Darmstädter Tagblatt 1929


13. März 1929

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verm Erſcheinen vom 1. März
Reichsmart und 22 Pfennig
w 2.25 Reichsmarl, durch die
Himart frei GHaus. Poſtbezugspreis
Euelo monatlich 2.75 Reichsmart.
4umnahme von Anzeigen an
n nicht übernommen. Nicht=
mnern
infolge höherer Gewalt
nicht zur Kürzung des
naen und Abbeſtellungen durch
MsSkeit für uns. Poſiſchecklonto
a. M 1301

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 22
Mittwoch, den 13. März 1929.
192. Jahrgang

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zeile
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Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung jälli jeder
tabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darme
ſtädter und Nationalbant.

Ateutſche Skandpunkk zur
Repargkionsbank.
ge 19 Unnuikäten. Ein deukſches Angebok.
Fenuicer Lietelende franzöſiſche Forderungen.
* Berlin, 12. März. (Priv.=Tel.)
ichi zn präſident Dr. Schacht iſt zu einem 24ſtündigen
imſkeilin geweſen, hat aber ſeine Rückehr bereits
M. Anlaß zu ſeinem Beſuch war eine Hochzeit
7täenkreiſe. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß
1Belegenheit zu inſormatoriſchen Beſprechungen
(Bh.t dem Reichspräſidenten Vortrag
tᛋ auch mit den intereſſierten Reſ=
ſthſnd
dem Kanzler Verbindung auf=

enllwer die Unterredung ſelbſt wird der Schleier
Bltzly niſſes gelegt, ſchon um den Eindruck zu ver=
stſich
irgendwie darum handeln könnte, Herrn
ſim Inſtruttionen zu geben. Davon kann keine
wie die übrigen deutſchen Sachverſtändigen
untwortung arbeitet. Das politiſche Moment,
vire Stellungnahme der Regierungen maßgebend
ür ſie heine Rolle ſpielen. Vermutlich wird Dr.
rſuchkntaven, die Anſichten deutſcher Sachverſtän=
ßershlv
der Regierung über den Plan
url) k zu hören. Das Projekt iſt ſo gigantiſch
ſthnäberſehbare Möglichkeiten nach allen Seiten,
daſühen Delegation willkommen ſein dürfte, auch
äülwie die Führer der Wirtſchaft über
Dürchführbarkeit denken. Es iſt aber
ßgerade jetztaus Paris und London
eiminnk Sturm gelaufen wird, obwohl
erſcſteile ſchließkich davon abhängen müſſen, wie
urme der neuen Gründung gehalten ſind. Es iſt
eihrithnend, daß gerade die franzöſiſche Preſſe die
chaptz;zu einem neuen Trommelfeuer auf die deut=
kutt
, und ſich darauf einſtellt, die deutſche Dele=
W SiEſinSock für den Fall des Scheiterns der Verhand=
mach
. Darauf wollen wir es aber einmal ruhig
Enteu Nwe7 laſſ DDie deutſchen Sachverſtändigen können mit
Dapylkzauf hlfteſſen, daß ſie doch auch die Intereſſen der künf=

batenR biger Deutſchlands wahrnehmen, wenn ſie
mmmſzu einem Abkommen von der Erfüllbarkeit der
BM
berpf üſtunigen innerhalb der Grenzen der deutſchen
91Mgohängig machen. Wenn man noch dazu hält,
itig 4o eſſor Pirelli nach Rom gefahren iſt und Muſ=
geheimy
Bericht erſtattete, darf man tatſächlich anneh=
Ne Mhamdlungen jetzt in ihr entſcheidendes Stadium
Kio daß nachgerade auch die Unterhaltung über
IAer der deutſchen Reparationen nicht länger hin=
nEeen
kann. Aus franzöſiſchen Quellen hören wir,
hachᛋ etraulich ein Angebot auf eine Jahreszahlung
Wilidar Dollar gemacht hat. Wir halten dieſe Zahl

wersſym auch annehmen, daß Dr. Schacht bereit ſein
zu V9etweingiterzugehen. Die Franzoſen ſind von ihrer
NenAutverung von 3 Milliarden Goldmark feither
geschl
gevſteigegangen. Sie haben zu erkennen gegeben,
2 DAlarden abzuſchließen bereit ſind. Aber die Mil=
E zw. Ihr Sen beiden Zahlen liegt, iſt nicht einfach aus=
Uh Melbſt wenn man annehmen ſollte, daß durch
SOeſtuutngen der Zahlungsmodalitäten und der Zah=
Er cho er einen Seite etwas zugelegt, auf der anderen
eus 84 Rchmen werden könnte, bleibt doch die Differenz
Mgroß) n iwillig werden jedenfalls die Franzoſen auf
Iu0
Wrebroride für uns überhaupt diskutabel iſt, nicht her=
We Xh. GKängt, wie am erſten Tage, ſo noch heute, alles
wie Ail Sie Einſicht der amerikaniſchen Sachverſtändi=
Rie Bedchtneiten der deutſchen Wirtſchaft iſt und wieweit
Dr eicht EEh. den Einfluß, den ſie kraft ihres finanziellen
Nchies5 f Die Franzoſen ausüben können, auch wirklich
L R4 Mkahnend iſt ja, daß Deutſchland in der letzten
Dat Nugehen müſſen, Gold ins Ausland abzuführen,
eis, li wir Deviſen nicht mehr zur Ver=
2 9aAhz daß alſo der Transferſchutz zulau=
ATAnAad, die optimiſtiſchen Erwartungen, die der Ne=
Sigenef ſeinem letzten Bericht erweckte, keine Berech=
Aben.

Tawſiſche Preſſe zu dem Plan einer
Reparakionsbank.
EP. Paris, 12. März.
ran=
Preſſe hat ſonderbarerweiſe bisher kaum
L Stelig zu dem Projekt einer internationalen Re=
Sont Alommen. Die bisher vorliegenden kurzen Kom=
Jine etwch im allgemeinen als Zuſtimmung aufge=
HeiLs- AlWläter ſcheinen übrigens dem zu ſchaffenden
Benodn iye niger Bedeutung beizumeſſen als der Feſt=
Der 3a Aund Höhe der Annuitäten, eine Frage, auf die
SHarichlzcßitungen von Anfang an mit größter Hart=
berke
aben. Das Peit. Faurnal behauptet.
Haonssihe Delegation genügend fordern werde, damit
Ein Eeindlk aulden an England und Amerika und 50 Pro=
e
Siekzuzwauausgaben beſtreiten könne. Der Petit
e Dn Sreutende Schwierigkeiten voraus, wenn die
in Hbodie Zochlen einmal offziell einſetzen werde. In
SiL JRls vierenz ſei man aber entſchloſſen, zu einem
Ven, denn man lege ſich Rechenſchaft davon ab,
Nauten die im Falle eines Fehlſchlags auftreten
Arößer ſein würden als diejenigen, die der

W.Schhuct m Seimn.
Nach der Chicago Tribune hat der amerikaniſche Delegierte
Lamont dementiert, daß innerhalb der Konferenz weitgehende
Meinungsverſchiedenheiten über die Attribute der Reparations=
bank
beſtünden. Nach der gleichen Zeitung iſt es wenig wahr=
ſcheinlich
, daß Genf als Sitz der Bank gewählt wird. In Frage
kämen eher der Haag oder Amſterdam.
Empfang des deutſchen Bokſchafters in Japan.
EP. Tokio, 12. März.
Die Empfangsfeierlichkeiten für den neuen deutſchen Bot=
ſchafter
in Tokio, Voretzſch, erreichten ihren Höhepunkt in zwei
glänzenden Banketts, die von den japaniſch=deutſchen Vereinen
in Oſaka unter Leitung von Profeſſor Sata, und in Tokio unter
Leitung von Graf Goto veranſtaltet wurden. Auf den Banketts
waren neben führenden Mitgliedern des japaniſchen Kabinetts
auch die Spitzen der Behörden, hervorragende Militärs, Wiſſen=
ſchaftler
, Journaliſten uſw. vertreten.

Botſchafter Dr. Voretzſch und der Chef des japaniſchen Protokolls.
Unſer Bild zeigt den Nachfolger Dr. Solfs in Tokio, Botſchafter
Dr. Voretzſch, mit dem Chef des Protokolls im japaniſchen Außen=
miniſterium
nach der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchrei=
bens
in den Vorzimmern des Kaiſerlichen Palaſtes.
Englands Widerſtand gegen die Reparakionsbank.
London, 12. März.
Wenn auch von den ofiziellen Stellen bisher jede Stellung=
nahme
zu dem Vorſchlag der Schaffung einer Zentral= Repara=
tions
=Bank vermieden worden iſt, ſo wird die Angelegenheit doch
in der Preſſe ziemlich lebhaft beſprochen. Man gewinnt aus den
Erörterungen den Eindruck, daß man auf engliſcher Seite haupt=
ſächlich
wegen des Diskonts und der Sachlieferungen Befürch=
tungen
hegt. Nach dem Bericht der Times wolle England
auf keinen Fall eine Ausdehnung der Sach=
lieferungen
zulaſſen, da dieſe ſtörend auf den Wettbe=
werb
der internationalen Induſtrien einwirken müßte. An und
für ſich werde die engliſche Regierung dafür eintreten, daß die
gegenwärtigen Sachlieferungen abgeſchafft würden. Die engliſche
Regierung würde ſich jedenfalls auf die entſchiedenſte Weiſe da=
gegen
wehren, Sachlieferungen als Teil der an England zu zah=
lenden
deutſchen Schuld anzunehmen.
In Kreiſen der engliſchen Delegation würde man die Schaf=
fung
eines Bankinſtitutes durchaus begrüßen, falls das Inſtitut
ſtark genug wäre, den nötigen Kredit aufzubringen. Dazu lägen
aber noch keine Anzeichen vor. Falls das Inſtitut aber wirklich
ſtark genug wäre, dann würde es vielleicht im Stande ſein, das
Volumen des Welthandels ſo zu vergrößern, daß die Sachliefe=
rungen
abſorbiert werden könnten. Dieſe Einſtellung ſcheint
jedoch in City=Kreiſen nicht geteilt zu werden. Nach der von
Financial Times veranſtalteten Umfrage ſtehen die meiſten
Bankiers der neuen Reparationsbank ſkeptiſch gegenüber. Man
halte zwar das neue Inſtitut für ſehr nützlich als Tributeintrei=
bungs
=Inſtitut, jedoch halte man die Schaffung einer Währungs=
ausgleichs
=Bank für undurchführbar.
Der unter dem Vorſitz des engliſchen Delegierten Lord
Revelſtoke ſtehende Unterausſchuß der Sachverſtändigenkonferenz
iſt heute zuſammengetreten, um die rein bankmäßigen Funktionen
der geplanten internationalen Reparationszentrale zu prüfen
und den Bericht vorzubereiten, der am Mittwoch der Vollver=
ſammlung
vorgelegt werden ſoll.

*

Die Wirren in Meriko.

Von
E. von Ungern=Sternberg.
Es iſt das Schickſal Mexikos, von Bürgerkriegen und Revo=
lutionen
zerwühlt zu werden. Seit die ſpaniſchen Konquiſtadore
Solis und Pinzon Yukatan entdeckten und Cortez das Reich der
Azteken zerſtörte, iſt in Mexiko mit kurzen Unterbrechungen immer
Blut gefloſſen. Nur der ſtrammen Diktatur von Porfirio Diaz an
der Jahrhundertwende gelang es, dem geplagten Lande eine
Ruhepauſe von etwa 30 Jahren zu ſchenken. Aber ſchon ſein
Nachfolger auf dem Präſidentenſeſſel, Madero, wurde erſchoſſen,
und unter der Präſidentſchaft von Carranza, Obregon und Calles
waren Bürgerkriege oder Revolution wieder zum Dauerzuſtand
geworden. Man hatte auf den jetzigen Präſidenten Portes=Gil,
der als Gouverneur von Tampico und als Innenminiſter ſich
den Ruf eines klugen, und gemäßigten Mannes erworben hatte,
die Hoffnung geſetzt, daß es ihm gelingen werde, die tobenden
Leidenſchaften zu beruhigen, den Kirchenſtreit beizulegen und dem
Banditenweſen ein Ende zu machen, aber der Piſtolenſchuß, mit
dem der jetzt hingerichtete Fanatiker Joſé Toral Obregon ermor=
dete
, hatte jede Vermittlung unmöglich gemacht. Die aufgepeitſch=
ten
Leidenſchaften fanden kein Ventil zur Entladung, und wieder
brach der Bürgerkrieg in Mexiko aus.
Die Nachrichten über den Verlauf der Kämpfe lauten ver=
worren
. Die erſten Erfolge der rebelliſchen Generäle waren kein
endgültiger Sieg der Revolution. General Aguirre mußte mit
einem Häuflein ſeiner Anhänger ſich aus Veracruz zurückziehen,
und auch General Escobar räumte, nachdem er die Bundestrup=
pen
bei Montera geſchlagen, reiche Beute gemacht und die Be=
ſtände
der Staatsbankfiliale eingezogen, wieder die Stadt. Bei
Juarez ſchlug er die Bundestruppen, die ſich unter dem der Re=
gierung
treu gebliebenen General Ramos auf das Gebiet der
Vereinigten Staaten nach El Paſo zurückziehen und dort inter=
nieren
laſſen mußten. Jedoch wäre es verfrüht, über den Aus=
gang
der Revolution orakeln zu wollen, da die Siege oder Nieder=
lagen
, von denen die Telegramme reden, an ſich kaum eine ſtrate=
giſche
Bedeutung haben. Im Kampf bei Juarez z. B. hat es,
trotzdem auf beiden Seiten Kanonen ins Feld geführt wurden
und das Geſchützfeuer jenſeits der Grenze hörbar war, kaum
Tote und Verwundete gegeben. Nur ein Barmann ſoll gefallen
und Neugierige verletzt worden ſein. Wenn ſich Teile des Nor=
dens
, des Weſtens und Südens in den Händen der Rebellen be=
finden
, ſo muß man bedenken daß gerade jene Gebiete dem Ver=
kehr
und der Kultur noch wenig erſchloſſen ſind. Da die Bahn=
linie
SaltilloTorreon zerſtört worden iſt, ſo iſt eine Verfol=
gung
der Aufſtändiſchen in jenen Gegenden durch die Regierungs=
truppen
ſehr beſchwerlich. Da die Regierung die Herrſchaft über
die Hauptſtadt und über die Bahnlinien, die nach Veracruz und
Tampico führen, beſitzt, ſo hat ſie dadurch einen großen Vorteil
vor den Aufſtändiſchen, die ſich in unwegſamen Gegenden halten
und verproviantieren müſſen.
Der von den Aufſtändiſchen am meiſten gehaßte Mann, Ex=
präſident
Calles, wurde von Portes Gil zum Oberkommandieren=
den
der Regierungstruppen ernannt. Calles hat keine militä=
riſche
Schule durchgemacht, ſeine Ernennung zum Kriegsminiſter
und Feldherr hat eine ausſchließlich politiſche Bedeutung, mili=
täriſche
Leiſtungen werden von ihm nicht erwartet. Man darf
ſich nämlich einen Bürgerkrieg in Mexiko nicht nach europäiſchem
Muſter vorſtellen. Infolge der Gelände= und Verkehrsverhältniſſe
können größere Truppenanſammlungen nicht manöverieren, die
Marſchbewegungen ſind beſchwerlich, und ein Teil der Soldaten
begeiſtert ſich weniger für die Sache, für die er kämpft, als für
die Vorteile, die ſich ihm bieten. Der General, der den beſſeren
Sold und die beſſere Verpflegung zu geben vermag, kann auch mit
dem größeren Anhang rechnen. Deſertationen ſind an der Tages=
ordnung
. Bataillone, die heute unter den Rebellen kämpfen,
gehen morgen zur Regierung über, ſind aber vielleicht übermorgen
wvieder im Lager der Aufſtändiſchen, bder ſie gehen in die Berge,
vereinigen ſich mit den Desperados und widmen ſich dem lukra=
tiven
Banditenhandwerk und dem Plündern von Eiſenbahnzügen.
Mexiko zählt ungefähr 15 Millionen Einwohner, wovon aber
nur etwa 10 v. H. reine Weiße ſind. Die übrigen ſind Miſchlinge
oder Indianer, die im entſernten Weſten, in Yukatan, noch ſehr
wenig mit der Kultur in Berührung gekommen ſind. Ein großer
Teil der Indios befand ſich bis vor kurzem noch in einem Hörig=
keitsverhältnis
zu den großen Grundbeſitzern. Die radikale Re=
gierung
von Calles wollte nicht nur mit allen Mitteln die Herr=
ſchaft
der Katholiſchen Kirche brechen, mit Mitteln, die ſchließ=
lich
in blutige Verfolgungen ausarteten, ſondern ſie verſuchte auch
die Macht der Großgrundbeſitzer zu vernichten und die Indios
zu emanzipieren. In den Induſtriediſtrikten namentlich im
Petroleumgebiet von Tampico, ſetzte mit Unterſtützung des Ar=
beitsminiſters
Morones eine halb ſyndikaliſtiſche, halb bolſche=
wiſtiſche
Propaganda ein. Die verſchiedenſten Elemente, deren
Jntereſſen durch die Regierung verletzt worden waren, ſammelten
ſich auf dem Boden einer unverſöhnlichen Feindſchaft gegen die
Zentralregierung in Mexiko, namentlich gegen Calles, und der
Ausbruch der Revolution wurde unvermeidlich.
Wenige Tage vor dem Pronunciamento der Generäle hatten
ſich die Parteien der Oppoſition in Queretaro in Queretaro
wurde der unglückliche Kaiſer Maximilian von Mexiko erſchoſſen
verſammelt, und dort mag auch das Programm der Revo=
lutionäre
feſtgeſetzt worden ſein. Die Glaubensfreiheit und der
Religionsfriede ſollen demnach in Mexiko wieder hergeſtellt wer=
den
. Da der größte Teil der Indios und der Landbevölkerung
ſtreng katholiſch geſinnt iſt, ſo findet dieſes Verſprechen die Zu=
ſtimmung
der meiſten Mexikaner. Es erſcheint aber wahrſchein=
lich
, daß überhaupt mit dem radikalen Kurs der letzten Regie=
rungen
aufgeräumt und die Herrſchaft der Hildalgos und der
großen Grundbeſitzer erneuert werden ſoll. Die Aufſtändiſchen
ſind gut bewaffnet und verfügen über ausreichende Geldmittel.
Wenn die Regierung in Waſhington ſich auch ſtreng neutral
verhält und dem Präſidenten Portes Gil ihre Sympathie aus=
ſprechen
ließ, ſo mögen die reichen Oelmagnaten der Vereinigten
Staaten, denen die meiſten Petroleumquellen in Mexiko gehören,
doch ihre eigenen Ziele verfolgen, wie ſie das häufig in Mittel=

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Mittwoch, den 13. März 1929

Nun

zmerika getan haben, und mögen die Rebolution finan=
Expräſident Huerta, der wiederholt ſein Land mit Bür=
Nüberzog, lebt in den Vereinigten Staaten und hat dort
Freunde. Wie immer der Aufſtand auch enden mag, ob nun
2 Regierung oder die Generäle ſiegen, ſo wird er nicht den
ſchſuß der Wirren bringen, ſondern nur eine Epoche im Jahr=
jehnte
dauernden Kampf bedeuten. Man wollte in Mexiko, das
in einigen Teilen noch in Gedankengängen wie vor 300 Jahren
lebt, die Errungenſchaften der modernſten Demokratie einführen.
Der Verſuch mußte mit revolutionären Exploſionen und Blut=
vergießen
bezahlt werden.
Walſtreel und die Belt=Ausgleichsbank.
New York, 12. März.
Der Plan für die Schaffung einer Welt=Ausgleichsbank fin=
det
hier größte Beachtung. Trotzdem liegen aus Wallſtreet= Krei=
ſen
nur karge Aeußerungen dazu vor. Die Bankiers begrüßen
den Plan. Es will jedoch niemand genannt werden, da man laut
Aſſociated Preß befürchtet, die europaiſchen Politiker könnten
annehmen, Wallſtreet wolle die Bank beherrſchen. Allgemein wird
der Anſicht Ausdruck gegeben, daß es ſich bei dem Plan um einen
neuen Verſuch zur Sicherung des Weltfriedens handele. Man
rechnet mit einer Verwirklichung des Planes, ſobald der zu er=
wartende
politiſche Widerſtand nach einiger Zeit überwunden iſt.

Berlin, 12. März.
Heute mittag 1,30 Uhr traf die deutſche Delegation, von
Genf kommend, wieder in Berlin ein. In Vertretung des Reichs=
außenminiſters
übernimmt Staatsſekretär v. Schubert die Lei=
tung
der Dienſtgeſchäfte des Auswärtigen Amtes bis zur Rück=
kehr
Dr. Streſemanns nach Oſtern. Wie wir erfahren, wird Dr.
v. Schubert in den nächſten Tagen über den Verlauf und die
Ergebniſſe der Tagung dem Reichskabinett Bericht erſtatten. Für
heute iſt dieſe Berichterſtattung noch nicht vorgeſehen.
Programm=Aenderungen der Juni=Tagung des

Vom Tage.

EP. Genf, 12. März=
gewiſſe
Programm=Aenderungen erfahren. Der Beginn, der laſſung der Betreffenden von jeder Staatsſtellung berboten.
Tagung iſt auf den 10. Juni angeſetzt; ſie ſoll bis zum 17. Juni
dauern. Am 5. oder 6. Juni tritt ebenfalls in Madrid und nicht, Afifi Bey, wird demnäckſt eine längere Reiſe nach Europa
Minderheiten=Komitee zuſammen. Für die Minderheitenfrage Begyptens im Auslande dienen ſoll.
erwartet man außer dem gemeinſamen Minderheiten= Memoran=
dum
Polens und der Kleinen Entente, Denkſchriften von Deutſch=
land
, Kanada, Oeſterreich, Ungarn, Finnland, Litauen und Bul=
garien
.
Brikken über das engliſche Marinebudgel.
Waſhington, 12. März.
Der Vorſitzende des Marineausſchuſſes des Repräſentanten=
hauſes
, Britten, erklärte heute abend, das britiſche Marinebudget
ſei ſeines Erachtens ein Zeichen dafür, daß Großbritannien eine
Flotte haben wolle, die den kombinierten Seeſtreitkräften aller
Nationen gleich ſei. Alles Gerede über Verlangſamung des
Tempos des britiſchen Flottenbaues ſei ein Köder für die Inter=
nationaliſten
und Pazifiſten in den Vereinigten Staaten.
Unterzeichnung des griechiſch=franzöſiſchen
Handelsverkrages.
EP. Paris, 12. März.
In Athen wurde geſtern der franzöſiſch=griechiſche Handels=
vertrag
unterzeichnet, der Beſtimmungen über die Schiffahrt und
das Niederlaſſungsrecht enthält. Der Vertrag ſetzt im allgemei=
nen
die Meiſtbegünſtigungsklauſel für die beiden Länder feſt.
Es ſind allerdings einige Ausnahmen vorgeſehen. Außerdem
regelt der Vertrag eine Streitfrage, die ſchon ſeit Jahren zwiſchen
Frankreich und Griechenland in der Schwebe iſt, nämlich mit Be=
zug
auf die Einfuhr griechiſcher Süßweine nach Frankreich.
Frankreich verzichtet auf die bisherige Kontingentierung unter
der Bedingung, daß die griechiſche Regierung in Zukunft dafür Unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Dichters Henri Barbuſſe (2)
garantiert, daß die nach Frankreich ausgeführten Süßweine aus fand in Berlin eine Tagung der kürzlich gegründeten Antifasciſten=
friſchen
Trauben hergeſtellt werden und nicht aus trockenen Liga ſtatt. Unſer Bild zeigt neben Barbuſſe den albaniſchen
Beeren.

Aus dem Finanzausweis des badiſchen Finanz=
miniſters
geht hervor, daß das Land Baden in den Monaten April
1928 b’8 31. Januar 1929 eine Mehreinnahme von 14 292 000 Mark und
eine Mehrausgabe in der gleichen Zeit von 14 286 000 Mark hatte. Der
Etat iſt damit ziemlich ausgeglichen.
Wie verlautet, beabſichtigt Trotzki, eine dreimonatige Kur
in Wiesbaden zu nehmen. Die ſezialdemokratiſchen Kabinettémit=
glieder
ſcheinen dem zuſoimmen zu wollen; wiu glauben aber nicht, daß
ſie ſich durchſetzn werden, ſondern daß es zu einen Ablehnung des Ein=
reiſegeſuches
bommt.
Miniſterialdirektor Dr. Gauß iſt in Genf geblie=
ben
, um an den Beratungen des Juriſtenkomitees
für die Reviſion des Statuts des Internationalen Gerichtshofes teil=
zunehmen
.
In engliſchen parlamentariſchen Kreiſen iſt das Gerücht verbreitet.
daß der engliſche Schatzkanzler Churchill wahrſcheinlich
an der Riviera mit Streſemann zuſammentreffen
wird, um über die Vorſchläge der Pariſer Sachverſtändigen zu beraten.
Der ſüdafrikaniſche Juſtizminiſter Tielman
Noß traf am Montag in Southampton ein, von wo er nach Anzwerpen
weiterreiſte, un ſich nach Bad Wildungen zu begeben.
Der Ausſchußder franzöſiſchen Kammer hakt die Ne=
gierungsvorlage
über die Kongregationen einſtimmig
angenommen.
Der bekannte franzöſiſche Pazifiſt Fernand Buiſſon hatte den
ihm im Jahre 1927 zuerteilten Friedens=Nobelpreis im Be=
trage
von 300 000 Goldfranken vor einiger Zeit dem Staat ver=
macht
. Nunmehr iſt beſtimmt worden, daß die Zinſen dieſes Kapitals
für Völkerbundspropaganda in den Schulen ſowie für pazifiſtiſche Pro=
paganda
verwendet werden ſollen.
Eine Kommiſſion von Rittern des Ordens vom
Heiligen Grabe, zu der auch ein Neffe des Papſtes gehört,
überreichte Muſſolini die Inſignien des Groß=
kreuzes
des Ordens vom Heiligen Grabe. Die gleiche
Kommiſſion hatte vorher dieſelbe Ordensauszeichnung König Viktor
Emanuel überreicht.
Der neue vatikaniſche Staat wird ſofort nach dem In=
krafttreten
der Lateran=Verträge einigen internationalen Ab=
kommen
über die Regelung moraliſcher und ſozialer
Probleme, wie dem Vertrag gegen den Sklavenhandel uſw. bei=
treten
.
Primode Rivera hat ſcharfe Maßnahmen gegen die
ſtreikenden Studenten ergriffen. Für eine Reihe der Anführer
der Studenten habe er die Maßnahme getroffen, daß ſie von der Uni=
vevſität
zunächſt ausgeſchloſſen werden und eine Verzögerung in der
Examenablegung eintritt. In den ſchvereren Fällen wurde die end=
Die Junitagung des Völkerbundsrates in Madrid hat bereits gültige Ausſchli ßung von der Univerſität ausgeſprochen ſowie die Zu=
Der ägyptiſche Miniſter des Auswärtigen, Hafiz
wie urſprünglich vorgeſehen, in San Sebaſtian, der Rat als antreten, die der Inſpoktion der diplomatiſchen Vertretungen

Die engliſchen Reviſionsankräge aböf
EP. Geu=,
Der Kampf um die engliſchen Reviſionsvorſchlägg
toner Achſtſtundentag=Abkommen hat im Verwon
Internationalen Arbeitsamtes mit einer ſehr leb
bis gegen Dienstag abend angedauert. Von den
ſetzte ſich vor allem Müller=Deutſchland
Reviſion ein. Sokal=Polen erklärte, da
ſion erſt 1931 möglich ſei, in welchem Jahry
toner Abkommen ablauſe, und der indiſche Regüu
Chatterje warf den europäiſchen Staaten vor, ſie
Sache viel zu ſehr aus dem Geſichtswinkel der 8o
dächten zu wenig an die Schaffung humaner Arbex=
Solange ſich die europäiſchen Länder untereinanden
man unmöglich zu einer Uebereinſtimmung gud
Schluß lagen zwei Anträge von Arbeitgeberſeiti
Einleitung des Reviſionsverfahrens und je einn
engliſcher Antrag auf Behandlung der engliſae
anträge in einer ſpäteren Sitzung vor. Keiner
träge fand jedoch eine Mehrheit, ſo daß dadurcht
Reviſionsanträge vorläufig erledigt ſind. Die
hauptſächlich durch die Oppoſition des belgiſchenru
Regierungsvertreters zu Fall.
Um den Beikritk der Vereinigken Stid

EP. Goif
Dem Beitritt der Vereinigten Staaten zum=
ternationalen
Gerichtshof im Haag ſind nunmt)
Wege geebnet, da heute das Juriſtenkomitee de
für die Reviſion der Satzung des Haager Schin
ſich mit der Formel Cecil Hurſt’s einvo
hat, die vorſieht, daß der Völkerbundsrati
einer Anrufung des Haager Gerichſt
Vereinigten Staaten unterrichtet,
dem Völkerbundsrat in Verhandlungen eintretes
ihr Desintereſſement erklären, ſich zurückziehen knff
dieſes Vorgehen als unfreundlicher Akt der Verm
aufgefaßt werden kann. In dringenden Fällen ſ7
ſekretariat die Befugnis erhalten, die Vereinigtes
in Kenutnis zu ſetzen. Elihu Root hat ſich mu
einverſtanden erklärt. Er wird in den nächſten
ſtimmung des amerikaniſchen Senats zu erhaltemn
rend ſich der Völkerbundsrat in ſeiner Madrn
dieſer Formel ausſprechen werde, ſo daß ſchorn
der Beitritt der Vereinigten Staaten zum Intan
richtshof im Haag vollzogen werden kann.

Rüſfengsinduſtrie.
EP. O
Von belgiſcher Seite ſind kürzlich neue Vo0
Waffenarten aufgeſtellt worden, die unter ein au
men über die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie fau=
Vorſchläge, bei denen vor allem die kleinlalibrige
halb der Ueberwachungsvorſchriften fallen, bildern
der Beratungen einer geſtern beim Völkerbung
ſammengetretenen Sachverſtändigen=Kommiſſionn

Vorſitz des engliſchen Vizeadmirals Kelley ſtarn.
Graſen Bernſtorff in ſeiner Eigenſchaft als Prnß

Der Vorſtand des Berliner Antifasciſten=Kongreſſes.
Miniſter a. D. Fan Noli (1) und Frau Barbuſſe (3).

ſchuſſes für die Kontrolle der Nüſtungsinduſtried
Der Sachverſtändigenausſchuß wird ſich in demfil
darüber ſchlüſſig werden, ob die neuen belgiſche=
Aufſtellung einer Liſte dienen können, die als
internationalen Abkommens über die Kontroll 9
induſtrie gedacht iſt. Die Beſprechungen ſind
ſonderer Wichtigkeit, als das Zuſtandekommen
Abkommens die Vorausſetzung für das Inkraft
nationalen Abkommens über die Kontrolle des Vl

* Augenblicksbilder aus Genf.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
H. E. Genf, im März 1929.
Herr Titu.
Herr Titulescu, Delegierter Rumäniens, iſt ein kluger Mann.
Daß er ſchön iſt, hat noch nie jemand zu behaupten gewagt, der
Kuß der Grazie hat ihn nicht getroffen. Es hat ihn auch noch
niemand mit Procope, dem ſchönen Mann aus Finnland, einem
ſeiner Nachbarn im Rate, verwechſelt. Aber, wie geſagt, er iſt
klug und er war es z. B., der auch ohne Ueberſetzung Streſemanns
Goethe=Zitat von dem ewigen Wandel aller Dinge verſtand, und
der ſofort augenblinzelnd konſtatierte, der Reichsaußenminiſter
zittere Goethe, aber meine die Reviſion der Friedensverträge.
Titu iſt beliebt, und wenn er, ein lebendiger Gegenſatz zu Sir
Auſtin, ſämtlichen Dienern ſeines Hotels oder des Völkerbund=
palaſtes
herzlich die Hand ſchüttelt, ſo darf er ſich als Lieb=
ling
aller fühlen. Man hat Verſtändnis für das eigentlich
aſiatiſche Ausſehen dieſes Rumänen und man hat Nachſicht ſo=
gar
mit ſeinen Schwächen. Wie war er es denn am Tage der
großen Ausſprache über die Streſemannrede? Es herrſchte Er=
regung
in der Ratsverranda, das Rauchverbot war längſt ge=
fallen
, die Luft war zum Schneiden dick, und die Hitze unerträglich.
Da erhebt ſich, in einem der dramatiſchſten Momente, plötzlich Herr
Titu, man glaubt mitfühlend, er als einer der Akteure des
Dramas wolle friſche Luft ſchöpfen, und verläßt den den Saal.
Wenige Augenblicke ſpäter kommt er wieder, in ſeinen dicken
Pelz gehüllt, den er fröſtelnd hochſchlägt, um ſich nun erſt be=
friedig
: in ſeinen Sorgenſtuhl zu verkriechen. Anderen mag
es heiß vor Aufregung werden, Herr Titu friert unent=
wegt
. Unter dem Frack trägt er deutlich ſichtbar eine Pelzweſte.
Selbſt damals, als im ungariſch=rumäniſchen Optantenſtreit der
treue Freund Briand nicht mehr mit den Rumänen halten konnte,
und als Ariſtides Phraſen über den rumäniſchen Vertreter nieder=
regneten
, wurde Herrn Tituleseu nicht heiß. Er fror nur
und weinte. Armer Titu und doch leuchtet dir und deinem
Lande die Sonne des Siegerglücks, während wir anderen im
Schatten ſitzen! Du leideſt an der Leber, wir an der Politik.
Der Ringkämpfer.
Ich weiß nicht, ob Herr Breitenſträter franzöſiſch
ſpricht. Aber ſelbſt wenn er es fließend beherrſchte genügte dies
vielleicht doch nicht zu ſeiner Qualifikation für den Völkerbund.
Dazu gehört eben mehr. Es gibt zwar auch einen Meiſterboxer
und unbeſiegten Ringer hier im Völkerbund, aber der wendet

dieſe Fähigkeiten nur noch geiſtig an. Es iſt der Japaner
Sugimura, politiſcher Unterſtaatsſekretär der Liga der Natio=
nen
, alſo wichtigſter Mann neben Sir Erie Drummond, dem
Generalſekretär. Man ſieht ihm ſeine frühere Liebhaberei denn
er war wirklich Amateur! nicht mehr an. Man ſieht eigentlich
nur eine Figur von Buddahs reicher Körperlichkeit bei dieſem
chriſtlichen Vertreter des Fernen Oſtens. Uebrigens ein ſeltſamer
Gegenſatz zu ſeinem Landsmann Adatſchi, der in gelblich=hagerer
Winzigkeit als Berichterſtatter des Rates Herr über die Neligion,
Sprache und Kultur ſämtlicher europäiſcher Minderheiten iſt.
Sugimura muß etwas von ſeinen geſchickten Griffen in die Politik
hinübergerettet haben, denn er hat ja eigentlich nichts zu beſtim=
men
, er iſt in Wahrheit nur der Manager ſämtlicher Kompromiſſe.
Aber wie er dieſe Kompromiſſe zuſtande bringt, das zeugt ſchon
von artiſtiſcher Schule. Zwei, drei Stunden Finten, eine Zigarre
und mehrere Glas Sekt bis, ja bis der andere plötzlich auf
dem Rücken liegt und ſich nicht etwa bis neun auszählen läßt,
ſondern mit zwei weinenden Augen ja ſagt. Es ſoll auch
Deutſche geben, die achtungsvoll von dem politiſchen Preisringer
Sugimurg ſprechen...
Ein vergeſſener Kriegsverbrecher.
Wer es in Deutſchland bereits vergeſſen hatte, daß es eine
Liſte von Kriegsverbrechern gab, die immer noch der gerechten
Strafe harrten, dem wurde dieſe Tatſache auf liebenswürdige
Weiſe ins Gedächtnis gerufen, als ein Pariſer Blatt Anfang
dieſes Jahres vom Neujahrsempfang bei Kriegsverbrecher
Nr. ſoundſo ſprach. Mit der betreffenden Nummer war Reichs=
präſident
von Hindenburg gemeint.
Alſo bitte: die Liſte iſt bekannt, auf ihr ſtehen zwar die
Namen von einigen Perſonen, die anerkanntermaßen niemals
exiſtiert haben, aber zur Entſchädigung hierfür ſind denn auch
einige Leute nicht aufgeführt, die nach der Ententepſychologie von
vor zehn Jahren (und von heute) als ſolche eigentlich anzu=
ſprechen
wären. Da fehlt der Name des dritten Mannes aus
jenem öſterreichiſchen Miniſterrat, der die ſerbiſche Antwort auf
das öſterreichiſche Ultimatum von 1914 als unbefriedigend und
damit als Anlaß zum Kriege mit dem Serbien anſah, das Königs=
mörder
ſchützte. Der eine der drei Mitglieder war Berchthold.
Er iſt als Verbrecher aufgeführt. Ebenſo der zweite, der
Kriegsminiſter, ein General. Es fehlt der dritte, der gemein=
ſame
öſterreichiſche und ungariſche Finanzminiſter, der Regie=
rungsdelegat
für Bosnien und Herzegowina. Warum? Tja, er
war inzwiſchen polniſcher Finanzminiſter geworden. Und da war
es natürlich etwas ganz anderes. Oder etwa nicht? Bilinfki
heißt er übrigens.

Die Brillen der Lady Chambin
Sir Auſten iſt ein alter Mann. Nichtt?

oh, pardon, aber es iſt ſo alſo nicht ehrwürdi
bar im Nate, der ſchlohweiße Jüngling Danduro
Sir Auſten trägt ſein Haar blond. Er will aund
ſein, nur vornehm. Die Falten und Runzelne
ſollen nicht, wie es bei Scialoja der Fall iſt, vo)
zählen, den ein Menſch aus ſeinem langen Lebenn
nein, ſie werden einem anderen Zweck dienſtln
geben dem jugendlichen und zugleich vornenl 0
Halt. Dem Einglas, das mit der einzigen Beweisln
Falten fähig ſind, herausgeſchleudert wird un
herangeführten Brille Platz zu machen, die übe 2
Geſicht einen leiſen Schein von Klugheit legi.
von Freundlichkeit verſchönt es nur, wenn Hell
ſchau dem Herrn des Foreign Office ein Scherilh
Sir Auſten weiß, was er ſich als engliſcher Aucl
dig iſt.
Sollte er dies aber doch einmal vergeſſen, /.
Chamberlain bei jeder Ratsſitzung auf eine
lich bevorzugten Platz im Zuſchauerraum und II.
nenden Blick. Ebenfalls aus unbewegtem
buntbebrillten Augen. Ueber das Alter A.
nichts zu ſagen, ich kann nur feſtſtellen, daß ſie
ſieht und ſich mit Geſchmack zu kleiden weiß=
Mal trägt ſie einen maleriſch roten Ueberwutl
Hut, mal erſcheint ſie in Blau mit blauem. 9
grünen Mantille mit ſchillerndem, feſt anliegenh.
Und da eine Brille nicht zu etnbehren iſt, ſo .
Opfer an die Notwendigkeit mit in den Beroe
Toilette zu Beachtenden einbezogen. Je nochſe
Koſtüms trägt Lady Chamberlain eine 1990
gelb= oder blaugeränderte Brille. Ja, wohl.
man ſich ſchuldig iſt.

Likerariſcher Abend.
* Am. Der 9. Literariſche Abend de2
Fournaliſten= und Schriftſtellerne
Dienstag abend im Kaiſerſaal ſtattfand, Met
ſteller gewidmet, der zwar aus Augsburg 30 h.
aber ſeit nunmehr 32 Jahren, alſo ſeit über e.
in Darmſtadt lebt und wurzelt. Zuerſt Cheilit.
mann für die Firma Merck 27 Jahre lang de
hat Karl Lettenbaur mit offenen Auch
bereitem Herzen die weite Welt auf ſich wirte.
cherlei Artikeln und Reiſebeſchreibungen hobe.

[ ][  ][ ]

Seite 3

ieg des Dezember Kolekfius
juſetr franzöfiſchen Kammer.
zunder Inkerpellakionen über die Todesfälle
RAuIrmee. Der Kampf zwiſchen Regierung
Miricien bis zun Donersiag verſhoben.

EP. Paris, 12. März.
bpar hat heute nachmittag mit der Beratung des
Ib um Budget des Jahres 1928, dem ſogenannten

gotiiv, begonnen. In der Ausſprache über das De=
blſſuof
forderte zunächſt der Linksradikale Landry und
relhe ’aner Baréty eine Erleichterung der Fiskallaſten,
91ihm 73 Prozent auf insgeſamt 50 Milliarden Fran=
iom
. Der Radikale Lamoureux richtete an die Re=
kage
, welche Maßnahmen ſie zu ergreifen gedenke,
abuiöchen Inhabern ausländiſcher Vorkriegsanleihen
abe, in Goldfranken zu ſichern. Dreizehn auslän=
tgat
bätten vor dem Kriege in Frankreich Anleihen
ſtlcha; von 38 Milliarden Goldfranken aufgenommen,
AAhfilliarden Papierfranken ausmachten. Die fran=

jeghang habe bei der Emiſſion dieſer ausländiſchen
eifün Xeil der Verantwortung übernommen und habe
ditzſieflſicht, ſich mit allen diplomatiſchen Mitteln dafür
zen, Sie fremden Staaten den Zinſendienſt nicht in
ſormmi in Goldfranken durchführten.
der A½/Erwarten kam es heute in der Kammer nicht
vonſr. Preſſe angekündigten heftigen Auseinander=
Aho em Präſident Bouiſſon acht Interpellationen
yſusftälle in der Rheinarmee verleſen hatte, erklärte
iniftn 98ainlevé ſich zu einer Diskuſſion am nächſten
berſſ; Der ſozialiſtiſche Interpellant Barthe war mit
Datzw urnverſtanden. Der Kommuniſt Doriot dagegen
igte / Kriegsminiſter, daß er ſich ſeiner Verantwortung
nwſſt Man brauche die Schuldigen nicht erſt lange zu
denmih häßen auf der Regierungsbank. Eine Erklärung
ſktioyn, Oberſten Fabry, er habe auf ſeiner Unter=
8reiſten: Rheinland die Ueberzeugung gewonnen, daß
Nahſigkeit angeſchuldigten Offiziere durchaus ihre
getaymin en, rief großen Lärm auf den Bänken der Lin=
der
kurſten Linken hervor. Das Haus ſtimmte ſchließ=
n
vohm rinlevé vorgeſchlagenen Datum zu.
nhattzonmit gerechnet, daß die Regierung heute die Feſt=
des
ᛋtnſſionsdatums für die religions=politiſchen Ge=
dernſ re. Zur allgemeinen Ueberraſchung teilte jedoch
rpräſtzſiu Poincaré am Schluß der Kammerſitzung mit,
erſifin Donnerstag vormittag unter Stellung der Ver=
fragge
artragen, daß die Kammer die Beratung des De=
Kolldeks unterbreche und am Nachmittag die Kongre=
vorlchi
- Angriff nehme.
Jorſitſitzd: der Finanzkommiſſion, Malvy, kündigte darauf
rdcgegenüber die ununterbrochene Durchberatung des
fürur werde. Der Kampf zwiſchen Regierung und
on i/1ſo lediglich bis zum Donnerstag verſchoben.

ralütlſcher Anſchlag auf das Saargebiek.
Saarbrücken, 12. März.
hen parlamentariſchen Kreiſen beſteht die Abſicht,
mnnſoen Außenminiſter Briand noch vor den Oſter=
anzkommiſſion
für Auswärtige Angelegenheiten
en, weshalb er nicht auf die Erklärung Streſe=
ründe
der Vertagung der Saaranleihe geant=
direkte
Hinweis Streſemanns auf die künftige
Saargebietes werde als eine Entgegnung an
ſiſchen Parlamentarier betrachtet, die ſichtbare
mchen, die Fortdauer des gegenwärtigen Zuſtan=
dlichſte
und für das Saargebiet nützlichſte Löſung

ben. Senator Ordinaire, der als Berichterſtat=
skommiſſion
für Auswärtige Angelegenheiten
einer dem Korreſpondenten aus Senatskreiſen
Nkteilung die Abſicht haben, Briand folgenden
egelung der Saarfrage zu machen:
StdAdar gegenwärtigen Regierungskommiſſion ſoll eine
de RArung treten (ſoll wohl heißen einheimiſche), die
eranpcntſ ichkeit für alle politiſchen Handlungen erhalten
Dieſeh lgverung ſolle aus einem ſaarländiſchen Senat her=
ſ
. delleen Danziger Senat nachzubilden wäre. Ein Lan=
ſol
aſlkenatende Volksvertretung wirken. Der Völkerbund
Ech enſüt hohen Kommiſſar vertreten werden, dem die glei=
ſchte
Abiſrrochen würden wie dem über den Freiſtaat Dan=
eeltench
Sie könnte das Saargebiet nach dem Dafürhalten
andem ren Niederſchlag gefunden und auch Dramen, die
nur iſſhl anuſkript vorliegen, hat Lettenbaur geſchrieben.
ch einſeEinführung von Herrn Geheimrat D. Dr. A. E.
er, ammät berechtigtem Stolz darauf hinwies, daß der
ndterg u naliſten= und Schriftſtellerverein ſeine literari=
wendMeus
eigenen Kräften veranſtalten könne und den
gendeſie:: Abends mit feinſinnigen Worten als einen
en unk/Enzähler zeichnete, der aus einem reichen Born
unde un eren Erlebens ſchöpfend, allen Widerwärtig=
(bum Mtz ſich ſeinen Frohſinn bewahrt habe. Und nun
M. Leleihrrur aus den Kinder= und Wanderjahren, las
ben Aüyichten und den ganz köſtlichen Zitaterich, las
Dn eiſtim pgoldenen Humor durchwehten Geſchichten mit
Dürſomgl ichen Friſche und in Erinnerung an die eigenen
Wer WI Anem kleinen Schalk in den Augenwinkeln, ſo
* Zuhſtz; oon Anfang au in froher Stimmung mitgingen.
Roueriuörrr und andere kleine Erzählungen wirkten ſo
und Aunermittelt, daß man hätte ſtundenlang zuhören
Siugllter Tier= und Naturfreund, ein Menſch von altem
And Win t rat uns aus dieſen kleinen Geſchichten entgegen.
e herthle. Dank, den Herr Geheimrat Berger dem Vor=
Den fihlie ſchöne, beſinnliche Stunde ausſprach, war den
Lenenden aus dem Herzen geſprochen. Wir haben
nidem aufrichtigen Wunſch anzuſchließen, daß ſich
emleger finden möge, der dieſen Perlen eines
I rund meiſterhaften Erzählertalents die ſchöne
orm geben möge, die ſie verdienen! H. W. W.
Giſches Landestheaker.

e 3 Haus. Dienstag, den 12. März:
Martha.
PeAn:M. Friedrich, Muſik von F. v. Flotow.
dur Freude wurde unſer hochgeſchätzter erſter

Klheerrmann zum erſtenmal wieder nach ſeiner
Lan K aBkluumkett begrüßt, in einer Rolle, die ihm vortreff=
Aapundervoller Humor, das feine Spiel, ſein im
Sichs R2, die Enſembles ſtützendes, herrliches Material:
Soßs TIm pathiſcher Geſtaltung den bäuerlichvornehmen

Eer D eikzn, wie hur die Flotopſche Muſt ſchider.
Ean Hnsß Nuarg Oto Stadelmann, unſer ünftiger Ihrt=

iu müſſen uns mit den Mängeln ſeiner Begabung
wird erleichtert durch offenbare Vorzüge; der
Sie- Tunme in hoher Lage, Spielgewandtheit, gute Er=
Eia ilIrutine. Mit Sicherheit ſtellte er ſeine Partie in

Mittwoch, den 13. März 1929

des Senators Ordinaire eine begrenzte Selbſtändigkeit erhalten,
die es einbüßen würde, falls es an das Reich wieder angegliedert
werden ſollte. Frankreich würde ſich zollpolitiſch mit dieſem ſelb=
ſtändigen
Staate verſtändigen.
Die vorgeſchlagene Löſung, die nicht allein eine brutale
Schändung des Verſailler Vertrages zur Vorausſetzung hätte, ſon=
dern
auch ein durchſichtiges annektioniſtiſches Manöver unter der
Flagge des Völkerbundes empfiehlt wird, ſo berichtet der Korre=
ſpondent
weiter, mit den großen Erfolgen des Völkerbundes im
Saargebiet begründet. Senator Ordinaire ſtützt ſich dabei auf
einen Aufſatz im Januar=Heft der engliſchen Zeitſchrift Contem=
porary
Review, der die angebliche Proſperität des Saargebietes
dem Verdienſt Frankreichs und des Völkerbundes zuſchreibt.

Die erſten Bände der franzöüiſchen Akkenpublikakion
in Sicht.
Wie das Journal des Debats vom 9. März mitteilt, hat die
franzöſiſche Regierung vor einigen Monaten beſchloſſen, eine große
V röffentlichung von Urkunden zu veranlaſſen, die ſich auf den Urſprung
des Krieges beziehen. Eine aus Gelehrten und Diplomaten zuſammen=
geſetzte
Kommiſſion, deren Vorſitzender Herr Charléty, der Rektor der
Univerſität von Paris iſt, wurde damit beauftragt, dieſes ſchwierige
Werk zu leiten. Sie ſchritt zu einer Prüfung der in den Archiven des
Außenminiſteriums befindlichen Dokumente, ohne dabei diejenigen zu

übergehen, die in Archiben des Krieges, der Marine und der Kolonien
lagern, inſofern ſie für die allgemeine Politik von Intereſſe ſind. In
gleicher Weiſe hat ſie die Schriftſtücke durchgeſehen, die von den Ge=
ſandten
und Miniſtern bei der Staatsregierung niedergelegt wurden.
Die ungeheuer große Arbeit iſt ſchon ſehr fortgeſchritten. Die
Sammlung, welche etwa 50 Bände umfaſſen ſoll, wird in 3 Teile
zerfallen:
1. 18711900 (Sieg Bismarcks, Gründung des Dreibundes).
2. 19014. November 1911 (Gründung des Dreiverbandes, Agadir).
3. 4. November 19111914 (italieniſch=türkiſcher Krieg, Balkan=
wirren
, Attentat von Serajewo).
Die Veröffentlichung der dieſe 3 Perioden betreffenden Dokumente
wird zu gleicher Zeit in Angriff genommen werden; ſowie ein Band
fertig iſt, wird er erſcheinen. Man kündet an, daß 3 Bände in ver=
hältnismäßig
burzer Friſt werden vollendet ſein können. Der erſte wird
ſich auf die Wochen zu Ende des Jahres 1911 und zu Anfang 1912 be=
ziehen
(nach Abſchluß des Vertrages, der den Zwiſchenfall von Agadir
beendete), ein zweiter wird die Akten des Jahres 1901 enthalten und
ein dritter umfaßt die Periode von 18711875.
Von der Zentralſtelle für Erforſchung der Kriegsurſachen werden
wir darauf aufmerkſam gemacht, daß die Inhaltsangabe der 3. Serie
mit dem Attentat von Serajewo ſchließt. Hierdurch wird die Frage
aufgeworfen, ob die franzöſiſche Regierung auf die Veröffentlichung der
Dokumente über den Kriegsausbruch verzichten will. Oder ſoll man es
nur als ein Verſäumnis bei der Inhaltsangabe auffaſſen, daß die Juli=
kriſis
nicht erwähnt wird?. Man darf wohl das Letztere annehmen, denn
die Nichtveröffentlichung gerade dieſer Dokumente würde die ſtärkſte
Verurteilung der franzöſiſchen Politik bei Kriegsausbruch bedeuten.

Staatspräfident Adelung zur Reichsreform
Die Mehrheit des Hauſes unker Ablehnung parkikulariſtiſcher und zenkraliſtiſcher Tendenzen für den
dezenkraliſierken Einheitsſtaak.

Forkſetzung der Generaldebakte im
Heiſtieen Lunding.
Finanzminiſter Kirnberger zu den bisher vor=
gebrachten
Wünſchen und Beanſtandungen.
Präſident Delp eröffnet um 10 Uhr 25 Minuten bei ſchwach
beſetzrem Haus und Tribünen die Sitzung. Die Regierung iſt an=
weſend
.
Finanzminiſter Kirnberger nimmt die Gelegenheit wahr, zu
den bisher in der Generaldebatte vorgebrachten Wünſchen und Bean=
ſtandungen
Stellung zu nehmen. Er beſchäftigt ſich zunächſt mit den
Ausführungen des Abg. Dr. Leuchtgens, wobei er feſtſtellt, daß das
ungedeckte Defizit nicht ſo hoch ſei, als Dr. Leuchtgens angegeben habe.
Heſſen habe ſeit der Stabiliſierung ein ungedecktes Defizit in Höhe
von elf Millionen. Das Defizit vom Jahre 1928 werde auch nicht ſo
hoch ſein, wie Herr Dr. Leuchtgens meine, ſondern auf Grund von
ſicheren Unterlagen etwa 5,56 Millionen betragen, ſo daß alſo ein=
ſchließlich
des Jahres 1928 das ungedeckte Defizit ſich auf insgeſamt
17 Millionen belaufen würde. Wenn erſt einmal die auf den In=
haber
geſetzten Stellen beſeitigt wären, würde der Beſoldungsaufwand
nicht wie bis jetzt 9,5, ſondern nur 8,5 Millionen betragen. Bei dem
reinen Finanzbedarf des Staates und der Gemeinden ſeien auch Ent=
nahmen
aus Anleihen und Fonds enthalten. Es ſei doch ein großer
Unterſchied, ob man aus dieſen Anleihen ein ungedecktes Defizit ab=
trage
oder Vermögenswerte, wie etwa Häuſer, Grundſtücke und Wal=
dungen
, anſchaffe. Den Ausführungen des Abg. Dr. Leuchtgens, der
erklärte, es ſei ein ſchlechter Troſt, zu ſagen, andere Länder hätten ein
ähnliches Defizir, ſtellt der Miniſter die Behauptung entgegen, es ſei
für Heſſen ſchon im Hinblick auf den endgültigen Finanzausgleich nicht
ganz unangenehm, daß auch andere Linder ein hohes Defizit haben,
denn bei dem endgültigen Finanzausgleich werde der Durchſchnitts=
bedarf
der Länder berückſichtigt werden müſſen. Bezüglich des Beam=
tenabbaues
erklärte der Miniſter, es handle ſich dabei durchaus nicht
um eine alte Geſchichte, ſondern ſie ſei ſehr aktuell. Jede dritte Stelle,
ſofern man von einzelnen Zweigen abſehe, werde nicht neu beſetzt.
Ueber weitere Maßnahmen werde noch mit dem Parlament verhan=
delt
werden müſſen. Die durch die ſinkende Konjunktur drohenden
geringeren Einnahmen im Etat ſeien bei dem angeſetzten Defizit von
elf Millionen für das Jahr 1929 berückſichtigt. Bezüglich der in der
Generaldebatte wiederholt zum Ausdruck gebrachten Annahmen, daß
die Regierung unangenehme Feſtſtellungen des Reichsſparkommiſſars
auslaſſe, betont der Miniſter, daß das Gurachten des Reichsſparkom=
miſſars
nöch gar nicht vorliege. Die Unterkommiſſion hätte lediglich
ihre Feſtſtellungen aktenmäßig niedergelegt, wozu die Regierung
Stellung nehme. Und wenn das geſchehen ſei, werde erſt der Reichs=
ſparkommiſſar
ſouverän ſein Gutachten abgeben. Die Behandlung der
Feſtſtellung der U terkommiſſäre ſei ſtreng vertraulich; bisher ſei kein
Mitglied einer Koalitionspartei informiert worden. Der Finanzmini=
ſter
vertritt auch weiterhin den Standpunkt des durch ſeine erſten
Ausführungen zum Etat bekannten Optimismus.
Abg. Widmann (Soz.) übt Kritik an den Ausführungen des
Reichstagsabgeordneten Dr. Scholz auf dem Parteitag der Deutſchen

Volkspartei in Mainz. Er bedauert, daß ſie nicht geeignet ſeien, die
Koalitionsfreudigkeit zu heben. Die Rationaliſierung, Techniſierung
und Typiſierung bedeuten einen Fluch für die Arbeiterſchaft. Redner
ſetzt ſich mit den Kommuniſten auseinander, deren Verhalten gegen=
über
den Arbeitgebern er mit ſcharfen Worten brandmarkt. Auch bei
den Sozialdemokraten ſei der Sparwille vorhanden.
Abg. Dr. Beſt (V.N.P.) bezeichnet es als verſtändlich, daß faſt
ſämtliche Redner ſich mit der Frage der Länderreform beſchäftigt här=
ten
. Am einſchneidendſten ſei der Antrag Dr. Luthers geweſen, der
ebenſo wie er als Sachwalter des Großkapitals zu deſſen Gunſten den
Mittelſtand entrechtet habe, nun auch im gleichen Intereſſe die kleinen
Länder verſchwinden machen wollte. Er freue ſich, daß ſowohl der
Herr Staatspräſident als auch der Herr Innenminiſter dieſen Luther=
ſchen
Plan ablehnten. Redner hält den Leuſchnerſchen Plan nicht für
durchführbar. Mit Befriedigung ſei feſtzuſtellen, daß Gegner und An=
hänger
des Einheitsſtagtes übereinſtimmend darin einig ſeien, daß die
Finanznot Heſſens ſo raſch und ſo gründlich als möglich geheilt wer=
den
müſſe. Es werde Sache aller Parteien ſein, die Regierung in
ihrem Beſtreben zu unterſtützen, für die durch die Beſetzung Heſſens
entſtandenen höheren Laſten vom Reiche den nötigen Ausgleich zu
fordern. Kaum weniger als durch die Beſatzungskoſten und durch die
Senkung des Schlüſſelanteils werde die heſſiſche Finanzlage dadurch
beeinträchtigt, daß das Reich die Verpflichtungen nicht erfülle, die ihm
aus dem Eiſenbahnvertrag obliegen. Durch den Eiſenbahnvertrag
habe ſich das Reich Heſſen gegenüber zu einem Geſamtbetrag von 670
Millienen verpflichtet, wovon zunächſt die heſſiſchen Landesſchulden,
die das Reich übernommen hat, getilgt werden. Der Reſt von 221
Millionen ſollte mit 4 Prozent verzinſt werden. Dieſe Zinſen, die etwa
8,5 Millionen ausmachten, ſeien ſeit dem 1. Jan. 1924 vom Reiche
rechtswidrig nicht gezahlt worden. Das Reich berufe ſich darauf, daß
hier zunächſt eine Umrechnung in Goldmark und eine Abwertung ſtatt=
zufinden
habe. Redner weiſt nach, daß dieſe Anſicht des Reiches durch=
aus
unbegründet und nicht am Platze iſt. Selbſt wenn man dieſer Auf=
faſſung
nicht beitreten ſollze, müßte doch die Reſtſumme von 221 Mil=
lionen
Mark, die das Reich zu verzinſen hat, mit Rückſicht auf die Ent=
rechtung
der heſſiſchen Staatsgläubiger voll berechnet und voll verzinſt
werden. Es ſei zu bedauern, daß Heſſen ſich dem Vorgehen Baherns,
Badens und Württembergs nicht angeſchloſſen habe, die eine Klage vor
dem Staatsgerichtshof gegen das Reich erhoben haben. Redner ſetzt
ſich dann für die Hinaufſetzung des Penſionsalters ein, da hierdurch
große Erſparniſſe erzielt werden könnten. Vor dem Erlaſſe des Ge=
ſetzes
über die Altersgrenze der Beamten vom 2. Juli und 19. Dezbr.
1923 war der Rechtszuſtand in Heſſen betreffs der Ruheſtandsverſetzung
von Beamten der, daß der Beamte mit 40 Dienſtjahren ſeine Penſio=
nierung
mit dem geſetzlichen Ruhegehalt verlangen und die Regierung
nichtrichterliche Beamte jederzeit und Richter unter den in beſonderen
Geſetzen bezeichneten Vorausſetzungen in den unfreiwilligen Ruyeſtand
verſetzen konnte. Von dieſer Befugnis wurde, von beſonderen Vor=
kommniſſen
abgeſehen, dann Gebrauch gemacht, wenn der körperliche
oder geiſtige Zuſtand des Beamten oder ſein Verhalten den Anforde=
rungen
oder Intereſſen des Dienſtes nicht mehr entſprach. Im Gegen=
ſatz
zu dieſem dem finanziellen und allgemeinen Wohle des Staates
allein entſprechenden Zuſtande hielt man es zu einer Zeit, in ker die
Finanzlage und die ſteuerliche Belaſtung der Bevölkerung äußerſte
Sparſamkeit zur Pflicht gemacht hätten, im Anſchluß an das entſpre=
chende
Vorgehen des Reiches für zweckmäßig, den Grundſatz, deß die
Beamten für den Staat da ſind und nicht dieſer für jene, in ſein
Gegenteil zu verkehren und die Zwangspenſionierung der Staats=
beamten
, mit Ausnahme der Miniſter ſowie der nicht gewählten Ge=

den Mittelpunkt der Handlung, zog alle geſanglichen und drama=
tiſchen
Wirkungen packend heraus, und holte ſich verdienten
v. H.
Erfolg.

Zum 75. Geburtskag Profeſſor Ehrlichs.
Dem Andenken des großen deutſchen Arztes.

Profeſſor Dr. Paul Ehrlich,

der berühmte Entdecker des Heilmittels Salvarſan, wurde vor
75 Jahren am 14. März 1854 in Strehlen (Schleſien geboren.
Von 1899 bis zu ſeinem am 20. Auguſt 1915 erfolgten, ode war
er Direktor des Inſtituts für experimentelle Therapie in Frank=
furt
a. M. Ehrlich war Mitbegründer der Serumtherapie in der
Medizin und erhielt bereits 1908 den mediziniſchen Nobelpreis.
1910 entdeckte er das Lues=Heilmittel Salvarſan.

Kempoſikionsabend.
Von Julius Klaas (er lebt in Auerbach a. d. Bergſtraße und
iſt hier als Komponiſt nicht mehr unbekannt) wurden geſtern
Kammermuſikwerke und Lieder im Saal der Loge aufgeführt.
Ausführende waren Frau Horn=Stoll (Sopran) und Kammer=
muſiker
Willy Horn (Viola); am Flügel ſaß der Komponiſt. Um
es gleich zu ſagen, der Abend wurde für den Komponiſten und

ſeine Mithelfer zum vollen Erfolg. Herr Klags iſt kein ſtürmen=
der
Neutöner; er kommt aus der Klangwelt Brahms, franzöſiſche
und nordiſche Anklänge hört man da und dort; aber was tut’s!
Der Menſch muß doch auch künſtleriſche Ahnen haben, und kann
trotzdem eigenes zu ſagen wiſſen. Herr Klaas' Muſik iſt warm
und ehrlich empfunden; er iſt Lyriker durch und durch und weiß
auf dieſem Gebiet ſein Beſtes und wirklich Gutes zu geben. Das
Weiche, Verhaltene, Träumende, das Verſchwimmende und Ge=
dämpfte
, dafür hat er zarteſte Farben, und hier iſt große Wir=
kung
in ſeinem Schaffen. Auf die Dauer wirkt eine gewiſſe
Gleichmäßigkeit der Tonſprache ermüdend, Drang nach Kraft und
großzügiger Geſtaltung und Entfaltung iſt nur wenig zu ſpüren.
Innerhalb der ihm geſteckten Grenzen berührt ſein vornehmes
Schaffen, von dem namentlich auf dem Gebiete des Liedes noch
Schönes zu erwarten iſt, außerordentlich ſympathiſch.
Bei der den Abend eröffnenden Sonate in B=Dur für Viola
und Klavier, Op. 36, beſticht beſonders der ſchön ſich ſteigernde
1. Satz und ebenſo die Wärme und die Stimmung im Andante;
das iſt perſönliche Muſik; der letzte Satz, zu wenig befreiend, wirkt
matter. Unter den 6 kleinen Tondichtungen für Viola und
Klavier, Op. 34, die wir als Ganzes über die Sonate ſtellen, ſind
einige feine, reizvolle, muſikaliſche Genrebilder; beſonders haften
im Ohr der Gebetsruf des Muezzin und Wenn es Abend
wird. In dieſer Kleinkunſt ſcheint uns Klaags das Beſte ſeiner
Muſik zu geben. Die ſchwermütige Viola iſt das richtige In=
ſtrument
für den Stimmungsgehalt der Stücke: Nächtliches Feſt
Schmetterlingsſpiele gaben freundliche Lichter in den gedämpf=
ten
Grundton des Ganzen, der im Myſterium verklingend, das
wertvolle Stück beſchließt. Schönes genug findet ſich auch in den
Liedern, von denen elf geboten wurden; wer Lieder ſchreiben
kann, wie Nachtgebet, das eigenartige Jüngling, Julikinder
und Frühlingsfeier, das ſogar Anlage zur Popularität hat,
wenn ſo herzliche Lieder gelingen wie In der Frühe‟, Beide‟
und Freite, der hat das Recht, ernſtgenommen zu werden.
Klaas hat da mit glücklicher Hand wertvolle Gedichte von Her=
mann
Heſſe, Richard Dehmel, Hugo Salus und Max Jungnickel
in Muſik geſetzt und es iſt ihm gelungen, den Stimmungsgehalt
der Worte überall zum Klingen zu bringen. Hier ging das
Publikum am willigſten mit; hier folgte der herzlichſte Beifall.
Herr Horn, der feine Künſtler auf der Bratſche, war der richtige
Manu für die Wiedergabe der feinen, verſonnenen Kammermuſit,
und Frau Horn=Stoll, die in der Behandlung ihres vollſtrömen=
den
Organs, namentlich nach der Höhe hin, auffallende und er=
freuliche
Entwicklung zeigt, hat ſich die Lieder ſo zu eigen ge=
macht
, daß ſie ſie frei vortragen konnte, und ſie ſang ſie in ſo ein=
fühlender
und herzlich=warmer Weiſe, daß ihr mit Recht, ebenſo
wie dem Komponiſten, reichſter, ehrendſter Beifall zu Teil
O.
wurde.

[ ][  ][ ]

Voranzeige! Voranzeige!
Von Freitag, den 15. März bis Mittwoch=
den
20. März 1929
Nur 6 Tage!
Gastspiel
Harry Forrester-Neumever

E Der populärste deutsche Con-
Verenzier 2mit seiner phänomenalen
Kabarett-Ausstattungs-

um
Ind den Bäc
in 30 Hotten Prachtbildern.

Hleine Gastspielpreise:
Mark 1.00 bis 3.50

Numing

Seite 4
meindebeamten, ausnahmslos anzuordnen und weiter auch die zwangs=
weiſe
Ruheſtandsverſetzung der kirchlichen Beamten und der Beamren
der Körperſchaften des öffentlichen Rechts mit dem gleichen Lebens=
alter
anzuſtreben. Es ſteht feſt, daß daraus allein dem Staat ein
jährlicher Mehraufwand von 900000 bis 1 Million Reichsmark er=
wächſt
. Die Vorſchrift hat zur Folge, daß Beamte in voller körper=
licher
und geiſtiger Rüſtigkeit zur unfreiwilligen Untätigkeit gezwungen
ſind und ihre Ruhegehalte den Steuerzahler belaſten. Der Schaden,
der dem Lande daneben aus dem Verluſte brach gelegrer Erfahrungen
und Kenntniſſe erwächſt, läßt ſich ziffernmäßig nicht ausdrücken. Das
Notariatsweſen macht Redner zum Gegenſtand längerer Ausführungen.
Er gibt dabei eine Statiſtik bekannt über die Einnahmen der Notare,
die bis 50 000 Mark im Jahre betragen. Betrachtet man dabei die Tat=
ſache
, daß dabei die meiſten Notare noch ein Einkommen aus ihrer
Nechrsanwaltstätigkeit haben, über das die Regierung auf Anfrage
bis jetzt keine Auskunft gab, ſo kann man ungefähr ermeſſen, welches
Geſamteinkommen die Notare haben. Redner vertritt die Auffaſſung,
daß ſehr wohl die Richter, und zwar beſſer, in der Lage ſeien, die
Liegenſchaftsveräußerungsverträge zu beurkunden. Außerdem ſei an=
zuſtreben
, daß, wie vor der Anlegung des Grundbuches die für die
Bevölkerung ſo bequeme Einrichtung wieder geſchaffen werde, daß die
Beurkundung durch den Ortsgerichtsvorſteher erfolgen könne. Die
Notariatsfrage müſſe im Intereſſe der Staatsfinanzen neu geregelt
werden. Ein ähnliches Dorado beſtehe für die Gerichtsvollzieher. Der
Redner vertritt den Standpunkt, daß durch eine Verſtaatlichung der
Gerichtsvollziehung der Staatskaſſe ſehr erhebliche Mittel zugeführt wer=
den
können. Auf dem Gebiete des Vermeſſungsweſens dagegen könnte
man durch eine Entſtaatlichung dem Staat erhebliche Beträge erſparen.
Rein gefühlsmäßig glaubt er auch dem Vorſchlag des Abg. Dr. Leucht=
gens
zuſtimmen zu können, daß auf dem Gebiet des Miniſteriums für
Kultus und Unterricht durch Zuſammenlegung der Hochſchulen Erſpar=
niſſe
erzielt werden könnten.

Staakspräſidenk Adelung

gibt dann folgende Erklärung ab:
In der Debatte iſt wiederholt auf den Artikel meines Kollegen
Leuſchner Bezug genommen worden. Ich bin ermächtigt, hierzu
folgendes zu ſagen:
Der Artikel Leuſchners iſt dem Wunſche entſprungen, auch für ſeine
Perſon an dem
Prollem der Reichsreform
mitzuarbeiten und durch Herausſtellen eines konkreten Vorſchlags für
unſer Gebiet auch andere Kreiſe zu konkreterer Stellungnahme zu ver=
anlaſſen
. Es iſt weiter die Abſicht Miniſter Leuſchners geweſen, durch
einen ſolchen konkreten Vorſchlag auch die Diskuſſion des Problems in
der Oeffentlichkeit anzuregen und damit zur Klärung der ſchwierigen
Materie beizutragen.
Die Regierung begrüßt es, daß ihre Antwort auf die Anfrage der
Herren Abgeordneten Schreiber und Genoſſen eine eingehende Aus=
ſprache
über das Problem der Reichsreform gebracht hat. Sie kon=
ſtatiert
mit Befriedigung, daß trotz der ſelbſtverſtändlich unterſchied=
lichen
Beurteilung im einzelnen praktiſch doch eine weitgehende
Uebereinſtimmung des Hauſes in dieſer Frage feſtgeſtellt

Mittwoch, den 13. März 1929
werden kann, und daß die von der Regierung vertretene Auffaſſung
von der großen Mehrheit grundſätzlich gebilligt wird.
Die Regierung glaubt insbeſondere feſtſtellen zu dürfen, Haß die
Mehrheit des Hauſes mit ihr der Auffaſſung iſt, daß
am Ende jeder Reichsreform nur ein ſtarkes Reich ſtehen darf,
ausgeſtattet mit allen Befugniſſen zur wirkſamen Vertretung der deut=
ſchen
Intereſſen nach innen und außen. Weiter aber auch, daß neben
ihm Länder mit wirklichem Eigenleben erhalten und
gebildet werden müſſen. Damit wird jede Löſung abgelehnt, die unter
Zurückſtellung des Reichsgedankens partikulariſtiſchen Tendenzen Vor=
ſchub
leiſten würde, ebenſo aber auch jede Entwicklung zu einem zen=
traliſtiſch
regierten Reich verneint. Es beſteht wohl auch Uebereinſtim=
mung
darin, daß bei der anzuſtrebenden Geſamtlöſung und insbeſon=
dere
auch
bei der Frage der territorialen Umgliederung die enge wirtſchaft=
liche
Verflechtung im rhein=mainiſchen Gebiet ihre Berückſich=
tigung
finden muß.
Dabei darf jedoch noch einmal darauf hingewieſen werden, daß es
nicht im Willen der heſſiſchen Regierung allein lingt, ob und wann es
zu praktiſchen Ergebniſſen kommt.
Ich darf aus der Debatte weiter Ihr Einverſtändnis entnehmen,
daß die heſſiſche Regierung, wie bisher, an den Arbeiten des Länder=
ausſchuſſes
regen Anteil nimmt und dabei auf eine Löſung himtoirkt,
die zu einem einheitlichen, zweckmäßiger gegliederten und wahrhaft
dezentraliſierten Deutſchland führt. Ich möchte weiter als faſt ein=
mütige
Auffaſſung des Haufes hervorheben, daß
ein Aufgehen Heſſens in Preußen oder der Anſchluß an irgend
ein zentraliſtiſch zuſammengefaßtes Norddeutſchland nicht in
Frage kommt. Es wird vielmehr für das heſſiſche Gebiet nur
eine ſolche Regelung in Betracht zu ziehen ſein, die der Bevölke=
rung
weitgehendſte Selbſtverwaltung und damit die Möglichkeit
gibt, diefenigen Aufgaben, die nicht zentral erlebigt werden
müfſen, ſelbſtändig zu regeln und zu verwalten.
Ablehnung der Reformvorſchläge des Unker=
ausſchuſſes
der Länderkonferenz und des Lukherſchen
Erneuerungsbundes.
Ich darf in dieſem Zuſammenhange auch mit wenigen Worten
auf das ſoeben in der Preſſe erſchienene gemeinſame Referat der
Herren Miniſterialdirektor Dr. Brecht, Miniſterialdirektor Dr.
Poetzſch=Hefter, Staatspräſident Holz und Bürgermeiſter Pe=
terſen
, das ſich mit der künftigen Länderorganiſation beſchäftigt,
zu ſprechen kommen. Es handelt ſich hierbei um eine ſo gedanken=
reiche
und ſchwierige Arbeit, daß es nicht möglich iſt, ſchon jetzt irgend=
wie
abſchließend zu ihren Vorſchlägen Stellung zu nehmen. Auch bei
flüichtigem Durchſehen beſteht freilich der Eindruck, daß das Referat
lutheriſch getauft iſt oder doch die Patenſchaft des Erneue=
rungsbundes
nicht verleugnen kann.

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Mittwoch, den 13. März
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OeogabecV direktor Kiſſinger
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Die Mitglieder des Klubs nebſt Ange=
hörigen
ſind hierzu freundlichſt eingeladen.
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Das Referat macht konkrete Vorſchläge nur für die
großen Länder, worunter wohl Bayern, Sachſen, Württe
Baden verſtanden werden, und weiter für die bisherigen
Provinzen, die Länder neuer Art werden ſollen. Es
möglich, die vorgeſchlagene Konſtruktion, die für den Norde=
den
ſtark abweicht, im einzelnen zu beſprechen. Soviel
geſagt werden und nach dem Ergebnis der Debatte ſoreo
wohl auch im Namen dieſes Hauſes , daß eine Reich,
die in ihrer Endlöſung ſo ſtark differen
es nach den Vorſchlägen des Referates der Fall zu ſein
geſamtdeutſchen Standpunkt aus ſtarken Ag
begegnen muß, und daß die Gründe, die in der Oeffent
auch von hier aus gegen den Vorſchlag des Erneuerungsls
gebracht worden ſind, großenteils auch gegen die Ergebnu
rats geltend gemacht werden können. Für eine abſchließeni
nahme wird allerdings die Erörterung in der Länderlonin
warten ſein.
Die Ausſprache hat in erfreulicher Weiſe beſtätigr, d
ſchiedene Grundeinſtellung der Parteien des Landtags ſie nu
dern braucht, ſich zu praktiſcher Arbeit zuſammenzufinden
nicht verkannt werden, daß der Unterſchied zwiſchen unit
föderaliſtiſcher Auffaſſung ſtaatsrechtlicher und damit wef
retiſcher Natur iſt. Die Abweichung des ſtaatsrechtlichen Sall
bedeutet aber keineswegs, daß in der Praxis zwiſchen Unmmc/=
Föderaliſten unüberbrückbare Gegenſätze beſtehen müßten.
Gegenteil, wie auch die Debatte des Landtags gezeigt hu
möglich, daß Unitarier, die einen wahrhaft dezentraliſiert
ſtaat anſtreben, und Föderaliſten, die eine ſtarke Neichssin
verneinen, ein gutes Stück Weges gemeinſam gehen können
gierung hat deshalb die Ueberzeugung, daß auf den vorm
ſchlagenen Wegen ſich im Rahmen der Reichsreform für 7
Löſung finden ließe, die von der großen Mehrheit di
ſchen Volkes gebilligt werden könnte. Sif
ſich in ihrem ganzen Handeln von den geſamtdeutſchen Intu=
zu
laſſen. Dabei betrachtet ſie es, aber auch als ihre ſelbſim
Pflicht, ſorgſam darüber zu wachen, daß eine Regelung gezm
die das ihr anvertraute Gebiet und ſeine wirtſchaftlichen r
len Intereſſen nicht zu Schaden kommen läßt. Damit m=u
dem geſamtdeutſchen Intereſſe dienen.
Abg. Glaſer (Lbd.) bezeichnet es als unverantwortt
Staat für die Hochſchulen, das Landestheater und die Bäyſu
Beamten 11,5 Millionen aufzubringen habe. Er ſetzt ſich ſmh
beſſere Verkehrserſchließung des Odenwalds. Er wendsn 6üu
dieſes Uebermaß der ſozialen Fürſorge. Nach ſeiner Ylnzugn
die Finanz=, Zoll= und Wirtſchaftspolitik ein Fiasko eit
vom Reich geplante Bier=, Erbſchafts= und Vermögensſtef-
werde
vor allem die Landwirtſchaft treffen. Ohne Zolll=Schu
an eine Rentabilität der Landwirtſchaft durch genoſſenſchr.
ſatz nicht zu denken. Die von den Gegnern der Landwirtrzc,/
wieder geforderte Produktionsſteigerung führe, wenn ſie 34 Ghet
wirt befolgt werde, nur dazu, daß er noch mehr als Hhut
Abſatz dafür finde. Die Landwirtſchaft ſehe mit SorgemAverkran
1929 entgegen.
Schluß der Sitzung um 1 Uhr 25 Minuten. Näc
heute vormittag 10 Uhr 45 Minuten.

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ſtattfindenden 65jähr. Jubiläumsfeſte, ver=
bunden
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[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 13. Mär: 1929

Seite 5

(NTERNATIONALE
sEzeichNunGcN!
SINGLE SHELL
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TRIPLE SHELL
GOLDEN SHELL
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HEAVT

SHELL AUTOOEL BXI
SHELL AUTOOEL AXI
Shett aufoOEl 5XG
SHELL VOLTOL EINHEITSOEL

shEtt AufoOEl XEHH
snEtt AufODEl 2X H

Ber Landeshaupkſkadk.

Darmſtadi, 13. März.
dem Wohnungseinbruch

chiede

mba.

fen, f4

ahl wi

ben

von

enomt

zuaen, daß außer den bereits genannten, noch
unwe geſtohlen wurden:
hlecmbänder, darunter ein goldenes und ein
ine Anzahl Zigarettenſpitzen mit echt Bernſtein=
hur
geinige Ringe, darunter ein Couleurring, ſowie
wrkle Manſchettenknöpfe.
narigreiche Nachforſchungen durch die Kriminal=
Ermittlung der Täter geführt. Es
jange Leute aus Darmſtadt und einem Dienſt=
hrroalb
, die ſeit Begehung der Tat flüchtig ſind.
9 itteilungen hinſichtlich des Verbleibs der ge=
euwe
, oder deren Abſatz, werden bei der Krimi=
,1 lizeiamts, Hügelſtraße Nr. 33, Zimmer Nr. 9,

hes4nſöestheater. Anläßlich der Beerdigung des Herrn
ſtkZ. Gläſſing fällt die für heute abend im Kleinen
ᛋfährung der Lokalpoſſe Der Dalterich aus.
ALeibt geſchloſſen. Gelöſte Karten behalten ihre
rTellung wird an einem noch bekanntzugebenden
ans gelangt um 19.30 Uhr Leſſings Schauſpiel
nhelm in der Inſzenierung Carl Eberts zur

slag findet eine Wiederholung von Puccinis Oper
titer muſikaliſcher Leitung von Max Rudolf ſtett.
mit den Damen v. Stoſch, Walter, und den
rregg, Herrmann, Wünzer beſetzt. Miete C;
. gelangt morgen das hauſpiel Die Schie=
än
der Inſzenierung Günter Haenels und Wilh.
Füügung. (Miete L.)
Aflhrung von Grabbes Schauſpiel Napoleon
Sarl Eberts findet Samstag, 16. März, ſtatt.
7Narz, gelangen die Meiſterſinger von
neuen Inſzenierung Renato Mordos (Bühnen=
In Trapp) unter muſikaliſcher Leitung von Gene=
AlSöhm zur Aufführung.
ſſylble=Gaſtſpiele im Kleinen Haus
ers. Sonntag, 17. März, gaſtiert der berühmte
Nrx Adalbert mit dem Schwank Der Dick=
Frederich. Der Dickkopf erzielte nicht nur bei
in Berlin, ſondern auch bei allen Gaſtſpielen
Aaul deutſcher Provinzſtädte Lachſtürme.
e 18. März, ſtaattfindendes Enſemble=Gaſtſpiel
ſhmſpielhauſes wird dem Darmſtädter Publikum
vechs folgreiche Erſtlingswerk des Dichters der
Fe ftand Bruckners, Krankheit der Jugend
ernen/ Arſes Gaſtſpiel iſt ein Austauſchgaſtſpiel mit dem

lande=Fluer deſſen Enſemble gleichzeitig im S hauſpiel=
furt
IN. Flotows Fatme zur Aufführung bringt.
heum 1e Mittwoch und morgen Donnerstag geſchloſſen.
ag tlsMärz, beginnt ein nur ſechstägiges Gaſtſpiel
inwasſten litzſſten Conferenciers Harry Forreſter Neu=
tumit
ſeiit whänomenalen, Kabarett=Ausſtattungs=Revue
Kode vrm deh’s ean in 30 flotten Bildern. Weitere Mittei=
n
. Abcre heutige Anzeige.)
kirckdn ſikaliſch=liturgiſche Paſſionsfeier findet heute
8 Ichin der Johanneskirche ſtatt. Zwei Lieder
fracu 15411695): Komm, Seele, Jeſu Leiden bedenk
u 3ch ſehe dich, mein Jeſu, bluten, mit Orgelbe=
vhrktiw
Violine, ſowie zwei Lieder und eine Arie
in gutmört) von J. S. Bach werden von Fräulein Aenne
vorgytgen. Auf der Geige ſpielt Herr Wilh. Hanne=
dagiaglim
Corelli und einen Satz aus dem Bachſchen
zert. 1Kr Organiſt der Johanneskirche, Herr Lehrer Nie=
ſpielsli
, Paſſacaglia in D=Moll von Buxtehude, zwei
uude Fantaſie und Fuge in C=Moll von Bach. Es
diäſleſangbücher mitzubringen. Der Eintritt iſt frei.
Verbim wangel.=kirchl. Frauenvereine in Heſſen hält am
14 IMri, nachmirtags halb 3 Uhr, im Rummelbräu in
ſeine ſlig Verfammlung dieſes Winters. Das
wohlynss der zeitgemäßeſten: Gefährdung und
es Fm lienlebens, wird von der Vikarin Frl.
annüot, der Frauenſtrafanſtalt Gräfentonna bei Gotha,
denAdes Verband lädt zu zahlreichem Beſuch ein. Auch
konimm
ſemeinifift, der älteren Angeſtellten, Kaufleute und Arbei=
verun
. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Letzthin fand die
urä teütt und wurde, wie bereits in allen größeren
ſchlo=, auch für Darmſtadt und Umgebung eine Orts=
der
Um nächſten Donnerstag, 14. März, nachmittags,
e Verſammlung ſtatt, in welcher nochmals ein
bemd Rhein=Main und Frankfurt über Zweck und
d um Vorſitzenden der hieſigen Ortsgruppe wurde
f.Müllerſtraße 12, gewählt, welcher jede nähere
Der 27jährige Arbeiter Fritz Dubrall aus
und eines Haftbefehls des Amtsgerichts Offen=
uo
in Unterſuchungshaft gebracht. Der aus
gewieſene tſchechoflowakiſche Staatsangehörige
wurde wegen Paßvergehens feſtgenommen.
in Chr. Q. wurde wegen Rückfalldiebſtahls feſt=
n
einer Bauſtelle am Oſtbahnhof Bauholz ent=
rſtattungen
für 1928. Die bezüglichen
31. März 1929 bei den Finanzämrern ein=
Oſterfeſtes verlängert ſich die Friſt bis
einſchließlich. Die Intereſſenten ſeien hierauf

Dein elonciins des verſioldenen sveronkgermemteig.
Eine außerordentliche Stadtverordnetenverſammlung.

Anläßlich Le3 Ablebens bes Herrn Oberbürgemeiſters verſammelten
ſich geſtern mittag die Stadtderwaltung und Stadtverordneten, ſowis
Vertreter der ſtädtiſchen Veamten, Angeſtellten und Arbeiter zu einer
außerordentlichen Stadtverordnetenſitzung. Der verwaiſte Platz des
Herrn Oberbürgermeiſters war pietätvoll mit einem ſchlichten Kranz
geſchmückt, über den die goldene Amtskette der Stadt Darmſtadt gelegt
war. Mit tiefem Eunſt folgte die Trauerverſammlung der
Gedächtnisanſprache,
die Bürgermeiſter Mueller hielt und die nach einer formellen
Inkenntnisſetzung der Stadtvertretung von dem plötzlichen Ableben des
Stadtoberhauptes eine warme Würdigung der Verdienſte des Toten ent=
hielt
. Der Bürgermeiſter führte folgendes aus:
Meine Damen und Herren! Ich erfülle hiermit die traurige Pflicht,
der Stadtvertretung förmlich davon Kenntnis zu geben, daß Herr Ober=
bürgermeiſter
Dr. Willzelm Gläſſing am Abend des 10. März nach kurzer,
ſchwverer Krankheit ſanft entſchlafen iſt. Mit ihm iſt der dritte Berufs=
kürgermeiſter
unſerer Stadt zu ſeinen Vätern verſammelt worden.
Seine beiden Vorgänger, Albrecht Ohly und Adolf Morneweg, waren
je 17 Jahre im Aut, Dr. Gläſſing 20. Aber darüber hinaus war er noch
8 Jahre als zweiter Bürgermeiſter tätig, ſodaß er im Detzember 1926
ſein 25jähriges Jubiläum im Dienſte der Stadt hat feiern können. Die
feſtliche Veranſtaltung im ſtädtiſchen Saalban iſt uns allen noch in
friſchem Gedächtnis. Vor allem ihr Höhepunkt, als der damalige Vor=
ſitzende
des Finanzausſchuſſes und jetzige Miniſter des Innern, Herr
Wilhelm Leuſchner, verkündete, daß die Stadtverovdneten=Verſammlung
das alte Symbol der Bürgermeiſterwürde, die goldene Amtskette, ge=
ſtiftet
und beſchloſſen habe, Herrn Dr. Gläſſing qum erſten Träger dieſer
Kette zu beſtimmen. Wenig mehr als zwei Jahre, ſind darüber ver=
floſſen
. Unſer Oberburgermeiſter, der damals noch in der Fülle der
Kraft ſtand, dem von allen Seiten die beſten Wünſche für eine weitere
glückliche Amtsführung dargebracht worden waren, hat die Augen ge=
ſchloſſen
. Wie ſeine Vorgänger, iſt er in den Sielen geſtorben. Treu
ſeiner Stadt, treu ſeinem Ant bis zum letzten Atemzug. 28 Jahre hin=
durch
und was für Jahre! Wenn es ſchon in glücklicheren Zeiten
einen ganzen Mann erforderte, ein Gemeinweſen geſchickt zu leiten und
für ſeine geſunde Aufwärtsentwickelung zu ſorgen, wie viel mehr
in der Periode, die wir ſeir 1914 erlebt haben. Was Oberbürgermeiſter
Gläſſing hier geleiſtet hat, wie er hier unerſchüttert ausgehalten hat, wo
er ſtändig umbrandet war von Sorgen und Nöten und Wünſchen und
Forderungen, ja Drohungen, von kritiſchen Stimmen, aller Art, das
kann vollinhalklich nur der wirklich ermeſſen, der ſellſt mit im Brenn=
punkt
dieſer wohl exponierteſten Stelle des öffentlichen Lebens geſtanden
hat. Was ihn dazu befähigte, das war neben ſeinem eiſernen Fleiß,
ſeinem diplomatiſchen Geſchick und ſeinem ausgeprägten Taktgefühl vor
allem ſein tiefes Pflich bewußtſein. Aus einer Beamtenfamilie hervor=
gegangen
, hat er dieſes Pflichtgefühl als eine Selbſtverſtändlichkeit mit
auf den Lebensoeg bekommen. Und dieſes Pflichtgefühl hat ihn be=
heurſcht
über ſeine Kraft hinaus. Obwohl in den letzten Jahren mehr=
fach
ron Krankheit heimgeſucht, hat er gar nicht daran gedacht, ſich die
nötige Ruhe zu gönnen. Er hätte es als Verrat empfunden, die Bürde
ſeines Amtes niederzulegen, ſolange er noch irgend glaubte, die Kräfte
zu beſitzen, ſie weiter zu tragen. So verband ſich mit ſeinem Pflicht=
bewußtſein
auch ein feſter und zäher Wille, der ihn oft in ſchwierigen
Verhandlungen zum Erfolge geführt hat. Und doch war er ein Kinder=
gemüt
, ein Menſch mit den =arteſten ſeeliſchen Empfindungen, nie kam
ein unreines Wort über ſeine Lippen. In ſeinen ſtark ausgeprägten
künſtleriſchen und literariſchen Neigungen ergänzte ihn aufs glücklichſte
ſeine verehrte Gattin, die es im Verein mit ihm verſtanden hat, das
Haus Gläſſing zum Mittelpunkt eines feinen, gepflegten Lebensſtils
zu machen.
Unerwartet ſchnell iſt er von uns gegangen. Ein gütiges Geſchick
kat ihn vor langem Siechtum und vor einem ſchmerzvollen Tode be=
wahrt
. Wir aber empfinden aufs ſchmerzlichſte die Lücke, die ſein Heim=
gang
geriſſen hit. Sein Name wird allezeit in hohen Ehren neben den
Namen ſeiner Vorgänger genannt werden. In zahlreichen Werken, die
dauernder ſind als Erz, hat er ſich ein Deukmal geſetzt. Und wir, ſeine
Mitarbeiter, werden auch den Menſchen Wilhelm Gläſſing nicht
vergeſſen.
Stadtv. Sanitätsrat Dr. Nölluer widenete anſchließend als älteſtes
Mitglied der Stadtverordneten dem Verſtorbenen einen herzlichen Nach=
ruf
Mit innere= Bewegung ſtreifte er kurz die Wirkſamkeit des verſtor=
benen
Oberbürgermeiſters, der ſeine Tätigkeit unter ſchwierigen Verhält=
niſſen
begounen habe, dem die für unſere Vaterſtadt ſo bedeutſame Grün=
dung
der Heag im Jahre 1912 gelungen ſei, und der in der Folgezeit für
Darmſtadt ſo unendlich viel geleiſtet habe. Gar manchmal hätten ihn die
Sorgen um das Wohl der Stadt b=brückt, aber immer wieder habe er den
rühtigen Weg gezeigt und ſelbſt beſchritten. Mit ſeiner von tiefem Schmerz
erfüllten Familie müßten auch die Stocdt und ſeine Mitarbeiter und
Freunde den unerwarteten ſchweren Verluſt ſtark und mannhaft tragen
mit dem einen Troſt: er hat das Sterben nicht gemerkt. Wie ſein
Familienlehen herzlich war, ſo ſei auch die Zuſammenarbeit wit ihm
ſtets herzlich und aut geweſen. Er habe geholfen die Kriegs= und In=
flationsjahre
zu überſtehen, er habe die Zeiten, der Beſatzung taktnoll
miterlebt, er habe ſt4s das Beſte gewollt, das ſei anzuerkennen, ſelbſt
wenn ſeine Tätigkeit auch mauchmal nicht von allen und in allem kritik=
los
hingenommen wurde. In Dankbarkeit gogenüber dem Verſtorbenen
wolle man zu ſeinem Gedächtnis eine Straße nach ihm benennen, man
wolle ihm treu ſein auch über den Tod hinaus. Nach dieſer Anſprache
wurde die außerordentliche Stadtverordnetenſitzung geſchloſſen.

Miniſter des Innern: Sehr geehrter Herr Bürger=
meiſter
Mueller! Der Stadtverwaltung Darmſtadt ſpreche ich zum Ab=
leben
des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing, zugleich im Namen
meiner Mitarbeiter im Miniſterium des Innern, mein Beileid aus.
Ich bin wegen des ſchweren Verluſtes, der die Landeshauptſtadt be=
troffen
hat, von tiefer Trauer erfüllt. In der ſchweren Zeit, in der
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing die Geſchicke der Stadt Darm=
ſtadt
leitete, hat er es verſtanden, ſich das Vertrauen weiteſter Volks=
kreiſe
zu erwerben und die Geſchäfte der Stadt mit feſten Händen zu
leiten. Daneben hat er ſeine Kräfte auch noch als Vorſitzender des
Heſſiſchen Städretages und als Mitglied des Vorſtandes des Deutſchen
Städtetages über ſeinen engeren Wirkungskreis hinaus zur Verfügung
geſtellt und außerdem auch noch Zeit und Gelegenheit dazu gefunden,
an den Aufgaben der heſſiſchen Verwaltungsreform tatkräftig mitzu=
arbeiten
. Das Miniſterium des Innern betrauert daher in dem Da=
hingegangenen
ein Stadtoberhaupt von ſeltenem Wert, das ſtets die
Intereſſen des Staates mit den Intereſſen der Selbſtverwaltung in
Einklang zu bringen verſtand und ſich ſowie der Staatsregierung den
größten Dank und die größte Achtung erwarb.
Ergebenſt (gez.): Leuſchner.
Miniſter der Finanzen: Zu dem Tod Ihres hochver=
ehrten
Herrn Oberbürgermeiſters ſpreche ich Ihnen und der Stadtver=
waltung
, auch im Namen der Beamten des Finanzminiſteriums, mein
innigſtes Beileid aus. Der Verſtorbene hat in den ſchwierigen Zeiten
der Kriegs= und Nachkriegszeit die Geſchicke der Stadt geleitet. Seine
ganze Sorge galt dabei ebenſo der Linderung der ſchweren ſozialen
Nöte, vor allem dem Wohnungsmangel und der Arbeitsloſigkeit, wie
der wirtſchaftlichen und finanziellen Kräftigung der Stadt. Seiner
unermüdlichen Tätigkeit iſt es gelungen, die Bedeutung und den Ruf
unſerer Stadt zu erhalten und zu feſtigen. Ich werde dem Verſtor=
benen
ein ehrendes Andenken bewahren. (gez.): Kirnberger.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft: Sehr geehrter
Herr Bürgermeiſter! Der Tod des Herrn Oberbürgermeiſters Gläſſing
veranlaßt mich, der Stadt Darmſtadt und ihrer Verwaltung meine
aufrichtige Teilnahme auszuſprechen. Ergebenſt Ihr (gez.): Korell.
Provinzialdirektion Starkenburg und Kreis=
amt
Darmſtadt: Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter! Provin=
zialdirektion
Starkenburg und Kreisamt Darmſtadt nehmen herzlichen
Anteil an dem ſchweren Verluſt, welchen die Stadtverwaltung Darm=
ſtadt
durch den unerwarteten Heimgang ihres hochverdienten Oberbür=
germeiſters
Herrn Dr. Gläſſing erlitten hat. Der Verſtorbene, aus=
geſtattet
mit reichen Geiſtesgaben, ein Mann von ausgezeichnetem
Charakter und hervorragender Pflichttreue, hat über 27 Jahre und in
zum Teil ſehr ſchweren Zeiten die Geſchicke der Landeshauptzſtadt ziel=
bewußt
geleitet und dieſe zur ſchönſten Entwicklung und Blüte geführt.
Er iſt auch jahrelang als Mitglied des Provinzialtages und des Pro=
vinzialausſchuſſes
ſowie des Kreistags tätig geweſen, und hat ſeine
reichen Kenntniſſe und Erfahrungen ſtets in vertrauensvollem Z1 imm=
menwirken
mit uns zur Verfügung geſtellt. Provinzialdirektion Star=
kenburg
und Kreisamt Darmſtadt, die in aufrichtiger Trauer an der
Bahre des Verſtorbenen ſtehen, werden ſein Andenken ſtets in hoben
Ehren halten, (gez.): Gebhardt, Provinzialdirektor.
Deurſcher Städtetag: Stadtverwaltung Darmſtadt. Dev
Stadtverwaltung Darmſtadt ſprechen wir zu dem durch das Hinſcheiden
ihres Oberhauptes erlittenen ſchweren Verluſt unſere aufrichtigſte Teil=
nahme
aus. Auch wir betrauern den Verſtorbenen als unſeren hoch=
geſchätzten
Mitarbeiter. Vorſtand Deutſcher Städtetag.
Heſſiſcher Städtetag. Sehr geehrter Herr Kollege! Zu
dem ſcren Verluſt, den die Stadt Darmſtadt durch das Hinſcheiden
des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing erlitten hat, übermittele
ich Ihnen das aufrichtige Beileid des Heſſiſchen Städtetags. In den
Kreiſen ſeiner Kollegen wird das Andenken an dieſen tüchtigen und
kenntnisreichen Kommunalpoliriker und an den guten und aufrichtigen
Menſchen immer in Ehren gehalten werden. Ich darf zugleich auch
das herzliche Beileid der Stadtverwaltung Offenbach a. M. zum Aus=
druck
bringen. Mit kollegialen Grüßen Ihr erg. (gez.): Granzin.
Ferner gingen Beileidsbriefe ein von: Deutſche Reichsbahn= Geſell=
ſchaft
, Reichsbahndirektion Mainz, vom Schweizeriſchen Konſul in
Frankfurt a. M., Deutſche Bank, Filiale Darmſtadt, vom Präſidenten
des Landesfinanzamts Darmſtadt, vom Oberbürgermeiſter der Stadt
Frankfurr a. M., Ortsgruppe Darmſtadt der Gewerkſchaft heſſiſcher
Gemeindebeamten, Beamtenausſchuß der Stadt Darmſtadt, Oberbürger=
meiſter
der Stadt Mainz, Heſſiſches Rabbinat II Darmſtadt, Iſraeli=
tiſche
Religionsgeſellſchaft Darmſtadt, Pfarrervereinigung und die
Kirchenvorſtände der evangeliſchen Gemeinden von Darmſtadt und
Beſſungen, Bürgermeiſter der Stadt Bensheim, Firma Gebrüder Trier
(Darmſtadt), Firma Opel (Rüſſelsheim), Deutſche Effekten= u. Wechſel=
bank
Frankfurt a. M., Bürgermeiſter der Stadt Heppenheim, Ver=
kehrsverein
Darmſtadt.

Beileidskundgebungen.

gingen der Stadtverwaltung noch unter anderem zu von
Staatspräſident Adelung: Mit tiefer Trauer ver=
nehme
ich die Nachricht von dem Ableben des Oberbürgermeiſters der
Landeshauptſtadt Darmſtadt, des Herrn Dr. jur. Wilhelm Gläſſing.
Ich betrauere mit der Stadtverwaltung und der Bevölkerung den
Heimgang ihres Stadtoberhauptes und beehre mich, der Stadtverwal=
tung
aus Anlaß dieſes ſchmerzlichen Verluſtes meine aufrichtige Teil=
nahme
zum Ausdruck zu bringen. Ausgeſtattet mit hervorragenden
Geiſtesgaben, einem reichen Wiſſen und Können, hat er ſeine volle,
unermüdliche Schaffenskraft dem Wohle der Landeshauptſtadt faſt drei
Jahrzehnte gewidmet, und es verſtanden, auch in ſchwerſter Zeit den
Nöten, Wünſchen und Sorgen der Stadt und ihrer Bevölkerung gerecht
zu werden. Dieſe Tätigkeit und ſeine guten menſchlichen Eigenſchaften
haben ihm auch bei mir größte Hochachtung und Wertſchätzung geſichert.
Ich werde das Andenken an den Verſtorbenen ſtets in hohen Ehren
halten. (gez ): Adelung.

AAT.

Aane

K

CHM

Für die
Gesundheit!

Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45

Oeffentliche Impfung. Es wird auf den heute nachmittag um
15 Uhr in der Rundeturmſchule (Rundeturmſtraße 11) ſtatt=
findenden
Impftermin hingewieſen. Weitere Impftermine fin=
den
ſtatt: aa Samstag, den 16. März, um 15 Uhr in der Ohlyſchule
(Friedrichſtraße 1), ſowie in der Mornewegſchule (Hermannſtraße 21),
und am Mittwoch, den 20. März, ebenfalls um 15 Uhr in der Runde=
turmſchule
. Zu dieſen Impfterminen ſind nur ſolche Kinder zu brin=
gen
, die im Jahre 1927 und in den früheren Jahren geboren, aber
bis jetzt noch nicht geimpft ſind.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 13. März 1929

Sehen die Srhohang vei Dierſtener
ue geunn Sieveremſägrung vdei Sentmnteſteger

nahm in einer ungemein zahlreich beſuchten Proteſwerſammlung der
Rhein Main=Gaſtvirteverband Stellung. Die Proteſtverſammlung, die
im Saale des Rummelbräu ſtattfand, wurde ven dem Vorſitzenden des
Verbandes, Herrn Rud. Reuter, eröffnet ud geleitet. Nach herz=
licher
Vegrüßung der aus ganz Heſſen erſchienenen Mitglieder des Ver=
bandes
gab der Vorſitzende zunächſt Kenntnis von verſchiedenen Ent=
ſchuldigungs
= und Begrußungsſchreiben. U. a ließen ſich entſchuldigen
der Herr Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Herr Finanzminiſter
Kirnberger, die Reichstagsabgcordneten Ulrich, Dorſch und Din=
geldeh
. Des letzteren Brief wurde mit ſtarkem Beifall zur Kenntnis
genommen. Es heißt u a. darin:
Ich möchte aber die Gelegenheit benutzen, um Sie darauf hinzu=
weiſen
, daß die Reichstagsfcaktion der Deutſchen Volkspartei, an die
Reichsregierung und die anderen in der Regierung zurzeit vertretenen
Parteien des Reichstags die beſtimmte Forderung gerichtet hat, den
Reichshaushalt ohne die Erhebung ven neuen Steuern ins Gleichgewicht
zu bringen. Wir hoben uns bei dieſer Forderung von der Erkenntnis
keiten laſſen, daß die Maße der auf dem geſamten Gewerbe ruhenden
öffentlichen Laſten bereits unerträglich geworden ſind. Wir ſind der
Meinung, daß Reichsregierung und Reichstag deshalb unter keinen Um=
ſtänden
neue drückende Laſten auf das Gewerbe legen können, vielmehr
alles daran ſetzen müſſen, durch eine methodiſche Aenderung der öffent=
lichen
Ausgaben und der geſamten Wirtſchaftspolitik eine Erleichterung
für die deutſchen Produktionsmöglichkeiten zu ſchaffen.
Es iſt Ihnen bekannt, daß die Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volkspartei ſogar ihren Eintritt in eine Regierungskoalition von der
Anerkennung dieſer grundſätzlichen Geſichtspunkte abhängig gemacht hat.
Sie werden alſo bei Ihren Sorgen um die Aufrechterhaltung des Ge=
werbes
die Unterſtützung der Deutſchen Volkspartei im Reichslag
finden.
Der Vorſitzende gab ſodann einen Ueberblick über die allgemeine
wirtſchaftliche und beſondere Lage des Gaſtwirtsgewerbes, das ſchon
jetzt unter einer erheblichen Laſt von Sondergeſetzen uſw. zu leiden
habe. Trotz der ſchlimmen Lage, die in der letzten Zeit ſchon vielfach
zu Konkurſen geſührt hat, hat die Reichsregierung dem Reichstag neue
Geſetzentwürfe eingereicht, die den Alkoholkonſum aufs neue mit 255
Millionen Mark belaſten ſollen. Das muß zu dem Ruin des Gewerbes
führen. Es gilt darum, laut und einig die Stimme zu erheben, das
Unheil abzuwenden. (Beifall.) Redner erteilt dann das Wort Herrn

Rechtsanwalt Dr. Mattern,
dem Syndikus des Verbandes. Der Reforent gab zu Eingang ſeiner
Ausführungen einen Ueberblick über die geſetzlichen Maßnahmen der
letzten Jahre, ſoweit ſie beſonders in ſteuerlicher Hinſicht das Gaſtwirts=
uſw
.=Gewerbe betroffen haben. Der neue Schlag, den der genannte
Eeſetzentwurf für das Gaſtwwirtsgewerbe bedeutet, muß dieſes in den
Grundfeſten ſeiner Exiſtenz erfcrittern. Schon früher iſt der Nachweis
geführt worden, daß neue Sonderſteuern für das Gewerbe nicht mehr
tragbar ſind, daß vielmehr unbedingt ein ſteuerlicher Abbau erfolgen
müſſe. Das iſt zum Teil vorübergehend geſchehen, aber bei weitem
nicht ausreichend, und nunmehr ſoll ſogar eine neue, ungemein ſchwere
Belaſtung erfolgen. Hinter dieſem Steuerprojekt ſtehen zwei treibende
Kräfte, der Deutſche Städtetag und die Abſtinenzbewe=
gung
. Dieſe beiden Fakvoren ſind hier ein ganz unnatürliches Bund=
nis
eingegangen, da beide ganz verſchiedene Ziele verfolgen, zu dem
ſie allerdings gemeinſame Wege auf Koſten des Gaſtwirtsgewerbes gehen
Der Städtetag will für die Gemeinden erhöhte Steuereinnahmen brin=
gen
, hat alſo das größte Intereſſe an der Steigerung des Alkohol=
konſums
, während die Abſtinenzbewegung mit der geplanten Steuer=
erhöhung
eine Erdroſſelung des Alkoholkonſums beabſi tigt.
Beide Faktoren begründen ihre Forderung mit irreführenden Statiſtiken
Der Städtetag will nachweiſen, daß der Alkoholkonſum noch eine ſtär=
kere
Belaſtung tragen kann Hinweis auf England, wo die ſteuerliche
Regelung grundverſchieden iſt von der deutſchen die Abſtinenzbewe=
gung
durch Hinweis auf die Steigerung der Zahl der Trinkerheil=
anſtaltsinſaſſen
, wobei aber verſchwiegen wird, daß die deutſchen
Trinkerheilanſtalten ſeit dem Krieg um 50 Prozent
geſchloſſen ſind.
Die geplante neue Steuererhöhung auf Bier würde 50 Prozent
ausmachen! Das würde alſo eine außergewöhnlihe Erhöhung des Bier=
preiſes
bedeuten und zur Folge haben, daß das Bier, bisher das Ge=
tränk
des kleinen Mannes, der breiten Maſſe,

zum Luxusgetränk der Reichen

würde. Alſo eine ganz unſoziale Maßnahme, deren Verwirklichung be=
ſonders
von der S.P.D. nicht zu verſtehen iſt. Richtig iſt, was der Vor=
ſitzende
ſchon ſagte, daß jetzt ſchon eine ganze Reihe von Gaſtſtärten ge=
ſchloſſen
werden mußte, und die Annahme der Steuergeſetze viele wei=
tere
Schließungen zur Folge haben müßte. Auch für die Land=
wirtſchaft
wird der durch die Bierſteuererhöhung beſtimmt kom=
mende
Rückgang des Konſums ſchwere Nachteile haben. Für das Gaſt=
wirtsgewerbe
aber wäre der Schaden kataſtrophal, denn Lieſes ware der
Hauptleidtragende. Cs kommt als beſonders wichtig hinzu, daß es dem
Reich unmöglich iſt, die Bierſteuer wieder zu ſenken
oder rückgängig zu machen, deun dieſe Steuer iſt wie andere dem Repa=
rationsagenten
verpfändet, und dieſer wird zumal er Amerikaner
iſt niemals zu einer Senkung der Steuer ſeine Zuſtimmung geben.
(Hört, hört!)
Im weiteren verbreitete ſich der Referent über die Zuſammenhänge
der Steuerpläne mit den Reparationszahlungen und proteſtierte ſcharf
und unter ſtärkſte= Zuſtimmung dagegen, daß der Fehlbetrag des Reichs=
haushalts
zu den Reparationsverpflichtungen ausſchließlich einem
einzigen Gewerbe auferlegt werde. Das iſt keine ſteuerliche
Gerechtiokeit, die unbedingt verlangt, die Laſten auf alle Schul=
tern
gleichmäßig zu verteilen. (Sehr richtig!) Mit der
Frage, ob nicht das vorhandene Loch auch anders als durch neue Steuern
zu ſtobfen iſt, haben ſich auch ſchon die Spitzenverbände der deutſchen
Wirtſchaft beſchäftigt, die verlangt haben, gachzuprüfen, ob und wieweit

nicht die Ausgaben eingeſchränkt werden könnten. Ob vor
allem nicht ein Abhau des aufgeblähten Verwaltungscpparates möglich
iſt. Auf jeden Fall kann die Wirtſchaft weitere ſteuerliche Belaſtung
nicht mehr als tragbar anerkennen. Eine ganze Neihe
von Ausgabepoſten des Reichshaushaltsetats dürfte kritiſcher Nachprü=
fung
nicht ſtandhalten. Das betrifft den Neichshaushalt ſowohl wie die
Gemeindehaushalte. Vor allem ſollten Gemeinden ſich nicht mit Be=
trieben
belaſten, die der Pritzatwirtſchaft vorbehalten bleiben müßten,
daſ: mit Regiebetrieben nicht den Steuerzahlern noch Konkurrenz gemacht
wird. (Sehr richtig!) Es iſt darum notwendig, in letzter Stunde noch=
mals
ernſt und warnend laut die Stimme zu erheben und zu prote=
ſtieren
gegen Velaſtungen, die einfach untragbar ſind. Scharf wird der
Kampf geführt werden, aber ſachlich und beſonnen, wie es die Gaſtwirte=
erganiſation
ſeit je gewohnt iſt. (Lebhaſter Beifall.)
Der Vorſitzende ſprach dem Referenten Dank aus. Es ergriff dann
das Wort Herr Kollege Jgnaz Brandt=Frankfurt a. M. zu kur=
zem
Korreferat, in dem er beſonders nach den Grüßen der Frank=
furter
Gaſrwirte=Innung, die den gleichen Standpunkt einnimmt
vom Standpunkt des Fachmannes erörterte und unterſtrich, nas
die neugeplanten Steuern für das Gcwerbe untragbar macht. Es ſcheint
ſeit Jahren zu einer gewiſſen Manie geworden zu ſein, den Gaſtwirt
durch Sondergeſetze zum Bürger zieiter Klaſſe zu machen, während
aber der gleiche Gaſtwirt, wenn es neue Steuern zu ſchaffen gilt, in
eiſter Linie herangezogen wird. Das liegt wohl daran, daß an der
Geſetzgebungsmaſchinerie keiner mitarbeitet, der die genügenden Fach=
kenntniſſe
beſitzt. Man iſt über die materiellen Verhältniſſe des Gaſt=
wirteberufes
im allgemeinen falſch unterrichtet. Nicmand überlegt, daß
der Wirt von dem, was er einnimmt, den allerkleinſten Teil
für ſich hat. Früher war das ja wohl anders, aber in den heutigen
Verhältniſſen iſt der deutſche Gaſtwirt, der ja vom Wohlſtand eines
Volkes abhängt, derjenige, der am meiſten uter der allgemeinen Not
zu leiden hat. Kein Gaſtwirt iſt heute mehr in der Lage, etwas zurück=
zulegen
für Tage der Not und des Alters. Unzählige Betriebe können
heute nicht mehr exiſtieren, die Inhaber keine Steuern zahlen und
vegetieren, bis ſie ganz auf der Straße liegen. Das Großkapital, beſon=
ders
das amerikaniſche, kauft diele Betriebe auf. Saalbeſitzer vor allem
arbeiten ſeit langem mit Unterbilanz. Selbſt wenn die Lokale heute
ſo beſetzt ſind wie früher, es wird höchſiens noch die Hälfte verkon=
ſumiert
von den Gäſten. (Sehr richtig!) Das einzige, was heute
weite Kreiſe ſich noch leiſten können, iſt ein Glas Bier, das kein ent=
behrliches
Genuß=, ſondern ein Nahrungsmittel iſt.
Dieſes ohnehin ſchon viel zu teure Vier kann keine Verteuerung mehr
tragen. Die Brauereien werden ſelbſtverſtändlich die Steuer auf die
Gaſiwirte und Verbraucher abwälzen. Die 581 deutſchen Brauereien
können auch die 165 Millionen nicht ſelbſt tragen. Die Bierpreis=
erhöhung
wird unbedingt ſicher zum Konſumrückgang führen und damit
zu weiteren Schließungen und zu weiterer Erhöhung der Arbeitsloſig=
keit
. Im weiteren wies der Nedner hin auf die hohe volkswirtſchaft=
liche
Bedeutung des Gaſtwirtsgewerbes und auf ſeine kulturelle Be=
deutung
in internationaler völkerverbindender Hinſicht. Von den vielen
Zahlen, die der Redner anführte (die wir bei früherer Gelegenheit mehr=
fach
mitteilten) ſei noch die eine angeführt: 8030 Millionen Reichsmark
ſind im deutſchen Gaſwirtsgewerbe inveſtiert! Seine Angeſtelltenzahl
übertrifft um über 80 000 die des geſamten Bergbaues!
Weiter wendet ſich der Redner gegen die Konzeſſionierung von
Wirtſchaftsbetrieben an öffentliche Körperſthaften, Vereine, Waren=
häuſer
uſw. und gegen die Sondergeſetze, in erſter Linie das Schank=
ſtättengeſetz
. Bei gerechter Verteilung der Laſten muß es möglich
ſein, auch ohne Bierſteuererhöhung auszukommen. (Sehr richtin!) Mit
einem Appell an den Ausbau der Organiſation ſchloß der Redner.
Der Verbandsvorſitzende, Herr Nud. Reuter, ſprach auch dieſem
Redner den DLank der Verſammlung aus und ſtellte nochmals feſt, daß

Reſolution,

die Herr Ja skowſky verlas, anzunehmen, die an alle maßgebenden
Stellen weitergeleitet werden foll:
Die am 12 März 1929 in Darmſtadt verſammelten Vertreter des
heſſiſchen Gaſtwirtsgewerbes ſprechen einmütig ihre höclſte Entrüſtung
darüber aus, daß der Fehlbetrag des Neichshaushalts wiederum durch
eine Steuer gedeckt werden ſoll, die einſeitig auf die Schultern eines
einzelnen Gewerbes gelegt wird. Wenn die Aufbringung der deutſchen
Kriegsſchuld die Erhebung weiterer Steuern notwendig macht, ſo iſt es
ein Gebo: der Gerechtigkeit, daß dieſe Steuern gleichmäßig auf
alle Schultern verteilt werden. Die Erhöhung der Bier=
ſteuer
würde nicht nur eine ungerechtfertigte einſeitige Heranziehung
eines einzelnen Geverbes zur Deckung der öffentlichen Laſten bedeuten,
ſondern es würde auch das Gaſtwirtsgewerbe, das ſ hon ohnedies ſchwer
unter dem Druck der Sonderſteuern ſteht, von denen andere Gewerbe
rerſchont ſind, zum Erliegen bringen. Die Erhöhung der Bier=
ſteuer
müßte auch eine derartige Verteuerung des
Bieres zur Folge haben, daß das Bier zum Luxus=
getränk
wohlhabender Schichten werden würde.
Die geplante Erhöhung der Bierſteuer iſt deshalb eine Ungerech=
tigkeit
gegenüber dem Gaſtwirtsgewerbe; ſie gefährdet deſſen Exiſtenz
und iſt außerdem im höchſten Grade unſozial.
Die Vertreter des heſſiſchen Gaſtwirtsgewerbes fordern deshalb, daß
jede weitere einſeitige Belaſtung des Gewerbes, die dieſes dem Ruin
zuſührt, unverbleibt, und daß ein erhöhter Finanzbedarf des Reiches,
der Länder und Gemeinden in erſter Linie durch eine gleichmäßige Be=
laſtung
aller Berufsſtände gedeckt wird.
Das heſſiſche Gaſtwirtsge verbe erhebt ferner Einſpruch gegen die
Pläne des Deutſchen Städtetags, die die Wiedereinführung der gemeind=
lichen
Getränkeſtener zum Gegenſtand haben. Bei der jetzt ſchon be=
ſtehenden
Belaſtung der Getränke iſt eine weitere Belaſtung durch ge=
meindliche
Getränkeſreuer völlig untragbar.
Die Verfammlung ſtimmte geſchloſſen unter ſtar=
kem
Beifall der Reſolution zu.
M. St.

Volkshochſchule. Am Mittwoch, den 13. März, ſetzt Wilhelm
Michel ſeine Vorleſung über Das Schauſpiel am Heſſiſchen Landes=
theater
fort. Er wird an dieſem Abend ſprechen über Chr. D. Grabbe
und ſeinen Napoleon. Am Samstag, den 16. März, findet wie=
derum
ein engliſcher Abend uſerer Sprachkurſe ſtatt. Zur Unter=
haltung
ſind neben Muſik= und Geſangsvorträgen englieher Lieder auch
zwei Luſtſpiele vorgeſehew, die in engliſcher Sprache von den Kursteil=
nehmern
vorgetragen werden. Freunde und Gäſte ſind herzlich will=
kommen
.

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Sonntag, den 17. März
I. J., findet die dritte Wanderung als Familienwanderung nach Lichten=
berg
i. O. ſtatt. Die Abfahrt am Böllenfalltor mit reſervierten Wagen
erfolgt 8,32 Uhr. Gefahren wird bis Rondell Ober=Ramſtadt. In
Lichtenberg findet nach dem Mittageſſen gemütliches Zuſammenſein mit
der Ortsgruppe Lichtenberg=Niedernhauſen ſtatt. Teilnehmerkarten, die
zur Autofahrt berechtigten, ſind vorher zu löſen. (S. Anzeige.)

Bund Königin Luiſe. Die Geburtstagsfeier findet
Donnerstag, den 14. März, abends bei Sitte (Karlſtraße) ſtatt. Gäſte
willkommen.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Das
geſellige Zuſammenſein, das heute Mittwoch um 4 Uhr nachmittags
beginnt, findet im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Herr
Generalſekretär Welkow wird über den am 9. und 10. März in Mainz
ſtattgefundenen Parteitag ſprechen. Außerdem werden 1 uſikaliſche
Darbietungen zur Verſchönerung des Nachmittags beitragen. Wir
bitten unſere Freundinnen um recht zahlreichen Beſuch.

Lekale Veranſtalkungen.

Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſk.

Vereinigung ehemal. 116er Darmſtadt. Die Ver=

einigung ehemal. Leibgardiſten hat zu ihrem 15. Stiftungsfeſt am
Samstag, den 16. März, im Städtiſchen Saalbau eingeladen. Wir er=
ſuchen
unſere Kameraden nebſt Angehörigen, recht zahlreich erſcheinen
zu wollen. (Eintrittspreiſe ſiehe Anzeige.)
Kriegsbeſchädigte und Kriegerhinterblie=
bene
vom Haſſiabund, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Freitag, den
15. März, abends, haben wir Verſammlung im kleinen Saal vom
Bürgerhof. Tagesordnung wird dort bekanntgegeben, und um voll=
zähliges
Erſcheinen wird gebeten.
Verein ehemal. Angehöriger des Großh. Art.. Wir bitten die Kameraden, zu unſerer am nähſten Sams=
tag
, den 16. März, ſtattfindenden Monatsverſammlung ihre Familien
mitzubringen, da dieſe Verſammlung als Familienfeſt veranſtaltet wer=
den
ſoll.
Train=Vereinigung 18. Am Donnerstag, den 14. 3.,
abends, findet in Bötkingers Brauerei (Ludwigsplatz 8, Inhaber Jak.
Clever) Monatsverſammlung ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen wird
gebeten. Gleichzeitig bitten wir alle Kameraden, an dem 15. Stiftungs=
feſt
der Vereinigung frücherer Leibgardiſten, das am Samstag, 16. 3.,
abends, im Saglbau ſtatztfindet, vollzählig teilzunehmen

Tageskalender für Mittwoch, den 13. März 1929.

Heſf. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende
22 Uhr, F 8: Minna von Barnhelm. Kleines Haus, Anfang 19,30
Uhr, Ende nach 22 Uhr: Datterich. Orpheum, abends 20,15
Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: Familie Schmitz. Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz, Kaffee Ganßmann,
Weinhaus Maxim, Reichshof, Perkeo. Städt. Akademie,
Eliſabethenſtr. 26 abends 20,15 Uhr: Oeffentlicher Vortrag: Anthro=
poſophiſche
Geiſteswiſſenſchaft, Kunſtoffenbarung und Lebensgeſtaltung.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.

Ihr Huſten quält Sie immer noch,
daher nehmen Sie alle 4 Stunden ½ Eßlöffel voll Faguvin. Von
der hervorragenden Wirkung dieſes Spezialpräparates werden Sie
ſich ſchnell überzeugt haben. Faguvin iſt in Apotheken erhältlich.
(IV.224
Beſtandteile ſind auf der Packung angegeben.

Aus Heſſen.

An. Arheilgen, 12. März. Beſitzwechſel. 2.
Schulhauſe in der Guten Gartenſtraße gelegene Appelſo
durch Kauf in den Beſitz der Brüder Metzgermeiſter P8.
Bäckermeiſter Heinrich Anthes 13. zum Preiſe von 155
Das Grundſtück diente ſchon wiederholt hieſigen Vereirm
als Feſtplatz und wird auch in dieſem Sommer wiede
Sportvereinigung 04 zu dieſem Zweck Verwendung finnyl.
Unterricht in bezug auf Anſchaulichkeit möglichſt zu förcin
ſige Ortsbehörde beſchloſſen, einen der Neuzeit entſprry
bildapparat anzuchaffen. Die Lieferung eines ſorg
rates wurde dem Uhrmacher Haſſenzahl=Pfungſtadt übe
den geſtern ſtattgefundenen Verhandlungen mit den Gi
des Baugeländes am Gehmer Weg wurden die Obſtbään
einigte man ſich für Steinobſtbäume auf 15 Mk., für
Mark für das Stück.
Aa. Eberſtadt, 12. März. Vollverſammlum
verein Sängerluſt der im Laufe des Sommers ſeit
Jubiläum begeht, hielt am Sonntag nachmiltag in ſeiny
Darmſtädter Hof eine Vollverſammlung ab, die ſicht
Vorbereitungen für das Jubiläum beſchäftigte.
V. Eberſtadt, 12. März. Durch Beſchluß des G4.
5. d. M. hat der § 13 der Orisſatzung, betr. die Anſti
ſoldungsverhältniſſe der Gemeindebeamten der Gemeinn
8. Nooember 1913 eine Aenderung, bzw. Ergänzung er
ſchluß liegt gemäß Art 15, Abſ. III der L. G.O. eine W
Bürgermiſterei zur Einſicht offen. Innerhalb der Off
Einwendungen ſchriftlich oder zu Protokoll vorgebracht
Anlieferung von 60 Zentner Dickrüben (Dichwu zel),
toffel, 10 Ztr. Hafer und 5 Ztr. Kleie für das Gemeir!
öffentlicher Submiſſion zu vergeben. Angebote ſind H
der Bürgermeiſterei einzureichen. Den Offerten für K
beizufügen.
4k. Nieber=Ramſtadt, 12. März. Wahlen zu= Wutſtopfung
ſchaftskammer. Am kommenden Sonntag, den
die Wahl der Vertrauensmänner ſtatt. Für die hieſiger
Wahlzeit feſtgeſetzt auf vormittags 11. Uhr bis nachmitt;
wählt wird in den Räumen des Rathauſes (Bürgermein,
berechtigt ſind nur Verbandsangehörige, d. h. ſolche, die
Landwirtſchaſtskammer bezahlen, am Tage der Wahl
und die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen. Wir=
Die letzte Rate der Winterbeihilfe gelangt am 15. d.:h
meindekaſſe zur Auszahlung. Geſangvereim!Mierkikten
Aus Anlaß des am 4. und 5. Mai I. J. ſtattfindendn
mit Liedertag findet am kommenden Samstag abend Mf 9 10 GhladAle

des Gaſthauſes Zur Poſt (Breidert) die erſte Sitzun. Ffr./
ſchuſſes ſtatt. Turnverein. Die Foſtplatzfrage zund 1W 5g0b
Ochien
I. J. ſtattfindenden Gaufrauenturnen iſt nun auch
dahingehend, daß als Platz für das Turnen uſw. derfennß
Zur Poſt (Breidert) ausgewählt wurde. In Kürze
tierliſten bei der Einwohnerſchaft zirkulieven. Es ſind /
rinnen unterzubringen.
G. Ober=Ramſtadt, 12. März. Hauptverſa
Zweigvereins des Alice=Frauenvereiny
ſtadt. Die Hauptverſammlung des hieſigen Zweiewrd
Frauenvercins tagte am Sonntag, den 10. März, nachtich deutiche
haus Zum Löwen Lahier. Ihr wohnten vom Ha3t
Oberin des Alice=Hoſpitals und Frau Prof ſſor Kellnw=
an
. Frau Rektor Hofmann entbot den zahlreich ErpWeviauchs
ſonders den genannten Damen vom Hauptvorſtand ein 0 Motorrad
komm. Der Schriftführer entrollte ein Bild von der
tigkeit und begrüßte die Harmonie in der Armen=, 91
Seelſorge. Er gedachte mit warmen Worten der vorki.d
pflege ſeitens unſerer in ihrem Berufe aufgehendem 6
ſchweſtern und erwies auch Herrn und Frau Pfarrer
rige Mitarbeit die gebührende Anerkennung. Krant:MeTdOße
erledigte ſodann die Rechnungsablage, die alle Hörer
brachte, daß der Alice=Frauenverein, im verfloſſenem,2

ſegensreich gewirkt, insgeſamt 743,77 RM. und allein F
200 RM. in Ausgabe zu verzeichnen hat. Die VorſitzerrA5
und Frau Pfarrer Wags Worte der Anerkenmung um
die eifrige und hingebende Mitarbeit und überreichte 9b
Angebinde vom Verein. Herr Pfarrer Wags danſte / Eiensfräumg
ſeiner allbekannten Beſcheidenheit Ausdruck und gell
Verbundenbleiben in herzlicher Freundſchaft. Frau 1
übermittelte der Verſammlung die herzlichſten Grüt;
ſtandes und rühmte das eifrige Wirken unſeres Zwe / Eideitsamtel
Hofmann wies noch darauf hin, daß durch das eifrü
hieſigen Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kr.
tag=Ergebnis ſo gut ausfiel. Es wurde beſchloſſen, dasd 7m MHikiwoch
einsmitglieder den Beerdigungen von Mitgliedern nau
wohnen und ein Kranz am Grabe niedergelegt werd3 ENM, Mär=
meinſamer
Beſuch des hochintereſſanven Schloßmuſeu
ſt für kommenden Mai oder Juni geplant. Den A1/Pſthet,
Hauuptvorſtandes wurde ans Herz gelegt, unſeren Arid
zu wieder mit einem Beſuche zu beehren, ſicher aber beins.
Hauptverſammmlung zu erſcheinen. Ein recht gut gelrkt 140/ 9äl
feiner Kuchen in reichem Maße ließen die Stundeuttzy
Möge der Alice=Frauenverein immer beſſer gewürdigt 2Au/ſüchſi
Mitgliederzugänge zu verzeichnen haben zum Segen A. g
Heimatgemeinde.
E. Wirhauſen, 12. März. Generalverſay// 009
hieſige Spar= und Darlehenskaſſe G. m. b. u. H. darn
zurzeit 152 beträgt, hält am Mittwoch, den 20. Märtzs2y
9 Uhr, im Gaſthaus Zur Traube, (Phil. Bitter)

MEpp

Tel, 242

Generalverſammlung ab. Auf der Tagesordnung
Jahresrechnung für 1928: 2. Entlaſtung des Vorſtan. 1el5
ſichtsrates für das Geſchäftsjahr 1928: 3. Gewinnvertei:
und 5. Wahl zum Vorſtand und Aufſichtsrat; 6. Geſo0
ſchiedenes. Die Jahresrechnung und Bilanz für das
liegen ſeit dem 10. März bis zum 19. März im Kaſſe!
der Genoſſen offen. Anträge ſind bis 19. März beim?
einzureichen.
E Traifa, 11. März. Der Spar= und Kauſ
verein Traiſa hielt ſeine Generalverſammlung
ſitzende begrüßte die erſchienenen Mitglieder. Er geſl=
im
verfloſſenen Jahre verſtorbenen Mitglieder, deren
weſenden durch Erheben von den Sitzen ehrten. Mie
bericht des Vorſitzenden iſt u. a. zu entnehmen, daß de
abgelaufenen Jahr eine rührige Tätigkeit entfaltet hatt.
zahl hat ſich ſtändig erhöht und beträgt zurzeit nahlt.
Beſchaffung von erſtklaſſigem Brennmaterial wurde bes.
legt. Nicht weniger als 21 Waggon Kohlen und
Verein im laufenden Jahre ſeinen Mitgliedern zu bul9.
führen. Daß dieſer gemeinſchaftliche Kohlenbezug 7n
ſparnis für die Mitglieder bedeutet, kam auch hierbe.
druck, abgeſehen von der weiteren Annehmlichkeit R=
lungsweiſe
durch die im Laufe des Jahres erfolgend 9.
Die vom Schriftführer verleſenem Protokolle ſowie de
ners wurden genehmigt. Die Rechnung iſt gebrüft ur
Dem Rechner konnte für ſeine unermüdliche Tätigleit
Buchführung vollſte Anerkennung ausgeſprochen wei.
rigen Vorſtandsmitgliedern dankte der Vorſitzende ſü.
arbeit. Die beantragte Entlaſtung des Geſamtporſtol
ſtimmig erteilt. Gemäß 8 9 der Statuten ſchied in de=
die
Hälfte der Vorſtandsmitglieder durch das 29s M.
Ausgeſchiedenen eine Neuwahl vorgenommen werden.
genommene Ausloſung ergab das Ausſcheiden der E
Göckel, Hauck und Rau, deren Wiederwahl einſtimme.
Verein angegliederte Sterbekaſſeabteilung hatte im e.
ebenfalls einen größeren Mitgliederzugang zu bervich..
auch ſechs Sterbefälle eingetreten. Auch hier konnte
Gewährung einer anſehnlichen Sterberente wirtſchet.

70

mit Meuthan
gegell
Hustehl Hesk

Weiterbericht.

Die Luftdruckverteilung zeigt weiterhin im 20
Nordweſt= und Mitteleuropa nach Polen hin hche.
weiterer Barometeranſtieg hat im Hochdruckbereich
britiſchen Inſeln, namentlich über Schottland, herrſch.
ier 1.

von 775 Millimeter. Da die Wetterlage noch
Wurr
ſegengeht, ſo dauert der herrſchende Witterunde s.
Ausſichten für Mittwoch, den 18. März: Fortoc
wolkigen, auch aufheiternden Wetters, ohne ſch .
rung, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 14. März: Wenieg Ver
Die Heſ
lage.

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 13. März 1929

Seite 7

Rheinheſſen.
März. Chronik. Die Arbeitsmarktlage
ſe samtes Mainz hat ſich im Monat Februar weiterhin
ahl der Arbeitſuchenden und Unterſtützungsempfän=
Serufsgruppen immer noch beträchtlich. Auf der
Berkaufsſtand erbrochen und daraus eine
ſvren geſtohlen. Daß es noch ehrliche Finder
maer Vorfall, der ſich in Mainz zutrug. Eine Frau
aue in einem Hauſe in Mainz ihre Geldbörſe mit
ei loren. Als ſie ſpäter nach Hechtsheim kam, war die
Shnung der Frau bereits abgeliefert worden. Name
Verliererin war aus einem Ausweis, der ſich in der
ſichtlich. Ein arbeitsloſer Bäckergeſelle, der ver=
Opferſtöcke in der Kapuzinerkirche erbrochen
eGeldbeträge endwendet hatte, wurde von dem Amts=
cfinem
Jahr Gefängnis verurteilt. Die
ſe auf dem Rhein beſſern ſich täglich. Die Schiff=
aufgenommen
. Eine Talfahrt iſt bereits von
w: der Ruhr möglich. Die Mainzer und Guſtavs=
6 zrim größten Teil noch vereiſt. Das Herausſchleppen
cier großen Schwierigkeiten vor ſich. Der Umſchlags=
li
zer Häfen beginnt ſich zu heben, was dem Umſtande
51d 5 die Mainſchiffahrt noch geſchloſſen iſt, wodurch
vSitze beſtimmten Güter in Mainz ausgeladen werden.
9t bahn auf der Mainzer Meſſe geriet ein mit einer
higter Mann zwiſchen zwei Autos und wurde am Unter=
.. Die Schneeſchmelze in Rheinheſſen
hi tlich anſchwellen, die über ihre Ufer gingen und eine
mhrſchwemmtem, wodurch auf den Feldern, an Scheunen
iulncher Schaden angerichtet wurde.
Beeſtopfung iſt eine Qual
Organismus. Nehmen Sie abends 2 Herbex=
hh
. bei längerem Gebrauch ihre Wirkung nicht ver=
eme
erhalten Sie ſchon iu Mengen von 30 Gramm
(IV 224

Ac. Worms, 12. März. Am Samstag mittag wurde das neue Eigen=
heim
der Ortsgruppe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbands
unter zahlreicher Beteiligung der Behörden mit einer akademiſchen Feier
eingeweiht, bei der Gauvorſteher Auerbach in ſeiner Feſtrede ein Bild
der geiſtigen Ziele des Verbandes entwickelte. Nach einer Reihe Glück=
wunſchanſprachen
fand ein Gang durch die Näume ſtatt, die ſich aus der
Zahlſtelle, Leſezimmer und Verhandlungszimmer für etwi 120 Perſonen
und Unterrichtszimmer zuſammenſetzen. Männerchöre und Streichquar=
tette
umrahmten die Einweihungsfeier.
Oberheſſen.
Bg. Vilbel, 12. März. Durch das Eintreten der Schneeſchmelze wur=
den
in unſerer Gegend ſtarke Verheerungen angerichtet. Zwi=
ſchen
Okarben und Dortelweil ſtehen weite Strecken Feldes unter Waſ=
ſer
. Selbſt der Bahnkörper zwiſchen Großkarben und Okarben ſtand
mehrere hundert Meter weit unter Waſſer, ſo daß die Züge dort mit
Vorſicht fahren müſſen. Eine Abteilung der Bahnmeiſterei Vilbel wurde
zum Pumpen dort hingeſchickt. Auf der Nidda kam das Eis ohne Stö=
rungen
in Bewegung. In Vilbel erfolgten mehrere Nohrbrüche, die
ganze Straßen überſchwemmten. Im Laufe des Samstag erhängten
ſich hier zwei Einwohner, ein älterer Mann und eine jüngere Frau.
Die Gründe ſind bis jetzt unbekannt.

Hogen ote Aande

Aufſpringen der Haut und unſchöne Hautfarbe verwendei man am beſten
die ſchneeig=weiße, fettfreie Creme Leodor, welche den Hünden und dem
Geſicht jene matte Weiße verleiht, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein
beſonderer Vorteil liegt auch darin, daß dieſe matte Creme wundervoll
kühlend bei Juckreiz der Haut wirkt und gleichzeitig eine vorzügliche
Unterlage für Puder iſt. Der nachhaltige Duft dieſer Creme gleicht einem
taufriſch gepflückten Frühlingsſtrauß von Veilchen, Maiglöckchen und Flieder,
ohne jenen berüchtigten Moſchusgeruch, den die vornehme Welt ver=
abſcheut
. Preis der Tube 1 Mk. Wirkſam unterſtützt durch Leodor=
Edel=Seife, 50 Pf. das Stück. In allen Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben.

TV 1015

W

Geſchäftliches.

Eine Rheinfahrt auf dem herrlichen Rhein dürfte wohl für einen
Jeden eine ſtete Erinnerung bleiben. Für Ver ne, Schulen und Geſell=
ſchaſten
können große Ermäßigungen gegeben werden und verweiſen wir
auf die heutige Anzeige des Reiſebureaus Lyſſenhops, Mainz.
Ein billiger Oſter=Sonderzug geht am 30. März, um 12.10 Uhr,
von Mainz auf acht Tage zur Riviera. Ueber Bern, Thuner=See
(Jungfrau), Kanderſteg, Simplontunnel, Lago Maggiore, Turin wird
Nizza erreicht, das Standquartier. Von dort aus Ausflüge nach Can=
nes
, Mentone, Monaco, Monte Carlo uſw. Dampferfahrt auf dem
Mittelländiſchen Meer. Rückfahrt über San Remo, Genua, Mailand,
Lugano, Vierwaldſtätter See, Luzern, Baſel uſw. Zum erſten Male
wird dieſe Reiſe in eine paradieſiſche Welt, die bisher nur den Be=
güterten
möglich war, für den außerordentlich niedrigen Preis von
110 RM. für alle Fahrten (Bahn, Auto, Schiff) geboten. Näheres durch
Anzeige in unſerem Blatt. Ausführliche Programme koſtenlos durch
Lloyd=Reiſebureau (Rheinſtraße 17) oder Verkehrsbureau (Ernſt=Lud=
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74765 178663 239791; 22 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 41855 79650
81819 96928 98075 158008 215686 339422 389178 389868 394005; 30 Gewinne
zu je 1000 RM. auf Nr. 589 9653 58366 72190 94020 115211 116178 130615
152254 161453 201888 202466 235628 349747 363516; ferner 106 Gcwinne
zu je 500 RM. und 246 Gewinne zu je 300 MM. In der Nachmit=
tags
=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 63500
164782; 8 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr. 111976 120845 333633 380338;
34 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 21026 43994 46341 48306 66270
81458 137657 149007 171466 194532 230591 246913 247078 247494 291443
315276 338268; ferner 76 Gewinne zu je 500 RM. und 164 Gewinne zu
je 300 RM. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je
500 000 RM., 2 Gewinne zu je 50 000 RM., 8 Gewinne zu je 10 000 RMM.,
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zu je 2000 RM., 118 Gewinne zu je 1000 RM., 264 Gewinne zu je 500
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(4288
Ang. u. M.50. (*md Geſchäftsſtelle d. Bl.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſre gute Mutter, Großmutter, Schwſegermutter
und Schwägerin

Herreng,
Dae

geb. Ditiler
hat uns heute früh im 73. Lebensjahr auf immer verlaſſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Profeſſor Eſſelborn.
Darmſtadt, 12. März 1929.
Herdweg 63.
Die Beerdigung findet auf dem alten Friedhof an der Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
Donnerstag um 3 Uhr nachmittags ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir mit herzlichem Dank abſehen zu wollen.

Inshe
Braut=
Auu
Wäs

Hierdurch die traurige Mitteilung, daß
meine liebe, gute Tochter

nach langem, ſchweren Leiden plötzlich und
unerwartet von mir gegangen iſt.

Der tieftrauernde Vater=
Heinrich Schäfer
und Verwandte.

Darmſiadt u. Pfort, den 12. März 1929.
(4292
Feldbergſtr. 34.

Die Beerdigung findei Donnerstag, den 14. März,
nachmittags 3 Uhr, vom Waldfriedhof aus ſtatt.

Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde heute meine liebe
Frau, unſre teure Mutter, Tochter, Schweſier und Schwägerin

geb. Müller
im 37. Lebensjahr nach kurzer, ſchwerer Krankheit in die Ewigkeit ab=
gerufen
.
Im Namen der Hinterbliebenen:
F. Scriba, Pfarrer.
Wetterfeld, den 11. März 1929.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 14. März, nachmittags ½/4 Uhr,
ſtatt
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend abſehen zu wollen.
(4342

Seite 8

Oe Aiten Sn
eines geſunden Mädchens
zeigen erfreut an
Heinrich Zimmermann
und Frau Léona
geb. Heilig. (4327
Darmſiadt, den 11. März 1929.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
meines lieben Bruders, ins=
beſondere
Herrn Pfarrer Müller
für die troſireiche Grabrede
meinen herzlichſien Dank. (*
Katharine Wittmann.

Mittwoch, den 13. März 1929

Zur ſorgfältigen
Fußpflege
empfiehlt ſich
Fr. Hartmann
appr. Heilgehilfe u.
(53a
Maſſeur.
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Telephon 1454.

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Günſtige Zahlungs=
bedingungen
(4340

Statt Karten.
Die Verlobung ihrer Tochter Meine Verlobung mit Fräulein
Meta mit Herrn Dr. med. dent. Meta Schmitt, Tochter des
Adolf Weissenbruch beehren seiner Frau Gemahlin Annie.
sich anzuzeigen
Pritz Schmitt und Frau
Aunie, geh. Bittel
Darmstadt, im Geißensee 2.
März 1928.

Fabrikanten Fritz Schmitt und
geb. Bittel, beehre ich mich
anzuzeigen
Dr. med. dent. Hdolk Weissenbruch
Hauptmann a. D.
Darmstadt, Heinrichsstraße 75.
März 1928.
(4310

Zu berichen durch alle fachgs-
Iustienten Koteleg ke
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de
en Velaunt
Darmſtad
ſet
Ktäunark, ſilbernes
verrenhandſchul
rotem
vernickelte
Metholt darauf auf=
noch
Fundgegen=
in
frühere
t
beteichet ſind.
Frzin die fundgege
lug Büroſtun

4244, zu verk.

Fräulein, 32 J, ſehr
häuslich, wünſcht ſo=
liden
Herrn kennen zu
lernen, am liebſten
Witwer mit kl. Kind
u. Wohng. Zuſchr. u.
M 79 Geſchäftsſt, (

Statt beſonderer Anzeige.
Nach kurzem Leiden verſchied unſere liebe
Mutter
Frau Marie Weicker
geb. Walter
im nahezu vollendeten 85. Lebensjahre.
Im Namen oller Hinterbliebenen:
Ludwig Weicker, Gärtnereibeſitzer.
Darmſtadt, den 13. März 1929. (4308
Nieder=Ramſtädterſtr. 82.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 14. März.
vormittags 11 Uhr, auf dem alten Friedhof ſiatt.

(Statt Karten.)
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Hinſcheiden unſres guten Vaters ſagen wir hier=
mit
herzlichſten Dank. Beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Munk für die troſtreichen Worte, dem Ge=
ſangverein
Eintracht und der Schuljugend von Kirch=
beerfurth
, dem Kriegerverein Pfaffenbeerfurth und
(4341
für die zahlreichen Kranzſpenden.

Reichelsheim (Odw.), 12. März 1920.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen, der
Witwe Margarethe Gußmann
geb. Probſt
ſagen wir herzlichen Dank. Beſonders wohltuend
empfanden wir die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Müller.
Die Hinterbliebenen.

Zuschneide

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Darmſtadt, den 12. März 1929.

(4315

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Soſie Wacker
geb. Walther
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Haßlinger, für die troſt=
reichen
Worte am Grabe.
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Walther III.
Familie Wacker
Schönnen i. O., Zieder=Ramſtadt, den 12. März 1929.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
und die Kranzipenden beim Heimgang
unſerer lieben Verſtorbenen
Albertine Wiegmann
geb. Wilhelm
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und
Bekannten unſeren herzlichſien Dank
Sch. Wiegmann u. Angehörige
(4326
Darmſiadt, den 12. März 1929.

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hat um 19 Uhr die Mündung erreicht. Auf dem
Main hat ſich das Eis vom Obermain kommend unter=
halb
Hanau geſtellt. Das Eis iſt brüchig. Die Lahn
iſt unterhalb Limburg eisfrei. Das oberhalb befind=
liche
Eis iſt zermürbt. Nach Meldung der Wetter=
dienſtſtelle
Aachen wird es weiter trocken bleiben. Die
Temperaturen ſind ausgeglichen. Die Talſchiffahrt iſt
von Dienstag von Bingen ab freigegeben. Die Berg=
ſchiffahrt
iſt auf der Gebirgsſtrecke vorläufig noch an=
gehalten
. Der Hochwaſſermeldedienſt (Wachtdienſt)
wird ab Dienstag eingeſtellt. Damit dürfte die Hoch=
waſſergefahr
als endgültig beſeitigt anzuſehen ſein.
Der Main iſt von der Mündung bis zur Offen=
bacher
Straßenbrücke eisfrei. An der Offenbacher
Straßenbrücke iſt noch eine kleine Eisanſammlung
vorhanden. Von hier ſtromaufwärts bis Mainkur iſt
der Main wieder eisfrei. Von Caſſella=Mainkur bis
Schleuſe Mainbur ſteht noch die alte Eisverſetzung,
die noch eine Stärke bis 1,40 Meter hat. Die hier
wiederholt vorgenommenen Sprengungen haben nicht
den gewünſchten Erfolg gehabt. Von der Fähre
Numpenheim aufwärts bis Dörnigheim hat ſich das
unterhalb Aſchaffenburg abgegangene Eis erneut ge=
ſtellt
und hat teilweiſe eine Höhe bis zu 3 Metern.
Von Aſchaffenburg aufwärts bis Wertheim iſt das
Eis in Bewegung, hat ſich aber an verſchiedenen
Stellen wieder geſtellt. Oberhalb von Wertheim iſt
die Eisdecke im großen und ganzen noch nicht in Be=
wegung
, es haben ſich aber bereits große freie Stel=
len
gebildet.
Einſturz einer Grenzbrücke über die Drave.
Radkersburg. Am Montag nachmittag iſt
ein Teil der von Radkersburg (Kärnten) nach Ober=
radkersburg
in Jugoſlawien führenden Holzbrücke
über die Drave, in deren Mitte die Staatsgvenze
liegt, eingeſtürzt. Die Eismaſſen der Drave, die ſich
infolge des mehrtägigen Tauwetters in Bewvegung
geſetzt hatten, hatten ſich plötzlich auf der öſter=
reichiſchen
Seite an zwei Brückenpfeilern geſtaut und
dieſe unter furchtbarem Krachen und Gepolter weg=
geriſſen
. Da die Brücke in dieſem Augenblick men=
ſchenleer
war, iſt niemand ums Leben gekommen.
Ermordung eines italieniſchen Arbeiters.
Saarbrücken. Der Arbeiter Malli Aloardi,
ein geborener Italiener, wurde in einer hieſigen
Wirtſchaft gelegentlich eines Streits von dem Ar=
beiter
Valentino Baudino, ebenfalls einem Italiener,
durch etwa 20 Meſſerſtiche getötet. Wie der Polizei=
bericht
ſagr, iſt anzunehmen, daß Mord vorliegt, da
der Väter eigens zur Ausführung der Tat von Dil=
lingen
nach Saarbrücken gekommen ſei. Der Täter iſt
ſofort nach der Tat geflohen.
Beim Fluchtverſuch tödlich verunglückt.
Berlin. Beim Fluchtverſuch aus dem Frauen=
gefängnis
des Polizeipröſidiums iſt die 33 Jahre alte
Joſephine Jagelle am Montag abend gegen 24 Uhr
tödlich verunglückt. Sie hatte ſich ein Bettlaken zer=
ſchnitten
, zu einem Seil gewunden und an das Fen=
ſterkreuz
angebunden. Das Bettlaken riß aber; die
Jagelle ſüürzte vom 4. Stock auf die Straße hinab
und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie bald
darauf verſtarb. Die Leiche wurde beſchlagnahmt.
Großer Hotelbrand in Pennſylvanien.
Berlin. Wie die Nachtausgabe aus New York
berichtet, iſt in Reading (Pennſylvanien) durch eine
Feuersbrunſt ein Hotel faſt vollkommen eingeäſchert
worden. Neun Perſonen ſollen in den Flammen um=
gekommen
ſein. Zehn weitere Perſonen hatten ſchwere
Brandwunden erlitten. Der Sachſchaden betrage über
eine halbe Million Dollar.
Verein für Heſſiſche Geſchichte und Landeskunde.
Der Verein für Heſſiſche Geſchichte und Landes=
kunde
zu Hamburg fand ſich im Kaiſerhof (Altona)
zu ſeiner Märzſitzung zuſammen. Frau Anna Maria
Darboven (Blenkeneſe) ſprach über Hölderlin, ſein
Schickſal, Glaube und Sendung. In gedankenreichen
Darlegungen zeichnete die Vortragende mit dichte=
riſcher
Kraft ein Bild des Dichters. Die Schöpfungen
Hölderlins waren nahezu hundert Jahre zu einem
Märchenſchlaf verurteilt. Die Einſtellung des 19. Jahr=
hunderts
war allzu ſtark vom Materialismus be=
herrſcht
, und erſt um die Jahrhundertwende erwachte
wieder der philoſophiſche Geiſt, der ſich mit den un=
gelöſten
Problemen der Welträtſel befaßt. Die
Schulung in einem rein ſachlichen Denken, wie es die
Zeit des Materialismus mit ſich brachte, war gewiß
notwendig, damit eine wiſſenſchaftliche Grundlage für
die Metaphyſik geſchaffen wurde. Befonders nach
dem Kriege iſt ein Erkenntnisbedürfnis aufgewacht,
das die Lebensprobleme nicht durch den Stoff löſen
will, ſondern in dem Anſchauen des lebendigen Weſens
aller Dinge. Das Geheimnis im Daſein iſt letzten
Endes niemals zu löſen, aber ein zu tiefſt Erlebtes
führt zu einem religiöſen Bekenntnis. Hölderlins
religiöſes Erkennen iſt nahe verwandt mit dem
fauſtiſchen Geiſt. Der Zeitgeiſt, der die idealiſtiſche
Freiheitsbewegung Ende des 18. Jahrhunderts her=
vorgerufen
hatte, wurde in ſeinem geiſtigen Gehalt
nur von wenigen über die Grenzen hinaus erfaßt. In
Hölderlin geſtaltete er ſich zu einer religiöſen Wahr=
heit
, die prophetiſch bis in unſere heutige Zeit hinein=
klingt
. Das religiöſe Fühlen eines Hölderlin konnte
im Laufe der folgenden Zeit keinen Widerhall finden,
da ein Hinneigen zu einer Intellektualwelt die Herr=
ſchaft
antrat. Die Zeit hatte ſich dann von aller
Metaphyſik und und Myſtik abgewendet. Der Kreis,
der die beſeelte Dichtkunſt Hölderlins begreift, hat
ſich heute weſentlich erweitert, denn ein anderer Kul=
turausdruck
weckte ein Verſtehen. Wir wiſſen, daß
alle Kulturerſcheinungen nur Abbilder und Symbole
ſind, die das Letzte und Tiefſte, die Lebendigkeit aller
Dinge, verhüllen. Hölderlin ſchaute dieſe lebendige
Kraft, die hinter der Form ſteht. Eine blutende
Sehnſucht trieb Hölderlin zu einer religiöſen Wieder=
geburt
. Der Vortragende las anſchließend ihre
im Goldenen Buch der Mädchen veröffentlichte
Hölderlin=Abhandlung. Der Vorſitzende des Vereins,
Dr. Hans Braun, dankte Frau Anna Maria Dar=
boven
, der Darmſtädter Dichterin, für ihren tiefſchür=
fenden
Vortrag. Profeſſor Dr. Rittershaus ( Ham=
burg
) erläuterte die geiſtige Umnachtung Hölderlins
vom Standtpunkte des Pſychiaters; die Ausführungen
des Gelehrten waren von erſchütternder Eindringlich=
keit
. In Verbindung mit dem Univerſitätsbund
Marburg veranſtaltet der Verein für Heſſiſche Ge=
ſchichte
und Landeskunde am 10. April einen Mar=
burger
Abend.

Ueberſchwemmungen in den Bororken Berlins.

Paddler auf einer überſchwemmten Straße Berlins.
In den Vorortſtraßen Berlins haben ſich durch das Tauwetter ſeenartige Ueberſchwemmungen
gebildet. Unſer Bild zeigt einen begeiſterten Paddelbootfahrer, der in dem Verkehrshindernis
eine gute Gelegenheit zur Ausübung ſeines Sports findet.

Der Kampf gegen das Eis.

Eismaſſen auf dem Rhein.
Auf dem Rhein haben ſich gewaltige Eismaſſen angeſammelt, die bei dem jetzt eingetretenen Tau=
wetter
eine ſchwere Gefahr für die Brücken bilden. Die Strombehörden haben deshalb Eisbrecher
eingeſetzt, um den ungehinderten Abgang der Schollen zu ſichern. Unſer Bild zeigt die Eisanhäufun=
gen
vor der aus der Römerzeit ſtammenden Druſusbrücke bei Bingen. Oben: Eisbrecher auf dem
Rhein vor dem Loreleifelſen.
zunglück im Milikärarſenal von Sofial.
Zum Explo

Der Erzbiſchof von Sofia ſegnet die Opfer des Exploſionsunglücks von Sofia.
Im Militärarſenal von Sofia entzündeten ſich aus ungeklärter Urſache kürzlich die dort lagern=
den
Pulvervorräte und explodierten. Bei dieſer Kataſtrophe fanden 25 Perſonen den Tod und eine
große Anzahl von Menſchen wurde ſchwer verletzt. Auf die Nachricht von der Exploſion hin hat die
Entente einen Schritt bei der bulgariſchen Regierung unternommen, um gegen die Anhäufung von
Kriegsmaterial zu proteſtieren, die die Beſtimmungen des Friedensvertrages verletze.

Tödlicher Unfall bei Eisſprengungen.
Mayen. Bei Eisſprengungen im unteren Nette=
tal
wurde Landeskulturoberſekretär Nackel ungefähr
75 Meter von der Sprengſtelle von einem großen
Stein ſo ſchwer getroffen, daß er nach wenigen Mi=
nuten
ſtarb. Nickel war verheiratet und Vater zweier
Kinder.

Das Gebäude einer deutſch=argentiniſchen
Zeitung niedergebrannt.
NewYork. Wie Aſſociated Preß aus Buenos
Aires berichtet, ſind dort das Gebäude der deutſchen
Zeitung Argentiniſches Tageblatt und mehrere an=
grenzende
Häuſer durch eine Feuersbrunſt zerſtört
worden. Der durch den Brand angerichtete S
ſchaden wird auf 175 000 Dollars geſchätzt.

Die Not der Kleinen und au
Berlin. Eine vom Berliner
Schulen angeſtellte Unterſuchung üni
Beſchäftigung von Schulkindern
gehabt, daß 7895 gewerblich tätgi
einem Jahr feſtgeſtellt wurden.
Widerſpruch mit den Beſtimmungens
geſetzes 394 Kinder vor Schulanfan
4 Stunden täglich, 119 über 6 St
1153 Kinder mit Sonntagsarbeit be=
gewerblich
tätigen Kinder wunden;
dabei wurden bei 1347 Kindern
ihrer gewerblichen Arbeit feſtgeſtelue
hat nun beſchloſſen, durch die Fürſt
ken, daß Schulkinder eine gewerblib
haupt nicht mehr ausüben.
Vorübergehende Einſtellung dia
über Kaſſel.
Kaſſel. Das Tauwetter h.
Kaſſel derartig aufgeweicht, daß
Landen der Flugzeuge nicht mehrn
Sicherheitsgründen muß der Flugra/f
daher vowübergehend eingeſtellt werstd
lange, bis der Boden genügend abirurit
Wiederaufnahme des Verkehrs wvu dnis
kannt gegeben werden.
Nach drei Jahren als Leichenl
Pirmaſens. Am SamstagRi
arbeiter beim Holzſammeln in 8
Glastal in der Nähe der Schiller
vollſtändig verweſte männliche Lein
von groß
das Skelett und die Kleider waren
den Taſchen der Kleider wurden u. brk/0l.
ſtände vorgefunden. An Hand BMA
konnte feſtgeſtellt werden, daß es füt süt
ſenſer Fabrikarbeiter Alfred Batyt writf hnd hat dus bei
drei Jahren als vermißt galt. z2/tühf in der kau
ſchon vermutet, daß Bath Selbſtmo a. ietzuraf der anderen
könnte. An der Fundſtelle der LeiimhMMa zwiſchen ſeit
einem Baum ein Strick vorgefunde m. ᛋühmef denn ein Teil
frei feſtſteht, daß ſich Bath vor drei 1Ahu 02103, ein großer
genommen hat.
Eiſenbahnzuſammenſtoß in / 4
eit

Paris. Bei einem Zugzuſain
Nähe von Perpignan wurden zwu
wundet und großer Sachſchaden au= w mir co erſorſcht I
Ili Au eines Punktes
Eine berühmte Münzenſamm muhrnn der kampiert hal
Paris. Wie dem Matin m sſun m und verſtändli
meldet wird, haben Einbrecher . hnt:n, dem Publiku=
Welt als Sammlung Erneſt Grogoſe /40t in ihren Plär
ordentlich wertvolle Münzenſamm n.)
handelt ſich vor, allem um 500 E M/ ührden ſowohl Bord
Bronzemünzen und Medaillen aur 411 6 ihlen tut dies.
und Judäa aus der Zeit von 300 P 20 a0 mmer wieder
mit dem Siegel des Königs Krischal-/nacht etwa dar
Monarchen.
=Betitennen.
Neuer Weltrekord im Mk 2 Menber
London. Der engliſche Major 90/ 1 Aontevideo ab
dem am Montag unternommenen s M.4 Me, Leutnant Ber
geſchwindigkeitsrekord für AutomrEigitlint und Orpal P=
vollen
Erfolg davongetragen. Er7s umeütgniſchem Ge
erſten Fahrt von Süden nach Norr75 k Nagge, Unter
Daytonabucht vornahm, eine Goc4nt zyiſchem Gelde
231,51 engliſche Meilen. Die gemurs M ks Comm=
er
in 15,55 Sckunden zurück. DewrAg iſhr und einem
wurde von dem Amerikaner J. M HcFzu werden
dephia mit 207,5 Meilen gehalt
S von ihrem
früheren Rekord Segraves mit 20 k
nterſtützung
Bahn am Strande von Dahtona ber dut de bolten, in A.
ordentlich günſtigem Zuſtand. Naor.9.
vechnungen glaubte man, daß derr /f, M dieſer Walf
eine Geſchwindigkeit von 23020 MMl Ms Nenutzten vig
erreichen würde. Dieſer erſte Erfaf ! okSeland fuhren.
Hoffnungen des Konſtrukteurs des WeM hon Montehiſ
J. S. Jvving von der Sunbean 0 4.11 Lezember ab.
en, daß Wi
37 Tote beim Erdrutſch au ſit er den Klug=
London. In Liſſaboner Medetiu Ken de Palſiſchis
Anzahl der beim Landrutſch bei Schmz,ls
zu einer
Madeira ums Leben gekommenen nbu/ Mit Schne=
angegeben
. Die Tatſache, daß bihe 24wu duten Abflou
aus den Trümmern geborgen wuin zug,
Vöhnl
daraus, daß die meiſten vom Meenn!
erden konn
den. Ein Mann wurde nach einer Fütf!
leiten
vielen Stunden noch lebend geborne EnAn
ausragende Hand den Reuungspeng gan I Nigz ſeheſl ſollt
2as erſte
war.
irbanks
Brand einer Petroleum=Förderan
Rangun. In den Petroleum.
troleum=Geſellſchaft von Birma iſ.
ſtörte ein Brand die geſamte Andg.
wurden ſchwer verletzt. Trotz Ale
konnten die dem Bohrloch entſtrömei
Erdölmaſſen nicht gelöſcht werden
wird man das Ausbrennen abwane
mehrere Wochen beanſpruchen durſ

Der Fürſtbiſchof voll
70 Jahre al.n

Kardinal Dr. Adoll Bertol.
von Bresioh
feiert am 14. März ſeien 9...
biſchof Dr. Bertram ahiſto
viele Schriften über kun.
aiſche Frgel. i. e

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 13. März 1929

Geite 11

Weographiſche Rätfel
Antarktis gelöft!
üeen Ergebniſſe der Wilkins=Expedition.
on Vilhjamur Stefanſſon,
ien Arktis=Forſcher und Wiſſenſchaftler.
ſwdrn die neuen Möglichkeiten, die das Flugzeug
uiu ekannter Gebiete erſchließt, ſo deutlich bewie=
ieuF
mig, den Wilkins und Cielſon am 21. Dezem=
ſarktiſchen
Zone ausführten. Bei dieſer Pionier=
übdkuat
wolkenloſen ſüdpolaren Himmel haben ſie
em gelöſt, das die Geographen während der
ellz Seſchäftigte und welches das Hauptziel der
ſiwpolgebiet befindlichen amerikaniſchen Expedi=
Ridw)Syrd und Hubert Wilkins iſt.
üiſdenſchaftlichen Expeditionen geplant waren,
in chaftliche Welt längſt einig, daß zwei große
Yhueme der Antarktis zu löſen ſeien.
Bedeutendere war die Löfung der Frage, ob
ktis ax) ſänzige Landmaſſe ſei oder ob ſie aus mehre=
teilem
) ſthe. Das zweite war die Erforſchung der
dieſitLandes oder dieſer Länder. Bisher waren uns
Ar =Meilaeya Feſtlandgrenzen bekannt und 6600 noch un=
in APniten ausgedrückt, waren uns alſo 40 Prozent
Nihe en düetingenommenen Kontinents bekannt. Dies be=
erweſe
mu e grapflüicke, und ebendarum iſt auch das zweite zu
md die x. roble wür= uns von großer Wichtigkeit.
der Kec= eſondt/ Intereſſe am Südpol ſelbſt hat eigentlich nur
funden, b ikum. übvohl Byrd als auch Wilkins haben das in
ſtellt wriln grannmr f feſtgeſtellt.
ers ᛋᛋre hat das betont, indem er ſagte, daß ſein
Sütßſ in der Hauptſache deshalb unternommen
il er ha er anderen Seite des Pols Forſchungen an=
Ue, Aſſer zwiſchen ſeinem Stützpunkt und dem Pol
ſen kölmzidenn ein Teil dieſes Gebietes iſt bereits von
Jahre//1003, ein großer Teil von Shackleton im Jahre
ind diſ grnze Gebiet von Amundſen und Scott im
1/12 cſcht worden, wobei ſich Amundſen zwei und
m halft Tag am Südpol aufhielten.
chlich ᛋtn man wenig Neues beim Ueberfliegen einer
andeyc on erforſcht haben, entdecken und auch wenig
erflieg) änes Punktes (des Südpols), wenn andere
hus Jahretnirr kampiert haben.
Je mXklarem v5 verſtändlichen Tatſachen haben Byrd und
Seranlth) wem Publikum immer wieder zu ſagen, daß
E3ſol ſeiſt m ihren Plänen keine hervorragende Rolle
r Aardem wſter ſowohl Byrd wie Wilkins zum Südpol flie=
er
voynynen tut dies, um das große Publikum zu be=
das
ſiAtrmer wieder für Pole intereſſiert, aber keiner
ſeidennugit etwa daraus wie auch aus ihren ſonſtigen
ein Abiyennen.
22. Sc nlber 1928 reiſte die Wilkins=Expedition von
knach=/ſitevideo ab. Die Mitglieder ſind: Kapitän
18s Leüſe )eutnant Ben Eielſon als zweiter Leiter, Joe
ls Piklund Orval Porter als Mechaniker. Die Expe=
mit
aumürniſchem Gelde finanziert worden und hißte
laniſchffagge. Unter der gleichen Flagge und eben=
ameri
aſchem Gelde finanziert ſtartete am 10. Oktober
ſos Aimes Commander Byrd mit Bernt Balchen als
Befehlrslber und einem Stab, der zu groß iſt, um ein=
Fführti wverden. Sein Abfahrtsdatum war ebenſo
ſon Wüns, von ihrem gemeinſamen Plan beſtimmt, die
Aſtlicher ncerſtützung norwegiſcher Walfiſchfänger, die
Antarbcät ollten, in Anſpruch zu nehmen.
ſeiſedan dieſer Walfiſchfänger waren nicht die gleichen,
R Wilzßt wenutzten via Südamerika und die von Byrd
via Nlhsiceland fuhren.
ps rermvon Montevideo am 24. Oktober, Byrd von
am Abie ember ab. Wenn keine Zwiſchenfälle ein=
ur
anzhmen, daß Wilkins als erſter die Antarktis er=
Nd als e den Flug aufnehmen werde. Bei normaler
9 würice die Walfiſchfänger, die Wilkins transportier=
ebtion
Aüamd zu einer Jahreszeit erreicht haben, wo
Bodennit Schnee bedeckt war und die Küſten vereiſt,
Flugx ſſie guten Abflug hatten. Doch die Witterungs=
ſſe
wanx urigewöhnlich, die Wärme ſetzte ſechs Wochen
s erwentwverden konnte, ein. Es iſt merkwürdig, daß
broßte Gwierigkeiten bei ſeiner Expedition durch die
Vitteru½ mitſtehen ſollten, wie auch ſchon bei einem
heren Aüge. Das erſte Mal; war er im März 1926 in
* gefloh/g von Fairbanks in Alaska, aus, wo die nor=

mile März=Temperatur unter 0 Grad lag: gerade dieſes Mal
aber herrſchte ungewöhnlich warmes Wetter, ſo daß das Flugfeld
voller Pfützen und Kot ſtand und das Flugzeug, um überhaupt
ſich erheben zu können, nur halbe Belaſtung vertrug.
Als er dann dort landete, wo er das Eis für tragfähig hielt,
war es ſo ſchwach, daß es beim Landen des Flugzeuges brach
und die Maſchinen ins Waſſer tauchten. Wäre dieſer Flug nur
um einen Tag ſpäter ausgeführt worden, ſo wäre das Flugzeug
bis auf den Grund geſunken, und unrettbar verloren, auch das
Leben der Beſatzung in größter Gefahr geweſen. So, wie der Fall.
lag, brauchte es Tage mutiger Arbeit, um die Maſchine zu retten,
fie an die Küſte zu bringen, ſie auf Räder zu montieren und auf
dem ſteinigen Grund zu ſtarten, der nur einen Abflug mit halber
Belaſtung geſtattete, während bei genügend ſtarkem Froſtwetter
Landung und Abflug auf dem Eiſe keinerlei Schwierigkeiten ge=
boten
hätten.
Am 21. Dezember war alles bereit und das Wetter ausge=
zeichnet
. An dieſem Tage ſandten Wilkins und Eielſon eine Bot=
ſchaft
an Freunde nach New York: Wir denken an Euch bei
unſerem erſten Flug.
Ihre perſönlichen Freunde und auch ihre Freunde in wiſſen=
ſchaftlichen
Kreiſen, dachten an dieſem Tage auch an die beiden,
denn es war der erſte Flug über die Antarktis, das Leben
zweier tapferer und tüchtiger Männer ſtand auf dem Spiel und es
ging um wichtige antarktiſche Probleme. Iſt das Land am Südpol
wirklich Feſtland oder eine Inſelgruppe?
Wenn man die zahlreichen Ausführungen von Fachleuten
über die Antarktis lieſt, die während der letzten 17 Jahre erſchie=
nen
ſind, ſo wird man feſtſtellen können, daß die Anſicht, es handle
ſich um ein einziges Feſtland, überwiegt.
Doch als der Wilkins=Eielſon=Aeroplan ſich zum erſten Ant=
arktisflug
zum klaren Polarhimmel erhob, wurde von Stunde zu
Stunde klarer, daß die bisherigen Vermutungen der Gelehrten
nicht den Tatſachen entſprachen. Wie ſchon oftmals, wurden auch
diesmal die überzeugten Theoretiker durch die Praxis widerlegt.
Die Autarktis iſt tatſächlich nicht ein einziges Feſtland, ſondern
beſteht aus mehreren Landgruppen.
Der erſte Antarktisflug war wohl der gefährlichſte in der
ganze Fluggeſchichte.
Wenn man den Atlantikflug unternimmt, befindet man ſich
wohl in der Gefahr, zu ertrinken, wenn die Maſchine verſagt und
man auf der See niedergehen muß. Doch es beſteht trotz allem
die Chance, daß ein Schiff in der Nähe iſt, obwohl bisher dieſe
Chance nicht im gegebenen Falle vorhanden war, ſo daß die
meiſten Flieger, die auf hoher Seee niedergehen mußten, ver=
loren
waren.
Ein Flug in der Arktis iſt, hierzu verglichen, ſicherer, denn,
wie Wilkins und Eieſon bei ihren Flügen im Jahre 1927 zeigten,
gibt es zahlreiche günſtige Landungsplätze auf dem arktiſchen
Packeis.
Es war eine falfche Annahme des Publikums, daß Amund=
ſens
Tod ein Beweis für die Gefahren der arktiſchen Verhältniſſe
ſei. Amundſen ertrank im Nord=Atlantik, bevor er noch mehr als
ein Drittel des Weges vom eisfreien Norwegen bis zum erſten
Eis in der Richtung auf Spitzbergen zurückgelegt hatte.
Noch niemals ſind Arktis=Flieger umgekommen oder auch nur
ſchwer verletzt worden, obwohl Amundſen und Ellsworth dort
1925 etwa 1400 Meilen, Byrd im Jahre 1925 5000 Meilen und im
Jahre 1926 1800 Meilen, Wilkins, Eielſon und ihre Leute im
Jahre 1926 6000 Meilen, im Jahre 1927 8000 Meilen und im
Jahre 1928 3000 Meilen geflogen ſind.
Soviel wir von Wilkins Fluge und ſoviel wir jetzt wiſſen,
iſt die Antarktis für Flüge ſogar ungefährlicher als die Arktis,
wenn man mit genügend Vorrichtungen zur Landung aus=
gerüſtet
iſt.
Die beſte Landungsmöglichkeit iſt die mit Kufen. Wilkins
mußte ſie aber durch Räder erſetzen. Das Schlimmſte, was man
beim Landen mit Rädern auf Schnee befürchten kann, iſt ein be=
ſchädigtes
Flugzeug und, ſelten genug, gebrochene Knochen. Es
mußte alſo ſchon ein ganz beſonderes Pech ſein, wenn bei einer
derartigen Landung Schlimmeres paſſiert wäre vorausgeſetzt
allerdings, daß die Antarktis ein einziges Feſtland iſt, wie die
Geographen bisher glaubten.
Die tatſächlichen Entdeckungen, die Wilkins und Eielſon
machten, zeigte indes, daß die vorausgeſetzte Sicherheit nicht vor=
handen
war, ſondern vielmehr höchſte Gefahr drohte. Denn als
ſie ſüdlicher flogen, entdeckten ſie, daß ſie nicht den erwarteten
Kontinent unter ſich hatten, mit ſanften Schneegeländen, ſondern
unebene Inſeln, die durch Kanäle mit Eisblöcken von einander
getrennt waren. Unter dieſen Umſtänden wäre ein Landen mit
Kuſen gefährlich geweſen; ein Landen mit Rädern bedeutete je=
doch
den ſicheren Tod.
Ganz im Stile des Rekords, den Wilkins und Eielſon zu=
ſammen
in der Antarktis aufgeſtellt hatten, ſetzten ſie, der Gefahr
trotzend, ihren Flug bis zum völligen Verbrauch ihres Gaſolins

ſort. Das Brennmaterial keichte für 1200 Meilen. So flogen
ſie 600 Meilen ſüdlich über Gebiete, die nie zuvor eines Menſchen
Auge geſehen. Bei dieſem Fluge hielten ſie, mit Bleiſtift und
Kamera, die Umriſſe der Gebiete und die Höhen der Berge feſt.
Ctwa 600 Meilen entfernt von Deception Island kamen ſie
zur Küſte eines größeren Landſtriches. Wenn man auch jetzt noch
nichts weiß, ob er groß genug iſt, um die Bezeichnung Feſtland
zu verdienen, iſt er doch nach Anſicht der Flieger von beträcht=
licher
Ausdehnung.
Es iſt bei Forſchungsreiſen gewöhnlich ſo, daß unvorherge=
ſehene
Entdeckungen nicht nur einen Erfolg, ſondern auch ein ge=
wiſſes
Hindernis in ſich ſchließen. Ohne dieſe Möglichkeit wären
es gar keine Entdeckungen. So erfordert jede Entdeckung eine
Aenderung des urſprünglichen Planes.
Wenn man auf dem Meere fährt, muß man anhalten, wenn
man auf ein unbekanntes Land ſtößt, muß man den Kurs und
die Taktik ändern. Im Flugzeug iſt man ſo lange ſicher, als man
ein Land überfliegt, das ſo groß iſt, wie man es erwartet hat und
für das man ſich ausgerüſtet hat. Doch mit dem Augenblick, wo
man auf ein neues Terain ſtößt, fei es Waſſer, wenn man Land
erwartet, oder Land, wo man Waſſer vermutet, iſt man in großer
Gefahr.
Dadurch, daß ſie ſich durch dieſes Hindernis nicht zurück=
ſchrecken
ließen, gelang es ihnen innerhalb der wenigen Monate,
die ſie von New York fernblieben, Reſultate zu erzielen, die ſonſt
einer drei Jahre dauernden Expedition noch zur Ehre gereicht
hätten.
Es gab zwei große Probleme, die die Wilkins=Expedition zu
löſen hatte: Iſt die Antarktis ein einziges großes Feſtland? und
welches ſind ihre Grenzlinien?
Der erſte Antarktisflug hat bereits das größere dieſer beiden
Probleme gelöſt: die Antarktis iſt kein Feſtland, wenngleich wir
auch noch nicht die genaue Anzahl der verſchiedenen Landſtriche
und Inſelgruppen kennen. Der antarktiſche Kontinent iſt in
mehrere Länder geteilt, von denen eines immerhin noch groß
genug ſein mag, um Feſtland genannt zu werden.
Bleibt noch die Frage beſtehen, wie und wo die Grenzen ver=
laufen
. Dieſe Frage ſcheint auf dem beſten Wege zur Löſung
durch die weiteren Flüge der Wilkins=Hearſt=Expedition und durch
die bisherigen und zukünftigen Flüge von Commander Byrd.
Rundfunk-Frograntse.
Frankfurt.
Mittwoch, 13. März. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk:
Franzöſiſch. O 13.15: Schallplaiten: Sinfoniſche Werie. o 15.05:
Jugendſtunde: Reitor Wehrhan: Von einem unheimlichen Gericſt:
Das Femgericht zu Wilbaſen im Lippiſchen. o 15.55: Hausfrauen=
dienſt
: Vom Nährwert des Eies. 8 16.35: Stuttgart: Konzert
des Funkorch. O 18.10: Bücheiſtunde. S 18.30: Kaſſel: Garten=

monolog und der Oſterſpaziergang in Goethes Fauſt. 6 19.15:
Franzöſiſche Literaturproben. O 19.30: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
O 20: Prof. Drevermann: Eine Vierteiſtunde Naturkunde. O 20.15:
Dialekt=Austauſch=Abend der Sender Frankfurt a. M. und Stuttgart.
Stuttgart.
Mittwoch, 13. März. 10.30: Schallplatten. o 12:. Schloß=
platzkonzert
. O 13: Schallplatten. S 15: Kinderſtunde. o 16.15:
Nachmittagskonzert. Mitw.: M. Ado phi, Funkorch. Nordiſche Muſik.
O 18.15: Freiburg: Dr. Marcard: Faltbootfahrten auf dem Ober=
rhein
. O 18.45: Chefredakteur Reimaſch: Das jüngſte Königreich:
Albanten. o 19.15: Oscar Schröter: Die Blütezeit der Oper.
6 19.15: Prof. Dr. Großmann: Chemie und Weltwirtſchaft. O 20.15:
Diatett=Austauſch=Abend. Aus Frankfurt: Ausflug eines Frank=
furters
nach Stuttgart Ausflug eines Stuttgarters nach Frank=
furt
. Hörſpiet von Aifred Auerbach. Aus Stuttgart: Kämpfert:
Schwäbiſche Rhapſodie (Orch.); Vom Ländle und de Leut (Erna
Faßbinder Artur Anwander); s Schwobalied (Stuttgarter Solo=
Quartett). Mer laſſet’s beim Alta. Schwäbiſche Charakterſtudie
von Raban Sylvius. Perſ.: Der neue Ortspfarrer: Der Meßner;
Obergföll, Kleinbauer; Lächele, Kleinbauer; Jungfer Roſt; Rübſam
Totengräber: Schwabenmarſch (Orch.)

KäblO

Nur beim kachmann
C Boßler & Co., G m b H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telenhon 2140 1038a

Haupiſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streefe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schſußdienſt: Andreas Bauet; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willv Kuble: Druck
und Verlag: T. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantte der Rückſendung nict Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten

[ ][  ][ ]

Generalverſammlung der Darmſtädter Volksbank.

Vorgeſtern abend fand im Reſtaurant Georg Chriſt, Grafen=
ſtraße
20, die Generalverſammlung der Darmſtädter Volksbank
e. G. m. b. H. ſtatt, welche ſich eines guten Beſuches erfreute. Den
Vorſitz führte Herr Fabrikant J. Nohl, der die Sitzung eröff=
nete
. Den Jahresbericht erſtattete Herr Direktor Weiler. Er
wies darauf hin, daß das Wirtſchaftsjahr 1928 nach zweierlei
Richtungen hin merkwürdig geweſen ſei. Erſtens ſei es gekenn=
zeichnet
geweſen durch ein nicht ſprung= und kriſenhaftes, ſondern
nur ganz allmählich ſich durchſetzendes Abgleiten der Konjunktur,
im Gegenſatz zu den meiſt ſtürmiſch verlaufenden Konjunktur=

ſchwankungen früherer Niedergangsepochen, und zweitens durch
das Ausbleiben der Geldverflüſſigung auf dem Kapitalmarkt. Die

Monate Januar und Februar 1929 hätten eine Klärung der
äußerſt ſchwierigen Wirtſchaftslage noch nicht gebracht. im Gegen=
teil
habe die Froſtperiode die Lage verſcharft. Kein Wunder, daß
ſich ein ſtarker Peſſimismus breitmache, der ſchließlich zur kriſen=
haften
Erſcheinungen führen könne, wenn die Beſonnenheit fehle.
Wenn die Leitung der Volksbank im letzten Jahre zur Vorſicht

und zu einer vernünftigen Konſolidierungspolitik geraten habe.
ſo rufe ſie heute den Mitgliedern zu: Vorſicht und Beſonnenheit

Die Zahl der Konten ſei um etwa 13,4 Prozent geſtiegen, die
Umſätze von rund 180 Millionen Mark auf rund 207,6 Millionen

Mark. Das ſei eine etwa 15prozentige Steigerung. Die Bilanz=
ſumme
ſei geſtiegen von rund 8 auf rund 9 Millionen Mark. Auch
die Spareinlagen und Depoſiten hätten eine ſehr erfreuliche Zu=
nahme
erfahren. Gerade dieſe letzte Erſcheinung liefere der Lei=
tung
der Bank die Unterlage, einem übertriebenen Peſſimismus
im Wirtſchaftsleben entgegenzutreten. Das Gewinnergebnis ent=
ſpreche
durchaus den geſtiegenen Umſätzen und der breiter gewor=
denen
Grundlage der Genoſſenſchaft. Dieſe ſei feſtgeſtellt worden
nach gewiſſenhaft vorgenommenen Abſchreibungen und Rückſtel=
lungen
. Die Gewinnverteilung ſehe auch eine namhafte Stärkung
der offenen Reſerven vor, ſo daß die Leitung alles getan habe,

was zur Feſtigung des Unternehmens diene. Für die Vorkriegs=
ſpareinleger
ſeien wiederum 25 000 Mark bereitgeſtellt worden, ſo

daß der Aufwertungsfonds im ganzen 80 000 Mark betrage. Dieſe
Aufwertungspolitik, die rein freiwillig und ohne geſetzlichen
Zwang vor ſich gehe, habe ſeither den beſten Eindruck gemacht und
das Vertrauen weiter Kreiſe der ſparenden Bevölkerung gefeſtigt.
Die Kälteperiode ſcheine nun zu Ende zu ſein und der Rück=
gang
der Arbeitsloſenziffer werde Fortſchritte machen. Komme
nun in Paris, geſtützt auf die Vernunft der amerikaniſchen Ge=
ſchäftsleute
und die Sehnſucht der ganzen Welt nach einem dau=
ernden
Wirtſchaftsfrieden, etwas Tragbares für uns heraus, ſo
glaube die Leitung beſtimmt an eine Beſſerung der allgemeinen
Verhältniſſe. Aufgabe unſerer Wirtſchaftsführer ſei aber, die
Politiker in ihrer Finanzgebarung zur Vernunft zu bringen, da=
mit
nichr das, was unſere Unterhändler von Paris, nach Hauſe
brachten, in den Budgets der Gemeinden, Länder und des Reiches
wieder verwirtſchaftet werde
Der Vorſitzende, Herr Fabrikant Nohl, führte aus, daß
naturgemäß auch die Volksbank von der allgemeinen Wirtſchafts=
lage
abhänge, und er wolle helfen, daß nach günſtigem Abſchluß
der ſchuebenden Reparationsverhandlungen unſere geſamte Wirt=
ſchaft
wieder der lang erſehnten Geſundung entgegengehe. Der
gute Wille bei allen im Erwerbsleben ſtehenden Kreiſen ſei vor=
handen
. Nur wirken verſchiedene für die geſamte Wirtſchaft hem=
mende
Einflüſſe lähmend und verſtimmend. Der Steuerdruck in
Deutſchland ſei unerträglich hoch, und er ſei eine weſentliche Ur=

ſache der zahlreichen Notſtände der deutſchen Wirtſchaft. Die jetzige
Finanzpolitik muſſe die wirtſchaftlichen Kräfte zermürben und da=
mit
auch die Stabilität der öffentlichen Finanzwirtſchaft unmit=

telbar gefährden. Alle Schichten des deutſchen Volkes hätten ein

gemeinſchaftliches großes Intereſſe daran, daß jede weitere Er=

höhung des Steuerdruckes unterbleibe, welcher nur die allgemeine

Produktion hemme, weitere Preisſteigerungen, weitere Erhöhung
der Not und des Elends der Arbeitsloſen nach ſich ziehen müſſe.

Die Wirtſchaft erhebe immer und immer wieder, ihre warnende
Stimme und rufe nicht Steuererhöhung, ſondern Ausgaben= und

Steuerabbau. Auf die inneren Verhältniſſe der Genoſſenſchaft
eingehend, ſtellte er feſt, daß die Zuſammenarbeit von Aufſichts=

rat und Vorſtand im abgelaufenen Jahre eine ſehr gute geweſen
ſei. Es hätten im ganzen 25 gemeinſchaftliche Sitzungen ſtatt=
gefunden
.
Die einzelnen Punkte der Tagesordnung, wickelten ſich pro=
grammäßig
ab. Die Ausſchüttung einer 10prozentigen Dividende,
wie in vorausgegangenen Jahren, wurde genehmigt. dem Reſerve=
fonds
1 44 750 Mark und dem Reſervefonds II 50 000 Mark über=
wieſen
, womit die Geſamthöhe der offenen Reſerven die ſtattliche
Summe von 400 000 Mark erreichen.
Zu Mitgliedern des Aufſichtsrates wurden gewählt: die Her=
ren
Oberrechnungsrat Heinrich Emmerich, Zimmermeiſter Konrad
Haury, Präſident Dr. Neumann, Glaſermeiſter Ludwig Werner,
Herr Nohl gedachte zum Schluſſe der Jubilare des verfloſ=
ſenen
Jahres, den Herren Handlungsbevollmächtigten Karl Wiede=
mann
Willi Neudörfer ſowie den Jubilaren des laufenden Jah=
res
Herrn Kaſſeboten Nold und Herrn Direktor Ludwig Habicht,
in ſehr anerkennenden und ehrenden Worten. Darauf wurde die
Verſammlung geſchloſſen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Mheiniſche Creditbank Mannheim. Das Jahr 1928 erbrachte einen
Reingelvinn einſchließlich Vortrag von MMM. 2610 733 (i. V. 2 565 181).

Der Aufſichtsrat beſchloß, der auf den 21. März d8. J3 einberufenen
Generalverſammlung folgende Geſinnverteilung vorzuſchlagen: 8 Pro=
zeut
Dividenee (wie i. V.) von MMk. 1 920000 (i. V. 1 920 000), Abſ= hrei=
bung
auf Liegenſchaften MM. 150 000 (i. V. 150 000), Delkredere=Reſerve
94MM. 175 000 (i. V. 175 000), Beamten=Penſionskaſſe 9M. 75 000 (i. V.
75 000), Aufſichtsratsgewvinnanteile NeM. 137 580 (i. V. 194 050) und
Vortrag auf neue Rehuung MMM. 153 153 (i. V. 121 431).
A.=G. Kraftwwerk Laufenbura, Laufenburg a. Mb. Das der Geſell=
ſchaft
für elektriſche Unternehmungerr Berlin, naheſtehende Unternehmen
verzeichnet für das Geſchäftsjahr 1928 einen Meingevinn von 2123 Mill.
Scnueizer Frs. gegenüber 2028 Mill. Schweizer Frs. im Vorjahre. Auf
die Vorzugs= und Stammaktien wuird wieder eine Dividende von 10 Pro=
zeut
verteilt. Zur Deckung der Finanzbedürfniſſe, für die Verſtäirkung
der Maſchinenanlagen und zur Beteiligung an der Schluchſee=Werk=A.=G.
wuird in der Hauptverſammlung eine Erhöbung des Aktienkapitals um
3 Mill. Schweizer Fus. Stammaktien beautragt. Auf je ſeihs alte Aktien
ſoll eine neue Aktie zum Preiſe von 600 Schweizer Frs. angeboten
zerden.

Produktenberichke.

Fraukfurter Produktenmarkt vom 12. März. Am heutigen
Produktenmarkt war eine Veränderung der Lage gegenüber

3450 Niederrh. 331.25 33,75. Noggenmehl 30.7531.75
Weizenkleie 14.2514.35, Roggenkleie 15.50.
Berliner Produktenberiiſſt vum 12. Mürz. Im Berliner Getreide=
handel
bleibt es ruhig. Während ſich promptes Brotgetreid= und Lamit
aueh laufender Monat verhältni mäßig gut behaupten können, wurden
ſpätere Sichten in Uebereinſtimmung mit ſchluſcheren nordamerikaniſcken
Terminwotierunnen ctiens gegen geſtern ermäßigt. Die Abſchläge gingen
aber über eine halbe Mark nicht hinaus. Gerſte und rändert ſtill. Dafer
ohne Geſchäft.

Metallnokierungen.

Blei: Januar, Februar 47,75 (18), März 46,50 (19,50), Apvir 46.50
(17), Mai, Juni 47 (47,25), Fult 47.25 (417,75), Auglſt, Septcmber 47.50
(17,75) Oktober 47,50 (18), November, Dezember 47,75 (18). Tendenz
abgeſanuäclft. Fülr Zink: Januar, Februar 53,25 (54), März 52,

(53,25), Mpril, Mat 52,75 (53,50), Juni, Juli, Auguſt. September, Ok.

tober 58 (53,50), Novemßer, Dezember 53 (53,75). Tendenz: foſter.
Die arſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefülgten Brie

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 12. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich im Grundton eine
gewiſſe Beruhigung bemerkbar. Anlaß dazu bot eine jedoch
nicht erhebliche Erleichterung der internationalen Geldmarkt=
verhältniſſe
. Die Spekulation blieb aber ſehr vorſichtig und zu=
rückhaltend
, da die unſichere Tendenz der geſtrigen New Yorker
Börſe auf die Stimmung drückte. Kaufaufträge lagen wieder
kaum vor und das Geſchäft bewegte ſich daher in den allerengſten
Grenzen. Verſchiedentlich ſchritt die Spekulation, entmutigt durch
die überwiegend ungünſtigen Nachrichten, zu Abgaben und es
traten gegenüber der geſtrigen Abendbörſe bei der wieder zuneh=
menden
Unſicherheit Rückgänge bis zu 1½ Prozent ein. Im all=
gemeinen
blieben aber die Abgaben verhältnismäßig gering, ſo
daß nur einzelne Werte dieſe Verluſtgrenze überſchritten. So
waren am Elektromarkt Bergmann mit minus 2 Prozent und
Licht und Kraft mit minus 1¾ Prozent etwas ſtärker gedrückt.
Für Siemens beſtand, aber auch nur bei ganz geringem Geſchäft,
einige Nachfrage. Stärker unter dem Druck der allgemeinen Lage
hatten noch Deutſche Linoleum mit minus 2½ Prozent zu leiden.
J.G. Farben knapp gehalten. Montanaktien mit Ausnahme von
Rheiniſchen Braunkohlen und Mannesmann (je 1 Prozent nied=
riger
) ohne nennenswerte Veränderungen. Von Autowoerten
waren Kleyer gut gehalten.
Auch im Verlaufe blieb die Tendenz unſicher und es traten
bei kleinſtem Geſchäft erneute Rückgänge bis zu 1½ Prozent ein.
J.G. Farben waren jetzt ebenfalls ſtärker gedrückt, und büßten
gegen Anfang 2 Prozent ein. Nur für Svenska beſtand mit plus
1½ Mark einiges Intereſſe. Deutſche Anleihen waren auf angeb=
liche
Münchener Exekutionen weiter angeboten und erneut ſchwä=
cher
. Zum Schluß wurde es auf Deckungen der Spekulation wie=
der
etwas freundlicher, ſo daß das Anfangsniveau faſt wieder
erreicht werden konnte. Am Geldmarkt war der Satz für Tages=
geld
mit 6½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte
man Mark gegen Dollar 4.2154, gegen Pfunde 20.454, London=
Kabel 4.8522, Paris 124.25, Mailand 92.67½, Madrid 32.70, Hol=
land
12.115/8.
Die Abendbörſe war wiederum faſt geſchäftslos, jedoch behauptet.
Svenska zeigten ſüch um 5 Reichsmark erholt. Renten und ausländiſche
Kunſtſeidenwerte ruhig. Im Verlaufe waren Farben etwas gebeſſert.
An der Nachbörſe nolierten ſie 243½ Prozent. Von Einheitswerten
nannte man: Disbonto=Geſellſchaft 162½, Dresdner Bank 167½, Ilſe
212½, Adlerwerke 53, Daimler 531½, Dt. Linoleum 324½ Dyckerhoff
113½, Licht und Kraft 202½, Farbeninduſtrie 243, Felten 135½, Wahß
und Freytag 125.
Berlin, 12. März.
Die Börſe bot bei Eröffnung ein außerordentlich ſtilles Bild. Die
Tendenz war als luſtlos, aber als knapp behauptet zu bezeichnen. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe ſchwächte ſich die Tendenz wieder ab.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſetzte ſich die Abwärtsbewegung
fort. Verſtimmend wirkte vor allem die Mattigkeit der Neubeſitzanleihe.
Gegen Schluß des ofſiziellen Verkehrs kamen die Rückgänge zum Still=
ſtand
und auf Deckungem trat teilweiſe eine leichte Erholung ein, die vor
allem durch die feſte Haltung der Soenskaaktien unterſtüitzt wurde. Man
beobachtete hier größere Londoner Käufe. Farben konnten ſogar ihre
Anfangsnotiz wieder erreichen. Dagegen ſchloſſen die übrigen Werte
durchveg noch unter den Anfangsnotierungen. Nachbörslich wurden Um=
ſätze
kaum getätigt. Die Kurſe neigten eher zur Schwäche.

Amerikaniſche Kabelnachrichten,

Pigomtaſite iſt
inen bei feilt
zu ek erſt ibhet

11. 3. 12 3. 11. 3 112. 3. A. E. G. 164. 162. Hirſch Knpfer 141. 13911. Augsb.=Nürnb. Maſch 86. 85. Höſch Eiſen 119.5 117.75 Baſalt. 55. 55. Hohenlohe Werke 74.50 Beramann 201.75 200. Kahla Porzellan 101.25 1101.25 Berl. Karlsruhe 65.75 67. Kali Aſchersle 210. 205. Berl. Haub.:Ge 230. 1217. Salzdetfurtl 311. 306. Braunkohl. Brike 164:1. 164.5 Weſteregeln
Lindes Eismaſch. 213. 1206.25 Bremer-Wolle". 211.5 210. 165. 164. Tanatbauk. 276. 275. L. Loewe & Co. 211.5 207. Deutſche Banl 170.75 169.5 Lingel Schuh 48.75 48.75 Diskontogeſ. 163.75 163. MannesmannR 120 118. Dresdner Bank 168. 1167. Niederlauſitzt 151. 150.25 Deutſche Maſchin 50" 50. Nordd. Lloyd 126. 1241 Deutſche Erdöl 120.25 120. Orenſtein
Polyphon 85.5 85.25 Deutſche Betroleu 70. 69.5 351. 345.75 Tynamit Nobel 1130. 1112.5 Rütgerswerke 92. 911, Eleftr. Lieferung..! 1601, 159. Sachſenwerke 118.75 1119. J. G. Farben 244. 242. Siemens Glas 143.5 143. Gelſenk. Berg. 128.25 127.5 Ver. Glanzſt 420. 1413. Geſ. f. elektr. Untern. 225. 222. Ver. Stahlwe 92.5 92". Han. Maſch.=Egeſt. 46.5 46.5 Bolkſtedter 44. 44. KLanſa Dampfſch. . 169. 167. Wande 93. 91. Hapaa . .." 12). 126. Wiſſner Metall 133. 131.50 Harpener . .."
Hemoor Zement .. 138.
271. 133.75
A Wittener Gußſtahl 48.5 47.

) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Deviſenmarki.

Selſinofors...
Wſen.... ....
Prag ......"
Budapeſt ...."
Sofia ......"
Colland ..
Cslo ..
Nopenhagen.
Stodkholm
London".
Luenos Aires
eir York ..
Belgien

11. 3. 12. 3. 11 z. Geld rief Geld /Brie Geld rie 10.592 10.614 10.592 10.612 Itallen ....." 22.045 22.08512 s9.15 59. 27 59.14 59.26 Paris ......" 16.44 5.48 12.469 2 409 12.47 2.49 Schweiz .. . .." 80 975 31. 1351 73.36 3.50 73 36 73.50 Spanien .... 62.19 62.31 s 3.047 3.050 3.041 1.047 Danzig ....." 81.63 81.81 168.63 169.9 168.63 68.97 Japan. . . . . . 1.974 1 87 112.2a11e. ri2. 24/112.46 Nio de Janeir 0.499 1.501 ſ0 rt2.2oft12.42 12.20 112 42 Jugollawien 7.391 7.405 112. 112 65 112.441112.66 Portugal. ... 19.80 19.84 UI 20.42720.467 20.43 20.47 Athen ...." 5.44 545 1.76 1.773 1.769 1.773 Konſtantinpel 2.073 421104. 2190 1. 2105 4.2185 Fanada .. 4.195 4.193) 58.44 58.56 58.44 158.56 Uruguay". 4 286 4. 294

Brief
22.08
6.48
1.14

1 878 1.882
493 0.501
7.392/ 7.408
3.80 18.84
5.44 5.45
2.077 2ur1 2.075
4.183/ 4. 191
4 2761 4 284

* Chikago, 12. März.
Weizen eröffnete heute ſchwächer auf gebeſſerte En
Südweſten und die Meinung, daß Argentinien zumzeſt
die euroräiſche Marktgeſtaltung ſei. Später trat ei
zumal die offenen Engagements einen ſolchen Umfanar
haben, daß daraus der Schluß gezogen werden konnte.
Abſicht, größere Terminengagements zu halten, bis die
iten, ſpinnt ihm
Bill angenommen ſei. Die Kurſe gewanen bis 23
ſenſch aber
Vortag.
omit der Ge
Mais: Nach ſchſvächerer Eröffnung zogen die Preiſe
Handels wieder an.
Föden i0
Noggen: Auf die Schſväche der nordweſtlichen M
or dem
Kurſe anfangs unter Vortagsnibeau. Aluf Deckungskäuff
ſtige europäiſche Berichte gewannen die Kurſe bis 1 Cts.
Hafer tendierte etwas feſter.

* New York, 12. März.
uine des Wetterg
ſug frahlte die

chen Lichtfü.
eraufjogen,

Baumwolle: Die ungeſvöhnlich hohen Verbrauchs=
gaugenen
Monats riefen beim Publikum Kaufluſt hervor.
dann die Haltung ſanächer auf große Verſchiffungen u 447 9 de Alhleist.
nach New York und Abgaben des Südens.
Kaffee: Die Preiſe ſetzten erhöht ein auf Deckungon=
lation
. Sräter machte ſich Liquidationsdruck geltend, z
mäßigten Ceſt=Frachtofferten noch beitrugen.
Zucker: Zumächſt waren Sicherungsverkäufe zu beob
enttäufhten Hauſſiers nahmen Liquidationen vor ſich
ſchw
zogen die Preiſe etwas an auf Deckungsnachfrage lokalell wrin am Ufer ent
päiſeher Firmen.
A u dieſem Abend
Es notierten nach Meldungen aus Chicago c1man ſie den E
Getreide: Weizen, März 126, Mai 130¾, Juli A-fm. m ſich am Va
März 96½, Mai 100½, Juli 103½: Hafer, März 45
Juli 49½; Roggen, März 111, Mai 11278, Juli Ic. Fu au ſi der Punſch
Fette: Schmalz, März 12,35, Mai 12,75, Jull UAm zu der Nacht.
tember 13,40; Rippen, Mai 14, Juli 14,/475; Spensl
leichte Schweine 11,3512,00, ſchwere Schweine 174 üugen. hhen
Schweinezufuhren Chicago 15 000, im Weſten 750000 71 ſen neuceh, vels
Chic. Baumwolle: März 20,35, Mai 20,62.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorkeichmbide im lang
Getreide: Weizen, Rotwinter 158¾, Hartwinter zPAx, meibende eng!
neu ang. Ernte 112½; Mehl ſpr. wheat clears 5//Muſſtzen Verſe:
nach England 1,61,9, nach dem Kontinent 1011 I
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,10; Talg extraxu
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 311, docund
10,42, April 10,55, Mai 10,77, Juni 11,80, Juli
11,15, September 11,28 Oktober 11,36, Dezember 1XT9

Viehmärkke.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 12. März. Aufe
39 Ochſen, 35 Bullen, 700 Kühe oder Färſen, 341 Hälber
Der Marktverlauſ war ſchleppend, es verblieb ein Ueberſt
zelnen wurken je nach Qualität pro 50 Kg. Lebendge
Preiſe bezahlt: Ochſen 5055; 4347; Bullen 3943,
3339; 2532; 2024; Färſen 5056; Kälber Ku
Schweine 7682; 7981; 8183.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.

Die Verhandlungen über Fuſion der Peters Unſonr
Continental Caoutchuc Co. nähern ſich nunmiehr ihrem Al. ſind aber, wie die F.3. erfährt, die Fuſionsverhrilt
Continental noch auf ein drittes Unternehmen ausgedehnau
lich auf die der Conrmerzbank naheſtehende Gummivesn
Polack A. G. in Waltershauſen.
In Sachen des Konkursverfahrens der Gebrüder Hinn
in Liqu. fand beim Amtsgericht in Freiburg i. Br. eine2
ſammlung ſratt, die nach mehrſtündiger Verhandlung mi
Stimmen bei zwe: Enthaltungen den Zwangsvergleich anm
Es iſt beabſi htigt, die Aktien der Vereinigten Glam
A. G. in Elberfeld in den Terminhandel an der Frankfurk
zubeziehen.

Der langjährige Direktor der Philipp Holzmann A.G.=
Holzmann, iſt nach längerer Krankheit im Alter h.
verſtorben.
Diplomingenieur v. Buttlar, bisher Oberingenieur he

S huckert A. G. in Frankfurt iſt zum Direktor der Gie
Straßenbahn A.G. in Kaſſel ernannt worden.
Auf Einlodung der Reihsregierung kamen unter Gucaug
Regierungsvertretern Delegierte der deutſchen und öſterne n
wirtſchaft zuſamrmen, um die in den Handelsvertragsvcrgall
tigen agrariſchen Wünſche bezüglich der Vieh= und Pferden
reichs zu beſprechen.
In einer in Magſtricht abgehaltenen Beſprechm
tern der N. V. Staalwerke de Mags und des euror
tells iſt ein Abkommen in bezug auf den Verkauf von R09
den. Die Staalwerke de Maas treten jodoch nuht, wie.
m
Blättern gemeldet wurde, dem europäiſchen Röhrenkarte‟
Nach nunmehr vorliegenden Angaben des eſtländiſ
Amtes betrug die eſtländiſche Einfuhr im Januar des ial
11,18 Mill. Kr. gegen 6,15 Mill. Kr. im gleichen Monal
und die Ausfuhr 7,3 Mill. Kr. gegen 5,32 Mill. Nr. 10
Ein bedeutender neuer amerikaniſcher Inveſtment:e!
wärtig die Möglichkeit einer amerikaniſchen Obliggliel,
Frankreich, da die Geldſätze am franzöſiſchen Markt mebil.
Amerika.

endtoant, Kommänongefeafcha
Frankfurter Kurebericht vom 12. März 1929.

(% Diſche. Neichs=
anl
. v. 27
D Baden Frei=
ſtaat
v. 27
6% Bahern Frei
ſtaat v. 27 ...
80 Oeſſen Volko
ſtagt u. 28.
6% Preuß. Staatd
anl. v. 28
60 Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27
20 ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27.

Dtſche. An!. Auslo
ſungsſch. +
Ablöſungsan!
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neul

Dtiche. Schußge=
bietSanleihe
.

77
79.4
90
11.4

84.5

5311.
11.65

8% Heſſ. Landesbk.)
41 % Geſi. 2d3.Op.
Bk.=Ligid. Pfbr.
80 Kom. Landes-
banf
Darmſtadt.
6 Meln. Gyp. Bk.
Lia. Pfbr
Pfätz. Gyp. B
Preug. Ztr.-
Stadt ſchaft. .
% Rhein. Huv.=B
4½% Lia. Pfor
8% Rhein.=Weſtf.
Bb.-Cred . . . ..
8½ Südd. Bod.
Cred.-Van!..
8% Württ. Hyp..B

8% Vad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24..
D Darmſtadt v. 26
D. 24
% Frki. a. M. v. 20
80 Mainz v. 26.
4‟‟ Mannh. v. 26.
* Nürnbere 1 20

4.45
93

Dt. Komm. Sam=
wel
-Mblöſ.-Anl.
* Ausl. Eer. 1
. Ser.II

91.5
91.5
&6.9

52
69

* Ver .Ohp.-Bf.
8% Frlf. Onu. Wk.
11:m. -Lia. Pfhr.
8½ Pfbrdf.
(½F-- Lia. Pfbr.

97.5
98
78.75
80.77

97.2:
88

76I,

92.8
93.9
98
1.5
97.75

6% Daimler Benz
von 27...
25 Niöckner=Werke
Berlin v. 26...."
7% Mainkrw. v. 2
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
3% BoigtckHäffner
von 26.

97.75
81.1

97.5

98.5
95.5

91
84.1

81.75

93:,

3. G. Farben Bonds
1131.5
28.

5% Bocn. 2. E. B.
v. 1914
UI.% ON. Schaf
anw. v. 1914
4½ Oſt. Goldrente
10,% Rum Gold
von 1917
12 Türk. Admin.
1. Badgad
Zollank.
1.8 ungar 1914

36.5

37‟/,

22.5

4:/,% Ungarn 191=
Goldr..
49

ektien.

Allo. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank .. . 1169
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Mittwoch, den 13. März 1929

Ein vieldeutiges Schweigen herrſchte zwiſchen ihm und dem
ſtillen Mädchen an ſeiner Seite. Der Zauber dieſer kuppleriſchen
Nacht ſpann ſie völlig ein.
Märchenhaft ſchon wogte zu ihren Füßen die ſpiegelnde
Flut des nächtlichen Bodenſees. Es war, als machten die
Sterne große Toilette im Bade.
Von weitem hörten ſie noch immer die Melodie, dann ver=
klang
auch die leiſe, ferne Muſit des Refrains ...
... küß ich ſtatt Ihrer Hand, Madame,
nun Ihren ſüßen Mund . .
Nun war es ganz ſtill um ſie her. Kein Laut außer dem
nimmermüden, einförmigen Anrollen der Wellen drang mehr
zu ihnen.
Jutta?! ..
Sie ſtand mit geſenktem Geſicht vor ihm, bebend und er=
wartungsvoll
in Angſt und ſeliger Bereitſchaft.
Rolf riß ſie an ſich und küßte ſie, daß ihr faſt die Sinne
vergingen
Auf ſeinen Armen trug er ſie ſo lange, bis er ein Wieſen=
fleckchen
fand. Hier ließ er das Mädchen ſanft zur Erde gleiten.
Im Graſe ſitzend, hielt er Jutta auf ſeinen Knien. Strah=

Schweigfam ſußen die bäüden Frauen einander gegenüber,
als Magdas Gatte zu ihnen trat und dieſer eine kurze Mittei=
lung
machte.
Juita, die völlig geiſtesabweſend in den Garten hinaus=
geſtarrt
batte, ſuhr herum beim Klauge der Männerſtimme.
Wie ein Aufſchrei durchſchnitt die Antwort der tieferregten
Frau die ſchwüle Stille
Erſt jetzt ſiel dem jungen Mädchen das verſtörte und ver=
weinte
Ausſehen Magdas auf. Bei dem jäh aufflammenden
Wortwechſel tat Jutta, uhne es zu wollen, einen tiefen Blick in
das Elend dieſer Ebe.
Entſetzt floh ſie, wari noch im Davoneilen einen angſtvollen,
beſoraten Blick nach dem Veitchen des kleinen Schläfers
Aber den ſchlimmen Eindruck der Szene nahm ſie mit ſich.
Er laſtete auf ihrem Gemüt.
Wie ſchrecklich der Stceit der Unbeherrſchten neben dem ſchla=
fenden
Kinde, deſſen unſchuldige, winzige Exiſtenz die Frucht
eines nie endenden Gemeinſchaftswillens ſein ſollte!
Arme, arme Frau ſchon zerbrochen das rückhaltloſe Ver=
trquen
in ihres Mannes Liebe, zerſtört der Jugendtraum von
unwandelbarer Treue, erſchüttert der Glaube an die Redlichkeit
der Menſchen, des nächſten und liebſten Menſchen! Unter=
graben
die Achtung vor ſeinem Charakter, ſeine Zuverläſſigkeit
für immer in Zweifel gezogen . . . in Scherben das Lebens=
glück
.. . tot die heilige Herdflamme, vergeſſen ihre Glut, leer=
gebrannt
.
Wie furchtbar mußte die Enttäuſchung der jungen Frau
ſein wie wehrlos, war das kindliche Geſchöpf gegen dieſe
frühen, allzu bitteren Erkenntniſſe!
Hatte Weſthofen, dieſer gebildete, kluge Menſch, kein Empfin=
den
für die Würdeloſigkeit ſeines Verrats? Fühlte er keine
Scham und Reue vor dem leidvollen Geſicht der kleinen Frau,
die ſich beſchwichtigend über das aufgeſchreckte, laut weinende
Kind beugte ſelbſt ein verſtörtes Kind .. . dem Manne an=
vertraut
?
Eine tiefe Mutloſigkeit überfiel Jutta bei dieſen Gedanken.
Ihr liebendes Herz erzitterte in Angſt vor der Vergänglichkeit
allen Erdenglücks. Abgrunde des Lebens taten ſich vor ihr auf,
von denen ſie bisher nichts geahnt hatte
Vergebens verſuchte ſie, dieſer troſtloſen Stimmung Herr
zu werden. Wohl ſchalt ſie ſich undankbar und zweifelſüchtig,
ohne einen anderen Grund für das aufkeimende Mißtrauen zu
haben als das Erlebnis des Weſthofenſchen Streites, ihres Mit=
leidens
und einer ſeeliſchen Depreſſion, die eine Urſache im
WitterungZumſchlag haben mochte eine Nervenſache.
Sie verſuchte, ſich in frohe Zukunftsbilder hineinzudenken.
Wie viele ſchöne Stunden würde ſie noh mit Rolf hier verleben!
Aus dem ſcheuen Mädchen war ein reifes Veib geworden,
das in heißer Liebe zu dem Manne glühte, deſſen Leidenſchaft
die Mädchenſinne wachgeküßt hatte.
Konnte es zwiſchen ihnen überhaupt je einen Abſchied
geben?
War ſie nicht bereits ſeine Frau? (Fortſetzung folgt.)

A

Novelle von Hella Radolf.
(Nachdruck verboten.)
s Gedanken die Zauberkraft beſäßen, ihr nun=

Punſchbild zu beſchwören, traf ſie den Maler
ſten Tage am Tiſche Frau Rechtsanwalt Weſt=
i
. Bekanntſchaft der beiden jungen Menſchen ver=
je
weit Rolf bei dieſem Zufall die Hand im
ahingeſtellt.

uuss Phantaſie iſt raſch entflammt, und das Feuer
aſ innen bei ſeiner aggreſſiven geſchlechtlichen
ſdcat er erſt über Trieb und Drang die abſolute
misen, ſpinnt ihm das Geſchick ein Netz, in dem er
8her Menſch aber liebt nicht das Spiel wit dem
Aſup ſomit der Gefahr? Wenn er noch wähnt,
ſt alle Fäden in der Hand zu halten, iſt er bereits
u1 zuvor dem Reiz der Verſuchung ſchon er=

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Tag ſtrahlte die Sonne vom Himmel aber
els die anſpruchsvolle Herrſchaft der Tage mit
wiriſchen Lichtfülle paren die dunkeln Mächte,
nt heraufzogen, um die müde, heiße Erde mit
trquicken.

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lend vor Glück aufglühend in der Erfüllung allen Liebes=
ſehnens
fah ſie zu ihm empor. Die blauen Augen des be=
wunderten
und geliebten Mannes leuchteten nahe über ihr. Und
ihre kleinen Finger wagten es ſchüchtern, die ſchöne Stirne zu
ſtreicheln.
Grillen zirpten ruhelos. Das Gras duftete ſtark und warm.
Vom Himmel fielen hin und wieder die Goldtropfen der
Sternſchnuppen".
Ein kurzer, wilder Mädchenſchrei zerriß das tiefe Schwvei=
gen
der Nacht und erſtarb unter heißem Manneskuſſe . . ."

Rolf gingen ſchweigſam durch das laue Dunkel
diri am Ufer entlang.
wy dieſem Abend oft zuſammen getanzt. Es war
daß ſie den Saal und den überfüllten Hotel=

Ferlieft um ſich am Waſſer vom Menſchentrubel zu er=
dräuze
ſie der Wunſch nach einem Alleinſein hinaus
inſamuft der Nacht.
bwen e=ikllänig ſwlgten ihnen eine weiche Männerſtimme
im Riandar den neuen, vielgehörten Schlager dieſer frühen
Mai Age.
aus Aihllaufdi Seide im langſomen Schreiten den Worten. Es
1323 hm koſenich werbende engliſche Liedtext nicht die keſſen,
nheut alen Ahſchen Verſe:
Macile T love vou. Madame T want vou

TV.
Nach der langen Kette klarer Sonnentage trüber Himmel!
Dahlienſträuße in den Räumen des Hotels fielen Jutta
heute zum erſten Male als Herbſtesvorboten auf.
Wie lange noche ., dachte ſie erſchreckt.
Dann war der heiße Liebestraum der Sommerwochen am
Sce verbei . . . Vorbei?
Ein Fröſteln überfiel ſie ſchwer laſtete eine unerklärliche
Niedergeſchlagenheit über ihr. Sie fühlte ſich heute nicht froh
und wohl wie fonſt.
Iinten in der Halle traf ſie mit Magda Weſthofen zuſammen
und begleitete ſie auf die Terraſſe, wo das Kind im Wagen
ſchlief.

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