hrutlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. März
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 29
Mittwoch, den 20. März 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Banikonio Deuſche Banf und
Darm=
ſtädter und Natiolglbant.
wrSitenim die dentſcensahreniemſtängen
Ve Sachverftändigen=Berakungen.
Lindlicher Meinungsauskauſch zwiſchen ein=
Iuen Unkerausſchüſſen über die Annuikäken.
EP. Paris, 19. März.
Revelſtoke=Ausſchuß (Kapitalbeſchaffung für die neue
ſrionsbank) und der Perkins=Ausſchuß (Sachlieferungen)
Uch heute verſammelt. Laut „Temps” haben die
Unter=
ſungen für die Feſtſetzung, der deutſchen
ſitäten begonnen, wenn auch erſt in der Form eines
idlichen Meinungsaustauſches zwiſchen den einzelnen
ſesſchüſſen. — Die Zeitung beſtätigt, daß die Konferenz
Närz während einiger Zeit ihre Sitzungen unterbrechen
Es ſei wenig wahrſcheinlich, daß Deutſchland bis dahin
fs Angebot ausgearbeitet haben werde.
hiſcheidende Bunkt der Konferenz: Es geht um
die Ziffern.
Bariſer Preſſe hebt in ihren Berichten über den
gegen=
h Stand der Sachverſtändigen=Arbeiten übereinſtimmend
ſon in den Ueberſchriften hervor, daß man an dem
ent=
hen Punkt der Konferenz angelangt ſei, nämlich bei den
Die Blätter ſtellen ſich die in dieſer Woche zu führenden
ephen P4 Beſprechungen in der Weiſe vor, daß die alliierten Dele=
Fihrer dem Präſidenten der Konfrenz, Owen Young, ihre
tigen übermitteln werden, die nach der bereits bekannten
die Bezahlung der eigenen Schulden an Amerika und
i der Wiederaufbaukoſten einſchließen werden. Owen
ſurde darauf durch einfache Addition die Geſamtſumme
werungen ermitteln und dieſe einem Vergleich mit dem
Angebot unterziehen. Vielleicht iſt dieſe Methode doch
üzur einfach geſehen. Sicher iſt jedenfalls, daß die fran=
Hen Unterhändler nach wie vor 50 bis 60
ſitden Franken fordern und jedes
Ueber=
bimen, das dieſer Forderung nicht
Rech=
rägt, glattweg ablehnen. Im übrigen verſucht
ariſer Preſſe, nachdem die in der letzten Zeit vielfach
ge=
mehr oder weniger verſteckten Drohungen an die Adreſſe
iſtichen Delegation ihren Zweck nicht erreicht haben, jetzt
in gütlichem Zureden.
he Bedenken und Wünſche zur
Reparakions=
regelung.
hider engliſchen Preſſe werden neuerdings gegen die
be=
drdenden Pläne des Pariſer Sachverſtändigenkomitees
ilung der Reparationen erhebliche Bedenken geltend ge=
Eer Pariſer Korreſpondent der „Times” äußert die An=
BPlan, ſo wie er jetzt vorliege, ſei zu günſtig für
diejeni=
der, die mehr an den Reparationen ſelbſt als an den
hen auf Konto der interalliierten Schulden intereſſiert
8 beſtehe eine gewiſſe Wahrſcheinlichkeit dafür, daß wäh=
Wochenendes Pläne ausgearbeitet würden, die die In=
Anglands beſſer berückſichtigten. — Auch der diplomatiſche
Wident des „Daily Telegraph” findet, daß man die Repa=
Eeſprüche Fraukreichs und Belgiens gegenüber den Zah=
Auf das interalliierte Schuldenkonto zu ſtark in den Vor=
Wſchiebe. Auch gegen eine allzu große Beteiligung
Eng=
der Kommerzialiſierung eines Teiles der deutſchen
Eerden Einwendungen erhoben mit der Begründung, daß
katige Beteiligung die finanziellen Möglichkeiten Englands
nehmungen zu Hauſe und in den Dominions reduziere.
Fieſe Anleihen Privilegien, wie etwa Steuerfreiheit, ge=
Mwürde dieſe Gefahr noch größer ſein. Die Beteiligung
an der Kommerzialiſierung würde praktiſch darauf
ufen, daß England die Ueberweiſungen an Amerika aus
Egenen Mitteln bezahle, während es bisher lediglich die
Mer Zahlungen nach Amerika weiter zu leiten hatte.
Vor einer großen Wellfinanzkriſe?
EP. London, 19. März.
Edem bekannten engliſchen Wirtſchaftler Sir Georg Paiſh
Efder Freihandelskonferenz in Mancheſter eine Rede
ge=
der er eine der ſchwerſten Finanzkriſen vorausſagte, die
je geſehen habe. Dieſe Kriſe könne nach ſeiner Anſicht
Frühjahr ihren Anfang nehmen. Der Redner betonte
Fch, daß er zu dieſen Aeußerungen von führenden Per=
Wen der Wirtſchaft ermächtigt ſei. Seine Behauptungen
erdem in der gegenwärtigen Tendenz begründet, den
ei durch Eingriffe aller Art unmöglich zu machen. Der
oll bedeute den Selbſtmord der Welt. Es ſei Sache der
und Wirtſchaftskreiſe, die Situation zu retten, die von
vollkommen verfahren worden ſei. Man müſſe ſchon
denken, Mittel und Wege zu finden, um aus der Kriſe
Kommen. In dieſem Zuſammenhang verlangte der Red=
Wechſel in der engliſchen Politik gegenüber Rußland,
Iders im Hinblick auf die wachſende amerikaniſche Kon=
Ausführung von Sir Georg Paiſh verdient umſo mehr
3, als er vielfach von der britiſchen Regierung mit inter=
Finanzkommiſſionen aller Art beauftragt wurde.
Franzöſiſche Propaganda durch
Miſſionen.
EP. Paris, 19. März.
diskuſſion über die Kongregationsvorlage eröffnet. Zu= die Bedingungen bei wirtſchaftlichen Unternehmungen mit einer
ſten der Annahme der Vorlage ab. Er mache als guter Franzoſe, die alte Erfahrung der Wirtſchaftsgeſchichte wieder durchzuſetzen,
Frankreichs liege, den Kongrationen die Fortſetzung ihrer bis= lagen, als vielmehr die in einer Bilanz ausgewieſenen Fähig=
Heraud verlas darauf ſeinen Bericht. Er wies darauf hin, daß die in den großkapitaliſtiſchen Unternehmungsformen begründete
ausländiſchen Miſſionsſchulen 500 000 Schüler zu einer Ueberſchätzung der Anziehungskraft von Realpfändern
unterrichteten und dadurch den weſentlichſten beigetragen und gewiſſe Entwicklungen in dem Privat= und Han=
Sprache und Kultur im Auslande bildeten. Die
weltlichen Miſſionen dagegen unterrichteten gleicher Richtung gewirkt.
nur 10 000 Schüler. Dafür erhielten ſie 34
Mil=
zu dürfen. Um dieſe Erlaubnis ſei aber nicht nachgeſucht wor= oder weniger auf den heute noch vorhandenen Liegenſchaften und
den, da der Vatikan einen Gegenbefehl erteilt habe. Offenbar
habe ſich die Haltung des Vatikans jetzt geändert.
rung der Aufhebung der Laiengeſetzgebung niemals zuſtimmen alte Wort: „Der Reichtum eines Landes hängt nicht von ſeinen
werde. Er habe für die Laiengeſetzgebung geſtimmt und für ihre
Durchführung Sorge getragen. Es handele ſich bei dem
Geſetz=
entwurf um eine außenpolitiſche Angelegenheit, zu der Außen=
Zwiſchenrufe der Linken fügte Poincaré zornentbrannt hinzu,
daß er trotzdem für die Vorlage die volle Verantwortung trage.
Mit ſeiner Anſpielung auf Briand habe er nur andeuten wollen,
gehe. — Nach dieſem Zwiſchenfall vertagte die Kammer die anzuerkennen wären, ihren wirtſchaftlichen Sinn verlieren müſſen.
weitere Ausſprache auf Mittwoch nachmittag.
*
Elemenke kommungler Wirtſchafts
Verewigung der Völkerbundsverwaifsag.
EP. Paris, 19. März.
In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit ſind in der letzten Zeit
mehr und mehr Beſtrebungen hervorgetreten, die
dar=
auf hinausgehen, den franzöſiſchen Einfluß
im Saargebiet in irgendeiner Form zu ſichern
und feſtzulegen, auch wenn die
Volksabſtim=
mung, die gemäß des Verſailler Vertrages im Jahre 1935
ſtattfinden muß, wie zu erwarten iſt, zu ungunſten
Frank=
reichs ausfallen ſollte. Es iſt wiederholt ausgeſprochen
worden, daß es bei dem zu erwartenden Kampf um eine
ſchwerwiegende Entſcheidung zwiſchen
deut=
ſcher Kultur und franzöſiſcher Ziviliſation
gehen wird. Dieſes Gefühl kommt auch auf franzöſiſcher Seite
deutlich zum Ausdruck, und ein intereſſanter Beleg hierfür iſt
eine aus dieſen Tagen ſtammende Aeußerung in der „Victoire‟,
die der Frage des Saargebietes ihre beſondere Aufmerlſamkeit
gewidmet hat. Es heißt darin u. a., die Saarbevölkerung ſei
be=
rufen, die Siegespalme Frankreich oder Deutſchland zu geben,
der Ziviliſation oder der Kultur. Das Preſtige der beiden
Na=
tionen ſtehe auf dem Spiel. Wenn das Blatt hierbei
Deutſch=
land die Abſicht unterſchiebt, im Falle ſeines
Abſtimmungs=
ſieges noch weitergehende Anſprüche, etwa auf benachbarte Teile
Lothringens, wie Saargemünd, Saarburg und Saaralben
gel=
tend zu machen, ſo kann es ſich hierbei nur um ein Mittel
han=
deln, Deutſchland um jeden Preis zu
verdächti=
gen und die Welt, und beſonders den Völkerbund, vor
einem angeblichen politiſch jedenfalls nicht
wirkſamen „Pangermanismus” gruſeln zu
machen. Das Blatt verfolgt damit noch einen anderen Zweck:
es will dem Völkerbund, der bisher das Saargebiet verwaltet
hat, im Saargebiet eine dauernde Rolle zuweiſen, damit der
Völkerbund ein Mittel werde, Deutſchland das
Saargebiet zu entreißen. Der Verſailler Vertrag
nämlich, ſo entdeckt das Blatt, ſehe die Eventualität vor, daß
die Saarländer die Möglichkeit hätten, eine Löſung zu wählen,
die das gegenwärtige Regime, nämlich die Verwaltung durch
den Völkerbund, zu einem dauernden geſtalte.
Die deutſche Oeffentlichkeit wird gut tun, ſich mit den auf
franzöſiſcher Seite zutage tretenden Tendenzen, die zurzeit auf
eine Verewigung der Völkerbundsverwaltung
im Saargebiet hinauslaufen, rechtzeitig zu beſchäftigen.
Von
Oberregierungsrat Dr. Krebs
Wer die Anleihepolitik der Kommunen und
Kommunalver=
bände in der letzten Zeit verfolgt hat, wird beobachten, wie
un=
gleich unter äußerlich ſcheinbar gleichartigen Verhältniſſen und
Stärkung des franzöſiſchen Einfluſſes im Ausland. Vorausſetzungen die Bedingungen ſelbſt für nahezu gleichzeitig
begebene Anleihen ausfallen. Es lohnt ſich die Frage, wodurch
die großen Unterſchiede in den Geldbeſchaffungsmöglichkeiten be=
In der Kammer wurde heute nachmittag die General= dingt ſind, ganz beſonders, wenn man zum Vergleich auch noch
nächſt gab der Sozialiſt Paul=Boncour eine Erklärung zugun= guten Bilanz gegenüberſtellt. Es ſcheint danach ſich allmählich
den Vorſchlag, in der Ueberzeugung, daß es im beſten Intereſſe, daß nicht ſo ſehr der Umfang der Sachwerte, der
Realkreditunter=
herigen Tätigkeit zu ermöglichen. — Der Berichterſtatter Marcel keiten der Betriebsführung die Zinsſätze beſtimmen. Vielleicht hat
die franzöſiſchen Kongregationen in ihren Anonymität der Leiſtung eine Zeitlang auch in Wirtſchaftskreiſen
Faktor für die Propaganda der franzöſiſchen delsrecht, die dem Perſonalkredit abträglich waren, haben in
Nur aus einer Verkennung der Relativität aller Sachwerte
lionen Franken jährlich Unterſtützung, die ſind auch manche Ueberinveſtierungen während der Inflationszeit
Kongregationen dagegen nur ſieben Millionen zu erklären. Aehnlich erklärt ſich die ſtellenweiſe vertretene Auf=
Franken. — Herriot wies darauf hin, daß ſchon nach der faſſung, daß ſich öffentliche Körperſchaften auch nur annähernd ſo
Trennung von Kirche und Staat im Jahre 1901 gewiſſen Kon= hohe Schuldenlaſten wie etwa in der Vorkriegszeit geſtatten
dürf=
gregationen freigeſtellt worden war, um die Erlaubnis zu er= ten, weil man in Unterſchätzung der in der Steuerkraft
beruhen=
ſuchen, die Miſſionslehrer wiederum in Frankreich ausbilden, den mittelbaren Kreditbaſis annahm, daß auch jene Kredite mehr
ſonſtigen Sachwerten geruht hätten.
Eine geſunde Kreditpolitik wird ſich darauf beſinnen müſſen,
Im weiteren Verlauf der Ausſprache erklärte der Sozialiſt daß „der große Nerv der kaufmänniſchen Welt”, der Kredit, erſt
Froſſard, der Geſetzentwurf bedrohe die Laiengeſetzgebung. Das recht, wenn jene mittelbare Baſis ſchwach iſt, weit mehr an den
brachte Poincaré auf den Plan, der beteuerte, daß die Regie= Perſönlichkeiten als an den Dingen haftet. Noch heute gilt das
Einkünften, ſeinen Schlöſſern und Burgen ab, ſondern er beſteht
in der Menge ſeiner guten Bürger und ehrenhaſten Männer.”
Das Kreditproblem iſt von ſo entſcheidender Bedeutung für
kom=
miniſter Briand die Initiative ergriffen habe. Auf ironiſche munalwirtſchaftliche Entwicklungsmöglichkeiten, daß es an erſter
Stelle ſtehen muß. Hohe Zinsſätze und Geldbeſchaffungskoſten
zumal mit langfriſtiger Bindung zehren ſo ſtark an jeder Rente,
daß — auf Kredit durchgeführt — auch wünſchenswerte Aufgaben,
daß es um den Einfluß Frankreichs im Ausland die unter günſtigeren Bedingungen ohne weiteres als werbend
Hieraus folgt, daß eine Verwaltung auf die Dauer umſo
gün=
ſtiger arbeiten kann, je mehr es ihr gelingt, durch beſonnene
Selbſtbeſcheidung und richtige Einſchätzung ihrer Finanzkraft ſich
das Vertrauen in die Zuverläſſigkeit und Stetigkeit ihres
Han=
delns zu ſichern, ihren Perſonalkredit zu ſtärken. Wirkſam
unter=
ſtützen muß ſie hierin ein klarer durchſichtiger Voranſchlag, vor
allem aber eine Arbeitsweiſe, die eine perſönliche Anteilnahme
und Einfühlung in die Gedanken= und Arbeitswelt all der Kreiſe
erkennen läßt, denen die Einrichtungen der Verwaltung dienen.
Mit anderen Worten, die Wirkungen jedes
Verwaltungsappa=
rates müſſen aus der Perſpektive des Konſumenten, nicht des
Produzenten der Verwaltungsarbeit auf ihre höchſtmögliche
Zweckmäßigkeit geprüft werden.
Das gilt ganz beſonders für diejenigen Zweige, die ihrer
Natur nach mit einem ſtarken Verwaltungsaufwand und oft mit
einer Fülle von Einzelarbeit ohne unmittelbar ſichtbaren Ertrag
belaſtet ſind. Vor allem gilt es für die Zweige der
Wohlfahrts=
pflege, deren Aufgaben in der eigentlichen Betriebsrechnung einer
kommunalen Verwaltung nicht ſelten mehr als die Hälfte des
geſamten Zuſchußbedarfs ausmachen. In ihr wird die
vorbeu=
gende Fürſorge, das Ziel der Erwerbsbefähigung, der Hilfe zur
Selbſthilfe, und, ſo ſchwer es in der Praxis iſt, das Streben nach
gerechtem Individualiſieren immer wieder verfolgt und gepflegt
werden müſſen. Dann kann auch die ſoziale Fürſorge, gerade
indem ſie den Sinn ihres Weſens am beſten erfüllt, wenigſtens
in gewiſſen Grenzen werbende Arbeit leiſten und damit dem
Men=
ſchen, der ſie leiſtet, und dem, an dem ſie geleiſtet wird, auch innere
Befriedigung geben.
Nicht ſelten werden Ausgaben, die mittelbar werbenden
Zwecken dienen ſollen, einem Ziel gewidmet, das keineswegs ohne
nähere Begrenzung ſeines Rahmens, den Erfolg gewährleiſtet.
Nicht jede Fremdenverkehrswerbung z. B. hat bei gleichen Zahlen
gleiches wirtſchaftliches Gewicht. Es iſt nicht das gleiche, ob etwa
eine Stadt mit ſtarkem Meſſe= und Handelsverkehr wirbt und ob
ein Teil der hierbei getätigten Abſchlüſſe ihrem eigenen
Wirt=
ſchaftsleben zufließt, oder ob ſie ſich lediglich um dolce far niente-
Gäſte bemühen kann. Es wäre intereſſant, einmal feſtzuſtellen —
und einige ziffernmäßige Anhaltspunkte hierfür ſind bekannt —
welchen Anteil an dem geſamten Fremdenverkehr einer Stadt die
Kunden größerer Firmen haben, die nicht nur ſelbſt verzehren,
ſon=
dern Aufträge am Platze laſſen, Arbeitsmöglichkeiten ſchaffen und
damit zu einer nicht nur vorübergehenden und auf der Oberfläche
ſchwimmenden Belebung des wirtſchaftlichen Verkehrs beitragen.
Wird man daher einerſeits den Aufwand, ſoweit es nach
ſei=
ner Zweckbeſtimmung irgend möglich iſt, von dem zu erwartenden
Erfolg mitbeſtimmen laſſen müſſen, ſo zeigt es ſich andererſeits,
daß geſundes wirtſchaftliches Sparen nicht an der einzelnen aus
dem Zuſammenhang losgelöſten Poſition, ſondern nur in
ſyſte=
matiſcher Durchprüfung des Ganzen und in einer Fülle von
Kleinarbeit ohne Nachteil für die einzelnen Aufgabengebiete
er=
folgreich geübt werden kann. Ein markantes Beiſpiel hierfür hat
eine große deutſche Firma gegeben, die durch Neuordnung der
finanziellen Dispoſitionen ihrer Werke nahezu 4000 000 RM. an
unnötigen Zinſen und Zinsverluſten im Jahre einſparen konnte.
Wird der Geiſt einer lebendigen initiativfrohen Arbeit bis
in die kleinſten Verzweigungen hinaus fühlbar, ſo gewinnt jedes
noch ſo beſcheidene Schaffen an Sinn und Zielen. Aemter und
Arbeitsſtellen werden mit zunehmender Aktivität und Weite der
Berufsauffaſſung ohne größeren Kräfteverbrauch ihre Wirkungs=
Seite 2
möglichkeiten vertiefen. Mit den gleichen Mitteln wird eine
Ver=
waltung aber auch dem Ziele näher kommen, beſtmögliche Lebens=
und Arbeitsbedingungen zu vermitteln, damit auch geiſtig und
wirtſchaftlich wertmehrenden Zuzug fördern und wiederum ihre
eigene mittelbare Kreditbaſis, die Steuerkraft verſtärken.
Die halbe Einigung über Saloniki.
* Wien, 19. März. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen Griechenlano und Südſlawien iſt in Genf der
Ab=
ſchluß einer Reihe von Verträgen zuſtande gekommen, über die
zwiſchen beiden Staaten ſeit Jahren verhandelt wird und die
endlich den Wirtſchaftsfrieden zwiſchen Athen und Belgrad
her=
ſtellen werden. Es handelt ſich hierbei um den ſeit 1913
andau=
ernden Streit über die Nichtratifizierung des ſogenannten
Salo=
niki=Abkommens, das Südſlawien weitgehender Rechte im Hafen
von Saloniki ſichert, um deſſen Annahme durch Griechenland
aber ein langer fruchtloſer Kampf ausgefochten wurde. Bis zu
einem gewiſſen Grade erinnert dieſes Saloniki=Abkommen an
den Vertrag von Nettuno. Wie Südſlawien dem mächtigeren
Italien nachgeben und ihm in Nettuno Rechte zugeſtehen mußte,
gegen deren Zuerkennung die Belgrader Skupſchtina ſich lange
zur Wehr ſetzte, ſo hat es ſelbſt unter Anwendung ſcharfen
Druckes gegenüber Griechenland ſich in dem Abkommen über
Saloniki wirtſchaftspolitiſche und militäriſche Vorteile
geſchaf=
fen, deren Anerkennung durch die Athener Regierung und das
griechiſche Parlament dann entſchieden verweigert wurde. Wie
ſcharf in Griechenland dieſes Abkommen umkämpft war, geht
daraus hervor, daß es zum großen Teil der Anlaß für den
Sturz und die Verhaftung des ſüdſlawienfreundlichen Diktators
Pangalos geweſen iſt, der ſeine Abſicht zu erkennen gegeben
hatte, aus eigener Machtvollkommenheit und unter Umgehung
des Parlaments das Abkommen für Griechenland in Kraft
tre=
ten zu laſſen.
Das Abkommen von 1923 bezieht ſich zunächſt auf die
Re=
gelung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern,
insbeſondere ſoweit dies die Schaffung einer ſüdſlawiſchen
Frei=
hafenzone im Hafen von Saloniki angeht. Dieſem Teil der
Ab=
machungen ſetzte man auch auf griechiſcher Seite im weſentlichen
keine Schwierigkeiten entgegen; dagegen wehrte man ſich ſcharf
gegen die Anerkennung der Beſtimmungen, die Südſlawien in
militäriſcher Beziehung Vorteile ſichern, deren ungünſtige
Aus=
wirkung für die Zukunft Griechenlands befürchtet wurde. Hier
handelt es ſich um das durch die damalige Athener Regierung
Südſlawien zugeſtandene Recht auf freie Beförderung von
Mi=
litär nach und von der Freihafenzone Saloniki. Darin wurde
in Griechenland eine Beeinträchtigung der Souveränität und
ein Verzicht auf weſentliche Hoheitsrechte zu Gunſten
Südfla=
wiens erwirkt.
Die außerordentlich ſchwierigen und langwierigen
Verhand=
lungen, die zwiſchen beiden Staaten geführt wurden, haben
nun=
mehr zu dem Abſchluß eines neuen Uebereinkommens geführt.
Auf Grund deſſen wird der wirtſchaftspolitiſche Teil des
Ver=
trages von 1923 durch beſondere Ausführungsbeſtimmungen, die
in ſechs Protokollen niedergelegt ſind, in Kraft geſetzt. Dagegen
iſt die Frage des Truppendurchzugs vorläufig vom
Geſamtpro=
blem der griechiſch=ſüdſlawiſchen Beziehungen losgelöſt und einer
ſpäteren Vereinbarung vorbehalten worden. Für den guten
Willen zu einer Regelung der Wirtſchaftsbeziehungen, der auf
beiden Seiten beſtanden hat, iſt es bezeichnend, daß man die
Form der Ausführungsbeſtimmungen gewählt hat, um den
gan=
zen Komplex der gegenſeitigen Beziehungen durch die umſtrittene
Frage der Truppentransporte nicht weiter leiden zu laſſen. Der
Form nach iſt die Einigung alſo ſo erfolgt, daß der Vertrag von
1923 in zwei Teile zerlegt und ſein erſter Teil, der die
wirtſchaft=
lichen Fragen regelt, ſofort in Kraft geſetzt wurde, um weitere
Parlamentserörterungen auf beiden Seiten, die dann
unweiger=
lich zu einer Aufrollung der Geſamtfrage und damit zu einer
neuen Verzögerung geführt hätten, zu vermeiden. — Der Abſchluß
wird ohne Zweifel auf beiden Seiten begrüßt werden, in ihm
wird ein günſtiges Anzeichen auch für die Regelung der
Militär=
fragen erblickt. Er kann als ein Moment der Entſpannung auf
dem Balkan angeſehen werden, wenn auch aus ihm angeſichts der
Hinneigung Griechenlands nach der Seite des italieniſchen
Ein=
flußkreiſes keine voreiligen politiſchen Schlußfolgerungen gezogen
werden ſollten.
Der ehemalige Reichswehrminiſter Dr. Geßler
hat ſich nach einer Erkältung einen ſchweren
Gelenk=
rheumatismus zugezogen und befindet ſich
augenblick=
lich in einem Berliner Krankenhaus. Die ärztliche Behandlung
wird vorausſichtlich mehrere Wochen dauern.
Im Auftrage des Chefs der Marineleitung überbrachte
Vize=
admiral Freiherr v. Freyberg dem Großadmiral v. Tirpitz
die Gluckwünſche der Reichsmarine zur Vollendung
ſeines 80. Lebensjahres.
Der deutſche Geſandte in Rom „Freiherr v
Neu=
rath, iſt in San Remo eingetroffen, wo Reichsaußenminiſter
Dr. Streſemann ſeinen Erholungsurlaub verbringt,
Der Generalzahlungsagent Parker Gilbert iſt
am Montag aus Berlin in Paris eingetroffen.
Der belgiſche Miniſterrat hat ſich in ſeiner
Sitzung am Montag gegen eine Einreiſe Trotzkis nach
Belgien ausgeſprochen.
In der letzten Zeit fanden in Cyrenaica neuerliche
Zu=
ſammenſtöße zwiſchen italieniſchen Truppen und
Aufſtändiſchen ſtatt.
In Syrien iſt ein ſtarker Aufſtand gegen
Frank=
reich ausgebrochen. Die franzöſiſche Regierung hat für
die Unterdrückung des Aufſtandes ſofort energiſche Maßnahmen
ergriffen und eine Diviſion von Kolonialtruppen mit 15 Tanks
und 6 Flugzeugen zur Bekämpfung der Aufſtändiſchen entſandt.
Staatsſekretär Kellogg plant eine
Europa=
reiſe die er einige Zeit nach der Amtsübertragung an ſeinen
Nachfolger, Henry Stimſon, antreten will.
* Berlin, 19. März (Priv.=Tel.).
Um die belgiſchen Geheimdokumente iſt es in der letzten Zeit
ſtiller geworden, aber zu Ende iſt der Fall noch nicht, obwohl
Belgien ſchon zu drei Vierteln die Richtigkeit zugeſtanden hat.
Der Vlame Ward=Hermans, der bei der Uebermittlung eine Nolle
geſpielt hat, teilt jetzt mit, daß die Dokumente teils aus dem
Nachlaß des verſtorbenen Generals Mathieu ſtammen, teils von
anderen höheren belgiſchen Offizieren, alſo aus einer Gruppe,
die gegen eine zu enge Verbindung mit Frankreich war. Auch
ſeien die veröffentlichten Dokumente nicht die wichtigſten, und es
lägen noch weitere geheime Dokumente vor, die als Exemplar
„16‟ bezeichnet ſeien und Schwarz auf Weiß die beabſichtigte
Ver=
letzung der holländiſchen Neutralität beſtätigen. Hermans macht
in dieſem Zuſammenhang erneut den Vorſchlag, die belgiſche
Re=
gierung möge eine internationale Kommiſſion zur Prüfung der
geſamten Dokunnente einſetzen, aber das will Beigien aus
begreif=
lichen Gründen gerade vermeiden.
* Berlin, 19. März. (Priv.=Tel.)
Im Reichskabinett iſt es bisher immer noch nicht gelungen,
eine Mehrheit für die Einreiſegenehmigung Trotzkis
zuſammen=
zubringen. Infolgedeſſen iſt die Entſcheidung auf Ende
der Woche verſchoben worden, und die Freunde Trotzkis
rechnen damit, daß es ihnen bis dahin gelingen wird,
wenig=
ſtens eine Einheitsfront der ſozialdemokratiſchen Miniſter zu
be=
kommen, denen ſich dann die Demokraten zugruppieren ſollen,
wodurch eine Mehrheit zuſtande kommen ſoll. Der preußiſche
Innenminiſter ſcheint ſeiner Sache ſehr ſicher zu ſein. Er hat
ja bereits öffentlich erklärt, daß Trotzki ihm willkommen ſei.
Soweit wir wiſſen, hat er auch ſchon Anweiſung ergehen laſſen.
daß Trotzki auf dem Schiffswege von Konſtantinopel nach
Ham=
burg fahren und dort von den preußiſchen Behörden
übernom=
men werden ſoll, die ihn dann ſicher in das von ihm
ausge=
wählte Bad bringen würden. Ob eine ſolche Kur tatſächlich
er=
forderlich iſt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Die
Reichsregierung hat daher durch Aerzte Herrn Trotzki
unter=
ſuchen laſſen, und daraus ſcheint hervorzugehen, daß er in der
Tat magenleidend iſt. Fragt ſich nur, ob er dafür nicht
an=
derswo eine beſſere Erholungsmöglichkeit findet. Aber die
an=
deren Staaten wollen ihn ebenfalls nicht haben. Daß es mit
der von ihm angeblich zugeſicherten politiſchen Ruhe nicht weit
her iſt, dafür iſt bereits durchgeſickert, daß in der kommenden
Woche eine Verſammlung der Trotzki=Freunde in Konſtantinopel
ſein ſoll. Das iſt ſicher kein Zufall, ſondern ein Beweis, wie
ſtark auch heute noch die politiſchen Energien Trotzkis ſind, die
er zweifellos betätigen wird, ſobald er erſt einmal bei uns
Unterſchlupf gefunden hat.
Kongreß der Kuominkang. — Neue Spann
Schanghai, 19
Die Eröffnungsſitzung des dritten Kongreſſes der
tang in Nanking iſt programmäßig verlaufen und d
eines kriegeriſchen Konfliktes mit Hankau, die infolge
mächtigen Vorgehens des dortigen Zweigbüros der Su
drohte, ſcheint geringer geworden und mindeſtens
Schluſſe des Kongreſſes vertagt worden zu ſein, obw
king weiterhin droht, den früheren jetzt erneuerten Z
Beſeitigung der Selbſtändigkeit aller Lokalparteibürog
durchzuführen, um eine end gültige Entſcheib
gunſten der Zentralgewalt anſtatt reg
Selbſtändigkeit herbeizuführen, nachdem es
gelungen war, die bedeutenderen militäriſchen Fü
Nanking zu ziehen und ſie für die Unterſtützung des
einer Zentralgewalt zu gewinnen.
Mitten in die für China ſo günſtigen Ausſichten
lich der Rücktritt des Generals Fengjuhſiang ou
Poſten als Kriegsminiſter der nationaliſtiſchen Reg
geblich aus geſundheitlichen Gründen. Das ſieht ni
jiach Einigkeit aus, und es kurſieren bereits die tollſten
U. a. verlautet, daß die Provinzen, die unter der Leiſ
ſtehen, dem Kuomintang=Kongreß ein Telegramm geſon
in welchem ſie die Organiſation der Kuomintang krit
erklären, daß ſie ſich den Beſchlüſſen nicht fügen werdn
ſoll Marſchall Feng mit dem gleichfalls ſeines Amtes
Innenminiſter, General Jenſiſchang einen Aufruf
Nationalregierung und General Tſchiang=kai=ſche
haben, in dem es heißt, daß er einer Diktatur Tſchiar
feindlich gegenüberſtehe, und daß er nie dulden
Tſchiang=kai=ſchek allmächtiger Diktator Chinas werd
nem Aufruf erklärt Feng weiter, er werde den Verſu
neue nationale Kräfte für den Kampf gegen die
Nankingregierung zu ſammeln. Zwiſchen General
General Jenſiſchang ſei ein Bündnis zum Kampfe
Diktatur Tſchiang=kai=ſcheks abgeſchloſſen. Marſchal
tſuntſchang will dem Bündnis Feng—Jenſiſchang be
Verhandlungen ſeien noch im Gange.
Zweifelsohne bedeutet dieſer neue Konflikt eine
fahr für die chineſiſche Republik. Auch die Nanking
hält die Lage für nicht unbedenklich, jedoch im Aug
für die Dauer des Kuomintang=Kongreſſes kaum bedr
Meldung, Fengjuſiang verweigere die Ausführung der
Beſchlüſſe und Anordnungen, wird von ihr als entſpri
geſtellt. Deutſche Beobachter ſind der Anſicht, daß die
zeit geſpannt iſt, glauben jedoch, daß die akuten Scht
überbrückt werden, da die führenden Männer einſchlie
juſiangs wiſſen, daß ein erneuter Zerfall und Kamtſ
bisherigen außenpolitiſchen Erfolge, die Einigung unte
kingregierung ſowie alle weiteren Hoffnungen auf poſ
folge gegenüber dem Ausland oder politiſche und wi
Hilfe vom Ausland zunichte machen würden. Daher
gemeinſame Intereſſe ſchließlich überwiegen und die
der latenten Differenzen herbeiführen. Dergleichen M
Rücktrittsgeſuchen und Abreiſen — wie auch die heutig
Erklärung des alten Kuomintangführers Tſaiyuanpei,
kältung von Schanghai nicht nach Nanking zurückkehren
Kongreß teilnehmen zu können — müſſen als alte
chin=
zögerungstaktik erklärt werden und laſſen keine weitgek
definitiven Schlüſſe nach europäiſcher Art zu. Dagegen
zuverläſſig, daß Fengjuſiang tatſächlich krank ſei. Sein
geſuch iſt in dieſem Moment — abgeſehen von ſeiner K
auch zu erklären aus ſeiner nicht unbedingt klaren Pel
und gewiſſen politiſchen Divergenzen wegen Nichthinzuse
Vertreter des linken Kuomintang=Flügels zu dem Par=
Jedoch betonte Fengjuſiang ſtets die Notwendigkeit de
erhaltung der politiſchen Einigkeit. Der Rücktritt Pe
erklärt ſich aus ſeinem Gefühl der Unſicherheit ſeiner Se
ſeine Truppen angeblich unzuverläſſig ſind, weshalb er ſ.
eine lavierende Haltung einnahm. Sein Rücktrittsgeſuc
politiſch wenig bedeutſam.
* Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern
Union=Theater.
Im 11. T. läuft der große hiſtoriſche Film „Maria Stuart”,
der unbedingt ſehenswert iſt. Dieſer Film iſt zweifellos als
hiſtoriſches Dokument wie auch als Kunſtwerk anzuſprechen. Als
hiſtoriſches Dokument, weil er in ſeinem Aufbau und in der
Cha=
rakterzeichnung der Perſonen der Geſchichte ſicher näher kommt
als Schiller, und als Kunſtwerk, weil die Regie ſowohl wie die
Hauptdarſteller ſich bemüht haben, hiſtoriſchem Vorbild ſowohl in
den ſzeniſchen Bildern und ſzeniſchen Handlungen, wie in den
Einzeldarſtellungen unter möglichſter Vermeidung von
Anachro=
nismen nahe zu kommen.
Leodold Jeßner hat hier im Verein mit Anton Kuh und
Friedrich Fehereine ausgezeichnete Filmarbeit geleiſtet. (
Natio=
nal=Film A.=G.)
Nicht nur in der hiſtoriſchen Erzählung, auch im Aufbau der
Handlung unterſcheidet ſich der Film ſehr weſentlich von Schillers
Maria Stuarr. Der ganze erſte Teil des umfangreichen
Film=
werkes bebandelt die Vorgeſchichte des Bühnenwerkes. Der Film
ſetzt ein mit der Rückkehr der Maria Stuart aus Frankreich zur
Uebernahme der Regentſchaft in Schottland. Als Kind ſchon hat
ſie den Geheimvertrag unterſchrieben, mit Hilfe Frankreichs den
Thron der Eliſabeth von England an ſich zu reißen und die
Pro=
teſtanten Schottlands zu ſchützen. Bei ihrer Thronbeſteigung ſoll
ſie den Vertrag beſchwören und kommt in Gewiſſenskonflikt mit
ihrer eigenen katholiſchen Erziehung. Darauf baut im Film die
Tragödie zunächſt des erſten Teiles. Die ſchöne Maria Stuart
nimmt es weder mit dem einen noch dem anderen Eid genau,
ſie verpfianzt die ſehr gelockerten franzöſiſchen Sitten an den
ſchot=
tiſchen Hof. In ihrem Schlafzimmer reichen ſich die Liebhaber die
Hände, ihre leichte Lebensauffaſſung führt aber ſchließlich zum
tragiſchen Ende, zur Gefangennahme durch ihre eigenen Truppen,
nachdem mit ihrem Einverſtändnis ihr Gatte, den zu ehelichen
ſie gezwungen wurde, durch Mörderhand fiel. Der Sohn des
Herzogs von Norfolk, Geſandter an ihrem Hofe, ermöglicht ihr die
Flucht aus dem Gefängnis. Seine Liebe baut darauf, daß
Eliſa=
beth der ſchönen Maria Schutz gewährt.
Der zweite Teil beginnt dann, Aehnlichkeit mit dem
Bühnen=
wverk Schillers zu erhalten. Lord Leiceſter taucht auf, nicht mehr
liebend, ſondern tödlich haſſend, weil ſie ſeine Hand höhniſch
zu=
rückwies. Eliſabeth ſetzt ſie gefangen und unter Leiceſters Vorſitz
wird ihr wegen Hochverrats und Mitſchuld an der Ermordung
ihres Gatten der Prozeß gemacht. Sie ſtirbt auf dem Schafott.
In einer großen Reihe logiſch aufgebauter, künſtleriſch
ge=
ſtalteter und durchgeführter Szenen und Einzelbilder rollt ſo der
ſchönen Maria Stuart Leben in unzähligen Bildern ab. Wenn
er letzte, erſchütternde, packende Eindruck ob ihres Schickſals in
dieſem Film ausbleibt, liegt das zum Teil an der vielfach faſt
realiſtiſchen Darſtellung, in der eine große Anzahl, zum Teil
wundervoller, Typen mitwirkt (der alte Herzog Norfolk in erſter
Linie, dann auch Leiceſter, der junge Norfolk, der Kommandant
der ſchottiſchen Truppen und eine Reihe kraftvoller Typen aus
den ſchottiſchen und engliſchen Landsknechtstruppen). Zum
ande=
ren aber auch daran, daß die Film=Stuart ihr Schickſal ſelbſt
ver=
ſchuldet. Der ausgezeichneten Darſtellung Magda Sonja’s
gelingt es allerdings immer wieder, der unglücklichen Schottlands=
*
königin Sympathien zu werben.
Im Helia
läuft der „Henny=Porten=Querſchnitt=Film” Henny Porten vor
dem Kriege in tollſten Abenteuern und Liebesſzenen, in großen
übertriebenen Gebärden. Ganz zuerſt als jugendliche Naive, bald
aber auch ſchon als Tragödin. Wir ſehen in dieſen Frühtagen
des Kinos bereits ihre künſtleriſchen Wegweiſer. — Jetzt ſind wir
im Weltkrieg und mit ihm zugleich bei der Uebertragung der
Literatur ins Filmiſche! Autorenfilm! Die Porten, jung
ver=
heiratet, bald aber Kriegswitwe, glänzt als typiſche Romanheldin
ä la Marlitt und Courths=Mahler. Das Volk ſchluchzte einſt im
Kino, wenn die Porten im Film Unrecht oder Schiffbruch litt oder
gar ein tragiſches Ende fand. Die Porten als lebende
Porzellan=
figuren. Alte Reminiſzenzen aus der Backfiſchzeit. Als Monika
Vogelſang ſcheint die Porten wie aus alten Bilderbüchern
aus=
geſchnitten.
Aber erſt Lubitſch, dem Meiſterregiſſeur, iſt es vorbehalten,
die Porten in ein hiſtoriſch echtes Gewand zu ſtecken: Königin
Anna Boleyn. Er führt ſie hier bis an die Grenzen ihrer
Geſtal=
tungskraft. — Die Porten in luſtigen Rollen. Eine Ueberraſchung
überſtürzt die andere: Hier in Männerkleidern, dort noch
Back=
fiſch. Bald als charmante und bekannte Filmdiva, bald als
Kaſſiererin auf dem Karuſſell und als Krankenſchweſter auf dem
Motorrad. Dann die hypermoderne Frau und plötzlich wieder
als Trachtenpuppe. Schließlich der Höhepunkt: Henny Porten als
groteske, parodiſtiſche Straßenſängerin, als jazzendes
Nigger=
weib im Varieté. Hier muß das Zwerchfell daran glauben. Mut
zur Häßlichkeit. Hut ab vor Ihnen, Madame! Das werden wir
Ihnen nie vergeſſen, daß ſie als ſchöne Frau den unglaublichen
Mut aufgebracht haben, Rollen zu geben, in denen Sie ſich äußerſt
unvorteilhaft Ihrem Publikum repräſentieren, obwohl es ſeinen
Liebling immer nur in idealiſiertem Lichte ſehen möchte. — Die
tragiſche Porten als einfacher Menſch in einfachen Geſchichten, an
denen unſer Gemüt teilnehmen kann. Auch dazu gehört Mut;
denn Gemüt und Gefühl ſind heutzutage im Zeitalter der „neuen
Sachlichkeit” verpönt, und ſelbſt Aeußerungen tieferer
Empfin=
dungen werden mit „Sentimentalität” in einen Topf geworfen
oder auf das Eis eines nüchternen, ſezierenden Kritigs
legt. So geht das bunt und abwechſelnd von Akt zu A.
Akte lang. Da gibt es keine Langeweile, kein Gähnen
Einſchlafen zum Schluß! Ein tolles Maskenfeſt der Hi
ten, 40 verſchiedene Rollen in einem Film. Und damit m.
Mehr als 20 Gegenſpieler: Alfred Abel, Albert Baſſerm‟
Biensfeld, Paul Bildt, Curt Bois, Bruno Decarli, Errnt
Wilhelm Dieterle, Kurt Götz, Paul Hartmann, Emil 5
Bruno Kaſtner, Fritz Kortner, Werner Krauß, Harm
Theodor Loos, Reinhold Schünzel, Jacob Tiedtke,
Thimig, Eduard von Winterſtein u. a. m. Wo gab es
ſolches Enſemble in einem Film? Eine Parade der Prcn
* Die Jeritza — als „echtes” Cowgirl. Einem b?
Bedürfnis und gleichzeitig einer Kulturſchande iſt T
Wien wird nun endlich Gelegenheit haben, auf der
beſundern, wie ein echtes, garantiert echtes, friſch in
Cow=Girl ausſieht. Das heißt — das Girl ſelbſt iſt jc.
nicht gerade aus dem Wilden Weſten bezogen, vie M
Donauſtrand geboren — die Jeritza nämlich; aber — u
doch die Hauptſache, wie immer, ſo auch in dieſem Fall
Kleidung, das Koſtüm ihrer Cow=Girl=Rolle iſt abſolut
Und das hat ein geheimnisvolles Paket aus Kalifornie
das kürzlich in der Wiener Staatsoper abgegeben wi.
öffnete es ſehr vorſichtig, denn — nicht wahr?! man
wiſſen! Ebenſogut wie kaliforniſche Aepfel hätte doch
Höllenmaſchine oder ein ähnlicher netter Scherz den „S
Paketes bilden können. Statt deſſen fand ſich aber die
dige Garnitur eines Cow=Girls, auch das Pferdegeſchir
Sattelzeug war nicht vergeſſen. In einem beiliegenden.
klärt der Abſender mit dem uramerikaniſchen Namen
Schweppe aus Los Angeles, er ſei im Vorjahre in Wie
und habe dort Frau Jeritza in der Oper „Mädchen aus
denen Weſten” gehört. Es ſei fabelhaft geweſen, ſo wa.
bei ihm zu Hauſe, im Wilden Weſten, ſicherlich nicht. AE
dieſe bezaubernde Künſtlerin herumgelaufen ſei! Viel *‟
und ziviliſiert! So ſoll ein Cow=Girl ausſehen? Alles
ihr verzeihen — die viel zu ſanften Aeußerungen Un
gungen, die „honigfüßen” Worte, die ſie ſtatt der Fluch.
Mund genommen habe — denn was ein waſchechtes
iſt.. . na, man weiß ja! Daß ſie aber keine Ahnung 90.
wie ſo ein Mädchen ausſähe und was ſie trage, das
denn doch ſchwer in ſeinem heimatlichen Empfinden ge‟
deshalb ſchicke er eine komplette, echte Ausſtattung. —
Frau Jeritza iſt nun ein wirkliches Cow=Girl gewokde‟”
leicht lernt ſie inzwiſchen noch das Fluchen und Spucke‟
würden ſich ihr für die nächſte Spielzeit ungeahnte
Aus=
in der Wildweſtheimat jenes freundlichen Spenders"
Mittwoch, den 20. März 1929
Seite 3
Die Schuldebatte im Landkag.
3-äſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 20 Minuten. Das
retz= die Beratung beim Kapitel 53 (Miniſterium für Kultus und
hi gstreſen) fort.
ta-g. Hamann (Komm.) ſetzt ſich für die zu dieſem Kapitel
ge=
ſy Anträge ſeiner Partei ein.
z m Kapitel 57 (Volksſchule) nimmt Abg. Frau Heraeus Stel=
Sie verteidigt den von den Frauen eingebrachten Antrag auf
all=
ſiche Beſetzung der Stellen an den Mädchenſchulen mit Lehrerinnen
u 50 Loo. Es ſei aus pädagogiſchen und erzieheriſihen
Grün=
ſeir ſtarker weiblicher Einfluß an den Mädchenſchulen wünſchens=
Rednerin wünſcht die Einrichtung einer Referentinnenſtelle für
Mnſchulen im Landesamt für das Bildungsweſen.
ſig. Stork (Soz.) weiſt auf die immer noch in den Volksſchulen
Zeil beſthende hohe Klaſſenziffer hin. Er begrüßt es, daß das
huerk die Vedeutung der B=rufsſchulen für die Ausbildung des
burehſes eingeſehen habe. Bedauerlich ſei, daß die Landbevölkerung
Seil ſich dem Ausbau der Fortbildungsſchule auf dem Lande immer
er tgegenſtelle. Er begründet ſodann ſeinen Antrag auf eine
Er=
hᛋ der nebenamtlichen Vergütung für Unterricht an den Berufs
m. wendet ſich gegen den Uebertritt nach dem 3. Grundſchuljahr
ſe höhere Schule und ſtelſt die Forderung auf, daß alle höheren
er Aufbauſchulen würden. Schärfſte Kritik übt er am
Berech=
grweſen.
by. Winter (Ztr.) bedauert die große Unruhe, die in die Schule
alle möglichen Neuerungen hineingetragen wird. Von allen mög=
Seiten weede die Hand auf die Schule gelegt. Sogar die Politik
nicht Halt dador. Es ſeien ja an ſich alle bygieniſchen
Maß=
ſer begrußenswert. Aber man müßte ſie auch außerhalb der Schul=
Erſveiterungsbau der Aufbauſchule für Mädchen in Darmſtadt
erforder=
liche Summe in Höhe von 65000 Mark in den Voranſchlag eingeſtellt
wird.
Das Kapitel 62 (Höhere Bürgerſchulen und Höhere Mädchenſchulen)
findet Annahme, ebenſo ein Antrag der Abgg. Axt und Haury zu
die=
ſem Kapitel, an die Stelle der eingegangenen Privatſchule in Crainfeld
die Höhere Mädchenſchule in Gedern in dieſes Kapitel aufzunehmen.
Das Kapitel 66 (Förderung der Kunſt) wird angenommen. Der
An=
trag der D.B.P., dem Staatstheater in Gießen einen Staatszuſchuß
von zirka 25 000) Mark zu gewähren und die betreffende Summe in den
Nachtragsetat von 1929 einzuſtellen, wird abgelehnt, ebenfalls ein
An=
trag Stork, die Negierung zu ermähtigen, den Zuſchuß zum
Stabt=
theater Gießen entfprechend zu erhöhen.
Die Kapitel, 67 (Landesuniverſität), 68 (Techniſche Hochſchule),
69 (Landesbibliothek), 73 (Hohbauweſen) und 74 (Denkmalpflege)
fin=
den Annahme.
Zu dem Kapitel Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft gibt
Mini=
ſter Korell folgende Aufſtellung:
Die Arbeitsloſigkeit hatte in Heſſen am 31. Dezember 1928
folgenden Stand erreicht:
Arbeitsloſenunterſtützungsempf.: Kriſenunterſtützungsempfänger:
Arbeitsamtsbezirk:
Arbeitsamt:
Darmſtadt
5 786 Darmſtadt
. 595
Gießen
4 436 Gießen
78
Mainz
6 797 Mainz
480
Offenbach
4237 Offenbach
1639
Vorms
2 264 Worms
215
24 2/o0).
zuſammen: 23 520
— 19,3 20o (Rheinheſſen allein
zuſammen: 3007
—2.5 %00 (Rheinheſſ. allein 1.8,
Bezirk Offenbach 15,2 2oo).
Stand vom 15. 2. 29 28. 2. 29 Kriſenfürſorge 15. 2. 29 28. 2. 29
fördern. Nedner wüinſcht, daß dem Vielerlei von Schriften ein
ſigemacht wird. Er ſchließt mit der Forderung der Konfeſſionsſchule.
Ahx. Dr Leuchtgens (Bbd. führt u. a. aus, die Volksſchule
bucch nie in ſo tieſem Anſehen geſtanden wie heute. Sie gilt
veni=
enn je. Sie ſei in den Schatten gedrängt wvorden. Der Drang
heren Schulen ſei zu groß geworden. Nur ein ganz geringer
ſen ſatz der die höheren Schulen beſuchenden Schüler ſei den an ſie
ilenden Forderungen geuachſen. Die höhere Schule dürfe lediglich
Fobereitung des Hochſchulſtudiums dienen. Sie müſſe ihre
Forde=
hn ſo hoch ſtellen, daß nur die Begabteſten auf ihr weiterkommen
hen. Daß das Matur ſelbſt in der unteren und mittleren Beauten=
4ihr und in zahlreichen Privatletrieben geforderte werde, bedeute
wzr einen Unfug.
hr. Dr. Werner (Dntl) wünſcht, daß das endloſe
Experimen=
n der Sihule ein Ende finden möge. Er wvarnt das Landesamt
* Bildungs=eſen vor den Leuten, die erſt jetzt, nach 10 Jahren
elk, erkennen, daß es zweckmäßig ſei, ſich zur Republik zu
be=
hi. Die höhere Schule hobe lediglich die Aufgabe, dem Staat die
en Beamten zu ſchaffen. Er verwirft es, daß, dem ſchlechten
Bei=
ſolgend, nachgeride jede Beamtengruppe meint, das Reifezeugnis
er zu nniſſen. Es müſſe derlangt werden, daß der deutſche Auf=
Heutſcher Schrift geſchrieben werde.
ſiriſterialdirektor Urſtadt widerlegt die Behauptung des Abg.
ten allzu großen Klaſſenſtärken. Vielſach ſei — er belegt das an
Bielen — durch eine entſprechende Einteilung Abhilſe möglich. Der
Aa der Frauen bezüglih der Vermehrung von Lehrerinnenſtellen ſei
aen Grüinden undurcführbar. Er bekennt ſich als Anhänger der
Fuehule, aber ſie ſei nur ein Ideal, das heute nicht durchgeführt
könnte. Er ſchildert die Auswirkungen einer ſolchen Maß=
. Er kündigt eine Entſcheidung in der Schriftfrage an.
15t. Hamann (Komm.) ſieht in dem heutigen Schulio=ſen den
Micharakter. Er bedauert, daß die Sozialdemokraten in der Frage
eeidenkerunterrichts verſagten.
s Kaditel 57 (Volksſchulen) wird gemäß den in dem
Finanzaus=
ſiae faßten Beſchlüſſen angenommen. Zwei kommuniſtiſche Anträge
dſem Kapitel werden abgelehnt. Der Antrag von Dr. v. Helmolt
ieſſen, bei Aufhebung von Lehrerſtellen grundſätzlich die ein= und
wuſſigen Schulen außer Betralt zu laſſen, wird angenommen.
dm der Antrag des Lendbundes, Lehrerſtellen, die mit geringer
iſtärke eingehen, können in die Landgemeinden mit höherer
iſtärke verleg: norden. Angenommen iſt damit auch der Antrag
zu und Heinſtadt, die zurzeit beſtehenden einklaſſigen Schulen nacch
ichkeit zu erhalten, und der Antrag Stork—Widmann, die Re=
1g zu erſuhen, an den reinen Mädchenſchulen mehr als bisher
inmen zu vernenden. Weiter iſt angenommen der Antrag Stork,
ſ=, Widmann, die Regierung zu erſuchen, die Vergütung für
neben=
en und Katechetenunterricht entſprechend der eingetretenen
Teue=
ſind der Neuregelung der Beamtenbeſoldungsorönung zu erhöhen.
is Haus nimmt ſodann das Kapitel 61a (Aufbauſhulen) an, und
Fyſerzu von den Abgg. Birnbaum und Dr. Keller geſtellten Antrag:
„Kandtag wolle beſchließen, daß die für den unbedingt notwendigen
28,2 2ſoo (Rheinheſſen allein
3 Loo (Rheinheſſen allein
29 Lloo).
2,1 2oo).
Zur Notiz;
Heſſens Bevölkerung betrug nach der Volkszählung 1925 1 347 279
Hiervon ab:
a) zum Landesarbeitsamt
Südweſtdeutſch=
land in Stuttgart gehörig:
55 870
Kreis Heppenheim".
2. Lampertheim
11 580
b) die nach Hersfeld zugehörigen Orte des
Kreiſes Lauterbach
6 343
c) die nach Frankfurt zugehörigen Orte der
Kreiſe Offenbach und Friedberg .
54 409 128 202
1 219 077
Dieſe Zahl iſt der vorſtehenden Berechnung
zu=
grunde gelegt, weil nur Arbeitsloſenziffern der
heſ=
ſiſchen Arbeitsämter zur Verfügung ſtehen.
Ueber die Förderung des Wohnungsbaues
führte der Miniſter u. a. aus:
Beſondere Aufmerkſamkeit hat die Regierung der Förderung der
Wohnungsbautätigkeit zugewendet. Eine Grundlage der Beurteilung
der noch beſtehenden Wohnungsnot in Heſſen bildete das Ergebnis der
Reichswohnungszählung von 1927, das eine weſentliche Beſſerung auf
dem Wohnungsmarkt nicht ergab. Es ſind immer noch neben der großen
Zahl ſolcher Familien, die in Notwohnungen oder unzulänglichen
Woh=
nungen untergebracht ſind, 9133 Wohnungen mit zwei Haushaltungen
und 406 Wohnungen mit drei und mehr Haushaltungen vorhanden.
Dabei konnte erfreulicherweiſe ein erheblicher Zugang an neugeſchaffenen
Wohnungen feſtgeſtellt werden.
Im Jahre 1924 betrug der Zugang N25 Wohnungen, im Jahre
1925: 6300 Wohnungen, im Jahre 1926: 5602 Wohnungen, im Jahre
1927: 7894 Wohnungen, im Jahre 1928: 7825 Wohnungen.
Nach den ſtatiſtiſchen Veröffentlichungen über die
Wohnungsbeſchaf=
fung im Reich im Jahre 1925 beträgt der Anteil Heſſens Ende des
Jahres 1926: N,22oo der Bevölkerung gegenüber dem Reichsdurchſchmitt
von 21,42oo und dem Höchſtdurchſchnitt in Württemberg von 23,1%oo.
Für das Jahr 1928 konnten aus dem Aufkommen der
Sonder=
gebäudeſteuer wieder 11,6 Millionen RM. zur Förderung der
Bautätig=
keit durch verbilligte Baudarlehen bereitgeſtellt werden. Hiervon
ent=
fallen auf die Städte mit Städteordnung nach Abzug früherer
Aufwen=
dungen rund 7 Millionen RM., die auf Grund eines Beſchluſſes des
Heſſiſchen Städtetages in Höhe des auf die einzelne Stadt entfallenden
Wohnungsbquanteils aus dem tatſächlich feſtgeſtellten Aufkommen der
Sondergebäudeſteuer dem Oberbürgermeiſter bzw. Bürgermeiſter zur
Verwendung und Verteilung nach Maßgabe der für das Baujahr gel=
tenden Beſtimmungen überlaſſen werden. Dr der für die
Landgemein=
den verbleibende Reſtbetrag nach Abzug der Aufwendungen für
Ver=
zinſung und Tilgung der bisher beſchafften Anleihen vollkommen
unzu=
länglich war, konnten dank des Entgegenkommens der Heſſiſchen
Landes=
bank, des Sparkaſſen= und Giroverbands und vor allem auch der
Lan=
desverſicherungsanſtalt für Heſſen wieder Anleihemittel
zunächſt in Höhe von 8 Millionen RM., die im Laufe des Jahres auf
9,4 Millionen RM. geſteigert wurden, beſchafft und daraus die
verbil=
ligten Baudarlehen für die Landgemeinden beſtritten werden. Wenn
auch dieſer Betrag gegenüber der im Jahre 1927 beſchafften Anleihe von
zuſammen 13,3 Millionen RM. erheblich zurückbleibt, ſo iſt doch das
Ergebnis im Jahre 1928 als befriedigend zu bezeichnen.
Die Zahl der mit verbilligten Darlehen beliehenen Wohnungen
be=
trägt vorbehaltlich endgültiger Feſtſtellung rund 4300 Wohnungen, wozu
die von den Stadtverwaltungen geförderten Wohnungen, deren
endgül=
tige Zahl bis jetzt noch nicht bekannt iſt, noch hinzu kommen. Für
Woh=
nungen, die kinderreiche Familien, Schwerkriegsbeſchädigte, die 50
Pro=
zent und mehr erwerbsbeſchränkt ſind, an Lungentuberkuloſe Erkrankte
und aus ehemals deutſchen Gebieten Vertriebene errichten, wurden, wie
in den Vorjahren, Zuſatzdarlehen bis zu 2000 RM. zu den normalen
Bardarlehen gewährt.
Bei der Verteilung der Darlehen haben die zum
Ausſtrahlungs=
gebiet der größeren Städte gehörigen, ſtark belgſteten
Induſtriegemein=
den beſondere Zuwendungen erhalten. Dennoch iſt die Wohnungsnot
in dieſen Ausſtrahlungsgebieten noch außerordentlich groß. Deshalb iſt
es notwendig, auch in dieſem Jahre wieder die ſtark belaſteten
Induſtrie=
gemeinden und vor allem die Gemeinden mit einer größeren Zahl
über=
belegter Wohnungen bevorzugt zu behandeln. Obwohl im Laufe des
Jahres 1928 eine Erhöhung der urſprünglich beſchafften Anleihemittel
um 1,4 Millionen RM. eingetrcten iſt, mußten rund 500 im Bau
be=
griffene Häuſer mit rund 1000 Wohnungen unberückſichtigt bleiben.
Von dieſem verhältnismäßig großen Ueberhang wird vorausſichtlich ein
Teil auch im neuen Baujahr unberückſichtigt bleiben müſſen.
Für das Baujahr 1929 ſoll das Verfahren von 1923 wiederholt
werden, jedoch mit dem Unterſchied, daß die Anleihemittel nur bis zum
Höchſtbetrag von 8 Millionen RM. beſchafft werden können. Die
Geld=
geber dieſer Mittel ſind die gleichen wie im vorhergehenden Jahre.
Bei der ſeit langem geſpannten Lage auf dem Geldmarkt war es
vor allem notwendig, auch die zur Finanzierung der Bautätigkeit
er=
forderlichen erſtſtelligen Hypothekdarlehen ohne allzu weitgehende
Inan=
ſpruchnahme von Zwiſchenkrediten ſicherzuſtellen, was inzwiſchen durch
Verhandlungen mit der Hcſſiſchen Landesbank, dem Heſſiſchem
Spar=
kaſſen= und Giroverband und der Deutſchen Wohnſtättenhypothekenbank
in Berlin geſchehen iſt.
Im November 1828 wurde der dringendſte Bedarf an Wohnungen
nach dem Stand vom 15. November 1928 durch Erhebungen in 468
Land=
gemeinden, die als Wohnungsnotgemeinden gelten, beſonders feſtgeſtellt.
Hiernach ſtellt ſich der Bedarf im ganzen unter Aufwendung der bis
1. Juli 1929 bziehbar werdenden Wohnungen auf 6141 und für das
Jahr 1929 allein auf 4645 Wohnungen. Hiervon können mit den
ver=
fügbaren Anleihemitteln rund 2500 Wohnungen gefördert werden.
Der Reichsbauindex iſt im abgelaufenen Jahre ungefähr gleich
ge=
blieben. Er ſchwankt zwiſchen 171,3 und 173,4 und der Bauſtoffindex
von 157,5 und 160,9. Dem Vernehmen nach ſollen zurzeit
Verhand=
lungen über Lohnſteigerungen im Baugewerbe im Gange ſein. Näheres
hierüber konnte noch nicht ermittelt werden. Es muß aber hier
ausge=
ſprochen werden, daß die durch erneute Lohnſteigerungen eintretenden
Schwankungen für die Finanzierung von Wohnungsneubauten
unerträg=
lich ſind, weil damit die Baukoſten und letzten Endes die Miete der neuen
Wohnungen wieder geſteigert werden müſſen und dadurch die Spannung
zwiſchen dem Stand der Altmieten und der rentierlichen Mieten der
Neu=
bauten immer mehr vergrößeit wird, während alles daran geſetzt
wer=
den müßte, eine Angleichung der Alt= und neuen Miete allmählich zu
erreichen. So lange derartige Schwankungen beſtehen, iſt der Zweck der
von der öffentlichen Hand durchgeführten Förderung des
Wohnungs=
baues verfehlt.
Staatsrat Karcher erhlärt, nachdem er das Programm der
Not=
ſtandsarbeiten entwickelt hat, nuch das neue Programm müſſe im
Be=
nehmen mit dem Reich aufgeſtellt werden. Die Friſt zur Ausführung
ſtockender Notſtandsarbeiten hat das Miniſte ium erſtreckt.
Abg. Weler (Soz.) weiſt an Hand des Beiſpiels der Stadt
Offen=
bach die Undurchſührbarkeit der kommuniſtiſchen Erwerbsloſenanträge
nach.
Abg. Galm (Komm.) widerſpricht dem.
Abg. Weſp (Ztr.) begrüßt es, daß Heſſen vor größeren
Lohnkon=
flikten verſchont blieb. Er bedauert es, daß die deutſche Induſtrie
immer mehr unter den Einfluß des amerikaniſchen Kapitals gerät.
Miniſter Korell kündigt an, daß er am kommenden Montag in
einer Wohnungspolitiſchen Konferenz einen Referentenentwurf über
Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft in Heſſen unterbreiten wird.
Er widerlegt im übrigen die von den Vorrelnern gebrachten falſchen
Auslegungen ſeiner Ausführungen. Die Ausſprache über das Kapitel 75
iſr damit beendet, die Abſrimmung wird ausgeſetzt. Das gleiche
ge=
ſchieht bei Kapitel 78 (Hochbauweſen).
Abg. Müller (Bbd.) begründet die von der Deutſchen
Volks=
partei und dem Landbund gemeinſam eingebrachten Anträge, die
Zu=
ſchüſſe des Staates zu den Koſten der Feldbereinigung auf jährlich 50 000
Mark zu erhöhen und die Zuſſchüſſe in Form von Zinszuſchiſſen zu
geben; ferner die Regierung zu erſuchen, eine Nachweiſung vorzulegen,
aus der hervorgeht, an welhe Gemeinden und in welcher Höhe die
Zu=
ſchüſſe in den Rechnungsjahren 1924—28 verteilt wurden. Er verbreitet
ſich, im übrigen über die Rotlage der Landwirtſchaft.
Stellvertr. Präſident Dr. v. Helmolt ſchließt um 2 Uhr die
Sitzung, beraumt die nächſte Sitzung auf Mittwoch vormittag an und
leilt mit, daß mit einer Nachmittagsſitzung zu rechnen ſei.
lleichzeitig mit Hamburg und Wien brachten die
Münche=
kammerſpiele Leonhard Franks zweites Drama die
Mache” heraus, das wie „Karl und Anna” einen früher
hüuenen Novellenſtoff benützt. Mit guter Kenntnis für
Maliſch wirkſame Aufmachung kämpft hier der Autor für
Ebichaffung der Todesſtrafe. Die, an ſich verfechtbare,
Ten=
wird aber nicht ſachlich durchgeſührt, ſondern durch reich=
AZuſatz von Edelmut uſw. bedenklich der Grenze des
Rühr=
genähert. Literariſche Humanität ſchildert einen ritter=
M zugleich mordenden und ſtehlenden Dichter, einen grau=
W Peiniger armer Proletarierkinder, einen von
Gewiſſens=
berfolgten Geſchworenen und ſchließlich ein hochherziges
enmädchen, — törperloſe Figuren, die frei von
pſycho=
iſcher Vertiefung nur der Oberflächlichkeit entgegenkom=
R— Da die menſchliche Geſellſchaft wohl den Schutz des
es für Beſitz und Leben verlangt, aber ſich ſtets in einer
en Oppoſition gegen das Geſetz und ſeine ausführenden
ie befindet, erfreute ſich das Tendenzſtück größten Beifalls.
zum wenigſten verhalfen die Meiſterregie O.
Falken=
s und die vortreffliche Darſtellung, mit K. Horwitz in
anptrolle, dem anweſenden Dichter zu einem vollen Erfolg.
en merkwürdigen Titel „Inſulinde oder die
eemaſchinen von Lebak” trägt Heinrich Ort=
Schauſpiel, das im Prinzregententheater ſeine
Urauffüh=
eilebte. Hier handelt es ſich um den fruchtloſen Kampf,
ideal veranlagter Kolonialbeamter für die
Eingebore=
egen die grauſamen Unterdrückungsmethoden korrupter
etter und deren Agenten, in der Maske einheimiſcher
Im führt. Trotz mancher Längen und
Unwahrſcheinlich=
erfreute ſich das Stück, dem Paſetti den farbenfreudigen
örund der Tropen ſchuf, warmen Beifalls. Auch hier
lie=
deu: Stoff ein Roman, Max Havelaar, von E. D. Dekker,
Multatuli, der, theaterwirkſam bearbeitet, den
Darſtel=
ankbare Aufgaben zuweiſt.
As ohnehin etwas dünne Repertoire unſerer Oper erfuhr
rwünſchte Erweiterung durch Erſtaufführung von
Eſanda, der Dudelſackpfeifer” Text von N. Kares
B von M. Brod, Muſik von Saromis Weinberger
Hitelpunkt der Handlung, die der Schauluſt reichlich
ent=
bilden die Taten des böhmiſchen Räubers Babinſly.
Eomponierte W. eine volkstümliche Muſik, die ſich
weſent=
die Melodien der ſlawiſchen Meiſter Dvorak, Smetana
A. aufbaut. Eine gute Aufführung und eine vortreffliche
erung, wegen der zahlreichen Tanzeinlagen H. Kröller
aut, verhalfen dem reizvollen Werke zu einem ſtarken, wohl
A. G.
ernden, Bühnenerfolge.
* Joſef oder Ein Juſtizirrkum.
Tragödie aus unſerer Zeit von Eleonore Kalkowſka.
Uraufführung am Stadttheater Dortmund.
Auch ein unbedingter Anhänger der Abſchaffung der
Todes=
ſtrafe wird nicht ſagen können, durch das dramatiſierte Stück
Tagesgeſchichte, wie es in Dortmund vorgeführt wurde, ſei der
Sache ein Dienſt erwieſen worden. Gehören dieſe Dinge, eine ſo
ehrliche Geſinnung ſie auch bezeugen mögen, überhaupt ins
Theater, in das damit der Streit der Tagesmeinungen
getragen wird? Der Fall Jacubowski, den die deutſch=polniſche
Dichterin Kalkowska auf die Bühne verpflanzt, iſt ein
Muſter=
beiſpiel dafür, wie man bei einem Publikum Leidenſchaften
ent=
feſſeln kann mit Mitteln, die mehr mit der Reportage als mit der
Kunſt zu tun haben. Dieſes Referat von 18 knappen Kapiteln
aus dem Leben eines Menſchen, der, gehänſelt, getreten,
geſchun=
den, der rabenſchwarzen Niedertracht ſeiner Umgebung erliegt, iſt
mit ſo ſtarker Kontraſtwirkung ſchwarz gegen weiß geſtimmt, die
Gerichtsverhandlung, die gegen den des Mordes, angeklagten
Polen Joſef das Todesurteil auf einen ſehr mageren
Indizien=
beweis hin ausſpricht, wirkt in ihrer Unwahrſcheinlichkeit ſo
far=
cenhaft, daß man die Verfaſſerin nicht von dem Vorwurf
frei=
ſprechen kann, ſie habe die Arbeit unternommen, um unter allen
Umſtänden ein Tendenzſtück ſchreiben zu wollen. Im
Tech=
niſchen nicht ohne Routine geſchrieben, enthält es im Stofflichen
und in der Perſonengeſtaltung ſo viel Angreifbares, daß man es
nicht als Gültigkeitsbeweis für die von der Verfaſſerin
ver=
tretene Theſe wird anſehen können. In Büchners Wozzeck iſt
das Schickſal einer armen Erdenkreatur einmal menſchlich
vorge=
ſtaltet worden. Hier iſt die Beziehung auf einen Fall abgeſtimmt,
der gewiß unſere tiefe Anteilnahme hat, deſſen Erörterung und
Regulierung aber vor einem anderen Forum zu geſchehen hat, als
im Theater. Der Träger der Hauptrolle, Paul Warſchawski,
rettete durch eine ehrlich ſtarke und überzeugende ſchauſpieleriſche
Leiſtung den Premierenabend, in deſſen Verlauf ſich gelegentlich
Widerſpruch geltend machte, bis dann der Schluß und beſonders
das Erſcheinen der Autorin Anlaß zu den Für= und Wider=
Demonſtrationen gab, die ein ſolches Thema und ſeine Behand=
—nn.
lung notwendig im Gefolge haben mußte.
Von deutſchlands Hohen Schulen.
Göttingen: Profeſſor Dr. Wolfgang Krauſe hat den an ihn
er=
gangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der dergleichenden Sprachwiſſenſchaft
an der Univerſität Königsberg als Nachſolger von Prof. E. Sittig
an=
genommen und bereits ſeine Ernennung zum Ordinarius an der
Alber=
rus=Univerſitä; erhalten.
Jena: Der außerordentliche Profeſſor Dr. Hans Buſch hat einen
Ruf auf das Ordinariat für theoretiſche Elektrotechnik und
Fernmelde=
technik an die Techniſche Hochſchule in Darmſtadt erhalten.
Kiel: Der ordentliche Profeſſor der Chemie und Direktor des
Chemiſchen Inſtituts Dr. phil. Otto Diels hat zum Herbſt dieſes
Jahres einen Ruf an die Univerſität Gießen erhalten.
Marburg: Der ordentliche Profeſſor an der Univerſität Graz, Du.
Wilhelm Ropke, hat den an ihn vor längerer Zeit ergangenen Ruf
auf den Lehrſtuhl der Staatswiſſenſchaften an der hieſigen Univerſität
als Nachfolger von Prof. H. Köppe angenommen und bereits ſeine
Er=
nennung zum Ordinarius in der Marburger Rechts= und
Staatswviſſen=
ſchaftlichen Fakultät erhalten.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Leſſing=Preis des Herrn Reichspräſidenten.
Die Ordnung für die Verleihung des vom Herrn Reichspräſidenten
geſtifteten Leſſing=Preiſes iſt erſchienen und von der Verwaltungsſtelle
des Leſſing=Preiſes, Braunſchweig Rathaus, zu beziehen. Der Preis
beträgt bekanntlich 5000 Mark und iſt beſtimmt für die beſte
wiſſen=
ſchaftlich begründete und gemeinverſtändlich gefaßte Darſtellung von
Leſſings Weltanſchauung, die auf Grund einer quellenmäßigen
Unter=
ſuchung und entwicklungsgeſchichtlichen Betrachtung eine
ſyſtematiſch=
kritiſche Darſtellung der Weltanſchauung Leſſings in ihren
geiſtes=
geſchichtlichen Zuſammenhängen bieten ſoll. — Die Beurteilung der
Arbeiten erfolgt durch einen Preisrichterausſchuß, dem die
Univerſitäts=
profeſſoren Dr. Peterſen=Berlin, Kühnemann=Breslau, Spranger=
Ber=
lin, und Unger=Göttingen als wiſſenſchaftliche Beurteiler und der
Staatsſekretär des Reichspräſidenten und des Reichsminiſters des
In=
nern (Abteilung 1) angehören. — Die Preisverteilung erfolgt bei der
Feier des 150. Todestages Leſſings, am 15. Februar 1931, in
Braun=
ſchweig. Die Arbeiten ſind bis zum 15. September 1930 der
Ver=
waltungsſtelle einzureichen. Alles nähere ergibt die Ordnung des Leſſing=
Preiſes.
Rudolf Stammler, Lehrbuch der Rechtsphilofophie. Verlag de
Gruh=
ter, Berlin. Fragen des Rechts, der Kriminaliſtik, der Strafrechtsreform
ſind heute Gegenſtand allgemeinſter Erörterung. Auf keinem anderen
Gebiet wird ſo unbekümmert Kritik geübt, obwohl gerade hier nur aus
großer Ueberſicht und gründlicher Ueberlegung geurteilt werden kann
Wie undurchdacht ſind viele Forderungen, wie ſchlagwvortartig die meiſten
Grundſätze. Zum mindeſten den Verantwortlichen, den Wortführern der
Allgemeinheit ſollte man nahelegen, erſt einmal die letzten und
allge=
meinſten Fragen des Rechts, der Gerechtigkeit, der Gemeinſchaft und des
Einzelnen zu durchdenken. Das vorliegende Lehrbuch der
Rechtsphilo=
ſobhie iſt ein umfaſſendes Werk von äußerſter gedanklicher Strenge und
gibt keineswegs leicht Antwort auf Tagesfragen. Hat man ſich aber
einmal über die allgemeingültigen Tatſachen, über Begriff und Idee
des Rechts Klauheit verſchafft, ſo wirkt das auch auf die Behandlung der
Einzelfragen zurück. In dieſem Sinn iſt das Buch eine notwendige
Schule für jeden, der über Dinge des Rechts zu einer ernſthaften Mei=
Dr. N.
nung kommen will.
Fſchiedung des Nachkragsekaks
i Heitstag.
Der Nokekak ſoll am Mikkwoch beraken werden.
* Berlin, 19. März (Priv.=Tel.).
Die Verabſchiedung des Nachtragsetats im
Reichstag iſt immer noch verhältnismäßig raſch gegangen.
Man hat nur zwei Tage um die Dinge herumgeredet. Auch das
war eigentlich noch zu viel. Die Parteien haben ſich nur
gegen=
ſeitig in der Betonung ihrer Beamtenfreundlichkeit den Rang
ab=
gelaufen. Das Zentrum hat durch eine Erklärung des Abg.
Er=
ſing die unbequeme Geſchichte mit der angeblichen Anregung auf
Streichung von 10 Prozent der Beamtengehälter totzuſchlagen
verſucht. Die weiblichen Abgeordneten ſetzten ſich für die
Be=
lauge der Beamtinnen ein. Das iſt eigentlich der ſachliche Gehalt
der zwei Tage, wenn man nicht noch die ſehr intereſſante Statiſtik
des Abg. Morath hinzufügen will, der herausgerechnet hat, daß
ſeit 1925 der Behördenapparat in ſeinen Ausgaben nur um 29
Prozent geſtiegen iſt, daß die übrigen Ausgaben des Staates aber
um 73 Prozent ſich erhöht haben. Im übrigen wurde dann der
Nachtragsetat in 2. und 3. Leſung verabſchiedet, belaſtet mit einer
ſozialdemokratiſchen Entſchließung, gegen die Volkspartei,
Deutſch=
nationale und Wirtſchaftspartei ſtimmten, daß die Regierung die
Verhandlungen mit den Organiſationen der Reichsarbeiter wegen
Lohnerhöhungen wieder aufnehmen ſoll. Eine Entſchließung, die
ſehr viel Geld koſten würde, aber doch nur eine Anregung
ent=
hält. Am Mittwoch ſoll der Notetat in Angriff
genommen werden. Inzwiſchen ſind hinter den Kuliſſen
die Verhandlungen über die neuen Skeuern
weitergegangen und dabei hat ſich eine etwas merkwürdige
Kon=
ſtellation ergeben. Zentrum, Bayern und Sozialdemokraten
haben ſich zuſammengetan, haben ihre Meinungen ausgetauſcht
und haben ſich, wie es ſcheint, ziemlich gefunden. Die Bayern
haben erreicht, daß die Bierſteuer wohl endgültig beſeitigt iſt,
wofür ſie zunächſt die Abſtriche der Länderüberweiſungen ſchlucken
wollen, und vermutlich wird auch das übrige Steuerbukett
um=
gebunden. Es wird ſogar davon geſprochen, daß auch die
Er=
höhung der Branntweinabgabe fallen gelaſſen wird, an deren
Stelle eine Sektſteuer treten würde. Ein unfruchtbarer
Vor=
ſchlag, weil die Erhebung der Sektſteuer ſehr viel Geld koſtet.
Aber das ſind vorläufig nur Pläne. Beachtenswert iſt, daß
De=
mokraten und Volkspartei vollkommen draußen verbleiben. Bei
der Volkspartei iſt das zur Not verſtändlich, weil ſie neue Steuern
überhaupt nicht zugeſtehen will, aber den Demokraten
ge=
genüber muß dieſe Zurückhaltung der übrigen
Parteien doch auffallen. Sie iſt nur erklärlich, weil die
Demo=
kraten in dieſem Falle einer ſehr ſtarken Geſinnungsgemeinſchaft
mit der Volkspartei verdächtig ſind. Hilferding hat am
Dienstag die Vertreter der Volkspartei
empfan=
gen und mit ihnen das ganze Thema noch einmal durchgeſprochen.
So wie die Dinge im Augenblick liegen, ſieht es faſt ſo aus, als
ob die Sozialdemokraten die Volkspartei vor
die Alternative ſtellen wollen, den Etat und die
neuen Steuern mit oder gegen die Wirtſchaft zu
machen. Da aber die Volkspartei mit aller Entſchiedenheit
er=
klärt, daß ſie nach wie vor an ihrer Forderung feſthält, kann ihr
die Eutſcheidung nicht ſchwer fallen. Das könnte dann auf die
Demokraten Rückwirkungen haben, ſo daß den Sozialdemokraten
ihre Anlehnung an das Zentrum, die ſie für ſo außerordentlich
klug halten, nicht viel nützen würde.
Verlorene Prozeſſe.
* Berlin, 19. März (Priv=
Im Jahre 1920 hatte die Poſt, um einem dringende
bedürfnis abzuhelfen, bei den Fernſprechteilnehmern eine
von 1000 Mark aufgenommen, die ſie dann ſpäter in entm
Gelde zurückzahlte. Das hat eine Reihe von Aufwertu
zeſſen zur Folge gehabt, die in erſter Inſtanz verſchiedene
gang brachten. Das Reichsgericht hat jetzt endgültig en
daß eine Aufwertung in dieſem Falle nicht in Frage konm
der Betrag ſeinerzeit nur eine indirekte Gebührenerhöh
weſen ſei. Die Fernſprechteilnehmer werden alſo wohl
Fortführung ihrer Prozeſſe verzichten müſſen, während die
poſt ein gutes Geſchäſt macht, denn der Goldwert dieſer 100
hat immerhin 70 Mark betragen.
Die Reichsbahn=Gewerkſchaften bei 2r. Dorp=
Berlin, 19.
Am Dienstag empfing Generaldirektor Dr. Dorpnn
am Tarifvertrag beteiligten Reichsbahngewerkſchaften,
Wunſch ausgeſprochen hatten, dem Generaldirektor noch
ihre Lohnforderungen perſönlich vorzutragen. Die Fo
der Gewerkſchaften geht auf Erhöhung des Stundenlohne
mein um 6 Pfennige (das macht eine Mehrbelaſtung
Reichsbahn von 81 Millionen im Jahre). Von Generalt
Dr. Dorpmüller wurde darauf hingewieſen, daß es der
bahn bei der bekannten geſpannten Finanzlage unmög
irgendeine weitere Mehrbelaſtung auf ſich zu nehmen
irgendwie verfügbaren laufenden Mittel müßten für 5
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[ ← ][ ][ → ] Aus der Landeshaupkſtadk.
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rwannt wurde am 11. März der Kanzleigehilfe Karl Decker
„ zum Kanzliſten bei dem Kreisamt Bingen, mit Wirkung
Merl 1929.
tangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
. Pfarrer Dekan D. Jakob Jaudt zu Plonig auf ſein Nach=
Uiſ= unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen und erſprieß=
Verſte, mit Wirkung vom 1. Mai an in den Ruheſtand verſetzt.
rmner 79
Mittroch, den 23. März 1929
Ceite 5
i ſiſches Landestheater. Heute, Mittwoch, gelangt „
Napo=
r. Grabbe in der Inſzenierung Carl Eberts (Bühnenbilder:
meinking) zur Aufführung. Die Titelrolle ſpielt Fritz Valk
„Beginn 19½ Uhr).
nar, Donnerstag, findet eine Aufführung von Verdis Oper
askenball” ſtatt. Als René gaſtiert Alfons Eccarius vom
ſar in Nürnberg. In den übrigen Hauptrollen ſind die
Da=
ſ. Landwehr, Anna Jacobs, Käthe Walter, und die Herren:
ener, Ernſt Overlack, Heinrich Kuhn, Hans Ney, Eugen Vogt
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf (Miete K, Beginn 19½
he: Agathe: Anny von Stoſch; Aennchen: Regina Harre;
utab Deharde; Kaſpar: Johannes Biſchoff; Ottokar: Franz
remit: Theo Herrmann; Kuno: Ernſt Overlack. Muſikaliſche
Max Rudolf. Die Inſzenierung beſorgt Arthur Maria Ra=
gTeinen Haus gelangen morgen für diejenigen C=Mieter, die
Mesmiete haben, die „Tote Tante und andere
Bege=
ten” von Curt Goetz zur Wiederholung. Beginn 19½ Uhr.
ler ſchütz” neu einſtudiert und inſzeniert. Frei=
M2. März, findet die Aufführung des „Freiſchütz” in der neuen
ſtrrng und Inſzenierung ſtatt. Die Beſetzung der Hauptrollen
e Bühnenbilder Wilhelm Reinking (Miete E, Beginn 19½ Uhr).
Borverkauf für das einzige Gaſtſpiel Aſta Nielſens am
den 22. März, beginnt heute. Zur Aufführung gelangt
/s Familientragödie „Das Gewitter” Ueber Aſta Nielſens
in der Hauptrolle „Katharina” äußert ſich das „Hamburger
Wlatt: „. .. Aſta Nielſen ſpielte die ihrem Gatten untreu
wer=
ſtFarina mit einer aufs feinſte nüancierten mimiſchen
Ausdrucks=
g die die ganze Skala menſchlichen Fühlens und Leidens
be=
ein Erlebnis.
eſtes Volkskonzert. Das zweite Volkskonzert findet
Den B3. März, ſtatt und ſteht im Zeichen Franz Schuberts.
fihrung gelangt Schuberts Unvollendete Sinfonie H=Moll und
ſptie Nr. 7 G=Dur. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor
Sſag, den B. März, findet im Kleinen Haus die Erſtaufführung
ſinels „Das Kamel geht durch das Nadelöhr” von
u in der Inſzenierung Rolf Abramczyks (Bühnenbild:
Joſt=
or Trapp) ſtatt. In den Hauptrollen ſind die Damen: Joſt=
Utnigel, Gothe, Rüggold, und die Herren: Baumeiſter, Keßler,
Rcletzki, Ney, Minetti beſchäftigt.
Eimie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Der Vortrag, ben
hrftſteller Wilhelm Michel=Darmſtadt bei dem „nächſten
G ud der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft am
ustag, dem 21. März, 8 Uhr, im Feſtſaal der Vereinigten
ſift halten wird, behandelt das Thema „Die neuen
Ve=
ſitien zwiſchen Neligion und Dichtung” Es wird
nſchneidende Veränderung dargelegt werden, die ſich neuerdings
häſtnis zwiſchen Neligion, Kunſt und Dichtung vollzogen hat.
ruſt genommene und poſitive Religion weiß heute der Dichtung
begegnen, und echſte „weltliche‟ Dichtung erkennt von neuem
ſtigkeit der religiöſen Frageſtellung an. Das intereſſante
dirfte reger Teilnahme ſicher ſein. (S. geſtr. Anz.)
Fücherſtube Aifred Bodenheimer. Kammermuſikabend des
Weiß=
erts (Wien) am Donnerstag, den 21. März, im Muſikvereins=
Ah für dieſen ſechſten Abend der Bücherſtube im Winter 1928/29
ſien erfreulich ſtarkes Intereſſe. Die Budapeſter Preſſe ſchreibt
ener Tournee in Ungarn: „Was uns in erſter Linie überraſcht
Rueräne Stilſicherheit ihres Spiels, der objektive Formenſinn.
it von maſſivem, gleichmäßigem Klange, das Vertiefen in die
Ligte ſich in der feinen und durchſichtigen Themengeſtaltung und
Aihäenführung . . . Des von Kultur getragene Streichquartett
ter großen und aufrichtigen Erfolg.” — Karten in der
Bücher=
kätlich.
entſcher Jugendbund „Amelungen”: Finnlandfahrt. Wer ſid
yiſtigen Haltung des deutſchen Volkes unſerer Zeit beſchäftigt,
ſc wohl kaum jene Wendung entgangen ſein, die ſich in der
Wan=
ſiot des geſamten Volkes, insbeſondere der Jugend, im Verlauf
i Jahrzehnts vollzogen hat. Wohl mögen Dinge äußerlicher
Rewirkt haben, doch ſcheint das Weſentliche der Wendung vom
karen, faſt zu plaſtiſchen Süden nach dem Norden mit ſeinen
Seen und ſchweigſam verſchloſſenen Menſchen irgendwie tiefer
hit zu ſein. Wie man ſich auch wertend zu dieſer Wendung
ar eine Bereicherung unſerer Kenntniſſe bringen uns die
wfehrten ſicherlich. Finnland, deſſen eigenartige Uebergangs=
Ploi Skandinavien nach dem wordruſſiſchen Tiefland ſich in Be=
und Beſchi te offenbart, hat ſeit dem finniſchen Befreiungs=
Jahre 1917/18 — den deutſche Truppen unter Graf
Manner=
im unterſtützten — unſer beſonderes Intereſſe. So war denn
ſtoe Lichtbilderabend des Amelungenbundes außerordentlich gut
Es darf wohl geſagt werden, daß die große Reihe der
Licht=
ichmen nicht nur techniſch gut gelungen war, ſondern daß ſich
h raſt aphoriſtiſch, das Weſen Finnlands offenbarte, in einer
Fei, daß es dem aufmerkſamen Beſchauer eigentlich genügt
jedem Bild nur die Ortsangabe zu hören, um ſo mehr, als
rig iſt, in knappen Sätzen tiefſchürfend das Weſentliche klar
ſeiten. Friſche Geſänge zur Laute und Geige gaben den Bil=
Mtiefung und Abrundung, ſo beſonders die finniſche National=
EEnd ein ruſſiſches Lied, die zu einem Vergleäh untereinander
den vielerlei deutſchen Liedern herausforderten. Bilder und
irsten auf einträchtige Weiſe zuſammen zu dem Erlebnis Finn=
W. S.
Vortragsabend des Katholiſchen Deutſchen Frauenbundes.
m Motte „Religiöſe Dichtung vom Mittelalter
r Neuzeit” veranſtaltete der Katholiſche Deutſche Frauen=
Airniſtadt in der Aula der Landesbauſchule am Dienstag abend
Aſitwirkung von Fräulein Hanna Huth=Düſſeldorf, Fräulein
VeEber=Darmſtidt und dem Klavierpädagogen Franz Mül=
Fanzuſtadt einen Vortragsabend, der einen ſtarken Eindruck
W. Fräulein Herber, Schülerin von Mathilde Weber, ſang „An
Murtg” von Bethoben, das „Ave Maria” von Franz Schuhert,
Myatha”, von Johann Sebaſtian Bach und das Dettinger
” von Händel, mit dem die Veranſtaltung ausklang,
eindring=
nit eine= Stimme, in der Wohllaut und tragende Kraft in
gezeichneter Weiſe ſich miteinander verbinden. Bemerkenswert
0 ruhig die Tongebung. Der herzliche Beifall, der ihr zum
ud, galt berdientermaßen auch Herrn Franz Müller, der die
am Flügel feinfühlig und mitſchwingend begleitete. Fräulein
urh aus Düſſeldorf, die ſchon einmal vor einigen Jahren im
Mreiſe rezitiert hat, verfügt über ein dunkel gefärhtes, ſchweres
Heſſen Modulationsfähigkeit den von ihr für den Abend aus=
Dichtungen ſich beſonders gut anſchmiegte, ohne dabei der
die des Jubels zu entbehren. Neben bekannteren Sachen von
ewalis und der Droſte=Hülshoff, von Ruth Schaumann, der
rikerin, von Angeius Sileſius, dem Preslauer Dichter des
hrnderts, dem Hymnus an die Kivche von Gertrud Le Fort
Baul Claudel, dem wodernen Franzoſen, der als Diplomat
Hurchmaß, rezitierte die Künſtlerin in warmer,
nachſchaffen=
üdung u. a. den Hymnus von Aknin, dem Abt von St.
Mar=
rs, und das wundervolle Lob der Himmelskönigin von Seuſe
Berg), dem Dominikaner und Myſtiker. Am unmittelbarſten
rhſeiane” voi Droſte=Hülshoff. Auch den Rezitationen dankte
Ergriffenheit gedämpfter Beifall.
Nnſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Es ſei hier=
1 Mals auf deu heute um 20 Uhr ſtattfindenden Vortragsabend
inchule aufmerkſam gemacht. Bei dieſem Abend kommen Szenen
*n aus verſ hiedenen Opern in konzertmäßiger Aufmachung zu
Karten im Sekretariat der Akademie, Eliſabethenſtraße 36, und
ikendkaſſe.
Das Buch als Freund.
Zum „Tag des Buches”
Es liegt einige gute Jahre zurück, da begegnete mir ein junger
Menſch, mit dem ich nach Verlauf einiger Zeit zu immer regerem
Ge=
dankenaustauſch über die und jene Bücher der Weltliteratur kam. An
einem ſtillen Abend, wie wir beieinander ſaßen und plauderten, erzählte
er mir, wie er zu ſeinem erſten „Buch” gekommen ſei. Natürlich hatte
er auch vor dieſem erſten „Buch” ſchon viele geleſen, zu viel ſogau, wie
manche behauptet hatten, aber was er geleſen hatte, das war Inhalt,
Spannung, kurzum, das waren von jenen allzuvielen Büchern geweſen,
die man einmal lieſt, die einem aber kaum etwas zu ſagen hätten, was
man zweimal leſen möchte oder auch leſen könnte, und nie war ihm
da=
bei der Wunſch gekommen, oder auch nur der Gedanke, daß er eines
dieſer Bücher auch beſitzen möchte. Da empfahl ihm eines Tages ein
Freund die Lektüre eines Buches, von dem er noch nichts gehört hatte.
Er witterte beſonderes und holte es ſich aus einer Leihbücherei. Nach den
erſten zehn Seiten war ſeine Enttäuſchung groß, nach den nächſten —n
Seiten noch größer, und er trug das Buch wieder weg, weil er nicht
weiter kam und jeder Tag ſeine beſtimmte Leihgebühr koſtete. Der
Freund aber frug, wie ihm das Buch denn gefalle. Da wich er aus und
andwortete, er könne noch nichts ſagen, er wüſſe es erſt zu Ende leſen.
Und als ihm der Freund gar keine Ruhe ließ, da blieb ihm nichts
übrig, als ſich das Buch noch einmal zu leihen. Er zwang ſich über die
erſten zwanzig Seiten hinaus, er las dreißig, vierzig, hunderr Seiren,
er las das Buch etwa zur Hälfte, da rannte er wieder auf die
Leih=
bücherei, gab das Buch zurück, lief weiter zum Buchhändler und kaufte
es ſich dort von ſeinem knappen Taſchengeld, weil er — wvie er ſagte —
durch dieſes Buch erſt gelernt habe, was Leſen ſei, ja, was überhaupt
ein leſenswertes Buch ſei, und daß man ein ſolchs Buch beſitzen müſſe,
um es ganz für ſich zu haben, und daß es ihm geweſen ſei, als begehe er
irgendeinen Verrat, wenn er es ſich nicht gleich nach Haufe hole.
Das Buch war Heſſes „Peter Camenzind‟. Es hätte natürlich
ge=
rade ſo gut irgendein anderes gereiftes Buch ſein können, denn das iſt
ja nicht ſo wichtig, wie es hieß, ſondern daß es wirklich des Beſitzes
wert war, und daß dieſer junge Menſch plötzlich das Bedürfnis danach
empfand, ſich ins Haus zu holen und als Eigentum zu haben, was ihm
ſo viel mehr zu ſagen hatte als alles vorher Geleſene. Es war das
erſte Buch, mit dem er ſich immer und immer wieder wie mit einem
Freunde unterhalten konnte, das Buch, das ihm Anlaß und Maßſtab
wurde, ſich ſeine Freunde aus den Buchläden aufmerkſam und kritiſch
auszuwählen und ſie zu Hauſe um ſich zu verſammeln. Als ich ihn
kennen lernte, war die Zahl ſeiner Freunde ſchon außerordentlich
an=
ſehnlich, und mit jedem von ihnen war er vertraut, ohne daß ſie
auf=
einander eiferſüchtig geworden wären.
Für wiebiele Menſchen mag dieſe Geſchichte geradezu ihre eigene
Geſchichte ſein? Die alle werden die Gefühle dieſes jungen Menſchen
ja auch nur zu gut verſtehen. Aber gibt es nicht doch auch eine
erſchreckend große Zahl von Menſchen, die nicht ein einziges Buch
be=
ſitzen, die nicht das ſtolze und herrliche Gefühl kennen, hier habe ich
einen Freund, der mich nicht verlaſſen wird, der nicht launiſch iſt, der
immer für mich bereit iſt. Oh, noch viel mehr! Der mir ja auch viel
mehr zu ſagen hat, als alle die Hinz und Kunz, wit denen ich ſonſt doch
nur über Nichtigkeiten und platte Alltäglichkeiten reden kann. Wie
— Dekanatstag des Dekauats Darmſtadt. Am Montag tagte im
Geineindehaus in der Kiesſtraße der ordentliche Dekanatstag des
Deka=
nats Darmſtadt Es waren 64 Abgeordnete erſchienen. Pfarrer Weiß
ven der Petrusgemeinde eröffnete mit einer Andacht über Joh. 11, 51/2.
Er zeigte das Kreuz Chciſti als die einigende Kraft in der Zerriſſenheit
der Zeit, der Volksgemeinſchaft, des)modernen Menſchen. In den an
ſchließenden Wahlen wurden gewählt: zum Dekan des Dekanats
Darmſtadt Pfarrer Zimmermaun=Darmſtadt, als
Stellver=
treter Pfarrer Grein=Arheilgen und als Stellvertreter beider im
Deka=
natsausſchuß Pfarrer Weiß=Darmſtadt. Ein Antrag des Pfaurers Berck=
Noßdorf, § 71, 2 der Kirchenderfaſſung dahin zu ändern, daß bei der
Wahl zum Dekanatsausſchuß nicht nach dem Verhältniswahlſyſtem
ge=
wählt werde, fand ebenſo Zuſtimmung, wie ein ſolcher des
Oberſtudien=
direktors Dr. Kiſſinger, das kirhliche Wahlgeſetz überhaupt einer
Nevi=
ſion zu unterziehen. Der Voranſchlag wurde mit 2300 Mark in
Ein=
nahme und Ausgabe für zwei Jahre genehmigt. Es folgten dann die
bochintereffanten Berichſte über die Tätigkeit der einzelnen Vereine und
Verbände im Dekanat Darmſtadt. Es berichtete Pfarrer Heß über
Hei=
denmiſſion und ebangeliſche Arbeitervereine, Pfarrer Grein über Innere
Miſſion, Pfarrer U9l über Jugendfürſorge, Pfarrer Weiß über Guſtav=
A.dolf=Verein, Pfarrer Bergér über Evangeliſchen Buné, Pfarrer
Kle=
berger über Männervereine und Pfarrer Vogel über Frauenvereine.
Ein unendlich reiches Bild intenſider kirchlicher Arbeit ſowohl auf dem
Gebiete der Liebestätigkeit und der Fürſorge als auch in Erziehung,
Aufbau und Abſehr entſtand, ein Zeichen für außerordentliche
Ruhrig=
keit und Tätigkeit der evangeliſ hen Kirche im Dekanat Darmſtadt. Jeder
der Berichte ar an ſich hochintereſſant, jedoch iſt es hier unmöglich, auf
ſie alle näher einzugehen. Das Wichtigſte ſoll im Druck erſcheinen. Wir
verweiſen ſehon jetzt alle, die ſih Lafür intereſſieren, was die evangeliſche
Kirche auch in ihren freien Körverſchaften leiſtet, auf dieſen Bericht.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Vom 19. bis 28. März finden
im Gartenſaale des Städtiſchen Saalbaues die Schülerprüfungen der
Dilettantenklaſſen ſtatr. Bei dieſen Prüfungen werden nach langer Pauſe
erſtmalig wieder die Klavierenſembles in kleinem Rahmen dem
Publi=
kum vorgeführt. Dieſe Enſembles wurden wieder in den Lehrplan der
Städtiſchen Akademie zur Uebung im Vomblattſpielen aufgenommen.
Der Eintritt zu den Uebungen iſt frei. Der Beginn der einzelnen Ver
anſraltungen, iſt us dem Tageskalender erſichtlich. Programme im
Sekretariat der Stüdtiſchen Akademie, Eliſabethenſtraße 36, und an der
Tageskaſſe im Saalbau.
— Orpheum. Heute Mittwoch, 20. März, letzte Vorſtellung der
Ka=
barett= und Ausſtattungs=Revue „Rund um den Ozean” in 35
Bildern kon Harry Forreſter Neumaher. Das Orpheum bleibt bis auf
weiteres geſchloſſen. Weitere Mitteilungen folgen.
mancher hat vielleicht ſchon gedacht: Ja, wenn ich ſolch einen Freund
gehabt hätte wie beiſpielsweiſe Goethe oder Auguſtinus oder Lurther
oder Fichte oder Görres oder auch Thowas Mann, Heſſe, Doſtojewſky,
Remarque oder Renn — wo ſoll man da anfangen und wo ſoll mran
da aufhören? Das ſind ja nur ein paar wahllos herausgegriffene und
bunt durcheinander gewirbelte Namen. Vielleicht ſind es ganz andere,
von denen wir ſchon einmal gewünſcht haben: die möchte ich als
Freunde gehabt haben! Das waren doch Menſchen, die was zu ſagen
wußten, Menſchen, die einem aus Zweifeln vielleicht oder Sehnſüchten
heraus helfen konnten, Menſchen, die ausſprechen konnten, was ich, was
du, was wir alle ſchon zehn= und hundertwal erlebt und gefühlt und
gedacht haben. Und die es auszuſprechen wußten, wie ſo leicht kein
anderer. Solche Menſchen müißte man zu Freunden haben!
Ja, aber warum haſt du ſie nicht zu Freunden, die dir mehr zu
ſagen haben, als alle um dich her? Betrachte dir doch die Kataloge der
Volks=, der Arbeiter, der Borromäusbüchereien, ſchaue doch in die
Aus=
lagen guter Buchläden, da wirſt du wohl kaum einen miſſen den du
ſuchſt, da wirſt du doch ſicher den einen oder den anderen dieſer
Men=
ſchen in ihren Schöpfungen und Werken finden, die du dir als Freund
gewüinſcht haſt. Eine ganze Welt wird ſich dir da öffnen, eine Welt,
die du dir nach und nach nach Hauſe tragen, die du mit in deine Welt
hineinnehmen kannſt, wenn dir wirklich an dieſen Freundſchaften etwad
liegt. Und wenn du dir dieſe Menſchen in ihren Büchern zu Freunden
machſt, wenn ſie, in wiebiel Häuſer ſie auch ſchon eingezogen ſind und
noch einziehen werden, nun auch in deinem Hauſe eine Heimat haben,
wenn du dir dieſe Freundſchaften je und je für einige Groſchen oder
Mark gekauft haſt, dann wirſt du nicht mehr über Leere und Langlveile
in deinem Heime zu klagen haben, dann wird immer einer um dich ſein,
zu dem du ſprechen kannſt und der zu dir reden wird.
Gewiß, es hat etwas Erſchreckendes, wwenn man den guten Willen
hat, ſich eine Eigenbücherei anzulegen, aber bei der Fülle des Angebotes
nicht weiß, wo man und womit man nun beginnen ſoll. Aber auch da
gibt es Helfer und Berater, die ſich freuen, dir einen Weg zu zeigen.
Jeder gute Bibliothekar, jeder gute Buchhändler ſwird es ſein, dein alter
Lehrer, dein Pfarrer; es gibt ſo viele Menſchen, die von dem Glück des
eigenen Buches wiſſen, und die, weil ſie um dieſes Glück wiſſen, ſich von
ganzem Herzen freuen werden, wenn ſie auch dir dazu verhelfen können.
Dazu kommen noch zahlreiche Organiſationen, die durch Anregung
und Beratung jedem gerne helfen, zu guten Büchern zu kommen. Ich
kann in dieſem Zuſammenhange nur auf einige hinweiſen: die Deutſche
Dichter=Gedächtnis=Stiftung, der Dürer=Bund, der Rhein=Mainiſche
Ver=
band für Volksbildung, der Reichsausſchuß für ſozialiſtiſche
Bildungs=
arbeit, der Borromäusverein, der Ebangeliſche Volksdienſt, die
ver=
ſchiedenſten Prüfungsausſchüſſe für Jugendſchriften, die Deutſche
Zen=
tralſtelle für volkstümliches Büchereiweſen u. v. a. Jeder gute
Buch=
händler iſt in der Lage, die von dieſen und anderen Organiſationen
herausgegebenen Verzeichniſſe empfehlenswerter Bücher zu beſchaffen.
Den beſten Wertmeſſer hat jedoch jeder in ſeiner eigenen Bruſt. Kaufe
dir die Bücher, die dir wirklich mehr zu ſagen haben, als was dir ſonſt
Klatſch und Tratzſch der Straße zu ſagen haben, und bei denen du das
Gefühl haſt, daß du dieſes Buch mehr als einmal und mehr als
zwei=
mal leſen wirſt. Denn ich nehme an, daß du mit deinem Geld ſparſam
umgehen mußt.
Ha.
Große Strafkammer.
*p. Ein Autounfall, der ſich an der Straße Lorſch—Heppenheim, an
der Abzweigung nach Bensheim, zur Zeit der Vornahme von
Straßen=
reparaturen (Pflaſterarbeiten) ereignete, hat einen Kraftwagenführer
von Man
war oder nicht. Wir haben anläßlich der Verhandlung vor dem
Be=
zirksſchöffengericht am 3. Januar d. J. eingehend über den Tarbeſtand
berichtet. Das Gericht hat damals auf eine Geldſtrafe von 30 Mark
er=
kannt, indem es erwog, der Angeklagte, der einen Opelwagen mit
Vier=
radbremſe fuhr, hätte nach Erkennung des Schildes noch rechtzeitig dem
Wagen abbremſen und zum Stillſtand bringen können.
Berufung iſt von beiden Seiten — von der Staatsanwaltſchaft
vor=
ſorglich — eingelegt.
Der Angeklagte wird als vorſichtiger und gewiſſenhafter Fahrer
ge=
ſchildert. Der Inſaſſe des Autos, der verletzt wurde, bezeichnet die
da=
malige Kenntlichmachung der Straßenabſperrung wie die Abſperrung
ſelbſt im Vergleiche zu ſolchen anderer benachbarter Straßen als
unge=
nügend.
Bemerkenswert iſt, daß ſolche Tafeln hin und
wieder zu Zwecken der Reklame verwendet werden.
Der Verteidiger betont, daß die heſſiſche Wegebaubehörde, wenn ſie
ein Straßenſperrſchild anbringe, ſich den in ganz Deutſchland
herrſchen=
den Gepflogenheiten anpaſſen müſſe, das die Sperre ankündigende Schild
müſſe mitten in der Fahrbahn aufgeſtellt werden. Im Fragefalle habe
man den Balken ſchräg zur Straße geſtellt und durch dieſe
Schrägſtel=
lung ſei die Windſchutzſcheibe des Autos zertrümmert und der Fahrgaſt
verletzt worden. Schuldig ſei die Wegebaubehörde, und der Angeklagte
freizuſprechen. Eine rote Flagge hätte dem Autolenker die Gefahr
an=
kündigen müſſen. Der Staatsanwalt hält das angefochtene Urteil für
zutreffend. Es komme nur darauf an, ob Warnung und Abſperrung
für den anfahrendem Automobiliſten genügend kenntlich geweſen ſeien.
Der Angeklagte habe zudem gewußt, daß Pflaſterarbeiten auf der
Bens=
heimer Straße im Gange waren, er habe ſich vergewiſſern müſſen, was
auf dem Schilde ſtand. Auf die Vernachläſſigung dieſer Pflicht ſei der
Unfall zurückzuführen.
Das Urteil verwirft die Berufungen. Beim Herannahen an die
Tafel ſei Angeklagter von dem Inſaſſen des Autos mit dem Bemerken
auf die Tafel aufmerkſam gemacht worden: „Die werden uns doch die
Straße nicht ſperren.” Hiernach hätte er ſeine weiteren Maßnahmen
treffen müſſen.
Lokale Veranftalkungen.
— Biochemiſcher Verein Darmſtadt. Anhänger und
Freunde einer giftfreien und naturgemäßen Lebens= und Heilweiſe
wer=
den nochmals auf den heute abend im Fürſtenſaal (Grafenſtraße)
ſiatt=
findenden Lichtbildervortrag aufmerkſam gemacht. Das Thema: „Unſere
Haut — ein Schlachtfeld im Lebenskampf”, wird jeden intereſſieren, der
beſtrebt iſt, in dem heutigen Exiſtenzkampf ſeinen Körper geſund und
leiſtungsfähig zu erhalten. (Näheres im Anzeigenteil der geſtrigen
Nummer.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir weiſen auf den am Freitag, den 22. März, abends 8 Uhr, im
Gelben Saal bei Sitte, Karlsſtraße, ſtattfindenden Politiſchen
Aus=
ſpracheabend hin. Herr Geh. Baurat Stadtverordneter Profeſſor
Walbe wird über das intereſſante Thema „Bauliche und ſtädtebauliche
Fragen in Darmſtadt” ſprechen.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Heute
abend 8 Uhr findet im Reſtaurant Gutenberg, Ecke Grafen= und
Wieſen=
ſtraße, ein Lichtbildervortrag von Herrn Oberſtleutnant Schenk ſtatt.
Der Vortrag lqutet „Das deutſche Danzig”. Hierzu ſind die
Mitglie=
der der Ortsgruppe herzlichſt eingeladen. Gäſte bittet man einzuführen,
um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Tageskalender für Mittwoch, den 20. März 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr, B 18: „Napoleon” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue „Rund um den Ozean . —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz,
Reichs=
hof, Weinhaus Maxim, Kaffee Ganßmann, Perkeo. —
Furſten=
ſaal, 20 Uhr: Lichtbildervortrag „Unſere Haut, ein Schlachtfild im
Lebenskampf”. — Städt. Akademief. Tonkunſt, im St.
Saal=
bau (Gartenſaal), 17 Uhr: Schütlerprüfung, 20 Uhr: Vortragsabend d.
Opernſchule. — Kinovorſtellungen: Uniontheater, Helia. —
Kulturfilmgemeinde, abends 2. Uhr, in der Aula des
Realgymnaſiums: „Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer.”
Miversalschönheltsmittel.
reke: „Wie kommt es: Ohne Hilfsmittel
Enst Du immer so frisch und strahlend aus,
stets von sprudelnder Laune und über-
Mwt ale an Witz und Schlogiertiekeit ?
TBln 4—
Ein Gläschen, und Du brauchst kelnen Lipben
stift, kein Wangenrot, kreinen Augenglanz.
Dein Geist ist voller Humor, und Dein
Nund diesst über von guten Eintällen7,
Aus Heſſen.
Dekanakstag in Ober=Rc—uſtadt.
In der ſchön hergerichteten Kirche zu Ober=Ramſtadt fand der
Dekanatstag des evang. Dekanates Eberſtadt ſtatt. Er wurde ge=
leitet von Dekan Vogel, Gernsheim. Es waren 45 Mitglieder
anweſend, darunter auch der weltliche Abgeordnete im
Landes=
kirchentag, Dr Dehlinger, Weilerhof. Nach Geſang und
Ge=
bet begrüßte der Vorſitzende die Anweſenden und widmete dem
in vergangener Woche heimgegangenen früheren Dekan
Kirchen=
rat Schäfer, Biebesheim ehrende Worte treuen Gedenkens.
Herz=
liche Abſchiedsworte richtete er an den „nach Gießen verſetzten
Pfarrer Lic. Waas, Ober=Ramſtadt. Danach wurden die Wahlen
erledigt. In geheimer Wahl wurden einſtimmig der ſeitherige
Dekan Vogel, Gernsheim, und ſein Stellvertreter, Pfarrer Weigel,
Nieder=Ramſtadt, wiedergewählt. Deren Stellvertreter im
Deka=
natsausſchuß wurde Pfarrer Strack, Pfungſtadt. Zu weltlichen
Mitgliedern des Dekanatsausſchuſſes wurden auf Grund eines
einzigen eingelaufenen Wahlvorſchlags gewählt: Bürgermeiſter
Geibel, Hahn. Altbürgermeiſter Hill Seeheim. Bürgermeiſter
Rückert. Ober=Ramſtadt, und Oberforſtmeiſter Hoffmann.
Eber=
ſtadt. Stellvertreter wurden: Fabrikant Dörr. Nieder=Ramſtadt,
Landwirt Knieß Stockſtadt Landwirt Riehl V Pfungſtadt, und
Rektor Vogel, Eberſtadt. Der von dem Vorſitzenden vorgelegte
Voranſchlag der Dekanatskaſſe wurde ohne Diskuſſion genehmigt.
In ſeinem Bericht über das kirchliche und religiöſe Leben im
Dekanat in 1927 zog Pfarrer Waas intereſſante Vergleiche mit
anderen Teilen unſerer Landeskirche Pfarrer Hofmann
Nie=
der=Beerbach, berichtete über die Arbeit der Inneren Miſſion,
Pfarrer Högy, Crumſtadt, über die der Aeußeren Miſſion. Aus
dieſem Bericht ging hervor, wie ſehr verſchieden doch das
Miſ=
ſionsintereſſe in den einzelnen Gemeinden iſt. Pfarrer Zinn
Pfungſtadt, ſprach über die Finanzlage der Landeskirche die nach
wie vor eine äußerſt bedrängte iſt. Pfarrer Strack, Pfungſtadt,
legte die Vorzüge einer Kartothek dar Eine ſehr angeregte
Be=
ſprechung galt der Unſitte, die in manchen Gemeinden gerade
un=
ſerer Gegend verbreitet iſt; der Entheiligung des Karfreitags
durch Kuchenbacken. Das Vorgehen des Landeskirchenamtes bei
den ſtaatlichen Behörden, ein allgemeines Verbot zu erreichen,
wurde dankbar begrüßt, ebenſo auch das verſtändnisvolle
Ent=
gegenkommen des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft. Der
Dekanatstag hofft, daß dieſe Unſitte bald unter den vereinten
Bemühungen beſeitigt werden kann und daß vor allem die
Haus=
frauen, die noch dieſer Unſitte gedankenlos huldigen, zum
Be=
wußtſein kommen, wie ſie ſich dadurch am höchſten evangeliſchen
Feiertag verſündigen. Mit Geſang wurde der Dekanatstag, der
ein ſchönes Bild einhelliger Geſinnung der Abgeordneten darbot,
geſchloſſen.
F. Eberſtadt, 19. März. Von der Schule. Nachdem am letzten
Sonntag die Konfirmation der Knaben ſtattgefunden hat, wird für ſie,
67 an der Zahl, und für 54 Mädchen, die am Sonntag nach Oſtern
kon=
firmiert werden, am kommenden Freitag, den 22. März, im
Schwanen=
ſaale eine gemeinſame Entlaſſungsfeier beranſtaltet, wozu insbeſondere
die Eltern der Kinder eingeladen ſind. Die zur Entlaſſung kommenden
Schüler und Schülerinnen ſtammen aus den Klaſſen der Lehrer Göllner
und Schwöbel ſowie der Lchrerin Jacoby. Aus der Fortb.ldungsſchule
kommen 53 Knaben und 60 Mädchen zur Entlaſſung. Auch ihnen wird
— und zwar am Donnerstag, den 21. März, — ebenfalls im
Schwanen=
ſaale eine Entlaſſungsfeier bereitet, die um 6 Uhr beginnt. Kreisſchulrat
Storck wird dabei eine Anſprache halten. Die beſten Schüler und
Schülerinnen erhalten Prämien. — Lehrer Wolf wird mit Ablauf des
Schuljahres wegen Erreichung der Altersgrenze in den dauernden
Ruheſtand verſetzt und ſcheidet damit aus dem Schuldienſt der hieſigen
Volksſchule, an der er über ein Menſchenalter ſegensreich wirkte,
aus. — Wahlen zur Landwirkſchaftskammer. Bei
der am Sonntag ſtattgefundenen Wahl eines Vertrauensmannes für den
Vertrauensmännerkreis Eberſtadt I. iſt Herr Georg Muth=Nieder=
Beerbach und für den Vertrauensmännerkreis Eberſtadt II Herr
Wil=
helm Harniſchfeger 3. zu Eberſtadt zum Vertrauensmann gewählt
worden. Einwendungen gegen die Wahl können binnem fünf Tagen bei
der Bürgermeiſterei vorgebracht werden.
Aa. Eberſtadt, 18. März, Arbeitsmarkt. Der hieſige
Arbeitsmarkt hat nur eine ganz geringe Entſpannung der Lage
aufzu=
weiſen. Die Zahl der Erwerbsloſen beträgt rund 460, eine für dieſe
Jahreszeit verhältnismäßig hohe Zahl. Die Holzhauerarbeiten im Wald,
die wegen der ſtrengen Kälte und des Schnees eingeſtellt werden mußten,
ſind wieder aufgenommen. Mit dem Holzmachen ſind eine Reihe von
Arbeitsloſen beſchäftigt. — Geſangvereinsjübiläum. We
bereits kurz mitgeteilk, hat der Geſangverein „Sängerluſt” die
Vor=
bereitungen zu ſeinem am 27., 28. und 29. Juli ſtattfindenden 40jährigen
Jubiläumsfeſt bereits aufgenommen. Zum erſten Feſtpräſidenten wurde
nunmehr Sebaſtian Janſohn, zum zweiten Feſtpräſidenten Gcorg
Fiſcher, zum Fiſtſchriftführer Lehrer Schneider und zum Feſtrechner
Karl Meidinger gewählt. Insgeſamt ſind ſechs Ausſchüſſe gebildet
wor=
den, die mit den näheren Vorbereitungen beſchäftigt ſind.
g. Groß=Bieberau, 19. März. Nächſten Donnerstagabend wird hier
ein Lichtbildervortrag abgehalten, der eigentlich zur
Reichsunfallver=
hlitungswoche gehört hätte, denn er handelt über Unfälle im
Haus=
halte, deren Verhütung und über erſte Hilfeleiſtungen. Dieſelbe
Ver=
anſtaltung wird dann in Brensbach und Werſau wiederholt.
b. Erbach i. O., 19. März. Gemeinderatsbericht. In der
geſtrigen Sitzung wurde zunächſt der Voranſchlag des Kreiskrankenhauſes
für das Rechnungsjahr 1929 durchberaten. Nach eingehender Ausſprache
wurde derſelbe in Einnahme und Ausgabe mit 49 060 RM. genehmigt.
(Im Vorjahre betrug der Voranſchlag 42 000 RM.). Der beſtehende
Ortsbauplan bezüglich des Baugeländes öſtlich des Schöllenbergs ſoll
aus verſchiedenen bautechniſchen Gründen eine kleine Aenderung
erfah=
ren. Die Ausſprache ergibt, daß der Ausbau des bereits beſtehenden
Weges keine großen Mittel erfordert, da eine gute Rollierung bereits
vorhanden iſt. Der Gemeinderat ſtimmt der vorgeſchlagenen Aenderung
einſtimmig zu. Eine längere Ausſprache bringt der zur Genehmigung
vorgelegte Ortsbauplan bezüglich des ſogenannten Neugartengeländes.
Vorgeſehen iſt eine fünf Meter breite Straße. Anlage ſoll in Form
einer Gartenſtraße erfolgen. Der Plan ſieht jedoch keinen
Fußgänger=
ſteig vor. Die überwiegende Mehrheit erklärt, eine Verantwortung für
die Anlegung einer ſolchen Straße ohne Fußſteig nicht übernehmen zu
können. Es wird die Anlage eines ſolchen von 1,50 Meter Breite
be=
ſchloſſen. Das erforderliche Gelände ſoll links und rechts der Straße
je zur Hälfte genommen werden. Der Fußgängerſteig ſoll auf der
Berg=
ſeite angelegt werden. Das Kreisbquamt ſoll den Plan entſprichend
abändern. Die Gebühren der Feuerviſitatoren werden auf deren
An=
trag neu geregelt. Ein 50prozentiger Mehrbetrag gegenüber der
ſeit=
herigen Vergütung wird als angenommen bezeichnet. Beſchluß wird
ent=
ſprechend gefaßt. Ueber die Verſicherung der Gemeindehebammen bei
der Fürſorgekaſſe entſpinnt ſich eine längere Ausſprache, da die
Ge=
meinde hierfür einen ſehr hoch ſcheinenden Betrag aufbringen muß. Der
Bürgermeiſter erläutert an Hand der geſetzlichen Beſtimmungen die
Lei=
ſtungspflichtigkeit der Gemeinde. Er ſoll auf einſtimmigen Beſchluß die
Regelung der Sache vornehmen, wie ſie das Geſetz vorſchreibt. Mit
dem Vorſchlag der Stadtſchule, die in Folge das Kinderfeſt wieder an
einem Werktag und unabhängig von anderen Veranſtaltungen abhalten
will, iſt der Gemeinderat ebenfalls einſtimmig einberſtanden. Er iſt mit
der Schulleitung der Anſicht, daß der Einrichtung die Eigenart gewahrt
bleiben muß. Von den beſtehenden Plänen bezüglich der
Umgehungs=
ſtraße für den ſogenannten „Roten Rain”, der ob ſeiner unnormalen
Steigung den heutigen Verkehrsanforderungen nicht mehr entſpricht,
nimmt der Gemeinderat mit Befriedigung Kenntnis. Hoffentlich findet
das Projekt bald Verwirklichung. — An ſtaatlichen Baudarlehen ſind
für das laufende Jahr faſt 30 Stück angefordert. Die Anträge werden
einer Prüfung unterzogen. Die erforderlichen Darlehen ſollen
unver=
züglich angefordert werden.
Aus der Obſtſchädlingsbekämpfung.
Von Abteilungsvorſteher Dr. e. h. Appel, Leiter der heſſiſchen Hauptſtelle für Pflanzenſchutz.
Die Bedeutung einer geregelten und ſachlich richtigen
Obſtſchäd=
lingsbekampfung bricht ſich allmählich Bahn. Im „Alten Land” bei
Hamburg und in Balen hat man ſchon ſeit einigen Jahren ernſtlich an
dieſer Frage gearbeitet. Die Erfolge blieben nicht aus. Während in
den erſten Jahren dieſe Schädlingsbekämpfung vom Staat in ſehr
ſtir=
kem Maße unterſtützt wurde, ſind in dieſen Gegenden ſchon jtzt die
Obſtanbauer dazu übergegangen, ſelbſt die Schädlingsbekämpfung zu
betreiben. Sicher wäre die Entwicklung nicht ſo weiter gegangen, wenn
der Obſtintereſſent nicht folgende Ueberzeugung gewonnen hätte: Die
Schädlingsbekämpfung iſt nicht nur für den Obſtbau tragbar, ſondern
ſogar unbedingt notwendig, um konkurrenzfähig zu werden und im
Vergleich zum Erfolg ſehr billig. Der Konkurrenzkampf mit dem
Ausland iſt uns vorläufig immer noch ſehr ſchwer und er wird es
auch noch ſo lange bleiben, bis wir in der Qualität Gleichwertiges
liefern können. Der Auslandshandel bezeichnet Deutſchland als das
„Land des madigſten Obſtes” und leider hat dieſer Ausſpruch eine
ge=
wiſſe Berechtigung. Unſer Obſt hat ſicher vor dem meiſten Auslandsobſt
den Vorzug des größeren Wohlgeſchmackes, aber es iſt in ſtaukem Maße
madig und vielfach ſtark ſchorfig. Geht man über einen Wochenmarkt,
ſo iſt es nicht ſchwer, einheimiſches und ausländiſches Obſt zu
unter=
ſcheiden.
Die Obſtſchädlingsbekämpfung iſt aber nicht nur im Nahmen des
Handels und beſonders des Auslandshandels wichtig, ſondern liegt
auch im Intereſſe jedes einzelnen, der mehr oder weniger Orſtkäume
beſitzt oder ſolche gepachtet hat. Auch derjenige, der zur Erntezeit
OGſtbäume ſteigert, iſt in hohem Maße an dieſer Frage beteiligt. Es
wird ihm nicht egal ſein, ob ſein Obſt ſich gut hält oder nicht, oder ob
es biel oder wenig Abfall hat. Hält das Obſt ſich ſchlecht und iſt es
zum Roheſſen minderwertig, ſo muß es als Wirtſchaftsobſt ſchnell und
verhältnismäßig unproduktiv verbraucht werden, iſt es gut, ſo kann
man es weſentlich wirtſchaftlicher verwerten. Man kann es auch
aus=
ſchließlich roh eſſen und kann es ſo nach unſeren heutigen
Ernährungs=
grundſätzen weſentlich beſſer verwerten.
Auch der heſſiſche Pflanzenſchutzdienſt hat ſich der
Obſtſchädlings=
bekämpfung angenommen, es iſt dies eine ſelbſtverſtändliche Pflicht,
denn unſere Aufgabe iſt es, jeden, der durch Pflanzenkrankheiten einen
Schaden erleiden könnte, vor Verluſt zu bewahren. Beſonders dankbar
iſt dieſe Arbeit gerade im Obſtbau, das hat nicht nur die praktiſche
Er=
fahrung im Ausland und in den Teilen Deutſchlands gezeigt, die ſchon
mehrere Jahre an dieſer Frage arbeiten, ſondern auch die zahlreichen
Verſuche auf dieſem Gebief. Unſere Verſuche brachen eine
Qualitäts=
ſteigerung von 50 bis 90 Prozent, je nachdem, um welchen ſpeziellen
Obſtverderber es ſich handelt. Bei Betrachtung der Obſtmade waren es
50 Prozent, bei Betrachtung des Obſtichorfes waren es bis zu 90
Pro=
zent. In dieſem Jahre wird die Tätigkeit fortgeſetzt.
Wie groß die Schäden im Obſt”qu ſind, das ſollen noch kurz folgende
Zahlen beweiſen. Man hat feſtgeſtellt, und jeder, der Obſtbau treibt,
weiß das aus Erfahrung, daß 20 bis 30 Prozent der Erns
wertig ſind. Das entſpricht bei einer großen Ernte einem V
470 Millionen Mark und bei einer geringen Ernte einem V
270 Millionen Mark. Da dieſe Zahlen ſich nur auf die
verminderung des Obſtes beziehen, ſo fehlen in dieſen Zahlem
jenigen, die angeben würden, wie groß der Verluſt durch Schä
der Erntemenge iſt. Es gibt ja eine Reihe von Obſtfeinden
Blüte und junge Frucht zerſtören und ſo den Anſatz verrinstr
treibt man eine Obſtſchädlingsbekämpfung, ſo iſt die Auswah
tigen Spritzmittel ſehr wichtig.
Für die Winterſpritze wird ſehr viel Karbolineun
Es dient zur Bekämpfung tieriſcher Schädlinge und auch
Baum von Flcchten zu reinigen, ihm eine ſchöne, glatte
geben. Soll der Erfolg einer ſolchen Karbolineumſpritze
ſein, ſo iſt immer gut, wenn auch ſonſt der Baum durch richtig
und dadurch, daß er gekratzt iſt, gepflegt iſt. An einem ber
Baum wirken die Mittel lange nicht ſo, wie an einem norms
nen. Das iſt auch leicht erklärlich, wweil unter den Schuppen
für Inſekten vicle Schlupfwinkel ſich befinden, in denen das
den Spritzmitteln geſchützt iſt. Spritzt man mit Karbolineunn
außcrordentlich wichtig, eine gute Sorte zu verwenden, d
ſchlechtes Karbolineum, das leider auch viel im Hindrl iſt,
an den Bäumen auch Schaden machen. Ueber emsfehleuswver
lineumſorten erteilt die Hauptſtelle koſtenlos Auskunff. Bei ds
ſpritze iſt weiter darauf zu ächten, daß man für den Bäum
vi-
keit verwendet. Eher kann man von der allgemein empfos
prozentigen Löſung auf 7—8 Prozent heruntergehen, als da
wenig Flüſſigkeit auf den Baum verwendet.
Ebenſo wichtig wie die Auswahl der richtigen Mitkel iſten
die Anwendung der nötigen Spritzmenge und Kon
tion, ebenſo iſt es auch mit der Spritzzeit. Die Kax
ſpritze muß man anwenden, ehe die Knoſten ihre
Winterrun=
haben, weil ſonſt die Knoſpen Schaden leiden können.
Wenn=
mit dieſer Arbeit änfängt, ſo muß man darauf achten, daß mo
froſtfreiem Wetter den Baum behandelt, weil ſich ſonſt eine
auf den Knoſpen bildct. Auch bei Regenwetter kann man nick
weil ſonſt die Karbolineumlöſung abgewaſehin wird. Für die
ſpritze iſt aber jetzt die rechte Zeit, weil die Witterung wohl
langen Winter fehr ſchmell vorſchreitet und dann auch die Knx
kommen. Auf dicſe erſte Spritze müſſen dann noch einige
ſpritzen folgen, zu der aber andere Mittel zu verenden ſind,
Baumbehandlung gegen andere Schädlinge gerichtet iſt und E
ſelbſt ſich auch in ganz anderer Verfaſſung befindet.
Sowie=
für dieſe Spritze gekommen iſt, werde ich an dieſer Stelle m
führungen zur Obſtſchädlingsbekämpfung fortſetzen.
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gr 174
Der „Wunderdoktar” von Treb
Vorkragsfolge des „Hausfrauenfunks”
20. März: Frau Eliſabeth Boehm, Halle a. d. S.: „Wie haben
die L. H. V. (andwirtſchaftlichen Hausfrauenvereine)
ber=
ſucht, der Not der Landwirtſchaft zu begegnen?”
27. März: Frau Adele Lüderitz=Ramelow, Berlin: „Gibt es
beine Wege, um der ſtarken Abwanderung von deutſcher
Jugend durch Siedlungsmöglichkeiten erfolgreich zu ſteuern?”
Autsslass
donn
m allen Feinkssthandlingen zü haben.
Sekr. Wiedemann, Wangen 1.Ndgäu
b. Grbach i. O., 18. März. Internationaler Beſuch. In
der Zeit vom 12. bis 15. April d. J. findet in Heidelberg eine
Inter=
nationale Tagung der Kraftomnibus=Unternehmungen ſtatt, an der
Ver=
treter aller Herren Länder teilnehmen werden. Im Rahmen des
viel=
ſeitigen Programms ſteht ein Ausflug nach Erbach im Odewvald, der am
Montag, den 15. April d. J., mit modernſten Ausſichtswagen geplant iſt.
Für den Tag wird durch den Verkehrsverein im Einverſtändnis mit der
Stadtverwaltung ein beſonderes Programm feſtgelegt, das wir
baldmög=
lichſt mitteilen. Es wird mit Aufgabe unſerer ganzen Einwohnerſchaft
und insbeſondere der Geſchäftswelt ſein, die internationalen Gäſte hier in
würdiger und wirkungsvoller Weiſe zu empfangen. Das Programm für
die Tagung wird in fünf Sprachen gedruckt und herausgegeben.
— Fränkifch=Crumbach, 18. März. Schlußfeier des
Kur=
ſus der Haushaltungswanderſchule. Nachdem Herr
Bürgermeiſter Hotz mit herzlichen Worten die anweſenden Gäſte und
Behörden, insbeſondere die Herren vom Landwirtſchaftsamt
Reichels=
heim und Herrn Kreisſchulrat Jgeger ſowie die Herren Vertreter des
Kreistages begrüßt, begann nach kurzer trefflicher Erläuterung über
Aufgaben und Ziele dieſer Veranſtaltungen durch Herrn Kreisſchulrat
Jaeger die theoretiſche Prüfung der Kursteilnehmerinnen unter Leitung
von Fräulein Bräunig. Die Ausführungen behandelten die wichtigſten
Gebiete der Haushaltungslehre. Anſchließend daran erfolgte ein Gang
durch die geſchmackvolle Ausſtellung der praktiſchen Arbeiten im Nähen,
Stichen, Flicken, Backen und Kochen, wobei feſtgeſtellt werden mußte,
daß mit vielem Fleiß und großer Sorgfalt gearbeitet worden war.
— Hirſchhorn, 19. März. Waſſerſtand des Neckars am
18. März 1,38 Meter, am 19. März 1,24 Meter.
Ein uugeheueres Gedränge vor dem Heſſiſchen Amtsgericht
Gerau: Landleute, Städter von weither, Frauen, Gendarmcn.
voll macht die Menge einem etwa 40jährigen Mann, mit
Chriſtusbart Platz: Der Wunderdoktor von Trebur, Karl
Nu=
der ſich heute verantworten ſoll. Wegen dreier Fälle macht
den Prozeß, wegen Kurpfuſcherei und Betrugs. Er lehnte del
diger ab, denn Chriſtus werde ihn verteidigen, behauptete er.
„Die anderen Geſchädigten kamén nicht, weil ſie ſich
ſchäm=
der Staatsanwalt. Aber Hunderte haben ſich täglich vor die S
volle Hütte gedrängt; die frühmorgens kamen, haben oft bis Ait
geſtanden, um von dem Wundermann behandelt zu werden
von unglaublichen Heilungen durcheiltem ganz Heſſen. „Mäſſect
nennen es die Aerzte, aber das Volk weiß es anders und w
Publikum horcht, das in dem weiten Gerichtsſaal keinen P
findet, vernimmt aus deſſen Munde die Ueberzeugung ſeiner
Nur die Preſſe, ſagt der Vertreter der Anklage, ermöglicht ei
artigen Zulauf zu dem vermeintlichen Wunderdoktor. Aber düf
nicht anders, als eine Erſcheinung widerzuſpiegeln, da heute ſü
je die Menge inſtinktiv fühlt, daß es neben der ſtaatlich r
Medizin hunderte geheimnisvolle Kräfte in der Natur gibt, die
lehnen kann, ohne jedoch ihre Heilwirkung ganz wegleugnen z
Der Treburer Wunderdoktor iſt ſicherlich kein Meiſter im
der Naturkräfte, ſondern nur Adept. Vieles bleibt trotz der Beri
des Vorſitzenden, Amtsgerichtsrat Glgeſer, dunkel im Proze
will Nutz die geheimnisvollen Kräfte in ſich bemerkt haben, de
und Kranken Hilfe zu bringen? Früher war er Mechaniker und
wegen Hehlerei im Zuchthaus geſeſſen. „Ich bin der Organi
mediziniſchen Wiſſenſchaft!” erklärt er ſelbſtbewußt, „die Es
Syſteme ſind ſchlechter als meine Freiphiloſophie.” Genaue an
ungen braucht er nicht. Ein wenig Augendiagnoſe, ſein eigen
finden” genügen — — „und meiſtens ſagen es die Leute ſe)
ihnen fehlt” In einem dunklen, zweirädrigen Schäferkarven,
altem Einrichtungsgerümpel, finden die Unterſuchungen ſtatt,
auf dem Felde vor dem jeweiligen Ort. Zucrſt war er
vorſi=
ließ ſich nichts bezahlen, ſpäter hat er, wie die Anklage
behar-
mäßige Forderungen geſtellt. Mit ſeinen Verordnungen iſt 2
haltend geweſen, meiſtens beſchränkte er ſich auf einen Rat zur
Lebensweiſe (Rohkoſt, vegetariſch). Dieſe mag in Verbindung ri
ſuggeſtiven Kraft wohl in manchen Fällen einige Heilung gebract
Aber was er an mediziniſchen Kenntniſſen vor dem Sachver/“
auskramt, iſt oft mehr als grotesk. Aus einer rieſigen Maggifl.4
kaufte er (nachdem er auf die Fläſchchen einen Totenkopf gekleE.
verdünnten Holzeſſig gegen Frauenleiden für teures Geld. Eime
die er wegen einer Flechte behandelte, machte er weiß, daß ihre!
lung 100 Mark koſte, gibt ſich aber ſchließlich mit 20 Mark 2
wofür ſie mit einer geheimnisvollen Mixtur behandelt wird.
ſie nicht näher beſchreiben. „Ich kann doch meine Geſchäftsge‟
nicht aus der Hand geben,” erklärte er entrüſtet. Neben den BE‟
zeugen kommt dann auch noch ein Mann zu Wort, der dem An)
die Rettung ſeiner ſchwer lungenkranken Frau zuſchrieb, deſſen
ſich jedoch mit denem des Wunderdoktors öfters widerſprachen.
Dann ſteht der Kreisarzt als Sachverſtändiger auf. Er tut
geklagten mit wenigen Sätzen ab, weil er jedes mediziniſchen
bar ſei und nur die Dummheit der Leute ausgenutzt habe. Sein”
kamente ſeien harmloſe Hausmittel oder durch die Preſſe im
Mittel der Reformlebensweiſe. Der Vertreter der Anklage, Aſſ.
Freiherr Schenck zu Schweinsberg, hält den Angeklagten für
wiſſenloſen Btrüger und beantragt drei Monate Gefängnis. De
wird erſt am Freitag geſprochen.
Wie es auch nach dem Buchſtaben des Geſetzs lauten mögr
Akten werden nicht geſchloſſen ſein über das myſtiſche Wirken 2
derdoktors von Trebur. Drei Jahrhunderte zurück, und wir T,
Vertreter der Allopathie und Chirurgie, die heute mitleidig
läck=
den Schäferkarren herabblichen, wie Doktor Eiſenbart auf de
märkten ſeine Wunderkuven anpreiſt. Aber auch die ernſthafte,
heilkunde hat natürlich ein Intereſſe daran, Leute von ihrem
entfernen, die ihre Lehre nur zur Ausbeutung ihrer Mitmenſchk
rauchen.
Mittwoch, den 20. März 1929
,Sihung des I. Loungenſchen Landesincentags.
Beralung des Voranſchlags der heſſiſchen Evangeliſchen Landeskirche für 1929 31. — Ein Defizik
1,2 Millionen RM. — Hoffnungen auf Beſſerung der finanziellen Lage nach dem Abſchluß der
Aus=
einanderſehung mit dem Stagl.
Candeskirchentag hätte geſtern auf ſeiner Tagesordnung den
Ses Zweiten Ausſhuſſes über die Wallen zum Landeskirchentag,
ſuse Genehmigung dieſer Wahlen ſtehen und den Voranſchlag der
l dche für 1939/31 zu beraten und zu genehmigen. In der Aus=
Fü dieſem Punkf wurde leEhaft auf die ſchwierige Finanzlage
Seskirche hingewieſen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß
ſchandlungen mit der Negierung zu einem günſtigen Ergebnis
z einer einigermaßen erträglichen Beſſerung führen müchten. Auf
igabeſeit= naren bis zur Greuge des Möglichen Erſparniſſe
vor=
jedoch verbleibt ein ungedeckter Fehlletrag von über 1 Million
ioch beſtehen. Das hohe Haus war faſt vollzühlig zu dieſer
wich=
ſi hzung erſchienen, di= um 9.15 Uhr mit einem Gebet des
Landes=
ſrits Pfacrer Bernbeck eingeleitet wurde. Dann trat man
Gröffnungsanſprache des Landeskirchenrats Archivrat D.
Her=
ſ in die Tagesordnung ein. Es wurden zunächſt die 3 neuen
Mit=
die Abgeordneten Ratz, Wolf und Zentäraf, in der üblichen
ve rpflichret, hann gab Präſident D. Hermenn die Tagesordnung
ſſt! Auch er unterſtrich die ſchſvere finanzielle Notlage der
Lan=
he und erklärte, daß die Regierung die Einſetzung eines
Schieds=
f6 Zur Veilegung der finanziellen Streitfragen zwiſchen Staat und
orgeſchlagen habe. Weiter wies der Präſidenr auf die neuen
yü icher hin, die zur Einſicht offen lagen. Die einſtimmige Wahl
e fatzmannes für den Finanzausſchuß fiel auf Bauinſpektor Ph.
ſteertſtein=Hüſt i. O.
iu Bericht des Zizeiten Ausſchuſſes über die Wahlen zum
Landes=
ias erſtattere Lundgerichtspräſident Neuenhagen=Gießen.
eſetgebungsausſchuß hak in feiner Sitzüng am 12. und 13. März
e Wahlen geprüft, dabei aber in keinem Falle Feſtſtellungen
ge=
ſſ die zur Ungültigkeitserklärung einer Wahl führen müßten. Es
Er ſedoch hierbei ergeben, daß in zahlreichen Fällen die Vorſchriften
ebichen Wahlgefetze3 nicht genau beachtek worden ſind. Es
er=
deshalb dem Geſetzgebungsausſchuß dringend geboten, daß auf
ü der bei dieſen Wahlen gemachten Erfahrungen in einem
beſon=
ellesſchreiben des Landeskirclenamts auf die vorgekommenen
Ver=
ecen die Wahlsgrſchriften hingewieſen wird, und genaue
Beach=
aer Beſtimmungen in künftigen Fällen zur Pflicht gemacht wird.
Wies ſteht ein Schreiben des Dekanats Erbach zur Verhandlung. Das
ur des Dekans Bernbeck und der anderen Unterzeichner ſtellt
aykanfechtung nach 8 63 des kirchlichen Wahlgeſetzes dar, die reiht=
Meu gegaügen iſt.
ſe bar hat das D=kanat Erbach, worauf die
Landeswahllommiſ=
un hingewvieſen hat, ſelbſt nach dem Bericht vom 13. Dezember
/rprunglich den Srandpunkt eingenommen, daß die Einhaltung
uladungsfriſt nicht abſolutes Erfordernis der Gültigkeit der
Aun ſei. Denn es hat in dieſem Bericht die Tatſache der Unmöglich=
4/Einhaltung der Einlrdungsfriſt nun zur Berückſichtigung bei der
ng der Wahlakten mitgeteiſt. Die Beſchwverde macht ferner gel=
1M05 die Wahlfriſt im Dekanat Erba,h nichn verlängert worden ſei.
füſz urd feſtgeſtellt, daß ein Ankrag nuf eie etwaige Verlännerung
ahlfriſt von dem Dekauat Erbach formnell nicht geſtellt worden iſt
su Geſetzgebungsausſchuß henuntragt daher: Dieſe Wahlanfechtun;
bgründet zu eckſären. Nach kurzer Ausſprache wird dieſem Au=
Mätgegeben.
** Geſetzgebungsausſchuß hat ſich ſchließlich auch mit der
umſtrit=
aflaslegung der Vorſchrift des 8 56 Abſatz 2 Satz 2 des kirchlichen
AGeſetzes beſchäftigt. Er iſt der Anſicht, daß, falls der dort als ohne
e als Stellvertreter geltend bezeichnete Minderheitsvertreter
weg=
iſn ſeine Stelle der auf der gleichen Liſte als Stellvertreter
ure tritt, vorausgeſetzt, daß auch auf ihn mehr als ein Drittel der
ſehenen Stimmen gefallen iſt. Da ſich das hohe Haus dieſer Anſicht
oß, fand nach kurzer Debatte auch dieſer Punkt ſeine Erledigung.
ahlen zum Landeskirchentag ſind ſomit als gültig anerkannt.
2yr trat nun in die Beratung des Voranſchlags der
Kirchenregie=
ziuden
Voranſchlag der Landeskirche ver 192931
u5, ein. Der Voranſchlag ſieht auf der Ausgubeſeite folgende
ſinen vor: 1. Landeskirchentag 15 000 Mk., 2. Landeskirchenamt
20G 000 Mk., 3. Tagegelder und Reiſekoſten 21 000 Mk., 4. Gerichtshoſten
5(00 Mk., 5. Predigerſeininar 32 000 Mk., 6. Druck= und
Vekkündigungs=
koſten 4000 Mk. 7. Dekanate 15 20 Mk. (10 600), 8. Koſten des
Pfarr=
dienſtes 3 450 000 Mk. 9. Ruhegehalte 40 000 Mk., 10. Unterſtützung
für perſönliche und ſachliche Zwecke 20 00 Mk., 11.
Studienunterſtüitzun=
gen und Neiſeſtipendien 11 000 Mk. (7000), 12. Landeskirchenkaſſe 36 000
Mark (31 500), 13. Religionsgeſellſchaftsſteuern (Verwaltung und
Aus=
fälle) 650 000 Mk., 14. Porto. 9100 Mk., 15. Abgaben aus dem
Staats=
zuſchuß 850 Mk., 16. Witwen= und Waiſengelder 450 006 Mk., 17.
Zin=
ſen von Vermächtniſſen —, 18. Unterſtützungen 8200 Mk., 19.
Auszu=
leihende Kapitalien 2) Aufgelß — (1800), 21. Kirchenbauweſen
1700 Mk. 22. Kinhenmuſik 4300 Mk., 23. Bewilligungen aus
Vakanz=
überſchiſſen —, 94. Beitray zur Stiftung für Altertumswiſſenſchaft des
heiligen Landes 100 Mk., 25. Außerordentlihe Gehalte 6750 Mk.
(7(05), 26. Deutſcher Evangeliſcher Kirchenbund 13 000 Mk., 27. Förde=
1ung freiwilliger Unternehmungen 30 500 Mk., 28. Kinchliche
Urkunden=
pflege 206 Mk., 29. Heſſiſch= Kirchengeſchichte und Förderung der
theo=
logiſchen Wiſſenſchaft 1250 Mk., 30. Pfarrei an den Krankenanſtalten in
Gießen 500 Mk. (800), 31. Koſten der landeskirchlichen Gebäude und
Grundſtücke 30 00 Mk. (40 000), 32. Verſchiedene Ausgaben 25 000 Mk.
(28 000), 33. Schuldendienſt 364 000 Mk., 34. Pfarrweinberge 10000 Mk.,
35 Ruheſtands= und Hinterbliebenenverſorgung der kirchlichen Beamten
82 585 Mk., 36 Betriebsmitselfonds 100 000 Mk., Summe der Ausgaben
6 047 235 Mk
An Einnahmen ſtehen folgende Poſten gegenüber: 1. Beitrag des
Staates 483 720 Mk. (403 720), 2. Ertrag der Pfarrſtellen 760 000 Mi.
(730 900), 3. Neligionsgeſellſchaftsſteuern (früher Kirhenſteuer) 3 375 000
Märk, 4. Uebeiſchhiſſe verſchiedener Rirchen= und Stiftungsfonds —,
5. Kapitalzinſen 49 000 Mk. (20 000), 6. Zurückempfangene
Kapita=
lien —, 7. Aufgeld —, 8. Beiträge zu den Gehalten der Vikare uſw. —
9. Vergütungen von Reichs=uſw. Verbänden für Erteilung des
Reli=
gionslinterrichts ufw. 22 000 Mk., 10. Ertrag der landeskirchlichen
Ge=
läude und Grundſtücke 29 335 Mk., 11. Verſchiedene Einnahmen 19 6)0
Mark, 12. Pfgrrweinberge 16 00 Mk., Summe der Einnahmen
4 754 555 Mk.
Es verbleibk alſo immer noch ein ungedeckter Fehlbetmg von
1.202 680 Mark.
Vizepräſident D. Dr. Dahlem verbreitet ſich eingehend über die
finanzielle Lige, die ſih gegen die Vorjahre nicht wefentlich geändert
hat. Man hoffe jedoch, daß eine Wendung zum Beſſeren eintreten
werde. Wonn man nuch heute mit demſelben Ergelnis abſchloß, ſei die
Läge dal ſehr vorändert. Es müſſe mit allem Nachdruck darauf
hin=
gewieſen werden, daß die Bankdarlehen 1 200 100 Mk., die übrige
Ver=
ſchitldung 2 200 000 Mk., alſo die Geſamtverſchuldung 3 400 000 Mk.
be=
trage, wogegen die Lanßeskirche vor dem Kriege ein Vermögen faſt in
Erunche Ser Gie Gi crifin e Fie es efe enfe
mit den Mitgliedern des Landeskuchentags dauernd Füihlung behalte
und Auskunft über den Stand der Verhandlungen geben könne. Die
Lage der Kirche ſei immer noch ernſt genug, auch wenn der
Schieds=
ſpruch günſtig gefällt werde. Der vorliegende Voranſchlag ſei unter
dem Geſichtspunkt hüchſter Sparſamkeit aufgeſtellt worden, jedoch nehme
man jeden weiteren Vorſchlag zuu Sparſamkeit gerne an, wonn man
auch ſchon bis an die Grenze des Möglichen gegangen ſei. Der Redner
erläuterte nun in großen Zügen die einzelnen Poſitionen und wies
da=
bei nach, daß Einſparungen (die Ausgabezahlen des letzten Voranſchlags
ſind zum Teil eingeſetzt) ſowveit als möglich vorgenomwen wurden.
E=
ſtreifte dann die Frage der Veſteuerung und führte eindringlich die Not
der Kirche vor Augen. Es ſei zu hoffen, daß nach Einigung mit dem
Staat eine Beſſerung eintrete.
Zu dieſen Ausführungen nahm zunächſt für den Finanzausſchuß
Bankvorſtand Abg. Jenſen=Langen Stellung. Es ſei eine bittere
Tatſache, daß immer noch ein erheblicher Fehlbetrag beſtehen bleiben
muß. Es ſei aber unerläßlich, daß einmal durch kräftige Hilfe, die
Balancierung der Ein= und Ausgaben erreicht warden müßte. Eine
Seite 7
Teckung ſei aber unmöglich, wenn der Staat ſeinen Verpſlichtungen
nicht nachkonrnie. Aus ber Notlage habe man beteits beſehloſſen, das
Kirchennotgeld zu erheben. Der Finanzausſchuß ſei der Ueberzeugung,
daß der Voranſchlag größte Sparſamkeit erkennen laſſe. Er beantrage
die Genehmigung des Voranſchlags, und die Kirchenregierung zu
er=
mächtigen, den Fehlbetrag durch zu prüfende weitere Einſparungen und
durch Darlehensaufnahme zu decken.
Abg. Arbeiterſekretär Laufer betont, daß das Bild des
Voran=
ſchlags nicht erfreulich ſei. Der Weg der Landeskirce ſeit 1924 ſei ein
ununterbrochener Leidensweg. Die ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit ſei im
Vergleich zu Preußen (mit 3½ Prozeut) in Heſſen mit 16 Prozent aufs
äußerſte angeſpannt. Deu Voranſchlag ſtelle das Minimum deſſen dar,
was die Landeskirche einſtellen müſſe. Man ringe ſchon ſeit Jahren
mit dem Staa; um Einhaltung der finanziellen Verrflichtung gegenüber
der in Not geratenen Landeskirche. Die Einſetzung eines Schiedsgericlts
ſei ſehr zu begrüßen. Hoffentlich laſſe es nicht zu lange auf ſich
war=
ten Die Entſcheidungen dieſes Schiedsgerichts bedürften aber einer
Ueber=
prüfung, damit keine berechtigten Forderungen verloren gingen.
Abg. Zentgraf fragt an, ob ſich aus dem kirchlichen Waldbeſitz
nicht mehr Einnahnen erzieln ließen.
Vizeptäſiden: D. Dr. Dalem glaubt, daß aus den 360 Morgen
der Kinche gehörigen Landes nichr allzu viel mehr zu erzielen wäre.
Abg. Pfarrer Berck daukt den Landtagsabgeordneten für „ihre
Unteiſtüßung der Landeskirche, die auch in Zukunft ſich günſtig
aus=
wirken möge.
Abg. Landwirt Diehl fragt, ob es nicht möglich ſei, auch den
be=
bauten Grundbeſitz mehr heranzuziehen. Das Kirchennotgeld möge man
erheben, obwohl es min he Härte bringe.
Vizebräſident D. Dr. Dahlem glaubt nicht, daß eine ſtäatliche
Gemehmigung für eine Gebündeſteuer geoeben werde, auch die
Neichs=
vermögensſteuer könne nicſt herangezogen werden; es ſei feſtgeſtellt, daß
dieſe Steuer bereits um 20 Prozent hinter 1927 zurüickbleibe. Die
Här=
ten der Kopfſtener werde man, wo ſie auftreten, nach Möglichkeit zu
be=
ſeitigen ſuchen.
Abg. Geh. Finanzrat Stroh weiſt darauf hin, daß auch die Städte
viel Beiträge lieferten (alſo der bebute Grundbeſitz), und zwar kommen
aus Darmſtadt 459 000 Mank, aus Offenbac, 205 000 Mark, aus Gießen
184 000 Mark, aus Mainz 169 000 Mark, aus Worms 135 000 Mark;
im Vergleich z. B. zu Butzbach, 35 000 Mart, ſeien die Städte ſehr
an=
geſpannt.
Es werden nun die Poſitionen einzeln beraten und einzeln darüber
abgeſtimmr. Poſ. 8, 9, 13 und 16 ker Ausgabeſeite und Poſ. 3 der
Einnahmeſeite werden no.h zurückgeſtellt. Alle übrigen Poſitionen der
Ausyabe= und Einnahmeſeite wurden einſtimmig angenommen. Zu
Po=
ſition 7 (Ausgabe) regt Abg. D. Jaudt en, den Poſten zu gegebener
Zeit zu erhöhen. Zu Poſition M bittet Abg, Lehrer Schäfer, fir
den Verband evang. Mäineroereinigungen 100 Mk. zu bewilligen. Dem
Antrag ſoll im Rahmen der vorgeſehenen Summe nach Möglichkeit
ent=
ſprochen werden. Abg. Pfarrer Berck=Roßdorf Lankt für die
Bei=
tragserhöhung auf 200 Mark für „Krankenbehandlung. Abg. Dekan
Vogel=Gernsheim ſtellt den Antrag, anzuregen, daß die Bezüige der
Riligionslehrer der höheren Schulen durch den Staat erhöht werden
mügen. Auf eine Auregung, man möge Notizen über Ankauf von
Grundſtücken und Häuſern, die notwendig ſeien, um das
Auſwertungs=
kapital ſicherzuſtellen, doch zur Kenntnis der Allgemeinheit bringen,
da=
mit der Grund ſolchee Käufe erkannt werde, erwidert Prälat
D. Dr. Diehl, daß das ſeither ſchon geſchehen ſei. Auf eine Anfrage
des Abg. De. Schuſter, betreffend Eigenbewirtſchaftung von
Wein=
bergen, die von manchen rheiniſchen Winzern nicht gern geſehen werde,
wird geantwortet, daß im Falle einer Verpachtung der Palltpreis ſo
gering wäre, daß nicht einmal die Ausgaben gedeckt würden. Eine
Kon=
kurrenz oder gar Schädigung käme bei dem geringen Umfang der
Wein=
berge gar ni ſt in Frage, im G=genteil, durch Verſand des beſchränkten
Quantums werde nec, die Aufmerrſamkeit auf den rheiniſchen Wein
ge=
lenkt. Abg. Landwirt Beiſer=St. Johann tritt dieſer Anſicht bei
und regt an, zu verſuchen, dieſe Einnahme noch zu erweitern.
Da alle Poſitionen, wie erwähnt, einſtimmig angenommen wurden,
wurde der Voranſchlag, mit Ausnahme der wenigen noch zur
Bera=
tung ſtehenden Punkte, in erſter Leſung angenommen.
Zum Schluſſe der geſtrigen Sitzung wurde noch der Antrag: „Der
Landeskirchentag wolle, da die Wirtſchafts= und Finanzlage noh ſo
un=
ſicher und ungeklärt iſt, die Kirchenregierung ermächtigen, jecheils vor
Beginn des Ramungsjahres 1930 und 1931 nach Anhörung des
Finanz=
ausſchuſſes die Ginnahmen und Ausgaben nachzuprüfen und über
not=
wendige Deckungsmittel zu beſchließen”, einſtimmig angenommen.
Prä=
lat D. Dr. Diehl gibt auf einzelne vorgebrachte Bedenken übe= die
Faſſung des Antrags die Erklärung, daß wan ſelbſtverſändlich im
Rah=
men des Budgets bleiben werde.
Um 1 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. Nackynittags fandent
Gruppenſitzungen ſtatt. Heute um 9,15 Uhr wiud in der Bevatung in
öffentlicher Sitzung fortgefahren.
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Nachruf.
Unerwartet verſchied nach kurzer Krankheit unſer lieber Kollege
Seine Geſinnung war edel und treu und verlieren wir in
dem Eniſchlafenen einen aufrichtigen Freund und wertvollen
Menſchen. Seine Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit war
vor=
bildlich.
Ein treues Gedenken werden wir ihm ſiets bewahren.
Die Angeſtellten
der Brauerei Wilhelm Rummel
Darmſtadt.
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Todes=Anzeige.
Am 13. März 1929 iſt unſer lieber Bruder
Poſtamtmann i. R.
Hauplmann der Reſ. des ehemal. Leibg.=Infanterle=Regiments Nr. 115
Inhaber des E. K. I. und II. Kl., des Hausordens von Hohenzollern
und anderer Kriegsauszeichnungen
von ſeinem langen Leiden erlöſt worden.
Marie Haag
Anna Haag
Ludwig Haag, Oberbaurat.
Darmſtadt, Friedberg, den 19. März 1929.
Die Beerdigung hat in der Stille ſtattgefunden.
Statt Karten.
Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
Teilnahme beim Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen
Emma, geb. Langenbach
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Familie C. Hanau
Johanna Simon, geb. Katz
Darmſtadt, den 20. März 1929.
Allen Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nach
richt, daß mein geliebter Gatte, herzensguter Vater,
Bruder und Schwager
Brauereivertreter
im 58. Lebensjahr am 18. ds. Mis. nach kurzer
Krank=
heit ſanft entſchlafen iſt.
Frau E. Beck, geb. Kircher
und Sohn.
Darmſiadt, den 19. März 1929.
Beerdigung: Donnerstag, den 21. ds. Mts., 10 Uhr
vor=
mittags, auf dem alten Friedhof.
Von Beileidsbeſuchen wolle man bitte abſehen.
Nachruf.
Am Montag, den 18. März ds. Js. verſchied nach
kurzer Krankheit mein langjähriger, treuer Mitarbeiter
Herr Kaufmann
Faſi 25 Jahre hat der Verſiorbene als Vertreter
meiner Firma mir im Außendienſie wertvollſie Dienſie
geleiſtet. Sein gefälliges und vornehmes Weſen ſicherte
hm bei ſeinen Mitarbeitern und Geſchäftsfreunden Liebe
und Verehrung. Ich werde das Andenken dieſes
aus=
gezeichneten Mannes ſiets in hohen Ehren halten.
Brauerei Wilhelm Rummel
Darmſiadt.
Seite 8
Mittwoch, den 20. März 1929
Nummer
OM
OUM
Enkfekkungs=
Die glückliche Geburt unseres Sohnes
Gerhard zeigen hocherfreut an
Dr.-Ing. Otto V. Keußler
und Frau Elisebeth
geb. Kissinger.
Darmstadt, den 19. März 1929.
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Die Verlobung ihrer Tochter Annemarie
mit Herrn Heinz Wiessell zeigen an
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Meine Verlobung mit Fräulein
Annemarie Surmann beehre
ich mich anzuzeigen
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Darmstadt.
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Gisela Knab, Tochter des
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ich hierdurch bekannt.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen ſagenwir
allen unſeren innigſten Dank. Beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Frank für die tröſtenden Worte am
Grabe ſowie dem Kriegerverein und Geſangverein.
Auch danken wir der Krankenſchweſter Sofie für ihre
liebevolle Pflege.
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Copyright by Marie Brügmann, München.
(Nachdruck verboten.)
Villg des Großinduſtriellen Schneider lag tief verſteckt
ſin den Bäumen eines ausgedehnten Parks unweit der
ſ.ße, die im Weſten der Reichshauptſtadt das innere
Weich=
ſerißt. Ein weißer ſtilvoller Bau mit vorgeſchobener Altane,
r ein Wirtſchaftsgebäude mit der Wohnung eines alten,
Bärtners und der Garage des großen Opelwagens, rings
ſene hohe ſteinerne Mauer, die zudringliche Blicke abhielt.
ußerhalb der Stadt, verbrachte der vielbeſchäftigte
Fabrik=
öllig ungeſtört die wenigen freien Stunden, die ihm ſein
zuſtattete. Selten nur ſah man ihn mit ſeiner jungen Frau
ᛋ1 in die Stadt fahren.
war bexeits ſpät: doch der Mond war noch immer hinter
ſo ken verborgen, als an dem Rande der Mauer, die am
Ende des Grundſtücks lag, der Kopf eines Mannes auf=
Her vorſichtig in den Garten hineinſpähte. Er ließ ſich
rtwieder katzenartig ſchnell hinunter und verharrte einen
ſſick regungslos im Gebüſch am Wege. Innerhalb der
hatte er einen ſcharfen Wachhund wahrgenommen, der mit
Punkelheit glänzenden Augen zu ihm emporſah und ein
ſeigen der Mauer unmöglich mochte. Langſam ſchob ſich
volle Scheibe des Mondes vor und beleuchtete mit fahlem
den ganzen Platz. Der im Gebüſch verborgene Mann, der
ber die Mauer zu klettern verſucht hatte, war, nach der
ne und der abgeblendeten Laterne in ſeiner Linken zu
anſcheinend einer der verwegenen Männer, die zur Nacht=
Billen des Berliner Weſtens zu „überholen” verfuchen und
ſeiner halsbrecheriſchen Kletterei über einige Stock hohe
ticht zurückſchrecken.
ſur Faſſadenkletterer erhob ſich jetzt. Er hatte feſtgeſtellt, daß
uo ihn wohl bemerkt hatte, ja, ihn bemerkt haben mußte;
ber nicht anſchlug, weil er auf das Stellen des Mannes
ſſt war. Das war ſeinem Vorhaben günſtig. Er erklomm
uem die Mauer und ſah wiederum in den Park hinab.
unter ſich vernahm er das heiſere Atmen des Tieres und
edie weißen Zähne des geöffneten Rachens. Da entnahm
ei tiefen Taſche ein ſtarkes Seil und verband das eine
ku einer leicht verſchiebbaren Schlinge zuſammen. Er hielt
idere Ende des Seiles mit der Linken und begann die
ſie mit der Rechten über ſeinem Kopf zu ſchwingen. Das
Mittwoch, den 20. März 1929
improviſierte Laſſo fauſte in der Luft und ſchlug dann klatſchend
in den Garten hinunter. Im ſelben Augenblick zog der Mann
oben ſcharf an. Ein dumpfes Röcheln wurde hörbar. Der Mond
wechſelte wiederum durch eine Wolkenwand, und als er von
neuem den Garten beleuchtete, lag unten auf dem Wege der
Kör=
per des erdroſſelten Hundes in den letzten Zuckungen.
Der Mann wartete noch einen Augenblick und ſprang dann
hinab. Er durchquerte den Park, möglichſt den Schatten der
Bäume ausnutzend, und begann bald darauf, an der Rückfront
des Hauſes emporzuklettern.
Er war ſehr bald oben und verſuchte, die Lage auszuſpähen.
Der Tip, den man ihm in ſeiner Stammſpelunke gegeben hatte,
war tatſächlich gut. Niemand ſchien im Hauſe anweſend
zu ſein. Er ruhte auf dem flachen Dach des Hauſes
aus und überlegte. Dann holte er den Strick hervor, den er vor=
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aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
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hin von dem Kadaver des Hundes gelöſt hatte, und begann die
Schlinge um einen Schornſtein zu binden. Mit aller Kraft zog er
daran, der Strick hielt. Dann ſchlang er das andere Ende um den
Leib. So war er vor dem Abſturz geſichert. Jetzt holte er noch
ein Tuch aus der Taſche und umwickelte damit ſeine Hand. Er
rechnete wohl mit dem Eindrücken einer Fenſterſcheibe. Endlich
ſchien er alle Vorbereitungen getroffen zu haben, denn er näherte
ſich dem Dachfirſt und taſtete mit dem Fuße die Entfernung von
dem nächſten Sims ab. Sie mußte größer ſein, als er ſich gedacht
hatte, denn er zog den Fuß mit unwilligem Brummen wieder
zu=
rück. Der Mond verſchwand wieder einmal in dieſer denkwürdigen
Nacht, und tiefe Finſternis laſtete auf dem Grundſtück.
Da flammte jäh und unvermittelt unter ihm ein Licht auf.
Es leuchtete hinter dem Fenſter, in das er vor einer Minute hatte
einſteigen wollen und das, wie er wußte, das einzige war, das
aus dem Schlafzimmer der Schneiderſchen Wohnung in den Hof
hinausführte. Vor ihm lag die dunkle Silhouette des kleineren
Wirtſchaftsgebäudes, und als er noch regungslos verharrte,
er=
blickte er den Widerſchein des Lichtes, einen großen,
unregel=
mäßigen, hell erleuchteten Fleck auf dem ſchwarzen Grunde,
Auf dieſem hellen Lichtfleck aber bewegten ſich zwei Menſchen
oder beſſer, die Schatten zweier Menſchen. Wie das Bild eines
Films auf die weiße Wand geworfen wird, ſo lebten und
beweg=
ten ſich die Schatten dieſer Menſchen auf dem hellen,
unregeſ=
mäßigen Viereck.
Seite 9
Der Mann auf dem Dache ſaß regungslos. Er preßte die
Fäuſte an den Kopf und hörte ſein Blut hämmern. Die Laterne
entfiel ihm und raſſelte polternd in den Hof hinab. Er aber
merkte es nicht, ſondern beobachtete geſpannt die Bilder, die ſich
vor ihm abſpielten. Seine Blicke folgten den beiden Geſtalten,
und ſein Herzſchlag ſtockte.
Da zerriß ein furchtbarer Schrei die Stille der Nacht.
Als der Mond wieder aus den Wolken trat, konnte man den
Mann in wahnſinnigem Lauf über die Felder haſten ſehen. An
einem Zaun blieb er hängen und riß ſich ein großes Stück Tuch
aus der Jacke. Er kam erſt wieder zu ſich, als ihm ein „Halt!”
entgegendonnerte.
Er ſtand vor einer geſchloſſenen Bahnſchranke und ſah vor
ſich die große, ſchwere Maſſe eines Schnellzuges vorüberdonnern.
Dann blickte er in das bärtige Geſicht eines Streckenbeamten.
Da fuhr er zuſammen und entwich ſeitwärts, den Bahnkörper
entlang, in toller Haſt, als wäre er von einer ganzen Meute
ver=
folgt.
Der Beamte blickte ihm kopfſchüttelnd nach und murmelte vor
ſich hin: „Man könnte meinen, daß er einen Mord begangen
hätte!”
Der alte, taube Gärtner war gegen ſechs Uhr früh gerade
aufgeſtanden und hatte ſeinen morgendlichen Rundgang durch den
Garten vollendet, als der Wagen des Generaldirektors Schneider
vor der Pforte vorfuhr. Schneider kam ſoben mit ſeinem
Chauf=
feur aus Hannover zurück, wohin er ſich mit dem jungen Manne
geſtern abend zu einer geſchäftlichen Unterredung begeben hatte.
Er ſtieg ſchnell aus dem Wagen und eilte mit freundlichem
Gruß an dem alten Manne vorüber. Bevor er aber in das Haus
trat, blieb er betroffen ſtehen.
„Wo iſt Harras?” fragte er den Alten befremdet. Er war es
gewöhnt, daß der große, ſtarke Rüde allmorgendlich, ob er nun
aus dem Hauſe trat oder von einer Geſchäftsfahrt zurückkehrte,
ihm freudig bellend entgegenſprang.
Der alte Mann blickte erſchrogen auf. Jetzt wurde ihm klar,
was ihm an dieſem Morgen gefehlt hatte. Ohne an den Hund
zu denken, hatte er nur inſtinktiv etwas vermißt, was ihm ſeit
Jahren wie dem Direktor etwas Gewohntes war.
„Süchen Sie ihn, Schäfer!” wandte ſich der Direktor zum
Chauffeur. Dann ſtieg er die Freitreppe zu der Wohnung empor
und öffnete mit ſeinem Schlüſſel das Haus.
„Schläft meine Frau noch?” rief er noch einmal zurück.
Der Alte erriet mehr, als er verſtand, die Frage des Herrn
und nickte darauf.
(Fortſetzung folgt.)
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Nummer
Mittwoch, den 20. März 1929
Seite 10
Große Ueberſchwemmungs=Kataſtrophe in Amerika.
Die Karte des Unglücksgebietes.
Die faſt alljährlich wiederkehrenden
Überſchwem=
mungen in den Südſtaaten von Nordamerika
ſind dieſes Jahr beſonders furchtbar aufgetreten
Neben ſchweren Materialſchäden ſind auch
Menſchenleben zu beklagen.
Verlaſſene Autos im Ueberſchwemmungsgebiet.
Ueberſchwemmte Straße in einer Stadt des Staates Georgia.
Graf Eberhard zu Stolberg=W
rode ermordel.
Das Schlageker=Deukmal geſchändek.
Reich und Ausland.
Profeſſor Dr. Helmholt F.
Frankfurt a. M. Profeſſor Dr. phil. Hans
Helmholt, der ſich als Hiſtoriker und Journaliſt einen
Namen gemacht, ſtarb in Berlin im Alter von
64 Jahren. Profeſſor Helmholt war zuletzt Leiter
der politiſchen Redaktion des „Berliner Weſtens”.
Schon in jungen Jahren erregte er mit der
Heraus=
gabe ſeiner „Weltgeſchichte” weit über die Kreiſe der
Fachwiſſenſchaft hinaus Aufſehen. Nach einer Reihe
von weiteren Veröffentlichungen ging Helmholt in
die Journaliſtik über. Während des Krieges wurde
er als Preſſechef in das Reichsamt des Innern
berufen.
Blutiger Eheſtreit mit tödlichen Folgen.
Weinheim a. d. B. Montag abend, gegen
20.30 Uhr, gerieten die Eheleute Peter Där in
Streit, wobei der Mann mit einem Beil gegen ſeine
Frau vorging. Da ſich dieſe in ein Zimmer
einge=
ſchloſſen hatte, ſchlug er die Türe ein. Die Frau
entriß dem Mann nach ſeinem Eindringen in das
Zimmer das Beil und verſetzte ihm acht Schläge auf
den Kopf, ſo daß er bewußtlos zuſammenbrach. Nach
Anlegung eines Notverbandes wurde er ins
Kran=
kenhaus gebracht, wo er geſtern früch gegen 2 Uhr
verſchied. Die Frau wurde verhaftet.
Aus Schwermut in den Tod.
Heidelberg. Im Stadtwald, unweit des
Philoſophenweges, hat ſich der Beſitzer der bekannten
Heidelberger Wirtſchaft „Vier Jahreszeiten”, in der
Haſpelgaſſe, Edmund Kapitain, erſchoſſen. Kapitain
hatte ſchon früher Spuren von Schwermüt gezeigt.
Der eigentliche Grund dürfte aber der ſchlechte Gang
ſeines Geſchäftes geweſen ſein, das vor einigen
Ta=
gen geſchloſſen werden mußte.
1000 Jahre Duderſtadt.
An der Grenze zwiſchen Südhannober und
Thü=
ringen, etwa 15 Kilometer ſüdlich des Harzes, liegt
in der ſogenannten „Goldenen Mark”, in einem
hügeligen, landſchaftlich ſchönen und teilweiſe
bewal=
deten Gelände die 7000 Seelen zählende Stadt
Duderſtadt, die im Jahre 929 urkundlich zum erſten
Male erwähnt wird und infolgedeſſen in dieſem
Jahre das tauſendjährige Jubiläum begehen kann.
Duderſtadt iſt ſelbſtändige Stadt der Provinz
Han=
nover, mit Sitz des Landratsamts und hat
zahl=
reiche Sehenswürdigkeiten, viele alte Bürgerhäuſer
in Fachwerk und Holzſchnitzwerk, zwei majeſtätiſche,
dreiſchiffige, gotiſche Hallenkirchen aus dem 13. und
14. Jahrhundert, eine neuere romaniſche Kirche und
ein ſelten ſchönes, maleriſches Rathaus, das viel
be=
wundert wird und deſſen älteſter Teil zu Anfang des
13. Jahrhunderts erbaut wurde. Duderſtadt hat
einen prächtigen, die ganze Stadt umziehenden Wall
mit einem Kranze uralter Linden. Größere, noch
ſehr gut erhaltene Ueberreſte der alten Stadtmauer,
Teile eines tiefen Grabens und Türme in der
Stadt=
mauer geben noch heute den Beweis der früheren
Feſtung. Die Jubelfeier findet in der Woche vom
22. bis 29. Juni ſtatt.
Kohlenſtaubexploſion.
Lauchhammer. Geſtern früh gegen 6 Uhr
erfolgte in einer hieſigen Brikettfabrik eine
Kohlen=
ſtaubexploſion, deren Urſache noch nachgeprüft wird.
Vier Mann der Belegſchaft erlitten Brandwunden;
einer davon wurde ſchwer verletzt. Die Verlitzten
fanden Aufnahme im hieſigen Krankenhaus. Der
Materialſchaden iſt unbedeutend. Die Fabrik wurde
geſtern wieder in Betrieb geſitzt.
Vier Perſonen an Spiritusvergiftung geſtorben.
Kattowitz. Vorgeſtern betrat ein
Betrun=
kener den Warteſaal des Bahnhofs Poluſchki. im
Kreiſe Pietrowitz, und ſtürzte zu Boden. Der
an=
weſſende Polizeibeamte, der ihn nach der Polizei
ſchaffen wollte, bemerkte plötzlich, daß der Mann
bereits tot war. Einige Zeit darauf fand man in
unmittelbarer Nähe zwei weitere Betrunkene und
einen achtjährigen Knaben in betrunkenem Zuſtande
auf. Nach der Einlieferung auf die Polizeiwache
ſind auch dieſe drei Perſonen nach kurzer Zeit
ver=
ſtorben. Wie die ſofort eingeleitete Unterſuchung
ergab, haben die Toten einen auf dem Bahnhof
ſtehenden Keſſelwagen, in dem ſich vergifteter
Spi=
ritus zur Herſtellung von Kunſtſeide befand, geöffnet
und davon getrunken. Der Spiritus war ſo ſtark
ver=
giftet, daß eine Rettung nicht mehr möglich war. Der
Knabe war der Sohn eines der Verſtorbenen.
Von einem Straßenbahnwagen getötet.
Kattowitz. Am Montag ereignete ſich auf
der Hauptſtraße von Königshütte ein ſchveres
Straßenbahnunglück, dem zwei Frauen, die Arm in
Arm gingen, zum Opfer fielen. In einer Weiche der
Straßenbahn ſind die beiden Frauen in einen
Straßenbahnwagen, den ſie nicht beachteten,
hinein=
gelaufen. Sie wurden von dem Wagen erfaßt und
überfahren. Während eine der beiden Frauen ſofort
tot war, wurde die andere in ſchwerverletztem
Zu=
ſtand ins Krankenhaus geſchafft, wo ſie aber ebenfalls
bald nach ihrer Einlieferung ſtarb.
Das zerſtörte Schlageter=Denkmal.
Das Schlageter=Denkmal in der Golzheimer Heide bei Düſſeldorf, das ſchon im vorigen Jahre von
Bubenhänden ſchwer beſchädigt wurde, iſt völlig zerſtört worden. Der Denkſtein wurde zerſchlagen
und die Gedächtnis=Eiche abgeſägt. Das Denkmal bezeichnete die Stelle, an der Albert Leo Schla=
geter am 26. Mai 1923 von den Franzoſen erſchoſſen wurde. Die Täter, die mit beſonderer Vorſicht
zu Werk gingen, konnten bis jetzt nicht entdeckt werden.
den Aern
anal?
Mil dem
Der bekannte Segelflieger Hans Richter in ſeinem Flugzeug.
Die guten Erfolge des Segelflugſports auf der Kuriſchen Nehrung und in der Rhön haben den
bekannten Segelflieger Hans Richter veranlaßt, einen Flug im motorloſen Flugzeug über den
Aermelkanal zu planen. Schon im Frühſommer will er den Flug auf ſeinem Flugzeug „Aſtoria=
Bremen” wagen.
Eine zweite Mittelmeer= und Orientfahrt
des „Grafen Zeppelin”.
Bei der Hamburg—Amerika=Linie, in deren
Hän=
den, wie berichtet, die Buchungen für die Fahrten
des Luftſichffes „Graf Zeppelin” liegen, gingen
be=
reits zahlreiche Nachfragen nach Plätzen für die
etwa am 24. März beginnende Mittelmeerfahrt des
„Graf, Zeppclin” ein. Die Tatſache erſcheint
des=
halb intereſſant, da ſie zeigt, daß beim deutſchen
Reiſepublikum größtes Intereſſe für dieſe noch neue
Art zu reiſen beſteht. Der Luftſchiffbau Zeppelin
hat nunmehr für Mitte April eine zweite
Mittel=
meer= und Orientfahrt des „Graf Zeppelin”
anbe=
raumt, die vorausſichtlich am 15. April in
Friedrichs=
hafen beginnen wird.
Räuberunweſen in Afghaniſtan.
Nach einer Meldung aus Peſchawar wurde
zwiſchen Peſchawar und Dſchellalabad eine Karawane
von Räubern überfallen und vollkommen
ausgeplün=
dert. Die Räuber flüchteten mit der geraubten
Beute. Bei dem Kampfe mit den Räubern wurden
18 Perſonen getötet.
Von Wölfen zerriſſen.
Prag. In den Karpathen herrſcht noch immer
ſtrenger Winter und fordert ſeine Opfer in
verſchie=
dener Form. So wurde in einer Gemeinde ein
junges Mädchen von Wölfen überfallen und
zerriſ=
ſen. Das Mädchen hatte ſich an einen Bach begeben,
um das Eis aufzuhacken und Wäſche zu ſpülen.
Plötz=
lich bemerkte es aus dem nahen Wald drei Wölfe
kommen. Das Mädchen begann um ſein Leben zu
laufen, konnte aber die nächſten Behauſungen nicht
mehr erreichen. Knapp vor dem erſten Hof wurde
es von einem Wolf erfaßt, der ihm die Kehle
durch=
biß. Die Beſtien haben ihre Beute buchſtäblich in
Stücke geriſſen, noch ehe ſie von den herbeieilenden
Dorfbewohnern vertrieben werden konnten.
Trockenheit in England.
London. Große Teile von England haben ſeit
Wochen unter einer ungewöhnlichen Trockenheit zu
leiden. Die Stadt Mancheſter, die für die dort
be=
obachteten großen Regenmengen ſprichwörtlich iſt, iſt
ſeit 36 Tagen ohne Regen geblieben. Wenn auch noch
kein eigentlicher Waſſermangel herrſcht, ſo mußten
die Waſſermengen in den Häuſern doch rationiert
werden.
Hirſchberg i. R. In ſeiner Bc
Jannowitz im Nieſengebirge iſt in der 2id
Dienstag Graf Eberhard zu Stolberg=
W=
ermordet worden. Der Graf ſtand im
56 Jahren. Die Mordkommiſſion der La
nalpolizei Liegnitz hat ſich ſofort nach dan
begeben. — Zu der Mordtat an dem Gred
hard von Stolberg=Wernigerode werden
Einzelheiten bekannt: Graf Eberhard befa. d
Montag abend zuſammen mit ſeinem Sohn
Friedrich, dem jetzigen Majoratsherrn,
Zimmer. Der junge Graf verließ kurze
Zimmer. Bald darauf hörte er einen Sck.
Bei der Rückkehr fühlte er ſich von einem
ten umſchlungen und verlor das Bewuß!”
er wieder zu ſich kam und das Zimmer bei
er den Grafen Eberhard auf dem Sofa
auf. Auf dem Erdboden lag ein altes Jch
Die tödliche Kugel hatte den Kopf von hir
drungen und war an der Vorderſeite am 5
der herausgekommen. Es wird angenonn
zwei Unbekannte verſucht haben, einen
Schloß vorzunehmen, daß ſie dabei in das
geglaubte Zimmer gekommen und dort
Majoratsherrn geſtoßen ſind, den ſie ſofen
ſchoſſen. Im Schutz der Dunkelheit ſind
kannten entkommen. Einer der beiden hat cy
vor dem Zimmer Wache geſtanden und d
Friedrich bei ſeiner Rückkehr überfallen.
Auf Veranlaſſung der Staatsanrd
iſt am Dienstag abend der Sohn des
deten unter dem Verdacht der Täterſo
haftet und in das Gefängnis Hirſchbe
liefert worden.
Schweres Grubenunglück in Engllt
London. In der Coombs=Wood=/
Haleſowen, in Worcheſterſhire, hat ſich eir
Unglück ereignet, dem acht Bergarbeiter z.u
fielen. In der Grube brach am frühen
Feuer aus, durch das neun Bergarbeiter en
ſen wurden. Einem der Eingeſchloſſenen
am ſpäten Nachmittag, ſich in Sicherheit zu
in dem er ſeine Mütze in den Mund ſteckt
Rauchwirkung nicht unmittelbar ausgeſetzt
Die Rettungsmannſchaften konnten trotz au
teſter Tätigkeit erſt am ſpäten Nachmitta
eingeſchloſſenen Bergleuten vordringen. Oil
nung, die Verunglückten noch am Leben ail
erwies ſich als trügeriſch. Die acht Bergleu
bereits erſtickt.
Der Chef der Marine in Pola 15
verunglückt.
Trieſt. In Pola ereignete ſich am Vol
Zuſammenſtoß zwiſchen Motorrad und Str f4
Der Lenker des Motorrades, der mit gr
ſchwindigkeit fuhr, ſuchte durch größere Gel
keit einen Zuſammenſtoß mit der Straße1
vermeiden, und prallte dabei an einen eiſern
an. Der Inſaſſe des Beiwagens, der Chef
rine in Pola, wurde aus dem Wagen geM
erlitt einen Schädelbruch und war auf der SiN
Zum Flugzeugunglück bei New Bu
New York. Der bei dem ſchweren
unglück in Newark verwundete Begleiter 1
zeugführers iſt inzwiſchen ſeinen Verletz.”
ſegen. Fünf verſchiedene Ausſchüſſe ſind mi
terſuchung des Unglücks beauftragt. Es w.
geſtellt, daß der Apparat nur für 14 Perſo
laſſen war, während bekanntlich 15 an Box
Die Urſache der FlugzeugkataſtreiN
auf Manhattan.
New York. Zu dem ſchweren Flugze
auf Manhattan wird ergänzend berichtet,
Zuſtand der beiden Flugzeugführer ſehr Ir!
Ueber die Urſache der Kataſtrophe verwill
Schwerverletzte erſte Flugzeugführer bisher
zureichende Angaben zu machen, doch nimm ?
zuſtändiger Stelle an, daß ſie in der dek
des Flugzeuges zu ſuchen iſt, das insgeſan40
ſonen an Bord hatte, während ſeine Tra.
nur für neun Perſonen berechnet war. D‟
zeug wurde beim Zuſammenſtoß mit der
wagen in zwei Teile zerſchnitten.
Drei Mitglieder der Byrd=Expeditio.
ſchwunden?
New York. Nach einem hier einged
Funktelegramm von der Südpolarexpeditio
herrſcht in Little America, der Baſis der Ex
große Beſorgnis, weil drei leitende Mitgli
Expedition, die im Flugzeug einen Erkung.”
unternommen hatten, nicht zur feſtgeſetzten
rückgekehrt ſind. Es handelt ſich um den Ger.
Gould, den Norweger Balchen und den Nab 74
offizier Harold June. Byrd hat die Abſicht
gegeben, perſönlich einen Flug zu unternehr
über das Schickſal der Vermißten Gewißhel.”
langen.
mer 29
Mittwoch, den 20. März 1929
Geite 1
reklelen uns die Eiſenbaßner!
gahmen auch die Arbeit der Binnenſchiffer. — Die
icherung unſerer Verſorgung. — Ueberwindung einer
Naturkataſtrophe bhie weſentliche Schäden.
üde der ſchweren Kältekataſtrophe, der wir ſeit faſt einem
in Deutſchland ausgeliefert geweſen ſind, dürfen wir
nuß wir ſie ohne weſentliche Schäden an Wirtſchaft und
„Dheit überwunden haben. Gewiß hat der überraſchende
fall, für den ein großer Teil unſerer Häuſer und der
Alnlagen, wie beiſpielsweiſe der Waſſerleitungen, nicht
*, auch höchſt unangenehme Begleiterſcheinungen für
gehabt. Die ſchwerſten Bedrohungen durch das große
g ais haben wir aber überwinden können. Wenn wir
Surch welche Umſtände wir ohne Dauerſchaden über di
de hinausgelangt ſind, dann können wir nicht
vorbei=
der ungewöhnlichen Leiſtung der 700 000 Menſchen,
Berlaufe der letzten ſchweren Wochen die Aufrechterhal=
Berkehrstveſens anvertraut war: der verantwor
wußten und opfermutigen Arbeit der
(u Eiſenbahner.
ter Hand allein lag die Aufrechterhältung der Verſor=
Geſamtbevölkerung mit Waren, vor allem mit Brenn=
und Lebensmitteln, Erzeugniſſen, die in die meiſten
gebiete unſeres Landes durch die Fluß= und
Kanal=
verbreitet werden. Unſere Kanäle und Ströme waren
drei Monate in die ſtarre Haft des Froſtes gekommen.
ᛋf” lagen ſtill, zum Teil brachen ſie unter Eisdruck
zu=
ſend die arbeitsſchwieligen Hände der Binnenſchiffer
mr Feiern verurteilt. Schiffe und Schiffer leiſten aber
h9eutſchland ein volles Fünftel der geſamten Transport=
Eng. Weit über 100 Millionen Tonnen an Waren,
beſon=
btigſten Gebrauchsgütern wie Kohlen und Getreide,
wer=
ſier Binnenwaſſerſtraßen verfrachtet, während die
Haupt=
gurt weit über 400 Millionen Tonnen durch die
Reichs=
ältigt wird.
ſ Verkehrsnetz iſt das Blutſyſtem unſerer Wirtſchaft und
fDaſeins als Volk. Der fünfte Teil dieſes Blutnetzes
ſenier ſchweren und vollſtändigen Lähmung befallen. Die
hatte die Verkehrsdurchblutung unſeres ganzen
Wirt=
wers zu übernehmen. Das iſt geſchehen unter den unge=
Arichwerniſſen ihrer Tätigkeit durch den Froſt, deſſen
un=
bigen Einwirkungen ja die Eiſenbahner in ungleich
ſtär=
tade ausgeſetzt ſind als die meiſten anderen
Berufs=
ie durften ſich dennoch nicht ſchonen, ſondern mußten
büitsleiſtung noch erhöhen, um das Verkehrsleben
Deutſch=
ſifecht erhalten zu können. Viele von uns haben ſich
zr Ausbrüchen des Aergers über Zugverſpätungen hin=
Aſin. Aber zurückſchauend erkennen wir doch an, daß es
beweſen iſt, den Reiſe= und Güterverkehr in Deutſchland
ſtlrchen mit Pünktlichkeit durchzuhalten. In Deutſchland
Stillegungen ganzer Bahnſtrecken überhaupt nicht
ge=
während Polen und Tſchechien und auffallenderweiſe
gien und Holland einen Teil ihres Binnenverkehrs ſtill=
Ind mit knapper Not im Auslandsverkehr für die
An=
no Bewegung der internationalen Züge auf ihren
pttängen ſorgen konnten. Daraus erklären ſich auch die
nd größeren Verſpätungen in Deutſchland.
entlich iſt aber vor allem geweſen, daß die Reichsbahn mit
Egen und Menſchen, die ſchon bei normaler Witterung zu
rozentiger Nutzung vorhanden ſein müſſen, auch den
han dem brachliegenden Verkehr der Binnenſchiffahrt
en konnte. Das iſt die Rettung Deutſchlands vor einer
höungers= und Kältegefahr geweſen. Allein im Ruhr=
Arihermädonrverinar
lice=Vereins für Frauenbildung und Erwerb.
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fiskammer in Micheistadt i. Odw.
ndäge Ausbildung in allen Zweigen der Hauswirt=
FMolkerei und Kleintierzucht. ferner gründliche Unter=
Win der Feitigung von Handarbeiten, Weißzeugnähen,
achen, ſowie thevretiſcher Unterricht auf den ver=
Aſten Gebieten. Billigſter Penſionspreis einſchließlich
uld uſw. Beginn des nächſten Kurſus 2. Juli 1929.
R1 ſowie Verſand der Aufnahmebedingungen durch
Rdwwirtſchaftskammer in Darmſtadt, Rheinſtlaße 6=
(4834b
gebiet hat die Reichsbahn, die dort in den Zeiten des ſtärkſten
Verkehrs bis zu 27000 Wagen täglich allein für den
Kohlentrans=
port bereitſtellen muß, über dieſe Höchſtziffer hinaus mehr als
36 000 Wagen täglich verfügbar machen müſſen und
kön=
nen. Eine ſo gewaltige Mehrbeanſpruchung hat nicht in allen
Teilen Deutſchlands ſtattgefunden, aber die Reichsbahn hat ſich
ihr gewachſen gezeigt, und dieſe Tatſache iſt nicht nur ein
Ergeb=
nis einer leiſtungsfähigen Organiſation, ſondern ebenſo eine
Wirkung des Geiſtes der Eiſenbahnerſchaft. Dieſe hat, namentlich
ſoweit die Güterbahnhöfe und Rangierbahnhöfe in Frage
kom=
men, einfach Uebermenſchliches geleiſtet. Es iſt ein ſtummer
Hel=
denmut geweſen, der dieſe Leute beſeelt hat und der ſie befähigte,
ihrem Lande unter denkbar ſchweren Umſtänden einen Dienſt von
höchſter Notwendigkeit und höchſtem Werte zu leiſten. Vor
ſchweren Unglücksfällen ſind wir während der Kälte gewiß nicht
verſchont geblieben, aber wenn man überlegt, in welchem
Um=
fange die reichliche Bildung dichter Dämpfe infolge der Kälte,
ferner die Schneewehen und die Vereiſung von Fenſtern,
Kup=
pelungen, Gleiszungen, Bremsklötzen, Drehſcheiben und anderen
wichtigen Betriebsteilen, die Abwickelung eines ſicheren
Bahn=
verkehrs behindern, muß man doch aufatmend fagen; es hätte
ſchlimmer werden können!
So iſt es auch! Es hätte ſchlimmer werden können! Es hätte
mehr Zuſammenſtöße, mehr Opfer geben können, wenn nicht die
Eiſenbahner ihre Aufmerkſamkeit und Gewiſſenhaftigkeit im
In=
tereſſe ihrer ſelbſt, aber auch der Lebensſicherheit aller anderen
erfolgreich verdoppelt hätten. Nachdem die Gefahr hinter uns
liegt und nachdem wir wiſſen, daß die Reichsbahn ſich einer
der=
artigen Kälteperiode und auch der uns vielleicht bevorſtehenden
Hochwaſſerzeit gewachſen zeigt, dürfen und müſſen wir uns
Rechenſchaft darüber geben, daß wir einer großen Gefahr
glück=
lich entronnen ſind. Die Eiſenbahner haben uns vor den
ſchwer=
ſten Wirkungen eines Ausfalls der Lebensmittel= und
Gebrauchs=
mittelverſorgung ſchützen können. Sie haben für uns alle einen
guten Kampf gekämpft. Und ſie ſollen und müſſen hören, daß
wir ihnen mit Gefühlen der Anerkennung und der Dankbarkeit
gegenüberſtehen.
HI. O.
Geſchäftliches.
Her: Dr. Lindemann, vonr Dr.=Scholl=Inſtitut, ſpricht Don=
den ihre Entſtehung und Bekämpfung‟ Da Tauſende
mit dieſem Leiden behaftet ſind, ſo zweifeln wir nicht, daß der Vortrag
ſtarkes Jutereſſe findet, um ſo mehr, als er mit Lichtbildern und
unent=
geltlich ſtattfindet.
Zum erſtenmal öffnet die Firma Carl Hagenbeck,
Dierpark Stellingen, ihre reichen Archive zur Herſtellung von
Tierfangbildern. Zum erſtenmal ſtellt die Ufa, Berlin, das geſamte
Photomaterial ihrer Kulturfilme zu einem groß angelegten
Sammel=
werk über Tierfang und Tierjagd zur Verfügung. Weiß man, wie
Ele=
fanten, Krokodile, Löwen, Paviane, Hyänen, Rieſenſchlangen gefangen
werden? Die neuen bunten Halpaus=Sammelbilder geben anſchaulich
Antwoxt. Sie bringen Szenen von exotiſch=märchenhafter
Naturſchön=
heit und ſchaurig=ſchöner Romantik, von kaltblütiger Todesverachtung
und ergreifender Liebe zu den Tieren. — Halpaus=Tierfangbilder liegen
in allen Packungen der Halpaus=Zigaretten. Ein boſtbares
Sammel=
album, weit über dem Durchſchnitt der üblichen Einklebehefte, iſt zum
Preiſe von 1.50 MM. zu beziehen von der Halpaus=Ziggrettenfabrik,
G. m. b. H., Breslau, Wachtplatz.
Katarrhe and Grippe. Katarrhe können nur entſtehen
wenn der menſchliche Körper überſäuert iſt. Solche ſchädlichen Säuren
(Harn=Oxal und unverdaute Phosphor=Säuren) befinden ſich in Blut
und Geweben. Von Zeit zu Zeit ſtoßen nun dieſe Körpergewebe ſolche
abgelagerten Stofſwechſelrückſtände ab. Dieſer Prozeß geht in Organen
mit Schleimhautgeweben por ſich, Luftröhre, Lunge, Leber, Magen,
Bauchſpeicheldrüſe, Därme, Nierenbecken, Harnleiter und Blaſe, im
Kopf ſogar die Stirnhöhlen, Liederſäckchen, Gehörgänge, Tränengänge,
ROu
Telephon 134
oielo
(4694b)
Aue der Johannesgemeinde.
ung zu den Sommerkurſen
1. im Weißzeugnähen
2. un Kleidermachen
Fuleiu Orth, Kahlertſtr. 26
von 9—12 Uhr.
Evgl. Frauenverein der
Johannesgemeinde.
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Studienrätin Cilla Geis: Rhythmiſche Grundbegriffe. 6 13.15:
Schallplatten. O 15.05: Jugendſtunde, Rektor Wehrhan: Vom
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richtsweſen alter Zeit. Am Pranger. S 15,55: Hausfrauendienſt.
0 16.35: Konzert des Funkorch.: Kompoſitionen von Joh. Seb. Bach,
Mitw.: Elſe Liebhold (Sopran), O. Grunmach (F.öte), Konzertm.
H. Wiggelaar (Violine), E. J. Kahn (Klavier), R. Merten (Orgel).
O 18.10: Bücherſtunde. L. Marcuſe: Fünf Biographien. 6 18.30:
K. Laßwitz: Technik. O 18.40: Franzöſiſche Literatur. O 18.50:
Franzöſiſcher Sprachunterricht. O 19.15: Prof. Drevermann:
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kunde. O 19.30: Konzert des Schlierſeer Virtuoſen=Trios Carl
Schwarz. 20: Vom Dr. Hochſchen Konſervatorium: „Das
muſikaliſche Opfer” von Joh. Seb. Bach, O. Anſchl.: Iriſcher Abend.
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Mittwoch, 20. März. 10.30: Schallplatten. 12:
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platz Stuttgart: Promenadekonzert. O 13: Schallplatten. 0 15:
Kinderſtunde. 8 16: Joſ. Ernſt: Briefmarkenkunde für die Jugend.
O 16.16: Irländiſcher Nachmittag, Mitw.: Rhoda von Glehn
(Sspran), Eva Chriſta (Rez.), A. Haagen (Klavier), Funkorch,
O 18.15: Dr. Haag: Der Gottesbeweis der modernen Philoſophie.
O 18.45: Freiburg: Prof. Dr. Michael: Königtum und Kabinett
in England. O 19.15: Stuttgart: K. Hielſcher: Das unbekannte
Spanien. O 19.45: Engliſcher Sprachunterricht. O 20: Frankfurt:
Aus dem Dr. Hoch’ſchen Konſervatorium: „Das muſikaliſche Opfer”.
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Obwohl ſich der hohe Luſtdruck weiter abſchwächt, ſo wird ſich bei
uns die Wetterlage doch nur wenig ändern. Die Temperaturen ſteigen
langſam weiter an und dürften auch nachts mehr um Null zu liegen
kommen.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. März: Stellenweiſe Morgennebel,
tagsüber noch meiſt heiteres Wetter, trochken, Temperaturen langſam
weiter anſteigend.
Ausſichten für Donnerstag, den 21. März: Noch trocbenes, teils wolkiges,
teils aufheiterndes Wetter bei wenig deränderten Temperaturen
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; ſür
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck
und Verlag: T. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige hat Nummer 14 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. März iſt die geſamte
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten um 145,1 Mill. auf 1872,3 Mill. RM. zurückgegangen. Im
einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 34,2 Mill.
auf 1715,2 Mill. RM. die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 16,1
Mill. auf 5,0 Mill. RM., und die Lombardbeſtände um 94,8 Mill. auf
59,0 Mill. RM. abgenommen. Die Anlage in Effekten iſt mit 93,1 Mill.
RM. weiterhin underändert geblieben. An Reichsbanknoten und
Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 175,4 Mill. RM. aus dem Verkehr
zurückgefloſſen; und zw. hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um
171,9 Mill. auf 4165,8 Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen
um 3,5 Mill. auf 473, 4 Mill. RM. verringert. Dementſprechend haben
ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 43,6 Mill.
RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 448,5 Mill. RM. eine
Abnahme um 54,4 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen
haben um 96,1 Mill. RM. auf 2714,6 Mill. RM., im einzelnen die
Goldebſtände um 36,0 Mill. auf 26 46,9 Mill. RM., die Beſtände an
deckungsfähigen Deviſen um 60,2 Mill. auf 67,8 Mill. RM.
abgenom=
men. Die Abnahme der Goldbeſtände beruht darauf, daß in Höhe
von 36 Mill. RM. ein Poſten Gold zur Verſtärkung des New Yorker
Depots in der Berichtswoche verſchifft worden iſt, der bis zum
Ein=
treffen in New York unter den ſonſtigen Aktiven geführt wird.
Außer=
dem iſt eine Verſchiebung zwiſchen dem inländiſchen Goldbeſtand und
dem Auslandsdepot dadurch eingetreten, daß die Reichsbank einen Poſten
Gold im Betrage von etwa 5 Mill. Dollar von der Bank von
Frank=
reich aus deren New Yorker Golddepot übernahm gegenüber Sendung
eines gleichen Goldbetrages von Köln nach Paris. Die Deckung der
Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 61,8 Prozent in der Vorwoche
auf 63,5 Prozent, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen, von
61,8 Prozent auf 65,2 Prozent.
Kaliwerke Salzdetfurth. Der G.V. am 4. Mai werden aus einem
Reingewinn von 3,80 (2,59) Mill. RM. wiederum 15 Prozent Dividende
auf ein A.K. von 16 Mill. RM. vorgeſchlagen. Die 12 Mill. RM.
neu geſchaffenen Stammaktien ſind erſt für 1929 dividendenberechtigt.
Außerdem werden der geſetzlichen Reſerve 1,21 (0) Mill. zugeführt.
Bei den Kaliwerken Aſchersleben und Weſteregeln kommen
je 10 Prozent Dividende in Vorſchlag. Bei erſteren beträgt der
Rein=
gewinn 2,42 (1,73) Mill. RM. Das A.K. 15,5 Mill. RM. Die
Kali=
werke Weſteregeln teilen der geſetzlichen Reſerve 0,60 (0) Mill. RM. zu.
Eine Sonderabſchreibung auf Anlagen wird nicht vorgenommen. Zum
Vortrag kommen unverändert 0,17 Mill. RM.
Unveränderte Div denden im Salzdetfurthkonzern. Die Kaliwerke
Salzdetfurth A.=G. verteilt aus einem Reingewinn von 3,80 (2,59) Mill
RM. wieder 15 Prozent Dividende. Der Reſerve werden 1,21 (—) Mill.
RM. überwieſen und 0,19 (0,18) Mill. RM. vorgetragen. — Die
Kali=
werke Aſchersleben weiſen aus 2,/42 (1,73) Mill. RM. Reingewinn 0,39
(—) der Reſerve zu, verwenden 0,30 (—) Mill. RM. für
Sonderabſchrei=
bungen, verteilen wieder 10 Prozent Dividende und tragen die reſtlichen
0,17 (0,16) Mill. RM. vor. — Bei den Konſolidierten Alkaliwerken
Weſteregeln beträgt der Reingewinn 2/43 (1,83) Mill. RM. Der
Re=
ſerve ſollen 0,60 (—) Mill. RM. überwieſen, wieder 10 Prozent
Divi=
dende ausgeſchüttet und 0,17 (0,17) Mill. RM. vorgetragen werden.
Voigt u. Häffner, A.=G Frankfurt a. M. Nach Abzug der
all=
gemeinen Unkoſten von 3,832 (2,979) Mill. RM. und 775 515 (549 223)
RM. Abſchreibungen, verbleibt für das Jahr 1928 von 5,416 (4,209)
Mill. RM. Rohgewinn einſchließlich 66 929 (50 160) RM. Vortrag ein
Reingewinn von 876 676 (680 769) RM., woraus It. A.=R.=Beſchluß der
G.V. am 23. April eine Dividende von 9 (8) Prozent auf die
Stamm=
aktien, 8 Prozent auf die Vorzugsaktien lit. V 7 Prozent Dividende
auf die V.=A. L/U, Ueberweiſung von 60 000 RM. an den
Wohlfahrts=
fonds und 77 676 RM. als Vortrag auf neue Rechnung vorgeſchlagen
wurden. Das Ergebnis 1928 ſei befriedigend. Bis jetzt liegen nur die
Bilanzziffern vor. Das Grundkapital bleibt mit 10,2, die geſetzliche
Rücklage mit 1,497 Mill. RM. unverändert. Die Vorjahrshypothek
von 150 000 RM., ſowie die alten Schuldverſchreibungen von 1912
und 1921 ſind getilgt, ſo daß an Schuldverſchreibungen nur 4 (4,011)
Mill. RM. ausgewieſen werden. Ferner erſcheinen Verpflichtungen in
laufender Rechnung 3 203 (3 253), Guthaben der Abnehmer für
An=
zahlungen 0,732 (1,59), Darlehenskonto 1,68 (2,09) und
Wohlfahrts=
kaſſen 0,289 (0,278). Andererſeits werden wieder als nicht eingezahltes
A.=K. 75 Prozent von 2,5 Mill. RM. V.A. lit. V mit 1,875, ausgewieſen.
Die Grundſtücke haben ſich auf 3,037 (3,977) ermäßigt, wobei der Verkauf
der Anlagen und des Gebäudes der ehemaligen Tochtergeſellſchaft
Prometheus=A.=G. um rund 360 000 RM. abzuſetzen war. Die
Fabrik=
einrichtungen werden mit 1,483 (1,332), die Waren mit 8,262 (7,892),
und zwar Rohſtoff und Halbfertigfabrikate 2,144 (2,841) und
Fertig=
waren 6,118 (5,05) ausgewieſen. Die Außenſtände erſcheinen mit 4,352
(3,502), Bankguthaben ſtark ermäßigt 0,97 (3,67) Kaſſe, Wechſel uſw.
0,387 (0,116) und Beteiligungen und Wertpapiere faſt unverändert 1,220
(1,224). Der Bericht zu den Bilanzangaben liegt noch nicht vor.
Bankverein zu Offenbach a. M. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung des Bankvereins zu Offenbach a. M. findet am Montag, den 25.
März ds. Js., ſtatt. Aus dem Bericht des Vorſtandes iſt folgendes zu
entnehmen: Die Bilanzſumme ſtieg um 700 000 Mk. auf 5,6 Mill. RM.,
der Geſamtumſatz von 320 auf 377 Mill. RM. Erfreulich ſei die
Zu=
nahme der Geſchäftsguthaben mit rund 118000 Mk., der Spareinlagen
mit 200 000 Mk., Depoſiten mit 350 000 RM. Weiter heißt es in dem
Bericht: Der Umſatz und Scheckverkehr belief ſich auf 20 Mill. RM. Das
Reinerträgnis von 91 195,97 Mk. gegen 83 690,01 ermögliche wieder
er=
hebliche Rückſtellung ſowie eine Verteilung der Dividende von wiederum
10 Prozent.
Die Berliner Metallnotierungen vom 19. März 1929 ſtellten ſich für
Elektrolhtkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam (
Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 208.75
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Börſenvorſtan=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf 190.— MM.,
des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194.— MM., Reinickel,
98- bis 99proz. 350.— RM., Antimon Regulus 80.00—85.00 RM.,
Feinſilber (1 Kilogr. fein) 77.25 bis 81.00 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 19. März 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 195.00 (195.00), März 190.00 (193.00),
April 192.00 (194.50), Mai 192.00 (193.00), Juni 193.00 (194.00), Juli
194.00 (194.50), Auguſt 194.50 (195.00), September 194.75 (195.50),
Okto=
ber 195.25 (195.50), November 195.25 (195.75), Dezember 195.50 (195.5(
und Juli 55.75 (56.00), Auguſt 56.00 (56.00), September 56.25 (56.50),
Oktober 56.50 (56.75), November 56.75 (57.00), Dezember 57.00 (57.25).
Tendenz: ſchwächer. — Für Zink: Januar und Februar 55.25 (56.75),
März 54.50 (57.00), Apri( 54.50 (56.00), Mai und Juni 55.00 (56.00),
Fuli und Anguſt 55.25 (56.25), September 55.25 (56.50), Oktober bis
Dezember 55.25 (56.75). Tendenz: abgeſchwächt. — Die eiſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 19. März 1929
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: unregelmäßig) Standard per Kaſſe
94—94½, drei Monate 95½—95½, Settl. Preis 94; Elektrolyt 102½
bis 103½, beſt ſelected 100—101½, ſtrong ſheets 125, Elektrowirebars
103½; für Zinn: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 224½—225,
drei Monate 225½—225½, Settl. Preis 225; inoff.: Banka 228, Straits
227 für Blei: (Tendenz:
Frankfurter Produktenbericht vom 19. März. Die Frankfurter Börſe
lag heute abgeſchwächt, niederrheiniſches Weizenmehl gab um 25 Pfg.
nach. Im übrigen waren die Preiſe unverändert. Es notierten je 100
Ka.; Weizen 24—24,15, Roggen 23,50, Sommergerſte 24, Hafer 24,50,
Mais 2450, Wcizenmehl ſürd. 33,50—34 25, dto. niederrhein. 33,25 bis
33,50, Roggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 1415—14,25,
Roggen=
kleie 15,50.
Frankfurt a. M., 19. März.
Im Vormittagsverkehr war das Geſchäft noch ſehr ruhig und eine
Tendenz ſchwer feſtzuſtellen. Doch trat zum offiziellen Beginn der
heu=
tigen Börſe ein Tendenzumſchwung ein. Die weiter lebhafte Beteiligung
des Auslandes am Börſengeſchäft ſowie günſtige Nachrichten aus Paris
gaben eine ſtarke Anregung, und die Tendenz zeigte ein feſtes Gepräge.
Die Stimmung war zuverſichtlich, doch konnte das Geſchäft einen nicht
ſo großen Umfang wie geſtern annehmen, da ſich das Publikum immer
noch reſerviert verhielt. Nur Spezialwerte waren lebhafter gehandelt
und gegenüber der geſtrigen Abendbörſe konnten bei dieſen Werten
Erhöhungen bis zu 2½ Prozent feſtgeſtellt werden. Im Vordergrund
ſtanden vor allem Elektrowerte. Beſonders AEG. mit plus 1¾ und
Siemens mit plus 2 Prozent wurden von Auslandsintereſſenten
leb=
hafter aus dem Markte genommen. Auch Chemiewerte fanden heute
etwas regere Beachtung, doch blieben J. G. Farben nur gut behauptet,
Scheideanſtalt und Holzverkohlung bis zu ca. ½ Prozent gebeſſert. Von
Kapitalmarkt waren Salzdetfurth mit plus 3 Prozent lebhafter gefragt,
während Aſchersleben und Weſteregeln eher vernachläſſigt blieben.
Auto=
aktien gut gehalten. Montanwerte ſtanden wieder im Hintergrunde.
Auch im Verlaufe war man hinſichtlich der
Reparationsverhand=
lungen optimiſtiſch geſtimmt und da weitere Kaufverträge vom
Aus=
lande ſowie von ſeiten des Publikums eingetroffen ſein ſollen, nahm
das Geſchäft zeitweiſe einen ſtürmiſchen Charakter an. Das Kursniveau
zeigte plötzlich ſprunghafte Veränderungen. Im Vordergrunde ſtanden
weiter Elektrowerte. AEG. gewannen erneut 2½ Prozent, Schuckert
2 Prozent und auch J. G. Farben waren etwas lebhafter gefragt mit
plus 1½ Prozent. Auch die übrigen Werte wurden von dieſer
Be=
wegung mitgezogen. Zum Schluß ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung
weiter langſam fort. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit
6 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkk lag das Pfund international
feſt. Mark gegen Dollar 4,2158, gegen Pfunde 20,468, London=Kabel
4,8554, Paris 124,39, Mailand 92,75, Madrid 32,30, Holland 12,12¼.
Die Abendbörſe war weiterhin ausgeſprochen freundlich, wenn ſich
auch das Hauptgeſchäft nur auf den Elektro= und Farbenmarkt
konzen=
trierte. Auch Montanwerte nach anfangs ruhigem Geſchäft im Verlauf
unter Bevorzugung von Mannesmann etwas gebeſſert. Sämtliche
übri=
gen Märkte gut gehalten, bei durchſchnittlichen Kursbeſſerungen von
½—1½ Prozent.
Berlin, 19. März.
Nach einem zurückhaltenden Vormitagsverkehr eröffnete auch die
heu=
tige Börſe in freundlicher Haltung bei teilweiſe ſogar gebeſſerten
Kur=
ſen. New York hatke zwar einen ſchwanken”en Verlauf genommen, die
übrigen Auslandsbörſen regten aber durch feſtere Meldungen an. Ein
nach Zeitungsnotizen bevorſtehender 100=Millionen=Auftrag der
Reichs=
bahn an die Waggonbauinduſtrie, die Metallhauſſe an den Weltmärkten
und die Hoffnung auf eine baldige Einigung in Paris, wo morgen eine
wichtige Sitzung ſtattfinden ſoll, waren weitere günſtige Momente. Auch
wurde der Reichsbankausweis ber 15. 0. M. als befriedigend und
nor=
mal angeſehen. Auh nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft
ziem=
lich lebhaft, die Kursgeſtaltung war aber trotz freundlicher
Grund=
ſtimmung keine einheitliche. Die Börſe ſelbſt, die immer noch ſehr
vor=
ſichtig operiert, zeigte eher Neigung zu Gewinnmitnahmen. Durch
be=
ſonders ſchhvache Haltung zeichneten ſich Soenska aus, während Eſſener
Steinkohle, Berliner Maſchinen, Metallgeſellſchaft, Transcadio, Conti=
Caoutchone, Shleſ. Gas, Chadeaktien u. a. eiter feſt blieben.
Anleihen behauptet. Ausländer geſchäftslos. Pfandbriefe ruhig,
aber meiſt gehalten. Dediſen geſucht. Pfunde weiter feſt, Spanien
ſchnrächer.
9. E. G ..
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121.25
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100.25
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22 .50
178.50
217.—
48.50
115.50
125-
83.75
364.—
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120.
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92 25
44 —
90-.
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Belgien
Italien ....."
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Rio de Janeiro
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18. 3.
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22.05 22.09
16.44 16.48
80 99 181.15
63.34 63. 46
81.67 81.83
1.875/ 1 87
0.4 995/0.5015
7.393/ 7.40
18.80 18,84
5.44 5. 45
2.068/ 2.07
4.183/ 4.19
4.266/ 4.270
19. 3.
Geld /Brief
22.05 22.09
i6. 445 16.485
81.o1 81.17
63.34 63.46
81.72 81.88
1.8781 1.382
0.501 0.503
7.397/ 7.411
8.82
5.44
2u73
1.186
4.26
18.86
5.45
2.077
4 194
4 274
Baumwolle: Anfangs herrſchte eine ſtetigere Stimmun
feſteren Liverpooler Kabel und Käufe des Handels. Der Fe
war zurückhaltend, da er erſt die Entkörnungsziffer abm
Späterhin ſetzten teilweiſe Realiſationen ein, ſo daß die P
nachgaben.
Kaffee: Unter dem Einfluſſe des kleineren Angebots und
braſilianiſchen Meldungen kam es zu Käufen des Handels
päiſcher Firmen. Auch die Spekulation ſchritt zu Deckunger
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt wurden zunächſt De
genommen. Walſtreet zeigte Intereſſe für Termine neuer
Es notierten nach Meldungen aus Chicago aru
Getreide. Weizen: März 123½, Mai 127½, Juln
tember 131½; Mais: März 94, Mai 97, Juli 100,
März 46½, Mai 47½, Juli 4738; Roggen: März
110½ Juli 110½.
Schmalz: März 12,22½, Mai 12,42½, Juli 12,8
ber 13,12½.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,75, Juli 14,15: Speck,
leichte Schweine 1125 bis 12,00, ſchwere Schweine
11,75; Schweinezufuhren: Chicago 24 000, im Weſten
Baumwolle: März 20,08, Mai 20,23 bis 20,24.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am
Getreide. Weizen: Rotwinter 153½, Hartwireſ
Mais, neu angek. Ernte 109; Mehl, ſpring wheat clea
6,00; Fracht: nach England 1,6—1,9 Schilling, nach
tinent 10—11 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,95; Talg, extz
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 120;
März 10/47, April 10,52, Mai 10,59, Juni 10,74,
Auguſt 10.99, September 11,16, Oktober 11,21, Noy
Dezember 11,05.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 19. März. Aufget
47 Ochſen, 23 Bullen, 574 Kühe oder Färſen, 260 Kälber, 10.
Der Marktverlauf war ruhig, es wurde langſam geräun
Qualität wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe
zielt: Ochſen 50—56, 43—48, Bullen 32—43, Kühe 41—46, 34.
2—24, Färſen 50—57, Kälber 60—71, 50—68, Schweine 78
83—85.
Entſprechend den geſtiegenen Zinkpreiſen werden die
für Meſſingbleche auf 202 Mk. und für Meſſingſtangen auf
19. März erhöht.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt nunm
Güterſperre im Fahrverkehr wieder aufgehoben worden.
Güterverkehr auf der Linie Warnemünde konnte zugela
Auf der Strecke Kopenhagen—Malmö beſteht die Sperre n.
Wie man auf Anfrage bei der Geſellſchaft für Linde’s C
A.=G., Wiesbaden, erfährt, iſt für 1928 mit unverändert
Dividende zu rechnen. Bilanzſitzung Anfang, G.V. Ende
Die Geſamteinfuhr von Papierholz nach Deutſchland
Jahre 1928 2259 000 To. Davon 981900 To., d. ſ. 43,5 2
Polen. Im Vorjahr betrug die deutſche Papierholzeinfuhr 14
To., davon 848 900 To., d. ſ. 44,5 Prozent, aus Polen. 2
Anteil iſt alſo ungefähr der gleiche geblieben. Gleichzeitig
nicht unbedeutende Ausfuhr von fertigem Papier aus Deut
Polen ſtatt.
Die polniſche Kartoffelausfuhr nach Deutſchland vermin”
Jahre 1928 bedeutend. Der Wert der bolniſchen Geſamt-
Kartoffeln betrug 7,2 Mill. Zl., wovon 2,8 Mill. Zl. auf der
export nach Deutſchland entfielen. Im Vorjahr hatte De
Kartoffelausfuhr insgeſamt 13 Mill. Zl., die nach Deutſchku
Zl. betragen. Demnach iſt im letzten Jahre ſowohl der Gef.
export als auch der Verhältnisanteil Deutſchlands zurückn
Die rumäniſche Handelsbilanz für das Jahr 1928 we
Ziffern auf: Einfuhr 32 145 101 188 Lei, Ausfuhr 26 919 25c5
ergibt ſich daher ein Paſſivſaldo von 5 225 844 625 Lei, dr
Reihe dem ungünſtigen Ernteergebnis des Berichts
zuſchreiben iſt.
Die britiſche Kohlenförderung belief ſich in der am
endeten Woche auf 5 464 200 (5 444 900) To. Die Zahl der Lox;
betrug 920 400 (917 500).
Die ſpaniſche Auslandskreditbank, deren Schaffung vo
rat genehmigt wurde, ſoll nach einer Meldung der Aget
Zweigſtellen in Frankreich, Italien, England, Deutſchland u.
ferner in Buenos Aires, Havanna und anderen lateinafn
Hauptſtädten beſitzen.
Nach Preſſemeldungen aus Rio de Janeiro hat die E0
Regierung mit Londoner Bankfirmen ein Abkommen über
einer braſilianiſchen Anleihe in Höhe von 50 Mill. Lſtr
Die Anleihe wird einen Teil des Stabiliſierungsprogramms
niſchen Währung bilden.
vonntbant, Kommänsngefeaſche
Frankfurter Kursbericht vom 19. März 1929
6% Dtſche.
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ſtaat v. 27
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27
2 Heſſen
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6% Preuß.
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6% Sachſen
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ſtaat v. 27.
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87.3
76.25
79.4
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Diſche. Anl.
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12
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75‟,
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93.9
84.5
98
97.5
97.75
97
97.75
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Dtſche.
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4.55
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98
18.25
93
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ſtädt. Materialverwaltung im
haus vom 21. März 1929 ab, vo
von 8 bis 12 Uhr, eingeſehen we
Verſchloſſene Angebote mit de
ſchrift „Lernmittel” ſind, getreil
den Muſtern. bis zum 27. März
bige Dienſtſtelle abzugeben.
Darmſtadt, den 18. März —
Der Oberbürgermeiſter
Verpachtung der Geme
fiſcherei Groß=Zimmel
Am Dienstag, den 26. Mä
nachmittags 3 Uhr, wird im
ſaal zu Groß=Zimmern, die G
fiſcherei der Gemarkung
Groß=
auf 12 Jahre ab 1. April 1929
pachtet. Die Verpachtungsbedin
werden im Verpachtungstermin
gegeben, können aber auch von
dem Dienſtzimmer der Bürger
eingeſehen werden.
Groß=Zimmern, den 18. März
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Zin
Brücher.
Die am Donnerstag, den 14.
uus hieſigem Gemeindewald abgt
Stammholzverſteigerung iſtg
migt. Die Abfuhrſcheine körn
Donnerstag bei hieſiger Gemen
gegen Stellung ſicherer Bürgſchafti
fang genommen werden. Erſter A
tag Donnerstag, den 21. ds. Ms
Gundernhauſen, den 19. März!
Heſſiſche Bürgermeiſte—=
Chriſt.
(am 22. März 1929 in Darn
Außer dem bereits ausgeſch
Holz kommt noch nachſtehendes 771
zum Ausgebot:
Aus Kernwieſenteil 4
Stammholz, im: Hainbuche
0,51 3, Birke 6,15 2, 0.48
1,28 1, 1,56 2, Linde 1,40 6.
2,05 3, Ahorn 0,32 2, 0,64 4,
0,18 1, Ulme 0,34 2, Weymoralk
0,23 1, 0.48 2, 0,96 3; Derk
Stück: 2 Hainbuche III.
Aus Rotſuhl 4
Nutzſcheiter, rm: Birke 1 II.
Kiefer 5,9 I. (rund), 28 II. (r.5
Das Holz iſt vor der Verſt
einzuſehen. Auskunft durch Förſt”
fink, Forſthaus Einſiedel (Tel. 2
und unterzeichnetes Amt.
Darmſtadt, den 19. März 192
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1929, nachmittags 3 Uhr, ve.
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Darmſtadt, den 20. März 1921
Weinheim
Gerichtsvollzieher.