Darmstädter Tagblatt 1929


23. März 1929

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 82
Samstag, den 23. März 1929.
192. Jahrgang

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aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerſchticher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bantkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nalſon

Ein Reparationsvorſchlag der Alliierten.
ſicken von ihren Marimalſorderungen. Aber im mer noch Trommelfeuer mit Milliarden. Sie über=
ſchähen
die deutſche Leiſtungsfähigkeit.
bei ihm, und für uns iſt nicht zweifelhaft, daß unterausſchüſſe gebrecht, und das Bild des neuen Reparations=
Dr. Schacht wieder in Berlint.
wenn dieſes Angebot in der Tat richtig ſein jetzt, wenn man von einigen noch offenſtehenden Fragen abſieht,
entſcheidung liegt bei ihm. Er wird ſeine folkte. Damit wäre das Ergebnis der Sachverſtändigenkonfe= wie die neue Reparationsbank in ihrem Aufbau ausſehen wird,
ürſchrift nicht geben, wenn die allierken Forde=
renz
über ihren vorausſichtlichen Ausgang läßt ſich ſchwerlich grundſätzlichen Einverſtändnis aller Sachverſtändigen dahingehend
den die deutſche Leiſtungsfähigkeit überfkeigen, wäre ſo, dann würde ſich an dem augenblicklichen Modus der fung einer Reparationsbank überhaupt nicht mehr denkbar iſt.

* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
mlistrag. Es wird damit ein letzter Verſuch gemacht, die
mzrundlage für die Verhandlungen der nächſten Tage anzu=
Wem mit derartigen Zahlenvorſpiegelungen genutzt ſein
allerdings nicht erſichtlich, zumal man weiß, daß die Fran=
Febenſo wie die übrigen Allierten in den inoffiziellen Be=
ſeun
gen ein ganz erhebliches Teil von ihren Maximalfor=
chuyent
bereits abgerückt ſind.
Io wird jetzt in der engliſchen und der franzöſiſchen Preſſe
tutern auf der Reparationskonferenz als neuen Vorſchlag
7 Höhe der Annuitäten die Forderung von 1,75 Milliarden
Ayterbreitet. Nach deutſcher Auffaſſung iſt es vollkommen
A, etwa die 2½ Milliarden des Dawes=Planes zum Aus=
Sachverſtändigen viel beachtet. Die amerilaniſchen Zei=
haben
es groß aufgezogen, nehmen jedoch vorläufig redak=
amtent
erklärt, die Regierung der Vereinigten Staaten be=
en
Verlauf der Verhandlungen unterrichten, nehme aber
KtDr. Schachts, um wieder weitreichende Kombinationen
zu knüpfen. Daß jetzt die Entſcheidung fallen müßte, iſt
Anſoweit richtig, als nun das Aushandeln der Zahlen nicht
ſcha wieder in Paris eingetroffen ſein wird, werden die ein=
Wvermutlich nicht in voller Oeffentlichkeit, ſondern weiter=
ſnluen
der amerikaniſchen Preſſe richtig ſind, die melden, daß
Eſis Zetrag auf die Dauer von 37 Jahren, der letzte für die
ſec An der Börſe hat dieſer Plan enthuſiaſtiſch gewirkt. Man
au bon 750 Millionen Mark bedeuten würde, man
ſichaber nicht, daß er weit über die Grenzen
leſtdeutſchen Leiſtungsfähigkeit hinausgeht,
ilelon Dr. Schacht ſelbſt nicht höher als 1 Mil=
40Beshzungen zu erleichtern, was wir aber bezweifeln. Es iſt digkeit dar, daß die Induſtrie die Etats von Reich, Ländern
And ks dieſem Grunde angetreten habe. Der eigentliche Grund punkten Ausgabenſenkungen aufzeigen müſſe, durch die für fühl=
P ehren wird. Die Entſcheidung liegt allein, ten Raum einnahmen.

ſen den Abſchiedsworten, mit denen die franzöſiſche Preſſe bliebe auch weiterhin in Kraft. Doch würde ſchon in allerkür= Kommiſſionen hervor, die ſich mehr und mehr zu feſten Formu=
Hhachts. Donnerstag nachmittag um 15 Uhr erfolgte Ab= zeſter Zeit, infolge des ſchlechten Zuſtandes der deutſchen Wirt= lierungen der geplanten Reparationsbank verdichten. Bei alledem
hüuch Berlin begleitet, kommen erneut die Forderungen der ſchaft, der Transferſchutz eintreten müſſen, und die Zahlungen muß aber immer wieder betont werden, daß es ſich nur um Vor=
Miten in einer Staffelung von 19 bis 2,7 Milliarden Mark an die Allierten hörten damit automatiſch auf. Es beſteht alſo beratungen handelt, und daß noch einige Zeit vergehen kann, bis
euſſchen bzw. alliierten Höchſtforderungen aufzuſtellen, ohne deutſcherſeits durchaus kein Anlaß, irgendeinen Plan anzu=
chun
ſich ernſtlich der Hoffnung hingibt, ſie als eine brauch= nehmen, der den Schutz durch den Dawesplan hemmt oder an lichen Entwicklung, daß durch die fortſchreitende Erörterung in
der deutſchen Zahlungen künſtlich verlängert, bzw. vermehrt.
Die Reichsbahn als Käufer.
ellt, die allierten Sachverſtändigen hätten den deutſchen Dr. 9orpmüller über Eiſenbahnaufkräge und dem kritiſchen Stadium genähert hat, was auch in der wachſenden
deutſche Wirtſchaft.
wunkte zu nehmen. Vielmehr gibt es für die end= Reichsbahngeſellſchaft, Dr. h.e. Dorpmüller, hielt heute im Ple= Kuliſſen über Ziffern ſtattgefunden haben.
ge Löſung des Reparationsproblems nur narſitzungs aal der Frankfurter Induſtrie= und Handelskammer
Baſis; die deutſche Leiſtungsfähigkeit. Da= einen Vortrag über Eiſenbahnaufträge und deutſche Wirtſchaft,
die augenblicklich angeſpannte Finanz= und Budgetlage worin er die Wichtigkeit der Reichsbahn als größte Auftrags= fortgeſetzt worden. Die franzöſiſchen Zeitungsmeldungen über
er beſte Beweis. In Amerika wird das Angebot der Pa= geberin für die deutſche Wirtſchaft kennzeichnete. Der Redner ein angeblich ſehr ausſichtsreiches Projekt, nach dem Deutſchland
ſchilderte zunächſt die Organiſation des Einkaufs bei der Reichs=
bahn
, bei der neben der Einkaufsverwaltung in der Hauptver=
noch
nicht dazu Stellung. Das amerikaniſche Staats= waltung fünf zentrale Beſchaffungsſtellen beſtehen. Leider habe
ſtzuuch weiterhin wie bisher die Politik, ſich in die Verhand= fungsplanes für ein ganzes Jahr abgehen müſſen. Die Reichs= ſind als Verſuchsballon für die franzöſiſchen Reparationsforde=
a
der Sachverſtändigen nicht einzumiſchen, ſie laſſe ſich zwar bahn könne ſich nur noch für drei oder ſechs Monate feſtlegen, rungen zu werten. Die Dinge werden in der franzöſiſchen Preſſe
was für ſie ſelbſt und beſonders für die Induſtrie unangenehm
4nEinfluß darauf. Aeußerungen zu dem Angebot der Ver= ſei. Ausgeſchrieben werden von der Reichsbahn nur noch die
tſen werden von ſeiten des Staatsdepartements nicht ab= Bauarbeiten, während alle anderen Käufe freihändig abgeſchloſ=
deutſchen
Werke ein, die dadurch entſtanden ſei, daß bei geſteiger= druck verliehen: irgendeine Entſcheidung darüber, ob eine Ver=
Genau wie das vorige Mal benutzt die Ententepreſſe die ter Kapazität die Abſatzmöglichkeiten geringer geworden ſind,
wofür er verſchiedene Beiſpiele anführte. So würde z. B. für den kann, iſt bisher weder in poſitivem noch in negativem Sinne
ie vermieden werden kann. Von Montag an, wenn Dr. heute noch 23. Eine Reihe von Lokomotivfabriken hätte den Be= die Frage der Zahlungsdauer nicht unterſchätzt werden darf, zu=
in
dieſem Zuſammenhang die Vorwürfe der Induſtrie zurück,
MAx Delegationen wohl ihre Karten aufdecken müſſen, aller= daß die Reichsbahn unwirtſchaftlich arbeite, und führte dann an, franzöſiſchen Preſſemeldungen, die wohl die Hauptquelle für alle
wie die Reichsbahn, ſo weit es in ihrer Kraft ſteht, die Induſtrie anderen, gerade in letzter Zeit aufgetauchten Mitteilungen über
) kleineren Beſprechungen. Es ſcheint aber auch, daß die unterſtützt. U. a. wurde mit dem Stahlwerksverband ein Man= Summen und Friſten ſind, der Wunſch bzw. das Beſtreben Frank=
Jahr verteilt und die Zahlungen wöchentlich geleiſtet werden.
Echacht ein Angebot mitgenommen habe, Der Bedarf der Reichsbahn in einem Jahre an Wagen und Frankreichs mit England und Amerika. Die Grundlage der
Heicht ein VorſchlagOwen Youngs, deſſen Ein= Lokomotiven wurde auf 300 Millionen RM. beziffert an Ober= franzöſiſchen Reparationsforderungen oder wenigſtens eine der
Ucen dahin definiert werden, daß die deutſchen Re= bauſtoffen auf 250, an Brennſtoffen auf 320, an Werkſtätten= Grundlagen bildet das bekannte Mellon=Berenger=Abkommen,
Balztionszahlungen in zwei Teile zerfallen bedarf auf 140, an Erſatzſtücken für Fahrzeuge auf 120 Millionen, welches zwar noch nicht ratifiziert worden iſt, aber doch tatſächlich
An: 750 bis 800 Millionen würden jährlich zu vergeben, ſo namentlich für Holzſchwellen. Dr. Dorpmüller Aufrechterhaltung des Transfer=Schutzes für einen beſtimmten
ahlen ſein ohne irgendwelchen Transfer= ſchloß mit dem Gedanken, daß die Reichsbahn ihre Pflicht, die Teil der deutſchen Annuität von franzöſiſcher Seite keinem ernſt=
ſchu
, dazu noch 1 Milliarde, die den Bedin= deutſche Induſtrie zu unterſtützen, aus Mangel an Betriebs= haften Widerſpruch mehr begegnet, da es Frankreich als dem eifrig=
ſützen
des Transferſchutzes unterliegt. Der kapital und Reſerven nicht in dem gewünſchten Maße erfüllen ſten Verfechter der Kommerzialiſierung der deutſchen Reparations=
ſauz
des franzöſiſch=engliſch=amerikaniſchen Schuldenabkom= Deckung des wirklichen Bedarfs der Reichsbahn bringen werde, fällt.
keilber dort nur, daß er in der Tat eine Erleichte= Präſidiglſihung des Reichsverbandes der Deulſchen zwei Teile zerlegt werden ſollen, den nicht durch den Transfer
Induſtrie.
Berlin, 22. März.
ſtrie hielt geſtern unter dem Vorſitz von Abr. Frowein=Elberfeld und zur Deckung der interallierten Schulden herangezogen wer=
bige
beziffert wird, der nach wie vor auch eine Zah= eine Sitzung ab. Nach eingehender Erörterung der mit der Pa= den würde. Es zeigt ſich jetzt mit aller Deutlichkeit, daß das
Weurs ber 37 Jahre hinaus ablehnt. Wir halten es daher auch riſer Sachverſtändigenberatung zuſammenhängenden Fragen, franzöſiſche Intereſſe an der Reparations=Konferenz faſt aus=
N2 BSgeſchloſſen, daß die deutſche Delegation ſich ernſtlich auf ſprach der Vorſitzende des Steuerausſchuſſes des Reichsverbands, ſchließlich auf dem Gebiete der interallierten Schulden liegt, deren
geFenden dieſes Vorſchlages ſtellen könnte, ſelbſt wenn die Mo= der Deutſchen Induſtrie, Direktor Dr. Haußmann, über den ge= Deckung Frankreich die größte Sorge macht, und daß die Rati=
genwärtigen
Stand und die Entwicklungslinien der induſtriellen, ſizierung der Schuldenabkommen mit der Waſhingtoner und Lon=
ſallien
ſo gehalten ſein ſollten, daß ſie geeignet wären, die Finanz= und Steuerpolitik. Er legte im einzelnen die Notwen=, doner Regierung ſeitens des franzöſiſchen Parlaments unbedingt
Bbc Aſch. anzunehmen, daß Dr. Schacht ſeine Fahrt nach Ber= und Gemeinden kritiſch betrachten und nach großen Geſichts= mit dem neuen Neparationsplan verbunden iſt. Frankreich hat
bare Steuerſenkungen, insbeſondere auf dem Gebiete der beſon= an Amerika zu zahlen, ein Betrag, der mehr als den fünften Teil
BaEe Tagung des Generalrates der Reichsbank. Daß er, wenn, ders drückenden direkten Steuern der Weg gewieſen wird. Da= ſeines Budgets darſtellt. Gelingt die Reparations=Konferenz,
PMmal in Berlin iſt, der Regierung Bericht erſtattet, iſt eine neben müſſe alsbald die grundſätzliche Frage erörtert und Vor= was mit der Annahme des Gutachtens der Sachverſtändigen ſei=
zPSessberſtändlichkeit
. Er hat deshalb auch am Freitag ſchläge gemacht werden, inwieweit das deutſche Haushaltsrecht tens der franzöſiſchen Regierung und der Ratifizierung durch
NAMi ttag beim Reichskanzler, eine Beſpre= grundlegend umzugeſtalten iſt. Schließlich würdigte der Redner das franziſiſche Parlament gleichbe eutend wäre, ſo ſteht der
RAt gehabt, zu der auch die Vertreter der beteiligten Reſſerts das Steuerprogramn der Reichsregierung kritiſch und unterſtrich Natiſiziterung auch der SchuldenAblommen mit Amerika und
rtſchaftsminiſterium, Finanzminiſterium und Auswärtiges Steuererhöhungen grundſätzlich abzulehnen ſeien. An das Re= Dollar würde in der Geſamtſchuld aufgehen. Frankreich muß
Ank zugezogen waren. Er wird auch im Rahmen der ihm ferat ſchloß ſich eine Diskuſſion. Außerdem berichtete Dr. Ernſt alſo von allen Gläubiger=Nationen das größte Intereſſe am Ge=
Verk lbenden Zeit mit Führern der deutſchen Wirtſchaft v. Simſon über die agrariſchen Zollwünſche und das landwirt= ſingen der Reparations=Konferenz haben, und es liegt auf der
ſchaftliche Notprogramm. Im Zuſammenhang mit dieſem Bericht. Hand, warum es jetzt ſeine Anſtrengung einer Beeinfluſſung der
zir gn. Es kann aber auch jetzt nicht davon die Nede ſein, wurden aktuelle induſtriepolitiſche Forderungen zur Sprache ge= deutſchen Oeffentlichkeit und der deutſchen Delegation auf der
NdaK)r. Schacht mit einem beſtimmten Auftrag nach Paris bracht, unter denen die Fragen der Exportbeförderung einen brei= Reparations=Sachverſtändigen=Konferenz verdoppelt, um ihr die

*
Zur Reparakions=Sachverſtändigen=
Konſerenz.
Der Kampf um die Zahlen.
Die fünfte Woche der Pariſer Reparationsberatungen hat
weitere konkrete Mitteilungen über die Arbeiten der verſchiedenen
Dr. Schacht ſeine unterſchrift nicht geben wird, apparates zeichnet ſich mehr und mehr deutlich ab. Man weiß
ihre Umriſſe ſind klarer geworden und man kann von einem
im Voraus etwas ſagen negativ. Aber geſetzt den Fall, dem ſprechen, daß eine Regelung der Reparationsfrage ohne die Schaf=
deutſchen
Reparationszahlungen nichts ändern. Der Dawesplan Daß dies der Fall iſt, geht aus der Intenſität der Beratungen
techniſchen Charakters in den Unterausſchüſſen bzw. in beſonderen
die Kernfrage der Konferenz, Höhe und Dauer, der deutſchen
Neparationszahlung, geklärt iſt. Es liegt im Gange der natür=
deſſen
Stelle eine Regelung ſetzt, die die Dauer und die Höhe, den Unterausſchüſſen gewiſſe Punkte auftreten, die eigentlich vor
das Geſamtplenum der Konſerenz gehören, weil ſie Kardinal=
fragen
des Reparationsproblems berühren, und weil daher ihre
Behandlung eigentlich nur im Zuſammenhang mit einer Feſt=
ſtellung
der Summen möglich iſt. Mit Recht kann daher geſagt
werden, daß ſich die Konferenz der Reparations=Sachverſtändigen
nervöſen Spannung in den Delegationen der einzelnen Länder
zum Ausdruck kommt, andererſeits iſt mit Sicherheit anzunehmen,
daß nach der Rückkehr Dr. Schachts von ſeinem kurzen Berliner
Frankfurt a. N, 22. März. Aufenthalt Beſprechungen außerhalb der Verhandlungen der
Der Generaldirektor der Hauptverwaltung der Deutſchen Reparations=Sachverſtändigen=Konferenz ſozuſagen hinter den
Das franzöſiſche Spiel mit Zahlen iſt inzwiſchen verſtärkt
mit Zahlungen von 1900 Millionen RM. zu beginnen hätte, die
im Verlaufe von 37 Jahren auf 2700 Millionen RM. ſteigen und
dann bis zum letzten, dem 58. Jahre, 1700 Millionen RM. be=
man
aus geldlichen Rückſichten von einer Feſtlegung des Beſchaf= tragen ſollen, haben ſich als vollkommen falſch herausgeſtellt und
ſo dargeſtellt, als ob man ſich in Deutſchland mit der Laufzeit der
Annuitäten auf 58 Jahre bereits abgefunden habe. Die deutſche
Delegation hat jedoch ihrem Feſthalten an den Grundſätzen, wo=
ſen
werden. Dr. Dorpmüller ging ſodann auf die Notlage der nach ſie über 37 Jahre hinaus nicht gehen könne, eindeutig Aus=
läugerung
der Laufzeit über 37 Jahre hinaus angenommen wer=
den
Reichsbahnbedarf an Oberbauſtoffen die Hälfte der vorhan= geſallen. Wenn kie franzöſiſche Preſſe dazu verſucht, die Frage
denen Werke ausreichen. Sehr ſchlecht ſei die Lage der Loko= der Laufzeit überhaupt als eine zweitrangiger Ordnung hinzu=
motiv
= und Waggoninduſtrie. Von 69 Waggonfabriken beſtänden ſtellen, ſo muß von deutſchem Standpunkte betont werden, daß
trieb geſchloſſen und weitere müßten folgen. Der Redner wies, mal ſie nur im Zuſammenhang mit der Feſtſtellung der Höhe der
Reparationszahlungen zu löſen iſt. Unverkennbar geht aus den
telvertrag abgeſchloſſen, wonach alle Lieferungen auf das ganze, reichs hervor, den neuen Reparationsplan der deutſchen Zahlun=
gen
in gleicher Weiſe aufzubauen wie die Schuldenabkommen
Es laſſe ſich nicht umgehen, auch nach dem Auslande Aufträge beſteht und wirkſam iſt. Man verſteht es jetzt auch, warum die
könne. Man müſſe bei der Reichsbahn wieder zu Reſerven kom= zahlungen darauf ankam, daß wenigſtens ein Teil der deutſchen
men. Er hoffe, daß die kommende Zeit, die Möglichkeit zur Annuitäten nicht unter die Transfer=Klauſel des Dawes=Planes
Jetzt, nachdem es feſtſteht, daß die deutſchen Annuitäten in
geſchützten und den geſchützten, glaubt Frankreich erreicht zu
haben, was es wolle. Der erſte Teil, d. h. der nicht geſchützte,
könnte kommerzialiſiert werden, und zur Deckung der Wieder=
aufbaukoſten
der zerſtörten Gebiete, hauptſächlich Frankreichs,
Das Präſidium des Reichsverbandes der Deutſchen Indu= dienen, während der geſchützte Teil als politiſche Schuld bleiben
im Auguſt dieſes Jahres eine Summe von 407 Millionen Dollar
nochmals den Standpunkt der Wirtſchaft, daß die vorgeſehenen Eugland nichts im Wege und der Betrag von 407 Millionen
Anerkennung der franzöſiſchen Reparationsforderungen nahezu=

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legen. Die Taktik Frankreichs gegenüber dem Plan der Repa=
rationsbank
hat ſich daher auch grundlegend geändert, indem jetzt
die Vorteile dieſer neuen Organiſation der Reparationszahlungen
ſowohl für die europäiſche Wirtſchaft als auch für Deutſchland
hervorgehoben werden, Vorteile, angeſichts derer die Höhe der
Reparationsforderungen, nicht mehr eine ſo ausſchlaggebende
Rolle ſpielen könne. Wenn man nach den franzöſiſchen Inſpira=
tionen
urteilt, ſo würde die Reparationsbank, die nach dem Plan
bekanntlich die deutſchen Leiſtungen entgegenzunehmen und zu
verteilen hat, die Erträgniſſe aus dem nicht geſchützten Teil der
deutſchen Zahlungen, der zur Zahlung der interalliierten Schul=
den
zu dienen hat, dem Hauptgläubiger, den Vereinigten Staaten
von Amerika, gutſchreiben. Damit würde zwar nicht politiſch,
aber rein bankmäßig und, wenn man die deutſchen Zahlungen
berückſichtigt, tatſächlich eine Verknüpfung der interalliierten
Schulden mit den deutſchen Reparationszahlungen eintreten, ein
Umſtand, der nach wie vor auf ſchärfſte Oppoſition der maßgeben=
den
Stellen Amerikas zu rechnen hat. Es iſt daher ſehr unwahr=
ſcheinlich
, ob die amerikaniſchen Sachverſtändigen Young und
Morgan einer Einziehung der deutſchen Zahlungen getrennt für
die tatſächlichen Kriegsſchäden und für die Deckung der alliierten
Schulden an Amerika zuſtimmen würden. Amerika würde dabei
zum ausſchlaggebenden Gläubiger gegenüber Deutſchland werden
und an der Eintreibung der Reparationen ein größeres Intereſſe
haben als die Alliierten ſelbſt, eine Rolle, die Amerika gegenüber
Deutſchland nicht zu ſpielen wünſcht.
Die engliſche Auffaſſung über die geplante Reparationsbank
ſcheint ſehr geteilt zu ſein, ſie begegnet bisher nur kühlem Intereſſe.
Es wird im allgemeinen der Verſuch gemacht, die Bedeutung der
Bank auf die Eintreibung der Reparationszahlungen zu beſchrän=
ken
und infolgedeſſen dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß zu=
nächſt
einmal über die erſte Abteilung der Reparationsbank eine
Einigung erzielt wird. Im übrigen richtet ſich die Stellungnahme
der engliſchen Kreiſe nach ihren eigenen, ſich ſtark unterſcheidenden
Intereſſen. Ein Teil der engliſchen Induſtrie ſteht dem Projekt
der Reparationsbank, insbeſondere ihrer Kreditabteilung, ſympa=
thiſch
gegenüber, weil eine Steigerung des Welthandels durch
beſſere Ausnutzung der internationalen Kreditmöglichkeiten auch
der engliſchen Induſtrie zugute kommen würde. Andererſeits
zeigen die grundſätzlichen Schwierigkeiten im Sachlieferungs= Aus=
ſchuß
den Einfluß, der gerade von der engliſchen Wirtſchaft gegen
eine Vergrößerung und leichtere Handhabung des Sachlieferungs=
geſchäftes
ausgeht.
Das Projekt der Reparationsbank hat in ſeinen Ausmaßen
inzwiſchen, wie nicht anders zu erwarten war, eine weſentliche
Beſchränkung erfahren. Ihr Aufgabenkreis wird ſich auf die
Vereinnahmung, Verwaltung und Weiterleitung der deutſchen
Annuitäten, die Finanzierung der deutſchen Sachleiſtungen, die
Transaktionen für den Transfer und die Kommerzialiſierung
eines Teiles der deutſchen Schuld erſtrecken. Dagegen wird die
Ausführung der rein bank= und kreditmäßigen Aufgaben im weſent=
lichen
den Zentralnoten=Inſtituten und den Privatbanken der be=
teiligten
Länder überlaſſen werden. Der äußerſt geſunde Gedanke
einer Befruchtung des Welthandels durch geeignete Plazierung
der großen Kredite iſt nicht ganz fallen gelaſſen worden, denn die
Bank wird in Zuſammenarbeit mit den nationalen Finanzorgani=
ſationen
genügend Gelegenheit haben zu großen Betätigungsmög=
lichkeiten
. Die Gefahr eines überkapitaliſtiſchen Weltinſtitutes,
welches den regulierenden Faktor der Weltwirtſchaft und der
internationalen Finanzwirtſchaft darſtellen würde, iſt damit be=
ſeitigt
, und man erachtet den bisherigen Privat= und Zentral=
Bankenapparat als genügend für die Zwiſchenfinanzierungen der
Sachlieferungen. Noch nicht ganz geklärt ſcheint die Frage des
Gold=Clearings zu ſein, da man zunächſt davon ausging, die
Reparationsbank mit einem echten Goldkapital zu gründen. Da=
mit
hängt unmittelbar auch der Grundgedanke einer Organiſation
zur beſſeren Ausnutzung der beſtehenden Gold= und Kreditmittel
der Welt zuſammen ſowie das Problem eines Währungsbünd=
uiſſes
. Es iſt bereits oben darauf hingewieſen worden, daß die
Geſamtlöſung auf den Plan der Reparationsbanr eingeſtellt iſt,
mit deren Errichtung Deutſchland finanziell auf eigene Füße ge=
ſtellt
werden würde. Wenn dies geſchieht, ſo würde, politiſch ge=
ſehen
, viel erreicht ſein, aber hat die Einreihung Deutſchlands in
eine gleichberechtigte internationale Gemeinſchaft einen Sinn,
wenn ihm nicht gleichzeitig die Möglichkeit zur Wiedererlangung
wirtſchaftlicher Kraft gegeben wird, vor allem aber die Möglichkeit,
ſich wirtſchaftliche Ueberſchüſſe zu ſchaffen, die ohne Mitwirkung
ſeiner Gläubiger undenkbar ſind? Schon allein die Abneigung
der Alliierten gegen deutſche Sachlieferungen zeigt Schwierigkeiten
weitgehender Art. Es wäre ein falſcher Weg, wollte man den
Kampf um die Zahlen dadurch beenden, daß man die deutſchen
Reparationszahlungen auf die Mitte zwiſchen den Forderungen
der Alliierten und einem etwaigen deutſchen Angebot anſetzt. Das
bedeutet noch lange keine Verſtändigung über das Reparations=
problem
, vor allem aber kein für uns annehmbares Definitivum
an Stelle des Experiments des Dawes=Planes. Wenn die Repa=
rations
=Konferenz für die Regierungen ein Definitivum ausarbei=
ten
will, ſo muß es in allen ſeinen Teilen für uns annehmbar
ſein. Darüber, daß annehmbar für Deutſchland dasſelbe iſt wie
erfüllbar, beſteht wohl kein Zweifel, denn Deutſchland hat es bis

Vom Tage.

Reichsbankpräſſident Dr. Schacht iſt aus Paris in
Berlin angekommen, um an der Monatsſitzung des Generalrats der
Reichsbank teilzunehmen.
Der Mecklenburg=Schveriner Landtag hat mit 27
zu 25 Stimmen der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei und
der Wirtſchaftspartei den Etat für 1929 angenommen.
Der neue deutſche Botſchafter in Japan, Voretzſch,
gab in Erwiderung der von offizieller japaniſcher Seite veranſtalteten
Epfangsfeierlichkeiten geſtern zu Ehren des Miniſterpräſidenten Ta=
naka
eine Abendveranſtaltung. An dem Empfang, die einen glänzenden
Verlauf nahm, nahmen mehrere Miniſter, die Spitzen der Behörden,
das diplomatiſche Korps und die führenden Perſönlichkeiten des öffent=
lichen
Lebens teil.
Der ägyptiſche Außenminiſter Hafez Bey Afifi ſoll ſich
in nächſter Zeit nach Berlin begeben, um dort den Beſud
des Künigs Fuad vorzuhereiten.
Am Donnerstag abend iſt General Graf Romer als
Stellvertreter des volniſchen Marſchalls Pil=
ſudſki
nach Paris gereiſt, um an der Beſtattung des
Marſchalls Foch teilzunehmen.
Wie amtlich mitgeheilt wird, iſt Sir Cecil Hurſt ſeit 1928
eiſter Rechtsberater des britiſchen Auswärtigen Amtes, von der Re=
gierung
zum britiſchen Verkreter des Ständigen Inter=
nationalen
Gerichtshofes im Haag an Stelle des
verſtorbenen Lords Finley ernannt worden
Der Vertreter der Vereinigten Staaten auf der
nächſten Abrüſtungskonferenz, Gibſon, weilt ſeit eini=
gen
Tagen als Gaſt Hoovers im Weißen Hauſe, um ſich mit dem Präſi=
denten
über alle Fragen zu unterhalten, die in Genf zur Beratung
kommen werden.

heute an Erfüllungswillen und an loyaler Durchführung der ihm
aufgelegten Reparations=Verpflichtungen nicht fehlen laſſen. Der
Ausgang des Kampfes um die Zahlen, d. h. die Feſtſetzung der
Höhe und Dauer der Annuitäten, wird entſcheiden, ob Deutſch=
land
das ökonomiſch neue Syſtem der Reparations=Organiſation,
zuſammengefaßt in der Reparationsbank, annehmen kann oder
ob es beſſer iſt, weil dieſe Annahme nicht die Verhürung einer
Retzarationskriſe bedeutet, ſich auf den Dawes=Plan zurückzu=
ziehen
und dann der Kriſe des Dawes=Planes entgegenzuſehen.

König Zuad von Aegypken kommt nach Berlin.

* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Nach den bisherigen Plänen über die Europareiſe des ägyp=
tiſchen
Königs Fuad, ſcheint nunmehr beſtimmt damit zu
rechnen zu ſein, daß er Ende Mai in Berlin ſein wird.
Der ägyptiſche Außenminiſter trifft bereits heute in Berlin ein,
um im Einvernehmen mit den Regierungsſtellen die notwen=
digen
Vorbereitungen zu treffen. Wie ſeinerzeit für König
Aman Ullah von Afghaniſtan, wird auch ihm das Schloß des
Prinzen Albrecht zur Terfügung ſtehen.

Von London aus wird verſucht, ein beſonderes Moment in
die Reiſeabſichten hineinzutragen, und man ruft einen alten
Streit hervor, den Streit um den Kopf der Königin Nefretite,
der ſich im Aegyptiſchen Muſeum in Berlin befindet. Die zuſtän=
digen
Stellen werden eine Beſprechung über dieſe Angelegenheit
ablehnen, denn die Büſte iſt 1913 bei der mit den ägyptiſchen
Stellen vorgenommenen Teilung der ausgegrabenen Gegenſtände
von El Amara Deutſchland zugeſprochen worden und auf ord=
nungsmäßigem
Wege nach Berlin gelangt.

Sachſen ohne Parlamenk.
Der Staaksgerichtshof des Deutſchen Reichau
erklärt die ſächſiſchen Landtagswahlen
vom 31. Okkober 1926 für ungültig.

Leipzig, 22. M4
Der Staatsgerichtshof des Deutſchen Reiches verha
heute unter dem Vorſitz des Reichsgerichtspräſidente
Simons, der ſich bereits geſtern als Strafrichter verabrſt
hatte, die verfaſſungsrechtliche Streitſach
ſozialdemokratiſchen Fraktion des Sächſiſchen Landtages u
Landes Sachſen über die Gültigkeit der ſächſi
Landtagswahlen am 31. Oktober 1926. Entſp.

dem Antrage der ſozialdemokratiſchen Fraktion fällte der S

gerichtshof die Entſcheidung: Die Wahlen vom 31. D
ber 1926 zum Sächſiſchen Landtag ſind ur
tig. Die Regierung des Freiſtaates Sachſe
verpflichtet Neuwahlen herbeizuführen.
Staatsgerichtshof bejahte, wie in der Begründung aus
wurde, zunächſt ſeine vom Lande Sachſen beſtrittene Zuſt
keit, da es ſich unzweifelhaft um eine Verfaſſungsſtreitig!
Sinne des § 19 der Reichsverfaſſung handele. Die Paſſi=
mation
des Landes Sachſen ſowie die Aktivlegitimativ
ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion wurden vom Si
gerichtshof ebenfalls bejaht. Die Reichsverfaſſung habe nur
Beſtimmung über das Landtagswahlverfahren, nämlich de
tikel 17. Wenn ein Landtagswahlgeſetz dieſe Beſtimmur,
letze, ſo ſei das auf Grund dieſes Wahlverfahrens gewähl=
lament
auf einer fehlerhaften Grundlage entſtanden.

Die ſächſiſche Regierung wird ſich, wie verlautet, im

für morgen einberufenen Kabinettsſitzung mit dem Urt=l
Staatsgerichtshofes beſchäftigen, durch das die Wahler,
Sächſiſchen Landtag vom 21. Oktober 1926 für ungültig

worden ſind. Ebenſo ſollen die Schritte beraten werden,

als Folge dieſes Urteilsſpruches für die ſächſiſche Rege
nunmehr ergeben. Die Lage iſt verfaſſungsrechtlich inſofer
ſonders ſchwierig, als die Regierung nach der ſächſiſchen
faſſung den Landtag nicht auflöſen kann, ſondern dief
Grund des Urteilsſpruches als überhaupt nicht exiſtierend
ſehen iſt. Die geſetzgeberiſchen Arbeiten ſind damit bis au.
teres vollkommen ins Stocken geraten. Es kann weder der
noch auch ein Notetat beraten und verabſchiedet werden.

Geſchichken um den preußiſchen Kuliusminißehlze

Dr. Becker.

Aus dem Lande Preußen kommen immer merkwürdigerß turb
zählungen. Die neueſte iſt, daß der Kultusminiſte m
Becker der ſich bisher den Demokraten zuzähwe o
An abzu
ſeinen Uebertritt zu den Sozialdemokrißf,
vollzogen habe oder vollziehen wolle. Als
Begründung wird angeführt, daß Dr. Becker ſich bei den
kraten nicht mehr ſicher fühle, denn, wenn es zur Großen
ion komme, würden ſie nur noch mit einem Miniſter im
nett bleiben. Iſt er dagegen Sozialdemolrat, ſo wird ihrt
mutlich niemand an den Wagen fahren. Die Sozialdemon
verlangen ja ohnehin ein weiteres Miniſterium, das ſie
billig hätten, ſo daß praktiſch die Verhandlungen über die
Koalition inſoweit erleichtert würden. Daß Herr Becker uuce

windliche Bedenken haben ſollte, iſt kaum anzunehmen. G
ſich von rechts weit genug nach links entwickelt, um vie
auch noch weiter die letzte Konſequenz zu ziehen. Wir me
aber trotzdem zunächſt noch annehmen, daß es ſich um ei
rücht handelt, einmal, weil die Koalitionsverhandlunge
Augenblick nicht aktuell ſind, und zum anderen, weil es
Becker aus Gründen des Preſtiges doch für angezeigt ſieh,
Brücken zur Vergangenheit nicht allzu radikal abzubreche

Gleichzeitig wird von ihm behauptet, daß er beabſichtig
preußiſchen Univerſitäten den Namen ihrer Gründer, die M

Fürſten waren und bei offiziellen Feiern immer noch geictitn
werden, zu entziehen, weil ſolche monarchiſtiſchen Reminiſsintige

in die Gegenwart nicht mehr hineinpaſſen.

deutſcher Warenkredik für Rumänien.

Wie aus Bukareſt gemeldet wird, hat die rumäniſche Syr
rung dem Angebot der deutſchen Induſtrie über einen Aux=uiſt.
kredit an Rumänien in Höhe von 125 Millionen Goldmark gu
ſätzlich zugeſtimmt. Ein großer Teil dieſes Kredits ſoll /its zu
rumäniſchen Staatsbahnen zugute kommen, die Beſtell M
ſollen direkt von den rumäniſchen Firmen teilweiſe unter
niſcher Staatsgarantie an die deutſchen Unternehmungen
geben werden. Was die Lieferungen an die rumäniſchen &u
bahnen anbelangt, ſo kommen in erſter Linie Schienenlieferuß
durch den Otto=Wolf=Konzern in Frage, außerdem Wer)
maſchinen zur Moderniſierung der rumäniſchen Eiſenbahrih
ſtätten.

Heſſiſches Landeskheakter.

Großes Haus. 22. März.
Der Freiſchütz.
Romantiſche Oper von Kind, Muſik von C. M. v. Weber.

* Wenn die ſeitherige Inſzenierung des Freiſchütz, verbraucht
und veraltet, durch eine neue erſetzt werden ſollte, mußte ſelbſt=
verſtändlich
von modernen Grundſätzen ausgegangen werden. Es
iſt richtig, daß gerade unſere unvergänglichen klaſſiſchen Opern
von Zeit zu Zeit ein neues Gewand brauchen und auch vertragen,
ſofern ihr weſentlicher Kern erhalten bleibt. Mit Ausnahme des
Wolfsſchluchtproblems bietet der Freiſchütz wenig Schwierigkeiten.
Der Charakter des Stücks und ſeiner Muſik liegt unverrückbar feſt;
zum Experimentieren liegt kein Anlaß vor. Die Herren Raben=
alt
und Reinking haben es heute trotzdem gewagt mit dem
Verſuch, alle 5 Bilder in ein Geſamtbild einzubetten unter dem
Grundmotiv: der Wald. Dieſe gewiß intereſſante und produktive
Idee iſt geſcheitert an der Ausführung des Rahmens und der
Einzelheiten, weil das Weſentliche der Oper unbeachtet blieb: die
Romantik. Der Freiſchütz iſt aber mit der Romantik unlöslich
verbunden, ja geradezu der klaſſiſche muſikaliſche Ausdruck der
Romantik. Die Seele dieſer Oper war damit mißverſtanden; ihr
Ausdruck entſtellt.
Für die Einzelheiten nur kurze Bemerkungen. Im erſten
Bild wirkt die Bühne zu groß und leer für die wenigen Menſchen.
Der Eindruck eines Schützenfeſtes (ohne Wirtshaus, Scheiben=
ſtand
, Tanzboden) iſt nicht erreicht. Das zweite, wie das vierte
Bild entbeert der Intimität des geſchloſſenen Raumes, die von
der Muſik verlangt wird. Dieſes verwünſchte Schloß hat weder
Dach noch Fenſter, welch letzteres gerade hier im Text mehrfach
gefordert wird. Das Singen in weit vom Orcheſter entfernten
Plätzen iſt erſchwert. Die Klangwirkung wird durch nach hinten
ſingende Chöre beeinträchtigt. Das letzte Bild, an ſich brauchbarer,
leidet unter zu häufig wechſelnden Gruppierungen, bot jedoch
manche intereſſante Aufteilung. In der Regie war zuviel getan
und manches wirkte daher gekünſtelt; ſpieleriſche Zutaten ( Spinn=
rad
, Brautchor) lenkten ab. Der Ehrgeiz, auf jeden Fall etwas
anderes, neues zu bringen, Pauſen zu füllen, Spiel zu entwickeln.
führte zu Ueberladungen. Gut war die Auflockerung und Drama=
tiſierung
des Dialogs. Packend die Geiſtererſcheinung Samiels

auf höchſter Felſenklippe. Gut auch der Grundgedanke der Wolfs=
ſchlucht
in ſeiner Anlage erfaßt, in ſeiner Ausführung jedoch ver=
chleiert
. Hier ſcheint mir die Löſung die beſte zu ſein, die wech=
elnden
Bilder der eindeutigen Muſik ohne jede ſichtbaren Realien
allein der Phantaſie des Zuſchauers zu überlaſſen und nur mit
Licht zu arbeiten.
Die muſikaliſche Durchführung durch unſere Opernkräfte war
ausgezeichnet. Max Rudolf, als Leiter, gab mit bewunderns=
werter
Sicherheit eine ſaubere klare Arbeit im Sinne des Mei=
ſters
, vielleicht manchmal im Zeitmaß etwas allzu verhalten, im
Ganzen aber großzügig, ſtraff und perſönlich. Anny von
Stoſch iſt in Erſcheinung, Spiel und Geſang eine ideale Agathe,
Regina Harre ein anmutiges, temperamentvolles Aennchen.
Den Max hat Guſtav Deharde vor Jahren mit ausſichts=
vollem
Erfolg als Antrittsrolle geſungen. Nun iſt ein fertiger
Künſtler aus ihm geworden, der zum Heldentenor herangereift
iſt. Seine heutige gute Leiſtung machte ihm Ehre. Der Caspar
Johannes Biſchoffs brachte ein großangelegtes Charakter=
bild
mit ſcharfen Zügen zur Wirkung. Den Eremit ſtellte Theo
Herrmann in ſeiner überlegenen Weiſe mit ſtimmlicher Schön=
heit
vor Auge und Ohr. Die Herren Overlack in der Maske
zu jung und Dibaldi in bildhafter Vornehmheit
waren als Kuno und Ottokar gut am Platz. Karl Ebert=
Beyer war ein friſcher Kilian aber warum mußte er ſo auf=
geregt
ſein? Guſtav Baumgarten ein ſchauriger Samiel.
Reizende Brautjungfern die Damen Schantz, Kienzl,
Rieder. Die Chöre in neuer Einſtudierung durch Emil
Kaſelitz klangſicher.
Die Weberſche göttliche Muſik ſiegte ſchließlich ob allen Män=
geln
der Inſzenierung und brachte der ſehr ſorgſam vorbereiteten
Aufführung Erfolg und Anerkennung.
v. H.

he

gekehrt iſt, nachdem ſie ihres Künſtlerdaſeins beſte Jahre
Film gewidmet, feſſelt auch auf der Bühne in erſter Linie
ihr fabelhaft eindringliches Mienenſpiel, zu deſſen Voller)
der Film ihr ausgezeichnete Schule war, und durch die d
Tränen. Daß ihre Sprache und ihre Sprechtechnik uns
ſchen fremd iſt, weiß die Künſtlerin, und ſie trägt dem i
Wahl der Stücke, die ſie bringt, ebenſo wie in der Wah
Enſembles ihrer Mitglieder neuerdings Rechnung. Das iſ
Das Gewitter iſt ein, wenn auch literariſch ſchw*
Bühnenwerk, das im Ganzen einen eindrucksvollen Ausſ/*

aus dem ruſſiſchen Familienleben, und damit aus der ruſ

Kultur gibt: Eine junge Frau, gefeſſelt an einen ungelicl

troddelhaften Mann, wird das Opfer ihrer Liebe und

herrſchſüchtigen Schwiegermutter. Dieſes ruſſiſche Drama M
deutſch geſprochen, und alle Mitglieder des Aſta=Nielſen=Ey

bles radebrechen irgendein ruſſiſch anklingendes Idiom. Dal

der Nielſen fremdartiges Sprechen weniger auf, und ſie

Kleines Haus. Freitag, den 22. März 1929.
Aſta=Nielſen=Gaftſpiel.
Das Gewitter
Drama von A. N. Oſtrowſky.

Aſta Nielſen hatte auch mit ihrem geſtrigen zweiten Gaſt=
ſpiel
in Darmſtadt (das erſte war Kameliendame im Orpheum)
ſtarken Publikumserfolg. Die große Filmtragödin, die von der
Bühne gekommen, mit beſtem Erfolg wieder zur Bühne zurück=

alle Regiſter ihres ſtarken Mienenſpiels aufziehen, um der
Sentimentalität eingeſtellten Erfolg zu ſichern. Das geling
reſtlos.
Künftleriſch gemeiſtert und bis in Einzelheiten ausgezein
ſtudiert iſt das Zuſammenſpiel, ſind auch Einzelleiſtungen
Enſembles um Aſta Nielſen. Da iſt vor allem Karl Pla 1
der, beſonders im 6. Bild, den troddelhaften Gatten un Rmz
ſcheinbar gehorſamen Sohn unglaublich echt ſpielt. Dann
Emmy Baumann, die polternde, brutal herrſchende SckA
germutter, Anne Marie Looſe als das raffiniert kuppen
Töchterchen und M. Wolkow, ſcheinbar der einzig echte Fiſ
Warme Töne ſand Kurt Keller Nebri, der Uhrman
Philoſoph, während F. Reinshagen aus der wenig E.
baren Rolle des Boris machte, was möglich war. Die P
Grigory Chmaras arbeitete gut. Ausgezeichnet waren

ruſſiſhen Koſtüme und die in der Beſchränkung meiſterhen

Dekorationen. Aſta Nielſen wurde ſehr gefeiert. * *

Von Deutſchlands Hohen Schulen.

Leipzia: Das Sächſiſche Miniſterium für Volksbildung hat den
Roſtock an die hieſige Univerſität als Ordinarius für mathemc
Phyſik berufenen Dr. phil. Friedrich Hund vom 1. April d. J. a.
Mitglied der wiſſenſchaftlichen Prüfungskommiſſion für Kandidgten
Höheren Schulamtes ernannt.

[ ][  ][ ]

ummer 82

Camstag, den 23. März 1929

Seite 3

Der Bürgerkrieg in Mexiko.

Sorkſchrikke der Aufſtändiſchen.
auSkurm auf Mazaklan. Die Bundeskruppen
erſuchen um Verſtärkungen.
EP. London, 22. März.
ch Meldungen der Times laſſen die mexikaniſchen Auf=
en
durch ihre Agentur in El Paſo mitteilen, daß der
Muſtieles, der die Regierungstruppen im Staate Puebla
gie, zu den Rebellen übergegangen iſt. Er habe ſich dem
Almada angeſchloſſen.
rlits die Stadt Puebla
ſa m Vormarſch nach Me=
ſty
beſetzt habe. Die
haug in Mexiko City iſt
üchſen begriffen, denn es
etichtet, daß die Aufſtän=
ubei
Mazatlan Fortſchritte
Nhätten wodurch der Weg
ſexiko frei geworden ſei.
mom hätten die Aufſtän=
bereits
die Stadt Du=
gangegriffen
und auch die
Leon und Guanajuato
wodurch die Eiſenbahn=
wung
zwiſchen der Armee
ſnerals Calles und deſſen
ſien Irapuato unterbrochen
indlich beſagen die Nach=
daß
auch die Aufſtän=
von
Nogales auf Naco
den. Sie ſind durch Yaqui=
ſirer
verſtärkt worden.
Ne Aufſtändiſchen
der Uebermachl.

hr die Bundestrup=
: Mazatlan komman=
ende
General Ga=
ſterſuchte
das Kriegs=
ſnſterium
, telegraphiſch
atſendung von Ver=
ſrungen
, da die Auf=
ſiſchen
unter Gene=
turbe
in der Über=
ſeien
. Bisher ſei es
tchelungen, die Angriffe der
en abzuſchlagen. General
ſandte ſofort 6000 Mann
iner eigenen Armee.
huen aus den beſten Fa=
der
Stadt Guadalajara
geſtern nach der berüch=
mStrafkolonie
Islas Mari=
Unſchickt, weil ſie die katho=
Rebellen im Staate Ja=
iit
Waffen und Munition

Nicaragua verleht die Neukralikät von Honduras.
Bei der Verfolgung der Truppen des Generals Sandino
durch amerikaniſche Seeſoldaten und Regierungstruppen von
Nicaragua wurde, die Neutralität der Republik
Honduras verletzt. Die Truppen von Nicaragug drangen
in den Grenzort San Marco ein, wo ein Einwohner getötet
wurde. Mit Rückſicht auf die Teilnahme amerikaniſcher Trup=
pen
an dieſen Operationen hat ſich Honduras zunächſt darauf gepeitſcht. Die Zeit iſt zu beſchränkt. Käme dieſer Zuſtand nicht
beſchränkt, eine ſcharfe Ueberwachung der Grenze vorzuſchlagen,
um neue Zwiſchenfälle zu vermeiden.

Das Ende eines merikaniſchen Rebellenführers.

Erſchießung eines mexikaniſchen Rebellenführers.
Mit außerordentlicher Strenge geht die mexikaniſche Regierung gegen die Aufſtändiſchen vor. Ein
großer Teil der Führer des Aufſtandes, der in die Hände der mexikaniſchen Bundestruppen fiel,
wurde von den Kriegsgerichten zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Das Urteil wurde in den

meiſten Fällen ſofort zur Anwendung gebracht. Auch General Aguirre, neben General Escobar,
der zurzeit die Operationen der Aufſtändiſchen gegen die Bundestruppen leitet, einer der bedeu=
tendſten
Rebellenführer, wurde nach ſeiner Gefangennahme ſofort ſtandrechtlich erſchoſſen,

tat hatten. Präſident Gil kündigt an, daß er von den Ver=
z
Staaten die Auslieferung aller auf nordamerikaniſches
hr übergetretenen Rebellen, fordern werde, da dieſe etwa
0M Dollar aus den Banken der von ihnen beſetzten Städte
tut hätten. Das amerikaniſche Schatzamt hat beſchloſſen, der
uniſchen Regierung dadurch zu helfen, daß es den Zoll=
fun
an der Grenze den Auftrag erteilt, den Uebergang des
Nüfſtändiſchen mitgebrachten Goldes zu bewachen.
Neue Erfolge der Auffkändiſchen.

Te mexikaniſchen Aufſtändiſchen haben die ſüdlich von Ma=
ja
gelegene Stadt Roſario eingenommen. Die Poſition der
kostruppen in Mazatlan ſcheint kritiſch zu ſein. Die Auf=
kühen
beabſichtigen, die Stadt, die nur von 2500 Mann ver=
wird, möglichſt raſch einzunehmen, um ſich dann gegen
1undeshauptſtadt Mexiko=City zu wenden und General Cal=
Bverhindern, die Aufſtändiſchen unter General Escobar
(teyin zu verfolgen. Nach Berichten der Aufſtändiſchen be=
pſtagt
General Muſtieles, der zu den Aufſtändiſchen über=
enr
iſt. im Verein mit dem General Almada ebenfalls einen
Eiß auf Mexiko=City zu unternehmen. Die Stadt Puebla
heits zu den Auſſtändiſchen übergegangen.
Nazaklan von den Aufſtändiſchen erſtürmk.
ſich einer Meldung aus dem Hauptquartier der Aufſtän=
chin
Nogales (Sonora) haben die Streitkräfte der Aufſtän=
14 Mazatlan erſtürmt. Wie aus Mexiko gemeldet wird,
ahezu 6000 Mann der Bundestruppen von Torreon nach
kulan entſandt worden.

Politiſcher Mord in Agram.
EP. Agram, 22. März.
Der Chefredakteur der Zeitung Nowoſty, Anton Schlegel, iſt
heute abend einem Revolderattentat zum Opfer gefallen. Als er von der
Redaktion nach ſeiner Privatwohnung ging, wurden auf ihn aus dem
Dunkel mehrere Schüſſe abgegeben, die ihn töteten. Die polizeilichen
Ermittelungen haben noch nicht zur Entdeckung des Mörders geführt.
Der Ermordete, eine bekannte Perſönlichkeit, beſaß großen politiſchen
Einfluß und hatte ſich in der letzten Zeit, für die Anerkennung des
neuen Regimes eingeſetzk, wodurch er ſich die Feindſchaft der kroatiſchen
Nationaliſten zuzog. Da Schlegel in den letzten Tagen mehrere Droh=
briefe
erhielt, nimmt man an, daß er einem politiſchen Attentat zum
Opfer gefallen iſt.
Neuwahlen in Dänemark.
Kopenhagen, 22. März.
In der Freitags=Folkething=Sitzung, die nur ſechs Minuten
dauerte, teilte Miniſterpräſident Mädſen mit, daß das Miniſte=
rium
aus der Ablehnung des Etats die Konſequenzen gezogen
habe. Der Miniſterpräſident habe heute vormittag dem König
Bericht erſtattet und Neuwahlen empfohlen. Der König habe
dieſem Vorſchlag zugeſtimmt. Von einem Rücktritt der Regie=
rung
ſei augenblicklich nicht die Rede. Darauf legte Finanz=
miniſter
Neergard dem Hauſe einen Notetat vor. Die Sitzung
wurde dann geſchloſſen. Die geſtrige Ablehnung des Etats er=
folgte
, weil die Konſervativen nicht für den Etat ſtimmen woll=
ten
, angeſichts der Nichtberückſichtigung ihrer Forderung auf Er=
höhung
der Militärausgaben von 43 auf 45 Millionen Kronen.

Gefährliche Regierungsnähe.
Das Schickſal der franzöſiſchen Kammer. Sie muß,
wie die Regierung will.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 22. März.
In kurzer Zeit beginnen die franzöſiſchen Kammerferien. Die
Kammer muß alſo in einem beſchleunigten Tempo weiterarbeiten,
wenn ſie ihr Programm zu Ende bringen will. Alle Fragen,
welche augenblicklich auf der Tagesordnung ſtehen, werden durch=
ſo
oft vor, ſo wäre man gewiß empört darüber. So aber iſt nur
der Senat unzufrieden, da man ihm allzu haſtige Arbeit zumutet,
ſo daß er ſeine Aufgabe nur formell erfüllen kann.
Die Debatte über die Kongregationsartikel erlitt dasſelbe
Schickſal, dem alle anderen Debatten unterworfen wurden. Uebri=
gens
vermochte ſie nur wegen ihrer Dialektik zu intereſſieren und
weil ſie einige intereſſante Lichter auf die Kräfteverteilung wer=
fen
ſollte. Es wurde nämlich ſchon im voraus Vertrauen votiert.
Die Regierung war bekanntlich durch die Obſtruktion der Linken
gezwungen, die Vertrauensfrage über den Zeitpunkt der Debatte
aufzuwerfen, und ſie hat ja die erwartete Mehrheit erhalten. Die
Debatte über die Kongregationsfrage wurde alſo von vornherein
für ungefährlich geſtempelt.
Die Lage der Regierung wird aber, trotzdem niemand eine
Kriſe vor der Beendigung der Ferien erwartet, als vollkommen
unhaltbar bezeichnet. Man befaßt ſich in den Wandelgängen mit
einer Sinn= und lehrreichen Mehrheitsarithmetik; eine herrſchende
Meinung konnte ſich aber noch nicht herauskriſtalliſieren. Daran
iſt zum Teil auch der Kongreß der Rechten Alliance demo-
eratigue
in Dijon ſchuld. Das Schickſal der Regierung er=
ſcheint
zwar nach dieſer Zuſammenkunft beſiegelt, es hat ſich aber
auch die völlige Richtungsloſigkeit der Rechtsparteien heraus=
geſtellt
. Die franzöſiſche Rechte hat keine führende Perſönlich=
keiten
und keine führend Ideen, ſie iſt im Grunde genommen eine
völlig heterogene Partei. Deshalb kann ſie auch nicht gut zu der
Bildung einer zentralen Gruppe dienen. Alles, was man nach
Dijon ſieht, iſt die Tatſache, wie gefährlich die Regie=
rungsnähe
auf die Parteidiſziplin wirkt.
Ueber die Arbeit der Expertenkommiſſion verbreitet man jetzt
im allgemeinen günſtige Nachrichten, und man führt gleichzeitig
die heftigſte Polemik gegen die deutſche Rechtspreſſe. Ueberhaupt
möchte man Deutſchland gerne vorwerfen, daß es den Erfolg der
Sachverſtändigen nicht aufrichtig wünſcht.
Konzeſſionierke Verleumder.
* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Vor einigen Tagen war bekannt geworden, daß die Reichs=
poſt
die Beförderung der ſogenannten Dinant=Broſchüre ver=
boten
habe, ein Eingreifen, das wir für berechtigt und eigentlich
ſelbſtverſtändlich halten. Um ſo verblüffender iſt die Tatſache,
daß der Poſtminiſter Schätzl dieſe Verfügung, die angeblich von
einer untergeordneten Stelle erlaſſen worden ſei, wieder auf=
gehoben
hat. Die Begründung iſt rein juriſtiſch gehalten, denn
die Reichspoſt ſoll das Recht zu einem ſolchen Verbot nur haben,
wenn die Broſchüre gleichzeitig von der Staatsanwaltſchaft be=
ſchlagnahmt
und ſpäter vom Gericht die Beſchlagnahme beſtätigt
wird. Es hat ſich bisher noch kein Staatsanwalt gefunden,
der ſein dienſtliches Intereſſe dieſer Hetz= und Haßbroſchüre zu=
gewandt
hat. Wir würden uns das nur erklären können, weil
von den vielen Tauſenden deutſcher Staatsanwälte ſie niemand
geſehen hat. Auch wir kennen ſie nur auszugsweiſe. Aber einige
Sätze daraus genügen ſchon, wenn behauptet wird, daß die Ein=
wohner
Dinants von den ſächſiſchen Truppen erbarmungslos
abgeſchlachtet worden ſeien, daß die Deutſchen das Märchen von
den Franctireurs erfunden hätten, um die Schuldigen zu ent=
laſten
, wenn in der Broſchüre geſagt wird, daß hier alle gegen
die belgiſche Bevölkerung von ihren Henkern vorgebrachten
Beſchuldigungen zuſammengefaßt ſeien, daß die Deutſchen die
Verantwortung nicht von ſich abwälzten, ſich ſelbſt als Opfer und
unſere unſchuldigen hingeſchlachteten Mitbürger als Mörder hin=
ſtellten
, ſo dürfte dieſe Koſtprobe eigentlich genügen. Es iſt ja
nicht irgendein Unbekannter, ſondern es iſt der Magiſtrat von
Dinant, alſo eine ofizielle belgiſche Behörde, die derartige Un=
geheuerlichkeiten
verſchickt in vielen Tauſenden von Exemplaren,
beſonders im Weſten des Reiches. Die Deutſche Reichspoſt iſt
zu einem Beförderungsverbot nicht nur berechtigt, ſondern ge=
radezu
verpflichtet. Intereſſant wäre zu wiſſen, ob etwa von
einer der Zentralſtellen aus an die Staatsanwaltſchaft ein Wink
ergangen iſt, hier nicht einzugreifen. So jedenfalls endet die
Geſchichte mit einer ſchweren Blamage der Reichspoſt, die doch
von ſich aus Zeit gehabt hat, ſeit dem 2. März, an dem die Ver=
fügung
erlaſſen worden iſt, die Staatsanwaltſchaft mobil zu
machen.

Kirchenmuſikaliſche Abendfeier.

Eine ſolche veranſtaltete der Katholiken=Verein
inſtadt im Feſtſaal des Vereinshauſes in der Waldſtraße.
Aurkende waren die Konzertſängerinnen Klara Herber und
eAn Kühling, ferner der katholiſche Kirchengeſangverein St.
ſuang und das Orcheſter der hieſigen Ortsgruppe des Reichs=
eAndes
ehemaliger Militärmuſiker. Am Klavier ſaß Herr
z Müller, und die Leitung lag in den Händen von Herrn
4/Blumöhr. Zur Aufführung gelangten, zwei kirchliche
2n: Stabat Mater von G. B. Pergoleſe und Adoratio
Er von Guſtav Erlemann.
ſiovanni Battiſta Pergoleſe, geb. am 3. Januar 1710, iſt,
r9üm er nur 26 Jahre alt wurde, einer der berühmteſten Ton=
etiader
erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts geworden. Er ſchrieb
tein Oratorium, mehrere Kantaten, 30 Trios für zwei Vio=
WAund Baß und eine Anzahl ernſter und komiſcher Opern. von
Rein eine heute noch jung iſt. La ſerva Padrona; das letzte,
bedeutendſtes Werk.

rl. Kühling und Frl. Herber, als Konzertſängerinnen beide
* ängſt anerkannt, ſangen ihre ſchwierigen Arien und Duette
eAchch tadellos und mit glücklichem Erfaſſen des Stiles des
As. Wir hatten das Gefühl, als ob die Damen da und dort
beuſtere Zeitmaße gerne geſehen hätten, ihre Geſangskunſt war
den übermäßig gedehnten Tempis vollkommen gewachſen.
Saut hielt ſich auch der Damenchor des Kirchengeſangvereins
Tudwig, der ſeine recht anſtrengende Aufgabe mit bemerkens=
utr
Friſche und Reinheit durchführte. Unter der präziſen Stab=
ung
des Herrn Blumöhr ſpielte das Orcheſter ſauber, und
A5 und Aufführung übten tiefe Wirkung aus.
der Komponiſt des zweiten geſtern aufgeführten Werkes,
Av Erlemann, lebt als Leiter einer Kirchenmuſikſchule in
D. Das Werk zeigt, namentlich in den Chorpartien, den ge=
Diſen Kirchenmuſiker, enthält auch ein wirkungsvolles Altſolo,
DA on Frl. Herber in ſchönſter Weiſe geſungen wurde, und ſtei=
Flich unter Mitwirkung des gemiſchten Chores und vollen
Aſters zu großer, allerdings recht äußerlicher, manchmal ge=
MA opernhaft anmutender Wirkung. Abgeſehen von Kleinig=
gelang
auch hier eine höchſt achtbare Wiedergabe. Der
oliken=Verein Darmſtadt hat mit dieſer Veranſtaltung ſein
O."
Mises Vereinsjubiläum würdig begangen.

Freie Likerariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Vortrag Wilhelm Michel.
Ueber die neuen Beziehungen zwiſchen Religion und Dichtung
ſprach Wilhelm Michel am Donnerstag abend. Er führte aus, wie
die Fremdheit, mit der ſich bis vor Jahren eine weltloſe Reli=
gion
und eine ſäkulariſierte Kunſt gegenüberſtanden, einer neuen
und veränderten Situation gewichen ſei, die an Stelle feindlicher
oder gleichgültiger Ausſchließlichkeit eine enge Bezogenheit und
Durchdringung der beiden Bereiche aufweiſe. Von der Seite der
Religion brächte dieſer Vorgang von katholiſcher Seite durch
die Zeitſchrift Hochland eingeleitet mit ſich die bejahende
Anerkennung der Kunſt in ihren tiefſten und lebendigſten Grün=
den
und ihrer eigenſten Geſtalt. Ein eindringliches Symptom
für die neue, weltoffene Haltung liege beiſpielsweiſe darin, daß
man einen Dichter wie Beaudelaire mit all ſeinen Irrungen und
Ausſchweifungen als chriſtlichen Menſchen werte. Männer wie
Gogarten und Tillich legen im Proteſtantismus Zeugnis für die
gleiche Tendenz ab, die nicht Ausdruck liberaliſtiſcher Erſchlaffung,
ſondern neuer und kräftigſter Erſtarkung des Glaubens ſei.
Nicht minder bedeutſam ſei die Wendung, die auch in Dich=
tung
und Literatur ſich in dieſem Sinne anbahne und teilweiſe
verwirklicht habe. In ihr komme die wiedererwachte Erkenntnis
von der religiöſen Wirklichkeit der Lebensfragen zum Ausdruck,
und es ſei tief bedeutſam, wie häufig heute die Erörterungen von
Problemen aus allen Lebensgebieten, von der Sozialpolitik bis
zur praktiſchen Medizin, in religiöſe Entſcheidungen als ihren
innerſten Kern münden. De Man’s und Bubers Eintreten für
einen Sozialismus, der ſich auf das ſittliche Einzelgefühl gründe,
wurde als beſonderes Symptom genannt. Ferner wurde auf die
Zeitſchriften Die Kreatur und den Kunſtwart in ſeiner neuen
Form, und auf dem Gebiet des Theaters auf Toboggan und
Bruckners Verbrecher hingewieſen. Als verborgene und be=
deutſame
Anzeichen wurde endlich das Zurücktreten des rein
Aeſthetiſchen und verantwortungslos Gloſſierenden und das im=
mer
ſtärkere Hervortreten der ethiſchen Orientierung genannt.
Der Vortrag verband gedankliche Tiefe und ſprachliche Schönheit
mit dem Blick für die geiſtigen Kräfte und Vorgänge der Zeit,
die ſorgſam und ſicher erſpürt und feſtgeſtellt wurden. DI. N.

* Erſter Jahresbericht der Hindenburgſpende. Der ehren=
amtliche
Geſchäftsführer der Hindenburgſpende, Dr. phil. Kar=
ſtedt
, gibt in dem vorliegenden Heft einen kurzen Ueberblick über
das, was von der bekannten Stiftung, die das deutſche Volk ſei=
nem
greiſen Präſidenten zum 80. Geburtstage darbrachte, bisher
geleiſtet wurde. Die Bedeutung der Stiftung und damit des
Jahresberichts lehrt beſonders die Zahl der bisher unterſtützten
Fälle insgeſamt 11986 deutlich erkennen und würdigen.
Neues Reiten. Ueber die Grundlagen der modernen Gebrauchs=
reiterei
. Von Polizeimajor F. Freyer. Mit 5 Bildtafeln.
Halbleinenband RM. 4.50 (Verlag Guido Hackebeil A. G., Ber=
lin
S. 14, Stallſchreiberſtraße 34/35.)
Ein Buch, an dem kein wahrer Reiter vorübergehen kann, iſt
das ſoeben im Verlage Guido Hackebeil A.G. Berlin S. 14, er=
ſchienene
Werk Neues Reiten. Ueber die Grundlagen der mo=
dernen
Gebrauchsreiterei. Halbleinenband RM. 4.50. Es iſt ein
umſtürzleriſches Buch, das nicht mehr und nicht weniger als die
tiefgewurzelten Geſetze der klaſſiſchen Schule, die ewig ſchienen, an=
greift
und in Frage ſtellt. Die alten Lehren werden ohne Senti=
mentalität
betrachtet; nutzt ihr der heutigen Gebrauchsreiterei
oder dient ihr nicht ganz anderen Zwecken, Schau und Parade,
Reiterkampf von geſtern? Mitleidlos werden die längſt abgenutz=
ten
Phraſen als ſolche entlarvt und neue Wege gewieſen. In
überragender Weiſe wird der Gegenſatz beleuchtet, der heute zwi=
ſchen
Dreſſur und Praxis klafft und die Reitlehre aus dem Wuſt
von verſtaubten und verſchnörkelten Paragraphen in eine einfache
und der Wirklichkeit entſprechende Form gebracht. Jeder, der ſich
irgendwie mit der Reiterei beſchäftigt, ob als Anfänger oder als
Könner, wird aus dieſem Buch neue Erkenntniſſe gewinnen, die
ſeiner ganzen Arbeit am Pferde eine andere Richtung weiſen. Da
es ſich keineswegs um ein fachliches Lehrbuch handelt, ſondern
die allgemeinen Geſichtspunkte für die Bearbeitung des modernen
Gebrauchspferdes klargelegt werden, finden auch Tierfreunde aller
Art Anregung von dem flott geſchriebenen Buche. Sehr inſtruktiv
ſind die als Kunſtdrucktafeln beigegebenen Abbildungen, die in
prägnanter Weiſe die alte und neue Zeit gegenüberſtellen und die
Sitztypen unſerer Zeit in Dreſſur, Springen und Lage des Schwer=
punktes
veranſchaulichen.
Komiſches von großen Leuten. Geſammelt von Hanns Mar=
ſchall
. Verlag: Hugo Wille, Berlin NW. 87. Preis 80 Pfg.
Das unterhaltende Buch iſt keineswegs mit einer bloßen
Sammlung von Witzen zu verwechſeln, ſondern gewährt auch an=

die Lektüre, die als erheiternd von Mund zu Mund geprieſen zu
werden verdient. Es iſt in ſeiner Art eines der luſtigſten und
intereſſanteſten Bücher.

[ ][  ][ ]

Unsere Riesenauswahl

Seite 4

Samstag, den 23. März 1929

Nummer

Heſſens Beſahungsnol.

Eine Enkſchließung des Heſſiſchen Landtags.
Der Landtag geht in die Oſterſerien.

Präſident Delp eröffnet die Sitzung 10,25 Uhr. Das Haus ſtimmt
folgender
Eutſchließung
zi:
Der Heſſiſche Landtag verfolgt mit lebhaftem Intereſſe die das
beſetzte Gebiet berührende außenpolitiſche Entwicklung. In dem heißen
Wunſche, daß die Näumung bald erreicht werden möge, iſt ſich das ganze
Heſſenland einig, das unter der Beſetzung bekanntlich ſtäeker leidet als
jedes andere deutſche Land. Fälle wie der des Technikers Henſel in
Mainz, deſſen eidliche Ausſagen über ſchwere Mißhandlungen bei der
Vernehmung durch Beamte der Särété auf Grund der Ermittlungen
über den Hergang und über die Perſon des Mißhandelten einen Zweifel
an ihrer Nichtigkeit nicht zulaſſen, beleuchten blitzartig den ſchweren
Druck, unter den die Bevölkerung des beſetzten Gebiets noch immer
ſteht. Der Heſſiſche Landtag erwartet, daß von den amtlichen Stellen
des Reichs und des Landes alles was möglich iſt geſchieht, um die
Wiederholung derartiger Vorkommniſſe zu verhindern.
Der Heſſiſche Landtag erwvartet aber auch, daß in finanzieller Hin=
ſicht
gerade dem beſetzten heſſ. Gebiet vom Reich ſo weitgehend geholfen
wird, als es unter Berückſichtigung der finanziellen Schwierigleiten
irgend möglich iſt. Die Nichtberückſichtigung Heſſens an den ſür die
Grenzgebiete ausgeworfenen Reichsmitteln muß angeſichts der ſchweren
wirtſchaftlichen Schäden, die die neue Reichsgrenze im Weſten auch für
das heſſiſche beſetzte Gebiet mit ſich gebracht hat (z. B. ſtärkſte Abſatz=
verluſte
in Elſaß=Lothringen und im Saargebiet), als eine unbegreifliche
Zurückſetzung des Landes angeſehen werden, gegen die der Landtag mit
Nachdruck Einſpruch erheben muß. Dem beſetzten Gebiet Heſſens muß
ein Ausgleich für dieſen Fall werden durch ſtärkere Berück=
ſichtigung
bei der Verteilung ſonſtiger Fonds. Insbeſondere fordert
der Heſſ. Landtag, daß bei der bevorſtehenden, vom Reichstag einge=
leiteten
umfaſſenden Hilfsaktion das beſetzte heſſ. Gebiet beſonders be=
dacht
wird.
Darauf ſoerden eine Reihe noch ausſtehender Anträge zur Beratung
geſtellt.
Ein Autrag der Abg. Weſp und Späth auf Herabſetzung der Alters=
grenze
auf 60 Jahre und Erhöhung der Rente bei der Invalidenver=
ſicherung
, ſewvie Aenderung des § 1255 der NVO. wird angenommen.
Ein Antrag des Bauernbundes, den überflüſſigen Zwiſchenhandel
auszuſchalten bei ſtaatlicher Lieferung und die heſſiſche Wirtſchaft zu
bevorzugen, wird angenommen.
Einem Antrag der Abg. Weſp und Späth, ſich bei der Reichs=
vegierung
dafür einzuſetzen, daß die Zahlung der Waiſenrente wieder
bis zum 18. Lebensjahr erfolgt, wird zugeſtimmt.
Zur Sicherbeit und Inſtandſetzung des ehemaligen Reſidenzſchloſſes
zu Darmſtadt wverden die geforderten 160 000 Mark bewilligt.

Auf Antrag der Abg. Weſp und Späth wird die Negierung erſucht,
bei Neuregelung der Löhne der Forſtarbeiter die allgemeine Verbindlich=
keit
herbeizuführen.
Taubſtummen=Hundebeſitzer können auf Antrag von der Hundeſteuer
befreit werden.
Das Haus ſtimmt den Vorſchlägen bezüiglich der von dem Landtag
zu entſendenden Vertreter in den parlamentariſchen Theaterausſchuß, in
den Heilſtättenverein für Heſſen, Schutzverein für entlaſſene Gefangene,
Kuratorium der Eleonorenſchule in Darmſtadt, Beirat zum Landes=
ſiedlungsamt
, Aufſichtsrat und Arbeitsausſchuß der Wohnungsfürſorge=
wirtſchaft
in Heſſen zu.
Das Gemeinde=Beamtengeſetz wird auch in 2. Leſung angenommen.
Die Regierung ſagt die Neuregelung des Irrenrechts zu.
Für erledigt erklärt wurden mehrere Anträge auf Beſeitigung von
Mißſtänden bei der Reichsbahn, da eine Aenderung Platz greifen wird.
Das gleiche geſ hieht mit einigen Eingaben. Eine Reihe kommuniſti=
ſcher
Anträge wird abgelehnt, zahlreiche andere werden gemäß den Be=
ſchlüſſen
der Ausſthüſſe angenommen oder abgelehnt.
Als Arbeitgeberdarlehen für B=amtenwohnungen werden 400 000
Mark bewilligt.
Der Eingemeindung von Büdesheim in Bingen wird zugeſtimmt.
Außerdem werden folgende Regierungsvorlagen angenommen: Wald=
ankäufe
von dem Fürſten zu Erbah=Schönberg und Fürſt Iſenburg=
Bitſtein, ſowie Entwurf eines Abänderungsgeſetzes zum Gemeinde=
umlagengeſetz
. Entwurf eines Geſetzes zur Abänderung: 1. des Berg=
geſetzes
vom 28. Januar 1876 in der Faſſung der Bekanntmachung vom
30. September 1894, der Geſetze vom 28. März 1308 und vom 28. Auguſt
1922, und 2. des Geſeves, den S hutz der Seilquellen betreffend, vom
15. Juli 1826, Förderung von Maßuahmen der wertſchaffenden Arbeits=
loſenfürſorge
(öffentliche Notſtandsarbeiten).
Damit ſuar die reichhaltige Tagesordnung erſihöpft und das Haus
konnte um 1 Uhr in die Oſterferien gehen, um wahrſcheinlich erſt nach
Pfingſten wieder zu tagen.

Bezirkskagung des Chriſtlichen Mekallarbeiter=
verbandes
deutſchlands, 4. Bezirk.

Nach Groß=Auheim a. M. wurde die diesjährige ordentliche Be=
zirkskonferenz
des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes, 4. Bezirk
(Heſſen, Heſſen=Naſſau, Hunsrück, Nahegebiet), für den 16. und 17.
März einberufen. Weit über 100. Delegierten aus allen Teile des Be=
zirks
hatten ſich zu dieſer Konferenz eingefunden. Am Samstag abend
feierte die Ortsgruppe Groß=Auheim ihr 10jähriges Beſtehen.
Der Sonntag war den eigentlichen Beratungen gemünzt. Nach
einem feierlichen Gottesdienſt für die kath. Delegierten, begannen um
2,10 Uhr die Beratungen. In ſeiner Eröffnungsanſprache konnte der
Leiter des Bezirks, Koll. Weſp, mit großer Genugtuung den außer=
ordentlich
ſtarken Beſuch der Tagung feſtſtellen. Nach einem Will=
kommengruß
an die Delegierten, begrüßte er ganz beſonders den Ver=
treter
des Hauptvorſtandes, den 2. Zentralvorſitzenden Koll. Schmitz=

Duisburg, ſolvie die Gäſte, u. a. die Herren Pfarrer Dunk
Nektor Werthmüller. In das Büro wurden die Der,
Weigelt und Schultze=Groß=Auheim, Stickel=Fulda, Schwarz=Lr
Heil=Offenbach, Wilhelm=Mainz und Göretz=Hunsrück=Nahegebiet
Alsdann erſtattete der Bezirksleiter in ſehr ausführlicher
ſeinen Jahres= und Kaſſenbericht. Er gab zunächſt einen Ueberb.!
die allgemeine Wirtſchaftslage des Jahres 1928. Feſtzuſtellen iſt
daß das Jahr 1928 ein Rekordjahr wirtſchaftlicher Kämpfe war
20 Millionen Arbeitstage ſind durch Ausſperrungen, Streiks En
gleichen verloren gegangen. Es iſt dies die höchſte Zahl ven
Arbeitstage der letzten Jahre. Zur gewerkſchaftlichen Titign
Verbandes im Bezirk führte er an, daß der Verband bemüht
allen Teilen des Bezirks den Metallarbeitern beſſere Arbeitszell
Lohnverhältniſſe zu ſchaffen. Die Arbeitszeit konnte verkürzt
Die Löhne konnten 610 Prozent erhöht werden. Es war eit
Ningen mit den Arbeitgebern in dieſen Fragen. Neben dieſen 10
wichtigen Fragen war der Verband auch äußerſt wirkſam tätig
Vertretung ſeiner Mitglieder in Rechtsſtreiten. Auch die Bi
arbeit ſeiner Mitglieder wurde nicht vernachläſſigt. In Unt=
lurſen
, Vorträgen, Literatur, wurde verſucht dies zu erreichen.
ganz beſonderen Anteil, die Bildungsarbeit der Mitglieder zu
hat das Verbandsorgan. Das Verhältnis zur Tagespreſſe iſt
gutes zu bezeichnen. Durch die günſtige Mitgliederentwwicklung
ein weiteres Sekretariat in Mainz im Berichtsjahr errichtet
Die Errichtung weiterer Stützpunkte im Bezirk ſtehen
Nachdem der Berichterſtatter noch die Finanzentwicklung vorel
hatte, dankte er am Schluſſe ſeiner Ausführungen beſonders dem
umtlichen Mitarbeitern innerhalb des Bezirks. Ihre Zahl hat
letzten Jahre weſentlich vergrößert. Mit großem Vertrauen und

Hoffnung auf neue Erfolge wollen wir darum in das neue A. b=
eintreten
.
Nach wehrſtündiger Ausſprache und nach einſtimmiger Entl=/
erteilung wurde der Bezirksvorſtand, beſtehend aus den Del=
Heil, Remicer=Offenbach, Kunz Frankfurt. Grammig=Groß=2.
Draisbach, Wetzel=Höchſt a. M., und Weber=M inz gewählt.
trat man in eine kurze Mittagspauſe ein. Nach derſelben hi0
2. Verbandsvorſitzende, Kollege Schmitz, den Shlußvortrag.
Er wies auf die Bedeutung der Beziukskonferenzen hin. T
tige Einklaſſierung der Mitglieder innerhalb des 4. Bezirks müf
haltig erſtrebt werden. Er kommt dann auf die derzeitige Lage
beiterſchaft zu ſprechen, iusbeſondere auf die Ausſperungstatt
Unternehmer. Die chriſtlichen Gewerkſchaften ſürden auch in
ihnen aufgezuungene Kämpfe beſtehen. Er verbreitet ſich zum
uber die Werbearbeit des Verbandes. Die Treue zueinander inze
des Verbandes ſolle auch in Zukunft Leitſtern ſein.
Von einer Ausſprache wurde abgeſehen. Der Bezirksleiter
in ſeinem Schlußwort einen begeiſterten Appell an die Delegiert /ls
Gehörte überall in die Tat umzuſetzen. Große Taten würden neMi‟
dem Verſtande gemacht werden, ſondern mit dem Herzen und wiſ
geiſterung. Dies wollen wir auch in dem neuen Arbeitsjahr tus
einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Chriſtlichen s
arbeiterverband und ſeinen Führer Franz Wieber fand, die Kor
ihren Abſchluß.

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[ ][  ][ ]

Mumer 82

Aus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, 23. März.
enſpielplan des Heſiſchen Landestheakers

vom 24. März bis 1. April 1929.
Großes Haus.
den 24. März, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. H 7 ( Bühnen=
zbund
), T, Gruppe 4 und 5 (Nr. 151250). Parſi=
Bühnenweihfeſtſpiel von R. Wagner. Preiſe 1,50 bis
Mk.
Den 25. März: Keine Vorſtellung.
zu. den 26. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. F 9 (Darmſtädter
ſtsbühne), Gruppe 14. Toboggan. Schauſpiel
B. Menzel. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
ü. den 27. März, 1934 Uhr, Ende 22 Uhr. K 14 (Bühnen=
8bund). Sly. Oper von Wolf=Ferrari. Preiſe 1 bis
Nk.
mslag, den 28. März, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Haupt=
obe
, zum Konzert des Muſikvereins. Die
Hannes=Paſſion von Joh. Sebaſtian Bach. Preiſe 1 bis
Mk.
ſrag, den 29. März, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Konzert des
Mſikvereins. Die Johannes=Paſſion von Joh. Seba=
nr
Bach. Preiſe 1,50 bis 7 Mk.
geg, den 30. März: Keine Vorſtellung.
ſchuu tag, den 31. März, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. C 19, T,
ſGpe 6 (Nr. 251300). Die Meiſterſinger von
ſy.nberg. Oper von R. Wagner. Preiſe 1,50 bis 15 Mk.
hnntag, den 1. April, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. A 17, T,
ſchupe 7 (Nr. 301350). Der Freiſchütz. Oper von
Aoer. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Hau s.
iy, den 24. März, 15 Uhr, Ende 18 Uhr. Jeruſalem.
Zſionsſpiel von H. Houben. Aufgeführt vom Katholiſchen
zugmännerverein St. Eliſabeth, Darmſtadt. Preiſe 0,50
3 Mk.
ſud Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete IIs. Herr Lam=
brthier
. Schauſpiel von Verneuil. Preiſe von 120 bis
G5MI.
ſir, den 25. März: Keine Vorſtellung.
ſzig, den 26. März, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Jeruſalem.
ſſonsſpiel von H. Houben. Aufgeführt vom Katholiſchen
ärgmännerverein St. Eliſabeth, Darmſtadt. Preiſe 0,50
a 3 Mk.
kph, den 27. März, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete Is.
ſerr Lamberthier. Schauſpiel von Verneuil. Preiſe
12 bis 6 Mk.
ſndrstag, den 28. März: Keine Vorſtellung.
rtnag, den 29. März: Keine Vorſtellung.
kg, den 30. März: Keine Vorſtellung.
kuntag, den 31. März, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 17*),
1*), T, Gruppe 2 und 3 (Nr. 51150). Candida.
Sautſpiel von Shaw. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
kuntag, den 1. April, 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Zu=
uniete
IVo. Das Kamel geht durch das Nadel=
ölr
. Komödie von Langer. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
für diejenigen D=Mieter, die keine Zuſatzmiete haben.
für diejenigen E=Mieter, die keine Zuſatzmiete haken.

eſſiſches Lanbestheater. Heute, Samstag, findet im Großen
us zweite Volkskonzert unter Leitung von General=
füktor
Dr. Böhm ſtatt. Zur Aufführung gelangen nur Werke
chuberts, und zwar die unvollendete Sinfonie H=Moll und die
u Nr. 7 G=Dur. Beginn: 20 Uhr.
Kleinen Haus findet heute die Erſtaufführung des Luſtſpiels
lütger Das Kamel geht durch das Nadelöhr in der
kurung Nolf Abramezyks ſtatt. In den Hauptrollen ſind die
Gothe, Jaeke, Stengel, Rüggold, und die Herren: Baumeiſter,
4;Klam, Maletzki, Minetti und Weſtermann beſchäftigt. (Zuſatz=
, Beginn: 19½ Uhr.)
Uegen, Sonntag gelangt im Großen Haus Richard Wagners
nveihfeſtſpiel Parſifal zur Aufführung. Die Titelrolle ſingt
ſahl, die Kundry Elſa Varena. In den übrigen Hauptrollen
18 Herren: Komregg, Herrmann, Kuhn, Overlack beſchäftigt. Die
hmätchen werden von den Damen: Landwehr, Harre, von Stoſch,
Kapper, Rieder geſungen. Muſikaliche Leitung: Generalmuſik=
F12r. Böhm. (Miete II, Beginn: 17 Uhr.)
1aKleinen Haus geht morgen Verneuils Schauſpiel Herr Lam=
ltber
in Szene. Als Germaine gaſtiert Inge Conradi vom
(ntater in Freiburg i. B., den Maurice ſpielt Hans Jungbauer,
wiſte II, Beginn: 19½ Uhr.)
wech, den 27. März, findet eine Wiederholung von Wolf= Ferra=
m
SCy ſtatt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr.
Tieſe Vorſtellung wird vom Frankfurter Rundfunkſender über=
ind
beginnt aus dieſem Grunde erſt um 19.45 Uhr. Sie iſt
Iute K des Bühnenvolksbundes als Erſatz für die ausgefallene
tung Maskenball am 21. März zugeteilt (nicht, wie an anderer
rtümlich bekanntgegeben, der Miete B).
EErnannt wurden: Am 26. Februar die Schulamtsanwärterin
a4 Grünewald aus Auerbach, Kreis Bensheim, zur Lehrerin
ilaVolksſchule zu Sprendlingen, Kreis Offenbach; am 5. März der
hüäl tsanwärter Jakob Heil aus Köln zum Lehrer an der Volks=
Allendorf a. d. L., Kreis Gießen; der Schulamtsanwärter Hein=
9)aaf aus Büßfeld, Kreis Alsfeld, zum Lehrer an der Volks=
ſitke
: Grüningen, Kreis Gießen, ſämtlich mit Wirkung vom Tage
Aniſtantritts an; am 15. März die Privatdozenten an der Landes=
ſiütz
är Gießen: Dr. Lothar Hock, Dr. Ernſt Merker, Dr. Ernſt
ung zu außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſoren.
m Geſchäftsbereich des Finanzminiſteriums werden 6 Anwärter
rbereitungsdienſt für die mittleren Stellen im Finanzfach zuge=
WVorausſetzung für die Zulaſſung iſt der Nachweis der Prima=
ſeiverber
mit ſehr guten Schulzeugniſſen werden bevorzugt. Ge=
nd
. bis zum 10. Abril d. J. unter Beiſchluß des letzten
4ugniſſes und einer Darſtellung, der perſönlichen Verhältniſſe
50auf) an das Sekretariat des Finanzminiſteriums einzureichen.
* Tag des Buches; Nothilfe für beſonders bedürftige heſſiſche
rund Arbeiterbüchereien. Staatspräſident Adelung beabſichtigt,
Naßz des deutſchen Buchtages für eine Anzahl von beſonders be=
Etm Volks= und Arbeiterbüchereien in Heſſen eine kleine Buch=
EiSeuus Werken heſſiſcher Dichter und Schriftſteller zu ſtiſten. Büche=
ſe
aus dieſer Spende bedacht zu ſein wünſchen, wollen ihr Geſuch
4Aingehender Darlegung und Begründung ihrer Verhältniſſe bis
Mai an das Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen ein=
Darmſtadt als Kongreßſtadt. Der Verband für
ſche Jugendherbergen wird vorausſichtlich ſeinen
Ellsherbergstag 1930 in Darmſtadt abhalten. Es
Duw dies beſonders bemerkenswert ſein, da die Tagungen dieſes
AoR Verbandes bisher nur in den größeren deutſchen Städten
ſtatz Uaden.
Las Stadtmuſeum iſt ab Samstay, den 23. März, wieder wie
hr geöffnet.

Sametag, den 23. März 1929

Ceite 5

Ein großzügiges Proiekt der Helia.
Das Oberwaldhaus an die Helia verpachkei. Um= und Ausbau des Oberwaldhauſes und ſeiner Anlager.
Eine Bereicherung Darmſtadts um einen modernen Ausflugsork. Errichlung einer Wochenend=Skätte.

In der Geheimſitzung der Stadterordneten am Donnerstag wurde
beſhloſſen, den Pachtvertrag mit deu ſeitherigen Pächter des Oberwald=
hauſes
, Döring, nicht zu erneuerm und das Oberwaldhaus ab 1. April

ien Keiter der Kädlf ud der Sideraglung zurel de Leniſe
vor dem tatſachlichen Abſchluſſe des neuen Pachtvertrages die Dinge zu
erörtern, um den Gany der Verhandlungen nicht zu ſtören. Nunmehr,
nachdem von der Stadtverwaltung der Pachtverirag abgeſchloſſen und
von den zuſtändigen Stellen (dem Finanzausſchuß) und in einer geheimen
Sitzung von den Stadlv=cordneten genehmigt wurde, konn dieſes Er=
gebuis
nur begrüßt werden, da die Helia jährlich den doppelten Pacht=
treis
wie der vorherige Pichter hezahlt (jetzt 20 000 Mark), und die
Stadt Darmſtadt zum erſten Male einen Betrieb verdachtet, der aller
Wahrſkeinlichkeit nach keinen Zuſchuß erfordern wird. Im Gegenteil
tiägt ſich die Helia mit großzügigen Projekten der Um= und Neugeſtal=
tung
des Oberwaldhauſes, ſo daß man mit Recht dieſen Pachlabſchluß
begrüßen kann, denn ſellten, was mit Sicherheit anzunehmen iſt, dieſe
Pläne realiſiert werden, ſo wird dieſes wundervolle Fleckchen Erbe, das
von der Natur geradezu verſchlvenderiſch mit Reizen ausgeſtatiet und
dabei infolge günſtiger Verbindung von der Stadt aus ſo leicht zu er=
reichen
iſt, geradezu eine Perle im Reigen der Darmſtädter Ausflugs=
orte
werden. Mit der Uebernahme des Oberwaldhauſes durch die Helia
wird allerdings auch der ſeithevige Pächzter Döring, deſſen Frau ſeit 28
Jahren mit Gefchick und zur vollen Zufriedenheit aller die Reſtauration
leitete, ſein Wirkungsfeld verlaſſen, denn die Leitung wird ab 1. April
Herr und Frau Dey übernehmen, denen bereits deu der Helia gehörige
Konditorei= und Caf betrieb des Union=Cafes unterſteht.
Die Neugeſtaltung der Inneneinrichtung
ſoll nach Möglichkeit alsbald nach Oſtern vorgenommen werden. Es
iſt beabſichtigt, die Räumlichkeiten völlig neu und modern zu geſtalten,
wobei für größte Bequemlichkeit für das Publikum geſorgt werden ſoll.
Die Decken ſollen neu eingezogen und ſo die ganzen Räume intimer
und gemütlich geſtaltet werden, ſelbſtverſtändlich wird auch das Mobiliar
vollkommen erſetzt werden. Die bauliche Leitung wird dem Architekten
Seibert übertragen werden. Die Koſten, die reſtlos von der Helia
getragen werden, werden eine Erhöhung des Aktienkapitals notwendig
machen.
Die äußere Umgeſtaltung
wird zunächſt darin beſtehen, daß nach dem Teich zu eine große Terraſſe
erſtellt wird, die in ſchönen Sommertagen einen Blick auf den See und
nahen Wald und bei den Klängen des Stadtorcheſters einen unvergleichlich
ſchönen Aufenthalt für Naturſchwärmer bieten ſoll. Da die Leitung der
Helia beabſichtigt, auch im Garten einen geeigneten Aufenthalt für
Gäſte zu ſchaffen, die hier Mittag=, Abendeſſen oder den Kaffee einnehmen
wollen, iſt eine großzügige Umgeſtaltung der Gartenan=
lagen
vergeſehen, in deren moderne, zweckentſprechende Bearbeitung

Sroße
Auswahl

Oträmpfe
Handschuhe
Anterkleidung
Modische Oltrickwaren

Beste
Qualitäten

Carl Ochürmann & Co.

Stabtkirche. Die Matthäuspaſſion von Heinrich Schütz
wird morgen abend 8 Uhr durch den Stadtkirchenchor zur Aufführung
kommen. Es wirken dabei mit: Johannes Biſchoff (Jeſus), Guſtad
Deharde (Evanzeliſt), Heinrich Landzettel (Petrus und Pila=
tus
), Peter Schi. fer (Kaiphas), Maria Lagemann (Judas), Inge=
borg
v. Selzam (die beiden Mägde) und Ludwig Borngäſſer
(Orgel). Die Leitung hat Stadtorganiſt Studienrat W. Borngäſſer.
Der Eintritt iſt frei.

Was ist Togal?
To al=Tabletten ſnd ein hervorragend=3. Mittel kei Rheuma,
Gicht, Ischias, Grippe, Nerven- und Kopfschmerz, Erkäl-
tungskrankheiten
! Schädigen Sie ſich nicht durch minderwer=
t
ge Mittel! Lt. notar eller Beſtätia, anerkenne: über 5000
Aerzte, darunter viele bedeutende Profeſſoren die gute Wirkung
des Togal. Fragen Se Ihren Arzt. In allen Apoth. Mk. 1.40.
0.46 Chin. 12,6 Lith. 74,3 Acid, acet. sal. ad. 100 Amyl.
.Leihgabe im Landesmuſeum. Für kurze Zeit haben die Gebrüder
Vey in Darmſtadt den Kunſtſammlungen vier Steingutfigu=
ren
des 18. Jahrhunderts, darſtellend Die 4 Jahreszeiten
zur Verfügung geſtellt. Die Figuren tragen lie Blau=Marke Wd ( viel=
leicht
Wiesbaden) und ſind in einer geſonderten Vitrine im großen
Barockſaal ausgeſtellt.
Im Schlußmuſeum finden kommende Woche Führungen ſtatt
von Sonntag bis Donnerstag, ſowie am Oſterſamstag, vorm. 11 und
11.30 Uhr. Am Karfreitag geſchloſſen.

(4597b

Sort

Verkehrsbüro. Auf dem Verkehrsbüro liegen Proſpekte über
Pauſchalreiſen nach Dalmatien, und dem Balkan, Finnland, Schweiz,
Neapel, Riviera, Tripolis, Sizilien, Oberitalien und 5 Tage Paris zu
günſtigen Bedingungen auf.

unſere Stadtgärtnerei zweifellos alles Können ſetzen wird. Zur Aus=
führung
all dieſer Arbeiten wird das Oberwaldhaus demnächſt vorüber=
gehend
geſchloſſen werden.
Wie wir von beſtunterrichteter Seite weiter erfahren, iſt im Zuſau=
menhang
mit dieſen Neugeſtaltungen die Verwirklichung verſchieden
weiterer Pläne vorgeſehen. So wird zunächſt eine breite, ſchöne A=
lage
, an deren Seiten Blumenbeete erſtehen ſollen, vom Garten d’s
Oberwaldhauſes nach dem Steinbrücker Teich erſtehen. In abſehbar.
Zeit ſoll auch an eine weſentliche
Vergrößerung des Steinbrücker Teiches
vorgenommen werden. Zu dieſem Zwecke wird der Teich zunächſt a
gelaſſen, wahrſcheinlich ausbetoniert und bis zur neuen Terraſſe di
Oberwaldhauſes vergrößert. Mit der Neuſchaffung dieſes vergrößerte
Teiches ſoll ein Planſchbecken für Kinder und ferner ein Strandbad f:
Erwachſene eingerichtet werden. Das Rudern auf dem See‟, de
Darmſtadts Bevölkerung ſo gerne huldigt, ſoll weiter möglich ſein (au
die hübſchen weißen Schwäne ſollen den Teich beleben). Ferner iſt ei=
breite
, große Promenadenanlage um den ganzen Teich geplant, ſow
Sportanlagen aller Art, z. B, eine moderne, ſportgerechte Laufbal,
von zirka 150 Metern.
Zu all dieſen Herrlichkeiten iſt, falls ſich das Bedürfnis dazu he=
ausſtellen
ſoll, projektiert, gegenüber dem Oberwaldhaus, öſtlich des ne
geſtalteten Teiches, ein der Natur angepaßtes, größeres Wochenen
haus, das Erholungsbedürftigen Unterkunft gewähren kann, zu
richten. Der Verwirkſhun, dieſes letztgenannten Planes wird voraz
ſichtlich im Herbſt näher getreten werden. Natürlich iſt auch die Anlag,
mehrerer Garagen vorgeſehen.
Selbſtverſtändlich ſind alle Einzelheiten bis ins Kleinſte von der L.
tung der Helia bereits erwogen und vorgeſehen. Man will z. B. in de
Gärten und am See‟ Liegeſtühle aufſtellen, die beſonders die Dame
zum Aufenthalt nach angeſtrengter Hausarbeit einladen, dann wird me
ſvas heute die Hauptſache iſt zu zivilen Preiſen eine erſtklaſſi
Feſtauration einrihten, ſo daß alſo, dieſe Heirlichkeiten zu genießen, f.
den Darmſtädter Bürger nicht nur Illuſion bleibt.
So beſteht, ſo bedauerlich es iſt, daß der ſeitherige langjährige
ter ſcheidet, doch alle Hoffnung, daß hier an der Peripherie Darmſtal
ein moderner Ausflugsort entſteht, mit dem zu unſeren vorzüglich,
Gaſtſtätten in Darmſtadt eine notwendige Ergänzung geſchaffen wir
der auch ein Anziehungspunkt für viele Beſucher aus Darmſtadts näher
und weiterer Umgebung bilden wird. Nach dem Geſchmack, den
Helia in ihren beiden Lichtſpielthcatern bewieſen hat, zu urteilen, wi
dieſes großzügige Projekt, deſſen Durchführung unſere Stadtverordnet
und Stadtverwaltung in weiſer Erkenntnis ermöglicht haben, in
denkbau günſtigſten und großzügigſten Weiſe ausgeführt werden u
letzten Endes der Stadt und ihnen Bürgern von größtem Nutzen ſe
Wie weiter verlautet, will die Helia auch hinter dem Woog e
Erfriſchungsſtätte errichten.

Gewerbliche Berufsſchule II (Fortbildungsſchule) Dar
ſtadt, Karlſtraße 8. Die für heute Samstag abend 8 Uhr
Konkordiaſaale, Waldſtraße 33, angeſagte Entlaſſungsfeier 1
Elternabend findet wegen des plötzlichen Ablebens des Leite
der Schule nicht ſtatt.
Hohes Alter. Frau El. Alles Witwe beging am 21. Märtz
körrerlicher und geiſtiger Friſche ihren 83. Geburtstag.
Tagung der Turnergildenleiter des D. H.V. Der Deutſchnatione
Handlungsgehilfen=Verband hat im ganzen Reich ein gut ausgebau:
Netz von Turnergilden. In dieſem erfaßt er einen großen Kreis v.
Kaufmannslehrlingen und jungen Kaufmannsgehilfen zur Betätigu=
auf
ſportlichem Gebiete. Die Kaufmannsjugend ſoll durch planmäß
Leibesübungen mit und ohne Gerät vorhandene Schwächen und Mäng=
des
Körpers ausgleichen und ihn für die Berufsarbeit ſtählen. D;
Führer der Gilden aus Süddeutſchland kommen am 23. und 24. Mi:
in Bensheim zu einer Tagung zuſammen, um über neue wicht
Aufgaben der Zukunft zu ſprechen. Die Tagung wird am Samste
mit der Vorführung einer Lichtbildreihe Verband und Leibesübunge=
eingeleitet
. Der Sountag beginnt mit einem Geländelauf, dem ſich 2
ratungen und praktiſche Uebungen anſchließen. Der Reichsleiter 1
Turnergilden des D.H.V., Ernſt Mundt=Hamburg, nimmt auch an 1
Tagung teil.
R. Wagner=Verband deutſcher Frauen. Wegen plötzlicher Erkra
kung von Fräulein Walter muß die für den 23. März angeſetzte muſi
kaliſche Feier auf vorausſichtlich Mitte April verſchobe
werden. Gelöſte Karten behalten ihre Gültigkeit oder können bei d.
Verkaufsſtellen zurückgegeben werden.
Orpheum. Wie alljährlich, tritt ab heute bis Oſtern eine Sp.
dauſe ein, da beſonders in der Karwoche nur Aufführungen ernſten
halts ſtattfinden dürfen. Ab Oſtern iſt ein Sondergaſtſpiel geplat
Weitere Mitteilungen folgen.
Die Frühlingsfeier des Orplid, Bund für Geiſtes= und Körpc
kultur, E.V., findet am Sonntag, vormittags 10.30 Uhr, im Mozartſ=
ſtatt
. Der Orplid iſt einer der wenigen Bünde, die neben der Körr
kultur (Freikörperkultur) auch die Pflege des Geiſtes= und Scelenleb
in den Vordergrund ſtellen. Wenn in der Sonntagsfeier Muſit, Geſa=
und Ausdruckstanz im Mittelpunkt ſtehen, fo ſoll auch dadurch die 9
turverbundenheit des Menſchen zur Darſtellung gebracht werden,
niemals ſtärker gefühlt wird, als in den Tagen des auferſtehenden Fri
lings. In dieſem Sinn wird die Feier jedem Beſucher von bleibende
Eindruck ſein. (Näheres im Inſerat der Donnerstags=Nummer.)
Der Vortrag des Herrn Dr. Lindemann, vom Dr.=Scholl=Inſtit;
über Fußleiden, ihre Heilung und Bekämpfung war gut beſucht. 9
Firma Speiers Schuhwarenhaus hatte ihre Verkaufsräume zur V.
fügung geſtellt. Von den vielen Fußleidenden, welche erſchienen ware.
hat wohl jeder eine Belehrung mitgenommen. Bedauerlich iſt nur, d
dieſe Vorträge nicht auch von Geſunden gehört werden, die ſich
ſchützen noch in der Lage ſind. Die Vorträge ſollen wiedepholt werd
Vortrag über das Abendmahl. Man kann heute von einer groß=
Abendmahlsnot reden, da viele der tiefen Bedeutung des Abendmah
kein Verſtändnis entgegenbringen können und darum ſchon lange nich
mehr den Segnungen desſelben teilhaftig geworden ſind. Wiederu
gehen viele nur noch aus Gewohnheit zum Abendmahl, ohne den tief
Sinn desſelben zu erfaſſen. Alſo eine wirkliche Abendmahlsnot. U7
dieſer Not zu begegnen, wird Herr Pfarrer Köhler kommenden Sonn=
tag
, den 24. März, abends 8½ Uhr, im Heim des Chriſtlichen Verein=
junger
Männer, Alexanderſtraße 22 (Inf.=Kaſerne, Hof links) einer
Vortrag über das Abendmahl halten. Der Vortrag iſt öffentlich und ſin
alle eingeladen, denen dieſe Not auf dem Herzen brennt, als auch die
die dem Abendmahl entfremdet ſind, denen es aber Bedürfnis iſt, di
Bedeutung des Abendmahls zu erfaſſen. Am Schluſſe des Vortrages it
Gelegenheit zur Ausſprache geboten.
* Die erſte Schnepfe! Vom Büro des Heſſiſchen Jagdklubs wird
uns geſchrieben, daß die erſte Schnepfe in dieſem Jahre am 20. Mär;
von dem Freiherrlich Riedeſelſchen Förſter W. Müller. Dirlammen
(Oberheſſen), auf dem Jagdgebiet des Herrn Baron Hans Konrad
Riedeſel zu Eiſenbach erlegt wurde. Intereſſant iſt dabei, daß die erſt
Schnepfe im hohen Vogelsberg geſchoſſen wurde. Ganz zuveifellos iſt das
eine Zugſchnepfe. Im vorigen Jahre wurde die Erſte aus den
Vogelsberg am 27. März gemeldet, während in der Gegend von =
dingen
, Laubach Friedberg, im Odenwald und in der Ebene ſchou
anfangs März Schnepfen auf dem Strich geſchoſſen wurden. Z.
Jugendlicher Dieb und Ausreißer. Ein 15jähriger Bäckerlehr=
ling
, der in Frankfurt a. M. in einer Lehrſtelle untergebracht iſt, ſtahl
Lert ein Herrenfahrrad und fuhr auf diefem nach Darmſtadt. Hier ver=
ſuhte
er das Rad für 15 RM. zu verkaufen. Hierbei wurde er von
der Kuiminalpolizei abgefaßt und ſeinen Eltern wieder übergeben.

Lu

2u

9

n Band?

[ ][  ][ ]

der Maſſtortein und ſeine Honzerie.

Man ſchreibt uns: Die beiden letzten Konzerte des Muſilvereins,
Paulus und Die Schöpfung, haben allen Hörern großen künſt=
leriſchen
Genuß gebracht, und bei den Fachbeſprechungen durchwveg
freundliche Würdigung gefunden. Beides iſt befriedigend ſowohl für
die Damen und Herren, die in wochenlanger hingebender Arbeit, wie
für die Vereinsleitung, die mit mancherlei Sorgen und Mühen zeigen
wollten und gezeigt haben, was bei Einſatz entſprechender künſtleriſcher
Kräfte und finanzieller Mittel in Darmſtadt trotz mangelhafter Kon=
zerträume
immerhin noch zu bieten möglich iſt. Wie aber ſteht es
mit dem wirtſchaftlichen Ergebnis? Schon in einer der Fachbeſprechungen
wurde unter Hinweis auf die hohen Koſten eines ſolchen Konzerts
man ſchätzte 6000 RM. als Intereſſe und als Pflicht tvohlverſtandenen
Bürgerſinns feſtgeſtellt, einen alten Kulturverein durch die Einwohner=
ſchaft
nicht im Stich zu laſſen, ſollen die Aufführungen einer
Schöpfung, einer Miſſa oder einer Paſſion in Darmſtadt er=
halten
bleiben. Von manchen ſchon hörten wir erſtaunt und erſchreckt:
Man müßte es den Leuten fagen, was heute ein ſolches Konzert
koſtet. Wüßren viele, daß es ſich um einige tauſend RM. handelt,
dann . . ." Nun, ſo ſoll man es wiſſen.
Der Paulus koſtete:
1600 RM.
4. Soliſten
Orcheſter (58 Mann)
2030
800
Theaterchor zur Verſtärkung
1100
Miete des Theaters
650
Einſtudierung und Leitung .
226
Text und Programme
....
208
Plakate (Druck und Anſchlag) . ... ..
90
Vergnügungsſteuer*)
Verſchiedenes (Inſerate, Kartenverkauf, Stempel uſw.) 200

Zuſammen rund 6900 RM.
Demgegenüber Einnahme an Tageskarten**) 1061 RM.
299 1360 RM.
An Texten und Programmen

Fazit: 1. Eine Mehrausgabe von rund 55005600 RM. für ein
Konzert, wofür lediglich die Beiträge der inaktiven Mitglieder
(die dafür ihre Plätze haben) Deckung bieten müßten;
2. die niederdrückende Tatſache, daß die Kunſtſtadt Darmſtadt
mit rund 90 000 Einwohnern für ein künſtleriſch hochwertiges
Chorkonzert, das faſt 7000 RM. koſtet, im ganzen
a) rund 800 RM. für Tageskarten übrig hat (wenn die rund
200 RM. für Minderbemittelte abgeſetzt werden),
b) 432 Perſonen ſtellt, die als inaktive Mitglieder durch ihre
Beiträge ihren Platz in 4 Konzerten ſtändig bezahlen;
3. daß es mit dieſen Beiträgen für 4 Konzerte rund 11000
RM. ſelbſtverſtändlich eine Unmöglichkeit iſt, eine Minder=
einnahme
von 55005600 RM. für ein Konzert zu decken.
Man weiß alſo nun, wie dieſe Dinge ſtehen; daß nämlich bei einer
ſolchen Intereſſenbetätigung der Einwohnerſchaft einfach
nicht damit zu rechnen iſt, auf die Dauer derartige Aufführungen in
Darmſtadt überhaupt, oder in der Weiſe erhalten zu ſehen, wie die beiden
letzten waren. Bei dieſen hat nämlich der Muſikverein gerade auf fach=
liche
Forderungen hin verſucht, eine glänzende Leiſtung zu ſichern. Dies
geſchah durch Heranziehung des Theaterchors und durch eine Sonder=
vorprobe
mit einem Koſtenaufwand von zuſammen rund 1800 RM.
Künſtleriſches Ergebnis: hocherfreulich; finanzielles: nach oben erſchüt=
ternd
für Darmſtadt. Denn daß von ſolchen Koſtenaufwendungen nicht
mehr die Rede ſein kann, ſolange nicht ganz andere Mittel zur Ver=
fügung
ſtehen, wird ſich jeder ſelbſt ſagen können. Darmſtadt wird ſich
in ſeiner Bevölkerung und ſeinen Fachkreiſen, ſolange die gewohnten
Chorkonzerte noch ſtattfinden, mit den Darbietungen zufrieden geben
müſſen, wie ſie ſelbſtverſtändlich bei aller Kraftanſtrengung bei den
verfügbaren Kräften und Mitteln bei dem Mangel eines geeigneten
Konzertraums mit genügender Orgel eben nur möglich ſind. Hier kann
kein bedauerndes Feſtſtellen von Unvollkommenheiten helfen, ſondern
einzig und allein ein tatkräftiges Intereſſe der Bevölke=
rung
, will ſie ihr altes Kulturgut erhalten ſehen. Hier iſt nötig
1. Hereinkommen neuer guter Frauen= und Männerſtimmen
in den aktiven Chor, um ihm die nötige Stärke und den ge=
wünſchten
Glanz zu ſichern,
2. Eintritt und Wiedereintritt inaktiver Mitglieder, die für
ihren feſten Platz ihren Mitgliederbetrag (je nach Platz 1530 RM.
für die ſämtlichen Konzerte und Hauptproben) bezahlen. Die Vor=
kriegszahl
von 6700, die in der Kriegs= und Nachkriegszeit auf heute
432 geſunken iſt, müßte und zwar bald wieder erreicht werden,
mögen dabei die weniger muſikaliſchen auch nur aus Bürgerſinn die
notwendige ſtändige Einnahme ſichern helfen und mit ihrem Platz
manchen eine Freude machen, die das früher Gewohnte heute ſchwer
entbehren wüſſen.**) Daß die Konzerte einen beſſeren Tages=
beſuch
verdienen und im wirtſchaftlichen Intereſſe dringend er=
fordern
, iſt ſelbſtverſtändlich.
Es iſt nun an den Bewohnern Darmſtadts, ob ſie das künſtleriſche
und geiſtige Niveau ihrer Stadt auf dieſem Gebiet erhalten helfen
wollen. Spätere Klagen über Vergangenes und Verlorenes werden
nicht helfen.

*) Eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit der großen Chorkon=
zerte
, die die Befreiung von der Vergnügungsſteuer zur Folge hätte,
war bis jetzt vom Miniſterium des Innern nicht zu erreichen.
**) Dabei ſogar noch rund 200 RM. aus ermäßigten Preiſen an
Minderbemittelte und Auswärtige.
**) Anmeldungen können auch für das 4. (letzte) Konzert ( Johannes=
pafſion
, Karfreitag) noch erfolgen (½ Jahresbeitrag!) im Muſikvereins=
haus
, Steinſtraße 24, Telephon 1655.

Wechſelfallenbetrüger. Am 20. März, vormittags gegen 10 Uhr,
erſchien in einem Geſthäft in der Karlſtraße ein gut gekleideter Herr
und ließ ſih einen Frühſturkskäſe geben. Als er im Begriff war, zu
zahlen, frug er die Geſchäftsinhaberin, ob ſie ihm einen 20 Markſchein
wcchſeln könne, und legte einen 20=Markſchein auf die Ladentheke. Beim
Weckſeln des 20=Maukſcheins bat er um weitere zwei Frühſtückskäſe. Es
gelang ihm, auf dieſe Weiſe die Aufmerkſamkeit der Geſchäftsinhaberin
abzulenken, nahm den 20=Markſ hein und das auf dieſen Schein heraus=
gegbene
Geld und verſchwand. De= Verlieft des 20=Markſcheins wurde
erſt bemerkt, als ſich der Schtrindle: ſchon entfernt hatte. Der Schwind=
ler
wird wie folgt beſchrieben: Etwa 2639 Jahre alt, 1.751,78 Meter
groß, ſ:hlank, geblichbraune Geſichtsfaube, dunkle Haare, mit kleinem
Anflug von S hnurrbaut. Er trug dunklen Mantel und dunklen Hut.
In ſeiner Begleitung befindet ſich ein eta 3235jähriger Mann, eben=
falls
gut gekleidet, ven kräftiger, mittlerer Geſtalt. Vor den Betrügern
wird eindringlichſt gewarnt. Im Berr=tungsfalle wird um Nachricht an
die Kriminalpolizei des Polizeiamts, Zimmer 3, gebeten.

Aus den Parkeien.

Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Die
Hauptverſammlung der Ortsgruppe wird am Montag, den 25. ds. Mts.,
abends 8 Uhr, im Gelben Saal, bei Sitte, Karlſtraße 15, ſtattfinden.
Die Tagesordnung bringt den Jahres= und Kaſſenbericht, Satzungsände=
rungen
und Vorſtandswahl. An den geſchäftlichen Teil ſchließt ſich der
Vortrag des Herrn Stadtverordneten Schneider über Wichtige Fragen
der Darmſtädter Kommunalpolitik an. Die Mitglieder der Ortsgruppe
werden erſucht, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen, damit der geſchäft=
liche
Teil bis 9 Uhr erledigt iſt. Zu dem dann beginnenden Vortrag
haben auch Freunde der Partei Zutritt.

Tageskalender für Samstag, den 23. März 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende nach
21.30 Uhr, 2. Volkskonzert: Schubert. Kleines Haus, Anfang 19.30
Uhr, Ende gegen 22 Uhr, Zuſatzmiete VI: Das Kamel geht durch
das Nadelöhr. Orpheum: Keine Vorſtellung. Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Alte Poſt,
Kaffee Ganßmann, Weinhaus Maxim, Perkeo, Reſt. Glenz.
Städt. Akademie f. Tonkunſt, nachm. 15½ Uhr, im Städt.
Saalbau (Gartenſaal): Schülerprüfung. Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.

Kleine Strafkammer.

Eine verfängliche Zeitungsannonce.
p. Ein Offenbacher Kaufmann, der einen Lederwarenhandel betreibt,
iſt vom Amtsgericht daſelbſt wegen Betrugs zu 1 Jahr 3 Monaten Ge=
fängnis
verurteilt worden. Gegen dieſes Urteil hat er mit dem Ziel
der Freiſprechung die Berufung angemeldet.
Im Mai v. Js. erſchienen in den Leipz. Neueſt. Nachr. drei
Annoncen, in denen Angeſtellte aller Art für ein Unternehmen geſucht
wurden; Alter war ohne Belang, Bezahlung 25 Prozent über Tarif;
nur erſtklaſſige Kräfte ſollten ſich melden. Eintritt ſollte ſofort oder
ſpäter (1. Juli) erfolgen. Intereſſenten ſollten ſich unter Chiffre an
Rudolf Moſſe in Leipzig wenden. Eine große Menge Bewerbungen (es
wird von 3400 geſprochen) liefen ein. Gewöhnlich kam dann von Wies=
baden
eine anonyme Karte, des Inhalts, daß man bedauere,
von der Offerte, die nicht zuſage, keinen Gebrauch machen zu können.
Etwas ſpäter kam dann eine briefliche Mitteilung von Offen=
bach
an die Bewerber, die von dem Angeklagten Auguſt Schmidt,
Taunusſtraße 43 in Offenbach, Bankkonto Mitteldeutſche Kreditbank
Offenbach, herrührte, und in der in ſchwulſtigen Worten auf den ſprin=
genden
Punst aufmerkſam gemacht wurde. Dieſer ſpringende Punkt
follte ein Buch ſein, für deſſen Bezug eine Beſtellkarte beilag. Angeklag=
ter
erklärte vor Gericht, er wolle aus den eingehenden Bewerbungsſchrei=
ben
ein Muſterbuch für Stellenſuchende herſtellen. Nur
Wenige reflek ierten auf dieſes Buch. Das angefochtene Ucteil ſtellt
feſt, daß der in Jenbach in Tirol geborene Angeklagte in gemeinſter und
ſchamloſeſter Weiſe die Notlage Stellungsloſer und Stellungſuchender
ausgebeutet habe.
In der erſten Inſtanz hatte der Staatsanwalt zwei Jahre Gefäng=
nis
und den Erlaß des Haftbefehls beantragt. Es handelt ſich um zwei
verbundene Anklagen. Gegenüber der Darſtellung des Angeklagten,
der als Wohltäter der Menſchheit erſcheinen will, ſtellt das angefochtene
Urteil feſt, daß die Triebfeder der Handlungsweiſe der Gelderwerb war.
Nur etwa 30 Perſonen haben das Buch beſtellt, aber nie erhalten.
Schon einmal war der Angeklagte in ein Ermittelungsverfahren
wvegen Betrugs ähnlicher Art verwickelt; dasſelbe endete mit Einſtellung
und einer Verwarnung des Angeklagten für die Zukunft. Der Ange=
klagte
erklärt, nur ein Offertbrief, der Schwung habe, erziele Wirkung.
Zu dieſer Anſchauung ſei er auf Grund langjähriger Erfahrung gekom=
men
. Bei der ganzen Sachlage habe er größere Firmen im Auge ge=
habt
. Aus dem Stil müſſe man den Menſchen erkennen. Er habe den
Leuten aus der Praxis für die Praxis etwas bieten wollen, und des=
halb
ſich auch Büchermaterial verſchafft. Aus der Beweisaufnahme
geht hervor, daß Angeklagter am 7. Mai 1928 auch we en Drucklegung
eines Buches mit einer Druckerei in Offenbach verhandelte; von einer
Auflage von 10 000 Stück wurde geſprochen und danach ein Preis ſeitens
der Druckerei kalkuliert. Die Ehefrau des Angeklagten hat ihrem Ehe=
mann
abgeraten, das Buch herauszugeben, weil ſie ihn für phantaſtiſch
veranlagt hält. Das vom Ehemann hergeſtellte Manu=
kript
hat die Frau wie ſie angibt verbrannt.
Das Werk ſollte etwa 120 Druckſeiten ſtark werden.
Dem Angeklagten ſtehen zwei Verteidiger zur Seite. Der eine ſucht
nachzuweiſen, daß hier nicht alle Tatbeſtandsmerkmale des Betrugs
gegeben ſeien. Wer auf ſolche Annonce ſchreibe, ſage ſich, ich ſchreibe
einmal hin, das koſtet nichts‟. Der Kauſalzuſammenhang zwiſchen Irr=
tumserregung
und Vermögensſchädigung ſei zu beſtreiten. Die Leute,
die nicht beſtellt hätten, ſchieden überhaupt aus. Bewerbungsſchreiben
werden in der Praxis nicht immer nach ihrem inneren Werte geprüft
und ſo geleſen. Der Angeklagte ſei ein Mann für Amerika, ein Mann
für die Reklame. Ein rechtswidriger Vermögensvorteil ſei nicht
erſtrebt. Angeklugter habe ja das Buch fchreiben wollen, er habe nicht
von vornherein die Bewerber hereinlegen wollen, Angeklagter habe
an ſein Projekt geglaubt.
Der andere Verteidiger ſchildert das heute übliche Bewerbungs=
weſen
und den alten Trott vieler Bewerbungsſchreiben, ein Muſter=
buch
für Bewerber ſtelle ſich ſo als Notwendigkeit dar. Die Perſönlichkeit
des Bewerbers müſſe dem künftigen Chef ſkizziert werden. Man dürfe
hier nicht mit Vorurteil an die Sache herantreten. Angeklagter ſei nicht
auf einen Betrug ausgegangen, er habe Aufwendungen in Höhe von
etwa 700 Mark für das zu vervielfältigende Werk gemacht. Auch
Zeppelin ſei erſt nicht ernſt genommen worden, auch Ford habe mit
ſeinen Ideen recht behalten. Falſche Vorſpiegelungen ſeien in dem
Rundſchreiben nicht enthalten.
Auch der Staatsanwalt verurteilt mit den Verteidigern das mora=
liſche
Verhalten des Angeklagten. Könne der letztere gerade mit ſeinem
Werk dem Mangel auf dem Büchermarkt abhelfen? Dafür ſeien be=
rufenere
Federn in Deutſchland da, wenn überhaupt ſolcher Mangel
erkennbar ſein ſollte. Angeklagter habe gewußt, daß er auch der un=
terſten
Stenotypiſtin nicht einen Poſten verſchaffen könne. Das ganze
Inſerat ſei Bluff geweſen. Die ablehnenden Karten ſeien ſeltſamer=
weiſe
von Wiesbaden aus verſandt worden. Der Zuſammenhang der
Ablehnung des Bewerbers mit dem ſpringenden Punkt hätte ver=
ſchleiert
werden ſollen. In dem von Offenbach dann abgeſandten Brief
habe der Abſender Auguſt Schmidt ſich als Verlag bezeichnet. Der
Staatsanwalt erläutert, daß alle Tatbeſtandsmerkmale des Betrugs=
paragraphen
vorliegen, auch nach der ſubjektiven Seite, Briefe und
Adreſſen habe der Angeklagte verwerten und den Kaufpreis behalten
wollen. Ein Manuſkript ſei kein fertiges Buch und ein verwert=
dares
Manuſkript habe keineswegs vorgelegen. Aus der Praxis
für die Praxis habe das Werk erſtehen ſollen, erſtehen ſollen auf
Grund einer ſchwindelhaften Annonce. Nicht zu erkennen ſei, daß die
erkannte Strafe hoch ſei, aber ſie müſſe hoch ſein, wo ſoviele enttäuſcht
worden ſeien, gemeingefährlich fei das Vorgehen, da doch mancher um
ſeine Exiſtenz gekommen ſei. Der eine der Verteidiger betont ſchließlich,
daß der Verlag des Angeklagten handelsgerichtlich eingetragen ſei.
Der Angeklagte wird darauf aufmerkſam gemacht, daß unter Um=
ſtänden
der Tatbeſtand des groben Unfugs in Frage komme.
Das Urteil verwirft die Berufung. Die ſkrupelloſe
Reklame Amerikas dürfe in Deutſchland Eingang nicht finden. Dieſe
Methode ſei reichlich bedenklich. Jede Reklame habe doch einen wahren
Kern und dies habe hier vollkommen gefehlt. Das Rundſchreiben
ſei ſeinem ganzen Inhalte nach irreführend, beſonders in der Rich=
tung
, als ob das Werk ſchon druckfertig verſandbereit ſei.

Die weltberühmten Pfarver

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Tp. Bezirksſchöffengericht. 1. Ein ſchon mehrfach vorbeſtrafter Gärt=
ner
ſteht wegen Diebſtahls zum Nachteil des eigenen Vaters, verſchie=
dener
Zechprellereien, eines weiteren Betrugs und einer Urkundenfäl=
ſchung
vor Gericht. Er ſchildert ſeine Notlage, nirgends habe er Arbeit
gefunden, der Vater habe ihm das Haus verboten. Mit 14 Jahren iſt
er ſchon kriminell geworden. Der Vater hat Strafantrag geſtellt. Der
Vater erklärt, daß er denſelben zurücknehme. Der Verteidiger betont,
dem Angeklagten habe die feſte Hand des Vaters gefehlt. Der Angeklagte
ſei mit dem feſten Vorſatz, ſich zu beſſern, aus dem Gefängnis in die
Freiheit zurückgekehrt. Wenn der entlaſſene Strafgefangene auch vom
Staate keine Arbeit erhalte, würde der Strafzweck hinfällig. Der Fall
entbehre nicht einer gewiſſen Tragik. Nur eine geringe Strafe könne
hier den Strafzweck erfüllen. Die Unterſuchungshaft möge voll ange=
rechnet
werden. Das Urteil erkennt auf Einſtellung bezüglich der Dieb=
ſtähle
gegen den Vater, im übrigen lautet es auf 1 Jahr 6 Monate Ge=
fängnis
, unter Anrechnung von 10 Wochen Unterſuchungshaft.
2. Wegen Urkundenfälſchung und Betrugsverſuchs, begangen bei Beſtel=
lungen
von Büchern bei einer Münchener Buchhandlung, hat ſich ein ge=
lernter
Elektrotechniker zu verantworten. Urteil: 3 Monate Gefängnis.
Einbruch im Verkehrsbüro. In der Nacht vom 21. zum 22. März
ſurde eine Fenſterſcheibe d:3 Verkehrsbüros eingeſchlagen und ein
Führer durch den Odenwald nebſt zwei Paßtaſchen nit der Goldauf=
ſ
=hrift: Deutſches Reich, Reiſepaß, entwendet. An dem ausgehängten
Schaukaſten wurse die Glasſcheibe mit einem Diamanten eingeſchnitten.

Aus Heſſen.
Hefſiſcher Skraßenbericht

für die Woche vom 24. bis 30. März 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
BensheimWorms (Ortsdurchfahrt Lorſch vom Ortsein
Bensheim bis zum Rathaus) vom 25. März bis 22. April
Oertliche Umleitung.
LauterbachSchlitzHersfeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom
auf weiteres geſperrt. Umleitung: AngersbachSalzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Hefſen.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. 11. 28 bis auf weiteres
Umleitung nach Babnhof BuchſchlagSprendlingen über die
liſehe Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. 28 bis auf we
ſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. A.
Harheim-Nieder=Erlenbach.
SichenhauſenHerchenhainHartmannshain vom 23. Mäz
weiteres geſperrt. Umleitung: Eſchenrod-Hartmannshain.
Lardenbach bis Straße FreienſeenMücke vom 25. Mär
Tage geſperrt. Umleitung über den ſogen. Bodenweg in S.
Lardenbach.

Erzhauſen, 22. März. Am kommenden Sonntag, den 1
nachmittags 2½ Uhr, findet in Erzhauſen der Gau=Frühjahrs=

des Main=Rhein=Gaues der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt. Di

beſtreitet einen Lauf von 3000 Metern, die A= und B=Klaſſe eir
von 6000 Metern. Die gute Beteiligung und das Zuſamm
alter Rivalen verſprechen einen ſpannenden Verlauf des Kampf
und Ziel iſt am Ausgang der Frankfurter Straße.
F. Eberſtadt, 22. März. Entlaſſungsfeier der F
dungsſchule. Im Saale des Gaſthauſes Zum Schvanen
fand eine Feier für die mit Ablauf des Schuljahres zur Entlaf
menden Schülerinnen und Schüler der hieſigen Fortbildungsſar
Zur Einleitung der Feier ſangen die Schülerinnen unter de
des Lehrers Knöß das Lied: O Täler weit, worauf Rektox
die Schülerinnen und Schüler, die Eltern, die Mitglieder de
kollegiums und Schulvorſtandes, die Gemeindeverwaltung und
tung ſowie die eingeladenen und erſchienenen Vertreter örtliche,
ſationen, ferner als Gaſt den Kreisſchulrat, Herin Landtagsabg,
Storck, herzlichſt begrüßte und den Dank der Schule für die 2
an der Feier ausſprach. Hierauf folgten Darbietungen
Schülerinnen und Schüler, Tänze und die Aufführung ze
Sehüilerinnen eingeübter Einakter, die der Unterhaltung dien
Veifall fanden. Kreisſchulrat Storck richtete im Laufe der
Die Anweſenden eine Anſprache, in der er zunächſt auf die Bede
Tages für die nunmehr ganz aus der Obhut der Schule ſi
Sckhülerinnen und Schüler hiawies. Auch Bürgermeiſter Dr.
wandte ſich noch einmal an die Scheidenden mit dem Wunſche,
Erfolg der Schule für alle wirtſchaftliches Denken und Rechy=
ſoziales
Fuhlen ſei. Die unter der zielbewußten Leitung der Si
lehrerin, Fräulein Krämer, ſtehende Kochſchule hatte in Cr
neter Weiſe für das leibliche Wohl der Gäſte Vorſorge getroff!
Janſohn dankte namens des Schulvorſtandes der Leiterin

guter Biicher verteilt. Mit einem Liede ſchloß die ſchön verlauf
O. Pfungſtadt, 22. März. Die Pfungſtädter H
wochen haben, wie verlautet, in der Hauptſache eine weſenſ
lebung des örtlichen Geſchäftsverkehrs gebracht. Abſchließer
noch nicht geſagt werden, da der Frühlingsbeginn und die bev
Oſterzeit ebenfalls zur Hebung des Geſchäfts beitragen wer
meiſten Geſchäftslokale ſind geſchmackvoll dekoriert. Es komnl
Vernehmen nach rund 400 wertvolle Gewinne zur Ausloſung.
80jährige. Die Witwe Maria Haſſenzahl in der Sandſtra
Mitte dieſer Woche ihren 80. Geburtstag begehen. Das
regiſter für Kanalgebühren liegt ſeit Mitte dieſer Woche.
Tage auf dem Hauptbüro der Bürgermeiſterei zur Einſicht ei
Intereſſenten offen. Die 67 ordentliche Generalverſamn
Volksbank Pfungſtadt findet am Samstag, den 23. Mär
Krone bei Daniel Herbert, ſtatt. Auf der Tagesordnung
ſatzungsgemäßen Punkte. Die Freiwillige und Pflichtfeuerne

ten am Sonntag, den 24. März, vormittags 7 Uhr, eine gei

Feuerwehrübung ab. Es handelt ſich dabei um das vr
Antreten ſämtlicher Mannſchaften der Freiwilligen am Ge
ebenſo hat der alte und der neue Jahrgang der Pflichtfeuern
zutreten. Der alte Jahrgang wird entlaſſen und der neue vi
und ausgerüſtet werden.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 22. März. Obſtbaumſchäd
bekämpfung. Nachdem nunmehr die fahrbare Baumſprig
troffen iſt, wird am kommenden Montag auf Grund der erlaſſen
ſatzung mit dem Beſpritzen der Obſtbäume begonnen. In Au
der vorgeſchrittenen Jahreszeit und im Hinblick darauf, daß fi
Jahr Spritzmaterial nur in beſchränktem Maße zur Verfügt)
werden nicht alle Bäume beſpritzt werden können. Für dieſes
nur ein gewiſſer Teil der Gemarkung in Ausſicht genomm=
übrige
Teil wird im kommenden Jahre bearbeitet. Geſpritzt
dieſem Jahre mit Obſtbaumkarbolineum=Avenarus=Dentrin.
ſtehenden Koſten ſind gering, zumal die Spritze von ſeiten dS
wirtſchaftskammerausſchuſſes unentgeltlich zur Verfügung geſte!
und das Spritzmaterial, durch gemeinſchaftlichen Großbezug
verhältnismäßig billigen Preis erworben werden konnte. Di=
ſelbſt
werden in Gruppen eingcteilt, und zwar in kleine bei eine
krone bis zu 3 Meter, in mittlere bei einer ſolchen von 3 bis
Durchmeſſer und in große bei einem darüber hinausgehenden
meſſer. Die entſtehenden Geſamtunkoſten werden auf die Zah
ſpritzten Bäume unter Berückſichtigung der Gruppen ausgeſchlo
ſpäter von den Baumbeſitzern erhoben.
G. Ober=Ramſtadt, 22. März. Gemeinderatsſitzun
tag, den 25. März, abends 8 Uhr, findet eine Gemeinderatsſik
ſehr reichhaltiger Tagesordnung ſtatt. Nutz= und Bren
verſteigerung. Das Forſtamt Ober=Ramſtadt hält am
den 25. März, nachmittags 2 Uhr, im Saale Zum Löwen, Es
Holzverſteigerung ab, bei der Nutz= und Brennholz aus den 25
Spieß 1a, Ib und 2b der Förſtexei Eiſernhand zum Ausgebo4
(Näheres ſiehe Anzeige in dieſem Blatte.)
Gernsheim, 22. März. Waſſerſtand des Rhe in
21. März 0,72 Meter, am 22. März 0,70 Meter.
Gießen 22. März. Verkehrsunfall. Geſtern neh
ſtieß auf der Südanlage, einer ſehr belebten Durchfahrtsſtraße,
torrad mit einem Auto zuſammen. Der Chauffeur des Autos b..
Gewalt über ſeinen Wagen und rannte gegen ein anderes Ar,
Inſaſſen der Autos kamen mit dem Schrecken davon, während
torradfahrer leichte Verletzungen erlitt. Motorrad ſowie Am
wurden ſtark beſchädigt.

j. Weinheim a. d. B., 22. März. Unter Mordverdacl
haftet. Die 54jährige Frau Dorothea Bär, die ihren 6
Ehemann mit der Axt erſchlagen hatte, iſt geſtern nachmittag
Bezirksgefängnis nach Mannheim in Unterſuchungshaft en
worden, nachdem in ihrem Beiſein die Gerichtsſektion der Leuß
genommen worden war. In der Sache ſelbſt haben ſich Mon
geben, die ſie in einem weſentlich ſchlimmeren Lichte erſcheinen
Daß der Güteraufſeher Bär mit der Axt die Stubentür eing
hätte, um ſeine Frau zu mißhandeln, wird nach Lage des Far
bezweifelt. Es iſt Grund zu der Annahme vorhanden, daß d
die Axt in der Stube hatte und in dem Augenblick des Eintreie
Mannes dieſen ſogleich mit der Axt niederſchlug und ihn du 27
acht Beilhiebe übel zurichtete. Erſt nachdem das geſchehen war
ſie die an der Tür befindlichen Beilhiebe ſelbſt gemacht haben,
Anſchein zu erwecken, als habe ihr Mann die Tür einſchlagen
Jedenfalls hat ſich der Fall anders zugetragen, als wie er anfa. 7
der Frau geſchildert wurde. Dieſelbe zeigte bis jetzt keinen!
iber ihre ſcheußliche Tat.

die deutsche Weinbrandmarke

[ ][  ][ ]

Veranſtaliung im Städtiſchen Saalbau.

materielle und geiſtige Strukturveränderung, in der ſich das
Volk ringend befindet, hat auh die Stellung des Buches weit=
bceinflußt
, man muß ſagen: geſchwächt. Und wenn eine kri=

argemeſſen und dienli.h ſein kann. Und wenn dieſer erſte Verſuch
7-uchte nur allmählich zeigen kann, wenn ſo eine abſchuießende
ſuim heute noch nicht möglich iſt, ſo darf doch nicht an ihm vorüher=
e
werden, und e3 iſt deshalb ein erſreuliches Zeichen, daß die
Oarmſtadt in einer beſonderen Veranſtaltung ebenſalls zu ihm
ir nahm.
dieſer Veranſtaltung, die am geſtrigen Abend im Städtiſchen
mau ſtatrfand, hatte ſi eine zahlreiche Menge eingefunden.
niydem das Orcheſter der Städtiſchen Akademie einleitend das
me groſſo, Op. 3, von Händel vorgetragen hatte, begrüßte
Staatspräſident Adelung
teeſenden: Meine Damen und Herren! Als Miniſter für Kultus
MlSungsweſen heiße ich Sie zur heutigen Feier herzlich willkommen.
erg des Buches ſoll auch in unſerem Heſſenlaude Widerhali fin=
Aeine eigenen langjährigen Erfahrungen als S=hriftleiter einer
Bᛋ tung laſſen mich natürlich auch ſehr ſtarke Möglichkeiten zur
ſoen Tat gerade bei der Preſſe ſehen. Hier, wo tagein und tagaus
hurikauſende von Menſchen geiſtig geſpeiſt werden, muß das Ge=
Verant;vortlichkeit beſonders ſrark ſein. Um am heutigen Tage
de helfende Tat einzugreifen, habe ich veranlaßt, daß von dem
betium für Kultus und Bildungsweſen eine größere Anzahl
hi erken heſſiſcher Dichter angekauft und an Volks=
weiterbüchereien
verteilt werden. Darüber hinaus iſt es mir
ſeſndere Freude, heute auc mitteilen zu können, daß wir durch
huihes Entgegenkommen der Stadtverwaltung Darmſtadt und vor
üwdarch die verſtändnisvolle Unterſtützung des Heren Miniſters des
wain der Lage ſind, an die Stadtöuicherei Darmſtadt verſuchsweiſe
Beratungsſtelle für volkstümliches Bücherei=
hin
anzügliebern Als eine helfende Handreichung wollen wir
ſeutige Veranſtaltung betrahten, die ein Bekenntnis derer ſein
eren das Buch ſtarker poſitiver Lebenswvert iſt.
mens der Stadtverwaltung begcüßt die Erſchienenen
Bürgermeiſter Mueller:

ienn man im deutſchen Vaterlande dem Buch eine Feierſtunde
zu.) können die deutſchen Stiixe als Mitveranſtalter nicht fehlen.
itrdten, die die Pflicht haben, jedem Bürger die Gelegenheit zur=
ſigung
ſeines Bildungsbedu=fniſſes zu geben, iſt eine neue Auf=
igewa
lſen, die in ihrer vollen Bedeutung kaum ernſthaft genng
ſe werden kann: Neben die S hule iſt die Volksbücherei getreten.
Türger, der Jugendliche, der Erwachſene jeden Alters, ſoll in
dere: das finden, was er mit geſunden Sinnen ſucht. Die rieſig
enen Ausſeiheziffern unſerer Darmſtädter ſtädtiſchen Bücherei be=
ewie
ſtark der Bildungsdrang in unſerer Stadt iſt. Die Mittei=
be
Herrn Staatspräſidenten aber, daß unſere Stadtbücherei als
zh Beratungsſtelle für das ganze Land von der Staatsregierung
glint worden iſt, erfüllt mich als Vertreter der Stadt mit tiefer
muuung So iſt dieſe Feierſtunde für uns zu einem Ereignis ge=
und, deſſen hoher Bedeutung wir uns bewußt ſind.
Berſter Redner nahm der Direktor der Stadtbüicherei,

Dr. Roellenbleck,
t Problem grundſätzlich Stellung. Für die Beurteilung, ſo führte
öner u. a. aus, der Veranſtaltung und ihrer Notwendigkeit könne
.5 nicht auf die Zahl verlaſſen, im der Büicher erſcheinen und ge=
turden
, ebenſo wenig wie der Monat des Erſcheinens dem Buche
ctößeren oder geringeren Wert verleihe. Daß heute die Sucht
Kobitäten ſo ſtark ſei, ſei ein Beweis dafür, daß die organiſche Ver=
2; zwiſchen Buch und Leben verloren gegangen ſei. Und dieſe
Kdnng gelte es wieder zu gewinnen, da ja das Buch wie es ein
s der einzelnen Dichterperſönlichkeit ſei auch ſeinerſeits per=
Weitsbildend wirke. Doch müſſe man wohl darauf achten, daß das
ſchuc den ihm genäßen Leſer finde, denn nicht nur der Gehalt der
* ſondern auc der Gehalt des Leſers, ſeine ganze innere Einſtel=
önne
die Lektüre wirklich getinnbringend machen. Dem Buche
Eheiße dem Leben dienen.
r Tag de3 Buches, gefeiert am Todestag ſeines repräſentativ=
ohnes
, gilt vor allem dem deutſchen Volke, aus deſſen geſamten
ſin Habitus die Idee eines ſolchen Tages überhaudt erwachſen
u Es war deshalb wichtig, daß das Verhältnis des Deutſchen zu
Füchern mit beſonderem Nachdruck herausgcarbeitet wurde, eine
ſüe, der ſich der zweite Nedner,
Direktor Dr. Eppelsheimer,
oßem Geſchick unterzog. Seinen Ausführungen entnehmen wir
hie leitenden Gedanken:
nechte in einer früheren Zeit, die noch nicht die vielgeſtaltigen
nte, wie wir ſie heute be=

Ebeit ſeiner Leſe: beeinfluſſenden und ſo in jahrhunderkealter
on die Nation als geiſtig=ſeeliſche Wirklichkeit ſchaffen=

Wenn wir ſo dem Bucke eine Kraft zuerkennen, die es befähigt, mit=
bildend
am National harakter zu wirken, ſo ſind wir uns aber auch
seſſen bewußt, daß dieſer Volksilacakter wiederum auf die Weſensart
der Literatur na=dhaltigen und daucenden Einfluß hat.
Schion rein äußerlich iritt uns der nationale Charakter des Buches
in Druck, Papier, Einband entgegen, und wir vermögen aus dem
Aeußeren intereſſante Schlüſſe auf das Innere zu ziehen. Dem in
irgendeiner Weiſe genormten und typiſchen engliſchen und ſrangöſiſchen
Buch ſteht die Mannigfaltigkeit, die Indivwualität des deutſchen Buches
die glefehfalls ſchon im Aeußerlichen ſich dartut gegenüber. Trotz
der Verſchiedenheit, mit der die großen Verlage ihre sujets behan=
deln
, wir doch immer die ſtetige Linie nicht zu verkennen ſein, die die
Erzeugniſſe der deutſchen Buchkultur zu organiſeher Einheit bindet. Es
iſt daher ſo überaus oberflächlich geurteilt, wollte man meinen, daß mehr
Biüber gekauft würden, wenn mian ſie uniformiert auf den Maukt
brächte. Im Eegenteil, der Büicherkauf wüirde abnehmen, denn der
Deutſche bedarf des Vuches nicht am Alltag, gewiſſermaßen im Biro
und auf der Straße, ſondern in einer ſtillen Stunde zur Andacht und
Beſinnung.
Vollendung aber und letzte Freude gibt uns Deutſchen wie überall
in ter Kunſt erſt die im Einklang von Form und Inhalt, von Gehalt
und Geſtalt lebende Schöpfung: das Buch alſo, das dem dichteriſchen
Wort und der erlebten Welt nicht nur eine ſihöne und würdige, ſondern
die ihm gemäße Berwirklichung im Sinnlichen zu ſchaffen weiß.
An dieſen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloſſen ſich
die Ausführungen von
Schulrat Haſſinger
an, der die Beziehungen des Vuches zur Volksbildung die wichtig
ſind, wenn nich: der Tag des Buches die Sache einiger Weniger bleiben
ſoll in etwa folgenden Sätzen klar herausarbeitete:
Es ſoll meine Aufgabe ſein, kurz von der kulturellen Bedeutung
des Buhes für die Volksbildung zu ſprechen. Dem Buche aber kann
nur geholfen werden, wenn zuerſt und vor allem der Volksbildung ge=
holfen
wird. Der Beweis dafür iſt nicht einmal ſchwer zu euöringen.
Man könnte auf das Beiſpiel von Dänemark hinweiſen, dem Laude, das
die älteſte und breiteſte ſüſtemtiſche Volksbildung hat, und das trotz
ſeiner geringen Kopfzahl von 3 Millionen eine Nationalliteratur hait,
die tatſächlich finanziell und ideell vom Volke getragen wird und darüber
hinaus auch noch befruchtend auf die geſamte europäiſche Literatur ein=
wirkt
. Aber man braucht dazu gar nicht außer Landes zu gehen. Auch
bei uns ſind hinrei hend Beiſpiele zu finden, die beweiſen, daß gediegene
Volksbildung dem Buche hilft. Es liegt wir ſehr am Herzen, noch ein
ernſtes Wort zu allen den Organiſationen zu ſpreihen, die, weil ſie
Maſſen von jügendlichen und erwachfenen Menſchen um ſich ſcharen und
zu beeinfluſſen vermögen, die Pflichſt haben, dieſen Einfluß auch auf
das Volksbilöneriſche auszudehnen. Welche Organiſatiom auch immer
in die Maſſe des Volkes hineingreift und ihre Arbeit als kulturell ge=
wertet
wiſſen möchte, die darf des böchſten Kulturwertes nicht vergeſſen,
den unſer Vols beſitzt: des Boches. Die Organiſationen, die zurzeit
vvohl die größten Maſſen umfaſſen, ſind unſere Sport=, unſere Turn=
und unſere Geſangverein= Kein Turn=, kein Sport=, kein Geſangverein
ſollte ohne eigene Vereinsbücherei ſein; eine Bücherei, die neben den
Büihern rom Fach ſelbverſtändlich, auch, und zwar ausſchließlich gute
Literatur enthält. Kein Turn=, kein Sport=, kein Geſangverein ſollte
terſäumen, bei Feſten und Veranſtaltungen auch gute Bicher und
auch hier wiederum nicht nur Fachbüicher als Preiſe oder Auszeich=
nung
oder Belohnung zu geben. Das wäre jedenfalls ſinnvoller als
Trinkhöruer, Trinkbecher, Pokale uſw.
Was aber iſt das gute Buch‟? Ein gutes Buch iſt ein menſchlich
cchtes Buch. Dieſe menſchliche Ehrheir iſt ſein Charakteriſtikum, einer=
lei
, weſſen Art ſein Inhalt ſei. Und dieſes gute Buch iſt auch nicht
zu ſehwer für das Volk, wie oft behauptet wird. Wie dankbar waren
unſere Feldgrauen für gut= Bliche=! Und ſie gehörten doch wohl gewiß
zum Volk.
Wie aber kann nun heute die Volksbildung unmittelbar für das wert=
volle
Buch wirken?
Wir haben geſehen, wie ſie mittelbar die kultuvellen Vorausſetzungen
fiir das gute Buch ſchafft. Die Einrichtung aber, mit deren Hilfe ſie
unmittelbar wirken kann, iſt die volkstümliche Bücherei. Die Förderung
tes Vuches muß in erſter Linie eine Förderung bes volfstümlichen
Büichereiweſens ſein. Wenn erſt das gute Buch in billiger und bequemer
Weiſe, unter Mitwirkung verantwortungsbewußter Bebliothekare, an
die Maſſe der Leſer herangebracht wird, dann wird es in dem ſchweren
Konkurrenzkampf gegen Slnutz und Schund, wozu auch das ſeichte und
lebensliyneriſche Buch gehören, eine bedeutende Poſitionsſtärkung er=
fahren
. Die volkstümliche Bücherei hat mitzuhelfen, die Bauſteine zur
Geſtaltung des perſönlichen und volklichen Lebens bereitzuſtellen und zu
übermitteln. Zum Auſbau eines gleichmäßigen und erſtrebenswerten
Volksblichereiweſens gehört noch viel mehr als ſeither das Intereſſe der
geſamten Oeffentlichkeit. Und für eine volle Entfaltung ſind namentlich
auch die öffentlichen Unterſtützungen noch viel zu gering."
Faſt noch weniger entwickelt ſind die Jugendbüchereien, die Kinder=
leſehallen
, die Schulblichereien. So kommen im Durchſchnitt des Reiches
noch nicht einmal 1, ſondern nur etwa ½ Buch auf ein Kind. Und die
Aufwendungen für die Volksſchulbdihereien ſind noch ganz verſchtin=
dend
, nämlich 0,3 Prozent de Geſamtausgaben für die Volksſchulen
Bei den Berufsſchulen liegen die Verhältniſſe meiſtens noch ungünſtiger.
Daß aber, wenn de: erwachſiene Menſch überhaupt eine Beziehung zum
guten Buch haben ſoll, der Grund in den jungen Jahren, alſo beſonders
in den Schulen, gelegt werden muß, braucht wohl nicht weiter unter Be=
weis
geſtellt zu werden. Manhes kleinere Land iſt uus hier übrigens
mit gutem Beiſpiel vorangegungen, beſonders was die reichsgeſetzlühe
Regelung des volkstumlichen Biichereiweſens angeht. So haben z. B.
Tinnland und Dinemark ein Büchereigeſetz geſ kaffen, das alle Gemein=
den
dieſer Länder verpflichtet, Iffentliche Büichereien einzurichten. Und
um noch einmal auf die Schule zurückzukommen: Das Ideal wäre hier,

jedem zur Entlaſſung kommenden Kinde ein gutes Buch als Geſchenb
der Gemeindeverwaltung zu überreichen. Volksbildung wirbt und wirkt
für das Buch, aber gleichzeitiy wird das Buch zu einem wichtigen Mittel
der werdenden und geſtaltenden Velksbildung. Und in dieſem Prozeß
mruiſſen ſelbſtverſtändlih auch Verlegev und Sortimenter der Volksb: ſ=
dung
zu Hilfe kommen, denn ihre Mitarbeit iſt vielleicht die entſchei=
dende
. Ein guter Bu Yhändlev muß für ſeinen Kunden zum Freunde
werden, zu den man kommt, wenn man das Bedürfnis nach guter gei=
ſtiger
und ſeeliſeher Nahrung hat.
Sind das verſtiegene Forderungen? Sie mögen das vielleicht auf
den erſten Blick glauben; ich bin aber der feſten Ueberzeugung, daß
dieſe hier in aller Kurze angedeuteten Wege durchaus praktiſche Wege
zu einer wirklichen Förderung des Bahes ſind. Das gilt für heute,
und wird für morgen gelten. Wus immer die Stärke des guten Buches
bleiben wird, der Ausdruck zu ſein, der uuimittelbarſten geiſtigen Ver=
bindung
mit den Großen unſerer Nation, mit den Großen aus aller
Welt, das wird es behalten, das wird es in allen Stürmen wahren, und
das wird es un= ſo beſſer behalten, das wird es um ſo feſter wahren,
als es darin unterſtützt und unterbaut wird von einer intenſiven Zu=
ſammenarbeit
zſiſchen Volkshilbung und verantwortungsbewußtem
Buchhandel, zivifehen volkstümlicher Biicherei und Schule, und getragen
von einem verſtärkten Kampffonds ernſthaft und ehrlich knlturſtrebender
Gemeinde=, Landes= und Reichsvervaltungen, in dem Sinne, wie ich
Ihnen dos hier andentungsreiſe auszuführen verſuhte. Der Tag
des Buches braucht no=h mehr als das Wort die würdige und verank=
wortungsbewußte
Tat.
Die Feier wurde geſchloſſen durch die Ouvertüre zur Entführung
aus dem Seril von Mozart, die vom Orcheſter der Städtiſchen Aka=
demie
unter L=itung von Muſikdirektor Schmitt zu Gehör gehracſſt
ſonrde.
W. S.

Frankfurt.
Samstag, 23. März. 6.39: Gymnaſtik. 12.45: Schulfunk:
Dr. Lüdtke: Der deutſche Oſtlandzug. o 13.15: Schallplatten.
S 15.05: Jugendſtunde, Liedervorträge Frankfurter Schulen: Lieb=
frauenſchule
. O 15.55: Hausfrallendienſt. 16.35: Konzert des
Funkorch.: Franzöſiſche Muſik. Mitw.: Anita Franz (Sopran),
Melitta Meinel (Klavier). O 18.10: Leſeſtunde. Aus den Kaiſer=
biographien
des Sueton. O 18.30: Briefkaſten. O 18.40: Eſperanto,
O 18.55: O. Schwerin: Ausgeplauderte Schmuggler=Geheimniſſe.
O 19.15: A. Auerbach: Künſtler und Volksbildung. O 19.35: Fr.
Apel: Das Pflegekinderweſen. O 19.55: Dr. Helene Turnau: Ge=
ſchäftiges
Leben und Welt der Bücher. O 20.15: Claire Waldoff.
Dinges aus Offenbach; zwei Gauner; zwei Politiker: Loibel Huber;
Dirigent; Kellner; Stift; Bettler; Geſangverein; Zitherſpieler und
Mitw.: Das Funkorch. O 21: Das entführte Mikrophon. Ein
luſtiger Ausflug mit Toni Impekoven. Per).: Studtmann; Impe=
koven
; Herr Ruff; Frau Ruff; deren drei Töchter: Dienſtmagd;
Harmonikaſpieler; Kapelle. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Siuttgart.
Samstag, 23. März. 10.30: Schallplatten. 12.15: Schall=
platten
. O 13: Schallplatten. o 14: Jugendſtunde. o 15: Unter=
haltungskonzert
. Mitw.: Herm. Lingor, Funkorch. O 16.30: Tanztee
der Kapelle Richard Würmel. O 18.15: Freiburg: Prof. Dr. Aly:
Auf welche höhere Schule ſoll ich meinen Sohn ſchicken? o 18.45:
Dr. Wolff: Buchführungskurs: Journalabſchluß und Journalprobe.
19.30: Aus der Liederhalle Stuttgart: Konzert des Männer=
geſangvereins
Liederluſt. Werke zeitgenöſſiſcher Tonſetzer. Mitw.:
Helene Geray=Scheel (Sopran), die Kammermuſikvereinigung und
das Hornquartett des Philharmoniſchen Orcheſters Stuttgart. Flügel:
Muſikdirektor Nack. Lendvai: Männerchor a cappella Ahoi ( Erſt=
aufführung
). Trunk: Drei Lieder für Sopran: Den Andem;
Stilles, Lied I; Stilles Lied II. Männerchor: Heuſer: Eine
Wieſe weißer Marqueriten; Reither: Daheim. Haſſe: Streich=
quartett
in E=moll. Männerchor: Zöll. er: Schmied Schmerz;
Trunk: Liebesgedanken. Lieder für Sopran: Haas: Das Glück;
Warte,
n wieder das Veilchen blüht: Du biſt die Macht.
Hornquartette: Keyßner: Liebeslied; Auf der Jagd. Othegraven:
Männerchor mit Sopranſolo, Streichquartett und drei Hörnern Die
Königskinder. S 21: Frankfurt: Das entführte Mikrophon. Ein
luſtiger Ausflug mit Toni Impekoven. O Anſchl.: Frankfurt: Tanz=
muſik
.
Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co., G. m. b. H
Ernst-Ludwigstraße 14
AAblO
Telephon 2140. (1038a

Die Luftdruckverteilung hat ſich ſeit geſtern kaum geändert. Das
atlantiſche Tief iſt ſtationär geblieben. Die noch geſtern abend in faſt
ganz England reichlich auftretenden Niederſchläge haben heute morgen
zum Teil wieder nachgelaſſen. In unſerm Gebiet wird das Tief zunächſt
nur Bewölkung und Nebelbildung verurſachen. Niederſchläge werden
vorläufig kaum, höchſtens in ganz geringem Maße, auftreten. Da durch
die Wolkendecke tagsüber die Sonneneinſtrahlung nicht mehr ſo zur
Geltung kommt, und auch die nächtliche Ausſtrahlung unterbunden wird,
ſo werden ſich die Temperaturen zwiſchen Tag und Nacht noch mehr aus=
gleichen
.
Ausſichten für Samstag, den 23. März: Nebliges, wolkiges Wetter,
Temperaturen zwiſchen Tag und Nacht ſich noch mehr ausgleichend,
meiſt trochen.
Ausſichten für Sonntag, den 24. März: Keine weſentliche Aenderung.

Hauptſchriftlettung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,

1t Carl Hagenbeck auf Tierfang!
Mit der Ufa in der Wildnis!

Auf Tierjagd und Tierfang die Welt zu durchstreifen, das ist nur
Wengen vergonnr. Wen interesstert es nicht, wie See-Elefanten
im Sudpolargebiet in Schnee und Eis gefangen werden! Halpaus-
Tierfang-Bilder erzahlen vom Leben und Treiben der See-Elefanten,
von hartem Kampf der mit Netzen, Lassos un 1 Tauen ausgerusteten"
Fangtrupps. vom Hungerstreik der See-Elefanten während ihrer
14tagigen unfreiwilligen Seereise nach Deutschland. Halpaus- Tier-
fangbilder
in vollendet kunstlerischer Ausführung sind in wertvollen:
Sammelalben, die man zum Preise von M. 1.50 durch die Halpaus-
Cigaretten-Fabrik G. m. b. H., Breslau 6. Wachtplatz, beziehen kann,
die rechte Osterfreude, das passendste Geschenk des Osterhasen für
unsere wissensdurstige Jugend.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Sansiag, den 23. März 1929

Nummer

Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.

zutnihenalfenlskafße G. un 1d. Mrz:. Berile Michel Hi
Weber, Kaufmann, 61 J., Neue Nieder=Straße 11. Philipp Gärtner,
Landwirt, 17 J., Höllerbach, hie= Grafenſtraße 9. Günter Werner
Zörgiebel, 5 Mon., Nieder=Namſtüdter Straße 31. Am 17. März: Jo=
hanua
Renjamin geb. Heichelheim, 84 J. Witwe des Bankiers, Kaſino=
ſtr
. 20. Vabette Mayer, geb. Wolf, 47 J., Chefrau Ces Weißbinders. Nie=
der
=Modau, hier Erbacher Straße 25. Am 16. März: Margarete Scherer,
geb. Schupp, 72 J. Wiwe des Gaſtwurts und Metzgers. Erbacher
Straße 25. Am 17. März: Marie Mieleke, geb. Blitz, 61 J., Witwe
des Sckneidermeiſters Dreibrunnenſtraße 14. Am 18. März: Edirh
Irug Nungeſſer, 14 J., Grube Meſſel, Krs. Darmſt., hier Niedeſel=
ſtraße
52. Robert Löwvenſtein. 2 Tage, Heinheimerſtraße 49. Am 17.
J., Weiterſtadt, hier Grafen=

irau des Deſeters Aihlufe T Am 1. Maxz. Sauſe gcilthine
Kröh. geb. Müller, 78 J. Gh=frau des Kunſtmalers und Profeſſors,
Kiesſtraße 58.

Evangeliſche Gemeinden.
Palmſonntag (24. März).
Landeskirchlicher Buß= und Bettag.
Kollene in allen Kirchen für hilfsbedürftige evangeliſche Gemeinden in
Heſſen, an Orten mit übetwiegend katholiſcher Bevölkerung.
Predigttexte: 1. Für den Vormittag: Jeremigs 9, 1214. Wer
nun weiſe wäre und ließe es ſich zu Herzen gehen, und verkundigte,
was des Herrn Mund zu ihm ſagt, warum das Land verderbet und
verheeret wird wie eine Wüſte, da niemand wandelt! Und der Herr
ſprach: Darum, daß ſie mein Geſetz verlaſſen, das jh ihnen vorgelegt
habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben auch nicht danach, ſon=
dern
folgen ihres Herzens Gedünken.
2. Für den Nachmittag: Apoſtelgeſchichte 16 31. Glaube an den Herrn
Jeſum Chriſtum, ſo wirſt du und dein Haus ſelig.
Stadtkirche. Samstag, 23. März: Die Wochenſchlußandacht fällt
wegen der Probe des Kirchengeſangvereins aus. Sonntag, 24. März,
vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre in der Lukasgemeinde. Pfarrer Kleberger.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
mahls
. Pfarrer Lautenſchläger. Der Kindergottesdienſt iſt im Ge=
meindehaus
, Kiesſtr. 17. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. Abenbs 8 Uhr: Auffüh=
rung
der Matihius=Paſſion von H. Schyitz durch den Kirchengeſangverein
der Stadtkirche. Eintvitt frei.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle, Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarver Lauren=
ſbläger
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Vorm.
1h.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergör.
Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzelkelch. Pfarrer
Zimmermann. Mittwoch, 27. März, abends 8 Uhr: Vereinigung
zur Abhaltung lutheriſcher Gottssdienſte: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lautenſchläger.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 25. März, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der S4loßgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 24. März, vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgeneinde (B.d.JJ.). Montag, 25. März,
abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung)
Dienstag, 26. März, abends 8 Uhr: Kirchemchor der Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (Heſſenbund). Mädchenver=
einigung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). Mittwoch,
7 März, nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund
der Markusgemeinde (ältere Abteilung). Mädchewvereinigung der
Reformationsgemeinde (ältere Abteilg.). Karfreitag, 29. März, vorm.
11.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche.
Martinskirche. (Kollekte für heſſiſche Diaſporagemeinden.) Samstag,
23. März, abends 8 Uhr: Paſſionsjugendfeier. Pfarrer Berger.
Sonntag, 94. März, vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martius=
gemeinde
Oſt (2. Abteilung) in der Kinche. Pfarrer Köhler; für die Mar=
tinsgemeinde
Weſt (1. Abteilung) im Gemeindehaus. Pfarrer D. Waitz.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
mahls
. Pfarrer Beringer Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt.
Pfarrer Bergér. Abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendsmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der
Sakriſtei.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift. Montag,
25. März, abends 8 Uhr: Kinchenmuſikaliſche Abendfeier.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfaurer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. 5 Uhr: Predigtaottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarrer D. Rambaud. Mittwoch, den 27. März, abends
8 Uhr: Kirchenmuſtaliſche Paſſionsfier des Kinchengeſangvereins.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feien des heiligen Abendmahls und
Vorbereitung. Pfarraſſiſtent Goorgi. Vorm. 11.30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Ammeldung ab 9.30 Uhr in
der Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Lie, zur Nieden. Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lie. zur Nießen. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung ab
5.30 Uhr in der Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Dienstag, 26. März, abendns 8.15 Uhr:
Kirchenchor.
Pauluskirche. (Kollekte für hilfsbedürftige heſſiſche Gemeinden.)
Vorm. 19 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. Feier des heiligen
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Sakriſtei. Abends 6 Uhr: Pfarrer Rückert. Feier des heiligen Abend=
mahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von 5.30 Uhr an in der Sakriſtei, handlung mit Prebigt.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr: Jugendver=
einigung
: Keine Verſaommlung. Gemeinſamer Abendmahlsgang.
Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund: Paſſionslichtbilder,

ſtunde Sonntag, den 24. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mannheim. Thema: Ewiges Leben, ewiger Tod. Moutag=
Pfgere Walheck. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsaudacht. Evangeliſcher ausflug für die Jugend. Abends 8.15 Uhr: Jugendvereinsſtu
Geſtorbene. Am 15. März; Wilheln Merz, Buchdrucker, 69 J., Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Montag, deu Dienstag, abends 8.15 Uhr: Singſrunde für den Gemiſchten
25. März, nachm 3 Uhr: Paſſionsandacht. Dienstag, den 2. März, Mittwoh, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund.
nachm. 3 Uhr: Paſſionsanoacht. Mittwoch, den 27. März, nachm. 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Am Donnerstag fällt aEnd
3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets= goltesdienſt. Abends 8 Uhr: Paſſionsfeier. Oſterfeſt, 3.1
ſtunde. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr: Bibel= vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Prd
ſtunde. Prediger Semmel Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeits= Oſtermontag: Gemeinſamer Tagesausflug. Jedermann is
ſtunde. Dienstag, nachm 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8.30 eingeladen. Prediger Sauer.
Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittnoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſch=
ter
Chor. Karfreitag, nahm. 3.30 Uhr: Karfreitagsſeier. Aula der Landesbauſchile, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden 8
Samstag, abends 8.30 Uhr: Poſannenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſpreclſtunde für junge Männer. 445 Uhr: Bibelbeſprchſtunde Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 430 Uhr: Wortberkündigung.
fir junge Mädchen. Monta, abends 830 Uhr: Geſchäftsſtunge, woh, abends 815 Uhr: Gsbetſtunde. Frritag, vorm, 10 1h.n
Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädhenkreis. Mittwoch, abends 8.15 betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends 8 uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer. 2 Oſteitag: Tage3au8flug: Sonntag, den 34. März, vorm. 10 nhr: Gotesdienſt: Der!
Vergſtraße, Melibokus, Auerba her Schloß, Fürſtenlager uſw.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 2, In=
farterie
=Kaſerne, Hof links), Sonntag, 24. Mirz, nachm. 3 Uhr: Jugend= Nachm. um 4 Uhr: Predigt: Jeſus vor Pilatus. Die Vy)
feier mit Bewirtung. Gebäck bitte mitbringen. Abends 8 Uhr pünkt=
lich
: Herr Pfarrer Köhler ſpricht im Frmilienkreis über das Abendmahl. 27. März, abends 8.15 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. (Pred. N0
Montag, 25 März, abenos 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. Mitt= Zu allen Verſanmlungen jedermann herzlich eingeladen.
wyk, 27 März, abends 8 30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde. Kar=
freitag
, 29. Mürz, abends 7.30 Uhr: Gebetsvereinigung. Dſter= 24. März, vorm. 9.30 Uhr: Andalt. Nachn. 3.30 Uhr:
ſonntag, 31. März, vorm. 6 Uhr: Abfahrt Oſtbahnhof nach OberRam= bund. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends Sl
ſtadt. Fußmarſch nach dem Landheim: Oſterſeier. Oſtermontag, Blbelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen,
1. Apml: Tagesuanderung: Meßbach, Lindenfels, Knoden, Bensheim
(Heimfahrt).
B.,K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne, am Main.) Montag, den 1. April (2. Oſterfeiertgg), fällt d5.
Hof links). Samstag, den B. März, nachm. 2.30 Uhr: Speergefecht. ſtunde aus.
Treffpunk= Botaniſcher Garten. Montag, den 25. März, nachmittags
3.30 Uhr: Speerübungen für Jung=Siegfried (Bot. Garten). Abends verſammlung. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverfammlung. Vorn
8 Uhr: Spaziergang für Tr=uburg. Treffpunkt Tierbrunnen Diens= Uhr: Kompanieuerſammlung für Kinder. Nachn. 3 Uhr: Wo
tag, den 26 März, nachnr. 2.30 Uhr: Spiel und Sport auf bem Sport= verſammlung für Kinder. Nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſa
platz am Nordbahnhof. Mittwuoch, den V. März, abends 8.15 Uhr: Abends 8 Uhr: Heilstrſammlung. Montag, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde für den älteren Kreis.
Gründonnerstag (28. März).
kelch. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle. Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Martinsfrche. Abends 8 Uhr= Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Kaſino Sonntag, den 24. März, vorm 930 Uhr nahm. 4. 5.
D. Waitz. Anmeldung von 7.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Johanueskirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsfeier Pfarrer Marx.
Beſtunger Nirche Betrusgemeindel, Abends 8 ühr: Anendmahls, tan, den 34. März, vorm. 93) Uhr. nahn, 4 uhr, und Karfrfl
gotesdienſt. Pfarraſſtent Lie zur Nieden. Anmeldung ab 7.20 UN 99 März, vorm 9.30 Uhr. Gottesdſenſt.
in der Sakriſte.
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Abendmahlsfeier mit Einzelkelch.
Pfarrer Müller. Anmeldung von 5.30 Uhr an.
Stiftslirche. Nachm 3 Uhr: Paſſionzandacht mit Beichte. Abends
7.30 Uhr: Beichte Abends 8 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
Abendmahl. Pfarrer Waldeck.
Karfreitag (29. März).
Staſtlirche. (Hollekte für die Kinderſchule, der Lukasgemeinde.) beiden Jugendvereinigungen fallen aus.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Lautenſchläger, Mitwirkung des Kithengeſangvereins (Die 13.30 Uhr.
ſieben Worte am Kcenz von H. Schütz). Der Kindergottesdienſt wird
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, gehalten. Nachm. 5 Uhr: Predigt= 10 Uhr: Hauptaottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergott=
gottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Bogel.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. Vorm. 11.15 Uhr: Verm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Gottesdkn
Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Schloßkirche. (Kollekte, für die Kinderſchule im Schloß.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier das heiligen Abendmahls. Pfarrer (Palmarum) Landes=Buß= und Bettag, vormittags 10 Uhri
Zimmermann. Nachm. 3 Uhr: Vereinigung zur Abhaltung lutherie gottesdienſt. Kollekte für bedürftige heſſiſche evangeliſche Gemefil
ſcher Gottesdienſte: Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. März Pfarrer Vogel; vereiniguug. Dienstaa; Kirchenchor,
vom 1. Abril ab Pfarrer Zimmeryann.
Krankenpflege durch Diagkonen: Hauptſtation im Diakonenheim, Betag), vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr:
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
ſtunden vormittags von 1012 Uhr. Fernſprocher 2379.
Gemeindeamt für kiuchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Liesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm, von 8 bis gettesdienſt. Kollekte für hilfsbedurftige ebangeliſche Gemeiu4
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſpreher 2379
Martinskirche. (Kollekte für die Schweſternſtationen.) Vorm. 10 dienſt. Dienstag: Kirchengeſangverein,
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier Les heiligen Abendmahls. Pfarrer
Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Nachm. 2 Uhr: und Bettag), Vorm. 10 Uhr: Bott=sdienſt; korm, 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler, gottesdienſt; abends 8 Uhr: 6 Paſſionsandacht. Mittwoch= Ih
Akends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmallsſeier. Pfarrer Betinger, chor. Donnerstag: Paſſonsandacht für die beiden Jugendberalk
Anmeldung von 7.15 Uhr an in der Sakriſtei.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Beringer.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptaottesdienſt mit heilisem Sonntag, den 24. März, nachm. 4 Uhr, und Karfreitag, den 9.7
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Mars. Nachm. 5 Uhr: nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Abendmahlsgottesdienſt mit Vorbereitung. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags tag den 24. März, nahm. 4 Uhr, und Karfreitag, den 29. März=ſ
10 Uhr: Hauptaottesdienſt mit Feier, des heiligen Abendmahls und 4 Uhr: Gottesdienſt.
Vorbereitung. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgotres= Scnutag, den 24. März, nachm. 4 Uhr, und Karfreitag, den 9.
ditenſt mit Feier des heiligen Abendnahls. Anmelbung ab 9.30 Uhr in nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
der Sakriſtei. Pfarrer Weiß. Nachm 2 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pſarrer Weiß Nachn. 5 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt unter Mit= tag den 24. März, nachm. 4 Uhr, und Karfreitag, den 29. März,
wirkung des Kirchenchors. Pfarraſſiſtent Lie zur Nieden.
4 Uhr: Gottesdienſt.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr
an. Nachm 4.30 Uhr: Liturgiſch=kinchenmuſikaliſche Karfreitagsfeier tag, den 24. März, nachm. 4 Uhr, und Karfreitag, den 29. März,
(Chöre von Paleſtrinn, Vittorig, H. Schitz, J. S. Bach, Hammerſchmidt, 4 Uhr: Gottesdienſt.
Arnold Mendelsſohn).
Stiftskirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil. Abend=
mahl
. Pfarrer Hickel. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht.
Karſamstag (30. März).
Mautinskirche. Abends 6 Uhr: Beichte und Vorbereitung zum nachmittags von 57 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgele!
heiligen Abendmahl. Pfarrer Beringe.
Stiftslirche. Nachm. 3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte.

Stiftskirche. Samstag, den B. März, abends 8 Uhr: Paſſiousbet=gottesdienſt. Abends 8,.15 Uh.* Vortrag, gehalten von Predia
Bibelſtunde aus Karfreitag, 29. März, vormittags 10 Uhr:
Chriſtlich wifſenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Science
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 21
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorn
Gemeinde gläubig getanfter Chriſten (Baptiſten) Mauerſäig
des Völkerfürſten in ſeine Reſidenz. Um 11 Uhr: Sonntr.
zweier Welten. Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. Mitt=u
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sons
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den B5. März, abenc
im Feierabend. Stiftſtraße 51, Bibelſtunde (Prediger Loos,
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
liga. Dienstag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Dſ
abends 8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, abends
Seimbund, für Frauen und Mädchen. Karfreitag, abends
Stadikirche. Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzel= Heiligungsverſammlung. Deklamation: Das Leben Jeſu in W
Lied. Eiutritt 20 Pfg. Jedeumann ſt herzlich eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße
Karfreitag, den 29 März, vorm. 9.30 Uhr: Gyttesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II GBismarckſtraße 54)
Jedermann herzlich willkommen!
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 24. März, Buß
Bettag. Gottesdienſt 9,45 Uhr. Kollekte, 11,15 Uhr Kind=N
dienſt. 2) Uhr: Paſſionsgottesdienſt. Montag 20 Uhr: Puck
cor Mittwoch, 20 Uhr: Kinhengeſangverein. Frauenverein
In der Provinzialpflegeanſtalt Gottesdienſt mit hl. Ab.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 24. März, Vorm
Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Mittwoch: Bibelabend der
Stabtkapelle. (Kollekte für die Kinderſchule im Schloß.) Vormittags gemeinde Karfreitag. Vormittags 10 Uhr: Hauptgott=
Vorbereitung und Feier des heiligen Abendmahls.
Epang. Gemeinde zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 2.
der Diaſporg. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Montag:
Evang. Kirche zu Obe==Namſtadt. Sonntag, 24. März (B.5
gottesdienſt. Abends 8 Uhr= Paſſionsandacht in der Kirche.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprecl tag: Mütterabend in der Linderſchule, Jugendvereinigung im *
haus. Mittnoch: Kirchengeſangverein
Epängeliſche Gemeinde Roßdorf. Scuntag, borm 10 Uhr:
Heſſen. Vorz. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Paſſonc
Evang. Gemeinde Erzhauſen. Palmſonntag, 24. März 1923
gen. Karfreitag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Anſclif

Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Su.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3)2
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraß
Neugpoſtoliſche Gemeinde Roßderf (Dieburger Straße 22):
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35):
Jedermann herzlich willkommen!

Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie, für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 24. März, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihe=
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtr 44). Sonatag, 24. März,
vormittags 10 Uhr: Hauptzottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kinder=

Katholiſche Gemeinden.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Vor Sonn= und Fei
An Sonn= und Feiertagen vormittags von 6 Uhr an Gelegenh.
heiligen Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der heil. Meſſ
teilung der heil. Kommunion. Generalkommunion des Kirchen
9.30 Uhr Hochamt und Prekigt. Vorher Palmenweihe und Aus-
der heil. Kommunion. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlchre; 25
Andacht. Abends 8 Uhr letzte Faſtenpredigt. Werktagsmeſſe 7 u.
Martinskapelle (Ecke Herdteg und Bruchwieſenſtraße). Ar
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr heil. Meſſe mit Prodggt. Vorher
gelegenheit. Vor und in der heil. Meſſe Austeiluug der heil.
munion. Während der Ferien werktags kein Gottesdienſt.

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Arm ſtadt, 21. März 1929.
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Betr.: Baulandumlegung Gehmer
Weg der Gemarkung Arheilgen.
Auf Grund des Artikel 26 des Ge=
ſetzes
über die Umlegung von Bauland
in der Faſſung der Bekanntmachung vom
10. Oktober 1927 mache ich hiermit öffent=
lich
bekannt, daß für die Grundſtücke
Flur IV. Nr. 426429, 431441, Flur
V Nr. 24, 14‟/.o, 15‟zo- 17½/zo ſowie
Teile von Flur IV Nr. 424, 425, 430
502510, Flur V Nr. 1, 512, 131,
13‟tor 132ror 14: 17 20"., 25
27 zor 27 vof 1412 lvoor 1362 vor 371, 372,
Flur 17. Nr. 181183, 185, 186, 188,
190192, 194204, 286 der Gemarkung
Arheilgen die Baulandumlegung be=
ſchloſſen
wurde, welche die Bezeichnung
Baulandumlegung Gehmer Weg führt
Weiter wird bekanntgegeben, daß
während des Dauer des Umlegungs=
verfahrens
die Errichtung von baulichen
Anlagen jeder Art ſowie der Uebergang
zu einer Bewirtſchaftung des Grundſtücks
die von der bisherigen oder gewöhnlichen
Art der Bewirtſchaftung erheblich ab=
weicht
und geeignet iſt, das Umlegungs=
verfahren
zu verhindern, zu erſchweren
und zu verzögern, in dem Umlegungs=
gebiet
unterſagt ſind. Im Widerſpruch
mit dem Verbot errichtete Bauten oder
wirtſchaftliche Umänderungen bleiben im
Umlegungsverfahren unberückſichtigt.
Arheilgen, den 21. März 1929.
Der Bürgermeiſter.
(5024
Jung.
Pelanntmachung.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns
Hans Schmähling, zugleich als Allein=
inhaber
der Firma Holzbauwerk
Hans Schmähling in Darmſtadt,
Rheinſtraße 14, wird heute am 21. März
1929, vorm. 9 Uhr 30 Min., das Kon=
kursverfahren
eröffnet. Konkursverwal=
ter
: Rechtsanwalt Dr. Kattler in
Darmſtadt. Konkursforderungs= Anmel=
dungen
ſowie offener Arreſt und Anzeige=
pflicht
bis zum 15. April 1929. Erſte
Gläubigerverſammlung 15. April 1929,
vormittags 10" Uhr, Zimmer 226, und
allgemeiner Prüfungstermin 13. Mai 1929,
vorm. 9 Uhr, Zimmer 226, vor dem
unterzeichneten Gericht.
(5058
Darmſtadt, den 21. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Zwangsverſteigerung.
1s nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
ung des Verſteigerungsvermeris auf den Namen
Fhrie, geb. Brück, Ehefrau von Johann Wallen=
eihn
Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
eenstag, den 23. April 1929, nachm. 31/, Uhr,
das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimme=
7½, verſteigert werden.
e Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Juni 1928 in
Skundbuch eingetragen worden.
20weit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
Veimerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
wäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
zur
Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Enzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
iaſt zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
Eirigſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
Ades Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
eienigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
i
94 haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
198 die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
ſens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
grungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
Weritt.
(3226a
hrrnſtadt, den 15. Februar 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Khrch für Darmſtadt, Bezirk 1, Band XVI, Blatt 805
Betrag der
feur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
T 88 Hofreite Nr. 6,8
157 15 000 RM.
Schuſtergaſſe

Forzberſteigerang sir. 10
Mittwoch, den 27. März 1929,
vorm. 9 Uhr, werden in Arheilgen
(Wirtſchaft Zum Schwanen) aus
den Forſtorten II, Diebsfang 2, 5, Tann=
acker
6, 7 8. 9, 23, Birken 13, 14, 15.
16, 17, 18, 20, 22, III, Krauſe Buche 6
V, Feldhügel 16, nachſtehendes Holz ver
ſteigert:
Stammholz, im: Eiche 4,66 2., Buche
1,20 2., Kiefer 0,48 2b, 0,64 3a, Fichte
1,60 2a, 0,69 2b: Derbſtangen, Stück:
4 Eiche II. (Deichſeln); Nutzſcheiter,
rm: Eiche 10,6 I. (rund), 9,2 II. (geſp.).
13,2 II. (rund), Hainbuche 11,2 II
(rund), Kiefer 21,2 I. (rund), 43 II.
(rund); Nutzknüppel, rm: Eiche
(2,5 m lang) 17 I.
Scheiter, rm: 579 Buche, 6 Hainbuche
104 Eiche, 2 Birke, 31 Erle (teils rund)
1 Linde, 53 Kiefer, 17 Fichte, 1 Doug=
las
, 1 Weymouthskiefer: Knüppel,
rm: 242 Buche, 20 Hainbuche, 118
Eiche, 30 Birke, 30 Erle, 66 Kiefer,
8 Fichte: Reiſerholz I. Kl., rm: 20
Buche, 26 Eiche, 2 Birke, 9 Kiefer;
Reiſerholz III. Kl., Wellen: 6020
Buche, 90 Eiche: Stöcke, rm: 102
Buche, 3 Eiche, 2 Birke.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Mit H geſchlagene Num=
nern
kommen nicht zum Ausgebot Aus=
kunft
durch die Förſter Klipſtein,
Forſthaus Bayerseich (Tel. Langen 113)
Bayerer, Forſthaus Krauſe Buche
(Tel. Langen 114) und das Forſtamt.
Darmſtadt, den 22. März 1929. (5057

Heſſ. Forſtamt Kranichſtein,

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Darmstadt

am Markt 5048

[ ][  ][ ]

Seite 10

Eamstag, den 23. März 1929

Numme

Käthe Sauer
Eberhard Pfeiffer

(5006
Verlobte
Beerfelden
König i. O.
23. März 1929 Höchst I. O.

Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen

Heinrich Hartmann
Zimmermeister (B. D. 2.)
Johanna Hartmann
geb. Decher
Riedlingerstr. 29 Darmstadt Liebfrauenstr. 74

Die kirchl. Trauung findet am Samstag, den 23. März
1929, 2 Uhr nachmittags, in der Martinskirche statt.

Dr. Ing.
Frederie van Taack-Trakranen
Cand, arch.
Werete van Taack-Trakranen
geb. Valckenberg
zeigen ihre Vermählung an.
Darmstadt, den 23. März 1928.
Kirchliche Trauung um 15.30 Uhr in der Pauluskirche.

Statt beſonderer Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben Mann, un=
ſeren
treubeſorgten Vater, Schwie=
gervater
, Großvater, Bruder,
Schwager und Onkel

Herrn Georg
Herrmann Diehl

Landwirt

nach langem ſchweren Leiden im
67. Lebensjahre zu ſich zu rufen.

Nachruf.

Am 21. März verſchied unerwartet im 39. Lebens=
jahre
unſer treues Mitglied

Hert Philipp Stilling

Nach kurzem ſchweren Leiden entſchlief heute
abend ſanft mein innigſigeliebter Mann, unſer
treuer Vater, Schwiegervater und Großvater

Karl Auguft Kohl

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)

Sattler und Tapezier
Arheilgen.
Wir verlieren in ihm einen werten Kollegen
und werden ſein Andenken, ſtets in Ehren halten.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 24. März,
nachmittags 2 Uhr, vom Trauerhauſe, Arheilgen,
Dianaſtraße 4 aus ſtatt.
Um zahlreiche Beteiligung bittet
Der Vorſiand
der Sattler=Zwangs=Innung.
Kreis Darmſtadt.

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fertigung
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zu bill. Preisen.
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Scharfscheer
Landgraf-Georgstr. 34, I.

In tiefer Trauer:
Eliſe Diehl, geb. Eck,
und Kinder
Familie Heinr. Obmann.
Groß=Zimmern, den 21. März 1929,

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ſowie Er
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Karlſt:

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Dr. Bofſius

Die Beerdigung findet Sonntag,
den 24. März 1929, nachmittags
4 Uhr, ſtatt.

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Zubehl

am vortel
beim 8.

verreiſt vom
2. März b. 3. April

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Erſakkeile
aklerbilligſt bei
J. Donges & Wieſt

Dankſagung.

Allen, die uns bei dem frühen Heimgang ur
Sonnenſcheins unſerer herzallerliebſten, unv
lichen, einzigen Tochter und Schweſter

Edith

Eliſabethenſtr. 25½.
(3343a)

Heſſ. Oberbauinſpektor i. A.

E. Kohl, geb. Ackermann
K. Wilhelm Kohl, Reg.=Baumeiſter
Marie Kohl, geb. Kohl
Mia Kohl, geb. Smits
Julius Kohl, Apotheker
und 6 Enkel.

Darmſtadt, Zwingenberg a. d. B., Bad Kreuznach,
(5039
den 21. März 1929.

Die Einäſcherung findet ſtatt am Montag, den
25. März, nachmittags 15 Uhr, auf dem Wald=
friedhof
Darmſtadt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir dankend Ab=
ſtand
nehmen zu wollen,

Todes=Anzeige.

Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzem,
ſchweren Krankenlager mein innigſtgeliebter Mann,
unſer Bruder, Schwager und Onkel

Schuhmachermeiſter

Georg Delp.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die überaus zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
und die vielen Kranzſpenden beim Heimgang unſeres
lieben Vaters
Herrn Carl Beck
Kaufmann
ſagen wir hiermit unſeren allerherzlichſten Dank.
Frau E. Beck, geb. Kircher
und Sohn.
Darmſtadt, den 22. März 1929.
Wendelſiadiſiraße 27.

ſo herzlich und tröſtend zur Seite ſtanden, ur
tiefgefühlten Dank, ebenſo für die überaus reichſti
Blumenſpenden. Insbeſondere danken wir
Pfarrer Goethe für die erhebenden Worte am C.
Herrn Oberſtudiendirektor Prof. Kiſſinger =
liebevolle
Gedenken, ſowie den Mitſchülerinner
Konfirmandinnen für die Teilnahme an ihrem
Gang.
In tiefer Trauer:
Eduard Nungeſſer und 2
Aenne, geb. Döll
Hellmut Nungeſſer.

Grube Meſſel, den 21. März 1929,

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In tiefer Trauer:
Eliſabete Delp.
Darmſtadt, den 22. März 1929.
(5056

Die Beerdigung findet Montag, den 25. März, mittags
3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.

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[ ][  ][ ]

Gamstag, den 23. März 1929

Phönizier und Kreuzfahrer.

Von Kaſimir Edſchmid.

einem kleinen Bach bei Akko an der Küſte von Paläſtina
än Sand gefunden, der das beſte Glas machte. Die phö=
Gefäße, die man aus den Gräbern ſtiehlt und verkauft,
inen wundervollen Glanz, jene Mitte zwiſchen Metall
as, die wie eine göttliche Vertiefung und Verfeinerung
mutt wirkt. Die Venezianer führten im Mittelalter ganze
DDavon nach Murano. Die Eingeborenen bieten die Gläſer,
ſis ſolche erwiſchen, im Aermel an. Sie verſtecken ſie wie
wer in Stambul den Hummer, wenn ſie die Steuer dafür
ger wollen. Am Strand von Akko iſt die Purpurſchnecke zu
eberall ſitzen Scharen weißer Geier. Sie freſſen in Ver=
ſturig
mit wilden Hunden ans Land geſchwemmte Fiſche.
Rudel Geier hat ſeine Hunde, die den Hyänen gleichen.
hm al kommt, wenn man die paläſtineſiſche Küſte entlang
AlEo fährt, ein Palmwald ans Ufer, ein Räuberwald mit
useinanderliegenden Dattelpalmen. Man fährt um dieſe
ſatcken herum durchs Waſſer. Dieſe Fahrſtraße iſt ungewöhn=
izwoll
, weil ſie eigentlich nicht exiſtiert. Man fährt einen
Mim Zickzack an der Brandung entlang. Man weicht, mit
Kilometern Durchſchnittsgeſchwindigkeit, den Wellen aus
ſeiſucht dabei auf dem naſſen Sand zu bleiben, weil er hart
ſer egentlich muß man durch Lagunen und kleine Sümpfe.
raberautos brauſen entgegen durch das Waſſer. Ein herr=
ſMatur
=Gymkana. Am Schluß haben die Wagen eine Kruſte
Valz.
n der Ebene hinter der Phönizierküſte hat Richard Löwen=
helämpft
. Der Kreuzzugführer war ein paſſionierter Einzel=
r
, der täglich zum Sport arabiſche Ritter erledigte. Sala=
er
dieſen Turnieren auf der Gegenſeite zuſchaute, ließ ihm
Hu, als man Löwenherz das Pferd unter den Beinen weg=
Aöuid Löwenherz mit ſeinem Panzer wie eine Säule auf den
brallte, eines ſeiner beſten eigenen Pferde hinführen. Man
ſbamials ungewöhnlich ritterlich. Die Frauen erhielten immer
gEGeleit, und man überbot ſich gegenſeitig an Feinheit in der
Eitſung der Nobleſſe. Das Arabertum beſaß in dieſer Zeit
ngeſellſchaftlichen Standard wie unter den Königen Grana=
ASchließlich mußte Löwenherz dieſer Gegnerſchaft weichen.
wnig den Fürſten wahrſcheinlich mit tropiſcher Malaria aufs
ies alles ſteht in die Gegend hineingeſchrieben. Kaum
eno geht das Meer mit ſeinen weißen Kämmen wie eine
4hkade über den flachen Sand ſo traumhaft kühn und gleich=
iAſo
elegant auf eine Küſt los, in deren Dattelpalmen die
le in der Dämmerung heulen. Man nagelt ihre Felle als
mſchmuck in die Hallen der kleinen Hotels. Das Meer mit

ſeiner Umgebung macht eine mythiſche Tollheit. Kurz vor den
Toren Akkos aber blühen, wie Heckenroſen, die wilden Kapern.
Die Stadt ſelbſt iſt ein Garten. Hinter den Toren beginnen
Baſarſtraßen mit tiefen Höhlen. Auf den Straßen ſelbſt ſteht
eine Art Akazien. Granatbäume und Feigen mit Schatten. Pla=
tanen
. Man atmet förmlich die Blätter=Dunkelheit.
Auf einer Terraſſe, wie mit Email über das Meer gemalt,
ſteht die grüne Moſchee. Ein richtiges Wunder. Der Hof mit
Zypreſſen und Palmen gehört zu den Märchen. Die Minarette
und die gewaltigen Kuppeln ſind mit ihrer zartgrünen Färbung
faſt zerbrechlich zärtlich. Auf den Mauern ſtehen, dieſen Glanz
umfaſſend, hundert kleine Bienenkorbkuppeln. Strahlend weiß.
Von der Zitadelle aus, wo dieſe grüne Legende von einer Moſchee
halb im Himmel, halb über den Stadtdächern im Meer ſelbſt
ſchwebt, iſt der Bau ein wohlgeformter Zauber zwiſchen zwei ſo
verſchiedenen Blau, wie kein perſiſcher Maler ſie erfinden konnte.
Groß, legendär und mehr als lyriſch. Man denkt, das Bild müſſe
jeden Augenblick aufhören, ſo zart iſt die Erſcheinung.
Sie hat etwas von jener Verklärung, die Tauſendundeine
Nacht dem Orient gegeben hat, jene Traumfarbe, die der Orient
gar nicht kennt, die er nie beſaß und die er nie haben wird. Nur,
wer den Orient kennt, ſeine Laſter, ſein Paſſivität und ſeine
Scheußlichkeiten, verſteht den Zauber dieſer Verklärung. Etwas
vom Fabuliergeiſt der Orientalen, von ihrem Jonglieren mit
Diamanten, Frauen, Geiſtern und wunderbaren Fiſchen, findet
ſich in dieſe Idylle hineingebannt. Der Orient ſelbſt iſt anders.
Dieſe Frau iſt ſchön, ſagen die Türken. Man ſieht von hinten
ihre Wangen und ihre Bruſt. Das iſt ihr Geſchmack im Grunde.
Ich war nicht nackt, ſagte eine Tänzerin, ich hatte ein Bonbon
im Mund. Das iſt eine der Geſten des Orients. Hier aber in
der Unwahrſcheinlichkeit dieſer grünen Moſchee iſt etwas von der
beſten orientaliſchen Verklärung.
Gegenüber liegt die Kreuzfahrerburg. Eine Stadt, für ſich.
Mit ſechs Meter dicken Mauern. Von Terraſſe zu Terraſſe höher
hinaufgebaut, eine der feſteſten Burgen der Chriſtenheit. Mit
ſtark duftenden Gärten in den Gräben. Und, ſchließlich, mit einer
gewiſſen gotiſchen Heiligkeit. Walter Scott iſt hier lebendig in
jenen Erzählungen, wo er unerbittlich, ein wenig roh, aber ſehr
inbrünſtig iſt. Ueberall geheime Treppen, cachierte Wände, ver=
mauerte
Gänge. Eingemauerte Menſchen, Gefeſſelte, Männer
mit Schwertern in der Hand. Jede Tür mit Eiſen beſchlagen.
Eine Rieſenfeſtung, die ſich von Etage zu Etage als ein gewaltiges
Denkmal bewaffneter Gläubigkeit in den Himmel ſchraubt: das
damalige Europa.

Cie besten MMarken

Ceite 11
Trotz aller Kämpfe, trotz dem Wuſt Hiſtorie, der bis Napoleon
über die Anlage ging, liegt dieſe unverwüſtliche Gläubigkeit noch
überall. Jene Inbruſt des Kontinents, die ſich nicht in fanatiſchen
Gebärden und nicht in märchenhaften Zauberbildern äußert, ſon=
dern
in einer phantaſtiſchen Solidität. Dieſe Vorburg der Chriſten=
heit
war ganz männlich und ganz ſchlicht. Ein Muſterwerk an
Präziſion. Eine Feſtung.
Um die Stadt herum ſind außerhalb der Mauern viele
arabiſche Begräbnisſtätten. Die Beduinen haben eine angenehme
Art, ihre Toten zu ehren. Sie tragen alles hin, was ihnen ge=
fällt
, und binden Wollfetzen daran. Dazwiſchen Fähnchen. Auf
einem der weißen Steinblöcke mit den zwei ſeltſamen Höckern ſah
ich ein Gebiß und ein altes Fernrohr. Mit kleinen Standarten da=
ran
. Eine naive und hübſche Idee dieſer kriegeriſchen Raſſe, die
immer, Männern mit Männern, Hand in Hand gehen, wenn ſie,
erſtaunt wie Kinder, durch eine Stadt gehen.
Im Hof der Zitadelle iſt ein Stacheldraht geſpannt. Man ſieht
ſeine Anlage genau von oben, denn ſie verwickelt ſich manchmal
zu einer Mauer von Draht. In der Mitte gehen vunkle Män=
ner
mit geringelten Anzügen. Ein Teil der Zitadelle iſt ein palä=
ſtineſiſches
Zuchthaus. Unter den Geringelten erſcheinen wiederunn
rieſige Araber in roten Trikots. Begnadigte Mörder. Sie mar=
ſchieren
mit ihrem luſtigen, federnden Arabergang über den Hof.
Der Takt ihres Ganges iſt faſt freundlich. Sie haben nun einmak
dieſe Sonne, und dieſe Sonne macht nichts entſetzlich, aber alles
romantiſch, briganten=romantiſch wie Balzac. Es treffen ſich hier
zuviel Kontraſte, zuviel Mythen, um nicht zuletzt auch in der
Tragik einen beſtimmten Glanz zu haben.
Nicht umſonſt haben die Phönizier hier ihre wunderbaren
Gläſer gemacht, dieſe ſanften Regenbogen von Gefäß=Häuten, die
beim langen Hinſehen plötzlich blitzen, dieſe Schuppenpanzer des
Wohlklangs, Mond und Stahl=Licht in einer einzigartigen Ver=
bindung
. Eine ſeltſame Raſſe von Künſtlern, dieſe Phönizier,
tief aus der mythologiſchen Zeit herauf. Sie haben den Hermon
von ſeinen Zypreſſen, den Libanon von ſeinen Zedern befreit, um
Möbel und Flotten zu machen. Große Talente: Architekten und
Admirale. Ein Volk mit Fingerſpitzen, auch als Unternehmer.
Man gab ihnen Aufträge, ganze Flotten zu bauen, um ihre Frei=
heit
zu behalten, und ließ ſie in den Jahrhunderten der hier
immer tollen Geſchichte am Leben, weil man ſie brauchte. Sie
haben die Griechen gelehrt, Schiff zu fahren und gleichzeitig die
Geſetze der Schönheit zu beachten, ohne die das Leben für ſie ohne
Form und ohne Notwendigkeit war.
Der matte Schein dieſer Raſſe dringt über die Gläſer durch
die Bauten der Kreuzzüge und des Islam. Er liegt auf dieſer
Zauberküſte, die am Abend eine unerreichte Nobleſſe der Farben
annimmt: Silber, Grün und Blau. Vor ihr aber liegt immer,
gegenüber den weißen Geiern, den Schakalen und den Palmen=
wäldern
, ſchöner als das ſchönſte Tier, die brüllende, ewig heran=
galoppierende
See.

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Börſe und Geldmarkk.

Nach den vielen Wochen ſchwerſter Depreſſion zeigte die letzte
Woche eine faſt anhaltende Erholung. Den Ausſchlag für dieſen
Stimmungsumſchwung gaben die umfangreichen Auslandskäufe,

die mihunter direkt ſchlagartig einſetzten und zuweilen auf eine,
bemerkenswerte Marktleere ſtießen. Bei dieſer Geſchäftsbelebung

und durchgreifenden Tendenzbeſſerung fehlte es jedoch nicht an
warnenden Stimmen, die die Berechtigung einer ſolchen Bewe=

gung nicht anerkennen wollten. Wenn auch die markttechniſche
Lage der Börſe durchaus geſund ſein mag, ſo laſſen die fehlende
Beteiligung der zweiten Hand und nicht zuletzt die arg zuſammen=
geſchrumpfte
Kapitalkraft der Spekulation die Tendenz weiter
vollkommen von Stimmungsmomenten abhängen. Man darf ſich
keiner Täuſchung hingeben, daß die Börſe heute weiter denn je
davon entfernt iſt, ein zuverläſſiges Wirtſchaftsbarometer zu ſein.
Es iſt nicht zu überſehen, daß in erſter Linie das wieder er=
wachende
Auslandsintereſſe die Kurserhöhung gebracht hat und
daß die optimiſtiſche Stimmung ebenſogut anhalten wie durch un=
günſtige
Gerüchte wieder umſchlagen kann. Die freundliche Ein=
ſtellung
der Börſe wurde unterſtützt durch günſtige Nachrichten
vom Geldmarkt. Zuſammen mit dem Nachlaſſen der Tagesgeld=
nachfrage
beruhigte die Finanzierung des Ultimobedarfes des
Reiches, der durch die Kreditaktion der Großbanken befriedigt
wurde. Man braucht daher keine Anwendung irgendwelcher
krampfartiger Mittel zur Befriedigung der fälligen Zahlungen zu
befürchten. Auch die internationalen Geld= und Diskontſorgen
ſind mehr in den Hintergrund getreten. Die feſte Haltung des
engliſchen Pfundes und der Goldzugang bei der Bank von Eng=
land
laſſen eine Diskontratenerhöhung fürs Nächſte jedenfalls in
England als unwahrſcheinlich gelten. Die nunmehr etwas gün=

ſtiger lautenden Wirtſchaftsnachrichten trugen zur Befeſtigung mit
bei. So konnte die Meldung, daß das Rheiniſch=Weſtfäliſche

Kohlenſyndikat infolge des guten Februarabſatzes in der Lage
war, die Umlage herabzuſetzen, ſtimulieren. Die Erhöhung der
Geſamtproduktionsquote der Internationalen Rohlſtahlgemein=
ſchaft
gab ebenfalls eine Anregung. Man verwies in dieſem Zu=
ſammenhang
auf die günſtige Verfaſſung der internationalen
Eiſenmärkte. Unbeachtet blieben auch nicht die Feſtſtellungen des
Inſtituts für Konjunkturforſchung, die eine leichte Belebung, der
Produktion zeigen, und ferner die Ueberſchreitung des Höchſt=
ſtandes
der Arbeitsloſenziffer. Die günſtige Wirkung wurde in
gewiſſer Beziehung gehemmt durch die Ankündigungen neuer=
licher
Lohnkämpfe in verſchiedenen Induſtriezweigen.
Der von den Pariſer Reparationsverhandlungen bis dahin
ausgehende Druck hat ſich weſentlich vermindert, wenn auch ein
Moment der Unſicherheit weiterhin beſtehen bleibt. Die Börſe
ſchloß aus den anhaltenden Auslandskäufen auf ein gewiſſes zu
erwartendes Ergebnis. Nach wie vor ſcheint man die wirtſchaft=
liche
Zukunft Deutſchlands im Auslande mit übertriebenem Opti=
mismus
zu betrachten.
Der Berliner Geldmarkt zeigte eine gewiſſe Beruhigung durch
die ſchon erwähnte Deckung des Reichskaſſenbedarfs zum Quar=
talsultimo
. Infolge der frühzeitigen Vorſorge für den Monats=
ſchluß
ſtand Tagesgeld reichlicher zur Verfügung, ſo daß ſich der
Satz im Laufe der Woche bis auf 4 bis 6½ Prozent ermäßigen
konnte. Der rheiniſche Zahltag am 20. hat nur geringe Geld=
abzüge
vom Berliner Platz gebracht, ſo daß eine Auswirkung nicht
zu erkennen war. Monatsgeld bleibt dagegen weiter geſucht bei
einem unveränderten Satz von 7½ bis 8½ Prozent. Am Privat=
diskontmarkt
hat das Wechſelangebot erheblich abgenomomen. Die
Diskontumſätze beliefen ſich in den letzten Tagen auf ca nur 1 bis
2 Millionen RM. Der Satz blieb für beide Sichten mit 62/s Proz.
unverändert. Infolge der ſtärkeren Nachfrage nach Termingeld
rechnet man in Börſenkreiſen zur Ultimoliquidation mit einer ge=
ringen
Erhöhung des Reportgeldſatzes; doch werden Beſorgniſſe
über etwaige Prolongationsſchwierigkeiten als unbegründet an=
geſehen
, da ausreichende Mengen zur Verfügung ſtehen. Am
internationalen Geldmarkt hat die Situation am engliſchen Markt
eine gewiſſe Klärung und Beruhigung erfahren, während die Lage
am amerikaniſchen Geldmarkt nach einer kurzen Aufheiterung wie=
der
recht undurchſichtig iſt. Die auf Eindämmung der Börſen=
ſpekulation
gerichteten Beſtrebungen der Bundesreſervebanken
laſſen die Befürchtung auf eine Diskontſatzerhöhung weiterhin be=
ſtehen
.

Die Reichseinnahmen im Februgr 1929.

Im Februar betrugen die Einnahmen des Reiches bei den Beſitz=
und Verkehrsſteuern 397,4 Millionen Reichsmark, bei den Zöllen und
Verbrauchsabgaben 206,4 Millionen, mithin insgeſamt 603,8 Millionen
Reichsmark. Hiervon entfallen auf die veranlagte Einkommenſteuer 62,3,
die Körperſchaftsſteuer 14,8, die Vermögensſteuer 108,3, die Umſatzſteuer
35,3 und die Zölle 61,9 Millionen Reichsmark. Aufgekommen ſind vom
1. April 1928 bis zum 28. Februar 1929 insgeſamt 8,52 Milliarden
Reichsmark bei einem Einnahmevoranſchlag für das Rechnungsjahr
1928 in Höhe von 8,86 Milliarden Reichsmark.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

* New York, 22. März. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Nio=Kaffee litt unter Liquidationen und Abgaben des
Handels, doch trat ſpäter auf Deckungen eine teilweiſe Erholung ein.
Santos=Kaffee konnte dagegen aus Käufen der Spekulation und euro=
päiſcher
Firmen Nutzen ziehen.
Zucker: Anfangs waren Abgaben des Handels und europäiſcher
Häuſer zu beobachten, während die Kommiſſionäre Käufe in ſpäteren
Sichten tätigten. Kubaniſche Firmen nahmen ſpäter Abgaben vor.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. März:
Getreide. Weizen: März 120½, Mai 12334, Juli 126½, Sep=
tember
128½: Mais: März 92½, Mai 95½, Juli 98½: Hafer:
März 46½, Mai 46½4, Juli 46; Roggen: März 106, Mai 107,
Juli 10728.
Schmalz: März 12,02½, Mai 12,30, Juli 12,65, Sept. 13.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,72½, Juli 14,17½: Speck, loko
13,75; leichte Schweine 11,40 bis 12,10, ſchwere Schweine 11,40
bis 11,85; Schweinezufuhren: Chicago 22000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: Mai 20,12, Juli 20,15.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 22. März:
Getreide. Weizen: Rotwinter 14934, Hartwinter 135¾;
Mais, neu angek. Ernte 107½: Mehl, ſpring wheat clears 5,65
bis 6,00; Fracht: nach England 1,62,0 Schilling, nach dem
Kontinent 810 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75: Talg, extra, loſe 8½.
Kakao. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 146; Loko: 1028;
März 10,32, April 10,33, Mai 10,50, Juni 10,62, Juli 10,81,
Auguſt 10,94, September 11,06, Oktober 11,12, November , De=
zember
11,02.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Unter der Firma Deutſche Zement=Handelsſtelle G. m. b. H. haben
ſich ſämtliche Deutſchen Zementverbände zuſammengeſchloſſen. Der Sitz
der Geſellſchaft iſt Heidelberg. Zum Leiter wurde Direktor Schweizer
vom Süddeutſchen Zement=Exportkontor Heidelberg beſtellt.
Nach dem Scheitern der erſten Verhandlungen über die Umgeſtal=
tung
der Löhne der Hamburger Hafenarbeiter haben am Mittwoch nach=
mittag
unter dem Vorſitz des Schlichters für den Schlichterbezirk Nord=
mark
, Dr. Stenzel, neue freie Tarifverhandlungen begonnen. Man
rechnet mit einer langen Daues der Verhandlungen.
Nach der amtlichen Statiſtik belief ſich im Laufe der erſten beiden
Monate des laufenden Jahres die Einfuhr nach Frankreich auf 8 604 560
Tonnen im Werte von 10 35 580 000 Franes. Die Ausfuhr in den erſten
beiden Monaten 1923 betrug 6 279 599 Tonnen im Werte von
7 S19 833 C00 Francs.
Nach der Veröffentlichung des Statiſtiſchen Amts betrug die vol=
niſche
Einfuhr im Februar 411 108 To. im Werte von 265 Mill. Zloty.
die Ausfuhr 1 346 770 To. im Werte von 167 Mill. Zloty. Gegenüber
Januar hat ſich die Einfuhr um zirka 30 Mill. Zloty verringert, die
Ausfuhr um zirka 48 Mill. Bloty.

Frankfurker und Berliner Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 22. März.

Nachdem noch im heutigen Vormittagsverkehr die Stimmung luſt=
los
und die Spekulation infolge der ſchwächeren Auslandsbörſen und des
bevorſtehenden Ultimos ſehr zurückhaltend war, machte ſich zu Beginn
des offiziellen Marktes eine allgemeine Befeſtigung bemerkbar. Aus=
ſchlaggebend
hierfür war wieder die ſtärkere Beteiligung des Auslandes
am Börſengeſchäft. Obwohl die Reparationsverhandlungen einen lang=
ſamen
Fortgang nehmen, iſt die Meinung im Auslande vorherrſchend,
daß mit einem günftigen Endergebnis für Deutſchland gerechnet werden
könne, und aus dieſem Grunde ſchritten in der Hauptſache die beſt=
informierten
Kreiſe des Auslandes zu größeren Intereſſenkäufen. Auch
die Kuliſſe nahm, angeregt hiervon, in größerem Maße Deckungen vor,
zumal ſie auch noch verſchiedene Limite für Publikumsrechnung laufen
hatte, die aber im großen und ganzen ziemlich gering waren. Das Ge=
ſchäft
war in Spezialwerten wieder außerordentlich lebhaft. Elektro=
aktien
ſtanden im Vordergrund und waren hauſſierend. Am lebhafteſten
waren Siemens mit plus 8 Prozent gefragt. Auch Schuckert gewannen
6 Proz. Bei lebhafteren Umſätzen waren noch Bergmann 4 Proz.,
AGG. 3 Proz., Licht u. Kraft 3½ Proz. gebeſſert. Chadeaktien dagegen
vernachläſfigt mit minus 3½ Mark, nachdem an der geſtrigen Abend=
börſe
hier eine kräftige Erholung zu verzeichnen war. An den übrigen
Märkten war das Geſchäft nicht ganz ſo lebhaft.

Nach den erſten Kurſen ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung weiter fort.
Doch trat bald, da Orders nur noch in geringem Umfange eintrafen,
verſchiedentlich, in erſter Linie aber auf Gewinnmitnahmen, Schwan=
kung
ein, ſo daß kleinere Rückſchläge eintraten. Doch blieben die Kurſe
gegen Anfang gut behauptet, teilweiſe waren aber auch noch kleine Er=
höhungen
feſtzuſtellen. Das Geſchäft war wieder etwas rühiger. Glanz=
ſtoff
gewannen 3 Proz. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 Prox un=
verändert
. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.2158,
gegen Pfunde 20.462, London-Kabel 4.8536, Paris 124.28, Mailand
92.71, Madrid 31.80, Holland 12.117.

Die Abendbörſe zeigte gegenüber dem Berliner Mittagsſchluß nur
geringe Kursveränderungen. Von Elektroaktien waren Siemens auf
Glattſtellungen der Tagesſpekulation 1½ Prozent niedriger, die üibrigen
Werte ½½ Prozent gebeſſert. Farben gut behauptet. Montanwerte
zogen durchſchnittlich ½, Kaliwerte bis 1 Prozent an. Am variablen
Markt notierten Peters Union auf den bevorſtehenden Zuſammenſchluß
mit der Continentalen Kautſchuk über 107 Prozent. Renten geſchäfts=
los
. Der weitere Verlauf und die Nachbörſe brachte keine weſentlichen
Veränderungen.
Berlin, 22. März.

Nachdem man noch vormittags überwiegend mit einem ſchwächeren
Börſenverlauf gerechnet hatte, da die rückgängige Bewegung an den
Auslandsmärkten, und ſpeziell in New York, verſchiedene Getreide=
Inſolvenzen und die Unſicherheit hinſichtlich des Ulümos wenig gün=
ſtige
Momente waren, konnte ſich ſchon vorbörslich die Stimmung zu=
ſehends
beſſern. Als außerdem zu Beginn des offiziellen Verkehrs noch
einige ausländiſche Kauforders vorlagen, trat ein weiterer Tendenzum=
ſchwung
ein, und die Kurſe erfuhren, beſonders in den führenden Wer=
ten
, ſprunghafte Steigerungen. Die Baiſſepartei wurde zu üüberſtürzten
Deckungen gezwungen, was die Hauſſeſtimmung noch bergrößerte. Ge=
winne
bis zu 3 Prozent waren keine Seltenheit. Auch nach den erſten
Kurſen blieb das Geſchäft weiter lebhaft, und die meiſten Papiere er=
zielten
erneut Gewinne von 1 bis 3 Prozent.

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22.09
16.48
31.16
64.10
1.88
1.870/ 1.874
0.5005
7.408
18.88
5.45
2.067
4.190/ 4.198

der Berwalkungsbericht der Deutſchen Renkel
für 1928.

Mit Fortſchreiten der Liquidierung nimmt auch der Jch
der Deutſchen Rentenbank immer einfachere Formen an=
weſentlichen
nur noch eine Zuſammenfaſſung der regelmäßig
lichten Monatsberichte. Das Darlehen an das Reich iſt,
den Vorſchriften des Geſetzes über die Liquidierung des Ur
Nentenbankſcheinen, von rund 810 Millionen zu Anfang des
677,6 Millionen verringert worden. Entſprechend iſt der An
Rentenbankſcheinen von 739 866 707 RM. auf 607 325 800 RM
gegangen, er hat ſich dann durch Zurückfließen von 2000 RA,
briefen um dieſe Summe auf 607 327 800 RM. erhöht. D
an Rentenbriefen iſt entſprechend von 158000 auf 156000 GM
gegangen, an neugedruckten kleinen, über 5 Rentenmark, ſin

Süick dem Verkehr zugeführt worden. Es iſt gelungen, eine
reſtlichen Abwicklungskredite hereinzubekommen, die der Deutä
tenbank=Kreditanſtalt zum Inkaſſo übertragen waren. Die im
ausgewieſene Schuld an die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt
folgedeſſen abgetragen und darüber hinaus ein Barguthabe
nähernd 12 Millionen RM. angeſammelt werden. Die Bi
ſind aus den monatlichen Veröffentlichungen bereits bocannt,
gegenüber dem Monatsausweis per 31. Dezember 1928 m=
fügige
Veränderungen auf durch Aufſtellung der Gewinn= ur
rechnung. Der Rückſtellung für Neudruck ſind für die oben
Neuausgabe von Rentenmarkſcheinen 241 098 RM. entnon
Wiederauffüllung des Fonds wird als nicht erforderlich erah
gegen ſind der Geſvinnreſerve 1 Million RM. entnommer
Nückſtellungen zugeführt worden, um hieraus etwaige Ausfä
reſtlichen Abwicklungskkrediten zu decken. Zinſen aus Krediten
friſtigen Anlagen werden in der Gewinn= und Verluſtreck
2 812 617 (14 292058) RM. ausgeworfen, Zinſen aus Wertpa
146 125 (149 290) RM. Die Handlungsunkoſten, die durch
mit den Unkoſten der Rentenbank=Kreditanſtalt errechnet we
zwar infolge Rückgang der Geſchäftstätigkeit der Rentenban,
mit einem Zehntel der gemeinſchaftlichen Geſamtunkoſten ſit/
deſſen von 335 216 auf 169 345 RM. zurückgegangen, Renten!
erforderten 7563 (6775) RM. Es verbleibt ein Reingewinn von
(14 099 357) RM. Dieſer Reingewinn wird zuſammen mit
RM., die der Gcwinnreſerve entnommen werden, alſo insg
10 Millionen RM. auf die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtau

gen. Dieſe Uebertragung erfolgt, weil die Verwaltung g.
Sicherheit annehmen zu können, daß die verbleibende Gew
zuſammen mit den Rücklagen auf alle Fälle ausreichen wir
Verpflichtungen aus der Rentenbanbverordnung und dem Ligz
geſetz erfüllen zu bönnen. Man glaubt nicht, daß der Kapit
Deutſchland bis zur Liquidation der Rentenbank eine ſolche
erhält, daß fünfprozentige Rentenbriefe vom Publikum im
werten Umfange gekauft werden.

Metallnokierangen.

Die Berliner Metalltermine vom 22. März 1929 ſtellte
Kupfer: Januar und Februar 199.25 (199.50), März 194.5
April 195.00 (196.50), Mai 196.00 (197.50), Juni 197.50 (198
198.50 (198.75), Auguſt und September 198.75 (199.00), OE
Lovember 199.00 (199.25), Dezember 199.50 (199.50). Tende
Für Blei: Januar und Februar 59.50 (59.50), März 56.1
April 56.50 (57.75), Mai 56.75 (57.25), Juni 58.25 (58.50),
(59.00), Auguſt 59.00 (59.50), September 59.00 (59:25), Okt.
(59.50), November 59.25 (59.50), Dezember 59.50 (59.50).
feſt. Für Zink: Januar und Februar 56.25 (57.50), A.
(57.00), April 56.2 (57.50)=Mai 56.50 (57.25), Quni 56.50 (5
56.09 (57.50), Auguſt 56.25 (57.50), September. 56.00 157.50
November und Dezember 56.25 (57.50). Tendenz: ruhig.
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Broduktenberichke.

Wormſer Produktenbericht vom 22. März. An der heut
duktenbörſe herrſchte im allgemeinen ruhige Tendenz. Es
Weizen 24,5, Roggen 23,5, Gerſte (rheinheſſiſche) 24,2524,5
(Nied) 24,25, Gerſte (pfälziſche) 24,2725, Gerſte=Ausſtich 25,2
gerſte 2021, Hafer 24,525, Mais 25,25, Weizenmehl, Baſis
Noggenmehl, 60=prozentig, 33,75, Weizenfuttermehl und Na
bis 19, Roggenfuttermehl und Nachmehl 17,521,5, Roggenk=
bis
15,50, grobe Weizenſchalen 15, feine Weizenkleie 14,5, g
Bietreber 22,523, Malzkeime 21, Maisſchrot 26,5, Heu 11
3,755, Kartoffeln 78.
Frankfurter Produktenbericht vom 22. März. Zum Wo
kamen am Frankfurter Produkienmarke kaum Umſätze zuſta
ſäzvächeren Auslandsnotierungen drückten auf die Stimmung
Händler waren daher ſehr luſtlos. Das Angebot war ziem
Weizenmehl wurde im Preiſe weiter eräßigt. Weizen 24, Rogy
bis 23,50, Sommergerſte 24, Hafer inl. 24,50, Mais für Fr.
24, Weizenmehl 33.2534, niederrhein. 32,2533,50, Roggenn;
bis 31,75, Weizenkleie 14.15, Roggenkleie 15,2515,50

Biehmärkke.

Ferkelmarkt in Grünberg vom 22. März. Auf dem geſtrige
markt in Grünberg waren 137 Ferkel und fünf Läufer aufe
Der Markt wurde flott geräumt. Es wurden folgende Preiſe
Ferkel, ſechs Wochen alt, 4045 Mark, ſechs bis acht Woche
bis 50 Mark, aht bis dreizehn Wochen alt, 5055 Mark=
3070 Mark.

Frankfurter Kursbericht vom 22. März 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27......
% Baden Frei
ſtaat v. 27...."
6% Bahern Frei
ſtaat v. 27...."
2% Heſſen Bolks
ſtaat v. 28...."
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28.... ..
6% Sachſen Frei
ſtaat v. 27....
7% ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27....."

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . ..

8% Bad.=Bad. v. 20
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
Frrf. a. M. v. 26
30 Mainz v. 26..
80 Mannh. v. 26
8% Nürnber g 1 26

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
* . Ser. II

8% Ber . Hhp.=B
6% Frkf. Hhv. Bk.
½%- Lia. Pfb=
8% PfbrBk.
4½%.- Lig. Pfbr.

87.3
76.5
79.4
90
91.4

83.75

53.9
121,

4.6

93.5

91.5
91.5
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90-.
92.5

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Samstag, den 23. März 1929

Seite 15

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Seite 17

uunmer 82

Reich und Ausland.
ſhafe von einem Perſonenzug zermalmt.
Swigshafen. In der Nacht auf Freitag
tarz vor 4 Uhr auf der freien Strecke zwiſchen
aipSteinweiler und Insheim eine Schafherde
u nach Landan fahrenden Perſonenzug 533
huten. 58 Schafe wurden getötet. Die unbe=
Serde, die zirka 300 Meter von der Bahn=
eh
rfernt eingepfercht geweſen war, iſt vermut=
ſ
ei herumlaufende Hunde auf den Bahnkörper
worden.
Probefahrt des Graf Zeppelin.
edrichshafen. Unter Führung von
Flemming iſt das Luftſchiff Graf Zeppe=
ſiſſern
gegen 14½ Uhr, nach einer längeren,
ſie Generalüberholung des Schiffes bedingten
zr der bereits angekündigten Probefahrt mit
Gäſten an Bord aufgeſtiegen. Der Start
ſich auch diesmal wieder raſch und glatt. Die
re in der Hauptſache zur Deviationsbeſtim=
hufs
Schiffskompaſſes diente, dauerte etwa zwei
aen. Zu Beginn ſeines Fluges rreiſte das Schiff
iſher, gleichmäßiger Fahrt über dem Stadt=
Die neue Leinwandverkleidung der Stabiliſie=
hſächen
macht einen guten dauerhaften Eindruck.
Mord an einem Fünfjährigen.
heim (Unterfranken). Im Walde bei
ſ., in der Nähe von Hofheim (Unterfranken)
ſ der fünfjährige Sohn des Landwirts Keßler
wet aufgefunden. Der Junge wollte ſeinen
ſchſtern entgegengehen und wurde unterwegs
nemn Manne in den Wald gelockt und durch
ſſctiche in den Hals getötet. Die Kriminal=
kuhrt
einen Mann feſtgenommen, der der Tat
d verdächtig iſt.
hroßer Fabrikbrand in Sommerfeld.
Emmerfeld. Vorgeſtern nachmittag ent=
dr
der Tuchfabvik Kulcke u. Moll ein Brand,
Fabrik faſt vollſtändig einäſcherte. Aus den
Räumen, in denen die Krempel= und Spin=
uſchinen
untergebracht ſind, ſchoſſen plötzlich
lammen, die ſich mit raſender Schnelligkeit
hteken. In kurzer Zeit wurde auch das dritte
mri ergriffen. Den Bemühungen der verſchie=
mßuerwehren
gelang es ſchließlich, das Keſſel=
ud
ein anſchließendes neues Gebäude, in dem
) Kontor=, Appretur= und die Reißereiräume
Hy ſowie ein Wohnhaus zu retten. Das die
kurti und die Weberei enthaltende Gebäude mit
el neuen Maſchinen brannte bis auf die
Fungsmauern nieder. Durch den Brand ſind
heiter beſchäftigungslos geworden. Die Ur=
Ss Brandes iſt noch nicht bekannt.
Großfeuer in Fraulautern.
Ehrbrücken. Wie die S. 3. meldet,
m Donnerstag abend gegen 11 Uhr in den
küäumen der Chamottewerke A.=G. Fraulautern
arus, daß derart ſchnell um ſich griff, daß das
Habrikanweſen in kürzeſter Zeit vollſtändig
geinnte. Die Feuerwehr konnte nur ein Ueber=
ſrdes
gewaltigen Flammenmeeres auf die be=
geſten
Anweſen verhüten. Der Schaden iſt ſehr
Käßt ſich aber noch nicht ganz überſehen; er
gßtenteils durch Verſicherung gedeckt ſein.
iie Entſtehungsurſache konnte nichts ermittelt
ſ3ei Tote bei einem Motorradunglück.
böockum. Geſtern gegen 5 Uhr früh fuhr auf
Faße nach Bochum ein mit zwei Perſonen be=
(Notorrad in hohem Tempo von hinten auf ein
Kuhvwerk auf. Die beiden Motorradfahrer
A durch die Wucht des Anpralles ſofort getötet.
hat ororrad war völlig zertrümmert.
Fgiftungen im Altenburger Hoſpital.
Itenburg. Unter Vergiftungserſcheinungen
Teil der Inſaſſen des hieſigen Hoſpitals er=
uh
Die Unterſuchungen haben ergeben, daß die
ſitkniungen auf den Genuß nicht einwandfreier
becr bonſerven zurückzuführen ſind. Zwei Hoſpital=
maſt
ſind an den Folgen der Vergiftung geſtorben,
Shüchnd ſich die übrigen auf dem Wege der Beſſe=
nutt
efinden.
Fei Wohnhäuſer mit Nebengebäuden
eingeäſchert.
damarkt. Im Heuſchober des Landwirts
Ench in Pfeffershofen brach am Freitag ein Feuer
ſuc 1s ſich im Nu ausbreitete und zu einem ver=
ſeccheden
Großfeuer anwuchs. Es ſind insgeſamt
bre ſohnhäuſer und vier Nebengebäude ein Raub
dect ſummen geworden. Aus dem brennenden An=
Be4Morinte ſo gut wie nichts gerettet werden. Das
Ve/e Mobiliar, die Futtervorräte und die land=
Büuſtlichen Geräte ſind reſtlos vernichtet. Das
Hhonte geborgen werden.
Feuer im Strandbad Wannſee.
Berlin. Geſtern vormittag gegen 10 Uhr brach
hi2 Kandbad Wannſee ein Brand aus. Die Iſolier=
wäch
eines Kellers, der abgeriſſen wurde, gerieten
Ru9E ch ungeklärter Urſache plötzlich in Brand und
beulchten eine außerordentliche Rauchentwicklung.
Welliuerwehren aus Schwanenwerder und Nikolas=
Meeß han g es unter Anwendung von Schaumlöſchern
ſnsh ich Einſetzen von vier Rohren, des Brandes
behru werden.
)RBm Lichtſtörung bei der Operation geſtorben.
eslau. Bei einer Operation im Hirſchber=
ſgeE
konkenhaus, die am Mittwoch abend in der
Tach iEtunde bei einem 2½gjährigen Kind am Hals
Moockhonzmen wurde, verſagte das elektriſche Licht
deg ädtiſchen Eliktrizitätswerks. Die Operation

ſwtzl )adurch unterbrochen und das Kind verſtarb
/drErſticken. Der Vater des Kindes hat Straf=

amt Feſtellt.
Aſiglückter Verſuch zur Gründung einer

Fälſcherzentrale in Wien.
en. Die Polizei hat ſieben Italiener und
Reichsdeutſchen verhaftet, die verſucht haben,
Sen eine Fälſcherzentrale zu gründen. Sie be=
Raten, nicht weniger als 3000, falſche Päſſe in
zu geben. Die Leute ſind vor kurzem aus
A mach Wien gekommen, wo ſie als Kaufleute
Eir eleganten Ringhotel abſtiegen. Ihr Führer
Ein gewiſſer Achille. Dieſer wird von den römi=
ABehörden verfolgt, da er italieniſche Schatz=
A 9 gefälſcht haben ſoll. Einer der Verhafteten
DEm Jahre 1937 als italieniſcher Konſularagent
An ſes Konſularamts in Feldkirch und wurde von
N Auls Bizekonſul nach Frankfurt a. M. verſetzt.
* kaſſe, die gefälſcht werden ſollten, waren in
* M Linie für die in Frankreich anſäſſigen italieni=
AGrnigranten beſtimmt.

Fäät.

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Pig

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Rafe

Samstag, den 23. März 1929

Ein engliſches Rieſenluft ſchiff für 100 Fahrgäfte.

Das britiſche Ozeanluftſchiff R 101
wird in wenigen Wochen zu ſeiner Jungfernfahrt aufſteigen. Das neue Luftſchiff wird auf der königlichen Luftſchiffwerft von Cardt
und iſt das größte je geſchaffene Luftfahrzeug. Seine Länge beträgt 245 Meter, ſein Durchmeſſer über 40 Meter. Es hat neben ei
von 48 Mann Raum für 100 Perſonen. Wie auf einem modernen Ozeanrieſen iſt für alle Bequemlichkeit geſorgt. Unſer Bild zeigt
ſeitenanſicht ſowie Blicke in das Promenadendeck, die Küche und den Speiſeſaal. Ein Schweſterſchiff dieſes gewaltigen Luftſchiffes, R.
Howden gebaut. (Nach The Illuſtrated London News.)

Fernſeh=Verkehr Berlin-London.

Schweres Bergwerks=Unglück
in Pennſylvanien.

Der Erfinder Baird vor ſeinem neuen Fernſeh=Apparat.
Die Bildfunktechnik darf wieder einen gewaltigen Fortſchritt verzeichnen. Dem engliſchen Erfinder
Baird iſt die Konſtruktion eines Fernſeh=Empfängers gelungen, der ſchon in den nächſten Tagen zu
einem verhältnismäßig billigen Preiſe auf den Markt kommen ſoll. Zunächſt ſollen die Fernſeh=
übertragungen
zwiſchen Berlin und London privat betrieben werden. Doch iſt bei der ſchnellen Ent=
wicklung
dieſes neuen Zweiges der Funktechnik damit zu rechnen, daß die Reichspoſt regelmäßige
Bildſendungen in ihr Programm aufnehmen wird.

Die Vernehmungen in der Mordaffäre
von Jannowitz.
Breslau. Nach dem bisherigen Stand der
Unterſuchung erſcheint es ausgeſchloſſen, daß in ab=
ſehbarer
Zeit eine Aufklärung der Jannowitzer Vor=
gänge
erfolgen kann. Aller Wahrſcheinlichkeit nach
wird ein Berliner Kriminalkommiſſar mit der wei=
teren
Aufklärung betraut werden. Geſtern vormittag
hatie der Rechtsbeiſtand des Grafen Chriſtian, Rechts=
anwalt
Dr. Ruſche, in Gegenwart des Unterſuchungs=

Graf Eberhard zu Stolberg.

richters Thomas eine einſtündige Unterredung mit
dem Verhafteten im Unterſuchungsgefängnis. Der
Angeklagte hat hierbei einen ziemlich ſicheren Ein=
druck
gemacht. Im Intereſſe der weiteren Verneh=
mungen
kann über das Geſpräch amtlich nichts be=
kannt
gegeben werden. Die Vernehmungen ſollen
fortgeſetzt werden. Da gegen die Tätigkeit der Land=
jägerei
bei der erſten Aufklärung in Jannowitz ge=
wiſſe
Vorwürfe erhoben worden ſind, iſt damit zu
rechnen, daß die Landeskriminalpolizei in Liegnitz
hierzu Stellung nehmen wird. Die Landeskriminal=
polizei
iſt der Anſicht, daß der betreffende Landjäger,
dem man eine Verzögerung der Angelegenheit durch
Unterlaſſung der telegraphiſchen Benachrichtigung der
Liegnitzer Kriminalpolizei noch in der Nacht vor=
wirft
, richtig gehandelt hat.

Kinobrand in einem rufſiſchen Dorſ.
Ueber 100 Tote.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt
in dem Dorfe Jgolſchino, in einer Schule, wo ein
Film aufgeführt wurde, ein Brand ausgebrochen. Der
Film war dem Jubiläum der Pariſer Kommune ge=
widmet
. Das Feuer griff ſchnell um ſich, ſo daß das
ganze Schulgebäude abbrannte. Bis jetzt wurden
117 Tote und Verwundete gefunden. An der Ver=
anſtaltung
nahmen nicht nur Erwachſene, ſondern
auch die ganze Dorfſchule mit 47 Kindern teil. Es
iſt möglich, daß noch weitere Todesopfer unter den
Trümmern liegen. Die Löſcharbeiten wurden durch
die ungünſtige Witterung gehemmt. Zwei Mütter,
die ihre Kinder in die Schule geſchickt hatten, haben
Selbſtmord verübt.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde nach dem
Dorfe Jgolſchino, im Gouvernement Wladimir, eine
Abordnung entſandt, die die Urſache der großen Kino=
brandkataſtrophe
, die 114 Todesopfer forderte, prüfen
ſoll. Inzwiſchen ſind noch fünf weitere Tote gebor=
gen
worden, ſo daß ſich deren Zahl auf 119 erhöht.
Die Zahl der Verletzten iſt auf 21 geſtiegen. Ein
Lehrer und zwei Lehrerinnen, die ſich im Schulge=
bäude
befanden, wo der Film aufgeführt wurde, ſind
ebenfalls verbrannt. Man nimmt allgemein an, daß
Brandſtiftung vorliegt.
Mit gemahlenem Glas vergiftet.
Prag. Am 23. Februar erkrankten der Sekun=
därarzt
des Kuttenberger Krankenhauſes. Dr. Kon=
ſtantin
Afanaſowitſch Chymbglow und der zweite
Aſſiſtenzarzt Dr. Johann Kral unter geheimnisvollen
Umſtänden. Der Erſtgenannte ſtarb nach zweitägiger
Krankheit, der zweite wurde nach längerem Kranken=
lager
wiederhergeſtellt. Nach dem Tode Dr. Chym=
balow
Fleiſchvergiftung feſtſtellte, wurde nun durch
Mordverſuch vorlägen. Die gerichtliche Unterſuchung
ergab jedoch kein poſitives Reſultat. Die urſprüng=
liche
Diagnoſe, die als Todesurſache bei Dr. Chym=
balow
Fleiſchvergiftung feſtſtellte, wurde nur durch
die mikroſkopiſche Unterſuchung der Eingeweide des
Verſtorbenen widerlegt. Sie förderte den in der Kri=
minalgeſchichte
wohl einzig daſtehenden Fall zutage,
daß in die Speiſen des Arztes feingemahlenes Glas
gemengt worden war. Am Donnerstag wurden in
Kuttenberg nach langem Verhör zwei Krankenhaus=
diener
verhaftet, auf deren Arbeitsmänteln Glasſplit=
ter
vorgefunden worden waren.

Parnaſſus. In der Kohlengrube Kinlock,
ereignete ſich eine ſchwere Exploſion, bei der faſt
50 Bergarbeiter getötet wurden. 85 Bergarbeiter be=
finden
ſich noch im Schacht. Bisher konnten nur
wenige Leichen geborgen werden. Die Zahl der
Todesopfer kann ſich noch evhöhen, da das Schichſal
der eingeſchloſſenen Bergleute ungewiß iſt.
Ueber die ſchwere Kataſtrophe erhalten wir fol=
gende
Einzelheiten: Von den Bergleuten, die ſich
zurzeit der Exploſion in der Kinlock=Grube der Val=
lehcamp
=Kohlengeſellſchaft unter Tage befanden,
waren bis 1 Uhr nachmittags 170 Grubenarbeiter
gruppenweiſe unter Benutzung eines Notausganges,
der acht Kilometer von dem Haupteingang entfernt
liegt, herausgekommen. Die Exploſion erfolgte mit
ungeheurer Gewalt, zertrümmerte das Fördergeſtell
des Schachtes und ſämtliche Fenſterſcheiben in weitem
Umkreis. Nach der Exploſion ſchoſſen aus dem Haupt=
ſchacht
hundert Meter hohe Flammen empor. Die
Bergwerksgeſellſchaft iſt nicht in der Lage, die genaue
Zahl der eingefahrenen Arbeiter anzugeben. Ge=
wöhnlich
werden auf der Grube 392 Monn beſchäf=
tigt
; man nimmt jedoch an, daß heute nur 275 bis
300 Arbeiter eingefahren waren.
Die Exploſion iſt, wie feſtgeſtellt wurde, bei der
Exploſion von Gaſen durch Sprühfunken entſtanden,
die dadurch erzeugt wurden, daß ein Wagen einen
ſteilen Abhang hinunterſtürzte. Viele der Geretteten
leiden an ſchwerer Gasvergiftung. Das Rettungswerk
am Haupteingang erweiſt ſich als außerordentlich
ſchwierig, da, wie die Rettungsarbeiter berichten, die
Flammen noch immer am Grubeneingang wüten und
die Grube von giftigen Gaſen erfüllt iſt. In der
Nähe des Haupteinganges wurden von den Rettungs=
mannſchaften
zwei Leichen geſehen, es erwies ſich
jedoch als unmöglich, ſie zu bergen. Einer der geret=
teten
Arbeiter erklärte, daß die Exploſion unter den
eingefahrenen Bergleuten eine Panik hervorrief und
ſich viele der Arbeiter nach dem Innern der Grube
zu retten verſuchten. Während er ſelbſt umherirrte,
fand er die Leiche eines Freundes, ſah jedoch keine
weiteren Leichen. Als er den Ausgang erreichte,
ſtrömte eiskaltes Waſſer durch die Grube, das ihm
faſt bis zum Kinn reichte. Der Haupteingang der
Grube wird von Frauen und Kindern umlagert, und
es ſpielen ſich ergreifende Szenen ab.
Dreißig Dörfer in Süd=Beſſarabien überflutet.
Bukareſt. Im ſüdlichen Teil Beſſarabiens
ſind 30 Dörfer durch Ueberſchwemmungen under Waſ=
ſer
geſetzt worden. Die Bewohner retteten ſich, ſoweit
ſie nicht von den Fluten eingeſchloſſen wurden, auf
die benachbarten Berge. Bisher ſind drei Leichen ge=
borgen
worden.
Juwelendiebſtahl beim ſpaniſchen Botſchafter
in Paris.
Paris. Dem Soir zufolge hat ein Zimmer=
mädchen
des ſpaniſchen Botſchafters von Paris dieſem
für eine Million Franken Juwelen ſowie 10 000
Franken Bargeld geſtohlen und die Flucht, wahr=
ſcheinlich
nach Belgien, ergriffen. Das Zimmermädchen
hat außerdem einen Diplomatenpaß geſtohlen.
Die Byrd=Expedition.
New York. Wie aus Little America gemeldet
wird, befindet ſich Kommandant Byrd mit dem Geo=
logen
Gould und dem Funker Hanſen immer noch im
Rockefeller=Gebirge, etwa 200 Kilometer von der
Expeditionsbaſis entfernt. Das Flugzeug, mit dem
Balchen und June nach Little America zurückge=
bracht
wurden, konnte bisher wegen ſchwerer Stürme
noch nicht zu Byrd zurückkehren. Kommandant Byrd,
der mit allen für eine längere Wartezeit erforder=
lichen
Vorräten ausgerüſtet iſt, ſteht in drahtloſer
Verbindung mit der Expedition und hat Anweiſung
gegeben, daß das Flugzeug, das einzige über das die
Expedition noch verfügt, nicht unnötig der Gefahr
der Zerſtörung ausgeſetzt werde. Falls der vorzeitige
Einbruch der Polarnacht den geplanten Flug unmög=
lich
machen ſollte, will Byrd in einem etwa drei=
gen
Fußmarſch zur Baſis zurückehren. Die
hat ihm vorſorglich bereits eine Hilfs=
aft
mit Hundeſchlitt
gegengeſchickt.

[ ][  ][ ]

Perräteriſche Schatten.
Kriminalroman von Werner Krueger.
Copyright by Marie Brügmann, München.
4)
(Nachdruck verboten.)
Er wohnt jetzt in Charlottenburg und hat einen Wagen von
einer Autovermietungsgeſellſchaft gemietet, ſagte Schäfer ganz
ahnungslos. Er ſagt, er könne den Wagen nicht mehr ſehen,
in dem er fuhr, als ſeine Frau ermordet wurde.
Hm! brummte Brämer. Dann fuhr er fort: Alſo Sie haben
wirklich nichts vermißt?
Nein!
Der Chauffeur wurde unruhig und rückte nervös auf ſeinem
Stuhle hin und her.
Brämer ſah ihn durchdringend an.
Dann griff er plötzlich unter den Tiſch und holte einen blitzen=
den
Gegenſtand hervor.
Kennen Sie das, Schäfer?
Der junge Chauffeur erkannte einen ſchweren Schrauben=
ſchlüſſel
aus der Werkzeugtaſche des großen Wagens, den er für
den Direktor gefahren hatte.
Jetzt kann ich es ſagen, fuhr Brämer fort, der Schlüſſel
lag unweit der Pforte zur Schneiderſchen Villa. Ich habe ihn im
Beiſein des Direktors gefunden. Erkennen Sie ihn?
Der Chauffeur ſah verſtört auf.
Gewiß, er iſt aus der Werkzeugtaſche. Ich habe aber ſein
Fehlen nicht bemerkt!
Da drehte Brämer den Schlüſſel wortlos um.
Das maſſive, gewichtige Ende, das er bisher in der hohlen
Hand verborgen gehalten hatte, war mit geronnenem Blut über=
kruſtet
.
Schäfer ſchrie auf und wurde aſchfahl im Geſicht.
Wo waren Sie in der Mordnacht, Schäfer? fragte der
Polizeirat.
In Hannover!"
Wann kehrten Sie zurück?
Der Gefragte ſtockte. Sein Blick glitt über den Tiſch des
Beamten, dann ſagte er feſt:
Gegen ſechs Uhr früh!
Wirklich?
Der junge Mann ſchlug die Augen nieder.
Seit wann vermiſſen Sie das Inſtrument?
Ich habe es überhaupt nicht vermißt, antwortete Schäfer
gepreßt.
Wann haben Sie es zum letzten Male benutzt?
In Hannover! Schäfer dachte angeſtrengt nach.
Wirklich? Der Beamte beugte ſich intereſſiert vor.
Doch, meinte Schäfer, es waren einige Schrauben der Fel=
gen
anzuziehen. Ich weiß es beſtimmt. In der Mordnacht gegen
zwölf Uhr nachts habe ich den Schlüſſel wieder benutzt. Danach
habe ich ihn nicht mehr geſehen, aber auch nicht an ihn gedacht!
Intereſſant, ſagte Brämer halblaut. Haben Sie den
Schlüſſel wieder verwahrt?"
Das weiß ich nicht, meinte der in die Enge Getriebene jetzt.
Ich glaube
Was glauben Sie? fragte Brämer, ſich ſchnell vorbeugend.
Nichts! Ich weiß nicht! erwiderte der junge Mann bleich.
Antworten Sie! donnerte Brämer.

Ich glaubte ich hätte ihn ſogar im Rückſitz liegen
gelaſſen, ſtotterte der Chauffeur.
Brämer erhob ſich ſchnell.
Ich bin gezwungen, Sie wegen Mordverdachts in Haft zu
nehmen, ſagte er, und drückte auf den Signalknopf.
Der zuſammengebrochene Mann wurde hinausgeführt.
*
Staatsanwalt Doktor Horſt blätterte unzufrieden in den Akten
des Schneiderſchen Mordprozeſſes. Ihm gegenüber ſaß Polizei=
rat
Brämer und kaute nervös an ſeiner Zigarre.
Der Mann iſt nicht ſchuldig, Brämerchen, ſagte Holſt
endlich.
Ich glaub’s beinahe auch, knurrte der Angeredete.
Verfolgen wir einmal den Tatbeſtand, meinte Holſt reſig=
niert
. Sie haben den Chauffeur Schäfer verhaftet, weil er über
das Abhandenkommen des Schlüſſels ſich nicht ausweiſen konnte.
Er weiſt aber als ſein Alibi nach, daß er bis morgens gegen ſechs
Uhr mit dem Direktor unterwegs war. Der Direktor hat dies
beſtätigt. Damit fällt jeder Verdacht gegen ihn zuſammen. Hinzu
kommt ſogar noch, daß der vernommene Weichenſteller Hilde=
brandt
mit Beſtimmtheit verſichert, der Verhaftete wäre nicht der,
den er an der Strecke aufgehalten hätte. Es iſt nun zwar nicht
beſtimmt, daß der myſtiſche Selbſtmordverdächtige an der Bahn=
ſtrecke
mit dem Mörder identiſch iſt. Es kann aber ſehr leicht
möglich ſein. Die auf dem Hofe der Schneiderſchen Villa gefun=
denen
Gegenſtände, Seil und Blendlaterne, laſſen auf einen be=
rufsmäßigen
Einbrecher ſchließen.
Hinzu kommt weiter, fuhr Holſt fort, daß der verdächtigte
Schäfer nicht nötig gehabt hätte, den Hund zu erdroſſeln. Einen
Mann, der ihn täglich füttert, hätte der Hund wohl kaum geſtellt.
Der Chauffeur hätte alſo freien Eintritt in die Wohnung gehabt,
wwenn er nicht, was ja nachgewieſen iſt, zur Mordzeit ganz wo=
anders
geweſen wäre. Wir werden wohl Schäfer wieder auf
freien Fuß ſetzen müſſen.
Brämer nickte knurrend. Er ärgerte ſich, einen Mißgriff ge=
tan
zu haben. Verlegen lächelnd, holte er aus ſeiner Taſche etwas
hervor.
Das hier ſcheint noch ein Beweis für die Unſchuld des
Schäfer zu ſein, meinte er.
Er hielt einen dreieckigen Zipfel Mancheſtertuch in der Hand.
Das haben meine Beamten an der Strecke bei Bude F 1207
gefunden. Es ſcheint ein Fetzen aus der Jacke des myſteriöſen
Flüchtlings zu ſein.
Doktor Holſt blickte auf.
Das kann auch zu einer Chauffeurberufskleidung gehören,
meinte er.
Das habe ich erſt auch gedacht, ſagte Brämer. Ich habe
aber durch Nachforſchungen feſtſtellen laſſen, daß Schäfer einen
derartigen Anzug nie beſeſſen hat. Arbeiter großer Induſtrie=
werke
tragen ſo etwas, von Borſig, Siemens und ſo weiter. Da=
mit
iſt aber nicht geſagt, daß der Täter dort vielleicht noch be=
ſchäftigt
iſt. Es iſt in der letzten Zeit viel abgebaut worden.
Holſt nickte. Dann reichte er dem Polizeirat die Hand.
Alſo laſſen wir Schäfer wieder laufen, Brämerchen, ſagte
er gutmütig lächelnd.
Der Angeredete nickte ärgerlich. Noch in der Tür drehte er
ſich um und meinte:
Geſchwindelt hat der Kerl doch! Aſtrein iſt er nicht!
Doktor Holſt zuckte mit den Achſeln.
Brämer ging pfeifend hinaus. In ſeinem Arbeitszimmer
erwartete ihn ein Beamter des Fahndungskommandos.

sind duroh eigenen Versuch zu Ku
Freunden geworden, denn sie ha)
sich davon überzeugt, daß der
ooffeinfreie Kaffee Hag nicht
unschädlich ist, sondern auch
gleich guten deschnack hat wie
anderer Bohnenkaffee bester du 4
Lität, Ver ihn einnal probierte
wird ihn imner Frinken.
Das große Paket kostet RM 1.9
das kleine 95 Pfg. Ihr Kaufmang
Führt ihn.
IHbg2t

Ich habe mir große Mühe gegeben, in die neue Vill
ſtahlſache etwas Licht zu bringen, ſagte er. Ich weiß jede
jetzt durch Recherchen, daß der verwegene Einbrecher etw
Meter ſiebzig groß iſt, einen braunen Mancheſteranzug
Weiter! ſagte Brämer intereſſiert.
trägt, rotblond iſt und ſich glatt raſiert. Au=
hat
er tätowierte Hände: zwei Sonnen
Halt, ſtopp! ſchrie Brämer, und ſchlug dem Beamt
die Schulter, einen ſolchen Mann ſuche ich. Was wiſin
von ihm?"
Er ſah den Kriminalwachtmeiſter erwartungsvoll an.
Dieſer Mann heißt der Textil=Willy unter ſeinen
panen, rapportierte der Gefragte; es iſt ein ſchon lange
ter Faſſadenkletterer, der früher in einer großen Webin
Schleſien gearbeitet hat. Er kam über Breslau nach Berli,
überall geſucht, iſt aber ſehr geſchickt. Vorbeſtraft iſt ei
zehnmal. Er geht beiſpiellos raffiniert vor und erbeutet
viel. In der letzten Zeit muß ihn jedoch ſein Stern va
haben, denn er ſoll, wie mir ein Spitzel verſichert, ſehr
Klemme ſein. Einige Einbrüche, für deren Tips er ziemli
Geld gezahlt hat, ſind ohne Erfolg verlaufen.
Sehr intereſſant, murmelte der Polizeirat, und mact
eifrig Notizen.
Wie iſt er diesmal zu Werke gegangen? fragte er dan
Er iſt durch eine Strickleiter vom Dach aus in das
zimmer eingedrungen, an der ſchlafenden Beſitzerin vorbei
Wohnzimmer geſchlichen und hat hier ſehr wertvolle Silbe
in einen Sack verpackt. Bei dem Hinausbringen des ſcn
Sackes iſt jedoch die Beſitzerin erwacht und hat das Licht.
ſchaltet. Dabei hat ſie ihn denn genau erkannt. Sie hcl
aus Furcht keinen Lärm geſchlagen. So konnte er verſchtaf
hat aber ſeine Beute wieder einmal zurücklaſſen müſſen.
Hat er die Dame denn bedroht? fragte Brämer.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ][ ]

Samstag, den 23. März 1929

Handballmannſchaft iſt ja ſchon bekannt. Es ſei daher nur
Auifſtellung der Ligafußballer genannt, die allerdings als Erſatz
btrtsmäßigen Läufer Niebel den Spieler Schäfer aus der Erſatz=
ſtellen
müſſen, demnach mit folgenden Spielern antreten:
Bärenz
Becker
Laumann
Ruppel
Reick
Schäfer
Geher
Müllmerſtadt Frey Hebeiſen.
Teginn der Spiele iſt derart feſtgeſetzt, daß die Fußballer um
u den Anfang machen und im Anſchluß daran das Handball=
s
alſo zwiſchen 4 und ½5 Uhr beginnen wird, ſich abwickelt.
fahlreichem Treffen der aktiben und Jugendmannſchaften wei=
it
sbeſondere auf das Spiel der Handball=Ligaerſatzmannſchaft
atnheim (1. Mannſchaft) und das Nückſpiel der 1. Handball=
eten
Sportverein Wiesbaden (11 Uhr vormittags) hin.

atpiele der Fußball= und Handball=Ligamannſchaften der 98er
iannia Worms, die für die Darmſtädter die Eröffnung der
m3 giſon bedeuten, ſollen, wie wir ſchon hervorgehoben haben,
ſiun, daß nach der ſich über die Dauer von zwei Monaten er=
zuu
Spielpauſe die konſtante Form, die die Mannſchaften ja in
ſualjahren zwangsläufig gerade in den Frühjahrsmonaten er=
arwielt
werden kann. Die Fortſetzung der unterbrochenen Sai=
ſin
gt nun einmal ſchlagkräftige Mannſchaſten. Obwohl die
. Charakter von Privattreffen haben, werden die 98er in bei=
Güur mit der ſtärkſtmöglichen Aufſtellung antreten. Die Aufſtel=

Zwei Spiele am 24. März.

1. Jgd. kombiniert 1. Jgd. Beusheim, hier, 9.45 Uhr;
1. Jgd. Weiterſtadt, dort, Abfahrt 9.15 Uhr Hauptbahnhof;
1. Schüler Sp.V. 98, Stadion, 12.45 Uhr;
tler 2. Schüler Union, Rennbahn, 9.45 Uhr.
MSporkverein Darmſtadk-Einkracht Darmſtadt.
B. benutzt die für Sonntag eingetretene Pauſe in den Ver=
lm
, um gegen die hieſige Eintracht einen Freundſchaftskampf
yer. Da die Tage es bereits zulaſſen, ein Abendſpiel durchzu=
aven
ſich beide Vereine zu einem ſolchen entſchloſſen. Es findet
aristag, abends 5.15 Uhr, auf dem Polizeiſportplatz ſtatt. Die
Kam freundſchaftlichen Beziehungen der beiden Vereine bürgen
fairen Kampf, der hoffentlich auch ſpieleriſch keine Wünſche
hit läßt. Für die Polizeimannſchaft hat das Spiel erhöhtes
rveil es ihr nochmals Spielgelegenheit vor dem ſchweren Lo=
i
am 2. Oſterfeiertag bietet und damit die Möglichkeit, etwaige
chetellen auszugleichen. Die Eintrittspreiſe zu dem heutigen
3 äußerſt niedrig gehalten.

Daſſerball-Abend des Rol=Weiß, B.f.R.
weiſen nochmals auf den heute abend 8,30 Uhr ſtatüfin=
alleſſerballabend
des Rot=Weiß, V.fR. hin, bei dem die
ſhuſhaft der Rot=Weißen gegen den S.V. Blau=Weiß
Eu und eine zueite kombinierte Mannſchaft gegen den ſpiel=
Kf=ankfugter Shwimmverein antritt. Ueber beide
chon geſtern genügend geſprochen worden.
r dem ſportlichen Programm werden die Darmſtädter bemüht
n Gaſten aus Bochum ein paar gemütliche Stunden zu berei=
dies im Rahmen des Palmſonntags möglich iſt. Im vori=
ſe
ſind die Vochumer von Darmſtadt geſchieden mit dem Ein=
6 es ihnen auf ihrer ganzen Süddeutſchlandreiſe hier am
fallen hat. Mögen ſie aus) dieſes Jahr mit demſelben Gefühl
Kren!
Pferdeſpork.
00 000 Zuſchauer beim Grand National in Liverpool.
große Ereignis der Frühjahrsſaiſon, das Grand National
Chaſe in Liverpool, ein Handicap über 7250 Meter, hatte
yruermenge von ſchätzungsweiſe 300 000 Köpfen angelockt. Der
Fauf geſtaltete ſich ſehr intereſſant. Von 66 geſtarteten Pferden
u ſieben über die Bahn. Schien ſchon beim letzten Sprung
S von Eaſter Hero (Zweiter) feſtzuſtehen, ſo ſah man ſich in
wartungen gründlich enttäuſcht. Nicht weniger als ſechs Längen
der Hengſt von Gregalach geſchlagen bekennen, der ſeinerſeits
4o nur eine Länge hinter ſich laſſen konnte. Dem Sieger fielen
100 engliſche Pfund, nach deutſchem Gelde zirka 250 000 Mark
nien und Einſätzen zu. Das Ergebnis: 1. Drs. M. A.
R Gregalach (Startwette 100:1); 2. H. Whitnehs Eaſter Hero
T. Mc. Alpines Richmond (40:1).

Sp.59. Fürkh-Skukigarker Kickers.
V. ſ.H. Kaiſerslaukern-Bolizei=Spp. Darmſtadi.

Wer wird Süddeutſcher Handballmeiſter? Der kommende Sonntag
wird uns der Löſung dieſer Frage näherbringen. Vier Bewerber um
dieſem ſtolzen Titel ſtehen ſich gegenüber. Die Spielvereinigung Fürth,
die Stuttgarter Kickers, der V. f. R. Kaiſerslautern und der Polizei=
SV. Darmſtadt werden den Endkampf beſtreiten. Es ſind bekannte und
berühmte Namen, die uns zum Teil hier entgegentreten. Da iſt zunächſt
die Spielvereinigung Fürth. Sie hat den Beweis angetreten, daß ſie
nicht nur im Fußballſport zu den führenden ſüddeutſchen Mannſchaften
zählt, ſondern daß auch der Handballſport in ihren Reihen ſich aus=
gezeichnet
entwickelt hat. Aehnlich verhält es ſich bei den Stuttgarter
Kickers, deren Tradition ſich mit der des Süddeutſchen Fußballverbandes
eng verbunden ſieht. Es iſt ein Erfolg, daß jetzt ſich ihre Handball=
mannſchaft
zu den Endſpielen durchgerungen hat. Was im Fußball
Nürnberg Fürth bedeutet, dieſe Rolle ſpielt Darmſtadt nie. Darmſtadt
iſt die Hochburg des Handballſportes. Man konnte ſich keine repräſen=
tative
Mannſchaft vorſtellen, bei der nicht Darmſtadt vertreten war.
Gehen wir nun näher auf die ſonntäglichen Begegnungen der ein=
zelnen
Bezirksmeiſter ein. In Fürth geht das Treſfen der Spieldag.
Fürth gegen die Stuttgarter Kickers dor ſih. Man iſt unwillkurlich ge=
neigt
, wie im Fußball, auch hier den Fürthern alle Chancen zuzuſpre=
chen
. Doch zu Unrecht. E3 iſt richtig, daß die Fürther Handballelf
über einen ſchnellen Start, über Entſchloſſenheit und Energie verfügt,
daß die Stuttgarter Kickers erſt kürzlich ſih gegen einen, ſchwächeren
Gegner geſchlagen bekennzn mußten. Doch iſt damit noch lange nicht
die abſolute Ueßerlegenheit von Fürth in dem kommenden Spiel be=
wieſen
. Denn trotz der Niederlage hat ſich die Stuttgarter Elf immer
als ein ſchwer zu überwindender G=gner erwieſen, ſo daß dieſer Kampf
völlig offen iſt.
Vf.R. Kaiſerslautern tritt auf ſeinem eigenen Platze dem
neuen Meiſter von Main=Heſſen, dem Pol.S.V. Darmſtadt gegenüber.
Man hat bis jetzt von den Leiſtungen der Kaiſerslautener Handball=
ſdieler
wenig vernommen. Man darf annehmen, daß der Pol.S.V.
Darmſtadt als Sieger aus dieſem Treffen hervorgehen wird.
Auch im Mikkelrhein=Kreis Endſpielbeginn.
Der Mittelrheinkreis der Deutſchen Turnerſchaft wurde bei der
Austragung ſeiner Endſpiele um die Mittelrheinkreis= Handballmeiſter=
ſchaft
ſeither von Pech verfolgt. Dreimal hatte er bereits den Termin
für dieſe Spiele angeſetzt und dreimal mußte er ſie infolge der Un=
gunſt
der Witterung verlegen. Nun ſoll am kommenden Sonntag das
Vorſpiel zwiſchen den beiden Anwärtern auf dieſe Meiſterſchaft, und
zwar dem To. Frankfurt=Nied und dem vorjährigen weſtdeutſchen
Meiſter, Tv. Malſtatt=Saarbrücken in Nied ausgetragen werden. Die
beſſere und routiniertere Mannſchaft beſitzt zweifelsohne Malſtatt, das
bereits in den beiden letzten Jahren die Kreismeiſterſchaft erringen
konnte und erſt in der Zwiſchenrunde um die Deutſche Meiſterſchaft der
D. T. durch ſeine Niederlage gegen Chemnitz ausſcheiden mußte. Da
jedoch das Spiel, es wird ein Vor= und Rückſpiel ausgetragen, auf dem
Platze von Nied ſtattfindet, wird der Sieg erſt nach einem harten
Kampfe an Malſtatt fallen. Doch iſt dabei eine Ueberraſchung durch
Nied nicht ausgeſchloſſen.

, V.ſ.R.-,,

Als nächſten Gegner in der Reihe der Freundſchaftsſpiele empfängt
die Handballiga der Rot=Weißen am Sonntag früh um 11 Uhr auf
dem Platz an der Rheinallee die Ligamannſchaft von Hakoah Wiesbaden.
Hakoah iſt heute wohl der ſpielſtärkſt. Wiesbadener Verein. Erſt am ver=
gangenen
Sonntag konnte die Mannſchaft gegen den Meiſter der B=
Gruppe, Mainz 05, ein 3:3 herausholen, ein Reſultat, das für ſich ſpricht.
Neben einem glänzenden Torwart verfügt Hakoah über einen blitzſchnellen
und äußerſt ſchußkräftigen Sturm in dem beſonders Großhut gefährlich
iſt. In Wiesbaden mußte Rot=Weiß ſeinerzeit von dieſer Mannſchaft
eine 3:2.Niederlage hinnehmen, allerdings auf einem von einer 30 Zenti=
meter
hohen Schneedecke bedeckten Spielfeld. Bei Rot=Weiß wird der
Läufer Merz, der wegen einer Verletzung ausſetzen mußte, wieder mit=
wirken
und zweifellos eine Verſtärkung für die Deckung bedeuten. Es
ſteht auf jeden Fall eine ſchnelles und ſpannendes Spiel bevor, bei dem
ſich Rot=Weiß gewaltig wird anſtrengen müſſen, wenn es für die Vor=
ſpielniederlage
Revanche haben will.

In München iſt ein Verein Münchener Sportpreſſe gebildet worden.
Alfred Schaffer ſpielt jetzt wieder für Auſtria Wien.
Teddy Sandwina wurde in London beim Kampf gegen den Eng=
länder
Charlie Smith in der ſiebenten Runde wegen eines Tiefſchlages
disqualifiziert.
Ein Damen=Tenniskampf DeutſchlandAmerika ſoll in der Zeit vom
7. bis 9. Juni in Berlin ſtattfinden.

Geite 19

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875.
Als erſte Abteilung des Vereins beteiligt ſich am kommenden Sonn=
tag
die Volksturnabteilung an den in dieſem Jahre ſtattfindenden Wett=
kämpfen
des Main=Rheingaues. Die Langſtreckenläufer der Turngeſell=
ſchaft
Darmſtadt 1875 beſuchem am Sonntag den Waldlauf des Main=
Rheingaues der in Erzhauſen ſtattfindet. Wie in früheren Jahren, ſo
hat auch diesmal die Abteilung wieder in ſehr ſtattlicher Zahl gemeldet,
und finden wir die Läufer der Tgeſ. Darmſtadt 1805 in allen Klaſſen
vertreten. Neben den Einzelläufern, die in der Ober= Mittel=, Uuter=
und Anfängerklaſſe ſtarten, ſehen wir auch noch fünf Mannſchaften bei
dem Frühjahrslauf. Heute ſchon etwas über die Siegesausſichten zu
ſagen, wäre etwas verfrüht, denn gerade in dieſem Jahr ſehen wir wie=
der
eine große Zahl neuer Läufer aus dem Gau, und nicht zu vergeſſen
ſind auch die alten Kämpfer der vergangenen Jahre, ſo daß mit einigen
Ueberraſchungen ſchon zu rechnen iſt. In der Anfängerklaſſe ſtarrten
u. a. Spalt und Boy, und haben die beiden, ſchon in früherem Wald=
läufen
eine gute Probe ihres Könnens abgelegt. Schneider in der Unten=
ſtufe
dürſte wohl in dieſer Klaſſe ſeinen Mann ſtellen und kann man
ihn bei dem erſten Läufen wohl fuchen. Die Mittelſtufe ſieht wieder
Wolf und Deckert am Start, und ſtehen den beiten wohl die beſten Aus=
ſichten
unter ihren Vereinskameraden zu, denn nach den vorjährigen
Leiſtungen iſt ihnen ein guter Platz ſicher. Die höchſte Klaſſe, die Ober=
ſtufe
, ſieht zwei Vertreter der Tgeſ. Darmſtadt am Ablauf Fornoff
und Aßmuth beide ſchon mehrfache Sieger bei den Gauwaldläufen,
erſterer Gaumeiſter 1928. In dieſer Klaſſe wird es einen harten Kampf
geben, denn nächkſtem Sonntag ſind beſonders in der Oberſtufe wieder
Läufer am Start, die in früheren Wetttämpfen mit an erſter Stelle ſtan=
den
. Wenn man aber die Zeiten bei den Uebungsläufen betrachtet, ſo
kann man doch auf gute Siegesausſichten der 22 Läufer der Tgeſ. Darm=
ſtadt
rechnen.

Die Kreiswaldlauf=Meiſterſchaften in Arheilgen.
Am Sonntag, dem 24. März, führt die Spielvereinigung Arheilgen
im Auftrag des Kreiſes Starkenburg die Kreiswaldlauf=Meiſterſchaften
durch, die erſten diesjährigen Waſdläufe, die neuerdings an die Stelle
teu früheren Fruhjahrswaldläufe des Frankfurter Bezirks getreten ſind.
Trotzdem dieſe Verauſtultung heute einen engeren Kreis von Vereinen
umfaßt, wird ſich ein Beſuch auf dem Arheilger ONühlcken lohnen, denn
außer der Meiſterklaſſe ſtarten Aſte Herren. Damen und Jugendlicie
aller Klaſſen, die ueben Leichtathleten noch Handballer und Fußhaller
enthalten.
In der Meiſterklaſſe, die über 7,5 Kilometer ſtartet, wird wohl
wieder der Sportyerein Darmſtadt 1898 im Einzel= und Mannſchafts=
lauf
mit ſeinen erſtklaſſigen Langſtrecklern dominieren. Die Kenkurrenz
der anderen Vereine iſt aber ſtets ſo ſtark, daß beſtimmt ſpaunende
Kämpfe erwartet werden dürfen.
Wie wir erfahren, ſtartet der Sportverein Darmſtadt in folgenden
Klaſſen in der Beſetzung:
Meiſterklaffe (7,5 Km.), 1. Mannſchaft: Bernſee, Engelhard,
Habich, Lindner. 2. Mannſchaft: Göbel, Gebel, Krauth, Röhm.
Alte Herren (1,5 Km.): Krichel.
Jugend 4 (3 Km.): Appel, Pulg.
Die Wettkämpfe beginnen bereits um 10 Uhr vormittags. Sjart
**
und Ziel befinden ſic) auf dem Arheilger Mühlhen,

Die Automobil=Schönheitskonkurrenz in Nizza
ſchloß, wie ſoeben gemeldet wird, mit einem großen Erfolg der Marke
Citroen: dem zweiſitzigen Citrocn=Cabriolet Modell C 6 ſurde vom
Preisgericht der Große Preis in der Kategorie der leichten Wagen zu=
erkannt
. Es handelt ſich bei dem preisgekrönten Wagen um ein in
königsblau lackiertes Fahrzeug mit Innenausſtatlung aus dunkelblauem
Velour. Der Citroen=Wagen hat die höchſte Auszeichnung davonge=
tragen
, die überhaupt in dieſer Konkurrenz verliehen werden konnte.
Da der Wettbewerb einer der bedeutendſten in ganz Europa iſt, und
domentſprechend von allen maßgebenden Automobilfirmen gewaltige An=
ſtrengungen
gemacht worden waren, iſt der Grfolg von Citroen als ein
außerordentlich werwvoller Maßſtab für die Schönheit dieſes Fahrzeuges
von Form und Farbe, Lack und Linie zu betrachten.

Vom Eigengeſchmack der Speiſen. Es hat ſchon immer
als Zeichen einer feinen Küche gegolten, wenn bei der Zubereitung den
Speiſen möglichſt viel von ihrem Eigengeſchmack bewahrt wurde. Nur
robuſte Zungen lieben die Uebertünchung des Geſchmacks durch zu ſtarke
Würzen und Geſchmacksbeimengungen. Vorausſetzung eines reinen
Eigengeſchmacks iſt natürlich auch die Verwendung eines Fettes, das
vollkommen rein iſt und kein eigenes Aroma hat. So paßt zum Bei=
ſpiel
Palmin ſich in wundervoller Weiſe dem Eigengeſchmack der
Speiſen an und iſt darum ſo beliebt geworden, daß der Name heute
ſchon für Back= und Bratfett an ſich gilt. Um ſo wichtiger iſt es, daß
die Hausfrau beim Einkauf darauf achntet, daß ihr nicht ein anderes
Fett an Stelle von Palmin gereicht wird. Viele Hausfrauen aber, die
ſtets die Palmintafel in ihrer Vorratskammer haben, wiſſen noch nicht,
daß man Palmin auch ſchaumig rühren kann zur Zubereitung von Mehl=
ſpeiſen
, Kuchen und dergleichen. Man zerkleinert zu dieſem Zweck die
erforderliche Menge Palmin, gießt unter ſtändigem Rühren etwas
kochende Milch hinzu und gibt dann die weſteren Gewürze daran.

Die heutige Nummer hat 20 Geiten

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