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Bezugspreis:
Einzelnummer 10 Pfennige
Au ich 7 maligem Erſcheinen vom 1. März
GErz 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
wihr, abgebolt 2.25 Reichsmari, durch die
F440 Reichsmart frei Haus. Poſtibezugspreis
me Beſiellgeld monatlich 2.25 Reichomart.
ſrüchteit für Aufnahme von Anzeigen an
Tagen, wird nicht übernommen.
Nichte=
ſeirzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
ſen Bezieher nicht zur Kürzung des
is. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
bie Verbindlichkeit für uns. Poſtſcheckonio
Franfurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 28
Dienstag, den 19. März 1929.
192. Jahrgang
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27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/ 2 Reichemart. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Rellame=
zeile 3.00 Reichsmari. Alle Preiſe in Reichemart
(4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banktonto Deutſche Banl und Darme
ſädter und Nationalbant.
O Millionen für den Kleinwohnungsbau.
Mcter den Kuliſſen des Reichskags.
Hing verhandelt mit den Ekakſachverſtändigen
der Regierungsparkeien.
* Berlin, 18. März. (Priv.=Tel.)
ſh parlamentariſche Technik will gelernt ſein. Das haben
Rionalſozialiſten am Montag erlernen können. Sie hatten
1hNißtrauensantrag gegen den Reichsinnenminiſter
Seve=
ingebracht, der aus der erſten Leſung des Etats
übrig=
ſen war und am Montag zur Abſtimmung ſtand. Das
ſis blieb, daß der Antrag mit mehr als 200 Stimmen
hen wurde, während die Nationalſozialiſten nur ihre
mi und die der Deutſchnationalen auf ihrer Seite hatten,
Kommuniſten ſich der Stimme enthielten. Reſultat?
undeſten der Eindruck, als ob die Stellung Severings
Khnlich ſtark wäre. Wenn die Nationalſozialiſten
wenig=
nen Achtungserfolg erzielen wollen, müſſen ſie künftig
vorgehen. Das war aber das einzig Intereſſante der
sſitzung. Im übrigen wurden neue Mittel für
inanzierung des Wohnungsbaues
be=
ſRgt. Man hat den Nachtragsetat 1928 angeſchnitten, bei
tuptſächlich die Beamtenvertreter und =vertreterinnen zu
ſeiemen, und ſich dann auf Dienstag vertagt.
hyter den Kuliſſen begannen die
Verhand=
gt des Reichsfinanzminiſters. Er hat
Ver=
ſes Zentrums, der Volkspartei und der Demokraten
emp=
hund ihnen gegenüber ſeine Bereitwilligkeit ausgeſprochen,
Mruch von Einſparungen im Etat zu machen. Abends
ereits die Etatſachverſtändigen des Zentrums, der
Sozial=
nſhiten und der Bayern zuſammengeſeſſen. Die nächſten
erden alſo zeigen müſſen, inwieweit Herr Hilferding
e Wunſche der bürgerlichen Parteien fügt und zu
Ab=
en bereit iſt. Es darf nicht überſehen werden, daß
ſprechungen naturgemäß auch politiſche Bedeutung haben,
ſin der Reichskanzler erklärt hat, daß das Kabinett mit dem
ſhe und falle. Auch die Sozialdemokraten ergehen ſich ſchon
tininisvollen Drohungen, daß, wenn die Volkspartei hart=
Gleiben ſollte, man eben eine andere Mehrheit ſuchen müſſe.
tauben nicht, daß ſie damit großen Eindruck machen
wer=
ie Volkspartei hat inzwiſchen feſtſtellen können, daß ihr
ſte nicht allein bei der Wirtſchaft, ſondern beim geſamten
and lebhafte Zuſtimmung gefunden hat. Das zeigt auch
Ahfolgeſchaft des Zentrums und der Demokraten, die ſchon
hnd in Hand mit der Volkspartei arbeiten wollen. Herr
Rtäte alſo klug daran, die politiſchen Folgen aus der
finan=
aSparaktion zunächſt zurückzuſtellen. Man ſagt, daß er die
hhat, auch über die Große Koalition noch einmal Fühlung
genen. Erfolgswahrſcheinlichkeiten beſtehen ſo gut wie gar
Rnil zunächſt alles von der Geſtaltung des Etats abhängt,
Oſtern nicht mehr erledigt werden wird.
Aiſtellung von Krediken zur Förderung des
Klein=
wohnungsbaues durch den Reichskag.
Ar Reichstag beſchäftigte ſich in ſeiner Montagsſitzung zu=
Mmit der zweiten Beratung des Baukreditge=
WBereitſtellung von Krediten zur Förderung des Klein=
Angsbaues). Ein vorliegender Antrag der Wirtſchaftspartei
M daß die privaten Baunternehmungen mindeſtens zur
klan den Zwiſchenkrediten, die nach der Vorlage 250 Mil=
Abetragen ſollen, beteiligt werden. Von wirtſchaftspartei=
Rite wird zur Begründung darauf hingewieſen, daß an
Awiſchenkrediten die ſogenannten gemeinnützigen Bauunter=
Aigen zum größten Teil beteiligt ſeien. In der heutigen
Ig bedeute die Vorlage eine Verewigung der Zwangswirt=
„n verſchleierter Form.
Ibeichsarbeitsminiſter Wiſſell wies
demgegen=
hrauf hin, daß an den Zwiſchenkrediten tatſächlich nur zu
iozent die gemeinnützigen Geſellſchaften, aber zu 60,3 Pro=
Wie privaten Unternehmer beteiligt worden ſeien. Der An=
Mrde alſo den Anteil des privaten Baugewerbes nur her=
Gi. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag der
Wirtſchafts=
abgelehnt, dagegen ein deutſchnationaler Antrag ange=
An, wonach das private Baugewerbe in tunlichſt großem
ge an den Zwiſchenkrediten beteiligt werden ſoll. Der
Ent=
ſpurde in 2. und 3. Leſung angenommen. Dann folgte
Neite Berakung des Nachkragsetals für 1928.
Aus ſchuß hat die in der Regierungsvorlage enthaltene An=
BMächtigung um 250 Millionen erhöht, die für die
itsloſenverſicherung verwendet werden ſollen.
. Frau Teuſch (Zentr.) begründete ein Initiativ=Geſetz,
das die Beſtimmungen der Perſonalabbau=Verordnung
Sie Kündigung weiblicher Beamten, die am 21. März außer
treten ſollen, bis zum Iukrafttreten des neuen Beamten=
B verlängert werden ſollen.
unn wandte ſich Abg. Frau Bohm=Schuch (Soz.) ge=
Is Gerücht, daß eine Kürzung der Beamtengehälter oder
erpätete Gehaltszahlung beabſichtigt ſei. Dann beantragte
dnerin die Uebernahme der weiblichen Behördenangeſtellten
Beamtenverhältnis in der gleichen Weiſe wie bei den
ichen Angeſtellten.
da. Schmidt=Stettin (Dntl.) kündigte für die
Aus=
bekgtung eine Reihe von Anträgen zugunſten der Beam=
99- Torgler (Komm.) forderte Zuſchläge für die
mitt=
n d unteren Beamtengruppen und Abſtriche bei den Höchſt=
Eei.
Mauf wurde die Beratung zwecks Abſtimmung über den
oikalſozialiſtiſchen Mißtrauensantrag
ge=
ſhnenminiſter Severing unterbrochen. Der Miß=
trauensantrag wurde mit 229 gegen 69 Stimmen der
National=
ſozialiſten, der Deutſchnationalen und der Chriſtlichen
Bauern=
partei, bei 51 Stimmenthaltungen der Wirtſchaftspartei und der
Kommuniſten, abgelehnt. Ohne Debatte wurden dann die
deutſch=litauiſchen Verträge dem Ausſchuß überwieſen und die
zweite Beratung des Nachtragsetats für 1928 fortgeſetzt.
Abg. Bernhard (D.) plädierte auf Ausgleich der Härten
und Ungerechtigkeiten der Beſoldungsordnung bei dem Etat für
1929. Dagegen könnten bei den höheren Beamtenſtellen viele
Ein=
ſparungen gemacht werden. — Um 6 Uhr wurde die
Weiterbera=
tung auf Dienstag 3 Uhr vertagt.
* Großadmiral v. Tirpiß 80 Jahre.
Zum 19. März 184911929.
Im Jahre 1852 verſteigerte Hannibal Fiſcher die Flotte
des Deutſchen Bundes. Die Engländer hatten erklären laſſen,
Schiffe mit der ſchwarz=rot=goldenen Flagge würden als
Piraten=
ſchiffe behandelt werden.
Im Jahre 1917 kämpfte die deutſche „Piraten”flotte unter
Scheer ſiegreich gegen die Geſchwader Beattys und ellicoes vor
dem Skagerrak.
Am 21. Juni 1919 verſenkte Admiral Reuter in der Bucht von
Scapa Flow insgeſamt 66 Schiffe der deutſchen Flotte.
Zwiſchen dieſen drei Punkten bewegt ſich das Leben und
Wirken des nunmehr Achtzigjährigen. Aufſtieg — Höhepunkt —
Abſturz. Ein Drama voll erſchütternder Wucht. Als Tirpitz”
Laufbahn begann, herrſchte die Segelfregatte, als er im Jahre
1916 zurücktrat, der Superdreadnought. Tirpitz war einer der
wenigen Männer nach Bismarck, die konſequent zu denken wagten.
Wie ſein großer Gegner, Lord Fiſher (der den Zwei=Mächte=
Standard ſchuf), war er zähe und unwandelbar. Vielleicht
ein=
ſeitig. Er ſchuf die deutſche Flotte, von deren Ebenbürtigkeit die
britiſche Admiralität mehr denn die deutſche Diplomatie
über=
zeugt war. Tirpitz wpar Realpolitiker. Er ließ ſich nicht verleiten,
den engliſchen „Vetter” mit Sammethandſchuhen anzufaſſen, wie
Bethmann=Hollweg und mit ihm das Auswärtige Amt in der
erſten Hälfte des Krieges taten. Um dieſer
Meinungsverſchieden=
heit willen wurde er aus der Seekriegsleitung gedrängt.
Eng=
land ſchuf zu Beginn des Krieges die Zivildiktatur und eine
ein=
heitliche Oberſte Seekriegsleitung. In Deutſchland wurde
inner=
politiſcher Kuhhandel ruhig weitergetrieben und eine Oberſte
See=
kriegsleitung im Jahre 1918 geſchaffen. Vielleicht war die
Riſiko=
politik falſch. Mag ſein. Im Augenblick des Kriegsausbruchs
mußte man den Hauptfeind erkennen, durfte man ſich nicht ſcheuen,
dem Schöpfer der deutſchen Flotte auch Gelegenheit zu geben, ſie
zu führen. Coronel zeigte 1914 in Praxis, was Tirpitz längſt
wußte: die deutſche Flotte war ebenbürtig.
Man ſang: Michel horch der Seewind pfeift . . . und hielt
die Flotte ſchön in den Heimathäfen.
Das alles mußte Tirpitz miterleben. Ihm waren die Hände
gebunden. Und das iſt die Tragik im Leben dieſes Mannes. Er
ſah das Unheil und durfte nicht helfen. Die Flotte iſt verſunken.
Tirpitz” Name wird bleiben. Er verſuchte dem deutſchen Volke
die große Welt zu eröffnen. Nichts macht Außenpolitik dem
ein=
fachen Menſchen, der Landratte, gegenſtändlicher als das
Vor=
handenſein einer Flotte, zu der aus allen Gauen des Reiches die
Mannſchaften ſtrömen. Unſere Flotte iſt klein geworden.
Bewahren und ſchärfen wir uns den Blick in die große Welt,
über die Weltmeere. Dann haben wir Tirpitz und ſeine hiſtoriſche
W. S.
Größe verſtanden.
Glückwünſche zum 80. Geburkstage des
Groß=
admirals v. Tirpih.
Der Reichspräſident hat dem Großadmiral a. D.
v. Tirpitz zur Vollendung des 80. Lebensjahres in einem
per=
ſönlichen Handſchreiben herzliche Glückwünſche
über=
mittelt. Auch der Reichswehrminiſter hat dem
Groß=
admiral ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. — Miniſterpräſident
Dr. Held hat dem Großadmiral die herzlichſten Glückwünſche
telegraphiſch übermitteln laſſen.
* Ein amerikaniſcher Gelehrker
über Kriegsurſachen und Kriegsſchuld.
Von
Profeſſor Dr. Guſtav Roloff (Gießen).
Es iſt ein erfreuliches Zeichen der Zeit, daß die Diskuſſion
der Kriegsſchuldfrage täglich mehr in Fluß kommt. Nicht nur
hat eine Vereinigung neutraler Forſcher (Neutrale Komitees
und Gelehrte über die Kriegsſchuld (Oslos 1927) ſchon
vor mehr als Jahresfriſt in tiefgründigen Unterſuchungen über
die Einzelheiten der letzten Friedenswochen Deutſchland
gegen die Vorwürfe der Entente mit Wärme verteidigt,
auch in den Ländern, die Deutſchland früher
leiden=
ſchaftlich bekämpft haben, bricht ſich die wahre Erkenntnis mehr
und mehr Bahn. So hat ſoeben ein amerikaniſcher Hiſtoriker,
B. Sidney Fay, in einem zweibändigen Werke (The origins
of the world war. New Fork, Mac Miller, 1928) die
Grund=
loſigkeit des Verſailler Urteils dargelegt und ſeine Neviſion
ver=
langt. Dieſe Stellungnahme des angeſehenen Gelehrten iſt umſo
wichtiger, als Fay beim Kriegsende ſtark von der in ſeinem
Vater=
lande herrſchenden ungünſtigen Anſchauung über Deutſchland
be=
einflußt und geneigt war, der Verſailler Theſe Berechtigung
zu=
zuſprechen. Jetzt hat er mit dieſer Auffaſſung nach zehnjährigem
ſorgfältigen Studium aller in Betracht kommenden Quellen
grür dlich ein Ende gemacht. Die Dokumente, die aus deutſchen,
öſterreichiſchen, engliſchen und ruſſiſchen Archiven ſowie aus
Privatbeſitz veröffentlicht worden ſind, zwingen ihn zu dem
Be=
kenntnis, daß das Verſailler Urteil weder auf Grund
ausreichen=
den hiſtoriſch=juriſtiſchen Materials noch mit gutem Willen
geſchaf=
fen worden iſt, daß man alſo Deutſchland mit der alleinigen
Ver=
antwortung am Kriege nicht belaſten dürfe, ſondern alle Mächte
daran beteiligen müſſe. Es iſt das ein Erfolg der in Deutſchland
immer wiederholten Forderung nach der Bekanntgabe des
ufſi=
ziellen Aktenmaterials über den Kriegsausbruch, der bisher
wenigſtens in England Folge gegeben iſt: ohne Zweifel wird der
Umſchwung in der Anſchauung des amerikaniſchen Forſchers noch
viel deutlicher und das Urteil über die Ententepolitik noch viel
härter ſein, wenn erſt die franzöſiſchen, ruſſiſchen und ſerbiſchen
Archive in gleicher Weiſe geöffnet ſein werden.
Fahs Buch iſt von beſonderer Bedeutung deshalb, weil der
Verfaſſer nicht nur die letzte Kriſis der Julitage von 1914
be=
handelt, ſondern die geſamte Vorkriegspolitik der Großmächte ſeit
etwa 1870 unterſucht, um zu erkennen, auf welcher Seite Kriegs=
und Eroberungswille geherrſcht haben. Der Hiſtoriker kann da
über manche Einzelmeinung mit ihm rechten, aber das tritt für
die hier maßgebende Frag, nach der Verantwortlichkeit für den
Kriegsausbruch weit zurück. Denn aus der Schilderung des
Verfaſſers geht hervor, daß in den Ententeländern ſtarke
Strö=
mungen vorhanden waren, die auf Krieg und Eroberungen
hin=
drängten: ſo in Frankreich der Wunſch, Rache zu nehmen und
Elſaß=Lothringen wieder zu erobern — er hätte noch hinzufügen
können, das Deutſche Reich zu zertrümmern und die deutſche
Nation in völlige Ohnmacht zurückzuſchleudern — in Rußland das
Streben, Konſtantinopel mit der Herrſchaft im nahen Orient zu
gewinnen, die ſlaviſchen Stämme an das Zarenreich
heranzu=
ziehen und zu dem Ende Oeſterreich=Ungarn aufzulöſen, in
Ser=
bien die Abſicht, mit den Mitteln der Liſt, der Gewalt und des
Verbrechens die ſüdſlaviſchen Provinzen Oeſterreich=Ungarns zu
erlangen und ein großſerbiſches Reich als erſte Balkanmacht zu
ſtiſten. Der engliſchen Regierung und dem engliſchen Volke wirft
er ſolche Ziele, die, konſequent verfolgt, zum Kriege führen
muß=
ten, nicht vor, aber er gibt zu, daß auch der engliſchen Politik ein
beträchtliches Maß von Verantwortung aufzuladen iſt, da ſie die
ruſſiſche und franzöſiſche Offenſivpolitik nicht gehindert, ſondern
im Gegenteil ermutigt hat. Er führt aus, daß das höchſte Ziel
Lord Greys ſeit dem Abſchluß der Entente nicht die Erhaltung des
europäiſchen Friedens, ſondern die Aufrechterhaltung der engen
Beziehungen zu Rußland und Frankreich geweſen iſt, mochten ihre
Abſichten auch mit dem internationalen Recht im Widerſpruch
ſtehen. So iſt England nicht ſchuldlos an der Entſtehung und
Verſchärfung des Gegenſatzes über Marokko ſowie an Entſtehung
und Verlauf der Balkanwirren, und in den letzten Friedenstagen
endlich hat Grey nach Fay ſeine Pflicht verſäumt, ſeinen
ruſſi=
ſchen und franzöſiſchen Freunden Mäßigung zu empfehlen, weil
er erkannt hatte, daß ſie einen ſolchen Rat übel aufnehmen
wür=
den. Er iſt alſo ſtark verantwortlich dafür, daß Rußland und
Frankreich es wagten, ihre ungerechten Ziele durch den Krieg
ver=
wirklichen zu wollen.
Auch Deutſchland teilt Fay einen hohen Grad der
Verant=
wortlichkeit für den Krieg zu, aber der Charakter der deutſchen
Verantwortlichkeit iſt ein anderer als der Entente, was der
Ver=
faſſer zwar nicht mit klaren Worten ausſpricht, aber zwiſchen den
Zeilen deutlich genug erkennen läßt. Er wirft der deutſchen
Re=
gierung viele politiſche Fehler vor, die die europäiſche Lage
ver=
ſchlimmert hätten, aber er ſagt nicht, daß Deutſchland Angriffs=
und Eroberungsabſichten gehegt habe: Die Verantwortlichkeit
oder Schuld Deutſchlands liegt alſo nicht, wie bei der Entente,
auf politiſchem und moraliſchem, ſondern ausſchließlich auf
politiſchem Gebiete. Natürlich kann man gegen ſeine Beurteilung
der einzelnen deutſchen Maßregeln vieles einwenden, aber darum
handelt es ſich hier nicht: Das Weſentliche iſt, daß er ausdrücklich
Deutſchland von dem Vorwurf, den Krieg zur Eroberung der
Weltherrſchaft entfeſſelt zu haben, freiſpricht. Die Grundlage der
Ententepropaganda und des Verſailler Urteils iſt damit in
Trüm=
mer geſchlagen.
Am wenigſten gerecht wird der Verfaſſer der
öſterreichiſch=
ungariſchen Politik, offenbar, weil es dem den europäiſchen Dind
gen doch fernſtehenden Amerikaner nicht gelungen iſt, eine leben
dige Anſchauung von dieſem beſonders ſchwierigen Problem zu
geſvinnen. Daher läßt er an der Wiener Politik kein gutes Haay
aber das ſind mehr oder weniger ſubjektive Urteile, die nicht zwin
gend ſind; für die Entſcheidung der Schuldfrage iſt von Bedeu
tung, daß er die jahrelange ſerbiſche Unterwühlungsarbeit in den
öſterreichiſch=ungariſchen Ländern ſowie die Belgrader Verſchwör
rung gegen den Erzherzog mit großer Ausführlichkeit beſchreihl
und die Forderungen des Wiener Ultimatums an Serbien all
aus gerechter Notwehr hervorgegangen und als „nicht
über=
mäßig” bezeichnet: Recht und Unrecht iſt alſo auch hier zwiſchen
den Mittelmächten und der Entente verteilt.
Wie in bezug auf die öſterreichiſche iſt Fay auch in bezug auf
die engliſche Politik noch nicht zur vollen Erkenntnis
durch=
gedrungen Trotz jener Schilderung ihres Grundcharakters hat
er ſich nicht ganz von dem beſtrickenden Einfluß der
Denkwürdig=
keiten Greys, die der engliſchen Politik eine völlige Harmloſigkeit
zuſchreiben, frei machen können, wiewohl er ihnen in einigen
Punkten entgegentritt. Denn in der Darſtellung der letzten beiden
Friedenswochen läßt er Grey von ehrlichem Verſtändigungswillen
ausgehen, während, wie auch an dieſer Stelle ſchon ausgeführt
(5. Januar), es dokumentariſch nachweisbar iſt, daß Greys Ziel
nicht der gerechte Ausgleich und der Friede war, ſondern die
De=
mütigung und Schädigung der Mittelmächte, ſei es durch
diplo=
matiſchen Druck, ſei es durch Krieg. Durch Nitchbeachtung und
irrige Auslegung einiger wichtiger authentiſcher Zeugniſſe iſt hier
Fay zu ſeinem Irrtum und zu ſeiner viel zu günſtigen
Beurtei=
lung der Londoner Politik gekommen. Gerade an dieſer für die
Beurteilung der Kriegsſchuld ſo überaus wichtigen Stelle wird
Fay zum Ueberfluß durch eine neue, ihm noch unbekannte Quelle,
durch geheime ſerbiſche Zeugniſſe, widerlegt. Der frühere
ſer=
biſche Geſchäftsträger in Berlin, Dr. M. Boghitſchewitſch, hat vor
einigen Wochen zahlreiche ſerbiſche Akten, meiſt Korreſpondenzen
zwiſchen der ſerbiſchen Regierung und ihren Geſandten im
Aus=
lande, aus den Jahren 1908—1914 veröffentlicht, und daraus geht
hervor, daß die Londoner Regierung — Grey perſönlich wie ſein
Unterſtaatsſekretär Hardinge — die ſerbiſche Regierung ſeit dem
Jahre 1908 wiederholt ermahnt hat, ſich zum Kampfe mit
Oeſter=
reich=Ungarn zur Eroberung Bosniens und anderer Landſchaften
vorzubereiten. England kannte alſo die ſerbiſche Angriffspolitik
gegen die Donaumonarchie genau, es hat mithin nur die
Konſe=
quenzen aus ſeiner früheren Politik gezogen, wenn es im Jahre
1914 jede Unterdrückung der ſerbiſchen Zerſtörungspolitik gegen
Oeſterreich im Verein mit Rußland zu bereiteln beſtrebt war. Die
von Fay angedeutete Unterſtützung von friedensfeindlichen
Strö=
mungen wird hierdurch grell beleuchtet, und Greys Darſtellung
in ſeinen Denkwürdigkeiten erſcheint als vollendete Heuchelei.
Es iſt kein Zweifel, daß Fays Buch großen Eindruck in
Amerika gemacht hat; die Preſſe hat ſich bereits damit in Beifall
und Widerſpruch beſchäftigt. Obgleich es unſeren Anſprüchen
noch nicht völlig entſpricht, können wir es doch als wertvollen
Bundesgenoſſen im Kampfe gegen die Schuldlüge begrüßen und
dürfen der Hoffnung Ausdruck geben, daß der Verfaſſer bei
wei=
terem Quellenſtudium auch über die jetzt ſeinem Werke noch
an=
haftenden Bängel hinwegkommen wird. Und wir müſſen
wün=
ſchen, daß das Buch auch in Deutſchland viel Beachtung finde: je
lebhafter die deutſche öffentliche Meinung jede Gelegenheit zum
Kampfe gegen das Verſailler Urteil ergreift, um immer wieder zu
fordern, daß an Stelle von Unrecht Recht geſetzt wird, deſto eher
wird auch in anderen Ländern das Gerechtigkeitsgefühl erſtarken
und eine ernſte Nachprüfung des Verſailler Spruchs und ſeiner
Wirkungen verlangen.
Der Reichspräſident empfing am Montag den
deut=
ſchen Botſchafter in Moskau, Dr. v. Dirckſen, zum Vortrag.
Der Geſundheitszuſtand des Marſchalls Foch har
ſich nach den letzten Meldungen bedeutend verſchlechtert.
Die Studentenunruhen in Spanien dauern,
ent=
gegen der Dementis der Regierung fort. Die Regierung hat
insgeſamt 80 Profeſſoren verhaften laſſen.
* Berlin, 18. März (P
Der engliſche Schatzkanzler, Winſton Churchill
iſt am Sonntag in Paris geweſen und hat ſich mit den
Sach=
verſtändigen dee Reparationskonferenz über deren Verhandlungen
aus=
geſprochen.
Die Propaganda für das Plebiszit über das italieniſche
Ständeparlament, das an 24. März gewählt wird, iſt jetzt in
bollem Gange. Täglich wird in allen Städten und Gemeinden von den
400 Kandidaten des Ständeparlaments und den Fasciſtenführern die
Wahlpropaganda betrieben.
Aus Nanking wird gemeldet, daß der chriſtliche General Feng
von ſeinem Poſten als Kriegsminiſter der Nanking=
Re=
gierung zurückgetreten iſt, da er ſich mit den Beſchlüſſen des
augenblicklich tagenden Kongreſſes der Nationalpartei nicht einverſtanden
erklärcn könne
Der Geſehgebungsausſchaß
lehnte in ſeiner geſtrigen Sitzung einen kommuniſtiſchen Antrag,
Dr. v. Helmolt, Lux, Schaub, Entwurf eines Geſetzes, Abänderung
des Geſetzes, den Schutz der Heilquellen betreffend, vom 15. Juli
1896, verurſachte eine längere Debatte, an der ſich auch das
Wirt=
ſchafts= und Finanzminiſterium beteiligte. Der Tendenz des
An=
trages wurde zugeſtimmt. Die Regierung ſagte zu, bis zum
Donnerstag dieſer Woche einen ausgearbeiteten Vorſchlag dem
eines Grundes zur Beſchwerde dieſe Beſchwerde innerhalb eines
Monats vorbringen. Eine Reihe von Eingaben wurde
zurück=
geſtellt oder durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
Neue Reichsbahn=Aufträge.
* Berlin, 18. März (Priv.=Tel.).
Durch die ſchwierige finanzielle Lage der Reichsbahn hat dieſe
ſchon ſeit vielen Monaten ihre Aufträge außerordentlich ſtark
ge=
droſſelt, ſo daß die entſprechende Induſtrie in eine ſchwere
Kala=
mität geriet. Auch in der letzten Sitzung des Verwaltungsrates
der Bahn iſt erneut geſagt worden, daß man ja ſehr gerne bereit
wäre, Lokomotiven, Waggons und ſonſtiges Bahnmaterial zu
be=
ſtellen, wenn die Erzeugerfirmen das Finanzierungsproblem von
ſich aus zu löſen in der Lage ſeien, denn die Bahn könne
nen=
nenswerte Mittel nicht auswerfen. Inzwiſchen iſt es der
ein=
ſchlägigen Induſtrie gelungen, mit verſchiedenen Banken ein
Uebereinkommen zu erzielen, ſo daß alsbald Bahnwaggons in
Höhe von rund 100 Millionen beſtellt werden dürften. Auch an
die Brückenbauinduſtrie dürften Beſtellungen bis zu 15 Millionen
gehen. Auch die Lokomotivfabriken haben ſich mit den Banken in
Verbindung geſetzt.
Erneuke Lohnverhandlungen bei der Reichsbahn.
Zwiſchen der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahn=
Geſellſchaft und den Gewerkſchaften fanden, einer Korreſpondenz
zufolge, heute Verhandlungen über die Erhöhung des Lohnes
ſtatt. Zu einem poſitiven Ergebnis iſt es jedoch nicht gekommen.
Nach einer längeren Begründung der Ablehnung einer
Lohn=
erhöhung machten die Vertreter der Reichsbahnverwaltung den
Vorſchlag einer neuen Vereinbarung, wonach die bisherigen
Lohnſätze unkündbar bis zum 31. März 1930 gelten ſollen. Dieſer
Vorſchlag wurde von den Vertretern der Gewerkſchaften als
voll=
ſtändig undiskutabel bezeichnet. Da die Vertreter der Reichsbahn
über weitere Vollmachten nicht verfügten, verlangten die
Gewerk=
ſchaften eine weitere Verhandlung mit dem Generaldirektor.
nahm in ſeiner geſtrigen Sitzung die Haushaltsordnung in
zwei=
ter Leſung an. Die Artikel 16 und 17, die noch zu erledigen waren,
wurden in der Faſſung der Regierungsvorlage angenommen.
Der Ausſchuß nahm folgende Entſchließungen an
Der Finanzausſchuß ſchlagt dem Plenum vor, folgende
Ent=
ſchließung anzunehmen:
Die Regierung wird erſucht, den Miniſter der Finanzen zu
ermächtigen, zur Sicherung einer ſparſamen und wirtſchaftlichen
Verwaltung der den einzelnen Dienſtſtellen überwieſenen
Voran=
ſchlagsmittel Prüfungen vornehmen zu laſſen, ob den in Art. 21a
und Axt. 30 Abſ. 1 und 2 gegebenen Vorſchriften Genüge geleiſtet
wird.
Ein Antrag des kommuniſtiſchen Abg. Galm auf Gewährung
einer Entſchädigung an den Ingenieur Rudolf Eduard Plaueln
zu Offenbach. Ich beantrage, der Landtag wolle beſchließen: Die
Regierung wird ermächtigt, an den Ingenieur Rudolf Eduard
Plaueln, Offenbach a. M., Moltkeſtraße 52, eine
Entſchädi=
gung in Höhe von 10 000 RM. dafür zu zahlen, daß derſelbe
widerrechtlich wochenlang in der Heil= und Pflegeanſtalt Gießen
(feſter Bau) zurückgehalten worden iſt, ohne daß hierfür
aus=
reichend geſetzlicher Grund vorhanden war, wird durch die
Regie=
rungsantwort für erledigt erklärt. Die Regierung hat dieſes
Anſinnen abgelehnt.
Die Regierungsvorlage auf Einbau einer Sammelheizung in
das Ludwig=Georgs=Gymnaſium in Darmſtadt wird zurückgeſtellt.
Folgender Antrag findet einſtimmige Annahme: Der
Land=
tag möge beſchließen, die Regierung zu erſuchen, dem Landtag
baldmöglichſt eine Aufſtellung darüber zugehen zu laſſen, welche
ſtaatlichen Gebäude, Anſtalten und Einrichtungen von dem
heſſi=
ſchen Staat ſeit dem 1. Dezember 1918 errichtet, unterſtützt oder
bezuſchußt worden ſind und welche Beträge dafür aufgewendet
werden mußten.
Ein Antrag Blank, der die Gewährung einer Unterſtützung
an ſelbſtändige Schiffer des Rheines wünſcht, wird gegen drei
Stimmen abgelehnt.
Der Ausſchuß beantragt, die Regierung zu erſuchen, alles zur
Bekämpfung der Rabenplage zu unternehmen, was in ihren
Kräften ſteht.
Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Uebernahme der
Feldberei=
nigungskoſten auf den Staat wird einſtimmig abgelehnt. Das
gleiche geſchieht mit einer Eingabe der Erwerbsloſenkommiſſion
zu Darmſtadt auf Oſterbeihilfe.
Die Regierungsvörlage Errichtung eines neuen
Gewächs=
hauſes für den botaniſchen Garten der Landesuniverſität Gießen,
wird zurückgeſtellt. Es handelt ſich hierbei um Geſamtkoſten der
Neuanlage in Höhe von 64 000 Mark.
Einſtimmige Annahme findet eine Regierungsvorlage betr.
Ankäufe von Waldungen von den ehemaligen Standesherren
Iſenburg Birſtein und Erbach Schönberg. Es dreht ſich um ein
Objekt von annähernd 3 Millionen, die aus Anleihemitteln
be=
ſchafft werden ſollen.
Nächſte Sitzung Donnerstag nachmittag 3 Uhr. — Auf der
Tagesordnung ſteht u. a. der Generalkulturplan vom Vogelsberg.
Das Reichskabinett hat ſeine Sitzung, die gewohu
Montags ſtattfinbet, um einige Tage verſchoben. Mon
gemein erwartet, daß hier die Entſcheidung über
Trotzkis fallen würde. In politiſchen Kreiſen ſprach
ſeit einigen Tagen davon, daß die Regierung umgefall
ſich der Cinreife Trotzkis nicht widerſetzen werde. Es
ſchwer, das genau nachzuprüfen. Soweit wir feſtſtell
find die Miniſter Strefemann — deſſen Stimme St
v. Schubert vertritt —, Dr. Curtius, Gröner, Schätzel u.
nach wie vor dagegen, Trotzki zuzulaſſen. Der Der
ſoll umgefallen ſein, ebenſo wie der Reichskanzler We
rend Dr. Hilferding nach wie vor zu den entſchiedenſ
gerechnet wird. Allerdings werden wohl die Sozial
einen entſprechenden Druck auf ihre Miniſter ausüb en
einheitliche Stimmabgabe zu erzielen. Aber ſelbſt
wohl noch einigermaßen zweifelhaft, ob die erforderliche
im Kabinett zuſtande kommt, zumal, da es außenp!
einigermaßen peinlich wäre. Vor einigen Wochen habe
Ruſſen auf eine vertrauliche Anfrage zu verſtehen ge
wir auf die Anweſenheit Trotzlis in Deutſchland Eiü
legten. Von einem Aſylrecht, wie es die Sozialdemu
zu ſprechen, kommt gar nicht in Frage, da Trotzki berei
in der Türkei gefunden hat. Im aber die Bedenken /
ſoll jetzt die Einreiſegenehmigung als vorübergehende
3monatigen Kuraufenthalt beſchränkte Genehmigung
werden. Das iſt jedenfalls die Formel, die die Sozia
ausgeklügelt haben, bei denen ein Teil Trotzki aus 1
nicht ungern ſehen würde, weit an von ſeiner Anweſ
weitere Zerſetzung im deutſch/ Kommunismus ertu
ſehr gefährliches Experiment, Tas für den Augenblick 9
demokraten entlaſten, aber ſich ſpäter wieder an iEn
dürfte.
Trotzki ſelbſt ſucht mit allen Mitteln der Propag/
zu wirken, daß man ihn in Deutſchland als Gaſt auf in
geht jetzt in Konſtantinopel hauſieren mit einem Brief. /S
demokraten Rofenfeld, der ihm angeblich mitgeteilt hu
Kabinettsentſcheidung über ſein Einreiſegeſuch zwar
noh=
die Angelegenheit jedoch günſtig ausſehe. Gleichzeit un
preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki erklären, er ſehe ger
polizeilichen noch außenpolitiſchen Gründen einen An 3
die Niederlaſſung in Deutſchland zu verbieten. Es geh a)
die Einreiſe lediglich als eine preußiſche Angelegen ſn
ſtellen. Das Viſum zur Einreiſe kann nur von dem
Konſul in Konſtantinopel erteilt werden, der nach den
nen des Reichskabinetts handelt. Hat Herr Trotzki
Einreiſeerlaubnis, dann wird der preußiſche In nu
Grzeſinſki ihn gerne willkommen heißen. Aber vorläufg
noch nicht ſoweit, und am beſten iſt es, man läßt es ert
ſo weit kommen, ſelbſt wenn Trotzki jetzt nachdrücklich 10
er ſich verpflichten werde, keinerlei Agitation oder polit i0
keit zu entfalten. Wer Trotzki kennt, wird ihm das nict
Er wird, wenn er erſt wieder einmal bei uns iſt, auf die=
Kommuniſten Einfluß zu gewinnen ſuchen und un
innen= und außenpolitiſch nur Unſegen ſtiften.
Da=
war daher gut beraten, als es ſeinen erſten Antrag abl
wir können uns nicht recht vorſtellen, daß es irgendweld
tigen Gründe gibt, dieſen Beſchluß wieder aufzuheben.
Eine peinliche Enkhällung.
* Berlin, 18. März (Pr
Das Zentrum hat wieder einmal Malheur gehabt !
liner Abendblatt hat mitgeteilt, daß während der Kocint
haudlungen zwei führende Mitglieder de
trums beim Reichskanzler angeregt hätten, zur
ſeitigungdes neuen Defizits die Beamten
ter ummindeſtens 10 Prozent herabzuſe
rauf iſt von der Zentrumspartei ein ſcharfes Demertſ
Das „8=Uhr=Abendblatt” iſt aber nun boshaft genug,
den führenden Herren; nämlich Stegerw=
Erſing, zu nennen, die ſich nun mit der Zeitung uut 9
ſetzen können. Von Herrn Stegerwald iſt ja bekannt, deß
bei früheren Gelegenheiten nicht gerade beſondere Su
für die Beamtenſchaſt an den Tag gelegt hat, ſo daß es
frum nicht leicht ſein wird, die Beunruhigung in den e*
aniterkreiſen zu beſeitigen.
Aneliäſstnttse auf drr Banverſcaft.
Von Anton Mailly.
* Die zahlreichen Steindenkmäler, denen man auf der
Wänder=
ſchaft begegnet und die oft das belebende Element einer
Land=
ſchaft bilden, regen den Altertumsforſcher zu allerlei
Betrachtun=
gen an. Dieſe ſtummen Zeugen vergangener Zeiten verewigen
die alte Kultur eines Volkes, erzählen von Kriegen und Seuchen
und ſorgen für die Erhaltung örtlicher Ereigniſſe im Volksmunde.
Während man früher einmal einen läſtigen alten Grenzſtein
mit=
ten im Felde ausgrub, hat man in neuerer Zeit erkannt, daß auch
dieſem einfachen, roh behauenen Steine ſein nicht zu
unterſchätzen=
der Wert beizumeſſen iſt. Seine Bilder und Jahreszahlen geben
mitunter einen dankbaren Beitrag zur örtlichen Geſchichte, der
ſogar von weitgehender Bedeutung ſein kann. Es wirkt anregend,
dieſe vielen Zeichen und Bilder, die man an der Hand alter
Chroniken auch zu deuten in der Lage iſt, zu betrachten. Es ſind
Tiere, Bäume, Früchte, Hausgeräte, Wappen, Hausmarken und
Runen, die von alten Geſchlechtern zu erzählen wiſſen, denen
einſtens die Grundſtücke gehörten, die von dieſen Grenzſteinen
umrandet wurden. Es kamen neue Herren, die Grundſtücke
wur=
den aufgeteilt und die alten Grenzſteine verloren damit ihre
Be=
deutung als Beſchirmer eines Grundrechtes. Viele in der
Ueber=
lieferung als überflüſſige Grenzſteine bezeichneten Denkmäler
wurden als Merkſteine der Grenzen von Mal= und Gerichtsſtätten
erkannt; andere wieder verewigen örtliche Begebenheiten, die in
irgendeiner Sagenform im Volke noch fortleben.
Oft trifft man auf der Wanderſchaft kleine Erdhügel, die
Lever oder Lewer genannt werden, die gerne mit den großen
Erdhügeln, den Hünengräbern, verwechſelt werden. Derlei Lever
ſpurden in ſteinarmen Gegenden ſeit altersher an Stelle von
Grenzſteinen aufgeſchaufelt und ſind daher auch als
Grenzmar=
kierungen anzuſprechen. In der Marchfeldheidelandſchaft gehören
ſie zu keinerlei Seltenheiten, und noch vor etwa 30 Jahren war es
am Markustage Brauch, ſie feierlich zu begehen, womit der
Rechts=
akt der Grenzanerkennung ſeitens der Anrainer beſiegelt wurde.
In manchen Heidegegenden wurden dieſe Lever durch
Grenz=
gräben erſetzt. Auch die Bezeichnung der Wege, Raine, Wieſen.
Felder und Wälder (wie z. B. Burg=, Schelm=, Zigeuner=,
Galgen=, Roter=, Heiliger Weg, Mordwieſe, Heiden=, Räuberwald
uſw.) verdient beſondere Aufmerkſamkeit in der Ortskunde. Sie
führt oft auf mancherlei Spuren kulturhiſtoriſcher Vedeutung.
Die verbreitetſten Denkmäler auf der Touriſtenſtraße ſind die
Wegkreuze. Sie bilden wohl zum großen Teil ein anſchauliches
Bild der Verſchmelzung von Recht und Geſetz mit dem religiöſen
Glauben verſchwundener Kulturepochen. Zu ihrer Errichtung
geben vielerlei Umſtände Veranlaſſung. Wenn auch die Mehrzahl
als Votivſteine (Marien=, Heiligen=, Dreifaltigkeitsſäulen.
Paſ=
ſionskreuze uſw.) anzuſprechen ſind, ſo findet man unter ihnen
uch ſolche, die bei Gerichtsſtätten, woſelbſt Verurteilte beerdigt
wurden, ihren religiösrechtlichen Zweck erfüllten. Andere wieder
ſind Kriegsdenkmäler, Gedächtnisſäulen und ſelbſt Meilenſteine,
die in der guten alten Zeit, als die Poſtkutſche das einzige
Ver=
kehrsmittel auf der Landſtraße war, mit freudigen Gefühlen
er=
wartet wurden. Beſonders in den Alpenländern wird der
Wan=
derer von Türken=, Huſſiten=, Schweden=, Ruſſen=, Preußen= und
Franzoſenkreuzen überraſcht, ſeltener ſind die Cholera=, Jäger=
und Kaiſerkreuze. Selbſtverſtändlich ſind dieſe meiſt
volksarchäo=
logiſchen Denkmalnamen nicht immer ernſt zu nehmen und es iſt
Sache jedes Altertumsfreundes, derlei Irrtümer in den
Wander=
büchern richtigzuſtellen. Hierher gehören auch die oft kunſtvoll
ausgeführten Peſtſäulen; dann die Wahrzeichen von Ortſchaften
und an Kirchen und Burgen. Das Wahrzeichen der „Spinnerin
am Kreuz”, ein altes Weichbildkreuz erhebt ſich nicht nur in Wien
und in Wiener=Neuſtadt, ſondern auch in Bayern und in anderen
deutſchen Gegenden; auch ihre Sagen ſind überall ſo ziemlich
die=
ſelben und ebenſo ſteht es mit der Deutung ihres Namens. Die
Sage der Spinnerin, die am Kreuze ſpinnt, um mit dem Erlös
eine Kapelle, eine Kirche zu erbauen, gehört zu den bekannten
mittelalterlichen Stiftungsſagen. Ebenſo bekannt ſind die Galgen=
und Mordſteine und Kreuze (Armeſünderkreuze), ſowie die
Sühn=
kreuze, die archäologiſch beſonders intereſſant ſind. Geläufiger
im Volksmunde ſind die Urlaubkreuze, auch Urlauberkreuze
ge=
nannt, und die Bildſtöcke, die Brünnlkreuze und Kapellen wurden
mit Vorliebe an der Grenze einer Ortsgemeinde errichtet. Auf
dem Lande war es einmal Sitte, bis dorthin Prozeſſionen,
Ver=
wandte und Freunde zu begleiten. Man verrichtete vor dem
Kreuze zum letztenmal das gemeinſame Gebet, man nahm Urlaub,
Abſchied von der Heimat und zog dann in die weite Welt.
Während die Urlaubkreuze ernſte, oft rührende Inſchriften
vom menſchlichen Schickfal haben, ſind die Vierzeiler der Marterln
für gewöhnlich mit Urwüchſigkeit und geſundem Humor des
Vol=
kes gewürzt. Einige klaſſiſche Beiſpiele mögen dieſe Poetaſterei,
die für die alpine Volkskunde von Bedeutung iſt, beleuchten. Ein
bekannter Marterlvers, der in den Alpen in vielen Faſſungen
an=
zutreffen iſt, iſt der folgende: „Der Weg zur Ewigkeit iſt wahr=
lich nicht weit: Um 6 Uhr früh fuhr er fort, um 8 Uhr war er
vort.‟ Der Vers iſt lapidar und ſagt uns alles. In den Tauern
ſoll eine Inſchrift lauten: Im kalten Winter 1853 ſind hier zwei
Menſchen und zwei Böhmen erfroren.” Große Naivität bekundet
auch die Inſchrift: „Holzknecht N. N. ſtürzte beim Pflücken der
Bauchwehblumen von der Teufelswand ab.” Im Paſſeiertal hebt
ein Marterlvers mit der Schilderung an, wie der Vaff
in den Himmel kam. Die Sache war höchſt einfach: „Dil
Ochſen Stoß — kam ich in Jeſu Schoß " Hier ſeie
Kichtſäulen, die Totenſäulen auf den Friedhöfen, ſowie
ger, die Rolandſäulen, die Rechtsſäulen auf den Markk/
wähnt.
Je nach dem Zweck ihrer Aufſtellung ſind die Wegkd
Bildſtöcke mit Symbolen geſchmückt, die uns beweiſer
Errichtung ſolcher Denkmäler in früheren Zeiten gerod
Kulturnotwendigkeit war. Stark vertreten ſind folgen.7
bilder und Attribute, die an der Hand der Symboli?
deuten ſind: Kelch, Pflugſchar, Armbruſt, Brezel, Händ
Senſen, Meſſer, Waffen, Schwerter, Räder, Hufeiſen, Sc
und ſelbſtverſtändlich auch religiöſe Zeichen und BilZeſe
Runen aller Art. Manche dieſer Zeichen ſind als Erk
bilder von Ereigniſſen zu deuten. Von den vielen alte
inſchriften, die auf Denkſäulen von Verunglückten od.
mördern in den Alpen zu finden ſind, ſind die bek!
g. t. d. ſ. (Gott tröſt deine Seel!), b. g. v. d. ſ. (bitt Gott=
Seel), g. d. g. (Gott den Gnad), m. ſ. e. (Mi ſe re),
(Requiscant in pace, amen). Wo keine Jahreszahl be *
ſcheint, gibt die Stilart das Alter der Kreuze bekannt.
Denkſteine ſind auf der Wanderung ſehr oft anzutreffen
legentlichen Unterſuchungen ſolcher Monumente fand 110
ihren Grundmauern menſchliche oder tieriſche Gebeine
Pflanzenreſte, Münzen und Eier. Unter alten Grenzſtein
man Aſche, Steine, Glasſplitter, auch Münzen u. deu
In gemauerten Säulen hat man ſogar menſchliche Skele.
den. Dieſe Funde ſind deshalb von Bedeutung, weil f
Grund der Aufſtellung der Denkmäler enthüllen. Gleic4ſ
ſtätigen ſie, daß in chriſtlicher Zeit heidniſche Bräuche n.i
gepflegt wurden, was übrigens noch heute, wenn auch E
Form, geſchieht. Die Grundſteinlegung iſt ſchließlich er
heidniſcher Brauch, der mit dem Glauben an den Anm
der Natur aufs engſte verknüpft iſt.
Zu den älteſten Wahrzeichen der menſchlichen Kulti.
die Erdhügel, die auch Hügelgräber und Tumuli genanm
die Steingräber, Dolmen, die kultiſchen Steinkreiſe und
ſteine .. . ."
Die Hügelgräber (Heldenbüheln) ſind in Aſien und
ſtark verbreitet. Sie haben die Form von Erd= oder *
ſchüttungen in Geſtalt eines Kegels oder Kugelabſchn.
verſchiedener Größe. Die Tumuli waren vor allem Funſe.
ſowie gemeinſame Grabſtätten, wurden aber auch aus-
Gründen aufgeworfen und dienten auch als Burghuges
und ſelbſt als Opferberge, beſonders im Flachlande W.
pferbergen aus heidniſcher Zeit erheben ſich heute Mie
ſunmer 28
D’enstag, den 19. März 1929
Seite 3
lſches und Wahres von den
Sach=
verſtändigen=Berhandlungen.
zSſiſche Zweckmeldungen. — Die deutſche dele=
Son demenkierk. — Eine Einigung über die
Annnikäken noch nicht erziell.
EP. Paris, 18. März.
heutige Vollſitzung der Sachverſtändigenkonferenz dauerte
arpp eine Stunde, da weder der Bericht des
Revelſtoke=
es noch der des Perkins=Ausſchuſſes fertiggeſtellt waren.
ächſte Sitzung der Konferenz iſt auf Mittwoch nachmittag
r worden. Man nimmt an, daß bis dahin die Berichte der
z sſchüſſe vollſtändig vorliegen werden. Die Nachricht, daß
urſche Delegierte Geheimrat Kaſtl nach Berlin reiſen werde,
hrtreffend. Im Laufe dieſer Woche wird in kleinem
ſe eine Ausſerache über die
Annuitätenzif=
rattfinden. Die von der franzöſiſchen Preſſe gebrachten
un gen über die Höhe und Aufteilung der Annuitäten
be=
ruf Kombinationen. Von der deutſchen Delegation wird
y beſtimmteſte erklärt, daß bisher eine Einigung
wie Annuitätenziffern noch nicht erzielt
y iſt. Insbeſondere ſei die Nachricht, daß Reichsbankpräſi=
Dr. Schacht einer Ausdehnung der Annuitäten auf 59 Jahre
zugeſtimmt habe, völlig falſch. Die Deutſchen ſtehen nach
or auf dem Standpunkt, daß die Zahlungen ſich nur auf
hre erſtrecken ſollen. Die deutſche Delegation erklärt auch,
ᛋ nach wie vor eine Verbindung zwiſchen den deutſchen
okionsleiſtungen und den Schulden der Siegerſtaaten an
tr ablehnt. Es ſcheint alſo, als ob dieſer Plan ſchon
wie=
h Waſſer gefallen iſt. Richtig iſt aber jedenfalls, daß er
ha gehend im Mittelpunkt der Verhandlungen geſtanden hat
oß er wohl nur um deswegen nicht weiter verfolgt werden
ſei weil ſich auch hierbei wieder herausgeſtellt hat, daß die
Aden Siegerſtaaten aufgeſtellten
Forderun=
beit über die deutſche Leiſtungsfähigkeit
esgeben.
ſtichtig iſt dagegen an den Preſſemeldungen, daß als
ic al für die Zahlungsbank eine Summe von
Millionen Dollar ins Auge gefaßt worden iſt.
ſi heute ſrüh vom „Echode Paris” neuerdings aufgeſtellte
Be=
ſug, daß das Bankkapital vonprivaten Banken aufgebracht
wer=
ſiſſe, da es der Bank von Frankreich und der Federal Reſerve
duurch ihre Statuten unmöglich gemacht werde, als Aktionäre
deren Unternehmungen aufzutreten, iſt gleichfalls ins Reich
aSel zu verweiſen. Die Notenbanken werden an der Zen=
„E beteiligt ſein, ſchon damit kein finanzielles Uebergewicht
ſwelcher Art entſteht. Wo die Statuten einer direkten
Be=
ſgder Notenbanken im Wege ſtehen, wird durch eine zweck=
Kombination eine indirekte Beteiligung möglich gemacht
Daß die Großmächte in der Zentralbank einen größeren
erhalten werden, als die kleinen Staaten, dürfte ſich
sichtlich nicht vermeiden laſſen. Völlig aus der Luft
ge=
näſt ſchließlich die Meldung, daß die Bank an die Schaffung
in ternationalen Währung denke. Eine derartige Maßnahme
ch beabſichtigt. Der Bank wird die Möglichkeit zu
Kredit=
ſeften jeglicher Art gegeben werden. Um jedoch einen
Wett=
b mit den übrigen Banken zu vermeiden, wird ſie nicht mit
en Kunden verkehren, ſondern ihren Kundenkreis ziemlich
ur die Notenbanken und Großbanken beſchränken. Der Sitz
Faik iſt, wie dies im gegenwärtigen Stadium nicht anders zu
ten war, noch nicht beſtimmt worden. Wenn die Pariſer
Baſel oder gar Brüſſel als vorausſichtlichen Sitz nennt, ſo
ſtedas als der Ausfluß der auf franzöſiſcher Seite beſtehenden
ſche zu betrachten ſein.
Die Räumungsfrage.
ſhamberlain erklärte ſich im Unterhaus nicht in der Lage,
ire Anfrage Kenworthys zu antworten, ob weitere
Ver=
urigen in der Räumungsfrage ſtattgefunden hätten und ob
dein Fortſchritt in der Angelegenheit zu berichten ſei. Der
mmiiniſter beſchränkte ſich auf die kurze Erklärung, daß wei=
Krhandlungen über die Räumung des Rheinlandes keinem
ſiſchen Zweck dienen könnten, ſolange die Konferenz der
Sach=
ſnoigen nicht abgeſchloſſen ſei.
der Aufftäng Wmerttd.
General Escobar bringk ſein Geld nach Amerika
in Sicherheit.
EP. Mexiko, 18. März.
Die mexikaniſche Regierung gibt bekannt, daß aus
Bankaus=
weiſen, die in einer von den Aufſtändiſchen geräumten Stadt
ge=
unden worden ſeien, hervorgehe, daß der oberſtkommandierende
Rebellengeneral Escobar bei einer amerikaniſchen Bank über
100 000 Dollar deponiert habe, da er einen völligen Fehlſchlag der
revolutionären Bewegung vorausgeſehen habe. Die Gattin des
Generals habe in Juarez die amerikaniſche Grenze überſchritten.
Sie befinde ſich im Beſitz einer größeren Summe in Gold.
Schlappen der merikaniſchen Regierungskruppen.
Die mexikaniſchen Regierungstruppen haben nach den aus
Mexiko vorliegenden Meldungen bei ihrem Vorrücken gegen die
Aufſtändiſchen im Staate Coahnila eine weitere ernſte Schlappe
erlitten. Nachdem bereits die Schlacht von San Pedro für die
Regierungstruppen unglücklich verlaufen war, iſt es dem
Gene=
ral der Aufſtändiſchen Mandero gelungen, mit ſeiner Kavallerie
den Regierungstruppen unter den Generälen Ortiz und Almazan
den Rückweg abzuſchneiden und rund 1000 Gefangene zu machen.
Die Regierung gibt zu, daß das 61. Regiment und ein Teil der
Präſidentengarde vollſtändig aufgerieben ſind.
Königsbeſuch um eine Millionen=Erbſchaft.
* Berlin, 18. März. (Priv.=Tel.)
Der bulgariſche König Boris iſt nach Deutſchland gekommen
und hat die Prinzeſſin Dorothea in Prinkenau (Schleſien)
be=
ſucht. Eine Prager Zeitung will nun wiſſen, daß nicht allein
freund= und verwandtſchaftliche Gefühle den König, der ſich
ſiebenbei auch auf der Brautfahrt befindet, zu dem Beſuche in
Deutſchland bewogen hätten, ſondern ſehr viel realere Gründe.
Es handele ſich nämlich um einen Erbſchaftsſtreit, der ſich
um die Summe von 1 Milliarde tſchechiſcher
Kronen dreht, alſo den recht beträchtlichen Wert von 125 Mil=
König Boris III. von Bulgarien
lionen deutſcher Reichsmark. Um das Erbe des Prinzen von
Koburg iſt ein Prozeß zwiſchen den Prinzen Kyrill und Joſias
von Koburg und der Prinzeſſion Dorothea entſtanden, der einen
ganzen Rattenſchwanz von Prozeſſen nach ſich zog. Einer verklagt
den anderen Erbberechtigten, dazu prozeſſieren auch noch die
Gläubiger. Allein die Forderungen der beauftragten
Rechtsver=
treter gehen in die Millionen, ſo daß — vorſorglich — die
Advo=
katen ebenfalls Klage eingereicht haben. Die Prozeſſe beſchäftigen
die Gerichte in Berlin, Wien, Breslau, Budapeſt und auch in
Prag, da der tſchechiſche Staat Hand auf einen Teil der Güter
gelegt hat, die ſich in der Tſchechoſlowakei befinden. Es könnte
ilſo leicht geſchehen, daß die Erben trotz der ungeheuren
Erb=
maſſe von dieſer gar nichts mehr bekommen, da die Gerichts= und
Anwaltskoſten, Steuern und Abgaben alles verſchlucken. König
Boris von Bulgarien, als Oberhaupt der Koburger, habe aber
kein Intereſſe daran, daß die Erbprozeſſe die ganze
Oeffentlich=
keit erregen, weswegen er verſuchen will, den ganzen Erbſtreit
aus der Welt zu ſchaffen. Aus dieſem Grunde befinde er ſich in
Deutſchland.
Ameiitg une der Mterantsokal
Gerichtshof.
Die juriſtiſche Formel für den Beitrikt der Vereinigken
Skaaken.
EP. Genf, 18. März.
Die juriſtiſchs Formel für den Beitritt der Vereinigten Staaten
Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag ſteht nunmehr
worden.
Die Formel, die heute abend vom Sekretariat des Völkerbundes
veröffentlicht wird, beſteht aus acht Artikeln und iſt als Protokoll
ge=
dacht, das, nachdem es die Zuſtimmung des Völkerbundsrats im Juni in
Madrid und der nächſten Vollverſammlung gefunden hat, von ſümtlichen
dem Gerichtshof beigetretenen Staaten und von den Vereinigten Staaten
ratifiziert werden muß, bevor es in Kraft treten kann.
Im einzelnen beſtimmt das Protokoll, daß die Vereinigten Staaten
unter Aufrechterhaltung ihrer bekannten fünf Neſerven vom 27. Januar
1926 dem Gerichtshof beitreten können. Die Vereinigten Staaten ſollen
gleichberechtigt bei allen Wahlen der Richter und Zuſatzrichter zum
Hagger Gerichtshof ſein und im Völkerbundsrat und in der
Vollver=
ſammmlung durch Sonderdelegicrte teilnehmen können. In jedem Falle,
wenn vom Haager Gerichtshof ein Rechssgutachten eingefordert wird,
benachriküigt der Generalſekretär des Völkerbundes hiervon die
Ver=
einigten Sraaten. Ebenſo mocht dee Sekretär des Gerichtshofes den
Vereinigten Staaten jedesmal Mitteilung, wenn ein derartiger Antrag
im Haag eingeht. Dadurch ſoll den Vereinigten Staaten in allen Fällen
Zeit und Gelegenheit gegeben werden, ſich darüber auszuſprechen, ob
ihre Intereſſen durch einen derartigen Antrag berührt werden, oder ob
ſie ſich für intereſſiert halten. Wenn das zutrifft, findet ſo ſchnell wie
möglich ein Meinungsaustauſch zwiſchen dem Völkerbundsrat oder der
Vollverſammlung einerſeits und den Vereinigten Staaten andererſeits
ſratt. Führen dieſe Verhandlungen nicht zu einer Einigung und
ver=
sichten die Vereinigten Staaten nicht auf ihre Oppoſition, ſo ſteht ihnen
der Rücktritt vom Hnager Gerichtshof frei, ohne daß dieſer Akt als
un=
freundliche Handlung oder als Weigerung, am Frieden und den guten
Beziehungen mitzuarbeiten, betrachtet werden kann. Zum Schluß wird
noch feſtgeſtellt, daß beide Teile das Recht haben, zu jeder Zeit ihre
Zu=
ſtimmung zu dieſer Regelung zurückzuziehen. Das Protokoll tritt dabei
ſofort außer Kraft, wenn die Vereinigten Staaten ihren Rüktritt
er=
klären. Es tritt aber auch außer Kraft, wenn innerhalb von
Jahres=
friſt zwei Drittel der übrigen teilnehmenden Staaten ihren Rücktritt
erklärt haben. Das Protokoll ſchließt ſich ſehr eng an die offiziöſen
Vorſchläge des amerikaniſchen Mitglieds des Iuriſtenkomitees, des
ehe=
maligen Staatsſekretärs Elihn Noot, an. Es iſt nur in dem Punkt
neſentlich verändert, daß die Vereinigten Staaten nunmehr die
Gelegen=
heit erhalten, ſotpohl vor als auch nach bereits erfolgter Zuſtellung eines
Antrags auf ein Rechtsgutachten an den Haager Gerichtshof ihre
Auf=
faſſung darzulegen.
Das ſchwediſche Mitglied Raeſtadt gab bei den Beratungen unter
Bezugnahme auf geviſſe Bedenken, die wegen dieſer Form laut
gewor=
den ſind, ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die amerikaniſchen
Vor=
behalte weder das Verfahren bei Streifällen allgemeiner Art, die
ſo=
wohl dem Haager Gerichtshof, als auch einem Juriſtenkomitee
unter=
breitet werden können, beeintrüchtigten, noch mit den Vorſchriften
un=
rereinbar ſeien, nach denen jedes Rechtsgutachten über die Tätigkeit des
Völkerbundes und ſeiner Organe vom Ständigen Internationalen
Ge=
richtshof im Haag eingeholt warden muß.
Die Maßregelungen bei der Beſahungsarmee.
Paris, 18. März.
Der Kabinettsrat ſoll ſich heute, wie der „Paris Soir”
be=
richtet, mit der Frage der Beſtrafung einiger höherer Offiziere
im Beſatzungsheer beſchäftigt haben, und zwar im
Zuſammen=
hang mit den zahlreichen Todesfällen, die in der letzten Zeit
vor=
gekommen ſind. Gegen Diviſionsgeneral Goubeau, Befehlshaber
des 80. Armeekorps in Mainz, ſoll ein Tadel ausgeſprochen
wer=
den. Der Platzkommandant von Trier, General de
Partour=
neaux, ſoll zur Dispoſition geſtellt werden, und der Befehlshaber
der Halbbrigade Jäger zu Fuß in Düren, Oberſt Marminia, ſoll.
verſetzt werden.
Kriegsminiſter Painlevé empfing heute nachmittag den
Geue=
ral Goubeau, Kommandant des 30. Armeekorps in Mainz,
fer=
ner den General Partonneaux, der die 5. Kavalleriediviſion in
Trier befehligt, und den Oberſten Marminia, Kommandant der
Jägerbrigade in Düren. Es handelt ſich um die drei Offiziere,
die für die Todesfälle in der Rheinarmee verantwortlich gemacht
und gemaßregelt werden ſollen.
Die Finanzkommiſſion der franzöſiſchen Kammer hat im
Zu=
ſammenhang mit der Angelegenheit der Todesfälle in der
Rhein=
landarmee heute beſchloſſen, den Kredit für die
Soldatenernäh=
rung in dieſer Armee von 41 auf 100 Millionen Franken zu
rhöhen.
im. Die Geſchichte dieſer Hügel reicht bis in die prähiſto=
Beit zurück; ſie wurden aber auch noch im 8. und 9.
Jahr=
her und ſogar in ſpäterer Zeit errichtet. Die Steingräber, die
en, ſind zum größten Teil Steinkiſten; in Deutſchland und
n Oeſterreich nennt man ſie Hünengräber, Hünenbühel,
Hei=
hel, Hünenbetten. Im Volksmunde werden die Steingräber
Alsbetten, Teufelskanzeln, Teufelsaltäre genannt. Echte
ſteine ſind ſelten zu finden. Die wenigſten, vom Volke
be=
eien Opferſteine „Steinſchüſſeln”, „Steinwandln” uſw. be=
A, ſind echte Opferſteine, wenn auch an ihnen
Erinnerungs=
vom Teufel, von den Hexen und von den tanzenden
Gei=
lleben. In den meiſten Fällen handelt es ſich um lokaliſierte
e. Ebenſo ſelten entdeckt man Wagſteine, erratiſche Blöcke,
hu ihrem Mittelpunkt auf einem andern Stein liegen und mit
urid in ſchwankende Bewegung verſetzt werden können. Häu=
M dies ein Naturſpiel oder ein Zufall bei halbzerſtörten
gräbern. Große Felſenblöcke, die ſogenannten Bannſteine,
El als Grenzbezeichnung der Gerichtsorte. Es gibt übrigens
ratiſche Blöcke, die fälſchlich als Opferſteine, Steingräber
lcenhirs bezeichnet wurden, wie es ebenſo mit den aus
FFeiten ſtammenden Schanzen ſteht, die man auch gerne als
herge zu erklären verſucht.
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. — Montag, 18. März.
piel des Frankfurter Schauſpielhauſes.
Krankheit der Jugend.
Drama von Ferdinand Bruckner.
2ei Abend, der in dem Gedächtnis haften bleibt! Ein Abend,
auſpieleriſch die höchſten und letzten Erſchütterungen der
telungskunſt gab!
Der das Werk habe ich anläßlich der Frankfurter Erſtauf=
* an dieſer Stelle eingehend berichtet. Es iſt vor den „
Ver=
im entſtanden. Nachdem Bruckner ſich fünf Jahre mit
ogie beſchäftigt hatte, ſchrieb er die „Krankheit der
nd” in zwei Monaten nieder. Es iſt ein Ausſchnitt aus
Weleltuellen Jugend, die mit den Problemen einer erſchüt=
„Zeit kämpft, die ſich in die Maßloſigkeit ihrer Lebensforde=
E berſtrickt und in ihr untergeht.
rückner ſchränkt, wie ſchon früher betont, die Bedeut=
E leiules Dramas ein, indem er die weltanſchaulichen Kämufe
D krotiſchen Konflikten zurücktreten läßt. Eine Studenten=
: Drei Studentinnen, zwei Mediziner und ein junger
Schriftſteller. Zwiſchen den Studien, zwiſchen dem Kampf gegen
den Hunger und dem Kampf um die Prüfung verwirren ſie ſich
in erotiſche Nöte. Opferwillige Liebe und ſexuelle Gier
ver=
wickeln ſich ineinander. Peſſimiſtiſch der Grundton, der keinen
Weg in die maßvolle und entſagungsvolle Anerkennung der
Gren=
zen des Lebens und hiermit in ſeine Erfüllung findet!
Erſchüt=
ternd der Ausklang!
Man kann manche Einwendungen in dieſer Richtung gegen
das Drama Bruckners erheben, aber man muß den Ernſt, mit
dem er die Probleme behandelt, ſeine in knapper Form ſich
aus=
drückende, dichteriſche Geſtaltungskraft und die
Zeit=
nähe ſeiner Empfindung anerkennen.
Höchſte Anerkennung und Bewunderung gebührt der
Dar=
ſtellung des Frankfurter Schauſpielhauſes.
Mit plaſtiſcher Klarheit ſchälte ſich aus der Darſtellung von
Konſtanze Menz die Geſtalt der „Marie” heraus, des friſchen
Mädchens, das in ſtarker, ot ferwilliger Liebe zwei Jahre zu dem
Manne ſtand, ſeine Trennung nicht überwindet und vom erſten
Sturm gebrochen wird. Jung, ſtark und doch beherrſcht iſt die
dramatiſche Kraft von Konſtanze Menz, die ſich auf dem Weg
eines bedeutenden Aufſtieges befindet. Neben ihr ſtand Ellen
Daub als „Deſiree”, als die durch alle Höhen und Tiefen des
Gefühles geſtoßene Frau, geſchüttelt von allen Leidenſchaften, bis
zum Sterben müde nach der Erſchöpfung aller Sinne. Ellen
Daub: ein ununterbrochener Strom des Gefühles, überzeugend
durch die Echtheit der Empfindung, bezwingend in dramatiſcher
Geſtaltungslraft!
Ellen Daub und Konſtanze Menz ſtehen heute in vorderſter
Linie unter den Darſtellerinnen der deutſchen Bühne.
Kundry Siewert’s ſcharmantem Weſen lag die ſtarre,
einſame „Irene” fern; doch gab ſie eine Geſtalt von ſcharfen
Um=
riſſen. Leopold Biberti zeichnete in dem Mediziner „Freder”
den brutalen Zyniker; Ulrich Arie und Lothar Rewalt traten
darſtelleriſch zurück. Recht fein traf Claire Winter die ſchmale,
paſſive Geſtalt der kleinen Lucy.
Fritz Peter Buch’s Spielleitung traf den Nerv des Dramas.
Den Frankfurter Gäſten dankte lebhafter Beifall.
„I.
Neunkes Akademie=Konzerk.
Liederabend von Mia Peltenburg.
* In der Künſtlerin, die geſtern abend mit einer ſtarken
Perſönlichkeit auch verwöhnte Hörer gefangen nahm, ſcheint eine
Sängerin heranzureifen von einem Format, wie ſie in der
Vor=
kriegszeit Julia Culp, die Durigo, die Cahier beſaßen, das heute
im Konzertſaal ſelten geworden iſt. Sie hat ſich ein Rüſtzeug
von faſt unfehlbarer Zuverläſſigkeit geſchaffen, iſt von größter
Muſikalität, hat Intelligenz, Temperament, Humor und jene
ſympathiſche und elegante Art, die, gepaart mit der ſchlichten
Sicherheit ihres Auftretens, einen gewinnenden Zauber ausübt.
Sie vermag, was nur Große können, mit dem erſten Lied ihr
Publikum einzuſangen, und nun laſſen ſich beide nicht mehr los.
Eine ſolche Sängerin wurde lange nicht mehr hier erlebt. Die
Begeiſterung war groß; die Zugaben wollten kein Ende nehmen.
Ihr Material iſt ein auf dunkler Mittellage ſitzender Sopran
von großer Schönheit, der, durchaus ausgeglichen, große
Sub=
ſtanz, Flüſſigkeit und Biegſamkeit beſitzt, dynamiſch jeder Nuance
gehorcht, rhythmiſch klar anſpricht und ſich in jeder gewollten
Schattierung färben läßt. Die Technik wird ſehr bewußt
be=
herrſcht, ohne Wärme vermiſſen zu laſſen. Großzügig wird jedes
Lied aufgebaut, überlegt geſteigert und ſeeliſch ausgeſchöpft. Ein
feiner Kunſtverſtand hatte ein intereſſantes Programm
zuſam=
mengeſtellt. Fünf Schubertlieder, darunter das wunderbare „Im
Frühling”, das ergreifende „Du liebſt mich nicht”, ſieben Hugo
Wolfs, je ein Eichendorff= und Mörikelied, zwei aus dem
ſpani=
ſchen, drei aus dem italieniſchen Liederbuch, die in geſchickter
Gegenſätzlichkeit geordnet, die glänzenden Eigenſchaften der
Sängerin am hellſten erſtrahlen ließen. Es folgte eine Anzahl
ſpaniſcher Volkslieder von Manuel de Falla, die in ihrer
Pikan=
terie und eigenartigen Harmonik intereſſierten, und zum Schluß
drei ſehr wirkungsvolle, wenn auch etwas äußerlich gemachte
Lieder von Bizet.
An dem großen Erfolg des Abends hatte rühmlichen Anteil
Herr Konrad Neuger, in dem wir einen virtuoſen Begleiter
von größtem Format kennen lernten. Wie dieſer Künſtler die
höchſt ſchwierigen Hugo Wolf=Begleitungen, die kniffligen
ſpani=
ſchen Lieder meiſterte, den Schubert mitſang — das war ein
Er=
lebnis für ſich.
v. H.
Ap. Keller, S., Ein Vatererbe. Geſchenkbuch zur Konfirmation für
Knaben und Mädchen. 6. bis 10. Tauſend. Ganzleinenband 2,80 RM.
Walter Loepthien Verlag, Meiringen und Leipzig C 1. — Der Verfaſſer,
Herausgeber viel geleſener Jugendſchriften, Erzählungen für junge
Mädchen und Knaben, hat mit dieſem ſchönen Buch der Jugend eine
nieue Gabe dargeboten. Ein Vater hat ſeinem älteſten Sohne letztwillig
eine Mappe beſchriebener Blätter hinterlaſſen, Aufzeichmungen aus
ſeinem Leben, die die Kinder beſchloſſen, drucken zu laſſen, um anderen
Kindern den Weg klar und lieb zu machen, den ihr ſeliger Vater
ge=
gangen iſt. Es iſt eine Sammlung von Lebenserinnerungen, namentlich
aus ſeiner eigenen Konfirmationszeit, Briefen und Erfahrungen, aus
enen er ſeine Lebensweisheit ſchöpft, die er den Kindern übermittelt.
Das Buch trägt der jugendlichen Lebensauffaſſung Rechnung und iſt
trotz des ernſten Grundzugs von Heiterkeit erfüllt, die in dem
jugend=
ſchen Gemüt gelegentlich ein fröhliches Lachen erwecken. Als
Konfir=
mationsausgabe beſtimmt, wird es von den Kindern ſicher gern geleſen
e machen und Segen bringer
werden und ihnen
Seite 4
Dienstag, den 19 März 1929
Nummer
Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens zeigen in
dankbarer Freude an
Nacht=
Aurd Paſte
bleicht und beſeitigt
Pfarrer Beimar und Frau
Grethe, geb. Zinßer.
Sommer=
D Sproſſen
und Teintflecken.
Klärt und verſchönt
die Geſichtshaut
Gonterskirchen (Oberheſſen),
den 15. März 1929. (4730
Drogerie Schwinn.
drogerie Fiſcher.
Parfümerie Frank.
Parfümerie Müller fr. 2
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Schweſter, Schwägerin, Tante und Pfilegemutter
Frau
Marie Mielecke Wwe.
geb. Blitz
nach kurzem, ſchweren Leiden im 62, Lebensjahre zu
ſich zu ruſen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 17. März 1929.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. März,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 17. ds. Mts. verſchied nach langem
Teiden, kurz nach Vollendung ihres 78.
Lebens=
jahres meine liebe Frau, unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau Profeſſor
Philippine Kröh
geb. Müller.
In tiefer Trauer:
profeſſor Heinrich Reinhard Kröh
Ella Soldan, geb. Kröh
Oberbaurat Fritz Kröh u. Frau, geb. Kindler
Willy Kröh und Frau, geb. Tiefenböck
Richard Soldan und Enkelkinder.
Darmſiadt, Kiesſtraße 58, Berlin.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. März
1929, vormiitags 11 Uhr, von der Kapelle des alten
Frtedhoſes an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abſehen zu
wollen.
Tief ſchmerzlich traf uns die überraſchende Kunde
vom Hinſcheiden unſeres unvergeßlichen Mitarbeiters,
des Herrn
Georg Konrad Werner.
Wir verlieren in dem Entſchlafenen einen lieben
Kollegen. Er hat es allzeit verſfanden, durch ſeine
ſiets, auch der Arbeiterſchaft bewieſene Hilfsbereitſchaft,
ſeine vorbildliche Pflichterfüllung, ſeinen geſunden
Froh=
ſinn und ſein gerechtes Handeln ſich der beſonderen
Wertſchätzung und Achtung aller zu erfreuen. Wir
werden ihm ſiets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Die Angeſtellten und Arbeiter der Firma
A. Müller Söhne, Mainzer Mühlenwerke
Mainz.
Mainz, den 16. März 1920.
(IV. 4744
Nachruf.
Am 15. März ds. Js. verſtarb
unſer Buchhalter
in Darmſtadt.
Wir betrauern in dem Entſchlafenen einen
äußerſt gewiſſenhatten, zuverläſſigen
Mit=
arbeiter und werden ihm ſiets ein treues
An=
denken bewahren.
N. Müller Söhne
Mainzer Mühlenwerke
Mainz.
Mainz, den 16. März 1929.
(IV. 4745
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
die überaus zahlreichen Blumenſpenden beim Heimgang
meines lieben Mannes, unſeres guten Vaters und
Großvaters
Geh. Rat prof. Dr. Dr. ing. e. h.
E. Miiier
ſagen wir hiermit unſern herzlichſien Dank.
Namens der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Lina Kittler
geb. Hüttlinger.
Darmſiadt, den 17. März 1929.
(4728
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, mei
lieben, herzensguten Mann, den treubeſorg
Vater ſeiner Kinder, unſeren Bruder, Schwe
und Onkel
Heren Iakob Kühn
Metzgermeiſter
heute im 60. Lebensjahre plötzlich und unerwar
durch Herzſchlag von uns zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebemel
Marie Kühn, geb. Dieter, u. Kindu
Darmſtadt (Schützenſtr. 6), 18. März 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. Mi)
nachm. 3½ Uhr, vom Portal des Friedhofs
der Nieder=Ramſtädter Straße aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend an
ſehen.
Nachruf.
Durch das Ableben der
Todesanzeige.
Röntgenaſſiſientin
Fräulein Eliſabeth Ihle
Am 18. März verſchied
uner=
wartet unſer treuer Kamerad,
der
Metzgermeiſter
ſind wir in tiefe Trauer verſetzt worden.
Wir werden der treuen Mitarbeiterin
ſiets ein ehrendes Gedächtnis bewahren.
Die Aerzte und das Perſonal des
Röntgeninſtitutes der allgemeinen
4746)
Oriskrankenkaſſe Darmſtadt.
Jurve Naun
Die Beiſetzung findet
Mitt=
woch, den 20. März. 15½ Uhr,
auf dem Friedhofe Nieder=
Ram=
ſtadter Straße ſtatt.
Die Kameraden verſammeln
ſich um 15 Uhr am Hauptportal.
Zahlreiche Beteiligung erwünſcht.
4780)
Der Vorſtand
der Train=Vereinigung 18.
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Nachruf.
Am 16. März 1929 ſtarb an den Folgen
einer ſchweren Grippe unſer liebes Mitglied
Fräulein
Eliſabeth Ihle
Rönigenafſiſſtentin am Röntgeninſtitut der
Allgem. Oriskrankenkaſſe Darmſiadt.
Wir werden ihr ſiets ein ehrendes
An=
denken bewahren.
Der Verband techniſcher Afſiſtentinnen Berlin.
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Sie wundern sich über die kleine Packung von
Burnus? Burnus enthält allerdings nicht viel
Soda, sondern tierische Verdauungssäfte, sog.
Enzyme, die für die Wäsche garantiert
un-
schädlich sind. Die Wirkung von Burnus sehen
Sie anderSchmutzbrühe nach dem Einweichen.
Ein Vers uch überzeugt Sle!
Pt
Oet
OE
Mie usscht man mil Burnus?
1. Einweleben, lauwarm mit Burnus.
2. Kochen, ix kurz mit Seite, wenn man will
unter Beigabe von ganz wenig Bleich-
mittein (sog. (elb ittä tig en Waſchmitteln),
etwaige Flecken leicht nachwaschen.
3. Spülen wie üblich. Das ist alles.
Dienstag, den 19. März 1929
Eeſte 5
hieter 78
Darmſtadt, 19. März.
mannt wurden am 4. März der Lehrer an der Volksſchule zu
helm Huber zum hauptamtlichen Forlbildungsſchullehrer
„bildungsſchule zu Erbach und Michelſtadt, mit Wirkung
wes Dienſtantritts an; am 13. März der Rechnungsrat bei
na II des Reviſionsamts der Oberrechnungskammer
Wil=
wörb zum Oberrechnungsrat bei der Abteilung I des
Revi=
er Oberrechnungskammer, der Oberrechnungsrat bei der Ab=
Neviſionsamts der Oberrechnungskammer Ernſt Seeber
ſy ngsdirektor bei dieſer Abteilung; beide mit Wirkung vom
9: am 15. März: der Kreisſchulrat bei dem Kreisſchul=
Martin Fiſcher zum Stadtſchulrat bei dem
Stadtſchul=
t. der Kreisſchulrat bei dim Kreisſchulamt Schotten Otto
z m Kreisſchulrat bei dem Kreisſchulamt Gießen, beide mit
urn Tage des Dienſtantritts an.
ſ3 dem heffiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde auf Grund des
Geſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember 1923, in
mit Art. 14 der Reichsperſonalabbauverordnung vom
1923 mit Wirkung vom 24. März 1929 an die Lehrerin
mann, verehelichte Werner, an der Volksſchule zu Mainz.
den Ruheſtand verſetzt wurden: am 6. März der Lehrer an
Fule zu Ober=Kinzig, zurzeit kommiſſariſch an der Volks=
Zeerfelden, Kreis Erbach, Adam Eckel auf ſein Nachſuchen
1 1929 an; der Lehrer an der Volksſchule zu Rüſſelsheim.
ᛋ=Geran, Wilhelm Seipp auf ſein Nachſuchen vom 1. April
am 7. März der Lehrer an der Volksſchule zu Offenbach
otz auf ſein Nachſuchen, mit Wirkung vom 1. April 1929
März die Lehrerin an der Volksſchule zu Mainz Anna
auuf ihr Nachſuchen, mit Witkung vom 1. April 1929 an. —
ſ9. des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
arn 2. Juli 1923 / 19. Dezember 1923, in der Faſſung des
vir 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249), trikt am 1. Mai 1929
leſtand der Zeichenoberlehrer an der Oberrealſchule in
Hep=
ing Hecker.
dem Amtsgericht Gießen iſt die Stelle eines
Amtsgehil=
ſetzen. Bewerbungen ſind bis zum 25. Ifd. Mts. an den
iſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt im Großen
oggan” von Ge ha=d Menzel in der Inſzenierung Gün=
und Wilhelm Reinkings mit Fritz Valk in der Titelrolle
olung. (Miete L, Gemeinde R, Beginn: 20 Uhr).
f0 inen Haus geht heute Lortzings „Waffenſchmicd”
ſilaliſiher Leitung von Carl Bamberger in Szene. (
Zuſatz=
ßiginn: 19.30 Uhr.)
leon” vor Grabbe in der Inſzenierung Carl Eberis wiro
Eitwoch wieder aufg=führt. (Miete B. Beginn: 19,30 Uhr).
hurelſen hat für ihr diesjähriges Darmſtädter Gaſtſpiel die
A in Oſtzooſkis bürgerlicher Tragödie „Das Gewitter”,
ge=
ſt oteſki gile al3 einer der bedeutentſten Dramatiker
Ruß=
u das „Gewitte:” iſt neben Gogols „Reviſor” das meiſtgeſpielte
taſſiſchen Bühne. Der Vorverkauf hat unter ſtärkſter Betei=
Publikums für die Mieter bereits begonnen. Der
allge=
lerkauf beginnt morgen Mittwoch.
leginnt der Vorberkauf für Mieter für die Aufführung von
Egners Bühnenwsihfeſtſpiel „Parſifal” mit Hans Grahl,
r, Hans Komregg, Theo Herrmann, Heinrich Kuhn in den
hen am Sonntag, dem 21. März. Muſikaliſche Leitung:
Ge=
hdrektor Dr. Böhm.
eirs Unvollendete Sinfonie und Sinfonie Nr. 7 gelangen im
rVolkskonzert am Samstag, dem 23. März, zur Auf=
MZuſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
rritädter Künſiler auswirts. Fräulein Käthe Ruſſart hat in
Wochnn mehrmals in Konzerten zu Wiesbaden und
Osna=
großem Erfolge geſungen. Die Wieshadener Preſſe ſchreibt:
rir Käthe Ruſſart hatte der Verein eine ſehr ſympathiſ he junge
gewonnen, die mit durchgebildetem, vollklingendem
Mezzo=
eirere Lieder von Brahms und Hugo Wolf ausdrucksvoll zum
brachte. Der Beifall war ſo ſtürniſch, daß ſich die junge
ſ zu einer Zugabe entſchließen mußte. — Die Soliſtin des
ethe Nuſſart, trug je drei Liecer von Brahms und Hugo
Flich vor. Mit ihrem friſchen, ſtrahlenden Mezzo=Sopran jang
ſuch in die Herzen der Zuhörer. — Ueber das Auftreten in
ſehreibt die Kritik: Nun komme ich zu etwas Beſonderem,
den Liedervorträgen von Fräulein Käthe Ruſſart Wiesbaden.
ſſe ſvohlklingende, ſympathiſche Stimme ſuußte ſie die Zuhörer
dörnn zu ziehen. Die beiden Arien aus der Oper „Carmen”
ſie Schulung und Stimmbildung erkeunen. Der Tonſitz iſt gut.
hörer Sorgfalt behandelt ſie den Tonfatz in der Höhe. Jeder
Rdirchdacht, und man fühlte aus ihrem Singen, welch hohes
h geſteckt und wie ernſt ſie die Kunſt nimmt. Beim zweiten
Tom, der Reimer” und „Frühling am Rhein” entfaltete ſie
BKraft ihrer Stimme. Auch im ſtärkſten Forte klingt die
dre”, weil Fräulein Ruſſart nur mit Reſonanz ſingt und alles
Füt und jede falſche Muskelanſpannung meidet. Sie fand ſo
ifall, daß ſie ſich zu einer Zugabe entſchließen mußte. — Den
des Abends beſtritt Fräulein Käthe Ruſſart aus Wiesbaden,
„Me:, liebes, blondes Mädchen vom Rhein, mit ihrer herrlichen,
6 gehenden Altſtimme. Man ſollte es kaum für möglich
hal=
hin einem ſo zierlichen Perſönchen eine ſo geſoaltige Stimme
Re. Durch ihre Lieder= und Klaviervorträge hat ſie ſich alle
Volert. Das „Wiegenlied” von Strauß, „Liebesbotſchaft” und
R” vyn S hubert, „Waldeinſamkeit” ron Reger und „Wir
imen Mädchen” (aus Waffenſ hied) waren ſo liebevoll und
korgetragen, daß man mit Recht Fräulein Nuſſart trotz ihrer
Ds eine große Künſtierin anſprechen kann. (Die Künſtlerin iſt
der Geſangsſchule Müller=Söllner in Darmſtadt=Wiesbaden.)
e Freie Vereinigung evangel. Religionslehrer in Darmſtadt
wUr ttwoch, den 20. d. M., nachmittags, in dem Pädagogiſchen
HA exanderſtraße 27, eine Verſammlung ab, in welcher Herr
t Dr. Weigand ſprechen wird über: „Der ebang.
Religions=
wie er ſich nach alten Schulbüchern uns darſtellt”. Im
An=
den Vortrag findet eine Beſichtigung der
Katechismusaus=
n Schulmuſeum des Päd. Inſtituts ſtatt. Zu dieſer
Verſamm=
ille evangeliſchen Pfarrer und Lehrer herzlichſt eingeladen.
Eillsbühne. Zu dem Donnerstag, den 21. März, abends 8.15 Uhr,
ſvereinsſaale ſtattfindenden Kammermuſikabend des Weiß=
W Wien, erhalten die Mitglieder der Volksbühne gegen
Vor=
cter Mitgliedskarte Eintrittskarten zu 1.— RM. in der
hie von Alfred Bodenheimer.
ſihrrenvolksbund. Wir machen unſere Mitglieder auf den Vor=
SGriftſtellers Michel in der Freien Literariſchen Geſillſchaft
auf=
dr Beziehungen zwiſchen Kunſt und Religion behandelt. Die
des Redners in Bruckners Verbrecher, die in unſeren
Krei=
im Eindruck hinterließ, läßt ſ ine Einſtellung vorausahnen.
Spalb empfehlen wir dringend den Beſuch. Am Palmſonntag
ee H „Parſival” zugeteilt, für die K=Mieter iſt ebenfalls eine
vorgemerkt. Wir bitten aber dringend, die noch rückſtändigen
Elräge zuvor zu entrichten! Für Sonntag, den 14. April,
„Lohland”, die bekannte Tanz= und Gywnaſtikſchule zu einer
üihrung eingeladen. Die Aufführung iſt öffentlich. Unſere
erhalten bedeutend ermäßigten Einlaß. Näheres wird noch
ekanntgegeben. Der katholiſche Jugend= und Jungmänner=
(a, auf ſein Paſſionsſpiel am Palmſonntag und darauffolgen=
* ag im Kleinen Haus des Landestheaters aufmerkſam zu
r entſprechen gern dieſer Bitte und weiſen beſonders unſere
Mitglieder darauf hin."
er heſſiſche Land=sverband für das Sattler= und
Tapezier=
t ſeinen diesjährigen Verbandstag in der Zeit vom 13. bis
Gießen ab. Mit der Tagung iſt eine größere
Matcrial=
verbunden.
und nein! Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirklich
Den vernachläſſigt, wird es ihm immer größere Qual
be=
ite anfangs unbedeutenden Knoten am Darm wachſen,
Am in den Darm hinein und platzen ſchließlich auf. Dann
e Gefahr, daß Blutgerinſel in die Blutbahnen kommen
Zu ſehr gefährlichen Verſtopfungen führen. Es kommt
die Schmerzen, das Brennen und das Jucken der er=
Seile immer unerträglicher werden und den Kranken
Und ſeeliſch zugrunde richten. Schließlich bleibt dem
Proieftakionsfeier in Darmſtadt.
FAm. Die 400=Jahrfeier der Proteſtation zu Speher im Jahre 152
wurde für Darmſtadt am Montag abend in der Stadtkirche mit einer
Feier
Nachdem im Namen des Heſſiſchen Hauptvereins des
Evangeliſchen Bundes Herr Pfarrer Berck herzliche Worte
der Begrüßung und rickſchauende Worte der Einführung geſprochen
hatte, führte Herr Profeſſor D. Vornkamm etwa folgendes aus: „Wir
wollen nicht den erſten Anfängen des Proteſtantismus machgehen,
ſon=
dern wir wollen von der Feuerprobe ſprechen, in der unter dem Druck
der Verhältniſſe aus den evangeliſchen, hier und da flackernden Spuren
die Einheit zuſammengeſchmolzen wurde. Das geſchah auf jenem
ziveiten Reichstag zu Speyer, auf dem ſich die Evangeliſchen ihrer
Zu=
ſammengehörigkeit bewußt wurden. Noch hing vorher ein Schwert über
dem Proteſtantismus, und der ſchmale Rechtsboden, der gewonnen
wer=
den konnte, mußte ausgebaut werden. 1526 war auf dem erſten
Reichs=
tag dieſer ſchmale Rechtsboden enſlich erkämpft, den der
Proteſtantis=
mus zum Leben brauchte. Nun hatte die Reformation den Freibrief,
den ſie brauchte, nun ſtanden gültig nebeneinander das Wormſer Edikt
und der Beſchluß von Speher, beides Reichstagsabſchiede, alſo beides
Geſetz, Machtkamef oder Ge’ſteskampf mußten entſcheiden. Der
Wider=
hall der ma tpolitiſchen Kämpfe zwiſchen Kaiſer und Papſt, zwiſchen
Philipp von Heſſen und Fe=dinand von Oeſterrcich begünſtigte das
Werden des Proteſtantismus. Und die weltpolitiſche Bedeutung des
damals zur Verwirklichung gekommenen Doppelſtagtes Oeſterreich=
Un=
garns ſtand an der Wiege des Proteitantismus. Landgraf Philipp von
Heſſen, obwohl nicht Inhaber der Kurwürde, und die Vortreter der
evangeliſchen Städte, unter ihnen beſonders der mannhafte Jakob
Sturm von Straßburg, traten auf dem Reichstag in Speher 1529 in
bollem Bewußtſein deſſen, worum es ging, auf. Nach bangen Tagen
ließen die evangcliſchen Stände ihre von dem ſächſiſchen Kanzler Brück
entworfene Proteſtation verleſen, doren genauen Wortlaut wir nicht
kennen, da in der Eile keine Abſchrift des Shriftſtüicks gefertigt wurde.
Die cvangeliſchen Städte fchloſſen ſich dem Schritt der Fürſten an. Eine
zweite, ausführliche Prokeſtation, die König Ferdinand als Statthalter
des Kaiſers zuxüchvies, iſt hie eigentliche Geburtsſtunde des
Proteſtan=
tismus, 6 Fürſten und 14 Städte ſtanden hinter dieſer welthiſtoriſchen
Urkunde, einem Proteſt des Reihts, des Friedens und des Glaubens,
halb Rechtsterwahrung und halb Bekenntnis.” So entſtand aus den
Worten des Redners die Geburtsſtunde des Proteſtantismus im Willen,
ror Gott zu ſtehen, ſich vor Gott hinſtellen zu laſſen und Gemeinſchaft
zu halten in bitterſter Not. Das Lutherlied brauſte mächtig durch das
Gotteshaus
Orgelvorträge (Horr Studienrat Borngäſſer) und von dem
Poſannenchor der Martinsgemeinde geſpielte ernſte
Klänge gaben der Feierſtunde den ihr gebührenden würdigen Rahmen.
Das
Kostüm
wieder modern.
oie finden bei uns eine
— große Auswahl —
in einfarbigen und
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gemusterten Mode-oltoffen
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4758
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Cchürmann
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Ferienſonderzüge 1929.
Die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. veröffentlicht jetzt die
Ver=
kehrstage der für dieſen Sommer vorgeſehenen Ferienſonderzüge. Das
Programm iſt noch nicht endgültig; Aenderungen können noch eintreten.
Die Verkehrstage und die Fahrpläne werden erſt bei der
Ferienſonder=
zugskonferenz im Mai 1929 in Baden=Vaden feſtgelegt. Die Fahrpreiſe
entſprechen denen des Vorjahres.
Von Frankfurt aus ſind vorgeſehen:
1. Nach München am 13. Juli, abends, am 14. Juli, vormittags,
im 20. Juli, vormittags, am 27. Juli, vormittags, und am 3. Auguſt
abends.
2. Nach Baſel und Konſtanz am 14. Juli, vorm., und am
20. Juli, vormittags.
3. Nach Hamburg und Bremen, am 13. Juli, abends, am
16. Juli abends, und am 20. Juli, abends.
4. Nach Norddeich am 14. Juli, vormittags.
5. Nach Berlin am 13. Juli, abends, und am 2. Auguſt, abends.
6. Nach Stralſund und Carlshagen=Traſſenheide
m 13. Juli, abends.
7. NachBreslau und Beuthen O.=S. am 13. Juli, abends,
und am 30. Juli, abends.
Näheres über dieſe Ferienſonderzüge wird nach der
Ferienſonder=
zugskonferenz veröffentlicht.
oder Neigung zum Starkwerden nehmen
Bei Korpulenz Sie morgens und abends zwei Toluba=
Kerne. Dieſe fettzehrenden Toluba=Kerne erhalten Sie ſchon in
(IV=225
Mengen von 30 Gramm in Apotheken.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein Darmſtadt. Am
Freitag, dem 22. März, abends 8,15 Uhr, hält Dr. Nau im Feſtſaale des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, Karlſtraße, einen Lichtbildervortrag über:
Matterhorn, Monte Roſa, Lyskamm; Führerloſe Gipfelfahrten in der
Bergwelt des Wallis. Die Walliſer Alpen, insbeſondere das
Matter=
hern, ſtehen augenblicklich durch den kürzlich hier vorgeführten Film
üiber ſeine vor 64 Jahren durch Edward Whymder ausgeführte
Erſt=
erſteigung, ſowie den neu erſchienenen Roman, von Carl Haenſel im
Vor=
dergrund des Intereſſes, ſo daß es nicht unintereſſaut ſein dürfte, den mit
Lihtbildern veranſchaulichten Vortrag des Herrn Dr. Nau zu beſuchen,
der im vergangenen Sommer den Berg führerlos beſtieg. Die
Mit=
glieder, eingeführte Gäſte, ſowie die Mitglieder der Sektion
Starken=
burg ſind willkommen.
verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf dem Wege der
Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn
Hämor=
rhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß behandelt,
können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne Operation
be=
ſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß eine geeignete
Salke zur Anwendung kommen, die die Knoten zur Schrumpfung
bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen beſeitigt. Die
bewährte Humidon=Salbe verbindet alle dieſe Eigenſchaften
in hervorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer Anwendung
läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon viel
ge=
wonnen; denn fällt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich auch die
Gefahr weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der
Heilungs=
prozeß beginnen. Die Humidon=Salbe wird ſeit Jahren auch in
Beſuch der Mitkelrheiniſchen Geſellſchaft
zur Pflege alter und neuer Kunſt in Darmſtadk.
Die „Mittelrheiniſche Geſellſchaft zur Pflege alter und neuer
Kunſt E. V.” hatte am Samsrag, dem 16. März, nachmittags, ihre
Mit=
glieder zu einer Führung durch die Gemäldeſammlung des
Heſſi=
ſchen Landesmuſeums in Darmſtadt eingeladen. In der
Reihe der in dem dieswinterlichen Programm angeſetzten Beſichtigungen
mittelrheiniſcher Gaierien nach Wiesbaden, Frankfurt und Mainz die
vierte, bewies auch hier wiede: die üiber Erwarten zahlreſhe Schar der
Mitglieder, welch großes Intereſſe für das nähere Kennenlernen der in
unſeren Muſeen und Sammlungen aufbewahrten Kunſiſchätze in weiten
Kreiſen beſteht. Die Führung hatte in Vertretung des durch Krankheit
verhinderten Direktors, Herrn Pcof. Dr. Feigel, der erſte Aſſiſtent bes
Muſeums, Herr Dr. Merten, übernommen. In liebevoller
Einfüh=
lung verſtand der Führer das Charakteriſtiſche jedes Bildes, ſeine
Eigen=
art, ſeinen maleriſchen wie ſeinen kunſtgeſchichtlichen Wert
hervorzu=
heben. Die alten Prachtſtücke mittelrheiniſcher Altarbilder der
Spät=
gotit, der Friedberger Altar mit ſeinen warm abgetönten Farbtönen
auf Goldgrund, der Siefersheimer Altar mit den bewegten
Apoſtel=
gruppen, der Seligenſtädter Altar und andere, daneben die vortrefflichen
Tafeln des Meiſters der Darmſtädter Paſſion, des Hausbuchmeiſters,
des Meiſters der Dominikuslegende, des Bartholomäusmeiſters, die
farbleuchtenden, zeichneriſeh=ſcharf durchgemalten Bilder eines Beriold
Bruin, eines Hans Baldung, jenes dirtuoſen Könners, der beiden
Hol=
bein, Lucas Cranach, Lucas von Leyden, die liebliche Madonna des
Gerhard David und viele andere geſtatteten an dieſen hier gezeigten
thpiſchen Werken einen tiefen Einblick in das reiche und fein
empſin=
dende Leben jener Zeit, als in Franken, am Rhein und in den
Nieder=
lauden die üppige Spätgotik ſich unter dem Einfluß des Kumanismus
und der von Süden, von Italien übermittelten Kunſtrichtung, die durch
einige wenige Stücke ebenfalls verrieten iſt, in die Renaiſſance
wan=
delte. Der große Repräſentant der Vlamenſchen Maler, Rubens, iſt
dureh das faſt die ganze Wand füllende Gemäilde „Dianas Heimkehr von
der Jagd” vertreten, der große Amſterdamer, Rembrand, durch das
un=
vergleichliche Matterpfahlbild, ueben anderen Bekannten Seltenheiten
von Neufchatel, Backer, Sauoy, wie man ſie ſonſt kaum findet. Auch
das 18. und 19. Jahrhundert ſind durch vortreffliche Stücke vertreten,
meiſt Darmſtädter oder doch heſſiſche Künſtler des letzten Jahrhunderts,
und ein beſonderer Glanzpunkt der Galerie: die von Freiherrn von Hehl
geſtiftete Sammlung von Böcklinbildern, die Einblicke in des Meiſters
Schaffen zu allen Zeiten ſeines Lebens gelrährt. Dr. Merten hob bei
der Führung beſenders die maleriſche Feinheit des Bildes, die duftige
Tiefe, die farbigen Harmonien und Kontraſte hervor, wodurch er das
Intereſſe der Beſchauer nicht nur vom kunſthiſtoriſchen Standpunkt
aus, ſondern durch die Anforderung an lebendiges Sehen während der
ganzen, etwa zwei Stunden dauernben Führung wach zu halten
ver=
mochte.
Anſhließend begaben ſich ſämtliche Teilnehmer zum Schloßmuſeum,
deſſen Repräſentationsräume, um einen Ueberblick zu geben, in drei
Grappen kurz beſichtigt wurden, ſo daß das herühmte koſtbare Gemälde
des Schloſſes, Holbeins Madonna des Bürgermeiſters
Meyer, immer nur von einem Teil bewundert wurde. Hier ſprach
der gründlichſte Kenner des Bildes und ſeiner Geſchichte, Graf
Hau=
denberg, in eindrucksvollen Worten erklärend und erläuterno, er
erwvähnte die große Literatur, die verſchiedenen Theorien, die die letzten
hundert Jahre kunſtgeſchichtlicher Forſehng bierüber haben, entſtehen
laſſen, er wies auf die beſonderen Feinheiten und Schönheiten in
war=
mer, bewegter Begeiſterung hin und zwang die Beſchauer unter den
bannenden Zauber des Bildes, ſodaß die wehmütig=gütigen Züge der
Madonna zu ſprechen ſchienen. Ein tiefer, eindrucksvoller Abſchluß der
B ſichtigung der Biloerſchätze ni t nur Darmſtadts, ſondern auch der
Galerien von Mainz, Wiesbaden und Frankfurt, der geſamten in
die=
ſem Winter von der „Mittelrheiniſchen Geſellſchaft zur Pflege alter
und neuer Kunſt” beſuihten Gemäldeſammlungen des
Mittelrhein=
gebietes.
M. R.
— 5. Vortragsabend des Ortsgewerbevereins und der
Handwerker=
vereinigung. Die fünfte Winterverſaminlung des Vereins, die im „
Gel=
ben Saale” bei Sitte veranſtaltet wurde, erfreute ſich wiederum eines
ſe vorzüglichen Beſuches, daß nur mit Mühe die erforderlichen Plätze
zur Verfügung geſtellt werden konnten. Im Namen des Vortrags=
Aus=
ſchuſſes begrüßte Herr Syndikus Dr. Kollbach die ſtattliche
Ver=
ſammlung und insbeſonbere den Redner des Abends, Herrn
Land=
geriehtsrat Naab, der ſodann über das außerordentlich intereſſante
Thema ſprach: „Was muß der Geſchäftsmann vom
ehe=
lichen Güterrechte wiſſen?”. In bekannt friſcher und
anſchau=
licher Darſtellung verſtand es der Vortragende in vorzüglicher Weiſe,
den an und für ſich ſpröden Stoff, zu beleben und den Zuhörern an
Hand von zahlrei hen praktiſ hen Beiſpielen verſtändlich zu machen. Herr
Landgerihtsrat Raab verbreitete ſich zunſhſt über die Güterrechte der
früheren Zeit, insbeſondere über Katzenellenboger Landrecht, wobei er
deſſen Vorzüge beſonders hervorhob. Sodann wurde als Uebergang
zum neuen Recht die Frage der Schlüſſelgewalt der Frau in
Einzel=
heiten und Beiſpielen erörtert. Weiterhin wurde das geſetzliche
Güter=
recht des B.G.B. einer gründlichen, eingehenden Darſtellung unterzogen
und dabei beſonders die Fragen geſtreift, die vornehmlich den
Hand=
werker angehen, wie Arbeitsverdienſt der Frau, Betrieb des
Erwerbs=
geſthäftes durc) die Frau, Haftung des Frauenvermögens, Mitarbeit der
Frau an dem Geſchäft des Mannes und umgekehrt. Vorzüge und
Nach=
teile des geſetzlichen Güterreihts kamen deutlich zur Erörterung.
Güter=
gemeinſchaft und Gütertrennung wurden auseinandergeſetzt, beſonders
die verkannten Vorzüge der letzteren verdeutlicht. Die Darſtellung, der
ſämtliche Zuhörer mit anhaltender Auſmerkſamkeit folgten, endete mit
einem Hinweis auf Reformvorſchläge. — Im Namen des Vorſtandes
dankte Herr Illert in herzlichen Worten und eröffnete die
Aus=
ſprache, die durch die Beteiligung zahlreicher Verſammlungsbeſucher
einen außerordentlich anregenden Verlauf nahm. Auf die vielen
Fra=
gen, die im Zuſammenhang mit dem Thema an ihn gerichtet wurden,
gab Herr Landgerichtsrat Raab bereitwilligſt Auskunft. Zum Schluſſe
dankte noch einmal der Vorſitzende des Vereins, Herr Nohl, dem
Red=
ner für den ſo wertvollen und lehrreichen Abend.
— Bühnenvolksbund. Wir machen empfehlend auf die fünfte
Son=
derveranſtaltung der Kulturfilmgemeinde aufmerkſam, die am Mittwoch,
den 20. März, abends, in der Aula des Realgymnaſiums (Eingang
Kirchſtraße) im Film eine Reiſe auf der Donau vom Schwarzwald bis
zum Schwarzen Meer bringt. Wir weiſen noch beſonders auf die
Preis=
ermäßigung hin, die uns als Mitgliedern der Kulturfilmgemeinde
zu=
ſteht.
— „Rund um den Ozean”, Harry Forreſter Neumeyers
reizende Kabarett=Ausſtattungs=Revue in 33 Bildern bleibt nur noch
heute, Dienstag, und morgen Mittwoch auf dem
Spiel=
plan des Orpheums. (Siehe auch die Anzeige im Inſeratenteil.)
— Wanderklub „Falke 1916‟, Darmſtadt. Ein herrlicher Wandertag
führte uns in Fortſetzung der Strecke vom Main zum Neckar von
Höchſt nach Reichelsheim. Giſiger Wind empfing uns, als wir um
½,8 Uhr vormittags in Höchſt die Bahn verließen, um zunächſt nach den
Acht Buchen hinaufzuſteigen. Im ſchützenden Wald und mit ſteigender
Sonne wurde es jedoch merklich wärmer, und als wir unweit des
Ortes Forſtel vorbeigingen, war es ſchon eine wahre Luſt zu wandern.
Auf einzigartigen, mit viel Liebe und Sorgfalt ausgeſuchten Wegen
führten uns die Führer weiter durch Mittel=Kinzig nach Birkert, wo
ir Frühſtücksraſt hielten, und dann neu geſtärkt hinauf zur
Böll=
ſteiner Höhe ſtiegen. Prachtvoller Sonnenſchein begleitete uns die Höhe
entlang, und als wir dann auf tief verſchneiten Wegen den
Mors=
berg erſtiegen, brach uns ob der Anſtrengung der Schweiß aus allen
Poren. Reich belohnt wurden wir jedoch durch die prächtige Ausſicht
über den mittleren Odenwald, und auch der materielle Genuß in Form
eines an Glite und Menge vorzüglichen Mittageſſens im Kur= und
Gaſthaus „Vierſtöck” ließ nicht lange auf ſich warten. Herr
Oberreal=
lehrer Schäfer brachte unſeren jungen Führern für die bewährte
Durch=
führung der Wanderung das wohlverdiente „Friſch auf!” aus, in das
wir freudig mit einſtimmten. Abwärts führte uns der Weg dann weiter
durch Wald und Feld nach Reichelsheim, von wo wir hochbefriedigt
die Rückfahrt antraten. Friſch auf zur nächſten Wanderung, der
Früh=
jahrs=Schnitzeliagd.
verzweifelten Fällen gebraucht, und unzählige Kranke bezeugen,
daß ſie faſt Wunderdienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern das
Re=
ſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer
Salbe ſind alle Stoſſe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erfolg=
reich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will.
überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch die Verſand=
Abotheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon nebſtärztlicher
Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden. Dieſen koſtenloſen
Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig. Ueberzeugen Sie ſich
am beſten ſelbſt und ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es vergeſſen,
ach Probe u. Broſchüre an die Humidon=Geſellſchaft, Berlin W. 8,
Block 233.
(V.518
Seite 6
Dienstag, den 19. März 1929
Num=
Bezirksſchöffengerichk.
*p. 1. Wegen Unterſchlagung in amtlicher Eigenſchaft vereinnahmter
Gelder und Verdeckung dieſer Verfehlungen hat ſich ein ſtädtiſcher
Voll=
ziehungsbeamter zu verantworten; er iſt im weſentlichen geſtändig, der
erwachſene Schaden iſt 2400 RM. Urteil: 7 Monate Gefängnis. Mit
Nüchſicht auf die Höhe der unterſchlagenen Summe mußte über die
Min=
deſtſtrafe von 6 Monaten Gefängnis hinausgegangen werden. — 2. Ein
verwitweter Niedbewohner war von 1915 bis Auguſt 1927 Rollfuhrmann
bei der Eiſenbahn; er iſt der Urkundenfälſchung und des Betrugs
ange=
klagt; er ſoll auf Frachtbriefen Rollgeldbeträge zu ſeinen Gunſten
abge=
ändert und dann einen Betrug zum Nachteile der Frachtgutempfänger
in Höhe von im Ganzen 860 RM. verübt und ſchließlich auf den
Ver=
rechnungskarten der Bahn die Unterſchriften der Frachtgutempfänger
ſelbſt vollzogen haben. Der Angeflagte will in den bahnamtlich
be=
willigten Sätzen ſein Auskommen nicht gefunden haben. Die nach Kilo
Gewicht berechneten Sätze wurden nämlich in 1925 herabgeſetzt. Der
Staatsanwalt will mildernde Umſtände bewilligen. Der Tatbeſtand des
Betrugs oder der Fälſchung einer öffentlichen Urbunde ſei nicht erwi=ſen,
im übrigen liege einfache Urkundenfälſchung bei den Verrechnungskarten
vor. Es möge in Umwandlung des Geldſtrafengeſetzes eine Geldſtrafe
von 300 RM. ausgeſprochen werden. Der Verteidiger findet, daß von
der Anklage nicht viel übrig geblieben iſt; ſie gehe auf die Täligkeit
eines Fahndungsbeamten der Reichsbahn zurück. Damals ſeien die
Punkte, die gegen den Angeblagten ſprächen, zuſammengetragen worden.
Hätte die Staatsanwalt allein die Sache behandelt, ſo hätte ſie doch auch
die Punckte, die zu Gunſten des Angeklagten ſprächen, aufgegriffen.
An=
geklagter ſei eine Vertrau=nsverſon im ganzen Orte geweſen; bei den
Verrechnungskonten habe er ſich nach den vorliegenden Umſtänden
be=
fugt halten dürfen, den fremden Namen zu unterſchreiben, ſomit fehle
jede rechtswidrige Abſicht. Das Urteil ſpricht frei.
Paßerleichterungen Deutſchland—Frankreich. Zwiſchen den deutſchen
Behörden und der franzöſiſchen Regierung ſchwebten in der letzten
Zeit Verhandlungen, die die Einführung von Paßerleichterungen zum
Ziele hatten. Ueber das Ergebnis dieſer Verhandlungen, die nach
dem Grundſatz der Gegenſeitigkeit geführt wurden, gibt ein Runderlaß
des preußiſchen Innenminiſteriums Aufſhluß. Danach kann ein
Dauer=
viſum für die Zeit von zwei Jahren und für beliebig viele Reiſen
über die amtlich zugelaſſenen Grenzübergangsſtellen franzöſiſchen
Staatsangehörigen von den deutſchen Behörden erteilt werden. Für
eine einmalige Reiſe, bei der ſich der Reiſende höchſtens zwei Wochen
in Deutſchland aufhalten will, wird ein Viſum für eine einmalige Ein=
und Ausreiſe über die amtlich zugelaſſenen Grenzübergangsſtellen
aus=
geſtellt. Die Gebühr für das zweijährige Viſum beträgt acht
Reichs=
mark, für die einmalige Ein= und Ausreiſegenehmigung eine
Reichs=
mark.
— Turngemeinde 1846. Spät=Männer=Turnſtunde fällt heute
drin=
gender Gründe wegen aus.
C Fahrraddi=bſtahl. Geſtohlen wurde vor dem Gebäude des
Ar=
beitsamts ein Herrenfahrrad, Marke „Walda‟. Das Rad hat ſchwarzen
Nahyenbau und gelbe Felgen.
Autozuſammenſtöße. Am 16. März, gegen 2,30 Uhr vormittags,
ſtießen un der Ecke der Karls= und Hermannſtraße zwei
Perſonenkraft=
wagen zuſammen. Perſonen wurden hierbei nicht verletzt. — Am
gleichen Tage ſtießen an der Ecke der Heidelberger= und Beſſunger
Straße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Beide Wagen wurden
ſchwer beſbädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Diebſtahl. Aus einem Garten, der auf dem Gelände der alten
Main=Ncckur=Bahn gelegen iſt, wurden 5 Zentner Holz geſtohlen.
Perfönlichkeitsfeftſtellung eines in Amerika tödlich verunglückten
Deutſchen. Am 26. Oktober 1928 iſt in Ohio, Vereinigte Staaten von
Nordamerika, der angebliche Deutſche Frederick L. Boas durch einen
Autcmobilunfall ums Leben gekommen. Der Genannte war etwa 46
Jahre alt und 1,80 Meter groß, hat ſeit 1912 oder 1913 in den
Ver=
einigten Staaten gelebt und foll nit einer verheirateten Schweſter in
Deutſchland Brieſwehſel unterhalten haben. Angeblich war Bcas
ehe=
moliger deutſcher Marineoffizier uud ſoll aus angeſehener Groß=
Kauf=
manns= eder Bankiersfamilie ſtammen. Wegen einer
Liebesangelegen=
heit ſell er von ſeiner Familie verſtoßen worden ſein Perſonen, die
iber den Genannten Aufſchluß geben können, werden gebeten, bei der
Kriminalpolisei des Polizeiamts Darmſtadt, Hügelſtraße 31—33,
Zim=
mer 3, vurzuſprechen oder ſchriftliche Mitteilung zu machen.
Lalale Veranſtalkungen.
Die hlerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſſe auf Anzelgen zu betrachten
in keinem Faſſe irgendwie als Beiprechung ober Kritlk.
— Vortrag. Am Mittwoch, den 20. März, abends, ſpricht im
Bahnhofshotel, im Rahmen der Vorträge über die Lehre
Kriſhnawur=
tis, Frau Jſa Syring über: „Revolutionäre Lebensführung”.
Ein=
tritt frei.
— Deutſcher Offizierbund Frauengruppe, Darmſtadt.
1. Auf das D.D.B.=Blatt Nr. 7. Seite 254, Kinderheime, wird erneut
hingewieſen. Auch von hier ſoll ein Transport Kinder nach der See,
bzw. Gebirge. Baldigſte Anmeldung nötig. Telephon 2064,
Gutenberg=
ſtraße 56. 2. Zuſammenkunft der Damen: Dienstag, den 19. März,
4 Uhr nachmittags, im Herrngartenkaffee.
Aus den Parkeien.
Deutſchenationaler Frauen=Ausſchuß. Noch
ein=
mal ſei an unſer geſelliges Zuſammenſein, morgen, Mittwoch,
nachmit=
tags, bei Sitte, erinnert und unſere Mitglieder um vollzähliges
Er=
ſcheinen gebeten. Außer muſikaliſchen und deklamatoriſchen
Darbie=
tungen wird die Landesvoyſitzende Frau Dr. Neinhart ſprechen über:
„Königin Luiſe, Kaifer Wilhelm I. und unſere Notzeit‟. Gäſte
will=
kommen.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentſichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie bſeibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzesz in vollem Umfange
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, iönnen nicht
zurückgejandt, die Abſehnung nicht begründet werden.
Die troſtloſe Lage des Hausbeſitzers.
Ich bin Hausbeſitzer, habe ein ſchönes Haus in der Neckarſtraße.
Neue ortsgerichtliche Schätzung 60 000 Mark, die Hypothekenbelaſtung
beträgt 15 000 Mark, die monatlichen Mieteinnahmen, die behördlich
feſtgeſetzt ſind, betragen 559 Mark. Die monatlichen Belaſtungen an
Steuern betragen 296 Mark, die monatlichen Belaſtungen der kleinen
Inſtandſetzungen einſchließlich der Hypothekzinſen betragen 463 Mark.
Sonach bleibt ein monatliches Einkommen von 96 Mark. Hiervon gehen
aber noch ab 30 Mark für meine kleine Wohnung (dieſer Betrag iſt
vor=
ſtehend einkalkuliert). Somit bleibt ein monatliches Reineinkommen von
66 Mark; das iſt pro Tag 2,2) Mark. Die Steuerbehörde hat hiervon
Kenntnis. Ich beneide den Arbeitsloſen und den kleinen Proletarier.
Doch ein Troſt iſt mir geblieben: „Ich bin ein alter Greis und kann
auch nicht mehr viel eſſen und werde die paar armſeligen Lebenstage
herumbringen”
Tageskalender für Dienstag, den 19. März 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 20. Uhr, Ende
22 Uhr L. 18, R 13: „Toboggan”. — Kleines Haus, Anfang 19.30
Uhr, Ende 2 Uhr, Zuſatzmiete 1: Der Waffenſchmied”.
Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue „Rund um den Ozean”. —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Wein=
haus Maxim, Kaffee Ganßmann. — Obenwaldklub, abends
20.15 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums: Lichtbildervortrag des
Herrn Oberſtudiendirektors Kiſſinger „Meine Herbſtfahrt in die
Tſchechoſlowakei” — Kath. deutſch. Frauenbund, abends
20 Uhr, in der Aula der Landesbauſchule: Vortragsabend. — Kino=
Vorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Die Lage der Landwirtſchaft im Monat Februar 1
Nach Berichten deutſcher Landwirtſchaftskammern.
Der Monat Februar ſtand für die Landwirtſchaft wieder im Zeichen
des anhaltenden ſtarken Froſtes. Feldarbeiten, die in anderen Jahren
ſchon weitgehend in Angriff genommen wurden, mußten infolgedeſſen
noch vollkommen ruhen. Die vorhandenen Arbeitskräfte wurden
not=
dürftig mit der Ausführung weniger dringender Hof= und
Speicher=
arbeiten beſchäftigt; auch die Druſcharbeiten konnten faſt überall zu Ende
geführt werden. Die durch den ſpäten Beginn der Früßjahrsbeſtellung
zu erwartende Zuſammendrängung der notwendigen Arbeiten läßt nicht
nur eine Verſchärfung der Schwierigkeiten in der Beſchaffung der
not=
wendigen Arbeitskräfte befürchten, ſondern gibt darüber hinaus zu der
Sorge Anlaß, daß die Veſtellungsarbeiten ſelbſt nicht mit der Sorgfalt
ausgeführt werden können, die zur Erzielung einer Vollernte notwendig
wäre. Beſonders dürfte die Unterbringung gewiſſer Kunſtdüngerarten,
die, um Schädigungen der jungen Pflanzen zu vermeiden, 14 Tage bis
drei Wochen vor der Ausführung der Sagt im Boden ſein müſſen, große
Schwierigkeiten machen und infolgedeſſen häufig ganz unterbleiben. An
den Winterſaaten, die vor Eintritt der Froſtperiode im allgemeinen
einen befriedigenden Stand aufwieſen, wurden bisher nur in geringem
Umfange Froſtſchäden feſtgcſtellt, da faſt durchgebend eine hinreich ende
Schneedecke Schutz gegen die ſtarke Hälte bot. Nur vereinzelt führten
Schmeeabwehungen zu Kahlfroſtſchäden. Die größte G=fahr tritt jedoch
erſt jetzt ein, falls die Schneemaſſen zu langſam abtauen, und am Tage
auftretendes Tauwetter mit Nachtfröſten abwechſelt.
Von geringerem Umfang, aber doch auch recht empfindlich waren die
Wirkungen des Froſtes auf die Viehhaltung. In der
Milch=
viehhaltung hatten die Behinderung der Trinkwaſſerverſorgung
in den Ställen durch das Einfrieren der Leitungen und die erſchwerte
Anfuhr von Futterrüben aus den eingefrorenen Mieten verſchiedentlich
ein Nachlaſſen der Milcherträge zur Folge. Die ſtärkere Beanſpruchung
der ohnehin nach dem trochenen Sommer geringeven Rauhfutterbeſtände
führte zu einer Belehunga der Nachfrage auf dem
Kraftfuttermittel=
markt und zu einer Verſtärkung des Angebotes auf den Viehmärkten.
Dieſe waren infolgedeſſen nur zu gedrückten Preiſen aufnahmewillig,
obgleich die durch die ſtarken Schneefälle hervorgerufenen
Verkehrsbehin=
derungen gelegentlich durch Verminderung der ausländiſchen Zufuhren
abſatzbelebend wirkten. Die günſtigere Geſtaltung der Lage auf dem
Markt für Maſtſchweine zeigte weiter eine feſtigende Wirkung auch
auf die Ferkelpreiſe. Der Verluſt des häufig beoßachteten Eing hens
neugebovener Ferkel infolge des Froſtes; wurde daher doppelt ſchwer
empfunden. Leichte Pferde waven wieder faſt vollſtändig
unverkäuf=
lich. Pferde ſchweren Schlages wurden zwar beſſer aufgenommen, jedoch
wirkte ſich auch hier die Tatſache aus, daß junge Pferde
dem Maße eingeſtellt werden wie in früheven Zeiten, da dir
Pferdebeſtand weit länger gehalten wird. Die Geflüg
haltung erfreut ſich weiter großen Intereſſes. Die Legeta
jedoch durch die rauhe Witterung ſtark bceinträchtigt. Die
Eierverwertungsgenoſſenſchaften macht allenthalben erfr
ſchritte.
Beſonders ſchwer wurden die Garten= und Oh
triebe durch den Froſt geſchädigt. Soweit Wintergem
handen war, iſt es faſt vollſtändig erfroren. Die Anlage va
für den Anbau von Frühgemüſe macht die größten Schw ien
der Froſt über einen Meter ti.f in den Boden eingedrungeu
Die kartoffelverarbeitenden Nebenbe
Landwirtſchaft waven im Februar gut beſchäftigt. Nur ver
ten Schwierigkeiten in der Beſchaffung von Brennſtoffen
auch in der Anfuhr von Kartoffeln aus den gefrovenen Ani
triebseinſchränkungen. Verſchiedentlich nutzten Brennereier
gungsmöglichkeiten nickt vollſtändig aus, um im Frühjahr 3.u
größerer Mengen erforener Kartoffeln bereit zu ſein.
Die Geſamtlage der Landwirtſchaft zeigte im 50
weſentliche Veränderung. Die hohe Zahl der Zwangsve
zeugte von dem weiteren Anhalten der Kriſe. Häufig kam
gar nicht zur Verſteigerung, da die Gläubiger hofften, im
fahren noch mehr retten zu können, als im Falle der Zw
rung, weil trotz niedrigſter Preiſe Käufer für landwirtf
triebe kaum zu finden waren. Nur in der Nähe größerer
wickelte ſich eine lebhafte Tätigkeit im Ankauf ſo cher Grunk)
künſtiges Baugelände in Frage kommen. Die Nachfrage nod
als Folge der Furcht vor weiterer Verſchuldung verhältnis-
und wurde nur für die Beſchaffung der wichtigſten Btrich
ſonders der knapo gewordenen Futtermittel gegen Ende
etwas lebhafter. Geräte und Maſchinen wurden kaum gekau
Kunſttümgergeſchäft fanden verringerte Abrufe ſtatt. Die en
träge wurden allgemein ohne Schwierigkeiten gedeckt, nur
fung von Kohlen kam vorüßergehend ins Stochen.
In der Forſtwirtſchaft wurde die Durchführmg
ten Einſchläge durch die Geſtaltung des Winterwetters in 3
unmöglich gemacht. Nur vereinzelt trat für tiefer gelegen
und Brüche eine Erleichterung des Einſchlages durch den Fr.
ſchvere Schädigungem hatten die Wildbeſtände zu erleiden.
Ueberwinterung der Teichfiſche werden ſchwere Befürchtunge
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 18. März. Der für den im Laufe dieſes Winters
verſtorbenen Stationsführers, Gendarmeriemeiſter Menges, von
Sprendlingen hierher verſetzte Gendarmeriehauptwachtmeiſter Dörr,
wurde zum Gendarmeriemeiſter ernannt. — Das für nächſten Sonntag
angeſagte Kirchenkonzert der Madrigalvereinigung Darmſtadt
iſt der Paſſionszeit angepaßt und weiſt neb Orgelſtücken und Chören
auch eine Johannespaſſion von Lechner (F 1604) auf. Der Beſuch der
Veranſtaltung kann auf das wärmſte empfohlen werden.
O. Weiterſtadt, 18. März. Zur Regulierung des
Darm=
baches. Der Gemeinderat von Weiterſtadt hat nunmehr dem
nota=
riellen Abſchluß des zwiſchen der Stadt Darmſtadt und der Gemeinde
Weiterſtadt über die Regulierung des Darmbaches abgeſchloſſenen
Ver=
trage, einſchließlich Grundſtücksauflaſſung, ſeine Zuſtimmung erteilt.
— Weiterſtadt, 18. März. Hohes Alter. Freitag, den 22. März,
vollendet Frau Angelika Schneider, geb. Hahn, zu Weiterſtadt, das
80. Lebensjahr in voller geiſtiger und körperlicher Friſche.
Blutreinigung im Frühjahr.
Ein Erfordernis für Gefundheit und Wohlbeſinden.
Blutreinigung im Frühjahr iſt ein alter, wohlbegründeter Brauch. Seine
Bedeutung beſteht darin, r aß durch die Reinigungskur die Verdauungsorgane
genügend angeregt werden, um die ſchädlichen Schlacken des Stoffwechſels,
die verbrauchten Säfte uſw., die ſich im Laufe des Winters im Körper
an=
geſammelt haben, auszuſche den. Der ganze Organismus wird hierdurch
wohl=
tuend erfriſcht. Nehmen Sie zur Blutreinigung nur Apotheker Richad
Biandt’s Schweizerpillen, die man für eine Mark und fünizig Piennige die
Schachtel erh lt! Sie ſind ein ſeit 50 Jahren bewährt. s Blutreinigungs= und
Abführmittel, das aus chließlich aus pflanz ichen Beſiandteilen
zuſammenge=
ſetzt iſt. Zuſammen etzung: Extr. Selin pal. 1,5 Extr. Achill. mosch.
— Alocs — Absynth aa 1,0 Extr. Trit. — Gent. aa 0,5 rad. Pulv.
Gent. — Trit aa d. s. t. pil. 50.
I.162
F. Eberſtadt, 17. März. Der Verſchönerungs= und
Ver=
kehrsverein als Pflegeſtätte der Heimatliebe. Die
Liebe zur Heimat hat der Menſchheit köſtliche Gaben geſchenkt. Wir
verdanken dieſem Gefühl viele große ſchöne Werke der Dichter, Maler
und Komponiſten. Ein jedes Land hat ſeine Heimatkunſt, deren Wurzel
die Liebe zur Scholle, zum Volk, deſſen Sprache man ſpricht, iſt.
Helden=
tum und Opfermut ſind Auswirkungen der Heimatliebe. Um das
Vater=
land zu ſchützen, gibt der Mann ſein Leben hin, opfert die Mutter ihre
Söhne, die Frau ihren Gatten. Man liebt ſein Vaterland im ganzen
und das Fleckchen Erde, wo man geboren und aufgewachſen iſt — wo
man die ſorgloſen glücklichen Tage der erſten Jugend verlebte — im
beſonderen. Der Engländer wird zu Tränen gerührt, wenn er im
Aus=
lande das „Rule Britannia” hört, der deutſche Auswanderer, der im
fernen Weſten zu Reichtum und Anſehen gekommen iſt, kehrt häufig in
das kleine arme Dörfchen zurück, in dem er geboren und aufgewachſen
iſt, aus keinem anderen Grunde, als aus unüberwindbarer Heimatliebe,
Gefühle laſſen ſich nicht erzwingen, vor allem die Liebe nicht. Entweder
iſt ſie da, oder ſie iſt nicht da. Dies gilt auch für die Heimatliebe. Aber
erwecken kann man ein Gefühl, und die Liebe zur Heimat erwechen, iſt
eine edle Aufgabe, Berufen, dieſe Aufgabe zu erfüllen, iſt zweifellos ein
Verſchönerungs= und Verkehrsverein, der, wenn ſeine Arbeit von dem
lebendigen Geiſt der Liebe und Verbundenheit zur heimatlichen Scholle
getragen iſt, eine Urzelle der Heimatliebe mit Recht genannt werden
kann. Fragen wir nun, ob der hieſige Verſchönerungs= und
Verkehrs=
verein auch eine Pflegeſtätte der Heimatliebe iſt, ſo darf dieſe Frage
freudig bejaht werden. Dient er doch, wie alle Vereine gleichen oder
ähnlichen Namens, der Förderung und Hebung des Verkehrs ſowie der
Vevſchönerung unſeres Heimatortes md ſeiner nächſten Umgebung. Der
Verein will die Vorzüge und Reize, die Eberſtadt dank ſeiner natürlichen
Lage genießt, erhalten und vermehren, die Schätze der Heimat heben,
mit ihnen werben und zur Nacheiferung anſpornen. Und indem der
Verein ſich dieſer Arbeit unterzieht, weckt er die Heimatliebe, ſpornt er
zur Nacheiferung an und macht uns und unſeren Kindern die Heimat
lieb und teuer. Sollten wir nicht alle unſere Hand dazu bieten, an
dieſer edlen Aufgabe mitzuwirben? Sollten ſich nicht alle heimatliebenden
Gemeindeglieder zur gemeinſamen Arbeit in dem Verein
zuſammen=
finden? Sollte der Verſchönerungs= und Verkehrsverein nicht den erſten
Platz in unſerem örtlichen Vereinsleben einnehmen? Je mehr Glieder
ihm angehören, deſto reicher werden ſeine Früchte ſein, deſto leichter
wird ihm die Erfüllung ſeiner wahrhaft kulturellen Miſſion werden!
Wer ſäumt bei dieſen Gedanben n= einzutreten in die Neihen des
Vereins und mitzuwirken an der Arbeit, die nichts mehr und nichts
weniger will, als die Pflegeſtätte urſprünglichſter Heimatliebe zu be=
reiten, zum Segen und Wohle der Heimat und der heimatlig
Der Verſchönerungs= und Verkehrsverein Eberſtadt ruft zu
hiermit auf. Wer folgt dem Rufe?. Anm=ldungen nimm
ſitzende des Vereins, Herr Philipp Eyſenbach, Heidelberger)
entgegen. Der Jahresbeitrag beträgt 2 Mark.
Aa. Eberſtadt, 18. März. RegerAusflugsverke
hier und an der Bergſtraße am letzten Samstag und Sor
erſtenmal ſah man wieder lange Radfahrerkolonnen. Auck
Motorräder und Autos belebten die Straße. Zum erſtenn
auch wieder von der Jugend dem Sport und Spiel gehuldig‟
In der evgl. Kirche fand am Sonntag die Konfirmation
ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 18. März. Die Hauptverſamr
Turnvereins 1877 Ober=Ramſtadt wurde vom 1. Vorſitzend
meiſter Rückert mit Worten der Begrüßung eröffnet und
Liedervortrag der Turnerſingmannſchaft eingeleitet. Nach
die Tagesortnung wurde dem Schriftführer, Rechner und der
Fachwarten das Wort zur Berichterſtattung erteilt. Die ef
richte zeigten, daß auch im abgelaufenen Jahre der Vereinsbe
ein ſehr reger war und auf allen Gebieten recht bedeutſame
erzielt wurden. Dem Rechner wurde Entlaſtung erteilt. H
ſich die Vorſtandswahl an. Sie brachte — mit zwei Ausnal/
Wiederwahl der ſeitherigen Vorſtandsmitglieder. An Stelle
gen Turnwarts Hermann Kehr wurde Turner Gg. Plößer g
Stelle des Frauenturnwarts übernahm wieder Turner Hrch.
zehn Turner, Turnerinnen, Zöglinge und Sänger wurde a
nung für recht regen Beſuch der letztjährigen Uebunesſt
„Jahrbuch der Turnkunſt 1929” verteilt, mögen ſich im kommt
einsjahre recht viele Mitglieder ſolche Ehrungen erwerben.
gewohuten Familienſpaziergang am Himmelfahrtstage ſoll
Jahre auch wieder ein größerer Vereinsausflug unternomm=
Die weiteren Beratungen betrafen interne Vereinsangelegeu)
weniger von Belang waren. Mit der Ermahnung an die
der Turnſache im allgemeinen und dem Verein im beſonderen
Vereinsjahre die Treue zu bewahren und an ſeinem weiteren
ſchreiten fleißig mitzuarbeiten, ſchloß der 1. Vorſitzende di
regend verlaufene Verſammlung. — Im Vormittagsgotte.
geſtrigen Sonntags nahm Herr Pfarrer Wags die Vorſtellung
fung der diesjährigen Konfirmanden vor. Die Konfirmation
ſeit Jahren am 2. Oſterfeiertag.
k. Roßdorf, 18. März. Vertrauensmännerw
Landwirtſchaftskammer, Bei der vorgeſtern ſtat=
Wahl ſind die ſeitherigen Vertrauensmänner Johannes Karl. 5
und Gg. Philipp Löffler wiedergewählt worden. Von 246 S41
tigten machten nur 16 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Einv
gegen die Wahl können bis B3. ds. Mts. bei der Bürgermeſt
gebracht werden.
— Roßdorf, 18. März. Herr Adam Roſignol, unſer la
ſeitheriger Friedhofsaufſeher, begeht am 22. März ſeinen 7C
tag. Aufrecht und bieder, hat er es verſtanden, in allen
Wertſchätzung und Achtung zu erwerben.
Bp. Groß=Umſtadt, 18. März. Vergangene Nacht ereign ”
der Straße Groß=Umſtadt—Wiebelsbach-Heubach ein ſchwe
glück. Ein aus dem Odenwald kommendes Darmſtädter Pe
überfuhr drei junge Leute aus Heubach, die von Groß=Umſt=4
Während zwei der Leute mit geringen Verletzungen
davonka-
der dritte einen ſchweren Beckenbruch. Er wurde nach Dar=
Krankenhaus verbracht. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
O. Reichelsheim, 18. März. Die Volksbank Reichelsx
m. b. H., hielt am Sonntag ihre diesjährige Generalverſam:
Wie aus dem Geſchäftsbericht hervorging, betrug die Zahl
glieder Ende 1928 insgeſamt 613. Die Geſchäftsguthaben
49 229,53 Mark und haben ſich ſomit gegen das Vorjahr zu
Mark erhöht. Die Haftſummen betragen 936 000 Mark und
gegen das Vorfahr um 33 000 Mark vermindert. Die Sparei
reichten eine Höhe von 236 064,64 Mark. Der Reingewinn be‟
auf 11 095 Mark.
— Gernsheim, 18. März. Waſſerſtand des Rh
16. März: —0,62 Meter; am 17. März: —0,60 Meter; am
—0,61 Meker.
— Hirſchhorn, 18. März. Waſſerſtand des Nec
16. März: 1,42 Meter; am 17. März: 1,28 Meter; am L.
1,28 Meter.
Offenbach a. M., 18. März. Gießen, der neue Vor
Heſſiſchen Städtetages. Auf der Tagung des
Heſſiſch=
tages in Offenbach wurde die Stadt Gießen für die Zeit von
1929 bis 31. März 1931 zum Vorort des Heſſiſchen Städtetages
Bisher war Offenbach Vorort und der Offenbacher Oberbür”
Granzin Vorſitzender des Heſſiſchen Städtetages. Von obeng.
Zeitpunkt ab geht der Vorſitz im Heſſiſchen Städtetag auf den
Oberbürgermeiſter, Dr. Keller, über, als deſſen Stellvertreter
germeiſter Rahn in Worms und Bürgermeiſter Dr. Angermeier
heim fungieren.
entrale Baufparkaſſen der deutſchen
Spar=
kaſſen= und Girvorganiſation.
zer Deutſche Sparkaſſen= und Giroverband hat für die Errichtung
fo er Bauſparkaſſen folgende Richtlinien aufgeſtellt.
I. Organiſation.
räger der Bauſparkaſſen ſind die Landes= bzw.
Pro=
zr alverbände der Sparkaſſen= und Giroorganiſation. Die
ſo en Bauſperkaſſen können als Abteilungen der Verbände biw.
u=Bankanſtalten oder als Anſtalten mit eigener
Rechtsperſönlich=
u ter deren Haftung gegründet werden.
yr öffentlichen Sparkaſſen werben im Auftrage der
zentra=
yuſparkaſſen zum Bauſparer, vermitteln die Verträge, nehmen
uſpargelder an und verwalten ſie bis zum Abruf durch die Bau=
NaFe. Die örtlichen Sparkaſſen betreuen mit Unterſtützung der
ſu inen bzw. der gemeinnützigen Wohnungsfürſorgegeſellſchaften
s augengoſſenſchaften den Sparer durch unentgeltliche Beratung
M9 rüfung der Pläne, evtl. auch bei der Beſchaffung von Bauland.
u und Tarife der Bauſparkaſſen werden für alle Verbände
ein=
ich geregelt.
II. Durchführung und Finanzierung.
de Finanzierung des Bauvorhabens des Bauſparers iſt in folgen=
Zeiſe vorgeſehen:
. Entweder ſchließt der Bauſparer den Bauſparvertrag über den
geſamten Betrag der Baukoſten ab oder
. Die Mittel werden beſchafft durch
a) erſte Hypothek der „örtlichen Sparkaſſe” (etwa 40 Prozent
des Verkehrswertes)
D) Hauszinsſteuerhypothek oder dergleichen,
e) Reſtbetrag durch Bauſparvertrag.
ar zweite Weg führt naturgemäß ſchneller zum Ziel und kann
negen der Verbindung der zentralen Bauſparkaſſe mit der ört=
Sparkaſſe beſchritten werden.
III. Sicherheiten der Bauſparhypotheken.
Fer etwaige Ausfälle aus den Bauſparhypotheken (in der Regel
bie zwiſchen 70 bis 85 Prozent des Verkehrswertes) ſind, folgende
ſtrangen eingeſchaltet:
Vorſichtigſte Auswahl der Bauſparer, laufende
uachtung des Bauvorhabens durch die örtliche Sparkaſſe.
. Schaffung einer beſonderen Sicherheitsrücklage durch
bei ung von ½ Prozent der Bauſparvertragsſumme.
II. Regelmäßige und ſchnelle Tilgung der Bauſparhypotheken.
Verſicherungsſchutz. Im Todesfalle des Schuldners
er=
kt die Verſicherung der Bauſparkaſſe den Teil des noch nicht
zurück=
üllen Tilgungsdarlehens.
Irsfallbürgſchaften durch Gemeinden werden ſich in den Fällen
bichen laſſen, in denen das gemeindliche Intereſſe an der Behebung
ſüohnungsnot beſonders dringlich iſt.
IV. Die wichtigſten Beſtimmungen des Bauſparvertrags.
1. Bweck.
ar Bauſparvertrag wird abgeſchloſſen zum Wohnungsbau (Bau
herwerb eines Eigenheims), mit Zuſtimmung der Bauſparkaſſe
z anderen Zwecken, wie zum Beiſpiel Ausſteuer, Studiengelder,
Atdekenablöſung, falls ausreichende Sicherheiten beigebracht werden.
2. Bauſparvertragſumme.
die Bauſparvertragſumme ſoll mindeſtens 25 Prozent der geſam=
Körukoſten betragen, es kann aber auch die volle Baukoſtenſumme
Yckoſſen werden. Die Mindeſtfumme iſt 3000 RM., weitere
Be=
müſſen durch 1000 teilbar ſein.
3. Tarif.
15 ſind Tarife vorgeſehen zu 9, 12 und 15 Jahren, evtl. auch ein
hrer zu 6 Jahren. Die Abwicklung (Spar= und Darlehnszeit) iuner=
Adieſer Friſten iſt gewährleiſtet.
4. Einzahlung.
gr Bauſparer leiſtet feſte monatliche Einzahlungen, deren Höhe
hach der Vertragsſumme und der Vertragsdauer richtet. Sie
be=
e dem Tarif von 9 Jahren 8,29 pro Mille der Vertragsſumme;
be dem Tarif von 12 Jahren 6,01 pro Mille der Vertragsſumme;
Aei dem Tarif von 15 Jahren 4,66 pro Mille der Vertragsſumme.
on den Leiſtungen des Bauſparers (Einzahlungen) werden die
ia enthaltenen einmaligen und laufenden Zuſchläge zur Anſammlung
A beſonderen Sicherheitsrücklage und zur Deckung der Verwaltungs=
koſten und Verſicherungsprämien ausgeſchieden, die aufgelaufenen
Zin=
ſen und Zinſeszinſen (4 Prozent) hinzugerechnet. Die ſo „bereinigten”
Einzahlungen ſtellen den eigentlichen Sparbetrag dar. Ueber die Höhe
der Sparbeträge wird der Bauſparer von Anfang an unterrichtet. Sie
betragen:
einer Ver=
tragsdauer
von Jahren Sparbeträge vom Tauſend der Vertragsſumme
bei einer Vertragsdauer von Jahren 9 12 1 (5/44 UR. U4 184,69 127,12 92,90 287,92 199,83 147,46 395,27 275/44 204,19 50 8,92 354,07 263,20 623,04 435,85 324,57 743,80 520 91 388,39 869,39 609,86 454,77 1000,— 701 35 523,80 797,02 595,59 898,52 670,26 1000,— 747,91 — 828,67 912,65 15 1000,—
5. Zuteilung.
Anſpruch auf Zuteilung (Anwartſchaft) hat der Bauſparer
nach einer Mindeſtwartezeit von 3 Monaten und nach Nachweis eines
Eigenkapitals von 15 Prozent der Baukoſten. (An Stelle der
Einzah=
lungen von 15 Prozent der Baukoſten kann nach Ermeſſen der
Bau=
ſparkaſſe ein für Bauvorhaben verwendbarer Bodenbeſitz in der gleichen
Höhe oder die Sicherſtellung der Zahlungsverpflichtungen durch zwei
ſelbſtſchuldneriſche Bürgen treten.)
Die Bauſparer werden vor jeder Zuteilung in eine der 17
Zu=
teilungsgruppen überwieſen, die ſich nach den Tarifen und
nach der Anzahl der Jahre gliedern. Von der Geſamtvertragsſumme
derjenigen Bauſparer, die gleichzeitig in dieſelbe Zuteilungsgruppe
eintraten und am letzten in das Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe
fallenden Stichtag ihre Anwartſchaft noch beſaßen, werden innerhalb
des laufenden Jahres zugeteilt in der Zuteilungsgruppe:
(Tarifdauer 9 Jahre) 4: 8,5 Proz.
10,9 Proz.
19
B: 5,7
12,9
6: 15,1
„ 15 „ C: 40
Die Wartez eit bis zur Zuteilung beträgt bei Bauſparverträgen
mit einer Dauer von:
9 Jahren 12 Jahren 15 Jahren
3 Monate
mindeſtens
3 Mongte
3 Monate
höchſtens
9 Jahre 12 Jahre
15 Jahre
durchſchnittlich 4½½ Jahre 67ſu= Jahre 8‟ Jahre
Die Zuteilung erfolgt im allgemeinen vierteljährlich.
6. Bauſparhypothek.
Die Banſparhypothek wird in der Höhe der
Bauſparvertrags=
ſumme, gekürzt um die inzwiſchen angeſammelten Sparbeträge, als
unkündbares Tilgungsdarlehen zu 4 Prozent gewährt.
Der Zinsfuß für Spareinlagen und Darlehnszinſen iſt alſo gleich huch.
(Die Verwaltungskoſten werden ſomit nicht aus der Zinsſpanne,
ſon=
dern aus laufenden Beiträgen beſtritten.)
Der Betrag wird (früheſtens drei Monate nach Zuteilung)
aus=
gezahlt nach Maßgabe des Bedarfs (beim Bauvorhaben) und der
Sicherſtellung des Darlehns. Zwiſchenzeitlich kann der zugeteilte
Be=
trag als geſperrte Feſtanlage zu normalen Zinsſätzen angelegt werden.
7. Abzahlung.
Die monatliche Abzahlung des Tilgungsdarlehns beträgt:
bei Tarifen von 9 Jahren 11,63 pro Mille der Vertragsſumme,
bei Tarifen von 12 Jahren 9,34 pro Mille der Vertragsſumme,
bei Tarifen von 15 Jahren 7,99 pro Mille der Vertragsſumme.
Die Abzahlungen überſteigen die Einzahlungen um 4 Prozent der
Vertragsſumme. Der Zuſchlag von 4 Prozent dürfte im allgemeinen
der erſparten Miete gleichkommen.
8. Vorzeitiger Rücktritt.
Vor Beginn der Auszahlung des Darlehns kann der Bauſparer
jederzeit unter Innehaltung einer Friſt von vier Wochen kündigen;
er erhält dann der Sparbetrag in Form einer jährlichen Zeitrente
innerhalb der urſprünglichen Vertragsdauer zurück. Stirbt der
Bau=
ſparer vor Zuteilung, ſo haben ſeine Erben Anſpruch auf den für den
Todestag errechneten Sparbetrag.
9. Lebensverſicherung.
In den Einzahlungen iſt eine Prämie für eine (beſchränkte)
Lebensverſicherung des Bauſparers enthalten.
Stirbt der Bauſparer nach Zuteilung (und vor Erreichung von
65 Jahren), zahlt die Verſicherung an die Bauſparkaſſe den Betrag,
der dem am Todestag noch beſtehenden Tilgungsdarlehen gleichkommt.
Damit werden die Erben der weiteren Leiſtungsverpflichtung enthoben,
10. Aufklärung der Bauſparer.
Der Bauſparer wird vor Abſchluß des Bauſparvertrages genau
unterrichtet über Einzahlungen, Sparbeträge, Abzahlungen, über Höhe
der Verwaltungskoſten, die Mindeſt=, Höchſt= und Durchſch
nittswarte=
zeit. Eine nachträgliche Erhöhung der Leiſtungen des Bauſparers tritt
nicht ein.
Rheinheſſen.
E Gonfenheim, 18. März. Zu dem von der Gemeinde
ausgeſchriebe=
nen Ideen=Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein
Volks=
ſchulgebäude waren 131 Envürfe rechtzeitig eingegangen. Das am 15.
d. M. zuſammengetretene Preisgericht hat nach langwierigen
Verhand=
lungen folgende Arbeiten preisgekrönt: 1. Preis: Entwurf Nr. 56 mit
der Kennzahl 123 456, Verfaſſer Architekt M.A.3. Franz Gill, Mainz;
2. Preis: Entwurf Nr. 39 mit der Kennzahl 102 912, Verfaſſer Reg.=
Bau=
meiſter Schreiner, Mainz; 3. Preis: Entwurf Nr. 17 mt der Kennzahl
239 59, Verfaſſer Stadtbaurat Gravert, Gießen, ud Architekt Schmidt,
Gießen. Angekauft wurden die Arbeiten: Entwurf Nr. 46 mit der
Knn=
zahl 131 313, Verfaſſer Heinrich Stumpf und Wilhelm Koban, Archit kten
in Darmſtadt; Entwurf mit der Kennzahl 791 905, Verfaſſer Dr.
Feld=
mann, Moog, Reinhardt und Reuter, Architekten in Griesheim b.
Darm=
ſtadt. Die öffentliche Ausſtellung der Arbeiten findet in der Zeit vom
17. bis einſchließlich 24. März, vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags
von 2—5 Uhr, in der Turnhalle der hieſigen Turngemeinde,
Kirch=
ſtraße 47, ſtatt. Das Ergebnis des Wettbewerbs ſowie die eingereichten
Arbeitzen, die durchſchnittlich auf guter Höhe ſtanden, haben gezeigt, daß
die Löſung der nicht leichten Aufgabe nur in einer Angliederung des
Neubaues an das beſtehende Schulgebäude in der Kirchſtraße zu ſuchen
ſein wird.
— Worms, 18. März. Schrecklicher ungbücksfall. Der 19 Erwin Freitag war nach beſtandenem Abitur vor einigen Tagen
bei den Delta=Werken als Werkſtutent eingetreten. Am Samstagmittag
hatte er ſich in einem unbewachten Augenblick im Trockenraum des
Wer=
kes an einem Aufzugswagen zu ſchaffen gemacht, wurde hochgezogen und
zwi=
ſchen einen fahrenden Wagen und einen Trägerballen eingeklemmt, ſo
daß der Tod alsbald eintrat.
Obeißeſſen.
r. Friebberg, 18. März. Bienenzucht. In einer Verſammlung
des Wetterauer Bienenzüchtervereins konnte von verſchedenen Imkern
die erfreuliche Mitteilung gemacht werden, daß die Wetterauer
Bienen=
völker den harten und langen Winter über Erwarten im allgemeinen
recht gut überſtanden haben. — Der älteſte Bürger unſerer Stadt,
Kauf=
mann Moritz Stahl, iſt im Alter von 90 Jahuen geſtorben. Er war
zeit=
lebens ein warmer Freund und Förderer wohltätiger und gemeinnütziger
Beſtrebungen.
r. Vad=Nauheim, 18. März. Günſtiger Abſchluß der
Volksbank. In der 96. ordentlichen Generalverſammlung der
hie=
ſigen Volksbank e. G. m. b. H., der als Vertreter der Stadt
Bürger=
meiſter Dr. Ahl beiwohnte, konnte eine weitere Aufwärtsentwicklung des
gemeinnützigen Inſtituts feſtgeſtellt werden. Der Umſatz hat ſich gegen
das Jahr 1927 um 33½ Millionen auf 1B 492350 Mark erhöht, die
Bilanzſumme um 650 000 Mark auf 4 02 748 Mark. Der Reingewinn
iſt auf 62 549 Mark angeſtiegen. Es kommen daraus 10 Prozent
Dibi=
dende zur Verteilung. Die Aufwertung der alten Spareinlagen und
Geſchäftsguthaben, mit der 1927 begonnen wurde, iſt nun zum völligen
Abſchluß gekommen. Die Auſwertungsbeträge (10 Prozent), die den
Spareinlegern ſofort zur Verfügung geſtellt wurden, machen zuſammen
180 000 Mark aus. Für einen Erweiterungsbau der Volksbank
bewil=
ligte die Verſammlung einſtimmig 50 000 Mark.
Nummer
Dienstag, den 19. Mär: 1929
13 Perſonen bei einem 3
Seite 8
Reich und Ausland.
Der Leiter der Dresdner
Philharmo=
niker geſtorben.
Generalmuſikdirektor Eduard Mörike,
der verdienſtvolle Dirigent des Dresdner
Phil=
harmoniſchen Orcheſters, iſt 51jährig geſtorben.
Er war einige Jahre Käpellmeiſter des
Deut=
ſchen Opernhauſes in Berlin, hat ſodann in
Amerika den Ruhm des deutſchen Muſikers
ver=
mehrt und war auch als Schallplattendirigent
beliebt.
Umbau des Luftſchiffes „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. Die
Ueberholungsarbei=
ten an dem Luftſchiff „Graf Zeppelin” werden in
dieſen Tagen zu Ende geführt. Für die Erforderniſſe
des Schiffes bei großer Fahrt, wie die Bedürfniſſe
der Beſatzungsmannſchaften nach geeigneter
Unter=
bringung auf langen Streckenflügen ſind im Verlauf
dieſer Arbeiten verſchiedene Umbauten im Innern
des Schiffskörpers vorgenommen worden. So ſind
in der ganzen Länge der vorderen Hälfte des
Schif=
fes über der Paſſagierunterkunft 15 zeltartige
Kam=
mern zu je zwei Betten ſowie drei kombinierte
Hänge=
matten=Frachtrahmen neu eingebaut worden. Die
Hängemattenfrachtrahmen erlauben, entweder die
An=
bringung von Hängematten oder die Unterbringung
von Frachtgut. Von der Küche iſt ein Speiſeaufzug
für das Mannſchaftseſſen zu dem Laufgang
durch=
gebaut worden. Durch eine neue Leitung wird das
Spütlabwaſſer der Küche und des
Mannſchaftsfpül=
raumes in einem beſonderen Waſſerbehälter
geſam=
melt und während der Fahrt abgelaſſen oder als
Ballaſt zum Auswiegen des Schiffes benutzt. Auch
eine neuartige Abwurfvorrichtung für Abfälle iſt
ein=
gebaut worden. Schließlich hat das Luftſchiffinnere
neben der Mitte des Laufganges noch eine Werkbank
mit Schraubſtock und eine kleine Elektrowenkſtatt
er=
halten. Der Aufſtieg zur Mittelmeerfahrt ſoll, wie
ſchon berichtet, am 25. März erfolgen.
Unfall eines Kleinbahnzuges.
Hof. Sonntag mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr
entgleiſte auf der Strecke der Lokalbahn Holenbrunn=
Wunſiedel der Lokalbahnzug, der mittags 12 Uhr von
Holenbrunn in Richtung Wunſiedel abgeht. Dabei
ſtürzten die Lokomotive und zwei Wagen, nachdem
ſie etwa 20 Meter außerhalb des Gleiſes gefahren
waren, um, wobei mehrere Reiſende und der
Zug=
führer verletzt wurden. Da der erſte der beiden
um=
geſtürzten Wagen ein Poſtwagen war, iſt die Zahl
der verletzten Reiſenden verhältnismäßig gering. Die
Strecke war während des ganzen Sonntags
unbe=
fahrbar, da ſich die Aufräumungsarbeiten ziemlich
ſchwierig geſtalteten. Ueber die Urſache des Unglücks
iſt noch nichts näheres bekannt.
Zwei Tote bei einem Motorradunglück.
Eſſen. Am Sonntag fuhr ein 20 Jahre alter
Motorradfahrer, der von Bredoney nach Rüttenſcheid
fuhr, zwiſchen Alfredusbad und Flora gegen einen
ihm entgegenkommenden Straßenbahnzug. Hierbei
wurde er tödlich verletzt. Auch ſeine Soziusfahrerin
erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Auf dem Weg
zum Krankenhaus iſt ſie geſtorben. Nach den
bis=
herigen Ermittlungen trifft den Motorradfahrer
ſelbſt die Schuld. Das Unglück wurde dadurch
ver=
urſacht, daß er hinter einem fahrenden
Straßen=
bahnwagen herfuhr und dieſen an der Unfallſtelle
überholen wollte. Im gleichen Augenblick kam ihm
ein Straßenbahwwagen entgegen, mit dem er
zuſam=
menſtieß.
Ein Auto raſt in ein Warenhausſchaufenſter.
Berlin. Wie berichtet wird, ereignete ſich ein
ſchweres Autounglück in nächſter Nähe der Kottbuſer
Brücke am Warenhaus von Hermann Tietz. Eine
Kraftdroſchke, deren Führer anſcheinend die Gewalt
über den Wagen verloren hatte, raſte in voller Fahrt
auf den Bürgerſteig. Mehrere Perſonen, die vor dem
hellerleuchteten Schaufenſter des Kaufhauſes ſtanden,
wurden zu Boden geriſſen. Der Wagen durchbrach
die Glasſcheibe und kam erſt an der Hinterwand der
Auslage zum Stehen. Eine Frau wurde ſchwer
ver=
letzt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.
Ihre Tochter und zwei weitere Perſonen trugen
leichtere Verletzungen davon.
Doppelmord im Krankenhaus.
Warſchau. In einem Krankenhaus in der
Warſchauer Vorſtadt Praga ereignete ſich am
Sonn=
tag ein aufſehenerregender Zwiſchenfall. Während
der Beſuchszeit erſchienen in der Frauen=Abteilung
drei Männer, die mit einem gewiſſen, in
Verbrecher=
kreiſen bekannten Brzeſinſki ſprechen wollten, der am
Bett ſeiner kranken Mutter ſaß. Als Brzeſinfki die
drei Leute erblickte, erbleichte er und weigerte ſich,
ihnen zu folgen. Zwei der Eindringlinge zogen
dar=
auf Revolver aus der Taſche. Als B. das ſah, griff
er gleichfalls zur Waffe und ſtreckt beide durch raſch
aufeinanderfolgende Schüiſſe nieder. Der dritte
Be=
ſucher, der an der Tür ſtehen geblieben war, konnte
ſich im letzten Augenblick vor den ihm nachgeſandten
Schüſſen retten.* B. wurde ſofort vrhaftet. Die
Unterſuchung ergab, daß es ſich um den Kampf
zwi=
ſchen zwei Einbrecherbanden handelte. Der Haß
zwiſchen den beiden Banden war dadurch entſtanden,
daß B. vor einigen Monaten von einem jungen, aus
Krakau hierhergeflohenen Defraudanten unter der
Vorſpiegelung, daß er Agent der Geheimpolizei ſei,
170 Dollar erpreßt hatte. Das Haupt der anderen
Einbrecherbande hatte den beſtohlenen Dieb unter
ſeinen Schutz genommen
granes Rekord überbiefen
Aukorennfah
Captain Campbell in ſeinem Rennwagen „Blue=bird”.
Der engliſche Autorennfahrer Campbell hat den Major Seagrave zu ſeinem Rekord von 370
Stunden=
kilometern telegraphiſch beglückwünſcht, aber gleichzeitig mitgeteilt, daß er ſich weder durch Seagraves
Rekord noch durch Lee Bibles Todesfahrt abhalten laſſen werde, ſeinerſeits einen neuen
Rekord=
verſuch zu machen. Campbell will die Fahrt auf einer völlig ebenen Sandfläche in Südafrika
unternehmen.
Zur Hochzeit des Kronprinzen Olaf von Norwegen.
Der Kronprinz bei der Familie ſeiner Braut in Stockholm.
Kronprinz Olaf iſt zu Beſuch des ſchwediſchen Königspaares in Stockholm eingetroffen. Unſer Bild
zeigt ihn im Kreiſe ſeiner neuen Familie. Von links nach rechts: Die Mutter der Braut,
Prin=
zeſſin Ingeborg von Schweden, die Braut Prinzeſſin Martha von Schweden, Kronprinz Olaf und
Prinzeſſin Margarethe von Dänemark, geb. Prinzeſſin von Schweden. Ganz rechts: Kronprinz
Guſtav von Schweden. Im Oval: König Haakon von Norwegen.
Eröffnung der Starkbierſaiſon in München.
Die Polonaiſe der Starkbiertrinker an der Schenke.
Die kurzen Wochen der Starkbierzeit werden in München alljährlich ſehnſüchtig erwartet. Eine
ganze Kette von Liebhabern des mit Alkohol hochprozentig geſegneten Bieres ſteht bei der
Eröff=
nung der „Saiſon” an der Schenke an.
Tödliche Grubenunfälle.
Weiſenburg. Auf der Rubengrube der
Neuroder Kohlen= und Tonwerke in Kohlendorf
wur=
den durch einen zu Bruch gehenden Pfeiler mehrere
Bergleute verſchüttet. Ein Steiger wurde durch die
eiſernen Träger erſchlagen, während die übrigen
ver=
ſchütteten Bergleute noch lebend geborgen werden
konnten. — Auf der Fuchsgrube verunglückte am
Montag der Tagesarbeiter Oskar Dehm=l aus
Wal=
denburg durch herabrollende Holzmaſſen. Er wurde
ſchwer verletzt und ſtarb kurz nach der Einlieferung
in das Krankenhaus.
Abſturz eines britiſchen Militärflugzeuges
in Afrika.
Kapſtadt. Ein britiſches Militärflugzeug, das
zu einem aus vier Militärflugzeugen beſtehenden
Geſchwader gehörte, iſt auf dem Rückfluge dieſes
Geſchwaders von Kapſtadt nach Kairo hinter Gwelo
in Rhodeſien geſtern früh abgeſtürzt. Ein Inſaſſe
wurde getötet, ein zweiter ſchwir verletzt.
Neuer Dauerflugrekord einer Frau.
Auckland. Die Fliegerin Mophetridge hat
mit einem Flug von 22 Stunden 3 Minuten 12 Sek.
einen neuen Dauerflugrekord für Frauen aufgeſtellt.
Zeasangtad geibter.
New York. Bei dem Abſturz eines
Paſſagierflugzeuges in der Nähe des Flugpl./
Newark in New Yerſey ſind nach Berid,/
Newark 13 Perſonen getötct und drei ſchwer
worden. Das Flugzeug wurde im Zuſamn
mit regulären Vergnügungsfahrten über Oi
Manhattan benutzt und ſtürzte drei Meilen
öſtlich vom Flugplatze ab.
Zu dem ſchweren Flugzeugunglück, das
Sonntag in Newark bei New York ereignee
ergänzend gemeldet, daß es ſich um ein Rieft
Flugzeug handelte, das mit drei Motoren
Perſonen zu einem Rundflug über New
und New York aufgeſtiegen war. Schon bein
der Maſchine bemerkte man, daß die Moton
ganz einwandfrei arbeiteten und der Appara
abkam. Als ſich die Maſchine in etwa 200 Fuf
befand, ſetzte plötzlich einer der drei Motor
und der Führer ſchickte ſich an, zu landen
Abſtieg ging auch ſoweit glatt vonſtatten,
Apparat plötzlich über den Eiſenbahnanlan
Yerſey Central Royal ins Schwanken gerüt
den Schienen ſtand ein Güterwagen, und dem:
gelang es nicht mehr, dieſen zu überfliegen,
dem dahinter liegenden freien Gelände die
dung vorzunehmen. Das Flugzeug raſte mi
Gewalt gegen den Gütevwagen und wurſe
kommen zertrümmert. Der Führer und
B=
die ſich im offenen Führerſitz befanden, wur
ausgeſchleudert und blieben etwa 20 bis 30/
weiter ſchwer verletzt liegen. Die ſich in der
aufhaltenden 13 Perſonen, darunter eine
Fra=
den buchſtäblich zermalmt. Der Anprall war
daß ſelbſt der ſchwere mittlere Motor he
ſchleudert wurde und wieder auf die Paſſagie
Bei dem Flugzeug handelt es ſich um eine de
ten amerikaniſchen Transportmaſchinen, die
lonial=Flugdicnſt Verwendung finden ſollte.
ſchine machte einen der letzten Rundflüge vu.
endgültigen Indienſtſtellung. Sie war ausgen!
drei Wright Whirlwind=Motoren.
Schwere Brandkakaſtrophen.
Schwerer Kinobrand in Japan.
Bisher 4 Tote und 17 Verwundete.
Tokio. In Wuſing kam ein Kinobra 0
Ausbruch, der das ganze Kino einäſcherte. 2u
wurden 4 Tote und 17 Verwundete feſtgeſtellt.
rechnet aber mit der Möglichkeit weiterer Opf
Urſache des Brandes iſt noch nicht geklärt.
Die größte Bibliothek Bulgariens ein
der Flammen.
Belgrad. Wie aus Sefdiela gemelde
iſt die dortige Bibliothek, die größte Bulgarie/
8000 Werke beſitzt, niedergebrannt. Auch das n
ſelben Gebäude befindliche Kino wurde ein Rae ds
Flammen. Einzelheiten fehlen noch.
Feuer auf dem Hertha=Sportplatz im 9
Berlins.
Berlin. In der Nacht zum Montag ei
uus bisher noch unbekannter Urſache auf dem
platz des Fußballklubs Hertha, in der Kelle m
Straße, unter den Publikumstribünen in deu
kleideräumen ein Brand. Als die Feuerweh
2.30 Uhr mit drei Zügen eintraf, ſtand berei
ganze 40 Meter lange Tribünenfront in hellen?
men. Nach einſtündiger Arbeit gelang es der
wehr, durch reichliches Waſſergeben das Feuer /
löſchen. Da die aus Holz erbauten Tribiine
Ankleideräume dem Feuer reichliche Nahrung.
und vollſtändig zerſtört ſind, iſt der Sachſchade
erheblich. Für eine an den Sportplatz angrei
16 Meter hohe Mauer beſteht Einſturzgefahr. FAſ.
artig iſt, daß das Feuer in ſo kurzer Zeit unbmt
einen ſo großen Umfang annehmen konnte.
Nachtwächter hatte auf ſeinem Kontrollgang 9
1 Uhr auf den Tribünen noch nichts bemerE
Die abgetriebenen Donau=Schiffe wieden
geholt.
Belgrad. Die durch die raſch einge 10
Schneeſchmelze aus dem Winterhafen in die Sch
abgetriebenen Schiffe konnten zum größten Te7
der eingeholt werden. Die Rettungsarbeiten mt
auch im Laufe des Sonntagvormittag fort=el
rotzdem ſind, wie jetzt feſtgeſtellt werden En
nicht weniger als 13 Schlepper und ein Dams
untergegangen.
Die Schäden der Ueberſchwemmung in Anm
New York. Der durch die Ueberſchwen nl
in den Staaten Alabama, Georgia und Florik‟
gerichtete Schaden wird nach Berichten aus Sik
gomery in den erſten amtlichen Schätzungen mittM
als 100 Millionen Dollar angegeben. Eine
ſeh=
ſichtige Schätzung der Flüchtlinge in den am ſchren
betroffenen Gebieten, gibt die Zahl der
abge-
ſenen Bewohner in acht Städten allein mit 15 0
Von 3000 Bewohnern von Elba ſind nach 36ſtür
Rettungsapbeiten insgeſamt 2800 in Sicherhe
bracht worden. Die Zahl der Toten iſt noch u
Für die früheren Mitteilungen von mehr als
dert Toten beſtehen keine Anhaltspunkte. In M
Gebiet von 10 000 Quadratmeilen ſind insg
25 000 Menſchen obdachlos. In Elba beginnt ſt.
Lage infolge der zurückgehenden Fluten langſa
beſſern, während in Geneva und Brewton der —
punkt der Kataſtrophe noch nicht erreicht iſt.
Truppenabteilungen, verſtärkt durch das Rote 22
und freie Helfer, ſetzen die Rettungsarbeiten
Die Geſundheitsbehörden haben inzwiſchen alle
ſichtsmaßnahmen gegen den befürchteten Aus
einer Epidemie ergriffen.
Die überſchwemmung in den ſüdamerikani.
Staaten im Rückgang begriffen.
New York. Die Ueberſchwemmungen in
bama ſind im Rückgang begriffen. Das Waſſer
noch neun Fuß hoch. Für die abgeſchnittine B‟
kerung wurden überall Hilfsmaßnahmen getr
Zwanzig Häuſer durch Exploſion zerſtön.
New York. In Clairton wurden am
Mo=
früh etwa zwanzig Gebäude durch eine heftige 2—
mitexploſion zerſtört. Die Trümmer ſtehen in F.
men; zwei Familien ſollen unter den Trümmern
graben ſein. Nach der Exploſion ſah man, wie 7
Männer in einem Auto flüchteten.
er 78
Dienstag, den 19. März 1929
Seite 9
Von Baron Emile B. dErlanger, Vorſitzender der Kanal=Tunnel=Geſellſchaft in London.
Copyright by United Preß of America.
(Nachdruck, auch im Auszug, verboten.)
iſt es kein leeres Hirngeſpinſt mehr, daß eines Tages
eie in London in einen Zug einſteigen und fürf Stunden
ſeben Zuge nach einer bequemen und ſicheren Fahrt
o reffen werden, ohne den Wechſelfällen einer Seefahrt
hei geweſen zu ſein.
h3raum wird in Erfüllung gehen. Wir hoffen, daß das
ſcher Zukunft der Fall ſein wird. Dann iſt es nur noch
hlanfrage, ob der Orient=Expreß nach Konſtantinopel
ien täglich von London zur feſtgeſetzten Stunde
ab=
ſeine lange Reiſe durch Frankreich und Europa fort=
Die Paſſagiere werden dann in reich ausgeſtatteten
ſtegen untergebracht ſein und ſpeiſen oder ſchlafen
üihrend der Zug unter dem vormals ſo gefürchteten
nal dahinjagt.
üd ſich natürlich nicht alles auf einmal verwirklichen
hr der tatſächliche Anfang iſt da, wie die vielſeitige und
Uriterſtützung zeigt, die wir bei unſeren Bemühungen
aben.
ſſelt iſt für den Kanal=Tunnel reif. Das Reiſen iſt zur
mieten Gewohnheit geworden; von Tag zu Tag wächſt
an raſchen, ſicheren und bequemen Verkehrsmitteln,
due andere Beförderungsart zwiſchen England und dem
der dieſe Bedingungen ſo befriedigend erfüllen könnte
hal=Tunnel.
Hin uar waren es vierundvierzig Jahre, daß ſowohl in
vie in England die erſten Spatenſtiche zu einem
Kanal=
nacht wurden. Die beiden Völker ſtreckten einander die
hdem Wunſch entgegen, Albion und den europäiſchen
wen ger zu verknüpfen. Ein Schacht von etwa 50 Meter
betwa 1400 Meter Tunnelſtrecke auf jeder Seite des
6y alles, was von dieſer Arbeit übriggeblieben iſt.
ehört der Vergangenheit an. Furcht verhinderte die
g dieſer Arbeit. Furcht hat dem Kanal auch ſeither
ege geſtanden. Jetzt aber wächſt bei der übergroßen
er Bevölkerung die Ueberzeugung heran, daß die
eng=
ine= und Landſtreitkräfte, die ſich während der letzten
ehre noch in jedem Kriege ſiegreich gezeigt haben, auch
ein würden, unter allen denkbaren Umſtänden den
einem Mauſeloch zu verteidigen.
ſich hat die Kanal=Tunnel=Geſellſchaft, deren
Vorſitzen=
ſich die Ehre habe, ſtets daran feſtgehalten, daß der
hter dem Aermel=Kanal für England und Frankreich
ſingen europäiſchen Länder nur Vorteile bieten würde.
Ranal=Tunnel=Geſellſchaft ſteht mit dieſem Glauben
Auch von anderer Seite wird in England eifrig für
hPropaganda getrieben. Sir William Bull, der
Vor=
ib Parlamentsausſchuſſes im Unterhaus, erfreut ſich bei
ſivortung des Tunnel=Projektes der Unterſtützung der
nden Mehrheit von Abgeordneten aller Parteien im
wſowohl wie im Oberhaus.
usnahmslos iſt jeder Geſchäftsmann in England ein
ſar des Planes, weil er weiß, daß durch den Tunnel
ilter zwiſchen England und dem Kontinent gewaltig
zwide, und daß dies wiederum den Handel befruchten
m5eld ins Land bringen würde.
arf auch nicht außer acht laſſen, welche Belebung des
ſtaktes durch den Bau des Tunnels erfolgen würde. Bis
tu dem öffentlichen Verkehr übergeben werden könnte,
euf die Dauer von über ſechs Jahren Beſchäftigung für
yölftauſend Mann jährlich bieten.
ſteen verſchiedene Projekte vor, nach denen man den Bau
Mönnte, aber der Plan, der Zwillings=Tunnels für die
Rieinen Entwäſſerungs= oder Leittunnel vorſieht, findet
0 Anklang. Die beiden Eiſenbahntunnels ſollten mit
Amalſpurigen Gleis ausgeſtattet und mit elektriſchen
ſEerhren werden, um einen raſchen, regelmäßigen und
EVerkehr im Tunnel zu gewährleiſten.
haden genauen Punkt, an den ſich der Tunnel in Eng=
Boden ſenken ſoll, wird man ſich noch mit dem
ſwndigungsausſchuß einigen müſſen. Wahrſcheinlich
hnder Eingang bei Sendling liegen. Auf franzöſiſcher
Anan bereits einen Punkt in der Nähe von Sangatte
hden Seiten ſind lange Zufahrtsbahnen bis zur Küfte
Zu Verteidigungszwecken ſind Maßnahmen vor=
geſehen, durch die die Tunneleingänge in ſehr kurzer Zeit unter
Waſſer geſetzt werden könnten, wenn ſich das als notwendig
er=
weifen ſollte. Die Auswahl der Verteidigungsmittel muß man
indeſſen den Militär= und Marineſachverſtändigen überlaſſen, und
die von ihnen vorgeſchlagenen Vorkehrungen wird man treffen
müſſen.
Es handelt ſich, wie geſagt, um einen Doppel=Tunnel, der
durch die undurchläſſige Mergelſchicht gebohrt werden ſoll, die ſich
von Küfte zu Küſte in einer durchſchnittlichen Stärke von etwa
fünf=
undſechzig Metern hinzieht. Auf eine Strecke von etwa vierzig Kilo=
„F METEK
65 EEET)
SOHLE DE8 RRMELKANAUS
(BEO OF WIE CHANNEL.)
Wefeganger eManrneren.
aiF Chatt
ElNlE VEasiMoUNsseallEaig 32 METEA.
(A CNNEcrNc GALIERV
(O5 FEEI)
EIsENAAMRINVEAU
L.CBAu. LEvet)
Anrn
Afe
GOERSCHNIT DURCH DIE MITE DES
PPOIEkriEnrEN TUNNELS
Ccooss srerloN Ar MiddLE)
Wle i
PSauekristrEtt
KAMALBRÜCKE
( poarioN or Mä
Wonoposcb Suns)
LAIbGK 1885
metern wird der Tunnel unter dem Meeresboden laufen. Es iſt
vorgeſchlagen worden, daß von dieſer Strecke je zwanzig
Kilo=
meter von den Engländern und den Franzoſen ausgeführt
wer=
den ſollen.
Was die Koſten angeht, ſo ſchätzt man, daß die Ausführung
rund ſechshundert Millionen Mark erfordern wird, wovon die
Hälfte in Frankreich und die andere Hälſte in England, in beiden
Fällen ohne ſtaatliche Subvention, aufgebracht werden ſoll. Etwa
hundert Millionen Mark von dieſer Summe dürften ausreichen,
um den Leittunnel von Küſte zu Küſte zu bauen. Wir rechnen
zuverſichtlich darauf, daß wir dieſe hundert Millionen in
Eng=
land und Frankreich ohne weiteres aufbringen können, ſobald
wir die Erlaubnis zum Kanalbau erhalten haben. Die übrigen
fünfhundert Millionen Mark brauchten erſt nach Vollendung des
Leittunnels flüfſig gemacht zu werden.
Wir wollen einmal für einen Augenblick annehmen, daß der
Traum bereits verwirklicht ſei, und daß ein Verkehr mit
elektri=
ſchen Zügen, die in Abſtänden von zwanzig Minuten fahren,
be=
reits im Gange ſei. In wenigen Monaten würde man ſich daran
gewöhnt haben und nicht mehr glauben wollen, daß es einmal
eine Zeit gegeben habe, in der ein Teil des Publikums in dem
Kanal „eine Gefahr” ſah. Wir ſind von der Annahme
ausgegan=
gen, daß wir mit einem Paſſagierverkehr von etwa vier Millionen
im Jahr nach Schaffung einer direkten, raſchen, ſicheren und
be=
quemen Landroute rechnen dürfen, durch die die zweiundvierzig
Millionen Einwohner Englands mit der Bevölkerung des
Kon=
tinents, die über zweihundert Millionen beträgt, verbunden
wür=
den. Wenn wir den Durchſchnittspreis, der jetzt für die Fahrt
von Dover nach Calais und von Folkeſtone nach Boulogne
ge=
zahlt wird, mit ſechzehn Mark einſetzen und die Einnahmen aus
dem Fracht=, Gepäck= und Paket=Verkehr mit ſechzehn Millionen
Mark berechnen, ſo ergibt ſich eine Brutto=Einnahme von achtzig
Millionen Mark. Die Betriebskoſten können wir mit 25 Prozent,
alſo mit rund 600 000 Mark, für die engliſche Meile (1,68
Kilo=
meter) anſetzen, wobei die Geſamtlänge des Tunnels
einſchließ=
lich der Unterlandſtrecken dreiunddreißig Meilen beträgt.
Dieſer Tunnelbau, der die Phantaſie der Völker in gleichem
Maße anzuregen geeignet iſt, wie ſeinerzeit der Suez=Kanal und
der Panama=Durchſtich, würde das erhebendſte Friedensdenkmal
ſein, das je von Menſchenhand geſchaffen iſt. Ich ſelbſt würde
mich bei dem Gedanken hoch geehrt fühlen, daß ich an meiner
be=
ſcheidenen Stelle an der Verwirklichung des großen Gedankens
mitgewirkt habe.
Wer an Hämorrhoiden leidet, tur gut, ſich an die
Humidon=Geſellſchaft, Berlin W 8, Block 233 zu ſwenden. Dieſe
Geſell=
ſchaft ſendet gratis und franko jedem eine Probe ihrer ausgezeichneten
und bewährten „Humidon=Salbe” nebſt mediziniſcher Aufklärungsſchrift
über Hämorrhoiden=Leiden.
Frankfurt.
Dienstag, 19. März. 6.30: Gymnaſtik, 13.30: Schallplatten!
Hedl Heß (Sopran), W. Hahn (Klavier), 6 18.10: Leſeſtunde.
„Lenz”, Novelle von Georg Büchner, O 18.30: Kaſſel: Peter
Flamm lieſt ſeine kleinen Novellen. O 18.50: H. Wüſthoff: Was
müſſen alle Kriegsbeſchädigten und Kri=gshinterbliebenen über ihre
Verſorgungsanſprüche wilſen? O 19.10: Schach für Anfänger.
6 19.30: Prof. Dr. Stern: Vom Beruf des Arztes. O 19.50:
Oswald Schleinitz: Konzentrationsbewegung in der deutſchen
Wirt=
ſchaft. O 20.15: „Abenteuer”. Aus dem Roman „Simplicius
Sim=
pliziſſimus” von Grimmelshauſen. — de Villon: Zwei Balladen. —
Aus dem Buch „30 Jahre aus dem Leben einer Toten‟. —
Rabelais: Aus dem Buch „Gargantua und Pantagruel”. — Jack
London: „Mondgeſicht”; Aus „Abenteuer des Schienenſtrangs”.
Anſchl.: Konzertoper: „Lucia von Lammermoor” von Donizetti.
Perſ.: Lord Enrico Aſthon; Lucia, ſeine Schweſter; Sir Adgardo
von Ravenswood; Lord Arturo Bucklaw; Raimondo Bidebent,
Luicias Erzieher. O Darauf; Kaſſel: Das Publikum und wir.
Stutigart.
Dienstag, 19. März. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 13: Schalſplatten. O 15.45: Frauenſtunde: Frau Seeger:
Frühling im Haushalt. O 16.15: Konzert. Mitw.: Hedl Heß,
Willy Hahn (Flügel), Funkorch. Operettenmuſik. 8 18: Schallplatten.
O 18.30: Prof. Dr. Großmann: Chemie und Weltwirtſchaft. O 19:
Rolf, Formts: Funktechnik für Alle. O 19.30: Pfarrer Griſebach:
Ein Schwabenzug nach Peru 1851—1853. O 20.15: Unſere Käte.
Luſpiel in drei Aufzügen von Davies. Muſikeinlagen des Funkorch.
Perſ.: Frank Desmond, Maler; James Barlett, Vikar; Frau
Spenzer: Annt: Robert; Käte Curtis, Schriftſtellerin: Jane,
Dienſt=
mädchen. O. Anſchl.: Gaſt=Konzert. Ausf.: Willi Domgraf=
Faß=
baender (Bariton), Hubert Gieſen (Klavier), Phi harm. Orch.
Stutt=
gart. Gluck: Ouv. zu „Jphigenie in Aulis”: Zwei Arien des
Oreſt aus Jphigenie auf Tauns”. — Schubert: Gruppe aus dem
Tartarus: Der Doppelgänger; Raſtloſe Liebe; Impromptu. —
Brahms: Auf dem Kirchhof: Feldeinſamkeit; Botſchaft; Walzer.
Wolf: Anakreons Grab; Verſchwiegene Liebe; Der Scholar.
Der hohe Luftdruck gab der Wetterlage keine Aenderung. Ein= und
Ausſtrahlung beſtimmten weiterhin die Tempergturen. Sie nahmen
tagsüber weiter zu und erreichten in den geſtrigen Mittagsſtunden in
unſerem Bezirk 14 Grad und darüber. Dagegen führte die ungehinderte
nächtliche Ausſtrahlung wieder einem Temperaturrückgang bis zu minus
3 und 4 Grad herbei. Wenn auch teilweiſe im növdlichen Deutſchkand
mildere Luftmaſſen vorgedrungen ſind, die dort zu Nebelbildungen und
Bewölkung ſowie nächtlichem Temperaturanſtieg geführt haben, ſo wird
doch die Hochdruckwetterlage noch anhalten. Jedoch iſt leichte Bewölkung
oder Nebelbildung auch bei uns nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Dienstag, den 19. März: Stellenweiſe neblig, zeitweiſe
leicht bewölkt, trochen, Temperaturen nachts um Null, tagsüber mild.
Ausfichten für Mittwoch, den 20. März: Neblig=wolkig mit Aufheiterung,
trochen, Temperaturen wenig verändert.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Veranwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeralenteil: Wilit Kuble; Druck
und Verlag: C. C. Wiitſch — ſämtlich in Darmſtadt
För unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückiendung nicht übernommen.
Die heutige hat Nummer 14 Geiten
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empf. Drog. Secher, Nachf Ludwigshöhſtr. 1. (B308
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 14. März 1929
hinſicht=
lich der Firmen: 1) J. Glückert,
Darm=
ſtadt: Direktor Chriſtian Tordrup und
Buchhalter Karl Platz, beide in
Darm=
ſtadt, ſind derart zu Geſamtprokuriſten
beſtellt, daß jeder von ihnen in
Gemein=
ſchaft mit einem anderen Prokuriſten
zur Vertretung der Firma befugt iſt.
2) Wilhelm Emrich Ww., Darmſtadt:
Der perſönlich haftende Geſellſchafter
Adam Gottwalz iſt infolge Ablebens
ausgeſchieden. An ſeiner Stelle iſt Frau
Adam Gottwalz Witwe Thereſe,
gebo=
rene Emrich in Darmſtadt als perſönlich
haftende Geſellſchafterin, in die
Geſell=
ſchaft eingetreten, die mit ihr fortgeſetzt
wird. — Die Prokura der Adam Gott=
Mit Vortrag
des Referenten
der Kultur-
Abteilung der
Ufa
Grundig.
Heany Porten als Achtzehnjährige. — Des Pfarrer-
Töchterlein. — Der erste Gatte der Henny Porten.
Selbstmord am Weihnachtsabend. — Henny al=
Zirkusreiterin. — Jannings” erste Filmrolle. — Ein
Kinderraub. — Henny als Hofdame. — Das tolle
Hotel. — Reinhold Schürzel vor 10 Jahren. —
Henny Porten mit Alfred Abel in der Ffölle.
Ein Unelückstall im Ateller.
Der Waffensch
Tomische Oper von A.
Preise:
III. 1918—1928:
walz Ehefrau iſt erloſchen. — 3)
Be=
triebsſtoffvertrieb Darmſtädter
Kohlen=
händler Nuß & Co., Darmſtadt: Rudolf
Nuß, Kaufmann in Gernsheim, iſt aus
der Geſellſchaft ausgeſchieden, die von
den übrigen Geſellſchaftern fortgeſetzt
wird — 4) Georg Rackur, Darmſtadt:
Infolge Berichtigung des
Familien=
namens des Inhabers iſt die Firma
ge=
ändert in: Georg Raccur. — Die
Schreib=
weiſe des Familiennamens des
Inha=
bers iſt richtig: Raccur. — Die
Pro=
kura der Georg Rackur Ehefrau
Ma=
thilde, geborenen Protz iſt erloſchen.
5) Ferdinand Mann, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. — Neueintrag am
12. März 1929: Firma: Hans Knos
„Seifenhaus am Schillerplatz‟.
Darm=
ſtadt. Inhaber: Hans Knos, Kaufmann
in Darmſtadt. — Käthe Knos, geborene
Weſtram. Ehefrau des Kaufmanns Hans
Knos in Darmſtadt, iſt zur Prokuriſtin
beſtellt — Abteilung B: Am 14. März
1929 hinſichtlich der Firma: Gasinduſtrie
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Magdalene Nuß Wwe
ge=
borene Mutſchler in Darmſtadt iſt als
Geſchäftsführer ausgeſchieden, an ihrer
Stelle iſt Karl Nuß. Kaufmann in
Darmſtadt, als Geſchäftsführer beſtellt,
mit dem Rechte, die Geſellſchaft allein
(4729
zu vertreten.
Darmſtadt, den 16. März 1929.
Amtsgericht I.
Lebende Porzellandguren. — Monica Vogelsang
und Anna Boley. — Hennys Tanzfmmel. —
Henny in Hosenrollen. — Die Filmdiva im
Geflng-
nis. — Kassiererin auf dem Karussell. — Henny
als Studentin und Kinderschwester. — Die Ahnfrau.
Henny als Straßensängerin und jazzendes
Nigger-
weib. — Die häßliche Henny Porten. — Henny und
der Wurstelmax. — Kohlhtesels Töchter. — Henny
als Hochstaplerin. — Die tragische Porten mit
den bekanntesten Bühnenkünstlern unserer Zeit.
Harry Liedtke als Verführer. — Ein traurige-
Atellererlebnts. — Henny Porten von 1928.
Vorher:
Jagend ohne Tagend
Groteske und
Die neueste Emelka-Woche.
Fr. Lit. Künſtl.
Geſellſchaft
6 Brreinsabend
Donnerstag, 21. März
8 Uhr im Feſtſaal der
Vereinigten Geſellſchaft
Rheinſtr. 34
Vortrag
von
Wilhelm Michel:
„Die neuen
Bezlehungen zwiſchen
Religion u. Dichtung”
Karten zu 1, 2 und
3 Mk. bei Buchh
and=
lung Bergſträßer
Rheinſtr. 6. (4779
Biochemiſcher Verein Dar
Am Mittwoch, den 20. März 1929, abend
im „Fürſienſaale‟, Grafenftraße
„Unſere Haut — ein Schlachtfeld im Lebe
Redner: Herr Heſſpädag. Nic. Burtſch
Eintritt für Nichtmitglieder: 0.50 RM. an dei
Eintritt für Mitglieder frei. Miigliedsbuch iſfen
Pflaſter- u. Abdeckies
Lieferung.
Die Lieferung von ſcharfem, lehm= und
kieſelfreiem Pflaſter= und Abdeckkies für
die Kleinpflaſterungen und Walzungen
der Provinzialſtraßen Groß=Gerau —
Gernsheim — Lampertheim, Darmſtadt
— Roßdorf, Darmſtadt — Nieder=
Ram=
ſtadt, Ortsdurchfahrt Lindenfels und
Ortsdurchfahrt Bensheim, Roßdorf —
Gundernhauſen — Dieburg, Altheim —
Babenhauſen — Landesgrenze. Dieburg
— Groß=Umſtadt — Höchſt — König —
Michelſtadt und Erbach — Abzweigung
nach der Marbach. Lampertheim —
Hüt=
nfeld, Bahnſtraße Langen, Langen —
Offenthal, Offenthal — Urberach. Neu=
Iſenburg — Sprendl. Straße,
Dietzen=
bach — Eppertshauſen, Offenbach —
Heuſenſtamm. Bahnhofſtraße Mühlheim,
Heppenheim — Ebersberg. Hirſchhorn-
Mörlenbach, Kailbach — Drehplatzbrücke
und Darmſtadt—Oberwaldhaus ſoll
ver=
geben werden. Die Bedingungen liegen
in den Dienſträumen der
Provinzial=
direktion (Tiefbau) in Darmſtadt.
Neckar=
ſtraße 3, Zimmer 34, offen, woſelbſt die
Angebotsformulare zum Selbſtkoſten=
preis abgegeben werden, die verſchloſſen,
mit entſprechender Aufſchrift verſehen,
bis ſpäteſtens Samstag, den 23. März
1929, vormittags 10 Uhr, hierher einzu
(4747
reichen ſind.
Darmſtadt, den 14. März 1929.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau.
Bis Donnerstag:
Der historische Großfilm in 2 Teilen:
Maria Stuart
Magda Sonia in der Titelrolle.
Beide Teile in einem Programm.
Vortährungsdauer 2 Stunden.
Beginn 3½ Uhr.
Fahrrad=
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ſowie Erſatzteile
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Geſchäftsſtelle.
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N 68 an d. Gſchſt (
(TV,4774
MMtals
Spork
Deutſch. u. öſterr.
Alpenverein
Freitag, 22. März,
8½ Uhr:
Lichtbildervortrag
von Dr. Nau
in der Aula des
Lud=
wig= Beorg=
Gym=
naſiums (4757
Matterhorn. Monte
Roſa, Lyskamm.
Führerloſe
Gipfel=
fahrten in der
Berg=
welt des Wallis.
Eingeführte Gäſte
ſowie die Mitglieder
der Sektion
Starken=
burg ſindwillkommen.
Klappſportwagen
preiswert zu verk.
Bleich
Fink
traße
46.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Ludwig Ring, Darmſtadt,
Heidelberger=
ſtraße 108‟,, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 4. Juni 1929, nachmittags 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
201, verſteigert werden.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. Juli 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(4734a
Darmſtadt, den 11. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 467.
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Betrag der
Schätzung
1 VI 465 Hofreite
Heidelberger=
ſtraße 108½,
219 30 000 R.M
Fahrrad=Reparaturen
Gg. Thiele, Obergaſſe 32. (4057a
Kinder= u.
Sport=
wagen bill. zu vk.
Eliſabethenſtr. 14,II=
Zweiſitzer,
ſehr ſchöner Wagen,
ſehr billig abzugeb.
Donges 4 Bieft
(4069b)
Darmstädter und Nationalbank
Kommanditgesellschaft auf Aktien
zu der
Einladung
am Dienstag, den 9. April 1929, vormittags 101, Uhr
in unserem Gebäude Berlin, Behrenstraße 68-70, stattfindenden
ordentlichen Generalversammlung
Tagesordnung!
1 Erstattung des Geschäftsberichts für 1928
2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz mit Gewinn- und Verlust-
Rechnung für 1928 und die Gewinn-Vertei ung.
3. Beschlußfassung über die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafter
und des Aufsichtsrats.
4. Beschlußlassung über folgende Satzungsänderungen:
a)8 5 Absatz 1 (Einteilung des Grundkapttals).
b)8 13 (Streichung des Namens „Geofg von Simson” aus der Zahl der persönlich
haftenden Gesellschafter,
c)§ 34 (Stimmrecht).
d Streichung der 88 9(Verjährungsfrist 1ür Gewinnanteilscheine), 10 (Umtausch
beschädigter Aktien), 11 (Verlust von Gewinnanteilscheinen), 20, Ziffer 1
(Erwerb von Immobilien), 32 Absatz 8 (Tantieme-Steuer). 48 (Legitimation
der Mitglieder des Aufsichterats), 49 (Legitimation der persönlich haftenden
Gesellschafter).
5. Beschlußfassung über die Ermächtigung des Aufsichtsrats, die sich aus den
Beschlussen zu 4 ergebenden Satzungeänderungen, welche nur die Fassung
betreffen, vorzunehmen (§ 43 Absatz 1).
6. Aufsichtsratswahlen.
Zur Stimmenab abe sind diejenigen Kommanditisten berechtigt, welche ihre
Aktien oder den von einem Notar oder von einer Effekten-Giro-Bank über die Aktien
ausgestellten Hinterlegungsschein spätestens am 5. April d. J. bei einer der
nach-
bezeicnneten Stellen deponieren und zwar
1. bei unseren Hauptniederlassungen in
Berlin (Behrenstlaße 68-70), Bremen. Darmstadt;
2. bei unseren sämtlichen Filialen und Zweieniederlassungen;
Schmehls Elemente
d. analyt. Geometr.
der Ebene
antiqua=
riſch geſ. Buchhandl.
Saeng, Kirchſtr. 20.*
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auchdurch Froſt
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3.in Barmen bei dem Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Comp.,
„ Breslau bei dem Bankhause Eichborn & Co.,
„ Danzig bei der Danziger Bank für Handel und Gewerbe
Aktiengesellschaft,
„ Essen a. d. Ruhr bei dem Bankhause Gebrüder Hammerstein,
bei dem Bankhause Simon Hirschland,
Frankfurt a. M. bei der Deutschen Eftecten- und Wechselbank.
bei dem Bankhause Otto Hirsch & Co,
bei dem Bankhause Lincoln Menny Oppenheimer,
bei dem Bankhause Jacob S H. Stern,
bei dem Bankhause Gebrüder Sulzbach,
„ Hamburg bei dem Bankhause L. Behrens & Söhne,
bei dem Bankhause M. M. Warburg & Co.,
„ Hannover bei dem Bankhause Ephraim Mever & Sohn.
Karlsruhe bei dem Bankhause Veit L. Homburger,
„ Köln bei dem Bankhause A. Levy,
bei dem Bankhause Sal. Oppenheim jr. & Cie.,
„Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt,
„ München bei dem Bankhause Merck, Finck & Co.,
„ Nürnberg bei dem Bankhause Anton Kohn,
4. in Amsterdam bei der Amsterdamschen Bank,
bei der Internationalen Bank te Amsterdam,
Wien bei der Mercurbank.
Berlin, den 18, März 1929
W.4753)
Darmstädter und Nationalbank
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Dienstag, den 19. März 1929
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8. Steigzcit: 500 Meter in 2,6 Min.
Dieſe Flüge wurden alle zweiſitzig und mit voller Zuladung aus=
9. 18 uem Oftgreaßennag.
geführt.
Geite 41
im Februar und März 1929 veranſtalteten Oſtpreußenflug
iEkademiſche Fligergruppe Darmſtadt ihr neuerbautes Motor=
18.
urer ſchlechtes Abſchneiden zu rechtfertigen (wir mußten uns
maapten dritten Platz begnügen) iſt Nachſtehendes weſentlich:
3 ttbewerb, der von dem Deutſchen Luftfahrerverband
veran=
d—, ſollte Anregung zu einem beſonderen Flugzeugtyp geben.
ein Leichtflugzeug züchten, das in jeder Beziehung leicht iſt.
ſacht zu fliegen ſein, d. h. in der Luft, ſowohl als auch beim
d er Landung. Es war Bedingung, daß man auf den kleinſten
ſtiten Plätzen die Maſchine ohne große Gefahr landen konnte.
v Vorausſetzungen ſollte die Maſchine noch einen bedeutenden
ſia rſchuß haben, und ihre Herſtellungskoſten ſollten ein
Mini=
an en. In dieſem Sinne war die Ausſchreibung des
Wett=
iſchalten, die die kleinſte Landegeſchwindigkeit und das
ge=
ycht am höchſten bewertet. Höchſtleiſtungen, wie große
Steig=
leit und hehe Maximalgeſchwindigkeiten wurden gar nicht
Artsſchreibung war alles andere als roſig für unſeren neuen
ei, der nach ganz anderen Geſichtspunkten gebaut wurde; es
ui Anfang an klar, daß wir nicht als Sieger aus der
Prü=
bigehen.
„18 wurde zuerſt von den Herren Dipl.=Ing. Fecher und
Titz für einen Konſtruktionswettbewerb der
Intereſſengemein=
ul ademiſchen Fliegergruppen konſtruiert. Der Entwurf wurde
uren Preis bedacht. Die Konſtruktion wurde dann noch
ein=
ur ſerem Mitglied Dipl.=Ing. Fecher baureif durchgearbeitet.
ite wurde im Sommer des vorigen Jahres in unſerer
Werk=
ſr Hochſchule gebaut. Es wurde eine Maſchine angeſtrebt, die
Steiggeſchwindigkeit, hohe Maximalgeſchwindigkeit hatte,
voll und ganz kunſtflugtauglich iſt. Die D. 18 ſollte eine
ſiaſ cine für die Piloten von uns werden, die unſere anderen
ſun wie Heinkel H.D. 21. D. 540, Bahnbedarf und Heinkel
13.B2 vollkommen beherrſchen. Auf die Landegeſchwindigkeit
ſch an, da die H.D. 21 bereits mit einer Geſchwindigkeit von
der Stunde auf der Erde aufſetzt. Ein Flugzeug mit einer
wmdigkeit von 40—50 Km. hatte alſo gar keinen Zweck für
die Herſtellungskoſten brauchten wir ebenfalls keinen Wert
hor die Arbeitsſtunden, die im Flugzeugbau das teuerſte ſind,
bſten. Es wird faſt alles von Studenten erledigt.
dreſen Umſtänden iſt unſer Abſchneiden nicht ſo ſchlecht, wie
ber Augenblick ſcheinen mag. Von 8 Bowerbern haben 5 die
0 erhalten. Nur die Meſſerſchmitt M. 23, die Klemm=
. 25 und unſere D. 18 erreichten beſſere Wertungszahlen.
ſicht man unſeve Maſchine mit anderen teilnehmenden
Ma=
kommt nur die Ra. Ka. 25 von den Raab=Katzenſtein=Flugzeug=
Laſſel in Frage; ſie wurde gennu aus demſelben
Geſichts=
huus geb.ut.
B ttbewerb zerfiel in zwei Teile: 1. Die Leiſtungsprüfung
v Zuverläſſigkeitsflug. Der erſte Teil fand in Adlershof bei
der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt ſtatt. Der zweite
ein Streckenflug in Oſtpreußen, der in Königsberg ſeinen An=
R. Im Leiſtungswettbowerb wurden die Flugeigenſchaften der
geprüft. Nachſtehend die Werte unſerer Maſchine, verglichen
aKa. 25:
higeſchvindigkeit 192 Stdkm.; Ra. Ka, 180 Stdkm.
öesgeſchwindigkeit 69 Südkm.; Ra.Ka. 95 Stdkm.
Erſtrecke: Gemeſſen vom Stand bis zu dem Augenblick, wo
ute 20 Mete= hoch war, D. 18 326 Meter, Ra.Ka. — 538 Mtr.
Edrſtrecke: Gemeſſen von 20 Meter Höhe bis zum vollkomonen
Zuſtand, D 18 318 Mtr., Na.Ka. — 704 Mtr. Die D. 18
w 65 PK=Motor, die Ra.Ka. einen 88 PS=Motor,
itwinkel iſt 1:7 gemeſſen: die Meſſung iſt nicht einwandfrei.
heihte Höhe mit einem Fünftel Tankinhalt (10,1 Ltr. Ben=
MMeter.
agowettbewerb: 16½ Minuten mit 3 Mann.
gwertet wurde die Zeit vom erſten Anfahren bis zum
Voll=
eim Abbremſen.
In Tempelhof, dem Berliner Flughafen, war die D. 18 am
Platz=
ende bereits 480 Meter hoch.
Was für uns wichtiger als der Wettbewerb iſt, iſt der hervorragende
Eindruck, den unſer Maſchinchen überall erweckte, wo es erſchien. Vor
allem waren e3 der kurze Start und die ungeheure Steigfühigkeit, die
überraſchten. Wurden doch bei 15 Zentimeter Schnee Starts von
weni=
ger als 30 Meter Länge gemeſſen (bei Wintſtille).
Unſere Teilnahnte am eigentlichen Oſtpreußenflug wurde uns leider
durch ein Mißgeſchick unmöglich gemacht. Bei einem Probeflug mit
Schneekufen verſagte die Kufenaufhängung, ſo daß ſich die D. 18 bei der
Landung überſehlug. Dank der üußerſt ſoliden Konſtruktion blieben
ſchuvere Beſ hädigungen aus; nur der Propeller, das Seitenſteuer und
ein Rumpfſpant wurden beſchädigt,
Wenn Sie ſpäter die Entſchcidung des Preisgerichts leſen werden
und ſehen, daß wir um 15 Punkte gegen andere in der Wertung zurück
ſind, ſo iſt dies auf bie Ausſchreibung zurückz=führen. Vergeſſen Sie
eines nicht: Wir waren die einzigen, deren Maſchine nicht in einer
wohleingerichteten Fabrik von bewährten Konſtrulteuren und Arbeitern
gebaut iſt. Die D. 18 iſt von Darmſtädter Studenten entworfen und
bereclmet; ſie wurde von Studenten mit Hilfe von einigen Tiſchlern
und Sehloſſern gebaut und wurde von Studenten im Wettbewerb
ge=
flegen.
Akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt.
5. 0. Union-Bikkoria Balldorf 1:2 11:1).
Auf vollkommen ſpielunſähigem Platze ließ der Schiedsrichter, ein
Herr aus Niederrad beide Mannſchaften zum fälligen Verbandsſpiele
antreten. Man merkte den 22 Spielern die lange Ruhepauſe an und
konnte kein allzu hochſtehendes Spiel ſehen. Beibe Mannſchaften fanden
ſich nicht recht mit den Platzverhältniſſen ab, die Bälle erreichten nie
das geſteckte Ziel, und ſo wirkte das Spiel etwas ermüdend. Beſonders
Darmſtadts Stürmer ſchonten ſich ſehr ſowie der linke Verteidiger.
Die=
ſem Umſtande verdankt Walldorf auch ſeinen Sieg.
Nach Spielbeginn ſah man ein beiderſeitiges Abſuchen nach
Schwä=
chen. Walldorf gelingt es, durch einen Fehler in Darmſtadts
Hinter=
mannſchaft die Führung in der 16. Minute zu übernehmen. Nun ſieht
man eine gute Abwehrarbeit von Univn, jedoch der Sturm blieb
weiter=
hin in der Luft hängen. In der 30. Minute gelingt trotzdem durch
Frey der Ausgleich. Wenn man nunmehr glaubte, daß dies anſpornen
würde, ſo ſah man ſich weiterhin noch enttäuſcht. Mit 1:1 ging es in
die Pauſe.
In der zweitem Halbzeit hatten die Beſſunger verſchiedene
Möglich=
keiten, das Spiel für ſich zu entſcheiden, ebenſo wie in der 1. Halbzeit.
Alles blieb unausgenutzt, während die Platzinhaber Sieg und Punkte
an ſich reißen konnten. Hier hatte Fleig im Tor ſeinen einzigen Fehler
während dieſes Spiels gemacht, jedoch iſt ihm die Niederlage nicht
zu=
zuſchreiben. — Gute Arbeit bei Union leiſteten Fleig, Seelbach und die
Läuferreihe mit Beck, Noller 2 und Noller 1 ſowie die beiden
Außen=
ſtürmer Friedrich und Boos.
Unions Ligareſerve hatte das Spiel ernſter genommen und war
ihrer 1. Mannſchaft mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Mit 9:3 Toren
ging ſie als Sieger hervor und zeigte, daß Union doch noch ein
ernſt=
hafter Gegner iſt. Hier wurde ſich vor Schlamm und Dreck nicht
ge=
fürchtet und unentwegt geſpielt. Sieg und Punkte war der verdiente
Lohn. Hier einen Spieler zu loben iſt nicht am Platze, da keine Perſon
ſeinem Kollegen gegenüber zurückſtehen wollte und ſomit jeder vollauf
ſeine Pflicht getan hat. Unions 3. Mannſchaft ſiegte, wie erwartet,
gegen Ober=Ramſtadt 1. Mannſchaft mit 5:0 Toren, während die 1.
Ju=
gend gegen Germania Eberſtadt 1. Jugend mit 1:2 unterlag.
In Weſtbeutſchland wird ſich der Rheinbezirk diesmal an den
Fuß=
ball=Endkämpfen nicht beteiligen, da er mit den Gruppenſpielen nicht
früh genug fertig wird und gegen die Ernennung von
Gruppenver=
tretern Einſpruch erhoben wurde.
Leßensreilungskagung in Bätzbarg.
Der erſte Tag der in Würzburg ſtattfindenden
Jahreshauptver=
ſammlung der Deutſchen Lebensreitungsgeſellſchaft brachte am Samstag
vormittag eine Sitzung des Geſamtvorſtandes und nachmittags den
Be=
ginn der nichtöffentlichen Hauptverſammlung.
An=
weſend waren rund 80 Vertreter aus allen Landesverbänden, der
Be=
zirk Unterfranken hatte die Tagung muſtergültig vorbereilet und
or=
ganiſiert. Der eiſte Vorſitzende, Hax=Berlin, eröffnete die Tagung
mit einer Anſprache. Exz. Dr. Lewald war nicht anweſend, er
be=
findet ſich zurzeit in Cairo beim Aegyptiſchen Olympiſchen Kongreß. Der
Jahresbericht, erſtattet von Hax, zeigte einen erf eulichen Aufſchpung
auf der ganzen Linie, ſo ſind 3000 Lehrſcheinprüfungen
ab=
gelegt worden. Der Redner ſprach dem Deutſchen Schwimm=Verband
und der Deutſchen Turmrſchaft den Dank für die Neurb=lebung der
D. L.N. G, ſowie die tatkräftige Mitarbeit aus und ſtellte dann einige
Forderungen zuſammen, aus denen zu nennen ſind die Forderung einer
Bereitſtellung von Mitteln durch die Städte, die Beſtimmung, daß an
der Preußiſchen Hochſchule für Leibesübungen keine Schüler mehr ohne
Grundſchein entlaſſen werden ſollen, und ferner, daß auch kein
Schupo=
beämter wehr ohne Grundſchein ſein dürfe. Bei der Behandlung der
Anträge wurde die Beitragserhöhung der Einzelmitglied r abgelehnt.
Für die Abnahme von Prüfungen iſt ein Mindeſtalter von 20 Jahren
erforderlich. Tragbare Abzeichen ſind auch für Perſonen unter 15 Jahren
zuläſſig. Nach Vornahure einiger Satzungs= und Textänderungen trat
man in eine längere Debatte über Unfallverſicherung ein. Da der
Reichsverſicherungshof in Stuttgart dieſe Angelegenheit bearbeitet, foll
gewartet werden, bis die Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen werden.
Am Sonntag vormittag begann die eigentliche Hanptverſammlung
der D. L.R. G. in Würzburg. Der geſchäftsführende Vorſitzende, Hax=
Berlin, begrüßte die Anweſenden, unter denen ſich zahlreiche Vertreter
von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie der Sporiverbände und
der D.T. befanden, mit freundlichen Worten, und verlas dabei zahlreich
eingelaufene Begrüßungstelegramme, ſo eines des Reichspräſidenten von
Hindenburg und der engliſchen und holländiſchen Schwveſtergeſellſchaften.
Der Jahresbericht, den der erſte Vovſitzende erſtattete, wurde einſtimmig
genehmigt. Der Redner hob hervor, daß ſeit 1925 30 000 Prüfungen
2 beleren btonfe der Neher die auft Bläunngenardelt uit der
ſtaatlichen und kommunalen Behörden ſowie den
Schiffahrtsberufsgenoſ=
ſenſchaften und ſprach auch der Preſſe den Dank der D.L.R.G. für die
Unterſtützung aus. Die Wahlen erbrachten die einſtimmige Beſtätigung
der bisherigen Führer in ihren Aemtern mit Exzellen; Lewald als
Präſidenten. Geſchäftsführender Vorſitzender blieb Hax=Berlin, ſtellv.
Vorſitzender Major Breithaupt=Berlin, Schatzmeiſter Hebekerl=Berlin.
Den Abſchluß der Tagung bildeten zahlreiche hochintereſſante
Vor=
träge, ſo von Major Breithaupt=Berlin über „Die Deutſche
Lebens=
rettungsgeſellſchaft als Volksſache”, von Stadtarzt Frankmeher=
Branden=
burg über „Mitarbeit des Arztes an der D.L.R.G.” und ton
Ober=
regierungsrat Dr. Broßmer=Karlsruhe üüber „Führer und Führung in
der D. L.R. G.”.
Zeßlen.
Mannſchaftskampf der Gque Frankfurt und Sefſen des
Mittelrhein=
kreiſes der D. T.
In Bad=Nauheim fand am Sonntag, ein Mannſchaftskampf der
Gaue Frankfurt und Heſſen der D. 2. ſtatt, der als ein bedeutendes
ſportliches Ereignis, einem großen Intereſſe begegnete. Jeder Gau hatte
die 6 beſten Altmannen in Florett entſandt. In 36 Gefechten wurde ein
ganz vorzüglicher Sport geboten. Ueberraſchend war der Ausgang des
Kampfes, der mit 18:18 unentſchieden blieb, während alle
Voraus=
ſagen für Frankfurt den Sieg als ſelbſtverſtändlich erwarteten. In der
Frankurter Mannſchaft waren die bekannten Turnerfechter Glück und
Rotfuß mit je 5 Siegen und einer Niederlage die Beſtem, in der
Mann=
ſchaft Heſſen Schuchhardt=Marburg und Kühn=Friedberg mit je 4 Siegen
und 2 Niederlagen.
Die Tribünen des Berliner Meiſters Hertha=BSC. auf dem Platz
am Geſundbrunnen ſind in Nacht zum Montag abgebrannt.
Ausſichtsreiche Fuſions=Verhandlungen ſchweben zwiſchen den
bei=
den Wormſer Vereinen Alemannia und Wormatia.
Fran von Reeznizek verteidigte in Nizza ihren Titel einer
ſüd=
franzöſiſchen Tennis=Meiſterin erfolgreich durch einen Sieg über Miß
Cowell.
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Ttrartlgdta
Dienstag, den 19
Vom Holzmarkt
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Eine kleine Belebung iſt am
Holz=
markt eingetreten, nachdem die Bautätigkeit im Reich wieder auflebte,
die Baugeſchäfte neue Beſtellungen erteilten und Abruf für längſt
ge=
kaufte Bauware gaben. Eine Folge dieſer Belebung iſt ein leichtes
An=
ziehen der Bauholzpreiſe, beſonders für ſchnell lieferbare Ware. Es
iſt zu beobachten, daß die Offerten der Sägewerke etwas langſamer
einlaufen, die Bereitwilligkeit, zu Schleuderpreiſen die Lieferung von
Balken zu übernehmen, iſt geſchwunden. Die Verhältniſſe am
Bau=
holzmarkt ſcheinen ſich etwas feſter zu geſtalten, zumal da die Ausfuhr
des Rohholzes aus den Forſten infolge des langen Froſtwetters ſehr
ungünſtig liegt und bisher nur verhältnismäßig wenig Rohſtoff zu den
Sägemühlen angefahren worden iſt. Auf dem Tiſchlerholzmarkt ſieht
es nach wie vor unbefriedigend aus. Gewiß, einige Platzholzhandlungen
mußten daran denken, durch Einkauf von Schnittholz aus neuen
Ein=
ſchnitten ihre Beſtände etwas aufzufüllen, aber der Holzkonſum iſt nur
wenig aufnahmefähig, viele Möbelfabrilen arbeiten nur 3—4 Tage in
der Woche, die Meſſe in Leipzig war für alle Kreiſe eine ſtarke
Ent=
tänſchung, Aufträge größeren Umfanges ſind den Betrieben nicht
zu=
gefloſſen. Dazu kommt, daß der Kapitalumlauf durch die läſſige
Zahl=
weiſe der Möbelhändler in der Möbelindnſtrie ſtark gehemmt iſt. Die
Luſt zum Einkauf von Tiſchlerhölzern iſt gering, der Platzholzhandel
muß der Kundſchaft häufig durch Prolongationen von Wechſeln
ent=
gegenkommen und ſogar manchen Betrieben Kapital am Wochenende für
die Löhne zur Verfügung ſtellen. Auch der Abſatz von Laubhölzern iſt
ſtockend, wenn man auch am Eichenmarkt in letzter Zeit eine kleine
Belebung beobachtet haben will. Erle iſt nur in beſter wolhyniſcher
Qualität und in ſtarken Abmeſſungen etwa von 40 Millimeter
auf=
wärts begehrt. Blanke aſtreine Seiten ſind ſchwer, blaue Seiten in
jedem Poſten verkäuflich.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Scharfer Nückgang des Poſtſcheck=Verkehrs im Februar. Im Monat
Februar iſt im Poſtſcheckverkehr ein empfindlicher Rückgang zu
ver=
zeichnen geweſen. Der Umſatz belief ſich auf 55 165 000 (Januar
62 510 000) Buchungen über 10 906,4 (13 178) Mill. RM. Der
ziffera=
mäßige Umſatz iſt der geringſte ſeit Monaten. Er gliedert ſich in
35 115 000 Gutſchriften über 5 451,9 Mill. RM. und 20 050 000
Laſt=
ſchriften über 5 454,4 Mill. RM. Bargeldlos beglichen ſuurden von
dem Geſamtumſatz 8 758,1 Mill. RM. Die Zahl der Poſtſcheckkonten
iſt im Februar um 2114 auf 953 913 geſtiegen. Auf den
Poſtſcheck=
konten betrugen die Guthaben Ende Februar 564 052 000 RM. und im
Monatsdurchſchnitt 586 311000 RM. Der Monatsdurchſchnitt des
Februar liegt ebenfalls erheblich unter dem des Januar. Im
leber=
weiſungsverkehr mit dem Auslande wurden umgeſetzt 13 331 000 RM.
Nur noch eine Meſſe in Frankfurt a. M. und Köln? Wie wir
er=
fahren, ſollen zwiſchen Köln und Frankfurt a. M. Verhandlungen
ein=
geleitet worden ſein, mit dem Ziel, in beiden Städten künftig nur noch
eine Meſſe jährlich abzuhalten. In Köln ſoll bereits die diesjährige
Herbſtmeſſe ausfallen, während in Frankfurt a. M. als erſte Meſſe die
Frühjahrsmeſſe 1930 in Wegfall kommen ſoll. Dieſe Verhandlungen
befinden ſich noch im Anfangsſtadium, doch erſcheint es heute bereits
ſicher, daß eine Einigung in der angegebene Form ſtattfinden wird.
Brauerei Bech A.G., Pforzheim. Die mit einer Million
Reichs=
mark Aktienkapital arbeitende Brauerei erzielte einen Biererlös von
1,8 Mill. RM. Unkoſten beanſpruchten 1,6 Mill. ReM., Abüihreibungen
123 000 RMM. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 141 000 RM.
ſollen 10 Prozent Dividende derteilt werden. In der Bilauz ſind
Immobilien mit 925 700 RM., Einrichtungen mit 326 000 RMM.,
Vor=
täte mit 298 400 RM. und die übrigen Aktiven mit 896 900 RM.
be=
wertet. Dem gegenüber ſtehen 287000 RM. Hypotheken, 172700 RM.
Kautionen und Einlagen und 568 400 RM. Kreditoren. Die Reſerven
betragen 177 700 R9N.
v. Oeſterreichiſche Banknoten aufgerufen. Die von der
Oeſter=
reichiſch=Ungariſchen Bank, öſterreichifche-Geſchäftsführung,
aus=
gegebenen Noten zu 500 000, 100 000, 50 000 und 5000 Kronen
ver=
jähren mit 31. März 1929. Sie werden bis zum 29. März
an=
genommen, da am 30. und 31. März die Schalter der
Oeſter=
reichiſchen Nationalbank geſchloſſen ſind.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chicago, 18. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt verkehrte in durchweg ſchwacher Haltung.
Maßgebend hierfür waren das in allen Getreidegebieten herrſchende
ideale Wetter, und die ſchwächeren Liverpooler Meldungen. Einem
ſtärkeren Preisrückgang wirkten die Abnahme der ſichtbaren Vorräte
und Käufe öſtlicher Firmen entgegen.
Mais: Der Markt verlief ebenfalls bei abgeſchwächten Kurſen,
die noch etwas größer waren als am Weizenmarkt, da die Andienungen
über die Erwartungen hinausgingen.
Roggen ſchwächte ſich zunächſt ebenfalls auf das günſtige Wetter
ab, doch folgte im Verlaufe eine teilweiſe Erholung.
Hafer ſchloß ſich der ſchwächeren Haltung der übrigen Märkte an.
In Kanſas wird vielfach für ausgewinterten Weizen jetzt Hafer geſät.
* New York, 18. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Anfangs kam es zu allgemeinen umfangreichen
Ver=
käufen, wofür in der Hauptſache das günſtige Wetter und ſchwächere
Liverpooler Kabel maßgebend waren. Aus Kreiſen der Textilinduſtrie
verlautete vielfach Zurückhaltung, andererſeits führten auf dem
er=
mäßigten Niveau Spinnereien und Lagerhäuſer Käufe durch.
Kaffee: Anfangs verſtimmten Liquidationen und europäiſche
Ab=
gaben. Im Verlaufe war die Haltung zeitweiſe wieder ſtetiger.
Zucker: Nach anfänglichen Deckungen erfolgten im Verlaufe wieder
abſchwächende Liquidationen und Abgaben des Handels und kubaniſcher
Häuſer. Der Schluß war auf Deckungen erholt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. März:
Getreide. Weizen: März 124½, Mai 128½, Juli 131: Mais:
März 94½, Mai 98½ Juli 101½; Hafer: März 46½ Mai 48½,
Juli 48; Roggen: März 109, Mai 110½, Juli 110¾.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,90, Juli 14,27½; Speck, loko 13,75;
leichte Schweine 11,50 bis 12,15, ſchwere Schweine 11,50 bis 12,00,
Schweinezufuhren: Chicago 48000, im Weſten 130000.
Baumwolle: März 20,02, Mai 20,25.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. März:
Getreide. Weizen: Rotwinter — Hartwinter 140½; Mais,
neu angek. Ernte 110½; Mehl, ſpring wheat clears 5,65—6,00;
Fracht: nach England 1,6 bis 1,9 Schilling, nach dem Kontinent
10 bis 11 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,05; Talg, extra, loſe 8½.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 185; Loko: 10½;
März 10,36, April 10,43, Mai 10,55, Juni 10,70, Juli 10,83,
Auguſt 10,94, September 11,09, Oktober 11,16.
Biehmärkke.
Frankfurter Tiehmarkt vom 18. März. Aufgetrieben waren: 1422
Rinder, 322 Ochſen, 95 Bullen, 385 Kühe, 420 Färſen, 541 Kälber, 48
Schafe und 5122 Schweine. Der Auftrieb war um 84 Kälber und 508
Schweine größer und um 39 Rinder und 13 Schafe kleiner als zum
letzten Großviehmarkt. Die Preiſe gaben bei Schweinen um 2 Mark
nach. Rinder waren 2, Kälber 2—4 Mark höher notiert. Marktverlauf:
Rinder mäßig rege, geräumt, Schweine ruhig, Ueberſtand, Kälber und
Schafe ruhig, ausverkauft. Ochſen al) 54.58, a2) 49—53, b1) 45—48,
Bullen a) 50—52, b) 40—49, Kühe a) 42—47, b) 37—41, c) 32—36,
d) 25—32, Färſen a) 54—58, b) 49—53, c) 44—48.50, Kälber b) 74—78,
c) 69—73, d) 60—68, Schweine a) 80—82, b), c) und d) 81—83, e) 77—80.
Fleichgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch I 88—95, II 80—85, Bullenfleiſch
80—85, Kuhfleiſch II 50—60, III 35—50, Kalbfleiſch 105—110, TT. 90 bis
100. Schweinefleiſch 1 100—108, Gefrierfleiſch (Rindfleiſch) Vorderviertel
54, Hinterviertel 60. Geſchäftsgang: ſchleppend.
Mannheimer Großviehmarkt vom 18. März. Zum Großviehmarkt
waren zugetrieben, und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht in Reichsmark
gehandelt: 212 Ochſen, 32—57, 154 Bullen, 38—52, 359 Kühe, 20—50.
389 Färſen, 40—58, 610 Kälber, 56—84, 22 Schafe, 52—56, 3453 Schweine,
68—81, 14 Ziegen, 10—24. Markverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig,
kleiner Ueberſtand; Kälber lebhaft, ausverkauft; Schweine mittelmäßig.
Ueberſtand.
Frankfurt a. M., 18. März.
In der neuen Woche zeigte die Börſe, ermutigt durch eine
gün=
ſtigere Veurteilung der Reparationsverhandlungen, der immer „noch
feſten New Yorker Börſe und der unverändert belaſſenen Diskontſätze,
ein freundliches Ausſehen. Angeregt hiervon, ſcheinen auch
Publikums=
aufträge etwas reichlichev eingetroffen zu ſein, und das Geſchrift nahm,
da auch noch Auslandsorders vorgelegen haben ſollen, lebhaftere
For=
men an. Die Stimmung war zuverſichtlüher als an den Vortagen und
die Spekulation zeigte infolge der günſtigen Lage vermehrte
Deckungs=
neigung, was ſich beſonders am Spezialmarkt auswärkte. Das weitere
Auſteigen der Arbeitsloſigkeit im Reiche und die ſihlechten
Abſatzverhält=
niſſe bei der Zementinduſtrie wurden auf der anderen Seite nicht
be=
achtet und kennten keinen nachteiligen Einfluß ausüben. Gegenüber
den Shlußkurſen vom Samstag waren Kursbeſſerungen bis zu 4
Pro=
zent zu veizeichnen. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden vor
allem Elektrowerte, und das Hauptintereſſe des Auslandes konzentrierte
ſich zumeiſt auf dieſen Markt. An der Spitze ſtanden Siemens und
Berg=
mann mit je plus 4 P=ezent, AE.G. konnten 3½ Prozent, Licht u.
Kraft 21 Prozent und Schuckert 3 Prozent gewinnen. Chadeattien
erholten ſich ſogar um 5 Mark. Auch Kaliwerte waren lebhafter
be=
gehrt, Salzdetfurth eröffneten 7 Prozent höher. Auch der
Montan=
markt fand heute mehr Beachtung.
Im Verlaufe wuros das Geſchäft wieder ruhiger und beſchränkte
ſich nur auf Spzialſverte. Die Tendenz war feſt und das Kursnivegn
kennte ſih weiter beſſern. Schuckert und Siemens je plus 2 Prozent,
AEG. elus 1¾ Prozent. J. G. Faaben ſtanden immer noch
zuem=
lich im Hintergrunde. Beſonderes Intereſſe wandte ſich den
Zeülſtoff=
werten zu. Waldhof konnten 3 Prozent auf Dividendenerhöhung=
hoff=
nungen gewinnen. Zum Schluß ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung
wei=
ter etwas fort. Amb J. G. Farben traten mit erneut plus 2 Prozent
etſuas ſtärker hervor. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit
6 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt war Spanien auf die
erneu=
ten Unruhen in dieſem Lande mit 32,15 wi der ſchwächer. Sonſt nannte
man Mark gegen Dollar 4,2150, gegen Pfunde 20,457, London-Kabel
4,8543, Paris 124,29, Mailand 92,70, Holland 12,12.
Die Abendbörſe war durchweg weiter freundlich. Dabei regte die
Uebernahme eines Bergmannpaketes durch die AEG. aus dem Beſitze
von Siemens u. Halske angeblich an. Weiterhin waren Kurpferwerte
auf den Fortgang der internationalen Kupferhauſſe und die hohen
Londoner Kupferkurſe ſtark beachtet und bis 2½ Prozent feſter, vor
allem Metallbank, Mansfeld und auch Otavi. Ausländiſche
Kunſtſeide=
werte ſetzten ihre Steigerung langſam fort. Der Verlauf der
Abend=
börſe blieb lebhaft und war ſehr gut gehalten.
Berlin, 18. März.
Zur allgemeinen Ueberraſchung brachte der offizielle Beginn der
heutigen Montagsbörſe recht feſte Kurſe. Noch vormittags hatte man
ſich vor dem Geldmarkt und ſeiner ungeklärten Entwicklung für den
Ultimo gegraut, hatt darauf hingewieſen, daß in New York die
Geld=
ſatze in den letzten Tagen nar künſtlich gedrückt gelegen hätten, um
Schatzve iſel unierzubringen, und hatte die Lohndifferenzen im
Ruhr=
bergbau als weiteres Moment für die zurückhaltende Stimmung
heran=
gezogen. Demgegenüber vollke men an der Börſe von beſſeren
Nach=
richten aus Paris wiſſen, und Anregung bot eine Erklärung des
Gou=
verneurs des Feleral Reſe e Boards, Young, nach der vorläufig mit
keiner Erhöhung des amerikaniſchen Dishontſatzes zu rechnen ſei. Vor
illem ſtimulierte aber das anhaltende Auslandsintereſſe für
Elektro=
werte. Nach den erſten Kurſen zuuächſt etwas leichter, bewirkten im
Verlaufe die anhaltenden Käufe eines erſten Pribatbankhauſes weitere,
bis zu 2 Prozent betragende Geſinne.
g. E. G..
Baſalt . ..
Beramann . ."
Verl. Hand.=Geſ. /218.50 1226.—
Braunkohl. - Brikettsf 162.50 162.
Bremer=Wolle"
Tanatbank ..
Teutſche Bank:
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen / 50.—
Deutſche Erdöl=
120.25 1120). Orenſtein
Deutſche Petroleum
68 —6 91 Polyphon
Tynamit Nobel".
115.50 (115.50 Rütgerswerke
Elektr. Lieferung
161.75 1165.50 Sachſenwerke
J. G. Farben .
245.— 1246.75 Siemens Glas
Gelſeni. Berg. .
127
128.50 Ver. Glanzſtoff
Geſ. f. elektr. Untern 1227.50 1231.75 Ver. Stahlwerke.
46.—
Han. Maſch.=Egeſt. / 46.—
Volkſtedter Porzellat
Kanſa Dampfſch. /166.75 1168.25 Wanderer Werke.
Wiſſner Metall.
Hapag: .. . . . . 1127.25 11281,
133:
Harpener ..."
136. 25 Wittener GGußſtahl
272.- 1273.—
Hemoor Zement.
*) Die 3 Kaliirerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Die Kupferhauſſe.
Wie aus New York gekabelt wird, ſetzte das
Internati=
kartell am Samstag (16. März) ſeinen Kupferpreis aberr.
Cents auf 21,25 Cents herauf.
Zur neuen Hauſſe des Kupferpreiſes, der in New Y=
Cents erreicht hat, hat eine der „a:eoriſierteſten” Perfört
„Ag. ec. et fin” ihren Standpunkt folgendermaßen darge
Jahren haben die ſtändig perbeſſerten Lupferbehandl.
zwar eine ſtarke Verminderung der Geſtehungspreiſe mit
andererſeits haben aber die beiden größten Prodnzenten
ion eingeſchränkt. Daneben hat ſich der Weltkupferven
Jahren um 40 Prozent erhöht. Dieſer Steigerung har di
nicht folgen können, um ſo weniger, als im letzten Jabn
in Chile die großen Ueberſchwemmungen die bedeutenden
werke außer Tätigkeit geſetzt haben. Dieſer Umſtand he
Difizit von 7000 To. im Monat ergeben. Nach Meinung
mannes iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Kupferpreiſe he=
3 oder 4 Cents höher lägen, wenn die Copper Exporter
nicht funktioniert hätte.
Brozuklenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 18. März. Die Fro
treidebörſe lag wieder ruhig und kaum verändert. Rogger
Sommergerſte teilweiſe bis 75 Pf. nach. Es notierten je 1
zen 24—24,15, Roggen 23,50, Sommergerſte 24, Hafer 24.50
Weizenmehl, ſüdd., 33,50—34,50, dto, niederrhein. 33,25—
mehl 30,75—31,75, Weizenikleie 14,25, Roggenkleie 15,50, Er
Linſen 65—110, Heu 14,25—14,75, Weizen= und Roggenſtrrt
dto. 5,00—5,50, Treber 22,50. — Die Frankfurter Karto)
ruhig. Inuſrrie hieſiger Eogend waren mit 4,25—4,30
j=
geboten.
Frankfurter Kartoffelmarkt vom 18. März. Bei ruhr
notierten Induſtrie, hieſiger Gegend, je 50 Kg., 4,25 bis 4
Relgllnotierungen.
Deviſenmarkk.
Helſingfors. . .
Wien. . . .
Prag.
Budapeſt.
Sofia ..
Kolland
Slo ..
openhagen.
Stockholm" .
London".
Buenos Aires
Nem York .."
Belgien ...
Brieſ
16.48
21.15
63. 46
1.83
1.879
1.4995/0.5015
7.407
8.80 1s.84
2.072
4.191
4.274
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. März ſtem;
Elektvolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektroly kup
185.25 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des A
ſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deu=
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Oz
aluminium, 98= bis 99p.oz., in Blöcken, Walzen oder DDrall
190 RM., desgl. in Walzen oder Drah=burren 99proz. 19, 98 bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 79—84
ſilber (1 Kilogr. fein) 77.00—78,75 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 18
ten ſich für Kupfer: Standard per Kaſſe 97½—90
98½—99, Setil. Preis 97½, Elektrolyt 98½—99½, b.ſt je
99½4, ſtvong ſheets 122, Elektrowirebars 99½; für Zinn
unregelmäßig) Standard per Kaſſe 223—223½, drei Monat
Settl. Preis 223, inoff.: Banka 226½, Straits 225½; für
länd, prompt und Settl. Preis 2934, endf. Sichten 30;
gewöhnl. prompt und Settl. Preis 29, entf. Sichten 29/us
fizielle Notierungen: Aluminium ſür Inland
land 100; Antimon Regulus, Erzeug.=Preis 54½—55, chim
Oucckſilber 22½, Platin 13½, Nickel für Inland und Su
Weißblech 18½, Kupferſulphat 29½—30. — Kuufer zuy inn Krire
Einklang mit New York, beträchtlich an; inſolgedeſſen zog
und Zink im Kurſe an, worin ſehr lebhafter Handel ſtattfc
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Die Büros und Kaſſen der Reichshauptbank werden am
tag, den 30. März ds. Js, den ganzen Tag geſchloſſen ſo
An der Berliner Börſe waren Gerüchte verbreitet, da
vier angeſehene Berliner Bankfirmen ſich mit dem Geda=d
einen Zuſammenſchluß herbeizuführen. Wie man dazu
Beteiligten hört, ſind derartige Verhandlungen vor einige
führt worden, ſie ruben aber gegenwärtig. Genannt wpurdern
Blum Jariſlowſky, Walter Stiehl.
Nach Mitteilungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung
Meſſingwerke wurden ab 16. März entſprechend den weiten
Kupferpreiſen die Grundpreiſe für Meſſingbleche auf 196.
Meſſingſtangen auf 173.— RM. erhöht.
Das im Wuppertal beſtehende Lohnabkommen in der M/
iſt von den Gewerkſchaften mit Wirkung zum 31. Män
wvorden. Es wird eine zehnprozentige Lohnerhöhung gefr
Lohnbewegung wird etwa 75 000 Arbeiter umfaſſen, da
Bezirken Radevormwald, Nemſcheid und Velbert die Tark;
ſvurden, oder noch gekündigt werden ſollen.
Die Verhandlungen in der Kölner Metallinduſtrie um
ner chemiſchen Induſtrie ſind ergebnislos abgebrochen wr
Gewerkſchaften wollen über die weiteren Schritte die Arbe F
fragen.
In der nächſten Zeit findet in Frankfurt7 //4Tuf
ſammlung der Südweſtdeutſchen Gas=A.=G. ſt7
nung eine Erhöhung des Aktienkapitals und
bezeichn.”
Vertragsabſchlüſſen mit einer Reihe von Komm
Barzahz
bänden ſtelt."
Der öſterreichiſche Export nach Rußland gredenz (dr
in ziemlich engen Grenzen. Nach
Verlänger=
der Gemeinde Wien hat, wie aus Wien geſchztür. Schia
handelsvertretung Sowjet=Rußlands mit verſke (nußb.)—
duſtriefirmen zwecks Tätigung neuer Export4 Vertiko (x!
eingeleitet, die aber bisher zu keinem Abſchluß glack.). 3 ko
Id Kapockme.,
sonalbant, Kommanongereäſcher
Frankfurter Kursbericht vom 18. März 1929.
8% Dtſche.
Reichs=
anl. b. 27
(%o Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...
6% Bayern
Frei=
ſtaat v. 27....."
% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...."
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ...."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27....."
7%6
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.....
Dtſche. Anl.
Auslo=
fungsſch. + I.
Ablöſungsan!. ..
Dtſche.: Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzg
bietsanleihe. . .."
8% Bad.=Bad.v.26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
89
v. 28
7% Frki. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnber 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser.
„ Ser.I.
8% Ber „Hyp.=Bf.
5% Frlkf. Hyv. Bk.
½3 or Lig. Pfbr.
8% PfbrBk..
4½ %r Lig. Pfbr.
87.3
79.4
90
91.4
94.6
54
12.2
4.55
93
91.5
91.5
90.1
92.25
A.
68.75
97.5
98
78.25
S8
80.5
18% Heſ. Landesbk.
4½% Heſ. Ods. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
8% Mein. Hyp.Bt.
4½% „ Lig. Pfbr.
18% Pfälz. Hyp.Bk
8%0 Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. . .
8% Rhein. Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr.
%o Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred .. ...
8% Südd. Bod.,
Cred.=Ban ...
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27.......
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
% Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffnerl
von 26 .... ..."
3. 6. Farben Bonds
28..
...
5% Bosn. L. E. B.)
v. 1914 ...... ..
4:/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
4:/,% Rum Gold
von 1913
4%0 Türl. Admin.
42 „ 1.Badgad
Zollanl.
41,% Ungarn 1913
Mi
88
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Goldr.. 25
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1321
36
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107
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34.4
163
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331
300
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246
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Alltanz u. Stu”
Verſicherung
Frkft Allg. Verſie
Frankong Mücke
an Taiautn.
Novelle von Hella Radolf.
(Nachdruck verboten.)
Flammte auf:
en verſtehe nun voll und ganz, was dein Benehmen mir
fer beſagen will! Du haſt in der Zwiſchenzeit feſtgeſtellt,
Dich „betrogen habe! Grollend rechneſt du mir nun nach,
iae Ahnungsloſigkeit von mir ausgenützt worden iſt, um
Großes zu nehmen, etwas, worüber du ſelbſt gar kein
haben kannſt, wofür dir jeder Maßſtab fehlt!
u aber ſage dir, daß du unrecht haſt, mein Kind, daß du
— trotz des erſten Schreckens der Uieberrumpelten — auch
ir geſchenkt haben würdeſt, und zwar bedingungslos, weil
ſeinne durch die Liebe zu mir geweckt worden ſind. Ich
huir und deiner Leidenſchaft nichts ſchuldig, da ich deine
Ge=
huf der Tat erwiderte.
ſann aber anerkennt eine Frau je einmal dieſen einfachen
Mand der Liebe!? Nein: Ein Mann muß obendrein —
ler Anſchauung — mit ſeinem Leben, ſeiner ganzen Per=
Fid was weiß ich noch dafür bezahlen!
t lachte kurz auf:
licht der Mann, ſondern dieſer grandioſe Liebesirrtum macht
hau unglücklich. Weil ſie die Leidenſchaft des Mannes
nied=
ir ſchätzt, als ihre Hingabe
Juttas Geſicht ſtieg dunkle Röte unter ſeinen grauſamen
i, die ſie wie Peitſchenhiebe trafen, und wich wieder einer
Bläſſe. Einen Augenblick war ſie faſſungslos, geſchlagen.
m den Rücken kehren, die Türe weiſen! . . .
in aber gedachte ſie ihrer Worte zu Magda: Ohne feiges
hen und den Lügenflitter weltfremder Veridealiſierung . ..
aren wichtige Lebensanſchauungsfragen zu beantworten.
die ſammelte ihre Gedanken zur Abwehr, gewann ihre
Mzu rück und begann kühl und überlegen, faſt mit Spott zu
ſten:
u irrſt, Rolf, damit iſt das alles nicht abgetan, daß du ſagſt,
hia nichts ſchuldig geblieben!
ne Frau wirft unendlich viel mehr in die Wagſchale als
ſinn. Sie kann es ſich von Natur aus ſchon nicht leiſten,
ſokehaltlos zu verſchenken! Das muß ein reifer Mann
ſuund ſich danach richten.
Las du den Liebesirrtum der Frau nannteſt, gibt es eben
Beziehung auf den Mann. Ein ſolcher hat nicht das
1hzu verlangen, daß eine Frau ſeine unordentlichen
Gewohn=
ſa— ich meine damit die von der Mehrzahl ſanktionierte
Ab=
hfth eit ſeines Geſchlechts in Liebesdingen — begreifen und
ſuhen ſoll. Wohin kämen wir Frauen damit? Hieße das
ann allgemeines Dirnentum züchten?"
(chlimm genug, daß euer Vorbild die heutige ſelbſtändigere
tihhren Sitten freiere Frau verwirrt — mehr als euch und
riſt!...
In einem anſtändigen, ehrenhaften Mannescharakter hat
ſntjeder Zeit verlangen können, daß er in der Liebe die
Ver=
ww ting mit der Frau ehrlich teilt und ihr damit die
unerläß=
feſelbſtverſtändlichen Garantien gibt!
n dir aber, Rolf, fehlte dazu jede Vorausſetzung, denn du
Buicht einmal frei. Und du haſt mir dies wohl nicht ohne
Fm verſchwiegen. Du wußteſt genau, daß ich ſtark genug
ge=
tiarwäre, mich ſelbſt zu bezwingen und vor einer Liebe zu
be=
hn, die Verrat an einem anderen Menſchen nach ſich ziehen
ſaßt wenn nicht anders ſie mich ins Unglück ſtürzen ſollte. Viel=
Alaſt du mich jetzt verſtanden, Rolf?!" ſchloß ſie, und
oernſt, daß ihm der Sinn ihrer Worte voll aufging und er
Dienstag, den 19. Mörz 1929
ſich beſchämt ſeiner Redensarten erinnerte, mit welchen er die
ſtolze Frau hatte maßregeln, ja verwunden wollen.
„Jutta, du warſt in Gefahr?‟ ... fragte er erſchrocken und
gedachte der Nacht, in der er vor Sorge um das Mädchen nicht zur
Ruhe kommen konnte. Er begriff ſich ſelbſt nicht mehr — was
mußte die Liebſte von ihm und ſeiner Liebe halten, da er ſie in
aller Not und gänzlich unvorbereitet allein gelaſſen" hatte im
kritiſchen Augenblick ..
Das Mädchen hatte ſich abgewandt, ſtand am Fenſter, wie
vor Tagen, als das bittere Liebesleid begann .."
Rolf trat zu ihr. Behutſam, um ſie ſich nicht noch mehr zu
entfremden durch ein ungeſchicktes Wort, begann er ſein eigenes
Leben ſeither zu ſchildern . . . ſeine Kämpfe.
Sie durfte ihn nicht für einen jener ſchwächlichen Zyniker in
Liebesdingen halten, die er ſelbſt verabſcheute als unmännlich,
weil unzuverläßlich und widerſtandsunfähig, bar aller Selbſtzucht.
Er liebte das ſchöne, kluge Mädchen mit reifer Leidenſchaft,
die vollen und endgültigen Beſitz erſtrebte.
Jutta erbebte unter ſeiner heißen Werbung. Aber ſie hatte
zu viel gelitten, zu viel erlebt, um in alter Bedingungsloſigkeit
ſeine Gefühle zu erwidern, ſich wieder gänzlich an ihn, ſeine
An=
ſprüche zu verlieren, von neuem ihr Weſen zu verſtrömen . . .
Was wollte es beſagen, daß Rini und Rolf ſich getrennt
hat=
ten, Rini ohne Groll gegen ſie? War damit ſchon dargetan, daß
ſie die letzte Wahl des Mannes war?
Ihr jugendlich urteilsloſer Optimismus war zurückgedrängt
von den Erfahrungen und Erwägungen der Lebensklugheit, dem
Streben, ſich zu ſichern gegen wiederholte, unerträgliche
Er=
ſchütterungen. Und etwas Neues war da noch — etwas Großes:
Sie hatte ſich im Ringen mit ſich ſelbſt entdeckt. Das mußte
zu=
erſt verarbeitet werden!
Zögernd und nach linden Worten taſtend, um den Mann nicht
zu kränken, ſprach ſie ihm davon. Und endlich ſchloß ſie:
„.. Es war zuviel, Rolf, ich brauche Zeit, um damit fertig
zu werden. Laſſe ſie mir, bitte! Wenn du mich wahrhaft liebſt,
Seite 13
mußt du mich auch darin verſtehen. Ein Zuſammenleben in
näch=
ſter Zeit ſchon ginge über mein Vermögen ..
„Gönne mir ein paar Jahre noch, daß ich als Perſönlichkeit
ungeſtört ausreifen kann, unbelaſtet durch eine neue, große
Ver=
antwortung, der ich mich jetzt noch nicht gewachſen fühle . . .
VII.
Sonne lachte über der Bodenſeelandſchaft, ſtreute ihre
Gold=
funken über das blaue Waſſer.
Der „Herbſt”, die Weinernte, hatte längſt begonnen. Wegen
des Weins freilich machte der Bodenſee in dieſen Tagen nicht
aller=
orten von ſich reden, vielmehr wegen der großen Dinge, die ſich in
Friedrichshafen vorbereiteten, und an denen nicht nur alle „
See=
haſen”, wie die Oberländer am Waſſer im Volksmund genannt
werden, regſten Anteil nahmen.
Vom Dampfer herab winkte Jutta dem einſamen Manne am
Ufer letzte Grüße.
Rolf trug ſchwer am Abſchied, aber er hatte die Bedingungen
der Geliebten angenommen, um ihr zugleich damit einen Beweis
zu erbringen für die Größe und Stärke ſeiner Neigung.
Er würde die Probe beſtehen. Jutta war ihm noch teurer
geworden; in ſeine Liebe miſchte ſich aufrichtige Bewunderung
für dieſe Frau, die nicht davor zurückſchreckte, von ſich mehr zu
verlangen als der Durchſchnitt der Menſchen von ſich ſorderte; die
ſich ſelbſt ehrlich prüfte und ihrem Weſen Zügel anlegte, wo es
ihr Not zu tun ſchien
Sie hatten noch glückliche Tage zuſammen verlebt, wenn auch
anders als vorher. Jutta hatte es durch Takt und Klugheit
ver=
ſtanden, die nach der Ausſprache hell auflodernden Flammen der
Leidenſchaft niederzuhalten, die Glut des Mannes zu bändigen,
indem ſie ihn durch äußere Selbſtbeherrſchung von ihrer
körper=
lichen Gegenwart abzulenken verſuchte, was ihr beinahe immer
gelang, zumal Magda ſich bemühte, das Mädchen in jeder von
ihm gewünſchten Weiſe zu unterſtützen.
Ein Erſatz für die wenigen Tage bis zur Abreiſe bot dafür
die Tatſache, daß ſich das Paar geiſtig und ſeeliſch ſo nahe kam,
als dies zwiſchen Menſchen überhaupt möglich iſt. Rolf mußte
ſich fügen; daß ihm nichts anderes übrig blieb, ergab ſich ſchon
daraus, daß die konſequente, geliebte Frau unerbittlich jede
ver=
fängliche Gelegenheit mied.
Jutta Jordans Blick umfaßte die hohe Geſtalt des Geliebten
noch einmal. Es war kein Abſchiedsſchmerz in ihr, nur ſtrahlende,
gläubige Zuverſicht und eine heftige, nie gekannte Daſeinsfreude,
ein jubelndes, ſiegesgewiſſes Lebensgefühl, das ihr faſt die Bruſt
ſprengte.
Grüßend ſchweiften ihre Augen hinüber zum entſchwindenden
Ufer, deſſen Bild ihr in der Erinnerung neu erſtand. Faden um
Faden löſte ſich das ſpinnwebzarte Geſpinſt ſchickſäliger
Ver=
ſtrickung von ihren Sinnen. Kriſtallklar ſah ſie den Spiegel ihres
Seins und Werdens ſich entſchleiern.
Mit unterdrückter Stimme ſang ſie in das Waſſerrauſchen
und Maſchinenſtampfen wenige abgeriſſene Worte und immer
nur dieſelben:
Arbeiten . . . ſchaffen . . . ſtreben!
Die Zähne ſchloſſen ſich feſt, um das wilde Jauchzen
zurück=
zuhalten, das ſeinen Weg über ihr Gehege nehmen wollte.
Aufgeregtes Rufen ſchreckte die Glückstrunkene aus ihrer
Ver=
ſunkenheit. Sie hob den Kopf, bog ihn zurück, wie es die
ande=
ren Menſchen taten, und hob die flammenden Blicke nach der
Ur=
ſache des ausbrechenden Maſſenjubels".
Ein ſilberner Traum zog majeſtätiſch über die Himmelsbläue:
.. . Der verkörperte Geiſt Zeppelins ..."
—: Ende :
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