſchildert ihn als einen ziemlich gutmütigen
ſteunſen rapportierte der Wachtmeiſter. Er unterhält von
ziu ußimbrüchen ein gelähmtes Mädchen, mit dem er früher ein
ſerygnis hatte. Seine Komplizen hänſeln ihn oft wegen ſeiner
guchr. Er macht nämlich niemals einen Einbruch mit, bei dem
ffüum Menſchenleben handeln kann. Er ſoll wirklich ein
Duten ſerl ſein. Nur chroniſche Arbeitsſcheu und Hang zum
beuürerlichen laſſen ihn keine anſtändige Laufbahn einſchlagen.
9 Polizeirat dachte nach. Dann meinte er:
Kiſt nicht geſagt, daß nicht auch ſolche Menſchen zum Mör=
r
ruden können, wenn ihre Freiheit auf dem Spiel ſteht.
ben Herr Rat denn Mordverdacht gegen ihn? erkundigte
ch ſhe Beamte.
u,ſagte der Rat, er iſt dringend verdächtig. Wir müſſen
m iſtbald wie möglich haben."
h glaube, ihn in den nächſten Tagen faſſen zu können,
gtr er Kriminalwachtmeiſter nachdenklich, ich habe den Tip
ekatmen, in einer Kneipe in M. zu ſein. Dort wird er in die=
=agen einkehren, um einige Uhren zu verkaufen.
hön, ſagte Brämer freundlich, Sie wiſſen doch, daß in
réneiderſchen Mordſache eine Belohnung ausgeſetzt wor=
1ff
uwohl, erwiderte der Beamte und ging grüßend hinaus.
Funz Kaliſcheit hatte in ſeiner Jugend eine Truppe ange=
hrct
ie in den Varietétheatern der Vorſtadt Artiſtenſenſationen
m iſten gab. Er ſelbſt war einer der beſten Trapezkünſtler
eſa! Bis er bei einem zwanzig Meter tiefen Sturz beide
einzebrach und dauernd erwerbsunfähig wurde. Da löſte er
mt rppe auf und zählte ſein Guthaben bei einigen Banken
Fanſaimen. Es genügte, um eine kleine Schankwirtſchaft im Nor=
mukrlins
zu erwerben. Er heiratete dann noch eine Witwe,
ſage Spargroſchen in ſein Geſchäft hineinſteckte, und war
ttiü Tage hinter der Tonbank in ſchmierigem Arbeitskittel zu
het vie er ſeinen Gäſten ſchlechten Kümmel und ſchlecht tem=
riyns
Bier ausſchenkte. Man munkelte, daß er das Geſchäft
Uchifgeben werde, da er reichlich verdient hatte in den letzten
Flinkte! Das war allerdings weniger ſeinen Getränken zuzu=
rdihn
. Aber die Kaliſcheitſche Ecke hatte ſich allmählich zu
her Schwarzen Börſe entwickelt, in der alles, von Brillanten
tſab zu Leinen und Betten, gehandelt wurde, was nur
LSnfül-genie durch die Gäſte des Lokals zu erreichen war.
fAh heute abend ſaß man wieder im Hinterzimmer des Lo=
Aulskſſammen und vertrieb ſich die Zeit mit Kartenſpielen. Noch
augnicht alle Erwarteten eingetroffen.
un wartete noch auf den Schlüſſel=Eduard, den Textil=
und den polniſchen Franz.

Vorn im erſten Raum ſtand Kaliſcheit hinter der Theke und
ließ ſeine kleinen Augen mißtrauiſch durch das ſchmutzige Schau=
fenſter
dringen. Man wußte nie, ob die Sipo nicht wieder ein=
mal
in der Nähe war. In ſolchen Fällen konnte ein durchdrin=
gender
Pfiff oder ein warnendes Huſten viel verhüten.
Endlich ertönte lautes Gelächter im Vorraum und die drei
Erwarteten traten ein, von Kaliſcheit vertraulich begrüßt, um
ſich ſogleich ins Hinterzimmer zu begeben.
Na, ihr habt ine lange Tour zuſammengemaſſelt, ſchrie
ihnen der Tempelhofer Fritz entgegen. Er war ein ganz beſon=
ders
gewiegter Burſche und verſtand ziemlich viel von dem Han=
del
mit unredlich erworbenen Waren. Daher wurde er bei den
abendlichen Zuſammenkünften der Gäſte Kaliſcheits allgemein
als eine Art Vorſitzender oder zumindeſt Sachverſtändiger ge=
duldet
.
Zeigt mal her eure Sore! ſchrie er wieder; aber der Wirt
machte ein warnendes Zeichen. Man verſtand.

Sie magern ab
an welcher Körperstelle sie wollen.
Ohne Körperbewegung, ohne Diät, ohne Chemikalien
zu nehmen, ohne Bäder. Reinäußerlich r Gebrauch.
Sichtbares Reultat bereits am 6. Tage.
Schreiben Sie an Frau Schweitzer, Wiesbaden, Goeben=
ſtraße
19, welche Ihnen gerne und koſtenfrei das einfache
und wirkſame Mittel angibt, welches ſie ſelbſt mit
großem Erfolg angewendet hat.
(Bin 973

Der letzte der Eingetretenen ſchloß die Tür und ſtellte über=
dies
noch einen kleinen Tiſch davor, um gegen Ueberraſchungen
möglichſt gſchützt zu ſein. Dann breitete der zuerſt Angekommene
ſeinen Raub aus.
Es waren zumeiſt Uhren verſchiedener Größe und Güte,
moderne Armbanduhren dazwiſchen und etliche Ringe.
Aus der Oranienſtraße, grinſte der Lange vielſagend.
Der Tempelhofer Fritz aber verzog verächtlich den Mund.
Woher haſt du denn das? fragte er zweifelnd.
Aus dem Schaufenſter antwortete der Lange. Was denkſt
du, das war nicht ſo einfach. Die Sipopatrouille war bis zum
Morgen auf der Straße. Und als ich die Scheiben eindrückte,
kamen gerade die erſten Fabrikarbeiter vorbei. Ein Glück, daß
der Laden im Schatten der beiden Laternen lag.
Na, weißt du ſagte der Tempelhofer Fritz verächtlich,
viel wert iſt der ganze Krempel nicht. Alpaka darunter und
Doublé, nur ein paar echte Stücke. Davon wirſt du kaum leben
können. Roſenzweig gibt für den ganzen Krempel keine fünfzig
Mark!
Der Lange fluchte läſterlich.
Kinderwagen
(34a
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Ihr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½

Was habt ihr ſonſt noch? fragte der Fritz herum.
Einer breitete eine Damenhandtaſche aus. Der Griff war
mit einer Schere kunſtgerecht durchſchnitten.
Hochbahn Gleisdreieck, grinſte er.
Eine mit Steinen beſetzte Damenuhr kam zum Vorſchein.
Intereſſiert griff Fritz zu.
Das iſt Sache, ſagte er anerkennend. Ede verſteht das
Geſchäft. Hundert Mark gibt Roſenzweig.
Dann blickte er mißtrauiſch auf ein Schildkrotportemonnaie,
das aus der Taſche gefallen war.

Da war doch ſicher auch Geld drin? fragte er lauernd.
Pfennige, Fritz, nur Pfennige, meinte Eduard. Aber ſei=
nem
Fuchsgeſicht ſah man an, daß er log. Das merkte auch Fritz.
Du lügſt! brüllte er, und griff nach einem Stuhl. Wir
haben neulich mit dir geteilt, als du in der Tinte ſaßeſt, jetzt
ſollſt du auch mit uns teilen!
Und er hob drohend den ſchweren eichenen Stuhl.
Eduard wich vorſichtig zurück und grinſte hämiſch.
Da griff von hinten jemand dem Fritz in den Arm. Als
er ſich umwandte, ſah er den rotblonden Textil=Willy.
Laß ihn laufen, ſagte Willy ruhig, ich teile mit euch.
Wie ſelbſtverſtändlich breitete er drei braune Scheine vor
ihnen aus.
Die Männer fingen an zu brüllen.
Willy! Hoch! Willy!
Haſt du endlich auch mal Glück gehabt? fragte Fritz den
Schleſier.
Es wurde auch Zeit, knurrte Willy; geſtern nacht noch
konnte ich endlich einmal einen kleinen Geldſchrank aufmachen.
Lotte ickollekteur an der Haſenheide. Nicht mal Treſor verſchloſ=
ſen
. Ganz ohne Sauerſtoff!
Er lachte breit und behäbig.
Die anderen drängten ſich um den Tiſch.
Fünfhundert brauche ich für Minna, fünfhundert für mich,
meinte er gleichgültig, der Reſt unter euch!
Die Männer fingen an zu brüllen: Franek, Kaliſcheit! Eine
Buddel Wein! Noch eine!
Kaliſcheit klopfte an die Tür.
Es war abee nicht das gewohnte zweimalige, es war mehrere
Male hintereinander.
Sipo, ſagte Fritz leiſe.
Die Gegenſtände verſchwanden vom Tiſche. Der kleine Tiſch
wurde abgerückt.
Zwei verſchwanden in einem Nebenzimmer. Willy wollte
folgen. Da öffnete ſich die Tür und Kriminalwachtmeiſter Wolff
ſtand im Rahmen derſelben.
Ruhig, Leute, ich will heut’ nur einen!
Fritz wollte trotz des vorgehaltenen Revolvers dem Beamten
zu Leibe gehen.
Der aber trat zurück, unter hinter der Tür erſchienen jetzt
vier bewaffnete Beamte.
Da gab man den Widerſtand auf.
Wilhelm Kowalſki, ſagte Wolff jetzt hart, Sie werden
wegen Mordverdachts verhaftet!
In dem Geſicht des roten Willy zuckte es.
Dann ſchrie er auf:
Das war ich ja gar nicht!
Aha meinte Wolff, alſo Sie wiſſen ſchon, um was es
ſich handelt!
Der Schneiderſche Mord, ſagte Willy tonlos, ja, ich habe
davon gewußt. Aber jetzt werde ich alles erzählen. Ich habe
alles mitangeſehen!"
Ach nee ſagte Wolff gemütlich, Sie müſſen uns für ſehr
dumm halten, Kowalſki! Hände hoch!
Die metallenen Ringe ſchloſſen ſich um die Handgelenke des
jeden Widerſtand Aufgebenden.
Während die Männer noch regungslos verharrten, hörten ſie
draußen das Polizeiauto abfahren.
Wilhelm Kowalſki, der vermutliche Mörder der unglücklichen
Frau Schneider, war von der Polizei gefunden worden.
Wieder ſaß ein ſchwer Verdächtiger dem Polizeirat Brämer
gegenüber, und wieder war der Beamte felſenfeſt von ſeiner
Schuld überzeugt. Diesmal waren die Beweiſe aber auch zu
belaſtend.
(Fortſetzung folgt.)

Re
Aze!

Höchste Zeit sogar, tsenn’s sich
um die Besorgung Ihrer neuen
Kleidung zu Ostern handelt.
Wenn Sie ein modernes Kleid
oder einen Mantel suchen, die
fabelhaft schön, hochelegant
und dabei sehr preiswert
sein sollen, dann wählen
Sie sich etwas bei uns aus!
Selbst mit sehr verwöhntem Ge-
schmack
werden Sie das Richti-
ge
finden, und damit lachenden
Herzens die Festtage genießen,
in dem Gefühl, ganz besonders
vorteilhaft gekauft zu haben.

9
MAlkutäututurtututkutlti
von Wort und Bild verboten!

47
Frählingsduf-
tig
: das zart-
farbige
Woll-
Georgette-
Glocken-Kleid,
jugendliche
Form, mit a-
part
bestickter
Fechtgarnitur

Das vornehme
Crepe-Satin-
Kleid, reine
Seiderhochmo-
demeGlocken
demeGlocken-
form
mit be-
tckter
Cre-
pe
de Chine-
Ausstottung

0
!
Sehr schick
für Stodt und
Reisc: moder-
ner
Mantel
Taus Fantasie-
stoff
, engl. Art:
Hotte Verar-
beitung
, ganz
Tauf Kunstseide

A.
Ganz auf rein-
seid
. Crepe de
Chine; derele-
gante
Herren-
stoff
- Mantel,
zweireihig mit
Herrenrevenz.
Rückengurt.
Modefarden

Ga
UAL
U

5150

[ ][  ]

Seite 26

Sonntag, den 24. März 1929

Nummel

DIE FRÜHDAHRSNdEUHETTEN

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